epertorium sperierum novarum regni vegetabilis. S Herausgegeben von Dr. phil. Friedrich Fedde, Beibefte. Band X. — 12 i | Systematische Gliederung = und geographische Verbreitung dr ‚Arctotideae-Arctotidinae. ® Von Dr. Kurt Lewin. tematische 6 iederung und geo graphisch e Ver bre der Arototideae—Arctotidinae 3 ung “ Systematische Gliederung | und geographische Verbreitung der Arctotideae-Arctotidinae. 1. Einleitung. : Die von Baillon!) in der Gesamtgattung Arctotis vereinigten e 1 Gattungen Arctotis L., Venidium Less., Haplocarpha Less., Landtia Less., © Arctotheca Wendl., Or Diisinee R. Br., Mierostephium Iben. Vrnboickie x Gaud., bestehen gegenwärtig aus etwa 70 Arten. ; E In den letzten Jahrzehnten sind nur sehr wenige neue Arten aus dem } bekannten Areal (Südwest-, Süd- und Ostafrika, für Oymbonotus E Australien) beschrieben worden, die sich zum Teil noch als identisch bisher wenig durchforschter Gegenden hat kaum Neues zutage gefördert. 24 deutlich getrennte For menkreise gliedert, für die ich jedesmal als Namen Landtia Less.); 3. Aretotheea (ArctothecaWendl, Or yptostemma R.Br., Micro- hr nahe. Mit Rücksicht auf die geographische Trennung und die tat- \chlich vorhandenen — wenn auch geringen — Verschiedenheiten soll sie vorläufig als selbständige Gattung bestehen bleiben. Es wurde auch der Arten zu bringen. Diese letzte Frage konnte noch nicht befriedigend mit älteren erwiesen haben. Auch die Erschließung pflanzengeographisch Esergab sich, daß die Arctotis-Gruppe sich in vier engere, als Gattungen versucht, innerhalb jeder Einzelgattung engere Verwandtschaftskreise ab- igrenzen, um auf diesem Wege Licht in die genetischen Beziehungen =. tephium Less.); 4. Cymbonotus Gaud. Letztere steht der erstenGattung beantwortet werden, da sich herausstellte, daß die Arten und Artgruppen a | = uherordentlich engen Verwandtachaftabeziehungen stehen, in a = Y Au! ‚der us2 ee a Ra F ; EN - Bi: ER Kurt Lewin, Gattungen — auffälligste Konvergenz zeigen, sich gewissermaßen gegen- seitig vertreten. Das letzte Wort wird in vielen Fällen erst die Kultur in reinen Linien sprechen können. Gefördert wurden die Untersuchungen durch die Tatsachen der geographischen Verbreitung. Polymorphe Formen- kreise innerhalb eines deutlich zusammenhängenden Gebietes erwiesen sich in einigen Fällen als zu einer Art gehörig, anderseits mußten durch S nur geringe morphologische Verschiedenheit getrennte, aber in räumlich. ; entfernten, klimatisch abweichenden Gebieten der verschiedenen Höhen- nahme) orographisch wenig gegliedertes Gebiet. Die Verhältnisse a ‚Verbreitung gaben in erster Linie Anlaß, die Gesamtgattung Arctoi einer monographischen Bearbeitung zu unterwerfen, sodann aber auch « sichtliche Verwixrung. in der Definition der einzelnen Arten, die dadurch zustande kam, daß von den älteren Autoren im allgemeinen einer nich das Material des anderen kannte, das oft nur in einem einzigen Exemplar bestand, viele Arten auch nur nach Kulturformen bekannt waren. Soweit mir solche Kulturexemplare zugänglich waren, zeigten sie auffällige Ab- u = weichungen von den gesammelten Pflanzen. Bei J acquins Origi geht — Verschiedenheit so weit, daß man verschiedentlich nicht Be den Art ng feststellen kann. Um nun wenigstens einigermaßen eye und Grenzen Sieger m erkennen zu können, habe ich ” r Materials habe ich ihm zu danken | Herreı Prof. De EL: Diele und Dr. R. Schlechter für di Tühe u um die Erlangung. des auswärtigen Materials, besonders aber für di | seit, mit der sie meine Arbeit durch ihre reiche Erfahrung N Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae, 3 \amen bekannt war. In seinen verschiedenen Werken nennt er 14 Arten, on denen aber nur 3 zur engeren Gattung Arctotis L., 4 weitere (jetzt u 2 vereinigt) zu Arciotheca Wendl. gehören, die übrigen sind von Gärtner!) ls Ursinia abgetrennt worden. Die Gattung A. nennt Linn?) ein ‚‚genus FERN: quod aliis speciebus culi feminei radii steriles, discı fertiles, aliis speciebus flosculi feminei üi fertiles, disci steriles.“ Er hatte also erkannt, daß seine Arten in ei deutlich getrennte Gruppen zerfielen. Er hat aber nicht die Folgerung araus gezogen, sie wirklich zu trennen. Übrigens gibt es keine einzige Art der ganzen Gruppe, bei der die sterilen Strahlblüten weiblich sind; auch bei Ursinia sind, wie bei Arcto- heca, Urypstostemma, Microstephium, die sterilen Strahlblüten stets ganz fi Feschlscht slos. | - Gaertner erkannte auch einen weiteren Unterschied in der Form und dem Fehlen bzw. Vorhandensein des Pappus, durch dessen einseitige zung 9 er fälschlich pappo nullo mehrere Arten als Osteospermum be- ‚ssung der Gattung Arctotis nur auf Kulturexemplare gegründet zu haben. großem Umfange hat dann Jaquin?) Sretotisarten kultiviert, be- hrieben und abgebildet. In diesen Abbildungen sind, bei allergrößter heit der Ausführung, die unterscheidenden Merkmale der einzelnen anzen so stark hervorgehoben, daß dadurch in der Systematik der ung Arctotis eine böse Verwirrung hervorgerufen wurde, die bis heute nicht wieder zu reparieren ist. Eine größere Zahl von abgebildeten Arten ist : uch jetzt noch nicht zu identifizieren. Was mir von den Jaquinschen alpflanzen vorlag, sind tatsächlich nur Kulturformen von 4 Arten. ı den übrigen Abbildungen sind nur noch zwei sicher festzulegen. In späteren Jahren hat Linne auch Thunbergs Pflanzen gesehen, im südwestlichen Kapland gesammelt hat. Linne hat sie . weiter verwertet. Erst Thunbergs eigene Schriften, die Dissertatio retotide 4) und seine ‚Flora Capensis‘‘®) geben uns einen ersten Über über den Formenkreis und die Verbreitung der Gattung. Th nberg hat in den genannten Werken 38 Arten neu beschrieben, oe aber 14 ee hierher (meist : zu regen er J = Gärtner, De TERER et seminibus 1 plantarum II, 1791, p- a. ne, pl. ed 1764 g. Jaquin, N..3: Horki: 1809. I. F.:- ei : ’ H 4 KurtLewin. f In dieser Zeit machte die botanische rlerkehung des Kaplandes), außerordentliche Fortschritte. Bergius!) und Willdenow?) hatten‘ ‘schon vorher mehrere neue Arctotis-Arten beschrieben, Wendlandt 3)) trennte aus Thunbergschen und Jaquinschen Spezies die Gattung Arcto- } theca, R. Brown?) aus solchen Linnes die Cryptostemma ab (Cassini?) die; Gattung Heterolepis). Die größte Bedeutung für die Kenntnis der Arctotist hatten aber die Reisen Dr eges®), Ecklons und Zeyhers’) im ai) und südwestlichen Kaplande, woher sie umfangreiche Sammlungen mit- brachten. Diese Sammlungen bildeten die Grundlage für die erste zu sammenfassende Bearbeitung der Arctotis-Gruppe durch Lessing?). d a Lessing übernahm die Gattungen Arctotis L., Arctotheca Wendl. un. Sr Cr yptostemma R. Br., auch die australiscl Eyiibonbhie von Gaudichaud®) - und bildete selbst Köah: die Gattungen Fonidium (aus Arctotis- und Osteot i spermum-Arten von Linne und Thunberg). Haplocarpha (Arctotis spec.) Thunberg) Landtia (Perdicium spec. Thunberg) und Microstephi um Er (Osteospermum spec. Linne u. a.). Dieser weitgehenden Aufteilung lag als Hauptgesichtspunkt die Verschiedenheit der Achänien nach Form, Be- haarung und Pappus zugrunde. Lessing beschreibt — inkl. der alten — | im ganzen 34 Arten. ; Während Lessing manche seiner Arten noch nach Kulturemplarer! f beschreiben mußte, standen De Candolle!P) für seine Bearbeitung da gesamte Dregesche und Eoklon- -Zeyhersche Material zur Verfügung. ® konnte er noch eine Anzahl neuer Arten, besondersausdem Kl. Namaqua land, beschreiben, schloß sich aber im übrigen ganz Lessing an. Er kenn aus allen den genannten Teilgattungen 67 Arten (+ 3 Heterolepis), die späte von Harvey und Sonder in der Flora €: .) auf 59 beschränk _ wurden. Die inzwischen noch neu aufgestellten Gattungen: Anemonospermo Adans.l2), Lycotis Hffsgg.!?), Odontoptera und Stegonotus Cass.!4) wurden als identisch mit Arctotis L., Cleitria Schrad.') und Anthrospermum. Schulz Bip.16) mit Venidium Less., Cynotis Hffsgg.'3) mit Cryptostemma ee hen. "27 Pi. Cap. 1767. 3 Shen: Pl. 1804. — 3) Hort. Herrenh.p. 8. — *) Hort x he: ed. 2, V, p. 141. — 5) Bull. philom. 1820, p. 26. — $) Cf. Meyer Dröge, Zwei pflanzengeogr. Dokumente. Beilage zu Flora 1844. — ?) Of Linnaea XIX, 1807, p- 583ff. u. 675ff. a) Verzeichnis der Standorte der von { Eeklon und Zeyher in $.-A. gesammelten Pflanzen. b) Vergleiehung der von E.u. Z. und der von Deie er Pflanzen. — ®) Linnaea VI, 1831 p. 90ff. Synopsis Compos. 1832, p. 29#f. — °) Freyeinets Voyage Bot. ©v.462.— 19) Prodr. Vi, 1837, »- sat. — 2) Fl.Cap. III, 186441865. — re I, 1763, p. 127. — | 18) Ver chn FO Nuchang, 1826, II, p. 99. Diet. se. nat. XXIX, Systematische Gliederung usw. der Aretotideae— Arctotidinae. 5 Die Flora Capensis umfaßt etwa dasselbe Gebiet, das De Candolle bearbeitete. Aus diesem Gebiet sind seitdem nur noch ganz Fee Arten neu bekannt worden. Harvey selbst beschrieb einige neue Spezies. Alle äter noch publizierten Arten sind, mit Ausnahme einer von Schlechter!) ntweder mit altbekannten identisch oder zweifelhafte Gartenformen. Aus dem übrigen Afrika war bis dahin noch wenig von unseren Gattun- en bekannt. Erst 1842 finden wir in der ‚Flora‘ die Beschreibung zweier on Schimper gesammelter Arten aus Abessinien unter dem Namen chnittspahnia Schultz Bip.?), 1347 noch einmal dieselben in Richards Tent. fl. Abyss.?), wo die eine unter dem Namen Ubiaea abgetrennt wird, ınd eine weitere, die als Arctotis pygmaea bezeichnet ist. Letztere ist Seitdem sind aus dem tropischen Afrika keine neuen Arten ‚mehr = beschrieben worden. Wohl aber haben neuere Sammlungen aus den ver- i Eohiedensten Gegenden Afrikas die Kenntnis der Verbreitung unserer drei Gattungen sehr gefördert. Ich nenne hier die Exped. v. Erlanger- _ Ellenbeck in das Galla-Hochland, die von A. von Mechow nach Angola, die Sammlungen von Medley-Wood in Natal, vor allen aber die Sammlungen von R. Schlechter bzw. Penther und Krook aus & Gr. Namaqualand, Natalund Transvaal, die auch noch unbekannte Arten enthalten. Daß wir wohl die meisten, aber doch — eier alle Spezies kennen, E beweist eine erst vor wenigen Merian hen Museum in Dahlem zugegangene Sendung von Pflanzen aus den Karasbergen in Deutsch- £ Südwest- Afrika, die eine neue Art repräsentieren. Leider sind mir nicht alle veröffentlichten Arten zugänglich gewesen. Diese konnten daher i nur nach den Diagnosen eingeordnet werden. Ill. Abgrenzung der Gattungen der Aretotidinae. r Die Gliederung des Tribus der Arctotideae im Sinne eines natürlichen Systems ist zurzeit noch nicht völlig geklärt. Lessing?) und ‚Candolle®), auch noch Harvey?) stellten die Arctotidinae, die uns ER angehen, zu den C’'ynareae, indem sie den Hauptwert auf die Ähnlich- 2 y Hapı. lee (Schleeht.) Lewin (Englers Jahrb. XXVII, 1900 — 2) Flora 1842, XXV,. p. 437f. — °) Tent. fl. Abyss. I, 1847, .—#* Flora of Trop. Afr. IH, 1877: — 5, 2.2.0.p.15. — °Ja.a.0 = in er aa, ; a ea Be e | Kurt Lewin. keit der Griffel der Scheibenblüten legten. Diese sind bei den Cynareae und Arctotideae im oberen Teile zylindrisch verdickt oder wenigstens, / durch eine plötzliche Änderung des Epidermisgewebes ausgezeichnet und am äußersten Ende in zwei kurze Schenkel gespalten, deren Innenseiter die Narben tragen. Der Beginn der Verdickung ist mit einem Kranze vor Fegehaaren versehen. Von der Spitze der Schenkel bis zu den Fegehaarer, sind die Griffel papillös. | Bentham!) weist aber mit Recht darauf hin, daß diese Übereinstim mung nicht weit genug geht, um die Verschiedenheiten aufzuwieger ; Die Arctotidinae unterscheiden sich von den Oynareae durch ihre hetero gamen, stets strahligen Blütenköpfe, das Fehlen der Antherenschwänzt und durch die Ausbildung des niemals borstig gefiederten Pappus, der weder borstigen noch — außer bei Ursinia — spreublättrigen Blüten, boden. Dies letztere Merkmal ist nicht das einzige, das Ursinia von dei! Arctotidinae trennt, mit denen OÖ. Hoffmann?) sie vereinigt hat. (Be Bentham und Hooker?°) sind die Arctotideae nicht in Subtribus ein’ geteilt.) Ursinia unterscheidet sich von allen Arctotideae durch die ab! - gestutzten Griffelschenkel — bei den Arctotidinae rundlich oder zugespitzt — mit endständigem Kranz von Fegehaaren, durch die 10-rippige — Arcto: # tideae 5-rippige — Frucht und das Yerkömmen von Borsten Eumchen ga men ‚sein des Pappus als unterscheidendes Merkmal — wenn es nicht dur andere unterstützt wird — zu bewerten ist, das geht. aus den weiter Ausführungen dieser Arbeit hervor. Zum mindesten ist es nicht gerecht ra Ursinia in die unmittelbare Nachbarschaft der Gattungen Arctoti sich die Tendenz zum Verwachsen auch bei den ä Arelotis-Art (4. areioloides Fe Lewin), bei Cimbonats und einige Systematische Gliederung usw. der Aretotideae—Aretotidinae. 7 TFITERT FR Venidium Lese., Haplocarpha Less., Landtia l.ess., Arctotheca Wendl., _ Oryptostemma R. Br., Mierostephium Less. Pr: a Die von Harvey noch dazu gerechnete Gattung Heterolepis ist vor- = läufig von Bentham und Hooker!) den Inuleae- Athrixinae angegliedert ® worden. Pr Die Arctotidinae sind durch folgende Merkmale charakterisiert. 0... Heterogame Köpfchen mit $ a ee este zungenförmigen EL = Strahlblüten, stets spreublatt! len, mehrreihigem Involuerum ae TER Bein Schuppen, von denen die inneren trockenhäutig gerändert, 5 die äußeren ur Ba in Smugen, geformte Anhänge ausgezogen = Die Sch kt ‚5zählig, der Saum der Blumen- 5 ans oft tief geteilt, der Griffel deren im oberen Teil zylindrisch ver- diekt, oben in 2 kurze stumpfe Schenkel gespalten, am unteren Ende = _ des Zylinders mit einem Fegehaarkranz versehen. — Antheren am Grunde = zugespitzt, aber niemals geschwänzt, Filamente oberhalb des Grundes eg verwachsen oder ganz fehlend. Wir stehen nun vor der Frage, ob diese ee ausreicht, um onen angehören. Auch die Eigenschaften des Involukrums kommen nicht in Betracht. Schon die äußere Gestalt desselben ist trotz einer gewissen Konformität des Aufbaus nicht einmal in den Einzelgattungen konstant. N. ; lukren auf, bei Arctotis leptorhiza DC. ist es mehr länglich glockig, ER bei- -Landtia Less. ist es fast durchweg verkehrt kegelförmig. en Die Form der Schuppen, besonders der äusseren, die in der Behaarung, ei manchen Arten auch im Ansatz und der Beschaffenheit der Gewebe, rten nicht immer konstant. Wir müssen uns also für die Abgrenzung von Gattungen nach Merk- ie n umsehen, die von äußeren Faktoren nieht beeinflußt werden. Als eilung und schließlich ce) die Frucht. ) Weder Pistill noch Antheren geben einen Sihseen er ennung; weisen jedoch schon den Weg. Beide sind durch die ee inden Scheibenblüten ER Re uniform. ‚Die Felle“ so sehr, ! der Theken eingefügt. Pappus aus einzelnen DRERVER bestehend, krön- | ihre Herkunft von Laubblättern oft deutlich verraten, ist ER für die Art h : kommen nur in Betracht: a) die Gestalt der Sexualorgane, b) deren Br ara Kurt Lewin. # keit der Griffel der Scheibenblüten legten. Diese sind bei den C'ynarea«e und Arctotideae im oberen Teile zylindrisch verdickt oder wenigstens, ! / durch eine plötzliche Änderung des Epidermisgewebes ausgezeichnet und 72 am äußersten Ende in zwei kurze Schenkel gespalten, deren Innenseiter die Narben tragen. Der Beginn der Verdiekung ist mit einem Kranze vor Fegehaaren versehen. Von der Spitze der Schenkel bis zu den Fegehaarer, sind die Griffel papillös. j Bentham!) weist aber mit Recht darauf hin, daß diese Übereinstim mung nicht weit genug geht, um die Verschiedenheiten aufzuwiegen Die Arctotidinae unterscheiden sich von den C’ynareae durch ihre hetero # gamen, stets strahligen Blütenköpfe, das Fehlen der Antherenschwänzi und durch die Ausbildung des niemals borstig gefiederten Pappus, der weder borstigen noch — außer bei Ursinia — spreublättrigen Blüten, boden. Dies letztere Merkmal ist nicht das einzige, das Ursinia von deı Arctotidinae trennt, mit denen OÖ. Hoffmann?) sie vereinigt hat. ( Be’ Bentham und Hooker?) sind die Arctotideae nicht in Subtribus ein’ geteilt.) Ursinia unterscheidet sich von allen Arctotideae durch die ab/ > gestutzten Griffelschenkel — bei den Arctotidinae rundlich oder zugespitzt — mit endständigem Kranz von Fegehaaren, durch die 10-rippige — Arcto: tideae 5-rippige — Frucht und das Vorkommen von Borsten zwischen der ' Pappusschuppen. H Während die abeigeni Arctotidinae sich den ee ER unter scheidet sich Ursinia Gaertn. von den Anthemideae nur durch den gun entwickelten Pappus. Wie gering aber gerade das Fehlen bzw. Vorhanden sein des Pappus als unterscheidendes Merkmal — wenn es nicht dure] ‚andere unterstützt wird — zu bewerten ist, das geht: aus den weitere er m Arbeit hervor. Zum mindesten ist es nicht gerecht erde Ur w Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Aretotidinae. 7 Venidium Less., Haplocarpha Less., Landtia Less., Arctotheca Wendl., _ Oryptostemma R. Br., Microstephium Less. Die von Harvey noch dazu gerechnete Gattung Heterolepis ist vor- läufig von Bentham und Hooker!) den I/nuleae- Athrixinae angegliedert worden. | Die Arctotidinae sind durch folgende Merkmale charakterisiert. 2 Heterogame Köpfchen oe Q ar Seele een zungenförmigen Strahlblüten, stet blatt ü len, mehrreihigem Involuerum aus + freien Sohunfen. von denen die inneren trockenhäutig gerändert, die äußeren kürzer und in see, geformte Anhänge ausgezogen sind. Die Scheibenblüten sind al ph, 5zählig, der Saum der Blumen- _ krone oft tief geteilt, der Griffel keramans im oberen Teil zylindrisch ver- dickt, oben in 2 kurze stumpfe Schenkel gespalten, am unteren Ende des Zylinders mit einem Fegehaarkranz versehen. — Antheren am Grunde + zugespitzt, aber niemals geschwänzt, Filamente oberhalb des Grundes der Theken eingefügt. Pappus aus einzelnen Schuppen bestehend, krön- | _ ehenartig verwachsen oder ganz fehlend $ - Wir stehen nun vor der Frage, ob diese Charakteristik ausreicht, um 5: ‚eine einzige Gattung vollständig zu umgrenzen oder ob eine Aufteilung © notwendig ist. „Notwendig!“ — nicht bloß „berechtigt!“ Wir müssen dabei von allen Merkmalen absehen, die äußeren Einflüssen unterworfen er ya Seh on die Bnkre Gestalt desselben ist ERS gewissen a des Aufbaus ee eimmal in den eg kanstans: Die Form de een; besonders der äusseren, ‚diei in se re. E € Herkunft von Laubblättern oft deutlich verraten, ist sogar für die 2 ung und schließlich nr ie Frucht. 5 a) Weder Fun noch Autheren geben einen sicheren Angritfspunkt | Trennung: weisen jedoch schon den m Weg. Ber sind durch dieganze yus in 'Schei üten eı \) ‚ Die Pistille so sehr, ; 8 Kurt Lewin, daß es ganz unmöglich ist, aus ihnen allen zu erkennen, in welchen engeren Verwandtschaftskreis eine Pflanze gehört. In den Randblüten wieder : __ soweit sie fertil sind — durchläuft die .Form der Pistille eine ganze Stufenfolge von solchen mit zylindrischer Verdiekung, die erst am Ende in + ovale Schenkel gespalten ist, bis zu solchen, bei denen der Zylinder ‚fast völlig verschwunden ist. Wir sehen wohl von Landtia über Haplo- carpha und Venidium bis zu Arctotis den Zylinder allmählich kürzer werden, aber wieder ist nirgends eine scharfe Grenze zu erkennen. Erst im Zu- sammentreffen mit anderen Merkmalen wird die Gestalt der Strahlblüten- griffel von Bedeutung. Bei den Stamina sehen wir zum ersten Male ein kleines Merkmal, das einen Formenkreis: die Gattungen Arctotheca, Oryptostemma, Micro- stephium, von allen anderen unterscheidet. Die Filamente sind rauh- papillös und zwar bei Arciotheca am wenigsten, bei Microstephium am meisten. Für sich allein würde diese Eigenschaft nicht ausreichen, um hier eine Trennung vorzunehmen; zumal auch bei Haplocarpha die Zellen der Filamente Vorwölbungen tragen, hier aber niemals den Eindruck der Rauheit hervorrufen. Bei Haplocarpha sind diese Papillen auch nicht, wie Harvey annahm, konstant, sie fehlen z. B. bei Haplocarpha parvi- Joka (Schlecht. ) Lewin. b) Die besondere Stellung der ob genannten drei Gattungen wird noch deutlicher, wenn wir die Verteilung der Sexualorgane und die Fertilität betrachten. Alle drei haben neutrale, sterile Randblüten ohne die e geringsten Rudimente von Andröceum oder Gynäzeum. Dagegen sind die ' Scheibenblüten sämtlich fertil. Bei allen anderen Teilgattungen sind die Strahlblüten 9 mit Griffeln, die in der Form von denen der Diskusblüten abweichen. Die Schenkelteilung geht fast bis auf den Fegehaarkranz _ ‚herunter, der meistens verkümmert ist, da niemals ausgebildete Stamina Vonden Dis läten = de äusserste —_ be ale Aa | auch noch der zw eite Bra Achänien zur Reife, die hör kleiner Be ER IR ag an 0 5 > Reihen f FEB ER c“ Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae. 9 R ndipe 5-Zahl in Korolle und Andröceum, sowohl bei Strahl- wie bei Scheibenblüten gehabt haben, und beide müssen fertil gewesen sein. Bei dem Arctotheca-Stamm bildeten sich die Randblüten zu bloßen ' Schauapparaten um, indem beide Geschlechter reduziert wurden, während ER abe Korolle bei Oryptostemma oft noch 3—5teilig ist. “2,2. Bei den übrigen sehen wir ein Verkümmern der Scheibenblüten und - Randblüten parallel gehen. Bei den Randblüten verkümmern die Stamina 2 z zu Staminodien, die im Gewebe aber noch deutlich ihre Herkunft erkennen A ‚ oder verschwinden ganz. Der Griffel, der nicht mehr den Pollen en aus = Antherenröhre herauszuschieben hat, wird fast bis auf den Fege- > . haarkranz geteilt, wodurch er eine größere Befruchtungsoberfläche erhält. = = Die. Fegehaare verkümmern und die zylindrische Form der Verdickung Ast nur noch andeutungsweise erkennbar. Die Scheibenblüten wieder werden ausschließlich zu Pollenblüten, die Spaltung des Griffels bildet sich _ zurück und die Schenkel spreizen nach dem Ausfegen der Antherenröhre i . nieht mehr. — Von den Fruchtknoten habe ich schon gesprochen. Zwischen den beiden Arten der Geschlechtsverteilung fehlt jeder Übergang. Ver- kümmerte Karpelle oder Pistillodien habe ich in Strahlblüten nie gefunden. Auch die erwähnten beiden Arctotis- Arten mit sterilen Strahlblüten sind ie bei der Arctotheca-Gruppe völlig ungeschlechtlich. Es muß demnach innerhalb der Gattung noch einmal später eine ähnliche Scheidung ein- getre eten sein, da die übrigen Merkmale, besonders die Achänien gegenüber lene n von Arctotheca, Cryptostemma, Microstephium, eine unbedingte Zugehörigkeit der betreffenden Arten zur Arctotis-Gruppe beweisen. €) Eine Betrachtung der Achänien bestätigt auch die Trennung der retotheca-Gruppe von den übrigen vollkommen. Die Gestalt der Achänien, ihre Behaarung und ihr Pappus werden auch ein Kriterium der schon be- sprochenen unterscheidenden Merkmale sein und endgültig zeigen, ob die gen Arctotheca, Cryptostemma, Microstephium einerseits und retotis, Venidium, Haplocarpha, Landtia anderseits zu vereinigen oder behalten sind. die Gestalt der Achänien: der Querschnitt läßt sich bei allen dieselbe Grundform, ein abgeflachtes 5-Eck zurückführen. Die ‚Kanten eig Achänien, die i im ae durch die Ecken a n sich. weder Kipa noch Kanten, nur bands Rüppelii und rum ‚haben eine deutliche, jedoch stumpfwinklig abgerundete ächste kommen en Erusifärre die typisch ausgebildeten inien ‚einerseits, die von ee Z a ei drei Rippen der eg zu 37% Kurt Lewin. breiten Leisten umgebildet, die an den beiden Enden zusammenwach so daß zwei tiefe Höhlungen entstehen. Die Höhlungen sind das eigentlich Charakteristikum für Arctotis und Venidium. In ihrer Ausbildung besteh eine große Mannigfaltigkeit; aber keine EIRORUa NEN nr zu Hap carpha— Landtia bzw. Arctotheca—Or ypt Beid drei letzteren sind die Achänien oft BE abgeflacht, sind ale sonst re variabel: Bei Arctotheca und Cryptostemma calendulaceum (von Cr. Foı or besianum Harvey habe ich keine reifen Achänien gesehen) ohne Unteı schied rücken die paarigen Rippen bald seitlich ganz eng zusamm Bu wehen alle drei Rippen der AR eneeite undeutlich Be und bleibe Acböniums erkennbar. Bei Microstephium treten die drei dorsalen Rippen wenig hervor, = se ea zu er Kanten ee Inder ventralen einen Unterschied zwischen Haplocarpha und Landtia; Gruppe dagegen ist überhaupt keine Konstanz aufzufinden; auc rer Microstephium ist nicht so scharf von den beiden anderen getrennt. f% _ Immerhin besteht zwischen der Haplocarpha- und der Arctothec an Gruppe i in den Achänienformen eine nicht zu übersehende Ähnlichk >= Die: Divergenz in der Geschlechtsverteilung beweist aber, daß die Üh a: einstimmung nicht die Folge einer gemeinsamen, sondern gerade . parallelen Entwicklung nach phylogenetisch frühzeitiger Trennung ist. ‚Die Entwicklung der Achänienformen selbst ist natürlich zwanglät gewesen: Der gegenseitige Druck zusammen mit der kreisförmigen er ordnung im Köpfchen mit fertilen Rand- und Scheibenblüten bedingt a die rksahige Gestalt mit leichter Vorwölbung nach innen. Das S . werden hiblüten ließ für den ersten Scheibenblütenkreis den Dr von außen fortfallen. Die Folge war die stärkere Wölbung der Auße = (dorsalen) S 'eite und die Ausgleichung der Rippen, kompensiert durch 4 re flachung dı d er Innenseite, was für die i inneren Reihen wieder dieselbe Fol blüt 2 steril (bei eg der Innenseite, was ein Br > : Systematische Gliederung usw. der Aretotideae—Aretotidinae. 11 Dadurch entstand die stumpfkantige ventrale Vorwölbung bei Zandtia _ Rüppellü. Auch hier war jetzt die Außenseite entlastet, daher das Ver- _ Sehwinden der Rippen. u Mar, % Bei Microstephium genügte die bloße Verringerung der Einzelblüten- ' zahl, um die entsprechende Form zu erzielen, da bei dieser Gruppe in erster Linie die zentralen Blüten fertil sind. a g In den fast immer recht ansehnlichen Köpfen der Arctotis- Venidium- ; = Gruppe ist der gegenseitige Druck der Achänien im ganzen geringer, R ei gentgt aber noch, die besondere leistenförmige Ausbildung der Rippen I nur in radialer Richtung zu gestatten. Die erste Bedingung war aber auch 2 hierfür das Verkümmern der Achänien der Scheibenblüten und die durch _ das Nachrücken bewirkte peripherische Entlastung. Anden Achänien sind noch zwei Dinge beachtenswert, die von Lessing ' und anderen zur Trennung der Gattungen, bei Hoffmann zur Trennung der Sektionen benutzt wurden: Pappus und Behaarung, die bezüglich ‚des "Vorhandenseins oder Fehlens gewöhnlich parallel gehen. Gut ausgebildeten, aus einzelnen Schuppen bestehenden Pappus und ‚starke Behaarung, gewöhnlich in Form eines basalen Büschels straffer, weißer oder gelblicher, oft seidig glänzender Haare, gewöhnlich vereint mit kürzerer Behaarung der Innenseite der Achänien, weisen Arctotis und Haplocarpha auf. Bei EORENE sind die Dem be und dunkel 2 | gefärbt, der Pappus klein. = Zwischen Arctotis ine Venidium besteht bezüglich der er d Achänien gar keine, bezüglich der Behaarung und des Pappus keine scharfe i en Wir finden alle rn vor von Arten mit vö Pe behaarten Achänien > ‚gesehen habe. 73 Kurt Lewin. Wir haben demnach keinen Grund, Venidium von Arctotis, Landt ron Haplocarpha, Oryptostemma von Arctotheca zu trennen. Nur eine Schwierigkeit ist noch zu überwinden: Während Arctotis und Oryptostemma stumpfe, breiteiförmige, Haplocarpha schmallanzettliche, zugespitzte, mit einer Mittelrippe versehene Pappusschuppen haben, tragen Microstephium niveum Less. und Landtia hastata Lewin einen zusammen- hängenden krönchenförmigen Pappus. Zwischen dieser Form und der all- gemeinen aus getrennten Schuppen besteht keinerlei Übergang bei anderen Arten! Diese Abweichung ist auffällig, weil sie die einzige ist. Wohl stehen diese beiden Arten dem Habitus nach innerhalb ihrer Gruppen etwas isoliert; aber nur als Arten, während sie sonst die Merkmale der Gattung Haplocarpha-Landtia bzw. Cryptostemma- Arctotheca besitzen. In einer Sonderentwicklung kann daher die Ursache nicht liegen. Wir müssen sie also in der Phylogenese suchen. Der Pappus wird gewöhnlich als Kelch angesehen. Demnach müssen die Kompositen als sympetale Pflanzen ursprünglich auch einen ver- wachsenen Kelch besessen haben, an dem wir auch fünf Zipfel annehmen können. Diese fünf Zipfel sehen wir nun bei Microstephium sehr deutlich, aber sie sind völlig inkonstant. In einem und demselben Köpfchen finden "wir ganz ungeteilte, nur ausgebuchtete Krönchen neben ganz getrennten ‚Schuppen. Nicht selten sind auch 1--2 Schuppen frei, der Rest ver- wachsen, wobei die Fünfzahl der Zipfel bzw. Schuppen nicht mehr er- halten bleibt. Bei Landtia hastata sind die Krönchen ringsum gleich hoch. Über die Konstanz vermag ich nichts auszusagen, da ich nur eine Pflanze : Hinsichtlich der Beurteilung der beiden Arten gibt es zwei Möglich- _ keiten: entweder sind sie beide oder wenigstens eine von ihnen primitiv oder der krönchenförmige Pappus ist ein atavistischer Rückschlag, wie er gerade am Ende einer Entwicklungsreihe eintreten kann, wenn die be- treffenden Arten ihre Entwicklung völlig abgeschlossen haben. Die erste würde eine geographische oder klimatische Isolierung voraussetzen, was bei beiden Arten nicht zutrifft, im Gegenteil, Microstephium hat eine recht weite Verbreitung; ferner müßten wir auch in den Sexualorganen oder in der Korolle weitere Spuren der Ursprünglichkeit sehen, was auch bei beiden nicht der Fall ist. Die Entscheidung muß also zugunsten der zweiten Annahme ae werden, die für Migosiephi um eine Stütze in der Form des Achäniums iu erhält 60) Systematische Gliederung usw. der Aretotideae— Arctotidinae. 13 Richtung, die die anderen Verwandten längst eingeschlagen habön: Eine außerordentliche Stütze erhält die hier vertretene Auffassung durch die Beobachtung von Schultz Bip., der in Flora XXV, (1842), p. 437 auch für seine Schnitispahnia = Landtia Schimperi und Rüppellü einen „Pappus eoroniformis dentatus vel ciliato-laceratus rudimentarius‘ angibt. Ein Irrtum kann kaum vorliegen, denn Schultz lagen wie mir die Schimper- . schen Pflanzen vor. Ich habe bei diesen beiden Arten keinen Pappus coroni- formis entdeckt. Bei L. Rüppellii war der Pappus durchweg allzu reduziert, doch halte ich auch eine basale Verbindung der winzigen Spitzchen für E wahrscheinlich. Bei L. Schimperi ist aber bei allen von mir gesehenen Achänien der Pappus geteilt, was aber nach den Beobachtungen bei Micro- stephium niveum die Richtigkeit von Schultz’ Angabe nicht ausschließt. s ' Wir hätten dann auch bei diesen Arten eine Inkonstanz in der Ausbildung des Pappus und es besteht keine ee: mehr, Microstephium niveum als Gattung abzutrennen. = Nun ist nur noch Oymbonotus Lawsonianus systematisch einzureihen. Be Das Achänium und die Geschlechtsverteilung weisen auf Arctotis und zwar Indie Richtung von Venidium arctotoides Less, die Beblätterung des- - gleichen, das Involucrum auf Arctotis leptorhiza, die Wuchsform auf Landtia. = Wenn man Cymbonotus nicht für einen konstant gewordenen poly- _ Phyletischen Bastard von nach Australien verschleppten, dort aber wieder ar verschwundenen Arctotis-Arten halten will, der unter den ihm genehmen : Lebensbed bedingungen außerordentlich variiert, so müssen wir — solange = für eine solche Annahme nicht durch ausgedehnte Kultur und Kreuzungs- = versuche der Beweis erbracht ist, Cymbonotus als selbständige Gattung . beibehalten. Ich möchte aber nicht verabsäumen, darauf hinzuweisen, daß die _ morphologischen Merkmale von C'ymbonotus an und für sich nicht recht zur Abtrennung genügen. { Maßgebend für die Abtrennung ist für mich aber in erster Linie die graphische Beschränkung auf Australien. > Ziehen wir aus allen vorstehenden Darlegungen den Schluß, so ergibt Sich für die Gattungsabgrenzung folgendes: Die Arctotidinae zerfallen nach ' Verteilung der Geschlechter in zwei Hauptgruppen: Gattungen mit tilen Scheiben- und sterilen Strahlblüten und solche mit im allgemeinen ilen Strahl- und + sterilen Scheibenblüten. Innerhalb der ersten Gruppe haben die alten Gaseen nur den kter von Arten, bilden also eine einzige Gattung, die nach den üblichen : klaturregeln den Namen Artotheca behält. ; der zweiten Gruppe haben wir eine Spaltung nach der Form der in zwei engere Kreise zwischen denen kein ee besteht: Wh Kurt Lewin. 1. Die Arten mit den verbreiterten, Höhlungen begrenzenden Rippen : Arctotis, und aus den oben angeführten Gründen Cymbonotus, 2. d Arten mit einfachen oder reduzierten Rippen: Haplocarpha. werden muß. W. Die morphologischen Merkmale als Charaktere von natürlichen Artgruppen. Die letzten Ausführungen des vorigen Abschnittes zogen berei Gattungen gemeinsam behandelt werden, zumal ja ae en Verhältnisse mehr oder weniger die gleichen sind. A. Wurz el. Das Wurzel system der einjährigen Arten, die besonders bei Arctotis im extratropischen Südwestafrika und an den Rändern Karroo verbreitet sind, ist er einfach . Eine wenig verzweigte Pfahlwurzel geht oft | 1 Sand hinab. ‚Solche Wurzeln besitzen fast alle Artotis- Systematische Gliederung usw. der Eee ee 15 B. ran Die eben genannten fleischigen Sekundärwurzeln entsprechen den Stolonen von. Arctotheca repens. Wie diese dem oberirdischen, so ent- springen jene dem unterirdischen Stamm, der bei diesen Arten ziemlich kurz ist. Fingerdick und fingerlang geht dieser bei den genannten Haplo- © carpha- Arten senkrecht inden Boden und trägt nur faserigeWurzeln; ähnlich beiden Acaules der Arctotis, wo sie fast rübenförmig, bei den Aequales und Adpressae, wo sie kurz gedrungen und oft verzweigt sind. Sie sind not- 28 wendige Wasser- undNahrungsspeicher, beiden ArtendesKl.Namaqua- Jandes erforderlich wegen der Trockenzeiten, bei denen des Tafelberges und dessen Umgebung wegen der periodischen austrocknenden Winde. . Bei Arctotis bicolor Willd. liegt das etwa 20 cm lange Rhizom hori- _ _ zontal und sendet in gleichmäßigen Abständen Äste nach oben. Diese Rhizome sind immer verholzt. Im lockeren Sande auf oder dicht unter der Erdoberfläche kriecht a der Stengel der C'uneatae, der bei Arctotis petiolata über 4, m lang, faden- Art ist wohl einjährig. Das Rhizom ist gewöhnlich stark verholzt, der berirdische Stamm nur bei Arctotis Schlechteri Lewin, einigen Ausiro- orientales, besonders Arctotis suffruticosa; im untersten Teile auch bei den Asperae. Was im übrigen die Ausbildung des oberirdischen Ss ‚mmes betrifft, so fehlen wirkliche Strauchformen ganz. Sonst sind alle "bergänge vertreten von rosettenähnlichem zu prostratem, teilweise h Gestaucht ist der SEaupietarare, bei Haplocarpha nr B. ee Benth. Hook., die auf den ERBEN, feuchten Br int. die en and ee eine viel mehr lockere. hemmt en. an den weichen Beanlorien en ON; 16 Kurt Lewin. bei den Scheinrosetten meist mit eig ekrngen zu tun haben, zeigen die merkwürdigen Übergangsformen der Stoechadinae, besonders Arctotis leiocarpa Harv.; hier wird die Scheinrosette nicht nur von Blättern, gene von im deren susg gehemmten Seitentrieben gebildet, währe Hauptachse sich sdokrecht in der Mitte erhebt. Ähnlich Kecbalies B Arctotis macrocephala (DC.) und die Aequales. Diese Arten bewohnen die 'Sandwüsten und Wüstensteppen des extratropischen Südwest- Afrika bzw. den Rand der Karroo. Wirklich konstant ist das Fehlen des oberirdischen Stammes bei den stets ausdauernden Acaules und Adpressae. Gewöhnlich sind auch die aus den mehrköpfigen Wurzelstöcken von Arctotis bicolor austreibenden Laub- und Blütensprosse gestaucht, doch scheint sich diese Bildung erst mit zunehmendem Alter einzustellen. Bei den jüngeren Exemplaren, die noch die primäre Wurzel besitzen, ist die oberirdische Achse noch gestreckt und schwach verzweigt. Zur SU DUTE scheint es bei den rosettigen Arten nicht zu kommen. Alle übrigen Aıten haben beblätterte, + aufrechte auch gewöhnlich verzweigte oberirdische Stengel. Im ganzen westlichen Gebiet — außer dem eigentlichen Südw est- Kapland inkl. Paarl- und Piquetberg — finden wir eine Unterdrückung der Seitenzweige in den oberen Stammteilen; Blätter und Zweige bleiben um den basalen Teil ne besonders auffällig bei. Arctotis elongata Thbg. Die an den oben ausgenommenen Plätzen lebenden Arten (Asperae, Arctotis laevis Thbg. Acuminatae) sind gleichmäßig verzweigt und Klima und den en en Standorten schlaff und weich- stämmig. .C. Blätter. -Die Anordnung. der Blätter steht natürlich in direktem Z sammenhang mit der der Zweige. Bei rosettenähnlicher Ausbildung fehlen dem Blütenstiel die Blätter ganz: Die. grundständigen Blätter sind dann im Umriß breit eiförmig, ungeteilt (Haplocarpha scaposa parvifolia, Rüppelli) oder leierförmig eingeschnitten (Acaules); aber auch länglich, bis lineallanzettlich, oft in einer und derselben Art die ganz "Stufenleiter durchlaufend. In den anderen Fällen nimmt die Blattgröße von unten nach. abe ab, wenn man von un, ‚Rtimärblättern absieht, Itlich _ Fr re _ UT Systematische Gliederung usw. der Aretotideae—Arctotidinae. 17 Trennungsmerkmale der Gruppen fast ganz ausfallen. Ja sie sind selbst zaur in ganz wenigen Fällen ausreichend, eine Art zu umschreiben. ei i In ganz engen Verwandtschaftskreisen kommen alle Abstufungen von % rsüten bis zu doppelt, auch dreifach fiederteiligen Blättern mit ganz kleinen schmalen Fiederchen vor. Die Ausbildung hängt ganz von den Standortsbedingungen ab. Daher ist esz. B. in den meisten Fällen einfach moeglich, J Sage kultivierte Arten — obwohl zum Teil die ee = ach mit den RER Pflänzen anderer Autoren steht es oft nicht en Ein und dieselbe Art kommt in den verschiedensten Entwicklungs- Stadien zur Blüte. Beispielsweise ist Arctotis leptorhiza fast nur in Jugend- formen bekannt. Sie ist eine Pflanze ausgesprochenster Regenminima im : nördlichen Zwartland und am Olifantrivier. Nach kurzem Regen gekeimt, wird sie durch plötzlich einsetzende Dürre gezwungen, ihre vegetative r Entwicklung einzustellen und zur Blüte zu schreiten, so daß viele Pflanzen a Dur aus wenigen Primärblättern und dem gestielten Blütenkopf bestehen. Wir sehen nacheinander linealische, schwach spatelige, _ ganzrandige, dann eilanzettliche, entfernt gezähnelte Blätter. Inder E olge vertiefen sich die Buchten zwischen den Zähnen immer mehr, bis das Blatt fiederteilig erscheint. Die ersten Blätter verwelken sehr bald und fallen ab, so daß wir oft nur eine einzige Blattform sehen. Da sie nun in allen Stadien zum Blühen kommen, haben die einzelnen Pflanzen ein grundverschiedenes Aussehen. Als zweites Beispiel solcher Heteroblastie mit gehemmten Folge- blättern!) nenneich Arctotheca calendulacea (R. Br.) Lewin, dietrotz der Zuge- S ‚hö örigkeit zur anderen Gattung in Jugendstadien von Arctotis leptorhizakaum zu unterscheiden ist. Da sie außerdem manche Standorte teilen, sind sie ‚auch wiederholt zusammen gesammelt und als Exemplare einer Art be- Stimmt worden. Ein weiteres Beispiel ist die in ihrer systematischen Stellung noch etwas unklare Arctotis sulcocarpa Lewin. Ich halte es für Richt ausgeschlossen, daß sich hier noch ein Zusammenhang mit einer inderen bekannten Art herausstellt. Bei Arctotis hirsuta (Harv.) Lewin sind bald die primären, bald die Folgeblätter gehemmt. Bei den Kümmer- formen treten Blätter von einer Gestalt auf, die den entwickelten ganz ehlen. Der normale Gang ist auch hier der vom länglichen oder eiförmigen zum leierförmig-fiederteiligen Blatt. Tritt die Trockenheit bald nach der Keimung ein, so werden alle Blätter gehemmt und nehmen sch male Gestalt Ä An, die an die von Arctotis leptorhiza erinnern. Ist dagegen die erste Wachs- umsperiode feucht warm, so kommen die Grundblätter gar nicht erst voll "Entwicklung, der Stengel bleibt mitunter einfach und die sonst stark en Diels. Jugendformen u. Blütenreife Bin. 1906. = as, Repertorium specierum novarum. Beiheft XI. 18. Kurt Lewin. = reduzierten oberen Stengelblätter erfahren eine außerordentliche Förderun (Venidium speciosum Rgl. sind solche Formen von Arctotis hirsuta). Der wiederholte Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit in de Monaten April—Juni 1920 ermöglichte es, den Einfluß dieser Witterung: änderungen auf im Garten kultivierte Pflanzen von Arctotis hirsuta ger zu beobachten. Als letztes Beispiel will ich noch Arctotis arciotoides (Less.) Lev anführen. Diese Art besitzt Blätter von so verschiedenartiger Gesta daß Lessing!) und DeCandolle?), die nur extreme Formen kann sie als drei verschiedene Arten, Venidium deeurrens Less., Venidium arcto- toides Less., Venidium spathuligerum DC. beschrieben. Die Blätter sind im Umriß im großen und ganzen eiförmig bis länglich, verschiedenar gezähnt, mit drei parallelen dicht nebeneinander laufenden Nerven v sehen, aber in der mannigfaltigsten Weise fiederig-leierförmig eingeschnitteı Bald sind die Einschnitte buchtig, flach, bald bis auf die Nerven gehe die unteren Lappen bald ganz fehlend, bald herablaufend; die Blattba in verschiedenstem Maße geöhrt. Im extremsten Falle laufen die Oh noch als Flügel längs des Stammes herab. Diese mannigfachen Gestal sind entsprechend dem weiten Areal der Art — sie bewohnt die niedrigere Gebirge längs der süd- und südostafrikanischen Küste, übersteigt die _ Drakensberge bei van Reenen und geht durch das Basutoland bis Griqualand West — mehr oder weniger lokalisiert, aber durch alle möglich Übergänge verbunden. Unter diesen gibt es selbst Formen, die ohne Blüt 4 . von Haplocarpha‘ Schimperi oder von Cymbonotus Lawsonianus nicht 2 & unterscheiden sind, räbunter sehen sie auch aus wie Arctotis hirsuta 0 1 y ie Meier. 4% 3: ickelnBlätter mitausgedehnter _Spreite. Hinssle sind die Haplocarpha-Arten der regenreichen Gebirge . Ostafrikas, die schon erwähnte Arctotis arctotoides in den Regenwäldern des südöstlichen Küstenlandes und die Acaules im südwestlichen Kapland: die Grundform bei letzteren ist wieder das leierförmig-fiederteilige Blatt _ mit breit eiförmigem Umriß. Bei Ardotis acaulis selbst sind die Seiten- - lappen wohl entwickelt, bei Arctofis tricolor und undulata reduziert. : den Aequales, Stoechadinae, Adpressae, aufs höchste ausgebildet bei den Asperae, wo sie bei Arctotis aspera selbst und Arctotis cuprea die ganze Stufenfolge von einfacher (bei A. aspera var. scabra = A. glandulosa Th. und A. paniculata Jacq. nur angedeutet) bis zu 3- auch 4facher Fiederung aufweist. Die Aufteilung der breiten Blattspreite schreitet in dieser Gruppe fort mit der Entfernung von der Südwestecke. Sie vermindert den Wider- stand gegen bewegte Luft und setzt damit die Transpiration herab. Bei - ae am weitesten geteilten Arctotis cuprea wird außerdem die Oberfläche ist der Rand nach der Unterseite meist era ebenso bei der diesen nahestehenden Arctotis angustifolia L. Im allgemeinen geht mit fortschreitender Einrollung außerdem noch eine Verkleinerung der Blattfläche selbst parallel (Arctotis revoluta Jaeq. — = candida Th., A. pinnatifida Th., A. auriculata Jacq., A. nn und linearis Th., A. graminea Lewin). Bei A. pinnati ‚fida und den Argenteae sind die Blätter der Länge u ganz gerollt, bei A. pinnatifida mitunter so stark, daß Harvey für Thun- bergs Original irrtümlich die Fiederspaltigkeit bezweifelt, die aber tat- sächlich vorhanden, wenn auch wenig ausgebildet ist. Ganz linealische Blätter haben A. linearis und A. graminea, auch A. semi papposa var. angustifolia, die sich aber sonst kaum nahe stehen. Ungeteilt sind die dieken, lederigen Blätter von 4. angustifolia L. ee Folundifolin Lewin und A. macrosperma (DC.) Lewin, die einander ’hmal zum Verwechseln ähnlich sind. _ Ein Formenkreis, die Cuneatae, Giteriileiten sich von allen anderen durch die keilförmig in den Petiolus übergehenden Blätter. Sie sind von \nlichen Formen anderer ee scharf durch das Fehlen jeglicher hieden Pan Tendenz zur Stielbildung zeigt sich bei fast allen Gruppen. m allgemeinen das Blatt ist, mit anderen Worten: je und breiter die ein ‚zelnen Einschnitte sind, desto größer ist auch die Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Aretotidinae, 19 Die Fiederteilung ist uncharakteristisch in ihrer Ausbildung bei 1 ichkeit, daß ‚der unterste Einschnitt den Aubreben. er = 20 = “ Kurt Lewin. Die Cuneatae, auch A. rotundifolia, A. angustifolia und populi folin zeigen, daß Stielbildung auch bei nicht geteilten Blättern möglich ist. Niemals aber ist die Spreite scharf im Winkel gegen den Stiel abgesetz a sondern es gibt immer eine, wenn auch mitunter sehr kurze (A. rotundi folia) Übergangszone, die im Vergleich mit den anderen verwandten Arten darauf hinweist, daß die Stielbildung eine Folge sekundärer Unterdrückung der 3 Seitenlappen ist. Durch völlige Unterdrückung der Seitenlappen eo gestielt sind die Blätter von A. tricolor und undulata. = Bei A. rotundifolia und den ihr nahestehenden Cuneatae, sowie allen gestielten Primärblättern haben wir es mit einer sekundären Streckung des basalen Blatteils zu tun; bei gestielten Primärblättern läuft die Tomi auch immer bis zur Ansatzstelle herab. Auch noch am Hauptstengel flügelartig herablaufende Blätter kommen nur bei Standortsformen von A. arctotoides vor. x er Se 2 REN Über die Nervatur ist wenig zu sagen. Ausgebildete Blätter sind > immer dreinervig. Die drei Nerven treten gewöhnlich schon getrennt an a der Basis in das Blatt ein, verlaufen in dem ganzen unterem Teil in geringer 2 Entfernung voneinander parallel bis zu dem großen Endlappen, in dem sie sich bogenförmig trennen. Am re ist dieser Verlauf bei den E Acaules und bei A. arctotoides, wo in die Seit 3 WU 41 UNO sch wache Nerven- h : äste abgegeben werden. Bei den schmalblätterigen Arten bleibt nur der mittlere der drei deutlich, während die beiden seitlichen oft schon vor der 5 Blattmitte verlaufen. D. Behaarung. An allen oberirdischen Organen finden wir Haarbildung®® ” meisten naturgemäß an Stengel und Blättern, aber auch auf den Involu- z kralschuppen und Blüten, und zwar bei allen Gattungen und allen Arten. = ohne Ausnahme. Mit einer gewissen Regelmäßigkeit lassen sich drei Hauptformen unterscheiden, die gewöhnlich alle drei gleichzeitig vor- 4 kommen. Selten fehlt einmal eine oder die andere: : 1. Safthaare, 2. Wollhaare, 3. Drüsenhaare. Die Safthaare sind entweder kurz, 4—6zellig, schnell nach oben. a i n Sie sind einreihig, bei den Asperae, besonders Arch Fee abra (= glan- dulosa) wenigstens im unteren Teil zweireibig. Die kurzen Safthaare bedecken die Oberseite und auf der Unterz Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae. 34 die Nerven der Blätter fast aller Arten, die nicht beiderseits weißwollig sind, fehlen überhaupt fast nie. Sie stehen gewöhnlich ziemlich dicht und möchen dadurch die Oberfläche rauh (scaber) (Acaules, A. angustifolia, 4. leptorhiza, Asperae, Semipapposae, auch A. pinnatifida, Hapl. Lanata, inkl. Thunbergiüi, H. scaposa). “ DieRauheit wird dadurch erzielt, daß die breit aufsitzende unterste Zelle stark verdickte Wände hat, wodurch .das Haar starr mit der Unterlage verbunden ist. Mit weniger verdiekter Außenwand der Grundzelle be- ' decken sie bei den genannten Gruppen den unteren Teil der äußeren In- volukralschuppen und überhaupt bei allen Arctotidinae außer A. hirsuta und A. macrocephala die Innenseite der Involukralschuppenanhänge. Ganz x kurz, nur 2—3zellig, bedecken sie auch den unteren Teil der inneren Involukralschuppen der Asperae, Aureae und Austro-Orientales. Die längeren Safthaare unterscheiden sich — außer durch die An- zahl der Zellen — besonders dadurch von den kurzen, daß sie, wenn sie sich auf den Blättern befinden, mit der Unterlage nicht starr, sondern durch Rn eine + halbkugelige Gelenkzelle verbunden sind. Mit Hilfe dieser plasma- se z reichen, mit großem Zellkern versehenen Gelenkzelle, werden bei ein- setzender Trockenheit die sonst senkrecht abstehenden Haare an das Blatt angelegt, schützen dadurch das Blatt gegen übermäßigen Wasser- = verlust. Die Haare selbst bleiben dabei prall gefüllt, der Basalzelle kommt also wohl auch die Funktion der Druckregulierung zu. Das Ansehen 2 vorwiegend mit diesen Haaren bedeckter Blätter wird als hispidus, hirsutus oder pilosus bezeichnet. Sie bilden die ausschließliche Behaarung von 4. _ hirsula und bedecken — weniger dicht — die Oberseite der meisten Haplo- 5 Carphu-Arten sowie aller auf der Oberseite Be Formen außer den vorher genannten. Der Zellsaft ist häufig gefärbt z. B. an der umgerollten Blatträndern ‚von A. angustifolia, A. macrosperma, am Peduneulus von A. elongata, A. hirsuta, 4. angustifolia, A. lanceolata, A. rotundifolia, auf der ganzen Ober- fläche der Involukralschuppen von H. hastata, mit Wollhaaren vermischt bei H. lanata, und bei den langen, in der Mittellinie der Involukral- 'huppen stehenden Anaren der meisten Aura orientales a nd Hapl. hirsuta Less. Die Gelenkz ello fehlt bei den Safthagren, die die Ränder der In- hi er ‚der a A. leplorhiza, A. acaulis var. ‚die dı t bei A. aniwlate. besetzen. Diese «#ellen 29 Kurt Lewin. Eine Mittelform zwischen den eigentlichen Safthaaren, und z ‘dem zweiten Typus, und den Wollhaaren bilden die Trichome von macrocephala. Hier ist zum Teil die Endzelle außerordentlich verläng die Wände verdickt und das Lumen auf das äußerste reduziert. vö In der Ausbildung der Wollhaare herrscht eine große Ma nnigfalti keit. Ich beschränke mich hier auf die Beschreibung der Grenzfälle. . Es gibt zwei scharf getrennte Formen: Wollhaare mit leben Grundzellen und Wollhaare ohne lebende Grundzellen. letzteren bekleiden die Achänien und kommen, wenn auch selten, zwise den anderen vor. Sie sind einzellig unverzweigt, fast ohne Lumen, stu und weich. Länger, stärker verdickt und daber straff sind die Ba ih der Achänien. Die anderen Wollhaare sind 3—5 zellig. Die Endzelle ist tot, verdickte Wände, die das Lumen sehr verengern, und ist in der Länge s variabel: bei A. argentae und an den Stengeln von A. auriculata Vv' hältnismäßig kurz. Die übrigen Zellen führen lebenden Inhalt. Der Ful teil ist im allgemeinen zylindrisch und dünnwandig; doch kommen da zwischen auch Wollhaare mit größerem kegelförmigen Fuß vor, de unterste Zelle dickere Wände besitzt. Auch die eigentliche Haarzelle‘ wesentlich IR hat auch ein weiteres Lumen als bei den anderen We ee ier die E ndz x h h lebt, habe ich nicht ontscheiden könr gegen die anderen zurück. Im Sen sind Be Formen nicht sch Bei den Hans mit zylindrischem Fuß ist die letzte lebende Z gewöhnlich breiter als die unteren, kugelig oder elipsoidisch. — Wollha 2 besitzen alle Arten außer A: hirsuta. Bei en Asperae treten sie gegenübi BR n a ück. = Systematische Gliederung usw. der Aretotideae—Arctotidinae. 23 kaum in Betracht: denn in dem Verbreitungsgebiet der Arctotidinae _ müssen die Pflanzen Vorkehrungen für die Ökonomie des Wasserverbrauchs treffen, und andere Organe, die diesen Zweck erfüllen könnten, habe ich nicht gesehen. Bei A. hirsuta scheint den Safthaaren diese Funktion zu- zukommen, jedenfalls macht es die starke Entwicklung des Plasmakörpers ‚in der Gelenkzelle wahrscheinlich, daß diese Zelle auch eine Saugwirkung ausübt. Die la nggestielten Drüsen der Biüten sind im oberen Teil genau ‚ebenso gebaut; die Endzelle ist aber gewöhnlich wirklich zweizellig. Dieser obere Teil ist auf einen vielfach längeren Stiel aus zwei Reihen größerer, gestreckter, farbloser Zellen mit mäßig dieken Wänden aufgesetzt, der _ seinerseits stets in Verbindung mit den Gefäßbündeln steht, manchmal ihnen der Länge nach angewachsen ist, eine Verbindung, die auch für einen Zusammenhang mit der Wasserökonomie spricht. Die gestielten Drüsen sitzen im allgemeinen auf den Blattzipfeln, bei den Austro-orientales an der Basis der Blütenröhre und sehen dann aus wie ein Pappus. Die Behaarung bestimmt sehr stark das Aussehen der Pflanzen. Sie gibt aber kaum einen Anhalt für die Systematik, da es außerordentlich ' von den Standortsbedingungen abhängt, welche der Haarformen die stärkste Entwicklung nimmt. Es kommt sogar vor, daß an ein und dem- . selben Exemplar ein Pedunculus mit Safthaaren besetzt (scaber), der andere Ä durch Wollhaare weißfilzig (tomentosus) ist. Nur A. hirsuta und A. macro- 5 cephala sind durch das Fehlen eigentlicher Wollhaare von den anderen = Arten getrennt, stehen sich aber sonst nicht sehr nahe, noch ferner aber “ 4. aspera scabra, der die Wollhaare auch fast immer fehlen. Fast kahl sind A. Iaevis und manche Formen von 4. are, Hapl. Parvifolia und Hapl. ovata, die feuchte Plätze bewohnen. Moorboden aber produziert, wie überall, auch hier Arten von xerophytischem Typus, also meist dichter wolliger Behaarung. So sind alle Haplocarpha-Arten der regenreichen Gebirge des östlichen Afrika unterseits dicht wollfilzig. Bei den Arten der wirklichen Trockengebiete ist die Pflanze ganz und gar weißfilzig v von Wollhaaren verschiedener Länge mit dazwischen stehenden üsen: Adpressae, A. campamulata, 4. gie A. argentea, Stoechadina, die meisten Ouneatae, A. elongata Bemerken möchte ich noch, daß Tasse A. gland Julosa (= aspera scabra) auf Blättern und Biengehn gar keine. ‚Drüsen, sondern nur Saft- ; 2 BIER. Auen: besitzt. - 24 Be R Kurt Lewin. philie nimmt die Zahl der blütentragenden Zweige ab, so daß die Pflanze (A. elongata, Cuneatae) nicht selten überhaupt einköpfig bleibt. Die rosetten bildenden Arten haben stets schaftförmige, einköpfige Pedunculi, die den Acaules, A. leptorhiza, auch A. campanulata keine Hochblätter tragen. Ganz vereinzelt finden sich Ansätze zur Bildung eines rispigen Blüten | standes bei den Asperae. (A. aspera var. [= revoluta Jaq.), A. cuprea Jaq. Die Morphologie der Blütenstände gibt bei diesen einfachen Ver- hältnissen für die Systematik keine Handhabe, um so mehr aber die der Blütenstände im eigentlichen Sinne, der Köpfe selbst. | Auf die Köpfe und ihren Inhalt: die Blüten mit ihren Organen und ‚die Früchte, muß man naturgemäß bei jeder systematische Untersuchung das Hauptgewicht legen. Wie sie allein für die Gliederung der größten Einheiten in Betracht kommen, so wird man auch bei den kleineren — Gat- tung, Artgruppe, Art — die unterscheidenden Merkmale bei ihnen suchen besonders, wenn die rein vegetativen Organe so wenig spezifisch organisiert sind. Bei der Uniformität der Blüten selbst, auf die ich später aus führlicher zu sprechen komme, wird man um so mehr auf den mehr vegeta- & tiven Bestandteil, das Involuerum, achten. Die Gegensätze sind nicht St groß. Kaum die Gattungen sind in dieser Hinsicht scharf getrennt, und ER En wit. an. den een die Di > in en nur bei H.. scaposa. and ee nad die ihr sehr u lanata in. eu höherem u weisen er zwischen der, Hal Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae. 25 Art Max. Min. 3A MMOETOCCEHNG ges en 2>mm| 5mm BA RIENEN. a Sun ner ee ee ER 3. A. arctotoides (verschied. Variet.).| 16 ,, Br u BR OR ee nes 22 ;, 36.:;; Die genannten Arten bewohnen entweder ein beschränktes ‚Gebiet mit weiten Temperatur- und Feuchtigkeitsextremen (1. und 2. nördliches Zwartland und Kl.-Namaqualand) oder ein großes Areal, das verschiedene klimatische Provinzen umfaßt. (3. und 4.) Die Anzahl der Brakteen schwankt innerhalb weit engerer Grenzen. Als ungefähres Maximum und Minimum habe ich gefunden: 47 (A. campanulata), 20 (A. discolor). ‚Der größere Umfang eines Kopfes beruht ja nicht auf der höheren Zahl, sondern auf der ansehnlicheren Größe der Schuppen selbst. Daher | sind die größten und kleinsten Köpfe einer und derselben Art in bezug „auf die Zahl der Schuppen gar nicht so verschieden und diese variiert bei vielen Arten, besonders denen mit mittelgroßen oder kleinen Köpfen, nur um I—2. Bei einigen Arten habe ich sogar auffällig konstante Zahlen gefunden. Bei A. hirsuta, deren Köpfe in der Größe so außerordentlich sehwanken, habe ich fast immer die Zahl 32 gefunden, bei A. discolor 20. > = ; Bei den immer großköpfigen Arten fand ich dagegen große Differenzen. A. campanulata 28—47, A. acaulis 33—43 usf._ Jeder Kopf besteht aus2 Arten von Brakteen: kleineren äußeren, Be die in schmälere, charakteristisch geformte Anhänge ausgezogen sind, er; And: größere i innere, die entweder blattartig grün oder derb lederig, immer : & aber mit einem membranösen, nach oben sehr verbreiterten Rand ver- sehen sind. Die beiden Formen sind aber an keinem Kopf scharf getrennt, sondern durch Übergänge verbunden, so daß von irgendwelchen festen ; Zahlbeziehungen zwischen beiden keine Rede sein kann. Die Brakteen sind umgewandelte Blätter; demnach sind an den äußeren die kurzen basalen. Schuppenteile gewissermaßen nur als Blattansatz oder Stiel, die Anhangsgebilde als Spreiten anzusehen. Dazu paßt die Art der Be- ‚ haarung : die Anhänge sind fast ohne Ausnahme nur auf der Innen- ( oberen). ite rauh! = = Bei manchen Arten und Varietäten, besonders solchen in Bisugdigen kultiviert; die Kümmerform im bei trockenwarmen Ban: en ee 6 Kurt Lewin. mit großflächigen Blättern, zeigen sich deutliche Anklänge an blattarti Formen. Spatelige oder eiförmige Gestalt haben die Anhänge der äuß Brakteen bei den Stoechadinae (bei A. macrostylis Lewin mehr länglich und der ihnen nahestehenden A. auriculata, ferner bei A. hirsuta, au — bei üppigen Köpfen — A. macrocephala und Hapl. scaposa. U günstigen Bedingungen werden auch Involukralschuppen solcher und spathuligera-Formen von A. arctotoides. Besonders zu beachten: daß die Arten mit spateligen Anhängen nicht nur in der Gestalt di es sondern auch sonst im Habitus von außerordentlicher Inkonstanz u großer Variabilität sind. i Im großen und ganzen sind die Fnralikislschunpen. beson die äußeren — so geringfügig die Unterschiede auch sein mögen — für die Arten und Artgruppen die einzigen durchgreifenden Charakteris die aber, da einige Parallelentwicklungen vorkommen, noch durch ande gestützt werden müssen. Den spateligen Anhängen schließen sich schma lanzettliche bis pfriemliche Formen an, die im äußersten Falle einfa peitschenförmig sind. Hierher gehören die Acaules, A. bicolor und leptorhiza, auch nähern sich ihnen schmale Formen von A. hirsuta u macrocephala in der eegen Von Haplocarpha BR hier 2.2 Haller rt Ziemlich. lange, über. ‚einer Kinschnürung fast der ganzen itzte ‚ Anhänge: besitzen die ‚Aequales. An Schleier sich ds ee an. Die Anhänge sind bei den C'uneatae 5 \ A. elongata) gewöhnlich. kurz, meistens sogar kürzer, als die eigentli Eee ae immer linealisch, stumpf, die Behaarung wollig, niemals ra | In anderer Richtung führt A. candida Th. von A. laevis über 2 cuprea zu den Asperae. A. candida hat noch die + lanzettliche Form ; Anhänge von A. laevis, zeigt aber bereits rauhe Beha ru ıng an densel = ee mit starren Safthaaren, neben. denen die © Wollhaare Systematische Gliederung usw. der Arcetotideae— Arctotidine. 97 anderen Formenkreises finden sich hauptsächlich unter den pappuslosen Arten. Im einfachsten Fall ganz ohne Anhänge, etwas kahnförmig gekielt = sind die Brakteen bei den Austro orientales (außer den oben erwähnten Fällen). Im Gegensatz zu den Arten mit reduziertem oder fehlendem ' Anhang des anderen Kreises sind sie aber weich, blattartig’ grün, während sie dort derblederig oder strohig-trockenhäutig sind. Die weichen grünen Involukralschuppen teilen die Austro-orientalis mit A. hirsuta, A. macro- cephala, Haplocarpha und Arctotheca repens. Bei den übrigen Formen dieses : = Kreises werden die Schuppen schrittweise in die Länge gezogen und so die Anhänge deutlicher abgesetzt. Sie bleiben stets nur wenig schmäler br als der basale Teil, sind linealisch und meistens scharf zugespitzt. Diesen E = Verlauf repräsentiert die Reihe: Austro-orientales (Hapl. ovata, hastata, Parvifolia, Iyrata, lanata), Semipapposae, A. angustifolia (H. Schimperii ' und H. Rüppellii), A. acuminata. Die Semipapposae, A. angustifolia und A. acuminata haben aber untereinander engere Beziehungen, als zu den übrigen der Reihe. Bei allen dreien sind die äußeren Schuppen von der Form eines schmalen, spitzen Dreiecks. Abseits stehen naturgemäß die beiden Arten A. setosa und suleocarpa. Bei der ersten haben die äußersten Brakteen gekrümmte, spitze Anhänge, die in den nächsten Reihen kürzer _ und stumpfer werden. Die I nvolukralschuppen von A. sulcocarpa nähern sich denen der Austro- orientales, unterscheiden sich aber wesentlich durch Bei Arctotheca sind die äußeren Schuppen eiförmig, in verschiedenem Grade verholzt, mit kurzen, zottigen Anhängen: bei Arctotheca Forbe- siana sind diese Anhänge mehrfach länger, linealisch und weißtilzig. Cymbonotus hat linealische äußere rise ohne abge- sehiten Basalteil, die am Grunde verwachsen sind. - = Bei den inneren Involukralschuppen ist die Mannigfaltigkeit eine ‚kleinere. 3 Fälle lassen sich unterscheiden: 1. Die anhanglosen Schuppen stehen in mehreren a (Die äußeren gehen kontinuierlich in sie über.) Sie sind derb, lederig-strohig, ünlich bis gelb, oft mit farbigem Rand versehen. Bei den inneren Reihen werden die membranösen Ränder und Apikalteile immer breiter, die ıersten gewöhnlich ganz ee rest sind nach dem Grunde zu stielartig verengt. wa e nn. Jede Schup a sdch B Re RER ER Se chen 2:8 Nerven, sich, ‚in Be oberen Teile verzweigen ‚oder verlaufen. Je derber die ger desto mehr v ‚varsch ‚hwinden Ss Nerven. Die innerste zarte it u) | iv mals mals typisch. an pas 98 Kurt Lewin. - 2. Die Schuppen verholzen kaum, bleiben meist weich und grünlich oben farblos; der apikale Teil der inneren Schuppen ist breiter, als der basale. Dazu gehören die Stoechadinae, Semipapposae, A. perfoliata, Haplo- carpha und Arctotheca repens. 3. Die Schuppen bleiben grünlich bis farblos und zart. Der apika Teil ist schmäler als der basale. Diese Schuppen bilden gewöhnlich 2 Reihen. Übergänge zwischen 2. und. 3. sind A. hirsuta und A. mac cephala: auch bei Haplocarpha ist in den ersten Reihen der inneren Schuppen das obere Ende oft verschmälert. Typisch ist 3 für die Austro-orientales. Bei diesen ist die Mittelader vom Grunde an verzweigt. A. setosa u sulcocarpa schließen sich hier an, unterscheiden sich aber.durch die deut- liche, netzartige Aderung mit starken Randschlingen. . ' Die Anordnung der Brakteen ist, wie sich schon aus der Inkom- stanz der Zahlverhältnisse ergibt, spiralig. Eine Anordnung in Kreise mit bestimmter Zahl kommt nie vor, dementsprechend auch nie wirkl dachziegelige Deckung. Die inneren Brakteen sind stets länger, als die Äußeren — abgesehen von den Anhängen. >, Die Brakteen sind, mit Ausnahme der innersten, selten ganz kahl. Von den äußeren habe ich schon gesprochen. Bei den übrigen ist der basale Teil gewöhnlich mit der üblichen Kombination von kurzen Wo 'branösen Teile findet sich vereinzelt bei A. campanulata und ‚Arctothec calendulacea, fast regelmäßig. bei den Cuneatae, ER Hapl. lanat und serrata, Arctotheca nivea. Die Entwicklung der Brakteen ist wie die der Laubblätter & ‘petal. Die innersten erreichen zuletzt ihre endgültige Länge, und zwar — wie meine kultivierten Exemplare von Arctotheca calendulacea zeigten nach dem Verblühen. Ein erster Stillstand tritt während des Aufblühens | der Köpfe ein. Nach der Bestäubung der Blüten beginnen die Brakteen noch einmal zu wachsen und schließen den sich senkenden Kopf vollstä ab. Biszur Fruchtreife bleibt ein Teil des Gewebes, anscheinend am Grun und in der Grenzzone zwischen verholztem und membranösem Teil a Danach sterben die oben an dem wieder nn Systematische Gliederung usw. der Aretotideae—Arctotidinae. 29 äußeren Brakteen bis zu den napfförmigen Köpfen der Austro-orientales, besonders A. arctotoides. (Ebenso von Hapl. Rüppelli zu scaposa.) F. Receptaculum. , Der Blütenboden ist stets spreublattlos und flach oder ganz wenig konvex oder konkav, niemals stärker gekrümmt oder kegelförmig. Dies gilt natürlich nur für den Zeitpunkt der vollen Blüte; während der ver- schiedenen Stadien zwischen Entfaltung der Blüte und Abstoßung der Früchte gehen aber verschiedene Wandlungen mit ihm vor. Zunächst ist ‚der Blütenboden immer leicht konkav, im Höhepunkt der Blüte flach oder schwach konvex. Gleichzeitig mit dem neuen Wachstum der Involu- kralschuppen fällt er wieder ein, wölbt sich aber bei der vollständigen Fruchtreife stärker, als in irgend einem früheren Zeitpunkt. Da also die Gestalt des Blütenbodens wechselt, hat sie keine Bedeutung für die Systematik. Um so konstanter ist aber das Vor- handensein oder Fehlen von Fimbrillen. In der ganzen Subtribus finden wir alle Übergänge vom schwach gefelderten bis zum fimbrillösen Blütenboden. Nach Moeser!) entstehen diese Gebilde durch Auswachsen der Stellen geringsten Druckes an den Rändern der durch die Einsenkung der Achänien in den Blütenboden bedingten 5-eckigen Felder. Demgemäß sind die Fimbrillen am Rande des Rezeptaculums am längsten, bleiben aber immer ziemlich unscheinbar. Am stärksten sind sie in unserer Subtribus bei der Gattung Arctotis . entwickelt, aber nicht gleichmäßig. Regelmäßig gefeidert ist das Rezep- eulum auch bei Arctotheca, bei A. repens auch fimbrillös. ; Bei Haplocarpha sind die Achänien am flachsten eingesenkt, daher finden wir bei keiner Art Fimbrillen, selbst die Felderung ist oft undeut- lich, schon die Wabenbildung unterbleibt, geschweige denn die von Fim- en. : Für die Systematik der Arctotidinae haben die Fimbrillen nur die Bedeutung, daß sie unsere Abgrenzung der Gattungen bestätigen. Sie sind aber im ganzen zu unscheinbar und zu wenig ausgebildet, um an Ahnen noch graduelle, für die Artgruppen charakteristische Verschieden- keiten aufzufinden. Eine biologische Bedeutung der Fimbrillen habe ich nicht feststellen en. G. Blüten, Sexualorgane, Pappus, Achänien. Die Blüten sind für die Systematik der engeren Artgruppen fast u ahne jede Bedeutung‘ Die Zahl weder der Strahl-, noch der Scheiben- : = A Systematische und geographische Verbreitung der afri- nischen Arten on Heichyum Adını ‚Diss. Berlin 190 909. p. 435. 30 ’ Kurt Lewin. blüten ist konstant, auch nicht das Verhältnis beider zueinander oder Zahl der Brakteen. Bei typisch kleinblütigen Arten nimmt natürliel die Konstanz zu. ° Die Farbe der Strahlblüten ist an dem gepreßten Material ni immer sicher festzustellen. Beim Trocknen werden z. B. auch solche Blü gelb, die lebend weiß oder sonst hellfarbig gewesen sind. Die vorhande Angaben sind unzureichend und auf Jaquins Abbildungen kann ma sich nicht verlassen, da die kultivierten Formen oft schon in der zwei Generation die Farbe ändern. Von A. hirsuta habe ich aus Achä zitronengelber Köpfe im zweiten Sommer leuchtend rotgelbe erhal Im allgemeinen sind die Strahlblüten zweifarbig, unterseits rot ode violett, oberseits weiß oder gelblich. Bei Arctotheca ist die Unters i bräunlich oder schwärzlich (A. tristis!), im Zwartland beiderseits und dann von A. leptorhiza im Habitus fast nicht zu unterscheiden. Bei seits gelb sind die pappustragenden Arctotis-Arten, die die Wüsten Sandsteppen des Klein-Namaqualandes und Deutsch-Südwestafri bewohnen, also A. argentea, linearis, auriculaia, ferner alle pappuslo Arten außer den Acuminatae, und zwar um so intensiver, je trockener Standort ist. A. macrocephala ist in den zwischen Gras hoch aufgewachsenen Exemplaren blaß- oder weißlichgelb, wird aber, je niedriger, desto leuchtender (A. aurea DC.). Dasselbe gilt von A. hirsuta. Die Austro-orientales und die meisten Haplocarpha-Arten sind sprechend ihren feuchteren Standorten unscheinbar gelb und fast dureh“ sichtig, werden aber auf Moorboden wieder farbiger. Einfarbig rosa oder lila sind die Stoechadinae, A. leiocarpa unterseits gestreift. Die Form ist immer die gleiche, langgestreckte, bald etwas ı lanzetilich, bald etwas runder, sich der Eiform nähernd, letzteres meist s bei Haplocarpha und den kleinköpfigen Arten 'wie A. discolor und pe foliata. Die Spitze trägt drei kleine Zipfel. Die beiden inneren Zip | sind - nur bei Arctotheca calendulacea var. entwickelt. Die Scheibenblüten sind gelb und haben bei den here ö Arten gewöhnlich dunkl e bis schwarze Zipfel. Nur bei A. macrostylis _ Lewin sind sie goldbraun. Größe und Form der Blüten sind durch die ganze Subtribus gleichartig. Verhältnismäßig kürzer sind die Zipfel den. Asperae, verhältnismäßig länger bei allen Haplocarpha-Arten, Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae. 31 De Bei den Randblüten ist der Zylinder verkürzt und die stumpfen, etwa eiförmigen Schenkel länger. Am längsten ist die zylindrische Ver- En diekung noch bei Haplocarpha und bei einigen Asperae, aber nur bei ersteren konstant. Innerhalb der Gattung Arctotis läßt sich keine Gesetzmäßig- ‚keit nachweisen. Kaum, daß jede Art in diesem Punkte einige Kon- ' Stanz zeigt: Der Zylinder ist auch nicht immer scharf abgesetzt (eben- er falls ohne rechte Konstanz). Bei Hapl. geht er gewöhnlich — außer bei H. Schimperi, mitunter auch H. scaposa und hirsuta — allmählich in den % x dünneren unteren Teil über. Bei Hapl. (außer den genannten Arten) ist = ‘auch der Fegehaarkranz in eine Fegehaarz one aufgelöst. = Die Griffel der Scheibenblüten sind völlig gleichförmig. S Benthams Angabe, daß die der innersten Blüten ungespalten seien, _ ist ein Irrtum, ebenso Baillons von O. Hoffmann übernommene Abbildung, die bei Arctotheca calendulacea am Ende keinen Einschnitt, sondern nur eine trichterförmige Vertiefung zeigt, Die Täuschung beruht darauf, daß die Schenkel nicht spreizen. En Die Narben sind auf der Innenfläche der Schenkel verteilt, häufen sich aber nach dem Rande zu, ohnezu verschmelzen. Die Griffel der inner- sten Scheibenblüten bei Arctotis und FERNEN haben keine oder nur ee verkümmerte Narben. Die am oberen Ende der Röhre oingefügieh Antheren tragen an ‚der Spitze ein rundliches oder unregelmäßig stumpf-5eckiges Anhängsel. ; Die Filamente (s. 0.) sind glatt, bei Arctotheca + papillös. Die Theken sind am Grunde stumpf dreieckig, bei Arctotheca etwas VeRangeN, aber niemals geschwänzt. 0 Über die Sexualität und ihre Bedeutung für die Systematik habe _ ich schon in Abschnitt III gesprochen. Nachzutragen wäre hier noch, daß die Randblüten bei den Asperae, Stoechadinae, Cuneatae, Aequales. Revoluiae, Acuminatae, Austro-orieniales, auch Arctotheca Forbesiana, ‚Staminodien tragen, und zwar 2 —4, niemals alle 5. Die Größe dieser Ge- re schwankt zwischen 0,lmm (4A. semipapposa) und 1,3 mm (A. aenea). - Diese rudimentären Antheren treten in dreierlei Gestalt auf: 5 als winzige rundliche + zugespitzte Schuppen, die nur durch ihre ab- weichende Fä, ärbung überhaupt erkennbar sind (Acuminatar); 2. als dünne, fädige Gebilde, gewissermaßen nur Filamente (Austro-orientales), manch- mal aber doch etwas keilförmig verbreitert; 3. in Filament und Theken gegliedert. Die Theken aber verwachsen und ohne Hohlraum, auch nicht | ; sondern zusammen eiförmig bis herzförmig mit eigentüm- lich. Big Randzellen. De letzte Form ist. besonders bei den Ouneutae ER ® » Bi 2% en Zu be den p appus habe ich, = yn gesprochen: In allen 3 Sat h : Fo : Ban . x # hat “ 32 3 Kurt Lewin. stumpfe Pappusschuppen ohne Mittelrippe, die in 2 Reihen angeordn sind. Die äußere Reihe besteht aus 0—8 kleinen, farblosen Schuppchen deren Zahl individuell, aber nicht spezifisch verschieden ist. Die innere Reihe besteht aus S—10 wohl ausgebildeten Schuppen. Länglich sind diese bei A. undulata und A. sulcocarpa, bei letzterer auch mit Andeut einer Rippe. Die Schuppen sind farblos, mitunter leuchtend schneew (A. acaulis und A. macrostylis), mitunter auch im unteren Teile gefär (A. undulata, angustifolia, rotundifolia, decurrens). Bei einigen Aspe A. laevis und leptorhiza sind sie mit feinen, kurzen, dunkleren Strie versehen. Der Pappus ist gewöhnlich. so lang, wie die Röhre; nur beit A. campanulata umhüllt er die Scheibenblüten bis zu den Zipfeln. Ve: hältnismäßig kleiner sind die Schuppen bei A. leptorhiza und. leiocarpa. Weit zurückgebildet — auch der Zahl nach — bei A. hirsuta, A. macr cephela und den Acuminatae. Dazu kommen = 3 geheimnisvollen Pseud- arctotis Arten, die ich nicht gesehen habe. Davon ist Jaquins A. flaccida dem abgebildeten Achänium nach gar keine Arctotis, stimmt aber in Habitus völlig mit meiner 4. acuminata überein, deren Pappus aber wohl ausgebildet ist. Von der zweiten (A. venidioides DC.) hat auch Harvey nur Bruchstücke, von der dritten (A. pusilla DC.) gar nichts gesehen. Der Beschreibung nach handelt es sich vielleicht um irgendwelche ‚Jugent formen. Ganz ohne a sind nur die Austro-orientales. 2 Bei Haplocarpha ist der Pappus einreihig. Die Schuppen länglie zugespitzt, mit Mittelrippe versehen, die bei H. scaposa, mitunter auch bei H. lanata (= H. Thunbergii) in eine lange Borste ausgezogen ist. H. serrata ist der Pappus sehr kurz, höchstens 1 mm lang, bei H. ovatd, Rüppelli, Schimperi ganz rudimentär. An der reifen Frucht kann man ihn gewöhnlich gar nicht mehr sehen, nur an den j Jüngeren Blüten. (Das- H. hastata besitzt einen ringsum gleich hohen (1—1,2 mm) a krönchenförmigen Pappus. Das gleiche wiederholt sich bei Arctotheca. Arctotheca ee il und Forbesiana haben ‚schuppigen, A nivea einen krönchenförmigen, manchmal auch scho ligen, A. repens gar keinen Pappus Der Pappos ist fast nie ie gr genug, ER verhältnismäßig großen und schweren Achänien in der Schwebe zu erhalten. Dies kann auch gar nicht seine Aufgabe sein, da die Bentelen nu Bale und in trocknem Zı tan ee und Sr ee zusammenge Systematische Gliederung usw. der Aretotideae—Aretotidinae. 33 45° gegen den Boden steht, in den sie der nächste Regentropfen, der auf das vom Pappus gebildete Dach fällt, hineintreibt. Der Mechanismus des Pappus ist leicht verständlich, wenn man den Bau der Schuppen untersucht. Sie bestehen aus langgestreckten Bi Zellen mit stark verdickten Außen- und Seitenwänden.. Die Innenwände sind dünn. Dadurch allein würden in der Trockenheit die Schuppen, deren Zellen in diesem Zustand luft enthalten — was den silberigen Schim- mer hervorruft — nach innen gekrümmt werden. Die Schuppe besteht aber aus mehreren Schichten, von denen die innerste am längsten ist, während die anderen stufenweise vorher aufhören, so daß der Eindruck einer dachziegeligen Deckung erweckt wird. Wird nun die Schuppe be- feuchtet, so saugen sich die innersten Schichten, deren Wände am dünnsten sind, am stärksten voll Wasser und pressen so die Schuppe herab. Für eine Verbreitung durch die Luft kommt also der Pappus nicht in Betracht. Charakteristisch ist auch die Tatsache, daß an der Peripherie des ganzen Areals die pappuslosen Arten wohnen. Das Verbreitungsgebiet der ' Pappustragenden Arten ist nur ein Bruchteil des ganzen. Immerhin ver- ‚größert der Pappus die Oberfläche des ganzen Gebildes, ohne gleichzeitig das Gewicht sehr zu vermehren. Die Achänien der Arten der Wüsten ‚und Sandsteppen, auch der Hochfläche des Kalaharigebietes (A. stoechadi- folia, auriculata, Hapl. scaposa werden ihre weite Verbreitung dann doch wohl dem Winde zu verdanken haben, der sie zusammen mit dem Sande über die Fläche fegt. Auf die Gestalt der Früchte als Weisheit der Gat- tungen noch einmal einz ugehen, erübrigt sich. Hier sollen uns nur die Verschiedenheiten der Achänien innerhalb jeder Gattung beschäftigen. Bei Arctotheca geht der Unterschied der Arten kaum über die indi- ‚viduellen Abweichungen hinaus. Er beruht nur auf mehr oder weniger Dem; ne ‚Immer wieder als Arctotis, und zwar als A. Tricolor, bestimmt worden. hwächstensind die Rippen bei H. Rüppelli, ovatı = E hastata entwickelt, bei Rüppelli bis zum völligen Verschwinden rt. Beil ‚diesen Arten sind die Achänien auch kürzer und runder, n ‚ Ebenfalls ı Ku und rundlich eifi örmig ist die Frucht 2 ee Er wir 3 Banpktyyen, die verschiedene Ent- sentieren. Die höchste ist die der Acaules und Ad- 36 : Kurt Lewin. 1. Acaules und Angustifoliae, wahrscheinlich auch die Adpressae, Achänien fast kugelig. Die Höhlungen rund, ebenso die Kanten der diese umschließenden Rippen (Typus I des vor. Abschn.). An diese schließen ‚sich die Hirsutae, die von den obengenannten durch den rudimentären Pappus und z. T. krause Oberfläche des Achäniums getrennt sind. ee aber oft sehr Hacken Höhlungen, din ed ru oder als stumpfe Kante rückgebildet ist. Die Seitenwände sind meist eingerollt. Ein Pappus fehlt. = 4. Durch die Gestalt des Achsainns ist auch A. leptorhiza von a ‚anderen unterschieden (Typus IV des vor. Abschn.). a ai zu ER die wohl die, RER ER Arten nach einhei Re Gesichtspunkten ‚gruppieren, ‚denen zuliebe aber die natürliche 3 zerrissen ‚werden ı müßten. He | ‚das di Systematische Gliederung usw. der Aretotideae—Arctotidinae.. 37 Brakteen, die Stoechadinae durch die geringe Verholzung der imme: grün bleibenden inneren Involukralschuppen und die lila- bzw. rosafarbenen Strahlblüten, die Ouneatae durch die linealischen stumpfen, oft seitwärts gekrümmten, weißwolligen Anhänge der äußeren Brakteen und den keilförmigen Blattgrund der ungeteilten Blätter. Durch die zahlreichen Übergänge ebenso leicht erkennbar wie schwer zu umschreiben ist der Zusammenhang der als Aequales vereinigten A. campanulata und A. laevis. Die Brakteenanhänge bewegen sich zwischen lanzettlicher und Sichel- form. Sie sind immer + zugespitzt, am Grunde deutlich gegen den basalen Teil abgesetzt: die fiederteilig eingeschnittenen, aber nicht Iyraten Blätter sind beiderseits gleich, entweder glatt oder rauh oder weißwollig. Die Argenteae des Namaqualandes und Deutsch-Südwestafrikas haben kurze, bisweilen etwas spatelige, fein weißwollige, bei A. argentea im Kalten Bokkeveld ganz reduzierte Anhänge der äußeren Involukralschuppen, die inneren sind ‘verholzt und + buntrandig. Die Gruppe ist sofort er- kennbar an den langen, rutenförmigen, wenig beblätterten Pedunculi, der silberweißen Behaarung, den eingerollten Stengelblättern, ee bis bronzefarbenen Strahlblüten. Längere, in der Gestalt zwischen denen der Adywälet, Asperae und Cuneatae schwankende, meistens spitze, niemals mit starren Safthaaren umsäumte Anhänge der äußeren, ebenfalls bunte Ränder der inneren verholzten Brakteen haben die Revolutae. Die gefiederten, bei A. euprea . „sogar mehrfach gefiederten Blätter haben umgerollte Ränder. Da ich Wert darauf legte, nur solche Arten zu Gruppen zu vereinigen, deren enge _ verwandtschaftliche Zusammengehörigkeit keinem Zweifel unterliegt, so daß manche Gruppe nur aus 2 Arten besteht, bleiben einige noch wegen ihres zweifelhaften Anschlusses übrig. So haben die Caudatae Achänien vom Typus IIb, aber Brakteenanhänge wie A. acaulis und sind im übrigen eine ‚Gruppe, i in der auch der Zusammenhang der Arten ein recht zweifel- z hafter, ist. . A. ee Lewin GEBRERE sich den Revolutae an, hat aber e: ‚Schlechter‘ Lewin, die von den Brakteenanhängen und den Achänien ch sein Könnte, ‚hat Ge Achänien ITb, steht aber wischen den Gruppen ohne engeren Anschluß - praktischen Gründen habe Beh sie ‚den Ss art) E 38 Kurt Lewin. ganz wertlos ist. Sind doch A. campanulata, A. leptorhiza und leiocarpa oft genug kauleszent. Auch die Artdefinitionen waren unzureichend, So gehören manche Formen, die zu einer Art vereinigt waren, nicht ein- mal zur selben Gruppe; besonders mußte A. aspera weitgehend engel werden. » VI. Verwandtschaftliche Verhältnisse. Die Zerspaltung in engere Artgruppen hatte den Zweck, die ver wandtschaftlichen und phylogenetischen Beziehungen der einzelnen Arte aufzudecken. Solche sind aus den morphologischen Progressionsreihen allein nicht zu erkennen, wenn man ansieganz ohne Voraussetzungen und Annahmen herangeht. Da wir von den letzten Vorfahren der uns vorliegenden Arten nichts wissen, sind alle heute lebenden Arten zunächst gleichberechtigt. Die einzelnen Progressionen laufen gewöhnlich einander entgegengesetzt; daher bleibt — wenn man eine bevorzugt — der ganze Aufbau künstlich und erzwungen. Diese Unsicherheit wird noch vergrößert. durch die Diskrepanz von ‚‚phylogenetischem‘ und „individuellen“ ‚Alter. In vielen Fällen werden „phylogenetisch“ ältere Formen individuell jung sein und nach allen Richtungen variieren, während „phylogenetisch‘ ; weisen können. Durch hetzbene Tatsache wird das ‚„‚phylogenetische Alter für syst t Untersuchungen zu einem leeren Begriff. Da er sich aber praktisch für die graphische Darstellung von Verwandt- schaftsbeziehungen bewährt hat, will ich mich auch hier seiner a. Aus den Voraussetzungen: die: Brakteen sind umgewandelte Laubblätter, 2 der Pappus ist ein umgewandelter Kelch würden. ‚sich für eine enge Urform der Arctotidinae folgende Verhältnisse, ergeben: 1. Eine zylindrische. oe 2% eine solche in der ganzen Tribus ol Ken, ‚eine verkehit - Be ge Brakteenachse, die in einem kahlen ütenboden endigt. I Nur ee Blüten. mit wohlentwickeltem zusammen- hängenden Pappus. E 3. ee 3ciige. und. ‚Srippige Achänien mit ‚dichter Be- | * FE Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Aretotidinae. 39 | | F , Würde man nun den Arten das höchste Alter zuerkennen, die die K. größte Zahl dieser Bedingungen erfüllen, so käme man zu ganz. unnatür- E% lichen Verhältnissen. Man muß also den Bedingungen verschiedene Wertig- keit: beilegen, und zwar nicht einmal bei:allen vier Gattungen dieselbe. Bei ie er (siehe Abschnitt V) die Untersuchung auf den Ver l hang. Ebenso die Frage nach dem relativen Alter der Arten. Gerade die Arten mit reduziertem Pappus haben ver- kehıt-kegelige Brakteenachsen. Es sind dies die Arten Abessiniens und eine aus Transvaal. Ihre Beschränkung auf die moorigen Wiesen der höchsten Bergregionen spricht nicht gerade für große Jugend, ebenso wenig die völlige Konstanz der betreffenden Arten. Umgekehrt sind die Arten Südafrikas, die einen gut entwickelten Pappus besitzen, gerade ' auch diejenigen mit napfförmigem Involukrum und starken Entwicklungs- tendenzen. Die vier Arten von Arctotheca und die eine Cymbonotus können über- gangen werden. Bei Arctotis mehren sich die Senwierigkeiten. Die Anomala könnten ebensogut ganz früh isoliert sein wie eine letzte höchste Entwieklungsstufe darstellen. Für das erstere spricht der mangelnde Zusammenhang mit den anderen Formen und die weichen grünen Brakteen. Für letzteres die sterilen Strahlblüten. Das wahr- a, scheinliche ist: nach frühzeitiger Trennung selbständige Entwicklung parallel zu (en anderen Arten. Im übrigen gehören beide Arten kaum zusammen und haben sich wohl an verschiedenen Stellen von der Masse getrennt. f Die grünen weichen Brakteen bilden das RER für die klare Übersicht über die Verwandtschaftsbeziehungen. Bei der Auffassung der Brakteen als metamorphosierter Blätter müßten die grünen unverholzten Brakteen primitiv sein. Dies führt zu keinem Widerspruch bei den Stoechadinae. Bei allen anderen Gruppen, besonders bei den Hirsutae und \ Atro-orientles ist dieses Merkmal aber gepaart mit Reduktion von | Pappus und Behaarung und bei den Austro-orientales mit scheinbar _ Primitivster Form des Achäniums. Pappuslosigkeit ist aber sicher eine Reduktionsersch einung, denn die meisten pappus- und haarlosen Achänien besitzen im 'embryonalen Zustand beides. In solchen Fällen scheint mir die wahrscheinlichste Erklärung wieder die zu sein: Abtrennung auf der Stufe der blattartigen Brakteen: in diesem Merkmal dann Stillstand, im a Reduktion, im Achänium rückläufige Entwicklung. Bei den Austro-orientales is ist die letztgenannte noeh stark im Gange. Die Brakteenanhänge sind als reduzierte Blattspreiten aufzufaseen. lich die äußeren ‚Brakteen verzweigte Nerven haben, ist diese es in den ngen am stärksten ‚oder sogar allein entwickelt. wären. dann < die ee, Dies Keue zu- 40 4 Kurt Lewin. treffen für die. a Argenteae und Hirsutae. (Auch Hapl. scap Bei den Austro-orientales hätten wir das Auftreten derselben als Rüc schlag oder eine Art Luxuriation aufzufassen, da hier ganz anhangs Brakteen mit verästelten Nerven typisch sind. Die Ähnlichkeit der Brakteen bei A. angusti jolin und den Acumti ist wohl nur eine Parallelentwicklung. Bezüglich der Achänien ist noch darauf hinzuweisen, daß die höchsten entwickelten, nämlich die der Acaules, deren rosettenar Wuchs ihre relative Jugend dokumentiert — den bestausgebildeten Pa besitzen. Wie ich mir im einzelnen die Zusammenhänge der Gru ‚denke, geht aus dem Schema hervor. Ich betone aber, daß diese Aı rn nur eine von mehreren gleichberechtigten ist. = SE Werkeeliing der Aretotidinae in Afrika. | A. Horizontale Verbreitung. ‘Den größten Fein haben die Arctotidinae in Südat ri Und zwar im eigentlichen südwestlichen Florenbezirke erlangt Gut %/, aller Arten fallen allein auf die Gebirgszüge, die parallel der Kü vom Olifantrivier bis zu den Kaffernländern ziehen. Nach Osten U a zu nimmt die Zahl der bekannten Arten sehr schnell ab. _ Der größte Teil des Restes bewohnt das extratropische Südwe 2 afrika, die Randgebirge der Karroo, das x Transvaal-Hoogveld. are Arten. ‚durchziehen Natal: » Arelotheca ı nivea (Less.) Anz: der Küste, Aretois wehohonie (Less. u in allen Hält auf dem Gebirge, Systematische Gliederung usw. der Aretotideae— Arctotidinae. 41 B Ei: BE; = finden wir nur die Gattung Oymbonotus in Australien und eingeschleppt H.walendulacea (R. Br.) in den Niederungen Portugals, Spaniens und wieder in Australien. x Im übrigen ist das Areal der Gattung ebenfalls auf das südwestliche Be: Gebiet beschränkt. Arctotheca calendulacea kommt allerdings vereinzelt noch im extratropischen Südwestafrika vor. Nur Arctotheca nivea (Less.) als einzige aller Arctotidinae geht längs der Küsten vom südwestlichen Kapland bis nach Natal. ‚ Die Gattung Haplocarpha besitzt in Südafrika überhaupt kein zu- sammenhängendes Gebiet, nur geschlossene Inseln. Wenn man von Thun- bergs, ganz allgemein das südwestliche Gebiet bezeichnenden Angaben „Kap.“ absieht, kommt H.lanata nur auf und um den Tafelberg, H. Pparvifolia nur auf dem Kalten Bokkeveld, H.Iyrata im südlichen Kaffern- land, H. hirsuta (Less.) am östlichen Rand der Karroo (von Eeklon N Zeyher auch noch als Kaffernland bezeichnet) vor. Erst in Transvaal gesellen sich zu H. scaposa, deren Vorkommen. im Kaffernland wohl auch nur sporadisch ist, zwei weitere Arten, H. ovata Lewin und H. serrata Lewin. ai. -Voh der Gattung Aretotis selbst haben nur 2 Gruppen ihr Areal Ss außerhalb des Gebietes der Kapflora. Die Austro-orientales, die die östlichen und nördlichen Randgebirge der Karroo, sowie Natal bewohnen und über die Drakensberge durch das Hoogveld bis nach West- | "Griqualand vorstoßen, mit A. perfoliata Thbg. nach Westen in die nicht zum Bereich der Kapflora gehörende kleine Karroo eindringen, und die > Stoe toechadinae im extratropischen Südwestafrika, dem westlichen Kalahari- scharf: A. auriculata und aurea ars — => erstere in A RT r Er letztere auch. in der ee üste — nach ee: | a Be Alle a ganz beschränkte Verbriktung, „was: die. Abgrenzung der Gruppen und Arten sehr erleichtert. Soweit sie t die Höhe der Gebirge selbst bewohnen, längs deren sie sich unge- verbreiten Be die > Gebirgszüge des reich gegliederten er 5 ; RE a 7 entgegen und ” = 'e Fi um er 42 / Kurt Lewin. tragende Arten sich über weitere Strecken ausdehnen. (4. stoechadifolia, H. seaposa.) - Daß der Pappus an dieser Verbreitung keinen Teil hat, sehen wir daran,. daß es auch pappuslose Arten mit weiterem Areal gibt (A. macrocephala, A. hirsuta, A. arctotoides. Wie in diesen Fällen die Ver breitung geschieht, ist ziemlich rätselhaft. Bei A. hirsuta habe ich eine Methode der Samenablage gesehen, die eigentlich das Gegenteil bewirken müßte. Die Pflanze biegt nämlich den abgeblühten Kopf — mit den Blüten nach unten — bis zur Erde herunter, wo dann zuerst die trockenen Blüten als zusammenhängende Masse, nachher die Achänien ausfallen. Da bei diesen Arten die Achänien sehr klein und leicht sind, werden sie bei A. MACrO- cephala und hirsuta wohl zugleich mit dem Sande vom Winde erfaßt und fortgerollt. Wie die Verbreitung aber bei A. arctotoides vor sich geht, bleibt unklar, da sie nicht in offenem Gelände, sondern zwischen Gras, unter Bäumen, auf feuchtem, sogar moorigem Boden vorkommt. B:V ertikalverbreitung. Wenn auch die Arctotidinae hauptsächlich Gebirgspflanzen sind, so ist doch die gesamte vertikale Verbreitung so weit, wie überhaupt nur möglich. Vom Meeresstrande und den Dünen bis zur Grenze jeder phanerogamen Vegetation im Hochgebirge treffen wir Vertreter (Less.) Lewin, steigt aus den wenig über Meereshöhe liegenden Küsten- wäldern bis zu 2000 m in den Drakensbergen auf. Pflanzen der Meeresdünen und der Cape-flats sind irctorbeih nivea und Arctotis populifolia. Auch die übrigen Arctotheca-Arten bleiben ‚gewöhnlich unter 200 m, wenn auch A. repens und calendulacea in den _ regenreichen Hottentott-Hollands- und Drakensteinbergen über 700 m BEI ' Die. u Entfaltung haben die Areichidinne in den mittleren Höhen lagen zwischen 800 und 2000 m. Dies sind besonders die Grenzen, zwischen Systematische Gliederung usw. der Aretotideae— Arctotidinae. 43 geht sogar bis zur Vegetationsgrenze und findet sich in entsprechender Lage auch am Kilimandscharo wieder. C. Die Arten in den Formationen. Der Charakter der Subtribus ist im ganzen mesohygrophil. Im Habitus machen die Pflanzen jedoch oft den Eindruck ausgesprochener Xerophyten, entweder wegen der Neigung zur Sukkulenz — wie die Acaules, die aber gerade im regenreichsten Teile des Kapgebietes leben — oder wegen der Behaarung und der Reduktion der Blattflächen durch Einrollung usw. Die letztgenannten Erscheinungen finden sich allerdings meistens in den Trockengebieten; die ersteren aber, denen auch die Arten des Abessinischen Hochgebirges sich anschließen, muß die Folge ähnlicher Verhältnisse sein, wie sie den Pflanzen unserer norddeutschen Heiden und Moore den x&rophilen Charakter verleihen. Diese mehr hygrophilen Formen beschränken sich auf die Gebirgsformationen. = In hy dromegathermen Gebieten, wie in Westafrika mit seinsn aus- gedehnten Urwäldern fehlen die Arctotidinae ganz. Nur in Natal und in dem südafrikanischen Küstenland treten Arten in den Wald ein, wäh- rend sie im tropischen Afrika erst über 2000 m auftreten. Die Subtribus ist also als mesotherm, die Formen Abessiniens, des Kilimandscharo, die Varietät von A. arctotoides in den höheren Lagen der Drakensberge sogar als oligotherm zu bezeichnen. — Die letzte unterscheidet sicb von den = ‚anderen Formen derselben Spezies durch stärkere Behaarung. Die Formationen, in denen die Arctotidinae Re, sind damit ' im großen und ganzen schon gekennzeichnet. Die Arten bevorzugen offene Formationen. Strand und Dünen bewohnt nur Arctotheca nivea, die auch für die Cape-flats charakteristisch ist. Auf letzteren treffen wir auch in etwas höherer Lage A. angustifolia mit ihrem lang im Sande liegenden beblätterten Stamm, und Arctotheca ‚Porbesiana auf den Dünenflächen (Sandveld) hinter der Küste im Süden 4. Populifolia, die Arctotheca nivea zum Verwechseln ähnlich sieht, ferner die meisten Cuneatae, deren Rhizome und Wurzeln lang den Sand durch- = at Auf den en Steppen des nördlichen Zwartlandes, des | eiter nördlich Deutsch- Südwestafrikas leuchten höherste ersteigend die gelben Köpfe von A. hirsuta, A. auriculata = und A. aurea. Das Aussehen dieser Arten ändert sich außerordentlich, wenn sie aus dem losen Sand in geschlossene Grasbestände kommen. e Eu Grase oder dem feuchten Boden der Riviere hochwüchsig verzweigt, u, En Blattflächen und blasseren Blüten wird A. aurea im losen ie = fast. stengellos, stärker behaart, intensiver in der Blüten- er einfügen. Ein weiterer Bestandteil dieser Macchien sind die Acuminat 44 ne Kurt Lewin. Interessant ist, daß A. hirsuta und A. aurea sich diesseits und jeı - des Olifantriviers gewissermaßen vertreten. | Bei diesem Wege nach Norden und im Zwartland auch nach %s gehen dieselben Arten allmählich auf steinigen Boden über; imn bleiben sie aber auf Urgestein, in erster Linie Granit und dessen kömmlinge: Sand bzw. Sandstein beschränkt. Den Heiden des Zs landes gehören auch A. ineisa und petiolala an. Asperae, Revolutae, Aequales (z. T.) sind Bewohner der Berg- Hügelheiden (Macchien) des Tafelberges, des Paarl-Piquet- und _Cedernberge. Sie alle sind aufrechte, verzweigte Halbsträucher, die den Felshängen und zwischen den Blöcken stehen und mit ihrem borsti; (dies gilt nicht für A. laevis) Aussehen, den sparrigen Zweigen sich“ von denen aber A. semipapposa var. angustifolia an die Ufer des Ohf: ihren Standort zwischen anderem höheren Gesträuch und Gebüsch Die noch fehlenden Stoechadinae und Austro-orientales berühren das Ge Akanssn, ; Die Aug een schließen sich im Vorkommen an zwei versel ga Stellen - anderen : an. > Mierzeapig | bewohnt als —_. Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Arctotidinae. 45 _ entweder moorig, humos oder von toniger Beschaffenheit. Dasselbe gilt von H. scaposa auf den weiten Heideflächen Ostafrikas und von den abessinischen Arten: H. Schimperi, Rüppellii, deren Vorkommen auf feuchte Bergwiesen beschränkt ist. H. hastata Lewin ist bis jetzt nur aus 2 Sümpfen bekannt. er Mutmaßliche Entwicklung die heutigen Verbreitung der Arctotidinae. Um sich über den wahrscheinlichen Gang der Verbreitung der Sub- _ ribus der Arctotidinae klar zu werden, muß man auf die morphologischen Verhältnisse zurückgehen und diese mit dem heutigen Vorkommen der Arten bzw. Gruppen in Übereinstimmung zu bringen suchen. E 2 Dabei ist folgendes zu berücksichtigen: ® 1. Der Pappus spielte bei der Verbreitung eine N era oder Br ‚gar keine Rolle. = 2...2. Alle Gruppen, bei Haplocarpha die Arten, sind streng lokalisiert; bei letzterer Gattung haben sie keinen örtlichen Zusammenhang. 3. Haplocarpha und Arctotis stehen morphologisch untereinander in engerem Zusammenhang, als mit Arctotheca. r 4. Arctotheca und Haplocarpha haben kein nihwachuie Entwick- _ lungszentrum. 5. Von Arctotis ist ein Teil auf den Kapensischen Florenbereich be- = 54 ‚schränkt, der andere Teil berührt ihn nur und geht um ihn herum. Arciotis Se stoechadifolia Berg. gehört zu den letzteren. 6. Die große Mehrheit der Arten sind Gebirgspflanzen. Die morphologischen Untersuchungen haben erwiesen, daß A. stoechadi- ol die Art ist, die in der Gattung Arciotis am meisten Ähnlichkeit mit ; _ der hypothetischen Urform hat. Diese Art hat auch die meiste Berührung znit; der Gattung Haplocarpha, sowohl morphologisch, wie geographisch. | /enn zwischen beiden Gattungen ein engerer Entwicklungszusammen- | ang besteht, so müssen von Haplocarpha diejenigen Formen dafür in ’etracht kommen, die wie Haplocarpha scaposa kein kegelförmiges, son- is ein napfförmiges Involuerum besitzen. Die Übereinstimmungen hen H. scaposa und A. stoechadifolia Berg. sind nicht gering. Die 1 des Kopfes, die spateligen Anhänge, bei beiden wohl entwickelter s würde daraus folgen, daß in dem Widerstreit der Progtessionen de ‚Involuerums ‚gegenüber den Verhältnissen des Achäniums 46 Et Kurt Lewin. _ wie der krönchenförmige Pappus eine Rückschlagsbildung sein, um so mehr, als auch bei Arciotheca das Involucrum immer napfförmig ist. . Die strenge Lokalisation der Haplocarpha-Arten und Arctotis-Gruppen beweist, daß die heutigen Formen eben Endpunkte der einzelnen Ent- wicklungsz weige sind, deren Verzweigungspunkte wir nicht kennen. x Zieht man aus diesen Erwägingen den Schluß, so kommt man zu dem Ergebnis, daß wir für Arctotis und Haplocarpha ursprünglich ein zusammenhängendes Areal von den Hochgebirgen Abessiniens über den = Kilimandscharo, das Uhehegebirge, die Hochfläche des östlichen Afrika (westlich des Nyassasees) über das Hoogeveld durch den südlichen Teil : des zentralen Kaplandes bis zum extratropischen Südwestafrika annehmen müssen. Dann ist der Zusammenhang erklärlich, der bezüglich der un- ” verholzten grünen Involukralschuppen zwischen A. stoechadifolia und = 1. den Hirsutae im Westen, 2. den Austro-orientales im Osten besteht. | Das Entwicklungszentrum der Gattung Arctotis befindet sich in der Gegend von Ebenezer am unteren Olifantrivier, also der nördlichen Grenze zwischen dem südwestlichen Florenbezirk und dem der Namaqua- länder. Wenige Gattungen, die in engstem Zusammenhang mit den Stoecha- dinge stehen, gingen nach Norden. | Nach Süden drangen die Arciotis-Formen im Westen auf drei Wegen: £ 1. vom Namaqualand über das Zwartland und die Kapsche Eee zum südlichen Küstenland; 2. östlich der Gebirge zum Kalten Bokkeveld; # 3. auf der Höhe der Cedernberge, des Piquet, und Paarlberges we zum Tafelberg, wo jetzt die höchst entwickelten Acaules wohnen. Im Osten stiegen die Austro-orientales über die Drakensberge in das tiefere Natal herab und fanden im Süden den Anschluß an die wos Gruppen. . Ich habe für die Gate Haplocarpha und Arctotis auf ein früher zusammenhängendes Areal geschlossen, das noch die abessinischen Gebirge mit umfaßte. Danach würden die isolierten Haplocar pha- Arten -als Relikte erscheinen, deren Verbindungen im tieferen und trockeneren _ Gebiet verdrängt worden sind.. Freilich sind uns noch die Faktoren "unbekannt, die diese Verdrängung bewirkt haben könnten. Eine Eis zeit, wie in ‚Nordeuropa, gab es — wie sich mit ziemlicher Sicherhet sagen läßt — in Ostafrika nicht. Was aber sonst für Klimaschwan kungen dort stattgefunden haben, und ob nicht diese schon genügten, En um die angenommene Ver un: Ä ni zeit nichts. Wir wissen nie ht ei a, Rn Systematische Gliederung usw. der Aretotideae— Arctotidinae. 47 _kanische Erhebungen geologisch ziemlich jung sind. Wir wissen auch nicht, in welchem Verhältnis die Zeit, die zur separaten Entwicklung der auch ‚morphologisch so isolierten abessynischen Typen der Gattung Haplocarpha nötig war, zu derjenigen der geologischen Vorgänge im _Quartär steht. — Der ostafrikanische Grabenbruch ist wohl älter, denn östlich von ihm kommen Arctotidinae nicht vor. Hapl. scaposa über- _ schreitet ihn nur an der Stelle, wo er durch die vulkanische (wohl jüngere) _ Erhebung des Rungwe überbrückt worden ist. Zwischen dieser Art und der am weitesten nach Süden — Kilimandscharo — vorstoßenden abessynischen Form H. Rüppellii besteht aber morphologisch eine tiefe 2 Kluft. Die nächsten Verwandten der drei abessynischen Arten, die auch unter sich nur ziemlich losen Zusammenhang haben, sind H. serrata und ovata auf dem Transvaal- -Hoogveld. Diese morphologischen Ergebnisse sind die einzigen Stützen für Se "meine ee ‚Wir müssen ee Kae noch die andere Möglichkeit a > Archänien an den Füßen verschleppt hätten. Diese Annahme on vollständig zur Erklärung des Vorkommens von H. Rüppelli auf dem Kilimandscharo. Sie reicht aber nicht aus,. um den Zusammenhang mit den Hoogveld-Arten verständlich zu machen. Die Verwandtschaft ist, nämlich nicht nah genug, daß man eine Verschleppung in jüngerer 2 Beit. annehmen könnte: ug wie weit die Erscheinung des Vogelzuges : rag ‚geologisch zurückreicht, dafür haben wir gar keinen Anhalts- ec. der Gattung Haplocarpha bleibt en eine offene ®, zu deren Beantwortung aber vielleicht eine eingehende morpho- he und geographische Bearbeitung der Gesamttribus der Arctoteae, nder 2 der den Arctotidinae am nächsten stehenden Gattung Gazania „eltragen könnte. u schließlich die Gattung Arctotheca betrifft, so bleibt auch hier Tage offen, ob der Ort ihrer Sonderentwicklung sich mit dem ihrer igen Verbreitung in den niederen Regionen ei der SE es Ikas deckt. Spezieller Teil. Übersicht der Gattungen. A. Achärien ohne Höhlungen: I. Randblüten Engeächlechtlich. Scheibenblüten hermaphro- _ ditisch, fertil. Achänien wollig behaart oder kahl. Pappus aus einer Reihe kleiner Schüppchen bestehend, krönchenförmig oder fehlend. Filamente rauh . . .. 1. Aretotheea Wendl. t. Randblüten weiblich, fertil; Scheibenblüten hermaphro- \ ditisch, nur die äußersten Kreise fertil. Achänien 5rippig oder Be schwach 3kantig. Parpus aus länglich- lanzettlichen zu 5 gespitzten Schurfen mit Mittelrirpe bestehend, krönchenförmig an verkümmert. Filamente + rapillös . 2. Haplocarpha Less. B. A n3 3 dorsalen, le leistenartig verbreiterten Rippen gebildeten RER ER Höhlungen. Randblüten weiblich fertil, selten ungeschlechtlich und steril. Scheibenblüten herm- ayhroditisch, höchstens die äußersten Kreise fertil. Achänien _ mit basalem Busch straffer seidi ger Haare versehen, kur: haarig oder kahl, niemals wollig. | x =: Hase: 2reihig, aus breit eilörmigen Schuppen ohne Mittel- 2 Hfge e bestehend oder fehlend. Filamente glatt. Zylindrische blüt gr iffel höchstens 5 bis EEE a Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Arctotidinae. 49 neutris ligulatis saepe 3—5-partitis, disci tubulosis 5-dentatis g fertilibus. Receptaculum alveolatum + fimbrilliferum. Involucri campanulati squamae liberae pluriseriales exteriores minores acutae aut appendiculatae, interiores apice membranaceae vel scariosae obtusae. Stylus Arctotidea- rum. Staminum filamenta papillosa. Achaenium ovatum exalatum vix 3—5-costatum lanato-tomentosum pappo uniseriali scarioso paleaceo aut eoroniformi institutum aut calvum et pappo omnino carentes Folia Petiolata ovata indivisa (certe infima brevi decidentia) aut + Iyrato- _ Pinnatifida. Pedunculi I-cephali. Flores radii flavae. Clav. spec.: A. Ach. pappo tomentoque nullo . .... . 1. A. repens B. Ach. lanata a) Pappus paleaceus n l. Involueri squamae exter. valde elongatae. 3 = 2. A. Forbesiana ; 2. Inv. sgquamarum ext. appendices breves reflexae. 3. A. ealendulaeea b) Pappus earonklörntis.- .-. ar ER AR a 1. Aretotheen repens Wendl. Beob. 41 et hort. Herrenh. 8, t. 6 (1793); Arctotis repens Jacq. hort. Schoenbr. t. 306, IL, p. 31; Arctotis interrupta e Th. Flor. Cap. 708; Arctotis prostrata Salisb. Prodr. 210; Arctotheca grandi- flora Schrad. in Ind. sem. Goett. 1 (1832). — Südwestl. Kapland: SE Kap (Bergius!, Drege!, Ecklon!, Ludwig!s.n.); Greenpoint (Mundt! 8.n.); Saron, Frenchhoek (Schlechter! 10269) bis 700 m. — Südliches Küstenland: Plettenbergbay (Mundt! s. n.). ‚ta; . dubia exeludenda: A. hirta Schrad. ex Stend. Nom. ed. Il, 1, p. 120. 2. Aretotheea Forbesiana (Harv.) Lewin; Cryplostemma Forbesiana Harv. Flor. Cap. III, 468. Gazania Forbesiana DC. Prodr. VI, 508. — Südwestl. Kastane- Umg. v. Kapstadt (Forbes); zwischen Zwarte- berg. und Riv. Zondereinde RE 3016); Kapsche Ebene bei Raten- burg 40 m (MeOwan! 1484); Klaverley 'p. Simonstown 270 m (Sehlechter! 1075). ' Von ganz ähnlichen Formen von 4. calendulacea (R. Br.) Lewin, die ı Zwartland vorkommen (Schlechter! 2124), nur durch die langen teenanhänge zu unterscheiden. 5 x . Aretotheca ealendulacea (R. Br.) Lewin. Or yptostemma calendula- U R. Br R. . Kew. ed. II, vol. V, 141; Arctotis calendulacea Jacqg. 15 : Areais Calendula L. spec. 1306; Arciotis hypochondriaca, ruscans, superba L. spec. 1305 et 1306, Mant. 479, Syst. veg. 659, 331; Arclotis ‚hypochomiriaca wind. Bpen:> 3, p. 2348; C’ynotis of m R. Br. l.e.. — = des em mr 50 Kurt Lewin. hauptsächlich auf Kalk. — Südwestl. Kapland: Kap (Bergiusl,; Spielhaus!, Scott-Elliot! 1162, Diels! 9); Claremont (Schlechter! 525); Saron 270 m (Schlechter! 67); Piquetberg (Diels! 159). — Zwartland: (Schlechter! 161, 528, 1718, 1719, 2056, 2124). — Kl- Namaqualand inel. Clanwilliam: Olifantrivier bei Brakfontein (Eeklon!, Schlechter! n. 5288); Ol.-riv. Karroohöhe (Drege! ee Zoutrivier (Schlechter! 8123); Vogelfontein (Schlechter! 8522). — Deutsch-Südwest-Afrika: Port Nolloth, Oakiep (Graf Pfeil! 32). — Südl. Küstenland und Kafferland: Kalkhöhe zwischen Zwartkop- rivier und Zondagsrivier (Ecklon!); Grahamstown (?) (Ecklon!), — Östliche Karroo: Cradock 940 m (Kuntze!). — Natal: Durban (Medley Wood! 782). — Stets unter 1000 m; karrooartige Öd- flächen. — Verschleppt in Australien: Nov. Holland (Preiß! 129). — West-Australien: Swan, freie Stelle der Dünen, kalkhaltiger Sand (Diels! 1499). — Süd-Australien: Flinders Range etc. (Base dow!). — Viktoria: Greenough Flats (Diels! 4234); Melbourne (Gru- now!, A. Toepffer! 145); Port Lonsdale (Jos. Tilden! 785). — Neu- Süd-Wales: Sidney (Tilden! 540). — In West-Australien gemeinste eingebürgerte Pflanze: ‚Cape weed‘. — Eingeschleppt auch in Por- tugal: Estremadura (Welwiescht we Barreiro ee Möller! a \ Sinis (M. Winckler!). var. a. hypochondriaca (DC.) in — folia duplo pinnatifida aut pinnatilobata. — Süd-Afrika: Kapstadt (Wilms!); Vogelfontein. (Schlechter! 8522 z. T.), KL -Namaqualand (Seully! 30). 4. Aretotheca nivea (Less.) Lewin; Microstephium niveum Less. in Linnaea 1836, p. 92, et Synops. p. 55; Osleospermum niveum L. fil., Thbg. FH. Cap. 716 nee Arclolis populifolia Berg. Suppl. 386. — Stranddünen- an der a irn Küste. 093 Büdwestk rer ne Systematische Gliederung usw. der Arctotidese— Arctotidinae, 51 disci tubulosis 5-dentatis hermaphroditis, centralibus sterilibus. Re- ceptaculum parce alveolatum, fimbrillifercum aut nudum. Involueri campanulati aut inverse conoidis squamae multiscriales foliaceae exteriores acuminatae appendiculataeve interiores obtusae margine sicco. Staminum filamenta laevia aut parce papillosa. Achaenium exalatum + 5-costatum vel turbinatum, autvillosum et pappo uniseriali paleaceo — paleis tenerrimis diaphanis uninerviis acutis — coronatum aut nisi ad basim non hirsutum pappo minutiusculo. Folia oblongo obovata aut integra aut diverse incisa supra laevia aut scabrida subtus semper tomentosa. Scapi 1-cephali. Glav. spec.: RL Pappus achaenio non brevior paleaceus a) Involucrum + hemisphaericum T. Folia lyrato pinnatifida .. er ie ir DER I. Folia oblongo-obovata aut Kpahiäkteh integra aut rarius = incisa ei 1. inv. squam. multiseriales, appendices exteriorum isrciae ) reflexae ... nt ®: H. seaposa 2. inv. squam. BESTER BEER na ae ED Involueri cono similis valaını adpressae pauciseriales 4. H. parvifolia 4 Folia EBE: irregulariter dentata aut RR 5 ; 5. H. dar = 2, Fol pinnato-incisa | Be a) lobuli foliorum aeuti .. ... +: 6. H. serrata BD lobuli foliorum obtusi rotundi et ; ir. Achaenium ecostatum sed. sulcatum scabrum - en : 9. H. ovata Da appus öranre ER. ee eiliato-Iaceratus rudimentarius 8. H. Rüppelli . 10. H. hastata a appus a er aplo« Denia ie ieh re pa: Arctonie a Haplocarpha Leichtlinii N. E. Br. in Gardeners | 1883. - — - Südliches Küstenland und Kafferland: e Harv.); Ado pone- Zwartkopsrivier (Eckl. (A. Bene ie E 76). 2 Kg. ar | “= 52 Kurt Lewin. 2. Haplocarpha scaposa Harv. in Harv. et Sond. 1. c. III, p. 465); Haplocarpha Thunbergii DC. 1. c. 494, non Less. — Kafferland (südl. Küstenland [?])}: ?Gouritz-Riv.? (Burchell. fide Harv.) Katriver: (Drege! 3706) Grasköhe unter 1000 m (Eeklon!) ceded Territory, 330 bis 1000 m). — "Queenstown (Galpin! 1672; 700 m. — Baur! 1153; 1200 m). — Ost-Griqualand, Drakensberge: Kokstadt (Haygart! 1300 m; Tyson!465; Felshügel 1700 m). — Van Reenen (M. Wood! 9688; 2600 m). — Südliche und östliche innerafrikanische Hochfläche: a) Orange-river-Gebiet und Transvaal-Hoogeveld: Modderfontein (Conrath! 516, Bach bei Dynamitfabrik). — Lydenburg (Wilms! 766, 767, beim Ort). — Aapiesrivier (Schlechter! 3666) 1600 m, Niederung. — Standerton (Wilms! 765). — Tafelkoop (Crook! 1649). — Pretoria und Highland-Station 1600 u Kuntze!). —b)Inneres Angola: Malange | (A. v. Mechow! 363). — ce) N.W. Rhodesia (Kassner! 2269) unter Bäumen. — d) Nyassaland: (Buehanan! 142). — Ostafrika: Uhehe Ndembera-Niederung (Prittwitz-Gaffron! 19). — Väschungweberge 1600 m (Fr. Hptm. Prince!); Kingabergwiesen 2200 m (Stolz! 2227). 3. Haplocarpha lanata Less. in Linnaea VI, 1831, p. 90; Arctotis lanata Th. 1. c. 708; Hapl. Thunbergii Less., Syn. 36; Hapl. Lessingü DC. 1. ce. 494; Arctotis acaulis Diege Herb. — Yen Standort: Tafel- berg: Flache-klip (Berg.! Typus); Drakenstein am Wasserfall (Dr ; 2389; Simonstown (Schlechter! 671); Tafelbarg (Eckl.-Zeyh.! Se haus! Kuntze!) "00 —1100 m. Harvey trennt Thunbergs eier mit Lessing als ee Thunbergii ab. Das Original des Herb. Thbg. in Upsala stammt a von dem gleichen Standort und unterscheidet sich von den anderen nur durch die längere Spitze der Pappusschuppen. Bei der starken V ariobiität dieses Merkmals ist es kein Grund, diese Pflanze als selbständige ar aufrechtzuerhalten, zumal sonst nicht der kleinste Unterschied nach- ' weisbar ist. Im Herb. Dahlem befinden sich Exemplare, bei denen kaum eine Mittelrippe auf der Pappusschuppe erkennbar ist, neben solche bei denen die Rippe als ee Spitze herausragt, wenn auch nicht gernde so lang wie bei Thbgs. Ori 4. Haplocarpha en (Schlecht.) Lewin; Arctotis parvifolin e Schlecht. in Engl. Bot. Jahrb. XXVII, p. 218. — Kaltes Bokkeveld, 1200 m, auf feuchtem Boden (Schlechter! 8894). Von SehFechit als Arctotis beschrieben, aber durch die allerdings Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae. 53 Kafferland (Ecklon!) zwischen Katberg auf der Dümpfelfläche, 1300 bis 1700 m (Drege! 3703); Blesbok vlakte feuchte Täler und Sümpfe 1000 bis E 1300 m (Drege!); Bazeya-Jnnyoka 700 m (Baur! 530. — Cap. " Thunberg! | Kommt an denselben Orten in zwei Formen vor, mit abstehenden = Safthaaren auf Oberseite und Nerven der Unterseite und nahezu ohne E: solche. Dreges Exemplare stehen ziemlich in der Mitte zwischen den Extremen. Sie als Arten zu trennen, halte ich für unberechtigt. 6. Haplocarpha serrata Lewin, nov. spec. — Herba acaulis, humilis, rhizomate brevi crasso abrupto emittente numerosas radices fibrosas crassiusculas. Folia petiolata anguste ovato-lanceolata semi-obtusa vario serrato- aut runcinato- -ineisa, lobulis- vel dentibus retroversis, supra laevia aut parce hirsuta, subtus albo-tomentosa, cum petiolo ad . demlonga. Petiolus paulo brevior quam lamina, planus basi valde dilatata = vaginato-amplexicauli, margine ciliata. Pedunculus foliis brevior tomen- ' tosus et pilosus. Capitula cum floribus 3cm in diam. rad. flores diaphani; Involueri conoidis squamae exteriores elongatae acutae satis glabrae, interiores obtusae membranaceae apice sparsim tomentosa. Achaenia 2 mm longa 4 costata, laevia costis scabris, basi paucis minutis pilis ornata. Pappus paleaceus, paleis hyalinis minutis. — Transvaal-Hoogveld: Inter Volksruist et Paarde-Kope, 1600 m, auf feuchtem, tonigem Boden \ (Sehlechter! 3440 2. T.). 07. Haplocarpha Sehimperi (Benth. et Hook.) Lewin: Landtia Sehimperi Benth. et Hook. Genera Pl. II, p. 457; Schnittspahnia Schimperi . Sehultz. Bip. in Linnaea 1842, p.439; Ubiaea Schimperi J. Gay ex A. Rich. = nm. Abyss. I, p.447). — Nord- und Mittelabessinien: Endschedeab, Adua, Debra Estri, Bergwiesen, feuchte Äcker, 3400 m (Schimper! 67, 1087, 1176) (Petit!); Sassidosatscha (Rohlfs u. Stecker!); Ghaba (Steudner! 302). — Dschoa und Gallahochland: Lebit, am Bach 300m (Steudner! 372): Addi Schon, Äcker 1700-3500 m (Steudner! R m: — Ervträa: Hamasen- Asmara (A. Pappi! 23). 8. Haplocarpha Rüppellii (Benth. et Hook.) Lewin; Landtia Rüppellü Bent. et Hook. 1. e. p: 457; Schnittspahnia Rüppellii Schultz Bip. 1. e. & Pp 439. — — Kilimandscharo: Obere Vegetationsgrenze am Kibo, 2800 bis “ 4800. m (H. Meyer! 76, 238). — Feuchte Stellen des oberen Erika waldes a m(C. Uhlig! 83: Jaeger! 155): Feuchte Schlucht oberhalb des & scho waldes An ken Grasregion 2900-3000 m (Engler! dt Nord- und Mi Am ba-ras 4000 m (Steudner! 415 unagipfel 4000 m (Schimper! 1513: Steudner! 416) an Bächen. “r rede: b;. Bachit, feuchte Plätze des ‚oberen Berges (Schimper! 5). — Dschoa-Galla: Awara (Ellenbeck! 1824). — Harar: (Ellenbeck! 586). ee 54 | Er Kurt Lewin. ‘9. Haplocarpha ovata Lewin, nov. spec. — Herba acaulis, humilis, rhizomate brevi crasso abrupto emittente radices longas fibrosas crassius- culas simplices. Folia petiolata ovata integra vel rarius paulo ineisa obtusa supra laevia subtus nervis omissis tenuiter albo-tomentosa, cum petiolo laminam aequante aut longitudine-superante ad 5 em longa. Petioli basis dilatata vaginata margine non ciliata. Pedunculus folia vix aequans satis laevis et glaber. Capitula cum floribus 3 cm in diametrum; involueri \ conoidis : squamae exteriores foliaceae apice attenuata acuta paulum reflexa +laeves carinatae; interiores obtusae membranaceae. Styli } eylindrica incrassatio paulatim ad imum attenuata, zona ‚attenuationis pilosa. Achaenium oviforme 3 mm longum ecostatum trisulecatum scabrum, . “4 Pappus valde minutus. — Transvaal-Hoogveld: Inter Volksruist et Paardekope, 1600 m auf feuchtem, tonigem Boden (Schlechter! 34403). > Kommt zusammen mit H.serrata Lewin vor. Die Art steht von allen \ H. Rüppellii am nächsten, unterscheidet sich aber von dieser Art durch die rauhen Achänien mit dem Pappus- und Haarrest. Bei H. Rüppellü sind die Achänien ganz glatt von charakteristisch bleigrauer Farbe. Der Pappus auch im embryonalen Zustand kaum erkennbar. R 10. Haplocarpha hastata Lewin, nov. spec. — Herba acaulis palustris. 5 | Folia longe petiolata oblonga obtuse acuminata subintegra ‚sed ad basim semel incisa. Lobulus obtusus rotundus. Lamina ad 10 cm longa supra laevis, glabra, subtus albo-tomentosa, petiolus ad 20 em longus suleats Senn, tomentosus. besagn N cum ‚floribus ad 4cmin dia- Sr _ Genus II: Aretotis Bi: rn pn wi pP. 1 arm; Anen Fam. II, Pr 127 (1730); : Eyes Hffmge g. V- Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae. 55 sterilibus ligulis tridentatis; floribus disci tubulosis 5-dentatis herma- phroditis centralibus sterilibus. Receptaculum alveolatum fimbrilliferum. Involucri + campanulati squamae pluriseriales, exteriores minores + ap- pendiculatae saepe foliaceae, interiores longiores obtusae scarioso-mem- branaceae. Filamenta laevia. “Achaenia pubescentia aut glabra ovata Bi: 5-costata, tres costae dorsales dilatatae inflexae (costa intermedia an- gustiore) ita ut duas cavities ineludant (omissa A. leptorhiza DC., ubi cavities aliis costis formantur). Pappus biserialis completus paleaceus, ‚paleis inferioris seriei ca. $, vel minutus aut omnino deficiens. Achaenia pappifera plerumque copioso faseieulo pilorum ornata. — Folia alterna petiolata subintegra aut varie ineisa saepins |yrata. Be Baihläter. Btenl.. 3. ut. u SEN er Am - B. Randblüten fertil Ab Hö gt der Achänien von den ventralen Rippen gebildet 8:2 sa b) Höhlungen von den dorsalen Rippen BER I. Höhlungen der Achänien rund l. mit ausgebildetem Pappus “) äußere Brakteen ınit spitz- -dreieckigen Anhängen $ 3. Angustifoliae P) äußere Brakteen mit anders geformten Anhängen ; $ Acaules y) äußere Brakteen ohne Anhänge . . . . $5. Adpressae 2. mit verkümmertem Pappus. . . .....: 86. U. Höblungen der Achänien länglich 1. innere Brakteen + verholzt, a) Anhänge der äußeren Brakteen N aa) Anhänge schmal rain rauhhaarig, Rand ‚> ‚bewimpert . . Sr Asperae bb) Anhänge FRI geformt SE behaart, Rand nicht bewimpert ga 'aa) Blätter beiderseits die, 58 8. Be BP) Blätter unterseits wollig, a glatt oder . rauh, Ränder er . $ 9.. Revolutae Bd Askänie, peitschenförmig . ; $ 1. Caudatae PM, Anhänge stumpf oder tie: Bu ee ee in den Stiel ii $ 11. Cuneatae sr 12. Be Be mit. = open minuto radieibus fibrosis. Pedunculi 1l-cephali. Capitula parva aut "mediocres floribus radii sterilibus neutris 1—2 staminodiis ornatis, flor. disei hermaphroditis fertilibus, centralibus sterilibus. Achaenia oblongo- ovata, laterales parietes cavitierum undulato-dentatae. Involueri + cam- panulati squamae foliaceae appendiculatae, interiores quidem membra-. naceae. Folia longe petiolata pinnatifida. die ungeschlechtlichen Strahlblüten. Trotz großer Ähnlichkeit in den vegetativen Merkmalen stehen sich die drei Arten, wie auch aus den Stand- 7 orten ersichtlich ist, wohl nicht sehr nahe. A. B. acaulis, annua (?); rhizomate parvulo radieibus fibrosis. Folia longe | petiolata cum petiolo 8—10 cm longa ad 13 mm lata supra viridia sparsim hirsuta demum glabra subtus cano-tomentosa, basalia integra ovato lanceolata obtusa superiora pinnatifida; lobuli utrinque 4—5 angusti 2 obtusi integri aut rursus ineisi, terminales non latiores confluentes: petioli basis paulum dilatata. Capitula — pedunculo folia aequante aut superante tomentoso — 2,5 cm in diam., floribus radii sterilibus neutris. a Involueri squamae exteriores EEE appendieibus brevibs obtusis interiores membranaceae longiores retieulato-nervosae margine 'diaphana. Achaenium pappo completo eoronatum, basim non ita multis pilis ornatum, scabrum. — Onder DOREEN ee in colibus 300 m (Schlechter 10941). ne Die Art ähnelt A. Ieplorhiza 1 De or , besonders durch das _ | Achänium und die geringe ’basale Behaarung | durch die Fugen Kurt Lewin. aa) Achänien mit Pappus und basalem Haartuff I Stoechadinae bb) Achänien ohne Pappus und Haartuff $ 14. Austro-Orientales ß) äußere ana mit spitz dreieckigen Anhängen ET .8 15. Aecuminatae $ 1. Anomalae. Herbae acaules vel subacaules, quae annuae videntur, rhizomate Die Gruppe unterscheidet sich von allen anderen der Gattung dar Clav. spec.: Achaenium papposum 1. Folia supra + glabra, sparsim Kreuke a 1. A. suleoeara 2. Folia supra scabra hispida . ERSR REITEN ER UA Dregei Achaenium BDEBPORUIN N 205. ts nr A ee 1. Aretotis suleoearpa Lewin, nov. spec. — Herba acaulis aut sub- ‚am meinbem. aber Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Arctotidinae. 57 #: 2. Aretotis Dregei Turez. in Bull. Moscow. XXIV, p. 95 (1851). — Riverzondereinde (Zeyher 3005 fide Harv.). Ich habe diese Art nicht gesehen. Der Beschreibung nach muß sie, obwohl Angaben über die Sexualität fehlen, unbedingt hierher gehören. Da auch über das Vorkommen und Konstanz des Pappus nichts angegeben ist, halte ich auch Identität mit der folgenden A. setosa nicht für un- wahrscheinlich. Die Standorte stehen durchaus im Einklang. 3. Aretotis setosa Lewin, nov. spec. — Herba acaulis aut subacaulis, annua (?), rhizomate minuto radicibus fibrosis. Folia longe petiolata prostrata, cum petiolo ad 15 cm longa 2,2 cm lata supra viridia sparsim puberula demum laevia, subtus tomentosa, irregulariter duplo pinnatifida, lobis + acutis dentieulatis numerosis terminali non latiore. Petioli basis paulum vaginato-dilatata. Capitula — pedunculo l-cephalo tomentoso folia non aequante — parvula (1,2 cm 5), flores radii neutri steriles. In- volueri + campanulati squamae exteriores laeves in acutam, in latus flexam, longis purpureo-coeruleis setis ornatam appendicem nigram pro- longatae, interiores membranaceae margine diaphana ciliata. Achaenia scabra non pilosa apapposa. — Südliches Küstenland: Riversdale (€. Rust 214). Im Habitus A. sulcocarpa sehr ähnlich, auch gewissen Formen von Arctotheca calendulacea. Ausgesprochene Sandpflanze mit flach dem Boden een Blättern. $ II. Leptorhizae. Herbae subacaules radice tenui fibrosa, foliis petiolatis supra viridibus hirsutulis subtus tomentosis, primariis oblongo-lanceolatis subintegris, L. Posterioribus acute dentatis aut Iyrato-pinnatifidis ad 10—12 em longis, Pedunculis 1-cephalis tomentosis et nigro-pilosis; involueri squamae *Xteriores linearibus appendieibus hirtellis patenti-recurvis instructae. er, ver achaenii ex EAunhar ventralibus costis in dorsum reflexis ortae. Ligulae 5 #. Aretotis leptorhiza DC. 1. c. p. 486; A. breviscapa Th. i. c. p.709. . var. a) scapis folia non multo longioribus, foliis inciso-dentatis var. B ) scapis plerumque foliis Era foliis subintegris longiseapa ; Die boslen Variitäten gehen völlig ineinander über. Nach meiner Amiche sind die Iangenapna: Posınen Jugendformen mit gehemmten Folgeblättern. Südwestliche ‚Provinz: Kap cklontiyp! ‚Bergius!Ludwig)); loof IS uy 54:8 1 tert 58 Kurt Lewin. 1288): Piquenierskloof 280 m (Schlechter! 4942). — Zwartland: Darling und Hopefield (Bachmann! 163 und 446). — Clanwilliam: Sandfelder 75 m (Diels! 268). $ III. Acaules. Herbae acaules vel subacaules rhizomate digitum erasso ligneo. Folia radicalia longe petiolata multiformia — oblongo-subruncinata, ineisa, lobulata aut lyrata paueis vel multis lobis lateralibus — 12—18 cm longa ad 4—5 cm lata, supra scabra aut hispida, subtus albo-tomentosa, margine subreflexa; lobi et lobuli obtusi. Pedunculus scaposus elongatus tomentosus, 3 setosus, glandulosus. Involucri squamae glabrae, exteriorum appendices caudiformes hirsuto-tomentosae. Achaenii cavities rotundae. ° Radü „‚‚luren supra lutei aut candidi, subtus purpurei. Clav. spec.: u a) Folia Iyrata . : . .. Be b) Folia cher non ee Ra Di 2 6. A. trieolor e) Folia hemicireulosa undulata . .. ..... . A. undulata 5. Aretotis acaulis L. Spee. pl. ed. II, p. 1506; A. scapigera Th. 1. € p. 708: A. speciosa Jacq. Hort. Schönbr. t. 161. — Südwest!. Kapland: Kapstadt (Mundt! 2167, REN Bebiunl, Me. Owanl 2395; Wilms 3350; Roodk (B N ierskloof (Penth u _ - Awartland: Darling und Hopefield (Bachmann! 532, IT). b.. tis trieol Jacq.I Hort Schönbr. t.159. — Südl. Küstenlanc ee ‚Hügel 175 m nase, 8573); Riversdale (en 210, 212) Es E 7. Aretotis an Pa l. e. t. 160. — Südwestl. Kaplandı 3 (Spielhausl); "Tulbagh 300 m (Me.O wan! 747). Diese drei Arten waren von Lessing zu A. acaulis vereinigt worden. Systematische Gliederung usw: der Arctotideae— Arctotidinae. 59 ‚8. Aretotis angustifolia L. Spec. Pl. 1306, non Jacq.; A. decumbens Jacq. 1. e. t. 381, non Th. neque A. decurrens Jacq. 1. c. t. 163. var. ß) latifolia: folia ovata dentata breviter petiolata. ws Südwestl. Kapland: Constantia (Bergius!); Kap (Ecklon! Ludwig!); im Frühjahr überschwemmte Sandfelder; — Wynberg (Wilms! 3351; Drege! 323; Schlechter! 1674 ericetum 30 m); Kenilworth 40 m (Kuntze!). var. ß) Howhoek, Sandfelder 6-—-700 m (Söhlechter! 7398). $ V. Adpressae. i Herbae acaules vel subacaules rhizomate crasso saepius breviter abrupto. Folia petiolata lyrato-pinnatifida aut subrotunda utrinque dense albo-lanata aut sericea obtusa. Pedunculus tomentosus duplo longior foliis. Involucrum + laeve; exteriorum squamarum appendices lineares tomentosae minutae yel. omnino deficientes. Squamae ipsae adpressae, parvulae. Clav. spec.: a) Folia integra subrotunda cordata basi . . .. 9. A. populitolia b) Folia Iyrato-pinnatifida 2 Tee: squamarum appendices defieientes . . . 10. A. adpressa 2. Iny. squamae appendieulatae . .. . . . . 11. A. diffusa 9. Aretotis populifolia Berg. Fl. cap. 323, A. verbascifolia Harv. 1. e. a. Südlich. Küstenland: Plettenbergbay (Dünen?) Ecklon! ' Bem. Die mir vorliegende Pflanze paßt auch völlig zu der Be- 2 ‚Schreibung von A. verbascifolia Harv., aber nicht deren Standort: Skurfde- ‚berg: ESS: Da mein Exemplar mit einem von Arctotheca nivea sn ‚ halte ich den oben angegebenen Standort für richtig, i 'end bei RE vielleicht eine Zettel- oder Nummervertauschung Eck. Zeyherschen Pflanzen sehr häufig!!!) vorliegt. 10. A is adpressa DC. 1. e. p. 485. — A. acaulis Jacq. 1. e.t. 158. — inwilliam und Kaltes Bokkeveld: Cederberge (Dröge! [Typ] 0), 1000-1300 m. Tweefontein 2000 m (Schlechter! 10132). em. Beklons nen vers sehr unvollkommen, wahrscheinlich Iyrata. Standort: Uitenhagen. | | otis a dilfusn Th. Fl. Ba Pe on. — Arclotis canescens DU. = flendens Maschle in BnglJahıb. Bi Bd. 44, p. 124. — Zen- 60 KEN Kurt Lewin. ' Bem. Die Exemplare von Drege und Diels stimmen mit Thbgs. Original völlig überein!). A.diffusa Th. ist mit den beiden anderen Arten mehr aus praktischen Gründen vereinigt worden. Tatsächlich steht sie in der natürlichen Verwandtschaft recht isoliert. Die seidige Behaarung (und die lilablauen Blüten) unterscheiden sie deutlich von den beiden anderen, deren Behaarung wollig ist. 2 Spec. dubia vel excludenda: A. oocephala DC. p. 486 ist meiner Meinung nach überhaupt keine Arctotis, sondern der Beschreibung nach Haplocarpha. Auch den Standort halte ich für zweifelhaft! — Ceder- berge (Drege)! s VI. Hirsutae, Herbae erectae ramosae interdum decumbentes vel pseudacaules. e Tota planta — caulis, rami, petioli, folia, pedunculus — longis, articulatis a pilis sucosis vestita; folia dispersa nonnunquam eircum basim conserta, + pinnatilobata, multiformia, superiora subintegra semiamplexicaulia 4 rami pedunculoides 1-cephali. . Involucri squamae foliolaceae, exteriores appendiculatae hirsutae. Achaenii non pilosi cavities rotundae. Pappus minutus aut rudimentarius. Radii flores lutei. Bem. Eine kleine Gruppe von zwei einander gar nicht so sehr nahe- stehenden, äußerst polymorphen Arten. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß die drei angeblichen „Pseudarctotis“-Arten — falls sie nicht etwa zu den Anomala gehören — mit den Arten dieser Gruppe identisch sind, und zwar ‚Jugendformen darstellen (vgl. Allg. Teil!), jedenfalls sprieht die Verbreitung sehr dafür. |A.venidioides DC. 1. ce. 489: Olifantriv., Drege, — A. pusilla DC. 1. c. 489 dgl. — A. flaccida Jacg. Hort. Se t:: 168: Namaqualand, v. Schlicht fide Harv.] Clav. spec.: a) Achaenium glabrum, non laeve, 8 minutis pappi squamis ornatum, folia inferiora plerumque lyrata . . . 12. A. hirsuta u ak b) Achaenium transverse rugulosum, pappus rudimentarius, Un lia pinnatifida non Iyrata . . . 13. A. aurea sl e Arctotis hirsuta- (Harv.), Lewin. — Syardiue en Harv. l. e. 436. Ven. arctotoides Hort. Hamb. 1863 non Less. Arctotis calendulacea Hb. Thbg.! Nr. 6. — Ven. hispidulum DC. 1. e. 493? — Ven. (Anthro- spermum) Kraussii Sch. Bip. ? in Walp. Rep. 6 p. 277 abbrev. Ven. specio- sum Rgl. — ER und südwestliche Brovinz: Kap: (Wilms! 3352, — Spielhaus!) — Greenpoint: ir — Me.-Owan! 1908 = 3200) Sandboden in ı Mee ä SR ee of: en 1075 2 'bury, ie I pcSelE Systematische Gliederung usw. der Aretotideae— Arctotidinae. 61 Bem. Es erscheint mir unmöglich, daß eine solche Massenpflanze, wie es A. hirsuta ist, Sammlern wie Drege und Ecklon entgangen sein sollte. Harvey hat die ganz außerordentliche Polymorphie der Art nicht erkannt. Ich nehme daher an, daß die von Schultz Bip.als Anthrospermum Kraussii abgesonderte Pflanze Dreges, die DC. als Ven. hispidulum (non Less!) bestimmte bzw. benannte, mit A. hirsuta identisch ist. Ge- sehen habe ich das Exemplar nicht, glaube aber nach der Beschreibung und meinen Beobachtungen an Kulturpflanzen dazu berechtigt zu sein. 13. Aretotis aurea (DC. Mazximilianei Schlecht. man. — Klein-Namaqualand: Zwischen Zwartdooi nrivier und Groenrivier unter 300 m. (Drege! 2739.) Olifant- rivier, Karroohöhe (Dr&ge! 2740), — Dünen (Drege! 2742). — Zabies ‚(M. Schlechter! 49) (Drege! s. 1. 623), Zout-rivier 170 m (Schlechter! 8135) s. 1. (Seully! 4). Hantam ? (Dr. Meyer! — Modderfontein (Bolus! 414). — D.-S.-W.-Afrika: Aus (Steingröver! 12, Dinter! 1109). Kiesiges Rivier 1400 m! (Range!: A. 89, A. 100, 519, 1152, 1855) Sand- boden. — Klinghardtgebirge (Dr. Schäfer! 572). — Port Nolloth-Oakiep. (Graf Pfeil! 53.) Gr. Fischbay (Nachtigal!). Bem. Auch diese Art ist sehr polymorph, derart, daß De Candolle die ihm vorliegenden Exemplare als verschiedene Arten: A. macrocephala und A. aurea beschrieb. Dieser Irrtum war selbstverständlich, da von £ dem Original von A. macrocephala der untere Teil mit den Grundblättern fehlt. Den fehlenden Übergang gaben mir die als Ven. Wylei Harv, be- _ Stimmten neueren Exemplare. Harvey kam zur Aufstellung seiner neuen Art dadurch, daß er das Original von A. macrocephala nicht gesehen hatte. Pen. Wylei Harv. ist eine stabile Zwischenform zwischen den Extremen Rem, macrocephalum DC., die sehr hochwüchsig und saftig ist, und Ven. = aureum DC., einer ausgesprochenen Kümmerform. & = ee dubiae: Venidium subacaule DC. 1. e. p- 493. Sa Venidium fugax Harv. 1. c. p. 464. > Die ar habe ich nicht gesehen. Die Beschreibungen passen er die verschiedenen Formen von A. hirsuta; auch die Standorte: Zwischen 24a „And Bokkeveld gt für die erste, Cap. (Drege) für die : $ VII. Asperae. Suffrutices aut herbae ereetae ramosae caulibus hispidis et scabris que striatis aut sulcatis. Folia supra aut utrinque hispida, scabra, eoioin et glandulosa, nonnunquam subtus tomentosa, oblonga aut ‚subpı iolata + aurita et semiamplexicaulia subintegra ad fida aut en Rs aan dentata. eg Ven. macrocephalum DC. 1. e. p. 495. Ven. Wylei Harv.1.c.p. 463. Arctotis . 62 RR Kurt Lewin, pappum ferentis cavities oblongae, cavitierum parietes laterales dentatae margine membranacea. Involucri squamae exteriores appendice acute triangulari setis ciliata ornatae hispidae et scabrae non tomentosae; in- ; teriores siccae membranaceae. x Clav. speec.: ; a) Caulis herbaceus, folia oblonga aut subpanduriformia, dentata incisa aut sinuato-pinnatifida utrinque viridia 14. A. belliditolia b) Caulis suffruticosus, folia subintegra ad duplo pinnatifida, varie incisa et dentata . . 2, 15. A apa 14. Aretotis bellidifolia Berg. Fl. cas. 318 non Th.; = A. muricata Th. 1. ec. 707 = A. paniculata Jacq. 1. c. t. 380. — Südwestliche Provinz: Tulbagh (Zeyher fid. Harv.). Paarlberg (Drege! 1715 u. 1716, E letztere als A. arborescens bestimmt!) feuchte Orte, am Felsen, Moor- boden! — Zwartland: Sandfläche im Zwartland (Thunberg! Herb. Th.). — Clanwilliam: Ebenezar und Blauwberg (Drege fid.. Meyer- Drege p. 73 u. 107). 15. Aretotis aspera T. Spec. 1307. a) fa. typiea. Folia pinnatifida, segmenta ER linearia obtusa dentata squarrosa, subtus tomentosa, — A. aspera L.; A. maculata Jaeg. 1.6, %. 397, 4: RE scabra Berg. A. aureola Edw. bot. Reg. t. A. a, wild. — — Kap: eng (Dröge! 369; Me. Owan! 2388) = ai ER E u Folia subintegra® aut pinnatifida alle hispida et Ba non nisi in crescentia subtus tomentosa. — 4. ‚glandulosa Th. Cap. 706. — Südwestliche Provinz: Piquetberg (Th.! Herb. Thb. s. 1. Eckl.! Kap, Tafelberg 100 m (Schlechter! 7a... Muizenberg felsige Abhänge es m (Bolus! 4534, Wilms! 3349, Me. Owan! -Gruppe sind: ‚revoluta Jacq. Herb. Hort. ee. Herb. Hort. we Le.t. 170; Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Arctotidinae, 63 des Pedunkulus täuschen lassen. Jüngere Zweige sind mitunter etwas tomentos; dieser Charakter geht aber sehr schnell verloren; der Pedunkulus hat nach der eigentlichen Blüte — also während des Reifens — noch eine zweite sehr starke Wachstumsperiode, da die Art auf feuchtere Regionen beschränkt ist, an denen die Zeitdauer des Reifens keine so starke Ver- kürzung erfährt wie im Norden des Gebietes am Olifantrivier usw. $ VIII. Aequales. AR. Suffrutices subacaules vel ascendentes ramosae, folia + pinnatifida vix Iyrata utringue aut albo-tomentosa aut setoso-pubescentia aut omnino x laevia glabra (in erescentia subtus paulum tomentella). Pappus permagnus, Involucri squamarum appendices longae acutae, falciformes aut lanceolatae aut subulatae, ita tomentosa aut scabrae aut laeves ac folia, recurvatae. BE 3 Clav. spee.: | Ba: A. Caulis ascendens, folia glabra . . . '. SAH EorA kuaris Be B. Caulis minutus, folia tomentosa aut alas erh Be \ SATA, campanulata 0.16. Arctotis laevis Th. Fl. Cap. 708. — A. denudata Th. 1. ce. 710; A. glabrata Jacq. 1. ec. t. 175; 4. squarrosa Jacq. 1. e. t. 177; A. grandiflora Jaeq. 1. c.t. 378. A. elatior Jacq. 1. e. t. 172. — Zwartland: Hopefield 50m, Sand en ee teshäike: Leliefontein (Drege! 2744) felsige Orte rs SEE "Bastarde?: A. rosea Jacq. (Herb. Hort. ‚Schönbr. | Le; ts 162) ei A. Iaevis x campanulata ? 'vinia!). Varietäten, ii aber nicht sc ee | 1 ui fol. acutae et ‘A, laevis x rege ? (Schlechte! 11 198, Rietkloof im Distr. er orum obti Ä „ subtomentosa De. 64 Kurt Lewin. $ IX. Revolutae. Suffrutices ascendentes vel erectae plerumque ramosae + tomentosae. var Folia pinnatifida aut linearia, margine re-aut involuta, subtus tomentosa " supra etiam tomentella vel glabrescentia squarrosa. Achaenii pappum ferentis pilosi cavities oblongae, cavitierum parietibus in margine dentatis vix membranoso-alatis. Invol. squamarum exteriorum appendices varia longitudine et forma, ectus tomentosa + acuminata squarrosa. Margines squamarum variegatae. Squam. interiores siccae membranaceae scariosae. Cav. spec.: A. Fol. Kinmahipanisie, lobi acuti dentati - . . . . . . 18. A. eandida a B. Fol. duplo pinnatifida Se a) Margınies revolmtse: . un... ee... 19. A, eupenm 'b) margines involutae . . . . . . .2222..20. A. pinnatifida C. Fol. linearia non pinnatifida 3 a) folia satis brevia et crassiuscula, involuta . . . . 21. A. linearis b) folia longa graminea, revoluta . . . ... .... 22. A. gramines he 18. Aretotis eandida Th. 1. ce. p. 710; = A. revohuta DE. 1. c. 488 non Jacq. l. c. 173. neque A. glaucophylla Jacq. 1. e. t. 170. — Kap: Flats (Thunberg! Herb. Thbg., Drege! 1717) Sand bei Worchester. Es handelt sich hier um das als A. revoluta Jaeq. bestimmte Exemplar von Drege, nicht um das mit dem Signum A. glaucophylla Jacq. Letzteres ist eine Form von A.acaulis L. Jacquins Original von A. glaucophylla 2 weist auf A. aspera L., wenn es nicht ein Bastard ist. 19. Aretotis euprea Jacq. 1. e. t. 167. = A. undulata Th. 1.e. p- 710. = A. cineraria Jaeg. — Clanwilliam: Olifantrivier bei Brackfontein (Eeklon! 3234; Drege! 2741) karrooartige Höhe; Hoeck und Olifantriv.- Berge (Schlechter! 8697 u. 5089) Sand, 270 u. 500m. — Namaqualand: ‚Klein-Namaqualand (Seully! 66); Aus (Schlechter! 11225) 900 m- 20. Aretotis pinnatifida Th. 1. c. p. 705. — Kap: Thunberg! (Herb- Thbg.) - — Südlichen Küstenland: Riversdale (Rust! 213). | Bem. ‚Harveys Bemerkung (l. ce. 456) „not pinnatifi “ist ein Irrtum, den übrigens schon De Candolle begangen hat. Die Blätter sind nach innen eingerollt, so daß die Seitenlappen (die ziemlich kurz sind) ver- | schwinden. Durch Verkürzung der Achsen erscheint die Anordnung der Blätter bzw. der großen Fiedern quirlig! Das Exemplar von Rust er scheint dadurch so anders, daß es weniger stark gerollt ist. 21. Aretotis linearis Th. 1. 0. 705. — Kap: Thunberg! (Bieeb Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Aretotidinae. b> linearia ad 8 cm longa 3 mm lata, margine integra revoluta, subtus tomen- . tosaI-nervia, supra laevia, basis foliorum vaginato-Amplexicaulis. Totus ‚aspectus gramini aut carici similis. Pedunculus 1-cephalus subtomentosus. Capitulum circa 1,5—2 cm (cum flor.) in diam. Radii flores supra lutei, subtus coerulei? Involueri squamae exteriores longis linearibu sappen- dieibus tomentellis ornatae. Squamarum margines variegatae. Squam. interiores siccae membranaceae. — Südlich. Küstenland: Riversdale (Bolus! 11308) 180-200 m steiniger Hügel. Bem. Achänien habe ich nicht gesehen. Die Art wurde nur der Brakteen wegen hierher gestellt, ist sonst keiner anderen Art ähnlich. Fa $ X. Candatae. Suffrntices vel herbae subacaules vel ascendentes ramosae + scabrae. Folia oblonga aut lanceolata, ineisa, pinnatifida aut integra undique ‚scabra vel subtus tomentosa raro, supra sublaevia; pedunculi satis longi ‚scabri et tomentosi. Capitula spectabilia. Achaenia valde villosa pappo- . Nonnunguam Purpureo. Involueri squamae exteriores caudatae, appendice % scabra pilosa, interiores membranaceae siccae apice scariosa. =,Glav. spec.: x A. Folia subtus tomentosa a) folia ineisa aut pinnatifida ee ee Be A Theis b) folia integra . . . 24. A. caudata B . Folia undique scabra RN a) caulis. fistulatus . . - . . ” . a) planta erecta ee en ar u bh Tambuoan ' ß) planta Sabacsahet. a ey caulis non fistulatus , - . . na nee Al, Me Meer: ae 2 Aretotis ineisa Thi-kKe-p: 707 = A. formosa Th. 1. c. p. 708, i ‚a. eauleseens Th. .” DER 708. ‚A. aspera »-cichoracea Berg. A. bicolor Willd. '4. Iyrata ‚Willd.? — Kap! und südwestliche Provinz (Thunberg! Herh., Sielsdanh Piquetberg Road 150 m (Schlechter 10909). — Zwartiand. Hopefield, Darling (Bachmann! 619 u. 1717). Bem. Sehr verschieden im Aussehen, ‚aber immer charakteristisch di starke F arbdivergenz zwischen Ober- und Unterseite der Rand- - Bald als A. acaulis — wegen der Anhänge — bald als A. aspera we wegen der Behaarung und. Wuchsform — bestimmt worden. Von acaulis sicher getr & etrennt Re e Mean en Bökinigen Kurt Lewin. 24. ärktelis eaudata Lewin, nov spec. — Suffrutex ascendens vol, 5 deeumbens- satis scabra. Folia radicalia rosulata lanceolata in longum- _ petiolum attenuata, cum petiolo 5—6 em. longa, integra sparsim dentata, margine nonnunguam revoluta; fol. caulina sessilia lineari- lanceolata, Re omnia supra scaberrima pilosa, subtus tomentosa. _ Pedunculus seaber foliis 2—3 x longior, tomentosus et nigropilosus, capitula speetabilia, 1 Achaenii valde villosi pappus purpureus. Involucri squamae exteriores g .... appendice longa caudiformi-subulata scabra rarius tomentosa ornatae ... interiores siccae membranaceae. — Kap und Umgegend: Worcester u ne en Kap) Tafelberg bei Orangekloof a si beide ER IR Brnkteehanhange — bei dem zweiten aber toment bei. dem ersten rauh — vor allem aber denselben halb niederliegenden, halb aufrechten Wuchs. Anscheinend gilt von dieser Art bezüglich der \ Variabilität derselbe wie von der vorigen, möglicherweise gehören alle AB Arten dieser N trotz des verschiedenen Aussehens zusammen. ee Ba igina wa ieh a ae... Aretotis srinuona a Bu vielleicht e eine ee das Ori 2 Clav. speec.: A Fol. ovata aut oblonga, in petiolum cuneate attenuatae ' E Z Folia apice obtusa 1. Suffrutices 1. Folia lyrato-pinnatifida . . - Re IE H. enneRie 2. Folia rotundo-ovata, inciso- ee a) aus. erechB asian Ve 20 Si ae ‚P) eaulis deeumbens . . . -......29. A. deeumbens 3. Folia rotundo-obovata, subintesra, N brevi 30.8; rotundifolia II. Herba deeumbens, ascendens . . . ..... . . 31. A. petiolata u. Folia apice acuta . ... ...=.., 2.2 ,..2.89 8, Schleehten =, Folia anguste lineari-obovata . . . 2.2.2.2... .. 33. A. elongata [0% Folia ovato-lanceolata . . . . as 34. A. laneeolata 27. Arctotis euneata DE. 1. c. p. 489. = A. stoechadifolia var. discolor .. (Harv.) = 4. linearis B-denticulata DE. 1. e. p. 455. — Südliches Küsten- land: Uitenhagen (Eeklon u. Zeyp.!) am Zwartkoprivier; — (als 4. acaulis und als linearis dentieulata best.) Tal und Hügel; bis 170 m; Zwellendam, Bergrücken an Rivier zonder Einde (Eeklon!), — Driefontein al Mosselbay unter 200 m (Dre ge! or — King-Williamstown, ARtang 1250 m (Fyson! 2888). die Blätter, bis zu der Form: linearis dentieulata. 28. Aretotis aenea Jacq.f. u 3. t. 52. —Mdlches Küstenland: ‚Srabanstomn (Eeklon u. Zeyh.)). za anwilliam, am Olifantrivier bei Brakfontein. Unsere Exemplare tragen aber eine handschriftliche Eintragung von Dr. Brehmer (Herb. Lübeck Grahamstown, er Diese ee halte ich für wahr- | Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Aretotidinae, 67 _ Bem. ‚Je weiter westlich der Standort, desto kleiner und künmerlcher Bem. Der Standort ist zweifelhaft: Die Standortenummer 8 76 a Pr Y 68 Kurt Lewin. (Schlechter! 9249) 700 m, Felsen (Bolus! 1192). — Anscheinend einziger Standort! : Täuschend ähnlich A. angustifolia var. latifolic a, als solche auch von. Schlechter bestimmt, während sie Bolus für A. petiolata (ex deser.) hielt. Von A. angustifolia durch Involucrum und Früchte unterschieden. 31. Aretotis petiolata Th. I. c. 708. — Zwartland: Thunberg! (Herb. 'Th.): Malmesbury Hopefield (Bachmann! 164). Tulbagh- road (Schlechter!....) Sehr ähnlich A. aenea, aber Blätter oberseits Senke kahl; ein jährig! Rhizom lang fadenförmig, mit entwickelten, senkrecht hoch- stehenden Blättern! / \ a : 32. Aretotis Schlechteri Lewin, nov. spec. — Suffrutex rhizomate lignoso calamum crasso; ramosa, laevis. Folia viridia 2-4: cm longa ad 1 cm lata supra laevia aut scabra, subtus tomento minuto; superiora minora quam inferiora, oblongo-obovata acuminata subintegra, inferiora 2 solum runeinata vel ineiso-dentata. Pedunculus terminalis sublaevis 1-cephalus. Capitulum satis parvym. Involucri squamae paene laeves : virides margine variegata;- erteriorung appendices minutae tomentellae adpressae, interiores membranaceae. — Südliches Küstenland ee Teil): Kleenriver 400 m (Schlechter!). _ == Nach Wuchs, Involukrum und- Blattform unbedingt hierhergehörig, | aber abweichend durch die spärliche Behaarung! Schlechter bestimmte sie als Venidium, die Achänien besitzen aber einen a = EePPE 2 von normaler Größe, sind auch behaart. 8 Ziemlich ähnlich. den schmalblättrigen Formen von A. een ee 33. Aretotis elongata Th.1.c.p.707 — Kap? Thunberg! Herb. Th— Südliches Küstenland: George, Karroogegend zwischen Gouritzrivier a “und Langekloof (Eeklon!), ee, Kalk (Me. Owan! 2125) 2 (als A. stoechadifolia bestimmt). re 34. Aretotis Janeeolata Harv. 1. c. p. 45. — Kap: (Eekl. u. Ley. a fide Harv.) Baarensprung (Krebs!). Wahrscheinlich identisch mit € Jacquins A. anqustifolia! Das Original paßt ganz auf Harveys Er a schreihung! 3 =. Spec. dubia: a. virgata Jacq. a 307. | Be a ER IE TE a Ik .$ NIT. Argenteae. nz . Suffrutices erectae sparsim ramosae argenteo-tomentellae, zamo 2 run in ‚longos non Een pedunculos Be en moda a \ SU = ore ae Systematische Gliederung usw. der Arctotideae—Arctotidinae. 69 Clav. spec.: | FR. Inv. squam. Sipendienleise Pr: 2.30. A, auriculata -B. Inv. squam. adpressae, appendices Keficieukas -3,.:..36. A. argentea 35. Aretotis aurieulata Jaeq. 1. c. t. 169. — = 4A. aspera ineisa Harv. =, c. 453, A. melanocı yela Willd. fide Harv. A. namaquana Schlecht. man. — E klein: und Groß-Namaqualand, D.-S.-W.-Afrika: Kaus, Natvoot _ und Doornpoort 300-700 m (Drege!) — Brackdamm 300 m (Schlechter! 11a): Steinkopf (Schlechter! 123); Goechas 1000 m (Schlechter! 11378); Eenhokerboom 250 m (Schlechter! 11051). % Herb. Thbg.). — Kaltes Bokkeveld: 900 m (Marloth! 3279). Exemplaren von A. argentea fehlen die unteren Blätter. Bei der großen ; Variabilität von A. auriculata in Beblätterung, Wuchs und Form der i Be zechänge ist Identität nicht ausgeschlossen. $s X. Sioschadimäk. N Harbie annuae vel perrennes subacaules et ad basim solum diffusae tosae, rami elongati. Folia radicalia petiolata superiora sessilia, omnia oblongo-obovata subtomentosa lyrato pinnatifida aut sinoso-ineisa. Lobi obtusi.. ‚Rami ne re en ee ger in a 31. & stoechaditolia a) Stilus disei florum vix ex a emergens“ 38: Au Helocarpa 37. Aretotis stoechaditolia Berg 1. c. p- = 94 — Kapt (Mundt und aire! 265). — Zentrales Südafrika: Cis und Transgaripina, am baw. Stormbergen 1300— 1700 m (Zeyher!). — Alival ıt2 sribe ieterlen! 426), Kimberley (Marloth!). Salem 1300 m, Sand und Lehm- uk (Foermer! 4) Gr. Nama- Ü: er EFinehfinb, Sandboden 36. Aretotis argentea Th.! 1. ec. 705. — ?:Kap? (Thunberg! Bem. Die beiden Arten sind nicht mit Sicherheit verschieden. Den. ‚aut ascendentes vel erectae et in superiore parte ramosae, tenuiter tomen- b) Stilus flore duplo longior . . . . 39. A. maerostylis Kurt Lewin. Schwarzrand. Rivierboden (Range! 1037). — Otjimbingue Fisch er! 5). Die bei Harvey angegebenen Varietäten sind sämtlich zweifelh Ä “ und gehören im allgemeinen (außer A. rosea Less., non Jacg.) zu den Cuneatae. 38. Aretotis leiocarpa Harv.l.e. p. 451. — Karroo: Graaf Rey 700-1000 m (Eckl. u. Zeyh.!); Murraysburg, Hügel und offenes Gel 1300 m (Tyson! 186), Zwartberg (Atherstene! 274) Gouph., — Bea West %60 m (Kuntze!). = 39. Aretotis macrostylis Lewin, nov. spee. — Herba subacaulis diff near: ae einmal ineien, sessilia ad 6 cm a = 1 cm is: tomentosa aut paene laevia. Ramus capitulum ferens longior foliis araneoso- S tomentosus. Cap. spectabilia, rad. fl. rosei, disei fulvi!, stilus longe flore emergens. Achaenium laeve, glabrum, ad basim modo albo pilosu . pappus niveus. Involucri squamae virides foliaceae non siccae scarios: . exteriores in appendicem linearem tenuiter tomentosam: elongatae. — ee im. Gr. en: Große Karasberge: (Blank! Granitflächen 1100-1200 m; Unterer Fisch dent! 0 Kl. ee (Dinter! 3237). Austro-orientales. Systematische Gliederung usw. der Aretotideae— Arctotidinae. = Knie aut rhizoma lignosum. a) Caulis lignosus, fol. lobus terminalis ceteris multo latior s m 44. A. suffruticosa *). rhizoma lignosum, fol. pinnatifida, non Iyrata 1. folia supra viridia . . . - 45. A. mierocephala 2. folia utrinque araneoso-tomentosa . . ....... 46. A. erosa ea eu Aretotis diseolor Lewin — Ven. discolor Less. L c. 31. un , Be chiet: Zrelehdam. En Stellen bei Voomnibheeht (EekL.! ! EIN: > = bei ne (Eckl. ') ebd. 300 m et, Zuurbrack, = krklälie nerfoliata a Lewin = Ven. her Less. 1. e. 30 . . einerarium DC. 1. e. p. 493 = ER per fol. Be 1. c. a eb, pr ; ». Arclotis hiepidula (Ges). Lewin — Ven. Koeln Less. 1. c. 34 5.“ u De. — Ven. puberulum DC. 1. e. p. 493; Osteospermum arctotoides = 3 8. ee er Krebs! s. 1). — Südliches Wald- 18. Arctolis aeloiokiee (Less.) Lewin — Ven. . arct. Less. 1. c. er. teosp. arct. Linn. f. Thbg.! Herb. Nr... - 2 P) alata Lewin: folia deeurrentia ad petiolum ie r. y) spathuligera Lewin — Ven. spath. DC. 1. .e. p- 493: involneri .. . sSquamae appendicibus spathulatis ornatae. var. ) simplieifolia Lewin = Ven. decurrens Less. 1. c. 22.T T-. Zn PRekaniia et r Herb. — Ven. canescens DO. 1. c. ei 493°: : 2 her a: nn aa = _ Südliches und südöst- land: Riversdale (Rust! 211); East London 10—15 m ö:Ge f feucht ı Boden 170m (Sc hlechter! ee Deu 64). — Kafferland: ver-Station 1750 m (Kuntze!); Be Pondoland, Natal: : van Reenen, im Sumpf a1. Ellesmere, Friedenau Tsitsa en Kurt Lewin. Griqualand-West 1100 m (Marloth! 892), Biggarsberg bei de Ja Transvaal (Wilms! 264). Ei Dazu gehört als Kulturform: Venidium Schraderi DC. Bei weit die variabelste aller Arctotis-Arten, bald lang aufrecht, bald niederliegend, ‚auf Wiesen fast stengellos; die Blätter bald stumpf, buchtig lyrat, b: spitzzähnig, fiedrig eingeschnitten; die Involukralschuppen bald spi ohne Anhänge, bald verbreitert oder mit spateligen Anhängen; oh rechte Konstanz durch zahlreiche Übergänge verbunden. Die aufgezählt Varietäten sind nur die auffälligsten, die aber örtlich nicht scharf zu be ‚grenzen sind. Da überdies das Verbreitungsgebiet der Typen vollständi; zusammenhängt, habe ich die 3 Arten: Ven. decurrens, spathuligerum un arctotoides vereinigen müssen. Ob sich aber nicht doch einige selbständ Arten in der Formmannigfaltigkeit befinden (z. B. die Hochgebirgsformen) läßt sich zurzeit: noch nicht entscheiden. = 44. Aretotis suffrutieosa Lewin, nov. spec. — Caulis deeumbens lignosus, rami laterales faseiculosi sulcati satis breves itaque folia tenuiter conserta. Folia longe »petiolata Iyrata, lobis lateralibus paucis, lobo | minali multo maiore, omnia obtusa acute dentata, cum petiolo ad 8 A SEE “ ch longa, supra sublaevia, sparsim hirsuta, subtus tenuiter tomentella. Ca. itula in pedunculo vix foliis longiore parvula. Involucri squamae ex teriores angustae acutae scabrae, interiores laeves foliaceae. — Südliches Küstenland, Uitenhagen Hügel 250 m (Schlechter! 2586). se 45. Aretotis mierocephala (DC.) Lewin = Pen. mier. DC. 1.c. p. 493. - Zentrales Südafrika : Nieuweveld (Drege!) Molteno 1700 m (Kuntze!) Buffelriver, Cisgaripina (Zeyher!), Watervalrivier und Zuikerbosehrand (Schlechter! 3481) Sand. 3 =... 46. Areietis erosa :(Harv.) Lewin — Ven. erösun. Harv. Le. 462. — Bitterfontein (Zeyher!) fide Harv. ? $ XV. Aecuminatae. Br wi sulcato-striatus, tomen tosus + piloso-scaber - Folia oblonga aut subpanduriformia, superiora auriculato-am p lexicaulia, inferiora + petiolata, omnia subintegra aut ae, nonnunquamı 2.0096, SQUATFOSae acumine nigro, intus -scabrae ectus pilosae au 2 een S ‚Achaenium pilosum aut + nudum, laterales parietes oblon- z A Systematische Gliederung usw. der Arctotideae— Arctotidinae. 13 Pp. minutus aut deficiens a) Achaenium valde magnum 1. Ach. pilis eireumdatum sed ipsum glabrum 48. A. maecrosperma 3. Ach. nudum, folia, aurita . ..-. 2... 9. A. sessilifolia b) Achaenium non ita longum, + glabrum . . 50. A. semipapposa 47. Aretotis acuminata Lewin, nov. spec. — Herba diffusa, caule et amis ascendentibus striato-sulcatis tomentosis et in striis + scabris.. Folia feriora lanceolata acuminata petiolata, cum petiolo 4—6 cm longa, 11, cm lata, dentata, supra scabra, subtus tomentosa trinervia, superiora gustiora usque linearia sessilia auriculato- amplexicaulia. Rami perlongi 40 em) demum nudi. Capitula non ita spectabilia. Flores radii pur- yurei ? Achaenium albo pilosum completo pappo coronatum. Inv. squamae teriores squarrosae lanceolato-triangulares acutae, tomentosae et scabrae; interiores membranaceae, laeves. — Kaltes Bokkeveld: Schoongesicht 800 m, Tweefontein (Schlechter! 10122, 10176, 2339): ° Bem. Unterscheidet sich von folgenden Arten durch den vollständigen ’appus, von A. bellidifolia, der sie auch ähnlich sieht, durch die Form der Brakteenanhänge, von angustifolia durch das Achänium und die ünnen Blätter. Auch der Standort beweist die Selbständigkeit. 48. Aretotis maerosperma (DC.) Lewin — Ven. macrospermum DC. . €. 492. — Zwartland: Hopefield (Bachmann! 8). 49. Aretotis sessilifolia Lewin, nov. spec. — Herba aut suffrutex (?) eta ramosa. Caulis striato-suleatus, cavus, tomentosus apice purpureus. lia sessilia, aurita, semiamplexicaulia ad 4—6 cm longa, supra scabra glandulosa subtus mollia tomentosa ceolore pallide flavo-viridia, inferiora ovata superiora oblonga, acute sinnato-dentata, dentibus aculeatis, margine ılum revoluta. Capitula spectabilia, radii flores aurantiaci? Involueri uamae exteriores anguste triangulares acutae tomentosae intus scabrae 1 em longae, interiores longiores siceae membranaceae apice dilatata ariosa. Achaenium nudum ad 6 mm longum. Pappus minutus. — ederberge (Drege! 2741 „an auriculato affine? a Candollio ob statum perfectum omissum‘‘). Es ist nicht ganz sicher festzustellen, welche der beiden letzten Arten klich A. macrosperma ist. Die erste hat an den Achänien einen basalen "tuf, der leicht abfällt, das zweite nicht; De Candolle erwähnt diesen Haaren nichts. Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, daß Merkmal inkonstant ist, da die ganze Gruppe bezi Bat des Achöniums h noch in Entwicklungsbewegung beunde ee 50. Aretotis en RE 2 Lewin = m. CD. ep. 491. | P der „die ö 5 HE 74 . Kurt Lewin. a) seabrum: involucri squamae exteriores ectus scabrae — Ven. scabr: Less. 1. c. 29; = Aret. scabra Th. 1. c. p. 7 P) plantaginea: inv. squam. exteriores ectus tomentosae — plantag. Less. I. c. 30 = Ven. subealvum DC. p- 492, Arct. plantag. Il. €. p. 706!, Arct. tomentosa 'Thbg. Herb. y) angustifolia: inv. squam. exteriores breviores interioribus. — angustifolium DC. 1. c. p. 492. — Südwestliche Provinz: Kap ( berg! Herb. Thbg.) Spielhaus! Howhock, Constantia. Gesträuch Cape flats (Schlechter! 7663 u. 927) 50-400 m. Constantia (Eckl Caledon; Zwartberg und Kleinriviersberg 350-700 m (Ecklon! Kuntze Sir Lawrys pass (Kuntze!) 200 m: Stellenbosch, Simonsberg 700 (Drege!) Winterhoek, Tulbagh (Pappe!). — Clanwilliam, Blauwk € feuchte Täler 300 m (Schlechter! 8437). var. y) Dutoitskloof unter 7 Bach, Gesträuch, feuchter Boden (Drege! 1718), Clanwilliam bei Br: fontein (Ecklon u. Syn 3236). Nachtrag. er Während der Kriegsjahre sind im Journal of Botany, das mir @ ; jetzt wieder zugänglich wurde, folgende Arten neu beschrieben worde In den Diagnosen sind die Achänien und Involukralschuppen nicht gen genug beschrieben, um die Arten sicher einordnen oder identifiz: zu können: 1. Aretotis Seullyi R. A. Dümmer in Journ. of Bot. 52 (1914) p. 152. Klein-Namaqualand (Seully 221 ex herb. Bolus 9651). — Soll bellidifolia nahestehen, sich aber durch sitzende, nicht stengelumfassen fast ganzrandige, auf beiden Seiten are Blätter sowie den Stande von ihr ‚unterscheiden. 2. Aretotis mierocephala Spencer le M. Moore in J. of B. 55 (19 ». 125. — 8.-W.-Afrika (R. T. Jones ex Herb. Rogers 15103). — ‚im unteren: Teil stielartig zusammengezogen, Gestalt derselben er: näher beschrieben. Soll 4. venidioides DE. ähnlich sein. — Der . wegen A. (Venidium) microcephala (DC.) geändert werden m 3. Aretotis (Venidium) serpens Spencer le M. Moore. l.. ce. — . Afrika sine loco nee no. — - Kriechende Pflanze mit 20 em en Blätt von denen | em auf ‚den Stiel entfallen. 5 4 . Aretotis (Ven.) Rogersii Spencer le M. Moore 1. e. p. 126. — > "Mochudi (Harbor ex Herb. Rogers 6603). — Ähnl = ee (DE.) u. A. erosa. Au) aber mit anggesticten, . Blätte N 2 Be LEER, enpagag Gliederung usw der Arewwtidene— Areintidinae, | ‚0 Aretotis (Ven.) Bolusii Spencer le m. Moore 1. e.'p. 126. — Cape | eplants, Richemond Division (Bolus, Hb. Rogers 13804). — Blüten- höchstens 1 em lang; Achänien 6 mm (!!) groß. Den vorigen nahe- \ Sugar Bung2ev ip undıimıfgay uap ungosenz uoDumyerzag-srfmpsipuenin BU ausdsır Ass Jr Er er Reop Jeuıpeyzens Fregung 1 \ ' erfisnhurg Bi! 3214107497 er .“ Pa DEZEUNUNDIEL S n. Ssa7e24u3 Be nn. IYEPNEN FETEUU UL | H 1} [j 8 3 RE JeZnJonay ;aelsdaij 4% ER T A z RS! a a TE Aa a Sa re \\ wu/ N 1! ine — — IF 2 | ni i‘ E 2, IR ARE HH orcdo Zorles PABIPIOCHTPIS \Pfa000 & I Corduus °P& Kirchtisissper.E Be ae a I A leiocsrp9 Jlsro Zess)Lemin scopose era NH! ns Sphenaayn | 1 288.8 | ‚Inyaluerz ; he s ; a. 1... Ardelis acaulısl I Mlentownssl6 ngpresse FASEr/ppose | FA erelotoides D- Map. lansis Less Ba E ” ' h 3% 7 R.Rippelliu(&a.Bıp) 4 DON lewın J Arclobis b- us2folıa , | . KLArclotneco nıves 7 N Hapt. Consiv MR 02039 ie keit (Less.) Lewin. v9? TER II enzeaspuks DE Re DR ou u 37507 LI 72u7) E02g0744 MR 13) S esecd ur: > nous ar ar WR ua er rden IR N ge ayE elwmasy X a ee Mr 4 h IA hi gta A (£: ‚a HAN 4 Duagr LERYPS, 697 wi Afhesdluy ia > E2EUE] WU WE #77 Pe) RE , 7 ee EB. Ki N/A A| R777 zB: PER, & hied Bd. Schun MA hirsue DErsehr = PS. ei 2 ee. ae P 1 8; > u Fan fen » 5 u ner: ? De ee # 1 = ne.) ”.. f ji b rt Een “4 - = Ne; Sa He = , } I at x “ r 1. wur u A “ ec” - a “, I . T ” r [0 . Fr Be Ver ur 1 = ; x - . I Ei ’ ’ ee He En - R e. H Eau, .r u 4 “, 23 Ian a ” a R “ . H * Age Afelis. | SE Li Fe a EEE A Fe ee Re BB: BRD ht SPOEChE 2.0, Aretoßts dorbis R AEsp ach . una e = ® % ei ee die TE a Zu, Me“ Sa ER BE a sn ne ae ehe Bit a an ee HT a Di, a rin u er x ues; ff; # Acamperit9i a Ban U {ik EIS vor crabrs N } $ \ A Bi nm, a a I IE, IE \ en = En ca ne au lauern a Aal ee a a nn Par R GB Ki 5 S | | Rn; i le. ; 5 er 5 ER, . Normale _Blottfolge ER £ von ÄArclolıs lepforRızo Ö. + BHrclothecs ostendur- LEI. 1-KNormate Blsizfolge. 5-6.1lemmungsformen. GC Arclohıs hırsı®@ 4-3 Normale Bleilielge der unteren ie y y. Normedes (gehemrmies "oberes Stengelbleft. 3 Geförderles Siengelbisfl 6-Y Hemmangsfor men unterer HlstLer. ‚ds u ulmar] EIS eycduwsordeyt A Da u mE ” ED E SZ ern nn M u an ec e— a m a = ! . * 4 # N er {3 SER z a : : a Kepertorium sperierum novarum E: renni vegetabilis. Herausgegeben von Dr. phil. Friedrich Fedde. Beibeite. Band Xll. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. Von Dr. W. Limpricht. Mit 9 Karten und 30 Abbildungen auf Tafeln. Ausgegeben am 1. Juni 1922. Bu a Pr # ER Inhaltsü bersicht. 2 Se Seite 1. Teil: Kurzer geschichtlicher Überblick über die botanischen Forschungsreisen i i KREIDE HT ea ea En a 1 "Reisen in China und Ost-Tibet ER A ea We I. In den Küstenprovinzen Mittel- Chinas. BE A. Die Hügellandschaft um den großen Ber (Tai I Es, Die Pflanzenwelt der Tai hu-Berge 5l- B. In den wintergrünen rt fee Tchekiang. und "Fakien 56 ; a) Hangtschou und Umgebung . x 56 Aus der Pflanzenwelt des Tien mu RR De b) Die Berglandschaft südlich Ningpo . . - . - - - RAUS Min-Tal und Baitaschan in Fukien . .........7 ll. Durch Tonkin nach West-China ER © ie botanische Aus e a) des Hochwegs Yünnan fu—Tali fu... . ee... 97 b) der Matten und Felsen des Tsang RER FR, 7 am. Im Yangtse-Tal nach West-China . . .... 2... 0... 9 en ‚IV. Im chinesisch -tibetischen Grenzgebiet are . Das Wassu-Ländehen 116 er ee Sammlungen im Min-Tal und Fe Wassu- ; i 131 Oi ae aaa Re 136 Flora des Omi schan und Umgebung . ... nr. + 147 Von Yatschou fu nach Ta tsienlu .- a ee 5 _V. Auf dem Tibeter Weg nach Dege und Batang‘. ET 19 VI. Von Batang über Litang nach Ta tsien lu. . - ; ‚vH. Über Rumi- Tschango und Mung kung ting nach Kirin Ban = a) Sg en in den Alpen von eher Me bis zum Dshara und Slihä tsche tschem la Heer er en Die Pfisskereeit des Ressirma und Schao inne ae BE men von Kanse bis zum Tsehola-Paß, des Sau i ‚ Mäla und der Wälder von Bejü bis Batang. . . 2 = Die ee ‚des Hochwegs ee tsien lu "and ars Grenzgebiets bis Kwan hsien = Gebirgen N ER B. Die Wu tai schan-Kette i a) Der ‚große‘ oder hr Wu tai uch) in Schenke Fe b) Drei Reisen nach dem Hsiau Wu tai schan 28 1. Von Nankou nach den Hsi ling- Gräbern . AR 2. Sn den Hsiau Wu tai schan nach Da dung fa in nhsi # - $: Über das Da hing ae Bei We dar schän: c) Aus Pekings Bergen. > d) Im Bannwald der ö äutlichen Kalkeigräber wu Ing sehen) e) Jehol, ein lamaitischer ee ih „Ischl: 7; Die Ah der WO schan- Rettet 2.2.0 er FF. Teil. Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen 298 270. 2800 Be Vorwort. Hiermit übergebe ich die Beobachtungen und botanischen Ergeb- _ nisse meiner ausgedehnten Reisen in Ostasien, die mich in China von den Grenzen der Mandschurei und Mongolei bis nach Yünnan, von den Gestaden des Stillen Ozeans bis in das nnere Ost-Tibets geführt haben, der Öffentlichkeit. E Berufspflichten gestatteten mir nur die Ferienmonate zu meinen isen zu benutzen, mit Ausnahme eines mir durch die Gunst der Verhältniss> ermöglichten längeren Urlaubs, der mich die langersehnten genden Ost-Tibets besichtigen ließ, von denen mich dann der Aus- uch des Weltkrieges wieder nach China zurückrief. Diese Reisen auszuführen, wäre mir nicht vergönnt gewesen, wenn . ch nicht die weitestgehende und verständnisvollste Förderung meiner Pläne durch die deutschen Konsulatsbehörden in China und h deren Befürwortung auch der chinesischen Landes- verwaltung erfahren hätte. Die chinesische Bevölkerung trat mir überall in liebenswürdiger Weise entgegen. Nur so war es möglich, daß ich meine ausgedehnten - - Reisen aus eigenen Mitteln bestreiten konnte. Eine für die Expedition nach Ost-Tibet in Aussicht gestellte staatliche Unterstützung machte der Kriegsausbruch illusorisch: dankenswerterweise fand sich aber, da das Kultusministerium mir keine Hilfe gewähren konnte, eine andere elle, die mir bereitwilligst die Mittel zur Drucklegung dieser Arbeit rt Verfügung stellte. Die Veröffentlichung der Karten und einiger photographischer Aufnalmen ist nur der liebenswürdigen Bereitwilligkeit 8 „Verbandes für den fernen Osten“ in Berlin zu verdanken, bei en Saskretär, Herrn Dr. Linde, ich verständnisvolles Entgegen- ’m men für meine Arbeiten fand. Die mir freundlichst überwiesene en wurde zu ee Zwecke mr ! — VI — Bei der Bestimmung der Pflanzen hatte ich mich ausgedehnter Hilfe zu erfreuen. Sie wurde fast ausschließlich von den Botanikern der botanischen Museen in Breslau und Berlin vorgenommen; nur einige wenige Nummern bearbeiteten auswärtige Spezialisten, so e die Cyperaceen Herr Oberpfarrer Dr. Kükenthal in Coburg. = Es ist mir ein Bedürfnis, meinem hochverehrten Lehrer und väter- lichen Freund, Herrn Geheimrat Prof. Dr. F. Pax in Breslau, dem BE ' “ich in Dankbarkeit die Sammlungen für das Breslauer Museum ge-_ @ ‚schenkweise überließ, ‚der keine Mühe scheute, die Bestimmungen rasch . 3 und energisch durchzuführen“ und deren Ergebnisse auch zusammen- BE gestellt hat, sowie Herm Prof. Dr. L. Diels in Berlin, der, durch seine wertvollen Studien über die Pflanzenwelt Chinas angeregt, meinen 3 Se Sammlungen stets das regste Interesse entgegengebracht und mir jeder- | Zi zeit ‚bereitwilligst mit seinem erfahrenen Rat zur Seite gestanden — i hier an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank auszusprechen. > - Die Mühe der „schwierigen Korrektur teilte mit mir ‘Herr Dozent = Dr. Alexander v. Lingelsheim: in Breslau, dem ich hiermit meinen besten Dank abstatte. Schließlich ist es mir eine arehine Pflicht, meinem Verleger, | Herrn Prof. ‚Dr, .F. Fedde in Berlin für die Umsicht und Sorgfalt zu danken, mit der er die geschäftlichen AngelegenFeiten der Drucklegung, der Kartenzeichnungen und der Wiedergabe der Photographien in 50. kurzer Zeit erledigte. * Die Sammlung befindet sich im Misbiins des bot=nischen Gartens . zu ee die erste Dublettensammlung im Berliner Museum. | Berlin, zurzeit Breslau, Weihnachten 1921. Dr. W. Limpricht. : 1 I. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. Kurzer historischer Überblick über die botanischen und geographischen Forschungsreisen in China und Ost-Tibet.*) Schon im grauen Altertum war die nebelhafte Kunde von dem Volk der Serer im fernsten Osten zu den Kulturreichen des Abendlandes ge- - drungen. War es doch die Seide, deren Name ja wohl auch sprachlich ‚an die Serer anklingt, die als kostbarer Luxusstoff durch die Wüsten nnerasiens auf den noch heute vorhandenen ‚‚Seidenstraßen‘ ihren Weg nach Konstantinopel gefunden und somit ihren Einzug in Europa gehalten ‚hatte. Der Drang, das sagenumwobene Heimatland der hochgeschätzten Seide kennen zu lernen, fand jahrhundertelang keine Möglichkeit der Er- üllung. Erst in der letzten Hälfte des 13. Jahrhunderts gelangten Europäer wirklich nach China. Auf Bitten des Großkhans der Tartaren, Kublai, ındte der Papst den jungen Venetianer Marco Polo in Begleitung ‚seines Vaters und Onkels hinaus. Marco Polo gewann das Vertrauen es Großkhans, bereiste in seinem Auftrage die meisten Provinzen des iesenreiches und kehrte nach 24 jähriger Abwesenheit reich beschenkt in seine Vaterstadt zurück. Ungefähr um das Jahr 1325 reiste der Mönch Odorie de Pordenone im nordwestlichen China, durchquerte Tibet, weilte einige Zeit in hassa und wandte sich dann nach Indien. Seine Reiseberichte trugen enig zur Landeskenntnis bei. Nach den Wanderungen Odories erlahmte das Interesse Europas Ostasien und erst nahezu 200 Jahre später faßten die Portugiesen u nn 2 ERBRE *) Die geschichtlichen ei bis zum Jahre 1898 sind dem Werke von E. Bretschneider: History of European Botanical Dis- veries in China, Lond on 1898, entlehnt. Da hier eingehende Reisebeschreibungen und: Aufzählungen sämtlicher in China und seinen ebenländern tätig gewesenen Sammler vorliegen, habe ich mich im obigen blick nur auf die wichtigsten Angaben über die Forscher t, die ‚von mir bereisten Gebieten botanische Beobachtungen ae nn F. X. Bine sehen speeierum novarum. Beiheft XII. 1 = (Radix Chinae), Kampheru.a. en Es war nur natürlich, daß die ersten Missionare von Makao aus 2 _ _W. Limpricht. festen Fuß in China in der Absicht Seehandel zu treiben. Sie besuchten, freundlich von den chinesischen Behörden empfangen, Canton, gründeten dann Faktoreien in Ningpo, an der Küste der Provinz Fukien und an der Mündung des Westflusses (Hsi kiang) bei Canton, von denen die eine, Makao, heute noch in portugiesischem Besitz, der Stützpunkt ihrer handelspolitischen Unternehmungen im fernen Osten wurde. Von 'Makao aus leiteten sie den Handel Chinas mit Europa. Sie nannten das £ Land „Sina“, und der Name „Apfelsine‘® (= chinesischer Apfel) deutet noch auf portugiesische Spuren hin; ebenso verdanken wir ihnen eine Anzahl von Drogen, wie Rhabarber, Cassiazimt, Chinawurz el Versuche machten, Einfluß auf die Bevölkerung zu gewinnen. Und zwar ' war es ein französischer Jesuit, der von@oa in Indien aus 1552 in _ der Niederlassung der Portugiesen äuf der St. Johns Insel südwestlich Makao eintraf. Einer seiner Nachfolger, Ricei, erhielt die Erlaubnis, seinen ständigen Wohnsitz inPeking aufzuschlagen und bei seinem 1610 erfolgten Tode lagen schon Kirchen und Missionsstationen der Jesuiten über große Landesteile Chinas, selbst über Schanhsi und Szetschwan verstreut. Sie verstanden es meisterhaft durch Unterricht, Anleitung zu nutz bringenden Unternehmungen zur Förderung von Gewerbe und Landwirt schaft auf den nüchternen, praktischen Sinn der heimischen Bevölkerung einzuwirken und haben dank ihrer trefflichen wissenschaftlichen Er ziehung und Beherrschung der Landessprache Hervorragende in der srforschung des Landes geleistet. In ihrer Lebensweise dem einfachen Bauer angepaßt, dessen Nahrung und Tracht sie zu ihrer eigenen machen, gelingt es ihnen bei ihrem bescheidenen Auftreten selbst in die entlegensten Gegenden einzudringen, und speziell die Botanik verdankt diesen selbst- losen Pionieren bis auf den heutigen Tag vielfach ihre besten Ergebnisse. Ein Jesuit, Antonio Andrada, reiste 1624 von Agra in Indien zu den Quellen des Ganges und Sattledsch, dann durch West-Tibet am Nordfuß des Kun lun entlang nach dem Kukunor-Gebiet und gelangte schließlich nach China. Den umgekehrten Weg schlugen die Patres Grüber und Dorville im Jahre 1661 ein. Von Hsi ning fuinKansu folgten sie der Karawanen“ straße nach Lhassa über Nag tschu ka, blieben zwei Monate in Tibets Hauptstadt und wandten sich nach Nepal. E Die Erfolge der Portugiesen weckten den Ehrgeiz der anderen See fahrenden Nationen, jene aus ihrer Vormachtstellung in Ostasien zu vor drängen und ihr Handelsmonopol an sich zu reißen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erschienen die Holländer in Insulindien und legten : 2 ‚den Sitz der Regierung Regierun zuletzt nach Batavia. Die Versuche der Hob Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 3 3 länder, von hier aus den chinesischen Markt zu erobern, scheiterten. Nach ihren fruchtlosen Angriffen auf Makao schufen sie sich einen ‘ Stützpunkt auf den heute japanischen’ Pescadores-Inseln, von denen aus sie Taiwan auf Formosa, Amoy und Tschang tschou fu 3 an der chinesischen Küste besuchten und das Fort Zeelandia an 4 der Bai von Taiwan errichteten. 4 Um die Handelserlaubnis zu erlangen, reiste 1655 eine holländische Gesandtschaft von Canton durch die Prövinzen Kwangdung und | Kianghei nach Nan tschan fu, segelte über den Poyang-See und - fuhr auf dem Kaiser-Kanal bis Tientsin, von wo sie Peking erreichte. Gleich ergebnislos wie die erste Gesandtschaft nach Peking verlief die ; zweite (1667). Man fuhr von Fu tschou in Fukien den Minfluß strom- E auf bis Kien ning fu, dann auf einem Nebenfluß über Kien yang fu bisPu tscheng. Nach Überschreiten der Grenzgebirge zwischen Fukien und. Tschekiang erreichte sie Hang tschou und befuhr den Kaiser- ' kanal bis Tientsin, von wo sie nach Peking gelangte. Auf demselben Wege kehrte sie zurück. Diesen Reisen verdanken wir authentische Berichte über die Teepflanzungen inChina, und es gebührt den Holländern das Verdienst, die ersten Teesträucher sowie Chr ysanthemum und Azalea 3 nach Holland gebracht zu haben. 2 Wenige Jahre nach den Holländern richteten auch die Engländer ihr Augenmerk auf China. Wenn auch die ersten Versuche dank den _Quertreibereien der Portugiesen fehlschlugen, gelang es der unermüdlichen ‚Östindischen Kompagnie schließlich doch, mit dem Sohne des Räuber- hauptmanns Koxinga in Verbindung zu treten und von ihm die Er- Jaubnis zu erlangen, auf Formosa undinAmoyF aktoreien zu errichten und sodann in Canton sich festzusetzen. 1701 gestattete ihnen die.Re- ierung, auf Tschusan, dem Archipel vor Ningpo, Handel zu treiben. Nachdem 1688 einige getrocknete Pflanzen von Amoy nach England elangt waren, war es dem Schotten James Cunningham im Jahre 701 vorbehalten, die erste botanische Erforschung der Tschusan- Inseln durchzuführen und eine größere Sammlung getrockneter Pflanzen nzulegen. Vom Beginn des 18. Jahrhunderts an sandten die in China tätigen ranzösischen Missionare botanische Sammlungen und Pflanzensamen nach Europa. Der bedeutendste unter ihnen ist der Jesuitenpater Pierre ncarville, dem zu Ehren die, prächtige Bignoniacee Incarvillea Er sammelte in der Umgebung T ‚nach Be ee 208 m Se, ae aße von Reise nach Cantonin Booten zurücklegte. Nach Kreuzung des Yangtse 4 ’ W. Limpricht. Hsi ning fu nach Peking, von wo er über Lhassa wieder nach Indien zurückkehrte. : Durch die Kapitäne oder. Kaplane der schwedischen ostindischen = Kompagnie erhielt der Altmeister der Botanik, Carl von Linne, chinesische Pflanzen, deren Beschreibungen er veröffentlichte. Das meiste E Material erhielt er jedoch von seinem Schüler Peter Osbeck (ihm zu Ehren die Gattung Osbeckia benannt), einem Kaplan der genannten E: Kompagnie. Er sammelte 1751 in der Umgebung Cantons, dem Hafen, 4 den die Schiffe der Kompagnie anzulaufen pflegten. R. Hatte sich die Kenntnis chinesischer Pflanzen auf die Umgebung der | allein den Europäern zugänglichen Häfen Makao und Canton be- En: schränken müssen, so beginnt mit Staunton, dem Sekretär der 3 Gesandtschaft Lord Macartneys auf dessen Reise an den Hof er 1 Peking die eigentliche Erforschung des Landesinneren. Zwar schlug _ bald darauf die holländische Gesandtschaft unter Titzing den Über landweg von Canton nach Peking auch ein, und Lord Ambherst, der britische Gesandte am Pekinger Hofe, kehrte auf demselben Wege nach Canton zurück, doch brachten beide Expeditionen kein Herbarmaterial nach der Heimat. Im Jahre 1792 wurde Lord Macartney als britischer Gesandter nach Pekin g geschickt, und sein Freund G. L. Staunton begleitete ihn als Sekretär und bevoll- mächtigter Minister. Die Expedition landete 1793 auf einer der Inseln vor Hongkong. Nach Eintreffen der Antwort des Kaisers segelten sie durch die Formosastraße nach den Tschusan-I nseln, vor deren. E- größter Stadt, Ting hai ting, sie vor Anker gingen, um chinesische Lotsen anzuwerben. Um das Kap Schandung herum durchfuhr die Expedition das gelbe Meer und nahm ihren Kurs nach der Pei ho- Mündung. Eine chinesische Yacht rg sie über Taku nach Tientsin, von wo siePekin ing erreichten und fort nach der kaiserlichen Sommer-. residenz außerhalb dir Stadtmauer begaben. Doch der Kaiser Kien lung weilte in Jehol, dem Lieblingsaufenthalt der jagdfreudigen großen Mandschukaiser am Rande der mongolischen Waldgründe. Dort suchte ihn die Expedition auf und passierte die große Mauer auf dem heute noch ebenso begangenen Wege über Ku pe kou. Von Taku an beginnen die botanischen Beobachtungen Staunton® die er gewissenhaft während der ganzen Reise fortsetzte. Nach der Audienz beim Kaiser kehrte die Expedition nach Peking zurück und wandte sich wieder nach Tientsin, von wo sie ihre ganze = een kamen. sie auf dem Kaiserkanal i in die Nähe des Tai BE ng-F Pin =. die Boote und 1 somit den Kanal. Hier Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. IR 4 Lord Macartney mit einem Teil seines Gefolges auf dem Wasserwege ' durch das Landesinnere nach Öanton zu reisen. Bei Hang tschou fu | wurde dem berühmten, tempelreichen Westsee, dem Hsi hu der Chinesen, ein Besuch abgestattet und dabei die Baumwelt der Gräber, F: meistens Zypressen und Photima serrulata, beobachtet. E Von Hang tschou fu befuhr die Expedition den Tsien tang kiang stromauf, bis der niedrige Wasserstand die Weiterfahrt unmöglich - machte. Nach Überschreiten der Wasserscheide glitt man in Booten stromab bis zum Poyang-See, fuhr den Kankiang stromauf bis nahe h. _ der Grenze der Provinz Kwangdung und dann nach Überwindung 3 ‚der Bergzüge den Pe Biene (Nordfluß) bis zur Provinzialhauptstadt Canton hinab. ; Kaum ein Jahr- später verfolgte eine holländische Gesandtschaft unter Titzing dieselben Ziele, eine Audienz beim Kaiser Kien lung zu erhalten; van Braam, der holländische Konsularagent in Canton, "und der Franzose De Guignes waren ihr zugeteilt. Die Expedition begann in Canton 1794, folgte dem Wege Lord Macartneys bis zum Poyang-See und Kiu kiang am Yangtse, reiste aber nicht weiter im Boot, sondern benutzte Sänften und Karren für ihre Landreise durch die Provinzen Kiangsu, Schandung und Tschili. Denselben Weg - benutzten sie für die Rückreise und trafen über Tschinkiang und Su tschou fu in Hang tschou fu ein. Die Weiterreise nach Canton erfolgte im Boot über die Provinz Kianghsi, auf demselben Wege, den Lord Macartney vor ihnen gewählt hatte. Im Jahre 1816 verließ eine zweite englische Gesandtschaft an den Kaiser von China England, um Lord Amherst, den Gesandten, in Pe- ng einzuführen. Der Sohn Stauntons und der Naturforscher Dr. Abel waren dieser Gesandtschaft u. a. zugeteilt. Nach kurzem Aufenthalt in dem Kaiser, wurde beleidigt und verließ mit seiner Begleitung Peking. Über Tientsin kam er auf dem Wege der holländischen Gesandtschaft von und Ta Tung. Vom Poyang-See fuhr erden Kan kiang hinauf, über- hritt den Mei-ling-Paß und segelte auf dem Nordfluß nach Canton. Inzwischen hatte sich Rußland durch seine wagemutigen Kosaken Nordasien ausgebreitet und trat in nähere Berührung mit dem Reiche Mitte. Es war r daher nur natürlich, daß. von ı Norden, von Sibirien 1656 nach Tschinkiang; den Yangtse aufwärts besuchte erNanking Be W. Limpricht. Einer russischen kirchlichen Regierungsexpedition nach Peking wurde der hervorragende Botaniker A. von Bunge neben dem Arzte Kirilow zugeteilt. Die Expedition betrat bei Kiachta chinesischen Boden, durchquerte über Urga die Mongolei und kam im November 1830 nach Peking. Von Peking aus, wo die Expedition den Winter verbrachte, machte Bunge Ausflüge nach den Ruinen von Tsagan Bolgasun hinter Kalgan und botanisierte im Frühsommer 1831 in der Umgebung Pekings und in den Bergen um die Hauptstadt. Den Tempel Ta pei sse in den Westbergen machte er zu seinem Standquartier für April’Mai. Anfang Juli kehrte die Expedition auf einer etwas westlicheren Route über Kiaehta nach Rußland zurück. Die prachtvolle, weißrindige Kiefer bei den Tempeln der Westberge trägt neben anderen Pflanzenarten seinen Namen (Pinus Bungeana Zuce.). Wild fand sie Henry in Hupeh.. In Gesellschaft von Bunge gelangte Porphyri Kirilow, ein Arzt, durch die Mongolei nach Peking. Hier blieb er bis 1841 und lernte auf seinen Exkursionen die Flora der Pekinger Ebene und der umgebenden Berge eingehend kennen. Er war der erste Botaniker, der den berühmten Bo hua schan, den tempelgekrönten ‚100 Blumenberg‘“, ca. 100 km westlich der Hauptstadt, erstiee. | Im Jahre 1844 durchwanderten die Lazaristenpatres Huc und Gabe die Wüsten von Ordos und Ala schan, das Kuku-nor- Gebiet E und Tsaidam, folgten dann der Pilgerstraße über Nag tschu ka nach Lhassa, in dem sie 1846 eintrafen. Nach wenigen Monaten wurden sie von den chinesischen Behörden aus dieser Stadt ausgewiesen und kehrten über Tschamdo, Draya, ei und Ta tsien lu nach e hina zurüc Huch dem Opiumkriege kam 1842 die Insel H' Sn kang: in den Besitz der englischen Krone; neben Canton wurden die Häfen Amoy, Fu tschou fu, Ningpo und Sch anghai dem englischen Handel eröffnet "und den Kaufleuten die Niederlassung gestattet. Vier Jahre später wurde die Insel Tschusan nach Bezahlung von 21 Millionen Dollar den Chinesen zurückgegeben. Durch die Kriegsexpeditionen und die daraus resul- tierenden Niederlassungen der Europäer in den vier neu geöffneten Häfen E Et fand der ‚Forschungsdrang weitere lohnende Felder seiner Betätigung. Die Tschusan-Inseln erforschten Cantor, Griffith und Alexander, letzterer botanisierte auch an verschiedenen Küstenplätzen u. a.: Wusung bei Schanghai, Fu tschou fu und Reulan er Hongkong = hs die Vereinigten Staaten vo tschlossen sich, Handels- eren erste. (1852—1855) Dr. Williams hm. gen sa) ep : en mit Ostasien, ‚insonderheit, mit. Japan, anzuknüpfen. Sie EIER UER WANT SIERT UNE N Fe e Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibetss 7 a Hongkong, Canton, die Riu kiu- und Bonin-Inseln und segelte ° dann nach Japan. Williams und einige der Schiffsärzte benutzten den Aufenthalt an Land, um Pflanzen zu sammeln, die von Asa Gray bestimmt und veröffentlicht wurden. Die zweite amerikanische Ex- - _ pedition (1853—1856) nach Ostasien hatte als Arbeitsfeld den »stillen Ozean übertragen erhalten. Charles Wright und sein Assistent Small _ übernahmen die botanischen Arbeiten. Wiederum wurden Makao und Hongkong, die Riu kiu-Inseln, dann auch Futschou fu in Fukien, Sehanghai, die Pei ho-Mündung bei Taku im Golf von Tschili, _ Went schouinTschekiang, der HafenKi lung auf Formosa besucht und die Forschungen auf die Bonin-Inseln bis Hakodate auf Yesso, Kamtschatka, die Aleuten, die Beringstraße und die Hawai- Inseln ausgedehnt. : Einen ganz wesentlichen F ortschritt machte die wissenschaftliche Erforschung Chinas durch die ausgedehnten Reisen des unermüdlichen Robert Fortune: dieser ausgezeichnete Florist war der erste Europäer, der sich nicht auf die nähere Umgebung der dem Fremdhandel geöffneten Küstenplätze oder die Bergwelt um Peking beschränkte, sondern während seiner 18jährigen Tätigkeit das bisher unbekannte ukien, Tschekiang und Anhui (Ngan hwei) Gewicht auf künst- En Era & IP 2 ir Er are Innere der Provinzen F bereiste. Von Beruf aus Gärtner, legte er besonderes lerisch wirkende Zierpflanzen, an denen ja die subtropischen Hügelgegenden ‘dieser Provinzen so reich sind, und die europäischen Gärten verdanken viele ihrer schönsten Zierden dem geschulten Auge Fortunes. Doch 'vernachlässigte er dabei nicht die Floristik und unsere heutige Kenntnis der Maecchienflora der subtropischen Übergangsprovinzen Ost-Chinas beruht hauptsächlich auf den Ergebnissen seiner ausgedehnten Reisen und seiner kritischen Beobachtungsgabe. Fortune war zu vier verschiedenen Zeiten in China, von 1843—1845, von 18481851, 1853-1836 und 1861. Die Besitzergreifung Hong kongs und die Besetzung der Insel Tschusan seitens der britischen Regierung legten den Wunsch nahe, wertvolle Pflanzen von dort zu erhalten, und ‚Robert Fortune erbot sich im Auftrage der Londoner Gartenbau- gesellschaft nach China zu gehen, um neue Pflanzen von dort in England einzuführen. Er landete 1843 in,Hongkong und segelte dann nach Amoy- Tschu san aus wandte er sich der Stadt Ningpo zu und botanisierte ' dann in der Umgebung Schanghais, Cantons und Makaos. : Besonders zogen die Teedistrikte südwestlich Ning po das Augen- merk des Forschers auf sich, in deren Mitte er sein Standquartier auf 5 schlug. In der weiteren Umgebung S chang hais besuchte er En Von Kia ting fu . W. Limpricht, und Su tschou fu unfern der Gestade des Tai hu, die reichste Stadt Chinas um Fu tschou fu in Fukien die Bezirke des schwarzen Tees. Eine zweite Reise im Jahre 1848 galt wiederum den Teedistrikten der Provinz Tschekiang und Süd-Anhui, dann dem Tschusan- Archipel und der Provinz Fukien. Hier lernte er als erster Europäer die berühmten Wu yi schan-Hügel (Bohea Hills) - westlich der Stadt Tsehong (ng)an hsien kennen, die er ein Jahr später nochmals auf- suchte. Im Jahre 1853 erschien Fortune zum dritten Mal ein China. Nach 'ingpo und den Tschusan-Inseln besuchte er als erster Europäer die prachtvolle Berglandschaft um das buddhistische Kloster Hsüe dou sse (Schneelochtempel), das in späteren Jahren als Snowy valley oft das Ziel der Fremden von Schanghai gewesen ist, heute aber immer mehr in Vergessenheit gerät. Auch in den nächsten Jahren zog ihn seine alte Neigung nach den Teedistrikten der Ostküste. Eine dieser Reisen (1855) führte ihn bei Su tschou fu an die Südgestade des Tai hu und ins Meitschi-Tal in die Vorberge des ‚berühmten Tien mu schan- Gebirgsstockes. Seine vierte Reise hatte vorzugsweise Japan zum Ziel, doch machte er auch ' Exkursionen in die Umgebung Pekings, in deren Westbergen er bei | dem Tempel Ba ta tschü die prachtvolle, weißrindige Kiefer (Pinus » kirchliche Mission nach Peking, blieb mit ihr zehn Jahre daselbst und. botanisierte in diesen Jahren in den Bergen um Peking bis zum Bo hua schan hin, um Jehol außerhalb ‚der großen Mauer und in der ‚Augenmerk auf ‚gelegenen Küstenstriche, und es gelang in den Besitz dieser für seinen“ Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 9 VITRRT ANE = . ‚asiens ist der Name Maximowiez für alle Zeiten auf das innigste ver- & knüpft. = Schon 1833 hatte Turezaninow als erster Botaniker im oberen in der Gegend um den Baikal-See bis in die Nähe der chinesischen - Grenze botanisiert, aber China selbst nicht betreten. Doch durch die Bearbeitung der Ausbeute von Kusnezow und Kirilow aus Nord- China und der Mongolei hat er sich eine hervorragende Stellung in der . Geschichte der botanischen Erforschung Chinas gesichert. Einen schnellen Aufschwung nahmen die Forschungen im Innern Chinas nach Beendigung des zweiten Krieges zwischen den Westmächten (England, Frankreich) und China. Im Vertrag von Tientsin, 1860, wurde Kaulun, ein Küstenstück gegenüber der Insel Hongkong, an England abgetreten, fremde Gesandtschaften in. Peking errichtet, den Unter- tanen der Vertragsmächte das Reisen im Landesinneren gestattet und. nach und nach für Konsulate, Handel und europäische Beamte des chinesischen Seezolls verschiedene Häfen geöffnet. 2 Wie Maximowiez unter den russischen, so stand Hance unter den englischen botanischen Forschungsreisenden dieser Zeit an erster Stelle Als siebzehnjähriger ‚Jüngling kam Hance 1844 nach Hongkong, trat hier in Zivildienste, fand 1854 eine Stellung am Cantoner Konsulat, kehrte . nach der Verbrennung der fremden Faktoreien nach Hongkong zurück und wurde 1861 Vizekonsul in Whampoa, 20 km unterhalb Canton am Westfluß. 25 Jahre verbrachte er hier und wurde 1886 Konsul in Amoy, starb jedoch schon nach einem Monat daselbst, und seine irdischen Reste wurden auf dem wundervollen, weltberühmten Friedhof ‚Happy = eY allev““ in Hongkong beigesetzt. Außer in der Umgebung Hongkong s undCantons sammelte Hance um Amoy, amN ordflusse, einem Nebenarm des Cantoner Westflusses, gemeinsam mit Sampson, in demselben Jahre (1866) auf der Insel Hainan und der gegenüber liegenden Halbinsel Leitschou, 1872 am Westfluß. Bei seinem Tode enthielt sein Herbarium 22437 Spezies, ‚die er laut letztwilliger Verfügung dem British Museum vermacht hat. Auch sein dritter Sohn Alfred teilte des Vaters botanisches Interesse. Einige von ihm bei Canton aufgenommene Pflanzen tragen. seinen Namen z. B. Sedum Alfredi Hance, Lysimachia Alfredi lance usw. Hauptsächlich Örkithälonte R sultate 'als botanischer Forscher erzielt. Hainan, Formosa, die am yet-Insel in der Formosa-Straße, Nord-China (Ta lien wan, aku, Tientsin, Peking, en ei aa a ae Er Tal von Hankou 8 king 2 waren der G wchtungen. Später, en 187 1, arbeitete er - hier undi in Kinkiang als Natur- hat doch R. Swinhoe bedeutende 10. ; W. Limpricht. forscher, wurde 1873 in gleicher Eigenschaft nach Tschi fu versetzt, und, erkrankt, verließ er bald darauf China. Einige wenige Pflanzen sammelte Maingay um die Küstenstädte Nord-Chinas, wie Tschifu und Schanghai, ferner Williams zwischen Peking und Kalgan, in den Pekinger Westbergen und um Jehol. Englands Interesse lenkte sich auf das obere Yangtse- Tal und suchte zunächst durch Errichtung von Konsulaten seine Einflußsphäre auf diese wichtigste aller Zugangsstraßen nach dem Westen des Landes aus- zudehnen, um, wenn möglich, eine Verbindung zwischen Szetschwan, der reichsten Provinz Chinas, mit Indien in die Wege leiten zu können. «Eine Folgeerscheinung dieser Bestrebungen war naturgemäß auch eine eingehendere geographische und botanische Erforschung dieser Grenz- länder, und es ist daher nicht verwunderlich, wenn gerade die wissenschaft- liche Erschließung des oberen Yangtse-Tales der weitsichtigen englischen Kulturpolitik zu verdanken ist. Sarel sammelte 1861 im Yangtse-Tal in Szetschwan Farne, die W. Hooker bestimmte, und drang gemeinsam mit Blakiston auf einer britischen Regierungsexpedition, der.ersten europäischen auf dem oberen Yang tse, bis Ping schan oberhalb der Mündung des Min in den Yang tse vor, von wo sie ihre Entdeckungsfahrten bis an die Grenze von Yünnan ausdehnten. E . Größere Reisen in den Nordprovinzen Tschili, Schandung, Schanhsi, Schenhsi, Honan, der Mandschurei und östlichen Mongolei machte Williamson (1864— 1869). Von anderen, die von den Orten ihrer Tätigkeit aus kleinere botanische | Sammlungen zusammengestellt haben, abgesehen, ist die Expedition des Majors Sladen zu erwähnen, die der Naturforscher Anderson 1868 begleitete. Ausgehend von Mandalay in Birma gelangte die Expedition nach Bhamo am Irawadi und wandte sich nach ‚Teng yüe ting (Momein), der Grenzstadt in der chinesischen Provinz Yünnan. Die Weiterreise wurde nicht gestattet und die Expedition zur Umkehr g°- zwungen. 5 Anderson ist als erster Sammler in Yünnan anzusehen. mte des chinesischen Seezolls bekundeten ihr Interesse für die Botanik neben Sammlungen von den verschiedenen Orten ihrer Tätigkeit aus durch Beobachtungen und Abhandlungen über Nutz- oder Medizinal- | pflanzen Chinas, wie Kopsch und Bowra (Tschinkiang, Kiukiang, Pakhoi, Formosa, Ningpo, Canton und Schanghai) andere als Dolmetscher oder sonstige Konsulatsbeamte oder als Kaufleute wie u. a. Everard (Ningpo, Kiukiang, Itschang). Alabaster sammelte für Hance um es Hankou und Amoy, Shearer um Kiukiang, Quekett bei ni Me Be N R Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Öst-Tibets, 11 Bushell entdeckte die Ruinen des Sommerpalastes von Kublai Khan bei Schangtu in der südöstlichen Mongolei und botanisierte auch in den. Bergen bei Peking, Mouk um Hang tschou. Me Carthey reiste von Tschinkiang den Strom hinauf bis Hankou und weiter bis Wan hsien in Szetschwan, dann zu Land bis Schung- ing, von wo er den Kia ling bis Tschungking hinabfuhr. Von schungking wandte er sich der Provinz Kwetschou zu, erreichte “deren Hauptstadt Kwe yang fu und reiste dann über Yünnan fu nach Bhamo in Britisch- Hinterindien (1877). Stronach sandte Pflanzen on Tschinkiang und Wen tschou (Tschekiang) an Hance und Martin ‘von den Tai hu-Bergen bei Sutschou. Eng verknüpft mit der Forschungsgeschichte und der Botanik ins- besondere ist der Name Forbes. Gebürtiger Amerikaner, war er lange Zeit eins der hervorragendsten Mitglieder der Schanghaier internationalen esellschaft. Durch Hance und Ford wurde er der Botanik gewonnen, die er von 1874 ab von seinen Hausboottouren aus namentlich in der weiteren Umgebung von Schanghai und Tschifu förderte. Durch Ein- heimische ließ er bei Kiukiang und Ningpo sammeln, er selbst botani- ‚sierte um den Tai hu bei Su tschou und um Tschifu, an letzterem Ort auch sein Schwager Carmichael. Forbes war der erste Botaniker, der den Tai hu mit seinen Inseln und umgebenden Bergen näher unter- uchte. Seine wiederholten, zum Teil mit Carles unternommenen Ex- - kursionen nach diesem See führten ihn auch an das Südgestade bis zu den Vorbergen des Tien mu schan bei Mei tschi. Die Absichten der englischen Regierung, von Birma aus festen Boden Südwestchina zu fassen, fanden fünf Jahre nach der vergeblichen Ex- pedition des MajorsSladen eine Wiederholung in einem zweiten von Oberst Browne geleiteten Versuch, die Handelsstraße zwischen China und dem rawadi-Tal auszukundschaften. Der Konsulatsbeamte Margary w urde zu ausersehen, die Expedition in Bhamo abzuholen. Er verließ in ankou den Dampfer (1874), segelte über den Dung ding-See, reiste ch die Provinz Kwetschou nach Yünnan fu undüber Tali fu nach Bhamo in Birma. Er war der erste Engländer, der diese Route begangen . . Die Expedition brach unter seiner Führung von Bhamo 1875 uf. Margary, der ihr vorausgeeilt war, fiel durch Mörderhand. Der englische Gesandte verlangte von China eine Untersuchung des Mordfalls, und Grosvenor, zweiter Sekretär der Gesandtschaft, wurde zur Unter- suchung nach Manwyne gesandt. Davenport und der noch zu er- | sch | Man befuhr i 72. W. Limpricht. gelangte: 1876 kehrten die Teilnehmer der Expedition nach Peking zurück. In ihren Berichten gibt Davenport interessante Beobachtungen über die Nutzpflanzen dieser südwestlichen Provinzen wieder und Baber schildert die Reise von Tali fu bis Teng yüe ting nebst der Route von An pien nach Bhamo. 1 Ed. Colbourne Baber,: seit 1877 britischer Konsularagent in B Tschungking (Szetschwan), war einer der energischsten und erfolg- reichsten Erforscher der chinesisch-tibetischen Grenzländer. Seine erste Reise führte ihn auf der schon 1868 von Cooper und wenige Monate’ vor ihm von Gill begangenen Straße nach der Provinzialhauptstadt Tschengtu fu. Von Tschengtu fuhr Baber den Min abwärts nach Kia ting fu, besuchte den weitberühmten Wallfahrtsberg Omi schan und verfolgte das Ya ho-Tal bis Ya tschou fu. Den gewöhnlichen ; Weg über den „Blefantenpaß‘“, Ta hsiang ling, nach Ta tsien lu, den vorher schon Huc 1846, Cooper 1868 und Gin 1877 begangen hatten, verließ Baber in südöstlicher Richtung, kreuzte den Ta tung ho südlich Fu lin, berührte das Land der unabhängigen Lolos und gelangte nach Ning yüan fu. Weiter südlich bei Huilli tschou kehrte Baber - ‚ um und erreichte Ping schan, von dem er nach Tschungking zurück kehrte. > Im nächsten Jahre (1878) weilte er in Ta tsien lu, das Gill schon 4 ein Jahr vorher aufgesucht hatte. Von Kia ting fu am Min nach der 3 Stadt Omi hsien gelangt, überschritt er den sargähnlichen Wa schan und kam nach Fu lin und längs des Ta tung-Flusses nach Tzetati und Ta tsien lu. Auf dem gewöhnlichen Wege nach Kia ting fu gelangt, bestieg er hier das Boot, mit dem er den Min und dann den Yang tse bis Tschungking hinabsglitt. ' Unbekannte Landstriche in West-China der geographischen Wissen- schaft erschlossen zu haben, a w= unbestrittene Verdienst des in Indien geborenen britischen Pi ‚William Gill. Nach seinen Reisen in Indien, Persien und ie wandte er sich China zu, und zwar speziell den Gegenden Nord-Szetschwans. Gill traf im _ September 1876 in Peking ein. Gemeinsam mit Carles besichtigte er das Gelände außerhaib der großen Mauer bis zu ihrem Endpunkte am Meer, Schan hai kwan, reiste dann nach Schanghai und Hankou. Mit Baber, der sich auf seinen neuen Posten in Tschungking begab, ee legte er die Reise bis dahin gemeinschaftlich zurück. Allein folgte Gill weiter: ‚der. Ben nach ee und betrat: als erster Europäer a Ba a FT EP a a a ia u un u Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 13 Auf einem anderen Wege (über Lung an fu und Mien tschou) wieder in Tschengtu eingetroffen, traf er mit Mesny zusammen und beide kamen überein, die Reise nach Bhamo gemeinsam auszuführen... Über Ya tschou fu und Lu ting tschiau kamen sie nach Ta tsien lu, 4 reisten von hier über Ho kou und den Rama-la-Paß nach Litang und den Rung se la-Paß (Ro ssäla in meinen Sammlungen) nach Batang. Nach Überschreiten des Yang tse (Kin scha kiang) am E Weitermarsch nach Lhassa gehindert, wandten sie sich südwärts, über- ‘ wanden im Tsa leh-Paß die Grenze zwischen Szetschwan und = _ Yünnan, besuchten Aten tse, erreichten den Yang tse wieder in E Pong tse la und gelangten nach Tali fu und von dort nach Bhamo, wo sie von Cooper, dem britischen Agenten daselbst, freundlichst auf- genommen wurden. Von Rangun fuhr Gill nach England. Hier erhielt er die Medaille der geographischen Gesellschaft. Botanische Sammlungen - hat er nicht angelegt, wohl aber barometrische Messungen vorgenommen und seine Reiseberichte herausgegeben. Während seiner Amtstätigkeit als Eine in den verschiedensten Plätzen Chinas war Bullock ein eifriger Florist. Er botanisierte auf Formosa und Hainan, am Nordflusse bei Canton, in Nord-Hunan, am Dung ding-See, bei Tschinkiang, Wuhu und Schanghai im Yang tse-Gebiet und auf dem Bo hua schan westlich Peking. Herbarmaterial oder lebende Pflanzen aus Ningpo sandte W. M. Cooper, Konsul in Ningpo, an den Kew Garden, ferner Watters an Hance aus Itschang und Formosa (1880 Primula sinensis zuerst gefunden); an die bekannte Firma Veitch & Sons, London, der Gärtner Maries aus Japan und China (Kloster Hsüe dou sse, genannt „Snowy. Valley“, bei Ningpo, Tschin kiang und Luschan-Berge bei Kiu kiang, Itschang). Mesny stand im Dienste der chinesischen Regierung, bei der er eine hohe militärische Stellung einnahm und später in Kleidung, Sprache und Gewohnheiten vollständig zum Chinesen wurde. In seiner amtlichen Eigenschaft bereiste er alle 18 Provinzen des Riesenreiches und Turkestan. Während einiger Jahre sammelte er Pflanzen für Hance, und zwar Vor- nehmlich in Kwangdung, Szetschwan und am Kukunor. Er ' war der erste Besucher des Hwa BUT bei Dung kwan 4 ting am Hwangho-Knie in Schenhsi. William Hancock, ein Beamter des c 14 W. Limpricht. Während seines Aufenthaltes in Canton schickte der daselbst tätige Konsularagent Parker die von ihm daselbst gesammelten Pflanzen an Hance, und vonTschungking, wohin er in gleicher Eigenschaft 1880 versetzt wurde, unternahm er sechs Reisen in Szetschwan. Auf der ersten fuhr er den Kia ling bis Ho tschou hinauf, auf der zweiten südlich bis Ki kiang und über die Provinzgrenze nach dem Dorfe Suikan in Kwetschou. Die dritte Reise führte ihn ebenfalls südlich in den Distrikt von Nan tschuan, über die Kin schan-Berge nach Kwetschou und über Fu tschou am Yang tse zurück. Die vierte folgte der Route Gills im Jahre 1877 westlich, auf der fünften besuchte ‘er Pao ning fu und die sechste brachte ihn stromab nach Itschang, das er zuletzt zu Fuß erreichte. 1883 sehen wir ihn in Wen tschou, _ von wo aus er die Provinzen Tschekiang und Fukien durchstreifte. r schon erwähnte Carles botanisierte gemeinsam mit Forbes um Tschi fu, dann am südlichen Gestade des Tai hu, ferner um Fu tschou, Ningpo, der Insel Pu tu im Tschusan-Archipel, schließlich in Corea. A | Kapitän Anderson interessierte sich für die Farne des Min-Tales in Fukien. \ Konsul Alexander Hosie, zuerst in Wuhu, später in Tschung king, unternahm von letzterer Stadt 1882-—_1884 drei ausgedehnte Reisen in die Provinzen Kwetschou, Szetschwan und Yünnan. Er suchte Tali fu, Yünnan fu, den Omi schan, an dessen Fuß ihn die Kultur des Wachsinsekts besonders fesselte, und die Ränder des Lolo- gebietes bei Ning yüan und Ma pien. ; Bourne wiederholte 1883 die Reise von Fortune nach den berühmten Wuyischan-H ügeln(Boheahills) in Fukien und bereiste aus Handels- interessen die Provinzen $z etschwan, Yünnan, Kianghsi und Kwetschou. In Yünnan kam.er bis Pu erl und Sze mao. Der Hauptanteil an der botanischen Erforschung ‚des mittleren Yang tse-Tales gebührt dem ausgezeichneten Floristen Augustine Henry. Für den chinesischen Seezolldienst als Arzt verpflichtet, kam Henry 1881 zuerst nach Schanghai, wurde aber schon ein Jahr darauf nach Itschang versetzt. Hier lernte er Eingeborene an, für ihn Pflanzen zu sammeln, die meistens aus den Bergen der Yang tse- Schluchten oberhalb Itschang stammen und die Sammelbezeichnung ‚Pa tung-Distrikt” und „Nan to“ tragen. Die Ausbeute, die diese Sammler heimbrachten, weckten in ihm den lebhaften Wunsch, die höheren Berge um die Schluchten kennen zu lernen, und er verwendete einen halbjährigen Urlaub zur Aus führung dieses Planes. Diese Reise führte ihn erst in die südlichen, dann in die ca. 3000 m hohen Berge nördlich des Yang tse, die auf den Karten ‚als Wu schan-Gebirge vermerkt sind, an der Grenze von Szetschwan Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 15 ‘ in den Kiu lung schan übergehen und weiterhin als Wasserscheide zwischen Yang tse und Han die Grenze zwischen Schenhsi und Szetschwan bilden. Pflanzen dieser Gegenden finden sich in den größeren _ _Herbarien Europas und Amerikas. a Der englische Naturforscher Pratt kam 1887 nach Schanghai, E war zuerst auf dem Lu schan-Gebirge bei Kiu kiang zoologisch tätig 2 und "begann am unteren Ausgange der Yang tse- Schluchten bei 4 Itschang botanische Sammlungen anzulegen. Bei Tschang vang ‚südlich Itschang traf er einen Bergwald von beträchtlicher Ausdehnung _ _ an, in diesem verbrachte er den Sommer des nächsten Jahres. In Ge- _ meinschaft des deutschen Sammlers Kricheldorff, der aber bald aus- schied, reiste er 1889 nach Tschungking und auf dem Min weiter nach E Kia ting fu, marschierte über die Stadt Omi nach dem Wa schan- 2 Berge, an dessen Fuß er einen Monat blieb und wandte sich dann nach - Ta tsien lu über Fu lin und Wa sse kou. Hier trafen beide mit dem Amerikaner Rockhill zusammen, auch lernten sie Soulie kennen. Ende Juli machte Pratt eine Exkursion in die Alpen bei Chetu (Sheto 4 meiner Karte) und im August gemeinsam mit Soulie in die Hochgebirge > nördlich der Stadt. Den Winter verbrachte er inHan kou. Im nächsten Jahre besuchte Pratt wieder mit Kricheldorff von Kia ting fu _ aus den Omi schan, kam im Ya ho-Tal nach Ya tschou fu und E: auf dem gewöhnlichen Wege nochmals nach Ta %sien lu. Im März gingen sie nach Mu pin, Kricheldorff blieb hier, Pratt eilte nach Mo si mien, südsüdöstlich Ta tsien lu, lebte nahe dem ewigen Schnee zwischen Mo si mien und Ta tsien lu und wandte sich wieder dem Omi zu, den er nochmals bastieg. Krieheldorff stieß hier wieder zu ihm, und gemeinsam kehrten sie nach Tsehungking zurück. Pratt fuhr von Schanghai nach England. Vorzugsweise Zoologe, hatte Pratt glücklicherweise einen Ein- geborenen angelernt, botanische Sammlungen anzulegen. N Die englisch-indischen Offiziere Bower und Thorold brachen 1891 : von Leh in Ladak auf, durchquerten Tibet von Nordwesten nach Süd- \ osten, wurden von den Lamas am Besuche des Tengri nor und damit Lhassas verhindert, bogen nach Nordosten ab und kamen über Tsehamdo nach Batang und Ta tsien lu; von dort wandten sie sich nach Ya tschou fu und erreichten auf dem Wasserwege Schang hai Be re W. W. Rockhill, ein Amerikaner im diplomatischen Gesandt- betischen und chinesischen Sprache mächtig, brach er Dezember 1888 Peking auf, zog durch Tschili und Schanhsi nach Hsi an fh si, reiste weiter nach Hsining fü in Kansu, besichtigte 16 W. Limpricht. das Kloster Kumbum, zog südlich vom Ku ku nor nach dem Gebiet ‘des oberen Yang tse (Dri tschu) bei Yekundo; am Weitermarsch verhindert, wandte er sich südöstlich, erreichte über Kanse die Stadt Ta tsien lu, dann Ya tschou fu und Tscehungking, von wo er sich nach der Heimat begab. 1891 wieder in China, unternahm er von Peking aus seine zweite Tibetfahrt. Über Kalgan und Kwei hua tscheng gelangte der Reisende an den Hwang ho, folgte dessen Lauf bis Lan tschou fu in Kansu, besuchte von Hsi ning fu aus noch- mals Kum bum, zog südlich vom Ku ku nor durch Tsaidam nach dem Quellgebiet des Yang tse bis in die Gegend nördlich vom Tengri nor; zur Umkehr gezwungen, kehrte er über Tschamdo, Batang, Litang, Ta tsien lu, Tschungking nach Schanghai zurük. Eine Reise von Leh durch Nord-Tibet über den Yangtsequell- fluß Tschumar, den Ku ku nor, Tankar, Lan tschou fu nach Peking machten Kapitän Wellby und Leutnant Malcolm 1896. Auch sie brachten ca. 80 Pflanzen mit. & Von den nicht englischen Sammlern trug neben einigen Missionaren Bedeutenderes zur Kenntnis Chinas der Franzose Debeaux bei. Er sammelte an verschiedenen Küstenplätzen und schrieb unter anderem . die ersten Floren von Schanghai, Tschifu und Tientsin (1875—1879). ° Um Ningpo und Schao hsing sammelte Savatier (1862/63): in der Umgebung von Tientsin und Schanghai (Tschusan-Inseln), in Ost-Tschili und dem angrenzenden Schandung, um Hankou und dem Dung ding-See botanisierte Simon, ebenso auch in den Westbergen bei Peking, um die Missionsstation Si wan tse. hinter \ Kalgan, um Dolon nor (Lama miao) in der Innenmongolei, um Jehöl und Ku pe kou an der großen Mauer. Ferner bereiste er die Provinzen Kiangsu, Anhui, Hupeh, Szetschwan bis Tschengtu, Kwetschou, Hunan, Fukien und Tschekiang. Seine Samm- lungen sind in Paris. | E a ee BERR® £ erreichte über Sze mao, Pu erl deren Hauptstadt Yünnan fu 1867. : Einige Teilnehmer, unter ihnen Thorel, reisten noch nach Tali fu, und ee ne ı Se: AB NEE s n ach versc. | g fuhren sie von Sui fu den Yang tse abwärts nach S changhai. = > : ee Die größten und dauern ndsten n Verdie, ienste. um die Erforschung. ‚hat sieh zweifellos der unermüdliche Lazaristenpater Armand Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 17 und Botanik vielfach ihre "wichtigsten Aufschlüsse über dieses Land. Seine umfassenden Sammlungen hat David dadurch zustande ge- nspektionsreisen besuchte, anleitete, für ihn Naturobjekte zu sammeln, und so zu seinen eigenen ee eine Fülle wertvollen Materials Im Jahre 1862 begannen seine Forschungen. Zuerst wurde auf Ex- kursionen die weitere Umgebung Pekings und der Lazaristenstation oachan bei David) und Ta tsio schan (Ta tchiao chan), 1864 der Bezirk von Jehol besucht und dann 1866 die erste größere Reise an- getreten, die dieSüdmo ngolei zum Gegenstand der Untersuchungen hatte. 5. Durch den Nankou-Paß reiste David über Hsüan hua fu nach Kwei hua tscheng (Kuku choto), machte Abstecher in die Um- ; gebung des Städtchens und zog dann parallel der Nordschleife des Hwang ho weiter. Die zweite Reise hatte Mittel-China und Ost-Tibet zum Ziel. von Peking über Tientsin in Schanghai angelangt (1868), reiste ' David auf dem Yangtse nach Kiukiang, erstieg den Lu schan zweimal und begab sich von Schanghai nach Ningpo, traf aber schon nach kurzem Aufenthalt wieder in Kiukiang ein. Im Oktober desselben Jahres fuhr er den Y angtse bis Tschungking hinauf, nicht aber ohne während der Fahrt kurze Stationen in Schaschi und BR gr In der Absicht, die Missionsstation Mu pin EN reiste David nach Tschengtu und von der Hauptstadt in 6 Tagen über einen 3200 m hohen Paß nach Mu pin. Hier erstieg der unermüdliche Reisende den ca. 5000 m hohen Hong schan tin. | 1872 war David wieder in Schanghai, reiste in der Provinz Tschekiang südwestlich von Ningpo a dann ai Schanghai n Taipaisehan die Hauptkette. (1873), stieg nach Pau tscheng 3 ab und weilte längere Zeit in den christlichen Dörfern unweit Han... ung fu, auch in Mien hsien. ; A ‚Faahens ku hsien am u i wah tse hinter Kalgan, dann (1863) der Bo hua schan (Ipe h 18 ' W. Limpricht, Provinzhauptstadt Nan tschang fu erreichte er die Grenzgebirge zwischen Kianghsi und Fukien, überquerte sie, stieg nach Koa ten ab, konnte aber wegen Fiebers und einer schweren Lungenentzündung seine Reise nicht fortsetzen und kehrte durch Kianghsi nach Kiukiang zurück. In Schanghai verließ Davia China und landete am 14. Mai En 1874 in Marseille. Be Seine botanischen Sammlungen wurden von Franchet in den ‚‚Plantae Davidianae‘“ beschrieben. e ä P. Heude, Jesuitenpater, stellte eine interessante naturwissenschaft- liche Sammlung von Vögeln, Fischen und Weichtieren im Museum der Jesuitenniederlassung Zikkawei bei Schanghai zusammen, sammelte E aber auch Pflanzen oder ließ sie von Amtsbrüdern sammeln. Er reiste in der Umgebung Ningpos, in Kianehsi, Anhui, Hunan und Kiangsu (1869-1875). Um Tschifu (Schandung) a Ningpo botanisierte Fauvel, um Kwe tschou Meise, Vingot, um den Tai hu (Südufer) Poli (1874—1875). 4 Um die Erforschung der Midnahite West-Yünnans ist in jahre langer Arbeit der französische Missionar Delavay tätig gewesen, und seine Forschungsergebnisse sind von ausschlaggebender Bedeutung für die _ Pflanzengeographie der Hochgebirge West-Chinas geworden. Zuerst bei Canton, von wo er die Insel. Hainan bereiste, stationiert, begab sich Delavay im Jahre 1882 auf seinen neuen Posten Ta pin tse, y nordöstlich vom Örl hai-See bei Talifu in Yünnan. Er wählte u zur Hinreise den Yangtsestrom, verließ denselben in Suifu und kam über Yünnan fu und Tali fu im Juli nach Ta pin tse. Während seines zehn jährigen Aufenthalts daselbst durchstreifte er hauptsächlieh _ die Alpen um Tali fu bis zu dem ewigen Schnee der Li kiang-Kette. 1892 hoffte er, sich in der Heimat von den Folgen der Pest zu erholen, kehrte kaum wieder hergestellt nach China (1893) zurück, starb aber schon 1895 in Yünnan fu. 1894 hat er noch ein halbes Jahr in der Missionsstation in Lo: in | i und im Tschen se schan i in den dortigen nebelfeuchten Bergrälaen botanisiert. Be 5 Leider sind Acht imtliche er 4000 Be die Delavay heim- ; sandte, bestimmt. worden. Ebenso wie in den „Plantae Davidianae“ K, 3 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 19 Der Wunsch, das geheimnisumwobene Lhassa zu erreichen, be- stimmte den jungen Prinzen Henri d’Orl&ans 1889 zu seiner Reise nach Tibet, deren Durchführung hauptsächlich dem erfahrenen Pamir- reisenden Bonvalot zu verdanken ist. . Sie durchquerten Chinesisch-Turkestan und wanderten auf dem tibetischen Hochplateau bis in die Nähe des Tengri nor (Nam tso). Hinter der Nin tschen tang la-Kette südlich des Tengri nor lag Lhassa in nur 60 km Entfernung, doch wurde auch ihnen die Weiter- reise nach der heiligen Stadt verboten und sie gezwungen, nach Osten das Land zu verlassen. Die Expedition erreichte über Batang und Litang - Tatsien lu, bog hier nach Süden ab, durchquerte Yünnan und onkin und fand in Hanoi ihren Abschluß. Außer geologischen und zoologischen Objekten sammelte der Prinz 0 Pflanzenarten, meistens um Ta tsien lu, einige auch zwischen Batang und Litang. Sie wurden von Bureau und Franchet be- stimmt. 5 | Im Jahre 1895 unternahm Prinz Henri d’Orleans seine zweite, , der Erforschung des Mekong gewidmete Reise gemeinsam mit Leutnant Kkoux und Briffaud. Von Hanoi gelangten sie nach Meng tse in Yünnan. Von Meng tse reisten sie über Sze mao nach dem Mekong- ' Tal, überschritten diesen Fluß, erreichten Tali fu, wandten sich von hier westwärts dem Salwin zu und kehrten zum Mekong zurück, dem sie aufwärts bis zur französischen Missionsstation Tse kou folgten. Über die Irawadiquelle und Assam endete die Reise Weihnachten 1895 in Sadiya am Lohit- -Brahmaputra. Gesammelt wurde bis N aus den höchsten Alpenregionen um Ta tsien 3 sind ei Ta tsien Iu selbst und in Tongolo (Ngoloto) weiter westlich tioniert gewesenen Missionar Soulie zu verdanken. Leider wurde ser verdienstvolle Forscher ein Opfer seines Berufs. Gleich andern seiner Amtsbrüder in Tibet wurde er auf Veranlassung der fanatischen, betischen Geistlichkeit ermordet. Einige Neuheiten um Ta tsien lu fand der Missionar Faurie 1893); eifrig botanisch tätig war sein Amtsbruder Farges um Tscheng kou ting i in Nordost-Szetschwan hart an der Grenze gegen Schen- ‚hsi, Seine Sammlungen (über 2000 Arten) bilden eine schöne Ergänzung le Sammlungen Henrys, insofern als Farges im westlichen Teil der die Wasserscheide zwischen Yangtse und Han bildenden Grenz- birge Szetschwans und Schenhsis sammelte, Henry dagegen lichen Teil. Diese südliche Begrenzung des Han-Beckens führt r Karten ı meistens en den en - nicht er 20 W. Limpricht. Kollektivnamen Ta pa schan. Franchet beschrieb zum Teil auch diese Neuheiten. Große Verdienste um die Erforschung des Tsin ling schan (1890—1895) in Schenhsi, dessen Kulminationspunkt Tai pai schan, 3500 m, er auch erstieg, hat sich Pater Giraldi, ein Italiener, erworben. Der größte Teil seiner Sammlungen wurde in Berlin bearbeitet und von Diels veröffentlicht. Auch die Regierung Preußens sandte 1859 eine diplomatische Mission nach Ostasien mit der Aufgabe, Handelsverträge mit China und Japan abzuschließen. Die Gesandtschaft stand unter der Leitung des Grafen Eulenburg. Dem wissenschaftlichen Stabe gehörten die Botaniker Wichura und Schottmüller, der Zoologe Martens und der Geologe Freiherr Ferd. v. Richthofen an. Die österreichische diplomatische Mission unter Baron von Petz begleitete Wawra als Arzt und Naturforscher. Seine Sammlungen stammen aus Canton, Schanghai, der Umgebung Pekings und Tschifu’s (1869). Freiherr von Richthofen verließ in one hole die preußische Expedition und segelte nach Californien; nach fünfjährigem Aufenhalt daselbst kehrte er 1868 nach China zurück und begab sich nach Peking, um Pässe für alle Prowinzen des Reichs zu erhalten. Auf seiner ersten Reise (1868) besuchte er Ningpo, die Tschusan-Inseln, Hangtschou, den Tai hu, Tschin kiang und Nanking, auf der zweiten (1869) das Yangtse- Tal zwischen Schanghai und Hankou. Die dritte Reise hatte Schandung und die Mandschurei als Forschungsgebiet. Noch in demselben Jahre 1869 fuhr Richthofen von Schanghai nach dem Po yang-See und wandte sich dann der Provinz Tschekiang zu, deren Hauptstadt er den Tsien tang stromab erreichte. 1870 (fünfte Reise) fuhr der Reisende von Canton den Nordtluß hinauf, betrat Hunan, passierte Hsiang tan und Tschang scha, segelte über den Dung ding-See und kam Ende Februar in Hankou an. Durch Hupeh und Honan nach Schanhsi weiter reisend, war er Ende Mai in Peking.. Im August desselben Jahres reiste BRIOBEROEER nach Japan und blieb 9 Monate daselbst. . Im Juni 1871 wurde von Ning po aufgebrochen, die Provinz | 4 _ Tschekiang bereist, in ihr der berühmte Tien mu schan besucht 4 und über he kuo aa ki am Yang tse gewandert, von wo ‚ihn ein D, g brachte. Das Nankinger Bergland mit dem Tempelberg Bao hoa schan wurde von hier ausgekundschaftet- Die letzte Reise, 1871—1872, war die ausgedehnteste. Von Peking ste Richth fen zuerst in die Westberge, dann nach Kalgan und ie i wan tse. Von ee Rande der Moneolie a a Be RER Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 21° nach Da dung fu in Schanhsi, über den großen (Da) Wu tai schan nach Tai yüan fu. In Dung kwan ting an der Hwang. “ho-Schleife betrat er die Provinz Schenhsi, fuhr nach deren Haupt- stadt Hsi(ng)an fu, überschritt südlich Pauki die Tsin ling schan- Kette und stieg nach Hantschungfu ab. Bei Ning kiang begann die Provinz Szetschwan. Er erreichte Tschengtu und kam weiter bis Yatschou fu, betrat aber nicht mehr, wie er beabsichtigte, die Provinz Yünnan, sondern kehrte wegen einer Streitigkeit mit einem chinesischen Offizier zwischen den Städten Yung king und Tsing ki um, fuhr im Boot von Yatschou nach Schanghai und weiter nach Europa. Nach 12jähriger Abwesenheit kam er im Dezember 1872 in Berlin an. O. von Möllendorff, deutscher Konstante in Peking, zu- letzt Konsul in Kowno, war zoologisch und botanisch tätig. Vor seinem Amtsantritt in der Reichshauptstadt besuchte er Kiukiang, die dort gesammelten 60 Pflanzen (1873) veröffentlichte Hance. 1874 botanisierte er in den Westbergen bei Peking und auf dem Bo hua schan, von dem er sich nach Kalgan begab. Den Bohua schan besuchte er 1875 zum zweiten Male. 1877 brachte er aus der Südost-Mongolei zoologische Sammlungen nach Peking. Von Tientsin aus, seinem neuen Wirkungs- kreise, erstieg Möllendorff den über 3000 m hohen kleinen (hsiau) Wu taischan in Tschili. Er reiste von Tientsin dahin zuerst im Boot bis Tscho tschou, dann über das „große Drachentor“ (Dalung men) nach dem Kloster Tie linsse am Nordfuße des Gebirgsstockes. Über Fan schan pu und Huailai traf er wieder in Peking ein. Die Pflanzen von diesem hohen Gebirge übermittelte er durch Bretschneider dem botanischen Garten St. Petersburg. Maximowiez beschrieb die Neuheiten. Der Zug nach re war die Triebfeder der Tibetexpedition des ungarischen Grafen Bela Sz&chenyi. Außer ihm nahmen der Sinologe Balint, der Leutnant Kreitner als Geograph und der Geologe Löczy daran teil. Nach dem Besuch vonIndien, Java, Japan, dem Po yang- See, Peking und Kalgan trafen die Mitglieder in Schanghai zu- 'sammen und fuhren den Yangtse bis Hankou und dann den Hanfluß n "hinauf: weiter zu Land zogen sie über. den Tsin ling schan nach ö Hsianfu und Lantschoufu (Kansu), das sie am 20. Februar 1879 erreichten. Noch weiter westlich liegt die Stadt Su tschou, von der ne sie aus Ausflüge in das Nanschan-Gebirge unternahmen und \ noch weiter westlich bis hinter“ ‚die ‚große x 22 W. Limpricht. Expedition Hsiningfu, zog nach Lan tschou fu und wandte sich nach Tschengtu in Szetschwan. Nach einigen Wochen Rast brachen sie nach Ta tsien lu auf, erreichten von hier Batang, gaben den Ver- such bis Lhassa vorzudringen auf und reisten südlich auf der Straße nach Yünnan weiter. Über Pongtsela und Talifu gelangte die Expedition nach Bhamo am Irawadi, fuhr diesen Strom hinab und von Rangun nach der Heimat. Die botanische Ausbeute der Expedition, meist von Löczy gesammelt, wurde dem ungarischen Nationalmuseum in Budapest übermittelt, und Prof. Dr. Kanitz in Klausenburg be- schrieb die gesammelten Arten. ' Im Dienste der Rheinischen Mission stand der Sinologe und Botaniker . Faber, eine in Tsingtau sehr bekannte Persönlichkeit. Zuerst in Fu men ‚südöstlich Canton stationiert, besuchte er den berühmten Lo fu schan wiederholt, gemeinsam mit Ford 1883, und nach seiner Versetzung nach Schanghai die Gegend von Ningpo und den Tien taischan unweit Tai tschou fu südlich von Ningpo. 1887 erstieg Faber den ' weitberühmten Omi schan bei Kia ting in Szetschwan, von dem er. eine große Anzahl Neuheiten mitbrachte, und 1889 reiste er in Schandu ng und in den Tsien-Bergen in der Mandschurei, 1891 weilte er auf der heiligen Insel Putu im Tschusan- Archipel. Der erste Platz unter den Forschungsreisen in Hachericn gebe zweifellos dem genialen und kühnen russischen Oberst Nikolai Nikola- ’ jewitsch Przewalski. Liegen auch seine hervorragendsten Leistungen ‚auf geographischem Gebiete, so hat er es doch nicht versäumt, umfassende zoologische und botanische Sammlungen anzulegen, die heute noch den Grundstock unserer Kenntnisse dieser von ihm bereisten Gebiete bilden. Im Jahre 1867 wurde Przewalski nach Ostsibirien. versetzt und bereiste das Ussuri-Gebiet. Von 1870-1873 unternahm er in Begleitung des Unterleutnants Pylzow wu u Kosaken seine erste größere Reise nach Zentralasien. VonKi # Expedition am 2 Januar ‚1871 in Peking an. Über Kupe kom an a RER Mauer kamen die Reisenden nach Dolon nor (Lama miao) und zogen westlich weiter : nach Kalgan. Nach Durehquerung der Ordos-Steppe ‚(Kusuptsehi- Wüste) und der Ala schan- hr Ta en nd er zurück. Mit neu Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und ÖOst-Tibets. 23 - Tetunggol und in den Alaschan-Bergen, und die Gobi durch- - querend langte die Expedition am 19. September in Kiachta an, von wo sich Przewalski nach Petersburg begab. Die zweite Reise, 1876—1877, galt dem Lob nor. Die dritte Reise unter den Auspizien des Zaren Alexander II. hatte Lhassa als Ziel. Eklon und Roborowski, 3 Soldaten und 5 Kosaken begleiteten ihn. E Durch die Dsungarei und über den Tien schan kam die Expedition n Ende Mai 1879 nach Hami, zog weiter südlich über den Nanschan nach Tsai dam und über den Kun lun (Burchan Buddha) nach dem Ei _ obersten Murussu (Yangtse) und den Tangla-Ketten, dem Quell- h Fechiet des Yangtse. Der Bumsa-Berg war der südlichste Punkt ihrer 4 Reise, 170 Meilen von Lhassa. An dem Kuku nor angelangt, machten - die Reisenden noch den Versuch, die Quellen des Hwang ho zu erkunden, “ sahen aber keine Möglichkeit, von dieser Seite dahin zu gelangen, kehrten _ an der Einmündung des Tschurmin-Flusses um und über Kiachta nach Rußland zurück. # Der Aufgabe, bis zu den Hwang ho- Quellen vorzudringen, galt . die vierte und letzte Reise; Roborowski und Koslow begleiteten den 4 unermüdlichen Przewalski. Vom Kuku nor betraten sie nach Über- . windung der Burchan Buddha-Kette das tibetische Plateau und kamen in das Quellgebiet des Hwangho, Odontala, kreuzten die ' Wasserscheide zwischen Hwang ho und Dritschu (Yangtse) und ' kampierten in dem Tempel Tschutung am obersten Dritschu etwas . weiter südlich. Auf dem Rückwege nach Tsaidam lernten sie die vom Hwang ho gebildeten Seen Oring nor und Tscharing nor kennen. ' Dann folgte die Burchan Buddha-Kette, Altyntag, Lob nor, Tschertschen, Khotan, der Tarim, Aksu, Turfan, der Tien schan und Rußland. Einer neuen Expedition nach Lhassa bereitete der Tod Przewalskis in Karakol (jetzt Przew alsk) am See Issik kul m 20. Oktober 1888 ein jähes Ende. Maximowiez beschrieb den größten Teil der botanischen Neuheiten. 2,7) Müige Reise durch die Mongolei führte Lomonosow und die Kaufleute Gebrüder Butin nach Dolon nor, Kupe kou und Peking (1870). Lomonosows Pflanzen beschrieb Trautvetter. In Nord-China und der Ost-Mongolei reiste von Peking aus ® der Direktor des dortigen russischen meteorologischen Observatoriums, = % itsche (1868—1883). Der Hauptmann im russischen Generalstab snows i, der Topograph Kapitän Matusowski und der Arzt und Piasetzki wurden vom Zaren beauftragt, eine Handels- der Dsungarei durch die Wüsten und den Een schan ınd dem .. ee | 24 W. Limpricht. ' Von Kiachta in Peking eingetroffen, reisten sie 1874 über Schanghai nach Hankou, und den Han aufwärts kamen sie im April 1875 nach Han tschung fu, überschritten den Tsin ling schan und wandten sich nach Lan tschou fu in Kansu. Über Hami und Barkul kamen sie nach dem Militärposten Zaisan Post in der Dsungarei. Hervorragendes hat auch Grigori Nikolajewitsch Potanin geleistet. 1876 begann er seine Forschungsreisen, deren erste beiden 1877 und 1879 der Mongolei galten. Der Zoologe Beresowski begleitete ihn auf der ersten, nebst mehreren anderen. Die dritte, wieder mit Beresowski' und dem Topograph Skassi, ging von Tientsin aus. 1884 war die Expedition in Peking. Von Peking reiste man nach Paoting fu in Tschili, besuchte den großen (Da) Wutaischan in Schanhsi, wandte sich nach Kweihua tscheng (Kuku choto), folgte dem Hwangho durch die Ordos-Steppe und kam nach Boro Bolgasun, einer Station der belgischen Missionare, dann nach Lan tschoufuinKansu. Im März 1885 wandten sie sich nach Hsi ning fu, von wo aus sie das Hochlandöstlich vom Kukunor(Amdo bei Potanin) durchstreiften. Die Klöster Kumbum, Labrang, Kadygar wurden besucht, im Juni zum ersten und bisher einzigen Male die Min schan- Kette überschritten. Tang tschang, eine kleine Stadt an einem Nord- zuflusse des He schui (Kia ling) und Sikou wurden passiert, über den Tschagola-Paß der Straße nach Szetschwan gefolgt, nach Über- schreiten der Grenze von Kansu gegen Szetschwan die Stadt Nan ping am Baischui erreicht. Südlich der Kungala-Kette fließt der Min, der die Reisenden nach Sung pan ting führte. Die mit ewigem Schnee bedeckten Berge östlich und nordöstlich der Stadt Sung pan ting wurden durchforscht. Östlich von Sung pan ting ging es in einem Nebentale aufwärts (Ksern tso bei Potanin); über das Kloster Ksern tso und den Paß Guma kikha kam man in das Honton-Tal, eines Nebenflusses des ' bei Tscehung king mündenden Kia ling (Potanins tangutische Namen bei den hier ansässigen Chinesen un 4 bekannt), nach Lunganfu hinab. Von Lunganfu wandte sich Potanin der Provinz Kansu zu und traf im Oktober in Lan tschou fu 4 in, wo er wieder mit Beresowski zusammentraf, der den Sommer = im Distrikt von Si ku verbracht hatte. Gemeinsam verlebten sie den Winter im Kloster Kumbum. Beresowski ging im November wieder in den Bezirk von Si ku, kam im Februar nach Kumbum zurück, und verabschiedete sich hier von 2 ‚seinen Gefährten. Potanin und Skassi kehrten über Kiachta nach er "Rußland heim. Beresowski reiste wieder nach dem Süden von Kans ne Erfolge Potanins machten neue Mittel zu einer fünften sea e ' reiche sibirische Kaufmann Sibiriakow trug das meiste EEE TE ee ; lichen Tien se | e nach Heining fu und dem Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 95 dazu bei. Beresowski und der Geologe Obrutschew nahmen daran teil, reisten aber nicht in Potanins Gesellschaft. Beresowski kam 1891 auf dem Seewege nach China und fuhr von Tientsin nach Peking. Am 1. Februar 1892 brach er nach Hsian fu in Schenhsi auf und ging über den Tsin ling schan nach Hui hsien in Südost-Kansu, wo er fast 9 Monate weilte. Potanin und seine Frau, begleitet von Kaschkarow und dem Burjäten Rabdanow als Dolmetscher, durchquerten von Kiachta aus die Mongolei und kamen im November 1892 nach Peking. Sie reisten ebenfalls nach Hsianfu, im Wei-Tale weiter nach Pauki, über- schritten den Tsinling schan und gelangten nach Tschengtu in Szetschwan. Der nächste größere Ort war Yatschoufu, von wo Potanin und Rabdanow den Omischan besuchten. Von Yatschou zog die Expedition nach Tatsien lu (Tarsando bei Potanin), von. wo sich Kaschkarow nach Batang ae und wieder nach Ta tsien lu zurückkehrte. Am 13. Juli brachenPotanin und seine Frau, sowie Kaschkarow, von Tatsienlu auf. Frau Potanin und Kaschkarow gelangten über Yatschoufu, die Tschengtu-Ebene und Wen tschwan hsien mit dem schweren Gepäck nach Lifan ting, Potanin und Rabdanow über den Tapaoschan (Daboschan bei Potanin) nach Rumitschango und Mung kung ting oder Hsingaitse (Minu oder Mongan bei Potanin), weiter über Fupien, Liang ho kou . und den Paß Hung kiao ebendahin. Der Erkrankung seiner Frau wegen konnte Potanin nicht, wie er beabsichtigte, nach Sung pan ting weiterreisen, sondern wählte den schnellsten Weg nach Tschungking über Mao tschou und Pao ning fu. Doch bevor sie Tschungking erreichten, starb Frau Potanin. Potanin kehrte nach Rußland auf dem Seewege zurück. Beresowski machte von Huihsien aus Basen nach Min tschou in Süd-Kansu am Nordfuße der Min schan-Kette, nach Tschengtu über Lunganfu, nach Sung panting und dem östlich davon gelegenen Hsüepaoting-Gebirgsstock und dem Tsao di genannten Steppenland nordwestlich Sung pan ting. Dann reiste er über Hsian fu nach Tientsin und Peking und auf dem Seewege nach r ei (1895). Obrutschew verließ Peking ‚nach Potanin, ebenfalls nach Lan tschoufu und machte Routenaufnahmen in ee und der Mongolei, benapdiere; wertreh, ue is 12 . Skizzierung des Nanschan.. Die er ine Grzimailo erforschten 1889 und 1890 den öst- i ei 26 W. Limpricht. Dschachar-Gebirge südlich des Hwang ho. Dann wandten sie sich nordwärts zum Westufer des Kukunor, und über Urumtschi, und Kuldscha erreichten sie wieder die russische Grenze. Die botanische Ausbeute bearbeitete teilweise Palibin. | a Harnack reiste 1887 von Peking über Kalgan nach Dolon nor (Lama miao) und untersuchte die Chingan-Kette, das Grenzgebirge zwischen Mongolei und Mandschurei. Oberst Putiata, begleitet von dem Naturforscher Borodowski 4 und dem Dolmetscher Mosin kamen von Tientsin 1891, reisten nach 4 $ Tsun hua, kreuzten bei Hsifeng kou die große Mauer und erreichten Jehol. Anden Grenzen des Weitschang, der Jagdgründe der Mandschu & kaiser, lag die belgische Missionsstation Tung kia ying, in der Boro- | dowski blieb, um im Weitschang zu jagen und zu botanisieren. Er war hier nach den ‚Jesuiten der erste Europäer. Putiata untersuchte weiter nördlich den C hingan. Dann zog die Expedition durch das Wei 'tschang nach Dolon nor und kehrte auf verschiedenen Wegen nach } ae, zurück. Die Pflanzen BIER Reise bestimmten Palibin und ‘. Winkler. Re ‚ Bretschneider, von 1866—1883 in Peking als Arzt der Fünsikohe 4 Gkmndteztiuft, sammelte Pflanzen in Pekings Umgebung, die er teils 5 seinem Freunde Hance in Canton, teils dem Petersburger bo- tanischen Garten zusandte. Besonderes Gewicht legte er auf die reifen Samen i in Europa unbekannter Pflanzen. Auch den Bohuaschan hat Bretschneider besucht. Der Österreicher A. von Rosthorn, ein Beamter des chinesischen | Seezolls in Tschungking, später österreichisch-ungarischer Gesandter in Peking, eröffnete am 1. März 1891 die Stadt Tschung king für den Fremdhandel und unternahm darauf eine Reise von Kwan hsien nach Mung kung ting, Fu pien, Rumi tschango, Mao niu, Gata ‚und Ta tsien lu. Er war der erste Europäer, der diese Teile Ost-Tibe besuchte. ‚Zwei Jahre später zog Potanin dieselbe Straße, die in ent- g egengesetzter Richtung die energische. Engländerin Miß Isabell % ‚Bishop 1896 (Lifan ting, Hung tschiau- Paß, Fürstentum Ma- E re entlang. wanderte. h 5 Rosthorn ließ 1891 und 1802 durch Eigobonene in S Szetse hwan € Diese Chin Distrikt Nan tschuan südöst gE 1, den Grenzgebirgen Wer tschwan und Tsaka lo (na 1 ie CR Di . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 27 . Konsul Niederlein sammelte etwa 50 Spezies am Yangtse bei Itsehang. Einige Doubletten wurden in Berlin bearbeitet, die Sammlung befindet sich in Philadelphia. Wellby und Malcolm durchquerten Nord-Tibet auf ihrer Reise E (1896) von Leh in Ladak nach Peking. Sie zogen am Fuße der Kun lun-Ketten entlang bis zum Nordgestade des Kuku nor-Sees und Er - gelangten nach Lantschou fu in Kansu. Die Missionare Rij nhart und Frau in Hsi ning fu reisten 1898 an den Kuku nor und nach Barong, kamen bis an die Grenze des Lhassa-Distriktes bei Tschung ngoringmo, mußten hier um- _ kehren und nach Ta tsien lu ausbiegen. : Herr Rijnhart wurde von tibetischen Räubern erschlagen, seiner Frau gelang es unter unsäglichen Wichtige Aufschlüsse in der geographischen Erforschung Nordost- Tibets und der angrenzenden Teile Kansus und Szetschwans sind den Russen und den Deutschen zu verdanken. Die Seele der russischen ausgedehnten Expeditionen ist der Schüler Przewalskis, Oberst EP. K. Koslow, der in allernächster Zeit wieder im Begriff steht, die Länder seiner jahrelangen Tätigkeit von neuem zum sechsten Male auf- zusuchen. \ Mai 1899 verließ Koslow in Begleitung von Kasnakow Moskau. In Omsk schloß sich ihnen Ladygin an. Sie reisten durch die Gobi _ nach dem Kukunor und Ost-Tsaidam. Am 28. Mai wurde in Tibet : ‚eingerückt. Über das4750 m hohe Burchan Buddha- Gebirge gelangte die Expedition zum See Alyk nor, über den 4600 m hohen Amnen kor nach dem ÖOring nor und Tscharing nor. Die Wasserscheide zwischen Hwang ho und Yangtse wurde im Bayan kara-Gebirge überquert und das Dorf Tscherku erreicht. Die Wasserscheide zwischen Yangtse ‚und Mekong überschritt man im 4600 m hohen Gurla, kam nach Dortsch scheling, über den Men ton la, 4400 m, Radeb la, 4270 m, und verschiedene Klöster bis in die Gegend von Tschamdo. Das Be toki do das Winterlager bezogen. Kasnakow machte allein. noch. ur Exkursion nach Derge-Gontschen*). D 98 W. Limpricht. P.K. Koslow in Begleitung des Geologen Tschernow und des Natur- forschers Tschetyrkin zerfiel in drei Abschnitte, in den mongolischen, den Kuku nor- und den Amdo-Hochländer-Teil. Ihre Haupterfolge waren die Erforschung der Insel Kuisu im Kuku nor und die Ent- deckung der Ruinenstadt Kara khuto, der Hauptstadt des alten Tan- gutenreiches Sisicha, ferner der Besuch der Amdo-Klöster Labrang 4 und Kumbum. Kiachta war Ausgangs- und Endpunkt. ie Oberamtmann Holderer (der die Kosten der Expedition bestritt) und Prof. Dr. Futterer durchquerten als erste Deutsche Tibet eben- falls von West nach Ost. Von Kaschgar reisten sie 1898 nach dem Kuku nor. Am ee des er nor entlang ging die Reise dann süd- östlich am Fuße d menow bi überdenMatschu(Hwangho), dann durch Nordost-Tibet über das Dschup ar-Gebirge nachdem Nordfuß der Dschawrek-Ketten, deren östliche Fortsetzung das wildzerrissene i Kalkmassiv der Min schan-Alpen bildet. Wegen der Weigerung der von Hsi ning fu mitgebrachten Leute weiterzuziehen, mußte die Absicht, über das Min schan- Gebirge nach Sung panting abzusteigen, auf- gegeben und nach Min tschou inKansu weiter gereist werden (1899), wo über Hsinganfu und Hankou-Schanghai die Heimat erreicht 4 wurde. Die botanischen Ergebnisse dieser bedeutungsvollen Expedition 4 sind in Berlin bearbeitet worden. ii Der englische Hauptmann Watts- Jones bereiste Szetschwan, Öst- Tibet und Kansu; er wurde 1900 in Kwei hua tscheng in Nord- E: Schanhsi zur Zeit der sogenannten Boxerunruhen auf Befehl des 4 chinesischen Befehlshabers erschossen. Im Mai 1900 war er in Begleitung 4 von John Grant Birch in 18 Tagen von Sung pan tingin Szetschwan nach Tao tschou in Kansu gezogen und hatte damit den Weg zurück gelegt, den zu betreten der deutschen Expedition Futterer und E Holderer nicht möglich gewesen war. 4 Des englischen Tibetfeldzuges wegen inte der Amerikaner Nichols seine Tibetreise aufgeben. Im September 1903 war er vom Tschung king im oberen Yangtse-Tal auf der gewöhnlichen Straße nach E Tschamdo gelangt und hatte hier mehrere Monate in einer Lamaserie gewohnt, um die tibetische Sprache z zu erlernen. Über Talifu und Bham kehrte er 1904 zurück. 1 Die wissenschaftliche Erkundung von Nordost-Tibet hatten E die en Reisen der Deutschen W. Filchner und A. Tafel 4 zum Ziel. _ berlenitrunt Filchüer reiste in Begleitung seiner Frau im Oktober 1903 zu Schiff über Schanghai nach Hankou, Dr. Tafel mit u: r & rasen Bahn nach Peking und Hankou. Von Hankou fuhr die 1 -Fluß ‚bis ER anfu hinauf, en eure! Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 29 sion yiting undYinkiakwei (östlich vom Datsinling-Paß) den Tsinling schan und stieg nach Hsingan fu ab. Von Schenhsis Hauptstadt kam man über Lan tschou fu nach - Hsining fu in Kansu. Kumbum und Tankar wurden besucht und on Scharakhuto der Marsch nach dem Ma tschu, dem Oberlauf des Hwang ho, angetreten, der die Reisenden am Südfuße des Kuku nor- Be Pirse entlang bis zum Oring nor-See brachte. In die das Südufer des Hwang ho begleitende Bayan kara-Kette wurde bis zum 5100 m _ hohen Paß Pa tschong la vorgedrungen, dann zum Ma tschu zurück- E. ran und diesem durch das Land der Ngolok bis fast zum Knie gefolgt. Infolge der Feindseligkeiten der Ngolok eilten Filchner und Tafel nach Verlust ihrer Karawane nach Sung panting und zogen dann über den Kunkala-Paß nach Tagän. Von hier aus folgten sie dem Bai schui abwärts nach Nan ping und Wön hsien und dann dem - Heschui bis Linkiang pu. Über den Tsche lipu-Paß nach Min- tschou und weiter nach Lan tschou fu gelangt, kehrte die Expedition _ auf der Heerstraße nach Hsinganfu zurück, bootete sich in King 'tsekwanam Tanho ein und fuhr den Tan ho und dann den Han bis Hankou hinab. Am 28. Januar 1905 verließen Herr und Frau Filehner in Schanghai den Boden Chinas, während Dr. Tafel: zurück- blieb, um noch auf eigene Faust drei Jahre in Nordost-Tibet E Forschungen anzustellen. E Tafel kehrte nach Hankou zurück (1905), fuhr den Han-Fluß is oberhalb Lao ho kou (nördlich Hsiang yang) hinauf und marschierte dann zu Fuß nach der Stadt Kün tschou, von wo ein Abstecher nach der berühmten Tempelanlage Wu tang schan unternommen wurde. Von Küntschou kam Tafel nach Dung kwan ting am Hwang ho- Knie und folgte dem Hwang ho-Lauf aufwärts bis zur großen Mauer, bog bei Baute nach Osten ab, besuchte den Ko lan schan in Schanhsi aaa wandte sich von Ning wu fu nach Norden bis zu den Hsin g schan- = Be Kr En nach Ning } kais fu wind den Hwang ho hnknäihe nach Lantschou fu “und dar weiter über Bayan rong ting. nach ' Asi ninE fu. | tel nach ae ning fu Ehrlek: Nach kleineren Er anne inden den von Hsi ning fu und in das Grasland bei Kwe te südwestlich ae Stadt, ‚brach er von Schara khuto nach Tibet, auf (Frühjahr x In der er des ee nor, am Fuße 2 r Reisende der Amne- ee, = 30 ne W. Limpricht. gelegene Burchan Buddha-Gebirge im 4815 m hohen, schneelosen Türketse-Paß und stieg die schwach abfallende südliche Seite dieses Gebirgswalls nach Süden zu ab. Im „‚Odon tala“, der Sumpfebene des Hwang ho- Quellgebietes, angelangt, reiste der Forscher über das Bayankara-Gebirge, die Wasserscheide zwischen dem obersten Hwang ho und dem Yangtse, nach dem Yangtse, in dessen Nähe noch weiter westlich, wurde von Räubern überfallen und seiner Tiere beraubt. Dadurch an weiterem Vordringen gehindert, wandten er und seine Leute sich nach Norden, :umgingen den Ostfuß der Marco Polo-Kette und stiegen nach Tsaidam ab, durch das sie nach dem Kuku nor und Lan tschou fu zurückritten. | Von Hsi ning fu aus unternahm Tafel eine neue Reise nach Ost- Tibet, in das Land K’am. Januar 1907 brach die kleine Karawane nach Ss chara khuto auf, berührte vor dem Tossun nor die Route vom letzten Jahr, besuchte den See, überschritt im Rara niembo la (4900 m) und einem zweiten Paß die Bayan kara-Kette, an deren Südseite der Dsa tschu (Yalung) entspringt; dieser wurde überschritten und nun im Königreich Dege weiter geritten. Nach Überwindung der Wasser- scheide zwischen Dsa tschu und Dritschu (Yangtse) gelangte Tafel nach Tendu und Kloster Lab, dann an den Yangtse, setzte über diesen und ritt in einem Seitentale nach Tombu mda hinauf, wo 13 Jahre vorher der. lücklich« ‚Dutreuil de Rhins ein Opfer der Forschung geworden wär, Der hächste Ort war Dseherku .ndo, eine Hauptetappe der Handelsstraße von Tatsienlu über Kanse nach Lhassa. Von Dscherku ndo kam die Karawane über Betschin gomba nach Katsä 0... und wieder zum Yanptie zurück, dessen Tal bei Dschomalhagan . wieder verlassen ı wurde und in der Tiefe liegen blieb. Über den Paß Chima | 'tang, 4265m, und einen zweiten Paß kam die Expedition nach dem Kloster Tschoktsen, dann über den Muri la, 4600 m, und einen weiteren 4100. m nen Daß nach Datschigomba und Berin (Bäre TER " Karte). IE Nash de Du Br des Ya lung kiang ritt die Karawane ak 2 Klöstern von Gan tse (Kanse) vorbei nach Puilung, überschritt n einen 4050 m hohen Paß und stieg nach dem Kloster Dyoro (Tori gomba) und dem. Datschü-Tale (Dawo ho) ab; -in. dem dann Tschuwo. _ (Tsehuobo) erreicht wurde. Über Gendu und Dendu, den größeren Ort ‚Bud, Kloster Tschanggu, kam Tafel nach Dawo, von hier über i "Min tscheng, Basmi, Tschamba Dzong (Eehpzene en Tsche a (Gild) nach Ta tsien lu. er .dı o sch u (Ta pao schan) Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 31 (Matang), den Zeltplatz Zangskar und das Kloster Merge nach Sung pan ting. Von Sung panting ritt Tafel, um das Geheimnis des gelben - Flusses zu ergründen, nach Norden durch das Min-Talnach Tschangla, folgte dann einem Nebenflüßchen bis zur Grenzansiedlung Bang rung (Hwang schenkwan), überschritt den 3860 m hohen Garila und nach Raogomba geleitete. Ein Abstecher nach Süden brachte den Reisenden von hier zur Hwang ho-Kehre, an deren Scheitel das Kloster Sotsong gomba liegt. Von Raogomba zog man nach Tao tschou und dann über das Kloster Labrang nach Lantschou fu. Über Hsinganfu erreichte Tafel in Honanfu die Bahn und "kehrte nach fünfjähriger Abwesenheit (1903—1908) in die Heimat zurück. Ein Jahr nach Tafel folgte die französische Expedition unter Kapitän d’Ollone derselben Route vonSungpan tingnach dem Kloster Labrang. Diese französische, sehr gut ausgerüstete Expedition, hatte vorher die Länder der „letzten Barbaren‘ im chinesisch-tibetischen Grenzgebiet bereist und war auch in Nord-China, besonders im Wutaischan- Gebirge in Schanhsi tätig gewesen. Zum Zwecke Pflanzen zu sammeln und neue Arten in die Gärten Europas und Amerikas einzuführen, unternahm E. H. Wilson von 1899 an ausgedehnte Reisen in West-China, die ersten beiden im Auftrage der Firma Veitch & Sons in Chelsea, die letzten zwei im Auftrage des Arnold Arboretums der Harvard Universität. 5 Auf Empfehlung von Sargent verließ der jugendliche Wilson im uftrage der Weltfirma Veitch & Sons im April 1899 England und reiste über Amerika nach China. In Szemao in Süd-Yünnan traf Wilson mit Henry zusammen und reiste nach Itschang, wo er im F bruar 1900 eintraf. Zwei Jahre lang wurde West- Hupeh botanisch erforscht. Im April 1902 kehrte der Sammler nach England zurück. Schon. im Januar des nächsten ‚Jahres sehen wir ihn wieder in China, D FR Mitglieder Funke und Weigold reisten über den Omi nach Ta tsien lu 5, re. Dr. Weigold folgte ein Jahr nach dem Verfasser derselben über D 38: W. Limpricht. ting und Rumitschango nach Ta tsienlu, wo er schon in den Jahren 1902 und 1903 geweilt ‚hatte. Der deutsche Konsul Weiß in Tschengtu in Szetschwan zog 1908 von Tschengtu über .Yatschou nach Tatsien lu, dann über Tschedo, Tschamba dzong, Tschung ku, Pame, Shao shih, Gäzia nach Dawo (Dau). Von Dawo-Lung bu ku überschritt er als erster Europäer den 4100 m hohen Dang ling-Paß (SIlhä tschem-Kette), stieg nach Desimo ab, gelangte durch Wazio nach Rumitschango und über Tungu, Maoniu und den 4348 m hohen Ta pa oschan nach Tatsienlu zurück. Eine französische Forschungsexpedition nach dem oberen Yangtse unter Comte Gilbert de Voisins und Dr. N. Segalen aus Tientsin, die schon vorher das tibetische Grenzgebiet bereist hatte, mußte 1914 „auf dem Wege nach Batang infolge des Kriegsausbruches umkehren. 1909 hat angeblich der Deutsche Dr. Berthold Laufer im Auftrage des Field Museums in Chicago auf einer Reise nach Tschamdo in Tibet den Tempelort Dege-Göntschin besucht. Die Grenzgebietezwischen Szetschwan undOst-Tibet waren das Ziel der Stötznerschen Expedition. Walter Stötzner, der Assistent am geodätischen Institut der technischen Hochschule in Dresden, Dr. ing. Otto Israel, der Entomologe Funke, sowie der Assistent der biologischen Anstalt auf Helgoland, der Zoologe Dr. Weigold, sämtlich aus Dresden, trafen im Dezember 1913 in Schanghai ein, wo sich ihnen der Redakteur am ostasiatischen Lloyd, Fritz Secker, anschloß. Funke und Weigold verbrachten den Sommer 1914 in Sung pan ting, Stötzner, Israel und Secker reisten über Tsao po, den Tien tschin- kwan-Paß (3075 m), nach Kentatschiau im Örlho-Tale, von da über den Ban lan schan nach Mung kung ting und Rumitschange und über den Ta pao schan (4550 m) nach Ta tsien lu. Von Ta tsien lu über den Haitse schan nach Dawo gelangt, überschritten sie die öst- liehen Ketten im Niawa-Paß (4770 m), und nach weiterer Überwindung £ des Ngubtschu- Passes (4780 'm) stiegen sie nach Hsü tsing am Da © kinho ab. Über Mung kung ting eilten sie auf die Nachricht vom Ausbruche des Weltkrieges nach Tsche ngtu, und fuhren den Min und nn den Yangtse bis Hankou hinab. Secker war schon vorher nach Schanghai gefahren, Stötzner begab sich zur Gesandtschaftsschutz- wache nach Peking, Israel nach Schanghai. Die nicht kriegspflichtigen a Day u Kanse nach Batang, reiste mit einem NOT issionar noch südlich über den Zakala nach A ten te, | Botanische Reisen in den Hochgetirgen Chinas und Ost-Tibets. 33 Göntschin, Kanse und Dawo auf demselben Wege ı nach Tatsien lu - zurück. Oliver Coales, der schon 1910 in Kansu und Ost-Turkestan gereist war, folgte 1916 derselben Route von Tatsien lu über Dawo und Kanse nach Tschamdo, besuchte noch die westlichsten von Chinesen bewohnten Orte Enta und Riwotsche, kam auf einem neuen Wege im Mekong-Tale über das Kloster Yeng mdo, Draya und Gonjo nach Batang und reiste (über Pelyul Beyü) nach Dege-Gön tschin. Die an Tibet grenzenden südwestlichen Teile Chinas, also West- Yünnan und Südwest-Szetschwan bis zur Lhassa-Straße bei Batang sind en von Franzosen und Engländern erforscht worden. Von Tonkin nasse reiste 1895—1897 eine französische Handels- expedition aus Lyon durch Kwangdung, Kwanghsi, Yünnan, Kwetschou nach Szetschwan und kehrte nach Canton zurück. Sie ist. unter dem Namen „Mission lyonnaise“ in der Forschungs- geschichte Chinas bekannt. Einige Mitglieder der Expedition besuchten auch das Goldflußtal unweit Tatsienlu und reisten über den Ta paoschan (4200 m) nach Mung kung ting und K wan hsien. Von Canton aus durchzog Johnstone (1897) Süd-Yünnan (Meng tse und Szemao), die Schan-Staaten und erreichte Mandalay in Birma. Wingate reiste 1898 von Hankou durch die Provinz Hunän nach Yünnan fu, von hier südlich Talifu nach Bhamo am Irawadi. Nach Bhamo gelangte auch der deutsche Geistliche Hackmann, der aus Interesse für den Buddhismus die Hauptstätten desselben in China schon besucht hatte, vom heiligen Tempel- und Wallfahrtsberg O mi über 'Teng yüe ting. Der englische Ingenieur E. C. Young reiste von Süd-China nach Indien. Über Yünnanfu nach Talifu gelangt, überschritt er von dort aus den Mekong und Salwin und beendete seine Tour im Mai 1906 in Ober- Birma. "Mit großem Erfolge war der Edinburger Botaniker George Forrest von 1904—1906 in den Gebirgen der Oberläufe des Yang tse, Mekong und} Salwin tätig. Ihm verdanken wir eine genaue Kenntnis der Pflanzen- ' welt der durch Delavay berühmt gewordenen Likiang-Kette und den wasserscheidenden Gebirgen jener erwähnten Flußläufe. Forrest unternahm von festen Standquartieren, Likiang, Atentse usw. aus ‚ausgedehntg botanische Exkursionen in die umliegende Bergwelt. Seine 1905 nach dem oberen Salwin gemeinsam mit dem Konsul Litton 'unternommene Reise führte ihn bis zur Seilbrücke Intulo, dann in iner Schleife zur Mekong- Salwinscheide und wieder zum Salwi in ge F edde, sie specieram novarum. Beiheft XII. 34 % W. Limpricht. zurück. Die. umfassenden Sammlungen Forrests wurden teilweise in Deutschland bestimmt und ihre Ergebnisse von Diels veröffentlicht. _ Der französische Kolonialarzt Dr. Legendre, der schon 1905—1908 die chinesisch-tibetischen Grenzbezirke besucht hatte, reiste im Sep tember 1910 in Begleitung des Leutnants Dessirier über Tonkin Yünnanfu, verließ diese Stadt im November, besuchte 1911 Ning yüen und die Grenzgebiete der Lolos, 1912 Fuling, Yatschou = und Tschengtu, wurde bei Ning yüan von chinesischen Banditen überfallen, seiner Aufzeichnungen und Sammlungen beraubt und kehrte über Tschungking und Hanköu nach Schanghai an die Küste zurück. Nach seiner Ya lung-Reise 1910—1911 unternahm Legendre im September 1913 mit dem Naturforscher Pinel und dem Handelssach- . verständigen Bossu eine neue Reise in das Gebiet der Sifans. Der Kriegsausbruch rief auch sie zurück, sie konnten aber noch das Ländehen der friedlichen Lolos und ‚das Massiv des Lunan, 80 km südöstlich -Yünnan fu, besichtigen. Sein Landsmann Bacot hatte den Plan, Lhassa zu ehe aufgegeben und unternahm dafür Reisen in die chinesisch- tibetischen Grenzgebiete (1908), die ihn auf teilweise noch nie ‚von Europäern begangenenen Wegen von Tatsienlu nach Changeou an der Grenze des Kuku nor-Gebietes, südlich davon nach Litang, bis, Conealin, ‚über den Kin scha kiang (Yang tse), Mekong und _Salwin eine kurze Strecke nach Tibet hineinbrachten. Fünf Tage reisen. "westlich des S alwin wurde er zur Umkehr gezwungen und kehrte über: die Missionsstation Tse kou und Likiang nach Tali fu zurück. Die Deutschen Dr. Robert Brunhuber und Karl Schmitz aus Köln wollten 1908 das obere Salw in-Tal erforschen, wurden aber Anfang Januar 1909 am oberen Salwin ermordet. Sie begannen ihre Reise in Rangun und wanderten über Bhamo und Teng yüe nach dem Salwin ä EB Kaltzagd; einer Firma in Liverpool sammelte der englische Botaniker Kingdon Ward 1911 in West-Yünnan und dem angrenzen- En den Tibet, nachdem er schon im vorhergehenden Jahre West- c hina besucht hatte. Er verließ Schanghai im. ae 1911, fuhr nach Rangun in. _ Hinterindien und von dort nach Bhamo am Irawadi. Über Teng & ‚yüe ting kam Ward nach Tali fu und reiste über Wei hsi ting das e & Mekong-Tal nach. Arten > Kar er sich zum Standquartier für aus & gedehnte Exkur ‚ hinauf, besuchte die Gebirge westlich des Ortes, ‚kehrte ach: Tse kou am Mekong une überschritt. Hochgebingskette der Mekong-Salwin-Wasserscheide im 1400 Fuß La 2 m, 225 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 35 wärts bis Menkong folgte. Ende Juni verließ der Reisende Menkong, kehrte auf demselben Wege nach La kor ah zurück, verließ hier das Salwin- und stieg über den heiligen Berg Do ker la, einer schnee-. hatte Batang als Endziel. Ende Juli wurde der Paß über den Pai ma schan (15800 Fuß), die Wasserscheide zwischen Mekong und Yang tse, besucht und dann von A ten tse aus die Reise nach Batang angetreten. Der Weg führte nördlich über den 15800 Fuß hohen Tsa lela in das Tal des Garthok-Flusses (Tsung ngu tschu) und über ein Sandsteinplateau-nach dem Yangts und Batang. Auf dem Rückwege folgte Ward der Poststraße von Batang nach Lhassa bis Garthok (Tsehiang ka), wandte sich von hier westlich dem Mekong = (Ta tschu) zu, den er bei Samba dhuka erreichte, aber gleich darauf Ya kä lo (Yen tsching) und A ten tse. Nach zwei weiteren Reisen an den Yang tse (über den Pai ma schan nach Pang tsila zu und über den Rün tsi la (18000 Fuß) und Tehnu ma la nach Yie rü gong und zurück über den Alöng la und Tsa le la) unternahm Ward noch eine Winterreise über den Tschun tsung la, einem 13000 Fuß hohen Paß der Mekong-Salwin-Wasserscheide nach Tscho ton am Salwin, überschritt auf dem Sie la-Paß nochmals dieselbe Kette nd folgte dann von Tse kou dem Mekong abwärts über Wei hsi ting hinaus bis Schui kin. Von Schui kin gelangte der Reisende über Teng yüe nach Bhamo und England zurück. Von Batang ausgehend durchquerte 1911 der englische Hauptmann F. M. Bailey Südost-Tibet über die Flüsse Salwin, Mekong und Irawadi und nahm den Rückweg, da an weiterem Vordringen in Südost- Tibet gehindert, über Rima nach Sadya am Lohit-Brahmaputra. Diese Grenzgebiete Yünnans und Tibets waren das Arbeitsfeld Zweier österreichischer Expeditione - Mit Unterstützung des a Ministeriums und der Wiener Akodemie verließ Anton G. Gebauer am 1. Dezember 1913 Triest, gelangte über Bhamo nach Teng yüe ting, von wo aus er vom Süden das Arbeitsgebiet der Stötznerachen Expedition erreichen | in dem die Stötznersche Expedition. in | ; »tschwan and dem angrenzenden Ost-Tibet weilte, bereiste eine eichische h botanische Expedition Yünnan. Sie bestand au dm etär der Dendriogehen | Gesellschaft. für De DB: B 36 W. Limpricht. der Wiener Universität Freiherrn von Handel-Mazzetti. Im März 1914 reisten die Forscher von Yünnan fu zuerst nördlich nach Hweili ‘in Süd-Szetschwan, machten von Ning yüen einen Abstecher von 70 km östlich in das Land der unabhängigen Lolos, gelangten über Yen yüan und Yung ning nach Likiang in Yünnan an den Fuß der über 6000 m hohen Schneekette, die den Yang tse zu der Schleife nach Norden zwingt. Diese Gegenden, durch Delavay und Forrest berühmt geworden, ergaben reiche Ausbeute. Im Juli reiste Schneider . über Tali fu zurück und fuhr nach Amerika. Handel-Mazzetti be- suchte im August die Südecke von Szetschwan um Hwei li und Yen yüen und verbrachte den Winter in Yünnan fu. Im Frühling 1915 besuchte der Forscher erst Meng tse und Man hao im Süden der Provinz, kehrte nach Yünnan fu zurück, zog nördlich der Tali- . straße über das Plateau und Hoking nach Li kiang, gelangte über ‚ Tschungtien nach Wei hsi und der Missionsstation Tse kou, be- suchte den heiligen Berg Dokerla und drang bis zur Wasserscheide zwischen Salwin und Kiukiang, dem östlichen Zufluß des Irawadi, vor. Über Wei hsi, Schui kou, Tali fu nach Yünnan fu zurück- gekehrt, verbrachte er hier wieder den Winter. 1916 brach er von neuem in die tibetischen Grenzlande ein, und zwar von Likiang nach dem chinesischen Anteil des oberen Salwin bis zu den westlichen und nörd- lichen Grenzen; 1917 wandte sich Handel-Mazzetti von Yünnan fu nach der Provinz Kwetschou, überschritt hinter Liping die Provinz- grenze nach Hunan und gelangte nach Tschangscha, wo er den Winter über verblieb. Im Sommer 1918 durchstreifte er Mittel- und Südw est- Hunan und reiste im März 1919 nach Wien zurück. Seine reiche ba tanische Ausbeute bearbeitete er selbst in Wien. | In der Bereisung der Provinzen des eigentlichen Chinas entfalteten die englischen Konsulatsbeamten eine rege Tätigkeit. Konsul Bourne erkundete die Handelsverhältnisse in Szetschwan, Yünnan, Kwe- tschou, Kwanghsi und Kwangdung: Litton reiste im folgenden Jahre von Tschungking über Kwang yüen, Sung pan ting, Mien tschou nach Tschengtu fu, auch von Ya tschou nach Ta tsien lu, 8. F. Mayers von Peking durch die damals noch fremden- feindliche Provinz Honan nach Schanghai. Ermutigt durch die Erfolge Delavays sammelten auf Anregung Franchets eine große Anzahl französischer Missionare in den Süd“ provinzen, besonders in Yünnan und dem angrenzenden K wetschou | es dschou) Pflanzen für das Pariser Herbarium. / Von 1904—1907 ‚botanisierte P. Silvestri im Nordwesten von em ee und. zwar im Gebiete von Siang yang (Siang kin tien). Pe. von 208: ging leider verloren. Um Ta tsien lu, Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 37 Szetschwan und Yünnan sind noch botanisch tätig die Missionare _ Ducloux und Mussot. In Yünnan neben Ducloux auch Maire. ep. Michel sammelte in Kwetschou hauptsächlich Farne, andere Pflanzen Chanet, der verstorbene Bodinier, Cavalerie, Martin, Chattanjon, Esquirol, Laborde und Ducloux. Neben dem Japaner ' Yamada sind in den südlichen Provinzen neuerdings auch chinesische Samnler erfolgreich tätig. Die Missionare Simeon Ten und Tschang arbeiten in Yünnan und ein botanisch geschulter anderer Chinese, Hu, : peepaichtägt ganz China botanisch zu erschließen. i St. T. Dunn veranstaltete 1908 eine botanische Expedition nach = Mittel-Fukien, die Japaner Dr. Shinzooka, Kuwabara, S. Omori, Tsugunoba Umemura, Sudzuki, K. Inami, Prof. I. Matsumura, K. Ono und K. Honda sammelten Pflanzen in verschiedenen Teilen Chinas; in der Mandschurei, in Schanhsi, Kansu, Schenhsi, _ Kianghsi, Hunan, Hupeh, Kiangsu und Tschekiang und sind auch noch weiterhin in der are der chinesischen Pflanzenwelt tätig. Der amerikanische Botaniker F. N. Moser besuchte den Hsiau Wu tai schan in Tschili, die Berge von Schenhsi untersuchte Willis (1906) und Nichols, W. Purdom botanisierte 1910 in Schanhsi (Wu tai schan), Schenhsi- (Tsin ling schan) und Kansu, in letzterer Provinz 1916 auch Reg. Farrer. / Der Verfasser Dr. W. Limpricht verließ Berlin am 12. September 1910, fuhr auf der sibirischen und japanischen Bahn bis Dalny (Dairen wan), dann zu Schiff nach Schanghai, wo er am 27. September eintraf, um eine Stelle als Dozent an der deutschen Medizinschule für Chinesen und Leiter der Sprachschule daselbst zu übernehmen. Weihnachten 1913 schied er aus dieser Stellung aus und begleitete die Stötznersche Ex- pedition bis in das Min-Tal um Wen tschwan hsien (Szetschwan), reiste dann allein weiter nach Batang und kehrte nach Ta tsien lu zurück. Hier erfuhr er von dem Ausbruch des Weltkrieges und eilte über aber, da Tsingtau schon von den Japanern umzingelt war, nach Tientsin gesandt, um für einige zu den Fahnen geeilte Lehrer als Stellvertreter an der deutschchinesischen Mittelschule einzuspringen. In dieser Tätigkeit rblieb er bis Januar 1920 und kehrte Ende März dann nach zehnjähriger Abwesenheit mit einem japanischen Transportdampfer nach Deutschland 2 ‚urück. Am 22. Mai 1920 landete der Dampfer in Hamburg. Die dienstfreien Tage wurden der botanischen Erforschung des Landes u Verf. natürlich nur während < der Ferien unternehmen, 5 Fechengtu und Tse huneking nach Schanghai und Peking, wurde widmet. Größere Reisen, abgesehen“ von der Expedition nach er durch das Liu li ho-Tal nach dem Bo hua schan und das Tor Hsiau lung men 38 W, Limpricht, zwar innerhalb der vier Wochen zu Chinesisch-Neujahr und der beiden Sommermonate Juli und August. Folgende Gegenden besuchte er 1910: Su tschou, Nanking, w usih, Tai hu-See Nan hsiang und Kiating (Kiangsu). 1911: Hongkong, Makao, Kanton: Manila und Vulkan Taal bei Tanauan (Philippinen); Ningpo, Kloster Hsüe dou sse (Tschekiang): usih und Tai hu-See (4 Exkursionen, Sutschou und Taihu-Berge “ ‚(6 Exkursionen), Wusung und Baoschan (Kiangsu); Japan (Nagasaki, Miyashima, Kioto, Hiyesan und Biwa-See, Hakone-! See, Atami, Yoko- hama, Tokyo, Nikko und seine Berge Shiranesan und Nyohosan, Ikao und Haruna-See, Aomori, Hakodate und Vulkan Komagatake, Kobe und Umgebung); Hangtschou-Tötsing, Hangtschou und Westsee Freue ' Sungkiang und Nanking (Kiangsu). 1912: Hangtschou, Tien mu schan-Gebirge, Schao hsing, ° Ningpo, Tientai-Berg, Tai tschou fu, Tschusan-Inseln (Tschekiang); Rundtour um den Taihu-See, Su tschous Umgebung (13 Exkursionen), Kunschan, Wusih (4 Exkursionen), Tschinkiang (Kiangsu), Tsingtau, Tientsn, Peking, Nankou, Kalgan, Hsiau Wu tai schan (Tschili), Da Wuttaischan ee Taiyuanfu, Hankou, Hangtschou-Moganschan (Tschekiang). 1913: Provinz Fukien: Futschou, Yen ping fu, Kien ning fu, Kin yang, Berg Baitaschan (Buo ta schan), Berg Tsong schan, Schao _ wufu, Yen ping fu, Fu tschou, Höhlenkloster Fong kwan ming bei Yung fu, Berg Kuschan bei Fu tschou. Provinz Tschekiang: Hangtschou, Tien mu schan-Gebirge, Westsee (Hsi hu) (3 Exkursionen). Provinz Kiangsu: Tschinkiang (Wu tschou schan, Bao hoa schan), Nanking (3 Exkursionen), Tai hu-Berge (6 Exkursionen). Provinz Yünnan: Yünnan fu, Talifu, Berg Tsang schan und Örl hai-See. 1914: Szetschwan-Ost-Tibet: Schanghai-Hankou-Tschungking- = Tschengtu fu (Szetschwan), Kwanhsien, Min-Tal, Wassu-Ländchen, Tsakalö, Lifan ting, Kwan hsien, Tschengtu, Omischan, Yatschou, Ta !jen hu, Dawo, Kanse, Dege-Göntschin, Batang, Litang, Ta tsien lu, _ Rumi tschango, Mung kung ting, Kwan hsien, Tschengtu, Tschungking, Hankou, Schanghai, Peking, Tientsin. Provinz ae Tsinan fü, 5 | Kü fu, Tai schan-Gebirge.. I = = "1916: Provinz Tschih:- Kalgan,. Dass, Mino fong schan und Westberge, Nan kou-Paß, Berge um Wang ping tsun und Men tou kou, m Tein ing cha. in ‚ Schenheii Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. See Tuliuhu bei Tientsin; Westberge bei Peking, Sale ee Tsang tschou in Schandung. : 1917: Provinz Anhui: Wuhu, Wallfahrtstempel TSchhi ho sche und Berg Tien tai, Ankingfu (Nganking). Tschili: Peking, Tempel Ta djüesse und Tsie taisse, Berg Miao fong schan in den Westbergen, Bannwald der östlichen Kaisergräber mit dem Wu ling schan, Lwan ho- Tal bis Lan tschou, über die Westberge und das große Drachentor (Da E lung men) nach dem Hsiau-Wu tai schan-Stock und zurück über Bao antschou und Hsia hua yüan (Peking-Kalgan-Bahn). 1918 und 1919 war Deutschen das Reisen im Innern. des Tahdar 3 verboten. ‚Reisen und Exkursionen in China und Ost -Tibet. I. In den Küstenprovinzen Mittel-Chinas. A. Die Hügellandschaft um den großen See (Tai hu). Die gelbtrüben, sich weit in das blauschwarze chinesische Ostmeer hineinwälzenden Fluten des Yangtse künden die Nähe des Küstenlandes an. Erst nach dem V orüberziehen des fest verankerten D ung scha-Feuer- schiffs zeigen sich am Horizont vereinzelte Bäume und erwecken den Glauben, endlich ein Ufer des Riesenstromes vor sich zu haben. Doch ge "hört dieser Landstreifen erst der in das Ästüar eingebetteten, flachen, Janggestreckten Insel Tsung ming an. Schließlich erscheint das rechte Ufer; deutlich erkennbar werden die europäischen, in englisch-indischem Stil gebauten, leichten Häuschen des Ortes Wu sung unweit der niedrigen, schiefergrau gedeckten Lehmhäuser des mauerumgürteten ähmenichen Städtchen Bao schan hsien. Doch‘ welche Enttäuschung harrt bei der Weiterfahrt auf dem bei Wu sung einmündenden H w ang pu der die üppige Fülle subtropischer Pflanzenpracht ersehnenden Reisenden! Statt rauschender Palmen- haine und gelblichgrüner Bambusdschungel nur Kulturland, kein Wäldchen, selten ein-Baum, nichts als Felder, nur ab und zu, unterbrochen von den zwei, die schmale Passage zwischen sich freilassenden Reihen der un- scheinbaren, armseligen Dorfhäusehen der Chinesen. Der Strom belebt sich immer mehr von Fahrzeugen aller Art; euro- päisch gebaute Werften reihen. sich aneinander, und nach mehrstündiger Fahrt seit Wusung hält der Dampfer mitten im Strom vor dem „Bund“ von Schanghai; wie in Ostasien die Straße am Flußufer ee” TR: genannt wird. Nur die allergrößten, Oreemiuuiien bleiben RR seit dee Fluß: regulierung, auf der Reede von Wu sung liegen und senden Passagiere en und re auf f Tendern, ‚kleinen. "Dampfbooten, zur Stadt; die andern Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 41 ken Hwang pu-Ufer die fremden Niederlassungen hin, unter denen - sich natürlich zahlreiche, teilweise luxuriös eingerichtete Läden chinesischer - Großkaufleute bemerkbar machen. Schanghai gilt als international; in Wirklichkeit gibt es neben dem ‘ japanischen Viertel nur zwei „Settlements“, die englische und die fran- ösische Kolonie; da aber die Engländer überwiegen, ist die Auffassung ‚ohl verständlich, die in dieser Weltstadt ein reines Stück Alt-Englands krieges zu ihrem eigenen Schaden erfahren mußten. Stand ja doch auch in einer führenden britischen Zeitung, daß nur ghscho Höflichkeit es sei, die diese „Kolonie Englands“ als international Abgesehen von der Wusung mit Schang hai verbindenden Eisen- ıhn, gehen zwei Hauptlinien von hier aus. Die Schanghai- Nanking- ahn, von Pukou am jenseitigen Yangtseufer bis Tientsin weiter- ehend, und die Bahn nach Hangtschou in ETESERNIADE, die später is Ningpo fortgeführt wurde. Diese beiden Bahnlinien sowie die ungemein beliebten Ausflüge auf en jede mögliche Bequemlichkeit bietenden Hausbooten, gestatten dem ropäer auf kürzere oder längere Zeit dem feuchtheißen Dunst der Stadt entfliehen und im Schatten alter Tempelhaine oder in Klöstern auf Bergeshöhen etwas kühlere und reinere Luft zu genießen. Für den Pflanzen- nd bietet die nähere Umgebung der Stadt so gut wie nichts. Jeder breit Bodens ist für die Kultur in Anspruch genommen; Bohnen-, ‚Erdnuß- und Gemüsebeete, Obstbaum-, Pfirsichplantagen, namentlich zur rühlingszeit um die prächtige, leider immer mehr verfallende Lung- a-Pagode einen reizenden Anblick bietend, weichen bald nen eisfeldern die ab undzu von auf eg erhöhtem Boden gepfl Friedhöfe kennt der Chinese eigentlich nicht. Die Toten werden, ‚eben von ungelöschtem Kalk, eingesargt und ruhen so lange im Hause er in besonderen Totenhallen, bis der Priester einen geeigneten Platz | die gältige Buhestätte gefunden hat. So stehen die Särge irgendwo volle, aus Stein gehauene Grabmäler als letzte Ruhestätte für die ıst ziellos umherirrende Seele erhalten. Da die mit menschlichen Fäkalien gedüngt werden und überall freundliche s inaden, 3 ist Ss feuchtheiße Se des mit OT W. Limpricht. Totenhügeln und Särgen geschmückten Kulturlandes von Schanghai mit duftigen Gerüchen geschwängert, die an lieblicher Intensität noch gewinnen, wenn der Wanderer die engen, schmutzigen, von halb- nackten schwitzenden Menschen wimmelnden Straßen mit ihren faule Fische und sonstige Leckerbissen des nahen Meeres feilbietenden Läden E Kein Wunder, daß der Naturfreund so schnell wie möglich diesem, irdischen Paradies zu entrinnen sucht und auf einer der zahllosen Wasser- straßen in eigenem Hausboot oder gemietetem Reiseboot den niedrigen _ Hügeln zustrebt, sie sich in einiger Entfernung von der Stadt etwas über = die Flachebene erheben. E en Nur wenig über 30 km südwestlich Schanghai zeigen sich bei der Stadt Sung kiangt)fu, die ersten Hügel. Auf einem dieser Hügel, demSchuo schan?)( Schlangenberg), haben die Jesuiten, die in Zikkawei bei Schanghai eine kleine Stadt für sich bewohnen und in der Unter weisung ihrer Zöglinge in allerlei Kunstfertigkeiten Hervorragendes leisten, ein Observatorium, Zo-se&, errichtet, von dem aus die gelehrten Väter ihre mustergültigen. Taifunwarnungen allen Hafenplätzen Ostasiens zu- kommen lassen. Außer einigen fremdstämmigen Zierpflanzen findet man auf diesen Hügelchen, — ich besuchte den Schuo schan und den be- S z- im Flachland® gemeine ‚Chr ysanthemum indicum, Erigeron annuus und Brombeergesträu ch. Diese Hügelchen, drei Stunden Bootefahrt nordwestlich a kiang ' fu, sind die äußersten Vorposten der Erhebungen an der Ostküste des % Tai hu um die Stadt Su tschou, ebenso wie weiter nördlich die Kalk- klippe Kun schan (Quinsan) an der Schanghai-Nanking- Bahn die mit ihrer weithin sichtbaren Pagode den von Schanghai dureh. das flache Alluvialland Reisenden schon von ferne begrüßt. - Die weite Flachebene, zu der die Gebirge der Provinz Tschekian a | Nordwesten und das Nanking- -Tschinkianger Bergland mac ee: klang i im Laufe vieler J: ahrtausende abgelagertes Schwemmland, in wie ‚heute noch die Inseln des Tschusan-Archipels an der Küste vor Ning einzelne Berge und et wie Bein und SErpe. die Mache Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 43 % In dieser weiten Alluvialebene, wohl wiederum den Fluten des Riesen- _ stromszu verdanken, ‚istein Gewirr kleinerer und größerer Seen eingebettet, _ deren bedeutendste der Hung tse hu und seine östlichen Nachbar- 2 seen und der Tai hu nördlich und südlich des Yang tse sind. Während ‚aber erstere völlig flache Küsten besitzen, ist der Tai hu, namentlich in seinem Ostufer gebirgig, wenn auch diese Bergzüge nur sehr bescheidene Höhen erreichen. Die beiden anderen großen Seen, die China im Yang tse- Tal besitzt, sind der Dung ding-See in Hunan und der alle Jahre mehr zusammenschrumpfende Po yang-See beiKiukiang in Kianghsi. Diese Seen sind durch Ausflüsse sie durchströmender Wasserläufe mit dem Hauptstrom verbunden, daher entspricht auch ihr Wasserstand dem jeweiligen Stande des Hauptstromes; der Hung tse hu an der Grenze dem alten Oberlauf des Hwang ho und dem Yang tse, sind also wohl Überreste früherer Überschwemmungen; der Taihu dagegen ist und die Wirkung der Gezeiten, die sich am Yang tse bis Hankou verfolgen läßt, ist an ihm nicht nachweisbar. Nach chinesischer Auf- fassung, die sich auf Berichte älterer Quellen stützt, ist der Tai hu von dem sagenhaften Kaiser Yü an Stelle eines ungeheuren Sumpfes künstlich eschaffen; nach von Löczy und Hirth stellt der See eine von kleineren Zuflüssen im Westen gespeiste Wasseransammlung dar, und auch v. Richt- daß eine, allerdings einmal versandete Wasserader ihn mit dem Yang tse bei Wuhu verbindet, vermutet in ‚dem See den letzten Rest eines früheren Yang tse-Laufes, eine Ansicht, die von Cholnoky neuerdings nach seinen gründlichen Untersuchungen bezweifelt. Jedenfalls ist der Tai hu durch zahllose Kanäle, die ja der Reiskultur w egen als bequeme Straßen die ganze Alluvialebene durch- iehen mit ae Kaiserkanal und dem bei Schanghai vorbeifließenden Die Tiefe des kuben. grünlichgrauen Wassers ist gering, dürfte an tieferen Stellen kaum 3—4 m übersteigen, eine Tatsache, die den inesischen Schiffern wohl bekannt ist, da sie sich fürchten, in schwereren ten bei windigem Wetter das Be cken zu kreu: Ki iangsu und Tschekiang ; | weist somit die 44 : W, Limpricht, Südwestecke um die Stadt Hu tschou (Seestadt), sowie einen großen Teil des Südufers letzterer Provinz zu. Im Gegensatz zur ungegliederten Westküste ist die Ostküste mehr- fach gebuchtet, die größte Bucht, bei Wukiang im Südosten, wird durch die Halbinsel Dung dung ding (Ost-Höhlen-Gipfel), eine jetzt ver- landete gebirgige Insel, von der eigentlichen Seefläche getrennt. Auf ihr liegt die Stadt Tai hu ting. = Neben den zahlreichen kleineren und kleinsten Inseln ragen nur zwei größere über die Wasseroberfläche empor, Hsi dung ding im Süden und Ma tschi schan (Pferdespurberg, weil nach einer Sage. das Pferd des Kaisers Tsin schi hwang di (221-209 v. Chr.), der die Insel be- suchte, auf einem Felsen im Westen eine noch heute sichtbare Spur zurück- gelassen haben ET Ma eb: schan wird im Ortsdialekt Mau sai genannt. Nur das Süd- und Südostufer des Sees ist flach, daher sumpfig und . mit dichtem Schilf bewachsen, die anderen Ufer, namentlich der reich- gegliederten Ostküste, umgürten niedere, durchschnittlich 300 m hohe Berge, besonders in der Gegend von Su tschou. Im Norden und Nord- westen treten kürzere Parallelketten schiefwinklig nahe an das Ufer heran, im äußersten Südwesten erheben sich die Bai mau schan- Höhen, die „weißen Haarberge‘, Parallelketten des weithin sichtbaren Tien mu schan, ‚des „„Gebirges der Himmelsaugen‘‘, bis zu etwas über 500 m Höhe und senden seitliche Fortsetzungen bis kurz vor das Gestade des Sees. E Die Grenze der Hügelreihen gegen Nordosten fällt ungefähr mit der Bahnlinie Sutschou— Wusih und dem Kaiserkanal zusammen; östlich dieser Linie sind nur in der Umgebung des Fleckens Wusih 3 sehr vereinzelte kleinere Klippen zu verzeichnen. E Eine derartige Gegend, eine große, weite, das Meer vortäuschende # Wasserfläche, eine gebirgige, mit tief eingeschnittenen Buchten aus gestattete Küste, en angel sich zwar in bescheidenen Grenzen halten, keinen Waldb > ‚immerhin doch aber eine liebliche Szenerie schaffen, muß naturgemäß das Ziel der erholungsbedürftigen Fremden von Schanghai sein, die auch, zumal in Frühling zur Zeit der Azaleen- blüte und im Herbst zur Enten- und Fasanenjagd, in den bequemen Haus booten den See befahren oder mit Yachten kreuzen. Obwohl die Zahl der in den See mündenden Kanäle eine hohe ist, : werden aus Bequemlichkeitsgründen entsprechend den beiden Schnell i Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 45 _ bewerkstelligt. Die chinesischen Handelsdschunken und Fischerfahr- zeuge befahren den Tai hu hauptsächlich zwischen Wukiang hsien _ und Hu tschou. 3 Wie hier die meisten Gewässer ist der Nee außerordentlich fischreich. > "Besonders wohlschmeckend ist eine Barschart, der sogenannte Mandarin- fisch (Siniperea chua tsi), sowie die in allen Kanälen massenhaft vor- _ kommenden Garnelenkrebschen, von den Fremden ‚‚shrimps“ genannt: sie werden in geflochtenen Körbehen, in die sie sich verkriechen, gefangen. Die Fischerei wird mit Netzen und Kormoranen betrieben; ganze Flotillen solcher Kormoranboote sind häufig anzutreffen. Die sehr scheuen, wilden Kormorane finden sich noch häufig auf den einsamen Xlippen im See. x | Den von Schanghai mit der Bahn nach Sutschou reisenden aturfreund begrüßt als erster Vorposten der Tai hu-Hügel der tempel- ekrönte und von einer Pagode gezierte weithin sichtbare Hügel Kun schan, bei der Stadt gleichen Namens, dann erscheint die von krenelierter Mauer umgürtete, mit mehreren prachtvollen Pagoden geschmückte Stadt Sutschout), das leichtlebige ‚‚Paradies-auf Erden“. Sagt doch ein chinesischer Spruch: Schang jo tien tang, hsia jo Su, Hang, „oben ist. des Himmels Halle, hienieden liegt Su (tschou) und Hang (tschou)”, . h. alle Freuden, die die Erde bietet, sind in reichster Fülle in diesen 3 - Sutschou wird oft mit Venedig verglichen. Und in der Tat er- "innerten die zahlreichen, von gewölbten Steinbrücken überspannten Kanäle, die als Wasserstraßen dienen, die zu ihnen abfallenden Häuserfronten, ‚aus denen nur eine schmale Steintreppe zum Wasserschöpfen hinabführt, ‚entfernt an die italienische Lagunenstadt. Sehenswert sind die mit bizarren ‘Schnörkeleien und grotesken Felspartien aus Tuffstein verzierten Gärten ‘ohlhabender Chinesen, die sogenannten Mandarinengärten, die mit dem ten Allerlei ihrer Blumen, den Zwergbäumchen, Lotusteichen, Nischen und Grotten die chinesische Gartenbaukunst berühmt gemacht haben. _ Unweit der Stadt, außerhalb des Nordtores, steht auf kleinem Hügel ‚als Denkmal früherer Glanzzeit die leider immer mehr verfallende, aber immer noch großartige Tigerpagode, Lau hu ta, heute unbesteigbar und nur noch der Brutplatz für Sperber und Milane, die von hier aus in ‚zahlreichen Scharen die Umgebung nach Raub durchspähen. Durch ögel sind auch die Samen der Bäume auf die Pagodenspitze gelangt, jetzt die obersten Stockwerke des Turmes in freudiges Grün hüllen. Alte in Stein gehauene Denkschriften erinnern an die Regierungs- zeiten einzelner Herrscher der Mingdynastie; verfallene gemauerte Zi- In englischer Schreibweise Soochow. # Sutschouer EEE liegenden eigenartig abgerundeten Löwenberg und die dahinter an- ‚brücken, Kamelrückenbrücken, Seitenkanäle überspannen. Bei dem : Dorfe Wang dang setzt eine gedeckte Brücke über den hier vorbei- | 3 hügel Schang fung schan zur Ebene bei Sinkolin abfällt. : Wanderer kann also von Sin ko lin aus über die viereckige Pagode 6 schan, des Sieben- -Söhne-Berges, läuft nach Er B breehung. 46 W. Limpricht. sternen, Pavillons und kleine Tempelhallen geben noch heute ZEEIR von dem Reichtum, der früher hier geherrscht haben muß. Jetzt bewohnt den kleinen Tempel neben der Pagode-nur ein Mönch, namentlich steigenden, langgestreckten Rücken, den Sieben-Söhne- und den Ozeanberg. Besonders ersterer ist ein von den Fremden öfters besuchter Aus flugsort. Man gelangt zu ihm auf Kanälen über Wang dang und Mutu im Boot oder zu Fuß auf den schmalen, mit Steinplatten belegten Fuß- wegen, die neben den Kanälen herlaufen und auf hochgewölbten Stein- fließenden Kaiserkanal, der bald darauf unweit der 17 bogigen | Steinbrücke von Sin ko lin in die Wukiang- Bucht des Tai hu einmündet. Ein kleiner Tempel und neun künstliche ERSBENEER — mit Erde Schang fung schan den ganzen Kammrücken entlang wandern und an seinem Westende nach Mu tu absteigen. _ Abzweigungen des Kaiserkanals von Wang dang und Sin ko lin vereinigen sich bald ; zu ‚dem annähernd parallel zum Sieben-Söhne Berg nach Mutu führenden Kanal, der sich bei diesem Orte in drei Arme teilt, die nach. Norden in die RE des Ozeanberges, nordwestlich nach Kwang er, und südwestlich nach Hsi kou in den Tai = führen. >43 Die, südwestliche Verlängerung des ungefähr 320 m hohen Tse zu den er der Halbinsel Dung dung ding. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 47 des Kanals, allmählich ansteigend, in einer Hügelreihe fort, die bis Kwang fong das Seeufer begleitet. - Auf ihrem Rücken ruht in halber Höhe der höchsten Erhebung, F des Tsung lung schan (320 m), ein großes Kloster, das dem ganzen i Zuge den bei den Fremden üblichen Namen ‚„Kloster-Hügel“ (Mo- nastery hills) gegeben hat. Dieses Kloster enthält eine Reihe von Fremdenzimmern, für die Auf- nahme der zahlreichen, gut zahlenden Pilger bestimmt, die an bestimmten agen des Jahres hierher wallfahren, um Linderung ihrer Leiden oder Erfüllung ihrer heißesten Wünsche zu erflehen. Vielfach sind es Frauen, Gebete am Sarge des Vaters sprechen und alljährlich seinen Manen opfern. ie untergeordnete Stellung der Frau ändert sich bei der Geburt eines hnes mit einem Schlage; von diesem Augenblicke an ist sie die Herrin und nach ihren Wünschen hat sich die Dienerschaft des Hauses zu richten. Daher sieht man denn an solchen Wallfahrtstagen ganze Scharen von trippelnden Weiblein die glatten Steine und zerbröckelten Stufen des Berges hinaufkeuchen, oder läßt vornehmere Damen in geschlossenen nften von schwitzenden Trägern an sich vorbeitragen. Derartige Klöster nehmen gern, natürlich gegen ein gutes Opfergeld, mde Reisende bei sich auf, und da gerade an den schönsten Punkten mpel oder Klöster’erbaut sind, bieten sie dem Botaniker speziell ein illkommenes Standquartier für Exkursionen in die umliegende Bergwelt. Auf die religiöse Eigenart der buddhistischen Klosterinsassen, rein vegetarisch zu leben, geht der rücksichtsvolle Fremde natürlich, um die Be Leute nicht zu kränken, gern ein. Man ißt sein gewohntes euro- isches Fleischgericht eben entweder im Freien oder in seiner abgelegenen Klosterzelle Auch ee diese Klöster viel sauberer als die einfachen, meist fürchter- schmutzigen und übelriechenden chinesischen Gasthäuser der Dörfer kleineren Orte. Dazu kommt, gerade für den Botaniker, der Vorteil, daß die gewöhnlich gebildeteren Mönche Interesse für die Pflanzenwelt, Eeopdens für Heilkräuter besitzen, Land und Leute genau kennen, viel on Kloster zuKloster gereist und von heiterem, gutmütigem Charakter sind. Der Rücken des Tsung lung schan senkt sich also gegen Kwang ng, einem reizend an einer kleinen Ausbuchtung des Sees gelegenen offener Grabkammer, an seiner viereckigen Pagode deutlich erkennt. 5 & 2 z 6 die Bucht von Kwang fong zieht: sich noch eine wesent a | westliche Parallelkette hin, endet in einem. in den See vor rt, den man schon von der höchsten Kuppe, wiederum einem Totenhügel AI 4: t W. Limpricht. Erst jenseits der nun folgenden weiten nordöstlichen Ausbuchtung des Tai hu setzen sich die Bergzüge in nordsüdlicher Richtung weiter fort und beginnen mit den Ting hsiang schan!), 250 m; ein verfallende, unbewohnter, weiterhin nach Norden ein bewohnter Tempel, Lung wang schan (Berg des Drachenkönigs) liegen auf seinem Rücken. Diese Hügelkette, an ihrem Ende nach NW umbiegend, reicht einer weiteren Bergreihe die Hand, zwischen denen die Wasser des Sees nach einem kleinen Vorsee durchgebrochen sind. In dieser schmalen Wasser- straße ragt als Verlängerung des Ting hsiang-Zuges ein Hügel empor, . auf dessen Spitze der den Schiffern heilige taoistische Tempel Tienheu gung (Palast der Himmelskönigin) erbaut ist. Dieser kleine Vorsee steht durch einen Kanal in direkter Verbindung mit dem Flecken Wusih und ‚ ermöglicht den kürzesten und schnellsten Zugang zum See von der Bahn- : station Wusih her. Völlig isoliert von diesen das Seeufer begleitenden Hügelreihen ver- läuft nordwestlich von Sutschou der lange Rücken des Da yang schan ( Ozeanberg) in anderer Richtung, in der Richtung der sinischen Ketten von SSW nachNNO. Auch an seinen Hängen ruht ein Bergtempel, ; und er zeichnet sich vor den anderen Hügeln des Sutschouer Ländehens durch die Felspartien aus, die seine drei Hauptgipfel krönen. Der mittelste dieser stellt mit seiner 350 m Höhe die höchste Erhebung um Sutschou dar. 5 Niedere Hügelketten, der Föng hwang schan oder die Phönix Berge (ea. 160 m), schließen sich seinem Südfuße an und ziehen nach _ Süden, wo sie bei Mutu in dem Pagodenberg Ling yen schan ihren Lauf beenden. Auf ihrem Rücken ruht einsam das Grab eines französischen Missionars. An diesen letzten Hügeln besteht das Gestein nicht wie sonst all gemein um den Tai hu aus Sandstein, sondern aus Granit, der bei Mutu gebrochen ünd in den Dörfern an seinem Fuß zu Brücken- und Wege bauten, sowie zu Opferschalen für die Weihrauchstäbehen verwendet Ein weiterer kurzer Höhenzug zieht als Verlängerung des Da yang schan gegen den Ort Kwang fong. Er schließt das Sutschouer Hügelland im Nordwesten ab. ; Der dritte der höheren Bergzüge der Ostseite ist der Lung schan, . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. - 49 Die ihm westlich benachbarten Hügelreihen ziehen wieder in sinischer Richtung, also von SW nach NO. Nördlich der Insel Mau sai erreichen sie ihr Ende. Sie sind wohl als Verlängerung dieser Insel aufzufassen. Alle diese Bergzüge habe ich zu wiederholten Malen besucht, dagegen die Westseite des Sees nur auf einer u vierzehntägigen Exkursion kennengelernt. Am 4. April 1912 schleppte ein kleiner Dampfer mein Hausboot bis Sutschou, von wo ich über Mutu nach Hsi kou an den Tai hu rudern ließ. Ein frischer Ostwind akt das Boot nach der obstreichen Insel Hsi dung ding (Westhöhlengipfel), auf der erst den Kalksteinbrüchen an den Hügeln der Ostspitze, dann um das Südende herum auch den höheren Bergen der Mitte ein Besuch abgestattet wurde. Auch diese Berge, ca. 350 m, ziehen von SW nach NO. Am 7. April segelten wir in 4!, Stunden von Sche kung schan ‚aus über den aufgeregten See quer nach Hu tschou hinüber, wo kurz vor der Stadt in einem Kanälchen geankert wurde. Erst zwei Stunden nordwestlich, dann nördlich auf den Kanälen weiterrudernd, kamen wir am nächsten Tage in das Kloster Di re dieng am Fuße des Bai mau schan, der ‚weißen Haarberge“. Die ‚weißen Haarberge“ nordwestlich Hu tschou (Techekiang) ziehen add von SO nach NW und stehen in V erbindung mit dem ' zusammenhängenden Bergland der Provinz Tschekiang, insonderheit mit dem Stock des Tien mu schan, zu dem das Mei tschi-Tal hinauf- geleitet. Die beiden höchsten, durch einen Felsengrat verbundenen Punkte, über 500 m hoch — der westnordwestlichere ist der höchste — sind eben- falls, wie ja die meisten Tai hu-Berge, mit Grabkammern versehen; im Nordwesten fallen sie als niedere Kalkhügel zur Ebene ab, und im Südwesten sind ihnen noch einzelne Ketten vorgelagert. Parallel dem Seerande führt ein Kanal durch die flache, mit unend- lichen Reihen von Maulbeerbäumen bepflanzte Landschaft nördlich me. we kou (äußere ig Zeugnisse von Frauen und Mädchen in häuslicher Arbeit zu allerlei Ge- 'weben und Stickereien verarbeitet werden. Die Stadt Hu tschou ist der Mittelpunkt dieser Industrie; von hier geht die Seide nach S changhai,. on wo sie nach allen Ländern der Erde ausgeführt wird. In Schanghai ; sich in einzelnen Straßen Laden an Laden, vielfach reich verziert, reichhaltige Auslagen das Entzücken unserer Damenwelt hervor- würde, zumal da die geschäftstüchtigen Chinesen. in. er a R. edde, tee specierum m novarum. Beihoft XL. | 50 W. Limpricht. anfertigen zu lassen. "der Ernte in die Seidendistrikte, kaufen von den Bauern die weißen und 5 er Be eng m Wusih haben die Eisisn aber auch damit schon den Anfang gemacht. ' nach Föng schan in die Tai hu-Bucht zurückgekehrt, segelte das j Hausboot noch in die äußerste Nordwestecke des Tai hu, in dem etwas _ westlich zieht sich die vierte, letzte, et ; kigem Rücken hin; da aber ‚abgesehen von fünf versingelten Zwerghügeln das | _ Gestade des nach NO umbiegenden Seeufers nur flache Niederungen ar 250 m); trotz dessen stattete ich auch ihnen einen Besuch ab und segelte am nächsten Tage a3. April) östlich dem Ting hsiang schan und da mit der Ostküste zu. Die Bergwanderung begleitete das Boot, das uns am Ende der en. nach Tien heu gung und San yüan bao ne Ufers das Boot auf. einen verborgenen Stein, der den Boden durchdrückte. : ren. war age nicht mehr so tief, um das Boot völlig Jahrzehnten schon begonnen haben, Gewebe nach europäischem Geschmack Neuerdings fahren französische und filieiische Händler zur Zeit gelben Kokons auf, die dann schiffsladungsweise den ae Ma: 11 gibt es in China vorläufig noch nicht viel. Über die Dörfer Tung tschiau und Tsing dung bog unser Boot wieder in den See ein, segelte auf diesem, nahe der Küste, erst nörd- lich, dann nordwestlich und ankerte bei Schiang schan, einem Dorf am Fuße von Hügelketten, dessen Name „duftiger Berg“ in Anbetracht des weiß, rosa und rot schimmernden Blütenmeers duftiger Obstbaum- blüten seine volle Berechtigung findet. = Von Schiang schan bis Wu tschui kuei ist die Gegend wieder gebirgig. Vier parallele Ketten ziehen annähernd von SO nach NW. An einem von. diesen Hügeln, dem Bai ni schi (weißer Mergelstein), ca. 400 m, wird in rohem Tagebau der Ton gewonnen, aus dem die Gefäße für den Hausgebrauch und den Felddünger für die Um- gebung des gesamten Sees geformt werden. Von Bai ni schi wieder landeinwärts an einem Kanal das Dorf ms en Bag Nord- aufwies, wandten wir uns der Insel Me sai zu, die wir nach sechs- stündiger Fahrt erreichten. Die völlig kahlen Berge von Mau sai bleiben erheblich niedriger (ea. © dieng übersetzte. Beinahe wäre in zwölfter Stunde die botanische Ausbeute ein Opfer des Sees geworden. Denn kurz vor dem Tempelchen stieß unweit des ei ans Land Fe Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 51 Die Pflanzenwelt der Tai hu-Berge. Das Land am Ufer der Kanäle bis an den Fuß der Hügel ist völlig | von der Kultur in Anspruch genommen. Endlose Reisfelder, deren Be- re stellung nur mit Hilfe der stumpfsinnigen Wasserbüffel möglich ist, oft = von den Wassern der Kanäle überflutet, wechseln mit Maulbeerplantagen auf künstlich erhöhtem Boden ab, an deren Rändern allenthalben die Taropflanze (Colocasia antiquorum) der eßbaren Wurzel wegen gehalten wird. Seltener, namentlich im Norden, baut man Weizen und Baumwolle; 2 Obstbäume finden sich meist nur in unmittelbarster Nähe der Dörfer, SER i denen auch, als Schattenspender geduldet, vereinzelte Laubbäume noch ihren Platz behaupten können. Die reichste Entwicklung der Obstkultur weist ihres milden Klimas wegen die Insel Hsi dung ding und ihre Nachbarhalbinsel Dung inne ding auf. Neben Äpfeln, Birnen, gelben und blauen Pflaumen, kleinfrüchtigen, ' säuerlichen Kirschen zieht man Apfelsinen, Pfirsiche und Aprikosen, = kleine Mandarinen, Persimonen (Diospyros kaki, an Walnußbäume . = | = ‚erinnernd), Granatäpfel und Pipos, die kugeligen Früchte der um die > 3 Weihnachtszeit blühenden Eriobotrya japonica, der japanischen Woll- e- F mispel. Daneben stehen Mandeln, Kastanien, Talgbäume (Sapium sebiferum) 2 Er Ey 8 k ee a u a A a ‚zur Herstellung der roten, allgemein gebräuchlichen Kerzen, Broussonetia Papyrifera, Verwandte des Maulbeerbaumes, zwecks Papierbereitung, ee Azedarach, Cudrania triloba, Fimbriaria sterculifolia, Myrica rubra _ mit eßbaren roten Beeren, die Yang me der Chinesen, sowie Buchsbäume (Buxus Harlandii), Citrus trifeliata und kleine Bambushaine mit der Palme Trachycarpus excelsa. An trockenen Feldrainen oder auf freien Plätzen um die Häuser kriechen verschiedene Cucurbitaceen, Schlangen- gurken, Melonen, Flaschenkürbisse und Kürbisse, süße Kartoffeln (Ipomaea Batatas und Dioscorea sativa) umher oder werden Eierpflanzen (Solanum melongena) und Tomaten angebaut. B Auf Komposthaufen gedeihen die zu Heilzwecken dienen den Pinellia ternata sowie Datura Stramonium, der Stechapfel, schwarzer Nachtschatten _ Am Ufer der Kanäle, vorzugsweise in der Nähe der Dörfer, finden ; ) inensis, Zelkova acu- ylonica, die Trauer- wei ide, Ailanthus glandulosa mit seinen widerlich riechenden gelben Blüten, Evonymus Bungeana, Rhamnus globosus, Elaeagnus pungens und Viburnum % rocephalum. Folgen die Dörfer in kürzerem Abstande aufeinander, en sic i sich die Bäume von Dort zu Dorf; ‚ihre Laubkronen. neigen : r ee zusammen a schaffen: so, zumal zur 52 W. Limpricht, Wistarienblüte, aber auch im Herbst, prächtige, stimmungsvolle Land- schaftsbilder, namentlich um den Da yang schan und bei Kwang fong. In den zahllosen Kanälen, in künstlichen, hauptsächlich der Kultur von Trapa natans var. bicornis dienenden Teichen, die auf originelle Art, in schwimmenden Waschschäffern, abgeerntet werden, in ruhigen Buchten und zwischen dem Schilf der Seeufer, trifft man im großen und ganzen dieselbe Wasserflora wie in Europa an. In dem graugrünlichen Wasser, in dem nur durch die leise Nachwirkung der Gezeiten eine schwache Strömung sich bemerkbar macht, fluten Potamogeton erispus, Ranunculus aquatilis und Vallisneria spiralıs mit ihren meterlangen bandartisen Blättern. Nahe dem Ufer oder in blind endenden Kanälen und unter Wasser stehenden Reisfeldern wird die Oberfläche von einem grünen Teppich von Salvinia natans, der sich im Herbst rotbraun färbenden Azolla pinnata, von dem vierblätterigen Wasserfarn Marsilia quadrifolia, H ydrocharis morsus ranae, Limnanthemum nymphaeoides, einem gelbblühenden Ser rosen Ähnlichen Enzian, sowie den Wasserlinsen Lemna polyrrhiza und minor dicht bedeckt. Trocknet das Wasser auf den Reisfeldern aus, ‘geht Marsilia zur Landform über, und ausgetrocknete Gräben und Felder sind gegen den Herbst oft von diesem an vierblätterigen Klee REIE Wasserfarn übersät. > Ziriskhent den schwimmenden Blättern ragen die weißen Blüten von = Öttelia alismoides (Kanäle am Sieben-Söhne-Berg) und die grünlichen Blütenstände von Myriophyllum spicatum, „sowie dem ihm ähnlichen Ceratophyllum demersum empor oder schweben untergetaucht Hydrilla verlicrllata und Utricularia-Arten. Am Ufer wächst neben Arundinaria densiflora und Kalmus (Acorus Calamus) massenhaft Pfeilkraut (Sagit- tarıa sagittifolia) in kräftigeren Formen als in Europa. Seltener, be- sonders in der Nähe der Tempel, aber auch der süßen Samen wegen in eigenen Teichen gezogen, tritt ‚„‚Lien hoa‘“‘, die Lotusblume (Nelumbo nucifera) und die prächtige blaue Monochoria vaginalis hinzu. An Feld- rainen, am trockenen Rande der Reisfelder, der Maulbeerhaine und Bambus- wäldehen sind anzutreffen: Selaginella helvetica, die blaue Commelind = nudiflora, Dianthus chinensis, Cerastium triviale, Melilotus suaveolens, Astragalus sinicus (als Futterpflanze auch angebaut), Viola betonieifolia 'subsp. nepalensis, philippica subsp. munda und subsp. malesica, Lim- prichtiana (Hsi dung ding und Schiang schan), Elaeagnus pungens, AW drosace saxifragifolia, Lysimachia candida, Thyroca-pus Sampsoni und | Trigonotis peduncularis, der hier weißblühende Ajuga genevensis, Mentha ES z arvensis, Brunella vulgaris, Sceutellaria indica und galericulata, Mazus rugosus, die zierliche Lobelia chinensis, Adenophora sinensis, Gmaphalium multiceps und das überall gemeine, een ie indicum. 4 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 53 i Die Gebüsche an Wegrändern nach den Bergen zu setzen sich zu- sammen aus: Evonymus Bungeana, einer Verwandten unseres Pfaffen- hütchens, Rhamnus globosus, Viburnum macrocephalum; zwischen ihnen stehen EHupatorium japonicum, Saussurea japonica, seltener Sweertia chinensis und Actinostemma lobatum. Bald treten die Felder zurück, denn die Bebauung erstreckt sich hier nicht auf die dürren, wasserlosen und kahlen Berge hinauf, wie in den 7% Lößgegenden Nordchinas oder den feuchteren Gebirgen südlicherer Striche. & Ein Gürtel von Totenhainen tritt an ihre Stelle. Teils unbedeckte Holzsärge, teils aufgeschichtete Grabhügel, aus früheren, glänzenderen Zeiten auch kunstvoll in Stein gehauene Monumente mit steinernen Tier- figuren, häufig Pferden und kunstvollen Torbögen, vielfach in Trümmern liegende stumme Zeugen vergangenen chinesischen Kunstsinnes, stehen ‘in den Kiefernwäldehen, die namentlich die 'Talmulden noch bekleiden und nur noch aus Pietät vor der sonst allgemein üblichen Waldvernichtungs- wut geschützt sind. ‘ E Pinus Massoniana, die ‚‚Pferdeschwanzkiefer“, herrscht vor; der Dürre des Bodens entsprechend, werden die Bäume selten höher als 4—5 m, und das dichte Unterholz von Brombeersträuchern (Rubus corchorifolius und Thunbergii) läßt zarteren Blütenpflanzen kaum Raum zur Ent- wicklung. Um die Totenhügel und Grabmäler hat man, wie auch bei uns, immer- ' grüne Bäume und Sträucher teilweise südlicherer Herkunft oder andere Nadelhölzer gepflanzt, und der konservativen, einmütigen Sinnesart der Bevölkerung entsprechend, setzen immer dieselben Arten diese F riedhofs- vegetation zusammen. Juniperus chinensis und formosana, C Bäumen, Thuja orientalis, Cupressus funebris, Photınia serrulata, Eid „Gräberbaum” genannt, Ligustrum japonieum fehlen nirgends, Pitto- sporum Tobira wird weniger häufig angetroffen. Über die verfallenden Grabmauern kriechen Trachelospermum jasminoides, Lonicera japomica und Vitis-Arten. 3 Etwas höher hinauf verschwinden die Grabanlagen und dünnstämmiger Waldbestand tritt seine Alleinherrschaft an. "Wiederum ist Pinus Massoniana Charakterbaum; zu ihnen gesellen ‚sich zwergige Wachholder (.Tuniperus chinensis), bisweilen die prächtige Cunninghamia lanceolata, Celtis sinensts und einzelne Eichen. : Den Boden bedeckt niederer Bambus (Phyllostachys): die von ihm reigelassenen Stellen besiedeln Farnarten, Pteris multifida, Dryoplerts lacerum, und Polypodium lineare, Bärlappe (Lycopodium clavatum), Ried- gräser (Carex tristachya und Fimbristylis diphylia), ferner Dee ohl nur verwildert), Smila Davidiana und der gemeine Smilaz One, Sr die EB Die Dr "| ER Ih ae al, RE Ah Ze a net ST a a a are Ser 2 IE a 1 he Da BE u a v0 BE Zeh a © le Eee 23 A & ar a8 2: 7 #. Le Mer Kr z FR ee ya, 8 “ TE HE, < E 3 Ir p 7 x { iss ryptomerta japonica in kleinen niedriger, 54 W. Limpricht. Ranunculus acer und-Indigofera venulosa, in Gebüschen klettert der Farn Lygodium japonicum umher, der. auch bis auf die höchsten Euppes in Zwergform vordringt. £ An den wenigen, etwas feuchten Stellen erscheinen Uyperus- „Arkaı Fimbristylis jerruginea, die rote Orchidee Spiranthes sinensis und selten, dann in. Gesellschaft von Drosera peltata, Platanthera Winkleriana (Da yang schan), Cardamine flexuosa (Hsi dung ding), Drosera ' peltata, Hypericum japonicum, Stimpsonia chamaedryoides, Utricularia racemosa, ‚Petasites japonicus (Bainischi) und Senecio campestris. Höher hinauf, besonders an den Talhängen und Berglehnen, werden . die Kiefern noch niedriger, erreichen nicht viel über Manneshöhe und. bilden im Verein mit einer dichten Macchienflora ein schwer zu durch- dringendes RFSDR: in rue, = allerdings zahlreichen, schmalen, oft fast völlig ve hlen, mit kurzer Grasnarbe bekleideten Kammhöhe emporführen. Hier wachsen Myrica rubra, Plat ycar ya strobilacea, Quercus mongolica, gilva und Fabri, Castanea mollissima. Crataegus kulingensis, Rubus corchori- folhus und Thunbergü, Raphiolepis indica, Albizzia Kalkora, Rhus silvestris, Symplocos caudata, crataegoides, neriifolia und setchuensis (Bai mau schan) und Styrax serrulatus. Untermischt mit ihnen bilden die schönste Zierde der sonst blütenarmen Berge zur Osterzeit die drei Azaleen des Taihu, Rhododendron Mariesii, indicum und sinense. Das am tiefsten herab- steigende Rh. Mariesii eröffnet zuerst im Frühling seine hellrotvioletten Blüten, ihm folgt 8—14 Tage später das purpurrote Rh. indicum und das großblumige, gelbe Rh. sinense bildet den Schluß. | Gleichzeitig mit ihnen erschließen sich die hängenden Blütentrauben der überall häufigen Wistaria chinensis, in unseren Gärten als Glyeine bekannt, die mispelähnlichen weißen Blüten von Exochorda racemosa - und die vierzähligen von ige chinense, letzteres besonders häufig auf der Vale: den Sees. "auf die Bachufer der Berge der Südwestecke beschränkt erscheint, wohin "sie vom nahen Tien mu schan ebenso wie Chloranthus Fortunei ge- ‚Silene Fortunei, Melandr yum apricum, Stellaria -Bai mau schan), Arenaria serpyllifolia, Isopyrum adozxoides, remota, Umbilieus leucantha (gemein auf Felsen und Felsplatten, auch auf den Mauern und Dächern der Dörfer), Limprichtii und multiflora, sämtlich weißblühend und an den Felsen entlang kriechend, Crataegus kulingensis, Prunus japonica in Zwergform, muta, Viola philippica, betonieifolia und Limprichtiana, . Phtheirospermum chinense, Salvia japonica var. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 55 langt sein dürfte. Die Bergrücken selbst, von denen sich oftmals Geröllhalden zungen- förmig in die Talschlüsse hinabziehen, sind größtenteils, bis auf wenige | von zwergigen Eichen und Kastanien gebildete Strauchinseln, mit kurzer E Grasnarbe bekleidet. Größere Felspartien finden sich nur am Da yang Be schan, Bai mau schan und dem merkwürdig geformten Löwenberg (Sche tseu schan), dagegen sind Steinplatten und einzeln stehende | Felsblöcke häufig anzutreffen. | Ge er Diese Höhenrücken bieten reizende Landschaftsbilder auf die um- ie gebende Hügellandschaft, die Buchten des Tai hu mit seinen Inseln und Inselchen, auf die Dörfer zu Füßen inmitten ihrer Obsthaine und sumpfigen Reisfelder, auf die zahllosen, das Land durehschneidenden Kanäle, belebt von Fahrzeugen aller Art, "und die fernen pagodenreichen, mauerumgürteten Städte. Die Flora dieser Kämme besteht aus: Polystichum falcatum, Poly- podium lineare, Lygodium japonicum in Zwergform, Carex tristachya, ‚conica var. densa, Luzula campestris, Allium macrcstemon und pseudo- . ceyaneum (Lung schan), Hemerocallis fulva, Nareissus Tazetta var. chinensis ® (besonders um die Tempel und Totenhügel der höchsten Kämme, welch letztere von Rubusgesträuch dicht umsponnen sind), Tulipa edulis (Bai mau schan, vom Tien mu schan hierher gelangt), der reizenden, zwergigen Iris ruthenica var. nana (sehr häufig auf der Westseite und den Inseln, aber auch auf der Ostseite, hier vereinzelt im Dezember zum zweiten Male blühend), das leicht zu übersehende, aber sehr häufige Asarum Forbesii, Thesium chinense, Dianthus chinensis (sehr häufig) und superbus (seltener), rhaphanorrhiza (nur Corydalis Sedum subtile, Rosa laevigata, Orxalis corniculata, Ilex cor- Daphne Genkwa, wegen seiner Fliederähnlichkeit von den Engländern lilae genannt, in zahllosen Exemplaren, Ardisia japonica, Veronica spuria, Mosla punetata, | integrifola, Elsholizia eristata, Oldenlandia hispida, Patrinia scabiosifolia, Adenophora verticillata sinensis, Cirsium arvense, Aster japomicus und Solidago virgaurea. )as prachtvoll blaue Lithospermum Zollingeri, durch China bis nach Potentilla discolor, Campylotropis chinensis, ,, findet sich nur auf den beiden Inseln Hsi dung ding ei 56 W. Limpricht. und Mau sai, und den Kalkfelsen der Östspitze von Hsi dung ding sind EZuphorbia Pallasii sowie Lithospermum arvense var. coerulescens ' eigentümlich. Die Tempel der buddhistischen Mönche bevorzugen Bergeshöhen oder schattige Gründe versteckter Täler und sind bisweilen von Hainen uralter Bäume umgeben, die sorgfältig vor der Habgier der umwohnenden Bauern geschützt werden. Die häufigsten Tempelbäume sind der oft mächtige Ginkgo biloba, Ur yptomeria japonica, Thujaorientauis, Celtis sinensis, Toona triloba, Sapium sebiferum, Castanopsis selerophylla, Gleditschia si nensis, Paulownia und Punica Granatum, in kleinen Teichen oder auch auf den Tempelhöfen in Kübeln Nelumbo nueifera, die Lotusblume, auch Päonien und Magnolien. In ihrer Nähe siedelt sich Trieyrtis pilosa, Delphinium anthriscifolium, Orychophragmus „violaceus, Seutellaria galericulata, Asystasia chinensis, Mirabilis Jalapa, Rumex pulcher, Saxifraga sarmentosa nebst verwilderten Kulturgewächsen an. | ; | Einstmals hatten vielleicht die Tai hu-Berge, wie aus dem Orts- . namen Mutu (Mu — Holz). hervorgeht, reichere Holzbestände aufzu- weisen, die sich eben nur noch. um die Tempel erhalten haben, doch ist dieser Holzbestand der Unvernunft der Anwohner zum Opfer gefallen, - die Weiber und Kinder scharenweise in die Berge schicken, um das für das nie ausgehende Herdfeuer nötige Material zu beschaffen. Mit Hacke und Sichel wird der spärliche Krautwuchs, selbst die Faserwurzeln der Gräser ausgerupft und ins Tal geschleppt, so daß, zumal bei der intensiven Sonnen- bestrahlung, der Boden verdorrt und zum Hervorbringen eines reicheren Waldbestandes nicht mehr die nötige Kraft. hat. Werden aus abergläubischen oder vielleicht auch tatsächlichen Gründen irgendeiner Wurzel oder irgendwelchem Samen Heilkräfte zu- geschrieben, ist diese Art natürlich rettungslos verloren und in kürzester Zeit aus ihrer Florengemeinschaft ausgetilgt. Rz B. In den wintergrünen Bergprovinzen Tschekiang und Fukien. a) Hangtschou und Umgebung. Im Süden des Tai hu dehnt sich die Alluvialebene bis zur Mündung ' des Tsien tang kiang aus. Ebenso wie in der näheren Umgebung Sehanghais wird auch hier das Kulturland von zahllosen Kanälen durehsehnitten, die zunächst zur Berieselung der Reisfelder angelegt, Allgemein als Waserstralten dem Verkehr von Ort zu Ort dienen. | _ Der in die trompetenförmige Mündu ing des Tsien tang-Flusses hde Kaiserkanal und der bei Schanghai warbeiflatende? 7 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 57 Hwang pu bilden die hauptsächlichsten Wasseradern, ersterer ja seiner Anlage nach dazu bestimmt gewesen, die reichen Produkte dieser wirt- schaftlich am höchsten entwickelten südlichen Landstriche als Tribut an den kaiserlichen Hof nach Peking zu bringen. Jetzt durchschneidet eine Eisenbahnlinie diese Gegenden und ver- bindet Schanghai mit Hangtschou fu, der Hauptstadt der Provinz Tschekiang, die ihren Namen, krummer Fluß, dem Tsien tang kiang verdankt. Die erste größere Stadt unweit dieser Bahnlinie ist Kia shing fu. Ihre völlig flache Umgebung bietet außer den hellgrünen Bambushainen und den Tempelanlagen mit ihrem an Festtagen besonders interessanten Volksleben nichts Bemerkenswertes. | Hangtschou, die alte Kaiserstadt Ling ngan der Sungdynastie ) bis 1276, durch die Herstellung seidener, buntbemalter Fächer und Gold- stoffe weit über die Provi inzgrenzen hinaus berühmt, besitzt dagegen eine reizende Umgebung und ist deshalb ein oft besuchter Ausgangspunkt für Ausflüge in die nahen Berge. Da die Stadt dem Fremdhandel nicht geöffnet ist, weilen von Aus- ländern hier nur Missionare und die Vertreter einiger weniger Großmächte. Westlich der Stadt ist in früheren Zeiten ein künstlicher See, der Hsihu | (Westsee), geschaffen worden, an dessen Ufern eine Unmenge von Klöstern und Tempeln erbaut sind, die, mit der Geschichte Chinas eng verknüpft, den See und seine Umgebung zu einer Art Nationalheiligtum der Chinesen gemacht haben. E Einige der schönsten und ältesten Pink Chinas stehen noch heute : unweit seiner Ufer, im Norden neben dem amerikanischen Konsulat auf Bergesrücken die schlanke, spitzige Bao schu ta, am entgegengesetzten Gestade die sagenumwobene Le fong ta, die Donnerpagode, und am Tientang selbst die wunderhübsche, aus Holz aufgeführte Sechs- Harmonienpagode oder Leu ho ta. Neben der Grabanlage Ya fe mit den Bronzefiguren eines in übler - Erinnerung stehenden Ministerpaares, deren Statuen, um die heute noch _ geltende Verachtung zu zeigen, von den Besuchern besudelt w erden, und den steinernen Genien und Tierfiguren ist die Tempelanlage Yün ling weifellos die sehenswerteste. Das Holz der Säulen, die das Dach des neuen hochragenden Tempels‘ tragen, ist von frommen Frauen gestiftet worden und mußte, bezeichnend für die Holzarmut des Landen, mit hohen Kosten aus Amerika ragen werden. In diesen Tempelanlagen ER die Figuren Buddhas und anderer en eiliger der buddhistischen Lehre, In a der Barmh vielfach auch ‚die ee a 58 2 W. Limpricht. Gottes, in die Felsen gemeißelt; diese Reliefs weisen eine derartige Ähnlichkeit mit indischen Skulpturen auf, daß die ganze Anlage „Die Hindutempel‘“ genannt werden. Auch Höhlentempel finden sich und dr Mönch Odorie de Pordenone, der im Mittelalter diese Klöster be ‚suchte, berichtet von zahmen Affen mit menschenähnlichen Gesichtern, die scharenweise in den Anlagen gehaust haben sollen. Über einigen dieser in die Kalkfelsen gehauenen Buddhafiguren sind Nischen angebracht. Der Besucher, der wissen will, ob ihm bei seinem künftigen Unternehmen ein glücklicher oder unglücklicher Ausgang bevorsteht, hat ein Steinchen in diese abwärts geneigte Öffnung hineinzuwerfen. Bleibt das Steinchen = | liegen, ist ihm das Glück hold, fällt es wieder heraus, tut er besser, von seinem Plane Abstand zu nehmen. Überhaupt ist das Weissagen und Orakeln die nutzbringendste Be- schäftigung der zahlreichen, in graue Kutten gekleideten Mönche, die namentlich an Festtagen glänzende Geschäfte machen, ebenso wie die zahllosen Bettler jeglichen Alters und Geschlechts, die, in schmutzstarrende Lumpen gehüllt, überall an den mit sauberen Steinplatten belegten Wegen herumlungern oder in den Tempeln umherkriechen. Malerisch ist die den See auf drei Seiten umgebende, bis 600 m hohe Bergwelt, die östlichen Ausläufer des Fö ng hwang schan, des Phönix- gebirges. Meist bis zur Spitze in wintergrüne Sträucher gehüllt und mit Bambus und Laubwald oder den araukarienähnlichen, prächtigen Spieß- a | tannen (Cunninghamia) bestanden, sind sie vielfach noch von Tempeln 4 ni gekrönt, zu denen breite, mit Steinplatten belegte Wege oder an stelleren Stellen auch Stufen hinaufführen. Auf vereinzelten dieser Berge haben sich naturliebende Europäer aus Schanghai Holzhäuschen in indischem Stil, sogenannte Bungalows, gebaut, in denen sie fern von den Geschäften der Weltstadt, ihre Mußezeit verbringen. Auf meinen botanischen Wanderungen habe ich auf fünf verschiedenen Ausflügen sämtliche höheren Berge um den Hsi hu besucht, und-zwar von Yafe aus den Wu schan und Lung men schan im Herbst nn 1911, das Gelände um den See im April 1913, den Bergrücken vom ) Schi pan schan (Schachbrettberg) über den Kwan yin schan bis zum Wu yün schan (Nebel- und wokenbeg) am Knie des Tsien tan im Oktober desselben Jahres. Um die Tempel stehen auch hier prachtvolle Ginkgobäume; Sa- — pium sebiferum, der Talgbaum, ist ebenfalls neben Litsea citrata noch. häufig Bere an den Berghüngen en aber Pinus Massoniant BotanischejReisen in den$Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 59 In höheren Lagen weicht der Bambus dem dichten Gebüsch immer- grüner, winterharter Strauchvegetation, das sich aus Eichen (Quercus dentata, gilva, Mesnyi und Castanopsis sclerophylia), Kastanien, Rhodo- dendron (am. gemeinsten Rh. indicum), Eugenia sinensis, Eurya japonica, Raphiolepis indica,Symplocos caudata, crataegoides, neriifolia und setchuensis, Viburnum ige Stachyurus SM nensis und Spiraea prunifolia _ zusammensetzt. Stellenweise, an kahleren Hängen, bemerkt man die rosa Blüten - von Prunus persica, dem wilden Pfirsich, oder die roten, dem Stamm - _ entquellenden Blüten des Strauches COereis chinensis; vereinzelt stehen - Paulowniabäume und Magnolien. Üppige Farne breiten sich unter dem Schatten der Laubbäume aus; Woodwardia orientalis erreicht über Mannesgröße und Pieris Berg 4 überw uchert die Baumwurzeln in Unmenge. 3 Am Grunde der armstarken Bambusrohre gedeiht an schattigen 4 Berglehnen die weißblühende Goodyera melinostele (Schi pan schan); 4 Pollia sorzogonensis und Asystasia chinensis suchen die Nähe der Wohn- - häuser; die Felsen der Hindutempel ziert die zierliche, mit indischen = Formen verwandte Primula eicutariifolia, ihren Fuß umsäumen weiß- blühende, transparente Schwertlilien (Iris japonica) und rote Lilien (He- merocallis fulva). Immergrünes Gesträuch mit harten, dunkelgrünen ‚Blättern kleidet auch die tieferen, sonnendurchglühten Talhänge aus und _ dient den zahlreichen Fasanen, 'Stachelschweinen und leider auch Leoparden zum willkommenen Versteck. Wird die Macchie niedriger oder läßt sie gar freie Stellen offen, siedelt sich eine Vegetation an, die dem Taihu noch fremd ist und höchstens in die Talfurchen des Bai mau schan, in der Südwestecke des Sees, ilweise eindringt. Iris ruthenica var. nana, Tulipa edulis, ERS sessile, Fritillaria verticillata var. T’hunbergii, Tricyrtis pilosa, Chloranthus Fortunei, Akebia quinata, Caragana Chamlagu, Loropetalum chinense, Exochorda racemosa und das tiefblaue Lithospermum Zollingeri bilden die schönsten Zierden ‚der Frühlingsflora, zu denen sich später im Jahre noch die dunkelrote Lycoris radiata gesellt. Dazu kommen noch: Polygonum dissitiflorum, iflorum und virginianum, Corydalis Wilfordii, Vieia venosa, Lespedeza floribunda, Actinidia sinensis, Peueedanum decursivum, Lysimachia_ele- hroides, Monochasma Savatieri, Car yopteris incana, Salvia japonica var. itegri; folia und Aster turbinatus. eu. Teucantha. wächst, wie überall, an Mauern und Felsblöcken. es Tachekianger: Batplandes gegen die Flach- der Städte H ; hou 8 ws 00 m hohe Ta y ang li mit einigen Felspartien, an denen ich trotz 60 W. Limpricht. und Hutschou. Zwischen ihnen liegen die Marktflecken Tö tsing hsien und Wu kang hsien. In der Umgebung des ersteren mehr östlich gelegenen Städtchens, das man von Hangtschou aus mit dem Boote erreicht, ragen noch einzelne Hügel, oft von Tempeln gekrönt, empor: die Berge nördlich ‚ Wu kang erreichen schon bedeutendere Höhen und gehören dem Gebirgs- zug an, der westlich von Hangtschou an der Grenze von Anhui in sinischer Richtung entlang zieht und nach seinen weitberühmten Tempeln, Tien mu schan, das Gebirge der Himmelsaugen, genannt wird. In diesen Landstrichen weilte ich nur je einmal, und zwar auf den Hügeln bei Tö tsing im September 1911 und in den Bergen um die Sommerfrische Mo gan schan, nördlich Wu kang, Weihnachten und Neujahr 1912. An den mit Quercus gilva bekleideten Hügeln um Tö tsing blühte in dieser späten Jahreszeit nur noch Seilla chinensis, Liriope graminifolia, Lyeoris radiata, Polygonum dissitiflorum und eg linifokus, wenigstens von bemerkenswerteren Arten. In den Mo gan schan-Bergen nördlich Hangtschou, . haben sich zuerst protestantische Missionare, später auch Schanghaier Residenten Landhäuschen gebaut, in denen sie die heiße Jahreszeit in kühleren Höhen verbringen können. Man fährt von Hangtschou in Hausbooten oder neuerdings auch kleinen Dampfbarkassen bis San dsia bu und steigt dann in drei Stunden die bambusreichen Berglehnen empor, die zu dem langen, flachen Rücken des Mo gan schan (alleinstehender Berg) hinaufführen. Hier liegen die Landhäuschen der Europäer auf der kurznarbigen Grasmatte in ungefähr 600 m Höhe verstreut. E Von der höchsten Kuppe, dem Ta schan (Pagodenberg, eine P agode ist aber nicht mehr vorhanden), bietet sich eine umfassende Aussicht e auf die frischgrünen Bambustäler zu Füßen, den Tien mu schan her Südwesten, das Mei tschi-Tal und die Bai mau schan-Hügel m Nordosten, die Bai ni schi-Ketten in NNO und den im Dunst des ' fernen Horizonts verschwimmenden Tai hu dar. In den kulissenartig sich ineinander schiebenden Hügelketten des Südostens fließen die Bäche, die das Wasser für das Netz der sich nach = Osten bis ee und nördlich zum Tai hu hinziehenden Kanäle liefern. = Etwas nordwestlich vom Ta schan erhebt sich der a. @ Winters (Temperatur bisweilen — 9°C) Daphne odora, einen duftenden, n Budalbak, in eben eek Blüte in Gesellschaft von ee z Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 61 taxus Fortunei antraf. Sonst konnte ich nur folgende Farne von den Felsen abnehmen: Polystichum varium, Woodwardia japonica, Ü'yelophorus Sheareri, Polypodium ensatum, Lycopodium serratum und Selaginella Braumüi. 3 Das zusammenhängende Bergland des südöstlichen mittleren Chinas erhebt sich in Nord-Tschekiang, unweit der Grenze gegen Anhui, zu bedeutenderen Höhen und bildet die Wasserscheide zwischen dem in den Yang tse bei Tai ping hsien mündenden Dsü hsi, dem wahrscheinlich das Becken des Taihu im Norden schaffenden Mei tschi und dem bei Hangtschou in das Meer strömenden Tsien tang. Ein langer, ungefähr 1600 m hoher Rücken, der Lung wang schan, das Drachenkönig-Gebirge, streicht von WSW nach ONO, also annähernd westöstlich; ‚seinen Nordhängen entspringen die Quellbäche des Meitschi- Flü Bchens, dessen Lauf seine Seitenfortsetzungen bis zum Bai mau schan, den weißen Haarbergen, am Tai hu begleiten. f 3 Die Südhänge stehen durch Quersättel mit dem Hsi- und dem Dung - tien mu schan in Verbindung, zwei annähernd 1500 m hohen Eck- _ pfeilern, die zwischen sich ein schmales Tal freilassen, durch das der Weg von Hsiau föng hsien nach Yü tsien hsien und Dschang hua hsien über das Gebirge hinabführt. Diesen einsamen, weithin sichtbaren Gebirgsstock hat die Bevölkerung mit frommen Sagen umw oben, die 4 ba een re ine ihn durch die Gründung mehrerer Klöster zu einem Haupt t gemacht, der neben dem südlich von Ningpo E: gelegenen Berg Eh, tai zu "den artilunkesten Heiligtümern der Provinz E- Tschekiang gehört. Durch die Heiligkeit der Tempel sind Hsi- und Dung tien mu - schan, der westliche und östliche Himmelsaugenberg, seit 3 Jahrhunderten von der Waldvernichtungswut der Menschen verschont ! E geblieben und aus diesem Grunde sind beide Berge noch heute mit dichtem - Urwald bestanden, der, eine große Seltenheit in China, Kryptomerien von soleh ungeheurem Umfange aufweist, wie man sie nur noch am Hakone-See und um Nikko in Japan vorfindet. Be Meines Erachtens handelt es sich hier um einen der letzten ursprüng- lichen Bestände dieser prachtvollen Zeder in China, die ja bekanntlich sonst nicht mehr wild, sondern nur noch in unmittelbarster Nachbarschaft der Tempelanlagen angetroffen wird. Das Verdienst, den Hsi tien mu schan entdeckt und als erster Europäer betreten zu haben, gebührt dem Schanghaier Missionar Medhurst, der von Norden, von Hsiau föng hsien her, im Jahre 1848 den westlichen Gipfel und das gleichnamige Kloster besuchte. Wenige Jahre vor Freiherrn von Richthofen waren Robert Franeis Reklame und 1870 en ein dritter E prlaemeE aus Schanghai au Ze ET NED se | W. Limpricht. auf demselben Wege dahin gelangt. Richthofen selbst kam von Süden und weilte vom 6. bis 9. Juli 1871 in Kloster Hsi tien mu sse, konnte aber des trüben und nebeligen Wetters wegen nicht bis zur Spitze gelangen. Er schätzte die Höhe der beiden Berge auf 1200-1500 m Höhe. Franeis. bestimmte die Berghöhe des Hsi tien mu schan zu über 1500 m Höhe. 4 ' Seitdem haben bis 1912 Besuche anderer Europäer in dem Haupt- ' tempel auch nach Aussage der Mönche nicht mehr stattgefunden. i Die Ostspitze, Dung tien mu schan, nebst dem kleineren gleich namigen Tempel, hat vor mir, meines Wissens, kein Europäer betreten. Ich habe auf zwei Reisen, vom 6. bis 10. Februar 1912 und vom 24. bis 28. März 1913, sowohl in dem östlichen wie in dem westlichen Ber 3 gewohnt und beide Spitzen je zweimal bestiegen. Nach den Angaben meines Aneroids beträgt die Höhe des Hsi tien. mu schan 1520, die des Dung tien mu schan 1490 m. Beide Exkursionen hatten Hangtschou als Ausgangs- und End- punkt. . Von Kon tsen tschiau, dem Binnenhafen Hangtschous, führt det Sampan, ein offenes oder. ‚mit Strohgeflecht halbkreisförmig über dachtes Ruderboot, in nordwestlicher Richtung ab und erreicht nach E fünfstündiger Fahrt ‚den Flecken Yü hang hsien, das mit seinem . pagodengekrönten Hügel und dem flußüberspannenden, höchst malerischen Brückentempel Wen schong gung wenigstens nach außen einen freund lichen Eindruck hinterläßt e . Hier muß man das Boot veihek außer wenn der Wasserstand ' ausnahmsweise so. günstig ist, um in schmaleren Booten oder Bambus flößen, - von re Männerhand über SR ‚Stromschnellen nach dem re, san, dessen am Eingang errichteter grotesk bemalter "Theatertempel in vier Stunden erreicht wird. | Bei dem durch die Tai-ping-Wirren zerstörten Ort Tsu lin tschiau von dessen früheren Wohlstand prächtige Witwenbögen und Tempel mauern beredtes Zeugnis ablegen, verläßt der Weg den nun schon rech seichten Fluß und wendet ms en rechts den niederen Höhen zu, die als letzte, dieht mit imm hwerk bekleidete Ausstrahlungen. des Tien mu schan zu Be Seiten das weite Tal begleiten. Diese Höhenrücken treten bald dichter zusammen und der schmale mit Steinplatten bedeckte Pfad zieht sich zwischen endlosen terrassierten Reisfeldern in der Mitte der Talsohle hin oder führt auch wohl am F = einer Be Am erhö nen. die unübersehbaren Reisfelder nur Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 63 hainen wohltuend unterbrochen. Unter dem Schutze solcher Baum- _ gruppen gedeiht eine anmutige Frühlingsflora, vielfach aus den Arten gebildet, die dem Wanderer von den lieblichen Gestaden des Hsi hu bei Hangtschou, von den Hängen der Sommerfrische Mo gan schan . oder von den Inseln und den Hügeln des Tai hu schon bekannt sind. Die Uferböschungen, trockenen Plätze zwischen den Baumgruppen, E Wegränder usw. beherbergen eine Fülle vielfach weißblühender Arten: 3 aus ihrer Mitte fallen besonders eine zwergige, hellblaue, reizende Schwert- E lilie, sowie eine kleine Tulpe und ein unserm heimischen Lungenkraut 3 entfernt ähnelndes, tiefblaues Lithospermum ins Auge. E : Die Flanken der Höhenzüge bedeckt mannshohes, dichtes Gestrüpp immergrüner Sträucher, darunter weißblühende Teearten, die charak- e- teristische Pflanzenformation des ursprünglichen, mittleren China und der Versteck der zahlreichen Stachelschweine, Zibetkatzen (Viverra) und Fasane, die nie gejagt hier noch ein ungestörtes Dasein genießen dürfen. 2 Der weitere Weg führt durch Laubwald, Teeplantagen, Sandfelder und endlose Reisfelder über den taoistischen Tempel Dung yü miao nach dem einsamen Mönchskloster Hsin tsie tse hiau (neue ältere Schwester- 4 brücke) mit mehreren sauberen, mit Tisch und Bett ausgestatteten = Fremdenzimmern, nach der insgesamt acht Stunden (von Yü hang) währenden Wanderung ein willkommener Aufenthalt. Durch anmutige, teilweise bewaldete Gegend, meistens am Fuße = der Hügelreihen, gelangt man in weiteren 21, Stunden nach dem größeren E- Dorf und Tempel Tsien yün tschiau (blaue Wolkenbrücke) von dem e aus sich zum ersten Male die beiden sanft gerundeten Kuppen der Tien - mu-Berge dem Auge des Wanderers darbieten. Hier teilt sich der Weg. Gleich bei den ersten Häusern des Dorfes 4 biegt rechts der Pfad nach dem Kloster Dung tien mu sse ab; die Doristraße geradeaus führt zum Haupttempel Hsi tien mu sse. Das & gegen 900 m hochgelegene Kloster am Ostberge ist über den Tempel Hwa ting sse (2 Stunden) von Tsiön yün tschiau aus in 6 Stunden, das Kloster des Westberges, 400 m, in 61% Stunden zu erreichen. i Beide Wege sind, da sie zum Teil in mit Geröll angefüllten Tälern - hinaufführen und ständig die prächtigsten Ausblicke auf das eg _ gewähren, gleich reizvoll. | Die Vegetation:ist besonders im Frühjahr, zur Zeit der Magnolien-, 3 wilden Pfirsich- und der aus unsern Parkanlagen w ohlbekannten Forsythia- NN ENT ae EN PIE ENEEN. von "unbekannten Wohltätern gestiftete Rasthäuser, häufig auch mit ausschank und Orangenverkauf, laden zu kurzem Aufenthalt ein. sien yün tschiau folgt der nordwestliche Weg Kalangs der Talsohle, ‚dann links auf einen Hobenrusken hinauf, auf - 64 | W. Limpricht. dessen Kamm er zunächst entlang läuft und ik dann am Rande eines 7 i Talkessels mit hohen Felsen und brausenden Wasserfällen dem völlig im Wald versteckten ummauerten Kloster Dung tien mu sse zuwendet. 4 Dieses Kloster liegt noch großartiger als das am Westberge, inmitten von hochstämmigem Bambus und Kryptomerien, die allerdings nicht die E riesigen Größenverhältnisse der Zedern am Westberge erreichen. e Der stets heiter lächelnde, liebenswürdige, noch jugendliche Abt aus | Szetschwan sorgte in trefflicher Weise für die ermüdeten Fremden: E Schalen mit Backwerk und Süßigkeiten, Tee, Becken voll glühender Holz- E kohlen werde dienstfertig herbeigeschleppt, eine Freundlichkeit, die um so dankbarer empfunden wurde, als damals, Anfang Februar, die Kloster- höfe noch fußtief von Schnee bedeckt waren, der erst im Mai von den Berg- kuppen verschwindet. Oberhalb des Klosters führen Steinstufen zum meist verlassenen Einsiedlertempelchen Föng tsching tai, weiter hinauf ein kaum erkennbarer, erbärmlich schlechter Steig zuerst durch Gestrüpp, dann durch Bambus, zuletzt durch Dornsträucher und Haselnußgestrüpp } und über Felsplatten i in 11, Stunden zum höchsten Punkt, den ein Heiligen schrein krönt. Die Aussicht ist vielleicht noch schöner ‚als die vom Westberge; das Gesichtsfeld reicht bis Hangtschou und den Tai hu; zahlreiche Ausläufer ziehen in der Richtung nach Yü hang, in Südosten tritt 3 . scharf das zackige Phönixgebirge, der Föng hwang schan, hervor und 3 weitere Bergketten verlieren sich im Süden und Südwesten. Die Aussicht ' nach Westen ist durch den Hsitien mu schan, die nach Norden 5 durch den Lung wang schan verdeckt, zu dem sich nach Nordwest, i durch eine niedere, vom Wege nach Mo gan schan überquerte Fi In sattelung geschieden, vom Dung tien mu schan der Gaoling hinzieht- Der Weg nach dem Kloster des Westberges, Hsi tien mu sse, führt von Tsien yün tschiau durch ein weites, mit zahllosen Ge ‚steinstrümmern angefülltes Tal am Bache entlang allmählich aufwärts. Inden Dörfern, deren Bewohner Fremde sehr selten zu Gesicht bekommen und die sich daher neugierig an solche herandrängen, herrscht die merk würdige Sitte, daß sich Männlein und Weiblein kleine, mit glühender Holzkohle gefüllte Körbehen an ihren Unterleib halten, und zwar die Männer nach vorn, die Frauen und Mädchen nach hinten. Nach Ansicht der Leute soll der ganze Körper wohltuend durchwärmt werden, went gerade diese Teile vor Kälte geschützt werden. Hinter diesen Dörfchen steigt das Tal noch ein kurzes Stück an; über _ einen niederen Sattel gelangt man dann in ein neues, liebliches, reich Me . wachsenes Tälchen mit einem farbenprächtigen Holztempel, dessen Nam ne Deneas tien ı mu schan also die Mitte zwischen beiden keı ichnet. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und] Ost-Tibets. 65 Das Ende dieses Tälchens bildet ein sanfter Paß mit einem kleinen, bewohnten Tempelchen, von dem Steinstufen durch prächtigen, haupt- sächlich aus Kiefern ‚und Spießtannen (C'unninghamia) bestehenden Wald erst ungefähr 100 m tief, dann eben in kurzer Zeit zu dem rechts in einem Neitenkessel in dem Dunkel uralter Kryptomerien ri = großen Kloster Hsi tien mu sse hinabgeleiten. E- Das Kloster liegt am Fuße des Hsi tien mu schan; unmittelbar hinter dem Kloster beginnt der Urwald. - Riesige Stämme von Kryptomeria, neben Eiben, Kiefern und anderen Nadelhölzern bilden den Hauptbestandteil: das Unterholz besteht vor- zugsweise aus niederem Bambus und Magnolien, zwischen denen schlüpfrige, feuchte, mit grünem Moos überwachsene Steinstufen am Rande des Tal- grundes steil emporführen. | 5 E- Einzelne kleinere Tempel und Einsiedlerbehausungen sind an den Hängen verstreut; abseits vom Wege liegt rechts Ping wu dung, links das „Löwenmaul‘“, Sche tseu kou, vor ihm ein Friedhof mit uralten Grabstätten Sitrhei Klosteräbte. 3 Das kleine Häuschen Sche tseu kou ruht unter einem ungeheuren | - ' überhängenden Felsblock eben wie in dem Rachen eines Löwen verborgen, ist also ein Höhlentempel. Bei dem 1200 m hohen Einsiedlertempel Kai schan lao dieng (alter Palast an der Bergöffnung) hört der Weg auf. Von hier zieht sich ein schmaler, von Wildschweinen ausgetretener Pfad _ über umgestürzte Urwaldriesen in etwas über einer Stunde zur Lao schan genannten Spitze empor, die, von Haselnußsträuchern umgeben, 5 _ einige Felsblöcke krönen. Etwas abseits in den Felsen steht wiederum ein kleiner Heiligenschrein. E - Die Höhe beträgt ungefähr 1520 m, also etwas mehr als die des Ost- berges, der, durch ein Tal getrennt, sich imONO erhebt. Nach Norden steht der Hsi tien mu schan durch einen etwas niedrigen Sattel in Verbindung mit dem Lung wang schan, einem etwas höheren, eben- falls von WSW nach ONO streichenden Zuge, dessen Nordhä Be der Mei tschi entquillt. i Aus der Tierwelt beherbergt das Gebirge Wildschweine, Wölfe, ' Leoparden und Ohrfasane: leider konnte ich auf letztere, der Scheu der Vögel wegen, nicht zum Schusse gelangen, doch scheinen diese Berghühner; der zahlreichen Losung nach, ziemlich häufig zu sein. Vom Kloster Hsi tien mu sse mit seinen 200 Mönchen geht auch ein direkter Weg nach den Klöstern des Ostberges in 6 Stunden. Man geht bis zu der kleinen Paßhöhe zurück, dann aber nicht rechts nach dem Tempel Dschung tien mu schan, sondern gerade aus in ein weites Tal mit zahlreichen Dörfern, immer vor Augen die zackigen Gipfel einer dem Dung tien mu schan vorgelagerten Bergzuges, über dessen = ‚ Fedde, Bepertorium specierum novarum. Beihett XIT. FÜR OPE TER E 66 W. Limpricht, rechten Abfall am Bergtuße entlang auf die Höhe des Leu guo ling, des Sechsländerpasses, dann wieder in ein Tal mit zahlreichen Wasser- fällen hinab zu dem ersten Kloster Dung tien mu sse; von diesem führt ein sehr steiler Weg auf den Rücken hinauf, in den der ee s von Tsien yün tschia u einmündet. = - Aus der Pflanzenwelt des Tien mu schan. Der Nadelwald des Tien mu schan-Gebiipee setzt sich in der Hauptsache aus Pinus Massoniana, Cephalotaxus Fortunei, Oryptomeria . japonica, Torreya nucifera und Thuja orientalis zusammen, das Unterholz bilden Phyllostachys- Arten, Magnolia conspicua, Daphniphyllum macro- podum, Litsea citrata, Lindera str ychnifolia, Spiraea prunifolia, Rubus corchorifolius und Thunbergi, Sabia japonica, Thea fraterna und der ‚stattlichere japonica, Eurya chinensis und japonica, Stachyurus chinensis, - Maesa japonica, Sı ymplocos setchuensis und Lonicera Standishü. An den Baumwurzeln, an freien Stellen am Fuße der Felsen im Walde breiten sich die Wedel von Woodwardia orientalis, Davallia bullata, Dryo- pteris lacerum, Polypodium lineare aus, gedeihen Selaginella Braunii und helvetica, Lycopodium clavatum und serratum, Arabis Stelleri, Daphne Grüningiana u.a. ! 2 Die obersten Höhenlagen der waldfreien Gipfel nimmt dichtes Ge strüpp ein, d ößt Cor ylus heterophylla und dornigen Brombeer- vuo sträuchern besteht: Blütenpflanzen konnte ich hier leider nicht aufnehmen, da zurzeit meiner Besuche die obersten Kamme noch fußtief von Schnee bedeckt waren, der erst Anfang. Mai abschmelzen soll. Reicher ist die Frühlingstlora an den Hängen und Bachufern der : Täler. Hier wachsen: Forsythia viridissima in größerer Anzahl, ferner Carex conica und Davwidi, Arisaema serratum var. Blumei, Iris ruthentca var. nana, Disporum sessile, Fritillaria vertieillata var. Thunbergü, Tulipa 'edulis, Chloranthus Fortunei, Loropetalum chinense, Rosen, Prunus _ persica, Potentilla Freyniana, Anemone baicalensis, Cardamine Lim- j prichtiana und Lithospermum Zollingeri. Daphne Grüningiana ist wohl der schönste Frühjahrsschmuck dieser Wälder. b) Die Berglandschaft südlich Ningpo. Der bedeutendste Handelsplatz an der Ostküste Mittel- Tschekiangs ist die Stadt Ningpo, neuerdings mit Hangtschou durch eine Eisen bahn verbunden. Täglich gegen Abend verläßt ein Dampfer Schanghai, der bei Tagesanbruch vor der Stadt festmacht, so daß Ningp® sehr bequem erreicht werden kann. Die Bevölkerung gilt als friedlich und r fleißig und junge Chinesen aus Ningpo werden mit Vorliebe von ni n: : aa Bi u in Dienste see Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 67 Die hier hergestellten Möbel mit eingelegten Elfenbeinschnitzereien bezeugen einen hohen Grad von Kunstsinn und werden nicht nur gern von vornehmen Chinesen, sondern auch von Fremden gekauft. In früheren Zeiten hat hier eine große arabische Kolonie bestanden und in der Tat zeigen die Gesichter der einheimischen Bevölkerung noch vielfach unverkennbare semitische Züge. - Ningpo liegt am Da kia kiang, 20 km vor seiner Mündung ins Meer bei Tschin hai: einzelne Forts schützen die Einfahrt, ebenso auch die Stadt Ting hai ting auf Tschusan, der größten Insel des gleich- namigen, der Mündung vorgelagerten Archipels. Ningpo, am Rande des Berglandes gelegen, besitzt eine reizende Umgebung und ist daher der Ausgangspunkt für Exkursionen und Reisen in das Innere dieser kleinsten, aber anmutigsten Provinz Chinas. Meine zwei Reisen in Mittel-Tschekiang galten dem Kloster Hsüe dou sse (April 1911) und dem heiligen Berge Tientai; auf dem _ Rückwege von letzterer Reise stattete ich auch den Inseln Tschusan und Putu einen kurzen Besuch ab (13. Februar bis 2. März 1912). Der Überlandwez von Hangtschou nach Ninzpo führt größten- teils durch reizlose Gegend an Kanälen entlang. g: Bei dem Vorort Nan shin tschiau setzen große Dschunken un- entgeltlich, wie oft in diesen Gegenden, über den breiten Tsien tang; Bretterstege und über das glatte, spiegelnde Watt gelegte Holzplanken führen zum festen Ufer, auf dem Dimme- den Kanälen entlang ziehen. Der Verkehr vollzieht sich größtenteils in Booten, langen schmalen, reich bemalten Fahrzeugen mit schwarzem Untergrunde; die Passagier- boote sind mit Tisch und Stühlen ausgestattet. £ Für die verschiedenen Gegenden Mittelchinas sind gerade die Sampans charakteristisch, so daß der Kundige aus der Form des Bootes und seiner Bemalung auch gleich seine Herkunft erkennen kann. Große stattliche Kampferbäume stehen bisweilen an den Kanal- ufern; reich verzierte, kunstvolle Witwenbögen und prächtige Tempel - lassen eine feinsinnige, wohlhabende Bevölkerung vermuten, der die Seiden- zucht wohl einträglichen Gewinn abwirft. _ Einzelne Bergzüge erscheinen zur Rechten, späterhin auch zur Linken; dann nähert sich die durch ihren Wein in ganz China berühmte Stadt Schao hsing, die als der Mittelpunkt der hiesigen Seidenindustrie gilt. In den engen, düsteren Straßen wird sehr viel billiger europäischer Schund, durch japanische Kaufleute eingeführt, feilgeboten, Seidenläden sieht man dagegen wenig, da wohl die Seide nach Hangtschou oder Ningpo für Schanghai abgeführt wird. 2 An Dung hai an den Ufern eines kleinen Sees und Dung Ben ee vorbeiflutend, endet der Kanal in Tsang huo; eine kurze Wanderung ö ist es mehr in Vergessenheit geraten. ‚stellung der Hölle, die Belohnungen und doppelt so viel Bestrafungen . der gehörnten und geschwänzten, rot bemalten Teufel harren; im letzten rauchgefäße, in die stets drei Stäbchen gesteckt werden; von der Decke auch die mit kurzem Holzgriff versehenen Schellen, sowie Holz-Gonge _ stattfindenden Andachten einzunehmen hat, und es gewährt einen feier- zum Gottesdienst schreitet. 68 W. Limpricht durch ebene, reizlose Gegend bringt die Reisenden nach dem Dorfe Bai. kwan und damit an das Ufer des Yau kiang und von Yü yau ein kleiner Dampfer durch liebliche Hügelgegend nach Ni ingpo. i Das Kloster Hsüe dou sse, Schneelochtempel, von den Fremden allgemein „Snowy valley‘ genannt, liegt südwestlich von Ningpo inmitten einer reizenden, üppig bewachsenen Bergwelt und war"dahe, namentlich in früheren Jahren, ein viel begehrter Ausflugsort. Heute e Schroffe, rötliche Sandsteinfelsen, über die brausende Wasserfälle in tiefgründige Schluchten hinabdonnern, sanfte Kuppen, aber auch zackige Rücken, bis zur Spitze bewaldet, umgeben allseitig die weiten Tempel- anlagen, zu denen gut gehaltene, mit Steinplatten belegte Wege allmählich &. emporführen. Das Kloster ist, wie die meisten buddhistischen Tempel, viereckig PERDegt und von einer hohen Mauer umgeben, die ein Eingang- tor freiläßt. Das Innere zerfällt in drei, durch Hallen voneinander getrennte Höfe, deren Seiten von Wohnräumen und Speichern eingenommen werden. In der Vorhalle stehen die grimmig und finster dreinblickenden Tempelwächter, aus Ton hergestellt und bunt bemalt, dann folgt die Dar- im Jenseits, in derb realistischer und grotesker Weise die fürchterlichen Martern versinnbildlichend, deren der Sünder nach dem Tode seitens Haupttempel, umgeben von der Schar der 500 Lohan, der Jünger, thront einsam Buddha, auf erhöhter Lotusblume sitzend; auch die Kwan yin, die Göttin der Re und Bifreiene Gottesmutter, findet in diesem Allerheiligsten ihren P Auf dem Altare vor stehen Opfergaben, Leuchter und Weih- hängt die ewige Lampe und gestickte, seidene Kirchenfahnen herab; und andere Kultusgegenstände sind hier aufgestellt Flache Kissen für die amtierenden Mönche bezeichnen jedem die Stelle, die er bei den mehrere Male am Tage, selbst vor Tagesanbruch lichen Anblick, wenn noch zu nachtschlafener Zeit unter Gongschlägen, Papierlaternen in der Hand, ‚andächtig au die Mönchsprozession aus us sse + leicht zu x erreichen. >> Heiau miao benutzt } das B. y Hügeln i in “ls Stunden 2 dem das Kater eingebettet est. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 69 Der herrschende Baum ist auch hier neben Cunninghamia lanceolata Pinus Massoniana,; die Hänge bekleidet Rhododendron indicum, Mariesit und sinense, Rhaphiolepis indica, wintergrüne Eichen und Kastanien, Smilax, Akebia quinata, Wistaria chinensis, Spiraea chinensis, Exochorda racemosa, Loropetalum chinense und Symplocos caudata; von Krautpflanzen blühen im zeitigen Frühling: Ranunculus acer, Delphinium anthriscifolium, Cardamine Limprichtiana, die gelbe Corydalis Wilfordi und die rote Ü. incisa, Viola philippica subsp. malesica, Polygala sibirica, Ajuga gene- vensis, Mazus rugosus, ebenfalls sehr häufig Isopyrum adozxoides, Astra- — galus sinious, Monochasma Sheareri und Bidens pilosa; Gentiana Thun- bergüi, an Berglehnen unter Bambus, sowie Cephalanthera Raymondiae, Oymbidium pseudovirens — häufig in Tempeln und Häusern auch als Topfpflanze gehalten — erscheinen seltener, und das eigenartige, an Pinguicula erinnernde, blaublühende Amitostigma Pinguicula, das bisher nur um Ningpo gefunden wurde, scheint auf die Felshänge im Tale des großen Wasserfalls beschränkt zu sein. Ich habe diese seltene Orchidee wenigstens nur hier in einigen Exemplaren feststellen können, wo sie in feuchten Felsspalten wuchs. Die Ferienzeit zu Chinesisch-Neujahr 1912 war im Anschluß an die Reise nach dem Tien mu schan einem Besuche des heiligen Berges Tientai bestimmt. Obwohl es in diesen Festtagen, während deren bei den rastlosen Chinesen alle Arbeit ruht, schwer hält, die für den Transport des not- wendigsten Gepäcks erforderlichen Kulis aufzutreiben, gelang es mir schließlich doch, und ich bestieg um die Mittagszeit des 16. Februar den Sampan, um nach dem südlich von Ningpo gelegenen Fung huo hin- = zusteuern. Da der Laodah, der Bootsführer, in der Gegend offenbar nicht Bescheid wußte, verließ ich in Sche dsia du den Sampan und - wanderte am Fuße niederer Hügelreihen über mehrere kleine Dörfer nach dem größeren Dorf Kiang kou tschiau (Flußmündungsbrücke) ' an der Vereinigung der beiden Arme des Yung kiang. Die den Fluß überspannende Holzbrücke stand mir vom vorhergehenden Jahre noch in Erinnerung, denn der nördlichere Arm fließt an Hsiau' miao vorbei, . von dem aus ich das Kloster Hsüe dou sse besucht hatte; am südlicheren Arm liegt die Stadt Fung huo. Zwischen niederen, mit Buschwerk bewachsenen Hisla führte der 70 W. Limprieht. der am Tien mu schan erst die Knospen angesetzt hatte, wie über- haupt die Vegetation hier schon bedeutend weiter entwickelt war und die Hügel eine subtropische Fülle von Gewächsen aufwiesen. Hinter Lao yan (La nai) erklomm der Weg den steilen Abhang eines Rückens und senkte sich dann in ein Tal hinab, das nach Süden über Gao sche und Bai schi do hinab und wieder auf einen Paß, Sanschu ling (Drei-Wälder-Paß) hinaufführte. Nun reihte sich Welle an Welle, die unser südlich laufender Weg bei den Dörfchen Nan hai sse (Süd-Meer) und Schiang yan schan (duftiges Auge) überwand und dann in das größere Dorf Dschang yang tschwang (langes Meerdorf) einmündete. Die kurze Rast, die ich hier, um auf die Träger zu warten, auf der uralten, hochgew ölbten Brücke vor dem Orte machen mußte, verursachte einen ungeheuren Menschenautlauf, aus dessen Mitte sich ein englisch sprechender Kaufmann aus Schanghai, der des Teeeinkaufs wegen hier weilte, loslöste, um Neuigkeiten zu erfahren. Die Hauptfrage war die, ob . die verhaßten Mandschus endlich abgedankt hätten. Auf meine bejahende _ Antwort ein aufatmendes ‚‚all right‘, und freudig erregt, teilte er seinen begierig lauschenden Landsleuten die frohe Botschaft mit. Weiter ging es in dem entzückenden Tale, abgeschlossen von dem Massiv ‚eines höheren Berges, auf schöner breiter Straße nach Scheng kin (Goldgebären), vor dem eine lange, vielbogige Steinbrücke über einen klaren, rauschenden, nach Osten fließenden Fluß setzt. Vor der Brücke liegt das Kloster Tsung tsing, in dem ich über- nachtete, um Muße zu haben, die Prozessionen zu betrachten, die i in diesen Festtagen mächtige, hohle Papierdrachen unter Musikbegleitung in den Tempel tragen, in dessen Räucherofen sie schließlich verbrannt werden. - Diese Drachen sind ein Symbol des Winters, dessen Macht nun end- lich gebrochen ist, und das Verbrennen des Drachens gilt demgemäß als der Gipfelpunkt des Volksfestes. Außerdem gibt es noch ein Frauenkloster in Schen kin (djin), von dessen Besuch ich aber Abstand nahm, weil gerade zu Neujahr leicht die Bevölkerung zu ı Ausschreitungen, die sich dann zuerst gegen Fremde richten, neigt. Ge Hier verließ ich die nach Na hai führende Straße und zog mit meiner kleinen Karawane flußaufwärts nach Westen, verließ den Fluß und bog nach Süden ab. 3 Dieser Talweg, auf dem uns zahlreiche, mit Papier beladene Kulis | begegneten, führte zur Paßhöhe Schan hwang ling (Paß des gelben Berges), 320 m, hinauf und wieder nach Lung gung (Drachenfürst) "hinab. Westlich hinter dem nächsten Bergrücken, den wir im Dung lin ; (alles u 270 m, ee A ge im Talessel Ma Sa Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 2 (Pferdesattel). An tiefgefurchten, zerrissenen, von Feuer geschwärzten Talfurchen vorbei mußte der Talkesselrand im nun schon 680 m hohen Tschia sching ling (Paß auf dem man ‚die Sterne pfücken‘ kann), erkommen werden. Der Saumpfad zog sich noch eine halbe Stunde am Rande des. Bergkessels entlang, senkte sich dann erst ins Tal hinab, in dem kurz vor dem Dorfe Da dung (große Höhle) rechts in einem Seiten- tälehen das einsame Kloster Tschen schen sse liegt. » Am folgenden Morgen folgte unsere Karawane zunächst dem Haupt- tale bis Da dung, bog dann in diesem Dorfe rechts in ein nordwestlich hinaufziehendes, reich bewaldetes Hochtal ein, das ein Bergrücken ab- schließt. Von der Paßhöhe Ma li ling, 715 m, führte der Weg, stets die flache Kuppe des Tien tai vor Augen, an den Abhängen entlang und schließlich nach Dschung yang dung, einem armen, idyllisch am Bergwasser gelegenen Dörfchen, bei dem in viereckigen, gemauerten Behältern Bambus zwecks Papierbereitung in Wasser geweicht wird. E: . Im weiteren Verlauf des engen Tales erhebt sich der Weg zu einer kleinen Steigung, deren Höhe eine hübsche Aussicht auf die umliegenden, reich mit Bambus bewachsenen Bergkämme bietet und senkt sich später zum Dorfe Wo fang hinab. Wenige Schritte dahinter steht das kleine, ärmliche Frauenkloster, Da dung sse (Gleichberechtigungstempel), in dem von Richthofen seinerzeit genächtigt hatte. Unsere Reiseroute 3 E traf hier mit der des großen Forschers zusammen, der von Hsüe do E “ aus seinen Marsch nach dem Tien tai angetreten hatte. 3 Eine Viertelstunde später durcheilten wir das Dorf Dschang scha (Langer Sand) und stiegen, immer am Wasser, zuerst durch prächtigen, aber jungen Wald, dann in einem ‘öden, mit Granitgesteinstrümmern ‚angefüllten Hochtal auf’ die Höhe des Bai schu ling, des Zypressen- . passes, 1050 m, von der nur noch eine kurze Steigung auf die Kuppe des Tien tai (Himmelsaltar) führt. Der den Paß kreuzende Steig geleitet langsam über zahlreiche Tempelchen nach dem ee Hwa ding sse (hübsche Laube) abwärts (880 m). Hier wurde uns in dem Neubau ein sauberes, geräumiges Zimmer angewiesen. Vor ‚JJahresfrist hatte kambch ein Riesenbrand die alten Klosteranlagen vernichtet. Der nächste Tag (21. Fahren) galt der Besteigung der drei Spitzen. Vor Sonnenaufgang verließ ich allein das gastliche Kloster und : ‚ging zuerst auf demselben Wege zurück, dann bei ‚einigen. Häuschen. links a Er u sse das zum Schutz Een AR rasenden Stürme mit einer | hohen Mauer nn geben ist. hinauf zu der Einsiedlerbehausung auf dem Tientai-Gipfel, 1130 m, r a 72 W. Limpricht, Das Nebelmeer, das am frühen Morgen die Ben verhüllte, begann sich zu zerstreuen und so zeigte sich im Südosten ein vielleicht _ . noch etwas höherer Gebirgsstock, sonst war das Tien tai- Massiv. die höchste Erhebung im gesamten Gesichtsfelde. Im nahen Osten und Nordosten erheben sich noch zwei weitere, annähernd gleichhohe Gipfel; zwischen der östlichen Kuppe und meinen Standort blickte ich auf den nur 80 m tieferen Bai schu (yang kang)ling, über den der gestrige Weg geführt hatte. : Um diese Gipfel auch noch kennen zu lernen, verließ ich das Einsiedler- tempelchen, dessen Umwallungsmauer die schon von Richthofen er- wähnte Inschrift trägt „Himmel und Erde sind eins“ ‚ stieg zum Zypressen- paß hinab und östlich an dem steilen Südabhang unter der Spitze auf den Kamm und auf diesem bis zur 1140 m betragenden Höhe des Nordost- ‚gipfels. ; Nach Nordost stürzte das Gebirge fast senkrecht ab. Von Blüten- pflanzen war der frühen .J BITBERN wegen auf der kurzen Grasnarbe noch nichts zu bemerken. Auf dem Rückw ege erstieg ich auch noch die mittlere, 1150 m ee ‚Spitze, auf der zahlreiche Granitblöcke umherlagen. Danach besteht also der Tientai aus drei Gipfeln, von denen der _ mittlere der höchste ist. Er ist mit dem westlichen, vom Einsiedlerhäuschen. _ gekrönten, ‚durch den Zypressenpaß verbunden, ebenso durch einen nicht viel niedrigeren Rücken mit dem Nordostgipfel. Zwischen dem Haupt- und Nor ordostgipfel zieht sich ein kurzes Hochtal hinab, das in das Tal . vor dem Zypressenpaß einmündet. Der Abstieg von Hwa ding sse brachte uns halbrechts durch reich ' mit Bambus bewachsene Täler und verschiedene niedere Rücken, den f Ausläufern des Gebirgsstockes, zu der kleinen Pagode, die die Ver _ brennungsstelle von Tsi kai, dem Gründer der sogenannten Tien-tai- Schule bezeichnet. Links im Tale liegt in idyllischer Lage das Kloster Gao; ming sse, in dem noch Bettelschale und Mantel zur Erinnerung 1 bi srühmten | buddhistischen Heiligen aufbewahrt werden. Das ührte nach der Stadt Tien tai. PR Doch lag mir an dem Besuche dieser ihrer Fremdenfeindlichkeit & wegen übel berüchtigten Stadt nichts und ich wollte so schnell als möglich ‚den nach Tai tschou fu fließenden Fluß, erreichen. Daher wandten wir uns nach links, nach Südosten. Plötzlich stürzte ; la: letzte ‚Rücken sehr steil i in ein a Felsental hinab, zu dessen Soh ; zahllose, Y ing en Dieser Absturz dürfte wohl air en Parks als senkrecht auf- : ae 1 en Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 73 Zahlreiche, zerlumpte Mönche begegneten uns. Einer lag scheinbar 2 schwerkrank am Boden. In seinen schmutzigen Kleiderfetzen krochen die Läuse. Mitleidig flößte ich ihm etwas Kognak ein, aber ohne Erfolg! Doch einige Silbermünzen brachten ihn ganz plötzlich auf die Beine. Das Ganze war also, wie auch meine Chinesen hinterher bestätigten, 3 nur ein Bettlermanöver gewesen, vielleicht hat er mich auch, des Gewehres wegen, für einen Räuber gehalten, deren es ja in diesen entlegenen Berg- gegenden eine Unzahl gibt. Das enge, wildromantische Felsendefile, in dessem Grunde.ein Bach floß, öffnete sich zu einem großen Tale. Hier liegt in der Nähe einer alten, doch noch ziemlich gut erhaltenen Pagode, inmitten uralter Kampfer- bäume, rings umgeben von Wald, das stattliche Kloster G uo tsching sse. Der üppigen Vegetation und der herrlichen Lage wegen blieb ich hier, obwohl es noch zeitiger Nachmittag war, zur Nacht und konnte daher noch die Umgebung botanisch durchsuchen. Außer Kampferbäumen (Cinnamomum Camphora) bemerkt man hier hochragende, prächtige Zypressen (Cupressus funebris), den Boden | bedecken Unmassen von Farnen, am häufigsten Polystichum. falcatum, Di- plazium lanceum und Polypodium lineare, Gleiehenia linearis und Lygodium - japonicum, an den Felsen sitzen Unmengen der in ganz China gemeinen, Br ts -hou fu. Die fremdenfeindliche, etwas unsaubere Stadt liegt malerisch _ Dr m uße eines Hügels, dessen Doppelspitzen Fe krönen. er a trocken kugelig zusammengerollten Selaginella involvens, von Blüten- pflanzen konnte ich nur eine Carex, Tulipa edulis, Cor ydalis incisa, Ra- nunculus Polii, Plectronia parvifolia, Eurya japonica und T'hea fraterna einsammeln. Nach nur einstündigem Marsche erreichten wir in der Frühe des nächsten Morgens (23. Februar) den kleinen Ort Tien tai yü. Die Hoffnung, hier einen S ampan oder auch nur ein Bambusfloß zur Weiter- fahrt nach Tai tschou fu zu finden, wurde zunichte, da die Tiefe des Flüßchens selbst für letztere zu gering war. Daher mußte weiter marschiert w erden und das steinige Flußbett führte durch außerordentlich w ild- teiche Gegend (Gänse, Enten, Haselhühner und Tauben) mit einer Ab- weichung vom Flußbett über Tao hoa eg bei Tai lin (Urwald) wieder an diesen zurück. Hier begann die Schiffahrt und auf dem stromschnellenreichen Fluß zwischen nahe an das Ufer herantretenden, reich bewaldeten, zackigen Bergrücken schoß das Boot, geschickt gelenkt, über die zischenden Wasser rauschend bergab. Die wildschöne Fahrt endete nachts an ie Schiffsbrücke in Tai agoden age ein großes. ee '® . Hügel unmittelbar neben der Stadt liegenden Tempels Dung yün gung liebenswürdige Aufnahme und so konnte ich den höchsten Berg der Insel "frohen Eindruck. der japanischen Inselwelt aufkommen. Man sieht deut- hatte, das jetzt von zahlreichen Kanälen durchschnitten, hauptsächlich Er der Provinz Kiangsu bei Sutschou, lag nahe. Auf dieselbe Weise Putu, dem östlichsten der vier Hauptheiligtümer des Buddhismus in diese Wege, die Brandung des Stillen, an das Ostgestade donnernden wohlriechenden Daphne odora die Fremden begrüßen und — anbetteln, die üppige Gartenflora mit ihren prachtvollen Kamelien machen Putu ; neuerdings zu einem Erholungsort für die Fremden von Schanghai, der immer mehr an Beliebtheit gewinnt und sich in absehbarer Zeit wohl = zu einem ‚Seebade entwickeln wird, das. Pe tai ho im ne von er 7A BEN FET W. Limpricht. Stadtmauer ließ auch eine stattliche Missionsschule erkennen, die aber der Unruhen wegen geschlossen war und leer stand. Ein kleiner Dampfer brachte mich nach Hai men ans Meer. Diese über 3 Stunden währende Dampferfahrt durch die an Norwegens Fjorde erinnernde Landschaft ist ungemein reizvoll. Nach einem Frühspaziergang auf die Pagodenhügel bei der Stadt Hai men (See-Tor) erschien ein nach Schanghai bestimmter chinesischer Dampfer, der vorher bei Ting hai ting auf Tschusan landen wollte. Um auch noch diese und ihre Nachbarinsel Putu zu sehen, vertraute ich mich diesem rettungsbootlosen Dampfer an, der auch wirklich ohne Unfall am nächsten Tage bei Ting hai ting vor Anker ging. Zum Nachtquartier fand ich bei dem einzigen Mönch des auf einem besteigen und von seiner ungefähr 450 m hohen Kuppe einen Überblick über die Inselgruppe, die in der Politik Deutschlands einmal dazu be- stimmt war, im fernen Osten als Kriegshafen zu dienen, gewinnen. Der Archipel erinnert ungemein an die japanische Binnenlandsee, nur fehlt ihm das blaue Wasser: die trüben, gelben Fluten-lassen nicht den heiteren lich, wie im Laufe der Zeit sich zwischen den Bergzügen Land angeschwemmt der Reiskultur dient. Ein Vergleich mit dem Tai hu, dem „großen See“ mag früher vielleicht das Alluvialland von Tschinkiang bis nach Schanghai entstanden sein. An den Berglehnen ziehen sich Teeplantagen hinauf, zwischen denen ich einige Pflanzen sammelte. Ich bemerkte: Carex Davidi var. ascocentra, Cerastium caespitosum, Viola grypoceras und philippica subsp. malesica, Daphne Genkwa, Symplocos caudata und überall Potentilla discolor. Ein kleiner 'Dampfer brachte mich noch auf die heilige Tempelinsel China; doch ist die Insel zu bekannt, um darüber zu berichten. Reizende Spazierwege geleiten auf die höchste, ungefähr 250 m messende Spitze: Ozeans, die reizenden Tempelchen, in denen Mönche mit Sträußen der Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Öst-Tibets. 75 im Süden zu ersetzen und vollauf zu überflügeln, nur zu berechtigt er- scheint. : ; Auf Putu sammelte ich nur: Arisaema serralum var. Blumei, Nar- 4 eissus Tazetta var. chinensis, eine Corydalis, Viola grypoceras und phi- lippiea subsp. malesica, Thea fraterna und japonica, Eurya japonica, Daphne odora, Thyrocarpus Sampsoni, Lamium album und Aster hispidus. a a E; B; E: c) Min- Tal und Baita schan in Fukien. E:, Angeregt durch die begeisterten Schilderungen Robert Fortunes #2 widmete ich die vierwöchigen Ferien zu Chinesisch-Neujahr 1913 den Grenzgebirgen zwischen Fukien und Kianghsi. Das nähere Ziel, die Ketten zwischen den zwei Hauptquellarmen des Min, des „Yün ling‘, 3 der deutschen Generalstabskarte, war um so verlockender, als diese Sg Bergwelt erst zweimal, von Robert Fortune und Pater Armand E David, 1849 und 1873, durchquert war und beide Sammler Bergspitzen nieht erstiegen hatten. E Nach zweitägiger Fahrt von Schanghai stoppte der Dampfer in Morgenfrühe des 21. Januar vor der Pagodenreede, dem Seehafen Futschou fu, der Hauptstadt der Provinz Fukien (Fokien). Kleine Dampfboote bringen die Reisenden an dem malerischen Ku schan oder Trommelberg vorbei nach der Stadt, in der außer E Missionaren und Konsulatsbeamten nur wenige andere Fremde, meistens Teekaufleute, leben. E Noch am selben Abend fuhr mich und meinen Boy ein Sampan nach E der Hangschan-Brücke, von der am nächsten Morgen ein kleiner, "- schmieriger, drückend vollbesetzter Dampfer den Minfluß bis Schuikou (Wassermündung) hinaufsteuerte. Die Weiterfahrt auf dem stromschnellen- reichen, reißenden Min erfolgt in schmalen niedrigen, leicht lenkbaren Booten oder in großen Dschunken, bei denen der Steuermann auf hoch- ragendem Aufbau die Fahrtrichtung weithin übersehen kann. Bald hinter Schui kou beginnen die Stromschnellen, zahlreiche, ‚große Felsblöcke engen das Flußbett ein und mühsam muß das Boot durch die Strudel gestoßen oder an den Felsblöcken entlang am Seil ge- ‚zogen werden. Bergzüge von 400-500 m Höhe begleiten beiderseits die Ufer, am linken führt die -Telegraphenstraße entlang, die sich in Yen ping fu gabelt, nordwärts durch Tschekiang nach Hang tschou und westlich durch Kianghsi nach Kiukiang am Yang tse führt. > Reges Vogelleben herrschte jetzt, zur Zeit des Vogelzuges, auf dem Fluß; wilde Kormorane, Enten, Gänse und nordische Säger (Merganser) gab es in Unmassen, ebenso wie die kleinen, blauen und großen, grauen Eisvögel. ne = | = von dem . morgens erst die Schnee- und Reifdecke entfernt werden mußte, dem Lauf des Min auf der schmaleren Straße nach den Wu yi scha! : 76 W. Limpricht. Über Kwang tien kam das Boot bis zum Abend nur nach Tsang dou kou, 15 Li vor dem Städtchen Tsing hung. Am folgenden Tage ging ich stundenlang am linken wie am rechten Flußufer entlang, um zu botanisieren und schoß von den das Ufer begleitenden Bäumen die gerade rotblühenden Misteln (Zoranthus Limprichtii) herunter, eine der ersten hier blühenden Frühlingspflanzen. | Erst der dritte Reisetag brachte uns richtig ans Ziel, dem reizend. an der Vereinigung der beiden Hauptarme des Minstromes gelegenen Yen ping fu (Yan ping). e Um nicht die Gastfreundschaft der Missionare in den hochgelegenen Stationshäusern in Anspruch zu nehmen, quartierten wir uns in einem chinesischen Hotel ein, froh, den harten Boden des kalten, zugigen Bootes, _ mit der Pritsche i in dem wackeligen, verräucherten Holzbau vertauschen : zu können. Das Gepäck wurde nun einem neuen Sampan anvertraut und wir wanderten zu Fuß am nördlichen Arm hinauf. Da das Boot nur sehr langsam vorwärts kam, konnten wir erst in der Morgenfrühe des 28. Januar "unseren Einzug in die Stadt Kien ning fu halten. Leider verzögerte sich die Weiterreise. Denn selbst für hohen Tage- zu gewinnen. Das Neujahrsfest stand ja bevor, aber ohne Träger wäre an eine I der Reise nicht zu denken gewesen. = Es blieb daher nichts übrig, als die Hilfe des höchsten Beamten der Stadt in Anspruch zu nehmen, dem es nach einigen Stunden auch wirklich a durch en gelang, vier durch Opiumgenuß heruntergekommen® ER: en. aufzutreiben. Doch war schon zu viel Zeit verstrichen und x ins nistu ‚er Wanderung mußte in Hsü tun tse das Nacht- nn quartier bezogen werden. ee Der Weg zog nun ständig am rechten Minufer entlang und brachte“ % vi rließ uns ie Te traße, die im Nan pu ki- Tale an die Grenze der drei Provinzen Pukieh, Kianghsi und Tschekiang 'hinaufzieht und nach Überwindung der Wasserscheide im Ki mi ling ins Tal des Tsien tang und nach Hangtschou absteigt. Wir folgter ir Er bei Tsehung an hsien nordwestlich weiter. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und}Ost-Tibets, 73 Den großen Bogen des Min schnitt der Weg hinter Tsiang kou ab und führte durch reich mit Kiefern und Spießtannen bewachsene Hügel- landschaft inmitten von Bambushainen und üppiger Strauchvegetation über die Dörfer Fung po, Hwang du und Hsi gö teing nach Hsien dieng (Geisterhaus). = % b: Ein weitgereister, chinesischer Händler verriet uns den Weiterweg nach den hohen Gebirgen um die Minquellen. Ohne Kung kwan zu berühren, müßten wir hier. die nach dem Wu yi sehan führende Straße _ verlassen und uns westlich nach Hsing tsun wenden. 4 Hsing tsun betraten wir durch ein prächtiges Tor schon nach drei - Stunden. | E- Die Anhöhen unmittelbar bei dem Ort lassen die noch fernen nord- westlichen Berge erkennen, zeigen im Vordergrunde den ihnen ent- quellenden Minfluß und schroffe, dolomitenähnliche Klippen i in nächster Nähe des Städtchens. £ Da beabsichtigt war, wieder nach Hsing tsun NS ; konnten die Kulis bis auf den einen, der sich nicht zurückschicken lassen wollte, abgelohnt und mit Boy, einem Kuli für Rucksack und Pflanzen- presse, sowie einem Führer brach ich am 1. Februar für die auf zwei bis drei Tage berechnete Exkursion nach dem Bai ta schan auf, der hier allgemein für den höchsten Berg der ganzen Gegend galt. In wenigen Minuten war der Min erreicht. Eine Schiffbrücke leitete zu dem Dörfchen am anderen Ufer hinüber; doch wir überschritten diese Brücke nicht, sondern folgten dem rechten Ufer des nun recht seichten usses. Einige größere, an der Brücke liegende Sampans verrieten die hier beginnende Schiffbarkeit des Flusses. Weiter stromauf kann der Verkehr nur noch ein kurzes Stück durch Bambusflöße aufrecht er- halten werden. Die Bäume am Ufer sind in dieser Gegend bis hoch hinauf von Farnen, . Driymaria Fortunei, übersät, die epiphytisch wachsend, Stamm und Äste ' völlig in Grün hüllen. Sicherlich werden auch in späterer Jahreszeit ‚Orchideen an derartigen Stellen zu finden sein. Nach ungefähr 1!/, Stunden verschwand der Min rechts in einem engen Tale zwischen hohen Felswänden, in der Richtung nach Tung mu kwan, und wir wandten uns einem von links kommenden Seitenflüßchen zu, ' an dem bald Tsau töng, das letzte Dörfchen des Tales lag. Die Landschaft wurde nun großartig. Immer deutlicher traten die F ormen des vor uns liegenden Bergrückens hervor, die terrassierten Reis- felder zeigten sich nur noch um vereinzelte Gehöfte. E da: dem enger werdenden Tale hörten auch diese auf und hoch- täm ee es : une, eg mit Spießtannen vermengt, trat Br; $ % en ® e) ge = = * 2 A ae Ve De A A Be Fe Aa a a Zee 78 W. Limpricht. seine Alleinherrschaft an, um höher hinauf dem aus Kiefern und Spieß- tannen bestehenden Nadelwald zu weichen. Der schmale Pfad kletterte durch den Urwald bis zur Höhe eines kleinen Plateaus hinauf und führte in den Grund des vom Bäi ta schan abgeschlossenen Talkessels hinab. Hier standen die wenigen Häuschen des Gebirgsdörfchens Hsing pöng, der letzten Siedlung vor den Berg- klöstern. Bei dem einsamen, kleinen, taoistischen Tempel Schuo tse kang beginnt der eigentliche, beschwerliche Anstieg auf den Rand des Talkessels. Eine schier unendliche Anzahl von Steinstufen, zwischen denen ab und zu kleiner, hellblauer Enzian blühte, führte ohne Unter- brechung auf die Kammhöhe, die der Weg in einem tiefen Einschnitt durchbricht. Auf Stufen steigt man noch wenig Minuten auf der anderen Seite hinab und steht dann vor dem stimmungsvoll unter alten Kryptomerien versteckten, ebenfalls taoistischen Kloster Bai ta schan!). Der im Ortsdialekt Buo ta san ausgesprochene Name bedeutet „weißer Pagoden- oder Gipfelberg‘‘, eine Pagode ist aber weder beim Kloster noch auf der Bergkuppe vorhanden. Von dem Abt und den etwa 20 Mönchen freundlich aufgenommen, wies man mir sogleich ein Zimmer an, das sogar mit Bettgestellen und '- leider stark insektenhaltigen — Bettdecken ausgestattet war. Doch fühlte ich mich in diesem Zimmerchen immerhin noch behaglicher als in den Räumen der Dorfgasthäuser. Denn überall in der Provinz der „glück- lichen Gründung“, Fukien, sind die Fremdenzimmer der Gasthöfe nur schmutzige, finstere Löcher, in denen dicht nebeneinander gelegte Holz- pritschen auf schmalen Gestellen, mit von Wanzen, Tausendfüßern, Skorpionen und Flöhen wimmelnden Bambusmatten die Schlafbetten darstellen. Und als besondere Freude nach der angenehm verbrachten Nacht empfindet es der Reisende, wenn am Morgen kein Kuli zu erblicken ist, sondern diese würdigen Reisegenossen erst mit Hilfe des eigenen Dieners und des Ortspolizisten aus den hier zu Lande noch geduldeten Opiumspelunken herausgejagt werden müssen. : Aber ohne seine zwei Pfeifchen morgens, mittags und abends ist kein Kuli zum Weitermarsch zu bewegen, wohl auch dazu unfähig. Der Abt, seit 25 Jahren im Kloster, hatte noch nie einen Europäer gesehen und versicherte mir wiederholt, daß auch noch nie ein solcher im Kloster oder auf der Bergspitze iin wäre. Der Kartenname „Yün ling‘ war auch ih fuhrich auch, daß der Name Wuyi schan (Bohea Hills) : nur für die niederen Hügel des Teedistrikts um Fr an hsien gebraucht wurde. Somit hat also Bratwehmeid®f 1) Auch Pe tasan geschricben. ge RT = Si, Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Öst-Tibets. 79 recht mit seiner Vermutung, daß Fortune den Namen Wu yi schan versehentlich auch auf die hohen Gebirge an den Grenzen der Provinzen Fukien und Kianghsi übertragen hat. Der 2. Februar gilt der Spitzenbesteigung. Die wenigen Stufen bis zur Kammhöhe hatte ich rasch zurückgelegt und wanderte nun den Rücken entlang. Zunächst noch durch Wald, dann zwischen Felsblöcken und zuletzt über Felsen gehend stand ich in einer halben Stunde vor dem würfelförmigen, steinernen Tempel, der kurz vor der Spitze am Rande des jähen Ostabsturzes erbaut ist. Behauene Granitquadern lagen umher, ein steinerner, runder Tisch stand vor dem Eingang und ließ den Eindruck aufkommen, daß hier einmal eine größere Tempelanlage gestanden hatte. Jetzt wohnte niemand hier. Schon hier war die Aussicht herilich und rechtfertigte vollauf die so passende Inschrift am Tempelchen „Buo ta tung tien“ (Buota = Himmelsgewölbe). Eine Viertelstunde ist es noch bis zum höchsten Punkt, der ungefähr 1700 m erreicht. ; Trotz der frühen ‚Jahreszeit lag keine Spur von Schnee (Temperatur +4° 0), der sich nur noch zwischen den Steinstufen weiter unten im Waldesschatten stellenweise erhalten hatte, selbst zwergiger Baumwuchs fehlte, nur kaum meterhohes Gras überzog die Berghänge, zwischen dem noch keine Blütenpflanze ihre Knospen erschlossen hatte. Um so prachtvoller war die Aussicht; soweit das Auge blickte, ringsum Bergland, nur im fernsten Nordwesten schimmerte der Po yang-See herüber. Zusammenhängende Ketten gab es nirgends, das ganze Panorama war in einzelne Bergstöcke aufgelöst. Der isolierte Kamm des Bai ta schan verlief in der Richtung der sinischen Ketten, also von SSW nach NNO. Das Kloster grüßte von Südost herauf, lag daher auf der Südwestseite des Querriegels, der den Hauptzug mit seiner viel niedrigeren südöstlichen Parallelkette, an der unser Anmarsch entlang geführt hatte, verband. Annähernd gleich- hohe Berge waren im Norden und Nordnordwesten zu erkennen; alle übrigen Berge waren erheblich niedriger. Im ONO schimmerte das Silber- band des Minflusses, der aus den nördlichen Gebirgen, von Tung mu kwan her, zu kommen schien. Meine Hoffnung, eine lange Kammwanderung an der Provinz- grenze unternehmen zu können, war also zunichte und ich mußte durch das Hügelland nach Schao wu fu zu gelangen versuchen. Noch am späten Abend desselben Tages trafen wir wieder in Hsing tsun ein. Ich beabsichtigte nach dem von David besuchten Kw ang tsö zu reisen, um kai dortigen, ne 3000 m hohen Gipfel zu besteigen, so A he W, Limpricht. hörte aber im Gasthause, daß ich nur über Schao wu fu dahin gelaugen könnte. Von Schao wu fu bis Kwang tsö sollte es nur 80 Li sein. Mein Plan, auf einem Fußpfade durch das Gebirge direkt nach Kwang tsö zu kommen, scheiterte an dem Widerstande der neuangeworbenen Kulis, die behaupteten, nur einen Weg über Schao wu fu dahin zu ' kennen; sollte es wirklich direkte Wege geben, wären diese, der ‚Lasten | 3 wegen, für sie ungangbar. Durch die anmutige, stark an Tschekiang erinnernde Hügellandschaft zog meine kleine Karawane zuerst nach Süden, später nach Südwesten. Schmale, harte Steinwege am Rande oder in der Mitte des Tales, die Berg- lehnen dicht mit immergrünen Sträuchern, stellenweise auch Wald, be- standen, der Talboden und die herablaufenden Rinnen terrassenförmig zum Anbau der Reispflanzen geebnet, das ist das auf die Dauer etwas eintönige Landschaftsbild, das sich dem Auge des Reisenden entrollt. Er Zahlreiche Dörfer mit freundlicher und hilfsbereiter Bevölkerung reihen sich ungefähr alle Stunden aneinander ; der erste etwas größere Ort ist Liyuen, in dem ich die Nacht verbrachte. Von dem Orte hat man einen schönen Blick auf den westnordwestlich ‚emporragenden Bai ta a der von hier vielleicht schneller erreicht werden könnte. Zur Mittagszeit des nächsten Tapes. zeigte sich bei dem Flecken Dschang ping ein neuer, spitziger, die umgebenden Hügel weit über- ragender ‚Berg, den ich zu besuchen beschloß ‚und deshalb die Marsch- riehtung ändern ließ. Es war das spitze Doppelhorn des Tsong sehan (Tschung schan). Nach dreistündiger Waileung kehrten wir in dem Gasthaus des Dorfes Gang fong an seinem Fuße ein. Hier erfuhr ich zu meiner Freude, Er eat Ba ‚seiner Höhe Bee also für ein Unterkommen bei allein mit meinem Boy auf den Weg zum Bergtempel. Der ı Anstieg war sehr steil und nahm daher bei der herrschenden starken Hitze 2 % Stunden i in Anspruch. Die Mühe wurde aber durch den lage. Lyjcopodium casuarinoides) reichlich belohnt. Der ne Teöpe schan (Berg der rasant, Bags kur ER as Bach Sohao wu fu voraus und ich machte mich Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. s1 Da die durch Feuer versengten Lehnen des Gipfels keine weitere Anziehungskraft besaßen, ließ ich mir von dem einzigen Bewohner des Tempelchens den Abstiegsweg nach Schao wu fu zeigen und stieg nach Da yüan ab. R Über die Dörfer Lo schang und Tie lo schang, in dem wir nächtigten, stießen wir nach einer Wanderung von nur etwas über zwei Stunden durch die Hügel von Wu tai und Dung schan auf den Tiu kiang bei Yang tang und betraten schon nach 10 Li das Stadttor von Schao wu fu. _ 2 Den Nachmittag benutzte ich noch zu einem Spaziergang auf den Tseng gao schan, einen kleinen, von einem Pavillon gekrönten Aus- sichtshügel vor den Stadttoren. = hir in a er wu fu allseitig von hohen Gebirgen umgeben ist. Südwestlich ragen die hoher ”etten, Da yü schan und Föng schui schan der Karten, die Quellgebiete des Gin kiang, eines Armes des Min, empor, in West- nordwest ziehen die wohl 2000 m hohen Ketten, denen der an der Stadt vorbeifließende Tiu kiang entspringt und die Armand David passiert haben mußte, leider so weit entfernt, daß ich des Ablaufs meiner Ferien- zeit wegen sie nicht mehr aufsuchen durfte; weitere hohe Bergzüge waren im Süden zu erkennen. In der Nähe erhob sich im Nordnordost ein der Form nach an den Tsong schan erinnernder spitzer Kegel über seine 3 3 Umgebung. 3 Die Namen der einzelnen Bergreihen waren meinem Führer leider 2 ‚ unbekannt; er erklärte, daß Berge, auf denen sich kein Tempel befände, im Volke unbenannt blieben. Dies hat auch wohl seine Richtigkeit, schan, der Berg, wird häufig auch zur Bezeichnung eines Klosters verwendet, so daß also oft mit dem Bergnamen der Klostername gemeint ist. Die Benennung von Bergketten kennt nur die europäische Geographie, dem ‚Chinesen ist sie nicht geläufig, auch mit dem Kun lun, dem Kwen lün unserer Karten, ist in der chinesischen Geographie nur ein einzelner Berg um die Quellsümpfe des Hwang ho gemeint. Noch am selben Abend mietete ich einen Sampan zur Talfahr in fünf Tagen für 17 $ in Futschou sein wollte. Ein nicht zu hoher » reis, wenn man bedenkt, daß die Leute allein 14 Tage mühseligster Arbeit brauchen, um das Boot bis Schao wu fu zurückzutreideln. Am 7. Februar fuhren wir ab. Der hohe Genuß, den die ungemein schnelle Fahrt durch die entzückende und stets interessante Landschaft bi tet, wird für den Jagdfreund noch durch lohnende Ausbeute, wenigstens ' im Frühjahr zur Zeit des Vogelzuges, erhöht. Solch ungeheure Massen von verschiedenen Enten, Gänsen, Sägern und Eisvögeln wie hier, habe FR. Fedde, Repertorium specierum novarum. Beiheft XII. 6 t, der E Ein reiches Bergpanorama bietet sich hier dem Auge dar, da Schao . = zurück. 3 5 W, Limpricht. ich in China nicht mehr gesehen. Dabei sind die Vögel, mit der wilden Kormorane, weil selten gejagt, ohne jede Scheu. 2 Unbequem ist nur das Schlafen auf den harten Brettern des ER bodens, deren Druck ja nn durch übergebreitete Decken eek werden kann. = Am Nachmittag des nächsten Tages kamen die Stadtmauern von Schun tschang in Sicht. Vor ihnen mündet von rechts der ebenso "starke Gin kiang ein. An.den Missionsstationen von Yang kou und Da yang vorbeigleitend, landete das Boot schon einen Tag später in ' Yen ping fu. Bisher waren wir nur tagsüber gefahren, jetzt wagte der Bootsführer auch die Nachtfahrt und am 12. Februar sprang ich in Futschou aus ‚dem Boot, das fünf Tage und fünf Nächte meine Wohnung. gewesen war. 2 55.00eb der für Schanghai bestimmte Dampfer war schon fort. Die zehntägige Wartezeit bis zur nächsten Reisegelegenheit ver wendete ich zum Besuche des tempelreichen Ku schan oder Trommels- berges, auf dessen Rücken die Bungalows der Sommerfrische Ku liang . stehen, und des Tropfsteinhöhlenklosters Fong kwan ming bei Yung fu, südwestlich der Provinzialhauptstadt. : In der Umgebung dieses eigenartigen, wohl des sehenswertesten $ Höhlentempels Chinas konnte ich eine Reihe von subtropischen Pflanzen beobachten un kehrte nach diesem zw eitägigen Ausflug nach Futschou Am 23. era traf ich wieder in Schanghai ein mit dem Bedauern, due Berufspflichten gefesselt, nicht ng in dieser so schönen Provinz ‚geweilt zu haben. Das Land erinnert ungemein an Japan und nirgends in China ist der Einfluß der Söhne des „Landes der aufgehenden Sonne‘ so fühlbar in Volksleben wie hier, in der Formosa gegenüberliegenden Küsten- € Provinz; wird. doch selbst i im tiefsten Innern dieses Berglandes kein anderer Silberdollar in Zahlung. genommen als der buckelige, japanische Yen! Von Pflanzen sammelte ich bei Yung fu: Adiantum Capillus Veneris, die bisher nur bei Canton gefundene, hier über Felsen kriechende O _Pholidota canionensis, Canna indica, Alocasia spec., Asarum ak st um, Drosera Burmanni und Ophiorrhixa japonica. Anden Hängen des Min-Tales und den Berglehnen des Baita scha ee die Farne: Polystichum amabile und P. varium, Polypodium ensatum, = lineare Bu Sen Pe ‚hastatum, Woodwardia japonica, O'yclophorus i ‚Shea is, Nephrolepis exaltata, cordifolia, Plagi eiden. und Fimbriariabäumen. Adi 1 an Asplenium orte Gleich x _ Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. s3 Iaevissima, Lycopodium cernuum, casuarinoides und serratum, Selaginella Braumii, Martensii, caulescens und involvens. 3 Von Nadelhölzern: Cephalotaxus Fortunei und drupacea, Torreya nucifera, Podocarpus neriifolius und macrophyllus, Juniperus formosana. Ferner: Lepidosperma chinense, Carex ligata, Smilax Davidiana, Iris japonica, C'ymbidium spec., Loranthus Limprichtii auf Bäumen und Poly- gomum chinense. Von Sträuchern: Saurauja tristyla, Mirabilis Jalapa, Litsea citrata, Lindera sericea, Loropetalum chinense, Rhapiolepis indica, Spiraea pruni- folia, Prunus Armeniaca, japonica, persica, Rubus Thunbergüü, Thea fraterna, Eurya chinensis und japonica, Plectronia parvifolia, Elaeagnus Oldhami, Daphne odora, Rhododendron indicum, en japonica, Sym- plocos caudata. Von Krautpflanzen: Öorlale racemosa, Viola diffusa, philippica subspec. malesica, Plumbago zeylanica, Stimpsonia chamaedroides, Mono- chasma Savatieri, Seutellaria indica, Senecio scandens, Bidens pilosa und Aster incisus. I. Durch Tonkin nach West-China. Eins der höchsten und gewaltigsten Gebirgssysteme der Erde, der Kunlun, durchzieht Innerasien in der Richtung von West nach Ost; seine Fortsetzung im eigentlichen China, dem ‚Reich der 18 Provinzen“, der Tsin ling schan, bildet die natürliche Grenze zw ischen dem löß- bedeckten, steppenartigen Tafelland des Nordens und dem Gebirgslande Mittel- und Südchinas und ist nicht nur in pflanzengeographischer, sondern auch in wirtschaftlicher und politischer Beziehung eine scharfe Scheide- wand zwischen Nord und Süd. Seine letzten Ausläufer lassen sich bis in die Gegend von Nanking, vielleicht sogar bis zum Tai hu ver- folgen. Eine zweite Hauptfichteng der chinesischen Gebirgszüge verläuft "annähernd von Südwesten nach Nordosten. Ihr, der sinischen Richtung, . gehören die Ketten des nord- und südchinesischen Gebirgsrostes an, ihr folgen also die Bergzüge des ganzen südlichen und mittleren China, sowie die nördlichen über Peking hinaus bis in die Mandschurei und zur sibirischen ‚Grenze. Sie erreichen jedoch nirgends die Schneegrenze. Anschließend ‚an den Himalaya, den Südrand des innerasiatischen Hochplateaus, treten die meridionalen Ketten des dritten, des , ‚hinterindischen Systems“, aus dem Katschinland und den Schanstaaten Birmas auf den ‚äußersten Südwesten Chinas, die Provinz Yünnan über; sie ziehen als Parallelketten, getrennt durch den Oberlauf der hinterindischen Riesen- Lu kiang oder Salwin und Lan tsan kiang oder Mekong, sowie des, Kin schan et u os emegiee wie rag Oberlauf 6* 84 W. Limpricht. des Yang tse von den Chinesen genannt wird, an der Grenze von Tibet nach Norden bis hinter Ta tsien lu. Das Ineinandergreifen der indisch-malayischen Gebirgsflora mit der holarktischen in Augenschein zu nehmen, war schon seit Jahren mein Wunsch, doch scheiterte die Ausführung dieser Absicht an dem Mangel an verfügbarer Zeit, da bei den ungeheuren Entfernungen dieser Grenz- länder von der Küste und bei den mangelnden schnellen V hen: die Zeit der Sommerferien nicht ausreichte. Um aber doch wenigstens einen kurzen Einblick in diese durch . Delavay und Forrest in botanischer Hinsicht berühmt gewordenen Gegenden zu gewinnen, hatte ich mich für Juli und August 1913 zur Reise nach West-Yünnan entschlossen, da diese Gegenden mit Hilfe der französischen Eisenbahn verhältnismäßig am schnellsten von Schanghai zu erreichen sind. | Am 11. Juli verließ ich Schanghai für Hongkong, das mir vom Januar 1911 her schon bekannt war. Von der Stadt Viktoria aus hatte ich damals den Peak, sowie andere Teile der Insel besucht, auf den Hügeln zwischen Kaulun und Canton botanisiert, sowie die Sehenswürdigkeiten der. Städte Canton und Makao in Augenschein genommen und war dann nach Manila auf den Philippinen hinübergefahren. Diesmal stieg ich ohne Aufenthalt an Bord des deutschen Fracht- . dampfers. „Carl Diederichsen‘‘, der nach kurzem Aufenthalt vor Hoihou 2 auf der InselHainan schön:im der Mosgenfrahe des 17. JulivorHaiphong vor Anker ging. Noch am selben Tage brachte mich die Bahn aus dem öden Haiphong nach Hanoi, der reizenden, aber sehr heißen Haupe stadt Tonkins. Leider drängte die Zeit, daher mußte ein eintägiger Spaziergang genügen, die Baulichkeiten und Parkanlagen des Gouverneursitzes von a Indo-China zu besichtigen. Schon am nächsten Tage rollte der Zug, aus zahlreichen Eingeborenen- wagen vierter Klasse, aber nur einem Wagen für die drei anderen Klassen bestehend, durch die glühend heiße Niederung des Song koi, des roten Flusses, der Hauptwasserader des Landes. Die Gegend mit ihren Palmen | und zahllosen Bananenpflanzungen trägt einen rein tropischen Charakter: die Bergzüge am Rande der Niederung sind noch mit dichtem Urwald bedeckt, in dem neben vielen Tigern auch Elefanten und Nashörner auftreten. Gilt doch Hinterindien, besonders die Laosstaaten an Y der Grenze von Siam für die wildreichste Gegend der Erde. : Gegen Sonnenuntergang war Lao kay und somit die chinesische Grenze erreicht. Da die Züge vorläufig nur bei Tage fahren, sorgt ein Kleines, ‚aber isches Gasthaus, dessen V Bee Last Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 85 prächtige Aussicht auf den Fluß und die schon nahen Berge bietet, für die Unterkunft der Reisenden. Lao kay ist mit‘ Ho kou, der ersten Ortschaft in Yünnan, durch eine Brücke über den Nam ti oder Nan hsi. ho, einen hier einmündenden Nebenfluß des Song koi, verbunden. In seinem Tal führt die Bahn weiter aufwärts. n Früh am darauffolgenden Tage fuhr der Zug zunächst die wenigen = Minuten bis zum Bahnhof Ho kou. Hier findet die Zolluntersuchung . statt. Meine heimliche Sorge um die, von den Franzosen für unmöglich gehaltene, Einfuhr eines deutschen Militärgewehres wurde glücklicher- - weise sehr rasch, zum größten Erstaunen aller Europäer behoben. Nach Einsicht des mir durch die entgegenkommende Liebenswürdigkeit des Generalkonsulates Schanghai ausgestellten Reisepasses gestattete man _ mit freundlichem Kopfnicken die Mitnahme der Waffe. Waffeneinfuhr In diese, der Pekinger Regierung stets feindlich gesinnten, rein muham- _ medanischen Provinz ist streng verboten. 4 Die Landschaft änderte sich nun bald völlig. Palmen, Bananen und Urwald verschwanden, an ihre Stelle traten, soweit nicht die Bahnstrecke in die Felsen eingesprengt war, Reis- und Maisfelder. " Langsam keuchte der Zug in zahlreichen Kehren auf die Höhe des Kalkplateaus hinauf, das den größten Teil der Provinz Yünnan bildet. Der große Handelsplatz Meng tse lag schon lange hinter uns. als für heutein Amitschou, einem kleinen Marktflecken, die Fahrt beendet war. Auch hier sorgte ein in europäischer Art geleitetes Gasthaus — mit Münchener Bier — eines ortsansässigen französischen Kaufmanns für prächtige Verpflegung. Den landschaftlich schönsten Teil der Reise sollte der nächste, der letzte Tag der Bahnfahrt bringen. Leider hatte der in dieser J ahreszeit so häufige Regen das lockere Gestein zu sehr aufgeweicht. In der wilden Klamm des Pe ta ho, eines der Hauptquellarme des bei Canton mündenden Hsi kiang oder Westflusses, waren Felsblöcke unmittelbar hinter einem Tunnel auf die Schienen gestürzt. Die Folge war eine Ent- gleisung des Packwagens. Da ein Versuch der Hebung des Wagens erfolglos blieb, mußte telephonisch ein Hilfszug herbeigerufen werden. “ Nach einigen Stunden erschien er auch, und mit glücklicherweise nur fünf- ; stündiger Verspätung sah ich noch in der Nacht desselben Tages (22. Juli) die Häuser der Provinzialhauptstadt Yünnan sen oder Yünnan fu, wie sie außerhalb der Provinz meistens genannt wird, vor mir auftauchen. gi Drei von Europäern geleitete Gasthöfe nehmen die Fremden auf, _ die jetzt vielfach aus den feuchtheißen Tiefebenen Indo-Chinas herauf- kommen, um hier einige Wochen oder Monate die reine und kühlere Höhen luft zur Sommerfrische zu genießen. ‘Unter den ungefähr 20 Fremden no RE ONE ORT re NE BE en Fe R: ee ai Be: ern 36 W. Limpricht. Yün nan sens befanden sich auch zwei deutsche Herren und: eine deutsche Dame, Herr und Frau Stiebritz und Herr Meywald — letzterer inzwischen verstorben —, in deren Häusern mir zwei unver- geßlich schöne Tage beschert waren. Ein deutsches Konsulat war damals noch nicht errichtet. Den ersten deutschen Konsul daselbst, Herrn Weiß, durch seine Forschungsreisen in den Grenzgebieten Szetschwans und Tibets bekannt, traf ich ein Jahr später auf dem oberen Yangtse, als er mit seiner Familie von Tschengtu nach Yünnan fu überzusiedeln im Begriff stand. Glücklicherweise traf ich einen Pferdebesitzer aus Tali fu, im äußersten Westen der Provinz, der sich auch bereit erklärte, drei Tiere zum Tragen des Gepäcks für die dreizehntägige Wanderung nach seiner Heimatstadt zu besorgen. Nur müßte ich mich noch einen Tag gedulden, _ da erst am übernächsten Tage eine größere Karawane dahin abginge, * der wir uns anschließen sollten. Allein mit mir und meinem chinesischen Diener erschien es ihm zu gefahrvoll. Drei Tage hatte also die Eisenbahnfahrt von Hanoi bis Yünnanfu beansprucht, landschaftlich, zumal von der chinesischen Grenze ab, wohl eine der schönsten und eigenartigsten Asiens. In gewaltigen Kehren, deren Enden sich zu berühren scheinen, eingesprengt in die Felswände wilder Klamms, durchschneidet die Bahn, ein Meisterwerk französischer _ Technik, den Steilabfall, zu dem das Hochplateau Yünnans nach der Ebene von Tonkin abfällt; in mehr als hundert Tunnels, über ‚schwindelnde Brücken, nur aus Stahl und Schwellen, deren eine, ohne e. Stützpfeiler, nur von Tunnel zu Tunnel über den reißenden Gebirgsfluß ' gespannt ist, klettert sie bis 1950 m zur Endstation Yünnan fu empor. An eine Fortführung der Bahn bis Tali fu und zum Anschluß an die = englische. Strecke von Birma her ist leider in absehbarer Zeit nicht zu denken und: so wird also noch viele J ahre der Personen- und Güterverkehr Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 87 Tennisspiel oder ein kurzer Abendtrunk in einem der beiden größeren Gasthäuser, Sonntags Treffpunkt in der Auktionshalle, das sind die einzigen Abwechslungen des etwas eintönigen Fremdenlebens. Um so reizvoller ist die Umgebung. Die Stadt liegt am Nordzipfel . des großen Bergsees Kun yang hai oder Tien tschi hai, umgeben von Höhenrücken mit schroffen Formen, die zum Teil noch reichliche Bewaldung tragen. Zwei weitere bergumrahmte Seen schließen im Süden er an; es ist also reichlich Gelegenheit zu kürzeren oder längeren Ausflügen - geboten. Am 24. Juli erfolgte der Aufbruch. Ich, mein Diener und der Pferde- treiber zu Fuß, das Gepäck auf drei Tiere verladen, ging der Weg an dem _ _Nordrande des von zahlreichen Fischerbooten belebten Sees zum ersten Nachtquartier, dem Städtehen An ningtschou. iS Die Herbergen sind viereckig angelegt. In der Mitte der Hof mit ‚der Zisterne, um ihn herum die Holzbauten, deren Erdgeschoß die Ställe für die Tiere enthält, während das Obergeschoß der Familie des Herbergs- vaters sowie den Fremdenzimmern vorbehalten bleibt. Die Schlaf- gelegenheiten in diesen letzteren bestehen aus zwei Holzblöcken mit darüber gelegten Matten, auf die dann eine von Ungeziefer wimmelnde Strohdecke gebreitet wird. Und doch ist man froh, nach dem langen Tagesmarsch die müden Glieder dort ausstrecken zu können. An eine dieser Nächte denke ich noch mit Grausen zurück. Aufgewacht mit brennender Hitze über den ganzen Körper, ließ ich Licht machen, um, im Glauben, einen Fieberanfall zu gewärtigen, das dem Chinareisenden unentbehrliche Thermometer zu suchen, da sah ich den Grund der Feuer- glut in Gestalt Tausender von Wanzen über mein gepeinigtes Korpus krabbeln: mit einem Ruck sprang ich hinaus aus der Hölle und zog es vor, die Nacht auf der Landstraße zu verbringen. Durch die weiten Entfernungen der einzelnen Ortschaften gezwungen, : hat der Jahrhunderte alte Verkehr einzelne Karawanenstationen ge- ‚schaffen. Nur in diesen, den Treibern natürlich genau bekannten Orten, sind Herbergen und Nahrungsmittel zu erhalten. Da aber diese Stationen meistens 70—100 Li*) voneinander entfernt liegen und der Weg bergauf & bergab auf elender, ausgetretener Straße führt, werden die Tagesmärsche für Fußgänger etwas anstrengend, zumal sie 13 Tage ununterbrochen andauern. Aber auch für den Reiter sind sie keine Erholung. Er muß He A ar a Bl a DEE Ze Su ee ae Rn a Et a N ne re Fe ae Be OWN, s8 2 z W. Limpricht. die Pferde. fehl, stürzen in die Knie ‘oder auch wohl ganz hin und Reiter oder Last wälzen sich im Straßenschmutz. nn Erst auf dem Rücken der Berge wird der Weg besser, stellenweise sogar gut: Hier bieten sich die prächtigsten Ausblicke auf die erdrückende Fülle von Bergzügen, deren Spitzen um diese Jahreszeit meistens in Wolken tauchen. Der Wanderer sieht wallende Nebelmeere, getrennt durch üppig bew achsene Täler mit vereinzelten Niederlassungen, und billigt die so treffende chinesische Provinzialbenennung, Yünnan, dsK „Süden in Wolken‘. Über die größeren Ortschaften, über die meine Reise weiterhin führte, ist wenig zu sagen. Sie machen einen elenden, verkommenen Eindruck. Vielfach liegen die Häuser noch in Trümmern; seit der Zeit des Muham- medaneraufstandes, den der Fanatismus der Chinesen mit großer Tat- kraft, aber auch echt asiatischer Grausamkeit niederschlug, wobei- die Bevölkerung, Frauen und Kinder eingeschlossen, zu Hunderttausenden niedergemetzelt wurde, hat man noch nicht Mittel und Lust gehabt, an den Wiederaufbau zu denken. Die Armut der Bevölkerung tut sich auch in ihrer äußeren Eröcheihungl kund. Selten, nur noch in den entlegensten Gebirgstälern des Tsin ling schan, habe ich so viele verkrüppelte Kinder, Kretins oder sonstige Kranke gesehen, wie hier. Der überaus häufige Kropf verunstaltet auch die sonst körperlich gut Gebauten. ‚Infolge der Armut und Bedürfnislosigkeit der Menschen sind die Löhensmittel überaus billie. Kaufte ich doch am Örl hai bei Tali fu - einen stattlichen Karpfen für 25 Loch-Käsch‘ (21, Cents), mußte aber die Summe auch in dieser, dem Reisenden so unbequemen Münze hinter legen. Und warum ? Weil niemand im Dorfe imstande war, einen Silber- dollar wechseln zu können. Und doch muß in früheren- Zeiten dieses Land viel reicher gewesen sein, wie eine altertümliche, prächtige, breite BR Steinbrücke bewies, die unmittelbar hinter Lu feng hsien, der dritten Nachtstation — die zweite war Lao yakwan —, über einen zum Song koi strömenden Fluß setzte. 3 Über zwei Pässe und das Dorf 'Schetba (Shetzu oder Sei tze), . von deren mit Eichen und Kiefern bewachsenen Hängen Baumrhododendren ( Rhododendron glandulijerum) mit riesigen, weißen, wohlriechenden Blüten und lederartigen Blättern herautleuchteten, war am übernächsten Tag _ (28- Juli) die reizend im Talkessel Folegens, ummauerte Stadt Kw ang dung hsien erreicht. e% ; RE Ei Lange Züge von Ma “ en un nun ei ' ein mit: großen Stoinsalz- een Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 89 licheren Landstrichen und bogen bei Sche tse, 60 Li östlich Kwang dung, in die große Straße nach der Provinzialhauptstadt ein. Br Bald hinter Kwang dung erhebt sich das Gelände von neuem und an den Lehnen reich mit Tannen und Kiefern bewachsener Rücken führte der Weg zu der wiederum im Talboden liegenden Stadt Tschu hsiung fu, deren Tor wir gegen Abend durchschritten. Tschu hsiung fu (Chu hsiong fu) ist die größte Stadt des Hoch- wegs nach Tali fu. Bald hinter Yo tsai, auf halbem Wege zwischen Kwang dung und Tschu hsiung fu konnte man einen etwa 50 m breiten, braunes Wasser führenden Fluß rechts in den Bergen verschwinden sehen. Zu ihm :enkte sich die Straße hinab, führte schließlich an seinem 5 rechten Ufer bis Tschu hsiung fu und noch einige Tagereisen weiter nach Westen, bis er rechts in den Bergen verschwand. Wir be- fanden uns also, im Gegensatz zu den Fluß- und Bachläufen der ersten Reisetage, im Stromgebiet des. Yang tse. Hinter Tschu hsiung fu zeigt die Gegend sanftere Bergformen: den rötlichen Boden bedeckten, so weit das Auge reichte, strauchige Eichen mit dicken, unterseits filzigen, wintergrünen Blättern, dazwischen ragten vereinzelte Kiefern (Pinus sinersis var. yunnanensis) über ihre Umgebung hervor, der Lieblingsaufenthalt der zahlreichen Holztauben, der einzigen Wildart, die ich außer den ungemein häufigen Wiedehöpfen in dieser Landschaft zu Gesicht bekam. Das Dorf Da schih pu war unsere nächste Nachtstation. 'Erst hinter Tsche nan tschou, einem unbedeutenden Markt- tlecken genau in der Mitte zwischen Yünnan fu und Tali fu, wird die Landschaft reizvoller. Lüho(kai) und Scha tschiau (kai) sind hier die Rastorte. Hinter Scha tschiau (Sha chiao kai) verläßt die Straße den Fluß, steigt in dicht bewaldeten Schluchten oder an Berglehnen empor, senkt sich steil in ein neues Quertal hinab und steigt wiederum hinauf, um in _ engen, ausgetretenen Rinnen einen neuen Rücken zu erklimmen. Die Hänge sind jetzt; vor Pu tschang ho, wieder kahl; ganze Stellen leuchten in schwefligem Glanze: der Boden besteht aus braun-rötlicher Krume, man glaubt durch die Erzhalden einer Hüttengegend zu wandern. Welch ein Reichtum an Erzen muß in diesen Bergen verborgen sein! Wieviel Mineralsalze müssen rechts und links von der Straße in den Bergen auf- gehäuft liegen, in den Bergen, die kaum ein Europäer betreten hat, an deren Stelle in der besten Karte der Provinz, der des englischen Majors Davies, das Wort ‚„‚unsurveyed‘“ so häufig den Reisenden angähnt! Die Anstrengung, mit der Last bergauf, bergab zu klettern, war selbst für die berggewohnten Tiere zu viel. Die Pferde kamen in Pu tschang ho . gerade noch in die Herberge. Eins von ihnen rührte das dargebotene * n noch eine Kette zu überschreiten, ‚dere wilde Kalkfelsen den Anstieg EM ekong fließenden Seeabfluß, ein Ort, dessen Handel schon jetzt den bergumrahmte Fläche des Alpensees Örlhai. Den Zugang zu ihm be- ." W, Limpricht. Futter nicht mehr an, hielt sich noch einige Minuten aufrecht und stürzte dann hin, um nicht wieder aufzustehen. Ein Ersatztier konnte erst eine am folgenden Tage durchziehende Karawane stellen. Ich hatte also einen _ Tag verloren, den wir im nächsten Dorfe, Pu pong, verbrachten. R Vom letzten Gehöft vor Pu tschang ho, dem einsam auf der Berghöhe, ' — dem höchsten Punkt des Hochwegs Yün nan fu—Talifu — gelegenen Rasthaus Tien hsien tang (Halle der Himmelsgeister) erschien fern am westlichen Horizont ein langer zackiger Bergrücken; seine hellblauen Spitzen überragten alle anderen Bergzüge beträchtlich, trugen abar trotz der enormen Höhe keinen ewigen Schnee. Es war ‚mein Reiseziel, der Tsang schan bei Tali fu. | Hinter Pu pong ist die Landschaft großartig. Steil steigt der Weg | auf die Höhe eines, mit den weißblühenden Baumrhododendren ge schmückten Bergrückens, führt dann stundenlang eben auf dem Plateau ; ‘entlang und senkt sich endlich in steilen Kalkabstürzen zum Talkessel on Yün nan yi hinab. Schon vor dem Städtchen zeigten sich .ver- einzelte Teiche, an deren Ufern massenhaft Schnepfen, Bekassinen und _ stahlblaue Nachtreiher nach Nahrung suchten. Den Abschluß des Talbeckens bildet eine größere, dem fast bis zur Mitte reichenden Schilf nach zu schließen, flache Seefläche, das Tsching lung hai, auf dessen ‚Spiegel zn Scharen von Enten und Wasser- _ hühnern umherschwamme 25 ‚Wiederum. klomm- u Wear Weg zur Höhe eines ausgedehnten, @ = pilannihreichen Bergstockes empor, an dessen. westlichem Abfall, im Tal- grunde unter Bäumen versteckt, das große Dorf Hung (ng)ai (kou) lag. _ Nun ist vor der Talebene des Örl hai, des Sees von Talifu nur recht beschw. erlich machen. Eine halbe Stunde hinter Fosass tschou erscheint die blaue, wacht der Flecken Hsia kwan, die „untere Sperre“, an einem in den ‚von Tali übertrifft und in Zukunft noch mehr überflügeln wird, da hier die große Karawanenstraße von Teng yüe ting einmündet. Teng unsere Se! Karav ane a Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 91 3 Da ich so schnell wie möglich in die Berge wollte, durfte ich die Gast- freundschaft der beiden einzigen Europäer der Stadt, eines kanadischen ‚ und eines französischen Missionars, eines eifrigen Jägers und, Natur- - freundes, nicht in Anspruch nehmen, sondern verbrachte die Nacht in _ einer schmierigen Herberge, dem größten Gasthaus des Ortes. Schon in den letzten Reisetagen hatte mir mein Pferdetreiber auf meine Frage hin von einem Bergtempel in halber Bergeshöhe erzählt. Ihn beschloß ich zum Standquartier für die nächsten Tage zu machen. - Seine weißen Gebäude leuchteten in die Stadt hinein und mochten 600 bis 700 m über die schon 2100 m hohe Talsohle emporragen. Be: Nach zweistündigem Steigen standen wir am nächsten Tage vor der E- Klosterfront. Bereitwilligst räumten die Bewohner, freundliche Mönche aus Szetschwan, ein größeres Zimmer ein, in dem wir es uns, nach Ver- - treibung der hier ansässig gewesenen Hühnerfamilien, so bequem wie E: agond en machten. a Das „Kloster der mittleren Temperatur“, Dschung ho sse, lag - für meine Zwecke so günstig wie nur möglich. Im Rücken die kiefern- - bewachsene Lehne des Tsang schan, an den Seiten und nach dem See zu mit üppigem Pflanzenwuchs bekleidete Bergwiesen, Kurz vor den — Toren der Stadt übersät mit Grabsteinen, düsteren Erinnerungszeichen des blutigen Muhammedaneraufstandes, zu Füßen die quadratisch an- gelegte Stadt, rechts und links von ihr Pagoden, Wallfahrtspunkte der halbtibetischen, westlichen Bergbevölkerung, schließlich das entzückend schöne Örl hai, am anderen Ufer ebenfalls von Bergen umrahmt, all das gibt zusammen ein Alpenbild, wie man es BERBNSE in China selten noch antreffen wird. Der Spiegel des Örl hai liegt 2130.m über dem Meer. das Kloster etwa 600 m höher, hat daher beständig kühleres Wetter infolge der von der Höhe herabfallenden Winde. Dazu die einzigartige Aussicht, das EEE NED Be Doch auch der Jagdfreund dürfte vollauf auf seine Reehnung & kommen Die Bergwiesen beherbergen zahlreiche Fasane und in den Felsschluchten weiter oberhalb werden häufig wilde Schafe beobachtet, auf dem See tummeln sich Wildgänse und Enten, in seinen Fluten schwimmen ansehn- ® Karpfen und andere Fische umher. In den Bergen der Ostseite I u et er z ımL oe 'amherstiae, Lady-A herst- Ä a i v a n verirrt sich auch ein Tiger nn Träger mitging, die felsigen Hänge oberhalb des Klosters auf schmalem 92 W. Limpricht. ferner ein von den Chinesen zu Heilzwecken gejagtes, fast meterlanges Schuppentier, dessen een für 4—5 Dollar in den Läden der Städte zu kaufen s Talifu ist schon oft von BER besucht worden. Der Vatikan des asiatischen Papstes, der Potalä des Dalai Lama im früher geheimnisvollen Lhassa, lockte viele energische Männer zum Betreten des öden Hochlands Tibet. Aber stets unerbittlich zurück- gewiesen, wandten sich- einige von ihnen dem benachbarten China zu, um von hier die Heimreise anzutreten, die von Batang aus entweder über Ta tsien lu den Yangtse abwärts nach Schanghai oder über Talifu nach Britiseh-Hinterindien oder Französisch- Indochina erfolgen kann. Da sich derartige Expeditionen hauptsächlich mit der Lösung geo- graphischer oder geologischer Probleme befaßten, sind botanische Studien hierbei mehr in den Hintergrund getreten. Die Kürze der mir zur Verfügung stehenden Zeit zwang mich, von allen weiteren Plänen in die ferneren Berge, speziell in die mit ewigem Schnee bedeckte, gletscherreiche, nur 4 Tage entfernte Li kiang-Kette, Abstand zu nehmen. Aber auch der eigentliche Zweck meiner Reise, . die Besteigung des Tsang schan (Dschang schan — langer Berg) sollte sich zunächst nicht ermöglichen lassen. Tägliche Regenschauer, am frühen . Nachmittag. spärlicher Sonnenschein, abends Gewitter, die Berge schon kurz oberhalb des Klosters ständig in dichtem Nebel gehüllt, so konnten ' während langer vier Tage nur kleinere, höchstens dreistündige Ausflüge in die nähere Umgebung gemacht werden. Bei diesen Spaziergänge" legte ich vor allem Gewicht darauf, "den schmalen Pfad von den höheren Berghängen nach dem Kloster auch in der Dunkelheit zu finden, eine Vorsicht, die mir für den Tog der nes Besteigung von allergrößtem Nutzen war. a Am Abend des 12. August klärte sich der Himmel etwas auf. Da RR noch längeres Warten mir die rechtzeitige Heimkehr nach Schang hal vereitelt hätte, beschloß ich, am nächsten Morgen unter allen Umständen zu versuchen, auf die ‚Spitze zu gelangen. Die Sonne war am Morgen des 13. August gerade über den Bergen ‚der Ostseite des Sees erschienen, als wir drei, ich, mein Diener und der _Pferdetreiber, der aus alter Anhänglichkeit für 30 Cents Tagelohn als = Pfad ee Nebel verdeckte die weitere Aussicht, war aber a so dich ‚nicht, die nächste Umgebung deutlich erkennen zu lassen. 2 hri eg über ı nasse Bergwiesen, denen in 3000 m er Klosterbe Bene ein kleines Feld zum. iR ‚Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 93 Anbau von Mais und Hafer abgerungen hatten. Es war das letzte Zeichen menschlicher Kulturtätigkeit. Weiter hinauf mischte sich ein ı Bambusgras von 12 m Höhe unter die Wiesenflora, um von 3500 m ab die alleinige Herrschaft zu führen. Leider! Denn hatten die Matten mit ihrem prachtvollen Blumenteppich nur den unteren Teil der Wanderer durchnäßt, so sorgten die hohen Bambusstauden, deren Wipfel sich gerade vor den Köpfen der Berg- steiger vereinigten, in kurzer Zeit dafür, daß, wenigstens am äußeren Menschen, kein Faden trocken blieb. Und was die nässetriefenden Ge- büsche verschont hatten, durchfeuchtete der bald einsetzende, jedem 2 Alpenw anderer so verhaßte Sprühregen, der, zumal bei längerer Dauer, selbst durch die innersten Kleidungsstücke hindurchdringt. Öfters wand sich der Pfad durch Felsentore, zwischen deren Wänden infolge der tagelangen Regengüsse das Wasser knietief stand; hier galt es, vorsichtig zu gehen, um nicht plötzlich in einer verborgenen Spalte zu versinken. Höher hinauf erscheinen die ersten ee Tannen mit dunkel- blauen Zapfen ( Abies Delavayı), die von jetzt biszum Gipfel unser ständiger Begleiter werden sollten. Ihretwegen hatten die Chinesen den Weg an- 7 gelegt und immer höher weicht der Baum vor der Habgier der Menschen zurück. Wie lange noch, und die letzten Reste, dieser prächtigen, dunkel- grünen Tannen mit ihren schirmartig ausgebreiteten Zweigen werden sich auf den höchsten Zacken und an schwindelnden Abgründen vielleicht noch wenige Jahrzehnte halten können! Vorläufig bedeckt die höchsten Grate und Spitzen noch dichter Wald. Über schlüpfrige, glatte Felsplatten hatten wir bei fast 4000 m den Kamm erklommen. Verkohlte Holzstücke verrieten, daß erst vor kurzem Holzfäller hier gehaust haben mußten. Der nun noch kaum erkennbare Pfad führte den Grat hinauf. Rechts und links gähnte der Abgrund, doch hätten die Schirmtannen und die nun zahlreicher auftretenden Alpenrosen den Stürzenden wohl bald aufgehalten. Bei annähernd 4000 m änderte sich die Vegetation völlig. Zwar blieben die Schirmtannen dicht gedrängt als Wald im Bestand, doch verschwand der Bambus und an seine Stelle traten undurchdringlich dichte, übermannshohe Gebüsche von baumartigen Alpenrosen, deren purpurne oder hellrotviolette Blüten zum Teil noch aus dem Gewirr lederharter Blätter hervorleuchteten. ' Völlig das Bild einer Himalayavegetation höherer Lagen, wie sie sich in den hinterindischen Ketten bis nördlich Ta tsien lu hinaufzieht und noch am Pe mu schan im oberen Mintale in Szetschwan in gg Zusammensetzung angetroffen wird. Andere, bisher von mir in China nicht re > Himalayaplancn en Welch prächtiger Blütenflor muß Anfang Juli hier herrschen! = ° Nach ‚halbstündiger, anstrengender Arbeit hörte das Gestrüpp auf, 2 schweres Gewitter auf, nach Ansicht des Trägers die Rache der Ber; setzende Dunkelheit ein ‚genaueres Sehen erschwerte. Dann wurde es | Endlich, gegen ' 94 W. Limpricht. wucherten zwischen den Steinen, leider größtenteils schon verblüht. N s: Noch einige hundert Meter und der Weg führte auf dem jenseitigen ” Abfall des Rückens in die Tiefe. Die Spitze lag rechts vor uns; also mußte werden. Und es ging durch Niedertreten der Äste mühsam vorwärts. schwellendes Moos bedeckte den Boden, Bärlappe wucherten an den Baum wurzeln, dann erschien Geröll und ein Steinmal bezeichnete die höchste Stelle. Trotz der Höhe, ungefähr 4250 m, war selbst in den Felsspalten . oder am Fuße der Bäume keine Spur von Schnee mehr zu bemerken. Die völlig durchnäßte Kleidung ließ die er von + 11°C empfind- lich kalt erscheinen. = Leider war keine Aussicht; alles verdeckte der Nebel. Der Aufstieg hatte vom Kloster fast 5 4, Stunden in Anspruch genommen, eine, höchstens zwei Stunden durfte die Rast dauern. Und ich hatte Glück! Gegen 2 Uhr _ brach die Sonne durch, das Gewölk verschwand wenigstens nach der Seite von Tali fu, im Westen wollten die Berge leider nicht zum Vor schein kommen. Tief unten lag das Örl hai, der See von Tali fu; _ deutlich war ‚das Südende mit den Häusern von Hsia kwan zu erkennen. _ Am Nordende zeigte ein schmaler Streifen das Ufer an. Der Bergkamm läuft von SSW nach .NNO und fällt steil nach beiden Seiten ab. Eine zweite, anscheinend gleichhohe Spitze schloß sich im Süden an die übrigen Berggipfel, soweit: sie zu erkennen waren, erreichten nicht anrayhetsef unsere Höhe. Nur kurze Zeit erfreuten wir uns der wärmenden Sonne, dann 208 neues Gewölk von Osten herauf und dichter Nebel verdeckte die Umschau. Die vorgerückte Zeit verbot ein längeres Verweilen, daher wurde um 3 Uhr nachmittags der Rückmarsch angetreten. Gegen 6 Uhr zog ein. geister dafür, daß ein ‚Europäer ihren Wohnsitz entweiht habe. Auf .de völlig dunkel. Die elektrischen Taschenlaternen versagten, W ie gewöhn- ‚lich; gut, daß ich von den Ausflügen der Tage vorher den Weg kannte. 9 Uhr war das Kloster wieder Re Rasch. waren Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 95 Am 15. August trat ich den Rückmarsch nach Tali fu an. Da mir vor der endgültigen Abreise noch zwei Tage zur Verfügung standen, benutzte ich sie dazu, in der Ebene zwischen See und Bergflanken bis zum Nordende des Seeszu gehen, um einen Einblick in das Gelände nördlich der Tsang schan-Kette zu erhalten. - Aus dem Nordtor der Stadt führte der gut erhaltene Steinweg zu- nächst an drei nebeneinander stehenden Pagoden, einer größeren und zwei kleineren, vorüber. Die größere, mittlere erhob sich auf quadratischem Sockel 15 Stockwerke hoch, während die beiden seitlichen nur 10 Stock- werke erreichten. Leider hatten Soldaten den quadratischen Sockel weiß angestrichen, so daß ein tibetisches Götterbild gerade noch zu erkennen, die diesbezüglichen Inschriften aber überpinselt und unleserlich waren. - Außerdem hatte man in unmittelbarster Nachbarschaft der sicherlich sehr alten Pagoden mehrere moderne Kasernen und einen Exerzierplatz geschaffen, worunter die Stimmung der einzigartigen Landschaft natur- gemäß leiden mußte. ; Zur Linken die ungeheure, wild zerrissene Gebirgskette des Tsang schan, zur Rechten der blaue Spiegel des Örlhai, zog der Weg durch die schmale Ebene am Gebirgsfuße. Mehrmals kreuzten mit Steingeröll erfüllte Flußbetten die Straße. Die breiten Geröllhalden ließen ahnen, welche Gewalt die Bergwasser zur Zeit der Schneeschmelze oder der andauernden Sommerregen haben müssen. Der Fuß des Gebirges war stundenlang neben den Gesteinstrümmern mit Grabmälern aus der Zeit der siebziger Jahre des letzten J pre der Zeit des Muhammedaner- aufstandes, bedeckt. Mehrere Dörfer hatten wir schon durcheilt, da erschienen linker Hand die Marmorbrüche, die Tali fu weit über die Provinzgrenzen berühmt gemacht haben. Hier zeigen sich im, Gestein schwarze Zeichnungen, die bei einiger Phantasie eine entfernte Ähnlichkeit mit Gemälden haben können. Man sieht auf ihnen Berglandschaften mit Flüssen und Bäumen, ein Spiel der Natur, für das der Chinese eine Art abergläubische V erehrung hat und dementsprechend mit hohen Preisen bezahlt. Niedliche Min- tschia-Mädchen, wie die mit den Eingeborenen der.Schan-Staaten in Birma verwandte Bergbevölkerung hier genannt wird, klettern an | dem Geröll der Steinbrüche umher, suchen nach solchen ‚gezeichneten PI latten und fertigen aus ihnen hübsche, vier- oder sechseckige Blumen- töpfe, die, mit Versen irgendeines chinesischen Dichters versehen, in ze Straßen der Stadt Tali von 20 Cents an verkauft werden. Gegen Abend war Scehang kwan, die „obere Sperre‘‘, dicht am See re erreicht. Nicht: weit ang diesem kümmerlichen und ver- Ort, kuı en a Be en an tschwan tschou en 96 W. Limpricht, - 2 Tempel eine prachtvolle Aussicht über den See und die ihn umgebenden wilden Bergketten gewährt. Hinter Schang kwan senkt sich der Tsang schan-Rücken und seine letzten Ausläufer verschwinden unter anderen Bergzügen. Am nächsten Tage, dem 17. August, trat ich vom Schang kwan aus den Heimweg an; bis Talifu zu Fuß, dann weiter zu Pferd und ritt am Abend des 30. August durch das Westtor in Yünnan fu ein. : Infolge der andauernden Regengüsse war die Bahn nach Laokay schon seit mehreren Wochen unterbrochen, doch glücklicherweise konnte ich gerade an einem der ersten Tage des wieder aufgenommenen Betriebes in Yünnan fu eintreffen. Aber der Zug fuhr am ersten Tage nur bis _ Po hsi, am zweiten nur bis Hsiau lung tan, von wo die wenigen 5 Reisenden auf Draisinen über die Bruchstellen nach Ami tschou be fördert wurden. Für ängstliche Naturen kein Vergnügen, denn stellen weise bildeten nur die Schwellen ohne jeden stützenden Untergrund die Bahn, auf deren Schienen die kleinen Wagen über den Abgrund rollen konnten. Am nächsten Tage hinderte ein mehrere Meter tiefer See, der sich infolge der vielen Regen gebildet hatte, die Weiterfahrt. Aber auch | hier hatte die französische Bahnverwaltung in anerkennenswerter Weise für die ihr anvertrauten Reisenden gesorgt. In einstündiger Fahrt wurden alle über den See gerudert, an dessen anderem Ufer schon der neue Zug wartete. So kamen wir bereits am vierten Tage nach Hanoi. In der Frühe des 6. September lichtete der deutsche Dampfer „Triumph” die Anker, lief aber noch Kwang yen an der Küste an. Am 13. Sep- tember konnte ich jedoch erst von Hongkong nach Schanghai weiter reisen, wo ich am 17. desselben Monats eintraf. 68 Tage hatte die Reise gedauert. Ich hatte auf ihr eine der schö Trug z Gegenden Chinas kennen BOREN, war auf einer der Hauptstraßen des ; Landes b biszur W estgrenz gen, ohne auf die geringsten Schwierig- keiten zu stoßen. Längs der ER Straße bis Teng tschwan tschou am Nordende des Sees von Tali wohnen Chinesen; bis dahin führte auch nur der Telegraph, in den Bergen hausen als Räuber verschriene Ur: einwohner, Mintschias und Lolos. Aber überall wurde ich höflich und freundlich aufgenommen, ohne die in anderen Provinzen dem Reisenden | so überaus lästige Neugier. Froh, eine der für die Zukunft bedeutune® vollsten der 18 Provinzen des Riesenreiches kennen gelernt zu haben, war ich wieder in Schanghai eingetroffen, doch zugleich mit dem auf richtigsten Bedauern, an der Schwelle des interessantesten Hochgebirgs landes der Erde wieder umkehren zu müssen, nachdem ich gerade einen 2 Einblick in dies Naturparadies getan hatte. Gern hätte ich meine Reise längs der Ketten der tibetischen Grenzlande nach Norden ae 3 ‚doch die 1 a a "Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 97 Tsang schan, dem lieblichen Örl hai und der Stadt Tali fu zum Abschied nur zurufen: „Hoffentlich auf Wiedersehen“. Zu meiner größten Freude ermöglichte mir die Liebenswürdigkeit des Schanghaier Generalkonsulates noch am Ende desselben Jahres die Reise nach den tibetischen Grenzlanden, dem Gebiet meiner jahre- langen Sehnsucht, zu der ich aber eine andere Anmarschroute, die Reise auf dem Yangtse nach Szetschwan wählen durfte. Die botanische Ausbeute. a) Des Hochwegs Yünnan fu—Tali fu. Trotzdem der Hochweg Yünnan fu—Tali fu schon wieder- holt von Forschungsreisenden begangen und der Tsang schan eben- falls von Botanikern schon besucht worden war, ist es mir doch gelungen, eine Reihe von Neuheiten daselbst aufzunehmen. Der Hochweg von Yünnan fu nach Tali fu verläuft in un- gefährer Höhe von 2000 m, die höchste Stelle, bei dem Rasthause Tien hsien tang, beträgt nur 300 m mehr, auch die Talsohlen liegen — die tiefste Stelle bei Yao tschan kai zwischen An ning tschou und Sche tse mißt 1730 m —, nur wenig tiefer. Dieser Teil Yünnans ist ein Kalkplateau und die nur wenig darüber emporragenden Ketten ver- laufen in annähernder nordsüdlicher Richtung, werden daher von dem Ost-West-Wege fast rechtwinklig geschnitten. Ä Am pflanzenreichsten sind die Lehnen und Schluchten, die von immergrüner Strauchvegetation oder von Nadelwald bekleidet sind. Als sehr ergiebig erweisen sich die Talsohlen und Berglehnen bei Tsching lung tschiau westlich An ning tschou, die Umgebung der Städte Kwang dung und Tschu hsiung fu, ferner die Berg- wiesen von Hung ai bis Tschao tschou und natürlich der Tsang schan selbst, der zwar die Schneegrenze nicht erreicht, immerhin doch aber eine stattliche Anzahl von Himalayatypen neben solehen der euro- päisch-sibirischen Hochgebirge beherbergt. Das Buschwerk der Berglehnen setzt sich zusammen aus: den Nadel- hölzern Pinus sinensis var. yunnanensis und Keteleria Davidiana, den immergrünen Eichen Lithocarpus spicata, Quercus aliena, Franchetii und Am Rande der Gebüsche, an freien Stellen und den Bachufern gesellen sich hinzu: Onychium japonicum, Pteris longifolia, Equwisetum ramo- ; sissımum, Kyllingia odorata, Arisaema consanguineum, purpureo-galeatum R: und talense, Aneilema divergens, Hemerocallis fulva, Paradisea major und minor, Ophiopogon japonicus, Paris polyphylla, Hypoxis aurea, Dioscorea Hemsleyj, Kaempfera fallax, deren Blüten vor den Blättern erscheinen, Roscoea intermedia, Camptandra ı yunnanensis, Hedychium marginatum und yunnanense, sowie eine Fülle zum Teil prächtiger Orchideen wie Habenaria Delavayi, Hancockii und Loloorum, Herminium angustifolium, Spiranthes sinensis, Bletilla yunnanensis, Spathoglossis Fortunei, Aniho- gonium corydaloides und Hemipilia Limprichti. Ferner: Clematis chrysocoma und paniculata, Thalictrum Delavayı und Lecoyeri (Schlucht um Yung kwan bei Scha tschiau), Sedum multicaule, Parnassia Wightiana var. ornata, Fragaria vesca, Potentilla discolor, Cochlianthus gracilis (neu für West-China), Vigna vexillata, Pueraria peduncularis mit violetter Blüte, Desmodium triflorum, Lespedeza sericea, die rote Impatiens taliensis und uliginosa (mit Lindernia pyxidaria und Monochoria vaginalis vor Lao ya kwan), Urena lobata, Viela Delavayı, Begonia Henryi, Stellera Chamaejasme (in Westchina und H Tibet bis zum Wu taischan sehr häufig), Wickstroemia dolichantha, Os _ beckia crinita var. yunnanensis, Primula serratifolia, Lysimachia lobelicides und ovalifolia, die kleine Gentiana micans, Ipomaca hungaie nsis, Oymo- glossum furcatum, Onosma paniculatum, Trigonotis microcarpa, Triptery- gium Forrestii, Plectranthus adenanthus, phyllopodus und? rugosus, Ortho- siphon pseudorubicundus, Phtheirospermum tenuisectum, Colquhounia vestita, Siphonostegia chinensis, Scutellaria purpureo-coerulea, Sopubia irifida, die klebrige, hochstengelige Striga Masuria, Melampyrum roseum, Pedieularıs rex (gelblühend), an Felsen Rhabdothamnepsis Limprichtiana, Didissandra lanuginosa und der wundervolle Did ymocarpus Dielsii (nur um Sch atse), Thunbergia fragrans, Ruellia arcuata und Strobilanthes apricus, Paederra tomentosa, Oldenlandia uncinella, Dive inermis, die zierliche Wahlen- bergia gr acilis, Codonopsis Limprichtii (nicht windend unter Kiefern bei Aining po) nebst Amphicome arguta. b) Der Matten und Felsen des Tsang schan. Auf den Bergwiesen fällt besonders die prachtvolle, blutrote Osbecki@ erinita var. yunnanensis neben Anemone japonica, Rodgersia pi ‚nnald, Codonopsis F. orrestii und tubulosa ins Auge, die namentlich an feuchten aan; rn und Rinnsalen. ein buntes Blütengewirr hervorzaubern. An | zu: Hedychium yunnanense und Roscor@ ; Mairei, Salix Bockii, Polygonum taliense und tsang“ Delavayi, _ nemone ee: se e ee Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 99 rubra, Parnassia Wightiana var. ornata, Impatiens sicculifer var. mitis und taliensis, Epilobium japonicum, Pleurospermum Davidii, Buddleia Forrestii var. gracilis, Utricularia Wallichiana vergesellschaftet mit der reizenden Anisadenia pubescens, Viburnum cordifolium und Senecio scyto- phylkus. Die trockenen Lehnen überziehen: Pollinia quadrinervis, Carex cruciata, Kyllingia brevifolia, O’yanotis barbata, Arisaema undulatum und talense, Eriocaulon Henryanum, Lilium ochraceum, Ophiopogon japonicus, Orchis Delavayi, Platanthera Henryi, Spiranthes sinensis, Habenaria Delavayi und Limprichtii, Herminium angustifolium, coeloceras, Forrestii und Limprichtüi, Polygonum Bistorta, capitatum, runcinatum, Cueubalus baceifer, Silene napuligera, Drosera peltata, Potentilla fulgens, Spiraea bella, Geranium Delavayi und Limprichtü, Hypericum Lalandii, monan- Ihemum und patulum, Pleurospermum decurrens, Rhododendron micro- phylon, Gentiana pedicellata und recurvata, Halenia elliptica, O'ynoglossum amabile, Satureja chinensis, Origanum vulgare, Calorhabdos Brunoniana, Phtheirospermum tenuisectum, Sopubia trifida, Pedicularis azxillaris, densispica, gruina, rex und tenuisecta, Patrinia scabiosaefolia, Galium, pseudellipticum, Cremanthodium Decaisnei, Erigeron alpinus, Senecro lucorum, Inula brittanica, Vernonia papillosa, Anaphalis aureopunctata und Aster fuscescens. Am Fuße der Felsen, auf trockenen Grasplätzen der Bambuszone bemerkt man außerdem: Vitex. Negundo, Rubus tricolor, Bauhinia denst- flora, Desmodium floribundum, Campylotropis hirtella, Indigcfera Gerardiana, ' Lysimachia violascens, Triplostegia Delavayi, Plectranthus adenanthus, Adenophora ornata und Senecio tsangehanensis. Die Felsen und' Grate des Alpenrosengürtels ( Rhododendron neriifolium, rubiginosum und taliense) in dem von Abies Delavayı mit Juniperus squamata var. Fargesti gebildeten Waldbestande weisen auf: _ Woodsia lanosa (Felsen), Lycopodium clavatum und complanatum (Wald- boden), Carex erueiata, Kyllingia brevifolia, Fimbristylis annus, Juncus coneinnus, Przewalskii und sikkimensis, Tofieldia yunnanensis, Allium Yunnanense, Miecrostylis monophylla, Polygonum viviparum, Arenarıa napuligera, Stellaria yunnanensis, Saxifraga cinerascens, hispidula und strigosa, Bergenia purpurascens Var. Delavayi, Parnassia Delavayi, my- sorensis und pusilla, Sedum yunnanse, Viola biflora, Bupleurum falcatum, Primula Delavayi, serratifolia und spicata, Androsace Chamaejasme, Gentiana micans und Leontopodium alpinum. engen. a Sa a ri Free | I. Im Yangtse-Tal nach West-China. | Hinter dem Bahnhof des Städtchens Wusih grüßt als letzter der Tai hu-Berge der Lung schan oder Drachenberg dem von 100 W, Limpricht, Schanghainach Nanking eilenden Zuge nach. Dem Auge des Reisenden bietet sich von jetzt ab eine weite, mit Weizen, Gerste und Reis bestellte Ebene dar, nur im fernsten Südwesten erscheinen die schwachen, blauen Linien niedriger Hügelketten der Umgebung von Li yang hsien in der Nordwestecke des großen Sees. Die eintönige Landschaft zeigt erst ein freundlicheres Antlitz, wenn kurz vor dem Yangtse-Hafen Tschinkiang die ersten Vorposten des E Nankinger Berglandes an die Bahnstrecke herantreten. Tschinkiang (Chinkiang) ist eine Hafenstadt am Yangtse, in der nur wenige Europäer, Missionare und Beamte des chinesischen See- zolls leben. Außer der weitläufigen, neueren Tempelanlage Kinschan (Goldberg) auf einer Insel im Strom bietet die Stadt nur das allgemeine Bild der engen, mit Kaufläden besetzten Straßen und daher nichts Sehens- wertes. Um so anziehender ist die Berglandschaft südlich der Stadt. Hier ragt der ungefähr 300 m hohe Wutschouschan, der Fünf-Land- kreise-Berg, empor; bis zur Spitze mit dichtem Laubwald bekleidet, trägt er unterhalb des Gipfels ein kleines Kloster, neben dem natur- und und jagdfreudige Europäer einen auch von Schanghai aus öfters be- FR ‚ suchten, beipuem. eingerichteten Bungalow erbaut haben. Den Hauptreiz a ‚übt auf diese die die Wildschweinjagd aus, und an Schwarzwild sind die = Berge des Nanking-' T ‘ ‘ r Berglandes überreich. ‘ - krautige Blütenpflanzen wenig Platz zur Entwicklung und treten erst wi zahlreicher um die Felspartien der Gipfel auf. Sazifraga sarmentosa, stets in der Nähe der Tempel nebst Orycho- stemon, ER u, RE elethroides und Kiahasa, Prem mierophylla und Salvia miltiorrhiza. _ Bei meinen Besuchen des Berges ati 1012 Juli 1913) 5 att mich stets (bsıcht geleit en von keinem ‚Geringeren als Ferd ae e. Pe E ® Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 101 Fuß des Dschang schan (langer Berg), des Nachbarbergs des Wu tschou schan, fand sich ein Mann, der die Wallfahrt zu dem Kloster auf dem „Hoa schan“ schon einmal gemacht hatte. Er wurde natürlich als Führer angenommen und der Marsch sofort angetreten. In den Dörfern, die wir durcheilten, war den Leuten die Entfernung \ unbekannt. Zuerst waren es 30, dann schon nach zweistündigem Marsch 50 und gegen Abend gar noch 70 Li. Schon bei den Marmorsteinbrüchen von Kao tse konnte ich deutlich erkennen, daß an das Erreichen des Klosterberges an diesem Tage schwer zu denken war, denn am fernen Horizont zeigte sich hellblau das Doppelhorn des Hoa schan, noch viele Stunden entfernt. Um aber doch für spätere Ausflüge den schnellsten. Zugang zu ermitteln, versuchte ich doch noch, möglichst in seine Nähe zu gelangen. Die späte Nacht zwang zur Rast in dem Ortstempel des Dorfes Lung tan. Hier erfuhr ich zu meiner Freude, daß das gesuchte Berg- kloster nur noch 15 Li entfernt sei. Da Lung tan gleichzeitig Bahn- station ist, war der schnellste Zugang gefunden. Der Dienst rief mich nach Schanghai zurück. Daher wurde der nächste Sonntag zum Besuch h des Klosters bestimmt. Die freundlichen Mönche des Tempels Ting schui an (Klares- Wasser-Tempel) in Lung tan (Drachen-Altar) stellten unaufgefordert einen Führer. Der gepflasterte Weg zog eine Viertelstunde hinter dem Dort zur Paßhöhe eines Ausläufers des Lungtan- Gebirges und senkte sich dann allmählich in das Tal hinab, dessen rechte Wand der lange Rücken der zweiten, flacheren Spitze des „‚Blumenberges‘ bildet. Das Tal ver- engerte sich, der Weg wand sich an den Flanken der Talwände hin und bog schließlich rechts in eine Schlucht, die sich unmittelbar vom Berge herabz.og. ; Ein klarer, sprudelnder Bach entquoll dieser Schlucht. An ihm ' führte der breite, gepflasterte Weg zuerst entlang; nach einer knappen . worden war. ; ' Oder sollte ich mich getäuscht und der geniale Forscher einen anderen "Berg gemeint haben? ae | | ar Viertelstunde verschwand aber der Bach links im Talgrunde. Ein Stein mit der wegweisenden Inschrift „Bao hoa schan“ (prächtiger Berg) stand am Wege und deutete nach dem Kloster, das also von Richthofens Begleiter irrtümlich in ‚„„Blumenberg“ übersetzt # Die überaus üppige Vegetation, der reiche Bestand an Laubbäumen ‚sorgten trotz der Hitze für genügende Kühlung, für die von dem Aufstieg FIISE N a ee A Pilger lagen außerdem Rn KB in den schönsten ß der Aussicht 102 W, Limpricht. mit beitragen sollen. Jetzt sind sie von Bäumen überwachsen, lassen aber immerhin doch manche Aussicht auf die reizenden, weiter oben mit Kiefern bewachsenen Hänge der Bao hoa schan-Gipfel frei. Steil stieg der Weg an; immer noch zur Linken die von der reichen Pflanzenwelt völlig überwachsene Schlucht, kam hinter dem letzten Pavillon nach dreiviertelstündigem Steigen das erste Klostergebäude, eine Art größere Wartehalle mit kleinerem Tempel, in Sicht. Bald darauf erschien eine niedrige, längliche Vorhalle, ursprünglich wohl nur zum Genuß der Aussicht errichtet. Nun noch wenige Schritte über Trümmer aus der Zeit der Tai ping-Rebellion und die Klosterfront lag vor mir. Ein kleiner, künstlicher, von gemauerten Wänden umschlossener Pooh; aus dem trotz der darin umherschwimmenden Schildkröten der Wasserbedarf des Klosters entnommen wird, befindet sich vor dem breiten, mit viereckigen glatten Tafeln gepflasterten Vorplatz, an dessem Ende zwei Marmorlöwen den Eingang in das Kloster bezeichnen. Die Klostergebäude ordnen sich um einen großen, mit glatten Marmor- tafeln gepflasterten Hof viereckig an. Im großen Haupttempel thront eine Kolossalfigur des sitzenden Buddha, überdacht von einem seidenen Baldachin mit buntbestickten Heiligenbildnissen, wohl der Haupt- anziehungspunkt für die Pilger, die in Sänften aus der ganzen Umgebung herbeiströmen. Von den Mönchen und ihrem noch jugendlichen, liebenswürdigen Abt freundlich aufgenommen, wurde mir bereitwilligst das ganze, weite, wohl 300 Insassen zählende Kloster gezeigt. Sehenswert waren vor allem die fast lebensgroße, in Alabaster gearbeitete Figur der Himmelskönigin, die reichhaltige Bibliothek, die kolossalen Kochkessel in der sauberen Küche, ganz besonders reizend aber zwei kleine, vollständig in Marmor gearbeitete Tempelchen, zu denen vom Kloster Marmorstufen empor- führten, wie ja überhaupt der aus Kao tse stammende Marmor in diesen Anlagen eine weite Verbreitung zeigt. Für den zahlreichen Pilgerbesuch spricht auch der Umstand, daß eine ganze Flucht von. Fremdenzimmern, mit einfachen, aber sauberen Betten, vorhanden ist, die auch fremden Andersgläubigen in bereit- willigster Weise zur Verfügung gestellt werden. In der näheren, von dichten hochstämmigen Bambushainen be wachsenen Umgebung liegen neben kunstvollen Grabmälern hier ver storbener Äbte kleinere Tempelanlagen verstreut, die älteren, ausgedienten Mönchen als Altersversorgung zugewiesen werden. In einem dieser Tempel, Lung wang miao (Tempel des Drachenkönigs), wurden als Kuriosum schwarze Molche aus dem benachbarten Tümpel gezeigt, die bei lang ee andauernder RER; vom : Himmel fallen und dadurch ag er E Ba Rx “ = r Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 103 Die erhabene Ruhe des Bao hoa schan, des Klosters am „Berge der Pracht‘‘, die freundliche, heitere Art der Mönche, die aufmerksame, höfliche und zuvorkommende Bedienung der Klosterknechte, die herrliche Natur, die Gelegenheit zu den verschiedensten, längeren oder kürzeren Spaziergängen machen das Kloster zu einem idyllischen Aufenthaltsort für die Fremden von Schanghai, Tschinkiang oder Nanking, die sich einige Tage von ihrer Arbeit erholen möchten. Aber auch der Jagd- freund dürfte auf seine Rechnung kommen. Die dichte, immergrüne Strauchvegetation beherbergt zahlreiche Fasane; wilde Tauben, bunte Häher sitzen auf den Bäumen, besonders in der Nähe menschlicher Nieder- lassungen. Den größten Reiz aber dürften für viele die Wildschweine aus- üben, gegen deren Verwüstungsbestrebungen die Felder entweder durch einen Steinwall geschützt oder nachts durch Wächter in hoch über dem Erdboden angebrachten Stroh- und Bambushütten bewacht werden müssen. Der früher völlig verwachsene Pfad zu der Spitze, beziehungsweise zu den Doppelspitzen, ist jetzt, seit der rührige deutsche Gastwirt Otto 'in Nanking ein Zimmer des obersten Tempelchens für Europäer ein- gerichtet hat, freigelegt. Er führt durch niedriges, aber außerordentlich dichtes Kastaniengebüsch, mit Eichen und Dornsträuchern vermischt, steil zur Höhe, die eine prächtige Aussicht auf das Yang tse-Tal und die Hügellandschaft des Tschinkiang-Nankinger Ländehens gewährt. Zur Zeit des Drachenbootfestes (7. bis 10. Juni 1913) hatte ich endlich Gelegenheit, bei einem erneuten Besuch meiner Klosterfreunde einen Ausflug zu den warmen Quellen von Tang schui zu unternehmen. Dieser Ausflug erfordert vom Kloster und zurück einen vollen Tag, ° ist aber angesichts der Tatsache, daß Schwefelquellen im Osten Chinas zu den größten Seltenheiten gehören, von weitgehendem Interesse. Der Weg führt vom Kloster durch Bambuswald zunächst zur Höhe des Rückens hinauf, senkt sich von hier steil auf glatten, schlüpfrigen Steinen zu dem einsamen Tempel Iyeh an im Talgrunde am Waldes- rande hinab. Der Abstieg an dieser Seite ist landschaftlich vielleicht noch schöner als der Anstieg von Lung tan her. Die Ausblicke über die bewaldeten Hänge des Bao hoa schan und über die anderen Bergzüge des Nankinger Ländehens sind von einer Lieblichkeit, wie sie sonst in China nicht so häufig, in der weiteren Umgebung Schanghai s aber nirgends angetroffen werden. Sie sind am besten mit unsern deutschen Mittelgebirgen zu vergleichen. Der noch zweistündige Marsch durch die Talgründe war weniger reizvoll. Der harte Steinweg im Verein mit der erbarmungslos brennenden Sonne läßt solche Wanderungen nur hitzegewohnten, bedürfnislosen _ Reisenden genußreich erscheinen. 104 _ W. Limpricht. Endlich war Tang schui, ein kleines, aber verhältnismäßig sauberes Doıf erreicht. Trotzdem die Hügel der Umgebung nur geringe Höhe be sitzen, macht die Landschaft einen ganz anmutigen Eindruck und würde für spätere Zeit vielleicht den Bau einer Heilanstalt lohnen. ' Mitten im Dorf tritt heißes, stark schwefelwasserstoffhaltiges Wasser an zwei Stellen in schwachem Strom aus der Erde hervor. Es wird von ‚den Dorfbewohnern in etwa anderthalb Meter tiefe, gemauerte Becken geleitet, in deren Nähe einige schmutzige Holzbänke aufgestellt sind. ne Das sind die vorhandenen „Badeeinrichtungen‘“. =, Der üble Geruch der Örtlichkeit, das schmutzige Wasser, die Neugier 3 der Dörfler, vor allem aber die mit den ekelhaftesten Krankheiten und ‚widerwärtigsten Geschwüren bedeckten „Kurgäste‘‘ verlockten nicht £ zum Bad. Gern hätte ich erfahren, ob nicht auch an einer ART: Stelle des Berghanges heißes Wasser zutage träte, doch überall verneinende Ant- worten, bis sich endlich ein älterer, freundlicher Mann einfand, dem noch zwei Quellen bekannt waren. Doch schon wenige Minuten außerhalb des Dorfes rel einer 5 Höhlung ein Strom völlig klaren und sehr heißen Wassers, und etwa 20 Minuten weiterhin befand sich eine etwa 50 Geviertmeter große Fläche, aus deren Boden allenthalben die Therme emporsickerte. Hier hatte man ein steinernes, viereckiges, ungedecktes Badehaus mit zwei Becken erbaut, in denen das Wasser rein ‚und klar angesammelt wurde. Die Temperatur der Quelle betrug beim Austritt aus dem Boden 70 bis 80 °C, so daß noch in den Becken die Hitze den Aufenthalt Due ti wenige Sekunden gestattete. i Die blühenden Dorfjungen, die mich bis hierher begleitet hatten, sich. aber bei der Entkleidung diskret zurückzogen, erzählten nachher, ‚daß sie täglich mindestens zweimal, Sommer wie Winter, ihr gewohntes a Bad "haben müßten. Eine in China seltene Erscheinung! Auf unsere Frage, ob noch mehr solcher Quellen über die Berglehnen verstreut wären wurde als letzte ( Quelle ein kleines Tempelchen in halber Berghöhe be zeichnet. Die RT der Thermen in dieser anscheinend durchaus nicht: vulkanischen Gegend, zu ran, muß A Forschungen ‚vom, behalten b bleiben. = Kr Meine Hoffnung, ı eine idee Flora ai like, erfüllte sich. ht. Das einzig Erwähnenswerte ist das V, orkommen von Grünalgen, selbs! an den heißesten Stellen des Wassers. | Nach len) astra nahmen ı uns abe die en # Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 105 on Pflanzen sammelte ich am Bao hoa schan nur folgende Arten: risaema Limprichtii, Liriope graminifolia, Castanea mollıssima, Saururus Sapium sebiferum, Ligustrum Ibota, dann Houttuynia cordata (überall häufig), Paliurus ramosissimus und Lysimachia elethroides am Rande des 2 usammenhängenden Buschw erks. Die alte Kaiserstadt Nanking am Yangtse ist ehdute ein weites, ron den .. AIBBERD BEE Ree Ackerland, in dem sich ur IRRE: früheren Zeiten Alarmnachrichten über die Stadt verbreitet wurden. In Nanking endet die Schanghai-Nankinger Bahn, eine ampffähre setzt Reisende und Güter über den Strom nach dem gegenüber- senden, aufblühenden Pukou, von dem die Bahn nach Tientsin ‚um Anschluß an die Peking —Mukden-Bahnlinie weitergeführt ‚Ist und noch im Weltkriege zur Hälfte unter deutscher Verw altung stand. In der Umgebung der toten, stillen Stadt, am Fuße des Purpur- berges, liegen die Minggräber, die Begräbnisstelle einiger Kaiser der ngdynastie, die aber nicht die eigenartige Schönheit der Ming- äber bei Peking erreichen. Immerhin sind die steinernen Grabfiguren, efanten, Kamele, Militär- und Zivilgouverneure, deren Statuen ein Spalier zu den erdumwallten Gräbern bilden, eines Besuches wert. Ebenso auch der kleine Höhlentempel San tai dung ( Drei-Altar-Höhle) vor der Stadt, das Leprakloster in den Kieferhainen am Fuße des kahlen Purpurberges und der Aussicht wegen auch dieser. Taiping fu, bekannt durch die von ihr ausgehende Rebellion, am rechten Ufer des Yan gtse, ist die erste größere Stadt in Anhui anhwei). "Mit dem Eintritt in die neue Provinz ist das Bergland von Nanking 106 W. Limpricht. Im äußersten Osten des Reiches donnert die Brandung des Stillen Ozeans an die kleine Insel Putu (schan), der letzten des Tschusan- Archipels, im fernsten Westen, an der Schwelle der osttibetischen Schneemauern, ragt der weitberühmte, jäh abstürzende Omi schan an 3400 m in die Lüfte; im Norden ruht im Talkessel, umkränzt von fünf Bergkuppen, die schon lamaistisches Gepräge tragende Tempelanlage (Da) Wu tai schan und im Herzen des Reichs, unfern des Yangtse, iegt Tschiu hua schan (Kiu [djiu] hoa schan) das ‚Gebirge der neun- fachen Blütenpracht‘“. ; Ein kleiner, meist drückend voll besetzter chinesischer Dampfer fährt in ungefähr 11 Stunden von der enggebauten, schmutzigen Handels- stadt Wuhu den Yangtse stromauf nach dem Hafen Da dung gegen- über der Stadt Ho yüe tschou. | Da dung eignet sich am besten als Ausgangspunkt für den Besuch des von hier nur 90 Li entfernten Wallfahrtsortes. ‘Der Weg führt stets in südlicher Richtung zuerst 25 Li durch das eintönig mit Röhricht bestandene Überschwemmungsgebiet des Riesen- stromes. Dann erscheint das erste Dorf in nun welligem, von Bambus- gebüschen und Kiefernhainen anmutig geschmücktem Hügelland. Ein niedriger Rücken (340 m) ist zu überschreiten: in reizender Lage inmitten von Kiefern und Laubbäumen haben Mönche an seiner Abstiegs- seite den Tempel Di lin an zur Rast für Pilger erbaut. Zwischen üppig mit wintergrünem Strauchwerk bewachsenen Lehnen schlängelt sich der gut gehaltene Weg weiter zur Höhe eines unbedeutenden Sattels hinauf und senkt sich dann allmählich zur Sohle eines Flußtals hinab, an dessen Steilufer er zuerst noch entlang läuft und dann in ein weites Becken aus- mündet. Das klare, schwach grünliche Wasser entquillt in zwei Armen den Hängen des Tschiu hua schan und dient daher weiterhin als Weg- weiser zum Tempelbezirk. Kurz vor dem Dorf Ban bien djiä kreuzt die Telegraphenstraße Nanking—Kiukiang den Weg, der fast eben in dem flachen Becken hinzieht. Miao schen djiä mit seiner neuen, festgefügten Steinbrücke ist der letzte größere Ort vor den immer schärter hervortretenden, zackigen und schroffen Bergen. Bei den Dörfchen Örl sse be, am nun schon recht . seichten, geröllreichen Flüßchen, ist ihr Fuß erreicht. | Hier beginnt der Anstieg, der den Bach nicht weiter begleitet, sondern ‚steil in Steinstufen über mehrere kleine Tempel auf die flache Höhe zum ' Rasthaus San tien men (drittes Himmelstor) hinaufführt. Von hier a steigt man in wenigen Minuten zum Grund des Talkessels hinab, in -.. 4 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 107 die Haupttempel und der Ort Tschiu (Djiu) hua schan eingebettet liegen (200 m). R Dieser Talkessel ist allseitig von Bergen begrenzt; nur im Norden hat sich der westliche Quellarm des oben erwähnten Baches einen Ausgang j 3 gebahnt. Im Osten und Süden erreichen die Höhen des Kesselrandes ungefähr 1100 m. Ihre nördlichste Abflachung führt den Namen Sche tseu schan (Löwenberg). R Der westliche Talrand zeigt erheblich niedrigere Formen, er setzt sich in flachkuppigen Hügeln bis gegen die Provinzialhauptstadt An - ä . king fu fort. Getrennt durch ein anmutiges, bachdurchströmtes Waldtal begleitet die 1600 m hohe, zackige, in schroffen Felsenhängen abstürzende Kette des Tien tai die östliche Kesselumrandung. Auf ihrem Rücken steht in die Felsen gehauen eine als Wallfahrtspunkt weit berühmte Kultus- _ stätte, zu der, ähnlich dem Tai schan in Schandung, schwindel- erregende Steinstufen über sieben Tempel hinaufgeleiten. 5 i Auch den östlichen Rand des Talkessels von Tschiu hua schan _ krönen vier Klöster, stolz wie Tiroler Burgen gen Himmel ragend:; am 2 Nordende dieses Rückens führt vom Kamm ein schlechter, stellenweise etwas gefährlicher Pfad zur Tigerhöhle (Lau hu dung), einem unter 3 Bambus und Felsen versteckten Tempelchen des Ostabhangs. In der benachbarten Tigerhöhle hat sich der einzige Mönch dieses Tempels einen 2 nackten Fels zur Lagerstatt erwählt. Oberhalb dieser kleinen Höhle, E. die angeblich die Behausung einer Tigerfamilie gebildet haben soll, starrt E ein einzelner, freistehender Felsblock empor, der „Löwenberg‘. Seine ' Höhe gewährt prächtige Ausblicke auf den Talkessel von Veen hua :chan, die nördlich angrenzende Ebene bis zum Yangtse, den Tien tai und dessen nördliche Fortsetzung, den wildreichen Da gou lin. Unter den zahlreichen Tempeln und Klöstern des Talkessels ist das ‚imposanteste das weitläufige, über 100 Mönche beherbergende Kloster Tsehi yüan sse, von allen Bergeshöhen an seiner weithin leuchtenden, rotgelben Fassade erkenntlich. Zahlreiche Fremdenzimmer mit Korb- möbeln und Liegestühlen geben Wanderern reichlich Gelegenheit zum Unterkommen;: die Nähe des waldreichen, östlichen Bergrückens mit seinen Eibenbeständen (Cephalotaxus), den prächtigen Spießtannen (Cunmning- min), Kieferhainen und hochstämmigen Bambusdickichten ermöglicht nigfache Spaziergänge, die mühelos bis zu den Tempeln der rhododen- dronübersäten Kammhöhe ausgedehnt werden können. Auch führt vom aupttempel ein Weg in etwa dreiviertel Stunden über den Kamm nach ‚au hu dung und dem Sche tseu schan, und auch der lohnende usflug. nach rs Tempel Tien tai beansprucht nur wenig mehr als Marktplatz ‚des Ortes Tschiu hua schan 108 W. Limpricht, stehen Verkaufsbuden und Läden, die allerlei Erinnerungen an die heilige Stätte feilbieten, meistens hölzerne Kultusgegenstände en miniature oder . Papierbogen, auf denen in der bekannten chinesischen Manier der ge- samte Bezirk mit seinen Tempeln abgebildet ist. Am Westende des Marktes steht der zweitgrößte Tempel des Talkessels; auch er besitzt Fremden- zimmer in Hülle und Fülle, ist aber geräuschvoller durch die Nähe des Marktplatzes. Die Hauptanziehungskraft übt auf die Pilger die mit Schnitzwerken des Ditsang, des Oberherrn der Hölle, dem der ganze Bezirk geheiligt ist, überladene Pagode innerhalb des hochgelegenen Tempels Di tsang sse, zu dem vom Markt Steinstufen emporführen. Vom Di tsang-Tempel kann man den oberen Rand des ganzen Talkessels östlich in vier Stunden umwandern, ein genußreicher Ausflug, der ständig Ausblicke auf den zu Füßen liegenden Talkessel und den schroffen, wilden Tien tai dar- bietet. Von Tschiu hua schan führt der direkte Weg nach Anking fu (180 Li) durch liebliche, busch- und wälderreiche Hügellandschaft, an felsigen Steilufern klarer Flüsse entlang in westlicher Richtung über ‚Wu schi zunächst nach Yin kia hui, wo der Telegraph über das nunmehr schiffbar werdende Wasser setzt. Hier treten die Hügel zurück, in flacher Niederung strebt der Steig dem Yangtse z zu, über den bei Tsien kiang kou eine Fähre setzt. Noch 40 Li auf den Dämmen des linken Ufers, dann verkündet die prächtige, siebenstöckige Pagode Buo ta im Tempel Yin kiang sse die Nähe der Provinzialhauptstadt Anking (Nganking) fu. Naturfreunde oder Touristen, die die liebliche Berglandschaft des Tempelbezirks zu besuchen gedenken, wählen zu diesem Ausflug am besten die Frühlingszeit um das Osterfest, die Blütezeit der Rhododendren (Azaleen) und Wistarien (Glyeinien), die die oberen Höhenlagen in einen Blütengarten verwandeln. Namentlich das rechte Yangtse-Ufer begleiten nun weiterhin _ Gebirgsketten, die von Süden aus den Bergländern der Provinzen Anhui und Kianghsi an den Strom herantreten. Kiukiang, die Stadt der Silberschmiede, ist der nächste größere Ankerplatz der Yang tse-Dampfer. Unweit der Stadt, bei Hu kou, mündet der Po yang-See in den Strom. Die Umgebung der ie Kiukiang, Kege Eg EM: m hohe Be; schen (Hirschberg), auf heKu ling Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 109 Dreistadt Hankou—Hanyang-—Wutschang ist. Letztere Stadt ist die Provinzialhauptstadt, Hankou der Sitz der Fremdenniederlassungen und des europäischen Handels. Bis hierher fahren die großen Dampfer von Schanghai in fünf Tagen. Weiter oberhalb bis Tschungking. : ist die Schiffahrt der zahlreichen Stromschnellen wegen gefährlich und e- wird nur durch wenige eigens konstruierte Dampfer aufrecht erhalten. E. Um so lebhafter ist der Dschunkenverkehr. B Nach meiner Rückkehr vom Wu tai schan in Schanhsi weilte ieh am 3. und 4. September 1912 zum ersten Male in Hankou. Am : 1. Januar 1914 traf ich wieder in Hankou ein, um für die Stötznersch e Expedition zur Reise nach Szetschwan die Vorbereitungen zu treffen. Nach Eintreffen der übrigen Expeditionsmitglieder wurde die große, . zur Bergfahrt nach Tschungking gemietete Dschunke langsam strom- auf getreidelt. Da die Dschunke unser ständiger Wohnort war, konnte ich mich nicht allzuweit von den Ufern entfernen und daher nur stunden- weise an den Ufern entlang WARMEN, um die ersten Frühlingspflanzen einsammeln zu können. _ Unabsehbare Ebene, von fleißigen Menschenhänden für den Anbau ; von Gemüse- und Saatfeldern urbar gemacht, ab und zu übermannshohe Schilfröhrichte, nur um die zahlreichen Ortschaften vereinzelte Weiden oder wintergrüner Liguster charakterisieren die Landschaft beider Ufer des Yangtse tagelang von Hankou an aufwärts. Endlich ändert sich das Bild. In der Nähe von Yang tschi, einem Dorf etwas unterhalb der pagodenreichen, malerisch gelegenen Stadt Tschikiang erscheinen am rechten Ufer die ersten Hügel, Vorposten der weiter landeinwärts streichenden Bergketten, deren Häupter jetzt, Anfang Februar, noch mit Schnee bedeckt waren. Weiterhin gegen I tu hsien treten die Hügelreihen dicht an den Strom heran und bilden die hohe ÜRSPSOERENg Nun wird auch am linken Ufer die Landschaft reizvoller. In der Stromenge der Tigerzahnschlucht treibt die starke Strömung die große Dschunke, die der Stötznerschen Expedition als schwimmendes Heim dient, mehrfach zurück und gibt auf diese Weise u ten u abe mit Eüshanp; in Wettbew erb iinden: > Bösgkeiten, it das Auge reicht, spitze, bizarre Felsformen, die durch Regen und es Wasser aus den weichen Sandstein ausgewaschen sind, fallen ei AeIbar zum rechten Stromufer rent der A = bequemer Weg bis an den Fuß der senkrechten Felsen des Bergrückens, 110 \V. Limpricht. ab; auch das Gelände des linken Ufers, an dessen Rande sich die Haupt- straße entlang zieht, zeigt wellige Erhebungen, jedoch ohne die schroffen Spitzen der jenseitigen Stromseite. Die Itschanger Fremden sind daher in der glücklichen Lage, ihre freie Zeit zu kürzeren oder längeren Ausflügen in die reizende Umgebung verwenden zu können. Die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit gestattete nur einige wenige Exkursionen, die aber für Durchreisende genügen dürften, einen Einblick in die Bergwelt der Umgebung Itschangs zu gewinnen. Von den Höhen gegenüber der Stadt fällt am meisten der Wu tse schan, von den Fremden seiner vierkantigen, spitzen Gestalt wegen „die Pyramide‘ genannt, ins Auge. Mit Sampan über den Strom, einige Minuten noch auf steilen Steinstufen empor, führt von dem Einschnitt des Rückens, der den Berg mit seinem nordwestlichen Nachbar verbindet, ein schmaler Pfad steil in einer halben Stunde zum Gipfel empor. Von der Höhe, 320 m, bietet sich ein prächtiger Rundblick auf die tief zu Füßen liegende Stadt, den von zahllosen Dschunken und Sampans belebten Strom und die sich im Süden und Südwesten hinziehenden Bergketten mit ihren zackigen Rücken, schroffen Felsstürzen und trotzigen, zuckerhutähnlichen Spitzen dar. In der Nähe gleitet der Blick in liebliche Täler mit bambusumgürteten Siedelungen, mit Kiefern und Zypressen bekleidete Abhänge, deren stille Anmut in wohltuendem Gegensatz zu der schroffen Wildheit der zackigen Bergformen steht. Zu einem anderen lohnenden Ausflug, der allerdings einen vollen Tag beansprucht, lockt der etwa 510 m über dem Meeresspiegel hohe Tschi hu schan, ein Tempel auf der Spitze eines nach allen Seiten in senkrechten Wänden abstürzenden Sandsteinfelsens. Er lehnt sich, geschieden durch einen fürchterlichen, aber glücklicherweise nicht breiten Abgrund, an einen langgezogenen, ebenfalls aus Sandstein bestehenden Bergrücken an. Den Abgrund haben die Erbauer des Tempels mit einer 21, m breiten Brücke ohne’sicherndes Geländer überbrückt und bis zur Höhe des isolierten Felskolosses den Weg in Steinstufen ausgehauen. Für nicht schwindelfreie oder ängstliche Naturen kein angenehmer Aufst ieg. Schon weit vor Itschang macht sich dieser trotzige Zacken am rechten Ufer bemerkbar und mit bangem Staunen fragt sich der Beschauer, wie es denn Menschenhänden möglich gewesen sei, die weißen, weithin im Sonnenglanz leuchtenden Hanbeben: auf se unersteiglich scheinende ' Felsnadel zu bannen. Etwas unterhalb der Itschanger Pagode liegt am rechten Stromufer es Dörfchen Liu tschia peng. Von hier führt ein schmaler, aber P uf die Bergeshöhe und schließlich - dieser entlang in andert- 2 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 111 halb bis zwei Stunden über die erwähnte Brücke zum Tempel. Gewandte Bergsteiger können auch auf Vorsprüngen und Vertiefungen, die gerade für den Fuß Raum bieten, unmittelbar unter der Brücke bis zu diesem . Tempel schon von Hsia wu lung, schräg gegenüber von Itschang, aus beginnen. ‘Er beansprucht, da der Weg bergauf, bergab über ver- schiedene Rücken führt, vier Stunden. - Vielleicht das lockendste Ziel dürfte für die meisten der Höhlen- tempel Lung wang dung, südwestlich von Itschang, bieten. Lung wang dung, die „Grotte des Drachenkönigs‘“, ist ein Tempel innerhalb . einer größeren Höhle im Sandstein, deren tiefste Stelle von einem unter- irdischen See angefüllt ist. Die ganze Anlage erinnert ungemein an den prachtvollen Höhlen- tempel Fong kwan ming bei Yung fu unweit Futschou fu in der Provinz Fukien, ohne jedoch dessen stimmungsvolle Schönheit ganz zu erreichen. : Von An miao, gegenüber der Stadt, zieht sich der Weg zuerst Bo rackone um auf dessen Kamm entlang zu ziehen. Von hier bieten sich unausgesetzt schöne Blicke auf die Bergwelt der Umgebung und die stillen, friedlichen Täler. Zumal im zeitigen Früh- ling entzücken den Wanderer die violetten Blüten des Seidelbastes (Daphne Genkwa), des ‚Flieders“ der Itschanger, die rosa Blütendolden der chinesischen Primel (Primula sinensis), deren Verbreitungsgebiet auf die Itschanger Berge beschränkt bleibt, die dunkellila Veilchen, dazu . als Gegensatz die ernsten, düsteren Zypressen und die graugrünen, spitz- nadeligen Kiefern. N Schon im Februar leuchten um die Dörfer die weißen oder rosa Blüten der Obstbäume aus den Tälern herauf, ein Zeichen dafür, daß auch in den Bergen die Macht des Winters der strahlenden Kraft des Sonnenballs nicht standhalten kann. F... Der Weg führt am Ende des Rückens wieder zu Tal, aber nur, um sich in einem neuen Tal nochmals zur halben Höhe der Talwand empor- zuwinden. Schließlich biegt er rechtsum in ein Seitental, an dessen Ab- schluß unmittelbar unter senkrechten Felswänden, unter hochragenden Zypressen versteckt, das ersehnte Kloster verborgen lehnt, zu dem, genau . wie bei dem Kloster um Yung fu, Steintreppen zur Eingangshalle empor- führen. Ein entzückender Ruhepunkt nach der 3—3 1, Stunden in An- spruch nehmenden Wanderung mit Ausblicken auf die wilden Talwände, die felsigen Abstürze des obersten gegenüberliegenden Talrandes. In weiterer Ferne, 7 Stunden Fußmarsch von Itschang, ragt ein trotziger, ebenfalls von einer Tempelanlage gekrönter Felszacken in den age Horizont, der Tien hai schan. Leider war es mir nicht er 212‘, W. Limpricht. auch ihm einen Besuch abzustatten. Wie viele andere schöne Punkte sind noch der Erschließung durch naturfreudige Wanderer in der land- schaftlich so schönen Bergwelt Itschangs vorbehalten! Doch die Zeit, in der Itschang als eine Stätte der Erholung aus der glühend heißen - Yangtse-Niederung in die kühle Luft der Höhen von den Fremden an erkannt wird, liegt in der nächsten Zukunft. Vor dem Kriege waren E rührige Deutsche an der Arbeit, den weltumspannenden Schienenstrang von Hankou nach Itschang zu verlängern, um dieses bergumrahmte Yangtse-Idyll dem Reiseverkehr näher zu bringen, jetzt wird die Bahn von Amerikanern fertiggestellt und bis Szetschwan weitergeführt. Hinter Itschang treten die Berge beider Ufer näher heran, ihre an- nähernd 1000 m hohen Hänge stürzen in senkrechten, kahlen, nur von einzelnen roten Blütenpolstern der im zeitigsten Frühling blühenden chinesischen Primel geschmückten Sandsteinwänden zum Strombett 2 hinab, in dem das strudelreiche, schmutzige, lehmgelbe Wasser des ’ Yangtse gurgelnd dahinschießt. Die wilde, großartige Felsszenerie der Yangtse-Schluchten erreicht bei der Stadt Kweitschou fü in Szetschwan ihr Ende. Von nun an begleiten die niederen, sanft- gewellten Hügelreihen des roten Beckens den Strom. Bambushaine, Obstbaumplantagen, terrassierte Raps- und Bohnen- felder umgürten die niederen Hänge, immergrüne Sträucher, kleine Zy- > pressen- und Eichenwäldchen bedecken den rötlichen, von der Kultur verschont gebliebenen Boden der höheren Lagen, deren Rücken häufig von Wachttürmen oder festungsartigen Tempelanlagen gekrönt werden. Endlich nach zweimonatlicher Fahrt verließen wir Mitte März unser schwimmendes Heim in. Tschungking, der größten Handelsstadt der Provinz, und zogen nach wenigen Tagen auf dem 2 m breiten Steinweg, einer der besterhaltenen Straßen Chinas, der Hauptstadt Tschengtu zu. Der Weg verläßt gleich hinter Tschungking das Yangtse- Tal führt bergauf, bergab über niedere Hügel, deren Hänge zum Teil mit ; Kiefern und Cunninghamien mit zartblättrigen Eichen als Unterhoz bestanden sind. Der größte Teil des ungemein fruchtbaren Bodens ist aber von den fleißigen Händen der diehtgedrängten Bevölkerung der Kultur nutzbar gemacht. FEndlose terrassierte Reisfelder mit Bohnen = die weißblühenden wilden Rosen an den Wegrändern sowie einzelnen, prächtigen nee um deren ‚große, violettblaue Trichter- blüten. bunte, ige ‚ ho igsaugende Vögelchen heru hwirren, vr Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 113 # läßt das wellige, vielfach mit weißblühenden Dungölbäumen bepflanzte Gelände des Lu ho hinter der Stadt Tschien tschou und steigt bis ' Höhe des Bergzuges empor, der das ehemalige Seebecken der schont Ebene südöstlich begrenzt. Noch wenige Stunden durch die Ebene und nach elftägigem angestrengten Fußmarsch zogen wir durch = Ei Osttor in die Provinzialhauptstadt ein. Während die große Dschunke von Hankou bis Tschungking langsam stromauf getreidelt wurde, hatte ich täglich mehrere Stunden 4 ‚Gelegenheit, an den Ufern nach den ersten Frühlingspflanzen Umschau zu halten. E Bis vor Itschang sind beide Ufer flach, die weite Ebene steht völlig unter Kultur und nur an Wegböschungen oder Teichrändern, an Feld- _ rainen oder am Saume der Uferröhrichte finden sich neben ubiq uistischem Unkraut die ersten Vertreter der ursprünglichen Flora. ki Ranunculus sardous, Oxalis corniculata, Arabidopsis Thaliana und Capsella bursa pastoris, Stellaria media, Viola philippica, Mazus rugosus, Veronica agrestis und Taraxacum spec. sind überall gemein und blühen schon in den ersten ‚Januartagen; oberhalb der Stadt Scha schi ge- sellen sich noch Weiden und auf den Bäumen um die Dörfer Viscum album hinzu. Vor Yang tschi erscheinen endlich niedere, mit Kiefern bestandene _ Sandsteinhügel: Daphne Genkwa ziert sie in Unmenge. e Diese Hügel sind die ersten Vorposten de; Berglandes um die Stadt 2 tschang, hinter. der die großartigen Felsschluchten des Yangtse- - Durchbruches (die sogenannten gorges) bis nach Kweitschou fu sich hinziehen. : Um die hohen Uferböschungen um die Stadt Itschang, die Berg- ‚ lehnen um die Tempel Lung wang dung und Tschi hu schan blühten Mitte Februar: Adiantum Capillus Veneris, Carex pisiformis, Eriophorum comosum, Brassica juncea, als schönster Schmuck Daphne Genkwa, Primula obconica 3 und @entiana rhodantha, die einem roten Löwenmaul ähnelnde Brandisia Hancei neben Myricaria germanica, von Sträuchern Stachyurus chinensis und Coriaria sinica. Pi inus Massoniana und Cupressus funebris setzen die Nadelholz- bestände der Hohenrücken und Talflanken zusammen. An den Felswänden der Hsin tan-Schnelle wachsen: a enslegcens var. subintegerrima, Cyelophorus Martini, Asplenium prae- morsum, auf Bäumen Loranthus pseudoodoratus. | ‚Um die Felsenge der Niu kou tan- Schlucht vor Ba dung u Corydalis einlis, ‚Prunus persica, Senecio senndens- Fedde, Repertorium speeierum. ee gan wi "diffusa, Thyrocarpus Sampsoni, das weißblühende Viburnum hypoleueum, 114 | W. Limpricht. Hinter Ba dung hsien führt ein in die Felsen gesprengter Weg auf der rechten Stromseite bis Hui yen schi. Hier sammelte ich: Buxus Harlandii, Distylium chinense, Spiraea prunifolia, Weiden und Farne. Bai schi ist der erste Ort in Szetschwan. Auf dem schmalen Felsenpfad um den Ort bei Tschin schi ho erschien zum ersten Male die gelbblühende Reinwardtia trigyna, die von nun an bis Kwan hsien hinter Tschengtu öfters angetroffen wurde. Außerdem blühten: Corydalis. racemose, die Moracee Gironniera spec., die Malvacee Abutilon sinense und Wickstroemia- Arten. ' Der in die Felsen eingesprengte Weg führt durch die prachtvolle Wu schan-Schlucht und die Blasebalgschlucht (Feng hsiang dsia) nach Kweitschou fu, von wo ich auf den größtenteils bebauten Sandsteinhügeln nordnordöstlich der Stadt eine noch dürftige Vegetation antraf. Außer den gerade blühenden, Stachyurus chinensis, Zanthoxylum alatum var. planispinum, Buddleia Sa und Lonicera mucronaia fand ich Corydalis edulis und racemosa, Polygala silirica, Cynoglossum micranthum, Petasites tricholobus, sowie die kleinblütige Speranskia cantonensis. inter Yün yang hsien bis zur Stromschnelle Hsin lung tan: Reinwardtia trigyna, Thyrocarpus Sampsoni, Mazus rugosus, ferner ADERNR capillus veneris, Equisetum ramosissimum, Myricaria germanica. I Zwischen Schi pao tschai und ‚Kwan tschi tschang oberhalb M a Stadt Wan hsien an den hohen Böschungen beider Ufer: Salix Bocküi, Quercus Engleriana, Cardamine flexuosa subsp. debilis, Potentilla Limprichtii, Androsace saxifragaefolia, Gentiana delicata, Mazus rugosus;\ am rechten Ufer: Viola grypoceras var. barbata, Sanicula yunnanensis, The Wbergnesi.ge en drakage und Oupressus funebris. Die Bambus- ‚haine t über Tschung tschou beherbergten: :Ise. japonica ehe Polypodium. Buergerianum, Saururus Loureirt, Corydalis racemosa, Reinwardtiatrigyna, Androsace saxifragaefolia, Samcula yunnanensis, Viburnum hypoleucum und Senecio ramosus. Weiter aufwärts weisen die Hügelreihen schöne Bestände von Eichen 5 # Ideas glandulifera) und Zypressen (Cupressus funebris) auf, zwischen & Ihnen ziehen sich terrassierte Raps- und Saubohnenfelder hin. ne A Oberhalb des größeren Dorfes Yang tu tschi sammelte ich den schon in Fukien gesehenen epiphytischen Farn Drynaria Fortunei, ‚Viola den Bean weißblühenden Zoegen pilosa nebst Bar rn Ä Botanische Reisen uf den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 115 Er eng tu hsien treten wieder höhere Bergzüge schiefwinkelig. an ee chte Ufer heran. Von Kua mu hsia (linkes Ufer). = Hsin tschi kiang (rechtes ‚halb der ich von Beginn der Hwang tsau-Schlucht an deren Kalk- hängen entlang bis zur Stadt Tschang schou hsien am Ufer hin- anderte. Beobachtet wurden: Juniperus-Arten, massenhaft Stachyurus inensis, Carex Gaudichaudiana var.. Thunbergüi, Eriophorum comosum, letris japonica, die weiß- und rosa-blühenden Corydalis edulis und acemosa, zwischen den Ufersteinen Potentilla Limprichtü, Reinwardtia igyna, Sanicula orthacantha, Hydrangea mit vorjährigen Blüten, uddleia offieinalis, Gentiana rhodantha und Viburnum hypoleucum. ' Zwischen Tschungking und der Provinzialhauptstadt Tschengtu fu führt die mit breiten Steinplatten belegte Straße durch reizlose, reich bebaute Gegend. Die niederen Hügel der Landschaft sind teilweise be- aldet, Kiefern, Eichen und PRSREMIDER (Cunninghamia lanceolata) Beta, erstere vielfach auf den Gräbern und ER um die tädte. An den Berghängen um das hochgelegene Dorf Hwang kuo schuc ine Yung tschwan hsien bilden Pinus Massoniana und Quercus glandulifera mit Viburnum hypoleucum, Myrsine africana und Buddleia offieinalis dichte Gebüsche, an deren Rändern neben Farnen und Sela- ginellen Carex breviculmis subsp. Royleana, C. tristachya, Polentilla ‚ das Vergißmeinnicht ähnliche Trigonotis peduncularis, Brunella ers, Satureja gracilis und Plantago asiatica gedeihen. . Späterhin erscheinen blühende, wilde Bäume der prächtigen Paulownia tomentosa, um deren Blüten kolibriähnliche Vögelchen herumschwirren; vor Lung tschang hsien steht auf kleiner felsiger Anhöhe eine sieben- Stöckige Pagode, in ihrer Umgebung blühen die prächtigen Rosen, Rosa ch NSiS, laevigata, Banksiae und Limprichtii, die auch noch weiterhin, 4 umal im Lu ho-Tale, öfters auftreten. ' In der Umgebung der Stadt Ne tschiang hsien gewähren die ged hnten Plantagen des ‚„Dungölbaumes“ Aleurites Fordii, einen - 116; W. Limpricht. i Das schwach giftige Öl dieser Bäume bildet als Wood oil einen Haupt-- handelsartikel der Provinz Szetschwan und wird in großen Tonbe- hältern auf Dschurken nach Hankou geschafft, wo es nach Schanghai weiter veırirachtet wird. Welliges Terrain mit teilweise anstehenden Sandsteinfelsen (.Rein- wardtia trigyna, Androsace saxifragaefolia und Gentiana delicata) geleitet zur beiderseits von Pagoden gekennzeichneten Fähre über den Lu ho vor den Toren von Tse yang hsien. Hinter der Stadt erinnert die Gegend etwas an Yünnan, Dungölbäume, Zypressen und die hoch- ragende Pierocarya stenoptera sind häufig, am Wegrande zeigen sich die gelbe Caesalpinia japonica, Caryopteris terniflcra, Lastuca versicoler und weiterhin Rosa chinensis (rotblühend); Stachyurus chinensis, Daphne Genkwa und Reinwardtia irigyna, Carex breviculmis subsp. Royleana, Ramunculus lanuginosus, Lotus esrnieulatus, Polygala sibirica, Potentilla discolor, Thyrocarpus Sampsoni, Lysimachia candida und Crepis japonica blühen um die Kiefernhaine, die das bergige Land bis zum Rande des Beckens von Tschengtu durchziehen. ; IV. Im chinesisch-tibetischen Grenzgebiet. A. Das Wassu-Ländchen *). Nur 60 km nordwestlich von Tschengtu liegt da, wo der Min-Flub das Bergland durchbricht und in die-Ebene austritt, das kleine Städtchen Kwan hsien, das Eingangstor in die „Barbarenländer‘ des Nordens und Nordwestene. Ein weitblickender Menschengeist hat hier künstliche Stauwerke geschaffen und dadurch die Kraft des wilden Bergstromes in eine große Anzahl einzelner Aıme zersplitteri, die die Tsehengtu- Ebene durchziehen und dem Ländchen die beispiellose Fruchtbarkeit verleihen, die seine Bewohner zu den wohlhabendsten Landwirten ganz Chinas gemacht haben. Das Anderken an den Schöpfer dieser Anlagen ist heute noch im Volke lebendig, und ihm zu Ehren ist der prachtvolle Tempel Örl wang miao, einer der schönsten in China, im Nordwesten der Stadt außerhalb der Umfassungsmauern errichtet. BE URN NEON ee, ER RUNTER] Be N aha: ee ee > be - a Haus von Lung tan gou zurückgegangen, wo wir die Nacht verbrachten. Da es unmöglich gewesen wäre, mit den Kulis die schneebedeckten, steilen Hochgrate zu überqueren und so über den Kamm nach Tsaka lo zu gelangen, gingen wir am nächsten Tage auf demselben Wege über Tsao po nach Leang ho kou zurück, mit der Absicht, nach wenigen Stunden wieder aufzubrechen, um über Scha pe den Übergang über das Gebirge zu versuchen. | Schon kurz nach drei Uhr war alles zum neuen Aufbruch bereit. D: Tsao poer Tal hinab war schon nach einer Viertelstunde die Ver- einigungsstelle der beiden Arme, deren weiterer gemeinsamer Lauf zum fin führt, erreicht. In dem Tale des anderen Armes führte unser Weg ıN dnordwesten aufwärts, bog bei den Häusern von Tsao ba nach ER - - W. Limpricht, Nordwesten um, überschritt auf Jämmerlicher, hochgelegter Brücke den Bach und brachte uns nach 20 Li zu unserm heutigen ae dem Wassu-Dörfchen Kai tsung. Das Tal ist von Tsao ba ab von großer landschaftlicher Schönheit, steile, felsige, mit üppigem Strauchwerk bewachsene Abstürze engen das ett des Baches ein, die trotzigen, viereckigen Häuser der Eingeborenen kleben wie Schwalbennester an den Hängen und man bewundert die zähe Ausdauer der Bevölkerung, die jeden halbwegs zugänglichen Fleck Erde um ihre Behausung dem Anbau nutzbar gemacht hat. # ' Auch am nächsten Tage wanderten wir in demselben Tale aufwärts BlauemfFlieder ähnliche Buddleia, zahlreiche blaue Schwertlilien, roteÄlpen- Tosen, gelbe Berberitzen, weißgrüne, kriechende Waldreben und Spiraeen sehmückten die Felswände, deren oberste Ränder mit blaugrünen Tannen, ‘zwischen deren Stämmen stellenweise noch der Schnee schimmerte, be- ‚standen waren. Der Weg wand sich höher hinauf, überschritt auf einem 6 m über dem Wasser gelegten Brett den Bach und führte in Windungen N zur halben Höhe der Talwand empor. ; Bei der Umibiegung nach Westen funkelten Schneegrate im Sonnen- lichte; es war der Kamm des nördlich‘ hinziehenden. Hsüe lung pao. Von seinen: Flanken kam ein Wasser herab, das sich bei dem einsamen Häuschen Leang ho kou in unsern Bach ergoß. Zu ihm führte unser Weg hinab, aber nur um gleich wieder hinaufzusteigen, da die Wegbauer ; ‚jeden i ins Flußbett vorspringenden Felsen nach oben zu umgehen trachten. Hiriter den Felsen wieder hinab, bei dem nächsten Vorsprung wieder hinauf, nochmals hinab, wiederum hinauf, so führte der Weg in dem engen Tale aufwärts. Die Szenerie der Tandahlah war sröhset: "Beiderseits ide Kalk- felsen, über die bisweilen ein schäumender Wasserfall zischend zu Tal stürzte, üppig mit weißrosa und purpurroten Azaleen, Strauchwerk, Bambus, ‚Kiefern und vereinzelten Tannen bewachsen, tiefes, ernstes Schweigen, nur unterbrochen durch das Gezwitscher der von Stein zu ‚Stein über das gurgelnde, kochende Wasser des dahinrasenden Baches hüpfenden Wasserrotschwänze, darüber tiefblauer Himmel, dessen Sonnen- strahlen doch nur die Spitzen der das Tal en HObengpEp in. ‚goldigem Lichte erglühen lassen. Schließlich geleitete der Pfad, auf dem ahlärtioh f Spuren das häufige : . Vorkommen des. schwarzweißen, tibetischen Bären verrieten, über ein Brett mit kniehohem, einseitigem, nach unten gebogenem Gertengeländer auf die : andere Bachseite. Das Tal erweiterte sich etwas, die Felsstürze asreichen. ve Platz, auf. denen ‚faustgroße, dunkelrote EN PR a Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost „Tibets. 123 Lerehensporn, Weiden, Eichen und Kiefern ein dichtes buntgrünes Gemisch bildeten, das den darunter ruhenden Boden gar nicht zum Vorschein kommen ließ. Einzelne nun erscheinende Felder, Rodunpan im Waldbestand, ließen die Nähe einer Ortschaft vermuten. Es waren die wenigen, einzelnen Häuser des idyllisch gelegenen Scha pe. Gleich in dem ersten Haus fanden wir bei dem chinesischen Besitzer freundlich angebotene Unter- kunft. Der Führer, der nur bis hierher gedungen war, wurde entlohnt und sorgte mit Hilfe des Dorfältesten für Ersatz, allerdings erst nach längeren Bemühungen, da den Leuten ein direkter Weg über die Berge "unbekannt war. Endlich fand sich ein junger, geschmeidiger Jäger „wilden‘“ Blutes, der durch seine Ortskenntnis und Geschicklichkeit uns in den nächsten Tagen von allergrößtem teen war. Ohne ihn wären wir wohl nie nach Tsaka lo gelangt. Am folgenden Morgen war der Weg verhältnismäßig noch gut. Doch bald begann die Herrschaft des Urwaldes. Dichter Bambus ‘im Verein mit Laubbäumen und dornigen Sträuchern, Felsen, von denen man nur auf morschen, halbverfaulten Holzleitern denkbar einfachster Bauart zum feuchtsumpfigen Talboden hinunterklettern konnte, Brücken aus wenigen, dünnen, lose nebeneinander gelegten Baumstämmen gebildet, über die man mit sehr gemischten Gefühlen hinüberbalanzieren mußte, en zu erkennen, daß dieser Urwaldpfad nur für RT . Blüte FR Limprichtii). Schritt für Schritt, einer hinter dem RER auf dem schlüpfrigen Pfade vorwärts tastend, die in das Gesicht schlagenden ‚andere Ufer, um dort in ähnlichen Steigen bis zur Einmündungsstelle eines von links kommenden Baches zu gelangen. Auf schmaler Baum- stammbrücke über dieses Wasser, mußten wir auf seinem anderen Ufer h ungefähr 150 m bis zu einer Alm emporsteigen, auf der die drei einen tibetischen Häuser von Tschin uei lagen. ‚ Halblinks glitzerten die Schneefelder des Pe mu sehan herüber, j und deutlich hoben sich. der Tschien leang schan und die Spitze ; Ki e gai uo, auf der ich wenige Tage zuvor gestanden hatte, 124 W. Limpricht. pfadlos auf dessen Kies und Steingeröll aufwärts, bis schließlich bei den Yüan yüan ko genannten Schneehalden der rechten Talwand der Bach scharf im rechten Wirkel nach Norden umbog. Getreulich folgten wir durch Urwald und über Steinblöcke seinem Laufe im neuen Quertale, bald am rechten, bald am linken Ufer, da erschien endlich am späten Nachmittag am linken und gleich darauf auch am rechten Ufer je ein schräg stehendes, zerfetztes Bretterdach mit Feuerstelle. Lachend er- klärte der Führer diesen Platz als das ersehnte Mu mu ku. Zuerst mußten die vielen Verdauungsreste der Bären, die diesen selten von Menschen besuchten O1t zu ihrem Ausflugsort erkoren hatten, entfernt werden, ‚ehe es sich unsere Kulis darin bequem machten und das unerläßliche Feuer anzündeten. Wir Europäer schlugen neben dem Feuer unser Zelt auf. ' Diehtes Bambusdickicht, etc mit Alpenrosen, begleitete auch am kommenden Morgen unseren Weitermarsch, der auch fernerhin dem Laufe des Baches aufwärts folgte, bis sich das Wasser teilte und wir halbrechts dem stärkeren Arme 'entgegenzogen. Öfters lag die Losung von Bären und Leoparden am Wege, der Boden war von Wildschweinen zerwühlt und große Hufspuren der bier häufig vorkommenden gnuähn- lichen Budorcasantilopen erkläite der Führer als Fährten wilder Ochsen. Die Tannen wurden zahlreicher, der Bambus begann dem Strauch- rhododendron zu weichen, zum Teil mit Zuhilfenahme der Hände mußten wir die steile Uferböschung über umgestürzte Ur waldriesen emporklettern, -bis schließlich der Bach unter der immer mehr zunehmenden Schneedecke verschwand. Nur noch etwa 100 m über uns lag die vermeintliche Paß- höhe. Rasch war durch die Alpenrosensträucher hindurch der Rücken erreicht, doch welche Enttäuschung! Zu unsern Füßen lag ein neues, bachdurchströmtes, in" derselben Richtung ziehendes Tal, am Ende von hohen, schneebedeckten Felszacken abgeschlossen. Die Hand des Führers zeigte empor; dort mußten wir also hinüber, wern wir unsern Plan, Tsaka lo zu erreichen, verwirklichen wollten. Über umgestürzte Stämme, auf feuchtem, moosbedecktem Wald- boden ging es steil hinab zur neuen Talsohle und dem im Grunde fließenden Bach, an dem bald darauf das kleine Bretterdach Sche ban pu als Obdach für einen Menschen errichtet war. Durch den prächtigen Tannen- urwald bachaufwärts pfadlos weiter. Wiederum teilte sich nun das nun bedeutend schwächere Wasser. Wir wählten den linken Arm zum Aufstieg, erreichten aber infolge der Steilheit des Hanges die Paßhöhe nicht mehr, 3 sondern schlugen unterhalb derselben im dichtesten Rhododendron- | alfinch ; im Tannenurwald i in 3600 m Höhe unser Zelt auf. Ein schnell ezündetes Feuer säuberte die Schlafstelle von Schne®, a darüber ee Aanene > sollte die ee etwas ab- 2 a a Fe Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets.. 125 halten und wohlgemut streckten wir uns zur Ruhe nieder. Die Kulis wachten die Nacht am Feuer, nur der Führer, der abgehärtete Sohn der wilden Berge, lehnte sein Haupt an einen Tannenstamm, kauerte sich hin und verbrachte so die Nacht. ’ Noch anderhalb Stunden mühseligen Steigens am nächsten Morgen und der breite, sanft ansteigende Plan des Passes war erreicht. Wurzel 2 gräber hatten kurz vor der Höhe eine jetzt leer stehende, steinerne Hütte errichtet. Einzelne Schneeflächen, zwergige, kleinblätterige Alpenrosen- sträucher, rechts und links des Paßeinschnittes höhere, teilweise felsige Erhebungen, das war das Bild der trostlos öden Landschaft. Während Dr. Israel sein Siedethermometer in Betrieb setzte und die Höhe des von den Chinesen Schao tscha pin (Teekochebene) genannten Passes zu 3950 m bestimmte, stieg ich allein zur Spitze der nordö stlichen Kamm- fortsetzung, um einen Einblick in die durch sie verdeckte Bergwelt zu gewinnen. “ Nach einer Stunde stand ich oben, sah aber, daß sich der Kamm ; im Nordosten zu einer noch höheren Felsmasse auftürmte, die zu ersteigen x 1 mir die Zeit mangelte. Die Aussicht auf die Bergwelt war großartig, wenn auch teilweise einzelne Spitzen unter herannahendem Nebel verschwanden. Im Süden lag die von mir erstiegene Spitze oberhalb He gai uo, die £ ‚sich im Tschien leang schan fortsetzte; im Ostsüdost schlossen sich | die Zacken des Yüan pao, der zweiten Spitze des Pe mu schan, E an das Massiv des Tschien leang schan an. Im Ostnordost, etwas E rechts von der höchsten Spitze des von Südwesten nach Nordosten - streichenden Rückens, starıten die Schnee- und Eiswüsten des ungeheuren ordseite des Kammes ? Hsüe lung pao empor; tief unten über die N hinaus lag das Tal von Li fan ting und Tsaka lo, an dessen fluß- - durchströmter Sohle der Weg nach Mung kung ting (Hsin gai tse) deutlich erkennbar entlang führte; weiter nach Norden bildete eine hohe Schneekette die gegenüberliegende Talwand und versperrte jede weitere Aussicht. Außer den winzigen, schon am Pe mu schan beobachteten rosa Primeln, waren keine weiteren Blüten zu sehen; nur gelbe Schmetterlinge um- gaukelten die wohl 4250 m hohe Spitze und ein rotes, schwarz punktiertes Marienkäferchen kroch über den blendend weißen Schnee. Rasch kletterte ich über die schneeigen Hänge und über loses Stein- . geröll zu meinem am Passe harrenden Gefährten zurück und die ganze Karawane setzte sich zum Abstieg nach Tsaka lo in Bewegung, das nordwestlich vom Passe an der Einmündung eines von hier herabrieselnden EN Wassers in den Hsiau ho schon von hier oben aus zu erkennen war. Doch das Hinuntersteigen sollte noch eine schwere Zumutung für die angestrengten Füße unserer Tragkulis werden. Hatte die strahlende 126 W. Limpricht. - Kraft der Sonne die Schneedecke auf der Südseite verringert, ja sogar stellenweise zum Verschwinden gebracht, so lag auf der Nordseite der Schnee in den Mulden noch brusttief. Vorsichtig suchte der Führer die Stellen aus, an der der Körper weniger tief einsank und langsam, jeder in den Fußstapfen des Vordermannes, folgte die ganze Karawane seinen ‚Spuren. Allmählich wurde die Schneedecke niedriger, die Alpenrosen steckten schon ihre Köpfe daraus hervor und in dem tiefer erscheinenden Rhodo- dendrongestrüpp war ein schmaler Pfad zu erkennen. Leider verlor er sich bald unter dem Schnee einer Rinne und wir mußten uns den Weg durch die Rhododendronzone selbst bahnen. . Der katzengleich geschmeidige Führer sprang voran, schlug mit seinem Ss ichelmesser fauststarke Äste ab und streute sie auf den bemoosten Boden zum Zeichen für die keuchend folgenden Träger, welche Richtung er ein- geschlagen habe. Vorsichtig zogen wir den steilen Hang tiefer und tiefer; mächtige, mit Moos und Farnen umkleidete Tannen überragten schützend die Alpenrosensträucher oder lagen, von Alter und den rasenden Stürmen zu Fall gebracht, morsch und halbverfault am Boden. Solche vermoderte Urwaldriesen mußten überklettert, Steine im eiskalten Lauf eines Baches übersprungen werden, bis endlich das mühselige Kriechen ein Ende fand. Unter den immer dichter werdenden Tannen erschienen die ersten Birken, die Rhododendren wichen dem Bambus, ein Bretterdach weckte = die Hoffnung auf einen zu Tal führenden Steg. Doch tiefer hinab mußten wir uns am Rande des nun stärker werdenden Baches entlang den Pfad \ selbst bahnen, bis bei einem zweiten Bretterdach alle Not ein Ende hatte. s Ein guter Weg führte zum Hsifan-Dorf Sseutai und weiter abwärts | im Tale noch über drei Dörfer bis zur Einmündung des Baches in den Hsiau ho. Auf guter Brücke über diesen hinüber, auf Steinstufen die S andere felsige Uferböschung empor und wir hatten das.hoch über dem Flusse gelegene Tsaka lo (Tsaka nau) erreicht. Neugierig von den kräftigen, hochgewachsenen Lamas des nahen Klosters betrachtet, fanden "Der TEN det ist abe bedeutendste auz, . der g game Gegend und darum auch zu Sitz von‘ vier eng- Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibete. 127 schon bekannten Wege über die Bambushängebrücke nach Leang ho: kou zurück, wo wir nach zwölftägiger Abwesenheit um die Mittagszeit des 3. Mai wieder eintrafen. = Einige Tage später brach ich allein wieder auf, um vor meiner end- gültigen Abreise der Fürstenresidenz Tung ling schan einen Besuch abzustatten und einen Einblick in die Bergwelt dieser Gegend zu gewinnen. Ich wählte dazu nicht den bequemsten Weg über die Brücke nach Tacho tschiau, sondern wandte mich hinter der Vereinigungsstelle beider Wasserarme im Tale des Scha pe-er Baches bis zur 8 Li ent- fernten Siedelung Tsao ba, überschritt das Wasser und stieg auf die Höhe des die rechte Wand des Min-Tals bildenden Höhenrückens empor. Die Höhe bot einen guten Überblick über das Tal von Tsao_.po, ' . im Hintergrunde abgeschlossen von einem bewaldeten, die beiden höchsten _ Erhebungen des Pe mu schan-Stockes verbindenden Sattel, über dessen Paß Tien tsching kwan ein Fußweg nach Ken ta tschiau im Örl ho-Tale führt und auf das malerische Min-Tal von Tao kwan N bis Wei tschou dar. Von der Höhe des Rückens senkte sich ein guter Weg.an den Wänden des Min-Tals über die Wassu-Dörfer Tiao tou und 5 Tsae tou zur entsetzlich schlechten, ersten Bambushängebrücke vor { den Toren von Wen tschwan hsien herab. In dem stillen, ärmlichen Städtchen'traf ich zu meiner großen Freude einen der besten Kenner des Grenzgebietes, den Missionar Edgar, der "auf der Durchreise nach Wei tschou hier die Nacht verbringen wollte. Auch weilte hier gerade der Fürst des Wassu-Ländchens So ki kao, den ich sogleich um die Erlaubnis bat, seinen Stammsitz und die beiden Lamatempel des Ortes besuchen zu dürfen, was mir gern gewährt wurde. Da die Entfernung bis dahin nur noch 15 Li betragen sollte, brach ich noch an demselben Abend auf, überschritt den Min auf der zweiten, Re erhaltenen Bambushängebrücke bei den letzten Häusern des Städtchens und wanderte am rechten Ufer des Min- Flusses stromauf, um in das erste Seitental einzubiegen, dem ein durch Kalkbeimengungen weiß- gelblich gefärbtes Wasser entquoll. Schon am Eingang des Tales sah man rechts oben den Talrücken on einer Tschorten, einer tibetischen Pagode, gekrönt; zu ihr schlängelte ‚sich der steile Weg empor und lief auf dem Rücken noch ein kurzes Stück entlang. Ein Peilo, ein Ehrenbogen, bezeichnete den Eingang zu dem Sg ‚Tung ling schan, dessen rein tibetische Häuser: zu benien® ten 198 W..Limpricht. | lebte chinesisch und nur die Tracht seiner Dienerschaft verriet den andern Volksstamm. Am nächsten Morgen besuchte ich zunächst die beiden Tempel, in denen wenige Priester, sogenannte schwarze Lamas, den Führer spielten. Der ältere Tempel ist schon stark verfallen, der jüngere noch halbwegs erhalten. Die Wände beider Kultusstätten mit grobsinnlichen, die Frucht- barkeit preisenden Götterbildern bemalt, haben die der noch so gut wie unbekannten Naturreligion der Bönnposekte angehörenden Tempel wohl nur für den Religionsforscher größeres Interesse. Ich begnügte mich E daher mit einem kurzen Besuch und stieg den Berghang hinter dem Dorfe empor, um die Spitze des dem Dorfe gleichlautenden Tung ling schan zu erreichen. Der schmale Pfad stieg zuerst durch Buschwerk und blühende Kräuter, höher hinauf durch Bambus untermischt mit lederharten >tein- eichen bis zu einer Alm empor, auf der Pferde und Rinder unbeaufsichtigt ihrer Weide nachgingen. Aus den sanft ansteigenden Flächen dieser Alpentrift erheben sich zwei Kuppen, eine spitze höhere und eine sanftgewellte niedere. Erstere setzt sich noch in zwei weiteren Spitzen fort, ehe der Rücken endgültig zum Hsüe lung pao abfällt. Nun erscheinen zahlreich die weißrosa blühenden Rhododendron- sträucher, bald darauf auch Fichten und Kiefern, die nur die Südseite der höchsten Spitze frei lassen. Nach dreieinhalb Stunden Anstiegs stand 4 'ich oben (ca. 3500 m) und genoß die prachtvolle Aussicht. Der Rücken 4 streicht von SSO nach NNW, steht mit dem zersägten Hsüe lung pa0 4 Kamm, dessen höchste, angeblich mit ewigem Schnee bedeckte Spitze noch doppelt so hoch im Südwesten emporragt, in Verbindung und endet : im Südosten in dem weithin sichtbaren Vorsprung in den Min zwischen 5 Bai yü lound Wen tschwan. Die Fürstenresidenz liegt in ungefähr 2300 m Höhe auf halbem Berge. Im SSW erhebt sich der Yüanp&0, die eine der Pe mu schan-Spitzen; die zweite, der Tschien leang schan, ist durch Berglehnen halb verdeckt, deren Rücken, vom Hsüe lung pao herabkommend, die rechte Talwand des zum Min führenden gestern überschrittenen Baches bildet. Kwan hsiens Hügel im SSO, Wei tschou im NNO sind deutlich zu erkennen; vom SO bis O ziehen sich die langen Schneeketten hin, die bei Man tschou ihre größte Höhe erreichen. Rasch eilte ich wieder zum Dorfe hinunter, genoß noch einen letzten Ausblick auf die in unmittelbarster Nähe in den Strahlen der untergehenden Sonne rotgoldig erglühenden i _ Fels- und Schneewände des ungeheueren Hsüe lung pao, der das ZOR Füßen liegende Tal im WNW abschloß und begab mich zu meinen Wirt in die Burg zurück, der mir beim Abendessen von den wenigen Aus . lindern erzählte, die seinen Stammsitz schon aufgesucht hatten a a is a a Mal ni Si ei BEE. N RETERENT a dad una Zn nn a ini nn an Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 19 2 Am nächsten Tage langte ich auf dem alten Wege über Wentschwan _ und Tscho tschiau wieder in Leang ho kou an. Da sich die Expedition vorzugsweise mit ethnographischen Fragen beschäftigte und daher wochenlang an einem Ort zu weilen beabsichtigte, trennte ich mich von den übrigen Teilnehmern und setzte meine Reise _ allein fort. Der Sommer und damit die Blütezeit der "Hochgebirgsflora F ist in diesen Gegenden von kurzer Dauer und ich mußte die Zeit möglichst ausnützen, wenn ich meine Absicht, die Schneeketten bis zur Grenze Eics eigentlichen Tibet zu durchwandern, verw irklichen wollte. Mein : _ nächstes Ziel war Tatsienlu, das Eingangstor in die tibetischen Hoch- Jande; ich beabsichtigte, über den sagenumw obenen Tempel- und Götter- E: berg Omi diesen Grenzort zu erreichen. h Um die Mittagszeit des 12. Mai verabschiedete ich mich von meinen _ bisherigen Reisegefährten in Leang ho kou und wanderte mit meinem Diener, einem Träger für die Pflanzenpresse und 5 Kulis für das aller- ötigste Reisegepäck das Tsao po er Tal nach SSW hinauf. Hinter Tsao po zog der Weg am Fuße eines von einem burgähn- ichen Lamakloster gekrönten Talhügels entlang, überschritt kurz vor den wenigen Häuschen von Ma lung einen von rechts einmündenden, kräftigen Bach und stieg auf die Höhe des niederen Rückens Schu lin kou (2200 m) empor, der, in die Talsohle vorspringend, den im Grunde fließenden Bach zu einem großen Bogen nach Westen zwingt. ‚Hier stand etwas unterhalb des jenseitigen Abhangs ein kleines Häuschen, von einem Chinesen und, wie so oft in diesen Grenzländern, seiner eingeborenen Ehehälfte bewohnt (38 Li). Die bambus- und weiter oberhalb tannen- und fichtenreichen Hänge, die sich von dem Rücken bis zu den Gipfelhängen der Pe-mu schan-Spitze Yüan pao hinziehen "und von den Holzfällern und Jägern Huo scha pu, Feuermach- ‚ Platz, genannt werden, waren mir von vorhergehenden Ausflügen schon _ bekannt, daher beschränkte ich mich für den Rest des Tages auf einen kurzen Spaziergang zu den fichtenbewachsenen Felsen des Nordwest-Endes des Rückens. ® Wieder zur Talsohle hinunter, an dessen Bache noch ein zweites, kleineres, das letzte Häuschen EA An stand und weiter nach Der Höhe entsprechend waren die Hänge mit einer | nn Teilungen stark ge ‚Urwald steil zur Paß- 9 730 W. Limpricht. höhe empor. Auch hier wieder waren der häufigen Losung nach die Berg- 3 flanken von Bären bewohnt, die weniger häufig auf der Südseite, später 4 aber gar nicht mehr zu bemerken waren. Gegen die Mittagszeit stand 4 ich auf der bewaldeten Höhe des Passes Tien tsching kwan (zirka 3000 m), des Verbindungssattels der beiden höchsten Erhebungen des ' Pe mu schan- Stockes. Auch der Abstieg führte durch ein ähnliches Waldtal nach SSW. Nach. drei Stunden hielten wir zu kurzer ’Rast in den Almenhäusern von Dschang pin und gelangten über Tschüan yin lo (8 Li) zur B Einmündung des bisherigen Tales in das Tal des Örl ho, in dem wenige Minuten flußaufwärts das Chinesendorf Ken (gen) ta tschiau er: : der großen Brücke), (6 Li) lag. Dicht vor dem Ort überspannte eine Bambushängebrücke den Fluß; über sie führte der Fußpfad auf den Weg Kwan hsien-Mung kung R ting, der Weg, dem ich ursprünglich zu folgen beabsichtigt hatte. Hier in dem reizend an der linken Uferseite des Örl ho in dem felsigen, schön bewaldeten Tale gelegenen Orte erfuhr ich aber von den Insassen, daß ‚es auch einen direkten Weg nach Kwan hsien immer am Wasser ent ‚lang gäbe und da dieser Weg meines Wissens nach in europäischen Reise- . werken und Karten noch nicht vermerkt war, beschloß ich ihn zu gehen. ‚Der schmale Fußsteig führt stets am linken Ufer des von den Höhen des Ban lan schan herabkommenden Örlho entlang; das sehr dünn bevölkerte Waldtal hält im allgemeinen die Richtung WNW--OSO inne. - Nadelwald mit Bambus und Sträuchern als Unterholz bilden nament lich an den Wänden ‘der rechten Talseite dichte Bestände bis fast zur Mündung in den Min hin. Doch auch die linke Talwand, an deren Hängen der Pfad oft hoch über dem, Flusse entlang führt und auf schmalen, Holzfällen Bintialen: Bei der Hütte Tsching gang pin, da ersten, 20 Li von Ke ta tschiau entfernten Hause, verläßt der Steig die Nähe des Flusses steigt links hinauf, überklettert die Felsen und senkt sich dann al ‚lich eig zur *. Talsohle. hinab. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets.. 131 wuchsen an den Felsen ganze Scharen der prächtigen roten Orchidee (Pleione Limprichtii), meines alten Bekannten vom Scha pe-er Tal her. E Bei der Hütte Da yin gou mündete von links ein starker Bach in den E. Örl ho, zu dem sich der Weg wieder hinabsenkte. Das dornige Gestrüpp der Kalkfelsen kurz vorher RR von rot- violetten Blüten von Baumorchideen, die völlig blattlos, nur mit Hilfe ' langer, grüner, flechtenartiger Fäden auf dem, morschen Astholz entlang - krochen. Zahlreich zierten prächtige Cunninghamienbäume die Land- E schaft, doch nirgends, auch späterhin nie, eine einzige Kryptomerie, die doch um die Tempel und Häuser der Ortschaften so häufig angetroffen werden. Da kaum anzunehmen ist, daß Menschenhände den Baum aus 3 apan nach den entlegensten Teilen Westchinas gebracht haben, bleibt N; die Herkunft dieser stattlichen Zeder wohl noch lange in Dunkel gehüllt. 3 - 5 Li weiter abwärts, seit Ken ta tschiau also 45 Li, kamen wiederum zwei Häuser in Sicht, unser heutiges Nachtquartier, Schui dsia bai. E: Am nächsten Morgen langten wir nach einer Stunde in den drei, von Holzfällern bewohnten Häusern von Mu kiang pin an, zogen weiter zu dem ersten größeren Dorf Tou dau tschiau (Messer- -Kopf- - Brücke) (20 Li) und hatten nach weiteren 18 Li die Mündung des Örlho in den Min bei Dschung tan bao erreicht. | Hier teilte.sich der Weg. Rechts auf kleiner Bambushängebrücke % über den Örl ho führte der Weg nach Tschwang ko auf die Straße ä Kwan hsien—Mung kung Eu von wo es nur noch 20 Li bis Ma tschü waren. Links vom Dorfe aberapenste eine gute Banibieihrueki den Min, ‚von der ein schmaler Steig in 11, Stunden nach Hsin dien tse am Passo Yang tse ling. hinaufgeleitete. Letzterer Weg war 30 Li näher, außerdem hoffte ich noch die beiden in Kr an hsien zurückgebliebenen Herren der Expedition zu treffen, - von denen ich wußte, daß sie zur selben Zeit aufgebrochen seien, um auf der großen Straße, die ja den Yang tse ling überschreitet, nach Sung pan ting ins Standquartier zu gelangen. Ich wählte also den Weg über den Min, überschritt die Brücke, . wanderte noch ein kurzes Stück stromauf, stieg ostnordöstlich die Berg- hänge empor und langte nach 1%, Stunden in dem Wirtshause Yang „tsD eg an. Am nüchsten Morgen sprach ich am Fuß des Passes die beiden a en ein. Be rn re er tu aufzubrechen, daß ich am 18. Mai erreichte. eg BE RR n im Min-Tal und dem Wassu-Ländehen. Rund traf ers hg Stunden später wieder in Kwan hsien ein, umam rd estlich von Tschengtu liegt an der Stelle, an der der | austritt, das eigene Kwan. hsien. ragere et $ es 2 Platanthera minor und Calanthe Limprichtüi, Salix Bockii, Anemone bai- | 2 Beer subsp. flaceida, Delavayi und Henryi, Isopyrum Limprichtis, _ 132 W. Limpricht. 4 der Stadtmauer, am rechten Min-Ufer, erhebt sich auf winzigem Hügel der Tempel Fu lung kwan, mein Standquartier, von dem aus ich die nähere Umgebung, die Auenwälder des breiten Flußbettes, die Berglehnen 4 des Lao djün (kün) schan im Nordwesten der Stadt oberhalb des prächtigen Tempels Örl w ang miao und den Tsao gung schan botanisch durchsuchte. Schon in der Ebene kurz vor Kwan hsien erscheinen die ersten Bergpflanzen, Petasites tricholobus und der zierliche rote Enzian, Gentiana rubicunda nebst Zypressen, Spießtannen, Erlen und Pterocarya stenoplera, vielfach auch Paulownia tomentosa. Die felsigen Hänge hinter der Stadt bekleiden reiche Strauchvegetation und Laubholzbestände. 4 Hier finden sich: Polypodium Rosthornii, Selaginella Wallichü, Lindera A Paxiana, Pittosporum glabratum, Rosa chinensis, Rubus minensis, @le- . ditschia macracantha, Photinia serrulata, Fagara stenophylla, Zanthoxylum E alatum var. planispinum, Elaeagnus pungens, Myrsine africana, Ainsliaea 7 hypoleuca, Symplocos Limprichtü, Lonicera pileata und Viburnum ichan- gense. Re Auf den Sandfeldern und Geröllhalden des Min- Flusses ist überall Iris japonica gemein, seltener tritt die großblütige, blaue /ris tectorum auf; die prächtigste Zierde dieser Auenwäldchen ist die Orchidee Bletilla striata, die hier im Verein mit Stipa Henryi, Carex chinensis und simulans, Disporum pullum, Delphinium anthriscifolium, Thatictrum Forturei, Corydalis racemosa, Sanicula orthacaniha und Gentiana rubicunda auftritt. Eine reiche Flora ist dem Tsao gung schan eigen, ein schon im Grenzgebiet liegender, ea. 2500 m hoher Bergrücken, der, bis zur Spitze bewachsen, an seinem höchsten Punkte einen kleinen taoistischen Tempel e trägt. Die eh des Tsao gung schan und seiner Vorberge über- 2 zieht dichter, aus spärlichen Cunninghamien und Cephalotaxus Fortunei, vorzugsweise aus Bambus und Eichen zusammengesetzter Mischw ‚ald; in den höchsten Lagen herrscht Bambus und niederes Gestrüpp Vor, das bis zur Kammhöhe hinaufreicht. Neben Osmunda regalis var. japonica, Polystichum lacerum und lobatum var. chinense, Lycopodium annotinum var. aciculare und L. obseu- rum bilden Carex conoides, Acorus gramineus var. crassispadix, Disporum pullum, Clintonia udensis, die eigenartige Ypsilandra tibetica, Iris tectorum, a Sl öen in un r2 ER RUT NLGEUNEN N BEN, ee beri. Francisci-Ferdinandi, Corydalis tenuifolia, Bergenia DmeprunLen E a ach achyurus himalaicus, ne sikkimensis, Sarl. en re en Y Er; = En E, Br / Botznische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 133 culaHenryi, Berneuxiathibetica, Primula obconica, petiolaris var. szechuanica und weiter oben Limprichtii, Omphalodes mupinensis, Ophiorrhiza japonica, Gentiana rubicunda und Petasites tricholobus die hauptsächlichsten Blüten- pflanzen des zeitigen Frühjahrs, unter denen sich, wie man sieht, schon | einige Vertreter der osttibetischen Gebirgsflora befinden. Fünf Stunden hinter Kwan hsien überschreitet der im Min-Tale aufwärts führende Saumpfad den ungefähr 1600 m hohen Yang tse ling- Paß, der mit dem Tsao gung schan noch die meisten Arten gemein hat. Cunninghamien und Bambus bekleiden auch hier die Hänge, nur erscheinen auf der Paßhöhe schon die ersten rotblau blühenden Alpen- rosen. Osmunda regalis var. japonica, Clintonia udensis, Paris polyphylla, Platanthera minor, Anemone baicalensis, Isopyrum Limprichtüi, Corydalıs- Arten, Primula obconica, Omphalodes mupinensis und Ophiorrhiza japonica fehlen auch hier nicht, neu treten das gelbe Epimedium membranaceum, _ das nun weiterhin im Min-Tale und seinen Bergzügen häufiger anzutreffen ist, der weiße Bomecon chionantha, Rubus mesogaeus, Helwingia crenata und Galium asperulopsis in die Erscheinung, während Reinwardtia trigyna - nieht mehr zu beobachten ist. Weiterhin führt der Weg an den Steilhängen des linken Min-Ufers weiter. Blaue, schmalblätterige Schwertlilien (Iris leptophylla) zieren neben Sazxifraga sarmentosa die felsigen mit Deutzia szetehuensis, Jas- minum nudiflorum, Buddleia praecox und strauchigen Astern bekleideten Hänge, über deren Felsblöcke oft die Orchidee Ischnogyne mandarinor um „entlang wuchert. Bei Tscho tschiau, der Bambushängebrücke über den Min, wurde das Min-Tal verlassen und das Dorf Leang ho kou zum Standquartier für botanische Exkursionen in die Hochgebirge des Pe mu schan und Hsüe lung pao auserwählt. Beide Berge sind weit über 4600 m hoch, aber nicht mit ewigem Schnee bedeckt. Sie gehören der Gebirgskette an, die sich als Wasserscheide zwischen Da kin (djin) ho, dem „großen Goldfluß“, und dem Min bis in die Gegend von Sung pan ting hin- E: zieht; hier im Wassu-Ländchen sind sie die Fortsetzung des Ban lan schan und gehören zum chinesisch-tibetischen Grenzgebiet, nicht mehr zum eigentlichen China. Meine botanischen Ausflüge hatten das Tsao poer Tal bis zu den Pässen Schu lin kou und Tien tsching kwan, den Pe mu schan- Stock (He gai uo-Spitze), den Hsüe lung pao (Paß Schao tscha pin und Berg Tung ling schan) und das Örl ho-Tal zum Gegenstand. . Die Hänge dieser von tibetischen Stämmen bewohnten Täler ( der Min bildet die Sprachgrenze) tragen noch reichlichen Baumbestand, ‚der sich aus Kiefern (Pinus Armandii und sinensis), Wachholder (Juni- Derus formosana), Pappeln (Populus suaveolens), (in der Talsohle) Kastanien 134 ; | W. Limpricht. und Eichen (Quercus aliena und spinosa), Morus mongolica (um die Dörfer), Lindera Limprichtüi, Acer laxiflorum, pietum und truncatum, dem Perrücken- baum (Cotinus Coggygria), Stachyurus himalaicus, Blaeagnus pungens u. a. zusammensetzt. | ' Dazwischen wachsen Weiden in größerer Arkoiisnt (Salix cathayana, dissa, ‚hypoleuca, Limprichtii, Rehderiana und Wallichiana), Berberitzen (Berberis Franeisci Ferdinandi und verruculosa), Rosen (Rosa omeiensis, ‚gelbblühend, und Limprichtii), Spiräen (Spiraea Limprichtii und tortuosa), Deutzien (Deuizia ‚glomerulifera und sutchuenensis), Sorbus Zahlbruckneri, Ribes mupinense, Coriaria terıminalis und Staphylea holocarpa, Lonicera pillata und scabrida. Alpenrosensträucher in allen Farben, weiß, gelb, rot, hellviolett bis dunkelpurpurn, erscheinen schon am unteren Rande der Bambuszone . .(1600—1800 m), Baumrhododendren bilden von ca. 2800 m Höhe ab einen dichten, den Bambus ablösenden Gürtel, der sich fast bis zuden höchsten Graten hinaufzieht. Die hauptsächlichsten Arten sind: Rhodo- _ dendron asterochnoum, Augustinii, dendrocharis, leucolasium, Limprichtü (Paß Tien tsching kwan), RRRUNN, lutescens, oreodoxa, petrocharis und polylepis. EN Die {reien Plätze nich als Halbsträucher die gelbe Daphne ag Naviflora, und etwas höher hinauf die weiße D. seischuanica, von Kraut- : zen sind höufig: . phallus spec. a D: ;, fast ohne Blätter, Disporum sesstle, 5 Clintonia udensis und is leptophyila; ferner: Anemone baicalensis und japonica, letztere sehr ‚gemein, Cimieifuga calthifoia, Clematis Armandı “ und ernithopus, Thalictrum Fortunei, Isopyrum Limprichtii, die pracht- voll rote Paeconia obovata, Epimedium membranaceum und plat ypeialum (he her), Cardamine Urbaniana, Corydalis hetetocentron, Rodgersia platy. nr ‚phylla und Tiarella polyphylla ( beide'gern an Bächen), Fragaria nubicola, Vieia tridentata, Indigofera Bungeana, die rosa Oxalis Griffith, Acalypha Re Mairei, Lysimachra brumellioides, die weißdoldige Androsace Henryi: szechuanica und Ischnogyne mandarinorum angetroffen wird. e | ‚Die Felspartien der höheren, oft ‚außerordentlich a Br Taler zieren \ bisweilen Bergenia Purpurascens ' var. Delavayi, Berneunia Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 135 behalten im Verein mit Wachholder (‚Juniperus squamata) die Führung bis fast zu den Gipfelgraten, die noch von fußhohen Alpenrosen und e. zwergigen Wachholderstauden überwuchert werden. 7 Die eigenartige Souliea vaginata, deren weiße Blüten vor den Blättern erscheinen, liebt schattige Stellen im oberen Nadelwalde und der Rho- dodendronzone, auf die auch Anemone aitaica, Asteropyrum peltatum, Chrysosplenium Davidianum und Griffithii, Sanicula serrata und die - meisten Primeln des Gebiets beschränkt sind. Die reizende Primnula _ petiolaris var. szetschuanica wächst gern auf den flechtenbehangenen - “Ästen und den Wurzelstöcken der Baumrhododendron, aber auch an Felsen. Primula mupinensis zieht schattige Plätze am Fuße der Felsen - derselben Höhenlage vor, während sich Primula obconica wesentlich tiefer hält. Die winzige, reizende Primula petrocharis durchbrieht mit ihren rosa Blüten : die Schneedecke der höchsten Lagen als erster Frühlingsgruß. en Die tiefer liegenden, geschützten Täler ER Hsiau ho von Tsa- ka lo über Li fan ting bis zur Mündung in den. Min’ bei Wei tschou und das Min-Tal selbst von Wei tschou bis Wen tschwan hsien werden von steilen, fast völlig kahlen Hängen erdig -bröckeliger Natur E eingefaßt und weisen eine Xerophytenflora auf, die mannigfache An- klänge an die Pflanzenwelt südlicherer Striche, zunächst Yünnans, ‚ erkennen läßt. P ‚ Selagi inella iweluens; eine in ganz China verbreitete Pflanze dürrer en, Iris leptophylla, Oxyria sinensis, Cotoneaster racemiflora besiedeln ı die Felswände, Opuntia Dillerü, Buddleia 'praecox, zum Teil stachelige, oft blaue Leguminosen (Borhoi vieiifolia, Astragalus spee., Gleditschia sinensis, Vicia tridentata, Campylotropis macrocar pa), dornenreiche Rosen und Brombeeren (Rosa omeiensis, Rubus mesogaeus und minensis) und andere stachelige und filzige Sträucher wie Villebrunea frutescens, De- bregeasia edulis, Zanthoxylum Piasezkii, Speranskia canionensis und Abelia Bergzüge vor rauhen Winden geschützten Täler hin. Periploca sepium ist: die Charakterpflanze dieser sterilen Täler; ihr gesellen sich Dierano- E ‚stigma Franchetianum, Arenaria velutina, Potentilla sischanensis, An- R drachne Irene und als Übergangspflanzen . Bremurus chinensis, der einzige Vertreter dies | n Gattung in Be a 136 W. Limpricht. Rodgersia platyphylla, Tiarella polyphylla, Kerria japonica, Euphorbia szechuanica und Lamium album sind hier ebenfalls sehr häufig. Bei der Hütte Da yin gou treten unter Cunninghamia lanceolata größere Fels- partien zutage, an denen neben Osmunda regalis var. japonica, Iris japonica, Pleione Limprichtii die blattlose Orchidee Phalaenopsis Wilsoni ihre wachsartigen, prächtigen, violetten Blüten aus dem Holz dürrer Äste, an denen sie mit Hilfe graugrüner Fäden entlang kriecht, hervorsprießen läßt. % Be a na ee De Sr B. Über den Omi nach Ta tsien lu. 4 - Um die Mittagszeit des 22. Mai bestieg ich bei der Pagode Wang. schang lo außerhalb des Osttors der Hauptstadt einen Sampan, . der mich und meine Chinesen flußabwärts trug. Schon bei Su ma to zeigt das Gelände wellige Formen mit prächtigen Farbengegensätzen. Das Grün der Laubbäume und des in seiner Gestalt an riesige Straußenfedern erinnernden Bambus sticht scharf von der rotgelben Ackerkrume und dem dunkelblauen Himmel ab: riesige, fünf und mehr Meter im Durch- messer fassende Schöpfräder aus Bambus heben das Flußwasser selbst- ; tätig auf die höher gelegenen Felder und geben durch ihre a age; E Größe der Landschaft ein eigenartiges Gepräge. Bei Kiang kou erreicht das Boot .den eigentlichen Min, auf dem _ wir noch an demselben Tage (23. Mai) bis zur großen Stadt Kiating fu hinabglitten. Hier mündet der Ya ho und der dem Min mindestens EB gleichstarke Tung ho ein. Ringsum ist alles flaches bebautes Land, nur gegenüber der Stadt zieht ein niederer, pagodengekrönter, in roten, kahlen Sandsteinfelsen, in denen eine überlebensgroße Buddhastatue sowie viele kleine Heiligen- figuren eingemeißelt sind, zum Min-Flusse abstürzender Höhenzug hin. Flach ist auch die Gegend bis nach dem Städtchen Omi hsien, eine Tagesreise westlich von Kiating fu (90 Li). E. Zu ihm führt der Weg durch das Westtor der Stadt, zieht am linken 2 - Ufer des breit und träge dahinfließenden Tung ho entlang, an dessen : 4 Rande ganze Stöße von Holzstämmen aus dem Omi-Gebirge der Weiter- beförderung auf den Wasserfluten harren. F Zehn Meter hohe, fußstarke Bambusstauden umstehen die aus gleichem 4 Material gebauten Wohnhäuser, die schwachgewellten Felder sind mit Maulbeerbäumen, Tabak Mais und Bohnen üppig bestellt. Vom Gespinst der Seidenraupe stellt die fleißige Bevölkerung ein feines Gewebe her, das als Kiatinger Seide einen hohen Ruf weit über die Provinzgrenzen hinaus genießt. Die langen, getrockneten Tabaksblätter werden in allen Dörfern zum Verkauf ausgestellt. Aus ihnen dreht man kurze, kräftige ne Zieseen, die, aus ah en ehren überall geraucht werden. 4 se u ar ur u ni 3 DE ne tn a2 a ar ai TEE TRETEN TINTE I BT Be 7 2 a EEE Eee Botanische Reisen in den’Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 137 Nach 20 Li, kurz hinter Gu li pa, setzt eine Fähre über den Yaho, der bald darauf in den nach Süden umbiegenden Tung einmündet. Eine niedere, breite Steinbrücke führt bei Ssu tschi über den seichten Omi ho, und durch endlose Reisfelder zieht der Weg auf den harten Steinplatten dem nun in schwachen, blauen Linien erscheinenden, wild zerklüfteten Gebirge zu. Nach über fünfstündiger Wanderung betreten wir zu kurzem Auf- enthalt das Dorf Gao schan bu (35 Li). Frisch gestärkt sind die nächsten 15 Li bis Tsen tse tschang schon in einer Stunde zurückgelegt; nun sind es bis Omi hsien nur noch 20 Li, so daß wir schon um vier Uhr nachmittags die Herberge des sauberen und freundlichen Pilgerstädtchens aufsuchen konnten. Omi hsien liegt noch in der Ebene, aber unweit des Bergfußes; es ist der Eintrittspunkt für die endlosen Pilgerzüge, die aus allen Teilen des Riesenreiches, aus der Mongolei, Tibet und dem fernen Nepal hierher strömen, um die Tempel des Berges zu besuchen und in das Antlitz Buddhas selbst zu schauen. : Auf diesen Verkehr ist auch das Wallfahrtsstädtchen zugeschnitten. : Verkaufsläden mit allerlei Andenken vom heiligen Berge, Geldwechsler- buden, die alle denkbaren Geldsorten gegen das in den Tempeln in Zahlung genommene Papiergeld umtauschen, Herberge neben Herberge, für Massen- einquartierung eingerichtet; die stets freundlichen, heiteren Bewohner sauber und reinlich gekleidet, ‚gesund und wohlgenährt, geben bereit- willig und gern über alles Wissenswerte Auskunft. Bei Liang ho kou, Talflußmündung, 10 Li hinter der Stadt, teilt sich der Weg. Geradeaus führt ein kleinerer, steilerer, links ein breiterer, sanfterer Steig zur Höhe. Wir wählten den kleineren, der durch subtropisch üppige Strauchvegetation mit vereinzelten Kiefern die nun erscheinenden Hügellehnen allmählich hinanstieg. Öfters waren Holzbuden am Wege errichtet, Einkehrhäuser mit Tee- ausschank und bereitgestellten Eßwaren, an deren Eingang der freund- liche Wirt die Vorüberziehenden zu kurzer Rast zu nötigen suchte. Hoch über dem in der Tiefe donnernden Fluß zog der gut gehaltene Steinweg dahin, zu den Einkehrhäuschen gesellten sich nun auch kleine Buden mit allerlei Andenken an den heiligen Berg; da standen geschnitzte Berg- ‚stöcke, heilkräftige Wurzeln, Bergkristalle in zum Teil riesigen Exem- plaren, Tigerzähne, Blätter des süßen Tees und was sonst noch alles einem ' einfachen Pilgerherzen begehrenswert erschien. Nach 40 Li kam die aus drei größeren Heiligtümern bestehende : Tempelanlage Wan nien sse in Sicht, in der ich zur Nacht zu bleiben - beschloß, um Erkundigungen über die Umgebung des Berges einzuziehen. ii Der weitere Pilgersteig führte am nächsten Morgen durch üppige Laub- * 138 | W. Limpricht. wälder an zahlreichen Tempeln vorbei. Pilger jeden Alters und Geschlechts keuchten die Steinstufen hinauf, junge, lachende Mädchen, alte, vergilbte, runzelige Mütterehen im Reitsitze auf dem Traggestell auf dem Rücken jugendlicher Träger, alte weißhaarige Männlein, kräftige, wettergebräunte Hsifans aus der Gegend von Sung pang ting, lange Stöcke mit ° flatternden, tibetisch bedruckten Gebetsfahnen in der nervigen Faust, alles machte die Wallfahrt zu dem Kin ting, dem goldenen Gipfel, wo es besonders glücklichen Menschenkindern vergönnt ist, Buddhas milde, gütige Züge von Antlitz zu Antlitz zu schauen. Mit ernsten Mienen, keine Bewegung in den der Selbstbeherrschung gewohnten Gesichtszügen. .e stehen die Priester neben den Opferschalen und überrechnen im Geiste den Gewinn des heutigen Tages, segnen vielleicht in stillen Gedanken die Idee, die sie zu reichen Männern machen wird. Sind doch die Tempel des Omi ein begehrenswerter Posten für die Mönche, wie er ihnen ein i zweitesmal in China, selbst in Putu bei Ningpo oder den Lamatempeln BR des Wu tai schan in Schanhsi nicht mehr geboten werden kann. In 2000 m Höhe beginnt der Nadelwald, die Heimat der zahlreichen a äherdon die niemals gestört, selbst in unmittelbarster Nähe der „Heiligtümer ihr munteres, verwegenes Spiel treiben. Tannen und Cun- Serge großblütige, weiße Anemonen, Sumpfdotterblumen, Hahnen- und ros: Knöteriche begleiten den Weg, der in altersgrauen, pen auf, in mäßiger Steigung geht es an den alle 5 Li er- >ln über die sanften Hänge des Gipfelplateaus bis zum Punkt, dem Kin ting, an dem eine große Tempelanlage für x Melt eingerichtet ist. Die tibetischen Inschriften an der Tür des höchsten Tempels des. „goldenen Gipfe “ zeigen an, daß auch bei der _ tibetischen Bevölkerung der Tempel als Heiligtum angesehen wird. rer stürzt der Berg in senkrechten Felswänden an 2000 m ‚der A würde den Plan der Ebene erreichen wenn nieht * = Tempel gekrönt, und. weiter am Südwesten ein wenige Meter as der Wan fu tin; g- - (10000 Bud: ipf pfel), auf ‚dem ebenfalls ein Tempel olkes silt aber der Kin ting als i gen Steinstufen steil zur Höhe führt. Schließlich ede üge den. Übergang vermittelten. Noch zwei Felsvorsprüng® 3 ten. in den schauerlichen Abgrund, ein. ‚kleinerer, ebenfalls von einem N [N Kl Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 139 bild des Beschauers, breitet wie dieser die Arme aus und so geschieht es trotz des sichernden Geländers alle Jahre, daß arme, unwissende Pilger freiwillig in den Tod gehen. Die Mönche hüten sich natürlich, falls ihnen wirklich der Grund der Erscheinung klar sein sollte, das Volk aufzuklären. - Ich wählte als Standquartier für die nächsten Tage den ruhigeren Tempel > Wan fu sse auf dem höchsten, südlichen Vorsprunge in 3380 m Höhe. Die begeisterten Schilderungen früherer Besucher hatten eine über- triebene Vorstellung von der Schönheit des Berges in mir genährt, die der Wirklichkeit nicht entsprach und so war ich einigermaßen enttäuscht in Wan fu sse eingetroffen. Bis auf vereinzelte weißrosa blühende Rhodo- -dendronsträucher, Rosen, Tannen und Wachholderbesen war der Gipfel- plan nur von kurzem Bambus und Gras bekleidet und vielfach war auch noch der Boden um die zahlreichen RR und Tempelchen der Kultur nutzbar gemacht. A Auch von der soviel gepriesenen Aussicht war des wallenden Nebel- meeres wegen wenig zu sehen. Doch in der Nacht erlebte ich eins der berühmten Wunder des Omi-Gipfels. Schon früher hatte ich von den Mönchen von den Lichtern der „‚Kwan yin“ gehört und hier den Tempelabt . gebeten, mich zu rufen, falls die Lichter sichtbar sein sollten. Gegen 10 Uhr betrat der Mönch meine Stube und führte mich hinaus in die sternklare Nacht. Und o Wunder! Eins, zwei, drei gelbe, ruhig brennende Trrlichter schwebten über dem Abgrund, verlöschten wieder, an anderen Stellen tauchten neue auf, immer mehr, bis schließlich der ganze Abgrund mit . feurigen Lämpehen übersät erschien. Ein bezaubernder, feenhafter An- blick, dessen Ursachen zu ergründen, späteren Forschungen vorbehalten bleiben muß. Um Irrlichter dürfte es sich kaum handeln können, da jede ung für deren Entstehen fehlt, und die Lichter längere Zeit gelb wie Tasipenküht, an einer Stelle haften. Vielleicht sind es Leuchtinsekten, jedoch spricht die bedeutende Tiefe des Abgrundes dagegen. Die Mönche erklären das Phänomen, das nur bei wolkenlosem Himmel auftritt, für die er der Br yin., ‚der‘ buddhistischen, allbarmherzigen Mutter E Gottes. 2 Und am zeitigen Me des‘ nächsten Tages die wundervolle, emüekande Aussicht! Im WNW und WSW des bergübersäten Vordergrundes besonders auffällig die beiden langgestreckten, sarg- 1 en Mu schan- Beten 8 fernen. Horizont von SSW bis u ats n he ale 140 W. Limpricht. im Westen überragte die stolze Zuckerhutpyramide des Mu kung ka (Mung kang kirr), links von dem Rücken des Gongri, in blendendem Weiß alle anderen Gipfel und Grate, die scheinbar nach beiden Seiten allmählich abflachten; nach der anderen Seite glitt der Blick an dem nordnordöstlichen Nachbargipfel Kin ting in die gerade erwachende Ebene hinab. Hier lag zu Füßen im ONO das noch schlummernde Städtehen Omi hsien und weiter im Osten das Min-Tal mit dem deutlich erkennbaren Kiating fu. Im Süden breiteten sich die grünen Berge des noch von keinem Europäer durchquerten Ländchens der un- abhängigen Lolos, der mutmaßlichen Ureinwohner Westchinas, aus. Eine Aussicht, wie sie in ihrer Großartigkeit wohl wenige ihresgleichen auf Erden hat. Völlig ausgesöhnt mit dem O mi kletterte ich an den oberen Rändern des Ostabsturzes herum, was hier am Wan fu ting bei dem reichen Strauchwuchs mit Vorsicht zu bewerkstelligen war und mir infolge der Schwerzugänglichkeit der Felswände manch lohnende Ausbeute vor den habgierigen Augen der Wurzelsucher gerettet hatte. Die alpine Flora dieser Felsabstürze hat in ihrer Zusammensetzung viel mit den Arten gemeinsam, die weiter westlich in den Matten und Triften der Hochgebirge als charakteristische, osttibetische Pflanzen an- BRD sind. Am Morgen des 31. Mai TEE ich zum letzten Male die grandiose Schneemauer an der Schwelle Tibets, mein eigentliches Arbeitsfeld, ver- ließ das Tempelgebäude endgültig und wanderte über den noch fest ge frorenen Boden der nordöstlichen Spitze, dem Kin ting, zu. ‚Mein nächstes Ziel war die Stadt Yatschou fu, von wo ich auf dem RERRREN kleinen Wege über die Berge nach Ta tsien lu weiter wollte. Es wä infachsten gewesen, biszum Städtchen Omihsien zurückzugehen und von da in dahin tschiang hsien den Weg Kia- ting—Yatschou zu erreichen. Allein ich legte Wert de vom Gipfel geradenwegs durch die Hügellandschaft nordwestlich des Omi- Berges einen Weg nach-Yatschou zu finden, um so mehr als man mir schon in Wan nien sse gesagt und in Wan fu sse bestätigt hatte, daß ein schmaler Pfad vom Gipfel nach Gao miao und dann leicht weiter nach Yatschou vorhanden sei. Glücklicherweise fand sich in . einem Tempel etwas unterhalb des „goldenen Gipfels“ ein Klosterknecht, der seine in der Nähe von Gao miao wohnenden Eltern besuchen wollte ‚und sich für den lächerlich geringen en von 20 Cents bereit erklärte, den Führer dahin abzugeben. Wir ‚stiegen den Hauptweg 14 Li bis zum ‚weißen Wolkentempel‘, > Bai yün sse, in einer Liehtung im riernail mit prächtiger Fern DE : Eon auf den Mu re ks gen ae verließen hier den Hauptwe@ Be Er. 0 Ben ee. 10 SFR EEE EIER Be lien ı Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 141 und stiegen auf stellenweise sumpfigem, schmalem Fußsteige durch Bambus an einzelnen, überaus ärmlichen Strohhütten vorbei nach dem Tale im Nordwesten ab. Der Pfad nahm namentlich seit der letzten Hütte die Richtung auf den großen Wa schan zu, folgte aber nicht dem hier entstehenden, nordöstlich streichenden Tallauf, sondern zog sich an dessen Rändern hin und senkte sich in eine kleine, reich mit Cunninghamien bewaldete Schlucht hinab, an deren Ausgangspunkte am Waldrande die Siedelung Gan gou pin lag (4 Stunden). Durch den üppigen Wald an den Hügel- flanken entlang überschritt der Pfad eine Stunde später auf langer, schmaler Bretterbrücke mit nur einseitigem Geländer einen zum Ya ho fließenden, an 10 m breiten Bach, der nach Nordosten seinen Lauf in ein malerisches, wiederum reich mit Cunninghamien und Bambus als Unterholz be- wachsenes Tal tief eingegraben: hatte. So tief wir zur Brücke hinabgemußt hatten, so hoch ging es akich auf die jenseitige Uferböschung hinauf, dann eben weiter bis zu dem von dem Flusse nur eine halbe Stunde entfernten Dörfehen Leu dien tse (sechs Gasthäuser). Da hier ein mit Steinplatten gepflasterter Weg einmündete, verließ uns der Führer. Der Omi schan zeigte sich ostsüdöstlich in seiner ganzen Größe, deutlich war im Südosten der kleine Tempel auf dem Scheitel des Wan fu ting zu erkennen. Aber der Berg macht von hier, da der jähe Ostabsturz fehlt, nicht den imponierenden Eindruck, den der Besucher von Omi hsien aus erhält. Auch der Weiterweg führte nach Nordwesten. Unter der üppigen Strauchvegetation der begleitenden Hügellehnen gedeihen viele weißrosa blühende Begonien, die, Kinder südlicherer Landstriche, bei uns vielfach Ihrer unsymmetrischen Blätter wegen als ‚Schiefblätter‘‘ in Stuben und Warmhäusern gehalten werden. An Kohlenschächten und Anlagen zur Papierbereitung aus Bambus- fasern senkte sich nun der Steinweg in ein Tal hinab, an dessen Wänden er parallel dem im Grunde fließ enden Wasser entlang zog. Das Tal mündete in ein breites, wiederum reich mit Cunninghamien bewaldetes Quertal ein, in dem zwei durch einen niederen, flachen Höhenzug geschiedene Bäche aufeinander zülaufen. An ihrer Vereinigung liegt das stattliche Dorf Gao miao, 1090 m, zum VerwalEaRe De Hung ya hsien . gehörend (2 Stunden). Unser Weitermarsch führte an dem rechten Ufer des zweiten, nörd- lichen Wassers zunächst nach Westen, bog dann rechts vom, Bache nach Nordwest ab und brachte uns nach dem 10 Li’entfernten Dörfchen Tsa E rer ti inmitten , En 1 k füllender Reisfelder. Bald hinter den Häusern ich der ebene Talboden plötzlich zu { i Pe ee ab, 142 | W. Limpricht. welches sich von links ein kräftiger, den Hängen des nicht allzufernen Wa schan entquellender Bach ergoß. An einzelnen Häusern vorbei senkte sich unser Weg allmählich zur Sohle dieses Tales hinab, überschritt auf hochliegender, guter, schmiedeeiserner Kettenbrücke den Wasserlauf und begleitete ihn auf der linken Seite auch weiterhin. a ' Hier waren buntbemalte Heiligenfiguren in die Felsen gehauen; eine ; zweite Kettenbrücke führte zu einem weiteren, ebenfalls nach Gao miao weisenden Pfade über die Berghänge der rechten Talseite (20 Li). Doch wir überschritten die Brücke nicht, sondern wandten uns den paar Häusern von Wang kwan zu, "die kurz darauf der Einmündung eines rechten Nebenflüßchens gegenüberstanden. Von hier ab folgten die Dörfer in "kurzen Abständen. Schon nach 3 Li war Hung kiang, 6 Li später Kiang wan und nach weiteren 3 Li der Flecken Liu kiang an einem neuem, von links herabkommendem, 2 Li abwärts einmündendem Wasser, = unweit des Hauptbaches, ereilt (650 m, 40 Li). Am folgenden Tage überschritten wir auf einzelnen Steinstegen den seichten Nebenfluß und wanderten an diesem entlang bis in die Gegend seiner Einmündung. Schon von hier ab befuhren Bambusflöße und flach- Reue Boahe den Fluß und vermittelten den Verkehr mit dem größeren t ı Hoa tschi tschiang, der nur 10 Li von unserem letzten Nachtquartier entfernt war. TERE ohlokien wir den Fluß und bogen halblinks nach Nordwesten ab. R Durch anmutige Hügellandschaft, unter häufigen Ausblicken auf den im Südsüdosten verblassenden Omi schan, zog der Weg inmitten blühender Obstbaumplantagen zur tempelgekrönten Höhe der Talschwelle, an deren Fuß das große Dorf Kwan yin tsang in einer " Längsfurche ER versteckt A (30 in „Immer weiter nach Nordwesten stieß unser Weg klar. Serkehee die unmittelbar am nd, uns schon nach. weiteren 6 Li nach Auch hier: Be öl! Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 143 En Be nach weiteren 15 Li in die Dorfstraße von Tsao ba. Eine Stunde hinter diesem Ort rudert ein Fährboot wiederum über den Ya ho: der breite Feldweg schneidet den großen Bogen des Flusses ab, setzt 16 Li später ' über einen linken Nebenfluß und verschwindet nach nur weiteren 4 Li unter den Toren von Yatschou fu, dem bedeutendsten Handelsplatz an der Telegraphenstraße von Tschengtu nach Ta tsien lu und " Tibet. 0 Eine einzige, dem’Karawanenverkehr angepaßte Hauptstraße dugch- zieht die saubere, in anmutiger Hügellandschaft eingebettete Stadt, deren zahlreiche, gut ausgestattete Läden und Verkaufsstände mit billigen - Waren japanischer oder europäischer Herkunft die Ureinwohner der nahen Lolo- und Hsifan-Bezirke zur Anknüpfung von Handelsbeziehungen verleiten sollten. Yatschou ist auch der Ausgangspunkt für die nach Tibet bestimmten Ziegelteelasten, die auf dem Rücken langsam vorwärts keuchender Kulis nach Ta tsien lu getragen werden, wo Yak-Karawanen E° ‚ihre Weiterbeförderung nach Tibet übernehmen. ; Mehrere englische und amerikanische Missionare weilten in dem » gastlichen Hause des amerikanischen Missionsarztes Dr. Shields; sie wollten in den nächsten Tagen nach Dawo und Batang aufbrechen, ' um von diesen Orten aus auf die schwer zugängliche tibetische Berg- bevölkerung einzuwirken und ihren Einfluß allmählich weiter nach Westen auszudehnen, wenn nach Abschluß a englisch-chinesisch-tibetischen E; Verhandlungen zu Simla die bisher so fest verschlossenen Grenzen des er ‚lamaistischen Kirchenstaates auch der weißen Rasse geöffnet werden sollten. E: Von Yatschou nach Ta tsien lu gibt es zwei Wege. Aus dem Südtor führt die große Straße nach Südwesten bis zur Höhe des 2900 m hohen Ta hsiang ling, fällt zum Tung ho herab und zieht an dessen ‚Ninkem Ufer aufwärts bis Lu ting tschiau; der andere, der sogenannte „kleine Weg“, bleibt im Tale des Ya ho bis zu dessen Quellen am Ma a schan, überschreitet den 2350 m hohen Paß und steigt ebenfalls nach Lu ting tschiau ab. Bedeutend näher als die große Straße, wird u hauptsächlich von den Ziegelteeträgern benützt sowie von allen den ; Reisenden, die unabhängig von Reit-, Tragtieren und Sänften mit Hilfe er eigenen Kraft auf dem schmalen Stege vorwärts schreiten können. Dan ich die reiche Flora des oberen Ya ho- Tales kennen lernen ER EEE TEEREN SWL N en direkt a reihe Bergen uch Nach n 2° eipeheigeen Aufenthalt SCHREE: unsere ‚kleine Karawane RU, a Yada W. Limpricht. überholten meine Träger, die das wenige, unumgänglich nötige Gepäck zu je zwei und zwei auf Bambusstangen auf beiden Schultern trugen, die unter ihren hochgetürmten Lasten fast verschwindenden Ziegeltee- träger, die alle Augenblicke stehen bleiben, ihre hölzerne Rückenkiepe- auf mitgeführte, kurze T-förmige Stützen stellen, sich den rinnenden. Schweiß von der Stirn wischen und den vorübergehenden Europäer aus ängstlichen, gequälten Augen mitleidserregend ansehen. Die uns be- 'gegneten Kulis brachten hauptsächlich Schaf- und Ziegenfelle, Moschus und Rhabarber sowie andere Medizinen aus Tibet nach Yatschou. Üppig bewachsene Berglehnen auf beiden Seiten verleihen dem Tale _ anmutige Schönheit, die noch an Reiz gewinnt, wenn der Pfad zu größeren Höhen über dem Flusse emporsteigt. Nach dreistündiger Wanderung setzt ein kleines Boot kurz hinter Fa hsien kwan über den von rechts kommenden Nebenfluß, der Pfad läuft noch einige Li im Tale weiter und überklettert im 1100 m hohen Tschüen tse gang-Passe den rechtwinkelig zum Wasserlauf gestellten Höhenrücken, an dessen West- fuße das Städtchen Schi yang uns zur Nachtruhe aufnahm (50 Li, 900 m). Am nächsten Morgen lief der Weg noch zwei bis drei Li eben hin, stieg dann durch Bergland zur Höhe des „Aprikosengipfels‘, Mae tse ‚ting, 1150 m, und senkte sich zu dem Talkessel hinab, in dessen Mitte am Flußufer die bevölkerte Stadt Tien tschüan tschou die letzte Gelegenheit zum Einkaufen unentbehrlicher Reisebedürfnisse bot. Hinter der Stadt wurde der Weg bedeutend schlechter, dafür die Landschaft um so malerischer. Viele einzelne Häuser besetzten den Pfad, doch nur wenige Male rotteten sie sich zu Dörfern zusammen. Die zum Anbau geeigneten Stellen der Talwände hatte man mit Dungölbäumen, Tabak, Mais und Kartoffeln bestellt, an einigen Hängen auch Teesträucher angepflanzt, die in dem warmen, geschützten Tale vortrefflich gediehen. Mehrere kräftige Bergwasser mündeten vornehmlich von rechts ein; auf guter eiserner Kettenbrücke überging der Weg den Fluß und zog sich ‘an den buschigen Flanken der rechten Talwand über kleinere Siedelungen zum Dorfe Tschu schi ping hin (1300 m). Hinauf und hinab, all. 32 mählich wieder hinauf bis Lan (Nan) ba tse, stieg der Weg gleich hinter dem Dorfe steil bergan zu dem kurz vor dem gleichnamigen Passe einsam gelegenen Haus Tsiu gang schan und nach einer weiteren. ‚Viertel- kg zur 2150 m hohen, pflanzenreichen Paßhöhe. 2. Der Yaho wich dem Höhenrücken in großem Bogen aus a trat. ee erst & bei dem ee des essen ae er Dorfo Schui seehe. RR fi Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 145 Schatten, und in dem nun schon engen Tale erschien Leang ho kou. Hier überspannte eine eiserne Kettenbrücke den stärkeren Arm des sich teilenden Ya ho, der Weg schritt über die Brücke und zog am schwächeren Arm aufwärts. Die Schlucht dieses Wassers wurde eng und düster, mehrere Male mußte der Bach auf Baumstämmen überschritten werden; die nun erscheinenden Nadelbäume gaben dem einsamen Tal ein stilles, ernstes Gepräge. Wieder auf hochgelegtem, schlüpfrigem Brette über ein tosendes Wasser und auf Stufen hinauf zu dem Gebirgsdörfehen Ming kan schan, reizend in 2200 m Höhe allseitig von subtropisch üppig bewachsenen ‚Bergen umgeben (171 Li von Tien tschüan tschou). Hinter dem Dorf begann der Anstieg zur Paßhöhe. Zweimal über den durch Gewitter- regen der letzten Nacht stark angeschwollenen Bach führte der Pfad zu einem einzelnen Haus, bei dem sich das Wasser teilte. Wir stiegen am linken Arm hinauf, an Felsen mit blühenden, purpurnen Orchideen und Primeln unter dichten, in weißer Blütenpracht prangenden Deutziasträuchern und brausend zu Tal stürzenden Wasserfällen vorüber, langsam immer höher und höher. Die nun erscheinenden Anemonen und Strauchrhododendren verrieten eine ungefähre Höhe‘ von 2500 m, der Pfad suchte in Kehren bequemer die Höhe zu gewinnen, wiederum teilte sich bei einem einzelnen Haus das Wasser (2700 m) und nun noch am linken Arm ein kurzes Stück in die Höhe, wandte sich der Steig zum Tale des rechten Zweigbaches, an dessen Lehnen er hoch, fast eben, entlang zog. 10 Li weiter lag inmitten einer Alm ein einzelnes Sennhaus, dessen Bewohner den in den Bergen wild wachsenden Rhabarber um seine Be- Sitzung angepflanzt hatte. Reich mit Alpenpflanzen besetzte Felsen umrahmten nun den Weg, nochmals erschien ein einzelnes Haus, hinter ihm wandte sich der Pfad wieder zum Tal des vorherigen, linken Zweigbaches hinüber, dem er durch Tannen und Ahornbäume bis zur Quelle folgte. Noch wenige Minuten, und ein einfacher, überdachter Heiligenschrein bezeichnete die 3250 m hohePaßhöhe Ma (ng)an schan. Die Zeit biszum Eintreffen der langsamer steigenden Träger verwendete ich, um die etwas über 100 m höhere Kuppe ‚nördlich des Paßübergangs zu besuchen, deren egrasreiche Flächen wohl eine interessante Flora, des Nebels wegen aber leider keine gute Fernsicht boten. Daher beeilte ich mich mit dem Abstieg, der schon nach 5 Li wieder zu einem einsamen Hause führte. Der nun immer steiler werdende Abstieg war von großartiger, alpiner Schönheit. Senkrechte, kahle Kalkfelsen stürzten zur Rechten in die Tiefe, im Grunde des Tales floß ein Bach, zu dem unweit des Felsensturzes der Steig in Kehren hinabführte. Das Vegetationsbild änderte sich völlig. Neue, bisher unbekannte Arten, Anemonen, purpurrote, großblätterige Primeln, Storchschnabel, Waldreben und Mauerpfeffer leiteten zur Hochgebirgsflora Ta tsien lus F. Fedde, Repertorium speeierum novarum. Beiheft XII. 10 { ! Bi = a. 146 W.; Limpricht, hinüber, ein Wechsel der Flora, so ausgeprägt, daß man vergessen konnte, auf der anderen Seite desselben Berges zu sein. Angelehnt an den Fuß der Felsmauern erschien das Dörfchen Gan gou, 2500 m, das letzte Quartier vor dem Tung ho- Tale und Lu ting tschiau. Die wilden, schneebedeckten Schroffen und Zacken der Tatsienluer 2 Hochketten lagen greifbar nahe im Südwesten, nur noch durch das tief- eingeschnittene Längstal des Tung ho geschieden. Nach ihnen zu schmiegte sich der fernere Weg den Talwänden an, deren Fuß bei dem Dörfchen Pan dshio hsia nach kaum einstündigem Abstieg in den bachdurchströmten Talboden überging.. Doch die Hoffnung, dem Wässerchen bis in das Tung ho-Tal folgen zu können, wurde schon nach 5 Li, bei Wu li gou, 1885 m, zu nichte. In Kehren mußte die linke Talwand erklommen werden: ihre Höhe gestattete einen guten Über- blick auf das Tal des Tung ho mit seinen öden, dürren, fast vegetations- losen Stein- und Felsenhalden, das trübe, schmutziggelbe, rasch dahin- schießende Wasser des Tung ho oder Da tu ho und die seinem ‚linken Ufer angelehnte Stadt Lu ting tschiau, zu der sich unser Weg hinabsenkte. R : Bei Lu ting tschiau (1620 m) mündet die große Straße vonYa- tschou ein, überspannt mit einer mächtigen, eisernen Kettenbrücke den Fluß und zieht parallel dem Wasserlauf am rechten Ufer hinauf. Das trostlos unfruchtbare Tal erinnert an das Tal des Hsiau ho bei Tsaka lo und Li fan ting; blühende Kakteen, Akaziensträucher, Weißdorn, niedere, dicke, fleischige Mauerpfefferarten und Sauerampfer, die charakteristische Pflanzenwelt wasserloser Steinwüsten, bildeten die wenigen, grünen Fleckchen in dem toten, graubraunen Gestein. Bis zur Einmündung des gestern bei Wu li gou überquerten Baches mußten wir am nächsten Morgen am rechten Ufer zurück und angesichts der grünblauen Linien des Ma an schan wanderten wir in dem wilden _ Felsentale aufwärts. Hinter Ta pen ba, 35 Li seit der Brücke, stieg die Straße an den Felswänden empor und führte hoch über dem, Flusse _ um vorspringende Felsnasen herum schließlich in ein wildes Quertal hinein, dessen Fi “ingang das letzte, rein chinesische Dorf Wa sse kou 5 bewachte (60 Li). | Der kräftige, weißzischend über die Steinblöcke hinabdonnernde, hinter dem Dorfe in den Tung ho sich ergießende Bergbach war Fluß von Ta tsien lu, das 60 Li weiter oberhalb lag. Seine rechte Tal- ' wand bildeten die steilen, wilden Felsenstürze des mit ewigem Schnee _ bedeckten, vergletscherten. Gongri, des Berges von Ta tsien lu; die er en des linken Ufers zeigten ähnliche Formen, sie setzen sich in dem = 1 Inngen Komme fort, der ‚sich an gs oe der Berge‘, den ee , fi [3 * Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 147 anschließt und das Tal des bei Ta tsien lu mündenden Tsie vom Tung ho trennt. In dem hochalpinen Tal am rechten Ufer des in un- bändiger Kraft dahinrasenden Flusses zog die Straße allmählich höher _ und höher, von rechts mündete das Tal des Tsie ein, und vor uns lagen die grauen, geschweiften Chinesenhäuser des Grenzstädtchens Ta tsien lu, durch dessen Osttor wir am Nachmittag des 13. Juni die menschen- wimmelnde Hauptstraße betraten. Flora des Omi schan und Umgebung. Der heilige Tempelberg Omi (Ngomi) (in englischer Transskription Omei) stellt mit seinen beiden Nachbarbergen Da und Hsiau Waschan die Verlängerung der unter dem Namen Da liang schan das Land der unabhängigen Lolos durchziehenden Hochgebirgsketten dar, die sich vom Yangtse nach Norden biszum Tung ho (Da kin ho)hin erstrecken und sich nach Süden in den Gebirgen Yünnans verlieren. Obwohl außer- halb des mauerartigen Ostabfalls Hochasiens gelegen, hat er doch eine Reihe von Typen mit diesem gemein, darunter auch solche, die, wie Draba Ladygimii bis zu den Gebirgen der Mongolei hinaufgehen; der weitaus größte Teil seiner Flora weist aber nach Süden, nach dem Gebirgslande der Provinz Yünnan hin. - Entsprechend der Heiligkeit des Berges ist der ursprüngliche Wald- bestand noch erhalten, und deutlich läßt sich die Grenze zwischen Laub- und Nadelwald, zwischen letzterem und der BaboE aigdendrangone erkennen. Osmunda regalis var. japonica, die rot- und weißgelbblühenden Orchideen Spiranthes sinensis, Bletilla ochracea, szechuanica und striata, Polygonum runeinatum in Unmengen, Anemone japonica, Caltha palustris, Chrysosplenium Davidianum, Androsace Paxiana und Lysimachia trien- taloides standen Ende Mai neben den Sträuchern Skimmia melanocarpa, Eronymus cornuta und Viburnum hupehense in dem mit Cunninghamia durchsetzten Laubwald in Blüte. Bei ungefähr 2000 m beginnt der Nadelwald. Unter den Tannen und Cunninghamien leuchten in Unmengen die weißen Blüten der Anemone = Der Gipfel Beibee bildet ein allmählich steilen Felsstürzen, besonders nach Süden. Bambus, Tannen, Wacholder, en 'osen (. a ne, de Mo m . 148 W. Limpricht. Platz bis zum Gipfel und bekleiden namentlich die außerordentlich steilen Hänge des felsigen Südabsturzes. Poa annua, Carex sutchuensis, Trillium Tschonoskei, Clintonia udensis, Fritillaria Delavayi, Smilacina tubifera, Veratrum nigrum, Arisaema consanguineum und lobatum in Alpenformen, Ranuneulus flaceidus, Clematis montana, Asteropjrum peltatum, Dicentra maecrantha, Chrysosplenium Davidianum, Oxalis Griffithii, Viola Wallichiana, unserer heimischen V. biflora sehr ähnlich, Anisodus caulescens, Carum delicatulum, Pedi- cularis vagans (bisher nur hier gefunden) bevölkern die lichteren Stellen zwischen den aus Bambus, Rhodendren, Salix dissa, Berberis eircum- serrata, Prunus droseracea, Ribes tenue und Stachyurus himalaicus zu- sammengesetzten Gebüschen. An nackten Felsen blühte Draba Ladyginii, Primulain eisa, Draco- cephalum pedunculatum, Veronica serpyllifolia und Anaphalis yunnanensis. Vom Gipfel des Omi stieg ich in nordwestlicher Richtung nach dem großen Wa schan zu ab und wanderte über Gao miao nach Ya tschou fu. Prachtvoller, dickstämmiger Cunninghamienwald bedeckt hier die Talwände, Bambus bildet das dichte Unterholz, so daß nur wenig Platz für die Entwicklung krautiger Blütenpflanzen frei bleibt. Houttuynia cordata, in China allgemeiner verbreitet, und Bletilla szechuanica erscheinen a'ıch hier, Unmengen von Begonia Limprichtüi bedecken die Böschungen der eingeschnittenen Wege, Dichroa febrifuga und Polygala arillata blühen am Rande des üppigen Bambusdickichts, und weiterhin an den Fluß ufern treten Iris japonica, L ysimachia Klattiana, Ligustrum sinense und Gentiana rubicunda als w eitverbreitete Typen hinzu. Von Ya tschou nach Ta tsien lu. Der Weg zieht zum größten Teil in dem reich bewachsenen Tale des Ya ho aufwärts, schneidet eine Kehre des Flusses im 2150 m hohen Tsu gang schan ab, überwindet die Wasserscheide im Ma (ng)an schan und steigt in das Tal des Goldflusses (Da kin ho oder Tung ho) hinab. Das Tung ho-Tal bei Lu ting tschiau zeigt einen aus gesprochenen xerophytischen Charakter und beherbergt dementsprechend eine Flora, die derjenigen der sterilen Täler bei Li fan ting und Tsaka lo außerordentlich ähnelt. z Das obere Yaho-Tal ist namentlich von Tien tschüan tschou ab überaus malerisch; reiche Strauchvegetation, im Quellgebiet auch prächtiger Laubw ald, höher hinauf Tannen und Rhododendren be kleiden die Talhänge und bergen eine Fülle von Beyalplaneen, die in ihrer V erwandtschaft auf Yünnan hinweisen. Unter den zahlreichen Sträuchern blühten Anfang Juni: Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets.. 149 Salix Fargesii, Spiraea japonica, Pyracantha crenulata, Stıanvaesia Dawidiana, Deutzia Schneideriana und glomerulifera, Rosa Helenae und microcarpa, Neillia ribesioides, Rubus amabilis und Limprichtii, Bauhinia E Bonatiana und glauca, Sophora glauca, Hydrangea Davidi, Ribes Maxi- mowiczii, Acer laxiflorum, Coriariaterminalis, Hypericum patulum, Buddleya : Lindleyana, Jasminum grandiflorum, IRREE yatschouense, Lonicera & Henryi, chaetocarpa, penduliflora und Limprichti, Viburnum Wilsont, S Sambucus adnata, Leptodermis Limprichtii und nigricans sowie Celastrus E stylosa. Von mehr oder minder kletternden Sträuchern: Schizandra rubriflora und vestita, Actinidia chinensis und Kolomikta, Amphicome arguta, Vitis E: betulifolia und Trachelospermum catayanum. | Osmunda regalis var. japonica, Ophiopogon japonicus, Disporopsis tuscopieta, Allium Grayi, Bletilla ochracea und szechuanica, Platanthera japonica, Calanthe fimbriata, Polygonum runeinatum, Houttuynia cordata, Ranunculus affinis, Clematis grata und montana, Anemone rivularis, Aqui- E legia ecalcarata, Actaea spicata und Cimicifuga calthifolia, Corydalis Dawidii, Geum strietum, Lysimachia Limprichtii, Mimulus nepalensis und # Strobilanthes Limprichtii sind die häufigsten Begleitpflanzen der üppigen - Strauchvegetation. Andere subalpine Arten erscheinen an den Berg- lehnen des Ma an schan, der ca. 3000 m hohen Wasserscheide zwischen Ya ho und Tung ho; sie deuten in ihren verwandtschaftlichen Be- E ziehungen auf den Omi schan und die wärmeren Hochgebirge Yünnans E hin, doch treten namentlich auf der Westseite des Gebirges Formen hinzu, die deutliche Beziehungen zur Flora der Ta tsien luer-Alpen erkennen lassen. Oberhalb Ming kan schan (2200 m), (Rhododendron von 2400 m ab), standen in Blüte: Botrychium lunaria, Carex Prescottiana var. subfuscescens und Lehmanni, Kyllingia brevifelia, Juncus conceinnus, Oligobotrya Limprichtii, Clintonia udensis, Trillium Tschonoskei, Tofieldia fibetica, Calanthe fimbriata, Pleione Limprichtii; ferner: Arabis hirsuta, Stellaria Dawidi, Geranium Pylzowianum, Sedum yunnanense var. valeria- noides, Viola Wallichiana, Primula muscarioides, Veitchii, lanata und yunnanensis, Phtheirospermum tenuisectum, Pinguicula alpina, Veronica Riae und Senecio homogyniphylla. An den sterilen Talhängen des Tung ho-Tales: Fynura aurita, Cerato- stigma Griffithii, Barleria cristata und Porana lutingensis, neben den Charakterstauden Acacia Teniana und Opuntia Dillenw. V. Auf dem Tibeter Weg nach Dege und Bantang. Ta tsien lu, das Tor von Tibet, ist seiner bevorzugten Lage nach ' vorzüglich dazu geeignet, den natürlichen Zugang zu dem Hochlande = Tibet zu bilden. Die En Mauer des mit ee Schnee ie 150 W. Limpricht. Hochgebirgskammes begrenzt die wellige Hochsteppe des „Tsao di“, des tibetischen Graslandes, im Osten und fällt in steilen, wilden Felsen a hängen gegen das verkehrshemmende Tal des Tung ho oder, wie er weiter oberhalb genannt wird, des Da kin ho, des großen Goldflusses, ab. Dem Fluß von Ta tsien lu ist es gelungen, diese Ketten zu durchsägen: in dem von ihm geschaffenen Tale zieht die große Straße von China nach Lhassa, die eine Tagesreise westlich des Grenzstädtehens im 4400 m : hohen Gila-Passe den oberen Rand des Hochlandes betritt, dessen Bodengestaltung, Tier- und Pflanzenwelt, sowie anders geartete Be- ' völkerung auf seine Zugehörigkeit zum eigentlichen Tibet hinweist, ‚ wenn auch die politische Grenze, wie die Inschriften des einzig vorhandenen Grenzsteins am Ning hsingschan hinter Bat ang verkünden, noch über den. Oberlauf des Y angtse oder Dritschu nach Westen hinaus. liegen soll. 3 Die Chinesen wissen die Bedeutung des Ortes voll zu würdigen, sie haben Ta tsien lu zu einem Stützpunkte des Chinesentums gemacht, von dem aus das allmähliche, friedliche Vordringen des gelben Kaufmanns . neuerdings auch mit bewaffneter Faust erleichtert wird. Die Regierung zu Peking ist sich der ungeheuren Gefahr bewußt geworden, die ihr von seiten Englands in Tibet droht und, gewitzigt durch das Vorgehen derR ussenin der Mong olei, sucht sie jetzt, wo die englisch-chinesisch- tibetischen Verhandlungen zu Simla endgültig gescheitert sind, mit Waffengewalt. das fünffarbige Banner auf dem asiatischen Vatikan, dem Potala des Dalai Lama in Lhassa aufzupflanzen und das Land in einzelne, = chinesische Provinzen umzuwandeln. Trug man sich doch, wie mir der liebenswürdige, etwas französisch ‚sprechende Militärgouverneur des »renzbezirkes, General Tschang, mitteilte, ‘schon im Sommer 1914 mit dem. Gedanken, das vorläufig noch zu Szetschwan gehörende Batanger- Ländchen bis zum Oberlauf des Salwin auszudehnen und. der neuen Provinz mit der Hauptstadt Bat ang den chinesischen Namen e : dieses Flusses, Lu kiang, zu verleihen. n =. Von ‚einer festgesetzten Landesgrenze, wie sie auf. unsern n Kuren vermerkt i ist, Auscet keine nt ‚sein. _ Botanische Reisen in’den Hochgebirgen Chinasjund Ost-Tibets. 151 weiß Gott von wo her, ihren Weg nach Tibet gefunden haben. Doch die Tage des kräftigen, dem Europäer so sympathischen Volkes, dürften nichts destoweniger gezählt sein. Immer am Leitstrick der das Volk "ausbeutenden, gewinnsüchtige Zwecke verfolgenden Priester ist die Be- völkerung nicht selbständig genug, dem unaufhaltsam vordringenden Chinesentum einen Damm entgegenzusetzen. Längs der großen Straßen siedelt sich der Krämer oder Spirituosen vertreibende chinesische Gastwirt an, nimmt sich eine eingeborene Frau, die nötigenfalls mit ihren Kindern kaltblütig verlassen wird, und die alt- eingesessene Bevölkerung weicht vor dem geschäftstüchtigeren, ge- _ wandteren Chinesen in die abseits gelegenen Hochtäler zurück. Auch das Militär leistet der Kolonisation Vorschub. Die an der Strafe liegenden Eingeborenenhäuser werden zerstört, ihre Bewohner gewaltsam in die Berge getrieben, von wo sie von Rachsucht geleitet oder aus Hunger und Not in die Täler hinabsteigen und Warenkarawanen sowie Militär- _ patrouillen überfallen, um Lebensmittel und die zur Fortsetzung ihres Räuberhandwerks nötigen Gewehre und Pabrenen zu erhalten. Die Wut der Lamasrichtet sich auch gegen fremde, I ische Missionare, da sie mit Recht von einem wachsenden Einfluß der weißen Rasse das Ende ihrer Herrschaftsgelüste und ihres faulen, nichtstuerischen Schlemmer- - lebens auf Kosten der Einfältigkeit des Volkes befürchtet. e: Wenige Tage vor meiner Ankunft war der langjährige, französische Seelsorger von Batang kurz vor Litang, wohin er sich zu einer In- spektionsreise begeben hatte, von Banditen ermordet und in nicht wieder- zugebender Weise verstümmelt worden. Das Abschneiden der Zunge läßt die Vermutung aufkommen, daß die Anstifter des Mordes in dem großen Lamakloster von Litang zu suchen sein dürften, um so mehr, als wohl die chinesischen Begleitsoldaten und die chinesische Bedienung, ‚aber kein einziger der tibetischen Pferdeknechte das \ Schicksal ihres Herrn ‚teilten. Vor dem zur Vergeltung herbeieilenden Militär ziehen sich die "Banden in die nur ihnen bekannten, wilden Felsenkare des ungeheuren, schon ‚Jahrzehnte hindurch als unsicher geltenden Gambu-Gebirges zurück, wohin ihnen die Soldaten nicht folgen können, und aus Wut über das F\ ehlschlagen ihres Rachezuges werden auch in den der Hauptstraße benachbarten Seitentälern die Niederlassungen unschuldiger Bauern von : ihnen zerstört. Bei derartigen Yerbäktuisson ist es für den Europäer zu gewagt, das Län: zu betreten, und ich bin General Tschang zu besonderem Dank Tpflichtet, daß. er mir den Nordweg über Kanse und Dege nach Batang 'estattete, von wo ich, einmal inBatang, trotz des Protestes der dortigen ehi auf der ee über. se nach Ta tsien lu zyrüok- ya u Nr in \ Flüsse Dar und Tsie entlehnt. Der schwächere Tsie entquillt einem der ‘ von den Gletscherzungen des Mu kung ka-Stockes und ein dritter der acht, jetzt von ‚chinesischem Militär besetzten, lamaistischen Kult W, Limpricht ei or IT Zu beiden Seiten des weißschäumenden Wildbaches, den drei gedeckte Holzbrücken überspannen, ziehen sich die beiden Hauptstraßen von Ta tsien lu hin. Zahlreiche, überwiegend chinesische Läden halten allerlei billigen Kram feil, den die kräftige, wettergebräunte, in grobe, dunkelbraune Wollstoffe gekleidete, männliche Bergbevölkerung mit- ihren stets heiteren, drallen Mädchen und Frauen kindlich staunend um- steht, eifrig im faltenreichen Gewande nach Kupferstücken sucht, um die eine oder andere der ausgestellten Herrlichkeiten erstehen zu können. Vergnügt schmunzelnd preist der die Landessprache fließend beherrschende Geschäftsmann seine Ware an, weiß er doch, daß ein dreijähriger Auf- enthalt in den Grenzbezirken ihm genügenden Gewinn für ein sorgen- loses Dasein in seiner Heimatprovinz, im eigentlichen China, zusichert. Überall im Straßengewühl wandern hochgewachsene, wohlgenährte = Lamas umher, das rote Priestergew and nach Art einer römischen Toga um den kupferbraunen Körper geschlungen oder sitzen, Zigaretten rauchend, in den Teeschänken friedlich mit den Chinesen zusammen: denn hier in Ta tsien lu zwingt schon die politische Klugheit dazu, den im geheimen glühenden Haß gegen alles Chinesische in unmittelbarster Nähe Chinas und des militärischen Befehlshabers wenigstens äußerlich zu verbergen. Der chinesische Name Ta tsien lu (Pfeilschmiede-Ofen) ist der tibetischen Ortsbezeichnung Dartsiendo, d. h. Vereinigung der drei Seen des Hai tse schan-Sattels am Dshara und durchfließt das nördlich von Ta tsien lu hinaufziehende Girong-Tal. In seiner Sohle führt der hauptsächlich von Teekarawanen benützte We eg nach Tschamdo in Tibet und mit einer Abzweigung über den Ta pao schan : auch nach Rumi tschango, Sung pan ting und der Provinz Kansu. Der stärkere Dar setzt sich aus drei Wasserläufen zusammen, deren zwei von den Steinhalden des Gila-Passes herabkommen. Letzterer mündet bei dem Dörfchen Sheto ein: seinem Laufe folgt die große Straße nach Lhassa bis zur Paßhöhe. ® a Wohlversehen mit Behlsiken und Ulapässen für Pferde, Esel und Yaks seitens des liebenswürdigen 6 enerals Tschang, brach ich nach fünftägigem: Aufenthalt am Morgen des 19. Juni von Ta tsien lu auf, ; verließ mit meinen Dienern und Trägern durch das Westtor das Städtchen und wanderte auf der großen Straße zunächst bis Sheto, wo ich der umliegenden Bergwelt wegen einige Tage zu verweilen gedachte. Er Auf guter Steinbrücke überschritt die Straße den Wildbach, führt an einem unter. Bäumen versteckten Lamatempel, einem der ee stätten von ‚Ea. tsien. ae und # Bahoper a vorbei allmählie Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 153 linken Talhange empor, deren reiche, alpine Vegetation der 2550 m be- tragenden Höhe der Talsohle entsprach. , Nun zeigte sich im Südosten der lange, zackige, bis tief hinab mit . - ewigem Schnee und Gletschern bedeckte, 7500 m hohe Kamm des Gong ri; | saftige, frischgrüne, aber baumlose Matten umgürteten seinen Fuß, darüber breitete sich ein Kranz von steinigen Geröllhalden und höher hinauf blendend weißer, unberührter Schnee bis zu den höchsten Graten und E Spitzen aus, ein Anblick, so wunderbar, so überwältigend schön, daß der, der das Glück gehabt, ihn ungetrübt zu genießen, diesen unauslösch- lichen Eindruck zeit seines Lebens nicht vergessen wird. i Die Straße verließ das Tal und bog nach rechts ab. Hier mündet . im Grunde ein Bach, nach ihm zweigte ein schmalerer Weg ab, der im # - Yatschia-Paß die Verlängerung des Gongri überklettert und nach Mien ning hsien und weiter durch das Kien tschang-Tal nach der Provinz Yünnan hinabführt. Unsere Straße folgte, im neuen erteilt dem Wasser weiter bis zu den wenigen, flachen, auf Alpenmatten in einer Verbreiterung des Hochtals zerstreut angelegten Häusern des tibetischen Dörfchens Sheto (Cheto oder Je to der Karten), dessen einfache Herberge schon nach etwas ' über dreistündigem Marsch erreicht war. Unmittelbar hinter den letzten - Häusern teilt sich das Wasser. Südwestlich zieht sich das Tal des linken Armes hinauf: in ihm führt ein Weg entlang, überschreitet in einem fast 5000 m hohen Paß den Gebirgskamm zwischen Gongri und Mu kung ka, senkt sich nach der ersten, 150 Li von Sheto entfernten Siedelung 1 Djaki (Kiaki) hinab und ade sich nach Baurong im Yalung- Tale. Der andere, rechte Arm weist nach dem Gila-Passe hin. i i Ein Besuch des südwestlichen Tales war mein Plan für den nächsten Tag. Über die teilweise sumpfigen Wiesen der etwas über 3500 m ü. M. ‚gelegenen Siedelung zogen wir dem Taleingang im Südwesten zu. Anemonen, Nelken, rosa- und orangefarbene Primeln, Hahnenfuß, gelbe Sumpf- dotterblumen, grünliche Orchideen, Ackelei, blaue Astern und rosablütige Knöteriche setzten die Mattenflora zusammen, die die hauptsächlichste Nahrung der zahlreichen, hier weidenden Yakherden und Pferde bilden. Weiterhin umrahmte Buschwerk die Bachränder und zog sich auch etwas an den Talwänden hinauf. Unter ihrem Schutze gediehen tief dunkel- blaue Schwertlilien, Veilchen und Primelarten; kurzschwänzige, hühner- ähnliche Fasanen suchten so schnell wie möglich ihr Eu Dickicht zu erreichen. | ‚Der-Weg wurde steinig, links bot ein Seitental Ausblicke auf die nahen _ schneebedeekten Grate, bei einem einsamen, zerfallenen Haus - ‚mündete _ von rechts ein Bach hinein. Hier hatten es sich tibetische Hirten bequem £ Sogar ‚Auf ihre freundliche Ka ‚hin setzte. ich me ug: ee en 154 W. Limpricht, das Feuer und teilte ihr einfaches, inTsamba *) und Buttertee bestehendes Mahl. Alle waren bewaffnet, um an den Geröllhalden der oberen Tal wände den ‚wilden Esel‘‘, die Serowantilope, zu jagen, die, wie ich mich. späterhin überzeugen konnte, hier öfters bemerkt werden kann. : Langsam stieg der Pfad im Talgrunde empor; auf den grasigen Plätzen unterhalb der Geröllhalden der rechten Talwand erschienen prachtvolle großblütige Alpenpflanzen, besonders Primeln in allen Farben, gelbe “chachblumen, zwergige, weiße und gelbe Lilien, kleine, blaue Schwert lilien, Wachholdersträucher und eine für Osttibet charakteristische Stein- eiche. Nach drei,Stunden teilte sich der Weg und auch das Wasser. Im Tale geradeaus führte der Pfad nach Djaki weiter, rechts wand sich ein _ Ziekzackweg in Kehren zur Höhe der rechten Talwand, dem ich zu folgen beschloß. Das kleinblätterige Rhododendron vom Gipfelgrat des Pem u schan stand hier in voller Blüte, großblütiger, gelber und blauer Mohn, arten füllten die felsigen Zwischenräume zwischen den niedrigen Wach- holderstauden aus. ‚ Endlich hatte ich die stellenweise noch Bohhsshlöcke tragende Paß höhe Lani ba erstiegen. Ein Mani, ein Steinhaufen mit tibetisch be- 4480 mü.M. gelegene Stelle. Auf der anderen Seite senkte sich der Weg nach Pan pan lu und Ho kou in ein neues, mit Gesteinstrüämme x angefülltes Hochtal hinab. ie vorgerückte Zeit zwang zur U mkehr. Bosch war ich wieder im Talgründe bei meinen beiden Dienern angelangt, und wir gingen eilig die 30 Li zu unserem Quartier Sheto zurück. Den nächsten Tag benutzte ich dazu, die Berglehnen nordnordwestli RR, Dörfchens emporzusteigen. Auch hier war die Flora außerordentlie nbusgürtel, der den Bergen östlich von Ta tsien lu ein so charakte- res Gepräge verleiht. Dafür traten andere Stauden und Bäume in u Erscheinung. Tannen, Lärchen, Wachholderbäume, S teineichen, Geßnerazeen, - Teufelsbartanemonen, weiße Erika, Enziane, Nelken und ve 'teppich, über =. schwerfällig roh rotgefleckte Apollofalter { ne Die Kammhöhe setzte sich weiter. zum Gilapasse » meine . nächsten Ziele, ‚fort; be er ich ihr nicht: weiter, © sondern | kehrte Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 155 Der Morgen des 23. Juni sah mich und meine kleine Karawane die aße in dem öden Hochtale emporsteigen. Rhabarberstauden mit’ »htend gelben Hochblättern standen wie Kerzen unweit des Bachrandes, er prachtvolle, gelbe und blaue Mohn (Meconopsis), Charakterpflanzen i ‚der osttibetischen Hochalpenmatten, im Verein mit rosa und dunkel- en Primeln wucherte zwischen den Steinblöcken, die immer zahlreicher das Bett des Hochtals anfüllten. Der nun kleiner werdende Bach ver- ‚schwand schließlich unter dem Geröll, der das Tal abschließende Rücken k am näher und näher, und nach fünfstündigem, langsamem Steigen war ie manigekrönte Paßhöhe erklommen, hinter der die Hochsteppe Tibets b- nt. Die Chinesen nennen den Paßberg nach dem letzten Dorf an \ em Fuß Tsche to schan, die Tibeter geben der 4400 m betragenden _ öhe den Namen Gila (Djila) nach dem nordwestlich mir ihr verbundenen s ä 'ılaka, einem Vorgipfel des Dshara. | Um auf den Bergflanken um die letzten Schneereste zu botanisieren ıd einen Überblick über die Gegend zu erhalten, stieg ich noch 1; Stunden 3 n dem beiderseits in zackigen Schieferplatten jäh abstürzenden Grat : zur Bergkuppe südsüdwestlich des Passes empor (4630 m). Der Gongri (Lhamortse bei Tafel) bei Ta tsien lu lag jetzt 1 Ostsüdosten, andere Schneegipfel zeigten sich nur im Südsüdosten und ordosten. Der Kamm des Passes zog sich südsüdwestlich nach dem Lani & hinüber, mit dessen Rücken er durch einen scharfen, etwas niedrigeren elsengrat verbunden war. Über die Paßhöhe nach Nordwesten hinaus tzte er sich in einen langen, ebenfalls felsigen Rücken fort, der sich ı den Gletschern des Gilaka verlor. Nach Westen und Nordwesten hweifte der Blick über ödes, baumloses, nur mit kurzer Grasnarbe kleidetes Steppenland dahin, dessen Trostlosigkeit nur durch einige 'ellenartig hinziehende Hügelreihen etwas gemildert wurde. Winzige, kaum 1 cm hohe Steinbreche, kleine Androsacearten, tgige Gletscherweiden, hellrote Primeln, ähnlich dem Habmichlieb s heimischen Riesengebirges, und einige andere Vertreter der letzten. ehsten Vegetationszone waren hier, in 4700 m Höhe, die einzigen Spuren Leben in der totenstillen Steinwüste. Der kurze Ausflug hatte mich dee zu ve Zeit BOrhet, so daß nicht mehr daran zudenken war, dast i te N ırtier zu er- Eben. 20 mußten w wir Kai bmpRE unser Weg fach Dawoh ier uf der En ß, ’ Fa dem FR noch eine Stunde abwärts. durch die flache m olgen. Hier lag einsam das Tibeterhäuschen Tjia tsuka(Hsin a Loch, eine baldleer et a 156 W. Limpricht. die Hänge der rechten Talwand empor, bis der ebenfalls vom Gila herab- "kommende ‚Nordweg‘' einmündete. Kurze Grasnarbe bedeckte das wellige Gelände des öden Hochlandes:; einzelne, blaue Anemonen überragten die Binsen und Riedgräser der SIRPR®: ne nur an den Wasserläufen der niederen, flachen, muldenartigen hatten Spiraeen, Wachholder und einige andere Sträucher, viel seltener Fichten es gewagt, den rasenden Stürmen zu trotzen. Weit ' und breit kein Mensch, nur ab und zu das ängstliche Zwitschern der Alpenlerchen, die aufgeschreckt durch die Schritte der schnellaus- schreitenden Kulis, eiligst Schutz in den Gebüschen der nächsten Furche suchten. Nach mehrstündiger Wanderung erschien im Nordnordost der schnee bedeckte Gilaka; der Weg, falls man die rechts und links im Grase er- 4 kennbaren Spuren der Pferdehufe als solchen bezeichnen kann, senkte | sich von der letzten Höhe zu einer etwas tiefer eingeschnittenen Mulde 3 hinab, in der nach 71, stündigem Marsch die sechs, in weitem Abstand ; voneinander erbauten tibetischen Häuser von Tshomba tschou (Tsomba dsong) eingebettet lagen. Das größte der Häuser wurde uns a's Unterkunftsstätte angewiesen. 4 Auf quadratischem Grundriß erheben sich die Steinmauern des | 4 ‚Gebäudes zwei Stock hoch empor und sind oben durch ein ebenes, glatt gestampftes, as Tenne ve-wendetes Dach abgeschlossen. Das untere Stockwerk dient als Stall für Pferde, Esel, Schafe, Ziegen und Yaks, die abends von der Weide zur Nachtruhe hineingetrieben werden. Das obere Stockwerk enthält die Küche und einzelne Wohnzimmer, jedes in der Mitte mit einem viereckigem Loch für die Feuerstelle, deren Wärme im Sommer zur Bereitung des unentbehrlichen, mit Butter und Fett ge mengten Ziegeltees ausreicht. Ein fußloses, kastenartiges Brettergestell dient den Wohlhabenderen als Bett, die weniger Bemittelten schlafen 4 auf dem nackten Fußboden. Wandbretter mit Teekannen aus Zinn ode Messing, öfters auch niedere längliche Tischehen, mit Leder überzogen®, gepolsterte ‚Sitze an den Wänden, diese mit alten Schwertern, Gabel- flinten und lamaistischen Heiligenbildern verziert, seiten auch indische Teppiche, bilden die Ausstattung der Zimmer, deren Decke ein Loch zum Abziehen des Rauches freiläßt. Auf beiden Seiten des flachen Daches waren noch zwei Aufbauten aus Holz errichtet, die Vorratskammern und leerstehende Räume ‚ent hielten. An den vier Ecken des Daches flatterten Fähnchen und Wirnpel mit tibetischen Gebeten oder Yakhaaren, auch kleine Räucherö# in Kultuszwecke waren am Rande der Brüstung eingelassen. Die Vorderfront des Hauses war reich mit Ornamenten bemalt, dem 2 One: De man eye ee mit der Bas: Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 157 _ Gebetsformel „Om mani padme hung‘ aufgestellt. Der Zugang von _ einem Stockwerke zum anderen vollzieht sich meistens auf einem ein- _ gekerbten halben Baumstamm, der zur N achtzeit leicht beseitigt werden kann, seltener auf Holztreppen, deren Geländer vom Fuß der Treppe _ ausgehend, sich nach oben immer weiter von ihr entfernen. Der Hof vor : dem Hause wird durch eine Umfriedigungsmauer abgeschlossen und von 3 großen, schwarzen, Bernhardinern ähnlichen Hunden bewacht, die man _ tagsüber an die Kette legt. E Die Tibeter werden verschieden beurteilt. Ich fand die Männer kräftig, von Wind, Wetter und Sonnenlicht stark gebräunt, stolz und frei in ihrem Auftreten, höflich, bereitwillig, ohne die dem europäischen Reisenden so widerwärtige Neugier, doch dankbar für jede Belehrung, ehrlich und anhänglich; unglaublich abgehärtet durch den ständigen _ Aufenthalt in der rauhen Hochgebirgsluft sind sie die denkbar beste Be- : leitung für einen Forschungsreisenden in ihrem eigene Lande. Die Frauen, besonders der wohlhabenderen Klasse, von fast europäischen Gesichts- - zügen, leider verunstaltet durch das absichtliche Beschmieren von Stirn d Wangen, sind stets heiter und lustig, frank und offen in ihrem Wesen, lassen aber in moralischer Hinsicht viel zu wünschen übrig. Am kommenden Morgen wandten wir uns schon bei dem Hause _ zur Höhe der rechten Talwand und schritten über sie dem Grunde einer euen Bodenfurche zu, in deren weiterem Verlauf schon nach 15 Li die Häuser von Tsen tse erschienen. Der nordwestlich sich hinziehenden Talmulde fügte sich unser weiterer Weg ein, durchquerte aber dann den Talgrund und stieg zur Höhe der linken Wand empor, die sich nordöstlich zu der schon lange vorher sicht- baren © chneespitze hinzog. - Kurz vor der manigekrönten Paßhöhe bot sich eine prächtige Aussicht dar. Die Schneespitze im Ostnordosten war der breitgipfelige Gilaka Djilaka), dessen seitliche Ausstrahlungen sich zu unserm Passe und zum Gila hinzogen. Im Nordosten überragte ihn ein scharfes, in blendend ißem Schnee erglänzendes Horn, der Dshara, im Ostsüdosten zeichneten h die Schneegrate des Gongri bei Ta tsien lu und im Südsüdosten die beiden flachen Kuppen und der spitze Zacken des Mu kung ka stolz und imponierend von dem wolkenlos blauen Himmel ab. Noch weitere, reichliche vier Stunden zog der Weg in den flachmuldigen, baum- losen Hochtälern und über die sie trennenden Erhebungen hin, bis die einzelnen Häuser von Dsch ung ku dem Weitermarsche für heute Hlat oten (ea. 3900 m). Meine weitere Absicht war, den Flanken des Dshara einen Besucy tbzustatten. Deswegen bestimmte ich den nächsten Tag zum Ruhetag für meine Leute und machte mich allein, da der angeblichen Räuber- 158 > W. Limpricht. Kuppe ein Überblick über die Gegend bot. Wiederum waren Gong und Mukungka sichtbar, alles übrige Land war von welligen Linie durchzogen, Schnee lag nur noch im Norden und fernsten Nordweste Scharf traten hinter den langgestreckten, flachen Rücken des nahe Ostens die Formen der Dshara- Pyramide hervor und da sie mit diesen er wohl oder übel mit den Decken Fan und der kıäfkiver Br Kuli hing sich statt seiner die unentbehrliche Presse um. i Auf den Hochweiden grasten Yakherden, behütet von kleinen, über- 5 aus nee FOREN Die Flora der Grasmatten war im großen und. Kom des Dshara noch doppelt so hoch in die Lüfte ragte. 0 Ihm wandten wir uns direkt zu. Links senkte sich der grasbedoakt® - Plan in ein Tal hinab, in dessen Grunde ein kleiner, dunkelblauer Xe von der Schneeschmelze zurückgeblieben war, nach Osten gingen as Matten, noch durch eine flache Mulde getrennt, in die Felsenhänge des am Dshara vorbeiziehenden Kammes über. Nur wenige vereinzelte Schneeflecke hatten bisher der Sonnenkraft widerstanden, doch die gelbliche Färbung der kurzen Riedgräser, die eben ihre Knospen öffnende _ Blütenpflanzen verrieten, daß noch vor kurzem auch hier die winterlie Schneedecke den Boden bedeckt hatte. Das Hochgebirgsbild war großartig. Im greifbarer N Nähe das alle anderen Spitzen weit überragende „Horn von China“, der 7800 m h Dshara (Jaräri — König der Berge), auf dessen Westabsturz nicht mal der Schnee haften bleiben ee in drei kleinen Zacken rechts zum Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 159 i Hauptkamm abfallend, weiterhin rechts der flachgipfelige, ebenfalls im - ewigen Schnee erglühende Gilaka, im fernen Südsüdosten die 7600 m messende Schnee- und Eispyramide des Mu kung ka (Mung kang kirr), E weitere Schneeberge wieder im Norden in der Gegend von Dawo, zwischen _ ihnen und dem „König der Berge“ einzelne etwas niedere Schneespitzen, ein Anblick, der sich einem unauslöschlich tief in die Seele eingraben muß. E Über den Grasboden schritten wir nunzum Rande der Mulde, kletterten _ über Steingeröll zu dem See halbrechts unten im Schluß des flachen Hoch- B tals hinab und stiegen am jenseitigen Hange pfadlos über große F elsblöcke E- empor. Vertrockneter Yakdung lag namentlich um die Ufer des kleinen Sees; klares, durchsichtiges Wasser füllte seinen triehterförmig nach der E Mitte zu sich vertiefenden Boden; kein Laut in der feierlichen Stille, nur die heiseren Schreie zahlreicher Bartgeier, die empört über die Störung, - unwillig über den Köpfen der Bergsteiger ihre Kreise zogen. Neue purpur- 3 rote Primeln, die violetten Glocken derPe mu-Schachblume, diekblätteriges, E starkwurzeliges Sedum mit gelben Blüten, blutrotes Pedicularis sproßte = : zwischen dem Geröll, von dessen oberen Lagen ein Wasser brausend zu 3 Tal stürzte. : 3 An diesem Bache ließ ich meine Chinesen auf ihre Bitten hin zurück 3 und folgte dem Wasserlauf allein weiter aufwärts, bis auch sein Ursprung unter einem Schneefleck verschwand. Um 11, Uhr stand ich auf der führen mußte. ; Doch ich wurde arg enttäuscht. Die andere Seite stürzte in außer- ordentlich steilen Geröllhalden tief zum Boden eines Talkessels hinab, E dessen Gegenwand die unersteiglichen Felsenstürze der noch 2000 m En höheren Dsharaspitze bildeten. Rechts ragte der flachgipfelige Gilaka empor, durch einen scharfen, zackigen Felsenkamm mit ihr verbunden. Zur Spitze des Gilaka zog sich der Kamm, auf dem ich stand,. ebenfalls hin und schloß so den zu Füßen liegenden Talkessel ab. Das diesen durch- strömende Wasser, der Tschin tschwan ho, entquoll den Gletschern des Talkesselrandes: spärlicher N adelwald begleitete seine Ufer. Trotz der Steilheit der Hänge wäre ein Hinabsteigen zu ermöglichen gewesen ' und daß der Abstieg auch bisweilen von Hochgebirgsjägern ausgeführt wird, bewiesen zwei kleine, aus übereinander gelegten Steinen zusammen- richtet waren (4730 m). in dem der Weg Ta tsien lu—Dawo die Hochketten überquert seits des Passes erhebt sich die Kette von neuem zu dem |: gen E Kammhöhe, die meiner Berechnung nach direkt zum Dshara hinüber- gefügte Pyramiden, die hier an der Einkerbung des schmalen Grates er- Die linke Seite des Dshara stürzte in gerader Linie zu einem, ‚die , = Talsohle nur wenig überragenden Verbindungssattel ab, dem später a ne = mir öfters besuchten Dshaschi la ka oder Hai tse schan, dem Paß 2 w 4 a ner t ge je: = Di et E N ir en 160 W. Limpricht mit ewigem Schnee bedeckten Rücken des Rumi golö oder Rumi göshe. Kurz vor drei Uhr stieg ich zu den meiner harrenden Chinesen hinab: wir bahnten uns durch das hier wachsende, etwas über einen Meter hohe, klein- und weißblühende Strauchrhododendron einen direkten Weg zum Grunde der Talfurche, in deren weiterem Verlaufe außer dem von uns schon besuchten See noch zwei weitere, kleinere lagen, stiegen die jen- seitige Wand wieder empor und dann über die Grasmatten eiligst nach Dschung ku ab, wo wir beim Eintritt der Dunkelheit unser Quartier wieder betraten. Hier waren am Nachmittag zwei englische und ein norwegischer Missionar eingetroffen, die auf der Reise von Ta tsien lu über den Gila nach Dawo begriffen waren, wo der jüngere der beiden Engländer die erste protestantische Mission des Ortes eröffnen sollte. Beide Herren hatte ich schon einmal kurz vor Yatschou BR hier sollte ich Wiedersehen mit ihnen feiern. Am nächsten Tage verließ ich in Bameh nach nur vierstündigem Marsche den immer weiter nach Nordwesten hinziehenden Hauptweg, bog nach Norden ab und folgte der bachdurchströmten Talmulde all- mählich aufwärts, bis sie nach 12 Li in ein breites Quertal einmündete. Links in diesem Tale funkelten in 8 Li Entfernung die vergoldeten Dächer eines großen Lamatempels; zu seiner Rechten faßten chinesische und tibetische Häuser eine lange Dorfstraße ein. Es war Gatä (3850 m), die Geburtsstätte des siebenten Dalailamas, dessen Andenken der prächtige Tempel geweiht war. Die Chinesen nennen den Ort Tai ling; wie der im Hochchinesischen Tai ning (fester Zusammenschluß) lautende Name besagt, leben Tibeter und Chinesen hier einträglich beieinander, was aber bei der, der Kopfzahl nach weit stärker vertretenen chinesischen Ein- wohnerschaft nicht weiter zu verwundern ist. Die Felswände des Rumi golo oder Ta pao schan-Zuges schlossen scheinbar das Tal im Ostsüdosten ab; der Nähe des Hochgebirges wegen wollte ich einige Tage hier verweilen und sah mich daher nach einem zusagenden Unterkunftshause um, das ich auch in einem leerstehenden Yamen fand. Am nächsten Morgen (28. Juni) wanderte ich mit einem Kuli und meinem Diener talaufwärts dem Hochgebirge zu. Ein weißes, sauberes Haus schon im nächsten, nur eine knappe Stunde entfernten Dörfchen wurde mir als die Ceburtsstätte des Dalailama bezeichnet, der also hier an der äußersten Östgrenze der Einfluß sphäre des Lamaismus seinen kurzen Lebenslauf begonnen hatte. Der jetzige oberste Kirchenfürst ist der erste, der das Kindesalter überlebt hat, denn alle seine V orgängel, die stets aus den Reihen unbedeutender und unbekannter, darum einfluß- loser Familien wer wurden, haben es noch in den jugendlichsten “2 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 161 Jahren auf Rat der Lamas vorgezogen, ihre Seele in den Leib eines anderen Kindes hinüberzuretten. = Nur noch wenige einzelne Häuser begleiteten den Bac führte zu dem den Rücken krönenden Mani, hinter dem er sich in zwei Teile spaltete. Links stieg ein Pfad noch eine weitere Viertelstunde zu einem zweiten Steinhaufen empor, von dem aus er sich in”das Tal des _ Tschin tschwan ho hinabsenkte und nach Rumi tschango weiter E: führte. Der Weg geradeaus zog sich an den Flanken eines Rückens in - dasselbe Tal hinab, um in dessen Grunde nach rechts abzubiegen. Zwischen en lief ein schmaler Hirtensteg auf der Höhe dieses in das wir bis zum Ende h. Der Weg beiden Weg Tal vorspringenden Rückens entlang. Ihn verfolgten des Vorsprungs. Zu Füßen lag nun ein bachdurchströmtes, von Südosten naeh Nord- westen streichendes, reichbewaldetes Tal: seine jenseitigen Wände bildeten die lange, noch schneebedeckte Kette des Rumigolo, die sich weiter nach Südosten in die ungeheure Schnee- und Eispyramide des Dshara _fortsetzte. Es war das Tal des Tschin tschwan ho, in das ich zwei Tage zuvor von dem Felsengrate östlich Dschung ku hinab geblickt 9 a ee ns hatte. Um sicher zu sein und eine Zugangsmöglichkeit von hier aus zu erT- spähen, kletterten wir pfadlos zum Talgrunde hinab und folgten dem am Bache entlang führenden Wege, bis die sinkende Sonne zur Umkehr zwang. Erst gegen 10 Uhr nachts langten wir wieder nach 14 1; stündigem, ununterbrochenem Marsch in unserm Quartier an. In dem unbewohnten Waldtal hatte ich eine überdachte Feuerstelle bemerkt. Sie beabsichtigte ich in den nächsten Tagen aufzusuchen, um von da aus Exkursionen nach den Hängen des Schneeriesen zu unter- nehmen. Der nächste Tag war nur der Besichtigung des Lamatempels gewidmet, zu der mich die Mönche, die mich kurz zuvor besucht hatten, aufforderten. Tags darauf brach ich mit einigen Trägern und den nötigen _ Lebensmitteln für mehrere Tage, Schlafdecken und Kochgeschirr auf, zog denselben Weg bis zum Mani auf der Höhe des Talschlusses empor und folgte dem Wege geradeaus bis zur Sohle des Tschin tschwan- Tales hinab. ° — Fiehten und Tannen mit lang herabhängenden, grau-grünen Bart- flechten, hohe, strauchige Eichen mit lederharten, dunkelgrünen, spitz- = stacheligen Blättern, Ebereschen, Birken und Weiden bekleideten die Talhän dichtgedrängt im Talgrunde, lettblauen Blütentrauben, oder weißblühende Fingerkräuter, sowie _F. Fedde, Repertorium speeierum novarum. Beiheft XII. 162 W, Limpricht. Urwaldboden, den öfters Familien der weißen, schwarzschwänzigen, gar nicht scheuen Silberfasane (Crossoptilon tibetanum) bevölkerten. Eine breite, gut gehaltene Balkenbrücke führte zum jenseitigen Ufer. Von ihr zweigte ein schmaler Pfad ab, der Zugangsweg zu dem einzigen, in einer Einkerbung des oberen Randes den Hängen angelehnten (chine- sischen) Häuschen des Tales. Hochstämmiger Nadelwald mit Eichen als Unterholz begleitete den Hauptweg am rechten Ufer. Auf wiesen- reicher Liehtung standen noch die letzten Mauerreste ehemaliger Tibeter- Häuser, die Haß und Zerstörungswut chinesischer Soldaten in Trümmer- haufen verwandelt hatte. Unweit von ihnen, am Rande ununterbrochener Eichendickichte, etwas abseits des Weges, lag die „Hütte“. Eine Stein- i mauer und zwei Balken trugen das Dach, das wenigstens den Regen ab- halten sollte. Winden und Stürmen war das Innere von drei Seiten ohne jede Spur einer schützenden Wand schonungslos preisgegeben. Da der Marsch bis hierher nur 6 Stunden beansprucht hatte, ging ich noch allein auf Entdeckungsfahrten aus und fand auch neben dem, un- weit des Schutzdaches von den Hängen herabstürzenden Wasser einen hinter der Hütte zur Höhe führenden Steig, der durch dichtes Eichen- gestrüpp hindurch bei sechs völlig zerstörten Häusern sein Ende fand. Die Rodungen im Nadelwald der oberen Flanken, die vielen gefällten Bäume deuteten auf die Beschäftigung der früheren Bewohner hin. Ober- halb dieser Niederlassung begannen die Schneefelder des felsigen Kamm- rückens; auch zu ihnen wandte sich ein schmaler Jägersteig empor. Wieder bei der Hütte angelangt, verging noch eine geraume Weile, - bis mein Diener mit einem Teil der Kulis zurückkehrte. Die treuen Leute waren, durch einige im Tale krachende Schüsse geängstigt, auf die Suche ‚nach mir ausgegangen, ohne mich jedoch finden zu können. Meine Ver- mutung, daß tibetische Jäger oder Hirten, deren weiße, blaugestreifte Zelte ich schon das letztemal beobachtet hatte, nach den häufig hier vorkommenden Wapiti-Hirschen oder Berghasen geschossen hatten, bestätigte sich am nächsten Morgen. Weiter aufwärts weideten Yaks und Pferde an. den Talhängen zu beiden Seiten des Baches, vier Zelte standen am jenseitigen Ufer, dichter emporwirbelnder Rauch sowie wütendes Hundsgebell verrieten die Anwesenheit von Hirten, die wohl zuerst erstaunt nach dem Europäer blickten, ihm aber weiter keine Be- achtung schenkten. r : \ Die Landschaft war dieselbe wie am Tage zuvor. Tannen und Eichen, höher hinauf nur Nadelwald, bedeckten die Hänge, schwellende Matten mit wenig Strauchwerk, Rosen, Spiraeen, Weiden und niedere Birken begleiteten das Bett des Baches, in den sich drei rechte Nebenflüßchen ergossen. Der Dshara näherte sich zusehends, der Wald neigte sich seinem Ende zu, nochmals erschienen die letzten, spärlichen Reste eines Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 163 Mauerquadrats; nun mündete auch von links ein Wässerchen ein, das aus einer schmalen Kerbe der oberen Talwand herabkam. Auf diesen Ein- schnitt ging ein kleiner, oft verschwindender Pfad zu, der ‚Jäger- und SEN Hirtensteig nach Bameh. Links vorn lag die niedere Einsattelung des an es Kammes, hinter der sich die Schnee- und Gletscherwände des Dshara unmittelbar emportürmen, geradeaus zog sich das Tal noch etwas weiter hin und endete in dem von den Wänden des Gilaka abgeschlossenen Kessel. Von den Felsgraten der jenseitigen, dem Westabsturz des Dshara gegenüberliegenden Talwand hatte ich ja fünf Tage vorher das erstemal in diesen Kessel hineingeblickt; die nordwestliche Verlängerung dieses Grates bildete also die linke Wand des Tschin tschwan-Tales. F: Bei der Hausruine verließ unser Weg das bisherige Tal, bog nach links ab und stieg auf die Höhe des niederen Verbindungssattels hinauf. Auf diesem liegen drei Alpenseen: daher trägt der flache Paß die chinesische 2 Bezeichnung „Hai tse schan, Berg der Seen‘; die Tibeter nennen ihn Dshaschi la ka*). E- Der erste, noch baumbekränzte See bleibt rechts zurück, über in ° üppiger Blumenpracht prangende Matten steigt der Weg allmählich zum Mani, in dessen Steinpyramide (4360 m) ein ganzer Wald von Stangen und Fähnchen,Wimpeln oder Kleiderfetzen, Menschen- und Yakhaaren . hineingepflanzt ist. Zwei weitere Seen liegen etwas unterhalb des Stein- haufens. Sie sind die Quellseen des bei Ta tsien lu einmündenden Tsie, dessen Tal, das Girong-Tal, hier oben seinen Anfang nimmt. 30 Li . unterhalb des Passes befinden sich die ersten zwei, ständig bewohnten Häuser, das einsame Hsin dien tse. Von diesen Wasseransammlungen führt ein schmaler Steig zur Höhe der linken Wand des oberen Girong- Tales, dem Passe Da pu la oder chinesisch Ta pao schan und somit ° auf den Weg von Ta tsien lu durch das Girong-Tal nach Rumi tschango. Rechts von dem Plan des Passes starren die Schneewände und Gletscherhänge des Nordnordostabsturzes des Dshara empor, links ‚ziehen sich Alpenmatten bis an den Fuß der Gratfelsen hinauf, die den Ta pao schan-Rücken mit dem ebenfalls zum Passe abstürzenden Rumi golo oder Rumi göshe verbinden. Während meine beiden Kulis am Mani warteten und sich zitternd vor Kälte brüderlich in meinen Mantel teilten, stieg ich allein am Dshara asien en Ba 5 BE ua kn TEL RINDE, ILS Hr a 4a : j. 1 5 Pen ai Et ne Ben a ba a En *) Ich möchte an dieser Stelle bemerken, daß ich keine Ahnung von einer wissenschaftlichen Schreibweise tibetischer Worte habe und daher die Berg-, Fluß- und Ortsnamen nur nach dem Gehör ın deutscher Aussprache so wiedergeben konnte, wie sie mir wiederbolt von Tibe‘ern. nicht doppel- sprachigen Grenzchinesen, langsam vorgesprochen worden sind. Dabei habe ich das j entsprechend dem französischen, wie in jardin, um keine Ver- . weehslungen aufkommen zu lassen, durch das deutsche sh ersetzt, also 2. B. ktatt Jara oder Jeto Dshara oder Sheto geschrieben, ER = hohen Diapensia purpurea, 2—4 mm hoher, gelber Hahnenfuß, Gletscher- 2 Verbindung zwischen Ta tsien lu und Dawo ist und darum auch viel- 164 W. Limpricht. bis zum Gletscherrand empor, wozu ich wegen der mühsamen Kletterei über Felsen, haushohe Gesteinstrümmer und glatte Schneefelder und infolge der dünnen Luft, die das häufige Bücken nach den winzigen Pflänzchen zur Anstrengung machte, über vier Stunden gebrauchte. Doch wurde mein Mühen belohnt. Bis zum ewigen Schnee am unteren Rande des in blauer Wölbung jäh abbrechenden Gletschers, bis 5000 m Höhe, zogen sich wie kleine, grüne Inselchen im Meer des Steingerölls und der Felsstürze dichte Polster winziger Alpenpflanzen hinauf, schon von fern durch die leuchtenden Farben ihrer Blüten im grellen Kontraste zu dem toten, grauen Granitgestein ihrer Umgebung. Blutrote Primeln, rosa Blüten der späterhin nie mehr beobachteten, kaum einen Zentimeter - weiden, winziger Steinbrech, blauer Lerchensporn und viele andere _ Funde schufen eine Ausbeute, die alle Anstrengungen und die empfind- liche Kälte des einsetzenden Schneesturmes vergessen machten. E- Zurückgekehrt zu den am Mani meiner harrenden, vor Kälte und Hunger halbtoten Chinesen, eilten wir der vorgerückten Zeit wegen zum Lagerplatz zurück. Gern hätte ich auch noch die blumenübersäten Matten k ‚des Passes durchsucht, doch es war für diesen Tag schon zu spät. Sosah mich denn der nächste Tag wieder an den Ufern der Seen, deren Um- & gebung, sowie die Felshänge der linken, nördlichen, dem Dshara gegen- über liegenden Wände, mein diesmaliges Ziel waren. Die pflanzenreichen er Matten waren übersät von Edelweiß, blauen Anemonen, gelben Korb- blütlern vom Habitus unserer Arnika, blauen Astern, Salbei, Enzianen, Primeln in allen Farben, zwergigen, hellila Alpenrosen, Sauerampfer, Sehwertlilien, Vergißmeinnicht, blauem und gelbem Mohn und-unzähligen & anderen Arten, deren einzelne Aufzählung nur das Interesse des Botanikers fesseln kann. Gebüsch umrahmte nur die Seen und die Ufer der Wasser- Tees ng ri ‚Schutze - Weiden, Tamarisken, Wachholder- und Kl ode gediehen riesige, fast 2 m hohe = Rhabarberstanden, die ia in den Bergen Ost-Tibets ihre Heimat haben, ihrer heilkräftigen Wurzel wegen ausgegraben und als, begehrter Handels artikel bis nach dem fernen Schanghai gebracht werden. Noch ein kurzer Besuch der nicht Serien: linken Felswände und meine Arbeit . _ war hier beendet. = A dem Plan hatte sich. die Karawane eines chinesischen Kaufmanns aus Dans mit seiner tibetischen Dienerschaft niedergelassen. Er wollte nach Ta tsien lu, das er kommenden Tages zu erreichen hoffte. Von ihm erfuhr ich auch, daß der Weg über den Hai tse schan die schnellste fach von den nach Tibet Teisenden Teehändlern benutzt wird. Da die Herren der St = tz 'erschen E ‚ mittlerweile eaerar: A Ta Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibete. 165 tsien lu gelangt sein mußten, schrieb ich Grüße auf eine meiner chine- _ sischen Visitenkarten mit der Bitte, sie den Herren auszuhändigen. Wie ich lange nachher hörte, hat er auch meinem Wunsche entsprochen. Der bald darauf niedergehende, strömende Regen zwang zur Be- schleunigung des Abstiegs und der Rückkehr zur nur 25 Li entfernten Schlafstelle. Am nächsten Morgen gingen wir alle denselben Weg den Tschin tschwan abwärts bis zum Fuß der das Gataer Tal abtrennenden Paß- höhe zurück und auf dieser bis zum Mani empor. Die Kulis eilten dann hinab nach Gata, ich stieg noch allein den Weg nach Rumi tschango bis zum zweiten Steinhaufen hinauf, sah, daß er sich links von dem Vor- sprung in das Tschin tschwan-Tal hinabsenkte und dessen Wasser- lauf abwärts weiter folgte. Er umgeht den Abfall des Rumi golo, mit dem die Dshara-Kette ihr Ende erreicht und mündet bei Mao niu jenseits des Kammes in den Weg vom Ta pao schan nach Rumi tschango am Da kin ho ein. 5 Nun ging auch ich nach Gata zurück, dessen goldene Tempeldächer trotz der 30 Li betragenden Entfernung bis hier herauf grüßten. Im Westnordwesten glitzerten Schneeberge hinter Gata im Sonnenlicht. Es waren die Ressirma-Grate in der weiteren Umgebung des Ortes Shao tschi. Ihr Anblick bestimmte mich schon hier, über sie einen anderen Weg nach Dawo zu finden und somit dem allgemeinen Haupt- wege bis Dawo nicht zu folgen. In zwei Tagen kann Dawo von hier erreicht werden, wenn man den kürzesten Weg über Go tscha parallel dem Hochgebirge va 2 Mein Sinn aber stand nach den schneebedeckten Bergen hin, die, wie ich letzthin gesehen hatte, zwischen dem ‚nach Nordnordwesten streichenden Gebirgskamm und dem Nyarong, dem Yalung-Tale, sich hinziehen mußten. Genauere Auskunft über den in Betracht kommenden Zugangs- weg konnte ich in Gata nicht erhalten und wandte mich daher am Morgen des 5. Juli westnordwestlich der niederen Bodenwelle zu, um den alten, in Bameh verlassenen Handelsweg wieder zu berühren. Von der Höhe der Bodenwelle zogen wir in engem, ausgewaschenem, vom Staube kohle- haltiger Lehmwände schwärzlich gefärbtem Hohlwege nach Südwesten, ‚erklommen den rechten Hang dieser flachen Talmulde und sahen nun in ein weites, flaches, ebenso ödes und baumloses Tal hinein, in dem ar »„‚Nordweg“ von Bameh nach Dawo die Bachufer begleitete: = 166 W. Limpricht. Zu meiner Freude erfuhr ich hier Genaueres über den von mir beab- sichtigten Weg: ich müßte über hohe Berge und endlose Wälder ohne Unterkunftsmöglichkeiten nach Mur shu zu kommen suchen, von wo es einen Weg nach Dawo gäbe. Am ersten Tage könnte ich in einem Lamatempel nächtigen, von dem es aber noch 120 Li bis Mur shu seien; die Berge und Wälder wimmelten von großen, wilden Katzen, und es wäre besser, wenn ich den Versuch unterließe. Ich unterließ ihn aber nicht, da eine derartige Gegend gerade das bot, was ich haben wollte, und erkundigte mich nach dem Wege zum Lamatempel; von dort aus würde ich schon mit Hilfe der Priester weiter kommen. Wir mußten an den Arbeitsstellen einiger chinesischer Goldwäscher, zu denen auch der Wirt der Herberge gehörte, vorbei denselben Weg bis zu der kleinen. Brücke unweit des Lamatempels von gestern 10 Li zurück, blieben auf derselben Talseite, überwanden die nur 30 m hohe Böschung und stiegen in ein neues, bachdurchströmtes Tal ab, das sich nach West- nordwesten hinaufz 08. Anfangs waren auch hier die öden,. baumlosen Hänge nur mit ab- geweideten Grastriften bekleidet, einzelne zerstörte Häuser deuteten auf frühere Bewohner hin, dann aber begannen Nadelbäume die trostlos öde Umgebung zu beleben. Schon nach zweistündigem Marsche mündete von rechts ein Seitental ein. Hier lag, noch 5—6 Li entfernt, der ersehnte Lamatempel unter Eichen.versteckt. Weit und breit war in der menschenleeren Waldgegend kein anderes Haus zu sehen, und so versuchte ich denn allein — die Träger kamen langsam nach — Aufnahme zu erhalten, wußte ich doch, daß eine starke chinesische Begleitung mir bei dem bekannten Mißtrauen der Mönche nur hinderlich sein w ürde. No setzte ich mich denn bescheiden auf die Eingangsstufen und wartete der Dinge, die da kommen sollten. Es dauerte auch gar nicht lange, so wurde ich, den man natürlich längst bemerkt hatte, hereingeholt und zu den einigen 20, den Gebetszylinder in ständiger Drehung in Händen haltenden Lamas vor die Treppe am Hauptheiligtum geleitet: Nach kurzer Beratschlagung gab das Oberhaupt, ein uralter, unglaublich schmutziger Greis, seine Einwilligung. Man wies mir und meinen unterdes erschienenen Leuten ein leerstehendes Bretter- häuschen als Wohnung an. Sofort waren die vorher so ernsten Gesichter in das Gegenteil verwandelt. Bereitwilligst wurde Holz herangeholt, ein Feuer gemacht und der Raum so wohnlich hergerichtet, wie es irgend möglich war. . Das Kloster (4023 m), mehr ein Absteigequartier für durchreisende ' Lamas, hieß Belo retschö. Belo ist der tibetische Name für die in Osttibet so häufige Wintergrüne Steineiche mit dicken, stachligen Blättern, eine Verwandte von-Qurcus Tier. Die ganze Gegend trug den Namen Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 167 „Tsenga‘“, den die Chinesen in „Tsehingan“ ‚umgemodelt haben. An den meisten Seiten von bewaldeten oder steinigen Bergflanken umschlossen, kann der Blick nur nach Südsüdosten frei in die Ferne schweifen, und gerade in dieser Richtung ragt stolz die Zuckerhutpyramide des Mu kung ka empor, die hier von den Lamas als Mung kang kirr, einer der höchsten Zacken Osttibets, bezeichnet wird. Der freundliche, etwas dickleibige Mönch, der mich in das Kloster geholt hatte, ließ es sich, trotzdem es ihm recht sauer fiel, nicht nehmen, uns am nächsten Morgen noch bis zur Bergeshöhe das Geleit zu geben, da wir der vielen Hirtenstege wegen uns verlaufen würden, wenn er uns nicht die weitere Richtung angeben könnte. Er hatte recht. Also stiegen _ wir ‘unter seiner Führung auf schmalem Pfade durch dichtes Eichen- gestrüpp nach Nordwesten den Hang der Talwand hinter dem Tempel - empor und standen schon nach einer Stunde auf seiner manigekrönten Höhe. Ein weites, von flachen Tälern durchfurchtes Hochplateau breitete sich aus, im nahen Westen abgeschlossen durch die noch teilweise schnee- _ bedeekten Felsengrate des Ressirma-Kammes, zu denen der Weiter- weg führen sollte. Schwarze Zelte nomadiesierender tibetischer Hirten = verteilten sich über die kurzgrasigen Matten, den Weideplätzen zahlloser Yaks und Öchafe. Im Südosten des 4400 m hohen Plateaus erglänzten die S ‘chneespitzen und Grate des Dshara und Mu(kung)ka, deren Ge- birgszüge bei Ta tsien lu im Bogen aufeinander stoßen. Hier verliel uns der Führer, und wir setzten unsern Weg allein fort. Etwas hinunter, wieder hinauf, nochmals hinunter und: nun end- gültig zur Paßhöhe am anderen Rande der Hochebene ansteigend, hieß ich hier die Träger warten, wandte mich halblinks den Felsen zu und kletterte den schmalen Grat zur Spitze des Ressirma hinauf. Die eigentliche, noch 30-40 m höhere Spitze konnte ich der glatten, senk- rechten Wände wegen nicht erklimmen. Sie hätte mir auch wohl kaum einen anderen Ausblick geboten. Der nach Nordwesten in schroffen Platten zu einem kleinen Bergsee abstürzende Grat hielt die Richtung NNO—SSW inne. Er gewährte mir eine umfassende Aussicht vom Mu(kung)ka (SO) bis in die Gegend von Dawo. Die von Ta tsien lu ausgehende Hochgebirgskette war mit dem Rumi 3010 hinter dem Dshara(OSO) zu Ende. In der Riehtung ihres weiter nach Nordnordwesten streichenden Kammes zeigten sich ver- inzelte spitze, jetzt noch mit Schnee bedeckte Gipfel, denen noch weiter ‚nach Nordnordwesten, von meinem Standpunkte (4335 m) aus im Nord- ‚nordosten, wieder ungeheure, _vergletscherte Schneeriesen folgten, der sı Ihae. tschem bei Dawo. : Die Flora der Felsen war im großen und ganzen dieselbe wie am a ‚ Nadelwald wuchs —n um den See und in einigen Hochtälern. = Tem 5 m a VIE \ ii be a Fr geblich, überall Bäume, nichts als Bäume, so ließ ich Halt machen und. ein Feuer anzünden, um die Träger zu erwarten. Endlich nach einstündigem Warten kamen sie an, und wir alle legten uns um das Feuer zur Nachtruhe nieder in der stillen Hoffnung, von Regen verschont zu bleiben. Und « es 3 oe sach ERMEIEleewanie nicht. ee selben, auch weiterhin bewaldeten Tale teilweise an Felsen hoch übe dem Wasser abwärts und gelangten über zwei Siedelungen nach drei bis dreieinhalb Stunden zum Dörfchen Gatscha. Nur drei von dessen. Häusern lagen am Wege, die übrigen. hoch an den Ben der rechin ro zerstreut. goldig erglühenden Felsenzacken des jenseitigen Talrandes; keine Spur Geier, die feierliche Stille nur durch das Gemurmel einiger zu Tale eilender Wässer durchbrochen. Binmnitsehe wegen nicht so schnell folgen, da kam eine Lichtung im brachte (3726 m). 168 W. Limpricht. Dem See entquoll ein Bach, er folgte nach der anderen Seite, nach Nord- westen, einem reich bewaldeten, tief eingeschnittenen Tale bis zu seiner Mündung in den Fluß von Dawo, einem Nebenfluß des Nya tschu oder Ya lung kiang. Sein linkes Ufer begleitete der vom Ressirma ausgehende Felsenkamm, sein rechtes die etwas niederen Ausläufer des Ssirka, der rechts vom gleichnamigen Passe liegenden Kuppe. Am Ssirka-Passe (4550 m) erwarteten mich die Kulis und, ob- wohl ich vom Tempel zum Re ssir ma-Grat allein 8 Stunden gebraucht hatte, versuchten wir noch nach Muru abzusteigen. Niemand wußte die Entfernung genau anzugeben, und die Hirten, die ja die Länge eines . Lis nicht kennen, meinten, daß wir den Ort heute noch erreichen könnten. So stiegen wir denn die rechte Talwand allmählich hinab. Der Weg war landschaftlich prachtvoll. Zuerst steinige, blumenübersäte Matten, dann Fichten- und Tannenurwald, starke, hohe Bäume, wie Weihnachtstannen, überladen mit den lang herabhängenden, moosähnlichen, graugrünen Bartflechten, über dem tief im Grunde fließenden Bach die hohen, noch teilweise schneebedeckten, in den Strahlen der untergehenden Sonne von menschlichem Leben, nur hoch in den Lüften weite Kreise ziehende Doch es wurde finsterer und Finskerer. die Kulis konnten der vielen Wald, auf der sich der schmale Pfad völlig verlor. ‚Jedes Suchen war ver- zu dem waldumrahmten Tibetr-Dörtchen Kurt HR 6), ech Mi shu, Nach kurzer Rast EIER wir "bald an der linken, bald an der Tode Seite des dem See am Ressirma entquellenden Baches im aied ae vo ee weilte m uns. die rein. tibetische Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibete.. 169 völkerung hier kein Obdach geben, sondern wies uns weiter talabwärts. Dort sollte ein großes Lamakloster liegen, das uns aufnehmen würde. Etwas skeptisch machten wir uns auf den Weg. 4 E Die Hänge wurden nun recht steil, der Bach floß in enger, felsiger E: Klamm tief unten im Talgrunde und mündete kurz darauf in einen E schmutziggelben, rasch dahinströmenden Fluß. Es war der Fluß von Dawo, der Tschi tsche der Tibeter, der von den Südhängen der Bayan kara-Kette herabkommend, parallel dem Nya tschu(Ya lung) nach Südosten fließt, hier nach Südwesten umbiegt, in hohen Felswänden die Kette durchbricht und seiner Vereinigung mit dem Nya tschu zustrebt. Am Knie des Flusses lagen etwas stromauf vier Tibeter-Häuser und durch _ eine tiefe Schlucht von ihnen getrennt, bald darauf der stattliche Lama- tempel Girseh gomba, in dem wir über alles Erwarten freundliche Aufnahme fanden. # Der Tempel liegt an den Hängen des linken Flußufers ungefähr 100 m E: über dem Wasser, ihm gegenüber ragt eine senkrechte Kalkwand, der Absturz der Bergzüge der rechten Flußseite, drohend empor. An ihrem Fuß biegt der Fluß rechtwinkelig nach Südwesten um. In einer der Höhlen dieser fast-unzugänglichen Wand lebt schon seit Jahren ein frommer Einsiedler, zu dessen Behausung alle Wochen ein Klosterknecht mit den ' notwendigsten Lebensmitteln, Tsamba und Wasser, emporkriecht. Alle Abende tritt der seltsame Mann an den schwindelnden Rand seines frei- & willig gewählten Gefängnisses, um mit denselben monotonen Worten seine Andacht zu verrichten. Bei dieser Gelegenheit konnte ich auch die weißhaarige, vertrocknete Greisengestalt in der Höhe erblicken und mich von der Wahrheit der Angaben der Mönche überzeugen. Unser weiterer Weg führte am linken Ufer des Flusses aufwärts. Das Wasser hat hier nur geringes Gefälle, da der Tempel und Dawo un- g>fähr in gleicher Meereshöhe liegen. Die V egetation änderte sich völlig, der Nadelwald hatte üppiger Strauchvegetation Platz gemacht, die mit den sie begleitenden ‚Krautpflanzen auf lehmigen Boden und wärmeres Klima hinwies. = Hinter den nur durch eine e lößfarbige Schlucht ERTR Dörfern Luhw a und Jaurshe stieg der Weg höher hinauf, überwand zwei gegen den hier von Norden kommenden Fluß vorspringende Höhen und senkte sich nach Rshawa ‚hinab (50 1). Hinter diesem größeren Dorf, in dem Be! ET wurde das Tal wilder und großartiger, prächtige Matten, auch spärlicher adelwald bekleideten die Hänge, Felsen engten das Flußbett ein, und schon war die weitläufige, ummauerte Lamastadt Nin tse hung gomba it den vergoldeten Dächern der Tempel sichtbar. Von rechts mündete ' ba gig Tal, das Fe der Straße ein. Barfuß. durch 170 W. Limpricht. r das knietiefe Wasser, am jenseitigen Ufer noch eine kurze halbe Stunde halblinks über lehmigen, schlüpfrigen Boden, und wir betraten die schmutzige, übelriechende, fast nur von Chinesen bewohnte Hauptstraße des Städtchens Dawo (72 Li von Girseh gomba). Dawo, tibetisch Ressenyi, liegt 3435 m ü. M. in bergiger Land- schaft am linken Ufer des die bisherige NW—-SO-Richtung verlassenden und nach Süden umbiegenden Tschi tsche oder Dawo ho, der irrtüm- licherweise auf manchen Karten als Nya tschu eingetragen ist. Abseits der verwahrlosten Straßen stehen noch einige tibetische Häuser, deren eins zur englischen Mission eingerichtet wird. Der fran- zösische Missionar wohnt am Beginn der Hauptstraße. Chinesen haben die wenigen Läden in Besitz; die ansässigen Tibeter sowie die zahlreichen Mischlinge treten ihnen gegenüber in den Hintergrund, um so mehr, als Dawo der Sitz eines energischen Mandarins, eines Verwandten des Generals Tschang in Ta tsien lu, ist. Der verkommene Ort macht Se eher den Eindruck eines Dorfes als den eines der wichtigsten Plätze an dem Nordwege nach Tibet. Augenblicklich ist das Städtchen mit Soldaten besetzt, die selbst in den geheiligten Wohnräumen der Lamas einquartiert werden. Dawo besitzt keine Umfassungsmauern, wohl aber das unmittelbar an den Ort anstoßende große Kloster Nin tschung oder Nying tschung gomba, das über 3000 Mönche zählen soll. Ich möchte hier gleich einige Fehler berichtigen, die sich auf europäischen Karten, die nach den Angaben des indischen Punditen A.-K. gezeichnet sind, vorfinden. Danach sind. Dawo und das Kloster zwei voneinander beträchtlich entfernte Orte, weiterhin liegen die Dörfer Yathok und Bathok, die nirgends vorhanden sind, und die verschiedenen Städte Chango und Horchankou sind eben- falls identisch, da die Eingeborenen den Namen der Stadt Tsehang® in den Horbastaaten zum Unterschied von Rumi tschango die Silbe a (gesprochen chor, ch wie in ‚ach‘ ‘) vorsetzen. ne kundigungen nach den Schneebergen im Osten der Stadt verliefen ae ‘Höhere Berge, auf denen der Schnee „10000 Jahre“ liegen bliebe, gäbe es in der ganzen Gegend nicht, erst hinter Kanse wäre der „Kaua la she‘‘ so hoch, wie der allgemein gekannte Dshara ri. Und doch ‚hatten mir unterwegs Chinesen vom „Ta hsüe schan“ bei Tangli östlich Dawo erzählt, und außerdem hatte ich ja vom Ressir ma die Schneeketten gesehen, die allerdings noch weit entfernt sein konnten. Ein Besuch des französischen Missionars, Herrn d’Avenas, brachte mich meinem Ziele näher. Schon vier J ahre im Orte ansässig, hatte er auch schon von dem Hochgebirge gehört, wußte auch, daß der Weg nach Ta ngli im Tale von Lu mpu hinaufführe, aber nähere Einzelheiten waren auch ihm unbekannt. Doch erwalks sich bei Tibetern rege Und richüß. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 171 schon am selben Tage schickte er mir genauere Angaben und empfahl mir einen kräftigen, sympathischen Eingeborenen, der den Weg schon einmal gemacht hatte. Nach zweitägiger Ruhepause brach ich mit einigen Trägern am 12. Juli auf und zog auf dem Wege nach Go tscha, südöstlich der Stadt, 1 am linken Bachufer bis zur Wasserteilung hinauf. Hier, vor dem Dorfe Dju lu ssni (Dju lu schüin), 30 Li von Dawo, mündet von Osten ein Wildbach ein. Der Hauptweg führte am anderen Ufer über Go tscha und Gata oder Bameh nach Ta tsien lu zurück Wir verließen das bisherige Tal und folgten dem Laufe des neuen Wassers nach Nordosten hinauf, von wo schon die schneebedeckten Grate herunter grüßten. Matten mit weidenden Yaks im Talgrunde, Buschwerk am Saume 4 der Wände, höher hinauf auch etwas Nadelwald, war der Charakter des — Tales, in dem nach 12 Li die ersten, rein tibetischen Häuser in Sicht kamen. Einige warme Quellen hatten von dunkelgrünen Algen durchwobene Pfützen geschaffen, die aber allem Anschein nach von den Bewohnern nicht verwertet wurden. 3 Die einzelnen Häuser der Gemeinde Lumpu (Lung pu) zogen sich noch 8Liim Tale hinauf; nach ihnen könnte man dieGegend als Lumpuer- - Tal bezeichnen. Das letzte Haus grenzte schon an den blaugrünen Wald- saum, der von hier ab seine Alleinherrschaft antrat (3846 m). In diesem Hause, dessen Besitzer, ein Mischling, bereit war uns aufzunehmen, schlugen wir auf der Plattform des Daches unser Lager auf. Erschöpfende Auskunft konnte ich von dem verkrüppelten, etwas blöden Hausherrn nicht erhalten. Ein Name für den Berg war ihm un- bekannt. Er wußte nur, daß der Weg über den Paß nach Tangli hinab ühre, von wo man in zwei Tagen über Geschitza die Stadt Rumi tschango erreichen könne. Ein schmaler Steg setzte bei dem Fade über den Bach und begleitete auch weiterhin sein linkes Ufer. Prachtvoller, hochstämmiger Fichten- und Tannenurwald, darunter vielfach Silberfichten mit unterseits weiß- blaugrün gefärbten Nadeln, reichlich mit den lang herabwallenden Bartflechten behangen, zogen sich an den Hängen beider Talflanken ‚hinauf; üppige Pflanzenwelt entsproß dem moosbedeckten Boden, viel- fach überquerten umgestürzte Urwaldriesen den wurzelreichen Pfad. ernde Schreie der Ma tschis, der Silberfasanen (C’'rossoptilon tibetanum) drangen aus dem Düster der Wildnis heraus, und eine ganze Schar von schwanzlosen, graugrünen Affen kletterte bedächtig unter Führung eines alten, bärtigen Männchens auf den umgestürzten Stämmen herum. % Nach 25 Li wird die Talsohle ebener,‘ ein langer Steinhaufen mit er Stelleden Namen Mani schong kä. Nun erscheinen einzelne Lärchen, ; einer reichlichen halben Stunde war das Tal zu Ende, steil erhoben sich die baumlosen Wände des abschließenden Kesselrandes, über die der 3148 W. Limpricht. die von nun an bis zum Lartzä genannten, nicht mehr fernen Talschluß in zusammenhängenden Beständen überwiegen. Etwas links von dem Talschluß erscheint eine ungeheure, in blendend weißen Schnee getauchte Kuppe. Ein hier weilender Hirt verrät mir den Namen. Die Spitze ober- halb des Gletschers Gongri heißt bei den Hirten und Jägern Sllhae tschem, der rechts von ihr tiefer liegende Paß SIlhae tschem la*). Dichtes Gebüsch bedeckte den Talboden, zusammengesetzt aus drei Arten Spiraeen, weißen und gelben, strauchigen Fingerkräutern, Weiden, Tamarisken, Ebereschen, Stachelbeeren, Rosen und kleinblättrigen Rhododendronsträuchern, die freien Flecke am Wege zierten Edelweiß, Enziane, Sumpfdotterblumen, Hahnenfüße, Anemonen, Akelei und viele andere Arten. | Auf einem dieser kleinen Rasenplätze am Rande des Nadelwaldes 3 unter den schützenden Zweigen einer riesigen Fichte schlugen wir das „Zelt“ auf, das heißt, es wurden je zwei Äste in Form gleichschenkeliger ; Dreiecke in die Erde gerammt, oben durch eine Querstange verbunden und die beiden Seitenflächen mit den mitgeführten Decken behangen. Darunter schlief ich mit meinem Diener; der Führer und die Kulis legten sich auf den Boden um das lodernde Feuer. Die ersten Sonnenstrahlen des nächsten Morgens fanden mich schon _ mit dem Tibeter und einem Träger beim Anstieg zum Talschluß. Nach _ Talbach in Kaskaden hinabstürzte. Unter den Lärchen des Lartza genannten Kesselgrundes verrieten zwei weiße Zelte die Anw ;esenheit | von Hirten; ihre wilden Hunde erfüllten die Luft mit tiefem Gebell. Über . die buschigen Lehnen der Kesselhänge erreichten wir seinen Rand, der sich in steinigen, grasreichen Matten zu den Geröllhängen des Paßgrat® 5 hinaufzog. Halblinks vor uns lag ein ungeheurer, mit Schnee und kleinen S Steinchen bedeckter Gletscher, unterhalb seines zungenförmigen Endes ein. kleiner, klarer ‚See. ‘Nach diesem Gletscher bog der Talbach ab. = Im Zickzack noch das Geröll hinauf und wir standen schon nach dreistündiger r Wanderung auf dem 4-5 m breiten, von mehreren Manıs mit an Stangen. flatternden Gebetsfähnchen und kleinen Steinhauf geschmückten Felsengrat des Passes SIlhae tschem la oder Lung &! schan (5000 m). Der Grat zog sich zu dem jäh abstürzenden, schn‘ ö bedeekten, schlanken Kegel des Slihae tschem nach Nordwesten 2 Er zu : beiden Sei [ Seiten id en kam ie ein ächsten Tage den näc atizet. Di a” de Tibeter aus Dawo gab am Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 173 Gletscher herab, deren Schmelzwässer westlich durch das Lumpuer- Tal zum Dawofluß und dem Nya tschu oder nach Osten durch das Geshta (Geschitza-)Tal zum Da kin ho und dem Min weiter fließen. Der Grat bildet also die Wasserscheide zwischen Nya tschu und Da kin ho(Tung ho). Südöstlich zog er sich zu einem ebenfalls ver- gletscherten, aber flachgipfeligen Schneeriesen hinüber, dessen Abfall - die linken Talhänge des Lumpuer-Tales bildeten. Der Abstiegsweg E ' nach Tanglin (Tangli) stieg in das Felsental des vom anderen Gletscher kommenden Baches südöstlich hinab, zu dessen rechter Wand die Felsen des Paßgrates abstürzten. Ein wildzerrissener Grat kam vom Gipfel des Sllhae tschem herab und stürzte ebenfalls in nackten, schroffen Felswänden zur linken Wand dieses Hochtales ab. Da dieser Grat die Aussicht nach Norden und Nordosten, an der mir viel gelegen war, versperrte, kletterte ich noch zu ihm hinüber. Über das Schiefergestein stieg ich nördlich vom Paß bis an den unteren, gewölbten 5 Rand des mächtigen Gletschers, sprang über die Steine des ihm ent- quellenden Eiswassers und wandte mich dem Grat nordöstlich zu. Bei dem Gletscher wechselte das Gestein. Über riesige Granitblöcke weg- kletternd, stand ich nach 21/, Stunden auf seiner Höhe (5250 m). Haushohe Granitblöcke lagen wie von Titanenhand aufeinander geschichtet, klaffende Löcher und Spalten gähnten zwischen ihnen in die Tiefe und weckten den Eindruck, als ob das lose Gefüge im nächsten Augenblick zusammenbrechen sollte. Kein Pflänzchen, ja nicht einmal ein winziges Moos oder Flechten ‚belebten das Gestein, nichts als völlig nackte, glatte Riesensteine setzten das Gefüge dieser Zyklopenmauer zusammen, die sich noch weiter hinauf zur unersteiglich scheinenden Spitze hinzog. ee Die Aussicht vom Grat war herrlich. Zu Füßen drei Seen auf blumiger En. Hochweide, darüber hinaus niedere, parallel von Südosten nach Nordwesten ‚Streichende, teilweise bewaldete Höhenzüge, das „Sirtä“ genannte, . von Nomaden bewohnte Quellgebiet des Da kin ho, weiter nach Norden das Land der gefürchteten tangutischen Ngoloks; schneebedeckte e im Osten und fernstem Nordosten, in der Gegend von Sung pan king; der schneebedeckte vergletscherte Naehbarberg im Süden, dahinter ‚Auch ein weiterer im Südsüdosten, also in der Kammrichtung, von Südosten bis Südsüdosten am Rande des Horizonts verblassend die Ta tsien kaer Ai Schneeriesen und der Mu(kung)ka (Mung kang kirr). =. "Der Silhae tschem ist der letzte mit ewigem Schnee bedeckte a tg des von Ta tsien lu ausgehenden, nach Nordnordwesten ziehenden en birgskammes, der im angeblich 7 7800 m messenden Dehara seine sn RE 174 W, Limpricht. Aulak6 senkt sich der Rücken zu dem Tal des bei Hor Tschango mündenden östlichen Quellarms hinab. Auf dem Rückwege nahm ich noch die wenigen Arten mit, die hier oben ihr kümmerliches Dasein fristeten, weckte am Paß die friedlich schlummernden beiden Leute und kehrte zum Lagerplatz Manischong ka zurück. Nach nur viereinhalbstündigem Abstieg traf ich am nächsten Tage schon um die Mittagszeit wieder in Dawo ein. Im Yamen war man entsetzt, daß ich ohne Soldatenbegleitung hierher gekommen war und auch ohne ausreichenden Schutz in die verrufenen Bergwildnisse eindrang. Alle meine Gegenvorstellungen, ich wollte keine Soldaten, sie schadeten mir nur, fruchteten nichts. Der liebenswürdige Mandarin fürchtete, um seinen Posten zu kommen, und bat mich schließ- lich, künftighin doch wenigstens zwei Soldaten mitzunehmen, und ich willigte endlich ein. Die Stimmung meiner Chinesen war gedrückt. Ihre Landsleute erzählten ihnen Schauergeschichten von den Tibetern, die jeden Chinesen in vier Teile schnitten und die Stücke den Geiern zum Fraße vorwürfen, so daß ich schon zu ihrer Beruhigung den Wunsch des Mandarins erfüllte. Besonders schlimm sollte die Bevölkerung von Kanse und Dege sein, denen auch die hiesigen Missionare nicht trauten. Der Nordweg von Ta tsien lu über Dawo und Kanse wurde hier allgemein der ‚Tibeter Weg‘ genannt, weil er der zahlreichen tibetischen Ortschaften wegen hauptsächlich von diesen benutzt wird, während nach Batang reisende Mandarine und Kaufleute der chinesischen Militär- stationen wegen die kürzere Straße über Litang bevorzugen. Letzterer Weg heißt infolgedessen der „Chinesenweg‘““. Das nächste Ziel war die Stadt Tschango, 180 Li nordwestlich von Dawo. Die Landschaft bot, da der Weg ständig an den Lößhängen des linken Ufers des Tschi tsche oder Shi tsche entlang führte, wenig Bemerkenswertes. Einzelne, rein tibetische Dörfchen, in der Farbe vom Erdreich kaum verschieden, klebten an den Talwänden, endlose _Yakkarawanen, mit Arzneien und Fellen beladen, von schwarzen, wilden Hunden begleitet, denen man rote Halskrausen aus Yakhaaren umgebunden hatte, begegneten uns häufig, ebenso wie einzelne berittene, mit Gabel tlinten oder wenigstens querübergelegten Schwertern in reich mit Korallen und Silberbeschlag verzierten Scheiden bewaffnete Tibeter, die meisten® bei der Ankunft des „Peling‘‘ vom Pferde sprangen, eine europäisch an mutende Verbeugung machten oder zaghaft die Zunge zu dem bekannten tibetischen Gruße herausstreckten. Und wie hier war es auch späterhin auf der ganzen Reise, niemals haßerfüllte Augen, höchstens gleichgültig® : ‘Mienen, meistens freundliche, zutrauliche Blicke, selbst von Kindern, E die niemals, wie die chinesischen Kleinen, beim Erscheinen des „fremden \ pP Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 175 Teufels“ laut schreiend davonlaufen. Wirklich schöne,- frische Gesichter mit römischen Nasen, schlanke, doch kräftige Gestalten, leider durch den entsetzlichen Schmutz verunstaltet, haben die Leute in ihrer stoischen Ruhe etwas von der Würde altrömischer Senatoren, ein Vergleich, der noch durch das faltenreiche wie eine Toga übergeworfene Gewand ver- stärkt wird. j = € ; Über Shato ums wir für heute nur bis Pschossni (Da tsai) (45 Li). Die Bergflanken des jenseitigen Ufers gegenüber dem Dörfchen ‚ trugen Nadelwald, wodurch die Gegend etwas freundlichere Formen annahm. Das Tal des Flusses war weiter oberhalb tiefer eingeschnitten, der Weg führte hoch über dem Wasser entlang, verließ nach zweistündigem Marsch die anmutige Landschaft des Flußtales und zog in einem Seitental weiter nordwestlich aufwärts. Hierliegt das Dörfchen Djeschitschka oder Kiang djüntschiau an der Brücke über den Talbach mit einem kleinen tempelartigen Häuschen, in dessen buntbemalten Wänden nichts anderes als ein über 3 m hoher, mit ungezählten Gebetszetteln beklebter, drehbarer Zylinder steht. E: Der Weg stieg nun an, einige Häuser bezeichneten die nur 9 Li ent- TR EEE fernte Höhe, links von ihr im Süden erschienen höhere Berge mit felsigem Kammrücken und vereinzelten Schneefeldern und hinabsteigend kam der Fluß wieder in Sicht, bald darauf auch das Dorf Gara tschou (Kala x tsung). Hier lagen Boote bereit, den Fluß zu übersetzen, da der ‚‚neue““ Weg nunmehr das rechte Ufer begleitet. Ich wählte den ‚alten und wanderte an den Lößhängen der linken Seite weiter. Der Fluß hatte sich in mehrere Arme gespalten und dadurch den buschreichen Talgrund in eine feuchtsumpfige N iederung verwandelt. Rsunba, an den Hängen 3 des Aulako-Abfalls, war unser nächstes Nachtq uartier (55 Li). Weiter- 3 hin wurde die Landschaft noch eintöniger. Nur spärliche Vegetation sproßte auf den glatten gelben Lößwänden, stellenweise umgaben Hafer- Felder die Ortschaften, die sich öfters an beiden Flußufern hinzogen. Nach 25 Li setzte die ganze Karawane auf rundlichen Fellbooten über den Fluß, weilte zu kurzer Rast in dem Dorfe Rwadär, wo der ‚neue‘ Weg ‚einmündete und näherte sich nach Überwindung eines gegen den Fluß r Vorspringenden Bergrückens den vergoldeten Tempeldächern der Lama- ’ Stadt und der zu ihren Füßen dem Hange angelehnten Ortschaft Tschango, auch, da in den Horbastaaten gelegen, zum Unterschied von Rumi tschango Hor Tschango (Chor Tschangku) genannt (3561 m). er Der tief unten im Talgrunde strömende Fluß teilt sich im Nordosten ‚der Städtchens. Hier stößt ein nach Norden streichendes Quertal zu, as een pre Er) xy n hi = welchem ein Weg über Nipako, Auo, Lokuma und das Sirta- en zum Hwang ho und den Ngoloks, auch nach Sung pan ting Rum i tschango hinaufzieht. a schlanke Pappeln umstanden die ärmlichen Dörfchen. Über Uakirr und 5 176 W. Limpricht. In dem höchsten Gebäude, dem Wolkenkratzer des Ortes, einer früheren Fürstenresidenz, befand sich jetzt das Yamen. Meine beiden Soldaten schieden hier aus und wurden auf meine Bitten hin durch Tibeter | ersetzt, deren einer, ein Halbblut, auch etwas chinesisch sprechen konnte. ‚Dadurch hatte ich den für die Weiterreise unentbehrlichen Dolmetscher gewonnen. Um sie als Yamenleute kenntlich zu machen, erhielten sie zwei 1871er Gewehre umgehängt, in deren Besitz sie natürlich überglücklich waren. Beide haben mir so gute Dienste geleistet, daß ich, wenn es irgendwie anging, auch weiterhin nur mit tibetischem Schutz gereist bin. Allein in Dege und Bejü wollten mir später die Mandarine keine Landes "kinder mehr mitgeben, offenbar, weil diese dem Europäer Dinge erzählten, die dieser nicht zu wissen brauchte. ; Den 20. Juli bestimmte ich zum Ruhetage und brach in der Frühe 3 des 21. Juli auf, um den Marsch nach Kanse in nordwestlicher Richtung fortzusetzen. Wiederum am Flusse aufwärts zog die Straße durch welliges, baumloses, lößfarbenes Gelände in öder, melancholischer Landschaft dahin. Einige Alpenptlanzen, darunter auch sehr oft die längere, grauweiße Form des Edelweiß, Primeln, Anemonen, Astern, Salbei und gelbes Lab- kraut überzog die grasreichen Weidehänge, Pfeifenstrauch, aus unseren Gärten als falscher Jasmin bekannt, umsäumte den Wegrand, und einzelne Chdemdä (45 Li) kamen wir am nächsten Tage nach Schtialä. Im Ort ansässige Chinesen deuteten auf das V orhandensein von Gold, das auch tatsächlich hier gewonnen wird. Von links mündete ein Tal ein, das ein langer, schneebedeckter Rücken, der Schao kirr bu, im Südsüdwesten abschloß. Dieses Berges wegen wurde, obwohl der heutige Tagesmarsch erst 40 Li bewältigt hatte, & Dörfchen | zum Standquartier für einige Tage bestimmt. Um eine Übersicht über die Gegend zu gewinnen, erstieg ich noc A die grasbedeckte Kuppe nordöstlich, konnte aber weiter keine andere Schr ge bemerken, auch keine Ortschaften oder Häuser in dem ste : Tee Tal, außer dem Lamatempel Menia geba (gomba) in Waldhängen der jenseitigen Talwand. = Der Ortsvorsteher, der seine Aufw artung machen kam und als Zeichen der ee u „Kadah“, ein Stück leichten, dünnen Baumwoll i ückenlosen Übergänge über den reißenden _ Talbach wegen zu Pferden zu, die er mir auch selbst besorgen wollte. Infolge der Unsicherheit der Gegend begleitete er die kleine, aus mir meinem ee, einem Presseträger und einem der tibetischen Gel : soldaten. nde Karawane nebst drei seiner Leute selbst. Ja, sein ich ı | täglich erfuhr, rn en E- Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibetes. 173 M en Bi 2 zuvor einen Eilboten nach Tschuwo zum ‚‚Tusze‘‘ schickte, ob er mir, 4 dem „Peling‘‘, den Besuch des Berges erlauben solle oder nicht. Doch der Fürst hatte nichts dagegen einzuwenden. 2 Ein schmaler Pfad folgte durch dichtes Gebüsch dem im Grunde - rauschenden Bache südsüdwestlich hinauf. Rechts über uns schimmerten E die hellen Klostermauern von Menia geba herab, dann trat der Wald E seine Herrschaft an. Fichten und Tannen bestanden beide Talhänge, Tiesige Stämme, von Sturm und Alter gefällt, waren über den Bach ge- stürzt, kochend und zischend raste der Wildbach unter diesen Natur- brücken talab. Mehrmals mußte das Wasser, das den Tieren bis an den Leib ging, durchritten werden, auf kleiner Wiese deuteten niedere Mauer- teste an, daß auch hier einmal eine Familie beheimatet war. Spuren und - Haarbüschel am Waldesboden verrieten das Vorhandensein von Hirschen, 1 Eon Geweihstangen ja aus diesen Gegenden als wertvolle Medizin in das Innere von China verhandelt werden. F: Nach vierstündigem Urwaldritt kam der Talschluß näher. Ab- gestorbene Wälder bedeckten die Wände des Talkessels, Baumleichen ohne jede Spur von Grün; der lange, geradlinige, schneebedeckte Kamm des S chao kirr bu sperrte das Talende ab, tief zogen die Gletscher an den Wänden herab und sendeten ihre Schmelzwasser in zischenden Fällen = zum Talboden. Hier am Mda du ko genannten Platze schlugen wir das Nachtlager auf, rammten Äste in die Erde, hingen Decken darüber und setzten Steine zum Feuerherde zusammen, während die Pferde sich - selbst überlassen blieben. Ich ging mit dem Träger der Presse den Gletschern zu. Noch zwei Stunden war es zu dem scheinbar so nahen Talende. Wieder erschien der prachtvolle, hochstämmige Nadelwald; roter Frauenschuh, hohe Rhabarberstauden, Enziane und blauer Eisenhut umkleideten die sachufer; mit rauschendem Flügelschlag erhob sich ein ungeheurer Bart- E ” eier und sah mit rotgoldenen, funkelnden Augen wütend den verwegenen ing an. Am Fuß der Wand ergoß sich auch von rechts ein Wasser, dessen ochtal sich nach Westnordwesten hinaufzog. Da seine Hänge nicht so abstürzten wie die vor uns liegende Wand, bogen wir hier hinein und kletterten pfadlos durch den Urwald empor. Allmählich trat dieser zurück und dichtes Gebüsch nahm seine Stelle ein. Auch dieses verschwand, Ind: zur steinbesäte Matten grünten auf dem Grund des Bodens. Immer E Arge die ee, immer Merkel die Gesteins- H as dem: Boi teilweise mit: Sehnen bedeckten Talwänden: kollerten eine — Tal. Das konnten nur Tiere sein. Und Bee & | ee Fr 178 W. Limpricht. hastig, in kurzen Sprüngen, eilten 20, nein 30 braune, gemsenähnliche Antilopen quer über das Geröll der Steinwüste. Vor mir lag unter Schnee der abschließende Felsgrat. Große Schnee- flecke bedeckten den schotterreichen. Hang, dessen trügerischer Boden ein unheimliches Gemisch von Schnee und erdigen Bestandteilen zu sein schien. Unter dieser Decke verschwand der weißgraue, trübe Bach. Doch immer höher stieg ich allein, der Träger blieb der Anstrengung wegen zurück, bis plötzlich quer zur Talsohle eine und bald darauf mehrere tiefe Spalten zu meinen Füßen gähnten. Jetzt wußte ich auch, ohne die blaue Eiswand der Tiefe gesehen zu haben, daß unter mir der Gletscher lag. Vorsichtig jeden Schneestreifen mit dem Stocke prüfend, übersprang ich die Spalten und gelangte glücklich über den letzten Schnee auf die Höhe der Scharte, der tiefsten Stelle des schmalen Felsenkammes (5300 m). $ Rechts und links starrten die Felsen der vereisten Kuppen und Rücken empor, die der in Richtung Südsüdwest nach Nordnord west streichende Grat verband. Auf der anderen Seite fiel der Grat in Felsstürzen und Geröllhalden zu einem tiefen Tale ab, hinter dem sich im Westnordwesten ein riesiger, vergletscherter, dem Dshara ähnlicher Zahn erhob, in dem ich die Seitenansicht des Kalori-Stockes (Kaua la ri)*) vermutete. Links hinter diesem einzelnen Riesen zog sich eine kurze 5 chneekette hin. Da der Aufstieg vom Lagerplatz 5', Stunde beansprucht und jede Spur von Vegetation schon am Fuße des Gletschers aufgehört hatte, drehte ich um 41, Uhr um und stieg rasch die Gletscherhänge hinunter. Trotz aller Vorsicht wäre ich noch in letzter Stunde in die größte, wohl 10 m tiefe Spalte gestürzt, wenn nicht die schnell ausgebreiteten Arme * den Absturz verhindert hätten. Mit dem stillen Gelöbnis, nie wieder allein über einen Gletscher zu gehen, traf ich bei dem meiner harrendem Kuli ein und wir eilten so schnell wie möglich bergab. Doch die Dunkel- ‚heit holte uns bald ein, und mühsam, pfadlos durch das diehte Gebüseh des steilen Urwaldhanges, erreichten wir endlich die Sohle des Talkessel®. Schon wollte ich den Versuch, noch zum Lagerplatz zu FE ommen, aufgeben und bei einem Feuer die Nacht verbringen, da erschienen M der Ferne Lichter, bald darauf ertönten laute, tibetische Rufe. jespenstel” haft zeichneten sich weiße fortbewegende Flecke vom Düster des Urwald angetrabt, die der umsichtige Diener seinem Herrn entgegeng hatte. Die klugen Tiere fanden leichter durch das Dickicht, und gest 9 Uhr abends saß ich, Tee schlürfend, am Lagerfeuer. Nach nur dreistündigem Ritt am nächsten Morgen konnte ‚Schtiala meine Ausbeute in trockenes Papier legen. *) Kaua, tibetisch= Schnee ich in Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 179 Über Gemdä, bei dem ein zweites Wasser vom selben Bergrücken herabkommt, in dem wiederum Chinesen Goldwäscherei betreiben, ge- langten wir am nächsten Tage zur Brücke und gleich darauf in das Städtchen Tschuwo mit seinem stattlichen, im Rücken von Felsgraten malerisch überragten Fürstenschloß. Obwohl nur 30 Li von Schtiala entfernt, blieb ich doch hier, um Pferde für die Weiterreise zu mieten. Die Ent- fernung bis Batang war doch zu groß und, so willfährig die Kulis auch waren, mit den kurzen Tagemärschen von 40—50 Li hätte ich meine geplante Reise nicht durchführen können. Außerdem waren die tibetischen, für mich unentbehrlichen ‚Fusungs“, die Begleitsoldaten, so schlecht zu Fuß in ihren für längere Märsche durchaus ungeeigneten Stiefeln, daß ich auch schon ihretwegen von nun an reiten wollte. Ganz abgesehen von dem weitaus billigeren Reisen. Kostete mich doch ein Kuli 30 Cents Tagelohn und dazu noch das Essen, das, da die Leute kein Tsamb: essen zu können vorgaben, ein gewaltiges Loch in die Reisekasse riß. Auf Grund meines Ta tsien luer Passes bekam ich überall die sogenannte Ula, d. h. Pferde oder Yaks zu dem Preise, zu dem die eingeborene Bevölkerung durchreisenden Mandarinen die Tiere stellen muß. Jedes Tier eine halbe Rupi, also 20 Cents am Tage, machten für drei-Reit- und zwei Tragtiere 4 . ur täglich 21, Rupis aus, da die Pferde für die Begleitsoldaten das Yamen zu bezahlen hat. Zum nicht geringen Ärger der Kulis waren auch die Pferde - sofort zur Stelle, und so konnten die Träger am nächsten Morgen über Tatsien lu nach Tschengtu zurückkehren. Wir anderen, ich, mein Diener und der Pflanzenkuli nebst den beiden _ Tibetern ritten noch 3—4 Li im Tale des Tschi tsche (Shitschu), des Dawoer Flusses, bogen dann halblinks in ein Seitental ab und verließen somit endgültig den Fluß, der nach Nordwesten in den Bergen verschwand. Nach 10 Li erschien das Dörfchen Kursse am Ufer eines Sees, hinter ihm die ummauerte weit größere Lamaklosterstadt Shori gomba (Juri gomba). Nun stieg der Weg bergan; über die baumlosen, nur von Hirten und weidenden’ Yakherden belebten, sonst menschenleeren Matten der 'welligen Höhen schmiegte sich die von früheren Karawanen gezeichnete Spur jeder Bodenfalte an. Von der letzten Höhe bot sich dem überraschten Auge ein wunder- volles Panorama dar. Zu Füßen das weite Tal des Nya tschu, mit einzelnen Ortschaften und dem fernen Häuser- und Tempelgewirr der Stadt Kanse, überragt von den schneebedeckten Spitzen einer langen, _vergletscherten Felsenkette, am nächsten die drei Zacken des mächtigen Kalori-Stockes, an dessen Fuß der Nya tschu nach Süden umbiegt und die Kette durchbricht, um seinen Lauf durch das Nyarong-Tal Aus in annähernd derselben Richtung fortzusetzen und als Ya Jane kiang ; dem um: zuzuströmen. A en. & er = Betenden heraus, selbst die Lippen der Vorübergehenden sind in ständiger RE Bewegung und leiern 'gedankenlos das ‚Om mani peme hung‘‘ ununter- brochen herunter. Bisweilen deichebiagt heller Glockenton die Luft, _ s untergang zittern ergreifend schöne Töne wie Orgel- und Posaunenklang Tempelanlagen. Dazu die wundervolle Hochgebirgslandschaft! Im Süd“ en osten der vergletscherte Dreizack des majestätischen Kalori, dure h a den Nyatschu-Durchbruch von ihm getrennt die Felsspitzen und die-in sehan), ihnen z zu Füßen das weite, schwach gefurchte Tal des Flusses, in das der Blick von dem fähnchengeschmückten, flachen Dach des Hauses bewußt auf den Befreier warten, der sie aus dem stumpfsinnigen, religiösen 180 W. Limpricht. Im Grunde am Fuße der Lehnen lag das Dörfehen Po ju nu, Li von Tschuwo. Hier wurden die Pferde gewechselt, und drei Stunden später, immer in der ebenen Talsohle entlang, hielten wir unseren Einzug in dem völlig tibetischen Kanse zu Füßen der weitberühmten, über 3000 Mönche zählenden Lamastadt. Kanse, genauer Hor Gamdze, liegt 5—6 Li vom Flusse entfernt an den lößfarbenen Hügellehnen des linken Ufers in 3750 m Höhe. . wenigen Chinesen der Stadt leben in tibetischen Häusern, auch Yamen und Post sind in solchen untergebracht. Ausländer, also Missionare, gibt es noch nicht;-ein diesbezüglicher Versuch der Franzosen ist der Nähe des allmächtigen, in hohem Ansehen stehenden Lamaklosters w egen fehl- eine untergeordnete Rolle spielt, sind schon wiederholt Europäer hier _ gewesen, und auch ich bin unbelästigt überall in den Straßen allein umher- gegangen. Kanse ist Tibet im vollsten Sinne des Wortes. Ruhe und Ordnung "in den ungepflasterten Straßen; Prozessionen rotgekleideter Mönche ziehen unter feierlichen, langgetragenen Hörnerklängen durch die stillen Gassen, aus dem Inneren der Häuser klingt das eintönige Gemurmel der ‚ein langer Zug von Tragtieren betritt die Stadt. Und gegen Sonnen durch das’ Düster der Dämmerung, Abendandacht in den weitläufigen R ewigem Schnee leuchtende Kuppe des Tshe tse tsha (Tso da schan) und weiterhin. die sen Gletscherbetten des Ge mou po ssu (95 = Br hinabgleitet, bis die letzten Bepamsetschlen über den Eisriesen vet 3% le N R Von Fiesta E es verzierten, ersokisien. Dächer der Tempel 1 aut die Menschenkinder herab, die im Banne der Kirche verstriekt, U = nr zu den lichten, reinen Höhen. eines freigeistigeren Daseins ß ; er ee des Kalori (Kauala = oz e Fl 0 a er würde wie der bena® Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 181 barte Schao kirr bu, wandte ich meine Aufmerksamkeit dem am schnellsten erreichbaren Tshe tse tsha zu, der sich im Süden der Stadt erhob und in einem langen Tal einen günstigen Zugang bot. Südwestlich von Kanse setzt die Straße nach Tschamdo über den Fluß: Fellboote bringen Menschen und Waren an das jenseitige Ufer; Pferde und Yaks, durch Zurufe und Steinwürfe in die trüben, graugelb- lichen Fluten getrieben, werden von der raschen Strömung erfaßt und _ - rudern mit aller Kraft, bis sie weiter stromab wieder Boden unter den Füßen fühlen. Der Taleingang lag im Südsüdwesten. Das hier angelegte Dörfehen trägt den Namen Tsodä. Weiter hinauf sind die Flanken sowie die Sohle des unbewohnten Hochtals nur mit Grasmatten bekleidet, die von Geröll und Steinhalden abgelöst werden. Die Felsen werden immer wilder, die von ihrem Fuß ausgehenden Geröllhänge erreichen den Weg, im Hinter- grunde schließen die Gletscher des Schneeriesen das Hochalpenbild ab. Der Talweg folgte dem im Grunde rauschenden Bach südöstlich hinauf, biegt vor dem Gletscher rechts ab und überschreitet in einer tiefen Scharte den Felsenkamm. Nach Aussage einiger im Tale anwesender Hirten "steigt er nach Tschong ku und weiter nach Katsa (Kassa) hinab und folgt dem Nya tschu-Lauf. Der Paß soll den Namen Loku tragen und das Tal wird tibetisch das Tso da ku (re), von Chinesen Tso dagou ‚genannt. Vor diesem Paß verließ ich den Pfad und stieg rechts zu den Felsen der (linken) Talwand empor. Da, wo die Hänge weniger steil wurden und die grünen Matten an den Fuß eines Felsenkars stießen, stand ein Hirtenzelt. Lautlos erhob ‚sich ein riesiger Hund und schritt gemessenen Schrittes feierlich auf mich ‚zu. Ich kannte bereits diese Art der tibetischen Schäferhunde, und in Anbetracht der physischen Überlegenheit des Feindes sah ich mich schon Nach einem rasch zu erkletternden Felsen um, als der Retter in Gestalt eines vor Angst zitternden Hirten erschien, der mich flehentlich bat, stehen zu bleiben oder wenigstens nicht direkt auf das Zelt zuzugehen. Das tat ich natürlich auch, worauf es dem Herrn des Hundes gelang, ‚Ihn zurückzuführen und am Zelt festzubinden. Hier ließ ich meine beiden Leute zurück und stieg allein in das steile Felsenkar hinein, verfolgt von z den ängstlichen Augen der Hirten, die nicht begreifen wollten, daß ich a u „Medö“, der Blumen wegen, in den Zn änden umhersuchen Bi: a Bi 3a v7 E;» A a A a Er 5 ‚ bis a den en en, usknmenisteßet (4830 m). Trotzdem sonst Beier, sache Pflanzenwelt beherbergen, war das 182 W. Limpricht. Gestein hier fast vegetationslos, nur zierliche, blaue Blüten einer neuen Hahnenfußart und gelbe Fingerkräuter sowie große, blaßblaue Primeln entsprachen dem anderen Substrat. Öfters zogen sich wie Streifen hellere Linien durch das Geröll, nach den Hufabdrücken die Wechsel von Blau- schafen oder Antilopen, die sicherlich in dem Felsenmeer häufig sein müssen. Die Fußwanderung von Kanse bis hier hatte 8!) Stunden gewährt; so langte ich erst spät abends wieder im Quartier an, in dankbarer Er- innerung an die tibetischen Fährleute, die, im Schlaf gestört, erst ihre Boote hervorsuchen mußten, um uns noch in der Nacht über den Strom zu bringen. Ja, einer von ihnen geleitete uns noch durch die Hohlwege im Löß bis zur Stadt zurück, und als ich ihm dafür eine klingende Be- lohnung in die Hand drücken wollte, war er im Dunkel der Nacht ver- schwunden. So ist die ‚„Räuberbevölkerung‘‘ von Kanse! Am nächsten Tage goß es in Strömen, und von nun an hatten wir ‚fast alle Tage mit kürzeren oder längeren Regenschauern zu rechnen. Am Tage des Aufbruchs (29. Juli) stand die Bevölkerung mit Blumen- sträußen am Wege Spalier, berittene Lamas in vollem Ornat, mit gelb- seidener, pelzverbrämter Kopfbedeckung und prachtvoll gestickten Seidenfahnen, deren sich die feudalste deutsche Studentenverbindung nicht zu schämen brauchte, ritten geschäftig einher. Bald erfuhr ich auch den Grund. Der Großlama des Klosters reiste am selben Tage nach Lhassa, wählte aber, um nicht Dege, den Amtssitz eines chin>sischen Mandarins berühren zu müssen, einen kleinen Umweg über die Berge. Außer- halb der Stadt hatte man dem Kirchenfürsten ein geräumiges Seidenzelt aufgestellt, in dem er noch’zum lezten Male einen kurzen Imbiß nehmen sollte. Und dann kam er selbst, eine imponierend dareinschauende Hünen- gestalt in tadellos reine Seiden- und langhaarige Pelzgewänder gehüllt, warf dem in schäbiges Kaki gekleideten, ärmlich erscheinenden Europäer “einen freundlichen Blick zu, und die ganze Reiterschar sprengte der Fähre entgegen. Ein Bild von solcher Schönheit und Farbenpracht, daß ich nur ‚ bedauern mußte, es nieht mit dem Pinsel festhalten zu können Auch wir ritten zur Fähre, gewannen das andere Ufer uud trabten am Fuße des Hochgebirges das Nya tschu-Tal aufwärts. Bei Bäre (Bäli), 30 Li von Kanse, mündete das nächste, dem Tsoda ku parallel streichende Hochgebirgstal ein. Weiterhin wurden die Ketten niedriger: nur felsige Zacken mit vereinzelten Schneefeldern begleiteten das rechte Flußufer, an dem die Straße westnordwestlich hinaufzog. Eine halbe Stunde hinter der nächsten Pferdewechselstation Riengo (chinesisch Rshungu) erschien das Lamakloster Tatschi gomba ‚Nach weiteren 5 Li kam links aus einem Einschnitt des Kammes | ein a Bach Herr: nach ger ein gut gehaltener wor Abbas: ‚der mot : Pr Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 183 durch unbewohnte Berg- und Waldgegend nach Hobo (Khobo) führt und hier in den Weg Dege— Batang einmündet. Fr stellt die kürzeste | Verbindung zwischen Kanse und Batang dar und ist drei Tage näher als der Umweg über Dege. Wir ließen ihn jedoch links liegen und ritten geradeaus weiter. Die Ketten wurden nun wieder höher, Gletscher und ewiger Schnee bedeckten ihre Wände, in die der baumlose Talgrund in welligen Hochweiden unvermittelt überging. Der nächsteOrt, dasletzte größere Dorf auf mehrere Tage, war Rung - bätsa abseits des Nya tschu, der annähernd nördlich in den Hügeln verschwand (3830 m). Über den grasigen, stellenweise mit Buschwerk bekleideten Abfall | des Hochgebirges führte der Pfad in enger, unbewohnter Talmulde all- mählich empor: Fichtenbestände erschienen nach vierstündigem Ritt und zogen sich auch noch weiterhin an den Flanken entlang. Der Weg überschritt ein flaches Rückenplateau und senkte sich in ein neues Tal hinab, in dem uns ein trübes, starkes Wasser, etwas schmäler als der Nya tschu, entgegenkam. Niedliche, kleine Zieselmäuse saßen vor den Löchern ihrer Baue, verschwanden bei unserer Annäherung blitzschnell in der Erde, aber nur, um wenige Nekunden später neugierig das Köpfchen wieder hervorzustrecken. Gegen Abend überspannt eine breite Holzbrücke den Fluß. Obwohl der Weg nach Dege am rechten Ufer weiterzieht, reiten wir doch hinüber, um für die Nacht ein Dach über dem Kopfe zu haben. Nördlich der Brücke tauchten nach einer halben Stunde das mehrstöckige Fürstenhaus, zwei kleine Häuser für Gebetszylinder sowie Hürden und Zelte der Siedelung Täre gatö oder Yülöng auf. Obgleich bereits 20 chinesische Soldaten, auf dem Wege nach Tschamdo hierher gekommen, es sich in dem Fürstenhaus bequem gemacht hatten, ließ ich mix zum Entsetzen der Tibeter, die vor den frech und unverschämt auftretenden Soldaten eine Heidenangst zeigten, hier ebenfalls ein Zimmer geben, bereute es aber bald, da ich Zeuge einer widerwärtig rohen Handlung sein mußte. Irgendwo in den Bergen hatte ein Tibeter geschossen und die Soldateska natürlich sofort Jagd auf ihn gemacht. ‚Jetzt brachte man den armen Teufel angeschleppt, die Soldaten pflanzten das Seitengewehr auf, bildeten zu beiden Seiten des am Boden egenden „Verbrechers“ Spalier, und die Exekution unter dem Befehl tg: Unteroffiziers begann. Mit dicken Holzscheiten erhielt der Un- glückliche 400 Schläge auf die Oberschenkel und wurde dann völlig be- Sinnungslos dem weißhaarigen Ortsältesten, der vor dem gnädig herab- blickenden 15-jährigen Bengel ständig die Knie beugte, zur Fortschaffung übergeben. Auf meine entrüsteten Vorstellungen, daß nur der Mandarin, ‚höchstens ein Offizier, das Recht der Strafgewalt ausüben dürfte, wurde 184 W, Limpricht. mit höhnischen Reden geantwortet, und es hätte vielleicht nicht viel ge- fehlt, daß sich die Bande auch an dem Europäer vergriff, wenn der tibetische Begleitsoldat nicht das Zeichen des Yamens aut seiner Brust getragen hätte. Wir mußten wieder über die Brücke auf den Hauptweg zurück. Noch 30 Liim Tale aufwärts mündeten von links zwei starke, sich kurz darauf vereinigende Gletscherbäche. Zwei Brücken überspannten die Wildwasser, 3 dem zweiten folgte der Weg und bog somit links ab. Über den Steppen boden des Talgrundes ging es westlich binauf bis zu dem idyllischen, wald- ; und gletscherumiahmten Bergsee Ssan tso, bei dem der Bach nach rechts umbog. Eine Viertelstunde weiter stand das niedere einstöckige Steinhaus N tse, in dem ich der prächtigen Umgebung wegen zur Nacht blieb. n malerischen Hintergrund des Sees bildeten die Schnee- und en des Schan tso ka, seine Gletscherzungen berührten fast das waldreiche Gestade; der Abfluß des Sees ergoß sich in den Tal- ‚bach. In den Schneetiesen des Tsokö6ma-Stockes setzte sich der Hochgebirgskamm weiter fort, und noch andere Gipfel begleiteten, soweit das Auge reichte, das rechte Bachufer. Diese ungeheure, von Südost nach Nordwest streichende Kette R beginnt mit dem Kalori bei Kanse und zieht in ununterbrochenen _ en zwischn Nya tschu und Dri tschu, dem Oberlauf des Yangtse, bis tief in das Innere Hochtibets. Der Weg nach Dege und Tschamdo überschreitet sie im Tschola, der Weg nach Y ekumdo "und Nordtibet im Murila, dem Paß, den der Amerikaner Rockhill bei: seiner Rückkehr von den Yangtse-Quellen überquerte, der aber =: nicht in der Hauptkette liegt. Sie bilden hier die Grenze zwischen den Horbastaaten und dem Degeer Ländchen, dessen bedeutendster Ort, Lk Stadt ‚Dege, mein nächstes Ziel ist. *). Versuch, am nächsten Morgen zu den Gletschern des Tsokoma | = ‚tsanken sie bis an die Brust im Sumpf. Durch die Regengüsse £ der letzten Tage hatte sich der ganze Talboden in Morast verwandelt, und ‚mühsam eu ae ze ee ee zähen Schlamm der Bachufer hindurehstampfen. wert : De Seitentäler en re che ässer hinab, doch ors nach sechsstündigem. Ritt bog der kräftige Bach halblinks in einen T „kessel ‚hinein, von dessen. Glelschersungen er herabkam. Da der Weg 9) Nach re die Kalte: Miso ssetan uj tse ie as Berge am kalten Ar ist, see des von | ihm ee REIF KT RER Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 185 zum Passe halbrechts in einem anderen Tale hinaufführte, schickte ich die Tragtiere voraus, sprang vom Pferd, .überließ es, sowie das meines Dieners, der Obhut des Kulis-und stieg die rechte Wand des Talkessels empor. Weiden, Spiraeen und Baumwachholder bekleideten die Hänge dieses Kessels, so daß, da ein Weg mangelte, das Vorwärtskommen nur langsam von statten ging. Den gegenüberliegenden Kesselrand bildeten die Gletscherwände des über 7000 m hohen Tsokömagipfels, von dem sich der Felsenkamm zum Tscholapaß hinzog. Bis zu diesen Felsen, vom Wege aus die Höhe des rechten Kessel- _randes, kletterte ich über Geröll und Felsen 21, Stunden empor, bis in 5020 m Höhe die Vegetation aufhörte. Wieder zum Weg zurück, halbrechts in das nun wieder baumlose, mit Rhabarber, gelbem Enzian und Edelweiß übersäte Tal hinein, über den seichten Bach und auf der anderen Seite steil in Kehren zum 5120 m hohen Paß Tschola hinauf, langte ich erst um 6 Uhr abends am Mani an, wo meine Leute auf mich gewartet hatten. In völliger Dunkelheit mußten wir nun hinab, einer der Tibeter führte das erste Pferd und die anderen folgten vorsichtig über die Stein- blöcke nach. Daß alles gut ging, erscheint mir heute noch unbegreiflich, aber die tibetischen Ponies sind imstande, Wege zu gehen, auf denen ihnen kein europäisches Pferd nachfolgen kann. Am Grunde der jenseitigen Talsohle begann der Wald und durch diesen hindurch schimmerte endlich gegen 10 Uhr das kümmerliche Licht Sr einsamen Häuschens Dshia u'mdo unweit des rauschenden Tal- ‚baches Tscho tsche (4180 m). Leider hatte das Dach des Hauses, wie so oft in diesen Gegenden, Risse und Spalten, durch die der strömende Regen auf die Decken meines Feldbettes unaufhörlich herabtropfte. Der nächtliche Ritt hatte mir wenig von der Landschaft enthüllt, _ und so wartete ich hier, bis das Wetter einen nochmaligen Besuch des Passes gestatten würde. Am übernächsten Tage hatte endlich der Regen nachgelassen, und so ritt ich denn in leichtem Sprühregen den Weg zur = Höhe zurück. Be Hänge des Tscho tsche-Tales sind beiderseits mit üppigem en a RW ald. bestanden, weiter hinauf wird der Boden steiniger, in den - 186 W. Limpricht. Sprache von den Anstrengungen, denen die Tiere zu Nutzen des hab- süchtigen Menschen zu Beginn des Winters ausgesetzt sind. Durch ständige Zurufe und Schläge getrieben, erreichen sie mit Aufgebot der letzten Kräfte die Höhe: sowie die Anstrengung nachläßt, versagen die auf das höchste gespannten Muskeln, und nur der eisige Sturm bläst über die Opfer treuer Pflichterfüllung im Dienste des klingenden Gewinns. Stellen- weise lag noch Schnee an der Paßhöhe. Während die tapferen Tiere sowie der tibetische und chinesische Begleitkuli den Steinhaufen des Manis zur Rückendeckung gegen den rasenden Sturm benutzten, stieg ich allein den Felsen südlich des Passes entgegen. Der Himmel hatte Erbarmen. Der Sturm verjagte die Nebel um die höchsten Spitzen, und erst nach einer Stunde war alles wieder in einerlei Grau gehüllt. Doch während dieser Zeit stand ich auf der Kammhöhe (5250 m), sah in das jenseitige Kar hinab, dem Quelltal eines Baches, vielleicht des bei Litang vorbeifließenden Li tschu und stieg oder glitt vielmehr das ( \eröll zum Mani hinab. Bereichert um einen kleinen, blauen, schon am Wu tal schan im fernen Tschili gesammelten Enzian sowie andere Vertreter der Hochalpenflora langte ich wieder am Passe und zwei Stunden später in Dshia u mdo an. Der Talbach, der Tscho tsche, kommt aber nicht von den Hängen . der Paßhöhe Tschola, sondern erst von den sich noch weiter hinauf- ‚ziehenden Wänden des Talschlusses. - Der Weiterweg führte nur talab. Prächtige Nadelwälder, Fichten ad auch Tannen bekleideten auch weiterhin die Böschungen des nach Südwesten abfallenden Tales, bis bei dem kleinen Kloster Mendsha gomba (10 Li), der Talbach nach Nordwesten umbog. Weiterhin verringerte sich der Waldbestand, ärmliche, schmutzige Chinesenhütten deuteten auf Gold, das man mittels in den Bach getriebener Dämme durch Ab- leitung des Wassers zu gewinnen suchte. Nach drei Stunden kam endlich das erste Dorf Kolo ndo (3850 m) in Sicht. Hier blieben wir zur ? Nacht. Da es noch zeitig am Tage war, wir waren nur vier Stunden geritten, besuchte ich noch nachmittags die Felspartien des sich südöstlich hinauf- ziehenden Quertales. Von Kolondo nach Dege sind es 70 Li. Hinter K olo ndo treten die Felsenhänge beider Ufer so nahe an den Fluß heran, daß dadurch eine ‚enge romantische Felsenklamm geschaffen wird, durch die sich der Weg hindurchzwängt. Ohne Pferde wäre ein Durchkommen so gut wie unmöglieh gewesen, da der andauernde Regen den Bach so hatte anschwellen lassen, daß ı = ausuferte und den Weg meterhoch unter Wasser gesetzt hatte 4 Nach 20 Li wurden die Hänge weniger steil, das Tal heiter. Gold > wäscherhütten verrieten wieder die Anw: esenheit von € 'hinesen; noch drei Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 187 Dörfer, und in dem engen, felsigen Flußtal erschienen die schiefergrauen Häuser und die mit kleinen vergoldeten Pagoden gekrönten Tempel- dächer der Stadt Dege, vor deren Tor eine Holzbrücke den nun zum Fluß gewordenen Bach überspannte (3725 m). E. Dege, genauer Dege-Göntschin, liegt am linken Ufer des Tscho tsche oder Ssuitschu und zieht sich mit seinen durchweg schiefer- grauen Häusern in der Mulde eines kurzen Seitentals hinauf. Die auf- fallendsten und größten Gebäude gehören zu dem, in roten Farbtönen gehaltenen Lamakloster, auf dessen flachen Dächern kleine, vergoldete Pagoden schon von weitem dem Ankömmling auffallen. Das Ländchen Dege, oder, wie man es auch namentlich im Tschialä- Gebiete um Ta tsien lu sprechen hört, Derge, gilt als das wohlhabendste in Osttibet. Hier ist auch, hauptsächlich in den Gebirgsdörfern, der Sitz der Hausarbeit, die auf Bestellung schwere Teekannen aus Kupfer, Messing oder Zinn mit teilweise recht geschmackvoller Verzierung anfertigt. Nur wenige Europäer haben Dege besucht: Missionare können der in hohem 3 Ansehen stehenden Lamas wegen keinen Fuß fassen, und für Kaufleute ist die Zeit noch nicht gekommen, diese entlegenen Gebiete in den Bereich ihrer Tätigkeit zu ziehen. _ Von Dege nach Tschamdo und somit zur großen Pilger- und Handels- straße von der Mongolei über den Kuku nor nach Lhassa, dem „Götterland‘‘, sind es nur 5-6 Tage. Gern wäre ich hinübergeritten und hätte von da über Dshiaja und Tschiangka meinen Weg nach E Batang fortgesetzt, doch die mir zur Verfügung stehenden Geldmittel reichten dazu nicht mehr aus. Der liebenswürdige Mandarin, der mich mit Aufmerksamkeiten überhäufte und mir jeden möglichen Gefallen tat, hätte gegen eine Reise nach Tschamdo nichts einzuwenden- gehabt. Soldaten durfte er mir ja in das Gebiet des eigentlichen Tibet nicht mit- geben, aber er konnte mir doch zuverlässige Tibeter empfehlen, die mich dahin begleiten sollten, wozu er sich auch gern bereit erklärte. In Tschamdo gab es wieder ein Yamen, wo wir dasselbe Manöver bis Batang ‚In Szene gesetzt hätten. Drei Tage blieb ich in Dege, ritt in Begleitung des Mandarinen am Morgen des 8. August zum Tore hinaus über die Brücke, verabschiedete mich hier von dem Stadtgewaltigen und folgte mit meinen Leuten dem Laufe des Tscho-Flusses abwärts. Nach 30 Li mußten wir in Djung ra die Pferde wechseln. Wie der treffliche Mandarin für mich gesorgt hatte, wurde mir hier, wie auch weiterhin beim Betreten eines Dorfes klar. Am Eingang sprengten mir | zwei Reiter entgegen, sprängen, sowie sie meiner ansichtig wurden, von den Pferden und, das rechte Knie zur Erde gebeugt, wurde der „Kadah“ überreicht, darauf mein Pferd am Zügel gefaßt und vor das stattlichste ie des Ortes neun, wo die versammelten D Dorfbewohner zum en: ee 188 W. Limpricht. der Ergebenheit die Zunge herausstreckten. Im Inneren des Hauses. h wartete der dampfende Buttertee, und während des Schlürfens der trüben, nach Erde und Wurzeln schmeckenden Brühe, die ich mit Todesverachtung, aber freundlich lächelndem Dank an die Lippen setzte, wurden die neuen Pferde gesattelt und kurz darauf der Ritt fortgesetzt. Nur noch ein einzelnes Haus, Tsä ssu ndo, erschien an der Ein- mündungsstelle eines breiten, nach Nordosten abbiegenden Quertales; hier bog der Tscho tsche oder Ssui tschu nach Südosten, aber bald 2 darauf wieder nach Südwesten um. Eine Stunde hinter dem Haus mündete der Fluß in den rasch nach Südosten strömenden Dri tschu, wie der Oberlauf des Kin scha kiang oder Yangtse von den Tibetern genannt wird. Mit Bedauern sah ich das durchsichtig klare Wasser des wilden Bergkindes in den schokoladebraunen Strudeln des Riesenstromes unter- gehen. 8 Am Eleren Ufer lag das Dörfchen Gantö, von ihm führt der Weg nach Tschamdo weiter. Wir ritten am diesseitigen linken Ufer des Dri tschu insgesamt 108 Li stromab. Hohe, fast senkrechte Kalkfelsen begleiten namentlich das rechte Ufer des hier die Breite der Oder bei Breslau messenden Yangtse Die sanfteren Hänge des linken Ufers sind mit Strauchvegetation, be sonders Weiden und rosa blühendem Leptodermis, dicht bewachsen. Die filzigen Blattrosetten einer in ganz China häufigen Felsenpflanze und in der trockenen Jahreszeit eirmgerollte Selaginellen deuteten auf ein wärmeres Klima hin. Der kühle Odem des H ochgebirges war verschwunden, bleierne Schwüle brütete über dem Tal und weckte in mir das Gefühl, wieder nach China abzusteigen. Doch die ärmlichen, alle Stunden auf- ‘einander folgenden rein tibetischen Dörfchen führten wieder nach Tibet zurück. Über Dischö und Lischö kamen wir am nächsten Tage zu der Stelle, an der der Dri tschu uns verließ und nach Süden zwischen hohen Felsen dem Auge entschwand. Hier mündet ein starkes Wasser, der Nse tschu, ein: an ihm zieht der weitere Weg aufwärts. Zwei Li oberhalb der Mündung stehen die paar Häuser von Geschö (Gechö), von denen es in engem Felsental des Nse tschu nur noch 15 Li bis Hobo (Khobo) sind. . Die einzelnen Häuser sind auf den TERER eines breiten Vorsprungs er (3500 m), den der Nse tschu im Bogen umgeht. In seinem nach Osten weiterstreichenden Tale führt der Weg nach Kanse hinauf. ‚Wir ritten südöstlich im Tale eines Bächleins hinauf, das öfters die ‚fromme Aufgabe hatte, Gebetszylinder in ständiger Drehung zu erhalten. Das wärmere Klima gestattete den Anbau von 1. Gerste und Buchweizen- > og es Erdlöchern, den Ausgängen Biber | hen Baue, machten Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 189 Nagetiere von Bibergröße Männchen, verschwanden aber beim Knall des Schusses blitzschnell in ihren Behausungen. Schon nach 15 Li verließen wir die Talsohle und ritten steil süd- westlich die bewaldeten Hänge eines Seitentales empor, bis die Höhe des von hohen Bergen herabkommenden Rückens erklommen war. Noch ohne bedeutende Steigung am jenseitigen Hange entlang, und vor uns lagen die Tempel und Wohnhäuser des Lamaklosters Gäto gomba, denen rechts vom Wege der kleine Tempel Kumbum vorgelagert war. Zierlicher blauer O'yananthus überzog die Kalkfelsen und steilen Berghänge, an denen sich die Tempelanlagen hinaufziehen und kündeten somit an, daß der Sommer der Bergwelt sich seinem Ende zuneigte. Zu kurzer Rast betraten wir eins der Häuser (4170 m). = Steil ging es hinter dem malerischen Kloster über die murmeltier-. BE ' reichen Steinhalden empor zur manigekrönten Paßhöhe Tehia tchio la, 4771 m. Ein kurzer Aufenthalt genügte zum Genuß der prachtvollen Aussicht. Über das Bergland des Nordens und Nordostens hinweg blieb der Blick an der langen Schneekette haften, die wie eine Riesenmauer von Kanse an nordwestwärts nach Hochtibet hineinstreicht, alles über- ragend der ausgedehnte vergletscherte Stock des Tsokoma, dessen ß Fortsetzung wir ja im Tschola überschritten hatten. Auf der anderen Seite lag ein flachmuldiges Hochtal vor uns, dessen jenseitige Wand sich zu Felsgraten mit vereinzelten Schneefeldern emportürmte. Dort mußten wir auch noch hinüber. Allmählich südsüdwestlich hinab zur steinübersäten Talsohle, über den seichten Bach und steil wieder die jenseitige Wand hinauf, bis das Mani auf schmalem Felsengrat den gequälten Tieren die ersehnte Erlösung brachte. Östlich des 5086 m hohen Passes Ngu ssur la starrte eine Felsen- Spitze empor, zu der ich noch allein emporkletterte (5200 m). Die Schnee- ‚kette erschien wieder im Norden und Nordnordosten, hier der ungeheure vergletscherte Tsokoma, weiter nach rechts traten die Schneespitzen zwischen Nsenku und Rungbatsa hervor, im Südsüdwesten überragte der ebenfalls schneebedeckte Ning hsing schan westlich Batang, 'an dessen Fuß der einzige Grenzstein zwischen China und Tibet steht, alle übrigen, von Südost nach Nordwest ziehenden schneelosen Kämme. _ Der Abstiegsweg ging nun südwestlich steil in das Tal hinab, führte an seinen, mit Eichen und Fichten prächtig bewachsenen, rechten Lehnen ed eben entlang, überwand ihren Rücken und senkte sich am Tempel- ‚gehöft Nda cho ge vorbei in das neue, tiefe, von Südost nach Nordwest Bein sie N nde Quertal hinunter, das der Ngu tschu durchfloß. Auf tem Talhügel und an den Flanken der Berghänge lehnten die Häuser 2 190 W. Limpricht, und der Tempel des schon von der Höhe aus sichtbaren, malerisch gelegenen Städtchens Bej ü oder Bai yü (3600 m) (Pelyul nach Coales). Zwischen Bejü und Batang dehnen sich weite Nadelwälder aus, ‚und die spärlich bewohnte Gegend gilt wegen der Räubereien ihrer mehr - südlicheren Typen angehörenden Bewohner als unsicher. Der Weg führt über Pässe und menschenleere Urwaldtäler abseits des Yangtselaufes, der ja auch die Straße Batang—Lhassa erst 30 Li hinter dieser Stadt erreicht. Am 12. August brachen wir von Bejü auf, ritten zum Wasser des Ngu tschu hinab und zogen an seinem rechten Ufer aufwärts. Nach 4 Stunden brachte uns eine Holzbrücke an das andere Ufer zu dem Dörfchen Rung gai, wo wir das Tal des Ngu tschu verließen und im neuen, eichenbestandenen Nebental erst südöstlich, dann südlich emporstiegen. Nach 15 Li kamen die einzelnen Häuser von Chiedä, der letzten Siedelung vor der Paßhöhe, in Sicht, in deren erstem Haus wir die Nacht verbrachten. Gleich bei den Häusern begann der Nadelwald, der auch bis kurz vor dem Paß zu unseren Seiten blieb. 31, Stunden dauerte der Anstieg zum 4560 m hohen Mä la, einem breiten; sanften, mit kurzstengligen Alpenpflanzen und übermannshohen Rhabarberstauden bewachsenen Rücken; buschige, weiter oberhalb steinige Hänge zogen zu den Kalk- felsen im Süden des Übergangs hinauf, in denen ich noch bis zu 4930 m emporkletterte, ohne aber zur Spitze weiter vorzudringen. Gelbe und blaue Enziane schmückten hier die freien Plätze zwischen den Kalkfelsen, und kurzes Gras bildete im Verein mit ihnen die Nahrung für die Antilopenherden, die auch hier wieder in Rudeln von 3040 Stück die Geröll- und Felsenhänge bevölkerten. Vom Paß zog sich nach Südsüdwest das Tal des Abstiegs hinab, in dem schon nach 11, Stunden das Blockhaus Rum tung, ca. 4000 m, “Gelegenheit zur Nachtruhe bot. . Durch dichten, hochstämmigen Fichtenwald, an reich bewachsenen Kalkfelsen vorbei, führte der weitere Weg in dem einsamen, wilden Tal 21, Stunden abwärts, bis von rechts unter spitzem Winkel ein neues breiteres Tal, das Tal von Gaije, heranstieß. Hier lag gleich darauf die - Pferdewechselstation Gumdä, ein einsames Blockhaus. Weiter oberhalb grüßte die helle Front des mehrstöckigen, burg- artigen Fürstenhauses von Gaije herab. Das gemeinsame Tal senkte sich nach Südosten noch 5 Li sanft hinab. Hier mündete das bisherige Wasser in ein neues, kräftigeres, den Jong tschu, hinein, der jetzt nach Westen weiter dem Dri tschu zuströmte. Auch das Jong tschu-Tal war reich bewaldet (Eichen und Silber- fichten), aber so gut wie unbewohnt. An dem rechten Ufer des tosenden 23 Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 191 E. Wildbaches ritten wir südöstlich bergauf bis zur heutigen Station, dem einstöckigen, flachen Blockhaus Da tje (3570 m). E- Auch weiterhin bewahrte das Tal seinen Urwaldcharakter und führte in derselben Richtung, nach Südosten, aufwärts. Gegen das Flußbett vorspringende Felsen zwangen zu öfteren Übergängen, und baldam rechten, E bald am linken Ufer zog sich der Weg über drei Stunden am tosenden - , Wiidbach hinauf, bis das Wasser an der Einmündungsstelle eines Quertales nach links (nach Norden) in den Wäldern verschwand. 3 Das Wässerchen, an dem wir nun hinaufritten, kam aus Ostsüdost. E- Schon nach 2—3 Li tauchten an den jetzt baumlosen Hängen die ersten Häuser der weitläufigen Gemeinde Ssamä& auf. E: Steile Kalkfelsen im Südwesten deuteten auf die Nähe hoher Gebirge, die am kommenden Tage überwunden werden mußten. Schon hinter : dem Dorf begann zusammenhängendes Strauchwerk, durchweg “ Eichen, -- die Hänge zu bekleiden, weiter oberhalb erschienen auch wieder die statt- lichen Nadelbäume, in deren Wipfeln ganze Scharen laut kreischender, grüner Papageien herumturnten. | ee Steil stieg der Weg südSstlich hinauf, doch schon nach 1! Stunden - lag der sanfte Grasplan des Passes Ngu pa la to ti vor uns (4300 m). = Neuschnee auf den Felskuppen zur Rechten: der Herbst war nicht mehr = fern! In derselben Richtung (SO) ging es anfangs hinab, dann ‚bog das Tal nach Süden um. « Der Wald war hier vielleicht noch schöner als auf der Nordseite. Wiederum hochragende Fichten, auch Tannen, mit Eichen als Unterholz, alles übersit mit den lang herabwallenden graugrünen Bartflechten, an freien Plätzen blauer Eisenhut und massenhaft Rhabarber, der Talboden sumpfig infolge der andauernden Regengüsse, So führte der Pfad an und im Bache abwärts. ee Eine kleine offene Holzhütte bezeichnete die Grenze zwischen Bej ü und Batang nach 2 1, stündigem Ritt, doch noch 3!; Stunden vergingen bis zum Erscheinen der ersten Häuser. Die Sonne neigte sich bereits ihrem Untergange ZU, vergoldete mit ihren letzten Strahlen die in der Talverlängerung längere Zeit sichtbaren Schneeflächen des Lana la-Kammes, da waren wir endlich in der Nachtstation Mao schi (Mo schi) angelangt, einem der letzten Häuser der gleichnamigen, weitläufigen Ortschaft (3530 m). Auch am nächsten Tage war die Talrichtung südöstlich, aber bald bog der Bach nach Süden und weiterhin nach Siidwesten ab, um schon nach 13, Stunden bei dem geschlossenen Dorf Schau ndo in einen neuen, breiten, von Süd nach Nord strömenden Fluß einzumünden. An dem rechten Ufer dieses Flusses ritten wir zunächst hinauf, über- ‚Schritten ihn auf einer Holzbrücke und stiegen in Kehren zur Höhe der Be 192 W. Limpricht, Talwand empor. Ein tiefes Tal lagzu Füßen, im Nordwesten von hohen, aber schneelosen, in Richtung WSW—ONO streichenden Felsengraten begrenzt. Im Grunde floß wiederum ein starkes Wasser, der Ba tschu, der Fluß von Batang, aber dem vorigen entgegengesetzt, also von Nord nach Süd, eine Merkwürdigkeit, die mir den Gedanken nahelegte, beide Flüsse könnten identisch sein und der Fluß des letzten Tales wiche nur in einer schmalen Schleife diesem Rücken, einem Ausläufer des schnee- bedeckten Tschung ba, aus. Der Weg senkte sich zur Talsohle hinab und zog am linken Ufer des Ba tschu im unbewaldeten Tale über Long hu nach Hassäti, überbrückte das Wasser und erreichte eine Stunde darauf die unter Walnuß- und Pflaumenbäumen versteckten Häuser von Dang tsä (4 Stunden Abstieg, 3150 m). : Vom flachen Dach des Hauses, auf dem wir in Ermangelung freier Zimmer die Schlafdecken ausgebreitet hatten, schweifte der Blick nach Osten auf die in den Strahlen der untergehenden Sonne rosig erglühenden Schneefelder des Tschung ba, des Vorpostens einer neuen Hochgebirgs- kette, die zwischen Batang und Litang unserer harrte. Nach Süden, weiterhin nach Südwesten am rechten Ufer des Ba tschu abwärts, sprengten wir schon nach 2'1,stündigem Ritt am Vor- mittag des 18. August über die Brücke hinein nach dem West- Endpunkt meiner Reise, der Stadt Batang. Die Tische vor den Häusern, belegt mit Frochten: allerlei Eßwaren und Zigaretten, die zahlreichen Verkaufsläden, das Gedränge in den Straßen und zuletzt der üble Geruch brachten mir zum Bewußtsein, daß ich im westlichsten Vorposten des Chinesentums angelangt war. IV. Von Batang über Litang nach Ta tsien lu. Die Stadt Batang, tibetisch Mba, liegt in 2370 m Höhe am linken Ufer des 30 Li weiterhin in den Yangtse oder Dri tschu mündenden Ba tschu. Sie ist der Hauptort des fruchtbaren Ländchens Mba, des „Gartens von Tibet‘ und deswegen auch Sitz eines eingeborenen Fürsten, ‚den aber die chinesische Herrschaft vertrieben und seiner Habe beraubt hatte. Die Häuser sind durchweg tibetischer Bauart. Auch die einzigen Er „weißen“ Familien der zwei amerikanischen Missionsärzte, die hier ein Hospital errichtete und ihre segensreiche Tätigkeit unterschiedslos auf die Angehörigen beider Volksstämme erstrecken, sind genötigt, in solchen Lehm- und Holzhäusern ihre Wohnräume einzurichten. Außer den ameri kanischen Ärzten weilt ein französischer 1 Pater ‚het, der erst kürzlich als Na Er i ER berufen werden war. 0° Der Lamatempel außerhalb der Stadt ist nur ein Schatten früherer > Pracht; das eg .der- Chinesen, sowie, die starke Garnison, REN a re ns Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 193 haben den Einfluß der lamaistischen Kirche bedeutend verringert und damit dem Wirkungskreis des mächtigen Klosters von Litang nach Westen zu einen kräftig hemmenden Wall entgegengesetzt. Batang bildet den Stützpunkt für die militärischen Streifzüge in das Innere von Tibet; um „Ruhe und Ordnung‘ zu schaffen, werden Truppen nach den nächsten Plätzen Tschiangka, Dshiaja und Tschamdo entsandt, um den nur allzu lose an China geketteten Kirchenstaat Tibet, allmählich nach Westen weiter vordringend, in einzelne Provinzen zu verwandeln und so unauf- löslich mit der Republik China zu verkitten. Wie ich es nicht anders er- wartet hatte, wurden mir im Yamen alle möglichen Schwierigkeiten gemacht. Des ewigen ‚‚den selben Weg zurück‘ war ich nun müde und erklärte dem verdutzten Mandarinen, auch ohne seine Soldatenbegleitung allein den Weg nach Litang finden zu können. Er solle mir nur einen tibetischen Dolmetscher, sowie die nötigen Papiere für das Yamen inLitang mitgeben: unter dem Schutze der tibetischen Gebirgsbauern wäre ich sicherer als unter den Gewehren seiner Soldaten. Nachdem das Stadtoberhaupt nochmals versucht hatte, durch die Missionare mich von meinem Vorhaben abzubringen, schickte er mir die gewünschten Papiere zu, und als wir am nächsten Tage schon außerhalb der Stadt den Bergen zuritten, kamen uns 5 Soldaten nach, die die Weisung hatten, bis Ta schu mitzugehen. Außerdem befand sich in unserer Karawane ein katholisch getaufter, chinesischer Kaufmann in europäischer Kleidung: er sollte von Litang aus nach Norden in die noch völlig unbekannten Berggegenden eindringen, um dort nach Möglichkeiten auszuspähen, der französischen Missions- tätigkeit neue Gebiete zu eröffnen. Um die Tibeter dieser Gegenden an fremde „Pelings“‘ zu gewöhnen, hatte er europäische Tracht gewählt. Ferner reiste noch ein weiterer chinesischer Kaufmann mit, der in Ta tsien lu alleriei geheimnisvolle, verpackte Kisten an den Mann bringen ' und sich zur Reise dahin der billigen Ulapferde bedienen wollte, indem er seine Tiere als die meinigen ausgab. Wie ich nachher in Ta tsien lu sah, bildeten stark vergoldete Blechstücke, Teile von Lama- tempeln, den rätselhaften Inhalt der schweren Kisten. Vielleicht werden bei der traurigen Finanzlage Chinas die Soldaten auf diese Weise aus- gelohnt, denn anders ist es kaum zu erklären, wie diese lamaistischen Kultusgegenstände ihren Weg nach Batang gefunden haben sollten. Dicht bei dem Städtchen mündet von Osten ein Flüßchen in den Ba tschu. In seinem Tal führt die Straße nach Litang hinauf, der wir er Morgen des 21. August folgten. Das Tal weist große landschaftliche Schönheiten auf. Beiderseits hohe, steile Felswände, anfangs mit üppiger ar Srauchvegetation bedeckt, die erst höher hinauf dem Nadelwald wich. le: in en ge Kasenzes zerstörte oder von chinesischen > ‚ die irgendeine Waffentat eines Generals en Reprint peirum norarım. Beiheft XII. 194 W. Limpricht, priesen, sowie die uns öfter begegnenden Soldatentrupps redeten eine deutliche Sprache von den Absichten der Regierung, dem Tibetertum, wenigstens längs der Hauptstraße, ein Ende zu bereiten. Nach 30 Li zeigten sich die ersten Häuser des tibetischen Dörfchens Mba ju tschi (Hsiau ba tschen), unserer heutigen Station. Hinter dem letzten Häuschen der Ortschaft, Militi, zweigt ein Pfad ab, senkt sich zur Talsohle und führt dann über den Paß Dsamba la nach Yargong, dem Sitz eines französischen Missionars: Die ‘Straße steigt bei diesem Häuschen empor, verläßt nach einer Stunde das Haupttal und zieht an einem von links kommenden Wasser durch Nadelwald empor bis zu den wenigen, auf einer Lichtung angelegten Häusern des Weilers Pungt sch & mu. Noch drei weitere Stunden steigt der Weg an. Der Wald tritt zurück, blumenübersäte Matten und endloses Steingeröll zieht sich bis zur Paß- höhe Dshagäla, dem höchsten Punkt des Hochwegs Batang-Ta tsien lu, hinauf (5260 m). (Bei Rockhill: Dasho-Paß.) Die Felsen zu beiden Seiten des Einschnittes benahmen die Möglich- keit einer Fernsicht, doch der ungemein reichen Flora wegen mußte ich zum Entsetzen der Soldaten, die nicht begreifen konnten, daß ich nicht so schnell wie möglich von diesem unheimlichen Ort loskommen wollte, einige Stunden hier verweilen, bis auch mich der herannahende Schnee- sturm zum Abstieg zwang. Durch ein enges Kalkfelsentor mündete der Weg in ein weites Hochtal ein. Niedere Erdhütten, ein einfacher Bretterbau, das Yamen, bildeten hier die Ortschaft Taschu (Taschü). Hohe, mit ewigem Schnee bedeekte Felsenzacken im Nordosten _ verrieten die Nähe eines ausgedehnten Hochgebirges, dessen einen Aus- läufer wir ja soeben überschritten hatten. Der noch jugendliche Mandarin empfing mich in seinem Salon, einem kahlen, viereckigen Bretterverschlage mit aus alten Kisten zusammen- gestellten Möbeln, auf das liebenswürdigste und versprach, ganz im Gegen- ' satz zu dem Batanger Yamen, alles für die Weiterreise Notwendige selbst anzuordnen. Auf meine diesbezügliche Frage bestätigte er mir auch das ’orhandensein eines kleinen, direkten Weges von hier nach Litang, meinte aber, daß dieser Bergweg der 25 brückenlosen Wasserübergäng® wegen zu dieser Jahreszeit zu beschwerlich und daher besser im Winter zu begehen sei. Das Tal von Taschu senkt sich nach SSO, über blumenreiche Hoch weiden folgt der Weg dem Bache im Grunde, dessen beide Flanken mit Nadelwald bestanden sind. Drei Tibeter schreiten voran; sowie mein munteres Pferdchen den “Versuch macht, etwas rascher vorauszueilen, springt einer dieser breit- Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 195 schulterigen Gestalten schirmend davor. Bisweilen muß der Vortrupp- halten, bis die langsamer schreitenden Yaks mit ihrer Last nachgekommen sind. Kein lautes Wort, kein Scherz ertönt, mit ernsten, schweigenden Gesichtern aufmerksam nach allen Seiten spähend, ziehen die Leute talabwärts. Der Weg verläßt den Bach und steigt links nach Osten hinauf. Auf den Almen oberhalb der Waldgrenze quillt dichter Rauch, ein Tibeter geht voran und bald folgen die anderen seinem Rufe und betreten zu kurzer Rast die schwarzen Filzzelte tibetischer Nomaden, um „Oma“ (Milch) zu schlürfen. x Noch höher liegt der Paßübergang Rossäla (5014 m) (Rung se la nach Gill), zu dem wir nun hinaufreiten, ein sanfter, grasbedeckter Rücken ohne überragende Felspaıtien. Im Östen erhebt sich eine gewaltige Kette vergletscherter Bergriesen, überragt von einer ungeheuren, in Schnee starrenden, schlanken Pyramide, die in blendendem Weiß bis fast 8000 m Höhe gen Himmel zeigt. Andächtig murmelt der meiner harrende Tibeter — die übrigen waren mit den Trag- tieren vorausgeeilt — Gebete und flüstert mir auf meine Frage scheu den Namen Gambu gong k& zu, während er sich mit erhobenen Händen mehrere Male vor der Majestät des Eisriesen verneigt. Wie ich weiterhin erfuhr, gilt der Berg bei der Bevölkerung als Sitz mächtiger Geister und wird deshalb als heilig verehrt. Die Geröllhalden, die sich von der Schneegrenze an herabziehen, gehen in grüne Matten über, den Weideplätzen zahlloser Yak- und Ziegen- herden; im Grunde des baumlosen Hochtals fließt ein kräftiges Wasser nach Osten und vereinigt sich später mit dem an Lamayä vorbeirauschen- den Flüßchen. Zu diesem Bach, der links aus einem öden, mit Gesteinstrümmern angefüllten Hochtal herabkam, stieg der Weg hinab. Etwas abseits von en Hirtenzelten hatten Soldaten an Stelle des zerstörten Rati eine Baracke zu bauen begonnen, wie sie auch weiterhin an der Straße als einzige Unterkunftsmöglichkeiten in Abständen einer Tagereise errichtet sind. = Im Grunde der flachen Talmulde führt der Weg am linken Bachufer . In ungefähr 4400 m Höhe am Abfall des Gambu- Stockesentlangabwärts. Kurz vor Ne ndä, verließ ich mit den Soldaten und meinen beiden Dienern sowie zwei Tibetern die EEE, Isar in Deaek ee bog links ve ab und ritt wegelos über #] der Gambu- 3 Spitze zu, an deren Fuß ein kleiner Lamatempel zalsie sollte, wie mir ia Hirtenknabe in Rati verraten hatte. Es war der Tempel Ando gatö, der schon nach nur einstündigem Bit in Sicht kam. Auch hier hatten es sich chinesische Soldaten und 196 W. Limpricht. ein kleiner Mandarin in dem Tempel, den sie Örl lao wang nannten, bequem gemacht. Ando gatö liegt wunderbar. Unmittelbar hinter dem Hause und dem Tempel steigen die bewaldeten Hänge an und ziehen sich, durch ein bachdurchströmtes Tal getrennt, bis zu den Gletschern des Gambu und seines linken, langgestreckten Nachbars hinauf. Noch einige hundert Meter stieg ich allein mit einem meiner Leute diese Hänge hinan, bis im zunehmenden Geröll die Pflanzenwelt spärlicher wurde. Im Vergleich zu den reichen Matten des Dshara-Stockes war hier die Vegetation dürftig und artenarm, und so ig ich schon am frühen Nachmittag zum Tempelchen zurück. Vor vier ‚Jahren hatte, so wurde hier erzählt, ein junger Engländer mit seinem tibetischen Dolmetscher eine Besteigung des Gambu versucht, war aber niemals wieder in Ando gatö eingetroffen, so daß die Annahme gerechtfertigt erscheint, daß beide im herannahenden Schneesturm den Tüeken des Gletschers zum Opfer gefallen sind. ) Auf kleinem Pfad erreichten wir wieder bei den Ruinen der zwei Häuser von Nendä den Hauptweg, folgten ihm bis zur Einmündung eines von links herabkommenden Wassers und stiegen bald darauf diese Talwand empor. Im Grunde lagen die Häuser von Lekandö, ausnahms- weise noch erhalten und bewohnt, hinter ihnen bog der Talbach nach Süden ab. Die enzianreichen, welligen, vom n Hochgebirge herabkommenden Matten boten ständig Ausblicke auf sechs derGambu-Kette mit ihren nackten, schroffen Felswänden und tief herabsteigenden Glet- schern. Sanft bergab zur bachdurchströmten, flachen Talmulde, glaubte ich schon an den Steinhaufen, den Obos, am Wegrande die Nähe einer Ortschaft zu erkennen, da mußten wir an der ] enseitigen Talwand nochmals hinauf. Die eintretende Dunkelheit und der strömende Regen trieb die Tiere zu een DRRE Doch es war schon völlig finster, als das b) d it das Ende der Steigung ankündigte. Steil hinab lag endlich im Grunde des neuen Tales das ersehnte Dorf Ranöng (Lamayä), dessen einzelne Häuser in größeren Abständen am Flusse hinaufziehen. Ausgerechnet in einem der letzten Häuser der weitläufigen Siedelung wartete unser das vorausgeeilte Gepäck, dem gegen 10 Uhr abends trockene Kleider entnommen werden konnten. MitRanöng beginnt der Telegraph nach Ta tsien lu. Strömender Regen verzögerte am nächsten Morgen den Abmarsch. Endlich gegen Mittag war an einen Aufbruch zu denken. Bei den letzten Häusern von Ranöng überquerte die Straße den jetzt wasserreichen Lamayä-Fluß, zog noch 2Li an dessen linkem Ufer aufwärts und bog rechts in ein Hochtal hinein. Fichten, Wachholder und Eichen brachten nun wieder Abwechselung Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 197 in das bisherige Bild der baumlosen Grastriften in den flachen Boden- mulden, die sich von den Flanken derGambu- Kette herabzogen. Schon nach zweistündigem Anstieg lag das Bretterhaus Lartzä, ein Militär- posten in einem halb zerstörten, ehemaligen Tibeterhaus, vor uns, und auf die Bitten meiner Leute hin blieben wir hier zur Nacht. Am kommenden Morgen stieg der Weg zuerst noch durch Wald, dann über Matten allmählich an. Vor uns schritten 20 Mann, die Sol- datenpatrouille, die seit der Ermordung des französischen Missionars alltäglich bis zur Paßhöhe hinauf sichern muß, immer mit dem Gedanken vertraut, aus dem Hinterhalt erschossen zu werden, da den Tibetern ‘ natürlich die Zeit des Erscheinens der kleinen Truppe genau bekannt ist. Pre In der öden Steinwüste hatte ein reißendes Wasser sein Bett gegrabens durch dessen eisigkalte Fluten die nur ungenügend bekleideten Leute hindurch mußten. Am anderen Ufer ragte aus niedrigem Grabhügel eine beschriebene Holztafel empor; hier hatten die vier Begleitsoldaten, der Dolmetscher und der persönliche Diener des unglücklichen Franzosen den Tod gefunden und etwas weiter oberhalb inmitten zahlloser Granit- blöcke hatte eine mörderische Kugel aus europäischem Militärgewehr den vorausgeeilten Priester niedergestreckt. 2 Schweigend ritten wir an der Stelle vorüber, hinter der bald darauf die letzten Reste der Steinmauern des Häuschens Ndzondä am Wege lagen. Die Szenerie wurde wilder und wilder, riesige Blöcke lagen regellos, 3 wie von Dämonenhand hingeschleudert, auf dem Hochplateau umher, nur an wenigen Stellen, an quelligen Orten hatten kurze Rasen gedrun- ‚gener Hochalpenpflanzen sich zu kleinen Gemeinschaften zusammen- gefunden. Der sich linker Hand hinziehende Felsenkamm näherte sich zusehends und überquerte im Ngära la (4986 m) den Hoch weg. ‚In ähnlicher Landschaft lag nach einstündigem Abstieg das Häuschen Yambu tongo (Tou tang), an dessen Feuer sich die nun wieder sorglos heiteren Chinesen ihren Tee bereiten konnten. Der kleine, an der Hütte vorbeifließende Bach führte in das weite, öde Hochtal des breiten Li tschu, des Flusses von Litang. Auf wacke- liger Brücke gewannen wir sein linkes Ufer und trabten über die ebenen Weideplätze des Talgrundes den jenseitigen Berglehnen zu, die zahl- reiche Wässerchen eingerillt hatten. In einer dieser kahlen Furchen lag ' das mächtige Lamakloster und die Laienstadt Litang (tibetisch Litong), 4180 m. Die he 2% Ortes, bei denen ich Wohnung: genommen hatte, | hausen nach ihrer Art dicht gedrängt in einer Straße für sich und sind ee durch eine niedrige, dünne Lehmmauer, wie die mittelalterlichen Juden i im Ghetto, von der ee tibetischen neh eo 5 a ‚haus, das als Kaserne 198 W. Limpricht. Diese bewohnen ihre viereckigen, 2—3 Stockwerke hohen Häuser zu Füßen der Priesterstadt. Endlos ist die Zahl der Raubvögel, der Aasgeier, riesigen Bartgeier, Milane, Falken, Raben und Krähen, die niemals gestört, selbst in unmittel- barster Nähe der Menschen die Luft mit ihrem widerwärtigen Geschrei erfüllen und gierig warten, bis sich die Menschen und Hunde von den Resten der außerhalb der Stadt allmorgendlich geschlachteten Yaks entfernt haben werden. Die Umgebung ist trostlos öde. Baumlose, nur mit kurzer, abgeweideter Grasnarbe bedeckte, lehmfarbene, sanftgewellte Höhenzüge, zu Füßen das weite, von ungezählten Pferden und Yaks bevölkerte Tal des Litang- Flusses, jenseits abgeschlossen durch die wiederum kahlen, zum Teil felsigen Höhenzüge des Ngara la und seiner Ausläufer; die Nächte selbst im Hochsommer empfindlich kalt, das Innere der schlechtgebauten, verräucherten Häuser der Zugluft und den Regentropfen so gut wie scho- nungslos preisgegeben, ist Litang eine Stadt, der Fremde möglichst schnell wieder den Rücken kehren, falls sie nicht durch Aussicht auf aus- reichenden Gewinn hier gehalten werden. Zwei Tage blieben wir in Litang, die ich dazu verwandte, mit Hilfe des Mandarinen zwei junge Exemplare der riesigen, langhaarigen Hirten- ‚hunde, die gerade hier um Litang besonders schön sind, zu erstehen. Hatte ich doch in Tschengtu versprochen, wenn irgend angängig, einige dieser, unsern Bernhardinern ähnlichen Tiere hinunterzubringen. Bei ‚einem ist es mir auch trotz wiederholter Fluchtversuche gelungen, der andere war so wild und unbändig, zerriß den Pferden die Mäuler, warf Menschen zu Boden, so daß sich schließlich kein Tibeter mehr getraute, das rasende Tier an der Kette zu halten. Und als schließlich meine rechte Hand von den Zähnen dieser Bestie wie von einem Schraubstock fest- gehalten und nur zufällig die Pulsader nieht mit zerbissen wurde, gab ich jeden weiteren oe auf. ss trabte er erhobenen Hauptes seinem ‚früheren Herrn zu. In drei Tagen kann man von hier aus Hokou oder Nya tschu k& am Nya tschu erreichen. Der Weg steigt an den linken Talhängen allmählich. empor, überschreitet ihren flachen Rücken und senkt sich zu einem neuen, breiten Wasser hinunter, dem östlichen Quellarm des 181 tschu oder Lit ang ho. Hier baute man gerade ein Bretterhaus für den Maltörposten. te Bande folgt er rechten re diesen kräftigen Flusses, t ij htHor tschu kä,einin ‚die letzten Reste tibetischer-Grund a bautes Bretter- für die Wachtsoldaten dient. g | das Ta de Pam nd sig an einem Wässer . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 199 chen zur Höbe empor; überwindet in zwei flachen Pässen die weidereichen _ Rücken und senkt sich zu den zwei Häusern von Tsamarätung hinab. 2, Ohne mich zu fragen, gaben die Herren Soldaten den Befehl aus, hier zur Nacht zu bleiben. Den Einwendungen der Tibeter, der Fremde habe doch darüber zu entscheiden, wurden mit Hohnlachen entgegnet: sie wären hier die Herren und auch der Fremde habe sich ihnen zu fügen. Der „Ausländer“ fügte sich aber nicht, die Tibeter packten grinsend die Lasten wieder auf die Yaks und weiter ging es ohne Soldaten. Und siehe da, schon nach 10 Minuten kamen die braven „„Sehutzleute“‘ sch weiß- _ triefend hinterher gelaufen und baten wegen des Mißverständnisses um Entschuldigung. Kurz hinter den Häusern verließ der Weg das baumreiche Tal und stieg durch prächtigen Nadelwald an der linken Talwand hinauf, führte $: 2 eine Zeitlang eben über die Matten des Hochplateaus und senkte sich zum Boden eines neuen Tales hinab, in dem die Tibeterhäuser des Dorfes Hsingolö lagen. = Noch ein Bergzug trennt das Dörfchen vom Nya tschu-Tale. Gleich - "hinter dem Ort steigt der Weg wiederum empor, zieht über den Plan des Kammes, senkt sich in ein felsiges Hochtal hinab, um nochmals zu einer Paßhöhe hinaufzusteigen. Dieser Paß, Lama la (Rama la), bietet 2 prächtige Fernblicke auf zehn Schneeriesen der Gambu- Kette im Westen und den Mukungka im Südosten. Ein Wässerchen entquillt dem steinigen Lehmboden; ihm folgen wir über das Geröll hinab und weiter im busch- und baumreichen Tal bis zum .. Dörfehen Mak&tsung. Weiter abwärts ist das Tal prachtvoll bewaldet. Der tiefen Lage entsprechend, mischen sich schon mehrfach Laubbäume, besonders dick- - stämmiger Ahorn, unter das Nadelholz, üppige Strauchvegetation bildet ein dichtes Unterholz, das nur glatte Felsstürze freiläßt und auch diese sind noch mit weißen, großblütigen Anemonen und Spiraeen verziert. Der Bach rauscht einem tief eingeschnittenen Quertale zu, steile, hohe, BEOLE Felswände zwängen einen rasch dahinschießenden, braungrauen Fluß ein, den Nya tschu oder Ya lung kiang, unsern alten Bekannten en Kanse. Schräg gegenüber hat ein Bach die Felswand durchsägt, ‚hier liegen die meist chinesischen Häuser des Städtehens Nya tschu k& oder Hokou. Kühn verbindet pfeilerlos eine elegante, moderne Eisen- hängebrücke hoch über dem Wasser beide Flußufer, das Werk französi- scher Ingenieure, die wenige ‚Jahre zuvor mitten in diese entlegene Wildnis = ein Stück europäische Kultur getragen haben. Und sonderbar mutet : 8 den von Westen kommenden Reisenden an, wenn ziegelteebeladene Yaks, geführt von braunen, halbwilden Gestalten, langsam feierlich über | ® ‚ihnen märchenhaft erscheinende Brücke 'hinwegschreiten und starr 200 W. Limpricht. vor Staunen vor dem Eingang des kleinen Tunnels stehen bleiben, der durch die Felswände den Zugang zu ihr ermöglicht. Noch über das kleine Wasser, und Hokou ist erreicht. 2 ycade Trotz der freundlichen Aufforderung des wohlgenährten Mandarins, der, von Lhassa hierher versetzt, viel von dieser interessanten Stadt zu erzählen wußte, noch einen oder mehrere Tage sein Gast zu sein, brach ich schon am nächsten Morgen (1. September) wieder auf, um Ta tsien lu zu erreichen. Die gute Straße führte in dem Felsental des kleinen, bei der Stadt n den Nya tschu mündenden Baches aufwärts. Mais und Buchweizen ' war an allen geeigneten Plätzen des Grundes angebaut, und die üppig e mporgeschossenen Stauden verrieten das wärmere Klima des geschützten, nur 2870 m hohen, nahen Nya tschu- Tales. Kiefern umsäumten nun die oberen Talwände, häufig waren von chinesischen Kolonisten bevölkerte, schmutzige Hütten unweit der Straße errichtet und nur noch einzelne, trotzig emporragende Steinhäuser deuteten auf die eigentlichen Herren des Landes hin Langsam stiegder Weg bergan. Hinter dem Dorfe Karembu (Pa kä lu) ° trat der Nadelwald seine Herrschaft an und begleitete den Tallauf bis zum Dorfe Dschungku (Wu lung schioderOrong sche), das größten- teils aus Chinesenhäusern bestand und von Chinesen oder Halbblut bewohnt war. Die Dörfler huldigen hier vielfach der Jagd, besonders auf die in den dichten Wäldern noch häufig vorkommenden Hirsche, da deren Ge- _ weih, sowie die Sehnen und Knochen der Füße eine in China sehr begehrte Medizin abgeben. Der Weg wand sich noch weiter am Bache hinauf: der Wald trat . zurück, unter dem Buschwerk der oberen Hänge schimmerte schon eine leichte Schneedecke hindurch; das letzte Ende nun noch recht steil zum Rande des Talschlusses empor, und vor uns lag ein breiter, sanfter, matten-. reicher Rücken, - die Paßhöhe Käshi la (4550 m) (auch Kajeula geschrieben). Die Aussicht war unvergleichlich großartig. Im Halbkreise um- schließt die ungeheure Schnee- und Eismauer der tibetischen Grenz- ketten das Hochland im Osten, um Ta tsien lu. Im Südosten ragt die stolze Pyramide des Mukungka in die Lüfte, an sie schließt sich links der Rücken des Gongri bei Ta tsien lu an, im Nordosten ist gerade noch der „König der Berge“, das spitze Horn des Dshara sichtbar, ehe - seine weitere Fortsetzung hinter benachbarten Höhenrücken verschwindet. 2 Ungetrübter, blauer Himmel, scharf und klar die Unrisse der gigantischen . Eiskönige, des unvergänglichen Denkmals, das sich die Schöpfung selbst gesetzt hat, das schönste Abschiedsgesehenk, das Tibet dem nach Osten ziehenden Reisenden. zur ee ed en konnte. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 201 Hinab und nochmals wieder zu einer etwas niedrigeren Paßhöhe hinauf, senkte sich nun der Weg endgültig zu Tal. Am Fuße der Berg- hänge lag das einzelne Wachthaus Lartzä (Schan ken tse) und bald darauf das Dorf Ngolotö (Dung ngolö). Der Bach begleitete den Weg noch weiterhin ein Stück und verfolgte die Richtung auf die Schneefirnen des Mukungka, seiner Ursprungs- stelle. Die Straße verließ sein Tal und bog links ab, um in sanfter Steigung der neuen, letzten Höhe zuzustreben. Hinter dem großen Dorfe Ania (Aniang pa) erschienen wieder die steinübersäten Matten der öden Hoch- täler, einige wenige, niedrige Tibeterhäuser des Dörfchens Tissü beher- bergten uns für die letzte Nacht im tibetischen Hochland. Eine Stunde oberhalb Tissü liegt das einsame Haus Tjia tsu kä, dessen freundliche Bewohner mich gleich wiedererkannten. Bald war die letzte Höhe, der altbekannte Gilä-Paß, überwunden, noch ein kurzer B: Besuch in Sheto, und am späten Nachmittag des 4. September ritten wir in Ta tsien lu wieder ein. VII. Über Rumi Tschango und Mung kung ting nach Kwan hsien, Zu meinem großen Schrecken erfuhr ich hier durch die Missionare „von dem Ausbruch des europäischen Krieges, und ein Telegramm nach Tschengtu brachte mir die fürchterliche Gewißheit. Alle weiteren % Pläne waren somit zu nichte, und ich konnte nur noch den liebenswürdigen General Tschan g bitten, mir so schnell wie möglich Pferde zur Rückreise ' nach Tschengtuzu besorgen In aller Eile ließ ich mir für den Transport der in Ta tsien lu zurückgelassenen Frühjahrsausbeute Holzkisten anfertgen und Titt am Morgen des 7. September zum Nordtor von Tatsien lu hinaus. ; Das Giröng, das Tal des Tsche-Baches, trennt die Dshara- Kette von dem Rücken des Ta pao schan, der ebenfalls mit der Hauptkette durch ‚einen Sattel verbunden ist. Obwohl die Bewohner fast durchwegs Chinesen oder zum mindesten chinesische Mischlinge Sind, finden sich doch noch einige tibetische Familien vor, die durch den Karawanenverkehr des Tales über den Hai tse schan nach Gata (Tai ling) in steter Berührung mit dem Hauptstock der Nation bleiben. Die Beweggründe, die die Chinesen zur Besiedelung verlockt ‚haben, sind an den einzelnen, jetzt aufgelassenen Gold- und Silber- bergwerken der höheren Talwände oder kürzerer Nebentäler noch deutlich > kennbar, wenn auch die Hauptbeschäftigung der Ansiedler nunmehr im Anbau von Mais und Bohnen bestett. Es Der Waldvernichtungswut der Chinesen hat der ursprüngliche Baum- stand weichen müssen. An seine Stelle ist Gebüsch getreten, das durch \leres Wachstum die durch Menschenhand angerichteten Schäden ie a ia aan ha Ed a Au hen Bl a al ala len 202 W. Limpricht. in kürzerer Zeit ausgleichen kann. Unter den Stachelbeersträuchern, Weiden, Birken, Ebereschen und Rosen erscheint zum ersten Male wieder der Bambus, ein Zeichen dafür, daß die tibetische Steppenlandschaft mit der Vegetationszone der eigentlichen Grenzbezirke gegen China in Berührung kommt, wenn auch anderseits noch rein tibetische Typen über den Dshara-Zug weg nach Osten noch weiter vorgedrungen sind. Öfters zeigen sich Dörfchen und einzelne Häuser tibetischen Steinbaus im Talgrunde, auch selbst höher hinauf an den Hängen, so daß reichlich Gelegenheit zum -Unterkommen vorhanden ist. Über Yü tse dong kamen wir am ersten Tage bis zu den zwei Häusern von Sche tong ba, deren eins von Tibetern bewohnt war. Hier, angesichts der rosig im Glanze der Abendsonne erglühenden Firnen und Fernern des Gongri, des Berges von Ta tsien lu, verbrachten wir die Nacht. Über Yä schui tang, das seinen Namen von mehreren heißen Quellen unweit des Ortes herleitet, und dem letzten Dörfchen des Tales, Lung bu, näherten wir uns auf elend schlechtem Geröllweg dem Tal- schluß. Hier stehen zwei erbärmliche Chinesenhütten mit dem stolzen Namen Hsin dien tse (neues Gasthaus), in denen der Reisende not- gedrungen Quartier nehmen muß (3800 m). Neben der reichen Mattenflora, von der in dieser späten ‚Jahreszeit nur noch gelbe und blaue Enziane, Edelweiß, Astern und Federnelken ‚ihre Blüten offen zu halten wagten, traten schon die ersten Nadelhölzer, Wachholder und ae Fichten auf, die weiter hinauf zu größeren Beständen Noch zwei weitere Stunden stieg der Weg in der Talsohle empor, die ‚dann bei dem einzelnen zerstörten Haus Schan ken tse ihr Ende erreichte. Der Hauptweg führte geradeaus zum Rande des Kessels auf den Hai tse schan (Dshaschi la ka) nnd somit durch das Tschin tsch wan-Tal nach Gata (Tai ling): einschmaler Pfad wand sich rechts E in Kehren steil hinauf zur schneebedeckten Talwand, deren felsige Höhe im Da pu la (Ta pao schan), 4670 m, überwunden wird. In seiner _ ganzen majestätischen Größe liegt der Dshara nun im Westen, ein Bild großartigster alpiner Schönheit und wilder Kraft. Auf den von ‚Osten ' kommenden Wanderer muß dieser Riesengrenzpfeiler des Hochlandes Tibet sicher einen unauslöschlichen‘ Eindruck hervorrufen. Uns winkte er noch einen letzten Abschiedsgruß zu. Auch auf den Steinhalden des Abstiegshanges lag noch fußtief der Neuschnee, der erst kurz vor Beginn des Waldgürtels verschwand. Durch Prachlrollen, Urwald führte der schlechte, schmale Steg an dem von ’aßhöhe kommenden. Wasser abwärts. Zuerst Lärchen, tiefer dann = Hr Fichten und Gongesire mit : Bambus, "Weiden, Silberweiden und Rosen vr es, den. ım a Be den an u Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibete. 203 wallenden, graugrünen Bartflechten, den Besuchern des mitteldeutschen F- Riesengebirges als ‚„Rübezahls Bart“ bekannt, die feierliche Stille in - dem engen, düsteren, beiderseits von hohen Bergwänden begrenzten, 2 E rallg unbewohnten Tal, nur unterbrochen durch das laute Rauschen ' des mit denhindernden Steinblöcken ringenden Wildbaches, lassen es _ begreiflich erscheinen, daß Chinesen nur mit Schaudern von diesem Weg des Grauens zu erzählen wissen. E: Endlich gegen Abend kamen die drei tibetischen Häuser von Kü jung in Sicht, in deren einem wir nächtigten. Auch noch weiterhin bewahrte das Tal seine stimmungsvolle Wald- schönheit, bis bei dem Dorfe Mao niu links ein neues Tal einmündete. - Inihm führt ein Weg nach Gata hinauf, der den Dshara- Stock umgeht und erst auf der letzten Höhe vor Gata sich mit dem vom Hai tse schan S _ komimenden vereinigt. Ein reich bemalter Tempel der Bönnpo- Sekte, F wie ich sie schon kleiner in Tung ling schan bei Wen tschwan hsien 5 besichtigt hatte, zierte das sonst überwiegend von Chinesen bewohnte E Dörfchen und leitete damit schon zu Wassu ähnlicher Bevölkerung hinüber. Der Wald wurde nun lichter; große Lücken hatte die Kultur in An- En genommen und mit Mais, Kartoffeln und Bohnen bestellt. Schon vor Tong lu f ang wichen die stattlichen Bäume der Strauchvegetation, : die von nun ab den Charakter des Tales bestimmte, und nur noch einzelne = ‚kleine Fichtenhaine beschatteten als letzte, kümmerliche Reste früherer - Waldespracht den schmalen Fußpfad. E Hinter den ärmlichen Chinesenhütten von Da ngai nimmt der nun stark gewordene Bach ein linkes Nebenwasser auf und biegt scharf nach 3 rechts um. Bald darauf erscheint das große Dorf Tung ku, ein Stütz- ; ra der tibetischen oder ihr verwandten Bergbevölkerung, am linken Auf schmalem Brett reiten wir über den tosenden Fluß zum rechten Ufer und folgen ihm bis zur Finmündung in das rechtwinklige Knie des %wischen hohen, steilen, kahlen Felswänden dahinfließenden Da kin ho, des großen Goldflusses, wie der Oberlauf des Tung ho hier genannt wird. Hoch über. dem Wasser an den Felshängen der glimmerreichen, rechten Talwand klebt das düstere Städtchen Rumi Tschango (2300 m). Zu . meinerFreude traf ich hier einenLandsmann, einenKaufmann ausTschung- king, der mir ee wie : der res. französische Missionar die letzten Telegr K ittelnkonnte. Tschango, oder zum Unterschiede von eßhange in den Horbastaaten Rumi reaango genannt, wird een von Sanur bewohnt, und die namentlich unter den. ang 204 W. Limpricht. wie ich es auch in Rumänien schon gesehen habe, nur aus lang herab- hängenden Schnüren besteht, die sich bei jedem Schritt verschieben und die unbekleideten Oberschenkel frei lassen. Das Obergewand bildet eine . vorn offene, kurze Jacke aus derben Wollstoffen, das Haar ist mit silbernem Zierrat und Korallen reich geschmückt, und die Füße stecken, wiederum wie bei den Rumäninnen in den Karpathen, in kurzen, roten, tibetischen Stiefeln. Viele von ihnen entstammen den Bergvölkern von Badi-Bawang und dem Geshta-Tal etwas oberhalb des Tung ho, in dem der Weg nach Dawo über Tanglin hinaufführt. Eine halbe Stunde unterhalb der Stadt ae eine Bambus- Hängebrücke den Fluß, der darauf wiederum scharf nach rechts umbiegt. An diesem zweiten Knie mündet von links der Hsiau kin ho, der kleine " Goldfluß, dessen Fluten den Fuß der hochgelegenen Stadt Mung kung ting oder Hsin gai tse bespülen. Die Straße, falls man den schmalen, den Felshängen angeschmiegten Pfad so nennen darf, setzt über die Brücke auf das linke Ufer hinüber, folgt dem Flußlauf bis zur Einmündung des kleinen Goldflusses und führt in dessen Tal hinauf. Die Landschaft erinnert ungemein an die Gegend von Li fan ting und Tsaka lo. Wie dort, so hier beiderseits recht steile, fast völlig kahle, felsige Hänge, nur um die Dörfer im Grunde Anbau von Mais, Buchweizen und Sumahirse. Häufig sind kleine Hütten inmitten _ der Felder errichtet. Sie bilden den Unterschlupf für die Wächter, die allabendlich auf Trompeten tuten, um die hier zahlreichen schwarzen Bären vom ‚Besuch der Maisfelder abzuhalten. Vor dem Dörfehen Ban san men verbindet eine Holzbrücke die Ufer und der Weg zieht nun an den Hängen der linken Talseite entlang. Schräg gegenüber den Häusern von Lama sse lehnt am rechten Ufer das weiß gehaltene, stattliche Lamakloster Gilüng, ein vielbesuchter Wallfahrtsort für die lamaitische Bevölkerung der abseits gelegenen Seitentäler. Bei Tai ping tschiau gewinnt der Weg wieder das rechte Ufer undbleibt nur auf dieser Seite bis kurz vor Mung kungting. Hier wölbt sich eine gut gehaltene Bambus-Hängebrücke über den Fluß und der Weg steigt hinauf zu der hochgelegenen Stadt Mung kung Bi oder Hsin gai tse (2600 m). Trotz der Bemühungen des Mandarins war es nicht möglich, Pferde oder Maultiere zur Weiterreise aufzutreiben, daher ließ ich das Gepäck von Kulis tragen und wanderte zu Fuß weiter. Zu Füßen des Ortes Hsin gai tse liegt am Grunde eines schmalen Seitentales das Städtchen Alt-ı Mung kung ting oder Tang la. m. ihm führt der Weiterweg hinab und zieht am rechten Ufer des Hsiau kin ho noch ein 3. Kurzes Stück ‚hinauf, Bi der Fluß nach links abbiegt | eis Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets.. 205 F und ein Nebenflüßchen einmündet. Im Tale des Hauptflusses führt der 7 Weg nach Fu pien und Li fan ting, dem Tale des Nebenflüßchens fügt sich die Straße nach Kwan hsien ein, der wir zu folgen hatten. Die Landschaft bewahrt auch in diesem Tale den bisherigen, eintönigen Charakter, dessen Trostlosigkeit nur einige Male durch die mächtigen, burgartigen, mit schornsteinähnlichen Wachttürmen geschmückten Wohn- häuser der Tuszes, der Fürsten der halbtibetischen Wokje oder Orshi, - wohltuend unterbrochen wird. : 3 Gwan dsai ist das erste Kastell dieser Art, in glücklicher Verschmel- zung wirken Lamatempel und Burg hier zusammen, um ein malerisch eindrucksvolles Stimmungsbild zu schaffen und heben sich in trotziger _ Kraft wirkungsvoll von der abseits gelegenen Dorfstraße ab, in der, Bude eng an Bude, der chinesische Eindringling seinen Kramladen auf- geschlagen hat. | E: Noch einige Eingeborenendörfer haben sich weiterhin im Tale ihre Wesensart bewahrt, Mu lan ba, Tschiang tschin be und Rhörl 2 tsai sind noch fast völlig tibetisch, wenn auch natürlich einzelne der Stein- _ häuser schon chinesische Insassen beherbergen. Auch in dem Flecken 4 Da wui, von wo ein Weg nach Mu pin abzweigt, sind Burg und Lama- tempel sogar mit Mauern von der tiefer liegenden chinesischen Dorfgasse getrennt, aber ihre Bewohner haben doch so viel von der ihnen überlegen scheinenden chinesischen Kultur angenommen, daß man sie nicht mehr als unberührt ansprechen kann. Lung kwan, mit zahlreichen Wachttürmen versehen, ist das letzte größere Dorf des Tales. Die Talwände weisen schon Nadelwald auf, und üppige Wiesen künden im Verein mit ihnen die Nähe des Hochgebirges an. Das Wasser teilt sich, und der Weg folgt dem rechts von der bisherigen Richtung hinaufziehenden Hochtale. Reichlich Gebüsch, wenig Wald und saftige Alpenmatten kennzeichnen den Charakter des Hochtales, an dessen Wand alle 5—10 Li das einzelne Wirts- und Herbergshaus eines Chinesen Gelegenheit zur Einkehr bietet. "Ohne scharfe Steigung führt der Pfad allmählich höher, die schnee- bedeckten Gipfel eines langen Gebirgskammes treten bisweilen hervor, und schon vor dem letzten Haus Wan ren fen (10000 Gräber), inmitten steiniger, mit Enzian und Edelweiß übersäter Triften erscheint der seichte Einschnitt des Paßübergangs Ban lan schan, zu dessen Mani sich der Pfad über das Geröll emporwindet. Eine Yakherde weidet unweit des Hauses, und Djama, der Hund, ist außer sich vor Freude, er glaubt sich Wieder auf den Matten Litangs im fernen Tibet. > Eine Stunde ist es noch bis zur Paßhöhe (4650 m), die der überragenden Felsen wegen leider keine Fernsicht bietet. Uber grüne Matten steigt der Weg ab, alle Stunden ladet eine einsame Herberge zu kurzer Rast 206 W. Limpricht. ein, von rechts nähert sich ein Bach, zu dem wir hinuntereilen. Bei den E. Häusern von Den sen tang ist die Talsohle erreicht. 7 Buschwald, vermischt mit Nadelholz, begleitet die Bachufer des Pi tiau ho, dessen Lauf wir abwärts folgen. Der einzige größere Ort ‚des Tales ist Olung kwan, sonst liegen nur alle 5 Li chinesische Wirts- häuser einsam am Wege. Hinter O lung kwan erscheinen öfters kleine Siedlungen, bis bei Pi tiau ho der Weg zum letzten Male über den nun stattlichen, reißend dahineilenden Wildbach hinwegsetzt. Noch eine halbe Stunde begleitet der Weg das rechte Ufer und biegt dann bei dem Wirtshause Go ko rechts in ein schmales Nebental ab, um sich der Höhe des Niu tou schan zuzuwenden. ‚Bei dem Rasthause Tsuan tschin lo stehen noch inmitten des Buschwerks zwei einzelne Häuschen mit Gebetszylindern, ungebrauchte, vergessene Reste längst verklungener Zeiten. Vereinzelte Lärchen und. R Fichten ziehen sich bis zur 2050 m hohen Kammhöhe hinauf, von der der steile Abstieg in Fels- und Steinstufen zur Tiefe strebt. k Bei dem kleinen Wirtshaus Hau tse ping geht der steile Hang in die fast ebene Talsohle über, der der Pfad zunächst folgt, sie aber dann E wieder verläßt, um bergauf, bergab über das wellige Hügelland weiter - nach Osten zu führen. Nur Sträucher, keine Spur der prächtigen, dunkelgrünen Nadel- wälder, nur ab und zu einzelne Zypressen oder Cunninghamien, Mais- felder, Eschen und Sumachbäume zur Pflege des Wachsinsekts, einstöckig®, spitzgiebelige Holz- und Bambushäuser verraten rein chinesische Art und Bevölkerung. Am Grunde eines tieferen Quertales liegt das Dort Hä schi kiang. An jenseitiger Böschung steigt der Weg das letztemal empor zur Höhe des Yau tse schan (2000 m), der Grenze zwischen Wen tschwan hsien und Kwan hsien, auf dessen Rücken auch nach chinesischer Auffassung das eigentliche China beginnt. Am jenseitigen Bergfuße liegt der Ort Schui mo gou am linken Ufer eines kräftigen Flusses. Diesen überspannt weiter unterhalb bei dem # ' Städtchen Tschuang ko eine Bambus-Hängebrücke Starker Bambus, einzelne Palmen und andere subtropische Pflanzen künden die Nähe der nicht allzu fernen Tschengtu-Ebene an. Die gute Straße begleitet den Fluß bis zu seiner Mündung in den Min, an dessen rechtem Ufer sie weiterführt. Bald ist Ma tschü am Tsao gung schan : in Sicht, und wenige Stunden später überschreiten wir die Hängebrücke vor dem Tempel Örl wang miao und Ba unseren Einzug in Kwan hsien. £ = Bohon am nächsten Tage (24. September) trat ich über die Schwelle des deutschen Konsulats in Tschengtu. Boote braöhten: mich . den Min abwärts nach. Sui iu, dam ı auf dem . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 207 Yangtse über Tschungking und durch die Großartigkeit der Yangtse- Schluchtennach Itschang, von wo ein chinesischer Dampfer nach Hankou weiterfuhr. Mein nächstes Ziel war Schanghai, in dem weitere Befehle meiner haırten. Von Schanghai eilte ich nach Peking und dann nach Tientsin. Hier traf ich am 22. Oktober ein mit der Weisung, für einige zu den Fahnen nach Tsingtau geeilte Lehrer vertretungsweise an der: Deutsch-Chinesischen Schule einzuspringen. a) Floristische Beobachtungen in den Alpen von Ta tsien lu bis zum Dshara und SIlhä tschem la. Die hinterindischen Ketten, die im Anschluß an den Himalaya in annähernder Süd-Nord-Richtung zwischen China und Hochtibet hinaufziehen, biegen an ihrem Ende vor dem westöstlichen Kun lun- System nach Nordwesten um, werden erheblich niedriger und weichen den Ketten, die, dem Kun lun-System angehörend, als Wasserscheiden zwischen Mekong, Yangtse und Yalung von Nordwesten an sie herantreten. . Der Mung kang kirr (Mukungkä), der Gongri (Lamo rtse bei Tafel) unweit der Stadt Ta tsien lu und weiterhin der Dshara und die Eisriesen des Sllhä tschem (Lumpu gongri) bei Dawo gehören ebenso wie die Ketten zwischen Ta tsien lu und Batang dem hinterindischen System an, während Ressirmä, Schao kirr bu, Kaua, lari (Kalori), die vergletscherte Hochgebirgskette bei Kanse und ihre M Verlängerung, der Tsoköma, einer Kette angehören, die als Wasser- Scheide zwischen Yangtse und Ya lung nordwestlich in das Bayan kara- Gebirge, also den Kun lun und somit die Wasserscheide zwischenYangtse und Hwang ho anschließt. O.Coales, der zwei Jahre nach mir auf demselben Wege von Ta tsien lu über Dawo und Kanse nach Tschamdo reiste, hatte noch weit hinter Kanse im Jalap einen Paß von 4780 m Höhe zu überwinden. 2 Der große Reichtum der Hochgebirgsflora Osttibets ist wohl dem Umstande zuzuschreiben, daß zwei verschiedenen Richtungen angehörende Gebirgssysteme hier aufeinanderstoßen. Südlichere Typen vom Himalaya treffen hier mit der weitaus artenärmeren F lora des nordtibetischen ER Kun lun zusammen. Vergleicht man die Pflanzenwelt z. B. des Dshara- Stockes mit der der Süd-Kukunor-Gebirge, die ja durch die : Sammlungen Przewalskis und neuerdings Koslows ziemlich gut bekannt sind, wird man eine Übereinstimmung in der Zusammensetzung der ‚Arten finden, die auch diese Ketten floristisch unzweifelhaft dem 20 tsien luer Entwicklungszentrum zuweisen. Sehon bei dem Dorfe Sheto (Che to oder Cheh Toh) dehnen sich weite Matten aus, die von einer erdrückenden Fülle teilweise pracht- 208 x W. Limpricht. voller Hochgebirgspflanzen übersät sind; die Wasserläufe faßt hier Gebüsch ein, und Baumbestand zieht sich an vielen Stellen noch die Talflanken hinauf. Hinter dem Gila-Passe (Tsche to schan) beginnt die wellige, ungefähr 4000 m hohe Hochsteppe des „Tsao di“, des ‚„Graslandes“. ‚Nur kurze Grasnarbe bedeckt den Boden, Sträucher (Spiraeen und Wach- holder), seltener Fichten, begleiten die Bäche, und ausgedehnte Wälder finden sich erst in den Gebirgsstöcken der Eisriesen Dshara und SIlhä tschem, deren Nadelwald mit dickblätterigen, stacheligen Eichen als Unterholz durchsetzt ist. An den Nadelwald schließt sich ein Lärchen- gürtel (Zarix Potanini) an, auf ihn folgen Alpenrosensträucher (keine " Baumrhododendren; diese nur in den Hochgebirgen des Min-Tales), dann dehnen sich wundervolle Alpenmatten bis an den Fuß der Gletscher aus und reichen teilweise noch über ihn hinaus. Bei 5300 m hört die Vegetation auf, und nur ewiger Schnee oder-kahles C estein zieht sich bis zu den Gipfeln hinauf Picea Sargentiana, Abies Fargesüi, Juniperus squamata, Larix Pota- _ nimi, Betula spec. und Quercus aquifolioides bilden die Wälder, Salix opsimantha, Berberis yünnanensis, Sibiraea laevigata, Spiraea alpına, Sorbus Rehderiana, Rosa Moyesii, Potentilla fruticosa (gelb) und davurica var. mandschurica (weiß), Cotoneaster microphylla var. wellaca, Pieris villosa, Caragana jubata, Daphne Limprichtü, M yricaria germanica, Rhodo- dendron flavidum, intricatum, ramosissimum, rufescens, taliense und tricho- stomum, Buddleia Davidi, Lonicera chaetocarpa, erieoides, hispida, nervosa, nubigena und tibetica setzen die Gebüsche zusammen, in deren Schutze um Sheto auch die prachtvolle, dunkelviolette Iris chrysographes gedeiht. An Halbsträuchern finden sich: Stellera Chamaejasme, überall gemein, stellenweise in Tibet die Charakterpflanze bildend und in verschiedenen Farben, weiß, gelb, rosa bis dunkelviolett blühend, Triosteum hirsutum, Sibbaldia purpurea (Paßalm Hai tse schan am Dshara), hoch oben Salix Souliei, Sibbaldia pentaphylla und Cassiope selaginoides. Die Matten um Sheto bis zum Gila-Passe, am Dshara um die Seen der Paßalm Hai tse schan setzen sich im wesentlichen aus folgenden Arten zusammen: Festuca ovina, Agrostis Limprichtü, Carex atrofusca var. irritans, Limprichtiana, nivalis, pediformis var. rhizina, Seirpus compressus, Triglochin maritima, Juncus Thomsoni, sikkimensis VAT. pseudocastaneus, Oligobotrya Limprichti, Lilium Tophophorum, Lloydia serotina und die prächtige gelbe thibetica var. lutescens, Allium Victorialis var. angustifolia mit rötlicher Blüte und kansuense (blau, verwandt mit A. cyaneum), Fritillaria Roylei, das ‚pe mu‘ der Chinesen, Polygonatum verticillatum, Aletris lanuginosa, die reizende Iris gracilis, u compactum, Orchis DENE ar Herminium alaschanicum. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets.. 209 Neben den Ranunculaceen: Ranunculus affinis, Paconia anomala, Caltha scaposa, Thalictrum atriplex, Aquilegia ecalcarata, Trollius pumilus, Clematis gracilifolia und nutans bilden vor allem die prächtigen Anemonen, Anemone demissa und trullipetala und die weiter verbreitete obtusiloba, die gelben und blauen Alpenmohnarten Meconopsis integrifolia, Henriei und der borstige racemosa sowie die zahlreichen Primeln in allen Farben Ri Br den hervorragendsten Schmuck dieser wundervollen, blumenübersäten Hochmatten. Von Primulaceen sammelte ich: Primula Cockburniana, inceisa, in- voluerata und deren Abart Wardii, longi petiolata, ochracea, Riae, serratifolia, sikkimensis, silenantha (braun, nur im Dshara-Gebiet), stenocaly«, ‚sulphurea und Viali. Primula laciniata und ochracea sind auf quellige ‚Stellen, Primula humilis und dryadifolia auf die höchsten Lagen am Rande des ewigen Schnees und der Gletscherzungen des Dshara beschränkt. ER Bed Kir ii a REN RE ON Br 2 x te er +2 3 4 Ferner: Androsace Hookeriana, Limprichtii, mucronifoha, spinulifera und ' an Felsen noch oberhalb des Gila-Passes A. densa in dichten, weiß- E blütigen Polstern. Zahlreich sind auch die Steinbrecharten, die naturgemäß meist felsige Standorte bevorzugen und in den höchsten Lagen oft nur ' zentimeterhoch aus den Felsspalten sprießen. Von ihnen sind zu nennen: Sazifraga erassulifolia (hoch oben), hirculus (auch Tsin ling schan und Da Wu tai schan in Nordehina), der braune, sehr häufige 8. E- melanocentra, sagtnoides(an der Schneegrenze), tatsienluensis, tangutica und Vilmoriniana. Von den ebenfalls sehr häufigen Läusekräutern sind bemerkenswert: ‚Pedicularis cinerascens, kansuensis, labellata (= rhinanthoides), rhyn- chodonta, stenantha, verticillata, auch in Zwergform, und an der Vege- tationsgrenze zwergige Formen von P. siphonantha, dann: talsienensis und libetica; das reizende P. mierophyton mit weißgelber Lippe und tief vio- lettem Schnabel ist auf die höchsten Lagen beschränkt und durechbricht häufig mit seinen leuchtenden Blüten die weiße Schneedecke. Unmassen von Edelweiß ( Leontopodium alpinum) und Enzianen schmücken namentlich Anfang August die Hochmatten: Gentiana ornata, Pudica, trichotoma, hexaphylla, heptaphylla, tibetica, scariosa, falcata, und die Ihm sehr ähnelnde cyananthiflora, tizuensis folgen in der Blütezeit den schon ex Juli sich erschließenden @. Pulmonaria und Schlechteriana; Pleuro- me carinthiaca und Halenia elliptica var. grandiflora sind überall häufig "anzutreffen. En 5 a; Aur selben Zeit blühen auch die tiefblauen, den Enzianen bei flüchtiger 'etrachtung täuschend ähnelnden Cyananthus-Arten, C'yananthus incanus EN Züf LT ERDE, RE) a == es ia E33 210 W. Limpricht. drum, Arenaria dsharaensis, kansuensis und polytrichoides, Corydalis pseudo-Schlechteriana, Prattii und fluminicola, Aphragmus tibeticus, Car- damine macrophylla und mierozyga, Eutrema compaetum, Draba yunnanensis, Ladyginii und unterhalb des ewigen Schnees im Geröll eriopoda und oreades, Geranium Pylzowianum und refractoides, Potentilla ambigua, biflora, dealbata, Saundersiana nebst var. caespitosa und stenophylla, Poterium filiforme, Sedum Lutzi, asiaticum, fastigiatum, quadrifidum, bupleuroides, tibeticum, Chrysoplenium Griffithii und nudicaule, Parnassia rumicifolia und yunnanensis, Hedysarum Limprichtü, obscurum und pseudastragalus, Astragalus erassifolius, pseudoxytropis, strietus und yunnanensis, Oxy- tropis montana und ochroleuca, Gueldenstaedtia diversifolia und tongolensis, Thermopsis alpina, Caragana jubata, Euphoxbia shetoensis, Omphalodes trichocarpa, Cynoglossum furcatum, Ajuga calantha, Salvia pogonochila und Prattii, Phlomis setifera, Seutellaria pachyrrhiza und Lancea tübetrca, Valeriana barbulata und pseudodiocia, Nardostachys Jatamansi, Morina | betonicoides, Bulleyana, chinensis und chlorantha var. subintegra, Wahlen- bergia . cylindrica, monantha, Adenophora Forrestit, Oremanthodium Aster Heterochaeta, Souliei, tongolensis und Vilmorini, Chrysanthemum tatsienense und tenuifolium, Leontopodium alpinum, Taraxacum tibetanum, Senecio plantaginifolius und $. Przewalskii. Die prächtige, blutrote Incarvillea grandiflora überzieht mit Viola biflora gern felsige Hänge oder Geröllhalden, Polygonum Bistorta und viviparum, Oxygraphis glacialis sind ebenso häufig wie in den europäischen Hochgebirgen, der H ochgebirg* farn Oryptogramme erispa scheint gleich der in Polstern rosa oder weiß blühenden Diapensia purpurea nur auf die Felsen des Dshara beschränkt zu sein. Platyeraspedum tibeticum wuchert gern zwischen den aufgeschich- teten Steinen der Manis auf den Paßübergängen, Loxostemor granul! ferum im losen Geröll am ewigen Schnee. Die großen, gelbleuchtenden Kerzen des weithin sichtbaren Rheum Alexandrae bevorzugen die Bach- : ränder, Rheum pumilum, nanum und kialense treten gern auf den öden, weiten, mit Cobresia pygmaea, Royleana, Prattii und schoenoides, Thahe- traum alpimım und Sedum quadrifidum überzogenen Hochtriften auf. Cochlearia scapiflora, Draba oreades, Ranunculus pygmaeus, Sazxifrag saginoides, Diapensia purpurea sind die letzten Blütenpflanzen vor gi völlig vegetationslosen obersten Felszone am ewigen Schnee. Paraquilegt@ _mierophylla, Corydalis pseudo-Schlechteriana und Prattii, Thermops' alpina und barbata, Potentilla biflora, Primula humilis und Riae, Androsa“ densa, Sibbaldia pentaphylla, Salix Souliei, die winzige Sazxifraga er assult- folia und die zierliche Crucifere Eutrema compactum gehen (bis ungefähr 5000 m) weit über die Paßhöhen hinauf. | R Thlaspi yunmanense, Megacarpaca Delavayi, Euphorbia Ric, Dapie - ei Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 211 Limprichtiü, Buddleia Davidi, Epilobum angustifolium, Lagotis glauca und Aster batangensis erscheinen um die Häuser des „Tsaodi‘, der wellenförmigen tibetischen Hochebene in wenig tieferer Höhenlage (ca. 4000 m). Reich bewaldet ist auch das Tal von Lumpu beiDa wo biszum Lartza genannten Talschluß. Dann folgen Alpenmatten bis zum Paß Sllhä tschem la hinauf, oberhalb dessen sich Geröllhalden bis zu den höchsten Felsgraten und Spitzen hinziehen. Schon in der Lärchenzone (Larix Potanini) beginnt die Strauchvegetation. Weiden, Myricaria germanica, Spiraea alpina, Sibiraea laevigata, die gelbe Rosa omeiensis, Sorbus Rehde- rıana, Potentilla fructicosa, davurica var. mandschurica, Philadelphus pekinensis var. brachybotrys und Jasminum violascens, Rhododendron- und Ribesarten setzen auch hier die Gebüsche, zumal an den Bachufern, zusammen. | Unter ihrem Schutze gedeihen: Adiantum Capillus Veneris (noch Waldregion), Carex Lehmanni, Paradisea bulbulifera, Polygonum sphaero- stachyum und etwas höher Rheum Alexandrae, Caltha scaposa, Ranunculus rubrocalyx, Anemone demissa und obtusiloba, Aquilegia ecalcarata, Clematis ‚Fargesü, Thalictrum decorum, Meconopsis laneifolia, Cardamine macro- ‚phylla (weit verbreitet) und microzyga, Sazifraga lumpuensis (auf Baum- stümpfen der oberen Waldregion) und melanocentra, Geranium eriostemon, Orxytropis montana, Astragalus yunnanensis, Sanicula hacquetioides, Pleuro- spermum Franchetianum, in der Waldregion Primula involucrata var. Wardi, saxatilis var. pubescens und P. Viali, Morina betonicoides, Nardo- stachys Jaiamansi, Pedicularis brevilabris, Senecio plantaginifolius und Przewalski. Auch die Hochmattenflora ist im wesentlichen dieselbe wie im Dshara- Zuge, nur etwas artenärmer. Es fehlen Primula humilis und dryadifolia (letztere noch am Re ssirma), dafür treten neben der schon bekannten, hier häufigen Primula Riae die violettblaue Primuia graminifolia und die gelbe Primula crocifolia neu in die Erscheinung. Auch Diapensia purpurea fehlt anscheinend, wenigstens konnte ich sie selbst auf den höchsten Felsen oberhalb der Gletscher trotz angestrengten Suchens nicht bemerken. Das gleiche gilt von Androsace densa. Cochlearia scapiflora, Draba lichiangensis und oreades, Ranunculus Limprichtii sind die letzten Blütenpflanzen der Felsspalten oberhalb der Gletscher in ‚9200 m Höhe. Lozxostemon granuliferum, eine zierliche Crucifere, durch- dringt die Zwischenräume zwischen den Steinen des losen Gerölls bis zur Schneegrenze, Sedum trifidum und das bisher nur einmal nördlich Lhassa es efundene Sedum rotundatum (der fast armstarke, fleischige, aromatische Wurzelstoek dient den Bergbewohnern als Aphrodisiacum) sprießen nebst “ Smzifraga erassifolia aus den Spalten der höchsten Felsen bis zu den ee Henrici,. 212 W. Limpricht. Gletschern; neben Unmengen von Leontopodium alpinum bevölkern nebst anderen schon vom Dshara bekannten Arten noch folgende Pflanzen die Triften und Hochmatten: Rheum Alexandrae und hoch oben Rh. nanım, Oxygraphis glacialis, Trollius patulus, Corydalis curviflora, Sazxı- fraga melanocentra, Omphalodes trichocarpa, Gentiana tricolor, Salvia Pratti, Pedicularis Dielsiana, Paxiana und siphonantha, Codonopsis ovata, Ana- phalis nubigena, Chrysanthemum tatsienense und tenuifolium. Der vergletscherte Sllhä tschem und sein südlicher Nachbarberg sind die letzten Eisriesen der von Ta tsien lu weiter streichenden, von Süden heraufkommenden Hochgebirgskette, die mit dem schon erheblich niedrigeren Aulako abflacht und sich im Grasland verliert. Ihr gegenüber beginnt mit dem Ressirma ein anderer Hochgebirgs- zug, der zunächst das rechte Ufer des Dawo ho begleitet, allmählich höher emporsteigt und schon im Schao kirr bu ewigen Schnee und Gletscher trägt. Der Schao kirr bu gehört zum Stock des Kaua la ri oder, wie er gewöhnlich genannt wird, Kalori, der bis zum Durchbruch des Yalung kiang reicht. ne ee bilden die Ketten, die weiterhin als W heide zwi m obersten Yangtse(DritschuoderMur ussu) und Yalung kiang (Nya tschu) weiter nordwestlich streichen und an das Bayankara-Gebirge, also den Zweig des Kun lun, der die Wasserscheide zwischen Yangtse und Hwang ho bildet, anschliel!en. : Die Pflanzenwelt dieser Kette ist erheblich artenärmer als die des Dshara und der anderen Ta tsien luer Alpenwelt und schliel:t sich eng an die Flora Nordtibets an. Schwellende Matten sucht man hier meist vergeblich, wozu wohl allerdings auch die intensive Weid>wirtschaft die Ursache sein könnte: Geröllhalden und Felshänge, oft so gut wie vegetationslos, ziehen sich bis zum ewigen Schnee hinauf, und durch das Fehlen der blumenreichen Matten erwecken die höchsten Gebirgslagen das Gefühl schauerlicher Öde und wüster Einsamkeit. b) Die Pflanzenwelt des Re ssirma und Schao kirr bu, der Hochgebirge von Kanse bis zum Tscho la-Paß, des Ngu ssur la, Mäla und der Wälder von Bejü (Bai yü) bis Batang. i > Der Ressirma beherbergt auf den ausgedehnten Triften um den Ssirka-Paß und in seinen obersten Felspartien noch im großen und ganzen dieselbe Flora wie der gegenüberliegende Zug des Dshara, Rumi golo und S!lhä tschem. Auf den Matten und Felsen um den Ssirka- Paß blühten neben vielen anderen vom Dshara bekannten Arten: Primula. crocijolia (gelbblühend) und dryadifolia, Pedieularis lachnogloss@, eine eigentümliche ‚ schöne Himalayaart, Trollius patulus, Anemone exigua, Platycraspedum tibeticum, Draba oreades, Potentilla : m wii, mit gelben Blüten, Saziraga uw. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 213 Hedysarum pseudastragalus, Primula Riae, habituell einer Soldanella ähnlich, Ajuga calantha, Codonopsis ovata, Aster Souliei und Vilmorini; von Gebüschen: Sorbaria arborea, Sibiraea laevigata und Potentilla fruticosa var. albicans. Pedicularis batangensis, birostris und cyathophylla siedeln sich in dem gebüschreichen, oberen Waldgürtel an. : Am unteren Waldesrande liegt hier das Dorf Muru ku. /eiter abwärts sind zwar die Talflanken noch mit Nadelwald bestanden, doch erscheinen tiefer schon Pflanzenformen, namentlich Sträucher, die in ihrer Verwandtschaft an Arten der Provinz Yünnan erinnern. Diese Flora beginnt ungefähr bei dem Lamakloster Girseh gomba und be gleitet das Tal des Dawo ho auch weiterhin aufwärts. Orchis spathulata, Paradisea bulbulifera, Polygonum polystachyum, Ephedra. Gerardiana var. sikkimensis, Aconitum‘gymnandrum, Ranunculus Brotherusii, Clematis Limprichtii, Berberis dawoensis, Podophyllum Emodi, Silene dawoensis, Linum perenne, Rosd dawoensis, Vicia unijuga und Caragana Limprichtü, Primula laciniata und Viali, Androsace Aizoon, Sageretia tibetica und Leptodermis microphylla sind zu nennen. Das eintönige Tal des Dawo ho führt nach Tschango (Hor Tsang ku): montane Flora bekleidet die lößreichen Böschungen der Talwände; hier blühten: Polygonum polystachyum, Paeonia anomala, Linum stelleriot- des, Androsace Aizoon in rotblühender Abart (var. purpurea), Primula Knuthiana var. brevipes, Salvia Pratti, Galium verum, Oremanthodium plemtagineum u. a. Stellera C'hamaejasme und Pedieularis birostris sind auch hier sehr häufig, Populus suaveolens und Philadelphus” pekinensis bevorzugen die Nähe der Siedlungen. Am Wege zum Talschluß Mda du ko vor den Cletschen. des Schao kirr bu (be) stand schon Gentiana detonsa in voller Blüte und begleitete den Botaniker bis zum Beginn der Geröllhalden. Die Matten am Schao kirr bu sind zwar noch außerordentlich reich an Individuen, aber auch weitaus artenärmer als am Dshara. - Die schönste Zierde bilden auch hier der gelbe Mohn, Meconopsis integrifolia und /Incarvillea grandiflora; auf den mit Edelweiß übersäten Wiesen und im Geröll des Gletschers sammelte ich außer den schon be- ' kannten häufigeren Arten: Salix Souliei, C’ypripedilum spee., Allium Prattii, Rheum scaberrimum. Aconitum rotundifolium, Trollius patulus, Melandr yum apertum, Dianthus superbus, Arenaria Grüningiana, Poten illilla Saundersiana, Spenceria ramalana, Sedum rotundatum, Sazifraga ‚Prattüi ü, Vilmoriana, Primula rupestris, crocifolia, ‚graminifolia und Viei. I Paziana und Senecio a se Doronicum und en Fut ben Z 214 W. Limpricht. mäcrosperma, Draba oreades, Sedum rotundatum und asiaticum bilden den Beschluß der Vegetation. Kleine Matten am Fuße der Felsen, artenarmes Steingeröll bis zu den perennierenden Schneefeldern und den Gletschern, spärliche Fichtenbe- stände am Rande des oft versumpften Talgrundes, Gebüsche aus Weiden, -Spiraeen, den beiden Potentilla und ‚Juniperus zusammengesetzt über. der oberen Waldgrenze; das ist das allgemeine Bild der öden Gebirgs- landschaft des Tshetsetsha und Tsokoma-Stockes. Hier blühten: Carex haematostoma var. hirtelloides, Allium Forrestti, oviflorum und in den Fichtenwäldern Prattii, Gymnadenia Souliei, Para- disea bulbulifera, Ranunculus pulchellus und rubrocalyx, Trollius pumilus und patulus, Paraquilegia anemonoides, Aconitum chasmanthum und rotundifolium, Delphinium elatum, Cimicifuga foetida, Corydalis tibetica, Loxostemon granuliferum, Dilophia macrosperma, Draba oreades, Melan- dryum apricum, Arenaria Forrestii, Grüningiana, kansuensis und rho- dantha, Potentilla biflora, eriocarpoides und Saundersiana var. caespitösa, Astragalus degensis, Sazxifraga melanocentra und pseudo-hirculus, an den höchsten Felsen humilis, tangutica, Prattii var. obtusata, Chr ysosplenium tibelicum, Sedum asiaticum, Bpilobium angustifolium, Primula tibetica im sumpfigen Talgrund, saxatilis var. pubescens, ionantha und kanseana (Tshe tse tsha), parvula und graminifolia (Tschola), Gentiana algida und var. Przewalskii bis zur Vegetationsgrenze am Tsokoma, falcata, und in tieferen Lagen detonsa, Pleurogyme carinthiaca, Halenia elliptiea var. grandiflora, Phlomis sp., Pedieularis anas var. alaschanica, tibetica, birostris, cinerascens, Davidi, szechuanica var. longispica und in höheren Lagen die bärtige, dunkelpurpurne P. rhodotricha, Cyananthus macr9- calyx mit gelben Blüten, Adenophora liliifolioides, Orepis Hookeriana, Aster Heterochaeta, Chrysanthemum tatsienense, Senecio lamarum, Anaphalis ‚nubtgena, COremanthodium humile, Saussurea hypsipeta, pili nophylla, . Stötzneriana und tatsienensis. ü Allium lineare var.. junceum (A. Przewalskii nahestehend), Para- quilegia microphylla, Delphinium moso ynense, Clematis chr ysantha, Bupleurum longicaule, Androsace elatior, Gentiana straminea mit gelben Blüten, Nepeta macrantha, Dracocephalum tangutieum, Amphicome argula, Pedicularis e yathophylla, Valeriana offieinalis und C gg ovata beobachtete ich im Tale bei Kolo ndo vor Dege. . s Im Ngu ssur la, Mäl& und Ngu pa la überschreitet der weg. Dege-Batang die Hochgebirgsketten. ' Die warmen Täler des Yangtse besitzen die Flora des mittleren 2 und nördlichen China: Selaginella rupestris und Didissandra lanuginos® sind gemein auf den Felsen, Leptodermis- Sträucher und Weiden, Buddleia- Arten, Rosen und Bean stehen a am Meuinde: Bei dem Kloster z Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 215 Gato gomba sammelte ich die z. T. neuen Arten: Aconitum Napellus var. refractum, Saxifraga gatogombensis und 8. umbellulata mit dicker, fleischiger Grundrosette, Cyananthus petiolatus und Tretocar ya sikkimensis. Die Flora des Ngu ssur la ist dieselbe, wie die des Tscholäa-Passes. k Yentiana falcata wächst auch hier noch auf den Felsen oberhalb des Passes, : Gentiana pudica auf der Abstiegsseite; unter Quercus aquifolioides gedeihen Ceratostigma Griffithii, Lagotis glauca, Aster poliothamnus und Senecio tongolensis, tiefer Ulematts Limprichtiüt. Bei dem Dorfe Chiedä beginnt der Anstieg zum Passe Mäla. Adiantum Capillus Veneris, Polystichum lobatum, Botrychium lunaria, Allium odorum, Microsiylis monophylla var. chinensis, Urtica cannabina, Ouscuta chinensis, T’halictrum javanicum, das reizende weiße Sedum Dielsianum, Parnassia Delavayi var. brevistyla, Primula sikkimensis, E im Habitus unserer .P. elatior ähnelnd, Pedicularis birostris, Triplostegia 2 glandulifera, Erigeron multiradiatus und andere Arten erscheinen schon hinter dem Dörfchen, höher hinauf gesellen sich Didissandra leucantha (Südseite), dann Androsace elatior und mucronifolia hinzu. An den Kalkfelsen oberhalb der flachen Paßhöhe blühen: das großblütige, rote ' Allium Forrestii, Rheum nanum, Paraquilegia anemonoides, Sazifraga hirculus var. shensiensis, Trollius patulus, Gentiana leueomelaena, ornata pudica, siphonantha und die gelbe Sweertia obtusipetala, auf der Südseite Primula lancifolia und serratifolia, Geranium batangense und Delavayi, Codonopsis subscaposa, Saussurea hypsipeta. Außerdem in den Wäldern der Südseite: Orchis Delavayi, Allium oviflorum und Prattii, Juneus allioides, Agrostis perlaxa, Carex haematostomma var. hirtelloides, Anemone rivularis und rupicola, Cerastium melanandrum, Circaea lutetiana, Saxı- fraga melanocenira, Sinolimprichtia alpina (oberer Waldrand), Pedieularis Delavayi, Salvia Przewalskii, Triplostegia glandulifera und Stereosanthes hieracifolius. Incarvillea prineipis, Wickstromia canescens und eriophylla und M yricariagermanicazeigen die Nähe der Dörfer im tieferen Talgrundan. €) Die Flora des Hochwegs Batang—Ta tsien lu und des Grenzgebiets bis Kwan hsien. Der Hochweg Batang— Tatsien lu führt ständig in bedeutenden Höhen, ca. es m, er überwindet in zahlreichen, meist sanft gerun- detenPä Ketten und steigt nur bei Hokou(Nvyatschu 5 ee mins wärmere TaldesYalung(Nyatschu) hinab. Dsha - Eöla, Bee: im Gebiet des Gambu-Stockes und Ngara la sind die ‚ höchsten U gezwi ndLitang, R(L)ama la, Kashila undgila(T, Tschetosch ischen! LitangundTatsienlu(Dartsiendö). Von Sträuchern blühten östlich Batang Ende August: Myricaria nanica, ; nt arborea, Desmodium ii 2 Ehe var. Potaninii, So- er Bambus bekleidet die Westhänoe d mi, ‚, dichtes, aus Weiden, 216 r W. Limpricht. phora japonica, Elsholtzia densa und polystachya, Chelonopsis albiflora, Leptodermis Wilsoni, Sageretia horrida, von Halbsträuchern: Wickstroemia canescens und eriopoda, sowie Aster Limprichtü. Außerdem an Krautpflanzen: Cobresia Bellardii, Festuca vallesiaca, Trisetum subspicatum, Lloydia filiformis (Rossäla), Allium Forrestüi (rot) und kansuense (blau), Tofieldia Yunnanensis, Aletris lanuginosa, Habenaria diceras, forceps und tibetica, Neottianthe cucullata, Herminium altigenum und coeloceras, Rheum palmatum, Polygonum Bistorta, Forrestii var. Pu- milio, P. polystachyum, Delphinium Souliei, Meconopsis integrifolid, Dilophia macrosperma, Draba oreades, Dontostemon pectinatum, Silene batangensis und platysepala, Arenaria Forrestii, Grüningiana und rhodantha, Spenceria ramalana, Potentilla eriocarpoides var. glabrescens und Saundersiana var. caespitosa, Hedysarum obscurum, Sedum rotundatum, Przewalskii und trifidum var. ‚Forrestü, Saxifraga crassulifolia, diversifolia und var. Sou- - Tieana, 8. dshagalensis, hirculus, litangensis, Iychnitis (Ngara la), maerostig- matoides, nutans f. sweertioides, Praitii var. obtusata und die nordische sibirica, Parnassia Delavayi, Primula rupestris, sulphurea var. rosea, Androsace Aizoon var, purpurea und A. mueronifolia, Eritrichium Riae, Gentiana falcata, macrophylla, ornata, pudica, Phob, pulmonaria, tongolensis und trichotoma, Sweertia obtusipetala und Pleurogyne carinthiaca, Plec- franthus rugosus, Ajuga lupulina, Veronica eriogyne, Pedicularis rhodo- tricha, Stellera C'hamaejasme, Pterocephalus batangensis, Cyananthus incanus und petiolatus, Codonopsis convolvulacea und Adenophora Forrestü, Uremanthodium campanulatum und reniforme, Artemisia Moorcrojtiana, Aster Delavayi, Saussurea. geraeocephala, hypsipeta, Limprichti, stella, tatsienensis var. monocephala, wernerioides, Senecio eriophyllus und pleurocaulis. ne Selaginella rupestris ist häufig in den Ahornwäldern bei Dschung kou. Mit. dem Ta Pao schan- (Da pu la) Paß im Dshara-Gebiet verläßt man die Tatsienluer Alpen und steigt zum Tal des Gold- = flusses ( Da kin ho oder Tung ho) nach Rumi Tsehango ab. Im Ban lan schan und dem wesentlich niedrigeren Niu tou schan werden die Ketten des Ostrandes überschritten, deren Verlängerung, Pe mou schan und Hsüe lung pao im Wassu-Ländchen bilden. und Lärchen. Die Ostseite des. El Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 217 ® Passes schmückt herrlicher Nadelwald, erst Lärchen, tiefer Fichten, wiederum mit reichlichem Bambus als Unterholz. Der Ban lan schan gehört auch pflanzengeographisch zu den Gebirgen, die im Pe mu schan und seinen Nachbargebirgen nach Sung pan ting zu streichen und durch die hohen Gebirgsketten östlich Sung panting .an die Gebirgszüge anschließen, die im Tsin ling schan die Verlängerung des Kun lun-Systems in China darstellen. Sie bilden wahrscheinlich die Brücke, auf der tibetische Pflanzen nach Mittelchina, über die Berge des Ta pa schan und Kiu tiau schan bis an den Yangtse und über den Tsin ling schan bis zum Da Wu _ taischan in Schanhsi gelangt sein mögen. Auf den Ta pao schan blühte noch Gentiana hexaphylla im Neuschnee, auf den Steinhalden tiefer und den Grasmatten Dianthus superbus, Gentiana scariosa, Euphrasia hirtella, Anaphalis corymbosa und monantha. Impatiens & dithrix blühte unter Gebüsch an den Bachufern, im Walde unterhalb des Passes Goodyera brevis am Fuße der Stämme mit Monotropa lanuginosa, weiterhin Sweertia angustifolia (braunrot) und chinensis (stahl- blau), dann verschwand der Wald, und Unmengen von Anemone japonica begleiteten die Strauchvegetation. (roodyera melinostele, schon einmal von mir bei Hangtschou an der Ostküste gesammelt, erscheint vorRumiTschango unter Fichtenstämmen, die sich ab und zu noch finden. Clematis apiifolia und. Buddleia Davidi, Lepidium chinense noch in den dürren Tälern mit Kerophytenvegetation und verkrüppelten Zypressen um Mung kung ting und Da wui, dann wird das Land- schaftsbild freundlicher, und die ee erhält mit dem Anstieg auf denBan lan schaneine reichhalt tzung, deren Charakter bis Kwan hsien erhalten bleib Polinichemn TER EG Pteris vittata, Dr Yopteris crenata, Gymnopteris Delavayi, das goldgelbe Allium chr ysan- thum, Satyrium aceras, Habenaria diceras, Aconitum Franchetii, Del- phinium trichophorum, Br; ysimum“ Limprichtü, Desmodium repandum, Parnassia Noemiae, Circaea alpina, Sedum sarmentosum und banlanense, Sazxifraga auriculata, Giraldiana und hirculus (Matten am Paß), Micro- glossa albescens, Gentiana detonsa und var. Stracheyi, @. pudica, he zaph} ylla, heptaphylla, cyananthiflora, Pulmonaria, Schlechteriana und Souliei, Craw- furdia speciosa, Pleurogyne macrantha, Sweertia obtusipetala, bimaculata, angustifolia und chinensis, Salvia trieuspis, Leonurus sibirieus, Nepeta, Souliei, Elsholtzia densa, Dipsacus asper, Leycesteria Limprichtii, Car- u cernwum, abrotanoides, Erigeron multiradiatus, Cirsium chinense ?s margaritacea, pterocaulon, Senecio scandens var. incisa und Tangutieus und wie überall Zeontopodium alpinum. = — Esitergu Wickstroemia Bere sed era ligee be- 218 W. Limpricht. teiligen sich nebst Epilobium angustifolium, Weiden und Ribesarten an der Gebüschbildung tieferer Lagen. Gentiana rhodantha und Cunninghamia lanceolata erscheinen zum ersten Male wieder am Yau tse schan, dem letzten DEIEEO Passe vor Kwan hsien und der Zaehengtu- Ebene. VM. In den Gebirgen Nord-Chinas. A. Wanderungen im Tsin ling schan. Von Pamir ausgehend zieht eine Reihe von Hochgebirgsketten westöstlich und grenzt Hochtibet im Norden ab. Dieses mächtige Ge- birgssystem, bekannt unter dem Namen Kun lun, setzt sich als einzige innerasiatische Hochgebirgskette weiter nach Osten bis in das eigentliche China fort und erreicht erst an der großen Ebene ihr Ende. Das eigent- liche China, das Land der 18 Provinzen, wird durch diesen Gebirgszug, dem die europäische Geographie nach einer Anzahl von Pässen des Namens Tsin ling die Gesamtbezeiehnung Tsin ling schan gegeben hat, in zwei Teile, Nord- und Südchina geschieden. / Die Natur beider Landstriche ist gänzlich verschieden. Im Norden lößbedecktes, von tiefen Furchen und Schluchten durchzogenes Tafel- land, im Süden Hügellandschaft mit fast subtropischer Pflanzenwelt: im Norden Anbau von Kauliang*), Hirse und Getreide, im Süden Reis-, Mais- und Baumwollfelder, sowie Bambushaine um die Dörfer. Selbst im Straßenverkehr prägen sich Unterschiede aus. Durch die Löß schluchten des Nordens führen breite Straßen, Personen und Waren werden auf zwei- räderigen Karren befördert, die meistens mit hintereinander gestellten Maultieren bespannt sind; der Süden bevorzugt Wasserstraßen oder im Berglande schmale, mit Steinplatten belegte Fußwege, auf denen Sänften oder Träger mit Bambusstangen entlang ziehen. Als Arbeitstiere am Pfluge oder Göpel zum Wasserschöpfen werden im Norden Maultiere, Pferde oder Esel verwendet, im Süden «er nordwärts gänzlich unbekannte Wasser büffel. Die Wände der Häuser sind Im. Norden aus Lehm, im Süden aus Bambus und Maisstroh errichtet. Mit dem Tsin ling schan fällt die Nordgrenze des Verbreitungs areals des Bambus zusammen, und auch die im Süden so häufige Fächer- palme ist nördlich des Gebirges nicht mehr wild anzutreffen. Da dieses Scheidegebirge zwischen den Flußsystemen des Hwang ‚ho und des Yangtse, den beiden großen Strömen Chinas, das V erbindungs ‘ glied zwischen den Hochgebirgen Osttibets und den Wu tai schan- € Ketten i in Schanhsi und Tschili darstellt und zweifellos innerasiatische = ‚Hochgebirgsp Nanzot auf dicaen LE auf die höchsten Erhebungen Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 219 des nördlichen China gelangt sein müssen, hegte ich den lebhaften Wunsch, um so mehr, als ich die beiden Endglieder schon gesehen hatte, auch das Zwischenglied zu besuchen, um die Flora dieses Hochgebirges kennen zu lernen. Die Ferienmonate Juli und August des ‚Jahres 1916 konnte ich zur Ausführung dieser Reise verwenden. In Station Tscheng tschou der Peking— Hankou-Bahn wechselt man den Wagen und fährt westwärts auf der Pien lo-Bahnnach Honan fu, der zweiten Stadt der lößreichen Provinz Honan. In Honan fu empfiehlt sich eine Fahrtunterbrechung zur Besichtigung der 25 Li südlich der Stadt indie Kalkfelsen des ‚Drachentors‘‘ Lung men gehauenen Riesenfiguren des Religionsstifters und anderer Göttergestalten der buddhistischen Lehre, die sicherlich zu den großartigsten derartigen Skulpturwerken Chinas gehören und trotz der etwas öden Umgebung einen nachhaltigen Eindruck von der früheren Höhe chinesischen Kunstsinnes ablegen. Die Pien lo-Bahn geleitet weiter bis zu dem Städtchen Mien tschi; hier beginnt die belgische Verwaltung der nunmehrigen Lung hai-Bahn, die dazu bestimmt ist, Kansu (Lung) mit dem Meere (hai) zu verbinden und später an die russischen, zentralasiatischen Eisenbahnlinien an- geschlossen zu werden. Kwan yin tang ist der vorige Endpunkt der Bahn. Reger Geschäftssinn hat das ärmliche Dorf zu einem blühenden Ort sich ent- wickeln lassen, dessen Glanz allerdings bei Weiterfortführung der Linie erblassen und auf eins der westlichen Nachbardörfer übergehen dürfte. Die Weiterreise von Kwan yin tang erfolgt gewöhnlich in den federlosen, zweiräderigen Karren, mit einem oder zwei Maultieren bespannt, die zur Bewältigung der ungefähr 600 Li betragenden Strecke vom ‚End- punkte der Bahn bis Hsian fu 4-6 Tage gebrauchen. Hügellandschaft mit stellenweise zutage tretendem Gestein und arm- Seliger, dornenreicher Vegetation weicht bald eintönig gelbgrauem Löß- boden, in dessen tief eingeschnittenen Furchen sich die Straße zwischen glatten Lehmwänden durch das wellige Land westwärts windet. Ko Hinter dem ummauerten Schan tschou erscheint der Hwang ho: In seinem Tal steigt nun der Weg im allgemeinen in staubreicher, schwach gefurchter Ebene an, bis erst kurz hinter Ling bau hsien der recht- winkelig auf den gelben Fluß stoßende, lößbedeckte Rücken Wu li pien zu einem Ausbiegen nach Südwesten nötig. Wönn hsiang hsien liegt wiederum in flacher Lößlandschaft unweit desHwang ho, auf dessen ‚rasch dahinschießenden, kaffeebraunen Fluten nur selten ein Fahrzeug schaukelt. Die Bergketten von Schanhsi, der Föng tiau schan, treten näher heran, zur Linken erscheint das wild zerrissene Tsin-Gebirge und begleitet den Reisenden bis zur ersten Stadt in Schenhsi, dem hoch er Si EE en Bene Kuss ting. eg Mauern, 220 W. Limpricht. an Peking erinnernde Einlaßtore, deuten auf die Bedeutung dieser Grenz- feste an der Durchbruchsstelle des gelben Flusses durch die Gebirgsketten, dem östlichen Eingangstor nach den nordwestlichen Provinzen, hin. Hier setzt auch die große Karawanenstraße von Peking über Tai yüan fu in Schanhsi nach Kaschgar in Turkestan über den Strom, der auch der Telegraph folgt. Das Landschaftsbild ändert sich nun völlig. Etwas oberhalb der Stadt Dung kwan, dort wo der Hwang ho die bisherige Nordrichtung dauernd verläßt und endgültig nach Osten weiterströmt, mündet der stärkste Nebenfluß des Riesenstromes, der We(i) ho oder Yü ho ein. Sein weites Tal ist von außerordentlicher Fruchtbarkeit, da die dem nahen Tsin ling schan entquellenden Bäche genügend Feuchtigkeit zur Berieselung der 15B kten Felder liefern, die im Gegensatz zum trocknen und daher fast sterilen Boden West-Honans eine südlich anmutende Fülle mannig- facher Kulturpflanzen hervorbringen. Mais und Kauliang, Baumwolle und ‚Jute, Sesam, Indigo und Bohnen werden hauptsächlich angebaut, ganze Haine von Persimonenbäumen (Diöspyros), Pfirsich- und Aprikosen- stämmchen, Weiden, Pappeln und Ailanthus beleben heiter das Land- schaftsbild und ersetzen ee teilweise den nirgends mehr vorhan- denen Wald. Zwischen ER Wei ho und den jäh abstürzenden, wild zerrissenen Schroffen des tempelreichen Hwa schan- Gebirges, zu beiden Seiten eingefaßt von hochragenden Trauerweiden, führt die breite Karawanen- straße, deren Wagengeleisen in Dung kwan die Spurweite dervon Honan kommenden Räder erst angepaßt werden muß, am Fuße der Berge ent- lang. An den Wegrändern blühen Inula- britannica, Zichorien und Mohr- ; rüben neben den dem Löß eigentümlichen, nirgends im nördlichen China B fehlenden rosablühenden. Winden, hellblauen Schwertlilien (Iris ensata) 5 ee und. Astern (Aster Bspidue), sowie der kleinblütigen, gelblichweißen 3 = St tic } ‚In den $: äben und berieselten Reisfeldern erinnern rau und Froschlöffel, Hydrocharis, Salvinia und die vierblätterige li UrOP8 fl Unter dem Schatten mächtiger Celtis- ER Persimo nenbäume sitzen an Tischen halbnackte Melonenverkäufer! = i mit lang verhallendem „hau hsi kua“ bieten sie ihre saftreichen Frucht- . ‚scheib en an und finden ; in der Tageshitze auch reichlich Abnehmer. Der ha F deren Bev hend gehören in den Löß gegrabene . Wohı : en zu den selteneren UERTERR meistens zieren saubere Häuser us festgestampftem Lehm die stets von Sophorabäumen begleitete : en feinen, alles durchdringenden Staub heftige Regengüsse aren Morast verwandeln können. t wird der Hwa schan niedriger, seine letzten die ‚östliche eine ur Tales von Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Öst-Tibets. 221 Lan tien bildenden Hwan djü (kü) schan, hinter diesem erscheint endlich die langgezogene, blaue, im fernen Westen im Dunste des Hori- _ zontes verschwimmende Bergkette des gewaltigen Tsin ling schan, - auf die der Hwan djü schan rechtwinkelig zu stoßen scheint. Auf bogenreicher, festgefügter, aus Chinas Glanzzeit stammender Steinbrücke setzt die Straße bei dem Marktflecken Ba tschiau über den das Tal von Lan tien durchströmenden, am Tsin ling-Passe e: entspringenden Fluß, überquert noch ein weiteres Gebirgswasser bei Schi li pu und mündet 10 Li später durch das imposante Osttor in die alte Kaiserstadt, die ‚westliche Friedensstadt‘“ Hsi(ng)an fu ein. | In der Frühe des 16. Juli verließen wirdurch das Westtor Hsingan fu, bogen noch in der Vorstadt von der nach Kansu führenden Hauptstraße ‚ab und wandten uns südwestlich den Bergen zu. Bis Pu yang tse folgten wir dem Wege nach der Kreisstadt Hu hsien: da dessen weitere Verfol- gung zu weit von den Bergen des östlichen Tsin ling abgeführt hätte, änderten wir hier die Marschrichtung, eilten dem südlich gelegenen Tempel Fu tschü miao zu, überschritten den westwärts strömenden Föng schui und nächtigten am Fuße der Berge im Tempel des Dorfes Hung miao tschönn (521 m, 100 m über Hsingan fu). Der Tsin ling schan setzt in seiner gesamten Längsausdehnung Scharf gegen die vorgelagerte Ebene des Wei ho-Tales ab, besteht aber nicht aus einer einzigen Kette, sondern dem Hauptkamm ziehen 3—4 reihenweise niedrigere Bergketten, sowohl auf der Nord- wie auf der Südseite parallel, die durch vom Hauptkamme kommende Wasserläufe in einzelne Abschnitte zersägt sind. . Die dadurch geschaffenen Quertäler zeigen infolgedessen einen ziekzackartigen Verlauf, halten aber im all- gemeinen die Nordostrichtung inne. Einzelne, durch überragende Höhe oder markante Felsbildung besonders ins Auge fallende Kuppen oder "Spitzen sind von Tempeln oder Klöstern gekrönt, die zu gewissen Tagen des ‚Jahres das Wallfahrtsziel vieler Hunderte von Pilgern beiderlei Ge- schlechtes bilden. Die besuchtesten derselben sind im Gebirge südlich der Hauptstadt der Kwan yin- und der Tschi hoa schan, sowie "unmittelbar vor der Ebene der Da- und der Hsiau wu tai schan, letztere Namen wohl ein Anklang an die berühmten Heiligtümer in Schan- Eng und Tschili. = Westlich Hung miao tschönn bezeichnet eine weit in die Ebene Snerpiingende Geröllhalde am Fuße eines spitzen, tempelgeschmückten ; Kegels den Durchbruch und Austritt des Föng ho, dessen Tal sich südwestlich zu einem an 3000 m hohen sargförmigen Rücken hinauf- schlängelt. Auf diesen Einschnitt bewegte sich der Weitermarsch zu. Zwischen den Dörfchen Lo han tung und Tching djia tsun “igten a dem ren führten Geröll eines ten er 222 er W. Limpricht. die ersten Vertreter der Vorgebirgsflora, weiße Feder- und blutrote Stein- nelken im Verein mit der übermannshohen, weißblühenden Macleya microcarpa. Bei Schian gou (glückliches Tal) tritt ein Wässerchen aus den Bergen in die Ebene aus. An ihm zieht sich der Weg nach dem Kwan yin schan in engem Tale hinauf. Hänge und Lehnen beider Talwände sind reich mit mannshohem Busch- werk bestanden, aber nur noch wenig Sträucher prangten im Blüten- schmuck, vor allem zwei Geißblattarten (Zonicera) und eine weiße Hy- drangea, zu denen sich bisweilen Zwergwachholder gesellte. Unter den Krautpflanzen bildeten die ungemein häufige, großblütige Anemone japonica, feuerrote und riesige weiße Lilien, die orangefarbene Schwertlilie Belamcanda, großblütige, blauviolette Bohnen mit dreizähligen Blättern (Pueraria), das fußhohe chinesische Edelweiß nebst roten Schmetter- lingsblühern (Lespedeza) das Hauptkontingent der Hochsommerflora. Zahlreiche Tempel und Tempelchen standen am Wege, der sich ständig in der Nähe des Wassers hielt. Bei dem Tempel Pu to miao am He yü gou kou teilt sich der Talbach, 1051 m. Der Pilgerpfad führt links zum Passe Hsin ngan ling (1516 m) empor, auf dessen Höhe fromme Hände den kleinen Tempel Tai pe miao erbaut haben. Der Paßrücken - gewährt eine prächtige Aussicht auf den Kwan yin schan-Zug, der dureh ein Tal getrennt, mit seiner senkrecht abstürzenden, tempelgekrönten Felsenspitze, den zackigen Kalknadeln seines Grates und dem frischen‘ Grün seines Laubwaldes unmittelbar vor Augen des Beschauers liegt. Links von ihm, im OSO, ist ein Teil des Hauptkammes sichtbar, die schroffen Felsstürze des Wang hoa schan. An den blumenreichen Matten der Bergflanken entlang senkt sich der Weg allmählich zur Sohle der Talmulde hinab, überschreitet das im Grunde rauschende Wässerchen und steigt durch Mischwald von Birken, Eichen und Kiefern in steilen Kehren zur Kammhöhe des Kwan yin schan hinan, an der wiederum»ein Tempel nebst einem Einkehrhause der Pilger harrt. Nun geht man noch 3 Li auf dem Grat entlang, schreitet dann durch einen Tempel hindurch und steigt zuletzt auf Steinstufen zum höchsten Tempel auf der Felsenspitze, die nach allen Seiten nahezu senkrecht abstürzt, 1952 m. Insgesamt sind es drei Spitzen, die die höchsten Erhebungen des Kwan yin schan bilden; die beiden anderen in nächster Nähe tragen ebenfalls kleine, von Kiefern umstandene Heiligtümer auf den Zinnen zackiger Felsen, eine Szenerie, die der Chinese über alles schätzt und die man ‚daher so egee an eg zod ee ar usa sieht, daß man sie o: E03 hnenk Zu Füßen des Beschauers im Süden, zieht sich das lange Tal des F öng F schui bis zum Einschnitt des Da tsin ling-Passes am Hauptkamme a en ER R Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Öst-Tibets. 223 hinauf, im Osten treten die Grate und Schroffen des „Königs der Blumen- berge“‘, des an 3000 m hohen Wang hoa schan- Stockes scharf und klar hervor: an ihn schließt sich im Südosten eine Reihe grünmattiger Kuppen an, die mir die freundlichen taoistischen Mönche als Djiu (Tschiu) gö ting, die „9 Gipfel“ bezeichnen. Über den Einschnitt des Da tsin ling hinaus ist die weitere Aussicht leider durch buschreiche Vorberge versteckt. Gegen Norden erscheint hinter dem Rücken des vordersten Kammes die weite, gelbgrüne Ebene des silbern schimmernden Wei ho, aus der im NNO bei Abendsonnenschein das Rechteck der Stadtmauern von Hsian fu deutlich erkennbar hervortritt. Von den letzten Berges- höhen vor der Ebene grüßt von unten das Tempelchen am Hsin ngan ling und von weiter her die Klöster von Hsiau wu tai schan und Da wu tai schan herauf. Am Morgen des 19. Juli begann der Abstieg nach Süden in das Tal des Föng schui, dessen Ufer wir bei dem Dörfchen Hwang tu liang berührten. Die spärlichen größeren Ansiedlungen dieses Tales bestehen nur aus wenigen Häusern, meistens liegen die ärmlichen Behausungen einzeln in größeren oder geringeren Abständen voneinander unweit des Wassers, Das hauptsächlichste Nahrungsmittel der Bewohner ist die Kartoffel; höher hinauf wird auch noch vielfach Roggen angebaut. Das Material zu Gespinsten und Stricken liefert der Hanf, der überall im ganzen Tale die Dörfchen umgrünt. In der Umgebung der menschlichen Niederlas- sungen gewahrt man oft stattliche, breitästige Nußbäume, während die Bäume des Flachlandes naturgemäß fehlen. Drei geländerlose Kettenhängebrücken überspannen den Fluß ober- halb Wei tse ping, die letzte unmittelbar vor dem malerischen Felsentor Schi yang kwan, das einstmals noch Menschenhand mit einem mäch- tigen, jetzt arg verfallenen Steintor gegen feindliche Angriffe zu verteidigen für nötig hielt. Gleich hinter diesem Tor liegt das Dorf Kwan schi, von dem man noch 21, Stunden bis zu der einseitigen Häuserreihe von Lung wuo tse zu Steigen hat. In der ungefähren Höhe von 1650 m betritt der Wanderer das Reich der subalpinen Mattenflora; aus dem nun schon niedrigeren Gebüsch leuchten die goldgelben Kugelblüten des Trollius, die rosa Blütenrispen der Astilbe, großblütige, hellrote Federnelken hervor, und auf feuchten Wiesen lugen die weißen, bärtigen Sterne der Parnassia Wightiana über die hellgrünen, herzförmigen Blätter. 57 Noch eine Stunde steigt der nun einsame Weg an, der jugendliche Talbach verliert sich etwas links auf einer sumpfigen, buschigen Wiese, Ss vor uns liegt der steinerne, würfelförmige Tempel Wönn gung 224 ; W. Limpricht. miao auf der erdbeerübersäten Paßhöhe des Da tsin ling, den der Volksmund gewöhnlich nur mit dem Worte ae Paß‘‘, Da bezeichnet, 2155 m Der nächste Tag (20. Juli) war der Besteigung einer der höhere den Paß bedeutend überragenden Spitzen zugedacht. Der Kamm des östlichen Tsin ling schan ist bis unmittelbar unter die höchsten Erhebungen mit diehtem Buschwerk bestanden, unter das sich einzelne Nadelbäume mengen. Wege führen von hier auf das Hochgebirge nicht. Unter diesen Umständen ist es daher außerordentlich schwierig und zumal bei der Steilheit der oberen Hänge nur unter den größten Anstrengungen mög- lich, beträchtlich über die Höhe des Da tsin ling emporzusteigen. Vom : Tempel aus erblickt man gegen Südwesten einen riesigen, trotzig in de Lüfte ragenden, unersteiglich scheinenden Felszahn, Wang sso nal, nach einem hier verschollenen Wurzelsucher des gleichen Namens benannt. Zu seinen Füßen breiten sich saftige, von Felsbildungen durchsetzte Matten aus, während dichtes Gestrüpp von mannshohem Bambus oder Weiden- röschen (Epilobium angustifolum) die tieferen Lagen bekleidet. Auf Anraten des Mönches bahnten wir uns mühsam durch das Buschwerk einen Weg und erreichten auch nach mehreren schweren Stunden den Fuß dieses Felsens (ca. 2500 m). Die Flora der oberen Matten ist außerordentlich üppig. Türkenbund, feuerrot und hellgrün, rosa Storchschnabel, strohgelbes Pallas-Chrysan- 'themum, gelber Salbei, Primeln, Enziane, blaue und weiße Bergastern, hellblauer Mohn (Meconopsis), rote Federnelken in ungeheuren Massen, blauer Lerchensporn, strauchiges, weißblühendes Fünffingerkraut (Poten- tilla fruticosa), schwarzer Germer (Veratrum), Pedicularis, großblütige, weiße Waldrebe, Trigonotis, goldgelber Trollius, schwarze Saussurea und Erdbeeren woben einen Blütenteppich von unvergleichlicher Pracht. Die Gebüsche um die Felsen des Kammgrates, besonders der Nordseite, setzen sich zusammen aus Bambus, Rosen, Weiden, Birken, Fichten und fünfnadeligen Kiefern (Pinus Armandi), zu denen jetzt leider verblühtes S Baumrhododendron hinzutritt. Der Kamm steigt hinter dem Felszahn noch wenige hundert Meter empor und trägt weiterhin steinige Grasmatten. Leider verhinderte das dichte Gebüsch der Nordseite die Umgehung des Felszahnes und somit den Besuch dieses Hoc rels. = Da es nicht unsere Absicht war, nach Ning ERR ting im Süden abzusteigen, hatten wir nach Rückkehr vom Wang sso nai zum Paß- tempel keine andere Wahl, als denselben Weg längs des Föng schui Tales wenigstens bis Hwang tu liang wieder zurückzugehen und dann e dem Wasser weiter zu folgen. Heftiger, zweitägiger Regenguß ließ uns ? Hwase tu ee, erst : am ei 22. Sal, ren. Der Bwer Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 225 .. g yin schan blieb nun weiterhin links, seine gegen das Tal vorspringenden Felswände zwangen nochmals zum Übergang auf das rechte Ufer, und hier lag bald darauf das Dörfchen Wei tse ping, in dem unsere kleine Karawane eine größere Anziehungskraft auf die biederen Gebirgler aus- übte als eine gerade gastierende Schauspielertruppe. £ Hinter Wei tse ping teilt sich der Weg bei der Einmündung eines _ rechten Seitentals. In dieses Tal bogen wir hinein und stiegen über das Dörfehen Tsin ling auf den Bergrücken, umgingen mehrere Täler an ihren oberen Rändern, mußten aber noch etwas höher hinauf, bis es schließ- lich nur einen Li nach dem Dörfchen Lu tsao ping (Strohebene) hinab- ging. Doch die Ebene lag noch fern. Noch mußte die Paßhöhe des ‚‚ Hühner- kopfes“‘, Tou tschi lin g (1249 m), erklommen werden, ehe sich der - Weg endgültig senkte und dann längs eines Wässerchens nach Schi hui yau hinabgeleitete. Noch eine letzte Kette hatte der Bach zu durchsägen und strömte dann am Fuße des die Höhe der östlichen Talwand beherr- schenden Klosters Hsiau wu tai schan frei und ungehindert in die Ebene aus. . Hier am Talausgange genau südlich Hsian fu liegt das Dorf Tse wu — — _ gou. Tse wu tseng ist ein stiller Marktflecken 5 Li weiter in der Ebene ® und mit dem Südtor von Hsian fu durch eine Straße verbunden, die © - - uns über Schia li tseng am Djiau (kiau) ho zur Mittagszeit des23. ‚Juli wieder zu unserem früheren Quartier in der alten Kaiserstadt brachte. ae Schon der nächste Morgen sah unsere Karren durch das Westtor rollen und den Weg nach Hu hsien einschlagen. Kein Gebirgsbach kreuzte die im Ziekzack von Dorf zu Dorf tastende Straße. Erst nach 50 Li setzte eine festgefügte Steinbrücke bei Liang djia tschiau über ‚den F öng ho, der also sämtliche aus den Bergen südlich Hsian fu Kommende Wasser in sich aufnimmt. Am Nachmittag langten die Wagen in Hu hsien an. E In der Umgebung der Stadt bemerkt man häufig Haine von hochstäm- migem Bambus, der einen vorzüglichen Handelsartikel abgibt und dieser- lb gebaut wird, wild aber anscheinend auf der Nordseite des Gebirges nieht mehr vorkommt. Zwischen Hu hsien und Tschou tschi dehnen sich weite Reis-, „aumwolle- und Jute (Corchorus capsularis) felder aus, in den Gräben um die krenulierten Lehmmauern, die die Dörfer umgürten, hat sich eine iche, ‚schon subtropische Formen beherbergende Wasserflora angesiedelt: haria, Lotus, "Pfeilkraut und die zweistachelige, eßbare Früchte omus und die beiden Wasserfarne fehlen wohl keiner ium specierum novarum. Beiheft XL 5 226 W. Limpricht. Zwei Flüsse sind zu überqueren, und dann verkündet eine schöne Pagode die Nähe der Stadt Tschou tschi. Die Gesamtketten des Tsin ling schan weisen südlich der Stadt Tschou tschi, dort wo aus einem langen, die SW—NO-Richtung inne- haltendem Tal das Hsie schui der deutschen Karte in die Ebene aus- tritt, eine Einkniekung auf, die das ganze System in zwei verschieden streichende Abschnitte zu teilen scheint. Man sieht deutlich, daß die, von dem Einschnitt an gerechneten, westlichen, vorderen Ketten ein mehr nordwestlich gerichtetes Streichen annehmen, während der im doppel- gipfeligen Tai paischan kulminierende, höhere, hintere Gebirgskamm un- gefähr die Streichrichtung des östlichen Tsin ling innehält. Wie ich mich später überzeugen konnte, schiebt sich in der Tat zwischen den beiden Bergzügen die ungefähr 1500 m hohe Hochebene ein, an deren Nordrande der große Marktflecken Tschui tou liegt und die am Tai pai schan ihren Anfang nehmend hauptsächlich vom längsten Quellarm des Tung ho (Djia (Kia) lin kiang) durchflossen wird. Auf einem Frachtkarren fuhren wir am 26. Juli 30 Li in südsüdwest- licher Richtung nach Sin kou am Fuße des Gebirges, 743 m, schräg an dem Austritt des Hsie schui vorbei. Das Tal des bei dem Dörfchen die Ebene erreichenden Baches zieht sich wiederum südwestlich hinauf. Nur selten sind einige Häuser den Talwänden eingefügt, und der Weg zieht vielfach hoch über dem in enger Schlucht rauschenden Wasser an den Hängen entlang. Bei Yien tsung ling tse, 1550 m, beginnt der Anstieg zu dem verzweigten Rücken des breiten Tsin ngan pien (1950 m), auf dem der Fußpfad, wie der Name ngan pien schon andeutet, eine geraume Weile am oberen Rande der Talkessel fast eben entlang läuft. Je zwei Herbergen bezeichnen die Enden der „Sattelebene“, deren Boden trotz der Höhe inmitten der üppigen Vorgebirgsflora stellenweise für den Anbau von Kartoffeln und Buchweizen urbar gemacht ist. Ein Wasserlauf führt wiederum südwestlich zu einem nun von Westen nach Osten streichenden, flußdurchströmten Quertal, zu dem die Wände des Hauptkammes abfallen. An der Einmündungsstelle liegt am linken Ufer des nach Osten zwischen bewaldeten KITeRn verschwindenden Flusses das Dorf Fan djia tai. Der Paßweg hält sich flußaufwärts am linken Ufer. Alle 5—6 Li erscheinen kleine Häusergruppen oder auch nur einzelne Häuschen, sämt- lich am linken Ufer gelegen, da die Steilheit der gegenüberliegenden, schön bewaldeten Flanken die Anlage menschlicher Behausungen zu ver bieten ee ER Kwang ho erweckt mit seiner kurzen, doppel- a serreihi indruck ein ines Dorfe en ihm folgt schon = a. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 227 in 3-4 Li Entfernung eine zweite, ebenfalls zu Kwang ho gehörende Siedelung, bei der der Weg den Fluß kreuzt. 3 Nach einer Stunde mündet von Süden bei Wa dien tse ein Seiten- tal ein, das uns zur Paßhöhe führen soll. Die letzten Felder, in dieser einsamen Gebirgsgegend bezeichnenderweise mit Mohn zur Opium- gewinnung bepflanzt, verschwinden, die steilen Wände, überreich mit _ Buschwerk und Laubwald bestanden, aus dem häufig ziegelrote, groß- blütige Lychnisnelken hervorleuchten, weichen auseinander und machen blumenreichen Almen Platz. Erst hier zeigen sich wieder zwei ärmliche, halbzerborstene Hütten des stolzen Namens Loyanggung. Der Weg, be- gleitet von Storchschnabel, Ehrenpreis, Anemone japonica, Astilbe und zarte Gloekenblumen (Adenophora), stellenweise von übermannshohem Gebüsch unterbrochen, führt in Kehren auf die Einbuchtung des Passes Lao djün(kün)ling, des „alten Kaiserpasses“‘; eine Kapelle und eine Steintafel bezeichnen wie gewöhnlich das Ende der Steigung (2390 m). Auch hier trägt der Kamm noch niedrigen Laubwald, der erst weiter- hin nach dem unfernen Kwa ng tung schan zu, weite Grasmatten freiläßt. Meine Absicht war es, hier, wo es sich mühelos bewerkstelligen ließ, noch höher hinanzusteigen, um die alpine Flora kennenzulernen, doch bot das Tempelchen nicht Platz genug für die Menschen und die Trag- tiere. Auch war kein Wasser vorhanden. Da aber auch auf der Abstiegs- Seite, ebenso wie an den Nordhängen, in geringem Abstande von der Paß- höhe je eine kümmerliche Strohhütte für Holzfäller errichtet war, stiegen wir die4 Li hinab, und ich wanderte allein zum Lao djün ling zurück, von dem ich mich nordwärts der den Paß überragenden Kuppe zuwandte. Von dieser Kuppe senkt sich ein schmaler Grat etwas hinab und steigt dann wieder zum langen, flachen Gipfel des fast 3000 m erreichenden Kwang tung (tou) schan an. Mangel an Zeit und plötzlich ein- setzendes Unwetter gestatteten mir nur bis zum Anfang des Ver- ® bindungsgrates zu gelangen (2600 m). E: Die Kuppe selbst und der von ihr zum Kwang tung schan sich hinziehende Felsengrat weisen noch reichlich Nadelwald, Fichten und fünfnadelige Kiefern, untermischt mit Birken und Bambus, auf, unter E. denen aber auch schon, wie an den anderen heute noch bewaldeten Wänden, a die Axt des Holzfällers ihre traurige Arbeit zu verrichten beginnt. Die . Mattenflora ist hier viel arten- und auch individuenärmer als weiter östlich, - Trollius erscheint z.B. oberhalb des Lao djün ling erst bei 2600 m. . Auch das von der Südseite des Passes herabrinnende Wasser richtet Seinen Lauf im Grunde eines prächtigen, mit Mischwald bestandenen Tales nach Südwesten. Nach ungefähr 10 Li verläßt der Weg den’ Bach, überquert die rechte Talwand und senkt sich zum Dorfe Tschen ku wan ERBE TITERD ESTER Sn = ir RETAN m ia eis 5 u a ne 228 | ; W, Limpricht, hinab. Blauer Rittersporn und ein stattlicher gelber Senecio schmücken das oft aus Haselnußsträuchern und Cephalotaxus-Bäumchen zusammen- gesetzte Buschwerk des neuen Tals, das seinen kurzen, südsüdwestlichen Lauf schon nach 8 Li beim Herannahen des wasserreichen Da yü ho beendet. Wenige Minuten unterhalb der Einmündungsstelle steht das Dorf Ba tu ho.. Der hier genau nach Süden. strömende, vom Kwang tung schan herabkommende Fluß biegt bald darauf halblinks ab und verschwindet in enger Schlucht. Der Weg setzt über einen seiner rechten Nebenbäche und folgt dann dem Laufe des nächsten aufwärts. Nur zweimal finden die schwerbeladenen Baumwollträger Gelegenheit, sich im Schatten von Häusern auszuruhen, ehe sie mühsam die steile Höhe des Schitouling. 4 (Steinkopfpaß, 1877 m) erklommen haben, wo sie sich in den Herbergen von Schi tou pu die für den Weitermarsch so. nötige Stärkung holen sollen. 3 Der Schi tou ling, ein vom nahen Tai,pai schan herab- kommender Rücken, der den Da yü ho zum Ausbiegen nach Südosten zwingt, bietet prächtige Aussichten auf den nördlich vorgelagerten Hoch- _ 4 gebirgskamm des Kwang tung schan und den rechts von ihm be- findlichen, durch die von mir besuchte Kuppe getrennten Lao djuen ling, der.von Nordosten herübergrüßt. Der Abstieg führt in das weite, von Hügeln durchsetzte Tal eines kräftigen, wiederum. von Westen nach Osten fließenden Wassers: hier liegt das Dorf Tai mang ho, 1430 m. In dem Orte machte sich die Nähe des als Räuberschlupfwinkels bekannten und berüchtigten Tai pai schan unliebsam bemerkbar. Zu 3 meiner negativen Freude wartete die ganze wehrfähige Mannschaft des Dorfes unter reichlichem Alkoholgenuß und dadurch bedingtem Lärm auf das Erscheinen der „Hung hu tse‘“‘, die aber anscheinend für diesen Abend schon anderweitig zugesagt hätten. Meine bisherigen Wanderungen im Tsin ling schan hatten mich ‚noch nicht mit wirklicher Hochgebirgsflora in Berührung gebracht. Daher war es meine feste Absicht, von Tai mang ho aus den V ersuch zu wagen, auf den zweifellos höchsten Punkt des Gesamtsystems, den für _ gehaltenen Tai pai schan zu gelangen. Am frühen Morgen des 30. Juli brach ich auf. _ langsam vom Wasser und mündet schon nach 5 Li in die Dorfstraße von Lao tschang am Fuße der rechten Talwand ein, deren Höhe nach ‚stündigem a im ah tse ns (1942 m) überwunden wird. Ein | s der westlich über den Paß Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 229 bambusbewachsenen Kuppe zeigt, daß der Rücken den annähernd westlich liegenden Tai pai schan oder einen seiner Ausläufer berührt, gewährt aber vor allem Aussicht auf den Hauptkamm, der sich vom Tai pai schan über den Kwang tung schan und den Lao djün ling (ONO) weiter nach Osten hinzieht. Steil geht es nach Ho tsen tse hinab, das wiederum am linken _ Ufer eines wasserreichen, hier von Südwesten nach Nordosten strömenden 4 Flusses, des He ho, liegt. Unmittelbar hinter dem Dorfe mündet ein E beinahe ebenso kräftiges Wasser ein. An ihm führt ein schmaler, stellen- - weise auf losen Baumstämmen um die Felsen gelegter Fußpfad aufwärts. Dünne Baumstämme, die einmal unter mir über dem reißenden Fluß zu- sammenbrachen, dienen als Brücke, deren letzte hinter den zerstreuten, g ärmlichen Strohhütten von Ho gou li in ein Seitental hineingeleitet. Dichter Urwald, oft Birken und Ahorne mit spärlichem Bambus als Unter- holz, überzieht die Berghänge, selten verrät eine Rodung das Vorhanden- sein meist kretinierter, durch Kropf entstellter Zwerge, wie sie in einsamen, entlegenen Hochgebirgsgegenden Chinas so oft angetroffen werden. In einer E solchen Lichtung haben taoistische Mönche den kleinen hölzernen Tempel E Wan schüen gou (2180 m) erbaut, die letzte menschliche Behausung - vor den Tempeln des Tai pai schan. %® Steil steigt der Pfad durch dichten Urwald auf die Höhe des Berg- E Tückens, umgeht durch Tannen und Baumrhododendren den oberen Rand des Talkessels und erklimmt den nächsten Rücken, um an dessen ‚Flanken bis zu einer zerfallenen Holzhauerhütte weiterzuführen. ei. Pfingstrosen (Paeonia), Heidelbeeren (Vaccinium), das Wintergrün = h Pirola) mit seinen netzartigen, lederharten Blättern weichen Rittersporn, Eisenhut und einem Senecio: auch diese verschwinden, statt des Nadel- waldes erscheint ein dichter Gürtel übermannshoher Baumrhododendren (3000 m), in deren Gewirr von Felsblock zu Felsblock gesprungen werden muß. Hurtig eilen hellbraune Steinhühner durch das Dickicht, unerfahren oft nahe am Fuße der Menschen vorbei. Einzelne Silbertannen über- ragen das Alpenrosengebüsch: auch sie treten höher hinauf nebst ihren Begleitern zurück, und prächtige Bestände von hellgrünen Lärchen nehmen Ihren Platz ein. Eben führt der Steig über sumpfige Wiesen durch die Lärchenzone, ‚und, nun liegt der Tempel Yüo wang tsche (See des Medizinkönigs) iz seinen ı Nebengebäuden vor uns (3300 m). | Feen reichhaltig ist die Mattenflora. Viele Arten weisen auf ihre aus den tibetischen. Grenzlanden hin, jedoch ist die Flora der chan-Ketten m veise nur sehr sparsam vertreten, Ä Subst t, der Granit, die Ursache ist. Neben. P* 2 ET a BE PUT T > 230 W. Limpricht. narcissiflora im Verein mit Nelken, violettem und blauem Lauch (Allium) die schönste Zierde der sanftgeneigten Matten des ostwärts in schroffen Felsstürzen abbrechenden Rückens. Die Granitblöcke des nach dem Gipfel hinziehenden Kars lösen die Matten ab. Drei dunkelblaue Bergseen, stufenweise durch Schutthalden getrennt, lassen das Vorhandensein eines früheren Gletschers vermuten. Jeder dieser Seen hat einem an seinen Ufern erbauten taoistischen Tempel den Namen gegeben. Der erste derselben, Yü hwang tsche (See des Himmelskaisers, 3442 m) liegt wenig tiefer als der nächste, San 'ye hai (See des dritten Gebieters), und wiederum von diesem zum dritten und letzten, Örl lao hai, beträgt die Steigung höchstens 100 m. Vom obersten See erreicht man in einer halben Stunde den Tempel Ba hsien tai (8 Götteraltäre) auf dem höchsten Punkte des Tai pai schan-Gipfels (schätzungsweise 3500—26C0 m)*). Die Steineinöde des Tai pai schan- Kars, des einzigen des gesamten Tsin ling schan-Systems, hat ‚gerade deswegen eine reiche Hochalpenflora aufzuweisen, die mannig- fache Anklänge an Osttibet zeigt. Die schönste Zierde der Grasflecke zwischen den Granittrümmern bildet die tiefblaue Sweertia bifolia neben hellblauem Meconopsis und rötlichem Pedicularis. Drei gelbe Steinbrech- arten, ein winziger Hahnenfuß, gelbe Draba, dunkelbaue Astern und um den Gipfel die prächtigen, sattgelben Blüten des hier zwergigen arktischen Mohns (Papaver nudicaule) sprießen aus den Ritzen des Gesteins, während - Orchideen und Edelweiß fehlen. Die häufigste Pflanze ist das blaue Oxytr opis. montana, gewissermaßen die Charakterpflanze des Tai pai schan- Rückens, in deren Gesellschaft oft blauer‘ und gelber Lerchen- sporn auftreten. Von der höheren Tierwelt habe ich außer den schon erwähnten Stein- hühnern nichts bemerkt, doch sollen nach Aussage der Mönche schwarze Bären, Leoparden, Wölfe, Füchse, Dachse, Rehe und Wildschafe öfters vorkommen. Das Takin (Budorcas), die Ser ER (Nemorrhoedus) und der Goral (Urotragus galeanus), typisch westsetschwanesische Relikten- ' formen, fehlen nach Berichten englischer Jäger diesen Gebieten eben- falls nicht. Außerordentlich steil fällt der Gipfel Ba hsien tai nach Norden ab. Schräg gegenüber (NW) ragt ein etwas niedrigerer Gipfel empor; zu ihm zieht sich ein schmaler Felsgrat hinüber. Sonst bleiben alle Kuppen und Spitzen, soweit das Auge reicht, bedeutend hinter ihm zurück. Ein Fuß- pfad führt über den Grat und dann an den Hängen des Zwillingsberges _ nach Mei hsien in der stellenweise sichtbaren Wei ho-Ebene hinab. Nach A. de Sowerby: Fur and men North China, Tientsin 1914. ist der a 12000 engl. Fuß hoch. Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets, 231 Nach Westen setzt sich der Kamm in den breiten, trümmerbesäten Rücken Pao ma liang fort, senkt sich nun etwas, um nochmals zur Höhe des Hsi tai pai schan anzusteigen, hinter dem der Kamm all- mählich abflacht. Zwischen den beiden Hauptspitzen nimmt das Tal seinen Anfang, das sich weiterhin zur Hochebene von Tschui tou verbreitert. Um nicht denselben erbärmlich schlechten Weg nach Ho tsen tse wieder zurückzugehen, wählte ich den Abstieg nach Men schang unweit Fu ping ting. Ich hatte es nicht zu bereuen. Der schmale, aber gut gehaltene Pfad schmiegt sich zuerst dem breiten Kammrücken Pao ma liang an, bietet von hier reizende Ausblicke auf das Felsenkar und die drei dunkelblauen, zu Füßen des Beschauers ruhenden Seen mit ihren Tempeln, überwindet sanft ansteigend einige Kuppen und führt dann auf einem Querrücken rascher abwärts. E Vielfach stehen auf dem Kamme kleine, halbzerfallene, unbewohnte Tempelchen: Papierfetzen an Stöcken oder Räucherstäbehen, auch auf- einandergeschichtete Steine geben dem Pilger im Nebel die Richtung an, ja auf der letzten Anhöhe des Pao ma liang starrt ein ganzer Wald aufrecht gestellter, länglicher Steintrümmer gen Himmel. Nach dreistündiger Wanderung erscheint der Holztempel eis ng djün tse, im herrlichsten Lärchenwalde versteckt, 15 Li später Pu ssa djing auf grasreicher, polemoniumübersäter Lichtung, und dann Liu kwan tai am unteren Ende der Lärchenzone. Der Pfad verläßt den zum Da ho abfallenden Rücken und senkt sich links steil in ein felsiges, bewaldetes Tal hinab, dessen Wasser ebenfalls dem Da ho zustrebt ünd 3 Li unterhalb des Dörfchens Men scha ng in den nach Nordwesten und Westen strömenden Fluß einmündet. In diesem Tale liegt 8 Li oberhalb Men schang das ummauerte, stille Städtehen Fu ping ting, 1859 m (130 Li vom Ba hsien tai), wo ich nach insgesamt viertägiger Bergwa nderung eintraf. Wir gingen nun wieder nach Men schang zurück (3. August). Der Hauptweg setzt hier auf einer guten Brücke über den Da ho und führt dann über Hwa yang ying weiter nach Yang hsien auf die grolse Straße vom Yangtse bei Hankou nach Han tschung fu am oberen Han. Unser Weg sollte dem Da ho-Lauf flußabwärts folgen, ist aber für Tragtiere unpassierbar. Wir mußten also von jetzt ab unser Gepäck Kraxenträgern anvertrauen. Auch das Da ho-Tal ist nur RR bewohnt. Bisweilen zeigen ur einzelne Häuser in der Nähe des Wassers, meistens aber fehlen mensch- Behausungen: dichtes Buschwerk oder auch Nadelwald bekleiden o ‚steilen Wände des einsamen, wildromantischen Gebirgstales. Eine ” es DRA tou ping, race erst nach Er ee: 232 W. Limpricht. auf schmalem, stellenweise lebensgefährlichem Fußpfad. _Seitentäler müssen in großen Bogen hoch über dem Fluß umgangen werden; daher hat man nach mehreren Stunden nur die wenigen Li zurückgelegt, die der Fluß in kurzer Zeit durcheilt. Hinter Hwang bei yüen unterhalb Da ho tai fließt das Wasser in enger Klamm. Der Weg ist daher ge- zwungen, 400 m an den Talwänden emporzusteigen und in Schleifen die oberen Ränder der Seitentäler zu überwinden, eine Landschaft erhabenster, stimmungsvollster Großartigkeit, zumal wenn an den Kämmen und Graten der gegenüberliegenden vom Hsiau djen ho durchsägten Höhen Nebel- schwaden vorüberziehen. Endlich geht es wieder hinab zu den zwei Häusern von Pu tou gou, aber nur, um am nächsten Morgen wieder über eine Stunde anzusteigen und dann nach dem Haus Hsiau djen kou am rechten Da ho-Ufer hinabzuführen. Dasselbe Spiel wiederholt sich bald darauf. Wiederum läßt die Enge der Schlucht keinen- Platz für den Pfad; die abschüssigen Wände der Klamm müssen oben umgangen werden, und erst dann senkt sich der Weg von neuem zur Talsohle. Bei Lao ba sollten wir, um nach dem Dorf Kwan yin hsia des gleichnamigen Bezirks zu gelangen, das Wasser überschreiten. Jedoch hatten die Regengüsse der letzten Tage den Fluß derartig anschwellen lassen, daß an ein Durehwaten gar nicht zu denken was, und einige Tage warten wollte und konnte ich nicht. ' Auch an das andere Ufer des bei Lao ba einmündenden rechten Nebenflusses zu kommen, war unmöglich. Es blieb uns also keine andere Wahl als in dem Tal dieses letzteren so hoch. anzusteigen, bis der niedrigere Wasserstand einen gefahrlosen Übergang zulassen würde. Allein schon im ersten, bereits zum Bezirk Kwan vin hsia zählenden Dorfe Gao tscho miao erfuhren wir, daß der Talweg über einen großen Pal nach Paudji (Pauki), ‚unserem Endziele, führen sollte. Ich gab also den ‘ Plan, über Kwan yin hsia und den von Richthofen begangenen und beschriebenen Föng ling nach Fönghsien zu reisen, auf und beschloß, mich dem neu gefundenen Wege anzuvertrauen. _ Wohlgepflegte Bambushaine oder Maisfelder mit ihren Hütten für die Wächter während der Nacht ziehen an den Hängen hinauf, wenn nicht dichtes, in violetten Trauben blühendes Strauchwerk (Buddleia) die Böschungen verziert. Ma djia pa ist eine einsame Herberge am linken _ Bachufer, eine halbe Stunde vor den verstreuten Häuschen der gleich- namigen kleinen. Ortschaft, oberhalb deren das Wasser endlich, wenn auch unter vieler Mühe, durchschritten werden konnte. An beiden Ufern führt der Weg nun aufwärts. Bei dem stattlichen Dorfe Leang ho kou teilt sich das Wasser. Der stärkere Arm kommt von Osten, also vom Tai pai schan, der schwächere von Nordnordwest. = An ' diesem ernter wir in Su ‚schwach bssiedeltem Waldtal 10 Li Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 233 = bis zu dem einzelnen Hause Yie do tscha aufwärts, wo sich der Bach teilt. Steil steigt der Pfad den die Wässerchen trennenden Abhang empor, biegt nach Westen ab und erklettert hinter dem höchst gelegenen letzten Hause Sse taitse den Höhenrücken, an dem er nun nordwärts _ entlang streicht (2200 m). i Da der vom Tai pai schan kommende Bergzug sich hier in einzelne kurze Äste auflöst, zieht der Fußpfad von Kamm zu Kamm an den oberen Talrändern entlang, verläuft also trotz der insgesamt nördlichen Riehtung _ in Sehlangenlinien, was im Verein mit der abwechselnden Steigung und Senkung die phantasiereichen Chinesen zu der treffenden Bezeichnung Tschi kwan liang (Hahnenkammbalken) veranlaßt hat. E Die uns nun schon bekannten Vorgebirgspflanzen wie Trollius, Anemone @ Japonica, Parnassıia Wightiana, weiße, braunpunktierte Glockenblumen, gelber Senecio, blauer Salbei, Weidenröschen und Zwergbambus schmücken . auch hier wieder die obersten Grate des tiefer unten stark bewaldeten Berglandes, das in seinem letzten Teil schöne Ausblicke auf den breiten, trümmerreichen, unserem Riesengebirge täuschend ähnelnden Tai pai schan-Kamm bietet. Keine menschliche Behausung auf der ganzen 4%, Stunden bean- _ Spruchenden Bergwanderung gibt Gelegenheit zum Unterschlupf bei - heraufziehendem Unwetter, nur einmal steht als Erinnerung an frühere _ Ansiedler eine Kapelle unweit der Reste eines Holzhauses. Bald nach Überwindung der höchsten Stelle (2400 m) senkt sich der Pfad dauernd und fällt nördlich zu Tal; in dessen Grunde dienen zwei - zum Bezirk Muo pan gou gehörende Herbergen als Rasthäuser für die über den Paß eilenden Kulis. Das Dorf Muo pan gou liegt noch 20 Li abwärts an der Einmündung des am Tschi kwan liang entspringenden Wassers in den bei dem Ort nordsüdlich vorbeischäumenden Fluß. _ Muo pan gou (Ko) (Mühltischtal, 1798 m) besteht aus zwei Teilen. Parallel dem Bach zieht die eine saubere Dorfstraße zwischen hohen, steilen Felswänden am linken Ufer hinauf; dann weichen die Felsen aus- ©inander, das Tal biegt nach Osten um, von Norden fließt ein Wässerchen hinzu, dessen rechtes Ufer die Häuserreihe des anderen Teiles begleitet. Der stärkere Bach, vielleicht der Tai pai ho der deutschen Karte, kommt vom Tai pai schan herab, das Tal des kleineren Seitenbaches $ führt anfangs zwischen hohen Felsen nach Norden bis zu einem natür- chen Tor hinauf, hinter dem sanft geneigte Matten allmählich höher Rinauf geleiten. ; | Flache, mit üppigem Graswuchs ausgekleidete Mulden, längs der Bachufer Gesträuch, so fordert die Landschaft stark den Vergleich mit u Hochsteppen des tibetisch-chinesischen Grenzgebietes nord- en lu heraus. z er R.: E; Er n al an ni En ar 5% = ER. 234 W. Limpricht, Kurz vor den sumpfigen Quellwiesen des Talbaches biegt der Weg rechts ab. Die Kapelle Tai pat miao bezeichnet die Übergangsstelle über den Kammrücken zwischen Tai pai schan und Tien tai schan, den Feng schu ling, 2100 m, unterhalb dessen die zwei Häuser von Lao lung kou bald erreicht sind. Der Abstieg führt weiter nach Norden. In einer halben Stunde sind die paar Häuser von Da kwan tse durcheilt. Der rechts aus den Bergen kommende Fluß wird durch einen vorspringenden Bergzug zu einem Bogen gezwungen, und der Weg muß nochmals hinauf, um diesen Höhenzug zu überwinden. Auf der Abstiegsseite bezeichnet das Dorf Hsiau kwan tse den Anfang der nur 10. Li breiten Hochebene, die im Norden durch neue Ketten abgeschlossen wird. An ihrem Fuß liegt der Marktflecken Tschui tou (Pfriemkopf), in der Gegend der bedeutendste Handelsplatz. Schon 5 Li nordwestlich Tschui tou ist die Höhe des ersten Berg- zuges erklommen. Tschi li tse liegt jenseits im Talgrunde, dessen Sohle sich der Weg zunächst einfügt, um dann sanft ansteigend über Wiesen dem Einschnitt des Tsin ling-Passes (2086 m) zuzustreben. Das nach Norden von der Paßhöhe abfließende Wasser tritt bei Sehan men kou in die Ebene gegenüber dem Zusammenfhuß von Djien yang ho und Wei ho aus. Wir wandten uns zuerst nordwestlich und gingen dann parallel dem Wei ho über Ma ying tschönn nach Paudji (Pauki). Ze Da mich der Dienst nach Tientsin zurückrief, reiste ich im Karren zwischen Feldern im Löß über Föng tsiang fu und Wukung nach Hsian fu zurück. Ein Karren brachte mich auch wieder nach K wan yin tang zur Bahn und am 25. August langte ich über Pekingan meinem Ausgangspunkt Tientsin an. Flora des Tsin ling schan. Der Tsin ling schan, die Wasserscheide zwischen Hwang ho und Yangtse, ist die östliche Verlängerung der Südkukunor- Gebirge und gehört somit zum System des Kun lun. Nach Norden fällt er steil zur TLößebene des Wei ho-Tales ab, nach Süden geht er mehr allmählich in die Bergwelt um das obere Han- beeken über, dessen Südrand der ebenfalls zum Kun lun-System 9% hörende Zug des Ta pa schan und Kiu tiau schan bis zum Yangts® in die Gegend von Itschang begleitet. Als östliche Verlängerung des Tsin ling schan streicht das wilde Kalkgebirge des Hwa schan ‚bis zum Hwang ho-Knie bei Bene kwan ting, am jenseitigen Ufer des Hwang ho treten die Bergzüs® der Provinz Schanhsi an den Fluß heran, die im großen (Da) wu tai schan kulminieren und sich in Tschili im kleinen (Hsiau) wu # Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 235 tai schan, dem Nankou-Gebirge und den Bergen von Jehol bis zu den Chingan-Ketten und den sibirischen Gebirgen fortsetzen. Es ist daher nur natürlich, daß der Tsin ling schan noch eine Reihe von Typen mit den nordtibetischen Gebirgen gemein hat und Diels hat zweifellos recht, wenn er ‚die stark westlichen Züge der hochalpinen Flora des Tsin ling schan‘‘ mit Nachdruck betont. Anderseits aber beherbergt das Gebirge eine Anzahl mandschurischer Formen, die es’ mit den beiden Wu tai schan-Gebirgen teilt und die vielleicht von diesen auf dem angedeuteten Wege hierber gelangt sein dürften. Papaver nudicaule, in Osttibet feblend, aber vom Tien schan, dem Da und Hsiau Wu tai schan und Bo hua schan ber bekannt, Sedum algidum, Impatiens noli tangere, Campanula punctata und Pedi- eularis resupinata sind Pflanzen mandschurisch-sibirischer Herkunft, die dem Tsin ling schan noch eigen sind, aber nicht mehr in die Gebirge Osttibets vordringen, andere wiederum, wie Allium eyaneum, Sazxifraga Hirculus, Pleurogame carinthiaca, Gentiana detonsa und Pedicularis labellata benutzen den Tsin ling schan als Brücke für ihr Vordringen nach Norden, dem bei einigen Arten, wie Allium cyaneum und Pleurogyne carın- !hiaca, allerdings schon im Da Wu tai schan Halt geboten wird. Der überwiegenden Mehrheit nach gehört aber die hochalpine Pflanzen- welt des Tsin ling schan sicherlich zu Kansu und dem Ku ku nor- Gebiet: für viele mittelchinesische Arten, auch für Bambus und (e- awus Fortunei ist das Gebirge die Nordgrenze, für die Steppen- Pflanzen der nördlichen Lößebene die absolute Südgrenze. Einen außerordentlichen Formenreichtum erreicht die Gattung Adenophora. Aus dem Wirrwarr der Formen, die von den meisten Autoren in verschiedener Weise zusammengezogen wurden, kann man nur durch die Aufstellung kleiner Arten herauskommen. Von der subalpinen Flora des Tsin ling schan sammelte ich folgende Arten: ’ Pinus Armandii, Cephalotaxus Fortunei, Spiraea japonica, Kerria Japonica, Hydrangea Bretschneideri, Zizyphus sativus, Olerodendron foetidum un trichotomum, Buddleia albiflora var. Giraldii und B. Damdi, Jasminum Isinlingense, Lagustrum Quihoui und Lonicera japonica. Ferner: Peratrum nigrum, Allium condensatum und odorum, Lärtope Iraminifolia, Lilium Broumii, Fargesii und das leuchtend rote sutchuenense, Hemerocallis fulva, Aletris japonica, Belamcanda chinensis, Epipactis = schensiana und das überall häufige Herminium Monorchis, Polygonum alatum und Bistorta, Dianthus chinensis und superbus, Lychnis Senno, S Cueubalus baceifer, Silene Fortunei und (oben) tenwis, @ypsophila acutifolia, ne stium caespitosum, Amemone japonica (gemein) und rivularis, Dei- E Phinium grandiflor um, Cimicifuga foetida, Thalictrum Przewalskii, Trollius » 236 W. Limpricht. yunnanensis (von 1600 m ab), Clematis Fargesii und paniculata, Macleya micıocarpa, Meconopsis punicea var. Limprichtii, Corydalis curviflora, Potentilla davurıca, Sorbarıa sorbifolia, Agrimonia Eupatoria, Sedum hybridum und häufiger drymarioides, Pueraria Thunbergiana, Lespedeza formosa, Lathyrus pratensis und Astragalus Henryi, Rodgersıa aesculifolia, Astilbe Davidi, Parnassia Wightiana var. ornata, von 1700 m an, Geranium "napuligerum, Linum _stellerioides, Impatiens noli tangere, Hypericum chinense, Epilobium indicum, Campanula punctata, Adenophora liliifoliordes und petiolata, Trrigonotis peduneularis, Crawfurdia fasciculata um Bambus windend, Gentiana macrophylla häufig, detonsa und die Varietät Stracheyi, Halenia elliptica var. grandiflora, Salvia Maximowicziana, Phlomis megalantha,- Origanum vulgare, Siphonostegia chinensis, Plecranthus ramosus, Orobanche coerulescens, Melampyrum roseum, Euphrasia tatarica, Pedicularis resupinata und spicata, Dipsacus asper, Triplostegia glandu- lifera, Patrinia rupestris, Valeriana officinalis, Paederia tomentosa, Rubra cordifolia, Leptodermis oblonga, Erigeron acer, Achillea cartilaginea, Lactuca elegans, Aster Giraldii und trinervius, Chrysanthemum Pallasianum, Saussurea aegirophylla, japonica und jodostegia, Anaphalis pterocaulon, Senecio jesoensis var. sutchuenensis, Przewalskii und tanguticus, Carpesium eximium und Leontopodium japonicum. Primula, Androsace und Rheum waren schon verblüht. - Außerdem auf den Matten der Lärchen- und Rhododendronzone, den Karen und dem Gipfel des Tai pai schan: Carex atrata subsp- Pullata var. sinensis, Juncus luzuliformis und Przewalskii, Allium kansuense, oviflorum und Prattii, Polygonum Huberti und sphaerostachyum, Ranum culus petrogeiton, Delphinium Giraldii, Trollius pumilus, Anemone narcisst- | flora, Aconitum rotundifolium und Kusnetzoffii, Meconopsis quintuplinervis, e Draba Ladyginii, oreades var. chinensis, Cardamine macrophylla, Melan- dryum apetalum, Cerastium arvense und fimbriatum, Rosa tsinlingensis, Oxytropis montana, Sedum algidum, Astilbe Davidi, Sazifraga gemmigera, Giraldiana var. _ Biondiana, Hirculus, melanocentra, pseudohirculus Val- shensiensis und sibirica, Pimpinella_ silaifolia, Bupleurum longicaule, = Pleurospermum Franchetianum und Limprichtü, Parnassia Deiavayı var. brevisiyla, rumicifolia, Circaea alpina, Epilobium laetum, Omzphalodes trichocarpa, Rhododendron fastigiatum, Pirola rotundifolia, Primula Giral- = diana, Crawfurdia fasciculata, die prachtvolle, dunkelblaue Sweertia bifolia, i Gentiana. crassuloides, detonsa, detonsa var. Stracheyi, hexaph! ylla und Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 9237 B. Die Wu tai schan-Ketten. ; Die große Ebene Nordchinas, in der die Eisenbahn Peking— Han kou läuft, wird im Westen durch hohe Gebirge begrenzt, die man, seit Richthofen, mit ‚nordchinesischer Gebirgsrost“ bezeichnet. Lange Parallelketten beginnen in dem Winkel des Hwang ho bei Dung kwan ting, da wo die große Straße nach Turkestan über Hsingan fu den Flußlauf verläßt, und ziehen in der Richtung Süd- E = . west nach Nordost, also in sinischer Richtung, an Peking vorbei, um BE in der Gegend des Wei tschang, der alten kaiserlichen ‚Jagdgründe, = _ hinter Jehol, an das Chingan-Gebirge anzuschließen. e+ Diese Bergketten, deren früher völkertrennende Bedeutung durch die x auf ihren Höhen stellenweise hinziehende große Mauer in helles Licht gerückt wird, bilden die Grenzscheide zwischen den reich bebauten Ebenen E von Tsehiliund Honan gegen die ärmeren, mehr steppenartigen Gebiete von Schanhsi und Nord-Tschili. Da die höchsten Erhebungen dieser Ketten den Namen Wu tai schan tragen, dürfte es sich vielleicht empfehlen, den Namen Wu tai schan auf das gesamte Kettensystem vom Hwang ho-Knie bis an Fr das Chingan-Gebirge zu übertragen. In Schanhsi ist der Da Wu taischan, in Tschili der Hsiau (Sioll) Wu tai schan der höchste 2 Gebirgsstock, an ihn schließt sich über den Schi ba pan das Nankou- Gebirge an, das zwischen Kalgan und Peking in dem bekannten Nankou-Passe überschritten wird, dann folgen die Pekinger West- berge mit dem Bo hua schan und Miao fong schan, und schließ- lich. der Wu ling schan im Bannwald der östlichen Kaiser- . gräber im Jeholer Bezirk, dessen Berge mit dem angeblich über 3000 m messenden Pe tscha in das Chingan-Gebirge übergehen, das als . Grenzgebirge zwischen Mandschurei und Mongolei nach Sibirien weiter nordwärts streicht. a) Der „große“ oder „Da“ Wu tai schan in Schanhsi. Meine erste Reise (1912) nach dem kleinen (Hsiau) Wu tai schan endete in Leang kou tschwang bei den Hsi ling, den westlichen Aaisergräbern der zuletzt herrschenden Dynastie. Leang kou tschwang ist mit Kao pe tien, einer Station der Peking—Hankou- ‚Bahn. durch eine Zweiglinie verbunden. . In dem Lamatempel des Ortes schlug ich für einige Tage das Stand- EEE au, fuhr noch einmal einiger Besorgungen wegen nach Peking nn hrte nach Leang kou tschwang zurück, um Tragtiere für die Reise nach dem großen Wu tai schan zu mieten. Die alten el a a a en ließen sich zuerst 238 W. Limpricht. nicht finden. Daher verging der ganze Nachmittag und die ersten Stunden des nächsten Morgens (14. August) mit dem Suchen nach neuen Last- tieren. Schließlich trieben wir einige Esel auf, und gegen Mittag konnte der Aufbruch erfolgen. | Durch die parkartig angelegten Kiefernhaine der Hsi ling- Gräber und mehrere Dörfer kam die Karawane gegen Abend in das Dorf Da lung huo und somit an die Straße nach Tai yüan fu, der Hauptstadt der Provinz Schanhsi, der der Weg für die nächsten Tage folgte. Bei dem Dorf Tsching puo biegt die Straße nach Norden ab und steigt - das Tal zur Paßhöhe Tschi tsching kwan empor. Kurz vor dem Tal- schluß, der durch die Kämpfe gegen die Boxer unter Leitung des deutschen Majors v. Förster 1900 bekannt ist, stehen Teehäuser und ein Tempel unter alten Bäumen versteckt. Auf dem Kammrücken zieht der Süd- zweig der großen Mauer entlang, die sich spaltet und den gleichnamigen Ort allseitig einschließt. Ein Tor in der Mauer läßt die Straße hindurch, und eine halbe Stunde später betritt man den Ort Tschi tsching Kwan, dessen Stadtmauern von Teilen der großen Mauer gebildet werden. Hinter dem Ort fließt der eine Hauptarm des Dsü ma ho — der andere, Da ho, entspringt den oberen Hängen des kleinen Wu tai schan —, sein rechtes Ufer begleitet die bei Lung wang miao nach Norden, nach Ma schui, abbiegende große Mauer. Dem Tal des Dsü ma ho aufwärts folgte unser Weitermarsch. . Bergzüge begleiten beiderseits die Ufer des höchstens metertiefen, klaren, rasch, dahinströmenden Wassers, das, da Brücken fehlen, an den Übergangsstellen durchwatet werden muß. Die Bergzüge sind meistens kahl, Baumgruppen, vielfach Weiden, bilden Auenwäldehen im Über- schwemmungsgebiet, das größtenteils mit angeschwemmten Steinchen. angefüllt ist. Eine halbe Stunde vor Da fu yü setzt die große Mauer über den. Fluß, besteht aber eigentlich nur noch aus einzelnen Wachttürmen, die anderen. Zwischenteile sind stark verfallen oder gänzlich verschwunden. Da fu yü liegt drei Stunden oberhalb Tschi tsching kwan. Der schlechte Weg, die häufigen Übergänge durch das Wasser, das namentlich nach den heftigen Gewitterregen mit unheimlicher Schnellig‘ keit anschwillt, machen das Reisen beschwerlich und zur Zeit andauernder Sommerregen sogar zur Unmöglichkeit. Man ist dann gez wungen, tage, selbst wochenlang untätig zu warten, bis das Sinken des Wassers endlich den Übergang gestattet. Gegen das Flußbett vorspringende Bergrücken oder schroffe Felsabstürze werden über die Berge umgangen, da die 2 chinesische Technik es noch nicht gelernt hat, den Weg in die Felsen einzusprengen. en Unser Weitermarsch führte auch in den nächsten Tagen das Flußtal® Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 239. aufwärts. Bei Wu lung pe genötigt einen Bergzug, den der Fluß um- ging, zu überwinden, mußten wir doch wieder zu diesem hinab, aber die häufigen Übergänge, die des hochangeschwollenen Wassers wegen ein Ablegen der Kleider notwendig machten, verzögerten das Vorwärtskommen derart, daß ich erst gegen Mittag des 17. Augusts in Pu tu yü eintraf. Pu tu yü ist ein kleines, ummauertes Städtchen, malerisch in dem hier stark verengten Flußbett gelegen. Hier klettert die noch ziemlich gut erhaltene große Mauer von den Bergen der linken Talwand zur Tal- sohle hinab, setzt über den Fluß und zieht dann über die Rücken der Bergkämme des rechten Ufers nach Süden. Die Wachttürme in dem engen, beiderseits von hohen Felswänden eingefaßten Tale, die von ihnen gekrönten Bergkuppen schaffen eine ungemein malerische Szenerie, doch schon bei der nächsten Biegung des Flusses mündet das enge Tal in ein weites Becken mit zahlreichen Ort- sehaften ein. Der Lößboden ist infolgedessen reich bebaut; man sieht hauptsächlich Mais, Kauliang, Ricinus, Sesam und Bohnen. Der Weg setztevor San tsia tsun zum letzten Male über den Fluß, dann wanderten wir auf der Hochebene weiter bis zur Stadt Kwang tschou. Da der ' Abend noch nicht völlig hereingebrochen war und ich der Leute wegen In der Stadt nicht nächtigen wollte, ging ich zum größten Ärger meiner Chinesen, denen auf diese Weise die Genüsse der Großstadt entgingen, durch den Ort, durchwatete hinter der Stadtmauer den schokolade- farbenen Quellbach des Dsü ma ho und machte 10 Li binter der Stadt in dem Dörfchen Nan schan tung halt. Am nächsten Morgen (18. August) erklärten die verärgerten Esel- treiber, ihre Tiere seien den Anstrengungen nicht mehr gewachsen, und sie möchten umkehren. Da sie für Ersatz gesorgt hatten, ließ ich sie ziehen. Ein einfältiger, aber gerade deshalb williger und lustiger Mann, erklärte sich bereit, mit uns nach den ihm schon bekannten Wu tai schan zu gehen. Der bisher schon schlechte Weg wurde nun weiterhin entsetzlich. A Das Becken von Kwang tschou verschmälerte sich zu einem breiten, fast unbewohnten, nur mit unzähligen Gesteinstrümmern an- gefüllten Tale, einem trockenen Flußbette, das langsam bis Kuo ho tsun (Ai ho tsun der deutschen Karte) anstieg. . Nach mehrstündiger Wanderung lag das Dorf Yi ma ling in einem Einschnitt des Talrandes vor uns. Es gehörte noch zu Tschili, nicht . die Karte angibt, zu Schanhsi. Hohlwege im Löß geleiteten auf die Höhe des abschließenden Bergrückens, hinter dem die Provinz Schanhsi beginnt. en Re Steil führt der Weg zur Talsohle, wiederum einem steinigen, wasser- 5 Iosen Flußbett hinab, verließ bei dem Dorf Hung tschwang dieses Tal Wieder und bog rechts in ein noch wilderes Quertal ein. Fast senkrechte, 240 W. Limpricht. zerrissene Kalkfelsen bildeten die Wände der engen Schlucht, die eine mächtige Wand abschloß. Steil führte der Weg in schmaler Felsrinne links zur Höhe und dann eben unter den Kalkfelsen des Kammrückens zum Felsentor Tschuang ling, dem Fensterpaß, der seinen Namen wahrlich mit Recht trägt. Ein reicher, subalpiner Blumenflor schmückt die ungefähr 1600 m hohen Kalkfelsen. Gelber Eisenhut, blaue Astern, Läusekräuter (Pe- dicularis), Enziane und gelbe und rote Orchideen bildeten die schönste Zierde dieser Pflanzenwelt, die jedoch bis auf einige wenige Arten dieselbe ist wie im ganzen Zuge der Wu tai schan-Ketten. Hervorgehoben seien: Neottianthe cueullata, Gentiana detonsa, Eritrichium pectinatum, Callistephus chinensis, Chrysanthemum parviflorum und sinense. Die Aussicht vom Fensterpaß auf das weite Becken von Lin g tsiu (Ling kiu) ist prachtvoll. Zur Linken die wilden Schroffen der Wui schan-Kette, stürzt das Gebirge steil zu der Hochebene ab, die das allseitig von höheren Bergen kesselartig eingeschlossene Becken von Ling tsiu ausfüllt. Ling tsiu selbst war klar erkennbar, ebenso das glitzernde Band des vonWesten kommenden, an der Stadt vorbeifließenden "Gu ho oder Da ho, der am Fuße des Wui schan-Kammes entlang 'floß und dann zwischen seinen Vorbergen verschwand. Aus der Ebene ragten zwei kleine Hügel empor, nach denen zu sich der Weg vom Tschuang ling steil in Serpentinen hinabwand. An ihrem Fuße liegt Dorf Gu schan, unser Nachtquartier.: Nur 20 Li sind es noch bis Ling tsiu hsien am Fuße des schätzungsweise 2500 m hohen _Wui schan. Die Stadt macht einen kümmerlichen, armseligen Eindruck, besitzt ee aber, den endlosen Pferde-, Maultier- und Eselkarawanen nach zu schließen, Be ‚einen a Durchgängsverkehr. Überall an der nur aus Läden und : ı bestehenden Hauptstraße saßen Fruchthändler, die für ein ee Wie überall i in er ekian war auch hier die Neugier der ae höchst lästig. Der Europäer wird, sobald er sich auf den Steinstufen Fu schmutzkrusten. und triefenden. Nasen behafteten Kinder hervortun, die _ den intimsten Orten mit ihrer Zudringlich- = Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets.. 241 darf den Appetit nicht verderben und ist den Kinderchen ja auch leicht abzugewöhnen! E> Parallel dem Wui schan führt der Weiterweg am linken Ufer des 2 Gu ho aufwärts. In Tao tse fu, einem kleinen Dörfchen, trafen wir E- den ersten Boten des Wu tai schan-Klosters, einen lamaistischen Mönch in rotem Gewande: er gab die Entfernung noch auf 10 Tage anl == Bei den Doppeldörfern Dung- und Hsi Ho nan endet der Kesse! von Ling tsiu. Hier mündet ein schmales, vom Gu ho geschaffenes Felsental ein, in dem das Dorf Tsai tschi yüan liegt. Dieses Engtal führt auf das Lößplateau hinauf, in dessen tiefen Furchen sich der Weg . weiter hinzieht. Der Löb besitzt hier eine ungeheure Mächtigkeit. Durch die einzelnen Bachläufe ist das Plateau in zahllose labyrinthische a Schluchten zerrissen; die glatten, gelben, senkrechten Wände erreichen _ 100 m Höhe! Nach antaltenden Regengüssen besteht der Boden solcher Furehen aus gelbem, breiigem Morast, und selbst den zähen Maultieren ist ein Passieren der Schluchten unmöglich. Im Grunde solcher Hohlwege und in steinigen Betten jetzt trockener Bachläufe stiegen wir drei Stunden steil zur Paßhöhe Ping hsing ling, 170 m, empor. Ein Tor und wenige Mauerreste deuteten darauf hin, daß vielleicht früher einmal die große Mauer hier oben lang gezogen sein 3 könnte. Aber auf den umliegenden Bergen war keine Spur einer solchen E: mehr zu erkennen. Alle diese Berge waren bis zu den Gipfeln unter einer - Mächtigen Lößdecke begraben. Am Ausgange des Passes liegt der ummauerte Flecken Ping hsing kwan, in seinen Häuschen vom umgebenden Löß kaum zu unterscheiden. ; ‚Vielfach werden ja auch die Wohnungen direkt in die Lößwände hinein- gegraben, eine entschieden praktische und billige Einrichtung, da derartige Behausungen im heißen Sommer kühl, in den hier eisigen Wintern an- genehm warm zu sein pflegen. ; Ping hsin g kwan ist ein öder, stiller Ort mit einer einzigen Straße. Hier hatten zwei Engländer, deren Karawane ich begegnet war, in ; letzter Nacht genächtigt. Sie kamen aus den Bergen und wollten nach ; Yü tschou und dem Hsiau Wu tai schan weiter; es waren die rg Europäer, die ich in den langen Wochen meiner Reise getroffen a # u Br : t der letzte Rest der großen Mauer, die ja hier vorüberziehen soll. Das nur wenig tiefere Becken von Ping hsing kwan verschmälerte Ai ER einem breiten Tal; vor uns, etwas links, ragte der hohe Gebirgs- Stock des Wu tai schan empor, an dem der junge Hu to ho vorbeifloß. : Fedde, Repertorium speeierum novarum. Beihett XII. I. L 242 W. Limpricht. Dann kam das ummauerte Da ying in Sicht, an dem wir der vielen neugierigen Soldaten wegen vorbeigingen, den Hu to ho durchwateten und nur 3 Li hinter der Stadt, in dem Dörfchen San dschü, zur Nacht blieben. In Da ying verließen wir die Straße nach Tai yüan fu und wendeten uns dem Gebirgsstock zu, von dem ein wasserführender Tal- einschnitt den Zugang nach dem Wu tai schan anzeigte. Eine Stunde hinter Tsia dsching bog unser Weg auch wirklich in diesen Taleinschnitt hinein; das ihm entströmende Wasser war be- deutend stärker als der eigentliche Hu to ho, zu dem es hinfloß, und dürfte somit als der Quellfluß gelten, alle übrigen auf der deutschen Karte verzeichneten Wasserläufe lagen trocken. Das Anstiegstal faßten beiderseits hohe Felswände ein. Die steinreiche Sohle bleibt unbebaut, Bäume erscheinen nur um die Ortschaften, die in, kurzen Abständen aufeinander folgen. Bei Ba tschiau mündet von links ein bachdurch- strömtes neues Tal ein, aber erst nach mehrstündigem Anstieg gabelt sich bei dem Dorfe Kou men schang (oberer Talmund) das Wasser. An dieser Gabelung liegt einsam weit abseits vom Dorfe die Herberge. Mit der Talteilung ist naturgemäß auch die Wegeteilung verbunden. Beide Wege führen über den Dung tai mit Pe tai verbindenden Rücken nach dem Wallfahrtsort Wu tai schan. Ich wählte für den nächsten Tag den linken Weg, weil er für ae Tragtiere weniger an st rengend sein sollte. . Am frühen Morgen des 22. August (bei nur 8° Celsius) brachen wir von der Herberge auf und gingen noch die drei Li bis zum letzten Weiler dieses Hochtals, Tai ping kou; hier teilte sich das Wasser nochmals. Der reichen Vegetation wegen folgten wir dem linken Arm, der sich steil auf die Höhe des abschließenden Bergrückens hinaufschlängelte. Kümmer- liche Bestände von Fichten und Lärchen zeigten sich vereinzelt an ver steckteren Stellen, wohl der letzte Rest der früheren ausgedehnten Be waldung. Der Weg überquert den Kamm und senkt sich jenseits in das Tal hinab, in dem hinter zwei Dörfern der Ort Wu tai schan, weithin kenntlich an den goldig schimmernden Dächern der Lamatempel und der weißen Pagode, dem Wahrzeichen des Talkessels, liegt. Der Rücken setzt sich links zum Dung tai, dem Ostaltar, und rechts zum Pe tai, dem Nordaltar, fort. Während sich die Tiere ausruhten, stieg ich allein links die blumen“ reichen Grasmatten hinauf, um Pflanzen zu sammeln. Höher gestiegen, sah ich vor mir die vom Paß aus durch eine Kuppe verdeckte Dung tai- Spitze, von der ein weißes Häuschen und zwei Pagoden herabgrüßen- Bald stand ich oben, 2900 m, und konnte, mißtrauisch von dem einzigen Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 243 2 Bewohner des Häuschens, einen mongolischen Mönch, beobachtet, die herrliche Aussicht bewundern. F Tief unten im Tal lagen die Lamatempel, über die eben überschrittene Paßhöhe nördlich hinaus unser gestriger Weg in dem breiten Tal des _Hutoho, in dem die Straße nach Tai yüan fu hinzieht, nördlich begrenzt von etwa 1800 m hohen Bergen, über die die Straße nach Da dung fu führt. ' 2 Im Nordwesten verdeckte der höhere Pe tai die weitere Aussicht. - Sein langer, flacher Kamm setzt sich südwestlich im Dschung tai fort, von dem ebenfalls ein weißes Häuschen herableuchtete. Ich sah, daß es möglich sein müßte vom Paß aus über die Kämme zum Pe tai und Dschung tai zu gelangen und beschloß diesen Weg _ zu gehen. Zum Paß zurückgekehrt, sandte ich die Tragtiere nach dem E- Tempelbezirk voraus und wanderte mit meinem Boy dem Pe tai zu. Die Mattenflora dieser Hochgebirgskämme ist außerordentlich reich, besonders an Edelweiß, jedoch sind die Arten größtenteils dieselben wie am kleinen Wu tai schan, bis auf einige wenige, die, wohl vom Tsin ling schan bis hierher vorgedrungen, hier ihre Nordgrenze erreichen oder auch endemisch sind. Einige Leute suchten die Berglehnen nach Pilzen ab. Schon in F Schanghai hatte ich viel von den berühmten wohlschmeckenden Pilzen desWu tai schan gehört, sie auch in den Klosterküchen von Tie lin sse und Leang kou tschwang gesehen; hier fand ich sie zum ersten Male wild. Doch war es nichts anderes, als unser gewöhnlicher Champignon, der, soviel ich später erfuhr, auf allen höheren Bergen Nordchinas häufig . vorkommt. Nach ungefähr einstündiger Kammwanderung überschritt der andere Weg von Kou men schang herauf den Rücken. Hier steht am; Paß eine verfallende Schutzhütte ohne Bewohner. E-.. Die Verlängerung des Kammes hätte zum Pe tai geführt, doch mußte Ich vor Erreichung des Zieles am späten Nachmittag, da die Entfernung doch noch zu groß war, umkehren und stieg ins Tal hinab, das bei einem Dörfchen in das Haupttal einmündete. Von hier waren es nur noch 8 Li bis zur Herberge des Ortes Yang lin kai— Wu tai schan. Am übernächsten Tage (24. August) stieg ich um die Mittagszeit er den Pe tai. Der Weg führte vom Ort in einem Quertale bachauf- wärts empor. _ Ein reich geschmückter Chinesentempel sowie Friedhöfe hier ver- Storbener Mönche oder Pilger lagen am Wege. Es werden auf den Fried- en des Wu tai schan auch die lamaitischen, mongolischen Mönche anderer Klöster beigesetzt. So gelangt z.B. die Asche der im gelben Tempel ‚außerhalb Pekings verbrannten Mönche in Säcken gleichfalls ige 2 v= ey änei = es B = geblichen Mongolenunruhen wegen nicht gestattet. Pagode uud zinem Friedhof. Die Höhe des Dschung tai beträgt nur a 3100 m. ieh in zwei Stunden im Ort Wu tai schan zu sein, der nur 1000 m tiefer in der Richtung des Hsi tai, stand ein schweres Gewitter, und derAbend brach. schon herein. 244 W. Limpricht. hierher, um hier beigesetzt zu werden. Diese Grabmäler zeigen durchweg tibetische Formen, ebenso auch die Pagoden die bekannte Flaschenform der: tibetischen Tschorten. Bi Von den sanften Hängen der Bachböschungen stieg der Pfad auf E die Höhe einer Bergrippe und über deren Rücken in 4 Stunden zum höchsten Punkt des flachen Pe tai-Kammes. 2 . Ein Granitsteinhaufen mit Heiligenbild bezeichnete den Da pe tai, E den „großen Nordaltar‘‘, 3300 m, nur ungefähr 10 m höher als die = zweite nordöstliche Erhebung, den Hsiau pe tai. Der Petai war 3 weitaus die höchste Kuppe des gesamten Gesichtsfeldes und ist auch der höchste Berg des nordchinesischen Gebirgsrostes. Im Südosten ragte der flachgipfelige Kegel des Dung tai mit seinem weißen Tempelchen 4 und seinen Pagoden empor; steil fiel das Gebirge gegen das weite Tal des 3 Hu to ho ab. Gegen Süden und Südosten war die Aussicht der hohen Ausläufer der Dung tai-Kette wegen beschränkt und nur in der Ferne 1 niedrigere Bergzüge zu sehen; gegen West und Südwest erhoben sich die “in ebenfalls von Gebäuden gekrönten Hsi tai und Nan tai. 5 Wie beim Schwestergebirge, dem Hsiau Wu tai schan in Tschili, gruppieren sich fünf (Wu) von Tempeln (tai) gekrönte Spitzen nach den vier Himmelsrichtungen um eine mittlere (Dschung) Kultusstätte. Wegen der Höhe der Berge liegen die Haupttempel im Talkessel, oben befinden sich nur kleine Tempelchen, vielleicht haben aber auch hier, wie die kunst- E voll bearbeiteten Granitbruchstücke beweisen, einstmals größere Tempel- 3 anlagen gestanden. 3 Auch auf dem Pe tai steht ein weißes Häuschen, von zwei Mönchen, einem Chinesen und einem Mongolen, bewohnt, ebenso auf dem Dschung &!, dem Mittelaltar, auf dem ich eine Stunde später stand, nebst einer a tai (Westaltar) und Nan tai (Südaltar), beide erheblich ‚ habe ich nicht besucht. Eine zu diesem Zwecke für den Sommer 1918 ne Reise wurde mir von den chinesischen Behörden der an- Vom Dschung tai führt ein direkter Weg ins Tal, auf ibm hoffte liegt. Wir beeilten uns, so gut es der schlechte Weg zuließ, denn im Westen, se 8 Uhr waren zwei Gewitter über uns; der Hagel durchweichte & die Le nd, garen führte, 5 lich verloren wir ihn und tasteten auf m Glück vorwärts. Ein erneuter . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 245 heftiger Blitzschlag ließ das Wahrzeichen des Tales, die weiße Pagode - des Lamaklosters Tai yüan sse aufleuchten und 100 m tiefer einen _ Lichtschein erkennen, auf den wir zugingen. Doch der Abhang wurde so steil, daß ich stehen blieb, aus instinktivem Gefübl heraus, um einen neuen En Blitzschlag abzuwarten. Das war unser Glück! Denn unmittelbar vor uns stürzte der Hang zu einer senkrechten Felswand ab, an der ein kleines Kloster lehnte. Von hier kam das Licht! 3 Wir riefen hinunter, und endlich erschien ein Mönch, den wir baten, E uns einen Knecht mit einer Laterne hinaufzuschicken, um uns zu zeigen, "wie wir die Wand hinunterkommen könnten. Bei einem solchen Wetter Spitze verirrt hätten. Keine Antwort erfolgte, doch eine bange Viertel- stunde später kam ein Mann herauf, nahm uns an der Hand und führte ‚uns seitlich auf schmalzm Felsenband auf einen zum Kloster ziehenden ‘Steig. Das als Belohnung angebotene Geld wollte unser Führer zuerst ‚nicht annehmen, steckte es schließlich aber doch zu sich. Doch das Miß- trauen war noch nicht geschwunden, um nicht etwa uns als Nachtgäste aufnehmen zu müssen, wurde die Entfernung zu unserer Herberge nur auf 2 Li angegeben. Zu diesen 2 Li gebrauchten wir über eine Stunde, dann ‚standen wir vor der weißen Pagode und um !;10 Uhr in der Nacht vor der verschlossenen Herberge, die erst geöffnet werden mußte. Man hatte uns gar nicht mehr erwartet! Wu tai schan besitzt nur eine, mit Kaufläden dicht besetzte, gepflasterte Straße. Überaus schmutzige, fremde Gestalten, zerlumpte Nonnen, die bettelnd am Wege stehen, und Kamelzüge weisen darauf hin, daß Pilger aus der Mongolei und dem fernen Osttibet bis hierher zu wallfahrten pflegen. Reiche Herdenbesitzer bringen den feisten Lamas ihr gesamtes Hab und Gut zum Heil ihrer armen, sündigen Seele als Opfergabe dar. a In allen Seitentälern, auf dem gegenüberliegenden Bergrücken, auf einem abseits liegenden Hügel sind Tempel verstreut. Der Haupttempel eu schan ting (Buddhaberggipfel) bildet einen Gebüudekomplex a dem Talhügel unmittelbar bei dem Ort. Er erinnert seiner Lage und wart nach etwas an den Potala bei Lhassa, seine Insassen sind önche aus Tibet und aus der Mongolei. 2 Freundlich aufgenommen, wurde ich mit Milch bewirtet und mir er willigst das ganze reiche Kloster gezeigt, dessen kunstvollste Stücke die prachtvollen Cloisonnegefäße des Hauptaltars waren. Auf aus- te Tiger und Leoparden wurde ich mit besonderem Stolze, warum nicht, hingewiesen. Der schönste Tempel, innerhalb dessen die oa ER 246 W. Limpricht. weiße Pagode über den Reliquien des heiligen Wendschuschri stand, hieß Tai yüan sse. Ihr Besuch versetzt den Beschauer in eine dem Chinesentum fremde Welt, in die Welt des Lamaismus. Politisch weitsichtige Kaiser haben hier, an der Grenze des Mongolentums, einen Herd der lamaitischen Kirche auf chinesischem Boden geschaffen, der dazu bestimmt sein sollte, beide Völker einander näherzubringen. Jetzt, in der Zeit der Republik, ver schwindet die Bedeutung Wu tai schans immer mehr, die tibetischen Mönche kehren nach ihrer Heimat zurück, und die Zeit ist wohl nieht mehr fern, in der die Klöster aufgehört haben werden, die Brücke zwischen 2 Chinesen und Mongolen zu bilden. Gebetszylinder mit der bekannten Zauberformel „Om mani padme hung‘, Bretter vor Heiligenbildern, auf die sich die mongolischen Pilger mit Schutzstreifen an den Händen immer wieder schweißtriefend hinwerfen, “ Butterlämpchen, das monotone Murmeln der Gebetsformeln und das Wiederholen derselben seitens des Knabenchors, das ständige Drehen des Rosenkranzes und der Gebets mühlen, das Glöckchenläuten und die hierauf eintretende Stille, worauf sich alle verneigen und leise beten, die feierlichen Mönchsprozessionen mit seidenen, gestickten Kirchenfahnen, der Krummstab und die Tiara des obersten Lamas schaffen ein Stimmungsbild mystischen Halbdunkels, das nach dem geheimnisvollen Kirchenstaat Tibet hinweist. Auch hier wurde mir seitens der Mönche, prächtigen kupferbraunen Gestalten, bereitwilligst alles Sehenswerte gezeigt. Gern hätte ich mir einen der unglaublich wilden tibetischen Hunde mit nach Schanghai genommen, doch die Mönche wollten, trotz des hohen Angebots, keinen hergeben. Am frühen Morgen des 25. August brachen wir nach Tai yüan fu auf. Der zweite Hauptort des Tales, Tai hua tscheng-Wu taischan ist nur eine Viertelstunde von Yang lin kai-Wu tai schan entfernt. Bei dem spitzkegeligen, mitten im Tale aufragenden Klosterhügel bog unser Weg aus dem Haupttale rechts in ein Seitental ein, stieg in ihm eine Stunde aufwärts und wendete sich einem linken Talkessel zu. Hier lag ein Dorf, etwas weiterhin der Tempel Schi gao sse, 2050 m, mit prächtiger Aussicht auf den Dung tai. Hinter dem Tempel beginnt der Anstieg auf den 2300 m hohen Bergrücken, von dessen Höhe fast — alle Kuppen des Wu tai schan- BPPAkOR mit Ausnahme des Hsi _ deutlich zu erkennen sind. Der Weg läuft an den Hängen = RER Ze und überschreitet in insgesamt drei Pässen die seitlichen Querriegel, ehe er sich endgultiE | zu Tale senkt. Zwischen der zweiten und dritten Paßhöhe liegt das und der unter Bäumen versteckte buntbemalte Tempel Örl nuape . vor der. Jetzien‘ Pe 2300 m, einsam ein weiterer, eerstehender, tal . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 247 halbverfallener Tempel. Das Dorf Dung fe tschang im Talgrunde nahm uns zur Nacht auf. E: Dem nach Südsüdwesten streichenden Tale hatten wir weiterhin zu folgen. Der schlechte Weg lief in einem steinigen, trockenen Flußbett, . die Bergzüge auf beiden Tallehnen bekleidet bis hoch hinauf Löß, aus dem auch die ärmlichen Dorfbäuschen bestehen. Hinter Liu yüan erschien nochmals ein Tempel, Wu tai sse, dann bog das Tal nach Südwest um und erweiterte sich. Tou tsun, ein großes Dort, liegt vor dem Paß Tou tsun ling, 1450 m; auf dessen ‚lößbedeckter Höhe steht eine kleine Tempelanlage, von der der Weg nach Lung wang tang hinabgeleitet. Ihm folgen die Dörfer Nan tao hsiau und Ko tao ling am oberen Hange eines niedrigen Bergzuges, dessen E. Höhe ein reichbemaltes Tor mit Tempelchen anzeigt. Von der Terrasse desselben übersieht man die stufenförmige, tiefgefurchte Lößlandschaft und das im Hintergrund liegende düstergelbe, ummauerte Wu taihsien, zu dem wir abstiegen. 5 Vergeblich waren wir den breiten geptlasterten Weg zum Stadttor _ — hinaufgepilgert, Futter für die Esel war nicht zu erhalten, und so zog unsere kleine Karawane noch zwei Li weiter, um hier in der Dorfherberge die notwendige Futterpause abzuhalten. Tiefe, in den Löß geschnittene Hohlwege brachten uns nach Dung yüanden Hu to ho, wo die zweirädigen Karren, die ersten seit langen Wochen, die Nähe der Ebene, das Becken von Hsin tschou, anzeigten. Hier endete unser Fußmarsch! Der Eseltreiber kehrte um und wir fuhren in einem Karren weiter. Eine halbe Stunde später setzte das Gefährt über den reißenden, schokoladefarbenen Hu to ho und sein breites, steiniges Flußbett und betrat dann das Becken von Hsin tschou, das der Mu mo ho, ein Nebenbach des Hu to ho, durchfließt. Die östliche Seite des Beckens begrenzen die wilden Formen der R Dang schan-Kette, die, annähernd 2000 m hoch, zum Passe Schiling hinläuft und so den Kessel im Südwesten abschließt. Die Gegend ist ohne besondere Reize. Steinige Bachläufe, tief ein- geschnittene, von den Rädern ausgefahrene Hohlwege, im übrigen Felder, au Wohnungen der Bauern Höhlen im Löß, außen bemalt und wie ein Tiehtiges Haus mit Schnitzwerk verkleidet, alles graugelb und ewig die i selbe Charakteristische Steppenflora des Löß, wirkt die Landschaft auf 2 die Dauer melancholisch und eintönig. : __ Mit Ausnahme der zweistündigen Futterpause fuhren wir den ganzen Tag in dem federlosen Karren über das Steingeröll der. Hohlwege. Die 248 W. Limpricht. eingespannt ist, hatten schwere Arbeit, besonders bei dem Ausweichen, _ Der Verkehr, meist Wagenverkehr, war: recht bedeutend. Teng hsia, eine mauerumgürtete Kleinstadt, ist der erste größere Ort, aber erst in Tse tsun wurde Halt gemacht. Auch der kommende Tag brachte uns noch nicht über den Schi ling-Paß. Hsin tschou blieb rechts liegen und der Abend sah uns erst in Yo tsa, aber immer näher kam der flache Paß, über den der Karren am 30. August Bee rollte. Von dem greifbar naheliegenden Da ng schan kommt der Rücken herunter, der das Becken von Hsin tschou südwestlich abschließt. Vom Sehi ling-Paß, 1225 m, windet sich ein Pfad zu einem hoch am Ausgang einer Schlucht gelegenen, weithin sichtbaren Tempel empor, von dem die grünen Matten des Gipfelkammes mühelos zu erreichen sind. Endlich am zeitigen Mittag des 31. August rasselte der Karren durch das Tor der Provinzialhauptstadt Tai yüan fu, und die Bahn brachte en nach Hankou, von da ein Dampfer nach Schanghai, wo ich am 7. September eintraf. b) Drei Reisen nach dem Hsiau Wu tai schan. Das Hocisstine des kleinen (hsiau oder sioll) Wu tai schan ist die höchste Erhebung in der Provinz Tschili. Es zieht sich in sinischer Richtung, etwas außerhalb der südlichen Abzweigung der großen Mauer, genau westlich von Peking hin und ist die nördliche Verlängerung der Schanhsier Bergketten, die im großen (da) Wu taischan kulminieren. Mit dem Schi ba pan schließt es an das nördlich an Peking x Forbeistreinhpnde Nankou-Gebirge an. E; ihm nachgerühmten reichen Pflanzenwelt wegen habe ich dieses schöne Gebirge auf drei Reisen durebwandert und alle seine fünf höchsten Spitzen größtenteils mehrfach bestiegen. Nur der Pe tai ist schon vor mir von Erropken besucht worden. | 1. Yon is nach den Hsi ling-Gräbern. / _ Über Tsingtau und Tsinan fu langte ich am 18. Juli 1912 Rn E an. Drei Tage später brachte mich die Eisenbahn nach einem A en in die Umgebung Kalgans nach Nankou, wo Arne? für die u bis Tai yüan fu geplante Reise gemietet wurden. a = Am frühen Morgen des 25. Juli war der Himmel endlich so o klar, as = er der r Aufbruch erfolgen konnte. Durch den landschaftlich ; Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 249 der Löß-Hochebene, die hinter dem Nankou-Gebirge nach der Mongolei hinzieht. E Der Weiterweg nach Huai lai hsien, einer Station der Peking— Kalgan-Bahn, zieht durch die öde, sandige Ebene des weiten Hun ho- Tales abseits von den Bergen. Bei Huai lai, schon von weitem an den von Gebäudekomplexen gekrönten Hügeln innerhalb der Stadtmauern kenntlich, verließen wir die Karawanenstraße nach Kalgan und der Mongolei und wandten uns den westlichen Bergen zu. Den hohen Ufern des We schui bis zu seiner ‚Einmündung in den Hun ho bei Ba ying folgend, setzte uns hier eine Seilfähre über den reißenden, schokoladefarbenen Fluß und Träger auf ihrem Rücken noch das beträchtliche Stück bis ans feste Ufer. Die hohen Lößufer treten nämlich nicht unmittelbar an das ‚Wasser heran, sondern lassen beiderseits ein breites, sandiges, weiterhin mit reichem Blumen- ‚schmuck verziertes Flußbstt frei, das nach dem Fluß zu me der Über- schwemmungen lehmig und sumpfig bleibt. Bei dem Dorfe Tschi yuan begann der enge, auf die Höhe des Fuß platenun führende Hoblweg. Die begleitenden Bergketten im Süden, weiterhin auch im Norden, traten nun näher zusammen und schlossen so im Westen den von tiefsn Furchen zerrissenen Kessel ab. Die starke Hitze (38° C) zwang uns in Hwang dsia ying, kurz hinter dem Dorf Sang yüan, zur Mittagsrat. Fang schan pu liegt drei Stunden weiter am Westrande des Kessels. Die Wasserläufe, die kurz vor dem Ort aus den Bergen kommen und nach dem Hun ho abfließen, waren jetzt wasserlos, und nur Steingeröll be- zeichnete ihr Flußbett. Bei den letzten Häusern des Ortes mündet von Süden der Weg von benutzt hatte. Das jetzt trockene Flußbett führte uns in südwestlicher E Richtung zu dem hoch am Rande des Bettes gelegenen armseligen Ko tschian (Gua tsun), dann über zwei weitere Dörfehen nach Wang dsia yü. e Obwohl der Boden stellenweise noch feucht war, enthielt das Fluß- “ doch nur sehr geringe Spuren von Wasser, aber an den hohen Löß- zeigten sich schon andere Pflanzen, darunter prächtiger blauer 5 Rittersporn, der von nun an, in den höheren Lagen, unser ständiger Be- gleiter wurde. - Hinter Wang dig, yü stieg der Weg in schmaler Lößschlucht steil ein kleines Plateau, das sich links in einen mehrere hundert Meter n Bergzug. fortsetzte. An den Abhängen dieses Rückens lief der „ 3 entlang und bot so guten Überblick über die gelben, lößbedeckten ‚an . Sg der Ackerbau b bis zu den Bel steigt. 5 250 W. Limpricht. Das hohe Hinaufsteigen der Kulturgewächse, hauptsächlich Bohnen, Hirse, Kauliang und in den höchsten Lagen ausschließlich Hater, nimmt der schrecklich öden und eintönigen Landschaft den Charakter eines höheren Gebirges, und erst der Blick auf das Aneroid läßt erkennen, daß sich der Wanderer in Höhen befindet, die in unseren Breiten der sub- alpinen Region zugezählt werden. Schließlich überwand der Weg den Kamm und senkte sich ziemlich steil in Lößschluchten zur Sohle des jenseitigen nach Bao an tschou sich öffnenden Tales. Noch wenige Minuten in dem steinigen Talgrund, einem jetzt ebenfalls trockenen Flußbett, aufwärts und vor uns lag das Dorf Schi men tse (Hsiau schi men oder Hsüe men tsun). Nur ein niedriger Paß trennt Schi men tse von dem weiten Becken von Tau hua- Yü tschou am Nordfuße des Hsiau Wu tai schan und gewährt daher den schnellsten Zugang zu diesem Hochgebirge. Da aber der Weg von Schi men tse schon bekannt war, beabsichtigte ich in das Gebirge von Süden einzudringen und wählte trotz des Abratens ‚der Dorfbewohner, denen nur der Weg über Tau hua bekannt war, die Reiseroute nach Liu dsia gou. Oberhalb Schi men tse (kleines Steintor), 1200 m, schien der Talschluß nahe. Doch halblinks ließen die Felsen ein Tor frei, das die Eingangspforte zu einem engen, von hohen Felswänden eingefaßten, nach Süden streichenden Tal bildete. Durch dieses Tal führte zum Ärger meiner Leute unser Weitermarsch. Endlich verschwand der Löß, statt seiner begleiteten sehr steile Fels- wände das steinige, natürlich wiederum trockene Flußbett des Talgrundes. Die Steilhänge zierte üppiger Blütentlor, zum Teil alpine Arten, die vom Schi ba pan bis hier hinunter gelangt waren. Nach einstündigem Marsch verbreiterte sich das bisherige Engtal, einige Streifen Bodens waren der üppigen Mattenflora entrissen und zum ‘Schutz gegen herabrollende Steine mit Mauern umgeben. Solche spär- '. liebe Pflanzungen verraten die Nähe eines Dorfes. Eine halbe Stunde später war es erreicht; einige wenige Häuschen schmiegten sich der linken Talwand an. Von hier, Mä dsia miao, geht ein außerordentlich steiler Fußweg in Kehren über die Berge der linken Talwand nach Tau hua. Nur wenige, meist berittene Eingeborene begegneten unserer Karawane, niemand aber konnte uns Auskunft geben, wo Liu dsia goU, läge und wie wir gehen müßten. Endlich mündete von links (rechte Talseite) ein Seitentälchen. Ein halbstündiger Rekognoszierungsgang ergab, daß der Talweg nach Schang li yüan führte, aber weiter oberhalb für die Esel unpassierbar sei. Wir gingen also im Haupttale weiter und gelangten nach Taohiav er a einem ı kleinen. Ort in dem hier ‚geweilerten: Tal; Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 251 Die Berge der westlichen Talseite, über die die Pässe Nan- und Pe yang mu ling führen, waren schon beträchtlich höher, von links, von Osten her, überschritt der Weg von Sehang li yüan her den jetzt sanften Kamm und schon drei Li später bog das bisherige Tal, bei Gao dsiatschwang nach Südosten ab. Hier kannte man den Weg nach Liu dsia gou und gab uns als Nachtquartier den Ort Li yi örl an. Bei Hsiu tscha, drei Li hinter Gao dsia tschwang, beginnt der Anstieg auf den Kamm des Schiba pan, der im Hsien miao ling, dem Geistertempelpaß, auch Schi ba pan ling ge- nannt, 2100 m, überwunden wird. Die steilen Hänge des steinigen, silden, erst nach Süden, später nach Südosten ansteigenden Hochtals sind bis zum Paßrücken mit reicher alpiner Vegetation dicht bedeckt. Enziane, gelbe Lilien, Orchideen, der gelbe Eisenhut und Kugelranunkel, sowie massenhaft Edelweiß neben anderen Hochgebirgspflanzen kündeten die Nähe des Wu tai schan an. Der Weg verließ den im Grunde rauschenden Bach und wandte sich steil in Serpentinen zur Paßhöhe empor, auf der ein aus unbehauenen Steinen roh zusammengefügter Steinhaufen mit eingemauertem Heiligen- bild nebst den Ruinen eines Torbogens steht. Der fürchterliche Sturm sowie das Herannahen der Nacht be- schleunigten, zumal im jenseitigen Tal kein Gehöft zu erblicken war, den Abstieg. - Doch erst nach zwei Stunden kamen einige Häuschen in Sicht. Es war das ersehnte Li yi örl. Ein Gasthof gab es nicht, und die Leute, die uns in diesen unsicheren Berggegenden naturgemäß für Räuber hielten, wollten uns nicht be- herbergen, sondern gaben einen angeblich nur zwei Li entfernten Ort an, wo Unterkommen zu finden wäre. Doch es war schon 8 Uhr abends, und die Esel, die der Steilheit des Abstiegs und der vielen Steine wegen nicht so schnell vorwärts kamen, waren noch nicht eingetroffen. So mußten wir hier nächtigen, und schließlich willigten die Leute auch ein und stellten uns einen „kang‘‘, das in ganz Nordchina übliche, heiz- bare Öfenbett, zur Verfügung. Die V ermutung meines Boys, daß der Ort in nur zwei Li Entfernung gar nicht vorhanden sei, erwies sich späterhin als richtig. Bis zum nächsten ' waren es drei Stunden. Man hatte uns belogen, um kein Quartier hergeben zu müssen. Die einsamen Hochgebirgsgegenden Chinas sind überall Schlupf- winkel für Raubgesindel, und die armen Bergbewohner sind nur zu leicht geneigt, sich an Räubereien zu beteiligen. Deshalb gibt die Behörde nur ungern die Einwilligung zur Bereisung solch entlegener Landstriche. > re uns waren beim Aufstieg fünf mit altertümlichen Gewehren bewaff » Männer ERRREG, k ] ‚ die eiligst auf diein größerem = 252 W. Limpricht. Abstande folgenden Esel losrannten. _ Erst der Anruf ließ sie erkennen, daß die Ladung Fremden gehöre, und so ließen sie von ihrem Vorhaben ab. Man hatte mich schon in Peking vor der Unsicherheit der Gegend gewarnt, aber chinesische Räuber vergreifen sich aus Furcht vor Strafe sehr selten an Europäern. er Der nur kurze Aufenthalt auf der Paßhöhe veranlaßte mich, den kommenden Tag zum Ruhetag für die ermüdeten Esel zu bestimmen . und allein nochmals zum Hsien miao ling zurückzukehren, um die Flora des Bergz uges kennenzulernen und wenn möglich, einen orientierenden Ausblick über die Bergwelt bis zum Wu tai schan hin zu erhalten. Zwei Stunden beanspruchte der Aufstieg bis zum Heiligenschrein am Paßübergang, von dem ich westlich den noch etwas ansteigenden 2 Rücken entlang wanderte. Das Tal von Li yi örl, zu dem der Schi ba pan in schroffen Hängen abstürzt, mündet annähernd rechtwinkelig bei Hsie dsia pu in das weite Tal des Hsiau ho ein. Die gegenüberliegenden Talwände des Hsiäu ho-Tales werden von den Abhängen eines Kammes gebildet, der vom Lao po ling bis zum Hsin pan ling und dem Da lung men, dem „großen Drachentor“ streicht. Im Westsüdwesten ragt die Spitze des Dung tai über den langen Kamm des Hsiau Wu tai schan noch etwas empor, war aber noch ziemlich weit entfernt; vier, durch Flußläufe ‚unterbrochene hohe Bergketten laufen vor dem Hsiau Wu tai schan nach der Gegend von Schi men tse zusammen und sind noch unter ‘sich durch Querriegel verbunden. Durch einen solchen steht auch der Schi ba pan mit dem Yang mu ling-Rücken in Verbindung. E Da es sehr schwierig gewesen wäre, mit den Tieren über alle diese Bergzüge hinweg nach dem Wu tai schan zu gelangen — den Weg über den Yang mu ling kannte ich damals noch nicht — blieb keine andere Wahl, als in das Tal des Hsiau ho hinabzusteigen, diesem bei ae dsia gu: zu Ile und von da zu versuchen, auf die Spitze au gelangen. en act Autnahtae der Tanilsehatt nl Einkgurder betaininchen yeinhen. : | _ Ausbeute trat. ich den Heimweg nach Li yiörl an, kehrte : aber er 2 ; 3 ; } E ) R 3 5 » Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 253 Bäume lagen über den Felsblöcken des Flußbettes, die der tobende Wild- bach mit sich hinuntergerissen hatte. Bei starken Regengüssen schwillt in unglaublich kurzer Zeit der harmloseste Bach in den nordchinesischen Bergen zum reißenden Strom an, der Felsblöcke und ganze. Erdhänge mit sich reißt, die Wege vernichtet, aber auch ebenso schnell wieder die gewohnten friedlichen Formen annimmt. Nur daß kein Mensch an eine Ausbesserung des Weges denkt. Über Wang dji kamen wir nach Hsie dsiapu ins Hsiau ho- Tal. Die Berglehnen der gegenüberliegenden Seite führen über den Lao po ling und das „Kleine Drachentor“‘, hsiau lung men, ins Tsing schui-Tal, an den Hun ho und nach Peking. Von Hsie dsia pu, einem stattlichen Dorfe am rechten Ufer des hier aus drei Quellbächen zusammenströmenden Hsiau ho (kleiner Fluß), der sich noch vor dem Da lung men, bei Scha ho, mit dem vom Wu tai schan kommenden Da ho, (großer Fluß) vereinigt, folgten wir dem Tallauf abwärts. Auf den Vorbergen der linken Talseite kletterte die große Mauer entlang, sg aber nur aus einzelnen vier- eckigen Wachttürme. : Zahlreiche Dörfer liegen zu beiden Seiten des Flußlaufes, der Boden der Talsohle ist hauptsächlich mit Mais bepflanzt. Sung dsia tschwang und Hsiau ho nan hatten wir schon durcheilt und mußten nun, kurz vor den paar Gehöften von Tschiu (Djiu) tsing tai nochmals über das schnell dahineilende, aber nur fußtiefe Wasser. Hinter dem niedrigen Rücken der rechten Talseite floß schon der Da ho, der en ade den Felswänden des großen Drachentors zustrebt. Das Da ho-Tal noch etwas hinaufwandernd, hatten wir unser Ziel, das etwas abseits vom Knie des Flusses unter Walnußbäumen und Weiden verborgene kleine Dörfehen Liu dsia gou, erreicht. In Liu dsia gou ließ ich die Tiere zurück, verstaute das not- wendigste Gepäck in Rucksäcke, mietete zwei Kulis und brach am 1. a zur Besteigung des Wu tai schan auf. _ u Leider war der Da ho derartig angesch wollen, daß wir ihn er j überschreiten konnten, sondern an den Felswänden des linken Ufers bis Ho pe klettern mußten. Ho pe (nördlich vom Aa ee inmitten von Walnußhainen vor einem, vom Da hod ; ‚Hier mußten wir hinüber, und glücklicherweise war das Wasser nur Be u > = lief bald am rechten, bald am linken Ufer, und die ‚häufigen ee. / Sehe ha 5: u miao en a das Tal, a felsen Be so >) nahe | > nen, daß für den Weg kein Platz ist und nur der laß ı selbst , ei 254 W, Limpricht. Durchgang ermöglicht. Landschaftlich zwar prachtvoll, aber bis fast zur Brust im Wasser mit der Gewalt der reißenden Strömung kämpfend, weniger idyllisch ! Nach mehreren Stunden mündete von links ein klarer, wesentlich schwächerer Bach ein, an dem weiter aufwärts das kleine, sehr ärmliche Dörfchen Sse tai (Vier Altäre) lag. Schui hsüe tang (Schnee halle) ist das letzte Dörfchen des Hochtals an dem nun harmlosen Bächlein, das oberhalb der Ortschaft ein Felsentor durchbrechend, den Hängen des Talschlusses entquillt. Aus diesem Kessel steigt der Fußpfad steil in Kehren auf die Höhe des Passes Scha ho ling, gewöhnlich kurz Da ling genannt, und überquert damit den Hauptkamm des Hsiau Wu tai schan. _ Die Höhe beträgt 2200 m. ‘ Links zieht sich der Kamm zur nahen Spitze des Dung tai, von ihm noch durch eine tiefe Scharte getrennt, rechts läuft er ohne erhebliche Steigung zum Wu tsa ling-Paß und weiter bis in die Gegend von Schi men tse. Zu Füßen ruht ein Talkessel, beiderseits durch vor- springende Rippen nach dem Becken von Tau hua— Yü tschou ein- geengt, ein dem Dung tai entquellender Bach schafft sich hier nach der Ebene zu einen Ausgang. An diesem liegt das Dorf Schan dsien kou., Der Abstiegsweg führt nach Schang hu pen Wir stiegen auf schmalem Fußpfad direkt in den Kl ab, folgten dem Wasserlauf bis Schan dsien kou am Rande des Beckens und ge- langten in der Frühe des nächsten Tages zu dem Großen Kloster Tie lin sse, das noch einige Stunden westlich auf dem Ende einer in die Ebene vorspringenden Bergrippe am Fuße des Pe tai erbaut ist. Tie lin sse, Eisenwaldkloster, ist das geeignetste Standquartier für Exkursionen i in die Bergwelt des Hsiau Wu tai schan und bietet mit seinen. sauberen, freundlichen TIEREN. reichlich ee zum Unterkommen. Der Aufstieg auf L Pe tai, den Nordaltar, erfordert 4 bis 5 Stunden. Zuerst folgt der Bergsteiger dem am Kloster vorbeifließenden Bacha und steigt dann auf den Rücken einer von der Spitze herablaufenden Bergrippe, die weiter ‚oberhalb i in einen felsigen Grat übergeht. Der Pfad umgeht sie an ihrem Fuße und klettert dann auf den Gipfelgrat hinauf, auf dem ein kleiner ‚Heiligenschrein mit einer r Glocke steht. Diese wird von den Pilgern geläutet, um die Berggeister günstig zu stimmen. Die eigentliche Spitze liegt noch etwas weiter rechts. Der letzte Grat ist nur zwei Fuß breit und stürzt in n;senkrenhten ee beiderseits ab. ; EB: Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibete. 955 Auf der nur wenig Geviertmeter breiten Gipfelplatte steht ein manns- hohes Holztempelchen mit Bild und Weihrauchschale, eine Bank und eine Glocke vor dem Eingang. Die Aussicht ist umfassend und reicht bis in die Pekinger Ebene, ja bis in die Bergwelt von Schanhsi und der Innenmongolei. Zu Füßen liegt das Becken von Tau hua—Yü tschou, zu dem der Kamm schroff abstürzt. Im Südosten verdeckt die etwas höhere Dung tai-Spitze, die ich ebenso wie die anderen Hochgipfel des Hsiau Wu tai schan erst auf den späteren Reisen erstieg, jede weitere Aussicht. Dschung tai und Hsi tai mit seinem Tempelchen sind sichtbar, nicht aber der Nantai. Zwischen Dung tai und Pe tai nimmt das Goldflußtal Djin (Kin)ho, seinen Anfang, das bei dem Hsi tai in die Ebene ausläuft. Vom Heiligenschrein auf dem Kamme läuft ein Pfad in wenig Minuten zu einem kleinen, an die Gipfelfelsen der Pe tai-Spitze angelehnten Holztempelchen hinab, von dem man zur Sohle des Goldflußtals, ab- steigen kann. Die Flora des Pe tai ist ungemein üppig und hat in ihrer Zusammen- ‚ setzung viele europäisch-sibirische Typen. Unmengen von Edelweiß, gelber, arktischer Mohn, Primeln, Steinbreche, Enziane, Eisenhut, Läuse- kräuter, blaue Alpenastern und wohlriechende Orchideen erinnern an die Alpenwanderungen der fernen Heimat. Nur der ewige Schnee und die Gletscher fehlen trotz der über 3000 m betragenden Höhe, ebenso die Gemsen! Wildschafe gibt es zwar, doch anscheinend sehr wenig, die in- tensiv betriebene Schafzucht vertreibt sie. Mauerläufer und Bergdohlen Sind dagegen sehr häufig, Tiger und Leoparden zeigen sich vereinzelt. Am meisten aber freut sich der europäische Bergwanderer über die Himbeeren und Erdbeeren, von denen letztere bis fast zur Spitze massen- haft gedeihen. Eine angenehme Erfrischung in diesen wasserlosen und ‚ hüttenlosen Hochgebirgen! Vor dem Abschied stattete ich noch dem Tempel am Fuße der Gipfel- felsen einen Besuch ab. Zu diesem Zwecke ging ich den Gipfelgrat bis zu dem kleinen Heiligenschrein zurück, dann das kurze Stück ins oberste h Goldflußtal zu dem Südfuß der Gipfelfelsen. Der verfallene Tempel steht ° leer, ebenso das neben ihm erbaute, mit Ofen versehene Unterkunfts- | häuschen. Auf einer späteren Reise habe ich in diesem Häuschen, um die Gipfelflora botanisch zu BeroBlanEBeR trotz der entsetzlichen Kälte genächtigt. Jetzt verließ ich es sogleich wieder und trat den Heimweg an, da ich noch vor Abend im Kloster Tie lin sse zurück sein wollte. Am Mittag des übernächsten Tages = August) traf ich wieder in Liu dsia gou ein. nd Esel für der ‚artige en: zu Kegel waren, die Treiber | E | a F I 256 W. Limpricht. auch nicht mehr weiter wollten, mietete ich statt ihrer Pferde, mit denen der Versuch unternommen wurde, bei dem Dorfe den schon wieder hoch- angeschwollenen Da ho zu durchwaten. Es war unmöglich, und so mußte ich mich noch einen Tag gedulden und das Fallen des Wassers abwarten. Am nächsten Morgen glückte endlich mit Hilfe der Dorfbewohner der Versuch. Wir zogen am rechten Ufer entlang, verließen bei einer Biegung den unheimlichen Da ho, der gegen Osten dem Drachentor zueilte, ‚ und wandten uns südwestlich den Türmen und Zinnen der großen Mauer zu, die wir in Ma schui (Pferdewasser) erreichten. Der hier ent- springende Bach fließt noch dem Da ho zu. Ma schui liegt malerisch auf dem Bergrücken, zu dem die große Mauer herabklettert und auf ihm entlang zum Da lung men zieht. Die Aussicht auf die zahllosen Bergketten im Westen und Nordwesten ist großartig. An der Abstiegsseite entspringt der Ma schui, dessen Lauf wir über Hsia tang ho bis zu seiner Mündung bei Ma schui kou folgten. Das neue, leider wieder stark angeschwollene Flüßchen kommt vom Nan tai. Um nicht ständig mit den Gewalten des Wassers kämpfen zu müssen, zogen wir flußaufwärts die hohen Uferwände hinauf, überschritten schließlich das Wasser und gelangten über die Dörfer Yi hai tse und er yü nach Da ho nan. | Daho nan liegt am Fuße zackiger Bergrücken an einem neuen Flußlauf, der kurz vor dem Dorfe erst durchwatet werden mußte. Dem Laufe dieses Wassers folgte der nächste Talweg abwärts. Schroffe Felsen, teilweise noch mit Wald bedeckt, engten das liebliche Tal ein, die Sohle füllte das steinige Flußbett aus, und nur einzelne Maisfelder hatten. die tleißigen Hände der Bewohner dem rauhen Boden entrissen. Bei einer Flußbiegung verließ unser Weg das Tal und folgte dm ; Lande eines rechts mündenden Seitentälchens aufwärts. An dem jungen Wasser kam das Dorf Lidsia pu in Sicht. Hinter dem Dorfe begann = steil der Anstieg auf den felsenreichen Paß Holding mit prachtvoller Aussicht auf die Bergketten bis zum Hsiau Wu tai schan, den leider - größtenteils Nebel verdeckte. Jenseits im Osten glänzte silbern das m n des Dsü ma ho, auf den das Tal des Abstiegs rechtwinkelig zulief. Die Sandsteinhänge dieser Seite bilden natürliche Treppen = waren daher für die Pferde au Ber "langten ohne Unfall nach Taı Dsü n ma ho zufließt und ei ie Fe Ba ES a ar EA aa Sr HF Ze rn 2 ec ni y 5 . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 257 An einen Übergang war nicht zu denken, und so wanderten wir strom- auf, in der Hoffnung weiter oberhalb vielleicht durchwaten zu können. ‘ Das Tal wurde weiter, die Bergzüge niedriger, der Fluß bildete eine mächtige Schleife, die wir über den sie veranlassenden Rücken abschnitten. Bei Ling dung war das Ufer des Flusses wieder erreicht und wir gingen an seinem Ufer bis Mu tschang. Hier entledigte ich mich der Kleider, das Gepäck, vor allem. die Pflanzenkisten obenauf, wurde dem Rücken der Tiere anvertraut und bis zur Brust in der a auch glücklich das andere Ufer gewonnen. Noch ein kurzes Stück am rechten Ufer aufwärts, dann links eine halbe Stunde abseits weiter wandernd, betraten wir die Dorfstraße von Lung wang miao. Auf den Bergen der linken Flußseite zeigten sich die Wachttürme _ der großen Mauer, die von Tschi tsching kwan heraufkommend, parallel dem Dsü ma ho bis Lung et: miao und dann Ay: die Berge nach Ma schui zieht. Eine Felsschlucht mit. ausgewaschenen treppenförmigen Sandstein türmen führt auf das Plateau von Tschi pan ling, bei dessen Tempel- das Hochland in senkrechten Abstürzen zur Ebene abfällt. Eine düstere Felsschlucht geleitet nach Hsia tschia kou (Untere Schluchtmündung); von hier ist es nicht mehr weit his Leang kou tschwang unfern der Hsi lings, der westlichen Kaisergräber der letzten Mandschudynastie. Am Vormittag des 10. August traf ich in Leang kou tschwang ein und ‚schlug im Lamatempel das Standquartier auf, um dann, nach einer kurkeii Bahnreise nach Peking, meine MEY nach dem Da Wu tai schan in Schanhsi fortzusetzen. 2 Über den Heisu Wutaischan nach Da dung. fu in ee 6 N t h Hsiau Zwecks Vorvollat ndigung meiner I 55 Wutaischan-Kette widmete ich den Monat 23 1915 ‚einem ‚ abermaligen Besuch dieses schönen Gebirges. Um aber nieht denselben kürzesten Zugangsweg von Huai lai hsien, Halte ji K algan- Bahn, zum zweitenmal zu begehen, wählte i ich als Ausgangs- kt der Peki ing— das Kruietädichen: Fang schan hsien im Schun tien fu (Provinz Tschili).- Fang schan hsien = noch völlig in der Kheie, 5 km. nord- ich des Bahnendpunktes > $ Tschou kou 2 wohin von den Gruben 258: 5: W. Limpricht. In dem Städtchen hofften wir Tiere zur Gepäckbeförderung für die ganze Reise zu erhalten. Nach vieler Mühe gelang es uns auch mit Hilfe des alten, anfangs etwas mißtrauischen Ortsmandarins drei Eselehen aufzutreiben. Unser nächstes Reiseziel war der Bo hua schan, der Hundert- Blumen-Berg, den ich schon Pfingsten desselben Jahres besuchen wollte, der weiten Entfernung wegen bei der Kürze der Zeit aber nicht mehr erreicht hatte. Nach den Berichten anderer Sammler sollte dieser Berg, wie ja auch schon der chinesische Name besagt, eine besonders reiche Flora beherbergen. Aus dem Nordtor des Städtchens heraus führte der Weg noch eine Stunde (10 Li) durch die Ebene nach Norden und Sins: bei dem Derfe Dung liu schui die Schwelle des Berglandes. Maisfelder, am Rande von Rizinusstauden eingefaßt, wohlbestellte Beete mit Rierpflanzen (Solanum melongena), Aprikosen (Hsing tse) und Wallnußbäume im Talgrunde, Buschwerk, hauptsächlich Vitex incisa, deren Blätter zur Teebereitung verwendet werden, an den oberen Berg- lehnen, seltener zutage tretendes kohlehaltiges Kalkgestein bilden den Charakter der anmutigen Landschaft bis zum steinigen Tale des breiten, aber jetzt seichten Liu li ho, das wir bei Wan fo tang erreichten. Hoch über dem Talboden, von Bergrücken zu Bergrücken, führte kurz vor dem Ort eine von einem Tientsiner Deutschen gebaute Drahitseilbabn, die die Erzeugnisse der Kohlengruben der Umgebung nach Touoli, dem Endpunkte einer ebenfalls zur Peking—Hankou-Linie führenden Eisenbahn zu befördern hat. Ein aus Steinen zusammengesetzter Staudamm verengte den eigent- lichen Wasserlauf, einzelne aus dem Wasser ragende Steine dienen als Brücke und geleiten zum gegenüberliegenden Dorf Tse diau, in dessen Nachbarschaft prächtige, aber leider stark verfallene Kaisergräber mit den gelb glasierten Ziegeldächern ihrer Tempel sich wirkungsvoll von dem frischen Grün der hinter ihnen ansteigenden Berglehnen abheben. Von hier an fügt sich der Weg dem durch den Wasserlauf gegrabenen Tale ein, das sich in vielfachen Krümmungen bis zu den Hängen des Bo hua schan hinzieht. Die Schlängelung des Flußbettes zwingt zu mehrfachen Übergängen über das klare, schwach grünliche Wasser, doch ragen die an den Übergangsstellen in die Strömung gelegten Steinquadern so weit über die nz empor, um ein müheloses, trockenes Hinüber gehen- zu ermögliche Alimählich an die ee rs schroffere Formen an, nackte, rötlich schimmernde Kalkfelsen krönen die Höhen en innern in ihrer Gestalt und ei eu an eine Miniatura der Dokaserbene Südtirels. . . Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 259 Über Dung tschwang, Li go tschwang und das daran an- schließende Ho pe nähert sich der Weg einem niederen Kalkrücken, den der Fluß bei dem Dorfe Tschen djia tai in einer Schleife zu um- fließen gezwungen ist. Tschen djia tai lassen wir rechts liegen, überqueren den steilen Sattel und steigen in glatter, graublauer Felsrinne wiederum ins Liuli ho-Tal hinab, in dem etwas weiter oberhalb der an die Felsen gelehnte Tempel He lung miao und kurz darauf das Dorf He lung kwan erscheint. Schon drei Li weiterhin deuten die verrußten Gesichter der Gruben- arbeiter und die Maschinenhalle einer hier endenden Drahtseilbahn auf den Kohlenreichtum der Gegend hin; es ist Fu tse tsch wang, der am weitesten nach Westen vorgeschobene V eier eines maschinellen Ba werkbetriebes in diesen Bergen. Von nun an erfüllen zahllose Steine das wasserarme Flußbett, in dem der schlecht erkennbare Weg immer weiter aufwärts zieht. _Steile Felswände, fast jeden Pflanzenwuchses bar, verleihen der Fanrischaft das Gepräge einer düsteren Wildheit, die an die schaurige Schönheit hochalpiner Geröllrunsen gemahnt. Bei Hung me tschang teilt sich das Wasser und somit auch der Weg: das Tal nordwestlich führt nach Dschai tang über den Ma an ling und ist seinerzeit von Baron von Richthofen begangen worden. Wir wandten uns westsüdwestlich. Steile, zackige Kämme schließen das Tal im Süden ab, und in dem scheinbar ausgangslosen Felsenkessel liegt in präch tiger Lage das Dorf Tschang tsau. Doch das Wasser hat sich einen Zugang zu diesem Kessel erzwängt: In der von ihm geschaffenen Schlucht tritt der Charakter wüster Öde noch schärfer hervor, da die Felsen nahe zusammenrücken und Spuren menschlicher Anbautätigkeit nicht mehr zu bemerken sind. Erst 15—20 Li oberhalb Tschang tsau treten die Felswände etwas zurück, bei dem Weiler Djia yü kou mündet ein jetzt wasserloses, mit Steingeröll angefülltes Flußbett ein. Hier verlassen wir das Haupttal und die bish erige Südwestrichtung und biegen nordwestlich in diese Runse hinein. Zwei Stunden vergehen, ohne eine a von Wasser anzutreffen, endlich spiegeln sich kleine Pfützen klaren, schwach strömenden Wassers im allzu grellen Sonnenlichte, von spärlich siekernden Quellen der Schlucht- wände gespeist. Doch nur wenige Schritte ist das lebenspendende Element zu fließen imstande, um schön nach einigen Minuten dem aussichtslosen Sampf mit der Steinwüste zu erliegen. Doch die geringe Wassermenge genügt; zum Unterhalt: von Mensch und Tier in dem bald erreichten Dörfchen 5 Liu pen schui. h = 260 _ W. Limpricht. Schon 10 Li hinter dem Ort mündete wiederum eine Schlucht ein, in der ein schmaler, kaum erkennbarer Steig nach Dscha tai führen sollte. Unser Weg stieg links langsam über die wenigen Häuser von Da kou (5 Li) in enger Schlucht aufwärts, bis sich das Felsental trompetenartig erweiterte und der nun auf einmal hurtig fließende, von den Hängen des vor uns aufgetauchten Bo hua schan herabkommende Bach eine intensive Bewirtschaftung ermöglichte. Haine von Walnuß- und Aprikosen- bäumen (halbwilde Hsing mit kleinen harten Früchten) belebten die bisher so tote Landschaft, zahlreiche Bauernhäuschen, räumlich von- einander durch Plantagen geschieden, geleiteten allmählich zum grolien Dorf Schi dsia ying hin, das in 600 m Meereshöhe dem Südfuße des Hundert-Blumen-Berges angelehnt liegt (31; Stunden von Liu leng schui). 4 Greifbar nahe starrt im Westnordwesten der lange zackige Rücken des Bo hua schan empor, der mit seinen über 2200 m messenden höchsten Erhebungen einen imposanten Eindruck hervorruft. Eine deutlich er- kennbare Nadelbaumgruppe auf seinem-Kamme bezeichnet die Lage des gleichnamigen Klosters, das als Standquartier für die nächsten Tage aus- ersehen war. Bei dem nur drei Li von Schi dsia ying entfernten Dörfehen Dsau ya fa beginnt der Anstieg, der fünf Gehstunden beansprucht. Eine ungemein üppige Strauchvegetation bedeckt namentlich die mittleren und oberen Lagen des Berges, und die Gipfelmatten bilden einen dichtgewebten Blumenteppich von so seltener Pracht, daß man den chinesischen Namen ‚„Hundert-Blumen- -Berg‘‘ als völlig zu Recht be- stehend anerkennen muß. Am auffallendsten und wirkungsvollsten leuchten die weißen Blüten des Pfeifenstrauches, in unsern heimischen Gärten und Parkanlagen meist fälschlicherweise als „Jasmin‘“ bezeichnet, der Deutzia- und Viburnumsträucher aus dem Rlekteci irr hervor, wie ja das Weiß in den tieferen Regionen die vorherrschende Farbe ist. Vermischt mit. Eichen und Weiden, gs aber mit Haselbüschen, bilden die wohlriechenden, hellila Blüten des Flieders den schönsten Schmuck = der en Hänge. Unter dem Schutze dieses. diehten Gebüsches gedeihen _ dunkelrote Rosen, rote und gelbe Lilien (Lilium pulchellum und Hemer callis el violetter ee Sa ‚pfächtige blaue Himmelsleiter (Pole- B EIER NUR TR U ER RAT resiphs am. or BE Se E werk kriechende, weißblühende Waldrebe, g viftive Germerstauden ( Verafrum - nigrum), Kühch ühchenschellen (Pulsatilla chinensis) und. grünlich- weiße: Orchideen, die Felsen schmückt unter anderen. ee eure 3 eine Unzahl der eigenen obtberen: weißen spe Ders (Rheum ae 2 Bei eiı Aue a Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 261 des Bergrückens muß man den Weg, der wenige Minuten weiter rechts den Kamm überquert, verlassen und steigt links noch eine halbe Stunde durch Gesträuch bis zum Rande des Gipfelplateaus empor, auf dessen Matten die weitläufigen, zum Teil verfallenen Tempelanlagen des Klosters Bo hua sehan erbaut sind. # Vier Tage hatte die Reise von Fang schan hsien bis hierher % ' beansprucht, könnte aber leicht in drei Tagen ausgeführt werden, da wir E ja am ersten und letzten unserer Wandertage nur halbe Tagesmärsche . zurückgelegt hatten. . Die eigentliche Spitze liegt noch etwas weiter im Süden, erhebt sich aber nur etwa 60-70 m über das Plateau, ihre Höhe beträgt nach einem mir freundlichst zur Verfügung gestellten kompensierten Holosterie- _ Barometer 2210 m. Der lange, breite Rücken des aus Kalk bestehenden Berges verläuft in der Richtung S—N, nach der Westseite fällt er in steilen, buschigen, . von Felspartien durchsetzten Hängen ab, die Ostseite zeigt mildere Formen, - ist noch üppiger bewachsen und an einigen wenigen Stellen für den Anbau von Bohnen und Kartoffeln urbar gemacht. Die Aussicht umfaßt ein weites Gesichtsfeld. Nach Osten gleitet der Blick über schroffe Bergkämme bis in die Pekinger Ebene, die Lichter der 250 Li entfernten ern sind in klaren Nächten deutlich zu sehen. Im Norden zieht sich zu Füßen des Beschauers das lange Tal des zum Hun ho fließenden Tsing schui östlich hinauf, der schnellste Zugang von Peking aus, der Weg, den als erster Dr. Bretsch neider und 35 Jahre später Dr. Schindler genommen hatten. Die höchsten Berge liegen im Westen; klar und deutlich a Sich die Kettedes Hsiau Wutai schan im fernen Westsüdwesten vom Horizonte ab, häufig durch eine Wolkenkappe vor den anderen versteckt, genau im Westen tritt im-Vordergrunde der ungefähr 2500 m hohe Schi ‚klettert. die große Mauer entlang, deren einzelne Wach tt türm | E sale sich scharf vom nackten, en gest ak Süden ı setzt sich de Bo Er ee zu unä “=” au fort, ‚der zu einer zweiten, anscheinend ebenso hohen. Spitze hinführt. | i ie auch sie zu Eee scheiterte, da tief Serra 3 ba ‚Pan hervor, den ich drei Jahre vorher | im et Hsien ee 262 W. Limpricht. ranunkels (Trollius asiaticus), Edelweiß, gelber und weißer Hahnenfuß, _Federnelken, rote Primulaceen (Cortusa), Baldrian, gelbes Veilchen ( Viola biflora), gelber Alpenmohn (Papaver nudicaule) und die prächtige Alpen- waldrebe (Clematis alpina) ins Auge.‘ Die botanisch interessante Merk- würdigkeit der Westhänge bilden die Unmassen zweier Frauenschuh- orchideen, deren dunkelrote oder weißrosagescheckte Blüten im Juli zwischen den Hainbuchen- und Haselnußstauden tonangebend auftreten. Sparsam finden sich unter ihnen auch einzelne Exemplare der ‚Spring- wurzel‘“ (Allium Victorialis), einer den meisten aus den Rübezahlssagen vertrauten Seltenheit, die also die Gebirge Europa— Asiens bis zum stillen Ozean zu durchdringen scheint. Nach dreitägigem Aufenthalt verließen wir das Kloster, stiegen zum kleinen Tempel hinab, überq uerten den Kamm und wandten uns westlich an den Hängen entlang allmählich der Sohle des Talkessels zu, in der vereinzelte Gehöfte und einige Dörfehen ein- gebettet liegen. Steil fällt dieser Kessel gegen ein schmales Tal ab, dessen - Wasser dem Tsing schui zuströmt. Am Talanfang verkünden sprudelnde Quellen kalten, klaren Wassers, sorgsam von den Bauern über die Felder geleitet, 3 m hoher Kauliang und Rohrpflanzungen die Nähe des unter Bäumen versteckten stattlichen Dorfes Hwang an (1000 m). Dem durch das Dorf fließenden Bache folgt der weitere Weg, der schon nach drei Li bei dem Dorfe Da hö in ein breites, mit Geröll angefülltes, nach Norden ziehendes Tal einmündet. Kurz hinter dem nächsten Dorfe Leang dsiau pu (5 Li) stößt von links ein neues Tal rechtwinkelig zu. Hier verlassen wir den bisherigen ' nach Tsing schui führenden Weg und biegen nach Westen in das neue Tal hinein, das denselben öden Anblick bietet. Nach weiteren 8 Li erscheint das Dorf Du djia tsch wang, dem in kurzen Abständen zwei weitere folgen, die ebenfalls nach Familiennamen benannt sind, Tschang dj!a tschwang (3 Li) und Tschi djia tschwang (2 Li). Hier überholte uns ein ganzer Trupp verwegen aussekender ‚Jäger, die nach dem halb- links liegenden, Schang po genannten, an 2000 m hohen Felsenkamme auszogen, um Wildschafe und Leoparden zu jagen. Pa Längere Zeit, 8 Li, fehlen die Ortschaften in dem einsamen, aber bebauten Tal, an dessen ‘Schluß, malerisch im Felsenkessel gelegen, aus nächste Siedelung, das Dorf Hsiau lung men (kleines Drachentor) den Zugang. AR r großen Mauer bewacht. Noch eine Stunde hat man durch ngtal allmählich sanft bergan zu steigen, und dann | a ein mächtiger viereckiger Wachtturm und den Bergabfall | 2 Lu schan herabkletternde Mauerreste die Stelle, an der die große Mauer aus den Bergen. hervorbricht und das Tal in früheren ‚Jahrhunderten auch versperrte. Kurz hinter dem Turm stehen die vier ärmlichen Hütten a so des Weilers Da kou (1350 m), der letzten mens chlichen Behausung Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 263 vor dem Paß Lao po ling, zu dessen reich bewachsener Höhe (1640 m) der Weg mühelos hinansteigt. Ein völlig verändertes Landschaftsbild bietet die Abstiegsseite. Steil, teilweise in wilden Felspartien, fällt der Berg zu dem langen, fluß- durehströmten Hsiau ho-Tale ab, das mir durch die Wachttürme auf den Vorbergen, wie überhaupt durch seine Gesamtszenerie bekannt vorkam. Und riehtig, ich hatte mich nicht getäuscht! Der gegenüberliegende Berg war der Schi ba pan, den ich drei Jahre vorher im Hsien miao ling, dem Geistertempelpaß, überschritten hatte, dem Fluß war ich abwärts gefolgt, um nach Liu dsia gou (Liu chi kou) und somit auf den kleinen Wu tai schan zu gelangen, der im Südwesten scharf und klar darlag. In Kehren stiegen wir rasch den üppig mit Buschwerk und Laub- bäumen bestandenen Hang hinab, ließen Yang de ling und das be- #3 kannte Trappistenkloster Yang dsia kou rechts liegen und erreichten E : über Du djia yü das große Dorf Hsie dsia pu (Hsie chia pao), E- 1050 m. Kurz vor den Häusern mußten wir das dem Kessel von Li yiörl entquellende Wasser überschreiten, das zunächst parallel der großen Mauer fließt und diese dann im „großen Drachentor‘, Da lung men, dürchbricht. In Hsie dsia pu hatte ich meine Reiseroute von 1912 berührt. Die Des rieten von Liu dsia gou des schlechten Weges ‚auf den Wu tai schan wegen ab und zu dem Wege über den Schi ba pan(Hsien miao ling), da es aber in den letzten Tagen wenig geregnet hatte und daher überall niedriger Wasserstand herrschen mußte, be- schlossen wir doch den Versuch zu wagen und entschieden uns für den bedeutend näheren Weg über Liu dsia gou. Angesichts der "Wachttürme auf den niedrigen Vorbergen der linken Flußseite, die ich auf meiner früheren Reise nur für Talsperren angesehen hatte, die aber doch die letzten Reste der aus einem Seitentale hervor- brechenden großen Mauer waren, folgten wir dem jetzt seichten Flußlauf zunächst auf der rechten, dann auf der linken Seite abwärts, überschritten ihn aber schon bei Schang tuan li endgültig und stiegen über den ‚Da ling nach Liu dsia gou (Liu chi kou) ab, das nur 5 Li von _ Sehang tuan li entfernt war. Drei ‚Jahre vorher hatte ich den Fluß etwas weiter unterhalb durchwatet und den begleitenden Bergzug in dem niedrigeren Hsiau ling- Passe überquert, hatte also das Liu dsia ‚gouer- Tal zu weit südlich betreten und daher das Dörfehen von der S een Seite her erreicht. = Der Wasserstand w war so niedrig, daß, die, as; Brücke hineingelegten kai die Obe fläch gt 1 sich die rg mühelos re MOSERENS. Fl 254 Er W. Limpricht. stelligen ließen. Daher schritten wir schon bei Liu dsia gou über das Wasser, schnitten auf der rechten Seite den großen Bogen, den der Fluß hier macht, ab, zogen an dem !;, Li links bleibenden Ort Dschau dsia peng vorbei und gewannen bei dem nur 6 Li von Liu dsia gou ent- fernten Dorfe Ho pe das linke Ufer wieder. Ohne Schwierigkeit wanderten wir nun in dem endlos langen, aber landschaftlich prächtigen Tale über Da miao und Sse tse tai bis zum letzten Dörfchen Schui hsüe tang, erklommen die Paßhöhe Da ling (2190 m), stiegen aber, um die Tragtiere zu schonen, den Hauptweg ab, der bei Schang hu pen in die Ebene ausmündet. Da hier der vorgerückten Stunde wegen Nachtquartier nicht mehr zu erhalten war, waren wir gezwungen, noch bis zum nächsten Dorf nordöstlich Hsia hu pen weiterzugehen. Über Schan dsien kou (San chia kou), wo der vom Da ling-Paß herabkommende Fußpfad ausmündet, erreichten wir am nächsten Morgen das Kloster Tie lin sse, unser Standquartier für die nächsten Tage, 1664 m. Die Reise vom Gipfel des Bo hua schan bis nach Tie lin sse an den Nordfuß der Hsiau Wu tai schan-Kette hatte also 4', Tage in Anspruch genommen. Tie lin sse, das Eisenwaldkloster, liegt auf dem Rücken einer vom Petsi, dem Nordaltar, herabkommenden Bergrippe un gefähr 400 m über dem Boden des ehemaligen Seebeckens von Tau hua— Yü tschou. Es ist der Eintrittspunkt für die Pilgerzüge, die im August selbst aus der "Mongolei herbeieilen, um in den Tanpekt des Gebirges abe Andacht zu verrichten. Im ganzen sind entsprechend dem stoßen Wu tai schan in Schi anhsi fünf heilige Bergspitzen vorhanden, von denen aber nur drei, der Pe tai, Hsi tai und der Nan tai von Tempeln gekrönt sind. fand Se auch Be auf dem Dsch ung tai, dem ge es Fu die. Wenige auf en yerı nur klem er un beceutend, ‚ zum Bet ae ed sind, erscheinen die vier, dem Ba ie > ER he A u x Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 265 in die Ebene vorspringenden Bergrippe, die an den eigentlichen Lehnen des Berges von einem aus Birken und Haselnußsträuchern, untermischt mit Eichen und Pfeifenstrauch zusammengesetzten Wäldchen abgelöst werden. Neben Edelweiß, roten und gelben Lilien, Geranien und Ackelei bilden großblütige Pfingstrosen (Päonien) mit ihren weithin leuchtenden, reinweißen Blüten den schönsten Schmuck dieses Gehölzes, wohl des letzten Restes eines in früheren Zeiten ausgebreiteten Laubwaldbestandes. Höher hinauf bekleidet nur Buschwerk, Flieder (bis 2300 m), Hainbuchen, Deutzien und Birken die steilen Hänge, und in einigen wenigen versteckten Gründen haben sich noch kümmerliche Reste von Lärchen und blau- zapfigen Fichten vor der Waldverniehtungswut der Bevölkerung schützen können. Eine herrliche Zierde dieses Gebüschgürtels bilden wiederum die beiden uns schon vom Bohua schan her vertrauten Frauen- schuhorchideen, die auch hier in ungeheuren Massen auftreten, ferner die leuchtend rote Primulacee Cortusa, violetter Eisenhut, Edelweiß, die blaue Himmelsleiter, dunkelblauer Salbei und die orangefarbenen Kugeln des Trollius. Von 3000 m ab ziehen sich prachtvolle, saftige Matten bis zu den höchsten Felsen und Graten hinauf, übersät von Edelweiß, Ver- ‚gißmeinnicht, dunkelblauen Astern und Trollius, leider in den letzten Jahren als Schafweide benützt, wodurch naturgemäß einige der schönsten Arten dem Untergange geweiht sind oder auf die unzugänglichsten Stellen zurückgedrängt werden. Die Kalkfelsen beherbergen Unmassen der auch In den Hochgebirgen Europas vorkommenden Anemone nareissiflora, milchweiße Androsace, blaue, violette und gelbe ee ee weißes Chrysanthemum und gelbes Läusekraut (Pedicularis). Um möglichst eingehend die alpine Flora kennenzulernen, blieb ER drei Tage in dem kleinen, leerstehenden er an der Südseite, 100 m unterhalb der Pe tai- Spitze. Die Aussicht von dem höchsten, mit einem kick, ‚durch Holz- | stützen gegen die Unbilden der Witterung. geschützten Tempelchen Be krönten Punkte der Pe tai- Spitze 2 u die gesamte Gebirgswelt en zur ee Ebene ag ten ie don Sası a. so _ Kar Bo hua schan und Schi ba pan über die tiefer ‚streichenden ns = üge des östlichen. Gesichtsfeldes, die nach Schi men tse bee en 266 W. Limpricht. die die Ebene nördlich abgrenzenden Hügelreihen in einer weiten Pforte durchbricht. Zwischen Pe tai und der im Südosten emporragenden Dung tai- Spitze nimmt das wilde, zum Teil bewaldete Hochtal des Goldflusses, ' Djin (Kin)ho, seinen Anfang, der am Fuße des im Südwesten sichtbaren, tempelgeschmückten Hsi tai in die Ebene austritt. Die höchste Erhebung der gesamten Hsiau Wu tai schan- Kette scheint der Ostaltar (Dung tai) zu sein, der durch einen scharfen, besonders zum Goldflußtal sehr steil abfallenden, felsigen Grat mit dem Pe tai in Verbindung steht. Der die linke Wand des Goldflußtales bildende Rücken fällt mit dem Hsi tai gegen die Ebene ab, steht aber wiederum mit dem Dschung tai in Verbindung, der im Südsüdwesten den Kamm überragt. An ihn schließt sich der vom Nan tai, dem Süd- altar, gekrönte Grat an. Ein Versuch, die Dung tai-Spitze zu erklimmen, mißlang mir leider wegen der tief einschneidenden Felsscharten, die ein zu zeitraubendes Hinuntersteigen und wieder Hinaufkletterg erfordert hätten. 3 Außer einigen Parnassiusfaltern und den sehr häufigen sch warzen Bergdohlen habe ich von der Tierwelt nichts bemerkt, doch sollen, nament- lich an den wilden Felsstürzen des Dung tai, Wildschafe und in dem Buschwerk des einsamen Goldflußtales Leoparden häufig sein. Meine fernere Absicht war, dem Hsi tai und wenn möglich auch dem Dschung tai einen Besuch abzustatten. Da mir der Zugangsweg „u diesen Spitzen längs des Kammes über den Dung tai ohne genügenden Proviant nicht rätlich erschien, beschloß ich am Nordfuße der Kette entlang nach dem Kloster Li hsing sse zu wandern und von da aus den Hsi tai zu besteigen, um so mehr, als der dadurch bedingte Umweg nach Yü tschou nicht erheblich war. Eingebettet in die zerfurchte Lößebene liegt z zu Füßen des Klosters Tie lin sse, das stattliche Dorf Tsche yaipu. Von hier hat man in südwestlicher Richtung drei Stunden Fußmarsch parallel dem Hoch- gebirge über Schao sse tsun bis nach Dung djin ho kou (östlich der Goldflußmünd ung). Auf der gegenüberliegenden Seite des breiten, geröllreichen Bettes des hier in die Ebene austretenden Goldflusses ruht unter Kiefern versteckt inmitten des Dorfes Hsi djin ho kou (west- lich der ee der. große esse Li hsing Fansite et de Klester beginnt se Aneking- Si schinsleis, weiter ‚oben des spitzen Gerälls mem beschwerlichem Pfade a MB ar noch Schnee, ag, aut die Matte e Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 267 zahlreicher Pferde, Maultiere und Esel, und weiter zur Spitze des 2893 m hohen Hsi tai, die ich nach insgesamt 31, stündiger Wanderung betrat. Vier Häuschen stehen auf dem Gipfel, deren eins den wenigen Mönchen als Wohnung dient. Mächtige Rhabarberstauden, den Felsstürzen des oberen Goldflußtales entnommen, umgürten die Häuschen, sonst ist die Flora, wohl der intensiv betriebenen Weidewirtschaft wegen, ärmlich und dürftig im Vergleich zu den schwellenden Matten des Pe tai. Um so schöner ist die Aussicht auf die Spitzen der Gesamtkette, die mit ihren scharfen Graten alle vier den Augen des Beschauers erreichbar sind. Die gegenüberliegende Wand des großartig wilden Goldflußtales setzt sich über den Pe tai, dessen Tempelchen deutlich zu erkennen ist, etwas ansteigend zur schroffen Dung tai-Spitze fort, die wiederum mit Dschung tai und schließlich mit dem Nan tai einen zusammenhängenden Kamm bildet. Über kurzgrasige Matten, den Weideplätzen volksreicher Schafherden, am obersten Rande des Goldflußtales entlang, führt ein Hirtensteig zum Hauptkamm. In knapp zwei Stunden stand ich auf der sanft gewölbten Kuppe des Dsch ungtai, des Mittelaltars, 3024 m, auf dem nur wenige Mauerreste, sowie ein kleiner, eiserner Heiligenschrein nebst einem Mühl- stein die letzten Überbleibsel eines früheren Tempels darstellen. Nach vier Stunden, bei Anbruch der Nacht, E ich wieder in Li hsing sse an. Das Tal des Goldflusses, der in zwei Quellarmen den Abhängen des Dung tai und Pe tai entspringt, gehört sicherlich zu den erhabensten Schönheiten des Hsiau Wu tai schan. In enger, wildromantischer Felsenklamm zwängt sich der Fluß einen Durchbruch durch die einander sehr nahe tretenden Wände der Ausläufer des Pe tai und Hsi tai. Bei der Vorliebe der buddhistischen Priester für großartig wilde Szenerien ist es zu verstehen, daß in der V Yerbreiterung des Tales zwei einsam gelegene Tempel einsiedlerisch veranlagten Mönchen als will- kommene Erbauungsplätze bewohnenswert erschienen. Fünf Li fluß- aufwärts, wo die schroffen, Felswände der düsteren Schlucht er grünen Lehnen ihren Platz abtreten, verra h tibetischer Form die Begräbnisstellen der Mönche des ‚nahen Formpels Ber Djin ho sse und 10 Li weiter oberhalb in nächster Nachbarschaft der . — buschigen, als Versteck von Tigern allgemein gefürchteten Hänge des 5 Ser den Felsen der Pe tai-Spitze geloiten. ide Talschlusses hat man den m. Djin tai sse Oe "Bis zu ihm führt der Weg, dessen weiteres \ 1 bek: n + n Tempel 0 Umnach Da dung fu, dem vorläufigen End] uktedeh ehe “ Eisenbahn von Selanı nach. Urga zu gelangen, verließ ich schweren ; —— das. Hoch gsland des Hsi: au ee ne wandte De, 968. W. Limpricht. da ich keine Maultiere erhielt, zu Fuß der größten Stadt des lößerfüllten Beckens, Yü tschou, zu. Unmittelbar vor den Lehmmauern des Fleckens Bai lo, dem ersten größeren Ort der Ebene, liegt der bescheidene Tempel Pu scho sse in 1217 m Meereshöhe. Der Weiterweg nach Yü tschou zieht sich am Fuße der immer mehr verflachenden Hsiau Wu tai-Kette in west- südwestlicher Richtung hin. Die ‘von der Bebauung verschont gebliebenen Stellen des Bodens weisen die typischen, im ganzen Lößgebiet Nordchinas häufigen Charakter- pflanzen auf, die immer dieselben, an denselben gelben Lehmwänden der Hohlwege bald jeden Reizes für den Botaniker entbehren. Und doch hat die eintönige Melancholie der sich stets gleichbleibenden Landschaft für den Naturfreund etwas von der geheimnisvollen Stimmung der Wüste, in die das Land ja weiter nördlich unmerklich übergeht. Man fühlt, daß in früheren Jahrhunderten hier erbitterte Grenzkämpfe zwischen zwei völlig verschieden gearteten Völkern stattgefunden haben müssen. Die heute rein chinesischen Ortschaften, Dörfer wie Marktflecken, sind mit Lehmmauern und Ecktürmcehen versehen, ja selbst die Tempel umzieht ‘ein Wall, ähnlich den Kirchen der Sachsen Siebenbürgens, als Schutz gegen plötzliche, unvorhergesehene Überfälle der Grenznachbarn. Nach den wenigen Häusern von San kwan (20 Li) ist Dai wang tscheng, 1239 m, das nächste größere Dorf (20 Li). Zwei Wegstunden sind es noch bis Yü tschou, das kaum nach Überschreiten des höchstens drei Meter breiten Hu liu ho (An ting ho) an seinen hohen Stadt- nr mauern und der mehrstöckigen Pagode in der Nähe des Südtores von weit- her zu erkennen ist (80 Li von Li hsing sse, 1227 m). Inder prächtigen, weitläufigen Tempelanlage des sauberen Klosters Sche djia ss®, der Stammutter aller Wu tai-Heiligtümer, rasteten wir fast einen are = Re Tag. um Trag- und Reittiere zu mieten. Das fruchtbare, reich mit Flachs, Eee Bohnen und vor allem Kartoffeln bebaute Lößbecken am Nordfuße der überall in der Ebene sichtbaren, anggestre ten. Gesamtkette des Hsiau Wutai schan 2 ae noch i ie Provir i über; kurz vor dem Dörfehen Schi ma to (40 1 hinter dem volkreichen Städtchen Nusn? Rennen liegt | a ne = : die Grenze. K Sen ın 4 Fr at FRE Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 269 Da sich unterwegs — von Kwang ling bis Nan tsun mußten ‚wir wieder zu Fuß gehen — Gelegenheit geboten hatte, Reit- und Trag- ' tiere für den Rest der Reise bis Da dung fu zu erhalten, änderten wir die Marschrichtung und ritten nach Norden, verließen also dienach Hun yüan führende Straße, um den kürzeren, von Hsi ning hsien her- kommenden Weg zu erreichen. Langsam stieg das eintönige Gelände gegen den nördlich vorgelagerten Höhenzug an. Ein trockenes, geröllreiches Flußbett diente als Weg, der hinter dem Dorfe Hsiau kwan tsun (30 Li, 1837 m) allmählich zur Höhe des Feuersteinpasses, Huo schi ling, 2200 m, empor- führte. Eine weite, von dem glitzernden Bande des San kan ho durchflossene, schwach wellige Hochebene lag vor uns. Die wilden, an die Dolomiten erinnernden Kalkschroffen des Nordabhanges beherbergten noch einmal einige Vertreter der alpinen Flora des Hsiau Wu tai schan, neben Enzian, Edelweiß, Vergißmeinnicht und Salbei vor allem Unmassen des Ben Gormiere (Veratrum nigrum) und einen alten Bekannten aus der H Oi Beh ee: = BEN Er Kia t des chinesisch-tibetischen g ‚einen erg Feplidermss. Steil wand sich der erbärmlich schlechte Weg der Ebene zu und brachte uns nach dem stattlichen und sauberen Dorfe Nan schüe, 1225 m (45 Li westlich des Städtchens Hsi ning hsien). Angesichts der wilden Felszacken der zur Linken hinziehenden Berg- kette ritten wir über den größtenteils sandigen oder steinigen Boden der welligen Hochfläche zwischen Raps-, Flachs-, Kauliang- und Kartoffel- feldern nach Westnordwest. Hinter Lai nanpu (20 Li) wurde das kaffeebraune Wasser des rasch dahinschießenden San kan ho gekreuzt, das über einen Meter Mächtigkeit besaß. Alle Dörfer sind durch Lehmwälle mit Ecktürmen geschützt, so daß - Sie den Eindruck kleiner Festungen hervorrufen. "Tempelchen mit der Figur irgendeines Ortsheiligen über den Toren haben für die Sicherheit _ der friedlichen Bauernbevölkerung zu sorgen. In den Bodenfurchen lassen _ Haine von Weiden und weißrindigen Fappen Gras und saftige Kräuter hervorsprießen und werden daher gern zur Weide der hi Pferde und Maultiere ausgenützt. Immermehr nimmt die Ss in. en Charakter = = os 5 _ Steppe an, trotz der spärlichen, kümmerlichen Kauliang- und Kartoffel- felder. Einzelne Ruinen von Wachttürmen bezeichnen a die a & en ge Weg, ‚der | übrigens 270 W. Limpricht. Wu tai schan grüßen von Süden herauf, und neue Hügelreihen tauchen im Westen auf, zwischen denen die äußere große Mauer sich hindurch- winden muß. An ihrem Fuße liegt Da dung fu. Kwan yüen, drei Stunden seit der Furt des San kan ho, war die letzte Nachtstation, 60 Li trennten uns noch von unserm Endziel, und am frühen Nachmittag des 29. Juli hielten wir unsern Einzug in die von mehreren Mauern umgürtete Stadt Da dung fu (Ta tung fu) (1375 m). Die Eisenbahn brachte uns über Kalgan und Peking nach Tientsin zurück. 3. Über das Da lung men zum Hsiau Wu taischan. Am 18. Juli 1917 brachte mich die Bahn nach Men tou kou, dem Endpunkte einer Nebenbahn von Peking nach den nächstliegendsten Kohlenschächten der Westberge. Die weit zerstreuten Häuser des Kohlen- gräberortes ziehen sich in dem westlich streichenden Tale- hinauf, dessen Rand der Tempel Föng kou nan krönt, ein reizend gelegener Aussichts- punkt (970 m) mit freiem Blick über Peking und die Ebene, andererseits auf die durch den Bo hua schan im Hintergrunde abgeschlossenen Vorgebirge. Ein nächtliches, heftiges Gewitter war leider die Einleitung zu einer zweiwöchentlichen Regenperiode, die abgesehen von dem ungeheuren Schaden, die das dadurch bedingte Wildwasser in den Bergen selbst an- gerichtet hat, die Hauptschuld an der langdauernden Überschwemmung der fremden Niederlassungen Tientsins trug. Im Nebel wanderte ich also längs der Bergrücken zwei Stunden bis zu dem Gebirgsdorfe Schi tse dau, folgte dann einem breiten Wege weiter bergan und stieg schließlich auf schmalem, erbärmlich schlechtem, stellenweise durch Bergrutsch zerstörtem Hirtenpfade durch die wilde Schlucht Lau hu djau (Tigergraben) nach den Hirtenhäusern von ' Bai yü gou ab. Das steinreiche breite Tal von Bai yü gou mündet in das Tal von Bai hoa gou, in dem weiter oberhalb das Dörfehen Tschen djia fön liegt. Dieses von Westsüdwesten nach Ostnordosten hinziehende Tal stößt bei den Doppeldörfern Hsi- und Dung Bang 80 dwang auf das Tal des Liu li ho und zwar an der Stelle, an der das Flüßchen nach Osten umbiegt. Kurz oberhalb der vom Liu liho ge trennten Dörfer kommt über die Felsen des rechten Ufers der Weg von ‚Ho pe herab, auf dem ich zwei Jahre vorher zur Talsohle abgestiegen war. Weiterhin erscheint der schön gelegene Tempel He lung un \ (Sch warzer-Drachen-Tempel) und gleich darauf das Dorf He lung kwan. Ich war also bier a mit n meiner Route vom Zaire 1915 ZUSAMMEN" Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets, 271 getroffen, die ich wiederum talaufwärts bis zum Weiler Djia yü kou verfolgte. Auf der früheren Reise war ich in der Höhe von Djia yü kou nach Nordwesten abgebogen, um den Bo hua schan kennenzulernen und dann durch das kleine Drachentor (Hsiau lung men) dem Hsiau Wu tai schan zuzustreben: diesmal war es meine Absicht, dieses Hochgebirge durch das große Drachentor (Dalung men) zu erreichen. Daher zog ich in der Richtung des Haupttals (nach SW) weiter, obwohl den Leuten ein Weg von hier nach dem Da lung men unbekannt war und man mir auch späterhin noch wiederholt den Rat gab, umzukehren und den sicheren Weg über das kleine Drachentor ein- zuschlagen. Indem weiten, steinübersäten Tale, dem Bett des bis auf kurze Strecken trockenen Liu li ho, wohnt eine ärmliche Bevölkerung, die sich vor- zugsweise mit Ziegenzucht beschäftigt. Siedelungen sind häufig, bestehen aber oft nur aus einzelnen Häusern oder kleinen Weilern. Durch die kulissenartig sich ineinander schiebenden Bergvorsprünge nimmt das Flußbett einen mäanderartigen Verlauf und läßt die Entfernungen zwischen den einzelnen Ortschaften größer erscheinen als sie in Wirklichkeit sind. Der plötzlich über Nacht heranbrausenden Wildwasser wegen sind die Behausungen der Einwohner hoch über der Talsohle den Berglehnen an- geklebt, oft sogar nur auf gefährlichen Felsstufen zu erreichen. Die erste Siedelung nach Djia yü kou ist der Weiler Scha ho (4 Li), doch schon nach weiteren 3 Li folgt das große Dorf Schi po tsun. Hinter Hsia schi po teilt sich das Tal; das Haupttat streicht südwest- lich weiter, das Nebental, dem wir folgen, steigt westlich ganz allmäh- lich an. Schwarze Störche und graue Fischreiher hocken vor den kleinen Wasseransammlungen am Fuße der hohen Kalkfelsen des einsamen Tales, endlich erscheint das Dörfchen Leang schui tsch wang und dann Hsia ho (25 Li von Schi po tsun). Über den Weiler Hsia yün ling und ad Häuser taucht das Wirtshaus Ku tse dien auf, dem kurz dahinter die wenigen, der Tal- wand angelehnten, durch Pfähle gegen das Flußbett gestützten Gebäude der gleichnamigen Ortschaft folgen. Beim Wirtshaus biegt das Tal nach Nordwesten um, aus Südwesten mündet ein kleines Rinnsal, das aber schon nach wenigen Schritten im Steingeröll versch windet. | Der nun stärker einsetzende Regen zwang mich schon nach ferneren 10 Li in dem hoch auf Felsen über der steinigen. Talsohle horstenden ‚Schi ba tai mit dem Weitermarsche aufzuhören mul auf besseres Wetter au warten. ‚Um so | m das ärmliche I Dörflein keine Epeberge 272 - W. Limpricht. besaß, ich daher mit dem ee Kang, dem Ofenbett, eines Kulis vorlieb nehmen mußte. Donnerndes Getöse weckte mich am nächsten Morgen. Das bisher wasserlose Flußbett hatte sich über Nacht in einen wilden, reißenden Gebirgsstrom verwandelt, dessen Fluten metertief mit rasender Ge- schwindigkeit, große Steinblöcke mit sich wälzend, zu Tale schossen. Dazu wieder der gräßliche Regen den ganzen Vormittag über! Not- gedrungen mußte ich also noch einen Tag opfern und ein Fallen des Wassers abwarten. In den ersten Stunden des Nachmittags ließ der Regen nach, und ich stieg die Talwand über dem Dorf hinan. Die Lehnen waren hier dicht mit Kastanienhainen bestanden, höher hinauf wuchsen kümmerliche Eichen, vereinzelte Lebensbäume (Thuja orientalis), gelbe Lilien und blaue Glockenblumen (Platycodon). Bis fast zur Höhe der ungefähr 1000 m hohen Berge ziehen sich Felder hinauf und vereinzelte Häuser sind über die Gehänge verstreut. Obwohl es in der Nacht wiederum geregnet hatte, war doch das Wasser über einen Fuß gefallen, so daß ich den Weitermarsch wagen konnte. Alle 5 Li folgten die Dörfchen aufeinander, häufig endeten ihre Namen auf tai et was auf die erhöhte Lage der Ortschaften hinzudeuten scheint. Ständig im "Wasser aalend näherten wir uns über Wang djia tai und Schi ho örl dem Dorfe Duang ho tai, in dessen Le wir völlig durchnäßt den ärgsten Regen äbwarteten. Erst hinter diesem Dorf verließ der Weg, der bisher stets im Fluß- bette geführt hatte, dasselbe und zog hoch über der engen Klamm nach Lung men tai weiter, um sich jedoch hier wieder zur Sohle und somit zum Wasser hinabzusenken. Nun gabelte sich das Tal, und wir hatten E I dem linken (westlichen) Zweigtal anzuvertrauen. 0 Doch jetzt sollte der schlimmste Teil der beschwerlichen Wanderung = kommen! Die buschreichen Flanken traten näher zusammen, infolge- lie Ti ' mit le Gewalt de Wassers zu, gegen dessen ; zur der rg rößten , Anstrengung ankämpfen "konnten. Und wir * mußten weiter, weil das einsame Tal völlig unbewohnt war _ Endlich waren nach 10 Li die fürchterlichen Strapazen zu Ende. _ Die Schlucht erweiterte sich zu einem Kessel, in dem das große Dorf Tang schang eingebettet. lag. es Wasser löste sich in drei Arme auf, die den Be de uollen. 33 Li von Schi ba tai.) a A ETREN, Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 273 Morgen empor. Nach einiger Zeit überholten uns Eingeborene und gaben meinen Leuten den Rat, des vielen Wassers wegen nicht den Hsiau ho ling zu wählen, sondern links von ihm einen anderen Paß zu begehen, dessen Richtung sie angaben. Ich entschloß mich, ihrem Rate zu folgen; daher bogen wir links ab, überschritten zum letzten Male das jetzt nur knietiefe Wasser und stiegen in einer Stunde zur Höhe des Talkesselrandes ‚empor, dieim Tu hu ling, 1350 m, überwunden wird. Der flache Kamm- rücken erstreckt sich in der Richtung SSW—NNO, bietet aber, da im Hintergrunde durch Bergzüge abgeschlossen, keine Fernsicht. Wenige hundert Meter tiefer südwestlich liegt das Dorf Bao schu; seine offenbar fremdenfeindlichen Bewohner weigerten sich Auskunft zu geben. h Hinter Bao schu steigt der Weg allmählich an und zieht in der un- geführen Höhe von 1200 m über mehrere Bergrippen'nach Westnordwesten. Vor dem letzten dieser grasreichen Rücken ruht das Gehöft und die paar Hütten von Dung tsun, davor der gerade von Soldaten besetzte schöne Tempel Niau niau miao. Die Soldaten hatten die Aufgabe, den Mohnpflanzungen nachzu- spüren, die hier in diesen einsamen, abseits der großen Straßen liegenden Gebirgsgegenden dem Auge des Gesetzes fern noch üppig grünen. Von Dung tsun bringt eine sanfte Steigung zur Höhe des „großen Sattelpasses“‘, Da (ngJan ling, 1340 m, dessen Matten zahlreiche Schafherden bevölkern. Auch der Da n gan ling bietet keine Fernsicht, weitere Ketten sind vorgelagert. Die Hänge der Abstiegsseite haben nun üppigeren Pflanzenwuchs aufzuweisen, selbst kleine Gehölze schöner Laubbäume überragen das Gesträuch. Nordwestlich, am Fuße eines steilen, üppig grünen Rückens, ruht im Talgrunde das stattliche Dorf Luo tse sehui (Maultierwasser); | in Kehren steigt von ihm der steile, aber gut gehaltene Weg auf die Paß- ‚höhe Hsin pan ling, 1224 m, der eine prachtvolle Aussicht bietet. Im Nordwesten und Norden die Täler des Da ho und Hsiau ho, im Nordosten die lange Kette des Hsiau Wu tai schan mit dm Dung tai als Kulminationspunkt, im Vordergrunde die zackigen Berge um das Da lung men. Auf der Rückseite gleitet der Blick über Luo tse 2 schui (O) bis zum Da ngan BR er der en weitere Aussicht | versperrt. Se Den steilen Wecishheie. des Paßräckens. bedecken ie ai ‚ Eichen, Linden, Be Erlen, — und, wie am Wu ling schan, Sa ; der schmale male ne führt durch diesen et W. Limpricht. in das weite Tal des Da ho erscheint das Dorf Au yü, zwei Li weit in die Felsenschlucht des Da lung men, - begrüßen mich die Be- wohner des Dorfes Lung men tsun und bringen mir die betrübliche Nachricht, daß an ein Überschreiten des Stromes vor mindestens 5 Tagen gar nicht zu denken sei. Um aber doch den Anblick der großen Mauer im Da lung men genossen zu haben, gehe ich noch den einen Li bis hart an den Rand des tosenden, 2—3 m tiefen Flusses, dessen jenseitiges Ufer von der das Dorf Da lung men umschließenden großen Mauer begleitet wird. \ Schon mit dem Gedanken vertraut, 5 Tage müßig warten zu müssen, verraten mir die freundlichen Ortsinsassen, daß ich zwar nicht nach meinem nächsten Ziele Dschau dsia peng, wohl aber ins Hsiau ho- Tal auf einem Umwege über die Berge kommen könnte. Obwohl ich dann alse späterhin einen mir schon bekannten Weg auf den Wu tai schan gehen mußte, war ich, um nicht fünf und voraussichtlich noch mehr Tage zu verlieren, genötigt, ihren Vorschlag anzunehmen. Ich schritt also die Dorfstraße zurück, und wir zogen nordöstlich in einem Seitentale auf die Höhe des Bergrückens; hier bot sich ein schöner Überblick über die Schlucht des Da lung men und das gleichnamige, von der großen Mauer umschlossene Dorf. Im Westen konnte man klar Ma schui und die die Berge hinaufkletternde Mauer erkennen. Im Tal- grunde standen die paar Häuschen von Duang hu dien. Hinter ihhen stieg der Pfad allmählich bis Tsai schui an an. Hier verließen wir, wieder bei strömendem Regen, die Nordrichtung, bogen nach Westen ab, überquerten den von der Mauer gekrönten Bergzug und stiegen zu Tal bis zum Ufer des Hsiau ho unmittelbar vor dem großen Dorf Tscha ho an der Vereinigung des Da ho mit dem Hsiau ho. Auch das reißende, graubraune Wasser des Hsiau ho zu durch waten war unmöglich. Trotz der vorgerückten Abendstunde ging es daher am linken Ufer stromaufwärts, üm wenigstens ein Unterkommen für die Nacht zu finden. Dies glückte auch schon nach 5 Li in einem der drei Gehöfte von Tschiu (Djiu) tsing tai. . Der hohe Wasserstand und der unaufhörliche Regen hielt mich und meine Leute drei Tage untätig an das Haus gefesselt. Als endlich am 29. Juli der Regen etwas nachgelassen hatte, tasteten wir uns durch den überschwemmt gewesenen, aufgeweichten Boden an der linken Flußseite S über Ho nan (9 Li) nach (5 Li) Sung dsia tsch wang, schräg gegen über Hsie dsia Pu, „einem a ‚das ich. schon zweimal, 1912 und 1916, besucht hatte : Ä rechten Plußuter, 2 Bi von (Da) ae entfernt, liegt Schang tuan u, von wo es ne Liud ia gou nur noch 5 = sind er. er Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 275 Auf meiner ersten Reise (1912) hatte ich den Hsiau ho kurz oberhalb Tschiu tsing tai durch watet. Trotz des Frühregens glückte es mir am nächsten Tage ohne ernst- lichen Unglücksfall etwas oberhalb der Mühlen von Schui muo (3 Li) den Fluß zu durchqueren und bald darauf die Dorfstraße von Hsie dsia "pu zu betreten. In Hsie dsia pu läuft auch der Weg vom Bo hua schan über das kleine Drachentor ein (Reise 1915). Meine weitere Route verließ hier das Tal des vom Tu ling schan unweit Tsang dsia peng kommenden Hsiau ho und bog links in das Tal des am Schi ba pan entspringenden Baches ein. Leider war auch dieser Bach noch stark angeschwollen und hatte so fürchterliche Verheerungen in seinem Oberlaufe angerichtet, daß der Weg größtenteils zerstört war und wir uns mühsam durch das wüste Steingeröll einen neuen Pfad suchen mußten. Über Tschi dien gelangten wir an diesem Tage nur bis Wang Dji (12 Livon Hsie dsia pu) und erst in der Frühe des nächsten Tages nach Li yi örl am Fuße des Schi ba zen (in umgekehrter Richtung 1912 begangen). Endlich trat schönes Wetter ein, so daß ich schon in IV, Stunden auf der Höhe des Passes Schi ba pan oder Hsien miao ling (Geister- tempelpaß) stehen konnte, 2200 m. _ Der Abstieg führte auf meine alte Route von Schi men tse; doch lag mir viel daran, einen neuen direkten Weg über die Berge nach dem Becken von Tau hua— Yü tschou zu finden, und glücklicherweise langten Träger auf der Paßhöhe an, deren Angaben ich den nun folgenden Weg verdanke. Das erste Dorf der Akstiegsseite ist Hsin tscha, 3 Li weiter wird Gao dsia tschwang und bald darauf (2 Li) Tschiao mä tsch wang erreieht. Hier verließen wir die Straße nach Schi men tse und bogen nach Westen ab, überschritten eine unbedeutende Bodenschwelle und Stiegen in ein neues bachdruchströmtes Tal ab, in dem bald darauf das Dorf Bai lo gou lag. Nun stieg der Weg wiederum an. ea aus zerfallenen Hütten bestehende Li djia fen vor dem Passe bleibt rechts Bauen. und mr Rücken wird im Nan yang mu ling, 2250 m, überquert. Bis unmittelbar an die Paßhöhe reicht der Anbau von Buchweizen und Hafer, die kurzen Grasmatten des Kammrückens bedeckt Edelweiß nördlich, doch konnte i ich diesen Paß, Pe yang mu ling, der vor- De ‚Stunde und der > meiner Der .e. nicht be- 2 Er 276 W. Limpricht. nutzen, da er, obwohl der Ebene näher, keine Möglichkeit der Unterkunft bietet. Kurz unterhalb des Passes Nan yang mu ling steht auf dem Ostabfall ein Gehöft von vier Häusern, 1—1V, Stunden tiefer auf dem Rücken eines Riegels der jenseitigen Talwand nimmt uns die winzige Ortskapelle des armseligen Dörfchens Nan yang mu ling zur Nacht- ruhe auf. Die Berghänge beherbergen Wälder von weißrindigen Birken und Pappeln, die auch weiterhin auftretend den ursprünglieben Baumwuchs gebildet zu haben scheinen und wohl auch dem Dorfe und den beiden Pässen die Namen gaben. Die Flora des Nan yang mu ling ist dieselbe wie die des Hsien miao ling, wie ja auch nicht anders zu erwarten, da dieser Paß auf einem Querriegel zwischen den Parallelketten des Schi ba pan und des Yang mu ling liegt. Der weitere Weg senkt sich nicht zu Tale, sondern zieht sich im all- gemeinen in nordwestlicher Richtung an den Berglehnen über durch Bäche ausgewaschene Furchen entlang. Schon nach 3 Li, bei Dschou tsai wa, muß man westlich zur Talsohle hinabsteigen, dem in ihr nach Da miao fließenden Bach ein kurzes Stück folgen, um sich dann . darauf dem Laufe eines neuen, von rechts kommenden Wässerchens zu- zuwenden, dessen Tal zur Höhe des Passes Wu tsa ling (vielleicht besser Wu tschou ling, da’ er 5 Landkreise übersieht) emporgeleitet. Hat der Reisende die Höhe des Rückens erreicht und glaubt nunmehr in die Ebene hinabblicken zu können, so wird er sehr enttäuscht sein. Fast eine Stunde zieht sich der breite, links zum Tal von Da mi ao ab- fallende, 2315 m hohe Plan des Passes hin, ehe er endültig zur Ebene von Tau hua—Yü sach on abstürzt. Der Pe yang mu ling liegt a Uni 1a % des Wu tsa re Dit das jetzt trockene Flüßchen seinen U ‚ das das ehemalige Seebecken in annähernd ernd westlicher "Richtung durchfließt, ungefähr gegenüber dem Pe tai in einer Pforte die jenseitigen Ketten ‚durchbricht und dem San kan ho zuströmt. Im Südwesten grüßte die Spitze des Pe tai herüber, und auch das n Kloster: Tie HB sse ee war ‚schon deutlich. zu em kennen. . 3 a An der Sehueie = Abstiege a ein Weg von Be miao herauf, 5 lief halbrechts ‚kimab und FE auf Tau hua zu. . Wir stiegen halklinks 2 r Ebene Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibet.. 277 des Klosters Tie lin sse), in dessen Ortstempel wir übernachteten, gingen wir nach dem Kloster Li hsing sse (Tempel der aufblühenden Gerechtigkeit), um nach kurzer Rast zur Spitze des Hsi tai aufzu- brechen, auf der ich mehrere Tage zu verweilen beabsichtigte. Im Gegensatz zu den übervollen Gebirgsbächen der Südseite waren die Flußläufe der Nordseite vollkommen wasserlos, obwohl auch hier während der Regenperiode schreckliche Verwüstungen stattgefunden hatten. Daher drängt sich die V ermutung auf, daß der Hsiau Wu tai- Stock in klimatischer Beziehung als Wetterscheide erster Ordnung auf- zufassen ist. Gleichzeitig folgt daraus, daß Reisende während der Regenmonate Juli und Anfang August gut tun, das Hochgebirge von Nordosten her zu begehen, um so mehr, als dieser Zugang der bei weitem schnellere und bequemere ist. 31, Stunden erforderte der Aufstieg auf die 2870 m hohe Spitze des Hsi tar des Westaltars; hier traf ich die Tempelchen in einem wahrhaft schrecklichen Zustand an. Der unaufhörliche Regen hatte Dächer und Wände erweicht, die dann teilweise eingestürzt waren oder mindestens klaffende Spalten aufwiesen. Die wenigen Klosterleute, die vordem hier hausten, hatten infolgedessen die Gebäude verlassen, die Nun rettungslos dem gänzlichen Verfall und Verderben preisgegeben sind. Für mich waren unter diesen Umständen die drei Nächte, die ich auf dem Gipfel zubrachte, kein Vergnügen, um so mehr, als allnächtlich die Temperatur den Gefrierpunkt erreichte und ich auf dem Feldbett dem heulenden Sturm und der durch die Risse dringenden kalten rt so gut wie schonungslos preisgegeben wa = 23 -Den ersten Tag meines (3. August) BEN ich zu einer Besteigung des Dung tai, des Ostaltars. ' Ein schmaler Prad führte von dem dem Kammrücken aufgesetzten Kegel des Hsitai an den oberen Rand des Djin ho-Kessels hinab, og am Kesselrande bis zu der felsigen Kuppe entlang, in der die vom Dung tai und Dschung tai kommenden Grate sich vereinigen. Der = Hirtensteig bog hier rechts halbkreisförmig um den weiten Kessel zwischen -Hsi tai und Nan tai nach dem Dschung en — une ige den ES scharfen Felsgrat, der sich sehr steil nordöstlich Itar hinübe zieht. Einen Weg gab es nicht. ‚Öfters mußten unüberkletterbare Fels- Keße. Ä es amt vierstü lig r Wanderung stand ich auf der Kegelspitze des Dung i, 3154. m, dem Kuna des Hsiau use en = 278 W. Limpricht. Die Aussicht ist prachtvoll. Alle vier anderen Gipfel, der Da ling oder Scha ho ling (NNO), der Wu tsa ling (NNO), der Schi ba pan (ONO) bis zu den Westbergen bei Peking sind klar und deutlich . zu erkennen; ebenso der Lao po ling, der Hsin pan ling, die Berge um das Dalung men bis zu den ausgewaschenen Kalkklippen bei den kaiserlichen Westgräbern (Hsi ling). Gegenüber am anderen Rande des Goldflußtales ruht greifbar nahe unter dem Schutze der Gipfel- felsen des Pe tai der kleine Tempel, darüber die Kapelle auf der höchsten Zinne der Gipfelfelsen: dahinter leuchtete das sonnenbestrahlte, ehe- malige Seebecken von Tau hua herauf, im Norden von niedrigeren Höhenzügen abgeschlossen, über die hinaus der Blick nach dem San kan ho und seiner Vereinigung mit dem Hun ho schweifte. Ohne beträchtliche Schwierigkeiten wäre es möglich gewesen, auf dem zum Pe tai hinziehenden Grat in vielleicht einer Stunde zu diesem hin- überzugehen und dann nach dem Kloster Tie lin sse abzusteigen; ich hätte aber in diesem Falle mein Nachtquartier auf dem Hsi tai erst am andern Tage wieder erreicht. Daher blieb mir keine andere Wahl, als auf demselben Wege um den oberen Rand des Goldflußtales, in dessen schönem Lärchenbestand die Axt des Holzfällers auch schon zu wüten be- Ä ginnt, zu meinem se zurückzukehren, wozu ich 4 1; Stunden gebrauchte. 5 Trotz der anstrengenden Gratwanderung ging ich am kommenden Morgen, diesmal mit meinem Diener, dem nötigsten Proviant und der gefüllten Feldflasche — die bittere Erfahrung des vorhergehenden Tages über den völligen Wassermangel der Felsrücken hatte mich vorsichtig gemacht — denselben Weg bis zum Knotenpunkt der Grate, folgte dann dem Steige bis in die Nähe des Dschung tai, wurde hier aber durch ein ganz plötzlich mit rasender Schnelligkeit herannahendes Hagelwetter am Weitermarsch verhindert. Nach zweistündigem Warten, zur Hälfte durch einen Felsblock geschützt, aber durchnäßt und völlig durchfroren, gab ich die geplante Exkursion auf und drehte um. Doch ebenso plötzlich wie der Hagelschauer gekommen war, verschwand er’ wieder; der Nebel zerriß, der rasende Sturm trieb die Wolken über den Kamm wur in kürzester ' Zeit strahlte der Himmel wieder im reinsten Blau. Ich kehrte also nochmals zum Dschung tai zurück, stieg zur ge wölbten Kuppe, 3144 m, auf der die Umfassungsmauern eines früheren = Tempels, ein winziger, eiserner Heilig: n in und ein steinerner Mühl- 5 _ stein stehen, ‚empor und wandte mich er der anderen Seite dem tiefer & liegenden Sattel-zu, der den Dschung t tai mit dem Nantai- -Rücken 7 verbindet. Auch an ‚dieser Seite w Die Talkesse,. er Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tihets. 279 zusammenhängenden Lärchenbestand aufzuweisen, unter den sich auch einzelne Fichten mengen. Der vom Hsi tai kommende, die Dsehungtai-Kuppe umgehende Hirtensteig erklimmt noch die Höhe des nächsten Rückens, senkt sich aber dann zu Tal. Wir beide zogen auf einem kaum erkennbaren Steige, den ich aber doch schon vom Dung tai aus gesehen hatte, am geröll- reichen, nördlichen Abhang etwas unterhalb des Grates an den Bergflanken entlang. Hier auf dem losen Steingeröll wuchs ziemlich häufig ein weißer, bereits im Jahre 1912 von mir an den Gipfelfelsen des Pe tai beob- achteter Steinbrech, die arktische Saxifraga cernua. Der Nan tai-Rücken besteht aus zwei gegeneinander verschobenen, durch einen kurzen Sattel verbundenen Längszügen. Auf diesen Sattel hielt das Steiglein hin und führte somit an den Südabhang des eigent- lichen Nan tai-Kammes. Dann gewannen wir die felsige Kammhöhe und wanderten auf ihr entlang, bis ein aus dem Talgrunde heraufkommender schmaler Weg über buckelreiche, mi* kurzer, harter Grasnarbe und viel Zwergbinse (dieselbe wie auf den Steppen Osttibets) bekleideten Matten mühelos zu der Kapelle am westlichsten Ende des Nan tai geleitete (2040 m). Auch hier war die Aussicht vortrefflich, besonders gegen Süden und Westen und reichte bis in die ferne Ebene hinter den Hsi lings. Alle Spitzen des Gesamtzuges sind zu sehen, versperren aber naturgemäß jede weitere Fernsicht. Der nächste, der Mittelaltar, ragt im NO, der Ostaltar im NNO, links von ihm der Nordaltar empor, während sich der Hsi tai scharf im NNW vom klaren Himmel abzeichnet. Die Lehnen des Nan tai tragen ein üppiges Pflanzenkleid, das um die hier öfters hervorsprudelnden Quellen dichte Büsche der großblättrigen, hellgelbblühenden Cacalia zanthotricha und rosafarbener dornenreicher Leguminosensträucher (Caragana jubata) zur Entfaltung bringt. Auf dem Rückwege folgte ich dem allmählich zur Tiefe führenden Pfade zu weit und mußte demzufolge wieder ein Stück hinansteigen. Oberhalb des Verbindungssattels zwischen Dschung tai und Nan tai betrat ich den Hirtensteig, der mich um die Dschungtai-Kuppe herum zum Hsi tai-zurückbrachte. Der Rückmarsch hatte 4'5 e Bhuniten in " Anspruch genommen. > Da meine Aufgaben erfüllt waren, bei am ssiächiten Morgen | In aller Frühe auf dem bekannten, durch Bergrutsche arg mitgenommenen Wege nach. dem Kloster | Li anne: sse eg "holte mein übriges hier en FR am Fuße der. Ketten über ana gen nach Ki ... se e.tai. : : \ 280 W, Limpricht. Die nächsten Tage verwandte ich zu botanischen Ausflügen in die nähere Umgebung des Klosters, besonders zu dem himbeerreichen Birken- wäldchen und zu den enzianübersäten Lehnen um Yung an sse, den „Tempel des ewigen Friedens‘. Am 8. August bestieg ich zum dritten Male den Pe tai (3115 m), fand an den Gipfelfelsen um die kleine Kapelle und sparsamer auch unter- halb einen kleinen stahlblauen, auch in Osttibet von mir gefundenen Enzian (Gentiana falcata), sah dem possierlichen Spiel der zahlreichen, grauen Mauerläufer mit rotem Be esei zu und kehrte wieder zum Kloster zurück. Am übernächsten Tage (10. August) begann die Heimreise, doch legten wir am ersten Tage nur die 15 Li bis zum Flecken Tau hua pu zurück, wo ich notgedrungen verweilen mußte, weil Tragtiere nur zu unverschämten Preisen erhältlich waren. Tags darauf konnte ich mich einer Händler- karawane anschließen, die mein Gepäck für billiges Geld bis Bau an tschou beförderte. ° Die Straße zog durch die Ebene zunächst nach Tau la tsui (113 Stunden), dann nach Da pu tse (1V/, Stunden), von wo ein Weg nach Schi men tse abzweigt. Bei Ho gou erreichten wir ein wasser- loses, wie immer steiniges Flußbett, das sich bis zu unserm Ziele hin- streckte. Bei Tsa dau mündet das von Schi men tse (16 Li) | kommende Tal ein. Von Hui yau pu sind es noch 30 Li (4! Stunden) bis Bau (ng)an tschou. Kurz vor dieser Stadt mußten zwei Arme des kaffeebraunen, rasch - dahineilenden San kan ho durchwatet werden, ehe uns das Stadttor aufnahm. Ein Karren brachte uns am nächsten Tage am TempelKwankousse vorbei in vier Stunden auf sehr schlechten Wegen nach Hsia hua yüan an der Behine Aa Bash diese noch am selben Tage nach 3. August, einen Tag rd offiziellen Kriogserklärung Chinas, “ Am 67 Er un an ars ner: Tientsin wieder ein. Bee, e) Aus Pekings Bergen. ER, Der nordchinesische Sebroner- der natürliche Grenzwall der weiten z Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. >81 Nachhelfend hat verbessernde Menschenhand diesem natürlichen Schutz einen künstlichen hinzugefügt; den Rückendes Nankou-Gebirges überklettert der Südz weig der aus Schanhsi kommenden großen Mauer, «der sich genau nördlich von Peking mit dem Hauptteil der von Schan hai kwan nach der Provinz Kansu streichenden großen Mauer vereinigt. Die Berge um Peking, allgemein Hsi schan, Westberge, ge- nannt, bilden den malerischen Hintergrund der Reichshauptstadt, einen Schmuck, den nur wenige Großstädte der Erde in dieser Vollendung aufweisen. Außerhalb des Nordwesttors Pekings liegt Iho yüan, der „übrig gebliebene Garten“, der ehemals kaiserliche Sommerpalast, hinter ihm die Edelsteinpagode (U fong ta) und der prachtvolle Tempel Bi yün sse mit den schönen weißrindigen Kiefern (Pinus Bungeana) in seiner Nachbarschaft. Andere Tempel, teilweise als Sommerquartier von den fremden Gesandtschaften benutzt, sind über die leider kahlen Berghänge verstreut, Ba ta tschu, der Sommeraufenthalt der englischen Gesandtschaft, Ta djüe sse, früher der der Deutschen, iu: He lung tan sind die ‚ besuchtesten. An der mongolischen Bahn nach Kalgan und Sui fu (vorläufiger Endpunkt) liegen vor dem Nankou-Passe die berühmten Minggräber, Grabstätten der Kaiser der Mingdynastie, ein großartigeres Gegenstück zu den Nankinger Kaisergräbern, und am lohnendsten für die Be- Sucher Pekings ist ein Ausflug zu dem Nankou-Paß, in dem beiTschü Yung kwan das Tor mit der berühmten Eier Tafel von 1345 steht. | Der höchste Berg dieser Westberge ist der 1300. ı m ee Miso a schan. Ich besuchte ihn zweimal, im April 1915 und April 1917. Von Scha ho (Sandfluß), einer Station der Peking—Kalgan- | Bahn, begab ich mich in der Ebene über Yang tang an den Fuß der Westberge, stieg bei dem Tempel Kwan di miao über den Tempel . Muo dau sche ho- zur Höhe des Bergrückens jenseits in das neue Tal hinab und an dessen Rand empor zu dem Wallfahrtskloster Miao re ınus Thunbergii) bewachsen sind. ir Durch die veilchenreichen en ass rn Dorfe Kiang gou = absteigend, lag. hinter dem Bergrücken der Tempel Kin(Djin)hsien fong schan (Wunderberg), bei dem ie ee noch mit Kiefern = = ä Tempel entquellen dm S Boden. die Mineralquellen, die die, deutsche Apotheke e in een als . - - 282 W. Limpricht. Im Mai desselben Jahres brachte mich eine Zweigbahn nach Men tou kou, einem Kohlengrubenort im Westen Pekings. Das Hun ho-Tal verfolgte ich aufwärts bis Wang ping tsun, verließ hier den Flußlauf und wanderte in einem Seitentale nach Wang ping kou, von der Absicht geleitet, einen Zugangsweg zum Bo hua schan, dem Hundert-Blumen- Berge, durch die Bergwelt zu finden. Auf dieser Exkursion bestieg ich die Paßhöhe Dschung ling schan und die gleichnamige, ungefähr 900 m hohe Bergkuppe, deren Kalkhänge außerordentlich reich an blauen Schwertlilien und der wundervollen, dunkelvioletten, chinesischen Kühchenschelle sind. Um den Lao schan kehrte ich dann durch das Tsing schui-Tal nach Wang ping kou und über den Tempel Föng kou nan nach Men tou kou zurück. Meine zweite Exkursion nach dem Miao fong schan hatte San dsia tien vor Men tou kou zum Ausgangspunkt. Von hier zog ich am linken Hun ho-Ufer aufwärts, bog dann rechts ab und wanderte über die Tempel Da djüe sse und Kin hsien schan auf die Höhe des Yang schan-Rücken (Tempel Miao örl wa), folgte dem schon bekannten Wege bis zum Tempel Miao tong schan und stieg nach Kiang gou wiederum ab. Die wenigen, unter Kiefern, Eichen und Ahornen in der Schlucht unter dem Kloster Miao fong schan blühenden Frühlingspflanzen sind hauptsächlich Veilchen, Kühchenschellen (chinesisch Tsi diau hua, vert- wachsene Hörnerblume), kleine Enziane, die braune Rehmannia, der blaue Orychophragmus und Oxytropis-Arten. Von Kiang gou wanderte ich ins Hun ho-Tal bei Tscheng dsia tschwang und folgte dem Hun ho-Lauf bis zum Ausgangspunkt San dsia tien. ° | Die nächsten Tage waren einem Besuche der Tempelanlage Tsie tai sse, dem früheren Internierungslager der österreichisch- we Kriegsgefangenen und seiner prächtigen Umgebung gewidme ‚Sehr sehenswert ist die über einen Kilometer lange ae Da kwan yin dung (große Kwan yin-Höhle) und der Felsen tempel Tsi lo dung (Große Freudenhöhle), über den die sehr steile Spitze des Berges emporragt. Von Tsie tai sse geht ein Weg nach Bi Bahnhof Tschang sin. 'tien der a en ‚die mich nach Peking und Tientsin zurückbrachte. a Im Bannwald es st Kabergrönr Der rohen Eintritt. die > Monate I und m s % Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 3:28 Wüsten Ordos und Alaschan. Ich mußte mich daher mit zwei kleineren mehrwöchentlichen Ausflügen in die weitere Umgebung der Landes- hauptstadt begnügen und wählte dazu den mir bisher unbekannten Bann- wald der östlichen Kaisergräber und den von mir schon zweimal besuchten kleinen Wu tai schan im Westen Pekings, zu dem ich einen neuen Zugang suchen wollte. Gleichzeitig war es dabei meine Ab- sicht, die von mir noch nicht betretenen Berge Nan tai und Dung tai zu besteigen und ihren Pflanzenwuchs kennenzulernen. Am 30. Juni rollte der Reisekarren aus dem Scha wo men, dem Osttor der Chinesenstadt, auf Dung tschou zu nach Osten, durch- fuhr hinter dieser Stadt den seichten Bai (Pei) ho und wandte sich nach Pan djün tien. Die bis dahin trostlos einförmige Ebene gewann nun durch das Näher- herantreten kahler Hügel ein etwas freundlicheres Aussehen und nahm sogar bei Ma tschwang hinter Ki tschou durch die reichliche Bewaldung der Berglehnen einen anmutigen Charakter an. In einem Seitentale links hinter diesem Dorfe liegt malerisch am Abhange der Lamatempel Lung guang sse, auch jetzt noch von mongolischen Lamas bewohnt, wohl ein Überbleibsel aus der Zeit, in der die großen Mandschukaiser zu Jagd- zwecken diese Gegend durchreisten. Nach dem Passieren des Felsentors Lung men kou fällt der Blick auf weite Wiesenflächen, im Hintergrunde durch Nadelwald und darüberragende zackige Spitzen und Schroffen abgeschlossen, ein groß- artiges Landschaftsbild, dessen Wirkung noch durch die zahlreichen, im blaugrünen Kiefernwalde zerstreuten, ger Kaisergräber er- höht wird. Es sind die „Dung ling“, die Ciasgrakar der letztregierenden Mandschudy nastie, von der auch die Kaiserinwitwe hier ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Andere Mitglieder dieses Kaiserhauses sind in den Westgräbern , ‚Hsi ling‘‘ bestattet, zu denen man seit einer Reihe von Jahren auf einer Zweiglinie der Peking—Hankou- Bahn in verhältnismäßig kurzer Zeit gelangen kann. Noch eine Stunde durch den Kiefernhain, und der Wagen hält in dem stattlichen, vorzugsweise von Mandschufamilien bewohnten Dorf Ma lan yü, wo uns der auf einem pagodengekrönten Hügel erbaute gene ı = zen ung sse nach dreitägiger Karrenfahrt zur Nacht aufnahm. im Bezirk. Tsun hua kBchan unweit Sm großen “ 13 nD GEN, ld ‚der ALUDA 284 W. Limpricht. kein Chinese betreten. Waldhüter, Buo tse, sorgten für strikte Inne- haltung des kaiserlichen Befehls. Die Revolution hat auch hierin Wandel geschaffen; Scharen von Ansiedlern, meist frühere Soldaten, die statt der Löhnung Grund und Boden zugewiesen erhalten, strömen herbei, vernichten mit Feuer und Axt den herrlichen Baumbestand, und in wenigen Jahren dürften die Berge des Bannwaldes statt der Urwaldriesen Felder von Kauliang und Kartoffeln tragen. Und damit ist heute schon über das „Dung ling hsi pe feng schui kin di“, das „verbotene, geo- mantische Land nordwestlich der Ostgräber‘, das Todesurteil gesprochen und bald der Waldvernichtungswut der Chinesen das letzte Stück ursprünglicher Waldes- und Jagdpoesie wenigstens in Nordehina zum Opfer gefallen. n Durch sandigen Kiefernwald führt der Weg nördlich zur großen Mauer, die bei dem Waldhüterhaus Tu buo tse erreicht wird. Das bereits entwaldete, aber noch buschige Tal (zwergige, mongolische Eichen, Haselnußsträucher, mandschurische Linden) steigt allmählich an, statt der Häuser zeigen sich nur vereinzelt erbärmliche Strohhütten, um die die verkommenen, zerlumpten Bewohner die zum Lebensunterhalt un- bedingt notwendigen Vegetabilien anbauen. Höher hinan überragen Eichen, Birken und Ahorne das niedere Buschwerk und schließen sich _ weiterhin zu lichten Beständen zusammen, aus denen feuerrrote Lilien (Hemerocallis fulva), goldgelbes Johanniskraut (Hypericum), blaue Glockenblumen (Platycodon grandiflorus) und Unmassen unseres heimischen Maiglöckchens (Convallaria majalis) hervorleuchten. Gegen Ende des Talschlusses erscheinen Fichten, die bis zur Höhe des Passes Ba buo tse ling (Paß beim achten Waldhüter), 900 m, die ei behaupten. ‘ Der Abstieg fährt durch prachtvollen, tiefschattigen Laubwald zu : r den zwei Häusern \ m en 2 schi inmitten einer prächtigen Um- ıng m uck. Die Fichtenwälder der Berghängs; ders. des en: felsigen® Liu li ping tse, zieren hellgelbe und dunkelrote Lilien (Hemerocallis minor und Lilium pulchellum), weißgelbe, = ae ‚Glockenblumen. (Campanula punctata), Hortensien, Salbei, Ackelei, wilder Spargel und von 900 m ab in Unmengen weißblühende Seidelbaststräucher. ‚Große, mausgraue Flughörnchen (Pteromys) gleiten ı der Däı ımer ; von Baum zu Baum, und die Stille der Nacht durch- ; dringt der ‚schaneriche Ruf des Uhus ne äufi er Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 285 in angenehmer Erinnerung an die prachtvollen, fußlangen Forellen, die in den Gebirgsbächen vorläufig noch zahlreich anzutreffen sind. Auch weiterhin ist der Wald vernichtet. Die wenigen Häuschen von Hung me sse liegen wiederum in der Rodung zerstreut. Hier bieten uns die Bauern gezähmte Flughörnchen (Feschu) zum Kauf an, doch verneinen sie auf unsere Frage das Vorkommen von Affen und Bären, die vor Jahren hier oft zu sehen gewesen seien und deren Höhlen man öfters in den Felswänden vor Schang ma tsehü antreffen könne; war es doch in früheren Zeiten ein Vorrecht der Kaiser von China, Kragen- besätze aus dem seidenweichen Fell der Affen hiesiger Gegend zu tragen. Erst eine Stunde nördlich Hung me sse beginnt der Wald wieder. Eichen und Ahorne grünen in der Talsohle, Kiefern bedecken die höheren Talflanken, dann kündigen gefällte Bäume und verkohlte Stümpfe die Nähe zweier menschlicher Behausungen an. Es sind die letzten Siedelungen, Schang ma tschü (bis wohin die Pferde ‘gehen können), an den Abhängen des Wu ling schan, dessen Gipfel von hier in drei Stunden erreicht wird. Den Wu ling schan, ca. ae m, Bar m — besucht Er ist ein langgestreckter, von Südsü Rücken mit schroffen Felsabstürzen nach beiden Seiten. Am Fuße der Gipfelfelsen der Westseite sind die Ruinen des früheren taoistischen Tempels Wu ling schan gerade noch zu erkennen. Ein Erinnerungs- stein verrät den richtigen Namen, Berg des Kriegsgottes; also ist der Name Wu lung schan (5 Drachenberg), den die Priester inMa- lan yü und auch die chinesischen Karten ‚angeben, in oben en Sinne richtig zu stellen. Steil steigt der Weg zuerst durch diektgediängien. mit een als Unterholz durchsetzten Laubwald, der Heimat der rotköpfigen Schwarz- -Spechte und der Reeves-Fasanen, deren meterlange Schwanzfedern ein Ausstattungsstück chinesischer Schauspieler bilden, zur Fichtenzone . empor, bis man eine mattenreiche, blumenübersäte, von einzelnen Fichten. und Lärchen überragte Hochfläche betritt, die allmählich zum ern anstei Piehten, Silberfichten und besonders Tärchen ziehen sich in den steinigen Bachrinnen bis zum Gipfelgrat hinauf. Die Mattenflora des Wu ling schan hat die größte Ähnlichkeit mit der subalpinen Flora der beiden Wu tai schan, die also höchstwahr- decke also von air Nasen, bzw. Nordosten erhalten haben, eine Vermutung, a ich auch i im ı vorhei gel den eier Tai - na im Tsin L vÄlcke BR Male 286 W. Limpricht. lun, bestätigt fand, indem hier nur wenige Vertreter der Hochgebirgsflora der Wu tai schan-Ketten zu bemerken waren, die Pflanzenwelt aber mannigfache Anklänge an Osttibet aufwies. Die Wiesen des Hochplateaus des Wu ling schan beherbergen Un- massen der hellgelben Lilie (Hemerocallis minor), des asiatischen Kugel- ranunkels (Trollius asiaticus), von Anemonen, blauen Himmelsleitern (Polemonium coeruleum), ferner Allermannsharnisch (Allium Victorialis), die rote Cortusa, Ackelei, Spiräen, Alpenwaldrebe (Atragene alpina), einen gelben Senecio, die beiden Frauenschuhorchideen vom Bo hua schan und Hsiau Wu tai schan, das gelbe Alpenveilchen (Viola biflora) usw., während Edelweiß, Enziane, Skabiosen, der schön- gelbe, arktische Mohn und die Ajuga lupulina anscheinend fehlen. Birken, Lärchen und Silber-Fichten gedeihen noch zahlreich bis zum Fuße der Gipfelfelsen, wenn auch einzelne Vertreter nur als weißschimmernde Baumleichen ihre kahlen Äste gen Himmel recken. Die schöne Szenerie wurde leider durch die schon sehr stark in Ver- wesung übergegangene Leiche eines Selbstmörders getrübt, angeblich eines chinesischen Studenten aus Peking, der aus Gram über die nicht bestandene Prüfung in der Einsamkeit des Wu ling schan seinem Leben ein Ende gemacht haben soll. | Wenigstens erzählte so der taoistische Einsiedler unterhalb des Gipfels auf dem Hochplateau, wo er sich eine erbärmliche Hütte unter hochragenden Lärchen erbaut und ein kleines Kartoffelfeld dem rauhen Erdboden ab- getrotzt hatte, der einzige Mensch in dieser Wildnis, der nur selten Gelegen- heit hat, mit seinesgleichen ein Wort wechseln zu können. Vom Wu ling schan kehrte ich über Hung me sse auf demselben Weg nach Tsching lung schan zurück und bog hier nach Osten ab, | um den Lwan ho zu erreichen. Der Weg folgte dem am Dorfe vorbei- fließenden Liu ho bis (50 Li) Ying schang ying tse, verläßt dann. den Bach und steigt über drei unbedeutende Pässe nach Tsche ho liang (60 Li) ab. Talabwärts weitere 50 Li liegt Tsche ho kou am Lwan ho, von wo mich ein Sampan durch prachtvolle, kalkfelsenreiche Engpässe in drei Tagen durch die große Mauer bei Pan dsia kou zur Eisenbahn nach Lan tschou brachte. Am 14. Juli langte ich wieder in Tientsin an und fuhr am nächsten Tage nach Peking weiter, um mich dem Hsiau Wu tai schan ZU zuwenden. es 4 e) Jehol, ein Ismaitiseher Vorposten in Tschi li. Im äußersten Norden der Provinz steigt das Nankou- Gebirge, die Fortsetzung der Wu tel schan-Ketten stufenförmig BU. ee : 2 er Eh F Er De a FB Be a en Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost -Tibets. 287 Dieses Land außerhalb der großen Mauer zwischen dem Südostrand ' der äußeren Mongolei und den Pallisaden, dem alten Grenzwall der ' Mandschurei gegen die Wüste Gobi, ist heute von dem friedlich, aber unaufhaltsam vordringenden chinesischen Ackerbau in Besitz genommen, und die mongolischen Nomaden, die früheren Herren, haben sich nach Norden und Nordwesten zurückgezogen und ziehen sich auch heute noch immer weiter in die Steppe zurück. Und so gehört dieser frühere Teil der Mongolei, der jetzige Bezirk Tscheng te fu, auch politisch heute zu Innerchina und bildet den nördlichsten Teil der Provinz Tschili als ein Stück der sogenannten Inneren Mongolei. Mongolische Fürsten boten dem Kaiser Kang Hsi das Waldgebiet ‚dieses Stufenlandes seiner Vorliebe für die Jagd wegen zum Geschenk an, und das „Wei tschang‘“, die Kaiserlichen Jagdgründe, sind mehrere Geschlechter hindurch der Lieblingsaufenthalt der jagdfreudigen, großen Mandschukaiser gewesen. An der Hauptstadt dieses Bezirkes, Jehol, legte Kang Hsi in einem ummauerten Stück Gebirgsland Hallen, Pavillons und Tempel an, die kaiserliche Sommerresidenz, um während der heißen Jahreszeit einen kühlen Ort der Ruhe und Erholung in der Nähe des Jagdgebietes zu haben. Um die mongolischen oder RE Würdenträger, die seinen ‚ Nachfolgern in Jehol ihre Huldigungen darbrachten, an ihre Heimats- tempel zu erinnern, wurde in späteren Jahren nach und nach ein Kranz von Heiligtümern errichtet, der Jehol im Osten und Norden umgürtet. Zwei dieser Kultusstätten sind in verkleinertem Maße Nachbildungen der hervorragendsten Tempelanlagen der lamaitischen Kirche in Hoch- tibet, Tempel, denen in ihrer eigenartigen Schönheit in Inner-China nichts Gleichartiges an die Seite gesetzt werden kann. iese Bauwerke in Augenschein zu nehmen, war der Zweck der Reise, der ich die ersten beiden Wochen des Januar 1916 widmete. Aus dem Nordosttor von Peking, dem Dung tschi men, führt der Weg durch die einförmige, lößfarbene Ebene nach Mi yün hsien am Fuße der Berge. Die Stadt liegt an der Einmündung des De ho in den Bai (Pei) ho, der hier aus den Bergen in die Ebene austritt und sich vrbolh Tientsin in das gelbe Meer ergießt. In Hohlwegen im Löß oder direkt im sandigen, wüstenartigen, —. Bett des Tschao ho zieht sich der erbärmlich schlechte Weg nordöstlich ‚ hinauf und die endlosen Kamelkarawanen erhöhen den Eindruck der > wüsten Öde, die nur selten durch kleine Kieferhaine auf den begleitenden, ei: fast en ee Be etwas en. wird. 288 W. Limpricht. Ein viereckiger, altertümlicher Wachtturm hinter der krenelierten Stadtmauer von Schi ti örl ist der erste Vorbote der großen Mauer, die bei der malerischen Bergfeste Ku pe kou über das Flußtal setzt. Hinter Schi ti örl verläßt die Handelsstraße den Flußlauf, überklettert in engen felsigen Hohlwegen die Bergrücken des Talrandes, senkt sich wiederum zu Tal, überbrückt das Wasser, um bis Ku pe kou noch zwei- mal niedere Pässe zu überwinden. Und auf diesem fürchterlichen Wege müssen die armen gequälten Zugtiere, magere Klepper oder halbverhungerte Maultiere, die überladenen zweirädigen Karren keuchend und stöhnend über die rohen Mißhandlungen durch die stumpfsinnigen Fuhrknechte zur Höhe schleppen, und endlich > oben angelangt, wird ein Teil von ihnen an langen Seilen hinter den Wagen angeknüpft, um als lebendige Bremse einem zu raschen Hinabrollen des Karrens mit ihrer Körperkraft entgegenzuwirken. Das Unangenehme dieses Anblicks verwischt die prächtige Lage des Städtehens Ku pe kou. Teile der Mauer krönen die Bergkuppen und Rücken der unmittelbaren Umgebung, und kurz hinter dem Ort klettert der Hauptteil der Mauer von den Höhen zur Sohle des Flußbettes hinab. Hier endet die Innenprovinz Tschili und die Präfektur Tscheng te iu beginnt. Die „Kaiserstraße“ folgt zunächst noch ein kurzes Stück dem _ Tallauf, biegt dann rechts ab und schmiegt sich der Sohle eines Seiten tälchens an. Näher treten die Berge zusammen. Auf wilden, zackigen, hochragenden Schroffen des Wu ling schan-Zuges läuft die Mauer zur Rechten noch ein Stück entlang, entschwindet aber bald dem Gesichts- kreis, und dem Auge bieten sich nur die kahlen Felswände und Bergzüge der Talwände und die sandige oder steinige, wenig Wasser führende Tal- ee sohle dar. Daß aber in früheren Zeiten reichlich Wald vorhanden gewesen sein Be beweisen die —n und ee um die kaiserlichen el Eine der der ersten von er befindet: sich bei dem Dörfehen Liang Es unser fang _Kiefernwäldchen, vermischt mit Fichten oder auch kleine Laubholzbestände, meistens Eichen, schaffen ein liebliches, freund = liches Landschaftsbild, Gras Anmutigkeit, noch durch ı einen, die ke £ Talern und ü über sie e trennende Bergrücken, "vorbei an } mehreren era Hügeln, den MEunaUeHtnn, enge der re | der Weg üi ; Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibete. 289 von Jehol die bequemste und schnellste Gelegenheit bietet, die Peking— Mukdener Eisenbahn auf der Rückreise zu erreichen. Nun sind es nur noch 40 Li über den Kwang ven ling-Paß nach dem Städtchen Jehol oder Tscheng te fu am Fuße der bewaldeten Hügel der Kaiserlichen Sommerresidenz. Jehol hat seinen Namen von einem Nebenfluß des Lwan ho dem Jeho oder Jo ho, dem „warmen Fluß“ und der in Nordehina beliebten Verkleinerungssilbe örl oder ’rl. Die lange, breite Hauptstraße des sauberen, dorfähnlichen Städtchens stößt quer auf das weite Tal des Jo ho, an dessen Ufern die Tempelreihe, der Hauptanziehungspunkt Jehols, ihren Anfang nimmt. Obwohl namentlich in den Tempeln der Ostreihe vielfach chinesische Priester anzutreffen sind, gehören die Heiligtümer doch ausnahmslos der lamaitischen Kirche an, und der Fremde, der Jehol außerhalb der kirch- lichen Feiertage besucht, kann oft nur unter dem Zugeständnis eines reichlich bemessenen Trinkgeldes den Zutritt zu dem Innern der Een tümer ermöglichen. be Tibetische Lamas beherbergen die Tempel nicht mehr. Die meisten = Priester sind Mongolen, die aber größtenteils das Chinesische fließend beherrschen: sie gehören der-gelben Lehre an. Den Reigen der Ostreihe eröffnet der „Tempel der allgemeine : Menschenliebe“, Pu jen sse*); ebenso wie sein Nachbartempel Pu schan sse (Tempel der allgemeinen Güte) bietet er wenig Be- merkenswertes, Weiter oberhalb, gleichfalls am linken Ufer des Jo ho, he der Tempel Pu lo sse (Tempel der alldurehdringenden Freude), vom Volksmund wegen des dem Himmelstempel in Peking überaus ähnlichen Turmes Yuan ting tse (der runde Pavillon) genannt. Der leider stark verfallene Tempel ist zur Erinnerung an den Anschluß der Dsungarenstämme (jetziges Chinesisch-Turkestan) an das Reich des . Himmelssohnes erbaut, wie auch der folgende Ngan yüan miao, vom Z Neik Ya Tin miao (Ulmenhaintempel) genannt, der einem zerstörten Heiligtum i inKuldscha nachgebildet sein soll und daher auch den Namen Ngan yüan miao (Tempel zur Beruhigung der Fernwohnenden, nämlich der hier angesiedelten Dsungarenfamilien) führt. ; Die Nordreihe hat die prachtvollsten Bauwerke aufzuweisen, Bau- werke, die in Innerchina schwerlich ihresgleichen haben und, da sie trotz des ne Benen Verfalls dem Besucher einen hervorragenden 290 W. Limpricht. Einblick in die Glanzzeit Chinas bieten, zu den größten Sehenswürdig- keiten des Reiches der Mitte gehören. Der schönste der am rechten Ufer des Jo ho gelegenen Tempel ist der hoch emporragende Pu ning sse (Tempel des alldurch- dringenden Friedens), meist Da fo sse (großer Buddhatempel) wegen der Riesenfigur des Religionsstifters genannt. Er ist der letzte der zur Erinnerung an die Unterwerfung der Dsungaren Fass Heil tümer. | Genau im Norden der Stadt, an den serien Lehnen der Hügel des Tales, zu dem die mauergekrönten Berge der Nordseite der Sommer- residenz abfallen, erheben sich die beiden merkwürdigen, in reintibetischem Stil erbauten Lamatempel, der Hauptanziehungspunkt Jehols. Jeder, der Wiedergaben der von dem Timeskorrespondenten Landon gelegent- lich der englischen Tibetexpedition unter Oberst Younghusband an gefertigten Bilder des größten Heiligtums der lamaitischen Kirche, des Potalä des Dalai Lama in Lhassa gesehen hat, wird staunend überrascht sein, vier Tagereisen von Peking eine getreue Nachbildung dieses imponierenden Bauwerkes vor sich zu sehen, Zahlreiche kleinere Gebäude werden überragt von dem mächtigen, viereckigen, elfstöckigen Hauptbau, dessen ehemals rote Farbe leider sehr stark ausgewittert ist. Das flache Dach krönen fünf kleine Pagoden, und in der Mitte der Vorderfront zieht sich eine vertikale Reihe von Götter bildnissen herab. Marmortreppen, buntglasierte Torbögen, tibetische Tschorten unter den Kiefern und Evonymusbäumen, die gelbliche Farbe der kleineren Baulichkeiten, die ebenfalls in rein tibetischem Stil erbaut sind, lassen eine Vorstellung von der Pracht aufkommen, die noch vor 100 Jahren hier geherrscht haben muß. Leider ist heute alles stark im Verfall, die schönsten und kostbarsten Kultusgegenstände hat man nach Peking überführt, und vieles mag auch unter der Hand von gewinnsüchtigen Lamapriestern verkauft worden sein. Östlich neben dem Potalä steht sein Brudertempel Hsü mi fu schou miao (Tempel des bergegleichen Glücks und hohen Alters), vom Volke Hsin kung, der „neue Palast‘‘, von den Priestern Taschi Ihumpo genannt, eine Wiedergabe des gleichnamigen Heiligtums des Pantschen Lama in Taschi Ihumpo bei Schiga tse in Bas .tibet, des zweithöchsten Kirchenfürsten des Lamaismus. Das dunkelbraunrot gehaltene, würfelförmige Hauptgebäude birgt er seinem düsteren Innern den Tempel, in dessen mattem Zwielicht ein über- lebensgroßes Bild des Pantschen Erdeni Lama über dem schon ah = Die Pavillons in der I, leeren ge heral h än, a AS EEE Rene? re Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets.. 291 gebung, auch die kleine Pagode über dem Haupttempel, sind leider schon . im Zustand der Auflösung begriffen. Immerhin macht das Ganze noch einen großartigen Eindruck, und hoffentlich finden sich bald einsichtsvolle Männer, die dahin wirken, den schönsten und eigenartigsten Tempel Chinas vor gänzlicher Zerstörung zu bewahren. Unter den übrigen Tempeln PR Nordseite erregt nur noch einiges Interesse der Schu hsiang sse (Tempel der Statue des Mandschu schri). Er ist eine Nachbildung des gleichnamigen Tempels auf dem Wu tai schan und verdankt seine Entstehung einer Wallfahrt der Kaiserinmutter nach dem Schanhsier Heiligtum. Künstliche Grotten, moosübersponnene Stufen im Kalkgestein, Felsen im dunklen Kiefernwald geleiten zu dem Tempel hinauf und er- wecken tatsächlich die Vorstellung einer auf hohem Berg errichteten, nur mit Anstrengung zu erreichenden Andachtsstätte. Über den ganz verfallenen Tschie tai (Terrasse der Gebote) gelangt man zu dem letzten, westlicbsten Tempel Lo han tang (Halle der Lohan). In ihm sind, wie in anderen ähnlichen Anlagen in China auch, vergoldete Statuen der Lo han, der Schüler Buddhas, aufgestellt. Neben den Tempeln ist die kaiserliche Sommerresidenz Pi schu schan tschwang (Kühlung spendendes Bergschloß) einer Besicl. tigung wert. Es ist ein-ummauertes Stück Bergland, mit Hallen, Pavillons, Türmehen, Tempeln und einer Pagode verziert und im Hinter- grund von Bergen abgeschlossen. Ein teilweise mit Lotusblumen bewachsener See, von unterirdischen, warmen Quellen gespeist, durchzieht das Gelände; seine Inselchen schmücken zierliche, säulenreiche Lusthäuschen und Pavillons. Der Umfang der ganzen Anlage beträgt 17 Li; in knapp zwei Stunden kann also die gesamte Anlage, die leider ebenfalls schon zum Teil der Zerstörung anheimgefallen ist, besichtigt werden. Die drei Eingangstore liegen im Süden, das Haupttor mit den beiden steinernen Löwen ist das Li tscheng men (gerades Tor der Schönheit). Jetzt befindet sich in den Hauptgebäuden der Sitz der republikanischen Militärverwaltung. Über eine steinerne Brücke im Südosten des Sees, deren Mitte ein - Kiosk und zwei Portale verschönern, gelangt man zu einem dreistöckigen, kleinen Turm auf einem Inselchen am Ostufer des Sees. Dieser Turm, Tien yu hsien tschang (unendliche Schönheit des Himmels- Taums), gewährt eine weite Übersicht über das Nordende des Sees, die von Rehen und Hirschen anmutig = Wiesengründe und die pavillon- gekrönten Bergkuppen im Hintergru Die überall im Joho-Tale Bes neunstöckige Pagode am = Nordoetrand der Sommerresidenz neben. dem en Yung a sse m 2923 W. Limpricht. (Tempel des ewigen Schutzes) soll an die kirchlichen Bauwerke des Südens erinnern und ist vielleicht eine Nachbildung des von den Tai pings zerstörten Porzellanturmes in Nanking. Jedenfalls ist sie von allen Baulichkeiten der Sommerresidenz am besten erhalten. Die eigentlichen Jagdgründe, einige Tagereisen nördlich Jehol, östlich der Stadt Dolon nor oder Lama miao, haben heute noch reichliche Bestände von Nadelholz und sogar Laubholz aufzuweisen, sind aber, wie mir der liebenswürdige Stadtkommandant mitteilte, der Aufenthalt von Holz- und Wilddieben und mongolischen Räuberbanden, die sogar die chinesischen Militärpatrouillen beschießen. Wieweit sich die Wälder des Wei tschang eigentlich erstrecken, ist unbekannt, da sie wohl kaum ein Europäer ganz durchquert hat. EB wäre daher eine dankbare Aufgabe für die Zukunft, mit einem Besuche des tempelgeschmückten Lieblingsaufenthalts der großen Mandschukaiser ein planmäßiges Durchforschen des Waldgebietes bis zum Pe tscha im Chingan am Rande des mongolischen Hochlandes zu verbinden. Bei Schan hai kwan (Berg-See-Tor) berührt die große Mauer das Meer und trennt die Provinz Tschili und somit China von der Mandschurei. Im Juni 1916 reiste ich, nach einem Besuche des aufblühenden See- bades. Pe tai ho, nach Schan hai kwan, ritt durch das Tor der großen Mauer und wandte mich den Bergen zu, in denen der Höhlen- tempel Schüen yang dung (Menschengotthöhle) verborgen liegt. EEE AR SUE, un ne gs i Wie eine Insel im Meer hebt sich die Bergwelt der jedem Chinesen : e : heiligen Provinz Schandung aus der Ebene heraus. Ihr höchster und heiligster Berg, der 1540 m hohe Tai schan, ist der Kwan yin, der all- barmherzigen, hilfsbereiten Himmelskönigin, geweiht. Ich konnte den Berg nur um die Jahreswende 1914/15 besteigen | und habe daher keine Pflanzen aufgenommen. Von Tsinan fu, der Hauptstadt Schandungs, brachte mich die Teenies Konlire Bahn nach Tschü fu (Küfu), von wo ich mich nach den Tempeln und der Grabstätte des Nationalheiligen der Chinesen, des ze fu tse (Confuzius), begab. . Wundervolle, uralte Zypressen umgeben die weitläufigen, reich mit en: ‚or ausgestatteten en und auch das wohlerhaltene Grab | Fir Stifters der Moralp Volkscharakters bildet. 2 Tai yuan fu ie haar wese a nitischen® ıan. Übe ? zahlreiche Tempel führen Steinstufen, zuletzt 4 schwindel E Nan tien men, dem lebe Himmelstor = n ) Phie, Br en chinesischen Be Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 293 der Kwan yin verbirgt. Außer wenigen Kiefern und Zypressen ist der Berg baumlos und bietet außer der umfassenden Aussicht auf die Bergwelt Schandungs nichts Besonderes: Die Flora der Wu tai schan-Ketten. Die Gebirgszüge, die vom Knie des Hwang ho bei Dung kwan ting bis in die Gegend von Jehol nordöstlich Peking streichen, kulminieren im Da Wu tai schan in Schanhsi und im Hsiau Wu tal schan in Tschili; im Bannwald der östlichen Kaisergräber erhebt Sich der Wu ling schan noch bis zu 2100 m und der Bo hua schan, e der „Hundert-Blumen-Berg‘“, westlich von Peking, kann mit seiner e 2200 m betragenden Höhe als ein gegen die Ebene vorgeschobener Posten a der Hochgebirgsketten gelten. 3 Der große .Wu tai schan in der Provinz Schanhsi hat noch mehr Anklänge an die altaische Flora aufzuweisen als die nordöstlicher > gelegenen Gebirgszüge, aber auch seine Flora zeigt im großen und ganzen das Gesamtbild der Gebirgsvegetation, die ein Gemisch altaischer und _ mandschurischer Typen zusammensetzt. Neottianthe cucullata, Allium cyaneum, Saxifraga Hirculus, Parnassia Palustris und oreophila, Pleurogyne carinthiaca, Pedicularis myriophylla und Achillea mongolica sind Arten, die anscheinend dem Hsiau Wu tai Schan fehlen, oder wenigstens bisher dort nicht gefunden sind, sonst weicht aber die allgemeine Gebirgsflora des Da Wu tai schan nicht von ‚der Pflanzenwelt der nordöstlicheren Hochgebirgsketten ab. Sazifraga Limprichtii und Sweertia Wolfgangiana sind wohl Endemismen des Ge- birges. An europäischen Formen tieferer app Posen: die Gesamt-. ketten: Botr ychium Lunaria, Mieras. ylis monophyllos, Festuca ovina, Bee & verrucosa, Rumex Acetosa, Stellaria BEER Cerastium arvense, M yricaria spermum offieinale, M:; yosotis silvatica, Galium boreaks, Mollugo und verum, Yaleriana offieinalis und Inula brittanic. In den ‚höheren Lagen zeigen. Anklänge an ‚die: europäische Hoch- Pbirgelore: Cobresia Bellardii, Juncus triglumis, Lloydia serotina, Poly | gonatum offieinale, Alliın. Vietorialis, ee Manor Ka äufig), Delphinium grandiflorum, Gentiana deeumbens, massenhaft am Nordfuße 294 W. Limpricht. Libanotis sibirica, Cortusa Matthioli, Veronica alpina, Pedicularis versicolor ; und vertieillata, Aster alpinus und das. auf allen Hochgebirgen Chinas gemeine Leontopodium alpinum. Vitex incisa ist der Charakterstrauch der Hügelregion, der allent- halben den Wanderer begleitet, Leptodermis oblonga mit den lilafarbenen Trichterblüten ist ebenfalls häufig, bevorzugt aber mehr felsige Orte: die Berghänge bekleiden Corylus heterophylla, rostrata und Betula verrucosa, höher hinauf Rosa davurica, Philadelphus pekinensis, Deutzia parviflora, F Cornus alba, Hydrangea Bretschneideri, Syringa amurensis und villosa, Abelia-triflora und Lonicera Tatarinowii; Picea Schrenkiana und Lari davurica haben wohl früher ausgedehnte Bestände gebildet, sind aber jetzt nur noch auf wenige geschütztere Stellen der oberen Talkessel be- schränkt. Bei ungefähr 3000 m hört der Baumwuchs auf. _ Die prächtige Pulsatilla chinensis, häufig in der Umgebung Pekings bis zum Bo hua schan, Physalis Alkekengi, Boea hygrometrica, gemein an Felsen, meistens mit Selaginella involvens vergesellschaftet, Zizyphus sativus als lästiges, beinzerfleischendes Gestrüpp, Koelreuteria paniculata, am Wegrande Selaginella mongolica, Ephedra equisetina, Iris ruthenica (überall gemein, in Zwergform noch bis auf dem Gipfeldes Bo hua schan), des Hsiau Wu tai schan, Vicia unijuga, Sophora flavescens, Marru- bium ineisum, Orobanche cernua und Lactuca denticulata umsäumen- den Gebirgsfuß, höher folgen: Paeonia albiflora, häufig um das Kloster Tie lin sse, Platycodon grandiflorus, die Glockenblume der Vorberge, dann: - Allium condensatum, Stellerianum, tenuissimum und das schöne Thunber gi, Scilla chinensis, Belamcanda chinensis, Dioscorea nipponica, Aceratorchis tschiliensis (selten), O’ypripedilum macranthum und guttatum, beide ver- gesellschaf tet am Hsiau Wu tai, Bo hua schan und Wu ling schan Jin Unmengen, Spiranthes amoena, Platanthera chlorantha, Thalietrum leuconotum und petaloideum, Cimieifuga. foetida, Anemone rivularis, Ranum eulus acer, Aquilegia vulgaris, das schöne Er: ysimum aurantiacum, Hesper!s Limprichtii (Bo hua sch an), Dianthus chinensis, überall gemein, Lyehnis fulgens in Gebüschen, Stellaria dichotoma, das osteuropäisch- -sibirische® nalen P =. fragarioides mit seinen täuschend an Erdbeeren innernden Sammelfrüchten, überall gemein, Lespedeza bieolor und E nd, Arge Prüiensis, Geranium, dahuricum und Wlassovianum, Sen Aizoon und Kirilowii an ‚Felsen, Sazifraga sibirica ebenda bis zu eine Zierde d er Bachufer, Pirola ee ie EB: Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 295 tschiliensis, Asperula Aparine, Echinops dahuricus, Sonchus uliginosus, Artemisia sacrorum, Atractylis ovata, Aster scaber und Chrysanthemum bellum. Die Flora der Gipfelfelsen und der zumal am Nan tai im Hsiau Wu tai schan aus Polstern von Cobresia pygmaea und capillifolia var. filifolia mit Thalictrum alpinum bestehenden Hochflächen bilden vor- zugsweise folgende Arten: Poa spondylodes, Melica Gmelini, Koeleria gracilis, Festuca ovina, Carex atrofusca, Hancockiana, leiorrhyncha und macrogyma, Lilium pul- chellum und tenuifolium, Hemerocallis minor, Orchis Paxiana, Coeloglossum bracteatum, Perularia fuscescens, Rheum Emodi, Polygonum _alpinum, Aconitum barbatum, Kusnetzoffüi, laeve und Napellus, Anemone narcissi- flora und obtusiloba, Trollius asiaticus von 1800 m ab aufwärts in Un- mengen, Clematis alpina, das arktische Papaver nudicaule (Gipfelfelsen des Bo hua schan, Da und Hsiau Wu tai schan), Draba Ladygimii, Cardamine macrophylla, beide weitverbreitete Hochgebirgstypen, Cerastium arvense und Limprichtii, Melandryum apetalum, ‚Stellaria rupestris und viridiflora, Arenaria juncea und Grüningiana, Silene tenuis, Gypsophila Ischiliensis, Geranium eriostemon, Potentilla nivea, davurica (weiß) und fruticosa (gelb), Caragana jubata, Astragalus adsurgens, aksuensis, Moellen- orffii, oroboides, saxicola und uralensis, Oxytropis Limprichtii, mandschu- 'rica, Moellendorffii und subfalcata, Sedum algidum, Sazxifraga sibirica, Limprichtü (Pe tai und Hsi tai), cernua (Pe tai und Nan tai), Par- nassia setchuensis, Thesium longifolium, Bupleurum longicaule, Cnidium Limprichtii, Rhododendron micranthum, die prächtige fuchsrote Primula Maximowiezii var. Dielsiana, Androsace villosa var. incana und Cha- maejasme var. trichophila, Eritrichium pectinatum, Myosotis silvatica, Stellera Ohamaejasme, Gentiana squarrosa und falcata ( sibirisch), Halenia sibirica, Phlomis umbrosa, Dracocephalum grandiflorum und Ajuga lupulina, Pedieularis striata, chinensis und labellata, Scabiosa superba, Lonicera ‚hispida, Patrinia rupestris, Cacalia zanthotricha, Taraxacum plat ypecidum, Senecio sibirieus, Callistephus chinensis, Aster Vilmorinii, Chr ysanthemum = Preastrum und. ‚chinense, a Hancockii, Saussurea calobotrys und Jodostegia. P apaver nudicaule ist ‚noch dem Bo hua schan eigen, fehlt aber 2 dem Wu ling schan im "Bannwalde, Viola micrantha var. brevistipulala a fand ich nur an an eier des Bo hua schan: Gipfels, die beiden schönen Frauenschuhorchideen ipedilum macranthum und guttatum 296 W. Limpricht. Majanthemum bifolium, Allium Victorialis, Polygonum alpınum und Bistorta, Ranuneulus acer, Clematis alpina, Aquilegia vulgaris, Anemone narcissiflora, Hesperis matronalis, Viola biflora, Polemontum coeruleum, Cortusa Matthioli und Galium verum sind europäische Typen des Wu ling schan; außer ihnen bekleiden neben Unmassen von Trollius asiaticus Hemerocallis minor, Perularia fuscescens, Platanthera hologlottis, Aconitum barbatum, Thalictrum leuconotum, Clematis angustifolia, Lathyrus Danidi, Geranium eriostemon, Stellera Chamaejasme die Matten am Gipfel; Allium tenuissimum, Draba Ladyginii, Physocarpus amurensis, Potentilla fruticosa, Deutzia parviflora, Saxifraga sibirica und Eritrichium pectinatum zieren die se xanthophaea, Pulsatilla chinensis, Lychnis fulgens, Indi hya, Lathyrus Davidi, Vicia amoena und untjuga, J Lysimachia Fk piüchye, Veronica virginica, die schöne Campanula punec- tata, Platycodon grandiflorus, Phlomis umbrosa, Nepeia macrantha sind die augenfälligsten Begleitpflanzen der Gebüsche, die Philadelphus pe- kinensis, Diervilla florida und Syringa villosa an den oberen Berglehnen im wesentlichen zusammensetzen. Tilia mongolica, Carpinus cordata, Acer spec., Betula verrucosa, Picea Schrenkiana und Larix davurica fallen als Waldbäume besonders ins Auge; Indigofera macrostachya bildet in ihnen das Unterholz. Von der you: der Pekinger Westberge sind hervor- zuheben: Von Bäumen: En Cupressus funebris, es sinensis, Pinus Bungeana ( weißrindig, nur bei den Tempeln), @leditschia sinensis und Fraxinus Bungeana. Von Sträuchern: Prunus humilis, Spiraea trilobata, Crataegus = pinnatifida, Deutzia grandiflora, Cotinus Coggygria. Von anderen Pflanzen: Care Pumila, stenophylla, lanceolata, Iris ruthenica, Polygonadtum HPehnae, rg PRRERFEASD, Pulsatilla chinensis, | Viola ha, pekinensis, ä sc Iberrimus, Ousldenstaeiiia Oral und Harmsü, is, Posenejortin. erbirien, Rehmannia glutinosa wad = 2 > BE: Ger Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets. 9297 Von den charakteristischen Arten sind zu nennen: Ephedra equisetina, Stipa splendens, Agropyrum cristatum, Elymus dasystachys, Uynodon Dactylon, Allium tenuissimum var. anisopodium, oft die Wände der Hohlwege völlig überziehend, Thunbergüi, Iris ensata m und ruthenica, Delphinium grandiflorum, Clematis fruticosa, grata, heracle-, folia und orientalis, Anemone japonica, Potentilla chinensis, multifida und tanacetifolia, Euphorbia humifusa und lunulata, Tribulus terrestris, sehr gemein, Lespedeza trichocarpa, Oxytropis psammocharis, Medicago ruthenica, Astragalus chinensis, Limprichtii, melilotoides und dahuricus, Sophora Face Cynanchum chinense und sibiricum, Apocynum venetum, Wick- siroemia canescens und Chamaedaphne, Convolvulus Ammanni und arvensis, Calystegia dahurica, Statice bicolor in Unmengen, Metaplexis Stauntomi, Inula brittanica, Aster er und incisus, Lactuca tatarica und Oichorium Inthybus. Selaginella involvens, Boea hygrometrica, ER RER lanuginosa und Sedum hybridum fehlen keinem Felsen der Ebene am Gebirgsfuße, die sibirische G attung C’hamaerhodos, aus China nur in kleinen Arten bekannt, ist, durch O'hamaerhodos canescens und micrantha vertreten; Incarvillea sinensis, Dracocephalum Moldavica, Cynoglossum divaricatum, Lappula misacantha, Solanum septemlobum sowie Abutilon Avicennae, Hibiscus Trionum, Epilobium hirsutum und Begomia . sinensis eg mit größeren, auffallenderen Blüten aus der 1 va ch 'nigen Pflanzen- = welt hervor. Marsilia quadrifoliata, Salvinia natans, Butomus umbellatus, Alisma Plantago, Sagittaria sagitti folia, Limnanthemum nymphaeoides und Trapa Br natans sind die häufigsten ir: in Gräben oder Teichen. i = Tsang schan, sehr sparsam an den Kalkfelsen, 3500 m (n. 1037). Il. Aufzählung der von Dr. Limpricht | in Ostasien gesammelten Pflanzen. Zusammengestellt von F. Pax. (Die Bearbeiter der einzelnen Familien sind hinter dem Familiennamen in Klammern beigefügt. Breslau bedeutet 2 Botaniker des botanischen Gartens (Grüning, Käthe Hoffmann, Lingelsheim, Pax, Winkler), die zum Teil gemeinschaftlich die eng besorgten. Einzelne Verwandt- schaftskreise wurden bestimmt von den Herren Friedrich Brieger, Johannes Krause und Kurt Meyer in Breslau. — Neue Arten und Varietäten sind durch fetten Druck ihrer Namen hervorgehoben. — Die ın Japan gesammelten Spezies sind durch ein * vor dem Namen gekennzeichnet.) Polypodiaceae (Breslau, Brause). Woodsia alpina (Bolt.) Gray, Nat. arr. Brit. pl. II.(1821) 17. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Steinhalden des Schao kirr bu. 49005000 m (n. 2036). Woodsia lanosa Hook: Synops. (1866), 47? — Yünnan: Tali fu, Dryopteris crenata (Forsk.) ©. Ktze. Rev. gen. IT (1891) 811. — 'Szetschwan: Kwan hsien, Kalkfelsen hinter Ma tschü, 800 m (n. 2383). Dry.pteris lacerum (Thunb.) O. Ktze. Rev. gen. IA (1891) 813. — Tsch ekiang: Hangtschou fu, Abhänge des Tien mu schan (n. 268). Polystichum amabile (Blume) J. Sm. Ferns Brit. for. (1866) 152° — Fukien: Kienyang, Baita schan, Bergwälder, 800-900 m (n. 726). : | Polystichum falcatum (L. f.) Diels, Nat. Pflzfam. I. 4 (1899) 194. — _ Tschekiang: Tien-tai-Berge, Kloster Guo tsching sse (n. 290). | var. polypterum Diels in Englers Bot. Jahrb. XXIX (1900), 19. 2 u sen As: Wusih, Taihu-Berge (n. 700). tin Bot.Gaz. LI (1911) 352. — Szetschwan: g schan, ı 4 e mn Tibet: ne kı n ing, Ban lan ai. a m nm: 2300). > Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 299 - Polystichum lobatum (Huds.) Presl, Tent. (1836) 83. — var. chinense Christ in N. Giorn. Bot. Ital. N. S. IV (1897) 92. — Szetschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, 1800—2000 m (n. 1279). Als neue Varietät ist nach Brause zu unterscheiden die Pflanze aus Ost-Tibet: Bejü-Batang, Chieda, Anstieg zum Mäla-Passe, Fichten- wälder, 3800 m (n. 2211). Polystichum varium (L.) Presl, Epim. (1849) 57. — Tschekiang: Hangtschou fu, Mogan schan, felsige Abhänge (n. 703, 708). @ymnopteris Delavayi (Bak.) Und. Bull. Torr. €]. XXIX (1902) 627. — Szetschwan: Kwan hsien, Felsen bei Ma tschü, 800 m (n. 2389). Nephrolepis cordifolia (L.) Presl, Tent. (1836) 79. — Fukien: Fu- tschou fu, Höhlenkloster Fong kwan ming unweit Yung fu, Felsblöcke, 180 m (n. 767). Nephrolepis inohaid (L.) Schott, Gen. Fil. (1834) t. 3. — Fukien: Satschu fu — Schui kou, steiniges Min-Ufer (n. 750). - Davallia bullata Wall. List. (1828) n. 258. — Tschekiang: Hang- tschou fu, Tien mu schan (n. 263); Ningpo, Hsüe dou sse, Felsen (n. 33), Tien-tai-Berge, Kloster Da dung sse, Waldabhänge (n. 279). Davallia Griffithiana Hook. spec. IT (1846) 168, t. 49B. — Fukien: Futschou fu, Yung fu, Felsen J yü (n. 785). Odontosoria chinensis (L.) J. Sm. Bot. Voy. Herald (1857) 430. — "Fukien: Futschou fu, Min-Ufer vor Schui kou (n. 747). Diplazium lanceum (Thunb.) Presl, Tent. (1836) 113. — Tschekiang: Tien-tai-Berge, Felsen beim Kloster Guo tsching sse (n. 295). Asplenium achilleifolium (Lam.) C. Christ. Ind. (1905) 99. f. prolon- gatum (Hook.) C. Christ. 1. ec. — Fukien: Futschou fu, Kalkfelsen un- weit Yung fu (n. 789). Asplenium praemorsum Sw. Prodr. (1788) 130 ? — Een Itschang, . Felsen bei der Hsin-tan-Schnelle zwischen Miao ho und Kwei tschou (n. 1147). Blechnum orientale L. Spee. Bi (1753) 77. _ Hongkong: Hänge des Peak (n. 10). *Blechnum Spicant (L.) With. Bot. arr. ed. 3 (1796) 765. var. nipo- . nicum Kze. in Bot. Ztg. (1848) 508. — Aki: Insel Miy ashima, Wälder ‚den. Berges Miyama (n. 12]. Woodwardia orientalis (L.) Sm. in Mem. Acad. Turin V (1793) 412. — a Trehekiang: ee Dung tien mu schan (n. 27]). C. Christ. Ind. (1905) 187. des Dshara, Sau rn e f.) Sm. in Mem Acad. Turin V (1793) 411. “= 300 ‘ W. Limpricht. Onychium japonicum (Thunb.) Kze. in Bot. Ztg. (1848) 507? — Yünnan: Tali fu, Berghänge vor Yung kwan, 2200 m (n. 957). Plagiogyria euphlebia (Kze.) Mett. Plag. (1858) 10, n. 6? — Fukien: Yen ping fu, Berglehnen am Min-Flusse (n. 727). | Adiantum Oapillus Veneris L. Spec. pl. (1753) 1096. — Fukien: Futschou fu, im Inneren der Tropfsteinhöhle beim Kloster Fong kwan ming bei Yung fu (n. 770). — Hupeh: Itschang, Felsen am Yangtse (n. 1137). — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, Berghänge (n. 1982). Adiantum flabellulatum L. Spec. pl. (1753) 1095. — Fukien: Fu tschou fu, Kalkfelsen beim Höhlenkloster Fong kwan ming bei Yung fu, 200 m (n. 784). ' Pteris longifolia L. Spec. pl. (1753) 1074. — Hongkong: Gipfel des Peak, 500 m (n. 9). — Yünnan: Tali fu, buschige Berglehnen zwischen Schao tschou und Hung ai, 2300 m (n. 965). Pteris vittata L. Spec. pl. (1753) 1074. — Szetschwan: Kwan hsien, Kalkfelsen bei Ma tschü, 800 m (n. 2382). Pteris multifida Poir. Enceyel. V (1804) 714. — Tschekiang:: Hang- tschou fu, Hsi hu (n. 215). Polypodium loxogramme Mett. Pol. 112, n. 216, t. 3, f. 25 (1857), forma. — Ost-Tibet Lifanting, Urwald am Paß Schao tscha pin 3700 m (m. 1324). & 2 Polypodium Bürgerianum Mig. Ann. Lugd. Bat. III (1867) 170. — Szetschwan: Tschung tschou, Felsblöcke am mus in Bambus- hainen (n. 1182). Polypedium chinense (Mett.) Kuhn in Journ. Bot. (1864) 270. — Fukien: Yen ping fu, felsige Lehnen am Min-Flusse (n. 733). re _Polypodium ensatum Thunb. in Transact. Linn. Soc. II (1794) 341. — © Tschekiang: Tien tai-Berge, Kloster Guo tsching sse (n. 284), unserer 5 = ee an felsige Hänge (n. 707). we eit ie fu (nm. 780). odium hastatum Thunb. Fl. Jap. (1784) 335. — Fukien: Fu ae fa Kalkfelsen unterhalb des Höhlenklosters Fong kwan ming un ochum lineare Thunb. Fl. ap. (vis): 335. — Kiangsu: Tai hu- 5 1. 49). — — Tschekiang: Hangtschou fu, beim Kloster Dung tien han, 900 m, Mauern und Felsen @. 625), Tien tai-Berge, Kloster rs a 2.290) - Fut ER fu, Felsen beim Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 301 Öyelophorus Drakeanus (Franch.) C. Christ. Ind. (1905) 198. — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao-po, Felsen bei Schu lin kou, > .2400 m (n. 1439). e Öyelophorus Martini (Christ) C. Christ. Ind. (1905) 199. — Hupeh: . Itschang, Felsen bei der Hsin-tan-Schnelle zwischen Miao ho und Kwei tschou (n. 1146). Ö'yelophorus pekinensis C. Christ. Ind. (1905) 200? — Tschili: Nan- kou-Gebirge, Felsen des Nankou-Passes, 300—500 m (n. 463). Oyclophorus Sheareri (Bak.) C. Christ. Ind. (1905) 201. f. major. — ns Hangtschou fu, Mogan schan, Felsen des Ta yes 800 m (n. 706). > ynaria Fortunei (Kze.) J. Sm. Bot. Voy. Herald (1857) 425. — Fukien: Yen ping fu, epiphytisch auf Firmiana simplex im Min- Tale (n. 734). — Szetschwan: Tschung tschou, Yang tu tschi, auf Sand- _ steinblöcken (n. 1185). Gleicheniaceae (Breslau). | Gleichenia linearis (Burm.) Clarke in Transact. Linn. Soe. II. Bot. I (1880)428. — Tschekiang: Tientai- Berge, um das Kloster Guo tsching sse .. (n. 292). j *Gleichenia linearis (Burm.) Clarke 1. c. — Aki: Insel Miyashima (n. 120). : @leichenia laevissima Christ in Bull. Acad. Geogr. Bot. Mans. (1902) ee 268. — Fukien: Kien yang, Abhänge des Bai ta schan, 700 m (n. 744). Sehizaeaceae (Breslau). > Lygodium japonicum (Thunb.) Sw. in Schrad. Journ. (1800) 2, 106. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 75, 235). — Tschekiang: Tien tai-Berge, Kloster Guo tsching sse (n. 289). Osmundaceae (Brstiee).: Osmunda regalis L. Spec. pl. (1753) 1065. var. japonica ‚(Thonb) “ Milde, Fil. Europ. Atlant. (1867) 179. — Szetschwan: Kwan h am : Fuße des Lao djün kai, 800 m (n. 1289). Salviniaceae (Breslau). N Bun pinnata R. Br.-Prodr. Fl. Nov. Holl. (1810) 167. — Kiangsu: = Sutschon fu ara: Reisfelder : am Sche tseu schan ee 302 W. Limpricht. Ophioglossaceae (Brause). Botrychium Lunaria (L.) Sw in Schrad. Journ. (1800 2), 110. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 2500 m (n. 2569). — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 3200 m (n. 1599). — Ost-Tibet: Bejü- Batang, Moos der Nadelwälder bei Chieda vor dem Mäla-Passe, 3800 m (n. 2163). Equisetaceae (Lingelsheim). Equisetum ramosissimum Des. Fl. Atlant. IT (1800) 398. — Yünnan Tali fu, Berghänge zwischen Yünnan yi und Pu peng, 2200 m (n. 914). — . Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, zwischen Schu lin kou und dem Paß Tien tsching kwan, 2600 m (n. 1445). Lycopodiaceae (Breslau, Brause). Lycopodium serratum Thunb. Fl. Jap. (1784) 341, t. 38. — Tsche- kiang: Tien tai-Berge, oberhalb Dschang scha (n. 282), Hangtschou fu, Mo gan schan, am Fuße von Sandsteinfelsen (n. 702). " Lycopodium cernuum L. Spec. pl. (1753) 1103. — Fukien: Kien yang, Wegböschungen vor Hsing tsun (n. 737). Lycopodium obscurum L. Spec. pl. (1753) 1102. — Szetschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, Gipfel, 2600 m (n. 1272). ‘ Lycopodium casuarinoides Spring in Nouv. Mem. Acad. Bruxelles XV (1842) 94. — Fukien: Schao wu fu, in den Cunninghamien des Tsong schan kletternd, 600 m (n. 745). Lycopodium annotinum L. Spec. pl. (1753) 1103. var. aciculare Christ in Bull. Soc. Bot. ital. (1901) 92. — Szetschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, 1900—2000 m (n. 1271). - . Lycopodium elavatum L. Spee. pl. (1753) 1101. — Tschekiang: Ningpo, Kloster Hsüe dou sse, Waldboden (n. 25), Tien tai-Berge, Berg" lehnen bei Dschang scha (n.283). — Yünnan: Talifu, Bergwiesen des Tsang schan, 2800—2000 m (n. 1019). Lycopodium complanatum L. Spec. pl. (1753) 1104. — Yünnan- Tali fu, Bergwiesen des Tsang schan, 2800-3000 m (n. 1020). Selaginellaceae (Hieronymus, Brause). Selaginella mongholica Rupr. in Beitr. Pflanzenk. Russ. Reich (1845) — Tschili: Nankou-Gebirge, Felsen des Nankou-Passes (n. 464), BE Wu tai schan, steinige Lößhänge bei Tie lin sse, 1300 m (n. 259)- i Selaginella involvens (Sw.) Spring in Nouv. Mem. Acad. Bruxelles Ä XXIV (1850) 63. — Tschekiang: Ningpo, bei Hsiau miao vor Hsüe dou sse (n. 46). — Fukien: Futschou fu, Kalkfelsen beim Höhlenkloster | = kwan za unweit meh fu 1 (m. a BR a er er u. 8 e E 3 be Air Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 303 Selaginella Braumüi Bak. Fern. All. (1887) 96? — Tschekiang: Hangtschou fu, Yü hang, Tien mu schan, Felsen bei dem Kloster Hsin tschi tschiau (n. 262), Mo gan schan, waldige Abhänge gemein (n. 709). Selaginella caulescens (Wall.) Spring in Nouv. Mem. Acad. Bruxelles XXIV (1850) 158. — Fukien: Futschou fu, Höhlenkloster Fong kwan ming bei Yung fu, tiefe, trockene Gräben (n. 764) Selaginella caulescens (Wall.) Spring. 1. ec. var. subintegerrima Spring l. ec. 159. — Hupeh: Itschang, Felsen bei der Hsin tan-Schnelle zwischen Miao ho und Kwei tschou (n. 1144). Selaginella helvetica Link, Filic. sp. horti Berol. (1841) 159. — Tsche- kiang: Hangtschou fu, Mauern bei Lin an hsien (n. 272). Selaginella Martensii Spring in Nouv. Mem. Acad. Bruxelles XXIV 1850) 129. — Fukien: Kien yang, Abhänge des Bai ta schan, 800 m (n. 743), Futschou fu, Kalkfelsen beim Höhlenkloster us kwan ming bei Yung fu, 200 m (n. 787). Selaginella Wallichii (Hook. et Grev.) Spring in Nuov. Mem. Acad. Bruxelles XXIV (1850) 143. — Szetschwan: Kwan hsien, am ze Lao djün schan, schattige Berglehnen, 800-900 m (n. 1239). Ginkgoaceae (Pax). Ginkgo biloba L. Mant. alt. (1771) 313. — Tschekiang: Hangtschou fu, Hsi hu (n. 209). Taxaceae (Pax). Podocarpus macrophyllus (Thunb.) Don in Lamb. Pin. ed. 1. II (1824) 22, subsp. maki Sieb. Naaml. (1844) 35 n. 273.? — Fukien: Kien yang, "Berglehnen südwestlich Hsing tsun (n. 751). Podocarpus neriifolius Don in Lamb. Pin. ed. 1 (1824) 21. — Fukien: Kien ning fu, oberhalb Hsing tsun am Min (n. 717). Cephalotaxus drupaces Sieb. et Zuce. in Abh. K. Bayr. Akad. II (1846) 234. — Fukien: Kien ning fu, Bergwälder des Bai ta schan, 1300 m (n. 724). Cephalotaxus Fortunei Hook. Bot. Mag. (1850) t. 4499. — Tsche- kiang: Tien mu schan (n. 259), Mogan schan (n. 705). — Fukien: Kien ning fu, Baita schan, 1400 m (n. 719). — Scehenhsi: Tsin ling schan, Südostseite des Tai pai schan, 1800-1900 m (n. 2768). Torreya nueifera (L.) Sieb. et Zuce. in Abh. K. Bayr. Akad. IV. 3 (1846) 234. — Tschekiang: Hangtschou fu, Abhänge des Hsi tien mu schan, 600—800 m (n. 261), Tien tai-Gebirge, Bai schu yang kang ling (n. 281). — Fukien: Kien ning fu, eek des Bai ta schan, 100 m 304 W. Limpricht. Pinaceae (Pax). Abies Delavayi Franch. in Journ. de Bot. XIII (1899) 255. — Yünnan: Talifu, Waldbaum auf dem Tsang schan-Gipfel, 40004200 m (n. 1045). Abies Faxoniana Rehd. et Wils. in Plant. Wilson. II 11914) 42. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan-Stock, oberhalb He gai uo, 4000 m (n. 1453). Abies Fargesii Franch. in Journ. de Bot. XIII (1899) 256. — Ost- Tibet: Li fan ting, Südseite des Passes Schao tscha pin bei Tsaka lo (nau), 3700 m (n. 1330). | Abies spec. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan-Stock, oberhalb Schu lin kou im Tale von Tsao po, 3000 m (n. 1463). Abies spec. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan-Stock, oberhalb Schu lin kou im Tale von Tsao po, 3000 m (n. 1463a). Abies spec. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, Schu lin kou, 2400 m (n. 1437). Keteleria Davidiana (Bertr.) Beissn. Handb. Nadelholzk. (1891) 424, fig. 117. — Yünnan: Talifu, Berge um Pu peng, 2300 m (n. 884), Kwang dung, Talwände bei Hui deng gua um die Paßhöhe, 2200 m (n. 916). Picea Schrenkiana Fisch. et Mey. in Bull. Acad. St. Petersb. X (1842) 253.5 Tschili: Hsiau Wu taischan, Pe tai, 2800 m (n. 2528), Jehol., Bannwald, bei Wang ping schi n. Malanyü (n. 2918), Wu ling schan, 2100 m (n. 2927). Picea Sargentiana Rehd. et Wils. in Plant. Wils. II (1914) 35. — Ost-Tibet: Ta tsien lu-Dawo, Gata, Talhänge des Tschin tschwan-Tales am Dshara, 3800—4300 m (n. 1849). Zarix Potanini Batal. in Act. Hort. Petrop. XIII (1893) 385. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Bergrücken n.n.w. Sheto, 3900 m (n. 1643). Zarizdahurica Turez. in Bull. soc. nat. Mosq. (1°38) 101. — Tschili: | Hsiau Wu tai schan, Pe tai nach dem Dung tai zu, 3000 m (n. 25 43). Pinus Armandii Franch. in Nouv. Arch. Mus. VII (1884) 285, 1.12. Ost- Tibet: _ tschwan hsien, Tal von Tsaopo bei Leang ha Be = 120. Pinus Massoriana Lamb. Deser. Pinus I (1803) 17, t. 12. — Kiangst: Tai hu, Halbinsel Dung dung ding, Bergabhänge (m. 56). — en 5 ‚ Dung tien mu schan, Abhänge (n. 258); Ningpo, bei 2 ncergene Guo tsching sse m. 294). | Hsiau miao vor Hsüe dou sse (n. EN ‚Tien tai-B e, ai en dem = m Pinus, ed. min. I (1832). 41,1.20.— | Tsehili: a a ie rge, ee a). een we ‘ Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 305 var. yunnanensis (Franch.) Shaw in Plant. Wilson. II (1914) 17. — Yünnan: Talifu, Berghänge bei Aining po und Pu peng 2300—2400 m (n. 885, 979). *Pinus densiflora Sieb. et Zuee. Fl. Jap. II (1842) 22, t. 112. — Aki: Insel Miyashima, Bergwälder (n. 123). Cunninghamia lanceolata Hook. in Bot. Mag. LIV (1827) t. 2743. — Kiangsu: Sutschou fu, Hsikou am Tai hu (n. 37a). — Tschekiang: Ning po, Bergabhänge bei Hsiau miao von Hsüe dou sse (n. 37). Uryptomeria japonica (L. f.) Don in Trans. Linn. Soc. XVIII (1841) 166, t.13, f.1.— Tschekiang: Hangtschou fu, Tien mu schan-Gebirge, Lehnen des Hsi tien mu schan, zahlreich, 1300 m (n. 260). *Cryptomeria japonica ( (L. f.) Don l. ec. — Aki: Insel Miyashima, Berg Miyama (n. 119). *Chamaecyparis obtusa Sieb. et Zucc. in Endl. Syn. Conif. (1847) 63. — Aki: Insel Miyashima, Spitze des Berges Miyama (n. 122). Cupressus funebris Endl. Syn. Conif. (1847) 58. — Tschili: Peking, Westberge, Tempel Da djüe sse (n. 2859). — Tschekiang: Tien tai- Gebirge (n. 285). — Hupeh: Itschang, Berglehnen beim Höhlentempel Lung wang dung zahlreich (n. 1135). Juniperus formosana Hayata in Journ. Coll. Sci. Tokyo XXV art. XIX (1908) 209, t.38. — Kiangsu: Tai hu, Hsikou, Hügel (n. 50). — Fukien: Futschou fu, unterhalb des Gipfels des Ku schan, 700 m (n. 754). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Talwände des Tals von Tsao po bei Leang ho kou, 1600. m (n. 1397). Juniperus squamata Lamb. Deser. gen. Pinus II (1824) 17. — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mou schan, oberhalb He gai uo am Tschien leang schan, 4000-4500 m (n. 1452). var. Fargesii (Komar.) Rehd. et Wils. Pl. Wilson II (1914) 59? — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 4500-4600 m (n. 1100). Juniperus chinensis L. Mant. (1767) 127. — Kiangsu: Taihu-Berge (n. 51). *Juniperus chinensis L. 1. ec. — Aki: Insel Miyashima, Berg Miyama (n. u Gnetaceae (Pax). Ephedra Gerardiana Wall. Cat. (1828) n. 6048 var. sikkimensis Stapf In Denkschr. math.-nat. Kl. Akad. Wien LVI (1889) 76. — Ost-Tibet: Dawo, Flußtal unterhalb der Stadt, 3400 m (n. 1950). Ephedra equisetina Bunge in Mem. Sav. Etr. Petersb. VII (1851) 490. — Tsehili: Yü tschou, auf Lößboden am Nordfuß des Hsiau Wutai 306 W. Limpricht, Juneaginaceae (Lingelsheim.). - Triglochin maritima L. Spec. Pl. (1753) 339. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Grasmatten, 3500 m (n. 1700), Ta tsien lu—Dawo, Gata, Paßalm Haitse schan am Dshara, 4300 m (n. 1859). Hydroeharitaceae (Pax). Hydrilla verticillata (L. f.) Casp. in Bot. Ztg. XIV (1856) 899. — Kiangsu: Sutschou fu, Kanäle am Sieben Söhne-Berg (n. 243). Ottelia alismoides (L.) Pers. Syn. I (1805) 400. — Kiangsu: Sutschou fu, Kanäle am Sieben Söhne-Berg (n. 238). | Gramineae (Pilger). Pollinia quadrinervis Hack. in DC. Mon. Phan. VI (1889) 158. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, Bergwiesen, 2800 m (n. 1023). er Setaria viridis (L.) P. B. Agrost. (1812) 5l. — Schenhsi: Tal des Weiho, Hwa yin miao, Zr ns 400 m (n. 2652). Stipa Henryi Rendle in Journ. Linn. Soc. London XXXVI (1904) 382. — Szetschwan: Kwanhsien, am Lao djün schan, 800-900 m (m. 1246). Stipa splendens Trin. in Spreng. Neue Entdeck. II (1821) 54. — Schanhsi: Da dung fu, Lößwände bei Schuo guo hsien, 1300 m (n. 2622). ‚Stipa spec. > Tsehili: Hsiau Wu taisschan, Nan tai, Matten, 3000 m (n. 2934 a). Agrostis perlaxa Pilger, nov. spec. — Rhizomate brevi perennans, laxe caespitosa, innovationibus tenuibus brevibus, intravaginalibus; culmi tenues, erecti vel parum genieulati, glabri, laeves, 2-nodi, apice longius er ‚exserti, „vagins suprema- foliorum lamina flaceida, anguste Be ‚acuta, scaberula, vagina angusta, striate, E Die Halme des zierlichen Grases erreichen m >, die. Halmblätter sind5—6 cı cm En en 11% % mm : ar . ER sun SS n köı E has hen, 300 m, sehr häufig (n. 2851). Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 307 die Antheren etwas über 1 mm. — Ost-Tibet: Bejü-Batang; Fichten- wälder bei Chieda am Aufstieg zum Mäla-Passe, 3300 m (n. 2208). Die neue Art ist mit Agrostis Trinii Turez. verwandt, doch ist bei dieser u. a. das Ährchen kleiner, die Deckspelze verhältnismäßig länger, mit tiefer inserierter Granne versehen. Agrostis Limpriehtii Pilger, nov.. spec. — Humilis, caespitosa; culmi floriferi densius aggregati, innovationibus paucis extravaginalibus aucti, basi decumbentes et adscendentes, enodi (folia eulmea 2—3, sed vagina folii supremi fere ad basin culmi decurrente, parte inferiore vagina folüi sequentis tecta), panicula longius exserta; foliorum lamina brevis, plana, linearis, subpungenti-acuta, bene nervoso-striata, ligula membranacea, satis elongata, apice truncata, denticulata, vagina laevis, insigniter sulcato- striata; culmus sub panicula et paniculae rami laeves; panicula laxiuscula, ambitu eirc. anguste ovalis, rami breves, erecto-patuli, singuli vel 2—3-ni, parte inferiore nudi, superne breviter subfascieulatim ramulosi; spieulae breviter pedicellatae (pedicellis quam spieulae brevioribus, rarius in spieulis terminalibus spiculam fere aequantibus), parvae, violascentes; gluma vacua inferior parum superiore longior, glumae ovatae, angustatae, acutae, carinatae, I-nerviae, ad carinam scabrae; gluma florifera ?/, eire: glumae vacuae aequans, lata, subrotundata, apice truncata, erosula, 5-nervia, arista haud procul’ab apice abiens, brevis; palea minima vix eonspicua; stamina 3, antherae lineare. — Die knickig oder gebogen an- steigenden Halme des zierlichen Grases sind $S—11 cm lang; die Blatt- $preite ist 15—23 mm lang, die Ligula 1—1,5 mm; die Rispe ist ziemlich . locker, später etwas mehr zusammengezogen, bis 4 em lang, die Äste, die nur nach oben zu ziemlich dicht gedrängt verzweigt sind, sind 1 bis höchstens 1,5 cm lang; das Ährchen ist 2 mm lang; die zarte Granne der Deckspelze entspringt nicht weit von deren oberem Ende und überragt Sie um höchstens ihre Länge, meist ist sie noch kürzer; die Antheren sind fast 1 mm lang. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, steinige Hänge bei Tissu zwischen dem Gila und Aniangpa, 3900 m (n. 1837). Eine charakteristische neue Art, die durch ihre Wuchsform, = hoch a entspringende kleine Granne der Deckspelze usw. ausgezeichnet: ist. Trisetum subspicatum (L.) P. B. Agrost. (1812) 88. — Ost-Tibet: Batang-Litang, ennr Grasmatten des seen Dshagala, 3 ee m ae 2257). Cymodon Dactylon (L.) Pers Srnape. I (1805) 85. Bes Fig En - Tschili: ng de tai iu nn a (1805) 97 308 W. Limpricht. Melica Gmelini Turez. ex Trin. in M&m. Acad. Petersb. Ser. 6 I (1831) 368. — Tschili: Bo hua schan, 2000 m (n. 2486). Melica scabrosa Trin. in Bunge, Enum. Pl. Chin. bor. (1831) 72. — Tschili: Peking, Westberge (n. 2418). Poa spondylodes Trin. in Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831) 71. — Tscehili: Bo hua schan, Gipfelplateau, 2100 m (n. 2466, 2488), Hsiau Wu taischan, Matten, 3000 m (n. 2934). Poa bulbosa L. Spec. pl. (1753) 70. — Ost-Tibet: Kanse-Dege, Steinhalden oberhalb des Passes Tschola, 5000 m (n. 2152). Poa annua L. Spec. pl. (1753) 68 var. nepalensis Griseb. in Götting. Nachr. (1868) 75. — Szetschwan: Kiating fu, er schan, Gipfel, 3350 m (n. 1504). Festuca vallesiaca Schleich. in Gaud. Agrost. Helv. I (1811) 242. — Ost-Tibet: Batang-Litang, Pungtschamu-Taschü, Geröll des Passes Dshagala, 5000 m (n. 2236). Festuca ovina L. Spec. pl. (1753) 73. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, Felsen, 3000 m (n. 603). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Matten, 3500 m (n. 1634). *Festuca ovinaL.1.c. — Nikko: Yumoto, Shiranesan, Felsen (n. 155). Agropyrum cristatum (L.) Schreb. Gram. II (1779) t.23. — Schanhsi: Da dung fu, Sandfelder westlich Kwang ling, 1300 m (n. 2637). Elymus dasystachys Trin.in Ledeb. Fl. Alt. I (1829) 120. — Schanhsi: Da dung fu, Sandfelder westlich Kwang ling, 1300 m (n. 2637 a). Phyllostachys spee. — Tschekiang: Hangtschou fu, Dung tien mu schan, 800 m (n. 256, 257). ‚Cyperaceae (Kükenthal). Kyllingia brevifolia Rottb. Deser. et Ic. (1772), 13, t.4, f. 3 var. inter- media (R. Br.) Kükenth. (= K. intermedia R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. I (1810) 219. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, quellige Stellen, 2600 bis 2700 m (n. 1065). Kyllingia odorata Vahl, Enum. pl. II‘(1806) 38 D, var. cylindrica (Nees) Kükenth. (= K. cylindrica Nees in Wight, Contr. Bot. Ind. (1834) 91. — Yünnan: Yünnan fu, grasige Plätze bei Yotsai, 2000 m (n. 857). Cyperus rotundus L. Spec. pl. (1753) 45. — Honan: Dung kwan ting, Pan tou, Lößboden (n. 2847). Cyperus spec. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 104). Cyperus spec. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 837). ‚Heleocharis palustris (L.) R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. I (1810) 80. — Tackili- Ichel Jehol, Bannwald der östlichen Aser bei eng lung ER m an. En ia a ae ea a nn a ET ee er LTE IE Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 309 Scirpus Tabernaemontani Ömel Fl. Bad. I (1805) 101. — Tsechili: Jehol, bei Tsching lung schan im Bannwald (n. 2912). Scirpus compressus (L.) Pers. Syn. I (1805) 66. — Ost-Tibet:. Ta tsien lu, Sheto, steinige Matten, 3700 m (n. 1685). Eriophorum comosum Nees in Wight, Contrib. (1834) 110. — Hupeh: Itschang, Felsen oberhalb der Stadt (n. 1139a), Tse hu schan (n. 1139 b). Fimbristylis annua (All.) Roem. et Schult. Syst. II (1817) 95, var. leptophylla Benth. Fl. hongk. (1861) 392 (sub F. diphylla Vahl). — Yünnan: Talifu, Tsang schan, quellige Stellen, 3000 m (n. 1071). Fimbristylis diphylla Vahl, Enum. pl. TI (1806) 2839? — Kiangsu: Wusih, Eingang in den Tai.hu, feuchte Plätze (n. 115). Fimbristylis ferruginea Vahl, Enum. pl. IT (1806) 291. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 441). Lepidosperma chinense Nees ex Meyen in Linnaea IX (1834) 304. — Fukien: Futschou fu, Gipfel des Ku schan, 750—900 m (n. 755). _ Cobresia schoenoides (C. A. Mey.) Steud. Syn. C'yper. (1855) 246. — Ost-Tibet: Tatsien lu—Dawo, Hochsteppe zwischen Tshomba tschou und Dschung ku, feuchte Plätze, 4000-4100 m (n. 1798). Cobresia capillifolia (Desne.) C: B. Clarke in Journ. Linn. Soc. XX (1883) 378 var. filifolia (Turez.) Kükenth. in Finska Vet. Soc. Förh. XLV - (1902—1903) 1. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 3000 m (n. 2567). Cobresia Bellardii (All.) Degl. in Loisel. Fl. gall. II (1807) 626. — Tsehili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 3000 m (n. 602), Nan tai (n. 2987, 3001). —Schanhsi: Da Wu tai schan, Dung tai, Matten, 3100 m (n. 664). — Vielleicht auch Ost- Tibet: Batang-Litang, Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2269). Cobresia pygmaea (€. B. Clarke in Hook. f. Fl. Brit. Ind. VI (1894) 696. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, zwischen dem Gila-Passe und Tshomba tschou, 4100 m (n. 1759), Bergrücken östlich Dschung ku, 4600 m (n. 1825). var. eurvispiea Kükenth. nov. var. — Culmus rigidus folia crassiora ‚Superans 3 ‚cm altus sub spica En Squamae latiores obtusiores. Spica sublaxiflora. Prophyllum squamam superans marginibus ad medium et insuper clausum. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Kammrücken des Nan tai, 3000 m (n. 2987). Cobresia: Prattii ©. B. Clarke in Tosen. Linn. Soe. xXXXVI (1903) 268. — Ost- Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Gata, Paßalm Haitse schan am Dshara, quellige Stellen, 4350 m (n. 1910), Hochsteppe zw ischen dem Gila- Passe und Tshomba tschou, 4100 m (n. 1761a). Cobresia Royleana (Nees) Boeck. in Linnaca XXXIX 873) ee DE RER & “ Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Ho hste 5° Se em: "4100 r m E IM m 310 W. Limpricht, Carex stenophylla Wahlenb. in Vet. Acad. Handl. Stockholm XXIV (1803) 142. — Tschili: Peking, Westberge, 800 m (n. 2411) - Carex leiorhyncha C. A. Mey. in Mem. Acad. St. Petersb. I (1831) 217, t.9. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Petai, 1900—2000 m (n.612), Bo hua schan, 2000 m (n. 2479). Carex cruciata Wahlenb. in Vet. Akad. Handl. Stockholm XXIV (1803) 149. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, quellige Stellen, 2600 m (n. 1064). Carex ne Franch. in Nouv. Arch. Mus. Paris 2. ser. X (18885) Re Carex Gaudichaudiana Kunth, Enum. pl. II (1837) 417 var. T’hun- Ari, bergii (Steud.) Kükenth. in Pflzr. Heft 38 (1909) 313? — Szetschwan: ne Tschungking, Hwang tsau-Schlucht, Felsen (n. 1193). 2 Carex Prescottiana Boott in Proc. Linn. Soc. I (1845) 286 var. sub- fuseescens Kükenth. nov. var. — Folia ut in forma typica. Spieulae omnes subsessiles cernuae, superiores 2 $ pertenues. Squamae lanceolatae acuminato-mueronatae. Utrieuli paullo breviores 2 mm longi ferruginei. — Szetschwan: Yatschou, Quellgebiet des Ya ho, unter Sträuchern am Maan schan, :2200 m (n. 1580). 0. Oarex Lehmann Drej., Symb. carie. (1844) 13 t. II. — Szetschwan: Yakichon Sa Ma an schan, Grasmatten, 3100 m (n. 1595). — Ost- . Pibet: Dawo, Tal von Lumpu, Talschluß Lartza, 4200 m (n. 1992). 0 .Carex Hancockiana Maxim. in Bull. Soc. nat. Moscou LIV, 1 (1879) 66. — Tsehili: Bo hua schan, 2100 m (n. 2462). Carex atrata L. Spee. pl. (1753) 976, subsp. pullata (Boott) Kükenth. in Pflzr. Heft 38 (1909) 400 var. sinensis Kükenth. 1. c. — Schenhsi: . Tsin ling schan, Tai pai schan, feuchte Plätze, 3200 m (n. 2762). . Carex brevieulmis R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. (1810) 242 subsp- Roylna ex x Wight, c ontzib. ‚Bot. Ind. (1834) 127..— Szetschwan: ge tschwan hsien (n. 1199), Tschengtu serge (n. 62, 321). — Tschekiang: Hangtschou fu, Hsi hu (n. 824). — mer (1908), ATA. _ EN ie 166). 102. — Szetschwan: Tschang tschou, Felsen im Yangtse-Tal (n. 1159). Carez En Thunb. FL japon. 784) 38. — Kinngesn: Tai hu- Ts ee westlich ee tschwan hsien in ı Kae Narr. u Ber u ass Bi e> £ = Et ER Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 311 var. densa Kükenth. n. var. — Spiculae Q breviores, parum remotae, incluse pedunculatae, subdensiflorae. Utriculi longius rostrati. —Kiangsu: Tai hu, Insel Ma tschi san (Mau sai), grasige Abhänge (n. 374). Carex eonoides Kükenth., spec. nov., sed valde juvenilis lecta, non rite describenda. — Szetschwan: Kwan hsien, grasige Plätze des Tsao gung schan, 1800-2300 m (n. 1263). . Carex Davidii Franch. in Pl. David. I (1884) 319. — Tschekiang: Hangtschou fu, vor dem Dung tien mu schan (n. 813a). var. ascocetra (C. B. Clarke) Kükenth. in Pflzr. Heft 38 (1909) 479 Tschekiang: Tschusan-Inseln, Ting hai ting, Klosterhügel .(n. 30 Carex pediformis C. A. Mey. in Mem. Acad. Petersb. I (1831) 219, t. 10, f. 2. var. rhizina (Blytt) Kükenth. in Pflzr. Heft 38 (1909) 491. — Ost-Tibet: Ta tsien Ju, Sheto, vor dem Paß Laniba, 3900-3000 m (n. 1741). Carex lanceolata Boott in Gray, Narr. Exped. Eu I DEN: 36. — Tschili: Peking, Westberge, 800 m (n. 2420). Carex nivalis Boott in Transact. Linn. Soc. XX (1846) 136. — Ost- Tibet: Tatsien lu—Dawo, Gata, Paßalm Hai tse schan am Dshara, 4300 m (n. 1912). Carex atrofusca Schkuhr, Riedgr. I (1801) 106, t. Y, f. 82.— Tschili: Hsiau Wu tai schan, Nan tai, Matten, 2000 m (n. 2989). var. irritans Kükenth. nov. var. — Spicula terminalis $ elavato- f ‚obovata, 2eae oblongo-cylindraceae. Utrieuli squamis obtecti. — Ost- Tibet: Ta tsienlu—Dawo: Dschungku, Dshara, Felsenhänge gegenüber (westlich) dem Hauptgipfel, 4500 m (n. 1781), Gata, Paßalm Hai tse schan am Dshara, 4250 m (n. 1915). . Carex macrogyna Turez. in Bull. Soe. nebur. Moscou (1838) 104. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 2500-2000 m (n. 613, 2557), Ä Nan tai, Matten, 2000 m (n. 2989). | Carex haematostoma Nees in Wight, Contr. Bot. Ind. (1834) 125 var. hirtelloides Kükenth. nov. var. — Culmus 5-20 em altus ad Folia angusta plicato-convoluta. Spicula 3 1, 2eae 2—4 graeiles basin : versus laxiores. 6—12 mm longae + pedunculatae. Squamae en : £ Vtrieuli longius rostrati. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schtiala, grasig ‚ Stellen der Felsen des Schao kirr bu, 4600 m (n. 2079): Beji-Batang, Kalkielsen oberhalb des Mäla-Passes, 4950 m (n. 2206). nr Eagle 7. spec. — Rhizoma stolones longos ra a mm Enger palie viridia 312 W, Limpricht, # basi laxiores. Bracteae foliaceae breves, ima infloreseentiam subaequantes basi breviter vaginantes. Squamae 2 ovatae acutae fuscae marginibus per- anguste albo-hyalinae e carina elariore mucronatae. Utriculi squamas superantes oblique patentes membranacei ovato-ellipsoidei obtuse trigoni 2 mm longi straminei ferrugineo-tincti obsoletissime nervosi basi eontracti in rostrum longum marginibus laeve ore demum grosse bidentatum abrupte contracti. Stigmata 3. — Ost-Tibet: Tatsien lu, feuchte Plätze der Gras- matten um Sheto, 3500 m (n. 1682). — Differt a Ü©. tatsiensi, cui proxima, spieulis omnibus approximatis erectis subsessilibus, terminali gynae- candra, nec non utrieulis plus dimidio brevioribus. (arex sutchwensis Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. VII (1895) 45? — Szetschwan: Kiating fu, Omi schan, 3380 m (n. 1505). Carex yunnanensis Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. VII (1895) 31? — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, zwischen { Schu lin kou und dem Paß Tien tsching kwan, 2600 m (n. 1442). Carex chinensis Retz. Observ. III (1783) 42. — Szetschwan: Kwan hsien, am Lao djün schan, 800—900 m (n. 1247). Carex simulans C. B. Clarke in Journ. Linn. Soc. XXXVI (1904) 310. — Szetschwan: Kwan hsien, am Lao djün schan, 800—900 m (n. 1245). nn Carex pumila Thunb. Fl. Jap (1784) 39. — Tschili: Tientsin, =. Sandfelder (n. 2405). : arex spec. veris. nova, sed juvenilis, haud rite deseribenda, affinis .C.tenebrosae Boott. (= ©. Limprichtii Kükenth. in Sched. olim.) — Tsche- kiang: Tai tschou fu, Tien-tai-Berge (n. 287). Araceae (Engler, Krause, Lingelsheim). 2. Agorus Calamus “ Spee. pl. (1753) a. Kiangsu: Schanghai, ü Gräben {n. 423). ER Acorus gramineus ® Soland. in Ait. Hort. Kew. I (1789) 474 var. erassi- 5 spadix Lingelsh. nov. var. — Differt a typo spadice erassiore, 0,5—0,8 em diametiente, 5—7 cm longo, fusco-brunneo. — Szetschwan: Kwan hsien, Bachränder am Aufstieg ; zum ‚Taao gung schan hinter Ma tschü, 10. April 1914 (n. 1283). 2 Re Die schmalen, oft etwas EN Blätter der zahlreichen Limpricht- ‚schen Pflanzen besitzen keine Mittelrippe; die Staubblätter überragen ziemlich beträchtlich die Tepala, infolgedessen kann die nächste Ver- _ wandtschaft nur bei 4. gramineus gesucht werden, zu ‘dem ich die Pflanze als abweichende Form stelle, weil die Kolben weit kompakter gebaut und braun gefärbt sind. Die Pflanze könnte fast ‚den Eindruck einer er zwischen 4. ‚gramineus "und A. Calamus ‚hervorrufen. Hi ET Ey FE det rn ai ui Fe ael en a ng 1, ruhe m an 1 Ei Eh" Da a TEE FF Bas a SAGEN TEESEDE SE a a ee ur ira, Zi 0... LEGE = DE are bie Ze ; H BEL? Be ee ey ER EISEN Ka a a Fe a ze Ba # Sr Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 313 Alocasıa spee. — Fukien: Futschou fu, waldige Abhänge unter dem Höhlenkloster Fong kwan ming bei Yung fu (n. 778). Arisaema talense Engl. in Pflzr. Heft 73 (1920) 156. — Yünnan: Tschu hsiung fu, Wegränder (n. 862). Arisaema consanguineum Schott in Bonplandia VII (1859) 27. — Yünnan: Yünnan fu, Lu feng hsien, Gebüsche (n. 937). Arisaema consanguwineum Schott 1. ce. f. alpestre Krause. — Tota . Planta quam typus gracilior, haud ultra 1,5 dm alta. Folia radiato-8—10- secta, segmentis anguste lineari-lanceolatis, apice breviter cuspidatis, usque ad4cem longis. Spatha 5—5,5 em longa in caudam filiformem deflexam Quam reliqua spatha breviorem producta. — Szetschwan: Kia ting fu, auf der Spitze des Wan fu ting, des höchsten Gipfels des Omi schan, 3380 m (n. 1488). Schon Engler weist im Pflanzenreich (Heft IV, 23 F., p. 176) auf die große Variabilität von A. consanguineum hin, die nicht nur in der Größe und Gestalt der Blattabschnitte, sondern auch in der Form und sogar in der Farbe der Infloreszenz zum Ausdruck kommt. Ich möchte deshalb auch die obige von Limpricht gesammelte Pflanze trotz ihrer stark abw eichenden Größenverhältnisse nur als einfache Standortsform ansehen. Arisaema undulatum Krause n. sp. — Monophyllum, dioicum. Tuber ignotum. Folii petiolus teres, eirc. 2 dm longus, 4—5 mm crassus; lamina tenuiter herbacea radiato-14-secta, segmentis sessilibus elongato-lanceo- latis vel lineari-lanceolatis apice in cuspidem tenuissimam aristiformem 4-6 em longam exeuntibus, basi angustatis, margine undulatis, mediis sine cuspide 1 ‚>——1,4 dm longis, 1,5—2 cm latis, lateralibus paullum minoribus, nervis lateralibus I angulo acuto patentibus numerosis adscen- dentibus in nervum eolleetivum tenuem a margine 2—3 mm remotum 2 Commelinaceae (Lingelsheim, Pax). Aneilema divergens Clarke, Commel. Cyrt. Bong. (1874) 28. — Yünnan: Talifu, Berglehnen bei Aining po zwischen Yünnan yi und Pu peng, 2300 m (n. 886), Grabenränder bei der Stadt, 2100 m (n. 1086). Commelina communis L. Spec. pl. (1753) 40. — Tschili: reking,, Tal des Liu liho beim Dorfe Schi ba tai, 700 m (n. 2966). Commelina nudiflora L. Spee. pl. (1753) 41. — Kiangsu: Schanghai, Ka ting fu (n. 4a). Oommelina spec. — Kiangsu: Sutschou, Kanäle am Siebensöhne- Berg (n. 242). RR Uyanotis barbata Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 46. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 2500-3000 m (n. 1009). i Pollia sorzogonensis Endl. ex Miq. Fl. Ind. Bat. III (1865) 541, var. gigantea C. B. Clarke in DC. Monogr. Phaner. III (1881) 127. — Tsche- kiang: Hangtschou fu, Hsi hu (n..223). Pontederiaceae (Pax). Momsckorss vaginalis Presl, Relig. Haenk. I (1830) 128, var. a ; ginea Solms in DC. Monogr. Phan. IV (1883) 527. — Yünnan: Tali fu, Gräben ‘(n. 1090). Juneaceae (Lingelsheim). Luzula plumosa E. Mey. in Linnaea XXI. (1849) 387. — Ost-Tibet: Wen ı Buyer hsien, Tal von Tsao po, zwischen Schu ! linkou und dem Tien tsching kwan, 2600 m (n. 1446). Luzula campestris (L.) DC. Fl. frang. IIT (1805) 161. — Kiangeu: Tai hu-Berge (n. 63). = Juncus triglumis L. Spee. pl. (1733) 328. — . Tschili: Hsiau wu tai schan, Pe tai, 3000 m (n. 604, 2558). n. 1794), Gate, Paßalm- Hai tse schan er Dehars, 4300 m SE kn Tsin ne schan, des Tai: ae ‚schan, 2500 m = 2715) : F i ‚s Mäla-Passes, 4600 m RS 2190). Juncae. (1890) 401. — Schenhsi: 3400 m '32) Yünı Juneus Thomsonii Buchen. in Bot. Ztg. XXV (1867) 148. — Ost- a Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Grasmatten, 3500 m m. 1704); Ta tsien Iu- “ er Juncus luzuliformis Franch. in Nouv. sh Mandat & an 316 W. Limpricht. var. pseudocastaneus Lingelsh. nov. var. — Varietas habitu .J. cas- taneo simillima, differt a typo tepalis-interioribus albido-cinctis. — Ost- Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Gata, auf der Paßalm Hai tseschan am Dshara, 4360: m (n. 1869). Juncus coneinnus Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 44. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Felsen, 3500— 2600 m (n. 1041, 1042). —Szetschwan Yatschou fu, Ma an schan, SW-Abhänge, 2900 m (n. 1609). Liliaceae (Breslau, Limpricht). - Tofieldia tibetica Franch. in Nouv. Arch. Museum 2. ser. X ( 1888) 95. — Szetschwan: Yatschou fu, Aufstieg zum Paß Ma an schan, 2000 m {n. 1585). Tofieldia yunnanensis RR in Journ. de Bot. XII (1898) 225. — nan: Talifu, Tsang schan, 2200-3500 m (n. 986, 1039). — Ost- t Hokou—Ta tsien lu, feuchte Felsen zwischen Karembu und hung ku, 3600 m (n. 2303). *Metanarthecium luteoviride Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XI ) 438. — Kioto: Hiyesan (n. 134). Veratrum nigrum L. Sp. plant. (1753) 1044. — Tschili: Peking, | )- freralrumn parviflorum Mehx. Fl. Bor. Am. (1803) 250. — Nikko: Basciin am Nyoho san (n. 185). Trieyrtis pilosa Wall. Tent. Fl. Nep. (1824) 62. — Tschekiang: Hangtschou fu, Hsi hu (n. 214). *T'rieyrtis macropoda Miqg. in Versi. en Med. Kon. Akad. Wetensch. u (1868) 86. — Nikko: age oberhalb des Jikkan-Falles, #500 m (n. Ip]: - = disea bulbulifera Lingelsh., nov. spee. — Planta robusta ad 1,20 m en alta, e rhizomate crasso, bulbillifero assurgens. Folia basalia, tenuissima, . saepius in sieco semipellucida, multinervia, ca. 20 cm longa, 2,5—3,5 em lata, caulina (pauca evoluta) minora. Scapus usque ad medium folüger, bia ; TaCeImoBE, eireiter 40 cm longa. Flores violascentes, majores, se thii foli inferne conniventia, “ iliastri divergentes, 3 cm longa, usque ad I cm tinervia. Stamina corolla fere aequilonga, antheri E | caudatis de caudae een hyalmn con- 1 EA en = a validus, inferne laevis, ca. 1,5 ‚5 em crassus, superne elevato-striatus. Im: \ ‚nutantes, bracteis anguste lanceolatis, 2,5—6 cm ie sei Oyula (bene evoluta Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 317 non vidi) ® (ca. 60); stylus filiformis, ca. 3,5 cm longus, stigmate paullo elavato-dilatato, papilloso, breviter 3-fido coronatus. — Ost-Tibet: Dawo (Ressenyi), zwischen Muru und Girseh gomba, 3800 m (n. 2116). Diese ausgezeichnete Art ist von biologischem Interesse durch die sonderbare Ausbildungsweise zahlreicher Bulbillen, die anscheinend hypogäisch angelegt werden. An zarten 1—2 cm langen, unverzweigten Stielchen hängen endständig 0,6—0,8 cm lange, 0,4—0,5 cm breite, ovale, beidendig zugespitzte, graubraune, im höchsten Maße an Fruchtkapseln erinnernde, von einer derben, innen glatten, braunen Haut bekleidete Gebilde. Die Kapselähnlichkeit kommt besonders durch 6 äußerlich hervorspringende, von Pol zu Pol verlaufende Nähte, in denen öfter eine Längsspaltung erfolgt, zustande. Im Innern dieser Körper beobachtet man einen kleinen, glänzend bräunlichen, ovalen Gewebekörper, der mittels eines kurzen Stielchens „grundständig‘ an der dem Rhizom zugewandten Polkappe befestigt ist, sonst aber frei von der umhüllenden Wandung ist. In der Aufsicht läßt das distale Ende eine längsverlaufende, seichte, ovale Vertiefung und eine von ihr ausgehende Furche erkennen. Der Grund der Vertief ung ist gleichfalls glatt und bräunlich. Ein in der Mitte geführter , Querschnitt zeigt, daß die Hauptmasse des Körpers aus drei, nach 1; Divergenz gestellten, fleischigen Blattanlagen besteht, von denen die älteren, größeren die jüngeren, kleineren umfassen. Das Gewebe dieser Blattorgane befindet sich im embryonalen Stadium, seine Zellen sind mit Stärkekörnern erfüllt. Das Stielehen zeigt im Querschnitt zentral gelagerte Spiralgefäße innerhalb eines diekwandigen, getüpfelten Grundgewebe- Parenchyms, die Wandungen der ‚Bulbillenkapseln‘‘ zeigen unter der großzelligen dünnwandigen Epidermis der Oberseite 3 Lagen gebräunter, starkwandiger Mesophylizellen; die unterseitige Epidermis ist kleinzellig. Die Blütenanalyse der neuen Art ergab eine bemerkenswerte Über- einstimmung in den wesentlichen Zügen mit Paradisea Liliastrum einer- seits, mit der Gattung Diuranthera anderseits. Paradisea weicht in der kurzen, etwas gestielten Kapsel, Diuranthera in der geringeren Anzahl der Samenanlagen, der ebenfalls gedrungenen Kapsel und durch die *preizenden Filamente ab. Hingegen stimmen alle drei Typen in der Ausbildung der am Grunde g änzten Staubbeutel miteinander überein, nur daß bei unserer Spezies die nach unten lang und spitz auslaufenden Staubbeutel miteinander durch ein feines Häutchen verbunden sind. Ich vermag daher nicht die Meinung Bakers (Hook. Icon. Pl. VIIL, 1901, t. 2734) zu teilen, derzufolge Diuranthera von Paradisea generisch : getrennt werden muß, sondern neige der Ansicht €. H. Wrights (Kew = Bull. 1895, p. 118) zu, welcher D. minor als Paradisea minor beschrieben | iR Viel eher könnte man in Versuchung kommen, die Limprichtsche Pflanze aus Tibet als selbständige Gattung wegen ihres Wuchses und 318 W. Limpricht. anderer Abweichungen zu betrachten. Da mir diese Punkte jedoch zu unwesentlich erscheinen, ordne ich Diuranthera, deren beide Arten, D. _ major Hemsl. und D. minor (C. H. Wright) Hemsl., mir in der Lim- “ freisind, und die Zahl der Samenanlagen stark reduziert ist. P. Liliastrum, _ prichtschen Sammlung begegneten, nebst der neuen tibetischen Pflanze der Gattung Paradisea unter, die ich folgenderweise gliedere: Paradisea Mazzuc. Sect. I. Archi-Paradisea Lingelsh. — Racemi flores numerosi, magni, undique evoluti. Antherarum appendices membrana hyalina connati. Ovarium strietum, eylindricum, sessile, multiovulatum (ovula ca. 60). — P. bulbulifera. Sect. II. Diuranthera (Bak.) Lingelsh. — Racemi flores numerosi, minores, undique evoluti. Antherarum appendices liberi. Ovarium ovoi- deum, sessile, pauciovulatum (ovula ca. 12). — P. major, P. minor. Seet. III. Eu-Paradisea Lingelsh. — Racemi flores pauci, magni, apice scapi unilateraliter evoluti. Antherarum appendices liberi. Ovarium ovoideum, stipatum, multiovulatum. — P. Liliastrum. Als Urtypus muß P. bulbulifera angesehen werden, bei der die Schwänze der Antheren noch nicht frei sind, von ihr leitet sich die chinesische Gruppe Diuranthera mit analogem Bau des Blütenstandes und ähnlichem Habitus ab. Dieser Zweig zeigt einen Fortschritt, indem die Schwänze der Antheren das alte europäische Relikt, ist selbständiger durch die gestielte Kapsel und die einseitswendige, armblütige Traube, klingt aber in dem Bau der Blüte an P. bulbulifera auch deutlich an. Paradisea major (Hemsl.) Lingelsh. — Yünnan: Tali fu, Berghänge zwischen Ta schao und Hung ai, 2300 m (n. 874). Paradisea minor C..H. Wright in Kew Bull. (1895) 118. — Yünnan: Er Tali fu, Berghänge zwischen Hung ai und Yünnan yi, 2200 m ({n. 873). Eremurus chinensis Fedtsch. in Journ. Soc. natur. Petersb. (1907) 11. _ er Wen tschwan hsien, am rechten Min-Ufer (n. 1385). psilandra tibetica Franch. Pl. David. IT (1888) 132, t. 17. — " Bielschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, 2000 m (n. 1256). *Hosta coerulea (Andr.) Tratt. Arch. Gewächs. I (1812) 55. — Nikko: Gamman ga futschi (n. 140). rocallis fulva L. Spec. 2 (1762) 462. — Kiangsu: Tai hu Berge (n. 839); S chenhsi: Tsin ling schan, Aufstieg zum Kwan yin schan y ar PR BE < he Hobel des Passes Lao djün ling, 2465, Are u re 6 Bee en ee 2 a a en Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 319 Hemerocallis minor Mill. Diet. ed. 8 (1768) n. 2. — Tschili: Bo hua schan, 2100 m (n. 2501), Hsiau Wu taischan, Schi bapan, Paßhöhe Hsien miao ling, 2100 m (n. 537), Paß Huo ling bei Ho kou am Dsü ma ho, - 1060 m (n. 562), Bergwiesen des Pe tai, 1800 m (n. 2526). Allium chrysanthum Reg. in Act. Hort. Petrop. III (1875) 174. — Ost-Tibet: Mung kung ting, Ostabhang des Ban lan schan, Felsen im Nadelwald bei O lung kwan, 2500 m (n. 2392). Allium condensatum Turez. Bull. Soc. nat. Moscou .XXVII (1854) Il, 121. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Sandsteinhänge der Schlucht südlich Schi men tse, 1200 m (n. 520), Felsengrat zwischen Dung tai und Hsi tai, 3000 m (n. 3035). — A; si: Tsin ling schan, oberhalb des Passes Da tsin ling, 2400 m (n. 2679). Allium macrostemon Bunge in Mem. Sarv. etr. Asse: Petersb. II (1835) 139. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 114), Tschinkiang, Wu tschou schan {n. 451). Allium Grayi Reg. in Act.Hort. Petrop. III (1875) 125. — Szetschwan: Yatschou fu, Ya ho- Tal, zwischen Tien tschwan tschou und Tschu schi Ping, 1200 m (n. 1541). Allium Stellerianum Willd. Spec. pl. II (1799) 82. — en Hsiau Wu taischan, Schi ba pan, Felsen des Passes Hsien miao ling, 2100. m (n. 563). Allium tenuissimum L. Spee. pl. (1753) 301. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, unterhalb des Klosters Tie lin sse, 1400 m (n. 2544), Kalgan, Trachytfelsen an der Karawanenstraße (n. 474), Jehol, Wu ling schan, 2100 m (n. 2901). — Schanhsi: Da dung fu, Lößwände bei ling, % 1200 m (n. 2618). Allium tenuissimum L. 1. e. var. anisopodin: Keil) Reg. 5 Act. Hort. Petrop. III (1875) 157. — Honan: nes bau hsien, Lößschluchten, gemein (n. 2838). Allium lineare L. Spee, pl. (1753) 295, var. junceum Hook. fin Sohed. re - Ost- Tibet: Dege, Felsen bei Kolo ndo, 3850 m (n. 2140). 5 . Allium Prattü C. H. Wright in Journ. Linn. Soe. XXXVT (1003) Hi 124. — Schenhsi: Tsin ling BE; er Matten, 3300 m (n. 2754). A Be < —Ost- Tibet: Hor Tschango, T »stlich Todd, m 2060). Bejü-Batang, Nadelwälder südlich = zwischen “sama und Mao schi, 4200 m (n. 2186), Eichendickichte a am Auf- eng zum Ngu pa la to ti bei Ssama (3700 m) n. er ; 3) Passes ‚ Ngu pa la to ti en Victorialis L. Spec. pl. (1109) 298- — = ling schan, 2000 A 320 W. Limpricht. Allium cyaneum Reg. in Act. Hort. Petrop. Ill (1875) 174. — Schanhsi: Da Wu taischan, Paßhöhe am Dung tai, 2500 m (n. 654). Allium pseudoeyaneum Grüning, nov. spec. — Bulbi non adsunt. s Caulis erectus, strietus, teres, minutissime striatus, glaber, 20—25 cm “ altus, basi folio uno longe vaginato, anguste lineari (2 mm lato) praeditus; umbella capsulifera, multiflora, subglobosa; ‚spatha 1-phylla, umbellam non superans: pedicelli perigonium campanulatum aequante; tepala obsceuro-coeruleae, statu sicco violacea, ovata, obtusa, 5 mm longa; fila- menta tepala paullo superantia, subulata, basi paullatim dilatata, sed non utrinque unidentata; stylus exsertus. — Kiangsu: Wusih, Abhänge des Lung schan, 250 m (n. 114a, 699). — Habitu, colore obscuro-cyaneo, statu sicco violaceo, filamentis basi non dentatis satis ab Allio eyaneo Regel differt” Praeterea planta non est alpina sed submontana. Allium kansuense Reg. in Act. Hort. Petrop. X (1887) 11, 690. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, Matten, 3200 m (n. 2746). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Berglehnen bei Tissu westlich des Passes Gila, 3900 m (n. 1845), Batang-Litang, Pungtschamu, Felsen des Passes Dshagala, 5260 m (n. 2259). Allium odorum 1L.Mant. (1767) 62. — Schenhsi: Tsin ling schan, SW.-Ketten, Daho-Tal, zwischen Hsiau dien kou und Lao ba, 1800 m ‚(n. 2826). — Ost-Tibet: Bejü-Batang, Graslehnen um Chieda (Djeda) am Anstieg zum Mäla-Passe, 3700 m (n. 219). Allium Thunbergii Don in Mem. Wern. Soc. VI (1827) 84. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Wegrand, zwischen Da miao und Liu dsia gou, 950 m (n. 623). Allium Forrestii Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 302. — Ost-Tibet: Kanse, Tsokoma-Stock, Felsen vor dem Tschola-Paß 4700 m (n. 2099), Bejü-Batang, Felsen oberhalb des Mäla-Passes, 4900 m (n. 2179), Batang-Litang, Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2292). Allium oviflorum Reg. in Act. Hort. Petrop. VIII (1884) 658. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, Matten, 3300 m (n. 2755). — Öst-Tibet: Kanse, Tal von Tsoda ku, Grashänge des Tshe tse tsha 4000—4400 m (n. 2087), Dege, Abstieg vom Passe Tschola, Tal des Tscho tsche, 4200 m (n. 2116). — Die Pflanze des Tsin ling schan ist nur etwa halb so groß wie die tibetische. Allium yunnanense Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V win 301. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Felsen, 3000 m (n. 1049). *Lilium auratum Lindl. in Gard. Chron. (1862) 644. — Nikko: Zahl- reich auf den er zwischen den een Fikkan und Urami, (n. 1 Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 321 Lilium Brownii Miellez in Ann. Soc. Roy. Agr. et Bot. Gand. (1845) t.41. — Schenhsi: Tsin ling schan, Südabhänge, Fu ping ting, zwischen Da ho tai und Hwang bei yüen, 1800 m (n. 2647), Nordabhänge, Aufstieg . zum Kwan yin schan, 1200 m (n. 2709). *Lilium cordifolium Thunb. in Transact. Linn. Soc. II (1797) 332. — Nikko: Gamman ga futschi (n. 139). Lalium Fargesii Franch. in Journ. Bot. VI (1892) 317. — Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Da tsin-ling, Matten am Wang sso nai, 2300 m (n. 2664), Kwang tung schan, oberhalb des Passes Lao djün ling, 2400 m (n. 2787). Lilium lophophorum Franch. in Journ. Bot. XII (1898) 221. — Ost- Tibet: Tatsien lu, Sheto, steinige Lehnen vor dem Laniba-Passe, 4000m (n. 1835). : *Lilium medeoloides A. Gray in Mem. Amer. Acad. VI (1859) 415. — Nikko: Vorberg Mae Shirane des Vulkans Shirane san oberhalb der Baum- grenze, 2000 m (n. 157). . Zalium ochraceum Franch. in Journ. Bot. VI (1892) 319. — Yünnan. Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 2500—3000 m (n. 1079). Lilium pulchellum Fisch., Ind. Sem. Hort. Petrop. VI (1840) 56. ui Tscehili: Bo hua schan, 2000-2200 m (n. 2484). Lilium sutchuenense Franch. in Journ. Bot.VI (1892) 318. — Schenhsi: Tsin ling schan, Felsen oberhalb des Passes Da tsin ling, 2200 m (n. 2682). Lilium tenuifolium Fisch., Hort. Gorenk. ed. II (1812) 8. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Schi ba pan, Matten des Passes Hsien miao ling ober- halb Liyiörl, 2100 m (n. 529). *Lilium tigrinum Ker-Gawl. in Bot. Mag. (1810) t. 1237. — Nikko: Bergwiesen zwischen den Wasserfällen Jikkan und Urami (n. 180). = Fritillaria Davidi Franch. in Nouv. Arch. Mus. Hist. Nat. Paris2. ser. X (1887—88) 93. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, unter Bambus oberhalb ‚Scha pe im Gebiet des Pe mu schan, 1500 m (n. 1315). ' Fritillaria Delavayi Franch. in Journ. Bot. XII (1898) 222. — 5 Szetschwan: Kiating fu, Gipfel des Omi schan, 3370 m (n. 1490). es Fritillaria Roylei Hook. Ie.Pl. (1852) t. 860. — Ost- Tibet: Saba. & R Dawo, westliche Parallelkette des Dshara, 4600-4700 m (n. 1769); Gata, Paßalm Hai tse schan am Dshara, 4300 m (n. 1870). ritillaria verticillata Willd., Spec. pl. II (1799) 91 var. Phunlbeais. E k. in Journ. Linn. Soc. XIV (1874) 258. — — Tschekiang: m Yü ee lichte Gehölze, zahlreich (n. 809). | Mi in ‚Journ. Linn. Soc. a (us7a) 205. u 322 W. Limpricht. Lloydıa filiformis Franch. in Journ. Bot. XII (1898) 192. — Ost- Tibet: Batang-Litang, Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2276). Lloydia serotina (L.) Sweet, Hort. Brit. ed. 2 (1830) 527. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai-Gipfel, moosige Felsspalten, 3100 m (n. 2518). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, grasige Lehnen im Tale nach dem Laniba, 3800—3900 m (n. 1721), Hochsteppe westlich des Passes Gila, 4100 m (n. 1763). Lloydia tibetica Bak. in Hook. Leim pl. (1892) t. 2216 var. lutescens Franch. in Journ. Bot. XII (1898) 193. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, grasige Talwände südwestlich, 3800 m (n. 1719). ‚Seilla chinensis Benth., Fl. Hongk. (1861) 373. — Tschekiang: Hangtschou fu, Tö tsing, Klosterberg (n. 200). — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Flußufer bei Liu dsia gou, 800 m (n. 515), Da miao, 950 m (n. 622), Djiu tsing tai unweit des Da lung men (n. 2926). Asparagus filicinus Ham. in Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 49. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, Felsen bei Leang ho kou, 1600 m (n. 1375). Asparagus spec. — Kiangsu: Dis Ira Hanse, Wegränder (n. 412). Olintonia udensis Fisch. et Mey. Fl. ochot. (1847) 92. — Szetschwan: Yatschou fu, Maan schan, 3200 m (n. 1594); Kiating fu, unter Bambus an den SW.-Hängen des Omi schan, 3000 m (n. 1530). — Ost-Tibet: ‘Wen tschwan hsien, Nadelwald am Paß Tien tsching kwan, 3000 m (n. 1434). Smilacina Fabel Batal. in Act. Hort. Belek XIII (1893) 104. — Szetschwan: Kiating fu, Gipfel des Omi schan unter Bambus, 3300 m (n. 1529). | Majanthemum Ghliee (L. }: DE, ee nn III re 177, — Tschilr Jehol, Wu ling schan, 1800 m (n. 290: Disporum pullum Salisb. in ler Hort. Soc. I (1812) 331. Szetschwan: Kwan hsien, Berglehnen des Lao djün schan, WO m (m 1238); Tsao gung schan, am Fuße von Felsen, 2000 m (n. 1280). Disporum sessile Don, Prodr. Fi. nepal. (1825) 50. — Tschekiang: Hangtschou fu, lichte Gebüsche um Yü hang (n. 805); Hsi hu (n. 830). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, oberhalb Scha pe, 1560 m (n. 1316). | Polygonatum macropodum Turez. in Bull. Soc. nat. Moscou (1832) H, 205. — Tschili: Peking, Westberge, 800 m (n. 2437). Polygonatum offieinale All. Fl. pedem. I (1785) 131. — Tschili: Peking, Westberge, 700 m (n. 2436); Bo hua schan, 1800 m (n. 2498). Bo ‘T ) AU. In pedem 1 (1785) 131. — Tsehili: Be Peking, "Westberge (m. 24408). _ ‚Ost-Tibet: Ta tsien In-Dawo, Gata, = Tsehin ‚tschwan-Tal nordwestlich den. 300 | a Ber Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 323 Disporopsis fuscopieta Hance in Journ. Bot. XXI (1883) 278. — Szetschwan: Yatschou fu, Paßhöhe Tsiu gang schan oberhalb Tschu - schi ping, 2150 m (n. 1557). Oligobotrya Limprichtii Lingelsh., nov. spec. — Planta habitu O. Henryi Bak. simillima, differt foliis latioribus, basi saepius subcordatis, indumento flavido-albo caulis, foliorum et inflorescentiae. Folia 5—13 cm longa, 3—8 cm lata, supra tenuiter, subtus densius pilosa, margine ciliolata. Flores sec. cl. Limpricht flavo-virides velviolascentes. —Szetschwan: Yatschou fu, Quellgebiet des Ya ho, Südwesthänge des Ma an schan, 2900 m (n. 1611). — Ost-Tibet: Tatsien lu, unter Gebüsch vor Sheto (Cheto), 3400 m (n. 1639). Die zweite Art der interessanten Gattung, die nach Baker (Hook. Icon. Pl. Vol. VI [1886/87] t. 1537) ein Bindeglied zwischen Polygonatum und Smilacina darstellt, ist gut charakterisiert durch die mehr oder weniger hervortretende Behaarung der vegetativen Teile, die nach oben hin zu- nimmt und besonders. in der Blütenstandsregion stark entwickelt ist; die basalen Teile des Stengels verkahlen. Dazu kommt die breitovale Form der Blätter. Die Blüten sind kahl, ihre Farbe scheint veränderlich zu sein. „Paris polyphylla Sm. in Rees, Cyelop. XXVI (1813) n. 2. — Yünnan: Tschu hsiung fu, Gebüsche zwischen Scha tschiau und Lü ho, 2000 m (n. 960). — Szetschwan: Kwan hsien, Paß Yang tse ling im Min-Tal, 1400 m (n. 1341). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, bei Schu lin kou, 2600 m (n. 1435). Trillium Tschonoskii Maxim. in Bull.. ‚Acad. Petersb. XXIX (1884) 218. — Szetschwan: Kiating fu, Omi schan, NW.-Abhänge 2800 m %. 1526); Yatschou fu, Ma an schan, Gipfel, 3200 m (n. 1597). Liriope graminifolid (L.) Bak. in Journ. Linn. Soc. XVII (1879) 99. — Kiangsu: Na anking, Bao hoa schan (n. 843). — Tschekiang: Hangtschou fu, Tö tsing, Klosterhügel (n. 202). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tal des Da ho, Kalkfelsen bei Hwang bai yüen, 1900 m (n. 2829). Ophiopogon japonicus (L. f.) Ker-Gawl. in Bot. Mag. t. 1063 (1808). — Yünnan: Tali fu, Wegränder an der Paßhöhe Ting hai ting zwischen Tschao tschou und Hung ai, 2300 m (n. 900): Tsang schan, 2700 m (n. 1109). — Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Yaho vor Schiyang, WO m {n. 1538). "Opki iopogon japonicus (L. f.) Ker-Gawl, Loc. — Nikko: Gamman ve er fake (n. 151). letris japonica Lamb. in Transact. mn Boa x (1811) 407. — A King: Tai hu-Berge (n. 71, 85, 437). — Szetschwan: Tschungking, Kap FM ae tsau, unterhalb ae schou hsien (n. 1195). es i* : \ x { aa i x 324 W. Limpricht. Aletris lanuginosa Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) 155. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Berghänge, 3600 m (n. 1678); Aufstieg zum Paß Gila, 3600 m (n. 1811); Batang- ge Grasmatten des Gambu gong ka, 4700 m (n. 2328). Smilax China L. Spec. pl. (1753) 1029. — Kiangsu: Wusih, Eingang in den Tai hu (n. 110). j Smilax Davidiana A. DC., Monogr. Phaner. I (1878) 104. Kiangsn: Tai hu-Berge (n. 84). — Tschekiang: Ningpo, Berge bei Hsiau miao vor Hsüe dou sse (n. = — Fukien: Futschou fu, Hügel um Dschang lo (n. 711). +2 a U Bi Ro Amaryllidaceae (Pax). & Lycoris radiata Herb. App. (1821) 20. — Tschekiang: Hangtschou fu, Hügel bei Tö tsing (n. 199). ı Nareissus Tazetta L. Spec. pl. (1753) 290 var. chinensis Roem. Syn. Monogr. 4 (1847) 223. — Tschekiang: Tschusan-Archipel, Insel Putu, zahlreich (n. 320). Hypoxis aurea Lour., Fl. cochinch. I (1790) 200. — Yünnan: Kwang dung, grasige Hänge bei Hai deng gua, 2000 m (n. 882); bei Schia schi En 2050 ım (n. Be Diosenroneese (Breslau, Knuth). A ibren ‚Hemsleyi Prain et Burkill in Journ. Asiat. Soc. Bengal. e es ‚Ser. IV (1908) 451? — Yünnan: Talifu, Berghänge bei Hungai, ; 2200 m (n. 954). ei: wer 2, DMoboored nipponica Makino, ID. Fl. Jap. (1891) t. 45. — Tschili: = Pe Wu tai schan, Birkenwäldchen bei Tie lin sse, 1600 m (n. 2565). i loscor panthaica Prain et Burkill in Journ. Asiat. Soe. Bengal. Suppl. (1904) B Saaneigen ER, Südwest- er iose — a sativa L. Be pl aan). 1033. — Kiangsu: Tai hu-Berge = ea , (Breslau, Limpricht). = .d. in Ait. Hort. Kew. ed 2.1 (1810) ur. ” Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen, 325 — Tschekiang: Hangtschou fu, Hsi-hu (n. 825), Yü hang (n. 792); Hu tschou fu, Bai mau schan am Tai hu (n. 329). Iris ensata Thunb. in Transact. Linn. Soc. II (1797) 328. — Schenhsi: ER Tsin ling schan, Hochebene bei Tschui tou, 1500 m (n. 2644). *Iris laevigata Fisch. et Mey., Ind. Sem. Hort. Petrop. V (1839) 36. — Nikko: Gamman ga futschi(n. 140) Moor Senjo ga hara vor dem Yumoto- See (n. 177). Te japonica Thunb. in Transact. Linn. Soc. II (1797) 327. — Tsche- kiang: Hang tschou fu, Hsi hu (n. 831). — Fukien: Futschou fu, unweit Yung fu (n. 768). — Szetschwan: Tschung tschou, Bambus- _ haine gegenüber der Stadt (n. 1178). Iris chrysographes Dykes, Gen. Iris (1913) 28. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Weg nach Kiaki, 3600 m (n. 1728). Iris tectorum Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XV (1871) 380. — Szetschwan: Kwan hsien, Mao tschü am Min, sehr häufig (n. 1281). Er Iris leptophylla Lingelsh., nov. spec. — Rhizoma horizontale, crassum, radieibus tenuioribus instructum. Foliorum exteriorum vaginae tenuiter fibrilloso- dissectae: folia graminea, flaceida, tenuissima, in statu sicco subpellueida, S—45 cm longa; 0,2—1 cm lata, nervosa, sed nervi minime prominentes. Caulis simplex, 5—25 em altus, uni- vel biflorus. Spatha uniflora, viridescens, bivalvis, membranaceo-marginata, 4—7 em longa, 1—2 em lata. Flores brevissime pedicellati, majores, coerulei. Perigonii 3 - tubus fere filiformis, valde elongatus, 4—5 em longus, circiter 0,1 cm : en, _ diametiens, supra sensim ampliatus. Laciniae exteriores obovato-spathu- ER re ca. 5 em longae, ad 2 cm latae, supra medio nervo pilis clavatis barbulatae, interiores angustiores. Stamina antheris ca. 1 cm longis ' Praedita. Ovarium ca.lem longum. —Szetschwan: Wentschwan hsien im oberen Min-Tale; Felsen bei Tao kwan (n. 1474). Diese, der I. kumaonensis nächstverwandte Art der Gruppe Pseud- vansia ist durch den außerordentlich laxen Habitus der Beblätterung Ausgezeichnet; auch sind die sehr langröhrigen Blüten größer und die w urzeln schwächer, d. h. dünner, entwickelt. — Leider bedarf die genaue Blütenbeschreibung noch einiger Ergänzungen, weil die zu scharf aaa Be Blüten sich kaum analysieren lassen. 3 z ie gracilis Maxim. in Bull. Acad. Petersb. ..XXVI (15s0) 527. -Tib age ee dem Gila-Paß und Tshomba tschou Vom n.1 gi II ” 2 326 W. Limpricht. (n. 2585). — Schenhsi: Tsin ling schan, am Kwan yin schan, 1100 m (n. 2703). Zingiberaceae (Borza, Lingelsheim). Hedychium marginatum C. B. Clarke in Journ. Linn. Soc. XXV (1890) 75, t. 31. — Yünnan: Lu feng hsien, schattige Hänge vor Sche tse, 2000 m (n. 971). . Hedychium yunnanense Gagnepain in Bull. Soc. Bot. ‚France LIV (1907) 164. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2400 m (n. 1078); buschige Berghänge vor Aining po bei Pu peng, 2300 m (n. 853). Camptandra yunnanensis Gagnepain in Bull. Soe. Bot. France 4. ser. 1 (1902) LXXVII. — Yünnan: Kwang dung, buschige Wegränder bi Meng tschi pu am Wege nach Sche tse, 2000 m (n. 865); Talwände bi Schia schikwan zwischen Sche tse und Lu feng hsien, 2000 m (n. 911). Kaempfera fallax Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIII (1914) 385. — Yünnan: Yünnan fu, Felsen und schattige Berghänge um Schia schi kwan hinter Lu feng hsien, 1900 m (n. 849). Roscoea intermedia Gagnepain in Bull. Soe. Bot. France 4. ser. I (1902) LXXIII. — Yünnan: Tali fu, Uferböschungen hinter Scha tschiau am Wege nach Lü ho, 2000 (n. 855); Tsang schan, Bergwiesen 3000 m (n. 1096). | Cannaceae (Lingelsheim). a Canna indica L. Spec. pl. (1753) 1.— Fukien: Futschou fu, Höhlen- kloster Fong kwan ming unweit Yung fu (n. 761). Orchidaceae (S chlechter). Aus der Zahl der neuen Arten ist klar ersichtlich, dal) unsere Kenntnis _ der ÖOrchideentlora von China und Tibet noch weit davon entfernt ist, eT- schöpfend genannt werden zu können. Wie schon die früheren Sammlungen . bewiesen haben, treten viele Arten recht lokal auf, und so ist es erklärlich, ae Aue: ai allen neu betretenen Gegenden weitere Neuheiten gebracht werden. a een in Act. Acad. Holm. (1800) 251. — Tsehili: : Bo hua schan, 2000—2200 m (n. 2450); Hsiau Wu taischan, Petai, 2000-3000 m (n. RR, J ehol, Wu ling schan, unter Fichten und Lärchen ’ ıla verwiesen ar Sie i ge den i in diese a 5 schaft gehörenden“ Arten keineswegs näher. verwandt, sondern bildet eine eigene ‚Sektion a Acuinervia, welche sich schon dureh das lang ec ee Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen, 327 Cypripedilum macranthum Sw. in Act. Acad. Holm. (1800),250.. — Tschili: Bo hua schan, Nordabhang 2000—2200 (n. 2504); Hsiau Wu tai schan, Pe tai (n. 2505); Jehol, Wu ling schan, 2000 m (n. 2890). Aus den: Standortsangaben ersehen w’r, daß die Art hier in China ebenso wie in Sibirien und Rußland gern in Gemeinschaft des €. guttatum Sw. wächst. Alle die prächtigen vorliegenden Exemplare zeiehnen sich durch Blütengröße aus. Bei einigen sind die Petalen fast ebenso lang als das Labellum. Cypripedilum compaetum Schltr., nov. spec. — Terrestre, erectum, izomate valde abbreviato, polyrrhizo; radieibus fili- formibus, flexuosis, glabris; caule erecto, stricto vel substrieto, ima basi vaginato, infra medium 3-foliato, ceterum nudo, tereti, subglabro, apice unifloro; foliis infra medium vel ad tertiam partem basilarem caulis ap- proximatis, sub anthesi ut videturnondum omnino evolutis, erecto-patenti- bus, lanceolato-elliptieis vel elliptieis, acutis vel’ acuminatis, ciliolatis, eeterum subglabris vel sparsissime et breviter pilosulis, plicatis, usque ad 11 cm longis, medio vel infra medium usque ad 3,5 cm latis: bractea foliacea, erecta, ovarium multo superante, nunc apicem sepali intermediü subattingente, foliis simili sed minore; flore in genere permagno, illo Ü. ceorrugati Franch. simili, fide collectoris purpureo; sepalo intermedio erecto, ovato, acuto, breviter ciliolato, ceterum subglabro, circ. 4,7 cm longo, infra medium ce. 2,8—3 cm lato, lateralibus in laminam late ovatam, apice breviter bidentatam, 4 cm longam, infra medium cire. 2,7 cm latam, breviter ciliolatam connatis; petalis ut videtur horinzontaliter porrecto-patentibus, ovato-lanceolatis vel elliptico-lanceolatis, acutis, intus tertia parte inferiore sparsim pilosis, eciliatis, ceterum glabris, ce. 5,4 em longis, infra medium ad 2,3 cm latis; labello inflato-calceolari, basi pro sectione bene unguiculato, eirc. 4 em longo, medio 2,8 cm alto, supra medium 3,3 em lato, cireuitu ut videtur late obovato, extus glabro, intus basi densius, ceterum usque ad medium fere sparsim piloso, ungue curvato, lobis basalibus subobsoletis, lobis mediis inflexis, oblique semi- rhombeis, obtusissimis, ostio ut videtur ovali, apice obtuso, crista integra ‚ lateribus eircumdato; staminodio amplo stigma manifeste dimidio fere superante, oblongo-subhastato, obtusiusculo, aurieulis basilaribus pro sectione brevibus, parvulis, obtusis, glabro, purpureo, subtus longitu- dinaliter carinato; ovario fusiformi-eylindraceo, subglabro, apicem versus sparsim piloso, 3—3,5 em longo. — Ost-Tibet: Ta tsien =” “anigeliatten ne nordwestlich Sheto, 3800 m (n. 1647). Hier liegt wahrscheinlich die Pflanze vor, welche von Fonnche irrtümlich IR. 2 readers King ie ee Von dieser ist sie durch die g 'eI ie Form des Staminodiums. a verschieden. Erheblich näher scheint ı sie ingegen eg €. EEE = 328 W. Limpricht. Franch. von Yünnan zu stehen. Die habituelle Übereinstimmung zwischen dem letzteren und Limprichts Pflanze ist ziemlich groß, aber die Blüte bietet doch recht charakteristische Unterschiede. So ist das Labellum bei ©. compactum Schltr. länger genagelt und hat neben der Öffnung nicht wie bei C. corrugatum Franch. gekerbte, sondern ganzrandige hiedrigere Kiele und eine glatte, nicht schrumpfige Oberfläche. Das Staminodium überragt bei (©. compaetum Schltr. sehr deutlich (etwa um die Hälfte) das schiefe Stigma und besitzt am Grunde auffallend kurze Öhrchen, während es bei ©. corrugatum Franch. das Stigma kaum überragt und recht . lange Öhrcehen am Grunde aufweist. Auch die Nervatur des Staminodiums "ist bei beiden Arten deutlich verschieden. Aceratorchis Schltr., nov. gen. — Die neue Gattung ist mir bereits seit einigen ‚Jahren aus der Sammlung von E. E. Maire aus Yünnan bekannt. Ich habe sie bisher unbeschrieben gelassen, weil es sich vielleicht - um eine peloriale Bildung einer unbekannten Orchis-Art handeln konnte. Bisher kannte ich nur ein Individuum*). Nun hat Limpricht aus einem ganz anderen Teile von China in zwei Exemplaren eine zweite Art mit- gebracht, die in den Gattungsmerkmalen vollkommen mit der Yünnan- pflanze übereinstimmt, aber deutlich die Unterschiede einer zweiten Art zeigt, so daß ich nicht mehr zögern will, die neue Gattung zu begründen, die einen sehr charakteristischen Typus der Basitonae mit deutlicher Bursieulabildung darstellt. *) “eaen möge hier die Beschreibung der Art aus Yünnan folgen: et albiflora Schltr., nov. spec. — Herba perennis, erecta, ' alt i ibus fle i eulo, basi sensim in petiolum satis longum angustato, petiolo ineluso e. longo, Tinics supra medium 1,8 cm lata; we nam er laxe 4—5-floro, inflorescentia inelusa ad 18 em longo, racemo ce. 7 em longo; bracteis herbaceis ereetis, lanceolatis, acuminatis, inferioribus florem ae anti, superioribus - sensim brevioribus; floribus, erectis, albis, glabris; sepalo intermedio ovato- lanceolato, obtusiusenlo, Rue: mm ODER, Bash sage ereeto-patentibus, obtusis, . anguste oBlongis, i m petalis erectis, ee lanceolato- £ i-ampliatis, 7 m m longo; : ; ln sessili, e. 1,3 em longo. — Yünn n: Montagnes de Pe long tin, 3200 ms. m. ® E. Maire - — flor. Aug. 1910). Die Art ist, mit a . beschriebenen. Sr unterscheidet Er täelte Blatt etwas größere, Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 329 Sepala oblonga vel lanceolato-oblonga, intermedium ereetum, con- cavum, lateralia obligqua patentia vel erecto-patentia. Petala erecta, late oblonga vel late lanceolata, obliqua, obtusa vel obtusiuscula, basi margine anteriore decurrenti-dilatata, sepalo intermedio margine interiore accumbentia, paulo breviora. Labellum erectum vel subereetum, dimidio superiore recurvum vel porrectum, concavum vel ovato-lanceolatum, integrum, omnino ecalcaratum. Gynostegium erectum, mediocre; anthera erecta, ovali vel subquadrata, obtusa vel retusa, canalibus loculorum parallelorum subnullis; staminodiis ulis, verruculosis, rotundatis Orchidis. Pollinia clavata, breviter stipitata, viseidiis 2 separatis affixa, viscidiis rotundatis in bursiculam satis amplam communem semiglobosam immersis. Stigma subreniforme, excavatum, amplum. Ovarium subsessile, fusiformi-eylindraceum, glabrum. — Herbae terrestres, parvulae, habitu Orchidis spathulatae Rchb. f., sed graciliores, rhizomate ut videtur repente, brevi, more O. spathulatae Rehb. f.; folio basilari singulo, oblongo vel oblanceolato-spathulato, basin versus subpetiolato-angustato, scapo strieto vel substrieto, tereti, nudo (i. e. evaginato), apice laxius pauci-(3—5-)floro, bracteis erectis, herbaceis, ovarium vulgo excedentibus, floribus erectis vel suberectis, albis vel pallide roseis, illis Orchidis spathulatae Rchb. f. paulo majoribus, glabris. Die Gattung, von der zwei Arten bekannt sind, steht Orchis recht nahe, unterscheidet sich aber durch das konkave aufrechte, vollkommen spornlose Labellum. In der Tracht erinnert sie an einige der abweichenden ostasiatischen Orchis-Arten, welche mit O. spathulata Rchb. f. verwandt sind, und keine Knollen bilden, sondern ein kurzkriechendes Rhizom, an dem in Abständen von 1—2 cm die Triebe erscheinen, welche nur 12 grundständige Blätter aufwei d deren Schaft wohl stets ganz scheiden- er los ist. Die Abtrennung dieser sogenannten Orchis-Arten, welche schon von Klinge den echten Orchis-Arten als Hemiorchis gegenübergestellt worden sind, als eigene Gattung, ist are nur eine er der ser Durcharbeitung der ganzen Gattung. . Aceratorehis tschiliensis Schltr., nov. ap. Ze Heibx perennis, ‚ereeta, 9—13 cm alta; rhizomate repente,. brevi, radieibus flexuosis, 2 pilosulis; folio ereeto vel suberecto, re Sag vel I ar tusiusculo, basi in petiolum quam lamina subaequi lamina 3—4 cm longa, medio fere 1,3—1,6 cm lata; scapo recto, stricto, : s2 evaginulato, racemo sublaxe 3—4- tloro incluso 9—13 em alto, Tacemo = 33,5 cm longo; bracteis erectis, ee we ee e vioribus; !loribus. ereetis, illis A: ‚lbiflorae. "Bohr er ee 8 Een obtusis, 5 mm ı longis, lateralibus ‚erecto- es 330 . W. Limpricht. decurrenti-ampliatis, 4 mm longis; labello ovato-oblongo, valde obtuso, 5-nervio, margine leviter undulato, petalis aequilongo; gynostegio erecto, ec. 2,5 mm alto: anthera obtusa: ovario eylindraceo-fusiformi, glabro, e. 8 mm longo. — Tschili: Hsiau Wu taischan, moosige Lehnen des Hsi tai, c. 2600 m (n. 3039) Orchis Delavayi Schltr. in Fedde, Repert. IX (1911) 433. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 3200-3300 m (n. 992). — Ost-Tibet: Bejü—Batang, am Mäla-Paß, 3900 m (n. 2199). Wie es scheint, hat die Art in den westchinesischen Gebirgsländern eine weitere Verbreitung. Sie tritt hier in mehreren Formen auf, von denen vielleicht die eine oder andere noch als eigene Art abzuspalten sein wird. Orehis Limpriehtii Schltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, 13—15 cm alta; tuberibus oblongis, villosusis; caule strieto vel substricto, tereti, - glabro, ima basi vaginis paueis amplectentibus circumdato, infra medium unifoliato ceterum nudo; folio erecto-patente, oblongo vel elliptico- oblongo, acuminato, basi lateribus decurrente, 5,5—6,5 cm longo, medio fere 1,6—2,2 cm lato; racemo laxius pauci-(2—4-)floro, erecto, usque ad 4 cm longo; bracteis suberectis, lanceolatis, acuminatis, inferioribus nunc ovarium excedentibus, superioribus sensim paulo brevioribus; floribus illis O. cyelochilae Maxim. fere aequimagnis et similibus, fide collectoris pallide violaceis, glabris; sepalis oblongis, obtusis, e. 9 mm longis, inter- medio erectö, concavo, apice incurvo, lateralibus erecto-recurvis, obliquis; petalis erectis, oblique et anguste oblongis, obtusiusceulis, quam sepala paulo brevioribus; labello porrecto, e basi late cuneata ovato, obtuso, indiviso, margine levissime undulato, 8 mm longo, supra basin 5 mm lato, calcare horizontali, eylindrico, obtuso, levissime arcuato, c. 1,2 cm longo; gynostegio erecto, 5 mm alto, anthera apieulata; ovario cylindraceo, glabro, leviter torto, vix 1 cm longo. — Ost-Tibet: Ta tsien u—Dawo, Grasmatten der Vorkette des Dshara, östlich Dschungku, 4550 m (n. 1813). % Eine sehr charakteristische Art, welche in mancher Hinsicht etwas an ©. eyclochila Maxim. erinnert, aber durch das stengelständige einzige Laubblatt auffällt. Außerdem hat die Pflanze auch typische Orchis- Knollen. ‚Jedenfalls liegt hier ein ganz auffallender, neuer Typus vor, dessen nähere Verwandtschaft noch festzustellen sein wird, wenn erst die Gattung einer monographischen Durcharbeitung unterzogen wird. Orchis Paxiana Schltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, humilis, : wie em alta; rhizomate ut videtur more O. spathulatae Rchb. f. repente, brevi; .r adieibus filiformibus, flexuosis, minute pilosulis; folio basilari ), erecto vei suberecto, oblongo-spathulato, apieulatö, basin versus ato-ang 0, 4,5—7 em longo, supra medium 1,5—2,5 em lato; ict 2 nude vel a medium en foliacea donato, a Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 331 tereti, glabro; racemo dense vel subdense 4—6-floro, usque ad3 cm longo; bracteis erecto-patentibus, foliaceis, lanceolatis, acutis, inferioribus nune flores excedentibus, superioribus sensim brevioribus; floribus in sectione medioeribus, illis O. Szechenyi Rchb. f. similibus, ut videtur fere aequi- magnis, purpureis; sepalis anguste oblongis, obtusis, 3-nerviis, 7 mm longis, intermedio ereeto, concavo, lateralibus obliquis, erecto-reflexis; petalis erectis, anguste et oblique oblongis, obtusiusculis, quam sepala paulo brevioribus; labello alte trilobo, explanato 6 mm longo, inter apices loborum lateralium 6 mm lato, basi rotundato, lobis lateralibus diver- gentibus, oblique (vel falcato-)ovato-triangulis, subacutis, margine ex- teriore levissime undulatis, margine interiore c. 3 mm longis, intermedio ligulato obtuso, porrecto, c. 4 mm longo, calcare dependente, cylindraceo, obtuso, recto, c. 6 mm longo; gynostegio erecto, vix 4 mm alto, anthera apiculata; ovario cylindraceo, leviter torto, ec. 6 mm longo. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Matten des Pe tai, 2800 m (n. 2601). Als Nächstverwandte dieser Art ist zweifellos O. Szechenyi Rchb. f. aus Kansu anzusehen, die noch immer der Wiederentdeckung harrt. Unsere Art unterscheidet sich von der Reichenbachschen durch schlankeren Wuchs, das am Grunde fast in einen Stiel verschmälerte Grundblatt, die sehr charakteristische Lippenform mit auffallend schmalem Mittellappen und den geraden Sporn. Orchis spathulata (Lindl.) Rehb. f. ex Benth. in Journ. Linn. Soe. XVII (1880) 355. — Ost-Tibet: Dawo, Ressirma, unterhalb des Passes Ssirka, 4400 m (n. 1965). Es ist nicht ganz ausgeschlossen, daß die ostasiatische O. spathulata Rchb. f. von der Himalaya-Pflanze spezifisch noch zu trennen sein wird. Bevor aber eine solche Trennung vollzogen wird, wäre es wünschenswert, noch mehr Material der beiden Formen zur Verfügung zu haben. Auf- fallend ist, daß die chinesische Pflanze stets zweiblättrig, die Himalay a- ptlanze dägegen meist einblättrig ist. Die Blütenfärbung ist nach Lim- prieht die gleiche wie bei O. latifolia L. Hemipilia Limpriehtü Schltr., nov. spee. — Terrestris, erecta, 10-20 em alta; tuberibus oblongis, glabratis; folio basilari ut videtur humistrato, perlate ovato vel ovali, apiculato vel subacuto, basi caulem. amplectente cordato, 3—6,5 em longo, medio vel infra medium 2,2—5,5 cm ' lato; scapo stricto vel plus minusve flexuoso, tereti, glabro, vaginis c. 3 dissitis, amplectentibus, acuminatissimis donato;, racemo laxe pluri- vel multi-(usque ad 12-)floro, usque ad 10 cm longo; bracteis erecto-patentibus, lanceolatis, acuminatis, ovario 2—-3-plo brevioribus; floribus in genere inter minores, illis H. cordatae Lindl. vix aequimagnis, fide colleetoris pur- pureis, labello maculato; sepalo intermedio oblongo, obtuso, erecto, con- cavo, 4,5 mm longo, lateralibus reflexis, oblique vet faleato-ovatis, obtusius- 332 W. Limprieht, eulis, 5 mm longis; petalis erectis, oblique triangulo-ovatis, subacutis, margine anteriore, basin versus paulo ampliatis, sepalo intermedio sub- aequilongis: labello porrecto late obovato-flabellato, apice exciso, dimidio anteriore margine 2: Verne erenulato, c. 8 mm longo, supra medium 6,75 mm lato, calcare graci ecurvo, subrecto, eylindraceo, apicem versus sensim attenuato, eu 8 mm longo; gynostegio generis, 3 mm alto, rostello amplo, quam anthera subaequilongo; ovario subsessili, cy- er lindraceo, glabro, eviter torto, 1—1,2 cm longo. — Yünnan: Tschu = ” hsiung fu, zwischen Scha tschiau und Lü ho, 2050 m (n. 902). Vor allen übrigen chinesischen Arten ist die vorliegende durch den dünnen, kurzen Sporn gekennzeichnet. Das ungeteilte Labellum hat sie ' mit H. flabellata Bur. et Franch. gemein, aber nicht dessen Form und die Blütengröße. In der Gattung dürfte sie der H. amethystina Rolfe von den Shan-Staaten am nächsten stehen. Amitostigma pinguieula (Rchb. f. et Lindl.) Schltr. in Fedde, Repert. Beiheft IV. (1919) 94. — Tschekiang: Ningpo, Kloster Hsüe dou sse, Felspalten im Tale des großen Wasserfalls (n. 47c). Diese Art ist bereits von Everard und von Hancock gesammelt worden, und zwar ebenfalls bei Ningpo. Bisher ist sie von keinem anderen Standorte bekannt. Der Name ist für die Pflanze überaus bezeichnend, denn die Pflanze mit der BEuzigert } Blüte an schlankem Schaft erinnert “entschieden an Pinguieula. = Gymnadenia conopea R. Br. in Ait. Hort. Kew. ed. 2, V ası3) 1 191. var. latifolia Schltr. in Fedde, Repert. XVI (1919) 279. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 2800—3000 m (n. 575, 2539): Bo hua schan, ‚2100 m (n. 2503). Wie ich schon bei meiner Durcharbeitung der Gattung in Feddes Repertorium XVI, p. 279 ausgeführt habe, ist diese Varietät in Nordost- China und Japan verbreitet. Sie wird oft ganz irrig mit det Varietät sibirica (Turez. ) Rehb. f. verwechselt, die eine viel schlankere Pflanze ist ‚und in der Gegend um Irkutsk in Sibierien vorkommt. Viel näher steht unsere Pflanze der var. platyphylla Rcehb. f. vom Altai, die im Wuchs. ‚steifer ist und sich durch das große Labellum auszeichnet. = Gymnadenia Souliei Schltr. in Fedde, Repert. XVI (1919) 284. — ar Ost-Tibet: Kanse, Tal von eine —n Hänge am Tshe tse = a 4400 m (n. 2074). | = ‚Die Art y war > mir bisher nur aus u Gegend von Ta tsien lu bekannt, oulie sie i e. Sie ist am nächsten. Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 333 Neottianthe cueullata (L.) Schltr. in Fedde, Repert. XVI (1919) 292. — Schanhsi: Ling tsiu, Paß Tschuang ling, 1600 m (n.633). — Ost- Tibet: Litang—Hokou, im Moos der Nadelwälder zwischen Maketsung und dem Tale des Nya tschu, 3400 m (n. 2297). Diese Art gehört zu den am weitesten verbreiteten asiatischen Orchideen, da sie von Japan über Nord- und Mittel-China, Sibirien und Mittelrußland westlich bis nach Ostpreußen und Polen vordringt. Alle übrigen Arten der Gattung sind mit Ausnahme von N. secundiflora (Hk. f.) Schltr. auf Ostasien beschränkt Herminium angustifolium (Lindl.) Benth. ex Hook. f., Fl. Brit. Ind. VI (1890) 129. — Yünnan: Kwang dung, Berghänge um Schia schi kwan, 2100 m (n. 877); Talifu, Tsang schan, 2800 m (n. 1027). Die vorliegenden Exemplare sind alle trotz ihrer Schlankheit steif gewachsen und stimmen einigermaßen mit denen vom Himalaya überein. Ich halte es aber nicht für ausgeschlossen, daß die nördlichen Formen doch noch später abzutrennen sein werden. Die Art bedarf zu ihrer festen Umgrenzung ein Smess an reichem Material. Die Blüten der Yünnan- pflanze rn hellgel Herminium se Schltr. in Fedde, ae Beih. 4 (1919) 42. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, Felsen, 3500 m (n. 1003). Diese interessante Art steht gewissermaßen in der Mitte zwischen H. angustifolium Bth. und den Arten, die sich um H. Mororchis R. Br. gruppieren, steht aber der ersteren entschieden näher, da sie am Grunde der Lippe kaum ausgehöhlt ist und in dem Gynostegium ihm ebenfalls ähnelt. Herminium Monorchis (L.) R. Br. in Ait. Hort. Kew. ei 2 v (1813) 191. — Tschili: Bo hua schan, 2100 m (n. 2458); HsiauWu tai schan Da lung men (n. 2968); zwischen Tie lin sse und Li hsing sse (n. 260,, 2581); Hsi tai (n. 3040), Schi ba pan, 2100 m (n. 2948); oberhalb Li yiörl 1800 m (n.534). — Schanhsi: Ling tsiu, Tschuang ling, 1600 m (n. 64). Schenhsi: Tsin ling schan, Matten des Passes Lao djün ling, 2300 m (n. 2784). Das reiche Material zeigt, daß die Art hier viel mehr zu Yarkiicnen je neigt als in Europa. Diese Formen, welche hauptsächlich habituell nd durch Blütengröße unterschieden werden, dürften erst später : zu sichten sein, wenn an ümfangreicherem Material ihre Eee I At 6 gopräft | u asien Makinn ir Ball And: Pikneb. ZEH (1887) 105. = Ost-Tibet: Ta tsien lu, iger Grasmatten, 3560. wo ® in 1087: = Diese Bienen ir ist u H. Honorchis u) R. Br. schr Sehe e nermit £ a von diesem & am besten größe ‚die cr a er a W. Limpricht. am Grunde mehr geigenförmigen Lippen und die beiden nach vorn ge- streckten, also fast parallelen, nicht wie bei H. Monorchis (L.) R. Br. mehr zur Seite spreizenden Seitenlappen des Labellums. Die Beständigkeit dieser Merkmale wird noch weiter zu prüfen sein. err Dr. Limpricht bezeichnet die Blüten als gelbgrün. Herminium altigenum Schltr., nov. spec. — Terrestre, ereetum, 13—15 cm altum; tuberibus oblongis; caule strieto vel substricto, tereti, glabro, pro genere satis crasso, c. 2 mm diametiente, basi 3-foliato, ceterum nudo; foliis ad basin caulis 3, suberectis, linearibus, acutis, usque ad 6 cm longis, infra medium ad 5 mm latis, basi caulem vaginantibus; racemo dense multifloro, 6—7 cm longo, erecto; bracteis lanceolatis, acuminatis, BanenilraR flores excedentibus, superioribus sensim breviori- bus; floribus . monorchis R. Br. similibus et fere aequimagnis, glabris, fide collectoris virescentiflavis, subnutantibus; sepalis angustius ovatis, obtusis, 3-nerviis, 3,75 mm longis, lateralibus obliquis; petalis e basi oblique elliptico-oblonga dimidio superiore lineari-attenuatis, obtusis, carnosulis, sepala manifeste superantibus, 4,75 mm longis; labello e basi oblonga, concava, dimidio anteriore alte trilobo, ec. 5 mm longo, lobo intermedio lineari-subulato, obtuso, carnoso, lateralibus similibus, sed paulo longioribus, calcare incurvulo obovoideo, apice obtusissimo sub- retuso, brevi sed bene conspicuo, ovario fere 4-plo breviore; gynostegio humili, rostello perlate deltoideo, humili; ovario torto, eylindraceo-fusi- formi, apicem versus attenuato, glabro, vix 5 mm longo. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Graslehnen des Gambu gong ka oberhalb des Lamatempels Eine sehr interessante Art, die die typischen Merkmale von Her- miniu m besitzt und sicher mit H. Monorchis (L.) R.Br. verwandt ist, aber sich durch das Vorhandensein eines deutlichen Spornes auszeichnet. Herminium coeloceras (Finet) Schltr. in Not. Bo. Gard. Edinb. V (1912) 97. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Felsen, 3500 m (n. 1111). — Ost-Tibet: Batang—Litang, Grasmatten am Gambu gong ka, 4600 m | Die vorliegenden Exemplare sind kürzer und gedrungener als die mir bisher bekannten; offenbar haben wir hier eine alpine Form der Art. vor uns. Bisher war die Spezies aus Yünnan und Szetschwan bekannt Perularia fuscescens (L.) Lindl., Gen. et spec. Orch. (183040) 281. — Tschili: Bo hua schan, Gipfelplateau, 2100 m (n. 2460); Hsiau Wu tai schan, Hsitai, 2500 m (n. 0): Jehol, Wu ling schan, Laubwälder, 1700 m (n. 2904). Wie ich schon in meinem Conspectus. der sino-japanischen Orchideen- flora ausführte, ist die Art von Kränzlin mit der nordamerikanischen P. flava (L.) Schltr. durcheinander geworfen worden. Sie ist nur auf . Pd > Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 335 Ostasien, nämlich Japan, Korea, Öst-Sibirien und Nordost-China be- schränkt und spezifisch durchaus verschieden von der nordamerikanischen Pflanze. Die Gattung hat in Ostasien noch drei weitere Arten aufzuweisen. Als Blütenfärbung unserer Art gibt Limpricht ‚grün‘ und ‚„grünlich- weiß‘ an. . Coeloglossum bracteatum Parl., Fl. ital. III (1850) 409. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Dschung tai, 3200 m (n. 2579), Hsitai, 2800 m _(n. 3006). Als Blütenfärbung gibt Limpricht für Nr. 2579 „‚grünlich‘“, für Nr. 3006 „‚weißlich“ an. Die Pflanze ist von dem europäischen ©. viride Hartm. artlich verschieden, scheint dagegen mit der nordamerikanischen Pflanze identisch zu sein. Aus Ostasien ist sie von Japan, Korea und China bekannt, in China selbst aus den Provinzen Schandung, Tischili und Hupeh. * Platanthera ophryodes F. Schmidt in Mem. Ac. Petersb., 7. ser. XII, 2 (1868) 182. — Nikko: Im Moose der Urwälder zwischen dem Nan tai san und Taro san, nordwestlich Schizu (n. 164). Offenbar ist diese Art für Japan endemisch, denn sie ist bisher nur von dort bekannt. Vor allen übrigen Arten zeichnet sie sich durch die dünne Textur der Blätter aus, die in ihrer Zartheit bei gepreßten Exem- plaren an die Blätter von Listera erinnern. Platanthera Winkleriana Schltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, 23—40 cm alta; tuberibus e basi oblonga en caule strieto vel substrieto, basi vaginato, infra medium unifoliato, dimidio superiore vaginis 1—3 foliaceis (vel foliis parvis) lanceolatis, ae o tereti, glabro; folio oblongo vel lanceolato-oblongo, obtusiusculo, bat caulem amplectente, 4,7—7 cm longo, medio vel infra medium 132,4 cm lato, erecto-patente vel suberecto; racemo erecto, laxe 4—8-floro, usque ad 14 cm longe; bracteis erecto-patentibus, lanceolatis, acutis, ovario plus minusve brevioribus; floribus in sectione satis magnis, illis P. man- darinorum Rch. f. similibus, glabris, verosimiliter albis; sepalo intermedio erecto, late ovato, obtuso, 3-nervio, 7 mm longo, basi late rotundato, teralibus deflexis, anguste et oblique oblongis, obtusis, cum apiculo, 3-nervüs, 1,1 cm longis; petalis erectis, e basi valde obliqua late ovata decurrenti-ampliata sensim lineari-angustatis, subfalcatis, obtusis, se- palum intermedium apieibus vix superantibus, tamen cum basi decurrente 1 cm longis; labello integro, anguste lineari, obtuso, basi ipsa haud di latato, dimidio basilari per medium subcarino-inerassato, 1,4 cm longo, ‚medio vix 15 mm lato, calcare subdecurvo, leviter curvato, filiformi, subacuto, c. 2,5 cm ar anthera humili, apice profundius emarginata, loculis divergentibus, rostello transverso medio late triangulo-produto,_ obtuso; ovario eylindraceo-tusiformi, ‚apicem versus attenuato, et ER 336 . - W. Limpricht. c. 1,3 em longo. — Kiangsu: Sutschou, feuchte Stellen am Südfuß des Da yang schan, zusammen mit Drosera peltata (n. 424). Die neue Art unterscheidet sich von P. mandarinorum Rchb. f. durch den herabhängenden oder mehr nach unten gebogenen Sporn, die Form der Petalen, das am Grunde nicht verbreiterte Labellum und die tief ausgerandete Anthere mit höherem anders gestaltetem Rostellum. Platanthera minax Schltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, 18—20 cm alta; tuberibus e basi eylindraceo-oblonga angustatis; caule stricto vel substrieto, basi vaginato, infra medium unifoliato, dimidio superiore vaginis 2—3 foliaceis (vel foliis parvulis) lanceolatis, suberectis o ö tereti, glabro; folio erecto-patente vel suberectö, oblongo vel lineari- oblongo, subacuto vel obtusiusculo, basi caulem amplectente, 5—7,5 em longo, medio fere 1,3—-2,3 cm lato; racemo erecto, laxe 4 —14-floro, usque ad 13 em longo; bracteis erecto-patentibus, lanceolatis, acutis, inferioribus quam ova:ium paulo brevioribus, superioribus quam ovarium subduplo brevioribus; floribus illis P. mandarinorum Rchb. f. similibus, sed paulo minoribus, glabris, fide collectoris flavido-virescentibus; sepalo inter- medio erecto, late ovato, valde obtuso, basi subcordato-retuso, 3-nervio, 4 mm longo, lateralibus deflexis, falcatis, ligulato-oblongis, obtusiuseulis, 7 mm longis, 3-nerviis; petalis erectis, e basi obliqua, perlate ovata, de- . eurrenti-ampliata abruptius lineari-angustatis, obtusis, apieibus sepalum intermedium haud excedentibus, tamen cum basi decurrente 6 mm longis; labello lineari, obtusiusculo, basin versus sensim leviter dilatato, 'basi subrhombeo, 8 mm longo, supra basin vix 2 mm lato, calcare horizontali vel subascendente, filiformi, infra apicem levissime ampliato, subacuto, 1,5 em longo; anthera humili, obtusissima, loculis leviter divergentibus bene distantibus, rostello perlate deltoideo, obtusissimo, humili, dimidium loeulorum altitudine vix attingente; ovario eylindraceo-fusiformi, apicem . versus attenuato, glabro, leviter torto, ad 1 cm longo. — Szetschwan: Kwan hsien, mit Osmunda regalis am Berge Lao djün kai, 800 m (n. 1288). ä Ebenfalls eine Verwandte der P. mandarinorum Rchb. f., aber von ihr verschieden durch kleinere Blüten mit kürzerem Sporn, di Form der Petalen und der am Grunde thombischen Lippenplatte, sowie durch das höhere Ros = "*Platanthera minor Rehb. #. in Bot. Zte. XXXVI (1878) 7 75. — Aki: e Insel Miyashima, "Waldränder (n. 126). - — Kioto: Hiyesan (n.:135). a: 2 De meinäm Prodromus der chinesisch-japanischen Orchideenkunde = = habe ich schon darauf hing, wiesen, daß P. minor Rehb. f. nach dem im I r Herbar liegenden Original die gleiche Pflanze ist, welche Maxi- | m mowiez ‚später als pP. interrupta Maxim. bezeichnet hat. Die von Maxi- mowiez als „P. mi nor‘ ausgegebene Pflanze stellt dagegen eine eigene dar, die ich als P. P. Mazineiciana Scler. "besch ea ee Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 337 Platanthera Henryi Rolfe in Journ. Linn. Soc. XXXVI (1903) 55. — Kiangsu: Tschinkiang, Wu tschou schan, 250 m (n. 447). — Yünnan: Talı fu, Tsang schan, Bergwiesen, 2500 m (n. 1047). Die Art ist mit P. minor Reh.f.sehr nahe verwandt und hauptsächlich unterschieden durch kleinere Blüten in dichterer, reicherblütiger Traube, schmälere Petalen und das oberseits kielartig verdickte Labellum. Die Art ist besonders im westlicheren China, südlich das Tsin ling schan ziemlich weit verbreitet. Platanthera chlorantha Cust. in Mössl. Handb. II (1815) 1565. — Tschili: Bo hua schan, 2100 m (n. 2459); Hsiau Wu taischan, bei Tie lin sse am Pe tai, 1600 m (n. 2582). Die Art ist über das ganze nördliche und gemäßigte Asien sowie über fast ganz Europa verbreitet. Die ostasiatische Form mit größeren Blüten und länger gestielten Pollinien habe ich als var. orientalis abgetrennt. Platanthera japonica Lindl., Gen. et Spec. Orch. (183040). 290° forma monstrosa. — Szetschwan: Yatschou fu, Ya ho-Tal, Paß Tsiu anz offenbar liegt hier eine Monstrosität der P. japonica Lindl. vor, deren typische Form auch bereits von Szetschwan bekannt ist. Bei dem vorliegenden Exemplar sind sowohl an den Petalen, wie auch an der stark veıkürzten Lippenplatte mehr oder minder entwickelte, oft sogar Pollenmassen enthaltende Antherentheken angelegt. Wir haben hier also einen ähnlichen Fall vor uns, wie ich ihn bereits in der „‚Orchis“ im Jahre 1915 bei Habenaria IE Schltr. var. andromaniaca Schltr beschrieben habe. Platanthera hologlottis Maxim. Prim. Fl. Amur. (1859) 268. — Tschili: Jehol, Bannwald der östlichen es ne zwischen Rohr bei Tsching lung schan (n. 2893). Die Aıt ist bisker nur aus der russischen Mandschurei, Korea und- Japan bekannt gewesen. Für China ist sie somit neu. Im Habitus hat die Pflanze besonders in getrockneten Exemplaren eine nicht zu ver- kennende Ähnlichkeit mit Gymnadenia conopsea R: Br., so daß sich z. B. unter den als @. conopsea R. Br. von Karo aus der Mandschurei verteilten Exemplaren. nicht selten einzelne Pflanzen dieser Art finden. Nach Limprichts Angaben sind die Blüten reinweiß. Habenaria forceps (Finet) Schltr. in Fedde, Repert. Beiheft IV (1919) 127. — Ost-Tibet: Hokou— Ta tsien lu, grasige ee vor Wu lung schi, 3600 m (n. 2305). In den Gebirgsländern des westlichen China hat diese Art, he wohl den einfachsten ‚Peristylus-Typus darstellt, eine ziemlich weite Ver- _ breitung. Sie war he Er = re: Roporrium westeram nararum. Beiheft un 22 W. Limpricht. - Reihe von Standorten bekannt. Durch den neuen Standort ın Ost-Tibet wird die Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes erheblich weiter nach Norden vorgeschoben. - Habenaria Loloorum Schltr. in Fedde, Repert. XVII (1921) 26. — Yünnan: Tschu hsiung fu, grasige Plätze bei Ta schi pu, 2100 m (n. 859). Die Beschreibung dieser zum Formenkreise der H. acuifera Wall. und H. Hancockii Rolfe gehörenden Art ist bereits seit einiger Zeit zur Veröffentlichung eingeschickt worden. Die Spezies steht der H. Hancocküi Rolfe am nächsten, ist aber gedrungener im Wuchs und hat en Blüten. Habenaria Hancockii Rolfe in Kew Bull. (1896) 202. — Yünnan: Yünnan fu, bei Yo tsai, 2000 m (n. 858); Kwang dung, Berghänge vor Lu feng hsien, 2000 m (n. 881). Mit vollem Recht hat Rolfe diese Spezies von H. acuifaa Wall. abgetrennt, von der sie durch die längeren Seitenlappen des Labellums, ‘schmälere Petalen, die längeren Narbenfortsätze und den Sporn ver- schieden ist. Bisher ist sie bloß aus Yünnan bekannt. — Nach Limprichts Notizen sind die Blüten wachsgelb mit rötlichem Anhauch. naria tibetiea Schltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, 12—24 cm alta; foliis basilaribus 2, suboppositis, humistratis, ovalibus vel sub- _ orbiculari-rhombeis, obtusiuseulis vel apiculatis, glabris, 2—3,5 cm longis, "medio vel infra medium 1,8—2,6 cm latis; scapo strieto vel substrieto, nudo vel supra medium vaginula lanceolata, acuminata donato, tereti, praesertim apicem versus minute papilloso; racemo secundo, laxe 2—5- tloro, usque ad FT em longo; bracteis lanceolatis, acuminatis, ovario pedi- cellato 3——4-plo brevioribus; floribus suberectis, illis. 7. glaucifoliae. Bur. et Franch. et H. Alexandrae Sehltr. similibus, sed minoribus, ovario 'excepto subglabris, fide colleetoris virescenti-albis; sepalis oblongis, ob- . tusiuseulis, 3-nerviis, intermedio erecto, concavo, 9 mm longo, lateralibus deflexo-patentibus, 1ı cm. longis; petalis erectis, anguste et oblique oblongis, obtusis, margine anteriore minute ciliolatis, ceterum glabris, sepalo intermedio sublongioribus, basi margine anteriore in dentem brevem e adscendentem productis; labellum usque ad basin fere 3-partito, glabro, partitione intermedia ‚anguste lineari, obtusa, decurva, 1,2 cm longa, lateralibus divaricato-patentibus, filiformibus, apice involutis, c. 1,7 em E zn ealcare dependente, filiformi, apieem versus leviter subelavato- ampliato, obtuso, 2 cm longo; anthera erecta, humili, canalibus adscen- & a satis longis, processibus stigmatiferis, porrectis, carnoso-ligulatis, quam canales ee aequilongis; vario pedicellato, ‚graciliter fusiformi, 2cm longo, mi — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Wald ıg g sch, 3600 0 m (0.2302); Bis iene. Grasmatten n , 4800- 3 Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 339 Zur Sektion Geophyllum gehörend und daselbst mit H. glaueifolia SE Bur. et Franch., H. gnomifera Schltr. und H. Alexandrae Schltr. Ss verwandt, in den Blütenteilen aber gut unterschieden. In der Form der Lippe erinnert die Art an H. diplonema Schltr., die aber viel kleinere Blüten hat. Habenaria diceras Schltr. in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 101.—Ost-Tibet: Rumi Tschango, Ostabfall des Ta pao schan, Fichten- wälder zwischen Kü jung und Mao niu, 2900 m (n.2376); Batang—Litang, Matten des Gambu gong ka, 4500 m (n. 2321). Die vorliegenden Exemplare unterscheiden sich von der typischen Form dadurch, daß die seitlichen Segmente der Lippe den Helm etwas "überragen. Alle Stücke der Nummer 2321, die offenbar eine alpine Form darstellt, sind kürzer als bei der gewöhnlichen Form. — Die Art war bisher nur von Yünnan bekannt. Habenaria Delavayi Finet in Rev. gen. Bot. XIII (1901) 527. — Yünnan: Tali fu, grasige Plätze zwischen Ai ning po und Pu peng 2300 m (n. 944); steinige Berghänge vor Schang kwan am Örl hai, 2100-2200 m (n. 1050). Eine charakteristische Art, welche von den meisten Se aus. Yünnan mitgebracht und von Rolfe nach Henryschen Exemplaren nochmals als H. yunnanensis Rolfe beschrieben worden ist. Soweit bis jetzt bekannt, ist die Art in ihrer Verbreitung auf Yünnan beschränkt. Ihre Blüten werden übereinstimmend als „weiß“ angegeben Habenaria Limprichtii Schltr. in Fedde, Repert. Beiheft IV (1919) 50.— Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 2500—3000 m (n. 1024). Wie ich schon bei der Beschreibung der Art ausführte, ist sie mit der indischen H. pectinata D. Don verwandt, aber durch das auffallend breite Antherenkonnektiv artlich gut getrennt. Die im lebenden Zustande weißgrünen Blüten trocknen wie fast alle Arten dieser Sektion (Taeni- anthera) gen, Zurzeit ist die Art nur aus Yünnan bekannt. N Sehltr., nov. spee. — Terrestre, erectum, satis validum, oe cm altum; tuberibus 'oblongis: caule strieto vel substricto, tereti, basi vaginato, supra basin unifoliato, medio — 3 foliacea vel folio minore vaginante obsesso, supra medium v minore alte ampleetente auctö, supra basin c. 4 mm diametier patente, oblongo vel elliptico-ovato, obtusiuseulo vel cuneata caulem ann ae em longo, medio e OR N act ylu 340 W. Limpricht, oblongo-ligulato, obtuso, 5 mm longo, lateralibus oblique oblongo-spa- thulatis, apice obtuso breviter angustatis, intermedio vix longioribus, tamen paulo sed distincte latioribus; petalis cum sepalis 5-ta parte basilari connatis, oblique ligulatis, obtusis, supra medium margine exteriore levissime dilatatis, quam sepala paulo brevioribus, e. 4 mm longis; labello erecto, supero, oblongo-cucullato, dorso obscure costato, apice brevi, obtuso adscendente, basi ecalcarato sed gibbis 2 obtusis vix conspicuis donato, ostio anguste pandurato, toto .c. 5 mm longo, medio (haud ex- planato) c.2,5 mm lato; columna erecta, apice leviter incurvula, 3 mm alta, labio superiore stigmatifero trapeziformi, apice exciso, brevi, labio in- feriore amplo, quadrato, medio latere utrinque lobato-dilatato, antice in lobulum bifidum, segmentis falcato-divergentibus brevibus producto: ovario oblongo, 6-costato, glabro, sessili, c.5 mmlongo. — Szetschwan; Mung kung ting, Ostabhänge des Ban lan schan, Matten bei dem Haus Bao dien tse, 4100 m (n. 2363). Im Habitus hat die Art Ähnlichkeit mit 8. nepalense Don und seinen chinesischen Verwandten, ist aber scharf geschieden durch das spornlose Labellum. In 8. aceras Schltr. Fre die erste spornlose Art der Gattung aus Asien vor. *Listera nipponica Makino in Bot. Mag. Tokyo XIX (1905) 9. — Nikko: Urwälder zwischen Nan tai san und Komanago san vor Schizu (n. 163). | * Diese charakteristische, lange verkannte Art scheint in Japan die häufigste zu sein. Gb die Pflanze wirklich mit der nordamerikaniscl en L. Smallii Wiegand identisch ist, wie dieser Autor angibt, bleibt noch endgültig festzustellen. *Epipaetis longifolia Bl. Orch. Archip. Ind. (1858) 185. — Kioto; Hiyesan am Biwasee (n. 128). In ihrer Verbreitung ist diese charakteristische Art auf Japan und Korea beschränkt. Sie ist bekannter unter dem Namen E. Thunbergiü A. Gr., doch ist der obige Speziesname als der ältere und den Nomenklatur- regeln entsprechende beizubehalten. Epipactis Mairei Schltr. in Fedde, Repert. Beiheft IV. (1919) 55. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, unter Gesträuch, 2900—3000 m (n. 993). Es ist auffallend, welche reiche Entwicklung die Sektion der Gattung in Westchina erlangt hat, die sich um E. Royleana Lind]. gruppiert. Die vorliegende Art ist in dieser Verwandtschaft charakterisiert durch die _ violetten Blüten und das vorn in der Mitte nach dem Epichil zu breit keilförmig ausgezogene Hypochil. Das Original der Art, von Maire ge- | sammelt, war nicht sehr gut erhalten. en Er sehr er Bea aus Dr. Limprichts sie vor. Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 341 Epipactis xanthophaea chltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, 50—60 cm alta; caule stricto vel substricto, tereti, basi vaginato, ceterum 6—7-foliato, tereti, glabro, apicem versus sparsim papilloso; foliis erecto- patentibus, ovato-elliptieis vel ovato-lanceolatis, acutis vel subacuminatis basi rotundatis, glabris, usque ad 12 cm longis, infra medium usque ad 3,7 cm latis, superioribus sensim in bracteas abeuntibus; racemo sublaxe 10—15-floro, subsecundo, usque ad 15 cm longo; bracteis foliaceis, erecto- patentibus vel patentibus, lanceolatis, inferioribus flores superantibus- (nune subduplo), superioribus sensim brevioribus; floribus in genere inter majores, illis #. Mairei Schltr. fere aequimagnis et similibus, fide collectoris pallide fuscis, labello flavo; sepalis elliptieis, subacuminatis, nervo inter- medio extus incrassatis, glabris, intermedio 1,3 cm longo, lateralibus subfalcato-obliquis, 1,5 cm longis; petalis oblique ovatis, obtusiusculis, 1,3 em longis, infra medium 6,5 mm latis; labello quam sepala paulo longiore, hypochilio eueullato, lobis lateralibus erectis semioblongis, ob- tusis, intus basi et supra medium in linea mediana verrucis sparsis ornato, S mm longo, vi explanato inter apices loborum lateralium c. 1,2 cm lato, epichilio e ungue perbrevi, lato in callum didymum crassum longitudina- liter verrucosum, cordiformem dilatato, apice in lobum suborbiculari- ovatum, apiculatum producto, toto 8 mm longo, callo 6 mm lato, lobo apicali 4,5 mm longo et lato; columna brevi, glabra, 5 mm longa, stigmate magmo, trapezoideo-rhombeo;, ovario minute papilloso-puberulo, pedi- cellato, clavato, pedicello incluso ce. 1,3—2 cm longo. — Tschili: Jehol, feuchte Plätze am Passe Ba bu tse ling, nördlich Ma lan yü, im Bann- walde der östlichen Kaisergräber (n. 2915). "Eine sehr interessante Art aus der Verwandtschaft der E. Royleana Wall., aber durch das Labellum mit dem stark kappigen Hypochil und die Form des Epichils mit dem sehr charakteristischen see Aesenye recht gut gekennzeichnet. Epipaetis schensiana Schltr, nov. spec. — Terrestris, erecta, 4580 cm alta; caule stricto vel substricto, ima basi tantum vaginato, ceterum 7—8-foliato, tereti, apicem versus papilloso-puberulo; folüis usque ad 6 cm latis; racemo erecto, Un sublaxe 12—20- Bas x usque ad 20 cm longo; bracteis erecto-patentibus flores vulgo plus minusve superantibus, superioribus sensim Anebindeh: floribus illis E. Mairei Schltr. similibus et fere aequimagnis, fide eolleetoris rubro-violaceis; sepalis oblongo-elliptieis vel ovato-elliptieis, obtusius- culis vel obtusiuscule cunminatis, extus basi et in nervo medio leviter lin, intermedio 12cm longo, lateralibus etalis ovatis, en 1 3 cm longis, ubfaleato-obligis; w. Limpricht. glabris, sepalo intermedio fere aequilongis; labello sepalis subaequilongo, hypochilio cucullato, lobis lateralibus oblique triangulis, obtusis, antice truncatis, intus medio dimidio inferiore verruculoso, nervis lateralis paucis basin versus leviter incrassatis, toto 5,5 mm longo, vi explanato inter apices loborum lateralium 1,1 cm lato, epichilio oblongo-ovato, calloso- incrassato apicem versus sensim leviter applanato, dimidio inferiore sub- verrueuloso, toto 6 mm longo, medio c. 3 mm lato; columna c. 5,5 mm alta, stigmate subquadrato, amplo; ovario pedicellato clavato, minute papilloso-puberulo, ce. 1,3—1,5 em longo. — Schenhsi: Tsin ling schan, Paßhöhe Tschi kwan lang, südlich Muo pan gou, 2300 m (n. 2811). Am nächsten der E. setschuanica von Szetschwan stehend. Sie ist von ihr unterschieden durch die rotvioletten, etwas kleineren Blüten, das kleinere nicht so breite Hypochil und die verschiedene Struktur des Epichil. Die violette Blütenfärbung hat sie mit Z. Mairei Schltr. gemein. Wahrscheinlich wird sich zeigen, daß die Gattung hier in China doch noch artenreicher, ist als bisher erwartet wurde. Cephalanthera ereeta Lindl. Gen. spec. Orch. (1830—40) 412, var. szechuaniea Schltr., nov. var. — Differt a forma typica hypochilii lobis 1 us, epichilio tricarinato, apieulato. Forsan species distineta. — ‚Ost- Tibet: "Wen tschwan hsien, eine von Tsao po, Benghänge ‚Oberhalb > Schu lin kou, 2400 m (n. 1419). 2 Vielleicht erweist sich die Pflanze später Re eigene Art. Sie hat festere und dickere Blätter als die japanische Pflanze, außerdem Soktmälsrs Sepalen, einen etwas längeren Sporn, längere Seitenlappen des Hypochils und ein mit einem Spitzchen versehenes, am Grunde weniger herzförmiges _ Epichil. Hierher gehört wohl ohne Zweifel ein an der Spitze ee eh vom Tung ling schan, das Limpricht unter n. 1384 sammelt ha al lan FR Raymendiae Schltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, En alta; eaule subrecto vel subtlexuoso, basi Yen ceterum 56- toliato, Be ee oliis ereeto-patentil | suber , elliptico- En tico-lanceolatis, acutis ve acuminatis, ‚glabris, Je sub anthesi nt nondum | omnino Kyd reg Fe a4 ei cm __ eteis Kenne, ovario alle breit te BL m et, fere aequimaquis, fide \ sm. } ‘ * ; ' Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien u Pflanzen, 343 hypochilio basi conico-cucullato, lobis ereetis oblique triangulis, obtusis, brevi (i. e. 2,5 mm) vix longitudine excedente, epichilio eireuitu subreni- formi, 5 mm longo, 7 mm lato, distincte trilobulato, carinis5 e basi tenuiore apicem versus altioribus subparallelis e basi usque infra apicem ornato, basi perlate rotundato, lobulis lateralibus oblique semiorbicularibus, suberenulatis, intermedio antico, bene majore late triangulo-semiorbi- eulari, obtuso:; columna mediocri, semitereti, glabra, 7 mm longa; ovario subsessili, graciliter cylindraceo, glabro, 1,4 cm longo. — Tschekiang: Ningpo, am oberen Rande des großen Wasserfalls bei dem Kloster Hsüe dou sse (n. 21). : Habituell hat die Art große Ähnlichkeit mit ©. falcata Bl., aber in der Lippe, besonders in der Form, ist sie so RT daß sie nicht mit dieser vereinigt werden kann. Bletilla yunnanensis Schltr., nov. spec. — Terrestris, ereeta, 17—32 cm alta; bulbo ovoideo, conico, brevi: folüs scapum basi amplectentibus, vulgo 3, rarius 4, erecto-patentibus, anguste lanceolatis vel lanceolato- linearibus, acuminatis, glabris, 10—20 em longis, 1,2—2 cm latis; scapo gracili, strieto, nudo, tereti. glabro, folia semper paulo excedente; racemo pauci- (1--3-) floro, erecto; bracteis in speciminibus nostris jam emareidis; floribus erecto-patentibus, in genere inter minores, glabris, fide collectoris purpureis; sepalis ligulato-oblongis, subacutis, intermedio 1,8 em longo, lateralibus subfalcato-obliquis, 1,6 em longis; petalis ligulato-ellipticis, obtusiusculis, basin versus manifeste angustatis, falcato-obliquis, sepalo intermedio subaequilongis, medio quam sepala paulo latioribus, 5 mm latis; ‚labello circuitu obovato, 1,5 cm longo, tertia parte anteriore 3-lobo, carinis 3 leviter crenulatis (lateralibus medio levissime extrorsum nr e basi usque infra apicem lobi intermedii decurrentibus ormato, ee oblique semioblongis, obtusis, margine interiore 3 mm u intermedio oblongo-quadrato, apice late retuso, marginibus undulato, 5 mm longo, apiee 4 mm lato; columna leviter curvata, apicem versus leviter dilatata, 1,2 cm longa, lobos laterales labelli subexcedente, li- nandrio dorso exciso cum apiculo obtuso interjeeto; ovario graciliter En eg glabro, 9-10 mm longo. — Yünnan: Kwang dung, steinige Abhänge des Meng tschipu, am Wege nach 'Sche tse, 2000 m (n. 866) Scha tschiau und Tsehu hsiung fu, Wände der en a 344 W, Limpricht. Var. Limpriehtü Schltr., nov. var. — Differt a forma typica floribus albis, labello flavo-violaceo-punctato.. — Yünnan: Kwan dung, be- waldete Berghänge vor Lu feng hsien, 1900 m (n. 879). Bletilla szetschuaniea Schltr., nov.spec. — Terrestris, erecta, gracilis- 25—50 cm alta; bulbo ovoideo-conico; foliis basilaribus scapum plus minus alte vaginantibus 3—4, anguste lanceolatis vel lanceolato-linearibus, mediis scapum vulgo paulo excedentibus vel subaequantibus; lamina 18—30 cm longa, medio fere 1,2—2 cm lata; scapo stricto vel substricto, tereti, glabro, nudo; racemo laxe 3—6-floro, sensim evoluto; bracteis ante anthesin cadueis, oblongis, obtusiusculis, ovarium conspicue super- antibus; floribus in genere inter minores, glabris, fide eollectoris „‚rubris“ vel violaceis; sepalis anguste oblongis, acutis, 7-nerviüs, intermedio 1,7 cm longo, lateralibus subfalcato-obliquis, 1,5 cm longis; petalis oblique ob- longo-ligulatis, subacutis, basin versus paulo angustatis, sepalo intermedio subaequilongis, quam sepala haud latioribus; labello circuitu late oblongo, 1,4 cm longo, vi explanato medio 9 mm lato, supra medium 3-lobo, carinis $ vel cristis, apicem versus elatioribus et manifeste crenatis e basi usque =. infra apicem lobi intermedii decurrentibus, parallelis ornato, crista irre- : gulariter alticrenata latere utrinque e tertia parte basilari usque supra medium lobi intermedii addita, lobis lateralibus oblique semioblongis, obtusiusculis, latere interiore 4 mm longis, lobo medio late obovato antice truncato, margine undulato, 6,5 mm longo, antice 6,5 mm lato; columna | eurvata, apicem versus paulo dilatata, c. 1 cm longa, i. e. apices loborum lateralium haud attingente; clinandrio dorso breviter exciso cum dente obtuso interjeeto; ovario pedicellato, glabro, vix 1 cm longo. — Sze- tschwan: Yatschou fu, Tal des Yaho, an felsigen Abhängen zwischen Tien tschwan tschou und Tschu schi ping, 1200 m (n. 1550); Yatschou, bei Schui kou unweit Tsao ba, an Felswänden, 650 m (n. 1537). Ebenfalls eine kleinblütige Art der Gattung, aber im Wuchs erheblich höher und kräftiger als B. yunnanensis Schltr., jedoch nicht so kräftig wie B. ochracea Schltr. Sie hat wie B. ochracea Schitr. fünf Kiele auf der Lippe, doch sind diese stärker gekerbt; ferner ist der Vorderlappen des Labellums recht charakteristisch, und die Seitenlappen überragen an Länge die Säule sehr deutlich. Bletilla ochracea Schltr. in Fedde, Repert. XII (1913) 105. — Sz. e- tschwan: Kiatingfu, Omi schan, hinter Wan nien sse, 1200 m (n. 1506); Yatschou fu, bei Schi yang, 900 m (n. 1539). Die Spezies ist bisher nur aus Yünnan bekannt gewesen. Sie ist vor den übrigen in der Gattung durch die gelben Blüten kenntlich. Im Wuchs ist sie fast ebenso kräftig wie B. striata (Thbg.) Rehb. f., doch ist > die Form der Blüte e eine e kürzere und rundere. Charakteristisch ist ferner, are B Ss &, ji i ch 5 die Säule die ® ppen des Labellums überragt. en = Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 345 gibt Dr. Limpricht hellgelb mit gelber Lippe an, während für die Yünnan- pflanze oft orangegelb ode‘ ockergelb angegeben wird. Bletilla striata (Thunb.) Reichb. f. in Bot. Ztg. XXXVI (1878) 75. — Szetschwan: Kwanhsien, Auenwälder des Min-Flusses (n. 1237); Kia- ting fu, Omi schan, hinter Wan nien sse, 200 m (n. 1492). — Ost-Tibet: Wen tschwanhsien, bei Kentatschiau im Tale von Örlho (n. 1418), Tal von Tsao po, bei Leang ho kou, 1400 m (n. 1352, 1395). Die verbreitetste und kräftigste Art der Gattung. In Japan dürfte die Pflanze wohl kaum heimisch sein. Sie wird daselbst wohl sehr viel kultiviert und scheint auch verwildert vorzukommen. Ihre wahre Heimat dürfte doch wohl China sein. Die Spezies ist schon äußerlich durch die langen Blüten vor den anderen kenntlich. Spiranthes sinensis (Pers.) Ames, Orch. II (1908) 53. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 82, 95, 439). — Szetschwan: Kiating fu, Omi schan, 1200 m (n. 1510). — Yünnan: Tschu hsiung fu, bei Ta schipu, 2100 m (n. 860); Talifu, am Tsang schan, 3100—3200 m (n. 1058). Wahrscheinlich liegen hier zwei verschiedene Arten vor, die zudem von dem Typus der Art von Canton artlich zu trennen sein dürften. Die sogenannte ‚Ss. sinensis““ wird wahrscheinlich noch in weitere Arten zu zerlegen sein, selbst nachdem die australischen, indischen und malayischen Arten sowohl als auch 8. stylitis Lindl. und S. amoena Sprgl. entfernt worden sind. Hier kann aber nur nach genauer Durcharbeitung des ganzen Materials Klarheit geschaffen werden. — Die Nr. 1058 wird als weiß- blühend bezeichnet. Spiranthes amoena (M.B.) Spreng. Syst. im (1826) 708. — Sehehhai: Re en hsien, trockene Flußläufe (n. 642). or S. sinensis (Pers.) Ames ist diese Art durch den gedrungeneren Wuchs und größere Blüten äußerlich kenntlich. Sie ist vom Altai durch Sibirien bis Nordchina verbreitet. oodyera brevis Schltr., nov. spec. — Terrestris, erecta, pusilla, 3,5—6 cm alta; rhizomate cauliformi, repente, brevi; radicibus flexuosis puberulis; caule strieto vel substrieto, basi 4—6-foliato, supra vaginato, tereti, apicem versus glanduloso-pilosulo; foliis ad basin caulis approxi- matis, patentibus, er RE lamina ovata vel late elliptica, ob- tusiuscula v mi longa, medio vel infra medium 7-10 mm Iata; Mesa aulis herbaoeis 2—3 erectis, alte -usque ad 2,5 cm is: Enten EURER ie oa, obtusiuseule acuminatis, ovarium vulgo paulo excedentibus; floribus illis @. repenlis R. Br. paulo gen fide collectoris viridi-albis, extus minute glanduloso-p ilosulis; ‚sepal intermedio ovato, ‚obtuso, c. 3,5 mm ringe isn Iate, ee obtuse acuminatis, basi uBee 346 W. Limpricht. anteriore paulo ampliatis, intermedio fere aequilongis; petalis oblique oblongis, obtusis, medio margine posteriore paulo dilatatis, basin versus paulo angustatis, sepalo intermedio subaequilongis et margine intus agglutinatis; labello semioblongoideo-cucullato, apice abbreviato api- culato, intus nudo, glabro, sacciformi, vix 2,5 mm longo; columna brevi, glabra, rostello. breviter 2-dentato; anthera reniformi-cucullata, sub- acuta; ovario subsessili, eylindraceo-fusiformi, minute glanduloso-pilo- sulo, ec. 3,5 mm longo. — Ost-Tibet: Rumi Tschango, Ostabhang des Ta pao schan, im Moos des Fichtenwaldes vor Kü jung, 3600 m (n. 2344). Vor der verwandten @. repens (L.) R. Br. ist diese auffallend niedrige Art durch das vorn deutlich verkürzte Labellum und die kurze Säule mit dem sehr kurzen Labellum gut gekennzeichnet. Auch die breiten Petalen sind recht charakteristisch. Goodyera melinosiele Schltr. in Fedde, Repert. Beiheft IV (1919) 59. — Tschekiang: Hangtschou fu, Hsihu-Berge, Schipan schan, 300 m (n. 1113). — Ost-Tibet: Rumi Tschango, Osthänge des Ta pao schan, unter Fichten, 2900 m (n. 2359). Ich halte es nunmehr nicht für ausgeschlossen, daß hier die Art vor- liegt, welche von Maximowiez und späteren Autoren als @. secundiflora Griff. angesprochen wurde. Von dieser Himalaya-Art unterscheidet sich unsere Pflanze aber durch die länger ausgezogenen Sepalen und das vorn länger ausgezogene Labellum mit zwei Kielen auf der Platte vor der Spitze. — Die Blüten der Art sind weiß mit gelber Säule, die Blätter ähnlich wie bei @. Schlechtendaliana Rchb. f. auf grünem Grunde weiß gefleckt und marmoriert. *M yrmechis japonica (Reichb. f.) Rolfe in Journ. Linn. Soc. XXXVI (1903) 44. — Nikko: Urwälder zwischen dem Nantaisan, Taro san und E Komanago san (n. 166). € _ Von dieser mit Recht von Rolfe von der javanischen M. gracilis Bl.;: getrennten Art liegt nur spärliches Material vor, das sich aber durch eine verhältnismäßig. große Blüte auszeichnet. a Ischnogyne mandarinorum (Kränzl.) Schltr. in Fedde, RER XI as). 107. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Felsen bei Leang ho kou im Tale von Tsao po, 1450 m (n. 1402); auf dürren Ästen unterhalb Ken = ta tschiau i im Tale von Örlho, 1800 m (n. 1415). we, ist recht interessant, daß, klinse bg welche bisher nur aus der. alt v. Rosthorn aus Nanchuaı | ie von Kouy egte Nummern vorliegt. ir, daß sie weiß sind. = a Eee erccta, sub baren nn er it bekannt. Den ae Aufzählung der von Dr. Limpricht in”Ostasien gesammelten Pflanzen, 347 flexuosis, tenuibus, glabris; pseudobulbis valde approximatis, e basi ovoidea lageniformi-attenuatis, unifoliatis, 1,2—3 cm altis, supra basin 4—7 mm diametientibus, primum vaginis mox in fibros solutis obtectis:; folio sub anthesi nondum omnino evoluto, lanceolato-lineari, scapum aequante, usque ad 1,5 cm lato, demum verosimiliter multo majore; scapo erecto vel suberecto vaginis arcte amplectentibus et folio juvenili sub anthesi usque ad medium obtecto, ceterum nudo, unifloro, gracili, glabro; bractea lineari-lanceolata, obtusiuscula, ereeta, ovarium vulgo bene excedente; flore cum folio juvenili synantho, illi P. Henryi (Rolfe) Schlt.. simili, glabro, fide collectoris laete purpureo; sepalis ligulatis, subacu- minatis, basin versus leviter angustatis, 3,5—4,5 cm longis, lateralibus, obliquis; petalis quam sepala lateralia similibus et fere aequilatis, sub- aequilongis; labello eireuitu rhombeo-obovato, sepalis fere aequilongo, explanato supra medium 2,3—3,2 em lato, e basi attenuata sensim bene dilatato,tertia parte anteriore obscure trilobato, margine breviter lacerato- fimbriato, apice ipso breviter exciso, carinis 2 parallelis, dimidio anteriore alte crenato-densidentatis, e basi usque infra apicem decurrentibus ornato, latere utrinque carina tenui subintegra, apice tantum paueidentata e basi usque supra medium aucto; columna graeili, leviter curvata, apicem versus paulo dilatata, 2,7—3,5 em longa; celinandrio obscure 5-lobulato; ovario pedicellato, glabro, 1—-1,3 em longo. — Er ey Wen tschwan hsien, an von eisenhaltigem Wasser üb It lsen zwischen Scha pe und Tschin uei, 1800 m (n. 1318): im Tale. des Örlho, bei Tschin gang pin, an feuchten Felsen unterhalb Ken ta tschiau, 1400 m (n. 1404). — Szetschwan: Yatschou fu, Quellgebiet des Yaho, auf dem u nördlich des Passes Ma an schan, an Felsen, 3200 m (n. 1598). Habituell ähnelt die Art der Pl. Henryi (Rolfe) Schltr., doch “ sie gut unterschieden durch die Form der Lippe mit ihren vier recht charakteristischen Leisten. Die Blütenfärbung wird bei den einzelnen Nummern als ‚‚purpurrot“, „leuchtendrot“ und ‚rot‘‘ bezeichnet. = Pholidota cantonensis Rolfe in Kew Bull. ( 1896) 196. — Fukien: Futschou fu, ee Felsen ‚beim. Höhlenkloster en ming (n. 714, 759). = Der einzige bisher bekannte Standort, der Art war die Original- ; % Fe 7 EA + ı durch ae an gewisse Budbophyltum- Arten. erinnernde Tracht, ee isoliert d | Miertgis nero Lind). Gen. Se. Orch. ( Ser = Besen, der RR am North- Rerer ‚bei Canton i in Kwang BE a Ss 5 Sp TEN Keen a 348 W. Limpricht. Tschili: Hsiau Wutaischan, Petai, 2500 m (n. 2514), Berglehnen des Hsi tai, 2600—2700 m (n. 2584, 3030). — Ost-Tibet: Bejü—Batang; Fichten- und Tannenwälder im Tale des Jong tschu vor Ssama, 3700 m (n. 2217); im Moose des Nadelwaldes bei Chieda am Mäla-Passe, 3800 m (n. 2162). — Yünnan: Talifu, Tsangschan, quellige Stellen, 2700— 2800 m (n. 1034). Die Exemplare weichen in extremeren Formen erheblich vom Typus ab und nähern sich stark der M. muscifera Ridl. des Himalaya; vielleicht ist letztere von M. monophylla spezifisch kaum zu trennen. Auffallend ist allerdings, daß die Himalaya-Pflanze fast immer zweiblättrig, M. monophylla dagegen meist einblättrig und steifer ist. *Ephippianthus sachalinensis Reichb. f. in Schmidt, Reisen Amurl. (1868) 180 t. 5. — Nikko: Im Moose der Urwälder zwischen Nan tai san, Komanago san und Taro san nordwestlich Schizu (n. 165). Eria szetschuaniea Schltr., nov. spec. —Saxicola, parvula,4,5—7cmalta; rhizomate repente, perdense pseudobulbis obsesso; radieibus tenuissimis, filiformibus, flexuosis, glabris; pseudobulbis anguste oblongoideo-cy- lindraceis, apice bifoliatis, lateraliter paulo compressis, vulgo plus minusve obliquis, 1—1,4 cm altis, medio fere ad 4 mm latis ; foliis erecto-patentibus vel suberectis, exsiccatione nigricantibus, ligulatis, subacutis vel ob- tusiusculis, basin versus sensim paulo angustatis, 3,5—5 cm longis, medio vel supra medium 4——7 mm latis; inflorescentia terminali in pseudobulbo nondum omnino, sed foliis bene evolutis, folia paulo superante ut videtur semper laxe biflora; pedunculo tenui, erecto, sparsim stellato-pilosulo, 34,5—2,5 cm longo; bracteis ovatis, acutis, tenuibus, ovario pedicellato . 4—5-plo brevioribus; floribus tenuibus, illis X. acervatae Lindl. similibus sed paulo minoribus; sepalis oblongis, obtusis, glabris, ce. 8 mm longis, lateralibus obliquis, basi margine anteriore dilatata cum pede columnae mentum oblique semioblongum, obtusum, e. 4 mm longum formantibus; petalis obligue oblongo-ligulatis, obtusis, dimidio inferiore paulo angu- statis, quam sepala subaequilongis; labello e basi oblonga infra medium dilatato, tertia parte anteriore trilobo, 7,5 mm longo, vi explanato supra medium 4 mm lato, carinis 2 brevibus, parallelis, supra medium exceptis nudo, lobis lateralibus oblique oblongis, obtusis, intermedio fere triplo longiore, ovali, obtuso, dimidio superiore incrassato sul rug0s0; columna semitereti, brevi, juxta stigma dilatata, vix = ‚5 mm longitudine excedente; ovario pedicellato, stellsto-piloso, c. 5 mm longo. — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, auf ei terhalb Ken ta tschiau, im Tale des Örlho, 1400-1800 m (v. 1405, 1425). Habituell und im Bau der Blüten erinnert die Art an B. acervala r Lindl. ee ied Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 349 dem Mittellappen. Die Blüten sind lebend offenbar weiß, wie bei vielen 23 Arten der Sektion Hymeneria, zu der die Spezies gehört, sehr zart. Anthogonium corydaloides Schltr. in Fedde, Repert. Beiheft IV (1919) 60. — Yünnan: Kwang dung, Lu feng hsien, 1900 m (n. 880). Auf die Unterschiede, durch welche die chinesische Art von der in- dischen unterschieden ist, habe ich schon bei ihrer Beschreibung auf- merksam gemacht. Ich habe seitdem sehr viel Material der Spezies in Händen gehabt und kann nun hier nochmals betonen, daß sie schon äußer- lich stets leicht daran zu erkennen, daß bei ihr im Gegensatz zu A. gracile Lindl. die Sepalenröhre kurz sack- oder spornartig über die Ansatzstelle des en Ovariums hinausgeführt ist. — Blütenfärbung purpurn. Spathoglottis Fortunei Lindl. Bot. Reg. (1845) t. 19. — Yünnan: Kwang dung, buschige Berglehnen bei Lu feng hsien, 2100 m (n. 878). Die Art ist entgegen der nach Reichenbach fil. auch neuerdings = von Kränzlin wiederholten Behauptung eine echte Spathoglottis-Art und | = hat mit Pachystoma nichts zu tun. Sie ist mit der indischen S. pubescens Lindl. sehr nahe verwandt, vielleicht sogar | von ihr artlich zutrennen. - Die Blüten gibt Dr. Limpricht als „‚gelb, mit dunkelbrauner Lippe‘ an. Calanthe fimbriata Franch. in Nouv. Arch. Museum, 2. ser., X (1887) 86. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 2400 m (n. 1581). Diese sehöne Art mit rot-purpurnen Blüten hat in der €. alpina Hk. t. ‚vom Himalaya ihre nächste und bisher einzige bekannte Verwandte, doch hat diese kleine Blüten von blasserer Färbung und einen kürzeren an der Basis nicht so stark erweiterten Sporn. Calanthe Limpriehtii Schltr., .nov. spec. — Terrestris, erecta, usque ER ad 80 cm alta; rhizomate valde abbreviato: radieibus filiformibus, elon- 5 | gatis, flexuosis, minute pilosulis: foliis basilaribus paueis (2—3), suberectis, | Petiolatis, glabris: lamina elliptica, acuminata, basi sensim in petiolum angustata, c. 30—35 cm alta, medio fere ad 11 cm lata, petiolo canali- eulato ce. 15 cm longo; scapo strieto vel substrieto, ut videtur, subnudo, tereti, apicem versus pilosulo, supra basin ec. 6—7 mm diametiente; racemo elongato, sublaxe multifloro, subsecundo, usque ad 40 cm longo; bracteis persistentibus, lanceolatis vel elliptico-lanceolatis, acuminatis, ovario pedicellato 2—3-plo brevioribus; floribus in sectione mediocribus, extus minute et sparsim -papilloso-puberulis, illis ©. Henryi Rolfe similibus, fide collectoris albis, labello viridi; sepalis anguste elliptieo-oblongis, cuminatis, e. 2 cm longis, lateralibus obliquis; petalis oblique ligu- tis, acutis, dimidio superiore paulo dilatato elliptico-lanceolatis, quam sepala subaequilongis, sed angustioribus; labello ungue lato columnae dnato, lamina erueiformi-triloba, 1,2 em longa, inter apices loborum ateralium 1,5 em lata, basi callo depresso trilobulato ornata, nervo inter- medio usque supra medium carinato-incrassato, lobis lateralibus patenbtius, en EU SENEN RER NE: a WA 3 AS ae a Zn a RE Er Ver "350 W. Limpricht. oblique oblongo-quadratis, obtusis c. 6 mm longis, intermedio oblongo- linguiformi, breviter acuminato, c.7,25 mm longo, calcare filiformi arcuato- decurvo, ce. 1 em longo; columna sectionis brevi, apicem versus ampliata, 7 mm longa, auriculis satis magnis semi-oblongis, obtusis; ovario pedi- cellato, gracili, minute papilloso-puberulo, 1,5—1,7 em longo. — Sze- tschwan: Kwanhsien, unter Bambus am Tsao gung schan, 1500 m (n. 1268). Als Nächstverwandte dieser Spezies unter den ostasiatischen dürfte ©. Henryi Rolfe aus Hupeh anzusehen sein, doch hat unsere Art mehr zugespitzte Sepalen, schmälere und spitzere Blumenblätter und eine andere Lippenform; bei ihr stehen die Seitenlappen mehr ab, und der ‚schmälere Mittellappen ist nicht wie bei ©. Henryi Rolfe tief ausgerandet, sondern kurz zugespitzt. Außerdem ist bei ©. Limprichtii Schltr. der Sporn dünner und stärker gebogen, bei ©. Henryi Rolfe dagegen gerade. Calanthe undulata Schltr. in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 110. — Szetsch wan: Kwan hsien, Paß Yang tse ling im Min-Tal, 1550 m (n. 1475, . 1482). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 1800—2000 m (n. 1481). Die Art ist in China offenbar weiter verbreitet, und ich halte es nun- mehr nicht für ausgeschlossen, daß sie vielleicht doch noch mit ©. megalopha 5 ‚Franch. zu vereinigen sein wird. Dazu beda:f es allerdings noch eines en eichs der ( riginale, der mir zurzeit nicht ae ist. Die Blüten ” ‚sind. gelb army brauner Lippe. ‚eerinum Schltr., nov. spec. — Terrestre, erectum, habitu | 2 c. Faberi Rolte: rhizomate valde abbreviato; radieibus erassiusculis, flexu- .osis, pallidibus, glabris; foliis basilaribus c. 4—#, erectis, rigidulis, anguste _ linearibus, acutis, margine sub lente irregulariter scabro-serrulatis, usque ea => em longis, medio fere 5—7 mm latis; scapis ereetis, usque ad 70 em £ ; terekibus. glabris, vaginis pluribus, acutis, arete amplectentibus 0, laxe 10—15-floro, ei ad 27 cm longo; bracteis } e brevioribus; floribus illis % Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 351 e. 2,3 cm longo. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Leang ho kou, in Töpfen gezogen (n. 1392). Die Cymbidium-Arten sind die Lieblingsorchideen der Japaner und Chinesen und werden oft von ihnen von den natürlichen Standorten in die Ortschaften gebracht und dann mit großer Liebe und großem Ver- ständnis kultiviert. Wir können wohl auch annehmen, daß die vor- liegende Pflanze aus der Umgebung von Leanghokou stammt. Sie ist ohne Zweifel mit ©. Faberi Rolfe nahe verwandt, unterscheidet sich aber durch die wachsgelbe Färbung der Blüten, schmälere Sepalen, auffallend breite, nicht geschweifte, sondern parallele Lippenkiele und den längeren Mittellappen des Labellums. Cymbidium pseudovirens Schltr., nov. spec. — Terrestre, erectum, €. 20—40 em altum; rhizomate valde abbreviato; radicibus cerassiusculis, tlexuosis, glabris; foliis basilaribus 4—6, primum basi vaginis demum in fibros solutis circumdatis, anguste linearibus, acutis, margine praesertim apicemversussub lente subserrato-asperatis, 3-nervis, usquead45 cm longis, 9—7 mm latis; scapis erectis, unifloris, flore inecluso 12—15 cm altis, vaginis c. 5 acuminatis, alte amplectentibus omnino obtectis; bractea vaginis pedunculi simili, ovarium ampleetente et paulo superante; flore ill ©. virescentis Lindl. simili et fere aequimagno; sepalis ligulato-oblongis, subacutis, 3,2 cm longis, glabris, lateralibus obliquis; petalis quam sepala manifeste brevioribus, oblongis vel elliptieo-oblongis, obtusiuseulis, 2,4 cm longis, quam sepala iatioribus, medio 9 mm latis, glabris; labello curvato, eircuitu ovali, infra medium distinete trilobo, carinis 2 parallelis, semi- oblongis, apice libero apiculatis, e basi labelli usque ad basin lobi inter- -medii decurrentibus, glabris ornato, latere exteriore dorso anguste semi- oblongo, obtuso, quam carinae paulo breviore, acuto, toto vi explanato 1,5 cm longo, infra medium 1 cm lato, lobis lateralibus oblique semi- oblongo-triangulis, obtusis, intermedio multoties majore, oblongo-quadrato, obtuso, margine leviter undulato, superne praesertim basi minute papil- loso, ce. 1 cm longo, 6,5 mm lato: colummna medioeri, glabra, semitereti, juxta antheram paulo dilatata, 1,5 em ionga; ovario subsessili, glabro, €. 2 cm longo. — RER IE: Ningpo, aus der esipkipei nnsen . der Stadt (n. 304). Eine der Arten aus der näheren Vervnniitechaft de © virescens Lind, die man früher alle für Formen dieser Spezies gehalten hat, bis „ch neuerdings gezeigt hat, daß hier eine Anzahl von näher verwandten Arten vorliegt. C. pseudovirens Sehltr. dürfte wohl mit C. Forrestü Rolfe näher verwandt sein, unterscheidet sich aber von diesem sowohl wie von ‚allen anderen Arten dieser Sektion durch das Vorhandensein der beiden auffallenden Wülste an der Außenseite der men und durch die ae des. Tabellums. 352 W. Limpricht. Cymbidium spec. — Fukien: Auf waldigen Abhängen des Tsong schan, nordöstlich Schao wu fu, 900—1000 m (n. 746). Es ist nicht ausgeschlossen, daß die vorliegende Pflanze zu ©. pseudo- virens Schltr. gehört. Sie ist aber viel kräftiger mit breiteren 5-nervigen Blättern, so daß anderseits auch die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen ist, daß hier eine eigene, neue Art vorliegen kann. Leider sind “ die Blütenstände mit den Knospen noch viel zu jung, um die Frage zu entscheiden. Phalaenopsis Wilsoni Rolfe in Kew Bull. (1909) 65. — Ost-Tibet: Wen tschwanhsien, Örlho-Tal, dürre Äste bei der Hütte Day yin gou unterhalb Kentatschiau, 1800 m (n. 1417). Betreffs dieser Pflanze gibt es noch einige Zweifel. Rolfe hat > nach Wilsons Nr. 4576 (Western China, bare rocks) beschrieben mit einen schlanken Schaft von 15—20 em Länge. Nun liegt mir eine Pflanze vor, von Wilson unter Nr. 1770 ‚east of Maochou‘‘, bare rocks gesammelt, die in der Beschreibung der Wurzeln und Blüten vollkommen mit P. Wilsoni Rolfe übereinstimmt, aber ganz kurze einblütige ohne Blüte 1,5—2 cm lange Infloreszenzen hat. Die Limprichtschen Exemplare sind nun mit Wilson Nr. 1770 vollkommen identisch. Wäre es nicht vielleicht möglich, daß das Exemplar, nach dem Rolfe die Art aufstellte, eine Mischung ist, oder sollte die Pflanze wirklich in der Ausbildung der Infloreszenz so stark variieren? Falls beides nicht zutrifft, müßte hier eine neue Art vorliegen, dazu stimmen die Blüten der Beschreibung nach aber zu stark überein. Saururaceae (Pax). nn cordata Thunb. Fl. japon. (1784) 234. — Kiangsu: Nanking, Bao hoa schan (n. 834). — Szetschwan: Yatschou fu, Ya ho- Tal, zwischen Tien tschwan tschou und Tschu schi ping, 1200 m (n. 1546). *Houttuynia cordata Thunb. 1. c. — Kiushiu: Nagasaki, Mogi (n. 116). — Hondo: Hiyesan zahlreich (n. 116a). Saururus Loureiri Desne. in Ann. sc. nat. 3. ser. 1 (1845) 102. — Kiangsu: Na anking, Baohoa schan Ein ung — Szetschwan: Tschung tschou (n. ea . *Saururus. zn Desne. Le.— Kiushi iu: Nagasaki, Hügel bei | m. IEEn ae > u Chloranthaceae (Pax). a | Ohlorantiun Portune ‚Solms in DC. ‚ Prodr. : X, 1 son am. Er eki N A x 2 a Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 353 Salieaceae (Pax, K. Hoffmann). Salix Fargesii Burkill in Journ. Linn. Soc. XXVI (1899) 528. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma anschan, 3000 m (n. 1592). Salix dissa C. Schneid. in Pl. Wilson. III (1916) 52. — Ost-Tibet: Wen tsch wan hsien, Tal von Tsao po, bei Schu lin. kou, 2400 m (n. 1438). — Vielleicht auch: Szetschwan: Kiatingfu, Östabsturz des Omi schan, 3360 m (n. 1502). Salix hypoleuca v. Seem. in Englers Bot. Jahrb. XXXVI, Beibl. s2 (1905) 31. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, bei Scha pe, 1800—2000 m (n. 1308); Tal von Tsao po, 1800 m (n. 1457). Salıx cathayana Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 281. — OÖst-Tibet: Wentschwanhsien, Tal von Tsaopo, bei Schu lin kou, 2400 m (n. 1420). Salixz phylicifolia L. Spee. pl. (1753) 1016. — Tschili: Bo hua schan, 2000 m (n. 2454). *Salix Reinii Franch. et Sav. Enum. pl. Japon. II (1879) 503. — Nikko: Yumoto, Gipfel des Vulkans Shirane san, 2680 m (n. 159). Saliz Souliei v. Seem. in Fedde, Repert. III (1906) 23. — Ost-Tibet: Ta tsien Iu, steinige Matten südsüdwestlich des Passes Gila, 4600 m (n. 1662); Ta tsien Ju—Dawo, westliche Parallelkette des Dshara, 4700 m (nm. 1780). Salix opsimantha C. Schneid. in Pl. Wilson. TII (1916) 63. — Ost- Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Aufstieg zum Passe Gila, Bachränder, 3800 m (m. 1695). Salix Wallichiana Anders. in Svensk. Akad. Handl. 1850 (1851) EFT. = Szetschwan: Kwanhsien, Paß Yang tse ling im Min-Tal, 1400 m (n. 1301). S Salix Rehderiana C. Schneid. in Pl. Wilson. III (1916) 66, — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, bei Tsao po (n. 1483). Salix Bockii v. Seem. in Einglers Bot. Jahrb. XXIX (1900) 278, 3, f. G-M. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, Bachufer, 2000—2500 m (n. 1022, 1103). — Szetschwan: Wanhsien, zwischen Felsblöcken am Yangtse-Ufer ( (n. 1174). : ‚Salix Limpriehtii Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Frutex; ramuli ah nigro-fusci, pruinosi. Folia omnia alterna: petiolus 2—10 mm Tongus, cum limbo glaber:; limbus 10-34 mm longus, 10—17 mm latus, foliis inferioribus suborbicularis et subeordatus, in ceteris late oblongus vel Dans obtusus, Be RE vei ‚Obtasus,. urn ren 354 : W. Limpricht. albo-villosa; bracteae oblongae, obtusae, in sicco brunneae; stamina 2, filamenta basi vel tota longitudine connata; glandula unica, cylindrica, vix % mm longa. Flores 2 ignoti. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, bei Scha pe, 1500 m (n. 1317). Gehört in die Verwandtschaft von $. caesia Vill. und schließt sich - wohl an $S. myricaefolia Anders. an. Sax spec. ($ Triandrae). — Hupeh: Vasgtee- Val: zwischen Scha schi und Itschang (n. 1131). Salix spec. veris. nov. — Behanhsi: Da Wu tai schan, Dschung tai, 3200 m (n. 676). ER Populus suaveolens Fisch. in Allgem. Gartenztg. IX (1841) 404. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Tal von Tsaopo, bei Leang ho kou häufig, 1500 m (n. 1387). Myricaceae (Pax). erica rubra Sieb. et Zuec. in Abh. Akad. Münch. IV,3 (1846) 230. — Kiangsu: Taihu-Berge (n. 52, 52a, 107); Insel Matschisan (n. 381). Juglandaceae (Pax, K. Hoffmann). Platyearya strobilacea Sieb. et Zuce. in Abh. Akad. München III (1843) 942: 1:8. 8.1: — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 98, 237). Pterocarya stenoptera ©. DC. in Ann. sc. nat. 4. ser. XVIII (1862) — Kiangsu: Sutschou fu, Kanalränder (n. 414). — Szetschwan! Techengtu fu, ge (n. 1219). Betulaceae (H. Winkler). Carpinus cordata Bl. Mus. bot. Lugd. Bat. I (1849—1851) 309. — Tschili: Jehol, Laubwälder des Wu ling schan, 1000 m (n. 2921). Corylus heterophylia Fisch. in Schtscheglof Anz. Entdeck. Phys. Chem. ah, VIE (1831) 3. — Tsehili: Hsiau Wu taischan, Birkenwäldchen er beim Kloster Tie lin sse am Fuße des Pe tai, 1700 m (n. 2981). — Tsche- kiang: Hlangtschon fu, IR mu schan, Spitze des Hsi tien mu schan, 1500 m (n. 790). Corylus rostrata Ait. Hort. Kew. 1m (rss) 364. — Tschili: Bohua = = schan, dichte te, 18002100 m (n. 2475). C - Tie lin sse am Nordfuß des Pe tai, | 2, Mango 2000 m (n. 2494). RR Kr ER ER I Betula verrucosa Ehrh. Beitr. vo (791) 9e. — "Tschili: Hsiau Wu SEN TER PR”: ENT A, RR nt Eee 4 Y DZ Ha N EN 18235) mi — Ost- Ess: Ta Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 355 *Alnus alnobetula (Ehrh.) Hartig, Naturgesch. forstl. Kulturpfl. (1851) 372, var. fruticosa (Rupr.) H. Winkl. in Pflzr. Heft 19 (1904) 106. — Nikko: Spitze des Vulkans Shirane san, 2680 m (n. 154). — Yesso: Hakodate, Vulkan Komaga take, 1000 m (n. 187). Alnus nepalensis Don, Prodr. fl. nepal. (1825) 58. — Yünnan: Tschu hsiung fu, bei Tien hsien tang, 2300 m (n. 923).. Fagaceae (Limpricht, Lingelsheim). Castanea mollissima Bl. Mus. bot. Lugd. Bat. I (1850) 286. —Kiangsu: Nanking, Bao hoa schan, Gipfel (n. 836). — Tschekiang: Hangtschou . fu, Hsihu-Berge (n. 207, 218). Lithocarpus spicata (Swm.) Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. III (1916) 207. — Yünnan: Tali fu, Berge zwischen Yünnan yi und Pu peng, 2400 m (n. 883), Castanopsis sclerophylla (Lindl.) Schottky in Englers Bot. Jahrb. XLVII (1912) 638. — Tschekiang: Hangtschou, am Hsihu (n. 205). Quercus dentata Thunb. Fl.Jap. (1784) 177. — Kiangsu: Tschinkiang, Wu tschou schan (n. 446). Quercus glandulifera Bl. Mus. bot. Lugd. Bat. I (1850) 295. — Sze- tschwan: Tschungking, Unterholz der Berghänge westlich Yung nszheine hsien (n. 1196). . Quereus aliena Bl. Mus. bot. Lugd. Bat. I (1850) 298. — Yünnan: Talifu, Berglehnen bei Ai ning po, 2300 m (n.894). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 1600 m (n. 1398). EN Quercus Fabri Hance in Journ. Linn. Soc. X a 202. .—Kiangen Tai hu-Berge (n. 245, 695). _ ee Quercus serrata Thunb. Fl. ap (1784) 176. — Yünnan: Tschu hsiung fu, Bergwähler um Tien hsien tang, 2100—2200 m (n. 924). ; cus Engleriana v. Seemen in Englers Bot. Jahrb. XXIII Beibl. 57 (1897) 47. — Szetschwan: Kweitschou fu, Yangtse-Ufer (n. 1164). Quercus aquifolioides Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. IIT (1916) 222. — . Ost-Tibet: Dege—Batang, Ant vom Ngu ssur la nach u wald bildend, 3700-4000 m (n. 2168 Quercus spinosa David RR Franch. in Nouv. Fe ie Paris = 2 per. VII (1884) 84. — Ost-Tibet: ‚Wen tschwan heien, ee ee SE ‚bei Leang ho kou, 1500 m (n. 1400). ; Quercus mongolica Fisch. une Fo in Bul, Soc. Nat. Mo. 1 fi sa) 101. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 102). Suerend Proncheni Skan in Journ. Linn. ‚Soc. XXI (1900) 50. er en: En Talifu, Ch ar. rauch der zwisch ap und 356 W. Limpricht. Quercus gilva Bl. Mus. bot. Lugd. Bat. I (1850) 306. — Tschekiang: Hu tschou, Bai mau schan am Taihu (n. 335); Hangtschou (n. 204, 206, 823): Ningpo (n. 39). Ulmaeceae (Breslau). Ulmus parvifolia Jacgq. Pl. rar. Hort. Schoenbr. III (1798) 6, t. 262. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 231). Celtis sinensis Pers. Syn. T (1805) 292. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 111, 398). Gironniera spec.? — Szetschwan: Wu schan, bei Tschin hai tse am Yangtse (n. 1155). _ Moraceae (Pax). Morus alba L. Spec. pl>(1753) 986. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 403). Morus mongolica (Bur.) C. Schneid. in Pl. Wilson. III (1916) 296. — Szetschwan: Kwanhsien, Taokwan im Min-Tal (n. 1302). Broussonetia papyrifera Vent. Tabl. Regn. Veget. III (1794) 547. — Kiangsu: Schanghai (n. 404), Sutschou fu (n. 422). Urtieaceae (Lingelsheim). 2. Drlica cannabina L. Sp. pl. (1753) 984. — Ost-Tibet: Er etge Aufstieg zum Passe Mäla, 3750 m (n. 2198). Boehmeria platyphylla Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 60. — Kiangsu: Nanking, Bao hoa schan (n. 842). Villebrunea frutescens Bl. Mus. bot. Lugd. Bat. II (1856) 168. — Szetschwan: Kwanhsien, Nordseite des Passes Yang tse ling, 1350 m (n. 1349). _Debregeasia edulis Wedd: in Arch. Mus. Hist. Nat. Paris IX (1856) 462 ee Kwanhsien, Paß EHE ling, 1400 m (n. 1350). Santalaceae (Lingelsheim). Fhrem. BBinehee "Turez. in Bull. Soc. Nat. Mose. (1837) 157. — Kiangsu: Taihu-Berge (n. 73, 73a). — Vielleicht auch: Ost-Tibet: Hor Tsehango, Berglehnen nordöstlich Schtiala, 3800-4000 m (n. 2044). Thesium longifolium Turez. Fl. baical. II (1856) 78. — Tschili: > oe Wu tai schan, Matten am Passe Da ling, 2000 m (n. 2599); Schi ba Bi ven Paß enges miao ling, 2100 m ‚m. 2949). Loranthaceae (Grüning, Lingelsheim) 3 ing in Fedde, Repert. | (1913) 500. — und Kie uf Firmiana en | ae Te er ET Fi a aa a u un Fr ni. 4 252 > ‘ # Ost- se Ta tsien la, Sheto, Bachufer vor dem i Bue-Pa, 4000. m = Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 357 Loranthus pseudoodoratus Lingelsh., nov. spec. — Frutex glaberrimus, squarrosus, ramis vetustioribus ca. 0,7 cm crassis, griseo-brunneis, rugosis, fusco-lenticellatis, epruinatis. Ramuli pennae anserinae crassitudine, albido-coeruleo-pruinosi, longitudinaliter elevato-striati, fusco-lenti- cellati. Folia opposita, ovata vel ovato-oblonga, basi petioliformi-contracta, 5—10 em longa, 2—6 cm lata, apice sensim attenuata, obtusa, brunnea (in sicco), venulis utrinque prominulis. Spicae axillares, breves, circiter 2 cm longae, floribus minutis, viridulis, paueis (5—10) praeditae, epruinosae. Flores calyeulo 0,1 cm longo insidentes, ca. 0,4 cm diametientes; tepala 6, libera, lineari-lanceolata, 0,25 cm longa, vix 0,1 cm lata, apice subacuta. Stamina tepalis breviora; filamenta dimidio fere eis adnata, robusta, a dorso applanata, antheris subglobosis coronata. Stylus validus, stamini- bus paullo brevior, apice oblique truncatus; ovarium basi rhachide sub- immersum. — Hupeh: Itschang, auf Bäumen an der Stromschnelle Hsintan zwischen Miaoho und Kweitschou (n. 1145). _ Verwandt mit Z. odoratus Wall., aber durch die bläuliche Dream der jungen Äste, auch durch kleinere Blätter und Blütenstände davon verschieden; ferner ist die Ausbildung der -Narben eine andere. Viscum album 1. Spee. pl. (1753) 1023. — en Yangtse-Tal bei Itschang (n. 1130). Aristolochiaceae (Pax). Asarum caudigerum Hance in Journ. Bot. (1881) 142. — Fukien: Futschou fu, schattige Waldhänge unterhalb des Höhlenklosters Fong 'kwan ming bei Yung fu (n. 765). Asarum Forbesii Maxim. in Melang. yeah XII (1886) 530. — SR ia Tai hu-Berge (n. 394, 401, 419), Westküste (n. 365), Insel Ma tschi san (n. 376). — Tschekiang: Hu tschou, Bai mau schan am Tai hu, 500 m (n. 333), Polygonaceae (Borza, Lingelsheim). _ Rheum palmatum L. Spec. pl. ed. 2 (1762) 531. Be Tibet: N Batang, Paß Mä la, 4500 m (n. 2223). Rheum Emodi Wall. ex Meisn. in Wall. Pl. asiat. rar. I (1832) 65. ar Tschili: Hsiau Wu tai schan, Schi bapan, Matten am Pab Hsien miao = ling, 2100 m (n. 538), Rücken Be mu ling, 2000 Bonus en schan, 2100 m (n. 2500). re Rheum Alexandrae Batal. in Act. Hort. Pikspel. x (1s04) 384. - 358 W. Limpricht. Rheum pumilum Maxim. in Melang. biol. X (1880) 686. — ÖOst- Tibet: Tatsienlu—Dawo, Gata, Paßalm Haitseschan am Dshara, 4300 m (n. 1872). Rheum nanum Lingelsh., nov. spec. — Plantae humiles, plures e thizomate ca. 2 cm crasso quasi fasciculiformi-egregientes. Folia basalia elliptica, basin et apicem versus attenuata, 2—4 cm longa, 1—1,5 cm lata, tenuia, utrinque, praecipue subtus, griseo-hirsuta vel rarius in speeiminibus aliquis fere glabrescentia, integerrima, uninervia (i. e. penninervia), petiolum 0,5 em longum hirsutum sensim abeuntia, ochreis rufilo-brunneis magnis praedita. Caulis unifoliatus; folia caulina lanceolata quam basalia minora, ceterum eis simillima. Scapus floriferus 3—6 cm altus, toto vel ad nodos tantum villoso-hirsutus. ‚ Inflorescentia densa, interdum quasi spiciformis, saepius paullo ramosa, ramuli ultimi flores 3 gerentes; pedicelli breves, hirsuti. Perianthii segmenta basi connata, ovata, glabra, trinervia, 0,15 em.longa, 0,1 cm lata. Stamina eis dimidio fere breviora. — Ost- Tibet: Tatsien lu—Dawo, Bergrücken östlich Dshungku, 4600 m (n.1823):; Dawo, TalvonLumpu, am Passe SlIhä'tschem la, 5000 m (n. 2028); Bejü—Batang, Kammhöhe des Passes Mä la, 4560 m (n. 2200). 1 Scheint mir ein isolierter Typ der Gattung zu sein. ER _Rheum seaherrimum Lingelsh. nov. spec. — Planta habitu ad R. 2 tibeticum accedens, petiolis, foliis, inflorescentiis pilis brevibus, papilli- formibus scaberrimis. Folia rosularia e rhizomate valido, +2 cm crasso, supra vaginis papyraceis,, brunneis tecto evoluta. Petiolus 0,5—0,7 fin sieco) crassus, cum nervis longitudinaliter striatus, 2—8 cm FR Lamina e basi cordata ambitu late ovato apicem versus sensim attenuata, obtusa, coriacea, imprimis subtus scaberrima, a basi nervis 5, conspicuis % percursa, margine undulato-crenulata, rubro-viridis, 6—18 em longa, 6-12 cm lata. Caulis aphylius, abbreviatus, cum inflorescentia S—16 cm ® Panicula 3-10 cm longa, ramis adpressis 2—3 praedita:; rami Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 359 Ozxyria sinensis Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXIX (1892) 317. — Szetschwan: Wen tschwan hsien, Felsen im Min-Tal (n. 1473). — Ost- Tibet: Lifanting, Tal des Hsiau ho, Felsen (n. 1333). Polygonum aviculare L. Speec. pl. (1753) 362 var. nanum Boiss. Voy. Espagne II (1839—1845) 554. — Schanhsi: Da Wutaischan, steinige Stellen der Paßhöhe am Dung tai, 2800 m (n. 665). Polygonum virginianum L. Spec. pl. (1753) 360. — Tsch ekiang: Hangtschou fu, Hsihu (n. 221). Polygonum viviparum L. Spee. pl. (1753) 360. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 2900-3000 m (n. 606). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Matten, 3500 m (n. 1640), westlich des Passes Gila, 4100 m (n. 1760). Polygonum sphaerostachyum Meisn. Monogr. (1826) 53. — Schenhsi: Tsin ling schan, Gipfel des Tai pai schan, 3500 m (n. 2775). — Ost-Tibet: z Dawo, Tal von Lumpu, steinige Matten am SIlhä tschem la, 4900 m Rn (n. 1985). ee Polygonum Bistorta L. Spec. pl. (1753) 360. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Schibapan, Paß Hsien miao ling, 18—1900 m (n. 536) = - Schenhsi: Tsin ling schan, Matten oberhalb des Passes De nie 2300 m (n. 2671). — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 3000 m (n. 1104). — Ost-Tibet: Tatsien lu, Sheto, Matten, 3500 m (n. 1690). Polygonum taliense Lingelsh., nov. spee. — Planta procumbens, basi stipulis fuseis foliorum delapsorum tecta. Rhizoma repens? Caulis k 12—15 em altus, glaber, 1—2- foliatus. Folia basalia late elliptica, 6—10 em ; 2 : longa, 3-4 cm lata, subcoriacea, in sicco fusca, petiolo valido 1—2 cm : 4 longo, glabro‘ instructa, supra reticulato-rugosa, glaberrima, subtus pilis Es einnamomeis fere pubescentia, margine revoluto nervis, inerassatis sca- berrima, quasi crenulata: caulina angustiora, multo 'minora. Ochreae bifidae, glabrae, fuscae, longissime caudatae; segmenta +15 em longa. | Inflorescentia compacta, KON, ca. 2 em ca. 1 Dr em in diametro. ee ‚Flores graciliter, + 0,5 cm longi, filiformi Sr . Perianthii segmenta subaequalia, oblonga, ee ca.0,Acm Tonga, +0, 1 em E lata; stamina 8, antheris jam destitutis, filamenta perianthium 7 ul superantia. Fructus immaturus acute- triangularis. ee ünnan: Ta ; . 10 Felsblöcken der höchsten er: des Se 5 4; a. 1035). BEN Verwandt wohl mit P. en Diels, a dure hi kleinere S ze. lederartige Blätter und ‚kürzere, dicke Blüte nstände ae 360 = W. Limpricht. acuta, 4—9 cm longa, 3—5 cm lata, membranacea, margine subrevoluto integerrima, caulina minora, brevius petiolata, summa sessilia, am- plectentia vel exacte perfoliata. Ochrea eylindrica, ca.2 cm longa, oblique truncata. Spicae tenues, laxae, 1—2 cm longae, breviter pedunculatae; peduneulus 0,5—2 cm longus, filiformis. Flores albi, aperti 0,3 cm in diametro, 0,3 cm longi; segmenta 5, ovato-oblonga, subacuta, uninervia; stamina 8 perianthium aequantia; ovarium stylo apiee longe trifido coronatum; stigmata perianthium superantia, apice subelavato-capitata. — Öst-Tibet: Wentschwanhsien; Tal von Tsao po, zwischen Schu lin kou und dem Passe Tien tsching kwan, 2300 m (n. 1410). i Vom Typus des viel stattlicheren ?. amplexicaule Don sich ableitend, nähert sich die Art dem unvollkommen bekannten P. pergracile Hemsl., das im Habitus ähnlich, aber durch dünne Rhizome, kleinere und stumpfe Blätter unterschieden ist. Polygonum Huberti Lingelsh., nov. spec. — Planta tenuis; caulis filiformis, 6—25 cm altus, pauciramosus, basi vix procumbens, ad nodos cum ochrea apice ampliata, obliqua, ad0,2 cm longa retrorso-albido-pilosa. Folia petiolo gracili, 0,2—0,5 cm longo praedita, ambitu ovata, apice subacuta, 0,3—0,6 cm longa, 0,2—0,4 cm lata, margine ciliolata, minutis- sime pellueido-puncticulata. Capitula ca. 8-florifera foliis ramulos ter- ee > a ‚Flores albi, 3-millimetrales; perianthii segmenta 4, ;onusta, ovata, obtusa, trinervia, vix 0,15 cm Tonga, 0,1 cm Iata; ER 8; discus nullus. Stigmata apice truncata, nec capitata. Fruetus ignotus. — Schenhsi: Tsin ling schan, Südseite des Tai pai schan, in dichten Polstern an quelligen Stellen am Ende der Waldregion, 3000 m (n. 2716). Gehört in den Formenkreis von P. radicans Hemsl. und cyanandrum Diels. Von ersterem durch glatte Blätter, durch die Zahl und Farbe der Perigonblätter, von P. cyanandrum Diels durch kleinere, punktierte Blätter und kleinere Blüten, durch drüsige Perigonabschnitte und nicht Narben verschieden. Zu Ehren des Prof. Dr. Hüßert Winkler in Breslau sei Polygonum alatum Hamilt. ex Don Prodr. Fl. nepal. (1825) 72. — Schenhsi: Tsin ling schan, NW- Ketten, ‚ Abstieg; vom Tschi kwan liang nach Muo pan gou, 2000 m (n. Polygonum. capitatum Hamilt. in Don, Prod: Pl. 2 ( 1825) 73. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Felsen, 2600-2700 m (n. 1054). 2... Polygonum runeinatum Hamilt. in Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 7: Yünnan: Tali fü, Tsang schan, Bergwiesen, : 28002000 m (n. 1048). | spa) ; 347 2 n= 82 = r Es Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 361 Polygonum runcinatum Hamilt. 1. c. var. exaurieulatum Lingelsh. nov. var. — Simillimum speeiminibus var. sinense a el. Limpricht in monte Omi lectis, sed foliis majoribus, usque ad 9 x 5 cm longis ac latis, minus exacte triangularibus, exauriculatis distat. — Szetschwan: Yatschou fu, Quellgebiet des Yaho, an Bachufern am Aufstieg zum Maanschan, 2300 m (n. 1583). Polygonum chinense L. Spec. pl. (1753) 363. — Fukien: Futschou fu, I yü bei Yung fu (n. 786). Polygonum Forestii Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 258 var. Pumilio Lingelsh. nov. var. — Planta humilis, P. Forrestii Diels typico valde affinis, differt habitu gracillimo. Caulis subnullus vel usque - 2,5 em longus; folia 0,2—0,6 em longa, 0,2—0,5 em lata. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Pungtschamu, Felsen des Dshagala, 5260 m (n. 2245); an der Paßhöhe Ngara la zwischen Ranong und Litang, 4950 m (n. 2293). Polygonum dissitiflorum Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1891) 338. — Tschekiang: Hangtschou fu, Tö tsing, eis (n. 203). Polygonum multiflorum Thunb. Fl. japon. I (1784) 169. — Tsche kiang: Hang tschou fu, Hsi hu (n. 213). *Polygonum cuspidatum Sieb. et Zucc. Fl. japon. fam. (1846) 731. — Nikko: Gamman ga futschi (n. 145). *Polygonum Weyrichii F. Schmidt in Maxim. Prim. Fl. amur. (1859) 234. — Yesso (Hokkaido): Hakodate, Vulkan Komaga ae ee (n. 191, 192). Polygonum tsangshanieum Lingelsh. et Boıza in Fedde, Rep. XII - (1914) 385. — Yünnan: Tali fu, Fe schan, Bergwiesen 2800-3000 m (n. 995). Polygonum ER REN Wall. in Hook. f. Fl. Brit. Ind. V 7 (1886) | E östlich Schtiala, 3800 m (n. 2058); er ee Ranong, Blockhaus Lartza, 4000 m (n. 2316). j Polygonum alpinum All. Fl. pedem. II (1785) 206, t. 68. pi Hsiau Wu tai schan, Pe tai, Nordabhang, 2000 ı m = 611), Jehol, el : $ schan, 2000 m (n. 2919). Chenopodiacene aa Er | Salsola collina Pall. Illustr. pl. Re t. 26: - Schanhsi: Da ung fu, "Sandfelder (n. 2635 a). a a @ > Corispermum: hyshopijolium T pl. anzu) 4 4. — "Schanhsi: > 362 | W. Limpricht. Nyetaginaceae (Pax). Mirabilis Jalapa L. Spec. pl. (1753) 177. — Kiangsu: Wusih, Lung schan (n. 701). Phytolaccaceae (Pax). Phytolacca acinosa Roxb. Hort. Bengal. (1814) 35. — Kiangsu: Nanking, Bao hoa schan (n. 841). Caryophyllaceae (Breslau, Limpricht). *Lychnis coronata 'Thunb. Fl. japon. (1784) 184. — Nikko: Berg- wiesen zwischen den Wasserfällen Jikkan und Urami, - 1200—1400 m (n. 181); in einer quelligen Schlucht des Nyohosan (n. 181a). Lychnis Senno Sieb. et Zuce. Fl. japon. I (1835) 98. — Schenhsi: Tsin ling schan, buschige Berglehnen bei Kwangho nördlich des Passes Lao djün ling, 1400-1500 m (n. 2791); bei K wan yin hsia am Nordabhang des Passes Tsin ling, 1400 m (n. 2810). Lychnis fulgens Fisch. in Bot. Mag. (1819) t. 2104. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Nordfuß des Petai, 1700 m (n. 2521); Jehol, Wu ling schan, 1400 m (n. 2879). er Melandr yum apetalum (L.) Fenzl in Ledeb. Fl. ross. I (1842) 396. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Nan tai, 3000 m (n. 2984). — Schenhsi: _ Tsin ling schan, Tai pai schan, 3500 m (n. 2767). — Ost-Tibet: Kanse— 2 Een Steinhalden der Paßhöhe Tschola, 4700 m (n. 2154). Er apertum Pax et K. Hoffm. nov. spec. — Herba perennis. e Folia 2-4 em longa, 1—1% mm lata, linearia, acuta, glabra, caulina decrescentia. Caulis 12—22 em altus, gracilis, breviter pilosus, distanter . foliosus, 1-4- florus. Flores suberecti, albi?. Calyx 6—7 mm longus, . aperte campanulatus, 10-nervius, ad nervos brevissime pilosus, dentes obtusi, late Eee er Petala +1 lcm u bifida, exserta, Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 363 Silene batangensis Limpr. f. nov. spec. — Caules adscendentes, ramosi, pilis brevibus, eglandulosis, reflexis, albidis dense vestiti. Folia lineari-lanceolata, basi angustata, acuta, intense viridia, uninervia; floribus 2—3 laxe cymosis, longissime pedicellatis, pedicellis quam folia multo longioribus calyceque pube brevi dense hispidis; calyx obovatus, conspieue nervatus, pilis albidis, brevissimis reversis vestitus, dentibus triangularibus, obtusis, margine late membranaceis; petala pallide rosea, leviter bifida, exauriculata; lamina paulum longior quam lata. Stamina inclusa, ovarium ovatum, etiam basi uniloculare, styli 3; semina reni- formia. — Planta vix pedalis, multi-ramosa; folia 2—3 cm longa, 1—3 mm ad medium lata, flores diam. 25 mm, petalorum lamina 5—6 mm longa, 4—5 mm lata. Ex affinitate S. cardiopetalae Franch. — Ost-Tibet: . Batang, felsige Lehnen bei Mba jutschi, am Wege nach Litang, 3400 m (n. Silene dawoensis Limpr. f. nov. spec. — Caules erectiusculi, laxe ramosi, pilis brevibus eglandulosis reflexis vestiti. Folia linearia, basi paulum attenuata, acutissima, utraque facie punctis elevatis scaberula, margine laevia; floribus breviter pedicellatis, 6—7 cymosis; calyx elongato- . tubulosus, basi truncata umbilicatus, econspicue nervatus, pilis brevissimis, albidis, reversis vestitus, dentibus deltoideis, margine late membranaceis obtusis; petala pallide rosea, obcordata, lamina fere ad medium usque bifida, ad faucem appendiculata, appendieibus erectis, oblongis, obtusis; stamina haud exserta; ovarium cylindricum, styli 3. Semina purpureo- fusca, reniformia, exalata. Planta habitu 8: Fortunei Vis., 30—40 cm alta, folia 3—4 em longa, 1—-1,5 mm lata, flores diam. fere 2 cm; pe talorum lamina 5—6 mm longa, 2—3 mm lata. — Ost-Tibet: Dawo, u unterhalb der Stadt, 3450 m (n. 1966). Silene Fortunei Vis. in Ind. Hort. Patav. (1847); "Rohrb. Monogr. i Silene (1868) 222. — Kiangsu: Taihu-Berge (n. 386): = Schenhsi: x Hsian fu, Fuß des Tsin ling schan, im Geröll des Kiau ho, 450 m (n. 269). R Silene napuligera Franch. Pl. Delav. (1889) rt ee Talifu, _ Tsang schan, Bergwiesen, 2500 m (n. 1084). : Silene tenuis Willd. Enum. hort. Berol. ( 1809). 474. — Probiik ge Wutaischan, Petai, 2100-2200 m (n. 617), 3000 m (n. 574): Schiba Pan, Paß Hsien miao ling, 2100 m(n. 2959). — Schenhsi: Tsin ling schan, Fels Wang sso nai oberhalb des Passes Da tsin ling, 2400 m (n.2658). . Oueubalus baccifer L. Spec. pl. (1753) 414. — Schenhs Tsinling £ a ‚Südwestketten, bei Muo pan gou, 1900 m (m. 2817). ei Yünnanı u a vor Schang kwan am Örl hai, 2100-2200 m a 364 W, Limpricht. (n. 524, 539, 2950); Gipfel des Dung tai 3000 m (n. 2992); Jehol, nördlich Ma lan yü (n. 2913); Kalgan, Felsen (n. 475). — Schenhsi: Hsian fu, Geröll des Kiau ho, 500 m (n. 2707). Dianthus superbus L. Amoen. acad. IV (1759) 272. — Tschili: Hsiau Wu taischan, bei Tie lin sse (n. 608); Hsitai, buschige Lehnen, 2000— 3000 m (n. 2576, 3016). — Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Da tsin ling, 1800— 2200 m (n. 2692). — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schao kirr bu, 4200 m (n. 2073); Tatsien lu, Girong-Tal, östlich des Dshara, 3750 m (n. 2337). *Dianthus superbus L. I. e. — Kioto: Hiyesan (n. 132). Gypsophila tschiliensis J. Krause, nov. spec. — Herba perennis, gracilis, viridis, glabra. Caules teneres, numerosi, e rhizomate crassiusculo erecto-adscendentes, ad nodos parum incrassati, 10—15 cm alti, rarıus humiliores; folia lineari-lanceolata vel oblongo-lanceolata, uninervia, mucronulata, basin versus attenuata, 1,5—2,5 cm longa, 2—4 mm lata; bracteae membranaceae, albae, nervo primario supra apicem versus fuscescente;: inflorescentia glabra, eglandulosa, congesto-paniculata, pluriflora, floribus majusculis, breviter pedicellatis, pedicellis calyce subbrevioribus; calyx campanulatus, 3—4 mm longus cum pedicellis fuscescens, dentibus albo-membranaceis, obtusis; petala rosea, ca. 7 mm longa, lamina in unguem sensim angustata, obovato-cuneata, apice trun- ug filamenta glabra; antherae oblongae; styli 2 filiformes; ovarıum rum. — Tschili: Hsiau Wu tai BEN Felsen zwischen Dschung tai und Hsi tai, 2000 m (n. 2988). Habitu valde accedit ad formes lan @G. repentis L., a quibus differt ambitu foliorum. Gypsophila acutifolia Fisch. Hort. Gorenk. (1812) 59. — Schenhsi: Tsin ling schan, Kwan yin schan, Felsen, 1900-m (n. 2698). Stellaria Davidi (Franch.) Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXTII (1886) "BE — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 3200 m (n. 1596). — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, Aufstieg zum Paß Tien tsching kwan, 2500 m (n. 1412); Tung ling schan, 3400 m (n. 1382). Stellaria rupestris (Turez.) Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXIII (1886) — Tsehili: Hsiau Wu taischan, Petai, 3000 m (n. 569). Stellaria rhaphanorrhiza Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXIII (1886) 69. g: Hu tschou, Baimau schan am Tai hu (n. 327). er: Sullaria Yunmanensis- Franch. in Bull. 'Soe.. Bot.” France XXXIH a (1886) 433. — Yünnan; Talifu, nn ER FELE 2500—3000 m 2, = I | ‚repentes, ‚adscendentes; mm longa, vix 1%, mm lata, ED TR , Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 365 lanceolata, acuta, inferne ciliata. Flores virides, terminales, solitarii, pedicellis ad 1 cm longis, parce pilosis suffulti. Sepala +5 mm longa, ex ovato lanceolata, acuminata, late scarioso-marginata, basi ciliata; petala 1/, longitudinis sepalorum attingentia, profunde biloba, lobis lineari- bus, acutis; stamina 10; styli 3. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Felsen des Petai, 3050 m, Kalk (n. 2517, 2562). Verwandt mit St. decumbens Fdgew. Stellaria graminea L. Spec. pl. (1753) 422. — Tschili: Bo hua schan, 2100 m (n. 2487). Stellaria dichotoma L. Spec. pl. (1753) 411. — Tschili: Bo hua schan, 2100 (n. 2456). | Stellaria media (L.) Cyr. Char. Comm. (1784) 36. — Hupeh: Yang- tse-Tal, um: Scha schi (n. 1128). P Cerastium arvense L. Spec. pl. (1753) 438. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, Felsen, 3050 m (n. 601); Hsitai, 2900 m (n. 3010); Schi ba ' pan, Paß Hsien miao ling, Br (n. 2941). — Schanhsi: Da Wu tai schan, Paßhöhe am Dung tai, 2900 m (n. 655). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3500 m (n. 2772). Cerastium Limprichtii Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Perennis; caulis simplex, 10—15 em altus, pilis albidis patentihus, info,.e retıorsis, superne glanduliferis vestitus. Folia 5—7 mm longa, 2—4 mm lata, ovalia, obtusa vel subobtusa, ciliata, remota, superiora paulo minora. Flores in dichasia pauciflora dispositi. Bracteae herbaceae. Pedicelli ad 15 mm longi, glandulosi. Flores $—-10 mm diametientes: sepala oblonga, obtusa, : apice albo-marginata, pilosa, 4-5 mm longa; petala +7 mm longa, obovata, biloba, glabra, stamina 10, filamentis glabris; styli 5. Capsula ignota. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Kalkfelsen des Petai, 3050 m (n. 2533), | | Verwandt mit ©. arvense L., unterschieden durch die krautigen Deck- blätter, kleinere Blüten und die Blattform. Cerastium fimbriatum E. Pritz. in Englers Jahrb. XXIX (1900) 20. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, Felsen, 3500 m(n. 27 73). Cerastium melanandrum Maxim. in Melang. biol. X (1880) 580. — ‚Ost-Tibet: Ta tsien lu—-Dawo, Gata, steinige Stellen am Dshara, 4360 m n. 1878); Kanse—Dege, Felsen oberhalb des Passes Tschola, 5000 m (n. 2215). = ER caespitosum Gilib. Fl. lithum. V (1781) 159. = Tsche- kiang: Tai tschou fu, Hai men, Pagodenhügel {8 301). = Schenhsi: ie ee a schan, Wiesen am Paß Da tsin ling, 2100 m (m. 2674). _ Arenaria Forrestii Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 1831. — Ost: Tibet: Kan, een Geröll des T: Talbaches vor dem Passe Be: 366 W. Limpricht. Tschola, 4200 m (n. 2102); Batang—Litang, quellige Stellen im Geröll am Dshagala-Paß, 5000—5100 m (n. 2246 'Arenaria kansuensis Maxim. Melang. biol. X (1880) 579. — Ost-. Tibet: Tatsien lu, Sheto, in Polstern auf dem Paß Laniba, 4000 m (n. 1733); Hochsteppe westlich des Passes Gila, 4100 m (n. 1762); Ta tsien lu—Dawo, Hochsteppe zwischen dem Dshara und Dschungku, 4600 m (n. 1796); Kanse—Dege, Paß Tschola, 5000 m (n. 2121). Arenaria polytrichoides Edgew. in Hook. f. Fl. Brit. Ind. I (1875) 237. — Ost-Tibet: Tatsienlu—Dawo, westliche Parallelkette des Dshara, Felsen, 4700 m (n. 1809). Arenaria rhodantha Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Perennis, cae- spitosa, 2—4 cm alta. Caulis glaber, filiformis. Folia omnia conformia, plana, elliptica vel lanceolata, acuta, glabra vel parce ciliata, anguste hyalino-marginata et -mucronata, 4—5 mm longa, 1—2 mm lata. Flores terminales, solitarii, pedicellis ad 7 mm longis, glanduloso-pilosis suffulti. Sepala + 4 mm longa, lanceolata vel oblonga, anguste hyalino-marginata et acuminata vel late marginata et obtusa; petala rosea, obovata, acuta, breviter unguiculata, calycem paulo tantum superantia, +5 mm longa; styli3.—Ost-Tibet: Dege—Bejü, Hobo, Gato gomba, Felsen und steinige Plätze oberhalb des Passes Ngu ssur la, 5200 m (n. 2137); Batang—Litang, . Pungtschamu, Felsen des Passes Dshagala, 5260 m (n. 2260); an der _ Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2272). Verwandt mit 4. kansuensis Maxim. dsharaensis Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Perennis, diffusa; caules 3—6 cm alti, basi glabri et foliis ken praediti, internodiis elongatis, superne dense foliati, puberuli. 'Folia 5—14 mm longa, 3—5 mm lata, spathulato-oblonga vel lanceolata, acuta, basin versus longius a attenuata, 'glabra et ciliata. Flores terminales, albi, breviter pedicellati, e _ 5 mm longis, pubescentibus. Sepala + 4 mm longa, ovata, u ısi sub: anguste hyalino-marginata, pilosa; petala 6—7 mm longa, calycem superantia, ‚obovata, unguiculata, leviter emarginata vel obtusa. Styli 2, epalis aequilongi. — Ost-Tibet: Tatsien lu, an Bachläufen in sn der Nähe Ton Schneeflecken der westlichen Parallelkette des Dshara, = er östlich Dschung ku, 4700 m (n. 1818). Nächst. verwandt mit A. szechuensis Ma . : es) 429. — " Yünnan: Talifu, Tsang schan, Felsen, 3500 m (n. 1032). er an u un 309. — Fschili: r Arenaria napuligera® 'Franch. in Bull. Soe. Bot. France xxxın | Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen, 367 vel linearia, saepe incurvata, acuta, glabra, caulina + 3 mm longa, plana, linearia, basi dilatata, scariosa, pilosa. Caules 2—7 cm alti, glanduloso- pilosi, apice 1—3-flori. Pedicelli ,—2 em longi, cum sepalis glanduloso- pilosi. Sepala 4—5 mm longa, ovata, herbacea, acuta vel acuminata vel hyalino-marginata et obtusa; petala alba, obovato-spathulata, calycem superantia, 7—12 mm longa; styli 3, interdum 4. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Felsen des Gipfels, 2050 m (n. 600); Gipfelfelsen des Pe tai, 3050 m, Kalk (n. 2563); Felsen des Hsi tai, 3000 m (n. 2982). — Ost- Tibet: Hor Tschango, Schtiala, Geröll des Schao kirr bu, 4700 m (n. 2095); Kanse, Tsokoma-Stock, Geröllhalden, 5000 m (n. 2127); Batang—Litang, _ Pungtschamu, Felsen des Passes Dshagala, 5260 m (n. 2262). Verwandt mit A. Przewalskii Maxim. Arenaria velutina Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Caulis ad 25 cm longus, cum foliis breviter velutino-pubescens; internodia inferiora 3—4 em longa, superiora sensim breviora. Folia majora ad 2 cm longa, 7 mm lata, lanceolata, acuta, mucronata, basi acuta, sessilia, uninervia, pallide viridia. Flores albi, in dichasia pauciflora dispositi; bracteae foliis minoribus similes, Sepala 5 mm longa, ex ovato lanceolata, acuminata, secus nervum medium viridia, caeterum scariosa, extus breviter puberula; petala spathu- lato-oblonga, obtusa, integra,sepala vix superantia; styli3.— Ost Tibet: Lifan ting, Wegränder bei Ku tscheng im Hsiau ho-Tale (n. 1362). _ Gehört in die Verwandtschaft von A. linearifolia Franch. und A. orbieulata Royle, von beiden aber schon habituell sehr verschieden. Arenaria serpyllifolia L. Spec. pl. rn 423. ET Sage Berg Kun schan (n. 426). Ranuneulaceae (Breslau, U Ibrich). Paeonia albiflora Pall. Fl. ross. II (1788) t. 84. — Tschili: Hsian Wu taischan, Nordfuß des Pe tai, 1600 m (n. 2540). Paeonia obovata Maxim. Primit. Fl. amur. (1859) 29. — Ost Tibet: _ Wen tschwanhsien, Scha pe, 1500 m (n. 1313). ‚zwischen Dschungku und Bameh, 3800 m (n. 1808. a Caltha palustris L. Spee. pl. (1753) 558. = Szetschwan: Kiating fu, ee | amaise des Omi, 3000 m (n. 508. _ Caltha scaposa Hook. f. et Thoms. Fl. un F, (185 355) 40 : Ta tsien lu, Sheto, 3500 m (n. 1702); Ta tsien u—Daw e zwischen Tshomba tschou und N = > s Troll u Es .. Paeonia anomala L. Mant. II (1771) 247. — Dei Tibet: Te er = lu: Sheto, Rhododendrongebüsch, 3700 m (n. 1676); Deine Dee: ar * 368 W, Limpricht. Petai, 1800—3250 .m (n. N); Jehol, Wu ling schan, 2000—2260 m (n. 2926). Trollius Denk Salisb. in Transact. Linn. Soc. VIII (1807) 303. — Ost-Tibet: Dawo, Aufstieg zum Paß Ssirka, 4200-4200 m (n. 1951), Tal von Lumpu, Mani schong ka, 4200 m (n. 1991); Bejü—Batang, Paß Ngu pa la to ti, 4200 m (n. 2183). Trollius pumilus Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 195. — Üchanber Tsin ling schan, Taipaischan, 3400 m (n. 2756). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3500— 2800 m (n. 1701, 1716); oberhalb des Passes Gila, 4500 m (n. 1755); Ta tsien lu—Dawo, westlich des Dshara, 4700 m (n. 1833). Trollins yünnanensis (Franch.) Ulbr., nov. spec. (7. pumilus Don - var. yunnanensis Franch. Plant. Delavayan. 1889, 23). — Caulis 50—80 em altus 1--3 florus ereetus glaberrimus. Folia basalia triloba petiolo ad 20 cm et ultra longo, lamina cireuitu subreniformis ad 8 cm longa, 10—11 cm lata, lobis latissimis argute dentatis, dentibus brevibus rigide mucronatis, coriacea, nervis subtus prominentibus supra rimulosis; lobus medianus late obovato-cuneatus, lobi laterales suborbiculares vel late ovales, lobi omnes basi cohaerentes; folia caulina 1—3 (—4) basalibus similia. Flores aurei 3,5—5 cm diam.; sepala 5—8 late obovata vel suborbicularia; sta- minodia lineari- obspäshnlake staminibus aequilonga vel longiora. Follicula as duplo breviore recurvo mucronata. — Yünnan: Lankong (Delavay 80); Alpenmatten an den Schneebergen bei Likiangfu, 3500 m (C. , Bahnen n. 1794). Schenhsi, Tsin ling schan, am Passe Da tsin ling, 1650—2500 m (n. 2685). — Ost-Tibet: Tatsienlu, 3000-4500 m {A. E. Pratt, n. 676!, 681). Huth stellt in seiner Revision von Trollius (Helios IX, 1892, 12), die von Franchet beschriebenen Pflanzen als var. yünnanensis zu T. pumilus Don mit der Bemerkung ‚,‚inter T. pumilum et T. patulum var. d intermedius“. Das mir nunmehr vorliegende reichlichere Material läßt eine Beurteilung der-hierher zu rechnenden Formen zu. Danach kann ich mich weder der Ansicht von Delavay noch der von Huth anschließen; ich betrachte sie als eigene Art, ziemlich leicht kenntlich an dem statt- lichen Wuchs — sie ist mehr als doppelt bis dreimal so hoch wie T. pumilus Don —, den sehr großen, wenig geteilten Blättern, von denen 1—3, bei sehr kräftigen Exemplaren sogar bis 4 am Stengel auftreten. Die Spreite der Blätter ist dreilappig, die Seitenlappen sind bisweilen etwas ein- geschnitten, der Blattrand ist scharf gezähnt. Auch in der Kultur (Botan. _ Garten Dahlem 11. Juni 1915, 29. Juni 1916) hat sich die Art als sehr. verschieden von T. pumilus Don und in ihren hervorgehobenen Merk- malen ziemlich beständig erwiesen. Von Ost- ‚Tibet, West-Szetschwan, IR Se in den nn ee 3000 und m bi Aufzählung der von Dr. Limprieht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 369 Isopyrum adoxoides DC. Syst. 1 (1818) 324. — Kiangsu: Wusih, Insel Matschisan im Taihu (n. 373): Insel Hsidungding im Taihu (n. 356). — Tschekiang: Ningpo (n. 45). Isopyrum Limpriehtii Ulbr., nov. spec. — Herba perennis rhizomate dense ramoso repente radieibus fibrosis; caulis ereetus tenerrimus glaber- rimus in sieco striatus 15 25 cm altus. Folia radicalia petiolis basi auri- eulato-vaginatis tenerrimis 3—10 cm longis, superne canalieulatis; lamina s ternata glaberrima tenerrima, lobo mediano late ovato basi cuneato vel subeuneato ad 35 mm longo ad 22 mm lato margine erenis magnis3—4 apice exciso-crenatis; lobi laterales pedatim bilobi lobis valde inaequalibus; lobus superior oblique triangularis, ad fere 25 mm longus ad + 15 mm latus, inferior ovalis ad fere 8 mm longus; petioluli loborum longissimi graciles, lobi mediani terminalis ad fere 15 mm longus, loborum lateralium superiorum ad fere5 mm, inferiorum ad fere 2 mm longi. Folia caulina petiolo 1—2 cm longo instructa ceterum folia radicalia aemulantia. In- florescentia laxe cymosa foliosa 1—4-flora; flores albi: sepala oblongo- obovata ad S—9 mm longa + 4 mm lata apiee obtusa; peta'a (staminodia externa) cum stipite filiforme 3—4 mm longa lamina obcordata fere 1 mm longa et lata trinervia; stamina +5 mm longa filamentis filiformibus interdum angustissime subligulatis, thecis oblongo-linearibus fulvis ad 1 mm longis; carpella dua suberecta +6 mm longa lanceolata longius stipitata in stylum leviter hamosum vel reetum + 2—3 mm longum an- gustatamultiovulata; stigma capitatum. Fructus ignotus. — Szetschwan: Kwan hsien, im Bambusgürtel des Tsao gung schan, 1800—1900 m (n. 1258a); am Passe Yang tse ling zwischen Yu tschi Fon und ee : wan, 1500 m (n. 1290). Die Art ist verwandt mit I. sutehuense Franch., die in allen Teilen „kleiner ist und weniger reichlich und tief gekerbte Blättehen besitzt. | Kenntlich ist die neue Art an ihrem ziemlich‘ hoben Wuchse und den ‚Blättern, deren Endblättchen nicht .wie bei 7. sutchuense nur 2, re a ser Kerben besitzen, die auf der Spitze eingekerbt sind. Be * araquilegia mierophylla (Royle) Drumm. et Hutchins. in Kew Bull. : (020) 157. — Ost-Tibet: Tatsien u—Dawo, Dshara, 4730 m, | felsen (n. 1775); Dege, Kolo ndo, 3850 m (n. 2; Paraquilegia anemonoides (willd.) Ulbr., n m a anemonoides Willd. im Magaz. ‚Gesellsch. Naturforsch "reu 01 1.9, 2.6). — Isopyrum grandiflorum F BT. fe var. ‚song: en 2 La a 370 _W. Limpricht. J..R. Drummond und Hutchinson stellen die ausdauernden rasenförmigen Isopyrum-Arten mit meist 5 aufrechten Karpellen, großen Einzelblüten und mit röhrenförmigen Petalen zu der neuen, 4 Arten um- fassenden Gattung Paraquilegia. Unsere Spezies wurde zuerst von Will- denow als Aqutlegia anemonoides publiziert. Das Original liegt im Herb. des Botanischen Museums in Berlin und trägt die handschriftliche Be- zeichnung Willdenows ‚„Schanginia altaica, ein neues Genus aus der Klasse Polyandria Pentagynia“. Dieser Name wurde jedoch nicht ver- öffentlicht, sondern Willdenow hebt in der Originalbeschreibung hervor, daß man die Art von Agquilegia nicht trennen könne. Erst 1324 wurde von De Candolles Art als /sopyrum grandiflorum Fisch. beschrieben. Die Aufstellung der neuen Gattung Paraquilegia läßt sich wohl recht- fertigen, da man sonst eine scharfe Grenze zwischen Isopyrum und Aquilegia kaum ziehen kann. Souliea vaginata (Maxim.) Franch. in Journ. Bot. XII (1898) 70. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Hsüe lung pao, oberhalb Scha pe, 3400 m (n. 1325); Pe mu schan, oberhalb He gai uo, 4000 m (n. 1467). Asteropyrum peltatum (Franch.) Drumm. et Hutchins. in Kew Bull.‘ (1920) 155. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, Paß Tien tsching kwan, 3400 m (n. it — Szetschwan: Kiating fu, Omi schan, 2800 m (n. 1515). *Coptis orientalis Maxim. Melang. biol. VI (1867) 259? — Nikko: Yumoto, Aufstieg zum Shiranesan (n. 156). Actaea spicata L. Spec. pl. (1753) 380. — Szetschwan: Yatschou fu, am Passe Ma anschan, 2900 m (n. 1621). Oimicifuga foetida L. Syst. ed. 12 (1767) 659. — Tschili: Hsiau Wutaischan, 1400 m (n. 549), am Fuß des Petai, 1650 m (n. 3019). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 2600 m (n. 2712). — Ost-Tibet: Kanse, Talı von Tsoda ku, 3800 m (n. 2064); Dege, Kolo ndo, 3800 m (n. 2110). Cimieifuga calthifolia Oliv. in Hook. Icon. pl. t. 1746 (1888). — Sze- 'tschwan: Kwanhsien, Paß Yangtseling, 1300—1400 m (n. 1338); en fu, Maanschan, 2400 m (n. 1582). Aquilegia vulgaris L. Spee. pl. (1753) 533. — Tschili: Hsiau Wu taischan (n. 614); Bo hua schan, 2350 m (n. 2472); Jehol, Wang ping - schi (n. 2917). Aquilegia ecalcarata u Fl. ancah (1889) 20. — Szetschwan: - Yatschou fu, Tal des Yaho, Ma anschan, 2000 m (n. 1576). — Os i ae Ta Bee Dave, Gata, 3800 m (n. 1882). Ä ium Brunonianum Boyle, Illustr. Bot. Himal. (1839) 56. — | NE a beten ee 5260. m a zen READER FER 4 N & 2 2 % ! VER te ER E ER jr R N et ; s N ! RR Ä } Er Ss hust na Na 2 u ae N a a ar a RE Eh äs ren EB Zn ner Di En pr Shan BEE Ei zu 2 un der il ul 3 nn aan Din u ai N Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen, 371 Delphinium elatum L. Spec. pl. (1753) 531. — Ost-Tibet: Dege, Paß Tschola, 4500 m (n. 2153). Delphinium Potanini Huth in Bull. Herb. Boiss. I (1893) 332. —- Öst-Tibet: Wentschwanhsien, Tal des Örlho, 1800 m (n. 1416). Delphinium trichophorum Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. V (1893) 166. — Ost-Tibet: Mung kung ting, Paß Ban lan schan, 4630 m (n. 2361, 2362). Delphinium anthriscifolium Hance in Journ. Bot. VI (1866) 207. — Kiangsu: Sutschou (n. 400). — Tschekiang: Ningpo (n. 28). — Szetschwan: Kwanhsien (n. 1223). Delphinium Giraldii Diels in Englers Jahrb. XXXV1, Beibl. 82 (1905) 39. — Schenhsi: Tsin lingsschan, Tai paischan, 2600 m (n. 2765). Delphinium grandiflorum L. Spec. pl. (1753) 531. — Tschili: Hsiau Wutaischan, bei Schi men tse, 1200 m (n. 517), Paß Nan yang mu ling, 1900 m (n.2970); Schi ba pan, 2100 m (n. 2945). — Schanhsi: Da Wu tai Schan, Paßhöhe Dungtai 2900 m (n.658). — Schenbhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3300—3400 m (n. 2757). — var. mosoynense (Franch.) Huth in Englers Jahrb. XX (1895) 461. — Ost-Tibet: Dege, Paß Tschola, 2200 m (n. 2144). Delphinium Souliei Franch. in Bull. Soc. philom. Paris. 8. ser. V (1893) 166. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Pungtschamu, Paßhöke Dshaga- la, 5000 m (n. 2243b 2244), Aconitum yymnandrum Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXI (1877) . 308. — Ost-Tibet: Dawo, steinige Halden bei Luhwa, 3450 m (n. 1935). ° Aconitum Nupellus L. Spec. pl. (1753) 532. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, 2700—3000 m (n. 565, 3025). — var. refraetum Fin. et Gagnep. in Bull. Soc. Bot. France LI (1904) 509. — Ost-Tibet: Dege—Bejü, Hobe, 4150 m (n. 2157). Aconitum chasmanthum Stapf in Holmes Mus. Rep. Pharm. Soe. Gr. Brit. (1903) 2. — Ost-Tibet: Kanse, Tshe tse tsha, 4500 m (n. 2090); Bejü—Batang, Fichtenwald am Ngu pa la toti, 4000 m (n. 2210). Aconitum Kusnetzoffii Reichb. Illustr. Acon. (1823—1827) t. XXI— Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3000 m (n. 2723). — var. gebbi- ferum (Reichb.) Reg. in Bull. Soe. Nat. Moseou XXXIV (1861) 93. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Petai, 1600 m (n. 3042). Aconitum volubile Pall. Enum. Hort. Dimid. (1781) 21. — Be tschwan: Mung kung ting, Ban lanschan, 2500 m (n. 2379). Aconitum Franchetii Fin. et Gagnep. in Bull. Soc. Bot. France LI (1904) 510.— Szetsch wan: Musgkung ing, Ban lanschan, 4000—4300 m (n. Fi 5). conitum rotundifolium se et Kir. in Bull Soe. Nat. Moscou xv un 139. — Ost-Tibet: Bo Tebruen, Sch an ‚Schao kirr bu, 200 & ; 94* * er 2 Ost- Tibet: Bejü- ee: Uhr. in Englers Jahrb. XXXV en Tschili, : Daw: 372 - w. Limpricht. 4800 m (n. 2045): Kanse, Tal von Tsoda ku, 4700 m (n.2052); Kanse— Dege, Paß .Tschola, 5250 m (n. 2150). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3000—3200 m (n. 2758). Aconitum laeve Royle, Il. Bot. Himal. (1834) 45. — Tschili: Hsiau “ Wutaischan, Petai, 2500 m (n. 568, 2523). Aconitum barbatum Patr. in Pers. Syn. II (1807) 83, var. dissectum (Tausch) Rapes. in Növen. Közlem. (1907) 5. 40. — Tschili: Jehol, Wu ling schan, 2000 m (n.2896); Hsiau Wu tai schan, ac miao ling (n.535), Hsi tai, 2500 m (n. 2973). Anemone altaica Fisch. in Ledeb. Fl. alt. IT (1830) 362. — Ost-Tibet; Wen tschwan hsien, Tung ling schan, 3400 m (n. 1383). Anemone baicalensis Turez. in Bull. Soc. Nat. Moscou XV (1842) 40. subspec. stricta Ulbr. in Englers Jahrb. XXXVII (1905) 232. — Ost- Tibet: Wentschwanhsien, Pe muschan, Tal von Tsao po, 2600 m (n. 1414). — subspec. flaccida (Schmidt) Ulbr. in Englers Jahrb. XXXVII (1905) 232. — Kiangsu: Sutschou, Insel Hsidung ding (n. 351). — Tschekiang: Hangtschou (n. 797). — Szetschwan: Kwanhsien, Tsao gung sehan, 2000—2300 m (n. 1265, 1292). Anemone Delavayi Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIIl (1886) 2 366. a Szetschwan: Kwanhsien, Tsao gung schan, 2000 m (n. 1257). Anemone exigua Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXII (1877) 206. — Ost. Tibet: Dawo, Gebüsche vor dem Passe Ssirka, 4200 m (n. 1955). ; Anemone Davidii Franch. in Nouv. Arch. Museum Paris. 2 ser. var (1886) 366. — Szetschwan: Kiating fu, Omi sschan, 1500—3000 m -. (n..1512). Anemone rivularis Hamilt. apud De. Syst. T (1818) 211. — Tschili: * Bohua schan, 2000 m (n. 2485); Hsiau Wu taischan, Petai, 1600 m (n. 2545). — Schenhsi: Tsin ling schan, Kwang dung schan, 2360 m : Ur. a ce. — Warhili- Heise: Wu tai _ Ost- Tibet: Ta tsien hu, Sheto, 5 rü, 4200 m (n. 2263). . ind. (1855) 22 au A 2780). Szet en Yatschou fu, Tal des Yaho, Ma anschan, 3000 m (n. 1601). — ee Tali fu, Tsang schan, 2800 m (n. 988). — 5 atang, Südhänge des Passes Mäla, 3500 m (n. 2155). nemöne obtirilohe Dr Prodr. Fl. nepal. (1825) 194 subspee. ‚genuina II (1905) 242 var. coerulea Ulbr. 1. ce. — Hsiau Wu tai schan, Nan tai, 3000 m m: N — Ost- re Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 373 (n. 1757); Dschungku, 4600 m (n. 1797, 1817); Gata, am Dshara, 4360 m (n. 1867). | Anemone japonica (Thunb.) Sieb. et Zuce. Fl.japon. I (1835 —1844) 15, var. genuina Ulbr. in Englers Jahrb. XXXVII (1905) 253. — Szetschwan: Mung kung ting—Kwan hsien, am Yautseschan, 1700 m (n. 2381). — var. elegans (Desne.) Franch. Pl. Delavayan. (1889) 7. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2800 m (n. 983). Var. tomentosa Maxim. Fl. tangut. (1889) 7. — Schenhsi: Da Wu tai schan, Liu yüan, 1850 m (n. 686), Lung wang tang, 1450 m (n. 687). — Schenhsi: Tsin lingschan, Kwan yin schan, 1050 m (n. 2680); Kwang tung schan, 2000 m (n. 2792). — Szetschwan: Rumitschango, 2900 m (n. 2373). — Ost-Tibet: Litang—Hokou, sehr verbreitet, 3400 m (n. 2298). Anemone rupicola Cambess. in Jacquem. Voy. bot. IV. 5 (1844) t. 2. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, Paß Mäla, 3900 m (n. 2177). Anemone narcissiflora L. Spec. pl. (1753) 542. — Tschili: ee Wu taischan, 2000-3100 m (n. 559, 2530, 2591); Jehol, Wu ling schan, 1800—2200 m (n. 2897). — Schenhsi: Tsinlingsschan, Tai pai schan, 3200 m (n. 2748). Anemone demissa Hook. f. et Thoms. Fl. ind. (1855) 23. — Ost-. Tibet: Tatsienlu, Paß Laniba bei Sheto, 4400 m (n. 1729); Ta tsien lu—Dawo, Gata, am Dshara, 4300-4500 m (n. 1907). en Anemone Henryi Oliv. in Hook. Icon. pl. t. 1570 (1887). — Sze- = tschwan: Kwanhsien, Tsao gung schan, 2300 m (n. 1274). nr Pulsatilla chinensis Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831) 9. — Techili: Peking, Westberge, Kalk, 100-1000 m (n. 2408, 2409, 2854, 2855). Clematis alpina (L.) Mill. Gard. Diet. ed. 8 u. 9 (1768). Spschshir R Bo hua schan, 2000-2400 m, Kalk (n. 2469); Hsiau Wu taischan, Petai, 3000 m (n. 2548). .. Olematis heracleifolia DC. Syst. I en 138. — Tsehili: un Wu taischan, 1500 m (n. 514). Sr : Clematis nutans Royle, Illustr. Bot. st (1839) .. = Ost: Tibet: > = An tsien lu—Dawo, Gata, Tal von Tschin tschwan, 3800 m (n. 1885). a Clematis Eaoptiehli: > nov. spec. — Frutex erectus el scandens ramis x etibus cortice e favo.grieo 0 obt: 2 I. 3-7 cm ga foliolis Tancsolagis. acutis vel = usq en superioribus subsessilibus. ‚inferioribus Ä 374 W. Limpricht. stamina numerosa ?3 adaequantia, filamenta ligulata apicem versus parce fimbriata theeis duplo fere longiora in sieco fusca; thecae lineares ad 2—2,5 mm longae flavidae; ovaria numerosa densissime pilis albis villoso-sericea. Fructus immaturus + lmm longus dense albo-sericeo villosus stylo plumoso +5 mm longo coronatus, maturus adhue ignotus. — Ost-Tibet: Dawo, Talhänge des Dawoho bei Girseh gomba, 3460 m (n. 1964); Dege—Batang, häufig bei Bejü, 3550 m (n. 2170). Die Art gehört in die Verwandtschaft von ©. Delavayi Franch., der sie in der Tracht nahekommt, die jedoch viel größere Blätter und Blättchen besitzt. C. Limprichtii ist leicht kenntlich an dem starren Wuchs, den gefiederten, sehr kleinen, starrlederigen Blättern und den spitzen, schmalen, oberseits schwarzgrünen, unterseits silberseidigen, lanzettlichen 2—3teiligen Blättchen. Sie gehört zu den wenigen, durch stark xerophilen Bau biologisch auffälligen Arten der Gattung. Clematis fruticosa Turez. in Büll. Soc. natur. Moscou V (1832) 180. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Lößwände bei Fan schan, 800 m (n. 488). Clematis Armandii Franch. in Nouv. Arch. Museum Paris 2. ser. VIII (1885) 184, t. 2. — Szetschwan: Kwanhsien, Yang tse ling, 1400 m ‚(n. 1348). a *Olematis paniculata Thunb. in Transact. Linn. Soc. II (1794) 334. — Hondo: Kobe (n. 195). Clematis paniculata Thunb. Er e. — Schenhsi: Tsin ling schan, Fluß- ufer bei Muo pan gou, 1700 m (n. 2814). — Yünnan: Tali fu, Gebüsche bei Hungai, 2300—2400 m (n. 933). Clematis angustifolia Jacqg. Enum. syst. pl. (1760) 310. — Tschili: Jehol, Ma lan yü (n. 2908); Wan ping hsien, Bo hua schan, 2300 m, Kalk (n. 2470). Olematis graciliflora Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. I (1913) 331. — Ost- Tibet: Ta tsien u—Dawo, Gata, Tal von Tschin tsehwan, 4000 m (n. 1903). Clematis montana Buch.-Hamilt. apud DC. Syst. I (1818) 164. — Szetschwan: Yatschou fu, Maanschan, 2400 m (n. 1586): Kiating fu, Omi schan, 3380 m (n. 1507). IR Clematis chrysocoma Franch. in Bull. Soe. Bot. France XXXIH ( 1886) 362. — Yünnan: Tali fu, Bergrücken zwischen Yünnan yi und Pu peng, 2300—2400 m (n. 913). Clematis chrysantha Ulbr., nov. spec. — Frutex alte scandens ramis _ angulosis junioribus rimosis parce pilosis vel glaberrimis. Folia bipinnata + eirrhosa 8—10 cm et ultra longa bijuga foliolis ambitu ovato-laneeolatis inaequaliter ‚grosse serratis. vel erenato-serratis acutis longe (+ 1 em) ee 2 Br folia a ae Flores satis magni. aurei ar ramorum NE ET BED BETRETEN PER SE Eat Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 375 breviorum apices singuli pedunculo striato 10—13 cm et ultra longo erecto instructi primo subnutantes postea patuli; sepala 4 ovato-lanceo- lata ad 20 mm longa, S—10 mm lata margine + revoluto tomentoso- fimbriata intus extrinsecusque parce villosa subeoriacea; stamina dimidiam fere petalorum partem longitudine vix adaequantia filamentis ligulatis villosis thecis duplo fere longioribus, thecae flavescentes lineari-lanceo- latae +2 mm longae; ovari alanceolata dense sericeo-villosa; carpidia immatura pilis longissimis flavescenti-sericeis vestita. — Ost-Tibet: Kanse, Tal von Tsodaku, 4300 m (n. 2086); Dege, Talhänge bei Kelo.ndo, 3850 m (n. 2146). Die neue Art gehört in die Verwandtschaft von ©. chrysocoma Franch., die jedoch weniger geteilte und stärker behaarte Blätter, weiße oder röt- liche Blüten und gelbe Haarschöpfe der Früchte besitzt. Clematis ornithopus Ulbr., nov. spec. — Frutex scandens ramis tereti- bus striato-rimulosis glaberrimis juvenilibus castaneis vetustioribus fulvidis. Folia trifoliata petiolo +3 em longo, foliolis glaberrimis in- tegerrimis ovato-lanceolatis basin apicemque versus angustatis acutis vel subacuminatis petiolulo 10—15 mm longo instructis lamina +5 cm longa, 2—2,5 cm lata, foliorum lateralium obliqua. Folia regionis flori- gerae partim bracteiformia lamina reducta ornithopiformi-tripartita in petiolum liguliformem sensim angustata. Flores albi magni patuli in- florescentiam multitloram regularem axillarem formantes; petala 4—5 ob- ovato-spathulataapice obtusa basin versus cuneata vel subrepanda margine externo subtomentosa 25—320 mm longa 10—13 mm lata; stamina bre- vissima quinqguam fere partem petalorum longitudine adaequantia, fila- mentis ligulatis glabris, theeis linearibus 2—3 mm longis, ovaria lanceolata flavo-villosa; stylus reetus villosus. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien: im Tale zwischen Scha pe und Kaitsong, 90 m ({n. 1305). Die Art stimmt mit keiner der bisher aus Ost- und Zentralasien be- kannt gewordenen Arten überein. Da Früchte nicht bekannt sind, ist es sehr schwierig, die nähere Verwandtschaft anzugeben. In manchen Merkmalen kommt ihr CI. montana Buchan.-Hamilt. nahe, die jedoch einen viel dichteren und kürzeren Blütenstand und viel kleinere und meist auch stärker geteilte Blätter besitzt. Leicht kenntlich ist OT. ornithopus an den schönen, großen, weißen Blüten, die einen sehr regelmäßig ver- zweigten, lockeren Blütenstand bilden und vor allem anden sehr auffälligen 2 Rückbildungen der Laubblätter zu _dreiteiligen Brakteen, die. lebhaft. . an die Gestalt eines Vogelfußes erinnern. "Besonders auffällig ist, daß ı diese Brakteen nicht allgemein im Blütenstand bzw. an den blühenden Seiten- = Sprossen auftreten, sondern, daß über den Brakteen ötz ‚normale Laubblätter am Sprosse stehen. Der: a sind mir von keiner "lemati- Art Ye 316. W,. Limpricht. ee acerifolia Maxim. in Bull. Soc. natur. Moscou LIV (1879) 1. 2. — Tschili: Peking, Tsie tai sse, ERERD des Tsi lo dung, 500 m SIR, un Clematis Fargesii Franch. in Journ, Bot. VIIL(1894)273. — Schenhsi: Tsin ling schan, oberhalb des Passes Da tsin ling, 2400 m (n. 2657). — Öst-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 3900 m (n. 2004). Clematis apiijolia DC. Syst. I (1818) 149. — Ost-Tibet: Rumi Tschango, Tong lu fang, 2900 m (n. 2369 a). Clematis grata Wall. Pl. As. rar. I (1830) 83, t. 98. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma anschan, 2200 m (n. 1590). — Tsehili: Hsiau Wu tai schan, 500 m (n. 627). ö Clematis orientalis L. Spee. pl. (1753) 543. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Lößhänge bei Sang yüan, 650 m (n. 499), Schi men tse, 1250 m (n. 501), Yü tschou, 1200 m (n. 2605). — Schenhsi: Tai yuan fu, Löß- wände, 950 m (n..680). Oxygraphis glacialis Bunge, Suppl. Fl. Alt. (1836) 47. — Ost-Tibet: Ta tsien Ju, am Passe Gila, 4400 m (n. 1670); Paß Laniba, 4480 m (n. 1742); Dawo, Lumpu—Tanglin, cberhalb des Passes Sllhä tschem la, 5000 — x 9100 m (n. 1978). 0 Ranuneulus pygmaeus Wahlenb. FL Lapp. (1812) 157, t. 8, f. 1. Ost- Tibet: Ta tsien u—Dawo, Gata, an den höchsten Granitfelsen des 4400 5000. m {n. 1862). 2 De une us Nlaceidus Hook. f. et Ebou. Fl. ind. 1 (1855) 38. &% Ss etachs wan: "Kiating fu, Omi schan, 3350 m (n. 1495). Ranunenhus petrogeiton Ulbr., nov. spec. — Herba annua subtilis esule repente laxo glabro 3—5 em longo internodiüs satis elongatis. Folia basalia tenerrima glaberrima petiolata, lamina usque basin tripartita, . petiolo laxo 10—15 mm longo, laminae partibus trifidis; folia caulina petio iolo. ) Be et laminae partibus minus profunde partitis, superiora = tibu indivisis. ‚Flores Iutei caulem terminantes singuli re Peru, ae: parce pilosus, «Ihrermtoan ı deeidua trinervia an Er Be 5 late ovalia m Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen, 377 Ranuneulus Limpriehtü Ulbr., nov. spec. — Herba e rhizomate palari fusitormi perennis caulibus (plerumque ut videtur caule unico) tenerrimis glaberrimis proeumbentibus vel ascendentibus, 1 basalia 1—2 5 cm longis. Folia 3 cm longo instructa, lamina ceircuitu subreni- toımi ad 4 mm longa, 6—7 mm lata basi truncata vel emarginulata subtri- vel indistinete quinqueloba lobis brevissimis latissimis obtusis vel sub- acutis glaberrima: folia caulina brevius petiolata et paululo minora ceterum basalibus simillima. Flores ad caulium apicem singuli pedunculo 2—3,5 em longo instructi parvuli nivei; sepala 5 eymbiformia dimidiam fere petalorum longitudinis partem adaequantes cadueissima; petala 5 ob- longa vel oblongo-lanceolata subacuta vel obtusa basi vix unguiculata bursicula nectarifera satis magna, 4,5 5 mm longa +2 mm lata supra nivea subtus albida glaberrima + 3-nervia crassiuscula (?); stamina = 15, 2,53 mm longa filamento subligulato thecis + 1 mm longis ovoideis; ovaria + 20 sublentiformia pilosa fere 1 mm alta apice in stylum curvatum glabrum subito attenuata; stigma deeurrens rugulosum. Fructus ignotus. —Ost-Tibet: Dawo, Talvon Lumpu, oberhalb des Passes SIlhä tschem la, in den Spalten der Granitfelsen oberhalb des Gletschers. Letzte Angio- sperme. 5100-5200 m (n. 2000). Die sehr interessante neue Art ist mit keiner der mir ah aus Zentral- und Ostasien bekannt gewordenen Arten näher verwandt. In der Tracht erinnert sie an Sazxifraga cernua. Nach der Ausbildung der _ Honiggrube gehört R. Limprichtii zur Sect. IDEEN innerhalb ‚welcher er wohl eine eigene Stellung einnimmt. a Leicht kenntlich ist die Art an der auffälligen Tracht, dem kleinen : rübenförmigen Rhizom und den einzeln stehenden Blüten mit auffällig schmalen, schneeweißen, im frischen Zustande wohl etwas diekliehen Blumenblättern und dem schnell abfallenden Kelche. Die Kelchblätter scheinen kahnförmig zu sein; sie sind leider an dem vorliegenden Material. fast bei allen Blüten schon abgefallen und nur bei einer Blüte noch in Se Resten vorhanden. ser range auch zu Früchte, See Ranunculus rubrocalyx Komar. in Trav. er un Re Bor — Ost-Tibet: Dawo, en 378 _ -W. Limpricht. Ranunculus pulchellus C. A. Mey. in Ledeb. Fl. alt. II (1830) 333. — Ost-Tibet: Kanse, Tal von Tsoda ku, 4300 (n. 2084). Ranunculus affinis R. Br. in Parry 1st. Voy. App. (1823) 265. — Szetschwan: Yatschou fu, Maanschan, 2900 m (n. 1610). — var. fili- formis Franch. ex Finet et Gagnep. Contr. Fl. Asie orient. (1905) 116. — Ost-Tibet: Tatsien u—Dawo, Gata, Dshara, 4360 m (n. 1926). Ranunculus acer L. Spec. pl. (1753) 554. — Tschili: Jehol, Wu ling schan, 2100 m (n. 2931); Wang ping hsien, Bo hua schan, 2400 m (n. 2464). — Kiangsu: Sutschou, Da yangschan (n. 410). — Tschekiang: Ningpo (n. 30). Ranunculus lanuginosus L. Spec. pl. (1753) 554. — Szetschwan: Tschengtu fu (n. 1223). Ranunculus sardous Crantz, Stirp. austr. ed. 1, Fase. 2 (1763) 84. — Hupeh: Hankou (n. 1115): Lingti (n. 1116); Yangtse- Tal unterhalb Scha schi (n. 1120). Ranunculus Polii Franch. in Journ. Linn. Soc. erg (1888) 15? — Tschekiang: Tien tai (n. 299). Thalictrum alpinum L. Speec. pl. (1753) 545. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Nantai, 3000 m (n. 2933), Petai, 3000 m (n. 2561). — Ost- Tibet: Tatsienlu—Dawo, zwischen Paß Gila und Tshomba tschou, 4100 m (n. 1758); Gata, Dshara, 4300 m (n. 1877). Thalictrum petaloideum L. Spec. pl. ed. 2 (1762) 771. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, 1200—1600 m (n. 503, 2518a). — Schanhsi: Da Wu taischan, Liu yüan, 1850 m (n. 688). Thalictrum leuconotum Franch. Pl. Delavayan. (1889) 15. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Hsitai, 2000: m (n. 2575): Jehol, Wu ling schan, 1600— 2200 m (n. 2928); vielleicht auch Wang ping hsien, Bo hua schan, 2350 m (n. 2483). 'Thalictrum Lecoyeri Fıranch. Pl. Delavayan. hei 16. — Yünnan: Talı fu, Yung kwan, 2200 m (n. 978). Thalictrum javanicum Blume, Bijdr. (1825) 2. — Ost-Tibet: ut Batang, Paß Mäla, 3800 m (n. 2205). e Thalictrum Fortunei Sp. Moore in ‚Journ. Bot. (1878) 130. — Sze- tschwan: Kwan hsien, 900—1400 m (n. 1236, 1295). ER Thalictrum decorum Franch. Pl. Delavayan.( 1889) 11 (sub. var. Delavayı). En Ost- Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 3800-4300 m (n. 2002). Thalietrum Przewalskyi Maxim. Bull. Acad. Petersb. XXIM «asr) m a Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Da tsin ling, 2100 m (n. 2683). ee minus L. e as en ER — -Tschili: Be Dr men ttse, 1200 2" ur m Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 379 Thalictrum atriplex Fin. et Gagnep. in Bull: Soe. Bot. France I, (1903) 613. — Ost-Tibet: Ta tsien u—Dawo, Dschungku, 3900 m (n. 1791): Gata, Dshara, 3900—4000 m (n. 1918). Thalictrum Delavayi Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXI1I (1886) 367. — Yünnan: Talifu, Yungkwan, 2200 m (n. 925), Tsang schan, 2500—3000 m (n. 989). Thalietrum spec. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, Mani schong ka, 4200 m (n. 2007). Lardizabalaceae (Pax). Akebia quinata Desne. in Ann. se. nat. 2. ser. XII (1839) 107. — Tschekiang: Hangtschou fu, Hsihu (n. 826); Ningpo, Hsüe dou sse, Tal des großen Wasserfalls (n. 26). Berberidaeceae (Kurt Meyer). Podophyllum Emodi Wall. Cat. n. 814 (1828). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 36003800 m (n. 1651): Ta tsien u—Dawo, Gata, Wälder des Tales von Tschin tschwan nordwestlich des Dshara (n. 1854); Dawo, Ressirma, buschige Lehnen des Ssirka-Passes, 4200 m (n. 1959). Berberis eircumserrata ©. Schneid. in Pl. Wilson. III (1917) 435. — Szetschwan: Kiating fu, Gipfel des Omi schan, 3380 m (n. 1519). Berberis yunnanensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIH (1886) 388. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Berghänge, Sheto, 3700—3800 m (n. 1696). Berberis verruculosa Hemsl. et Wils. in Kew Bull. (1906) 151. — Ost- Tibet: Wentschwan hsien, Tal von Tsao po, Felsen bei Schu lin kou, 2400 m (1440). Berberis Franeisci Ferdinandi C. Schneid. in Pl. Wilson. I (1913) 367. — Szetschwan: Wen tschwan hsien, bei Tao kwan im Min-Tal (n. 1472). — Ost-Tibet: Li fan ting, dürre Wände des Tales der Hsiau ho bei Tsaka lo, 1900 m (n. 1258). Berberis dawoensis Kurt Meyer, nov. spec. — Frutex:; ramuli annotini glaberrimi, glauci, angulati, vetustiores cinerei, striati; internodia 1,6—2 em longa; spinae 3-fidae, flavescentes, subtus subsulcatae, 0,6—1,5 em longae; folia ad 5—7 fasciculata, membranacea, decidua, glabra, spathulato- oblonga, apice obtusa, costa intermedia dente minuto (!3 mm) terminata, basin versus attenuata, petiolo 1--4 mm longo, utrinque fere concoloria, ! margine spinoso-dentata, dentibus 1 mm longis, utrinque retieulata, 53 om lonpa 07-11 5m late, Infloreseentiae saepius fasciculatae: flores 7 mm diam. ‚ pedicellis glabris, eirc. 1 mm longis, pendulis; sepala hreavinra: ovariıum ovata, ‚Interiora exterioribus ee Be — breviora, « 5 RE; 380: -: W. Limpricht. oblongum, stylo brevissimo; ovula 2, sessilia. Fructus maturus non visus. — Ost-Tibet: Dawo, Am Lamatempel Belo retscho westlich Tschi tse tsung, 4000 m (n. 1936). Nahe verwandt mit B. thibetica ©. Schneid. Epimedium membranaceum Kurt Meyer, nov. spec. — Folia ternata, tenuiter membranacea; foliola ovata, 5—7 em longa, 3—4,5 cmlata, acuta, basi cordata, supra glabra, subtus dense papillosa, opaca, pilis brevibus satis dense obtecta, venis 3—7 primariis elevatis percursa, argute serrata. Panicula laxa, sparse glandulosa; pedicelli gracillimi, dense glandulosi, inferiores 3-flori, superiores uniflori; bracteae ovato-lanceolatae, scariosae, parvae; flos ochroleucus, 2,5—4 cm diametiens; sepala oblonga, apice acuta, 0,7 cm longa; petala cum calcare arcuato 2 cm longa. Ovula 10, stipitata. — Szetschwan: Kwanhsien, am Paß Yang tse ling zwischen Yutschikou und Yinhsiu wan, 1300—1600 m (n. 1293). Nahe verwandt mit E. acuminatum Franch., von der sich diese Spezies unterscheidet durch die drüsige Behaarung der Blütenstiele, die gelbe Farbe der Blüten und die dünneren, ovalen Blätter. Epimedium pubescens Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXIII (1877) 309. — Szetschwan: Kwanhsien, Lao djünschan, 800 m (n. 1249). Epimedium platypetalum Kurt Meyer, nov. spec. — Herba 20—30 cm AB Rhizoma gracile, repens. Caules pilis longiusculis obtecti, ad nodos = patenter barbati. Folia basalia numerosa, ternata; caulis florifer mono- : phyllus; folia caulina plerumque bijuga, raro ternata; foliola omnia orbi- Ri eulari-ovata, profunde cordata sinu angustissimo, apice acuta vel obtuse acutata, chartacea, 2,5—3 cm longa, 2--2,5 cm lata, supra glaberrima, ‚subtus dense papillosa, opaca, sparse pilosa, spinuloso-dentata. Racemus laxus; pedicelli dense glandulosi, 1,—1 cm longi; bracteae lanceolatae, minutae; sepala triangulari-ovata, reflexa, membranacea: petala oblongo- vata, ‚6-nervia, ‚8 mm longa, 4 mm lata, obtusa, plana, alba, ecalcarata; 'amina ı duplo breviora; ovarium staminibus aequilongum, ovula ar — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, zu des Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 381 Michelia yunnanensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France. Mem. 4 (1906) 43. — Yünnan: Yünnan fu, Gebüsche bei Tsching lung tschiau, 2100 m (n. 852). Schizandra rubriflora (Franch.) Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. I (1913) 412. — Szetschwan: Yatschou fu, Maanschan, 3000 m (n. 1591). Schizandra sphenanthera Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. I (1913) 414. — Ost-Tibet: Wentschwan hsien, Tal von Tsaopo, Felsen bei Leang ho kou, 1450 m (n. 1407). . Sehizandra vestita Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Frutex scandens. Ramuli graciles, angulosi, juveniles breviter et patenter brunneo-pu- bescentes. Petiolus 2—3%, cm longus, more ramulorum vestitus; limbus 6—9 em longus, 41,—6 em latus, orbiculari-ovatus vel ovatus, breviter ‚et subito acuminatus, basi rotundatus vel interdum in petiolum subito contractus, minute denticulatus, supra atro-viridis, glaber, subtus ca- ‚ nescens et in costis et venis breviter rufo-pubescens, membranaceus. Flores $ in axillis faseiculati, pauci, graciliter. pedicellati, lutescentes; pedicelli ad 31, cm longi, brevissime pubescentes; tepala eireiter 8, orbi- cularia, +8 mm diametientia, extus brevissime puberula, late imbricata: stamina + 14, androeceum eylindricum formantia, conneetivum latissi- Mmum; thecae discretae. Flores 9 et fructus ignoti. — Szetsch wan: Yatschou fu, Tal des Yaho bei Mingkan schan, 2200 m (n. 1572). Verwandt mit S. ERREREE Rehder et Wilson. Calyeanthaceae (Pax). Meratia praecox (L.) Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. I «aoı3) 419. — Kiangsu: a in Gärten (n. 57). : Lauraceae (Pax, H. Winkler). Oinnamomum Camphora Nees et Eberm., Handb. Med. Pharm. Bot. II (1831) 430. — Tschekiang: Tai sr fu, Kloster Guo tsching 'sse am Tientai n. 298). a. *Cinnamomum Camphora Nees et Eberm. 1. E- Kioto: Awata Palast (n. 127). a Zitsea polyantha Juss. in Ann. Mus. Paris VI (1805) : 211? — Tsche- klang: Hangtschou fu, Tien mu ea ke ass —_ Fukien: | aing fu, vor era ie 720). _ 3832 W. Limpricht. Lindera Limpriehtii H. Winkl., nov. spec. — Arbor (?) ramulis cinereis crassis, junioribus adpresse tomentosis mox glabrescentibus. Folia modice petiolata, petiolo crasso tomentoso, coriacea, ovalia vel oblonga, basi obtusa vel in angustioribus acuta, apice + subito acute acuminata, in- tegerrima, supra opaca vel nitidula, novella ad nervos tomentosa mox glabra, lacunose reticulata, subtus glauca, tomentella praesertim ad nervos nervis ipsis brunneis glabris, trinervia, de mediano nervis secundarliis2—3, de lateralibus fere prope basin acuminis terminantibus 7—9 orientibus. Inflorescentiae $ solitariae, 5—9-florae, sessiles. Flores $ pedicellati, pedicellis fulvo-tomentosis; perigonii 6-partiti tubus brevissimus, lobis oblongis dorso + fulvo-tomentosis; stamina 6 perigonium superantia, filamentis gracilibus, sparsim pilosis, 3 internis glandulis 2 magnis in- structis; ovarii rudimentum e basi villosa glabrum, apice capitatum. Flores 2 ignoti. Bacca ignota. — Blätter 6—10 cm lang, 2,5—5,5 cm breit, die Spitze etwa 1,5 cm lang. Blattstiel 10—13 mm lang. 3 Blütenknäuel 8—13 mm im Durchmesser. Blütenstiele 3—4 mm lang. Perigonzipfel 3 mm lang. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Tal von Tsao po, bei Schu linkou, 2400 m (n. 1458). Die Art nähert sich in der Blattform sehr L. puleherrima (Nees) Benth., doch sind die Blätter mehr oval und kürzer und plumper zugespitzt. Diese Art hat aber 3, die neue nur 2 Staubblattkreise. Lindera Paxiana H. Winkl., nov. spec. — Frutex 2 gracilibus nigro-brunneis tomentosulis. Folia petiolis haud crassis tomento- sulis breviter petiolata, chartacea, novella fulvi-sericei-tomentosa, oblonga, basi acuta vel breviter acuminata, apice + subito acute acuminata, in- tegerrima, margine angustissime recurva, supra nitidula, glabra, lacunose reticulata, subtus vix glaucescentia, puberula, penninervia, nervis secun- dariis utringue 5—7 erectis vel subascendentibus supra parum immersis sub{us prominulis, irregulariter inter se distantibus, reticulatione subtus evanescente. Inflorescentiae 3 Be aeg 4—7-, plerumque 6-florae. Flores 3 pedicellis sericei-t hi i; perigonii 6- partiti “ tubus brevis, berlss nieht kn, lobis DOSE blanke, dorso fere glabris; stamina 9 perigonium paullum superantia, antheris apieulatis, filamentis glabris, 6 internis glandulis 2 magnis sessilibus vel breviter stipitatis bilobis instructis; ovarii rudimentum glaberrimum, conicum, acutum. Flores ? ignoti. Bacca ignota. — Blätter 5,5—10 cm lang, : 2—4em hreit, die Spitze 10—15 mm lang. Blattstiel 5—7 mm lang. S Blüten _ knäuel 10—15 mm im ‚Dürchmesser. Blütenstiele 4—7 mm lang. Perigon- zipfel3 mm lang. F twa2 mm lang. — Szetschwan: Kwanhsien, Berglehnen des Lao djün schan, oberhalb des ae wang miao, 1000. m (n. 1231). | Gehört zur san ee ER = ER : ei : Zr a nn nn RM 2 a NER T N ae Sg a ie Ta Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 383 Lindera sericea Bl. Mus. Bot. Lugd. Bot. I (1849—1851) 324? — Fukien: Kien ningfu, buschige Uferlehnen am Min-Fluß (n. 721). Papaveraceae (Fedde). Eomecon chionantha Hance in Journ. Bot. XXII (1884) 346. — Sze- tschwan: Kwanhsien, Matten am Yang tse ling, 1550 m (n. 1372). Dicranostigma Franchetianum (Prain) Fedde in Pflzr., 40. Heft (1909) 211. — Ost-Tibet: Wentschwan hsien, 1400 m (n. 1353). Dicranostigma leptopodum (Maxim.) Fedde in Englers Jahrb. XXXVI, Beibl. 82 (1905) 45. — Honan: Lößwände des Wuli pien bei Base. bao hsien, 350—400 m (n. 2852). *Macleaya cordata (Willd.) R. Br. in App. Denh. et Chapp. Trav. (1826) 218 in adnot. — Nikko: Gamman ga futschi (n. 150). Macleaya microcarpa (Maxim.) Fedde in Englers Jahrb. XXXVI, Beibl.82 (1905) 45. — Schenhsi: Hsian fu, Wegränder, 500 m (n.2710). Meconopsis racemosa Maxim. in Melang. biol. IX (1876) 713. — Ost- Tibet: Tatsien lu, Sheto, 4400 m (n. 1734); Ta tsien lu—Dawo, Dschung- ku, 4500 m (n. 1782, 1783a), Dshara, 4200 m (n. 1929); Hor Tschango, Schtiala, 4000-4400 m (n. 2059); felsige Matten. Meconopsis lancifolia Franch. ex Prain in Journ. Asiat. Soc. Bengal. LXIV. 2 (1895) 311 in adnot. var. Limpriehtii Fedde, Repert. XVII (1921). — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 4200 m (n. 2021). Meconopsis Henricii Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) I: Ost-Tibet: Tatsienlu, Hänge des Passes Laniba, 4400 m (n. 1710); : steinige Halden am Gila-Paß, 4300 m (n. 1675): Ta tsien lu—Dawo, en 4500 m (n. 1783b):; Dawo, Ssirka-Paß, 4300 m (n. 1952). conopsis integrifolia (Maxim.) Franch. in Bull. Soc. Bot. France ne — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Gila, 4000—4400 m (n. 1709): Hor Tsehango, Schtiala, 4060-4600 m (n. 2057). Meconopsis quintuplinervis Regel in Gartenfl. NXV (1876) 291, t. 880 f. B-D. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3400 m, Geröllhalden (n. 2729). Meconopsis punicea Maxim. Fl. Tangut. I (1881) 34, 1.23, 1.1221 var.Limprichtii Fedde, Repert. XVII (1921). —Schenhsi: Tsinlingschan, Matten am Wang sso nai, 2300 m (n. 2665). Papaver nudicaule L. Spec. pl. (1753) 507, subspee. rubro-aurantiacum SE (DE.) Fedde in Pflzr. 40. Heft (1909) 381 var. chinense (Reg.) Fedde, le. 384. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, 21003200 m (n. 583, 584, 2554, 304); Bohua schan, 2100— 2400 m (n. 2491). — Schanbsi: Da Wu tai schan, Petai, 2900-3100 m (n.660). — var. corydalifolium Fedde | l. e. 382 subvar. Giraldii Fedde I. e. 383. Ehen e ee 3500 m (n. 270). 384 > W. Limpricht. Dicentra macrantha Olv. in Hook. Icon. t.1937 (1891). — Szetschwan: Kiating fu, Hänge des Omi schan, 2500 m (n. 1516). Cor ydalis curviflora Maxim. Fl. Tangut. 1 (1889) 41. — Ost-Tibet: Dawo, Ssirka-Paß, 4200 m (n. 1956), Tal von Lumpu (n. 1986), Sllä tschem la, 5000 m (n. 2029). var. Giraldii Fedde, Repert. XII (1913) 407. — Schenhsi: Tsin ling schan, Matten am Wang sso nai, 2400 m (n. 2672). Corydalis Davidii Franch. in Nouv. Arch. Museum Paris 2. ser. VII (1885) 198. — Szetschwan: Yatschou fu, Yaho-Tal, 2150 m \n. 1551). Corydalis edulis Maxim. Melang. biol. X (1877) 49. — Szetschwan: ‚Kweitschou fu (n. 1162): Tschin schi ho (n. 1153). Corydalis fluminicola W. W. Smith in Not. Bot. Gard. Edinb. IX (1916) 99. — Ost-Tibet: Ta ttsien u—Dawo, Dshara, 4600 m (n. 1913); Kanse, Tsokoma-Stock, 4800—4900 m (n. 2101); Kanse—Dege, Geröll- _ halden oberhalb des Passes Tschola, 5200 m (n. 2156); Batang—Litang, Pungtschamu, 4800—5200 m (n. 2252). _ Corydalis heterocentra Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 255. — Ost-Tibet: Wen tsch wan hsien, Scha pe, 1500 m (n. 1312). De ineisa Pers. er I (1807) 268 var. ee Fedde, N | Srsbet? Ta tsien lu—Dawo, Gata, Wälder des Tales des Tschin tschwan, : 3800 m 5 1883). Cor ydalis yecudo:Schlachjehräi, Fedde, Repert. XVI (1919) 199. — Ost- Tibet: Ta tsien Iu, Sheto, 3800-3900 m (n. 1740). Oorgelalie racemosa Feat) Pers. Syn. II ( 1807) 270. Fukien: ı fu, ‚benrä n. 756). — are sch wan: erg Prawii Trank, in Bot. vın (1894) 284. — Ost- Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pllanzen. 385 Oorydalis spec.*) — Fl. lutei. — Ost-Tibet: Dawo (n. 1968). u Corydalis spec. — Fl. coerulei. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Pungtschamu, 5260 m (n. 2249). Corydalis spec. — Fl. eoerulei. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Paßhöhe Rossäla, 5000 m (n. 2287). Corydalis spec. — Fl. lutei. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3400 (n. 2777). | Cor ydalis spec. — Fl. Be — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai Pe schan, 3200—3400 m (n. 2763). Corydalis spec. — Fl. atro-coerulei. — Szetschwan: Kwan hsien, Bachufer am Passe Yang tse ling (n. 1291). Corydalis spec. — Fl. rubro-coerulei. — - Tschili: Hsiau Wu tai Balen. Petai, 3200 m (n. 2510). Corydalis spee. — Fl. Iutei. — Tschekiang: Insel Putu im Tschusan- Archipel (n. 312). Corydalis spec. — Ost-Tibet: Hor Tsehango (n. 2049). Crueiferae (OÖ. E. Schulz). Lepidium chinense Franch. in Nouv. Arch. Museum 2. ser. V (1883) 191. — Ost-Tibet: Ta tsien lu (n. 2347). Megacarpaea Delavayi Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIII (1886) 406. — Ost-Tibet: Zwischen Ta tsien lu und Dawo (n. 1930a). Dilophia maerosperma O. E. Schulz, nov. spec. — Herba pumila, biennis, flaceida, 3—10 cm alta. Caulis parce ramosus, serpentino-flexuosus, Pilis brevibus, crassis, obtusis, subreversis + obsessus. Folia manifeste petiolata, ovalia, apice rotundata vel subemarginata, integra, glabra, Superiora sensim minora et bracteiformia. Racemi initio eorymbiformiter conferti, dein elongati, 12—20-flori, usque ad apicem bracteati. Pedicelli 4—3 mm longi. Flores majusculi. Sepala 2,5 mm longa, late ovata, dorso infra apicem pilis 0,5 mm longis paueis pilosa vel glabra. Petala 56 mm longa, alba, denique pallide violacea, obovato-cuneata, apice Profunde emarginata. Stamina 4:4,5 mm: antherae 0,5 mm longae, obtusae. Pistillum ampullaceum:; ovarium 7—8-ovulatum. Silieulae in pedicellis 8-5 mm longis, recurvatis ovoideae, floris partibus longe per- Sistentibus 'eircumdatae, 67 mm longae, 4 mm latae, stylo 2 mm longo Coronatae, albido-virides; valvae opereuliformes, faeile desilientes, dorso » isperse tuberculatae: replum saepe serpentino-flexuosum. Parse pauca, grandia, 2 mm longa. — Ost-Tibet: ee Pu a ie REITER Eh D Die Mer nch icht von mir enmitelten Arten Folge ii im Repertorium unter den ‚Neuen [el en Ba mit ae angeben. EM 386 W. Limpricht. Taschü, an Felsen des Passes Dshagala, 5260 m (n. 2235); Hor Tschango, Schtiala, im Geröll des Schao kirr bu, 4700 m (n. 2068). D. fontanae Maxim. affinis, sed petalis majoribus emarginatis, fructibus majoribus, seminibus in siliculis paueis, 2 mm longis distinguitur. Platyeraspedum O. E. Schulz, nov. gen. — Sepala erecto-patentia, inaequalia, exteriora oblonga, apice obtusa, ad basin subangustata, in- teriora late ovata, apice rotundata, basi saccata. Petala alba, elliptiea,. apice rotundata, subtiliter venosa, basi in unguiculum brevem an- gustata. Stamina 6, adscendentia; filamenta staminum exteriorum fili- formia, ea staminum interiorum alato-dilatata et saepe unidentata; an- therae oblongae, obtusae. Glandulae nectariferae laterales fere annuli- formes, sed intus apertae, utroque latere appendice lineari praeditae; medianae nullae. Pistillum sessile, anguste ampullaceum, sed a basi usque ad stigma ala cinetum; ovarium 8—9-ovulatum; stigma latum, subbilobum. Siliqua brevis, oblonga, ad basin subattenuata, stigmate sessili obtusa, ‚saepe curvata, bivalvis, septo defieiente uniloeularis, dehiscens; valvae facile deciduae, Mombrangouae, nervo crasso carinatae, ceterum enerves; pleurorrhiza. Cotyledones breviter petiolatae. — Herba biennis, glaber- rima. Folia petiolata, simplicia. Flores in axillis foliorum superiorum. = ‚Species unica hactenus nota in summis montibus Tibetiae orientalis ' Platyeraspedum tibetiecum O. E. Schulz, nov. spec. — Radix fusiformis. Caulis plerumque a basi ramosus, + BERBERONR, BEN 30 m longus. Folia inferiora longe petiolata, sub cordata, margine obscure angulato-repanda, superiora breviter petiolata, ovato-cordata, aeutius- cula, basi profunde cordata, margine manifeste anguloso-repanda, saepe tere 5-loba; li EArGeRn, er sensim minora et bracteiformia. Racemi ‘ca. 30-flori, su niter congesti, dein laxissimi, bracteati. 53 mm longi.. _ Sepala 2,2—2,5 mm, petala 4—6 mm longa. 5 Stamina exteriora 2—2,5 mm longa, interiora paulo longiora: antherae 0,75 mm longae. Siliquae in pedicellis 6—4 mm longis + recurvatae, Kt 2e em | ap: je mn latae, viridulae; valvae nervo _ an inea ‚ humida non gehen 35: Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 387 starken Mittelnerv durchzogenen Klappen und die verbreiterten, oft | gezähnten inneren Staubblätter. , Thlaspi yunnanense Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIII (1886) | 407. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Hochsteppe zwischen Tshomba tschou und Dschungku, 4100 m (n. 1795). Cochlearia scapiflora Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. Soe. V (1861) 154. — Ost-Tibet: Tatsien lu—Dawo, Gata, Dshara bis zur Schnee- grenze, 4500—5000 m (n. 1863); Dawo, oberhalb des Passes SIlhä tschem la bis über den Gletscher, 5000-5200 m (n. 1975). Aphragmus tibetiens O. E. Schulz, nov. spec. — Herba 1,5—2 em alta, glabra videtur. Caudex multicaulis, basibus seariosis petiolorum emortuorum squamosus. Folia linearia, integra, carnosula videntur, basalia 1,2 cm longa, 1 mm lata, acutiuseula, ad basin in petiolum vix angustata; caulina breviora, 6—4 mm longa, superiora bracteiformia. Racemi conferti, ca. 10-flori, inferne bracteati. Pedicelli 4—2 mm longi. ‚Sepala 2,5 mm, petala 4,5 mm longa; lamina breviter late obovata, basi in unguiculum brevem latiuseulum contracta. Stamina breviora 2 mm longa, longiora inaequilonga, bina 2,2, bina 2,5 mm longa; antherae 0,5 mm longae. Caulis fructifer (ex vestigiis anni praeteriti) parum elon- i gatus. Siliquae in pedicellis inferioribus usque 6 mm longis erecto- 3 Ppatentibus adscendentes, oblongo-ellipsoideae, 6—8 mm longae, basi bre- Yissime (1 mm) stipitatae: septum completum. Funiculi usque ad 1,5 mm longi. Semina ignota. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, an Bachläufen in der Nähe von Schneeflecken der westlichen Kpealieibenin des EIER Östlich Dschungku, 4700 m (n. 1818a). | Eutrema eompactum O. E. Schulz, nov. . spec. _ Ab E. Edwardsii Der R. Br. notis sequentibus distinguitur: Rhizoma multo crassius, supene = “ caules saepe complures (usque 8) emittens. Caules sub anthesi 3—20 cm + longi, fructiferi non Ei FE Ur numerosiora, eg © inferiora brevius petiolata. R Racemus th E = formiter confertus, usque 30-florus. RR tloriferi 32 mm longi. Be e persistentia. Petala 3 mm longa, BROKER GL | | Sepala 2 mm longa, au u? funiculo Br € Ost Tibet: Ta tsien ia Dawo: Kette westlich des D % ha — Verbreitung: Gebire. EN mg: Gehirge von’t 388 W. Limpricht. Cardamine Urbaniana O. E. Schulz in Englers Jahrb. XXXII (1903) 396 f. Litwinowiana O. E. Schulz 1. ec. 397. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, kurz unterhalb Scha pe (n. 1314). Cardamine macrophylla Willd. Sp. pl. III (1800) 484. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Petai, 3100 m (n. 2573). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, Matten, 3300 m (n. 2753). — Ost-Tibet: Ta tsien lu— Dawo, Gata, Dshara, Paßalm Hai tse schan, 4300 m (n. 1909): Dawo, Tal von Lumpu, 4200 m (n. 2022a). Cardamine Limpriehtiana Pax in Jahresb. Schles. Gesellsch. Breslau, Zool.-bot. Sekt. (1911) 27. — Tschekiang: Hangtschou fu, Tien mu schan, trockene, steinige Flußläufe vor dem Paß Leu guo ling (n. 796); Ningpo, Kloster Hsüe dou sse, am Fuße von Felsen, 500 m (n. 18). Cardamine flexuosa With. Arrang. Brit. Pl. 3. ed. III (1796) 578 subspec. debilis (Don) ©. E. Schulz in Englers Jahrb. XXXIT (1903) 478. — Szetschwan: Wan hsien, Steinblöcke am Yangtse-Ufer (n. 1172), Kiatingfu, Omischan, Gipfel, 3370 m (n. 1522). Cardamine microzyga O. E. Schulz in Englers Jahrb. XXXII (1902) 545. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, südwestlich Sheto, 3800 m (n. 1715): Dawo, Tal von Lumpu, 4200 m (n. 2009). Capsella bursa pastoris (L.) Möneh, Meth. (1794) 271. — Hupeh: Yangtse-Tal, um Schaschi (n. 1123, 1129). Draba oreades Schrenk in Fisch. et Mey. Enum. Pl. nov. II (1842) 56. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Felsen und Geröll am Passe Gila, 4600 m (n. 1657); Tatsien lu—Dawo, Dshara, westliche Parallelkette, Geröll, 4700 m (n. 1777); Dawo, Felsen des Ressirma, oberhalb des Ssirka-Passes, 4850 m (n. 1938); an und oberhalb des Passes SIlhä tschem la bis über den Gletscher, 5000-5200 m (n. 1976); Hor Tschango, Schao kirr bu, Geröll und Felsen, 47004800 m (n. 2069); Kanse—Dege, oberhalb des Passes en 5200 m (n. 2128): Batang—Litang, Felsen des Passes Rossäla, m (n. 2284). KDiäbe a Schrenk 1. ce. var. ehinensis O. E. Schulz, noy. var. — | Pit luxurians, fructifera usque ad 12 cm longa. Caulis saepe mono- phyllus. Siliculae in pedicellis usque 6 mm longis, prorata grandes, 3:5 mm, stylo usque 1 mm longo terminatae. — Schenhsi: Tsin ling schan, auf = dem Ba des Tai pai schan, 3500 m (n. 2770). on 5 Ost-Tibet: Ta tsien Iu—Dawo, Gata, Dhara, Paßalm Hai tse ee ne 4 4300 m in AN, - Drab oda Turez. in Bull: Soc. Nat. Moscou XV asa2) 20. i En = R' Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 389 lichen Kaisergräber, 2100 m (n. 2902); Hsiau Wu taischan, Felsen beim Tempelchen auf dem Nan tai, 3000 m (n. 2996); an den Gipfelfelsen des Petai, 3050 m,. Kalk (n. 2564). — Szetschwan: Kiatingfu, an den Südostabstürzen des Omi schan-Gipfels (Wan fu ting), 3370 m (n. 1494). — Ost-Tibet: Tatsien lu, steinige Lehnen der Paßhöhe Laniba süd- westlich Sheto, 4000 m (n. 1752). Draba yunnanensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIII (1889) 402. — Öst-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Felsen des Laniba, 4300-4400 m (n. 1732). Draba lichiangensis W. W. Smith in Not. Bot. Garden Edinb., n. 55 (1919) 208. — Ost-Tibet: Dawo, oberhalb des Passes Sllhä tschem la bis über den Gletscher, 5000—5200 m (n. 1975). Arabidopsis T'haliana (L.) Heynhold in Holl et Heynh. Fl. Sachs. I (1842) 538. — Hupeh: Yangtse-Tal, um Schaschi (n. 1123a, 1126). Arabis hirsuta Scop. Fl. carn. ed. 2, II (1772) 30. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 2300 m (n. 1593). Arabis Stelleri D. C. Syst. II (1821) 242. — Tschekiang: Hang- tschou fu, Tien mu schan, Granitgeröll vor dem Tempelehen Kai schan lao dieng (n. 799). Erysimum aurantiacum (Bunge) Maxim. Enum. pl. Mongol. (1889) 65. — Tsehili: Kalgan, Felsen an der Karawanenstraße nach Urga (n. 492); Hsiau Wu tai schan, Schi ba pan, oberhalb Li yi örl, 1800—2100 m (n. 553, 2957); Bohua schan, 1000-2000 m (n. 2478). Erysimum Limpriehtii ©. E. Schulz, nov. spec. — Planta perennans, nana, 4 cm alta. Caudex reliquiis lanceolatis petiolorum desiccatis albidis squamosus. Caules foliis basalibus aequilongi, angulati, pilis adpressis pilosi. Folia basalia subrosulata, obovata, apice rotundata, integra ve basi abseure unidentieulata, subito in petiolum tenuem ca. duplo longiorem eontracta, 0,8—1,5:0,5—0,7 em; folia caulina similia, sed acutiuseula et brevius petiolata, in axillis florem ferentia; omnia pilis adpressis centro affixis bi-, raro tripartitis vestita. Racemus foliis bracteatus, 2—-5-florus. Pedicelli 5—3 mm longi. Flores grandes. Calyx clausus: sepala linearia, obtusiuscula, 6 mm longa, apice parce pilosa et violacea. Petala 1,7 cm longa, lamina late obovata, roseo-lilacina, >56 mm longa, in unguieulum linearem duplo longiorem ochroleucum cuneatim angustata. Antherae 1,5 mm longae, sepala superantes. Siliquae (ex vestigiis anni praeteriti) in pedicellis 5—4 mm longis erecto-patentibus a adscendentes, anguste oblongae, utringue subattenuatae, 'stylo 0,75 mm ee longo eoromatae, 1,5 cm longae, medio 2 mm latae; valvae pilosae.. — Ost-Tibet: Bejü-Batang, an Felsen des Mäla-Passes 4900 m (n. 2402). canlalh Yilıme Ex Seien &. funiculosi Hook. f et Tome. quod foliis I “ 390 W. Limpricht. Torularia humilis (©. A. Mey.) ©. E. Schulz nov. comb. (= Sisym- brium humile C. A.Mey.) — Schanhsi: Dadungfu, Lößboden bei Nan tsun, 1450 m (n. 2631). — Honan: Dung kwan ting, sehr häufig in den Wänden der Lößschluchten bei Pan.tou (n. 2841). f. grandiflora O.E. Schulz. —Ost-Tibet: Lifanting, Hsiau ho-Tal vor Weitschou am Min 1600 m (n. 1336). Hesperis Limprichtii O.E. Schulz, nov. spec. — Planta biennis videtur. Caulis erectus, 0, 10— 0,35 maltus, simplex, sed in axillis foliorum superiorum ramulos accessorios producens, pilis simplicibus reversis 0,5—1l mm longis valde disperse hispidus. Folia basalia sub anthesi deficientia, caulina omnia breviter petiolata, oblongo-elliptica, acuta, margine inaequaliter serrata, basi in petiolum cuneatim angustata, parecissime - pilifera, summa in axillis florem ferentia. Racemus florifer confertus, 6—20-florus. Pedicelli 7—4 mm longi. Flores majusculi. Sepala erecta, 4—6,5 mm longa, exteriora linearia, obtusiuscula, interiora latiora, oblongo-elliptica, basi profunde saccata, omnia dorso praesertim ad apicem pilis mani, festis ca. 5 usque ad 2 mm longis albis patentibus hispida. Petala flava- 1,2—1,6 em longa, obovata, apice rotundata, in unguiculum linearem en contracta. Stamina 1,3:1,4 cm: antherae oblongae, iusculae, 2: 1,5 mm. Pistillum sessile, lineare; ovarium 52-ovulatum;: erh brevis, ca. 1 mm longus, inerassatus:; stigma profunde bilobum. Siliquae ignotae. — Tschili: Auf trockenen Hängen des Bo hua schan, Kalk, 1600—2000 m (n. 2480). — Hesperis aprica ( Steph.) Poir. pilis numerosis saepe glanduliferis intermixtis foliis angustis subintegris petalis violaceis stigmate profundius bifido satis a specie supra descripta differt. Hesperis matronalis L. Spee. pl. (1753) 927, var. sibirica (L.) DC :PRaer, 1 (1824) 189. — Tschili: ‚Jehol, Wu ling schan, 1800 m (n. 2895). \ Dontosiemon dentatum (Bunge) Ledeb. Fl. ross. I (1842) 175. — Tach: Jehol, bei Tsehing lung schan im Bannwald (n. 2910). stemon pectinatum (D. C.) Ledeb. Fl. ross. I (1842) 175. — Ost- is Baia, im. Tale eg ar tschu, südlich des Mä Iusbe Fe 76 Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 391 Droseraceae (Pax). Drosera Burmannii Vahl, Symb. III (1794) 50. — Fukien: Futschou fu, beim Höhlentempel Fong kwan ming unweit Yungfu (n. 77l). Drosera peltata Sm. in Willd. Spec. pl. I (1797) 1546. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 100,433). — Yünnan: Tali fu, sehr häufig an den Hängen 3500 m (n. 1028). des Tsang schan, 2500 (rassulaceae (Limpricht). Sedum Aizoon L. Spee. pl. (1753) 430. — Tsehili: Hsiau Wu tai schan, Paß Hsien miao ling am Schi ba pan, 1800 m (n. 558); Felsen des Petai, 3000 m (n. 2588); Jehol, Wu ling schan, 2100 m (n. 2892). Sedum algidum Ledeb. Fl. alt. IT (1830) 194. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai 3000 m (n. 567, 2546): Dschung tai, 3000 m (n. 2577); Hsitai, 2900 m (n. 2977). — Schanhsi: Da Wu tai schan, Dschung tai, 3000 m (n. a — Schenhsi: Tsin ling schan, REIN 3500 m (n. 2726). Sedum asiaticum DC. Prodr. III (1828) 401. — Ost: Tibet: Tatsien lu—Dawo, Gata, Dshara, 4400-4500 m (n. 1848); Dawo, Ressirma, Ssirka-Paß, 4800 m (n. 1941); Hor Tschango, Geröll des Schao kirr bu, 4700 m (n. 2091). ‚Sedum banlanense f., nov. spec. — ‘Perennis. Radices fibrosae, steriles caules non evoluti. Caules globiferi erecti, simplices, glabri. Folia radicalia rosulata, numerosa, basi attenuata, sessilia, media et superiora Pauca, alterna, infra insertionem in calcar producta, glabra, tenuia oblongo-ovata, integra, obtusiuseula. Inflorescentia earymbifeemie, Bracteae sessiles, infra insertionem in calcar productae, planae, glabrae, oblongae, integrae, obtusae. Pedicelli glabri, calyce breviores vel illi subaequales. Flores 10—20. Calyx glaber, segmentis 5, ovatis, marginibus integris, acutis, longioribus quam latioribus. Corolla glabra, flavo-rubra, calyee triplo longior, segmentis obovato-lanceolatis, margine integris. 2 ovato-oblonga, in stylos carpellis Pe attenuata. Caul« ‚585 em longi. Lamina foliorum rosulae 2—2,5 cm longa, er eaulina 1-2 cm longa, m cm lata. ‚In flore f 392° - “ W. Limpricht. Sedum Dielsianum Limpr. f., nov. spec. — Planta tenuis, gracilis. Rhizoma 10—15 em longum, obligquum, squamis ovato-linearibus vestitum. Caules floriferi 1—2. Folia omnia uni-verticillata, lamina pinnati- fida, lobis pinnato-partitis. Cyma paueiflora, flores 1-3, albij. Calyx glaber, segmentis 5, oblongis, acutiusculis. Corolla glabra, calvce 2—3-plo .longior, segmentis ovato-lanceolatis, acuminatis, marginibus integris. Stamina 10, corollae segmentis aequilongis. Follieuli 5, erecti. — Ost- Tibet: Gebiet des Dritschu (Yangtse), zwischen Bejü und Batang, unter Nadelholz bei Chieda vor dem Mäla-Passe, 3800 m (n. 2161). Ein reizendes, höchstens 10 em hohes Pflänzchen, das an dem 7—8 fiederspaltig geteilte Blättchen zählenden Quirl am oberen Stengel FARERER Blätter fehlen) sehr leicht kenntlich ist und isoliert dasteht. Sedum drymarioides Hance in Journ. Bot. (1865) 379. — Schenhsi: 'Tsin ling schan, Felsen im Föng schui-Tale (n. 2677). Sedum fastigiatum Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. Soc. II (1858) 98. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Dshara, 4600 m (n. 1770). Sedum hybridum L. Spee. pl. (1753) 431. — Schanhsi: Da dung fu, Paß Huo schi ling, 2200 m (n. 2628). — Schenhsi: Tsin ling schan, Felsen Wang sso nai oberhalb des Passes Da tsin ling, 2300 m (n. 2669). Sedum Kirilowii Reg. in Nouv. Mem. Soc. nat. Moscou XI (1859) 92. — Tschili: Bo hua schan, Gipfelplateau, 2100 m (n. 2489). Sedum Lutzii Hamet in Sched. — Ost-Tibet: Tatsien lu, Geröll / des Passes Gila oberhalb Sheto, 4200 m (nı 1841). Sedum multicaule Wall. Cat. (1828) n. 7232. — Yünnan: Kwang - dung, Felsen vor Lu feng hsien, 1900 m (n. 871). Sedum Przewalskii Maxim. in Bull. Acad. Peötersb. XIX (1883) 156. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Paß Dshagala, 5260 m (n. 2261). Sedum quadrifidum Pall. Reise (1776) 730. — O st-Tibet: Ta tsien lu, westlich des Passes Gila, 4100 m {n. 1788). Sedum rotundatum Hemsl. in Hook. Icon. pl. (1896) t. 2469. Z— Ost-Tibet: Dawo, SIIhä tschem la, 4900 m (n. 2017); Hor Tschango Schao kirr bu, 4700-4800 (n. 2054): gen, Paß Ngara la 4800 m (n. 2307 a). Sedum sarmentosum Bunge in Mem. : Sav. Etr. Petersb. II (1835) . 104. —$st- Tibet: : Mung kung ting, Paß Ban lan schan, 4500 m (n. 2349). 2 Sedum subtile Mig. in Ann. Mus. Ion ae Ba u ‘ 186566) 156. — Kiangsu: Tai hu-Berge, (n. 838). Sedum tibeticum Hook. f. et Thames: in N Linn. u II (1858) 3. — -Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Felskanım westlich des Dshara, : ® ie 4700 | m Me 1820). Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 393 var. Forrestii Hamet in Not. Bot. Gard. Edinb. XXIV (1912) 119. — Ost-Tibet: Batang—Litang, ge zwischen Rati und Nenda, 4300 m (n. 2320). Sedum yunnanense Franch. in Journ. Bot. X (1896) 286. — Yünnan: Talifu, Tsang schan (n. 1080): etwas verschieden ist n. 1046. var. valerianoides (Diels) Hamet in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 117. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 2800 m (n. 1608). Cotyledon leucantha Ledeb. Fl. alt. II (1830) 198. — Kiangsu: Tai hu- w Felsen (n. 230). — Tschekiang: Hangtschou, Hsi hu-Berge (n. 226). Saxifragaceae (Brieger, Engler, Limpricht, Pax und K. Hoffmann). Astilbe chinensis (Maxim.) Franch. et Savat. Enum. pl. Japon. I (1875) 144. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Berghänge des Schi ba pan, 15001600 m (n. 556). ö | *Astilbe chinensis (Maxim.) Franch. et Savat. l.e. — Kioto: Auf- stieg uf den Hiyesan. Astilbe Davidii (Franch.) Henry in Gard. Chron. (1902) 11, 95. — Schenhsi: Tsin lingschan, Paß Da tsin ling, 2100 m (n. 2668); Tai pai schan, Südhänge (n. 2764). : Astilbe rivularis Hamilt..in Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 210. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 3000 m (n. 1069). Astilbe rubra Hook. f. et Thoms. ex Hook. in Bot. Mag. (1857) t. 4959. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 3000 m (n. 1067). Rodgersia aesculifolia Batal. in Act. Hort. Petropol. XIII (1893) 96. — Schenhsi: Tsin ling schan, Berghänge des Wan, sso nai, oberhalb dies Passes Da tsin ling, 2200 m (n. 2667). Rodgersia platyphylla Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Caulis elatus imprimis ad insertionem foliorum fulvo-pilosus. Folia digitata, 5—6-folio- lata, petiolo fulvo-piloso, ad insertionem foliolorum fulvo-barbato suffulta. Foliola 12-20 cm longa, 6—10 cm lata, rhombeo-obovata, acuta vel breviter acuminata, argute duplicato-serrata, interdum lobulata, in folis ' aulinis angustiora, supra glabra, subtus in costis rufo-pilosa, tenuiter membranacea. Tnflorescentia anguste paniculata, laxe ramosa, pe apicem ramorum versus fulvo-tomentosa. Sepala late ovata, acuminata et apice reflexa, extus pilosa. Flos 2—3 mm diametiens. Styli se Re an ‚truneati. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Tal von Tsao po, 2 Sehulin kou, 2400 m (n. 1430); zwischen Schu lin kou® und : Kwan, 2600 m (m. 1486); im Tal des Örlho unterhalb. Kon tatschiam har m (n. 1431). | Be die spitzen Kelchzähne von R. aesenlifolia Batal. und R. S Henri nriei Franch. verschieden, von beiden auch durgb ie 3 stark e Behaarung. 5 394 W. Limpricht, Rodgersia pinnata Franch. in Rev. hort. (1897) 176. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, Bergwiesen, 3000 m (n. 1061). Oresitrophe rupifraga Bunge in Mem. Sav. Etr. Petersb. II (183: 5) 106. — Tschili: Pekinger Westberge, 500 m (n. 2410). Bergenia purpurascens (Hook. f. et Thoms.) Engl. in Verh. Zool. bot. Ges. Wien XIX (1869) 549.. var. Delavayi (Franch.) Engl. et Irmsch. in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 147. — Yünnan: Talifu, Tsang schan-Gipfel, 4000 m (n. 1010). — Szetschwan: Kwanhsien, Tsao gung schan, 2000 m (n. 1254); Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Scha pe-Tal, 1800-—2000 m (n. 1319). Saxifraga pallidiformis End nov. spec. — Herba folis basalibus paueis, caule aphyllo, infloreseentia paniculata, ramis brevibus paucifloris. Folorum petiolus planus 15—2 em longus, 15—2 mm latus, lamina supra obscure viridis, sparse pilosa, subtus pallidior, ovata vel oblonga, basi subtruncata vel subeuneata, 1—4 cm longa, 1—-2,5 cm lata, margine undulato-crenata, nervis lateralibus 1 utrinque 2—3, adscendentibus, a costa abeuntibus. Caulis inferne sparsissime, superne in inflorescentia diutius albo-pilosus, 2—2,8 dm longus. Inflorescentiae 2—7 cm longae; bracteae oblongae, undulato-dentatae, infimae 1,2 cm longae, 5 mm latae, . superiores internodiis 1—2 em longis distantes, gradatim minores; ramuli 3 5-flori, bracteolis linearibus 3—5 mm longs, pedicellis 2—3 mm longis; _ tlorum sepala ovata, obtusa, 2 mm longa, 1—1,5 mm lata, nigrescentia; petala ovata, brevissime unguieulata, 3 mm longa, filamenta clavata 2 mm a longa, ovarium late ovoideum, in stylos breves 1,5 mm longos, divergentes stigmate oblique capitellato instructos exiens. — Yünnan: Kalkhügel im Westen von Likiang, 2900—3000 m (Camillo Schneider n. 2228). Die Pflanze weicht von der am nächsten stehenden 8. pallida Wall. £ ab durch dickere, am Rande nur wellig gekerbte Blattspreiten, nackte = Sr 2 Ba Zweige des Blütenstandes und kurzgestielte Blüten. i lumpuensis Engl., nov. spec. — Rhizoma brevissimum solitarii laxe irregulariter paniculati_ tota. longi- Ne a en albis + obsiti. Folia basalia pauca rosulata . pet 0 lamina | 14 —2-plo oma ee 15—2 em longo instructa, N foliatum; ERuOl floriferi tenues 1—1,5 dm longi, pauei- vel Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 395 0,7 mm lata acutissima, filamenta subulata gquam petala duplo breviora, ovarium semiovoideum in stylos brevissimos exiens. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, an alten Baumstümpfen oberhalb Lumpu, 4000 m (n. 1998). Diese Art stimmt mit S. pallida Wahl. fast ganz im Habitus und in der Gestalt der Blätter überein, kommt dagegen im Blütenbau besonders mit der habituell durchaus abweichenden 8. divaricata Engl. et Irmsch. überein. Sarifraga melanocentra Franch. in Journ. Bot. X (1896) 263. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 4000 m (n. 1983); Hor Tschango, Grasmatten des Schao kirr bu, 4000-4400 m (n. 2094); Bejü, Abstieg zum Ngu ssur la, 4000 m (n. 2216). — Schenhsi: Tsin ling schan, steinige Halden des Tai pai schan, 3400 m (n. 2735). f. angustispathulata Engl. n. f. — Foliorum lamina BERNARD sublanceolata utrinque 2—3-serrato-dentata, dentibus protensis, I—1,5 cm longa 3-5 mm lata. — Ost-Tibet: Ta tsien u—Dawo: Gata, Felsen nördlich des Passes Hai tseschan am Dshara, 4450 m (n. 1914). _ Saxifraga gatogombensis Engl., nov. spee. — Laxe caespitosa, caudi- eulis brevibus deeumbentibus apice dense foliatis foliis spathulatis ca. 2 mm longis antice fere 1 mm latis, margine albo-pilosis, caules floriferos emittentibus. Caules floriferi erecti ea. 1——-1,2 dm longi ut folia pilis albis partim glanduliferis partim eglandulosis obsiti, inferne densius superne laxe foliati. Folia lanceolata obtusiuseula, media majora ca. 1,2 em longa et 2 mm lata, summa ca. 8 mm longa. Pedicelli tenues ca. 2—2,5 em longi, ut sepala pilis glanduliferis densius obsiti; sepala patentia, ovata, obtusa 2 mm longa margine pallida; petala oblonga basi cuneata 6 mm longa medio 1,5 mm lata, staminum filamenta 4 mm longa, ‚antherae didymae; ovarium ovoideum, ca. 1,5 mm longum, in stylos duplo brevi iores exiens. — Ost-Tibet: Dege—Bejü: Hobo, Grasmatten des Passes Tjia tjio la oberhalb des Lamaklosters Gato gomba, 4780 m (n. 2159). Die Art gehört in die Verwandtschaft der S. densifoliata Engl. er Irmsch. und der $. confertifolia Engl. et Irmseh.; sie besitzt noch einmal so große Stengelblätter als letztere und entbehrt der steifen Randhaare, | durch welche letztere Art ausgezeichnet ist. Saxifraga maerostigmatoides Engl., nov. spee. — Laxe caespitosa, Surculis glabrescentibus, caulibus e parte jufiinn curvata adscendentibus er Aa obsitis ‚deäsiusoule foliatis 5 cm ee unifloris. A * 34 inm. Tonga 15 mm Ita, Folia eaulina. ohne basi « et apice h eye tenuibus patentibus plerumque eglandulosis, superne pilis an 396 W. Limpricht, 2—2,5 mm lata 5-nervia; staminum filamenta 3—4 mm longa, antherae didymae; ovarium ovoideum, 3 mm longum, in stylos I mm longos erassius- culos stigmate late spathulato instructos exiens. — Ost-Tibet: Batang— Litang, Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2281). E “Diese Art weicht von S. macrostigma Franch. mehrfach ab, durch "borstig gewimperte Blätter, aufrechte Kelchblätter, kürzer genagelte, 5-nervige Blumenblätter, kürzere Griffel und noch etwas breitere Narben. Sazifraga Giraldiana Engl. in Englers Jahrb. XXIX (1901) 365. — Szetschwan: Mungkungting, an der Östseite des Passes Ban lan schan, oberhalb des Hauses Tang fang, 4300 m (n. 2384). var. Biondiana Engl. 1.-c. 366. — Schenhsi: Tsin ling schan, Geröllhalden des Tai pai schan, 3300—3500 m (n. 2738). Sazxifraga auriculata Engl. et Irmsch. in Englers Jahrb. XLVIH (1912) 578. — Ost-Tibet: Mungkung ting, Ban lan schan, 4650 m (n. 2346). Sazifraga tangutica Engl. in Bull. Acad. Petersb. (1883) 115. — Ost- Tibet: Ta tsien lu, oberhalb des Passes Gila, Matten um 4500-4600 m (n. 1664); Kanse—Dege, Paß Tschola, 5000 m (n. 2131). Saxifraga hirculus L. Spec. pl. (1753) 402. — Ost-Tibet: Batang— Litang, Pungtschaniu, Paßhöhe Dshagala, 5260 m (n. 2253); Ta tsien lu (n. 1840). — Szetschwan: Mung kung ting, Felsen des Ban lan schan 4640 m (n. 2388). — Schenhsi: Tsin ling schan; Tai pai schan, 3300 m (n. 2139). — Schanhsi: Da Wu tai schan (n. 670 f. minor Engl. et Irmsch. in Pfler. Heft 67:13938) 111. 3 Szetschwan: Mung kung ting, Paßhöhe Ban lan schan, 4600 m (n. 2365). Saxifraga litangensis Engl., nov. spec. — Caespitosa, caudieulis bre- vissimis; caulibus floriferis adscendentibus tenuibus inferne pilis longis rufis erispulis obsitis a medio breviter glanduloso-pilosis laxe foliatis 5—12 em longis 1—2-floris. Folia caudieulorum atque caulina lanceolata, ‚superiora lineari-lanceolata, inferiora ad insertionem pilis longis rufis 'obsessa usque 1,2 cm longa et antice 2 mm lata, inferiora et superiorta 5—7 mm tantum longa breviter glanduloso-pilosa. Floris sepala ovata erecto-patentia 2 mm longa 1 mm lata nigrescentia dorso medio cum hypanthio late turbinato breviter glanduloso-pilosa; petala quam sepala duplo longiora 45 mm longa 2—2,5 mm lata, breviter unguiculata -3-5-nervia; staminum filamenta petalorum dimidium aequantia, antherae ovoideae; ovarium Sean 3 mm longum in stylos 2 mm longos stigmate . spathulato instructos exiens. Capsula ovoidea 56 mm longa. — Daten. ei ae ee Pungtschamu, Matten und Felsen des Passe® ei 5300 m (n. a Paßı u Be Ranong ; md Tan ım us 2313). Sa ER Wen Be SE ee N Ben ES 9 ira Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 397 f. minor Engl., n. f£. — Caules floriferi 2—3 em longi. — Pungtschamu, am Paß Dshagala, um 5260 m (n. 2254a). Am nächsten verwandt mit S. tsangschanensis Franch., aber ver- schieden durch schmälere Grundblätter, stark drüsige Bekleidung der Stengel, Blätter und Kelchblätter. Saxifraga saginoides Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. Soc. II (1857) 68 var. parvipetala Engl. et Irmsch. in Pflzr., Heft 67 (1916) 122. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Dshara, Granitgeröll und Felsen, 4400 bis 5000 m (n. 1924 a). Sazxifraga diversifolia Wall. Cat. (1828) n. 452 var. typica Engl. et Irmsch. in Pflzr., Heft 67 (1916) 128. — Ost-Tibet: Litang—Hokou, Berghänge zwischen Hontsehuka und Tsamaratung, 4750 m (n. 2295). var. Soulieana Engl. et Irmsch. in Englers Jahrb. XLVIII (1912) 586. — Ost-Tibet: Litang-—-Hokou, Graslehnen des Passes Lama la, 4600 m (n. 2326). . Saxifraga lychnitis Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. Soc. II (1857) 68. — Ost- Tibet: Batang—Litang, zwischen Steinblöcken der Paßhöhe Ngara la, 5000 m (n.: 2304). Saxifraga pseudohirculus Engl. in Englers Jahrb. XLVIII (1912) 590. — Ost-Tibet: Kanse, Tschola-Paß,, 4400 (n. 2098). var. shensiensis Engl. et Irmsch.1.c. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, Paß Mäla, 3850 m, Waldränder (n. 2193); — Schenhsi: Tsin u schan, Tai pai schan, 3500 m (n. 2741). Sazxifraga nutans Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. Soe. IH (1857) 69 £. sweertioides Engl. in Englers Jahrb. XLVIII (1912) 590. — Ost- Tibet: Batang—Litang, Grasmatten des Dshagala, 5000 m (n. 2234). Sazifraga hispidula Don in Transact. Linn. Soc. XIII (1821) 380. ner Yünnan: Talifu, Felsen des Tsang schan, 35003600 m (n. 1030). Saxifraga. strigosa Wall. Cat. (1828) n. 448. ‚— Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2800 m (n. 1043). Saxifraga cinerascens Engl. et Irmsch. in Not. Bot. Gard. Edinb. XXIV (1912) 142. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2800 m (n. 1043). . Sazifraga umleilidehi Hook. f. et Thoms. in Journ. ‚Linn. Soe:1E: (1857) 71. — Ost-Tibet: Dege—Bejü, Hobo, Kaplan um 2 das Lama | I Gato gomba, 4150 m (n.2158). a Saxifraga Vilmoriniana Engl. et Irmsch. in Englers Jahrb. XIV ma; 600. — Ost-Tibet: Tatsienlu—Dawo, Felsenkamm og des Dshara, Gehe m wi 1828); Gata, ‚Pelses er Matten der Paßalm : er am Dshara 398 Gt W., Limpricht. Saxifraga Limpriehtii Engl. et Irmsch. in Notizbl. Bot. Garten Dahlem VI (1913) 36. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Petai, 3050 m (n. 578, 2560); Felsen des Hsitai, 2900 m (n. 2983). Sazxıfraga gemmigera Engl. in Englers Jahrb. XXIX (1901) 366. — Schenhsi: Tsin ling schan, Gipfel des Tai pai schan, 3500 m (n. 2742). Saxifraga Prattii Engl. et Irmsch. in Englers Jahrb. L., Beibl. n. 114 (1914) 44. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schtiala, Felsen und Geröll des Schao kirr bu, 4700-4800 m (n. 2097). var. obtusata Engl. nov. var. — Folia caulina margine magis obtusata et magis setoso-ciliata. Caules floriferi pilis glanduliferis obsiti. — Ost- Tibet: Kanse—Dege, Felsen oberhalb des Passes Tschola, 5250 m (n. 2126); Batang—Litang, an der Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2271). Ist von der typischen 8. Prattii hauptsächlich durch die stärkere Bekleidung der Stengel mit Drüsenhaaren unterschieden. Bei der typischen S. Prattii sind die Blütenstengel nicht immer ganz kahl, sondern auch zuweilen mit mehr oder weniger Drüsenhaaren versehen. var. trinervia Engl., nov.var. — Caules floriferi pilis tenuibus glanduli- _feris obsiti. Petala angustiora, oblonga, trinervia. — Ost-Tibet: Batang— Litang, Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2271a). _Saxifraga dshagalensis Fngl., nov. spee. — Laxe caespitosa, surculis ee 1—2 cm longis, eaulibus floriferis ad medium usque foliatis 3—4 em longis, 1—2-floris. Folia sureulorum atque caulina crassa lan- ceolata setoso-eiliata 3—4 mm longa 1—1,5 mm lata. Pedunculi tenues 5—8 mm longi superne pilis glanduliferis brevibus nigrescentibus dense obsiti. Floris sepala patentia ovata obtusa 2 mm longa 1 mm lata; petala oblonga haud unguiculata trinervia lutea antice (in sieco) flava; staminum filamenta 2 mm longa: ovarium ovoideum 2 mm longum in stylos breves exiens. — Ost- Tibet: RE ARROE, Pungtschamu, am Paß Dsha- gala, 5260 m (n. 2254 b). 3 3 Diene Art steht auch der 8. PR nahe, weicht aber durch viel E dickoie: sehr spitze und borstig bewimperte Blätter, meist eagener in und dreinervige, nicht genagelte Blumenblätter ab. Saxifraga t ensis Engl., nov. spec. — Dense RR cau- e% libus Horiferis numerosis. tnfenne, ‚remote medio densius foliatis. 1 2-flods En a Da HE DL nl ei alt. IT ( irannı sa 2, e Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 399 exiens. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, an Felsen am Passe Laniba, 3900— 4000 m (n. 1744). Die Pflanze fällt besonders auf durch die lockere Beblätterung der unteren Stengelteile und die dünnen, biegsamen Wimperhaare der Stengel- blätter, sodann durch die starke Bekleidung der Kelchblätter mit Drüsen- haaren. Saxifraga erassulifolia Engl., nov. spec. — Dense caespitosa, eaudiculis tenuiter lignosis apice dense foliatis, caulibus floriferis unifloris 3—5 mm longis nudis breviter glanduloso-pilosis. Folia erasse carnosa spathulata truncata 1,5—2 mm longa 1,25 mm lata glaberrima. Floris sepala patentia 1,5 mm longa fere 1 mm lata obtusa carnosula; petala oblonga, distinete breviter unguiculata lutea trinervia 2,5 mm longa 1,5 mm lata; staminum filamenta ca. 1,7 mm longa; ovarium a eg DE ultra 1 mm longum ovoideum in stylos breves stigmat ıtatoi tos exiens. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, auf steinigen Matten "südwestlich. des Passes Gila, 4600 m (n. 1659); Ta tsien lu—Dawo, Felsenkamm westlich des Dshara, 4700 m (n. 1831): Dawo, Lumpu—Tanglin, oberhalb des Passes Silhä tschem la bis zum Gletscher, 5000-5100 m (n. 1977); Felsen des Ressirrma oberhalb des Ssirkapasses westlich Tschi sse tsung, 4800 m (n. 1942); Gata, an Felsen und auf Granitgeröll des Nordabsturzes des Dschara bis zur Schneegrenze und den Gletschern, 4000—5000 m (n. 1924); Dege—Bejü, Hobo, auf Felsen des Passes Ngu ssur la oberhalb des Lama- klosters Gato gomba, 5200 m (n. 2333). Diese kleinste Art der Sektion Hirculus sieht der 8. stella aurea Hook. f. et Thoms. ähnlich, unterscheidet sich aber sofort durch die dieken. fleischigen, abgestutzten und ganz kahlen Blätter. Sazxifraga sibirica L. Spee. pl. ed. 2 (1762) 577 var. Re Engl. et Irmsch. in Pflzr., Heft 67 (1916) 264. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, schattige Felsen im Ucwald, 2600 m (n. 2714). — Ost- E Ti bet: Batang—Litang, Paßhöhe Rossäla, 49005000. m (n. 2278). : var. pekinensis (Maxim.) Engl. et Irmsch. in Pflzr., Heft 67 as) 266. — Tschili:. Jehol, an überhängenden Felsen des Wuling schan, 2100 m (n. 2900): Wang ping hsien, Spalten der re . auf dem er hua schan, en m in augl So ni voriger (n. 24054). gr Sazifraga cernua IL. ‚Spec. pl aaa a 4083, 400 W. Limpricht. (1912) 124. — Ost-Tibet: Kanse, Tal von Tsodaku:; Kalkfelsen des Tshe tse tsha, 4850 m (n. 2065). : Saxifraga sarmentosa L. in Ellis, de Dionaea (cur. Schreb.) ed. 2 (1780) 16. — Szetschwan: Kwanhsien, Yin hsing ping im Min-Tal, .1200,m (n: 1477). — Kiangsu: Tschinkiang, Wu tschou schan (n. 456). *Sazxifraga sarmentosa L. 1. c. — Kioto: Hiyesan (n. 138). Tiarella polyphylla Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 210. — Ost-Tibet: Wen tschwanhsien, Tal von Tsao po, Matten vor dem Paß Tien tsching kwan, 2400 m (n. 1413); Örlho-Tal, 1500 m (n. 1426). Chrysosplenium tibetieum Limpr. f., nov. spec. — Glabrum, elatum, gracile; innovationes hypogaei; caulis inferne sparse squamosus, squamis paucis sensim caulis medium versus in folia rite evoluta mutatis; folia membranacea, breviter petiolata, limbo late ovato vel orbiculato, basi truncato leviter attenuato, multi-cerenato, erenis 7—11 subincumbentibus; folia floralia illis rami floriferi vix minora, sed paulum elongata; ramuli graciles fere e medio caulis prodeuntes, plus minus elongati et saepius floriferi; floribus singulis axillaribus; cyma ad apicem ramulorum semper uniflora, flore subsessili; calyx campanulatus; sepala orbiculata, obseure triloba, virescentia; discus tenuis; stamina 8, calyce sub- aequilonga; ovarium bilobum, stylis conieis erectis. Ausder Verwandtschaft von Ch. axillare Maxim., von dem es sich dureh die kurzgestielten, mehr glockenförmigen bern Blüten leicht unter- scheidet. — Ost-Tibet: Gebiet des Tsokoma-Stockes zwischen den Städten Kanse und Dege, an Felsen oberhalb des Passes Tschola, etwa 5000 m (n. 2138). Chr ysosplenium nudicaule ee in Ledeb. Fl. alt. II (1830) 114. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Dshara, 4500 m (n. 1774, 1827). Ohr ysosplenium Griffithit Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. Soc. II (1858) 74. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Pe mu schan, 3700 m (m. 1454); Spitze des Tung ling schan, 3400 m (n. 1380); Ta tsien lu— Dawo, Gata, am Dshara, 4350 m (n. 1904). Ri Chrysosplenium alternifolium 1. Spee. pl. ( 1753) 398. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 3000 m (n. 2511). Chrysosplenium Davidianum Desne. ex Maxim. Melang. biol. IX (1876) 762. — Szetschwan: Omischan, 3300 m (n. 1497). — Ost-Tibet: "Wen ihre hsien, Pe; mu schan, 3200 m (n. 1448). 00. Parnassia Delavayi Franeh. in Journ. Bot. 3 (1896) 261, „YünnaB- es Tsang schan, 4200 m (n. 1098). N _ Parnassia Delavayi Franch. in ‚Journ. Bot. x (1896) 267 var. brevi- tyla_ Brieger, nov. ‚var. — A De differt, eaulibus Ik 2E em altis; a 3 u ar ee ei nun ling schan, oberhalb des Passes Da tsin ling, 1800230 Yünnan: Talı fu, Bachufer am ie 2200 m (m. . 1); zn en = Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 401 petalis calyce 11,—2 plo longioribus, e basi attenuata ovatis, 5 latis, 10—15 mm longis, supra unguem parce et breviter eiliatis vel margine undulatis; ‚stylus brevissimus. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, Nadel- wälder bei Chieda am Anstieg zum Passe Mäla, 3750 m. — Schenhsi: Tsin ling schan, Südostabhänge des Taipaischan, in der Waldregion oberhalb des Tempels Wan schüen gou, 2600 m (n. 2720). Parnassia ıhysorensis Heyne ex Wight et Arn. Prodr. (1834) 25. — Yünnan: Tali fu, schattige Felswände des Tsang schan, 3500 m (n. 1055). ' Parnassia Noemiae Franch. in Journ. Bot. X (1896) 281. — Ost- Tibet: Mung kung ting, Ostabhang des Ban lan schan, 2000 m (n. 2345). Parnassia oreophila Hance in ‚Journ. Bot. (1878) 106. — Schanhsi: “ Da Wutaischan, Paßhöhe am Dung tai, 2800 m (n. 657). Parnassia palustris L. Spec. pl. (1753) 273. — Schanhsi: Da Wu tai schan, Matten am 'Dung tai, 2800 m (n. 659). Parnassia pusilla Wall. ex Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. ‘Soc. II (1858) 81. — Yünnan: Talifu, Felsen des Ben schan von 3500 m bis zur Spitze (n. 1033). & Parnassia rumieifolia Brieger, nov. spec. — Caulis 3—16 em als, prope basin monophylius: folia basilaria petiolo 1,5—3 em longo suffulta, . 10—17 mm longa, 4—10 mm lata, ovata, subacuta, basi in petiolum subito contracta, supra nervis a it subtus 3—5 percursa; folium cau- linum quam basilaria 1— 1 ; plo majus, oblongo-ovatum, basi cuneato- attenuatum, caulem amplectans et caule deeurrens; ealyx 4—9 mm longus, ultra medium partitus, lobis lanceolatis, acutis; petala alba, calyce 1'.-plo longiora, e basi angustata oblonga, ca. 2 mm lata, trinervia, apice interdum retusa; staminodia spathulata, ad Y/, triloba, ?/; staminum aequantia, lobis non capitellatis, inter se aequalibus: connectivum ultra loculos non produetum: stylus brevissimus. — Ost-Tibet: Ta tsien lu: Grasmatten ‚ um Sheto, 3500 m (n. 1707). — Schenhsi: Tsin ling schan, feuchte Matten "des Tai pai schan, beim Tempel Yüo wang tsche, etwa 3300 m (n. ee Parnassia oreophilae affinis, a qua differt petalis angustis, staminodüs Spathulatis et ad Y/, trilobis, cauli prope basin ‚monophyllo. En Parnassia setchuensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLIV ası) 254. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Abhänge des Passes Da ling, 2200 m ("- 596); Matten des Hsitai, 2900 m (n. 2974): Schibapan, Paß Hsien miao ling, Matten 2100 m (n. 2952). Parnassia Wighiiana Wall. ex Wight et Are Prodr. : . (1834) 35 ie = ornala (Wall.) Drude in Linnaca XXXIX (1975) 315. Sana Tan 3 300 m (n. 2697). — 402 W. Limpricht. Parnassia yunnanensis Franch. in Journ. Bot. X (1896) 266. — Ost-Tibet: Tatsienlu—Dawo, Gata, Waldboden nordwestlich des Dshara, 3800 m (n. 1923), Paßalm Haitseschan am Dshara, 4300 m (n. 1874a). Philadelphus pekinensis Rupr. in Melang. biol. I1 (1857)542.— Tseh li: Bo hua schan, 1200—1600 m (n. 2476); Hsiau Wu taischan, Petai, buschige Lehnen 1800 m (n. 2525); Jehol, Wu ling schan, 1400 m (n. 2882). var: brachybotrys Koehne in Mitt. Deutsch. dendrol. Ges. XII (1904) 84. — Ost:Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 3400-4000 m (n. 2003). Deutzia Schneideriana Rehd. in Pl. Wilson. I (1911) 7.— Szetsch wan: Yatschou fu, Maan schan, 2200 m (n. 1588). Deutzia setchuenensis Franch. in Journ. Bot. X (1896) 282. — Sze- tschwan: Kwanhsien, Min-Tal, 800 m (n. 1304). Deutzia glomeruliflora Franch. in Nouv. Arch. Museum, 2. ser. VII (1885) 236. —Szetschwan: Kwanhsien, Felsen des Min-Tales (n. 1344); Yatschou fu, Maanschan, Südwesthänge, 2700 m (n. 1612). — Ost- en. ei Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 1600 m (n. 1374). | Deutzia grandiflora Bunge in Me&m. sav. &tr. Acad. Petersb. II (1832) . 104, var. Baroniana (Diels) Rehd. in Pl. Wilson. I (1911) 21. — Tschili: Peking, Westberge, 600 m (n. 2428). Destan parviflora Bunge in Mem. sav. etr. Acad. Petersb. II (1832) e 3 105. — Tschili: Bo hua schan, 1400—2000° m (n. 2473): Jehol, Wu ling ‚schan, 1300 m (n. 2881). : ur *Cardiandra alternifolia Sieb. et Zuce. Fl. Japon. I (1835) 121, t. 69, 66. — Kyoto: Hiyesan, 350 m (n. 129). Hydrangea Davidii Franch. in Nouv. Arch. Museum, 2. ser. VII - (1885) Bar. > Szetsch wan: 1: Yatschou fu, Paß Tsiu gang schan, 1800 bis 2000 m (n. 1563). ” Ware ‚Bretschneideri Dipp. Handb. Laubholzk. III (1893) 320. — Tschili: Bohua schan, 1800 m (n. 2447). — Schenhsi: ee Ss ; pera Don, Prodr. Fi. nepal. (1824) 211. — Yünnan: Berghänge bei Ta schao, 2000 m (n. 910). | sehan, Kwang tung schan, Paß Lao djün ling, 1900 m (n. 2797). puloii Ba lenre: Koch, Dendr. 1 (1869) 353. — Kyoto: | Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 403 Ribes Maximowiezii Batal. in Act. Hort. Petrop. XI (1890) 487. — "Szetsch wan: Yatschou fu, Paß Maanschan, 2900 m (n. 1620). “ Ribes mupinense Franch. in Nouv. Arch. Museum, 2. ser. VIII (1885) F 288 var. tripartitum (Batal.) Janez. Monogr. Gross. (1907) 300. — Sze- tschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, 1900 m (n. 1261); Ost- Tibet: - Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 2600 m (n. 1422). Pittosporaceae (Limpricht). Pittosporum glabratum Lind]. in Journ. hort. Soc. London I (1846) 4 230. — Szetschwan: Tschengtu fu (n. 1229). Hamamelidaceae (Pax und K. Hoffmann). Loropetalum chinense (R. Br.) Oliv. in Transaet. Linn. Soc. XXI (1862) 459, f. 4. — Kiangsu: Taihu, Berge der Insel Hsi dung ding (n. 336); Berge der Westküste (n. 366). — Tschekiang: Hangtschou fu, Hsi hu-Berge (n. 820); Ningpo, vor Hsüe deu sse (n.4l). — Fukien: ‚Yen pingfu, Wegränder am Min-Fluß (n. 732). Distylium chinense (Franch.) Diels in Englers Jahrb. xıX (1900) 380. — Hupeh: Itschang, Felsen des Yangtse-Ufers (n. 1149). Platanaceae (Pax). Platanus oceidentalis L. Spec. pl. (1753) 99. — Kiangsu: Schanghai (m.244). ; Rosaceae (Breslau). Physocarpus amurensis Maxim. in Act. Hort. Petrop. VI (1879) 221. —_ Tsehili: Jehol, Wu ling schan, 2200 m (n. 2920). \ - Neillia ribesioides Rehd. in Pl. Wilson. I (1913) 435. — Szetsch wan: Yatschou fw”Paß Tsiu gang schan, 2000 m (n. 1558). ‚Spiraea prunifolia Sieb. et Zuce. Fl. japon. I (1835) 131. — Rösnsen. Tai hu-Berge (n. 384, 389). — Tschekiang: Hu tschou, Bai mau schan (9.323). — Fukien: Kienningfu, Felsen (n. 723, 736); Futschou fu, Kuschan (n. 752). — Hupeh: Ba tung hsien, Yang tse-Ufer (n. 1152). Spiraea alpina Pall. Fl. ross. I (1784) 35, t. 20. — Ost- -Tibet: Ta —Dawo, Dshara 38003900 m (n. UeR: Dawo, Tal von Lumpu, (mn. 1987). Eu: chinensis Maxim. in ot. Hort. - Potrop- vr 20) en ee . 404 , . W. Limpricht. Spiraea japonica L. f. Suppl. (1781) 262. — Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Lao djün ling, 2300 m (n. 2796). — Szetschwan: Yatschou = fu, Ya ho-Tal, 1200 m (n. 1547). : .. r*Sipiraea japonica L. f. \. ce. — Nikko: Berghänge am Wasserfall Yikkan (n. 171). Spiraea bella Sims in Bot. Mag. (1823) t.. 2426. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 3000 m (n. 1093). Spiraea Limpriehtii J. Krause, nov. spee. — Ramuli annotini den- siuseule adpresse pilosi, hornotini glabresceentes, fusei, cortice griseo- fusco, interdum angulariter flexuosi; gemmae ovato-oblongae, acutae, ad 2 mm longae, dense flavescenti-pilosae, petiolo dimidio breviores; folia 2—3 ‘cm longa, 1—1,5 em lata, manifeste petiolata, petiolis ca. 4 mm longis, dense pubeseentibus, + late ovata, basi rotundata vel brevissime ; cuneata, ‚apice acuta vel acuminata, in acumen longiuscalum simplieiter » - multiserratum attenuata, ceterum e basi integra inciso-duplicato-serrata ; _ serraturis acutissimis, supra viridia, impressiuscule nervosa, dense pilosa, mox glabrescentia, subtus dense adpresse flavescenti-villosa. Inflorescentia peduneulata, umbellato-racemosa, multiflora, floribus albis vel roseis, 5—8 mm diametientibus, pedicellatis, pedicellis 0,5—1 cm longis, unifloris, dense ereeto-villosis, monophyllis, foliolo redueto, minimo, vix 1 mm longo: sepala late ovata, acuminata, extus glabra, margine intusque pilosa: petala suborbiculari-rotundata, basin versus parum attenuata, 4 mm longa lataque, calyce subduplo longiora, filamentis breviora; carpella ovoidea, pilosa. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Scha pe, zwischen Kaitsung und Scha pe, 1000 m (n. 1306). — Szetschwan: Kwanbhsien, Felsen des Min-Tales zwischen Yin hsiu wan und Hsin wen ping (n. 1345). Species optima incertae affinitatis e subgenere Chamaedryone, a euius ceteris omnibus speciebus v alde differt indumento serraturaque 5 foliorum. & Spiraca trilobata L. Mont. (1767) 244. — Tschili: Pekind; Westberge ii 2436). 5 Sibiraca cn d.) Maxim. in Act. Hort. Petrop. VI (1879) 215. var. angustata Rehd. in Pl. Wilson. I (1913) 455. — Ost-Tibet: Dawo, nr & Ressirrma, ae m Er 1061); Gata, nordwestlich des Dshara, 300 m Sr 1898). 5% ö re Einen c. Schneid. Handb. Laubholzk. I (1905) 490, £.297° var. sublomentosa Rehd. in Pl. Wilson. I (1911) 47. — Ost-Tibet: Dow, = Furl 2400 m (n. 1943); Litang--Hokou, Paß Lama la, 3600 m (n. 2294). Sorbaria sorbifolia (L.) A. Br. in Aschers. Fl. Brandenb. ( 1864) 1772 Ex — Taehilis Hsiau Wu tai schan, "Schi men tse, 1200 m (n.512). — en Tsin ling schan, een 1800. m (n. 208). : # ee Zr 1 F en 2 TEE = a ET Ze u nz 3 Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 105 0 Exochorda racemosa (Lindl.) Rehd. in Pl. Wilson. I (1913) 456. Kiangsu: Tai hu, Insel Hsidung ding (n. 349) =. Westküste (n. 362). — Re: Tsehekiang: Ningpo (n. 27). 2 Cotoneaster disticha Lange in Bot. Tidskr. XIII (1882) 19 var. ton- * golensis ©. Schneid. Handb. Laubholzk. I (1906) 745, f. 419d. — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po (n. 1391). ES Cotoneaster racemiflora (Desf.) C. Koch, Dendrol. I (1869) 170 var. soongorica ©. Schneid. Handb. Laubholzk. I (1906) 754, f. 4241. — Ost- Tibet: Li fan ting, dürre Wände des en des Hsiau ho, 1900 m (n. 1359, 1485). Cotoneaster mierophylia Wall. apud Lindl. Bot. Reg. XIII (1827) et 1114 var. vellaew Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. I (1912) 176. — Ost- Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 2600 m (n. 1631). _ 0 Pyracantha crenulata (Don) Röm. Fam. nat. Syn. III (1847) 220. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 2300 m (n. 1573). ; Osteomeles ehinensis Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIUI (1914) 386. — Yünnan: Talifu, Tien hsien tang, troekene Berghänge, 2300 m (n. 942). Pirus Pashia Hamilt. apud Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 236. — 'Yünnan: Tali fu, Tien hsien tang, trockene Berghänge, 2300 m (n. 341). i . Malus baccata Borkh. Handb. Forstbot. II (1803) 1280. — Tsche- = kiang: Ningpo (n. 47a). .. Serbus Rehderiana Koehne in Pl. Wilson. I Ser OB Tibet: Dshara, 4300 m (n. 1911). Sorbus Zahlbruckneri ©. Schneid. in Bull. Herb. Boiss. 2. ser; VI ke (1906) 318. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 2600 m (nm. 1443). - Raphiolepis indica (L.) Lindl. in Bot. Reg. (1820) t. 468. — Tsche- klang: Ningpo (n. 29); Hangtschou fu, Hsi hu-Berge (n. 228). — Fukien: Futschou fu, Yung fu (n. 78h). : Briobotrya japonica Lindl. in Transact. Linn. Soe. XIII (1821) 102. Be a Kiangsn: Taihu, Halbinsel Dung dung ding (n. 54 Photinia serrulata Lindl. in Transaet. Linn. Soe. xır as21) 103. — Kiangsu: Tai hu, Halbinsel Dung dung ding (n. 55) und Berge (n. 53, 6, 93). — Szetschwan: Kwanhsien, Lao djün kai, 850 m (n. 1303). & ee weane Davidiana Desne. in Nouv. Arch. Museum. X (1874) # ‚Szetsch wan: Luting tschiau, ggg des Maan = ae RER en en Wilson. I 2) 179. —Kiangeu: En m. ”o, 87). ii MEET BR + u e © Re Ku Hr LER ee Re I r ge ee Ai a en u 1 as 100. = E 406 W. Limpricht. Kerria japonica DC. in Transact. Linn. Soc. XI11 (1817) 157. —. Szetschwan: Kwanbsien, Min-Ufer (n. 1282). Rubus tricolor Focke in Bibl. Bot. LXXTII (1910) 40. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Berghänge, 3000 m (n. 1094). | Rubus Limprichtii Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Rami floriferi , \ parce puberuli, inermes. Petiolus 5—15 mm longus, parce puberulus; 4 limbus 6—11 em langus, 21,—41, em latus, oblongo-ovatus, acuminatus, basi obtusus, serrato-dentatus, subcorjaceus, utraque pagina in costis parce pilosus; costae secundarjae 6—8; stipulae + 15 mm longae, petiolos superantes, lineares, membranaceae, caducae. Inflorescentiae terminales plerumque racemosae, + pubescentes: bracteae lineares, vel lanceolatae vel oblanceolatae, 1—1!; em longae, membranaceae: pedicelli 1—2 em longi, pubescentes, interdum fascieulati. Flores albi, in sieco 1}, cm diametientes. Sepala extus intusque tomentosa, coriacea, mucronata; ee petala suborbieularia; filamenta cum antheris pilosa; carpella cum stylis glabra, carpophoro hirsuto inserta. — Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Yaho oberhalb Tschu schiping, Hänge des Passes Tsiu gang schan, . 1700. m (n. 1564). Ri Gehört in die Verwandtschaft von R. mali folus Focke. ; Rubus corchorifolius L. f. Suppl. (1781) 263. — Kiangsu: Tai hu, Insel Hsi dung ding und Berge der Westküste (n. 347, 360). — Tsche- kiang: Tai tschou fu, Haimen, Hügel (n. 302); Hutschou: Bai mau 'schan am Taihu (n. 334). | Rubus Thunbergü Sieb. et Zuce. in Abh. Akad. München IV. 2 (1346) is 196, — — Kiangsu: Insel Hsi dung ding im Tai hu (n. 346). — Tschekiang: - Hutschou, Fuß des Baimauschan am Taihu (n. 332). — Fukien: a Dre: fü, Hügel bei gie (n. Er Ufer i Min vor Yen ping f fü Rubus minensi = et K Hekim., mov. spec. — Frutex. Ranuli = ufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien EN Pflanzen. 407 m stylis hirta, carpophoro glabro inserta. — Slslscheen Km hsien, Felsiehnen des linken Min-Ufers vor Yutschikou (n. 1252). — > Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, zwischen Bai yü lo und Pan tschiau im _ Min-Tale (n. 1366). R Verwandt mit R. T’hunbergüi Sieb. et Zuce. Br - Rubus amabilis Focke in Englers Jahrb. XXXVI (1905) 53. — Sze- es Ben: Yatschou fu, Paß Ma an schan, 3000 m (n. 1607). En; - Rubus mesogaeus Focke in Englers Jahrb. XXIX (1901) 399. — | E Szetschwän: Kwanhsien, Paß Yang tse ling, 1500 m (n. 1371). 3 Rubus saxatilis L. Spec. pl. (1753) 494. — Tschili: Hsiau Wu tai = schan, Pe tai, 2000 m (n. 2549). Fragaria vesca L. Spec. pl. (17 753) 494. — Yünnan: Talifu, Berg- hänge bei Ai ning po, 2450 m (n. 924). Fragaria nubicola Lindl. in Wall. Cat. (1828) n. 1238. — Szetsch an: Kwan hsien, Paß Yang tse ling, 1450 m (n. 1296). Potentilla fruticosa L. Spee. pl. (1753) 495. — Rachsn: Hsiau Wu (ai schan, Hsi tai 2900 m (n. 2986): Jehol, Wu ling schan, 2200 m (n.2899).— ’st-Tibet: Ta tsien lu, Sheto; 3700-4000 m (n. 1722): Gata, am Dshara, 3900— 4400 m (n. 1875); Dawo, Tal von Lumpu, bei Mani schong ka, m (n. 2025). var. albicans Rehd. et Wils. in Pl. Wale, IT (1915) 302. N = eher: Dawo, rear Paß Ssirka, 4200 m (n. I : Wut tai ar Si des as Da 2000 m en 610); Hsi tai,. ‚ 2900 m (n. 2975); Bohua schan, Felsen, 2200 m (n. 2461). = Ks: Da RE schan, Dschung tai, 3000 m(n. 678). — BEE, : ng Arbaiı, ‚Felsen am Wang sso nai, 2400 m (n. 2654). = (Ma im.)Wolf,Monogr. Pot. (1908) 61. S&chenhsi nen Paß ns schi ling, 2200 m (n. 2621). — Ost-Tibet: ku, Sheto, 3800-3900. m in. 1738); Gata, Dshara, 3900 m (n. a Ba von ro 2200 m er N Kia am 3 2800 m ER 666). la ee wild. een ex Schlechtd. in n Yog Ges. e 408 E \W. Limpricht. trifidis instructi, uniflori, satis dense sericeo-pilosi. Folia basalia semper ternata, foliola omnia sessiliaa obavato-cuneata, antice grosse ineiso- dentata, utrinque et imprimis margine longe ciliata, subtus pallidiora, nervo valido: foliolorum lateralium dentes : ‚ terminalium 5, magis subaequales, acuminati; stipulae oblongo-ovatae, longe sericeo-villosae. Flores 15—2 cm diametientes, manifeste pedicellati pedicellis pilosulis; calyx pilosus; sepala externa sparsim denticulata, elliptico-lanceolata, obtusa, interioribus late ovatis acutis paulum longiora; petala apiee pro- funde emarginata, rotundato-obeordata, flava; lobi disei’ staminiferi manifeste tumidi, glabri; filamenta crassiuscula, sparsim et brevissime pilosa; carpella minuta, ovoidea, pilis longissimis gossypii instar contortis instructa; stylus subterminalis, apicem versus attenuatus, supra basin intumescens, itaque subeoniformis. — Ex affinitate P. eriocarpae Wall., a qua differt foliis haud glabrescentibus, ambitu foliolorum floribusque minoribus. — Ost-Tibet: Kanse, Tal von Tsodaku, Kalkfelsen des h Tshe tse tsha, 4850 m (n. 2075). var. glabreseens J. Krause, nov. var. — A typo differt folüs glabree- centibus, margine sparsim eiliatis. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Felsen des Passes Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2279). Potentilla fulgens Wall. ex Hook. in Bot. Mag. t. 2700 (1826). — Yünnan: Talifu, Tsang schan, Berglehnen 2500—2000 m (n. 1012). | Potentilla multifida L. Spee.. pl. (1753) 496. — Honan: Dung kwan ting, Lößschluchten bei Pan tou (n. 2843). 3 Potentilla discolor Bunge in Mem. Acad. Petersb. II (1831) 99. — e Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 89, 387, 397). — Tschekiang: Tai tschou fu, Trage en bei Hai men (n. 306). — Yünnan: Tali fu, freie 500 m (n. 926). — Szetsch wan: Tschengtu h.: fu (m. 1229). a Potentilla Limpriehti J. Krause, nov. spec. — Herbacea, graeilis; e caudex parum 'inerassatus, pluriceps, residuis paucis fuscis stipularum —_ laxe vestitus. Caules floriferi laterales, tenues, arcuatim adscendentes, rarjus decumbentes, 8; plerumque 15—20 em longi, oligophylli, superne fuscescentes, pluriflori, supra, rarius a medio dichotome-pani en eulati, ut planta tota pilis longis patentibus densiuscule obsiti, eglandulosi. = Folia basalia irregulariter pinnata, 3--5 (6-)juga, medioeriter petiolata; foliola foliorum ba erg =. najora 1—1,5 em longa, 0,7—1 em lata, magnitu | dine deorsum valde d deeresc ntia, es viridia, pilis longiusculis adpressis parce obtecta, mox & labtesi ia, subtus exceptis nervis et margine non a jerieen in, eiliis « sericeis s dentium ng barbatim nn | Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 409 nune breviter, nune longiuscule petiolulata, omnia oblongo-vel obovato — vel subovato-cuneata, in petiolulum, si adest, sensim attenuata, e basi integra cuneiformi grosse sed non ultra tertiam laminae partem suberenato- ‚dentata, ovatis, obtusiusculis, subaequalibus vel terminali multo minore, breviore, retracto, rotundato, foliola inferiora tri-vel paucidentata, infima minima, ovata vel rotundato-obovata, sub- acuta, integra; folia caulina superiora foliaque floralia ternata (rarissime bijuga), foliola illis foliorum basalium similia, tri-vel paueidentata, an- gustiora; stipulae foliorum basalium magnae, perfragiles, basi longe adnatae, apice bidentatae; stipulae foliorum caulinorum superiorum et =. floralium integrae, ovatae, subobtusae. Flores 10—12 mm diametientes, longe et graciliter pedicellati, pedicellis longe et subpatenter pilosis, to- mentulosis, rubescentibus. Calyx densissime pilosus, pilis longis paullum flavescentibus. Sepala exteriora oblongo-elliptiea, obtusiuscula, subtus R: tomentosa, margine revoluta, interioribus subovatis acuminatis breviora. Petala profunde emarginata, rotundato-obeordata, calyce manifeste Jongiora, lutea. Discus staminifer dense pilosus. Filamenta longa, basi ‚dilatata. Carpella parva, ovoidea, leviter carinata; stylus brevis, sat Baöp Hor = > 410 W. Limpricht. trockene Abhänge des Bai mau schan, 400 m (n. 330a). — Tsehili: Peking, Westberge, 700 m (n. 2438); Bohua schan, 1200 m (n. 2448). Potentilla tanacetifolia Willd. Herb. ex Schlechtd. in Mag. nat. Fr. Berlin VII (1816) 286. — Schanhsi: Da dung fu, Lößboden vor dem Huo schi ing, 1800 m (n. 2624). Potentilla Freyniana Bornmüll. in Mitteil, Thüring. Bot. Ver. N.F.XX (1904) 12. — Kiangsu: Tai hu, Berge der Insel Hsi dung ding (n- 352). — Tschekiang: Hangtschou fu, Gipfel des Dung tien mu schan, 1500 m (n. 798). Potenhlia stenophylla (Franch.) Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V ( 1912) 271. var. compacta J. Krause, nov. var. — Humilis, 5—7 em alta, compacta, Caules folia radicalia vix vel parum superantes, 4—5 cm longi. Folia 3—4 em longa, ad 1 cm lata:; foliola apice mäanifeste dentata, dentibus saepissime 5—7, rarius 3—4 obtusiusculis, terminali multo minore. Petala } vix ı cm EN — Be hilek Ta tsien lu, felsige Hänge am 4300 m (n. 1671); Ta tsien lu—Dawo, steinige Matten der V arms des Dshara, östlich Dschung ku (n. 1812). ; Potentilla leuconota Don, Frodr. Fl. nepal. (1825) 230. — Szetschwan: Gipfel des Omi schan, 3380 m (n. 1503). Sibbaldia purpurea Royle, Illustr. II (1839) 208 t. 40. — Ost-Tibet: = Ta tsien lu—Dawo, Gata, am Dshara, 4350 m (n. 1881). u Sihhaldia pentaphylla J. Krause, nov. spec. — Herba perennis, humilis, eaespitose, polygama. Rhizoma ramosum, stipularum petiolorumque residuis fuseis dense vestitum.. Caules ‚+ prostrati, dense foliati, basin versus stipulis petiolisque elaminatis obteceti. Folia 5 digitata, longe ‚petiolata, petiolis ad 1 em longis, adpresse sericeo-pilosis; foliola sessilia, ‚ad 5 mm longa, obovata, utringue, margine densissime, pilosa, pilis longis, ae een interdum albicantibus, subtus basin versus elevato- ‚osa dentibus non conniventibus, ob- we subrotundis, 3 suprema subaequalia, 2 infima multo emper bidentata, dentibus inaequalibus, inferiore majore; ‚ fuscae, inter se et cum petiolo connatae, apiee - Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 411 Ahrs: stylus ventralis, subterminalis, apicem versus sub stigmate paullum intumescens. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, steinige Matten südsüdwestlich des Passes Gila, 4500—4600 m (n..1661):; Ta tsien lu—Dawo, Dschungku, Gebiet des Dshara, auf dem Grat der westlichen Parallelkette, 4730 m Ex affinitate S. tetrandrae Bge., a qua differt foliis quinatis folio- lorumque ambitu. Chamaerhodos caneseens J. Krause, nov. : alscendentes, 10—20 cm alti, foliati, inferne ee superne ramosi, basi dense glandnloso- puberuli pilisque longioribus eglandulosis sparsius- est. Folia basalia dense conferta, glandulosa, glandulis non nisi armato oculo visibilibus, ceterum pilis longis, validis, simplieibus, eglandu- losis, eanescenti-hispidulis obtecta, longe petiolata, petiolo segmentis lateralibus deeurrentibus toto alato, triseeta, segmentis tripartitis vel : grosse ineiso-bipartitis (medio saepissime tripartito, lateralibus rarissime aan), Munie Sun ee kalapspule ee oblongo- EEBRER, kai: stipulae in RE Rear un EEE annllunse, BE, ERERE: Ianeeolatae. Ititlorgananten hi a RER, volle ass pubera: calyx late nulatus, elevatim 10-nervosus, cire. 5 mm longus, dentibus lanceo- acutis, glandulosus, canescens; petala alba, calyce longiora, late ato-obeordata, in unguem brevem sensim attenuata, apice leviter x zinata; discus staminifer tumidus; receptaculum valde pilosum; a 5 filamentis brevissimis, antheris suborbicularibus; carpella 5 ( ?), R, oblongo-ovata, apiecem versus valde attenuata, stylo basali longe apice intumescenti. — Tschili: Kalgan, an Trachytfelsen an rawanenstraße nach Urga bei Nan tien men (n. 471). "x affinitate Ch. mongholicae Bge., a qua valde differt toliorum- entis partitis et inflorescentia haud glabrata. | se mierantha J. Krause, mov. ee — Caute RR ; 412 W. Limpricht. multiflora, floribus parvis, glanduloso-puberula; calyx glanduloso-pilosus eire. 3 mm longus, dentibus anguste triangularibus, acutis; petala alba, late obovata, apice truncata et leviter emarginata, basi in unguem sensim attenuata, 2—3 mm longa, 1—2 mm lata, calyce sublongiora; recepta- culum valde pilosum; stamina 5, filamentis glabris, basin versus dilatatis; carpella 10 oblongo-ovata, glabra, stylo subbasali, fusiformi. — Tschili: Tschiu tsing tai im Hsiau ho-Tale unweit des Da lung men an VROGER Berglehnen (n. 2937). Ex affinitate Ch. erectae Bge., a qua differt floribus ER, in- florescentiae UOBIROREO breviore foliorümque segmentis omnibus tri- partitis. 2 Geum strictum Ait. Hort. Kew. IT (1780) 217. — Tschili: Bohn schan 2000 m (n. 2482). — Szetschwan: Yatschou fu, Paß Tsiugang schan, 2100 m (n. 1555). 2. Geum oligoearpum J. Krause, nov. spec. — Herba perennis, patenter villoso-puberula. Caudex pluriceps, stipulis emortuis laxe obtectus, Caules erecti, 20—30 cm alti, rarius humiliores, oligophylli, paueiflori, folia basalia valde superantes, supra furcatim ramosi, medio semper flore uno longe (ad 3 cm) pedicellato praediti, ut planta tota pilis longis sparsis et pube brevi densiuscula a basi vestiti. Folia basalia 5—12. cm longa, manifeste petiolata, peticlis longe patenter villosis, interrupte pinnata, 4—5 juga; foliola magnitudine deorsum decrescentia, omnia- sessilia, obovato-euneiformia, subflabellatim trilobata, lobis rhomboideis, sub- aequalibus vel terminali paullum majore, grosse et inaequaliter ineiso- dentatis, dentibus ovatis vel oblongo-ovatis, obtusiuseulis; foliola omnia utrinque molliter denseque adpresse villosa, foliolum terminale' maximum, foliola interposita partim majora, tri-vel paueidentata, partim minima, ee integra, ovata, obtusa; folia caulina superiora trifida, dentibus ut a foliolis foliorum basalium; stipulae foliorum caulinorum ovatae, obtusae a obtusiusculae, longe eiliatae. Inflorescentia laxa, elongata, diehotome ita; flores remoti, ad 1 em diametientes, longe pedicellati, pedieelis ad 3 cm longis; folia floralia superiora parva, reducta, lanceolato-ovata, paueidentata, BE calyx erectus, pilosus; sepala omnia ciliata, interiora | exterioribus vix 1 mm longis, oblongo-linearibus, apiee rotundatis. multo longiora; petala alba, unguiculata, late obovato- = euneiformia, 57 mm longa, apice truncata, leviter emarginata, calyce 4 subduplo longiora; filamenta basi ciliata, antherae oblongo-ovatae; er gt en 4 en tota superfieie. er ale; en ap IH, . ‚ valde ee stylus a ir ES si, ae Da a ET ee a 2 x Auer — Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 413 x £ Species optima e sectione Oligocarporum Reg. et Schmalh. ex affinitate E 8 kokanici Reg. et Schmalh. Be *Ulmaria palmata (Pall.) Focke in Nat. Pflzfam. II. 3 (1888) 41. = Nikko: Berglehnen zwischen Schizu und dem Yikkan-Fall (n. 169. F: ; Agrimonia Eupatoria L. Spec. pl. (1753) 448. — Tschili: Hsiau _ Wutaischan, Kinhc-Tal (n. 2604); Tie lin sse (n. 3029). — Schenhsi: = y Tsin ling schan, Kwang tung schan, Paß Lac djün ling, 2200 m (n. 2793). ni Spenceria ramalana 'Trim. in Journ. Bot. (1879) 97, t. 201. — Ost- Tibet: Hor Tsehango, Grasland, 3600 m (n. 2041); Batang-—Litang, Grasmatten bei Taschü, 4200 m (n. 2264). Sanguisorba offieinalis L. Spec. pl. (1753) 116. — Tsehili; Hsiau _Wutaischan, Li yiörl am Schi ba pan, 2000 m (n. 552). Sanguisorba tenuifolia Fisch. ex Link, Enum. pl. Hort. Berol. I (1821) 144. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 240). Poterium filiforme Hook. f. Fl. Brit. Ind. II (1878) 362. — Ost- _ Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Grasmatten, 3500 m (n. 1689); Ta tsien lu— x. Dayo, Hochsteppe zwischen Tshomba tschou und ee 4100 m 00). “ =,., Rosa maultiflora Thunb. Fl’ japon. (1784) 214. — Kisngen: Tai hu- ; ‚Berge (n. 81). “ ‚Rosa Helenae Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. ‚1 (1915) 310. — 8ze- tsch wan: Yatschou fu, Paß Tsiu gang schan, Berglehnen, 1500 m (n. 1554). Rosa microcarpa Lindl. Ros. Monogr. (1820) 130, t.18. — Szetschwan: : Yatschou fu, hinter Tien tschüan tschou, 950 m (n. 1534). ; Rosa Banksiae Ait. Hort. Kew. ed. 2 III (1811) 258 var. normalis Reg Tent, Ros. monogr. (1877) 91. — Szetschwan: Tschungking (n. 1206). : Rosa Limpriehtii Pax et K. Hoffm., nov.spec. — Frutex; rami glabri, füseo-oorticati, aculeis sparsis, basi Se rectis vel leviter falcatis, 5 mm longis muniti. Folia 5-foliolata, cum petiolo gracili 3—4 cm longa; 3 achis gracilis, aculeolata; foliola 1—2 cm longa, 7—10 mm lata, terminale üqu majus, membranacea, glabra, elliptica vel ovata, terminale acu- minatum, lateralia acuta vel subobtusa, simplieiter serrata, lateralia breviter petiolulata: stipulae liberae, deeiduae, 2—-3 mm longae. Flores albi, 11, cm diametientes, solitarii: pedicelli -+ 1 em longi, graciles, nudi glabri; receptaculum globosum, glabrum. Sepala oblonga, acuminata, intus. Pubeseentia, exteriora appendiculata; petala 5; styli liberi, villosi, ‘am na dimidia aequantes. Fruetus globosus, 5 mm diametiens.. — etsch wan: Tschungking—Tschengtu, vor Tscha tien tse zwischen en und u (n. ei 414 W. Limpricht. Verwandt mit R. microcarpa Lindl. und R. Banksiae Ait. Rosa laevigata Mehx. Fl. bor. amer. I (1803) 295. — Kiangsu: Tai » hu-Berge (n. 60, 86). — Szetschwan: Tschungking (n. 1205). en Rosa chinensis Jacq. Obs. bot. III (1768) 7, t. 55. — Szetschwan: Tscheigtu fu (n. 1213, 1214); Kwanhsien, Lao Alin schan (n. 141); Rosa davurica Pall. Fl. ross. I. 2 (1788) 61. — Tschili: Bo hua schan, 2100 m (n. 2468). Rosa Moyesii Hemsl. et Wils. in Kew Bull. (1906) 159. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3000 m (n. 1633). Rosa dawoensis Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Arbuscula, 2—3 mm alta. Rami glabri, griseo-corticati, aculeis sparsis, basi dilatatis, leviter taleatis, 3-—4 mm longis muniti. Folia 5-, rarius 7-foliolata, cum petiolo > 2—3 em longa; rhachis interdum Serleoiaie foliola 1—1%, em longa, 7—10 mm lata, subehartacea, breviter petiolulata, obovata vel elliptie, obtusa vel breviter acutata, simpliciter serrata, glabra; stipulae adnatae, 6—7 mm longae, medio dilatatae, auriculis acuminatis, margine glandulis Ss sessilibus eiliatae. Flores rubri, EB cm diametientes, apice ramulorun _ 3 2-vel 3-ni; pedicelli + 1 cm longi, nudi et glabri; receptaculum globosum, en glabrum, leviter pruinosum; sepala ovata, acuminata, extus intusque = tomentosa, exteriora appendieulata et parce glanduloso-ciliata: petala 5; styli liberi, longe exserti, stamina aequantes, villosi. — Ost- Tibet: © f Dawo, oberhalb des Lamaklosters Nying tschung gomba, 3500 m (n. 1972). Verwandt mit R. Willmottiae Hemsl. Rosa tsinlingensis Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Frutex; rami glabri, graciles, fusco-purpurei, aculeis 3—5 mm longis, gracilibus, rectis muniti. Folia membranacea, plerumque 13-foliclata, cum petiolo 11, —2 — $: longo 8—10 cm longa; foliola breviter petiolulata, elliptica, apice retundata, == lateralia basi obiusa, terminale interdum late cuneatum, argute duplieiter eu en serrata, dentibus glandulosis, 1-2 em longa, 7—13 mm a minora, , reticulata, subtus ad castam mediam sparse pilosa; N Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 415 _ Wen tschwan hsien, Tal des Min (n. 1367, 1377); Dawo, Tal von Lumpu - 4200 m (n. 2001). 0 Prunus droseracea Koehne in Pl. Wilson. I (1912) 215. — Szetschwan: E. Omi schan, 3360 m (n. 1499). Br Prunus humilis Bunge in Mem. sav. etrang. Acad. Petersb. II (1833) 97. — Tschili: Peking, Westberge 700 m (n. 2424). 2 Prunus glandulosa Thunb. Fl. japon. (1784) 202. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 1800 m (n. 1459). Be Prunus japonica Thunb. Fl. japon. (1784) 201. — Kiangsu: Tai hu- 3 Berge (n. 240, 386). — Fukien: Futschou fu (n. 783). es Prunus persica (L.) Stokes Bot. Mat. med. III (1812) 100. — Tsche- kiang: Hangtschou fu (n. $S1l). — Fukien: Futschou fu, Yung fu (n. 769). — Hupeh: Kwei tschou fu, Yang tse-Ufer (n. 1150). Prunus Armeniaca L. Spec. pl. (1753) 474. — Fukien: Kien ning Albizeia sa Prain in Journ. Asiat. Ss LXVI (1897) su. — Kiangsu: Taihu-Berge (n. 99): Tschinkiang, Wu tschou schan n. 450). Acaeia Teniana Harms in Fedde, Repert. XVII (1921) 133. — Sze- tschwan: Lutingtschiau, am Fuße des Ma anschan, 1850 m (n. 1623). = ä © Cereis chinensis Bunge in Mem. Sav. etrang. Acad. Petersb. II (1833) > — Tschekiang: Hangtschou (n. 827). ebinig Bonatiana Pampan. in Nuov. Giorn. Bot. ital. XVIL ( 1911 6. — Szetschwan: Lutingtschiau, zwischen Tung ho und Ma an schan, 2200 m (n. 1619). Bauhinia densiflora Franch. Pl. Delavayan. (1890) 191. — SYasaae Tali fu, Berghänge bei Hung ai, 2200 m (n. 921); Tsang schan, Berghänge 3000. m (n. 1056). en % Bauhinia glauca Wall. Cat. (1828), n. 5785. — BEOHBEH MER: chou fu, Tal des Yaho, 1200 m (n. 1540). @leditschia macracantha Desf. Hist. Arb. II er 147. .Szetsch wan: Kwan hsien (n. 1244), Mleditschia sinensis Lan; Eneydl. meth. (1786) 465. — Ost-Tibet: entschwan hsien, Tal des Min (n. 1379). — Tschili: Peking (n. 2425). Caesalpinia japonica Sieb. et Zuce. in Abh. Akad. München IV-:2 I ATT.. — - Szetschwan: Tschengtu fu (n. 1210). Er ee Tal des. se 1900 m eiifolia Hance in Journ. Bot. XIX (1881) 2 . — Ost- a 416 W. Limpricht. Sophora japonica L. Mant. I (1767) 68. — Tschili: Tscha dau, Paß Nankou (n. 484). — Ost-Tibet: Batang, 2870 m (n. 2224). Sophora glauca L.eschen. ex DC. in Ann. sc. nat. 1. ser. IV (1825) 98. — Szetschwan: Luting tschiau, am Tungho, 2000 m (n. 1625). T’hermopsis alpina Ledeb. Fl. alt. IT (1830) 112. — Ost-Tibet; Ta tsien lu, Paß Gila, 4500-4600 m (n. 1658): Ta tsien lu—Dawo, Dsehung- ku, 4400 m (n. 1820). Thermopsis barbata Royle, Illustr. Bot. Himal. (1839) 196, t. 32, f.1.— Ost-Tibet; Ta tsien lu—-Dawo, zwischen Tshomba tschou und Dschung- ku, 4000—4100 m (n. 1802). Parochetus communis Hamilt. ex DC. Prodr. IT (1825) 403. — Yünnan: Talifu, am Tsang schan, 3000 m (n. 1060). Mehtage sativa L. Spee. pl. (1753) 778. — Schenhsi: Tsin ling schan, Hsian fu, 1000 m (n. 2687). — Honan: Ling Br hsien, 200 m (n. 2850). Medicago ruthenica (L.) Ledeb. Fl. ross. I (1842) 523. — Tschili: Nankou-Gebirge (n. 482); Hsiau Wu tai schan, Paß Da ling, 1900—2000 m (n.597): Schi ba pan, 2100 m (n. 2960). — Schanhsi: Da dung fu, 1430 m (n. 2623). Melilotus suaveolens Ledeb. Ind. sem. Dorpat. Suppl. 2 (1824) 5. — Kiangsu: Schanghai (n. 5). Lotus corniculatus L. Spec. pl. (1753) 775. — Szetsch an: Tscheng tufu (n. 1217, 1220). Indigofera Bungeana Walp. in Linnaea XIII (1839) 525. — Öst- Tibet: Lifanting, Tal des Hsiau ho, 1600 m (n. 1332). Indigofera Gerardiana Wall. Cat. (1828) n. 5486. — Yünnan: Tali fu, Schang kwan, 2100-2200 m (n. 1085). : Indigofera macrostachya Vent. Jard. Malmais. (18031804) 44,t.44. — Tsehili: Jehol, Wu ling schan (n. 2914). — Wahrscheinlich auch Kiangsu: Tsehinkiang (n. 455). Indigofera venulosa Champ. in Hook. Kew Journ. Bot. IV (1852) a m. — Kiangsu: Wausih (n. 59); Sutschou (n. 399). Wistaria sinensis Sweet, Hort. Brit. (1827) 121. — Kiangsu: Wusih 2 (m. 6); ‚Sutschou (n. 418). — Tschekiang: Ningpo (n. 24). Br *Wistaria japonica Sieb. et Zucc. Fl. japon. I: (1839) 88, t. 43. — Kyu FE Kiakii Mogi (n. 118). Sphaerophysa salsula DC. Prodr. II (1825) 271. — Schanhsi: En: 1250 m {n. 2629). Caragana jubata Poir. gu meth. Suppl. II (1811) 89. — Tschili: RE Wu tai schan, Pe tai, ' m In ar: =’Ost- Tibet: Ta tsien Be a Sheto, 4000. m (n. 1713). 2 Oaragas 2 pekinensis. Komar. in Act. Bst: Petrop. an com Peking, Westbei B’ 700 m du a | Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 417 Caragana Chamlagu Lam. Eneyel. meth. I (1783) 616. — Tschekiang: _ Hangtschou (n. 821). Caragana Limpriehtii Harms, nov. spec. — Frutex spinosus, partibus novellis F subsericeo-pubescentibus vel villosulis: foliorum rhachis eum petiolo villosula vel puberula, in spinulam parvam excurrens, eire. 2—4 em longa, foliola 4—7-juga, oblonga, obtusa vel acuta, mucronulata, adpresse pubescentia vel puberula, 4—8 mm longa; flores plerumque geminati, Tarius solitarii, pedunculo et pedieellis villosulis, illo 6—10 mm longo, his fere aequilongis vel saepe brevioribus, bracteolis geminis calyeis basi KEN ? 2 e ur Se ‚adpressis, longiusculis (fere 4 mm), linearibus, hyalinis; calyx anguste oblique tubulosus, villosulus, 15—17 mm longus (tubo 9—10 mm), dentibus Jongiuseulis(5—7 mm), lanceolatis, acuminatis: corolla exserta, ad2—2,5cm nga. — Ost-Tibet: Dawo, im Tale des Dawo-Flusses, zwischen Muru ? . und Dawo, 3400—3500 m (n. 1945). — Von €. bicolor Komar. (Monoögr. 299 ..n.33) durch Jängere Kelche mit größeren Zähnen und längere Bracteolen, von ©. Franchetiana Komar. durch meist zu zweien stehende Blüten - _ verschieden. | Astragalus sinieus L. Mant. I (1767) 103. — Tschekiang: Ningpo (n. 22) Astragalus dahurieus DC. Prodr. II (1825) 285. — Tschili: Nankou- ‚Gebirge, am Hun ho, 600 m (n. 491). Astragalus melilotoides Pall. Spec. Astragal. (1800) 51, t. 41. — Tschili: Nankou-Gebirge (n. 485); Yü tschou, 1000 m (n. ER Astragalus pratensis Ulbr., nov. ‚spec. — Herba perennis ramis erectis fere 1 m altis gracilibus parce ramosis teretibus subtiliter striatulis flavo-viridibus pilis minimis albis solitariis simplicibus parcissime vestitis, Stipulae lineari-lanceolatae 2-3 mm longae acutae supra glaberrimae Infra margineque parce pilis simplieibus microscopieis albis vestitae. Folia 4-8 cm longa, jugis 6—8 inferioribus alternis superioribus oppositis; Thachis rimosa flavida pilis microscopieis albis vestita; foliola brevissime (#1 mm) petiolulata oblonga S-—-15 mm longa 4—11 mm lata apice obtusa vel truncata uninervia nervo saepius apiculato supra glaberrima Anfra Pilis simplieibus albis microscopieis subvermieulatis subineana. & Racemi floriferi axillares 3—4-flori folia superantes pedunculo sub anthesi ae em longo postea elongato pilis mieroscopicis albis insuper et nigris tis sparsissime vestito; bracteae minimae lanceolatae + 2 mm . albopilosae; florum pedicellus 2—3 mm longus pilis nigrescens; cal ar ae ad dimidias fere partes fissus cum lobis lanceolato- bul. DE 3 mm longis 6—7 mm longus Hlavus 2 aaeyi BiBBe imprimis 418 W. Limpricht. vel leviter falcato vix 1 mm lato 2,5—3 mm longo 8,5—9 mm longae +2,55 mm latae margine interno appendice parvo triangulari obtuo ‚apice obtusae; carina semiovata cum ungue satis lato +3 mm longo + 10 mm longa obtusa margine interno recto latissima in parte + 3,5 mm lata; tubus stamineus rectus cum filamentis +2 mm longis +8 mm longus rectus + 1,5 mm crassus, glaber; stamen vexillare + 5—6 mm ER longum; ovarium lineari-lanceolatum stipite 1,5—2 mm longo instructum 4—5 mm longum multiovulatum pilis albis adpressis vestitum in stylum basi superiore vix pilosum apicem versus hamosum +4 mm longum sursum attenuatum infra stigma subpunctiforme pilis albis penicillatum. Legumen immaturum + 15 mm longum subinflatum pilis nigris vestitum. — Teschili: Hsiau Wu ttaischan, Wiesen beim Kloster Tielinsse am Fuße des Pe tai, 1600 m (n. 2033). © Die neue durch ihren hohen, schlanken Wuchs innerhalb ihres x a wandtschaftskreises — Sect. Pogonophace Bunge $ Phyllolobium Bunge — sehr auffällige Art ist nächstverwandt mit A. complanatus R. Br., A. camptodontus Franch. und A. pyenorrhizus Wall. Die genannten Arten sind jedoch sämtlich viel niedriger und besitzen kürzere und breitere Blättchen mit meist reichlicherer Behaarung. Diese gleicht im übrigen ‚den verwandten Arten und besteht aus winzig kleinen, wurmartig-dick- lichen, basifixen, weißen Haaren auf Stengeln und Blättern (oberseits) und 5 : si sehr kleinenschwarzen Haaren auf den Blütenstandsachsen, Blüten- stielen und Kelchen. Auffällig ist der Standort von A. pratensis He auf Wiesen. = Astragalus oroboides Hornem. in Flor. dan. VIII (1810) t. 1396. = > Tschili: Hsiau Wu tai schan, am Hsittai, 2500 m (n. 2978). Astragalus strietus Grah. in Wall. Cat. (1828) n. 5924. — Ost-Tibet = Ta tsien lu—Dawo, Gata, am Dshara, 3850 m (n. 1851). = R Astragalus akswensis Bunge, Monogr. Astrag. II (1869) 30. = schili: Hsiau Wutai schan, Pe tai, 3000 m (n. 2550); am Hsitai, nn = et albis, = nigris intermixtis te tip - : es fimbriatae + 3 mm longae- Yan _ Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesamnielten Pflanzen. 419 florae racemosae pedunculo ad 20 cm et ultra pilis nigris basi nonnullis albis intermixtis vestito; flores in axillis bractearum lineari-subulatarum - 4-6 mm longarum; pedicelli 3—4 mm longi nigropilosi: calyx campanu- latus 4—5 mm longus membranaceus nigropilosus lobis superioribus + 1 mm inferioribus 1,5—2 mm longis subsubulatis; ‚ealyx post anthesin neque inflatus neque elongatus; corolla dilute violacea + 1) mm longa; vexillum oblanceolatum reetangulo-retroflexum exunguiculatum obtusum 9—10 mm longum; alae lineari-oblongae sulcatae cum ungue +5 mm longo 11 mm longae 1,5 mm latae; carina semi-ovata obtusa cum ungue 5 mm longo 12—13 mm longa latissima in parte 3,5 mm läta: tubus Stamineus carinae aequilongus; stamen vexillare + 12 mm longum; ovarium BE lanceolatum +5 mm longe stipitatum dense pilis nigris et paucioribus ge albidis (imprimis media in parte) adpressis vestitum. Legumen imma- turum +6 mm stipitatum +8 mm longum latissima in parte +2 mm i latum dense pilis nigris et parce albidis vestitum. = a Tibet: Dege, Brende bei Kolo ndo, 3800 m (n. 2111). Die neue Art steht wohl A. chlorostachys Lindl. nahe, gehört demnach zur Sect. Phaca Bunge $ Chlorostachys Bunge, da jedoch reife Früchte und. Samen noch nicht bekannt sind, bleibt die Angabe der Verwandtschaft etwas zweifelhaft. Im Wuchs und Blütenbildung ist A. degensis Ulbr. dem 4. chlorostachys Lindl. sehr ähnlich. Die von Bunge in Herb. Berol. bestimmten Exemplare dieser Art (A. himalayensis Hort. bot. Berol. u. 188) und von Jaeschke gesammelte Exemplare unterscheiden sich durch ausschließlich weiße Behaarung, kahlere Kelche mit ganz kuzen = Zipfeln, kleinere Blüten und kahle Hülsen. Die schwarze Behaarung _ der mit längeren Zipfeln versehenen Kelche, die größeren Blüten und a schwarz behaarten Hülsen machen die neue Art leicht kenntlich. 5 lus Iuteus Ulbr., nov. spec. — Herba perennis ramis erectis Here. % m altis subglabris eatiknn stipulae oblongae + 10 mm longae 4—5 mm latae acutae glabrae. Folia 7—9 cm longa 4—7-juga rhachis. Pareissime Pilosa vel subglabra; foliola oblongo-ovata fere 1 mm petiolu- Iata uninervia obtusa vel subtruncata supra glaberrima infra pilis albis = Adpressis pareissime vestita margine pareissime fimbriata vel sub- glabra 12—23 mm longa 6—9 mm lata. Flores lutei pedunculo in anthesi 1-15 em longo axillari instructi racemum subsecundum in anthesi con; a um . 10 —20-florum formantes; braeteae oblongae vel ‚SblmeO“ 420 W. Limpricht. apice obtusa; alae cum ungue subfiliformi + 6 mm longo + 10 mm longae, lamina oblonga subpandurata appendice interno + 1 mm longo apice obtusa 1,5-—2 mm lata cum carina eohaerentes: carina cum ungue +5 mm longo Een mm BD paga Be 2,83 mm es tubus stamineus e basi t t tis liberis rectangulo- Eaiokie: Ovarium sügnste EEE + 2-ovulatum basi in stipem +4 mm longum en in latissima parte +1 mm latum com- en pilis albis FR imprimis a tergo ventereque vestitum; stigma punctiforme glabrum. Legumen adhue ignotum. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Berglehnen nordöstlich Schtiala, 3700 m (n. 2035). Die neue Art gehört in die Sect. Phaca Bunge $ Cenantrum Bunge. Astragalus Henryi Oliver in Hook. Icon. t. 1959 (1891). — Schenhsi: 4 Tsin ling schan, Paß Da tsin ling, 2300 m (n. 2659). - Astragalus pseudoxytropis Ulbr., nov. spec. — Herba perennis acaulis trunco subterraneo. Stipulae late ovales ad 12 mm longae 5—6 mm latae acutae flavescentes, membranaceae parce fimbriatae. Folia 3—7 em (plerumque X 5 cm) longa 10—11-juga, rhachis fimbriata basi im- primis nodosa: foliola sessilia lanceolata vel lanceolato-ovata acuta j 7—9 mm longa 2—4 mm lata pilis albis sparsis fimbriata ceterum glabra { in sieco plerumque seeundum nervum medianum complicata, inferiora plerumque alterna, superiora opposita. Flores permagni flavi axillares singuli vel nonnulli racemosi petiolo 3—4 mm longo instructi prophy llis nullis; bracteae lineares 8—10 mm longae caducae flavovirides fimbriatae; > calyx tubuloso-campanulatus flavescens 10°—12 mm longus pilis singulis e albis vestitus vel subglaber lobis anguste triangularibus 3—3,5 mm longis E superioribus inferioribusque subaequilongis fimbriatis; vexillum 20—22 mm . longum erectum late ovale 8—10 mm latum in unguem + 10 mm longum angustatum truncatum vel emarginatum; alae cum ungue + 10 mm longo + 22 mm longae leviter curvatae anguste lineari-lanceolatae basi laminae appendice magno interno, apice obtusae vel vix angustatae; carina cum ungue filiformi 10—11 mm longo + 22 mm longa semiovalis in latissima parte + 5 mm lata lamina + 12 mm longa apice subacuta; alarum ca rinaeque unguines cum tubo stamineo recto glabro basi non connati laminae cohaerentes. Ovarium glaberrimum lineare breviter stipitatum 10—11 mm longum vix 1 mm latum succedaneo in stylum glaberrimum = hamosum filiformem attenuatum, multi- ( + 10-)ovulatum; stigma glabum punetiforme. — Ost-Tibet: Tatsien u—Dawo: Hochsteppe zwischen dem Gila (Tscheto san) und Tshomba tschou, 4000-4100 m (n. 1789). _ Die Art gehört augenscheinlich in die Verwandtschaft von Asit- rhizanthus ‚Royle (Seet. IV Phaca Bunge $ 14. Myobroma Bunge B- Bi-ve Semibilo e) und A - alatavicus Kar. et Kir., Ei Dein au Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 421 ähnlichen Wuchs zeigen, aber kleinere Blüten besitzen. 4A. rhizanthus Royle hat breitere, stärker behaarte, stumpfere Blättchen, A. alatavicus Kar. et Kir. quirlig angeordnete, zahlreichere und meist kleinere Blättchen. Leicht kenntlich ist A. pseudoxytropis Ulbr. an den sehr großen, hell- gelben Blüten, deren Schiffchen auffällig spitz ist, und an den spitzen ® Blättchen, Merkmalen, die eine Ozxytropis-Art vortäuschen. Astragalus erassitolius Ulbr., nov. spec. — Herba eaulescens iii h. ramis procumbentibus glaberrimis anguloso-striatis fulvidis + 5 cm 2 longis. Stipulae suborbieulares vel latissime ovales 3—4 mm longae glabrae _ Persistentes membranaceae flavo-olivaceae. Folia 3—4 em longa gla- berrima 7—9-juga; foliola suborbieularia vel late cordata usque sub- reniformia ad 4 mm longa ad 5,5 mm lata obtusa crassiuscula glaberrima 3 sessilia versus rhachis terminum congesta opposita vel inferiora alterna. Flores coerulei racemum capituliformem axillarem vel terminalem for- mantes; pedunculus 1—3 em longus badius pilis albidis minimis sim- . Plieibus parce vestitus vel subglaber, pedicelli + 1 mm longi; bracteae oblongo-ovales ad 5 mm longae 2,5—3 mm latae membranaceae jam diu E persistentes obtusae vel subacutae basi flavidae apice purpurascents = Pilis perpaucis nigris fimbriatae vel glabrae; prophylla nulla; calyx cam- es panulatus +5 mm longus fulvidus pilis nigris adpressis vestitus, lobis E "Iimearibus +2 mm longis obtusis; corolla coerulea; vexillum suborbi- u = eulare cum ungue 1—1,5 mm lato +3 mm longo + 8—9 mm longum Be : apice obtusum vel emarginulatum; alae leviter curvatae cum ungue £ . 3,5—4 mm longo + 1 mm lato + 9 mm longae oblongae appendice magno intern cum carina bursicula cohaerentes; carina + 7 mm longa latissima ‚In parte +25 mm lata subacuta: carinae alarumque ungues cum _ übo stamineo +6 mm longo non connati; stamen vexillare +5 mm ngum:; ovarium stipitatum cum stylo hamoso +7 mm longum gla- , berrimum; stigma glabrum capituliforme fulrum. Legumen ignotum. — Ost- Tibet: Ta tsien lu, Alpenmatten des Passes Gila, 4400 m (n. 1652); - steinige Matten der Paßhöhe Laniba südwestlich Sheto, 4400 m (n. 1751a). = „An beiden Standorten unter Oxytropis- -Arten wachsend; ‚Ta tsien u— m Bergkamm westlich des Dshara, 4700 m (n. 1832). Da reife Früchte \ fehlen, ist eine sichere Angabe der Verwandtschaft nicht möglich. In der re der Stipeln und Blüten scheint der neuen Art A. Scheli- Nowi Turez. aus Ostsibirien nahezukommen, der nach dem mir vor- enden Originalexemplare auch einen ähnlichen Wuchs zeigt. Danach ea: an zur Sect. Cereidothriz ‚Bunge S. Buodmus r Bunge zu = lius an ‚den dieklichen, dunkel a 1% £ ER , _ gt sitzen und an u 422 W. Limpricht, den bei der Kleinheit der ganzen Pflanze auffällig großen und fast kreis- förmigen Nebenblättern. Der Blütenstand ist auffällig durch die sehr breiten Tragblätter der Blüten. Astragalus Limpriehtii Ulbr., nov. spec. — Herba perennis rhizomate palari longissimo (+50 em et ultra) cortice fulvido obteeto ruguloso; caules procumbentes vel ascendentes teretes viriduli pilis bieruribus, adpressis vestiti ad 30 em et ultra longi flexuosi graciles. Stipulae minimae eaducae 1—2 mm longae subulato-lanceolatae pilis bicruribus albis parce vestitae. Folia 5—8 em longa plerumque 4-juga, jugis distractis; foliola petiolo fulvido + 1 mm longo instructa, oblonga vel lanceolata subacuta 8—12 mm longa 2,5—4 mm lata, foliolum terminale ad 30 mm longum ad 8 mm latum pilis bieruribus albidis splendidis supra pareissime infra . parce v estita. Racemi floriferi axillares vel terminales laxiflori peduneulo in anthesi 5—6 em longo postea elongato; bracteae minimae triangulari-subulatae 1—2 mm longae caducae; flores dilute v iolacei En pedicello + 2 mm longo instructi; ealyx tabulasus + 10 mm longus +25 mm crassus lobis subulato-triangularibus superioribus +3 im ferioribus + 4 mm longi? ut calyeis tubus pilis bieruribus albis adpressis vesticis; prophylla nulla; vexillum oblongum cum ungue +5 mm longo -+20 mm longum latissima in parte ca. 5—6 mm latum apice emarginu- latum:; alae cum ungue filiformi + 8 mm longo + 18 mm longae lamina lineari-lanceolata +2 mm lata apice obtusa vel subacuta basi laminae appendice ovali; carina cum ungue +8 mm longo 1 mm lato + 15 mm Tonga lamina ‚semiovalis ‚apice obtusa vel subacuta latissima in parte | fere 2,5. mm lata: carinae alearumque laminae basi cohaerentes: tubus = stamineus recttus +15 mm longus fere | mm latus; stamen vexillare Se: 13 mm longum filiforme; ovarium + 1 mm stipitatum lineare multi = ) ovulatum a in en hamosum men parce 423 ‚Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. m Astragalus saxicola Ulbr., nov. spee. Herba perennis caulibus 5 vel pilis albidis bieruribus nonnullis parcissime vestitae. Folia 4—5 em Tonga, plerumque 4-juga, foliola opposita ad vix 1 mm petiolulata ovata vel oblonga glabra + 1 cm longa ! cm lata obtusa vel apice truncata uninervia. Inflorescentiae axillares racemum subecapituliformem for- a +13 mm longae obtusae Se mm latae ungue +6 mm go munitae; carina sulcata + 10 mm longa apice violacea ceterum us. Legumen adhue aha _ Tschili: Hai Wat tai a an den höchsten ee des Pe tai, 3050 m (n. 2552). b] er = ee. Siolette Beiiten Astragalus adsurgens Pall. Spec. Astragal. (1800) 0 t- B5 en hili: Hsiau Wu taischan, Petai, 1700 m (n. 2980). i = Astragalus scaberrimus Bunge,. Enum. pl. Chin. bor. assı) ı 106. — Tschili: Peking, Westberge, 3 360—400 m (n. 2860, 2861): Tientsin (n. DB7h). strag LT Mannh vay. (1890) 162. — Ost- Tibet: alus B la tsien lu, Bet Paß Gil 4450 m (n. 1754); Ta tsien u | ku, 4600 m (n. 1815): 'Dawo, Tal von Lumpu, 4500 m (n. 2014). = Astragalus spec. — Tschili: -Hsiau Wu tai schan (n! 505). ge spec. —, Ost; Tibet: Li oe Tal des Hsia ho 424 W. Limpricht. latae margine sparsim pilis longis albis fimbriatae basi solum fere +3mm longe cum rhachi connatae ceterum liberae apice virides basi flavidae et membranaceae Folia ad ramorum terminos + rosulata 5—6 cm longa, rhachi pilis albi solitariis hinc inde pareissime vestita ad foliolorum bases + nodulosa: foliola lanceolata obliqua 7—8 mm longa 1—2,5 mm lata sessilia acuta ad rhachis terminos bina opposita satis sparsa (6—8-Juga) Racemi 3—4-flori subeapituliformes terminales pedunculo recto 5—6cem longo striatulo pilis albis sparsissimis villosis vestito instructi. Bracteae lanceolatae 6—8 mm longae uninerviae pilis nigris et nonnullis albis vestitae persistentes. Florum pedicelli 3—4 mm longi pilis nigris villosi; calyx campanulatus obliquus post anthesin non auetus cum laeiniis lan- ceolatis 3—4 mm longis 10—12 mm longus 3,5-—4 mm crassus pilis nigris villosus; corolla coerulea permagna; vexillum ereetum cum ungue + 8 mm longo 1—1,5 mm lato +20 mm longum, lamina late ovalis subito in unguem contracta +8 mim lata apice emarginata; alae cum ungue fili- ‘formi + 7 mm longo 15—16 mm longae, lamina reetangulo-triangularis latissima in parte ad 4,5 mm lata margine interno appendice parvo semi- ovato subito in unguem angustata; carina cum ungue + 9 mm longo 1—1,5 mm lato + 4 mm longa, lamina oblique-semi-ovalis latissima in parte ad 3 mm lata, 4—5 mm longa, apice apieulo 1—1,5 mm longo vix hamoso; tubus stamineus rectus + 9 mm longus filamentis fere 2 mm longis angulo obtuso erectis; stamen vexillare + 10 mm longum fila- ‚mento filiformi:' ovarium lineare multiovulatum succedaneo in stipitem brevissimum et stylum angulo obtuso hamosum glabrum angustatum, pilis et nigris et albis adpressis sericeis vestitum; stigma punctiforme. Legumen oblongo-lanceolatum subinflatum + 18 mm longum + 6 mm erassum apice ‚rostro 4—5 mm longo munitum a ventre dissepimento falso fere 3—4 mm lato a ventre dehiscens, pilis albis et nigris parce vestitum postea glabrescens. Semina adhuc ignota. — Tschili: Hsiau 5 ee, auf den höchsten Felszacken des Pe tai, 3050 m, re a Fr As neue Artı 4 gehört zur en Euoxytropis Bunge, da nur an de Bauchnaht der Hülsen eine falsche Scheidewand auftritt, und zwar zur ‚Sect. Xerobia Bunge, in die V erwanitschaft von O. leptophylia P all. ‚wotriche Bunge. Sie ish verhältnismäßig leicht kenntlich an den “ en Fe er die zu ar zu einer en re | 5 Blatt Er und Ks, Babeben er : Dauopi montana « (L) DC. Astragal.. uso2) 18. — Schenhsi: Din Aufzählung der von Dr. Limprieht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 425 =" Oxyiropis Moellendorffii Bunge in Mel. Biol. X (1880) 637. — Tschili: Hsiau Wu tai schan (n. 571). Er Oxytropis subfalcata Hance in Journ. Linn. Soc. XIII (1872) 78. — .Tschili: Hsiau Wu tai schan (n. 533). Oxyiropis mandschurica Bunge in Bull. Soc. Nat. ER XXXIX (1866) 12. — Tschili: Wang ping hsien, Bo hua schan, 2400 m (n. 2492); Schi ba pan, 2100 m (n. 2946). Oxytropis psammocharis Hance in Journ. Linn. Soc. XII (1873) 8. — Tschili: Hsiau Wu tai schan (n. 487). — Schanhsi: Da dung fu, 1350 m (n. 2634). ar Ozxytropis uralensis (L.) Pall. Spec. Astragal.. (1800) 53 t. 42. — Tsehili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 3000 m (n. 2527): Nan tai, 3000 m (m, 2995). = Gueldenstaedtia diversifolia Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVII 2 (1881) 462. — Ost- Tibet: Ta tsienlu, Grasmatten um Sheto, 3500 m (0. 1703). Gueldenstaedtia Giraldii Harms in Englers Bot. Jahrb. XXIX (1900) = 43, — Tschili: Peking, Miao fang schan, 1000 m (n. 2862). Gueldenstaedtia Harmsii Ulbr. in Englers Bot. Jahrb. NXXVI Beibl. 82 (1905) 58. — en Peking, zwischen Men tou kou und Wang ping kou, 800 m, Kalk (n. = s ea tongolensis Ulbr., nov. spec. — Heıba perennis Tadice palari cortice ruguloso fulvo ohteste insuper subsubito in truncum ra torulosum transiente; rami tenues fere subterranei vel solo proeumbentes 1—2 cm longi glaberrimi fulvidi. Stipulae permagnae Iste rules vel suborbiculares 5—7 mm longae 4—6 mm latae, obtusae, : , Nervosae, glandulosae. Folia 4—12 cm longa sparsa, plerumque Mrijuge; rachis flavoviridis pilis solitariis hine inde parcissime obsita, Primo aspectu glabra; foliola petiolulo vix 1 mm longo instructa late ovalia SE ovalia 5—12 mm longa, 4—10 mm lata, apice et basi obtusa supra dulis violaceis densius obtecta subtus pilis sericeis flavidis vestita. nal axillaris 4—10 cm longus rectus vel leviter curvatus parce Villosus inflorescentiam 1-—-3-floram capituliformem gerens; bracteae subulato-Janceolatae +2 mm longae acutae badiae caducae; pedicelli —* mm longi pilosi badii: calyx campanulatus 5—6 mm longus bilabiatus badius Pilosus, labium superum brevissime bilobum obtusum, inferum ilobum- lobis lanceolatis + 2 mm longis. Corolla lutea; vexillum late ale + 9 mm longum (cum ungue abrupto 1 mm longo) = 6 mm latum, © exceisum, nervosum erectum reflexum; alae cum ungue hamoso zum longo 9 mm longae oblongae +3 mm latae obtusae margine z appen« ice ı obtuso, ad appendieis basin glandulis spadiceis. TO, = mu hitae 5 carina cum en En 1,5 mm re 4 mm longa ER er 426.7. :; W. Limpricht. lamina triangulari-ovalis 2—2,5 mm longa + 1,5 mm lata obtusa: tubus stamineus rectus + 3,5 mm longus filamentis vix 1 mm liberis;: stamen vexillare aequilongum. Ovarium subsessile lineare + 3 mm longum stylo : abrupte angulo recto elevato brevissimo; stigma capituliforme. Legumen 'adhue ignotum. — Ost-Tibet: Tongolo, Khazi la tho (Soulie n. 2530); Ta tsien lu, steinige Matten im Tale südwestlich Sheto, 3900 m (n. 1718). Die interessante neue Art gehört in die Verwandtschaft von @. coelestis (Diels) Ulbr. und @. yunnanensis Franch., die jedoch beide violette bis _ rosa-purpurne Blüten besitzen und ER stärkere Behaarung und .schmälere Blättchen ausgezeichnet sind. Die von Soulie gesammelte Pflanze ist in allen Teilen kleiner als die von Limpricht gesammelten Exemplare. Beide stimmen jedoch in allen Merkmalen so vollkommen überein, daß an der Zugehörigkeit beider zu der gleichen Art nicht zu zweifeln ist. Leicht kenntlich ist @. tongolensis an den gelben Blüten, den auffallend großen, drüsigen Stipeln und den oberseits drüsig punk- ® tierten, unterseits seidig-bräunlich behaarten, breit eiförmigen Blättchen. ‚Gueldenstaedtia multiflora Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831) 18. _ Tschili: Tientsin, auf Sandfeldern häufig (n. 2872). a Hedysarum obscurum L. Syst. ed. X (1759) 1171. — Tschili: Hsiau = Wu tai schan, Petai, 3050 m, Kalk (n. 2553). — Ost-Tibet: Ta tsien u— Dawo, Hochsteppe zwischen Gila und Tshomba tschou, 4100 m (n. 1816); ‚vielleicht BER Batang—Litang, Paßhöhe Rossäla (n. 2273), wenn se ; “ zu 2. H. to 0‘ RE Ulbr.- "gehörig. 3 iehtii Ulbr., nov. spec. — Herba perennis Hhisurnaas erasso in’ ie pälarem longissimam transeunte, ramis fasciculatim @ _ rhizomatis capite orientibus 3—5 cm longis adscendentibus densius pubeseentibus, postea glabrescentibus. Stipulae eymbiformes fulvidae =5 mm ee a. extrinseous Be) Folia 5—7 em © petit 6 610 mm longn, 2, 54 mm lata, ie glabra subtili easy: Be alz ae parce villosae, fimbriatae, nervosae, mm Jatae, yessiheniian Calyx atis1 Aufzählung der von Dr. Limprieht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 427 obtusa, ungue 6—7 mm longo- + I mm lato. Tubus stamineus anguste eylindricus ad 15—16 mm connatus 1—1,5 mm crassius filamentis liberis :3—3,5 mm longis angulo obtuso ereetis; stamen vexillare + 17 mm _ longum apice rectangulo-falcatum filamento filiformi. Ovarium subsessile +4 mm longum 3—4-ov ulatum pilosum; stylus filiformis glaber infra ee puarkiforme vix incrassatum. Legumen ignotum. — Ost-Tibet: Ta tsien u—Dawo, Hochsteppe zwischen dem Gila und Tshomba tschou 24100 m (n. 1790). Die Art ist mit H. obscurum L. entfernt v erwandt, die dunkler ge- ärbte Blüten, größere Blättehen besitzt und kabler ist. Leicht kenntlich die neue Art an dem dicht gedrängten, fast polsterartigen Wuchse, = den kleinen vieljochigen Blättern und den rosa-roten und blauen Blüten, deren Kelch sehr klein, deren Brakteen auffällig breit sind. Das im Wuchs _ in mancher Hinsicht ähnliche H. tongolense Ulbr. besitzt längere und “= schmalere Brakteen, etwas größere Blüten und Kelche und ist schwächer behaart. - Hedysarım pseudastragalus Ulbr.; nov. spec. — Herba perennis ramis ‚Pprocumbentibus ad 5 em longis stipularum residuis + involutis. ae late ovales 9-—-14 mm longae fulvae subacutae extrinsecus et gine pilis subvillosis albis vestitae persistentes. Folia +5 em longa 7-juga, rachis rimulosa parce villosa; foliola petiolo + 1 mm longo ıcta late ovalia vel suborbieularia 7—10 mm longa, 5—10 mni lata, obtusa vel subemarginata supra pilis villosis satis brevibus ei- nerascentia minutissime punctulata subtus olivaceo-viridia nervosa teius pilosa margine fimbriata. Pedunculus 6—8 em longus subrectus = secundum 4—10-florum gerens. Flores permagni corolla rosea vel = osaceo-violacea. "Bracteae ovales 7—9 mm longae acutae eymbiformes 1,5 mm longus hamosus einereo-pubeseens. Calyx permagnus 8—10 mm trinsecus einereo-villosus basi prophyllis duobus lineari-lanceolatis mm longis villosis. Vexillum reflexum + 18 mm longum obovatum in parte 10-11 mm latum apice exeisum; alae 19—20 mm thulata apice obtusa basin versus plica magna longitudinali ‚basi Bere ungue fere5 mm longo, obtuse tr leviter curvatus validus badius parce albo-pubeseens racemum sub-. nervosae subtus pubescentes margine fimbriatae. Pedicellus Si e s, campanulatus fere ad medium fissus lobis triangulari- lanceolatis i RT cum ungue leviter eurvato + 4 mm longo lamina oblongo- : lineari reeto vel leviter falcato +4 mm Jene: carina maxima u ‚latissima 428 W. Limpricht. stipite glabro vix 1 mm longo + 5 mm longum lineari-lanceolatum + 3-ovu- latum dense cinereo-pilosum subsubito in stylum filiformem + 18—20 mm longum angulo obtuso erectum attenuatum; stigma punctiforme glabrum. _ Legumen ignotum. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Hänge des Passes Laniba, südwestlich Sheto, 4300 m (n. 1748); Dawo, steinige Matten des Ressirrma oberhalb des Passes Ssirka, westlich Tschi sse tsung, 4800 m (n. 1940). Die im Wuchs an Stracheya tibetica Benth. erinnernde neue Art gehört zur -Sect. Gamotion $ Multicaulia Boiss., ist jedoch mit keiner der bisher bekannten Arten näher verwandt. Sie ist leicht kenntlich an den sehr . großen Blüten, den breiten Tragblättern, den großen und breiten Stipeln und den breit eiförmigen, bis fast kreisförmigen, oberseits fein zottig be- haarten, unterseits fast kahlen Blättehen. Sehr ähnlich ist ihr im Wuchs Astragalus yünnanensis Franch. Desmodium repandum (Vahl) DC. Prodr. TI (1825) 334. — Ost- Tibet: Rumi Tschango, Felsen vor Tung ku, 2600 m (n. 2371). Desmodium triflorum (L.) DC. Prodr. II (1825) 334. — Yünnan: Tschu hsiung fu, Felsen vor Yo tsai, 2200 m (n. 949). Desmodium floribundum Don, Gen. Syst. II (1832) 297. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2800-3000 m (n. 1073). Desmodium tiliifolium Don, Gen. Syst. II (1832) 297. var. Potaninü Schindl., nov. var. — Foliola subtus breviter lanuginosa, supra breviter adpresse pilosa ad glabra, repanda; termina leorbiculare vel obovatum vel late ovatum, basi latissime cuneatum vel obtusum, rarius longe cuneatum, ad 65 mm longum et ad 70 mm latum, plerumque multo minus, lateralia obliqua, basi obtusissima. Stipulae ovatae, acuminatae, magnae, ad 10 mm longae et ad 4 mm latae, extus dense pilosae, intus purpurascentes. Pedicelli breviter pilosi. Calyx +4 mm longus, breviter pilosus, lobis late ovatis . obtusiusculis, postico perlato longiore, antico brevi. Corolla 15—16 mm ER longa, vexillo perlate ovato, alis subrectis, carina quam alae 23 mm breviore. Legumen breviter adpresse pilosum, 3—7-articulatum, dorso vix,- ventre Ya—y, eonstrietum, artieulis 6—8 ınm longis, 4—5,5 mm latis, medio dorso reetis vel levissime impressis. — Ost-Tibet (Potanin, Pratt.n. 171, 211, 695; Souli& n. 112, 829, 1283, 1835, 1854, 234; . Mussot n. 87; Monbeig n. 74): Batang—Litang, Berglehnen bei Milti, 3400 m (Limpricht n. 2228). — Kansu: Am Heiho (Potanin). _ Lespedeza bicolor Turez.. in Bull. Soc. Nat. Moscou XII (1840) 69. — a en Tschili: Hsiau Wu tai schan, Schi ba pan, Li yiörl, 1400 m (n. 558). . an floribunda Bunge, Pl. Mongh. Chin. (1835) 13. — Tschili: Hsin pe 2 1200 m (n. 507). — Fe | u: Sutschou (n. 252). 3 Min un. Mus. Lugd. Bat. u t | E 4 E + 2 % MEERE EEE WE LE RO IERTS RE ar Di 5 FR 08, Er Vi ee = ae ‚Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 429 Lespedeza formosa (Vog.) Koehne, Deutsche Dendr. (1893) 343. — _ Tschili: Hsiau Wu tai schan, 1600 m (n. 2566). — Schenhsi: Tsin ling sehan, Schi tou ling, 1600 m (n. 2783). = Lespedeza trichocarpa Pers. Syn. II (1807) 318. — Tschili: Nankou- Gebirge, zwischen Tscha dao und Huai lai (n. 481): Hsiau Wu tai schan, am Fuß des Petai, 1600 m (n. 3022). e Campylotropis macrocarpa (Bunge) Rehd. Pl. Wilson. II (1914) 113. — 0st-Tibet: Lifanting, Tal des Hsiau ho (n. 1364) Campylotropis hirtella (Franch.) Schindl. in Fedde, Repert. XT (1912) 28. — Yünnan: Tali fu, 2800-3000 m (n. 1073b). Campylotropis chinensis Bunge, Fl. mongh. chin. (1835) 7. user Sutschon, Kwang fong (n. 249). = Vieia amoena Fisch. in DC. Prodr. II (1825) 355. — Tschili: Jebol, _ Malanyü (n. 2909). _ Vieia tridentata Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831) 19. — Ost-Tibet: \ Li fan ting, im Tale des Hsiau ho, 1600 m (n. 1331, 1363). Vice unijuga A. Br., Ind. sem. Hort. Berol. (1853) 12. — Tschili: Jehol, Wu ling schan, 2100 m (n. 2922); Bohua schan, 2000 m, Kalk Vicia venosa (Willd.) Maxim. Melang. biol. IX (1872) 66. — Tsche- kiang: Hangtschou, Hsihu (n. 217, 217a). Vieia spec. — Honan: Lößwände bei Pan tou (n. 2848). _ Lathyrus Davidii Hance in Journ. ‚Bot. (1871) 130. — Tschili: ‚Isun huafu, Ma lan yü, 800 m (n. 2880). Zathyrus palustris L. Spec. pl. (1753) 733. — Tsebili: Hsiau Wu tai schan, Nordfuß des Pe tai, 1500 m (n. 2536). Iathyrus pratensis L. Spee. pl. (1753) 733. — Schenhsi: Tsin ling er schan, Paßhöhe Feng schu ling, 2000 m (n. 2812). Glyeine Soja Sieb. et Zuce. in Abh. Akad. München IV, 2 (1843) 10, — Schenhsi: Tal des Wei ho, Hwa tschou, 300—350 m (n. 2835). ö Cochlianthus gracilis Benth. in Miq. Pl. Jungh. I (1851) 234. — +ünnan: Kwang dung, 2100 m (n. 955): Tali fu, Yung kwan (n. 863). . Mucuna spec. — Szetschwan: Kwanhsien, Ufer des Min (n. 1300). “ Pueraria peduneularis Grah. in Wall. Cat. (1828) n. 5354. — Schenhsi: Tsin ling schan, Aufstieg zum Kwan yin schan, 1100 m (n. 3711). — var. cea Franch. Pl. rede (1889) 182. — Yünnan: Tschu hsiung fu, : (n. 948). | ne in Mart. Fl. 1 Bas. XV (850) MOL = Ssama und Maoschi, 4200 m (n. 2184). ae longioribus molliter villosus, basi haud longe nudus. Folia basalia ee aperte cordatus; folia summa sessilia. Stipulae magnae, 1—11, em longae, 430 W.-Limpricht, Geraniaceae (Lingelsheim und Borza, Pax und K. Hoffmann). Geranium eriostemon Fisch. ex DC. Prodr. I (1824) 641. — Tschili: Bo hua schan, 2100 m (n. 2463): Wu ling schan (n. 2924). — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 3800 m (n. 2005). Geranium pratense 1. Spec. pl. (1753) 681. — Teackilt: Hsiau Wu tai schan, Hsi tai, 3000 m (n. 3013). Geranium Delavayi Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIHI (1886) 442. — Yünnau: Talifu, Tsang schan, 3000 m (n. 984). — Vielleicht auch Ost-Tibet: Bejü—Batang, Paß Mäla, 4000 m (n. 2209). 5 " Geranium Limprichtii Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. xIr A (1914) 387. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2800—3000 m (n. 108]. Geranium batangense Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Rhizoma breve. Caulis 30—35 em altus, inferne pilis albis, longis, patentibus sparsim, $- superne densius pilis simplieibus et glanduliferis vestitus. Petiolus foliorum basalium 12—14 cm longus, more caulium vestitus, Jamina ambitu orbi- : eularis, fere ad basin 5-loba, lobis obovatis, apicem versus profunde lobu- latis, dentibus acutis, supra tota facie, subtus in costis adpresse pilosa; folia caulina media ad 3 cm petiolata, summa sessilia. Stipulae + 7 mm longae, ovatae, acutae. Pedunculi cum pedicellis et sepalis glanduloso- en biflori. Bracteae + 5 mm longae, lanceolatae vel lineares, glanduloso- { ilosae. Flores + 2 cm diametientes, nutantes; sepala + 8 mm longa, | ET mueronata; petala 114 cm longa, obovata, integra, rosea, 'basi albo-villosa, reflexa; tilamenta basi albo-pilosa. — Ost-Tibet: = | Bejü—Batang, Nadelholzwälder des Passes Ngupalatoti zwischen E ee 5 E FERNER Mer RE Steht in der Mitte zwischen @. refractum Edgew. et Hook. f. und a @. " refracloides Pax et K. Hoffm., letzterem vielleicht etwas näher. @eranium refraetoides Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Rhizoma Bere. ‚Caulis 20—25 cm altus, pilis öndeee patentibus et eglandulosis = Ya caulina inferiora longe petiolata; petiolus 5—10 cm longus, more caulium vestitus; limbusd—5 cm diametiens, fere ad basin 5-partitus, Jobis obovate" rhombeis, irregulariter inciso-dentatis, dentibus acutis, + pubescens, basiı . ovatae, acuminatae, 'basales 2 cm longae. Inflorescentia biflora; braeteae 5—7 mm longae, lineares; pedicelli 1—2 em longi, glanduloso-pilosi. Flores = nutantes, IS cm regen sepala anguste ovata vel lanceolata, Verwandt mit @. refractum Edgew. et Hook. f. Geranium sibiricum L. Spee. pl. (1753) 683. — Tschili: Hoisn Wu _ taischan, Tie lin sse, 1600 m (n. 3044). Geranium dahuricum DC. Prodr. I (1824) 642. — Tschili: Bohua schan, 2100 m (n. 2496); Hsiau Wu tai schan, Petai, 1650 m (n. 3031). Geranium napuligerum Franch. Pl. Delavayan. (1889) 115.—Schenhsi: n ling schan, Matten am Passe Da tsin ling, 2300 m (n. 2660). 452. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 2600 m (n. 1606). Ost- Tibet: Dshara, Berglehnen, 3900 m (n. 1892). Geranium Wlassovianum Fisch. ex Link, Enum. Hort. Berol. II (1822\ m. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Da ling Paß, 2100 m (n. 528), = 2100 m (n. 2953). Oxalidaceae (Pax). Oxalis corniculata L. Spec. pl. (1753) 435. — Kiangsu: Taihu- fibet: Lifanting, Tal des Hsiauho, 1600 m (n. 1334). er Oxalis Griffithüi Edgew. et Hook. f. in Hook. f. Fl. Brit. Ind. I (1875) — Szetschwan: Kwanhsien, Tsao gung schan, 18002400 m Linaceae (Lingelsheim, Pax und K. Hoffmann). Linum perenne L. Spec. pl. (1753) 277. — Ost-Tibet: Dawo, steinige nge des Flußtals, 3000 m (n. 1934). Linum stelleroides Planch. in Hook. Lond. Journ. Bot. VII (1848) — Schenhsi: Tsin ling schan, SW-Ketten, 1800 m (n. 2822). u Reinwardtia trigyna Planch. in Hook. London Journ. Bot. VII (1848) 2. — Szetschwan: Schlucht von Wu schan (n. 1154); K'wei tschou fu 5); Tschengtu (n. 1216). ‚ Tsang schan, 2500 m (n. 1101). eier (Pax und K. Hoffmann). Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 431° Geranium Pylzowianum Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVI Sr (n. 74, 90). — Hupeh: Singti im Yangtse-Tal (n. 1117). — Ost- . Anisadenia pubescens Griff. Notul. IV (1854) ER _ Yünnan: “ ; Ve 432 - W. Limpricht. Xanthoxylon alatum Roxb. Fl. Ind. III (1832) 768, var. planispinum (Sieb. et Zuce.) Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. II (1914) 125. — Szetsch wan: Kwanhsien, Lao djün schan, Berglehnen, 1000 m (n. 1243); Tsao gung schan 1500 m (n. 1270); Yangtse-Schlucht bei Wu schan (n. 1158). Fagara stenophylla (Hemsl.) Engl. in Nat. Pflztam. IIT 4 (1896) 118. — Szetschwan: Kwan hsien, Lao djün schan, 800—900 m (n. 1248). Skimmia melanocarpa Behd. et Wils. in Pl. Wilson. II (1914) 138. — Szetschwan: Kiatingfu, Omi schan, Berghänge, 2500 m (n. 1514). = Citrus trifoliata L. Spec. pl. ed. 2 (1763) 1101.— Kiangsu: Schanghai (n. 388). — Tschekiang: Tien tai (n. 297). Dr ee. ae Simarubaceae (Pax und K. Hoffmann). Picrasma quassioides Benn. Pl. jav. rar. (1844) 198. — Szetschwan: Kwanhsien, Min-Ufer (n. 1299). Meliaceae (Pax). - Melia Azedarach L. Spec. pl. (1753) 384. — Kiangsu: Tai hu-Berge | (n. 436). 2 Polygalaceae (Pax und K. Hoffmann). Polygala arillata Hamilt. ex Don, Prodr. Fl. nepal. (1825) 199. — Szetschwan: Kiating fu, nordwestlich des Omi schan, 1100 m (n. 1533). Polygala sibirica L. Spec. pl. (1753) 702. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 69 und 69a). — Tschekiang: Ningpo, vor Hsüe dou sse (n. 42). — Szetsch wan: K wei tschou fu (n. 1160): Tschengtu fu (n. 1221). Polygala tenuifolia Willd. Spee. pl. III (1800) 879. — Tsehili: Kalgan (n. 472); Peking, Westberge 800 m (n. 2414). Euphorbiaceae (Pax und K. Hoffmann). | Glochidion villicaule Hook. f. Fl. Brit. Ind. V (1887) 328. — Yünnan! Kwang dung, Berghänge bei Lao ya kwan, 2100 m (n. 875). Ü Andrachne hirsuta Hutchins. in Pl. Wilson. II (1916) 516. — Ost- Tibet: Wen tschwanhsien, Felswände bei Leanghokou im Tale von Tsao po, 1600 m (n. 1376). ... Speranskia cantonensis (Hance) Pax et.K. Hoffm. in Pflzr. Heft 57 (1912) 15. — Szetschwan: Kwei tschou fu, Berge bei der Stadt (n. LIBSR — Ost-Tibet: Lifanting, Talwände, 1900 m (n. 1357). Acalypha Mairei (Leveill) C. Schneid. in Pl. Wilson. III (116) 301. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Felswände zwischen a n = techinn Bez Leang ho kon, 1300 m (n. 1408), | Aleurites Fordii Hemsl. in Hook, Icon. pl. (1906) t. an 0 - = | Snetschwan: een | en Be "Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 433 Sapium sebiferum (L.) Roxb. Fl. Ind. ed. 2, III (1832) 693. — Tsche- kiang: Hangtschou fu, Hsihu (n. 211). — Köhngen: Nanking, Bao hoa schan (n. 844). Euphorbia humifusa Willd. Enum. pl. Hort. Berol. Suppl. (1813) 27. — Honan: Dungkwan ting, Lößwände (n. 2844). Euphorbia shetoensis Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Glabra, rhizo- mate horizontali perennis: caulis20—30 em altus, patenter ramosus. Folia ' eaulina alterna, 15—25 mm longa, 4—7 mm lata, obovata vel elliptica E Nel lineari-obovata, obtusa, rarius subacuta, basi obtusa et sessilia vel acuta et brevissime petiolata, integra, firma, lucidula, nervo medio albido percursa, folia sub umbella 5-radiata caulinis similia. Umbellae radii 3—4cm longi, bifidi vel pluries partiti: folia floralia s—10 mm diametientia, 7 thombea vel semiorbicularia, libera, acuta vel rotundata et mucronulata, | basitruncata vel cuncata. Cyathium campanulatum, glabrum; glandulae fransverse ovatae, integrae. Capsula 4—5 mm lata, laevis et glabra: semina 21, mm longa, 2 mm lata, laevia. — Ost-Tibet: Ta tsien hu, ‚grasige Plätze im Tale sü 3700 m (n. 1739). Gehört in die Verwandtschaft: von Z. tibetica Boiss. Euphorbia Pallasii Turez. in Bull. Soc. natur. Moscou XXVII, 1 (1854) 358. — Kiangsu: Taihu, Insel Hsi dung ding (n. 345). Euphorbia Riae Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Herba perennis, 42-15 cm alta et fere lata. Glabra. Caulis crassus, ramosissimus, rami approximati, fere aequilongi, pro crassitie caulis primarii satis graciles; rami ab umbellae primariae radiis vix distincti, sed foligeri. Folia caulina et ramealia 1—2 cm longa, 3—12 mm lata, obovata vel lineari-spathulata, E obtusa, basi cuneata, sessilia, integra, firma. Umbella primaria multi- Ar. radiata, ramealiae multo minus radiatae. Folia floralia minora et latiora, erbieulari-obovata. Cyathium late cupuliforme, glabrum, glandulis transverse ovatis integris. Ovarium glabrum, laeve. Capsula ignota. — ‚Ost- Tibet: Ta tsien lu—Dawo, zwischen Tshomba tschou und Dschungku, =, Lehmboden der Hochsteppe (n. 1801). | Gehört in die Nähe von EB. pilosa L., ist aber von allen bekannten Arten durch die Wuchsverhältnisse EEE UN Benannt nach Frau ® Ria Limpricht. Euphorbia sinensis Jesson et Turrill in Kew Bull. (1914) 329. — A re: Tsin ling schan, oberhalb des Passes Da tsin ling, 2400 m Euphorbia szechuaniea Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Herba per- ‚ennis, 30—50 cm alta, glabra. Caulis satis gracilis, superne laxe ramosus; rami tenelli. Petiolus 2—3 mm longus; limbus 3—5 1% em longus, 1—11,cm Iatus, ‚anguste oblongus, subobtusus, basi abrupte acutatus, integer, iter membranaceus; Bass ee „+ a em alone, 1 = em Ins: 2 434 W. Limpricht. ovata, basi obtusa, floralia late triangularia, acuta, basi truncata vel acutata, 7—15 mm longa et lata. Cyathium late campanulatum, glabrum, lobis truncatis, glandulae bicornutae. Ovarium laeve, glabrum; styli bipartiti. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien bei Tschin gang pin im Tale des Örlho unterhalb Ken ta tschiau, 1800 m (n. 1429). Verwandt mit E. latifolia C. A. Mey. Euphorbia lunulata Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831)59. — Schanbhsi: Da dung fu, Lößfelder, 1350 m (n. 2636). Daphniphyllaceae (Käthe Rosenthal). ei Daphniphylium macropodum Miq. in Ann. Mus. Bot. Lugd. Bat. III (1867) 129. — Tschekiang: Tien mu schan (n. 268). Buxaceae (Pax und K. Hoffmann). Buxus Harlandii Hance in Journ. Linn. Soc. XIII (1873) 123. — Kiangsu: Taihu, Halbinsel Dung dung ding (n. 58). — Hupeh: Itschang (n. 1148). Coriariaceae (Pax und K. Hoffmann). Coriaria sinica Maxim. in M&m. Acad. Petersb. 7. ser., XXIX, n. 3 (1881) 9. — Hupeh: Itschang, Lung wang dung (n. 11332); Yangtse- Ufer (n. 1133b). Coriaria terminalis Hemsl. in Hook. Icon. pl. (1892) E20 Szetschwan: Yatschoufu, Ma an schan, 3000 m (n. 15755). — Ost „Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 2700 m (n. 1441). * DEN er N r EN N er NET U Anacardiaceae (Pax und K. Hoffmann). Cotinus Coggwria Seop. Fl. carn. ed. 2, I (1772) 220. — Ost-Tibet: ‚ Tal von Tsaopo, 1450 m (n. 1388). — Var. einer Englers Bot. Jahrb. I (1881) 403. — Tschili: Peking, Wet il sris Sieb. et Zucc. in Abh. Akad. München IV, 3 (134) vs 18, Rn ee in. 78). 5 Be nuta Lind. anne Gard, nano) 13 1.27. Kiangen Westseite fm Ei | re RESTE, Aufzählung der von Dr, Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 435 Celastraceae (Lingelsheim, Loesener). vonymus yunnanensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXII ieh) 454. — Yünnan: Yünnan fu, Lu feng hsien, buschige Berghänge, 1900 m (n. 848). = Evonymus Bungeana Maxim. Prim. Fl. Amur. (1859) 470. — Kiangsu: Sutschou, am Föng hwang schan (n. 698); Da yang schan (n. 416). I Evonymus cornuta Hemsl. in Kew Bull. (1893) 209. — Szetsch wan: ” Kiatingfu, Omi schan, 2300 m (n. 1513). . Tripterygium Forrestii Loes. in Not. Bot. Gard. Edinb. VIII (1913) 4. '— Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2800-3000 m (n. 1004). =. Celastrus spec. aff. Loeseneri Rehd. et Wils.. — Ost-Tibet: Wen tschwanhsien, Tal von Tsao po, 1500 m (n. 1401). N 0. Celastrus spec. aff. stylosae Wall. — Szetschwan: Yatschou fu, Maanschan, 2700 m (n. 1578). Aceraceae (Pax und K. Hoffmann). | Acer trifidum Hook. et Arn. Bot. Voy. Beechey (1841) 174. — Kiangsu: Tschinkiang, Wu tschou schan (n. 448). Acer Schneiderianum Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Arbor ca. 6 m alte. Folia 7—8 cm longa et lata, mox glabrescentia, basi truncata vel aperte cordata, 5-, rarius 7-loba, lobi inter se subaequales, caudato-acu- ' Minati, argute serrulati. Inflorescentia foliis posterior, corymboso- thyrsoidea, subglabra, multiflora. Sepala oblonga, ciliata, petala sepalis breviora, suborbicularia, plicato-lobata, stamina inclusa, discus cum basi ovarii longe albo-pilosus, stylus stigmatibus subbrevior. Fructus ignotus. Szetschwan: Zwischen Kalapa und Liuku, an Wakbandenn, 3200 m (ec. Schneider no. 1281). Nahe verwandt mit 4. Campbellii Hook. f. et Thoms. Acer laxiflorum Pax in Pflzr. Heft 8 (1905) 36. — Szetschwan: ee Maanschan, 3000 m (n. 1574). — Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 2600 m (n. 1447). Acer MEERE EINER Fl. japon. (1784) 163. var. mono Maxim. in Melang. biol. X (1880) 599. — - Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 1600 ı m ie 1303). _ Sapindaceae X. Hoffmann). a. Panic Laxm. in Nov. Comm. deal Diese: x — Sraehikk a a ae ee 436 W. Limpriecht. Balsaminaceae (Borza, Lingelsheim, Limpricht). Impatiens dithrix Hook. f. Msc. in Herb. Berol. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, 2550 m (n. 2334). Impatiens Noli tangere L. Spec. pl. (1753) 938. — Schenhsi: Tsin ling schan, SW-Ketten, 2000 m (n. 2819). Impatiens siculifer Hook. f. in Nouv. Arch. Museum 4. ser. X (1908) .246. var. mitis Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIII (1914) 388. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 3500—3600 (n. 1097). Impatiens taliensis Lingelsh. et Boıza in Fedde, Repert. XIII (1914) 388. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2800 m (n. 980). Impatiens uliginosa Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXII (1886) 448. — Yünnan: Yünnan fu, Bachufer bei Lao ya kwan, 2100 m (n. s61). Rhamnaceae (Pax und K. Hoffmann). Paliurus ramosissimus Poir. in Lam. Encyel. meth. Suppl. IV (1816) 262. — Kiangsu: Nanking, Bao hoa schan (n. 832). Zizyphus sativus Gärtn. Fruct. I (1788) 202. — Tsehili: Hsiau Wu tai schan, 650 m (n.478). — Schanhsi: Ling tsiu, Tschwang ling, 1200 m (n. 643). — Schenhsi: Hsianfu (n. 2704). Sageretia horrida Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Frutex spinosus. Rami crassi; ramuli spinescentes, + 3—4 em longi, duri, cinereo-corticati, glabri, suboppositi, ramulos valde abbreviatos, foliigeros et floriferos, + pilosos proferentes. Petious +1 mm longus, pilosus, demum gla- bratus; limbus 4—7 mm longus, +4 mm latus, obovato-elliptieus, 1© tusus, basi acutus vel obtusus, integer vel vix erenatus, coriaceus, suprä nitidus, glaber vel parce pilosus, reticulatus; costae secundariae utrinque +4. Stipulae parvae, eire.1 mm longae. Inflorescentiae breves, +5 mm longae, parce, pilosae. Flores sessiles, 2—3 mm diametientes. Calyx glaber: sepala triangulari-ovata, acuta; petala biloba. — Ost-Tibet: Batang “ ‚Litang, Felslehnen um Militi, 3400 m (n. 2229). Verwandt mit $. Brandrethiana Aitch. und $. perpusilla Ü. Schneid. Sageretia tibetica Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Frutex spinosus- ' Rami cum ramulis cinereo-corticati; RAR spinescentes, 4—6 cm longi, ‚duri, glabri, < ‚oppositi vel suboppositi, horizontales, ramulos valde abbre viatos, folügeros et floriferos, parce pilosos proferentes. Petiolus 2 mm longus, pilosus; limbus 1%,—21, em longus, 9—12 mm latus, oblongus, vel obovato-oblongus, basi cuneatus, apice acutus vel obtusus, argute glanduloso-serrulatus, coriaceus, reticulatus,. glaber vel subglaber, saeP ; onduplicatus; eostäe secundariae utrinque 2—3, infimae longe a dent, Ren ‚parvae. Flores glomerato-spicati, subsessiles; es ”. #2 em, rarius eye 5 em 1 ern: haud ramosa6, 4 2 Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 437 parce pilosae. Flos 3 4 mm diametiens; sepala 5, deltoidea, nervo medio prominente percursa, subglabra; petala parva, obtriangularia, antice crenulata. — Ost-Tibet: Dawo, Talhänge bei Luhwa am Dawoho, 3400 m (n. 1933). Vielleicht am nächsten verwandt mit S. paucicostata Maxim. Rhamnus globosus Bunge in Mem. Sav. etrang. Acad. Petersb. II (1833) 88. — Kiangsu: Sutschou, Gebüsche am Da yang schan (n.415). Vitaceae (Pax und K. Hoffmann). Vitis betulifolia Diels et Gilg in Englers Jahrb. XXIX (1900) 461. — Szetschwan: Yatschou fu, Paß Tsiu gang schan, 1700 m (n. 1552). Tiliaceae (Pax und K. Hoffmann). Tilia mongolica Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVI (1880) 433. — Tsehili: Wu ling schan (n. 2888). Malvaceae (Breslau, Limpricht). Abutilon Avicennae Gärtn. Fruct. II (1791) 251, t. 135, £. 1. Be Nankou-Gebirge, Nankou-Paß (n. 466). Abutilon sinense Oliv. in Hook. Icon. pl. t. 1750 (1888). — Ost- Szetsch wan: Felsen desrechten Yangtse-Ufers bei Tschin schi ho (n. 1167). Sida rhombifolia L. Spec. pl. (1753) 684. — Yünnan: Tali fu, Paßhöhe bei Tsching hua tung, 2200 m (n. 895). Urena lobata 1. Spee. pl. (1753) 692. — Yünnan: Kwang dung, Sehia schi kwan, 2000 m (n. 869): Talifu, Schang kwan, 2100—2200 m -(n. 1013). | Hibiscus Trionum 1. Spee. pl. (1753) 697. — Tsehili: Nankote Gebirge, Bai ying, 600 m (n. 500). Abelmoschus moschatus (L.) Med. Geschl. Malv. (1787) 46. — Yünnan: Tali fu, 2300 m (n. 963). Dilleniaceae (Pax und K. Hoffmann). e Actinidia ER (Rupr.) Maxim. in Mem. Sav. etrang. Acad. Petersb. IX (1859) 63. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma an schan, 2350 m (n. 1579). Aetinidia chinensis Planch. in Hook. Lond. Journ. Bot. VI (1847) x 303. — Szetschwan: Yatschou fu, Paß Tsiu gang schan, 1700 m (n. 1565). . Saurauja tristyla DC. in M&m. Soc. phys. Geneve I (1822) 423, 1.7. — ES # eh ner bei Yung fu (n. 760). Eh Theaceae (Grüning). | Thea roerna (Hance) 0 Ktze. Rev. gen. 1 (1891) 63. —Tschekiang: | ne . em er 266, 306); ae w 274); Insel Insel RER 438 W. Limpricht. Tschusan (n. 311). — Fukien: Kien yang (n. 716, 738, 788); Yen ping fu (n. 729). Thea chinensis L. Spec. pl. (1753) 515. — Tschekiang: Insel Tach san, 400 m (n. 308). Thea japonica (L.) Baill. Hist. pl. IV (1873) 229. — Tschekiang: Insel Putu im Tschusan-Archipel (n. 315); Paß Schan hwang ling (n. 275). Gordonia azillaris (Ker) Szyszyl. in Nat. Pflzfam. III. 6 (1893) 185. — Hongkong (n. 12). Eurya japonica Thunb. Fl. japon. (1784) 191, t. 25. — Tschekiang: Tien mu schan (n. 269, 802, 808); Tschusan-Inseln (n. 319); Tien tai (n. 276, 288). — Kiangsu: Taihu-Berge (n. 696). — Fukien: Bai ta schan (n. 728). Eurya chinensis R. Br. in Abel, Narr. Journ. China (1579) 379. ngeg j eek fu (n. 722). Guttiferae (Pax und K. Hoffmann). REINE chinense L. Syst. ed. 10 (1760) IH. 1184. — Schenhsi: | 'Tsin ling schan, Kwan yin schan, 1500 m (n. 2681); Paß Feng schu ling, 2000 m (n. 2646, 2805). Hypericum patulum Thunb. Fl. japon. (1784) 295. — Yünnan: 'Tali fu, Tsang schan, 2900—3000 m (n. 1072); Kwang dung, 2000 m % ; OR 6). Er - Szetschwan: Rn Tal des Yaho (n: 1549). ee Talifu, ln it. 2500 m, Gnelige. Stellen DR Hypericum Hookerianum Wight et Arn. Prodr. (1834) 99. — Yünnan: : 3 37 Talitu, Ai ning po, 2400 m (n. 970). um monanthemum Hook. f. et Thoms. ex Dyer in Hook. E IE $ . = Re Be Er =, , a Sn En Ei Pur Te a ee ET ee ee ee ' mn Beh, I. 7 a, 256. rg Tali fu, en 2750 3 > Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen, 439 Violaceae (W. Becker). Viola alata Burgersd. in Miq. Pl. Jungh. (1851—1855) 121. f. inter- media inter subspec. alatam et verecundam. — Tschekiang: Ningpo (n. 44). Viola betonicifolia Smith in Rees, Cyel. XXXVII (1819) n. 7. subspec. # nepalensis (Ging.) W. Beckr. in Englers Jahrb. LIV Beibl. 120 (1917) - E16 Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 338, 395, 396). Viola biflora L. Spec. pl. (1753) 936. — Tschili: ‚Jehol, Wu ling ' sehan, 2150 m (n. 2929). — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Gata, Paß- höhe Hai tse schan 4400 m (n. 1927). — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 3600 m (n. 1031). Var. platyphylla Franch. Pl. Delavayan. (1889) 73. — Tschili: Wang ping hsien, Bohua schan, 2400 m, Kalk (n. 2443). Viola Delavayi Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIII (1886) 413. — Yünnan: Talifu, unter Gebüsch, 24002500 m (n. 927). Viola diffusa. Ging. in DC. Prodr. I (1824) 298. — Fukien: Yen Ping fu (n. 730). — Szetschwan: Tschung tschou (n. 1184). 7 Viola micrantha Turez. in Bull. Soe. nat. Moscou V (1832) 183. subspee. brevistipulata W. Beckr. in Beihefte Bot. Centralbl. XXXIV (1917) Abt. IT. 3. — Tschili: Wang ping hsien, Bo hua schan, 2200 m, Kalk (n. rt Viola pekinensis W. Beckr. in Beiheft Bot. Centralbl. XXXIV. om 215. — Tschili: Peking, Westberge, 800 m, Kalk (n. 2434). Viola pinnata L. Sp. pl. (1753) 934. subspee. multifida W. Beckr. nov. subspee. — Planta nn altior; folia profunde pinnatipartita, + anguste laciniata. | Diese Unterart tritt in zwei Varietäten auf, die durch Übergänge miteinander verbunden sind: var. a) latiseeta W. Beckr. ined. — Laeiniae ‚ foliorum oblongae, obtusae; folia plerumque distinetius digitata. var. Pl angustiseeta W. Beckr. ined. — Laciniae foliorum angustae, lineares, s * acutae; folia plerumque potius pinnatipartita. 5 Die var. amgustisecta kommt besonders im östlichen Teile des Ge- samtarcals vor; in China aber tritt sie in a ee ausschließ- eh auf. — Tschili: Peking, Westberge, 500 m (n. 2863). e Viola philippica Cav. Icon. pl. rar. Hisp. VI (1801) 19, t. 5 — [ kiang: Erree: (m. 38, va URS Putu, in Sega: a 440 W. Limpricht. Viola sikkimensis W. Beckr. in Beih. Bot. Centralbl. XXXIV.2(1917) 260. var. debilis W. Beckr. I.c. — Szetschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, 2000 m (n. 1286). Viola Wallichiana Ging. in DE. Prodr. I (1824) 300. subspec. brevi- eornis W. Beckr. nov. subspee. — Calcar 2—3 mm longum; ceterum a typo non diversa. — Szetschwan: Kiating fu, Omi schan, 3300 m (n. 1523). Viola vaginata Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXIII (1877) 324. subspee. alata W. Beckr. in Beih. Bot. Centralbl. XXXIV.2 (1917) 253. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tung ling schan, 3400 m (n. 1381); Pe mu schan, 3400 m (n. 1423). Viola grypoceras Gray in Perry Exped. (1856) 308. — Tschekiang: Insel Putu und Tschusan im Tschusan-Archipel (n. 310, 314). Viola grypoceras Gray l. c. var. barbata W. Beckr. nov. var. — Petala lateralia barbata. — Planta in statu acauliformi: folia glabra, e basi plane cordata ovata, obtusiuseula vel acutiuscula; petala albida; calear +3 mm longum. — Szetschwan: Wan hsien, Yangtse- Ufer gegenüber K wan tschi tschang (n. 1177). Viola Limpriehtiana W. Beckr. in Englers Jahrb. LIV, Beibl. 120 (1917) 184. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 357, 361). Viola prionantha Bunge, Enum. pl. Chin. Bo (1831) 8. — Tsehili: "Peking, Westberge (n. 2403, 2864, 2865). Stachyuraceae (Pax). Stachyurus chinensis Franch. in Journ. Bot. XII (1898) 254. — Tsche- kiang: Hangtschou, 350 m (n. 810). Stachyurus himalaicus Hook. f. et Thoms. ex Benth. in Journ. Linn. 'Soe. V (1861) 55. — Szetschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, 2300 m (n. 1255). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, am Schu lin kou, 1900-— 2000 m ee Ian “ Begoniaeeae (Irmscher). Bas Hess Hemsl. in Journ. Linn. Soe. XXTII (1888) 332. Yünnan: Kwang dung, 2000 m, schattige Felsen (n. 867). Begonia sinensis A. DC. in Ann. sc. nat. 4. ser. XI (1859) 10. Tschili: Hsiau Wu tai schan, 850 m (n. 626). mpriehtii Irmsch. ($ Platycentrum) nov. spec. — Herba eaule repente gracili 2-3 mut crasso _ ramoso dense erispulo-piloso “ 5 | tota longitudine radicante. Foliorum p bduplum laminae aequans, I 7—8 em longus, pilis erispulis REISEN 8 mm Sonaik obsitus, lamina- Er exsiccata supra obseure viridis, subtus pallide violacea, en inter nervos pilis setaceis strietis eig 6 mm. ee ae, a Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 441 in nervis densiuscule breviterque erispulo-pilosa, ambitu late ovata, mani- R feste obliqua, 5—8 cm longa, usque 6 cmlata, hie illine indistinete levissime- que lobata, margine dentata, dentibus parvis piliferis, apice longiuseule acuminata, basi in latere extus speetante in lobum cordatum circ. 1,5 em longum producta, latere interiore dimidio angustiore rotundato-contracta. Inflorescentiae cymosae paueiflorae pedunculo 10 em longo dense ferru- gineo-crispulo-piloso, internodiis primariis 6 mm longis suffultae. Florum 3 pedicelli usque 4 cm longi, crispulo-pilosi, sepala 4, alba, 2 exteriora late ovata, 18—20 mm longa, 15 mm lata, extus longiuscule (1—2 mm) Pilosa, 2 interiora late ovalia, 10 mm longa, 8 mm lata, obtusa; staminum permultorum filamenta columnae 2 mm longae insidentia, 1,4—1,7 longa, antherae zygomorphae extrorsae, obovatae, 0,7—0,9 mm. longae, 0,4—0,5 mm latae, connectivo angustissimo haud producto, ıimis in latere extus speetante conniventibus superne latioribus, antherae subaequilongis suffultae. Florum 9 pedicelli 2,2 cm longi, erispulo-pilosi, sepala 5, valde inaequalia, extimum suborbieulare, 1,5—1,6 em longum, intimum ovale, 13 mm longum, 5 mm latum, obtusum; styli 2, 4—5 mm longi et basi, ad %, longitudinis, in ramulos 2 crassiusculos ereetos spiraliter longe pa- Pillosos fissi; ovarium 2-loculare, ellipsoideum, 6 mm longum, 2,5 mm a latum, unialatum, ala subtriangulari obtusa 5 mm longa et medio 3,5 mm late instructum, longiuscule crispulo-pilosum; placentae pluripartitae undique ovuliferae. — Szetschwan: Kiating fu, zwischen Leu dien tse und Gao miao, westnordwestlich des Omi schan, 1100 m (n. 1535). Thymelaeaceae (Grüning, H. Winkler). Wikstroemia rosmarinifolia H. Winkl, nov. spee. — Fruticulus humilis parce ramosus. Rami triradiose vertieillati vel dichotomi vel “= in ramis crassioribus distincte laterales graciles foliorum delapsorum subvertieillatorum eicatrieibus instructi, juniores subangulosi adpresse . : Pilosi_ eitissime glabrescentes, omnino foliosi, vetustiores teretes glabri. | \ Folia terna subverticillata, brevissime petiolata, decurrentia, lineari- ge | lanceolata, acute mucronata, in petiolum brevissimum attenuata, sub- coriacea, persistentia, integerrima, margine late revoluta saepe et nervum medium superne impressum subtus prominentem tegente, juniora subtus &dpresse pilosa mox glabra vel parcissime adpresse pilosa, minutissime . albide punctulata. Capitula terminalia breviter racemosa, subsessilia, _ *braeteata, tomentosula, 8—10-flora. Flores parvi, breviter peduneulati, extus tomentosuli intus glabri; tubus basi paullum ampliatus, 8-nervius, . en. lobis oblongis rotundatis, erosulis, quam tubus 4-plo brevioribus; y 8 biseriata, series superior vix exserta, series inferior supra tubi im inserta; ovarium ee superne pilosum, stylo distincto, te sp a Ar lanceolato Una vel ‚Jobulato Er Er ® . ER eG 442 W. Limpricht. Strauch 20—30 em hoch. Blätter 12—15 mm lang, 1—1,5 mm breit; Blattstiel kaum 1 mm lang. Blüten 7—8 mm lang: Fruchtknoten kaum 2 mm lang. — Ost-Tibet: Rumi Tschango, Tungku, bei Tong lu fang, 2600 m (n. 2394). Steht wohl der W. stenophylla Pritzel nahe, hat aber dreiblättrige i Quirle und nur eine Diskusschuppe. Wikstroemia Chamaedaphne Meisn. in DC. Prodr. XIV (1857) 547. — Tschili: Nankou-Gebirge (n. 470); Hsiau Wu tai schan, 1500 m (479). — Honan: Pan tou, 350 m (n. 2842). u Wikstroemia canescens Meisn. in Denkschr. Regensb. bot. Ges. III “3a (1841) 288. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Li yi örl, 1400 m (n. 631). — Br Ost-Tibet: Bejü—Batang, Scha undo, 3400 m (n. 2218). ee *Wikstroemia canescens Meisn. 1. c. — Kobe: Futatabisan (n. 196). SER Wikstroemia eriophylla H. Winkl., nov. spec. — Fruticulus humilis ramosissimus, cum inflorescentiarum anni praeteriti rachidibus capituli- formibus lignosis instructus. Rami inferiores verticillati, superiores 4 plerumque dichotomi, graciles, juniores brevissime tomentosuli, omnino s foliosi. Folia alterna vel subopposita, breviter petiolata, ericoidea, lanceo- lata, in petiolum brevem crassum attenuata, subcarnosa, persistentia, integerrima, margine late revoluta, nervo medio superne impresso subtus . prominente, juniora dense tomentosa, pagina inferiore excepta mox gla- brescentia, supra minutissime punctulata. (Capitula terminalia sessilia, ebracteata, 8—10-flora, in foliorum juniorum rosula terminali abscondita. he Flores parvi flavi, sessiles, extus dense tomentosi intus glabri; tubus anguste campanulatus 10-nervius, 5-lobus, loborum unus (an regulariter ?) R ‚minor, omnes ovati, quam tubus 4—5-plo breviores: stamina 10 biseriata, sub fauce inserta; ovarium ovoideum, superne paullum pilosum, stylo distineto, stigmate sphaeroideo, disco late squamoso vel semitubuloso vel in squamas duas partito. Fructus ignotus. — Strauch etwa 30cm he Blätt ken Apr rl 2 mm breit; Blattstiel etwa I mm lang. ee R Blüten etwa 4- nr ER 1 mm lang. — Ost- E em Bin Pat, een bei Schaundo, 3400 m (n. 2220). | Die Art steht wohl ıW. ‚holosericea Diels nahe, unterscheidet sich aber ei ur 8 stielten, nicht seidig, sondern MORE BR eutlich ausgebildeten Diskus. . icha u Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. v a2) Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 443 . gerrima, margine anguste revoluta, costis evanescentibus, supra sub- glabra, juniora subtus pilis adpressis imprimis apicem versus adspersa. Flores laterales singuli vel bini extus disperse adpresse pilosi, intus glabri: tubus angustus, 10-nervius, 5-lobus, lobis oblongis erosis quam tubus en. 4-plo brevioribus; stamina 10 biseriata, series superior paullum ex- serta; ovarium elaviforme, apice pilis rigidis inaequilongis dense pilosum, stylo distincto, stigmate sphaeroideo, disco squamiformi obovato integro ovario 4—5-plo breviore. Fructus ovoideus, apice pilosus. — Strauch . 30—40 em hoch. Blätter 2,5—3,5 em lang, 4—6 mm breit: Blattstiel ' etwa l mm lang. Blüten 14—15 mm lang, Tubus etwa 1 mm dick: Frucht- " knoten 3,5 mm lang. — Ost-Tibet: Mung kung ting, zwischen Ban lan u 'schan und Niu tou schan, 2500 m (n. 2393). u Die Art ist durch die bis zum Grunde beblätterten, rutenartigen Zweige, vor allem durch die seitlichen, einzeln oder gedoppelt stehenden, sehlanken Blüten ausgezeichnet. Daphne Genkwa Sieb. et Zucc. Fl. japon. I (1840) 137, t. 75. — EEE Wusih (n. 76, 385, 390); Sutschou (n. 244, 350). — Tsche- ‚Kiang: Hai men (n. 303b), Tientai (n. 3032). — Hupeh: Itschang m. 1134). — Szetschwan: Tschengtu (n. 1235). Daphne odora Thunb. Fl. japon. (1784) 159. — Tschekiang: Hang- tschou (n. 710); Insel Putu im Tschusan-Archipel (n. 317). Daplıne Grueningiana H. Winkl., nov. spec. (sect. Daphnanthoides lg). — Fruticulus sparse dichotome vel subverticillatim ramosus. Rami Bee erassi, cörtice griseo, juniores breviter subtomentosi mox glabri, Apice tantum foliosi vel et nodo inferiore proximo. Folia spurie vertieillata alterna, sessilia, obovato-lanceolata, basin versus cuneatim attenuata, apice obtuso-rotundata et leviter retusa, subcoriacea, persistentia, integer- rima, margine angustissime recurva, costis lateralibus evanescentibus Porreetis haud regulariter pinnatim venosa. Capitula terminalia pedunculo ertello.. modice peduneulata, 8—12-flora, bracteis 5—8 brevibus, ovato- ngis, acutis, margine breviter eiliatis vel glabreseentibus, apice anguste comose aan eito a Yes instrueta. eyes BEE VERRIEN erasse m * fusiforme, glabrum, stylo nullo, stigmate paullum depresso, Ss al en, een Fruetus ke _ Be ie ir 444 W. Limpricht. Nächstverwandt mit D. odora Thunb., aber etwas kräftiger. Blätter größer und nicht in der Mitte, sondern im oberen Drittel am breitesten. Köpfchenstiel kahl. Habituell ist sie der D. laureola L. sehr ähnlich. Daphne Limpriehtii H. Winkl., nov. spec. (sect. Daphnanthoides Gilg). — Fruticulus ramosissimus. Rami crassi, cortice griseo, juniores brevissime puberuli mox glabri, apice tantum foliosi. Folia alterna, sessilia, oblongo-elliptica, apice rotundata et leviter retusa, subcoriacea, persi- stentia, integerrima, margine late recwva (itaque folia vetusta fere linearia), pallide viridia, evenia, nervo medio basi incrassato. Capitula terminalia subsessilia, 5—7-flora, bracteis paucis brevibus, ovatis, obtusis, margine ciliatis ceterum glabris, eito deeiduis instructa. Flores brevissime crasse pedunculati,jalbi, extus intusque glabri; tubus 4-lobus, lobis ovato- oblongis apice leviter retusis, tubum aequantibus; stamina 8 biseriata; ovaroum ovoidei-fusiforme, glabrum, stylo brevissimo, disco annulato brevissimo. Fructus ignotus. Strauch 20—40 em hoch. ‚Junge Zweige in der Blattregion etwa 2 mm dick. Blätter 25>—28 em lang, aufgerollt 6—7 mm breit, die älteren zurückgerollten oft nur 4 mm breit. Brakteen 6—9 mm lang, 4—5 mm breit. Blütenstiele kaum I mm lang. Blüten 15—17 mm lang; Frucht- : knoten etwa 3 mm lang. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Gebüsche der Hochsteppe zwischen dem Gila und dem Dorfe Tshomba tschou, 100—4200 m (n. 1804). Die Pflanze scheint sehr nahe verwandt mit D. retusa Hemsl., von der sie sich unterscheidet durch die behaarten jungen Zweige, die ; ‚schmäleren Blätter, die reichlichere Zahl der kurz und ‚dick gestielten Blüten, die Blütenfarbe. - Daphne flaviflora H. Winkl., nov. spec. (subseet. Alpinae Keissl.). — Fruticulus plerumque dichotome ramosissimus, saepissime cum in- florescentiarum anni praeteriti rhachidibus lignosis instructus. Rami graciles, cortice brunneo, juniores omnino foliosi. Folia alterna, sub- sessilia, obovato-euneata, apice rotundata interdum minutissime ge subeoriacea, partim perennantia, integerrima, margine angustissime revoluta, eostis lateralibus evanescentibus porrectis haud regulariter pinnatim venosa, supra glabra, subtus hirtella, margine ceiliata, apice _ minute.comosa. Capitula terminalia, subsessilia, ebracteata, 12—20- flora. _ Flores flavi brevissime pedunculati, extus sericei, intus glabri; tubus 10-nervius, 5-lobus, lobis ovatis, margine anguste hyalino undulatis, Sg d guam tubus triplo brevioribus: stamina 10 biseriata, remote a fauce in- an n seta; ovarium longius obovoideum, glabrum, stylo nullo, stigmate haud | Ei depresso, disco Benubeblane; ovarium altero latere usque ad © | ructus — Strauch wenigstens 30 em hoch. Blätter 3 en ns get m | Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 445 kaum deutlich gesondert, 1—1,5 mm lang. Die verholzten alten Blüten- stände in den Gabelungen 5—7 mm lang. Blüten 12 mm lang, Perigon- zipfel 3-4 mm lang. Fruchtknoten 3—3,5 mm lang. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Talwände bei Leanghokou im Tal von Tsao po, 1500—1900 m (n. 1340, 1396). Diese Art scheint D. penicillata Rehd. sehr nahe zu stehen: der ‚Schopf an der Blattspitze aber scheint kleiner zu sein, die Köpfchen sind nicht 2- bis 3-blütig, sondern vielblütig, die Blüten-sind außen behaart, die obere Antherenreihe erreicht den Rand des Blütentubus nicht. Daphne szetschuaniea H. Winkl., nov. spec. (sect. Laureola Meisn.). — Fruticulus verticillatim ramosus. Rami haud crassi, cortice griseo, anno- tini + dense adpresse pilosi, vetustiores glabrescentes. Folia alterna subsessilia, vetustiora haud ad ramorum apices rosulata, lanceolata, acuta vel obtusiuscula, minute apiculata nec non comose pilosa, ceterum glabra, subcoriacea, perennantia, inuegerrima, margine paullum revoluta, subevenia. Capitula et terminalia et lateralia, sessilia (sed lateralia ramulo plerumque pseudipedunculata), 2—5-flora, haud ( ?) bracteata. Flores brevissime crasse pedunculati, albi, extus intusque glabri; tubus 4-lobus, lobis ovatis, tubum fere aequantibus; stamina 8 biseriata; ovarium voideum, glabrum, stylo nullo, stigmate paullum depresso, diseo bre- Vissime annulato, minutissime dentieulato. Fructus ignotus. — Wenigstens %mhoher Strauch. Blätter 40-60 mm lang, 9—16, zuweilen bis 20 mm breit. Blütenstiele kaum 1 mm lang. Blüten 14—16 mm lang; Frucht- knoten etwa 4 mm lang, 2 mm dick. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po bei Schu linkou, 2400 m (n. 1468, 1479); Berglehnen bei Scha pe, 1600 m (n. 1311); Berghänge bei Leang ho kou im Tal von Tsao po, 1900 m (n. 1394). E Stellera Chamaejasme L. Spec. pl. (1753) 559. — Tschili: Hsiau Wu tal schan, . 2100-3000 m (n. 532, 2574, 2590): Wu ling schan, 2100 m j (n. 2883). — Schanhsi: Da dung fu, 2200 m (n. 2615). — Ost-Tibet: BE Ta tsien la, 2600 m (n. 1632). — Yünnan: Talifu, 2200 m (n. 883). 3 le Elaeagnaceae (H. Winkler). ; RER Oldhamii Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XV (1871) 377. — Fukien: Futschou (n. 715). = Blaeagnus pungens Thunb. Fl. Jap. (1784) 68. — Kiangsu: Su- en (n. 411). — Szetschwan: Kwan hsien, Lao djün schan (n. 1230). me Puch Biber: Wen tschwan hsien, Leang ho ag 1800 m (m Be Lythraceae (Li mpri ich IR, a a rotundifolia (Hamilt.) Koehne in ‚n ler: Szetschw wan: Yatschou fu, ® er feuchte et assı Plätz (n. 1 446 W. Limpricht. Punicaceae (Pax). Punica Granatum L. Spec. pl. (1753) 472. — Kiangsu: Tai hu- Berge, angepflanzt (n. 101). j Myrtaceae (Pax). Eugenia sinensis Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXIII (1888) 298. — Tschekiang: Hsihu bei Hangtschou (n. 219). Melastomataceae (Pax). Osbeckia.crinita Benth. in Wall. Cat. (1828) n. 4066. var. yunnanensis Cogn. in DC. Monogr. Phaner. VII (1891) 324. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2200 m (n. 935, 987 Oenotheraceae (Pax und K. Hoffmann). Epilobium angustifolium L. Spec. pl. (1753) 347. — Ost-Tibet: Ta on lu—Dawo, Gata, 4100 m (n. 1928); Dege, Tal des Tsche tsche, D m (n. 2114). — Tschili: Hsiau Wu taischan, 1800 m (n. 541). Epilobium hirsutum L. Spec. pl. (1753) 347. f. parviflorum Haußkn. Monogr. Epil. (1884) 54..—Schenhsi: Hwa tschou fu, Fu schui tschönn, 350 m (n. 2834). | Epilobium indicum Haußkn. Monogr. Epil. (1884) 199, t. 6, f. 46a—- — 0Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, 1300 m (n. 1403). — Schenhsi: Tsin ling schan, Muo pan gou, 2000 m (n. 2825). : Epilobium japonieum Haußkn. in Öst. bot. Ztschr. XXIX (1879) nr 56. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 3000 m (n. 1076). - SR el laetum Wall. Cat. (1828) n. 6329. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3000 m (n. 2721). : caca Wutetiana L. ie: pl. (1753) 9. — Ost-Tibet: BejüBatang, S ec „pl. (1753) u © chönhar. rg 2. Er, _ Ost -Tibet: ri Ban Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 447 Umbelliferae (Breslau, Wolff). Sanicula yunnanensis Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. VI (1894) 108. — Szetschwan: Wanhsien, Ufer des Yangtse gegenüber Kwan tschi tschang (n. 1176). Sanicula orthacantha S. Moore in Journ. Bot. XIII (1875) 227. — Bzetschwan: Tschung tschou, Bambushaine bei der Stadt (n. 1179): Kwanhsien, Lao djün schan (n. 1234). \ Sanicula Henryi Wolff in Pflzr. Heft 61 (1913) 55. — Szetschwan: Kwan hsien, Grasmatten am Tsao gung schan, 1800-2000 m (n. 1285). Sanicula serrata Wolff in Pflzr. Heft 61 (1913) 56. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, bei He gai uo, 3700 m (n. 1471). Sanicula hacquetioides Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. VI (1894) 110. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 4200 m (n. 1997). Torilis japonica (Houtt.) DC. Prodr. IV (1830) 219. — Schenhsi: Tsin ling schan, Matten der Paßhöhe Lao djün ling, 2200 m (n. 2794). Coriandrum sativum L. Spee. pl. (1753) 256. — RRBRRISER. Taihu (n. 431). Pleurospermum austriacum (L.) Hoffm. Ser Praef. (1814) 8. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, 2200-2500 m (n. 60 Ä Pleurospermum decurrens Franch. in Bull. Soc. Be Paris 8. ser. VI (1894) 138. — Yünnan: Talifu, Bergwiesen des Tsang schan, 3000 m (n. 1052). | en P zen Dawidii Franch. in Nouv. Arch. Mus. Paris 2. ser. VIII - (1885) 247. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, unter nes rsrghgee eisen, 4200 m (n. 1017). > eurospermum Franchetianum Hemsl. in Hook. Icon. t. 2244 (1892). ER Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, oberhalb Lartza, 4350 m (n. 2013). — Seonhen: Tsin ling schan, Matten des Taipaischan, 3300 m (n.2722). permum Limpriehtii Wolff, nov. spec. — Caulis crassus, teres, ie medullosus, simplex vel ramis I—2 instructus, 15—18 cm altus. ‚Fo oa gracillima, cum petiolo tenui, compresso, basi subito +3 cm longe iö atissimeque membranaceo-vaginante quam lamina plerumque longiore =10 cm longa, ambitu latissime triangularia, subternato-5>—6-juge- Subquadripinnatiseeta, jugis inferioribus 1—14, em longe petiolulatis, © lanceolato-ovatis, obtusis, 5—6-jugo-pinnulatis, arg fere 'omnibus 3 tis, Zen foliolis inferioribus i r palmatim, 3 : | er Keere ırbin 448 W. Limpricht. foliiformem -+ evolutam aequilongam vel breviorem ferentia, radiis aequilonga; radii 10—12 subaequilongi, 2cm longi. Involucellorum phylla subrotundata, late albo-marginata parte foliacea nulla vel subnulla; um- bellulae multiflorae; pedicelli inaequales, fl. Jongiores. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3500 m (n. 2769). Pleurospermum tibetanieum Wolff, nov. spec. — Plantae glabrae ramosae, pars superior tantum suppetens. Folia fulcrantia in vagina in- flata, membranacea, amplexicauli sessilia ternata, 6—8 cm longa, di- visionibus 1 oblongo-lanceolatis, 5—6-jugo- bipinnatiseetis, pinnis lanceolatis, imis 2—3-jugo-pinnulatis, pinnulis +1, cm longis latisque, subpalmatim laciniatis vel lobatis. Umbella ut videtur terminalis longe pedunculata; involucri phylla vaginiformia, partem foliaceam foliis summis similem dimidio breviorem ferentia, radis ' breviora; radii 5 aequilongi, 2em longi. Involucellorum phylla lanceolata vel ovato-oblonga, 3-nervia, margine late albo-membranaceo-erosa, ab- rupte vel subito acutissima, apice partem viridem, foliaceam, linearem, in- divisam vel triseetam ferentia, interiora saepe nulla; umbellulae multi- florae; pedicelli floribus duplo longiores, aequilongi. Petala a dorso visa ovali-ovata, vix emarginata, lobulo inflexo angusto, acuto, brevi, albida, 1 mm longa. Sepala conspieua, stylopodio pulvinari duplo longiora; styli erecti, sepala duplo superantia. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Pung- 'tschamu, Matten und Geröll des Dshagala-Passes, 5000 m (n. 2258). Pleurospermum nubigenum Wolff, nov. spec. — Radix crassa, perpendi- eularis, indivisa. Caulis validus, perbres is, breviter pauci-ramosus. Folia cum petiolo plano, quam lamina breviore, abrupte 1cm late et 2cmlonge vaginante usque 12 cm longa, 2 cm lata, ambitu oblonga, 4—5-Juge- bipinnatipartita vel-fida, pinnis imis remotis 1 emlonge petiolulatis, 3-Jug0 (terminali addita) pinnulatis, pinnulis cum pinnis ceteris sessilibus, ovatis, in segmenta linearia vel lanceolata, 5 mm longa partitis vel fissis; ful- erantia sessilia, minora, simpliciora. Umbella terminalis pro rata magna, E laterales multo minores; involucri phylla umbellae terminalis foliis per- similia, minora, ea umbellarum lateralium valde inaequalia, v aginiformia, laminam parvam ferentia, interiora saepius nulla; radii 3—6 inaequales, inerassati, usque 6 em longi. Involucellorum phylla obov -ato-oblonga, acuminata, latissime albomarginata, partem foliaceam plerumque non ferentia, umbella, ‚florentes superantia, interiora sensim minora velsuepe - ® nulla: flores numerosissimi, pedicellis longiores. Petala....; styli di 2, ‚ varieati, ovario aequilongi. — Ost-Tibet: Re Geröllhalden a 2 dee Passes "Tschola, : 5150 m (n. 2149). 2 nahe a dorso visa ovata, en eucullata, eh ehtia Wolff, nov. gen. — 'Sepala nulla. Peiels oymbi- Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 449 Fe recte kiscne BEER pericarpium fenes, valleculae EN | 23-vittatae, commissura 2-vittata, vittis magnis. Semen late semilunare, E antice profunde sulcatum. — Planta alpina tibetiea lapidum deeiduorum el zupestris, humilis foliis subbiternatis aut subbipinnatipartitis, segmentis Eis angustissimis, -umbellis compositis exinvolucratis, umbellulis - involucellatis, compactis, floribus flavidulis. — Genus novum proximum Pleurospermo et Trach ydio: ab ambobus diversum umbellis nudis, ‚involucellorum phyllis a basi paıtitis, fructibus elongato-turbinatis, jugis- filiformibus aliisque notis. Sinolimprichtia alpina Wolff, nov. spee. — Humilis, pro rate valida, glabra. Radix pedalis, crassa, ramosa. Caulis cum radis rubicundus, inferne vaginis foliorum plane inelusus, 10 cm altus. Folia inferiora sub- _ Mumerosa, petiolo tenui, subito 1%, cm late et 3cm longe vaginato ibique multinervi io, Jaminam aequante fulta, subbiternata, divisionibus I ad4 cm’ el ne tenuissimeque divisis, II 1 em longe petiolulatis, vel 3-jugo-sub-. Ipinnatipartita, pinnis imis + longe petiolulatis, pinnulis 2 em longis et icm latis, in segmenta angusta partitis, pinnulis ceteris sessilibus sim- Plieioribus: caulina 5—6-jugo-bipinnatipa:tita, foliolis subpalmatim vel | A subpinnatim in segmenta angusta partitis. Umbella terminalis pedunculo | 3 lato (fasciato ?) fulta, 15-radiata, radiis incrassatis, ad 2 cmlongis, umbellae | | = laterales ad 10-1adiatae, radiis tenuibus + 1 em longis. Involucellorum _ Phylia numerosa, tenuia, membranacea, trisecta vel irregulariter palmati- Partita, segmentis angustis nervo eximie rubro percursis; umbellulae “ üsque 20-florae; pedicelli aequilongi, floribus longiores. Petala 1 mm longa. Fructus submaturus 11, mm longus. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, ; Kammhöhe des Passes Mäla, 4600 m (n. 2191). Hierher scheint auch die Pflanze zu gehören von Kanse, Tal von Tsoda ku, Kalkfelsen des Tshe tse tsha 4600 m (n. 2681). EN ® ‚Bupleurum longicaule Wall. Cat. (1828) n. 557. — Tschili: RE taischan, Grasmatten, 2800 m (n. 580), Paßhöhe Da ling, 2250 m n.579), Pe tai, 3250 m (n.2534), Hsi tai, 3000 m (n. 2999). — Schanhsi: Da Wutaischan (n.651). — Schenhsi: Tsin ling schan, Matten am Passe | tsin ling, 2300 m (n. 2656), Tai pai schan, 3200 m (n. ge — Ost- ibet: Dege, Felsen bei Kolo ndo, 3850 m (n. 2141). Bupleurum falcatum L. Spee. pl. (1753) 237. — Faohihi: Nankou- r birge, Löß wände bei Bai ying, 600 m (n. 489); Sehi ba pan, ini »Bhöhe ? miao ling, 2000 m (n. 2962). — Schenhsi: Tsin lin n; we im Tal des Da ho, 1800 m (n. 2827). ‚des -(n. 110 450 : W. Limpricht. umbellas minute squamulosi, ceterum glabri, simplices folio unico ornati vel breviter 1—2-ramosi, sub anth. fl. usque 8 cmalti. Folia satis hetero- morpha, supra glabra, subtus sparse hirsuta, basalia perpauca cauli sub- aequilonga, petiolo tenui subito latissimeque vaginato, graciliter 3—4- jugo-pinnata, pinnis inferioribus manifeste petiolulatis, superioribus sessilibus, imis late ovatis, indivisis vel saepius trilobis vel trisectis, ,—lem longis, mediis ovatis, indivisis, summa + elongato-caudata vel ceteris subeonformia, triloba vel trisecta, omnibus margine colorato-inerassato micante serrato (-crenato), dentibus mucronulatis, caulina, si adsunt, similia, fulerantia in vagina brevi latissime albo-marginata sessilia vel manifeste petiolata, pinnis omnibus indivisis magis elongatis, terminali + vel valde caudato-elongata, usque 30 mm longa, pectinatim serrata. Umbellae vix 2 cm latae; involuerum nullum, radii 20-—30 valde in- aequales, alii usque 10 mm longi alii subnulli, sub anth. filiformes, di- varicati. Involucellorum phylla 2 lanceolata, minima; umbellulae per- parvae 2—3-florae, floribus valde inaequaliter et brevissime.pedicellatis. Petala elongato-obovata vix vel leviter emarginata, lobulo inflexo bre- vissimo. Sepala conspicua, subulata, acuta; stylopodium breviter conoi- deum. Ovarium ovoideum, glabrum, a latere compressum. — Szetsch wan! Kiating fu, Omi schan, Felsen, 3000 m (n. 1498). Pimpinella silaifolia Boiss. in Bull. Herb. Boiss. 2. ser. II (1920) 809. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3350 m (n. 2776). Pimpinella spec. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Aufstieg zum Gipfel von Tie lin sse aus, 2100 m (n. 616). Pimpinella ? Limpriehtii Wolff, nov. spee. — Perennis, glabra; radix brevissima, praemorsa. Caulis striete erectus, teres, late fistulosus, sub- tiliter striatus, I—2-foliosus, simplex vel apice paueiramosus, +30 cm altus. Folia basalia sub anth. perpauca, erecta, cum petiolo tenui basi subito breviter latissimeque vaginato vix 10 em longa, late triangularia, 4—b- jugo-tripinnatise ecta, jugis remotis, imo 5-, medi’s 4-jugo-pinnulatis, pinnulis‘ 7-foliolatis, foliolis lanceolatis, vix 1 cm longis, 5 mm latis, jugis super. simplieioribus, foliolis 14, cm longis %, mm latis, omnibus serratis vel subbiserratis, dentibus lanceolatis, euspidatis; caulina similia, sim- plieiora, petiolo inflato-vaginato amplexicauli; fulerantia in vagina late inflata sessilia, bipinnatiseeta vel-partita, segmentis ultimis anguste lanceolatis. Umbellae longipedunculatae; involucrum nullum; radii 12—15 divaricati, seabriduli, filiformes, inaequales, usque 20 mm longi- Involueella nulla; umbellulae 20—30-florae. Petala a dorso visa cordata, breviter unguiculata, lobulo inflexo dimidio breviore acuto, 1 mm longa, albida. Ovarium glabrum, laeve, pedicellis valde inaequalibus paris brevius; ‚stylopodium pulvinare, ovario latius; stylis ovario aequilongl, 5, erecti; nr sub anth. transverse me ans longiora en Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 451 lata; juga crassa, valleculae latae, 4—5-vittatae, commissura 4—6-vit- 4 tata; semen subteres. — Tschili: Jehol, auf dem Wulingschan im Bannwald der östlichen Kaisergräber 2000 m (n. 2930). Libanotis sibirica Koch, Syn. Fl. germ. ed. 2 (1843) 326. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Aufstieg zum Gipfel von Tielinsse aus, 2100 m ({n. 615). — Schanhsi: Dawu tai schan, steinige Matten am Pe tai, 3000 3400 m (n. 669), Abstieg vom Dschung tai, 3000 m (n. 679). BE Cnidium Limpriehtii Wolff, nov. spec. — Gracillimum, perenne. Radix pro rata crassa, sublignosa. Caules 1 vel plures ascendentes, teretes, glabri, 1—2-foliosi, pauciramosi, ramis elongatis, ca. 20 cm alti. Folia glabra ad margines scabriuscula, basalia subnumerosa, 10—12 em longa, - 2 +5 cm lata; petiolus tenuis compressus, basi subito late breviterque | vaginatus, Jaminam -+ aequans, lamina ambitu triangularis 6—7-jugo- _ tripinnatisecta, pinnis inferioribus + 1 cm longe petiolulatis, triangularibus vel late lanceolatis, 4—6-jugo-pinnulatis, pinnulis in segmenta 5—3linearia, acuta, mucronulata, + l cm longa, 14 mm lata pinnatim sectis, pinnis 3 eeteris sessilibus, minoribus simplicioribus; fulerantia in vagina am- 5 plexicauli late marginata antice biauriculata sessilia, minora reductaque.. Umbellae pedunculo radiis longiore fultae, terminalis fructifera +4 em data; involucri phylla 4—5 linearia, angustissima, radiis dimidio breviora .vel eos subaequantia; radii 5—9, quadranguli, ad angulos cum radiolis seabriduli, postremo leviter incrassati, semper + divaricati, ad 2 cm longi. - — Involucellorum phylla illis similia, pedicellos + aequantia, angustissima; umbellulae 10—15-florae; petala a dorso visa late cordata, breviter un- guieulata, leviter plicata, lobulo inflexo angusto subaequilongo instructa, albida vel extrinsecus rubella, il, mm lata et paullo longiora. Fruetus submaturus breviter oblongo-ovalis, a latere compressus, pedicellis 2—3-plo brevior, 21, mm longus; sepala conspicua, stylopodio conoideo dehiscente in stylos inferne incrassatos subabrupte abiente subaequilonga; styli divarieati, fructu dimidio breviores; mericarpia inter se tantum anguste . eonnata subteretia, juga aequalia, transverse late triangularia; vittae Valleculares solitariae, commissurales 2; semen ad faciem subplanum vel leviter convexum. — Schanhsi: Felsen des Tschwang ling zwischen Yi ' maling und Ling tsiu, 1600 m (n. 637). Cnidium affine Wolff, nov. spee. — Gracillimum perenne glabrum. Caulis ereetus teres subtiliter striatus 1—2-foliosus apice breviter 1—2-r4- , Mosus usque 25 cm altus. Folia supra in sieco sordide viridia subtus . glaucescentia basalia pauca cum petiolo laminam + aequante vel longiore = inferne subito breviterque vaginato tenui üsque 15 cm longa; Baum late triangularis + 7-jugo-quadri- vel tripinnatisecta, pinnis itferioribus late triangularibus vel ovato-lanceolatis 1—11, em longe es ip s Re 3 on ne RE TE ET DIEEDE, Wa u- m 452° W. Limpricht. latis, ceteris sessilibus, 4—5-jugo-foliolatis, foliolis ovatis inferioribus $ petiolulatis, ceteris sessilibus, omnibus pinnatim in segmenta anguste ® ’ linearia vel lineari-lanceolata acutiuscula mucronat. subtus prominenter l-nervia +3 mm longa 4, —1% mm lata secta, pinnis ceteris sensim- es minoribus simplieioribus; caulina minora minus composita; fulerantia in 4 = vagina subinflata late marginata sessilia, valde reducta. Umbellarum pedunculi radiis longiores; involucri phylla 4—5 lanceolato-linearia longe acutissima sub anth. radiis subaequilonga; radii 5—7 angulosi ad angulos inferiores scabriusculi aequilongi I—1Y, em longi. Involucellorum phylla ee illis similia angustius albo-marginata pedicellis longiora; umbellulae 15—20-florae; pedicelli floribus 2—3-plo longiores. Ovarium glabrum jugis sulcatum; sepala conspicua; stylopodium depresso-conoideum stylis erectis brevius; petala a dorso visa late cordata, breviter unguiculata, = lobulo inflexo brevi acuto. Vittae valleculares solitariae; semen subteres en 2 >| | 4 5 ad faciem costa longitudinali instructum. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, a ‚felsige Abhänge oberhalb des Passes Hsien miao ling bei Li yiörl, 2200 m 3 (n. 545). a Angelica spec. — Schenshi: Tsin ling schan, am.Passe Lao djün lines RE 2300 m (n. 2785). BR | Heracleum spec. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schao kirr bu, 1000 m (m. 2042). = ER Pete se (Miqg.) Maxim. Melang. biol. XH (1886) 2 an. Tsehekiang: Hangtschou, Hsihu, lichte Wälder (n. 212). eum Limpriehtü Wolff, nov. spec. — Planta certe elata; caulis. 2 ' erassus kerös striatus glaber anguste fistulosus inferne . foliosus superne ramosus, ramis erecto-patentibus abbrev iatie. caulina media (?) petiolo plane vaginante amplexicauli fulta ambitu = triangolari-rotundata ‚89 jugo-quadripinnatisecta, pinnis — summis : + lem longe petiolatis, imis latissi metriangularibus 5—7-juge ge ılis lanceolatis utissimis 4—6-jugo-pinnulatis, pinnulis n. \ Be: ati, 4-jugo-toliolatis. foliolis ovatis + 1 em longis pinnatim ‚incisis, segr Taeiniato-serratis, pinnis ceteris sensim minoribus, nis pinnatim sectis diminutis; folia superiora similia, : ige vaginam inflatam laminam perparvam _ Umbella terminalis 10 em longe nz Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 453 “ ER stylopodium breviter conoideum; styli ereeti eo longiores. — Yünnan: Talifu, Tsang schan 3000 m (n. 1053). Ligusticum angelicifolium Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. VI san 133? Tschili: Hsiau Wu tai schan, 2000—2500 m (n. 564). Cornaceae (Breslau). Helwingia erenata Lingelsh., nov. spec. — Frutex ramosus, glaber- Timus; ramis et ramulis brunneis. Folia (estipulata ?) oblongo-lanceolata, in petiolum + 0,5 em longum contracta, apicem versus attenuata, acuta, Supra (in sieco) fusco-viridia, subtus pallidiora, 6—8 nervis lateralibus, vix prominulis instructa, margine grosse rotundato-erenato-dentata ; (dentibus callosis quasi in sinu affixis perexiguis), + falcata, ideoque + asymmetrica, 3—10 cm longa, 0,6—3 em leta, subcoriacea. Inflorescentia - epiphylla, -3—10-flora. Flores $ tantum visi (an frutex dioicus ?), flavo- virides. Petala 3, 0,25 cm longa, 0,1—0,15 em lata, carnosula, acuta, Be teflexa; stamina 3, petalis breviora; discus pulviniformis, crassus. — a = Diapensiaceae (Diels, Pax und K. Hoffmann). Ä _ Diapensia pürpurca Diels in Fedde, Repert. X (1912) 419. — Ost- bet: Ta tsien u—Dawo, in Polstern an den ‚Granitfelsen des Dshara, m (m- ig 454 W. Limprieht. Monotropa lanuginosa Mehx. Fl. bor. amer. I (1803) 524. — Ost- Tibet: Rumi Tschango, Ta pao schan, Fichtenwälder, 3600 m (n. 2343). Erieaceae (Diels, Breslau). Berne rufescens Franch. in Journ. Bot. IX (1895) 397. Ost-Tibet: Tatsienlu, Paß Gila, steinige Matten (n. 1663). Rhododendron fastigiatum Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIII (1886) 234. — Schenhsi: Tsin ing schan, Geröllhalden des Tai pai schan, 3400 m (n. 2731). Rhododendron trichostomum Franch. in Journ. Bot. IX (1895) 396. — Ost-Tibet: Tatsien lu, Bergabhänge, 3600-3900 m (n. 1645, 1646); Ta tsien lu—Dawo, Gata, Tschin tschwan-Tal, 4000—4200 m (n. 1889, 1890). : Rhododendron intricatum Franch. in Journ. Bot. IX (1895) 39. — Öst-Tibet: Tatsien lu, Paß Laniba, steinige Hänge, 4300—4400 m (n. 1736 b). | Rhododendron ramosissimum Franch. in Journ. Bot. XII (1898) 264. — Ost-Tibet: Tatsien lu, Sheto, 3600—3900 m (n. 1644): Paß Laniba, 4300—4400 m (n. 1736). Rhododendron nitidulum Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. I (1913) 509. — Szetschwan: Kiating fu, Omi schan, 3375 m (n. 1520). Rhododendron flavidum Franch. in Journ. Bot. IX (1895) 3%. — Ost-Tibet: Tatsien lu, Sheto, 3600-4000 m (n. 1642); Ta tsien I Dawo, Tal des Tschin tschwan, 4600 m (n. 1887, 1888). Rhododendron neriifolium Franch. in Bull. Soc. Bot. France XxXI (1886) 230? — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 4200 m (n. 997). 0 Rhododendron glanduliferum Franch. in Bull. Soc. Bot. France xxXul (1886) 231. — VYünnan: og: dung, Bergabhänge, 1900—2000 m (n. 864, 872). Rhododendron En Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIV (1887) 282. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 4000-4500 m (n. 998). Rhododendron micranthum Turcz. in Bull. Soc. Nat. Moscou isn va: 155. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Felsen, 1300 m (n. 2583); Tsunhua fu, bei Wang ping schi, 1200—2000 m (n. 2878). RE BETON" u ll et au u _Rhododendron longistylum Rehder et Wils. in Pl. Wilson. I (1913) Ber 514. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tsao po, 1800 m (n. 1478}; ae _ von 'Scha pe, 1000 m (n. 1307). Rhododendron Iutescens Franch. in Bull. Soc. Bot. France xxx “ > ; (1886) 235. — Ost-Tibet: ‚Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, ee. urwald, 2500 m (n. 1451). Rhododendron ambiguum. nel: 5 Bak. a t. 8400 Kurz en E Szetschwan: run = en rn m et ar R Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 455 e.- Rhododendron polylepis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIH E 4 1886) 232.— Ost- Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, 3000— 3400 m = (n. 1465). — Szetschwan: Kwanhsien, Yangtse ling (n. 1339). Rhododendron Augustinii Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1889) 9. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Scha pe (n. 1309); Tsao po, 1800 m (n. 1480). Rhododendron leueolasium Diels in Fedde, Repert. XVII (1921)196. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, 3000-3500 m (n. 1462, (1466); Tal von Scha pe, 1600 m (n. 1321). ‚ Rhododendron dendrocharis Franch. in Bull. Soc. Bot. Franee XXXIII (1886) 233. — Ost-Tibet: Wen tschwanhsien, Pe mu schan, 2800 m (n. 1433). Rhododendron petrocharis Diels in Fedde, Repert. XVII (1921) 196. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Scha pe, 1800 m (n. 1320). Rhododendron microphyton Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIII (1886) 235. — Yünnan: Talifu, Bergabhänge, 2300—2400 m (n. 908). Rhododendron Faberi Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1889) 22. — Szetschwan: Kiatingfu, Omischan, 3350 m (n. 1527). Rhododendron oreodoxa Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIII (1886) 230. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, 3300 m (m. 1449). | Rhododendron Limpriehtii Diels in Fedde, Repert. XVII (1921) 195. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, 3400 m (n. 1406). Rhododendron taliense Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXII (1886) 232. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 4500-4600 m (n. 151. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Dshara, 4560 m (n. 1771). Rhododendron asteroehnoum Diels in Fedde, Repert. XVII (1921) 196. .— Ost-Tibet: Wen tschwanhsien, Tal von Scha pe, 3000 m (n. 1347). | Rhododendron indieum (L.) Sweet, Brit. Flow. Gard. 2. ser. t. 128 (1833). — Kiangsu: Westküste des Tai ltu (n. 368). — Tschekiang: Ningpo (n. 23); Hangtschou (n. 227). — Fukien: Futschou (n. 772). * Rhododendron : indicum (L.) Eweet l. e. — Nikko: Gamman ga futschi, vielleicht nicht ursprünglich (n. 147). Rhododendron Mariesii Hemsl. et Wils. in Kew Bull. (1907) Be Kiangsu: Wusih, Ostküste des Tai hu (n. 369, 391); Sutschou Ss 348). — | Tschekiang: Hutschou, Tai hu (n.-325); Ning po (n. 36). ee Rhododendron Farrerae Tate in Sweet, Brit. un: Gard. 2 . ser. t. er en I — Hongkong: Gipfel des Peak (n.23). : : en es Brit. Flow. Gard. 3: ser. t. 290 (1829). = Kiangsu: Wasih, Tai hu (n. a Sutschou, ee (n. er Ze 'sch ze a ie. 3b). a 456 W. Limpricht. Rhododendron spec. (status monstrosus). — Yünnan: Tali fu, Tsang schan (n. 1005). SR 0 Cassiope selaginoides Hook. f. et Thoms. in Hook. Kew Journ. Bot. VII Er (1855) 126, t. 4. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3900 m, Lärchen- und Fichtenwald (n. 1677); Ta tsien lu—Dawo, Dshara, 4600 m (n. 1896). Pieris villosa Hook. f. ex Clarke in Hook. f. Fl. Brit. Ind. III (1882) En 461. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3000 m (n. 1635). a Gaultheria Veitchiana Craib in Gard. Chron. 3. ser. LII (1912) 188. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tien tsching kwan-Paß, 2900 m (n. 1444). Sa er - Vaceinium bracteatum Thunb. Fl. japon. (1784) 156. — Kiangsu: Tai hu-Berge (n. 253). RB (Pax und K. Hoffmann). Maesa japonica (Thunb.) Moritzi et Zoll. Syst. Verz. (1846) 61. Tschekiang: Tientai, 1000 m (n. 277). — Fukien: Futschov (n. 176). Ardisia erispa (Thunb.) A. DC. in Transaet. Linn. Soc. XVH (1 1837 3 124. — Tschekiang:. Ningpo (n. 280). 0.0 Myrsine africana L. Spee. pl. (1753) 196. — Szetschwan: Kwan hsien, Lao djün schan, S00—1000 m (n. 1250); Tschungking (n. 1203). _ Primulaceae (Pax und K. Hoffmann). Re BER Veitchii Duthie in Gard. Oben. 3. ser. XXXVI ( 1009) 344. — Szetschwan: Yatschou fu, Ma anschan, 2900 m (n. 1604). | _ Primula obconica Hance in Journ. Bot. XVIII (1880) 234. — Te tschang, Bergabhänge: (n. 1140, 1141). — Szetschwan: Kwan hsien, Tsao gung schan, 1300—2500 m (n. 1267). — Ost-Tibet: Wen tschwan. en: Tal des Örl ho, 1800. m Sr 1427). Tr I . Hoffm. in Feilde, se xVviI as21) e ee 5000 m, steinige MUEER atilis Ko a in a. Hort. EN xvIn (1901) is Pax et K; Hoffm. in Fedde Repert. XVII (1921) : Dawo, Ti von Lumpu, Waldboden, 4100 m kr - Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 457 Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, 3800—4000 m (n. 1456): Tal von Scha pe, Bambusurwald, 3000 m (n. 1327). Primula mupinensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIN 1886) 67. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, 3700-3900 m n. 1455, 1469): Tal von Scha pe, 3000 m (n. 1326): Tal von Tsao po, 3500 m (n. 1450). _— Primula Limpriehtii Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 9. — Szetschwan: Kwanhsien, unter Bambus am Tsao gung schan, 25002600 m (n. 1259). Primula ineisa Franch. in Bull. Soe. Bot. France XXXIII (1886) — Szetschwan: Kiating fu, Omi, 3370 m (1500). — Ost-Tibet: a tsien lu, Sheto, 3800-3900 m (n. 1726); Dshara, 4360 m (n. 1865). Primula humilis Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) Primula dryadifolia Franch. in Bull. Soe. Bot. France XXXII (1885) 270. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Dshara, 4400-4700 m (n. 1779, 1860); 'wo, Ressirrma, 4800 m (n. 1930). Primula Riae Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 95. — iiber E tsien = Dshara (n. 1865a); Paß Gila, Matten, N m Primula spicata EN in Bull. De Bot. France XXXII (1885) 269. — Yünnan: Tali fu, Felsen des Tsang schan, 3500—3600 m (n. 1029). Primula involucrata Wall. Cat. (1828) n. 7107 var. Wardii (Balf. f.) ‘et K. Hoffm. n. comb. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Alpenmatten, m (n. 1638, 1674); Dshara, 4350 m (n. 1865b, 1917); Dawo, Sllhä tschem la, 4000 m (n. 2022). Primula tibetica Watt in Journ. Linn. en xx (1882) 6, t. 11a. — -Tibet: Kanse, Paß Tsschola, 4300 m (n. 2067). Primula rupestris Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. xvu (102) 2043); Batang-Litang, Felsen des Passes Dihagala, 5200 m (n. 2255). Primula Knuthiana Pax in Pflzr. Heft 22 (1905) 79. var. brevipes 3: ke. — ra Hor Tschango, Grasland, 3600 m (n. 2050). | ri 1 ste ge Maxbh: in Bull. Acad. Petersb. XRVIl 8) 458 W. Limpricht. Primula Viali Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. III (1891) 148. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Dshara, 4000 m (n. 1897); Dawo, Sllhä tschem la, 4200 m (n. 2011); Ressirrma, 4200 m (n. 1970). Primula yunnanensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIH (1885) 269%? — Szetschwan: Yatschou fu, Felsen des Ma an schan, 3000 m (n. 1587). Primula petrocharis Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 9. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, am Passe Schao tscha pin, 4250 m (n. 1329); Pe mu schan, 4500 m (n. 1470). Primula sikkimensis W. J. Hook. in Bot. Mag. t. 4597 (1851). — Ost-Tibet: Tatsienlu, Bachufer, Gebüsch, 3800—4000 m (n. 1714, 1737); Bejü—Batang, Anstieg zum Mäla-Passe, 3750 m (n. 2196). Primula kanseana Pax et K.Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 96. — Ost-Tibet: Kanse, Kalkfelsen des Tshe tse tsha, 4700 m (n. 2080). Primula erocifolia Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 96. — Ost-Tibet: Dawo, Geröllhalden des Ressirma, 4800 m (n. 1932). Hor Tschango, Geröllhalden des Schao kirr bu, 4600-4800 m (n. 2027, 2032). - Primula sulphurea Bar et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 96. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Dshara, 3850 m (n. 1893); Kashi la, 4000 m (n. 2322). Var. rosea Pax et K. Hoffm. 1.0.97. — Ost-Tibet: Batang Litang, Felsen des Passes Rossäla, 5000 m (n. 2275). | Primula longipetiolata Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repeit. xVH | (1921) 98. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, unter Zwergwacholder am Passe | Laniba, 4450 m (n. 1730). Primula ionantha Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 97. — Ost-Tibet: Kanse, Felsen des Tshe tse tsha, 4800 m (n. 2088). _ Primula graminifolia Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XV (1921) 97. — Ost-Tibet: Dawo, Grasmatten am Passe Sllhä tschemla, 4900 m (n. 1974). Primula laneifolia Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 97. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, Felsen des Mäla-Passes, 4000 m (n. 2125). Primula silenantha Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 98. — Ost- Tibet: Ta re DEWO, Grasmatten am Dshara, 4500 m: (1.1773, % Primula Mazimowiczii Reg. in Act. Hort. Petrop. II (1874) 199. ; var. Dielsiana Pax in Pflzr. Heft 22 (1905) 107. — Tsehili: Bo hua schan, er: m Es 2497); Hsiau Wu tai schan, 3000 m (n. 2519, 2586). laeiniata Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII 02) 3 98. — Ost-Tibet: Ta tsienluDawo, Dschungku, quellige Stellen, 32 u RE an Tschi I feuchte en 3900 m (m 1958). Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 459 Primula Delavayi Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXII (1885) 272? — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 4300 m (n. 1074). Primula serratifolia Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXII (1885) 267. — Yünnan: Talifu, feuchte Bergabhänge, 2000—2100 m (n. 912, 1083). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Aufstieg zum Gila, 4000 m (n. 1673); Bejü—Batang, Südabhang des Mäla-Passes, 4000 m (n. 2174). Primula Cockburr.iana Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXIX (1893) 313..- Ost- Tibet: Ta tsien lu, unter Gebüsch, 3700 m (n. 1637, 1727): Dshara, 3900 m (n. 1880). Primula ochracea Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) ee 99. — Ost-Tibet: Ta tsien u—Dawo, Dschung ku, 4500 m, unter Sorbus “= : und Rhododendron (n. 1810); am Dshara, 4350 m (n. 1908). Androsace Henryi Oliv. in Hook. Icon. pl. XX (1891) t. 1973. var. typica R. Knuth in Pflzr. Heft 22 (1905) 176. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 2000 m (n. 1411). Androsace Paxiana R. Knuth in Pflzr. Heft 22 (1905) 176. — Sze- Er tschwan: Omi schan, 1000 m (n. 1509). Androsace elatior Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 193. —Ost-Tibet: Bejü—Batang, Felsen im Tale vor dem Mäla-Passe, 4000 m (m. 2178); Dege, Felsen bei Kolo ndo, 3800—3900 m (n. 2173). Androsace saxifragifolia Bunge in Mem. Acad. Petersb. II (1835) 127. — Tschili: Peking, Westberge, Kalk, 900 m (2435); Tientsin (n. 2870). —Kiangsu, Taihu (n. 339, 380). — Szetschwan: Tschung tschou en 1181). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien (n. 1173). Limpriehtii Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 193. — Ost-Tibet: Tatsien lu, steinige Berghalden bei Sheto, 3600 bis 3800 m (n. 1636, 1725). Androsace spinulifera (Franch.) R. Knuth in Pflzr. Heft 22 (1905) 184, — OÖst-Tibet: Ta tsien lu, 3300-4000 m, grasige Matten (n. 1717); Ta tsien lu—Dawo, Gata, 3900 m (n. 1894). Androsace Aizoon Duby in DC. Prodr. VIII (1844) 50. var. purpurea Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 193. — Ost-Tibet: Dawo, 3400 m (1971); Hor Tschango (n.2033); Batang—Litang, Felsen bei Mba ju tschi, 3400 m (n. 2289). Var. rosea Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921). — Ost-Tibet: -Bejü—Batang, Kalkfelsen am Mäla-Passe, 3900 m (n. 2175). „Androsace Hookeriana Klatt in Linnaea XXXII (1863) 29, t. 3. — un lu—Dawo, Dshara, 4600 m (n. 1826). Indrosace mucronifolia Watt in Journ. Linn. Soc. XVor (1882) XIVB. var. typica R.Knuth in Pflzr. Heft 22 (1905) 338. —— ur a 460 Ww. Limpricht. (n. 1711b); Ta tsien Ju—Dawo, Dschungku, 4600 m (n. 1793): Dshara, 4500 m (n. 1925); Bejü—Batang, Felsen am Mäla-Passe, 4950 m (n. 2332). Androsace Chamaejasme Host, Syn. pl. Austr. (1797) 95. var. typica (Derganc) R. Knuth in Pflzr. Heft 22 (1905) 189. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 4500—4600 m (n. 1036). Var. trichophila Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921). — “— Tsehili: Hsiau Wu tai schan, 3000 m (n. 2509). Androsace villosa IL. Spec. pl: (1753) 142. var. incana (Lam.) Duby in DC. Prodr. VIII (1844) 50. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Kalk, 3000 m (n. 2532). - - Androsace densa Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII (1921) 194. — Ost-Tibet Ta tsien lu, Geröllhalden am Gila-Passe, 4650 m (n. 1656). . Cortusa Matthioli L. Spec. pl. (1753) 144. — Tschili: Jehol, Wu ling schan im Bannwald der östlichen Kaisergräber, 2200 m (n. 2925). Er f. pekinensis Al. Richt. in Termeszetr. Füzet. XVII (1894) 190. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Kalk, 3050 m (n. 2555); Bo hua schan, 2300 m, Kalk (n. 2467). E Stimpsonia chamaedryoides Wright ex A. Gray in Mem. Amer. Acadı New Ser. VI (1857—1858) 401. — Kiangsu: Wusih, Tai hu, feuchte = Grasplätze (n. 113). — Fukien: Futschou, Wegränder (n. 777). Es Lysimaehia ovalifolia Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XV => (1921) 195. — Yünnan Talifu, Scha tschiau, 2200 m (n. 938); ‚Ewang: Fr BE, 1900. m (n. 951°). ar Sn Lysimachia Limpriehtii Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XI ie aoeı 195. _ Szetschwan: Yatschou fu, Tsiu gang schan-Paß, 2000 mm Se -(n. 1560). - Lysimachia brunelloides Pax et K. Hoffm. in Fedde, Repert. XVII 3% oa 9a — ÖOst- Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 500 h m. Mm; a am Yangtse (n. 449). ia bar ystachys "Bunge in Mem. Acad. Petersb. II as => 7 hili: Tehol,i im n Bannwald der. östlichen a ufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 461 = \ Lysimachia violascens Franch. in Cat. Hort. bot. Paris (1891): ' Journ. Bot. IX (1895) 459. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2800 3000 m (n. 1044). 5 Lysimachia candida Lindl. in Journ. Hort. Lond. I (1846) 301. Br eucandida R. Knuth in Pflzr. Heft 22 (1905) 300. — Kiangsu: Su- (n. 408). — Szetschwan: Tschengtu fu (n. 124). a Plumbaginaceae (Pax). E Phumbago zeylanica L. Spec. pl. (1753) 151. — Fukien: Futschou, 3 chen am Ku schan (n. 753). Ceratostigma Griffithii Clarke in Hook. f. Fl. Brit. Ind. III (1882) — Szetschwan: Lu ting tschiau, Tung ho-Tal, 1700 m (n. 1626). —. st-Tibet: Dege—Bejü, Felsen bei Hobo, 3450 m (n. 2167). . ‚Statice bicolor Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831) 55. — Tsehili: tschou, Lößboden, 1000 m (n. 2611); Hsiau Wu tai schan, Lößwände Schi men tse, 1500 m (n. 480). — Schanhsi: Tai yüan fu, 950 m Synplosnckad (Lingelsheim, H. Winkler). Symplocos setchuensis Brand in Englers Jahrb. XX1X (1900) 528. ekiang: Hutschou, Südwest-Küste des Taihu, 500 m (n. 396): Ila li eniyoo, 34 -plo a Hasruinlte sonne: lei, 56 et s rotundatis, concavis; stamina cr.20, manifeste pentadelpha, corolla : Ir 5 | Art REN der Beschreibung nach 8. Wilsoni Hemsl. ähnlich die der Autor in die Verwandtschaft von 8. stellata stellt. Sollte stellaris Brand gemeint sein, so würde die neue mit ihr allerdings © .%- Au hah Dh RL N a er 462 W. Limpricht. Symplocos caudata Wall. Cat. (1828) n. 4413. — Tschekiang: Ningpo (n. 35); Insel Tschusan (n. 309). — Fukien: Futschou (n. 749, 773, 774); Kien yang (n. 742). Symplocos neriifolia Sieb. et Zucc. Fam. nat. (1846) 134? — Tsche- kiang: Hangtschou (n. 220). Styracaceae (Borza und Lingelsheim). Styrax serrulatus Roxb. Fl. ind. II (1832) 414. — Kiangsu: Tschin- kiang, Wu tschou Er (n.445): Wusih, Tai hu-Bucht (n. 108); Sutschou, Da yang schan (n. 44 Styrax gt Tinbelah, et Borza in Fedde, Repert. X11I (1914) 386. — Yünnan: Tschu hsiung, 2000 m (n. 896, 920, 973). Oleaceae (Lingelsheim). Fıaxinus Bungeana DC. Prodr. VII (1844) 275. — Tschili: Peking, buschige Lennen bei Wang ping kou, 700 m, Kalk (n. 2415). Syringa villosa Vahl, Enum. pl. I (1804) 38. var. typica (C. Schneid.) Lingelsh. Pflzr. Heft 72 (1920) 80. — Tschili: Wu ling schan, 2100 m (n. 2886): Hsiau Wu taischan, Pe tai, 2000 m (n. 2520); Bo hua schan, - 18002300 m (n. 2474). Var. Limprichtii Lingelsh. 1. c. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Abhänge unter dem Gipfel, 3100 m (n. 599). Syringa amurensis Rupr, in Bull. Acad. Petersb. XV (1857) 371. — var. pekinensis (Rupr.) Maxim. in Mem. sav. &trang. Petersb. IX. 1 (1859) 194. — Tschili: Bohua schan, Kalk, 1400—1800 m (n. 2471); Hsiau Wu tai schan, Petai, 1600 m (n. 2529). Forsythia viridissima Lindl. in Journ. Hort. Soc. I (1846) 226. — Tsehekiang: Westküste des Taihu, Bachufer (n. 322, ?70). Ligustrum Ibota Sieb. in Verh. bataav. Genoot. XII (1830) 36. var. nie genug Koehne et Lingelsh. nov. var. — Differt a typo foliis firme eoriaceis, subtus sub lente puncticulatis, ramis vetustioribus et partibus reliais densius pubescentibus. — Kiangsu: Nanking, Bachufer am Bao hoa schan bei Lung tan (n. 833). E. Koehne brachte mir brieflich (20. III. 1914) für diese Form den Namen subcoriaceum in Vorschlag. Ligustrum sinense Lour. Fl. cochinch. (1790) 19. — Szetschwan: Kiating fu, Gao miao, 1000 m (n. 1491). | Ligustrum Quihoui Carr. inRev.hort. (1869) 377. — Schenhsi: Hsian fu, Lo han tung, 500 m (n. 2706). Jasminum grandiflorum L. Spec. pl. ed. 2 (1762) 9. — Ost-Tibet: Ta tsien hu, von ı Felsen en a m (n. 1630). er - Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 463 Jasminum nudiflorum Lindl. in Journ. Hor.. Soc. London I (1846) 153. — Szetschwan: Kwanhsien, Felsen im Tale des Min (n. 1346). 2 Jasminum primulinum Hemsl. in Kew Bull. (1895) 109. — Yünnan. E E Br Tschu hsiung fu, häufig, aber selten blühend, 2000 m (n. 939). F e Jasminum tsinlingense Lingelsb., nov. spec. — Frutex ramulis + acute ; E- quadrangulatis, subhirtis, elongatis dense foliatis. Folia alterna, 4—6 em " longa, 1--2-juga, petiolo hispidulo, 1 cm longo praedita. Foliola sub- _ elliptica, fere sessilia, lateralia 1,5—2,5 cm longa, 0,5—1 cm lata, terminalia © majora, basi magis dilatata, 2—3,5 cm longa, 0,8—1 cm lata, supra fusco-viridia (in sicco), distanter hispidula, margine revoluto scabrido- eiliolata, subtus densius hispidula, pallidiora; nervi laterales vix visibiles. Inflorescentia terminalis paueiflora. Pedicelli brevissimi, 0,3—0,5 cm = ‚ Jongii cum calyce subhispiduli. Calyx 0,2 em longus, laciniis Jinearibus, 0,1 em longis praeditus. Corollae flavae tubus inferne angustissimus, F 0,15 cm diametiens, superne ampliatus, 1 cm fere longus; segmenta late | . Pvata, ca. 0,5 cm longa, 0,4 cm lata, apice rotundata vel submucronulata. s —— Schenhsi: Tsin ling schan, südlich Hsian fu, am Fuße des Gebirges bei Schian gou, 500 m (n. 2689). 2 Anscheinend ein Endemismus des Tsin ling schan und verwandt mit E J. Giraldii Diels. doch ausgezeichnet durch wenigjochige Blätter und die kurze Kronröbhre. - asminum violascens Lingelsh., nov. spec. — Frutex squarrosus Tamis flavido-viridibus, acutissime quadrangulatis fere glaberrimis. ' Ramuli (vetustiores quasi spinescentes) angulo subrecto patentes, magis et breviter hirsuti. Folia (juvenilia) parva, opposita, quasi trinervia, petiolo 0,1-0,2 cm longo, breviter hirsuto instructa, e basi lata, subrotundata apicem versus sensim attenuata, mucronulata, 1—-2 cm longa, 0,3—0,6 em lata, margine subrevoluta, supra (in sieco) fusco-viridia, leviter adpresso- hirsuta, subtus pallidiora, + breviter hirsuta. Inflorescentia ramulos, 15 em longos terminans, 1—4-flora. Flores violascentes, calyeibus et Pedicellis glabratis; calyx cupulatus, ca.0,3cm longus, laeinis linearibus, aequilongis vel”paullo longioribus praeditus. Corollae tubus anguste _ ylindricus, superne sensim ampliatus, inferne et medio ca. 0,1 cm latus, ® I cm longus; laeiniae 5—7, late ellipticae, patulae, ca. 0,5 cm longae, 3cm latae, apice subrotundatae, evidenter mueronulatae. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 3900 m (n. 2006). Nähert sich J. Beesianum Fortest et Diels, besonders durch mucronate Kronabschnitte der von Diels in Notes Bot. Gard. Edinb. XXV (1912) 253 zitierten Pflanze „„J. Delavayi Franch.‘‘ von Batang—Litang, ist aber dur urch andere Behaarung der vegetativen Teile, durch kleinere Blätter und 'hzipfel verschieden. Durch die rosa- oder violettfarbenen Blüten | Eyz Beesianım und J. violascens innerhalb der Gattung re = 464 W. Limpricht. Loganiaceae (Lingelsheim). Buddleia officinalis Maxim. in Bull. Acad. Petersb. 3. ser. XXVI (1880) 496. — Szetschwan: Tschungking (n. 1191, 1198). \ 1 Buddleia officinalis Maxim. 1. c. var. macrantha Lingelsh., nov. var. — Er} re Ditfert a typo tomento densiore, floribus majoribus, ultra 1 cm longis, 2 “= corollae laciniis basi interdum quasi uni- vel biglanduloso-appendieulatis. — Szetschwan: Wu schan Felsen des rechten Yangtse-Ufers bei Tschin schi ho (n. 1157). a Buddleia Lindleyana Fort. ex Lindl. Bot. Reg. XXX (1844) 25. var. sinuatodentata Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1889) 120. — Sze tschwan: Yatschou fu, Yaho-Tal, 1200 m (n. 1544). Buddleia Forrestii Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 249. var. graeilis Lingelsh., nov. var. — Fıutex foliis minoribus, 5—10 cm longis, usque ad 2,5 em latis, floribus violascentibus a typo distans. In- i floreseentia 3—6 em longa. — Yünnan: Talifu, Abhänge des Tang schan, 3500-3600 m (n. 1007). 2 Buddleia Davidi Franch. in Nouv. Arch. Museum. 2. ser. X (1887) 65. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, 3300 m (n. 1839). — Ost-Tibet: Mung kung ting, Banlanschan, 3800 m (n. 2391). — Schenhsi: Tsinling = schan, Kwan yin hsia, 1800 m (n. 2830). . Buddleia albiflora Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXIV (1889) 187 var. Giraldii (Diels) Rehd. et Wils. in Pl. Wilson. I (1913) 569. — Schenhsi: 'Tsin ling schan, 1200 m (n. 2688). 5 Buddleia praecox ‚Lingelsh., nov. spec. — Frutex 2- metralis ramis teretibus validis, foliis annotinis destitutis leviter tortuosis, ad nodos ge applanato-dilatatis, densissime flavido- vel ferrugineo-floccosis, hine inde tomento delapso glabrescentibus. Folia juvenilia e gemmis homnotinis. RR: ; tantum evoluta vidi, densissime flavido- vel ferrugineo-tomentosa, Be = = valido, ultra I em longo, dense vestito instructa, ovata, vel ovato-oblonga, 3 S apice subobtusa, 3—7 em longa 1,54 cm lata, textura firmiore, margine IrTegt ulariter triangulari- vel erenato-dentata, nervi praeter DEE Be "tomento. oeculti. Panieulae efoliatae plures ad nodos laterales congestaer rarius ramum terminantes et tum unicae evolutae 3—12 cm longae, = = 24cm in dismetro, laxae, cum bracteis, et calyeibus dense flavido- ve | ferrugineo-villosae. Flores coerulei, fere sessiles, bracteis parvis, lanceolatis, ee nn brevioribus BRBENDER: Calyx oylindricus, 0,5 em longus, 03m. = wens, 4 illimetrales, apice subtruncati. Corollae tubus : &te em ı Tongus, er cm in AeIES- se ie n Ost. Ti E, Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 465 Dieser prachtvolle, überreich mit Blütentrieben behangene Strauch stellt insofern einen ganz besonderen und isolierten Typus der Gattung dar, als die gehäuften Blütenstände aus Knospen in den Achseln vor- _ Jährige, abgefallener Blätter entspringen; die heurigen Blätter sind zur ' Blütezeit noch unentwickelt. Auf Grund dieses Verhaltens könnte man in der Pflanze den ersten bekannt gewordenen Vertreter einer neuen Sektion erblicken. Gentianaceae (Breslau, Limpricht). N 2 *Gentiana scabra Bunge, Verzeichn. Alt. (1836) 21. — Nikko: Schizu— Urami (n. 175); Schirane san, 2200 m (n. 170). ee . Gentiana ornata Wall. in Hook. f. Fl. Brit. Ind. IV (1883) 116. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, Mäla-Paß, 4560 m (n. 2164); Batang— Litang, Rossäla, 5000 m (n. 2283); Ngara la, 5000 m (n. 2310). A Gentiana rhodantha Franch. in Journ. Linn. Soe. XXVI (1890) 133. — 4% Hupeh: Itschang, Berglehnen (n. 1138, 1143). — Szetschwan: Wan hsien (n. 1190). a Gentiana Soul Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLIM rien) ‚491. — Ost-Tibet: Mungkung ting, Ban lan schan, 4000 m (n. 2360a). Gentiana algida Pall. Fl. voss. II (1815) 107, t. 95. var. Przewalskii (Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVIT (1881) 502 pro spec.) Limpr. f. — Ost- Tibet: Kanse, Tsokoma, Grasmatten vor dem Tschola, 5000 m (n. 2104); Paß Tschola, 5250 m (n. 2132). Auges hexaphylla Maxim. in Bull. Acad. Petersb. NXXV (1894) Een aa os Ta tsien lu, et schan, Sec m m eh win ich, es) Sun: RT RER Tevihus, cuespitenis; Holle we is caespitosis, Sblengo-Ihiideelanis, in p ER! a ttenuatis, b nn n ibus, Re seabriuseulis, cum potilo 7 cm re eaulinis 466 W. Limpricht. die Tempel vor den Seen unterhalb des Gipfels des Tai pai schan, 3200 — 3400 m (n. 2749). Verwandt mit P. algida Pall. und @. trichotoma Kusnez., aber durch die hellgelben, braunschwarz punktierten Blüten, die an @. pieta Franch. erinnern, leicht zu unterscheiden. Gentiana trichotoma Kusnez. in Act. Hort. Petrop. XIII. 1 (1893) 60. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Matten, Paßhöhe Dshagala, 5000 m (n. 2251); Paßhöhe Rossäla, 5000 m (n. 2282). Gentiana siphonantha Maxim. ex Kusnez. in Bull. Acad. Petersb. "XXXIV (1892) 506. — Ost-Tibet:. Bejü—Batang, Mäla-Paß, 4600 m (n. 2189). Gentiana Phob Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLIII (1896) 493. — Ost-Tibet: Litang—Hokou, Grasmatten oberhalb Hortschuka, 4500 m (n. 2317). Gentiana straminea Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVII (1881) 502. — Ost-Tibet: Dege, Kolo ndo, 3850 m (n. 2143). Gentiana decumbens L. f. Suppl. (1781) 174. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, 1000-2200 m (n. 542, 593, 3003, 3041); Yütschou, 1200 m (n. 2607). — Schanhsi, Da dung fu, Huo schi ling, 2200 m (n. 2617). Gentiana macrophylla Pall. Fl. ross. II (1815) 108, t. 96. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, 2000—3000 m (n. 543, 566, 619, 2043, 20304 Schanhsi: Da Wu taischan. 2900 m (n. 646). — Schenhsi: Vorberge des Tsin ling schan, 1850 m (n. 2782). var. albo-lutea Limpr. f., nov. var. — Foliis 25—30 em longis, 8—-9 em latis, corolla albo-lutea, externe coerulescente. — Ost- Tibet: Bejü—Batang: Triften im Talgrunde vor dem Mäla-Passe, 4200 m (n. 2225). f . - @entiana tibetica King in Hook. Icon. pl. t. 1441 (1883). — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Tissu, Grasmatten, 3800 m (n. 1846). Gentiana leucomelaena Maxim. in Melang. biol. XIII (1891) 175. — . Ost-Tibet: BejüBatang, Mäla-Paß, Kalkfelsen, 4950 m (n. 2213). _ Gentiana micans C. B. Clarke in Hook. f. Fl. Brit. Ind. IV (1883) 112. — Yünnan: Kwang dung, Schia schikwan, 2000 m (n. 903). Gentiana Thunbergii Griseb. in DC. Prodr. IX (1845) 108. — Eu klang: Ningpo (n. 47a). Gentiana rund Franck. in: Ball. Soc. pbiloin: a (1891) 3. — Schenhsi: Tsinling schan, Tai pai schan, 3400 m (n.2771). ‚Gentiana delicata Hance i in Journ. Bot. (1883) 324. — Sz etschwan: > re Grasmatten (n. 1170); Tschengtu fu (n. 1218). = r m oe u een 1. et Ponest in Not. Bot. Gar re Se * a Aufzähung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 467 Gentiana Pulmonaria Turez. in Flora (1834) 1. Beibl. 19: in Bull. Soc. nat. Moscou XXII. 2 (1849) 317. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Tissu, Grasmatten (n. Y766a); Mung kung ting, Ban lan schan, 4000 m (n. 2360b); Litang—Hokou, Grasmatten zwischen Hortschuka und Tsamaratung (n. 2323). Gentiana pudica Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVI (1880) 497. — Ost-Tibet: Mung kung ting, Ban lan schan, 4600 m (n. 2355); Batang— Litang, Paßhöhe Dshagala, 5100 m (n. 2286); Bejü—Batang, Mäla-Paß, 4950 m (n. 2160). Gentiana rubicunda Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXI (1884) 373. — Szetschwan: Kwan hsien, Tal des Min, 800 m (n. 1242); Aufstieg zum Tsao gung schan (n. 1284). Gentiana scariosa Balf. f. et Forrest in Not. Bot. Gard. Edinb. IV - (1907) 74. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Girong-Tal, 3750 m (n. 2335). Gentiana tizuensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLIII (1896) 494. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3600 m (n. 1767). Gentiana tongolensis Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLIII (1896) 2490. Ost-Tibet: Litang._Hokou, PaBhöhe Lama la, 4800 ı (n. 2296). " Gentiana tricolor Diels et Gilg in Futterer, Durch Asien III (1903) 35. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 4200-4600 m (n. 1990). Gentiana pedicellata Wall. Cat. (1828) n. 4394. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2750 m (n. 1070). — Szetschwan: -Schao tschiu fang Supremis involucratis, sessilibus; calycis integri, 5 2 (n. 1207). Gentiana squarrosa Ledeb. in Mem. Acad. Petersb. V (1812) 527. — Tschil;: Peking, Westberge, Kalk, 800 m (n. 2421): Schi ba pan, 2100 m =. 2997). — Schanhsi: Da Wu tai schan, 3200'm (n.662); Tschuang ns 1600 m (n. 661). Gentiana Schleehteriana Limpr. f., nov. spec. — Annua, sparse pilosa, 1 taule ramoso, paulum alato; foliis ERENER vel anguste lanceolato- Ovatis, obtusiusculis, ca. 3 cm longis, glabris, basi connatis, dilatatis, auriculatis, margine scabris; floribus terminalibus, solitariis, foliis duobus 5-fidi laciniis aequalibus, herbaceis, angustissime linearibus, tubo aequilongis, acutis; corollae Anguste tubulosae, flavae vel sulphureae, nigro-striatae lobis ovatis, basi Gilatatis, acutissimis, faleatis, tubo multo brevioribus; plieis intermediis . quam lobi brevioribus, erosis; stamina inclusa. Capsula? — Ost-Tibet: tsien Ju, steinige Grasmatten.um Tissu, zwischen Aniangpa und dem Passe Gila, 3900 m (n. 1768). En ee habil ähnlich der So Franc a = > Fr 468 W. Limpricht. Gentiana detonsa Rottb. in Kjöb. Selsk. Skrift. X (1770) 935. — Tschili: Hsiau Wu taischan, 3000-3100 m (n. 582). — Schanhs:: Da Wu taischan, 3000—3300 m (n. 650); Aufstieg zum Tschuang ling, 1600 m (n.632). — Schenhsi: Tsin ling schan (n. 2750). — Ost-Tibet: | Dege, Tschola, 4100 m (n. 2115); Hor Tschango, Schtiala, 3800 m (n. 2034). \ var. Stracheyi ©. B. Clarke in Hook. f. Fl. Brit. Ind. IV (1883) 118... — Schenhsi: Tsin ling schan, 2300-3400 m (n. 2675, 2733). — Ost-Tibet: Mung kung ting, Ban lan schan, 4200 m (n. 23%). i Gentiana cyananthiflora Franch. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1890) 0 126. — Ost-Tibet: Mung kung ting, Ban lan schan, 4600 m (n. 2359); Ta tsien lu, Tissu, 3900 m (n. 1766 b). — Ist nach Limpricht vielleicht von @. falcata Turez. spezifisch nicht verschieden. Gentiana falcata Turez. ex Kar. et Kir. in Bull. Soc. nat. Moscou xV E (1842) 404. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 3000—3200 m (n. 3027). — Ost-Tibet: Dege—Bejü, Ngu ssur la, 5200 m (n. 2136); Kanse—Dege, Paßhöhe Tschola, 5120 m (n. 2119); Batang—Litang, Paßhöhe Rossäla, 5000 m (n. 2285). Gentiana Limpriehtii Grüning in Fedde, Repert. X11 (1913) 308. — Schanhsi: Da Wu tai schan, Geröll am Dung tai, 2900—3100 m (n. 647, 6622). Bi =. 00.0 Halenia Willich Don in Trans. Linn. Soc. XVII (1837) 529. var grandiflora Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1890) 141. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 3200 m (n. 981, 1068). — Ost-Tibet: Tatsienlu, Sheto, 3500 m (n. 1698); Dege, Kolo ndo, 3800 m (n.2108). —_ Schenhsi: Tsinling schan, Lao djün ling 2400 m (n. 2788). E . Halenia 'sibirica Borkh. in Roem. Arch. 1 (1796) 25. — nee N ' Hsiau Wuttaischan Hsi iai, 2800 m (n. 2976); Da ling, 2250 m (n. 59). — a. Da Wa tai schan, Dsehung tai, 2800—2900 m (n. 649). ogY me rotata (L.) Griseb. Gentian. (1839) 309. — Schanhsi: Im wi 5 Lung wang tang, 1480 m (n. 685). = urogyne. carinthiaca Wulf.) Griseb. Gentian. (1839) 310. — . Da Wu tai Beha, 1 Dung tai, 2900-3300 m (n. 656). — Ost Er tschamu, 5000 m (n. 2240), Paßhöbe ale; 4900 mn. 2a); Sn Tsehole, v. | Sr Gilg ii in Seen, Die Asien m a Re Ban lan schan, 4650 m (n.2350)- Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 469 Sweertia bimaculata Hook. f. et Thoms. ex C. B. Clarke in Journ. ‘ „Linn. Soc. XIV (1875) 449. — Szetschwan: Kwan hsien, Yau tse n,5chan, 1900 m (n. 2351). | Sweertia chinensis Franch. in Bull. Soe. Bot. France XXXII (1885) 2%. — Kiangsu: Sutschou Tsung lung schan, 150 m (n. 694). — Ost- Tibet: Mung kung ting, Ban lan schan, 3450 m (n. 2369), Niu tou schan, ” 3000 m (n. 2353); Rumi Tschango, Ta pao schan, 3000 m (n. 2342a). Sweertia bifolia Batal. in Act. Hort. Petrop. XIII (1894) 378. — Schenhsi: Tsin ling schan, Geröllhalden am Tai pai schan, 3300 'm tn. 2727). Sweertia Wolfgangiana Grüning in Fedde, Repert. x (1913) 309. — 'Schanhsi: Da Wu tai schan, Dung tai und Pe tai, 3200—3350 m (n. 644). Sweertia obtusipetala Grüning, nov. spec. — Caulis erectus, plerumque simplex, 10—15 cm altus, quadrangularis, glaber. Folia opposita, basi . per paria connata, caulem breviter va ginantia, inferiora saepe approximata, oblongo-ovata, apice obtusa, saepius plicata, in petiolum 1,5—3 cm longum sensim attenuata, 5-nervia, ca. 3—6 em longa, 1-15 cm lata. Inflorescentia terminalis pauciflora. Flores erecti, 5-meri, ochracei, basi interdum coerulescentes, post anthesin vix accrescentes. Pedunculi 0, —15 cm longi. Sepala ovato-lanceolata, obtusa, 3—5-nervia, ca.l cm oe longa, 3—4 mm lata. Petala oblongo-elliptica, apice rotundata, multi- ee nervia, ca. 1,5 cm longa, 7 mm lata. Fimbriae fovearum nectariferarum 3 ix 5 mm longae. Stamina 5, basi corollae inserta: filamenta compressa, Pice attenuata, 1 cm longa; antherae versatiles, flavae, vel saepius coeru- eseentes. Ovarium fusiforme, glabrum, I em+longum. — Ost-Tibet: Bejüi—Batang: Kalkgeröll oberhalb des Mäla-Passes, 4950 m; Batang— utang: Pungtschamu, am Dshagala 5260 m und an der Paßhöhe Rossäla zwischen Taschü und Rati, 5000 m (n. 2180, 2240a, 2241, 2268). Sweertiae Wolfgangianae Grüning valde similis, sed colore corollae Magis ochraceo, petalis minoribus, rotundatis, apice haud comvolutis et o naturali longe‘ ab illa differt. y Crawfurdia fasciculata Wall. Tent. Fl. a (1824) t.47. — Schenhsi: ling schan, Tai pa schan, 2600 m (n. 2713); Paß Tschi Er DAR. m (n. 2816). = rawfurdia japonica Sieb. et ee in . All, Akad.) Münch. 17 u aufurdia ges rans Wall. Cat. (1828) 4371. a > Sretechan: hei: ‚1600 m (m.20. 0000. 470 W. Limpricht. Trachelospermum cathayanım C. Schneid. in Pl. Wilson. IIT (1916) 333. var. longipedicellatum Lingelsh., nov. var. — Differt a typo pedicellis usque ad 1,7 cm longis, lobis corollam duplo superantibus, tubo corollae breviore, 0,5—0,6 em. longo.. — Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Ya ho, zwischen Tien tschuan tschou und Tschu schi ping 1200 m (n. 1543). Trachelospermum jasminoides Lem. in Jard. Fleur. 1. t. 61 (1851). — Kiangsu: Kun schan (n. 429); Wusih (n. 83). Asclepiadaceae (Schlechter). - Periploca sepium Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831) 43. — Ost- Tibet: Lifanting, Charakterpflanze der dürren Talwände des Hsiau ho bei Ku tscheng (n. 1365). Cynanchum auriculatum Royle in Wight, Contr. Ind. Bot. (1834) 58. — Schenhsi: Tsinlingschan, Tal des Da ho, bei Yüen, 2000 m (n. 2828). CO ynanchum chinense R. Br. in Mem. Wern. Soc. I (1809)44. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Schi men tse, Lößwände (n.630). — Schenhsi: Tal des Weiho, Lößwände bei Fu schui tschönn, 350 m (n. 2836). Cynanchum Limprichtii Schltr., nov. spec. — Herba perennis, erecta, 13—15 cm alta; caulibus simplieibus, laxe foliatis, teretibus, dense et breviter puberulis; foliis sub anthesi nondum omnino evolutis, perbreviter petiolatis, ovato-lanceolatis, acutis, basi rotundatis, superne nervis et margine exceptis glabratis, subtus dense puberulis, usque ad 3,5 em longis, infra medium ad 1,5 em latis, petiolo dense puberulo, vix 2 mm longitudine excedente; cymis extraaxillaribus; breviter pedun- eulatis, umbelliformi-abbreviatis, 5—8-floris, pedunculo 3—5 mm longo, pedicellisque graeilibus 8S—10 mm longis, puberulis; floribus illis €. Vin- cetoxiei Pers. similibus et fere aequimagnis, ochraceo-flav ridis, erecto- ‚patentibus; calyce alte 5-partito, segmentis anguste lanceolatis, acu- minatis, pilosulis, c. 3,5 mm longis; eorolla subrotata usque ad quartam Partem basilarem 5-fida, 6,5 mm longa, extus glabra, intus in quarta . parte basilari breviter pilosula, lobis lanceolato-oblongis, oblique obtusis; io sessili, vix 2 mm alto: corona annulari, usque ad medium SIobeis, basi gynostegio adnata, lobis rhombeo-semiorbicularibus, carno- sulis, intus apice in appendicem breviter subulatam, gynostegio in- eumbentem, antheras haud excedentem, carnosam productis; antheris oblongo-quadratis, appendice hyalina suborbiculari; polliniis oblique oblongoideis, twranslatoribus brevibus, retinaculo anguste oblongo subduplo minori basi affixis; stigmatis capite depresso. — Ost- ie er Ta tsien Ju, Grasmatten um Sheto, 3800 m (n. 1699). Die Art wird am besten neben ©. Jacquemontianum Desne. . unter- & von Sa sie aber scho: turch ai Korona ee gut unter 2 Aufzählung der von Dr.-Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 471 i 3 Oynanchum sibiricum (L.) R. Br. in Mem. Wern, Soc. I (1809) 48. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Schi men tse, 1200 m (n. 506). — Honan: Lößschluchten östlich Dung kwan ting, 350 m (n. 2845). ; Metaplexis Stauntoni Roem. et Schult. Syst. VI (1820) 111. — Tschili: ® Nankou-Gebirge, Löß, 600 m (n. 467). — Schenhsi: Hsian fu, am Fuße I des Tsin ling schan, 450 m (n. 2690). 5 Dregea sinensis Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1889) 115. — g Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Yaho, 1500 m (n. 1568). i 3. Ceropegia dolichophylla Schltr. in Not. Bot. Gard. Edinb. VIII (1913) 1%. — Yünnan: Talifu (n. 956). a d Er Convolvnlaceae (Breslau). 8 Ipomoea hungaiensis Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIII (1914) 389. — Yünnan: Tali fu, Berglehnen vor Hung ai, 2200 m (n.928). Calystegia dahurica Choisy in DC. Prodr. XI (1845) 433.°— Tschili: Hsiau Wu taischan, vor Ma schui, 900 m (n. 504). Porana lutingensis Lingelsh., nov. spec. — Verisimiliter frutex RER volubilis, ramulis tomento fulv o-griseo, denso quasi subscabridis, com- pressis. Folia (superiora tantum visa) cordata, cireiter 3—6 em longa, 2—5 cm lata, petiolo + I cm longo griseo-fulvo-tomentoso suffulta, pa- : Pyracea, utrinque fulvo-griseo-tomentosa, apice abrupte caudata, juniora quasi mucronato-producta. Racemi axillares, breves, ca. 2—5 cm longi, . riseo-fulvo-tomentosi. Calyeis laciniae lanceolatae, pubescöntes, sub- aequilongas (ca. 0,2 em). Corollae eoeruleae tubus anguste ceylindraceus ‚ca. 1lcm longus, 0,2 cm diametiens (in sieco), extus glaber, intus basi . Villosus, superne sensim ampliatus, laciniae late ovato-rotundatae, medio ' emarginatae: corolla erateriformis, ca. 2,5 em diametiens, glaberrima. Stamina tubo corollae sub medio affixa, 3 superiora, 2 inferiora; filamenta brevissima. Ovarium l-loculare, 3-spermum, glabrum, stylo glaberrimo, brevi cum stigmate trasso coronatum. — Szetschwan: Lu ting tschiau, = Talhänge des Tung ho an der Straße nach Wa sse kou— Ta tsien lu, 1700 m (m. 1623). Die neue Art scheint mit P. sinensis Hemsl. und mit P. nalen Wall. näher verwandt zu sein, unterscheidet sich aber von beiden durch F, ie kurzen Blütenstände, von P. grandiflora außerdem durch die hoch in der Röhre befestigten Staubblätter. Ovarium und Griffel sind kahl ‚Im Gegensatz zu P. sinensis. | ® Convolvulus Amanni Desr. N Eneyel. m (1789) 549. — Tschili: Yü tschou, Lößboden, 1000 m (n. 2610); Nankou-Gebirge, 550 m (n. 483). Comvolvulus arvensis L. Spee. pl. (1753) Besen Pauki | lie h Bas ‚900 m, Lößboden en 472 W. Limprieht. Evolvulus linifolius L. Spec. pl. ed. 2 (1762) 392. — Tschekiang: Hangtschou (n. 201). Cuscuta chinensis Lam. Eneyel. II (1787) 228. — Schenhsi: Tal des Weiho, 350 m (n. 2840). — Ost-Tibet: Bejü—Batang, er zum . Mäla-Paß, 3750 m, auf Urtica cannabina (n. 2198a). Polemoniaceae (Pax). Polemonium coeruleum L. Spec. pl. (1753) 162. — Tschili: Jehol, Wu ling schan (n. 2923): Hsiau Wu taischan, Hsi tai, 3000 m (n. 3011); Bo hua schan, 2000—2400 m (n. 2490). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai paischan, 3000 m (n. AU). Borraginaceae (Breslau). More nieforbia sibirica 1. Spee. pl. (1753) 202. var. angustifolia Franch. in Nouv. Arch. Museum 2. ser. X (1887/88) 213. — Tschili: Peking (n.2433); Tientsin, Sandfelder (n.2871). — Schanhsi: Da dungfu, sandige _ Felder, 1350 m (n. 2632). ar. grandillora H. Winkl., nov. var. — A typo differt floribus majo- fibus, corollae limbo cire. 12 mm diametiente. — Tschili: Peking, Sand- a relder beim Bahnhof Men tou kou (n. 2432). 500. “088 Tibet: Ta tsien u—Dawo, Dshara, 4300 m (n. 1876 ?); _ Dawo, Tal von Lumpu, 4300 m (n. 1989). — Schenhsi: Tsin ling schan, a 3000 m (n. 2779). er 1294); 'Tsao gung schan, 1800 m (n. 1276). Thyrocarpus Sampsoni Hance in Ann. sc. nat. 4. ser. X VIII (1862) che g n. 1169, 1186); Tschengtu fu (n. 1226). en, 2500 m (n. 1002). im Wall. in n Roxb. Fl, Ind. IT (1832) p- 6 — (m. 907). — Ost- Tibet: Ta S RT ee Omphalodes trichocar pa Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVI (1880) alodes mupinensis 'Franch. in Nouv. Arch. Museum 2. ser. X (18871888). 65. Szetschwan: Kwan hsien, Paß Yang tse ling, 1500 m a siang: Insel Putu im Tschusan- Archipel: (n. 315a). en 1 7). — Szetschwan: Yang yang hsien (n. 1168); x abile da et Drunm. in Kew Bull. (1906) 202. = TE ae m Ste b. Dr fahm Pi. Asperifol. (1818) 161. nr = ‚öß (1.496); Da dung fu, Sandfelder (n. Be er F ” T. L Ba ee v Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 473 Eritrichium pectinatum DC. Prodr. X (1846) 127. — Tschili: Da _ dungfu, Huo schi ling, 2200 m, Kalk (n. 2619): Fang'schan hsien, Kalk- felsen des Tales des Liu ho (n. 2887); Hsiau Wu tai schan, 2100 m (n. 2589); - Schi ba pan, 2160 m (n.2942); Schanhsi: Tschuang ling, 1600 m (n.635). - Eritriehium Riae H. Winkl., nov.spee. — Planta pusilla, radice palari, eaule dense foliosa. Folia Infeklorn lanceolato-linearia, late sessilia, ob- tusiuseula, superiora oblonga, rotundato-obtusa, in petiolum latum bre- vissimum vel longiorem angustata, omnia praesertim ad marginem laxe longe pilosa. Flores pauci usque numerosi, terminales, fasciculati, longe Pedicellati, ut folia sed densius pilosa; calyeis profunde partiti lobi lanceo- ‚ obtusi, corollae tubum er. aequantes; corollae tubus campanulatus, glaher, supra basin constrietus et squamis 10 exstructus, fornieibusbilobis, affixae, AR sed BR PET SE! acutae, dorso ventreque carinatae, angustissime limbatae, obscure tuberculatae, glabrae; embryo rectus. — Pflanze bis 2 em hoch. Die unteren sitzenden Blätter ‚bis 5 mm lang, bis 1 mm breit, die oberen bis 10 mm lang, bis 3 mm breit. Blütenstiele bis 12 mm lang. Kelch 2 mm lang. Nüßchen I mm lang. — Vst-Tibet: Batang—Litang, Lehnen des Gambu gong ka, eh des Lamatempels Ando gato, 4700 m (n. 2242). Die Pflanze ist durch ihre Kleinheit und die UISBERAENN: end- Aeadigen Blüten ausgezeichnet. Tretocar ya sikkimensis (Clarke) Oliv. in Hook. Icon. pl. t. 2255 (1893), Ost-Tibet: Dege, Tal des Tscho tsche, 4000 m, Grasmatten (n. 2155). 2 ren spec.? — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3600 m | 1746). — Ohne Früchte nicht sicher. bestimmbar. Myosotis silvatica Hoffm. Deutschl. Fl. (1791) 61. — Tschili: Hash tai schan, 3000—3100 m, Alpenmatten (n. 577, 2559, 2990). ® 2 Trigonotis. 'mierocarpa Benth. ex ©. B. Clarke in Hook. f. Fl. Brit. nd. ar 1889) de - Yünnan: Talifu, Ta schao, 2400 m (n. 977). ig igonotis peduncularis\(A. DC.) Benth. ex 8. Moore et Bak. in Journ. n. Se XV (1879) 384. — Tsehili: Schi ba pan, 2100 m (n. 2954); hun schan, Kalk, 2350 m (n. 2493). — Schanhsi: Da Wu tai schan, E n Ko a Kiangsu: Sutschou 1 ia — Schenhsi: Isn "Hsian fu, 1. 2676). - hi ungking 474 W. Limpricht. Lithospermum officinale L. Spec. pl. (1753) 132. — Tschili: Hsiau Wu taischan, Pe tai, 1300 m, Kalk (n. 2522). Lithospermum Zollingeri A. DC. Prodr. X (1846) 587. — Tschekiang: Hangtschou (n. 807, 816). — Kiangsu: Sutschou (n. 342, 354), Wusih (n. 378). — Szetschwan: Tal des Min (n. 1368). Arnebia saxatilis (Turez.) Benth. et Hook. f. Gen. pl. II (1873) 862. — Tschili: Nankou-Gebirge, 550 m (n. 495). Onosma paniculatum Bur. et Franch. Journ. Bot. V (1891) 104. — Yünnan: Talifu, Yünnan yi, 2200 m (n. 964). Var. hirsutistylum Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIH (1914) 389. — Yünnan: Tschu hsiung fu, 2100 m (n. 966). Verbenaceae (Breslau). Lantana Camara L. Spec. pl. (1753) 627. — Hongkong: Peak (n. 14). Premna microphylla Turez. in Bull. Soc. nat. Moscou XXXVI. 2 (1863) 217. — Kiangsu: Tschinkiang, Wu tschou schan (n. 453). Vitex Negundo L. Spec. pl. (1753) 638. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2800 m (n. 991). Vitex incisa Lam. Eneyel. II (1788) 612. — Tschili: Da lung men (n. 2967); Fang schan hsien, 150 m (n. 2442); Hsiau Wu tai schan, 1200 m (n. 508). Clerodendron foetidum Bunge in Mem. sav. etrang. Acad. Petersb. II (1833) 126. — Schenhsi: Tsin lingschan, Ma djia pa, 1700 m (n. 2820). ‚Clerodendron yatschuense H. Winkl., nov. spec. — Verisimil. frutex, ramis brunneis, teretibus, novellis pilosis exceptis glabris. Folia rigide membranacea, petiolata, cordato-vel truncato-ovata, breviter acuminata, irregulariter dentata vel rarius integra, supra minute, scabriuscula, dis- . persissime pilosa vel glabrescentia, ad nervos praecipue medianum fur- furaceo-pilosa, subtus pallidiora, ad nervospilosa, ir pagina concave punetu- ' lata, penninervia, nervis lateralibus utrinqgue 4—5 arcuatim conjunctis, infimis ex ima mediani basi orientibus, axillis infimis nectariferis, reti- eulatione conspieua. Inflorescentiae multiflorae, terminales, pedunculis ER hirtis + longe pedunculatae, bracteis quam flores brevioribus, petiolatis, hirtellis, subtus nectariferis auetae. Flores smbsessiles vel breviter pedicellati; calyx brevissime setoso-pilosus, lobis quam tubus 3—4plo _ brevioribus, triangularibus, acutis, apice erassiusculis; corolla glabra, von basin versus sensim parum apicem versus infundibuliforme ampliata, lobis 5 oblongis, apice rotundatis et brevissime eiliatis, quam tubus triplo = er. longioribus; stamina 4 in ®/, tubi longitudinis inserta, glabra, exserta: stylus filamentis brevior, glaber. — Blätter 7—15 cm lang, 5—10 embreit: ‚Blattstiel ee . en 1--2,5 em lang. Kelchr ‚K = 18-20 mm ang, Kronen. Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 475 zipfel etwa 5—6 mm lang; Staubfäden etwa $ mm über den Schlund herausragend. — Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Ya ho, oberhalb Tschu schi ping, 1400 m (n. 1570); Lu ting tschiau am Tung ho, an Graben- rändern an der Straße nach Wa sse kou—Ta tsien lu, 1700 m (n. 1629). Nahe verwandt mit O1. foetidum Bunge, aber weniger behaart und mit Brakteen in den Blütenständen. Clerodendron trichotomum Thunb. Fl. japon. (1784) 256. — Kiangsu: Schanghai (n.3a); Nan hsiang (n.3). —Schenhsi: Tsin ling schan, Kwan yin schan, 1100 m (n. 2700). Car yopteris terniflora Maxim. in Bull. Soc. nat. Moscou (1879) 40. — _ Szetsch wan: Tschengtu fu (n. 1212). En Caryopteris incana (Thunb.) Miq. Ann. Mus. Bot. Lugd. Bat. ]I 5 (1866) 97. -— Tschekiang: Hangtschou (n. 208). ze EN Fey E Pr Se en Labiatae (Breslau, Diels). @ Ajuga lupulina Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXIII (1877) 390. — Tschili: Schi ba pan, 2100 m (n. 2955); Hsiau Wu tai schan, 21003000 m {n. 523, 591, 2538, 2602, 2603). — Schanhsi: Da Wu tai schan, Dung tai, i 2900 m (n. 652). — Ost-Tibet: Batang—Litang, Gambu gong ka, 4560 m (n. 2324). Ajuga calantha Diels, nov. spec. — Caules 6—12 cm longi. Folia inferiora parva mox evanida; media petiolata late ovata, in utraque facie + pubescentia leviter dentato-erenata 3—5 em longa 2—3,5 cm. lata; ‚superiora cito decrescentia. Inflorescentia brev's densa. Calyx 7 mm : longus, dentes 3 mm longi ciliati. Corolla saturate coerulea, tubus 20 mm longus rectus, limbi lobi suborbieulares, labii superioris medianus eirc. 4 mm, laterale 5 mm diamet., inferioris lobi 2 cire. 6—7 mm diamet. — Ost- en vor dem Paß Ssirrka zwischen dem Lamatempel Belo retscho und 1, 42004300 m (n. 1953). z var. angustifolia Diels, nov. var. — Folia densius AR ER maxima ; eire. 3 cm longa 1,5 cm lata. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, an grasigen ; Arge steinigen Plätzen der Matten um Sheto (n. 1680). - Ajuga genevensis L. Spec. pl. (1753) 561. — Tschekiang: Ningpo m. 2.17). ame Kiangsu: Sutschou (n. 341); Tai hu (n. 375); Wusih (n. 393). = Seutellaria ne L. Spee. pl. (1753) 599? — Kiangsu: en 'hou (n. 435, 443). a a Soutellaria. seordisjohia Fisch. ex Bibel in. De re hr. Bot. Ges. N eg ) 55. - - Tsehili: Wang ping hsien, Bo hm _— E # H ei data, aan. medioeri auetus, cum pedicellis viscosus; corolla extus 476 W. Limpricht. Scutellaria baikalensis Georgi, It. I. 223; Beschr. russ. Reich. III (1800) 1097. — Tschili: Hsiau Wu taischan, 1200 m (n. 521, 2964); Paßhöhe Hsin pan ling, 1800 m {n. 2963). Seutellaria speetabilis Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Caules primariü accumbentes, quadranguli, glabri, ramos erectosfoliigeros, 20—30 em longos et florigeros 4—8 em longos edentes. Petiolus ad 5 mm longus; limbus 4—5 em longus, 1—2 cm latus, in ramis florigeris multo minor et fere subsessilis, anguste ovatus, longius acuminatus, basi rotundatus et in pe- tiolum brevissime contractus, integer, glaber, basi 3—5-nervius. Flores speciosi, 21, em longi, albido-lutescentes, in racemos unilaterales, satis densos dispositi, in axillis bractearum bini; bracteae apicem versus de- erescentes, pedicellos +2 mm longos aequantes vel paulo superantes. Calyx ca. 3 mm longus, 4 mm latus, obtuse 2-lobus, squama majuscula auctus, cum pedicellis bracteisque viscosus; corolla extus viscosa, tubus bası manifeste saccatus, + 14, em longus, limbus ca. 1 cm longus. — 'Szetschwan: Kwanhsien, am linken Ufer des Min vor Yu tschi kou, 800 m (n. 1297). \ Gehört in die Verwandtschaft der 8. baikalensis Georgi. Seutellaria viscidula Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831).52. — Tsehili: m Sandfelder (n. 2633); Bai ying (n. 493). Seutellaria pachyrrhiza Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Rhizoma _ crassum, ad 2. ‘cm diametiens, apice multiceps. Caules 13—20 em longi, arcunto-adscendentes, sparse pilosi, ad nodos barbulati. Folia subsessilia, 1—2 cm longa, 6—9 mm lata, ovata, obtusa vel subacuta, basi obtusa, integra, praesertim ad nervos ‚pilosa, eiliata. Flores speciosi, 2%, —3 cm longi, intense coerulei, in racemos unilaterales, satis densos dispositi, in axillis braetearum bini. Pedicelli +2 mm longi. Calyx +3 mm longus Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 477 Seutellaria indica L. Spec. pl. (1753) 600. —Kiangsu: Wusih Taihu (n. 67); Sutschou (n. 405). — Fukien: Futschou, Yung fu (n. 758). F . Marrubium incisum Benth. Labiat. gen. et spec. (1832-1836) 586. — Tschili: eg (n. 2869); Da dungfu (n. 2627); Hsiau Wu tai schan, 1800 m (n. Nepeta ei Fisch. in Benth. Labiat. gen. et spec. (1832—1836) 482. — Tschili: Jehol, Matten des Wu ling schan, 2100 m (n. 2889). — Ost-Tibet: Dege, Kolo ndo, 3850 m (n. 2147). : Nepeta Soyliei Lev. in Fedde, Repert. IX (1911) 221? — Ost-Tibet: Mung kung ting, Da wui, 2900-2000 m (n. 2395). Dracocephalum grandiflorum L. Spee. ‘pl. (1753) 595. — Tsehili: Schi ba pan, 2100 m (n. 2956); Hsiau Wu tai schan, 2200— 2900 m (n. 547, 586, 2537). — Schanhsi: Da dung fu, 2200 m (n. 2614). ; Dracocephalum Henryi Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1890) 291. — Szetschwan: Yatschot fu, Paßhöhe Tsiu gang schan, 2150 m (n. 1562). Dracocephalum Moldavica L. Spec. pl. dies) 595. — Tsch ili: Hsiau Wu taischan, Schi men tse, 1200-1300 m (n. 498). _ Draeocephalum pedunenlatum (Hemsl.) Diels, nov. comb. — Sze- Dracocephalum tanguticum Maxim. Melang. biol. XI (1881) 307. — -Tibet: Dege, Kolo ndo, 3850 m (n. 2145). Brunella vulgarıs L. Spec. pl. (1753) 600. _ Kiangsu: Wusih, Tai hu 1. 96). — Szetschwan: Tschungking, Berglehnen (n. 1200). | BE Pelnapeis albiflora Pax zn Hoffnn,, nov. re ee m altus; eternata. P etiolne 23 ro Raid: limbus 3 6 Be 8-13 2 mm us, lanceolatus, acuminatus, basi acutus, serrato-dentatus, mem- haceus, utraque pagina in nervis puberulus. Flores axillares, 1-3, ur # 3 Tuer .. am 9—15 ar 478 W. Limprieht. Phlomis umbrosa Turez. in Bull. Soc. nat. Moscou (1840) 76. — Tschili: Jehol, Wulingschan, 1600—2200 m (n. 2898); Hsiau Wu tai schan, 1600-1700 m (n. 2595, 3023). Phlomis spec. (status anomalus). — Ost-Tibet: Dege, Kolondo, 3900 m (n. 2113). Lamium album L. Spec. pl. (1753) 579. — Tschekiang: Insel Putu im Tschusan-Archipel (n. 315a). — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, 1800 m (n. 1432). Leonurus sibirieus L. Spec. pl. (1753) 584. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Schi men tse, 1450 m (n.465). — Schanhsi: Tai yüan fu, 950m (n. 683). — Ost-Tibet: Rumi Tschango, 2900 m (n. 2377). Colguhounia vestita Wall. Tent. F. Nepal. I (1824) 14. var. rugesa C. B. Clarke ex Prain in Journ. Asiat. Soc. Bengal. LXII. 37. — Yünnan:! Talifu, Hungai, 2200 m (n. 918). *Salvia japonica Thunb. Fl. japon. (1789) 22. — Nikko: Nyoho san (n. 178). Var. integrifolia Franch. et Savat. Enum. pl. jap. (1875) 371. — Tschekiang: Hangtschou, Waldränder am Hsi hu (n. 222). Salvia Maximowicziana Hemsl. in Journ. Linn. Soe. XXVI (18%) 285. — Schenhsi: Tsin ling schan, Paßhöhe Tschi kwan liang, 2200 m (n. 2823). Salvia miltiorrhiza Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831)50. — Kiangsu: Tschinkiang, Wu tschou schan (n. 458). Salvia pogonochila Diels, nov. spec. — Caulis adscendens 15—30 cm ‚ longus cum foliis cinereo-pilosus. Folia longe petiolata, lamina ovato- vel cordato-hastata duplicato-crenatodentata 4—6 cm longa 4,5—6 cm lata. Inflorescentia verticillastris bifloris remotis effeeta; flores breviter pedunculati. Calycis labium superius brevissime tridenticulatum, inferius illud subaequans bi-dentatum, dentibus acutis, eire. 1—12 em longum 0,7 cm latum. Corollae. ochroleucae tubus basi 2,5 mm longa anguste constrietus ceterum ampliatus 1,2 cm longus 0,9 mm latus, labia fere aequalia, superius 5—6 mm longum bilobum barbatum, inferius trilobum lobo medio 6—7 mm lato. — Ost-Tibet: Zwischen Ta tsien lu und Dawo, ass a im Tale des Tschin tschwan, 3800 m (n. 1886). % Inter ; species sect. Drymosphace Benth. corolla minore ochroleuca labio supero ee facile recognoscitur. Salvia Prattü Hemsl. in Journ. Linn. Soe. XXIX (1903) 316. “ a .0st-Tibet: Ta tsien u—Dawo, Dschungku, 3900 m (n. 2019); Gata, u Paßhöhe on en Hor Tschango, Schtiala, A, im. eng biol, xı (ang 01. Bin on E Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 479 Salvia tricuspis Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. III (1891) 50. — Szetschwan: Mung kung ting, 2900-3000 m (n. 2396). “= Satureia chinensis (Benth. ) Brig. in Nat. Pflzfam.1V. 3a (1895) 302. _ Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 2750 m (n. 1059). x Satureia gracilis (Benth.) Brig. in Sched. — Szetschwan: Tschung- king, Berglehnen (n. 1200a). ; Origanum vulgare L. Spec. pl. (1753) 590. — Yünnan: Tali fu, Berg- Wiesen am Tsang schan (n.994). — Schenhsi: Tsin ling schan, Hsian fu, 1100 m (n. 2708). 5 N Thymus Serpyllum L. Spec. pl. (1753) 590. — Schanhsi: Dadung fu, Lößabhänge, 1450 m (n. 2630). Ei: Mentha arvensis L. Spec. pl. (1753) 577. — Tsehili: Hsiau Wu tai _ schan, Pe tai, 1600 m (n. 3032). — Kiangsu: Sutschou (n. 693). P. * Mosla punctata Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XX (1875) 460. — 3 Kiangsu: Sutschou (n. 229, 229a). ; Elsholtzia cristata Willd. Spee. pl. III (1860) 59. — Kiangsu: Su- tschou (n. 234, 248). — Schanhsi: Da Wu taischan, Dung tai, 2500 m {n. 673). Elsholtzia densa Benth. Labiat. gen. et spec. (1832—1836) 714. — Ost-Tibet: Litang—Hokou, Tsamaratung, 3800 m (n. 2318); Rumi Tschango, Tung ku, 2900 m (n. 2367). Elsholtzia polystachya Benth. Labiat. gen. et spec. (1832—1836) ‚161. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Militi, 3400 m (n. 2227); Hokou— Ta tsien Ju, Wu lung sche, 3600 m, Wälder (n. 2300). _ Plectranthus adenanthus Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 228. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 28003000 m (n. 1110). Pleetranthus glaucocalyc Maxim. Prim. Fl. amur. (1859) 212. — 4schili: Hsiau Wu tai schan, 1500 m (n. 557). Ä Pleciranthus phyllopodus Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 227. — Yünnan: Tali fu, Aining po, Bergabhänge, 2400 m (n. 962). Plectranthus racemosus Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVl (1890) Bu — Sehenhsi: Tsinlingschan, Kwang tung schan, ER m 2795). Plectranthus rugosus Wall. Pl. as. rar. I (1831) 17. —- Ost: Kibeh: N ing—Litang, Hsiauba tschen, 3400 m (n. 2231). Pleciranthus aff. rugoso Wall. — Yünnan: a bnebe. 2300 ee e EIER e ee ER r 480 W. Limpricht. Solanaceae (Breslau, Diels). Physalis Alkekengi L. Spec. pl. (1753) 183. — Tschili: Hsiau Wu tai sehan, Vorberge (n. 2965). Anisodus eaulescens (Clarke) Diels, comb.nov. (Mandragora caulescens a Clarke in Hook. f. Fl. Brit. Ind. IV (1883) 242). — Szetschwan: Kiatng a fu, unter Gesträuch am Wan fu ting (höchster Gipfel des Omischan, 3250 m (n. 1528). | Solanum septemlobum Bunge, Enum. pl. Chin. Bor. (isn) 48. — Tschili' Hsiau Wu tai schan, Schi men tse, Löß (n. 498). — Schanhsi: Tai yüan fu, 950 m (n. 681); Da dung fu (n. 2625). i - Serophulariaceae (Breslau, Limpricht). " *Linaria japonica Mig. Prol. (1865—1867) 47. — Hokkaido: Komaga- take, nördlich Hakodate (n. 193). * Pentstemon frutescens Lamb. in Trans. Linn. Soc. X (1811) 259. — Hokkaido: Hakodate, Kraterrand des Komagatake, bei Onuma Koyen, 1100: m (n. 190). Sa Brandisia Hancei Hook. f. Fl. Brit. Ind. IV (1884) 257 (not... — Hupeh: Itschang, felsige Lehnen des Tsche hu schan, 950 m (n. 1142). * | Paulownia tomentosa (Thunb.) Koch, Dendrol. II (1872) 29. — EIRIERN Ebene von Tscheng tu (n. 1228); Tschungking (n. 1209. 0.0 Mimulus nepalensis Benth. in Hook. f. Fl. Brit. Ind. IV (1884) 258. “ - £ en "Winkl. — — Quam typus altior. Folia majora. Flores majores. — a ‚Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Yaho, oberhalb Tschu schi dr fr am Passe Tsiu ‚gang schan, 2000 m (n. 1559). e “ Mazus rugosus Lour. Fl. Cochinch. II (1790) 385. — Tschekiang: m 20). _ Hupeh: Yangtse-Tal unterhalb Scha schi (n. Ha ur Wan hsien (n. 1171). hydifolius a Maxim. in ‚Bull, Acad. Petersb. xx ae - ch östlich big ku 4500 m ve ae. ; Misc. ae u uu786) 2 178. S Yünnan: Aufzählung der von Dr. Limprieht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 481 serrulata supra subtusque - lanata, nervis lateralibus utringque 2—3 _ eyanescentibus. Inflorescentiae terminales vel ex axillis foliorum supre- morum binae primo ovoideae deinde + elongatae bracteis foliis similibus sed minoribus instructae multiflorae. Flores breviter pedicellati; calyeis lebi 5 (posticus valde minor) fere liberi lanceolati apice rotundati lanato- pilosi, post anthesin ut videtur parum aucti; corollae extus tomentosulae lobi4 paullum inaequales, quorum tres antiei inter se altius connati, antieus obtusus, ceteri rotundati, tubus lobo-postico er. aequilongus, medio (i. e. sub filamentorum insertione) pilosus: stamina 2 filamentis breviter liberis; ovarium ecompressum ovoideum lanato-pilosum, stylo inserto sursum sensim dilatato, stigmate diseiformi; discus hypocrateriformis. Fructus ignotus. — Pflanze 15—30 em hoch; Internodien 2—4,5 em lang. Blätter 18-35 mm lang, 2,56 mm breit. Blütenstand zuerst 10’—14 mm lang. Blütenstiele etwa 1 mm lang; Kelch etwa 3 mm lang: Krone 4,5—5 mm lang; Griffel 44,5 mm lang. — Ost-Tibet: Bern, RE Gras- matten bei Taschü, 4200 m (n. 2265). Die Pflanze, die der langen Kronenröhre nach zur Sekt. a gehört, ist sehr gut gekennzeichnet durch den schlanken Wuchs, die schmalen Blätter, die wollige Behaarung, vor allem durch den wollig behaarten Fruchtknoten. Veronica virginica L. Sp. pl. (1753) 9. — Tschili: Jehol (n. 2905): Hsiau Wu taischan, 1600 m (n. 2551). *Veronica virginica L. 1. c. — Nikko: Jikkan—Urami In 182). > Veronica spuria I. Sp. pl. (1753) 10. — Kiangsu: Sutschou (n. 233). su Tschili: Schibapan, 2100 m (n. 2961); Heian Wu fat sehn, 1800 .bıs 1900 m (n. 554). Veronica Riae H. Winkl., nov. spec. — Pan thizoma tenue izontale; eaulis meBendenE ya) er AOCER. ee En a a Be ‚25. — Tschili: Tientsin (n. 2868): Peking (n. 2856). Sopubia Yannap‘ Tali fu, Tsang schan, 2500 m (n. 1066). ee, — Yünnanı "Takt (mo, 1062). — 482 W. Limpricht. distincte retusa, margine minutissime denticulata et rigide ciliata, stylo paullum longiore. — Die Pflanze ist 10—20 em hoch. . Blätter 2—4 em lang, 10—24 mm breit, die unteren 5—10 mm lang gestielt. Blütenstände bis 11 em lang; Brakteen 2—3 mm lang; Blütenstiele bis 7 mm lang. Blüten 9—11 mm im Durchmesser; Kelch 2—3 mm lang; Griffel 3—4 mm lang. (Nicht ganz reife) Kapsel etwa 4 mm lang, 8—9 mm breit. — Szetschwan: Yatschoufu Tal des Yaho, oberhalb Tschu schi ping, auf der Paßhöhe Tsiu gang schan, 2150 m (n. 1566). Die Art gehört in die Gruppe der Scutellatae und ist wahrscheinlich 3 nahe verwand‘. mit V. Fargesii Franch., ist aber schon durch die dünn- krautigen Blätter verschieden. Die Frucht hat kurz vor der Reife etwa die Form des Schattenrisses einer fliegenden Fledermaus, sehr ähnlich wie bei V. cana Wall., von der sich die neue Art aber durch die Zähnung der Blätter und durch die Behaarung unterscheidet. Veronica alpina L. Sp. pl. (1753) 11. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3500 m (n. 2737a, 3000). Veronica serpyllifolia L. Sp. pl. (1753) 12. — Szetschwan: Kia- tingfu, Omi schan, 3380 m (n. 1521). Veronica agrestis L. Sp. pl. (1753) 13. — Hupeh: Tal des Yangtse unterhalb Scha schi (n. 1122, 1125). Lagotis glauca Gärtn. in Nov. Comm. Acad. Petrop. X1V (1770) 533 t. 18 1.2. — Ost-Tibet: Ta tsien iu—Dawo, zwischen dem Gila und “ Tshomba tschou, 4200 m (n. 1803); es Sale oberhalb des Passes e. Ngu ssur la, 5200 m (n. 2172). Calorhabdos Brunoniana Benth. Scroph. Ind. (1835) 44. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2700 m (n. 1006). I Rehmannia glutinosa (Gärtn.) Libosch. in DC. Prodr. IX (185) a EEE EEE WERNE Rehmannia Piasezkii Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVI (1880) ie — Tschili: Peking, 200-300 m (n. 2419). trifida Hamilt. ex Don, Prodr. Fl. Nepal. (1825) 88. — ' Striga Masuria Benth. in Hook. Comp. Bot. Mag. I (1835) 364. — Yünnan: "Tschu hsiung fu, 1900—2000 m (n. 917); Talifu (n. 889). Melampyrum roseum Maxim. Prim. Fl. Amur. (1859) 210. — Yünnan: Talifu, 2 2400— 2500 m (n. 940). — Schenhsi: Tsin gg Br a schan, 1950 m (n. 2699). um chinense Bunge i in Fisch. et Mey. Ind. Hort. Petrop- I : (0) n. ”, 980. ie Kiangsu: Butschön (m. 232). B hth um Bor. et Franch ni Bot. voasan) UL. DU ZI Bubtanbn wan: n: Lutingtse 7 _ Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen, 483 Euphrasia hirtella Jord. ex Reut. in Compt. rend. Soc. Haller. IV (1854— 1856) 120. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Girong-Tal, 3750 m (n. 2336). Euphrasia tatarica Fisch. in Spreng. Syst. 1I (1825) 777. — Schenbhsi: Tsin ling schan, Paßhöhe Lao djün ling, 2200 (n. 2781). — Schanhsi: ‚Da Wu taischan, Dung tai, 2900 m (n. 672). Pedieularis Delavayi Franch. ex Maxim. Melang. biol. XII (1888) 1. — Ost-Tibet: BejüBatang, Paß Ngu pa la to ti, 4000 m (n. 2182), Pedicularis birostris Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) 107. — E Ost-Tibet: Dawo, Ssirrka-Paß, 4500 m (n. 1948); Bejü—Batang, Paß 3x Ngu pa la to ti, 4000 m (n. A: Hor Tschango, Grasmatten, 3650 m "fa. 2083). Pedicularis tibetica Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLVII (1900) 24. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Gila-Paß, 4100 m (n. 1666). Pedieularis Dielsiana Limpr. f., nov. spec. — Simplex; caule erecto, hirsuto, foliato; foliis alternis, Krups petiolatis, lineari-oblongis, pinnati- Hidis, lobis ovatis, obtusis, mucronato-dentatis; racemo 6—8-floro; bracteis foliaceis, linearibus, mucronatis: calyce pedicellato, ciliato, campanulato, " dentibus >, parvis, serrulatis; corolla rosea, 15 mm longa, galea tenuis, labium aequans, . supra basin brevissimam in rostrum sigmoideum, con- tortum, apice recurvum attenuata, labio ovato-rotundato, lobo medio obovato, prominente, lateralibus parum minore; filamentis superiori tubo Adnatis, parce barbatis.? Ex affinitate P.kialensi Franch., a qua differt statura minore foliisque haud pinnatis. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von & Lumpu, oberhalb des Talschlusses Lartza gegen den Paßgrat Slihä tschem ‚ 4400-4500 m (n. 1988). Pedicularis labellata Jacquem. ex Desne. Voy. Jasiyuem: Bot. (1841 — 1844) 118, t. 123. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3500 (n. 1681). — © Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3400 m (n. 2734). — Tschili: E Hsiau Wu tai schan, Dschung tai, 3000 m (n.3012), Pe tai, 3000 m (n. 2600). Pedieularis chinensis Maxim. Melang. biol.. X (1877) 87. — Tschili: siau Wu taischan, Hsitai, 3000 m (n. 592 2979). — ‚Schanhsz:. Da Wu tai schan, Dung tai, 2900 m (n. 675). Pedieularis Paxiana Limpr. f., nov. spee. — Subacaulis; rhizoma rassum, e fibris nonnullis carnosis apice fascieulatum; folia omnia basalia, tere rosulata, numerosa, glabra, petiolis planis, alatis, ca. 10 cm longa, ı ı cm lata, lobatocrenata, lobis semirotundis, erenulatis, cum apice reflexo. Only emhiı bidentatus, ale albis Flores RRER, 484 W. Limpricht. R - Tales von Lumpu, oberhalb des Talschlusses Lartza, gegen den Paßgrat SIlhä tschem la, 4300 m (n. 2008). Eine scharf gekennzeichnete Art, die sich von den nächsten. Ver- wandten schon durch die sehr langen Tuben, die weißen Blüten und die grundständige Blattrosette auszeichnet. ae Pedicularis siphonantha Don, Prodr. Fl. Nepal. (1825) 95. — Ost- Be Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Paßalm Haitseschan. 4360 m (n. 1866); $: 4 ' Dawo, Slihä tschem la, 5000 m (n. 2031). { Pedicularis microphyton Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) e 107. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Paßhöhe Gila, 4500 m (n. 1669); Paßhöhe > Laniba, 4480 m (n. 1731). Pedicularis vagans Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXVI (1890) 218. — Szetschwan: Kiatingfu, Omi schan, 1200 m (n. 1511). Pedicularis tatsienensis Franeh. in Journ. Bot. V (1891) 108. — Ost- Tibet: Ta tsien lu, Paß Gila, 4000 m (n. 1665). Pedicularis batangensis Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) 106. — Ost-Tibet: Dawo, Talhänge bei Muru, 3700 m (n. 1963). en 4 a 2 ee Ar Pedicularis muscicola Maxim. Melang. biol. X (1877) 84. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai paisschan, 2500 m (n. 2718). a Pedicularis PRLEDHOR Franch. in Nouv. Arch. "Muscum. 2. er. X (1887—1888) 60. — Ost-Tibet: Wentschwanhsien, Tal von Tsao po,. 1500 m (n. 1399, 1484). . 0 Pedicularis gruina Franch. ex Maxim. Melang. biol. XII (1888) 799. — 5 Yünnan; Talifu, Tsang schan, 2300-3000 m (n. 1001). es Pedicularis Davidii Franch. Nouy. Arch. Museum. 2.ser. X (1887—1888) ‚er. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schtiala, 4200 m (n. 2096a). > ‚Pedieularis axillaris Franch. ex Maxim. Melang. biol. XII (1888) so. — Yünnan: Tali fü, Tsang schan, Kalkfelsen, 3500 m (n. 1000). Pedi aris tenuisecta Franch. ex Maxim. Melang. biol. XII (1888) - Yünnan: Tali m Tsangschan, Bergwiesen, 28003000 m (n. 1026). ei ( it L. Spee. pl. (1753) 608. - —Schenhsi: Teinling ‚ biol, 5% as, 43. _ os . Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 485 Pedicularis decora Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLVII (1900) ‚28. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3200 m (n. 2745). Pedicularıs alaschanica Maxim. Melang. biol. X (1877) 91. — Ost- Tibet: Hor Tschango, Schtiala, 4200 m (n. 2096). Pedicularis anas Maxim. Melang. biol. XII (1888) 860. var. tibetica Bonati in Sched. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schtiala, Grasland, 3650 m (n. 2092a). Pedieularis myriophylla Pall. It. III. App. (1776) 737. — Schanhsi: Da Wu taischan, Dung tai, 2900 m (n. 667). a Pedieularis rex Clarke ex Maxim. Melang. biol. XII (1888) 875 "_Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2400-3000 m (n. 972, 1112). Pedicularis densispica Franch. ex Maxim. Melang. biol. XII (1888) 882. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 3000 m (n. 1077). 23 Pedicularis kansuensis Maxim. Melang. biol. X (1881) 287. — Ost- SCH Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3500 m (n. 1683). ee i Pedicularis spicata Pall. It. III. App. (1776) 738. — "Behäähät: Tsin ling schan, Hsian fu, 2100 m (n. 2695). Pedicularis vertieillata L. Spec. pl. (1753) 608. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, 2000-3000 m (n.531, 621,2515). — Schanhsi: Tschuang ling, 1500 .m (n. 636). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai pai schan, 3400— 3500 m (n. 2752). — Ost-Tibet: Ta tsien u—Dawo, Dschungku, 4600 m 1819). ; Pedicularis brevilabris Franch. in Bull. Soc. Bot. France XLVH 1900) 33. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu (n. 1930 b). Pedicularis szetschuanica Maxim. Melang. biol. XII (1888) 892. var. longispica Bonati in Sched. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schtiala Pedieularis‘ eyathophylia Franch. in Bull. Re Bot. "France XLVII 300) 25. — Ost- Tibet: Dawo, Tschi sse tasung, 4050m (n. 1949); Dege, Pedieularis RE Pall. It. m. App. (1776). 226. — Tschili: Schi ba Se | 2100 m (n. 2939); Hsiau Wu tai schan (n. 621a). ; i Pedicularis versicolor Wahlenb. in n Stev. Monogr. (1822) ER Tsch ii: 486 W. Limpricht. | Pedicularıs spec. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 5000 m (n. 2031a). ‚Siphonostegia chinensis Benth. in Hook. et Arn. Bot. Beech. Voy. (1841) 203. — Yünnan: Tschu hsiung fu, Grasplätze, 2200 m (n. 936). — Schenhsi: Tsin ling schan, Muo pan gou, 1700 m (n. 2831a). Cymbaria dahurica L. Speec. pl. (1753) 618: — Tschili: Yü tschou, Lößboden (n. 2609). Monochasma Savatieri Franch. ex Maxim. in Mem. Acad. Petersb. 7: ser. XXIX (1884) 58, t. 2, f. 19—29. — Tschekiang: Hangtschou (n. 224, 829). — Kiangsu: Sutschou, 150 m (n. 413). — Fukien: Tal Bee des Min zwischen Schuikou und Futschou (n. 748). r BR SR Monochasma Sheareri (Sp. Moore) Maxim. in Mem. Acad. Petersb. E 7. ser. XXIX (1881) 56, t. 2, f. 1—18. — Tschekiang: Ningpo (n. 43). — Kiangsu: Wausih (n. 72). Bignoniaceae (Pax und K. Hoffmann). Amphicome arguta Lindl. in Bot. Reg. XXIV (1838) t. 19. — Yünnan: Talifu, Hungai, 2400 m (n: 931). — Szetschwan: Lu ting tschiau, Maanschan bei Wuligu, 1850 m (n. 1622). — Ost-Tibet: Dege, Hobo, 3400 m (n. 2118). Incarvillea sinensis Lam. Encyel. meth. II1 (1789) 243. — Schanbsi: Tai yuan fu, Löß, 1150 m (n. 682). — Tsehili: ‘ Huailai, Wegränder, _ 550 m (n. 497). | Incan villea grandiflora Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) 138. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3800-4000 m (n. 1720); zwischen Gila und Tshomba tschou, 4100-4200 m (n. 1806). Incarvillea prineipis Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) 136. — Ost- ZaRer, BejüBatang, Mäla-Paß, 4000 m ‚ie 2207). 5 A FE ee re Er RE TE Pedaliaceae (Pa x) BE dran 5 sinensis Oliv. in'Hook. IIeon. pl. t. 1595 (1887): — Tschilis ee a zusammen mit Trapa im See Tu liu hu (n. 2640). _ Orobanchacene (Pax). u . rn RER ne Roxb. PL. eoromand. I (1795) 63, t. 91. — Kyoto: s 3 Hiyesan {n. 131); Hakonegebirge (n. 131a). | * Orobanche coerulescens ‚Steph. in Willd. Spee. pl. III (1800) HB. Sehenhsi: Tsin ling schan, Kwang tung schan, 2000 m er N: “- me een Fan schan, ‚900 m (n. 510). ee " Loefl. It. hisp. (1758) 152. — Tsehili: Bo hun = _ tai schan, en von Fe Be 5 e Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 487 Gesneraceae (Breslau, Diels). *Conandron ramondioides Sieb. et Zuce. in Abh. Akad. München III (1843) 729, t. 3. — Kotsuke, Ikao, uraltes Mauerwerk (n. 186). Didissandra lanuginosa C. B. Clarke in DC. Monogr. Phan. V (1883) 66. — Yünnan: Talifu, Felsen (n. 892, 893). — Ost-Tibet: ' Dege, Taldes Dri tschu, 3450 m (n.2166): Batang, Felsen bei Mba ju tschi, 3400 m {n. 2288). — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Porphyrfelsen bei Li yiörl, 800 m (n. 516). Didissandra leucantha Diels, nov. spec. — Acaulis. Folia subrosulata ; adultorum petiolus elongatus, 4—8 cm longus, pilis strietioribus fuseis et brevioribus albis pilosus, lamina utrinque dense adpresse pilosa, subtus in nervis pilis fuseis eisdem ac petiolus vestita, ambitu subovata, grosse erenato-dentata, 3—4,5 cm longa, 2—3,2 cm lata. Scapf’ 1—2, folia (ad duplum) superantes, 14-18 em longi, qui adsunt 2—-3-flori, fusco-pilosi et glanduloso-pilosuli. Pedicelli graciles, bracteolati, 2-4 em longi. Calyeis 5-partiti segmenta oblonga, pilosa, 4 mm longa, 1,5 mm lata. Corolla alba, extus pilosula; tubus latus, 15 mm longus, parte infera ad 8 mm latus, faucem versus fere ad 6 mm constrietus; lobi triangulari- ovati, 5—6 mm longi. Stamina per paria cohaerentia, filamenta glabra, 2 4 vel 6 mm longa. Ovarium 6—7 mm longum, stylum apice conspicue e bilobum subaequans. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, unterhalb Rumtung, : am Passe Mäla, Kalkfelsen, 3900 m (n. 2201). Species affinis D. glandulosae Batal., differt ab ea petiolis longioribus, _ vestimento densiore, inflorescentiis paueifloris, corolla ampliore, alba, ovario angustiore. Didymocarpus Dielsii Borza in Fedde, Repert. XTIT (1914) 390. — Yünnan: Kwang dung, Felsen bei Schia schi kwan, 2100 m (n. 868). Boea hygrometrica (Bunge) R. Br. in Benn. Pl. jav. rar. (1338—1852) 120. — Tsehili: Peking, Felsen (n. 461); Nankou-Gebirge, 300—400 m {n. 462); Djiu tsing tai, an Mauern (n. 2935). Rhabdothamnopsis Limprichtiana Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. ar Be 390. — Yünnan: Kwang dung, Felsen bei Sche tse, 2000 m u. Lentibulariaceae (Breslau). ’ SE Wall. ex DC. Prodr. VIH (1844) 21.— Kiangsu: Base schan am Taihu (n. 440). 488 : W. Limpricht. Pinguicula alpina L. Spec. pl. (1753) 17. — Szetschwan: Kiating fu, feuchte Felsen des Omi schan, 2500 m (n. 1517). Acanthaceae (Breslau, Diels). Thunbergia fragrans Roxb. Pl. coromand. I (1795) 47, t. 67. — Yünnan: Talifu, Hung ai, 2200 m (n. 967) Ruellia arcuata Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIII (1914) 390. — Yünnan: Kwang dung, Felsen vor Lu feng hsien, 2000 m (n. 950). Strobilanthes apricus T. Anders. in Benth. Fl. Hongkong. (1861) 262. — Yünnan: Talifu, Yünnan yi, 2200-2400 m (n. 890, 929, 959). Strobilanthes Limpriehtüi Diels, nov. spec. — Frutex. Ramuli saturate virides, puberuli vel subglabri. Folia longe (2—3 cm) petiolata; lamina herbacea, subtus pallidior, ad nervos marginemque parce pilosa, in utraque facie lineolata, anguste ovata, utrinque sensim longeque angustata, apice subfalcato-acuminata, leviter crenato-serrata, 8—11 cm longa, 3—4 mm lata. Flores in axillis conferti, subsessiles. Bractea persistens, petiolata, lanceolata vel oblanceolata, margine ciliata, 25 mm longa, 3—4 mm lata. Calyx alte 5-fidus, lobi sublineares, eiliati, 16-20 mm longi, 1—1,5 mm lati. Corolla anguste campanuliformis, paulum curvata, pallide violacea, 30-35 mm longa, $-9mm lata, extus pubescens. Stamina breviora 3mm, longiora 5 mm longa; filamenta pilosa. Ovarium vertice cum stylo pilosum. — Szetschwan: Yatschou fu, im Tale des Ya ho, zwischen _ Tien tschwan tschou und Tschu schi ping, 1200 m (n. 1545). | Habitu 8. penistemonoidem T. Anders. revocans, sed corolla pubescente, : filamentis pilosis, inflorescentia sessili diversa. Be. Barleria eristata L. Spee. pl. (1753) 636. forma. — Snetschwan: Er Lu ting tschiau, Talwände am Tung ho, 1650 m (n. 1627). Asystasia chinensis B Moore i in Journ. Bot. (1875) 228. — Wache 2 Eu ug Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 489 = Ophiorrhiza japonica Bl. l. e. var. minor Krause, nov. var. — Tota ee: planta quam typus gracilior; foliahaud ultra 3em longa, plerumque breviora, | 1—1,8cm lata. Flores albi; corollae tubus 1,6—1,8 cm longus, lobi 4—5 mm metientes. — Szetschwan: Kwan hsien, an schattigen Plätzen der Felsen = des Tsao gung schan, 2000 m (n. 1264); auf Felsen am Yang tse ling ; "rischen Yu tschi kou und Yin hsiu wan, 1400 m (n. 1343). Plectronia parvifolia (Roxb.) Kurz, Forest Fl. II (1877) 36. — Tsche- klang: Tien tai-Berge (n. 286). — Fukien: Futschou, Iyü (n. 782). Paederia tomentosa Blume, Bijdr. (1826) 968. — Yünnan: Lufeng hsien, 2200 m (n. 946). — Schenhsi: Hsian fu, 500 M (n. 2705). . *Paederia tomentosa Blume 1. ec. — Kyoto: Aufstieg von Shirakawa ‚auf den Hiyeisan (n. 137). he Leptodermis oblonga Bunge in Mem. sav. &trang. Acad. Petersb. II (1833) 108. — Tschili: Kalgan, Trachytfelsen (n. 468); Fang schan hsien, N Eehketsen (n. 2441). — Schenhsi: Tsin ling schan, Felsen bei Muo pan gou, 1700 m (n. 2831). * Leptodermis pilosa Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 275. ar Yünnan: Talifu, trockene Bergabhänge bei Tien hsien fang, 2300 m Be En Var. mierophylla H. Winkl., nov. var. — Folia minora; calyeis lobi oblongi, obtusi vel subrotundati. — Ost-Tibet: Dawo, oberhalb des TeTISROBeIN Belo retscho westlich Tschi sse tsung, 4100 m (n. 1969). Leptodermis nigrieans H. Winkl., nov. spec. — Frutex ut videtur ; ramuli novelli nondum lignosi bifariam villosi, vetustiores graciles, glabri, cortice einereo, opaeo, ut videtur haud in lamellas se sol- ente. Folia exsiccata nigrescentia, ad apices ramulorum brevium singulis“ annis Besen + conferta, modice N tenuia, in re raue. 490 W. Limpricht. tubusinfundibuliformis, vix curvatus, extus brevissime, basin versus longius pilis papillosis reflexis induta, intus villosa, lobi tubo 4—5-plo breviores, ovato-triangulares, postremo paullum divergentes, partibus lateralibus quam mediana apice inflexa intus villosa extus sursum interdum sparse pilosa tenuioribus, margine vix undulatis; filamenta in floribus brevistylis supra antherarum medium affixa, parte libera antheras basi superantia; stylus 3- vel (rarius ?) 2-fidus, glaber, lobis brevioribus. Fructus ignotus. — Der jährliche Zuwachs der Kurztriebe 3—10 em lang, mit 1 bis 2, meist .gedrängt stehenden Blattpaaren. Die unteren + rundlichen Blätter der Triebe manchmal sehr klein, 3—4: 2,53 mm oder größer, die oberen bis 25:12 mm; Blattstiel 2-3 mm lang; Nebenblätter etwa 1 mm lang. Brakteen 0,5—1,5 mm lang, zuweilen nur 0,25 mm hoch verwachsen; Kelch 2—2,5 mm lang; Krone etwa 1 em lang, die Zipfel etwa 2 mm lang. — Szetschwan: Yatschou fu, Quellgebiet des Yaho, Südwest- hänge des Ma an schan, 2700 m (n. 1618). Obwohl die Art mit L. Potanini Batal. und L. Wilsoni Diels nahe ver- wandt ist, weist sie zahlreiche Charakteristika auf, schon äußerlich die diffuse Verzweigung mit der (bei’dem vorliegenden Exemplar wenigstens) matten, sich nicht loslösenden Rinde. Das Dichasium neigt sehr zum Abort einer oder beider Seitenblüten. Die zweizeilige Behaarung der jungen (roten ?) Triebe ist ziemlich lang. Die Brakteenmanschette ist oft außerordentlich kurz, die Kelchzähne sind sehr lang und spitz. Bei zwei untersuchten Blüten betrug die Zahl der Narben 3, bei einer 2. Leptodermis Potanini Batal. in Act. Hort. Petrop. XIV (1898) 319. var.\ glauca (Diels) H. Winkl. — Yünnan: Talifu, Bergabhänge um Hung ai, Tien hsien tang, 2200-2300 m (n. 898, 930, 958). — Ost- Tibet: Batang—Litang, Pungtschamu, 4500 m (n. 2331). Leptodermis Limpriehtii H. Winkl., nov. spee. — Frutex ut videtur ' parvus, ramosissimus; ramuli novelli nondum lignosi bifariam villosi, ' vetustiores graciles, glabri, cortice obscure cinereo obteeti. Folia ad ramulos novellos abbreviatos remota, subsessilia, oblongo-lanceolata, acuta et breviter mucronata, basin versus sensim attenuata, supra ad nervum medium breviter tomentosa, in pagina dispersissime, ad marginem densius breviter setosa, subtus subglabra; nervi laterales utringue 3—5 ascendentes, ‚inconspieui, reticulatio subtus evidens. Stipulae e basi triangulari subulato- acuminatae, dentibus 2 glandulosis acumini approximatis praeterea 2 re- motioribus ‘instructae vel lacinulatae, parte mediana triangulari mem- Bi > branaceo-herbaceae et extus villosae, late hyalino-marginatae, eciliatae- Flores ‚ad ramulos folüferos terminales, plerumque 3, subsessiles, ‚duobus a es ee s interdum ewolutione retardatis, interdum. ri ad a ; ee ER Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 491 'sime hyalinae ovato-oblongae, longe subulato-acuminatae, uninerviae, ad t/, usque Y, longitudinis connatae, eciliatae, glabrae, calycem aequantes vel paullo superantes; calycis lobi 4 vel plerumque 5, brevius vel longius exacte triangulares, acutissimi, ciliati; corolla mediocris flavo-alba, 4- vel 5-mera, tubus anguste infundibuliformis, vix curvatus, extus hirtellus, intus medio villosus, lobi tubo 4—5-plo er. breviores, ovati, parte mediana cerassiore partes marginales hyalinas undulatas superante, apice incurvati, intus basi tantum breviter villosi; stamina in floribus longistylis supra medium tubi inserta, filamenta in !/, longitudinis antherarum brevium affıxa, parte libera brevissima; stylus 4- vel saepius 5-fidus, glaber. Fruetus ignotus. — Kurztriebe 1—6 cm lang mit 2 bis 3 Blattpaaren. Blätter 1—2,5::0,3—0,9 cm; Nebenblätter 1—1,25 mm lang. Die Nebenblätter ‚des obersten, die Deckblätter des das Dichasium darstellenden Blattpaares, sind zuweilen scheinbar nicht verwachsen, sondern dem Blatte jederseits einzeln angewachsen, ein Zustand, der nur durch Zerreißung infolge der Ausdehnung der dieken Blütenknospen herbeigeführt ist; zuweilen hängen sie an der Spitze noch zusammen. Brakteen 2—2,5 mm lang. Kelch etwa 2 mm lang; Kronenröhre S—9 mm, Zipfel etwa 2 mm lang; Antheren 2 mm lang. — Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Ya ho, zwischen Tien A tschwan tschou und Tschu schi ping, 1200 m (n. 1542). Auch diese Art steht Z. Potanini Batal. nahe, unterscheidet ar Ei aber sofort durch die dichte, buschige Verzweigung und die langen, schmalen Blätter, ferner durch die großen, die Sara eng . erreichenden, tief zweiteilig geschlitzten Brakteen. Serissa joetida Commers. in ‚Juss. um (1789) 209. — ' Kiangu‘ Sutschou, 200 m (n. 697). Rubia cordifolia L. Mant. (1767) 197. — Schenhsi: Tsin ling schan, ‚Gebüsche bei Muo pan gou, 1800 m (n.'2824). e 2 Rubia Schumanniana Pritz. in Englers Jahrb. XXIX (1900) 583? — Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Ya ho, 1800 m (n. 1553)., Asperula aparine Bess. Prim. Fl. Galie. ‘I (1809) 114. — Tschili; Hsiau Wutaischan, Pe tai, 1600 m, Bergwiesen (n. 2535). i Galium boreale L. Spec. pl. (1753) 108. — SFBOBEN: Hsiau we tai schan, Hsi tai, 3000 m (n. 2991). - Var. molle Hemsl. in Journ. Linn. Soe. XXIII en 394? — Kiangsu: Kun schan, 80 m (n. 427). n Sakikim Mollugo L. Spec. pl. (1753) 107. — Tschili: Kiss Wu taiı schan, Li yiörl, 1400 m (n. 560); Pe tai, ger m (n. 2516). Galium | verum L. au a (1253) 107. - ie Tschili: Sl w 23; Wu tai schan, . m (n. 3009). — Tibet: Hor 492. W. Limpricht, Galium pseudoelliptieum Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIII (1914) 391. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, Bergwiesen, 2800—3000 m | A n. 1025). Galium asperulopsis H. Winkl., nov. spec. — Caulis simplex, bialatus, glaber. Folia 5—7-, plerumque 6-, na subsessilia, oblanceolata, subito breviter- acuminata, subtus ima basi strigis singulis erassis reflexis instructa ceterum glabra, superne marginem versus disperse strigosa, uninervia. Inflorescentia terminalis, brevis, corymbosa, pauciflora, e dichasiis sursum versus mono- chasiis composita, bracteis lanceolato-linearibus, strigose ciliatis, ut folia semipellucide striatis. Flores albi, breviter pedicellati; calyx nullus; corolla profunde 4-partita lobis ovatis, acutis, hie illine semipellucide striatis, glaberrimis; stamina quam corolla breviora; ovarium. globoideo- ovoideum, pilis uncinatis densissime indutum; stylus bipartitus. — Stengel 20—30 em hoch; Internodien 4-6 em lang. Die untersten, oft deutlich gestielten Blätter 4-6 mm lang, die mittleren bis 17 mm lang, 3—5 mm . breit, die obersten wieder etwas kleiner, Blütenstände 1,5—2 cm lang. Blüten kaum 2 mm im Durchmesser. — Szetschwan: Kwan hsien, Matten am Yang tse ling zwischen Yu tschi kou und Yin hsiu wan, 1550 m (n. a Die Pflanze ist, abgesehen von de Blüten, Asperula odorata L. ne ähnlich. Capritolincene (Pax und K. Hoffmann, H. Winkler). " Sambucus adnata Wall. ex DC. Prodr. IV (1830) 322. — Szetschwan: Yatschou fu, Maanschan, 3000 m (n. 1589). — Ost-Tibet: Rumi Tschango, Tungku, 2900 m (n. 2370). Viburnum erubescens Wall. Plant. As. rar. II (1830) 29 t. 134. — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Felsen unterhalb Ken ta tschiau, 1800 m age Rn ee Szetschwan: Kwan hsien, Yin hsiu wan, 1400 m (n. 1351). l rum cordifolium Wall. ex DC. Prodr. IV (1830) 397. __ Yünnan: u iburmum macrocephalum Fort. in Journ. Hort. soc. London 188 (18T) un Kiangsu: ‚Sutschou, Gebüsche am are a Im m nn Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 493 Viburnum hupehense Rehd. in Sarg. Trees Shrubs II (1908) 116. — szetschwan: Kiating fu, Omischan, 2600 m (n. 1524). Viburnum schangense (Hemsl.) Rehd. in Sarg. Trees Shrubs II (1908) 105, t. 150. — Szetschwan: Kwan hsien, Lao djün schan, 1000 m (n.1253). Triosteum hirsutum Wall. in Roxb. Hort. beng. (1814) 86. — Ost- Tibet: Ta tsien lu, Gebüsche bei Sheto, 3500 m (n. 1650). Diervilla florida (Bge.) Sieb. et Zucc. Fl. japon. I (1835) 75. — Tschili: Wu ling schan, südlich ‚Jehol (n. 2885). _ Leyeesteria Limpriehtii H. Winkl., nov. spec. — Frutex ramis elongatis, is, juvenilibus laxe pilosis, mox glabrescentibus. Folia breviter - Petiolata, membranacea, ovata vel ovato-oblonga, sensim longe acute acuminata, basi rotundata vel subtruncata, subintegra vel levissime ‘un- dulata, ciliata, supra praecipue ad nervos sed et ad nervillos ut pedunculus Profunde canaliculatus hirtella, subtus vix glauca, subglabra. Stipulae nullae, sed petiolorum vaginae amplexicaules. Inflorescentiae terminales, edunculatae, 6—8-verticillatae, verticillo singulo floribus 6 dichasialiter dispositis, bracteis I. ordinis ovato-oblongis sensim longe acute acuminatis, ordinis minoribus, lanceolatis, omnibus pilis brevioribus longis inter - mixtis ciliatis. Flores albi, bracteas superantes, sessiles; calycis segmenta nae juilonga, subulato-lineari-lanceolata, pilis longis brevioribus glanduli- ‚feris intermixtis eiliata; corolla infundibuliformis, calyce triplo er. longior, m curvata nec non inaequalis, nervis 10 latissimis unoquoque striüs 3 tenuibus effeeto percursa, extus longe rigide pilosa pilis glanduliferis intermixtis, intus glabra, lobis tubo cr. 6-plo brevioribus, rotundato-obtusis; 6m mm Br 3,54 mm im Der =. Ost- Tibet: Rum: er zwischen ie hu “= und Da an 2900 m m 2385). heit, nie an den oe ERDE REN die , nicht: bunten Brakteen, die schmäleren Kelchzipfel. Von L. Hemsl. ‚schon durch die Blütenstände und den viel | SER * BE (Gratn.) Reha pi. Wilson. 1 c9ıı) 126. — Sze- ikou (n. 1298); Ost-Tibet: Tifen ing, 494 W, Limpricht. Abelia biflora Turez. in Bull. Soc. nat. Mose. X (1837) 152. — Tsehili: Wang ping hsien, Bo hua schan, 2200 m, Kalk (n. 2453). Lonicera erieoides Pax et K. Hoffm., riov. spec. — Frutex micro- phyllus, squarroso-ramosus; ramuli tenues, secus ramos fasciculati, glabri; cortex ramorum solubilis. Folia opposita vel terna, subsessilia, deeidua, + 1 cm longa, + 2 mm lata, lineari-lanceolata vel linearia, acuta, h basi acuta, revoluta, glabra, supra atro-viridia, secus nervum medium ; canaliculata, subtus pallidiora et nervo prominente pereursa, firma. Pe- ; dunculus ca. 2 mm longus, biflorus. Bracteae foliis similes, + 5 mm longae, ciliatae, bracteolae ad ?/, in cupulam 4-lobam connatae, ciliatae, ovaria aequantes; ovaria libera, 2-locularia; calyx 3—4 mm longus, dentes lanceolati, acuminati, 2—3 mm longi, eiliati; corolla actinomorpha, rosea, extus glabra, tubus + 5 mm longus, apice non constrietus, intus superne 3 longe, inferne breviter pilosus, lobi + 2 mm longi, rotundati; filamenta medio tubi inserta, brevissima; stylus tubo dimidio brevior, glaber. — 2 Ost-Tibet: Ta tsien lu, im Tale südwestlich Sheto, Weg nach Kiaki, % 3800 m (n. 1743). Ei Nächst verwandt mit 2. life Rehd., unterscheidet sich haupt- sächlich dureh Blattform und Kelch. a Lonicera tibetica Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) 48. — Ost- ! Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Gata, Tschin tschwan-Tal, 39004000 m (n. 1905 | Kakicr penduliflora Pax et K. Hofim., nov. spec. — Frutex;; ramuli bireviter puberuli, mox glabrescentes et griseo-corticati. Petiolus 2—4 mm longus, parce pilosus, satis gracilis; limbus 44,—9 cm longus, 12—30 mm latus, obovatus vel oblanceolatus, obtuse acuminatus, basin versus longe euneato-angustatus, supra sparse, subtus densius pilosus et glaucus, mem- branaceus. Pedunculus 2—3 cm longus, gracilis, pendulus, glaber vel SR \ parce pilosus, biflorus. Braeteae +5 mm longae, lanceolatae, patentes, . „glabrae; bracteolae nullae. PR omnino eonnata; calyx vix distinete lobatus, brevissimus; corolla +1 cm longa, subactinomorpha, albido- flava, basi paulo gibbosa, extus glabra, intus pilosa, breviter et obtuse lobata; stamina tubum superantia; stylus exsertus. — 92 etschwan: Yatschou fu, Quellgebiet des ys ho, Südw en wer. Ma an schan, 2700. m (n. 1603). Gehört in die ee von L. RN Maxim Er Lonieera Limpriehtii Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Frutex; ramuli a _ glabri, rami juveniles brunneo-, adulti cinerascenti-corticati. Folia deeidua. Petiolus 2—4 mm longus; limbus 11,—2%, cm longus, 1—2 em latus, 5; er “ obovatus ve Fhombeo-obovatain, ee rotundatus et breviter . FE EN en are Eu BEE x + Eee ra Su Pe: 3 N z er 2 R- N: an Te ee a Eat TE a TH Be ale SL EEE Be ang a U a 4 Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 495 E: rien elanduloso-punctatus, ciliatus. Pedunculus + 6 mm longus, biflorus, haud manifeste gracilis; bracteae lineares, subulatae, ovaria _ aequantes, + 2 mm longae: bracteolae in cupulam 4-lobam, ovariis dimidio ’ breviorem, breviter glanduloso-ciliatam connatae; ovaria tota connata; ealyeis lobi lineares, subulati, + 1, mm longi; corolla + 1 em longa, E . dilute flavescens, tubus basi modice ampliatus, glaber, limbus zygomorphus, * lobi 4 erecti, 1 reflexus, omnes obtusi; stylus cum filamentorum basi 4 villosus; stamina corollam aequantia. — Szetschwan: Yatschou fu, ‚Quellgebiet des Yaho, Südwesthänge des Maanschan vor Gangou am . Abstiege nach Lwting tschiau im Tale des Tung ho, 2700 m (n. 1616). Verwandt mit L. szechuanica Batal., von der sie sich durch die vor- handenen Brakteolen und die verhältnismäßig langen, schmalen Kelch- 5. Denicera pileata Oliv. in Hook. Icon. pl. XVI (1887) t. 1585. — Ost- 3 Tibet: Wen tschwan hsien, Tal von Tsao po, 1600 m (n. 1390). — Sze- tschwan: Kwan hsien, Lao djün schan, 1000 m (n. 1235). E Lonicera Standishii Carriere, Fl. Serr. XIII (1858) 63. — Tschekiang: Hangtschou, Bergabhänge (n. 270, 793). Lonicera mueronalta Rehd. in Rep. Miss. Bot. Gard. XIV (1903) 83, 't. 2, fig. 8-9. — Hupeh: Ba tung hsien, Felsen (n. 1159). Lonicera scabrida Franch. in Nouv. Arch. Museum 2. ser. VIII (1888) 70? — Ost-Tibet: Wen tschwan hsien, Pe mu schan, 3500 m (n. 1464); Tal von Scha pe, 3400 m (n. 1323). | 2 Lonicera hispida Pall. ex Roem. et Schult. Syst. V (1819) 258. — i Öst-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Aufstieg zum Gila, 3800 m (n. 1694). — Tsehili: Hsiau Wu taischan, Pe tai, 3000 m (n. 2512). Lonicera nubigena Rehd. in Fedde, Repert. VI (1909) 270. — Ost- ernet: Ta tsien lu, Sheto, Paß Laniba, 4300 m, Felsen und Geröll (n. 1750). Lonicera ehaetocarpa (Batal.) Rehd. in Pl. Wilson. I (1911) 137. Bastschwen: Yatschou fu, Felsen des Ma an schan, 3000 m (n. 157 Bo _— at: Tibet: "Ta tsien lu, Sheto, 3500 m (n. 1691). Lonicera nervosa Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXIV (1877) 39. — st-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3500 m (n. 1693). Lonicera Henryi Hemsl. in Journ. Linn. Soc. XXIII (1888) 363. — zetschwan: ABEROU EN, Ming kan schan, 2000 m (n. 1571); Lan ba 1510 m (m. 1569). Eomicera. japonica Thunb, FI Jap. (1784) 89. — Kiangsu: Wusih le _ un Tsin schan, Kwan yin a a Men. Acad. Pftersb. IX (1859) en Bo hua schan, 3 2200 » m, Kalk (n. 2451). 496 W. Limpricht. 5 Valerianaceae (Pax und K. Hoffmann). Patrinia scabiosaefolia Fisch. ex Link, Enum. Hort. Berol. 1 (1821) 131. — Yünnan: Tali fu, Bergwiesen am Tsang schan, 2500 m (n. 1021). — n Kiangsu: Sutschou (n. 246). | Patrinia rupestris Juss. in Ann. Mus. Paris X (1807) 311. — Tschili: EM Schi ba pan, 2100 m (n. 2940); Hsiau Wu tai schan, Schi men tse, 1200 m (n. 513). — Schanhsi: Da dung fu, Paß Huoschi ling, 2200 m (n. 2616). — Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Da tsin ling, 2100 m (n. 2694). Patrinia scabra Bunge, Pl. mongh.-chin. Dec. I (1835) 20. — Tsehili: Hsiau Wu taischan, Li yiörl, 1500 m (n. 518). *Patrinia gibbosa Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XII ass 67. — Hokkaido: Hakodate, Vulkan Komagatake, 900 m (n. 194). Nardostachrys Jatamansi DC., Coll. Mem. VII (1832) 4. — Ost-Tibet: i B Ta tsien lu, Sheto, 3800-3900 m (n. 1648); Dawo, Tal von Lumpu, En 4400-4500 m {n. 1994). ER Triplostegia Delavayı Franch., Mss. in Herb. Paris ex Diels in Not. = . Bot. Gard. Edinb. V (1912) 408. — Yünnan: Talifu, Bergwiesen des ER Tsang schan, 2500-—-3000 m (n. 1105). Triplostegia glandulifera Wall. ex DC. Prodr. IV (1830) 642. — Ost- Tibet: Bejü—Batang, Nadelwälder am Mäla-Paß, 3750 m (n. 2194). — ‚Sch enhsi: Tsin Img schan, Nadelwälder am Paß Tschi kwan en; 2000 m (n. 2815 )- re Yaleriana officinalis L. Spee. pl. (1753) 31. — Tschili: Wang ping ‚hsien, Bo hua schan, 2400 m, Kalk (n. 2444); Hsiau Wu taischan, Hsitai, Ei 3000m (n. 2993). — Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Da tsin ling, 2400 m Yen 2662). Ost: Tibet: Dege, Kolo ndo, 3800 m (n. 2117). en Valeriana barbulata Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 29. — “BD Ost- b- Pibet: Ta tsien In, Sheto, 3600-3700 m, grasige Stellen (n. 1747). ıJ oica Pax et K. Hoffm., nov. spee. — Rhizoma N er te Area undique radices je mm crassas et stolones® . breve ‚ arcuato-adscendentes, foliatos, interdum praeter caulem centralem r laterales breviores emittens. Caulis 25—40 em altus, praeter nodos albido- barbulstos dissite hirsutus. Folia basalia 2—-4 cm longa, 10—17 mm lata, 'ga, obtusa, repando-crenäta, in petiolum 1Y,—-2cm longum attenuata; ecta, cum el 4-8 cm longa, 5—9-foliolata; a, Aufzählung der von Dr.'Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 497 _ phroditi. Corolla glabra, 5 mm longa, tubus limbum triplo superans, limbus 5-lobus, lobi obtusi; stamina exserta; ovarium glabrum; stylus filamenta aequans. — ÖOst-Tibet: Ta tsien lu-—Dawo, hinter Dschung ku am Wege nach Bameh, 3800 m (n. 1792). Verwandt mit V. tangutica Batal. ee a Eu a Dipsacaceae (Grüning, Pax und K. Hoffmann). Morina betonicoides Benth. in Hook. Ile. pl. (8873) 1171. — Ost- - Tibet: Tatsien lu, Sheto, trockene Berghänge (n. 1641, 1723); Dawo, Tal von Lumpu, 4200 m (n. 2010). | = ‚Morina Bulleyana Forrest et Diels in Not. bot. Gard. Edinb. V (1912) = 208. — Szetschwan: Kiating fu, Omi schan, 3380 m (n. 1489). — Ost- | _ Tibet: Ta tsien lu-—Dawo, Gata, am Dshara, 4350 m (n. 1921). SS Morina chinensis (Batal.) Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 208°? — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Hochsteppe zwischen dem Gila und Tshomba tschou, 4100 m (n. 1807). .. Morina chlorantha Diels in Not. bot. Gard. Edinb. V (1912) 208. var. subintegra Pax et K. Hoffm., nov. var. — A typo recedit foliis breviori- 5 bus et angustioribus, 7—-15.cm longis, 10—17 mm latis, integris vel leviter _ denticulatis. Involucrum 6—7 mm longum, 8—-9-spinosum, patenter Pilosum; calyx -+ 8 mm longus, ultra medium 2-labiatus, labiis 2-lobis, ' lobis ex parte obtusis, ex parte acutis et spinosis. Corolla et androeceum at in typo. — An species propria? — ÖOst-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, . steinige Halden des Tales vor dem Laniba, 4000 m (n. 1834); Ta tsien lu— ! Dawo, Gata, auf den Grasmatten des Passes Hai tseschan am Dshara, #50 m (n. 1899). Dipsacus asper Wall. Cat. (1828) 428. — Ost-Tibet: Rumi A Tapaoschan, 2900 m (n. 2348). — Schenhsi: Tsin ling schan, Paßhöhe Feng schu ling, 2000 m (n. 2821). Dipsacus inermis Wall. in Roxb. Fl. Ind. ed. Carey I (1820) 367. — Yünnan: Talifu, Berglehnen, 2200 m (n. 887). = fa Pterocephalus batangensis Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Rhizoma multiceps. Folia omnia basalia, 8-15 em longa, 7—30 mm lata, anguste » oblonga, integra vel grosse inciso-lobata, acuta, basin versus longe atte- = Auata, utringue tota facie subhispida; lobi angusti, acuti, subhorizontaliter es _ Patentes. Caulis aphyllug, 15—30 cm altus, monocephalus, pilis retrorsis S subhispidus. Capitulum globosum, 2—2Y4, cm diametiens, juvenile sub- E nutans; involucri bracteae + 10, biseriatae, herbaceae, lanceolatae, obtuse vel acute acuminatae, + 12 mm longae; paleae +1 cm longae, ıste lanceolatae, pilosae; involucellum indistinete 8-costatum, apice bu membranaceo-scariosum, obtuse dentatum expansum, extus ur 2; setae + 15, engen BER, 5—6 mm longae; 498 W. Limpricht. corolla alba, 7—8 mm longa, pubescens, bilabiata; stamina cum stylo exserta. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Talhänge oberhalb der Ruinen von Nenda, bei dem Lamatempel Ando gato, 4500 m (n. 2315). Verwandt mit P. Bretschneideri (Batal.) Diels. Seabiosa superba Grüning in Fedde, Repert. XII (1913) 310. f. nana Grüning l.c. — Schanhsi: Da Wu taischan, Dung tai, grasige Matten, 2900—3200 m (n. 645). f. elatior Grüping l.c. — Tschili; Hsiau Wu taischan, Hsi tai, 2800-3000 m (n. 573, 2971). Seabiosa tschiliensis Grüning 1. c. 311. — Tschili: Hsiau Wu taı 'schan, Pe tai, Wiesen (n. 2972); Schi men tse, 1200 m (n. 519). Cueurbitaceae (Harms, Pax). Thladiantha dubia Bunge, Enum. pl. Chin. bor. (1831) 29. — Tschili: Zwischen Huailai und Bai ying (n. 477). Thladiantha glabra Cogn. ex Oliver in Hook. Ic. pl. sub t. 2223 (1892). — Szetschwan: Yatschou fu, Tal des Ya ho, 1500 m (n. 1567). Actinostemma lobatum Maxim. in Franch. et Sav. Enum. pl. Jap. I . (1875) 875. — Kiangsu: Sutschou (n. 692). Campanulaeeae (Breslau, Limpricht). Campanula punetata Lam. Encycl. method. I (1783) 586. — Tschili: Jehol, Paß Ba buotseling im Bannwald (n. 2916). — Schenhsi: Tsin ling schan, verbreitet von 2000--2500 m (n. 2696, 2799, 2804). *Campanula punctata Lam. 1. e. — Nikko: Gamman ga futschi (n. 143). # *Campanula lasiocarpa Cham. in Linnaea IV (1829) 39. — Hokkaido: a Vulkan Komagatake (n. 189). " *Adenophora, trachelioides Maxim. Prim. Fl. amur. (1859) 186. — Nikko: Shirane san bei Yumoto, 2400-2600 m (n. 158). . Adenophora Isabellae Hemsl. in Journ. Bot. (1876) 207. — Tschili: Hoiau Wu taischan, Lü dsia bu, 700 m (n. 624). 'Adenophora sinensis A. DC. Monogr. Camp. (1830) 354, Be Kiangen: Wusih, Lung schan (n. 254). | Adenophora Lamarckii Fisch. in M&m. Soc. Nat. Ikea VI (1823) sr 168. ae Tsehili: Schi ba pan, Paß Hsien miao ling, 2100 m (n. 2951). Adenophora marsupiiflora Fisch. in M&m. Soc. Nat. Moscou VI (1823) 167 . — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Li yiörl, 1600 m (n. 55la). ker - Ost-Tibet: ‚Hor ee swischen. ‚Chdemda und Schtiala, 3600 m {n. 2040). x 4 Ra ER det, Me A ge 3 RE Be > i Pens 3 Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 499 foliosus. Folia inferiora breviter petiolata, media et superiora subsessilia, 'inferiora rhombea, acuta, media et superiora ovata, acuminata, superiora ' deerescentia et angusilora, omnia grosse irregulariter serrata, dentibus acutis, utraque pagina parce pilosa. Flores racemosi, cernui; pedicelli 1-2 em longi, tenues, bracteolati. Calyeis tubus 3—4 mm longus, segmenta subulata, integra, tubum aequantia. Corolla + 2 cm longa, late infundi- buliformis, ad \/, lobata; filamenta basi dilatata et villosa; discus + 4 mm longus, 1 mm a glaber; stylus breviter pilosus, apice clavatus, trifidus, Inelusus vel paulo exsertus. — Schenhsi: Tsin ling schan, steinige Matten des Tai pai schan um die Seen, 3200-3400 m (n. 2759). Gehört in die Verwandtschaft von A. marsupiiflora Fisch. Adenophora liliifolioides Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Caulis elatus, 70 cm altus, pilosus vel glabrescens, parte inferiore et media dense, parte superiore distanter foliosus. Folia basalia non visa, caulina alterna, inferiora lanceolato-ovata vel lanceolato- obovata, acuminata, basi in tiolum brevem attenuata, caulina media rhombea, 4-6 cm longa, 11—-20 mm lata, superiora angustiora et minora, omnia grosse serrato- dentata, aspero- -hirta vel glabrata. Flores pallide coerulei,, in paniculas amplas, longe ramosas dispositi, cernui, in axillis solitarii vel bini, pedicelli xl em, rarius ad 11, cm longi, capillares, bracteolati. Calyeis tubus 2-3 mm longus, segmenta 25 mm longa, subulata, integra; corolla 8—10 mm longa, ore -- 7 mm lata, tubuloso-infundibuliformis, ore con- trieta, breviter lobata; filamenta ad %, long. dilatata, margine villosa; diseus anguste eylindrieus, ca. 5 mm longus; stylus longe exsertus, elavatus et trifidus, 11,—2 em longus. — Schenhsi: Tsin lingschan, Paßhöhe Tsin ling südöstlich Pauki, 2000 m (n. 2807). — Ost-Tibet: Dege, Tal des Tscho tsche vor Kolo ndo, 3900 m (n. 2112). x Verwandt mit A. capillaris Hemsl. und A. le; ak Diels, im Habitus lich an A.kliifolia Ledeb. erinnernd. Ä Adenophora petiolata Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Caulis elatus, 75 cm altus, parce pilosus, parte inferiore breviter nudus, media dense foliatus, superne longo tractu foliis valde reductis praeditus. Folia basalia non visa, caulina cum petiolo 5%—9 cm longa, 2—31, cm lata, ovata, longe acuminata, basi NORTON et ER in Ace ar cm ars 500 | W. Limpricht. Schenhsi: Tsin ling schan, Paßhöhe Tsin ling südöstlich Pauki, 2000 m (n. 2808). Adenophora ornata Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 174. — Yünnan: Talifu, Bergwiesen des Tsang schan, 3000 m (n. 1092). Adenophora verticillata Fisch. in Mem. Soc. nat. Moscou VI (1823) 167. — Tschili: Schi bapan, 2100 m (2951a); Hsiau Wu tai schan, 1400-1800 m (n. 530, 550, 551, 3028). — Kiangsu: Sutschou (n. 239, 239a). *Adenophora- verticillata Fisch. l. ce. — Nikko: Jikkan—Uramı (n. 174), Adenophora Forrestii Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 174. — Öst-Tibet: Ta tsien lu, Berglehnen bei Tissu, 3800 m (n. 1843). Adenophora Forrestii Diels 1. e. var. intereedens Pax et K. Hoffm., nov. var. — A typo differt caule a basi foliato, foliis glabrioribus, sepalisque glanduloso-dentieulatis. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Grasmatten bei Taschü, 4200 m (n. 2266). Die neue Form schließt sich am besten an A. Forrestii an, ist aber ein Mittelglied zwischen dieser und A. denticulata Fisch. *Phyteuma japonicum Mig. in Ann. Mus. Lugd. Bat. II (1865—1866) 192. — Nikko: Gamman ga futschi (n. 146). Codonopsis convolvulacea Kurz in Journ. Bot. XI (1873) 195. — Ost-Tibet: Hokou—Ta tsien lu, Gebüsche bei Ngoloto, 3750 m (n. 2308a). Codonopsis Forrestii Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 171. — Yünnan: Talifu, Abhänge des Tsang schan, 2800 m (n. 982). Codonopsis Limpriehtii Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XII (1914) 391. — Yünnan: Tali fu, schattige Plätze unter Kiefern bei Pu peng, 2500 m (n. 851). Codonopsis tubulosa Komar. in Act. Hort. Petrop. XXIX (1908) 112. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2800—3000 m (n. 985). Codonopsis subscaposa Komar. in Act. hort. Petropol. XXIX (1908) 114. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, Mäla- Paß, Nadelwald, 3900 m (n. 2176). Codonopsis ovata Benth. in Royle, Illustr. Bot. Himal. (1839) 253. — Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 4400 m (n. 1995), Rshawa, 3900 m (m. 1967); Dege, Kolondo, 3850 m (n. 2142); Kanse, Tsoda ku, 4200 m (n. 2089). Codonopsis sohn Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Caules 20—30 cm alti, arcuato-erecti, hirsuto-pilosi, inferne ramulos steriles edentes, primarius uniflorus. Ramuli tenelli, pilosi, apicem versus foliosi. Folia opposita vel alterna, 12 cm longa, %,—1%, cm lata, ovata, obtusa, basi rotundata vel saepius cordata, integra, utraque pagina pilosa; petioli 2—4 mm longi, pilosi. , Flos violaceus, nutans, in pedunculo elongato Me cm longo) terminalis, as Eee. tubus +3mm ga Aufzählung der von Dr. Limprieht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 501 pilosus, late apertus; lobi + 8 mm longi, oblongi, obtusi_ integri, parce pilosi: corolla supera, late campanulata, extus glabra, intus pilosa; tubus 12-15 mm longus, lobi 10—12 mm longi, triangulares, acuti; stamina F _ glabra; stylus glaber. — Schenhsi: Tsin ling schan, steinige Matten des Tai paischan um die Seen, 3400 m ‚{n. 2730). K Verwandt mit ©. ovata Benth. Uyananthus incanus Hook. f. et Thoms. in Journ. Linn. Soc. II (1858) 20. — Ost-Tibet: Tatsien u, Paß Gila, 3900 m (n. 1764); Batang— ® Litang, Rati, 4400 m (n. 2290); Litang—Hokou, zwischen Tsamaratung und Hsingolo, 4600 m (n. 2325). ; C'yananthus incanus Hook. f. et Thoms. 1. e. var. leiocaly& Franch. in Journ. Bot. I (1887) 279. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3700 bis 3800 m (n. 1686). C'yananthus macrocalyx Franch. in Journ. Bot. I (1887) 270. — Ost- Tibet: Kanse, Stock des Tsokoma, 4500 m (n. 2100). E Cyananthus petiolatüs Franch. in Bull. Soc. philom. Paris 8. ser. III (1891) 147. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Paßhöhe Rossäla, 5000 m (n. 2274); Dege——-Bejü, Hobo, 4150 m (n. 2165). Wahlenbergia gracilis A. DC. Monogr. Camp. (1830) 142. — Yünnan: Talifu, 2200 m (n. 899); Yünnan fu, 2000 m (n. 856). Wahlenbergia eylindrica Pax et K. Hoffm., nov. spec. — Herba 'annua? Caulis simplex, erectus, 12—35 cm altus, glaber, gracilis. Folia alterna, basalia + 5 mm longa et lata, graciliter et longe petiolata, triangu- ' laria vel triangulari-ovata, crenulata, parce pilosa, caulina numerosa, _ inferiora anguste lanceolata, in petiolum attenuata, superiora linearia, sessilia, 1—4 em longa, + 3 mm lata, glabra, minute denticulata. Flos ‚solitarius, dilute coeruleus, subcernuus; sepala anguste linearia, acuminata, 7—10 mm longa; corolla infundibuliformis, ad 12 mm longa, ad U, 5-loba, lobis acutis; antherae filamentis longiores, filamenta basi dilatata; \S ovarium longe et anguste eylindricum, +1 cm longum, vix 14, mm latum, inferum, stigmata 3, revoluta. Fructus ignotus. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Lehnen im Tale südwestlich Sheto, 3800 m (n. 1749). Ta . tsien lu—Dawo, Gata, Nadelwälder des Tals des Tschin tschwan vor dem Dshara, 3800 m (n. 1884). Verwandt und habituell recht ähnlich der W. gracilis Schrad., von der sie durch das lange, sehr schmale Ovarium abweicht. - Wahlenbergia monantha H. Winkl., nov. spec. — Herba, ut videtur, 2 Perennis, prostrata, subvillosa. Caules numerosi, graciles, simplices vel _ Tamosi, breviores, teretes, plerumque distinete vel angustissime quadri- ti; internodia ‚quam folia breviora, in caulibus ramosis etiam longiora. . alterna, summa sub floribus decussata, longe petiolata, mem- ) ea, ovato-rhomboides, ‚ter SR se enge pilis 502 W. Limprieht. longis supra disperse, subtus densius adspersa, petiolo longe ciliato. Flores parvi, terminales, subsessiles, dilute violacei; calyeis tubus paullum ampliatus, extus longe setosus, lobis 4 vel rarius 5 oblongo-triangularibus, acutis, minute denticulatis; corollae tubus tubulosus, calycem vix duplo superans, extus glaber, lobis 4 oblongis, acutis, erectis, intus longe denseque barbatis; stamina 4 inclusa, glabra, filamentis filiformi- bus, ima basi dilatatis: ovarium fere superum, oblongo-ovoideum, 3-loculare, stylo glabro, apicem versus dilatato, exserto, stigmate trifido. Capsula ignota. — Die niederliegenden Äste 4-20 cm lang, kaum I mm diek. Blätter mit Stiel 4-7 mm lang, Stiel und Spreite je die Hälfte, 3—4 mm breit. Blüten 7—8 mm lang; Kelch 4-5 mm lang. — Ost- Tibet: Tatsien lu, Steine bei Tissu zwischen dem Gila und Aniangpa, 3900 m (n. 1842); Girong-Tal, östlich des Dshara, Matten bei Hsin dien tse, 3750 m (n. 2338). Die Pflanze hat am meisten Ähnlichkeit mit W. brevipes Hemsl., ist aber gänzlich verschieden durch.die endständigen Blüten mit vierteiliger Krone (Kelch zuweilen fünfteilig), die ganzrandigen Kelchlappen und die zottige Bärtung der Kronenzipfel. Plat ycodon grandiflorus (Jaeg.) A. DC. Monogr. Camp. (1830) 125. — Tsehili: Hsiau Wu taischan, Paß Ho ling, 1050 m (n. 625); Paß Nankou, 600 m (n. 476). — Kiangsu: Sutschou (n. 247). 00. bobelia chinensis ec Fl. cochineh. (1790) 514. — Kiangsu: Su- a sn w ss dompositae (Breslau, ans Vernonia papillosa Franch. in Journ. Bot. X (1896) 369. — Yünnan: Lu feng hsien, Berglehnen, 2300 m (n. 945). 0. Ageratum comyzoides L., Spee. pl. (1753) 839. — Hongkong (n. 11). ae, Eupatorium japonicum Thunb. Fl. japon. (1784) 308. — Kiangsu: ea nkiang, Wu tschou schan (n. 457); Wusih, Taihu (n. 106). I olidago Virgaurea L., Spec. pl. (1753) 880. — Kiangsu: Sutschou, bei. Kwang föng, 500-600 m (n. 351). 7;: Oallisiephus chinensis Nees, Gen. spec. Aster. (1832) 222. — Tschili: MN Hsiau Wu tai schan, Felsen bei "Li yiörl, 1300-2000 m (n. 546). — ns Schanhsi: Felsen. am Paß Tschuang ling, 1550 m (n?638). & Aster alpinu L., ‚Spee. pl. (175 153) 872. —Tsehili: Kane Wu tai schan, = en und Pe tai, 3000 m (n. 2572, 3015). Aster altaicus Willd., Enum. pl. Hort. Berol. (1809) 8831. — Tschili: er Dirge, Asien Tab ie und Huai lai (m. 486). Aster Delavayı Franch. in ‚Journ. Bot. X (1896) 374. — Ost-Tibet: > ee Grasmatten des Dshagala-Passes, 5000 m (n. 2239); : . bei Taschü, 4200 m (n. 2267). Aster fuscescens Bur. et Franch. in Journ. Bot. V (1891) 49. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 3500 m (n. 999). 5 Aster Giraldii Diels in Englers Jahrb. XXXVI, Beiblatt 82 (1905) 103. — Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Da tsin ling, 2350 m (n. 2661, 6 | Aster Heterochaeta Benth. in Benth. et Hook. f. Gen. pl. II (1873) 272; Hook. in Fl. Brit. Ind. III, 250 (1881). — Als Typus dieser etwas Hook. fil. et Thomson) herausgegebene Pflanze. Sie zeichnet sich aus durch schwach behaarte, am Rande etwas gewellte Blätter und behaarte Involueren. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, Felsen, 4000 m (n. 1735); Hor Tschango, Schtiala, Schao kirr bu, 4700 m (n. 2078!). Eine etwas kräftigere Form in Schenhsi: Tsin ling schan, Tai paischan, 3500 m . (m. 2728). Aster hispidus 'Thunb., Fl. japon. (1784) 315. — Tschili: Kalgan Tschekiang: Insel Putu im Tsehusan-Archipel (n. 316). Aster ineisus Fisch. in M&m. Soe. nat. Moscou III (1812) 76. — Fukien: (n. 2645). = Aster Limpriehtiü Diels, nov. spec. — Frutex ad 2 > m altus. Rami E_ robusti, sulcati, dense pubescentes. Folia petiolata (petiolo 0,7—1,5 em integra; media 10—12 em longa, 3—3,5 em lata. Inflorescentia ampla, eorymbosa. Capitula pedunculo 1—1;5 cm longo praedita, 8— 10mm longa. Involueri phylla pluriseriata, margine scarioso- ciliata, dorso pubescentia. uniseriatus, tubum aequans. Achaenium pilosum.— Ost- Tibet: Batang— g ‚ Abhänge des Tales bei Militi, 3400 m (n. 2226!). ‚cans atque inflorescentiis multifloris distincta. 3 1 Aufzählung der von Dr. Limprieht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 503 | (n. 473); Tientsin (n. 2873). — Schenhsi: Hwa yin miao (n. 2649). — F longo); lamina herbacea, supra pilosula, subtus tomentella, lanceolata, Ligulae ellipticae, 3-4 mm longae, 1,5 mm latae, coeruleseentes; pappus® Inter Asteres frutieosos sino-tibeticos folis amplis Microglossam Yen ping fu (n. 4). — Schenhsi: Tsin ling schan, Tschui tou, 1800 m | : gi poliothamnus Diels, nov. Ka —_ ‚ Frutex 1-2 metralis, ra- 2 504 W. Limpricht. seriatus. Achaenia pilosa. — Ost-Tibet: Dege—Bejü, Hobo, 3450 m (n. 2169). Species habitu fruticoso inter affines nein foliis A. holophyllum Hemsl. accedit. ; Aster scaber Thunb., Fl. japon. (1784) 316. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Fuß des Pe tai, 1700 m (n. 3020). Aster Souliei Franch. in ‚Journ. Bot. X (1896) 372. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3500 m (n. 1705); Dawo, Ssirrka-Paß, 4500 m (n. 1947). Aster tongolensis Franch. in ‚Journ. Bot. X (1896) 376. f. humilis Diels, nov. f. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3500 m (n. 1706). — f. glabratus Diels, nov. f. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Sheto, 3600 m (n. 1756). Aster trinerrius Roxb., Fl. ind. III (1832) 433. — Schenhsi: Tsin ling schan, Kwang tung schan, 2400 m (n. 2789); Hsiau fu, 2300 m (n. 2673). Aster turbinatus S. Moore in ‚Journ. Bot. (1878) 132. — Tschekiang: Hangtschou, am Hsi hu (n. 225). Aster Vilmorinii Franch. in ‚Journ. Bot. X (1896) 373. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Hsitai, Petai, 3000 m = 581, 2524, 3017). — Ost- Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Gata, vor dem Dshara, 3850 m (n. 1850); Dawo, Paß Ssirrka, 4200 m (n. 1954). Asier spec. (status anomalus). — Szetschwan: Kwan hsien, Ufer des Min, 1000 m (n. 1342). Erigeron alpinus L. Spee. pl. (1753) 864. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 2500-3000 m (n. 1102). Erigeron multiradiatus (Wall.) Benth. et Hook. f. Gen. pl. II (1873) 281.— Szetschwan: Mung kung ting, Ban lan schan, 4400 m (n. 2387). — Ost-Tibet: Bejü—Batang, Anstieg zum Mäla-Paß, 3750 m (n. 2197). Erigeron acer L. Spee. pl. (1753) 863. — Schenhsi: Tsin ling schan, Kwang tung, schan, 2300 m (n. 2790). Erigeron annuus (L.) Pers. Syn. pl. IT (1819) 431. — Kiangsu: Schanghai (n. 7). Microglossa albescens (Wall.) ©. B. Clarke Comp. ind. (1876) 59. — Szetschwan: Mung kung ting, Ban lan schan, 3800 m (n. 2399). Leontopodium alpinum Cass. Diet. se.nat. XXV (1816) 474. — Tschili: Schi ba pan, 2100 m (n. 2947); Hsiau Wu tai schan, 1700-3200 m, häufig _(n. 526, 595, 2568, 2580, 2994). — Schanhsi: Da Wu taisschan, 2500 m (n. 671). — Ost-Tibet: Ta tsien lu—-Dawo, Dshara, 4360 m (n. 1855); Hor Tsehango, Schtiala, Schao kirr bu (n. 2037). — Yünnan: Tschu hsiung fu, 2100 bis 2200 m (n. 332). Leontopodium Futtereri Diels in F utterer, Durch Asien III (1903) EN Ost- Tibet: Hor ee zwischen ea und Schtiala, 3600 m (n. it Ä # ? Aufzählung der von Dr. in Ostasien gesammelten Pflanzen. 505 Leontopodium japonicum Miq. in Ann. Mus. Lugd. Bat. II (1865—1866) 178. — Schenhsi: Tsin ling schan, Abstieg vom Tsin ling nach Schan men _ kou, 1000 m (n. 2809). 3 RADAR japonicum Mig. I. c. — Nikko: Vulkan Shiranesan : Leontopodium sibirieum Cass. Diet. sc. nat. XXV (1816) 475. Tschili: Peking, Dschung ling schan, 900 m, Kalk (n. 2406). Anaphalis aureo-punetata Lingelsh. et Borza in Fedde, Repert. XIII 914) 392. — Yünnan: Talifu, Tsang schan, 2700—2800 m (n. 916). Anaphalis corymbosa (Franch.) Diels in Journ. Bot. V (1891) 71. — Ost-Tibet: Ta tsien lu, Girong-Tal, 3750 m (n. 2340). Anaphalis Hancockii Maxim. Melang. biol. XI (1881) 233. — Tschili: siau Wu taischan, Hsitai und Dschung tai, 3000-3200 m (n. 590, 578, 3008). — Schanhsi: Da Wu taisschan, Pe tai, 3400 m (n. 668). Anaphalis margaritacea (L.) Benth. et Hook. f. Gen. pl. II (1873) 303. — Szetschwan: Mung kung ting, O lung kwan, 2400 m (n. 2372). *Anaphalis margaritacea (L.) Benth. et Hook. 1. c. — Nikko: Vulkan Shiranesan, 2600 m (n. 152). Anaphalis nubigena DC. Prodr. VI (1837) 272. — Ost-Tibet: Gata, Dshara, 4360 m (n. 1879); Dschungku, 4600 m (n. 1821); Dawo, Tal von Lumpu, 4300-4500 m (n. 2030). — f. redueta nana. Diels, nov. f. — Ost-Tibet: Kanse—Dege, Paßhöhe Tschola, 5000 m (n. 2122). Anaphalis pterocaulon Maxim., Melang. biol. XI (1881) 233. — 'Schenhsi: Tsin ling schan, Kwan yin schan, 1100 m (n. 2693). — Ost- ibet: Ta tsien lu, Girong-Tal, 3900 m (n. 2386 Anaphalis Souliei Diels, nov. spec. — Rhizoma multiceps. Caulis basi geniculatus, simplex, 10—20 em longus (cum foliis), tomento sub- arachnoideo, albido vestitus. Folia basalia (rosularum sterilium) in petiolum Sensim angustata, lamina anguste obovata, trinervis, 3—4 cm longa, —15 em lata; caulina oblanceolato- vel oblongo-linearia, apice apiculata, basi paulum decurrentia, 1,5—2,5 cm longa, 0,2—0,4 cm lata. ‚Corymbus non involucratus, ramis confertis plerumque subglobosus, Pleiocephalus: capitula subcampanulata; involucri phylla spathulata vel )ovata, concava, obtusiuscula, interiora 4,5 mm longa, 1,7 mm lata, basi fulvida, ceterum candida. Pappus albus, florum $ clavatus. — Ost- Tibet: Tissu bei Tongolo (Soulie n. 2728); Ta tsien lu, Sheto, 3600 m 1688). = ‚Species nova A. lacteae Maxim. prov. Kansu incolae proxima est, d eapitulis minoribus, involucri phyllis antrorsum latioribus differt. Anaphalis yunnanensis Franch. in ‚Journ. Bot. X (1896) 410? — t Seren oa Omi schan os ER, 506 W. Limpricht. Gnaphalium multiceps Wall. in DC. Prodr. VI (1837) 222. — Kiangsu: Wusih, Tai hu (n. 68); Sutschou (n. 409). Inula britanica L., Spee. pl. (1753) 882. — Tschili: Hsiau Wu taı schan, Paß Schi pan ling, 500m (n. 628). — Schenhsi: Hsian fu, 350 m (n. 2833). — Yünnan: Talifu, 2100-2200 m (n. 1014). *Inula salicina L., Spec. pl. (1753) 882. — Nikko: Bergwiesen des Nyoho san (n. 172). Carpesium cernuum L., Spec. pl. (1753) 859 var. — Ost-Tibet: 2 Rumi Tschango, Tungku, 2900 m (n. 2368). Carpesium abrotanoides L., Spec. pl. (1753) 860. — Ost-Tibet: Rumi Tschango, Tungku, 2900 m (n. 2374). Carpesium eximium C. Winkl. in Act. Hort. Petrop. XIV (1895) 58. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tschi kwan liang, 1900 m (n. 2802). ‚ Wedelia biflora DC., Prodr. V. (1836) 546. — Yünnan: Kwang dung. (sebüsche bei Yo tsai, 2100 m (n. 975). Bidens pilosa L., Spec. pl. (1753) 832. — Hongköbk Abhänge des Peak (n. 16). — Ke Schanghai (n. 4). — Fukien: Futschu (n. 775). — Szetschwan: Tschung tschou (n. 1187). Achillea mongolica Fisch. ex Spreng. Nov. prov. Hort. Hal. et Berol. (1818) 1. — ‚Sohan hsi: im Wu tai schan, Matten am Dung tai, 3000 m ap 663). Achillea rock Ledoh. Fl. ross. III (1845) 530. — Schenbhsi: Ra Tin ling schan, Paßhöhe Feng schu ling, 2000 m (n. 2803). x 5 Chrysanthemum bellum Grüning in Fedde, Repert. XII (1913) 311. R 'Schanhsi: Da Wu tai schan, I bei Dung wao tschang, 180m ‚(n. 689). 0. Ohrysanthemum indicum L., Spee. pl. (1753) 889. — Kiangsu: Schanghai AB 6); Nan hsiang (n. 2); Wusih (n. 255). ’ th st Hance in Journ. Bot. (1878) 108. — Tsch ili: er Teieheuhei:; Pe tai, Felsen, 3050 m (n. 570, 2507). 2 ® Ohrysanthemum. ‚Pallasianum (Trautv. et Mey.) Maxim., Melang. bil. VIIL(1872) 514. — Schenhsi: Tsin ling schan, Matten am Hans s80 nai, 2400 m (n. 2660). en: “ hrysanthemum PER Grüning in Fedde, Repert. XII (1913) “ R . — Schanhsi: Felswände ‚des Pe u ‚zwischen: Yi ma ling e- : und Ling tsiu, 1600 m (n. 640). an Chrysanthemum sinense Sabine. in ek Lion. Soe. XIV (1325) ei Ak i 2 = 2 ET PR ar; Fa; we R 5 Bee DE ee 2 FE a Er — 3 Sn Re a A a Fi a Ma len eh ee al Sarah ar o = Sn Rn Brain BE BER ze na in ine nn en Er, Tschili: RT Pe tai, Felsen am Es 3050 Be Be een et FERNER ET & “er \, f x z RR, | Praaktung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 507 Ohrysanthemum tenuifolium Jacquem. in DC. Prodr. VI (1837) 129 (sub Tanaceto). — Ost-Tibet: Tatsien lu, Felsen des Gila-Passes, m (n. 1847); Dawo, unterhalb des SIlhä tschem la, 4500 m (n. 2020). Artemisia Moorcroftiana Wall. Cat. (1828) n. 3296. — Get) Tibet: Batang—Litang, Pungtschamu, 5000 m (n. 2248). Artemisia sacrorum Ledeb. in Mem. Acad. Petersb. V (1805) 571. var. incana (Bess.) Ledeb. Fl. ross. II (1845-1846) 578. — Tschili: Hsiau Wu tai schan, Pe tai, 1650 m (n. 3024). Artemisia sacrorum Ledeb. 1. c.? — Tschili: Schi ba pan, 2100 m .(n. 2938). = Artemisia spec. (ex aff. A. ee Thunb)). — Szetschwan: ung kung ting, Tschwan tschin lo, 2300 m (n. 2380). Petasties japonieus Miq., Prolus. Fl. japon. (1865-1867) 380. — angsu: Taihu, Föng schan (n. 363). Petasites tricholobus Franch. Pi. David. (1888) 173. — sten eitschou fu (n. 1163); Kwan hsien, Tsao gung schan, 1500-2000 m 1262). Doronieum Limprichtii Diels, nov. spec. — Herba perennis, ca. 5—25 cm alta. Caulis erectus, foliosus, pilis glandulosis vel brevibus vel longioribus, cellulis 1—2-seriatis compositis vestitus. Folia utrinque idıa, membranacea, iisdem pilis praedita, basalia longissime (5—8 em e) petiolata, subovata, repando-denticulata; caulina sessilia vix inora, 3—5 cm longa, 2—3 cm lata. Capitulum (cum floribus radiantibus) 5 cm diamet., involuerum extus densius pilosum, phylla anguste lanceo- linearia, acuta, 1—-1,5 cm longa. Ligulae luteae, 1,5—2 cm longae, 1,5—1,7 mm latae. Pappus fulvidus. — Ost-Tibet: Hor Tschango, htiala, Schao kirr bu, Felsen, 4600-4700 m (n. 2055). A speciebus homomorphis Doronici plerisque species nostra foliorum nonnisi glandulosis differt atque D. altaicum Pall. et D. viscosum N et DEM, appropinquat. Tamen pappo fulvido non a san: Lu aa techisn, 1850 1 m in. 1624). Cacalia xanthotrichs Grüning in Fedde, Repert. Xu ( (1913) 312. — wi f 508 W, Limpricht. fimorum petiolus 4—4,5'cm longus; lamina 10 cm longa, 4 cm lata; su- periora descrescentia. Corymbus 3—4-cephalus, capitula pedunculata. ‚Involueri phylla pluriseriata, puberula, anguste lanceolato-linearia, acuta, 7—12 mm longa. Flores radii 16 mm longi, lamina 8 mm longa. Flores disci pappo sordido-albido, corollam (an semper ?) superante praediti. — Ost-Tibet: Bejü—Batang, südlich des Ngu pa la to ti, Fichtenwälder (n. 2187). Species nova S. Souliei Franch. affinis statura multo minore, foliis minoribus simplieiter repando-dentatis facile distinguitur. Ligulae textura haud firmiores quam e. g. eae Asterum. Senecio aurantiacus (Hoppe) DC. Prodr. VI (1837) 361. — Schanbsi: Da Wu taischan, 3100 m (n. 658). — Schenhsi: Tsin ling schan, Lao lung ko, 2030 m (n. 2643). Senecio campestris (Retz.) DC. Prodr. VI (1837) 361. — Kiangsu: Sutschou (n. 430); Föng schan (n. 364); Wusih (n. 377, 383). — Tschili: Peking, 300 m, Kalk (n. 2417). Senecio euryphyllus C. Winkl. in Act. Hort. Petrop. XIV (189) » 156. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Nenda, 4300 m (n. 2314). *Senecio flammeus Turez. in DC. Prodr. VI (1837) 362. — Nikko: Bergwiesen am Nyoho san (n. 173). Senecio homogyniphyllus Cummins in Kew Bull. (1908) 17. — Sze- tschwan: Yatschou fu, Ma an schan, Felsen, 2300 m (n. 1584). *Senecio Kaempferi DC. Prodr. VI (1837) 363. — Nikko: Nyoho san, 1800 m (n. 184). ‚Seneeio (Ligularia) lamarum Diels, nov. spec. — Perennis. Pars basalis non adest. Folia caulina infera longissime petiolata, lamina membranacea, fere glabra, hastato-triangularis, 5—6cm longa, basi 5 em, | | medio ca. 4 cm lata, dentata; supera vagina amplectente, petiolo abbreviato demum nullo, lamina subrhombea praedita. Inflorescentia racemo8a. Bracteae longae, lineares, acutae vel fere filiformes. Flores longe 1%; 8cm) pedunculati. Involucri phylla ca. 6-8, dorso parce puberula, 6 mm longa. Flores radiati 5—8, disei ca. 12, Pappi setae ochroleucae, apicem versus albae. — Ost-Tibet: Dege, oberhalb Kolo ndo am Tempel Mendsha gomba, 3800 m (n. 2107). Species S. sagitta Maxim. appropinquat, sed forma foliorum, tomento subnullo, bracteis longis distinguitur. Seneeio (Zigularia) Limpriehtii Diels, nov. spec. — Perennis, lat. Folia petiolata, herbacea, subtus minute pilosa, suborbicularia, haud peltata, margine denta, tadentibus calloso-apiculatis, ca. 18-22 em diamet.; ‚superiora vagina ampla et lamina reducta praedita. Panicula corymbosa, 2 x _ ramosissima. Capitula longius pedunculata. Involueri phylla ca. 8, margine scariosa, dorso RR Bere rn Flores air ke | E- Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 509 ] tubulosi 12—14, flavi. Pappus albidus. — Ost-Tibet: Zwischen Tschuwo und Kanse oberhalb des Klosters Shori gomba, grasige Abhänge, 4000 m 2053). Species affinis S. dueiformi * rien 2 S. achı PAR Diels; a priori differt phyllis floribusque h ;cho pilis tenuioribus, u paleaceis, dentibus foliorum SR et phyilis latioribus distin- guitur. Senecio lucorum Franch. in Journ. Bot. X (1896) 415. — Yünnan: alifu, Tsang schan, 4500-4600 m (n. 1008). Senecio plantaginifolius Franch. in Bull. Soc. Philom. Paris 8. ser. III 1891) 145.— Ost-Tibet: Tatsien lu, Grasmatten, um Sheto, 3600—3800 m . 1649); Dawo, Tal von Lumpu, 4200 m (n. 2026). - Senecio pleurocaulis Franch. in Journ. Bot. VIII (1894) 305. — Ost- Tibet: Batang—Litang, Ruinen von Nenda, 4600 m (n. 2319). Senecio Przewalskii Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVI (1880) 3. — Ost-Tibet: Ta tsien lu—Dawo, Tal von Tschin tschwan, 3800 m (n. 1852); Dawo, Tal von Lumpu (n. 1996). — Schenhsi: Tsin ling schan, Passe Feng schu ling, 2000 m (n. 2801). Senecio ramosus Wall. Cat. (1828) n. 3120? — Szetschwan: Kwei tschou (n. 1180). Senecio scandens Hamilt. in Don, Prodr. Fl. Nepal. (1825) 178. — Fukien: Tal des Min (n. 740). — Szetschwan: Kwei tschou (n. 1151). | — var. ineisus Franch. in Journ. Bot. X (1896) 418. — Szetschwan: Kwan hsien (n. 2401). Senecio sibirieus .C. B. Clarke, Comp. Ind. (1876) 206. — Tschili: iau Wu taischan, 1900—3000 m (n. 540, 585, 3037). *Senecio sibiricus C. B. Clarke 1. c. — Nikko: Gamman ga futschi 144). Senecio scytophyllus Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. V (1912) 193. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 3800 m (n. 1018). Senecio tanguticus Maxim. in Bull. Acad. Pnich, XXVI (1881) 486. — Ost-Tibet: Rumi Tschango, Tao pao schan, 3500 m (n. 2378). — Schenhsi: Tsin ling schan, Muo pan gou, 1700 m (n. 2800). Senecio ni Franch. in Bull. Soc. Bot. France XXXIX 299. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 3000 m (n. 1075). Senecio yesoensis Franch. in Bull. Soe. Bot. France XXXIX (1892) . sutchuensis Franch. 1. ec. — Schenhsi: Tsin ling schan, Hsian fu, 510 W. Limpricht, Cremanthodium campanulatum (Franch.) Diels in Not. Bot. Gard. Edinb. IV (1912) 36. — Ost-Tibet: Batang—Litang, Paßhöhe Rossäla, 5000 m (n. 2280); Paßhöhe Ngara la, 5000 m (n. 2309). COremanthodium Decaisnei C. B. Clarke, Comp. Ind. (1876) 168. — Yünnan: Tali fu, Tsang schan, 4500—4600 m (n. 1099). Cremanthodium discoideum Maxim. in Melang. biol. XI (1881) 238. — De Ost-Tibet: Dawo, Tal von Lumpu, 4200 m (n. 2024). Cremanthodium kumile Maxim. in Melang. biol. XI (1881) 236. — Ost-Tibet: Kanse, Kalkfelsen des Tshe tse tsha, 4600 m (n. 2077); Kanse—Dege, Felsen am Paß Tschola, 5250 m (n. 2134). ‚ Cremanthodium Limpriehtii Diels, nov. spec. — Caulis basi rudimentis fibrosis petiolorum pristinorum cinctus, superne pubescens, 2030 em longus. Folia basalia longe petiolata, supra glabra, subtus parce araneosa, e reniformia vel orbicularia, sinuato-dentata, 2—2,5 em diamet. intima potius ovata, caulina anguste lanceolata vel linearia. Involueri phylla margine ciliata, 10—12 mm longa, 2,5—3 mm lata. Ligulae ca. 2,5 em longae, 2-3 mm latae. Pappus fulvido-rufidulus. — Ost-Tibet: Ta ji tsien lu—Dawo, Gata, Haitseschan, 4360 m (n. 1873). Species ex affinitate C. Delarayi (Franch.) Diels, a qua differt folis caulinis haud semiamplex icaulibus, floribus radiatis brevioribus. i2 _ Cremanthodium plantagineum Maxim. in Melang. biol. XI (1881) 237. — Ost-Tibet: Hor Tschango, Schtiala, Schao kirr bu, 4500 m : (n. 2061); Batang—Litang, Paßhöhe Rossäla, 5000 m (n. 2307). h _ Cremanthodium reniforme (Wall.) Benth. in Hook. Icon. pl. t. 1141 1, (1873). — Ost- Tibet: Batang—Litang, Paß Ngara la, 5000 m (n. 2308). a Cremanthodium stenactinium Diels, nov. spec. — Caulis robustus, eire. 40 em altus, basi subglaber, superne fusco-tomentellus. Folia basalia non adsunt; caulina basi vaginantia, amplectentia, oblonga, ad 10 em A longa, bi cm lata, en minute callosa, ceterum integra, sursum a, nallese | ea SE en albun. — - Ost- Tibet: Baiide- Ting (n. 23338). ; | “ a ne ee summis pallescntibun, ® EEE ich Cat: Hort, Gorank ( (1808) 37. — Tsehili „1 1200- 2500 m ee om & \ufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 5il Saussurea acropilina Diels, nov. spec. — Caulis 15—20 em altus, iatus, monocephalus. Folia infera petiolo basi vaginato 3—4 cm longo - praedita, lamina in utraque facie, subtus imprimis ad nervos scaberulo- pilosula, cordata, apice acuminata, leviter mucronulato-dentata, acu- nata, 4,5—5,5 cm longa, 3,5—3,8 cm lata; supera sessilia, anguste ovata vel lanceolata, acuminata. Involucri phylla lanceolata vel lanceolato- - linearia, scaberula, interiora apice‘dense pilosa. Pappus (an semper ?) uniseriatus. Corolla ‚‚glauca“. — Schenhsi: Tsin ling schan, Tai paischan, 3300 m (n. 2761). Species inter cordifolias humilis, involucri phyllis interioribus apice tincte tomentellis distincta est. Saussurea aegirophylla Diels, nov. spec. — Caulis eire. 40-50 em altus. Folia basalia mox evanida, caulina longe petiolata, lamina herbacea, üpra parce strigillosa, subtus pallidiora, late cordata, sinuato-dentata, ce redia eirc. 8 cm longa et lata, supera descrescentia, summa ovato-lanceo- le Corymbus cire. 5—7-florus. Involueri phylla 4--5-seriata, sub- oriacea, ovata vel lanceolata, ciliolata, parte libera late triangularia, Purpurascentia, apice vix herbacea. Pappi setae biseriatae, eae seriei Anterioris plumosae. — Schenhsi: Tsin ling schan, Wang sso nai oberhalb a tsin ling südlich von Hsian fu, Grasmatten, 2400 m (n. 2970). Species nostra S. cordifoliae Hemsl. affinis foliisque simillima est, eapitulis minoribus et involueri robustioris BE apice haud herbaceis recurvatis distinguitur. | Saussurea calobotrys Diels, nov. spec. — Calls robustus, 25—40 cm alt, amsae Reg ‚Folia Tancaolalo: vel Serge! hili: Heine Wu tai schan, Gipfel des se ss 3000 m (n. 3034). . Planta speciosa inflorescentia racemosa (in specimine uno eire. 15-ce- A) in genere valde insignis. Folia ein 8. iodostegiae Hance haud TE j hala Diels, nov. spee. — — Caulis sisietos; tomentosus, 10-15. cm altus.. Folia e E De Branch, submembranacen, ® Kr tomen- x 512 W, Limpricht. mu, Paß Dshagala, 5260 m (n. 2238!); Ngara la zwischen Ranong und Litang, 5000 m (n. 2329). Ut praecedens S. pyymaeae DC. affinis. Species nova foliis omnino tomentosis, pilis discoloribus, involueri phyllis reflexis, capitulis magnis recognoseitur, Saussurea hypsipeta Diels, nov. spec. — Caulis robustus, 3—10 cm altus. Folia sursum conferta, nonsunguam deflexa, anguste obovata vel oblanceolata, + pectinato-dentata, basi + longissime laxe tomentosa, antrorsum glabrescentia, 1,5—4 cm longa, 6—10 mm Jata. Capitula inter folia summa dense tomentosa glomerato-conferta. Involueri phylla antrorsum pilis longis atro-fuseis vestita anguste lanceolata. Pappus biseriatus 8—9 mm longus, subatratus. Flores violacei. — Ost-Tibet: Kanse—Dege, Tschola, 5250 m (n. 2151); Bejü—Batang, am Mäla-Paß, 4800-5000 m (n. 2214); Batang—Litang, Dshagala, 5260 m (n. 2237). Species valde affinis $. sorocephalae Hook. f. et Thoms. Tibetiae occidentalis; foliis conspieue dentatis et involucri phyllis durioribus ab illa distat. Saussurea japonica DC. in Ann. Mus. Paris XVI (1810) 200. — Kiangsu: Nan hsiang (n. 1); Schanghai (n. 8). — Schenhsi: Tsin ling schan, Flußufer bei Muo pan gou, 1700 m (n. 2813). Saussurea iodostegia Hance in Journ. Bot (1878) 109. — Tsehili: Hsiau Wu tai schan, Hsi tai, 2600-3000 m (n. 609, 3004). — Schenhsi: Tsin ling schan, Paß Da tsin ling, 2400 m (n. 2655). Saussurea Limprichtii Diels, nov. spee. — Caulis eire. 15 cm altus, paueifoliatus, monocephalus. Foliorum lamina sensim im petiolum (2,5—5 em longum) angustata, ipsa oblanceolata, 6—-9 em longa, eirc. 1,5 em lata, in utraque facie dense glanduloso-puberula, subtus praeterea incano-tomentella, margine repanda, summa reducta, ‚lanceolato-linearia capitulo appropinquata. Capitulum eire. 2—2,5 cm diamet. Involueri phylla lanceolata, acuta, pilosa. Pappus biseriatus rufidulus. — Ost- Tibet: Batang—Litang, Pungtschamu, Dshagala, 5100 m (n. 2250). E grege S. semilyratae Bur. et Franch., sed’ foliis nonnisi repandis a speciebus affinibus facile distincta. Saussurea Paxiana Diels, nov. spec. — Humilis, cire. 5 em alta. Folia basalia anguste obovata, in petiolum angustata, glabra, media oblanceo- lata, parte basali longe lanuginoso-tomentosa, summa fere ad basin dense tomentosa, reducta capitulum ca. 2 cm diamet. cingentia; media ca. 5. em longa, 6—8 mm lata, omnia repando-dentata. Flores 10—13 mm er a setäe 1 0 em mer: an apice albidae m ee En ae 208). a . Be ıfzählung der von Dr. Limprieht in Ostasien gesammelten Ptlanzen. 513 i s ® Ne specimina dua manca deleantur, deseriptio capituli adhuc in- pleta remanet. ‚Saussurea pilinophylla Diels, nov. spee. — Caulis basi rudimentis olorum pristinorum wvaginiformibus teetus. Caulis 16--20 cm altus, liatus. Folia infera 6-8 cm longa, 5-—-6 mm lata, basi vaginante glabrata, terum oblanceolato-linearia, superiora tota dense tomentosa, suprema ıbbreviata, subovata, pallide purpurascentia, capitulo approximata. olueri phylla lanceolata, basi scariosa, apice herbacea, longe pilosa, 12 mm longa, 1—1,5 mm lata. Paleae rigidae, stramineae. Pappus atus albidus. — Ost-Tibet: Kanse, Tsokoma, felsige Abhänge Tschola, 5050 m (n. 2103). ‚Species nova a S. geraeocephala Diels simili foliis summis abbreviatis Isius supra parce albo-pilosa, basalia eire. 10—15 cm longa, caulina omnia 1--1,5 mm longa. Involueri phylla anguste lanceolata, e basali 1 em longa, apicali herbacea, saepe recurva, 1—1,5 em longa, lae, 1--2 mm longae, internae eirc. 10 mm longae, basi fuscescentes, einereae 'vel albidae. — Ost-Tibet: Ta tsien u—Dawo, Dschung ku, asmatten westlich des Dshara, 4600 m (n. 1784). Species S. pygmaeae Wall. et 8. yraminifoliae Wal, affinis foliis tissimis eis S. romuleifoliae Franch, similibus cognoseitur : Saussurea stella Maxim. in Bull. Acad. Petersb. XXVII (1381) 490. = t-Tibet: Batang—Litang, Paß Ngara la, 4650 m (n. 2312). Saussurea Stoetzueriana Diels, nov. spec. — Caulis15—18em altus, tellus, monocephalus. Folia basalia (cum petiolo et vagina) 10-15 cm ‚ad 3 cm lata, supra glanduloso-puberula, subtus albo-tomentella, 'vatis, superis iterum in lobos muceronulatos pinnatifidis. Folia caulina uca, angustiora, repando-pinnatifida. Capitulum 2,5 em longum, ad latum. Involueri phylla es apice atro-mucronulata. Pappus ful vidus. Corolla violacea. — Ost- Tibet: Kanse, Tsokoma, Ib des Tschola, 4400 m (n. 2105). en et a amplioribus, magis tomentosis. Ä | in Journ. Bot. V | racteantibus facile distinguitur. A 8. Hookeri C. B. Clarke sikkimensi Caulis sericeo-tomentosus. Folia RERE lincaria, N villosa. Paleae rigidae, stramineae. Pappus biseriatus, setae externae "ate lanceolata, alte pinnatifida vel pinnati-partita segmentis ; ‚semilyratae Bur. et Franch. eiusque affinibus. similis differt, a s 514 , W. Limprieht. Kanse, Kalkfelsen des Tshe tse tsha, 4800 m (n. 2066). Saussurea wernerioides Schultz Bip. ex Hook. f. Fl. Brit. Ind. II (1881) 367. — Ost-Tibet: Batang 5260 m (n. 2256). & Oirsium arvense Scop. Fl. Carn. II (1772) 126. — Kiangsu: Tai hu- Berge (n. 250). Litang, Felsen des Passes DeHapelR „ 323. -—- -Ost-Tibet: ang kung ting, Matten des Ban lan schan, 4000 m (n. 2398). a ‚Serralula centauroides L. Spec. pl. (1753) 820. — Tschili: Peking, Tal des Hun ho, 300 m (n. 2416). Rhaponticum uniflorum DC. Prodr.VI (183 us 664. — Tschili: Peking. Westberge, Kalk, 900 m (n. 2412). *Pertya scandens Schultz Bip. in Bonplandia X (1862) 109.— Nikko: Bergwälder am Yikkan-Wasserfall (n. 183). Ainsliaea hypolenca Diels, nov! spec. — Caulis 50-60 em altus, suprema bracteiformia, omnia. breviter (5 mm) petiolata, lamina supra ‚glabra, subtus tomento albido pilisque rigidiusculis intermixtis vestita, ea foliorum basalium dimidio posteriore linearis, 3- 4 cm longa, 0,7--0,8. em lata, anteriore anguste ovata, 4-5 em longa, 2-2,5 cm lata, margine callis produetis praedita. Inflorescentia longissime spicata, haud ramosa. des Tempels Örl wang miao 800-1000 m (n. 1251). | eorumque forma faeile distinguitur. ER .2 cm longa. „Involueri phylla glumacea, viridistriata. Corolla pallide -rubra. —- Szetschwan: Lu ting tschiau am Tung. ho, zwischen Gan gou und Wuligou, Felsen 2000 m (n. 1613). deseribatur, quia folis in utraque facie insigniter sig Ben DA ne omnes series distinguendam- referre apparet. S Flora X er en m _ Techili Cirsium chinense Gard. et Champ. in Hook. Kew ‚Journ. Bot. I (1849) ‚pubescens. Folia infera subrosulato-conferta, supera sparsa, decrescentia, Gapitula i in bractearum axillis solitaria vel pauca, remota, sessilia. Flores Suse _Involueri phylla glumacea, 3-nervia; corolla alba: pappi setae pallidissime : ‚einnamomeae. — , Szetschwan: Kwan hsien,. Lao djün schan, oberhalb. . Species 4. pteropodae DC. affinis ab eius formis tomento foliorum Ainsliaea mollis Diels, nov. spec. — sn Folorum (omnium h basalium) petiohus longe albo-tomentosus_ eire. 2 em longus, lamina supra viridis, dense sericeo-tomentella, subtus tomento dense albido vestita, @ . basi“ subcordata ovata, repandula, calloso-dentieulata, 3—4 em longa, 2.32, 6 cm lata. Scapus albido-tomentellus. Capitula majuscula, eire. : Speeimen unieuim quod adest valde ne: tamen breviter Saussurea tatsienensis Bur. et Franch. 1. ec. forma’ — ÖOst-Tibet: Re ? Aufzählung der von Dr. Limpricht in Ostasien gesammelten Pflanzen. 515 Cichorium Intybus L. Spec. pl (1753) 813. — Schenhsi: Tal: des eiho, 400 m (n. 2650). Sceorzonera austriaca Willd., Spec. pl. II! (1800) 1498. -- Tsehili: ’eking, Westberge, S0O0O m !n. 2440). | - Taraxacum mongolicum Hand. Mazz. Monogr. Tarax. (1907) 67. — schili: Peking, Westberge, 700 m (n. 2439); Tientsin (n. 2867). Taraxacum platypeeidum Diels, nov. spec. — Folia longe petiolata, lamina late oblanceolata runcinato-dentata, cum petiolo ad 20 em longa, 2—2,5 cm lata Scapus 35-40 cm longus, sub capitulo albido-lanuginosus. Inyolueri phylla late hyalino-marginata, margine lanuginoso-ciliata, extima 'ate ovata, acuminata, 5—6 mm lata, interiora lanceolato-linearia, ‚» cm longa. Flores (sicei) 2,5 em longi. Achaeria non adsunt. — Tschili: "Wang ping hsien, Gipfel des Bo hua schan, Grasmatten, Kalk, 2400 m n. 2446). Quamquam achaenia non praestant, hanc plantam describere licet, 7 uae involueri phyllis insigniter marginatis ciliatisque facile recognoseitur. i Taraxacum tibetanum Hand. Mazz. Monogr. Tarax. (1907 ® 8. Ost Tibet: Ta tsien lu, Tissu, 3900 m (n. 1844). L Taraxacum spec. — Hupeh: TItschang (n. 1119). ‚Sonchus uliginosus M.B. Fl. taur. caue. Il! (1819) 525. — Tsehili: en Wu tai schan, Li yiörl, 1450 m (n. 548). Lactuca denticulata (Houtt.) Maxim. Melang. biol. IN (1873) 3 — Sr chi li: Hsiau Wu tai schan, Petai. 1600 m (n. 3043). Laetuca elegans Franch. in Journ. Bot. IX (1895) 262 — Schenhsi: - "Tsin ling schan, Muo par gou, 1700 m (n. 2832). Lactuca tatarica ©. A. Mey. Verz. Pfl. Kaukas. (1831) 56. — Tschili: lgan (n. 490). . Lactuea versicolor Schultz Bip. in Bonplandia X (1862) 331! — "; ehili: Tientsin (n. 2866): Peking (n. 2422). — Kiangsu: Futschou A 359). — Szetschwan: Tehengtu fu (n. 1211). Orepis Hookeriana C B. Clarke, Comp. Ind. (1876) 255. — Ost- bet: Hor Tschango, Schtiala, 4700 m (n. 2072). — Schenhsi: Tsin ling jan, Tai pai schan, 3350 m (n. 2747). Dr japonica ( ) Benth. e Hongkong. (1561) 194. — Ge * Gil Abb.1. Kiangsu: Sutschou fu, Mandaringarten. Abb.2. Kiangsu: Am Tai hu. Kanal 42 vor Kwang fong. S.51. Abb. 3. Kiangsu: Sutschou fu, große Pagode. 3.4 en Abb.4. Tschekiang: Hangtschou fu, Tempel mit Pagodt am Hsihu (Westsee). S.57. » Le feng ta (Donnerpagode Abb.5. Tschekiang: Hangtschou fu, Eingang in unweit des Hsihu. 8.57. einen Höhlentempel II Abb.6. Figur des Kwan yin am Eingang des Höhlentempels in Fig.5. 8.57. Abb.7. Tschekiang: Ningpo, Tempelhof des Klosters Hsüe dou sse. $S.68. '69'S pynaınbund mubigsopuup uoA 410purIsS "858 NOp ons} 9'8 19}s0]7 wıaq TfeJ1esse M 19013 ‘odaurn :SURIYNOUY9SsL, 6 4qY "IBRIOSSBA\ U9J0ALS mag uospp | :Surıyoyds] "gqyv 4 Abb.10. Tschekiang: Terrassierte Reisfelder an den Bambushängen südlich von Ningpo. S 70. Abb.11. Fukien: Hauptstadt Futschou fu mit der ältesten Steinbrücke in China, der Brücke der 10000 Lebensalter. S.75 VI er qaqaV 'z8°8 'ueypsny we oppeyjodwe], 'n noyosyng :UoTyn,T or 2 Il Fong kwan min fa) c Fukien: 3. © « Abb. 1 Futschou fu, Höhlentemp unweit Yung fu. VoI "8L'5 ‚sne Zuod dus uoA ueyos ®e reg 10 :uaıynJ "ST ’qqV 'LL'S "UDSIPEMOG 2aUnJLoT pıwuhsıg ureg wep u zaydıus mung ug we uns Zus !uoryn "FI qqV IX '82'S '8L'S "URYDS EJ LEE] 1U® 2707099 mwuwybumung :usıynJ "LL'gqYy "IHPJrAuUHtWweySwuun) “URUOS B} Te TUOLYynJ "9T 'qqV "8L'S -URU9S BI TEE 10JSOTY Oyasıgstorg seq :uoryng '6L’AqV "ury ) JS 'S "uapemypspageN ey wegp sap Joydıy : punızropıoA u] uoıyun,g "BT 'AqV XI wWOA :08°8 'sne jodwaj, ueyss Zuos], sep [eydıy :uoryng "Ts "gaV '0E'S "Iopfajsıog punaßıopıoA wy "ueyos Juos], 310g :uoıyny "08 "44V XI Abb.22. Ost-Szetschwan: Yangtse-Engpässe, oberhalb der Wu schan-Schlucht. S. 114. Abb.23. Ost-Tibet: G ambu-Kette westlich Ranong (Lamaya). 6 Auf der Paßhöhe ein Mani mit Gebetswimpeln. 3-.1%. . Phot. Dr. Assmy, Tschungking, xIU XIV 2 a - Abb. 24. Ost-Tibet: bedeckt mit Steinplatten, i Eine Spitze der Gambu-Kette . Im Vordergrunde Obo ı die das lamaitische Gebet „Om mani padme hung“ eingemeißelt ist. S. 1986. Phot. Dr. Assmy. Tschungking . Honan: In die Felsen gehauene Götterfiguren bei Lung men südlich Honan fu. S 219 0,38 "Zuemp g3 ueg] 10q 2,2" 8 Teggmippjog wep ypru zıngsqy Op IENET Sop Tr], “uaısy weyos Sue ST] ‘ozydg-ey Sung “uryps my may neisp STIL Y9SL ee; "66 "44V Ls 44V -—. m >) nn a) E78 weyosmedies sop [ejdın wep me veg uorsy egg Jodwo], ueyas dur us, :ısyquayag "98 'qqV ee oA re} dung] ap “ueyos ey na meisqp SITE YDSL "se "44V xV BZ 8 ‘odwunygj ıose], 10po oBıur NOyds nz Tun ns] Sdepueppduor, :Toyap :(tjoZuo arsuuf) ıTıy9sL "OEdAY 5 ”“ 35 700 103 110 115 720 | y we’ ) FREIE : X MO GOLEI Para she hol | RR, et. in ” wei hu ua ’ N ä R FE „ _ ee . Bang | A erree » N \ N R:3 P} Ta ae ge z Ka en > ac ar nr TER, = 3 ae ee ehr” Bei h \ r Br ir AR : : ER > Fe , a 0 | Pr ? B. RI , # if 2 Pag x & nts ü 6 s { i / LH, Es M Qy ä ER \ r 1% a Tr a: { eh £: ILI G E B & Kukhnor ‚ d er Ex EU SCHAN ‚#51 - mi f} B m ci > Pr} % . | er N N: 5 Tui ydan > ; Pa o& ser N a m { er A = : H- UN 1 © g H 12} ==, m. Ü I 4 & F M u rs x Aura ar E ®. e Lan fscha ‚ u vr ) er Tsingtaya © el 9% 4 N & \ r I \ G ing u F) 4. ) Mr ' 7 Nun , 12) PB 55 27) ul = A Fa Na a \ 1 k [r- y Ed 3 3 3 \ - { \ N [-} : We ho . en, {#8 Br PN. Say, 2 --_Min chat Ss Far re) ng kwan ı Bonen | " > K =. PALCH zZ ei = TH -\ a iE Pai ze z Lung man ! © Ay Na, 4 m N Ar x; \ r- Be a du 1 PN EN x. = G N . u e> x } 7 - % - 2 ı FE er rl x | M e” = & = IN ’ AN. &: £ N Ya "ni ns R & 1105 Fr ın s Ö; Ze n T: Wi er \ L sch ı Al » b “mas. x & x Tai pinsk "N er Sur = re we wuhu 4 A i ANGHAI UNI L; EN: Er: x TU Pr? 4 nf > \ ne a : . Hu ” \ st = 2E Tui 3 c HM A = 7 ce It x = = En GEpu .. en , > fy Schascht 7 1 Tochiifinoe Hänsterh eripel eb. s N © fie king 'SCHUN: Er = En < 2 . gi Se ai Be “ as PL A Tin A onen! ne: SEE AR R iuykia, 3 Rn z 3% ET NEse N Be> ng Pi bee de. ey a, (7 BE -* } ee AA, Sk fu |, u na \ See u see ı.-- Sch e Pr t u Tu ER Pr er # % 2 . Be :r Pa 4 er : e \ S N Ri: 1aN® Ig x e H N “ r u Tschangscha \ Nan tschang er w schow s I © Rn x = 4 « \ ud LE A 7 , Treue. "; RI! — \ -- a - ei Rt re = \ 3 Bi ” ! yr ur H U E N AN .* st "Are ning ni ®, An o Er e 5 E » Ua Ez m 1 Kue yang F ‘ - - Sr ei ( Ts Ele: = zus ’ un Ir Pe f a fV I ad [ : \Yünnen = x al 7 { For Iren Ei Mn 4 $ + U = ER a ER Kwe fing Dh k & ne i — N BE ep} uf b. P 1 = % Ss? rr ws nn. EB - z x M » x K . NY ? ke g tse ns N) A 405 ( Pl . HSi Kan e SEAN Bi = Rd h; y Be BE a 2 7 Nies ’ * ya % { =“ ad ka: 4 ;* == af a 2: ae \ \ r \ NAN-HAI MA: TS 570% Re : : &Hons u Kr? en ® e et a 1 oc. ni 108 z Ka MASSSTAB: A:10000 REISEN u. SANMELBEBIETE:- Dee MARNOWSeÄY, CHARLOTTENBURG ee. ee TAIHU vo HANGTSCHU_ W.E.SCHARNOWSHY, CHARLOTTENBURG #. T Pi si Ay Gin e WM n 7 2 / I Jen: A ’J N) en y a fi en, KR WIR Ca TR AS Kanh uscan bhsien 6) Nasa ET Zu ES "run es £ —— y ae ER: TscHbu Fu N 1 Duns_ . * ne N 5 = [2 : NTYEDD hs; Q en Tai hu a =”, IN eg N I . RX, ) 1) - -Hsi, e! , „ \ J nt oder F EEE Aa | \ ... . 9 £ n eo = { N 2 \ hs. ; IN \ gr. SeeX ° 4 RE Ne FE .hfäo Ich \ Aa n u - ia % K q \| a » re zZ = ige EN \ I a — RR mo; Pr” x N > Ir an has v ; a A > ; i nwand #l 4 MR . # Ze DE \ X 7 " ie e= & /2 f - x 7 er nn % e Ki > S N Ef Er ä x RT ; ) s @® EZ E 3 ao N I 2 Stang / G En = Aa o WI ion % Pi } jaiyennst >.‘ z ‚ f- 8 04 l ’ 2 J ee y ’ BUN Ta x ——ainiNgN, / u" u Ss en * ING eg N 2/7 7 Te N > Psch u . ken Mer S en u, £ h : 3 BER Se ! N g + | = = j = N Sehou Bat u a nein bug BE u NIS S >>, . r > ge Lina koRTE P Be E NIS re es NN . ı\ er 0) .B* ° NY N nn en er gg 2) S% —— TEN ARE DAN 2 2:390000R ————— Mal ati ren NINGPO - TIENTAL (TSCHEKIANG) .—. o© Brenz ‚Se MEER ‘ a Fa vie ' '. « 3 [+11 ö d i Q < %,, 3 & : h Br %, ern rg Ln z ; Orien RR Nr: IA R I = DR S T> uatun is ; RE 2q Ua g \ EL i Fr | Pla? a Re 4 Dschun 9. % eng » uw - f 3 ii 2; re, 4 . Fi rt sb I 2 %, = LER, Ning Pal Zr! 1 E "Rn {iD 3 i a. Su Iilaeı Re : = G a ® AN “ ‘ 7 TEN, N : = 2 RE Dee? terug ; Q& Ss 2) 2 AalTı h 8 e %9 7 PER ; Q FA A : erscha n9,: ! P tsching SS 4 (antar ya N Tar'lın ; Tientai 1 i | chan r ; ar, ee 17 > . 3, u fErT IE 23) 2. R PR III ILIIITE en je PT 2) ET nr, h Du Yitizemeng 7; Ms, RN" KITE € hankauyımenaE 0 + | ou FU Be. Fer \ fs) TAI TSCH 2 Seo, 9- ne a Lo. Rd f-} 2 x e re N Br: 2 2 7772 \ ER: But 5° wi Kwa rn ES: BAHR s RR: er: £ PPFTTLLTLLHLETER Pr rer E Ys IR DR isch, I $, ch Run u u) U [0 ns P3 * on r un ._ ı ‘ a MAISSTAB: * 1. 1000900 Hai men .- 2 REISEWEG: u warn 122 121 FRE. WEESEETEERSESTREEN TERRAIN F GERT EURE NER FOTBPALDAWLH: W.G.SCHARNOWEMS. CHARLOTTENBURE ie, _ FU TSCHOU - BAITASCHAN (rusen) f Be Sunghi 07) Fr SD # ws Aug a % LIDL 6 et RSLLL an ITTRRETS \ . \ PHiang hou a\ Yung gu a Er \ Y g Tschöng Ms une ” x KLUGE 7 7777 LITT - am IR f arg N Yit, A Al HHien ya o 47 Baı ee S Fu ng Jo #47] Ze „M ” > 52 = LAETZ € ji) as \7 ‘ KE ih ‘ 8 N LI) u „ ung oQ\_o Si - “en, a nf u HsülüniseN „7? N Fr 1 ER Ping na at 0) Taı ping © ' ie \ | v ö > YTa hö &: F- ong o AWwangftar 7 . %“ PT- . % oO - Tsiang > N + x r ® Gin niard c ae |. EL YEN PING FF YRutien a 9 U TETE “ RS N. scha Fang . E Nat n [ ER Sans Pörs Orc) oO /Hwang\tieng Min In olSchur Aoxz Fe ur>> ” - I 2; a Su oBäischa kı \ e f-} + Mientsing OR oYüyüen Se g S . 3 N Be . ey \ ” er .;, s . > ue u. n il nachTatiens Erg A . Das Nanking -Tschinkiang’er Bergland & 5 I. 7 FV 9° Denn, Y 7% 1/7 SET «TEL h ># N Pr; BIIEENN, 7, 7 (A) m t N Bu FOTOPALDRUCK :w.G. SCHARNOWSMY ,CHARLOTTENBUMG. 4 _MABSSTAB: 1:1.000 000 Szetschwäh SE ERT ERTTE 99° 100° {07° See 103° 194° e ı Kr \ = Maßstab 1:1250000 ah > \ \ | Ri NUR X ER {a 5120 \ r N , Reiseweg a a ne a a Te a { a u 12 > ’ 2 \ i en } x N } } N D [6] 1 je) k \ \ / H } &e""- Hsle shan B, 3725 Tso ko ma : Rs; X ee x 5 N \ 7300-8000 N. r ' ; L ö ag x Ss he 2; than tsoka % ‘ Nsan lat? een ho Sr Hobo \ rem, nn l 3 ER an Tshetsetsha ae Katogamsa ee ra WE (Tso da, sha n)” gussurla sıoo , x .. / Di L.Scho , r r 2 N ä er Er u a ai N in ee > \ = \ x ir Ru % Bu en x \ m ” \ >. & \ \ we a N % 2. 70 Mäla 4500 \ RL \ ge \ BEN 7 Fe umlung Fre R Pschossni (Da tsaı) R i Bi us rs N 2 a a King tschung a Gdije ., \ m A, ? Doson % E BER, a ar < 2> ine “ x = ” A/f F . JSamı " \ . a “ i N “io we Nqaupalatoti ‚4300 K ' ’ So „An ‘ a Pr a € N ix ) nz EN Ti Ressir ma, soos 8 7 2 Aa Ischi ssa Ban ge. sAsckarn ar \o Da pul@orn) \ » (Ta a Yo anske Truukian sy übe y 7800 AA e hg ung 5 Omisgon aa0p, s Rn DER TSINLING SCHAN n schenest Hua © er no Dassams ki W e wayin 0-0 "Pos yin mia. _ PFuschwischönn Yuho odE Be, fou 2sch ' - Pl Ta Zschoau an h Ti tien) „ = Föng dsiang fu er. ischui r ’, BER gg age ""NMWe nan hsien Yan, E e „Dr; schan a RE a Sur. Kischan .n fu föng hsien Pi irkolschönn DREH, ver Han, : SB Eppaher; Aresern ya 4 Wi au 4, >schö Hsienyang ; 2 RZ ra "Oo. ukwo ‚fur 6.3 Ma FAR 92 ne Ba Zschiau D Br ei CL TERR ; vl - Ma bao 250% Be: n 2 aa u) BR Man a = 2 & Wir ng se Ace aNnTu ilipı 4 7 >: On, PR [277 BLZ [ZZ Yan, 2 Zien 2schs u x Lee menkou ühos Y, Poage, Rene, Ti £ Es 2 x7- 74 7m, 1 Pt, /4 Asia Tsch a ang Mfsch uyang te 9, %, #7 RSSLZ VE ou isch? 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Es ift mir im Kaufe meiner wifjenfchaftlihen Tätigfeit, auch als jerausgeber von Jufts Botanifchem Jahresberichte, bei der Ducchficht er botanischen Literatur fehr oft aufgefallen, was für eine Fülle von ildermaterial vorliegt, teils in einzelnen Arbeiten, teils im Befig der erfchiedenen Sorfcher. Befonders leßteres it für die Allgemeinheit meift zanz verloren, zumal nach dem Tode der Befiter; denn wifjenfchaftliche Ohotographien ohne die notwendige Erklärung find faft immer für den fremden wertlos. Diefem llbelftande abzuhbelfen, foll der HSwed des vorliegenden Unternehmens fein. Es ift mir gelungen, eine ganze Reihe von be Deutenderen Botanifern für mein Werk zu gewinnen. Befonders zu Danke perpflichtet bin ich den Herren Beopeneren Karjten und Schenf, den erausgebern jener Blaffifchen „Degetationsbilder”, die ihre große Erfahrung in den Dienft meiner Sache geftellt haben und mir mit Ret and Tat in der uneigennüßigften WDeife zur Seite ftehen. Eın Blid über die Kamen der Derfafier der bisher fchon erfchienenen Reihen dürfte auch jchon jeigen, daß nur Gutes geboten werden fol. Auch die Der- bindung meines Unternehmens mit der weit be »Fannten Kichtbilderfirma Dr. $ranz Stoed tner in Berlin gibt genügend Bürsfchaft für die £ technifche Dollfommenheit der Ausführung. 2 Sch habe es mir zur Aufgabe gejest, fämtlihe Slorengebiete ‚der Erde allmählih in Kichtbildern zur Darftellung zu bringen. Die Bilder in der Größe 8'/;,xX 10 cm erfcheinen immer in Reihen zu 5 oder einer Seeeiah! von 5 und zwar zum Preije von 20 Marf das | Stüd. Jede Reihe begleitet ein Purzer Tert von I—6 Drudfeiten, ein- -feitig gedrudft, im Preife von 20—50 Pfennigen, der möglichft immer von dem Autor der Bilder verfaßt ift und dem Benußer der Bilder ihr 3 Derjtändnis erleichtern fol. Es fei bei diefer Gelegenheit darauf hin» .gewiefen, daß pflanzengeographifche Darftellungen nur bei genügender Arafe einen belehrenden Wert bejiten dü vften. — Bot anifer, die fh im Befige geeigneter Platten befinden, werden Fr mir pafjende Reihen zur Deröffentlichung vorzufchlagen. Das Honorar für eine Reihe von 5 Bildern mit Tert beträgt 50 Marf, wobei die Platte inı Befige "Autors bleibt. Außerdem will ich aber aubh Bilder zur Biologie der Pflanzen ausgeben, jowohl nad) Photograpbien wie au nad Strichzeichnungen;, ıch nadı diefer Richtung hin bin ih fhon zu Derlegern und Autoren olgreich in Beziehung getreten. ug: des eriten Taujend von Bildern foll ein genau, u. der au Be Bildern zur Darftellung ; jo daß die Benußung nn BZ ei Be find ne folgende Keihen erfchienen: . Reihe: J. Mildbraed, Bäume mit, Bretter- und Stelzwurzeli a - Kamerun. (Kamerun 1) 2. a — $ianen und Würgerfeigen aus Kamerun. (Kamerun II.) 3. — Kanlifore Bäume aus Kamerun. (Kamerun III.) EN E. Prigel, Bilder aus dem ftaatlichen Haturfchutzgebiet am Groß ) f Hräbner, Bilder aus der Siineburger Heide. p- i ı 8 HE 3. Mildbraed, Kalktalgen von der Infel Annobon. g.—il. H €. Baur, $lora der Injel Tenerifa. (Kanarifche njeln >= 12.—13. W. Berter, Tiord:Uruanay- ee €. Ule, Epiphyten ans Südamerifa. - (Epiphyten 1.) 15 = — Die Ameifengärten des Amazonasgebietes. (Brafilien 1.) ib: — Die Ameifenpflanzen des Umazonasgebietes. (Braftlien II.) rg ©. geucht, Waldvegetation Mürttem nber as Deutfcher Wald 1—I 20.21. „ Rübel, Die Foldifchen !Dälder. II.) Ze — Am Kluchorpay im hohen Kaufafus. (Kaufafus ILL.) 23:29: ,, E. Beefe, Die Suffulenten, ı e die K fein IMerife ifo 3: Jifen 31.—52 ibel, er I 33.—36 . 5. €&.$. Schulz, $rühlingspflanzen (Mittelenropäifche Slora I.—IV 372.—44 — Mittelenropäiiche $lora. V .— Xu 45:.—48. — Alpenpflanzen. 1.—IV. ee $lora XIIL.—XVL) 29.—50. t iegle, M ittefentopäifche £lora VIE RVIH. 5 52, &. Karften, Epiphyten. (II. IT) (Siehe auch Reihe 2.) — Taya. (CE 11) ® - ) 55: > — Degetation der Molnffen. 56.—60. , Tade, Moorfultur in Mordweitdeutfchland. 61.—64 Fi &. Mattbes, . er aus der Küneburger Beide. 65.—68. ; G.€. $.5chu A 69.— 70 Ss. Ka 71.—22 B Die 75.— 74. u Der Botaniiche Garten in TV 75.—80. „, — Degetationsbilder aus Merifo 31.— 85 — Kalifornifche Koniferer ee H. Schend, er 85.—88. „ — Brafilien. (III.—V I 5. Winkler, Siebenbü ürgen und Banat. (I — VIEL) ee ©. feucht, Süddeutfcher Klebwald. (Der Dei ie Wald IV} 98. ,„ — Süddentfcher Schluchtwald. (Der Deutiche De \ er R. Sauce, Pilze. Auer, 3, en E. WDiefe, Pils a) Bllseseb Pflanzenanatomt , 8 Wieie Mittelen topäiiche Slora L. ve, Nlitteleuropäifche $lora XXI—XXÄI. 1 | ! ' ; ä } I 3. p. Sräbner und Bi Bee Der Urwald von Bialowies. FE e Itpilje des Brotes 2: EIERIV- KLAR 5 en Iflooren. R Ss - teppen ıheide. ei Dr. Sriedrich ss __Berlin-Dahlem, $abeditr. 4