ee ee er ee. urhe EEE iii ee Eee en ne rer \ SE ee A u Bun een a An a nn ee en " 2 a a a AT nn a Sr En a nn RT Da a nen ni N a OA nn Bag Mann nee eh Tas hai ine, Mn nn a nn in ee a nr De Fun nd ln a eh ee ET Ft Fe en nn A > ae ni en A a Te nn ne ee Mate A eh ne eh ae nn En eg eh eh nt in ne en In a nn nn an en nn een rn nn en F u nd u u nr A a nn nn mn en nn er dag An Fran As tt nn eh me mat ann neh a en ort rn de am an anna a A a a na un en ne sn ne nn. ET u at a - = nn rımenn De Var DOES RR NEBEN en ee - u ni he a ner he - Pina nn A ee, 76 wm Dann nn na aha m nn nn nn m TS ann na nme nn nn Na an a a nn a a ann en A en ne nm nn mn ne a ee ae N a en oe he nn, » ae Sn due rn ut ne a DE nn m le er A ne ee a a Ara ke _ nt en Fran a ne me en aan Wa Mn ln he a nn en m nn mn an un a nam memen i num dt m anna a nn raue win re rn ae > nn Br ee Baker pe: no en nn mn u n ee En ne nt nn nd nn nt ren BE u Ehe et ee > ui nunue . .. nt To nn a a mn ne en En 5 nn na nn aaa mus u era en Y. -ninan - nn Tann = s. -. Dez ee > . = nu; - e- a . suuna r x - x u - Peg £ Es £ - - -. om >= < ne EEE ut a x - - - in a s erürkiche: System der AMPHIBIEN, mit vorangehender Classification a“ « der SÄUGTHIERE vuso VÖGEL. Ein Beitrag zur vergleichenden Zoolegie. N „u Von ge ? ws N 3 Dr Jon. WEÜLER, Professor der Zoologie und Misgifea der ae Akademie der Wissensehaften in ı Wünchen. 0r © s Es ist mit den Ableitungsgründen wie mit den Eintheilungsgründen; sie müssen durchgehen, oder es ist gar nichts daran, GoETHE ‚ Morphol. Mit einer Kupfer- und rg München, Stuttgart und Tübingen. _ In der J. G. Cotta’schen Buchhandlung. s x 13.3 Um a > BR | SCHURZ VORN SORT. Warum ich zuletzt am liebsten mit der Natur verkehre, ist. weil sie immer Recht hat, und der Irrthum blofs auf meiner Seite seyn kann. Verhandle ieh hingegen mit Menschen, so irren sie, dann ich, auch sie wieder, und immer so fort, da kommt nichts aufs Reine; weifs ich mich aber in die Natur zu sehieken, so ist Alles gethan. GoETHE, zur Morphol. Im Jahre 1826 beehrte mich die königliche bayeri- sche Akademie der Wissenschaften, deren Mitglied ich zu seyn das Glück habe, auf den Vorschlag meines seligen Lehrers und Freundes, des Herrn Hofrathes Ritter von Spix, mit dem Befehle, ein System der Amphibien auszuarbeiten, welches, als das Ergebnifs einer ernsten Betrachtung des innern und äufsern Kör- . perbaues dieser Thiere, so wie ihrer Lebensverrichtun- gen durch die Art seiner Bearbeitung dem gegenwärti- gen Standpunkte der naturhistorischen Wissenschaften angemessen seyn, und dem fühlbaren Mangel eines natürlichen Systems der Amphibien abhelfen sollte. Ermuntert durch diesen eben so ehrenvollen als schmeichelhaften Auftrag der königlichen Akademie, welchen das für die Erweiterung der Wissenschaften unermüdet besorgte hohe königliche Staatsministerium > iv VorwoRrr. des Innern durch Anweisung einer namhaften, zur Be- streitung eines Theils der Druckkosten des Systems be- stimmten Summe huldvollst bethätigte, so wie angeregt durch eine warme Vorliebe für das Studium der Amphi- bien, unterzog ich mich einer Arbeit, welcher sich, ich gestehe es offen, mehr der jugendliche Muth und Eifer, als alle Geduld gegenüber zu stellen wagen durften; denn sollte sie nicht zur Ephemere werden, und das Loos von so vielen anderen zoologischen, oberflächli- chen, ohne Sachkenntnifs, Umsicht und Urtheil behan- .delten Schriften haben, nicht beachtet zu werden und augenblicklich i im Strome der Vergessenheit unterzuge- hen, und sollte sie die Prüfung sachkundiger Män- ner bestehen können, so kam es mir zu, die Sache vom Grunde aus bis an ihr Ende, ja selbst alle ihre Ein- zelnheiten Kritisch zu verfolgen, und keiner Aus- sage unbedingt Glauben zu schenken, ohne mich, wo es nur möglich war, von der Wahrheit derselben selbst zu überzeugen. Nur auf solche Weise schien es mir möglich, dem Ganzen Festigkeit, Haltung und Ord- nung, wie diese die Natur zeigt und gebeut, nicht aber wie sie gewöhnlich Willkühr und Laune ersinnen, ver- leihen zu können. j% Um einen reinen Sachbestand, der die erste Be- dingung war, herzustellen, mufste ich mich dem geist- abtödtenden und zeitverzehrenden Geschäfte unterzie- ben, il e Gattungen der Amphibien prüfend zu durch- gehen, sie von Ihren literärischen Parasiten zu befreien und in ihrer Selbstständigkeit darzustellen. Die un- Vorwort. | v ‚aussprechlich grofsen, von leichtsinnigen, zum Tkeil | "unsäglich schlechten, mehr schadenden als nützenden » Arbeiten so vieler frühern und neuern Autoren herrüh- renden Verwirrungen in der Synonymie dieser Thiere, ihre grölstentheils beispiellos schlechten Beschreibun- gen machten dieses Geschäft der Ausscheidung der Gattungen höchst mühselig. Das zweite Geschäft, nachdem ichmireinen reinen Sachbestand hergestellt hatte, bestand in der Betrach- tung des äulsern und innern Körperbaues der Amphi- bien, so wie ihrer Lebensweise. Neun Jahre lang gien- ‘sen mir fast täglıch ihre Leichen durch die Hände, und nun erst, nach diesen Vorarbeiten, fing ıch an zu vergleichen, und, immer auf die den Amphibien vor- angehenden Thierereflectirend, zu ordnen. Säugthiere, Greife und Vögel behandelte ich durchaus mit derselben Sorgfalt. Ihr System mulste, wenn ich logisch ord- nen und das der Amphibien nicht wie einen vom Kör- per abgerissenen Theil, von dem sich Jeder abnch- men kann, was er will, hinstellen wollte, vorausge- schickt werden. Von welchen Grundsätzen ich dabei ausgegangen, und wie ich gearbeitet, sagt — das Buch. Ich war anfänglich gesonnen, diesem auf Autopsie bern, nur als Skizze einer genetischen Classi- fication der Wirbelthiere der vier ersten Classen zu be- trachtenden Werkchen, die Resultate meiner Nachfor- schungen über die Amphibien der alten Ce und ‚Römer beizufügen, denn viele Zeit und Mühe hatte ich hierauf verwendet; aber jetzt, da ich von Neuem # vi VoRrWwoRT. diese meine Arbeit durchsehe, finde ich, wie weit ich vom Ziele bin und bleiben werde, sie genügend der Wissenschaft zu übergeben. Ich rathe Niemanden, sich mit diesem wenig oder nicht belohnenden Ge- schäfte der Erklärung der Amphibien der Alten zu be- fassen. Am Ende eines mühseligen und ermüdenden Strebens nach Licht, siehtman sich in die alten, dun- keln und labyrinthischen Gänge versetzt, die man, um den nutzlosen Zeitverlust,, betreten zu haben, bereut. Gerne hätte ich auch eine natürliche Classification der Fische versucht, allein zu dieser Arbeit fehlte es mir nicht: an Lust und Ausdauer, auch nıcht an trefflichen Vorarbeiten, aber an Material, besonders an Skeleten. Ohne längern Aufenthalt im Pariser Cabinette ist hier nichts auszurichten. Gegenwärtig sind es die Insecten, mit denen ich mich beschäftige. Ihrer Geschichte hatte ich früher mehrere Jahre ausschliefslich gewidmet. Von der Aufnahme des vorstehenden Werkchens wırd es ab- hängen, was ich von ihnen dem Publicum mitzuthei- len wagen darf. Was ich gewollt, ist löblich, wenn das Ziel Auch meinen Kräften unerreichbar blieb. GoETHE, in Torg. Tasso. 3 Deberswch t ; BE der . Classen der Wirbelthiere und ihre Rennzeichen. ERSTE Crassn. Mammalia — Säusthiere‘). Fiennzeichen der Säugthiere: Lungen, frei in der Brusthöhle liegend. Lebendige Junge; Säugung dieser. 8 365 gung ZWEITE CLASSE. Gryphi?) —, Griife. Hiennzeichen der Greife: Lungen, frei in der Brusthöhle lie- gend. Eier; (inner-° oder) aulserkörperliche Entwickelung ihres Fötus. Elterliche (?) Aetzung (Säugung *?) der Jungen. DskıTTE OLaAsse. nes m No oreN. C Hennzeichen der Vögel: Lungen, eingehüllt und an die Rip- pen befestiget. Eier; aulserkörperliche Entwickelung ihres ' Fötus. Elterliche Aetzung oder Selbstätzung der Jungen. VIERTE ÜOLASssE. Amphibia’) — Amphibien. Rennzeichen der Amphibien: Freie Lungen, bisweilen neben- bei Kiemen. Eier; inner- oder aulserkörperliche Entwickelung ihres Pötus. Weder Säugungnoch elterliche Aetzung der Jungen. FÜNFTE CLASSE. Brise EBENE Hennzeichen der Fische: Kiemen. Eier; inner- oder aulserkörperliche Entwickelung ihres Fötus. VVeder Säugung noch elterliche Aetzung der Jungen. ı) Die Lehre der Säugthiere könnte man am besten und kürzesten T’herologie, abge, leitet von 970 »„ fera, und Aoyos nennen. Theils der Aufnahme in die Wissen- schaft unwürdig, theils abgeschmackt sind die bisher dafür gebrauchten Namen Mammalogie und Mastologte. — 2) Statt Monotremata, welcher Ausdruck diese Thiere weder von den Vögeln und Amphibien ausschlielst, noch füglich deutsch gegeben werden könnte. Unter Greif versteht man ein Thier gemischter Säug- thier- und Vogelnatur. — 3) Ich glaube bei den- Greifen eine inner- und aulaer. körperliche Entwickelung des Eifötus, wie sie bei Amphibien und Fischen vorkommt, annehmen zu dürfen, und vermuthe, dafs erstere beim Greif, See- drachen und Armgreif statt fand ; denn es läfst sich nicht leicht denken, wo und wie diese Thiere, wegen ihrer in dieser Beziehung sehr im Wege stehenden Kör- pergestalt hätten brüten können. Ans Land konnten sie gewils nicht steigen. — 4) Eier und doch Säugung der Jungen? So kann man allerdings fragen! Wie aber, wenn die jungen Greife das Ei eben so unentwickelt verlassen würden, als die Jungen der Beutelthiere den Uterus der Mutter? In diesem. Falle wäre eine Säugung der jungen Greife allerdings noch denkbar. — 5) Dieser von Thne ge- wählte Name ' bezeichnet diese Classe vor allen andern am besten, da er, wenn man Leben für gleichbedeutend mit Respiration nimmt, auf die hier eintre- tende doppelte Respirationsweise aufmerksam macht. Die Erscheinung dieser, obgleich sie nicht allen Gattungen aus der Reihe dieser Thiere zukommt, ist wichtig genug, nach ihr der Classe den Namen zu geben. Wacuenr, Syst. Amphib. 4 @ E. ASS I S;L MAMMALIA — -Säugthiere. Systema Mamm alium. Ordo I. HOMINES, Menschen. ee Familia I. Autarchoglossi, Freizüngler. - Ordo II. SIMIAE, Affen. Familia I. Autarchoglossae, Freizüngler. Div. 1. $. unguibus lamnaribus tegularibusve. Div. 2. S. unguibus falcularibus. Ordo II. LEMURES, Aeffer. Familia 1. Autarchoglossi, Freizüngler. A Div. A. L.brachytarsi: N *) Unguibus tegularıbus, pollicis ungue lamnarı. **) Unguibus tegularıbus, indicis ungue Jalcuları- subulato, pollieis lamnarı. Div. 2. L. macrotarsı, A Div. 3. L. pleuropteri. Ordo IY. VESPERTILIONES, Fledermäuse. Familia I. _Autarchoglossı, Freizüngler. Div. 1. TV. pollice et indice manus falculatıs. Div. 2. V.pollice et indice falculatis hujusve rhizonychio distincto mutico. Div. 5. V. pollice manus solum falculato. Ordo V. SORICES, Spitzmäuse. Familia Il. Autarchoglossi, Freizüngler. Ordo VI. SCROFAE, Schweine. Familia I. .Autarchoglossae, Freizüngler. Div. 4. S. trunco compresso, ; r Div. 2. S. trunco tereti. Ordo VH. HYRACES, Ferkel. Familia I. Autarchoglossi, Freizüngler. Ordo VII. GLIRES, Nager. Familia I. Autarchoglossi, Freizüngler. Ordo IX. DIDELPHYDES, Beutelthiere. Familia I. _Autarchoglossae, Freizüngler. Ordo X, URSI, Bären, Familia I. Autarchoglossi, Freizüngler. Ordo XI, FELES, Katzen. ® Familia I. Autarchoglossae, Freizüngler. Ordo XII. CANES, Hunde. * Familia I. .Autarchoglossi, Freizüngler. Ordo XII. CAMELI, Kamele. Fami Di I. .Autarchoglossi, Freizüngler. Ü. capite non cornuto. Div. 2. C. capite cornuto. Ordo XIV. PECORA, Rinder. Familia I. Autarchoglossa, Freizüngler. 2 Div. ı. P. capite non cornuto. Div. 2. P. capite cornuto: *) Cornubus solldis. **) Cornubus cavıs. Ordo XV. EQUI, Pferde. Familia Il. Aular ‚choglößsi ‚ Freizüngler. Ordo XVI. CEITI, wall Familia I. Hedraeoglossi, Haftzüngler. Div. 4. C.narıbus anticis in rostri apice. Div. 2. C.narıbus superis ın rostri bası. Ordo XVII. ORYCTEROPODES, Scharrsucke. Familia I. Autarchoglossi, Freizüngler. Ordo XVII. GLOTTIDES, Zungensucke. Familia I. Glossolepti, Greifzüngler. . 4* 1. Homines. Homo. II. Sıimiae. Simia. Pıtheeus. Cercopithecus. Cebus. Bradypus. Choloepus. Caliithrix. TI1J. Lemures. Nyetipitheeus. Chirogaleus. Stenops. Lichanotus. Lemur. Otolienus. Tarsıius. Galeopitheeus. IV. Vesper- tiliones. Pteropus. Harpyıa. Dysopes. Dinops. Mormops. Noctilio. Phyllostoma. Glossophaga. Megaderma. Rhinolophus. Nyeteris. Rhinopoma. Desmodus. Saccopteryx. ‚Nyeticeyx. Diclidurus. Furia. Vespertilio. Emballonura. V. Sorices. Talpa. Rhinaster. Aspalax. Scalops. Caprios. Maeroscelis. Sorex. Gymnura. CONSPECTUS Geserum MAMMALIUM secundum eorum affınitates dispositorum. ‚Hylogale. Arctomys. Cynailurus. Erinaceus, Lagomys. X. Canes. Centetes. Lepus. Canis. VI. Serofae. |Lagostomus. Geoeyon. Dicotyles. Meriones. Hyaena. Sus. Jaculus. XII. Cameli. Poreus. Dipus. Cainelus, Phacochoerus. ‚|Bhinochoerus. Elephas. Bhinoceros. Vi. Hyraces. |Lycaon. Hyrax. VII. Glires. Cavia. Hydrochoerus. Coelogenys. Dasyprocta. Hystrix. Sphiggura. Capromys. Chiromys. Pteromys. Seiurus. Tamias. Myoxus. Dendromys. Mus. Fiber. Hydromys. Myopotamus. Gastor. Hypudaeus. Otomys. Spalax. Georychus. Cunieulus. Bathyerchus. |Ctenomys. Diplostoma. Loncheres. Dasynotus. Saccomys. Ascomys. Cricetus. Haplodon. Aulacodus. |Spermatophilus. . Ei D Hippopotamus. |Hypsiprymnus. Pedetes, Dromedarius. IX. Didelphy-;Camelopardalis. des. XIV. Pecora. Moschus. Halmaturus. Cervus. Bos. Phascolomys. XV. Equi. Phaseolarctos, Equus. Dasyurus. XVl. Get Thylacis. Manatus. Phascogale. "Halicore. Chironectes. Rytina. Didelphys. Balaena. Balantia. Mysticetus. Phalangista. Physeter. Ailurops. Cetus. A Ursi. Delphis. Aretictis. Tursio. Paradoxurus. Nodus. Cerecoleptes. Ceratodon. Mustela. Orca. Lutra. Phocaena. Latax. Deiphinus. Otaria. Platanista. Phoca. XVII. Oryete- Rhinophoca. ropodes. Trichecus. Chlamydopho- Ursus. 'rus. Gulo. Cheloniseus. |Procyon. Xenurus. Nasua. Euphracetus. Ailurus. Dasypus. Meles. Tolypeutes. Arctonyx. Oryeteropus. Mydaus. XV. Glot- Mellivora. tides. Mephitis. Manıs. Martes. Uroleptes. Ryzaena. \ |Myrmidon. Viverra. Myrmecophaga. XI. Feles. Felis. x Orno I. HOMINES, Menschen. Fanmınn 1. Autarchoglossi, Freizüngler. Genus 1. HOMO, Mensch. Species: Homo sapiens, Iywyı geavror. Onno.: SIMIABA Affen. Famııal. Autarchoglossae, Freizüngler. Div. 1. S. unguibus lamnaribus aut tegularibus. Genus 1. SIMIA, Armaffe. pecies: «. '‘) Natibus tectis, tylio nullo: Simia Troglo- dytes Linn. ah Singes Fam. 1. See tl) 20) Sim Satyrus Linn. (Audeb.]. ec. t.2. Pongo Wurmbii Desm. 7. Anim. adult.) — ß.°) Natibus callosıs , a, Simia Lar Linn. (Audeb. F. 1. S. 2. t.1.) — Pithecus Leueiscus Geoffr. Ann. du Mus. d’hist. nat. 19. (Sim. Moloch Audeb. F. 1. 8. 2. t. 2.) — Simia syndactyla Raffl. Tvansact. of the Linn. Soc. 13. p. 241. (Hylobates aralag Cuv. et Geoffr. Mammif. t. 3. Horsf. Res.) Gorts 2. PITHECUS, Schnautzenaffe. Species: «. ‘) Cauda vix ulla: Simia Innuus Linn. (Audeb. F.1.S. - t.1.) — £.°) Cauda brevi: Simia nemestrina Linn. »(Audeb. F. 2. S. 1. t. 2.)- 6)Sımia Mormon (anim. adult. ), S. Maimon (anim. juv.) N (Audeb.F.2. S.2.t.%) — y. Cauda elongata. * Pollice manus completo: Nasalıs lar- vatus ) Geoffr. 1. c. (Simia nasica Daubent., Audeb. F. A. S. 2. ı) Genus Troglodytes Geoffr. Le/s. — 3) Gen. Pithecus Cuv. et Gen. Pongo Lacep. — 3) Gen, le Illig. — 4) Gen. Magus Le/[s. Mammal. p. 43. — 5) Macacus Lacep. — 6) C ocephalus. Sous-Genre Mardrills, Desm. — 7) Nasalis recurvus (Vig. Horsf. Zool. Journ. ı828. p. ıı0. scheint mir das jüngere Thier Sehe "Gattung zu seyn. 3 u 6 MAMMALIA. 1.4.) — ') Simia Hamadryas Schreb. t. 10. (Fred. Cuv. Mammif.) — Cercocebus radiatus Geoffr. 1. c. p. 98. — Simia Sinica Linn. (Audeb.F. 4. 5. 2. 1.11.) — Simia Sabaea Linn. (Audeb. F. 4. S. 2.1.4.) — Cercopithecus auratus Geoffr. ]. c. p. 93. (Semno- pithecus pyrrhus Horsf.) — ?) Simia Nemaeus Linn (Audeb. ’F. 4. S. 1. t.4.) — Semnopithecus pruinosus Cuv. et Geoffr. Mammif. 4. — Simia Maura Linn. — Presbytis mitrata Zscholtz in Fiotzeb. Reise. (Semnopithecus mitr. Fr. Cuv.). — Simia nictitans Dann. (Audeb. F. 4. S. 1.t.2.) — Simia Diana Linn. (Audeb. F.4. 5.2. 1.4.) — y- . - . **Pollice manus plus mi- nusve abbrevialo: Simia polycomos Schreb. t. 10. D. —. Colobus ferruginosus GeofJr. |. c.p.92. (Colobus Temminckii Ruhl Beitr. zur Zool.) Genus 3. . CERCOPITHECUS, Klammeraffe. Species: «a. /Manus pollice nullo: Simia Paniscus Linn. (Audeb. F.1.T. 1. f. 2.) — Ateles niger Cuv. et Geoffr. Mam- mif.t. 4. — P. Manus pollice abbreviato * mutico: Ateles hypo- xanthus Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras. (Brachyteles macro- tarsus Spix Sim. Bras. t. 27. Eriodes tuberifer Isıd. Geofjr. de St. Hıl. Mem. du,Mus..Neuy. Annee p. 161.) .... ** unguicu- lato: Eriodes hemidacıylus /sid. Geoffr. de 5. Hil. 1. ce. p. 163. — ». Pollice manus completo: * mento inermi: Lagothrix canus Geofjr. 1. ec. p. 107. (Gastrimargus olivaceus Spix]. c. t. 28.) —' Lagothrix Humboldti Geoffr.1.c. (Gastrimargus infumatus Spix l. c. t. 29.) — ».. ... ** MMento barbalto: Simia Belzebul Linn. (Schreb.t. 28. b. Mycetes rufimanus Ruhl.) — Simia Seniculus Linn. (Audeb. F. 5.8. 1. t. 1.) — Mycetes ursinus Humb. Obs. Zool. p. 329. t. 30. (Mycetes fuscus Spix Sim. t. 31.) — Stentor stramineus 3) Geoffr. 1.,c. p. 108. -(Myc. stramineus Spizl. c. ‚t. 31.) — Stentor niger Geoffr. l.c p. 108. (Myc. barbatus Sprwil. ci: 32, 33) - s Gexus 4. CEBUS, Wickelaffe. Species: a. Cauda pilosa, * Trunco piloso: Cebus xan- thosternus Neuw. l.c. (Cebus variegatus Rıuhll.c. Cebus xan- thocephalus Spix 1. c. t.3.) — Simia Fatuellus Linn. (Andeb. F.5.8.2.t.j.) — Simia capucina Linn. (Audeb E. 5. S. 2. t. 4.) — Cebus cucullatus 4). 8pı&1.C. t.6. — u... +* Trunco “ı) Cynocephalus. Sous- Genre Babouins Desm. — 2) Gen. Zasiopyga Illig. Ich habe viele sehr reine, zum Theil von Diard aus Cochinehina milgebrachte Exemplare dieses Affen untersucht, und kann mit Bestimmtheit sagen, dals seine Gesäfssehwielen nackt sind. — 3) Cuvier (R.an.ı.p. ı00) meint, die- ser Affe könnte wohl, wegen seiner hellen Farbe, das Weibchen vom Myeetes fuscus seyn; allein wir besitzen hievon ein männliches Exemplar; an seiner Selbstständigkeit als Gattung darf man daher keineswegs zweifeln. — 4) Dieser ER , j 3 "2. MAMMALIA. #7 Mg lanuginoso: Simia sciurea Linn. (Audeb. F. 5. 8.2.1.7.) — 2.5. #** Trunco villoso: Callithrix cuprea Spix l. c. t. 17. — Callithrix torquata Hoffm. Schrift der Gesellsch. nat. Fr. 1807. p- 83. (Callithrix torq., C. lugens, C. amictus Geoffr. Ik c.) -_— Callithrix'personatus Geoffr. 1. e. p. 113. (Ceb. nigrifrons Spix 1%) —.B, Cauda .villosa. * Trunco pıloso. a. Cauda brevi: Simia melanocephala Aumb. Obs. Zool. t.29. _(Brachyurus “ Ouakary Spix t.8.) — b. Cauda longa: Simia Satanas Humb. Obs. Zool. p. 314. t.27. (Brachyurus Israelita Spix 1. c. t. 7.) —_B.... ** Trunco villoso: Simia Pithecia Linn. (Audeb. F.6. 8.1. t. 1. Pith. rufiventris Geoffr., Pith. rufibarb. Ruhl., Pith. capillamentosa (juv.) Spix t. 11.) — Pithecia leucocephala Geoffr. (Audeb. F. 6. S. 1. t. 2. Pith. ochroceph. juv. Ruhl.) — Pithecia hirsuta Spix t.9. (/d.Pith. inusta t. 10. anim. junius.) Dıv. 2. S. unguibus falcularibus '). Gexus 5. BRADYPUS Linn., Faulthier. Species: Bradypus tridactylus Linn. (Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras.) — Bradypus torquatus Neuw. Beytr. zur Naturg. Bras. S. 489. (Tem. Ann. gen. d. sc. phys. VI. p. 212. t. 19.) Genus (6. CHOLOEPUS Zllig., Unau. Species: Bradypus didactylus Linn. (Schreb.t. 65.) % Gexvs 7. CALLITHRIX ’), Krallenaffe. Species: «. Capite penicillato. * Collo laevi: Simia Jaco- _ bus Linn. (Audeb. F.6. S.2. t.4.) — Jacobus penicillatus Geoffr. 1. ce. p. 119. — Jd.]. c. Jacchus leucocephalus. — Ca- pite jubato: Simia Rosalia Linn. (Audeb. F. 6. S.2. t. 3.) — ' Simia argentata Linn. (Audeb. F.6. S.2. t.2.) — y. Capite inermi: Midas labiatus Geoffr.1. c. . (Midas Mystax, M. nigri- collis, M. fuseicollis Spix t. 22. t. 21. t. 20.) — Midas chryso- melas Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras. — Midas bicolor Spix t. 24. f. 1. — Simia Oedipus Linn. (.Audeb. F. 6. S. 2.t.1:) -sonderbare Affe befindet sich schon seit vielen Jahren in unserem Muscum, Seine Heimath ist unbekannt, Das von Spix angegebene andere, von ihm aus Brasilien eingeschickte Exemplar, ist ein Cebus zanthosternus. Seine Pith. capillamentosa kam gleichfalls nicht aus Brasilien. — ı) Zu dieser Abtheilung der Affen gehören unbestreitbar die vorweltlichen Sippen Megalonyx aus Nord- america (Cuv, Rech. sur les oss. foss. Nouv. edit. T. 5. P. ı. p. ı60. t. ı5.), und Megatherium- aus Paraguay. (Cuv. 1. c. p. ı74. t. ı6., Pand. und D’Alt. Skel. t. 7. f. ı.6.) Eine fossile Hlaue läfst eine dritte hierhergehörige Gattung vermuthen. Der Kopf vom Megatherium hat vorzüglich grolse Aehnliehkeit mit dem des Unau, abgesehen von dessen Eckzähnen, — 2) Gen. Hapale Illig., Gen, Jretopithecus et Midas Geof/fr. - 8. Mi nr " MAMMALIA. 2 Orno IH. LEMURES, Aeffer. Fanmwal. Autarchoglosst. A. Lem. brachytarsi. a. Unguibus tegularibus, pollicis ungue lamnari. Genus 1. NYCTIPITHECUS Spix, Nachtäffer. Species: Aotus trivirgatus Humb. Obs. zool. t. 28. (Nyecti- pithecus felinus Spixr Sim. bras. t.18. Jd.1. c. Nyetipith. voci- ferans t. 19. (jJuv.) ‘ Gexus 2. CHIROGALEUS Commers., Katzäffer. Species: Chirogaleus Commersoni ') Fig. et Horsf. Zool. Journ. 1828. p. 112. (Makı nain Fr. Cuv. Mammif. 1821.) ß. Unguibus tegularibus, indicis ungue falculari- subulato erecto, pollicis lamnarı. Genus 5. STENOPS Zlig., Lori >). Species: Lemur tardigradus Linn. (Loris tardigradus Audeb. p. 21. t. 1.) — Loris gracilis Audeb. p. 24.t.2. (Loris ceyl. Fisch. Anat. der Makis p. 28.) Gesus 4. LICHANOTUS Zlig., Indri. ‘Species: LemurlIndri Linn. (Indri niger. ‚Audeb.p. 7. t.1.) Gexus 5. LEMUR Zilg., Mali. Species: Lemur Catta Linn. (Audeb,]. c. p. 14. t. 4.) — Lemur albifrons Audeb. p. 12. t.2. — Lemur Mongoz Linn. (Audeb. p. 1%. t.1.) — Lemur Macaco Linn. (Audeb. p- 163 t: 5. 6.).— Lemur ruber Fr. Cuv. Mammif. Livr. 15. B. Lem. macrotars:. Genus 6. OTOLICNUS Illig., Ohraeffer. Species:, Galago senegalensis Geoffr. (Audeb. Lor. p.27. 1) | ı) Die früherhin von Geoffroy nach einem Gemälde Commersons aufgestell- ten drei Gattungen bringt derselbe nun auf eine zurück, Chirogaleus Miliı. — 2) Hierher Geoffroys Sippe Nyeticebus mit ihren Gattungen. Wie in den Fle- dermäusen, 'so ist auch hier und imden Springäffern die Zahl der Zähne nach den verschiedenen Lebensstadien dieser Thiere wesentlichen Abweichungen unterwor- > fen. — Bosmanns Potto (Galago guineensis Desm., Lem, Potto Linn.) ° scheint zu dieser Sippe zu gehören, in welcher er eine eigene Gruppe bilden würde. Diese Bemerkung kommt von Temminck, oh ’ © MAMMALIA 9 Br» Gawus 7. TARSIUS Siorr, Springäffer. es: Didelphys macrotarsus Gmel. (Tarsius Dauben- leb. 1. c. p. 29. t. 1. Tarsius bancanus (juv.) Horsf. . Researches f. 2.) ji C. Lem. pleuropteri. Genus 8. GALEOPITHECUS Pal., Flattersuck. Species: Lemur volans Linn. (Audeb.].c. p. 35. t. 1. 2.) “ Oro IV. VESPERTILIONES, Fledermäuse. «Famıun 1. Autarchoglossi. A. Pollice et indice manus faleulatis. Genus 1. PTEROPUS Zriss., Flughund. Species: «a. Cauda nulla; patagio interfemorali plus mi- nusve conspicuo; rostro plus minusve elongato: Ptevopus edulis Temm. Mammal. Livr. 5. p. 172. t. 15. £. 10. 11. (cap.).— Pte- ropus dasymallus Temm. 1. c. p. 180. t. 10. 35. f. 10. 11. (cap.) — Pteropus vulgaris Temm.].c. p. 182. (Vesp. Vamp. Schreb. Säugth. 5. t. 44.) — Pteropus griseus Temm. ].c. p. 137. t.11.— Pteropus melanocephalus Temm. l.c. p. 190. t. 12. — 8. Caudae rudimento vix conspicuo palagium inlerfemorale non transcen- dente; rostro longulo, simo: Pteropus minimus ') Temm. |]. e. p. 191... (Pteropus rostratus Horsf. 1. c.3. c.fig.) — y. Canda plus minusve longa, a basi usque ad medium patagio interfemorali obvoluta : Pteropus amplexicaudatus Ternm.. c. p- 20088. 13.15. f. 15. 16. (cap.) — Pteropus marginatus ’) Temm. |]. c. p- 202. t. 14. — Pteropus stramineus Jemm..]. c. p. 195. t. 15. £.12.13. (cap.) — Pteropus tithaecheilus ?) Temm. 1. e. d B. Pollice et indice manus falculatis hu- Jusve rhizony.chio distincto mutico. Genus 2. HARPYIA Illis., Harpyje. Species: «. Pollice et indice manus falculatis.: Cephalotes Pallasii Geof/r. Annal. du Mus. d’hist. nat. 15. p. 107. (Vesp. Maeroglossus Cuv. Mammif. Livr. 38. — 2) Gen. Oynopterus Fr. Cuv. nts des Mammif. — 3) Gen. Pachysoma 1sid. Geoffr. Ann. des sc, nat. T. ı5. 1828. p. 204. Br ei 10 u MAMMALIA. 2 4 Gephalotes Pall. Spieil. Fase. 3. 1.1.2.) — £. Pollice falculato, indıcis manus rhizonychio distincto, mutico: Cephalotes Peronii ’) Geofjr. 1. c. j Az u *: 657 C. Pollice manus solum falculato. Grxus 3. DVSOPES °) Zlig., Grämler. Species- Dysopes chiropus Temm. ]. c. Livr. 6. p- 218. t. 17. (Chiromeles torquatus Horsf. Zool. Res. 8. t. 23. f. 1-5.) — Dysopes Rüppelii Temm. ].e. p. 224. t. 18. — Dysopes Geoffroyi Temm. |. c. p. 226. t. 19. — Dysopes tenuis Temm. l. c. p- 228. t. 195% — Dysopes nasutus Temm. ]; c. P#33- (Nyetinomus brasiliensis /sid, Geoffr. Ann. des sc. nat. 1. p. 337. - t. 22.) — Dysopes velox” Temm. 1. c. t. 22. £.-3. t- 23. £.22 .» ie. (Molossus nasutus °) Spix Vesp. brasil. t. 35. £. 7. Jd. Moloss. fumarius |. ec. t. 35. £. 5.6.) — Dysopes obscurus Temm. ]. ce. p. 236. 1. 22.8.9. t. 23. £.20. — Dysopes Alecto Temm. ]. c. p- 231.1. 20. (Molossus ursinus Spiz ]. ce. t. 35. £. 4.) Genus 4. DINOPS Savi, Trutzer. Species: Dinops Cestoni Savı Bullet. des sc. 1826. p. 386. Gexus 5. MORMOPS Zeach, Fratzensuck. Species: Mormops Blainvillei LLeach Transact. oftheLinn. 906. 13. p. 77.1.7. Genus 0. NOCTILIO Geoffr. , Hasenschärtler. Species: Vespertilio leporinus Linn. (Schreb.t.61. Nocti- lio unicolor Geofjr., Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras., Noct. ı) Gen Hypoderma Geoffr. Annal. des sc. T. ı5. p. 195. P£eropus palliatus ist das junge Thier dieser Gattung. — 2) Temminck hat, wıe bekannt, nachge- wiesen, dals Geoffroys Sıppe Nycfinomu» auf Gräm!ern beruhe, welene im mittleren Lebensalter stehen, Auch Horsfields Sıppe Chiromeles streift sich durch keine wesentlichen Merkmale von Dysopes ab. — Temminck vermuthet (Maminal. Livr. 6. p. 240.), dafs die Spixische TAiroptera frieolor (Vesp. bras, t. 36. £. 9.) mit Desmarests Dysopes aruticaudatus als Gattung zusamınen fallen möchte, Das Spixische Original ist so -zerfetzt (selbst ohne Hopf), dafs ich nach ihm weder die Sippe noch die Gattung mit Bestimmtheit anzugeben vermag. Die Gestalt des Schwanzes läfst mich indessen vermuthen, dafs sie in der That ein Grämler ist. Höchst merkwürdig ıst die scheibenförmige, knöcherne, eiwas concave Erweiterung des ersten Daumengliedes, mittelst welcher sien das Thier- shen an die glattesten Körper befestigen zu können scheint, indem sich zwischen dieser Daumenscheibe un. der Staudebene ein luftieerer Raum bildet. — Die Sippe Stenoderma Geoffr. ist zweifelhaft; und wird wohl mit Dysopes verbunden werden jaüssen. Die Sippe Myopteris desselben Autors beruht auf der zusammen gestoppelten Beschreibung von Daubentons Bes volant, und dieser selbst auf einem Grämler. (Mem. de l’Acad. roy. 1759.) — 3) Der Temminckische D nasutus ist hievon verschieden. Das Spixische Original ist ausgestopft, ı eine zusammengeschrumpfte und daher abstehende Nase. Molossus | wurde nach nassen, dem Weingeiste -so eben entnommenen Exemplar defshalb als dunkel gefärbt beschrieben. S x © MAMMALIA. 4% 41 An : rufus Spix t. 35. £. 1. adult., Noctilio dorsatus Desm., Noct. vit- tatus Neu. in Schinz Thierr., Noectil. albiventris Spix 1. c. t. 30. ki 2. 3. Juv.) Genus 7. PHYLLOSOSTOMA Geoffr., Vampyr, "Blattnase. Species: «. Cauda: distincta: Vespertilio hastatus Liu. (Phyllost. hastat. Geoffr. Annal. du Mus. d’hist. nat. 15. t, 11. cap.) — Phyliostoma elongatum Gebt. 1.0. pa 18 1.9M 2 "Phyliostoma erenulatum Geoffr. l. c. px 180.1. 104 — ß. Cauda nulla: ') Vespertilio Spectrum Linn., Gmel. (Schreb. ı. 45 *. Phyllost. Spectr. GeofJr. 1. c. t. 2. cap.) Genus 8. GLOSSOPHAGA Geoffr., Blutsauger. Species: Vespertilio sorieinus Pall. Spieil. Fasc. 3. t. 3. 4. ‚(Schreb. t, 47.) — Glossophaga amplexicauda Geof/r. Mem. du Mus. 4. 1818. p. 418. 18. A. — Glossophaga caudifera Geoffr. }. c. p. 418. 1.17. — Glossophaga ecaudata Geoffr..l. c. p- 418. t. 18- 1 \ Dass _ Gesus 0. MEGADERMA Geofr., Ohrsuck. Species: Vespertilio Spasma Linn., Gmel. (Schreb. t. 48. Megaderm. Spas. et Meg. trifolium Geof/r. Annal. du Mus. d’hist, nat. 15. t. 12. cap.) — Megaderma Lyra Geofr. 1. c. p.196. t.12. — Megaderma Frons Geoffr.1. °. pP. 192. 1 20. 8 4. cap: 4 Genus 10. RHINOLOPHUS Geofjr., Hufeisennase ’). Species: Vespertilio speoris Schnerd. (Bhinol. crume- nifere Per. Voy. aux T'erres Austr. t. 35. Rhinol. insignis Horsf.) — Rhinolophus Diadema Geoffr. Annal. du Mus. d’hist. nat. 20. p- 263. t. 6. t. 5. cap. — Vespertilio Ferrum equinum Linn. (Schreb. t. 62. fig. sup. Rhinol. unihastatus Geoffr. 1. e. t. 5.cap.) ı) Gen. Yampirus Sp/ix Vesp. bras. 2) Leach beschreibt in dem dreizehnten Bande der Transaetions ofthe Linn, Soc. aus der Reihe derjenigen Fledermäuse, welche häutige Nasenblätter haben, fol- gende Sippen; en Genus: ARTIBEUS. Species. Artibeus jamaicensis p, 75. Gxzxvus: MONOPHYLLUS, Species: Monophyllus Redmanni p. 76. Genus: NYCTOPHILUS, Species: Nyctophilus Geoffroyi p. 78. br ‚Genus: MADATAEUS, De ) Species: Madataeus Lewisii. ü Die Zähne dieser, angeblich neuen Sippen, bedürfen mehr oder weniger einer nä- Mer: So heren Untersuchung, ihre Gattungen bildlicher Darstellnngen. Ohne diese ist es kaum möglich, sie zu erkennen. Dasselbe gilt von den übrigen von Zeacha. BD) MAMMALIA. — Vespertilio Ferrum equinum Linn. (Schreb. 1. ec. fig. inf. Vesp. hipposideros Bechst. , Rhin. bihast. Geoffr. 1. e. t. 5. cap.) — Rhinolophus tridens Geoffr. l. c. p. 260. t. 5. cap. et Oeuvr. sur P’Eg. t- 2. £. 1. Genus 11. NYCTERIS Geoffr., Hohlnase. Species: Nycteris D’Aubentonii Geoffr. Ann. du Mus. d’hist. nat. 20. p. 19. (Vespertilio hispidus Linn. Schreb,. t.56.) — Nycteris thebaica Geoffr. 1. c. p. 20. t. 1. (cap.) et. Oeuy. sur !’Eg. Mammif. t. 1. f.2. — Nycteris javanica Geoffr. I.2c 9.205101: Genus 12. BHINOPOMA Geoffr., Faltennase. Species: Phinopoma microphyllum Geoffr. Descript. de l’Ee. 7.121 (Desm. 193.) & Genus 15. DESMODUS Neuw., Flederling. Species: Rhinolophus ecaudatus Neuw. in Schinz Thierr. .Jd. Desmodus rufus Beitr. zur Naturg. Bras. 2. S.233. Jd. Ab- bild. zur Naturg. Bras. (Diphylla ecaudata Spix Vespert. bras. mat. 7. >. ın. OÖ. aufgestellten Sippen aus der Sa solcher Fledermäuse, welche keine häutigen Nasenaufsätze haben. Diese si Genus: CELAENO. as Spiecies: Celaeno Brooksiana p.7o. Genus: AELLO. Species: Aello Cuvieri p.Tı. Genus: SCOTOPHILUS. 7 Species: Scotophilus Kuhlii p. 72. Auck die von Rafinesaue errichteten, zu dieser Gruppe gehörigen Sippen Hypexodon (Hypexodon Mystax) und Ztalapha (Journ. de Phys. T, 87.) müssen näher geprüft werden. ‘So ist anter andern, nach Te,mmineks Untersuchung, die Rafinesque’sche Alalapha noveboracensis (Fesp. noveb. Penn.) eiu ächter Nyeticeyx. ; s ı) Hier einige vom. Spixischen Original entnommenen Beraerkungen über diese sehr in- teressante Fledermaus,- welche sich durch ihre einfachen Backenzähne von den insektenfressenden Säugthieren so wesentlich abstreift, aber in Betreff jener von Neuwied nicht vollständig, von ©: - unzuverlälsig beschrieben wurde. Die zwei mittlern, obern Schneidezähne sehr stark, dreieckig, vorn, längs ihrer "Mitte, mit einem stark vorspringenden Kiele, sonst einfach. Unmittelbar vor dem einen Eckzahne der Ueberrest eines andern Schneidezahnes; das Thier- hat daher wohl vier obere Schneidezähne,. Vier untere Schneidezähne, welche zusam- men einen Halbkreis bilden, höchst gedrängt stehend, aber breit, wie im Flatter- sucke gestellt, und kammförmig eingeschnilten, aber an der Spitze stumpf. Der hinterste ungemein breit, eben so breit als die beiden mittlern zusammen. Eck- zähne, wie sie der Prinz beschreibt; die untern berühren den hintern Rand des letzten Schneidezahnes. Backenzähne oben drei, höchst gedrängt stehend; die beiden erstern viel breiter als hoch, gleichgrols, sehr zusammengeprels , und mit ihrer Krone eine lang gezogene, einfache Schneide hildend. Der hintere Backen- zahn ein Drittheil kleiner als diese. Backenzähne unten drei, nach Stand und Form den obern ähnlich, aber der hinterste der gröfste und fast dreispitzig. Zunge mittellang, glatt. Alles Uebrige stimmt mit .es Prinzen Beschreibung überein. Die Schwanzflughaut ist am Spixischen Exemplare durch zu starkes Aus- stopfen der Schenkelhaut völlig verschwunden, Der Zeigefinger endet ın eine weiche Knorpelspitze. no MAMMALIA, 13 ni Gexvs 14. ı SACCOPTERYX :) Zllig., Täschelfittig. on Taphozous perforatus Geoffr. Deser. de l’Eg. t.: 3. f. 1. — Vespertilio lepturus Gmel.. (Schreb. t. 57.) Genus 15. NYCTICEYX Rafın., Nächtling. Species: Vespertilio noveboracensis Auct: — Nyeticejus humeralis.“Rafın. Journ. de phys. T. 87. — Id. Nycticejus tes- ‚sellatus ]. c. UGzsws 16. DICLIDURUS Jewzv., Klappenischwanz. Species: Dielidurus Freyreissii Nende in Schinz Thierr. S. 171. Jd. Diclidurus albus Beitr. zur Naturg. Bras.-S. 242. Id. Abbild. ‚Genus 17. FURIA F. Cuv., Furie >). Species: .Furia horreus Fr. Cuv. Mem. du Mus. Huit. Anne. p. 149. t.9. £.1—5. Gexus 18. VESPERTILIO Geoffr., Fledermaus. Species: A. Rostro brevi. «. Auribus parvis, crassıs: * operculo brevi: VWespertilio pipistrellus D’Aub. (Schreb. t. 55.) — Vespertilio discolor Natter. (Ruhl Annal. der Wetter. Gesells. 4.) — Vespertilio serotinus D’Aub. (Schreb.t. 53.) — Vespertilio. proterus Huhlxl. ec. (V. Noctula et V. lasiopt. Schreb. t..52. 58. B.) — ** Opereulo subulato: Vespertilio pietus Pall. (Schreb. t. 49.) — Vespertilio nigricans Neu. Beitr. 2. p- 266. — £. Auribus magnis in fronle confluentibus : Vesper- tilio barbastellus D’Anb. (Schreb. t. 55.5) — B. Bostro lon- gulo; auribus magnis, subtilibus ; operculo longo, angusto: Ve- spertilio auritus Linn. (Schreb. t. 50.°) — Vespertilil murinus Linn. (Schreb. t. 51.) — Vespertilio Nattereri Ruhl]. e. t. 23. — 0. Rostro elongato; auribus subconieis: * opereulo brevissimo: Vespertilio caninus Neuw. Beitr. p.26% /d. Abbild. ** Öner- culo lato, obtuso: Vespertilio calcaratus Nenw. 19. €.’ p. 269. Id. Abbild. Genus 19. EMBALLONURA Audbl, Scheidensch wanz. Species: VespertilioNaso Neww. Beitr. z. Naturg. Bras. 2. S. 374. Jd. Abbild. (Proboseidea saxatilis et Prob. he Spiz.) ı) Gen. Behnosou Geoffr. — 2) Die Linneische Wurmsippe dieses Namens ist B: kanntlich eingegangen. — 3) Gen, Barbastellus Gray Philos. Mag. 1829. p. — Vespertilio barbastellus habe ich bei München geschossen, Im August En ich daselbst hinter einem östlich liegenden Fensterladen eines Jägerhäuses fünfzehn ‚Stücke dieser Gattung; sechs andere kamen Tags zuvor beim Wasserpumpen aus 'einem Brunnenstocke zum Vorschein. — Auch Fespertilio mystacinus und disco- lor beobachtete ich um München. — 4) Gen. Plecotus, Fr. Cuv, u, Geoffr. 14 MAMMALIA, Orno V. SORICES, Spitzmäuse. Famıua ll Autarchoglossi. ‚Gesus 1. TALPA Linn., Maulwurf. Species: Talpa europaea ') Linn. (Schreb. t. 156.) Gexus 2. RHINASTER ’), Sternnase. Species: Sorex cristatus Linn. (Schinz Naturg. u. Abbild. t. 27.) — Condylura prasinata Harris Journ. de Bost. 1825. Ei Gexus 3. ASPALAX ’), Nasenwurf. Species: Talpa inaurata Schreb. t. 157. (Chrysochloris capensis Desm, 246.) — Talpa rubra Linn. (Chrysochloris hot- tentotus Smith Zool. Journ. 1829. p. 436.) Gesus 4. SCALOPS ‘) Cuv., Handwurf. - Species: Sorex aquatieus Linn. (Schreb. t. 158.) Gexus 5. CAPRIOS °’), Rüsselratz. Species: «a, Cauda itereti apice compressa: Mygale pyre- naica Geoffr. Ann. du Mus. 17. p. 193.1.4.f.1—5. — ß. Cauda -compressa: Sorex moschatus Ka (Schreb. t. 159.) « Fe EN IR Ganus 6. SOREX Linn., Spitzmaus. Species: «a. Cauda carinata: Sorex fodiens Pall. (Schreb. \ t. 161.) — ß. Cauda tereti-quadrangulari: Sorex araneus Linn. (Schreb. t. 160.) Jd. Sor. leucodon t. 159. D. — Sorex crassi- caudus Ehrenb. u. Lichtenst. Verh. d. Gesellsch. nat. Fr. in Berl. 1829. — y. Cauda tereti: Sorex indicus Geoffr. Mem. du: Mus. 19. p. 183. (Buff. Suppl. 7. p. 281. t. 71.) — Sorex capensis Geofjr. 1. c. p. 184. 1.4. f.2. — Sorex myosuros Geofjr.]. c. p- 155. t. 3.f.2. — Sorex cinnamomeus Lichtenst. |. c. — IR ı) Savıs Talpa coeca sah ich noch nicht. Ob in der That eine besondere Gattung ? — 2) Pıv nasus, et den stella. — Gen. Cordylura Illig. Wie bekannt, ist der Schwanz dieses Thieres vollkommen eben. — Gen. Talpa sorez Schinzin - C uv. Thierr-ı. S. ıg2. Nach Temminck dürften Harlans Condylura ma- crura, und Pennants Talpa longicaudata vom Sorex eristatus nicht ver- verschieden seyn. — 3) Gen. Chrysochloris Lacep., Cuv. Der TTEAC.OYOS (schwarz und weils, der Storch) der Griechen entschuldigt zwar die Zusammen- setzung obigen Sippenamens, allein Linne’s Talpa rubra macht ihn abge- schmackt und verwer£lich. — 4) Aus Scalops pensylvanica Harl!. (Faun. amter. p- 30.) bildet Zesson (Man. de Mammal. p. ı24.) die Sippe Talpa sorer. Die Zahl seiner Zähne scheint ihn von den Handwürfen allerdings zu entfernen. — 5) K@770105, qui rostrum porci instar habet. — Gen. Mygale Illig. Dieser Aurename muls der Entomologie aus älterem Anspruchsrechte zurückgegeben werden. \ eo AR... Nr ö ‚en g FE = ” , ® # vl © MEANMALIA. Be 015 2. Ci tereti basi constricla: Sorex pygmaeus. Pall. (Sor. mi- nutus ») Linn., Sor. exilis Gmel., Sor. minimus Geoffr. Glog. Verh. der Leop- Carol. Ak. 1827. p. 484. t. 25) _ Gexus 7. MACROSCELIS ’) Smith, Springspitzmaus. Species: Macroscelides typus Smith Zool. Journ. 1829. p- 435. ' Genus $. GYMNURA Horsf., Ambang. H Species: Viverra gymnura Raffl. Transact. of the Linn. Soc. 13. p- 272. (Gymnura Rafflesii Horsf. et Fig. Zool. Journ. ‚1827. p. 248. Bohn ‚Gusus 9. HYLOGALE Temm., Tupaja. Species: 2un: ferruginea Raffl.]. c. p. 256. (Horsf. Zool. Research. 3 Cladölätes ferrugineus Cuv, Mammif. 3.) — Tupaja Tana Raffl. 1.,6.9.257. (Horsf. et Cuv.]. c.) — Tupaja javanıca Horsf. 1. c. 3. Gexus 10. ERINACEUS Zizn., Igel. Species: Erinaceus europaeus Linn. (Schreb. t. 162.) — Erinaceus auritus Pall. (Schreb. t. 163.) Gexus 11. CENTETES Zlg., Borstenigel. Species: Erinaceus setosus Linn. (Buff. 12. t. 57.) — Erinaceus ecaudatus Linn. (Buff.]. c.t. 56.) — Erinaceus se- mispinosus Cuv. R. an. 1. p. 136.) (Buff. Suppl. II. t. 37.) Orvo VI. SCROFAE, Schweine’). Fam ll. Autarchoglossae. A. Trunco compresso. Menu: 1. DICOTYLES Cuv., Bisamschwein. Species: Dicotyles torquatus Cıw. (F. Cuv. Mammif. 4. Die. pygmaeus Auctor. recentior. Animal. Juv.) — Dicotyles la biatus Cm. R. an. 1. p. 245. °° ı) Diese Spitzmaus (Schr b. t. ı61. 13.) beruht, wie bekannt, auf einem ver- stümmelten Exemplare v n Pallas Sorex pygmaeus. — 2) Sah ich noch nicht. — 3) Zu dieser Ordnung gehören nachfolgende vorweltliche Thiere, } G=snus MASTODON Ouv. e; Species: Grand Mastodonte Cuv. Rech. sur les oss. foss. Nouv. edit. 1. p. 206 t.ı— 7. — Mastodonte a dentas Elroites Cuvier].c. p- 250. 1.1. f£L1ı—6. t.x. £6.7. 89.10.13. 1.3. flı. usw. Pand. und D’Alt. Skel. t. 3, 4. l MAMMALIJA. ‚Gewvs 2. SUS Linn, Schwein. Species: Sus Scrofa Linn. (Schreb. t. 320. 322.) — Sus larvatus Fr. Cuv.‘ Mem. du Mus. 8. p. 448. t. 22. (Sus afrie. u RN: Schreb. Ein dem Eiephanten zunächst stehendes und ihm sehr ähnliches Thier, wel- ches sich von ihm nur durch die Gestalt seiner Backenzähne unterscheidet, indem diese nicht wie bei jenem aus vertical an einander gereihten Platten beste- hen, und eine flache, sondern eine vielschneidige Krone haben. ' Gsuus ELASMOTHERIUM Fisch. Das diese Sippe bildende Thier wurde in Siberien aufgebracht, und von Herrn von Fischer in dem zweiten Bande der naturf. Gesellschaft zu Moskau (S. 255.) zuerst, dannvon Cuvier .a.m. O.TII.p. 95- beschrieben und abgebil- det. (Fig. ı—7.) Steht dem Nashorne zunächst, unterscheidet sich aber von ihm durch die gefranzten Schmelzleisten der Zähne. Ihre Krone hat mit der der drei hintern Backenzähne des Fluflspferdes Aehnlichkeit, Grnus LOPHIODON Cuvv, I.p. 176. t. 1— 1. Mit dem Tapire ungemein nahe verwandt, hat aber auch in Betreff der Zähne Aehnlichkeit mit dem Nashorne und dem’ Flufspferde. Genus PALAEOTHERIUM Cvv. III. t. 64. 65: 66. Species# Palaentherium magnum Cuvier|].c. III. t. 3g- NE: Ars f. ı 1.43. £. 1.% 48. f. ı.t. do. f.ı. — Palaeotherium medium Cuv.].c., 22.3. LE Bew... ent! Ko. Li, L. 43.8. 2: 3. 5bAkIr rbb — Palaeotherium minus Cuv.]. c.t. 9. £. 2.t. ı1.£. ı, t. 4o. f. 2. 3.t. 44. f. 2. 3.t.55. £.7. — Palaeotherium crassum Cuv. 1 e. t.3g.f. ı, t. 48. f. 2. t. 51. f. ı5. — Palaeotherium curtum Cuv.|].c. t, Ar. f. ı. t. 51. £.5.t. 55. 16 #.8.,9. Mit dem Tapire und Schweine zeigen. diese Thiere die meiste WVeberein Stimmung. Grnus ANOPLOTHERIUM Cuzv. III. t. 62. 63. 66. Species: Anoplotherium commune Cuv,.:. c.t. 2. f,2.t.7. f. 1,2. N. ERST HiRBtm2. BEE Be dv. bbe BIO ar ZN a EB f. 4. 1.57. £. 1.2. — .Anoplotherium seoundarium t, 11. f. 2. t. 44. £. 5. DA71S ı) Xırmopom p. 251. Species: Anopl. gracile Cuv. t. ı5. f.ı.t, 27. f.ı. t. 28. EN, LE a TDiHin 25 Un ker 2) Dicuosune p. 25ı. Species: Anoplotherium leporinum Cuv.t. 8. f. 3.4-t. 9. fi. t. 122 At. 23. fg. t. 30.8 a8 — ı6.t 45. f.7. — Ano- plotherium murinum Cuv. l.c., — -Anoplotherium obliguum Ca: 12.C. Höchst merkwürdige Thiere, welche Manches vom Pferde, Anderes vom Ta- pire und Flufspferde haben. Nicht nur die von Cuvier aufgestellten Unter- sippen Niphodon und Dichobune, sondern auch einige Gatiungen derselben bil- ‚den ganz gewils eigene Sippen. BL Gs=nus CHOEROPOTAMUS Czv, IIL pP. 260. t. 5ı. ES TAIBICHTIGBE £. 1. Diese Sippe muls, so vermuthet Cuvier, zwischen Anoplotherium und seiner Untersippe Diehobune stehen. S Gunxvs ADAPIS Cu. II. p. 265. t. 51. £. 4. A. B. Dem Znoplotherium ähnlich, und zwischen ihm und Diecotyles stehend. : BEN Gx=nus ANTHRACOTHERIUM Cuvv. Species: Anthracotherium magnum Cuv. III. p. 398. t. 8o. f.ı. 2.3.6.7. — Anthracotherium minus Cuv. ].c. p-403. — Anthracotherium minimum Cuv, 1. e..p. 404 — Anthracotherium alsaticum Cuv.],e. IV. p. 500. t.\89. f. 5. — Anihracoth ium velanium Cuv, 1, c. V. NPS2AIpL 506: - Mit Diehobune und Choeropolamus zunächst andt. S \ . Grxus DEINOTHERIUM Kaup. Species: Deinotherium giganteum Raup. Isis 1829. p. 40ı t. 1. Hierher gehört als Gattung Cuviers, Tapirus giganteus (Rech. 2, P 2. p. 165 — ı75.}. - Ein höchst interessantes Thier, welches nach der Bildung seiner Backen- uud Stolszähne dem Känguruh, in Betreff der letztern aber vorzüglich der Spitzmaus ähnlich ist. \ ti - MAMMALIA. . | 17 Schreb.t. 3%7., Daniels Afric. Scen. t. 21.) — Sus papuensis Les. Voy. Part. zool. t. 8. ‘ Gesus 3. PORCUS '), Hirscheber. Species: Sus Babirussa Linn. (Schreb. t. 328.) Genus 4. PHACOCHOERUS Zr. Cuv., Backenschwein. Species: Sus aethiopieus Linn. (Schreb. t. 326.) — Pha- - eochoerus barbatus Rüpp. Genus 5. RHINOCHOERUS, Tapır. ' „Species: Tapirus °) americanus Linn. (Schreb. t. 319. Schinz Abbild. t.96.) — Tapirus malayanus Aaffl. (Tapirus orientalis Cuv. Mammif. Livr. 4.) B. Trunco teret.:, # . Gexus 6. ELEPHAS Linn., Elephant. Species: Elephas maximus °). Linn. (Elephas indicus Cuv., Desm. 601. Schinz Abbild. t. 87.) — Elephas africanus Cuv. (Desm. 602. Schinz 1. c. t. S$.) Genus 7. HIPPOPOTAMUS Zizn., Flulspferd. Species: Hippopotamus Amphibius ‘) Linn. (Schreb. t. 318.) Gzsus 8. RHINOCEROS Zinn., Nashorn. Species: Rhinoceros unicornis Linn. (Rhinoc. indicus Cuv., Desm. 626. Schinz Abbild. t. 92. 93.) — Rhinoceros javanicus Cuv. (Fr. Cuv. Mammif. t. 46.) — Rhinoceros suma- trensis Cuv. (Desm. 629. Fr. Cuv. Mammif. Goldf. N. Atl. t.35.) — Rhinoceros africanus Cıw. (Rh. bicorne Camp.) 1) Gen, Babirussa Fr. Cuv. — 2) Nomina generica, quae ex graeca vel latina lin- gua radicem non habent, rejicienda sunt. Zirne Philos. bot. Stud. Spreng- . 265. — Sehr interessant ist Roulins Entdeckung einer Tapirart in den hohen Regionen der Anden, da sie, nach Cuvier (Bullet. des sc. nat, 1ı82g- n. 4. p- 118.); in ihrem Kopfbaue mehr noch mit dem vorweltlichen Palaeotherium übereinstimmt, als der bisher bekannte americanische Tapir. Man könnte diese neue Gattung, welche noclı ohne Namen umherirrt, Rhinoch, villosus nennen, — 3) Muster der F. Cuvier’'schen Sippe _Zorodonta. — 4)-Das Flulspferd vom Sene- gal (Desmoul. Journ. de Physiol, experim. T. 5.-p. 354.) scheint allerdings cine besondere Gattung zu seyn. WagtLer, Syst. Amphib, 2 18 | MAMMALIHA, Orno-Vll. HYRACES, Ferkel. Famına 1. Autarchoglo Ss1. Grxsus 1. HYRAX Herm., Hlippdachs. Species: Hyrax capensis Schreb. t.230. — Hyrax syria- cus Eihrenb. Symbol. physic. Dee. 1. t.2.°) . Orno VII. GLIRES, Nager. Famınıa I. ÄAutarc hoglossı. Genus 1. CAVIA Zinn., Ferkelmaus. Y . D - ’ . Species: Cavia rupestris?) Nemo. Beitr. zur Naturg. Bras. S. 466. (Kerodon Moco Fr. Cuv.) — Cavia Aperea°) Linn. Grxus 2. HYDROCHOERUS Briss., Wasserferkel (Capywara). Species: Cavia Copybara Pall. (Schreb.t. 174.) Gesus 5. COELOGENYS Fr. Cuv. ‘), Backenferkel (Paca). | Species: Cavia Paca Pal. (Schreb.t.171.) — Coelo- genys rufa Cuv. Grxus 4. - DASYPROCTA Zlig., Aguti. Species: Cavia Acuchy Schreb.t. 171.B. — Cavia Aguti Schreb. t. 1772. Genus 5. HYSTRIX Zinn., Stachelschwein. Species: Hystrix cristata Linn. (Schreb.t. 167.) — Hy- 'strix dorsata ;) Linn. (Schreb. t. 169.) Gexvs 6. SPHINGURA Fr. Cuv., Schweifigel. Species: «. Corpore aculeis solummodo tecto: Hystrix pre- hensilis Linn. (Schreb. t. 168.); — ß. Corpore aculeis pilisque ı) Hyrax hudsonius (Schreb. t. 340. C.) von Penrant als Murmelthier beschrie- ben, und Typus von I2ligers Sippe Lipura ist gewils mit Z/retomys Frank- Jini identisch. — Hyraz ruficeps Ehrenb. ].c.t, 2. bildet vielleicht die dritte Gattung dieser interessanten Sippe. Haum aber ist vonihr Hyraz habessinicus Ehrenb. a.m.O. specifisch verschieden, Ueberhaunpt sind die Gattungskennzei- chen dieser Thieresehrschwer-auszumitteln, und ich konnte damit weder im Pariser Cabinete noch im Berliner ins Reine kommen. — 2) Gen. Cerodon (Ceratodor) Fr. Cuv. Dents des Mammif, p. ı5ı. — 3) Gen. Anoema Fr. Cuv. |]. ce. p. ı50, Gen. Osteopera Harl!. Faun. Amer, p. ı26. — 4) Gen. Erethizon Fr. Cur, l.c. Die Sippe Acarthion, welche Herr Fr. Cxv. (Dents des Mammif.) aufzu- stellen bemüht ist, dürfen wir um so weniger anerkennen, als sie nur auf Ansicht zweier Schädel beruht, und die von diesen abstrahirten Merkmale keineswegs für den Bestand der Sippe sprechen, MAMMALIA. er tecto: Hystrix insidiosa Lichtenst. (Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras.) Gesus 7. CAPROMYS Desm., Utia '). Species: Capromys Furnieri Desm. Mem. de la Soc. d’bist. nat. 1.t. 1. (Isodon pilorides Say Journ. of the Acad. of se. of Philad. 1828. Dechr.) — Capromys prehensilis Poeping. Genus 8. CHIROMYS Cuv., Aye-Aye. Species: Sciurus madagascarıensis Gmel. Lemur psilo- ; O0 pP dactylus Schreb. t.38. D., N. Diet. des sc. nat. c. fig.) Genvs 9. PTEROMYS Geoffr., Flatterhörnchen. Species: a. Cauda tereli’): Sciurus Petaurista Schreb. t. 224. — Pteromys genibarbis et Pter. lepidus Horsf. Zool. Res. — Seiurus Sagitta Linn. — ß. Cauda disticha °): Sceiurus volans Schreb.t. 223. ß. — Sciurus Volucella Schreb. t. 222. Gexus 10. SCIURUS Linn., Eichhörnchen. Species: «. Cauda distich«a: Sciurus vulgaris Linn.) (Schreb. t. 212.) — Sciurus cinereus Linn. (Schreb.t. 213.) — Sciu- rus bicolor Sparrm. (Schreb. t. 216.) — Sciurus macrurus Forst. Ind. Zool. p. 1. t.1. (Sciurus maximus Sonner. Voy.t.87.) — Sciurus Prevostii Desm. 237. (Sciur. Rafflesii Vig. et Horsf. Zool. Journ. N. 13. 1828. p- 113. t. 4) — £. Cauda tereti °): . Sciurus aestuans. Linn. (Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras.) — Sciurus setosus Forst. (Sciurus erythrop., Sciur. Levaillanti Auhl Beitr. S. 67.) — Seiurus getulus Linn. (Edw. 4. t. 198.) Genus 11. TAMIAS Illig., Taschenhörnchen. » Species: Sciurus hudsonius Schreb. 1.214. — Sciurus striatus Schreb. t. 219. Genus 12. MYOXUS ZLinn., Siebenschläfer. Species: «. Cauda disticha: Myoxus Glis Linn. (Schreb. t. 225.) — Myoxus Dryas°) Schreb. t. 225. B. — Myoxus Nitela Linn. (Schreb. t..226.) —. ß. Cauda tereti: Myoxus muscardinus Linn. (Schreb.t. 227.) Grsus 13. DENDROMYS Smith, Baummaus. Species: Dendromus (?) typus Smith Zool. Journ. 1829, p- 438. ı) In Betreff dieser Sippe sehe man: Zoological Journ, N. ı5. ı8zg. p. 269. — 2) Gen. Pteromys Er. Cuv. 1. c. — 3) Gen. Sciuroptera Fr. Cuv. l.c. — 4) Gen. Macrozus Fr. Cuv. Dents des Mammif. — 5) Eine von G/is himmel- weit verschiedene, aber der Nitela zunächst stehende Gattung. Schrebers ' Original sah ich im Erlanger Museum, DAu 'Gesus:14. MUS Linn., Maus. Species: Mus Rattus Linn. (Schreb. ı. 179.) — Mus Mus- culus Linn. (Schreb.t. 181.) — Mus sylvaticus Linn. (Schreb. t. 180.) — Mus minutus') Pall. (Schreb. t.183., Mus messo- rius Shaw.) — Mus dimidiatus Füpp. All.t. 13.f.a. — Mus cahirinus Geoffr. (FRüpp. Au. 1. 13. f. b.) — Neotoma flori- dana Say u. Ord. Zool. Journ. 7.1825. t. 20. (Mus florid. Desm. 492.) — Sigmodon hispidum Say’ u. Ord. l. c.t.10. (Arvicola hortensis Harl. Fauna amerie.) — Mus malabaricus Penn. (Mus giganteus Hardın., Mus setifer juv. Horsf.) — Mus decumanus Pall, (Schreb, t. 178.) Genus 15. FIBER Cuv., Zibethmaus. Species: Castor zibethicus Linn. (Schreb. t. 176.) Genus 10. HYDROMYS Geofr., Wassermaus. ' © Species: Hydromys leucogaster Geoffr. Mem. du Mus. d’hist. nat. 6. p. 89. t. 36- f. B. — Hydromys chrysogaster Geoffr. l. ©. p. 80... 36.1. A. Genus 17. MYOPOTAMUS Commers., Biebermaus. Species: Mus Coypus Gmel. (Hydromys Coypus Geoffr. Mem. du Mus. 5. p. 16. t. 35.) Genus 18. CASTOR ’) Linn., Bieber. Species: Cator Fiber Linn. (Schreb. t. 175. Genus 19. HYPUDAEUS Zlig., Wühlmaus °). Species: Mus Amphibius Linn. (Schreb. t. 186.) — Mus arvalis Schreb. t. 191. — Mus Oeconomus Pall. Glir. p.79. 225. t. 14. A. (Schreb. t. 190.) — Mus agrarius Pall. (Schreb. t.182.) — Mus soecialis Pall. 1. c. p. 77. t. 13.B. (Schreb. t. 192.) — Mus rutilus Pall. 1. ec. p. 79. 246. t. 14.B. (Schreb..t. 188.) Genus 20. OTOMYS Fr. Cuv., Ohrmaus. Species: Otomys capensis Fr. Cuv. Dents des Mammif. p- 168. t. 60. G. Cuv. R, an. 1. p. 208. ; ı) Diese schöne Maus ist nun auch als eine Bewohnerin Bayerns anzuführen. Im Au- gust wurde mir davon ein Weibchen mit zwei Jungen gebracht, welches unweit München in einem Haferacker emsig umherlief. — Ein zweites Exemplar fand ich bei Moosach (eine Stunde westlich von München entlegen) von einem Wiesel getödtet. — Diese Maus hat, wie bereits Gloger richtig bemerkt, nicht sechs, sondern acht Brustwarzen. — z) Die Sippe Trogontherium Fischers (Denk- - schr. der naturf. Gesellsch. zu Mosk. Bd. II. p. 250) ist von der Sippe Castor nicht verschieden. Vergleiche Cxv. Rech. sur les anim, foss. Noury, edit. T.5.p.59. f. ı». ı2. — 3) Ob Mynomes Rafin. (FFils. Ornith. 6, t. 50. f. 3.) eine Sippe? Vielleicht nur eine Wühlmaus. Das Thierchen hat nur vier Zehen mit Nägeln, die fünfte ist kurz und ohne Nagel; der Schwanz platt und schuppig wie der der Zibethmaus. r rt MAMMALIA. 0 Gruus 21. SPALAX Cuv., Blindmaus '). Species: Mus typhlus Pall. Glir. p. 76. 154. t. 8: (Schreb. t. 206.) N Genus 22. GEORYCHUS Zlig., Grabmaus. Species: Mus capensis Pall.Glir: p. 176. 172. t. 8. (Schreb. t. 204.) — Bathyerchus hottentotus Le/s. Vöy. Atl. t. 2. Genus 25. CUNICULUS, Lemming ’). Species: Mus Lemmus Pall. Glir. t. 12. A. B. (Schreb. t. 195. A.) — Mus torquatus Pall. Glir. p. 77. 206. t. 11. B. — Mus Aspalax Pall.1. e. p. 76. 165. t. 10. (Schreb. t. 205.) - Gesus 24. BATHYERCHUS ZZfig., Sandmoll D% Species: Mus suillus Schreb. p- 715. t. 204. B. (Mus ma- rıtimus „Auctor.) Genus 25. CTENOMYS Blainv., Scharrratte ‘). ‚Species: Otenomys brasiliensis Blainv. (Lefs. Man. de Mammal. p. 252.) Genus 20. DIPLOSTOMA Aafın., Taschenmaus. Species: Diplostoma fuscum Rafın. Amer. Month. Magaz. 1517. p. 44. — Diplostoma album Hafın. 1. e. - Genus 27. LONCHERES Zlg., Stachelratte. Sp ecies: a. Cauda mediocri pilosa: luoncheres rufa Lich- tenst. \.c. — BP. Canda corpus longiludine superante * pılosa : Hystrix chrysuvos Schreb. — ** Cauda annulato - squamata : Loncheres myosuros Lichtenst. Denkschr. der Berl. Akad. 1818 —1819. 8. 192. 1.1. f. 2. — P. Cauda longitudine COrporis, bası sguamala, apice pılosa: TLioncheres paleacea Lächtenst. 1. e. S8.191.1. 1.5.1: Gexus 28. DASYNOTUS, Igelmaus ’). Species: Mus anomalus Thomps. Transact. of the Linn. Soc. 11. p. 161. t. 10. (Cricetus anomalus Desm.) ı) Mus talpinus Pall.(Schreb.t.203.), nach Illiger ein Georychus, nach Te m- minck ein Spalax, scheint vielmehr, zufolge der Abbildung, eine Wühlmaus zu seyn. Spalax javanus G. Cuv. R. an. ı. p. z2ıı-, grols wie ein Kaninchen, dunkelgrau mit einem weilsen Längstreif auf dem Kopfe, habe ich noch nicht gesehen. — 2) Gen. LZemnus Cuv. — 3) Die Gründe, welche Herr Kaup (Isis ı827. S. 1026.) beibringt zu beweisen, dafs Mus maritimus vom Mus capensis als ' Gattung nicht verschieden sey, sind so seicht, dafs es verlorne Mühe wäre, sie widerlegen | zu wollen. Die Cuvier’sche Sippe Bathyergus (Dents des Mammif. P. 175.1. 65.) ist mir nur aus der Beschreibung bekannt, scheint aber zu IZli- gers Bathyergus zu gehören. — 4) Mir nur aus der Beschreibung bekannt, welche indessen für den Bestand dieser Sippe spricht. — 5) Gen, Heteromys Desm., Le/s. Mammal. p. 263. 22 MAMMALITA. Gexus 2). SACCOMYS Fr. Cuv., Sackmaus. Species: Saccomys anthophllus Fr. Cuv. Mem. du Mus. d’hist. nat. 10. p. 419. t. 26. f. 1— 10. £ Genus 30. ASCOMYS') Lichtenst., Beutelmaus. Species: Ascomys canadensis Lichtenst. Abhandl. der Ber). Akad. d. W. 1822. p. 20. e. fig. (Mus bursarius Shaw, Sacco- phorus burs. Kuhl Beitr., Geomys bursar. Rafın. Amer. Month. Mag. 1827. p. 45.) Gesus 31. CRICETUS’) Dum., Hamster. . Species: Mus Cricetus Linn. (Schreb. 1.198. A.B.) — Mus songarus Pall. Glir. t. 16. (Schreb. t. 201.) — Mus phaeus Pall.1.c.t.15. (Schreb. t. 200.) — Mus arenarius Pall. 1. c. p- 16. (Schreb. t.199.) — Mus Accedula Palll:c.t. 18. (Schreb. 197.) — Mus Furuneculus Pall.]. e. t. 15. (Schreb. t. 202.) Gesus 52. HAPLODON °), Sewellel. Species: Aplodontia leporina Richards Zool. Journ. 15. 1829. p. 335. (Anisonyx? rufa Desm. p. 330.) ‘Genus 35. _ AULACODUS +) Swind., Ohrziesel. Species: Aulacodus Swinderenianus Temm. Mammal Liv. 7. p: NEED ENT ; _ Genus 34. SPERMATOPHILUS Fr. Cuv., Ziesel. - Species: Arctomys Citillus Schreb. 4. t. 211. A. — Der geperlte Ziesel Pall. (Schreb. 4. p. 748. t. 211. B. Spermatoph. guttat. Auctor. recentior.) — Arctomys 13-lineatus Harl. Faün. Am. (Sciurus 13-lineat. Mitchill, Arctomys Hoodii Sabine Transact. of the Linn. Soe. 13. p. 590. t. 29.) — Arctomys Franklini Sab. 1. c. p. 587. t. 27. (Hyrax hudsonius Shaw.) Gexus 35. ARCTOMYS ’) Zinn., Murmelthier. Species:'Arctomys Marmotta Linn. (Schreb. t. 207.) — Arctomys Bobac Schreb. t. 209. — Arctomys Monax Schreb. t. 208. — Arctomys Empetra Schreb. t. 210. (Aret. malanopus Ruhl Beitr. zur Zool. p. 64.) 1) Hr. Prof. Liehtenstein verbindet a.m. O, mit seiner Beutelmaus die braune “ Rafinesque’sche Taschenmaus; allein diese ist nicht nur eine von ihr durchaus verschiedene Gaitung, söndern bildet sogar eine sehr charakteristische Sippe. Say stellt die Beutelmaus in den Anmerkungen, welche er der Reisebeschreibung des Majors Long beigefügt hat, als Sippe Pseudostoma auf. Geomys pineti Rafin. a. m. O., mäusegrau, mit ganz nacktem Schwanze, welcher kürzer ist als der Körper, von Mitehill und Anderson Hamster von Georgien ge- »annt, scheint mir die zweite hierher gehörige Gattung zu seyn. — 2) Ob wohl hieher auch Rafinesques Cricetus fasciatus mit hängenden Backentaschen, und kurzen, etwas spitzigen Ohren? (Annals of nature ı820.) — Die Chinchilla (Cricetus laniger Geoffr.); von welcher ich jüngst zwei Bälge, aber leider ohne Schädel, gesehen, ist sehr wahrscheinlieh kein Hamster. — 3)' Artloos simplex, at Od85 dens. — 4) ÄvAcE suleus, et das, — 5) Rafinesque’s _ MAMMALIA. 23 Genus 56. LAGOMYS Geofr., Hasenmaus. Sp ecies: Lepus minutus Pall. Glir. (Schreb. ı. 237.) — Lepus alpinus Pall. ]. c. p. 30. t.45. (Schreb. t. 238.) — Le- pus Ogotona Pall. 1. c. p. 30. 1.34. (Schreb. t. 239.) Gexvs 57. LEPUS ZLinn., Hase. Species: Lepus timidus Linn. (Schreh. t. 233. A.) — Lepus variabilis Pall. Glir. p. 30. (Schreb. t. 235. A. B. C.) — Lepus 'Tolai Pall. 1. c. p. 30. (Schreb.t. 234.) — Lepus magel- lanieus Le/s. Mammal. p. 295. — Lepus Cuniculus Linn. — Lepus callotis /Vagl. ') Genus 38. LAGOSTOMUS Brookes, Springhase ’). Species: Lagostomus trichodactylus Brookes Transact. of the Linn. Soc. 16. p. 95. t.9. (Dipus maximus Blainv., Fr. Cuv. Dict. des sc. nat. 18. p. 471. Viscache Az. Voy..2.p. 41. Lepus Viscaccia Gmel.) \ Genus 359.: MERIONES’°) Zlig., Schenkelmaus. Species: Dipus tamaricinus Pall. Glir. p. 88. (Schreb. t. 232.) — Dipus meridianus Pall. (Schreb. t. 231.) Genus 40. JACULUS ‘), Springer. Species: Dipus americanus Bart. _(Gerbillus canadensis Desm. 517. Gerbil. Daviesii Rafın.) 4 Gexus 41. DIPUS Schred., Springmaus. Species: «, Unguibus scelidum succenturiatis nullıs : Dipus aegyptius Hempr. und Ehrenb. (Lichtenst. Ueber die Spring- mäuse. Berl. 1824. p. 19. t. 1.) — Dipus Telum Licht. 1. ce. p.20. t. 2. — Dipus Lagopus Licht. 1. c. p. 20. t. 5. — Dipus hirtipes Licht. 1. c. p. 20.1.4. — PB. Ungue scelidum succenturiato uno, exierno: Dipus tetradactylus Licht. I. e. p. 21.t. 3. — y. Ungu- Sippe Cynomys (Montl.. Mag. ı817.), welche auf Wardens (siehe dessen Be- schreib. der ver. Staat. Nordam. 5. p. 627.) Arctomys missuriensis beruht, iden- tisch mit Aret. ludovie. Ord u. Say und Cynomys socialis Rafin., ist gewils nicht von den Zieseln verschieden. — Ob wohl die Sippe Anisonyr desselben Au- tors eine nalürliche, oder ob zu Arctonys gehörig? Dazu als Art: Anisonyz brachyura Rafin., nicht verschieden von Zewis und Clarks Erdeichhörn- ‘chen. — ı) Mento, toto corpore inferiore ac laterali, femoribus, pedibus ac vibrissis candidis; capite ac notaeo e flavo-fusco et nigro belle variis; cauda alba taenia atra notata; auribus longissimis extus albis limbo versus latus exter- num latissimo fuscescenti-nigricante, extus pilis flavido -albis fimbriato; ungui- bus nigricantibus. Wahrscheinlich Winterkleid. Etwas kieiner als Zepus varia- bilis, aber mit längeren Ohren. Merico. — 2) Genus (?) Dolichotis Desm. Nouv. Diet. d’hist. nat. 36. p. ırz. ı25. Gen. Vizrcacia Schinz Naturg. u. Ab- bild. der Säugth. p. 2ı5. — 3) Gen. Gerbillus Desm., Guv. — Die von Rafı- zesque im Amer. Month. Mag. ı818 beschriebenen Schenkelmäuse M, Megalops u. M, leonurus scheinen eine eigene, den Hüpfern zunächst stehende Sippe zu bilden. — 4) Gen. Meriones Fr. Cuv, & ’ 24 MAMMALIA. bus scelidum succenturiatis duobus: Dipus decumanus Lichtenst. p- 22. t. 6. — Dipus Spiculum Lichtenst. 1. c. p. 22. t. 7. — Di- pus pygmaeus Licht. l. c. p. 23.1.9. — Dipus platyurus Licht. l. €. P- 23. 2.10. Genus 42. PEDETES Jllig., Springratte. Species: Dipus cafer Gmel. (Schreb. t. 230. Helamys cafer Fr. Cw.) Oro IX. DIDELPHYDES, Beutelthiere. Famıma 1. Autarchoglossae. Gesus 1. HYPSIPRYMNUS Idig., Potoruh. Species: Macropus minor Shaw (Poto Roo /Vhite Journ. e.fig. Potorus minimus et Mangurus Gaimardi Desm. 422. 342.) Genus 2. HALMATURUS :) Zllig., Känguruh. Species: Didelphys gigantea Schreb.t. 154. — Halmatu- vus fuliginosus Peron (Unv. Mammif,. 2.) — Macropus elegans Peron Voy. t.27. — Didelphys Brunnii Schreb. t. 153. Geuus 3. LYCAON, Dogg ’). Species: Didelphys cynocephala Harris Transact. of the Linn. Soc. 9. t. 9. (Dasyurus cynocephalus Geoffr. Thylacinus °) eynocephalus Temm. Mammal. Livr. 3. p. 63.) Gexus 4. PHASCOLOMYS ’) Geoffr., Beuteldachs, Wombat. Species: Phascolomys VVombat. Peron Voy.t. 38. (Cu. Mammif. Livr. 10.) Genus 5. PHASCOLARCTOS Blainv., Beutelbär, Koala. Species: Phascolarctos fuscus Desm. 4350. (Cuv. R. an. 4. t. 1. £. 5. Morodactylus cinereus Goldf. Säugth. t.155. A.a.A.b.) ı) Aus Perons Kangurus faseiatus bildet Fr. Cuv. a. m. O. die Sippe Halma- Zurus, aus Schrebers Didelphys gigantea die Sippe Macropus. — 2) Der schon seit langer Zeit bestehende Iliigerisch@ Sippenamen T’hylacis gab Veranlas- sung, den Temminck’schen, Thylacinus, zu unterdrücken, indem dieser sich von dem erstern nur durch eine angehängte Sylbe unterscheidet, = 3) Geoffroys YFombatus Fossor, Typus der Iligerischen Sippe 4mblotis, von Ba/s uud Flinders unvollständig beschrieben, hat sechs Schneide- und zwei Eckzähne in jeder Hinnlade. Dieses offenbar vom Wombat verschiedene Thier ist seit Bajs bis jetzt nicht wieder gesehen worden. Vielleicht ist die Zählung der Zähne irrthümlich. MAMMALIA. 05 I Gexus 6.. DASYURUS Geoffr., Rüdfrett. Species: Dasyurus ursinus Geofjr. (Did. ursinus Harris 1. ec. p. 176. t.19. f.2. Das. urs. Temm. Mammal. 3. t.8.) — Dasyurus macrurus Geoffr. Annal. du Mus. 3. (Viver. macul. Shaw, Peron. Voy. 1.33.) — Dasyurus Maugei Geoffr. 1.c. (Schreb. Suppl. t. 152. B.b. Term. et. 7. 2 526.2.83-- Dasyurus viverrinus Geoffr. l. c. (Fhite Journ. c. fig.) Genus . THYLACIS Zlig., Nasenfrett. Species: Perameles nasuta Geof/r. Annal. du Mus. d’hist. nat. 4. p. 62. t. 44. (Perameles Bongainyillei Freyc. Voy. t. 5. juv.) — Perameles obesula Geoffr. 1. c. p. 64. t. 45. Grsus 8.: PHASCOGALE') Temm., Frett. Species: Phascogale penicillata Temm. Mammal. Livr. 3. p- 58: t. 7. 9.12. (Didelphys penicillata Shaw Gen. Zool. 1. t. 113. £. 1.) L Genus 9. CHIRONECTES Zllig., Yapock. Species: PetiteLoutre dela Guiane Buff. Suppl. T.3. 1. 22. (Lutra minima Zimmer., Ghironectes Yapock Desm. 400.) Gesus 10. DIDELPHYS Linn., Beutelthier. Species: «. Marsupio distincto: Didelphys virginiana Temm. ]. c. Livr. 1. p. 27.t.1. — Didelphys cancrivora Temm. l.c. p. 32. t.5. — Didelphys myosuros Temm.]. c. p. 38. — Didelphys Opossum (mel. (Schreb.t. 146. A.B.) — Didelphys philander Schreb. t.147. (Temm. 1. c. p.43.) — BP. Marsupio nullo: Didelphys murina (mel. (Schreb. t. 149.) — Didelphys ' brachyura Pall. Act. petrop. 2. t. 5. (Didelphys tricolor Geoffr.) — Didelphys brachyura Gmel. (Schreb. t. 151.) — Dasyurus minimus Geoffr. Annal. du Mus. 3. Gexus 11. BALANTIA Zllig., Tapua, Species: Phalangista vulpina Temm Mammal. Livr. 1. p- 5. (Did. vulp. et Did. lemur. Shaw Gen. Zool. 1. 1.110.) — Phalangista Cookii Temm.]. ec. p. 7. (Cooks Dritte Reise t. 8. Petaurus Cookii Fr. Cuv. Diet. des se. nat. 39. p. 417. Tricho- surus Cookii Le/s. Bullet. univ. des se. nat. 1829. p. 282. t. 12.) — ı) Geoffroy's Dasyurus minimus, von Temminck als zweite Gattung dieser Sippe beschrieben, ist eine ächte Didelphys, welche ich selbst untersucht und 4, Temminck zu seiner Ueberzeugung zugeschickt habe, 2 96 I MAMMALIA. .Gesus 12. PHALANGISTA Nllg., Flugbeutelthier: .. Species: «. Cauda tereti: Didelphys Petaurus Shaw. Gen. Zool. t. 112. — Jd. Didelphys sciurea l. c. — Petaurus Peronii Desm. 420. — . Cauda disticha: Didelphys pygmaea ‘) Shaw l. c. t. 114. Gesus 15. AILUROPS ’), Cuscus. Species: Phalangista ursina Temm.], e. p- 10. t.1. £.1—3. . 2. £.1—5. 1. 4: — Phalangista ehrysorrhos Temm. 1. c. p. 12. .41. £ 4—6. — Phalangista maculata Temm. ].c. p. 14. t. 3. f. 1—6. Freyc. Voy. Part. zool.t.7. Duperr. Voy.t.4. — Phal. Quoyi Freyc. Voy. t.6. — Phalangista cavifrons Temm. ]. e. P: 17.0. 1.6792 f. 7240. OrpoX. URSI, Bären. _ Fans l Autarcho Blosse Gesus 1. ARCTICTIS Ternm., Wickelbär. Species: Viverra (?) Binturong Raffl. Transact. of the Linn. Soc. 1823. p. 253. (Ictides albifrons Fr. Cuv. Ann. des Sc. nat. 4. t.1.) — Paradoxurus aureus Fr. Cuv. Mem. du Mus. d’hist. nat. 9. p. 46. t. 4. fig. inf. Genus 2. PARADOXURUS Fr. Cuv., Schweifmarder. Species: Viverra nigra Desm. (Paradoxurus typus Fr. Cuvier Mem. du Mus. d’hist. nat. 9. p- 42. t. 4. fig. sup.) Genus 5. CERCOLEPTES Zdlg., Kinkaju: : Species: Viverra caudivolyula Schreb.t. 125. B. (Schinz Abbild. t. 33.) Gesus 4. MUSTELA Zizn., Marder. Species: «. Antipedum unguibus curvatıs. * Cauda vil- losa:- Mustela canadensis Schreb. t. 134. — Mustela Martes Linn. (Schreb. t. 130.) — Mustela Foina Briss. (Schreb. 129.) — ** Cauda pilosa apice floccosa: Mustela sibirica Pall. (Schreb. t. 135. B.) — Mustela Erminea Linn. (Schreb. t. 137. A.B.) — Mustela nivalis Linn. (Schreb. t. 138.) — B.-Antipedum ungui- - bus rectiusculis: Viverra Zorilla Schreb. t. 123. — Mustela sar- matica Pall. (Schreb. t. 132.) — Mustela Putorius Linn, (Schreb. “u 1al,) 2 ı) Gen. ‚derobates Des. — 2) Genus? Ceonyz Temm.1.c. u ur MAMMALIA. 27 ‚Gexus 5. LUTRA Ray ‚ Fischotter. ‚Species: «. Cauda tereli. *.Digilis muticis, dıgıto se- cundo tertioque scelidum subunguiculatis: Lutra inunguis ') G. Cnvier Bech. sur les oss. foss. "— ** Digitis unguieulatıs: Mustela Lutra Linn. (Schreb. t. 126. A.) — Mustela Lutreola Linn. (Schreb.t. 127.) — Lutra canadensis Schreb. t. 126. B. — £. Cauda depressa.: Lutra brasiliensis Linn. Genus 6. LATAX Glog. :), Seeotter. Species: Mustela Lutris Linn. (Schreb. t. 128.) Gewus 7. OTARIA Per:, Ohrrobbe. Species: Phoca pusilla Schreb. t. 85. — Phoca ursina ' Linn. — Phoca jubata Gmel. (Schreb. t. 83. B.) Gesus 8. PHOCA’) Linn., Robbe. Species: Phoca Monachus Herm. Schrift der Gesellsch. naturf. Fr. in Berl. 4. t. 12.13. — Phoca groenlandica Fabr. Faun. Groenl. p. 11. (Ph. oceanica Lepech. Act. Petrop. 1. p- 257. t. 67.) — Phoca leporina Liepech. — Phoca lagura Cu. Rech. 5. p. 200. Genus 9. RHINOPHOCA ‘), Rüsselrobbe. Species: Phoca proboscidea Per. Voy. t. 2. p. 32. t. 32. Genus 10. TRICHECUS Linn., Wallrofs. Species: Trichecüs Rosmarus Linn. (Schreb. t. 79.) ı) Gen. Jonyr Less. Man, de Mammal. p, ı57. — Die hierher gehörige Gattung ist vielleicht nur in einem gewissen Alter klauenlos. Vom Cap gebrachte, junge Fischotter, welche ich sah, hatten Krallen an allenZehen. — 2) Glog. Noy. Act. Ac. Nat. Cur. ı4. Gen, Pusa Ok., Gen. Enhydra Flem. — CuvierR.an. ı. - p- 148. verneint die von Vielen angezogene Aehnliehkeit der Seeotter in ihrem äulseren Körperbau mit den Robben; alleın jene ist in der That auffallend grofs,- besonders ın Betreff der Fülse, des Kopfes und der Ohren, Diese sind ganz wie bei der Ohrrobbe gestaltet, nämlich sehr schmal, nach Innen aufgerollt mit dickerem- Hinterrande und weit vom Auge tiefan den Hals hinabgezogen. Eine sehr gut erhaltene, von Herrn v. Langsdorff an der Nordwestküste von America aufgebrachte und unserer zoologischen Sammlung zum Geschenk s»e- machte Seeotter, welehe, wie mich dieser uneigennützige nnd unermüdete Welt- umsegler persönlich versicherte, von ihrer natürlichen Gestalt durch das Aus- stopfen nichts verloren hat, stimmt vollkommen mit der Schreber’schen, von Cuvier mifsbilligten Abbildung dieses Thieres überein. — 3) Nachstehende Sippen hat Fr. Cuv. in dem eilften Bande der Men. du Mus. d’hist. nat. aufee- stellt: Gen. Callocephalus p.ıB2. t.ı2. (Spec, PA.vitul. Mammif. ı4.) — 7 groenl. Fab. — Ph. hispid.) — Gen. Pelagios p, 193. t. ı3. n. 2. (Spec Ph. Monach.) — Gen. $temmatopusp.196.t.13.n.3, (Ph.eristata Linn.) — Gen Arctocephalu's p.205.t. ı5. n. 1. (Ph. ursina?) — Gen. Platyrhynchus P- 208. t. ı5.n. 2. (PA. leonina.) — Gen. Stenorhynchusp. 190. 8. 13. n.ı Ph. leptonyz Blainv.) — 4) Gen. Macrorhinus Er, Cuv.l.c. P- 200. Wie bekannt, ist dieser Name seit längerer Zeit schon an cine Häfersippe vergehen. 28 MAMMALIA. Genus 11. URSUS ZLinn., Bär. Species: Ursus maritimus') Pall. (Schreb. t. 141.) — Ursus Arctos Linn. (Cuv. Mammif. 7.) — Ursus malayanus ‘ Baffl. Transact. of the Linn. Soc. 13. p. 254. (Cuv. Mammif. 47. Helarctos euryspilus Horsf. Zool. Journ. 1825. n. 6. p- 221. 1.7.) — Ursus americanus Pall. Spieil. 14. t. 1. — Ursus labiatus ?) Blainv. N. Bullet. de Soc. phil. 1817. (Bradypus ursinus Shaw. Gen. Zool. 1. t. 47.) — Ursus collaris Cuv. Mammif. 49. Genus 12. GULO Storr, Vielfrafs. Species: Ursus Gulo Linn. (Schreb. t. 144.) Genus 15. PROCYON Storr, Waschbär. Species: Ursus Lotor Linn. (Schreb.t. 143. Cuv. Mam- mif. 2.) — Procyon cancrivorus Geoffr. Genus 14. NASUA Storr, Coatı. Species: Viverra Nasua Linn. (Schreb. t. 118. Cuv. Mam- mif. 1.) — Viverra narıca Linn. (Schreb. t. 119. Cuv. 1. ce. 4.) Gesus 15. AILURUS £r. Cuv., Kater. ‚ . Species: Ailurus refulgens Cuv. Mammif. Livr. 50. et N. D. des sc. nat. c. fig. Genus 10. MELES Zriss., Dachs. Species: Ursus Meles Linn. (Schreb. t. 142.) — Ursus Taxus Schreb. t. 142. B.) Gexus 17. ABCTONYX Fr. Cuv., Dachseber. Species: Arctonyx collaris Fr. Cuv. N.D. des se. nat. c. fig. Genus 18. MYDAUS Fr. Cuv., Stinckdachs. ‚Species: a. Cauda longula: Mydaus macrurus Ruhl (Gulo orientalis Horsf. Zool. Res.) — ,$. Cauda brevi: Mydaus meli- ceps Cuv. Mammif. 27. (Mephitis javanensis Desm.) Genus 19. MELLIVORA Siorr, Dachsiltifs. Species: Viverra capensis Schreb.t. 125. (Ursus indicus Shaw.) | Genus 20. MEPHITIS Cav., Stinkwiesel. Species: Viverra Putorius Linn. (Schreb. t. 122.) ı) Gen. Thalaretos Gray Annals of Philos. ıo. p. 60. 62. Derselbe Autor erhebt Desmarests Urs. ferox (Ords Urs.horrib.) zurSippe Danis. — 2) Gen. Pro- ehilus Illig. \ MAMMALIA. 29 Gexus 21. MARTES ı) Jllig., Ichneumon. Species: Viverra Mungos Linn. (Viv. cafra Gmel., Schreb. t. 116. B.) — Herpestes Leschenaultii Cuv. Mammif. 1. — Vi- verra Ichneumon Schreb. t. 115. B. — Herpestes javanicus Cuv. Mammif. 25. (Horsf. Res.) — Herpestes penicillatus G. Cuv. Grsus 22. BVZAENA IUlie., Schnarriltils. Species: «. Pedibus leiradacty-lis: Viverra tetradactyla Linn. (Schinz Abbild. t. 47.) — B. Pedibus pentadactylıs: Cros- sarchus obscurus Fr. Cuv. Mammif. 47. Genus 23. - VIVERRA ’) Linn., Zuibeththier. Species: «. Folliculo glanduloso inter genitalia et anum distincto: Viverra Civeita Linn. (Schreb. t. 111.) — Viverra Zibetha Linn. (Schreb.t. 112.) — ß. Folliculo glanduloso inter genilalia et anım obsoleto: Viverra Genetta Linn. (Schreb. 1.113.) — Viverra Rasse Horsf. Zool. Res. (Viverra indica Geoffr.) — Viverra Fossa Linn. (Buff. XII. 20.) Orno XI. FELES. Katzen. Famıun 1. Autarchoglossae. Genus 1. FELIS Zinn., Katze. Species: «. Cauda elongata: * villosa: Felis Catus Linz. (Schreb. 1.107. A.) — Felis maniculata Mus. Francof. Atl. p. 1. t.1. — ** 0. elong. pilosa, apice floccosa: Felis Leo Linn. (Schreb. 97.A.B.) — *** C. elong. pilosa, apice non floccosa: Felis Tigris Linn. (Fr. Cuv. Mammif.) — Felis Leopardus Linn. (Schreb. t. 101:) — Felis Onca Linn. (et F. nigra Erzxl., Fel. Panth. Schreb. t. 99. Cuv. Mammif.) — Felis macrura Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras. — £. Cauda modice longa: Felis Ca- racal Linn. ‚(Schreb. t. 110.) -- Felis Chaus Güldenst. (Schreb, t. 110. B: Rüpp. All. t. 4.) — Felis pardina Temm. ]. c. p. 116. — Felis Serval (Fel. capensis) Linn. (Fr. Cuv. Mammif.) — y. Cauda brevi x Felis Lynx Linn. (Schreb.t. 109. 109. B.) — Felis borealis Temm. Mammal. 4. p. 109. — Felis rufa Güldenst. (Schreb. t. 109. B.) : [} - ı) Gen. Herpestes Illig. — Mit diesem Namen wurde bekanntlich vor Illiger schon eine Pflanzensippe belegt. — 2) Horsfield bildet gegenwärtig (Zool. Journ. 1827. p. 393.) aus seiner Felis gracilis (Zool. Res. Fasc. ı.), Hard. wickes Fiverra Linsang, die Sippe Priorodon, undjstellt sic den Zibeththie- ren zunächst, Dieses Thier sah ich noch nicht. } 30 > -MAMMALIA. Genus 2. CYNAILURUS, Hundskatze. Species: Felis jubata Linn. (Schreb. t. 105. Fel. guttata Suppl. t. 105- B.) Orvo XII. CANES, Hunde. FaımıAml Sutarc hoglossi. Gesus 1. CANIS, Hund. Species: «a. Pupilla circulari. — * Pedibus omnibus tetra- dactylis: Canis pietus ’) Mus. Francof. Atl. p. 35. t. 12. (Hy- aena venatica Durch. Trav. in the Int. of Afr. 1824. 1. p- 456. 1.2. p. 222—232.) — ** Palmis penta-, plantis tetradactylis: Ca- nis Lupus Linn. (Schreb. t. 81.88.) — Canis Lycaon Schreb. t. 89. — Canis mexicanus Gmel. (Cuv.R. an. 4. c. f. Canis cam- pestris Neuw. Beitr. 2. S.334.) — Canis aureus Linn. (Cuv. Mam- mif. 2.) — Canis mesomelas (Schreb. t. 95.) — ß. Pupilla dila- tabıli: Canis Vulpes Linn. (Schreb. t. 90. 91.) — Canis Lago- pus Linn. (Schreb. t. 93.) — Canis Zerdo °) Gmel. (Rüpp. All. S. 5.t. 2.) — Canis mesomelas Schreb. t. 95. Genus 2. GEOCYON ’), Erdwolf. Species: ProtelesLalandei J. Geoffr. Mem. du Mus. d’hist. nat. 11. p- 354- t. 20. 'Gesus 3. HYAENA Briss., Hyäne. Species: Canis Hyaena Linn. (Schreb.t. 96.) -— Hyaena Crocuta Schrebh. t. 96. B. — Hyaena brunnea Thunb. Ac. Stockh. 41820. 1.2. (Hyaena villosa Smith Trans. of the Linn. Soc. 15- t. 19.) . 4 Orno Xlll. CAMELI, Kamele. Famınn 1. Jutarchoglossi. A. C. capite non cornuto. Gexsus 1. CAMELUS‘) Linn., Kamel. Species: Camelus bactrianus Linn. (Schreb. t. 304., Geoffr. Menag. du Mus.) — Camelus Dromedarius Linn. (Schreb. ‚t. 303. Geoffr. 1. c.) ı) Ein ächter Hund, welchen ich lebend in Exeter Change in London sah, und mir die Stammgattung unseres fleckigen Hühnerhundes zu seyn scheint. Brookes ver- ‚suchte es, ihn (Edinb. Journ.) zur Sippe zu erheben. Ein prachtvolles Exemplar verdankt unsere Sammlung dem Frankfurter Museum, — a) Genus Fennecus Lacep., Gen. Megalotis Illig. Gen. Galago? Desm. — 3) 1n terra, et zuwy eanis. — 4) Zu dieser Sippe gehört das von Bojanus als antediluyianisch be- schriebene Mericotherium sibiricum. Nov. Act. Phys. Med. Nat, Curios, 1824. p- 265. t. a1. f. 1 —8. - MAMMALIA. 31 Genus 2. DROMEDARIUS :), Lama. Spe cies: Camelus Llacma Linn. (Schreb. t. 306. Geofr. Menag.) — Camelus Vicunna Linn. (Schreb. t. 307.) B. €. capite cornuto. Genus 3. CAMELOPARDALIS Linn., Giraffe. Species: Camelopardalis Giraffa Linn. (Rüpp. Atl. p. 23. t.8. 9.) Orno XIV. PECORA, Rinder. Famınia 1. Autarchoglossa. A. P. capite non cornuto, 'Guwus 1. MOSCHUS Linn., Bisamreh. Species: Moschus moschiferus Linn. (Schreb. t. 242. A. B.) — Moschus Napu Cuv. Mammif. 37. — Moschus Memina Schreb. t. 243. B. P. capite cornuto. Pi ssornmabaus Sol ders Gerus 2. CERVUS Zinn., Hirsch. Ss pecies: a. Naso piloso, mento gulave barbatis: Cervus Alces Linn. (Schreb. t.246. A—D.) — Cervus Tarandus Linn. (Schreb. t. 248. A—E.) — ß. Naso nudo, mento gulague im- berbibus: Cervus Dama Linn. (Schreb. t. 249. A. B.) — Cervus Elaphus Linn. (Schreb. t. 247. A—E.) — Cervus Axis Linn. (Schreb.t. 250.) — Cervus Capreolus Linn. (Schreb. 252. A. B.) — Cervus rufus Vlıg, — Cervus simplieicornis Jllig. (Gouazouhira .A z.) / ß. P.. cornubus cavis. Genus 5. BOS’), Rind. Species: A. Cornubus duobus ramosis ; naso-piloso: Anti- lope furcifer ?) Smith Transact. of the Linn. Soc. 13. p. 28. t. 2. - (Antilocapra americana Ord.) — ld. Antilope palmata l.c. p.31. t. 3. — B. Cornubus quatuor simplicibus: Antilope Chikara Hard. ı) Gen. Zuchenia Illig. Der llliger’sche Sippenamen wurde bekanntlich seit früherer Zeitvon Marsham und Mühlfeld an eine Häfersippe vergeben. — 2) Die Thiere dieser Sippe nach der Gestalt, der Hörner abzutheilen, ist keines- wegs rathsam, da sie nach dem verschiedenen Lebensalter der Rinder man- nigfaltigen Abänderungen unterworfen sind, — 3) Gen, Antilocapra Ord. l > 82... MAMMALIA. wicke 'Eransact. of the Linn. Soc. 14. (Cuv. Mammif. Livr. 44.) — C. Cornubus duobus simplicibus ; naso nudo. c. Cauda abbreviata. * Mento imberbi: Antilope Rupi- capra *) Schreb. t. 279. — Antilope Oreotragus Forst. (Schreb. t. 259.) — Ovis montana ea Mem. du Mus. d’hist. nat. 11. t. 60. — Ovis Ammon Pall. (Schreb. t. 238. Tiles. N. Act. phy- ‚sico-medica 1824. p- 281. t. 23.) — Ovis Musimon Cuv. Mammif. — ** [Mento barbato: Antilope lanigera ?) Smith 1. c. p- 38. t. 4. (Ovis montana Ord, Rupicapra americana Blainv.) — Ca- pra caucasica Güldenst. (Schreb. t. 281. B.) — Capra Ibex Linn. 9. Cauda brevi, villosa: Antilope sylvatica °) Sparrm. (Schreb. t. 257. B.) . Cauda elongata. * Mesorhinio angustato: Antilope Leu- ° coryx Pall. (Lichtenst. Abhandl. der Berl. Akad. d. W. 1824. 5.200. t.1. Ehrenb. Symb.phys. Bero].1828.) — Antilope Addax Ehrens.]. c. (Lichtenst. ]. ec. 245. t. 2.) — Antilope Dama Pall. » (Ehrenb. \.e. Lichtenst.]. c. S. 231. t. 5.) — Antilope Oryx Pall. (Schreb.i.257.) — Antilope arabica Ehrenb.'l.c. — ** Me- sorhinio dıilatato: Antilope Tragocamelus Pall. (A. pieta Schreb. 1.263. A. B.) — Antilope Gnu Zimmerm. (Schreb. t. 280.) — Bos caffer Sparrm. (Schreb. t. 301.) — Bos Urus Linn. (Schreb, »t. 295.) —. Bos Bison Schreb. t. 296. (Cuv. Mammif. Livr. 12.) | Orno XV. EOQUI, Pferde. FamıuAa l. Auta rchoglossı. Grxsus 1. EQUUS Zinn., Pferd. ‚Species: Equus Caballus Linn. — Equus Zebra Linn. (Schreb. t. 316.) — Equus Quagga Linn. (Schreb. t. 317.) — Equus Asinns Linn. (Schreb. t. 312.) — Equus zebroides Fr. Cuv. Menag. (Asinus Burchelii Gray.) ÖOrpoXVl. CETL, Walle‘). Famına I. Hedraeoglossı. A. €. naribus anticis in rostri apice. Gexus 1. MANATUS Aondel., Manatı. Species: Lamantın d’Amerique Cnv. Rech. sur les oss. foss. 5. p. 24%. — Jd. Lamantin du Senegal 1.c. p. 254. U LS NER IE (Ma- ı) Gen. Rupicapra Blainv. — 2) Gen. Ovibos Blainv. — 3) Gen. Tragelaphus Blainv. — Nachfolgende Untersippen hat- BZainville in der Reihe der Rin- der aufgestellt. Gazella (Ant. Dorcas, Euchore Forst.) — Cervicapra (Artil. redunca Pall., Dama(A4. eleotragus.) — Alcelaphus (.Ant. Bubalis Pall,) — Boselaphus(Ant,picta, Gm,) — ZurSippe Oreas erhebt Desm a- rest Antilope Oreas, zur Sippe dJegocerus Antilope glauca Forst., und aus Antilope Oryx bildet Hamilt, Smith die Sippe Oryz. — 4) In dieser MAMMALIA, 33 (Manatus senegalensis Less. Complem. des Oeuv. de Buff. i. p- 69.) | Genus 2. HALICORE Zllig., Seemaid (Dügong). Species: Trichecus Dugong Gmel. (Fr. Cuv. Mammif. 27. Ev. Home Trans. phil. 1820. Le/s. 1. e. 4. p. 80.1.1. 1.2.) Genus 3. RYTINA Zllig., Borkenwall ’). Species: Trichecus Manatus A. borealis. Gmel. (Stellerus borealis Desm. Mammal.) B. €. narıbus superis ın rostiri bası. * Gesus 4. BALAENA Linn., Wallfisch. Species: Balaena Mysticetus Linn. (Scoresb. Acc. of ihe Arc. Reg. p. 449. t. 12.13. Le/s. 1. c. p. 394, t. 11.) — Balaena antaretica Le/s. 1. c. p. 391. (Balaena australis Desmoul. Diet. class. 2. p. 161. fig. Cuv. Rech. sur les oss. foss. 5. p. 374. t. 25- £4.—4.) Genus 5. MYSTICETUS, Rorqual. Specie s: Balaena Boops Linn. (Schreb. t. 334. Cuv. Rech, 5. p- 373. t. 26. f. 6.- Balaenoptera borealis Le/s. 1. c. 1- p. 342. t. 12.) — Balaena rostrata Linn. (Schreb.1.e.1, p.485.t.13.) — Balaenoptera australis Le/s. 1. c. p. 372. (Cuv. Rech. 5. p. 372. f. 1.2. 3. 4. 19.20. 21.) Genus 6. PHYSETER Linn., Pottwall ’). Species: Physeier macrocephalus Cnuv. Rech. 5. p. 342. 1. 24 £1—5. (Lefs. 1. c. p. 302. t. 9.) . Gesus 7. CETUS, Butzwall °’). Species: Delphinus globiceps Cuv. Ann. du Mus. 19. p- 1— 16. 1.1. f.2. Jd. Rech. 5. p. 285. (Delphinus deductor Ordnung habe ich, wie überall, nur solche Gattungen angeführt, welche mit Gewilsheit erkannt sind, und deren Synonymie von Ouvier und Lesson voll- ständig entwickelt worden ist. Des Leizteren Arbeit über die Walle,ist vortreff- lich und dem Zoologen unentbehrlich. — ı) Wie bekannt beruht bis jetzt noch die Geschichte dieses Thieres, von welchem wirkeine Abbildung haben, auf Stellers und Hrascheninikows Nachriähten. (Steller Nov. Comm, Petrop. 2. p. 394, Krasch. Camtsch.) — 2) Hierher die Sippen Catodon und . Physalus Lacep. — Physeter polyeyphus Quoy und Gaimard (Voy.au:i du monde Att. p. 76. t. ı2.) ist kaum vom Ph. macrocephalus verschieden, und scheint auf einem krankhaften Thiere zu beruhen. Zwischen diesen Potiwallen und den Rorquaälen steht die vorweltliche Sippe ZIPHIUS Cuv. Species: Ziphius cavirostris Cuv. Rech. p. 352. t. 27.f. 3. — Ziphius planirostris Cuv.1.c. p. 356. t. 27.f.4.7. — Ziphius longi, rostris Cuv, 1. ce. p. 357. t. 27. f. 9. ı0. 3) Genus Globicephala Less. 1, c. WaczLer, Syst. dmph. ; 3- N \ 34 MAMMALIA. Scoresh. }. €. 1. 13.f.1. Le/s. 1. c. p. 278. t. 8. £.4.) — Deiphi- nus Rissoanus Cuv. Ann. du Mus. 19. p. 1—16. — Delphinus aries Risso eod. loco t. 1. f. 3: Jd. Hist. nat. 3. t. 1. f. 2. Lefs. 1. e, p- 285. 1. 8. f. 2.) ‚Gexus 8. DELPHIS, Beluza. ‚Sp ecies: Delphinus Leucas Pall. It.3. p "84. t.4. (Scoresb. l e. 2. m 14. Beluga glacialis Less. ]. c. p. 194. 3272) Gexus Q. TURSIO Ye'PPursın: Species: Delphinus Peronii Cuv. Rech. 5. p. 288. (Del- phinapterus Perorii Less. Voy. Atl. t. f.1. Jd.Oeuvr. de Buff. 1. p. 197. t. 4. f.1.) Genus 10. NODUS ’), Schnabelwall. One E Delphinus edentulus Schreb., Cuv. Mammif, Liv.-53. “(Heterodon Dalei Less. Man. de Mammal, p. 419. Jd. Aodon°) Dalei Oeuv. de Buff. p. 155. t. 3.f. 1.) Grsus 11. CERATUODON Briss., Narwall. Species: Monodon Monoceros Linn. (Schreb. ı. 330. *) Gzwus 12. ORCA, Orke. - Species: Delphinus bidentatus ’) Hunt. Philos. Trans. 1787. t. 19. (Delphinus Hunteri Desm. Mammal.) — Delphinus Desmarestii Aisso Hist. nat. des prince. prod. de l’Eur. merid. T. 3. p- 24.6.2. £.3 (Le Diodon de Desm. Less. Oeuvr. de Buff, 1. p. 124. t. 2.8. 2.) 1 Genus 15. PHOCAENA Cav., Meerschwein. Species: Delphinus Phocaena Linn. (Cuv. Mammif. Livr. 53.) — Delphinus Orca Fabr. (Bonnat. Encyel. t. 12. £. 1. Cuv. Rech. 5. p. 28i. t. 23. f. 3.4.) — Delphinus griseus Onv. ı) Delphinapterus Senedetta Lacep. Beschreibung höchst confus, wahrscheinlich auf Delphis Leucas beruhend, mit eingemischten Charakteren von Phocaena Orca und Physeter macrocephalus. — 2) Nadog -edentulus. — 3) Jnodon heilst bekanntlich eine Muschelsippe. Hierher ‘gehört wenn nicht als eine mit Delph. edent. identische, wenigstens doch mit ihm höchst nahe verwandte Gat- tung Bonnaterres Delphinus Butzkopf (Baunssard Journ. de Phys. 1789), aus welchem Lacepede die Sıppe Hyperoodon bildete, einerlei mit Z!Zigers Uranodon. Die von Baussard beschriebenen falschen Gaumenzähnchen, welche im DR edentulus nicht gesehen wurden, sind gewifs nichts Anderes als harte, lange Papillen der Gaumenhaut, — 4) Hierher vielleicht die Sippe Anarnacus Lacep. (Adneylodon AIllig.), beruhend auf Monodon spurius Fabr. Wurde seit Fabricizs nicht wieder gesehen. — 5) Cuviers Vermu- ihung, diese Gattung sey vom Baussard’schen Delphin nıcht verschieden, wider- sprechen die vorhandenen Beschreibungen von beiden Thieren geradezu. — Eine dritte zu dieser Sippe gehörige und mit Delphinus Desmaresti! verwandte Gai- tung dürfte Sowerby’s Delphinus bidens (Delph. Sowerbyi Desm. Mammal. 785.) seyn. A MAMMALIA. a Ann. du Mus. 19. p. 1—16. 1.1.1.1. Id. Rech. 5.p. 284- 297. t. 22. ££1.2. —. Delphinus compressicauda Less. Oeuyr. de Bull. P: 272. 782. Genus i4. DELPHINUS ') Zinn., Delphin. - Species: Delphinus Delphis Linn. (Lacep. Cet. t. 13. f. 1. Cuv. Rech. 5.t. 21. f. 9. 10. Cuv. Mammif. et Hist. des peches t. 1. 1. 9.) — Delphinus Tursio Fabr. (Cuv. Rech. p. 277. Less. Oeuvr. de. Buff. 1. p. 241.) — Delphinus Bayeri Risso 1. c. p- 22. (Bayer Act. Ac. Leop. Cur. nat. 3. p. 2. 1. £2) — . — Delphinus Boryi Desm, (Desmoul. Diet. class, d’hist. nat. 5. .p. 356. Atl. 6.1.) Gexus 15. PLATANISTA >), Susu. Species: Delphinus gangeticus Lebeck Denkschr. der na- turf. Gesellsch. zu Berl. 3. p. 280. (Ev. Home Trans. phil. 1818. p-. 419. t. 20. Susa Plantanista Less. Oeuyr. de Buff. 1. p. 215. t. 3.8.3.) Oroo XVII. ORYCTEROPODES, Scharrsucke. Fam L Autarchoglossı. Gesus 1. CHLAMYDOPHORUS Harl., Schildsuck. Species: Chlamydophorus iruncatus Harl. Annals of the New - York Lye. of Nat.[Hist. 1. Zool. Journ. 1825. p. 154. t. 6. _ Genus 2, CHELONISCUS :), Tatu. _ Species: Dasypus Gigas Cuv. (Buff. 10.1.41. Grand Tatou Az. p. 132.) | ı) Fortgesetzte Untersuchungen und Vergleichungen müssen zeigen, ob Blainville’s Sippe Delphinorhynchus bestehen könne, oder mit der Sippe Delphinus und Phocaena verbunden werden müsse, Man zählt hierher: Delphinus frontatus Cuv. Rech. 5. p. 278u. 296. (Delphinus geoffroyensis Blairv.) — Deiphinus bredonensis Cu». 1.c. t..2ı. £.7.8. — Delphinus coronatus Freminv.N, Bullet. des sc. 3. p. 7ı. (Zess. Oeuyr. de Buff. ı. t. 5. £. ı.) — Delphinorhyn- chus malayanus Less. ]. c.p. 209. t.4.f. 2». Id. Voy. Atl. t. 9.1.5. — Delpki- ınus maculatus Less. p. 210. — Die von Hafinesque Schmalz vorge- schlagene Sippe Oxypterus, deren Typus sein Delphinus Mongitori mit doppel- ter Rückenfinne sey (Desm. 769.), kanu eben so wenig ohne genauere Kenntnils dieser Gattung beibehalten werden. Indessen verdient sie um so melır Berück- sichtigung, als auch Ouoy und Gaimard auf ihrer Reise von Jen Sandwichs- inseln nach Neusüdwallis einen Wall mit zwei Finnen heobachteten, deren eine auf der Stirne stand. Sie nennen dieses Thier De/phinus Rhinoceros (Voy. aut, du monde p. 86. At). t. ıı1. f. 2.) — Aafinesque’s andere Sippe Epiodor ist gleichfalls zweifelhaft. Gattung davon: Delphinus epiodon Des m. 786. — ») Un- ter diesem Namen führt Plinius höchst wahrscheinlich die augeführte Gattung an. — 3) Gen. Priodon Fr. Cuv. Die ebenen, nicht sägeförmig eingeschnitte- ‘ nen Zähne des Tatu machen die Abschaffung des Cuvier’schen, ohnehin falsch con- Struirten Sippenamens nöthig. 3*F 2 - MAMMALIA. Gerxus 5. XENURUS ?), Cabassu. Species: Dasypus gymnurus Neuw. Beitr. zur Naturg. Bras. 2. 5. 529. Jd. Abbild. zur Naturg. Bras. (Dasypus duode- cimeinctus Schreb. t. 75. Tatou Tatouay 42. 2. p. 155.) Genus 4. BUPHRACTUS >), Armadill. Species: Dasypus sexeinctus Linn. (Buff. 10. t. 42. Suppl. 3. 1. 57. Schreb. t. 71. B.) — Euphractus marginatus mn. (Tatou pichiy 4. p. 192.) Gexus 5. DASYPUS Linn., Gürtelthier. Species: Däsypus septemecinctus Linn. (Schreb. t. 72.) — Dasypus octoeinctus Linn. (Schreb. t. 73.) — Dasypus novem- . einetus Linn. (Schreb. t. 74.) Genus 6. TOLYPEUTES IZlig., Rolltatu. Species: Dasypus tricinctus Linn. (Schreb, t. 71.) Gzsus . OBRYCTEROPUS Geofr., Aemsenscharrer. Species: Myrmecophaga capensis Gmel. (Buff. Suppl. 6. t. 31.) 1 Oano XVII. GLOTTIDES, Zungensucke. Fanıun 1. Glossolept.ae. Gexus 1. MANIS’) Linn., Schuppenthier. Species: Manis tetradactyla Schreb. t. 70. (Manis macrura recenlior. auctor.) — Manis pentadactyla Linz. (Schreb. t. 69. Man. brachyura rec. auct.) we Gzsus 2. UROLEPTES ‘), Tamandua. Species: Myrmecophaga tetradactyla Linn. (Schreb. t. 68.) Gexus 5. MYRMYDON, Aemsensuck. Species: Myrmecophaga didactyla Linn. (Schreb. t. 66.) Genus 4. MYRMECOPHAGA Zinn., Ameisenbär. Species: Myrmecophaga jubata Linn. (Schreb. t. 67.) ı) XEVOG inusitatus, et 0VOL cauda, — 2) EU bene, et POIRZTOS lorieatus. — Gen. Tatusie Pr. Cuv. — 3) Viele halten des Bontius Testudo squamata, aus welcher IZZiger dieSippe Pamphractus bildet, für ein Schuppenthier. Wie be- kannt blieben alle Nachfragen uach diesem wahrscheinlich fehlerhaft beschriebenen Thiere in seinem angeblichen Vaterlande Java erfolglos, — 4) Ovog cauda, et AuWUPeYO dapio. Erste Ordnung Menschen. Der Mensch, Culminationspunkt der thierischen Schöpfung, hat Selbsterkenntnifls. Nur hierdurch, und mithin nur geistig, unterscheidet er sich von den ihm nachfolgenden Affen; seine physischen Eigenheiten sind nicht hinreichend, ihn von diesen als Ordnung zu trennen. Genau genommen und den Gesetzen der Consequenz treu, mülste man ihn daher mit diesen Thieren verbinden, da beim Classificiren der Natur- körper nur das Körperliche als Anhaltspunkt dienen kann und darf, und das Geistige nur dann, gleichsam als Ausschlag gebend, über die im Systeme einzunehmenden höheren oder tieferen Stellen von Thieren entscheiden muls, wenn in die- sen sich kein wesentlicher körperlicher Vorzug des Einen vor dem Andern zeigt‘). — Es giebt nur eine Menschen- sippe und nur eine Menschengattung, welche über die ganze Erde verbreitet ist. r Zweite Ordnung Affen. Die Affen sind (metamorphosirte) Menschen ohne Selbst- erkenntnils. — Es giebt Steig- und Rletteraffen °) (oder an- ı) Diese meine Inconsequenz (?), indem ich den Menschen als eigene Ordnung auf- stelle (die einzige ‚mir bewufste in diesem Werkchen), wird unter dem Schutze menschlicher Bitelkeit kaum gerügt werden, Jean Jacgwes und der geniale Lord Morbodzo stunden richt einmal an, den Menschen mit den Affen in eine und dieselbe Sippe zu versetzen, und allerdings haben Beide. es kann nicht geläugnet werden, in dieser That so Maaches für sich. Der Philosoph, auf den Geist des Menschen allein nur reflectirend,,' wird sagen: als geistvolles, sich selbst erkennendes und beurtheilendes Wesen gehört der Mensch keineswegs zu den Affen, überhaupt nicht. zu den Thieren; der Zoolog dagegen, vor Allem die Organisation des menschlichen Körpers ins Auge fassend, mit Fug und Recht cas Gegentheil von des Philosophen Ausspruch behaupien. Nach meiner An- sicht hat unter solchen Umständen ein Jeder von beiden Recht, aber ein Jeder nur in — seiner Methode. Allgemein Recht aber kaun nur Einer hahen, und Wer ist dieser? Ich denke der Zoolog, weleher beim Menschen Körper und Geist in Betrachtung zieht! Diels bedenkend, schlug ich obigen Weg ein. —' 2) Wie ‚bekannt, theilen die Zoologen die Affen in schmal- und breitnäsige ab, wovon & Br, MAMMALIA. ders gesagt, Nägel- und Krallenaffen), und diese bilden zwei natürliche Gruppen. Die erstern schlielsen sich theils durch den höheren: Grad ihrer intelleetuellen Eigenschaften, theils durch die vollendetere Organisation ihres Körpers den Men- schen zunächst an. Sie hoben Hände an den Vorder- und Hinterfülsen. doch fehlt bisweilen an ersteren der Daum, welcher aulserdem immer den übrigen Fingern entgegenge- stellt werden kann. Diese Affen haben entweder Menschen- oder sogenannte Kuppennägel, die das (eigentliche) Klettern_ unmöglich machen» Dagegen sind die Hände zum Ergreifen und dadurch zum Ersteigen der Bäume geschickt. i Die Affen der zweiten Gruppe, die Hletteraffen, haben , entweder gar keine Hände, (Bradypus, Choloepus), oder nicht” sehr entwickelte nur ‘an den Hinterfülsen (Callithrixz). Auf der Spitze ihrer Finger stehen zusammengedrückte, scharfe, zum Klettern dienliche Krallen. Nur der Daum der Hinter- füfse, wo er vorhanden, hat einen Kuppennagel. Die Klet- teraffen unterscheiden sich zum Theil yon den Steigaffen auch durch ihre geringere Zahnzahl; so haben die Faulthiere- und. der Unau nur vierzehn. die Akten der alten Welt da- gegen, gleich den übrigen Krallenaffen, zwanzig, und alle andern Aflen sogar vier und zwanzig Backenzähne. Die Zahnzahl der Affen ist also überhaupt nicht beständig, — Sitten und Körperbau beweisen, dafs die Faulthiere und der Unau Affen mit einigen Abweichungen von ‚der gewöhnlichen Affennatar sind. Der Unau scheint mir auch vor allen übrigen Thieren das menschenähnlichste Becken, das Faulthier den menschen- ähnlichsten Uterus zu haben. Demungeachtet. hat man bisher beide Thiere entweder den Aemsenbären beigesellt, wegen einiger Aehnlichkeit- mit ihnen ım Fufsbaue, oder wegen der Bildung ihres vierkammerigen Magens den Wiederkäuern u S. W. zunachst gestellt, wegen Een welche, wie wir sogleich sehen werden, selbst unter den Steigaffen nicht ganz end sind. — Je mehr sich die Affen der ersten Gruppe denen der zweiten nähern, desto breiter wird ıhre Nasen- scheidung (mesorhinium) , und desto länger und schmäch- tiger eigen ihre Nägel. Die Haaraffen (Cebus Pithecia, hirsuta u. s: w.) endlich Srd ganz Vorbilder des Unau und der Faulihiere. Sie haben schen das lange, dürre, scheinbar grobe Haar, das runde, oft behaarte Gesiche, so wie die breite Nase derselben; ja, noch weit mehr, die Gestalt der sehr charakteristischen schräg vorwärts gezogenen ‚ zahnlosen jene der alten, diese der neuen Welt angehören. Zwischen beiden Abtheilungen _ stehen aber einige Klammeräffen, besonders Oercopitkecus hypozantkus nach dem Bau ihrer schmalen Nasenscheidung als verbindende Glieder mitten inne, und machen s& dieses Kennzeichen beider Gruppen schwankend. n MAMMALIA. 39 1] Unterkieferspitze des Unau (und des Megatherium) wird: aufs ersichtlichste in den untern Schneidezähnen der Haaraffen vor- bereitet, welche höchst gedrängt stehend und schräg vorwärts gerichtet gegen ihr vorderes Ende ‚hin sich gegen einander nei | gen, und so nach ihrer Form und l.age eine ähnliche Spitze am ‚Unterkiefer bilden. Die übrigen wechselseitigen Abweichungen in der Schädelform dieser Thiere (besonders die hinten geöfk. neten Augenhöhlen des Unau) sind ihrer Anreihung an de nichts weniger als hinderlich, da in einem natürlichen Systeme ‚ einzelne, in Betreff der Systematik unwesentliche, Abweichun- gen vom T'ypus der Ordnung über die Stellung des Thieres im „ Systeme weder entscheiden können noch dürfen. Und aufser- ‚dem sind ja ähnliche Abweichungen in. der Schädelform von Thieren einer und derselben Ordnung nichts ungewöhnliches! Wie sehr springt nicht, um nur eines Beispieles zu gedenken, der Kopf des Wallrosses vom Kopfe der Robbe nach seiner all- gemeinen Form, so wie nach der Gestalt und Lage seiner Zähne ab? Und dennoch wird es Niemand in den Sinn kommen) beide Thiere i in verschiedene Ordnungen zu bringen. Der Unau ver- hält sich auch gerade so zu den Haaraffen, wie das Wallrofs *) zu den Robben. Auf den Unau und auf die Faulthiere haben sich die langen Arme der Armaflen, von eben denselben (Simia syndaclyta) die unter sich verwachsenen Handw urzelglieder, von Sürıli und Pithecus. Entellus dev vierkammeri ge Magen (!), von einigen Elammeraffen die daumenlosen F ülse, von den , Haaraffen di allgemeine Körperbedeckung u. s. w. übergeerbt. Gehend auf dem Boden sind sie, wegen der Länge der Arme, eben s6 unbehülflich als die ae ,„ und Futschen dabei wie Fledermäuse (auf die sie eben durch diese langen Arme und den dadurch entstehenden lahmen Gang, durch die kleinen, feuchten Augen, durch ihre geradehin ausgehaltene, schnei- dende Stimme u. s. w. bereits hindeuten) auf den Ellbogen ein- her. Kurz die Faulthiere und der Unau sind wahre Affen. welche, wie alle, Brustbrüste haben, ihr Junges mit sich auf dem HKücken umhertragen, auf Bäumen leben u. s.w. Zwi- schen den Faulthieren und Krallenaffen scheint indessen eine Sippe zu fehlen. R Die Sippen dieser Ordnung habe ich nach ihren Verwandt- schaften so augenfällig an einander gereiht, dafs diese selbst dem weniger Geübten nicht entgehen können. ' Ausführlichere Nachweise dafür halte ich daher für erläfslich ı) Der Schädel dieses T'hiers, welcher vor mir liegt, zeig ‚6, sonderbar genug, "mit dem des Unau in seinem allgemeinen Umrisse eine ARTE ne Vebereinstimmung, besonders auch in Betreff des Unterkiefers. Selhst in der Form der Zıihne hd sich beide sonst &%0 wenig enisprechende Thiexe (nur- in der Unbehülflichkei er Geken thkeilen gie re Lnos mit einander) ei inigermalse w ähnlıw h . 40 MAMMALIA. Dri.2tie! Owdaun.% Aeffer. Die Aeffer sind so ersichtlich den Affen nachgebildet, und gehen andrerseits so deutlich in die Fledermäuse über, dafs es mir unnöthig scheint, die Beweise für ihre natürliche Stellung zwischen beiden Ordnungen beizubringen. Es genüge daher -Nachstehendes. Die Nachtäffer, welche man bisher mit den Affen verband, schliefsen sich nach ihrer allgemeinen Körper- form mittelst der Krallenaffen der vorhergehenden Ordnung zu- vörderst an, während sie andrerseits zufolge ihres Kopfbaues (worin sie vorzüglich mit Stenops gracilis übereinstimmen), ihrer einzelnen Schnurrhaare (diese fehlen den Affen), der überwiegenderen Uebereinstimmung in der Construction ihres Auges ') mit dem der übrigen nächtlichen Aeffer, und der Lebensweise von den Aeffern unzertrennlich sind. Sehr nahe verwandt mit ihnen sind die Katzäffer, welche noch, wie die Faulthiere, cylinderförmige Zähne im Oberkiefer haben, und schlafend sich, gleich Krallenaffen, zusammenrollen und mit dem langen, dick behaarten Schwanze bedecken. Die Loris, die zufolge ihrer Körpergestalt den Hatzäffern nachfolgen, mah- nen durch ihre zum Theil plumpe und gedrungene Körperge- stalt, so wie durch ihre trägen Bewegungen (Stenops tardigra- dus) an die Faulthiere, die Makis dagegen theils an die Haar- affen durch ihre gedrängt stehenden und schief vorwärts ge- richteten untern Schneidezähne, theils scheinen sie in ihrer allgemeinen Körperform, so wie in einigen Momenten ihrer Lebensweise die Krallenaffen zu wiederholen °). Ihre mittlern, ‚von einander abstehenden Schneidezähne im Oberkiefer erin- nern dagegen an die Fledermäuse. Makis und Loris werden durch den nach seinem Körperbau zwischen beiden inne ste- henden Indri mit einander verkettiet. — In allen diesen Gattun- gen sind die Spuren übergeerbter Affeneigenschaften noch die vorherrschenderen, die folgenden Aeffer hingegen neigen sich in ihrem Körperbaue, so wie in ihrer Lebensweise mehr zur ı) Die Anatomie des Auges eines im Weingeist vor mir liegenden.Nachtäffers (Nyett- pith.trivirg.) gab nachstehende Resultate. Pupille kreisförmig; Selerotice dünn; der Choroidea fehlt, wie in Affen (und in den übrigen Aeffern?) das Tapetum Zucidum; zwischen ihr und der Retina ist die Membrana Jacobsii sehr deutiich darstellbar; die Retina hat ein Foramen centrale, aber der gelbe Fleck fehlt; am Rande der Linsenkapsel ist die neuerlieh entdeckte Membrana Schneideri mit ihren Fiecken sehr ersichtlich. ' 2) Selbst in der Structur und auch in der Färbung der Haare wiederholen die Makis aufs bestimmtestle die Krallenaffen. $o stellt hierin z. B. Zemur Catta die Kral- lenaffen mit geringeltem Schwanze (Cellithrir Jachus) und dreifarbigem, ge- mischtem Körperhaare, Lemur niger die Callitkrir Rosalia und argentata mit verlängertem Nacken- und einfärbigem Rörperhaare, Zemur albimanus mit vielfarbigem Körper und gleichlangen Haaren Oallitkrir Oedipus u. s w. dar, In denselben Beziehungen entspricht der langhaarige Lemur Macaco den Haaraffen. = MAMMALIA. 4 % Natur der Fledermäuse hin. So haben bereits die Ohren- und Springäffer die nächtliche Lebensweise und die grolsen, nervenreichen und höchst empfindlichen Ohren der Fleder- mäuse, und ihre Zahnzahl ist, wie in diesen, nach ihren ver- schiedenen Lebensperioden eben so mannigfaltigen und wesent- lichen Veränderungen unterworfen. Ihr Springen ist mit dem ‘» Flattern der Flattersucke, und dieses mit dem flatternden Fluge der Fledermäuse zunächst verwandt. Die Flattersucke könnte man sogar auf den ersten Blick wegen ihrer Flatter- haut für Fledermäuse halten, allein die innere Organisation ihres Körpers und vorzüglich der Bau ihres Kopfes sprechen doch mehr für ihre Stelle in dieser Ordnung. Ihre Krallen sind indessen schon wahre Fledermaus-, mithin Aufhängkrallen, und ihre sonderbaren, kammförmigen untern Schneidezähne wiederholen sich in ziemlich ähnlicher Form in den Sippen Mormops, Desmodus u.s. w. Auch stimmen die Flattersucke in ihrer Lebensweise mit den früchtefressenden Fledermäusen sehr überein. Man kennt bis jetzt keine Affen welche ihnen vergleichbar wären, aber unter den Beutelthieren und Nagern wiederholt sich ihre Gestalt mit einigen Abweichungen. Vierte Ordoaune Fledermäuse. Ich habe in dieser höchst merkwürdigen Ordnung nichts 'zu bemerken. Sie wurde von Allen richtig gedeutet, und fast von Allen eben so richtig neben die Aeffer gesetzt. Duntite Ordnwmne Spitzmäuse. Es ist nicht leicht einzusehen, warum mehrere Zoologen diese höchst natürliche, von ihnen genau beschriebene Ordnung | von den Fledermäusen entfernen, denen sie sich doch durch ihren Körperbau so innig anschliefsen. — Man mufs aber den Maulwurf als Typus dieser Ordnung betrachten, und defshalb an ihre Spitze stellen. Er stimmt in den wesentlichsten Eigen- schaften seines Körpers und zum Theil in der Ausübung seines Lebens so sehr mit den Fledermäusen überein, dafs man ihn als eine solche, welche der Luft entzogen und der Erde anver- traut wurde, betrachten könnte. Mit den Fledermäusen hat er nämlich gemeiit: einen beweglichen Rüssel ‘), die punktför- nn nn nn ı) Einen beweglichen Spitzmausrüssel hat Emballonura. In ihm glaube ich an sei- ner Spitze ein kleines Knöchelchen geschen zu haben. 42 MAMMALIA. ' migen Augen, den Bau des Schädels *) und des Gebisses (im. Wesentlichsten), das äulserst feine Gehör, den Bau der Zunge, die auf Kosten des hintern Rumpftheiles höchst entwickelte und höchst muskulöse Brust, das gekielte Brustbein, die derben Schlüsselbeine und gewaltigen Schulterblätter, die er- weiterten, nur, Behufs seiner unterirdischen, ihm ein bestän- diges Zerwühlen des Erdreiches auferlegenden Lebensweise, compacteren Hände (welche mit ihren auswärts gekehrten Fin- gern, und besonders mit ihrem sonderbar gebildeten. Daum die Hand einer Fledermaus im Kleinen darstellen), den schwa- chen, von geringer Muskeikraft bewegten Hinterleib, die im Verhältnils zu den Vorderfülsen unproportionirt kleiren Hinter- fülse mit fünf gleichlangen, zusammengeprefsten Zehen, wel- che mehr zum Aufruhen des Hinterleibes als zur Fortbewe- des Mörpers dienen, den feinen, kurzhaarigen Pelz, die lichtscheue Lebensweise, den beilsigen Charakter, die unbehülflichen Bewegungen in der Entfernung vom gewöhn- lichen Tummelplatze, die\gellende und durchdringende, ge- radehin ausgehaltene Stimme, den nicht sehr festen WVinter- schlaf u. s. w. — Die sonderbaren Nasenanhängsel der Stern- nase, welche den Maulwürfen nachfolgt, mu[ls man zunächst mit den oft wunderlich ‘gebildeten Nasenzierrathen der Fle- dermäuse vergleichen, nicht nur der Form, sondern auch des Nutzens wegen, den sie mit ihnen gemein zu haben scheinen. — Bis jetzt kennen wir nur kriechende, laufende und klet- ternde Spitzmäuse; es ist aber wahrscheinlich, dafs es auch solche giebt, welche flattern und etwa nach Art der Flatter- sucke leben. — Die am Rumpfe nach aufsen hin tretenden Drüsenöffnungen der eigentlichen Spitzmäuse sind schon ın wanchen Fledermäusen eh kleine Grübchen auf der Brust angedeutet. Sehr entwickelt sind sie am Ursprunge der Brust mehrerer Grämler, und bilden daselbst kleine Hautsäckchen. —-Die Borstenigel machen den Schluls dieser Ordnung; ihr Körperbau stimmt mit dem der Schweine (Sus) im VVesent- lichsten schon so sehr überein, dals man, abgesehen von der Form ihrer Fülse, augenblicklich ansteht, ob sie den Spitz- mäusen oder Schweinen zuzugesellen. Besonders ist ihr Kopf (welcher vor mir liegt) ganzı der lang gezogene, zusam- mengeprefste, hinten emporsteigende und gerade abgeschnit-. tene, aber daselbst von einem ea ner nschenvär. sprunge umzogene Hopf des Schweins. ige Zähne stehen nach Beta und Zusammensetzung zwischen denen der übrigen Spitzmäuse und der Schweine Mitten. inne; ihre Haut ist wie die der Schweine dick, zäh und grofsentheils mit 2) Besonders vom Spixischen Fhyllos!. sorseinum. - N ® 7 - MAMMALIA. +3 Borsten besetzt, und ihr Rumpf seitlich zusammengedrückt. Centetes ecandatus grunzt wie ein ‚Schwein, wälzt sich gerne, wie dieses, im Moraste, lebt daselbst lieber als auf dem trockenen Lande, vermehrt sich, gleich dem Schweine, sehr. ‚stark, und wird wie dieses leicht und stark fett. — Die Schneidezähne des Unterkiefers liegen in den Spitzmäusen, ' wie in den Schweinen, stark . vorwärts geneigt, sind lang, nl u. S. w. ! Sechste Ordnuns, Schweine. Auffallend ist es, dals diese T'hiere, abenteuerlichen, ich möchte fast sagen vorweltlichen Aussehens, bis jetzt, wie es mir scheint, eigentlich noch von Niemand richtig gedeu- tet, und noch weniger systematisch natürlich gestellt worden ‘ sind, obgleich sich ihre Stellung, die sie im Systäite einzu- Elan haben, theils durch die Spitzmäuse, theils durch die ihnen nachfolgenden Nager aufs bestimmteste nachweisen läfst. Die Beschaffenheit ihrer körperlichen Organisation und ihrer Liebensweise läfst mit aller Bestimmtheit behaupten, dafs die Schweine gemischter Spitzmäuse- und Nagernatur sind, aber mit einigen, ihre Ordnung bestimmenden, Originalitäten. We: Zu dem bereits in der Br dame der Spitzmäuse Angeführten, ihre Verwandtschaft mit den Thieren dieser Ordnung betref- 'fend, kann man noch hinzufügen, dafs sich eines der vor- Zusliehöten Organe dieser, Welches, seiner vielfältigen- Nutz- anwendung wegen, zu een ihrer wesentlichsten Charaktere wird, die Näse (die hier als Respirations-, Geruchs-, Tast- und Ergreifungsorgan zugleich auftritt, eine Erscheinung, welche, obschon an und nn sich merkwürdig genug, doch in Bezug auf die Sinnesorgane der niederern Thierclassen, die grölste Berücksichtigung verdient) in einer in ihrer Construc- tion mehr oder weniger ähnlichen Form schon unter den Spitzmäusen entwickelt. ‚Im Maulwurfe nämlich ist die Nase wie im Schweine und Tapir gebaut, indem die Verlängerun- sen ihrer Canäle aus einer knorpeligen, zweigängigen Bone bestehen, welche durch einige von Muskeln der "Oberkielers kommende Sehnen in Bewegung gesetzt wird, und der Nase die zum Wühlen und Scharren erforderliche Kraft verleiht. — In den Spitzmäusen nimmt die Verlängerung dieses merk. würdigen, zum Tasten dienenden Geruchsorganes noch mehr an Länge zu, und wird endlich im Rüsselratz zum förmlichen Rüssel des Elephanten, welcher aus- und einziehbar zum Ath- men, zum Riechen, Betasten und Ergreifen dient! — Auch 4 | MAMMALIA. die kleinen Augen haben sich von den Spitzmäusen anf die Schweine übergeerbt; ihre Schärfe scheint die ausgezeichnete Güte ihrer tastenden Nase einigermalsen entbehrlich zu machen; diefs ist um so glaublicher, als die Augen derjenigen Spitz- mäuse und Schweine, deren Nase kein zur Auswitterung der Nahrung bestimmtes Organ ist, von proportionirter Gröfse sind, wie z. B. im Ambang und im Tupaja. — Die nach aulsen sich öffnende seitliche Rumpfdrüse der Spitzmäuse ist der gleichfalls nach aufsen geöffneten Schläfendrüse des Ele- phanten vollkommen analog, denn beide stehen mit den Ge- schlechtsfunctionen in Einklang, da sie in den genannten Thie- ven bei Herannahung der Begattungszeit mehr als zu einer andern anschwellen und ihre Feuchtigkeit absondern. — Das nur mit der Haut verbundene Horn des Nashorns , welches aus zusammen- geleimten Borsten besteht, ist blols eine Wiederholung der Hauthörnchen (Stachel) des Igels, welche hier nur in grölserer Anzahl vorhanden, aber gleichfalls aus Börstehen zusammenge- setzt sind. Es ist merkwürdig, wie hier Haare zu WVaffen werden! — Aufser vielen Uebereinstimmungen der Schweine im Allgemeinen ihres Körperbaues mit den Nagern, geben sie ihre Verwandtschaft mit diesen vorzüglich durch die -Construc- tion und homogene Bedeutung ihrer Stols- (Eck-) Zähne mit den sogenannten Schneidezähnen der Nager zu erkennen. Die Schneidezähne dieser sind nämlich nichts mehr und nichts we- niger als die Stols- (Eck-) Zähne der Schweine, welche selbst wieder nichts Anderes sind als Eckzähne, die dureh ihren überhand nehmenden Umfang sich mehr und mehr nach vorn- ‘hin begeben, und dadurch allmählig die Schneidezähne ver- drängen ‘). Diels zeigt vorzüglich deutlich das Backenschwein. In den Nagern endlich stehen ganz an der Stelle der eigent- lichen Schneidezähne die Eckzähne, welche, wie wir eben - sahen, schon in den Schweinen vorwärts strebten, ja beim Elephanten völlig in das Zwischenkiefer übergetreten sind, und werden hier, eben wie die Eckzähne der Schweine, zu Stofs- ?) (Nage-) Zähnen. Dafs aber die sogenannten Schneidezähne der Nager identisch sind mit den Stofszähnen der Schweine, das beweist ihr conformer Bau mit diesen und die gleiche Art ihres Wachsthumes. Diese Zähne der Nager nämlich und der Schweine sind hohlwurzelig, und wachsen bis an das Lebens- ı) Beweis dafür sind die noch vorhandenen, eigentlichen Schneidezähne hinter den vorgerückten Eckzähnen in den Hasen, weiche von ganz anderer Bauart sind als diese, und abgenützt nicht nachwachsen. ? 3) Ich bediene mich auch hier bei den Nagern um so lieber des Ausdruckes Stofs- . zähne (statt Nagezähne), als durch denselben nicht nur auf ihre 'primitive Ge- stalt und Stellung in den Schweinen, sondern vorzüglich auch auf ihre Verrich- tung hingedeutet wird. Das Nagen nämlich besteht in heftigen (von den Schweinen übergeerbten) Stölsen von unten nach oben mit den Stofszähuen an irgend einem Gegenstande. MAMMALIA. 45 ende des Thieres, indem sie sich an ihrer Wurzel stets ın dem Maalse wiederersetzen, in welchem sie sich durch ihren Gebrauch an der Spitze abnutzen. — Sonderbar dafs dem Scharfblicke der Zoologen diese so augenfällige Identität der Schneidezähne der ‚Nager mit den Stolszähnen der Schweine bisher entgieng! Ihrer bewulst hätten sie die letztern von den Nagern unmöglich ent- fernt stellen können , wie es fast von Allen geschah. — Die Backenzähne der Wühlmäuse, Hasen u. s. w. zeigen bekannt- lich eine dem Baue der Backenzähne der Elephanten ganz ähn- liche Zusammensetzung u. s. w. Sieehenme, Ordnrunz | Ferkel. Die Ferkel werden, seit Cuvier die Uehereinstimmung ihres inneren Rörperbaues mit dem des Nashorns nachgewie- sen, naturgemäls neben dieses gestellt, aber wahrlich unbe- greiflich ist die That derjenigen, welche nach ihnen andere Säugthiere als die Nager folgen lassen *). — Die Ferkel sind nach Schein und Betragen Nager, nach innerem Körperbau diese und Nashorn. Sie stehen daher zwischen beiden Thieren recht natürlich mitten inne. Schwein- und Ferkelsippen schei- nen mehr der Vorwelt eigenthümlich gewesen zu seyn. ac, heben O'rdin win.e Ä Nager. Keine Ordnung der Säugthiere ist leichter zu erkennen und zu bestimmen als die der Nager, und der ihnen nachfolgenden Beutelthiere, so sehr auch ihre einzelnen Sippen nach Körper- 'gestalt und Sitten variiren mögen. Ihre Charaktere sind allge- mein bekannt. Die Nager sind Nachbilder der Spitzmäuse, Schweine und Ferkel, und Vorbilder der Beutelthiere. Dar- aus ergiebt sich, dafs Spitzmäuse, Schweine, Ferkel, Nager und Beutelthiere unter sich durch ein festes Band der Natur leichsam zu einer, ein Ganzes bildenden Gruppe verbunden sind. Diel[s zeige der Entwurf nachstehenden Verwandtschafis- täfelchens dieser Thiere. . ’ ı) Wie kann man doch immer das Eine so recht und das Andere $o falsch sehen?! Cuvier, welcher im Klippdachs mehrere, ohne Ansatz des Messers eben nicht so leicht bemerkbäre, Uebereinstimmungen mit dem Nashorne findet, verkennt andererseits die in und an ihm auf den ersten Blick sich darihuende Nagernatur so sehr, dafs er nach diesem Hlippdachs nicht die Nager, sondern noch Sippen seiner Pachydermen, und nach diesen die Wiederkauer folgen läfst. Die Nager gehen im Gegentheile seinen Pachydermen, selbst seinen Edentes voran, — Dem Beispiele Cuviers folgt Goldfu/s. Oken setzt den Hlippdachs nach den Bären unter die Faulthiere, was gewils arg ist, nach diesen die Beutelthiere, was nicht nur arg, sondern für ein solches Talent, als Oken, unuverzeihlich isi. Illiger hat das Wahre erkannt, Er stellt die Ferkel zwischen seine hufkralli- gen Pfötler und Vielhufer, bringt sie aber mit Unrecht zur Ordnung der Letzte- ren u. S, W. MAMMALIA. 46 PSNINIONLTDRT snuaukadısdi "slıuo709sDYd pasegupjDNd \ sdoumF DIUDIDN sÄudzepud "SLOpJÄyE Sa259UO.L1y 2 UL YaLs Se a "AUKIRTITTAU IBEFERER tsadarr nno1und ‘skwodaId "s{u29079309 \ "many "Smı20y90o4pÄH nanddryds "TrugsiH SNUNIIS sa “13934 areyasparn a IN we! "UUOVN ur yoıs 3joysopaım =D = _ ssajksoondl seDdcht _ _ ‘SOLIIOUYM " urysig yyoyaspaım esmuumzododdan en an id re ot UN ZOES JIOYISPaıLM ng [2 - Pe ” I x . . . “ » * ” N a BD, ERW Qf } ee 1971.7,8767% “ENIODUrdT UI) EI LELHI “numunakıy «73.108% "sor1dDY -4SAYiTZAIAg MAMMALIA. 47 Dieses Täfelchen wird sich vervollständigen lassen, wenn wir mehrere Sippen von Spitzmäusen, Schweinen, Ferkeln und Beutelthieren kennen gelernt haben werden. — Die Ordnung der Nager eröffnen die Ferkelmäuse (Cavia), und zwar Cavia ru- pestris, welches in America die Stelle des Hyrazx vertritt, und diesem nach Schein, Körperbau und Sitten sehr nahe steht; ihren Schlufs dagegen machen die Spring- und Hüpfmäuse, die wie die Känguruh gestaltet sind und mit diesen Vie- les in der Lebensweise, z. B. das Ergreifen der Nahrung mit den Vorderfülsen u. s. w., gemein haben. Die Ferkelmäuse ‚gehen so ersichtlich in das Wasserschwein über, dafs man sie von diesem früherhm nicht einmal als Sippe trennte. Dieses Wasserschwein ist eines von den ausgezeichnetsten Verket- tungsgliedern der Nager mit den Schweinen, indem es das - breitmuffelige, kurzfülsige und wampige Flulspferd wieder- ‚holt und in der neuen Welt vorstellt. Durch Dasyprocta ver- kettet sich das Backenferkel, welches dem Wasserschwein nachfolgt, mit Hysirixz. Von diesem hat Dasyprocta das Ge- sicht und den Schädelbau; seine Kireuzhaare sind bereits lang, hart und aufrichtbar. — In den Hasen mit langen Hinterfülsen wird allmählig schon die Körpergestalt und die Lebensweise der Spring- und Hüpfmäuse, so wie der Fänguruhs vorbereitet. Sehr bemerkenswerth ist die Ueberschwängerung der Hasen. denn sie seheint mir auf irgend Etwas in der höchst merkwür- digen Fortpflanzungsweise der Beutelthiere zu deuten ') u. s. w. ı) Ich habe die zahlreichen Sippen der Nager nach Verwandtschaften im Körperbau und in Sitten zusammengestellt, ohne dabei auf die Gestalt und Zusammensetzung ihrer Backenzähne allein Rücksicht zu nehmen, weil man in diesem letzteren Palle nur künstlich ordnen könnte, wie diels Fr. Cuv. in seinen Dents des Mammiferes beweist. — Das gegebene Verwandtschaftstäfelehen, welches auch die Beuteithiere berührt, giebt mir Veranlassung in Kürze Herrn Leuckarts Versuch einer naturgemälsen Pintheilung der Helminthen (Hei- delb. ı827) zu berühren, da in diesem Buche der letztgenannten Thiere als einer bis jetzt in Betreff ihrer Classification ganz verkannten Säugthierordnung gedacht“ wird. Herr Zexcekart sagt von den Beutelthieren S, 76: „Nicht zu billigen ist es, dals G. Cuvier die Beutelthiere als eine Familie seiner Carnassiers auf- führte, und auch die Zoologen sind zu tadeln, welche dieselben in eine eigene Ordnung brachten. Es kommen auf diese Weise die verschiedenartigsten Formen zusammen, und es kann eine solche Ordnung nur als eine ganz unnatürliche angenommen werden, da nur die ähnliche Form jenes sonderbaren äufsern Frucht- Tragsackes (Mersupium) und eine ziemlich übereinstimmende Ausbildung der Geschlechtswerkzeuge in diesem Falle entschuldigen möchten. Die beiden ange- gebenen Momente sind uns aber dazu noch nicht genügend, indem, wenn wir den Totalhabitus und die Lebensweise der Beutelthiere in Erwägung ziehen‘, bedeu- tende, wesentliche Verschiedenheiten unter denselben bemerkt werden müs- sen. Man vergleiche nur einmal mit einander das G.-Phascolomys, die Selientia, : das G. Dasyurus u. s. w. Pflanzenfresser, Fleischfresser, Insektenfresser, mit der verschiedenartigsten Zahnbildung versehen, müssen ja da vereinigt werden. Eben so gut könnte man auf solche Weise alle fliegenden Säugthiere, wohin such Pieromys zu rechnen wäre, zu einer eigenen Ordnung vereinigen, undals solche auch alle mit eimerSchwimmhaut versehenen zusammenstellen, Das geht doch in einem möglichst natürlichen und philosophischen Systeme nicht.“ — Wohin dachte der sonst so scharf sehende, treffliehe Leuckarrf als er dieses nieder- schrieb? Nach solchen Grundsätzen, welche, statt zum Natürlichen, geradezu zum Hünstlichen führen, dürften die Nager, deren natürliche Ordnung noch Niemand, selbst Herr Leuekart nicht angefochten, eben so wenig in einer Ordnung beisaminen stehen bleiben, als die Beutelthiere, weil in ihr, wie nnter 48 | MAMMALIA. Neunte Ordnung / Beutelthiere. In Betreff‘ der Stellung dieser Ordnung im natürlichen Systeme lese man, was ich hierüber in der vorhergehenden kürzlich angeführt habe. ZLehnte.O'r dm Bären. Die ‚Kennzeichen dieser Ordnung sind allbekannt. Ich war anfänglich der Meinung, Robben und Wallrosse möchten eine Ordnung für sich bilden, allein die Seeotter geht in ihrem HKörperbaue, selbst in ihrer Lebensweise so ersichtlich in die Ohrrobbe über (beide Thiere stehen vor mir), dals es schlech- terdings nicht möglich ist, für eine solche constante Unterschei- dungszeichen auszumitteln. In Betreff des Hände- und Kopf- baues verhalten sich die Robben und Wallrosse zu den andern Bären, wie die Maul- und Nasenwürfe zu den übrigen Spitz- mäusen; auch sind sie, abgesehen von dem Elemente, welches -sie bewohnen, den Bären das, was diese Maul- und Nasen- würfe den Spitzmäusen. Das Wallrofs steht den eigentlichen | Bären, diesen, die verschiedenartigsten Formen zusammen kommen, wie z. B. der Biber und das Flughörnches, das schwerfällige Wasserschwein und die flüchtige Spring- maus, Und wie sehr unterscheiden sich nicht diese Nager aulserdem in ihrer Le- bensweise von einander! Wer nur auf das Einzelne reflectirt (und das hat Herr Leuekart, ohne es selbst zu giauben und zu wissen, gethan), begreift freilich nicht, wie diese im Körperbau und in Lebensweise so verschiedenen Nager (oder . die von ihm sogenannten Beutelthiere) in einer und derselben Ordnung beisam- men stehen bleiben können; allein denjenigen, welcher den Nerum rerum ins Auge fafst, wird und-kann ihre Zusammenstellung in Eine Ordnung nicht im Mındesten befremden. Bringen wir beim Classificiren die Sorte der Nahrungsmit- tel in Anschlag, dann darf Eudytes nicht neben Colymbus stehen bleiben, weil dieser Pflanzen, jener nur Fische frifst, obgleich uns beide die Betrachtung ihres Hörperbaues und ihrer Sıtten als zwei mit einander aufs innigste verwandte Vögel zu erkennen giebt; die Flatterhunde mülste man, weil sie Früchte fressen, von den übrigen Fledermäusen entfernen‘, da diese sich von Insekten ernähren!! u.s. w. Obgleich selbst mit Recht rügend, wie unphilosophisch es sey, dels- wegen Thiere, weil sie Fiug- oder Schwimmhäute haben, in Eine Ordnung brin> „gen zu wollen (S. 77.); geräth Herr Lezekart nichts desto weniger auf voran- gehender S. 76. in Versuchung, die Gatiungen Didelphys, Dasyurus u. s. w. (Fleischfresser) den Quadrumaren (Pflanzenfressern) zu nähern, weil sie wie diese an den Hiuterfüfsen einen bedeutend abstehenden Daum haben; die Hän- guruhs aber, da sie in ihrem Wesen viel.Rehartiges zeigen, den Wieder- käuern nachfolgen zu lassen!! So scheint es, dafs Herr Hofrath Oken in der Beurtheilung des Leuckart’Schen Werkes (Isis ı829. p. 383.) die in diesem ausge- gossene Philosophie wohl zu sehr gerühmt habe, Inzwischen bin ich der Ueber- zeugung, dafs Herr Dr, Leuekart in diese Widersprüche mit sich selbst und auf den Einfall, das natürliche System der Thiere auf so mörderische Weise zu zersplittern, nur durch die von ihm gehuldigte, aber auf keine Weise zu bil- ligende Idee, jenes System könne in der Gestalt eines nach allen Seiten hin ver- zweigten Baumes dargestellt werden, gerieth. Man denke sich aber einen Baum, so wie er ist, mit seinen ordnungslos stehenden, unter und in sich selbst ver- schlungenen Zweigen als das Gerüste eines naturphilosophischen Syste- mes — ! und iich frage, welche Früchte kann dieser Baum bringen? { MAMMALIA. 49 Bären, und zwar dem Eisbären zunächst, welcher mit ih- nen noch in einigen Momenten der Lebensweise Ueberein- stimmune zeigt; doch- fehlt augenscheinlich ein eigentliches Ver ad ':gsglied zwischen diesen zwei Thieren. Die Zoo- logen » .suchten es, jene Gattungen der Bären, welche auf den Sohlen, und diese, welche nur auf den Zehen gehen, in besondere Familien zu bringen; allein beide Gangarten dieser Thiere gehen allenthalben in einander über, und ma- chen ihre Abtheilungen danach unmöglich. Nicht anders verhält es sich mit dem gallopirenden (wie es scheint von den Nagern noch übergeerbten) Gange der’ Marder, Iltisse, Wiesel u.s.w., welcher in den Nasenfretten u. s. f. zum schwerfäl- ligen Trotte der Bären wird. — An der Spitze dieser Ord- nung stehen Arctictis, Paradoxurus und Cercoleples,, indem sie sich durch Körpergestalt und Sitten denjenigen Beutel- thieren (Balantia, Ailurops) anschliefsen, welche sich wie diese Bären ihres Schwanzes gleich einer Hand bedienen, auf Bäumen leben u. s.w. Auf die Nähe der Katzen wird schon unter den Beutelthieren in Ailurops mit zusammenziehbarer Pupille gedeutet. Den Schlufs der Bären dagegen‘ machen die Bisamthiere, die sich durch ihren tückischen Charakter, ihre rauhe Zunge, ihre halb zurückziehbaren Krallen, durch ihre (aber horizontal-) zusammenziehbare Pupille, ihre Sprünge aus dem Hinterhalte beim Fang der 'T'hiere, von welchen sie sich ernähren, durch die Art ihres Begattungsactes, wobei sie jämmerlich schreien, und das Weibchen vom Männchen in den Nacken gebissen wird (wovdh ich selbst Augenzeuge war) u.s. w. den Katzen anreihen. — Die Bären zeichnen sich vor allen übrigen Säugthieren durch einen höchst schar- fen, von Drüsen herrührenden Geruch aus, welcher indessen ‚bei denjenigen, die im WVasser leben, weniger stark, oft kaum bemerkbar ist. Diese Drüsen befinden sich immer in der Nähe der Genitalien und müssen bei ihren Geschlechts- verrichtungen von grofser Wichtigkeit seyn u. s. w. Kihetne.O.rdn u.n.,e. Katzen. Diese von Allen genau charakterisirten 'Thiere stehen so recht mitten inne zwischen den Bären und Hunden, gehen aber in letztere durch Cy'nailurus '), welcher eine runde, der ! :) Mehr um auf die hierher gehörige merkwürdige Gattung Felis jubata aufmerksam, zu machen, als aus voller Ueberzeugung, dafs sie eine Sippe zu seyn verdiene, erhob ich sie zu dieser. Waener, Syst, Amphib. : & 50 MAMMALIA. Zusammenziehung unfähige Pupille und nicht zurückziehbare Krallen hat, bei Tage und gesellschaftlich jagt, so sehr (und zwar in den gefleckten Canis pictus) über, dafs es mir zweifelhaft zu werden anfängt, ob die Katzen auch wirklich eine von der der Hunde verschiedene Ordnung bilden ; ja, es scheint mir sogar, dafs es sich hier wie mit den ihnen entsprechenden Falken und Geiern verhält, die so sehr in einander übergehen, dals sich für sie nicht einmal mehr Sippencharaktere, aulser künstlichen, auffinden lassen *). Zwolfee Or Wi nmms Hunde. Die Hunde entwickeln sich aus den Kaizen (wie wir in der vorhergehenden Ordnung sahen), gleich wie die Geier aus den Falken. — Die Sippen Hyaena und Geocyon.müssen vielleicht noch späterhin, so scheint es mir, mit der Sippe Canis verbunden werden. Geocyon verhält sich zu den ei- gentlichen Hunden, wie Cynailurus zu Felis. Das Vorbild der Hunde erstand schon unter den Beutelthieren im Dogg. Zwischen den Hunden und Kamelen fehlt eine innig verbin- ‚ dende Ordnung. Eine’leise Andeutung von jenen zu diesen zeigt sich indessen unter den Hunden schon, nämlich in der schief herabgezogenen Kreuzgegend der Hyänen, und im Ge- bisse der Kamele selbst Bat sich noch Einiges erhalten, was für den Vorangang von Raubthieren vor ihrer Ordnung spricht. Dreiızehntie -Ordnuus Kamele. ‚ Die Ordnung der Kamele, deren Charaktere bekannt sind, zerfällt in zwei Gruppen. Die erste dieser begreift diejeni- sen Kamele in sich, welche Schneidezähne im Oberkiefer und keine Hörner haben, die andere besteht, bis jetzt, nur ı) Man kann die Katzen, wie überhaupt die Säugthiere, nach ihrer Färbung in na- türliche Gruppen bringen (mit andern Worten, die natürlichen Gruppen dieser Ordnung lassen sich in der Färbung ihrer Gattungen erkennen); da indessen die Angabe der Farbe oft eine lange Reihe von Wörtern nothwendig macht, zog ich es vor, die Katzen, wie die Rinder, nach der Länge des Schwanzes und der Art seiner Behaarung zu gruppiren, indem diese hiezu eben so zweckdienlich ist als die Farbe. Beispiele: In Wäldern, die an offene Felder stolsen, gewöhnlich auf Bäumen, leben Katzen mit ziemlich langem, dickhaarigem Schwanze (Catus) — in sandigen, baumleeren Ebenen Fatzen mit sehr langem, schmächtigem, dünnbehaartem Schwanze (F. Leo, F. concolor) — an Flulsufern, in Morästen und buschigten Niederungen Hatzen mit etwas kurzem Schwanze (F, Caracal, FE. Chaus) — in hohen Gebirgswäldern, in Felsenklüften Katzen mit sehr kurzem Scehwanze (F, Zynx, rufa) u. 5, w, MAMMALIA. :} aus einer Gattung, welche keine Schneidezähne im Öberkie- fer, dagegen eine Art von Hörnern auf der Stirne hat. Die- ses gehörnte Kamel verhält sich zu dem ungehörnten, wie ein Moschusreh zu einem Hirsch. Die bisher bekannten Ka- melgattungen weichen in der Stellung und Gestalt der Zehen . von einander ab. So werden die zwei Zehen der eigentlichen HKamele fast bis zu ihrer Spitze hin von einer semeinschaft- lichen Hauthülle zusammengehalten, während sie in der Gir- , affe, vorbildlich für die ihr nachfolgenden Rinder, vollkommen von einander getrennt, je von einer hörnernen Kapsel überzo- gen sind, ind so, an einander gelegt, bereits das Huf der Pferde vorstellen. — Das Lama steht nach der Gestalt und Be- deckung seiner Zehen zwischen den eigentlichen Kamelen und den Giraffen mitten inne. Mit jenen hat es die kurzen, nur das Klauenglied überdeckenden hörnernen Kapseln, mit diesen da- gegen die tiefe Spaltung der beiden Zehen gemein. Als übrig gebliebene Zeichen der Verwandtschaft der eigentlichen Kamele mit den Hunden kann man noch die seit- iiche Zusammenpressung ihres Schädels, so wie dessen stark entwickelte Scheitel- und mittlere Hinterhauptsleiste, und die Höhe des Gesichtes über den Eckzähnen anführen; höchst we- sentliche Eigenheiten, die den sonst mit ihnen so genau ver- wandten Rindern fehlen. Diesen schliefsen sie sich andrer- seits nicht weniger durch viele wechselseitige Uebereinstimmun- gen in der En enon ihres Skeletes als dadurch an, dafs sie, wie jene, VWViederkäuer sind. Die Giraffe, welche diese Ordnung beschliefst, bildet er- sichtlicher noch durch die sehr merkwürdige Beschaffenheit und Stellung ihrer Hörner, als durch den Mangel oberer Schnei- dezähne den Uebergang zu den Hirschen. Die Hörner der Giraffe, welche nach ihrer Form und Textur allerdings das - Mittel zwischen den Geweihen der Hirsche und den Hörnern r der eigentlichen Rinder zu halten scheinen, sind, nach meiner Ueberzeugung, zufolge ihrer Construction nichts anderes als in Form jähriger Elch ianen (caulis) emporgeschossene hohe Geweihanfänge, sogenannte Stühle oder Rosenstöcke (ceras- phorium, tuber) , die ach nicht weiter als bis zu ihrer Krone (stephanium) entwickelten; denn das abgeplattiete, von Här- chen umzogene Krönchen auf ihrer Spitze ist wohl doch nicht von dem gekörnelten Kranze (Krone) über der Stuhlspitze der Hirschstange verschieden. In diesem Hörnchen der Giraffe hat man also den Ursprung der Hirschgeweihe zu suchen. Sie sind um so merkwürdiger, als sie als aufgelegt-adhäri- rende, überzählige Knochentheile des Kopfes, bereits auf ‚die aelserlich accessorischen Geweihe der Hirsche 4* 92 MAMMALIA, hindeuten, und als aulserdem in ihrem bleibenden, auf die noch jungen Geweihe der Hirsche fortgepflanzten, Haarüber- zuge allbereits das Vorbild für die aus zusammengeleimten Haa- ren bestehenden Kapseln der Rindshörner ersteht. Sehlüfslich will ich noch darauf aufmerksam machen, dafs unter den Kamelen zwei körperliche Eigenschaften bestehen, welche sich in den VWYallen wiederholen , ich meine ihre gespal- tene Öberlippe '), die auch dem Manati eigen ist, und die Rückenhöcker der eigentlichen Kamele; .welche, wie es mir scheint, mit der sogenannten Rückenfinne der WYallfische und Delphine einerlei Bedeutung haben. Vierzehante« Ordaune . Rinder. Der Charaktere, wodurch sich die Rinder den Kamelen anschliefsen, wurde in der vorhergehenden Ordnung gedacht. — Diese Thiere sind genau beschrieben, und kaum kann von Ihnen noch etwas Neues gesagt werden. — Die unter den Rin- dern mit Scheidenhörnern aufgestellten Sippen sind als künst- liche zu verwerfen. Allmählig gehen die schlanken Gazellen in die plumpen Antilopen, und diese in die schwerfälligen Ochsen über. VVollte man den Ansichten tändelnder Sippenfabricanten folgen, so wäre man gezwungen, hier fast eben so viele Sippen zu errichten, als es Gattungen giebt. In Betreff der Kennzei- chen der in dieser Ordnung von mir angeführten Gruppen ver- weise ich auf die der Ordnung der Katzen nachgesetzte Anmer- kung. —.Einen sehr natürlichen Uebergang von den eigent- lichen Rindern zu den Hirschen zeigen Antilope furcifer und Antilope palmata mit ästigen Hörnern. Eben so bemerkens- werth sind die vordern Hörner des B. Chickara, indem sie Nachahmungen des vordern Hornes der männlichen Giraffe zu seyn scheinen. 1 Fünfzehnte Ordnung Pferde. Nur aus einer einzigen Sippe besteht bis jetzt diese merk- "würdige, von den Zoologen ausführlichst beschriebene ÖOrd- z 1) Bemerkenswertä ist ihr Ausspritzen des Speichels durch diese Lippenspalte, — Die T.amas schleudern ihn, wie ich aus Erfahrung weils, in einer Weite vron5— 6 Schritten von sich, und zwar gewöhnlich in die Augen ihres Beobachters, Oft hat dieser Spe.chel einen höchst widrigen Geruch und eine gelbliche Farbe. Un- ter den Vögeln’kommt etwas Aehnliches vor. Die Sturmyögel speien "nämlich eine fettige Flüssigkeit auf ihre Feinde. Unter den Häfern ist diese Erscheinung des Speiens etwas Allgemeines. MAMMALTJA. 53 nung; zwischen ihr und den Wallen fehlen, verbindende Glie- der, wahrscheinlich Wasserpferde. Die Nase der Pferde hat indessen schon einige Aehnlichkeit mit der breiten, sehr be, weglichen und muffelartigen Nase des Manati, und durch das Zurücktreten der beiden seitlichen Finger (sowohl der Mittel- hand als des Mittelfufses) unter die Haut, so wie überhaupt in den an der Spitze von einer einzigen Hornscheide wmhüllten Füfsen wird schon sehr ersichtlich die scheinbar nur aus einem einzigen Stücke bestehende, flolsenartige vordere Extremität der Walle vorbereitet. Aulserdem haben die Pferde eme Ru- the, welche der des Manati vollkommen ähnlich ist, und wie dieser ernähren sie sich. von Pflanzen, die sıe mit Hülfe der sehr beweglichen Lippen pflücken. — Bemerkenswerth sind ferner die dunkeln Haarstreifen der Pferde auf hellem Grunde, indem sich diese Farbenzeichnung nicht selten unter den del- phinartigen Wallen wiederholt. — Im Knochenbau des Kopfes zeigen die Pferde eine sehr grolse Uebereinstimmung mit den “ Bindern, doch weichen sie hierin dadurch von diesen ab, dafs ihre Unterkiefernaht sehr frühzeitig verwächst, und dals sie Schnei- dezähne im Oberkiefer haben; zwei Eigenheiten, die sich noch von den Kamelen auf sie fortgepflanzt haben. WVer sich von der Verwandtschaft der Pferde mit den Rindern vollkommen überzeugen will, der nehme den pferdeartigen Bos Gnu (Antıl, Gnu Auct.) und Bos pietus (Antıl. pict.) zum Vergleich. Sechzehnte Ordnung, - Walle. Die Walle zeichnen sich vor allen andern Säugthieren da- durch aus, dafs sie Haftzüngler sind, d.h. dafs ihre Zunge mit ihrer ganzen Unterseite an den Unterkiefer befestigt ist. — Sie zerfallen in VValle, deren Nasenlöcher an der Spitze, und in solche, deren nämliche Organe ') über-dem Grunde der Nase stehen. Jene ernähren sich von vegetabilischen Stoffen und stehen daher nach den Pferden an der Spitze ihrer Ord- nung, die Nahrung dieser dagegen besteht in kleinen Thieren, und so gehen sie den Scharrsucken voran. Die Walle der er- stern Gruppe haben noch vollkommene, eingekeilte, höckerige, malmende Backenzähne; den Wallen der zweiten Ordnung feh- len diese dagegen ganz, oder ihre Zähne sind gleichartige Ke- gelzähne, "welche nie zum Zermalmen des Raubes dienen. — Die Haar- (Horn-) Masse, welche sich in den Ochsen kapsel- ?) Unnöthiger Weise Spritzlöcher genannt. x AN 54 , MAMMALIA. förmig über die Stirnfortsätze hinzog, tritt hier in den zahnlo- sen Wallen nach innen hin '), um am Gaumen lange und hohe Platten zu kilden, die nur an ihrem untern Rande in Franzen auslaufen, welche, gleich den Gaumenzähnen vieler Echsen und der Schlangen, den Rücktritt der Nahrung verhindern. Nach ihrer Construction sind diese hörnernen Gaumenplatten der Wallfische von den hörnernen Hornscheiden der Ochsen nicht verschieden. Diese Hornplatten sind eine höchst merk- würdige Eigenheit der Wallfische, und geben die ursprüngliche Verwandtschaft dieser mit den Rindern unwiderlegbar zu er- kennen. Die Rückenfinne der Walle ist, wie ich schon oben bemerkte, eine Wiederholung der Rückenhöcker der Kamele. Die Walie verhalten sich in Betreff ihres Fufsbaues zu den übrigen Säugthieren, wie die Blindschleichen, Schleichen, Zwei- und Spurfülse zu den übrigen Echsen mit vollkommen ent- wickelten Füfsen. Nicht zu übersehen sind die unter sich zum Theil verwachsenen Halswirbel der Walle, weil sich unter meh- reren ihnen nachfolgenden Scharr- und Zungensucken. etwas Aehnliches vorfindet. Siebenzehnte Ordnung. Scharrsucke. Diese T'hiere sind noch einigermalsen mit den Wallen durch die Delphine verwandt. Mit diesen haben sie (besonders Chlamydophorus) ım vogelartigen Kopfbaue noch einige Aehn- lichkeit, ja die Zähne des Aemsenscharrers sind als wahre Abstreiflinge von den Gaumenhaarplatten der Wallfische zu be- trachten. Sie bestehen nämlich, wie diese, aus zusammenge- leimten Haaren, zu welchen, wie zu eben jenen Gaumen- haarplatten, kleine Gefälse gehen! ’) Die merkwürdig gebil- dete Haut des Borkenwalls scheint dem Panzer der Gürtelthiere, Tatu u. s. f. vergleichbar zu seyn. WVahrscheinlich giebt es Scharrsucke,, die im VYasser leben und sich den Delphinen zu- nächst anschliefsen °). Die gleichartigen Zähne der Gürtel- thiere mahnen bereits sehr an den Zahnbau der Delphine; auch läfst es sich n:cht läugnen, dafs die Vorderfüfse des Tatu, des Rolltatu u. s. f£ sowohl nach ihrem allgemeinen Umrisse als nach der Beschaffenheit und Anordnung ihrer Handwurzelkno- chen etwas Aehnlichkeit mit den Händen einiger Walle haben °). —— ] , ı) Zu berücksichtigen sind hier die steifen Haare, welche sich an der innern Backenseite der Hasen befinden, : 2) Aehnlich gebaut sind, wie bekannt, die Zähne des Schnakelthieres, dessen Natur viel wallartiges zeigt. — 3) Vielleicht ist Pamphractus einer dieser Wasser- scharrsucke, — 4) Die Hand des Tatu zeigt in dem Bau und in der Stellung ihrer 1 MAMMALIA. PR) 1 In den Gürtelthieren, Tatu’s, Holltatu’s u. s. w. sind, wie ın den Wallen, die meisten Halswirbel unter einander ver- wachsen! u. s. w. eoRazehn te! O'rdn wre ‚ Zungensucke. Nicht weniger ausgezeichnet als die Walle durch ihre . mit dem Unterkiefer ganz verbundene Zunge sind‘ die Zun- zensucke durch den Bau desselben Organes. Ihre Zunge nämlich ist walzenförmig, in gleich hohem Grade ausstreck- und zusammenziehbar,‘ und das einzige Werkzeug, dessen sich diese Thiere zur Ergreifung ihrer Nahrung und zur Aufnahme derselben in den Mund bedienen können. Ihre Kinnladen sind, wie in den Wallfischen, zahnlos, wegen ih- rer ungemeinen Länge von sehr geringer Kraft, und die Zun- gensucke daher gezwungen ihre Nahrung, wie die Walle, unzerkleinert zu verschlucken. Diefls ist eine unter allen übrigen Säugthieren nur ihnen und den meisten Wallen zu- kommende Besonderheit, die um so mehr berücksichtiget werden muls, als sie sie den Vögeln nahe bringt, welche, bei allgemeiner Zahnlosigkeit ‘), ihre Nahrung gröfsten- theils unzerkleinert in den Schlünd hinabwürgen. — Hiemit sind die in diesen Säugthieren niedergelegten Andeutungen zu den Vögeln noch keineswegs erschöpft; es giebt deren ” Knochen wesentliche Uebereinstimmnngen mit demselben Körpertheile des Na- senwurfes, dessen Hand andrerseits nach ihrer allgemeinen Gestalt, die verlän- gerten Krallen davon abgerechnet, einer Manatihand nicht sehr unähnlich ist, auch wie eben diese zu ziemlich ähnlichen Verrichtungen dient; denn zwischen dem Scharren der Maul- und Nasenwürfe und dem Rudern der Manatis mit ihren / Händen findet, da sich bei beiden Fortbewegungsarten der Modus der Handbe- "wegungen beider Thiere gleicht, nur der Unterschied statt, dafs Maul- und Na- senwürfe sich'in der Erde, die Manatis dagegen im Wasser mit Hülfe ihrer flossenartigen Hände rudernd hindurcharbeiten. — Das Becken des Chlamydo- phorus ist wie im Maulwurfe hinten offen, eine Eigenthümlichkeit dieses Thieres, welche seinem Beschreiber Yarrel/I entgangen zu seyn scheint. ı) Die Einschnitte'am Rande der Kieferscheiden stellen blols Zähne vor, sind sie aber nicht. Der Ursprung ‚der hörnernen HKieferscheiden ger Vögel, analog nach ihrer Entstehung und Beschaffenheit, vielleicht selbst auch nach ihrer eigentlichen Bedeutung, den hörnernen Hornscheiden der Ochsen, ist in den Wallfischbarden aufzusuchen, welche anfänglich als Ucberzüge von Hörnern am Kopfe äufserlich da ‘waren, in den Wallfischen nach innen in den Mund, und von da wieder heraus äulserlich an die Hiefer der Vögel, ‚gewissermalsen unter ihrer ersten Gestalt, nämlich als Scheiden, treten. Ich sagte eben, dafs die hörnerne Schnabelscheide der/Vögel vielleicht ‚selbst nach ihrer eigentlichen Bedeutung‘“ der Hornscheide der Ochsen analog wäre.. Diels vermuthe ich, weil der Schnabel vieler Vögel während ihrer Geschlechtsverrichtungen ganz und gar yon seiner gewöhnlichen Färbung abweicht (wie 2. B. der sonst hornbraune Schuabel des Sperlings , wel- eher in der Begattungszeit tief schwarz , und der Schnäbel des Kernbeifsers, der zu derselben Zeit lebhaft hleigrau, aber aufser ihr fleischfarbig ist u. s. w.), mit denselben also zusammenhängt, und die Hornscheide der Ochsen gewils nicht weniger mit den Geschlechtsfunctionen in Verbindung steht, als das Geweih der Hirsche, was darausallein schon hervorgeht, dafs sich an der Hornscheide der Hühe nach jeder Geburt ein erhöhter Ring erzeugt. 36 MAMMALIA. noch viele. Der Kopf, die Rippen, der Magen, die Zunge, die äulsere Körperbedeckung u. s. w. sınd Körpertheile, welche schon so manches vogelartige zeigen. Die Gestalt des Vogelkopfes, welche ursprünglich in dem langschnäbligen Kopfe der Delphine vorbereitet wird, entwickelt sich allmählig mehr und mehr in dem langgezogenen und ebenen Schädel der Zungensucke, und er- steht als sein fast vollendetes Bild in dem Schnabelthiere und Stacheigreife, welche sich eben dadurch diesen Zungensucken aufs natürlichste anreihen; ja, die Unterkieferäste der Zungen- sucke, aller Greife und der meisten Walle sind bereits ganz wie in den Vögeln, durchaus gerade und ohne aufsteigenden Theil. Die merkwürdige Rippenbildung der Vögel hat gleich- falls ihren Ursprung in diesen Zungensucken. Die Vogelrippen, welche an ihrem hinter Rande einen flügelförmigen Ansatz ha- ben, mittelst dessen sie sich auf einander legen und so ein fes- stes Brustgewölbe bilden, finden ihr Vorbild in den am hinteren Rande ungemein erweiterten, und dadurch dachziegelartig sich berührenden Rippen des Aemsensuckes. Arnähernd sich der Gestalt dieser sind auch die Rippen der vögelartigen Seedra- chen, Stachelgreife und Schnabelthiere an ihrem untern Theile erweitert. : Der Magen des Aemsensuckes, des Schuppenthie- res ist wie in vielen Vögeln kugelig und stark musculös, und die Zunge aller Zungensucke so wie des Stachelgreifes in ihrem Baue der Spechtzunge so ziemlich ähnlich, in ihrer Verrichtung aber durchaus analog. Noch ist der Schuppen der Schuppen- thiere als nächster Andeutungen zu den Federn der Vögel zu ‚gedenken; sie sind, mit Ausnahme der innigen Verschmel- zung ihrer Bestandtheile, wie die Vogelfedern construirt, wie diese gestellt, und den metallisch glänzenden Rückenfedern des Pfaues nach Form und Stellung ungemein ähnlich. — Alle ‚bisher betrachteten Säugthiere besitzen Lippen, welche auf ihre Lebensweise einen sehr bedeutenden Einflufs haben und sie wesentlich bezeichnen. Blols die Valle mit vogelähnlichem. ‚Kopfe machen hievon’ eine Ausnahme; sie sind lippenlos wie die Zungensucke, doch besteht- in diesen an der äufsersten Spitze ihres Schnabels noch ein Rudiment von Lippen, welche den höchst verkümmerten, bis zur Schnabelwurzel zurückge- drängten Lippen mancher Vögel, ihrer sogenannten VWVachshaut vergleichbar zu seyn, ünd gerade so wie da zur Verstärkung des Geruches zu dienen scheinen, mithin zu einem ganz an- deren Zwecke vorhanden sind als in den Säugthieren, we sie theils zur Aufnahme der Nahrung, theils zum Tasten nützen, Ei ASS TS ıE ERYPHV' 2. G rerırne "Systema Gryphorum. - .Ordo L ORNITHORHYNCHI, Schnabelgreife. Familia I. Glossolepti, Greifzüngler. Familia Il. Autarchoglossi, Freizüngler. ! * E = Familia II. Hedraeoglossi, Haftzüngler (?). Orpol. ORNITHORHYNCHT), Schnabelgreife. Fanıuıa I. Glosso lepti, Greilzüngler. Genus 1- TACHYGLOSSUS Illig., Stachelgreif. Sp ecies: Myrmecophaga aculeata Shaw. Misc. 1. (Schnz Abbild. t. 85.) Be Fanmıuıa Il. Autarchoglossi, Freizüngler. Grwus 2: ORNITHORHYNCHUS ’)' Blumenb.;, Schnabelthier. Species: Ornithorhynchus paradoxus Blumenb. Naturh. Abbild. 41. (Schinz lc. t: 85.) ı) Sollten die Greife dennoch, wider‘alles Vermuihen, als eine Ordnung de# Säugthieren zurückgegeben werden müssen, dann wären sie, mit Beibehaltung der hier angegebenen Familien, der Ordnung der Walle, wie folgt, nachzusetzen; Gryphus. — (Diese Sippe schlösse sick mit den zwei folgenden den del- phinartigen Wallen zunächst an.) Halidracon. Ornithocephalus. Ornithorhynchus. Tachyglossus. Wach den Greifen mülsten die Panzer-, und nach diesen die Zungensucke in ihrer angeführten Ordnung folgen. 2) Meckel Osteologie der Bchidna Hystrix und des Ornithorhynchus paradoxus in den Beitr. zur vergl. Anat. Bd. ı. H, ı. 5. 64. t.g. — Home, Some observ. en the struct, of the head of Ornithor. paradox. Philos. Transact. ı800. p. 432. T. ı8. — Id. Deseript. of ihe anatomy of the Ornithor. parad. 1. c. ı802. p. 67. — Id. Deseript. of the Ornithor. Hystrix l.c. — EUR menb. Handb. der vergl, Anat. ı805. t.ı. — Cuv. Lee. d’Anat. T.3. — Meckel, Osteolog. der Bchid. Hystr. und des Ornith. parado«z. Beuel a en, Anat. Bd. ı. H. 1. $.64. t.g. — Blainville, Dissert. sur la place que la famille des Ornythorhynques et des Echidnds doit oceuper dans les naturelles. Paris ı8ı2. 4. — Geoffroy Philos. anat. T. ı. Paris ı818.t. 2. f. ıg. — Blainv. Giftorgan des Ornithor. Meckels Arch, für die Physiol. 2. III. p. 630. — Homel. c. ı8ıg. — Rudolphi, Ueber den sogenannten ae des männlicken Schnabelthiers. Abhandl der Berl. Akal.d. W. 1820, p. 232. — Geoffr. Bullet. des sc. ı822, — Oken, Isis 1823. p. 1427. — Meckel, Ad caleem Ca mpii dissert, de Hydroce- phalo acuto 1823. — Id. Ad calcem dissert. Yoigtelii de causis mechanicis etc. 1823. — Id. Ad cale. diss. Zohmeieri de ninia funiculi umbilicalis brevitate 1823. — Vide Froriep’s Notizen 1824. p. 106. 144. — Knozin Frorieps Notizen ı823. — Hoeven Nlem. sur le genre Ornithor. Nova Acta physico- me- dica 1823. p. 353. — Mrckel, Ornithorhynehi paradoxi descriptio anatomica. Lips. ı826. cum tab. aen, 8. (Ein unvergleichliches Werk!) — Geoffr. Annal. des sc. nat. 1826. p. 458. — Id. Sur les appareils ae et urinaires de !’Orni- Zhorhynqgue. Mem, du Mus. d’hist. nat. 1827. p. ı.t, ı. 2. 60 GRYPHI. Famızıa III. Hedraeogloss: (?), Haftzüngler 2): " Gesus 3. GBYPHUS °), Greif. Species: Ichthyosaurus communis Conyb. — Id. Ichthyo- saurus platyodon. — /d. Ichthyosaurus tenuirostris.. — Ja. Ichthyosaurus intermedius. Grwus 4. HALIDRACON :), Seedrache. Species: Plesiosaurus dolichodeirus Conyb. — Id. Ple- siosaurus recentior. Gerus 5. ORNITHOCEPHALUS’) Sömmer., Armgreif. Species: Ornithocephalus longirostris Sömmer. Denkschr. d. Münch. Acad. d. W. 1811. p. 89. t. 5-—7. (Pterodactylus longirostris Cuv. Rech. sur les oss. foss. T. 5. P. 2. p.359. t. 23. f. 1.) — Ornithocephalus brevirostris Sömmer. ]. c. 1817. p. 89. e. tab. 2. (Pterodactylus brevirostris Cuv. 1. c. p. 376. t. 23. £. 7.) ı) Gen. Ichthyosaurus Ev. Home (König) Philos. Transact. ı814. 1816. ı8ı8 u, = w. — Cuv. Rech. sur les oss. foss. T. 5. P. 2. t. 28. 2g. 30. t. 32, f.ı.7. — Die Einreihung der. Greife und der Seedrachen in die Classe der Greife machte die Ah- änderung ihres bisherigen Sippenamens nothwendig. =) Als mare, et doazwv draeo. — Gen. Plesiosaurus Co nyb. — Die Abbildun- gen verschiedener Skelettheile der Seedrachen sehe man in dem ersten und fünf- ten Bande (1831. 1824.) der geologischen Gesellsch. zu Lond. und vorzüglich in Cuviers Rech. T.5.P. 2: t. 3ı. t. 33. £. 1 —5, 3) Sieke: Sömmering, Bruchstücke eines Ornithocephalus. Denkschr. der Münch Ak. d. W. ı817. p. 105. mit einer Tafel. — Spiz, Ueber ein neues, vermuthlich dem Pternpus Vanıpirus zugehöriges Petrificat. Denksch. der Münch. Ak. 1816 p. 59. Mit einer Abbildung. — Neuerdings wurde auch in England ein Armgreif aufgebracht. (Siehe die Verhandl. der geolog. Gesellsch. in London vom Jahre 1828.) Buekland hält ihn für eine neue Gattung, die er „‚Pferodactylus ma- eronyzr‘‘ nennt, N] 2 ; ern. In neuerer und neuester Zeit hat man Vieles über die Stelle gesprochen, welche der Stachelgreif und das Schnabel- thier im natürlichen Systeme einzunehmen hätten. — Ich darf alle Verhandlungen hierüber, so wie über die genannten Thiere selbst für allgemein bekannt annehmen, und halte da- her für unnöthig, sie wiederholend hier anzuführen. — \ Beipflichtend der Lauterkeit von Geoffroy’s Beweisgrün- den, dafs das Schnabelthier und der Stachelgreif eine von den Säugthieren verschiedene Classe für sich bilden, ist es gegenwärtig mein Vorsatz blofs darzuthun, dafs der Greif, der Seedrache und der Armgreif nicht zu den Amphibien, sondern zu dieser abentheuerlichen Classe gehören, deren Ge- bilde, wie es ‚scheint, grölstentheils der Vorwelt eigen waren. — Demzufolge habe ich mit der angestrengtesten Aufmerk- samkeit das trefflich erhaltene Original des Sömmering’schen Örnithocephalus longirostris betrachtet, und danach, bei dem Mangel einer getreuen Abbildung desselben, die diesem Werk- chen beigefügte Zeichnung fertigen lassen. Hier meine Be- merkungen über den l Ornithocephalus lougirostris '). | hop. ‚Dieser fiel auf seine linke Seite, und zwar so zurück, dafs das Hinterhaupt den Schenkel berührt. Der Unterkiefer hat sich vom.Schädel losgetrennt, Man kann sagen, dafs sich. von ihm zwei Dritttheile Verhalten haben. Sein vorderes, brei- teres Stück, a«—a, welches man theils für eine Verletzung, theils für die Sunphyse der beiden Kieferäste hielt, ist die äulsere, convexe, sehr fein gestreifte Spitzenseite des linken Eielenacos. Auf seinem ‚Rande steht nur noch ein einziger Zahn (der vorderste); die übrigen Zähne sind abgebrochen und zeigen durchgehends derbe WVurzelüberreste, b, 5 ?), die, wie \ ı) Sache Sömmering und Cuvier a.m.©. Oken Isis ıBı 2) Auf der Aufsenseite des vierten, fünften und sechsten Zahnes im Oberkiefer hat » \ 62 ' GRYPHI. im Delphin, in runden Löchern stecken. Bei c hat sich etwas vom linken Kieferaste abgelöst. Alle andern Zähne des Unter- kiefers gehören dem rechten Ladenrande an, und sind nur als Eindrücke im Stein vorhanden. Von d—-e reicht der rechte Kieferast;'man sieht seine innere Seite, welche, da sich seine linke Wand abgelöst hat, wie‘ unter ähnlichen Umständen im Delphine, ihrer ganzen Länge nach concay ist. Ihr rein erhal- tener Kronfortsatz P ‚ und ihr nur an der Zinne etwas beschä- digter Gelenkfortsatz g sind, wie beim Delphin, aber nicht wie bei einer Echse gestaltet. Die Einlenkung des letztern mit dem Schädel fällt, wie in den Säugthieren, unter den hintern Winkel der Augenhöhle. Davon giebt das von den Beschrei- bern dieses T'hieres ganz verkannte, zum Theil übersehene, Stückchen des Kronfortsatzes des linken Astes A den unwider- legbarsten Beweis. Jedermann weils, dafs sich der Einlen- kungspunkt des Unterkiefers in den Echsen weit hinter dem Auge befindet. Ich zähle zwei und zwanzig Zähne, jedoch lassen die zwi- schen ihnen befindlichen, mehr oder weniger weiten Lücken mit Sicherheit annehmen, dafs jeder Ladenrand des Unterkie- fers deren wenigstens dreilsig enthielt. Sie sind in ihrer Ge- stalt und Zusammensetzung den Delphinzähnen durchaus ähn- lich, ungemein hart und von seidenartigem Bruche. Die Breite des Unterkiefers an seiner Spitze beträgt höchstens zwei Linien; der Schnabel dieses Armgreifes ist daher aufserordentlich schmal und spitzig. Vom ÖOberkiefer Nachstehendes: 2? — k ist der äufsere Spitzentheil des linken Kieferastes. Frist, wie im Delphine, convex und sehr fein gestreift. Dieses Ladenstück enthält sechs Zähne, denen des Unterkiefers durchaus ähnlich. Von vieren sind nur Ueberreste ersichtlich, /, m, n, o. Diese Zähne sehören also nicht, wie Cuvier glaubt, dem rechten, sondern dem linken Kieferaste an. Dagegen sieht man, selbst vermit- telst eines nur wenig vergröfsernden Glases, dafs die Zähne P 9, 7, 5,1, von welchen im Steine nur Eindrücke vorhanden, ’dem etwas gehobenen rechten Ladenrande eingefügt waren. Ihnen stehen die genannten Zahnwurzeln des linken Laden- randes so; gerade gegenüber, dals man sie bei flüchtiger Be- Aanpı BiER ai 3 EEE sich etwas 'ven\ihrer Substanz abgebröckelt. Diels gab zur Vermuthung Anlaßs, dafs sie hochwurzelig wären, was aber der Fall durchaus nicht ist. Da sich die Löcher der Echsenzähne, wo sie vorhanden, immer an ihrer innern Grundseite befinden, so schlols hiernach Cuvier, diese Zähne mülsten dem rechten Kiefer- aste angehören, was indessen gleichfalls ungegründet ist. Für das Nichtseyn einer Echse sprechen diese Zähne gar sehr, denn keine bis jetzt bekannte hat derbwurzelige eingekeilte Zähne. Das Crocodil allein hat wahrhaft ein- gekeilte Zähne; allein sie sind hohlwurzelig. Die derben Zähne der Echsen dage- gen sind immer mit dem Ladenrande verwachsen, 8 ! GRYPHI. 63 trachtung leicht für die Ueberreste jener halten könnte, was sie indessen, wie gesagt, nicht sind, Von u—v erstreckt sich der Zwischenkiefer '),. Man sieht nur die innere Wand seines rechten Stückes w °), welche, wie im Delphin, ihrer ganzen Länge nach concav ist, und seine geradlinige Firste x. Jene splitterte hinten entzwei, und bil- dete dadurch eine Bucht y, indem der Rest des Zwischenkie- ferbeines abfiel. Hierdurch, so wie zum Theil durch das Aus- fallen der Gaumenbeine, und eines Theiles der obern Kinn- lade , entstund der leere Raum z—z, welchen Cuvier unbe- greiflicher Weise für die Augenhöhle hält. Bei « liegt offenbar das Siebbein, dessen Apophyse der Buchstabe £ zeigt. Das spitzige Mnochenstück #° ist ohne Zweifel eine Apo- physe des Stirnbeines, wie sie auch im Delphine vorkommt. Von „—yhat sich ein linienförmiger Splitter des linken Rie- ferastes auf den Rest des rechten gelagert. Der Buchstabe d zeigt die aufsteigende Apophyse des Grundbeines; & ist das Schläfenbein. Unter seiner von ihm gewaltsam getrennten Apo- physe, &, liegt das oben schon berührte hintere Endstück A des linken Unterkieferastes°) in seiner natürlichen Lage. Ueber die Stelle der Einlenkung des Unterkiefers mit dem Schädel wird dadurch jede Frage gelöst. Der kleine Knochenvorsprung 7 ist das Jochbein ‘), ganz wie im Delphine gebildet. Das in seiner natürlichen Lage, nämlich hinten unter der Apophyse des Schläfenbeines, und vorn unter dem vordern Winkel des Jochbeines stehende Knochenstäbchen $:°) ist eine lange und schmale, nur beim Delphine wieder vorkommende Apophyse, welche, wie in diesem, allein die untere Seite der Augenhöhle begränzt. Dieses Stäbchen °) fiel auf seine äulsere Seite, und erscheint defshalb gerader als es vielleicht wirklich ist. Vorn ist es etwas platt gedrückt, und hat, wie im Delphine, längs seiner Mitte eine kleine Furche. Mit der vordern Spitze liegt es auf dem Gelenkfortsatze des vorgeschobenen rechten Unter- kieferastes auf 7). Die zwischen dem obern Augenhöhlenrande , °) und dieser Apophyse/des Jochbeines ersichtliche Grube % ist mithin die BEE TERR ı) Reste du frontal. Cuv. Stirnbeine Oken,. — 2) Pflugscharbein O%. Surface con- eave de l’os maxillaire droit Cuv. — 3) L’apophyse posterieure du pterygoidien Cuv. Wängenbein Ok. — 4) Un des bords de la.fosse temporale, forme, par l’apophyse posterieure de l’os basilaire. — 5) Quadratbein Ok. — 6) Es ist ge- waltsam zweimal entzweigeknickt, — 7) Der Vorschub dieser Hinnlade, deren Gelenkfortsatz zufälliger Weise die vordere Endspitze der Jochbeinapophyse be- rührt, veranlafste Oken zu glauber, diels von 'ihm als Quadratbein angespro- chene Hnochenstäbehen articulire mit ihr, die daher von ihm aufgeworfens Frage, „wo sich der Unterkiefer (im Falle sein Quadratknochen das Jochbein wäre) am vordern Ende des Jochbeins articulire?‘* beantwortet sich nun theils durch das so eben Gesagte, theils durch die Lage der bereits erwähnten End- spitze des linken Unterkieferastes, — 3) Jochhein O%. S - 64 GRYPHI. Augenhöhle selbst. Die Apophyse des Schläfenbeines £), welche, wie ich: schon bemerkte, etwas beschädigt ist, verei- niget sich, wie im Delphine, mit der hintern Augenhöhlen- randapophyse des Stirnbeines, um hinten die Augenhöhle zu begränzen. Somit wird eigentlich der ganze Jochbogen durch das Schläfenbein gebildet. ; Der Buchstabe A bezeichnet ein von Niemand gehörig be- achtetes, vielen Aufschlufs über den übrigen Bau des Kopfes gewährendes Knochenstück °). Es ist ein Theil der, wie im Delphine, an ihrem Grunde plattenförmig erweiterten, linken Kinnlade, und berührt das im Originale zum Erstaunen rein erhaltene, zwischen ihr und dem vordern Rande des Schläfen- beines streifenförmig herablaufende, mithin ganz wie im Del- phine gebildete Stirnbein?). Es ist hier sogar die den Kopf dieses Greifes ungemein charakterisirende erhabene Leiste vorhanden, welche durch die Randberührung der eben genannten Knochen entsteht. Diese Gegend des Kopfes gehörig bestimmt, und alles Uebrige desselben ist mit Leichtigkeit und Sicherheit zu deuten!'- Zwischen dem bezeichneten Stirnbeine und dem Sieb- beine hat man die Nasenbeine zu suchen. Der grolse, leere Raum’y—£‘) war von dem plattenförmigen Kinnladenknochen überdeckt gewesen. So wären demnach die Knochen beider Löcher, nachdem.diese bald als Augenhöhlen,. bald als Schläfen- gruben u. s. w. angesprochen worden waren, nachgewiesen, und es bleibt mir nur noch zu bemerken übrig, dafs die von Punkten umzogene, mit st bezeichnete Stelle das runde Hin- terhauptsbein ist, welches, wie im Delphine, längs seiner "Mitte einen rinnenförmigen Eindruck zeigt, und einen Kamm zwischen zwei Hirnhälften beweist. — Der Buchstabe 9 zeigt das seitliche Hinterhauptsbein °), Von einem Quadratknochen keine Spur! Aus dem bisher Angeführten ergiebt sich, dafs dieser Greif in Betreff seines Kopfbaues aufs genaueste mit den lang- . schnäbligen Delphinen übereinstimmt, aber nicht das Geringste mit einer Echse gemein hat. — Sein Hinterhaupt ist, wie be- merkt, rund. Hätte sich dieses vom ganzen Kopfe allein nur erhalten, so würde man dennoch mit Bestimmtheit haben sagen können,. dafs dieses Thier kein Amphibium sey, da kein solches, aus keiner Ordnung der ganzen Classe, ein run- des Hinterhaupt besitzt; es ist im Gegentheile in allen Gat- tungen scharfwinkelig und wie abgehanen. — Diefs ist ein Factum, welches Allen, die die Classe dieses Thieres zu be- stimmen ı) Jochbein Ok. — 2) Apophyse posterieure de l’os basilaire Cuv. — 3) Augen- brauenbein Ok. — 4) Augenhöhle Sömmering, Ok.; Fosse temporale Cav. _ 5) Hinterhauptsbein? OR, N t GRYPHI. 65 stimmen suchten, entgieng, das aber, wäre es nur einmal in Anregung gebracht worden, so mancher unnützen Behaup- tung Einhalt gethan haben würde. Unter den bisher bekannten Säugthieren ist, meines Wis- sens, der Delphin das einzige, dessen Zahnreihen vor der Augenhöhle enden. Auch hierin gleicht ihm der Armgreif, ‚unterscheidet sich aber dadurch wesentlich von den Echsen, deren Zahnreihen sich weit unter die Augen hin, oder doch wenigstens bis unter deren vordern Winkel erstrecken, wie z. B. in der Sand- und Wasserechse. Die derbwurzeligen Zähne, das runde Hinter- haupt, der Mangel des Quadratbeines, die wie im Delphine, keineswegs aber wie in einer Echse geordneten und gestalteten Kopfknochen, so wie ganz vorzüglich auch. die nachgewiesene Einlenkung des Unterkiefers un- ter dem hintern Augenwinkel (in Echsen weit hinter demselben) beweisen allein schon zur Genüge, dals der Arm- greif keine Echse , überhaupt kein Amphibium, sondern, zu- folge des Baues seines Brustbeines so wie seines Beckens, ein Greif ist, der, wie wir späterhin sehen werden, mit dem Stachelgreife, dem Schnabelthiere, dem Greife und dem See- drachen den ersichtliehsten Uebergang von den Säugthieren ‘zu den Vögeln bildet, und mehrere Eigenthümlichkeiten in sich vereinigt, die ihn selbst den Amphibien nähern. Vom Delphine ist dem Armgreife nun nichts mehr ei- gen, als noch einigermalsen die flossenförmige Gestalt der Arme, denn der Hals ist ein wahrer Vogel-, und. zwar ein Entenhals. — Er be- - steht aus sieben Wirbeln, welche alle auf ihrer rechten Seite liegen, jedoch noch vollkommen mit einander verbunden sind. Der Atlas und der Axis sind ziemlich kurz; der vierte Wir- bel ist mit dem fünften, der sechste mit dem siebenten von gleicher Länge , und der dritte etwas kürzer als jene. Die Art ihrer Gliederung gestattete dem Armgreife, wie Vögeln, und Schildkröten mit beweglichem Becken, eine S-förmige Krümmung des Halses.. Dieses Vermögen besitzt keine der bis jetzt bekannten Echsen, selbst die Sand- und Wasserechsen, welche unter allen übrigen den längsten Hals haben, können diesen nicht auf solche Weise biegen. — Auch der Seedrache konnte nach Art des Greifes seinen Hals zusammenziehen. — In dieser Eigenschaft stehen beide Greife den Vögeln sehr nahe. -— Der Atlas ist beschädigt, und der Axis vom Kronfortsatze der linken Kinnlade bedeckt; sie kön- ‚ Waezen, Syst. Amphib. A) 66 | GRYPHI. nen daher nicht näher beschrieben werden. Die übrigen Wirbel haben sehr langgestreckte, schneidende Dornfortsätze, welche oberhalb der Einlenkung des Körpers einen stumpfen Winkel bilden. So sind sie den Halswirbeln der Ente ähnlich- Längs ihrer Seite zeigen sie eine kleine Vertiefung, und in der Mitte derselben einen leistenförmigen Vorsprung, welcher mit seinem Ende den Anfang des folgenden Wirbels übergreift. Der Behauptung, dafs der Armgreif seine Nahrung fliegend aufgesucht habe, widerspricht nicht nur die Gestalt der Arme, sondern vorzüglich diese Bildung des Halses. VVie hätte im Fluge der unproportionirt kleine Rumpf mit seiner schwachen, in kei- nem Verhältnisse zur Stärke des Halses stehenden Rückgrats- säule der ungemeinen Länge dieses und dem schweren Kopfe ein Gleichgewicht halten können? Ein solches Uebergewicht im Hopfe und Halse vereitelt jeden Versuch zum Auffliegen. Dem Gleichgewichte, welches denkbarer WVeise im Körper durch das Zurücklegen des Halses auf den Rücken hätte mögen hervorgebracht werden können, würde, sobald das Thier nach Beute geschnappt hätte, augenblicklich wieder ein Ziel gesetzt worden seyn. _ Von diesem Zurückbeugen des Halses und des Kopfes während des Fluges kann aber defswegen keine Rede seyn, weil ein solches die zum Erhaschen des Raubes nöthigen urplötzlichen Schwenkungen nach allen Seiten (wie sie z.B. Fledermäuse, Schwalben u. s. w. ausüben) unmöglich macht, und überhaupt der Schnelligkeit des Fluges hinderlich wird, wie diels z. B. beim Reiger der Fall ist. — Alle Säugthiere und Amphibien, welche fliegen, und alle Vögel, welche sich ihrer Nahrung im Fluge bemeistern, haben defshalb einen un- gemein kurzen Hals und einen leichten Kopf. Man denke doch nur an die kurzhalsıgen Fledermäuse, Flattersucke, Ziegen- melker, Eulen, Schwalben, Edelfalken und Drachen! WYo sich der Hals, wie z. B. beim Adler, nur etwas verlängert, da hört sogleich die Fähigkeit auf, sich im Fluge der Beute zu hemächtigen. Die Ursache hievon liegt klar am Tage. Dage- gen haben immer solche Säugthiere und Vögel einen langen Hals, welche in Ruhe ihre Nahrung vom Boden auflesen, oder tauchend im Wasser aufsuchen. — Die Halsbildung des Arm- greifes, worin er mit der Ente so sehr übereinstimmt, läfst mit aller Zuversicht annehmen, dafs er, ein Thier von ruhigeni Temperamente, nach Nahrung wie dieser Vogel tauchte, oder sie auf dem Grunde des VVassers mittelst seines empfindlichen Schnabelüberzuges aufsuchte. Der Seedrache mochte ihm in dieser Lebensweise gleichen, dagegen war der kurzhalsige Greif, gleich den Delphinen, heftig in seinen Bewegungen und Angriffen. — Schwimmmend auf der Oberfläche (?) des Wassers GRYPHI. 67 trugen der Armgreif und der Seedrache ihren Hals wie ein Schwan S-förmig gekrümmt. — Die Bildung der Fülse giebt der. Vermuthung Raum, dafs der Armgreif dieses Element, gleich den Wallen, nie verliels. — Endlich spricht auch die Gestalt der Zähne für ein Wasserthier, welches sich von Fischen und Mollusken nährte, alles ganz verschluckte, und wohl defshalb eine, unbewegliche, d.h. eine mit ihrer gan- zen Unterseite dem Kinne angeheftete Zunge haben mochte. Die wahrhaft fliegenden Säugthiere haben immer heterogene Zähne und vielspitzige Backenzähne, weil sie Insecten , oder diese und Früchte fressen; solche Zähne aber, wie im Arm- greife, in den Seedrachen, Delphinen u. s. w. dienen nur zum Ergreifen und Festhalten des Raubes, und diejenigen Thiere, welche sie besitzen, würgen die Beute unzerkleinert hinab. — So entsprechen der Greif, der Seedrache und der Armgreif den Wallen, den Wasserschluckern und den Grocodilen, welche durchgehends Haftzüngler sind und ihre Nahrung ganz verschlingen. — Das Schna- belthier mit sehr empfindlichem Schnabelüberzug steht da- gegen den Gänsen, der Stachelgreif mit der Greifzunge. unter den Säugthieren den Greifzünglern, unter den Vö- geln den Spechten, unter den Amphibien den randzähnigen Echsen mit einer Scheidenzunge gegenüber. Ihre Lebens- weise bringt sie Alle einander nahe. Rückenwirbel, Rippen, Brustbein, Becken, Schwanz.. ; Der mit dem mächtigen Halse und den ungemein langen Vorderfüfsen in keinem Verhältnils stehende kleine Rumpf fiel auf das Brustbein, doch vorzüglich auf seine rechte Seite; diels gilt besonders von der Schultergegend.. Die Becken- gegend zeigt sich fast ganz von oben. Ich zähle mit Be- stimmtheit zwanzig Rückenwirbel, wage aber nicht, die Zahl der Lenden- und Kreuzwirbel zu bestimmen. Alle sind ihrer ganzen Länge nach so gewaltsam zerquetscht, dals man in ihnen theilweise den Verlauf des Rückenmarkscanales wahr- nimmt. Die Wirbel der Lendengegend und einige andere ‚diesen vorangehende sind auf die linke Seite geworfen. — Die Rückenwirbel haben sehr robuste und lange Dornfort- sätze, welche, sonderbarer Weise, gegen den Nacken hin allmählig niedriger werden. Dagegen sind daselbst die Quer- fortsätze von bedeutender Dänge, und denen des Crocodiles ähnlich, unterscheiden sich aber von diesen augenblicklich dadurch, dafs sie an ihrem äufseren Ende gerade abgeschnit- ten sind und sich in sie keine Rippen einfügen. Der Körper * 68 GRYPHI. dieser Wirbel ist glatt und längs seiner Seiten concav. Die Halswirbel haben wahrscheinlich Kugelgelenke, die Rücken. wirbel aber scheinen auf ihrer vordern und hintern Gelenkfläche wie im Greife concay zu seyn. Die Rippen befestigen sich an den Wirbeln, wie. in den Vögeln, mittelst eines langen äuflse- ren und eines kürzeren inneren Gelenkköpfchens, und zwar unterhalb des Querfortsatzes, wodurch die ihnen eigenthüm- liche Schwäche einen ganz vorzüglichen Schutz erhält. — Sie sind ziemlich lang, aber schmächtig, seitlich zusammenge- drückt, und, wie es scheint, durchgehends einfach, d. h. es fehlen ihnen die zur Hebung und Senkung des Brust- beines, oder zu ihrer wechselseitigen Verbindung unter sich dienlichen Gliederungen. Auf diesen, von Jedermann über- sehenen, Umstand wäre, wenn sich die Sache wirklich so verhalten sollte, ein besonderer Werth zu legen, da hieraus einer der sprechendsten Beweise für das Nichtseyn einer Echse hervorgienge, indem alle Echsen ein- oder zweimal gegliederte Brustrippen haben, wodurch sie sich eben vor- züglich auch von den Schlangen abstreifen, deren Rippen immer einfach sind. Zwei gut erhaltene Rippen, die eine von der rechten, die andere von der linken Rumpfseite, ha- ben an ihrem unteren-Ende ein breites Knöpfchen, das, wie ich vermuthe, mit dem Rande des Jappenförmigen Schwert- fortsatzes durch Synchondrose zusammenhieng. Diefs wäre freilich eine sonderbare Rippenbildung, und ein eben so besonderer Zusammenhang der Rippen mit dem Brustbeine. In- dessen besteht beides so im Manati, indem hier, gegen die allgemeine Regel, die Brustrippen eh an ihrer Unter- spitze erweitert sind, und sich nur die zwei vordersten mit dem Brustbeine durch Synchondrose verbinden. Dieses Zusammen- treffen in der Verbindungsweise der Rippen mit dem Brustbeine im Manati dürfte weniger befremden, wenn man bedächte, wie nahe ersterer den Delphinen steht, denen unser Armgreif im Kopfbaue so auffallend ähnlich ist. ‚Sollte der nachgiebige, un- geheuere Schwertfortsatz die Gliederung der Rippen erläfslich gemacht haben? Jede Rumpfseite enthielt w enigstens neun Rippen, wovon sechs von der linken Seite herabsteigende mit dem Brustbeine verbunden gewesen zu seyn Leider liegen sie zu zerstreut und sind zum Theil zu zertrümmert, als dals man ihre Anzahl mit Gewilsheit bestimmen könnte. Die falschen Rip- pen (?) laufen grätenartig in sehr feine Spitzen aus. Vorzüglich die Gestalt der grofsen Knorpelplatte des Brustbeines (Schwertfortsatzes), welche Sömmering für das Schulterblatt hält, gab Oken, der sie geradezu das Brust- GRYPHI. 69 bein nennt, zur Behauptung, dafs der Armgreif eine Echse sey, Veranlassung. Aber keine Echse hat ein so gestaltetes Brustbein, und ein solches müfste man,eher noch unter den Fröschen Buchen Indessen sahen Euer und Oken das wahre Brustbein, deuteten es aber ganz falsch. Es besteht aus einem Knochenstücke, 2, *) das zwar nicht mehr vorhan- den ist, jedoch glücklicher VVeise im Steine einen solchen Ein- druck hinterliels, dafs Niemand über seine Gestalt auch nur einen Augenblick in Zweifel seyn kann. Es ist das Brustbein des Stachelgreifes, des Schnabelthieres, so wie der übrigen Greife und der vorzüglichste Anhaltspunkt zur Be stimmung. der Classe unseres Free Es hat, wie im Schna- belthiere, an seinem vordern Ende zwei Querfortsätze (dıe in- dessen stumpfer und kürzer als in den übrigen Greifen sind), welche auf ihrem vorderen Rande eine den GER IE IE der Vögel vorstellende Knochenleiste tragen, und dieser, was ihre Gestalt betrifft, gleichsam zum Modelle dienen. Diese Knochenleiste (als Eindruck im Steine, 3, höchst deutlich) be- sitzen alle Greife ohne Ausnahme (siche das Brustbein des Schnabelthieres, Fig. 4. c. c.) und ist auch den Echsen eigen (Fig. 10. ce. c.). Immer ist sie in den Greifen mit dem Brust- beine fest verwachsen. Sie besteht aus zwei Stücken, welche aber in einem gewissen Alter des 'Thieres mit einander zu ei- nem Stücke verwachsen. — Auf jeder Seite des Brustbeines heftete sich ein sehr starkes Schlüsselbein, 4, °) an, des- sen Stelle im Schnabelthiere durch den langen untern Fortsatz des Schulterknochens ersetzt wird. Diefs ist ein wahres Schlüs- selbein eines Vogels; zur Unterstützung der mächtigen Ru- derarme mulste es von solcher Stärke und Besehakenhät seyn. — Die Nummer 4° zeigt die obere, erweiterte Spitze des rechten Schlüsselbeines. Der grolse, oben erwähnte, wie es scheint glockenförmig gewesene Schwertlorkith, analog dem paarigen Ehoelkhäitcke am Brustbeine des Schnabelthieres (F. 4. b. b.), ist leider nicht vollständig, doch zeigt er unter dem Vergrölserungsglase einen etwas aufgetr eb Rand. Se hat dieses Brustbein allerdings Achnlichkeit: mit dem einer Echse; aber man kann delshalb nicht geradezu sagen: ‚‚das ist das Brustbein einer Echse,‘“ sondern: „ein ähnlich gebildetes Brustbein haben auch die Echsen,,‘‘ da mit den erstern Worten ausgesprochen werden würde, dafs die Echsen allein nur ein solches Brustbein hätten, was der Sache freilich eine andere ı) Flügel des Oberarmes (!) Ok. — On peut remarquer que la tuberosite anterieure de Phumerus est fort saillante, ce qui couvenait tres-bien !au premier os d’une veritable aile (!) Cuv. — 2)0$ coracoidiens Cuv., Schlüsselbein O%. 70 7 BNP. Wendung geben würde. — Auf solche Weise stehen die Greife_ in ihrer Skeletbildung den Amphibien sehr nahe. - Nichts hat sich reiner erhalten als das Becken, welches ein wahres Säugthier- und Greifbecken ist; nur mu[s man sei- nen einzelnen Theilen nicht die Cuvier’sche und Oken’sche Deu- tung geben. Aber selbst auch -diese angenommen, und man wird doch durch sie kein Amphibienbecken zu Tage fördern! — Es fiel so, dals von jedem seiner Theile wenigstens einer gesehen werden kann; die Lage seiner Knochen und die treff- liche Erhaltung derselben. gestatten folgende, gewils richtige Deutungen. Der langgestrechte, das Säugthierbecken charakterisirende Knochen, 5, ist das linke Darmbein '), seine hintere aufwärts steigende, hinten’abgerundete Spitze, 6, das Sitzbein ?2). Die Naht?) zwischen beiden Knochen hebt allen allenfallsigen Zwei fel an der Richtigkeit dieser Deutung. Das Darmbein ist an seinem oberen Rande etwas beschädigt, es schliefst sich defs- wegen dem Itreutzbeine und den Lendenwirbeln nicht ganz ge- nau an; hinter diesen letzteren ragt das rechte, 5°, mit seiner Spitze hervor. Bet 6 ist das rechte Sitzbein. — Ich frage Oken, welche Echse solche Darm- und Sitzbeine hat? — Die Zahl 7 zeigt das linke, 7° das rechte, mit seinem hintern Rande hervorragende Schambein ‘). Diefs sind wahre Schambeine ei- nes Säugethieres und Greifes, die bei keiner Echse so weit nach hinten gekehrt sind. An sie befestiget sich, wie im Stachelgr ehe und Schnabelthiere, ein hesandeser Knochen, wovon der abgefallene °), auf seiner äufsern Seite convexe und erhaben a ı 8, der linken, 8° der rechten Seite des Schambeines angehört. Ein abermaliges, vorzüg- liches Merkmal der an dieses Thieres mit den eben genannten Greifen! Diese Schambeinknochen weichen von denen des Stachelgreifes und Schnabelthieres nur dadurch ab, dafs sie vorn breiter sind als hinten. — Im Crocodile kommen bekanntlich ähnliche Schambeinknochen vor. Der Schwanz ist kurz, besteht aus ungefähr fünfzehn Wirbeln, und zeigt nichts erhebliches. Schulter, Arm, Fu/s. Die Arme und Fülse haben sich gleichfalls rein erhalten. Demungeachtet übersahen an ihnen diejenigen, welche den Nrmzeit beschrieben, nichts weniger als die Speiche, drei ı) Le pubis Cxv., Hüftbein Ok. — 2)’Sitzbein Sömmer., Os des iles Czv, - Hüftbein Ok. — 3) Diese Naht beweist die Jugend .des Thieres. — 4) Schoosbein Sömmer., Ischion Cxv., Sitzbein Ok. — 5) Stück des Brustbeines (!) Söm- mer. — L’ischion de Pautre cöte Cwv. Schoosbein OA. GRYPHI. 1 oder vier Mittelhandknochen, den Daum der Hand, das Erb- sen-, Waden- und Fersenbein. — Das linke, etwas bogen- fünige: hinten wenig erweiterte Schulterblatt '), 9, ist, mit Ausnahme seiner vordern Spitze, nur als Eindruck im Steine vorhanden. Das rechte, 9°, zeigt seine innere Randseite. Dieses Schulterblatt hat eine Srofse Aehnlichkeit mit dem der Vögel, und liegt, wie in diesen, der Hückgratssäule parallel; auch besitzt es eine Gräte, die den Echsen bekanntlich fehlt. ‘— Der linke Oberarm ?), 10, ist nur als Eindruck, der rechte, 10°, unter dem letzten Halswirbel liegende nur zum Theil er- sichtlich. ‘Seine Gestalt zeigt die Abbildung. Dagegen sind beide Unterarme °) vollständig; Ellenbogenröhre, ıy, und Speiche, w, liegen in beiden deutlich getrennt, neben einan- der. Um sich von dem Daseyn beider Hnochen zu überzeugen, ist ein Blick auf ihre beschädigte Stelle, og, wo eine doppelte knöcherne Scheidewand ersichtlich, hinreichend. Und doch sagt Oken, der Unterarm bestehe nur aus einem Knochen, was gewils unbegreiflich ist! Ich zähle an beiden Unterarmen fünf Handwurzelknochen ‘), 11. Die Mittelhand ’), 12, ist eben so lang als der Oberarm, mithin von ungewöhnlicher Länge. Sie besteht, so viel man sehen kann, aus drei sehr schmalen Knochenstücken und einem vierten sehr starken. An dieses heftete sich aufser dem kleinen Finger höchst wahr- scheinlich auch der Ringfinger. Neben der vordern Spitze die- ses Mittelhandknochens, 13, liegt ein, wie beim-Stachel- greif gestelltes Knöchelchen, 14, das Erbsenbein. — Die übrigen schmächtigen Handwurzelknochen entsprechen voll- kommen den zarten Fingern, und haben oben und unten ein Gelenkköpfchen. Die linke Mittelhand ist am vordern Ende abgebrochen. Die Hand hat fünf Finger; die linke fehl. Der von . den Beschreibern dieses Armgreifes aufser Acht gelassene ‘ Daum, 15, liegt zum Theil unter.dem als Daum beschriebenen Zeigefinger, und besteht 'aus! zwei Gliedern. Seine‘ Kralle steckt ohne Zweifel im Steine, da er mit seiner untern Seite auffiel. Der Zeigefinger , 16, besteht aus drei, der Mittelfin- ger, 17, aus zwei abaneın. der Ringfinger, 18, zeigt nur ein Glied. — Der kleine, dech seine ungeheuere Länge im Widerspruche mit seinem en stehende Fi inger, 19, länger als der ganze Arm, endiget in ein ungemein feines, ler Glied; aufser diesem besteht er noch aus drei Gliedern, welche, wie in allen Ruderfülsen, platt gedrückt sind. Dieser ı) Omoplate Cuv., Schulterblatt OA. — 2) Schlüsselbein Sömmer,, Humerus „ Cuv., Oberarm Ok. — 3) Oberarmbein Sömmer., Avant-bras Cuv, ‚, Vor- derarm Ok. — 4) Carpe Cuv., Handwurzelknochen OA. — 5) Unterarmbeine Sömmer., Metacarpes Cuv., Einzelner (!!) Mittelhandknochen Ok. 72 GRYPHI. Filiger der rechten Hand veränderte im Fallen des Thieres seine natürliche Lage, indem er sich von seiner Stütze, dem star- ken Mittelhandknochen entfernte, und unter das vordere Ende dler übrigen hinschlug. Eine so sonderbare Armbildung, selbst im verjüngten Maafsstabe, würde Jeder vergebens unter den Echsen nachzuweisen bemüht seyn. Aber die Fledermäuse zei- gen ziemlich Aehnliches. Eigentliche Krallen sind nicht mehr vorhanden, sondern nur die Hlauenglieder. welche fast eben so hoch als lang, bo- genförmig gekrümmt, aber sehr kurzspitzig und seitlich stark zusammengedrückt sind. Sie haben mit denen des Flatter- suckes Aehnlichkeit. Mit Ausnahme der Zehenglieder hat der linke Fufs, «, seine natürliche Lage beibehalten. Das Schenkelbein, 20, ist fast ganz gerade, hat einen ziemlich langhalsigen Kopf, und einen deutlich gehobenen Trochanter. Dieser und der Hals fehlt am Schenkelbeine der Echsen, und dieses ist bei ihnen immer mehr oder weniger gekrümmt. Die Kniescheibe wurde höchst wahrscheinlich von der Steinmasse überdeckt. — Das Schienbein, 21, ist sehr lang, länger als das Schenkelbein, und hat ein sehr ausgezeichnetes VYadenbein, 22, welches vor- züglich der Eindruck, 8, am rechten Schienbeine zu erkennen giebt. Zwischen dem Mittelfulse und dem Schienbeine liegen vier Fulswurzelknochen, deren gröfster, unter dem Ende des Wadenbeines liegender das Fersenbein, 23, ist. Die übrigen sind klein und so über einander gehäuft, dafs sich ihre Ge- stalt nicht genau angeben läfst. — Das Fersenbein ist rundlich und ragt nicht über die Fulswurzel hinaus; ganz passend für den Ruderfuls! — Diese Fulswurzel trägt fünf Zehen, die nicht länger sind als die vier ersten Finger der Hand. — Der linke Fufs fiel mit seinem innern Rande auf, der Daum steckt daher wohl im Steine. — Der rechte Fufs zeigt fünf Mittel- fulsknochen, vom zweiten jedoch nur ein Rudiment; an der Fünfzahl der Zehen darf man daher nicht zweifeln. — Die Gliederzahl der Zehen ergiebt sich aus der Ansicht der Figur. — Alle Zehen tragen Nägel, welche fast wie die der Hand gebil- det, nur kleiner sind. Schlüfslich kann ich die Vermuthung nicht unterdrücken, dafs der Armgreif (F. 2.) nacktgewesen sey, dafs seine Fülse nach Art der Lederschildkröte oder der kleinen Ohrrobbe (Otaria pusilla) scheidenartig von einer starken Haut umhüllt und $los- senförmig waren, dafs aber, wie in dieser Robbe und in den Seeschildkröten, einige Krallen ihren äufseren Rand überrag. ten, und zum Festhalten des VWVeibchens während des Begat- tungsactes dienten. — Der Armgreif lebte mit dem Greife und ‘ GRYPHI. 73 Seedrachen im Meere, und mochte eine bedeutende Gröfse er- reicht haben, wie dies die von Sömmering unter dem Na- men „Bruchstücke eines Ornithocephalus“ beschriebenen und abgebildeten Armtheile beweisen. — Seine langen, abentheuer- lichen Arme finden einigermafsen noch ihr Nachbild in der Lederschildkröte (Fig. 8.), doch wird hier, wie in der See- schildkröte (Fig. 9.) die Ruderscheide des Fulses mittelst aller Zehen ausgespannt, während sie im Armgreif nur von der Au- fsenzehe in ihrer Ausdehnung unterstützt wird. Nach ihrem allgemeinen Umrisse stimmen auch die Flügel der Pinguine mit den Armen dieses Greifes überein. Wie bekannt bedienen sich diese Vögel ihrer Flügel als Ruder. Anmerkung. Sömmerings Ornithocephalus brevirostris (Oken Isis ıBıg. S. 1795. t. 20. £. ı2.), welehen Herr Fitzinger (Neue Classific. der Reptil. S. ı6.) zur Sippe Ornithocephalus erhebt, habe ich noch nicht zu unter- suchen Gelegenheit gehabt. Indessen glaube ich mit ziemlicher Gewifsheit annehmen zu dürfen, dafs er sich vom Ornith. longirostris höchstens spe- eifisch nur unterscheidet. Herr Dr. Louis Agassiz nämlich, ein sehr tüchtiger Zoolog und Zootom, welcher Sömmerings Original vor Kur- zem untersuchte, und mir hievon einige von ihm selbst entworfene Skizzen einzelner, Aufschlufs über Sippe und Gattung gebender Skelettheile mit- theilte, versicherte mich, dafs die Zähne dieses Thieres nicht so wie sie $Sömmering beschreibt, sondern wie im Ornith. longirostris gebildet seyen, und dals es mit diesem Thiere auch im Allgemeinen der HKopf-, Schulter-, Arm - und Beckenbildung übereinstimme. Auch hıer sey kein Quadratbein zusehen. Sömmerings und Okena Abbildung geben die- sen Greif nicht ganz getreu zurück; namentiich ist der Hals daran zu kurz. Für den Aufenthalt des Ornithocephalus brevirostris im Meere sprechen Ophiuren, welche sich mit ihm auf dem Stein abdrückten. — Sollte der Ornith. brevirostris nur ein sehr junger Ornith. longirostris seyn? Fast möchte ich's glauben. Gryphus, Halıidracon. Höchst merkwürdige Thiere, welche, man weils eigentlich nicht recht warum, Amphibien genannt werden. Die Bildung ihres Brustbeines mit dem Rändknochenleistchen sagt klar ud deutlich, dafs sie Greife sind, welche mit dene Armgreife zu einer ei derselben Familie een und als die sonderbar- sten von allen Wirbelthieren betrachtet werden können, indem die Ueberreste ihres Skeletes ein Gemisch von der Natur der Säugthiere, Vögel, Amphibien und Fische zu erkennen geben. In England, wo in den Sammlungen die Ueberreste vom Greife eben nicht zu den Seltenheiten gehören, hatte ich mehr- mals Gelegenheit, ziemlich rein erhaltene Köpfe dieses Thieres mit hinlänglicher Mufse zu untersuchen. Nach diesen theile ich hier die Deutungen der Kopfknochen mit, wie ich sie da- mals zu geben geneigt war, indem mir die Cuvier’schen, welche dahin gehen, am Greife den Schädelbau einer Echse nachzu- weisen, zu gesucht erscheinen. Ich darf annehmen, dafs sich die unvergleichlichen Aecherches sur les ossemens fossiles Cu- viers in den Händen der meisten Zoologen und Zootomen be- finden, und verweise de[shalb in der Bezeichnung der einzel- nen Kopftheile auf die neun und zwanzigste Tafel im fünften Bande dieses Werkes, welche Abbildungen vom Schädel des Greifes enthält. a Ropf des Greifes. In seiner allgemeinen Form hat er grolse Aehnlichkeit mit dem Kopfe des Meerschweins (Phocaena); indessen zeigt er bei genauerer Betrachtung wesentliche Abweichungen hievon.- Mehrere Theile hat er, wie wir bald sehen werden, mit dem Vogelkopfe gemein. Dahin gehört vorzüglich das ungeheuer grolse Aug, relches nach seiner Zusammensetzung a Gestalt ae ototyp des Vogelauges betrachtet werden kann. — Alle meine Mühe, am Kopfe des Greifes ein Quadrat- bein zu entdecken, das doch alle Echsen haben, war verge- ’ GRYPH1. 75 bens. — Fig.1. a. Zwischenkieferbein (intermaxillaire Cuv.). — 5b. Kinnlade, durch die grofse Ausdehnung der Zwischen- kieferbeine, wie im Delphine, sehr verschmälert (maxillaire Cuv.). — c. Nasenbeine (os propres du ner Cuv.). — d. Na- senlöcher (narines Cuv.).. Nasen- und Zwischenkieferbeine sind auf Kosten des Umfanges der Nasenlöcher sehr entwickelt, und diese daher nur seitliche Spalten. —e. Ein dem Super- ciliarfortsatze der Vögel entsprechender Kno- chen, zur Schützung des Auges bestimmt (/rontal anterieur Cuv.). Das wie im Vogel gebildete, grolse Aug läfst die richtige Deutung dieses Knochens nicht bezweifeln. In allen Vögeln mit sehr grolsen Augen, wie in Eulen, Falken, ist dieser Hnochen sehr entwickelt, dagegen verwischt in-den Kleinaugigen, wie z.B. in den Wasserhühnern. Ein diesem Superciliarfortsatze entsprechendes Knochenstück haben auch die Wasser-, Zierd- und Sandechsen. (Cuvier nennt es be- kanntlich sonreilier.) — f. Ein dem '[hränenbeine analoger Knochen, oder vielmehr das wie im Meerschweine gebildete Jochbein (?), laerymal (?) Cuv. — g. Vordere Stirnbeine (frontaux principaux Cuv.) — I. Hintere Stirnbeine (parietal Cuv.). Hintere Stirnbeine und doch kein Amphibium?. So wird man fragen! Hier kommt mir aus der Reihe der Säug- thiere die Giraffe zu Hülfe, deren als Zwickelbein erklärter, ein Horn tragender, und mit einem Periosteum versehener Schädelknochen füglich als ein eigenes Stirnbein betrachtet werden kann. Eine solche Abweichung vom gewöhnlichen Bau des Säugthierschädels Jäfst annehmen, dafs auch unter den Greifen, deren Kopf ohnehin yon ungemein paradoxer Zusam- mensetzung ist, etwas dem Achnliches habe statt finden kön- nen. — Äh. Scheitelbein (frontaux posterieurs Cuv.). — i.'Ein der Apophyse des Jochbeines im Delphine analoger, zur Be- gränzung des untern Augenhöhlenrandes’ dienender Knochen, den Jochbogen bildend (jag sal Cuv.), — k. Schläfenbein mit der zum Ansatze des Unterkiefers dienenden, herabgezogenen Apophyse (temporal Cuv.)..:— Fig. 4 m. Hinterhauptsbein (oceipital superieur Cuv.). — Das Keilbein ist ein wahres Vogelkeilbein, und daher auch dem einer Echse ähnlich. Es verlängert sich (Fig. 4.f. 9.) in eine sehr feine Spitze. Die übrigen Cuyier’schen Deutungen der HKopfknochen sind ge- wils die richtigen. Die Zähne entwickelten sich im Greife auf eine ganz be- sondere und höchst eigenthümliche Weise. Der ausgebildete Zahn, dessen Wurzel geschlossen ist, nahm in sein Inne- ‘res den jungen Zahn auf, welcher durch seine allmählige Aus- breitung den alten zersprengte und-dann an dessen Stelle trat. 76 GRYPHI. — So stehen diese Zähne nach ihrer Gestalt und Entwickelung zwischen den Delphin- und Crocodilzähnen mitten inne. H‘’als. Die ungeheure Anzahl von Halswirbeln des Seedra- chen spricht nicht gegen die Classe der Greife, da für die Zahl derselben in keiner Classe der Wirbelthiere ein be- stimmtes Gesetz besteht, mithin zur Bestimmung der Classen ' von keinem Gewichte seyn kann. — Die Länge des Halses der Giraffe ist nicht weniger bewunderungswürdig als die des See- drachen. — Kein ähnlicher kommt unter den Echsen vor. — Der ungemein kurze Hals des Greifes war schon unter den Wallen da. Brustbein, Schulter, Becken, Rippen, Rücken- wirbel, Fü/se. Das Brustbein ist im Wesentlichen wie in den übrigen Greifen gebildet. — Die Gestalt der Schulter und des Beckens ist noch ziemlich unbekannt, so dafs diese Theile zu keinem Schlusse führen können. — Die Rippen verbinden sich, wie bekannt, im Stachelgreife und Zun- genigel an ihrem unteren Ende mittelst sehr breiter, schindel- artig auf einander liegender Knochenstücke. Einen ähnlichen -Rippenbau bemerken wir auch im Seedrathen; kein ähn- licher besteht aber unter den Amphibien. Der Sonnenfisch (Zeus Faber), welcher ein Brustbein hat, besitzt längs seines Unterleibes platte, nicht articulirte Knochenstücke, die diesen Rippenerweiterungen der Greife einigermaflsen entsprechen. — Die Rückenwirbel, ähnlich den Rückenwirbeln der VYalle, sind im Greife auf ihrer vordern und hintern Gelenkfläche con- cav. So gebildet kommen sie auch in der Sirene und im Proteus vor, aber in den Echsen haben sie Kugelgelenke. — Die Fülse des Greifes und Seedrachen sind Wallfüfse, die sich durch eine ungeheure Anzahl von Zehengliedern auszeichnen, und dergleichen unter den Amphibien nirgends vorkom- men. — Der Mittel- und Ringfinger besteht im Rorqual aus’ sieben Gliedern! (Man vergleiche den Fuls eines Wallfisches nnd Rorquales mit dem des Greifes und See- drachen in Cuviers Rech. sur les oss. foss. T. 5. P. 1. t. 26. f. 22.) Ich habe schon in der Beschreibung des Armgreifes meine Vermuthung ausgesprochen, dafs der Greif und Seedrache, wie jener, Haftzüngler waren, und glaube ferner, dafs der eine oder andere derselben noch in dem Meere leben möchte, GRYPHI, a wor welches die Küsten des nördlichen Africa und America bespült. Zu diesem Glauben veranlassen mich die frühen Sagen vom Drachen *), und die in neuerer Zeit eingelaufenen und noch “einlaufenden Nachrichten von grolsen Seeschlangen °). Der Greif lebte, wie es scheint, gleich den Delphinen, gesellschaftlich und ernährte sich von Mollusken, vorzüglich aber von Fischen. Man kennt nun auch seine Exceremente, welche aus einem dunkelgrauen CGonglomerate von erdigen, dem Album graecum gleichkommenden Stoffen, und einer Menge von unverdauten Beinen und Fischschuppen (diese vorzüglich von Dapedium politum) bestehen. Die Beine sind von Fi- schen, welche in der Liasformation vorkommen, und selbst von jungen Greifen. Diese Excremente, abweichend in Gestalt und Gröfse, sind länglichen Rieselsteinen oder nierenförmigen Kartoffeln ähnlich, 2— 4° lang, und 1— 2‘ breit, bisweilen ı) Es regt sich in mir eine gewisse Ahnung und Ueberzeugung, dafs der Drache des grauen Alterthumes, von welchem die Erzäklungen so weit hinaufgehen als die Geschichte reicht, so wie der Drache (Lindwurm) des Mittelalters auf Mythen von diesen Thieren, zum Theil wohl auch auf ihrer Ansicht selbst beruhe. Die sich in so vielen Stücken widersprechenden Erzählungen vom Drachen stimmen alle darin überein, dafs sein Gesicht von ausgezeichneter Schärfe sey, Feuer sprühe u.s. w. Diese Angabe palst sehr wohl. auf die ungeheuer grolsen Augen dieser Greife, welche höchst wahrscheinlich sehr glänzend und hoch feuergelb gefärbt waren. — Eine oberflächliche Betrachtung dieser Thiere aus der Ferne, und be- sonders der im Mittelalter herrschende Drang, alle. seltenen und merkwürdigen Naturerscheinungen aufs abentheuerlichste darzustellen und zu verunstalten, ver- anlafste ihre Beschreiber, auch ihnen (dem Drachen) ihrer Natur völlig fremde Dinge anzudichten. Die Romanenschreiber begnügten sich endlich nicht mehr mit dem Seeungeheuer; sie versetzten es ans Land, und hier, ein Popanz des Volkes, versuchte sich an ihm die Stärke ihres Helden u. s. w. — Indessen kann es Nie- “mand entgehen, dafs alle Abbildungen des Drachen vom Mittelalter (welche wahrscheinlich durch die Kreuzzüge nach Europa gebracht wurden) unserem See- drachen oder Greife mehr oder weniger gleichen. — Dieser Drache hatte, so lau- tet die Erzählung, vier Löwenfüfse (die mächtigen Ruderfülse des Greifes gaben wohl Veranlassung, sie mit denen des Löwen, als Jem Symbole der Stärke, zu vergleichen), einen dicken, langen Schlangenschwanz (wie wahr!) und einen fürckterlichen Rachen, weicher Feuer ausspie (das willsagen: er hatte einen mit starken Zähnen bewaffneten Rachen und ein gleichsam Feuer sprühendes Gesicht). Ganz so, nach ihren Ucberresten urtheilend, stelle auch ich mir diese Greife yor! — Die zwanzig Schuh langen Drachen des Plinius (Lib. 8. c. ı2.), welche mit emporstrebendem Kopfe von Aethiopien aus über das Meer hinzogen, schienen mir gleichfalls hieher zu gehören. Seine Worte sind; Generat eos (dracones) et Aethiopia Indicis pares vicenum cubitorum. Id modo mirum, unde erista= tos juba crediderit. Asachaei vocantur dethiopes apud quos marime nascun- Zur. Narratur in maritimis eorum quaternos quinosque inter se cratium modo implexos erectis capitibus velificantes ad meliora pabula Arabiae vehi fluctubus. — Die im Schwimmen über die Oberfläche des Wassers emporgehobe- nen Vorderfülse mögen wohl zu dieser Angabe einer Mähne Veranlassung gege- _ ben haben. ; 2) Meine ganze Aufimerksamkeit erregte das Bild einer sogenannten Seeschlange, welches ein gewissen Jacob Prince in der Bostoner Zeitung, Daily advertiser vom ıg. Aug. ı819, und Oken copirt in der Isis ı8ı9. S. ı754. mittheilte. So roh auch das Bild, so erkennt man doch darin ein dem Seedrachen höchst ähnliches Wesen. Das, was man daran für eine Schwanrflosse zu halten geneigt seyn möchte, sind wahrscheinlich die Hinterfüfse. Dieses Thier wurde von mehr als zweihundert Menschen gesehen; an seiner Existenz darf man daher nicht zwei- feln. Die Erzählung davon stimmt in Vielem mit dem überein, was Plinius von seinem Drachen sagt. Auch dieses Thier trug im Schwimmen den Hopf em porgestreckt. ‘Es hatte so feurige Augen, dafs der Kutscher des Herra Prince, überrascht hievon, ausrief: Seht einmal sein glänzendes Auge! 16 GRYPHI. aber noch gröfser Da kleiner, und haben die Consistenz von verhärteter Thonerde. (B eh Geologie. Soc. 1828.) — Die- ser Ordnung der Greife stehen von den Säugthieren die del- phinartigen Walle, von den Vögeln die Wasserschlucker, von den Amphibien die Crocodile, welche durchgehends Haft- züngler sind, zufolge ihres HKörperbaues und ihrer Lebens- weise, gegenüber. CLASSIS M. AN. 98... N 0 0 etı 80 Systiema dAvium. Ordo I. STRIGES, Eulen. Familia I. Autarchoglossae, Freizüngler. Ordo II. HIRUNDINES, Schwalben. Familia I. -Autarchoglossae, Freizüngler. Trib. I. H. pedibus gradarıs. — (Hır. terresires, Land- schwalben.) Trib. I. AH. pedibus vadantıbus bicolligatis. — (Hir. vedan- tes, Wadschwalben.) Trib. III. A. pedibus palmatis. — (Hir. aguaticae, Wasser- sehwalben.) Ordo II. ACCIPITRES, Hachte. -Familia I. Autarchoglossi, Freizüngler. Ordo IV. GALLINAE, Hühner. Familia I. Autarchoglossae, Freizüngler. Trib. I G. pedibus gradarüs. — (Gal.terrestres, Landhühner.) Trib. II. G. pedibus vadantıbus, — (Gal. vadantes, Wad- hühner.) Div. ı. Tarso digitö mediö longiore. Div. 2. Tarso digitö mediö breviore. Trib.-III. G.pedibus grallariis fissis, fisso-palmatis palma- tisve. — (Gal. aquaticae, Wasserhühner.) Div. ı. Pedibus fissis. Div. 2. Pedibus fisso -palmatis. Div. 3. Pedibus palmatis. Ordo V. COLUMBÄAE, Tauben. Familia I. Autarchoglossae, Freizüngler. Trib. J. C. halluce nullo, aut ungue hallucari distincto. Trib. I. C. halluce incumbente. Ordo VI. OTIDES, Trappen. Familia I. -Autarchoglossae, ‚Freizüngler. Trib. I. Ot. pedibus vadantıbus. Div. ı. Maxziliae apice emarginato. — (Ot.terresires, Land - trappen.) ö & Div. 2. Maxrillae apice . integro, — (Ot. vadantes, Wad- trappen,) ' Trib. II. Ot. pedibus grallarüs, fissis, fisso-palmatis palma- tisve. — (Ot.aguaticae, Wassertrappen.) Ordo VII. CUCULI, Kukuke. Familia I. _Autarchoglossi, Freizüngler. Trib. I. C. pedibus grallarüs. Trib. II. C.pedibus ambulatorüs fissis. Trib. III. C. pedibus adhamantibus insidentibus. Trib. IV. C. pedibus adhamantibus fıssis. Trib. V. C.pedibus scansorüis. Ordo VII. PSITTACI, Papagaien. Familia I. Autarchoglossi, Freizüngler. E o Ordo Roy 1 Ördo IX. PASSERES, Sperlinge. Familia l. „Autarchoglossi ‚ Freizüngler. ÖOrdo X. CORVI, Krähen. Familia l. ‚Autarchoslos sst, Freizüngler.' Ordo XI. SPELECTI, Hager. Familia l. De un ‚ Freizüngler. Familia II. Glossolepti, Greifzüngler. Trib. I. Sp. lingua jaculatorıa apice übe 05a. rin, I. Sp. ling gua jaculatoria apice disticha. Ordo XI. TROCHILI, Schwebspechte. Familia I. Glossolepti, Greifzüngler. Ordo XI. *PICI, Spechte. Familia I. Glossolepti, Greifzüngler. Trib. 1. P. cauda scansoria. Prib. U. P. cauda aebilı. Ordo XIV. TANTALI, Schlucker.. Familia I. « Hedraeoglossi, Haftzüngler. Trib. I. T. pedibus gradarüs. —: (Tant. terrestres, Land- schlucker.) Trib. I. T. pedibus grallarüs. — (Tant. vadantes, Wad- sehlucker.) Trib. IH. T. pedibus palmatis. — (Tant. aguatici, Wasser- schlucker.) Div. ı. Halluce cum indice membrana connexro, Div. 2. Halluce nullo, sive ungue hallucari distinzto. Ordo XV. ARDEAE, Reiger. Familıa l. ‚Autarchoglossae, Freizüngler. Trib. I. A. pedibus aversis. — (Ard. "ngueticae , Wasser- reiger.) Div. ı. Tarso compresso. — *) Pedibus fisso -palmatis. — **) Pedibus palmatis. ; Div. 2. Tarso, teretiusculo.. — *) Pedibus palmatis. — | **) Pedibus fissis. Trib. II. A. pedibus grallarüs. — (Ard. vadantes, Wadr il ' Div. ı. Tarso teretiusculo. Div. 2. Tarso compresso., "Ordo XVI. 'ANSERES, Gänse. Familia l. Autarchoglossi, Freizüngler. \ Trib. I. 4. pedibus grallarüs. — Bas. vadantes, Wad- gänse.) Trib. Il. A. pedibus PRIREEN.. — Ca aquatici, Wasser- .gänse.) _ Ordo XVil. STRUTHIONES, Straufse. Familia l. ‘ Hedraeoglossi ‚ Haftzüngler. Trih. I. Str. alıs volatilibus. Trib, I, Str.’alis impennibus, ! —— Wacten, Syst. AmpR . i \ 19) 82 - GENERUM | | 1. Striges. Sirix. ii, Hirundines. Caprimulgus.| Hirundo, Merops. Glareola. Sterna. Rhynchops. Larus, I.estris. | ill. Accipitres Paleo. | Yualtur. Catbartes. IV. Galli Meleagris. | Numida. Penelope. Phasianus. Pavo. Crax. ‚Vetrao. Ortygis- Oryptonyz. Grus. Psophia. | Palamedea. | Parra. ° Gallinula, Rallus. Pulica. Podva.- | Chionis. | Y.Uo En e. nae. - Columba. Syrrhaptes. Pterocles. | < VI. Otides. ‚@tis. Cursor. Charadrius. Himantoptıs. Calidris. Actitis. Numeniufs, Scolopaxr. Eurynorhynchus. Anmerkung Systemes der Vögel CONSPECTUS AVIUM secundum eorum affinitates dispositorum. Strepsilas. Prionites. Haematopus. Coracias, Phalaropus. Colaris. Recurvirostra. Eurylaimus. VII, Cueculi. Ceblepyris, Microdactylus. Pica, Opisthocomus, Corvus. Schizorhis, Barita, - Phimus. Lamprotornis. Spelectus. Turdus. Colius, Cinclus. Scythrops. Ampelis. Ramphastos. Psaris. Pteroglossus. Lanius. Pogönias, Parus. Bneceo. '|Museicapa, Galbula, Todus. Trogon, Pipra, Leptosomus. Phibalura., Capito, Tanagra. Lypornix. Motacilla. Cucnlus, Anthus. Eudynamys. Alauda, Indicator. Megalurus, Coceyzus. Furnarius. Phoenicophaus, «| XL Spelecti. Saurothera. Anabates. Centropus, Synallaxis, Crotophaga. Xenops. VIII. Psittaci. |Oxyrhynechus. Psittacus, Sitta. IX, Passeres. Ciimacteris. Psittacopis, Tichodroma. Loxia. Orthonyz. Phytotoma, Certhia. Emberiza. Dendrocolaptes. Fringilla. Philedon. Ploceus. Manorhina. X. Corvi. Drepanis. Psarocolius, Dicacum, Sturnus. Nectarinia. Pastor. Cinnyris. Gracula. YXI.'Trochili. Ptilsnorhynchus, Trochilus, $ Buphaga (?). XI. Pici. Cryptorhina. Picus. Paradisea. Jynx.. Oriolus, = Picumnus. Mit diesem Ueberblicke gebe ich nicht, wie bei den Säugthieren, Greifen und Amphibien, ein vollständiges Verzeichnils aller von Linne an bis diesen Augenblick aufgestellten Vogelsippen, theils weil viele der in neuerer und ueuester Zeit errichteten unnatürlich, und der Aufnahme ins natürliche System unwürdig, theils in Betreff des Skeleibaues, der Lebensweise, mit einem Worte noch nicht streng wissenschaftlich und auf natürlichem Wege untersucht worden sind. Es sind defshalb hier nur die vorzüglichsten Sippen der Vögel angeführt, die gleichsam den Stock des EABeiL. und der Quell sind, aus welchem die meisten neuen zahlreichen Sippen und Untersippen hervorgiengen, und noch entsprin- gen. Eine sorgfältige Musterung aller bis jetzt errichteten Vogelsippen, nach Nitzschischer Weise, die ich anfänglich in diesem \WVerkchen beabsichtigte, muls ieh mir, eingetretener Hindernisse wegen, für mein Sysfema Joium vorbehalten; aus dieser Ursache wollte ich auch noch keine Aenderung mit mehreren von den hier aufgeführten, gegen die Gesetze der Natur und Grammatik streitenden Sippenamen vornehmen, u — XIV. Tantali. Epimachus. Upupa, Buceros. (Dacelo..) Alcedo, Ciconia. Anastomus. Tantalus. Ibis. Plataiea. Cymbops, Pelecanus. Halieus. Dysporus. Phaeton, Plotus. Tachypetes. Diomedea. Proeellaria. Pachyptila. Nectris. Puffhinus. XV. Ardeae. Colymbus. Eudytes, Alca. Aptenodytes. Apteryz. Didus, Cepphus. Notherodius. Eurypyga. Ardea. Dromas. XVI. Anseres. Phoemicopterus. Anas. Mergus. XV. Struthi>nes. Megapodius. Crypturus. Notkara. Rhynehotus. Struthio. Rhea. Dromiceus, Casuarius. Dr 5,2e 0 ».dım.w.n.g Eulen. Es giebt keine Vögel welche mit Jen Säugthieren der bei- ‘den ersten Ordnungen, sowohl in Betracht ihres Körperbaues als ihres Betragens Vergleiche bestünden, mithin, zufolge des Parallelismus, den ich zur Festsetzung der Ordnungen, Fami- lien u. s. f. annehme, weder die erste noch die zweite Ordnung der Vögel. Ihre Classe beginnt mit der dritten, mit der Ord- nung, der Eulen, welche den nächtlichen Aeflern entsprechen, Um indessen in der Bezifferung der Ordnungen keine Irrungen durch Absprung von der PB Zahl zu veranlassen (da auch unier den Säugthieren einige Ordnungen fehlen, wie diels das Daseyn mehrerer sehr ausgezeichnet organisirter Vögel, z. B. der Colibris, heweist, denen sich kein Säugthier vergleichen läfst) , so will ich diese die erste der Vögel nennen, ohne je- doch dadurch die Eulen für die höchst stehenden Thiere dieser Classe zu erklären. Sie stehen nur zu höchst unter den noch | lebenden oder uns bis jetzt bekannten Vögeln. Man hat die Eulen mit den Hachten in eine Ordnung ge- bracht, weil sie wie diese. einen hackenförmigen Schnabel, scharfe zum Ergreifen dienende Krallen haben, und vom Raube der Thiere leben, sie ihnen aber ohne Erörterung der Frage: warum? (es scheint wegen ihrer nächtlichen Lebensweise) gleichsam als unedlere Vögel nachgesetzt. Ob sie aber vor, nach oder neben den Hachten stehen können und müssen, das darf und kann nicht eine blofse Meinung, Muthmafsung oder sogenannte Ansicht, sondern lediglich nur ein Vergleich zwi- schen ihnen und den Säugthieren entscheiden (wobei wir denn freilich das System der Säugthiere als das richtig definirte gel- ten lassen und als solches zu Grunde legen müssen), denn’ der Vergleich der‘ Vögel mit Vögeln weist nur ihre Verwandtschaf- ten zu einander in ihrer Classe, aber noch nicht ihre Stelle im Systeme nach. — Vergleicht man nun die Eulen und Hachte mit den Säugthieren aller Ordnungen, so wird sich zeigen, dafs jene nur u den nächtlichen, grolsäugigen Aeffern, und diese nur mit den Hunden und Katzen Vergleiche in Betreff ihrer Le- bensweise und einzelner auf diese wesentlich Bezug habender 6* Ban ı. AYVES. HKörpertheile bestehen, und dafs mithin die Eulen nicht neben, und noch weniger nach den Hachten stehen können und dürfen. Ich sage ‚sie dürften nicht einmal neben die Hachte gestellt werden, weil sich aus dem Vergleiche der Schwalben mit den Fledermäusen, welche den Aeffern nackfolgen. ergiebt, dafs die Ordnung dieser letztgenannten Vögel zwischen der der Hachte und der Eulen eingeschaltet werden müsse. Das Leben der Eulen zeigt ein Abbild von den Lebensver- richtungen der nächtlichen Aeffer, und ihre Kopfgestalt eine Nachahmung des Aefferkopfes, diese, indem der Schnabel so ziemlich zurück, und die Stirn vortritt (vorzüglich in Str. Bubo), so dafs die Längendurchschnittsfläche des Schädels nicht wie in andern Vögeln ein durch den Zurücktritt der Stirn ge- gen das Gesicht hin sich verengerndes, sondern vollkommenes Oval darstellt. Doch vor Allem charakterisirt die Eulen die ‚Stellung ihrer Augen, welche, wie in den nächtlichen Aeffern, nahe an einander gerückt, grofs, sehr hervorspringend und vorwärts gerichtet sind. Nur in ihnen und in den ‚höchst stehenden Säugthieren, ‘aber in keinem andern Vogel sind die Augen_so gestellt, und erhalten dadurch einen Ausdruck von Scharfsinn, der eine den Graden des geistigen Wesens dieser Thiere angemessene gröfsere oder mindere Erwägung der Tha- ten verräth, denn wo die Augen seitlich, aufwärts (z.B. im Uranoscopus) oder abwärts (wie in den Wallen) gerichtet sind, da verschwindet das Geistreiche des Gesichtes, und es offen- bart nur noch die Eindrücke des Instinetes. — Die aus dieser Stellung der Augen und ihrer Grölse entspringende, wahr- scheinlich auch den nächtlichen Aeffern eigene, gleichsam von einer gewissen Ueberlegung gelenkte Mimiik der Eulen ist so auffallend und eigen in ihrer Art, dals sie selbst unter den andern Vögeln Befremdung und, man möchte glauben aus Un- willen über diese Verläugnung der Vogelnatur, Hafs und ihre Verachtung erregt '). | Zu dieser auffallenden Stellung der Augen kommt ferner die bizarre Gestalt der Ohren, welche höchst entwickelt sind, und bisweilen noch eine Spur von Muschel zeigen. WWVie die ı) Damit will ich\indessen keineswegs gesagt haben, dals diels die einzige Ursache „des so tief eingewurzelten Hasses vieler Vögel gegen die Eulen sey, Die allgemeine Meinung, die Ursacke desselben sey wohl die räuberische und Frieden störende Lebensweise der Eulen, ist gewils gleichfalls richtig, denn Habichte und Sperber (selbst Füchse), welche nichts Auffäallendes und Ungewöhnliches in ihrer Gestalt haben, werden wegen ihrer Niederlagen, die sie unter den Vögeln anrichten, von Krähen, Schwalben u. 8. w. wie die Eulen, ja diese, so weit meine eigenen Beobachtungen reichen, nur von solchen Vögeln verfolgt, welche mit ihnen an einem Orte wohnen, und daher ihre Handlungen wohl kenner mögen. Aber was könnte denn sonst noch diesen Ingrimm der Adler, Edelfalkenu, 3. w. ver- amlassen, mit welchem sie selbst auf die kleinsten Eulen, die ihnen doch nie ge- - fährlich seyn können, losstürzen, wenn ınan das, was ich oben muthmafsend über die Ursache dieses Hasses der Vögel gegen die Eulen äufserte, verneinen wollte ? RIES: 35 Geier und Hunde durch die Güte ihres Geruches, die Falken und Katzen durch die Schärfe ihres Gesichtes vor allen anderen Thieren ihrer Glasse sich auszeichnen, so übertreffen die Eulen alle andern Vögel, und die nächtlichen Aeiter alle übri- gen Säugthiere, mit Ausnahme der Spitzmäuse, Fledermäuse und Nager, an Feinheit des Gehörs. Hiezu tragen in vielen Eulen aufrichtbare Federhörnchen des Kopfes wesentlich bei. da diese durch den Luftschall, der sich an ihnen, wie in einer Ohrmuschel , anschlägt, eine Erschütterung in den Nerven- fädchen hervorbringen, die sich auf ihrem Grunde befin- den und zu den Ohren erstrecken. Auf solche WVeise ent- sprechen sie den sehr empfindlichen Ohrmuscheln der Ohr- und Fufsäffer, welche, nach Art dieser Federhörnchen der Eulen, dem Kopfe dicht angeschlossen, aber urplötzlich ent- faltet und empor gerichtet werden können. — Die ungeöhrten. gröfstentheils dunkelaugigen Eulen sind zunächst mit den fast ungeöhrten, gleichfalls dunkelaugigen Loris, die gehörnten mit den grofsohrigen Ohr- und Fufsäffern zu vergleichen, de- ven Augenfarbe zur Zeit noch nicht bekannt ist. Der dunkle Haarkreis der Augen im Pukan ist delswegen bemerkenswerth, weil er in den Eulen so häufig vorkommt. Die Eulen haben ein sehr feines und weiches Gefieder (aus der von den Meisten angegebenen, wie es mir scheint ganz richtig ausgedachten, Ursache, dafs straffe Federn im Fluge Geräusch verursachen, und dieses in der stillen Nachtzeit die Thiere, welche sie jagen, aufschrecken und zur Flucht antrei- ben würde); von eben solcher Beschaffenheit sind die Haare der nächtlichen Aeffer, welche dadurch ohne Geräusch zwi- schen Laub und Gestrippe umherstreifen. — Noch kennen wir keine ÄAefler, welche die ganz -räuberische Lebensweise der Eulen haben; wahrscheinlich aber lernen wir sie noch mit der einstigen- Aufschlielsung der innern Theile ihrer noch uns zu wenig bekannten Heimath kennen. Indessen stimmt das, was wir bis jetzt von der Lebensart des Pukan wissen, schon so ziemlich mit den Sitten der Eulen überein; ruhendgkauert er sich, wie diese, zusammen; jagend nähert er sıch leisen Schrittes dem Raube, fällt dann wrplötzlich über ihn her und ergreift ihn mit seinen Armen '). — Der Flattersuck entspricht vorzüglich auch, selbst nach seiner Färbung, den Eulen. Die Eulen sind, wie bekannt, Freizüngler; ihre wandelbare 1)‘ Dieses Beschleichen und plötzliche Ueberfallen des Raubes beweist offenbar, dafs der Pukan sich mehr von Vögeln, kleinen Säugthieren und Insecten als von Früchten nährt, denn zur Eirhaschung dieser hätte er swiche Bigenschaften nicht nöthig gehabt. Zemur Catta, welchen ich Jebend besals, frafs nichts lieber als Fleisch, Lebende Vögel, welche ich in seinen Häfg brachte, ergriff er mit den Händen und tödtele sie augenblicklich , indem er ihnen die Hirnschale ent- zweibils, R 36 AVES, Zehe muls man mit dem entgegensetzbaren Daum der Aeffer vergleichen. Manche Eulen haben, wie die Fulsäffer, ziem- lich lange, magere Fulswurzeln, z. B. Sirix grallarıa Temm. u. 5. w. — Unter den Hachten giebt es Nachbilder der Eulen; ‚dahin gehört z. B. Falco pygargus. - Diese Ordnung der Vögel begreift die Linneische Sippe Striz in sich, VW weste Ordnung Schwalben. Der Uebergang der Eulen in die Schwalben durch die Zie- genmelker, und namentlich durch die hartschnäbeligen Podar- gen, sowohl in ihrem Körperbaue als nach ihrer nächt- lichen Lebensweise, ist so auffallend und so sehr in die Augen springend, dafs es mir unnöthig scheint, umständlich erör- ternde Beweisgründe für die naturgemälse Anreihung der Schwalben an die Eulen beizubringen. Schwalben und Eulen erjagen ihre Nahrung fliegerd, ernähren sich von animalischen ‚Stoffen '), und schliefsen sich so andrerseits den Hachten zunächst an. Ihre Stellung im Systeme weisen jedoch vorzüglich die Fle- dermäuse nach, welche die Schwalben ?) ohne allen Zweifel un- ter den Vögeln vorstellen. — In diesem Vergleiche der Schwal- ben mit den Fledermäusen spreche ich von ersteren vorzüglich die nächtlichen Land- und die Mauerschwalben (Cypseli) an, welche mit diesen Säugthieren in allerhand‘ Gebräuchen und körperlichen Figenschaften übereinstimmen. _WYas ich von den Nachtschwalben in Bezug auf die Fledermäuse sagen könnte und würde, kommt wohl ‚einem Jeden von selbst ın den Sinn; ich will defshalb bei ihnen nicht verweilen, und nur ganz kürz- lich unserer gemeinen Mauerschwalbe gedenken, deren Fülse in Betreff ihres Baues und ihrer Verrichtungen den Hinterfülsen der Fledermäuse auffallend ähnlich sind. Nicht mehr und nicht weniger als diese ist sie im Stande, sich damit auf ebenem Bo- den fortzuhelfen und von diesem empor in die Luft zu schwin- gen. Diese Fülse der Mauerschwalbe und der Fledermäuse sind wahre Anhängfülse und diesen Thieren allein nur eigen. ı) Einige nurdamericanische Schwalben ernähren sich im Herbste von Beeren. Eine analoge Ausnahme von der Regel zeigt unter den Hachten Falco apivorus, Auch giebt es Fledermäuse, welche sich zen Früchten, und zwar nur von diesen allein ernähren, j 2) Hier ist von den eigentlichen Schwalben (Hirundines) die Rede, deren Zunft als Typus dieser Ordnung zu betrachten ist, denn die Wad- und Wasserschwalben machen, obgleich im Allgemeinen diesen Schwalben ähnlich, von den folgenden Angaben kleine Ausnahmen, wodurch'sie eben Veranlassung geben, sie in beson- dere Zünfte zu bringen. \ AVES: 87 — Selbst die düstere Farbe dieser Schwalbe, ıhr Aufenthalt in finstern Mauerlöchern, ihr Bedürfnils sich aus diesen herabzu- stürzen, um den Flug beginnen zu können, ja auch ihre zellende, geradehin ausgehaltene Stimme mahnen in hohem Grade an die Fledermäuse. Wie diese haben dieSchwalben aulserdem eine kleine, aber sehr musculöse und von einem hohen (in den Fle- dermäusen sehr zu berücksichtigenden) Brustbeinkamm. unter- stützte Brust, sehr lange Arme auf Kosten der Grölse der Fülse, die schwächlich sind, und mehr zum Anhalten und Stehen als zum Gehen, und noch weniger zum Ergreifen ') dienen, einen sehr kurzen Hals (ein langer würde die Fledermäuse und Sch wal- ben, welche ihre Nahrung immer in der Luft aufschnappen, nieht nur oft den Raub verfehlen lassen, sondern auch ihren Körper abwärts drücken, und überhaupt der Schnelligkeit und den raschen VVendungen im Fluge hinderlich seyn), einen sehr leichten Kopf, einen, dem Modus der Lebensweise entspre- chenden, kurzen oder sehr entwickelten Schwanz, diesen als Richtwerkzeug in ihren kecken Schwingungen nach unten, oben oder nach der Seite, und eine weite Mundöffnung, um im schnellen Fluge den Gegenstand der Nahrung nicht zu verfeh- len.“ — Fledermäuse säugen ihre Jungen auch während des Fliegens. Ich habe beobachtet, dafs auch die Rauchschwalbe (Air. rustica) ihre flüggen Jungen bisweilen fliegend ätzt. — Zunft 1. Landschwalben’). Hals und Fülse kurz, Schiene ganz befiedert, die Zehen ohne Schwimmhaut. Diese Schwalben erjagen, wie alle übrigen, ihre Nahrung fliegend und gehen nie ins Wasser; doch streichen sie gerne, wie so viele Fledermäuse, über demselben, der Insecten wegen, um- her. Hierin zeigen sie auch ihre Annäherung an die Wasser- ı) Yigors will bemerkt haben, dafs die Ziegenmelker ihre Nahrung auch mit den Fülsen ergreifen; gewils aber beruht seine Beobachtung auf einem Irrthum, Ich habe nämlich einigemaie schon gesehen, dafs dieser Vogel die über die Mundrän- der hervorragenden langen Füfse mancher Insecten mit Hülfe seiner Füfse in den Rachen zu schieben sucht, aber nie sah ich ihn das ganze Inseet mit den Fülsen zum Schnabel führen. 7 2) Niemand hat seine Beweggründe, die Vögel im Allgemeinen in Land-, Sumpf- und Wasservögel einzutheilen, so auseinander gesetzt, dals man sagen könnte, sie wäremtfiftig und der Anerkennung werth, Eine solche Eintheilung verträgt sich wohl mit einem künstlichen, aber nun und ninımermehr mit einem natür- lichen Systeme! Sie hat zur nothwendigen Folge, dafs die in den wichtigsten Momenten des Körperbaues und der Lebensart sich berührenden Vögel, wie z.B. die Land- und Wasserhühner, weit von einander entfernt, oder solche, welche aufser sogenannten Hletter- oder Sehwimmfüfsen nichts Anderes, weder im Hör- perbaue noch in der Lebensweise mit einander gemein haben, wie z.B. ein Specht und Papagai, eine Gans und eine Seeschwalbe, neben einander gestellt werden, was, nach meiner Ansicht, eben so viel heifst, als einen Ofen mit einem Stuhle, weil beide vier Beine haben, oder einen Pudel mit einer Perüke, weil beide ge- lockt sind, unter eine und dieselbe Rubrik bringen. Ob sich alle diese Dinge in ihren wesentlichen Eigenschaften, die sie zudem machen, was sie sind, und um diees sich denn doch eigentlich handelt, entsprechen oder nicht, darnach fragt kein Mensch! Weifs man ja doch auswendig schor , dafs ein Papagai kein Specht, ein Pud-1 ein Pudel u keine Perüke ist! Was will man mehr? Und einen Anhalts- < 8 AVES. schwalben. Förmlich gehen sie in diese, nach der Bildung des Schnabels, durch die Immenwölfe über. — Die Landschwalben leben gewöhnlich, wie die Fledermäuse, gesellschaftlich, ge- hen, wie eben diese, wegen ihren sehr kurzen Fülsen und sehr langen Armen höchst mühevoll, oder sind kaum zu gehen im Stande (Cypselus). Einige nisten, hindeutend auf die Brüte- plätze der Wasserschwalben, in der Nähe des Wassers, in Erd- oder Felsenlöchern (Hir. riıparıa, Merops), oder bauen sich aus Erde, oder aus dieser und-aus Geniste ein Nest, wie unter den Wasserschwalben z. B. Larus marinus. Mehrere Gattungen von Landschwalben, welche am Tage jagen, setzen sich gerne, wie Hachte. auf hohe, verdorrte Baumäste, theils um von hier aus ihren Raub zu erspähen, theils um sich hiedurch vor feindlichen Nachstellungen zu sichern. — Fast alle tägliehen Landschwalben haben einige verlängerte, an der Seite oder in der Mitte des Schwanzes befindliche (wie /Merops) Steuerfe- dern. — Darin sind ihren aber auch die Wasserschwalben ähn- lich, denn die meisten Sceschwalben *) (Sternae) haben einen Gabelschwanz, und die mittlern Steuerfedern der Schmarötzer- möven überragen die übrigen an Länge. - In vielen Hachten und in sehr vielen Fliegenfängern, welche in ihren Sitten mit den Landschwalben vielseitig übereinstimmen, sind die Steuerfe- dern gleichfalls gabelförmig gestellt. Hierher die Linneischen Genera: Caprimulgus, Hirundo, Merons. i Zunft I. Wadschwalben. HFülse etwas erhöht und zum Laufen geschickt, Schiene etwas nackt, die Zehen zur Hälfte durch eine Schwimmhaut verbunden. Die KRKralle der Mittelzehe an ihrer Innenseite etwas eingeschnitten °). Hals punkt, sagt man, müsse ja «doch der Anfänger haben, das Uebrige käme dann schon von selbst?! _ Abgesehen von allem diesem, 50 lielsen sich aufserdem alle diejenigen, welche die Vözel im Allgemeinen auf solch eine Weise ord- neten, eine Inconsequenz zu Schulden kommen, die sich nicht leicht entschuldigen lälst. Es wäre ihnen nämlich zugestanden, auch die Säugthiere in Land-, Sumpf- und Wassersäugthiere, die Amphibien in Land-, Sumpf- und Wasseramphıbien, und auf eben solche Weise auch die Insecten abzutheilen; allein diefs geschah micht und konnte auck nicht geschehen, weil für alle diese Thiere keine standhaf- ten, zu solch einer Ordnerei notkwendigen Merkmale aufzufinden waren und sind, Die sich ewig gleichbleibende Gesetzmäfsigkeit der Natur nur einigermalsen erach- tend, welche in der Verkettung aller ihrer Wesen so ersichtlich ausgesprochen ist, hätten diese Systemaliker doch wahrlich einsehen sollen, dafs eine Classi- ficationsweise einer Thierclasse, welche nicht auf alle übrigen Thiere anwendbar ist, auch nicht die wahre seyn könne. ı) In den meisten nächtlichen Landschwalben ist der Schwanz noch, wie in ‚den Eulen, gerade abgeschnitten oder abgerundet; doch ist der lange Gabelschwanz auch mehreren Ziegenmelkern eigen. In Betreff der Gestalt des Schwanzes ver- \hält es sich mit den täglichen Landschwalben wie mit den Wässerschwalben: er : ist gabelförmig oder an seiner Spitze nur ausgerandet. Die Noddis haben, so wie einige. Mauerschwalben (Cypseli), einen gerade abgeschnitteven Schwanz. Jene schliefsen sich dadurch den Möven, diese den Ziegenmelkern vorzüglich auch dadurch an, dafs sie noch in der Abenddämmerung umherschwärmen. 2) Nachbildlich eben derselben Kralle der Ziegenmelker. _Auch eine Seeschwalbe, welche Reini, Forster in Neucaledonien schol®und unter dem Namen Mr f BNERS. . - '89 mittellang Die Gestalt des ganzen Körpers mahnt theils an Land-, theils an Wasserschwalben, besonders ‘an die Immen- wölfe und Seeschwalben; eben so auch die Lebensart, doch zeigen hierin die Wadschwalben die grölsere Annäherung an die Seeschwalben. Ihr Schädel ist eben so hart als in diesen letztgenannten Schwalben, weil sie, wie diese, eine derbere Nahrung geniefsen als die Landschwalben. Die Sippe: Glareola Briss.. Zunft II. Masserschwalben. Diese Schwalben haben immer etwas nackte Schienen und Schwimmbeine, deren VWYur_ ‘ zel in denjenigen, welche sich den Hachten nähern und an- schliefsen, allmählich länger wird. Die kurzfülsigen Wasser- schwalben (Sternae) haben den mühsamen Gang der Land- schwalben, die langfülsigen (Larus, Lestris) schreiten dage- gen nach Art der Geier mit eingezogenem Halse einher. Der Schnabel jener ist wie in den Immenwölfen gebildet (nur gerader), in diesen aber gleicht er dem Schnabel der Geier. Diese Schwalben zeigen ‚demnach recht augenscheinlich ihre Verkettung mit den Landschwalben mittelst der Seeschwal- ‚ben, und mit den Hachten. mittelst der Möven, namentlich der Schmarotzermöven '). Den VYasserschwalben (Lerus) ist die Gefrälsigkeit der Geier, zum Theil auch der räuberische Sinn und der Muth der Falken (Lesirıs) eigen. Sie sind wahre Wasserhachte und dem Wasser das, was die, Hachte dem Lande. Linnes Sippen: Sterna, Ahynchops, Larus; Lestris Illisg. Alle Schwalben sind Freizüngler. \ „Sterna serraka“ beschreibt, hat wie der Ziegennirlker eine sägeförmig einge- schnittene Kralle an der Mittelzehe. $8L. serrata. Hostrum longitudine ca- pitis, paullulum arcuatum, fronte emarginetum, acufum, nierum; mandi 5 E 5 Ri OL ” ZeEL- bula utraque arqualis, serrala; pedes nigri, letradactyli, digitis trihus pal.- matis , postico brevi; ungues atri, adunci, medio intus dentato-ser. rato; corpus supra, lora pennata eervieisque linea nigra; frons, genae gula et collum, pectus, abdomen et erissum candida; alae complicatae Nec- trieum longitudine;, remiges fuseo nigrae, prima longissima; rhachides Sfuli- ginosae; alae subtus cinereo-fuliginosae, cauda forficata; rectriees ız . . - - .. . ” OD “ ah , nigrae, extimae ulrinque albae epıice pogonii inlerioris fusco, sublus cine- reo-fuliginosae. Longitudd 16), caudae 65, rostri ad anzulunı faueis 2!/jl, In fronte ı9/!. Porst. in Manuser, — Diese Seeschwalbe, welche wohi zur Sippe erhoben werden wird, scheint der in Kings Reise nach Neuholland beschriebenen Sterna pelecanoides, deren Zehen sämmtlich durch eine Schwimm- haut verbunden sind, zunächst zu stehen. ı) Ein besonderer Lebenszug dieser Vögel, der sich unter den Hachten wiederholt besteht darin, dafs sie andere ihrer Ordnung den Raub, mit welchem sis SH emporschwingen, fallen zu lassen zwingen, und diesen, che er das Wasser er- reicht, aufschnappen. Falco Haliaelos bemächtigt sich oft auf ganz ähnliche Weise der vom Falco leuweocepkalus gefangenen Fische, R 90 AVES. Drıthe..Ordawao Hachte. Die hennzeichen dieser Ordnung sind vor allen Autoren so genau erörtert und (namentlich bei Aufstellung ihrer so zahlreichen Sippen) beschrieben worden, dafs es mich un- nöthig dünkt, sie hier von neuem anzugeben. — Sie besteht snelleicht nur aus einer einzigen, näterliche Sippe, zu‘ welcher die Adler, Falken und Geier mit all’ ihren Sippen und Untersippen Gehören In ihr stechen wohl mehrere Gat- tungen hervor, Helche sich durch besondere Lebenszüge von andern abstreifen, aber körperlich in diese doch wieder so sehr übergehen, dals man sie nur einigermalsen mittelst höchst schwankender Merkmale als Sippen festzusetzen im Stande ist. Indessen ist es gut, ja unumgänglich nothwendig, solche durch Lebensweise und einzelne körperliche Züge sich aus- zeichnende Gattungen in besondere Gruppen zusammen zu fassen, und sie so geordnet unter den gemeinschaftlichen Gesichtspunkt der le zu bringen. Die Hachte werden in einem ne lichen Systeme i im- mer die dritte Ordnung der Vögel bilden, denn sie haben sich gleichsam aus den Eulen *) und Schwalben entwickelt, wie diefs ihr Körperbau und ihre Lebensweise beweist. — Diejenigen Hachte, welche sich noch, wie die Schwalben, ihrer Beute im Fluge -bemächtigen, müssen die Ordnung eröffnen, dagegen machen diese von ihnen den Schlufs der- selben, welche gesellschaftlich leben, ihre Nahrung auf dem Boden aufsuchen, behende laufen, und sich so den Hühnern zunächst anschlielsen. Die Hachte sind den Vögeln das, was die Katzen und Hunde den Säugthieren; mit diesen Raubthieren sind sie dem- nach in Parallele’ zu stellen. — Mit den Katzen müssen die sogenannten Falken, mit den Hunden die Geier vergli- chen werden. Die Falken haben ein heftiges, stürmisches, milstrauisches, feindseliges Temperament, hohen Muth, sind von grolser Tapferkeit, übermälsiger Tollkühnheit und Ver- wegenheit, die den dreimal stärkeren Feind nicht beachtet, und besitzen Riesenkräfte in ıhren Fülsen. Sie sind schlau, "und, wie man glauben möchte, der Stärke und Güte ihrer Waffen sich bewulst. Ihr gewöhnlich lebhaft gefärbtes Auge von unglaublicher Schärfe macht ihr Gesicht edel, scharfsinnig und rege. Sie sind thätig und lassen sich's viele ı) Falco pygargus und zu hreyE mit ihm verwandte Gattungen beslärken diese Be- hauptung. ‚AVES. 9 Mühe und Anstrengung kosten, ihre Nahrung zu erhaschen, leben einzeln, ernähren sich vom Fleische selbst erwürgter Thiere, laben sich im Genusse des noch dampfenden Blutes dersel- ben, scheuen Gestank und Unrath, und überwältigen den Raub durch einen Sprung, sey er aus der Luft oder vom Boden '), indem sie ihn mit den mächtigen, scharfkralligen Fülsen niederschlagen und ergreifen. Die Krallen sind unter- wärts zurücklegbar, Hals und Kopf kurz, weil sich da- durch ihre Kraft concentrirt, die sie zur Festhaltung und Zerstückelung ihrer Beute bedürfen. Ihr Hals ist oft stark befhedert, um den Bissen der angegriflenen 'T'hiere keine Blölse zu geben, ihre Stimme ein von Liebeslust oder vom Hunger erzeugtes, langgedehntes, melancholisches Miauen, oder, besonders der edleren Falken, ein von Zorn und Ra- che erprelstes, gellendes Gelächter. Punkt für Punkt ge- nommen, und Niemand wird in dieser dem Leben entnom- menen Schilderung der Falken die Natur der Katze verken- nen. ‚Zwar sind die Falken Tlagthiere, allein es giebt Katzen, welche auch am Tage jagen, und eine Gattung derselben, welche auch nur bei Tage allein auf Raub ausgeht (Fel. jubata). ' Die Geier haben nicht das scharf geschnittene Gesicht der Falken; ihre gemeinen ‚Sinn verrathende Physiognomie ist traurig, und aus dem leblos gefärbten Auge leuchtet ein harmloses Temperament, aber Wachsamkeit hervor. Muth und Tapferkeit fehlt diesen Vögeln °); sie sind oft nur dumm- böse, gleichsam aus Urüberlegung ihrer Handlung, und ob- gleich stark und grofs, haben sie doch kein Vertrauen auf eigene Kraft. Sie sind träge und zerstückeln oft gesell- schaftlich nur das, was vom Zufall herbeigeführt, ihr höchst entwickelter Geruch auswitterte. Aus dieser Ursache haben sie keine besonders grolsen, krummgebogenen und zurücklegbaren Krallen, ja diese wetzen sich sogar durch ihren fortwährenden Aufenthalt auf dem Boden an ihrer Spitze allmählich ab. Ihre Geruchsnerven schmeichelt verpestete Duft, sie reiben sich mit einer Art von Wollust an den VYänden ‚stinkender Körper, und ihre Zunge erquickt sich am Ge- nusse derselben und an ihrem geronnenen Blute, Kopf und 7 ı) Die Stelzengeier, der Urubitinga und der Mauser z.B. bespringen vom- Boden aus „ihren Raub. Ich habe Mauser stundenlang vor Mauslöchern stehen, und sie auf die endlich zum Vorschein kommenden Mäuse wrplötzlich springen Dieses Lauern und Springen.der Hachte erinnert lebhaft an die Katzen. 2) Muth und Tapferkeit sind auch den Hunden nicht‘ eigen; im unseren zahmen Hun- den sind diese Bigenschalten Folge der Erziehung. Wölfe sind nur in Gesell. schaft, oder im äulsersten Nothfalle und vom höchsten Hunger gepeinigt muthig; der kleinste Dachshund zwingt sie aufserdem zur Flucht. Man lese ne “Forster von demHaushunde der Südseeinsulaner sagt, welcher von en we- der zur Bewachung ihres Eigenthuines noch zur Jagd gebraucht wird. gesehen. 92 AVES. Hals sind ziemlich lang, um damit in die Bauchhöhle der Leich- name eindringen zu können; ‘ihre Nacktheit oder sehr dünne Befiederung setzt ihnen beim Zurückziehen aus der noch engen Bauchspalte kein-Hindernils in den Weg. — Mit diesem kei- neswegs überladenen Bilde der. Geier denke ich grofsentheils auch das der Hunde gegeben zu häben. Nach dem bisher Gesagten möchte man allerdings glauben, die Falken und Geier mülsten Sippen für sich bilden, welche dureh schneidende Merkmale festgesetzt werden könnten. In- dessen gehen, wıe wir sogleich sehen werden, die Adler nach Körperbau und Lebensweise so allmählich in die Geier über, dafs man sich aulser Macht fühlt, für beide sichere Sippencharaktere festzustellen. Im Adler werden Hals und Schnabel lang, und die Flügel breit und schwer wie in den eigentlichen Geiern. Mit einer solchen Bildung dieser Körpertheile verschwindet auch das Vermögen, den Raub während des Fluges zu packen, besonders da die zu voluminösen Flügel kein rasches, urplötz- liches Herabstürzen aus der Luft, sondern nur ein allmähliches Herabsenken aus derselben in einer Spirallinie, - wie in den Geiern, gestatten. Ihr Geruch überwiegt bei weitem die Schärfe des geierarligen Gesichtes, und sie wittern damit in beträcht- licher Ferne Leichname aus, welchen sie den Vorzug vor fri- schem Fleische geben '). — Die Bussarde sind den Adlern sehr ı) Ich beziehe mich hier vorzüglich auf den geierartigen, weilsschwänzigen Adler (Falco ossifragus), dessen Sitten ich alljährig zu beobächten Gelegenheit habe. Wir schiefsen ıhn dahier ım Winter durch Anköderung von Aas, über welches er sich nicht selten in Gesellschaft von Aasraben (©, Corar) hermacht, In den Kröpfen und Mägen von ungefähr 48 — 50 Stücken, welche ich in einem Zeit- raume von 8—o Jahren öffnete, habe ich immer nur Ueberreste von Leichnamen, vorzüglich von Hunden und Katzen, einmal sogar von einem Menschen gefunden. Zu dieser Aasräuberei erden diese Adler nicht, wie man etwa glauben möchte, — aus.Mangel an lebenden Thieren verleitet; unsere Jagden, wohl die ausgezeich- netsten Deutschlands, böten ihnen an Rehen, Hasen, Rebhühnern und Fasanen \überflüssiges Futter, indessen habe ich nie Ueberreste von diesen Thieren in ihnen beobachtet. Nur einmal sah ich ‘einen solchen Adler einen stark verwundeten Hasen verfolgen. Er hatte Mühe seiner habhaft zu werden, trug ihn aber nicht mit sich’fort, sondern verzehrte ihn an Ort und Stelle auf der Erde. — Seine Weigheit mag Folgendes darthun. Im Januar 1829 hatte sich, bei grimmiger Hälte, vor meinem Eintenschirme auf dem entgegengesetzten Ufer der Isar einer dieser Adler auf den vom Wasser an’s Land gespülten Leichnam eines Hundes geworfen. Bald kamen auch zwei Rabenkrähen herbei und suchten den Hund, ohne sich weiter um den Adler zu kümmern, in Besitz zu nehmen. Anfänglich N wollte der Adler nicht weichen, wurde aber von.den Rrähen doch so weit ge- bracht, dafs er sich in einiger Entfernung davon hielt, und es nur dann und wann verstohlens wagte, am Kleische des Hundes zu zerren. Auch damit waren die Hrähen nicht zufrieden, sondern stellten sich mit vorgesirecktem Kopfe dem Adler gegenüber, und liefsen an ihn so lange ihre Ermahnungen und Vorstellun- en ergehen, bis er endlich aufflog, und sich auf einem benachbarten Enten- schirme niederliefs. Lange‘, bis ihn ein Schufs auf einen Trupp Enten aufjagte, schaute er von da der Gefräfsigkeit seiner schwarzen Neider. — Ich kenne keine Säugthiere und keine Vögel, welche vor diesen Adlern Furcht bezeugten; diefs allein schon beweist, dafs er kein gewaltiger Mörder ist, Dagegen jagt ein ein- ziges altes Sperberweibehen, wieich diefs so oft gesehen, hunderte von Fasanen in die Flucht, und vor dem Häbicht und dem Wanaerlalken haben die Hühner eine solche Kurcht, dafs sie öfters während des Fluges ihren Weg nicht mehr beachten und an Wänden oder Baumstämmen mit dem Ropfe anrennen und todt zu Boden sinken, wovon ich selbst schon zweimal Augenzeuge war. — Auch vor den Mausern und den rauhheinigen Bussarden (F, /agepus} bezeugen die Vögel AVBS. 63 © ähnlich. Sie haben das trostlose Aug, das jämmerliche Ge- schrei, das dunkle Gefieder und den schweren Flug dieser Vögel, fressen bereits mitunter Aas, greifen aber aich matte und kranke, so wie gesunde, aber . nur sehr kleine Säug- thiere und Vögel an. Sie stehen zwischen den eigentlichen Adlern und den Falken mitten inne. Gehen wir nur noch einen Schritt weiter, uni wir erblicken vor unseren Augen einige Vögel, die halb Geier, halb Falken zu seyn scheinen; ich meine Fieillots Dapiri ien und Polybören. Wer erkennt nicht augenblicklich in diesem langgezogenen Schnabel, in die- sem verlängerten Halse, in dieser Nacktheit des Gesichtes, oder 'in dieser von Federn entblölsten, oder nur mit einzelnen Haa- ren besetzten Kehle der Geier, und wer nicht zu’ gleicher Zeit in dieser aufrechten Stellung des Körpers, in diesen Trotz und Muth verrathenden Augen, in diesen stämmigen, scharfkvalli- gen Fülsen, im dieser YYölbung des obern Augenhöhlenrandes, in dieser lebhaften Regsamkeit der Flügel den Falken? Auch ihre Lebensweise ist eine Mischung von en Natur des Geiers und des Falken. Man hat aus dem Stelzengeier vom Cap eine eigene Sippe (Gypogeranus) gebildet; etwa wegen der Länge seiner Fülse, oder darum, weil er sich vorzüglich von Schlangen ernährt? Ist das erstere der Fall, dann Wird man in Zukunft gezwungen seyn bei Aufstellung einen Sippe den Malsstab zur Hand zu nehmen, und anzugeben, um wie viel kürzer oder länger die Fulswurzel an diesem Vogel ist als an jenem. Indkesen ist es bekannt, dafs Comparative keine Sippencharaktere seyn können und seyn dürfen. Andererseits giebt auch der Urubitinga in America ein ähnliches Beispiel von Schlangenfresserei. Er bekämpft die Schlangen fast wie der Stelzengeier, und hat dels- wegen gleichfalls ziemlich lange Eulswurzeln rd kurze Zehen. WVelch ein anderer eenlecher Unterschied besteht nun aber noch zwischen beiden Vögeln als der in der verschiedenen Länge des Halses und der Fülse? Nun ziehe man aber auch noch den wegen seinen Echsen- und Schlangenjagden bekann- ten Lachfalken (F\ cachinnans) in Vergleich, der, was seine Lebensweise bewifft, dem Stelzengeier und dem Urubitinga mehr oder weniger, aber aufserdem den Edelfalken ähnlich ist, nyr dafs seine Tarsen im Verhältnils zu den übrigen HKörper- theilen etwas länger sind als bei jenen. Der Bartgeier, welcher die Sippe Gypaelos bildet, ie allerdings ein sehr sonderbarer Raubvogel, der verschiedene keine wesentliche Furcht. Ich sah oft zwölf dieser Hachte in der Luft kreisen, und Rebhühner und Fasanen tsieben sich unbekümmert unter ihnen auf dem Felde umher, * 94 AVES. HKörpertheile anderer Hachte in sich vereiniget, und, wie ich denke, den Gebirgen das ist, was die Fregattscharbe dem Meere. Diesem Vogel ist er wenigstens: im Fluge, in der Gestalt der schmächtigen und langen Flügel, des langen Schwanzes, der sehr kleinen, ziemlich weit zurückgestellten, schwächlichen Fülse '), in der Länge des Halses, in der Bildung des Schnabels und in der Struktur der Federn auf- fallend ähnlich. Von .den Schwalben, diesen kleinen Raub- vögeln, haben sich,auf ihn die langen Fittige und die klei- nen Fülse übergeerbt. Sein Schnabel mit Haarpinseln wie- derholt sich dagegen unter den schnurrbärtigen und hacken- schnäbeligen Fliegenfängern, und seine haarbedeckten Nasen- löcher treten unter den Krähen wieder auf; die vielringige Iris hat er mit mehreren Papagaien gemein; kurz diese avis polymorpha ist in dieser Ordnung eine eben so wunderliche Erscheinung als das Chamäleon unter den Echsen. — Er ver- kettet die Falken mit den Geiern,- wie gewissermalsen die Felis jubata die Katzen mit den Hunden. Schlüfslich ist noch zu bemerken, dafs die Hachte, wie- diejenigen Säugthiere, denen sie entsprechen, in Polygamie leben, das Weibchen die Jungen ätzt und sie mit Muth und Unerschrockenheit vertheidiget. Ihr Darmkanal ist gleichfalls kurz und ihr Magen verwandelt eben so leicht Knochenstücke in einen Brei als der Hunds - und Katzenmagen. Einige Hunde fressen auch Pflanzen. und deren Früchte. Unter den Hachten liefern Falco apivorus und 'ein ausländischer Falke “ein ähnliches Beispiel. Das Erbrechen der Füchse von Spar- gelbeerhülsen u. s. w. ist nicht verschieden von dem Auswer- . fen des sogenannten Gewölles der Hachte. Hunde, Katzen und Hachte haben ein sehr zähes Leben, und ertragen län- ger Hunger als irgend ein anderes Thier ihrer Classe. [} ı) Wer diese mit dem Umfange und dem Gewichte eines Schafes oder einer Gemse in Vergleich bringt, mufs sich auf der Stelle überzeugen, dafs dieser 10 — ı5 Pfund schwere Vogel unmöglich eines dieser Thiere damit zu fassen und in die Höhe zu schleppen vermag. Die Schweizer sprechen Vieles von seiner Stärke und Verwegenheit, aber auch in unseren Bergen ist dieser Vogel keine unerhörte Seltenheit, und da urtheilt man ganz anders von ihm. Während der Gemsjagd, welche unser König im, September des verflossenen Jahres bei Berchtesgaden hielt, stürzte ein solcher Vogel auf einen kleinen Dachshund herab, der sich eine gute Strecke vom Jäger entfernt hatte. Er kam ihm so nahe, dafe er ihn mit seinen Flügeln berührte, allein er wagte es nicht- den bellenden Hund zu ergreifen. Ein in der Nähe stehender Rudel von ungefähr sechzig Gemsen, welche eben in das Thal hinabgesprengt werden sollten, gestattete dem Jäger leider nicht, auf den riesigen Vogel sein Gewehr abzufeuern. — Ich kann den Schweizern nur so viel glauben, dals dieser Hacht Murmelthiere, ja selbst Gemsen mittelst seiner mächtigen Flügel von den Felsspitzen in Schluehten hinabstöfst, und hier die Zerschmetterten verzehrt, bin aber keineswegs geneigt ihren übrigen Behauptungen, und beruhten sie auf den Versicherungen hundert so genannter glaubwürdiger Jäger, mein Ohr zu leihen. Es ist währlich ein- mal Zeit, ‚Absurditäten der Art, wie die Fabeln von der Stärke und dem Muthe des Lämmergeiers, aus dem Gebiete der Zoologie in die Ammenstuhen zu verbannen! AVES. 95 Katzen’), oder doch wenigstens Hunde, sind, wie die Hachte, über den ganzen Erdkreis verbreitet, weil sie gewissermafsen das Sanitäts- und Polizeiwesen im Staate der vernunftlosen Thiere ausüben; die Bären scheinen gleichsam nur ihre un- tergeordneten Diener in dieser Staatsverwaltung zu seyn, tragen aber noch solche Merkmale an sich, welche sie auf den ersten. Blick als Amtsverwandte kennen lehren. — So wie sich die Hunde von den bunten, gefleckten oder gestreif- ten Katzen durch ein monotones, dunkles Colorit abstreifen, so auch die leblos gefärbten Geier von den anmuthig gefie- derten, nicht selten gebänderten, edeln und edleren Falken. Nur ein Hund (Canıs pietus) und nur ein Geier (Fultur Papa L.), weiche in der Schönheit ihrer Rörperfärbung mit einander wetteifern, machen bis jetzt von dieser Farbenana- logie, welche zwischen diesen Säugthieren und Hachten statt findet, eine Ausnahme. Die Federmähne der Geier ist nach ihrer Bedeutung (?) und Stellung nicht verschieden von der Mähne des Löwen, aber man weils nicht, zu welchem End- zwecke diese Halszierden in beiden vorhanden sind. Alle Hachte haben eine freie Zunge. Man kennt nur Landhachte, doch lieben viele das Wasser und Sümpfe (z.B. Falco aeruginosus, F. Limnaetos Horsf., F'. Haliaetos u. s. w.); ‚auch durchbrechen einige von ihnen, unter andern F. Ha- liaelos, haschend nach Nahrung mit den Fülsen die Ober- fläche des Wassers, und haben delshalb am Schienbeine staff ‚anliegende Federn. Die eigentlichen VVasserhachte werden durch die Möven ersetzt, man verfährt aber natur- gerechter, wenn man diese den Seeschwalben nachsetzt, wel- chen sie sich durch Körpergestalt und Lebensart, auf's innigste anschlielsen. Indessen wird Niemand die grofse Annäherung der Möven an die Geier, und namentlich der Schmarotzer- möven an die, selbst nach ihrer Färbung ähnlichen, Falken, welche Sümpfe und See’n bestreichen, verkennen. Die Genera: Falco Linn., Vultur Illig., Caihartes Illig. Vıente Ordnune, Hühner. Die Ordnung der Hühner isi eine sehr natürliche. Alle sind gleichsam nach einem und demselben Bilde geformt, thei- ı) Australien ist, wie bekannt, der einzige Welitheil, in welchem man noch keine Hatzen angetroffen hat. — ihre Stelle vertreten dort mehrere Gattungen von Beutelthieren. 36 AVES. len sich aber nach ihrer Lebensweise und einigen damit noth- wendiger VVeise verbundenen körperlichen Eigenschaften in Land-, Wad- und Wasserhühner ab. Alle Hühner sind Freizüngler; ihre Zunge ist lanzettförmig, von der Länge des Schnabels, knorpelig und ohne Spur von Geschmacksorganen, ihr Körper stark und schwer, ihr Schnabel ohne Zahn. Sie besitzen einen beträchtlich grolsen, blasenförmigen Kropf, ver- schlucken ihre gröfstentheils vegetabilische Nahrung ganz, und haben eine unangenehme, keines Gesanges fähige Stimme, da ‘ihr unterer Luftröhrenkopf von sehr einfachem Baue ist. Die Jungen können unmittelbar nach der Geburt laufen und werden nicht geätzt. Das Gesicht der Hühner ist yon aufserordent- licher Schärfe;, weniger entwickelt scheinen ihre Geruchsor- gane zu seyn; sie haben keinen Kunstsinn; ihr kunstloses Nest, wenn anders sie eines bauen, befindet sich auf der Erde oder auf dem Wasser, höchst selten auf Bäumen. Die Füfse stehen frei afıs dem Leibe hervor, sind sehr entwickelt, und alle Hüh- ' ner daher sehr hurtige Läufer; selbst diejenigen, welche Schwimmfülse haben ,. laufen behende, und alle schrittweise. Zunft1l. Landhühner. Der Schnabel kurz mit ge- wölbtem Oberkiefer; die Nasenlöcher ziehen sich in einem be- trächtlichen Haume durch eine Haut bis zu seiner Basis, und sind von einer convexen, bisweilen befiederten Knorpelschuppe überdeckt; die Fülse sind befiedert oder geschildert, die Zehen walzenförmig , nicht länger als die Fufswurzel, und an ihrer Basis durch eine laxe Haut ') mit einander verbunden: Schiene ganz befiedert; der Rumpf seitlich gewölbt. . Hierher die Sippen: /Meleagris Linn., Numida Linn., Penelope Gmel., Phasianus Linn., Pavo Linn., Crax Linn., Tetrao Linn., Ortygis Illig., Cryptonyxz Temm. Die Landhühner, welche als Prototypen dieser Ordnung zu betrachten sind, leben theils in Mono -, theils in Polygamie, - viele in grolsen Gesellschaften, andere nur paarweise; die Weibchen sind etwas kleiner als die Männchen, und nur diese besitzen Vertheidigungswerkzeuge, wenn anders dergleichen vorhanden sind. Dieselben kämpfen um den Besitz des VYeib- chens, indem sie Brust gegen Brust und mit gesenktem Kopfe auf einander losstürzen. Die Landhühner, welche als die nütz- lichsten Vögel über den ganzen Erdkreis verbreitet sind, schar- ren im Boden mit den Fülsen, baden sieh oft im Sande oder im WVasser, sind dumm, und nur scheu und wachsam aus he- stän- ı) Diese Haut verhindert das allzutiefe Eindringen der Zehen in lockere oder weiche Erde, dient aber auch, wie den Hachten, als Haft denjenigen Hühnern, welche sich bäumen, indem sie ihren schneidenden Rand dem betretenen Aste aufdrücken, 2 AVES. y7 ständiger Verfolgung, aufgelegt zum Kampfe und zur Gegen- wehr nur durch die Bezunebn der Liebe oder um den Besitz der Nahrung, ruhig ünd ohne Freudenbezeugung über ihr Da-: seyn, welche so viele andere Vögel durch Geberden und Stimme offenbaren; sie leben gleichsam nur um zu fressen und anderen Thieren zur Nahrung zu dienen: die rothe Farbe ist einigen, wie mehreren Rindern, ein’ Aergernils. Diese Hühner sind besonders beim Auf- und Untergang der Sonne thätig. Die Hinterzehe derjenigen, welche nie Bäume besteigen, ist immer eine hinaufgerückte, den Boden höchstens mit der Rlauenspitze berührende u. s. w. Zunft MW. MWadhühner. Schnabel wie in den Land- hühnern, oder dem Schnabel dieser doch im Wesentlichen ähn- lich. Nasenlöcher in seiner Mitte, durchgehend. Zehen wal- zenförmig; die mittlere mit der äulsern durch ein Hudiment von Schwimmhaut verbunden, die innere fast ganz frei; Fulswurzel lang, oft schr lang; Schiene vor der Fulswurzel nackt. Rumpf seitlich gewölbt. Flügel grofs und weit. Die VWadhühner füttern ihre Jungen eine Zeit lang. Gruppe 1. Die Zehen kurz, immer viel kaltde als die Fulswurzel, der kurze Daum hinaufgerückt. Die Sippen- Gras, Psophia ). Diese Vögel sind‘ eben so wachsam als die T,andhühner, jedoch lebHafter als sie, fliegen vortrefllich und sind am Tage thätig. Sie leben, so viel bis jeizt bekannt ist, in Monogamie. Die Kraniche haben noch den sonderbaren Luftröhrenbau eini- ger Gattungen aus den Sippen Penelope und Crax. Der Trom- petervogel schliefst sich durch sein kurzes, dichtes und sanimt- artiges Gefieder am Kopfe, durch seine breiten , an der Spitze wie abgeschnittenen Brustfedern, so. wie durch seinen Schna- belbau an die Wadhühner der nächstfolgenden Gruppe an. Gruppe 2. Zehen sehr lang; der Daum von mittelmä- fsiger Länge, mit der Spitze des Rlauengliedes auf dem Boden aufruhend; die Fulswurzel lang, doch kürzer als die Mittelzehe. Diese Hühner verketten sich durch die Bildung ihrer Fülse und Flügel auf’s innigste mit den Wasserhühnern. Die Sippe: Palamedea Linn. ı) Wahrscheinlich lebt der‘ Trompetervo; gel (welcher in Brasilien häufig auf den © Hühmerhöfen gehalten wird) in seinem wilden Zustande auch in Sumpfigen Gegenden, den wadet doch zuweilen in (diesen umher, wie man nach dem Baue seiner Füfse annehmen darf. — Es ist ımmöglich für die langbeinigen Vögel, welche bald auf dem trockenen Lande leben, bald an See- oder Flufsufern de in Sümpfen ‚wohnen, einen auf alle, und auf alle ihre Bigenschaften passenden Namen ausfindig zu machen, und en gebe gerne zu, dals auch der Ausdruck Wadhühner, Wadtrappen u. s w. nicht der beste, wenigstens derjenige nicht seyn, mag, der nicht, früher oder später, so manche Ausnahme erleiden dürfte; indessen ist er fast auf alle von mir damit belegten Vögel anwendbar. Waeren, Syst, Amph. m ı AVES. ZAundı Hi. Masserhühner '). Höchst nahe verwandt sind diese Vögel mit den Wadhühnern der zweiten Gruppe durch die ihnen sehr ähnlichen Jacanen. Ihr Schnabel, dem der Wadhühner im WVesentlichen ähnlich, ist seitlich zusam- mengedrückt, und hat, wie in diesen, durchgehende Nasen- löcher. Sie müssen nach der Beschaffenheit ihrer Füfse in nachfolgende Gruppen gebracht werden: Gruppe 1. Zehen getrennt, einfach, seitlich zusam- mengedrückt, unten platt; Rumpf seitlich zusammengedrückt. Die Sippen: Parra, Gallinula, Rallus. Gruppe 2. Zehen auf beiden Seiten mit, einem Jappigen Hautsaum. Die Sippen: Fulica, Podoa. Rumpf Gruppe 3. Zehen durch eine Schwimm-{ etwas platt. haut verbunden. Forsters Sippe: Chionis ?). Die Wasserhühner leben in Monogamie. Im WVesent- lichen stimmen sie in ihren Sitten und in ihrem Körperbaue mit den Landhühnern überein. Ich nehme keinen Anstand, die Hühner als Analoga der Rinder zu erklären, welche gleichfalls grolsentheils, wie so viele dieser Vögel, ihres vielseitigen Nutzens wegen seit undenklichen Zeiten unsere Hausthiere geworden sind, und gleich den Hühnern, bald in Mono-, bald in Polygamie leben. ı) Schon der gemeine Mann nannte höchst richtig und: treffend diese Vögel Wasser- hühner. — Der Wachtelkönig verbindet durch seine Lebensweise und Körper- gestalt dıe Wasserhühner mit den Wad- und Landhühnern, eben so auch ZLes- sons Talegalla (abgeleitet von Taleve und Gallus!!) und des treffiichen Forsters Rallus Troglodytis, welche, Lessons Talegalla sehr nahe zu stehen scheint. . Zatham, der Forsters \Werk auf keine ehrenvolle Weise benützte, hat auch die Beschreibung dieses Vegels stillschweigend daraus aus- gezogen. Ich hebe, hier aus demselben eine Stelle aus, um dadurch ein höchst merkwürdiges Uebergangsglied zwischen den angeführten Hühnern näher kennen zu lehren. Rallus Troglodytis R. Forst. Corpus magnitudine Galli, vel paullo minus. Rostrum rectiusculum, parum curvatum, compressum, basi crassum, apice attenuatum, mandibulis aequalibus, acutis; nares ante medium rostri, basın versus, oblongae, angustae; alulae spinosae; cauda brevis, rotundata; pedes tetradactyli, fissi, tibıarum pars ima plumis denudata; Zarsi lati et altero latere compressiuseuli; digiti ires antici fere tarsi longitudine; postieus brevis; ungues obtusi, postico reliquis longiore. — Habitat in Novae-Zeelandiae insula austra- lis, imprimis in Portu obseuro; numerosissimae per omnia liltora maris disper- sae, imo in minimis insulis a nobis sunt inveniae, et, quod mirum, alas habent brevissimas, nec unquam, volare tentant, neque ob pedes fissas natare queunt (ein unrichtiger Schlufs!), adeo ut difficile sit dietu qua ratione in omnes per- venerint insulas; in cayitatibus.sub arborum radieibus degunt, et aestu recedente ad littora maris excurrunt, cancellos et varios vermes lecturae; celerrime cur- sitant, gallinarum more ruspantur humum et in quisquiliis vietum quaerunt, nocte et tempore. pluvio, misere clamant ete. Offenbar bildet dieser interessante Vogel eine Sippe, welche ich vorläufig mit dem Namen Ocydromus (6xvs velox, et doouos eursor),, Strandralle, belege. Be 2) Sehr richtig bemerkt. R. Forster a. m. ®. die Stelle, welche die Chiozis im Systeme einzunehmen hat, indem er sagt: Hoc avis genus certe ad nullum generum antea notorum potwi zeferre, ilaque optimum duxi novum condere, idque mea quidem sententia proximo ad Fulicas accedit, has forte cum Gallinis connectens, Avks. | ög Auch sind die neugebornen Rinder im Stande, ın sehr kur. zer Zeit nach ihrer Geburt zu laufen; und unmittelbar nach derselben zu stehen. — Ein sehr. wesentliches Merkmal der Rinder bietet ihr vierfacher Magen. Ich nehme keinen An. stand mit ihm den Magen der Hühner zu vergleichen. Ihr sehr entwickelter Kropf entspricht dem Pansen, ihr Vorma- gen der Haube, ihr Muskelmagen dem Labmagen und die kurze Einschnürung zwischen dem Muskel - und Vormagen dem Psalter der Binder. — Die Rinder haben, aber oft nur die Männchen, Kopfhörner, welche zu ihrer Vertheidigung dienen. Auch vielen männlichen Hühnern fehlen die Hörner nicht, allein sie stehen hier nicht auf dem Kopfe (mit Aus- nahme des Kopfhornes des Kamischis, welches wohl mit dem einzelnen Horne der Giraffe einerlei Bedeutung hat?), son- dern auf der Hinterseite der Fufswurzel, oder am Buge der Flügel, an Theilen, in welchen die Hühner die meiste Stärke besitzen. Diese Hörner sind, wie die eigentlichen Scheiden- hörner der Rinder, hörnern und gleichfalls über einen un- beweglichen Knochenzapfen gezogen '). Aufser dem Nutzen, welchen sie als Waffen leisten, dienen sie auch, so scheint es mir, gleich den Fulsstacheln des männlichen Schnabelthie- res, als Haft am Weibchen während des Begattungsactes. — Die Rinder kämpfen und ätzen sich zu derselben Zeit wie die Hühner, und sind gleichfalls nur dann beherzt und tollkühn, wenn sich in ihnen der Begattungstrieb regt, welcher sich hier nicht weniger heftig äulsert als in diesen Vögeln. Fben so _ wenig als diese haben sie einen Kunsttrieb; sie sind dumm und ohne List. Auch leben sie oft, wie die Hühner, in grofsen Haufen, und laufen wegen ihren gleichfalls sehr entwickelten Fülsen eben so hurtig als diese. Die sonderbaren Freuden- sprünge der Ziegen üben die Kraniche auf eme auffallend ähn- liche Weise aus, ja selbst das bei mehreren Antilopengattungen wahrnehmbare Tauchen 'des Kopfes während des Laufes wie- derholt sich in einigen Kranichen (so z. B. in Grus pavonina). Um der Schnelligkeit im Laufe nicht hinderlich zu seyn, sind die hinteren Zehen der Rinder, wie der Daum in allen den- jenigen Hühnern, welche beständig auf dem Boden leben, hinaufgerückt, denn dadurch wird der rasche Absprung von der Standebene wesentlich gefördert. — Die Rinder haben im Oberkiefer keine Schneidezähne, die Hühner daselbst gleichfalls keinen Zahn. — Das Anschwellen der Fleischwärz- chen über dem Auge der VValdhühner (Tetrao), Fasanen und I ı) Doppelhörner auf einer und derselben Stelle, wie man sie z, B. auf der Fufs- wurzel des Pavo bicalcaratus und an den Flügeln der Palamedea wahrnimmt, sind auch unter den Rindern nichts unerhörtes, Hardwickes Antilope Chic- “. kara hat doppelpaarige Hörner. \ 7 * 100 | AYES. des Hammes der Hähne (welcher ganz gewils einerlei Bedeu- tung hat mit dem Hirschgeweihe ') bei herannahender Begat- tungszeit, steht zuverlässig, wie die Erzeugung der Hirschge- weihe, mit den Geschlechtstheilen in einem eigenen Case Bemerkenswerth in diesem Vergleiche der Hühner mit den Bin- dern ist ferner die Erscheinnng, dafs bisweilen die Weibchen dieser und jener in einem bestimmten Alter, wenn sie nicht mehr fähig sind aufzunehmen, gewisse Körpertheile des Männ- chens annehmen, so die VWYVeibehen der Rehe Geweihe. das Weibchen des gemeinen Fasans das Gefieder des Männchens, wobei auch eine stärkere Entwickelung der Fleischwärzchen über- den Augen dieses Vogels eintritt u. s. w. - Die Hühner schliefsen sich zufolge ihres inneren und äufse- ren Körperbaues den Hachten, und namentlich den, die Ordnung dieser Vögel beschliefsenden Geiern zunächst an. Ihr Brust. bein hat zum T'heil noch grofse Aehnlichkeit mit dem der Hachte, höchst auffallend aber ist die Uebereinstimmung im Bau des Kopfes und der Fülse der americanischen Aashachte (Cathartes) mit unseren Haushühgiern und den Penelopen. — Es kann auch nicht geläugnet werden, dafs der Auerhahn, ab- strahirt man von ihm die Rürze seiner -Flügel, einem feder- füfsigen Adler (Falco fulvus), der Puter einem Geier u. s. w. ähnlich ist. Das Perlhuhn hat die Haltung des Körpers und : den Gang der eigentlichen Geier (Vaultur), den Kopfhöcker des Fultur Monachus, der Haushahn den Fleischkamm des Geier- königes, die Fülse des Cath. Aura, die langen, schmalen Hals- federn des’ägyptischen Aashachtes (Cath. perenopt.), der Puter und das Perlhuhn den nackten, runzeligen, nur hie und da mit kurzen Haaren besetzten Kopf und Hals des Aura, der Kranich die Haltung und Körpergestalt des Stelzengeiers, die Chaja (Pal.’Chavarıa) den hohen, kreisenden Flug und die Halskutte des Geierköniges u. s. w. Auch leben fast alle Geier, wie Hühner, gesellschaftlich. Der Kropf der Hühner ist, wie in den Hachten, sehr entwickelt, ihr Magen löst mittelst seines ausgezeichnet scharfen Saftes eben so leicht harte Stoffe auf als der Hachtsmagen u. s. w. ı) Die einzelnen Spitzen des Hahnenkammes sind mit den Enden des Hirschgeweihes zu vergleichen. — Die Härte dieses und die Weichheit jenes können diesem Ver- gleiche um so w eniger Eintrag thun, als die Geweihe der Hirsche selbst an- fänglich eine weiche Masse sind, die @ur allıäklich durch hinzulretende erdige Theile erhärtet, Der eigene Zusammenhang der Hoden mit dem Geweihe der Hirsche und dem Hamme der Hühner zeigt sich recht ersiehllich bei den Rehen, wenn sie während des Emporsprossens ihrer Geweihe, und bei den Hähnen, wenn ‚sie in der Entwickelungsperiode ihres Hammes castrirt- werden. Die Zufälle, welche sich dann’ mit diesen Hopftheilen zutragen, sind bekannt. 1 2 r 101 anıkhe, Ound.n 0,8 oe u.bauben., Die Tauben sind hühnerartige Vögel mit sehr entwickelten Flugwerkzeugen. Nicht nur durch diese, sondern vorzüglich _ durch ihre Fortpflanzungsweise unterscheiden sie sich wesent- lich von den Hühnern. Sie legen nur zwei, höchstens drei Eier in ein kunstloses Nest auf die Erde, in Felsenlöchern, in hoblen Bäumen oder auf niederen Baumästen, und Männchen und Weibchen bebrüten sie wechselsweise. Die Eltern füttern _ ihre Jungen so lange, bis diese ihren Geburtsort fliegend zu verlassen im Stande sind. Die Alten würgen die Nahrung unter einigen convulsivischen Bewegungen des Körpers aus der Speise- röhre in den Rachen .der Jungen auf. — Die 'T'auben leben in ‚ uneingeschränkter Monogamie. Sie sind phlegmatische Vögel, welche nie ihre Brut vertheidigen, sich von vegetabilischen, selten von animalischen Stoffen ') ernähren, und, wie die Rin- der, Gesalzenes lieben. Sie verschlucken alles ganz, gehen schrittweise wie die Hühner, aber wackelnd; fliegen dagegen anhaltend, schnell und reilsend. Sie leben oft in grolsen Ge- sellschaften. Ihre Zunge ist knorpelig, keines Geschmackes fähig, überdeckt den ganzen Längenzwischenraum des Unter- kiefers und dient, zur Aufnahme und Verschlingung des Wassers und der Nahrung. — Der Schnabel ist gegen seine Spitze hin wulstig, an derselben mehr oder weniger abwärts gebogen und daselbst auch von einer mehr oder minder harten Horn- scheide überdeckt. Die Nasenlöcher bilden eine von einer wul- stigen Hnorpelschuppe überdeckte langgezogene Ritze. Der Kropf ist sehr. entwickelt u. s. w. | Es giebt nur Landtauben ’), diese aber zerfallen in die zwei nachstehenden Zünfte : ı) Ich kenne nur eine Taube, welche auch Fleisch, selbst Aas frifst; sie ist Co7. - loricata Wagl. Syst. Av. 53. Diese Erscheinung ist nicht weniger auffallend als die, dafs Procellaria glacialis auch Löffelkraut verschlingt, befremdet hier aber weniger, wenn man bedenkt, dafs zwischen den Tauben un( den Geiern nur eine Ordnung von Vögeln steht, und sich so auf sie wohl noch Einiges von der Lebensweise der letztern übergeerbt haben konnte. — Auch stimmt der Schnabel derjenigen Tauben, welche gespaltene Zehen haben, in seiner Gestalt sehr mit dem Schnabel der Aashachte (Cathartes) überein. 2) Ich war anfänglich der-Meinung, ich möchte fast sagen der Ueberzeugung, dafs die Sturmvögel Wasserlanben, und dem Mecre das seyen, was die Spitztauben den unermefslichen Landwüsten sind. Dazu verleitete mich eine Uebereinstim. mung der Sturmvögel mit den Tauben in ihrer Fortpflanzungsweise, in der Füt- terungsart ihrer Jungen, in der Gestalt ihres Schnabels, ihrer Flügel und zum Theil auch ihres Daums. Der Schnabel derjenigen Tauben nämlich, deren Zehen ihrer Länge nach grofsentheils mit einander verwachsen sind (wie s. B. in Col aromatica, vernans u. S- w.), ist dem der Sturmyögel, aber noch mehr, selhet mit Einschlufs der Nasenlöcherbildung, dem Schnabel der Sehmarotzermöven sehr ähnlich, und der kleine, fast ganz aus der Kralle bestehende, hinaufge- 102 AVES. Zunft I. Der ausgebildete Daum steht mit den übrigen Zehen auf einer und derselben Grundfläche. Die Sippe: Columba Linn. (MW agl. Syst. Av. u.Isis1829. 3. 738.) Zunft 1. Der Daum der Tauben dieser Gruppe ist von ‚der Basis der übrigen Finger hinweggerückt, wenig beweglich und besteht fast nar aus einer spitzigen Rralle. Bisweilen fehlt er auch ganz, Die Sippen: a. Ein Daum. Plerocles '). (Spitztaube.) b. Kein Daum: Syrrhaptes. (Fausttaube.) Die Zehen der Fausttaube (Syrrhaptes) sind ihrer Länge nach mit einander fest verbunden. Man muls diesen Vogel daher mit denjenigen Tauben, deren Zehen weit über ihre Basıs hinaus an einander geheftet sind ?), vergleichen. In dieser Sippe wiederholen sich auch die zierlichen Brust- binden mehrerer Tauben, z. B. der €. cincta, C. holosericea, €. roseicollis, die späterhin in den Trappen (Regenpfeifern) so häufig zun Vorschein kommen. Es giebt keine Säugthiere, mit welchen die Tauben ver- glichen werden könnten. Gleichnilsweise stehen sie aber zwi- schen den Ordnungen Pecora und Egni, wie unter den Vögeln zwischen den Hühnern und Trappen mitten inne. . (Man ver- gleiche die Verwandischaftstafel.) Se ch’s rer Ordın wine Irappen. Die Trappen, welche, besonders dıe Landtrappen, im Allgemeinen ihres Körperbaues so wie in ıbren Sitten den Hüh- nern sehr ähnlich sind, unterscheiden sich von diesen äulserlich auf den ersten Blick dureh einen nackten Theil der Schiene zu- nächst der Fulswurzel. Sie sind Freizüngler, leben in Poly- rückte, sehr sonderbare Dawm der Spitztauben wiederholt sich in ganz ähnlicher Form uni Stellung in den Sturmvögeln. Unterdessen aber gelang es ınir, den Zungen- und Skelethau der Sturmvögel au untersuchen, 'und ich überzeugte mich nun ball, dafs die Sturmvösel dem ihnen selbst äufserliceh höchst ähnlichen Albatrosse angereiht werden mülsten, der von den Schluckern .unzertrenrlich ist. Den Stand der Sturmvögel unter den Schluckern lehrt aulserdem die Be- trachlung der diesen innigst” sich anschliefsenden Wasserreiger, in welche die tauchenden Sturmvögel in Hörperhau und Sitten aufs ersichllichste übergehen. 1) Zu dieser Gruppe gehört höchst wahrscheinlich auch die von. mir aufgestellte Sippe Ocypeles.. (Isis 1829. p. 762.) Leider wissen wir nichts von der Jhebens- weise der dazu gehörigen Gatlung. — Die Spitzlauben jegen, nach der Ver- sicherung einer meiner Freunde, der ihre Lebensweise in Africa zu beobachten Gelegenheit halle, nur zwei Bier von weilser Farhe, wie die übrigen Tauben. Das Fulter wird den Jungen von den Alten gleichfalls aus der Speiseröhre ıa den Rachen aufgewürgt. Fieillots Nachrichten von diesen Vögeln (N. Diet. «hist. nat. XII. p. 417) bestäligen das chen Gesagte. 2) Columbae bucerolopodiae FFagl. Syst. Av. AVES. 105 amie oder Monogamie, und ihre Jungen können unmittelbar nach der Geburt gehen, und unter (kurze Zeit dauernder) An- leitung der Mutter ihre Nahrung selbst aufsuchen. In diesen höchst wesentlichen Lebenszügen stimmen sie ganz vorzüglich mit den Hühnern, dagegen in der Beschaffenheit ihrer sehr ent- wickelten Flügel u. s. w. mehr mit den "Tauben überein; kurz die Trappen müssen in einem natürlichen Systeme nach den Hühnern und Tauben folgen. Man bemerkt unter ihnen Land-, Wad-und Wassertrappen, und theilen sich also, wie die Hüh- ner, in drei Zünfte ab. Zunft. Landtrappen. Schnabel wie in den Land- hühnern, aberıder Oberkiefer vor seiner Spitze ausgeschnilten. Sie haben, so viel bis jetzt bekannt ist, dreizehige, netzförmig geschuppte Fülse, kurze, harte Flügel, sind aber im Uebrigen den Regenpfeifern ähnlich. ‘Sie leben, wie viele Landhühner, welche sie wiederholen, in Polygamie, und füttern ihre Jungen gleichfalls nicht. Die Sippe: Otıs. Zunft 1. JVadtrappen. Kein Ausschnitt vor der Spitze des Oberkiefers. Der Schnabel ist in den zu höchst stehenden Sippen wie in den Landtrappen gebildet, allein er geht so allmählich in den schmächtigen und. linienförmigen Schna- bel der Strandläufer über '), dafs man kein allgemein geltendes, standhaftes Kennzeichen dafür anzugeben im Stande ist. Die Fülse sind drei - oder vierzchig; der Daum ist, wo er vorhan- den, wie in so vielen Hühnern, hinaufgerückt. Die Regen- pfeifer mit Flügelhörnern wiederholen die Jacanen, die Schne- ı pfen die Rebhühner ’), die Strandläufer die Kraniche. Die Trappen dieser Gruppe stellen in ihrer Gesammtheit die Wad- hühner vor, wohnen, wie diese, in sumpfigen Gegenden, an den Ufern der Meere, See’'n und Flüsse, leben gleichfalls in uneingeschränkter Monogamie und füttern eine Zeit lang ihre umherlaufenden Jungen. Sie schwimmen im Nothfalle, bis- weilen auch aus freier Anregung und verbinden sich auf diese Weise innig mit den Wassertrappen. Die Sippen: Cursor Wagl. Syst. Av. — Charadrius Wagl. (l. c. u. Isis 1829. S. 647.) Himantopus Briss., Cali.- dris Illig., Actitis Illig., Numenius Briss., Scolopax Jllig., Eurynorhynchus Nils., Strepsias Illig. ı) Der ersichtlichste Uebergang der, Regenpfeifer in. die Straudläufer offenbart sich in dem von mir beschriebenen Charadrius ruficollis. Isis ı829. S. 653. 2) Die Sehnepfen haben mit den Rebhühnern ein dunkles, gesprenkelt - gellecktes Gefieder, nnd in ihrer Lebensweise das gemein, dafs sie besonders bei unter- gehender Sonne thäatig sind, sich slark auf den Boden drücken, mit schnarten- dem Geschrei emporfliegen u, s. w. 104 : AYES. Zunft 11. PMassertrappen. Sie leben gleichfalls in Monogamie, füttern ihre Jungen u. s. w. und unterscheiden sich äulserlich ‘von den vorhergehenden nur durch ihr dichteres Un- terleibsgelieder. Man kann sie wohl mit ihnen verbinden. Die Sippen ne Zunft ‚lassen sich, wie die Wasserhühner, mit welchen sie in Parallele gestellt werden müssen, näch der Bil- dung ihrer Fülse in nachfolgende Gruppen bringen. Gruppe 1. Die Zehen getrennt, einfach. Hierher der Ansternfischer NATER entspricht den Rohrhühnern (Gallinulae). “Gruppe 2. Die Zehen zu beiden Senen gelappt oder mit einem schmalen Hautsaume. Hierher die Sippe Phalaropus °). Die Gattungen mit gelappten Zehen stellen hier das Bläfs- (Fulica) und Saumhuhn (Podoa) vor. Gruppe 2.. Die Zehen durch eine Schwimmhaut verbun- den. Ilierher die Sippe Recurvirostra. Die Säbelschnäbler sind den I’rappen das, was der Flamingo den Gänsen. Die Landtrappen den Pferden analog, welche im Oberkie- fev Schneidezähne haben, die hier gleichsam durch den Einschnitt an der Oberkieferspitze dar gestelli werden. Diese Landtiappen und die Pferde laufen gleich ausgezeichnet schnell und anhal- tend, leben in Balserhe und ın " grolsen von alten Männchen angeführten Haufen. An der Stelle der Pferdemähne bemerkt man hier nicht selten verlängerte Halsfedern, welche eine Art von Kragen oder Mähne bilden; an das Pferdehuf erinnern die bis auf drei reducirten, schr kurzen, aber kräftigen Zehen. Der Hals der Trappen ist, wie in den Pferden, lang, kräftig und von schöner Haltung; die Fülse, mit welchen sie ausschla- gen, sind, wie den Pferden, inre vorzüglichsten Vertheidi- gungswerkzeuge; wie diese ernähren sie sich von vegetabili- schen Stoffen u.s.w. In der Vorwelt gab es vielleicht auch Wasserpferde; es ist wenigstens nicht sehr denkbar, dafs die Sippe der Pferde gleich anfänglich so allein in ihrer Ordnung, wie jetzt, dastund. In-abwärts. steigender Linie (man werfe einen Blick auf die Verwandtschaftstafel) stehen die Landtrap- pen den Stwraulsen, die Wadtrappen den Wadschluckern gegen- über; die T'rappen wiederhelen sich demnach in den Strau/sen und Schluckern wieder eben so, wie die Hübner ım den "T'rap- pen. — Alle Gattungen dieser Sippe fliegen wie die Reiger und ı) Die Austernfhischer schwimmen nicht nur, sondern tauchen ‘auch. Binen Austern- &scher Lödlele ich an. dev Nordsee erst nach drei Schüssen. Zweimäi war er dem Tode durch sein beim Aufblitzen des Feuers von der Planne urplötzlich erfolgendes Untertauchen entgangen. - 2) Ein ächter Wasservogel, der sich sogar, zach des trefflichen Fabers Beob- , achtung, auf dem Wasser begattet. Wir haben an unserem Museum jürssthin _ eine neue Gallung,dieser Sippe aus Mexico -erhalten, deren Zehen einen sehr schmalen, släligen Hautsäum haben, AVES. 105 ß \ Schlucker mit rückwärts ausgestreckten Fülsen, die Hühner _ dagegen ziehen sie fliegend gegen den Leib hin zusammen. Die ihnen in Körpergestalt bisweilen sehr ähnlichen Wadschlu- cker (die Sichelschnepfen, Numeniü, sind z. B. den Ibisen sehr ähnlich) schreiten langsam und bedenklich einher, während alle Trappen, wie schon bemerkt, sehr schnell laufen, und von sehr lebhaftem Temperamente sind u. s. w. eamechbie wit’e Oind nung Kukuke. Die Stellung dieser Ordnung bedingen die Beutelthiere, ‘welchen, wie ich denke, die Kukuke entsprechen '). Ein höchst merkwürdiger Lebenszug mehrerer dieser Vögel besteht in der Verlegung ihrer Eier’) in die Nester fremder Vögel, der wohl die Sitte vieler Beutelthiere, ihre noch unentwickel- ten Jungen aus der Gebärmutter in den Zitzensack zu versetzen, vergleichbar ist. Was jene Verlegung der Eier °) und diese Versetzung der Jungen nothwendig macht, ist nicht bekannt, wohl aber mag hier ın beiden Fällen eine und dieselbe Ursache zu Grunde liegen. i Die Kukuke weichen in Betreff ihrer Lebensweise, Schna- bel- und Fufsbildung eben so wesentlich unter einander ab, als die Beutelthiere in ihren Sitten, in der Gestalt ihrer Zähne und Fülse, so wie in der Beschaffenheit ihrer Verdauungsorgane ; es läfst sich daher kein allgemein gültiges körperliches Merkmal dieser Ordnung festsetzen, und es bleibt nichts anderes übrig als die Beutelthiere und Kukuke in der Allgemeinheit ihrer kör- perlichen und geistigen Eigenschaften zu betrachten °). Da- ı) Jedoch nicht\im ersten Grade, wie diefs die Verwandtschaftstafel nachweist. | 2) Ich weils gar wohl, dafs aulser den Kukuken auch einige Staardohlen (z. B. Psarocoiius pecoris, Ps. sericeus) ihre Eier in die Nester fremder Vögel legen, allein diefs beweist nichts gegen obigen Schlufs; denn ces fragt sich, ob die Beutelthiere die einzigen Thiere ihrer Glasse sind, welche ihre noch unent- wickelten Jungen bis zu ihrer Vollendung in einem äufseren Sacke umhertragen; noch kennen wir nicht alle Säugthiere, auch solche nicht, welche den Krähen, mithin diesen Staardohlen entsprächen. 3) Man glaubt, die tiefe Lage des Magens mache die Bebrütung>der Bier unmög- lich, allein in vielen anderen Vögeln, z. B. ıu Sterna anglica, welche ich so eben zergliedere, liegt dieses Eingeweide noch tiefer als im Kukuke, und doch bebrüten sie ihre Bier selbst. Die!s ist selbst der Fall bei einigen Hühnerzat- tungen, deren Luflröhre sich über den Thorax heraus über die Brust und den Unterleib hinzicht. 4) Nur eine genaue HKenntunifs der Sitten und iunern Körpertheile der ausländischen Hukuke wird und kann uns einst zu einer Zusammenstellung ıhrer Ordnuugs- charaktere verhelfen. Es erfordert gegenwärlig noch ein geübtes Aug die kaum durch Worte auszudrückenden, zerstreuten itennzeichen dıeser Ordnung an äufse- ren Rörpertherlen wahrzunehmen. Nicht anders verhielt es sich anfänglich mit der höchst aatürliehen Ordnung der Beutelthiere, bis wir allmählich die Sitten dieser Thiere und ihre wesentlichsten körperlichen Eigenschafien kennen lernten. Wie die Beutelthiere ın der Gestalt ihrer Zähne bald an die Borstenigel, Maul- würfe und, selbst’ in Betreff der Fulsbildung (man vergleiche nur Halmaturus 106 AVES. gegen gewährt aber eben dieser Wechsel in der Zahn-, Schna- bel . und Fulsgestalt sehr sichere Sippencharaktere dieser Thiere., Es giebt nur Landkukuke. Ihre Zunge ist frei, platt, knor- pelig, keines Geschmackes fähig, überdeckt den ganzen Län. genzwischenraum des Unterkiefers, und ist, je nach der Be- schaffenheit der Nahrungsmittel der Gattung, bald einfach und unversehrt, bald gespalten oder gefranzt. Die Nahrungsstoffe werden von jenen unversehrt, von diesen etwas zerdrückt ver- schlungen, und sind, wie in den Beutelthieren, theils anımali- sche, theils vegetabilische. Die Kukuke leben in Monogamie und ihre Jungen werden geätzt u. s, w. Sie lassen sich in fol- gende, zum Theil in Gruppen zerfallende Abtheilungen bringen: Zunft 1, Die Fülse lange, vierzehige, geschilderte Stel- zenbeine mit sehr kurzen, an ihrer Basis durch eine Haut et- was verbundenen Zehen und hinaufgerücktem Daumen. Das Gefieder weich, lang und locker. Der hierher gehörige Ca- riama verbindet aufs natürlichste die Kukuke mit den Trappen, und ist gewils ein Kukuk'). Er ist dieser Ordnung was der Stelzengeier den Hachten (vertritt auch dessen Stelle in der neuen Welt) und das Hänguruh den Beutelthieren, das sich, wie dieser Vogel, in seinen Fortbewegungen fast nur der hin- tern, sehr entwickelten Extremitäten bedient. Die Sippe: Microdactylus Geoffr. (Palumadea ceristata Linn.). ) Zunft II. Die Fülse vierzehige, netzförmig geschuppte Gangfülse mit langen, ganz freien Zehen. Das Hals-, Rücken- und Flügelgefieder straff. Der Vogel dieser Gruppe steht in mit Dipus!), an die Nager, ja sogar im Bau ihres Beckens an die Greife gränzen, so stehen auch, die Kukuke in der Gestalt ihres Schnabels und ihrer Füfse bald den Trappen, bald den Spechten nahe u. s. w. Dafs in der Zusam- menstellung der Kuhkuke in die nachfolgenden Gruppen diejenigen nicht mit mir einverstanden seyn werden, welche ein künstliches System erfanden, und alle jene nicht, welche einem solchen nachbeten, erwarte ich im voraus. Ich schreibe aber auch nur für solche, welche mit eigenen Augen zu sehen (nicht zu gucken) ‚aufzusuchen und zu vergleiche n gewohnt sind. - ı) Das Skelet dieses Vogels und dieser selbst steht vor mir. Seiu Kopf ist ein Hachtkopf, an welchem der Schnabel eines Kukukes hängt; ich sage der Schnabel eines Kukukes, weil er in seiner allgemeinen Gestalt und in seiner Zusammen- setzung (er ist sehr leicht zusammendrückbar und mit feinen, zellenartig unter einauder verwobenen HKnochenplättchen ausgefüllt), in der Färbung und Durch- siehligkeit, so wie selbst in der Form und Stellung seiner Nasenlöcher dem Schnabel des Horsfield’schen Phoenicophaus javanicus so auffallend ähnlich ist, als ein Bi dem andern, Ner Superciliarfortsatz ist, wie ım Hachtkopfe sehr ent- wickelt, Seiner Zeit werde ich über den Skeletbau dieses merkwürdigen Kukukes nähere Aufschlüsse geben. — Das Gefirder des Cariama ist eigenthümlich gefärbt, aber eine ähnliche Struelur der Federn bemerkt man am Coceyzus eajanus. Die starren, schmalen und langen Stirnfedern wiederholen sich alsbald am Hinter- hauple des Huhnkukukes. Der Schwanz ist ein wahrer HMukuksschwanz, wie er, selbst mit-Binschlufs der grofsen, weilsen Endflecken, in den Sippen Coeeyzus, Phoenicophaus u. s. w. vorkomrmat, Wie in diesen eben genannten Kukuken, so stehen auch in dem Cariamıa oberhalb der Augen straffe, bogenförmig gelkrümmte Haare. Die Schwungfedern sind eulenartig gelleckt. In seinem Beiragen steht dieser Vogel der Saurothera Felula zunächst. > 4 \ AVES. ; 107. seiner Köpergestalt den Hühnern nahe, zu welchen er auch von Allen gestellt wird. Haltung des Körpers im Gehen und Fliegen wie derjenigen Kukuke, welche gleichfalls spitzige Flügel haben und viel laufen. ' Die Sippe: Opisthocomus Illıg. (Phasianus erıstatus Linn.). Dieser Vogel zeigt in der Structur und Färbung seines Gefieders eine höchst auflallende Uebereinstimmung mit Linne’s Cuculus Guira. Sein mälsig kurzer Schnabel und die Gestalt seines Schwanzes verkettet ıhn mit den Kukuken der . Zunft Ill., welche vierzehige, geschilderte Gangfülse haben. Die Zehen sind an ihrer Basis, wie ın den Landhühnern, durch eine kurze Haut verbunden, aber die äufsere derselben kann dennoch rückwärts gerichtet werden. So gehen die Gangfülse in die Klammerfülse über! Die Sippen: Schizorhis Wagl., Phimus Wagl., Spe- lectus Wagl. Die Ritzennäsler (Sohrzorhis) haben noch das straffe Hals- gefieder und den kurzen dieken Schnabel des Huhnkukukes (Opisthoe.). Zunft IV. Füfse vierzehige, mit grofsen, am Rande erhabenen T'aleln belegte Gangfülse. Zehen ganz frei; die hintere kann, wie in den Mauerschwalben, : vorwärts gekehrt werden. Schnabel noch immer kurz_und diek, kegelförmig. Gefieder weich und sceidenartig wie im vorangehenden Tiraco, ‘nur die Steuerfedern sind sehr: lang und steif, weil sie offen- bar, wie in den langschwänzigen Papagaien und Schwanzmei- sen, Werkzeuge zur Erhaltung des Gleichgewichtes des auf schwanken Aesten gaukelnden Vogels sind. Die Sippe: Colius Br iss. Man muls die Kegelschnäbler mit denjenigen Beutelthieren vergleichen, welche sich schlafend, wie sie, Fledermäusen gleich mit’ abwärts gesenktem Kopfe an den Fülsen aufhängen. Zunft V. Vierzehige Klammerfülse '). Diese. Zunft zerfällt in nachfolgende Gruppen: 1) Die vordern Zehen frei, die hivtere äulsere eine Wan- delzehe ’). Federn etwas weich, breit, abgerundet; Schwanz ı) Rletterfüfse,. wie sie die Ornilhologen nennen; ich kann mich indessen nicht über winden, diesen Ausdruck in Anwendung zu bringen, da den Hukuken und Pa- pagaien diese Fülse mit paarıg gestellten Zehen nicht zum Klettern, sondern nur h zum festern Umklammern des Staudortes, wenn sie sich, was 50 oft der Fall ist abwärts neigen, zum Theil auch zur Umspannung der Nahrung dienen, wie dieden letztere der Fall bei den Papagaien ist. Dafs lülse mit vier paarig gestellten Zehen zum Itleltern nicht unumgänglich nöthig sind, beweisen die dreizehigen Spechte, die Baumläufer, Spechthäger (Dendrocolaptes), Spechtmeisen u. s. w 3) An melireren mir zu Gesicht gekommenen ausgestopften Exemplaren konnte ich mich nicht mit Gewilsheit von der Wandelbarkeit dieser Zche überzeugen. 108 - „AVES. lang, keilförmig. Dadurch, so wie durch den leichten, zelli- gen, langen, erhöhten, an der’ Spitze etwas herabgezogenen Schnabel und durch die Lage und Gestalt der Nasenlöcher ‚sehlielst sich die hierhergehörige, ‚Sippe: Scythrops, 2) den T'ucanen und Federzünglern. namentlich den letz- teren zunächst an. Die Kukuke dieser Gruppe haben vier- zehige Kletierfülse, mit starken, am Rande erhöhten Schildern und langen Zehen, deren vordere an ihrer Basis mit einander verwachsen, die hintern aber frei sind, und eine lange, feder-. artige Zunge. Ihr unproporlionirt sen leichter zelli- ger Schnabel fand sein Vorbild im Seythrops. Die Federn sind etwas spröde, weitstrahlig, die Flügel stumpf; die Fülse ste- hen ziemlich weit zurück. Der Schwinz ist breit und an der Spitze mehr oder weniger gerade abgeschnitten, wie in der Sippe: Ramphastos (Wagl. Syst. Av. u. Isis 1829. S. 906.); oder keilförmig wie in der Sippe: Pteroglossus Magl. l. c.). Beide Sippen vertreten m der neuen Welt die Stelle der vor- hergehenden. 3) Die Fülse wie in den YT'ucanen gestaltet und gestellt; auch ist.das Gelieder einiger Gattungen (z. B. des Pogonias sulcirosiris, Bucco Rottorea u. 5. w.), besonders das rothe, wie in jenen weienahlie und spröde. Der Schnabel ist noch gvols und die Ladenränder sind wie in den F ederzünglern regel- mäfsig gezähnelt (Pogonias), oder, wie in den !l'ucanen (Bucco), fast eben, Die Zunge ist ch Die Sippen: Pogonias Illıg., Bucco Vieill. Diese Sippen vertreten die Stelle dert T'ucane und Federzüngler in der alten Welt. Bartvögel giebt es indessen auch in Ame- rica (z. B. Bucco es 4) Die Vögel dieser Gruppe sind Ausläufer der vor- hergehenden; sie haben noch die Sitten der Bartvögel, aber metallisch glänzende Rückenfedern, einen sehr lang reelle ien, Be oder etwas gebogenen Schnabel mit La- denrändern. Fülse sehr klein, IKlammerfülse ‘oder dreizehig; ‚lie vordern Zehen sind immer,.wie in den Cnrneuis, an ahrer Basis mit einander verwachsen. Die Sippe: Galbula Rriss. In ihrer äulsern Gestalt haben diese Vögel viele Aehnlichkeit mit den Eisvögeln (Scheimähnlichkeit), allein ıhr innerer Kör- perbau und ihre Sitten entfernen sie von diesen gänzlich; auch haben die Jacamaren (Galbulae) eine lange, freie Zunge, wäh- vend die Eisvöge! Haftzüngler sind. I ANES, 109 5) Sehr kleine, vierzehige Klammerfüfse; kurze aber spitzige Flügel; langer, breiter, platter Schwanz; viele und lange Bedern am sehr kleinen Rumpfe, die obern gewöhnlich metallisch glänzend, die untern seidenartig; der Schnabel 'eine Wiederholung ‘des Schnabels vom _Huhnkukuke und Kegel- schnäbler, mithin kurz, massig, gerundet-dreieckig, mit un- versehrten oder gezähnelten en '). Diese Vögel bauen eben so wenig ein Nest als die Tucane, Federzüngler, Zahnbartvögel und Bartvögel. Die Sippe: Trosan, 6) Der hierhergehörige Vogel schlielst sich durch sein metallisch glänzendes Gefieder, durch die Gestalt seines Schna- bels, seiner Fülse und durch die Rleinheit seines gleichfalls stark befiederten Rumpfes den vorhergehenden Curucuis aufs innigste an. Der Schnabel ist massig, dreieckig, an der Spitze Aamucneedrickt, abwärts gezogen und seitlich ausgerandet. Fülse rauhschuppig,, mittellang; der gleiche, Sch wine etwas lan “ Die Sippe: Leptosomus Fieill. (Cuculus madagascariensis Gmel.). 7) Die Kukuke dieser Gruppe haben noch, besonders die Kopfkukuke (Capitones), die Gestalt der Jacamaren, allein ihr Körper ist in allen seinen 'Theilen plumper und sein Gefieder ohne Metallglanz. Der Schnabel ist noch sehr lang (Capito), De aber an der Spitze abwärts gebogen, ud eben daselbst seitlich ausgerandet, oder (Lypornix) rundlich,, etwas bogenförmig und gegen seine zahnlose Spitze hin allmählich ab- wärts gezogen Hlammerfüfse mit vier Zehen. Sie haben das melancholische Temperament der Kukuke aus den Gruppen 3- 9. 6. 3 Die Sippen: Capuito Vieill., Lypornix Wagl. Syst. Die Kopfkukuke müssen den Jacamaren, die Trauervögel (Ly- porn,) wegen ihrer Schnabelgestalt den 8) eigentlichen Kukuken der Autoren (Cuculi) zunächst ‚gestellt werden. Hierher gehören vorzüglich diejenigen Ku- kuke, welche ıhre Rier in die Nester fremder Vögel legen. ‘Sie haben den Schnabel und die Klammerfüfse der Trauervögel, allein die Fülse sind mit grolsen, am Rande etwas a springenden Tafeln belegt. Flügel und Schwanz lang, jene spitzig; Fulswurzel kurz; die Federn anliegend, nicht beson- ders . Die Sippe: Cuculus Vieill., Eudy namys Vig. (Cueul. oriental.). ı) Gezähnelt in deu meisten americanischen (mit Ausnahme des Ausschniites vor der Hieferspitze), eben in den indischen und afrieanischen Curucuis- 446 AVES. 9) Der Schnabei kurz, kegelförmig, an den Seiten etwas erweitert, an der Spitze des Öberkiefers ausgerandet; kurze Klammerfüfse; die vordern Zehen an ihrer Basis mit einander verbunden. \ Die Sippe: Indicator ') Vieill. 10) Der Schnabel gewöhnlich höher als breit, aber in sei- ner allgemeinen Gestalt dem Schnabel der vorhergehenden Kukuke ähnlich. Gefieder in diesen seidenartig und nicht an- liegend Coceyzus (Vieill., Sanrothera Vieill.), bei jenen mehr oder weniger anliegend, bisweilen metallisch glänzend (Phoenicophaus Vieill.) oder straf! (Centropus, Cuc. Guira). Die Fulswürzel hoch, der Schwanz lang, fächerförmig, die Flügel mittellang. Der Kukuk Gauira verbindet durch seine Lebensweise, sein etwas hartes Gefieder, wie überhaupt durch seine allgemeine Körpergestalt diese Gruppe mit den 'Sippen: Coceyzus Vieill., Phoenicophaus Vieill., Sau- rothera Vieill., Centropus Jllıg. 41) Anis, welche sich dureh ihren helmförmigen Schna- bel, durch ihr anliegendes Gefieder, ihre langen EKlammerfülse u. s. w. leicht kenntlich machen. Ihr Schnabel kann als Vorbild des Papagaienschnahels betrachtet werden. Die Sippe: Crotophaga Linn. A. ,c,h, tier, Von dan u mnve Pa pagaien. Man sagt, dıe Papagaien entsprächen den Affen und seyen diese unter den Vögeln, allein diese Ansicht oder Behauptung ist, wie ich sogleich zeigen werde, unrichtig ’). Die Papa- gaien entsprechen vielmehr den Nagern, und stellen diese un- ter den Vögeln vor; diefs beweiset der Bau ihres Kopfes und ihre Lebensweise. i { : Der Gelenkfortsatz des Unterkiefers ist nicht. wie in den übrigen Vögeln, der Quere, sondern, wie inden Nagern, der Länge nach mit dem Schädel eingelenkt, und der obere liegt viel höher als die Gaumenbögen (in den Nagern höher als die Zahnkrone); dadurch wird, wie in den Nagern, seine Bewegung, ı) Täuscht mich nicht Alles, so müssen auch die Ochsenhacker, Buphagae, deren in- neren Körperbau ich nicht kenne, der Ordnung der Hukuke eingereiht und den Honigkukuken nachgestellt werden, welchen sie nach Schnabel-, Rumpf-, Flügel- und Schwanzgestalt nicht sehr unähnlich sind, Die Gangfüfse stehen hier (in einem natürlichen Systeme) nicht im Wege, und sind auch bereits schon da ge- wesen. Die Ochsenhacker haben im Wesentlichen die Sitten der Anis. 2) Die Papagaien haben mit den Affen nichts anderes gemein als ihre Passierlich- keit, allein diese ist den Eiehhörnchen und einigen anderen Nagern nicht weniger eigen als den Affen, : AVRS, Fer das Nagen bewirkend, nach hinten und vorn frei, aber nach den Seiten beschränkt, — Weder in einem anderen Säugthiere, noch in einem anderen Vogel findet eine ähnliche Einlenkung des Unterkiefers mit dem Schädel statt. Die Kieferüberzüge der Papagaien entsprechen nach ihrer Verrichtung '), Gestalt, so wie durch ihr Keproductionsvermögen den Schneidezähnen der Nager. Mit der Schneide der Unter- kieferspitze zerfeilen die Papagaien, wie die Nager. mit den untern Schneidezähnen die Nahrungsstoffe. Die Spitze des Oberkiefers dient, gleich den obern Schneidezähnen jener Säugthiere, nur als Anstemmungspunkt des zu benagen- den Gegenstandes, und besitzt defshalb auf ihrer Innenseite ei- nen Quervorsprung, der eben daselbst auch den obern Schnei- dezähnen der Nager eigen ist. Diesem Vorsprunge steht in den Papagaien die Schneide des Unterkiefers, in den Nagern die Spitze der untern Schneidezähne gegenüber. — Die beiden Kieferscheiden bilden in den Papagaien, wie die obern und untern Schneidezähne der Nager, einen Halbkreis, und nur so wird das Nagen.möglich. Die Schneidezähne der Nager haben das Eigene, dafs sie sich in demselben Grade wieder ergänzen, in welchem siesich durch den Gebrauch abnützen. Eben so verhält es sich mit den Kieferscheiden der Papagaien! °’) Die Papagaien sind auch in ihrem Sitten den Nagern, na- mentlich denjenigen ähnlich, welche auf Bäumen leben. Sie sind flink, unruhig, possierlich und bringen gleichfalls ihre Nahrung mit den Fülsen zum Munde, was unter den Vögeln nimmermehr zum Vorsehein kommt. -Sie haben das heftige, leicht reizbare Temperament der Nager, und sind eben so tückisch, eben so fruchtbar und eben so zahlreich an Gattungen als diese, ernähren sich von vegetabilischen Stoffen, hauen kein Nest u. s, w. \ ı) Finken, Kernbeifser u. s. w. zersprengen wohl auch die Samenhülsen, allein nur mittelst der seitlichen Ränder der Ladenscheiden, was mit dem Zerkleinern der Nahrungsstoffe der Säugthiere mittelst ihrer Backenzähne, aber nicht mit dem Nagen der Nager vergleichbar ist.. Bulen und Hachte bedienen sich beim Fressen, wie die Papagaien, gleichfalls nur der Hieferspitzen (und der Schnabel ist defshalb auch nach seiner allgemeinen Gestalt dem Schnabel eines Papagaies nicht unähnlich), allein sie zermalmen damit nicht den Frafs. Auch tritt hier noch ein anderer wesentlicher Fall ein: in den Papagaien ist es nämlich der Un- terkiefer, in den Hachten dagegen der Oberkiefer, welcher die Nahrung zerlegt, — Die übrigen Vögel verschlucken ihre Nahrung ganz, oder zerdrücken sie vor- her, indem sie sie quer zwischen die beiden Kiefer legen. 2) Das Wachsthum dieser Mieferscheiden ist nicht weniger stark als das dieser Zähne der Nager. Ein philippinischer Kakatu, welchen ich lange Zeit zu beobachten Gelegenheit hatte, verlor durch Zufall die ganze Spitze- der Oberkieferscheide. Die Unterkieferspitze, deren Ausdehnung jetzt nichts mehr im Wege stund, wuchs, wie diefs unter ähnlichen Umständen mit den Schneidezähnen der Nager derselbeFall ist, zu einer soichen Länge heran, dafs der Vogel aufser Stand gesetzt wurde, seine Nahrung mit dem Schnabel zu ergreifen und zu zernagen, und nur mit vieler Mühe, mittelst Aetzung, am Leben erhalten werden konnte, 4112 AVES. Die Papagaien sind Freizüngler, allein die Gestalt ihrer Zunge ist, wie in den Kukuken, nicht immer eine und die- selbe; die Abweichungen hierin sind bekannt. Alle Papagaien, “welche wir bis jetzt kennen, sind Landvögel, was bei der unge- heuer grofsen Anzahl ihrer Gattungen auffallend ist. Diese alle bilden eine einzige, scharf begränzte Sippe, und kaum ist man im Stande, sie gruppenweise zusammen zu stellen, so all- mählich gehen die Flügel, Füfse und der Schwanz in ihrer. Gestalt in einander über. Diejenigen Papagaien, welche fast immer auf dem Boden umherlaufen, schlielsen sich den Anis aus der Ordnung der HKokuke zunächst an. Sie hüpfen oft, wie Erdnager, in die Höhe, allein sie gehen schrittweise. Die andern Gattungen, welche fast ausschlielslich auf Bäumen leben, haben häufig, wie die Baumnager, einen langen Schwanz, der zur Herstel- lung, eines gewissen Gleichgewichtes im Körper, wenn sie stei- gen, dient, und immer das Vermögen die Zehen beim Ab- wärtssteigen von einem Aste sehr weit rückwärts zu biegen, worin sie vorzüglich mit den Eichhörnchen und Fledermäusen übereinstimmen, welche die Zehen der Hinterfülse, gleich Eidechsen, ganz zurücklegen können. — Es giebt viele Nager, Jie ihre Nahrungsmittel in besondern T'aschen des Kopfes ein- sammeln. Ich habe beobachtet dafs sich hiezu Psittacus leu- cocephalus und einige andere Papagaien der ziemlich weiten Höhlung ihres Unterkiefers bedienen, und aus derselben die Hanfkörner mittelst der Zunge zwischen die Rieferspitzen bringen. | Wie die Wallrosse mit ihren Eckzähnen, so heben sich die Papagaien mittelst ihrer Oberkieferspitze an steilen Orten em- por. Es ist wahrscheinlich, dafs etwas Aehnliches auch unter den Nagern vorkommt u. s. w. Die von aulsenher genommenen Kennzeichen der Papagaien sind-von den Ornithologen ausführlich beschrieben worden. Neu mte Ordrure Sperlinge. Die Kennzeichen der hierher gehörigen Sippen und die Sitten ihrer Gattungen sind hinlänglich bekannt. Die Sperlinge sind Freizüngler und schliefsen sich in ihren Sitien den Papagaien vorzüglich dadurch an, dafs sie die Sämereien, von welchen sie sich ernähren, wie jene von der Schale entblöfsen, aber indem sie sie seitlieh zwischen die Kieferränder bringen. -— Sie leben in Monogamie, füttern ihre 5 Jungen, AVES. : 113 ‚Jungen, gehen hüpfend ') u.s. w. Psittacopis ist das Verbin- ‘dungsglied der Sperlinge mit den Papagaien; ihr folgen die ‚in ihren Sitten diesen sehr ähnlichen Kreuzschnäbel (Loxia Illig.). Die Webervögel (Plocei), welche, wie ich vermu- the, noch Finken sind, gehen durch Körperform , Lebens- weise und vorzüglich durch ihren Kunsttrieb in die Staardohlen der folgenden Ordnung über, und müssen defshalb den Schlufs dieser bilden. Die Sperlinge lassen sich nicht wohl mit Säugthieren ver- gleichen; die Ferkel scheinen ihnen indessen in dieser Bezie- hung zunächst zu stehen. Es giebt nur Landsperlinge. Die Sippen: Psittacopis Nitzsch, Finksittich. (Loxia psittacea Lath., Psittacirostra Läacterocephala Temm. Pl. col. t. 457.) — Lozxia Illig. — Phytotoma Gmel. — Emberiza Illig. — Fringilla Illig. — Ploceus Cuv. Zehnte -OQOrdnune Krähen ?). Die Körperbildung der hieber gehörigen Vögel ist allge- mein bekannt. Die Krähen ernähren sich von animalischen und vegetabilischen Stoffen, und verschlucken diese ganz oder zer- stückelt, zernagen sie aber nicht. Sie sind Freizüngler, leben in Monogamie, füttern ihre zahlreichen Jungen, wie die Schlucker, aus dem Schnabel; gehen schrittweise, ’hüpfen aber auch bisweilen, ‚jedoch nicht anhaltend, und gewöhnlich dann nur, wenn sie im Begriffe sind vom Boden aufzusteigen. Fast alle Krähen sind muthige, muntere, listige und, in der Regel, höchst unruhige Vögel, welche in ihrer Lebensweise bald den Geiern, wie die Raben (Corvi), bald den Falken, wie die Würger °) (Lani) und zum 'Theil auch die Meisen,, die, nach Art der Falken, ihren gröfseren Raub, wenn sie ihn zer- ı) Entweder, wie z. B. der Haussperling, mit parallel, oder, wie der Buchfink, mit schräg gestellten Füfsen. In letzterem Falle geschieht das Hüpfen gleichsam schubweise. 2) Es wäre zu wünschen, dals es Jemand, dem es nicht am praktischen Blicke und an Sachkenntnifs fehlte, unternähme, die Geschichte der Hrähen in einem leb- haften Bilde darzustellen. Welch ungemein reicher Stoff böte sich ihm nicht hiezu dar! Denn was könnte nicht alles von dem Hunstgeschicke der Staar- dohlen, Töpfervögel (Furnarii), von dem melodienreiche Gesange der Sylvrien und Drosseln, von der Geruchsschärfe und Verschmitztheit der Haben, von der bizarren F'ederpracht der Paradiesvögel, von den Heereszügen der Atzeln (Pasto. res), wenn sie Myriaden von Heuschrecken nachziehen, vom Wanderungstriebe der meisten, von der Gelehrigkeit der Elstern, Staaren u.s. w., von der Ge- - selligkeit der letztern, von der Unverträglichkeit der Fliegenfänger u. s. w. ge- gesagt, und welche wichtige Schlüsse könnten nicht hieraus gefolgert werden! 3) Die Sippe Sparactes Illigers beruht auf einem Pogonias sulcirostris, - wel- chem die Scheitelfedern und Füfge eines Edolius eingesetzt sind. Ich verdanke (diese Bemerkung dem Grofsmeister der Ornithologie, Herrn Prof. Nitzsch, Wagen, Syst. der Amphib. Ra 8 x AA . AVES, stückeln, mit. den Füfsen festhalten, bald Schwalben, wie die Schwalbenwürger (Lieptoptery'ges), Fliegenfänger *), bald Sumpf- trappen, wie die Bachstelzen, Wasserpieper, bald Eisvögeln, wie die Wasseramseln (Cincli), oder, in Betreff des Verlegens der Eier in die Nester fremder Vögel, Kukuken, wie Psaroco- lius pecoris u. s. w. ähnlich sind. Es ist schlechterdings niebt möglich, die Krähen nach kör- perlichen Eigenschaften , oder nach dem Modus ihrer Lebens- weise in besondere Gruppen abzutheilen, da sie in jenen und in dieser allmählich so sehr in einander übergehen, dafs es oft eine höchst schwere Aufgabe ist, hievon nur einigermalsen haltbare Sippencharaktere zu abstrahiren. Eine Classification der Krähen wird diefs späterhin beweisen; bis jetzt aber sind ihre Sippen noch nicht natürlich an einander gereiht werden. Säugthiere, welche diesen Vögeln entsprächen, fehlen. Ihre Ordnung fällt in abwärts steigender Linie zwischen die Katzen und Hunde. Man.kennt nur Landkrähen. Die Wad- krähen werden indessen durch die Wasserscheeren (Enicuri), Bachstelzen, Wasserpieper, die Wasserkrähen durch die Was- serstaaren, welche tauchen und auch etwas schwimmen kön- nen, dargestellt. Die Sippen: Psarocolins MWagl. Syst. Av. — Sturnus Wagl.1.c. — Pastor Temm. — Gracula Wagl. — Pü- lonorhynchus Ruhl. — Cryptorhina Magl. — Paradısea Wagl. — Oriolus Wagl. — Prionites Illig. — Uoracias MWagl. — Üolaris Cuv. — KEurylaimus Horsf. — Ceble- pyris Cuv. — Pica Wagl. — Corvus Wagl. — Barita Cuv. — Lamprotornis Temm. — Turdus Vieill. — Cin- clus Bechst. — Ampelis Linn. — Psaris Cuv. — Lanius Linn. — Parus Linn. — Muscicapa Linn. — Todus Linn. — Pipra Linn. — Phibalura Fieill. — Tanagra °) Linn. — Motacilla -Linn. — Anthus °) Bechst. — Alauda *) Bechst. — Megalurus Horsf. — Furnarius Vieill. ı) Muscicapa Tyrannus jagt, wie Schwalben, gesellschaftlich über dem Wasser nach _ Insecten. 2) Die Gattungen dieser Sippe gehen in ihrer Rörper- und namentlich in ihrer Schna- belgestalt in die Sänger (Sylviae) über. Temmincks Tanagra speculigera (Pl. col. 36. £. ı. 2.) z. B, ist einer Sylvia so täuschend ähnlich, dafs sie von Lichtenstein als eine solche, Sylvia melanozantha (Dubl. Verz. p- 34-) angezogen wird. Ob dieser Vogel zur Sippe Tanagra oder Sylvia gehört, wage ich selbst nicht zu entscheiden, 5 ! 3) Diese Sippe verkettet sich mit den Rachstelzen aufs innigste durch eine Gattung, welche ich bei Herrn Flor. Prevos£ in Paris sah und beschrieb, Fieillot’s Motarilla variegata N. Dict. d’hist. nat. 14. p. 599. Yarll. Ois. d’Afr. t. 179. Von diesem Pieper werde ich in meinem Syst. Zv. eine ausführliche Beschreibung mittheilen. Die Uebergangsstufen von den Piepern zu den Lerchön sind allhekanni, 4) Ich kenne weder den Skeletbau noch ganz genau die Sitten der dickschnäbeligen Lerchen, und bin daher ungewils, ob sie zu dieser Ordnung oder zu den Sper- lingen gehören, - : ÄVES, ae 445 Noch viele andere Sippen der neuern Autoren, welche theils aus Gattungen der eben genannten gebildet wurden, theils neu, aber mit den einzelnen Gliedern jener mehr oder weniger verwandt, und gleichsam als Verbindungsformen der eigentlichen Sippen zu betrachten sind, gehören hierher. Bılıtre Ordnung. a ‘ Häger. Die Häger sind Vögel, welche nach ihrem Körperbaue und nach ihren Sitten theils den Krähen, theils den Schweb- spechten ähnlich sind. Nach der Gestalt ihrer Zunge zerfallen sie in zwei Familien: _ Familie I. (Freizüngler.) Die Zunge der Häger die- ser Gruppe dient mittelbar zur Ergreifung der Nahrung, kann nicht über die Schnabelspitze hinaus verlängert werden, und ist im Wesentlichsten wie in den Kräben gebildet, platt, an der Spitze unregelmäfsig ausgezackt oder wie abgenützt (Anabates, Synallaxis, Certhia), ausgeschnitten und bewimpert (Dendrocolaptes, Xenops), ausgezackt (Sitta) u.s.w. Alle Gattungen dieser Familie klettern , auch wenn sie einen gerade abgeschnittenen Schwanz ohne steife Federn haben, und er- nähren sich von Insecten und Früchten, nisten in Baum- oder Mauerlöchern, und bauen nur selten eın frei stehendes, künst- liches Nest (z. B. Anabates rufifrons) u. s. w. Die Steigsänger (Anabates) und Spitzschwänze (Synallaxes) sind nach ihrer Körpergestalt den 'Töpfervögeln und Schweifsängern (/Mega- lur:) der‘ vorhergehenden Ordnung noch sehr ähnlich, und stehen daher an der-Spitze der Häger; dagegen schliefsen sich die Häger der zweiten Gruppe dieser Ordnung theils durck ihre körperliche Beschaffenheit, theils durch ihre Lebensweise den Schwebspechten aufs innigste an. nn Die Sippen: Anabates Temm. — Synallaxis Vieill. — Xenops Illıg. — Oxyrhynchus Temm. — Sitta Linn. — Climacteris Temm. — Tichodroma Illig. — Orthonyxz Temm. — Certhia Illig. — Dendrocolaptes ‘) Herm. Familie U. (Greifzüngler.) Die Zunge dient ge- - wöhnlich unmittelbar zur Aufnahme der Nahrung, kann ı) Eine der ausgezeichnetsten Vogelsippen, die in der neuen Welt die Stelle der Pin- selhäger (Philedones) vertritt, aber, was die Lebensweise der einzelnen Gattun- gen betrifft, leider noch sehr wenig beobachtet wurde. Ihre Gattungen wieder- holen aus der Reihe der Hrähen bald die Drosseln, wie z. B. Dendrocolaptes ‘ Zurdinus und Merula, bald die Sänger, wie Dendroc, sylviellus u. s. w., oder sind gleichsam die Prototypen der Schwebspechte, wie z.B. Dendrocolaptes - trochilirostris, der Spechte, wie Dendroe. Picus, guttatus n. s, w. R S 8 * » 116 AVES. defshalb mehr oder weniger über. die Mundspitze hinaus verlär.- gert werden, und endiget sich in einen einfachen oder gespal- tenen Pinsel, oder ist an der Spitze gabelförmig gespalten und glatt. Im letzteren Falle zeigt sie eine grofse Annäherung an den Zungenbau der Schwebspechte, im erstern an den Zungen- bau der Spechthäger (Dendrocolaptes). Diese Vögel klettern nicht, ernähren sich vom Safte der Blumen, von kleinen In- - sekten , selbst von Beeren, z. B. die Dicaeen, u. s. w. Zunft 1. Zunge wenig über die Schnabelspitze hinaus vorstreckbar, mit einfacher oder gespaltener Pinselspitze. Die Sippen: Philedon Cuv. — KManorhina (Vieill.) ‚Vagl. Syst. Av. — Drepanis Temm. — Dicaeum’) Cuv. -— Nectarinia Illig. 3 Zunft 2. Zunge weit über die Schnabelspitze hinaus vorstreckbar, mit einfacher, gespaltener Spitze. Die Sippe: Cinnyris Cuv. - Hiezu alle diejenigen Gattun- gen, welche die metallisch glänzenden und schuppenförmig ge- legten Federn der Schwebspechte, deren Stelle sie in der alten Welt vertreten, haben. — Aufser durch ihren Zungen- und Fulsbau unterscheiden sie sich von den letztern auch dadurch, dals sie ihr Nahrung sitzend in den Blumen aufsuchen; defswe- gen haben sie auch keine Schwebflügel, längere Fülse u. s, w. Ich kenne keine Wirbelthiere, welche den Hägern ver- gleichbar wären. » worte Oo rdna me Schwebspechte. Diese Vögel haben eine aus zwei neben einander gelegten, vorn frei auslaufenden Muskelcylindern bestehende Zunge ?), ı) Auch auf diese Vögel.hat sich noch ein Theil der Lebensweise der Hrähen, und namentlich der Meisen übergeerbt, einer der vielen Beweise, wie nahe verwandt diese Ordnung mit der vorhergehenden ist. Die Dicäen, sagt Heinrich Boie in einem Briefe aus Java (Isis ı828. p. 1032.) beleben in grofsen Zügen die Da- dapbäume (Erythrina indica). Man glaubt in ihrer Nähe ejnen Zug vereinig- ter Regulus und Parus ater zu hören. Ihre fröhlichen Schaaren werden in der Regel von Nectarinien (Nect. peetoralis Kuhlit, und N. mystacalis) begleitet; ferner von Meisen, von Spechtmeisen (Sifta gymnopsis Ruhlii) und mehreren anderen kleinen Insectivoren.‘“ Nicht anders verhält es sich mit den Zügen der Meisen in unsern deutschen Wäldern, welchen sich Goldhähnchen, Baumläufer und Spechtmeisen anschliefsen. — Alle Sippen dieser Zunft bedürfen einer ge- nauen Revision, und sind wahrscheinlich in mehrere zu zerspalten. 2) Die Zunge der Schwebspechte ist nicht röhrenförmig, sondern hat nur durch die Vereinigung ihrer beiden Fleischkörper oben und unten eine seichte Rinne. Ich -wülste nicht, wie sie so als Saugorgan dienen könnte. Gewils auch nehmen die Schwebspechte keine anderen Honigsäfte in sich auf als diejenigen, welche zu- fällig an Insecten, ihrer Nahrung, kleben. Der Magen von zwei von mir geöffne- ten Schwebspechten war von Häfcrüberresten vollgepfropft. Auch Neuwied fand in ihrem Magen nichts anderes. — Die Zunge der Schwebspechte kann nach ihrer Zusammensetzung als Typus der Schlangenzunge betrachtet werden, nur ist diese jm Hopfe auf eine andere Weise aufgehängt, AVES. 117 welche, wie in den Hägern der letzten Gruppe, weit über die Schnabelspitze hinaus vorschiebbar ist, und zum Betasten und Ergreifen der Nahrung dient. Sie sind Spechte, welche fliegend ihre Nahrung in sich aufnehmen, und defshalb lange, schmale Flügel, wie Schwal- ben, oft auch einen gabelförmigen Schwanz (aufserdem aber nichts mit Schwalben gemein) haben. Die krummschnäbligen Schwebspechte scheinen in Blumen mit gekrümmten, die gerad- schnäbligen in Blumen mit geraden Kelchen ihre Nahrung auf- zusuchen. Nach dieser Bildung des Schnabels können die Schwebspechte in zwei Gruppen gebracht werden. Die Sippe: Trochtlus. Diese Ordnung fällt mit den Hägern zwischen die Ordnun- gen Orycteropodes und Glossolepti. Mit der vorhergehenden verbindet sie sich durch die Sippe Cinnyris aufs innigste. — Es ist gewifls, dafs die Schwebspechte in der Glasse der Insek- ten in den Abendfaltern (Sphinges) dargestellt werden. l DieozcehntLe ‚Ordnume, Spech te. Die Zunge eine einfache, mittelst ihrer, wie ın den Schwebspechten, sehr entwickelten und oberhalb der Stirn, eingefügten Zungenbeinhörner sehr weit über die Schnabel- spitze hinaus-rollbare Greifzunge, Typus der Zunge des Chamäleons und Nachbild der Zunge der Zungensucke, welche durch die Spechte unter den Vögeln dargestellt werden. Die Spechte mit Kletterschwänzen müssen den kletternden Zungensucken mit Wickelschwanz, die übrigen, deren Schwanz zum Klettern unbrauchbar ist, und welche kaum klettern ( Ynx, Picumnus), denjenigen Zungensucken gegenüber gestellt wer- den, welche gleichfalls nicht klettern und defshalb auch keinen Wickelschwanz haben, denn dieser ist für die Zungensucke das, was der steife, zur ‚Unterstützung des Rumpfendes die- nende Schwanz den Spechten. Aus der Reihe der Greife entspricht durch seinen Zungen- bau der Zungenigel den Spechten, und zwar jenen, welche mehr auf der Erde als auf Bäumen leben und nicht klettern. — Sollte es spechtartige Vögel geben, welche, wie der Zungen- igel, einen empfindlichen Tastschnabel haben ? Der Uebergang der Spechte in die Schlucker wird durch die Eisvögel bereitet, die noch ganz den Schnabel der Spechte haben. Ferner deuten auf die den Spechten vorangehenden sichelschnäbligen Häger und Schwebspechte aus der Reihe der Schlucker die Sippen Epimachus und Upupa. 118 AVES. "Die Ordnung der Spechte besteht aus zwei Zünften; zur ersten dieser gehören die Gattungen, welche einen Kletter- schwanz haben, die der Sippe: Pieus Wagl. Syst. Av. und Isis 1829. S. 508. zur andern diejenigen, deren Sehwanzfedern weich und fast von gleicher Länge sind. Die Sippen: Jynz*) Illig. — Picumnus Temm. (Wagl. Isıs 1829. S. 645.) In beiden Zünften giebt es dreizehige Gätinngen. — Es scheint mir, dafs der rothe Scheitel- und Wangenfleck der männlichen Spechte, jener mit dem Kamme, dieser mit den Kinnlappen der männlichen Hühner einerlei Bedeutung hat. Vierzehnie Ordnung Schlucker. Die Schlucker bilden eine scharf begränzte, leicht erkenn- bare Ordnung... Sie alle nämlich sind Haftzüngler, d.h. ihre am Schlunde liegende Zunge ist ungemein klein, einfach, drei- eckig oder abg runder und nur an ihrer Spitze etwas Be sie Kun nen weder zur Aufnahme oder wesentlich zur Ver- schlingung der Nahrung, noch zur Modulation der Stimme dienen, welche auch nur in unzusammenhängenden, gewöhn- lich rauh ausgestolsenen, gellenden oder dumpf schallenden Tönen besteht. Ihre Nahrung zerstückeln sie nicht, sondern versenken sie durch ein eigenes Spiel der Kehle in die Speise- röhre, indem sie den Kopf in die Höhe strecken. — Die Schlucker leben in Monogamie, bringen ihren Jungen Futter, fliegen mit ausgestrecktem Halse, und “diejenigen, welche VWVad- beine haben , gehen langsam und bedenklich; sie sind melan- -cholisch, und ruhen oft, mit auf die Brust gesenktem Schna- bel, stundenlang unbeweglich auf einer und derselben Stelle; eben so unbeweglich ehe viele Wasserschlucker, allein sie strecken den Hals empor und lüften die Flügel. Die Land- schlucker,, welche der vorhergehenden Ordnung zunächst ste- hen, sind dagegen munter und leben oft gesellschaftlich, allein ihr Temperament wird, wie sie sich den WVadschluckern nähern, (Eisvögel) traurig, sie suchen die Einsamkeit, fliegen nur nothgedrungen u. s. w. Es giebt ale Land-, Wad- und Wasserschlucker. ı) Eine neue Species dieser bis jetzt aus einer einzigen Gattung bestehenden Sippe ist Jynxz ruficollis, welche jüngs< Herr Hrebs aus dem Raffernlande ans Berliner Museum einsandte, und daselbst Herr Prof. Liehtenstein unter dem angegebenen Namen aufstellte. Sie ist unserer europäischen Gattung sehr ähn- lich, unterscheidet sich aber davon augenblicklich durch ihren einfärbig dunkel- rostrothen Vorderhals. Länge 6° 7. _ i ee © 119 1} Zunft I. Landschlucker. Die Fülse kleine Schreit- füfse; Schiene ganz befiedert; Fufswurzel diek, kürzer als der Mittelfinger, oder eben so lang als dieser; Zehen mit ein- ander verwachsen, nur gegen ihre Spitze hin frei; der freie Daum unten an seiner Wurzel erweitert. Die Sippen: Epimachus Cuv. (Magl. Syst. Av.) — Upupa Linn. (Wagl:]. c.) —. Buceros Linn. (MV agl. l. ce.) — (Dacelo') Leach.) — Alcedo Linn. h Der Eisvogel ist nach den wesentlichsten fiomenten sei- ner Lebensweise ein Plotus, aber nach der Bildung seines , Kopfes, und namentlich seines Schnabels, ein Storch. So verbindet er, theils Land-, theils Wasservogel, die Land- schlucker mit den Wasserschluckern. Höchst natürlich rei- hen sich an ihn in aufwärts steigender Linie die sogenann- ten Dacelen an, welche sich wieder durch ihren oft unpro- portionirt grolsen Schnabel, durch den Bau ihrer Fülse u. s. w. den Nashornvögeln enge anschliefsen. Es ist nachgewiesen worden °), dafs der Wiedhopf in seinem Skeletbaue die gröfste Aehnlichkeit mit dem Nashornvogel hat, und sich hierin zu diesem wie das Ferkel zum Nashorn verhält. Die Anatomie zeigt in Betreff des Skeletbaues ein ganz ähnliches Ueberein- stimmen des Prunkhopfes mit, dem Wiedhopfe. Die allgemeine Körperform der meisten Landschlucker ist schon einmal da gewesen. So wiederholen hierin die ‚Prunkhöpfe die Nectarinien und Dicaeen, die Nashornvögel die indischen Tauben mit haftzehigen Fü/sen, deren eine so- gar, Forsters Columba globicera (Isis 1529. $. 738.) einen kugelförmigen Schnabelaufsatz ‘hat, und die sich gleichfalls vorzüglich von Muskatnüssen ernähren ?), die Dacelen die ruhigen Bartvögel (Buce.) mit aufgeblasenem, mächtigem Schnabel, und die Eisvögel die einsam lebenden, melancho- lischen Jacamaren (Galbulae), unter welchen es, wie unter jenen, dreizehige, so wie auch langschwänzige Gattungen (z. B. Galbula paradisea und Alcedo Dea) giebt. Die Eis- ı) Noch bin ich nicht ganz sicher, ‘ob diese Vögel eine Sippe bilden, oder nur als Ausläuier der Sippe 4lcedo zu betrachten sind. Ihre Lebensweise spricht zwar für den Bestand der Sippe, allein ich kenne Gattungen, welche nach. ihrer Kör- pergestalt schwankend zwischen diesen Dacelen und den Eisvögeln stehen; es sind diejenigen, aus welchen Swainson die Sippe Haleyon,-Lesson die Sippen $Syma und Todiramphus bildeten. Von Alcedo cancrivora, welche zu Swainsons Sıppe Halcyon gehören würde, sagt Georg Forster in seiner Reisehbeschreibung (B. ı. S. 32.): ‚‚Sie nährt sich von grofsen, blauen und rothen! Landkrabben, die sich in Menge allhier (auf St. Jago) aufhalten, und in dem ' trockenen, ausgedorrten Erdreiche runde und tiefe Löcher zu ihren Woh- nungen machen.‘ Dieser Vogel lebt also wohl ferne vom Wasser? 2) Durch den unvergleichlichen Ornithologen Nitzsceh in Meckels Archiv für Physiol. u. Anat. 3) Die indischen Nashornvögel ernähren sich von Früchten, vorzüglich von Muskat- nüssen, die africanischen, nach Aussage Zevaillants, hauptsächlich von Aas. Es giebt auch eine Taube welche Aeser angeht, Col. loricata, 120 ! AVES. 1 vögel und Dacelen stehen hinsichtlich ihrer Körpergestalt und Sitten in demselben Verhältnisse zu einander, als wie die Bartvögel und Jacamaren. — Der sichelförmige, lange Schna- hel der Prunk- und Wiedhöpfe kommt auch unter den Wad- schluckern (Jbis, Tantalus) wieder vor. Es giebt keine diesen Landschluckern vergleichbaren Säugthiere. Zunft I. MWadschlucker. Fülse lange oder mittel- lange Wadfülse; Fulswurzel viel länger als die Mittelzehe, oder eben so lang als diese; die Zehen etwas gesäumt, frei, aber an ihrer Wurzel durch eine kurze, faltbare Haut zu- sammengehalten, der mittellange Daum auf der Standebene der Mittelzehe, ganz oder nur mit dem HKlauengliede aufliegend. Die Sippen: Ciconia Wagl. Syst. Av. — Anastomus Illig. (WVagl.].c.) — Tantalus Wagl. — Ibis Wagl. l.e.) — Platalea Linn. — Cymbop Wagl.]. ce. (Can- croma Linn.) ‘Auch die Wadschlucker sind, was ihre allgemeine, äufsere HKörpergestalt, wenigstens die Form ihres Schnabele anbelangt, schon früher aufgetretenen Vögeln, nämlich den Wadtrappen nachgebildet; mit diesen stimmen sie sogar in einzelnen Mo- menten der we überein. So wiederholen die Störche die dichkknieigen Regenpfeifer mit netzförmig geschuppten Fülsen, welche mehr auf Feldern und Wiesen als am Wasser leben, die Sichelstörche (Tantalı) und Jbise die Sichelschnepfen (Nu- menü), die Löffler den Scheibenschnäbler (Eurynorhynchus). Der Rahnschnabel (Cymbops) erinnert an die Sippe (?) Bur- hinus Jlligers; seine Schnabelbildung haben wir auch unter den Hoiken schon, in der le (Eurylaimus), im Schildschnäbler (Peltops Isis 1829. S. 656.) und in den Platt- schnäbeln (Todi) wahrgenommen. "Wahrscheinlich giebt es auch Trappen, welche wie _Anastomus einen Rlaffschnabel haben. Mit diesen Schluckern lassen sich gleichfalls keine Säug- thiere vergleichen. Zunft MH. Wasserschlucker. Kurze Schwimm- beine mit seitlich zusammmengedrückter Fufswurzel; Daum aufliegend, innenseitlich gerichtet und mit dem Zei- gefinger durch die allgemeine, höchst entwickelte, und bis an das äufserste Ende der Zehen reichende Schwimmhaut verbunden, oder rückwärts gekehrt und nur ein Ru- diment; bisweilen fehlt er ganz; Schiene immer bis zur Fuls- wurzel hin befiedert. Gruppe 1. Der Daum innenseitlich mit dem Zeige- finger durch die Schwimmhaut verbunden. AVES. 121 - Die Sippen: Pelecanus Illig. — Halieus Illig. — Dy- sporus Illig. — Phaeton Linn. — Plotus Jllig. — Tachy- petes Illig. Gruppe 2. Der Daum fehlt, oder ist, als ein Rudiment, ‚nach hinten gekehrt und frei. Die Sippen: Diomedea Linn. — Procellaria Illig. — Pachyptila Illig. — Neectis R. Forst. (Haladroma Illig., Puffinuria Less.) — Puffinus‘) Ray, Cuv. Die Wasserschlucker, Vorbilder der Wasserreiger, sind den Wasserschwalben in ihrer äufsern Körpergestalt ?), selbst in ihren Sitten einigermafsen ähnlich, und werden defshalb auch mit ihnen von den Ornithologen in eine und dieselbe Ord- nung gebracht. Inzwischen sind sie diesen Vögeln nur schein- ähnlich, denn der Bau ihres Skeletes, ihrer Zunge, zum Theil auch ihrer Eingeweide, die Erziehungsweise ihrer Jungen, ihr Temperament u. s. w. entfernt sie von ihnen gänzlich, und ver- bindet sie dagegen theils mit den Wasserschluckern, theils in den untersten Gattungen mit den Wasserreigern. Mit den Wadschluckern verketten sich die Wasserschlucker durch den Pelekan und den Kahnschnabel (Cymbops). Der Schna- bel diesesist, abgesehen von seiner Gedrungenheit, dem eines Pelekanes, zumal auch in Betracht der in einen mächtigen Sack erweiterbaren, nackten Kinnhaut so ähnlich, dafs man sagen könnte, dieser Vogel ist ein Pelekan mit den Fülsen‘ eines Wadschluckers. — Auch übt er das Tauchsupplement der Stols- (Dyspori) und Halsscharben (P/oti) aus, welches in- zwischen schon der Eisvogel besitzt. — Der Albatros hat den Schnabel und die Flügel der Fregattscharbe, und ist dieser auch im Fluge und in mehreren wesentlichen Momenten seiner Lebensweise ähnlich; er steht demnach als verbindendes Glied zwischen den Fregattscharben und Sturmvögeln, an die er sich durch die Procellaria gigantea innigst anreiht. — Bemerkens- werth ist in dieser Gruppe die allmähliche Entwickelung des Tauchvermögens, Es beginnt mit dem höchst unvollkommenen Tauchsupplemente der Sturmvögel; dieses vervollkommnet sich in den Stols- und Halsscharben, und geht in den Sturmtau- chern (Nect.) und Puffinen (Puf].) in die Tauchfähigkeit über, die in den Scharben den höchsten Grad der Verkommen- j) ı) Faber, dieser ausgezeichnete, nicht genug zu beachtende Ornitholog, welcher im Reiche der Vögel das Hünstliche vom Natürlichen, wie Spreu vom Korne zu schwingen verstand, war der erste, welcher die Puffinen von den Möven trennte und mit den Tauchern verband. (Fab. Prodr. der isl. Ornith. S, 54.) 2) Bemerkenswerth ist in dieser Beziehung Sterna pelecanoides (King Voy. 1837.), ‚deren Fülse wie bei einer Scharbe gebildet sind, und Reinh. Forsters Sterna serrata (siche ihre Beschreibung S. 88). Der Schnabel dieser ist an sei- nen Hieferscheiden wie der Schnabel des Tropikvogels und des Stofstauchers sägeförmig eingeschnitten. 122 AVES. heit erreicht. — Die Wasserschlucker, welche das Tauchver- mögen besitzen (vielleicht auch andere), zeichnen sich auch dadurch aus, dals sie, nach Art einiger Wadhühner (Palame- deae), die Haut vom Leibe durch ein weitmaschiges Zellgewebe zu entfernen, dieses mıt Luft anzufüllen, sich dadurch leichter zu machen, und so, wie die Fische durch Anschwellung der Luftblase, im Wasser mit Schnelligkeit emporzuheben vermö- gen. — Die Wasserschlucker füttern ihre Jungen, wie die Tauben, aus der Speiseröhre; Männchen und Weibchen glei- chen einander an Farbe u. s. w. ’ Hörperlich und sittlich gehen die Wasserschlucker in die Wasserreiger, und namentlich in die Seetaucher durch die Puffinen über. Das Skelet dieser zeigt mit dem der See- taucher, besonders in Betreff der Fülse wesentliche Ueberein- stimmungen. Die Puffinen tauchen, und wie die Seepapagaien, welche VWVasserreiger sind, graben sie ellenlange Löcher in die Erde, in welchen sie brüten; ihre Jungen sind von einem lan- gen, sonderbar gebildeten Flaume bedeckt, wie man ihn bei den Jungen der Seepapagaien und Pinguine beobachtet. In den untern Gattungen der Wasserschlucker rücken die Fülse immer mehr und mehr nach hinten, und sind bereits, wie in den WYas- serreigern, bis an die Fulswurzel hin befiedert, was in. den vorhergehenden WVasservögeln der Fall nicht ist u. s. w. Die Wasserschlucker sind den Vögeln das, was die Walle den Säugthieren. Die Walle sind wie jene Haftzüngler, se stehen als solche in ihrer Classe eben so isolirt, als die Schlucke unter den Vögeln. Diejenigen Wasserschlucker,, deren vier Zehen von einer gemeinschaftlichen Haut zusammengehalten werden, wird man zunächst mit den VYallen “rergleichen müs- sen; die Finger dieser sind gleichfalls von einer Beni lichen Hülle umzogen, und scheinen so, wie die Fülse der Scharben, gleichsam aus einem einzigen Stücke zu bestehen. Nicht nur durch das Aufblähen der Rumpfhaut allein, auch mittelst der sehr steifen Ruderfedern heben sich die Scharben, wie die Walle mit ihrem flossenartigen Schwanze,, im Wasser empor. — Vor einiger Zeit ver glich ich (jedoch nicht mit bin- länglicher Muse) den Kopf eines “Kahnschnabels. mit dem Schä- dh eines Rorquals; die ungeheure Rachenweite beider Thiere, so wie ihre wechselseitige Uebereinstimmung mit einander ım Zungenbaue, hatte mich zu diesem Ver gleiche ermuntert. Ich kann versichern, dafs sich die Schädel beider T'hiere im Allge- meinen viel, und wesentlich in der Zusammensetzung und Ge stalt der Ge (Schnabel-) Knochen gleichen ; auffallend aber ist die Aehnlichkeit, welche der Unterkiefer des Kahn- schnabels mit diesem Kopftheile des Rorquals zeigt. — Die AVES. 123 röhrigen, auf der Firste des Schnabels stehenden Na- senlöcher der Sturmvögel nehme ich keinen Anstand mit den auf dem Grunde des Schnabels wıe Röhren sich öffnenden Na- senlöchern der Delphine zu vergleichen. Aus der Classe der Greife stehen den Wasserschluckern die Haftzüngler, aus der Classe der Amphibien die Seeschild- kröten gegenüber. — Die Halsscharben sind vielleicht den langhalsigen Seedrachen vergleichbar. KonftzehntevOrdnwne, Reiger. Die Reiger haben einen ziemlich harten Schnabel mit sehr scharfen , mehr oder, weniger einwärts gebogenen Ladenrän- dern, eine freie, schmale, oft breite, gegen en Grund hin fleischige, theils zum Hinabwürgen, theils, mittelst ihrer har- . ten, spitzigen, rückwärts gebeugten Wärzchen (Aptenodytes), zum Ergreifen und Zurückhalten schlüpfriger Speisen dienliche Zunge, ritzenförmige, seitliche Nasenlöcher und Schwimm- oder Wadbeine. Die Jungen werden geäzt oder suchen unmittelbar nach ihrer Geburt ihre Nahrung selbst auf. Alle bis jetzt be- - kannten Reiger sind ausgezeichnete Taucher, oder üben doch wenigstens Be Tauchsupplement aus; Männehen und VVeibchen sind einander an Farbe gleich u.s. w. Es giebt nur WYasser- und Wadreiger. Zunft I. /Vasserreiger. Hinten gestellte Beine (Af- terbeine), deren Schiene bis zur Fulswurzel hin vom Bauchfelle umhüllt ist; Flügel kurz, zum Flug bisweilen untauglich, Die Wasserreiger zerfallen in nachstehende Gruppen: Gruppe 1. Fulswurzel seitlich zusammengedrückt, a) Gespaltene Schwimmbeine. Die Sippe: Colymbus Jllis. **) Vollkommene Schwimmbeine. Die Sippen: Eudytes Jllig. — Alca Linn. -Gruppe 2. Fulswurzel rundlich. *) Vollkommene Schwimmbeine. Die Sippe: fpteno- dytes Forst. **) Gespaltene Afterbeine. Die Sippen: Apteryx ae — Didus:) Linn. ı) Die Sippen Didus und Zpteryx bestehen ın der That (leben höchst wahrscheinlich sehrtiefaın Südpole) und gehören zu dieser Ordnung. Den von Heinh. Forster dem brittischen Museum zum Geschenk gemachten Fuls des Didus inepfus habe ich selbst gesehen, und mit vieler Aufmerksamkeit betrachtet. Nach seiner allge- - meinen Gestalt ist er kın etwas langer Pinguinfufs ohue Schwimmhaut und mit 2 424 AVES. N Diese Vögel sind ausgezeichnete Taucher, gehen auf dem Lande höchst mühsam und mit mehr oder weniger senkrecht gestelltem Körper, dabei entweder auf der Fufssohle (z. B. mehrere Alken, die Lummen, die Pinguine und Taucher) oder auf der Spur (z. B. die Seepapagaien und Alca Alle), legen ihre Eier in Felsen- oder Erdlöcher, wie die Seepapagaien, einige Lummen und die Pinguine, oder auf die nackten Felsen, wie z. B. Alca Troıle, oder bauen, hindeutend auf die Wad- reiger, ein Nest (z. B. Eudytes rufogularis, und die Gattungen der Sippe Colymbus) u. s. w. : Mit den Wasserschluckern verkettet sich diese Ordnung durch die Seetaucher und Taucher, die nicht nur in ihren Sitten, sondern vorzüglich auch im Baue ihres Skeletes eine grofse Uebereinstimmung mit den Sturmtauchern und Puffinen zeigen, mit den Wadschluckern durch die Fischreiger, welche noch ganz die Gestalt der Störche haben. In den Tauchern und Seetauchern wird gleichsam die Na- tur der Fischreiger vorbereitet; mit diesen haben sie den Schnabel-, Zungen- und Halsbau und Vieles in ihren Sitten emein; allein als wahre Wasservögel haben sie nach hinten . gestellte Fülse, einen plattgedrückten Rumpf und ein dicht an- schlielsendes, dickes Gefieder. Didus besitzt bereits gespaltene Zehen, und schliefst sich dadurch den VVadreigern zunächst an. Unter den Vögeln stellen diese Wasserreiger die Robben, Ohrenrobben und Wallrosse vor. WVie diese haben sie hin-- ten gestellte, vom Bauchfelle bis zur Fulswurzel einge- ‚hüllte Füfse, und zum Theil flossenförmige vordere Extre- mitäten (Aptenodytes). Auch in der Lebensweise stimmen diese Vögel und Säugthiere vielfältig mit einander über- ein. Aptenodytes demersa hebt sich, wie die Wallrosse mit ihren langen Eckzähnen, mittelst ihres Hakenschnabels an steilen Ufern empor. .Alca impennis ist der Seeotter vergleichbar; wie diese ein Mittelding von Robbe und Fischotter, ‚so schwankt auch die Gestalt jener zwischen der auftretendem Daum. Im demselben Museum habe ich auch das schöne Original des Edward’schen Didus gesehen. Sein Schnabel schwankt in der Gestait zwi- schen dem Schnabel der #lca impennis und des dieser Ordnung vorangehenden Albatrosses. Mit dem Schnabel jener 1heilt er die tiefen Furchen, mit dem Schnabel dieses die allgemeine Form. Nach dem genannten Gemälde mufs ich diesen Vogel für schwanzlos, und den Federbüschel auf dem Unterrücken, welchen man allgemein als Schwanz beschreibt, für die Spitze des einen eiwas weit zu- rückgesetzten, gelüfteten und über den Rücken hervorragenden Klügels halten. Dasselbe Bild zeigt eine freistehende, lange Zunge. Wäre der Vogel (wie man glaubt) ein Straufs, dann würde dieser Kopftheil nicht ersichtlich seyn, denn die Zunge der Straufse ist kurz, mit dem Rinne verwachsen und steht tief im Rachen, Apteryx und Didus scheinen natürliche Sippen zu seyn, die sich zu einander wie Aptenodytes zu Spheniscus (Briss.) verhalten. In Betreff der Gestalt des Schnabels steht Spheniscus der Dronte, Aptenodytes der Apteryx zunächst. Eine verdienstliche, geschichtliche Abhandlung von der Dronte hat Duncan im Zoological Journal ı828. p. 554: mitgetheilt. - N AVES. 135 einer Alke und eines Pinguins. Alca impennis verbindet daher eben so ersichtlich die Alken mit den Pinguinen, als wie die Seeotter die Fischotter mit den Robben u. s. w. ‚Zunft I, Wadreiger. WVadbeine. Diese Abtheilung der Wadreiger besteht aus zwei Gruppen, Gruppe 1. Die Fulswurzel rundlich. Die Sippen: Cepphus Magl. Syst. Av. — Notherodius Wagl.1.c. — Eurypyga Illig. — Ardea Wagl.]. e. ' Gruppe 2. Die Fulswurzel seitlich zusammengedrückt; Zehen durch eine tief ausgebuchtete Schwimmhaut verbunden. Die Sippe: Dromas Pay k. (Temm. P!. col. t. 363.) Was die Gestalt des Schnabels betrifft, so wiederholen diese Reiger die vorhergehenden. Der Schnabel des Cepphus ist, abgesehen von seiner Länge, dem Schnabel des Seepapagaies, der Schnabel des Bastard- reigers (Notherod.) dem Schnabel der Aptenodytes patagonica’), der Schnabel des Schweifreigers (Euryp.) dem Schnabel der Aptenodytes papua ’), und der Schnabel der Fischreiger dem Schnabel der Taucher und Seetaucher höchst ähnlich. Der Schnabel des Laufreigers (Dromas) ist ein wahrer Lummen- schnabel. Dieser letztgenannte Reiger vertritt in dieser Ord- nung die Stelle des Säbelschnäblers, dem er, mit Ausnahme des Schnabels, ähnlich ist, und wahrscheinlich auch in seinen Sitten gleicht. Als Wadreiger mit seitlich zusammengedrück- ten, langen Schwimmfülsen verbindet er die Reiger mit den Gänsen dureh den Flamingo, welcher gleichfalls ein Wadvogel mit Schwimmfülsen ist. Es wäre wünschenswerth, von den Sitten dieses Reigers eine Beschreibung zu erhalten?). Die Wadreiger üben das Tauchsupplement stehend aus. Sie tauchen mit Kopf und Hals nach Nahrung, bauen wie die Taucher ein Nest u. s. w. Sechzehnte Ordnung. ’ | Gänse. Auf keine Weise zu verkennen sind die Vögel, welche zu dieser Ordnung gehören, denn sie alle zeichnen sich vor allen ı) Die Schnabelgestalt der Pinguine ist eben so wenig standhaft als in den Specht- hägern (Dendrocol.) und Alken, und allmählich geht hier eine Form des Schna- bels in Jdie andere über. Ohne genauere Henntnils von den Sitten und innern Rörpertheilen dieser Vögel möchte ich daher nicht zur Aufstellung mehrerer Sip- pen unter ihnen rathen., Die Alken gehen selbst in ihren Sitten in einander über. 2) Diesen höchst seltenen Vogel, welchen ich an unser Museum abtrat, verdankte ich nebst vielen anderen kostbaren Naturalien der Gefälligkeit des Herrn. Ryals in London. 3) Ich kenne weder von diesem Vogel noch von dem Schweifreiger das Skelet; auch das des Bastardreigers sah ich noch nicht. Gewils aber gehören diese Vögel zur Ordnung der Reiger, mit welchen sie auch im Baue der Zungs übereinstimmen, 136 AVES. übrigen durch einen häutigen Schnabelüberzug aus, der sie durch seine Empfindlichkeit in den Stand setzt, ihre Nahrung damit auf dem Grunde des Wassers, ohne Zuthun der Augen, aufzuspüren. Auch haben alle’ Gänse eine freie, fleischige, des Geschmackes,, wenigstens einer feinen Empfin- dung fähige Zunge, die sie die mit Wasser, Steinchen u. dergl. in den Schnabel aufgenommene Nahrung leicht ausmitteln und ausscheiden lälstı. Zu diesem Endzwecke ist sie auch zu beiden Seiten mit empfindlichen Fleischfranzen besetzt, die zu glei- cher Zeit mit den an denSchnabelrändern befindlichen Zähnchen oder Einschnitten eine Art von Seiher oder Rechen bilden, durch welchen das mit der Nahrung aufgefangene Wasser abge- leitet, der Nahrungsstoff dagegen zurückgehalten wird °). Es giebt Wad- und VWVassergänse. Zunftl. Wadgänse. Tange Wadbeine. Die Sippe: Phoenicopterus °). Zunft II. Wassergänse. Schwimmbeine. Die Sippen: Anas°) Linn. — Mergus Linn, Gänsen vergleichbare Säugthiere ‘) giebt es nicht; aus der Reihe der Greife ist es das Schnabelthier, welches den Was- . sergänsen entspricht. In der Bildung seines Schnabels und in seinen Sitten hat es mit den Enten eine auffällend grofse Aehn- lichkeit °). Unter den Gänsen stellt der Flamingo die Wadrei- ger vor. Wie diese taucht er stehend nach Nahrung, jedoch mit dem Unterschiede, dafs er die Oberseite des Kopfes im Wasser unter sich kehrt. Hierin sind ihm viele’VWVassergänse ähnlich, welche sich gleichfalls auf den Kopf stellen, wenn sie ı) Die Säger haben, weilsie vorzüglich Fische fressen, eine weniger fleischige Zunge und einen schmaleren Schnabel als die übrigen Gänse; ihre Ladenzähne sind scharf und stark, und vorzüglich zum Festhalten des Raubes bestimmt. Im Schnabel der eigentlichen Gänse sind die Ladeneinschnitte so gestellt, dafs sie auch zum Abmähen von Pflanzen dienen können, 2) Das Skelet dieses Vogels, welcher unbestreithar eine Gans ist, hat mit dem der Saat- gans und des Schwanes, einige wenig erhebliche Abweiel,ungen davon ausgenom- men, die gröfste Aehnlichkeit; indessen bietet es eine Besonderheit dar, welche ich bis jetzt noch in keinem andern Vogel beobachtet habe. Alle Rückenwirbel sind hier nämlich an ihrer Oberfläche, wie sonst nur die Kreuzwirbel, theils mit den letzten Rückenwirbeln, theils mit den Darmbeinen, zu einer stätigen, schildförmigen Masse mit einander-gleichsam verschmolzen. In dem Rumpfe die- ses Vogels wird daher recht augenscheinlich der Rückenpanzer der Schildkröten vorbereitet. Diese Beobachtung machte ich am Skelete eines europäischen Flamingos. Der Kopf dieses Vogels zeigt, nach seinem allgemeinen Umrisse, . eine ungemein grolse Üebereinstimmung mit dem des Dugong; weniger grols ist die Aehnlichkeit eines Sägerkopfes mit dem Schädel eines Delphines. 3) Lathams Cereopsis ist eine, in Betreff der Schnabelbildung mit Forsters ‚Anas pieta zunächst verwandte Gans, welche ich in London lebend sah, und deren Schädel ich selbst besitze, t 4) Die Delphine haben zwar, wie die Gänse, einen empfindlichen Schnabelüberzug, allein eine Haftzunge, welche eine von den Sitten der Gänsenothwendiger Weise verschiedene Lebensart zur Folge hat. Die Walle entsprechen dagegen, wie wir sahen, den Wasserschluckern. ® 5) Besonders mit Forsters Anas malacorkyncha und Lathams Anas membra- narea, welche, gleichfalls wie das Schnabelthier, frei herabhängende, empfind- liche Schnabelhautlappen, diese jedoch nicht am Grunde des Schnabels haben, x i -AVES. 197 nach Nahrung tauchen, wobei sie die Fülse über den Wasser- spiegel emporstrecken. — Alle Gänse leben in der einge- schränkten Monogamie, ätzen (vielleicht mit Ausnahme des Flamingo) ihre Jungen nicht, fliegen, wie die Schlucker, mit ausgestrecktem Halse u. s. w. In der sonderbaren Art zu brüten stimmen die Wadgänse noch einigermalsen mit den Pinguinen überein '). Siebenzehnte Ordnung. Straulse. Auf den ersten Blick geben diese Vögel ihre Verwandtschaft mit den Gänsen, oder vielmehr ihr Abstammen von diesen, durch die Gestalt ihres Kopfes, aber vorzüglich durch die Bil- dung ihres Schnabels zu erkennen, welcher immer, wie in den Wassergänsen, plattgedrückt, abgestumpft, und nicht ‚selten, wie in diesen, an der Spitze des Oberkiefers mit einer sehr deutlich gehobenen, nagelförmigen Kuppe, ja gewöhnlich in der Nähe der Nasenlöcher mit einer noch etwas empfindli- chen, weichen Haut überzogen ist. — Diese Vögel sind Haft- züngler; ihre ungemein kleine, vorn abgerundete oder drei- eckige Zunge steckt tief am Grunde des Unterkiefers, und ist fast ihrer ganzen Länge nach mit. demselben verbunden, So können diese Vögel nicht leicht mit andern verwechselt wer- den. Es giebt nur Landstraulse, unter diesen aber machen sich zwei Zünfte bemerkbar. Zunft I. Vollkommen entwickelte Flügel mit harten, zum Flug dienlichen Schwungfedern. Die Sippen: Megapodius Wagl. Syst. Av. — Crypturus Wagl.ı.c. — Nothura Magl.ı.e. — Rhynchotus Spix (Wagl. |]. ec.) Die zu dieser Zunft gehörigen Vögel sind bis jetzt von allen Autoren zu den Hühnern gestellt worden, allein sie unter- scheiden sich von diesen nicht nur durch den Bau ihres Ske. letes, sondern auch dadurch, dafs sie Haftzüngler sind, ‚ und ganz freie Zehen haben. Auch besitzen die Hühner einen ewölbten, mehr oder weniger seitlich zusammengedrückten oder rundlichen Schnabel, in diesen Straufsen dagegen ist er immer plattgedrückt, ja in den Tinamen und Scheinschwei- fen (Nothur.) ganz wie in den eigentlichen Straufsen, und in den Krallenstraufsen (Megapod.)' wie im Casuare gebildet, Man ı) Von diesen Wasserreigern sagt Forster in der Beschreibung seiner Apteno. dytes magellanica: ‚In nidis e terra Jimosa passim ova deponunt pro avis mole majora, et mirum dietu, stantes paene incubant, ova enim adeo confertim sunt deposita, ut vix parentibus, aequae conferlim, erecta sta- tura standi remaneat locus.“ 128 | AVES. kann diese Straufse Flugstraufse nennen. Mehrere von ih- nen (die Krallenstraufse) haben die Gewohnheit ihre Eier, nach Art der Echsen, im Sande einzuscharren, wo sie, wie man versichert, gleich den Eiern dieser Amphibien, von der Son- nenwärme ausgebrütet werden. WVie die meisten Wasserrei- ger legen sie im Verhältnils zur Gröfse ihres Körpers sehr grolse Eier, welche nicht, wie die der Landhühner, blafs und schmutzig gefleckt oder punktirt, sondern glänzend und schön- färbig sind. Die der 'l'inamen haben wie die Eier des Casuars und des neuholländischen Straulses eine lebhaft grüne Farbe. Die Zehen dieser Straulse sind wie in den nachfolgenden immer ganz gespalten, was in den Landhühnern nie der Fall ist u. s. w. Zunft II. Unentwickelte Flügel mit weichen, zum Flug untauglichen Federn. Die Sippen: Struthio Linn. — Rhea Briss. — Dro- micejus Vieill. — Casuarius Linn. In diesen Straufsen zeigt sich die Vogelnatur in ihrer Ab- nahme und im Uebergange zur Natur der Amphibien. Das Becken ist mehr einem Amphibien- als einem Vogelbecken ähnlich, das Brustbein ') hat keine Gräthe mehr, die Ruthe ist wie in den Schildkröten gestaltet, die Rückenwirbel sind beweglich, den Flügeln fehlt bisweilen, wie so oft den Fülsen der Echsen, die vollständige Gliederzahl (beim neuholländi- schen Straulse mangeln die Handknochen gänzlich °), und sie sind zum Fluge, welcher eigentlich die Vögel zu dem macht, ‚was sie sind, untauglich, die Schädelknochen (wenigstens des Straulses) sind wie in den Echsen, Schlangen u. s. w. bis ins späte Alter durch die Nähten von einander getrennt, die intel- lectuellen Fähigkeiten verschwinden und gehen in die Stupidität der Amphibien über u. s. w. Die Straufse dieser Zunft entsprechen nach dem Bau ihres Halses, ihrer Fülse, der Haltung ihres Körpers und dem bei weiten grölsten Theile ihrer Lebensweise den Kamelen. Man kann sie, zum Unterschiede von den vorhergehenden, Lauf- straufse nennen. Mehrere Individuen legen wie einige Enten (z. B. Anas marila, A. glacialis), mit welchen diese Straufse auch im Baue der Ruthe übereinstimmen, ihre Eier in ein ge- meinschaftliches Nest; das stärkste VVeibchen bebrütet sie u. s. w. 1) Nicht weniger ausgezeichnet ist durch seine Länge und Schmächtigkeit das Brust- bein des Crypturus variegatus; es erstreckt sich fast bis zum After herab. 2) Mit dieser Beobachtung kam mir Herr Dr. R. Ffagner in Heusingers Zeitschr, für die org. Phys. (1827. p. 595.) zuvor. Einen lebenden neuholländischen Straufs brachte ich von England nach München zurück. Die Sitten dieses Vogels, wel- cher auf einer grofsen Wiese freien Lauf hatte, so wie den Bau seines Skeletes, werde ich an einem anderen Orte beschreiben, und dabei den Uebergang der Vö- gel in die Amphibien durch die Straufse nachzuweisen bemüht seyn, N m u ——— Qlassıs BrCERSSISW AU HILL Sugbihien Waaıan, Syst. der Amph. 9 130 Systema Amphibiorum. Ordo I. TESTUDINES, Schildkröten. Familia I. Hedraeoglossae, Haftzüngler. Trib. I. T. pedibus pinniformibus. (Test. oiacopodes, ruder- füfsige Schildkröten.) Trib. I. T. pedibus palmatis. (Test. a schwimm- füfsige Schildkröten.) Trib. IH. T. pedibus ambulatorüs. (Test. tylopodes, schreit- füfsige Schildkröten.) Ordo II. CROCODILI, Krokodile. Familia I. Hedraeoglossi , Haftzüngler. Ordo III. LACERTAE, Echsen. Familia I. Platyglossae, Plattzüngler. Familia II. Pachyglossae, Diekzüngler. Trib. I. L.pach. trunco depresso. (L. pach, platycormae P et es ’ plattrumpfige diekzüngige Echsen.) Div. ı. Dentibus tomiorum culmini innatis, (L. p. pl. acro- dontes, plattrumpfige randzäknige Diekzüngler.) Div. 2. Dentibus tomiorum lateri interno agglutinatis. (L. p. pl. pleurodontes, plattrumpfige seitenzähnige Dick- züngler.) Trib. a pach. trunco compresso. GE. pach. stenocormae, schmalrumpfige diekzüngige Echsen.) Div. ı. Dentibus tomiorum lateri interno agglutinatis,. (L. p. st. pleurodontes, schmalrumpfige seitenzähnige Dick- züngler.) Div. 2. Dentibus tomiorum culmini innatise. (L.p. st. acro- dontes, schmalrumpfige randzähnige Dickzüngler.) Familia III. Autarchoglossae, Freizüngler. Div, ı. Dentibus tomiorum eulmini innalis, dontes, randzähnige freizüngige Echsen.) Div. 2. Dentibus tomiorum lateri interno agglutinatis. (L. a. pleurodontes, seitenzähnige freizüngige Echsen,) Familia IV. Thecoglossae, Scheidenzüngler. Div. ı. Dentibus tomiorum culmini innatis. (L. thec. acro- dontes, randzähnige scheidenzüngige Echsen.) Div. 2. Dentibus tomiorum lateriinterno agglutinatis. (L- th. pleurodontes, seitenzähnige scheidenzüngige Echsen.) Ordo IV. SERPENTES, Schlangen. Familia L Tiecoglossae, Scheidenzüngler. (L. aut. acro- 131 Ordo V. ANGUES, Wühlen. Familia I. Autarchoglossae, Freizüngler. Ordo VI. CAECILIAE, Blindwühlen. Familia I. Hedraeoglossae, Haftzüngler. Ordo Vi. RANAE, Frösche. Familia l.. Aglossae, Ohnzüngler. Familia II. Phaneroglossae, Züngler. Div. ı.. Cauda nulla. (R. ph. ecaudatae, ungeschwänzte Zun- genfrösche.) Div. 2. Cauda distincta. (R. ph. caudatae, geschwänzte Zungenfröschv.) Ordo Vili. ICHTHYODI, Fischlinge, Fischmolche. Familia I. Hedraeoglossi, Haftzüngler. Trib. I. Branchüs nullis. (Ichth. abranchiales , Ohnkiemen- fischlinge.) Trib. I. Branchüs distinctis. (Ichth. branchiales, Kiemen- fischlinge.) h 9* 132 1. Testudines. Chelonia, Dermatochelys. Aspidonectes. Trionyx. Chelys. Rhinemys. Hydromedusa, Podocnemis, Platemys. Phrynops. Pelomedusa. ° Chelydra. Clemmys. Staurotypus. Pelusios. Cinosternon, Emys. Cinixys. Pyazis. Chersus. Testudo. II. Crocordili. Champsa. Crocodilus. Ramphostoma. III. Lacertae. Ptychozoon. Crossurus. Rhacoessa, Thecodactylus, Platydactylus. Anoplopus. Hemidactylus. Ptyodactylus. Sphaerodactylus. Ascalabotes. Eublepharis. Gonyodactylus. Gymnodactylus. Phrynocephalus. Trapelus. Stellio. Uromastix. Urocentron. Phrymosoma. Platynotus. Tropidurus. Cyclura. Hypsilophus. Metopoceros. Amblyrhynchus. Basiliscus. Oedicoryphus. Dactyloa. Draconura. Norops. Polychrus. Ophryoessa. Enyalius. Hypsibatus. Otocryptis. Lyrocephalus. Gonyocephalus. Brachylophus- CONSPECTUS Generum AMPHIBIORUM secundum eorum affinitates dispositorum. Physignathus. Homalopsis, Lophura. Hypsirhina. Chlamydosaurus. Hydrops. Calotes. Helicops. Semiophorus, Heterodon, Draco, Rhinostoma. Thorictis, .|Xenodon. Crocodilurus, Ophis, Podinema. Acanthopkis. Ctenodon. Causus. Cnemidophorus. Sepedon. Acrantus. Uraeus. Trachygaster. Aspis, Lacerta, Alecto. Zootoca. Trigonocephalus. ıPodarcis. Megaera. Aspistis. Bothrops. Zonurus. Atropos. Psammuros. Tropidolaemus. Ablepharus. Lachesis, Gymnophthalmus. Cenchris. Lepidosoma. Caudisona. Chirocolus. Uropsophus. Chamaesaura. Crotalus. Tachydro:nus. lEchis. Cercosaura. Echidna. Gerrhonotus. Vipera. Gerrhosaurus. Pelias. Saurophis. Cerastes. Bipes. Dasypeltis, Ophiosaurus, Tropidonotus, Anguis. Spilotes, Ophiodes. Coluber. Benin Herpetodrys. Pygopus. Dipsas. Zygnis. Pareas. Seps. Dryophylax. Lygosoma. Thamnodynastes. Sphaenops. Macrops. Scineus. | Telescopus, Euprepis. Dendrophis. Gongylus. Leptophis, Cyclodus- Oxybelis. Trachysaurus, Dryophis. Chamaeleon, Tragops. Heloderma, Gonyosoma. Hydrosaurus, Chlorosoma. Polydaedalus. ı Philodryas. Psammosaurus. osschonee‘ IV>Serpentes. |Lycodon, [Hydrophis. Ophites. Hydrus. Rhinobothryum. Enhydris. Erythrolamprus. Platurus. Cloelia, Pelamys. Scytale. Enygrus Liophis. Eunecles. Zamenis. Xiphosoma. Chrysopelea. Boa. Psammophis. Eniennee: Coelopeltis. Python, Periops. een Zacholus. Chersydrus. Brachyorrhos. Acrochordus. Homalosoma. Herpeton. = - Aspidura. Cercaspis. Oligodon, Calamaria. Eryx. Gongyiophis! Aspidoclonion. Uropeltis. Catostoma, Elapoidis. Xenopeltis. Cylindrophis. Typhlops. Rhinophis. Acontias. Chirotes. Chaleis. Lepidosternon. Amphisbaena. Blanus. Vı. N Siphonops, Caecilia. Epicrium. VII. Ranae. Asterodactylus, Xenopus. Microps. Calamies. Hypsiboas. Auletris, Hyas. Phyllomedusa. Scinax. Dendrobates. Phyllodytes, Enydrobius. Cystignathus. Rana. Pseudis. Ceratophrys. Megalophrys. Hemiphractus, Systoma. Chaunus. Paludicola. Pelobates. Alytes. Bombitator, Bufo. Brachycephalus. Salamandra. Triton. VII. Ichthyodi. Pelusius. Amphiuma. Siredon, Hypochthon. Typhlina. V. Angues. | ‚|Neeturus. Siren. Orvo I. TESTUDINES, Schildkröten. Pedes infra costas trunco affıxi, nares in parte antica rostri; penis simplex. Fammml. 7. hedraeoglossae, Haltzüngler. Lingua mento toto affıxa. Trın. I. T. oiacopodes, ruderfüfsige Schildkröten. Digiti immobiles in pinnam connati, longitudine inaequales. Gesus 1. CHELONIA ') Brogn., Seeschildkröte. Thorax et pedes scutis tecti; ramphotheca integra. (Ocea- nus.) Species: «. Squamis thoracıs imbricatis: Testudo imbri- cata Schöpf. Schildkröten t. 18. — ß. Squamis thoracıis margine contiguis: Testudo Midas Schöpf. t.17. (Chelonia Midas Schweig.) — Chelonia Caouana Schweig. Königsb. Archiv. für Naturw. 4812. (Vagl. Syst.'d. Amph. Tab. I. F. 1— 26.) - Genus 2. DERMATOCHELYS ’) Lesr., Leder- schildkröte. Thorax et pedes corio tecti; ramphotheca maxillae sinuata. (Oceanus.) Species: Testudo coriacea Linn. (Wagl. Syst. d. Amph. Tab.I. F. 1—23.) Teıe. U. T. steganopodes, schwimmfüfsige Schildkröten. Digiti mobiles membrana laxa conjunceti. ı) XeAwyn testudo. — 2) Jcoua corium, et yehus testudo Zes. in Cuv,R. an, Nouv. edit. 3. p. 14. Gen, Sphargis Merr. f 134 AMPHIBIA. Genus 3. ASPIDONECTES '), Schildschwimmer. Thorax cartilagine flexibili limbatus; digiti tres palmae plantaeque unguiculati. (Asia, Africa, America.) Species: «. Thoracis margine antico membranaceo- cartı- lagineo: 'Trionyx aegyptiacus Geoffr. Ann. du Mus. d’hist. nat. 44. 1.1.2. — Trionyx javanicus Geofr.1. c.t.3. — Testudo ferox Penn. Act. angl. Vol. 61. p. 266. t. 10. f.1—3. (Schöpf p- 102. t. 19. Trionyx spiniferus Lesueur Mem. du Mus. 15. p- 258. t.6.) — Trionyx muticus Les. ]. c. p. 263. 1.7. — ß. Clypeolo osseo in thoracis margine antico membranaceo-car- tilagineo: Trionyx carinatus Geoffr... c. t. 4. °) Genus 4. TRIONYX°) Geoffr., Dreiklaue. Thorax limbo osseo mobili auctus; digiti Aspidonectis. (Asia.) Species: Testudo granosa Schöpf. t. 30. A. B. Wagl. Syst. d. Amph. Tab. II. 2 Genus 5. CHELYS ‘) Dumer., Matamate. Ramphotheca cutanea; nasus proboscideus. (America.) Species: Testudo fimbriata Schöpf. t. 21. (Chelys fim- briata Spix Testud. brasil. t. 11. /Fagl. Syst. d. Amph. T. IM. F.1—24.) Gesus 6. RHINEMYS °), Nasenemyde. Maxillae apex conico-productus; sternum solidum thoraci per sympbysin aflıxum scutis 13, thorax seutis marginalibus 25. (America.) Species: Emys rufipes Spix ]. c. t. 6. f. 1. (Fagl. Syst. d.' Amph. Tab. IN. F. 43—45.) — Emys nasuta Schweigg. ]. c. S. 295. u. 338. (Emys depressa Neuw. Beitr. zur Naturg. Bras. Id. Abbild. Emys stenops Spix ].c..t. 9, f. 3. 4. pull.) — Emys ı) ‚A07tıs scutum, et Y7%Tng natator. 7Fagl. Syst.d. Amph. Tab. II. — 2) Derinnere Körperbau dieser Schildkröte und des Trionyz subplanus (Geoffr. 1l.c. t.5.f.a. ist mir unbekannt. Derselbe muls zeigen, ob diese Gattungen eine eigene Sippe bilden oder wirklicheSchildschwimmer sind, Siehe 77agl. Syst. d.Amph. Tab- Il. — 3) Toıs ter, et OYV& unguis. — FFagl. Syst.d.Amph. Tab. II. — 4) XeAvus Opp., Nieand. — Ick weifsnicht, ob Daudins Testudo bispinosa, welche von den Autoren zu dieser Sippe gezogen wird, hierher gehört oder nicht. -Ich habe sie nırgends noch gesehen. — 5) “Pıs nasus, et &uus testudo. — Emy° rufipes hat nicht, wie Spi.z' angiebt, drei, sondern vier Hrallen an den Hinter- - füfsen. Am Spixischen Exemplare ist die Kralle der vierten Zehe beider Hinter- füfse mit Gewalt abgebrochen. Mit Unrecht erk!ärt Herr Haup (Isis ı838. S. 1150.) diese Nasenemyde für Schweiggers Emys nasuta, welche ich im Pariser Museum selbst sah, in einer von Oppelhiernach verferligten Abbildung vor mir liegen habe, und die vom Prinzen von Neuwied mit Fug und Recht zu seiner Em. depressa bereits gezogen wurde Herrn Haups übercilte Beurthei- lung der Spisischen Amphibien mu[s mit gröfster Sorgialt zu Rathe gezogen wer- den; die der Schildkröten wimmelt von falschen Deutungen. AMPHIBIA. 135 radiolata [Mik. Delect. Flor. et Faun. bras. c. fig. (Neuw. Ab- bild. Emys depressa Spix l. c. t.3. £.2.) — Emys gibba Schweig. l. c. p. 299. u. 341. Gesus 7”. HYDROMEDUSA '), Wasserschild. Caput elongatum depressissimum cute impresso-vibicosa tectum, ore ranino; mentum inerme; disci scuta 14, margi- nis 24. (America.)- - Species: Emys Maximiliani Mik. 1. c. (Vagl. Syst. d. Amph. Tab. III. F. 25 — 42.) | Gruvs 8. PODOCNEMIS *), Schienenschildkröte. Caput cordiforme, scutatum; mentum subcirrosum; pedes scutellis singulis Junaribus margine patulis; sternum thoraci per symphysin affıxum ; scuta marginalia 24. (America.) Species: Emys expansa Schweig. 1. c. S. 299. u. 343. (Emys amazonica Spix ].c. t.1.t.2. f.1.2. /Vagl. Syst.d. Amph. T. 1V. F.1—31.) — Emys Dumeriliana Schweig. 1. c. S. 300. u. 345. (Emys:macrocephala Spix l. ce. t. 4.) — Emys Tracaxa Smelertia. Genus 9. PLATEMYS’), Plattemyde. Vertex planus uniscutatus; pedes imbricato -squamosi; sternum thoraci per symphysin affıxum scutis 13. (America.) Species: Testudo planiceps Schöpf. t. 27. (Emys cana- liculata Spix 1.c. t. 8. f.1. 2. /Vagl. Syst. d. Amph. Tab. IV. F. 1—26.) Genus 10. PHRYNOPS ‘), Krötenkopf. Caput depressum obtusissimum corio impresso - vibicoso tectum, ore ranino, mento cirroso; sternum thoraci per sym- physin affıxum; pedum squamae contiguae; scuta marginalia 25. ‘ (America.) ı) “Yooousdovon, a Udwo aqua, et ucdo impero. — Bei sehr jungen Thieren trägt auch der fünfte Finger der Vorderfülse eine Kralie. Emys Marimiliani rechnet Herr Fitzinger (N. Classific. der Rept. p. 6.) zu seiner Sippe Chelo- dina, deren Typus mir unbekannt ist, denn die übrigen dazu gezählten Gattun- gen gehören verschiedenen Sippen an. a) Il8g pes, et Zynuıg ocrea. — Emys erythrocephala (Spix t.7.), welche zu dieser Sippe gehört, unterscheidet sich von Emys ezpansa nur durch den kreis- förmigen Ausschnitt des Brustbeines beim Schwanze, Vielleicht ist dieser nur individuell, was ich um so eher zu glauben geneigt bin, als das Spixische Ori- ginal grolse, vernarbte Beschädigungen am hintern Rande des Rückenschil- des zeigt. 3) Mervs planus, ar Zwvg testudo. 4) Pouvos bufo, et a vultus. 136 AMPHIBIA. Species: Emys Geoffroana Schweiz. 1. c. p. 302. u. 350. (Emys viridis Spix l. ec. 1.2. £.4. t. 3. f.1. Wagl. Syst. d. Amph. Tab. V. F. 48 — 51.) Gewus 11. PELOMEDUSA '), Moorschild. Caput scutis corneis tectum; pedes anteriores et posterio- res unguibus quinque; scuta marginalia 24. (Africa.) Species: Testudo galeata Schöpf. t. 3. f. 1. (Wagl. Syst. d. Amph. Tab. II.) Gexvs 12. CHELYDRA’°) Schweig., Schweif- schildkröte. Cauda elongata cristata; sternum minutum cruciforme tho- racı per synchondrosin affıxum scutis 9. (America.) Species: Testudo serpentina Schöpf. t. 6. — Chelydra lacertina Schweig. 1. c. p. 336. (/Vagl. Syst. d. Amph. Tab. V. F. 46. 47.) Grxus 13. CLEMMYS?°), Wasserschildkröte. Vertex scuto unico tenui tectus; mentum inerme; sternum solidum thoraci per symphysin affıxum scutis 12. (Europa, America.) ı) ZIn}osg palus, et UEÜ® impero, Eine zweite Gattung dieser Sippe scheint Schweiggers Emys subrufa (Lacep, Quadr, orip. t. ıı1. f. ı.) zuseyn. Herr Bell hat im Zoological Jonrnal (Ill. p. 5ı2.) Shaws Testudo Iongieollis, Schöpfs T. galeata und planiceps zur Sippe Hydraspis erhoben. Indessen bildet jede dieser Gattungen eine eigene Sippe, Als Genus HYDRASPIS kann man jedoch inzwischen die Species: Testudo longicollis Shaw. Gen. Zool. 3. p. 62. t. ı6. beibehalten, da sie sich allerdings, selbst äufserlich,, durch \ mehrere Charaktere von den übrigen Schildkröten dieser Abtheilung abzustreifen scheint. Ich kenne ihren inneren Körperbau nicht. Ihre Diagnose kann folgen- dermafsen gestellt werden: — Caput depressum cute tenui glabro tectum; palmae plantaeque digiti guafuor unguiculati; scuta marginis thoracis 25, sterni, thoraci per symphysin affıxi, et dısci ı3., Dieser Sippe würde Hydromedusa und Phrynops sehr nahe stehen. Sie ist inNeuholland heimisch, 2) Xeludoos, testudo aquatica Nicand., serpens aquaticus Schol. Lycoph. 340. — Schweigger sagt, das Brustbein dieser Schildkröten sey mit dem Thorax durch Symphyse verbunden. An dem, freilich nur ausgestopften, Exemplare des Berliner Museums schien es mir durch Synchondrose mit dem Thorax zusammen zu hängen. 3) Kleuuvs (zE)ovn) testudo, quia se'sua testa quasi occultat. — Ich kann mit Gewilsheit versichern, dals Emys caspica mit Testudo seripta identisch ist, da ich das Pariser Exemplar, welches Schweigger (a. m. ©. S. 297.) als das Ori- ginalvon Scehöpfs Figur der letzt genannten Schildkröte angiebt, selbst gese- hen und in einer treffiichen Abbildung von Oppel, auch einige aus Dalmatien gebrachte Exemplare der Gmelin’schen Testudo caspica zum Vergleich vor mir liegen habe. Auf den Rückenschildern junger, getrockneter oder verblichener, bisweilen selbst noch frischer und mittelmäfsig grofser Stücke dieser Schildkröte bemerkt man dunkelbraune, winkelige, chinesischen Schriftzügen nicht ganz un- ähnliche Linien. Die Schöpfische Figur ist unter aller Kritik. — Emys dorsata Schweiz. (Test. scabra Linn. Em. dorsualis Spiz t.g. f. ı.2.), deren innern Börperbau ich nicht genau kenne, bildet vielleicht eine eigene Sippe. AMPHIBIA. 137. Species: Testudo tricarinata Schöpf. t. 2. — Testudo punctata Schöpf.t. 5. Vagl. Syst. d. Amph. T. V. F.6.7.— Te- studo caspica Gmel. (Test. scripta Schöpf. t. 3. f. 4. 5. pull., fig. pess. Clemmys caspica /Vagl. Syst. d. Amph. Tab. V. F.1—5. Ja. Ic. Amph. t. 24.) — Emys piecta Schöpf. t. 4. (Emys cinerea Schöpf. t. 3. f. 2.3. pull., Emys marmorea Spix 1. ce. t. 10. f.1. Var.) Genus 14. STAUROTYPUS '), Kreuzemyde. Sternum minutum cruciforme, lobo. antico mobili; scutis 7 (8?). (America.) Species: Terrapene triporcata’) /Viegm. Isis 1828. p- 364. (Wagl. Syst. d. Amph. Tab. V. F. 44. 45. Test. pensylvanica Var. Shaw Gen. Zool. 2. p. 61. t. 15.) Gexus 15. PELUSIOS °), Sumpfemyde. " Sternum thoracı per symphysin affıxum ovatum, pone bifi- dum, lobo antico mobili, scutis 13; scuta marginalia 24. (Pa- trial. 22) Species: Emys castanea Schweig. 1. c. p. 314. 357. — Id. Emys subnigra p. 315. (La Tortue noirätre Lacep. Quadr. ovip. 1. t. 7. £.2. Sternothaerus Leachianus Bell. Zool. Journ. 1825. p- 306. tab. 14. Supp!.) N Genus 16. CINOSTERNON) Spix, Klappenbrust. Sternum thoraci per symphysin affıxum utroque lobo mo- bili, scutis 11; scuta marginalia 23. (America.) Species: Emys scorpioidea Schweig. (Cinostern. longi- caudatum Spix 1. c. t.12.. /d. Cinost. brevicaudatum Spix l. ec. t. 13. 2. Cinost. Shavianum Bell Zool. Journ. 1825. p. 302. Wagl. Syst.d. Amph. Tab. V. F. 31—43.) — Testudo pensylva- nica Schöpf. t.24. f. A. — Cinosternon hirtipes Wagl. Syst. d. Amph. T. V. F. 29. 30. ı) ZTEV00TUNOS crucis formam gerens, 2) Das hinterste Brustbeinschild dieser Kreuzemyde hat einen der Länge nach ver- laufenden linienförmigen Eindruck, welcher mir das Schild nicht vollkommen entzwei zu theilen scheint. 3) Umkovoıos nomen ranae, a zunAog lutum, — Eine Sippe für sich bildet wohl er andere von Bell beschriebene Sternothaerus, den ich nur aus der Beschrei- bung kenne, : Grnus STERNOTHAERUS Bell. Sternum ovale loboö antico mobili, scutis ı2; scuta marginalia 25, Species: Sternothaerus trifasciatus Belll.c. p. 305. Tab. ı3. Suppl. 4) Kıvsom moveo, et SEOVOV pectus, — Allenfallsigen Irrungen vorzubeugen, be- merke ich hier, dafs die beiden Spixischen Hlappenbrüste nicht, wie Spiz an- giebt und Bell a. m. O. bereits nachschreibt, 25, sondern nur 23 Randschilder haben, ° 138 AMPHIBIA. Genus 17. EMYS, Emyde. Sternum thoraci ligamentis affıxum lobo antico mohili; scutis 12. (Asia, Europa , America.) ? Species: «. Cauda longula: "Testudo europaea Schöpf. t. 1. (/Vagl. Syst. d. Amph. Tab. V. F. 8—28.) — £.*) Canda brevi: Testudo clausa Schöpf. t.7. — Testudo Couro Schweiz. l. c. p. 358. — Testudo virgulata Daud. Rept. 2. p. 201. 1. 23. 1. 34. | ER, a Taıs. II. 7. tylopodes, schreitfülsige Schildkröten. £ Digiti immobiles cute communi connexi, longitudine sub- aequales; palama plantaque torosae. Genus 18. ‚CINIXYS’) Bell, Gelenkschildkröte. Thoracis pars antica mobihs. Species: Cinixys homeana Bell Transact. of the Linn. Soc. 15. p. 298. 1.17. £1. Genus 19. PYXIS’) Bell., Klapprücken. Thoracis pars postica mobilis. Species: Pyxis arachnoides Bell ]. c. p. 395. t. 16. Gesus 20. CHERSUS ‘), Beugbrust. Thorax solidus; sterni lobus posticus mobilis. (Africa.) Species: Testudo marginata Schöpf. t. 11. (Chersus mar- ginatus. FFagl.Ic. Amph. t. 25.) Gexsus 1. TESTUDO Linn. , Landschildkröte. 'T'horax et sternum solida. (Asia, Europa, Africa, Ame- rica, Nova-Hollandia.) _ Species: Testudo graeca Schöpf. t. $. — Testudo Boiei Wagl. Ic. Amph. t. 13. et Syst. d. Amph. Tab. VI. F. 7. 8. — Te- studo tabulata 5) Schöpf. t. 12. f. 2. t. 13. (Neuw. Abbild. u. ı) Gen, Cistula, Say in Grays Syst. der Amph, Annals of philos. ı825. a) Kıvew, et LEus lumbus. 3) Ilvgıs cista. 4) Testudo terrestris Martial. 5) Siehe WYagl. Syst. d. Amph. Tab. VI. Schweiggers Testudo gigantea, über welche ich im Pariser Museum, wo sie aufbewahrt wird, Bemerkungen niederzu- schreiben versäumte, scheint mir mit der Spixischen 7. Hercules sehr grofse Aehnlichkeit zu haben, und mithin von T. tabulata nicht verschieden zu seyn. Testudo carbonaria (Spixt. ı6.) von Fitzinger als Art anerkannt, liegt in vielen Farbenabänderungen vor mir, welche mich anzunehmen berechtigen, dafs sie von T, tabulata specifisch nicht verschieden ist. Testudo Cagado (Spirl.c. t. 17.) ist, was ich mit Bestimmtheit sagen kann, eine Farbenvarietät der soge- ” AMPHIBIA. 139 Beitr. zur Naturg. Bras. Testudo elegans Shaw, Seba t. 79. f. 3. pull. Testudo denticulata Linn., Schöpf t. 28. f. 1. pull. Test. sculpta Spix 1. c. t. 15. jav. Test. Hercules Spix ]. c. t. 44. adult.) — Testudo geometrica Schöpf t. 10. — Testudo areolata Schöpf t. 23. — Testudo radiata Shaw Gen. Zool. 3.1.2. — Testudo indica Schöpft. 22. £. B. Oro 1. CROCODILI, Krokodile ’). Corpus cataphractum ; dentes iryjuncti; os tympani cum cra- nio connatum; penis simplex. Famıns J. C. hedraeoglossi, Haftzüngler. Lingua mento toto affıxa. nannten T. carbonaria, mit künstlich abgeschliffenen Schildern. — Ein der Schöpfischen Figur der T. denticulata sehr ähnliches, von Spir aus Brasilien gebrachtes Exemplar unseres Museums habe ich auf der sechsten Tafel dieses Syst. d. Amph. F. ıo. abbilden lassen. ı) In der Vorwelt lebte ein Amphibium, dessen Ueberreste keinen ganz genügenden Aufschlufs über seine Ordnung geben, das aber doch entweder der Ordnung der Hrokodile oder der Echsen, und dann in diesem letzteren Falle der Familie der Scheidenzüngler angehörte. In beiden Ordnungen würde es eine eigene Gruppe bilden, denn von den eigentlichen Krokodilen unterscheidet es sich durch seine derbwurzeligen Zähne, so wie durch das Dateyn von Gaumenzähnen, von den Scheidenzünglern aber theils durch diese letzt genannten Zähne, theils da- durch, dafs seine Zähne.auf dem Rande der HKieferäste und in der Höhle eines eigenen, knöchernen Sockels stehen, welcher selbst wieder in einer Grube des Hieferbeines steckt. — Peter Camper beschrieb zuerst die Knochen dieses, in neuerer Zeit unter dem Namen ‚‚gro/se ‚fossile Eidechse von Maestricht‘ in den Büchern aufgeführten, Amphibiums in den Philos, Transactions vom Jahre 1786, und sprach sie als Knochen eines Walles an. Hofmann und Drouin, welche die ersten waren, die die ÜUeberreste dieses Thieres sammelten, hielten sie für die eines Krokodiles; ihrer Ansicht schenkte man vielseitig Glauben, und ihr trat besonders Faujas in seiner Histoire de la Mont. de St, Pierre bei: Campers Sohn aber, der die von seinem Vater hinterlassenen Stücke von Neuem untersuchte, erklärte sie für die Ueberreste einer Eidechse, welche theils mit den sogenannten Tupinambis, theils mit den Leguanen Aehnlichkeit gehabt hätte. (Journ. de Phys. Ann. IX) Dieser Ansicht 4dr. Campers huldiget auch Cuvier (Rech. sur les oss. foss. T. 5. P. a. p. 310. t. ı8. ıg. 20.), welcher auf das Daseyn von Gaumenzähnen in diesem Thiere gleichfalls einen hohen Werth legt, und defshalb nicht ansteht, es sogar mit den Leguanen zu verglei- chen. ‚Mit diesen aber hat unser Thier nichts; anderes gemein als Gaumenzähne “welche noch gar viele andere Echsen besitzen. Auch sind die Leguane Baum- echsen, während dieses Amphibium eın Wasserthier war; erstere können daher in gar, keinen Betracht kommen, und es ist hier blofs die Frage: Ist dieses Am. phibium von, Maestricht ein Krokodil oder eine Echse? Diese Frage mit Be- stimmtheit zu beantworten, ist mir unmöglich, denn “dieses Thier vereinigte in - seinem Hnochenbaue so viel HKrokodil- und andererseits wieder so viel Echsen- artiges, dafs Zweifel entstehen, ob man dieses Krokodil- oder dieses Echsen- artige zum Leitfaden in der Bestimmung seiner Ordnung nehmen soll, Wäre nir nur eine einzige scheidenzüngige Echse mit eingekeilten-Randzähnen be kannt, so würde ich nicht einen Augenblick anstehen, dieses Maestrichter An. phibium der Ordnung dieser Echsen einzureihen; so aber haben nur die Hrokodile von allen bis jetzt bekannten lebenden Amphibien allein in Löchern der Kie- ferränder ceingefügte Zähne, jedoch,sind diese hohl, was, wie schon oben be- merkt, beim Maestrichter Amphibium der Fall nicht ist. Dieses würde daher in der Ordnung der Krokodile, wenn es zu dieser gehören sollte, eine eigene ‚Gruppe bilden, die zum Kennzeichen hätte: Dentes marillares stereorkizi: dentes palatini. — Eine Gruppe in der Familie der scheidenzüngigen Echsen bildend, müfste man ihr die Worte „dentes tomiorum culmini in: Juncti‘‘ vuransetzen. So hätte es dann auch eine Echse mit eingekeilten 140 AMPHIBIA. Grsus 1: CHAMPSA '), Alligator. Dentes maxillae exserti, mandibulae inclusi. (America.) Species: Crocodilus Lucius Cuv. Rech. sur les oss. foss. -et Annal. du Mus. d’hist. nat. 10. t.1. f. 8.15. t. 2. £. 4. (Oppel Krokodile t. 4.) — Crocodilus sclerops Schneid. (Cuv. 1. e. t. 1. £. 7.16.,t. 2. f.3. Opp.l.c. t. 5. Jacaretinga punctulatus Spix Lac. bras. t. 2. pull. — Wagl. Syst. d. Amph. Tab. VI. — Crocodilus palpebrosus Cuv. 1. c. t. 1. f. 6. 17. t. 2. £. 2. (Opp.. ce. t. 6. Jacaretinga moschifer Spix 1. ec. t.1.) — Cro- codilus trigonatus Schneid. (Opp. 1. c. t. 17., Crocodilus pal- pebr. sec. var. Cw. l.c. t.2. f.1.) — Caiman fissipes Spix l. c.t. 3. (Champsa fissipes /Pagl. Ic. Amph. t. 17.) — Caiman niger Spix ]. c. t. 4. Genus 2. CROCODILUS Cxv., Krokodil. Dentes alternantes, maxillae et mandibulae exserti; fovea ossis intermaxillaris interna mandibulae dentem primum reci- 'piens. (Africa, America.) Species: Crocodilus vulgaris Cuv. 1. ce. 10. t. 1. £. 5. 12. 1.2.8.7. (Opp. l. c. t.9. FVagl. Syst. d. Amph. Tab. VL) — Crocodilus rhombifer Cuv. 1. c. t. 5. f. 1—5. (Opp. 1. e. t. 10.) — Crocodilus biscutatus Cuv. 1. 2.£.6. (Opp.t. 2.) — Croco- dilus acutus Cuv. t. 1.f. 3.14. t.2.f.5. (Opp. t. 13.) Kieferrandzähnen gegeben, deren Bestand ich bei Beschreibung der Zähne des Ornithocephalus S. 62. (Anmerk.) abgesprochen habe, worauf ich nun aber den Leser nachträglich noch aufmerksam gemacht haben will. Indessen stehen und entwickelten sich im Ornithocephalus die Zähne wie in den Delphinen, während sie in diesem Amphibium von Maestricht in einem gewissen Alter nicht mehr unmittelbar auf dem Rande der Kiefer, sondern in und auf einem eigenen Sockel stehen, und späterhin durch die seitlich stehenden jungen Zähne seitlich, wie in den Hayen, hinweggedrängt und ersetzt wurden. — Das Chamäleon, wel- ches gleichfalls ein Scheidenzüngler ist, hat zwar auch auf dem Rande der Kiefer stehende Zähne, allein sie stecken nicht in eigenen Höhlen, sondern sind mit dem Kieferrande selhst verwachsen. . Diesem Amphibium von Maestricht hat neuerlich Conybeareden Namen „Mosasaurus‘‘ gegeben, es könnte aber schicklicher Saurochampsa (Zevoos lacerta, et X&Wın , nomen crocodili) Krokodilechse genannt werden. Nachstehende, vorweltliche Sippen scheinen mir zur Ordnung der Kroko- dile zu gehören. Genus SAUROCEPHALUS, Harlan, Vom Missury in Nordamerica, Die Ueberreste dieses Thieres kenne ich nur aus Beschreibungen. t Grnus PHYTOSAURUS, Jäger. Fossile Reptilien, welche in Würtemberg aufgefunden worden sind. Stuttg. 1828. p. 22. t. 6. Herr Jäger beschreibt zwei Gattungen, einen Phytos, eylindricodon p. 23. f. ı —ı5. und einen Phytos. cubicodon p. 33. f.ı7—zı. Beide wurden in- Heupersandstein aufgefunden. ı) Xeuyeı, nach Herodor der Name des ägyptischen Krokodiles. — Gen. Alli- gator Cuv., Opp., Gray, Fitzing. x AMPHIBIA: 444 Genus 3. RHAMPHOSTOMA '), Gavial. Dentes alternantes, maxillae et mandibulae exserti; sinus maxillae lateralis dentem primum mandibulae recipiens. (Asia.) Species: Crocodilus gangeticus Cav. ]. c. t. 1. f. 2.10. 1. 2. £. 11. XI. t.1. £.6.7. (Opp. t. 14.) — Crocodilus tenuirostris Cuv.1. ec. 10. t.1. £. 11. t. 2. £.1. 2. (Opp. t. 15., Vagl. Syst. d. Amph. Tab. VII.) Orpo II. LAGERTAE, Echsen. - "Tomia mandibulae apice connata; dentes tomiorum culmini innali, eorumve lateri interno agglutinati; os tympani recto- descendens, librum; penis duplex. Fam I. L. platyglossae, Plattzüngler. Lingua carnosa, plana, apice extimo libera. Genus 1. PTYCHOZOON’) Auhl, Fältler. Digiti laxe palmati, omnes, pollice excepto, unguiculati. (Asia) | Species: Lacerta homalocephala Creveld Mag. der naturf. Fr. zu Berl. III. p. 266. t. 8. (Ptychozoon homalocephalum Kuhl Isis 1822. S. 475. — Pteropleura Horsfieldii Gray Zool. Journ. 1827. p. 222.) Geuus 2. CROSSURUS’), Lappenschweif. Digiti semipalmati, omnes unguiculati. (Asia?) Species: Salamandra Cordylus Seba Thes. 2. t. 103. £. 2, (Lac. caudiverbera Linn.) ; - ı) Paugos rostrum, et SOU& os. — Crocodili longirostres C ali Fitzing. — Nahe verwandt mit den Gavialen und kaum een sind die Sippen Teleosaurus Geoffr. Mem, du Mus. ı2. p. 135. t.6. (Cuv Rech. sur les oss. foss. 5. P. 2.) und Stenosaurus Geoffr.1.c. p. 146. (Cuv, 1. c.) ; „ a) ITtv$ plica, et 60V animal. — Gray (Philos. Mag. a. 1857. P- 56. u. Zool Journ. 1827. p. 22ı.) hat eine Sippe Pferopleura, welche sich von Ptychozoon durch den Mangel von Schenkelporen unterscheiden soll, allein diese fehle auch jenem, n > 3) K000005 pannus, et 80% cauda. — Gen, Uroplatus Dumer. Die einzige bi jetzt bekannte Gattung dieser Sippe kenne ich nur aus Sebas Beschreihun 1d Abbildung. Die Diagnose kann daher nur fraglich seyn. — Was ee „Salamandre) aquatique et noire‘ (Journ. ı. p. 3ıg. c. f.), von Merrem 1 Andern zu unserem Crossurus fälschlich gezogen, ist, wage ich weder ach seiner kauderwelschen Beschreibung, noch nach der bizarren frosch- oder fis en molchförmigen Abbildung zu bestimmen. SR: 142 AMPHIBIA. Gexus 5. RHACOESSA '), Franzengecko. Digiti omnes unguiculati, limbati, basi membrana connexi; hypodactylorum apex vaginula auctus. (Asia.) Species: Gecko fimbriatus Daud. Rept. 4. p. 160. t. 52. Gexus 4. THECODACTYLUS Cxv., Scheidenfinger. Digiti limbo lato subtus apice latiore fissura aueti, rhizo- nychio indistincto, compressiusculo ; pollex muticus. ( America.) Species: Gecko laevis Daud. Rept. 4. t. 51. (Gecko squa- lidus /Merr et G. rapicauda var. monstr.) | Genus 5. PLATYDACTYLUS Cuv., Plattfinger. Digiti Thecodactyli; hypodactylorum apex absque fis- sura. (Asia, Europa.) Species: «. Pollice mulico ; poris femoralibus: Gecko gut- tatus Daud. (Seba Thes. 1. t. 108. Gecko annulatus Auhl Beitr. pull.) — Gecko vittatus Daud. Rept. 4. t. 50. — ß. Digito pri- mo, secundo et quinto muticis ; poris femoralibus nullis: Gecko fascicularis ?) Daud. (Lac. mauritanica Linn.)' — Gecko aegyp- tiacus Cuv. R. an. 2. p. 53. (Geoffr. Deser. de I’Eg. t. 5. £. 7. figura nimis multos ungues exhib.) ‚Gexus 6. ANOPLOPUS °), Ohnnägler. Digiti Platydactyli, omnes mutici, pollex abbreviatus. (Africa.) Species: «a. Poris femoralibus; cauda non verticillata: Gecko cepedeanus *) Cwv. R. an. p. 46. t.5.f.5. — £. Poris - femoralibus nullis; caudaljsubvertieillata: Gecko inunguis Cuv. l.c.t.5.f.4. Genus 7. HEMIDACTYLUS Cuv., Halbfinger. Digiti late limbati phalange penultima et ultima exceptis, liberis, erectis, omnes, ipse pollex abbreviatus, unguiculati. (Asia. America. °) Species: «. Poris femoralibus. * Trunco simpliei: Gecko triedrus Daud. — Gecko tuberculosus Daud. — ** Trunco 1) “Paxosıs u. s. w. pannosus, — Uroplatus Dumer., Fitzing. 3) Gen. Tarentola Gray. 3) Avorıkog inermis, et 7I8G pes. A) Gen, Phelsuma Gray. 5) Auch in Europa kommt (in der Provence, in Sicilien und ın Italien) nach Cuvier eine Gattung dieser Sippe vor, nämlich 4, verruculaius (Euv, R, an, 3. p. 54.). Sie ist mir noch nicht zu Gesicht, gekommen. AMPHIBIA. 143 ad latera. lobato: Stellio platyurus °) Schneid. Denkschr. der Münch. Ak. d. W. 1811. t. 1. f. 3. (Hemidact. marginatus Cuv. R. an. 2. p. 55.) :— £. Poris femoralibus mox distinctis, mox nullis ; trunco simpliei: Gecko armatus Neuw. Beitr. zur Naturg. Bras. 1. S. 104. (Gecko tuberculosus Raddı, Thecodactylus pol- licaris. Spix Lac. bras. t. 18. f. 2. Id. Gecko aculeatus 1. c. £. 3., Hemidact. Mabuya Cuv. !. c.) Gexus 8. PTYODACTYLUS Cuv., Fächerfufs. ‚Digiti simplices in squamam semisphaericam terminati, medio diremta, subtus lamellosa, omnes unguiculati. (Africa.) Species: Stellio Hasselquisti Schneid. (Gecko lobatus Geoffr. Descript. de l’Eg. Rept. t. 1. f.2. t. 5. £. 5.) 'Gesus 0). SPHAERODACTYLUS °), Scheibentreter. _Digiti simplices in discum, subtus laevem, integrum, me: diove diremtum terminati, omnes unguibus retractilibus. - (Asia, Africa.) Species: «a. Digitorum disco fisso 5): Gecko porphyreus Daud. 4. p. 130. (Gecko triedrus /Folf Abbild. und Beschr. merkw. naturg. Gegenst. t. 20. f.2.) — £. Digitorum disco in- tegro: Gecko sputateur A bandes Lacep. Rept. 1. t.28.f.1. — Sphaerodactylus einereus (noy. spec.) Lacep. 1. c: t. 28.£.2. _ Genus 10. AÄSCALÄBOTES #) Liechtenst., Ascalabot. ...„.Digiti toto simplices, recti, breves, validi, subaequales, omnes unguiculati; cauda integra. (Africa.) .. „Species: Ascalabotes stenodactylus Lichtenst. Verz. der Dubl. des Berl. Mus. 1823. 5. 102. (Stenodactylus guttatus Cuv. R. an. 2. p. 58. Geoffr. Descript. de V’Eg. t. 5. f. 2. Suppl. t. 5. 3. A) Genus 11. EUBLEPHARIS 5) Gray, Braunengecko. Digiti Ascalabotae; cauda verticillata. (Asia.) Species: Eublepharis Hardwickii Gray Zool. Journ. 1827. p- 223. | ı) Das bisher unbekannte Vaterland dieses Thierchens ist Bengalen. Auch spricht Hasselt von Halbfingern auf Java mit freier seitlicher Rumpfhaut, (Bullet. univ. des sc. ı824. p- 37a.) \ : a) Spheriodactyles Cuv. R. an. a. p. 57. 3) Gen. Phyllodactylus Gray Spicilegia zoologica. {4) Plin. Hist. nat, Ohne Zweifel meinte Plinius den Platydactylus fascicularis, Gen. Stenodactylus Fitz,\ x 6) EU belle, et BAEYO0Y palpebra. — Gray Philos. Mag. 1827. p. 66. 144 AMPHIBIA. Gzsus 12. GONYODACTYLUS ') Auhl, Winkelfinger. Digiti simplices, anfracti, longi, graciles, inaequales, plantae extimus a reliquis distans, versatilis. (Asia, Africa.) Species: Gecko annulatus Geoffr. Descript. de l!’Eg. — Cyrtodacetylus pulchellus Gray]. c. p. 224. Gezxus 13. GYMNODACTYLUS ’) Spix, Freifinger. Digiti Gonyodactyli sed recti. (America, Nova-Holl.) Species: «a. Cauda simplici: Gymnodactylus geckoides Spix Lac. bras. t. 18. f. 1. — ß. Cauda lobata: Lacerta platyura White Journ. p. 246. t. 3. f.2. (Ag. platyura et Ag. discosura Merr.) Fam Il. L. pachyglossae, Dickzüngler. Lingua incrassata fere tota mento affıxa. Taız. I. L.pachyglossae platycormae, platt- rumpfige diekzüngige Echsen. Div. 1. Dentibus tomiorum culmini innatis. (L.p. pl. acrodontes, plattrumpfige randzähnige Dickzüngler.) = Gexus 11. PHRYNOCEPHALUS °) Kaup, Krötenkopf. Aures latentes; nares anticae squama semiclausae. (Asia.) Species: Lacerta aurita Pall. Reise 3. S. 702. t. 5. £.1. — Lacerta caudivolvula Pall. Zoogr. 3. p. 27. (Lac. guttata Gmel., Lepech Reise 1. S. 317. t. 22. f.2.3., Ag. ocellata Lüchtenst. Berl. Dubl. Verz. S. 102.) — Lacerta helioscopa Pall. Reise 1. S. 406. 457. (Lac. uralens. Gmel.) Gzxus 15. TRAPELUS ‘) Cuv., Wechsler. Aures patulae; nares in apice canthi rostralis, patulae, in medio squamae prominulae; cauda teres imbricata. (Africa.) Species: Agama guttata /Merr. p. 52. n. 13. exclus. syno- nym. (Ag. deserti Lichtenst. Berl. Dubl. Verz. S. 101. n. 28.) — N N Agama ı) [ovu angulus, et daztukog digitus. — Huäl Isis 1837. p. 290. — Gen. Cyrto- dactylus Gray. ec. a) Tuuvos nudus, et daxtvios. 3) $ouvos bufo, et zepain eaput. Kaup Isis 1836. S. 5gı. 4) Cuviers Sippe Leiolepis, welche er den Wechslern nachsetzt und so beschreibt: „Ils ont les dents des Agames, la tete moins renflee, des pores aux cuisses, et sontentierementcouverts de tres petites &cailles lisses et serr&es,‘“kenne ich nicht. Die Gattung davon ‚‚Zeiol. guitata, blau, weils gestreift und gefleckt,“ kommt von Cochinchina, - AMPHIBIA. 145 Agama mutabilis Merr. Syst. n. 1. (Ag. orbicularis Daud. 3. t. 45. f. 1. sed non descriptio, Trapelus aegyptius Cuv., Geoff Descript. de VEg. 1.5.1.3. 4.) — Lacerta hispida Linn. (Ag. gemmata Desd =” p- 410. juv. Trapelus hispidus Raup Isis 1827. p. 616. t. 7. exclus. synonym. falsa.) — Lacerta Agama Linn. na ll desar et Ag. atra Daud., Ag. aculeata Merr. Beitr., /d. Ag. macrocephala Syst. Seba 1.t.93.f. 3. var. monstr.) Genus 106. STELLIO ') Daud., Hardun. Aures patulae; nares pone rostri apicem an canthum ro- stralem subtubulatae; cauda teres, verticillata. (-Ifrica.) Species: Lacerta Stellio Linn. (Ag. Sebae et Ag. cordylea ne Stellio vulgaris Rüpp. All. t. 2.) Genus 17. UROMASTIX ’) Merr., Staffelschweif. Nares in squama majuscula fere in cantho rostrali obsoleto, retrorsum spectantes; cauda depressa verticillata, subtus squa- mosa. (Africa.) Species: Stellio spinipes Daud. Rept. 4. p. 31. (Geoffr. l. e.t. 1. f. 2., Quetzpaleo Lacep.) — Uromastix acanthinurus Bell Zool. Journ. 1825. p. 457. t- 17. (Urom. dispar Rüpp. Atl. 1829. p. 5.) — Uromastix ornatus Rüpp. 1. e. t.1. Div. 2. Dentibus tomiorum lateri interno aggluti- natis. (L. p. pl. pleurodontes, plattrumpfige seitenzähnige Dickzüngler.) Genus 18. UROCENTRON ’) Kaup, Dornschweif. Nares fere supra asserculi apicem in squamae sonvexae medio; cauda conica, crassa, tota verticillata. (America.) Species: Lacerta azurea Linn. (Seba Thes. 2. t. 62. f. 6.) Gexus 19. PHRYNOSOMA °) Wiegm., Krötenbauch. Nares supra asserculi apicem, fere anticae; cauda brevis tereti-acuminata, basi incrassata ac depressa, subtus squamis ı) Aus Yhites (Journ. ce. fig.) Lacerta muricata, Daudins Agama muricata bildet Kaup (I1sis 1827. p. 621.) die Sippe Gemmatophora. — Sie soll den Zahn- bau von Calotes haben. Der Schwanz steht nach seiner Beschuppung zwischen dem gewirtelten und dachziegelartig geschuppten mitten inne. — Ich habe diese Echse, welche in ihrem ‘Aeufsern einige Aehnlichkeit mit den Hardunen hat, noch nicht zu untersuchen Gelegenheit” gehabt. Die Sippe, wenn sie sich be- . . ro) . währt, könnte man mit dem Namen Amphibolurus (dugıpolos ambiguus, et 800 cauda) belegen, denn Gemmatophora, eine vox hyhrida,, kann unmöglich beibehalten werden. Ob Cuviers Agama barbata (R. an. 2. p. 35.) aus Neu- holland hierher als zweite Gattung? 2) Die von Gray beschriebenen Staffelschweife Uromastix Hardwicki u. Ur. belliana aus Indien (!) sind mir unbekarnt. (Zool, Journ, 1837. P- 219.) 3) Ovoa cauda, et Z£EVYTO0Y stimulus. Kaup Isis ı827, p. 6ı2z. — Gen. Doryphorus Cuv, R. an. 2. p. 34. 4) $ouvvos rubeta, et OWALG corpus. WaAcıER, Syst. der Amph. - 140 Ki AMPHIBIA, homogeneis, imbrieatis; notaei squamae heterogeneae, (Ame: . TICa.).* Species: «a. Syuamis abdominis laevibus: Phrynosoma or- bieulare /Viegm. Isis 1828. $. 367. et /Vagl. Ic. Amphib. t. 23. f. 1.2. — Agama Douglassii Bell Transact. of the Linn. Soc. ' 16. p- 405. t. 10.) — P. Squamis abdominis carinatis: Phryno- soma bufonium ') /Viegm. |]. c. Gexus 20. PLATYNOTUS °), Plattechse. Nares laterales ab asserculo brevi subamotae in squamae convexae medio; cauda trunco multo longior, teres, gracillima, imbricata, basi dilatata, depressa. (Ämerica.) Y 2 “ Ed z = Species: Agama semitaeniata Spix Lac. bras. t. 16. £. 1. Gexus 21. TROPIDURUS ’) Neuw., Kielschweif. Nares ante et supra asserculi apicem, superae; cauda longa teres, squamis verticillato -imbricatis; notaei squamae homo- geneae, imbricatae. ( America.) Species: «. Poris femoralibus plus minusve distinctis; dentibus palalinis nullis (?); auriwn margine antico pectinato; collo ad latera verticaliter plicato: Sceloporus torquatus VViegm. Isis 1828. p. 369. — Sceloporus spinosus /Fiegm. |]. c. p. 370. — Sceloporus grammicus /fiegm. ]. c. . Poris femoralibus nullis; dentibus palatinis distinchs; . occipitis scutello unico ; ı) Von dieser Gattung ist 4gama cornuta (Harl. Journ. of the Acad. of nat. se. of Phil. 4. p. 299. e. fig.) kaum verschieden. 2 Tetuywros, latum dorsum habens. De 3) Toostıs carına, et Soa. Hierher gehören nachfolgende Sippen Cuviers. Tropidolepis p.38. Beruht auf einer vom Sceloporus forguatus kaum verschie- denen Echse, nämlich auf Daudins Agama undulata. — Ecphymotes p, 47. mit derGattung: Tropidurus torquatus Neuw. Cuvier ceitirt bei.dieser Sippe EFitzinger, allein die Ecphymoten dieses gehören theils zu Polychrus, theils zu Hypsibatus. — Oplurus p. 47. soll sich von Eephymotes (Cuv.) durch den Mangel von Schenkelporen unterscheiden, allein diese fehlen auch jenem, näm- lich dem Neuwied’schen Tropidurus torgquatus, zu welchem allerdings mit Unrecht Sebas Quetzpaleo gezogen wird, Sebas Original im Pariser Mu- seum unterscheidet sich von dem ihm ähnlichen Tr. torguatus auf den ersten Blick durck einen kurzen Nackenkamm. ° Theils ‚hiedurch, theils durch den voll- kommen gewirtelten Schwanz schliefst sich diese Gattung an Cyelura genau an. Gewils ist mit ihr Edwards Thorn-tailed Indian Lizard (vgo) identisch, aber keineswegs, wie Herr, Kaup will (Isis 1829. p. 1146.) Daudins Stellio azureus. Ich kenne den Zahnbau des Quetzpaleo nicht; Cuvier aber sagt, hierin sey er den Färberechsen ähnlich, habe mithin also angeheftete (?) Laden- und Gaumenzähne (?). Auf diese Angabe hin reihe ich ihn in diese Sippe, jedoch mit einigem Bedenken ein, indem Edwards sagt, sein Thier sey aus Ostindien gebracht worden, ich aber keine diekzüngige Echse mit an- gehefteten Laden- und mit Gaumenzähnen aus diesem Erdtheile kenne. Die neuerdings vom Prinzen Neuwied als Seba’s Quetzpaleo angezogene Echse (Nov. Act. Acad. Caes. Leop. Carol. ı828. p. ı29. t. 15.) ist davon himmelweit verschieden 'und ein Uromastir, oder bildet eine den Staffelschweifen zunächst stehende eigene Sippe, deren Glieder sich von jenen äufserlich durch Schildchen ‚auf den Lippen und auf dem Mopfe unterscheiden würden. Bis jetzt kennen wir mit Gewifsheit noch keine diekzüngige, randzähnige Echse aus der neuen Welt, und ich zweifle daher, dafs Neuwieds Echse aus Brasilien kam. AmPHIBIA: 147 äurıum margıune antıco pechnalo ; eollo ad latera vertiealiter plicato: Tropidurus torquatus Neuw. Beitr. und Abbild. zur = turg. Bras. (Stellio torquatus Neuw. Reise nach Bras., Ag. Ta- raguira Lichtenst. Berl. Dubl. Verz. 101., Ag. N Spix 1. c. t-15. f.1. et Ag. hispida ') f. 2. Id. Äe, nigricollis t. 16. f.2. et Ag. Cyclurus t. 17. f.2.) — 8. One el: pluribus ; aurium margine antico inermi; collo ad latera lon- gitudinaliter plicato: Agama undulata Lichtenst. in Mus. Berol. (sed non Daud.) — Op lurus torquatus Cuv. R. an. 2. p. 48. (Quetzpaleo Seba 1. t. 97. f. 4., Stellio Quetzpaleo Daud., Uro- mastix cyclurus /Merr.) Ire.DH. L.pachyglossae stenocormae, schmalrumpfige dickzüngige Echsen. Div. 1. Dentibus tomiorum lateri interno agglutina- -tis. (L. p. st. pleurodontes, schmalrumpfige seiten- zähnige Dickzüngler.) Grxus 22. CYCLURA’) Harlan, Gürtelschweif. Nares in rostri et in canthi rostralis apice in medio squa- mae magnae, simplices; cauda teres, verticillata; gula laxa transverse plicata. (.America.) » Species: Cyclura carınata Harl. Journ. of the Acad. of nat. sc. of Philad. 4. n. $. p. 242. t. 15. (Iguana cyclura Cuv. R. an., Ctenosaura cycluroides /Fiegm. Isis 1828. p. 371.) eins 25. HYPSILOPHUS °), Leguan‘, Kammechse. Nares simplices Cyelurae; scutum infra aures; cauda in- tegra culmine toto compressa; gula paleari maximo non infla- bili. (FSmerica.) | "Species: Lacerta Iguana Linn. (Iguana tuberculata Laur., Spix Lac. bras. t. 5. 6. 7- 8. 9.) Genus 24. METOPOCEROS ‘), Stirnhorn. Nares Cyclurae superius ‚seutello tectae; frons cornuta; cauda ac palear Hypsilophi. (-America.) 5 f ı) Subgen. Uraniscodon ee Isis 1827. p. 6ıa. 2) KvxA0g eirculus, et ou cauda. — Gen. Ctenosaura FFiegm. Isis 1828. p. 37ı. Zu dieser Sippe scheint Zacerta acanthura (Shaw Gen. Auch 3. P-216, Dark. acanthur. Merr.) zu gehören. 3) “Ywılogos, qui crıstam in alto gerit, 4) MerwnoYy frons , et %E0%G cornu. 10 * 148 AMPHIBIA. Species: Iguana cornuta Cuw. (Bonnat. Encyel. meth Erpetol. t. 4. f. 4.) Gexus 25. AMBLYRHYNCHUS ') Bell, Höckerkopf. “ Nares Cyclurae squamis elevatis cincetae, unde tubifor- mes; pileus osseo-tuberculosus; gula paleari obsoleto; cauda Hypsilophi. (America.) Species: Iguana delicatissima Laur. p. 48. n. 71. (Mus. Besler. t. 13. f.3. Iguana nudicollis Cuv., Amblyrhynchus eri- status Bell Zool. Journ. 1825. p- 204- t. 12. Suppl.) Genus 20. BASILISCUS ZLaur., Basilisk. Nares Cyclurae simplices; oceiput lobatum; gula cute laxa transverse plicata; cauda compressa versus apicem tereti- polygona. (America.) Species: a. Dorso candague culmine pinnatis : Lacerta Ba- siliscus Linn. (Seba 'Thes. 1. t. 100. f. 1.) — ß. Dorso ac cauda muticis: Basiliscus vittatus °) /Fiegm. Isis 1828. p. 373. (Cha- maeleo mexicanus Hernand. S. 721. c. fig.) Gzxus 27. OEDICORYPHUS’) WViegm,, Scheitelechse. Vertex angustatus, inter orbitas concavus, dein intumidus; gula laevis; digiti margine externo lomate denticulato - fim- briati; cauda integra, teres. (-Zmerica.) Species: Oedicoryphus vittatus /Fiegm. in litt. Genus 28. DACTYLOA *), Saumfinger. Nares laterales, supra assereuli apicem, mesorhinio gibbo; vertex Oedicoryphi; gula sacco inflabili; digiti, pollice ex- cepto, lobato-dilatali; cauda culmini compressa. (.America.) Species: «. Cauda pinnata: Le grand Anolis a erete Cuv. R. an. 2. p. 42. t. 5. f. 1. (Anolis Cuvieri /Merr., Anolis velifer Cuv. R. an. sec. edit.) — £. Cauda simpliei: Anolis bimaculatus Merr. (Cuv, ]. ce. t. 5. f. 2.) — Lacerta bullaris Linn. (Calesb. Carol. 2. t. 65. 66.) — Anolis gracilis Neuw. Abbild. u. Beitr. zur Naturg. Bras. — /d. Anolis viridis 1. c. ı) "dußhus latus, et övyyos rosirum. 2) Gen. Corythaeolus Kaup Isis ı829. p. 1147. 3) Oidew tumeo, et #09UWn vertex. 4) Aaztu)os digitus, et W@ limbus. — Gen. Anolis Dumer. — Der Spixische Anolis violaceus (t. ı7. f. 2.), auf einem ganz jungen und keschsdigten Exem- plare beruhend, ist vor der Hand zu unterdrücken, AMPHIBIA. 449 Genus 29. DRACONURA '), Drachenschweif. Vertex et nares Dactyloae; gula plica longitudinali sub- inflabili; digiti prope articulationes subincrassati; cauda teres, basi incrassata, teretiuscula. (-America.) Species: Draconura nitens. Virescens supra, nitore cu- preo-aureo, subtus albo- virens, argenteo-splendens; cauda tota aureo-viridi, maculis supra os sacrum duabus arcuatıs obscuris; femoribus digitisque obsolete fasciatis. Genus 30. NOROPS ’), Schimmerechse. Nares Dactyloae; vertex planus scutellis irregularibus planis; gula plica longitudinali; digiti simplices phalange penul- tima obsolete limbata; cauda continua tereti-polygona. ( America.) Species: Anolis auratus Daud. Rept. 4. p. 89. Gsnus 51. POLYCHRUS ’) Cuv., Färberechse. Nares infra canthi rostralis apicem; gula simplex subinfla- bilis; vertex Noropos; digiti simplices; cauda integra tereti- polygona. (America.) Species: a. Cauda trunco quadruplo longiore: Lacerta marmorata Linn. — Polychrus virescens Neu. (/Vagl.Ic. Amph. t. 12., Polychrus marmoratus Spix Lac. bras. t.14.) — ß. Cauda Irunco duplo longiore: Polychrus acutirostris °) Spix 1. c. t. 14° (Seba 'Ihes. 1. t. 88. f. 4.) Genus 32. OPHRYOESSA ’°) H. Boie, Braunenechse. . Nares in cantho rostrali ante asserculi apicem in squama gıbba ; vertex squamulis prominulis; gula digitique Polychri; cauda integra compressa. (.America.) Species: Lacerta superciliosa Linn. (Ag. stellaris Daud., Lophyrus xiphosurus Spix 1. c. t. 10. Jd. Lophyrus auronitens t. 13. * pull.) ı) Aoazwv draco, er 800. 2) Vwoo1), splendidus. 3) Ich zweifle keinen Augenblick, dafs 4zaras Cameleon second (Voy. 2. p.4oı.), Merrems Pneustes prehensilis eine Färberechse, und zwar der Spixische Polychrus acutirostris ist. Die von 4zara mit Sorgfalt beschriebenen schwarzen Augenstreifen sind ein charakteristisches Hennzeichen aller bis jetzt bekannten Färberechsen. Auch pafst auf die angeführte Gattung Azara's übrige Beschreibung seines Cameleon. Die äufsere Ohröffnung dieser Gattung scheint, wie bei mehreren andern Echsen, einer Zusammenzichung fähig zu seyn, denn ich sah Exemplare, wo das linke Ohr mehr zusammengezogen war als das rechte, und so umgekehrt. Auch spricht Zzara nur von der Verschliefsbarkeit, nicht von Verschlossenheit der Ohren. 4) Gen. Eephymotes Fitzing. Dieser Sippe theilt Herr Fitzinger (S.49) aufserdem Gattungen der Sippe Hypsibatus zu. \ 5) Ogyovosıs superciliosus. 150 AMPHIBIA. Genus 33. ENYALIUS '), Streitechse. Nares, vertex et digiti Ophryoessae; jugulum trans- verse plicatum; cauda teres. (America.) Species: Agama catenata Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras. (Ag. paraguensis Dand. 3. p. 414., Lophyrus rhombifer Spiz l. ec. t. 11. /d. Loph. albomaxillaris: t. 13. f. 2. pull.) — Lophy- rus margaritaceus Spix ]. e. t. 12. £. 1. Genus 54. HYPSIBATUS °), Hochschreiter. Nares laterali-superae in squama gibba; oceiput scuto unico magno; supercilia scutellata; jugulum constrietum trans- verse plicatum; cauda Enyaliı. (America.) Species:, «a. Trunco longitudinaliter plicato: Lacerta Plica Linn. (Ag. Umbra et Ag. Plica Dand.) — £. Trunco inermi: Lacerta Umbra Linn. (Ag. Umbra Merr. Beitr. 3. t.6. Lo- phyrus ochrocollaris Spiz 1. e. t. 12. £.2.) — Agama pieta Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras. (Lophyrus Panthera Spixl. ce. t. 13. f. 1. pull.) Grxus 55. ° OTOCRYPTIS °) WViegm. , Schlufsohr. Nares Ophryoessae; aures latentes; vertex squamis sub- carinatis; gula laevis; digiti fimbriati; cauda teres. (America.) Species: ÖOtocryptis Wiegmanni ‘) mihı. = Dıv. 2. Dentibus tomiorum culmini innatis. (L.p. pl. acrodontes, schmalrumpfige randzähnige Diekzüngler.) Gruus 56. LYROCEPHALUS Merr., Leierkopf. Nares laterales ın squamae prominulae medio; aures laten- tes; gula inflabilis; cauda integra tereti - compressa; squamae notaei heterogeneae, appressae, irregulares, gastraei majores, homogeneae, imbricatae., (Asia) | Species: Lacerta scutata Linn. (Seba 'Thes. 1. t. 109. £. 3.) Guxus 537. GONYOCEPHALUS ’) AKaup, Kantenkopf. Nares infra canthi rostralis apicem in medio squamae; gula inflabilis; cauda integra, teretiuscula, basi compressa; squamae ı) °Eyvckıog bellicosus. 3 2) "Yıpı3aros altigradus. — Subgen. Pneustes Kaup Isis 1827. p. 612, — Höchst wahrscheinlich gehört zu dieser Sippe das Genus Leiocephalus Gray Philos. Mag. 2. 1827. pP. 20. und die dabei angeführte Gattung (Z, carinatus) zu Linnes Lac. umbra 3) OVsS auris, et ZOUZLTOS oceullus. 4) Gewifs nicht Azaras Cameldon second. 5) Tovu angulus, et zEpGAN caput. — Kaup Isis 1825. p. 5g90- —. Vergleiche AMPHIBIA. 151 notaei appressae homogeneae, irregulares, parvae, gastraei ma- jores, imbricatae, carinatae. (Asia.) Species: Iguana chamaeleotena Laur. (Seba Thes. 1. t. 100. f. 2. Ag.tigrina Merr., Ag. gigantea Ruhl Beitr. zur Zool. p. 106.) Genus 58. BRACHYLOPHUS ') Cuv., Kröpfling. Nares laterales in rostri apice; gulae palear; squamae appressae, gastraei ac notaei homogeneae, parvae, regulares, pedum caudaeque compressae majores, carınatae. (.Asia.) Sp ecies: Iguana fasciata Brongn. Ess. et Mem. des sav. etr. 1: t. 10. £. 5. Genus 59. PHYSIGNATHUS ’) Cuv., Kopfechse. Pholidosis Brachylophi; caput pone intumidum spinulo. sum; palear nullum, cauda compressissima. (Asia.) Species: Physignathus concinnus Cuv. R. an. 2. p. 41. Gzxus 40. LOPHURA’) Gray‘, Segelschweif. Nares in apice canthi rostralis, acuti, semiclausae; gula simplex inflabilis; squamae notaei appressae, heterogeneae, sub- irregulares, gastraei quadratae, parvae, pedum et caudae com- pressae imbricatae. (Asia.) Species: Lacerta amboinensis. Schloss. de Lac. amb. (Ba. silisous amboinensis Daud.) Genus 41. CHLAMYDOSAURUS ) Gray, Kragen- echse. Nucha valya maxima, ossibus suffulta, aucta. (Nova-Hol- landia.) Agama superciliosa u. Agama armata Gray Zool. Journ. 1827. p. 2ı6., wel- che zu dieser Sippe oder zur Sippe Corythophanes gehören. — Den Zahnbau von H. Boies Corythophanes (Isis ı827. p. 290.), welcher nach der Gestalt des Kopfes den Wantenköpfen, aufserdem den Braunenechsen, besonders in Betreff der Beschuppung höchst ähnlich ist, kenne ich nicht. Typus dieser Sippe ist Merrems Agama cristata. (Seba ı. t. 94. f.4.), die im Pariser Museum als Lophyrus furcatus Dumer. steht, und nach welchem ich folgende kurze Be- schreibung entwarf: Gaput hbreve tetragono-pyramidale Gonyocephali, supra 'suleato-bipartitum, squamulosum; truncus elongatus, cauda, pedes, digiti, pal- pebrae ac aures Ophryoessae; squamae abdominales dorsalium fere magnitudine, inclinato - quadratae, carinatae, per series transversas dispositae, caudae infe- riores majores; erista dorsi collique simplex, pectinata. Fusco-ater, metallicus, immaculatus, subtus pallidior, solum maculae obsoletae, aureae prope femora; carinae nilore aureo. ı) Diese Echse ist mir nur aus der Abbildung und Beschreibung bekannt. 2) Puoıyvados qui buccas inflat. — Auch diese Echse kenne ich nur aus Cuviers Beschreibung, 3) Ioyos lobus, et 80€. — Gen. Istiurus Cuv. R, an 2, p.4ı. — Gen. Hydro- saurus Haup Isis :828. P- 1147. H 4) Xieuvg chlamys, et 0@UOoS. 152 AMPHIBIA. Species: Chlamydosaurus Kingii Gray in Ph. Rings Voy. App. t. A. Genus 42. CALOTES Cxv., Kalot. Nares infra canthum rostralem in squama prominula; gula paleari inflabili, longitudinali; squamae trunci homogeneae, magnae, imbricatae; cauda tereti-polygona. (Asia.) Species: «. Squamis verlicis subgibbis, supra aures spinu- losıs "); Agama cristatella Kahl Beitr. zur Zool. S. 108. (Seba 1. t. 89. $.1., Ag. vultuosa #’arl, Journ. Acad. Phil. 4. 296. c. fig.) — Agama gutturosa [/Merr. (Ag. Calotes Ruhl, Seba 1. t. sg. f. 2.) — ß. Squamis verlieis laewibus, supra aures spimulosis nul- lis°): Agama versicolor Daud, 3. P- 395. t. 44. juv. (Ag. flavi- gularis Daud. 1. c. p. 398-; Ag. lineata et Ag. Tiedemanni Auhl Beitr. S. 108. 109. Calot. Tiedem. Raup. Isis 1827. p- 619. t. 8.) — Lacerta Calotes Linn. (Seba 1. t. 93. £.2. t. 95. £. 3. 4. Ag. - ophiomachus /Merr., Ag. acanthocephala RuAl]. c.) Genus 45. SEMIOPHORUS °), Fahnenechse. Gulae palear usque ad ventri medium extensum, altissi- mum; squamae imbricatae, carinatae. (Asia.) Species: Sitana pondiceriana Cıw. R. an. 2, p- 43. Gesus 4/4. DRACO Linn., Drache. Patagium lumbare costis suffulta. (Asia.) Species: a. Patagio azillis et femorum basi interne affızo: Draco praepos Linn. — 3. Patagio antice libero, postice femo- rum basi interne affıxo: Draco viridis Dand. f' (Draco fuscus Daud. 2, Draco quinquefasciatus Gray Zool. Journ. 1877. p- 219 9). — Draco fimbriatus Auhl Beitr. zur Zool. S. 101. (Draco abbreviatus Gray 1. c. p. 219.) — y. Patagio antice et postice toto libero: Draco lineatus Daud. 3. p. 293. (Draco vo- lans ; /umenb. naturh. Abbild.) \ Fanızıa Il. Z. autarchoglossae ‘), Freizüngler. Lingua gracilis libera, emissilis, basi vagina non inclusa, ı) Subgen. Bronchocela Haup Isis 1827. p. 619. 2) Subgen, Calotes Kaup|].c. — Die Hardwickeschen Agamae (Zool. Journ. 1827. P- 217.), welche den Caloten zugetheilt werden müssen, bedürfen einer näheren Prüfung. — In Cochinchina giebt es eine den Caloten iu ihrer allgemeinen Gestalt ähnliche Echse, mit glattem, unmerklich beschupptem Rücken; die Schuppen des Unterleibes dagegen, der Fülse und des Schwanzes sind gekielt. Cxvier nennt diese Echse (R. an. 2. P.39.) Cal. lepidogaster; sie bildet aber gewils eine eigene Sippe, der ich vorläung den Namen Bupeplus (Evnenkos p 3) Znweroy 0908 vexillarius. — Gen. Sifana Cuv. 1. c. 4) So genannt ım Gegensätze zu den Dick- und Scheidenzün weder wie bei diesen von einer Scheide umschlossen ihrer ganzen Unterseite an das Kinn befestiget, sonde ulchre vestitus) gebe, giern, da ihre }Zunge ‚ noch wie bei jenen, mit rn vollkommen frei ist. AMPHIBIA. 153 Div. 1. Dentibus tomiorum culmini innatis. (Lac. ‘autarchogl. acrodontes, randzähnige freizüngige , ® Echsen.) Gzxus 45. THORIETIS '), Panzerechse. Nares immediate infra canthi rostralis apicem; gula sim- plex; cauda compressa supra plana, subtus rotundata; notaei pholidosis heterogenea; (dentes maxillares postici obtusi, orbi- culares.) (-America.) Species: Lacerta bicarinata Linn. pull. «(La Dragonne Lacep. Quadr. ovip. 1. t. 9. exclus. synonym. Monit. crocodil. Cuv., Dracaena guianensis Daud. 2. c. fig. pess., Tejus bicari- natus et 'Tej. crocodilinus /Merr., exclus. synon. maxime con- fusa, Lacerta Dracaena Schneid. Denkschr. d. Münch. Akad. d. W. 1821. S. 137. t. S. fig. bona.) Genus 40. CROCODILURUS ”) Spix, Krokodilschweif. Nares in canthi rostralis apice in foveola profunda, trigona sitae;. collum subtus biplicatum; cauda ac pholidosis Thoric- tis. „(Dentes maxillae postiei trilebi, compressi.) (America.) Species: 'Tupinambis lacertinus Daud, 2. p. 85. (Croco- dilurus amazonicus Spix Lac. bras. t. 21. /Tagl. Ic. Amph. t. 15. adult. Crocodilur. ocellatus DprzN. eh 1.022 R 1. pull.) Genus 47. PODINEMA), Teiu. Nares et collum Crocodiluri; cauda tereti-compressius- cula, plano - verticillata ; squamae notaei homogeneae, planae, appressae, subsexangulares, transverso digestae; abdominis scutella caudaeque oblongo - quadrata, hujus carinata,, illius laevia; (dentes primores simplices.) (-America.) Species: Lacerta Teeguixin Linn. (Tejus Monitor Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras., 'Tupinambis Monitor Spix Lac. bras. t. 19.) Genus 48. CTENODON °), Kammzahnteiu. Cauda plano-verticillata teres (dentes primores pectina- tim incisi); reliqua Podinemae. (-America.) Species: Tupinambis nigropunctatus Spix Lac. bras. t, 0. (Ameiva bimaculata Fitzing.) ı) IwonzTnS, qui thoracem fert. — Gen. Dracaena (ein in der Botanik schon längst ühlicher Sippename) Daudin. — Gen. Ada Gray. 2) Koozodsılos er Sor. 3) Hod’nveuos pedibus celer. — Gen. Monitor Fitzing. 4) Kreis pecten, et 0d'8G dens. Gen. Ameiva Fitzing. 154 AMPHIBIA. Genus 4). CNEMIDOPHORUS '), Schienenechse. Nares immediate infra canthi rostralis apicem obliquo-ova- les, rostri apieci proximae; cauda CGtenodontos; squamae notaeı minimae granulosae; gastraei scutella oblongo - qua. drata; antipedes antice serie unica, tibiae subtus serie duplici scutorum. (Dentes maxillares compressi corona bi-aut tri-in- cisa; plantae pentadactylae.) ( America.) | Species: Seps murinus Laur. (Seba 2. t. 105. f. 2., Tej. cyaneus y. [Merr., Lac. coeruleocephala et L. lemniscata Auc- tor. juv., Tejus ocellifer Spix 1. ec. 1.25. pull.) — Tejus Ameiva?’) Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras. u. Spix t. 23. (Menit. lateristrigus Cuv., 'T. lateristrig. Spir t. 24. f.1. juv., Id. T. tritaeniatus ]. c. t. 24. £. 2. jw.) Genus 50. ACRANTUS ’), Fehlechse. Nares infra canthi rostralis apicem, in fine infima scuti; pholidosis trunci, pedum caudaeque Cnemidophori. (Dentes maxillares dilatati corona bituberculosa; plantae tetradactylae.) (America.) Species: Lacerta Teyou Daud. (Tejus viridis /Merr.) ‚Gexus 51. TRACHYGASTER °), Dornbrust. Nares Cnemidophori; gulae squamae minutae ac trunei inferioris scutella squamiformia, subimbricata caudaeque acute carinata; cauda teres plano - verticillata basi subdepressa. (America.) f Species: «. Dorsi pholidosı homegenea; squamıs juxla ani latera falculiformibus : Centropyx ealcaratus Spix Lae. bras. t. 22. f.2. — ß. Dorsi pholidosi helerogenea; ano inermi: Lacerta striata Daud. (MMerr. Wetter. Ann. 1. t. 1.) Dıv. 2. Dentibus tomiorum lateri interno agsaluti. nalis. (Lac. autarchogl. pleurodontes, seiten- zähnige freizüngige Echsen.) Genus 52. LACERTA °) Linn. , Eidechse. Nares immediate infra canthiı rostralis subobsoleti api- cem, in margine postico infimo scutelli; lamina supraorbitalis ı) Kvnuıdopogos ocreis armatus. Gen. Jmeiva Fitz. 2) Ich bekenne offen, dafs ich aus Zinnes Lac. Ameiva keine bestimmte Gatlung herauszuklauber im Stande bin. Die von ihm angeführten Sehba’schen Figuren (Thes. ı. t. 85. f. 2. 3.) sind offenbar Echsen aus der Familie der Scheidenzüngler. 3) "Fzoavros mancus, mutilus. — Gen Tejus Fitzing. QClassif. p. 2ı. 4) Toeyuvs hispidus, et Y@O170 venter. — Gen. Pseudoameiva Fitz. 1.c.p.2ı. | _ Daudins L. striata., deren Zahnbau ich nicht genau kenne. bildet viel- { leicht eine eigene Sippe. x 5) Eine sehr gediegene , längst vermilste Arbeit über die Eidechsen und Rennechsen .AMPHIBIA. 155 ossea; tempora scutata; scuta abdominis rhombea, pectoris po- Iygona, omnia appressa, laevia; squamae notaei homogeneae polygono-orbiculares, obtuse carıinatae, caudae teretis oblongo- hexagonae, carinatae et annulato-dispositae; collare. (Dentes palatini.) (Zuropa.) | Species: Lacerta ocellata Daud. Rept. 3. p. 125. t. 33. (Lac. lepida Daud. p. 204. t. 37. f. 1. juv., Lac. jamaicensis Daud. et Ruhl Beitr. zur Zool.) — Lacerta viridis Daud. 3. p- 144. t. 34. (Seps varius, Seps viridis, Seps sericeus Laur. Lacerta bilineata Daud. 1. c. t. 35. Jjuv.) — Lacerta agilis Merr. (Sturm Fauna Amph. 2. T. 5. 6. /d. Amph. 3. Seps stellatus / et Q var., Seps ruber, et Seps Argus pull. Laur. [Lac. Lau- rentii Daud.), Lac. stirpium Daud, 2, Lac. arenicola Daud. t. 38. 8.2.) Genus 53. ZOOTOCA '), Gebärechse. Nares , lamina supraorbitalis, pholidosis gastraei caudae- ue Lacertae; tempora squamulis appressis; squamae notaei longulae distincte hexagonae, obtuse carinatae; collare. (Den- tes palatini nulli.) (Europa.) Species: Lacerta vivipara Jacg. Nov. Act. Helvet. Vol. 1. p- 33. t. 1. (Lac. crocea /Volf in Sturms Fauna Amph. 4. Lac. montana MMik. in Sturms Fauna. Lac. pyrıhogaster Merr., Lac. unicolor Ruhl Beitr. 7’ adult. decolor.) Genus 54. PODARCIS ’), Bennechse. Nares in apice canthi rostralis. intra suturas trium scutello- rum supra primum scutum labjale; tempora Zootocae, reli- qua Lacertae; collare. (Dentes palatini nulli.) , (Europa, Asia, Africa.) - Species: «. Scutellis abdominis quadratis: Seps munalis Laur. Amph. p. 61. n. 106. t. 1. f.4, (da.S. terrestris ]. c. Lac. haben kürzlich Milne Bdwards und Ant. Duges in den Annales des sc. nat. 1929. geliefert. — Meine eigenen Untersuchungen dieser Echsen können das von ihnen über sie Mitge!heilte nur bestätigen. GG fa ı) ZW0T02.05 3) vivipara, 2) Hod«oxns pedibus celer- — Die Gebär- und Rennechsen lassen sich leicht durch die Art ihrer Beschuppung von einander unterscheiden. Bei letzteren ist zu bemerken , dals diehinteren Rückenschuppen der Z. grammica mit een en dem Alter des Thieres grölser werden und einen Kiel haben, während sie DR jungen Thiere, wie immer bei der Mauerrennechse, fast körnerförmig und eben sind. Hiedurch unterscheidet sie sich speciiisch von der ihr sonst ähnlichen 7 velor. Die Kennechsen der ersten Gruppe leben 'ın bergigen Gegenden zwischen Steinen, auf Mauern u. s. f., die übrigen im ebenen, sandigen Tara u ihre Zehen sind defshalb insgemein von Schuppenfränzchen umzogen, Sowohl Bi Mauerechse,,_, Pallas 1. velox und Liehtensteins L. ae haben &r einen an seiner Unterseite sehr lebhaft roih gefärbten Schwanz; einer der viele - Beweise, dafs sich die Gattungen natürlicher Sippen auch in ihrer Färbun nn oder weniger, ähnlich sind. ‚Br n 156 AMPHIBIA. fusca, Lac. agilis et Lac. Brongniardii Daud., Lac. muralis Sturm Fauna Amph. 4. a. b. c.) — ß.'Scutellis abdominalibus rhombeis: Lacerta velox Pall. (ld. L. cruenta, L. variabilis et L. arguta, Lac. deserti en Lac. Boskiana Daud.) — Lacerta gram- mica Lichtenst. (Id. l.c. L. Boskıana, L. ou L. guttulata, L. Para) Gexus 55. ASPISTIS '), Schildereidechse. - Nares, pholidosis pilei, caudae ac gastraei Lacertae, temporum Podarcis, squamae notaei magnae, carinatae, et, sicut gulae, imbricatim positae; collare sn (Des palatini nulli.) (Zuropa.) Species: Lacerta Edwardsiana Duges Anndies des sc. nat. 1829. p- 386. t. 14. Grxus 56. ZONURUS Merr. 5 Ringelschweif. Nares in fine canthi rostralis in squama sitae; truncus Su- pra et subtus scutellis quadratis, pedes u imbricatıis, spinoso - carinatis; lamina supraorbitalis. ossea; sauda teres profunde verticillata; collare nullum. (Africa.) Species: Lacerta Cordylus Linn. en T'hes. 1. t. 84. f. 3.) — Cordylus .cataphractus H. Boie Verhandl. der Leop. Carol. Akad. der Naturf. 1828. p. 137. Genus 57. PSAMMUROS ’), Sandläufer. Nares infra finem canthı rostralis subobsoleti in margine infimo scutelli; lamina supraorbitalis ossea; squamae notaei, caudae pedumque magnae, imbricato-lanceolatae , carinatae, caudae annulato- dispositae; abdomen scutellis Jaevibus rhombeo- hevagonis; collare nullum. Europa.) 5» ecies: Lacerta algıra Linn. Genus 58. ABLEPHARUS’) Züzing., Natteraug. Nares in apice canthi rostralis in medio scutelli; palpebrae nullae; squamae radiatae postpositae, homogeneae. (Palmae pentadactylae.) (Europa.) Species: Ablephar us pannonicus Filzing. Verh. der Ge- sellsch. naturf. Fr. in Berl. 1824. p. 297. t. 14. (Scinc. pannonic. Lächtenst. Dub]. Verz.) ı) "I6rtıornS loricatus. ») Pauuos arena, et 8005 custos. — Gen, Jigyra Cuv. R. an. 2. p.3ı. — Die Gattung der Boie’ schen Si ippe Tropidosaura, welcher Herr Fitzinger Linnes Lacerta algira zutheilt, habe ich in Leiden nur flüchtig betrachtet. Sie bildet eine eigene "Sippe ‚ deren Charaktere ich mitzutheilen aufser Stand bin. — Herrn Fitzingers Fsanmodromus hispanieus, den ich nicht kenne, gehört viel- leicht zur Sippe Psammuros. 3) "Ipkepaoos sine palpebris. I AMPHIBIA. | 157 Gesus 59. GYMNOPHTHALMUS Merr., Naktaug. Nares fere infra canthum rostralem in medio scutelli infra nares fissi; palpebrae nullae; squamae Ablephari. (Palmae tetradactylae.) (America.) Species: Lacertalineata etLae. quadrilineata Linn. (Gym- nophthalmus quadrilin. Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras.) Genus 60. LEPIDOSOMA ') Spix, Schüppling. ' Nares infra canthum rostralem in medio scutelli; palpebra superior nulla; squamae corporis fasciatim dispositae homo- geneae, imbricato-positae, ovato-lanceolatae, carinatae, colli aterales granulosae. (America.) Species: Lepidosoma scincoides Spix Lac. bras. t. 27: f. 2. (Descriptio et icon pess.) Genus 01. CHIROCOLUS °’), Schindelechse. Nares infra canthi rostralis obsoleti finem membranula lim- batae ; palpebrae superioris rudimentum; aures latentes; trun- cus et cauda supra squamis alternantibus, fasciatim dispositis, longis; colli inferioris squamae quadratae, laeves. (Palmae te- tradactylae.) (America.) 8 ©" Species: Heterodactylus imbricatus Spix 1. c. t. 27. f.1. (Fig. non satis accurata.) Gexus 02. CHAMAESAURA Füzing., Niederechse. Nares infra canthum rostralem in angulo infero scuti, punc- tiformes; lamina supraorbitalis' ossea; 'squamae corporis: homo- geneae, annulato.-,‚et imbricato-positae, oblongae, lanceolatae, carinatae. (Pedes ‚pinniformes.) (Africa,) ?r ° “ . ’ Species: Lacerta anguina Linn. (Lac. monodactyla Lacep. Ann. du Mus. d’hist. nat. 2. t. 59. f. 1.) Genus 05. TACHYDROMUS Daud., Langechse. Nares immediate infra finem canthi rostralis supra margi- nem inferum scutelli; squamae abdominis imbricato - positae carinatae, notaei caudaeque majores subquadratae, carinatae, fasciato -dispositae, laterum granulosae; cauda ingens, tereti- polygona. (Asia.) i Species: Tachydromus sexlineatus Däud. 3. p. 256. t. 39. — Jd. Tachydromus quadrilineatus 1. c. ı) Lenıs squama, et OWUG corpus. 2) P.4770 manus, et 0/05 mutilus, Gen. Heterodactylus Spix. I i5H AMPHIBIK, Genus 64. CERCOSAURA '), Schweifechse. Nares ante et infra finem canthi rostralis in medio seutelli; squamae notaei magnae fasciatim dispositae, oblongo-quadratae, compresso-carinatae; collum subtus serie duplici seutellorum imbricatorum, laevium, abdomen et caudae pars inferior scu- tellis quadratis, appressis, planis, laevibus; cauda ingens, te- res. (Asia?) : Species: C. ocellata n. sp. Pileo fusco; notaeo atro lineis quatuor albis extra caudae basin excurrentibus, extima supra aures pone oculum ineipiente; capite et trunco subtus flavidis, hoc ad latera viridi-consperso guttisque $— 9 atris puncto intermedioalbo; seutis labialibus nigro-punctatis; cauda fuscescente subtus pallida, subnebulosa. Genus 05. GERRHONOTUS ’) /Viegm., Faltensauch. Nares ac pholidosis notaei Cercosaurae; colli latera ac femora parte postica granuloso-squamosa; squamae gastraei et caudae inferiores fasciatim dispositae rhombeae; aures cum tympano in meatu auditorio subprofundo sito, margine imer- mes; plica in utroque trunci latere utrinque ab oris angulo in- fra meatum auditorium in colli latere: et deinceps sub humero in pectoris abdominisque latere excurrente et infra femora eva- nescente; cauda longa, teres, sensim acuminata,, integra. (America.) 2 Species: Gerrhonotus Deppii /Viegm, Isis1 828. p. 379. — Jd. Gerrhonotus taeniatus 1. e. — Jd. Gerrhonotus rudicol- lischve. Grxus 06. GERRHOSAURUS’) Wiegm.,Furchenechse. Nares, notaei pholidosis, trunci habitusque universalis Gerr- honoti; margo aurium anticus seuto’semilunari auctus; plica colli lateralis seutata; femora subtus squamis cylindraeeis aucta; cauda Gerrhonoti sed verticillata squamis prorsus carinatıis. (Africa.) R Species: Gerrhosaurus flavigularis /Viegm. Isis‘ 1828. p- 37. (Lac. Seps Liänn.. Scincus sepiformis Schneid. Hist. Amph. 2. p- 191. Merr. Syst: Amph. p. 70. Tachydromus Seps Merr. l. c. p-. 69.) Genus 67. SAUROPHIS *) Züzing., Echsenschleiche. Nares in fine canthi rostralis, margine infero squamae mag- nae; truncus cum plica Gerrhonoti, subtus squamis rhombeis l — ı) Ke0205 cauda, et O&UOR lacerta. 2) Tevoov scutum, et FWTOS dorsum, 3) Te000V er G@upos. 4) Z0v00S et ogwıs serpens, iaevıbus (per series sex longitudinales), suprä et cauda squamis fasciatim dispositis quadratis obtuse carinatis; cauda teres lon- gissima; pedes breves tetradactyli. (Patria ?) Species: Lacerta tetradactyla Lacep. Ann. du Mus. d’hist. nat. 2. t. 59. f. 2. (Chalcides tetradactylus Daud., 'Tetradactylus chalcidieus [Merr.) Gwnus 08. BIPES Opp., Panzerschleiche. Nares infra finem canthi rostralisintra scutella nonnullairre- sularia; truncus cum plica Gerrhonoti, squamis postpositis, rhombeis, duris, supra etin cauda longissima carinatis, subtus margine postico emarginatis; pedum posticorum rudimentum. (Asia, Europa.) Species: Lacerta apoda') ‚Pall. Act. Nov. Comm. Petrop. 19. p. 435. t. 9. (Chamaesaura apus Schneid. Bipes Pallasii Opp. Rept. p. 43., Vagl. Ie. Amph. t. 14. Sheltopusik didactylus Latr. , Seps Sheltop. Daud., Pseudopus serpentinus [Merr.) Genus 09. OPHIOSAURUS ’) Dumer., Schleichechse. Nares infra canthi rostralis apicem in squamula; trunci plica etpholidosis Bipedis, sed squamae abdominis integrae; pedes nulli. (4merica.) Species: Anguis ventralis Lau. Genus 70. "ANGUIS Zian., Blindschleiche. Nares immediäte infra finem canthi rostralis in parte po- stica scutelli; truncus simplex et cauda pholidosi homogenea, laevi; aures latentes ; pedes nulli. (/uropa.) Species: Anguis fragilis Linn. (Anguis Eryx Linn. juv., Eryx clivicus Daud. adult., Anguis lineata Laur,, Sturm Fauna. Pull.) Gzsus 71. OPHIODES °), Schleiche. Nares in fine canthi rostralis in scutello foveolato-impresso immediate pone scutum rostrale; truncus et cauda longissima Anguis; pholidosis homogenea laevissima; pedes postici adag- tyli, compressi, subulati; aures latenites. (America.) Species: Pygopus striatus Spix Lac. bras. t. 28. £. 1. (Py- gop. Cariococca Spix ]. c. f. 2. juv., Seps fragilis Raddı.) r ı) Eine andere Gattung (?) ist Pseudopus Durvillii Ouv. R. an. 2. p. 6g. aus dem Archipel, welche ich noch nicht gesehen habe. 2) Die von Cuvier angeführten Gattungen Ophios. punctatus u, Oph. siriatulus (BR. an..2. p. 70.) kenne ich nicht; auch, weils ich nicht, was Huhls Ophiosau- rus Novae-Hollandiae ist. (Beitr. zur Zool. p- 79.) 3) "Ogyındns anguinus. — FFagl. Isis ı828. p. 740. x 160 AMPHIBIA. Gexus 72. PYGODACTYLUS ') Fiüzing., Spurfufs. Habitus universalis, pholidosis ac pedes Ophiodis;z au- res patentes. (.America.) Species:. Pygodactylus Gronovii Fitzing. non @Merr. (Wagl. Isis 1828. p- i41.) : Genus 73. PYGOPUS ?) Merr., Flofsfufs. Habitus universalis, nares ac pedes Ophiodis, hi pin- niformes apice rotundati; squamae notaei imbricato-posilae ca. rinatae, gastraeum subtus dupliei, cauda ibidem unica scutello- rum sexangulorum laeyium serie. (Nova-Hollandia.) Species: Bipes lepidopus Lacep. Ann. du Mus, d’hist. nat. 4. p. 193- t. 59. Genus 74. ZYGNIS ’), Fufsschleiche. Nares in angulo supremo laterali scuti rostralis, retrorsum in sulcum excurrentes ; pholidosis homogenea laeyissima; pedes, aures et habitus universalis Ophiodis, illı fere didaciyli. (Africa.) Species; Anguis bipes Linn. Mus. Ad. Fr. 1. t. 28. f. 2, (Bipes anguineus /Merr. Beitr. 3. t. 10., Seba 1. t. 86.£.3.). - Genus 75. SEPS *) Daud., Seps. Nares ın margine laterali scuti rostralis; truncus longissi- mus teres squamis homogeneis, laevibus, sexangularibus ; pe- des brevissimi, compressi, tridactyli, unguiculati ; seuta fron- talia antica duo minima. _(Zuropa.) Species: Lacerta Chaleides Linn. Syst. Nat. Edit. 10. (Seps tridactylus Daud.) — Seps lineatus Dumer. (Leuck. Brev. Animal. quorund. deser. Heidelb. 1828. p. 10.) Genus ı) Ivy anus, et ÖduzıvÄog digitus. — Merrems Sippe Pygodactylus ist zu streichen, da die Echse, worauf sie beruht, mit Linnes Anguis bipes gewils identisch ist, denn Gronovs Beschreibung seines Seincus (Zooph. Pas. n. 44.) „pedibus postieis brevissimis, Suhalatıe. monodactylis, anticis nullis, cauda trunco Jimidio fere breviore“, kann doch unmöglich auf den von mir in der Isis zuerst beschriebenen Pygodaetylus Gronovii bezogen werden, dessen Schwanz viel länger als sein Rumpf ist. 2) Uvyn, et #85 pes. 3) Zuyvıs nomen lacertae. Arüst. — Gen. Scelotes Hitzing. 4) Gen. Zygris Ok., Fitz. Ich bin nicht im Stande über den Tetradactylus de- eresiensis Perons (Repräsentant von Fiftzingers Sippe Seps) mit vier, und über den Tridactylus deceresiensis desselben Reisenden, mit drei Zehen an allen ‚ Füfsen, näheren Aufschluls zu geben, da ich diese Echsen noch nicht gesehen habe. Cuvier vereinigt sie mit der Sippe Seps, zu welcher sie aber gewils nicht gehören. Die hintern Zehen des Tefradactylus decres. sind von unglei- cher Länge. Man könnte diese Sippe mit dem Namen Peromelis (Iimgousäns in artubus mancus) belegen, die andere aber Hemiergis (Huusoyns imper- fectus) nennen. — So bildet wahrscheinlich auch Seps seincoides (Cuv.1. ec, p- 64.) eine Sippe für sich. — Oder sollte diese Echse meine Sphaenops capi- strata seyn? ; AMPHIBIA. Gy Gexus 76. LYGOSOMA ') Gray, Rüthling. . Nares in medio scutelli distincti ın fine canthi rostralis; scuta frontalia duo, anticum maximum; pholidosis et pedes Sepis, hittamen pentadactyli et squamae radiatae. (Asia.) Species: Lacerta serpens .: loch Beschäft. der Berl. Ge- sellsch. naturf. Fr. 2. p. 28. t. 2. f. 1.2. (Scincus pedibus bre- vissimis, pentadactylis etc. Gronov. Zoophyl. p. 11. n. 43.) "Gzwus 77. SPHAENOPS ’), Keilschnautze. 'Nares in canthi rostralis obsoleti fine in squamula sitae; truncus teres, subtus planus unde biangulosus; pedes postici anticis majores, omnes pentadactyli ac in trunci sulcum lateralem recondendi; digiti simplices; squamae homogeneae, postpositae, laeves. (Africa.) Species: Sphaenops capistrata n. sp. Incarnata, dorso lineis numerosis arcte positis, fuscescentibus; stria nigra a naribus per oculos in occipitis lateribus excurrente rectis- sima. (Seba Thes. 2. 1.12. f. 6. Geoffr. Descript. de l’Eg. t. 2. f.9. 10.) | % Genus 78. SCINCUS Fizing., Scink. Nares in apice canthi rostralis; truncus et pholidosis Sphaenopos, sed squamae radiatae; pedes omnes_ digitis quinque depressis, limbatis. (Africa.) Species: Lacerta Scincus Linn. (Geoffr. 1. ce. t. 2. f. 8.) Genus 79. EUPREPIS °), Glanzscink. Nares in fine canthi rostralis in parte postica scutelli; trun- eus teres; pedes digitis quinque teretibus; scuta verticalia tria, ı) Auyos virga, et Gwu@. Gray Zöol. Journ. 1827. p. 228. Linne, Gmelin und Andere haben die Echse dieser Sippe mit dem Seps tridactylus (Daud.) vermengt. Hiezu gab Gronov.die erste "Veranlassung, indem er mehrere zu diesem gehörige Synonymen seinem oben angegebenen Scincus beifügt, Linne, welcher in der zehnten Ausgabe seines Natursystems (p. 209. n. 42.) seine Lac. Chalcides (Daudins Seps tridastylus) ganz richtig dreizehig nennt, und ihm eben so richtig die yon Gr onov zu seinem Scincus gezogenen Citate zutheilt, spricht in der zwölften Ausgabe seines Natursystems (p. 363. n. ı7.), durch Gronov irre geleitet, von fünf Zehen seiner Zac, Chalcides. Gmelin ver- bessert diesen so leicht ersichtlichen Irrthum nicht, sondern setzt vielmehr Blochs Lac. serpens, welche doch offenbar mit Grorovs Scincus identisch ist, als eigene Art. Die Linneische Zac. Chalc. der zehnten Ausgabe des Natur- systems ist demnach der wahre Seps tridactylus Daudins, dagegen diese Echse der zwölften Ausgabe jenes Werkes der Gronoy’sche Scineus, Blochs Lac. serpens mit den Citaten des Seps tridactylus. — Linnes Anguis quadru- pes (Syst. nat. edit. ı2. p. 390.) wird von Cuvier und Merrem zu Blochs Lac. serpens gezogen, allein Zinne sagt ausdrücklich von dieser dem Rüthlinge nahe stehenden Echse: ‚„aures non habet,‘‘ und weiter unten: ‚‚eum auribus destituatur, nequit commode Lacertis annumerari.‘‘ Mithin kann diese Yn- guis quadrupes zum Rüthlinge nicht gehören, bildet aber wohl eine eigene Sippe. 2) ZnVY euneus, et a vultus, 3) "Evnosans decore eximius. — Eine den Glanzseinken nahe stehende Sippe (?) W aAguen, Syst, der Amphib. 11 ib3 AMPHIBIA. anticum magnum postice angustatum; squamae homogeneae, posts positae, hexagonae, nitidissimae; (dentes maxillares compressi, rectiusculo-truncati. (Asia, Africa, America.) Species: «. ÄAurium margine anlico squamoso-denticulato; ‚.nolaei sqguamis Iricarinatis: Lacerta punctata Linn. (Lac. inter- punctata Gmel.) — Seinceus multifasciatus Rıuhl Beitr. zur Zool. (Seba 2. 1.105. f.3. variet. vulg.) — Seincus trilineatus Schneid. — Sceincus quinquetaenlatus Lichtenst. Dubl. Verz. S. 103. — . Aurium margine inermi; squamis notaei laevibus, animalıs adulti interdum tricarinalis; * poris femoralibus nullis: Scincus agilis Raddi (Scincus bistriatus Spix Lac. bras. t. 26. f. 1. Id. Scine. nigropunctatus t. 26. f. 2. varzet. vulg.) — Lacerta fas- ciata et L. quinquelineata Linn. (Since. quinquel. Schneid., Catesb. Carol. 2. t. 67.) — Scincus tristatus Daud. — ** Poris femoralihus distinetis: Seincus Sloanei ‘) Daud, 4. t. 35. f. 2. (Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras.) Gusus 80. GONGYLUS ’), Walzenechse. Nares in fine canthi rostralis rotundati in squamula intror- sum plicata sitae; scutum verticale unicum maximum postice dilatatum; pholidosis pedesque Euprepeos, squamae laevis- simae; truncus Cylindraceus. (Dentes cylindracei corona com- pressiuscula.) Africa, America. Species: Scincus Mabuya Daud. (Le Mabouya Lacep. Quadr. ovip. 1. t.24.) — Lacerta ocellata Forsk. Anim. arab. n. 4., Linn. (Scincus ocellatus Daud., Geoffr. Descer. de l’Eg. t.5. f. 1.) Genus 81. CVCLODUS °), Kreiszähnler. ‚ Nares immediate infra canthi rostralis distincti finem in scutello sitae, pone sutura cinctae; pedes Gongyli; caput maximum; gastraei squamae et notaei homogeneae, notaei ad latera per fascias obliquas, in nucha latiores per series longitu- dinales dispositae, in uropygio convexiusculo - compressae. (Dentes maxillares circulares, obtusissimi.) (Asia, Nova- Hollandia.) Species: Cyclodus flavigularis Wagl. Amph. t.6. — Sein- cus Gigas Boie Frpet. jav., Merr. — Sceincus nigroluteus nennt Herr Fitzinger Heteropus (Classif, p. 23). Die hierher gehörige, aus einem Gemälde bekannte Echse, hat an den Vorderfülsen nur vier Zehen und lebt in Arabien. z 1) Gen. Spondylurus Fitzing. 2) Toyyukos teres, — Gen. Mabuya Fitz. in diese Sippe reiht Herr Filzinger auch die Glanzscinke ein, 3) Kv#Aog orbis, et Ol&G dens. — Gen. Tiligua Gray. Diese Sippe würde auch America angehören, wenn der Galliwasp wirklich ein Rreiszähnler ist. re AMPHIBIA, 165 Ouoy: et Gaim. Voy. Atl. tab. — Lacerta scincoides /Phite Journ. c. fig. (Scincus tuberculatus /Merr.) Genus 82. TRACHYSAURUS ') Gray, Krustenscink. Nares et corporis habitus universalis Cyclodi; corporis totius pholidosis quasi ossea, tuberculosa. (Dentes breves, crassi, conici.) (Nova-Hollandia.) Species: Trachysaurus rugosus Gray in Phil. Rings Nar- rat. of a Survey of the coast of Austral. 1827. p. 430. (Scincus Peronii Dumer. in Mus. Paris.) Fam IV. L.thecoglossae ’), Scheidenzüngler. Lingua emissilis, basi vagina inclusa. Dıy. 1. Dentibus tomiorum culmini innatis. (Lac. thecogl. acrodontes, randzähnige scheiden- züngige Echsen.) Genus 85. CHAMAELEON Zaur., Chamäleon. Digiti oppositi; aures latentes; cauda yolubilis. (Europa, Asia, Africa. | Species: Chamaeleo pumilus Daud. 4. t. 53. — Chamae- leo bifurcus Brogn. (Chamael. bifidus Daud. 4. t. 54.) — La- certa Chamaeleon Gmel. — Lacerta africana Gmel. (Seba 1. t. 82. £.1. t. 83. f. 4. Cham. calcaratus /[Merr.) — Chamaeleo verrucosus Cuv. R. an. 2. p. 60. — Chamaeleo Parsonii Cuv. (Chamael. rariss. etc. Pars. Philos. Trans. 58. p. 195. t- 8. f. 1. 2., Lac. Cham. d. Gmel.) Div. 2. Dentibus tomiorum lateri interno affixis?°). (Lac. thecogl. pleurodontes, seitenzähnige scheidenzüngige Echsen.) ı) To@yus asper, et O«VE0S. 2) On#n vagina, et yA0000 lingua, 3) Dieser Gruppe der Scheidenzüngler ist nachfolgende, vorweltliche Echsensippe zuzutheilen. Genus GEOSAURUS Cuzv. Species: Lacerta gigantea Sömmer,. Denkschr. der Münch. Akad. d. W. 1816. t. 21. f. 2— 8. (Geosaurus Cuv.1. c. p. 338.) Täuscht mich nicht Alles, so mufs auch Mantells Sippe Iguanodon (Phil. Trans. 1825. t. ız. Cuv, 1. e. p. 35ı. t.2ı. f. a28— 32.) zu den seitenzähnigen Scheidenzünglern gezogen werden. Die Ansicht der abgekuppten, Mahlzähnen ähnlichen Zähne allein würde mich verleitet haben, diese Echse dem 4erantus zu nähern, welcher von allen bis jetzt bekannten Echsen die einzige, höckerige Mahlzähne hat, und mithin in die Familie der Freizüngler einzureihen. Dagegen spricht ein von Cuvier und Mantell abgebildeter, vollständiger Zahn zu laut für die nächste Verwandtschaft des Iguanodon mit der Sandechse, Herr Jäger (Fossile Reptilien, welche in Würtemberg aufgefunden wor- den sind. Stuttg. 1828. p. 35.) hat die Zähne einer Echse beschrieben, welche 11.* 164 AMPHIBIA. Genus 34. HELODERMA ') Wiegm., Krustenechse. Nares in rostri apice laterales intra tres squamas, magnae; pholidosis notaei ossea, homogenea, tuberculosa; gastraeum scutellis planis oblongo-quadratis. (America.) Species: Heloderma horridum /Viegm. Isis 1829. p. 625. (/Vagl. Ic. Amph. t. 18.) Gexus 85. HYDROSAURUS °’), Wasserechse. Nares laterales fere in cantho rostrali, rostri apiei pro- pinguae; squamae notaei minutae, imbricatae, simplices; cauda in culmine toto compressa. (Dentes graciles margine serrati.) .Asıa, Nova- Hollandia. Species: Tupinambis bivittatus Ruhl (Seba 2.t. 30. £. 2. t. 90. £. 2.) — Tupinambis variegatus Daud. (Lac. varia Shaw Nat. Mise. 83. /V.hite Journ. 253.) Gexus 86. POLYDAEDALUS °), Zierdechse. Nares rostri apicem inter et oculos intermediae, altissime et immediate infra canthum rostralem distinetum sitae, oblon- gae, obliquae, antice cute semiclausae, squamae notaei per fasciolas dispositae, appressae, oblongo-ovatae, medio gibbae, ‘ limbo granuloso einctae. (Dentes maxillares posteriores validi, recti, integri.) Africa. Species: Lacerta nilotica et Lac. Dracaena Linn. (Le Mo- nitor du Nil Geoffr. Descr. de !’Eg. Rept. t. 3. f. 1.) -— Lacerta in Alaunschiefer aufgefunden worden, und stellt nach ihnen eine neue Echsen- sippe auf, die er, zufolge der Zahnform, Mastodonsaurus nenrt. Die bis jetzt aufgefundenen Üeberresle dieses Thieres sind nicht hinreichend, um darnach mit vollkommener Gewifsheit die Familie oder Sippe desselben bestimmen zu können; indessen läfst die Gestalt der Zähne vermuthen, dafs sie einem seiten- zähnigen, den Zierdechsen zunächst verwandten Scheidenzüngler angehörten. 1) “HAos clavus, et deoun eutis. ZFiegm. Isis ı829. p. 627. Herr Dr. ZFieg.- mann hat diese Sippe während meiner Anwesenheit in Berlin nach einem vor- trefflich erhaltenen, aber leider ausgestopften, von Herrn Deppe aus Mexico eingeschickten Exemplare aufgestellt. Von der Zunge und ihren Umgebungen konnte ich nichts mehr schen, und diese Sippe steht demnach fraglich unter den Scheidenzünglern, zu welchen sie nach der Stellungsweise der Schuppen und Zähne zu gehören scheint. Im anderen Falle mülste sie gewifs der Familie der seitenzähnigen Freizüngler einverleibt werden. In der Beschreibung dieses Thie- res (lc. et deser. Amph.) steht aus Versehen: dentes tomiorum margin: adnati, statt tomiorum /aterti interno eic. 2) "YOwE aqua, et C@VEOS. — Gen. Tupinambis Fitzing., — Ich vermuthe dafs Daudins Tupinamb. cepedeanus, Tup. elegans, und Cuviers Monitor marmoratus (R. an.2.‘p. 26.) eine Sippe für sich bilden, Diese Echsen haben die Zähne der Wasser-, aber die Schuppen und den Schwanz der Zierdechsen. Die Nasenlöcher stehen fast in der Mitte zwischen den Augen. und der Spitze der Schnautze. Ihr Hals ist vielfältig gefaltet. Man könnte sie Faltemechsen, Polyptychi, (MoAuntvyos, multiplieiter plicatus) nennen. Ihr innerer Kör- perbau ist mir unbekannt. 3 m IToAvdaıdalos, multo artificio elaboratus. — Gen. Faranus Fitz. — Zu dieser Sippe gehört wohl Grays Monitor flavescens aus Indien (Zool. Journ, 1827. p. 226.) AMPHIBIA. 165 capensis Sparrm. (Tupinamb. ornatus Daud. Ann. de Mus: d’hist. nat. 2. t. 48.) — Tupinambis albigularis Daud. Rept. 3. t. 32. Genus 87. PSAMMOSAURUS ') Fizing., Sandechse. 'Nares longae, lineares, obliquae ante oculos; squamae notaei Polydaedali; cauda teres versus apicem subtriquetra. (Dentes Hydrosaurı.) Africa. Species: Varanus Scincus Merr. (Monitor terrestre Geoffr.!. c.t. 3. f. 2.) Orvo IV. SERPENTES ?), Schlangen. Tomia mandibulae in apice ligamento connexa. Fanınıa I. S. thecoglossi, Scheidenzüngler, Lingua gracillima, bipartita, emissilis, basi vagina inclusa. Genus 1. HYDROPHIS, Wasserschlange. "Gauda remiformis; nares superae, punctiformes, in scuto frontali antico ?) sitae exterius in fissuram excurrentes; abdomen scutellis hexagonis obtuse bicarinatis; notaei squamae parvae, contiguae puncto in medio prominulo, dorsi rhombeae, laterum hexagonae. (Corpus versus caudam intumescens; tela.) Asia. Species: «. Corpore fascialo: Disteira doliata Lacep. Ann. du Mus. d’hist. nat. 4. t. 5. 7. f. 2. (Shiddil Auss. Ind. Serp. 2. p. 14. 1.12.) — Anguis laticauda Linn. (Tatta Pam Russ. 1. p- 49. t.44.) — Enhydris gracilis /MWerr. (Kadell Nagam Russ. 2. p- 15. t. 13.) — Hydrophis melanurus /Tagl. Amph. t. 3. — ß. Corpore non fasciato: Hydrus Valakadyen ‘) :/. Boie Isis 1827. p. 554. (Valakadyen Russ. ]. c. p. 13. t. 11. Disteira Rus- selii Fitzing. Isis 1827. p- 733.) Genus 2. HYDRUS, Hyder. Nares et cauda Hydropheos; squamae imbricatae, no- taeı carinatae, gastraei carinatilaeves, parvae, ovatae, reliquis ı) YVauuos sabulum, et 0@U00S. — Varanus Sceincus (Gray |l.c. p. 226.) aus Ostindien, ist wohl eine von der ägyptischen Sandechse verschiedene, jedoch zu dieser Sippe gehörige Gattung. 2) Der Kürze des Ausdruckes wegen nenne ich den Schwanz der Schlangen seutata wenn er an seiner Unterseite von einer einzigen, seutellata, wenn er eben daselbst von einer doppelten Reihe von Schildern bedeckt ist. 3) Die Wasserschlangen haben eigentlich blofs zwei Stirnschilder, denn die vor- dern Stirnschilder sind die nach oben hingerückten Nasenschilder, welche nur, zufolge ihrer Lage, Stirnschilder genannt werden können. 4) Es ist möglich, dafs diese Schlange eine eigene Sippe bildet. Ich sah sie unter denvon Russel eingeschickten Exemplaren; ihr Scheitelschild ist sehr klein, und der Schwanz an seinen Rändern durch scharfe Schuppen wie gesäumt. 166 AMPHIBIA. non majores. (Tela; trunci pars anterior gracillima, posterior incrassata.) Asia. .. Species: «a. Corpore fascialo: Hydrophis nigrocinetus Daud. (Kervil Pattee Russ. 2. p. 6.1. 6.) — Hydrophis Chloris et Hydrophis obscurus Daud. (Shootur sun et Kalla Shootur sun Anss. 2.9.2806 7.8.) — ß. Corpore non fasciato: Hydrus schistosus *) Daud. (Hoogli patee. Auss. 1. c. 2. p. 11. t. 10. (Leioselasma schistosa Fitzing. 1. e.) Gexvs 5. EINHYDRIS °’), Glatthyder. Nares et cauda Hydropheos; squamae parvae, imbri- catae, laeves, ovato-rhombeae, gastraei in margine ciliatae, reliquis latiores. (Truncus teres; tela.) Asia. Spee ; es: Hydrophis eyanocinctus Daud. (Chittul Russ. 2. p- 10. 1. 9. Grsus 4. PLATURUS 9) Latr., Plattschweif. Cauda Hydropheos; nares laterales margine inferiore scutelli; caput supra ac gastraeum scutata; cauda subtus scutel- lata; squamae notaei imbricatae, laeves. (Truncus aequalis; tela.) Asia. Species: Coluber laticaudatus Lärm. Mus. Ad. Fr. 1. p. 31. t. 16. f.1. (Hydrus colubrinus Schneid. Hist. Amph. Fase. 1. pP. 238.) — Platurus semifasciatus Reinw. in Mus. Lugd. Genus 5. PELAMYS *) Daud., Pelamyde. \ Cauda Hydropheos; nares superae in angulo postico interno scuti frontalis; caput supra scutatum; corpus totum squamis contiguis, laevibus tectum. (Tela.) Asia. Species: Anguis platura Linn. (Seba 2.t. 77. f.1. Russ. 1. p. 47. t. 41.) Genus 6. ENYGRUS ’), Rauhhyder. Nares laterales apice extimo rostri (introrsum truncati) in medio scutelli, rotundae; pileus squamosus; squamae notaei rhombeae, carinatae, per series longitudinales dispositae; cauda brevis prehensilis, subtus, ut abdomen, scutata; truncus com- pressus. (Tela nulla.) .Asıa. ı) Auch diese Schlange sah ich; allein ich konnte sie eben so wenig als den Russel- schen /alakadyen genau untersuchen, und bin Jaher ungewils, ob sie eine Hyder ist. 3) Serpens quidam aquaticus Plin. Hist. nat. i 3) Jipysurus laevis Lacep. Annal. du Mus. d’hist. nat. 4. p. 197. zıo. t. 56, gehört höchst wahrscheinlich zur Sippe Platurus. 4) Tlekauvs. So nennt Strabo (1») den Mugil Cephalus, 5) "Eyvy00g in aqua degens. AMPHIBIA. | 167 Species: Boa regia Shaw. Gen. Zool. (Seba 1. t. 62. II. t. 102. (Boa carinata *) Merr., Id. Zusammengedrückter Schlin- ger. Wetter. Annal. 2. 8. 60 t. 9. icon. mediocer. e speciminibus decoloratis.) — Boa ocellata Opp. in Mus. Paris. (Zusammen. gedr. Schling. /Werr. ]. c. var. C. p. 63.) . Gesus 7. EUNECTES *), Wasserschlinger. Nares superae in medio scutelli pone- scutum rostrale; ro- strum scutellis planis, lakia seutis angustis versus rostri apicem sensim longioribus, obliquis, planis; notaei squamae Enygri, sed laeves; cauda prehensilis, subtus, ut abdomen, scutata; scutella ante oculos, ceterum hi squamis cincti. (Tela nulla.) Asia. . ; Species: Boa murina et.B. Sceytale Linn. (Seba 2. t. 23. f.1., Boa Anacondo Daud., Boa aquatica Neuw. Beitr. u. Ab- bild. zur. Naturg, Bras,) —' Boa lateristriga //. Bore Isis 1827. p- 519. Genus 8. XIPHOSOMA, Wickelschlange. Nares laterales pone scutum rostrale in medio seutelli; ca- put squamis irregularibus, circa rostrum majoribus, labia seu- tis in utroque margine impressis, posterioribus in medio exca- vatis tecta; truncus compressus, versus caput attenuatus; cauda prehensilis subtus, ut abdomen, scutata; squamae laeves. (Tela nulla, sed dentes anteriores longissimi.) America. Species: «. Cauda brevi: Boa canina Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 39. 1. 3. (Boa Hypnale Linn., descer. e specim. deco- lor., Xiphosoma Araramboya FVagl. Serp. bras. t. 16.) — ß. Canda longula, gracili: Boa hortulana Linn. Syst. (Seba 2. t. 16. f. 1. Vip. coerulesc. et Echid. coerulesc. Merr., Vip. ma- derens. et Boa eleg. Daud., Col. glaucus Gmel., Xiphos. dor- suale /! agl. l. e. t. 15. /d. Xiphos. ornatum t. 14. £. 2. pull.) BE, Boa Merremii Schneid. (Merr. Beitr. 2. S. 13. t. 2. Corallus ob- tusirostris Daud.) Genus. 9. BOA, Riesenschlange. Nares laterales apice rostri in scutello ovato; scuta labialia utriusque maxillae humilia, angusta, recta, homogenea, plana; cauda prehensilis, subtus, ut abdomen, scutata; caput et no- taeum Enygri sed squamis laevibus. (Caput trigonum, de- -pressum; tela nulla.) America. } ı) Unter der Schneider’schen Boa carinata scheinen mehrere verschiedene Gattun. gen zu stecken. Gewils ist es, dafs Russels Padain Cootoo (Ind. Serp. ı. p- 5. f. 4. Boa conica Schneid., Boa viperina Shaw.) zu dieser Sippe gehört. 2) "Eu bene, et YNXTNS natator. - 168 AMPHIBIA. Species: Boa Constrietor Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 497. 1.17. 8.3. Gerxus 10. EPICRATES '), Jiboya. Nares Boae sed intra suturam scutellorum duorum, sub- verticales, longae; scuta labialia Boae sed in utroque mar- gine impressa; truncus et cauda Boae; caput oblongum, sub- cylindraceum, scutellis circa rostrum squamiformibus, irregula- ribus. (Tela nulla.) America. Species: Boa Cenchria Linn. (Seba 1. t. 56. f. 4., Boa annulifer Daud. Neuw. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras.) Genus 11. PYTHON, Python. Nares laterales in seuto maximo pone scutum rostrale sito, pone in fissuram excurrentes; scuta quatuor subgibba supra ro- strum, dein squamae irregulares; scuta labialia aequalia, qua- drata, plana; scuta abdominis angusta, lateralium forma; cauda brevis scuteilata; notaei squamae ovato - lanceolatae laeves. (Tela nulla.) Nova- Hollandia. Species: Python Peroniü Cuv., Wagl. Amph. t. 1. (Py- thon punctatus /Merr.) Gesus 12. CONSTRICTOR, Schlinger. Nares superae in angulo poslico scuti, pone scutum labiale primum siti, Jatere externo in fissuram excurrentes; scutum labiale foveis duabus profundis, labialia maxillae anteriora fovea una, ‚-formi, mandibulae in utroque margine impressa; frons ac rostrum scutellata; cauda scutellata; notaei squamae rhombeae, laeves. (Tela nulla.) Asia. Species: Python Schneideri /Merr. (Boa reticulata et Boa rhombeata Schneid., Python javanıcus RuAl Isis 1825. p. 473., Seba 1. t. 62. f. 2. I. t. 79. £. 1. t. 80. f. 1.) — Python Poda ?) H. Boie (Pedda Poda Russ. t. 23.) — Python bivittatus Ruhl (Coluber Sebae Linn., Seba 2. t. 49. f.2.) — Boa amethystina Schneid. Amph. und Denkschr. d. Münch. Akad. d. W. 1820. SCHI TR. Genus 13. CHERSYDRUS Cxv., Rauhschlange. Nares superae, in rostri apice, caput supra et totum cor- pus squamis parvis (notaei granulosis, laterum abdominisque mucronatis) tecta; truncus in utroque apıice attenuatus, subtus carinatus; cauda cultriformis. (Tela.) Asia. 4) Epicrates, is, m. Cie. 2) Pedda Poda Russ. az. mit sternförmig gestellten Hinterhauptsschildern kenne ich nicht. Diese Schlange bildet vielleicht eine eigene Sippe. AMPHIBIA. 169 Species: Hydrus granulatus Schneid. Hist. Amph. 1. p. 243. NN fasciatus Shaw Gen. Zool, III. t. 130., Chersydr. gra- nul. Merr.) Gexus 14. ACROCHORDUS ') Hornst., Dornschlange. Nares superae; oculi squamulis eincti; truncus et pholi- dosis Chersydri, sed notaei squamae triscuspides; cauda te- es. (Tela nulla.) Asia. "N Species: Acrochordus javanicus Hornst. N. Schwed. Abh. 7. S. 294. (Acroch. jav. et Acroch. dubius Shaw Gen. Zool. 3.t. 128. 129.) Gexus 15. HERPETON ’), Tastschlange. Nares superae, clausiles, in medio scutelli; vertex scutel- latus ; series duplex scutorum labialium maxillae; notaei squa- mae imbricatae, carinatae; abdomen serie longitudinali scutel- lorum; cauda teres, sensim acuminata tota squamosa. (Rostrum bitentaculatum; tela nulla.) Asia? «Species: Erpeton tentaculatus Lacep. Bullet. des sc. par la Soc. philomat. 2.-p. 169. (Dand. Rept. 7. p. 246. t. 86. fig. mala, Rihinopirus Erpeton /Werr.) Genus 10. HOMALOPSIS ’) Kuhl, Klappnase. Nares, quoad situm et formam, vertieis ac notaei pholi- dosis praecedentis; scuta mentalia multa, reliqguum gulae squa- mosum; scuta Tabialia angusta, maxillae anteriora, mandibulae media mim longissima; gastraeum scutatum; cauda brevis, teres, sensim, nn Keutelläta, (Oris angulus contractus, ascendens; tela nulla.) Asia. Species: Python Molurus /Merr. (Col. Schneiderianus Daud., Col. obtusatus Reinw., Seba 2. t. 15. £. 3., Russ. 2. t. 46.) — Coluber Monilis Linn. (Col. subalbidus Gmel., Col. Monil. et Echidna semifasciata [Merr., Seba 2. t. 12. £. 1. t. 21. f. 3. pull.) — Python rhynchops Merr. (Karoo Bokadam Russ. 1. p- 23. 1. 17. Col. Cerberus Daud.) Genus 17. HYPSIRHINA *), Hochnase. Nares quoad formam et situm, pholidosis habitusque ca- pitis, trunci u praecedentis, sed notaei squamae laeves; ı) A200y0000V , verruca. 3), Eoretov reptile. 3) “Ouekos planus, et NL vultus. Ruhl Isis 1827. p.52ı. Gen. Cerberzs Cuv. R.an, z, p. Bı. 4° Yıyos altitudo, et Ö2V nasus. 170 AMPHIBIA. scuta labialia quadrata, aequalia. (Scutum loreum tela nulla.) Asia. ‚ Species: Coluber Aer Opp. in Mus. Paris. (Homalopsis Aer Boie Isis 1827.,p-550.) — Homalopsis plumbea Boiel. e. 'Gexus 18. HYDROPS '), Ringelnatter. Nares superae in scutis nasalibus, exterius in fissuram ex- currentes; scuta frontalia tria; scutum superciliare minutum, triangulare, antice angustatum; scutum loreum nullum; oeauli minuti, circulares, superficiales, pupilla eirculari; caput in- distinctum; gastraeum seutatum; tauda modice longa, sensim acuminata, teres, eulmine plus minusye compresso -carinata;- truncus continuus, teretiusculus, longulus, squamis rhombeis, laevibus. (Telanulla.) _#merica. ieh Species: Elaps triangularis ?) /Vagl. Serp. bras.'p. 5. 1,2% (fig. mala.) -— Id. Elaps Marti 1. ec. p. 3. .2.f. 2%, - Gesus 1). HELICOPS ’), Scheelaug. Nares laterali- superae in medio scuti exterius in fissuram excurrentes; pholidosis. habitusque capitis, trunci caudaeque ' Hypsirhinae, sed notaei squamae majores (ex proportione), rhombeo-lanceolatae,, apice truncatae, carinatae; scutella ocu- laria duo posteriora, horum unum anticum strietum. (Tela nulla, dens ultimus longus.) America. \ Species: «. Gastraeo gullalo; nolaeı squamis obtuse cari- nalis: Coluber carinicaudus /Neuw. Beitr. und Abbild. zur Na- turg. Bras. (Helicops carinicaudus /Yagl. Amph. t. 7.) — Co- = > ı) “Yı'oos serpens aquaticus, et wıl facies. Diese Ringelnattern, auf den ersten Blick Prunkaddern ähnlich, scheinen in der neuen Welt die Stelle der gleichfalls geringelten Wasserschlangen zu vertreten. Sie haben ganz den plattgedrückten, an den Seiten der Schnautze abgerundeten, vom Rumpfe nicht unterschiedenen Kopf, die kleinen, kreisförmigen Augen, den engen Mund und die hochgestellten Nasenlöcher derselben. Ausgezeichnet sind sie durch die geringe Anzahl von’ Stirnschildern. Auch die Klapp- und Hochnasen haben nur drei Stirnschilder; ihr vorderes ist bisweilen, aufser der Regel, der Länge nach getheilt. ‚So stehen diese Schlangen, besonders die Hochnasen, selbst nach ihrem allgemeinen Habitus, den Ringelnattern sehr nahe; diese aber lassen sich von ihnen äufserlich durch den Mangel eines Zügelschildes leicht unterscheiden, eben so durch ihre Fär- bung. — Ihr Schwanz ist auf der Firste mehr oder weniger stark zusammenge- “drückt, bisweilen aber fast schneidig, und gewöhnlich daselbst auf beiden Seiten von gröfseren, sechseekigen Schuppen bedeckt. 2) Diese Gattung, von welcher ich seit der Bearbeitung des Spixischen Schlangen- werkes viele und sehr reine Exemplare gesehen habe, unterscheidet sich von BJ. Martii durch einen nach Porportion kürzeren Körper, durch eine geringere An- zahl von Ringen (El. Zriangul. hat 54 Rumpf- und ı8 Schwanz-, El. Marti 65 Rumpf- und 24 Schwanzringe u. s. w. Herr Fitzinger behauptet ferner (Isis 1826. p. 887.) El. Martii sey mit Schneiders Col. annulatus (Daex- dins Col. Thalia) identisch, allein Schneider sagt, seine Schlange habe zo Schwanzschildchen, während ich deren an meinem E/. Marti: 74-76 zähle. Die Hypothese, Sehneider habe sich wohl im Zählen der Schwanzschildchen . geirrt, beweist nichts. — Neben "diese Schlangen mufs vielleicht der Elaps Scehrankii im Spixischen Schlangenwerke als Sippe gestellt werdem. 3) "Eiıxwib qui limis oculis tuetur. AMPHIBIA, 171 luber erythrogrammus Daud. 7. p. 93. t. 83. £. 2. — Coluber plicatilis Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 23. t. 6. £.1- (Seba 1. t..57- f. 5.) — £. Corpore fasciato ; notaei carinis acutis: Coluber an- gulatus Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 23. t.15. f.1. — Natrix aspera Wagl. Serp. bvas. p. 27. t. 13. Gexus 20. PSEUDECHIS '), Trugschlange. Habitus et dentes Helicopos; nares laterales, aagnae, in medio scuti; scutum loreum nullum, oculare anterius unum; re notaei Helicopos; cauda subtus scutata et scutellata. ova- Hollandia.) Species: Coluber porphyricus Shaw Zool. of New Holl. u. at, 10. (Bechst. in Lacep. Uebers. 4. t. 33. f. 2. Acanthophis Tortor Less. in Duper, Voy. aut. du monde. Part. zool. t. 6.) Genus 21. HETERODON ’) Latr., Rüsselschlange. Nares laterales in scuto in forma rimae circularis ; oculi, excepto Scuto superciliari, scutellis quadrangulis eincti; scutum rostrale lanceolato-porrectum et erectum, supra carinatum; scuta labialia maxillae posteriora sensim majora, magna; pileus et gastragum scutata ; cauda breviuscula teres, sensim acumi- nata, sculellata; truncus brevis, torosus, cute laxa,: squamis notaei lanceolatis, imbricato-positis, carinatis; gula squamosa. (Dens maxillae postremus longissimus.) America. Species: Coluber Heterodon [Merr. (Hog- nose Snake Catesb. Carol. 2. t. 56.) Genus 22. RHINOSTOMA ‘) Füzing., Stülpnase. 'Habitus corporis totius, pholidosis (ac dentes) praeceden- tis, sed squamae notaeı ac scutum rostrale acuminatum non ca- rinata. (-America.) ” E Species: Vipera nasua Opp. in Mus. Paris. Cano-fus- cum, maculis notaei atro-fuscis angulosis; oceipitis macula supra nucham extensa, ibique latiore ferrum equinum aemulante; taenia frontis fusco- atra per,oculos ad oris angulum utrinque ducta; gastraeo albido nigro - variegato et consperso. (An Rhinost. proboscideum Fitzing.?) Genus 23. XENODON‘) A. Boie, Säbelzahn. Habitus corporis totius, pholidosis ac dentes Hetero- dontos, sed rostrum obtusum, nares in sutura trium scutel- « ı) Peudo fallo, et &yıs nomen viperae. 2) “Ereoog alter, et odeas dens. 3) “Pıv nasus, et SOUl os. 4) Xevog inusitatus, et 0d8s. H. Boie Isis 1837. p. 230. 172 AMPHIBIA. lorum rotundae, oculi pone solum squamis (3) eincti, gula scutata; scuta mentalia quatuor maxima; squamae spinae dorsi, caudae omnes carinatae. (Asia.) - ‘Species: Xenodon inornatus H. Boie Isis 1827. p. 541. Genus 24. OPHIS'), Ophide. H:«bitus corporis totius, pholidosis ac dentes Xenodon- tos, «6,» scutum oculare anticum unicum tantum et notaei squa- mae omnes laeves (punctulo apice notatae); nares rotundae, la- terales, in sutura duorum scutellorum. (America) Species: Coluber severus Linn. (Scheuchz. Phys. Sacr. t. 660. f. 7. Seba 1. t. 85. f. 1. Col. versicolor [Merr.) — Ophis Merremiı /Vagl. Serp. bras. p. 47. t. 17. — Coluber rhabdoce- phalus Neuw. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. — Jd. Coluber saurocephalus 1. c. — Xenodon aeneus AH, Boie Isis 1827. p. 541. — Id. Xenodon ocellatus 1. c. Genus 25. ACANTHOBPHIS ’), Stacheladder. Habitus Heterodontos, sed nares laterales in scuto ovales, et rostrum obtusum; oculi Heterodontos sed scutum superciliare cristato - erectum; squamae notaei laeves; cauda scutata aculeo incurvo terminata. (Tela.) Nova Hollandia. Species: Boa antarctica Shaw. Misc. t. 35. (Acanthophis Brownii Leach Zool. Misc. 1. t. 35.) — Acanthophis cerastinus Daud. (Ophryas Acanthophis /Merr. Syst. Id. Beitr. 2. S. 0. t. 9. Boa palpebrosa Shaie.) Genus 26. CAUSUS °), Kurzadder. Habitus corporis totius, pholidosis oculorum, capi- tis, notaei, gastraei ac caudae Heterodontos, gula ex- cepta, scutata; et squamis spinae dorsi solum carinatis, reliquis laevibus; nares laterales in fissura duorum scutellorum. (Ro- strum simplex; tela.) Africa. ı) Ogıs serpens. — Fagl.1.c. Die Gattungen dieser Sippe bedürfen einer ge- nauern Revision. Col. sev. Linn., Oph. Merr. FWagl., Col. rhabdoceph. und Col. sauroceph. Neuw. sind sehr nahe mit einander verwandt. So scheint mir z. B. Coluber severus der junge Ophis Merremii zu seyn. Die Ophiden haben, wie die Säbelzähne, drei hintere, nur bisweilen aufser der Regel zwei oder vier hintere Augenschuppen. \ 2) "FraV30S aculeus, et ogyıs — Cuviers Sippe Hoplocephalus (R. an. z. p- 95.) scheint mit Zcanthophis ungemein nahe verwandt zu seyn. Die Diagnose lautet: Grofse Schilder auf dem Kopfe, ungetheilte unter dem Schwanze (kein Gesichtsloch). Die Gattungen sind neu, werden aber nicht beschrieben. Wo- durch soll sich nun diese Sippe von 4canthophis oder Aspidoelonion unter- scheiden? — Bei den Stacheladdern ist bisweilen der Schwanz auf der untern Seite, gegen seine Spitze hin, mit Schildchen in doppelter Reihe belegt. Ob wohl aufser der Regel? 3) Nomen serpentis venenati. defius XIU. AMPHIBIA. 178 Species: Sepedon rhombeatus Lichtenst. Berl. Dubl. Verz. 1823. S.106. (Scheuchz. Phys. Sacr. t.717.f.1. Vipera V-nigrum Cw. R. an, 2. p. 86.) Gznus 27. SEPEDON Merr., Sepedon. Habitus corporis totius, squamarum positio, caput et ga- straeum scutata praecedentis; scuta ocularia postica tria, horum "unicum anticum; scuta labialia maxillae duo anteriora minima, tria sequentia omnium minima; cauda, nares ac notaei squamae (ac tela) praecedentis. (Caput fere indistinctum rostro obtuso, devexo.) (4frica.) Species: Haemachate Lacep. (Sepedon Haemachates Merr., Seba Thes. 2. t. 58. f. 3.) Genus 28. ÜURAEUS '), Uraeus. Habitus corporis totius, nares ac pholidosis tota praece- dentis, notaei squamis exceptis, laevibus, gibbis. (Collum subdilatabile; tela.) Africa. Species: Coluber Haje Hasselg. (Geoffr. Descr. de l’Eg. t. 7. et Savig. 1. c. Supl. t. 3.) Genus 29. ASPIS, Schildviper (Brillenschlange). Habitus corporis totius, nares, pholidosis tota (collum dilatabile et tela) Uraei, exceptis squamis notaei lanceolatis, laevibus, planis. (Asia.) Species: Coluber Naja Linn. Mus. Ad. Fr.1. p. 30. t. 21. f. 1. (Russ. Ind. Serp. 1. t. 5. 6. Suppl. t. 1. Naja tripudians Merr.) — Naja Sputatrix Reini. Isis 1827. p. 557. (Elaps fus- cus /Merr.) Gexsus 50. ALECTO, Alecto. Nares laterales; caput parvum scutatum; cauda subtus scu- tata et serie scutellorum duplici; notaei squamae laterales lae- ves, mediae angustae, carinatae. (Dentes maxillae imperforati ettela.) Nova-Hollandia. Species: Trimeresurus leptocephalus Liacep. Ann. du Mus. d’hist. nat. 4. p. 196. 209. t. 56. f. 1. Genus 31. TRIGONOCEPHALUS ’), Dreieckkopf. Caput trigonum a trunco distinctum ac gastraeum scutata;: nares laterales in margine postico scutelli pone scutum rostrale ı) Nomen Colubri Haje.e. Horus Apollo. Ob zu dieser Sippe auch Naja nivea Merr. (Seba 2.t. ı5.f,ı.)? -2) Dievon H. Boie im Pariser Museum beobachtete Cophias (Isis 1827. p. 561.) mit Kopfschildern wie ein Coluber, von Olivier aus der Levante gebracht, bildet wahrscheinlich eine Sippe für sich. 174 AMPHIBIA. R siti; fovea nares inter et oculos intermedia; cauda brevıs, teres, acuta, scutellata; squamae notaei rhombeae, plus minusve cari- natae. ('Tela.) Asia. | Species: a. Notaei squamis omnibus carinatis: Coluber Halys. Pall. Reise 3. S. 703. — Cophias Hypnale /Merr. Syst. p- 155. — £. Serie sguamarum spinae dorsi unica carinalarum: Trigonocephalus Rhodostoma Reinw. (Vip. praetextata Gra- venh.) — Trigonocephalus Blomhoffü H. Boie Isis 1826. p. 214. Genus 52. MEGAERA, Mesgaere. Caput (obtusiusculum), nares, fovea vultus, tela, cauda et pholidosis Trigonocephali, sed pileus squamis irregulari- bus tectus, supra rostrum et frontem scutellis circumdatus; squamae notaei laeves, lanceolatae. (Asia.) Species: La tete triangulaire Bonnat. Ophiol. p. 27. t. 38. f.2. (Vipera trigonocephala Daud., Trigonocephalus nigro- marginatus Huhl Beitr, S. 90.) Genus 55. BOTHROPS '), Lochadder. Caput (acutiusculum), nares, fovea vultus, tela, cauda et pholidosis gastraei Trigonocephali; pileus et notaeum squamis lanceolatis, carinatis tecta, scutello superciliari, laevi, et scutellis angustis, rostrimarginem superiorem cingentibus, convexiusculis exceptis. (Asia, Nova-Hollandia, America.) Species: «. Labis scutalis: Coluber lanceolatus Lacep. 2. p. 121. t. 5. f.1. — Coluber ambiguus Gmel. (Vip. Weigelüi Daud., Cophias Jararaca Neuw. Beitr. und Abbild. zur Naturg. Bras., Bothrops Megaera /Fagl. Serp. bras. t. 19. /d. Bothrops Furia t. 20. var., Jd. Bothr. leucostigma t. 21. f. 1.) — Coluber atrox Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 33. t. 22. f. 2. (Bothrops tessel- latus Wagl.]. c. t. 21. f. 2. Id. Bothr. leucurus t. 22.1.1. Jd. Bothr. taeniatus t. 21. f. 3.) —- Bothrops Neuwiedii Wagl. 1. e. p- 56. t. 22. £. 1. (Vip. tigrima Lichtenst. Berl. Dubl. Verz., sed non Daud.) — Cophias bilineatus Neuw. l.c. — £. Labüs squamosis: Podroo Pam Russ. >. p. 23. t. 20. (Cophias viridis :Merr., Trimeresurus viridis Lacep. Annal. du Mus. 4. t. 56. 5.23 ı) B09005 fovea, et ®W vwultus. — Seit der Bearbeitung der Spixischen Schlan- gen habe ich eine grofse Anzahl vom Gmelin’schen Coluber ambiguus, und vom Linndischen Coluber atrox in allen seinen Altersverschiedenheiten zu unter- suchen Gelegenheit gehabt; für die Richtigkeit gegenwärtiger Auseinandersetzung seinerSynonymie kann ich daher bürgen. Botihrops taeniatus, nach einem durch- aus beschädigten Exemplare gezeichnet, darf in Zukunft nicht mehr angeführt werden. Auch Boihrops Megaera ist in Betreff der Binden etwas fehlerhaft ge- zeichnet, und B. leucurus, ven welchem gegen vierzig, sich sämmtlich ähnliche Exemplare vor mir liegen, im Colorite gänzlich verfehlt. . & AMPHIBIA: iyb Grsus 34. ATROPOS, Atropos. Caput (syncipite impressum, pone torosum), nares, fovea vultus, tela, gastraeum ac cauda Trigonocephali; squa- mae süperciliares erectae (in formam cristae galli), pilei irre- ulares, convexiusculae, laeves, notaeı lanceolatae, mediae in fine obsolete carinatae, reliquae laeves; squamae gulae sub- imbricatae, laeves. (Asia.) Species: Trigonocephalus puniceus Reinw, Isis 1827. p- 561. Genus 55. TROPIDOLAEMUS '), Dornkehle. Caput- (obtusum), nares, fovea vultus, tela, gastraeum ac cauda praecedentis; squamae gulares rhombeae, pilei totius, ac notaei lanceolatae acute carinatae; scutellorum superciliarium vestigium. (Asia.) Species: Cophias Wagleri H. Boie, Isis 1827. p. 561. (Col. sumatranus Raffl.) Genus 50. LACHESIS Daud., Lachesis. Caput (obtusum), nares, fovea yultus, tela, gastraeum et, quoad formam, cauda, Trigonocephali; scutellum superci- liare; squamae pilei irregulares, nodulosi, notaei lanceolatae, convexo-carinatae; cauda subtus scutellata, et praeterea serie quadruplici sive quincuplici sguamularum acuminatarum in apice hamato. (America.) Species: Crotalus mutus Linn. (Lachesis rhombeata Neuw. Abbild. zur Naturg. Bras., Bothrops Surucucu /Vagl. Serp. bras. t. 23. fig. vitios.) Gexus 37. CENCHRIS ’) Daud., Cenchrie. Caput, nares, fovea vultus, tela ac gastraeum Trigono- cephali; caput scutatum; squamae notaei ovato-imbricatae, spinae dorsi lanceolatae, carinatae; cauda scutata. ( America.) Species: Genchris Mockeson Daud. Rept. 5. p. 358. t. 60. . f. 25. t. 70. f. 3. 4. (Cenchris marmorata H. Boie Isis 1827. ı) Toonıs carina, et_A@LWu0g gula. - 2) Eine von Cuvier, Merrem und Fitzinger verkannte, von enden, womit sie sie verwechselten, wohl zu unterscheidende Sippe, mit welcher Den Fitzingers ‚Genus Tisiphone‘ identisch ist. — Die Gestalt der untern Schwanzschilder ist nicht sehr constant. Bisweilen sind sie wie am Daudin’schen Exemplare an der Basis, bald wie an dem, von mir genau beschriebenen Stücke des Leidner Museums an der äufsersten Spitze des Schwanzes getheilt (hier zählte ich drei und dreifsis; ungetheilte und zwölf getheilte Schwanzschilder, mit Aus. nahme des ersten, gleichfalls getheilten Schildes), oder sie sind, ihrer Regel nach, alle ungetheilt, wie bei Fitzingers Tisiphone, die vielleicht vom Mockeson specifisch nicht verschieden ist. ; 176 AMPHIBIA. p- 562., Col. Tisiphone Shaw, Ancistrodon Mockason Palis. de Beauv. Schrift. der Soc. von Philad. 4. p. 370. 3830 — 381.) Genus 38. CAUDISONA ') Fitzing. , Rattelschlange. Caput (obtusum, breve), nares, fovea vultus, tela ac ga- straeum praecedentis; pileus et cauda scutata, haec apice cre- pitaculo aucta; squamae notaei lanceolato -oyatae, carinatae. (America.) Species: Crotalus miliarius Linn. (Merr. Wetter. Ann. 1, S. 15.1.3.) — Crotalus tergeminus Say Isis 1824. p- 270. Gexus 59. UROPSOPHUS °), Schweifklapperer. Caput, nares, fovea vultus, tela, gastraeum, cauda et ejus erepitaculum notaeique squamae (planiores) praecedentis; pi- leus squamosus, sed scutum utrinque superciliare magnum, ca- rinatum; scuta labialia plana, latiuscula, maxillae per duplicem seriem disposita; squamae majusculae, irregulares supra ro- strum. (America.) Species: Crotalus triseriatus /Viegm. in Mus. Berol. — Notaeo olivaceo serie macularum in spina dorsi irregularium rhombearum, rufescenti-fuscarum, margine antico nigro-limbata- rum, serie macularam minorum, ejusdem formae ac coloris in utroque latere, posteriorum cum mediis confluentium, ante- riorum a mediis taeniola pallida diremtarum; gastraeo nigri- cante versus collum albescente; vitta pone oculos rufo - fusca. Mexico. Gexus 40. CROTALUS Linn., Hlapperschlange. Caput, nares, fovea vultus, tela, gastraeum, cauda et ejus crepitaculam, squamae notaei acute carinatae ac pilei Uropsophi; scutum superciliare laeve; scuta. labialia per unicam seriem disposita, squamiformia, parva, oblongo-cordata, unde maxillae margo serratus; rostrum supra scutatum. Species: «a. Scutellis supra rostrum per triplicem seriem dispositis: Crotalus horridus Daud. Neuw. Beitr. und Abbild. zur Naturg. Bras. (Crotalus /Cascavella /Fagl. Serp. bras. t. 24.) _ ß. 2) Ovoa cauda, et WOWE® sono. — Dals unter den Schlangen oft nur sehr ge- ringe Sippencharaktere nach aulsen hin gekehrt sind, beweist auch diese, indem sie sich äufserlich von den Klapperschlangen hauptsächlich nur durch ihre Lip- penschilder und etwas schlichteren Rückenschuppen abstreift. Nichts desto we- niger sind selbst diese kleinen, scheinbar bedeutungslosen körperlichen Merkmale Vorboten irgend etwas Besondern im Leben u. s. w., wie diefs auch hier der Fall ist. So legen die Schweifklapperer Eier (welche ich in zwei von mir geöffneten Exemplaren völlig reif und dem Abgange nahe fand), während die Klapper - und Rattelschlangen lebendige Junge gebären. (Man sehe Carver, Tyson, Schneider in Ulloas Reise u, s, w.) ı) Gen. Crotalophorus Gray. AMPHIBIA. 477 — 9. Sentellis supra rostrum per duplicem seriem dispositis: Cro- talus atricaudatus Daud. Gesvus 41. ECHIS Merr., Rauhadder. Caput oblongo -ovatum vultu brevi sine fovea, supra et ad latera squamosum, excepto scutello nasalı fere supero, margine postico nares gerente; oculi squamis minimis, supra squamula lineari (in loco scuti superciliaris) cincti; capitis squamae ac notaeihomogeneae, ovato-lanceolatae, acute carinatae; gasiraeum ac cauda brevis, teres, acuta, scutata; tela. (Asia, Africa.) Speeies: Echis carinata /Merr. (Horatia Pam Russ. 1. > t.2.) — Echis arenicola A. Boie Isis 1827. p. 558. (Geoffr. Desecr. de l’Eg. t. 7. f. 1. et Suppl. t. 4. f. 1—4. '). Gravs 42. ECHIDNA, Sandadder. Caput, notaeum, gastraeum et cauda Echeos quoad for- mam ac ptilosin, sed cauda scutellata, nares superae, cute laevi limbatae, maximae et squamae ante et pone nasum in modum floseuli dispositae; canthus rostralis distinetus nullus; scutum superciliare nullum; tela. (Africa.) Species: Echidna arietans [Merr. (Col. Bitis Bonnat., Col. Clotho et Col. Lachesis Gmel., Col. hebraicus Lacep. ei Lair., Vipera inflata Burch. Trav. in Afr., Vip. brachyura Cuv. YVagl. Amph. t. 11.) — Coluber Atropos Linn. Mus. Ad. Fr. 1. P.22. 1.13. 1.1. Gexus 43. VIPERA, Viper. Caput antice compressum, pone subito dilatatum (unde quasi pyriforme sed depressum), gastraeum, cauda quoad for- mam ac ptilosin nec non tela Echidnae, sed nares laterales, maximae in medio scuti infra canthum rostralem acutum sitae; scutum superciliare laeve. (Asia, Europa.) Species: a. Cornu supra nasum molli: Coluber Ammody- tes Linn. Amoen. acad. 1. p.506. t. 17. f.2. — £. Naso simpliei: Coluber Berus et Col. Aspis Linn. (Vipera Redi et Vip. ocellata Daud.) — WVipera Dabhoia et Vip. elegans /Merr. (Ratuka Re- kula Poda Russ. 1. p. 10. t. 7. Daboie Lacep.) ‚Gesus Ah. PELIAS Merr., Adder. Nares, notaeum, gastraeum ac cauda quoad formam ac ptilosin nee non tela Viperae; caput oblongo-oyatum, planum supra seutatum; oculi squamis laevibus semicincti. (Kuropa,) ı) Eine dritte, aber noch in keiner bekannten Sammlung befindliche Gattung wäre Echis krait Merr., von FPilliams in den Asiat. Research. 2. p.328. als Boa krait beschrieben. Die höchst seltene Echis carinata besitze ich selbst, Waouzn, Syst, der Amph. 12 178 AMPHIBIA. Species: Coluber Chersea Linn. (Vipera Berus -Daud., Sturm Fauna 2.) Gesus 45. CERASTES, Hornviper. Nares antice in rostro obtusissimo, breyissimo in forma rimulae semicircularis, clausiles; caput quam maxime distinc- tum, breve, cornutum; pilei squamze anteriores verruculosae, reliquae aeque ac notaei ovatae, imbricatim positae carina forti clavuli-formi; gastraeum ac cauda brevissima nec non tela praecedentis. (Africa.) ‚Species: Vipera Cerastes ') Hasselg., Linn. (Geoffr. De- script. de !’Eg. t. 6. f. 3. fig. medioer.) — Vipera cornuta °) Daud. 5. p. 188. (Paters. Voy.t. 15., Vip. lophophrys Cav.) — Coluber nasicornis Shaiv Gen. Zool. 3. p. 397. 1.404. Serpentes gasiraeo scutato, scutis in vertice mag- nis, scutellis in caudae latere infero per duplicem seriem dispositis. Fovea vultus et tela nulla; cauda sensim in acumen desinens ?). Genus 46. DASYPELTIS, Rauhnatter. Caput parvuın indistinetum; nares laterales in medio seuti oblongi; scuta lorea nulla; squamae notaei totius ovatae, omnes, usque ad scuta abdominalia, acute carinatae, imbricatim positae; truncus modice longus teries; cauda brevis; gula squamosa. (Africa.) N | .. Species: Coluber scaber Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 36. t. 10. f. 1. (Bauhe Natter /Merr. Beitr. 1. S. 34. t. 9.) ı) Ueber die gehörnte Viper sehe man Herrn Fitzingers Abhandlung im Bullet, des se. nat. — Es giebt in Aegypten eine Schlange, welche sich vom Ceraszes allein nur durch den Mangel von Augenliederhörnchen unterscheidet, und insge- mein für das Weibchen oder eine Abart jenes gehalten wird. — Ich weifs nicht, was hier Wahres an der Sache ist; gewils aber bin ich, dafs sie Hasselguists Coluber Fipera, Reise S. 363. (Zaurentis Aspis Cleopatrae, Daudins Fi- pera aegyptiaca), welche den Amphibiologen bisher so viel zu schaffen machte, so wie Forskahls Coluber Baetaen ist, denn ich selbst habe mehrere Exem- plare in Händen gehabt, deren Unterleibsschilder zu beiden Seiten winkelig zu= sammengedrückt waren und so wie gekielt erschienen. Auch fehlt der krumme Schwanzstachel nicht, dessen YJasselguist gedenkt; überhaupt läfst die Be- schreibung dieses nichts zu wünschen übrig. — ‚Die Schlangeim Pariser Museum, welche Zatreilles Beschreibung seiner Fipera ocellata zu Grundelag, schien mir von Fip. dspis durchaus nicht verschieden zu seyn, dagegen gehört wohl Herrn Fitzingers Aspis ocellata zu der eben angeführten Schlange Has- selguists. 2) Vielleicht ist diese Schlange oder Shaws Coluber nasicornis der vierhörnige Cerastes, von welchem Solinus und 4lbertus sprechen. 3) Um unnütze Wiederholungen zu vermeiden, erlaubte ich‘mir diese Zeilen (welche ich durchaus nicht als zur Eintheilung der Schlangen gehörig anzusehen bitte) einer Gruppe von Sippen voranzuseizen, auf die ihr Inhalt mit Ausnahme einiger Sippen, als von ScyZale an bis zur Sippe Homalosoma incel., anwendbar ist. AMPHIBA. 179 Gesus 47. TROPIDONOTUS ') Kuhl, Natter. Caput oblongo -ovatum, subdistinetum, depressum; nares in sutura scutorum duorum; oculi mediocres, rotundi, pupilla eirculari; scutum loreum 1; squamae nnotaei lanceolato - ovatae, Carinatae, imbricatimi positae; truncus elongatus, teres; cauda modice longa, teres. (.Isia, Europa, America.) . Species: «. Scultis ocularıbus poslicis 3: Coluber Natrix Linn. (Col. murorum et Col. minax Filzing. var.) — Coluber Elaphis [Merr. — Coronella tessellata Laur. (Col. Hydrus! Pall., Col. viperinus Daud, anım. juv., var. vulg., Natrix cher- seoides ?) Vagl. Serp. bras. t. 10. f.1. Jd. Natr. ocellata l. c. t. 11. f. 1. var. bivitt.) —: Coluber vittatus Linn. Mus. Ad. Fr.1. p- 26. t. 18. f.2. — £. Scutis ocularibus et scutis temporalibus binis: Coluber poecilostoma Nenw. Beitr. und Abbild. zur Na- turg. Bras. (Natrix sulphurea /Vagl. Serp. bras. p. 24. t. 8. icon e specimine sine epidermide.) Gzsus 48. SPILOTES ’), Fleckennatter. Caput aeque altum ac latum longulum, rotundatum rostro, devexo-obtuso; scutum loreum nullum; oculi magni, circulares, pupilla rotunda; scuta ocularia postica 2, horum anterius 1; tempora scutis 2 labialibus ultimis maximis fere obtecta; squa- mae notaei laeves, angustae, acutae, trunci posterioris caudae- que rhombeae, spinae dorsi obsolete carinatae, reliquae laeyes; truncus cauda et nares Tropidonoti. (America.) Species: Coluber pullatus Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 35. t. 20. f.3. (Seba 2. t. 20. f. 1. Col. Novae-Hispaniae, Col. hu- manus et Col. leucomelas Grmel., Col. plutonius Daud., Col. Caninana /Merr.Syst. exclus. synonym., Coluber variabilis Neuw, Beitr. und Abbild. zur Naturg. Bras.). Grxus 49. COLUBER *), Landnatter. Caput praecedentis sed acutius et angulosum, ante oculos subimpressum; oculi magnisubobliqui; scutum loreum 1; scuta ı) Zoozzıg carina, et YWTOG dorsum. 2) Ich habe nun die gewisse Ueherzeugung, dafs die von mir beschriebenen Exem- plare der N. cherseoides und ocellata in Spanien gefangen, aber erst aus Brasi- lien mit anderen Schlangen dieses Landes geschickt wurden. Eben so verhält es sich mit Natr. Zacertina und Natr, bahiensis. — Zu bemerken ist, dafs Tropi- donotus tessellatus nicht selten, aber aulser der Regel, vier hintexe Augenrand- schilder hat, von welchen das unterste sehr klein, bisweilen kaum bemerkbar ist. — Russels Neeli- Koea ı. p. 38. t. 33. (Colub. Piscator Merr.) nach Hörpergestalt und Beschuppung eine Natter, aber spitzrüsselig, bildet vielleicht eine eigene Sippe. 2 3) Eine gewisse, gefleckte Schlange der Alten. Spilofes pullat. aus Surinam ist nicht, wie F'r. Boie (Isis 1827. p. 529.) vermuthet, eine eigene Gattung. Das junge Thier ist immer weils, das alte hoch goldgelb gefleckt. Selche alte und solche junge Thiere sind unserm Museum auch aus Brasilien zugekommen. — Diese Schlange vertritt in America die Stelle der asiatischen Dipsas dendrophila. 4) Lesueur hat bekanntlich dargethan, dafs der als americanische Sesschlange 12° 180 AMPHIBIA. ocularia postica 2; squamae notaei magnae, rhombeae, laeves; veliqua praecedentis. (Asia, America.) Species: Coluber Lichtensteinii Neuw. (Wagl. Amph.t.4. Col. capistratus Lichtenst. Berl. Dubl. Verz., Col. bifossatus Raddi.) — Coluber pantherinus Merr. Beitr. 2. S.49. t. 11. — Natrix Scurrula /Vagl. Serp. bras. p. 24. t. 8. — Coluber Korros Reinw. Grxus 50. HERPETODRYS ') A. Boie, Steignatter. Caput trigonum longissimum, depressum, planum, acutius- culum; truncus et cauda longissima; squamae magnae, prae- sertim caudae, notaei e parte carinatae; reliqua Colubri. (America.) N pecies: «. Seriebus sguamarıum carinalarum spinae dorsi sex: Natrix sexcarinata /Fagl. Serp. bras. t. 6. f. 1. (Natrix ein- namomea MVagl.].c. icon et descer. e specimine sine epidermide.) — £. Seriebus sguamarum carinatarım spinae dorsi quatuor: Erpetodryas quadricarinatus Boie Isis 1827. p. 548. — y. Seriebus sqguamarum carinalarım spinae dorsi duabus: Coluber laevicollis Neuw. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. — Coluber carinatus, Col. exoletus et Col. Dipsas Linn. (Natrix bicarinata Vagl.]. e. p- 23. t. 7.) — Coluber bicarinatus New. Abbild. u. Beitr. zur Naturg. Bras. — J/d. Coluber pyrrhopogon 1. c. Gexus 51. DIPSAS H. Boie, Kopfnatter’). Caput maximum, distinctissimum, brevi-ovatum; nares magnae in fovea intra suturam duorum scutorum; scuta ocu- ausgeschrieene Scoliophis atlanticus nichts anderes als eine krankhaft verkrüp- pelte Landschlange, und zwar, wie aus ihrer Beschreibung und Abbildung er- “hellt, eine Gattung dieser Sippe ist. (Vergl. Journ. de phys. T. 86. p. 297. e. fig.) i) “Eonerorv reptile, et dovs arbor. Die Zusammensetzung dieses Wortes läfst sich mit dem Hippopotamus der Alten entschuldigen. Boie hat (wahrscheinlich durch einen Druckfehler) Erpetrodryas. 1sis ı827. ». 5zı. 3) In diese Sippe reihe ich vorläufig den Coluber nebulatus Linn. Mus. Ad. Fr. 24. f. 1. (Col. Sibon et Col. venosus Linn.), so wie Reinwarrts Dipsas multimaculata (Isis 1827. p.54g. — Russ. 2.t. 23.) ein. Sie stimmen mit den Hopfnattern in ihrer allgemeinen Körpergestalt und Beschuppung, jedoch nicht vollkommen in der Gestalt des Kopfes und in ihrer Farbenzeichnung überein. Ih- ren Zahnbau kenne ich nicht ganz genau. — Dem Coluber eroletus des Pariser Museums, den Boie Isis ı827. p. 543. als Ueberläufer zur Sippe Dipsas betrach- tet, habe ich dort als Reinwardts Coluber Korros angesprochen. — Dage- gen verdient Sraws Coleber macrolepidotus (Gen. Zool. 3. p. 456.), welcher in demselben Museum als Col. unicolor Opp. steht, -alle Berücksichtigung, Folgendes habe ich von ihm niedergeschrieben. Schein wie Steignatier, doch der Kopf kürzer als an dieser; Nasenlöcher auf der Naht zweier Schildchen; ein Zügel- und ein vorderes Augenschild;: zwei hintere Augenschilder; die vordern Lippenschilder sehr klein; die übrigen Kopfschilder ganz wie von Herpetodrys; Rumpf rund, etwas, der Schwanz aber sehr iang; alle Schuppen des Rückens von gleicher und ungemeiner Gröfse, verschoben viereckig, glatt. Das ganze Thier ist einfärbig dunkel aschgrau, arn Unterleibe nur etwas weifslich, und etwas braun gewöllkt. Diese Sippe mag vorläufig Erymnus (Lovwvos munitus), Panzer- ‚natter heifsen. — Besondere Berücksichtigung verdient die von Smith aufge- stelite Sippe Bucephalus (Zool. Journ. ı829.), deren Typus, wie folgt, be- schrieben wird. Caput cubiforme multo latius collo; maxilla quatuor dentium ordinibus omnium solidorum praeter paucos posteriores ordinis externi qui a ra- dicibus usque ad apices canaliculati sunt; corpus subgracile ad medium crassius- culum; in singulis scutorum laterihus praesertim prope caput distineta cutis laxae AMPHIBIA. # 181 laria posteriora 2, horum anterius 1; scutum loreum 1; oculi magni, rotundi pupilla circulari; truncus longissimus, compres- sus, abdomine ‚rotundatus; cauda longa; squamae imbricato- positae, rhombeae, in spina dorsi scutelliformes, polygonae, omnes laeves. (Ada, America.) Species: Dipsas dendrophila aka WVagl. Amph. t. 8. (Col. peruvianus Shaw. Gen. Zool. Seba 2.t. 21. f.1.) — Co- luber irregularis /MWerr. Beitr. 2. S. 25. t. 4. (var. quoad caud.) = Das indica Laur. — Coluber Cenchoa Linn. (Seba 2. t. 16. £. 2.3.) — Coluber Catesbyi eig. Genus 52. PAREAS '), Backenschlange. Caput Dipsadis sed brevius, buccis inflatis, rostro bre- vissimo, maxillae margine valde arcuato ; nares in apice extimo rostri in medio scuti; oculi modice magni frontis margini pro- ximi, pupilla verticali-elliptica; mentum scutis maximis quasi cataphractum; scuta labialia maxillae coarctata; truncus longis- simus, fusiformis , compressus; cauda breviuscula; squamae notaeı rhombeae laeves, spinae dorsi per series tres ubtuse ca- rinatae, reliquis paullo majores, polygonae. (Dentes anterio- res longissimi.) Asia. Species: Dipsas carinata heinw. in Mus. Lugd. — Supra fuscus nigro -irroratus; subtus pallidus, lineis tribus lon- gitudinalibus atomariis, nuchae duabus atris pone oculum in- cipientibus )(-formibus. Genus 55. DRYOPHYLAX ’), Laubschlange. Habitus Pareae, capite minus intumido, longiori, de- pressiori, maxillae margine rectiore; nares’ in fine scutellt, parvae; oculi maximi marginem frontis inter et maxillae inter- medii pupilla rotunda; scutella ocularıa anteriora duo, totidem posteriora; scutum loreum ; squamae notaei longulae, acumina- tae, carinatae,, laterum caudaeque laeves; truncus longulus, tereti - ee cauda breviuschla, g gracilis. (Den omnes parvi.) America. Species: Coluber Nattereri /Mikan Delect. Flor, et an. brasil. Er Neuw. Abbild. und Beitr. zur Naturg. Bras. plica; cauda gracıilis, teres, eirca quartam totius longitudinis partem, duplici sub- tus squamarum serie; squamae corporis carinatae, cingulis transversis curvatis ordinatae. — Species ı. B. typus. Supra fuscus, subtus argenteo- griseus fusco- tinetus. - Longitudo 5 —6/, pollicis humani crassitie. Habitat in arboribus. — Sp. 2. B. Jardini. Supra nigro -viridis, subtus croceus in viridi-croceum trans- iens. Sc. abd,. ı88. Squamacı08. — Sp. 3. B. gutturalis. Supra viridi-fuscus, parva macula viridi-alba in plurimis squamis variegatus; suhtus griseo -fuscus, fusco - maculatus; initium jugnli fascia transversa, rutilo-flava. Scuta ı22, squamae 124. Diese Schlangen kommen vom Cap. ı) Eine gewisse, dickbackige Natter. Lucan Bell. civ. 9. — Die Sippe Amblyce- phalus Kuäl, (Isis 1827. p. 5ıg.) scheint mit dieser höchst nahe verwandt zu seyn, allein ihre Gattung (4mbl. a) hat glatte Schuppen. (? Aovs arbor, et YvALE custos. 182 ; AMPHIBIA. Gexus 54. THAMNODYNASTES '’), Strauchschlange. Habitus praecedentis, diversus ab eo: squamis notaei lae- vibus, in dorso anteriore rhombeis, in ejus parte posteriore subquinquangulis, latioribus;; truncus etcauda longula. ( America.) Species: Natrix punetatissima Wagl. Serp. bras. p. 39. t. 14. (Coluber lineolatus Opp. in Mus. Paris.) Genus 55. MACROPS ’), Glotznatter. Caput admodum distinetum, elongatum, depresso - ovatum vultu breviusculo truncato; nares laterales margine superiore scutelli; scutum loreum 1 et oculare anterius 15; scuta ocularia posteriora 2; oculi maximi, rotundi, protuberantes,, frontis margini proximi, pupilla cireulari; truncus elongatus, gracilis, tereli-compressus, dorso in medio subcarinato; squamae pau- cae, homogeneae, imbricatim positae, ovato-rhombeae, lae- ves, ultimae seriei reliquis non majores; abdomen rotundatum; cauda elongata, teres. (America.) Species: Coluber saturninus Linn. Mus. Ad. Fr.1 p- 32. t. 9. f. 1. (Descriptio e speciminc sine epidermide, unde plumbeo. — Notaeum olivaceo-fuscescens fascıis, latis inter- stitiis distantibus, obliquis, albis, nigro-marginatis, supra cau- dam reetis; caput ac gastraei pars anterior alba, hujus pars po- sterior caudaque subtus in nigrum vergentes. (Brasilia.) Gexus 56. TELESCOPUS’°’), Lugschlange. Caput admodum distinetum oblongo- ovatum; nares latera- les, magnae, in medio scuti, pone in fissuram a scu- tum lJoreum 1 et o@ulare anterius 1, hoc elatum et scuti super- ‚eiliaris apicem anticum adtingens; scuta ocularia posteriora 2; oculi magnı ut in Anabl. admodum prostantes, pupilla ver- ticali-elliptica; truncus elongatus, gracilis squamis laevibus, rhombeis; cauda teres gracilis, sensim acuminata, breviuseula. (Africa.) Species: Coluber GeofJr. Descript. de I’Eg. t. 5. Suppl. "I IUILLINS: Gexus 57. DENDROPHIS ‘) 4. Boie, Metallnatter. Caput quoad formam ac pholidosin oculique Macropos; squamae notaei oblongae, angustae, per series obliquas dispo- ı) OauVog frutex, et ÖUY@SnS dominus. 2) Mazoos magnus, et @ı oculus. — Bei einem Exemplare bemerkte ich als Aus- nahme von der Regel drei hintere Augenrandschilder. — Zu dieser Sippe gehört vielleicht Colub, leuceocephalus Mik. Delect, Flor. et Faun. hras. 3) Teh&0zonos procul apecuan, 4) Aevdoos arbor, et op iS. — Isis 1837. p. 520. -AMPHIBIA., 183 ‚sitae, laeves; series scutellorum polygonorum in spina dorsi; truncus et cauda longissima, gracillima, teretia; scuta ga- straei ac scutella caudae bicarınata, unde abdomen et cauda subtus distinete angulosa. (Asia.) ı ‚Species: Coluber pietus Gmel. (Seba 1. t. 99. f. 3. [Col. decor. Shaw, Bungarus filum Opp., Col. Schokari Ruhl Beitr.) — Dendro eh formosus Reinw. Isis 1827. Be 542. — Jd. Den- drophis polychrous I. c. — Maniar Auss. 2. p. 29. t. 25. (Lep- tophis Mancas Bell Zool. Journ. 1825. p. 329.) — Dendolh chairecacos H. Boie Isis 1827. p. 541. (Russ. 2. t. 26.) Genus 58. LEPTOPHIS ') Bell, Peitschenschlange. Diversus a praecedente: notaei squamis acute carinalis, oblongo-rhombeis. Squamae notaei reliquis vix majores; Abdo- men ac cauda subtus obsoleto -angulosa. (fmerica.) Species: Coluber Ahaetulla Linn. (Coluber Richardi .bory-- Saint-Vinc. Annal. des sc. nat. Av. 1824. p- 408. Coluber lio- cercus Neuw. Abbild. u. Beitr. zur Naturg. Bras.) Gexus 509. OXYBELIS ’), Spitzschlange. Caput gracillimum, longissimum, tetragono-lanceolatum, ro- stro longissimo, maxillae apice supra mandibulam multum pro- ducto; pupilla rotunda; nares in cantho rostrali distincto in medio scutelli longissimi sitae; scutum rostrale inferum; scu- tum loreum nullum, ejus loco latus deflexum scuti frontalis se- cundi; scutum oculare anterius 1; scuta ocularia posteriora 2; truncus longissimus, gracillimus , flagelliformis, scutis gastraei ac, caudae rotundatis, squamis notaei laevibus. (America.) Species: Dryinus aeneus /Fagl. Serp. bras. p. 12. t. 3. ‚ (Coluber acuminatus Neuw. Beitr. und Abbild. zur Naturg. Bras. Dryinus auratus °) Bell Zool. Journ. 1825. p. 329. t. 12.) Genus 60. DRYOPHIS ‘) H. Boie, Baumschlange. Caput, nares, oculi, truncus et cauda praecedentis; scuta frontalia posteriora anterioribus duplo majora, lateraliter angu- ” 1) 1ENTOS gracilis, et ogıs. — Bell Zool. Journ. 1825. p. 328. exparte. — Ob hierher auch Grays Ahaetulla punctata aus Nerholland? ? (Hi ng Voy. App.) Eine der Ahaetulla in ihrer Gestalt sehr ähnliche, ‘aber ganz grüne Schlange ist Coluber aestivus Linn., ausführlicher von Daudin beschrieben. Ihre Schup- pen sınd von gleicher Grölse rautenförmig und gekielt. Sie bildet gewils eine eigene Sippe. 2) O&ußBeing acutum cuspidem gerens. 3) Diese Gattung ist mit meinem Dryinus aeneus , von welchem ich ein Exemplar mit gewaltsam abgekniokter, daher beweglicher Rüsselspitze beschrieben hatte, identisch. 4) dous arbor, et Opıs. — Isis ı827. p. 520. — In die Nähe dieser Sippe mufs 184 AMPHIBIA. losa et hinc inde usque ad scuta marginalıa maxillae deducta, unde scutum loreum nullum; squamae notaei, homogeneae, lan- ceolatae, versus caudam lanceolato-rhombeae, laeves, dorsi medii vero carinatae; gastraeum rotundatum; cauda subtus pla- niuscula. (America.) Species: Coluber fulgidus Daud. Rept. 6. p. 352. t. 80. (Deser. et ic. non satis aceur. Dryophis fulgidus /Vagl. Amph. t. 10.) Gexvs 61. TRAGOPS '), Ziegenaug. ‚ Caput, truncus et cauda Dryopheos; nares laterales in medio scutelli angusti, lanceolati, inter scutum frontale anterius et labiale primum siti; scuta lorea et ocularia posteriora bina; scutum oculare anterius 1, canaliculatum, margine superiore prostante anguloso; scuta labialia maxillae altissima, tempora- lia multa; oculi oblongo-rotundati; pupilla stria horizontalis, pone in orbem terminata; squamae praecedentis, sed Jaeves, et in spina dorsi (pone collum) reliquis latiores, culmine compres- siusculo; gastraeum et cauda subtus arcuata. (Asia.) Species: Dryinus nasutus Bell Zool. Journ. 1825. p. 327. (Dryophis prassinus Zeinw. Isis 1827. p. 545. Russ. 2. p.28. t. 24.) — Dryophis pavoninus H. Bore Isis 1827. p. 545. — Dryophis xanthozonius Ruhl Isis l.c. — Dryinus nasutus /Merr. (Dryin. oxyrhynchus Bell l.c. Passeriki- Pam Russ. p. 16. t. 12.) ; Gusus 62. GONYOSOMA °),: Kantenbauch. Caput subdistinetum, planum, longissimum, tetragono- pyramidale, rostro acutiusculo, longissimo, scuto rostrali ver- ticali; nares in sutura duorum scutellorum, magnae; scutum loreum angustum, ellipticum; scutum oculare anticum 1 maxi- mum cum angulo superiore angulum anteriorem seuti verticalis vielleicht das 2 Genus XIPHORHYNCHUS, Dolchschlange, deren Species: Langaha de Madagascar Brug. Journ. de phys. 1784. (Zar gaha madagasc. Schneid., Amphistrate [quid?) madagasc. Goldf. Handb. der Zool.) ich noch nicht gesehen habe, gebracht werden. Die meisten Baumschlangen zeichnen sich durch einzelne verlängerte Zähne im Oberkiefer aus, deren einer hier leicht für einen Giftzahn gehalten werden konnfe. N 2 ı) Toayos hircus , et @W) oculus. — Ob hierher Coluber fulgidus Merr. (sed non Daud.), welcher leicht gekielte Rückenschuppen hat? (DryopA. rostrata Reinw.].c.) — Botla Passeriki Russ. ı. t. ı3. (Dryinus Rüsselianus Bell l. c.) scheint allerdings eine vom Trragops nasuta verschiedene Gattung zu seyn. — Den Linneischen Coluber myeterizans (Catesb. 2. t. 47.) kenne ich nicht genau. Wenn nicht zur Sippe gehörig, steht er ihr doch sehr nahe. 2) I0vv angulus, et OWL corpus. + AMPHIBIA. 185 attingens ; scuta ocularia postica 2, labialia maxillae intra nares oculosque coarctata; oculi rotundi, mediocres, pupilla eircu- lari; truncus longissimus, admodum compressus, gastraeo plano, distinete bianguloso; cauda longa, subtus plana; squamae lan- ceolatae, imbricatim positae, supra caudam rhombeae, omnes laeves. (Asia.) Species: ‚Coluber oxycephalus Reinw. 1. c. p- 537. (Go- nyosoma viride /Fagl. Amph.t.9.) - Genus 65. CHLOROSOMA '), Grünschlange. Caput subdistinetum depresso - ovatum; nares in medio “ seuti; oculi rotundi subparvi; truncus, cauda et pholidosis prae- cedentis. (America.). Species: Coluber viridissimus Linn. (Schillernde Natter Merr. Beitr. 1. S. 45. t. 12. descript. et ic. e specimine sine epiderm., Col. janthinus Daud.) ‘ Genus O4. _PHILODRYAS *), Dryadennatter. Diversa a Gonyosomate; gastraeo caudaque subtus rotundatis, capite oblongo aeque fere alto aclato, rostro bre- viusculo, ad latera subimpnesso, scuto loreo quadrato, squamis notaei apice poro, notatis, oculis majoribus, cauda (longula) breviore. (America.) Species: Coluber Olfersii Lichtenst. Berl. Dubl. Verz. S. 104. (Coluber 'pileatus Neuw. Beitr. und Abbild. zur Naturg. Bras.) Genus 05. OXYRHOPUS '), Baumschlinger. Caput subdistinctum, oblongum, subdepressum rostro longulo obtuso-acuminato ; nares margine scutelli posteriore; scuta superciliaria antice angustata triangularia; scutum loreum et oculare anterius 1, scuta ocularia posteriora 2; oculi a vostri apicejmultum jamoti circulares pupilla subelliptica, verticali, profunde siti; truncus elongatus, compressiusculus, abdomine rotundato; cauda longula, teres, gracilis; squamae lanceolato- rhombeae, imbricatim positae, laevissimae, supra et paullo ante caudae basin utplurimum reliquis majores, polygonae. (_Ame- rica.) ‘Species: Coluber petalarius Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 35. 1.6.6.2. (Col. Pethola Lacep. Vebers..4. p. 26. 3,62.) — — ı) XA0005 viridis, et 0@uE. 2) Pılos amicus, et doURS Sylvae Nympha (Ovid.). 3) OEv000onos qui celeriter repit. 186 AMPHIBIA. — Coluber annulatus Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 34... 2. (Seba 1. t. 54.f. 4. Merr. Beitr. 1. S. 42. t. 11.) Gexus 66.. LYCODON ') H. Boie, Wolfszahn. Simillimus Oxyrhop»o quoad capitis, narium, oculorum pholidoseosque formationem, diversus ab eo gastraeo distincte anguloso, ac cauda adenloso- teretiuscula, nec non rostro de- vexiore, obtusiore et brevioribus. (Dentes anteriores reliquis me) Asia. Species: Coluber audax Daud. 6. p- 345. t. 79. (Col. aud., Col. Maximiliani et Col. cancellatus /Merr.) — Coluber catenu- laris Daud. (Tar-Tutta Auss. 1. p. 20. t. 15.) — ColuberHebe Daud. (Nooni Paragoodoo Auss. 1. p. 26. t. 21.) — Coluber aulicus Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 29. ı. 12. f. 1. — Coluber Russ. 1. p- 41. t. 37. (Col. aulicus Ruhl Beitr., Lycodon ca- pueinus A. Boie.) — Coluber Russelius Daud. (Katla-'Tutta Fuss. 1. t. 38.) Genus 67. RHINOBOTHRYUM ’), Grubennase. Pholidosis capitis admodum distincti, latissimi, triangula- ris, apice lati, truncati Oxyrhopi; narium fovea ingens, triangularis; oculi a rostri apice multum distantes; truncus longissimus, compressiusculus, gastraei scutis angulosis; cauda elongata gracillima, angulosa; squamae notaei lanceolatae, lae- ves, notaei (per series 8) carinatae. Species: Coluber macrorhinus A. Boie inMus. Lugd. — Albidum, zonis latissimis atro-fuscis, largissimis interstitiis inter se distantibus, margine denticulatis; interstitiis in medio fusco-lavatis ibidemque fusco -atro maculatis (maculis in squa- marum apicibus); capite albido, scutorum medio atro-fusco. („America ?) Genus 68. OPHITES °’), Ophite. Similis Lycodonti, diversus ab eo: scuto oculari ante- riori nullo, loreo elongato, oculis parvis, squamis rhombeis apice truncatis, dorsi posterioribus nonnullis carinatis. (Asia.) Species: an subeinctus H. Boie Isis 1827. p- 551. (Seba 1. t. 109. £. 7., Russ. 2. t. 41.) ı) Av2os lupus, et 0085 dens H. Boiel.c. v. 521.\Coluber Nympha Daud,, Ty- pus von Fitzingers Sippe Nympha, befindet sich in keiner bekannten Samm- lung, ist aber höchst wahrscheinlich ein Wolfszahn. 3) "Pıs nasus, et PovYoVoV fovea. 3) Name einer Schlange Zze. Bell. civ. IX. _ AMPHIBIA. 4187 Gros 69. ERYTHROLAMPRUS ') Fr. Boie, Korallen- natter. . "Caput indistinctum ore breviusculo, subobtuso; scuta fron- talia quatuor parva Aaequali fere magnitudine; scuta lorea 2; nares margine postico scutelli retrorsum spectantes , laterales; scutum oculare anterius, altum; scuta ocularia posteriora 2; oculi modice magni circulares, superficiales; truncus longulus, teres, gastraeo planiusculo; cauda breviuscula sensim conico- acuminata; squamae notaei laeves, rhombeo-imbricatae. (Ame- rica.) Species: Coluber agilis (et Col. Aesculapii) Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 27. t. 21. f.2. — Coluber formosus Neu. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. — J/d. Coluber venustissimus |]. c. (Col. binatus Lichtenst. Berl. Dubl. Verz.) Gexus 70. CLOELIA Fizing., Clelie. Simillima Lycodonti quoad'capıtis truncique pholidosin, narium et oculorum formationem, sed truncusbrevior, gastraeum ac caudae breviusculae latus inferius rotundata. (Dentes aequa- les; corpus pallidum.) Africa, America. Species: Coluber Aurora Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p:ı23. t. 19. f. 1. (Seba 2. t. 78. f. 3.) — Coluber melanocephalus Linn. l. c. p- 24. 1.15. f. 2. — Coluber Clelia Daud. Rept. 6. p. 330. t. 78. — Natrix occipitalis /Vagl. Serp. bras. p. 21. t. 6. f. 2. — Elaps melanocephalus Fagl. 1. c. p. 8. t. 2 f.1. (Nune Cl. dorsata.) Gesus 71. SCYTALE, Bleichschlange. Diversa a Cloelia; abdomine subplano , cauda scutata. (America.) . Species: Boa coronata Daud. Rept. 5. p. 220. (Seba 2. t. 41. f.1., Pseudoboa coronata Schneid.) — Scytale coronata Neuw. Beitr. und Abbild. zur Naturg. Bras. Gexvs 72. LIOPHIS ’), Glattnatter. Caput depressiusculo - ovatum, subdistinetum buccis con- vexis; scuta frontalia 4 subaequalia; nares margine postico ı) F0U9005 ruber, et A@U7T00g splendidus, — H. Boie Isis ı826. p. 981. Elaps Schranckii FFagl. Serp. bras. p. ı. t. ı. bildet höchst wahrscheinlich eine eigene Sippe, allein ich kenne weder den innern Bau seines Kopfes, noch seine Sit- ten, Er ist den HKoraliennattern im Wesentlichsten, selbst in der Färbung ähn- lich, allein seine Augen stehen etwas tief, sind länglich, und unten und hinten zusammen von sechs Schuppen umgeben, was in den HKorallennattern der Fall nicht'ist. Auch ist der Unterkiefer an den Seiten etwas eingeschnürt, und seine Schilder stehen etwas gedrängt. Dadurch erhält der Kopf dieser Schlange einige Aehnlichkeit mit dem der Scheelaugen. i 2) -LEı0s laevis, et ogyıs serpens. 188 u AMPHIBIA. scutelli; scuta lorea 2, oculorum anterius 1, scutorum ocula- rium posteriorum 2; canthus frontalis obsoletus; rostrum obtu- siusculum, devexum, modice longum; oculi mediocres sub- obliqui, pupilla rotunda; tempora scutata; corpus longulum, teres, gastraco obsolete anguloso; cauda valida, brevis, teres; squamae per series longitudinales dispositae versus gastraeum sensim majores, laerissimae, subsexangulares. America. Species: Coluber Reginae Linn. Mus. Ad. Fr.1. p. 24. 1.13. f£.3. (Col. erassicaudus Linn., Col. cancellatus Merr., Natrix semilineata /Fagl. Serp. bras. t. 11. f. 2., Natrix alma- densis /Vagl. 1. c. t. 10. f. 3. pull.) — Coluber Cobella Linn. ‘ — Coluber miliaris Linn. (Coluber Merremii et Col. dietyodes ‘Neuw. Beitr. und Abbild. zur Naturg. Bras., Natrix Chiametla Wagl.].c.t.2°- f.2. Col. miliar. et Col. Ammobates Shaw.) — Natrix Forsteri /Vagl.1.c. p. 16. t. 4. f.1. — Coluber poeci- logyrus Neuw. 1. c. — Id. Coluber doliatus 1. ce. Grxus 73. ZAMENIS '), Aösculapschlange. Caput oblongo -quadratum ; nares rotundae in fissura scu- tellorum duorum; scutella ocularia posteriora 2; scutum lo- reum 1; scuta superciliaria ultra oculos prostantia; scutum verticale angustum ; truncus longissimus, aequalis, teres; squa- mae numerosae, homogeneae, lanceolatae, laeves; cauda lon- gula, teres. (Zuropa.) Species: Couleuvre verd-jaune Lecep. (Col. viridiflavus et Col. personatus [juv.] Daud.. Coluber atro-virens [Metaxa Monograf. dei Serp. de Roma. Roma 1823.) — Coluber Aescu- lapıı Lacep. non Linn. (Metazxa |]. c.) Genus 74. CHRYSOPELEA ’) 7. Boie, Prunkschlange. Diversa a praecedente: gastraeo et cauda subtus planis, scutis illius tripartitis, lateribus erectis. (FSsia.) Spectes: en Scuto loreo angusio: Coluber ornatus MMerr. (Seba 2. t. 7. f.1., Scheuchz. t. 606. Col. Ihiboboca Daud.) — Chrysopelea smaragdina A. Boie Isis 1827. p. 547. — ß. Scuto loreo nullo: Chrysopelea paradisı A. Boie |. c. (Seba I. t. 94. £. 7. 1.1.61. £. 2.) Grxus 75. PSAMMOPHIS °) H. Boie, Sandschlange. Habitus praecedentis; caput oblongo - subquadratum scuto verticali lineari, loreo 1 longissimo; scutella ocularia poste- ı) Zuwevng vehemens, iracundus. 2) Xov0os aurum, ct 7LEAELOS niger. (Siehe die Bemerkung zu Chrysoehloris.) 3) Pawuos sabulum, et O@ıs: H. Boie Isis 1827. p. 5ı2. AMPHIBIA. an riora 2, horum anterius 1; squamae per series transversas oblique dispositae, intermediae reliquis angustiores, praeser. tim spinae dorsi. (Dentes maxillae medii et postiei bini sive trini reliquis multo longiores, gingiva laxa inclusi.) 4frica. Species: Coluber sibilans Linn. (Seba 2. t. 56. f. 4., Col. moniliger Daud.) — Coluber elegans ') Shaw (Seba 2. t. 60. f. 1., Boie. c. p. 533.) — Coluber cruciger Merr. Beitr. 1. 8.13. 1.3. — Psammophis bioolor Ic. /Vagl. Amph. Gexus 70. COELOPELTIS °), Grubenschlange. Caput subdistinetum ovato - quadrangulare, rostro com- pressiusculo , aculiusculo, ante oculos sulcatum; sceuta superei- liaria ultra oculos valde prostantia, hi oblongo-rotundi, pupilla rotunda; scutum verticale longum, angustum; squamae multum solutae, lanceolatae, concavae; gastraeum ac cauda subtus ro- tundata; scutum loreum 1 quadratum; reliqua praecedentis. (Europa, Africa.) Species: Coluber rhombeatus Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 27. t. 24. f. 2. (Col. Tyria Ruhl Beitr.) — Natrix lacertina ’) MWagl. Serp. bras. p. 18. t. 5. (Geoffr. Deser. de I’Eg. t. 5. f. 2. fig. opt.) Gesus 72. PERIOPS *), Schilderaug. \ Habitus praecedentis, diversus ab ea: vultu non sulcato, oculis inferius (suto superciliari excepto) scutellis cinctis, no- taei squamis laevibus. (Europa, Africa.) Species: Coluber Hippocrepis °) Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p- 16. £. 2. (Geoffr. Deser. de TEg. t. 4. f.3., Natrix bahien- ı) Typus von Zeachs u. Grays Sippe Macrosoma. s) Koıkos cavus, et 7teitn pelta, InBetreif des Vaterlandes des von mir beschrie- benen Exemplares und der Nafrix bahiensis siehe die Bemerkung nach Tropi- donotus. 3) Natrix lacertina brachte vor Kurzem einer meiner Bekannten aus Spanien, wo sie sehr gemein zu seyn scheint. Sie ist Repräsentant vonHrn. Fitzingers Sippe Malpolon, wozu er auch den von mir nuch nicht beobachteten Coluber purpurascens Gmelins zieht. 4) Tleoı circa, et Wi) oculus. 5) Diese Schlange erhebt Herr Fr. Boie (Isis 1826. p. 982.) zur Sippe Haemorrhois; späterhin will er mit diesem Namen eine andere Sippe bezeichnet wissen (Isis 1827. p. 538.), von welcher Pallas Col. trabalis Typus sey. — Die Pallas’sche Schlange, welche ich nur flüchtig betrachtet habe, scheint mit 00l. barbarus (H. Boie Isis ı827. p. 537.), der sich von dem ihm sehr ähnlichen Hippocrepis durch den Mangel der das Auge umziehenden Schildchen unterscheidet, allerdings eine eigene Sippe zu bilden, für welche der von Boie vorgeschlagene Name beibe- halten werden könnte.. Im Pariser Museum bemerkte ich eine Schlange mit der. Aufschrift ‚Col. versicolor Opp., dem Hippocrepis in Betreff der vielen Au- genschildchen und des ganzen körperlichen Scheins auffallend ähnlich, aber von ihm durch schwach gekielte mittlere Rückenschuppen wahrscheinlich generisch verschieden. Diese Schlange ist bräunlich grau, und hat auf dem Rücken und Schwanze unregelmäfsige braune Flecken, auf denen kurze schwarze Striche ohne Symmetrie stehen, 4190 AMPHIBIA. sis“) Wagl. Serp. bras. t. 10. f. 2., Periops Hippoer. Ic. Amph.) — Couleuvre aux raies paralleles Geoffr.]. ce. t. 8. f. 1. Gewus 78. ZACHOLUS ’), Jachschlange. Habitus universalis, capitis praesertim hujusque pholidosis Coelopeltis, diversus ab ea: scutis superciliaribus ultra oculos non prostantibus, potius emarginatis, oeulis parvis, circularibus, vultu minus profunde impresso, naribus in medio scutelli sitis, squamis notaei glabris, planis, obtusioribus. (Eu- ropa.) Species: Coronella austriaca Laur. Rept. p. 84. 184. t. 5. f. 1. — Coluber girondieus Daud. Gexus 79. BRACHYORRHUS’) Kahl, Spindel- schlange. Caput minimum a capite non distinetum, ovatum; scuta frontalia posteriora maxima, e parte supra oculos extensa , an- teriora vix ulla; scutum verticale latissimum ; scutum oculare anterius nullum ; scutum loreum 1 longissimum ; seutorum men- talium par unum; scuta superciliaria minuta, trigona, fere su- Pra marginem postremum oculorum sita ; nares in margine infimo scutelli nasalis: supra scutellum labiale primum; oculi minuti, circulares; truncus brevis, teres, gastraeo rotundato; cauda brevissima, conica, subtus plana; squamae rhombeae, laeves. (Asia.) Species: Atractus trilineatus /Fagl. Isis 1828. p. 741. 1.10. f.1—4. — Coluber albus Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 24. u 14. £. 2. (MMerr. Beitr. 2. S. 36. t. 7.) — Brachyorrhos flam- migerus H. Boie Isis 1827. p. 540. — Id. Brachyorrhos Schach 1. c. — Id. Brachyorrhos badius I. c. — /d. Brachyorrhos Kuhlii l. c. (Col. brachyurus Ruhl Beitr.'p. 89.) — Id. Brachyorrhos torquatus 1. c. : Gzxus 80. HOMALOSOMA ‘), Ebenschlange. Simillimum praecedenti, diversum ab eo: rostro brevi obtuso, oculis majusculis, scuto loreo et oculari anteriori 1, ı) Diese Schlange gehört allerdings zu Hippocrepis; im Zählen der Bauchschilder begieng ich einen Irrthum. (Siehe die Bemerk. nach Tropidonot.) Coluber Hip- pocrepis habe ich jüngst in allen Altersyerschiedenheiten aus Sardinien und Spa- nien erhalten, wo er sehr gemein ist. 2) Z0y0)05 , qui est animo iracundo. — Coluber Riceioli Metaza Serp. rom. scheint als Gattung hierher zu gehören. ; 3) Bo@yus brevis, et 00605 uropygium (cauda). 4) Ouelos planus, ‚aequalis, ‚et 0WUR. — Col. aretiventris ist der Repräsentant von Herrn Fitzingers Sippe Duberria. 3 /AMPHIBIA. 494 nee non scutis frontalibus anterioribus distinetis, mentalium paribus 2. (Africa.) ' Species: 'Coluber arctiventris [Merr. Beitr. 1. S. 7. t. 1. (Elaps Latonia et El. Duberria Schneid., Col. Erathon Herm.) — Coluber punctatus Latr., Genus 81. ASPIDURA '), Schilderschweif. Simillima Brachyorrho, diversa ab eo: scuto frontali anteriori 1, sculis loreis nullis, gularibus 4, cauda scutata, (Asia.) Species: Scytale brachyorrhos H, Boie Isis 1827. p. 517. Gzyus 82. CERCASPIS ’), Rauhschilderschweif. Cauda ac habitus universalis Aspidurae, diversa ab ea: notaei squamis carinatis. (Asia.) ‚Species: Hurria carinata Rukl Beitr. zur Zool. S. 95. Gexus 83. OLIGODON ’) H. Boie, Nacktgaum. Habitus Homalosomatos, trunco longiore; cauda bre- vis valida sensim acuminata; caput vix distinctum teretiusculo- ovatum; oculi parvi ecirculares pupilla rotunda; scutum loreum 'et-oculare anterius 1; nares in sutura duorum sceutellorum ; squa- mae notaei rhombeae, laeves; dentes palatini nulli. (Asia.) Species: Coluber bitorquatus Reinw. Isis 1827. p. 519. (Russ. Serp. 2. t. 24.) Gzwus 34. CALAMARIA H. Boie, Walzenschlange. Corpus longulum in utroque apice obtusum , undique aequali erassitie, cylindraceum; oculi minimi, circulares, pupilla ro- ‚tunda; scuta frontalia 2, horum unumquodque latere externo deflexum vultusque latus obtegens , quare nec scutella nasalia, > “ 1) dortıg celypeus, .et 8ou cauda. 2) Keoxog cauda, et GOTLS. 3) Okıyos paucus, et odac dens. — H. Boie Isis ı827. p. 519. — Auf dem Vor- gebirge der guten’ Hoffnung lebt eine Schlange, welche völlig zahnlos seyn soll, und die delskalb Smizth (Zool. Journ. 1929.) zur Sippe ANODON _ erhebt und, wie folgt, beschreibt: Maxilla et mandibula edentulae; hiatus me- diocris; corpus nonnihil supra carinatum, longum et gracile; cauda teres. — Species: An. typus. Supra cinereus seriebus tribus macularım nigrarum, subtus argenteus; squamae carinatae. Longitudo 2—3/; crassities digiti parrvi. Diese Schlange lebt vorzüglich von Eiern, welche sie ganz verschlingt, Schon Klein spricht, wie ich mich erinnern kann, von einer zahnlosen Schlange, und nennt die Sippe, welche er aus ihr bildet, wie Smith- HKleins Amphibiologie steht mir nicht zu Gebote, und ich kann daher nicht bestimmen, ob seine und Smiths Schlange von einer Gattung sind oder nur zu einer Sippe gehören. Für diese würde ich, im Falle sie sich bewährt, den Namen Anaxcıs Keine impotens) vorschlagen, da Arodon schon längst eine Muschelsippe eilst, a 192 # AMPHIBIA. . mec lorea; nares in margine antico infimo horum scutorum et - summo anteriore scuti labialis primi; scutum oculare 1 anticum et 1 posticum; scuta mentalia 4; squamae notaei laevissimae, rhombeae; cauda brevissima. (Asia.) Species: Calamaria Linnaei H. Boie Isis 1827. p. 539. (Coluber calamarius Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p: 23..1.6.£.1.) — Calamaria multipunctata Feinw. u. Bote ]. c. — Calamaria lum- bricoidea Boie l. c.. — Calamaria virgulata Boie ]. c. Genwus 85. ERYX ') Daud., Rolle. Habitus universalis praecedentis, sed cauda brevissima co- nica, scutata, oculi squamulis toto cineti pupilla angusta, ver- ticalı; nares rimiformes in sutura squamarum duarum; rostrum supra sceutatum, scutum rosträle latum margine acuto, subtus plano, ultra mandibulae apicem productum; gula tota squamosa; seuta gastraei caudaeque tenuia; squamae notaei homogeneae, numerosissimae, rhombeae, imbricatim positae, utplurimum laeves. (Asia, Africa.) | i Species: Eryx Jaculus et Eryx turcica Daud. 7. p. 267% t. 61. f. 34. 35. t. 85. f. 2. (Geoffr. Descript. de l’Eg. t. 6. £. 1. 2. Boa tartarıca Lichtenst. Berl. Dubl. Verz. S. 104.) — Boa an- guiformis Schneid. Amph. u. Denkschr. der Münch. Akad. d. W. 1820. t. 8. (Boa Johnii Russ. II. t. 16. 17. pull., Clothonia angui- formis Daud. Rept. 7. p. 285-) Gexvs 80. GONGYLOPHIS ’), Rundschlange. Simillimus praecedenti, diversus; maxilla utraque aequali longitudine, pileo toto squamoso, squamis omnibus, pilei ac notaei, carinatis. (Asia.) ‘Species: Boa conica Schneid. Amph. u. Denkschr. der Münch. Akad. 1820.$. 119. t. 6. f. 2. (Padain Cootoo Russ. 1. p- 5.t. 4. Boa ornata Daud., Boa viperina Shaw.) Gesus 87. ASPIDOCLONION °), Schilderrücken. Caput subdistinctum depresso -ovatum rostro brevi, admo- dum obtuso; nares apicales in parte posteriore seutelli nasalis’ primi, 1) Die Rollen haben gewöhnlich gegen den Schwanz hin stumpf-, nicht selten un- deutlich gekielte Schuppen, welshalb sie bald als glatt-, bald als kielschuppig beschrieben werden. Die stumpfschwäuzigen Exemplare sind immer beschädigte. Perons Eryr multicarinata (Isis ı827. p.5:3.) aus Neuholland, den Rollen in der Beschuppung des Kopfes, aufserdem den Rundschlangen ähnlich, habe ich 4 noch nicht gesehen. 2) Toyyukog cylindraceus, et ogıs. Die hierher gehörige Schlange steht im Pa« riser Museum als Eriz Jaculus. - 3) Fonıs elypeus, et »Lovıov spina dorsi. — Gen, Bungarus Daud. Nur wer- stümmelte Schilderrücken haben einen abgestumpften Schwanz, ANA ar # AMPHIBIA, 193 ' primi, magnae; scutum loreum nullum, oculare antıcum 1, Er scuta-ocularia postica 2, frontalia 4, supereiliaria triangula; oculi parvi, profunde siti, subobliqui pupilla eireulari ; truncus longissimus, aequalis, gastraeo rotundato, notaeo compresso; cauda brevis, valida, teres, scutata; squamae notaei magnae, rhombeae, laeves;, series ’scutorum hexagonorum in spina dorsi et caude. (Tela.) Asia. ı- Species: Bungarus coeruleus Daud. (Gedi Paragoodoo Russ. 1. p.1-t.1.) — Bungarus annularis Daud. (Bungarum Pamah Russ. p. 3. t. 3.) — Aspidoclonion semifasciatum /Tagl. Ic. Amph. t. 2. (Bungarus semifase. Opp. Isis 1827. p. 552. Col. candidus Linn.) Genus 88. ELAPS Schneid., Prunkadder. Simillimus praecedenti,, diıversus ab eo: trunco toto tereti, notaei pholidosi homogenea (squamis, imbricatis, laevibus), cauda scutellata.. (Tela.) Asia, Africa, America. Species: «. Corpore vittato (ex Asia): Elaps bivirgatus Ruhl Isis 1827. p. 556. — Elaps furcatus Schneid. (Coluber in- testinalis Gmel., Seba 2. t. 2. f. 5. Coluber Russ. 1. p. 12. t. 8. Elaps trimaculatus /Merr.) — 2. Corpore annulato * (ex Africa): Elaps lubricus [Merr. Beitr. 1. S.9. t. 2. (Col. La- tonia Daud.) — Coluber Domicella et Col. lacteus Linn, (Seba 2. t. 35. f. 2. t. 54. f. 2., Elaps Hygeae Merr. Beitr. 1. 5. 24.1.6.) — ** (El. ex America): Elaps Marcgravii Neuw. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. (Micrurus Spixii /Vagl. Serp. bras. t. 1&) — Coluber lemniscatus Linn. Mus. Ad. Fr.1. p. 34. t. 14. f.1. — Elaps corallinus Neww. l. ce. — Elaps Langs- dorffii MVagl.]. ce. p. 10. t. 2. f. 1. — Elaps surinamensis Cuv, (Vipera anguiformis Auhl Beitr. Seba 2. t. 6. f. 2. t. S6. f. 1.) Genus 80. ILYSIA ') Hempr., Ilysie. - Corpus Calamariae; oculi fere superi, minimi in medio squamae; nares parte inferiore scutelli; scuta ocularia, lorea et superciliaria nulla; scutorum frontalium maximorum par uni- cum; squamae homogeneae, rhombeae, laevissimae, series majorum hexagonarum in medio gastraei ac infra caudam brevis- simam. (Tela nulla.) America. . Species: Anguis Scytale Linn. (Ilysia Scytale MVagl. Amphr t.0..8. 2.) \ Br 1) Die Zunge dieser Schlange ıst nicht, wie Cuvier sagt und Zatreille ihm nachschreibt (Natürl. Famil. des Thierr. S. 99.) kurz und dick, sondern wie in den übrigen gebildet. y WAGLER, Syst. der Amph. 13 194 AMPHIBIA. Grsus 090. UROPELTIS '), Rauhschweif. Habitus Ilysiae, diversa: capite parvo; rostro acumi- nato, cauda breviore supra oblique truncata, et in parte trun- cata plana granulis hispida; gastraeum unica, cauda subtus serie duplici scutellorum. (Tela nulla.) Asia. Species: Uropeltis ceylonica Cuv. R. an 2. p. 76. — Jd. Uropeltis philippina l. ce. "Genus 91. CATOSTOMA °), Tiefmaul. Habitus Elapos, diversum: capite indistineto, rostro ın morem cunei depresso, ore infero, gastraeo (scutato) planius- culo, scute loreo longissimo antice dilatato. Scuta ocularia an- teriora nulla, unicum posticum; scutum superciliare minimum, trigonum, verticale latum; scuta frontalia anteriora minima, po- steriora ad oculos usque producta et occipitalia maxima; oculi minuti, rotundi, pupilla circulari; nares laterales fere intra su- turam duorum scutellorum; squamae notaei imbricatae, homo- geneae, laevissimae; cauda brevis, sensim in acumen angustum desinens, scutellata. (Tela nulla.) America. Species: Catostoma chalybeum nob. Notaeo atro - chaly- baeo, gastraeo flavido; caudae scutellis et squamis seriei ulti- mae notaei cinereis, medio flavidis. (/Mexico.) Gzxus 92. ELAPOIDIS °’) AH. Boie, Halbelaps. Caput, truncus, cauda, oculi, nares et capitis pholidosis Ca- tostomatos, sed maxillae aequales, notaei squamae carina- natae. (Tela nulla.) Asia. Species: Elapoidis fuscus H. .Boie Isis 1827. p. 519. Genus 05. XENOPELTIS *) Reinww., Schindelschlange. Habitus universalis praecedentis; caputtrunco fere angustius, admodum depressum, angulis obsoletis; oculi rotundi parvi; nares magnae, apicales; scutum loreum maximum, oculare an- terius nullum, scuta ocularia posteriora 3; scutum magnum in- ter scuta occipitalia, magnitudine scuti verticalis; truncus cras- sus, brevis; squamae imbricatae, laevissimae per series lon- gitudinales dispositae, majores juxta scuta abdominalia angusta, ı) Ovo® cauda, et 7EATN pelta. 3) Kom infra, et SOU@ os. 3) Filay , serpens, et &ıdos forma, facies. — HR. Boiel.c. 1} ZEVOG inusitatus, et 7ZEÄTN. — Xenopeltis concolor Reinw. Isis 1827. p. 564. welche in den Kopfschildern von den oben angegebenen etwas abweichen soll, kenne ich nicht. AMPHIBIA. 195 sexangulae; cauda valida, brevis, subulata, scutellata.. (Tela nulla.) Asia. Species: Xenopeltis unicolor Reinw. Isis 1827. p. 564. — Id. Xenopeltis leucocephala ]. c. Genus 94. -CYLINDROPHIS '), Walzenschleiche. Habitus corporis Ilysiae, pholidosis notaei Xenopel- tis; truncus ‚totus caudaque squamosa, squamis gastraei 1a- tioribus, imbricatim positis; nares in parte inferiore scuti fron- talis primi, superae; scuta nasalia, lorea, et ocularia anteriora nulla, horum unicum posticum; scuta frontalia posteriora magna usque ad oculos minimos, rotundos et ad scuta labialia magna ducta; scuta superciliaria, occipitalia et scutum verticale di- stineta; cauda’brevissima,. (Tela nulla.) Asia. Species: Anguis rufus Laur. p. 71. et Schneid, (Anguis striatus Gmel., Eryx rufa Daud., Tortrix rufa Opp., Anguis Scytale Russ. Serp. 2. p. 30. t. 27. Cylindrophis resplendens Wagl. Amph. tab. 5. f. 1.) — Cylindrophis melanotus /Vagl. l. ce. (Tortrix melan. Reinw. in Mus. Lugd.) — Anguis maculata Linn. Mus. Ad. Fr. 1. p. 21. t. 21. £. 3. Gexus 05. TYPHLOPS Hempr., Blödauge. Habitus universalis corporis ac pholidosis Cylindro- pheos, sed squamae omnes homogeneae et sexangulae , latio- res quam longae et rostrum solum scutis oblongis tectum; .na- res inferae in medio scuti; oculi subconspieui rotundi in an- gulo supremo anteriore scuti; os parvum inferum; cauda bre- vissima. (Tela nulla.) America. Species:, Anguis lumbricalis Linn. (Seba 1. t. 86. f.2.) — Stenostoma albifrons ?) /Vagl. Serp. bras. p. 68. t. 25. f. 2. (Typhlops albifrons Opp. , Cm. R. an, 2. p. 72.) — Typhlops leucorhous Cum. 1. c. Gexus 96. BHINOPHIS °) Hempr., Spitzblödause. Diversus. & praecedente: rostro conico -acuminato, oculis nullis. (Asia.) Species: Anguis oxyrhynchos Schneid. 2. p. 341. a) Kukıydoog cylindrüs, et Ogıc. R 2) Ich vermuthe, dafs. Neuwieds Typhlops leucogaster (Beitr. u. Abbild. zur Na- turg. Bras,) das alte Thier dieser Gattung ist. 3) "Pıs nasus, et ogyıs. Hempr, Verh.d. Gesell. nat. Fr. in Berl. ı St, 2. 13* 1.96 AMPHIBIA. ' Gesus 97. TYPHLINA '), Blindschlange. Corpus totum ac pholidosis trunci caudaeque Typhlopos, diversa: capite supra scuto unico maximo, convexo tecto, oculis nullis. (Asia.) Species: Acontias lineatus Reinw. in Mus. Lugd. — Typh- lops sentemstriatus. Schneid. 1? | Orvo V. ANGUES, Wühlen. Gnathida mandibulae apice connata; nee os temporale nec 05 tympani liberum; ani orificium transversum. D Fammia I. A. autarchoglossae, Freizüngler. Lingua lanceolata, depressa, furcata, Jibera, basi vagina non inclusa. ’ / Genus 1. ACONTIAS Cuv., Larvenwühle. Corpus totum squamosum sine pedibus; maxillae et mandi- bulae apex scuto vaginae instar tectus; palpebrae. (Africa.) Species: Anguis Meleagris Linn. Gexus 2. CHIROTES Cav., Handwühle. Corpus sine squamis, sed cum impressionibus in cute an- nularibus, lineolis longitudinalibus dissectis, capite ‚excepto seutato; antipedes; scelides nulli; palpebrae. (-America.) Species: Chalcides propus Daud. (Le Cannele Laeep. Quadr. ovip. 1. p. 613. t. 41.) + Genus 3. CHALCIS, Fufswühle. ' Integumentum corporis palpebraeque praecedentis; antıpe- des et scelides; sulcus trunci lateralis; cauda elongata. (_Ame- rica.) Age Species: a. Pedibus pentadactylis: Chalcides Daudini ?) Opp- in Mus. Paris. (Chalcide a cing doigts Cw. R. an. 2. p- 66. — £ß. Pedibus tetradactylis: Brachypus Cuvieri Fitzing. — 1) Tugykıvn, Name der Blindschleiche bei den Griechen. — Ob wohl Aeontias coecus Cuv. R. an. 2. p. 71., von Peron aus Neuholland gebracht, gelblich weils, von der Dicke einer Rabenfeder zu dieser Sippe gehörig? — Eine Sippe für sich bildet ohne Zweifel das langschwänzige Rondoo Talooloa Pam. Russ. ı. p- 48. t. 42. fig. anter., Daudins Eryr melanostiefus; eben so vielleicht auch die durch Delalande vom Cap geschickte TypAlops, mit oben grauem, unten in scharfem Absatze weilslichem Körper, und rautenförmi- gen, am Ende abgerundeten Schuppen. Isis 1827. p. 563. 2) Gen. Chaleides Fitzing. AMPHIBIA. | 197 y. Pedibus tridactylis: Chamaesaura Cophias *) Schneid. (Chal- der tridactylus Daud. 4. t. 58. £.3. /d. Chalcides monodac- 'tylus. °) Genus 4.‘ LEPIDOSTERNON, Schildirdler. Integumentum corporis cylindracei praecedentis, sed pec- tus scutatum; ‚caput brevi - conicum pone rugis cinctum; nares infra rostrı apicem ultra mandibulae apicem subproducti; oculi minimi, cute tecti, aegre conspicui; cauda brevissima, obtu- sissima. (-America.) Species: Liepidosternon °) ae Magl. ‚Serp. ı bras.; p- 70. t. 26. et Amph. t. 16. f.2 - (Amphisbaena seufigera Hempr. Verhandl. der Gesellsch. ee Fr. in Berl. 1 St. 2. p- 129. Amphisbaena punctata Neuw. Beitr. u. Abbild. zur Na- turg. Bras.) Genus 5. AMPHISBAENA Linn., Doppelschleiche. Corpus totum, ejus tegumentum et oculi praecedentis, sed pectus non scutatum, oceiput laeve, rostrum obtusum; nares laterales in angulo anteriore scuti; scuta pilei 6; maxilla quam mandıbula . (America.) Species: Amphisbaena alba Linn. (Seba 2. t..24. £. 1.) — Amphisbaena fuliginosa Linn. — Amphisbaena flavescens Neuw. Abbild. und Beitr. zur Naturg. Bras. (/Vagl. Amph. t. 16. f. 1. Amphisbaena pachyura Wolf Naturhist. Bu — Am- phisbaena punctata Bell Zool. Journ. 1827. p- 236. t. 20. f. 2. Suppl- — Amphisbaena vermicularis Magl. bras.t. 95. 22. Gexus 6. BLANUS *), Netzwühle. ' Diversus a praecedente: cauda conica, fronte scuto unico convexo, reliqua parte pilei scutellis quadratis tectis. (Kuropa.) Species: Amphisbaena cinerea /andelli Memor. da Acad. realdas science. de Lisboa 1.1780. (Amphisbaena oxyura’) Magl Serp. bras. t. 25. f. 1.) 1) Gen. Chaleis Merr., Gen. Cophias Fitzing. 2) Gen. Colobus Merr., Gen. Cophias Gray. — Cuvier will an den Vorder- füfsen dieser Wühle fünf, an den Hinterfülsen nur drei Zehen beobachtet haben. Meine zwei sehr rein exhaltenen Exemplare haben an den Vorder- und Hinter- fülsen nur drei Zehen. So viel ist indessen gewils, dafs die Zehen mit hlofsen Augen oft kaum sichtbar und sehr abgestolsen sınd, und dals Daudins Chalcis monodactylus von seinem Chale. tridactylus specifisch nieht verschieden ist. 3) Lfenıs seutellum, et SEOVOY thorax. 4) Biwvog caccutiens. 5) Mit dem angegebenen Vaterlande des von mir in dem brasilianischen Sn: genwerke Beecnriebenkn Exemplares verhält es sich wie mit Natriz cherseoides, lacertina u. s. w. (Siehe die Bemerkung nach Tropidonotus.) Ich habe jüngst m , AMPHIBIA. Orno VI. CAECILIAE, Blindwühlen. Corpus sine cauda, nudum; os tympani cum cranio conna- tum; condylus oceipitalis duplex; anı orificium in-fine corporis, rotundum, Fam I. Hedraeoglossae, Haftzüngler. Lingua mento tota affıza. Genus 1. SIPHONOPS '), Locheäcilie. - » Corpus torosum cylindraceum, in utroque apice obtusum, impressionibus annularibus; oculi minuti; foveola ante hos. (-America.) Species: Caecilia annulata /Mik. Delect. Flor. et Faun. bras. et /Vagl. Serp. bras. p. 74. t. 26. £. 1. Gewnvs 2. CAECILIA Linn., Cäcilie. Corpus Siphonopos sed longissimum, gracillimum, gla- berrimum; oculi nulli; foveola infra nares. (-4merica.) Sp ecies: Caeeilia lumbricoidea Daud. 7. p. 420. t.92. £ 2. Genus 5. EPICRIUM ’), Fühlercäcilie. Habitus universalis praecedentium sed truncus subfusifor- mis quam eaput paullo latior, impressionibus annularibus aretis- simis, sutura abdominali oblique interruptis; caput laevissi- mum depressum tentaculo ad marginem maxillarum utrinque anteorbitali, minuto; oculi parvi, hebetes. (Asia.) Species: Caecilia hypocyana °) Fan Hasselt Isis 1827. p- 565. (Epicrium Hasseltii /Vagl. Isis 1828. p. 743.) einige Stücke dieses merkwürdigen Amphibiums aus Spanien erhalten, wo es gemein ist und Alicanco genannt wird. Es lebt nach Art der Regenwürmer; der Begattungsact geht wie bei den Schlangen vor sich, indem sich Männchen und Weibchen wechselseitig umwickeln. — Die Zahl der Afterporen ist nicht constant. An einigen Exemplaren bemerkte ich hieyon kaum eine Spur. ı) Zupov tubus, et O2) vultus. — 7Yagl. Isis ı829, p. 740. 2) "Enızovov antenna.. WFagl. Isis 1. c. 3) Ob hievon Caecilia glutinosa Linnes aus Ceylon,: welche zu dieser Sippe ge- hört, specifisch verschieden? — Linnes Caecilia tentaculata, die ich nur aus Beschreibungen kenne, gehört vielleicht zur Sippe Siphonops; gewils aber ist mitihr Daudins Caecilia albiventris, deren Beschreibung nach einer abge- AMPHIBIA. 199 Orpo VII. RANAE, Frösche. Penis nullus (metamorphosis). Fan I. AR. aglossae, Ohnzüngler. Lingua nulla. Gexus 1. ASTERODACTYLUS '), Sternfinger. Antipedum digiti elongati, liberi, apice quadricuspides, sce- Ihidum usque ad extimum apicem large palmati, apice simplici; oculi minimi in margine maxillae; aures latentes; corpus latum admodum depressum; dentes nulli. (America.) Species: Rana Pipa Linn. (Seba 1.t.77. Pipa Curururu’) Spix Ran. bras. t. 22. f. 1. 2.) Fam II. AR. phaneroglossae, Züngler. Lingua carnosa, mento tota adnata, sive latere postico plus minusve lıbera. Dıv. 1. Cauda nulla. (R. ph. ecaudatae, unge- schwänzte Zungenfrösche.)) Genus 2. XENOPUS’), Krallenfrosch. Habitus universalis, oculi pedesque Asterodactyli, sed digiti antipedum in acumen simplice strietissimum excurrentes, scelidum tres interni in apice ungula _conica aucti; lingua pro- funde in fauce haerens, oblonga, magna; aures latentes; den- tes maxillae et mandibulae nulli. (Africa.) wetzten Exemplare gemacht wurde, identisch. — Caeetlia nasuta ist, zufolge H. Boies eigener Untersuchung des von Herman beschriebenen Exemplares, ein Fisch, nämlich Sphagebranchus coromandelicus, Russ. Fish. of Corom. t 37. — Caecilia interrupta, Caec. rostrata und Caee. bivittata Cuv.R. an. 2. p. ı00. sind mir völlig unbekannt. — Mit Epicrium fällt, wie ich ver- anuthe, Herrn Fitzingers Genus Ichthyophis zusammen. ı) deno stella, et daxtulog digitus. — Gen. Pipa Laur., Opp., Cuv. 2) Spiz Versicherung, dals die Eier dieses Frosches sich nicht auf dem Hücken des Weibchens entwickelten, beruht allein auf Ansicht eines von ihm zurückge- brachten noch mit Laich gefüllten Weibchens. Cuviers Pipa laevis vom Rio Negro, ganz glatt mit schmalem Hopfe, bildet vielleicht eine eigene Sippe, 3) Fevos inusitatus, et NS pes. 7Fagl. Isis 1827. p. 726. — Gen. Dectyleihre Cuv. R. an. ı829. 2. p. 107. 200 AMPHIBIA. s Species: Xenopus Boiei ‘) Wagl. Isis 1827. p. 726. (Bufo laevis Daud. Ran. t. 30. f. 1. fig. pessim, Pipa bufonia et Pipa laevis /Merr.) Gesus 5. MICROPS °), Kleinauge. Oculi minutissimi; antipedes brevissimi et scelides digitis toto liberis, simplicibus, excepto scelidum digito tertio cum quarto membrana basi subjuncto; caput parvum trunco multo angustius, depresso - rolundatum, in acumen triangulare desi- nens, sine parotidibus; os angustissimum ; dentes maxillae gt mandibulae nulli; lingua antice rotundata, postice subemargi- nata, plana; corpus subinflatum, glaberrimum. (Patria?) Species: Faana ovalis Schneid. Hist. Amph. 1. p-131. (Mi- erops unicolor /Vagl. Isis 1828. p. 744.) Genus 4. CALAMITES ’) Zitzing., Quäcker. Caput Asterodactyli ore latissimo, acuminato, digiti in discum planum supra convexum terminati, palmae liberi, plantae membrana connexi. (Nova - Hollandia.) Species: The blue Frog /Vhite Journ. c. fig. (Bana coe- rulea Daud. Ran. /d. Hyla cyanea Rept.) Genus 5. HYPSIBOAS °), Lärmfrosch. Caput trigono -ovatum, latiusculum, oculis lateralibus pro- portionatis pupilla cireulari; tympanum conspicuum; dentes maxillae et palati, mandibulae nulli; digiti Calamitae, disco latissimo admodum depresso; antipedes scelidesque palmati; (vesica aerea maris utringue prope orıs angulum nascente.) Asia, America. Species: «a. Digiti palmae a basi usque ultra medium membrana connezi; lobulus culaneus ın calce: °) Hyla palmata :Daud. ]. ce. p. 38. t. 14. — Hyla geographica Spixl. c. p. 15. t.11. f. 1.2. — Rhacophorus Reinwardtii A. Boie in Mus. Lugd. — £. Digiti palmae basi et ultra membrana connezi; calx iner- mis: Hyla bufonia Spix 1. c. p. 18. t. 12. f.2. — Id. Hyla zo- nata p. 17. t.12. f.1. — Hpyla crepitans New, Beitr. u. Abbild. ı) An dem von mir im Leidener Museum beobachteten Exemplare kabe ich die sehr tief liegende Zunge übersehen, später aber sah ich sie an einem andern Stücke, a) Mızowi) oculis parvis praeditus, — Wagl.l.e. 3) Nach 7Fhite und Fitzinger hat dieser Frosch an den Hinterfülsen nur vier, nach Cuvier (R. an, 2. p. ı09-) aber fünf Zelen. Ich habe ihn noch nicht zu Gesieht bekommen, und weils daher nicht, was hier Wahres an der Sache ist. 4) Yırıßoes. Nomen ranae, sic dietae ab alta voce. 5) Genus Rhacopkorus Kuhl Isis 18:7. p. 294. Ich vermuthe, dafs der Eersen- lappe nur dem einen Geschlechte (sesus) zukomme, denn ich hatte Exemplare = der Spisischen Hyla geographica in Händen, wo er fehlte und da war. AMPHIBIA. 201 zur Naturg. Bras. (Hyla pardalis Spixl. e. t. 8. f. 3.) — Hyla Faber Neuw. 1. c. — Hyla albomarginata Spix 1. c. t. 8.1.1. — Id. Hyla cinerascens |. c. t.8. f. 4. — Hyla venulosa Daud. SER Genus 0. AULETRIS '), Sackpfeifer. Similis praecedenti, diversa: digitis palmae toto liberis, scelidum membrana semiconnexis. (Asia, America.), Species: Hyla boans Daud.]. c. p. 31. t. 11. — Hylati- biatrix Daud. (Seba 1. t. 71. f.1.2. 3.) — Hyla ocularis Daud. l. ec. p. 32.1.4. f.2. — .Hyla aurantiaca Dend.].;cı 1 04108: — Hyla rubra Daud. 1. c.t. 9. f. 1.2. — Hyla Squirella Daud. 1. c. p- 19. t. 3. f.2. — Hyla bilineata Daud.kieip 17:8. 2,02. Hyla femoralis °) Daud. 1. c. p- 19. t. 3. f.1. — Hyla infulata Neuw.].c. — Hyla cöerulea Spizx |. ce. t. 10. f. 1. — Hyla va- riolosa Spix 1. c. 1. 9. f. 4. Genus 7. HYAS°), Hyade. Diversa a praecedente: gula (maris) in vesicam inflabilis, (Africa, Europa.) Species: Rana arborea ‘) Linn. (Rösel t. 9—1?2.) Grxus 8. PHYLLOMEDUSA °), Hyadenkönig. Diversa a praecedente: digitis torosis, planis, palmae plan- taeque tote liberis, disco plano. T'ympanum cute communi tec- tum. (America.) Species: Hyla bicolor Daud. Ran. t. 5. 6. (Spix t. 13.) Gunüs 0. SCINAX 9), Schnellfrosch. Simjlis praecedenti; trunceus longulus; caput acutiusculum rostro longulo; digiti graciles, teretes, in discum globulosum 'terminati, palmae liberi; planta semipalmata, excepto digito primo libero. (Gula in vesicam non inflabilis.) America. Species: Hyla aurata Neuiv. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. — Hyla variolosa Spix]. c.p.10.t1.9.£.4. — Hyla bi- punctata Spiz 1. c. p- 12. t. 9. f. 3. | ı) ZvAntoıs tibicina. 2) Hievon scheint mir die Spixische, sehr unkenntlich dargestellte Hyla affinis t, 7. f, 3. nicht verschieden zu seyn. j 3) ac, pluvias excitans, 4) Eine dieser Hyade sehr ähnliche, von ihr vielleicht nicht verschiedene Gattung lebt in Egypten. Deser. de P’Eg. t. 2. f..13. 5) PuAlov frons, et ucdo impero, An sehr reinen, von der Oberhaut noch be- deckten Exemplaren bemerkt man das Trommelfell nicht, dagegen tritt es mehr oder weniger bei abgewetzten oder &ingetrockneten Stücken hervor. 4 6) Zzuveä agilis ad subsiliendum, ı 202 AMPHIBIA. Gewus 10. DENDROBATES '), Laubfrosch. Simillimus praecedenti, diversus: palmae plantaeque digi- tis toto Iiberis, disco globuloso minuto. ( America.) Species: «. Digito palmae secundo omnium longissimo: Hyla nigerrima Spix 1. c. p. 12.t.9. £.2. — £. Digito palmae tertio omnium longissimo: Hyla tinctoria Daud. Ran. p. 25. t. 8. — Hyla trivittata Spix 1. c. p. 11. t. 9. £ 1. Gesus 11. PHYLLODYTES °), Blattschlüpfer. Simillimus praecedenti, diversus: plantae digitis fissis, antipedibus subpalmatis. (America.) Species: Hyla luteola Neuw. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. Grsus 12. ENYDROBIUS °), Froschhyade. Caput oblongo-ovatum, depressum; pone oculos admodum dilatatum, trunco latius, ore longulo; digiti antipedum sceli- dumgque longissimorum toto liberi, gracillimi, scelidum longis- simi, omnes subtus admodum tuberculosi, apice tuberculo subobsoleto aucti. (America.) Species: Hyla ranoides Spix ]. c. p. 8. t. 6. f.3. (Jd. Rana miliarıs t. 6. f. 1. Descript. eticon e specim. sine epidermide.) — Hyla abbreviata Spix 1. c. p. 17. t. 11. f. 4. fig. mala. (Id. Rana binotatal.c. t. 20. f. 3. icon e specimine sine epidermide.) Genus 13. CYSTIGNATHUS ®), Ladenbläser. Caput magnum, ovatum, rostro convexo; digiti scelidum antipedumque semplice, terete, scelidum elongati basi vix membrana connexi, antıci breves toto liberi, secundus eorum omnium minimus; tympanum conspicuum; dentes maxillae et palati, mandibulae nulli; lingua libera pone furcata, antice vn) ‚levdoos arbor, et P&LYW® incedo. — Gen, Hylaplesia H. Boie Isis 18:7. p- 294. — Hylaplesia borbonica und H. achatina H, Boie a. m. O., aus Indien, kenne ich nicht. 2) BvAlov folium, et JUV® subeo. 3) "Evudooßıos qui in aqua vivit. — Gen. Hylodes Fitzing. — Hyla X-signata Spirl.c.t.ıı. f. 3. einer Froschhyade völlig ähnlich, aber mit verbundenen Zehen an den Hinterfüfsen bildet vielleicht eine eigene Sippe; ich kenne jedoch weder ihren innern Körperbau noch ihre Lebensweise. 4) Von dieser Sippe ist haum verschieden das Genus Zeptodactylus Fitzing. Ich würde es beibehalten haben, wenn nicht Fitzinger einige Ladenbläser seinem Genus Rana zugetheilt hätte, was mich vermuthen läfst, dafs er nur die Spixi- sche Rana mystacea, Daudins Typhoniaund Neuwieds Rana Sibilatriz, die doch mit der von ihm unter seinen Ranen aufgezählten R. pygmeea Sp. iden- tisch ıst, als Gattungen seiner Sippe Lepfodactylus angesehen haben will. Von diesen habe ich zwar noch keine Exemplare innerlich untersucht, allein äufser- lich stimmen sie vollkommen mit Rana ocelleta, Hana labyrinthica und Rana pachypus überein. AMPHIBIA. 203 solum mento affıxa, antrorsum jaculatoria; cerpus breve, torosum. (Vesica aerea (maris) utrinque prope oris angulum nascente.) America. . Species: Rana mystacea Spiz.l. c. ı. 3. f. 1.3. — Rana Typhonia Daud. ]. ce. t. 16. f. 2. — Rana Sıbilatrix Newwv. 1. c. (Rana pygmaea Spix ]. c. t. 6. f. 2. descer. et icon e specim. de- color.) — Rana pachypus Spiz 1. c. p. 2. t. 2. juv. *) (Id. Rana gigas t. 1. et R. coriacea t. 5. f. 2. icones e speciminibus sine epi- dermide. Cystignathus pachypus /Vagl. Ic. Amph. t.21.) — Rana labyrinthica Spiz 1. c. p. 7.1.7. f. 1.2. — Rana ocellata Daud. t. 19. Genus 14. RHANA, Frosch. Simillima praecedenti, diversa: plantis large palmatis. (Asia, Europa , Africa, America.) Species: Rana esculenta Linn. (Grüner Wasserfrosch Rösel t.13—16.) — Rana temporaria Linn. (Brauner Gras- frosch Rösel t. 1—8.) — Rana virginica Gmel. (Catesb. Car. 2. t. 70.) — Rana mugiens Merr. (Catesb. 1. c. t. 72.) — Rana tigrina Daud. 1. c. p. 64. t.20. — Rana limnocharis H. Boie in Mus. Lugd. — Jd. Rana cancrivora. — Rana palmipes Spix 1. c. p. 5. t. 5. f. 1. — Grenouille Geoffr. .... Deser. de ’Egypte 22.141415 11%12'; 42% Genus 15. PSEUDIS ’), Trugfrosch. Similis Ranae, sed truncus brevissimus, antipedes parvi, scelides maximi; lingua mento toto adnata, margine solum so- luta, circularis, integra; dentes Ranae; palpebra inferior nulla, superioris rudimentum; tympanum latens; manus angu- stus digitis teretibus, acuminatis, toto liberis, pollice reliquis opposito; digiti plantae membrana laxissima usque ad rhizony- chii apıcem expansa, margine recto-truncata connexi, tres extimi longitudine aequales, duo interiores sensim breviores. (America.) Species: Bana paradoxa ‚Linn. (Seba Thes. 1. t. 78., Daud. ti. 22. 23.) | Grwus 16. CERATOPHRYS°) Boie, Hornfrosch. Caput ingens, altum, trunco latius, fronte obliquo-descen- dente, ore enormi; maxilla mandibulae longitudine; nares ı) Die Beschreibung der von Spir erwähnten Abart geschah nach einem Exemplare ohne Oberhaut, 2) Pevdw fallo. 3) Kepws cornu, et OPELS supercilium, 204 AMPHIBIA. superae; dentes Ranae; tympanum latens ; palpebra inferior nulla, superior elata, conica; lingua incrassata, cordato - orbi- cularis, magna ex parte mento adnata, pone libera; palmae digiti liberi, plantae vix semipalmati. (America.), Species: Ceratophrys dorsata *) Neuw. Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. u. /Vagl. Ic. Amph. t. 22. f. 1.2. (Rana cor- nuta Linn., Daud. t. 38. icon e specimine decol. [Ceratoph. Dau- dini Cuv.] Tiles. Mag. der Gesellsch. naturf. Fr. zu Berl. 1809. 00.0 ‚fig. mala. Hana megastoma Spix ]. c. t. 4. f. 1. icon e specimine decol., Cerat Spixii Cuv.) — Ceratophrys Boiei ?) Neuw. ]. e. (Cerat. granosa Cuv.) Genus 17. MEGALOPHRYS) Kuhl, Braunenfrosch. Prorsus similis praecedenti, diversa: capite admodum de- - presso, fronte plana, angulo rostrali acuto, recto, naribus infra apicem rostri supra mandıbulae finem producti, acutius- culi sitae. (Aures prorsus latentes.) Asia. Species: Megalophrys montana Auhlin Mus. Lugd. — Corpus supra pallide olivaceum, taeniain dorso utrinque cutis plica elevata limbata, in vertice inter palpebras bipartita obsceu- riore; macula infra oculos obliqua et punctum nigrum utrinque pone occiput obscura, hypochondria ac imus venter, antibrachia scelidesque subius olivacea, nigro-maculata; tarsi subtus atri; guttur ac pectus obscure olivacea taeniis tribus longitudinalibus obscuris; punetum subaxillare candidum nigro marginatum; corpus subglabrum sed femur ac tibia cutis plicis nonnullis transversis ‘). (Java.) Gesus 18. HEMIPHRACTUS °), Panzerfrosch. Caput ingens, dimidium corporis longitudine occupans, pectore latius, et ex unico quasi osse durissimo compositum; ı) Gen. Geratophrys H. Boie in Neuw, Beitr. zur Naturg. Bras. p. 569. Fitz ing. 2) Gen. Stombus Gravenh. Isis ı825. S.g52., Fifzing. Classifice Das Trom- inelfell nicht nur dieser, sondern auch der andern Gattung ist von der allgemei- nen Körperoberhaut überdeckt, indessen tritt der Rand des Gehörganges bei Ce- ratoph. dörs. mehr hervor als bei ©. Boiei, und dadurch entsteht scheinbar ein Trommelfell-e Diefs ist auch der Fall bei C.. Boiei, und dem Trugfrosche, wenn ihre Kopfhaut eintrocknet. > 3) Meyos magnus, et OQUS. 4) Diese Beschreibung entwarf ich nach einem Weingeistexemplare meiner Sammlung. Das Gesicht dieses Frosches hat in einer gewissen Richtung Aehnlichkeit mit dem einer Fledermaus. 5) “Hwuous dimidius, et PO@ZTOS loricatus. — Die von Herrn Fifzinger nach einer mir unbekannten Gattung (Physalaemus Cuvieri, aus Brasilien) aufgestellte Sippe Physalaemus, Classif. der Rept. 3g., die er seiner dritten Familie der Frösche, seinen Bombinatoroiden einreiht und neben Ceratophrys setzt, gekört vielleicht in die Nähe dieses Frosches. Sie wird so charakterisirt: Ricitus amplus; aures teetae; digiti graciles. AMPHIBIA. 205 oceiput sinuatum, ad latera profunde excisum ibique in angulo tympanum recipiens; dentes in utraque maxilla tomiorum culmini innatis, eorum primus utrinque mandibulae reliquis longior; dentes palatini trigoni; lingua orbieularis, integer- rıma, bası tota alfıxa; nares superae in parva proeminentia ossea sitae; palpebra superior elata, conica. (-4merica.) Species: Rana scutata Spix.l. c. p.4.t. 4. f.2. (Hemi- phractus Spixii /Vagl. Isis 1828. p. 736. 744.) Grxus 19. SYSTOMA '), Fratzenunke. Caput brevissimum a trunco oblongo- globuloso, convexo vix distinguendum, huic quasi, ore excepto, immersum; nares anticae; aures prorsus latentes; oris ılctus minimus; dentes nulli (?); lingua oblonga, integerrima, pone sublibera; digiti palmae plantaeque toto Sissi; ossiculum oyatum, planum , mar- gine solutum, liberum infra scelidum hallucem; femur, tibia et humerus cute communi obvoluti. (Africa °). Species: Breviceps gibbosus /Merr. (Rana Systoma Schn . Dandiik.ie:t, 2916024 rt. 35.- £. 2.2 Seba 2. 1.87. £.3.) Genus 20. CHAUNUS ’), Wulstunke. Caput angustum pro corporis mole brevissimum (formam capitis testudinis nonnihil aemulans) vertice impresso, rostro subproducto, compressiusculo ; parotides subobsoletae; nares minimae superae; lingua oblonga, libera, cum apice antico mento affıxa, integra; palpebra superior maxima, semicircu- laris, oculum valvulae instar tegens, inferioris rudimentum ; tympanum conspicuum, angustum; dentes praeter palatinos subobsoletos nulli; truncus subglobosus, inflatus; pedes basi cute communi obvoluti, digitis palmae toto liberis, plantae basi membrana subeonnexis. _(America.) Species: Bufo globulosus Spix Ranae bras. p. 25. t. 19. f. 1. (Chaunus marmoratus /Yagl. Isis 1828. p. 744.) 1) ZvoTtouos qui orem, angustum habet. — Gen. Engystoma (quid?) Fitzing. a) Andere geben als Vaterland dieser Unke Indien an. Cuvier behauptet, eine indische und eine afrieanische Gattung dieser Sippe zu kennen. (R. an, 2. p. ıız,) In den von mir untersuchten Exemplaren habe ich keine Zähne gesehen. 3) Xavvog laxus, inflatus. Die Illigerische Sippe Chauna ist bekanntlich einge. gangen, da ihr Typus eine Gatitng der Sippe Palamedea ist — Ich bin unge- wifs, ob die Wulstunke, deren Lebensweise und innern Hörperbau ich nicht kenne, hier am rechten Orte steht. , Vielleicht mufs sie den Kröten zunächst gestellt werden, mit denen;sie die Zahnlosigkeit, der Kiefer, die Ohrendrüsen und den Zehenbau gemein hat, Bei den Kröten stehen die Nasenlöcher an der Seite der Schnauze; auch hat unsere Unke nach ihrem allgemeinen Umrisse gröfsere Aehnlichkeit mit der Fratzenunke als mit einer Kröte. 206 AMPHIBIA. Genus 21. PALUDICOLA '), Mooracke. Habitus Ranae, dentes nulli; tympanum latens; lingua oblonga, integra, vix margine postico sublibera; digiti palmae plantaeque liberi; ossicula bina plana, oyata, margine libera infra metatarsum. (-America.) Species: Bufo albifrons Spiz ]. ce. p. 24. t. 19. f. 2. Genus 22. PELOBATES ’), Teichunke. Habitus et dentes praecedentis; tiympanum latens; pupilla (dilatabilis) verticali- elliptiea; lingua cordato - orbicularis pone libera et subemarginata; palmae digiti liberi, plantae large pal- mati; ossiculum infra scelidum hallucem Systomatos. (Cor- pus subglabrum.) Europa. Species: Bufo fuscus Laur. (Rösel t. 17. 18.) Genus 23. ALYTES°), Fefsler. Habitus et dentes Cystignathi; tympanum conspicuum ; pupilla trigona; lingua mento tota affıxa, integra; plantae digiti semipalmati, palmae liberi.' (Europa.) - Species: Bufo obstetricans Linn. (Alytes obstetricans FVagl. Ic. Amph. t. 22. f. 3—5.) Gexus 24. BOMBITATOR ‘), Unke. Habitus, dentes, lingua et pupilla praecedentis, diversus a hoc: plantis palmatis, tympano latente. (Corpus dense ver- rucis tectum.) Europa. Species: Rana bombina Linn. (Rösel t. 22.) Genus 25. BUFO, Kröte. Similis praecedenti, diversus: parotidibus, pupilla (dila- tabili) oblongo - elliptica, lingua oblonga, integerrima , pone libera, plantis vix semipalmatis, tympano conspicuo. Dentes maxillae et mandibulae nulli; ossiculum infra metatarsum obtu- sum. (Ssia, Europa, Africa, America.) Species: a. Ferlice impresso, orbitarum margine superiore distincto, interdum supra et ulira aures prolongalo ; rostro com- 1) Spiz sagt „parotides vir conspicuae,‘‘ allein diese fehlen gänzlich. a) Nomen ranae, a 7nAos palus, et Bay eo, 3) “dAvzng lictor. } 4) Bombinator Merr. + AMPHIBIA. 20% pressiusculo ’ plus minusve in proboscidem producto: !) Rana margaritifera ?) Gmel. (Daud. t. 33. f.1.) — Bufo nasutus 5) Schneid. Hist. Amph. p. 217. (Bufo acutirostris Spix 1. c. t. 21. f. 3.) — Bufo granulosus Spix 1. c. f.2. (icon non satis accur.) — Bufo nasutus Spix 1. c. t. 14. f. 3. (/d. Bufo proboscideus 1. c. f.4. icon exhibet rostrum nimis acutum. Id. Bufo naricus l. c. f. 2. icon e specimine sine epidermide.) — Bufo cinctus ) Neuw, Beitr. u. Abbild. zur Naturg. Bras. (Bufo dorsalis Spix 1. c.t. 17. ic. e spec. sine epid. Id. Bufo scaber 1. c. t. 20. f. 1. ic. € spec. decol. Id. Bufo semilineatus 1. c. t. 21. f. 1. ic. e spec. prorsus detrito. Jd. Bufo ornatus |. c. t. 16. f. 2. et Neuw. l. c. anım. junius.) — Bufo Agua’) Neuw.].c. (Rana marina Linn. Bufo Agua Daud. ]. c. t.37. fig. pessim. et Spix t. 15. icon e specimine sine epid. Bufo maculiventris Spix k c. t. 14. f. 1. Jd. Bufo albicans ic. e specim. sine epid.. pull.) — Bufo Lazarus ®) Spix ]. ce. t. 17. f. 1. — Bufo scaber et B. melanostic- tus 7) Schneid. (Bufo scaber Daud. 1. c. t. 34. f.1., B. pustulosus Merr.) — ß. Vertice plano; rostro obtuso: Rana Bufo Linn. (Rösel S. 85. t. 20.21.) — NRana variabilis Pall. Spicil. zool. 7.p.1.t. 6. f. 1. 2. (Sturm Deutschl. Fauna.) — Bufo Calamita Laur. (Röselt. 24. 25.) Grxus 26. BRACHYCEPHALUS®) Fitzing., Schild- frosch. Caput et truncus plana, depressa, lata; aures latentes: lingua oblonga, integra; parotides nullae; dentesnulli (2), (oris rietus et oculi proportionati); palmae ac plantae tridactylae. (America.) Species: Bufo ephippium °) Spix]. c. p. 24. t. 20: f. 2. ı) Diese Diagnose kommt allen ausländischen Gattungen zu; bei den inländischen ist die Schnautze stumpf, der Scheitel flach, und das Trommelfell weniger er- sichtlich ais bei den ausländischen., 2) Gen, Otilophus Cuv. R, an. a. p. ıız. Diese Hröte sah ich in Paris und Berlin Sie trägt alle äufsern Kennzeichen dieser Sippe an sich. j 3) Gen. Ozyrhynchus Spixl.c. p. 25. Gen. Rhinella Fitzing.l.c. pP. 39. Auch der innere Körperbau dieses Frosches belehrt mich, dafs er eine Hröte ist. 4) Eine Reihe von Exemplaren dieser Gattung, aus allen Altersverschiedenheiten lälst mich mit Bestimmtheit versichern, dafs diese Kröte mit den nachfolgenden von der Parenthese eingeschlossenen Nominalspecien identisch ist. 5) Neuwieds Abbildung dieser Kröte ist die einzige gute und nach dem Leben gemachte, die wir von ihr bis jetzt besitzen. Die Beschreibung aller übrigen Autoren dieser Gattung geschah nach verblichenen, oder abgewetzten Exem- plaren. 6) Eine durch die rundliche Gestalt ihrer Ohrdrüsen und die zahlreichen Stachel. wärzchen von Agua leicht zu unterscheidende Gattung. — Bufo ietericus Spir 1. e. t. 16. f. ı. und B. stellatus t. ı8, f. ı. sind mir noch einigermäfsen zweifel. - hafte Gattungen; den Stücken, nach welchen die Abbildung geschah, fehlt die Oberhaut, 7) Eine dieser Kröte etwas ähnliche Gattung lebt in Aegypten. (Descr, de PEg. WAR 1.2.) 8) Bouyus bvevis, et zepeahn caput. 9) In Betrefi des Skeletbaues vielleicht, der merkwürdigste Frosch! Unmittelbar unter dem schwarzen Rückenflecken sehe ich eine flache (längs der Mitte ge- 208 \ AMPHIBIA. Dıy. 2. Cauda distincta. (R. ph. caudatae, ge- schwänzte Zungenfrösche.) r Genus 27. -»SALAMANDRA Zaur., Salamander. Cauda teres. (Asia, Europa, America.) Species: ‘a. Parolidibus distinctis: Salamandra maculosa Laur. (Sturm Deutschl. Faun. IH. Funke, De Salam. terrestr. vita, evol., formät. Berl. 1827.) — Salamandra atra Laur. (Sturm].c.) — ß. Parotidibus nullis: *) Salamandra punctata Bonnat. Eip. p. 63. (Sal. venenosa Daud., Catesb. Carol. App: t. 10.) — Salamandra fasciata Aarl. Faun. amerie. — Jd. Salamandra tigrinal.c. — Jd. Salamandra bilineata l. c. — Ja. Salamandra erythronota l. c. — Salamandra yariolata Gilliams, Se, nat Phil 1.,1.48.L 8 % Genus 28.: TRITON z) Laur., Wassermolch. Cauda compressa. (Asia°), Europa, America.) Species: «a. Plantae digitis fissis: Salamandra marmorata.” Latr. Salam. p. 32. t. 3. f.2. — Triton alpestris Laur. (Sturm l. ce.) — Salamandra cristata Bechst. in Lac. Uebers. 2. p. 250. t. 19. — Salamandra taeniata Bechgst. ]. c..p. 267. 4.21. - Tu- ton ocellatus Fitzing. — P. Plantis semipalmatıs: Salamandra rubra Daud. Rept. 8. p. 227. t. 97. f.2. — y. Plantis palmatıs: Salamandra palmata Laftr. l.c. (La Salam. suisse Aazoum. H. n. du: Jor.1. P.1117%.2, TH.) : Ordo theilte?) Hnochentafel, von der Länge und Breite dieses Fleckens. An dem ein- zigen vor mir liegenden Exemplare ist es mir leider nicht möglich, weitere Un- tersuchungen im Hnochenbaue dieses Thieres vorzunehmen. — Die Kleinheit die- ses Exemplares gestaltete in Bezug auf die Zähne, kein ganz sicheres Urtheil. ı) Es ist möglich, dafs die Salamander dieser Gruppe eine eigene Sippe bilden; ich kenne weder ihren innern Körperbau, noch ihre Fortpflanzungsweisse Eben so ungewils lälst mich in diesem Betreffe Savis Salamandra perspieillata (La- cepedes Salam. a trois doigts), aus welcher Hr. Fitzinger (Classific. der Rept. S. Aı.) die Sippe Salamandrina bildete. Dieses Thierchen, welches ich in Berlin sah, hat Jen Habitus der Wassermolche, aber den rundlichen Schwanz der Salamander, und an allen Füfsen vier, nicht, wie Lacepede angiebt, drei Zehen. — Die Salamandra japonica, welche Thunberg in Japan fand, gehört vielleicht zur zweiten Gruppe dieser Sippe. . Ich habe sie noch nirgends gesehen. 2) Siehe: Rusconi, Amours des Salamandres aquatiques. Milano 1823. 4. Wie bekannt, ist die von Zinne unter den Franzenfülslern aufgestellte Sippe Tritor eingegangen. Die bis jetzt bekannten europäischen Wassermolchgattungen werde ich in meinem Amphibienkupferwerke, (Ic. e£ deser. Amph.) näher kennen zu lehren, und ihre höchst verworrene Synonymie ins Reine zu bringen bemüht seyn, was hier ohne grofse Weitläuftigkeit nicht wohl geschehen konnte, — In der Vorwelt lebte ein Wassermolch von riesiger Gröfse, dessen Ueberreste Schkeuchzer für menschliche hielt, und als solche in seinem Buche ‚‚Homo Diluvii testis theoscopos. Tiguri 1726.‘ beschrieb. Vergl. Cuv. Rech. sur les oss. foss. T. 5. P. 2. p. 431. t. 25. 26. 3) Die einzige mir bekannte asiatische Gättung ist Molge pyrrhogasier H, Boies (Isis 1826, p, 215.) aus Japan, AMPHIBIA. 209 ei vIM. ICHTHYODI'), EIROENGE, Fischmolche. Foramen his in utroque colli latere, illis branchiae di- stinctae. Fam I. Hedraeoglossi, Haftzüngler. Trıe.I. Branchiis nullis. (Ichth. ebranchia- les, Ohnkiemenfischlinge.) Gerxus 1. SALAMANDROPS’), Molch. Habitus Tritonis; plantae digitus quartus et quintus pal- mati; dentes palati per seriem unicam arcuatam dispositi. (-America.) Species: Salamandra gigantea Barton. Account on Siren lacertina Philad. 1808. J/d. Protonopsis gigantea. (Salamandra alleghaniensis Dand. Cuv. Rech. sur les oss. foss. T. 5. P.2. “t 6, f, 3. 4. 5. Abranchus alleghaniensis Harl. Ann. of the Lyc. of nat. hist. of New-York Vol.I. 1.17. /d. Menopoma allegh. l. c. p. 233. Suppl.) Gexus 2. AMPHIUMA °) Garden, Aalmolch. Truncus elongatus Anguillae; digiti palmae plantaeque liberi; dentes palati per series duas longitudinales dispositi. (America.) Species: Amphiuma didactylum Cxv. Mem. du Mus. d’hist. nat. 14. p. 4. c. tab. f. 1. 2. 3. et /Fagl. Ic. Amph. t. 19. f. 1. (Amphiuma means Gard. Chrysodonta larvaeformis Mitchill New-Vork Medic. Report. I. 1822. p. 529.) — Amphiuma tridactylum Cuv. 1. c. p. 7. f. 4. 5. 6. et Magl.]. ce. f. 2. Teıs. U. Branchiis distinctis. (Ichth. bran- chiales, KHiemenfischlinge.) Genus 5. SIREDON, Sirede, Axolotl. Habitus Tritonis, quadrupes; cutis juguli libera subli- gaculi in morem dependens ; dentes maxillares et palatini, hı ı) svodns Piscis formam gerens. 2) Zulauevdoe salamandra, et Wi) facies. — Gen. Cryptobranchus Leuck. Isis, Fitzing. Classific. der Rept. S. 4». A Selection of the Correspondence of Linnaeus and other Naturalists, by James Edw. Smith. Vol. 1I.Il. 8. London ı82ı. — Der Sippename Am- phiuma wird wohl verändert werden müssen. Was soll Amphiuma heilsen? WAGzeER, Syst. der Amphib. 14 210 AMPHIBIA. numerosi, congesli, per seriem arcuatam dispositi. (Palmae tetra- ,„ plantae pentadaciylae.) America. Species: Axolotl Cov. in Humb. Observ. de Zool. et Ev. Home Philos. Transact. 1824. 1. p. 419. t. 21. 22. 23. (Siredon Axolotl. /Fagl. Ic. Amph. 1. 20.) Genus 4. HYPOCHTHON ') Merr., Olm. Truncus Amphiumae, quadrupes; jugulum laeve; den- tes primores, et amoti maxillares (i.e. palatini) utrinque per unicam seriem dispositi. (Palmae tri-, plantae didactylae.) Enropa. r ı Species: Proteus anguinus ?) Laur. Rept. p. 37. t. 4. f. 3. (Schreib. Philos. Transact. 1801. Configl. et Rusc. de Proteo anguino. Pavia 1809. 4. Cuv. Rech. sur les oss. foss. T. 5. P. 2. t: 77%) i Grsus 5. NECTURUS°) Aafın., Schlammwühle. Truncus Salamandrae, longulus, quadrupes; dentes primores et continui maxillares. (Palmae plantaeque tetradac- tylae.) America. Species: Proteustetradactylus Lacep. Mem. du Mus. d’hist. nat. X. ce. fig. (Triton lateralis Say. James Tray. 1. p. 303. et Journ. of nat. sc. Philad. 3. Menobranchus lateralis Harl. Ann. of ihe Lye. of nat. hist. of New-York t. 16.) Gruus 6. SIREN Linn. , Sirene. Truncus Amphiumae, sed bipes (scelidibus nullis); dentes ossis intermaxillaris nulli, in palato et intra mandibulam per quineuncem dispositi. (-/merica.) Speeies: «. Branchüs multiplieiter fimbriatis: Siren la- certina Linn. (Cuv. in Humb. Observ. de Zool. 1. p- 98. t. 11. t. 14.5.4 —-9. Ja. Rech. sur les oss»foss. T. 5. B.2.227) ß. Branchüis {vix ‚fimbriatis: Siren striata ‘) Lecomte Ann. of the Lyc. of New-VYork 1. p. 54. t.4. — Jd. Siren intermedia. LEW 1. ı) “Ynoyswv subterraneus. 2) Laurentis Proteus tritonius ist, wie bekannt, die Larve eines Tritons; eben so verhält es sich mit Greens Proteus neocaesariensis. (Journ. Ac. sc. Philad.) 3) Nnyo nato, et 800 eauda. — Gen. Phaenerobranchus Fitzing. Classific, der Rept. S. 34. 4) Gen. Pseudobranchus Gray Annals of philos. ı825. — sSiren operculata Palis. de Beauv. Amer. philos. Transact. Vol. 4.) soll nach Harlan die Larve eines Salamanders seyn, Ihre ausführlichere Beschreibung ist mir un- bekannt. Be I 7 den u ng: Schildkröten. Die Füfse der Schildkröten befestigen sich am Rumpfe unterhalb seiner Rippen. Dadurch unterscheiden sich diese Amphibien nicht nur von allen übrigen Gattungen ihrer Classe, sondern selbst auch von allen übrigen Wirbelthieren so sehr, dafs es unnöthig ist, dieser Eigenheit noch andere Charak- tere zur Bestimmung ihrer Ordnung hinzuzufügen. Diese ungemein merkwürdige Verbindung der Füfse mit dem Rumpfe hat natürlicher Weise auch mehrere Sonderbarkeiten dieses zur Folge, welche hie und da berührt werden sollen. Wie in den Vögeln, so bilden auch hier die Rippen durch ihre Verbindung mit den unbeweglichen Rückenwir- beln *) und mit dem ‚schildförmigen Brustbeine ein sehr solides Brustgewölbe, Auf ihre seitliche Vereinigung wird schon in diesen Wirbelthieren durch einen besondern Fortsatz, wel- cher sich auf dem hinteren Rande ihrer Rippen befindet, auf die nachfolgende Rippe auflegt, und so zur Befestigung der Seitenwände der Brusthöhle nicht wenig beiträgt, hingedeu- tet. In den Seeschildkröten, Schildschwimmern und Drei- klauen beginnt die Nachahmung dieses Rippenfortsatzes; allein hier breitet er sich allbereits schon von der Wurzel der Rippe bis über ihre Mitte hin aus, und nimmt endlich in den übri- gen Schildkröten, in einem gewissen Alter derselben, an Länge die ganze Seite der Rippe ein. Indessen unterschei- det sich dieser mit der Rippe zu einem Stücke verwachsene Fortsatz augenblicklich von dem der Vögel durch seine Stel- lung zur nachfolgenden Rippe, indem- er diese nicht, wie dort, freiliegend übergreift, sondern sich mit ihrem vordern Rande innig verbindet: — ı) Vom Vergleiche der Rückenwirbel der Vögel mit denen der Schildkröten sind die Laufstraulse auszuschlieflsen, deren Rückenwirbel noch einiger Bewegung fähig sınd, die, wie bekannt, in den andern Vögeln wo nicht wegen fester Verwach- Sung ihrer Rückenwirbel mit einander, doch wegen ihrer Verbindung unter sich mittelst starker Bänder fehlt. 14* 222, AMPHIBIA. Die Verbindung der Rippen mit den Rückenwirbeln geht bei den Schildkröten im Allgemeinen wie bei den Vögeln vor sich; sie schliefsen sich nämlich diesen Wirbeln durch ein inneres und durch ein äulseres Gelenkköpfehen, jedoch mit dem Unterschiede an, dafs jenes nicht, wie bei den Vögeln, die vordere Endspitze des Wirbels berührt, sondern gerade zwischen den Verbindungspunkt zweier Wirbel fällt. Der äufsere Gelenkkopf der Rippe ist eben so breit als der im Widerspruche mit seiner Gestalt stehende Dornfortsatz des Rückenwirbels *), mit dem er sich verbindet. Die Dornfort- sätze des Schildkrötenrückenwirbels zeichnen sich dadurch aus, dafs sie nicht dornartig in die Höhe steigen, sondern sich plattenförmig ausbreiten, und vorn und hinten mit ihrem Nachbar durch Synarthrose vereinigen. Auf solehe Weise bilden sie zusammen eine: sehr solide Brücke, die dureh ihre innige seitliche Verbindung mit der Spitze der Rippen diese völlige Unbeweglichkeit der Rückgratsäule, und dadurch die- ses feste Gehäuse der Schildkröte zur Folge hat. In den Vögeln entsteht durch eine Verschmelzung der Querfortsätze, mit welchen hier das äufsere Gelenkköpfehen der Rippe sich verbindet, häufig eine ziemlich ähnliche Rückenbrücke. Diels ist vorzüglich beim europäischen Flamingo der Fall. Er- sichtlicher aber noch wird dieser Rückenschild der Schild- kröten in den Vögeln durch ihre Kreuzwirbel vorbereitet, welche theils: unter einander, theils mit den letzten Rücken- wirbeln und den Darmbeinen zu einer selchen schildförmigen Masse verschmelzen, dafs sich, wie bekannt, ihre Anzahl oft nur durch die der Kreuzbeinlöcher bestimmen Jäfst. Der Stand der Fülse unter den Rippen hat zur Folge, dafs sich weder die vordern noch die hintern, sondern nur _ die mittlern derselben mit dem Brustbeine, und zwar mit dessen Mittelstücke verbinden, weil aufserdem sonst der Durchgang für die Fülse versperrt werden würde. Die Schildkröten besitzen defshalb eben so viele so genannte fal- sche Rippen vor als hinter den wahren Rippen. An den untern Spitzen der Rippen befestigt sieh (mit Ausnahme der Rippen der Schildsehwimmer und der Leder- schildkröten) ein eigenes Knochenstück, es mögen sich. diese mit dem Brustbeine vereinigen oder frei stehen; es stellt den Sternatheil der Vogelrippe vor, und dient, wie in den Vögeln, theils zur Vereinigung mit dem Brustbeine, theils ı) Die plattenförmige Erweiterung der Dornfortsatzspitzen wiederholt sich einiger- mafsen noch in den HKrokodilen, we sie, zur Unterstüzung der Panzerhaut, etwas erweitert, und dabei ein wenig gespaltensind. Aufser den menschlichen Halswirbeln kenne ich keine anderen Wirbel mehr, in denen eine solche Erwei- terung und Spaltung der Dornfortsatzspitzen statt hätte. AMPHIBIA. 213 zur gegenseitigen Verbindung der falschen Rippen an ihrem Ende. In den Emyden steht das Brustbein mit dem Rücken- schilde durch Ligamente im Zusammenhange, und ist daher noch einiger Bewegung fähig. Fast möchte man daher mei- nen, es wiederhole sich hier einigermalsen noch die bekannte Vorrichtung an den Rippen der Vögel, wodurch diese ihr Brustbein dem Rücken nähern und von demselben entfernen, und so die Brust verengern und erweitern können. ‚Das Brustbein der Vögel, welches sich durch seine beson- dere Grölse und schildförmige Gestalt auszeichnet '), und na- mentlich das Brustbein der Laufstraufse, dem der, sonst den übrigen Vögeln eigene, vorzüglich zur ‚Insertion Jer Flügel- muskeln dienende, Kamm fehlt, ist das Modell des Schildkrö- tenbrustbeines, welches nicht nur oft die am hintern Theile des Brustbeines der Vögel häufig sichtbaren Ausschnitte, son- dern auch dessen von einer ligamentösen Haut überspannten Löcher zeigt. Die Schildkröten haben wie die Vögel ein Ga- belbein ?). Dadurch dafs sich ihre Fülfse nicht an der Aulsenseite des Rumpfes, sondern innerhalb desselben befesti- gen, verbindet sich weder dieser Knochen, noch ihr Schlüssel- bein mit dem vordern Rande des Brustbeines, sondern beide liegen zwischen diesem und dem Rückenschilde mitten inne. Wie bei den Laufstraulsen im vorgerückten Alter, so ist auch bei den Schildkröten das Schulterblatt an seiner Grundfläche nicht nur mit dem Gabelbeine verwachsen, sondern auch auferdem noch, wie bei diesen Vögeln, mit dem Schlüsselbeine so fest verbunden, dafs diese drei Knochen zusammen ein ein- ziges Stück bilden, welches nur bei den Schildkröten, in jeder Altersperiode, auf seinem Grunde (am Grunde des Schlüssel- beines) von einer einzigen Naht durchzogen wird. Innig schliefsen sich die Schildkröten aulser in dieser auf- fallenden Uebereinstimmung in der Zusammensetzung ihrer Rumpfknochen den Vögeln auch noch dadurch an, dafs ihre Hals- und Schwanzwirbel allein nur vollkommen be- weglich mit einander eingelenkt °), und ihre von Zähnen ı) Vorzüglich auch durch seine Länge. Im Crypturus variegatus habe ich ein Brustbein beobachtet, das sich, wie in so vielen Schildkröten, bis über den After hin erstreckt. 3) Was ich für das Schlüsselbein anspreche nennt Cuvier (Rech. sur les oss. foss. T. 5. F. 2. p. 210.) os coracoidien. Seine omoplate ist sicher das Schul- terblatt, aber was er für das Acromion desselben hält das Gabelbein, wel- ehes sich von dem der Vögel dadurch unterscheidet, dafs sich seine beiden , Theile an ihrer Spitze nie verbinden. Wie in den Vögeln, so steht auch hier das Gabelbein vor dem Schlüsselbein,_welches man, da es hinten erweitert und platt ist, insgemein für das Schulterblatt hält, wogegen aber die es umgebenden Muskeln streiten. — Das Schiüsselbein der Vögel ist eben so wie hier an seinem "unteren Ende erweitert. 3) In den Säugthieren findet bisweilen gerade der umgekehrte Fali statt. Es ist all- gemein bekannt, dafs die Halswirbel der Walle und mancher Zungensucke in einem gewissen Alter des Thieres mit einander verwachsen, 214 AMPHIBIA. entblöfsten Kiefer entweder von einer hörnernen oder von einer häutigen Scheide ') überzogen sind. Anlangend die Halswirbel, so sind diese in Betreff ihrer Gelenkflächen und Fortsätze bei denjenigen Schildkröten, wel- che den Hals unter den Rücken zurückziehen können, wie bei den Vögeln, mithin so gebildet, dafs sich die untern nur zu- rück-, die obern dagegen blols vorwärts biegen können, wo- durch eben der Hals das Vermögen erhält, sich S-förmig zu krümmen; ein Vermögen, das den Vögeln, wie wir sahen eini- gen Greifen, und diesen Schildkröten allein nur eigen ist. Die Halswirbel der übrigen Schildkröten können sich nicht auf diese Weise bewegen, und daher auch nicht unter ‚das Rücken- ‘schild zurückziehen. Die hintere Gelenkfläche des untersten Halswirbels ist aber so gestaltet und in der Art mit der des ersten JRückenwirbels verbunden, .dafs-der. Hals von seiner Wurzel aus seitlich unter einem rechten Winkel gebogen, und in dieser Richtung zwischen den dachartig hervorragenden vor- dern Rand des Rückenschildes und des Brustbeines gelegt wer- den kann. Diese Sonderbarkeit besitzt kein anderes Wir- belthier. Mit welchem Rechte die Schildkröten den Vögeln nach- gesetzt werden, und das System der Amphibien ‚eröffnen, ‚geht theils aus dem bisher Gesagten, theils aus noch gar vielen an- deren Uebereinstimmungen, die sie in verschiedenen wichtigen Körpertheilen mit den Vögeln zeigen, ich aber, um nicht zu weitläufig zu werden, unberührt lassen muls, ‚hervor. _Schlüfs- lich daher nur noch Nachstehendes. Das Becken dieser Amphibien istein bewegliches oder unbewegliches. Jenes ist flach und steht wie bei den Sa- lamandern nur durch Bänder mit dem Rücken in Zusam. menhang; dieses dagegen besteht aus einer aufrecht stehenden, unten, wo es sich mit dem Brustbeine verbindet, zweifülsigen Säule, welche oben und unten, d.h. mit. der Rückenschale und dem Brustbeine durch Symphyse verbunden ist. Die ruder- und schwielenfülsigen Schildkröten haben im- mer ein bewegliches Becken; das der schwimmfüfsigen dagegen ı) Wahrscheinlich ist es, dafs der häutige Schnabelüberzug der Vögel (Gänse, wo er sogar bisweilen in frei stehende Lappen, wie bei 4nas malaccorhyncha Forst. und Zn. membranacea Lath., ausiauft! Lippen vorstellt, welche unter den Vö- geln sowohl als unter den Schildkröten durch hörnerne Kieferscheiden verdrängt werden, Dafs aber diese letztern die Lippen nicht darstellen, geht nicht nur aus der Bildung und Stellung der Wachshaut der Vögel, welche als ein Rudiment von ı Lippen zu betrachten ist, sondern auch aus den wahren Lippen der Schildschwim- mer und Dreiklauen hervor, die, wie diese Wachshaut, auf der hörnernen Scheide des Schnabels ihren Sitz haben. Bis jetzt’ ist nur eine einzige Schild- kröte bekannt, deren Kicfer nicht von einer hörnernen Scheide, sondern ven einer noch etwas empfindlichen Haut überzogen sind, Chelys Matamata. — Die Larven der Frösche kaben in einem gewissen Zustande gleichfalls eine hörnerne Hiefer- scheide, und diese habe ich auch am Unterkiefer der Sirenen, aber sonst bei ' keinen andern Amphihien beobachtet. ‘ \ AMPHIBIA. 215 ist bald ein bewegliches, bald ein unbewegliches; jenes be- merkt man immer in denjenigen Gattungen, deren Brustbein theilweise oder ganz beweglich ist, dieses dagegen ist fast im- mer denjenigen schwimmfüflsigen Schildkröten eigen '), deren allenthalben unbewegliches Brustbein mit dem Rückenschilds durch Symphyse zusammenhängt. Ich habe ferner beobachtet, dals alle Schildkröten mit be- weglichem Becken den Hals S-förmig biegen, und unter die Rückenschale ziehen, dagegen alle übrigen mit unbeweglichem Brustbeine ihren Hals nach der oben beschriebenen VVeise nur seitlich zwischen den hervorspringenden vordern Rand des Rückenschildes und des Brustbeines legen können. Alle Schildkröten, mit Ausnahme der Ruderfülser, können ihre Fülse mehr oder weniger unter das Rückenschild zurück- ziehen. Das Einziehen dieser scheint mit der Sitte der Vögel, ruhend einen Fuls in die Höhe zu ziehen, vergleichbär zu seyn. Die Zahl ihrer Krallen ist nicht standhaft. Der Schwanz der meisten wird, wenn er lang ist, auf die Weise wie der Hals von denjenigen Schildkröten, deren Becken unbeweglich ist, seit- lich unter das Rückenschild gelegt. - Die Schildkröten bilden nur eine eisige; an Gattungen zahlreiche Familie; diese zerfallen, nach der Gestalt ihrer Fülse, in drei Zünfte. — Alle bis diesen Augenblick bekannten Schildkröten sind Haftzüngler. Ihre dicke und ganzran- dige, nur aus zwei Paaren von Muskeln (Zungenbein - Zungen- muskel und Kinn - Zungenbeinmuskel) bestehende Zunge ist mit ihrer ganzen Unterseite an den Unterkiefer befestiget. Ihr Ueberzug mufs den Geschmack begünstigen. Das Zungenbein ist, wie bei den Echsen, manchen Abweichungen in seiner allgemeinen Form unterworfen und bisweilen (bei Chely's) von sehr groteskem Bau. Nur eine solche, mittelst ihrer Hebmus- keln zu gleicher Zeit als Schlingorgan dienende, Zunge kann das ihr mittelbar zukommende Respirationsgeschäft ausüben. Das 'Trommelbein (Quadratbein Bojan.) ist mit dem Schädel fest verbunden. . Erste Zunft. Ruderfü/sige Schildkröten. Die als die Hinterfülse bedeutend längeren Vorderfülse dieser Schildkröten, namentlich der Lederschildkröte, haben mit den Flügeln der Fledermäuse und Vögel nicht sowohl durch dieses ihr Längenverhältnils zu einander, als vorzüglich auch ' ‚_ı) Die einzigen mir bekannten Schildkröten mit einem durch Symphyse mit dem Rückenschilde verbundenen Brustbeine, deren Becken beweglich ist, sind die Wasserschildkröten. 216 | AMPHIBIA. dadurch noch Aehnlichkeit, dafs ihre Hände mif ihrer Rand- seite aus- und parallel den Seiten des Rückens rückwärts ge- kehrt sind. Anlangend ihre allgemeine äufsere Gestalt, so stimmen sie darin vorzüglich mit den Flügeln der Pinguine, die von diesen Vögeln gleichfalls zum Rudern gebraucht werden, überein, was aber ihre innere Zusammensetzung betrifft, so stehen sie den Flügeln der Fledermäuse dadurch näher, dafs ihre Finger sehr lang sind, und gleichfalls eine zwischen ihnen eingelegte (nur derbere rd schmälere) Haut ausspannen. Auf solche Weise müssen sie demnach in ihrem Baue den Vorder- füfsen der Robben, und namentlich der Ohrrobben zunächst stehen. — Sowohl die Vorder- als Hinterfüfse dieser Schild- kröten sind, wie aus dem bisher Gesagten hervorgeht, bis an die äulserste Spitze ihrer Zehen von der allgemeinen Fufsdecke scheidenartig und so fest überzogen, dafs die Zehen jeder ein- zelnen Bewegung beraubt, zusammen eine Art von Flosse bil- den. Mit Ausnahme der den Rand der Hand überragenden Kralle des Daumens und des Zeigefingers sind die Vorderfülse krallenlos '), dagegen besitzen vier Zehen der Hinterfülse Krallen; nur bei der Lederschildkröte hat man sie an der letzt- genannten Stelle noch nicht wahrgenommen. Ihr Rückenschild ist, so wie ihr Brustbein, knöchern, und dieses mit dem erstern durch Knorpel verbunden (Chelonia), oder lederartig (Dermatochelys). WVie bei den Robben stehen die Nasenlöcher auf der Zinne der Schnautze, und können nach Willkühr geöffnet und geschlossen werden. Sie haben ein bewegliches Becken, und vermögen den Hals S-förmig zu men, jedoch nicht den Kopf unter die dafür zu wenig frei vorragende Schale zurückzuziehen. Eben so wenig können sie die zu langen Vorderarme und die wie bei den Bohbes mit ihren Fingerspitzen rückwärts gerichteten Hinter- fülse unter der Schale verbergen. Die Sippen: Chelonia. — Dermatochelys. Die ruderfülsigen Schildkröten stellen in dieser Ordnung der Amphibien, von Säugthieren die ruderfülsigen und haftzün- gigen Walle, und zwar Aijenigen, welche keine Zähne ?) ha- ben, von Vögeln die ruderfülsigen, haftzüngigen Halsscharben und Scharben vor. Wie die Robben, besonders die Ohrrob- ı) Selbst durch diese Krallenlosigkeit erhält die Hand der Seeschildkröten noch ei- nige Aehnlichkeit mit der der Fledermäuse, wo nur eine Kralle auf dem Daum, eine andere bisweilen, wie hier, auch auf dem Zeigefinger steht (Pferopus). Die in so vielen Stücken den Amphibien ähnlichen Laufstraufse haben gleichfalls am-Daum und am Zeigefinger eine Kralle. 2) Die im Innern des Mundes befindlichen Hornplatien dieser Walle sind es, wel- che bei den Rindern zuerst äufserlich dre Stirnzapfen (Hörner) und bei den Vögeln und Schildkröten wieder an die Aufsenseite des Kopfes tretend, die Kiefer, wie ursprünglich die Hörner, überziehen, 1 x AMPHIBIA,. 287 ben, in ihrem allgemeinen Habitus mit den Wallen so manche Uebereinstimmung zeigen, so stehen sie auch diesen Schild- kröten in der Gestalt ihrer Fülse und in der Lage und Beschaf- fenheit ihrer Nase nahe. Defshalb müssen diesen Amphibien auch die Pinguine ähnlich seyn, weil diese den Robben entspre- chen. Sehr bemerkenswerth sind die auf der Zunge und am Gaumen stehenden, kegelförmigen, fast hornartigen Papillen dieser Vögel, weil sie auch in den Seeschildkröten, nur an ei- ner tieferen Stelle, nämlich im Schlunde '), aber doch in ganz ähnlicher Gestalt vorkommen. Keine Thiere aber sind den ruderfülsigen Schildkröten, was ihren Rumpf- und Fufsbau und ihre Sitten im Allgemeinen, so wie die Weise ihrer Begattung betrifff, ähnlicher als die Käfer der Sippe Gyrinus. Im Gyrinus sulcatus /} jedem. aus Süd- america, und in einer andern, noch unbeschriebenen Gattung derselben Sippe aus Java, glaubt man auf den ersten Blick kleine Seeschildkröten vor sich zu sehen, so grolse Aehnlichkeit haben ihre ungemein verlängerten Vorder-, und ihre kurzen, ‚abgerundeten, ruderförmigen Hinterfülse, so wie ihr ei-schild- förmiger, niederer Rumpf mit diesen Körpertheilen jener Schildkröten. Nach der Bildung ihrer Arme steht die Lederschildkröte den Armgreifen sehr nahe. Es giebt, was auffallend ist, keine Fische, welche weder mit diesen, noch mit den andern Schildkröten verglichen werden könnten. Die ruderfülsigen Schildkröten, welche sämmtlich im Meere leben, und deren Weibchen allein nur an die Ufer jener kriechen, um hier,im Sande ihre Eier abzusetzen, wiederholen sich in keiner andern Ordnung der Amphibien. Sie waren auch der Vorwelt eigen. Zweite Zunft. Schwimmfü/sige Schildkröten. Diese Schildkröten sind, was ihre Körpergestalt betrifft, Ausläufer der vorhergehenden, und müssen daher diesen fol- gen; allein ihre Zehen sind/vorwärts gerichtet ‚kurz, vollkom- men beweglich, durch eine faltbare Schwimmhaut mit einander verbunden, und ihre Verderfülse von beinahe gleicher Länge mit den hintern. Sie leben alle im süfsen Wasser, und ernäh- ren sich, wie die vorhergehenden, gröfstentheils von animali- schen Stoffen. Die Sippen: Aspidonectes. — Trionyx. — Chelys. — Rhinemys. — Hydromedusa. — Podoenemis. — Ptatemys. — ı) Wie beim Tetragonurus Cuvieri. Risso. (Ichihyol. de Nice. Bäit. ı. t. 10. £. 37.) und bei den Gattungen der Sippe Siromateus. j 3 218 AMPHIBIA. Phrynops. — Pelomedusa. — Chelydra. — Clemmys. + Stanrolypus. — Pelusios. — Cinosternon. — Emys. Diese Zunft zeichnet sich vor den übrigen dadurch aus, dals sich in ihren Gattungen weder die Stellung des Beckens, noch der Modus des Zusammenhanges des Brustbeines mit dem Rückenschilde gleich bleibt. Anlangend ersteres, so haben wir oben gesehen, dals es mit der Rückgratssäule bald beweg- lich eingelenkt (Aspidöneetes, Trionyz, Clemmys, Stauro- typus, Pelusios, Cinosternon, Emys), bald oben mit dem Rückenschilde, unten mit dem Brustbeine durch Symphyse ver- bunden ist (Chelys, Rhinemys, Hydromedusa, Podocnemis, Platemys, Phrynops, Chelydra). Das Brustbein verbindet sich mit dem Rande des Rückenschildes entweder durch Knor- pel, wie in den Seeschildkröten (Aspidonectes, Trionyz), oder durch Symphyse (Chelys, Rhinemy's, Flydromedusa, Podocne- mis, Platemys, Phrynops, Chelydra, Clemmys, Staurotypus, Pelusios), oder durch Ligamente (Emys), und ist entweder in allen seinen 'Theilen solid und schildförmig (Chel., Rhinem., Hydromed., Podocn., Platem., Phryn., Pelomed., Clemm.), oder kreuzförmig, und in diesem Falle in allen seinen Theilen unbeweglich (Chelydra), oder am Grunde seines vordern Lap- pens beweglich (Staurolypus), oder schildförmig und seitlich so wie am Grunde des vordern Lappens (Emys), oder nur am vordern (Pelusios), oder an beiden Lappen beweglich (Cino- sternon). Bisweilen ist es von fast sternförmiger Gestalt (Aspi- donect., Trion.), und. ın diesem Falle sind die zwischen den Knochen befindlichen leeren Räume von einer Knorpelhaut überspannt. Dem Halse sind zweierlei Krümmungsweisen eigen. Er kann entweder, wie ich oben bemerkte, S-förmig zusammen- gezogen (Aspidon., Trion., Clemm., Staurot., Pelus., Cinost., Em.), oder nur seitlich gelegt werden (Chel., Clemm., Rhi- nem., Hydrom., Podoc., Platem., Phryn., Pelomed.); jenes ist der Fall bei den Sippen mit beweglichem, dieses bei denSippen mit unbeweglichem Becken. - - Die Matamaten, welche zu dieser Zunft gehören, sind die einzigen bis jetzt bekannten Schildkröten, welche statt der Hornscheide nur einen häutigen, wie es scheint empfindlichen Ueberzug der Riefer haben, und nur die Schildschwimmer und Dreiklauen besitzen aufser der Hornscheide ihrer Kiefer noch wahre, aber nicht zum Verschliefsen des Mundes, son- dern_nur zum Tasten dienende Lippen. — Zu diesem Tastor gane der Schildschwimmer und Dreiklauen kommt aufserdem noch eine sehr empfindliche, sehr verlängerte, rüsselförmige, gerade wie am Rüsselratz gebildete (einziehbare?) Nase, die AMPHIBIA. 219 durch ihre Empfindlichkeit zur Auswitterung einerim Schlamme verborgenen Nahrung von grolsem Nutzen seyn mufs. Jede ihrer Röhren scheint durch ein an ihrem vordern Ende, auf der Seite der Nasenlöcherscheidewand stehendes Kläppchen ver- schlossen, und dadurch der Eintritt des VVassers in dıe Nase verhindert werden zu können. Bei den Matamaten, nicht aberbei den übrigen Schildkröten dieser Zunft, ist die Nase eben so gebildet, denn hier ist sie stumpf, steht an der vordern Spitze der Schnautze über dem Ausschnitte der Rieferscheide, und überragt diese nur selten etwas an Länge (Rhinemys). Diese Nasenlöcher sind immer einfach, rund oder ritzenförmig, und bisweilen einer Zusam- menziehung fähig. Viele schwimmfülsige Schildkröten Ame- rıca’s haben als Tastorgane, statt dieser rüsselförmigen Nase, kurze, kegelförmige, oder am Ende abgestumpfte Fühlfäden am Kinne, die nach ihrem Nutzen den Fühlfäden der Fische entsprechen. i Von allen Schildkröten, welche bis jetzt zu unserer Kennt. nils kamen, sind die Matamaten die einzigen, deren gerundete Ränder des Oberkiefers die des Unterkiefers nicht über- decken ‘). Dadurch hat ihr Maul grofse Aehnlichkeit mit dem der Sternfinger (Asterodact.), welche noch mehr. durch die ungemein kleinen Augen, durch den flachen und breiten Kopf, so wie durch dessen häutige Anhängsel am Mundwinkel ver- mehrt wird. — Anlangend die Bildung des Auges, so ist die Pupille der Schildkröten dieser Zunft immer kreisrund, al- lein itiiin bemerkt daran bisweilen besondere Eigenthümlich- keiten. So zeigt sich an ihr im Auge der Schildschwimmer eine Sonderbarkeit, die ich auch beim Zitterrochen, daselbst jedoch in etwas veränderter Form, wahrgenommen habe. Es laufen nämlich in dieser Schildkröte vom Rande ihrer Pupille hell gefärbte Streifen strahlenförmig aus, etwa wie die Speichen von der Achse eines Rades. — Im Zitterrochen ?) gehen vom obern Rande der Pupille gleichfalls mehrere schwarze, von ei- ,) In. dieser Hinsicht stehen ihnen indessen die Sippen Platemys und Phrynops schon sehr nahe. ) Das in Betreff seiner Pupille höchst merkwürdige Aug der Zitterroche wurde von - Ouvier in seiner unvergänglichen Anatomie comparee zuerst. beschrieben. Nach einem oben auf dem Haud des Auges angebrachten Druck ziehen sich nach seiner Beobachtung die vom obern Rande der Pupille wie ein Palmzweig auslau- fen.den Strahlen über jene wie ein Vorkang hin, und bedecken sie ganz. Ich erin- nere mich, in Havre noch eine andere Rochengattung mit ähnlichen Randstrahlen der Pupille gesehen zu haben, versäumte aber leider ihren Namen anzumerken. — Diese Strahlen ‚des Auges sowohl bei den Schildschwimmern als bei den Rochen sind indessen den sogenannten Flocken oder Trauben im Auge der Wiederkäuer und Pferde analog, die sich besonders auch im Auge des Psittacus senegalus, x welcher vor mir steht, sehr bemerklich machen. Hier können sie willkürlich gegen die Pupille zurückgeschlagen, und wieder so wolkenartig über die Iris verbreitet werden, dafs die sonst sehr schöne, orangegelbe Farhe derselben schmutzig gelb, oder sehr verdunkelt erscheint. An anderen Papagaien habe ich diese sonderbare Erscheirung noch nicht wahrgenommen. . 7 220 AMPHIBIA. "nem goldenen Saume umzogene Strahlen aus, welche insgemein zwischen den obern Rand der Pupille und den Glaskörper zu- rückgeschlagen sind, und nach Willkür (?) des Fisches, oder durch einen heftigen Lichtreiz deckend über die Pupille sich hinziehen. Es ist sehr wünschenswerth zu wissen, ob bei den Schildschwimmern, die durch ihren, mit beweglichen Knorpel- rändern erweiterten Rückenschild ') mit den Rochen einige Aehnlichkeit haben, etwas Aehnliches statt findet — Bei Ülem- mys caspica und in Emys europaea habe ich vor und hinter der Pupille einen schwarzen Fleck wahrgenommen, welcher nie seine Gestalt verändert °). Alle schwimmfüfsigen Schildkröten gehen, wie gewisse Säugthiere und einige Vögel, auf der Fufssohle, dagegen krie- chen die ruderfülsigen nach Art der Fledermäuse und Robben auf dem Rande ihrer Hände einher. Die schwielenfüfsigen Schildkröten sind, wie mebrere Säugthiere und die meisten Vögel, wahre Zehenschreiter. Die Zahl der stets gekrümmten Krallen ist hier nicht be- ständig; an den äufsersten Zehen der Hinterfülse fehlt sie ins- gemein, weil, wie es mir scheint, die Spitze dieser zum Tasten gebraucht wird. Darin stimmen sie mit den Krokodilen überein. Ihr Schwanz ist entweder sehr kurz oder ziemlich lang (in letztem Falle wird er während des Gehens gerade ausgestreckt) oder von mittlerer Länge, dabei aber sehr robust, und endiget sich öfters in einen kegelförmigen , hörnernen Stachel., ; Die riechische Schildkröte, welche gleichfalls einen solchen Sta- chel am Schwanze hat, bedient sich dieses letztern wie eines fünften Fulses, indem sie ıhn, wenn sie sich ihrer Excremente entledigen will, mit der Spitze gegen den Boden stemmt. Bei den schwimmfüfsigen Schildkröten ist dieser Stachel des Schwan- zes vielleicht zu ähnlichen Verrichtungen bestimmt, und selbst beim Legen der Eier von Nutzen. Höchst bemerkenswerth ist die Gliederung und Beweglich- keit einzelner Theile des Brustbeines bei manchen Gattungen dieser Zunft. Man weils noch nicht genau, wozu diese Vor- richtung am Brustbeine, die, aufser bei einigen schwielenfülsi- gen Schildkröten, bei keinem andern Wirbelthiere vorkommt, dient; indessen ist es mehr als wahrscheinlich, dafs sie mit dem Athmungsprocesse in Zusammenhang steht. nenn nn nn nenn . ı) Auch heben sich die Schildschwimmer mittelst dieser Knorpelanhänge ihres Bückenschildes wie die Rochen mitte)st ihrer grofsen Brustflossen, indem sie da- mit das’Wasser, wie die Vögel mit ihren Flügeln die Luft, in der Richtung von oben nach unten schlagen, in die Höhe. 2) Ein schwarzes Fleckchen hinter der horizontal-linienförmigen, wie bei den Zie- gen gebildeten Pupille habe ich auch im Auge der Ziegenaugen (Tregops) beobachtet, deren Iris, wie bei diesen Schildkröten, gelb ist. AMPHIBIA. DPI Diese Schildkröten entsprechen in gewisser Beziehung noch den Robben (die Schildschwimmer und Dreiklauen mit rüssel- förmiger Nase und fast ruderförmigen Fülsen den Rüsselrob- ben) und F ischottern, Alken und Tauchern; es giebt aber we- der Säugthiere noch Vögel, welche ihnen als Analoga gerade gegenüber gestellt werden könnten. In ihrer Classe wieder- holen sie sich noch einmal in den ungeschwänzten Fröschen und zwar in denjenigen, welche gröfstentheils im Wasser leben. Mit diesen haben sie in ikrer Lebensweise und allgemeinen Kör- pergestalt vielseitig Aehnlichkeit '). — Die Respirationsweise der Frösche ist von der der Schildkröten nicht verschieden. — Von Insekten kann man mit ihnen die Wasserkäfer (Hy.dro- phili), ‚von den Iirabben die Kiemenfülse, von \WVeichthieren die zweischaligen vergleichen. Die Schildschwimmer eröffnen diese Ordnung. Von allen übrigen Sippen dieser Zunft haben sie noch in ihrem allgemei- men Habitus die gröfste Aehnlichkeit mit den ruderfüfsigen Schildkröten; dazu gehört auch die geringe Anzahl von gera- den, platten Krallen und die hinten gleichfalls geöffnete Pau- kenhöhle ®). Es gab Schildschwimmer und einige andere schwimmfüfsige Schildkröten in der Vorwelt. Die. erstern bewohnten damals auch unseren Welttheil, werden aber nun, wie bekannt, nur in Asıen, Africa und America an- getroffen. Dritte Zunft. Schwielenfü/sige Schildkröten. Diese Sehildkröten, welche immer auf dem Lande leben, lassen sich därch den Bau ihrer Füfse sehr leicht von den vor- hergehenden unterscheiden. Ihre Zehen sind nämlich bis zum Grunde der Krallen durch die allgemeine Fufsdecke so festmit einander verbunden, dafs sie keine einzelnen Bewegungen aus- üben können. Sie sind weder wie die Zehen der ruderfülsigen Sehildkröten rück-, noch wie die Zehen der ihnen voran- gehenden Schildkröten vor-, sonder abwärts gekehrt, so also, dafs sie, passend für die ihnen eigenthümliche Kürze, mit ihrer Spitze auftreten. Die Sohle selbst, wenigstens der Hinterfüfse, ist schwielenförmig aufgetrieben, kreisförmig und der des Ele- phanten sehr ähnlich, die Fufssohle der Vorderfüfse dagegen ‚bisweilen seitlich zusammengedrückt (wie z. B. bei Testudo ı) Vorzüglich verdient hier das bewegliche, durch Ligamente mit der Rückorats- säule verbundene Becken der Salamander angeführt zu werden. S a) Eine hinten geöffnete Paukenhöhle habe ich bei den See- und Lederschildkröten (deren echsenartiges Hinterhaupt besonderer Beachtung werth ist), bei den Schild- schwimmern, Dreiklauen, Hlappenbrüsten, Wasserschildkröten und Emyden beobachtet. Sie hat sehr,grolse Aehnlichkeit mit dem Trommelbeine (Quadrat- beine) der Panzerechse (T’horistis), 222 AMPHIBIA. graeca), was zur Folge hat, dafs die Krallen das.Ende des Fulses überragen, und dieser daher allein nur auf der äufsersten Spitze der senkrecht gestellten Krallen aufruht, Die Sippen: Pyzis. — Cinixzys. — Chersus. — Testudo, Die Bildung der Füfse ist Ursache, dafs diese Landschild- kröten nicht wie die vorhergehenden im Gehen den Boden mit dem Brustbeine berühren, sondern hoch auf den Füfsen, und so leicht über niedere Pflanzen einherschreiten ; aber ihre Be- wegungen sind eben dadurch auch unsicherer und langsamer als die der schwimmfülsigen Schildkröten. Das Brustbein ist hier mit dem Rückenschilde beständig durch Symphyse, das Becken nur durch Ligamente mit der Rückgratssäule verbunden, und der Hals kann immer S-förmig unter die Rückenschale zurückgezogen werden. Weder am Kopfe noch an den Fülsen bemerkt man Tastorgane, und diese sind auch nicht nöthig, da sich diese Schildkröten stets an so hellen Orten aufhalten, dafs sie ihre Nahrung allein mit Hülfe ihrer Augen ausfindig machen können, die nicht so schief als in den ruderfülsigen Schildkröten, welche nach ihrer Nahrung abwärts zu schauen gezwungen sind, stehen. Die Kiefer sind immer von einer hörnernen Scheide umzogen, welche bisweilen einen doppelten und:dabei sägeförmig ’) eingeschnittenen Rand hat. Die Nase ist einfach, abgekuppt, und steht. wie bei den schwimmfülsigen Schildkröten, auf der äufsersten, vordern Spitze der Schnautze, unmittelbar über dem Ausschnitte der Kieferscheide. Die Nasenlöcher sind offen und immer rundlich. Darin zeigen diese Schildkröten mit den ihnen unmittelbar vorangehenden eine wesentliche Uebereinstimmung, dafs bis- weilen der hintere Lappen ihres Brustbeines mit dem Mittel- stücke dieses beweglich eingelenkt ist (Chersus). Besondere Aufmerksamkeit verdient aber die hier einigemale eintretende Gliederung des Rückenschildes, die entweder an sei- nem vordern (Pyxis), oder an seinem hintern Theile (Cinixys) statt findet °). ® | In der vorhergehenden Zunft giebt es eine Gattung (Emys clausa), welche durch ihre Gewohnheit sich lange auch auf dem Lande aufzuhalten, durch die sehr kurze Schwimmhaut ihrer Fülse, so wie durch ihren erhöhten, von ziemlich harten, ge- ı) Die sägeförmigen Einschnitte der Kieferschneiden kommen nicht selten auch unter den Vögeln, z. B. beiden Momoten, Curucuis u. s. w. vor. 2) Die sehr merkwürdigen Sippen Pyris und Cinizys kenne ich nur aus Bells Be- schreibungen und Abbildungen. Cuvier (R. an. 2. p. ı0.) sah zwei lebende Exemplare von der letztgenannten Sippe, und fand den Gliederungsrand ihrer Rückenschale so unregeimälsig abgenützt und gleichsam cariös, dals man hätte glauben mögen, diese Gliederung des Rückens sey Folge einer Krankheit. Hier mufs ich bemerken , dafs die von Be/ll abgebildeten Exemplare nichts derglei- chen zeigen, und der Gliederungsrand ihres Rückens sehr regelmäfsig ist. r AMPHIBIA. 223 wölbten Horntafeln überdeckten Rückenschild die schwimm- fülsigen Schildkröten’mit den schwielenfülsigen verbindet. An- langend die Schilder der Schale, so sind diese hier gewöhnlich härter und stärker als bei den schwimmfüfsigen Schildkröten, aber eben so wie bei diesen und den Seeschildkröten gelegt, indem ihre Ränder nie mit den Nähten des Rückenschildes und Brustbeines zusammenfallen, sondern diese mit ihrer Fläche so überdecken, dafs sie in ihrer Verbindung weder durch die Ein- "wirkung der Atmosphäre, noch durch ein Eindringen von VYas- ser gefährdet werden können. \ Es giebt weder haftzüngige Säugthiere und Greife, noch Vögel, welche diesen Schildkröten in gerader Linie als Ana- loga gegenüber gestellt werden könnten. In einiger Beziehung “aber sind ihnen die Gürtelthiere, und zwar denjenigen, welche ein bewegliches Rückenschild haben, die Rolltatus, den andern aber die übrigen dieser Säugthiere, deren Rücken- schild gleichfalls nicht gegliedert ist, vergleichbar. Von In- sekten kann man die schildtragenden Käfer Cossyphus, Peltis, Cassida, von Krabben die Landasseln ‚(von ihnen erinnert Ar- . madıllo vulgarıs Liatr., welcher sich kugelig zusammenrollen kann, än die Rolltatus und an die Landschildkröten mit geglie- dertem Rückenschilde), von Weichthieren die Landschnecken mit einem Gehäuse, gleichsam als ihre Gegenfülsler betrachten. Die Käfermuschel (Chiton) mit gegliedertem Rückenschilde ist ein Wasserthier, und daher mehr mit den schwimmfüfsigen Schildkröten in Gleichnifs zu stellen. Zweite 0 don ung Krokodile. Die Krokodile unterscheiden sich von den Schildkröten da- durch, dafs ihre Fülse der Aufsenseite des Rumpfes angeheftet, ihre Rückenwirbel durch Kugelgelenke beweglich, ihre Rippen getrennt sind, dafs sie Zähne, eine durch Scheidewände in drei anastomosirende Zellen getheilte Herzkammer, welche in den Schildkröten zweifächerig ist und kein Gabelbein haben '), schliefsen sich diesen andererseits aber wieder dadurch zu- nächst an, dals sie wie die meisten derselben lippenlos :) sind \ ‚ >——— 002 ı) Die Krokodile haben ein sehr ausgezeichnetes, wie bei den Vögeln gestaltetes Schlüsselbein, welches Cuvier, ich weils nicht aus welchem Grunde, nicht mehr, wie er es sonst selbst nannte, Schlüsselbein, sondern Rabenschnabelfort- satz genannt wissen will. Seit Cuvier seine erste Ansicht geändert, schreiben ihm auch die Zoologen nach, dafs das Krokodil kein Schlüsselbein hätte. 2) Was Merrem (Syst. Amph. p.7.)und Fitzingers (Classifie. der Rept. S. 7.) zu sagen veranlalste, die Krokodile hätten Lippen, ist bis auf den heutigen Tag noch nicht bekannt, 224 AMPHIBIA. * (nur die Schildschwimmer und Dreiklauen besitzen, wie wir sahen, wahre Lippen), eine: mit ihrer ganzen Unterseite dem Kinne angeheftete, mithin unbewegliche Zunge, drei Augenlie- der, eine einfache Ruthe (welche nach ihnen in den Amphi- bien entweder zweifach ist, oder gänzlich fehlt) und ein mit dem Schädel fest verbundenes Trommelbein (Quadratbein der Autoren) haben. Die ihre Ordnung begründenden Eigenthümlichkeiten be- stehen aufser den eben angegebenen darin noch, dafs sich ihre Lungen nicht wie die der andern Amphibien in den Unter- leib hinaberstrecken, indem Fleischfasern, welche mit demje- nigen Thheile des Peritonäums, der die Leber bedeckt, zusam- menhängen, eine Art von Zwerchfell bilden (wodurch, und dafs zufolge des dreifächerigen Herzens das Lungenblut sich nicht vollständig mit dem Venenblute vermengt, diese Amphi- bien noch einige Aehnlichkeit mit den Säugthieren haben), dafs sie, von allen bis jetzt bekannten, lebenden Amphibien allein, wahrhaft eingekeilte, d. h. in Löchern des Kieferrandes ste- hende, und zwar, zufolge der Lippenlosigkeit, äufserlich am Kopfe sichtbare Zähne ’) haben, weiche aulserdem, wenn sie durch Zufall oder langen Gebrauch untauglich geworden, durch einen in ihrer Höhlung eingeschlossenen jungen Zahn aus der Höhle gestofsen und ersetzt werden ?), einen accessori- schen Schambeinknochen, eine der Länge nach stehende After- öffnung (die bei den Echsen, Schlängen und Wühlen immer quer gestellt, bei den Blindwühlen und ungeschwänzten Fröschen rundlich, und nur bei den Salamandern, Tritonen und Fischlingen wieder länglich ist), und eine gröfsern Theils in harte Schilder vertheilte Haut besitzen, welche vom Kopfe nichts als den Unterkieferzwischenraum überdeckt. Diese andererseits durch ihre allgemeine Rörpergestalt ıh- rer Glieder den Echsen sich enge anschliefsende, mithin zwi- sehen 1) Die vorweltiiche Krokodilechse (siehe $. ı3g.), welche vielleicht zur Fa- milie der scheidenzüngigen Echsen gehört, hatte eingekeilte Zähne, die sich jedoch auf eine ganz andere Weise als hier entwickelten, und durch Vermittelung eines knöchernen Sockels mit den Hieferrandlöchern verbunden wurden, 2) Die jungen Zähne der Echsen kommen auf eine andere Weise, und unabhängig _ \von den alten, zum Vorschein, ja bei den diekzüngigen, randzähnıgen Echsen werden die durch Gebrauch unnützen oder durch Zufall verloren gegangenen Zähne, gar nicht mehr durch neue ersetzt, — Merkwürdig ıst es, dafs die grölsern untern vordern Zähne der Krokodile durch Löcher des Zwischenkieferbeines hindurchge- hen, oder zum wenigsten in Gruben desselben einfallen, wodurch der Unterkiefer mit dem Oberkiefer in sehr festem Zusammenhange steht. Unter den Echsen habe ich nichts Aehnliches beobachtet, aber im Hydrocyon scomberoides (Cuv. Mem. du Mus. T. 5. ı8ı9. t. 27. f. 2.) durchdringen die Spitzen der beiden untern gro- (sen Vorderzähne gleichfalls das Zwischenkieferbein, und die untern grofsen vor- dern Zähne der Perca Lucioperca versenken sich mit ihrer Spitze blefs in die seichten Gruben des Zwischenkieferbeines. — Bemerkenswerth im Vergleiche mit den Krokodilen ist Sudis Gigas (Spi.x Pisc. bras.), bei welcher ich einen wie bei diesen Amphibien gebildeten Atlas beobachtete. Auch sind die Hopfknochen dieses Fisches, wie die des Hrokodiles, voll von Gruben und Striemen, AMPHIBIA. | 295 schen diesen und den Schildkröten recht natürlich mitten inne stehende Ordnung, besteht aus einer einzigen Familie; alle Krokodile nämlich sind Haftzüngler. — Die Gattungen der in ihr aufgestellten Sippen stimmen sämmtlich darin mit einan- derüberein, dafs sie hohlwurzelige Zähne, eine vertical-linienför- . mige, der Erweiterung sehr fähige Pupille, mittelst einer Klappe - verschliefsbare Ohren, und Nasenlöcher, welche auf der Spitze der Schnautze stehen, zum Theil krallenlose Zehen, unter dem Kinne zwei Drüsenlöcher (dagegen keine sogenannten Schen- kelporen) , einen langen, sehr muskulösen seitlich zusammen- gedrückten Ruderschwanz, und einen von einer höchst feinen, aus einem Stücke bestehenden Oberhaut überzogenen Kopf ha- ben, welche noch alle seinen Knochen eigenen Grübchen und Erhöhungen wahrnehmen läfst, unterscheiden sich aber zum Theil durch die Stellung ihrer Zähne, und durch einige anders, weniger wesentliche Merkmale, und bilden so die Sippen: Rhamphostoma. — Crocodilus. — Champsa. Es giebt Säugthiere, Greife und Fische, welche mit den Krokodilen Vergleiche bestehen, und als Analoga derselben be- trachtet werden können. Von Säugthieren sind mit ihnen die Delphine, von Greifen’die eigentlichen Greife mit kurzem Halse, . von Fischen die Hechte und Hornhechte (Belone, diese vor- züglich mit den langschnäbeligen Gavialen) vergleichbar; sie sämmtlich sind Raubthiere mit langer Schnautze, welche sich vorzüglich dadurch auszeichnen, dafs sie, wie eben die Kro- kodile, lippenlos, und, mit Ausnahme der eigentlichen Hechte, ihre, wie bei diesen Amphibien gebildeten, daher einfachen, kegelförmigen, mehr oder weniger gekrümmten Zähne äulser- lich am Kopfe sichtbar sind. Im Greife entwickelten sich sogar die Zähne auf dieselbe Weise, wıe sie ın den Krokodilen zum Vorschein kommen, und unterscheiden sich von den Zähnen dieser nur dadurch, dafs sie eine geschlossene Wurzel haben. So stehen die Zähne der Delphine durch ihre vollkommene Derbheit verbindend zwischen diesen einfachen Kegelzähnen ‚der Greife und Krokodile mitten inne. Es giebt weder Vögel, Insecten, Asseln, noch Weich- thiere, welche in ihrer Classe die Krokodile vorstellen; diese aber wiederholen sich! in ihrer eigenen Classe noch einmal in den Wassermolchen, die ihnen in ihrer allgemeinen Kör- pergestalt, in vielen wesentlichen Momenten ihrer Lebens- weise, im Bau der Zunge (die Wassermolche haben eine Haft- ‚ zunge), und vorzüglich der länglichen Afteröffnung sehr ähn- lich sind. Auch giebt es Wassermolche, wie Krokodile, mit einer sehr entwickelten Schwimmhaut zwischen den Zehen der Hinterfüfse (Triton palmatus). WaActeEnR, Syst, der Amphib. 15 296 : AMPHIBIJA. Die Eier der Krokodile haben eine harte Schale, und sind, anlangend ihre äufserliche Textur, denen der Casuare sehr ähn- lich, nämlich porös-rauh. Dre Echsen. Jiennzeichen der Ordnung -und allgemeine Bemerkungen über die zur Eintheilung der Echsen in Sippen und Gruppen dienenden Hörpertheile. Diese Amphibien haben im Allgemeinen die Gestalt der HKrokodile, unterscheiden sich aber von diesen dadurch, dafs sie kein Zwerchfell, zwei Ruthen, keine in Rieferhöhlen ste- henden Zähne, dafs sie Lippen, ein frei stehendes Trommel- bein (Quadratbein der Autoren), und eine zweifächerige Herz- kammer besitzen. Allmählich gehen sie, theils durch Fufs- losigkeit und allgemeine Körpergestalt, theils durch die Bildung ihres Kopfes, ihrer Zunge u. s. w. in die Schlangen über, allein sie unterscheiden sich von diesen standhaft durch ihre am vor- dern Ende durch Symphyse mit einander verbundenen, mithin keiner seitlichen Ausdehnbarkeit fähigen Unterkieferäste, durch ihre fest mit einander verbundenen Gesichtsknochen, durch das allein frei stehende 'Trommelbein (Quadratbein), und durch zusammengesetzte, mit einem Brustbeine sich verbin- dende Rippen. Vier verschiedene Formen der Zunge, welche man unter den Echsen bemerkt, bedingen eben so viele Familien in die- ser Ordnung. Die Zunge der Echsen ist nämlich: 1) ziemlich muskulös, platt gedrückt, an der Spitze frei, in deren Mitte kaum oder sehr wenig ausgerandet, und unter ihr mit zwei glatten, etwas winkeligen, platt- gedrückten Papillen besetzt. Sie überdeckt durch ihre Breite den ganzen Zwischenraum im Unterkiefer. Diese Zunge haben die Plattzüngler. L. platyglossae, wel- che in dieser Ordnung die erste Familie bilden. 2) Zunge sehr muskulös, fast eben so hoch als breit, kissen- ‚förmig. Sie überdeckt, wie die Zunge der Plattzüngler, den ganzen Zwischenraum im Unterkiefer, ist an densel- ben fast mit ihrer ganzen untern Fläche befestigt, an ihrer äufsersten, sehr. stumpfen Spitze kaum etwas ausgekerbt, und unter dieser gleichfalls von zwei, wie in den Platt- zünglern gebildeten, Papillen überdeckt. Diese Zunge ist den Diekzünglern, L. pachyglossae, eigen, wel- AMPHIBIA. 221 che sich durch ihre Körpergestalt den Plattzünglern als zweite Familie dieser Ordnung zunächst anreihen. 3) Zunge rundlich-platt, schmal, kaum enger als der Un- terkieferzwischenraum, an der etwas erweiterten Spitze stark ausgebuchtet, frei und daher über die Kieferspitze und Kieferränder, also vorwärts und seitlich ausstreck- bar. Die Echsen, welche eine solche Zunge besitzen, nenne ich Freizüngler, L. autarchoglossae, im Ge- gensatze zu den vorangehenden und nachfolgenden Ech- sen, indem bei jenen die Zunge fast unbeweglich , bei diesen aber an ihrem Grunde von einer fleischigen Scheide umschlossen ist. 4) Zunge walzenförmig, an ihrem Grunde von einer fleischi- gen Scheide umschlossen, an ihrer Spitze stumpf und keulenförmig, oder gabelig, in'welch letzterem Falle sie aus zwei neben einander gelegten, durch eine eigene, häutige Umkleidung zusammengehaltenen Muskelcylindernbesteh . Diese Zunge kann sehr weit über die Mundspitze hinaus, ‚ausgestreckt werden. Die Echsen mit solchem Zungen- baue habe ich Scheidenzüngler, L. thecoglossae, genannt. Alle bis jetzt bekannten Echsen haben Zähne. Diese sind hohl, dicht oder an ihrer Aulsenseite mit einer Rinne‘) versehen. Die hohlen Zähne sind immer angeheftete, d.h. nicht ihr unteres Ende ist mit dem Ladenrande verbunden, son- dern_sie selbst sind mit ihrer ganzen äulsern Seite an die innere erhöhte Wand der Kieferäste befestiget und daran gleichsam angeleimt, aber so doch, dafs ihre Krone den La- denrand überragt. Ihr unteres Ende steht frei. — Es giebt aber auch diehte Zähne, welche auf dieselbe VVeise der In- nenseite der Hieferäste angeheftet sind; diese ist dann aber schräg und nieder, und die Spitzen der Zähne stehen weit über dem Ladenrande hervor. Die hohlen Seitenzähne ’) sind immer dentes oppositi, die dichten aber dentes acclinalti. Die Echsen, welche Seitenzähne, d.h. also angeheftete Zähne be- ı) Ich kenne nur eine einzige Echse mit solchen Zähnen; sie ist Wiegmanns He- loderma horridum (Wagl. Ic. Amph. t. ı8.), welches zu den seitenzähnigen Echsen gehört. Vielleicht sind sie giftleitende Zähne. Unter den Schlangen '. kommen ähnlich gestaltete zum Vorschein. N a) Das Wallrofs ist das einzige mir bekannte Säusthier, dessen Backenzähne nicht auf dem Rande, sondern: auf der Innenseite, der Kiefer stehen. Sie unterschei- den sich indessen _von diesen Seitenzähnen der Echsen wesentlich dadurch, dafs sie nicht angeheftet sind, sondern mit einer Wurzel in Löchern des Hiefers stecken. — Das Schnabelthier hat angeheftete, wurzellose Zähne; allein sie sind nicht mit ihrer Seite, sondern -mit ihrer Grundfläche an die Kiefer befesliget, — Die Seitenzähne der Echsen können am schicklichsten mit den leistenförmigen , ver- ticalen Hnochenvorsprüngen auf der Schnabelinnenseite der Gänse und En- ten, ihre Randzähne mit den zahnartigen Vorsprüngen auf den Hieferrändern der Säger (Mergi) verglichen werden, ” 15* 2998 AMPHIEIA,. 1 tes ’). Die Zähne der Echsen, welche auf den Ladenrän- dern stehen, sind immer dicht, mit diesen selbst so fest verwachsen, dafs sie nicht ohne gewaltsamen Bruch davon ge- trennt werden können, und haben eben so wenig eigentliche Wurzeln als die Zähne der randzähnigenEchsen. Solche Zähne haben meine randzähnigen Echsen, L. acrodontes. Die derben Randzähne nur eines Amphibiums der Vorwelt, welches vielleicht eine Echse ist, stecken mittelst eines knöchernen Sockels in besondern Löchern der Kiefer. (Siehe: Eidechse von Maestricht, S. 139.) Alle Randzähne sind dentes alternan- les, wenn sie seitlich zusammengedrückt sind,. aber dentes congrui, wenn ihre Krone stumpf, oder platt und dabei viel- spitzig - höckerig ist. g Aus dem bisher von den Zähnen Angeführten ergiebt sich, dafs keine bis jetzt bekannte lebende Echse Wurzel- oder solche Zähne hat, welche in Löchern der Kiefer stecken, und die Krokodile sind von allen bis jetzt bekannten lebenden Am- phibien die einzigen, welche eingekeilte, d. h. in Löchern der Laadenränder stehende Zähne besitzen °). A Alle diekzüngigen Echsen mit Randzähnen haben bestimmte Schneide- und Eckzähne, dagegen fehlen diese Zähne in allen diesenEchsen mit Seitenzähnen. Die Zähne der freizüngigen Echsen, deren Rumpf immer rundlich ist, sind sowohl beiden randzähnigen als bei den seitenzäh- nigen vielen Veränderungen in Gestalt, Gröfse und Stellung unterworfen. Sie sind entweder blatt- oder lanzetförmig, und dann an ihren Rändern glatt oder sägeförmig eingeschnitten, oder kegelförmig,, dabei mehr oder weniger gerade oder etwas bogenförmig zurückgeneigt, und dann immer glatt, oder platt und kreisförmig (wie in der Panzerechse, im Kreis- zähnler), höchst selten platt und vielspitzig-höckerig, und sitzen, nenne ich seitenzähnige Echsen, L. pleurodon- = ı) Ich habe beobachtet, dafs America nur seitenzähnige Echsen mit zusam- _mengedrücktem Rumpfe, Asien, Europa, “Africa und Neuholland nur randzähnige Echsen von dieser Rumpfform besitzen. — In Europa und America kommen blofs seiten-, und nurin Asien, Africa und Neuhol- land randzähnige Echsen mit plattgedrücktem Rumpfe vor. Rand- zähnige Echsen mit walzenförmigem Rumpfe erzeugt America allein; seitenzähnige Echsen dieser Rumpfbildung dagegen haben alle Welttheile mit Europa gemein. Die Platt- und Freizüngler gehören allen Welttheilen, die Dickzüngler Asien, Africa, America und Neuholland, die Schei- denzüngler Asien, Africa, Europa (durch das in Spanien lebende Chamä. ieon, die einzige in unserem Welttheile lebende randzähnige Echse) und viel- leicht auch America (nämlich durch das Heloderma?) an. 2) Man hat bisher geglaubt, die Hrokodile seyen die einzigen Amphibien, welche mit vollkommener Zahnzahl zur Welt kämen; allein diefs ist ein Irrthum. Ich habe gesehen, dafs alle Echsen und Schlangen mit der ihnen bestimmten Anzahl von Zähnen das Ei verlassen. In ganz jungen Echsen und Schlangen zählte ich eben so viele Zähne als in solchen, welche ihre vollkommene Gröfse erreicht hatten, . AMPHIBIA. 229 dann, als wahre malmende Zähne, den Backenzähnen der Fle- dermäuse, Spitzmäuse u. s. w. ähnlich (bei der Fehlechse). Die Schneidezähne sind immer, aber nicht die Eckzähne unter- scheidbar. Tene stehen gewöhnlich gedrängt, sind insgemein von gleicher Grölse und Gestalt, einfach, kegelförmig und säge-, bisweilen sogar (im Kammzahnteiu) wie beim Flattersucke kammartig eingeschnitten; diese stehen gedrängt oder ziemlich vereinzelt, und sind oft einander in Gestalt und Gröfse höchst unähnlich. Die Echsen haben ‘bisweilen Gaumenzähne, welche, wurzellos, immer mit ihrer Grundfläche verwachsen, in ihrer Gestalt den Kieferzähnen bisweilen ähnlich, und reihen- oder haufenweis gestellt sind.. Nur die seitenzähnigen, nie die randzähnigen Echsen ') haben Gaumenzähne; oft feh- len sie auch jenen. Es scheint, dafs sie die leicht ausfallbaren Seitenzähne in ihrem Geschäfte beim Beilsen unterstützen, und “ die in den Mund aufgenommenen Nahrungsmittel zurückhalten helfen. Unter den Wirbelthieren erscheinen hier Gaumenzähne zum erstenmale, denn im Zungenigel und in mehreren Vögeln sind sie nur durch mehr oder weniger harte Papillen angedeutet. Die Zähne aller seitenzähnigen Echsen und aller randzähnigen, aber freizüngigen Echsen werden, wenn sie durch Gebrauch unnütz geworden, durch neue verdrängt und ersetzt; indessen wird der neue Zahn nicht, wie bei den Krokodilen, im alten erzeugt, sondern entspringt, unabhängig von diesem, unter dem Zahnfleische (welches in diesen Echsen ‚allein die Zähne von der Mundhöhle trennt), aber in der Nähe seiner innern Grundflächenseite. Sein Emporstreben: hat bis- weilen zur Folge, dafs er den Grund des anstehenden Zahnes zersprengt, und so aus diesem hervorgegangen zu seyn scheint. Bei den freizüngigen Echsen mit Randzähnen kommt der neue Zahn auf dem Ladenrande zum Vorschein, nachdem sich sein Keim in einer seichten Vertiefung jener entwickelt. — Bei den dick- und scheidenzüngigen Echsen mit Randzähnen findet, so weit meine Beobachtungen reichen, durchaus kein Nachwachsen der Zähne, wohl aber. eine starke Verkümmerung ihrer Krone statt. Die Gestalt und Stellung der Zähne in den Echsen lälst nicht immer mit Bestimmtheit auf die Sorte ihrer Nahrungsmit- tel schlielsen. Nur so viel ist gewifs, dafs sich alle Echsen mit kegelförmigen, gerade aufstehenden oder zurückgebogenen, glatten, bisweilen an ihren Rändern mehr oder weniger sägear- ı) Mit Ausnahme einer vorweltlichen Echse, Cuviers Grand Saurien fossile des carrieres de Maestricht.‘ Rech. sur les 0ss. foss. T.5. P. 2. p- 310. Siehe $. 139- dieses Werkchens. 230 AMPHIBIA. tig eingeschnittenen Zähnen bald von animalischen, bald von vegetabilischen Stoffen ernähren, von jenen, wenn sie Erd.-, von diesen, wenn’sie Baumechsen sind. Doch finden auch hier Ausnahmen statt. Der Bau der Zunge nöthigt z. B. das Chamäleon, welches doch eine Baumechse ist, Insecten zu fressen. Echsen mit Eck- und Randzähnen zerbeilsen hartschalige Insecten und Früchte mit Leichtigkeit; ıhre Zähne verleihen hiezu die nöthige Kraft.” Angeheftete, keine kräftigen Bisse, mithin kein Zerkleinern harter Körper erlaubende Zähne sind dagegen das Eigenthum een Echsen, welche weichere Nahrungsmittel genielsen. I Der Körper der Echsen ist entweder plattgedrückt, seitlich zus ammengede ückt, oder mehr oder weniger rundlich. Diejenigen von ihnen, welche einen plattgedrückten Körper haben, irren unter Steinen an Mauern oder auf Sand- ebenen umher. Die Breite und geringe Höhe ihres Kopfes und Rumpfes begünstiget den Aufenthalt an solchen Oertern. Nur mittelst der ren Fülse geschieht ihre gewöhn- liche Fortbewegung, da dem ienr seine Kürze keine schlan- genförmigen, sonst die schnelle Fortbewegung des Thieres be- fördernden, Krümmungen gestattet. Dagegen wissen sie sich, verfolgt, an ihres Schwanzes, wenn er lang ist, und durch das Aufdrücken desselben auf den Boden weit von der Standebene hinweg zu schleudern. Alle Echsen, welche auf Gebüschen, an und auf Bäumen leben, haben einen seitlich zusammengedrückten Kopf und Rumpf. Diese Vorrichtung im Körper gestättet ihnen, mit Leichtigkeit zwischen engstehende Zweige hindurch zu krie- chen, und selbst auf den dünnsten Aesten einher zu gehen und zu ruhen. Auch bei diesen Echsen findet keine wesentliche schlangenförmige Bewegung des Rumpfes während des Laufens statt. Sie alle.haben einen ungemein langen Schwanz, welcher ihnen, wenn sie auf schwanken Zweigen einherschreiten, wie eine Balancierstange zur Erhaltung des Gleichgewichtes im Körper dient. Ein rundlicher Körper endlich ist denjenigen Echsen eigen, welche in Erd- und Baumlöchern, oder zwischen Ritzen von Baumrinden wohnen. Maulwürfe, Sandmolle, Wühlmäuse u.s. w., welche in Erdlöchern leben, haben einen ähnlichen und für solche Aufenthaltsorte höchst passend gebildeten Kör- per. Diese Echsen bewegen sich eben so wesentlich mit Hülfe ihresBumpfes und Schwanzes, nämlich durch schlangenförmige AMPHIBIA. : 231 Windungen derselben, als ihrer Fülse fort, welche nicht selten so klein Sind, dafs sie zum Gehen nicht mehr nützen, bisweilen nur als Eedimbnte vorhanden sind oder äufserlich gänzlich feh- len. So wird in diesen Echsen, deren Rumpf der lang, oft sehr lang ist, die Körperform und Fortbewegungsweise der Schlangen vorbereitet. Erste Familie. Plattzüngler. Die Plattzüngler, deren Zunge ich bereits beschrieben, sind seitenzähnige Echsen, und haben mithin keine Eckzähne. "Auch fehlen allen, so weit meine Nachforschungen reichen, die Gaumenzähne. Dagegen sind ihre Ladenzähne, welche dur ch- gehends eine fast gleiche Gestalt und Gröfse mit einander ge- mein haben (nur die hintern verkürzen sich allmählich, aber oft fast unmerklich), und, wie es scheint, in allen Sippen von gleicher Zahl sind, sehr zahlreich. sie werden von den Lippen, wie bei allen nachfolgenden Echsen, überdeckt. Ihre Krone ist von Schmelz umzogen, einspitzig und etwas zusammengedrückt, ihr Stamm aber walzenförmig. Diese Echsen sind nicht nur in ihrer allgemeinen Körper- gestalt, sondern auch in der Bildung ihrer Augen, Nasenlöcher, Ohren u. s. w. den Krokodilen so täuschend ähnlich, dafs man sie kleine Krokodile nennen könnte, welche auf dem trockenen Lande leben und Seitenzähne haben. Wie bei diesen ist ihre Pupille ausdehn- und in eine linienförmige, verticale Spalte zusammenziehbar; eine Eigenheit des Auges, welche, meines Wissens, unter den Echsen nirgends wieder zum Vorschein kommt, und die. Plattzüngler augenblicklich als nächtliche Thiere zu erkennen giebt. Zu dieser Bildung des Auges kommt noch die sonderbare Erscheinung, dafs die höchst unentwickel- ten Augenlieder zwischen dem Augapfel und den Augenhöhlen- rändern, wie bei den Hasen, eingerollt sind, wodurch vorzüg- lich, wie bei diesen Säugthieren, na Blick der Plattzüngler so stier wird. Die Krokodile sind gleichfalls nächtliche, äber alle Echsen, aufser diesen Plattzänelern, tägliche Thiere. — Kopf und Rumpf dieser 'T’hiere sind (abgesehen von den häutigen Seitenanhängseln ‚ die an beiden Körpertheilen bisweilen be- merkt erden) wie bei den Krokodilen gebildet. Der Kopf hat nämlich bei den meisten eine längliche unter der Stirn etwas vertiefte, erweiterte, rundlich- abgeflachte und ziemlich weit vorgezogene, daher etwas hechtartige, stumpfe Schnautze, deren Nasenlöcher ') gleichfalls unmittelbar vor und auf u) Die hintern Nasenlöcher der Amphibien haben nach vorn gewöhnlich keine Decke, doch bemerkt man in den Plattzünglern am vordern Rande dieser Stelle 932 AMPHIBIA. ihrer Spitze stehen, bisweilen sogar auch von einem fleischi- gen Wulste umzogen sind, wie z. B. bei den Fächerfingern. Der Rachen ist weit, und der äufsere in Gestalt einer verti- calen Spalte sich darstellende Gehörgang mittelst eigener Mus- ‚keln wie beim Krokodile bisweilen schliefsbar "). Der Rumpf ist wie beim Rrokodile gedrungen, rundlich - plattgedrückt und in der Art von Schuppen bedeckt, dafs diese zusammen den Pan- zer des Krokodiles, wenn auch nicht in seiner Festigkeit, noch einigermalsen nachahmen. Die Schuppen des Rückens und der Füfse sind nämlich sehr klein, mit einander fast verbunden, und zwischen ihnen fügen sich grölsere knopf- oder schwielen- förmige ein. So wird demnach zu gleicher Zeit in der aus dem Panzer der Krokodile, dessen Vorbild selbst die von Schildern. überdeckte Schale der Schildkröten ist, hervorgehenden Kör- - perbedeckung der Plattzüngler die der nachfolgenden Echsen vorbereitet. — Die Fülse der Plattzüngler sind kurz aber kräf- tig, wie die der Krokodile, und haben mit den Fülsen dieser aulserdem auch das noch gemein, dafs ihre seitlichen Finger (wenigstens bei den höher stehenden) an Länge nur allmählich abnehmen, von ihrer Spitze aus betrachtet fast einen Halbkreis bilden, kurz sind, und dafs die kleine Zehe der Hinterfülse bei den meisten Gattungen mit den übrigen Zehen auf einer und derselben Grundfläche steht, und nieht rückwärts geschlagen werden kann. Auch die Krallenlosigkeit der Finger, welche bei den Krokodi- len an den beiden äulsern Zehen der Vorder-, und an der äu- (sersten Zehe der Hinterfülse beständig bemerkt wird, ist unter den Plattzünglern hie und da anzutreffen. Beim europäischen Plattzüngler fehlen z. B. die Krallen an der ersten, zweiten und fünften Zehe, und hei den Ohnnäglern fehlen sie gänzlich, was unter den übrigen Echsen, welche vollkommene Zehen haben, nicht mehr der Fall ist. Von Krallen entblöfste Finger bemerk- ten wir zuerst bei den Schildkröten, nachher bei den Krokodi- len. — Die Unterleibsrippen der Plattzüngler haben wir ange- deutet schon in den Krokodilen wahrgenommen, deren Zungen- bein, wie dieser Echsen, nur zwei Hörner hat. Der Augen- höhlenrand ist hier, gleichfalls wie in den Krokodilen, hinten offen ; eine Eigenheit, die ich bis jetzt bei keiner andern Echse mehr, mit Ausnahme der seitenzähniger Scheidenzüngler, die in ihrem allgemeinen Habitus einige Aehnlichkeit mit den Kro- kodilen zeigen, beobachtet habe ?). Aus allem diesem und eine unbewegliche Klappe, die völlig der einem Gaumensegel ähnlichen Vorrich- tung. im Hrokodile entspricht. ı) Schliefsbare Ohren habe ich wenigstens an den Fächerfivgern und Scheibentretern beohachtet. 2) Auch sind’ die Plattzüngler von allen mir bis jetzt zu Gesicht gekommenen Echsen "die einzigen, deren Scheitelbein längs seiner Milte in zwei Stücke zertheilt ist. AMPHIBIA. _ 233 noch gar vielem andern unberührt Gelassenen ergiebt sich, dafs die Plattzüngler den Krokodilen unmittelbar nachfolgen, und die Ordnung der Echsen eröffnen müssen. — Diejenigen von ihnen, deren Zehen schmächtig, lang und von sehr ungleicher Länge sind, und deren äulserste der Hinterfülse rückwärts ge- schlagen werden ') kann, schliefsen sich den Dickzünglern zu- nächst,an, bei welchen diese Zehenbildung herrscht. Die Plattzüngler sind von allen Echsen die einzigen, wel- che, wie Frösche, eine laute Stimme von sich geben. Diese Amphibien sind es auch, in welchen sich, namentlich in den Salamandern,, diese Echsen wiederholen. Mit den Salaman- dern haben sie nicht nur in ihrer allgemeinen Gestalt, sondern auch dadurch Aehnlichkeit, dafs sie, wie diese, im Falle der Noth, einen klebrigen Saft von sich absondern. Auch haben sie ein breites Maul, einen aufgedunsenen Körper, gleichartige, zahlreiche und gedrängt stehende Zähne, zum Theil Krallen- losigkeit, die trägen Bewegungen, nächtliche Lebensweise u. s. w. mit einander gemein. Das Aug der Teeichunke ist wie bei den Plattzünglern gebildet, ich kenne‘aber keinen andern Frosch mit ähnlicher Bildung dieses Körpertheiles. — Neuer- lich beobachtete man im Auslande, dafs gewisse Frösche an sehr dunkeln Orten ein blafses Licht um sich verbreiten >). Phosphorescenz soll gleichfalls, wie mich einige Reisende in Indien versicherten, und wie die[s auch schon von Anderen be- hauptet wurde, den Plattzünglern eigen seyn. Die Gestalt der Zehen ist bei den Plattzünglern sehr man- nichfaltig, und giebt defshalb ein Mittel an die Hand, darnach ihre Sippen zu bestimmen. Die Zehen der zu höchst stehenden Plattzüngler (Piychozoon-Sphaerodactylus), welche im Verhält- nils zu den übrigen Theilen des Fufses kürzer als’ die der Echsen der folgenden Familie, auch vonkräftigerer Muskulatur sind, ent- springen einer gemeinschaftlichen Grundfläche, und bil- den zusammen an ihrer Spitze fast einen Halbkreis. Diese Stellung der Zehen und ihre Gestalt, indem sie entweder durch eine schlappe Haut, gleich wie die Zehen des Schnabelthieres, unter einander verbunden werden, oder auf beiden Seiten, oder 4 nn - ı) Die meisten Echsen besitzen nicht nur das Vermögen, diese Zehe, sondern selbst den ganzen Hinterfuls rückwärts zu schlagen, eine Eigenthümlichkeit, die wir indessen schon unter den Säugthierenr, und namentlich bei den Fledermäusen und Eichhörnchen wahrnehmen, Auch die Papagaien können, wenn sie abwärts klet- tern, ihre Füfse so auswärts biegen, dafs ihre vordern Zehen fast ganz nach hin- ten zu stehen kommen. 2) Diese Erscheinung ist unter den -Insecten nichts Ungewöhnliches, Die ganze Welt spricht von dem Lichte, welches die Johanniskäferchen (Zamyris) und viele americanische Springkäfer (Elater) um sich verbreiten. Weniger bekannt ist es dafs auch die hohlen Fühlhörner des) Pausus sphaerocerus (Sturm Insektenka- tal. t. 4. f. 31.) und die Augen der Nociua Psi ein blalses Licht ausstrahlen, Seco- lopendra electrica und phosphorica sollen in sehr dunkeln Nächten gleichfalis leuchten. 234 AMPHIBIA. an ihrer Spitze einen Hautsaum haben, verleiht den Plattzüng- lern das Vermögen, unter ihren Fülsen, wenn sie diese ihrer Standebene aufdrücken, einen luftleeren Raum zu erzeugen, und sich so, selbst in senkrechter Stellung, den glattesten Ge- genständen anzuheften; eine Eigenthümlichkeit, die sie ‘mit denjenigen Fröschen gemein haben, welche an der Spitze ihrer Zehen, wie die Scheiben- und Fächerfinger, scheibenförmige Hauterweiterungen besitzen. — Diese Befestigung der Fülse der Plattzüngler auf ihrer Standebene wird aufserdem noch durch zahlreiche, freie und senkrechte, quer oder schief hin- ter einander gestellte, am Rande scharfe Hautplättehen ver- stärkt *). — Manche Plattzüngler können ihre Krallen in die Spalte einererweiterten Klauengliedsschuppe wie in eineScheide versenken (die Gattungen der Sippen Rhacoessa, Thecodac- tylus, Ptyodaciylus, Sphaerodactylus), andere dagegen mit- telst eigener an der Basis des Klauenkliedes befestigten Müskel- chen in die Höhe ziehen (die Gattungen der Sippen Ptycho- zoon, Platydactylus, Hemidactylus). In diesem letzteren Falle ‚ist das vorletzte Zehen-, so wie das Klauenglied frei, d.h. “ . ” ° [3 ” beide sind nicht von dem Hautsaume des übrigen Fingertheiles umzogen, sondern stehen über ihm empor. Ich war anfäng- lich der Meinung, diese Vorkehrungen am Fufse der Plattzüng- ler hätten blofs, wie bei den Katzen, die Erhaltung der Schärfe der Krallen zum Zwecke, allein die Beobachtung, dafs am Wall- rosse die Nägel der Hinterfüfse die Spitzen der Zehen nicht überschreiten, damit sich, zur Erzeugung des Luftdruckes un- ter ihnen, ihr ganzer Rand der Standebene aufs innigste an- ı) Die Beobachtung, dafs Fliegen gegen ihre Schwere selbst auf senkrecht stehen- den Gläsern gehen können, hat schon so Manchen zur Frage: ‚‚wie diels möglich sey ?‘“ veranlalst. Es geht damit wie bei den Plattzünglern zu. Diese Insecten haben nämlich am letzten Fufswurzelgliede zwei Saugnäpfchen, welche mit ihm durch einen schmächtigen und trichterförmigen Hals zusammenhängen, unmittelbar unter der Wurzel einer jeden Klaue stehen, sehr dehnbar, concav-convex, an den Rändern gezähnelt, und nach allen Seiten hin beweglich sind. Ihre concave Fläche ist mit Flaum bedeckt, welcher ohne Zweifel die bei den Plattzünglern beschriebenen, unter den Zehen befindlichen Hautplätt- chen vorstellt; ihre convexe körnig. Diese Näpfchen erweitern sich beim Auf- treten des Fufses, und treiben dadurch auf der Standebene so viele Luft unter sich aus, als nöthig ist, um durch den Druck derselben das Fallen des Insectes zu verhindern. Nicht nur die zweiflügligen Inseceten im Allgemeinen, auch viele Käfer 'und Grillen besitzen, wie man gefunden hat, mehr oder weniger ähnliche Saugapparate an den Fülsen, ja selbst die Wallrosse heften sich durch den Druck der Atmosphäre unter ihren Hinterfüfsen an steilen Felswänden an, indessen bleiben ihre Stofszähne die eigentlichen Hebel ihrer Fortbewegungen auf solchen Stellen, — Auch gıebt es eine Fledermaus, welche sich gleichfalls durch den Druck der Luft mittelst eines Näpfehens der Hand, das, sonderbarer Weise, wie bei den Fliegen unter einer Hralle steht, an steilen und glatten Orten aufhän- gen kann, Sie ist Spirs Thiroptera tricolor. Vespertil. bras. t. 36. f.9. — Wenig verschieden von diesen Anheftungswerkzeugen sind in ihrer Verrichtung die Saugorgane an den Armen der Gephalopoden und der Mund der Egel nnd der Neunaugen. — Auf der Oberseite des Iiopfes der Schiffhalter (Echeneis) befin- det sich eine Vorrichtung zum Ansaugen an fremde Körper, welche nach ihrer Beschaffenheit sehr grofse Achnlichkeit mit der von Hautplättchen besetzten Ze- henunterseite der Plattzüngler hat. — Selbst die Saugscheibe auf der Brust des Cyelopterus, welche nach ihrer Gestalt mit der Umgebung des Afters am Axolotl viele Ueberereinstimmung zeigt, ist hier zu berücksichtigen. : R AMPHIBIA. 235 schliefsen könne, überzeugte mich bald, dafs aus derselben Ur- sache auch die Krallen der Plattzüngler entweder in eine Scheide verborgen, oder in die Höhe gezogen werden können. Diese Plattzüngler, welche, wie alle diekzüngigen Echsen und Chamäleonen ein einfaches Stirnbein haben, entsprechen den Katzen, welche ihre Krallen gleichfalls aufwärts ziehen und in eine Scheide versenken können, nächtliche Thiere sind, und wie diese Echsen eine sehr zusammenziehbare Pupillehaben. Das ihnen in einem hohen Grade eigene elektrische Fluidum ist wohl mit der den Plattzünglern zugeschriebenen Phosphorescenz vergleichbar. Mit Ausnahme der Ohnnägler können die übri- gen Plattzüngler (Ascalabotes-Gymnodactylus) nicht mehr ei- nen luftleeren Raum unter ihren Fülsen erzeugen, da ihre Fin- ger sämmtlich schmächtig und von sehr ungleicher Stellung sind. Auch sind sie nicht im Stande, ihre Krallen in die Höhe zu schlagen, und so schlielsen sie sich in ihrer Fufsbildung, ‚wie ich schon oben bemerkte, den nachfolgenden Echsen genau an. — Merkwürdig sind die winkelig gebogenen Zehen der Winkelfinger. Es ist nicht bekannt, wozu diese Vorrichtung an den Fülsen dient. Zum erstenmale erscheinen unter einigen Gliedern dieser Ordnung sogenannte Schenkelporen '), die nichts anderes sind als Ausmündungen wurmförmiger Drüsen, welche vom Unter- leibe kommen, und ohne Grund für wesentliche äulsere Sippen- kennzeichen der Amphibien gehalten werden °). Sie stehen reihenweise auf der Unterseite der Schenkel, und haben gewils mit der Seitenlinie der Fische, welche von kleinen Drüsenöff- nungen gebildet wird, einerlei Bedeutung. Bemerkenswerth sind die einigen Gattungen eigenen, häu- tigen, Fallschirme darstellenden Anhängsel an den Seiten des Bumpfes, indem sie die Flatterhaut des Flattersuckes , der Flat- terhörnchen und der Flugbeutelthiere zu wiederholen scheinen’), Auch stellt der lappige Schweif der Fältler, Lappenschweife und ı) Herr Prof. Dr. Yogel dahier theilte mir über die aus den Schenkelporen eines grofsen Leguans gewonnene Substanz, die ich ihm zur Analysirung zuschickte, Nachstehendes mit; ‚Die in den Schenkelporen dieser Eidechse vorkommende Substanz enthält keine Spur von Harnsäure, sondern nur Stearin mit thierischer Faser.‘ 2) Die Schenkelporen, welche mit den Geschlechtsverrichtungen in einem gewissen Consensus zu steken scheinen, sind an einer und derselben G ttung oft sehr ent- wickelt, oft undeutlich vorhanden oder gänzlich verloschen, und mithin ein sehr schwankendes Hennzeichen der Sippen. Aus dieser Ursache unterliefs ich es, siein die Diagnosen derselben aufzunehmen. z 3) Aus einem Briefe von Heinr. Boie aus Java (Isis 1828. S. 1035.) geht hervor, dafs das auf Bäumen lebende Pfychozoon homalocephalum mittelst seiner losen Humpfhaut etwas flattert. 236 AMPHIBIA. Franzengeck ’die cauda disticha der Eichhörnchen recht na- türlich vor. . Schlüfslich will ich noch anführen, dafs die Plattzüngler wie die Krokodile hartschalige Eier legen, und viele von ihnen nach Willkühr die Farbe verändern können. : Zweite Familie. Dickzüngler. Der Kopf derDickzüngler ist platt oder seitlich zusammen- gedrückt, ‚niemals mit Schildern bedeckt, bei diesen kurz und stumpf, bei jenen viereckig - pyramidenförmig und etwas lang. Immer ist er von dem kurzen Halse durch seine Dicke unter- schieden. Die Augen haben eine kreisrunde, keiner Zusam- menziehung, fähige Pupille, und man darf defshalb mit ziem- licher Sicherheit annehmen, dafs alle Diekzüngler Tagthiere sind. Beide Augenlieder (d. h. das untere und obere Augen- lied) sind von gleicher Gröfse, sehr entwickelt, derb, und überdecken das Aug kapselförmig so sehr, dafs durch ihre schmale Spalte hindurch nur ein kleiner Theil der Iris sichtbar wird. Den Grund des obern Augenliedes unterstützt nicht, wie bei den Krokodilen, oder wie bei vielen freizüngigen Ech- sen, eine Hnochenplatte, daher der obere Augenhöhlenrand hier niemals ausgebuchtet, sondern vollkommen, d.h. stätig ist. — Die Nasenlöcher haben ihren Sitz mehr oder weniger hoch an der Seite der Schnautze, selten auf ihrer Spitze (Phrynocephalus) , und in diesem Falle sind sie durch eine . Schuppe fast ganz verschlossen. — Die Ohren stehen aufsen gewöhnlich offen, seltener sind sie von der allgemeinen Kör- perhaut überdeckt (Phrynocephalus, Otlocryptis, Lyrocephalus). Alle Dieckzüngler haben vier vollkommen ausgebildete , fünfze- hige Fülse, und ihre Zehen, welche von ungleicher Länge und vollkommen frei sind, auch nicht, wıe bei den meisten Platt- zünglern, einer gemeinschaftlichen Basis entspringen, Krallen, die bei denjenigen, welche auf der Erde leben fast gerade, bei den andern aber, welche Gebüsche und Bäume bewohnen, Stark, seitlich zusammengedrückt und bogenförmig gekrümmt sind. Schenkelöffnungen sind da und fehlen. Der ganze Körper ist mit Schuppen, oft von sehr unbeständiger Gestalt, und nur bisweilen ihr Schwanz mit Schildchen bedeckt. Das Zungen- bein aller ist sehr entwickelt, und ihre Lungen sind sehr grofs, diese geben fast allen das Vermögen, ihre Körperfarbe zu ver- ändern. Das Stirnbein ıst, wie bei den Plattzünglern und Cha- mäleonen einfach, das Nasenbein aber doppelt. Der Körper dieser Echsen, deren Zungenbau ich bereits beschrieben, ist entweder platt- oder seitlich zusammenge- drückt. ‘Aus dieser verschiedenen Körperbildung ergeben AMPHIBIA. 237 sich zwei Zünfte, die durch den Stand der Zähne ihrer Glieder bestimmt werden. Die Zähne dieser sind nämlich mit dem Rande der Kiefer verwachsen (Pachyglossae acrodontes, rand- ' zähnige Diekzüngler), oder der Innenseite der Kieferäste angeheftet (Pachygl. pleurodontes, seitenzähnige Dick- züngler). Jene sind es, welche nie, diese welche, wenn sie unbrauchbar geworden, durch neue Zähne ersetzt werden, Die erste dieser Zünfte besteht aus Dickzünglern mit platt- gedrücktemRumpfe (Pachygl. platicormae), und diese selbst wiederaus solchen, deren Zähne mit dem Kieferrande verwachsen sind (Pachygl. platyc. acrodontes), oder auf der Innenseite der Kieferäste stehen (Pachy:gl. platyc. pleurodontes). Eben so ver- ‚ hält es sich mit den schmalrumpfigen Dicekzünglern (Pachygl. stenocormae), welche die zweite Zunft dieser Familie ‘bilden. Sie sind entweder seiten- (Pachyzgl. stenoc. pleurodon- tes) oder randzähnige Echsen (Pachysgl. stenoc. acrodontes). Erste Zunft der Ditkzüngler. Der Körper Blake, gedrückt. (L. pachygl. platycormae, plattrumpfige Dick- züngler.) a Gruppe I. Plattrumpfige Dickzüngler mit Randzähnen. (L. pachysgl. platyc..acrodontes.) Die Glieder dieser Gruppe haben nie Gaumenzähne, ihre Kieferzähne sind mit dem Rande der Kiefer und des Zwi- schenkieferbeines verwachsen, daher wurzellos und derb. Im- mer unterscheidet man Schneide-, Eck- und Backenzähne. Die obern Schneidezähne stehen immer auf dem Zwischenkie- ferbeine, die des Unterkiefers sind leicht durch die hinter ihnen befindlichen Eckzähne erkenntlich. Sie fallen gewöhnlich, wie bei vielen Fledermäusen, in einem gewissen Alter des Thieres 'paarweise ab, oder verbinden sich, was jedoch selten geschieht, mit den Rändern des vorgeschobenen Zwischenkieferbeines so sehr, dafs sie mit diesem nur aus einem einzigen Stücke zu bestehen scheinen, Ihre Zahl ergiebt sich dem zufolge nur aus einer bedeutenden Reihe von Exemplaren verschiedener Alters. erioden. — Die Eckzähne sind, wie bemerkt, immer vorhan- den ‘), allein nicht sehr selten zweideutig, im anderen Falle aber stark und zusammengeprelst-dreieckig, am Rande ohne v ı) Herr Kaup (Isis 1825. S. 59ı. u. Bd. zo. S. 614.) sagt, die Staffelschweife hätten keine Eck -, aber drei Vorderzähne, Hier meine Bemerkungen über diesen Punkt. In jungen, 5—6// langen grünen und gelbbäuchigen Staffelschweifen © (Urom. viridis et Ur. dispar) nahm ich deutlich zwei obere, zweideutige Eckzähne wahr. Diese verwachsen späterhin mit den Schneidezähnen so sehr, dafs sie kaum noch davon unterschieden werden können. Selbst diese verbinden sich mit einander und mit ihrer Grundfläche, nämlich mit dem Rande des Zwischenkiefer- beines, so sehr, dafs man sie leicht für dieses letztere halten würde, unterschie- den sie sich nicht hievon durch ihren Schmelzüberzug. 238 AMPHIBIA. Einschnitte. Die Spitzen der übrigen Zähne beider Kiefer ste- hen sich mit ihren Spitzen wechselständig gegenüber , jedoch greifen dabei die Zähne des Oberkiefers, äufserlich über. wo- durch das Zerknicken des Raubes wesentlich gefördert wird. Die hintern Backenzähne nehmen an Länge allmählich zu, die vordern dagegen wetzen sich in einem gewissen Alter oft Bis auf ' ihren Grund ab ’). Abgebrochene, oder unbrauchbar gewor- dene Zähne werden hier nie durch neue ersetzt, und alle von ihnen sind glatt und ohne Einschnitte. Diese Echsen stehen hinsichtlich ihres allgemeinen, ge- drungenen Körperbaues den Plattzünglern sehr nahe, und ver- halten sich zu diesen, wie die Bären zu den Katzen. An den Seiten der Zehen bemerkt man sogar noch bei den Krötenköpfen sehr entwickelte Hautfranzen, die indessen nicht mehr zum An- heften der Zehen auf ihrer Standebene dienen, sondern dazu bestimmt sind, das allzutiefe Eindringen dieser in den lockern Sand zu verhindern. — Die Zehen, welche bei den Krokodilen und den meisien Plattzünglern von einer gemeinschaftlichen Grundfläche ausgiengen, stehen hier auf einer ungleichen Linie, und sind auch von sehr ungleicher Länge. Die Krallen haben wie bei allen Thieren, welche in der Erde scharren, eine ge- ringe Krümmung, aber eine ziemliche Länge. Die diekzüngigen Echsen dieser Gruppe leben insgemein in trockenen, wüsten und sandigen Gegenden, und diejenigen von ihnen, welche über Flugsandsteppen verbreitet sind (Phry- nocephali), werden durch allerhand körperliche Vorrichtungen ausgerüstet, die ihren Aufenthalt an solchen Orten möglich machen. So befinden sich an den Krötenköpfen an der Stelle von Haaren (die, ein Eigenthum der Säugthiere und einiger Vögel, auf den beiden Augenliederrändern mehrerer von die- sen so genannte VVimpern bilden) auf den beiden Rändern ihrer Augenlieder kleine, niedlich geformte Hautläppchen, welche abwärts gekehrt sind, zusammen wahre Wimpern vorstellen, und jedes Eindringen von Staub und Sand in die Augen verhin- dern. Diese, an und für sich grols, werden von kräftigen Liedern überdeckt, deren Spalte nur sehr klein ist, und durch welche die Pupille blofs mit einem kleinen Theil der Iris hin- durchblickt; die auf dem Sande sich beständig brechenden Son- nenstrahlen können auf diese Weise den Augen keine ihrer Schärfe nachtheilige Blendung verursachen. Gegen die senk- recht auf sie herabfallenden Strahlen der-Sonne werden sie au- (serdem durch ein, in Form eines Augenliedes am obern Au- genhöhlenrande entspringendes, Hautläppchen geschützt, wel- ı) In IB ro langen Staffelschweifen fand ich im Ober- und Unterkiefer nur noch 8—9g Backenzähne, deren doch in vollständigen Exemplaren #/, vorhanden sind. z AMPHIBIA. 239 ches nach Willkühr des Thieres gesenkt, dachartig emporge- richtet werden kann, und in einen Franzensaum sich endigt. Es ist, abgesehen von seinen Bestandtheilen und seiner be- trächtlichen Entwickelung, eine wahre Wiederholung der menschlichen Augenbraune, und kommt unter den Amphibien nicht mehr vor. Wie beim Maulwurfe die Schneidezähne durch ein be- sonderes Fleischblättchen, welches unter der Oberlippe ent- springt, vorhangartig überdeckt werden können, und dadurch das Eindringen von Sand in die Mundöffnung verhindert wird, so ist hier, zum ähnlichen Endzwecke, der ganze Rand der Oberlippe von kleinen Hautläppchen umzogen, die den Saum der untern wie eine Franze überdecken. — Die Ohren, wel- che, mit Ausnahme der Sippen Lyrocephalus und Otoerypltis, an den übrigen dickzüngigen Echsen offen stehen, sind bei den Krötenköpfen von der allgemeinen Rörperhaut überdeckt, und die Nasenlöcher, die bei allen übrigen Echsen einen freien Ausgang haben, werden durch ein Schüppchen ausge- füllt, welches zwischen sich und dem vordern Rande des Nasenloches nur eine sehr schmale, aber aufserdem noch, wie es mir scheint, schlielsbare Spalte zum Athmen frei läfst. — Diese sonderbaren Eigenschaften des Körpers, wel- che diese Echsen geschickt machen, im fliegenden Sande um- herzuirren, habe ich an den bis jetzt bekannten Gattungen der Sippe Phrynocephalus ohne Ausnahme wahrgenommen. Die Wechsler können als solche Echsen betrachtet wer- den, denen, was ihre allgemeine Körpergestalt betrifft, die Krötenköpfe gleichsam zum Modelle gedient haben. Auch sie haben noch, wie die ihnen nachfolgenden Hardunen, Au- genbraunen, allein diese sind aus schief hinter einander ge- stellten, zusammen eine bogenförmige vorragende Schneide bildenden Schildchen zusammengesetzt und unbeweglich. — Von sehr eigenthümlicher Bildung ist der Schwanz der Staf- felschweife (deren Kopf dem der Seeschildkröten, äufserlich betrachtet, auffallend gleicht); er ist im höchsten Grade mus- kulös, kegelförmig-plattgedrückt, und mit grofsen, staflel- förmig gelegten Schildtafeln bedeckt. Bei der so sehr be- schränkten Kenntnils von der Lebensweise aller Dickzüngler mit plattem Humpfe, ‘ist es nicht leicht möglich zu bestim- men, was eine solche sonderbare Schwanzbildung nöthig machte, die sich auf ziemlich ähnliche Weise in den Dorn- schweifen wiederholt, und in dem gewirtelten Schwanze der Hardune vorbereitet wurde. — Sowohl in den Wechs. lern, Hardunen als auch an den Staffelschweifen ist das Ohr 240 AMPHIBIA. offen, jedoch immer an seinem vordern Rande von Schüpp- chen umgeben , vielleicht auch einer Zusammenziehung fähig. Alle diese Echsen bewegen sich nur mit Hülfe ihrer Fülse von Ort und Stelle; ihr Rumpf ist zu kurz, als dafs er seitlich sich krümmen, und dadurch den schnelleren Lauf des Thie- res befördern könnte. — Ihre starken Eckzähne machen es wahrscheinlich, dafs sie sich vorzüglich von hartflügeligen Erd- insecten ernähren; indessen wissen wir durch Rüppel, dafs die Staffelschweife auch vegetabilische Stoffe fressen. Hierher die Sippen: Phrynocephalus. — Trapelus. — Stellio. — Uromastix. Sie gehören sämmtlich der alten Welt an. - ‘Von Säugthieren scheinen diesen Echsen die kleinen in Erdhöhlen lebenden Bären vergleichbar zu seyn, welche sich gleichfalls von animalischen und vegetabilischen Stoffen ernäh- ren, einen gedrungenen Körper, sehr entwickelte Eckzähne u. s. w. haben. Von Insecten sind ihnen aus der Reihe der Käfer die Sip- pen Erodius, Zophosis, Acis, Scaurus, Pimelia u. s. w. ana- log; Käfer, welche wie diese Amphibien in der Erde und an ‚sterilen Orten leben, vegetabilische und animalische Stoffe fres- sen, langsam gehen, einen feisten, kurzen, dabei oft (z.B. wie die Wechsler, Hardunen u. s. w.) von Dornen (deren Nutzen unbekannt ist) bedeckten Rücken haben u. s. w. Gruppe I. Plattrumpfige Diekzüngler mit Seitenzähnen (L. pachygl. platyc. pleurodontes). Diese Echsen unterscheiden sich von den vorangehenden Dickzünglern nur durch den Stand, die Art des Wachsthumes und Beschaffenheit ihrer Zähne, welche der erhöhten innern Wand der Kiefer mit ihrer Innenseite angeheftet und hohl sind, und, wenn sie durch Gebrauch unnütz geworden, von neuen (in der in der Einleitung in die Ordnung der Echsen angege- benen Weise) verdrängt und ersetzt werden. Man unterschei- det nur Backen- und Schneidezähne, letztere mit Sicherheit aber blofs am Oberkiefer, da sie dem Zwischenkieferbeine an- gefügt sind. Diese Echsen haben mithin gleichartige, an ihrer Spitze jedoch insgemein ausgekerbte Zähne. Gaumenzähne, welche man bei den plattrumpfigen Dick- zünglern mit Randzähnen bis jetzt noch nicht beobachtet hat, erscheinen hier bisweilen (Tropidurus), aber zum erstenmale unter den Wirbelthieren, denn die dem Delphinus Butzkopf (Typus von Lacepedes Sippe Hyperoodon, aber wahrschein- lich identisch mit Delph. edentulus) und dem Stachelgreife zu- geschriebenen Gaumenzähne sind nichts Anderes als kegelför- mige harte Papillen der Gaumenhaut, wie sie bei den Vögeln so 5 AMPHIBIA. “Ve . ‚so häufig vorkommen. — Diese Gaumenzähne sind mit ihrer Grundfläche gleichfalls nicht verwachsen, sondern ihr nur angeheftet. N Dafs diese Dickzüngler die vorhergehenden in der neuen Welt, der sie allein angehören, blofs wiederholen und darstel- len *), geht aus ihrer wechselseitigen Vergleichung, welche nachstehendes Schema erleichtert, klar hervor. Plattrumpfige Dickzüngler der neuen Melt, alten Welt. Urocentron wiederholt sich in Uromastix. Phrynosoma en — _ Phrynocephalus. Platynotus _ — Trapelus. Tropidurus — — Stellio. Die Gattungen je einer dieser Sippen sind denen der ihr gegenüberstehen den äufserlich so täuschend ähnlich, dafs man sie ohne-vorhergegangene Untersuchung ihrer Zähne für Glieder einer und derselben Sippe halten möchte. — Dasselbe Verhält- nils findet, wie ich nachher zeigen werde, auch bei den schmal- rumpfigen Dickzünglern der alten und der neuen VWVelt statt. Zweite Zunft der Dickzüngler. Der Körper seit- lich zusammengedrückt. (Pachygl. stenocormi, schmalrum- pfige Dickzüngler.) _ Wie in der vorhergehenden Zunft, so beobachtet man auch in dieser rand- und seitenzähnige Dickzüngler, wovon diese der neuen, jene der alten Welt angehören. Sie sind, zufolge ihres Körperbaues, Echsen, welche fast nie die Bäume, auf welchen sie wohnen, verlassen, und sich vorzüglich von Blät- tern und Früchten, vielleicht aber auch bisweilen von Insecten ernähren. 2 Gruppe I. Schmalrumpfige Dickzüngler mit Seitenzähnen. (Pachygl. stenoc. pleurodontes.) Sie haben ganz den Zahnbau der plattrumpfigen Dickzüng- ler mit Seitenzähnen, bisweilen, auch wie sie, Gaumenzähne; auch entwickeln sich ihre Zähne auf ganz ähnliche Weise. — _ Innig verbinden sich die schmalrumpfigen Dickzüngler mit den plattrumpfigen durch die Sippen Cyclura und Tropidurus, deren Schwanz Jang, rundlich, von sehr stachelichen, an der Spitze freien Schuppen bedeckt ist. | N € - ı) Es verhält sich mit diesem vom Klima bedingten Zahnsysteme dieser Echsen etwa wie mit dem der Affen, welche, wenn sie in der neuen Welt leben, gewöhnlich vier und zwanzig Zähne haben, aber nur zwanzig, wenn sie Bewohner der alten Welt sind. Waczzn, Syst, der Amph. { 16 548 AMPHIBIA, Hierher die Sippen: Cyclura. — Hypsilophus. — Meto= poceros. — Amblyrhynchus. — Basiliscus. — Oedicoryphus. — Dactyloa. — Draconura. — Norops. — Polychrus. — Ophryoessa. — Enyalius. — Hypsibatus. —- Otocryptis. Der Schwanz aller dieser Echsen ist von so ungewöhnlicher Länge, dafs er ihrem Betrachter von allen übrigen Körperthei- len gewöhnlich am ersten in die Augen fällt, und die Frage: „wozu seine Länge nütze?“ veranlalst. Er ist diesen Thieren, wie den langschwänzigen Affen, ein Werkzeug, welches ihnen, wenn sie auf schmächtigen und schwanken Aesten einherkrie- chen, zur Herstellung eines gewissen Gleichgewichtes im Kör- per dient, ihrem Sprunge die Richtung giebt, und ihnen daher unentbehrlich ist‘). Bald ist er, je nach der Lebensweise dieser Echsen, gewirtelt (Cyclura), bald seitlich zusammengedrückt (Hypsilophus, Amblyrhynchus, Basiliscus, Dactyloa z. Theil, Ophryoessa), bald rundlich und eben (Oedicoryphus, Dactyloa z. Ih., Draconura, Polychrus, Norops, Enyalius, Hypsiba- tus). Bei einigen Sippen.bemerkt man (Basiliscus, Dactyloa z. Th.) auf der Firste ihres seitlich zusammengedrückten Schwanzes eine Art von Flosse, welche durch die aufsteigen- ‚den Dornfortsätze der. Schwanzwirbel ausgespannt wird; sie ist dazu bestimmt, dem Schwanze während des Sprunges des Thie- res eine sichere Richtung zu geben, wie etwa die doppelte Haarreihe dem Schwanze der Springmäuse, und die Feder dem Pfeile. Immer haben einen so gebildeten Schwanz diejenigen von ihnen, welche lebhaft sind und weite Sprünge machen. Eben so bemerkenswerth ist ein (bisweilen bis über die Brust hin sich erstreckender) Hautsack der Kehle mehrerer dieser Echsen, der entweder durch die Lungen mit Luft ange- füllt, und durch die sehr entwickelten Zungenbeinhörner in seiner Ausspannung erhalten (Dactyloa) , oder nicht aufgebla- sen werden kann (Hypsilophus), und so eine VVYamme darstellt. .— Dieser Kehlsack fällt um so eher in die Augen, als wir ihn, in seiner Ursprünglichkeit, schon bei den Vögeln, hier näm- lich als aufblasbaren Mundhöhlenboden (z. B. bei den Peleka- ı) Einen sichern Beweis von der Richtigkeit dieserBehauptung gab mir auch Huhls Psittacus viridissimus (Psit. acutirostr. Spir.) Ich rifs ihm die Schwanz- federn aus (welche bei diesem Vogel bekanntlich lang sind), und nun über- schauckelte er sich ohne Unterlals, so bald er es versuchte sich, nach seiner Ge. wohnheit, der untern Seite ‚der Sitzstange anzuhängen, um auf ihre Höhe zu ge- langen. Eben so verhält es sich mit den Schwanzmeisen, wenn man sie ihres Schwanzes beraubt. Die Sitten dieser Vögel sich, wenn sie ihre Nahrung auf- suchen, rücklings an den äufsersten Baumästen: anzuhängen (wahrscheinlich ver- anlassen sie hiezu gewisse Inseetenlarven, welche nur auf der untern Seite der Baumäste stecken), und sich dabei ihres Schwanzes wie einer Balancierstange zu bedienen, ist allbekannt. — Hänguruhs und Springmäuse biegen ihren Schwanz, so bald sie sich damit in die Höhe geschnellt, augenblicklich wieder abwärts, um dem im Sprunge vorsinkenden, mithin übergewichtigen, vordern Theile des Rumpfes ein Gegengewicht zu selzen u. s. w. ‘ AMPHIBIA. | 243 kanen,, Scharben) wahrnahmen °).. Nach seinem Nutzen kann man ihn sogar mit der Luftblase der Fische vergleichen. Er verschafft nämlich diesen Echsen, wenn er mit Luft gefüllt ist, eine gewisse Leichtigkeit, gestattet ihnen dadurch weite "Sprünge, und schützt sie vor plötzlichem Herabfallen auf den Boden. Immer wird er daher von ihnen im Sprunge ausge- ‚spannt. Andererseits dient er ihnen aufserdem als passives Vertheidigungsmittel ?). Angegriffen schnauben sie, und blä- hen urplötzlich ihre Kehlhaut auf, wobei diese eine andere, sehr gesättigte Färbung erhält 5). Die Zehen der Saumfinger ziehen dadurch unsere Auf- merksamkeit auf sich , dafs ihre Haut, wie bei den Zünglern, vor dem Klauengliede erweitert, und unten mit freiste- henden, scharfrandigen Hapntblättchen besetzt ist, die dem Fulse beim Aufruhen auf glatten .Aesten grolse Sicherheit gewähren müssen. — Es scheint, dafs diese Echsen, welche immer mehr oder weniger grün sind, sich in denjenigen grünen Fröschen wiederholen , die wie sie zwischen dem Laube der Bäume leben, und gleichfalls VVerkzeuge an den Füfsen haben, womit sie sich an Blättern und Zweigen anhängen, behende springen, auch die Kehlhaut sackförmig erweitern können. (!'yas. Ob wohl die Saumfinger schreien?) Dazu kommt noch, dafs die Hinterbeine der Saumfinger viel länger als die vordern, und, wie bei den angeführten Fröschen, wahre Springbeine sind. ı) Ciconia Marabu und Argala, welche ich beide in fast vollem Genusse ihrer Freiheit beobachtete, können nicht nur die Haut der Kehle, sondern auch die des ganzen Halses so durch Luft auftreiben, dafs dieser fast eben so dick als der Rumpf erscheint, und dadurch ein sehr sonderbares Ansehen erhält. Wie die Fische im Aufwärtsschwimmen die Duftblase, so spannen diese Vögel im Auf- wärtsfliegen ihre Halshaut aus. Ich beobachtete ferner, dafs diese, selbst im ruhigsten Zustande der Störche, auch durch Einwirkung der Sonnenstrahlen so mächtig aufgetrieben wird, dafs bei ihrer dabei eintretenden Durchsichttgkeit der eigentliche Hals wie eine dunkle Säule erscheint. Die ganze Welt weils, dals die Strahlen der Sonne auf die Luftblase der Fische eine ähnliche Wirkung hervor- bringen, und dafs diejenigen von ihnen, welche bei grofser Wärme auf der Ober- = . ‚fläche des Wassers zu lange verweilen, nicht mehr im Stande sind, die Blase zu- sammenzudrücken und unter das Wasser zu gehen. ' 2) Ein Psittacus accipitrinus wurde von mir in den RKäfig eines Psittacus Illigeri gebracht. Letzterer bezeigte hierüber kein besonderes Befremden, und schien sich den neuen Gast gefallen zu lassen, fieng aber, als dieser seinen Federhals- kragen urpiötzlich entfaltete, so ängstlich und so laut zu schreien an, dafs ich beide Vögel augenblicklich trennen mufste. — Unvermuthete, plötzliche Erschei- nungen dieser oder’ähnlicher Art, scheinen selbst auf grofse und heherzte Thiere Eindruck zu machen, Ich erinnere mich in einer Reisebeschreibung gelesen zu “ haben, dafs eine indische Dame auf ihrem einsamen Spatziergange einen auf sie losstürzenden Tiger durch ‚rasches Entfalten ihres Sonnenschirmes in die Flucht jJagte. ; ’ 3) Dafs die, vorzüglich den dickzüngigen Echsen und Chamäleonen eigenthümliche wechselnde Verfärbung gewisser Körpertheile vorzüglich auch durch Gemüths- affecte hervorgebracht werde, beweisen nicht nur diese sehr leicht reizbaren Saumfinger, deren Kehlhaut, wenn sie zornig sind, blutroth wird, sondern selbst auch die Menschen. Leicht macht ein unverhoflites Wort die Wange des ver- schämten Mädchens erröthen; das Gesicht des Rachsüchtigen wird bleich oder - roth, seine Lippe blau. Selbst bei Vögeln sind plötzliche Verfärbungen nackter ‘ Körperstellen nichts Unerhörtes; hochroth färben sich am aufgebrachten Puter Kopf und Hals u. s. w. / ' 16* 244 | AMPHIBIA. Die Echsen dieser Zunft sind nebst den Chamäleonen die einzigen, welche hoch auf den Fülsen stehen. Die ihnen nach- folgenden freizüngigen und seitenzähnigen scheidenzüngigen Echsen ruhen im Gehen auf dem Boden mit dem Leibe auf, weil dieser sie durch seine seitlich- wellenförmigen Bewegun- gen nebst den Fülsen von Ort und Stelle bringen mufs. Da- durch schlielsen sie sich eben den Schlangen an, welche sich allein nur durch Windüngen ihres Körpers fortzubewegen im Stande sind. Oben schon habe ich bemerkt, dafs auch die plattrumpfigen Dickzüngler schreitend und nicht wie diese frei- züngigen und seitenzähnigen scheidezüngigen Echsen krie- chend gehen. ‚In dieser Gruppe ist nur eine einzige Sippe bekannt (Oto- eryptis), deren Gattung ein verschlossenes Ohr hat. Sie schlielst sich durch diese Eigenschaft, so wie auch durch ihre allgemeine Körpergestalt den Leierköpfen an, welche die nach- folgende Gruppe eröffnen. "Gruppe Il. 'Schmalrumpfige Dickzüngler mit BRandzähnen. (Pachysgl. stenoc. acrodontes.) Sie unterscheiden sich von den vorangehenden schmalrum- pfigen Dickzünglern durch ihren Zahnbau , worin sie durchaus mit den plattrumpfigen, randzähnigen Dickzünglern über- einstimmen, und von diesen wieder durch ihren seitlich zusam- mengedrückten Körper, der sie nöthigt auf Bäumen zu leben, durch ihren sehr langen Schwanz, so wie durch mehrere, zum Theil später zu berührende körperliche Eigenheiten. Sie er- nähren sich vorzüglich von vegetabilischen Stoffen, fressen aber auch Insekten. Hieher die Sippen: Lyrocephalus. — Gonyocephalus. — Brachylophus. — Physignathus. — Lophura. — Chlamydo- saurus. — Calotes. — Semiophorus. — Draco. Wie sich die Sıppen der plattrumpfigen Diekzüngler der alten und neuen Welt durch ihr Zahnsystem von einander ent- fernen, andererseits aber wieder, anlangend die allgemeine ‚Körpergestalt und Sitten ihrer Gattungen, sehr nahe stehen, und wechselseitig in beiden VWVelten darstellen, eben so wieder- holen, unter ganz ähnlichen Umständen, die schmalrumpfigen randzähnigen Dickzüngler die seitenzähnigen. Diefs mag ein Gegeneinanderstellen der Sippen dieser Echsenzünfte aus beiden Welten verdeutlichen. AMPHIBIA. 245 y Sc hmalrumpfige Dickzüngler der alten Welt. neuen Welt. ‚Lyrocephalus wiederholt sich in Otoeryptis. Gonyocephalus an = Ophryoessa (Enyalıus, Hy- EN: psibatus). Brachylophns — __ Amblyrhynchus. Physignathus — —_ Cyclura (mit Ausnahme des Schwanzes). Lophura un en Basıliscus. Ohlamydosaurus — — . (Eine entsprechende Sippe fehlt hier noch.) ‚ Calotes — — Eypsilophus , [Metopoceros, Polychrus. (Die Färber- echsen sind mit denjeni- gen Galoten zu verglei- chen, welche gleichfalls nur einen kleinen Nacken- - kamm haben.) "Semiophorus _ _ Dactyloa (Oedicoryphus, Norops). Draco — —_ Draconura (mit Ausnahme des fehlenden Flatteror- ganes). Unter diesen Echsen entwickelt sich ein höchst merkwür- diger Flugapparat. Bei den Drachen nämlich ist die Haut des Rumpfes auf seinen beiden Seiten flügelförmig erweitert, und kann mit Hülfe der zwischen ihre beiden Wände eingeschobe- nen, mit ihren Wirbeln sehr beweglich eingelenkten, gräten- artigen, sehr verlängerten, falschen Rippen ausgespannt und zusammengelegt werden. Man hat dieses sonderbare Flatter- werkzeug mit den Flügeln der Fledermäuse verglichen, ‚allein damit hat es nur eine entfernte Aehnlichkeit, indem bei diesen Säugthieren. die Finger es. sind, welche die Flughaut aus- spannen. Auch dienen den Drachen die seitlichen Rumpfhaut- erweiterungen nicht zu einem anhaltenden Fluge, wie den Fle- dermäusen, ja nicht einmal zum Fluge, sondern nur zum -Flattern für eine kurze Strecke, und noch mehr als Fallschirm. Man muls demnach diese Echsen mit den Flatterhörnchen und Flugbeuzelthieren vergleichen, deren seitliche, erweiterte Rumpfhaut gleichfalls nur ein Flattern, aber keinen wirklichen Flug gestattet. — Unter den Amphibien finden wir diese flü- gelförmigen Rumpfansätze der Drachen schon bei den Fältern 246 AMPHIBIA, und einigen Halbfingern angedeutet, und bei deu Uraeen und Schildvipern sogar wieder das merkwürdige Vermögen der Rippen, sich aufzurichten, zum Vorschein kommen, Diese helfen bei den genannten Schlangen, wie bei den Drachen, eine gleichfalls flügelförmige erweiterbare Halshaut ausspannen. Ich halte dafür, dals unter den Fischen die fliegenden See- hähne (Dactylopteri), und unter den Insecten die Heuschrecken diese, Drachen vorstellen. Anlangend die Seehähne, so hat ihr Kopf (besonders der der Trigla volitans) in seiner allge- meinen Gestalt eine auffallend grolse Aehnlichkeit mit dem der Drachen, und ihre flügelförmigen Brustflossen können nicht nur wie die Seitenflügel dieser Echsen nach Art eines Fächers . entfaltet und zusammengelegt werden, sondern sind ihnen selbst in ihrer Färbung ähnlich. Von Heuschrecken, welche nach meiner Ueberzeugung den Nagern *) entsprechen, sind den Drachen vorzüglich die flie- genden Fangheuschrecken (diese bringen zum Theil, wie die meisten Nager, ihre Nahrung mit den Vorderfülsen zum Munde; ob diefs nicht auch von einigen Echsen dieser Zunft geschieht?) vergleichbar. Ich weils aus guter Quelle, dafs sie, wie vor- züglich auch die Drachen, ihre Körperfarbe verändern können. Sie leben auf Bäumen, haben bisweilen, da sie weite Sprünge machen, Fallschirme am Halse oder an den Füfsen, und ihre Flügel werden durch steife Strahlen ausgespannt, die in ihrer Verrichtung den Rippen der Drachenflügel ähnlich sind und entsprechen. 7 Da die Echsen dieser Zunft noch einigermalsen (bis auf sie ihnen fehlende (?) Eigenschaft, die Nahrung mit den Schnei- 'ı) Die Nager verhalten sich zu den Heuschrecken, wie die Schwalben zu den Libel- len, welche, gleich diesen Insecten, lange, polirte Flügel, kurze Fülse, eine starke, gewölbte Brust und grofse Augen haben, und ihre Nahrung im Fluge er- reifen, Der.lange, stangenförmige Körper dieser Insecten entspricht dem langen Gabelschwanze der Schwalben, und dient wie diesen zur Herstellung eines gewis- sen Gleichgewichtes im Fluge, theils auch zur Richtung desselben. Selbst die glänzende Stahlfarbe, die so vielen Schwalben eigen ist, wiederholt sich häufig bei den Libellen, welche, wie eben diese Vögel, ihrer Nahrung wegen gerne über dem Wasser umherschwärmen. Noch .ersichtlicher aber ist die Wiederholung der Nager in den Grillen. Diese und sie zeichnen sich vor allen übrigen Thieren durch ihre ungemein grolse Fruchtbarkeit (wodurch sie oft zur Landplage werden), durch ihre Alles verhee- rende Gefräfsigkeit u. s. w. aus. Einige von ihnen wandern sogar bisweilen in ungeheuren Zügen (Cuniculus Lemmus und Jeridium migratorium)., Einiger- mafsen noch nach Körpergestalt, vorzüglich aber nach der Lebensweise, stellen Acheta und Gryllotalpa die Sippen Spalar, Georychus und Bathyerchus, Phyl- lium und Mantis die Flatterhörnchen (Pieromys), die Gattungen der Sippe Gryllus die eigentlichen Wühlmäuse, die Heuschrecken (Zocustae), und die Schnarrheuschrecken (4eridia) die Springmäuse und Springratten (und die mit diesen zunächst verwandten Hänguruhs) vor, welche, wie diese Insecten, sehr lange Hinterbeine haben, und damit weite Sprünge zu machen vermögen. Der ‚lange Schwanz dieser Nager und ‘der Känguruhs, welcher ihren Absprung vom Boden wesentlich befördert, wird bei den Heuschrecken durch zwei kurze, steife Afterstiele (beim Männchen), so wie durch die lange säbelförmige Legeröhre beim Weibchen dargestellt, die, wie ich beobachtet zu haben glaube, vom Insecte gegen die Standebene hin gedrückt wird, sobald es im Begriffe ist in die Höhe zu springen, AMPHIBIA. 247 dezähnen zu zerlegen) mit den Nagern Vergleiche bestehen, so läfst es sich annehmen, dafs ihnen auch die diesen Säugthieren analogen Papagaien mehr oder weniger entsprechen. — Es sind die langschwänzigen Papagaien, welche man ihnen gegenüber- stellen mülste, die wie diese Echsen gewöhnlich grün gefärbt sind ’), und denen im besondern Grade das Vermögen eigen ist, die Fülse aus- und die vordern Zehen weit hinterwärts zu keh- ‚ren; eine Eigenschaft, die vorzüglich den 'schmalrumpfigen Dickzünglern zukommt. Ich halte es indessen für wahrschein- lich, dafs es Echsen mit sehr entwickelten: Schneidezähnen giebt, welche wie die Nager und Papagaien nagen, und diesen in gerader Linie gegenüber gestellt werden können. ' Wozu mag wohl die sonderbare,, ‘blasbalgartige Vorkeh- rung am Nacken der Kragenechse dienen, und von welcher Beschaffenheit ist-ihr innerer Bau? Etwas so Sonderbares darf man nur wieder unter den kleinen ausländischen Cicaden erwar- ten, die nicht selten auf ihrem Kopfe Anhänge von sonderba- rer Gestalt besitzen. Dritte Familie. Freizüngler. Den Zungenbau dieser Echsen habe ich in der Einleitung in ihre Ordnung beschrieben. ı) Die Farbe der dickzüngigen Echsen harmonirt gewöhnlich mit der ihrer Umge- bungen. Die Braunenechsen, welche sich den dunkeln Stämmen der Bäume an- hängen, haben eine düstere, die Leguane, Basilisken, Saumfinger, Caloten, Se- gelschweife u. s. w., welche zwischen Blättern umherschweifen, eine grüne Farbe, Die Färberechsen müssen zufolge ihrer Färbung schwer von Baumstämmen und Aesten, welche mit grünlichen und braunen Flechten bedockt sind, zu unter- scheiden seyn, und die plattrumpfigen Dickzüngler der Flugsandsteppen Asiens und der Sandwüsten des.nördlichen Africa mögen durch ihre dem Sande gleiche Farbe oft dem Blicke der auf sie Jagd machenden Raubvögel entgehen, — Ue- berall im Thierreiche herrscht diese weise Vertheilung der Farben. Hasen und Feldmäuse, Rebhühner, Wachteln uud Lerchen, welche vorzüglich den Ver- folgungen der Hachte ausgesetzt sind, entgehen diesen nicht selten durch ihre Erdfarbe ; ja der Alpenhase (Zep. variab,) und das Schneehuhn werden im Win- ter weils, um durch diese dem Schnee gleiche ‚Farbe dem Scharfblicke der Luchse, Wildkatzen, Marder und einiger Raubvögel entzogen zu werden. Die Eulen sind wegen ihrem gesprenkelten, graugelben Gefieder oft sehr schwer von den Steinmassen und Baumstämmen, welchen sie sich, sobald sie sich beobach- " tet glauben, aufs innigste anschmiegen, zu unterscheiden, und der kleine, grüne Psittacus vernalis mit blutrothem Steifse macht sich zwischen den hellgrünen Blättern und den Scharlachblüthen der Dadapbäume (Erythrina indica) unbe- merkbar. Und wer dächte nicht an die Mantisarten, welche, aufser durch ihre Form, durch ihre Farbe, indem sie darin bald verwelkten, bald grünenden Blättern gleichen: wer nicht an die, dürren.Aestchen ähnlichen Spannenraupen, wer nicht an Yolucella (Geoffr.) und Pierocera (Meig.), von welchen sich einige im Gewande der Bienen in die Nester der Hummeln, täuschend diese durch Hleidung und Farbe, ungestraft einschleichen u. s. w.? — Besonders aber sind diejenigen Thiere mit solchen passiven Vertheidigungsmitteln begabt, wel- chen Instrumente zur activen Verfechtung ihres Lebens fehlen. Mittelbar mufs indessen bisweilen auch die Farbe denen, welche durch Kräfte und Werkzeuge gegen fremde Angriffe hinlänglich geschützt sind, dienen, um sich durch sie ihrer Beute zu versichern. So werden Canis Lagopus und Musiela erminea im Winter weils. Eine andere Farbe als diese würde sie auf dem beschneiten Boden schon von Weitem kenntlich machen. Marder und Iltisse, welche zu dieser Zeit an dunkeln Orten ihrer Nahrung nachziehen, behalten dagegen ihr schwarzbraunes Hleid u. s. w. | 248 AMPHIBIA. Ihr Kopf ist eiförmig, oder stellt eine vierseitige, an den ‘ Kanten mehr oder weniger scharfe, Jängliche oder kurze Pyra- mide vor, und ist vom Rumpfe durch seine Dicke bedeutend, nur wemg oder durchaus nicht unterschieden, seine Ober- fläche immer von grolsen Schildplatten bedeckt, die insgemein flach und winkelig, und nur selten etwas erhöht, von rundlicher oder ovaler Gestalt (z. B. Gerrhonotus, Trachysaurus), selte- ner noch runzelich (Lepidosoma) sind, und dann auf den ersten Blick wie Schuppen erscheinen. Sie sind sehr dünn und im- mer mit ihrer Grundfläche so fest verbunden, dafs sie davon ohne Zertrümmerung nicht getrennt werden können. Wie in allen übrigen Echsen, ist auch hier der Ober- und Unterkiefer von Lippen umzogen, deren Ränder ganz gerade sind, sich ge- „nau decken, und so den Mund aufs innigste verschlielsen, Die Pupille der Freizüngler, welche sämmtlich Tagthiere sind, ist rund und keiner besondern Zusammenziehung fähig. Die inrmer auf den Seiten des Kopfes stehenden Augen stellen mit ihrer Bedeckung eine Ellipse vor. Anlangend die Augenlieder, so ist das untere immer das gröfsere, das obere bisweilen nur ein Rudiment oder es fehlt fast ganz. Indiesem Falle aber überdeckt das untere das Aug völlig. Bei den Dickzünglern sind dagegen die beiden Augenlieder immer von fast gleicher Gröfse. — Sel- ten fehlen sie gänzlich (Ablepharus, Gymnophthalmus), und noch seltener sind von beiden nur Rudimente ersichtlich (Pygopus). Die Nickhaut ist gewöhnlich vollständig '). Der Augenhöhlenrand ist immer geschlossen, und entwe- der rund, oder er stellt nur zwei Dritttheile eines Kreises vor, wenn, wie bei einigen Krokodilen, sein oberes Dritttheil durch eine Knochenplatte ausgefüllt wird, die mit der Scheitelfläche parallel liegt, aus mehreren Stücken zusammengesetzt ist, und ‘zum Schutze des Auges nicht wenig beiträgt. Diese Braunen- platte (lamina superciliaris ”) kommt weder bei den platt- noch bei den diekzüngigen Echsen vor; auch ist sie keinem rand- zähnigen Freizüngler eigen. Ein Rudiment derselben ober- halb dem vordern Augenwinkel, wie man es bei den meisten Krokodilen wahrnimmt, habe ich hier bis jetzt noch nicht beob- achtet. Diese Braunenplatte haben die Sippen: Leac., Zootoe., Podarc., Aspist., Zonur., Psammur., Chamaes., Gerrhon., ı) Cuviers Ausspruch: „Sous Z’angle anterieur des reptiles sauriens est un vestige de troisieme paupiere,‘ ist zu allgemein, So-ist z. B. die Nickhaut bei der schon ziemlich tief stehenden Panzerschleiche, welche ich eben lebend vor mir habe, noch so entwickelt, dals sie ‚deckend über das ganze Aug hin ge-_ « zogen werden kann. 2 2) Bojanus (Isis ı8zı. t. 8.) nennt die Rnochen, welche diese Braunerplatte bil- den, squamae supraorbitales, und vermuthet, dafs sie dem Hnochenringe der Sclerotica bei den Vögeln analog seyn möchten, allein die Echsen besitzen, wie bekannt, aufser diesen Hnochenstücken der Braunenplatte, auch die der Scle- rotica. { 7 ‚ AMPHIBIA. 249 Gerrhos., Bip., Ophios., Ang., Ophiod., Pygod., Pygop., Zygn., Seps, Ly gos., Sphaen., Scinc., “Enpren.. Gongyl., Cyel., Trachy's. Diese sind durchgehends Echsen, welche viel “ der Erde wühlen. — Die Nasenlöcher stehen hier immer auf den Seiten der Schnautze, allein entweder über, unter, auf oder vor der Schnautzenkante, und sind so, da ihre Lage bei den verschiedenen Gattungen einer Sippe im- mer eine und dieselbe ist, sehr che Anhaltspunkte bei Bestimmung, ihrer Sippen. Die Ohren stehen insgemein offen, nur bei wenigen sind sie von der allgemeinen Hörperhaut überdeckt (Chirocolus, Anguis, Ophiodes, Zygnis), aber selbst auch in diesem Falle ist. das Trommelfell vorhanden, das ‚bei keiner Echse fehlt, und bei diesen bald der Kopfhaut parallel, bald mehr oder weniger tief im Gehörgange liegt. _ Der Rumpf der freizüngigen Echsen varıırt hinsichtlich seiner Länge und Bedeckung auf mannichfaltige Weise, immer aber ist er rundlich und von Schuppen bedeckt, welche bald glatt, bald gekielt, dachziegelartig über einander, oder in Ringen neben einander gelegt, bald körnerförmig (Phrynoce- phalus) und selten nur fast knöchern und höckerig sind (Tra- chysaurus). Den Unterleib bedecken bei diesen Schildchen, bei ‘jenen Schuppen. Kurz, die Art seiner Beschuppung läfst sich ohne zu grolse Weitläuftigkeit im Allgemeinen nicht an- geben; nur will ich noch bemerken, dals sie sich bei allen Gattungen einer Sippe ım Wesentlichen ımme» sehr gleich bleibt, und defshalb ın die Charakteristik dieser letztern auf- genommen zu werden verdient. Der Rumpf ist immer etwas, Dal ellen selbst beträcht- lich lang, um sich seitlich - wellenförmig krümmen,, und da- durch die Ortsbewegung des T'hieres Mördern zu können. Bisweilen wird diese, wenn die Fülse gänzlich fehlen, allein durch diese Sn oinucen des Körpers bewerkstelliget. So können demnach ee Echsen, anlangend ihre Körpersestalt, ihre Fortbewegungsweise und zum Theil auch ihre Sitten, “ gleichsam als die Herolde der Schlangen betrachtet werden. Ein Schwanz ist immer vorhanden, und für diese Thiere immer von grolser Wichtigkeit, da er ihnen nicht nur im Laufe durch seine Windungen einen wesentlichen Vorschub gewährt, sondern Andererseits auch noch das, Vermögen ver- leiht, sich mit Gewalt vom Boden binwegzuschnellen, sobald sie seine Krümmungen gegen die Standebene hin entfalten. Defshalb ist auch der Schwanz derjenigen dieser Echsen, es sich seiner, wie gewissermalsen die use und Q 250 AMPHIBIA. Hänguruhs, als eines Hebels in ihrer Ortsbewegung bedie- nen, von Schuppenringen umzogen, die durch ihre hinten mehr oder weniger stark hervorspringenden Ränder sein An- stemmen gegen die Standebene nicht wenig begünstigen und sichern. Durch solche Hülfsmittel unterstützt, sind die rand- zähnigen Echsen von allen andern die flüchtigsten und behende- sten. Sie sind grölstentheils lebbaft, drücken durch allerhand Gebärden ihre Lebensfreude aus, und’ suchen sich durch stete Wachsamkeit vor Gefahren zu sichern. — Ihre Rückenwirbel, welche Kugelgelenke haben, tragen wesentlich zu dieser Agi- lität ihrer körperlichen Bewegungen bei. Die freizüngigen Echsen haben vier, oder nur zwei hin- tere Fülse (Chamaes., Bip., Ophiod., Pygodact., Pygop., Zygn.), bisweilen aber fehlen sie ihnen gänzlich (Ophios., An- guis). In diesem letzteren Falle werden sie fast von Jedermann für Schlangen gehalten. Die Fülse der zweifüfsigen Gattungen sind immer höchst unvollkommen, zum Gehen unnütz, und besitzen nur Spuren von Fingern; bisweilen können aber auch . die Fülse der vierfülsigen Gattungen zum Gehen nicht ge- braucht werden, da sie zu kurz und ihre Zehen zu wenig ent- wickelt sind (Seps, Lygosoma). Als unbrauchbare Körper- - theile liegen sie dann in einer seitlichen Vertiefung des Rum- pfes. — Auch die Zahl der Zehen ist nicht constant. Bald ha- ben die Vorder- und Hinterfülse fünf, bald drei Zehen (Seps), oder die Vorderfülse besitzen fünf derselben, dagegen die Hin- terfülse nur vier (Acranius), und so umgekehrt (Chirocolus). — Schenkelporen, welche wir schon unter den Platt- und Dickzünglern beobachteten, kommen hier oft zum Vorschein. Diese Echsen, obgleich sie, wie alle übrigen, zwei sehr entwickelte Lungen haben, können ihre Körperfarbe nicht ver- ändern. — Sie besitzen immer ein Brustbein, auch wenn ihnen die Füfse fehlen. Sie legen theils Eier, theils gebä- ren sie, wie die randzähnigen Scheidenzüngler und meh- rere Schlangen, lebendige Junge (Zootoca, Seps, Anguis, wahrscheinlich auch Ophiosaurus), indem diese schon im Leibe der Mutter dem Eie entschlüpfen. Sie sind Land- thiere ’), welche auf oder unter der Erde ihre Wohn- plätze haben (nur einige von ihnen besteigen bisweilen, für eine kurze Zeit, niedere Bäume und Gebüsche), und sich, wie es scheint, blofs von animalischen Stoffen ernähren ?). Nicht ı) Der Schwanzbau des Krokodilschweifes giebt indessen der Vermuthung Raum, dafs diese Echse bisweilen ins Wasser geht. Pygop. Zepidop. lebt wie die ihn in Ame- rica darstellende Schleiche (Ophiodes) an schlammigen Orten. Durch den Pr. von Neuwied wissen wir, dals das Teiz nie das. Wasser betritt. Was Cz- vier in dieser Beziehung yom Teix (R. an. 2. p. 38.) sagt, ist demnach zu streichen. 2) Den Pr. von Neuwied (Beitr. zur Naturg. Bras, ı. $. ı64.) versicherten die AMPHIBIA. -251 immer wird von’ ihnen der Raub zerkleinert, und diejenigen von ihnen, welche keine Fülse haben, verschlingen wie die Schlangen Men Raub ganz. Männchen und Weibchen sind bis- ‚‘weilen in der Färbung von einander verschieden, was bei den meisten Dickzünglern der Fall nicht ist, aber immer fast wei- chen hierin die Jungen von den Alten durch Flecken und Strei- fen ab. Man Beobächtet unter diesen Echsen ‚ wie unter den Dick- zünglern, zwei Arten von Zahnsystem. Ihre Zähne sind näm- lich entweder mit der Firste der Kieferränder verwachsen, und dicht (Lac. autarchogl. acrodontes), oder der innern Seite der Kiefer angeheftet und hohl (Lac. autarch. pleurodontes). Die der erstern Gruppe haben, wie schon bemerkt, keine knö- cherne Braunenplatte; ihr Augenhöhlenrand ist kreisförmig, und ihr Stirnbein, wie bei Dickzünglern, einfach ; dieses ist dagegen bei den seitenzähnigen Bas seiner Mitte, wie bei den seitenzähnigen Scheidenzünglern und den Schlangen, in zwei Theile getheilt. WVeder die randzähnigen Freizüngler noch die seitenzähnigen haben bestimmte HeRzäkne Wir kennen keine Echsen der Vorwelt aus dieser Familie. Gruppel. Randzähnige Freizüngler. ‚(Autarchogl. acrodontes.) Die Zähne mit der Firste der Kieferränder verwachsen und derb. Gaumenzähne wurden bis jetzt noch nicht beobachtet. Diese Echsen gehören sämmtlich der neuen Welt an, und vertreten daselbst die Stelle der seitenzähnigen Scheidenzüng- ler, mit welchen man’ sie gewöhnlich in eine Familie bringt. Hierher gehören die Sippen: Thorietis. — Crocodilurus. — Podinema. — Ütenodon. — Unemidophorus, — Acrantus, — Trachygaster. Die Panzerechsen (T%horict.) , Krokodilschweife (Crocodi- lur.), und die Teiue (Podin.) haben, besonders die beiden erstgenannten, in der allgemeinen Gestalt ihres Körpers, aber weder im innern Baue san noch in ihren Sitten, einige Aehnlichkeit mit den Krokodilen, welshalb sie auch diesen, nebst den seitenzähnigen Scheidezünglern von einigen nachge- setzt werden. Von A freizüngigen Echsen sind sie unstreitig die vollkommensten, und stehen delshalb auch an der Spitze de selben. Hinsichtlich ihres systematischen Verhaltens zu den Einwohner Brasiliens, dals das Terz auch Früchte fresse. Im Magen mehre- rer von mir zerlegten Exemplare habe ick, wie der Prinz selbst, thierische Ve- berreste gefunden. r 252 AMPHIBIA, Sippen der vorhergehenden Familie, ist es nothwendig, sie mit denjenigen Dickzünglern zu vergleichen, welche einen plattgedrückten Rumpf haben, und gleichfalls auf der Erde leben. Man möchte defshalb glauben, diese Diekzüngler wären den randzähnigen freizüngigen voranzusetzen; allein aus dem Vergleiche der erstern mit den plattzüngigen Echsen ergiebt sich die Nothwendigkeit, beide an einander zu reihen. Die Gestalt der Zähne der randzähnigen Freizüngler ist nichts weniger als constant. So sind die hintern Backen- zähne der Panzerechsen an ihrer Krone sehr erweitert, rund- lich plattgedrückt, eben, und die untern und obern bedecken sich wechselseitig mit ihrer Wirbelfläche. (Unter den seiten- zähnigen Freizünglern wiederholt sich dieser Zahnbau bei den Kreiszähnlern.) Die vordern Backenzähne der Krokodil- schweife, Schienenechsen und der Teiue sind, wie ihre Schneidezähne, einfach, kegelförmig, die hintern dagegen seitlich zusammengedrückt, fast lanzetförmig, und haben schneidige, gelappte Ränder. Sie stehen wechselständig, d.h. die Krone eines Zahnes des Oberkiefers nimmt den Zwischen- raum zwischen zwei gegenüber stehenden Zähnen des Unterkie- fers ein. (Diels ist der gewöhnliche Zahnbau der seitenzäh- nigen Freizüngler.) Die Zähne des Teiu sind ziemlich ver- einzelt, und sowohl hinsichtlich ihrer Gröfse als ihrer Ge- 'stalt sehr ungleichartig, gröfstentheils glatt und kegelförmig, aber auch stumpf an ihrer "Spitze und erweitert, selbst ge- lappt. Das Kammzahnteiu steht dem’ J'eiu aufser durch seine allgemeine Körpergestalt auch durch den Bau seiner Zähne sehr nahe, doch unterscheidet es sich in Bezug auf diese dadurch von ihm, dafs die Schneidezähne wie bei Fleder- mäusen (z. B. [Mormops), aber vorzüglich wie beim Flatter- sucke und bei der Lebias rhomboidalis (Humb. Observ. zool. 9.1.51. f. 7.) kammförmig eingeschnitten sind. Ich kenne keine andere Echse mit solchen Schneidezähnen. ; Doch vor Allem - bemerkenswerth ıst der Zahnbau der Fehlechsen (Aecrant.). Diese haben, wie sonst kein anderes Amphibium, entgegengesetzte, erweiterte, zackige Backenzähne,, 'd. h. ihre Kaufläche ist, wie bei den Fleder- mäusen und Spitzmäusen, mit mehreren schmalen und schar- ‚fen Spitzen besetzt. Diese beträchtlichen Verschiedenheiten im Zahnbau die- ser Thiere lassen auf einen sehr mannichfaltigen Modus ihrer Lebensweise 'schliefsen, von welcher uns aber leider so viel wie nichts bekannt ist. Eben so unbeständig als die Gestalt und Lage der Zähne ist auch die der Schuppen. Gewöhnlich sind diese mit ihrer AMPHIBIA. | 253 ganzen Unterseite der Körperhaut angeheftet, und stehen dann entweder als kleine, längliche Quadrate auf der Rückenseite in Ouerlinien (Crocodilur., Podinem., Ctenod.), oder als Haut- körnchen unregelmäfsig, aber aufs innigste sich berührend, neben einander (Onemid., Acrant., Trachyg. z. Theil). Auf der Körperoberseite der Panzerechse bemerkt man grofse Schildehen, welche zwischen kleine Schuppen eingestreut liegen. Immer ist der Unterleib mit Schuppen bedeckt, wel- i che srölser sind als die des Rückens;; sie sind mit ihren gan- zen Unterseite an die Haut befestigt, und berühren sich da- her an ihren Rändern, oder, was Sedoch nur selten der Fall ist (Trachygaster), an ihrem hintern Ende frei, so dafs sie mit demselben den Grund der nachfolgenden Schuppe über- decken. Diese Unterleibsschuppen der Dornbrüste sind, man weils aber nicht zu welchem Endzwecke, stark gekielt.. Das Trommelfell aller bis jetzt bekannten randzähnigen Echsen ist äulserlich sichtbar (das der seitenzähnigen,, wie wir oben sahen, bisweilen von der allgemeinen Kopfhaut bedeckt), und von dem obern Augenliede immer nur ein Rudiment vorhanden. Die Zehen haben stets Krallen, welche etwas lang sind und zum Scharren dienen. ‘ Männchen und Weib- chen sind einander an Farbe gleich. Die Jungen haben Flecken oder Streifen auf dem Rücken. Diese Echsen, welche Eier legen, scheinen den wiesel- artigen Bären vergleichbar zu seyn, die wie sie, unter abge- fallenem Bnlaube, in Erdlöchern u. s. w. wohnen, sich von animalischen Stoffen ernähren u. s. w. Gruppe U. Seitenzähnige Freizüngler. (Autarchogl. pleurodontes.) Die Zähne sind der innern Seite der Kieferränder ange- heftet und hohl. Gaumenzähne sind da ') und fehlen; eben so verhält es sich mit den Fülsen. Diese Echsen sind über den ganzen Erdkreis verbreitet. Hierher die Sippen: Lacerta. — Zootoca. — Podarcis. — Aspistis. — Zonurus. — Psammuros. — Ablepharus. — Gymnophthalmus. — Lepidosoma. — Chirocolus. — Chamae- saura. — Tachydromus. — LCercosaura. — Gerrhonotus. — Gerrhosaurus. — Saurophis. — Bipes. — Ophiosaurus. — Anguis. — Ophiodes. — Pygodactylus. — Pygopus. — Zyg- ı) Bemerkenswerth sind die Gaumenzähne des Ophiosaurus, indem sie, wie bei dem Axolotl und der Sirene, zahlreich und in einem Haufen beisammen stehen, . Bei der Panzerschleiehe, aber sonst hei keiner andern Echse wieder , habe ich sie eben so gestellt gefunden, q Bö4 AMPHIBIA, nis. — Seps. = Lygosoma. — Sphaenops. — Seincus. — Euprepis. — Gongylus. — Cyclodus. — Trachysaurus. Nichts ist veränderlicher als die Gestalt ihres Körpers, ihrer Zähne und Schuppen. Diejenigen von ihnen, welche an der Spitze dieser Gruppe stehen (Lacert., Zootoc., Po- darc., Aspist.), haben noch ganz die Körpergestalt des Teiu, des Kammzahnteiu u. s. w., und folgen diesen daher unmit- telbar nach. Allmählich aber wird ihr Rumpf länger (Psam- mur., Ableph., Chirocol.), ihre vordern Füfse entfernen sich dadurch mehr und mehr von den hintern, oder beide, da sie den zu langen Körper ohnehin nicht mehr zu tragen ver- mögen, nehmen nun an Länge beträchtlich ab; ja bei noch mehr zunehmender Körperlänge verschwinden die Zehen (Cha- maes.), endlich sogar auch die Fülse (Ophios., Anguis), und nur mit Hülfe des Messers entdeckt man von ihnen noch Spuren unter der Haut und zwischen dem Fleische. So entwickelt sich in diesen Echsen allbereits die Körpergestalt der Schlan- gen. Aber eben so allmählich als die Fülse verschwinden, kommen sie bei den untern Sippen dieser Gruppe, welche sich den Scheidenzünglern anschliefsen, noch einmal zum Vorschein (Ophiod., Pygodact., Pygop., Zygn., Seps, Lygos., Sphae- nops). — Es verdient. bemerkt zu werden, dafs bei diesen Echsen auch allmählich schon eine Ungleichheit an Länge der Lungen eintritt. Der Rumpf ist immer rund und auf seinen beiden Seiten bisweilen von einer starken, von der aufwärts steigenden Un- terleibshaut gebildeten Furche durchzogen, deren Nutzen gänz- lich unbekannt ist ') (bei den Sippen: Gerrhonot., Gerrhos., Sau- roph., Bip., Ophios.), und welche unter den Amphibien nur noch einmal, nämlich bei den Fulswühlen, vorkommt. Sollte sie mit den vertieften Leibringen einiger Blindwühlen eine ana- loge Bedeutung haben ? Um nicht zu weitläufig zu werden, mufs ich in Bezug auf _ die Gestalt der Zähne, Schuppen, Fülse u. s. w. dieser Ech- sen auf die voranstehenden und folgenden Beschreibungen dieser Körpertheile verweisen, und will hier nur noch auf das untere Augenlied der WValzenechse, des Scinkes, des Seps u. s. w. aufmerksam machen, da es sich durch seine (bis jetzt noch unbeschriebene?) Construction vor den Augenliedern aller übrigen Wirbelthiere so wesentlich auszeichnet. Den eben genannten Echsen (welche, wie Maul- und Nasenwürfe, beständig in der Erde wühlen, defshalb sehr glatte Schuppen, und bisweilen sogar (Scineus) an der Nase ein Scharrknöchel- ı) Ich vermuthe blofs, dals sie mit der Respiration in einem gewissen Zusammen- hange steht. AMPEIBIA. PT: chen hahen) fehlt die Nickhaut gänzlich (?); die Stelle dieser vertritt dagegen das untere Augenlied, welches, sehr ent- wickelt, sich wie ein Vorhang über das ganze Aug hinzieht, und mit seinem Rande in die Randfurche des obern, nur als Rudiment vorhandenen Augenliedes eingreift. Dieses untere Augenlied ist auf derjenigen Stelle, welche, wenn es in die Höhe gezogen wird, der Pupille g gerade gegenüber steht, äu- (serst dünn und durehsichtie, wie sonst “Aurch die Nickhaut, so strömt hier durch dieses Fensterchen des Augenliedes das Licht in die Augen. Beim Moorschilde (Pelomed. galeata) fin- det dasselbe statt. Vierte Familie. Scheidenzüngler. Leicht und sicher sind diese Echsen von allen ihnen voran- gehenden durch den Bau ihrer Zunge, welche an ihrem Grunde von einer membranösen Scheide, die sich hinter dem Zwi- schenraum der Unterkieferäste öffnet, und nach hinten bis unter die Luftröhre erstreckt, umschlossen wird, zu unterscheiden. Diese Zunge ist entweder «) walzenförmig, einfach und endiget in einen dicken, aus dem Ringmuskel bestehenden Zipfel, oder 8) besteht aus zwei an einander gehefteten Cylindern, die ‘sich, allmählich schmächtiger Be hacnd, gegen ihr vor- deres Dritttheil hin von einander een und als feine Fäden auslaufen. Diese Zunge unterscheidet sich weder in ihrer Composition, noch in ihrer Bedeckung und Lage von der Zunge der Schlangen. Es giebt rand- und seitenzähnige Scheidenzüngler; diesen ist die eben. beschriebene zusammengesetzte, jenen die ein- fache, in einen Zipfel endende Zunge eigen. ‘ Die Zunge bei- der Scheidenzüngler kann, wie bei den Schlangen, durch einen eigenen Mechanismus. der Muskeln in die Scheide zurückgezo- gen, und sehr weit über die Mundspitze hinaus gestolsen wer- den. — Das Zungenbein, welches bei den bis de betrach- teten Echsen mit dem Kehlkopfe durch eine Membran zusam- menhieng, ist hier, wie bei den Schlangen, von diesem Or- gane völlig getrennt. — In ihren Verrichtungen unterscheiden sich beide Zungen wesentlich von einander. — Während näm- lich die zusammengeseizie, wie bei den Schlangen, ein blofses Tastwerkzeug ist, dient die einfache z m Ergreifen der Nah- rung, ker rd mufs defshalb mit der Zunge der Zungen- sucke, des Stachelgreifes,, und der Spechte verglichen werden, 256 AMPHIBIA. ja diese ist sogar ihrıTypus! Die erste Andeutung zur zusam- mengesetzten haben wir in der tastenden, gleichfalls aus zwei, an ihrem vordern Ende getrennten Muskeleylindern bestehen- den Zunge der Schwebspechte wahrgenommen. Der Uebergang der scheidenzüngigen Echsen in die Schlangen geht aber nicht allein aus dem Baue dieser zusam- mengesetzten Scheidenzunge, sondern auch noch aus der Zu- sammensetzung und Gestalt ihrer HKopfknochen hervor. — Anlangend diese, so zeigt sich besonders im örtlichen Ver- hältnisse der Nasenbeine zu den Hieferknochen bei beiden T'hieren eine auffallende Uebereinstimmung. Die Nasenbeine nämlich, welche bei den bisher betrachteten Echsen mit den Kieferknochen in einem innigen und festen Zusammenhange stehen, sind hier bereits, wie immer bei den Schlangen, durch einen grofsen, leeren Raum von einander getrennt, weleher nur zwischen dem in ihn sich hereinziehenden, hin- tern Theile des Zwischenkieferbeines, und der vordern Spitze des Kieferknochens, von einer Knochenplatte überdeckt wird ’). Bei den Chamäleonen beginnt diese Absonderung des Kiefers durch zwei auf der Schnautze stehende Löcher, zwischen welche das Nasenbein hindurchgeht. Diese Nasen- löcher sind sowohl bei den rand- als bei den seitenzähnigen Scheidenzünglern von der allgemeinen Kopfhaut bedeckt ?). Ein anderes, aufsen am Kopfe, durchgehendes Nasenloch, steht aulserdem auf jeder Seite im Hinnladenknochen, das vielleicht dem Gesichtsloche mehrerer Giftschlangen (z. B. Crotalus, Bothrops, Tropidolaemus u. s. w.) vergleichbar ist. Die innern Nasenlöcher öffnen sich, wie bei den -Schlangen und Schildkröten, sehr nahe hinter dem vordern Kieferrande. Wie bei den Schlangen, so ist auch hier das Trom- 'melbein ein länglicher, kantiger, aufsen und innen wenig oder kaum vertiefter Knochen, welcher seine schärfste Seite nach aufsen kehrt. Gruppe I. Randzähnige Scheidenzüngler. (Thecogl. acrodontes.) . er . . = 2 \ Die Zähne mit den Rieferrändern verwachsen, derb, gleichartig, Die Zunge einfach, walzenförmig, an ihrer — Spitze ı) Nur am Schädel des Metopoceros habe ich etwas Aehnliches beobachtet. Auch diesemist aufserdem die zu beiden Seiten des Zwischenkiefers und zwischen dem Kieferbeine befindliche Knochenplatte eigen, von welcher Cuvier sagt: os qui repond manifestement au cornet inferieur du nez. 2) Diese Bedeckung der Nase erinnert an den Manati, dessen Nasenlöcher, obgleich sie auf der Schnautze ihren Ausgang haben, äufserlich ‘dennoch erst an der vor- dern Spitze jener zum Vorschein kommen. AMPHIBIA: 257 Spitze in einen Zipfel erweitert, verlängerbar '). Das Stirnbein einfach. Der Augenhöhlenrand vollkommen geschlossen. Die Sippe: Chamaeleon. Der Körper der bis jetzt bekannten randzähnigen Schei- denzüngler, welche in Asien, Africa und Europa wohnen, ist seitlich zusammengedrückt. Sie sind Baumechsen. — Es ist wahrscheinlich, dafs es auch plattrumpfige Scheidenzüngler die- ser Gruppe giebt, welche auf der Erde leben. Ihnen ist vor allen andern Echsen vorzüglich das Vermögen eigen, die Kör- perfarbe zu verändern. — Sie ernähren sich von animalischen Stoffen. f - Der Kopf des Chamäleons ist von sehr besonderer Bauart, in einiger Beziehung dem Schädel der Papagaien und Schild- kröten ähnlich, in anderer aber gleichsam als Grundform des Schlangenschädels zu betrachten. Seine hintern Gaumenbeine sind ungemein entwickelt, muschelig und, wie bei den genann- ten Vögeln, vertical herabgezogen, um, wie wjr nachher sehen werden, der Zunge in ihren Bewegungen eine sichere Rich- tung zu geben. Zu dieser wesentlichen Uebereinstimmung des Chamäleonkopfes mit dem Papagaienschädel kommt aufserdem noch der sehr vollkommene, ringförmige Augenhöhlenrand. Ein anderer Charakter dieses Chamäleonschädels besteht aulser den in der Einleitung in die Familie der Scheidenzüngler ange- gebenen darin, dafs das einzelne Scheitelbein hinten nicht wie bei den bisherigen Echsen seitlich in zwei Aeste sich theilt, sondern säbelförmig in die Höhe steigt , und sich mit seinem hintern Rande, ganz wie bei der Schildkröte, auf das gleich- falls emporsteigende Hinterhauptsbein aufstützt. An seiner höchsten Spitze verbindet es sich aufserdem mit den eben so hoch emporstrebenden, schmächtigen Schläfenbeinen, Diese theilen sich an ihrem untern Ende in zwei Lappen, wo- ‘von der äufsere auf dem 'Trommelfelle allein, der ifnere auf dem Knochen des hintern Augenhöhlenrandes aufruht, welchen Cuvier das hintere Stirnbein nennt. Diese frei stehenden, auf dem Trommelbeine aufliegenden Schläfenbeine bilden an den hintern Seiten des Kopfes ein Ge- rüste, das mit dem, von den nämlichen Knochen gebildeten, der Schlangen grofse Aehnlichkeit hat, und nur dadurch etwas davon abweicht, dafs die Schläfenbeine nicht wie bei den Schlangen (hier insgemein zweites Quadratbein, Kauknochen genannt) der Schädelfläche parallel liegen, sondern aufwärts steigen. Die Zähne weichen in ihrem Baue von den Schlan- ı) Eine Andeutung zu dieser Zunge bemerkt man schon bei Psittacus aterrimus und Psit. Goliath, deren Zunge cylinderförmig ist, sich in eine kleine, horn- artige, an der Spitze etwas gespaltene Eichel endigt, und welche über die Schna- belspitze hinaus verlängert werden kann, WaAcnen, Syst. der Amph. : 17 258 AMPHIBIA. zähnen gänzlich ab, und sind dagegen denen der randzähnigen Diekzüngler durchaus ähnlich. - Nicht weniger merkwürdig als diese Zusammensetzung und Gestalt der Kopfknochen des Chamäleons, ist auch die Erschei- nung, dals seine beiden Augen in ihren Bewegungen unabhän- gig von einander sind, so dafs das rechte vor- oder aufwärts sieht, während das linke rück- oder abwärts blickt, und so umgekehrt. "Unter den übrigen Wirbelthieren kommt meines Wissens diese sehr sonderbare Eigenschaft der Augen nirgends mehr vor ').. Die Augen der Chamäleonen sind, wie bei den Dickzünglern, von starken Liedern kapselförmig umschlossen, allein ihre Oeffnung ist hier beträchtlich kleiner und fast nur punktförmig. » Auch folgen hier die Augenlieder zufolge ihrer grolsen Dehnbarkeit allen Bewegungen des Auges so sehr, dafs ihre Spalte, je nach der Richtung der Pupille, bald der Mitte der Augenhöhle, bald dem untern, obern oder hintern Rande derselben gegenübersteht, wodurch denn diese Amphibien ein sehr besonderes Aussehen erlangen. Der angebornen Trägheit des Chamäleons kommt diese Vorkehrung im Auge sehr zu statten. Ohne sich umzukehren, sieht es was hinter und vor ihm sich zuträgt. Auf einer Stelle tagelang stehend, erwartet es daher mit einer gewissen Sorglosigkeit die Nahrung, welche ihm der Zufall herbeiführt. Der Fang derselben setzt der be- haglichen Ruhe kein Ziel. Mit Blitzesschnelle rollt die mächtig verlängerbare Zunge über den Mund hinaus, und ergreift aus der Ferne das Insect, auf welches sie losgeschnellt wurde. Ihr heftigstes Vorstofsen ist nicht im Stande, im Körper eine Erschütterung hervorzubringen, und den Sonderling, stünde er auch auf einem noch so schwanken und glatten Zweige, zu erschüttern, denn der muskulöse Greifschwanz, mit dem er sich rücklings an seine Standebene knüpfte, verhindert jedes Vorsink@n des Körpers. Die Betrachtung dieser Fangmethode lehrt, warum die Gaumenbeine des Chamäleons mauerförmig herabgezogen sind. Eine Art von- Rinne bildend, leiten sie den graden Lauf der Zunge ?), indem diese, an ihrem Grunde emporgehoben, durch sie, wie etwa der Pfeil innerhalb der Rinne einer Armbrust, hindurchfährt. Auch scheinen diese Gaumenbögen zur Abstrei- fung der an der Zunge klebenden, kleinen hısecten zu dienen. — Selbst der, Jedermann augenblicklich in die Augen fallende, ı) Pegasus Draco soll seine Augen nach allen Seiten hin drehen. können. Ob wohl aber dabei eine Unabhängigkeit des einen Auges von dem andern in seinen Bewe- gungen statt findet ? - a) Dasselbe ist bei den Papagaien der Fall, welche mit Jer Spitze ihrer Zunge das kleinste Samenkorn augenblicklich unter das Querleistchen des Oberkiefers zu bringen, und so der schneidenden Unterkieferspitze zur Zersprengung gegenüber zu stellen vermögen. AMPHIBIA. 259 Helm des Kopfes, so wie die Füfse und der Schwanz tragen ‚mittelbar zum Gelingen des Schusses der Zunge bei. Dieser Helm greift mit seiner hintern Vertiefung in die Firste des Rückens ein, während Füfse und Schwanz ihren Standort so fest wie mit einer Zange umklammern. So wankt weder der Kopf noch der Rumpf, und die Zunge kann, wenn der kleine Schütz richtig gezielt, den Raub unmöglich verfehlen ’). Die dem Chamäleone eigene Kürze des Halses begünstiget wesent- lich diese Operationen der Zunge. Die Füfse dieser Echsen sind gleichfalls von sehr eigen- thümlicher Bildung: mager, rundlich, und alle von fast glei- cher Länge. Die Zehen, fünf, an jedem Fufse, werden, je drei und zwei, bis zum Grunde ihres vorletzten Gliedes von der allgemeinen hörperhaut umhüllt, und bilden so an jedem Fülfse zwei sich seitlich gegenüberstehende Stücke, mithin eine Art von Zange, die, da ihre innere Seite mit einer körnigen Haut überzogen ist, mit Sicherheit und Festigkeit einen Zweig umspannt. Die überall gleich kräftige Befestigung des ganzen Körpers auf seinem Standorte wird vorzüglich auch dadurch erzweckt, dafs die Zehen nicht auf der Innen- oder Aulsen- . seite. des Körpers allein, sondern wechselständig in ihrer grö- [seren Anzahl mit einander verbunden sind, indem an den Vor- derfüfsen die drei innern, an den Hinterfülsen die drei äu- (sern, an diesen die beiden innern, und an jenen die zwei äufsern in Zusammenhang mit einander stehen. Man kann mit diesen Fülsen gewissermalsen die derjenigen Säugthiere vergleichen, welche einen dem Zeigefinger entgegensetzbaren Daum haben. Eine Verbindung der Zehen bis fast an ihren ' Grund findet bei mehreren Zungensucken statt ‚allein ihre Zehen stehen sich nicht paarig gegenüber. Diels ist dagegen der Fall bei den Papagaien, Spechten, VVendehälsen u. s. w., nur mit der Abweichung, dafs ihre Zehen nicht wie beim Chamäleon seitlich, sondern vor- und rückwärts gekehrt sind. Hieraus ergiebt sich, dafs die Füfse dieser Echsen hinsichtlich ihrer Bildung einzig in ihrer Art sind ?). Der Rumpf des Chamäleons gleicht in seiner allgemeinen Gestalt dem des Schweines und des Ameisenbären (/Myrm. ju- bata), indem er hoch, seitlich stark zusammengedrückt und schmal ist, und eine schneidige, bogige Rückenfirste hat. Gleichwie auf dieser Stelle bei diesen Säugthieren verlängerte ı) Dieser Fangmethode des Chamäleons ist einigermalsen die des Chaeodon rostratus und Torotes jaculator vergleichbar, welche aus ihrem Munde Wassertropfen auf Tusekten schleudern, und sie damit von den Wasserpflanzen herabschleudern, Diese Fische müssen daher nicht weniger sicher zielen als das Chamäleon. ‚ 2) Man müfste denn damit die sogenannten Bauchfüfse der Raupen vergleichen wol- len, deren beide Lappen sich allerdings wie die Zehen des Chamäleons seitlich gegenüber stehen, 11° 260 AMPHIBIA. Haare stehen, so bedecken hier jene (besonders oberhalb der wie beim Schweine sehr entwickelten Dornfortsätze der vor- dern Rückenwirbel), vielleicht zu demselben Zwecke, Haut- körner, welche grölser, kräftiger, mit einem Worte: entwickel- ter sind als die übrigen des Körpers, und auf der Rückenfirste einen sehr bestimmten Saum bilden. — Statt der Schuppen be- decken die Haut des Chamäleons kleine, körnerförmige Er- höhungen, zwischen welchen bisweilen kleine Schildchen ste- hen (Ch. pumil.), aber immer zarte Falten verlaufen. Diese Bildung der Haut gestattet ihr eine bedeutende Ausdehnung. . „Endlich bleibt uns nach allen diesen merkwürdigen körper- lichen Eigenschaften des Chamäleons auch noch die Beschaffen- heit seines Schwanzes, und das Vermögen, diesen um Aeste u. dergl. zu schlingen, zu betrachten übrig. Der Schwanz ist immer rundlich, kräftig, verjüngt sich gegen sein Ende hin nur allmählich, und kann von unten auf schneckenförmig zusammen- gerollt werden. So ist er in seiner Gestalt und Verrichtung dem Schwanze der Klammeraffen, Beutelthiere (Didelph.), Ta- puen, Flugbeutelthiere, Cuscuse, Wickelbären, Schweifmar- der, Hinkajue, 'l’amanduen und Aemsensucke durchaus ähnlich. Unter den Amphibien wiederholt sich dieser VWVickelschwanz noch einmal bei’Enygrus, Eunectes, Xiphosoma, Boa und Epi- crates. Dervon Pallas der Lacerta caudivolvula beigelegte Gattungsname läfst vermuthen, dafs auch diese Echse ihren Schwanz zusammenrollen und um Gegenstände wickeln kann °). Der Bau der Zunge, ihre Verrichtung, die äufserlich nur wenig sichtbaren Augen, zum Theil die Verbindung der Zehen unter sich durch die aligemeine Körperhaut, der Wickelschwanz, der Aufenthalt auf Bäumen, die trägen Bewegungen u.s. w. des Chamäleons: diefs Alles zeigt, dals es in seiner Classe die Zungensucke ?) und mithin auch die Spechte °) vorstellt. Der Ameisenbär, welcher den scharfrückigen, seitlich zusammen- gedrückten Rumpf dieser Echse hat, aber nie die Bäume be- steigt, macht es wahrscheinlich, dafs es auch Scheidenzüngler dieser Gruppe giebt, welche auf der Erde leben. Der Farbenwechsel, die Stellung des Körpers hoch auf den Beinen und die vollkommenen Bauchrippen haben die Cha- ı) Wenigstens gestatten Weingeistexemplare sein vollkommenstes Zusammenrollen. 2) Namentlich die Tamanduen und Aemsensucke, welche gleichfalls einen Wickel- schwanz haben und auf Bäumen ieben. _Zwar fehlen diesen Säugthieren die Zähne, allein auch die Chamäleonen scheinen hievon nicht immer, oder doch keinen we- sentlichen Gebrauch zu machen (?). Diejenigen Chamäleonen, welche ich le- bend sah (und nach welchen ich die oben angegebene Fangmethode beschrieb), verschluckten ihren Raub ganz, wobei ich jedoch bemerken mufs, dafs dieser nur aus-Fliegen und den Larven der Mehlkäfer bestund. Hartschalige Insecten, wie z.B. Käfer, werden vielleicht zerbissen. 3) Die Stelle des Wickelschwanzes vertreten bei den Spechten Jie steifen elastischen Schwanzfedern, womit sich diese Vögel rücklings gegen die Standebene an- stemmen. \ AMPHIBIA. 6 mäleonen mit den auf Bäumen wohnenden diekzüngigen Ech- sen gemein. — Sie gebären, wie bereits mehrere seiten- zähnige Freizüngler, die sich durch ihren langen Körper und durch die schlangenförmigen VVindungen desselben beim Gehen den Schlangen schon sehr nähern (Zootoca, Seps, Anguis), und wie Eh mehrere Schlangen (z. B. Crotalus, Fipera u. s. w.) lebendige, vollkommen entwickelte Junge. I kenswerth ist ein kleiner Hautsack, welcher sich im Chamäleon unten zwischen der untern Platte des Kehl. kopfes und dem ersten Luftröhrenringe öffnet. Gruppe II. Seitenzähnige Scheidenzüngler') (Thec. pleurodontes). Die Zähne der Innenseite der Kieferränder angeheftet. ‚Die Zunge aus zwei Cylindern zusammengesetzt, welche sich gegen ihr vorderes Ende hin von a entfernen, und so eine Art von Gabel bilden. Das Stirnbein doppelt. Die Au- genhöhlen hinten offen. Hierher die Sippen: Heloderma (?). — Hydrosaurus. — Polydaedalus. — Psammosaurus. Die seitenzähnigen Scheidenzüngler, welehe theils auf dem Lande (Heloderma, Psammosaurus), "theils auf diesem und im Wasser (Hydrosaurus, Polydaedalus) leben, haben sehr ent- wickelte Fülse, mit fünf gespaltenen, gleichfalls vollkomme- nen und mit Krallen besetzten Zehen, einen abgeplatteten, stumpfen (Heloderma), oder vierseitigen (Polydaedalus), oder krokodilartigen (Aydrosaurus, Prammosaurus) Kopf, mit an den Seiten "der Schnautzenspitze (Helod.), oder (wie beim Krokodil) über derselben (Hydrosaur.), oder zwischen ihr und den Augen mitten inne (Polydaedalus), oder vor den Augen stehenden (Psammos.) Nasenlöchern, ein äufserlich - sichtbares 'Trommelfell, seitlich zusammengedrückte und (wie Schlangenzähne) rück wärts geneigte’), an ihrem Rarde höchst fein eingekerbte (’ ydros., Psammos.), oder fast gerade, scharfe und zugespitzte, innen an ihrer vordern Seite von einer tiefen Furche durchzogene (Helod.), oder zum Theil abgestumpfte, rundliche Zähne (Polydaed,.), einen lan- gen, rundlichen (Helod., Psammos.), oder von der Seite zu- sammengedrückten, zum Schwimmen dienenden Schwanz (Hy- dros., Polydaed.). Man hat bei ihnen bis jetzt weder Gau- ?) Hierher gehört vielleicht auch die vorweltliche Sippe Saurochampsa. Siehe Seite ı3g. 2) Die Blindschleiche wird dadurch merkwürdig, dafs sie, wie diese Scheidenzüng- ler und die Schlangen, durchaus rückwärts gebogene, der Hieferfirste bereits ziemlich nahe stehende , glatte und sehr spitzige Zähne hat. \ 262 AMPHIBIA. menzähne '), noch Schenkelporen beobachtet. Die Pupille ist kreisrund, und das Aug wird von zwei ganz und nur. etwas schief gespaltenen Liedern bedeckt, wovon jedoch das untere grölser ist als das obere. Ihre Haut ist immer von solchen Schuppen bedeckt, welche mit ihrer ganzen Unterseite der Standebene anhängen, mithin sich mit ihrem ganzen Rande wechselseitig berühren, und in regelmäfsigen Querlinien ste- hen. Bisweilen sind sie von einem gekörnelten Saum® umzo- gen (z. B. Polydaed., Psammos.?). Die Schuppen des Unter- leibes sind immer klein, und wie die obern befestigt und ge- stell. — Die schuppenförmigen Erhöhungen oder Eindrücke der Kopfhaut stehen wie beim Chamäleon durch einander. — - Der Hals aller ıst ziemlich lang (nie se lang bei einer der vor- hergehenden Echsen), an seinen Seiten gewöhnlich oder hinten gefaltet, und scheint, wie der der Schlangen, einer sehr gro- (sen Ausdehnung fähig zu seyn. A Diese Echsen ernähren sich wie die vorhergehenden nur von animalischen Stoffen, sind wie die Schlangen sehr gefräfsig, o und zerkleinern eben so wenig als diese ihren Raub >: Man Oo weils nicht, ob sie Eier legen oder lebendige Junge gebären. Sie gehören Asien, Africa, Neuholland und (?) America an. In der Vorwelt bevölkerten sie mit den Krokedilen auch unseren Erdtheil. Besondere Beachtung verdient der Unterkiefer der Was- ser- und Sandechsen wegen seiner grolsen Aehnlichkeit mit dem der Schlangen, denn wie bei diesen, so sind auch seine Aeste lang und schmächtig, so zwar, dafs sie, wie die Riefer- äste der Vögel, einer seitlichen Ausdehnung fähig sind, und dadurch dem Thiere einen Raub zu verschlingen gestatten, der ohne diese Dehnbarkeit der Kiefer in ihrem Rachen keinen Raum fände. — So stehen diese Echsen aufser im Baue ihrer Zunge, in der Länge ihrer Luftröhre, in der Bildung und Zu- sammensetzung ihrer Gesichtsknochen und in der Gestalt der Zähne, auch in der Beschaffenheit ihres Unterkiefers, dessen am vordern Ende sehr verschmälerte Aeste bereits nur noch ı) Im Falle nicht die vorweltliche Saurochampsa hierher gehört, welche Gaumen- zähne hatte. 2) Diese höchst zierlichen Schuppen erinnern an die nicht minder niedlich gebil- deten, einzeluen Schildehen mit ihren Verzierungen am Panzer des Rollatus, die von den unter sich verbundenen, nach aufsen hin getretenen, verhärteten Maschen des Zellgewcbes (?) herrühren. 3) Eine Sandechse, welche ich öffnete, war in ihrer Art ein wahrer Epicuräer, denn in ihrem Magen fand ich aufser zwei Hieselsteinen, welche fast die Gröfse einer Haselnuls halten, ıı —ı2 fast vollständige Heuschrecken und zwei Eier einer Seeschwalbe foder des Charadrius spinosus?). Im Schlunde stack ein fingerlanger, beinahe unversehrter Scorpion. — Auch die Krokodile ver- schlucken Steine. Das Verschlucken von Steinen ist bei körnerfressenden Vö- geln etwas Allgemeines: von Amphibien und Säugthieren mag es aher nur sel- ten geschehen, Anlangend letztere, so fand Forster (Reise S. 404.) den Ma- gen einiger Seelöwen mit zchn bis zwölf runden, schweren Steinen angefüllt, deren jeder ein Paar Fäuste grofs war. 4 AMPHIBIA. 263 durch eine sehr schmale und nicht sehr solide Symphyse mit einander verbunden sind, und höchst wahrscheinlich auch in den wichtigsten Punkten ihrer Lebensweise den Schlangen zu- nächst. Ja es erscheinen unter ihnen allbereits schon äulser- lich der Länge nach von einem Canale durchzogene Zähne (He- lod.), die, das Eigenthum mehrerer Schlangen (z. B. Homa- lopsis, Dipsas, _Aspidoclonion), eine Gift absondernde Drüse vermuthen lassen. Die seitenzähnigen Echsen, besonders diejenigen von ih- nen, welche am und im Wasser leben, wiederholen in ihrer Körpergestalt und Lebensweise aufs bestimmteste die Kroko- dile, und schliefsen sich denjenigen Schlangen innig an, welche im Wasser leben, wie sie einen seitlich zusammengedrückten Schwanz, aufliegende Schuppen, kleine oder keine bestimm- ten Unterleibsschilder, ja bisweilen ganz ihre Kopfbildung ha- ben (Pelamys). | Mıbent 2er.0. 1.d,n.u.n;g. Schlangen. Allgemein fast führt man als Charaktere dieser Ordnung den Mangel der Fülse ‘), des Brustbeines, des Beckens, der Augenlieder und eines äulseren Gehörganges an: Charaktere, welche nicht blols negativ sind, sondern theilweise auch auf die Echsen bezogen werden können ?). Andere, welche sich von der Unzulänglichkeit dieser Charaktere überzeugten, wag- ten es nicht, die Schlangen zur eigenen Ordnung zu erheben, sondern verbanden sie mit den Echsen; sie haschten nach äufse- ren Merkmalen — und fanden sie nicht. Ihre Merkmale muls man aber in ihrem Innern suchen, und da zeigt es sich. bald dals diese Amphibien nicht weniger eine Ordnung für sich bilden, als die Schildkröten, Krokodile und Echsen. — Ihre Merkmale sind: 1) seitlich ausstreckbare Gaumenbögen; 2) ein ı) Herr Prof. Mayer in Bonn hat bekanntlich in. seiner! sehr interessanten Ab- handlung über die hintern Extremitäten der Ophidier (Nov. Act. phys. med. Acad. Leop. XII. S. 821.) das Daseyn einzelner hinterer Fufsglieder unter der Haut in vielen Schlangen nachgewiesen, die von ihm aufgefundenen Fulsknochen, mit den damit in Verbindung stehenden Muskeln beschrieben und abgebildet, und auf das Daseyn und den Mangel derselben seine Ciassification der Schlangen be- gründet, wobei ich blofs erinnern will, dafs er unter diese solche Amphibien aufnahm, welche theils zu den Echsen (Znguis), theils zu den Wühlen (4m- phisbaena) gehören, — Die Fufsüberreste der Schlangen erinnern lebhaft an die Walle, bei welchen in der Nähe des Afters zwei kleine Knochen , als die ein- zigen Spuren von Fülsen, im Fleische stecken, 3) So fehlen z. B. den Natter- und Nacktaugen die Augenlieder, den Leier- köpfen und Schlufsohren der äufsere Gchörgang, den Blindschlei- chen und Schleichechsen die Fülse. 264 AMPHIBIA. ‚allen Bewegungen des Unterkiefers untergeordneter Oberkie- fer; 3) der Unterkiefer, dessen Aeste an ıhrem vordern Ende nicht durch Symphyse, sondern nur durch ein dehnbares Band zusammengehalten werden, und defshalb vollkommen von ein- ander entfernt werden können; 4) so wie die durchaus einfa- chen (ungegliederten) Rippen. — Das Trommelbein (Quadrat- bein) steht immer senkrecht und frei, nicht so das Schläfen- bein (Kauknochen Cuv., zweites Quadratbein einiger Auto- ven), welches in den Gattungen der untersten Sippen fast ganz mit dem Schädel verbunden ist (Ilysia, Cylindrophis), und nur in den höher stehenden Sippen frei über die Wände des Schä- dels hervorragt, und sich an seiner vordern Spitze mit dem obern Ende des Trommelbeines verbindet. ' Die Zähne der Schlangen sind von sehr einfachem Baue, welcher zur Folge hat, dafs diese T'hiere ihren Raub unzer- kleinert hinabwürgen. Sie stehen immer auf dem Rande der Hieferäste, und ziehen sich nur selten (bei den Sippen, wel- che den scheidenzüngigen Echsen zunächst stehen) gegen des- sen innere, eiwas schräge VVand herab, nie aber sind sie, wie in den seitenzähnigen Eehsen, der Innenseite der Kieferäste angeheftet. Der stürmische Uebermuth, die Heftigkeit, mit ‚welcher die Schlangen über ihren Raub herstürzen, würde sol- chen angehefteten Zähnen bald ein Ziel setzen. Diese durften das Eigenthum nur soleher Echsen seyn, welche mit der alien ihren Handlungen eigenen Ruhe ihren Raub verzehren. We- der zum Zerfleischen noch zum Zerinalmen, sondern blofs zum Ertödten, Ergreifen und Zurückhalten des Raubes bestimmt, sind die Zähne der Schlangen spitzig, bogenförmig rückwärts gekehrt, nur selten fast gerade, ohne Einschnitte, und immer ‚sehr glatt, damit sie augenblicklich die Decke des Raubes durchbohren. — Diejenigen Zähne, welche zum Ertödten des Raubes bestimmt sind, haben innerlich längs ihrer Mitte einen Canal, der sich an ihren beiden Enden öffnet, und das Gift einer eigenen Drüse, die über ihrem Grunde liegt, in die ‚Wunde des Raubes absondert. Doch sind es, wie es scheint, diese Zähne nicht allein, welche Gift absondern. Man hat in neuerer Zeit unter den Schlangen Zähne beobachtet, welche an ihrer Aufsenseite eine Rinne führen, die gleichfalls zur Leitung des Giftes dienen könnte. Fast gerade Zähne sind nur einigen Gattungen eigen, und gleichsam Harpunen, die mittelst eines sehr beweglichen Halses in den Haub gestolsen werden (z.B. Xiphosome). Zum Zurückhalten desselben. dienen die bogen- förmig gekrümmten Zähne. — Mit Ausnahme der Gattungen einer einzigen Sippe (Oligodon) besitzen alle Schlangen Gau- menzähne. Es giebt nur eine einzige Sippe, deren Gattung die AMPHIBIA. 265 Zähne gänzlich fehlen sollen (Analeis) , und nur eine einzige, welche Zähne am Zwischenkieferbein hat (Constrictor). — Alle Schlangen haben Lippen. Die secundären Merkmale dieser Ordnung bestehen aufser den gleich Anfangs berührten, und von den Autoren angeführ- ten auch noch darin, dafs die Schlangen keine Nickhaut haben, dafs ihre Luftröhre sehr lang ist, ihr Herz sehr weit nach hin- ten liest, dafs sie nur eine einzige, sehr grolse Lunge, mit der Spur einer zweiten, und eine doppelte Ruthe besitzen. Es giebt nur eine einzige Familie in dieser an Gattungen ungemein reichen Ordnung. Alle Schlangen sind Scheiden- züngler. Ihre Zunge ist durchaus wie bei den seitenzähnigen scheidenzüngigen Echsen gebildet, und wie bei diesen an ihrem Grunde von einer muskulösen Scheide überdeckt. Dieser Bau der Zunge, welcher die Schlangen den genannten Echsen sehr nahe bringt, kann gleichfalls unter die secundären Merkmale dieser Ordnung aufgenommen werden. ‚ Der einfache, constante Bau der Zähne dieser Thiere verei- telt jeden Versuch, darnach in ihrer Familie Zünfte oder Grup- pen zu errichten. Ihre derben Zähne gehen, wie wir gesehen haben , allmählich in die durchbohrten über, und es bleibt da- her nichts Anderes übrig, als im Allgemeinen die vorzüglichsten Eigenthümlichkeiten ihres Körpers und ihrer Lebensweise zu- sammen zu fassen, vergleichend gegen einander zu halten, und sie hiernach in gewisse Haufen oder Gruppen zu bringen. Aber auch diese Gruppen lassen sich durch keinen, allen ihren Gliedern constant adhärirenden Charakter bezeichnen und fest- setzen, denn überall zeigen sich Uebergangsstufen in ihren Formen, die die Bestimmung, ob diese Schlange zu dieser oder zu jener Gruppe gehöre, durchaus unmöglich machen. Daraus aber ergiebt sich andererseits die gleichartige Körper- bildung dieser Thiere im Allgemeinen, und der Beweis für meine Ansicht, dals sie nur eine einzige Familie bilden, deren Glieder sich sämmtlich innig berühren, und eine ununterbro- chene Kette bilden. Gruppe 1. Die Sippen: Hydrophis. — Hydrus. — En- hydris. — Platurus. — Pelamys. Diese Schlangen leben sämmtlich im Meere oder in den mit ihm in Verbindung stehenden Flüssen und Seen, haben durchgehends einen langgestreckten, seitlich zusammenge- drückten, gegen den Kopf hin verschmälerten Rumpf, und ei- nen ruderförmigen, mit seinen Schneiden vertical stehen- den Schwanz, der, abgesehen von seiner Richtung, viele Aehn- liehkeit mit dem des Bibers hat, Die Schuppen liegen hier b 266 _ AMPHIBIA. entweder auf (Hydrophis, Pelamys), oder liegen dachziegel- artig über einander (Aydrus, Enhydris, Platurus). Vorzüglich die Pelamiden, deren Körper, mit Ausnahme der Oberseite des Kopfes, „yon gleichartigen, aufliegenden Schuppen bedeckt ist, und welche einen platt-vierseitigen, langrüsseligen Kopf haben, sind es, welche die Schlangen mit den am und im WVasser lebenden seitenzähnigen und scheidenzüngigen Echsen verbinden, und sich andererseits den Schlangen der nachfolgenden Gruppe durch die Rauh- hydern anschliefsen, deren Kopf wie der ihrige gestaltet ist. — Die ruderschwänzigen Schlangen dieser Gruppe, von de- ren Lebensweise uns leider so viel wie nichts bekannt ist, haben kleine, kreisförmige Augen mit einer runden Pupille, auf der Schnautze stehende Nasenlöcher, und am Oberkiefer verlängerte, durchbohrte, zur Absonderung von Gift be- stimmte Zähne, hinter, welchen andere, kleinere und derbe stehen. — Die Nasenlöcher können wie bei den Robben und Krokodilen geschlossen werden, — Die Bildung der Augen giebt der Vermuthung Raum, dafs diese Schlangen Tag- "'thiere sind. Gruppe 2. Die Sippen: Eny-grus. — Eunectes. — Xi- phosoma. — Boa. — Epierates. — Python. — Constrictor. Mit Ausnahme der Riesenschlangen, Jiboyen, Pythonen und Schlinger leben die Schlangen dieser Gruppe wie die ih- nen vorangehenden im WVasser, aber nur im süfsen. Auch steigen sie oft ans Land. Sie alle unterscheiden sich von den ruderschwänzigen durch die Bildung ihres Auges, deren Pupille eine verticale, erweiterbare Linie darstellt, durch die Stellung ihrer Rückenschuppen, welche, von rhombischer Gestalt, hin- ten frei sind und dachziegelartig über einander liegen, durch die Beschaffenheit ihres Schwanzes, welcher kurz, rundlich, allmählich zugespitzt, sehr kräftig und (mit Ausnahme der Sip- pen Pyth. und Constrict.) ein wahrer Greifschwanz ist, der schneckenförmig von unten auf zusammengerollt werden kann, und durch undurchbohrte Zähne, schlielsen sich ihnen aber andererseits nicht nur durch ihre Lebensweise, sondern auch durch die Gestalt ihres Kopfes und seitlich zusammenge- pre[sten Rumpfes an. — Der Unterleib ist immer, wie schon bei Hydrus, mit Schildern bedeckt, die an ihrem hintern Bande frei stehen. Auf der Unterseite des Schwanzes steht dagegen eine einfache (Enygr., Eunect., Xiphos., Boa, Epi- crates) oder doppelte Schilderreihe (Pyih., Constr.). Der ‚Rumpf derjenigen, welche im Wasser ihre Nahrung aufsuchen, ist wie der Rumpf der WVasserschlangen (Ay- \ ! ei AMPHIBIA. 267 droph.) sehr lang, seitlich stark zusammengedrückt, und wird gegen den Hals hin, was sehr auffällt, schmäler und schmä- ler. Ihm ist in besonders hohem Grade das Vermögen ei- gen, sich spiralförmig zusammenzuschlingen. So auf einen Knauel zusammengedrängt, und mit dem Greifschwanze an einem über das Ufer hereinhängenden Aste befestiget, erwar- ten diese Schlangen ein in Sorglosigkeit an ihnen vorüber- ziehendes Geschöpf. Urplötzlich schnellt auf dasselbe der hintere kräftige Theil des Rumpfes seine vordern Reife los, welche, wie das Seil der Harpune, dem Flüchtlinge nacheilt, ihn erreicht und unter Zusammenschnürungen augenblicklich in die sich erneuernden Schlingungen des ganzen Rumpfes versenkt. — Unmöglich kann ihnen so der Raub entgehen, ‚da ihn auch die scharfen Zähne ergreifen und festhalten. Wie der Stachel der Harpune bahnen sich diese bisweilen, wenn sie fast gerade, ungemein lang und spitzig sind (Xi- hosoma), den Weg ins Fleisch. — Auf diese WVeise erklärt ‘sich die Ursache dieser so sonderbaren Bildung des Körpers dieser Schlangen. Ihre Zähne müssen mit desto gröfserer Gewalt in den Körper des Raubes eindringen als bei der oft aulserordentlichen Schmächtigkeit des Halses der grofse Kopf bei seinem Vorsinken an Schwere wesentlich zunimmt. — Die Riesenschlangen und Jiboyen haben gleichfalls einen sehr entwickelten Greifschwanz '), allein sie leben auf dem trocke- nen Lande, und gehen nie ins Wasser; in ihrer Fangme- thode gleichen sie aber den Wasserschlingern und den ihnen nachfolgenden Pythonen und Schlingern, welche an sumpfigen -Orten leben. von deren Lebensweise aber sonst nichts be- kannt ist. Von allen bis jetzt bekannten Schlangen sind die Schlin- ger (Constrictores) die einzigen, welche Zähne im Zwischen- kieferbeine haben, und dadurch noch die Nähe der Echsen andeuten. — Vorzüglich bei den Schlangen dieser Gruppe hat man die Rudimente hinterer Fülse beobachtet; ja ihr Klauenglied ragt sogar über die allgemeine Körperbedeckung hervor. Sie gebären (wie alle (?) Schlangen mit einer verticalen, spaltförmigen Pupille) lebendige Junge. Gruppe 3. Die Sippen: Chersydrus. — Aecrochordus. — Herpeton ?). — Homalopsis°). — Hypsirhina. — Hydrops. — Helicops. — Pseudechis. ı) Wie die randzähnigen Scheidenzüngler, nämlich die Chamäleonen , welche wie sie auf Bäumen leben. Auch gebären die Riesenschlangen wie diese Echsen le- bendige Junge, a) Die Abbildungen, welche wir von dieser Schlange nach dem einzigen bis jetzt bekannten Exemplare im Pariser Museum besitzen, sind unter aller Kritik. Sie ist hinsichtlich ihrer Kopfbildung den Klappnasen durchaus ähnlich. Ihre Na- senlöcher stehen, wie bei allen Schlangen dieser Gruppe auf der Oberseite der Schnautze. 3) Diese Schlange frifst Fische und legt Eier, wovon ich in einem zwei Fuls lan- 268 AMPHIBIA. Die Schlangen dieser Gruppe sind als Ausläufer der ih- nen vorangehenden, welche im Wasser leben, zu betrach- ten. Siehaben, mit Ausnahme der Rauh- und Dornschlangen, einen von Schildern bedeckten Kopf, und sämmtlich ober- halb der Schnautze stehende, schlielsbare Nasenlöcher, wo- durch sie sich augenblicklich als WVasserthiere und als Ver- wandte der ruderschwänzigen Schlangen zu erkennen geben. Ihr Kopf ist oft sehr stumpf (Acroch., Chersydr.), und hat immer ein bösartiges, tückisches Aussehen, welches bei eini- gen von gestachelten (Aecroch.) oder gekörnelten Schuppen (Chersydr.), bei anderen von schief liegenden, länglichen Augen und wulstigen Oberlippen herrührt (Herpet., Homa- lops., Hypsirh., Helic., Hydr.). Ihre Rückenschuppen und Bauchschilder sind manchen Abweichungen unterworfen. Letz- tere fehlen bisweilen wie z. B. bei Ühersydrus und Acro- chordus gänzlich, oder sind, wie bei den VVasserschlangen (Hydroph.) kleine sechseckige, mit zwei Längskielen besetzte T'äfelchen (Herpelon); bei noch anderen sind sie breit, und umspannen den ganzen Unterleib (Fomal., Hypsirh., Hydr., Belic., Pseudech.). Anlangend die Rückenschuppen, so sind diese bisweilen, und namentlich bei den Dornschlangen, von sehr besonderer Gestalt. Hier bestehen sie nämlich aus drei von einer gemeinschaftlichen Grundfläche zusammengehaite- nen Stacheln, und können wahrscheinlich nach Willkür des Thieres in die Höhe gerichtet werden. Bei der Rauhschlange sind die mittlern Rückenschuppen höckerig, bei den übrigen rautenförmig und gekielt, oder glatt (Hypsirh., Hyar.). — Auch die untere Schwanzbedeckung ist nicht immer eine und dieselbe. Die Dorn-, Rauh- und Tastschlangen haben einen ganz beschuppten Schwanz, bei den Klappnasen aber, bei den Hochnasen, Ringelnattern und Scheelaugen ist er mit einer doppelten, bei den Trugschlangen mit einer einfachen und doppelten Schilderreihe besetzt. — Der Schwanz selbst verjüngt sich gegen sein Ende bin allmählich, und ist ent- weder rundlich, oder an seiner Firste etwas zusammenge- drückt (Chers., Acroch., Hydr.). Doch vor allem Andern be- merkenswerth sind zwei fleischige, walzenförmige, mit Schup- pen bedeckte Fühler vor der Nase der Tastschlangen. Unter den Schlangen erscheinen diese Tastwerkzeuge. zum ersten- und letztenmale (im Falle nicht als solche auch der Nasen- aufsatz der Nasenvipern und die Augenliederhörnchen der Hornschlangen zu betrachten sind). Diese Fühler haben ei- gen Exemplare gegen zwölf, dem Abgange sehr nahe, und von der Grölse eines Taubeneies gefunden habe. — Die Dornschlangen besitzen keine Giftzähne, auch habe ich eben so wenig als Cuvier einen besondern Hnochen gefunden, den Oppel (Reptil. p. 62.) an ihrer Stelle beobachtet haben will. AMPHIBIA. 269 nige Aehnlichkeit mit den fleischigen Hörnern der Garten- und Wegschnecken, und können vielleicht eben so wie diese in sich hinein zurückgezogen werden. Sollten zu ihnen wie zu den in ihrer Verrichtung gewils analogen Bartfäden mancher Fische einige Nervenfäden des fünften Paares gelan- gen? — Unter den Blindwühlen kommen diese Tastwerk- zeuge des Gesichtes bei den Fühlercäcilien wieder zum Vor- scheine, und können da wie die Schneckenhörner ausgestreckt und eingezogen werden. Es mag nicht leicht zu bestimmen seyn, zu welchem Endzwecke die Schuppen so vieler Schlangen gekielt sind; so viel ist indessen gewils, dafs immer diejenigen Schlangen (mit Ausnahme der auf Bäumen lebenden und einiger Gift- schlangen) am oder im Wasser leben, oder oft in dasselbe ‚gehen, welche gekielte Schuppen haben Diese, Erscheinung ist um so auffallender, als die Fische nur selten gekielte Schuppen besitzen, wie aber z.B. die Flügelfische (Dacty- lopteri Lacep.). Die Rauhschlangen sind die einzigen Schlangen dieser Gruppe, welche durchbohrte Zähne haben; diese sind bei den Rlappnasen unter einem fast rechten Winkel rückwärts gebogen, oben von fast gleicher Länge, die hintern davon der Länge nach von einer Furche durchzogen. Bei den. Scheelaugen ist der hinterste Zahn des Oberkiefers der läng- ste von allen, lang, von fast säbelförmiger Gestalt,, aber ohne Furche. Die Furchenzähne, welche nach ihrer Be- schaffenheit das Mittel zwischen den derben und durchbohr- ten halten, scheinen wie die letztern zur Ableitung eines Giftes bestimmt zu seyn. Aus der Betrachtung des Zahn- baues dieser durch Lebensweise und allgemeine Körperge- stalt sonst so innig sich berührenden Schlangen geht sattsam hervor, wie ungerathen es ist, die Sippen der Schlangen nach der Gestalt der Zähne an einander zu reihen, und wie wenig sich überhaupt eine solche Ordnungsmethode mit ei- nem natürlichen Systeme verträgt. Ich trage kein Bedenken, mit den Dornschlangen dieser Gruppe die Igelfische zu vergleichen, welche wie sie zwei- und dreistachelige Schuppen, und wie die Tastschlangen vor der Nase zwei fleischige Taster haben. Die schlappe Haut, welche ich bei einigen Individuen der erst genannten Schlan- gen wahrnahm, bringt mich auf die Vermuthung, dafs sie sich wie diese Igelfische aufblasen, und dadurch ihre stache- ligen Schuppen emporrichten können. 270 AMPHIBIA. Gruppe 4. Die Sippen: Heterodon. — Phinostoma. — Xenodon. — Ophis. — Acanthophis. — Causus. — Sepedon, — Uraeus. — Aspis. — Alecto. ö Diese Schlangen, wahre Vorboten der ihnen nachfolgenden Giftschlangen,, zeigen ein Zutrauen einflöfsendes Aeulsere, in- dem ihr Kopf, wie bei den unschädlichen Nattern, auf seiner Oberseite mit grolsen Schildern bedeckt, ihre Pupille rund, und ihr freies und offenes Aug selbst eine gerade Richtung hat. Aber unter dieser trügerischen Maske steckt der arge VWVolf im Schafspelze, denn sie (alle?) führen in ihrem Rachen ein In- strument. das dem ihnen mit Vertrauen Begegnenden alsbald zur fürchterlichsten T'odeswaffe wird ). Ein langer, säbelför- mig gekrümmter, ungemein spitziger, undurchbohrter Zahn, dem mehrere kleine und undurchbohrte vorangehen, und wel- cher dem Raube keine geringe VVunde schlagen mag, scheint mittelbar einem Gifte den Weg zu bahnen’) (Heterod., Rhinost., Xenod., Oph.); dagegen führt ein an der vordersten Spitze des Oberkiefers stehender Zahn der übrigen Schlangen dieser Gruppe (Acanthoph., Caus., Seped., Ur., Asp., Alect.) das Gift einer gegen seinen Grund hin sich erstreckenden Drüse durch eine innerlich längs seiner Mitte verlaufende Höhlung unmittelbar in den Körper des Feindes. VVährend bei den ihnen vorange- henden Sippen undurchbohrte, kleine Zähne vor dem grofsen . säbelförmigen Zahne stehen, ist es hier gerade der umgekehrte Fall, indem dem Giftzahne zwei bis vier solche kleine und un- durchbohrte Zähne nachfolgen. Bei den Giftschlangen der fol- genden Gruppe stehen die Giftzähne ohne Begleitung von un- durchbohrten, kleineren Zähnen, da ihr Oberkiefer aufseror- dentlich kurz ist, dieser hier dagegen noch eine ziemliche Länge hat. So stehen diese Schlangen selbst nach ihrem Zahnsysteme den Schlangen der dritten Gruppe noch sehr nahe, während sie sich andererseits eben dadurch den ihnen nachfolgenden genau anschliefsen. Zu ihren allgemeinen Kennzeichen kann man nech hinzu- fügen, dafs ihr Körper von mittelmäfsiger Länge, fast gleicher Dicke, ziemlich dick, ihr Schwanz kurz, kegelförmig zuge- spitzt, unten mit einer doppelten, einfachen (Acanthophis °), ı) Es fragt sich, ob diese Frieden verkündende Kleidung nicht selbst diejenigen ‘ 'Thiere, welche ihnen zur Nahrung dienen, täuscht, und daher ein Mittel für sie ist, sich derselben zu versichern. 7 } 2) Es würde dieser Zahn daher, wie der Stachel der Bienen, nur mittelbar, dagege= der durchbohrte Zahn wie die Kiefer der Spinnen und der Stachel des Scorpiones unmittelbar zur Vergiftung dienen. ; 3) Siehe Seite ı7z, AMPHIBIA. 271 oder einfachen und doppelten (‚Alecto), ihr Unterleib immer mit einer einfachen Reihe breiter Schilder, und der obere Theil ihres Körpers mit ziemlich gr olsen, hinten freien Schup- pen bedeckt ist, welche bald gekielt (Heterod., Xenod., Caus., Seped.)‘, bald flach und glatt (Ahinost., Oph., Acanthoph., Asp.), bald convex und glatt (Uraeus), bald theilweise gekielt und glatt sind (Alecto). Die Rumpfhaut aller ist so weit, dafs die seitlichen Rumpfschuppen am ruhenden Thiere seitlich über einander liegen und linienförmig erscheinen. Diefs ist eine Eigenheit, welche sie mit vielen auf Bäumen lebenden Schlan- gen gemein haben, und die aulserdem, wie sie, am Oberkiefer gewöhnlich einen verlängerten, verdächtigen Zahn besitzen. “ Wenig wissen wir von der Lebensweise dieser Schlangen; nur so viel ist gewils, dafs diejenigen, deren grofser Zahn des Oberkiefers nicht durchbohrt ist, noch wie die Schlangen der dritten Gruppe häufig im Wasser, die übrigen dagegen, wie grölstentheils dieihnen sich anschliefsenden und nachfolgenden Giftschlangen auf dem trockenen Lande leben. Eine Sr sonderbare Eigenthümlichkeit der Uraeen und Schildvipern besteht darin, dafs sie die verlängerten, kaum nach unten gekrümmten Rippen ihrer Nickenwirbei über ein- ander, der Rückgratssäule parallel legen, mittelst eigener Mus- keln seitlich ausstrecken, und dadurch die schlappe Nackenhaut wie einen Fächer ausspannen können. Wozu diese Vorrich- tung am Halse dieser Schlangen dient, ist nicht bekannt, sie zeigt sich aber als die ersichtlichste Nachahmung der Drachen- flüge. — Die aufgestülpte und zugespitzte Nase der Rüssel- schlangen und Stülpnasen wiederholt sich alsbald unter den nachfolgenden Giftschlangen. Eben so macht sich die erhöhte Augenbraunenschuppe der Stacheladdern bei der Atropos be- merkbar u. s. w. Gruppe 5. Die Sippen: Trigonocephalus. — Megaera. — Bothrops. — Atropos. — Tropidolaemus. — Lachesis. — Cenchris. — Caudisona. — Uropsophus. — Crotalus. — Echis. — Echidna. —, Vipera. — Pelias. — Cerastes. Diese Gruppe ist es, welche, um mich eines alten Aus- druckes zu bedienen, das lose Adderngezüchte in sich begreift. Der Physiognom findet hier Gelegenheit, Bosheit ohne List, Tyrannei ohne Muth, Rachsucht aus Instinet, Feindseligkeit und Tücke aus Furcht in den schiefliegenden und länglichen, oben gewöhnlich von einer seitlich hervorspringenden Schuppe . umdüsterten Augen, dummböse Verstocktheit neben geringer Geisteskraft, Uebermuth, 'Trotz und Hartnäckigkeit, erweckt durch zuversichtliches Vertrauen auf fremde Kraft, auf die im- mer dienstwilligen Todeswaffen, in dem abgestumpften , zuge- 2m AMPHIBIA. spitzten, aufgestülpten und spöttisch grinzenden Gesichte die- ser Schlangen zu beobachten, deren Sippen dem Andenken der Furien und schonungslosen Parcen gewidmet zu werden ver- dienen. Der Körper dieser Schlangen, die über den ganzen Erd- kreis verbreitet sind, ist, im Ganzen genommen, wie bei den ihnen vorangehenden gestaltet, aber kürzer noch und gedrun- gener, insgemein walzenförmig, selten seitlich und besonders auf der Rückenfirste zusammengedrückt (Trigonoceph.), der Schwanz ziemlich kurz, mehrentheils sehr kurz, rundlich und mehr oder weniger fein zugespitzt. Bisweilen hängt an seinem Ende eine aus häutig-hornartigen, beweglich in einander ge- schobenen Stücken bestehende Klapper ') (Caudison., Uro- psoph., Crotal.), welche bei denStacheladdern durch einen horn- artigen Endstachel des Schwanzes ?) bereits angedeutet wurde. Seine Unterseite ist entweder mit doppelten ( Trigonoceph., Me- gaer., Bothr., Atrop., Tropidol.) oder einfachen Schildern be- deckt (Cenchr., Caudis., Uropsoph., Crotal., Ech.), oder es stehen auf derselben Schilder in doppelter Reihe und gegen sein Ende hin erhöhte Schuppen (Laches.). — Der Kopf ist, je nach den Sippen, bald mit mehr oder weniger regelmälsigen Schuppen (Megaer., Bothr., Atrop., Tropidol., Laaches., Urops., Cro- tal., Ech., Echid., Vip., Cerast.), die glatt oder gekielt, oder körnerförmig sind, bald mit Schildern bedeckt (Trigonoceph., Cenchr., Caudis., Pel.), aber immer ist er durch seine hintere Ausdehnung vom Rumpfe stark unterschieden. Bei diesen ist er lang, spitzig und scharfwinkelig (Trigonoceph.), bei jenen kurz, ungemein stumpf, mit abgerundeten Ecken (Cerast.), oder eiförmig (Ech.) u. s. w. — Auf den Lippen stehen gewöhnlich flache ı) Diese Klapper giebt dem Schwanze ein breites Ansehen. Man sollte glauben, es ‚ wäre der platte Schwanz der Schlangen der ersten Gruppe, welcher sich gliederte und eine horizontale Lage annahm. Dafs sie mit den Geschlechtsfunctionen in einem gewissen mittelbaren Zusammenhang stehe, scheint mir nicht unwahr- scheiulich. Auf diese Idee bringen mich das Stachelschwein und der Pfau, selbst die Grylien. Ersteres hat, wie die ganze Welt weils, am Schwanze Stacheln, welche einer vorn im Kreise abgeschnittenen Pederspuhle gleichen, und mittelst sehr dünner Stiele in der Haut des Schwanzes stecken, so dafs sie durch die Be- wegungen dieses leicht erschüttert werden können, und durch ihr gegenseitiges Aneinanderschlagen einen ziemlich lauten, klappernden Ton hervorbringen. Be- sonders während der Begattungszeit rüttelt das Stachelschwein heftig diese Sta- cheln des Schwanzes. Zu derselben Zeit richtet der männliche Pfau mit ziemlich starkem, fast knisterndem Geräusche die langen Deckfedern seines Schwanzes empor, indem sich diese auf eine sonderbare, mir noch nicht ganz klare Weise in bebender Bewegung wechselseitig berühren. Sclbst der Puter senkt mit Ge- räusch, wenn sich in ihm der Begattungstrieb regt, seine Flügel zur Erde, indem sich die Schwungfedern bei ihrer Entfaltung an einander reiben. — Bei den Locu- sten und Acheten hat das Männchen am Grunde seiner Flügel fast durchsichtige, hörnerne Schallkapseln, die es, besonders zur Zeit der Liebe, vor dem nahen Weibchen in Bewegung setzt. 2) Dieser Stachel verdient um so mehr Berücksichtigung, als auch die Löwen bei- derlei Geschlechts an der äufsersten Spitze dieses Körpertheiles einen solchen tragen, und die Katzen, wie wir nachher sehen werden, in vielfältiger Bezie- hung den Giftschlangen entsprechen. ie / AMPHIBIA. 273 flache Schilder, bisweilen aber auch nur Schuppen (z.B. Echis), und über dem Auge ein Schildchen, das mit seinem äuflseren Rande über das Aug hervorragt, ‚und das Gesicht dieser Schlan- gen vorzüglich düster macht '). — Es fehlt nur selten (Tropi- dol., Echis). Bisweilen bemerkt man an seiner Stelle einen aufgerichteten Schuppenkamm (Atrop.) oder ein kegelförmiges Hörnchen (Cerast.).. Die Pupille ist immer eine verticale Spalte, und das Aug, von mittelmäfsiger Grölse, selten kreis- rund, sondern insgemein länglich-rund und vorn etwas schief ' abwärts gezogen. Eine sonderbare Erscheinung ist ein tiefes Loch , welches man am Gesichte der meisten Schlangen dieser Gruppe zwischen dem Auge und der Nase wahrnimmt (Trigonoe. , Mei; Bothr. Atrop., Tropid., Lach., Cench., Caudis., Uropsoph., Crotal.), und von Einigen für ein Analogon der 'T'hränenhöhlen bei Säug- thieren gehalten wird, dessen Nutzen und Bedeutung aber zur Zeit noch nicht erkannt ist ?). Unter den Amphibien kommt es noch einmal bei den Blindwühlen, und namentlich bei der Sippe _ Siphonops zum Vorschein. — Wahrscheinlich ist es ein zweites Nasenloch, wie wir es bereits beim Chamäleon unter der Kopfhaut wahrgenommen haben. Bei den Fischen sind die Na- senlöcher einfache Gruben auf der Spitze der Schnautze, und fast immer doppelt. Das hintere Loch scheint mit dem Ge- sichtsloche dieser Schlangen gleiche Bedeutung zu haben. Ein anderer, allen Gattungen dieser Gruppe zukommen- der sehr bezeichnender Charakter besteht darin, dafs der Ober- kiefer ungemein kurz, innen und aufsen vertieft ist, und nur den dritten T'heil der Kopflänge beträgt. Mit ihm stehen ge- wöhnlich zwei lange, innerlich längs ihrer Mitte hohle Zähne ı) Es entspricht nach seiner Stellung und seinem Nutzen dem Superciliarfortsatze bei den Falken, der gleichfalls über das Aug hervorragt. 2) In Tysons Beschreibung der Klapperschlange (Phil. Transaet. Vol, ı3. p. 26.) und in dem Men. sur la Vipere jaune de la Martinique (Nouvelles de la Republ. des Lettres) geschieht dieser seitlicnen Kopfgruben bereits Erwähnung. Tysor sagt hierüber: ‚„„Beiween the nostrils and the eyes, but some what lower, were two orifices, which I took for the ears; but after, I found they only led into a bone, that had a pretty large cavity, but not perforation.‘‘ Dieser Meinung scheint auch Zac e&pede ergeben zu seyn. Der Beschreibung seiner Fipere Fer de Lance (Bothr. lanceol.) fügt er noch die etwas sonderbare Hypothese hinzu: Sollte diese Oeffnung die Ohröffnung seyn, und die Richtung ihres Ganals sich bestätigen, so ist kein Zweifel, dals diese Natter, so wie die Eidechsen, wirkliche Ohröffnungen hat, nur mit dem Unterschiede, dals sie nicht, wie bei andern Thieren, hinter den Augen, sondern vor denseiben sitzen (!). — Russel gab in seinem sehr schätzenswerthen Werke: ‚Account of Indian Serperts‘‘, und späterhin in den Philos. Transactions (P. ı. 1804.) Abbildungen von diesen Kopfgruben nach ihrer äufsern und innern Ansicht, und sucht mit Ev. Home zu beweisen, dafs sie ein Analogon der den Hirschen und Antilopen eigenthümlichen Thränenhöhlen seyen, welche Ansicht auch Meckel in Cuviers vergleichender Anatomie (Bd. 4. 8.657.) theilt, Cuvier (a.a. O. Bd. 2. S. 654.) sagt dagegen: ‚Die Klapperschlangen haben unter und hinter “ jedem Nasenloche ein ziemlich tiefes, blindes Loch, dessen Nutzen unbekannt ist, das aber auf den ersten Anblick ein zweites Nasenloch zu seyn scheint.‘“ (Siehe FFagler: Ueber die an Caecilia annulata beobachteten Thränenhöblen. Isis ı828. p. 735.) ; Waeren, Syst, der dmphib. 45 v7ä AMPHIBIÄ. durch eine feine Naht ın Verbindung, zu denen eine Drüse ihr Gift führt. Hinter diesen Zähnen sind in einem häutigen Beu- tel mehrere junge Zähne eingeschlossen, die mit dem Kiefer nicht verbunden sınd, sondern auf einander liegen und in zwei Reihen stehen. Die vordersten dieser Zähne rücken an die Stelle der alten, wenn diese abgefallen sind. So werden da- her diese Zähne hier. wie beim Elephanten, Nilpferde u. s. w., durch andere der sich hinter ihnen entwickelten verdrängt. Die Gaumenzähne, so wie die Zähne des Unterkiefers, werden, wenn sie verloren gegangen (wovon ich jedoch kein Beispiel kenne), nicht auf diese Weise durch andere ersetzt, und zei- gen nichts Besonderes. WVeder vor noch hinter diesen Gift- zähnen stehen am Oberkiefer undurchbohrte Zähne, wie wir sie bei den Schlangen der ersten und bei mehreren Sippen der vierten Gruppe beobachteten '). Die Schuppen des Rückens sind lanzet- oder eiförmig, hin- ten immer frei, und liegen dachziegelartig; sie haben insge- mein längs ihrer Mitte einen starken Kiel, der bisweilen undeut- lich ist (Trigonoc., Frhodost.), oder in ihrer Mitte eine fast knopfförmige Erhöhung (Cerast.); nur selten sind die Schup- pen glatt (/Meg.). — Den Unterleib überdecken immer grofse, breite und glatte Schilder. ı) Die vollständigsten Bemerkungen über den Wechsel der Giftzähne hat Rosa (Sulla dentizione di molti animali in Brugnatelli giornale fisico - medico. T. 1. p. ı1g.) mitgetheilt. Sie stimmen mit den sorgfältigen Untersuchungen, welche ich mit diesen Zähnen öfters vornahm, durchaus überein. Da ich ihnen nichts Neues hinzuzufügen im Stande bin, und sie nicht genug verbreitet werden können, nehme ich keinen Anstand, sie in Meckels deutscher Uebersetzung (Cuw. vergl. Anat. Bd. 3. S. ı26.) hier wörtlich wieder zu geben. ‚‚Die ausgebildeten, frei stehenden Giftzähne sitzen in keiner Höhle, son- dern werden blols durch eine feine Naht oder Harmonie, die sich zwischen ihrer Basis und dem Oberkiefer (hier beweglicher Knochen genamat) befindet, und hin- j ten nicht vollständig, sondern von einem oder zwei unregelmäfsigen Löchern zum Rintritt der Gefälse, Nerven und der neuen Zähne durchbohrt ist, an diesen be- festiget. Der Oberkiefer aber, der den Zahn trägt, kat zwei Höhlen, eine äufsere und eine innere, auch wenn sich nur ein Giftzahn findet; häufig aber finden sich auf jeder Seite zwei. { „Hinter und unter dem frei stehenden Zahne und dem Knochen ist ein häu- tiger Sack, der sechs bis acht junge Zähne enthält, die nicht festsitzen, sondern auf einander liegen, von vorn nach hinten immer kleiner werden, und von dem ‚die letzten mit den Bewegungsmuskeln des Kiefers in Berührung sind. Immer stehen diese Zähne in zwei Reihen, von denen die eine der inneren oder Gaumen- zahnhöhle, die andere der äufsern oder Lippenzahnhöhle entspricht. Stets ist die Gröfse dieser Zähne abwechselnd. Ist der äufsere Zahn allein ausgebrochen, so ist von den nicht ausgebrochenen der erste Gaumenzahn der grölste, auf die- sen folgt der erste nicht ausgebrochene Lippenzahn, dann der zweite Gaumen- zahn u, s.w. bis zu dem letzten Zahne. ‚„Anfser der allgemeinen Hülle hat jeder Zahn noch seinen eigenen Balg, der auch noch eine eigene Feuchtigkeit enthält, und ein wahres Bi für ihn ist, In den kleinsten Zähnen ist diels deutlicher als in den gröfsern. Hier ist das Pi rundlicher,, der darin enthaltene Zahn noch kurz, dick, zart, knorpelig, unge- fähr eine Linie lang. Bringt man in seine Höhle eine Nadelspitze ein, so.spaltet er sich in seiner vordern Fläche; ja die kleinsten bilden sogar noch keine Höhle, sondern sind offen, oder vielmehr die Platte, woraus sie zu bestehen scheinen, hat sich noch nicht zusammengelegt. (Diese Zähne bestehen allerdings aus einer Platte, welche durch ihre Zusammenlegung den giftleitenden Canal bildet. Durch- schneidet man einen der alten Giftzähne in die Quere, so zeigt sich der Umfang seines Canals in dieser Art ®. Wo das Sternchen steht, berühren sich die AMPHIBIiA: 37 Diese Schlangen, welche besonders Nachts auf ihren Raub ‚ausgehen, leben insgemein auf trockenem, sandigem Boden, bis- weilen aber auch in dumpfen Wäldern (Bothr.), auch auf Moo- ren (Pel.), sind träg, können sich stark aufschwellen, und ge- bären- grölstentheils lebendige Junge. Die Schweifklapperer sind meines Wissens die einzigen Schlangen dieser Gruppe, welche Eier legen. (Siehe S. 176.) Dafs diese Schlangen in ihrer Classe die Katzen, Haye, Scorpionen und Spinnen vorstellen, unterliegt keinem Zweifel. Mit den Katzen haben sıe den kurzen Oberkiefer, seine geringe Anzahl von Zähnen, die spaltförmige Pupille, den hef- tigen, hartnäckigen und boshaften Charakter, die nächtliche Lebensweise und vorzüglich die Mordlust gemein, welche nicht immer der Hunger erregt; wie sie spielen sie mit ihrer zap- pelnden Beute, die, getroffen von ihren Zähnen, das einge- drungene Gift in ihrer Flucht angenblicklich lähmt. Entflammt von Mordgier krümmen sie dabei, gleich den Katzen, ihren Schwanz in mannichfaltigen Schlingungen. Von beiden wird die Beute aus einem verborgenen Hinterhalte überfallen. — Was diesen Giftschlangen die Hauzähne des Oberkiefers, das sind den Katzen die Krallen, welche in eine dem Zahnsacke je- ‚ner Amphibien entsprechenden Scheide stecken. Der vergif- tende Fufsstachel des männlichen Schnabelthieres steht in beiden Seitenränder der ehemaligen Platte. Diese Genesis der Giftzähne ‚mag der Basisdurchschnitt (A) des Giftzahnes derSchilderrücken, welcher keinen, die ganze Länge des Zahnes durchdringenden Canal hat, weil, wie sich aus seiner Ansicht ergiebt, die Seitenränder der ehemaligen Zahnplatte sich nicht berühren und schliefsen, verdeutlichen.) „Jedes Ei hat eine markige Verlängerung, eine Wurzel, die mit einem wah- ren Nabelstrange übereinkommt, den Zahn ernährt, und dann nach Ausfallen seines Vormannes an seine Stelle zieht. „Diese kleinen Zähne sind jungen Federn äufserst ähnlich. Die reifern ha- ben keine Hülle mehr, und sind nicht mehr im Zustande von Eiern, doch ist der Strang, woran sie sitzen, immer noch sehr deutlich. ‚Der Rücken der reifern Reservezähne ist hinten, wie der Rücken der Hundszähne bei den reifsenden Säugthieren, gereift, und sie sind wie diese sehr spitzig. — Ob übrigens die Giftzähne regelmälsig, nach dem Alter oder der Jah- reszeit gewechselt werden (beides ist gewils nicht der Fall; sie gehen wahrschein- lich wie der Stachel der Bienen durch zu tiefes Eindringen in die Wunde, und durch zu schnelles Zurückziehen aus derselben verloren; diefs geht nicht nur aus dem Nachfolgenden, sondern auch daraus schon hervor, dafs sie oft auf der einen Seite vollständig, dagegen auf der andern bisweilen abgebrochen sind, oder, was freilich nur selten der Fall ist, gänzlich fehlen; ich fand diese Gift- zähne bisweilen ihrer ganzen Länge nach gespalten, was daher rühren mag, dals das Thier mit Kraft auf einen Hnochen gebissen hatte), oder blofs zufällig ausfal- len, ist ungewifs. So viel ist sicher, dafs sie häufig abgenützt erscheinen, und dafs gewöhnlich einer abgenützt ist, wenn von dem Rieferbeine der einen und zwar derselben Seite zwei Zähne zugleich ausgebrochen sind, und dafs die Beschaf- , fenheit der Zähne der einen Seite von der auf der anderen ganz unabhängig ist, in- dem auf der einen Seite bisweilen beide jung, bisweilen beide alt sind u. s. w. Sind beide Zähne noch nicht alt, so sitzt immer einer noch nicht fest, sondern stektin einem etwas lockern und beweglichen Zusammenhange mit dem Kiefer.‘ % — (Vergleiche ferner; Knzoxr über das Wachsthum und die Reproduction der Giftzähne der Schlangen in d. Transact. of the Werner. Soc. V. p. Aıı. c. tab., und Schlegel: Untersuch, der Speicheldrüs. bei den Schlang. Verh, der Leop. Carol, Ak. ı828, p. 145. t ı6.) ST 18* 276 AMPHIBIA. seiner Zusammensetzung und Bedeutung vermittelnd zwischen den Giftzähnen der Schlangen und den Krallen der Katzen, Dem forschenden und geübten Auge entgeht es nicht, dafs selbst in der Färbung des Körpers zwischen beiden Thieren eine grolse Uebereinstimmung obwaltet. So sind die Katzen auf einem lichten Grunde sehr lebhaft gefleckt oder gestreift (Felis Onca, Pardal., tigrin., Tigr.), oder graugelb und schwarz gestreift (Fel. Cat., manicul.), oder einfärbig gelb- lich (Leo), oder rostbraun (F'. discol.). Ganz dieselben Far- benzeichnungen bemerkt man bei den Schlangen dieser Gruppe. So entspricht hierin den vier erst genannten Katzen Bothr. Neu- ‚wiedi, Luachesis rhombeata, der F. Cat. u. manicul, die Bothr. Jaracaca, dem Löwen Cerastes, der F. discolor die Bothr. lan- ceolala; ja wie es eine schwarze Abart der Onze mit dunkleren Flecken giebt, so bemerkt man auch nicht selten eine schwarze Varietät der /ipera Redi mit sehr dunkeln Abzeichen. Es giebt auch grüne Giftschlangen, aber keine grünen Katzen, überhaupt keine grünen Säugthiere, was bei der Menge von grünen Vögeln und Insecten auffallend ist. Die Haye mit schneidenden Zähnen haben mit den giftigen Schlangen die Bildung der Augen, den sonderbaren Wechsel der Zähne '), zum Theil die lebenden Geburten, den wild-ver- wegenen, stürmischen Sinn, die aufserordentliche Gefräfsig- keit, so wie das Abschreckende in der ganzen Körpergestalt, durchgehends ihre Natur sehr bezeichnende Eigenschaften, gemein. ; Nicht übersehen darf man den aufrichtbaren Stachel, wel- cher sich auf beiden Schwanzseiten der Gattungen der Forster’- schen Sippe Harpurus befindet. Beim Harpurus nigricans (Chaetodon nigricans Bl.), welcher in mehreren Exemplaren ı) Zum Vergleich mit den Giftzähnen der Schlangen will ich hier noch Rosa’s gründliche Beobachtungen über die Hayfischzähne mittheilen. „Gewöhnlich stehen beim Hayfische (wie bei den Giftschlangen) zwei Zähne (hier unter einander) aufrecht, deren vorderer aber insgemein sehr zum Ausfallen geneigt ist, und hin- ter ihnen liegen vier bis fünf ın einer breiten (gewifs dem Haulsacke der Gift- zähne bei Schlangen vergleichbaren) Falte des Zahnfleisches versteckt, das sich auch in die Lücken zwischen den aufrecht stehenden Zähnen legt. Die Zähne werden desto kleiner, je mehr sie nach hinten liegen. (Ganz wie bei den Schlan- gen!) Alle, auch die geraden, sind blofs durch Synnenrose mit der Kinnlade verbunden. Nicht immer finden sich jedoch zwei aufrechte hinter einander, son- dern bisweilen nur einer, bisweilen fehlt der erste, und einer aus der zweiten Reihe steht gerade, bisweilen fehlen beide, und einer aus der dritten Reihe ist empor gerichtet. , Nicht selten sind (wie bei den Giftschlangen) auf einer Seite alle Zähne einer Reihe gesund, frisch, aufgerichtet, auf der andern dagegen alle Zähne derselben Reihe verdorben. Wegen des unregelmälsigen Wechsels stehen auch die Zähne sehr unregelmäfsig unter einander. — Die hintersten Zähne sind (wie bei den Giftschlangen) weils und weich, und enthalten in ihrem Innern einen gal- lertähnlichen Heim. =-, Immer ist die Zahl der Zähne in jeder Reihe desto unbe- trächtlicher, jemehr sie sich ersetzt haben. — Diese Zähne ersetzen einander wie die Zähne der Giftschlangen. Fällt nämlich ein Zahn der ersten Reihe aus, so richtet sich der hinter ihm liegende empor, und nimmt die Stelle des abgefalle- nen eın, AMPHIBIA. 217 vor mir steht, erregte er meine ganze Aufmerksamkeit, da er hier wie der Zahn einer Giftschlange geformt ist, und mir auch längs seiner Mitte durchbohrt (aber an seiner Spitze nicht offen) zu seyn scheint. Wie der Giftzahn der Schlangen durch Hebung und Senkung des Oberkiefers, so kann auch die- ser Stachel auf einem eigenen Gelenke (auf welche Weise?) emporgerichtet und in eine Grube des Schwanzes so zurückge- legt werden, dafs sein oberer Rand der Schwanzseite fast pa- rallel liegt. Dazu kommt aulserdem noch, dafs am Grunde die- ‚ses Stachels eine, wahrscheinlich dem Zahnsacke der Gift- schlangen analoge, zähe Haut frei liegt, welche so lang als der Stachel ist, und das Eindringen seiner Schneide (oder ei- nes Giftes?) in das Fleisch beim Zurücklegen verhindert. Der Stachel dieser Fische ist mit seinen Umgebungen einer ernsten anatomischen Untersuchung sehr werth. Sollte er, wie der Sporn des Schnabelthieres, mit einer Giftdrüse in Verbindung stehen? Leider dafs wir von der Lebensgeschichte dieser in- teressanten Fische durchaus nichts wissen ! Nichts kann einem Giftzahne ähnlicher seyn, als die Kinn- lade einer Spinne, welche äufserst spitzig und gekrümmt, mit einem Ein. und Ausgangsloche für ein Gift versehen und ein- zıehbar ist. Eben so gebildet ist der Haken am Unterkiefer, der gleichfalls zur Ordnung der Spinnen gehörenden Scolopen- dra morsitans. — Die Scorpionen, deren Schwanz in seiner Zusammensetzung einige Aehnlichkeit mit der Rlapper der 'Schweifklapperer, Rattel- und Hlapperschlangen hat, sind aufserdem darin den Giftschlangen ähnlich, dals sie lebendige Junge gebären. Sie haben auch, wie die Schlangen überhaupt, eine doppelte Ruthe. Der Schwanzstachel stellt nach seiner Gestalt so ziemlich den Schwanzstachel der Stacheladdern , in seiner Verrichtung aber einen Giftzahn vor. Gruppe 6. DieSippen: Dasypellis. — Tropidonotus. No Spilotes. — Coluber. Die Verbindung dieser Gruppe wird durch die Rauhnatter hergestellt, indem sie sich durch ihre Beschuppung und ihren ganzen Habitus der Hornyiper nähert. — Der Körper dieser Schlangen ist sehr lang, unten, so wie der Kopf mit grofsen Schildern, oben mit freien, lanzetförmigen, bald stark (Da- sypelt., Tropidonot.), bald sehr schwach gekielten (Spilotes), bald glatten Schuppen (Colub.) bedeckt. Ihr Schwanz ist von mittelmäfsiger Länge, rundlich, allmählich zugespitzt und un- ten mit einer doppelten Schilderreihe belegt, der Kopf eiför- mig, vom Rumpfe durch seine Dicke etwas unterschieden, das Aug mittelmäfsig grofs, kaum gedrückt oder schief mit runder Pupille. Diejenigen von ihnen, welche gekielte Schuppen ha- 278 AMPHIBIA. ben, leben insgemein an sumpfigen Orten, am und im Wasser. Heine hat Giftzähne,, und obgleich ihr Aeufseres bisweilen sehr vipernartig ist ( Tropidonot. tessellatus), und einen bösen Cha- rakter zu verrathen scheint, so sind sie doch sehr harmlose Thiere, die sich selbst bei ihrer grausamsten Behandlung nicht zur Wehre setzen. Sie legen Eier, und wiederholen gewisser- mafsen die Schlangen der vierten Gruppe. Ihr Zahnbau zeigt nichts wesentlich Merkwürdiges. Gruppe 7. Die Sippen: Herpetodrys.. — Dipsas. — Pareas. — Dryophylax. — Thamnodynastes. — Macrops. — Telescopus. — Dendrophis. — Leptophis. — Oxybelis. — Dryophis. — Tragops. — Gonyosoma. — Chlorosoma. — Philodryas. — Oxyrhopus. — Lycodon. — Ophites. — Rhi- nobothryum. : Ausgezeichnet sind diese Schlangen durch ihren ungemein langen Rumpf und Schwanz, der nur bei einigen der untern Sippen an Länge etwas abnimmt. Sie sind von peitschenför- miger Gestalt und den Bäumen das, was die meisten Schlangen ‚der zweiten Gruppe dem Wasser. Die auf Bäumen lebende Riesenschlange und die Jiboya scheinen ihre Vorbilder zu seyn. - Sie leben insgemein in Gebüschen und auf Bäumen, und schlin- gen sich zwischen die Aeste derselben, besonders bei Verfol- gung eines Raubes, so schnell hindurch, dafs kaum das Aug ihren Bewegungen zu folgen vermag. Sie schleudern wie die Wickelschlangen und Wasserschlinger ihren schlanken Vorder- leib auf den Raub, und halten ihn in seiner Flucht durch ziem- lich lange und sehr scharfe Zähne fest und zurück. Am Ober- kiefer ist bisweilen einer der mittleren Zähne, so wie der hin- _ terste (bei den Ziegenaugen), oder nur der hinterste (bei den Kopfnattern) länger als dıe übrigen, und längs seiner vordern B ) 5 D Seite von einer nach innen sich erweiternden, zur Abführung 5 des Giftes einer über ihrem Grunde befindlichen Drüse b&estimm- ten Spalte durchzogen. — Mit dieser Spalte sind bisweilen pP ke) \ auch mehrere der hintern Zähne des Oberkiefers versehen (bei den Schlansen aus der Smith’schen Sippe Bucephalus [S. 180. 5 PP P Anmerk. sie fehlt aber den bei den VWolfszähnen sehr ver- ’ längerten vordern Zähnen des Ober. und Unterkiefers. — Bei einer Schlange vom Cap, welche vielleicht zu dieser Gruppe gehört, sollen die Zähne gänzlich fehlen. (S. 191. Anmerk.) Diese Schlangen sind sehr leicht reizbar, beifsen selbst ungereizt, und die grünen haben das Vermögen, wie die ihnen vielseitig entsprechenden, auf Bäumen lebenden, langschwän- zigen und schmalrumpfigen, diekzüngigen Echsen, ihre Kör- perfarbe zu verändern. Sie gehören ausschliefslich den heilseren Klimaten an. Reich begabte sie die Natur mit Schön- AMPHIBIA. 279 heit, durch Zierlichkeit und Anmuth des Körpers, durch bren- nende Farber, die bisweilen im reinsten Metallschmelze strah- len, und es mag Herz und Aug ergreifen, sie in diesen para- diesischen Tropenwäldern, umschimiert von den Strahlen der Sonne, zwischen grünen Blätterkränzen wie eine diamantene Kette (Dendroph. piet., formos., Leptoph. Ahaet.), oder wie ein von glühenden Smaragden geschmücktes Band (Dryoph. Fulgid., Trag. nasut., pavonin., Gonyos. virid.) zwischen schwesterlich sich umschlingenden Gold- und Scharlächblüthen hindurchziehen zu sehen! Hinsichtlich-der Lage ıhrer Rückenschuppen in bänder- ähnlichen, etwas schiefen Querreihen zeigen diese Schlangen viele Uebereinstimmung mit den Säbelzähnen und Ophiden, und daher kommt es auch, dals sie wie diese ihre Körperhaut sehr erweitern und einen Raub verschlingen können, der fast sechsmal dicker ist als sie selbst ').. Die ungewöhnliche Länge der Kiefer macht die Rachenöflnung ungemein weit, besonders da das Ligament, welches die beiden Unterkieferäste an ihrer Spitze verbindet, von einer vorzüglichen Ausdehnbarkeit ist ’). — Der Kopf ist immer lang, oft vierseitig und stark (Oxy- bel., Dryoph., Trag.), oder etwas zugespitzt (Gonyos., Her- petodr., Oxyrhop.), oder am Ende der etwas verlängerten Schnautze fast gerade abgekuppt (Dryophyl., Thamnodyn., [Macrops, Telesc., Dendroph., Leptoph.), oder er ist sehr dick und eiförmig (Dips., Par., Rhinost.), oder eiförmig und etwas plattgedrückt (Chloros., Phylodr., Lycod., Ophit.). Bei allen unterscheidet er sich vom Rumpfe durch seine Breite. — Die Augen sind rund , beträchtlich gewölbt, und ragen bei ei- nigen auffallend stark hervor. Diels ist namentlich der Fall bei Herpetodr., Dips., Par., Macrops, Telescop., Dendroph., Leptoph., Oxybel., Dryoph., Trag. Das Aug der Lugschlange steht eben so weit hervor als es breit ist, und seine Pupille stellt eine verticale Spalte vor. Man wird bei seiner Ansicht unwillkürlich an das Aug des Anableps erinnert, obgleich die Hornhaut und das Sehloch nicht wie bei diesem Fische durch ein Band getheilt sind. — Nicht weniger merkwürdig ist das Aug der Ziegenaugen hinsichtlich seiner Pupille, welche, wie bei Wiederkäuern, eine wagrechte Linie vorstellt, die, äulserst fein, an ihrem hintern Ende mit einem gleichfarbigen Punkte ı) Im Magen einer ‚Ahaetulla, die kaum etwas dicker war als die Spuhle eines Gän- : sekiels fand ich einstens eine Tanagra violacea, und in einem andern Exemplare von derselben Dicke, einen Sackpfeifer, dessen Rumpf gegen ı'!/,/4 lang und 3/4 breit war. 2) Der gegenseitigen Entfernung dieser Hopftheile von einander steht die Beschup- pung des Kinnes nicht im Wege, indem die Schilder dieses bei allen Schlan- gen auf jeder Seite paarig hinter einander stehen, und so. zwischen sich auf sei- ner Mitte einen !inienförmigen Raum (sulcus gularis) frei lassen, welcher dem Vereinigungspunkte der vordern Rieferspitzen gerade gegenüber steht. » 280 AMPHIBIA. (wie man ihn im Auge der Clemmys caspica wahrnimmt), einer sogenannten Flocke, ın Verbindung steht. Die Iris der mei- sten, wenigstens der grünen, spitzrüsseligen ist lebhaft gelb. — Bei den Baumschlingern habe ich eine sehr kleine, spalt- förmig - dreieckige Pupille wahrgenommen. Bei andern ist diese kreisrund. Die Grölse des Auges macht es wahrschein- lich, dafs diese T'hiere vorzüglich Abends oder Nachts thä- tig sind. Der oft ungemein lange Schwanz dient hier, wie bei den Baumechsen, zur Herstellung eines gewissen Gleichgewichtes im Körper, wenn diese Thiere auf schwanken Aesten umher- kriechen; unten ıst er, bei den bis jetzt bekannten Sippen, mit einer doppelten Schilderreihe besetzt’), und endigt sich bei allen in eine äufserst feine und einfache Spitze. — Den Kopf bedecken allenthalben, so wie den Unterleib, grofse Schilder ; die des letztern sind insgemein bogenförmig, bisweilen aber auch auf jeder Seite umgeknickt und daher winkelig (Leptoph., Gonyos., Chloros.), wodurch der Unterleib fläch und kantig wird. Die Rückenschuppen sind ei- oder lanzetförmig, hinten frei, bei diesen gekielt, bei jenen glatt, und die auf der Rück- gratssäule stehenden bisweilen grölser als die übrigen, fast schildförmig (Dips., Dendroph.). Solche scheinen der Rückgrats- säule bei ihren Krümmungen einen gewissen VViderstand leisten zu müssen. Die Nasenlöcher stehen immer seitlich und sind gewöhnlich grols. — Diese Schlangen legen, wenigstens gröfs- tentheils, Eier; die der Ahaetulla sind walzenförmig, und we- nigstens viermal so lang als breit. Die Verbindung dieser Gruppe mit der vorhergehenden geschieht durch die Steignattern, welche noch auf morastigem Boden, ‘aber auch auf Bäumen leben, und schon ganz den lan- . gen, peitschenförmigen Körper der ihnen nachfolgenden Schlan- gen haben. Man bemerkt hier, wie bei den dickzünzigen Echsen, eine wechselseitige Wiederholung der Sippen in den verschiedenen Welttheilen. So stellt in America die Sippe Spilotes die Sippe Dipsas (namentlich vertritt Spilot. pullat. in America die Stelle der Dips. dendroph.), die Sippe Leptophis die Sippe Dendro- phis, die Sippe Dryophis die Sippe Tragops, die Sippe Go- hyosoma die Sippe Chlorosoma u. s. w. vor. Gruppe 8. Die Sippen: Erythrolamprus. — Cloelia. — Scytale. — Liophis.. — Zamenis. — Chrysopelea. — Psammophis. — Coelopeltis. — Periops. — Ziacholus. ı) Der Schwanz der Langaha, welche vielleicht zu dieser Grupps gehört, ist unten mit Schildern und Schuppen belegt. AMPHIBIA. PEN Diese Schlangen sind Ausläufer der vorhergehenden. Ihre Verbindung mit diesen geschieht durch die im allgemeinen Ha- bitus und in der Körperfarbe sich sehr ähnlichen Grubennasen und Korallennattern. — Der Körper ist sehr lang (Zamen., Chrysopel., Coelopelt., Periops), oder mittellang (Ery-throl., Cloel., Er, Lioph., Zachol.), immer aber von fast gleicher Dicke und walzenförmie, der Schwanz mittelmälsig lang, und endigt sich allmählich in eine einfache Spitze ; seine Unterseite wird von einer doppelten, selten von einer einzigen (Seytale) Schilderreihe bedeckt. Der Kopf ist vom Rumpfe durch seine Dicke etwas unterschieden und eiförmig, dabei aber entweder ziemlich scharfkantig und an den Seiten, vor den Augen, mehr oder weniger eingedrückt (Zamen., Chrysop., Prnaumonkı ‚Coelopelt., Periops, Zachol., Erythrol.), oder an den Ecken etwas ad plattgedrückt und stumpf (Cloel., Scytal., Lioph.), immer aber ist er von grolsen Schildern bedeckt, Die Augen sind bei den zuhöchst stehenden noch ziemlich grofs, dagegen bei den Jachschlangen schon bedeutend klein. Ihre Pupille ist kreisrund, und bei den Oloelien und Bleichschlan- gen von fast eiförmiger Gestalt. Die Schuppen des Rückens stehen dachziegelartig im Quincunx, und sind immer glatt, aber bei den Grubenschlangen concav, was sonst bei keinen andern Schlangen der Fall ist. Der Unterleib ist von grolsen Schil- dern Baker, welche gerundet, oder noch, wie bei einigen Schlangen der vorhergehenden Gruppe, 2 der Seite umge- cn und daher winkelig (Chrysopel.) sind. . Die Node löcher stehen immer Fi denn diese Schlansen sind durch- ‚gehends Landschlangen, welche noch ee die Bäume be- steigen sollen (Zam., Chrysopel.), aber sonst an offeıren Stel- len unter Gebüschen en ! Chry:sopel. ), ım Sande (Psam- moph., Coelopelt., Cloel., Scyt.), oder in Waldgegenden zwi- schen nen und Steinen (Periops, Zacholus) leben, lebhaft sind, und, wenigstens zum Theil, ein heftiges Temperament ala Die Jachschlangen setzen ihren Baden Muth und Hartnäckigkeit entgegen, und beilsen stark. — Durchbohrte Giftzähne her, man bis jetzt bei ihnen noch nicht beobachtet, allein bei den Sandschlangen stehen am Oberkiefer zwei bis drei mittlere und eben so viele hintere Zähne, welche länger als die übrigen, gemeinschaftlich von einer Verlingerune des Beeche wie von einem Sacke umschlossen a un mit Drüsen in Verbindung stehen. ‚Diese Zähne nen eben so wenig als der Stachel der Biene das Gift der Drüse (wenn an- ‚ders diese wirklich eine Giftdrüse ist) unmittelbar in die von ihnen geschlagene Wunde leiten. Zur Ableitung desselben von ' den übrigen Theilen des Kiefers ist aber vielleicht ihr Hautsack bestimmt. - 982 AMPHIBIA. Gruppe 9. Die Sippen: Brachyorrhos. — Homalo- soma. — Aspidura. — Cercaspis. — Oligodon. — Calamaria. — Eryx. — Gongylophis. — Aspidoclonion. — Elaps. — Ilysia. — Uropeltis. — Catostoma. — Elapoidis. — Xeno- peltis. — Cylindrophis. — Iyphlops. — Rhinophis. — Typh- lina. Die Schlangen der neunten und letzten Gruppe verhalten sich zu den ihnen vorangehenden Ordnungsverwandten und zu den nachfolgenden Wühlen, wie die fufslosen, schlangenför- migen Echsen zu den gefulsten ihrer Ordnung und zu den Schlangen, indem bei beiden, hinsichtlich ihrer Körpergestalt und Lebensweise, gleichsam ein Oscilliren zwischen den Thie- ren ihrer und der nachfolgenden Ordnung statt findet. Sie sind _ mithin die Uebergangsglieder ihrer Ordnungen. Unter den Schlangen der vorhergehenden Gruppe haben wir die Augen im Vergleich mit denen der auf Bäumen leben- den nach ihrem Umfange schon so ziemlich in Abnahme gese- hen (Zachol.). Hier nehmen sie an Umfang und Sehkraft in gleich hohem Grade ab (Brachyorrh., Oligod., Calam., Eryx, ‚Aspidocl., Elaps, Catost., Elapoid.. Xenopelt.), gehen bereits in die punktförmigen, blöden Augen (Ilysia, Cylindroph., Typhl.) der ihnen nachfolgenden schlangenförmigen Wübhlen über, und verschwinden endlich, wie bei der Cäcilie, gänzlich (Rhinoph., Typhlin.). Mit dieser Organisation der Augen tritt natürlicher Weise auch eine besondere Lebensweise und ein Körperbau ein, die beide wohl noch den allgemeinen T'ypus der Natur der Schlan- gen an sich tragen, sich aber doch mehr zu dieser der Wühlen hinneigen. Ihr Rumpf und Schwanz verkürzen sich sichtlich mehr und mehr, der Körper wird gleichmälsig dick, sie verlas- sen allmählich die Oberfläche der Erde, und es regt sich in ihnen ein gewisser Drang, sich unter.Steine und in Erdlöcher zu verkriechen: ein Drang, der bald völlig zum unerläfslichen Bedürfnifs ihres Seyns wird, in der Erde zu wühlen und zu le- ben (Typhl., Rhinoph., Typhlin.). So schliefsen sich also diese Schlangen in ihrem Körperbaue und in ihrer Lebensweise den VVühlen aufs innigste an. — Dazu kommt ferner, dafs die Unterkieferäste, so wie die Knochen des Gesichtes nur noch einer geringen (den VVühlen gänzlich fehlenden) seitlichen Aus- dehnung fähig sind, und der Rachen weniger stark erweitert werden kann, als von den vorangehenden Schlangen, weil das Schläfenbein von beiden Seiten (Kauknochen, zweites Quadrat- bein) kurz, ja bisweilen so verkürzt ist (Aspidoel., Elaps, Ilys., Cylindr., Typhl.. Rhinoph., Typhlin.), dafs es mit seiner | AMPHIBIA. 283 äulsern Spitze kaum noch frei über die Schädelfläche her- vorragt, | Der Körper dieser Schlangen ist immer cylindrisch, ihr Schwanz kurz und kegelförmig (Brachyorrh., Homalos., Aspid., Cercasp., Olig. ‚„Eryz, Gongyl., Aspidocl., Elaps., Catost., Elapoid., * Xenop.), oder, wie bei den schlangenförmigen VVühlen, Sa kurz, und eben so up? und dick als der Kopf (Calam., Ilys., Uropelt., Cylindr., Typhl., Fhinoph., Typhlin.), hat dann aber in die- sem letztern Falle in der Mitte seines Endes eine ganz kurze Schuppenspitze. — Auf dem Kopfe befinden sich immer Schil- der, die jedoch bisweilen sehr klein sind, und sich nur oberhalb der Schnautze befinden (Cylindr., TyphL., Rhinoph., Typhlın.). Rumpf und Schwanz sind bei diesen ganz von gleichartigen, hinter einander gestellten, flachen und sehr geladen (Cylindr.. Typhl., Rhinoph., T’yphlin.), oder von eben so gestellten und geglätteten, aber unbleichartisen Schuppen bedeckt,. indem die auf der Mitte des Unterleibes etwas gröfser sind als die übrigen (Ilysia), bei jenen (den übrigen) dagegen stehen auf der Ober- seite des Rumpfes und Schwanzes Schuppen, und Schilder auf der Unterseite dieser Körpertheile. Diese zuletzt angeführte Körperbedeckung kommt denjenigen zu, welche an der Spitze dieserGruppe stehen. Eine doppelte Schilderreihe des Schwan- zes haben die Sippen: Brachyorrh., Homalos., Oligod,, Calam., Elaps, Uropelt., Catost., Elapoid., Xenopelt., eine einfache die Sippen: Asidur. ar Cercasp. s Eryr 5 Gongyloph., Aspidocl, Der abgekuppte Schwanz der Rauhschweife ist auf seiner Ober- seite mit körnerförmigen Schüppchen bedeckt. — Die Rücken- schuppen stehen oft = uincunx, bei den Schindelschlangen und Walzenschleichen in sehr regelmälsigen Längsreihen. — Bei den zuletzt genannten und noch einigen anderen Schlan- gen dieser Gruppe, besonders bei den 'Tiefmäulern, Schild- schlangen und einigen Spindelschlangen, irisiren die Schuppen (wie bei dem in der Lebensweise ihnen analogen Goldnasen- wurfe) in unver gleichlicher Pracht. Diese sind nur selten ca- rinirt (Cerasp. » Gongyloph., Elapoid.), und bei einer Sippe (Eryx), wie-bei den Glanzseinlien, bald gekielt, bald glatt. Diels ist eine besondere Er scheinung, dafs der Mund enni- ger dieser Schlangen tief unter dem "Kopfe liegt (Catost., Typhl., Rhinoph., Typhlin.), indem der wulsize Rand des ers den des Unterkiefers umzieht. — Die Zähne der meisten sind einfach, doch haben die Prunkaddern am Oberkie- fer grofse, durchbohrte Zähne. Eben solche Giftzähne be- sitzen auch die Schilderrücken, allein hinter ihnen stehen wie bei den Schildvipern einige kleinere dichte Zähne. — Die Nacktgaumen dieser Gruppe sind von allen Schlangen die ein- 254 AMPHIBIA. zigen, welche, wie diefs schon ihr Name ankündigt, keine Gaumenzähne besitzen. — Die Pupille aller dieser Schlangen ist kreisrund, mit Ausnahme der Rollen und Rundschlangen, de- ren Pupille eine verticale Spalte darstellt. Vene O,2.de. une " Wühlen. Auf den ersten Blick, den man in das Innere der Wühlen wirft, unterscheiden sich diese Amphibien von den Schlangen, womit man sie verbindet, dadurch, dafs sie weder den Ober-, noch den Unterkiefer seitlich ausdehnen können, indem die vor- dern Astspitzen dieses durch Symphyse und die Gesichtskno- chen durch Nähte mit einander fest verbunden sind, dals sie der Innenseite der Kiefer angeheftete Zähne haben, welche ke- gelförmig und hohl sind‘), und dafs ihre Zunge am Grunde von keiner Scheide umschlossen ist. — Diese Ausnahmen von den körperlichen Eigenheiten der Schlangen stellen die Wüh- len den Echsen noch einigermalsen nahe, allein sie weichen von diesen dadurch ab, dafs sie nur eine einzige vollkom- mene Lunge, eine sehr lange Luftröhre wie die Schlangen, ein sehr tief im Rumpfe liegendes Herz besitzen, und dafs ihre Nasenlöcher an der vordern Spitze der Schnautze ausmünden, während diese bei allen Echsen ganz oder doch gröfstentheils auf der Oberseite der Schnautze ihren Ausgang haben. Das Gaumengewölbe ist fast vollständig, und der Gelenkkopf am Hinterhaupte von stumpf - herzförmiger Gestalt, und wie bei den ihnen nachfolgenden Blindwühlen, Fröschen und Fischlin- gen längs seiner Mitte getheilt. — Das Schläfenbein, welches bei den Schlangen zur Aufnahme des Irommelbeines aus dem Scheitel frei hervorsteht, ist hier mit diesem, wie bisweilen selbst das T'rommelbein (Acont.), gänzlich verbunden, Das Trommelbein steht, wo es vom Schädel getrennt ist, nicht wie bei den Schlangen und Echsen aufrecht, sondern hat eine schräge, fast horizontale Lage, verbindet sich an seinem hin- tern, breitern Ende innig mit einer kleinen vorspringenden Leiste des Schläfenbeins, und heftet sich mit der Innenseite seiner vordern Spitze an die äufsere Endseite der Gaumenbeine. So kommt es, dals die Verbindung des Unterkiefers mit dem Trommelbeine nicht, wie es bei den Echsen der Fall ist, unter, sondern vor seiner Gelenkfläche, welche halbeylindrisch ist, ı) Reine der bis jetzt bekannten Wüblen hat Gaumenzähne, sie fehlen mithin auch den Larvenwühlen, bei welchen sie Cuvier vermuthet (R. an. 2. p. 70.). AMPHIBIA. 235 vor sich geht. Bei den Doppelschleichen ist der Einlenkungs- punkt des Unterkiefers kein Fortsatz desselben, sondern er be- steht in einem halbkreisförmigen Ausschnitte, welcher sich am hintersten Theile des Kieferastes befindet; sie haben daher keinen, die Larvenwühlen dagegen einen ziemlich langen Ha- kenfortsatz am Unterkiefer. Die Augenhöhle ist bei den plattzüngigen und scheiden- züngigen seitenzähnigen Echsen hinten offen, und sie und die Schläfengrube sind vollkommen Eins. Die Zähne, die sich fast bei allen Echsen bis unter und oft über den vordern Augenwin- kel hinein erstrecken, enden hier, wie bei den Delphinen und dem Schnabelgreife, vor diesem. Diels ist wenigstens bei den Larvenwühlen und Doppelschleichen der Fall. Von sehr be- sonderer Bildung erscheint der Schädel der Doppelschleichen, welcher von oben betrachtet einige Aehnlichkeit mit dem des Dugong hat, indem er lang, in seiner Mitte eingezogen und über der Schnautze stark gewölbt, aber sonst wie der Schädel eines fleischfressenden Säugthieres gebildet ist, da auf dem Scheitel, längs seiner Mitte, zum Ansatze der Schläfenmuskeln ein starker Knochenkamm steht, und das Hinterhaupt von einer breiten und scharfen Knochenleiste umzogen ist. — Der mas- sige, hinten sehr erhöhte Unterkiefer nimmt an Länge kaum die Hälfte des ganzen Schädels ein; diese auffallende Kürze verur- sacht das vorwärts gerichtete und lange Trommelbein, mit dem es, wie schon bemerkt, hinten durch einen halbkreisförmigen Ausschnitt ın Verbindung steht. Bei den Larvenwühlen ist der Unterkiefer nur etwas länger als der Schädel, sein freier Kironfortsatz steigt hoch empor, entspringt, wie bei den übhri- gen Wühlen, fast am Grunde des letzten Zahnes, und ist durch einen beträchtlichen Zwischenraum vom Gelenkfortsatze _ entfernt. Anlangend die äufsere Gestalt der Wühlen, so ist diese eben so unbeständig als bei den Echsen; der Körper aller aber ist walzenförmig, lang, allenthalben, etwa mit Ausnahme der Schwanzspitze einiger, von gleicher Dicke, und nur selten mit eigentlichen Schuppen bedeckt (Acontias). Auf seiner Haut zeigen sich dagegen ringförmige Eindrücke, die von gleichfalls vertieften Längslinien durchschnitten werden, und welche da- durch unzählige, längliche Quadrate bilden. Nur selten ste- hen zwischen diesen quadratförmigen Eindrücken der Haut grö- fsere, vielwinkelige Hautschilder (Lepidost., hier auf der Brust). Den Kopf bedecken insgemein gröfsere Hautschilder, und vor dem After, welcher eine Querspalte ist, stehen bisweilen Drü- senlöcher (Chirot., Amphisb.), die indessen bisweilen sehr ver- loschen sind (Blanus). PET AMPHIBIA: Das Tromielfell ist bei keiner der bıs jetzt bekannten Wühlen äufserlich sichtbar, und die Augenlieder fehlen entwe- der gänzlich, indem die Augen höchst unvollständig sind, und nur wie schwarze Punkte unter der Haut vorschimmern (Am- phisb. , Lepidost., Blan.), oder sie sind vollständig bei denen, deren Augen zwar klein, aber dennoch zum Sehen tauglich sind (Acont., Chale.). Die blöden Augen sind fast ganz nach oben hin gerichtet. — Die äufsern Nasenlöcher stehen insge- mein auf, selten (Lepidost.) unter der Schnautzenspitze. — Lippen sind immer da. Es sind bald vordere und hintere (Chale.), bald nur vor- dere (Chirot.), oder gar keine Fülse vorhanden (Lepidost., Am- ‚phisb., Blan.), doch bemerkt man bei den letztgenannten VYüh- len noch Spuren hinterer Extremitäten unter der Haut. Die Zeheh sind gröfstentheils sehr unvollkömmen, kurz und dick. — Wie bei einigen Echsen, so steht auch hier bisweilen an den Seiten des Rumpfes eine starke Hautfalte (Chalc.), deren Be- deutung zur Zeit noch unbekannt ist. | Einige VVühlen haben ein Brustbein (Chale., Chirot.), wel- ches den Schlangen immer fehlt; andere besitzen keines (‚Acont., Amphisb., Blan.), während es allen Echsen eigen ist. Der Schwanz der fulslosen VVühlen ist so kurz, dafs er ihnen in ihrer Fortbewegung von keinem Nutzen seyn kann; bei den Fufswühlen ist er lang, und mag ihre schnelleren Orts- bewegungen befördern helfen. f Diese an Sippen sehr arme, Europa, Africa und vorzüg- lich der neuen Welt angehörige Ordnung besteht bis jetzt nur aus einer einzigen Familie. Die Zunge aller nämlich ist wie bei den freizüngigen Echsen gebildet, und kann daher auch über die Mundspitze hinaus gestreckt werden. Von den Sitten der VWVühlen und ihrer Fortpflanzungsweise ist uns leider nicht mehr bekannt, als dafs sie nach Art der Re- genwürmer in der Erde wühlen, selten auf die Oberfläche der- selben kommen, und dafs die fulslosen, welche hinten eben so breit als vorn sind, nicht weniger behende rück- als vorwärts zu kriechen vermögen: eine Eigenheit, die auch den Maul- und Handwürfen einigermalsen zukommt, deren Stelle sie in der Classe der Amphibien offenbar vertreten. — Die Doppel- schleichen sollen Eier legen. ‚Aufser in den wichtigsten Momenten ihrer Lebensweise stimmen die VVühlen mit den Maul- und Handwürfen auch noch in mehreren wesentlichen körperlichen Eigenschaften überein. Dahin gehören der vom Rumpfe durch keine Verengerung des Halses unterschiedene Kopf mit seinen starken Muskeln, der Ampiisi, ö87 "hinten und vorn gleich dicke, walzenförmige Rumpf, die klei- nen Augen, der sehr kurze Schwanz ‚ die wenig entwickelten und weit von einander abstehenden Fülse (die Fülse der Hand- wühle lassen sich nach ihrer Gestalt und Verrichtung füglich . mit den Vorderfülsen der Maul- und Nasenwürfe vergleichen), die starken Nacken- und Brustmuskeln (die der Schilderbrust sind besonders kräftig). Die Nasenbeine der Doppelschleichen, welche keinen Scharrrüssel haben, sind ungemein stark und gewölbt, und mögen beim Wühlen in der frde von grolsem Nutzen seyn. Die Schnautze der Larvenwühlen, die schwä- cher als bei den Doppelschleichen ist, umgeben dagegen sehr starke und grofse, dem Drucke der Erde ea Wider- stand leistende Schilder, und bei den Schilderbrüsten ist die Nase eine förmliche, zugespitzte VVühlnase. Den Wühlen sind aulserdem die Netzwürmer (Sıpuneuli) vergleichbar, welche in der Erde leben und wühlen, lang und wabenfonmie sind, und deren dicke Haut, wie Sröfstentheilk auch hier, von Quer- und Längstreifen gegittert ist. Die Sippen: Acontias. — Chirotes. — Chalcis. — Lepi- dosternon. — Amphisbaena. — Blanus. Seeleuh.sıt &. O,.r.dnun.g Blindwühlen. Wenn es je Amphibien verdienen, zur Ordnung erhoben zu werden, so sind es ganz gewils vorzüglich auch die Blind- wühlen. Obgleich nach ihrem Aeulsern noch Schlangen, und vorzüglich Wühlen, so deuten doch schon ihre inneren körper- lichen Vorkehrungen auf die Nähe und Natur der Frösche, de- nen sie defshalb L unmittelbar vorangehen. — Sie sind, was ihren allgemeinen Körperbau betrifft, den ihnen ransichen. den Doppelschleichen noch sehr ähnlich , unterscheiden sich aber von ihnen sogleich dadurch, dafs ihr Körper nackt ist, dals sie durchaus keinen Schwanz haben, und ihr runder After am Ende des Körpers steht, der einer allenthalben gleich dicken, an beiden Enden stumpfen Walze gleicht. Er hat mehr oder weniger gedrängt stehende, led Eindrücke (Siphon., Epier. ), oder ist En. chaus eben und glatt, und, wenn das Thier lebt, von einem klebrigen Safte bedeckt. Allmählich schon erlöschen bei den Wühlen die Schuppen, * und sie waren bei ihnen gröfstentheils nur noch als Hautein- drücke ersichtlich; hier dagegen verschwinden sie gänzlich von der Oberfläche des Körpers, und nur mit Hülfe des Messers 388 AMPHIBIA. entdeckt man sie bisweilen noch an einigen Stellen derselben zwischen der Dicke der Haut ’). — Die die Frösche und Fisch- linge vor allen andern Amphibien vorzüglich auszeichnende Nacktheit des Körpers wird demnach hier schon recht ersicht- lich vorbereitet. — Eben so verhält es sich, wie wir sehen, mit der Schwanzlosigkeit und Stellung des Afters der Frösche der ersten Familie und der ersten Gruppe der zweiten Familie. Alle Blindwühlen haben gleichartige, hohle, der Innen- seite der Kiefer angeheftete, starke, kegelförmige, mit ihrer Spitze etwas zurückgeneigte Zähne (auch am Zwischenkiefer- beine), und eine mit ihrer ganzen Unterseite dem Kinne ange- heftete, mithin nicht ausstreckbare Zunge, wie wir sie oft bei den Fröschen, und immer bei den Fischlingen wahrnehmen. Anlangend erstere, so finden sie sich in den bis jetzt bekann- ten Gattungen auch am Gaumen vor, und zwar stehen sie hier in Gestalt eines Hufeisens (also parallel der Kieferzahnreihe). In dieser Stellung beobachteten wir bis jetzt noch keine Gau- menzähne, denn in den Echsen und Schlangen stehen sie immer in zwei vereinzelten Reihen. Dagegen sind sie bei einem Fisch- linge (Molch) wie hier gestellt. — Was das Bein der Zunge betrifft, so ist dieses dadurch höchst merkwürdig, dafs es aus drei Bogenpaaren (!) besteht, die auf Kiemen der Wühlen in ihrem jüngsten Zustande und eine Metamorphose schliefsen lassen ?). In dieser Beziehung stehen die Blindwühlen den Frö- schen und Fischlingen, von letztern vorzüglich den kiemen- losen‘, ungemein nahe. Die äufseren Nasenlöcher stehen auf den Seiten oder an der Spitze des Kopfes, die innern gehen hinten am Gaumen aus. — Die Augen fehlen entweder gänzlich (Caecilia), oder sind von der Haut des Kopfes so bedeckt, dafs sie zum Sehen durchaus un- ı) Diese Schuppen sind dünn, und stehen in einzelnen Querreihen zwischen den Ringeindrücken der Haut (bei der Sippe Epierium); ich habe sie aber weder bei den Cäcilien noch bei den Locheäcilien gefunden. — In Beziehung auf dieses Zu- rücktreten der Schuppen von der Oberseite des Körpers in die Dicke der Haut sind einige Fische bemerkenswerth, nämlich Anthias (Ryptieus Cuv,) sapona- ceus BlI., dessenHörper wie der der Blindwühlen von einem klebrigen Safte bedeckt ist, und CotZus (Hemilepidotus Cuv,) hemilepidotus Tiles. (Denkschr. der Petersb. Akad. 3: t. ıı, £. ı. 2.), deren Schuppen, die des letztgenannten Fisches reihenweise (!), von einer‘dicken Oberhaut umschlossen sind, und erst mit Vertrocknung dieser zum Vorschein kommen. 2) Dieser Bau des Zungenbeines und die Zunge selbst, die Stellung der Gaumen- zähne, “die Gestalt. der Rückenwirbel und die Art ihres Zusammenhanges unter sich, der nackte Körper u. s. w., erregen in mir die leise Vermuthung, ob nicht gar diese Blindwühlen zu den Fischlingen, und zwar zu denjenigen gehören möch- ten, welche keine Hiemen haben; allein durchaus unbekannt mit ihrer Fortpflan- zungsweise und der frühesten Beschaffenheit ihres Körpers, sehe ich mich aufser Stand, hierüber ein bestimmtes Urtheil auszudrücken. Die Folge wird lehren, ob ich mit Errichtung der Ordnung der Wühlen das Wahre getroffen, oder ob sie den Fischlingen eingereiht werden müssen, wovon sie sich jedoch durch ihre ein- fache Lunge, durch die Gestalt und Stellung des Afters und auch dadurch unter- scheiden, dals sie kein Hiemenioch, (ob aber nicht in frühester Jugend?) am Halse haben. AMPHIBIA. 289 unbrauchbar sind (Siphon., Epier.).* Vor ihnen bemerkt man bisweilen ein kleines Loch (Siphon., siehe Isis S. 735. t. 10. f. 1.), oder einen jaus- und einziehbaren Taster in der Nähe der Nase (Epier., siehe Isis S. 742.). Die Ohren sind wie bei den Salamandern (!) unter dem Fleische verborgen, ohne Trommelfell, und bestehen, wie bei eben diesen Fröschen, blofs aus einem kleinen Knorpelplätichen , welches auf dem ‚eirunden Fenster liegt. Nichts ist sonderbarer gebildet als der Kopf selbst, indem die Kieferbeine die Augen-, und die Schläfenbeine die Schläfen- höhle so bedecken, dafs er wie eine, aus einem einzigen Stücke bestehende, schildförmige Knochenmasse erscheint. Die Augen, wo sie vorhanden, liegen in einer am obern Rande der Kie- ferbeine befindlichen länglich -‚punktförmigen Vertiefung. — Wie in den Larvenwühlen, so ıst auch hier das Trom- melbein zwischen die andern Knochen des Schädels einge- schoben, und die Unterkieferäste- verbinden sich an ihrer Spitze, wie bei allen VVühlen, durch Symphyse. — Der Ge- lenkknopf am Hinterhaupte ist, wie bereits bei den Doppel- schleichen, längs seiner Mitte in zwei Theile getheilt, allein die Spaltung zeigt sich hier bestimmter, tiefer, und ganz so wie bei den Fröschen ! Die Rückenwirbel ‚der Blindwühlen bewegen sich nicht mehr, wie bei den Schlangen, mittelst Kugelgelenke in- und aufeinander, sondern sie sind, wie bei den Froschlarven, Fischlingen und den Fischen an beiden Enden concav, und stehen mit einander durch eine immer zwischen zwei Wir- beln befindliche Knorpelplatte in Verbindung; auch umgeben die Rippen den Rumpf nicht, da sie, wie bei den Salaman- dern (!) zu kurz und eigentlich nur noch Rudimente sind. Brustbein (das eigentlich auch den Wassermolchen und Sala- ‚mandern fehlt), Becken und Extremitäten fehlen gänzlich, und von den Lungen ist, wie noch bei den Schlangen, nur eine vollständig ; re unterscheiden sie sich ee von den Fröschen und Fischlingen, welche immer zwei grofse Lungen von fast gleicher Grölse besitzen. Die Leber ist da- durch merkwürdig, dafs sie aus einer beträchtlichen Anzahl von Querblättern besteht. Die Blindwühlen leben wie die Wühlen in unterirdischen Löchern, welche sie selbst graben. Diefs ist Alles, was wir von ihrer Lebensgeschichte wissen. — Sie sind wahre Vor- ! bilder der Regen- und Sandwürmer ') Krenieallı Lam.), und ı) Wie in dem Darme dieser Würmer, so findet man auch in den Bingeweiden dex Blindwühlen vielen Sand. Wacrven, Syst. der dAmphib. 419 \ 350 AMPHIBIA. wiederholen sich in ihrer Classe in den kiemenlosen Fisch- lingen. Die Sippen: Siphonops. —- Caecilia. — Epierium. \ Slebente Oron wann Frösche. Die Frösche sind Amphibien, welche keine Ruthe ha- ben, mithin sich auch nicht innig begatten, und eine Meta- morphose bestehen. Sie haben eine häutige Luftröhre, statt der Rippen (die ungeschwänzten Frösche) nur lange Quer- fortsätze an den Rückenwirbeln, oder (die geschwänzten Frö- sche) Fiudimente von Rippen, welche nie gegliedert, aber beweglich sind, einen einzigen Halswirbel (Atlas), zwei Lun- gen von ziemlich gleicher Grölse, wenn sie vollkommen aus- gebildet sind, aber zu beiden Seiten des Hinterhauptes frei hervorspringende Kiemen (wie die jungen Haye) in ihrem Larvenzustande (so lange als nämlich ihre Lunge ein schwärz- liches Gewebe ist, und noch keine Luft aufnimmt); ihr Herz hat, wie das der Fische, ein Ohr und eine Kammer. In ihren Larven wird aufs ersichtlichste die Natur der Fische vorbereitet, denn im Besitze von Kiemen athmen sie, wie diese, VWVasser, und ihre Hauptpulsader vertheilt sich, so- bald sie aus dem Herzen kommt, beiderseits in eben so viele Aeste als Kiemen vorhanden sind, deren Bögen wie in den Fischen, mit dem Zungenbeine in einem gewissen Zusam- menhange stehen. Auch wird, wie in den Fischen, das Rie- menblut gegen den Rücken hin in einen einzigen Arterien- stamm zurückgebracht. Die Frösche sind daher in ihrem Larvenzustande gleichsam schon Fische, welche dann erst, wenn sich ihre Riemengefälse bis auf zwei, die sich in die Rückenarterie begeben, und deren jedes einen kleinen Lun- genast abgiebt, geschlossen haben, wie alle vorhergehenden Amphibien Luft athmen. N 2 ; Auch in ihrer reichhaltigen Fortpflanzung sind die Frö- sche mit den Fischen verwandt, und sie müssen daher vor dem Schlusse ihrer Classe stehen, welchen diejenigen frosch- larvenartigen Geschöpfe machen, die ihr ganzes Leben hin- durch neben Lungen auch Kiemen haben. ‘ Die Rückenwirbel der Frösche stehen, aber nur in ihren Larven, wie bei den ihnen vorangehenden Blindwühlen und nachfolgenden Fischlingen und Fischen mittelst einer Knor- pelplatte unter sich im Zusammenhange, und sind an ihrer AMPHIBIA. 354 vordern und hintern Endfläche concav, allein diese Knorpel- platte verknöchert im reiferen Alter des Thieres, und bildet bei den ungeschwänzten Fröschen auf der hintern, bei den geschwänzten auf der vordern Endfläche ') des Wirbels ei- nen rundlichen Höcker, welcher bei diesen in die hintere concave Endfläche des vorangehenden, bei jenen dagegen in die vordere Grube des nachfolgenden Wirbels eingreift. Der Kopf der Frösche bildet mit dem Rumpfe ein con- tinuirliches Stück, da kein wahrer, oder, wie bemerkt, nur aus dem Atlase bestehender Hals vorhanden ist: eine Eigen- thümlichkeit ibres Körperbaues, die sie den Fischen gleich- falls sehr nahe bringt. Der Hinterhbauptsgelenkknopf ist längs seiner Mitte gespalten, mithin doppelt; die Spaltung dieses Kopftheiles finden wir bereits bei den Wühlen schon .ange- deutet, bei den Blindwühlen aber vollendet. — Das ist auch eine Besonderheit ihres Kopfes, dafs ihre Augenhöhlen kei- nen Boden haben und mit der Gaumengrube zusammenhän- gen, damit die Augen, welche, wenn sie vollkommen ent- wickelt sind, nicht nur Seh-, sondern auch Deglutions- Werkzeuge ?) sind, mit ihrer Unterseite den auf der klebri- gen Zunge hängenden Raub berühren, und von derselben entfernen können. So veränderlich die Gröfse des Auges (im Verhältnisse zur Gröfse des Thieres) der Frösche ist, eben so veränder- lich ist auch die Gestalt ihrer Pupille und ihrer Lieder; ja bisweilen fehlen diese, und die Nickhaut gänzlich (Astero- dactylus). — Bei allen Fröschen sind die Unterkieferäste an ihrer Spitze durch Symphyse mit einander verbunden, und articuliren hinten mit dem Schädel durch das tief herabge- zogene Trommelbein, bei den ungeschwänzten zugleich auch durch das Jochbein, indem sich dieses neben dem Trommel. beine herabzieht. — Anlangend das Trommelfell, so ist die- ses vorhanden, und liegt mehr oder weniger sichtlich zu Tage, oder ist von der allgemeinen Körperhaut überdeckt, oder es fehlt wie in den Fischen. Diels ist der Fall bei den Salamandern, wo man auf ihrem ovalen Fenster nur ei- nen kleinen im Fleische verborgenen, ungestielten Knorpel- deckel wahrnimmt, während bei den ungeschwänzten Frö-: schen zwei knorpelige Gehörknöchelchen bemerkt werden, ı) Gerade der umgekehrte Fall findet, wie bekannt, in dieser Beziehung bei den Echsen und Schlangen statt, 2) Irre ich nicht, so wurde diese Beobachtung schon vor mir von einem Franzosen gemacht, allein ich weifs nicht mehr von wem und wo sie mitgetheilt ist. Bei Pelobates fuscus habe ich besonders deutlich gesehen, wie die Augen die Speise von der Zunge hinwegdrücken, und, sobald dieses geschehen ist, wieder eben so weit als zuvor hervortreten. . 19* 292 AMPHIBIA. deren eines, Ambos und Hammer zugleich darstellend, mit dem 'Trommelfelle zusammenhängt. Die Oberhaut aller bis jetzt bekannten Frösche ist eine nackte '), schleimige, den ganzen Körper bekleidende Mem- bran, die zu gewissen Zeiten des Jahres in Lappen abfällt. Alle haben ein Becken, ein Brustbein (dieses jedoch, bisweilen nur scheinbar, als die Salamander), und vier Beine; diese aber entwickeln sich bei ihren Larven nur nach und nach. Die Zahl und Gestalt ihrer Zehen ist veränderlich, diese selbst sind, mit Ausnahme einer einzigen Sippe (Xenopus), klauenlos. Es giebt geschwänzte und ungeschwänzte Frö- sche, aber sowohl diese als jene haben, wie die Schildkröten und einige Echsen, eine Harnblase, deren Spitze wie bei den Schildkröten mehr oder weniger deutlich zweihörnig ist. — Sie athmen, wie diese letztgenannten Amphibien, durch ein ge- wisses Spiel der Kehle, indem sie 'das Zungenbein wechsels- ‚weise senken und heben. Bei seiner Senkung findet die durch die Nasenlöcher eingedrungene Luft Eingang in den Rachen; bei seiner Hebung dagegen wird sie in die Lungen hinabge- trieben; das Ausathmen der Luft geschieht, wie die ganze Welt weıfs, durch den Druck der Bauchmuskeln. Da wo die Zunge gänzlich fehlt (Astersdacty!.), vertreten ihr Geschäft die Kehlmuskeln. — Diese Thiere üben also, wie die Fische, die Respirationsbewegungen eigentlich mit der Kehle aus. Die ungeschwänzten Frösche, welche durch ihre Meta- morphose so wesentlich auf die Natur der Insecten hindeuten, stimmen mit mehreren dieser auch darin überein, dafs sie in ihrem Larvenzustande andere Stoffe in sich aufnehmen, welche von denen verschieden sind, die sie, wenn sie vollkommen aus- gebildet verzehren ’).. Esistbekannt, dafs die Nahrung der Froschlarven vegetabilisch, der ausgebildeten Frösche aber anımalisch ist. H Die Frösche legen Eier, welche blofs eine häutige Hülle haben, wie bei Fischen, zahlreich in einem gewissen Zu- sammenhange stehen, und nur selten vereinzelt (Wasser- molche) abgesetzt werden, doch gebären sie auch lebendige Junge (Salamander). ı) Dals die Rana squamigera Wallbaums (Schrift d. G. nat. Fr. zu Rerl. 1784, p- 221.) ein Frosch ist, an welchen sich zufällig einige Schuppen von Schlangen, _ die mit ihm in einem Pocale eingeschlossen waren, angeheftet hatten, hat, wie bekannt, Schneider (Hist. Amph. Fasc. ı. p. ı68.) nachgewiesen. 2) So geniefsen z. B. die Schmetterlinge in ihrem ersten Zustande hauptsächlich Pflanzen, im letzten den Nektar der Blumen oder süfse Fruchtsäfte, und die Larven einiger Schwebfliegen leben in andern Insecten, während doch das voll- kommene Thier sich vom Honigsafte der Pflanzen ernährt u, Ss. w. AMPHIBIA. 293 Die Ordnung der Frösche zerfällt in zwei Familien, deren erstere bis jetzt nur aus einer einzigen Sippe besteht. Sie ha- ben nämlich, wie wir bereits sahen, entweder durchaus keine, oder eine sehr entwickelte, muskulöse Zunge, die bald mit ihrer ganzen Unterseite an das Kinn befestiget, und rundlich- oder länglich-kissenförmig, bald an ihren seitlichen Rändern etwas, oder hinten, aber niemals vorn frei ist. Erste Familie. Ohnzüngler. Die Sippe: Asterodaciylus. Der hierher gehörige Frosch, welcher im volllommenen Zustande keinen Schwanz besitzt, hat noch die kleinen, über dem Rande des Kiefers stehenden, lieder=‘ und nickhautlosen Augen und das unter der Haut verborgene T'rommelfell der Blindwühlen, und steht defshalb an der Spitze der Ordnung. — Sein Körper ist länglich viereckig, plattgedrückt; sein Kopf dreieckig und gänzlich zungen- und zahnlos.. Die fünfzehigen Hinterfüfse sind stark, mit Sehe entwickelter Schwimmhaut a schen den Zehen, die Vorderfülse dagegen klein. Sie haben nur vier Finger, welche von enander getrennt, lang und an der Spitze sternförmig in vier Theile gespalten sind. Es unter- liegt keinem Zweifel, dals diese sternförmige Spitze der Fin- ger vorzüglich zum en dient. Nichts kann sonderbarer seyn als die Fortpflanzung; weise dieses Thieres.. Es ıst bekannt, dafs das Männchen mit Hülfe seiner Hinterfülse dem, Weibchen den eben abgesetzten Laich auf den Rücken streicht, und diesen daselbst mit seinem Samen befeuchtet, dafs dann das Weibchen ins Wasser geht und hier so lange verweilt, bis die Jungen dem Eie entschlüpft sind, und in eigenen, oben mit einem "Deckel besonders senden Zellen der Rückenhaut, welche zu dieser Zeit krustenartig auf- schwillt, ihre ganze Metamorphose überstanden haben. — Bei Betrachtung dieses Entwicklungsortes der Jungen wird man un- willkürlich an die Honigwaben der Bienen gemahnt, in deren gleichfalls oben mit einem Deckel verschlossenen Zellen Ei und Larve bis zum vollendeten T'hiere eingekerkert sind. Ande- rerseits erinnert die Tragung der noch unentwickelten Jungen auf einem äälseren Körpertheile bei diesem Frosche an die Beutelthiere, von deren gestatio uterina und mastacalis schon so ‚Vieles gesprochen wurde, so wie an eine Spinne (Lycosa sac- cala), welche ihre Eierchen in einem Sacke am After, und die Jungen bis zu einer gewissen Grölse, gerade so wie diejenigen Beutelthiere, welche keinen Zitzensack haben, auf ihrem Rücken mit sich herumträgt. 294 AMPHIBIA. . Die Sternfinger sind die einzigen Frösche, welche keine eigentlichen Lippen haben. Ihre beiden Kiefer sind von glei- cher Länge, rundlich, wie bei der Matamate, von einer dün- nen, ihren Rand nicht überragenden Haut bedeckt, und der obere lieg! blofs auf dem untern, ohne dessen Rand zu über- decken. Gewils ist es dieser Frosch, welcher in seiner Ord- nung die genannte Schildkröte vorstellt. Zu dieser Ueberein- stimmung in der Bildung und Bedeckung des Kiefers mit der Ma- tamate kommen aufserdem noch bei beiden Thieren die kleinen ° Augen, der dreieckige, ungemein plattgedrückte Kopf und des- sen zum Tasten bestimmte, vom Kinne (beim Männchen) und von der obern Mundwinkelseite frei herabhängenden Hautlap- pen, so wie die Lebensweise selbst, worin der Sternfinger die- ser Schildkröte sehr gleicht, hinzu. Die Sternfinger aıhmen, wie schon oben bemerkt wurde, durch die Bewegungen der Kehle allein die Luft ein. Anderer ihrer körperlichen Eigenschaften soll in der nachfolgenden Fa- milie gedacht werden, deren Gliedern der ersten Gruppe sie sich im Baue ihres Skeletes und durch Schwanzlosigkeit innigst anschlielsen. Zweite Familie. Zungenfrösche. - Die Frösche dieser Familie haben eine Zunge. Die Fa- milie theilt sich in zwei Gruppen ab. Die erste derselben begreift die ungeschwänzten, die andere die geschwänzten Zungenfrösche in sich. Erste Gruppe. Ungeschwänzte Zungenfrösche. Den Fröschen dieser Gruppe ist in ihrem vollkommenen Zustande kein Schwanz eigen, und ihr After, wie bei den Blind- wühlen und den Sternfingern, ein am äulsersten Ende des Rumpfes befindliches rundliches Loch, das zufolge der Stel- lung des Beckens eine hohe Lage hat. Kure Hierher die Sippen: Xenopus. — Microps. — Calamites. — Hypsiboas. — -Auletris. — Hyas. — Phyllomedusa. — Seinax. — Dendrobates. — Phyllodytes. — Enydrobius. — Cystignathus. — Rana. — Psendis. — Üeratophrys. — Me- galophrys. — Hemiphractus. — Systoma. — Chaunus. - Iudicola. — Pelobates. — Alytes. — Bombilator. — Bufo. — Brachycephalus. - Diese Frösche legen sämmtlich Eier. Ihre Larven haben einen, den Kieferscheiden der Schildkröten gewissermalsen nachgebildeten, und bei der Sirene sich wiederholenden, hör- nernen Schnabel, und auf den Lippen kleine haarartige Zähn- chen, wie man sie nachher auf derselben Stelle auch bei & AMPHIBIA. 295 einigen Fischen (Mngil eirrhostomus Forst., Mugil Chelo Cuv.) beobachtet, einen Schwanz, aber anfänglich keine Fülse. Bald nach Erscheinung dieser (die | er treten ‚zuerst hervor) verschwindet der Schwanz, der innerlich nur von einem Knorpelstrange unterstützt w urde *). Auch im Baue ihres Skeletes, worin sie, wie in der Entwicklung ihrer Jun- gen mit den Sternfingern übereinstimmen, unterscheiden sich die ungeschwänzten unse wesentlich von den. ge- schwänzten. — Ihre Bockeun whri haben schr verlängerte Quer- fortsätze, aber keine Rippen, ihr Becken ist eine se De ver- ticale, aus dem mit einander verbundenen Scham- und Sitzbeine bestehende Scheibe, von welcher oben die sehr langen Darm- beine gabelförmig ausgehen. Diese liegen der Rückgratssäule ‚ parallel, und verbinden sich an ihrer äufsersten Spitze durch Ligamente mit dem äufsersten Ende der sehr verlängerten Quer- apophysen des erstern Kreuzwirbels, an dessen beide Höcker sich der zweite (gewöhnlich Schwanzbein genannte), durch seine Länge und stielförmige Gestalt ausgezeichnete Kreuzwirbel an- schlielst. Dieser steht frei in der Mitte zwischen den beiden Darmbeinen und geht bis zum After. Der Gelenkhöcker der Wirbel ist rundlich, und steht auf ihrem hinttern Ende — Das Brustbein ist sehr entwickelt; sein vorderer Theil liegt un- ter dem Luftröhrenkopfe und nimmt die Schlüsselbeine auf, der ‚ hintere ist mehr oder weniger breit lappenförmig und dient zur ‚Anlage der Muskeln. — Sowohl die Vorderarme als die Schien- beine bestehen eigentlich nur aus einem einzigen Itnochen, doch bemerkt man an dem obern und untern Ende desselben einen der Länge nach verlaufenden, spaltförmigen Eindruck, und daselbst innerlich einen doppelten Marksverlauf. Die zwei _ ersten Fulswurzelknochen dieser Frösche sind vorzüglich lang, und durch einen leeren Raum von einander entfern so deals man sie bisweilen schon für das Schien- und Wadenbein gehal- ten hat. Sie tragen zur Verlängerung der Hinterfülse und zum Absprunge des 'Thieres von der, Standebene vorzüglich bei. Auch im Baue des Kopfes weichen die ungeschwänzten Frösche von den geschwänzten-etwas ab. — Das Trommelbein besteht aus drei Aesten, nämlich aus einem obern vordern Aste, dessen Spitze g gegen die Augenhöhle hin mehr oder weniger frei steht, einem Beren hintern, der sıch einwärts mit dem Felsenbeine verbindet, und einem fast gerade, oder mehr oder weniger schräg herabsteigenden. — Die beiden erstgenannten Aeste vertreten die Stelle des Schläfenbeines, der zuletzt angeführte aber endigt sich bei der Gelenkgrube des Unterkiefers zwischen dem hintern 'ı) Der mit Jem Hnorpelstrange verglichen werden kann, welchen man statt der Wir« bel in den reprodueirten Schwänzen der Echsen beobachtet, 296 AMPHIBIA. Ende des Flügel- und Jochbeines. Das Jochbein ist ein schmächtiger, kurzer Knochen, und seine Lage giebt ihm grolse Aehnlichkeit mit dem der Fische; es steht nämlich mit der hintern Spitze des Kieferbeines im innigen Zusam- menhange, und erstreckt sich von da bis zur Gelenkgrube des Unteielers, in welche es auch mit seinem Ende ein- fällt. Hierin zeigt es noch einige Annäherung. an das der Vö- gel und Krokodile, unterscheidet sich aber aulserdem wesent- lich dadurch von dem Jochbeine aller übrigen Amphibien. In den geschwänzten Fröschen geht das hintere Ende der Kieferbeine wie bei den plattzüngigen Echsen frei aus, mit Ausnahme eines sehnigen Bandes, das sich von ihm zum Trommelbeine re und mir die Stelle des Jochbeines zu vertreten scheint. Der Körper der ungeschwänzten Frösche ist mehr oder weniger von eiförmiger Gestalt, kurz, plattgedrückt, oder gerundet, und hat immer vier Fülse. Gewöhnlich sind die hintern bedeutend länger als die vordern (bei Systoma sind sie fast eben so lang als die vordern), dienen zum Springen, Schwimmen, Graben (Pelob., Alyt., Bufo), so wie zur Ver- richtung verschiedener Geschäfte beim Eierlegen. Nur bei einigen sind sie fast bis zu ihrer Wurzel, etwa wie die Fülse der Robben, von der allgemeinen Körperhaut umhüllt, und scheinen so gleichsam schenkel- und schienbeinlos zu seyn (Syst., Chaun.). — Die Gestalt und Zahl ihrer Zehen ist nur wenigen Abweichungen unterworfen. Mit Ausnahme des Schild£rosches (Brachye.), welcher an den Vorder- und Hinterfülsen blols drei Zehen hat (und des Quäckers, dessen Hinterfülse vierzehig seyn sollen),. besitzen alle übrigen bis jetzt bekannten ungeschwänzten Frösche vier Zehen an den Vorder- und fünf an den Hinterfülsen. Es giebt ungeschwänzte Frösche, welche fast immer im ‚Wasser Ca Rana escul., Pseud., Bombit.), oder abwech- selnd in diesem und auf dem Lande (Oystignath.. Fana temp., - Ceratoph., Megalophr., Hemiphr., Pelob.), oder auf Bäumen und chen und nur während der Fortpflanzungszeit im Wasser (Hypsib., Auletr., Hyas, Phyllomed., Scin., Den- droh.), oder, wie diese eben genannten, während des Eier- ‚ legens im \Yasser und nachher auf dem Lande, entweder über dem Boden oder in Löchern desselben leben (Syst., Chaun., Paludie., Alyt., Bufo). Die Wasserfrösche haben zwischen den Zehen ihrer Hinterfüfse eine sehr entwickelte Schwimmhaut (Xenop. Ran., Pseud., Bombit.); doch bemerkt man diese auch bei solchen, welche häufig auf dem Lande leben (A. iemp.), bei diesen AMPHIBIA. 297 aber ist sie bisweilen auch nur sehr klein (Cystign. „ Cerat., ' Megal.,_Hemiphr.). Eine nicht besonders weite, oder nur kurze Schwimmhaut haben diejenigen Frösche, welche nach dem Eierlegen auf dem Lande wohnen (Syst., Chaun., Palud., Brachyc., Buf.). Immer sind die Zehen der Vorderfülse die. ser Wasser- und Landfrösche völlig frei, und sowohl diese als die Zehen der Hinterfülse an ihrer Spitze einfach, d. h. sie haben daselbst weder einen Hautsaum noch einen Nagel, mit Ausnahme des Krallenfrosches, welcher auf der Spitze einiger Zehen der Hinterfülse eine hörnerne, stumpfe Rralle trägt; auch sind sie immer von ungleicher Länge und vor- wärts gerichtet Ueberhaupt kennt: man bis jetzt keinen Frosch, dessen Hände wie bei den ruderfülsigen Schildkrö- ten aus- und rückwärts gekehrt wären, was aber wenig be- fremden würde, da die Wasserfrösche in so vielen höher. lichen und sittlichen Eigenschaften den Wasserschildkröten analog sind; so aber stehen die Hände im Gegentheil mit der Spitze ihrer Finger mehr oder weniger einwärts. — Auf der Unter- und Innenseite der Fulssohle bemerkt man bei einigen dieser Frösche ein ovales, plattes, mehr oder weni- ger scharfrandiges Knöchelchen (Pelob., Alyt., Buf.), oder zwei solche elle. (Paludic.), welche beim Graben der Erdlöcher, in welche sich jene gerne versenken, das Ge- schäft einer Spate verrichten. Die Zehen der Baumfrösche (Calam., Hypsib., Auletr., Hyas, Phyllom., Scin., Dendrob., Phyllod., Enydrob.) ha- ben an ihrer Spitze einen kreisförmigen Hautsaum, der zur Erzeugung eines luftleeren Raumes zwischen der Zehenspitze und as Standebene dient; die Zehen sind hier also wie bei den Fächerfülsen gebildet, nur mit dem Unterschiede, dafs sie unten eben nd! — Diese Endzehenscheibe ist hin und wieder fast kugelig (Scinax, Dendrob., Phyllod.), und wird wahrscheinlich an erst, wenn sie die Standebene be- rührt, auf ihrer Unterseite concav, um dadurch einen luft- leeren Raum’ unter sich zu erzwecken; bisweilen aber ist sie sehr klein und undeutlich, und diejenigen Frösche, welche eine solche besitzen (Eny OR bilden den Uebergang von den Baumfröschen zu den Land- und \WY ee Den Zehen der Baumfrösche mangelt die Schwimmhaut gänzlich (Phyllomed., Dendrob., a -dr.), oder sie sind durch eine solche sowohl an Bi Vorder- als Hinterfülsen (Aypsib.), oder nur.an den Hinter- (Calam., Anletr., Hy as), oder Vorderfülsen (Phyllodyt.) verbunden. Bisweilen ist an den mit einer Schwimmhaut verbundenen Zehen der Hinter- fülse die erste vollkommen frei (Scinazr). 298 AMPHIBIA. Der Daum der Vorderfülse schwillt bei einigen Frö- schen in der Begattungszeit auf seiner Aulsenseite an, und erhält daselbst nicht selten eine harte, schwarze, mit Haut-, fast Knorpelstacheln besetzte Schwiele, die nach dem Acte der Begattung wieder verschwindet ').,. Immer steht der an seiner VVurzel mehr oder weniger, besonders beim Männ- chen, verdickte Daum vom Zeigefinger ziemlich weit ab, weil er während des Begattungsactes dem Körper des Weib- chens entweder unter dem Becken, oder unter der Brust ein- gedrückt, und so weit einwärts geschlagen wird, dafs sich die Daumenspitze beider Hände wirklich berührt, oder doch nahe gegenüber steht. Aus dieser Ursache ist auch die ganze Hand, besonders des Männchens, stark einwärts gebogen, dagegen bei denjenigen Fröschen, bei welchen keine Umar- mung von Seite des Männchens bei ihrer Fortpflanzung statt findet, gerade vorwärts gerichtet, und der Daum ist vom Zeigefinger nicht besonders entfernt (Asterodactylus, Xe- NOPUS , Salamandra, Triton.). — Eine besondere Eigenheit in der Handbildung der Trugfrösche besteht Fee dals der an der WVurzel sehr verdickte Daum dem Zeigefinger gegemübergestellt werden kann. Ich habe oben angeführt, dals alle bis jetzt bekannten Frösche vier Füflse haben; vielleicht giebt es aber auch zweifülsige, wie zweifülsige Säugthiere, (Valle), VVühlen (Chirotes) und Fischlinge (Siren); wenigstens erscheinen beim Kleinauge (Microps) die Vorderfülse hinsichtlich ihrer im Verhältnisse zu den Hinterfülsen ungemeinen Kürze schon wie verkümmert. — WVeder bei diesen ungeschwänzten, noch bei den geschwänzten Fröschen hat man bis jetzt sogenamnte Schenkelporen wahrgenommen. Die Haut (Lederhaut) der Frösche steht, wie bei den Pelekanen, Scharben und bei Palam. Chavaria, so wie bei den Ascidien mit dem Körper in einem sehr geringen Zu- sammenhange, und ist mit demselben eigentlich nur auf der Rückgratssäule, an einigen Stellen des Kopfes, über den Schultern und dem Becken. fest verbunden. Diels giebt ıh- nen das Vermögen sich, wie die Igelfische, aufzublähen, und eine gewisse Leichtigkeit im Körper, die ihnen im Wasser von Sram Nutzen ist. — Die Oberfläche der Haut ist selten ganz glatt, insgemein aber mit kleineren oder grö- ‚[seren, oft grofsen, ebenen oder stacheligen Drüsenhöckern besetzt, aus welchen eine oft sehr scharfe, flüchtigem Oele, ı) Auf der Innenseite- des Schenkel- und Schienheines des Cinosterzon hirtipes (137.) steht vor dem Hauiebuge eine etwas erhöhte, ovale, mit Hautstacheln be- setzte, dieser gleichfalls mit, Stacheln besetzten Daumenhautanschwellung der Frösche ähnliche und in ihrem Nutzen vielleicht analoge Schwiele. AMPHIBIA. 299 - zum. Theil auch der Ameisensäure gleichkommende Flüssig- keit ') hervorquillt. Bei den Kröten und der Wulstunke ver- einigen. sich solche Drüsen über dem Ohre in eine grofse Schwiele, die man Ohrdrüse nennt, und auch bei den Sala- mandern wiederfindet. Dieses Ausschwitzen eines ätzenden, bisweilen wie Knob- lauch stinkenden (Peiob., Bufo) Saftes durch die Haut ist von allen Amphibien den Fröschen allein eigen, und bringt sie einigermalsen den Insecten nahe’). So quillt, wie bekannt, aus den Schenkelfugen der Meloen, wenn man sie berührt, eine ölige Feuchtigkeit hervor, und die Laufkäfer (Carabi- cm) dünsten bei ihrer Verfolgung durch die Schienen ihres Leibes eine so flüchtige und brennende Säure aus, dafs sie dem erhitzten Gesichte des Entomologen oft ein unerträg- liches, schnell wie Flugfeuer sich verbreitendes Brennen und Stechen verursacht. Auch dieser Saft der Insecten hat einen Geruch, der oft sehr herb, bisweilen aber süfslich und an- genehm ist. (Cieindelae.) — Einige Frösche von Südamerica und Südafrica phosphoreseiren, wie auch ein Fisch (Ortha. goriscus). Dasselbe behauptet man von einigen plattzüngigen Echsen Indiens. r Der Kopf der ungeschwänzten Frösche ist, wie ich schon oben .bemerkte, mit dem, Rumpfe vollkommen Eins, ünd macht daher ihre Gestalt gedrungen. — Nicht selten steht er, hinsichtlich seiner enormen, den Rumpf an Breite viel übertreffenden, Gröfse und seiner fürchterlichen Rachen- weite (Ceraloph., [Megaloph., Hemiphr.), bisweilen durch seine ungemeine Rleinheit (/Microps) in keinem Verhältnisse zum übrigen Körper; bei andern ist er gleichsam in den vordern Rumpftheil zurück- und hineingeschoben, so dafs aus diesem nur seine Schnautze hervorguckt (wodurch dieser Frosch ein äufserst drolliges Aussehen erhält) und die Mund- öffnung ist wie bei den Schlangensippen Catops, Caecilia und Fihinophis nach unten hin gekehrt (Systoma), oder der Kopf —a—— [ur ı) Dafür erkläcte mir diese Flüssigkeit Herr Prof. Buchner dahier. Davy (Phi- losoph Transact. of the roy. Sac.) sagt, dafs der Drüsensaft der Hröten sich gröfsern The:ls im Wasser und Alcohol auflöst. Die Substanz, welche man da- on durch Verdampiung der Wasser- und Alcoholauflösung erhält, ist durchsich- ig und hellgelb; ihr Geschmack stark, bitter und sehr Scharf; anf der Zunge macht sie einen Eindruck, der dem vom Extracte des Axonitum herbeigeführten sleicht; auf die Haut gebracht erregt sie eine schmerzhafte, zwei bis drei Stun- den lang anhaltende Empfindung, bei ihrer Verbrennung verbreitet sie einen amnowiacalischen Geruch, 'ınd man darf sie weder für eine Säure, noch für ein Alcaiı halten, wenigstens verändert sie nicht die Farbe des Pipiers von Tour- nesol und Curcuma. in Jas Blut eines Huhnes gebracht, zeigte sie keine schlim- men Folgen. 2) Unsere Hyade, welche ich einst an einem heifsen Sommertäge nur kurze Zeit in de,‘ Hand hielt, und zufällig in die Nähe meines rechten Auges brachte, dünstete einen so scharfen Saft aus, dafs dieses, davon getroffen, augenblieklich fast und auf eine geraume Zeit erblindete; seine Inflammation verschwand erst nach drei Tagen. 300 AMPHIBIA. ist, wie bei den Sternfingern, plattgedrückt und dreieckig (Calamites), insgemein aber mehr oder weniger bestimmt drei- eckig. und dabei auch mehr oder weniger stumpf und winkelig, ‚und auf dem Scheitel eben (Pseud., Ran. u. s. w.) oder ver- tieft (bei den ausländischen Kröten). Bei mehreren Gattungen der Sippe Bufo ist die Nase ziemlich stark verlängert und zu- gespitzt. — Ausgezeichnet durch seine besondere Knochen- härte und Gestalt ist der Kopf des Panzerfrosches, indem er sich schildförmig, etwa wie der Kopf des Phractocephalus (Spix Pisc. bras.), ausbreitet und gleichsam aus einem einzi- gen Stücke zu bestehen scheint, Bei allen Fröschen ohne Schwanz überdeckt, mit Ausnahme des Sternfhingers, die Lippe des Oberkiefers den Rand der un- tern, und das Trommelfell liegt immer oberflächlich, ist ‚aber bisweilen von der verdickten Körperhaut so bedeckt, dafs man es ohne deren Hinwegräumung nicht wahrnehmen kann. Die Augen, welche, wie ich schon bemerkte, wenn sie vollkommen entwickelt sind, zur Verschlingung des Raubes dienen, und defshalb tief abwärts gedrückt, und so hoch em- porgehoben werden können, dafs der Frosch von vorn oder hinten hetrachtet, kurze, stumpfe Hörner zu haben scheint, sind gewöhnlich ziemlich grols, und die Frösche sehen damit sehr scharf, bisweilen aber, wie bei den Sternfingern, so klem, dals sie kaum zum Sehen dienen (/Microps). — WVVenn man bedenkt, dals von Säugthieren, Greifen (Ornithor.), Amphi- bien und Fischen immer nur solche Gattungen kleine, zum Se- hen bisweilen völlig unnütze Augen besitzen, welche in der Erde oder im Schlamme der Gewässer mit ihrem ganzen Kopfe wühlen,. so dürfen wir uns nicht wundern, dafs die Vögel die einzigen Wirbelthiere sind, deren Auge nie so klein ist, dafs es zum Sehen untauglich wäre, und in keinem Grölsenverhält- nisse zum Kopfe stünde. (Diejenigen Enten, welche mit inrem Schnabel im Schlamme umherwühlen, haben wohl nach Pro- portion ihres Körpers von allen Vögeln die kleinsten Augen, wenn man hievon etwa den Psittacus murinus ausnimmt, des- _ sen Augen sehr klein sind.) Die Frösche sind fast alle nächtliche Thiere (viele, welche auch bei Tag thätig sind, wie die Wasserfrösche und Unken, scheinen keinen Schlaf zu haben) , und die Einwirkung des Ta- geslichtes fällt den Augen Vieler sehr beschwerlich; defshalb verkriechen sie sich bei anbrechendem Tage unter Laub, Steine, faules Holz, in Erdlöcher u s. w. und kommen erst nach dem Untergange der Sonne wieder zum Vorschein. Ihre Pupille ist aus dieser Ursache einer besonders starken Zusammenziehung fä- hig. Ihre Gestalt ist nicht immer eine und dieselbe. Bald stellt AMPHIBIA. 301 sie eine Ellipse (Hröten), bald ein rechtwinkeliges Dreieck (!), ‘ wie bei Alytes und Bombitator, oder, wie bei Katzen, Kroko- dilen und den plattzüngigen Echsen, eine verticale (im Dunkel fast kreisförmig erweiterbare) Linie (Teichunke), oder einen Kreis (Hypsib.) vor, gewöhnlich aber ist sie länglich-rund. Bei keinem der bis jetzt bekannten Säugthiere, Vögel oder Greife (vielleicht aber bei den eigentlichen Greifen und See- drachen) ist die Iris des Auges golden; diels ist aber hier und bei den geschwänzten Fröschen (Trionen) nicht selten der Fall, und defswegen bemerkenswerth, weil bei den den Fröschen in so: vielfältiger ‚Beziehung nahe stehenden Fi- schen eine goldene Iris etwas Gewöhnliches ist. : Selbst eine silberne (?) Iris, wie sie gleichfalls bei den Fischen vorkommt, bemerkt man hier (Alytes). — Die den Fischen nachfolgenden Insecten haben gleichfalls bisweilen metallisch gefärbte Augen. . So strahlen z. B. die Augen des Hemerobius Perla wie das rein- ste Gold. Man sagt insgemein: die Frösche haben drei Augenlieder, allein dieser Ausdruck ist zu allgemein gestelll. So haben die Sternfinger, wie wir bereits sahen, und die Rleinaugen durch- aus keine Augenlieder, und die Salamander statt der äulsern ‘oben und unten blofs, wie die plattzüngigen Echsen, einen zwischen den Augenhöhlenrand und dem Augapfel eingeschla- genen Hautwulst; bisweilen fehlt auch das äulsere, untere Au- genlied gänzlich, und vom obern ist nur ein Rudiment vorhanden (Pseudis), oder das untere Augenlied ist kaum nur noch ein Ru- diment, dagegen das obere, unten sehr concave, so lang,.dafs es sich wie eine Kappe über das ganze Aug, auch wenn dieses nicht ganz zurückgezogen ist, herabschlagen kann, und in die- sem Falle an seinem Ende kegelförmig zugespitzt (Ceratoph., Mesaloph., Phractoceph.), oder an seinem Rande bogenförmig (Chaunus); ich kenne aber nicht einen einzigen Frosch, dessen unteres Augenlied , wie beim Moorschilde (Pelomed.), und bei den scinkartigen Echsen länger als das obere wäre, und über das ganze Aug hinaufgeschoben werden. könnte. Die Augen- lieder aller übrigen Frösche können sich, wie ich sehe, mit ihrem Rande dann erst wechselseitig berühren, wenn das Aug in seine Höhle gänzlich hinabgetreten ist, und es macht daher ihren Schlufs die Bodenlosigkeit der Augenhöhle allein nur mög- lich, so wie dieselbe auch ihre vollkommene Entwickelung er- läfslich macht. - WVenig befremdet diese Unbeständigkeit in der Gestalt und im Vorhandenseyn, oder in der Abwesenheit der Augenlieder, nachdem wir dieselbe schon,bei den Echsen wahrgenommen haben, Die sehr durchsichtige Nickhaut, welche nur einen 303 AMPHIBIA. einzigen, quer hinter dem Auge verlaufenden, auf jeder Seite in eine schmale Sehne ausgehenden Muskel hat, bewegt sich, wo sie vorhanden, nicht wie bei den Schildkröten und Echsen von vorn nach hinten, sondern von unten nach oben. Diese wesentliche Translocation der Niekhaut machte, wie es mir scheint, das Bedürfnifs der Frösche, die Augen beim Ver- schlingen des Raubes gegen die Zunge hinabzudrücken, noth- wendig. Die Sternfinger und Kleinaugen, deren Augen zu klein sind, um den Raub damit von der Zunge hinwegzu- drücken, haben, wie bemerkt, durchaus keine Nickhaut. Die bei weitem meisten Fische besitzen bekanntlich keine beweglichen Augenlieder, und bei mehreren geht (z. B. bei den Aalen) die Haut wie bei den Schlangen. über das Aug hin, in- dessen kann dieses bisweilen doch durch ein mit einer kreisför- migen Oeflnung versehenes Augenlied gänzlich (Orthagoriscus Mola), oder durch ein oberes (Cephalopholis Argus Schneid.) zur Hälfte (?) verschlossen werden. Die Gattungen der Sippe Periophthalmus scheinen ihr Aug, wie die Moorschilde, durch ihr unteres, sehr weites Augenlied gänzlich bedecken zu können. Die Gestalt und Lage der Zunge der ungesehwänzten Frö- sche ist gleichfalls nicht immer eine und dieselbe. Bald ist sie, wie bei den geschwänzten Fröschen, mit ihrer ganzen Unter- seite an das Kinn befestiget und am Rande unversehrt (Alyt., Bombit.), oder hinten und an den Seiten mehr oder weniger frei, dabei fast kreisförmig und hinten ausgeschweift (Cerato- phr.), bald länglich, hinten ganz frei und zweilappig (Aana). In diesem letztern Falle kann sie wie der in den Sternguckern (Uranoscop.) vor der Zunge liegende (durch die hohe Maullage des Fisches erforderliche) Fleischlappen, so wie die aus einem dreieckigen Stücke bestehende, hinten gleichfalls zweilappige, unter dem Munde an einen Stiel befestigte, sogenannte Maske der Larven der Libellen über sich hin und vorwärts auf den Raub ‘geschleudert werden. — Die Zunge hat bisweilen eine sehr tiefe Lage im Schlunde (Xenopus), aber niemals is: sie mit spitzigen und harten Papillen, sondern immer mit Schleim be- deckt und sehr weich, so dals sie den Grund der Augen, wenn sich diese gegen sie herabdrücken, nie verletzen kann. ; Die Zähne zeigen hier nichts Besonderes. Die der Kiefer stehen immer auf dem Rande des Kieferastes. Sie sind kegel- - förmig, glatt und etwas zurück gebogen. Wenn Zähne vorhan- den sind, dann befinden sie sich bei den meisten nur am Ober- kiefer und im Gaumen auf dem Vomer (Xenop., Kypsib., Au- leir., Hyas, Scin., Dendrob., -Phyllodyt., Enydrob., Cystig- nath., Ran., Pseud., Ceratoph., Megaloph., Alyt., Pelob., _AMPHIBIÄ., 303 Bombit.); öfters aber fehlen die Zähne am Ober- und Unter- kiefer, und man bemerkt nur einzelne derselben am Gaumen (Chaun., ufo). Die Zähne scheinen mir gänzlich zu fehlen bei den Sippen: Microps, Systoma, Paludicola und Brachy.ce- . ‚phalus. Ob Calamites Zähne hat, und dann an welcher Stelle, ist mir. unbekannt. — Der merkwürdigste Frosch hinsichtlich der Zähne ist Hemiphractus Spizu. Er ist von allen mir be- kannten der einzige, welcher Zähne am Ober- und Unterkie- fer, selbst am Gaumen, so wie am Unterkiefer eine Art von Eckzähnen besitzt. Die Zähne des Oberkiefers sind angewach- sen und kegelförmig, dagegen die des Unterkiefers sehr stark, zusammengedrückt-dreieckig, und eigentlich, wie beim Chamä- leon, nur regelmälsige Ausschnitte des Ladenrandes. Die so- genannten Eckzähne sind die erhöhten Endspitzentheile der bei- den Kieferäste, aber zahnförmig, an den Seiten gelappt und mit Schmelz überzogen. \ Die Nasenlöcher sind immer klein, und von einem schma- len, subtilen Hautsaume umzogen, flach und stehen gewöhnlich "an den Seiten, bisweilen aber auf einem kleinen, knöchernen Vorsprunge über der Schnautze (Ceratoph., Hemiphr.), oder vor (Sysiom.), oder unter derSpitze derselben (/Megalophr.). Die innern Nasenlöcher öffnen sich wie in den. Schildkröten ‚sehr nahe hinter dem vordern Fieferrande; die äufsern können verschlossen werden, und zwar durch einen an ihrem untern Rande befindlichen Muskel. Die Lungen, die fast unmittelbar am Kehlkopfe hängen, sind zwei, zu beiden Seiten des Rumpfes tief in den Leib her- ‚ absteigende, sehr ausdehn- und äufserst zusammenziehbare, weitzellige Säcke, welche, aber noch mehr die der Fischlinge, zufolge ihrer Construction klar und unwiderlegbar beweisen, dafs die Schwimmblase der Fische, die bisweilen noch, von der ‚Froschlunge gleichsam übergeerbte, Zellen hat (Xiph. glad., Diod., Tetrod.), ja selbst noch hie und da aus zwei grolsen, neben einander liegenden, cylindrischen Säcken besteht (Polypt. nilot., Tetrod. oblong., Gad. pullach.), nichts anderes als eine “ Lunge ist. Sie sind immer aufgeblasen, wenn der Frosch auf der Oberfläche des VWVassers ruht, oder in demselben aufwärts steigt, -zusammengezogen aber, wenn er sich auf dem Grunde ‚des Wassers befindet. — Die Luftröhre der Frösche ist dem in den Schlund an seiner hintern Wand sich einsenkenden Luftcanal der Schwimmblase der Fische ähnlich und analog, und wie die der Fischlinge völlig membranös. Die Bronchien fehien fast gänzlich, bei den Sternfingern sind sie jedoch ziemlich lang und haben sogar noch feine Knorpelringe (welche die Nothwen- digkeit, diese Frösche an die Spitze ihrer Ordnung zu stellen, 30% - AMPHIBIA. beweisen helfen). Der Kehlkopf ist weit, hat starke und sehr bewegliche (den Schildkröten fehlende) Stimmritzenbänder, und ist dadurch zur Hervorbringung einer Stimme vollkommen geschickt. Von besonders merkwürdiger Gestalt ist der Hehl- kopf des männlichen Sternfingers. Er stellt eine knöcherne, dreieckige Büchse vor, welche in ihrem Innern zwei beweg- liche Knochen enthält, die den Eingang der Bronchien schlie- (sen. Ich nehme keinen Anstand, mit dieser sonderharen Büchse das trommelförmig aufgeschwollene, mit dem Kehlkopfe communieirende Zungenbein der Heulaffen, womit diese Thiere ein fürchterliches Geschrei hervorbringen, zu vergleichen. — Die Stimme der Frösche ist, je nach den Eatinngen, sehr ver- schiedenartig, und scheint durch eigene Keblsäcke, wie in ge- wissen Affen, gedämpft oder erhöht zu werden. Jedermann kennt das Coaxen des VVasserfrosches unseres Landes, und die klagend- quakende Stimme der Kröte, den melodisch wie Unk- ‚unk klingenden, weichen Ton der Feuerunke, und die-knar- rende Stimme unserer Hyade. Die männliche Teichunke heult eintönig und hohl, während das Weibchen leise grunzt. Am Fulse eines riesigen Baumes brummt dagegen in den düstern Urwäldern Brasiliens Bufo Agua in tiefem Basse, und von den vielfach verzweigten VVipfeln der Bäume herab ertönt der knackende Ton des Hypsiboas crepitans, und Schmiede glaubt man zu hören, welche mit geschäftiger Hand den Hammer auf dem Ambose en) wenn mehrere Lärmfrösche (Hypsib. Fa- ber) ihr Concert anstimmen. Ein. kleiner Sackpfeifer in Bra- silien (Cystign. Sibllatrix) pfeift fein und hoch. — Nur die Männchen sind es, welche eine laute Stimme, und zur Modu- lation oder Verstärkung derselben eigene Schallkapseln besitzen. Diese sind zwei Säcke, die sich in der hintern Gegend der Mundhöhle mit einer kleinen Mündung öffnen, unter den Unter- kieferbogen hin- (Cystignathus), oder weggehen, und, wenn sie mit Luft gefüllt sind, auf beiden Seiten die Haut Da Mund- winkel (Hypsiboas) Bis neh: unter den Ohren (Rana) bla- . senförmig in die Höhe heben. Bei den Ladenbläsern tritt die Haut unter dem Grunde der beiden Unterkieferäste hervor. Diese von einem Muskelgewebe umkleideten Säcke sind immer aufgeblasen, wenn der Frosch schreit. — Die Blasen, welche die Frösche am Kopfe austreiben, sind bei den VWVasserfröschen kugel-, bei den Lärmfröschen und Ladenbläsern sackförmig. Die Hyaden haben nur einen unpaaren Sack unter der Kehle, welcher aufgeblasen oft von aufserordentlicher Gröfse ist. Von den Kröten wird die Kehle nur während des Ausstofsens des Tones etwas, von den Unken und Teichunken kaum bemerkt har erweitert. Diese Kehlsäcke der Frösche“ scheinen mir denen AMPHIBIA. 305 denen vergleichbar zu seyn, welche man bei mehreren Affen beobachtet hat, und die sich in den Mehlkopf einmünden. "Auch hier bemerkt man einen solchen paarigen (Orang-Outan), und unpaarigen Kehlsack (Pithec. Maim., Pith. Sphinz), und gleichfalls ein Aufschwellen desselben, sobald der Afte schreit. — Merkwürdig bleibt die Analogie, welche in Beziehung auf diese Stimmwerkzeuge zwischen Säugthieren, die dem Menschen zunächst, und solchen Amphibien, die auf einer der niedrigsten Stufen stehen, statt findet! Hein ungeschwänzter Frosch gebiert, so viel bis jetzt bekannt ist, lebendige Junge; alle legen Eier, welche von dem mit seinen Vorderfülsen an das Weibchen befestigten Männchen in dem Au- genblicke ihres Abganges mit seiner Samenfeuchtigkeit bespritzt werden. Hiervon machen nur die Sternfinger, wie wir bei ' deren Beschreibung gesehen haben, eine Ausnahme. Die Eier werden entweder in einzelnen, sich zusammenhäufenden , aus einzelnen, von einer Gallerte kugelförmig umschlossenen Eiern bestehenden Klumpen (Rana, i,yas, Bombitator), in einer doppelten (Bufo), oder in einer einfachen, aber dann dicken (Pelobates),, öfters sehr langen Gallertschnur, oder in einem feinhäutigen Schlauche abgesetzt (Alytes), und sind immer sehr zahlreich. — Die in Schnüren enthaltenen Eier werden jedesmal von dem Männchen, sobald sie aus dem After getre- ten, mit den Hinterfülsen zusammengefalst, und zur Befruch- tung unter seinen After hingeschoben. Die Eier aller dieser Frösche werden im Wasser abgesetzt, und unbekümmert um ‘ihr ferneres Schicksal von den Eltern verlassen, wenn man ‚ hievon die Fefsler ausnimmt, deren Weibchen der Eierschlauch von dem Männchen um das Ende der beiden Schienbeine mit vieler Festigkeit geschlungen wird. Mit dieser zukünftigen Nachkommenschaft an den Hinterfülsen vergräbt sich der weib- liche Felsler tief in die Erde, und verweilt in diesem, von allen Seiten fest verschlossenen Exile bis zu einer gewissen Reife der Eier. Dann eilt er mit seiner treulich bewachten Bürde ins Was- ser, wo sie ihm lästig zu werden beginnt, indem er in dem neuen Elemente unruhig hin- und herfährt. Bald aber entspringen den Eiern die Kaulquäppchen; gleich darauf entlediget sich auch die Mutter ihrer leeren Fesseln, indem sie die beiden Hinterfülse mit Gewalt gegen einander reibt, und sie eilt, un- besorgt um das weitere Gedeihen ihrer Jungen, ans Land ’), \ ı) Wir ersuchen die Naturforscher Frankreichs, der französischen Schweiz und des « Rheins, Obacht zu geben, auf welche Weise und wo sich die Fefsler begätten, ob im Wasser oder in einem Erdloche. Sollte letzteres von dem sich entfernen- den Männchen so fest verstopft werden? Eben so wenig ist es bekannt, wie neben die Bierschläuche. von dem Männchen um die Fülse gebunden werden. Wascız al Syst. der Amph. } ; 29 306 AMPHIBIA. Leider wissen wir durchaus nichts von der Fortpflanzungsweise der ausländischen Frösche. : Die Art, auf welche sich die Männchen an das Weibchen während der Begattung befestigen, ist fast bei jeder Sippe, aber durchaus nicht bei deren Gattungen verschieden, und mufs da- her bei Aufzählung der natürlichen Charaktere der Sippen eben so sehr berücksichtiget werden als die Weise, auf welche die Eier abgesetzt und von dem Männchen befruchtet werden, unter sich zusammenhängen und sich entwickeln. Die männlichen, eigentlichen Frösche (Aanae) bespringen den Rücken des Weibchens, und umklammern dessen Brust mit ihren Vorderfülsen in der Art, dafs sich ihr Daum mit sei- ner Oberseite, auf welcher sich zur Zeit der Begattung ein schwarzer, mit kurzen Stacheln besetzter, fester Hautschild befindet, einwärts gegen die Brust drückt, und dals der ge- krümmte Zeigefinger dereinen Hand in die Krümmung desselben Fingers der andern eingreift ’). Die, Kröten bespringen sich nach Art dieser Frösche, allein ihre Vorderfülse sind zu kurz, um damit die Brust des Weibchens zu umspannen. Die Männ- chen setzen daher ihre zu einer Faust einwärts geschlagenen Zehen, deren erste, zweite und fast auch noch die dritte an ihrer obern Randinnenseite von einer schwarzen, wie eine eng- lische Feile rauhen Hautschwiele bedeckt ist, den Achselgru- ben der Weibchen, und zwar so fest ein, dals sie kaum mehr sichtbar sind, und die Vorderarme zehenlos zu seyn scheinen. Die Hinterfüfse des Männchens ruhen mit ihrer Sohle auf dem Unterrücken des Weibchens. WVie die männliche Kröte, so befestiget sich die männliche Hyade an das Weibchen‘, nur mit dem Unterschiede, dafs hier die Zehen der Hinterfüfse, wie bei den angeführten Fröschen, frei über die Seiten des Unter- rückens oder der Schenkel des Weibchens hervorragen. Die männlichen Teichunken und Unken umklammern das Weibchen von oben in den Weichen. Diels hat zur Folge, dafs sie sich, wenn das Weibchen im Begriffe ist, den Laich fahren zu las-- sen, mit den Hinterfülsen gegen die Schenkelbeine des VVeib- chens stemmen, und in einer sehr gezwungenen, bei dem mit dem Kreuzwirbel beweglich verbundenen Becken allein nur möglichen, stark (Pelob.) oder etwas buckeligen Stellung (Bombit.), wobei die hintern Füfse die vordern fast berühren, den Laich befruchtet. Sobald diels geschehen, strecken sie denLeib und die Hinterfülse wieder gerade hinter sich aus. Die ungeschwänzten Frösche, welche über die ganze Erde verbreitet sind und auch in der Vorwelt lebten, sind, mit Aus- ı) Ist das Männchen sehr klein, dann greifen seine Zeigefinger nicht in einander ein, und es werden blols die Daumen der Brust eingesetkt. AMPHIBIA. 307 nahme der Kröten und einiger mit diesen nahe verwandten Gattungen, muntere, harmlose Geschöpfe, welche Lebens- freude vielfach äufsern, und vielleicht von allen Amphibien die wachsamsten, listigsten, und diejenigen sind, deren Gehör und Gesicht am schärfsten ist. Im Wasser beunruhiget fährt die muntere Feuerunke blitzesschnell auf dessen Grund hin- ab, und macht sich durch den aufgewühlten, über ihr auf- steigenden Schlamm unsichtbar, oder sie krümmt, auf dem Lande überrascht, ihren Körper an den Seiten muldenförmig, so wie ihre Fülse empor, um sich durch diese komische Positur dem Verfolger unkenntlich zu machen. Der kürze- ste,‘ am Ufer oder über dem Spiegel des Sees vorüberzie- hende Schatten schreckt die lauschende Schaar der Wasser- frösche, und in der Kürze des Augenblickes, ist sie unter das Wasser hin entflohen; ja der leiseste Schritt in ihrer Nähe, und wenn Hunderte von ihnen ein Concert anstimmen, wird vernommer, und urplötzlich verstummt das ganze Chor. Ihr richtiges und feines Gehör geben sie aufserdem durch ihre Concerte zu erkennen, in denen eine gewisse Regel- mälsigkeit nicht zu verkennen ist. -— Die Nacktheit des Kör- pers macht sie für die Eindrücke der Atmosphäre sehr em- pfindlich u. s. w. — Ob es wohl in der Vorwelt Meerfrö- sche gab? - - Die im Wasser lebenden Frösche (welche auf dem Lande wie Hunde sitzen) scheinen in ihrer Ordnung die VVasser- schildkröten (S. 221.);, die Baumfrösche (welche ruhend, wie die Kröten, mit ihrem ganzen Unterleibe auf der Stand- ebene liegen) die Saumfinger zu wiederholen. — Am Ende der Ordnung der ungeschwänzten Frösche stehen die Kröten, da sie sich durch ihr lichtscheues , Moder und Fäulnifs lie- ' bendes, keine Freude über ihr Daseyn bezeugendes VVesen, durch ihre trägen Bewegungen, durch ihre Ohrdrüsen, so wie durch das Vermögen, aus der Haut einen schaumartigen, scharfen Saft hervorzupressen u.s. w. den Salamandern zu- nächst anschlielsen. \ Zweite Gruppe. Geschwänzte Zungenfrösche. Die Frösche dieser Gruppe haben in ihrem ersten und letzten Zustande einen Schwanz. Ihr After ist, wie bei den HKrokodilen, eine Längsspalte mit wulstigem Seitenrande. Hierher die Sippen: Salamandra. — Triton. \ Die geschwänzten Zungenfrösche gebären lebendige Junge mit entwickelten Fülsen ee oder legen Eier (Tri- \ 20* / 308° e AMPHIBIA. ion), diese jedoch vereinzelt °). Bei den letztgenannten Frö- schen- findet während des Eierlegens nicht einmal eine Um- armung des Weibchens von Seite des Männchens statt ?), son- dern jenes nähert sich, wenn es reife Eier hat, dem Männ- chen, welches dann seine Samenfeuchtigkeit in das Wasser ergielst, das mit jener in den Eierleiter des Weibchens durch Aufsaugung des Afters gelangt. Die Larven derselben ge- schwänzten Frösche sind anfänglich fufslos, und sehen de- nen der ungeschwänzten ähnlich, unterscheiden sich aber in ihrer Ausbildung dadurch von ihnen, dafs, wie bei den Sa- lamandern, zuerst ihre Vorderfüfse erscheinen. Die Ze- hen der Hinterfülse sind nicht gleich anfänglıch in voller Zahl vorhanden. Vor den Kiemen, auf und unter jeder Seite des Kopfes bemerkt man in der frühesten Periode _ dieser Tritonen, wenn sie so eben ihre Eihülle verlassen und noch keine Mundöffnung haben, einen Fleischfaden, mit dessen Spitze sie sich (ob durch einen klebrigen Saft, oder vielmehr durch einen luftleeren Raum zwischen der Fleischfadenspitze und der Standebene?) an WVasserkräutern anhängen. Mit Ausnahme des Halswirbels (Atlases) und der Kreuz- wirbel haben die geschwänzten Frösche an allen Wirbeln des Rückens Rippen, welche durchgehends aus einem einzigen Stücke bestehen, sehr’kurz, stumpf, und selten spitzig und so lang sind (bei einer neuen Gattung aus Spanien, Triton costatus), dafs sie die Seiten des Rumpfes erreichen, und äufserlich über dieselben mit ihrer Spitze hervorragen °). ı) Husconi (4mours des Salam. ayuat. Milan 1320.) scheint seine Beobachtung, dafs die Wassermolche ihre Bier vereinzelt auf Wasserpflanzen absetzen, für neu zu halten, allein hierin ist ihn Bechstein seit Zwanzig Jahren schon vorange- gangen. Was dieser unermüdete,, treffliche Mann von d,r Begattungsweise und dem Absetzen der Bier dieser Amphibien sagt, hat durchaus seine Richtigkeit, welche nieht nur Rusconis Reobachtungen, sondern auch meine eigenen be- kräftigen. Ich wundere mich daher, dals Cuvier nach der Aussage zweier so laubwürdiger Männer, als Bechstein und Rusconi, dennoch der alten Sage, dals die Wassermolche ihre Bier in langen, rosenkranzförmigen Schnüren von sich geben, selbst in der neuen Ausgabe seines Thierreichs (11. S. 15.) Glau- ben schenkt. — Die Wassermolche legen immer ihre Eier einzeln oder zu zweien bis vieren, jedoch stets abgesondert, in den Winkel des Blattes irgend einer im oder auch nur am Wasser stehenden Pflanze, Jen sie dadurch bereiten, dafs sie das Biatt zwischen die Hinterfülse drängen und damit umkvieken. In diesen Win- kel des Blattes pafst genau der sehr hervorspringende, dem Geburisgliede des menschlichen Weibes sehr ähnliche After des über demBlatte auf den Hinterfülsen ruhenden Weibchens, und das Ei kann so durchaus nicht über den Blattwinkel hinausfallen. Dieses selbst ist von einer klebrigen]Gallerte, in eirundem Umfange überdeckt, und zwischen derselben hin- und herschiebbar. Diese Gallerte befe- stiget nicht. nur das Bi an das Blatt, sondern hält auch dessen beide einander ge- genüber stehenden Theile zusammen. Wer dächte nicht bei Betrachtung dieser An- heftungsweise der Eier an Pflanzen an so manche in dieser Beziehung mit den Tri- tonen so.sehr übereinstimmenden Insecten ? 2) Wahrscheinlich auch bei den Salamandern nicht, deren Fortpflanzungsweise zur Zeit noch unbekannt ist. 3) Die Rippen dieses Tritons erinnern lebhaft an die über die Rumpfseiten weit her- vorragenden falschen Rippen der Drachen. AMPHIBIA. | 300 Der convexe Gelenkhöcker der Wirbel steht hier nicht ‘wie bei den ungeschwänzten Fröschen auf dem hintern, son- dern vordern Ende derselben. Das Becken, welches mit der Rückgratssäule, wie bei mehreren Wasser-, und bei den Landschildkröten, mittelst Ligamente u ahind. und beweglich ist, weicht in sei- ner Gestalt und Lage von dem der ungeschwänzten Frösche wesentlich ab. Auch bindet essich, wie es scheint, an keinen bestimmten VYirbel, denn es hängt bald mit dem vierzehnten, fünfzehnten , bald mit dem sechzehnten oder achtzehnten zu- sammen. Der Wirbel, welcher es trägt, unterscheidet sich nicht, wie doch bei den ungeschwänzten Fröschen, von dem vorangehenden und nachfolgenden durch seine Gröfse oder Gestalt, sondern hat, wie diese, eine kleine Rippe, an deren Spitze sich von jeder Seite das mehr oder weniger schief herabsteigende, rundliche, unten etwas erweiterte Darm- bein anheftet. . Scham- und Sitzbein jeder Seite berühren sich mit ihrem Rande, bleiben indessen von einander getrennt, und bilden eine horizontale, oben concave, unten flache, vorn mehr oder weniger gerade abgeschnittene, hinten und an den Seiten nuchiee Platte. Bemerkenswerth ist ein ım Fleische vor den Schambeinen stehender, Y-förmiger Knor- pel, da wir einen ähnlichen schon bei den ir oneien wahrge- nommen haben, welche diese Frösche in ihrer Ordnung zu wiederholen scheinen. Die geschwänzten Frösche haben kein eigentliches Brust- bein; seine Stelle vertreten die Schulterblätter, welche an ihrem untern Ende eine horizontal liegende Knorpelscheibe tragen, die sich von beiden unter die Brust ‘hinschlägt. Der Innenrand der einen Scheibe liegt beweglich auf dem der andern, so dafs sich die Brust beim Athmen verengern und erweitern kann. Hinter beiden Scheiben bemerkt man eine Knorpelplatte, welche gleichsam den ‘Schwerdtfortsatz dar- stellt). Diefs ist eine sehr besondere Erscheinung, dafs sich hier das Schulterblatt (welches an seinem obern Ende einen. Äinorpellappen trägt) wie beim Straulse und bei den Schildkröten mit dem Gabel- und Schlüsselbeine schon, früh- zeitig zu einem Stücke vereiniget. — Die beiden letztge- nannten Knochen erscheinen als Tele. Vorsprünge des Schul- terblattes. } ı) Cartilago quadrata, intermedia, Funk: De Salamandrae terrestris vita, evolutione formatione. Berol. ı827. Fol. — In Betreff dieser Gruppe der Frö- sche vergleiche manauch: Raihke, De Salamandr. corporib, adipos., ovariis et oviductibus, earumque evolutione dissertatio. Berol, 1318. 4 de Sie- bold, ya quaed. de Salamandris et Tritonibus. Berol, ıBı8, 4. SM 310 AMPHIBIA. An den Vorderfülsen sind Ellenbogenbein und Speiche, an den Hinterfüfsen Schien- und VVadenbein vollständig von einander geschieden. Da die geschwänzten Frösche nicht springen, so stehen; ihre ersten Fulswurzelknochen in einem engen Zusammenhange zu einander, und sind auch nicht ver- längert, sondern wie die übrigen flach, und mehr oder we- niger regelmälsig viereckig. Von Oberkiefer- und Tochbeme der se und Wassermolche habe ich bei den ungeschwänzten Fröschen gesprochen. — Die Schwanzwirbel sind immer in grolser An- zahl vorhanden, und haben Dorn- und Querfortsätze. Die Wassermolche sowohl als die Salamander haben gleichartige, gedrängt stehende Zähne am Ober- und Unter- kiefer, so wie in zwei Längsreihen am Gaumen. Von den bis jetzt bekannten ungeschwänzten Fröschen hat der Panzer- frosch allein, wie wir vorhin sahen, auch am Unterkiefer Zähne. Die geschwänzten Frösche, deren allgemeine Körperge- stalt in den vierfülsigen, noch geschwänzten Larven der un- geschwänzten Frösche vorbereitet wurde, verhalten sich zu diesen, wie eiwa die vierfülsigen, langschwänzigen VVühlen zu den kurzschwänzigen und fulslosen. Obgleich jene, wie sie, Echsen gleichen, so sind sie dennoch eben so wohl Vyühlen, als die Salamander und Wassermolche Frösche. Diese echsenförmigen Frösche leben, sobald das Fort- pflanzungsgeschäft vollendet ist, auf dem Lande an feuchten, schattigen, gerne bergigen Örten, verbergen sich unter der Rinde 28 ‚Bäume und in Erdlöchern (Tritones), oder unter, Steinen (Salamandrae), sind etwas lebhaft (Tritones), oder sehr träge in ihren Bewegungen. Im Gehen krümmen die Wasser- lahs, wie die freizüngigen Echsen, ihren Leib seitlich. Die Salamander tr eiben, hart bedrängt, aus allen Oeffnungen der Haut einen schaumartigen, weilsen Saft aus.. In dieser Beziehung stehen sie den reich und Plattfingern, letzteren vorzüglich auch in Hinsicht auf ihre allgemeine Gestalt, sehr nahe. ie ‘Augen der VVassermolche haben eine goldene Iris,, das Aug der Salamander dagegen ist einfärbig schwarz; eine Eigen- ‚thümlichkeit: die ich bis jetzt bei Here anderen Amphilkam mit vollständig entwickelten Augen wahrgenommen habe. Die Stimme, durch welche sich die enseroniln ungeschwänz- ten Erösche vor allen übrigen Amphibien so wesentlich aus zeichnen, fehlt den Salamandern und Wassermolchen gänz- lich, und nur von letzteren vernimmt man bisweilen einen quichenden oder knurrenden Ton, wenn ınan ihre aufgebla- en ° AMPHIBIA. 311 senen Lungen zusammendrückt. Diese Frösche leben, wie alle übrigen , in Monogamie. | In der Vorwelt lebte ein WVassermolch von riesenhafter Gröfse, dessen Ueberreste man anfänglich für menschliche hielt. Racer e Or Parn arme Fischlinge, Fischmolche. Die Fischlinge, oder Fischmolche, sind den Salamander- und Wassermolchlarven, so lange diese noch die Kiemen besit- zen, sehr ähnlich und derselben Nachgebilde, ja sie sind gleich- sam permanente Wassermolchlarven. Von diesen geschwänz- ten Fröschen aber, so wie von allen übrigen Amphibien, unter- scheiden sie sich dadurch, dafs sie neben athmenden Lungen bleibende Kiemen, oder auf jeder Seite des Halses ein Loch besitzen, unter welchem Knochen - oder Knorpelbögen stehen, an die sich höchst wahrscheinlich in der frühesten Periode des Thieres nach Aufsen gerichtete Riemen befestigten. — Die Rie- me ist es, welche diese Amphibien den Fischen zunächst bringt. — Sie sind, wie die Frösche, nackt, und haben gleichfalls keine Ruthe. Die Fischlinge bilden nur eine Familie. Sie sind nämlich, wie die geschwänzten Frösche, Haftzüngler; allein die Glieder dieser Familie können und müssen nach der Ab- oder Anwe- senheit von Riemen in zwei Zünfte abgetheilt werden. -Erste Zunft. Ohnkiemenfischlinge. Statt der Kiemen zu beiden Seiten des Halses ein (zum Durchgang des in den Mund aufgenommenen VVassers dienen- des?) Loch; unter und schon vor ihm stehen Knochenbögen (Kiemenbögen),. welche mit dem Zungenbeine zusammenhän- gen. Es unterliegt fast keinem Zweifel, dafs diese Bögen des Zungenbeines in dem frühesten Lebensalter des Thieres Riemen tragen, die sich, wie bei den Larven der ungeschwänzten Frösche und bei den Hayen, späterhin unter dieses Loch zu- rückziehen, und endlich ganz verschwinden, mithin nichts an- deres als ein Ueberrest des ersten Respirationsapparates dieser Fischlinge wären, und diese also auch noch eine Art von Meta- morphose bestünden. Diels, die Uebereinstimmung in der Ver-, ‚theilung der Arterien und im allgemeinen Körperbaue, vorzüg- lich auch im Skelete (Salamandrops) mit den geschwänzten Frö- ‚schen, nöthiget uns die Ohnkiemenfischlinge den eben genann- ten Fröschen unmittelbar nachzusetzen, und mit ihnen die Ord- nung zu eröffnen. Hierher die Sippen: Salamandrops. — Amphiuma. 312 AMPHIBIA. Nicht nur die Fischlinge dieser, sondern auch der nachfol- genden Zunft, haben, wie die geschwänzten Frösche, eine läng- liche Afterspalte mit wulstigem Seitenrande, und einen von der Seite zusammengedrückten Ruderschwanz. Sie sind mithin Wasserthiere, welche nie oder nur sehr selten ans Land zu ge- hen scheinen. Die Molche haben noch ganz die Gestalt der Wassermolche, also auch, vier vollkommen entwickelte, zum Gehen geschickte Fülse, deren Zehen kurz und krallenlos sind. Ihre Augen sind zum Sehen tauglich und von proportionirter Gröfse. Auch im Baue ihres Skeletes stimmen sie mit den Was- sermolchen überein; die wesentlichsten Unterschiede, welche hierin zwischen beiden T'hieren beobachtet werden, haben vor- züglich auf die Gestalt und Stellung der Kopfknochen Bezug. Die Stirnbeine, welche bei den Wassermolchen regelmäfsig länglich - viereckig, also hint und vorn gerade abgeschnitten sind, und mit ihrem vordern Rande nur den hintersten, gleich- falls geradlinigen Rand der Nasenbeine berühren, sind hier sehr verlängert, V-förmig, erstrecken sich vorn beiderseits mit ihrem schräg auswärts gezegenen Spitzentheile bis zur äufsern Oeffnung der Nase, und dringen hinten zwischen die beiden Scheitelbeine ein. Die Nasenbeine ziehen sich in die V- för- mige Ausbuchtung der Stirnbeine herein, und das Felsenbein (der das Felsenbein und das seitliche Hinterhauptsbein zugleich darstellende Knochen jeder Seite des Kopfes der Salamander und Wassermolche verbindet sich innig mit dem Hinterhaupts- beine) ist von dem seitlichen Hinterhauptsbeine durch einen, von dem ovalen Fenster durchbohrten Knorpel geschieden. Auf den beiden Vomern steht nicht, wie bei den Wassermolchen, eine doppelte Längs-, sondern eine einfache Reihe von Zäh- nen, und zwar auf ihrem vordern Rande, sogleich hinter den Kieferzähnen, und diesen parallel. Die Flügelbeme sind sehr erweitert, von wahrhaft flügelförmiger Gestalt, und verbinden sich mit ihrer ganzen innern Randseite mit dem sehr flachen und erweiterten Keilbeine, während sie von diesem in den Sa- lamandern und Wassermolchen gänzlich getrennt, gröfstentheils frei vorwärts gerichtet, und nur mit ihrem hintern Ende an das Felsen- und seitliche Hinterhauptsbein (beide Knochen sind, wie bemerkt, vollkommen Eins) befestiget sind. Von äufseren Ohren und einem Trommelfelle ıst hier eben so wenig eine Spur zu finden als bei den geschwänzten Frö- schen und den Kiemenfischlingen. Von der Fortpflanzungs- und Lebensweise der Molche ist uns leider nichts bekannt. Die Aalmolche *) haben zwar noch im Allgemeinen die ı) Der nachfolgenden. Angabe der Eigenthümlichkeiten des Skeletes dieser Thiere f AMPHIBIA. 313 Gestalt der Molche, allein ihr Körper ist aufserordentlich lang- gestreckt, one, und über die sehr kleinen, zum Sehen unnützen, Augen zieht sich, wie bei den Doppelschleichen und Aalen die allgemeine Körperhaut hin, die jeduch an dieser Stelle verdünnt ist, Sa die Augen noch einigermafsen wahrnehmen läfst. Es sind zwar noch vier Fülse orkanden: allein diese sind so kurz, schwächlich, und die vordern von den hintern so weit ee ermit, dafs sie zum Gehen durchaus nicht mehr nützen können, und auch wohl nur als T’astorgane dienen. Die Zahl ihrer Zehen ist nicht bleibend, denn man bemerkt an den Vor- der: und Hinterfülsen drei (Amph. tridacl.), und auch nur zwei Zehen (Amph. didact.). In der Aneinanderreihung so wie in der Gestalt der Kopf- knochen, namentlich der Nasen- und der noch vollständig vorhan- denen Oberkieferbeine, stehen die Aalmolche den Molchen und Wassermolchen zunächst, allein in dem Baue ihres übrigen ‚Skeletes nähern sie sich, so wie selbst in ihrer allgemeinen Körpergestalt, mehr dem Olme und der Sirene aus der nach- folgenden Zunft. Beide Kiefer und der Gaumen haben kegelförmige, etwas zurückgeneigte, ziemlich gedrängt gestellte Zähne, die am Gau- men nicht wie in den Molchen in einer einfachen, sondern wie in den Wassermolchen in einer doppelten, A - förmigen Längsreihe stehen. — Von sehr besonderer Bildung ist das Zungenbein, welches ich, mit Ausnahme seiner hintern Knor- pelbögen, dem der Matamaten sehr ähnlich finde. ') Sein gan- zer Zungentheil besteht aus einer dünnen Knorpelplatte, da- gegen sind seine Aufhängäste stark verknöchert, und jeder derselben wird von einem bogenförmigen, auf seinem obern Rande tief ausgefurchten Stücke gebildet. Zwischen ihnen steht der eigentliche neun als ein unpaariger, zusammengedrückter Knochen, der auf jeder Seite seines hin- tern, erweiterten Endes einen sehr starken, unregelmäfsig bo- genförmigeu Ast trägt, welcher äulserlich in seiner Mitte in einen Winkel vorspringt, an den sich drei kleine Knorpel. bögen befestigen. Die Zahl dieser Knorpelbögen giebt der Vermuthung Raum, dafs in dem frühesten Lebensalter der Aalmolche drei Löcher auf jeder Seite-des Halses vorhanden sind, und durch diese eben so viele Kiemen hindurch gehen, aber die zwei hintern Knorpelbögen sind, so weit die Unter- suchungen bis jetzt reichen, äufserlich nicht nur von der all- gemeinen Körper-, sondern auch ihre Zwischenräume von der / liegt, da ich sie nur äufserlich zu untersuchen Gelegenheit hatte, Cuviers Abhandlung: Sur le Genre de Reptiles Batraciens, nomme Anmrphiuma (Mem. du Mus. 1827. p. ı.) zum Grunde. Auch bei der Sirene mufste ich, aus der- s2lben Ursache, Cuviers Arbeiten benützen, ı) Diese Schildkröten vergraben sich wie die Aalmolche tiefim Sehne der Teich e. \ 314 7 AMPHIBIA. innern Kehlhaut überdeckt. Nur der Zwischenraum zwischen dem vorletzten und lezten Bogen ist frei, und dieser ist ‚auch innerhalb des Halsloches sichtbar und lippenartig mit zwei beweglichen Fleischläppchen besetzt. Die Nasenlöcher gehen innerlich zwischen der Zähuhieilse des Riefers und des Gaumens aus, sind einfach, und an ih- rem unteren Rande von @iner Haut umzogen, die wohl dazu bestimmt ist, das Aufsteigen des Wassers oder der —— aus dem Munde in die Nase zu verhindern. Bei den Salamandern, Wassermolchen und Molchen tra- gen alle Wirbel der Rückgratssäule kleine Rippen, und sie sind an ihrer vordern Endfläche convex, dagegen concay an ihrer hintern. Bei den Aalmolchen dagegen Be. sie, wie bei allen übrigen nachfolgenden Fischlingen und bei den Fischen an beiden Enden concav, und man beiierkt bei einer Anzahl von 99 (Amph. tridact.) und 112 Wirbeln (Amph. didact.) nur noch fünf bis sechs Paar Rippen, die kaum mehr diesen Namen verdienen, indem sie, wie beim Olme, aufserordentlich klein und krornelie sind. Sie stehen mit den verlängerten Querfort- sätzen der Wirbel in Verbindung. Die Vorderfüfse sind wie bei dem Olme und der Sirene gebildet. Das Schulterblatt ist ein schmaler, rundlicher, etwas zugespitzter Knochen; die beiden Knochen des Vorderarmes sind, wie auch bei den Molchen und den geschwänzten Frö- schen, vollkommen ‚von einander geschieden (eben so verhält es sich mit dem Schien- und VYadenbeine) und die Handwurzel, die bei den geschwänzten Fröschen aus mehreren Knochenflä- chen besteht, wird durch ein einziges, viereckiges Knorpelstück dargestellt, welches die Mittelhandknochen und Fingerglieder trägt. Das Brustbein verwahrt den Circulationsapparat, und hat gewissermalsen mit dem der geschwänzten Frösche noch einige Aehnlichkeit, indem es aus einer, längs seiner Mitte in zwei Theile geschiedenen Knorpelplatte besteht, deren jeder vorn, wie beim Olme, in eine langgezogene mr ausgeht, welche das Schlüsselbein rruetellen Das Becken ist gleichfalls eine in ihrer Mitte getrennte Knorpelplatte und dem Brustbeine ähnlich, allein dadurch ver- schieden, dafs es vorn gerade abgeschnitten ist. Das Darmbein hat ganz die Gestalt des Schulterblattes und steht, wie eben dasselbe, ziemlich senkr echt. Däs Sitzbein bildet mit dem Scham- beine ein stätiges Stück, ist aber eine knöcherne Scheibe. In der Bildung des Herzes, so wie in der ganzen Circula- tion, scheinen die Aalmolche mit den Fröschen vollkommen übereinzustimmen. Ihre Lungen sind sehr beträchtlich und stark a AMPHIBIA. 315 gefäfsreich, ‚ähneln einem verlängerten Cylinder, sind dabei aber am hintern Ende etwas aufgetrieben, haben keine Luftröh- renäste, und nehmen fast den ganzen Unterleib an Länge ein. Es ist, wie in den Fröschen, eine Blase vorhanden, die sich am - vordern Rande des Afters öffnet. Aus dem bisher Angeführten ergiebt sich nun, dals die Aalmolche recht natürlich und verbindend inzwischen den Ohn- und Kiemenfischlingen stehen. Nichts wissen wir von ihrer . Fortpflanzungsweise, und nur so viel von ihrer Lebensart, dafs sie sich nach Art der Aale bewegen (die sie auch in ihrer Glasse vorstellen), mehrere Fufs tief im Schlamme der Teiche vergra- ben, und dafs sie, wie die angeführten Fische, auch auf trocke- nem Lande eine geraume Zeit ausdauern können. Zweite Zunft. Kiemenfischlinge. Auf jeder Seite des Halses drei bleibende Riemen. Man darf sicher glauben, dafs diese Fischlinge in der Gestalt, in wel- cher sie vor uns erscheinen, zur VWVelt kommen, mithin keine Metamorphose bestehen. Sie legen theils Eier (Siredon), theils gebieren sie lebendige Junge (H} ‚pochthon). ’) Hierher die Sippen: Siredon. — Hy na ZN Necin: Trus. — Siren. Die Sirede gleicht in ihrem allgemeinen Körperbaue so sehr der vierfülsigen Larve eines Wassermolches. dafs man sie bis auf den een Tag für eine solche gehalten hat, und da- für zum Theil noch hält; allein sie ist sicher keine, was auch die Eier zeigen, welche man im Abgange begriffen gefunden hat. Der Kopf ist stumpf, breit, rundlich-abgeplattet, und die Mundöffnung wie bei den VVelsen gestaltet; die Augen sind et- was klein, rund, ziemlich platt, und häben keine Lieder; sie ste- hen fast über dem Mundwinkel. Man zählt vier, mit der Mund- höhle in Verbindung stehende Kiemenöffnungen, welche, von einer grolsen, freien, die ganze Kehle nach Art eines Yorhan- ges umziehenden, vom Kopfe kommenden Hautfalte wie von einem Kiemendeckel bedeckt werden, und, wie bei den Fischen, vier Riemenbögen, deren erster mit seinem hintern Rande un- mittelbar am Rumpfe befestiget, und Ursache ist, dafs nur vier Kiemenöffnungen vorhanden sind. Die Kiemenbögen sind auf ihrem vordern, gegen den Mund gekehrten Rand mit kegelför- migen Knorpelzähnchen besetzt, die auf den zwei nen in einer doppelten, bei den übrigen aber in einer einfachen Reihe stehen. An diesen Kiemenbögen ist nach Aulsenein beweglicher, ı) Die Bemerkung,‚dals der Olm lebendige Junge gebärt, kommt von einem sehr thä- tigen Zoologen, Herrn Dr. Werhehelien er uns über die For tpflanuzungsweise und ‚über die Sitten dieses Amphibiums interessante Notizen mitthailen wird. A AMPHIBIA. leicht für die Fischkieme haltbarer, Hautlappen befestiget ; aber die drei äulsern Bögen tragen auf ihrer obern Hälfte einen, einer Straufsfeder ähnlichen, mithin aus sehr vielen Aestehen bestehenden, langen Büschel, welcher die wahre‘ Kieme ist. Diesen drei Bögen entlang, bis zu den Kiemen, laufen die Arterienstämme uneetheili: Der Rumpf ist wie der der Wassermolche gestaltet. Die Fülse sind vollständig entwickelt und zum Gehen und Schwim- men tauglich. Die vordern haben, wie fast bei allen Fröschen, vier freie, die hintern fünf, an ihrem Grunde durch eine kurze Schwimmhaut verbundene Zehen. _ Diese sind sämmtlich krallenlos. Der After ist, wie bei allen Fischlisen, eine längliche Spalte und zu beiden Seiten von einem Flöischwulse umzogen. VVährend der Fortpflanzungszeit der Sirede treibt sich dieser Körpertheil beim Männchen mächtig auf, und es entwickeln sich an seinen innern VWVänden senkrecht, etwas schief und frei hin- tereinander stehende, an ihrem obern Rande fast gezähnelte | Fleischblätichen,, so dals er dadurch mit der Brustscheibe des Cyelopterus eine gr :ofse Aehnlichkeit erhält. Die innere After- wand des Weibchens ist gewölbt und von vielen schiefen Fur- chen durchzogen. Sollte sich die männliche Sirede in der Art begatten, dals sie sich an das Weibchen, Brust gegen Brust ge- ee ‚ mit Hülfe der Vorderfülse befestiget, And ya in sei- nen erweiterten After den des VWVeibehens durch Ansaugung aufnimmt ? \ Der Schwanz, von der Länge des Rumpfes, ist lanzetför- mig, zusammengedrückt und iR seiner obern und untern Seite mit einer Sum besetzt. — Der ganze Körper wird von gleichartigen, äulserst kleinen und unzählichen Hautkörnchen bedeckt. Der Kopf; welcher, wie e bei den-Fröschen und allen andern Fischlingen, mit dem Atlas vermittelst zweier Gelerthügel artı- culirt, istnach seiner innern Bauart von dem der VYassermolche - kaum verschieden; aber die Gaumenzähne stehen zahlreich in mehreren Reihen im Halbkreise unmittelbar hinter den Riefer- zähnen. In der Mitte zwischen den beiden Zahnreihen öffnen sich wie bei den Aalmolehen die Nasenlöcher in einer langen Spalte, welche auf ihren beiden Seiten einen Hautsaum zeigt, womit sie völlig verschlossen werden kann. Der äufsere ne gang der Be locher ist sehr klein.“ Sie stehen weit von ein- ander und von den Augen entfernt, und, wie bei den Sternfin- gern, sogleich hinter dem Rieferrande. — Auch der Unterkıe- fer trägt Zähne. Das Skelet der Sirede ist ın allen seinen wesentlichen Theilen dem der Wassermolche ähnlich, und unterscheidet sich ° / AMPHIBIA. 317 ‚davon hauptsächlich nur dadurch, dafs sowohl die vordere als. hintere Gelenkfläche der Wirbel concav ist, una dafs nicht alle derselben Rippen tragen, welche aufserdem denen der ge- schwänzten Frösche ähnlich sind. A se Lungen sind zwei lange Säcke, auf deren innern Seite die Blutgefäfse eine Art von Netz mit lockern Maschen bilden, und schen ; in die Luftröhre als ein weiter, einfacher und häuti- ger Canal über, der sich oben als Kehlkopf mit zwei häutigen . Lefzen verengert. Eine Blase ist vorhanden. Die kurze, in die Länge gefal- tete, unmittelbar in den Magen übergehende Speiseröhre, der gegen den Pylorus hin Sich. nude Magen, der mittel- lange Darmkanal, Leber und Milz sind fast ganz so wie bei den VWVassermolchen gebildet, und die Eiergänge zur Zeit der Fort- pflanzung sehr entwickelt. Die Sirede lebt beständig und in grofsen Gesellschaften im VYasser, ernährt sich orzüglich von kleinen Krebsen und Mol- lusken, und soll eine leise Stimme von sich geben, welche wohl eine kleine Vertiefung möglich macht, die sich hinter den bei- den Hervorragungen der engen Stimmritze befindet. — Die Excremente haben, wie die des Wallfisches, eine rothe Farbe. Unter den ‘Amphibien sind es, aulser den Wassermolchen und Salamandern, die Sireden, welche am höchsten in dıe Ge- birge hinaufgehen. So wird die Sirede in dem kältesten Was- “ser der höchsten Berge Mexico’s, der schwarze Salamander und der cn: in unserem Gebirge noch in einer Höhe von 5000 über der adriatischen Meerestfläche angetroffen. Die übrigen Amphibien halten sich mehr in den Niederungen und am Fulse der Gebirge auf; gegen die Mitte dieser hin en sie sıch mehr und mehr. — "In der Eirtr: agung des kältesten WVassers zeigen diese VVassermolche_ und die Sirede gleichfalls eine wesentliche Annäherung an die Natur der Fische, welche recht eigentlich der Einwirkung der stärksten Rälte widerstehen. Der Olm, unstreitig eines der merkwürdigsten Geschöpfe in der ganzen Thierreihe, scheint in unserem FErdtheile die Stelle des Aalmolches zu vertreten, dem er hinsichtlich seines langen, aalförmigen Leibes, so wie seiner kleinen, weit von ein- ander entfernten, nur mit wenigen Zehen besetzten Fülse (die Vorderfülse haben drei, die Hinterfülse sogar nur zwei krallen- lose Zehen) sehr ähnlich ist, von welchem er sich aber durch seine fast wie beim Hechte gebildete, nämlich etwas lange, platt- gedrückte, vorn abgekuppte Behkautze, so wie durch seine punkt- förmigen, unter der Kopfhaut liegenden, äufserlich durchaus un- sichtbaren Augen unterscheidet. Die Mundspalte ist ziemlich klein, die Lippe des Oberkiefers dick, und überdeckt in ihrem ganzen Umfange den Rand des Unterkiefers. — Die Nasenlöcher 318 AMPHIBIA. sind zwei längliche, mit dem Rande der Oberlippe parallel lie- gende Spalten. Auf jeder Seite des Halses stehen drei kurze, dreiästige Kiemenbüschel. Der Schwanz ist im Verhältnifs zur Länge des Rumpfes etwas kurz und von einer stätigen Fett- flofse umzogen. Das Skelet gleicht dem des Salamanders, wenn man hievon den Kopf, die wie bei der Sirede gestalteten Wirbel, deren gröfsere Anzahl, die geringere Anzahl von Rippenrudimenten, und die wie beim Aalmolche gebildete, nämlich aus einem einzigen Stü- cke bestehende Hand- und Fufswurzel ausnimmt. Der Kopf ist sehr sonderbar und eigenthümlich gebaut, und dem der Sirene in vieler Beziehung ähnlich. Eine seiner vorzüglichsten Eigenheiten, welche den Olın der Sirene sehr nahe bringt, besteht in dem gänzlichen Mangel der Oberkiefer- beine und in der dadurch verursachten Erweiterung und Verlän- gerung des Zwischenkieferbeines, dessen beide seitlichen Apo- physen, wie fast bei allen Fischen mit stacheligen Rückenflossen (Acanthoptery'gü), frei auslaufen, und welches fast den ganzen ‚Oberkieferrand bildet, so wie darin, dafs die Gaumenbeine fehlen, und die Nasenlöcher, wie bei der Sirene, auf ihrer Un- ter- und Aufsenseite keine knöcherne Umgebung haben, und zwischen den Lippen und den Vomern in den Mund dringen. Sowohl auf dem Rande des Zwischenkieferbeines als des Unter- kiefers stehen zahlreiche, gleichartige, kegelförmige, etwas zu- rückgeneigte Zähnchen, und auf dem äufsern Rande der beiden Vomer eine andere, einfache Reihe von Zähnen (also der Länge nach, wie die Zähne der Wassermolche), welche sich hinter die des Zwischenkieferbeines hinziehen. — Das Zwischenkie- ferbein ist, wie bemerkt, sehr lang, und zeigt das Besondere, dafs es sich, wie beim Krokodile und bei der Sirene, mit der Aufsenseite der Nasenbeine verbindet, welche aufserordent- lich klein sind. Seine aufsteigenden Apophysen sind es, die mit den beiden eben so langen Vomern die ganze Schnautze bilden. An das hintere Ende der zuletzt genannten Knochen befestiget sich ein schmales Flügelbein, welches bei den Was- sermolchen vorn frei ist, und bei der Sirene gänzlich fehlt. Mit seinem hintern Ende schmiegt es sich dem innern Rande des Trommelbeines an, aber zwischen seiner innern Randseite und der Grundfläche des Schädels lälst es einen kleinen Raum frei. Auf seinem vordersten Theile stehen gleichfalls einige Zähnchen. Die ganze übrige Unterseite des Kopfes wird aus dem schildförmigen, platten Keilbeine gebildet, welches bei der Sirene allein die ganze untere Seite des Kopfes einnimmt, und sich vom Hinterhauptsloche bis zum Zwischenkieferbeine er- streckt. — Das Trommelbein, welches bei den VVassermolchen kurz, und bei der Sirene am untern Ende stark, fast trompeten- AMPHIBIA. 319 förmig erweitert ist, ben hier aus einem ziemlich langen, an beiden Enden etwas verdickten , gegen den Unterkiefer, wie bei den Doppelschleichen, sehr schräg herabsteigenden Kno- chen. — Das eiförmige Fenster liegt, wie bei der Sirene, ganz ım Felsenbeine. Der Unterkiefer weicht ın seiner Gestalt von dem der Sirene gänzlich ab, und ist dem Unterkiefer der Sala- mander ähnlich. % Der Magen des Olms ist eine blofse Erweiterung des Darm- kanales, der sich in fast gerader Richtung von einem Ende des Bauches zum andern erstreckt, und die Speiseröhre inwendig, wie bei der Sirede, gefaltet. Ein eigentlicher Kehlkopf fehlt, und statt desselben ist nur eine häutige, durch eine kleine Ritze 'ın den Sehlund geöflnete, halbmondlörmige Höhle vorhanden, welche sich rückwärts in zwei lange Gänge fortzieht, die in die dünnen, innerlich sehr gefälsarmen Lungenblasen sich endi- gen u. S. w. Der Olm, welcher in unterirdischen VVasserbehältern lebt, und kleine Wasserschnecken frilst, läfst bisweilen quickende Töne hören. Oben habe ich bemerkt, dals er, 'wie die Sala- mander, lebendige Junge gebiert. Die Schlammwählen stehen in ihrer Körpergestalt zwi- schen den Salamandern und dem Olme mitten inne, und haben an allen vier Füfsen nur vier Zehen. Nichts ist von ihrem in- nern Baue bekannt. Sie leben‘ in den grolsen Seen Nord- america’s. Die Sirenen sind durchaus wie die Handwühlen gestaltet, und wiederholen diese, gleichwie die Aalmolche die Sepse und Chaleiden, in ihrer Ordnung. Der Körper ist eine lange Walze, und hat vier- (Sır. lacert., intermed.), oder ns hige, (Sir. striat.) Vorder-, aber drenänt keine Hinterfülse, nicht einmal Spuren hievon, auch kein Becken. Der Schwanz ist zugespitzt, platt und von einer Fettflosse umzogen, der Kopf rundlich, stumpf, mit kfeinem Maule; die obere Lippe ragt wie beim Olme etwas über die untere hervor. Die Nasenlöcher, zwei kleine Oeffnungen, stehen nahe am Rande der Oberlippe, etwas seitlich gegen den Mundwinkel hin, und öffnen sich im Munde, wie beim Olme. Die kleinen runden Augen schimmern unter der allgemeinen Haut, von der sie be- deckt sind, hervor und stehen über dem Mundwinkel. Die Kie- menlöcher sind drei Quereinschnitte, von denen einer hinter ‘dem andern !iegt, und durch welche das in den Mund aufge- nommene Wasser abflielst; an ihren obern Winkeln liegen die ‚drei Kiemen, welche, nach den Gattungen, mehr oder weniger vielfältig gefranzt sind. Beim Olme habe ich schon der vorzüglichsten Charaktere des Kopfes Erwähnung gethan, welchen ae die \ 320 AMPHIBIA. ‚ Bemerkung hinzufügen will, dafs das Zwischenkieferbein und der vordere Rand des Unterkiefers von einer, mit dem Zahn- fleische in Verbindung stehenden Hornschieide bedeckt sind, die den Hornschnabel der Larven der ungeschwänzten Frösche, so wie die Kieferscheiden der Schildkröten, besonders der Drei- klauen und Schildschwimmer, welche aufser der Hornscheide der Kiefef, wie diese Fischlinge, auch noch fleischige Lippen besitzen, ur bestimmteste wieder Bi dafs aufserdem auf der Innenseite des aus vier Stücken bestehenden Unterkiefers kleine Zähne stehen, und dieser sich vermittelst eines halbku- gelförmigen Gelenkkopfes mit der trompetenförmigen Erweite- rung Trommelbeines verbindet, die Vomer gänzlich fehlen Hape ihre Stelle durch zwei dem vordersten Endtheile des Keil- beines aufgelegte und gleichsam angeleimte Knochenplättchen ersetzt wird, welche spitzige, zurückgeneigte, in schrägen Reihen hinter einander gestellte Zähne tragen, an den beiden äufsersten Enden des Zwischenkieferbeines sich ein kaum wahr- nehmbares Rudiment eines Kieferbeines ansetzt. und dafs kein Jochbein, kein oberes Hinterhaupts- und Grundbein vorhan- den ist. Dieser Mangel des Oberkiefers bei dem Olme und der Sirene mahnt lebhaft an die Haye, bei welchen von den gewöhnlichen Kinnladenknochen kaum Spuren vorhanden sind. Die Fülse sind wie beim Aalmolche gebildet, und unge- fähr nur acht Wirbel, vom zweiten angefangen, tragen äufserst kleine Rippenrudimente. Die Sirene lebt im Schlamme der Sümpfe, und geht von da bisweilen ans Land und ins VWYasser. Nichts ist von der Art ihrer Fortpflanzung bekannt. Die dünne Zunge ist, wie bei den Fischen, von dem vordern Ende des Zungenbeines unterstützt, der Schlund, wie bei den vorhergehenden Fischlingen innerlich gefaltet, der Zwölffingerdarm von allen 'Theilen des Darmcanales der "weiteste. Die Lungen sind zwei eylinderförmige, bis in den untersten Theil des Bauches sich erstreckende, und daselbst nach vorn zurückgeschlagene Säcke; auf ihrer Haut bilden die Venen und ren ein lockeres Netz._ Der Kehlkopf ist auf dem Zungenbeine befestiget, und seine Oeffnung mit zwei rundlichen, perpendiculär liegenden Lippen besetzt; die ‘Stimmritze befindet sich innerhalb zweier seitlicher, niedri- ger und knorpelichter Erhabenheiten in der Höhlung des Kehlkopfes. Die Luftröhre ist durchaus häutig’ u. s. w. / ö Dentes - DESCRIPTIO DENTIUM CGCROCODILORUM er LACERTARUM. Orno II. CROCODILI. Dentes coelorhizi, inserti., Genus CHAMPSA '). Dentes conici, simplices, longitudine admodum inaequa- Mes, supra utrinque 17—2i, subtus 20—21, maxillae omnes externe, mandibulae omnes interne acclinati; foveae ossis in- termaxillaris utringue duae profundae, mandibulae dentem pri-- mum utrinque ae quartum recipientes; mandibulae sinus externus dentem maxillae quartum recipiens; mandibulae dens utrinque prımus ac quartus, maxillae nonus omnium longissimi. Genus CROCODILUS. Dentes conici,. simplices, longitudine inaequales, supra utrinque 18—19, subtus utrinque 15, maxillae etmandibulae alter- natim externe acclinati; fovea ossis intermaxillaris (saepenu- mero pervia) profunda in utroque latere, mandibulae utrinque dentem primum, et sinus maxillae lateralis mandibulae utrinque dentem quartum, omnium longissimum, recipiens. Grxus RAMPHOSTOMA. Dentes conici, simplices, longitudine subaequales, supra utrinque 27-—28, subtus 25—27, maxillae et mandibulae alter- ı) Die Alligatoren nnterscheiden sich von den Hrokodilen und Gavialen augenblick- lich durch Jie Stellung ihrer Zähne, indem die des Unterkiefers alle einwärts gekehrt sind, und von dem Rande des Oberkiefers überdeckt werden. Mit Ausnahme des Crocodil. rhombifer kommt alien americanischen Krokodilen diese Stellung der Zähne zu. Bei diesen habe ich am Oberkiefer ı7-2ı, bei jungen Thieren stets 20-2ı gezählt. Bei alten 10— ız Fufs langen Individaen sind die ‚hintern Zähne an ihrer Spitze abgerundet und concentrisch gestreift. Wacurn, Syst. der Amph.i \ 21 322 AMPHIBIA. natım exsertii; silus lateralis maxillae dentem mandibulae utrinque primum ef quartum recipiens. ; Oroo III. LACERTAE. Fanıua I. L platyglossae‘). Dentes inclusi, coelorhizi, tomiorum lateri interno agglu- tinati, homogenei, numerosissimi, oppositi, recti, ereeti, sim- plices, eylindracei, unicuspides, eorona indumento vitreo ob- ducta, vix acutata, compressiuscula, posteriores longitudine sensim decrescentes, laniarii et palatini nullı. Famızm Il. L. pachyglossae. Ta. I. L. pachygl. trunco depresso. Dıv. 1. L. pachygl. platycormae acrodontes: Dentibus tomiorum culmini innatis. Gexus PHRYNOCEPHALUS. Dentes pr imores supra quatuor, duo solum ossi inter- maxillari innati, subtus duo, teretes, unicuspides, subdiscreti; dens laniarius supra et subtas utrinque unus, diseretus, cO- nico-acuminatus, subarcuatus, inferior superiore brevior, sub- ambiguus; dentes molares supra et subtus utrinque $, omnes compresso-trigoni, inermes, umieuspides, alternantes, maxillae externe er Gesus TRAPELUS. Dentes primores supra tres homogengi, conici, me- dius solus ossi intermaxillari innatus; subtus duo diastemate di- remti; dens lanıarıus supra et subtus utrinque unus, superior paullo discretus, dentibus primoribus multo longior, conicus; dentes molares >) supra atrinque 43— 15, subtus 13 — 16, anteriores utrinque sequentibus dimidio minores, omnes basi approximati, corona alternantes, maxillae externe acclinati, triquetri, compressi, corona simpliei, unicuspide. ı) Die Gestalt und Stellung , vielleicht selbst die Zahl der Zähne ist bei allen Sip- pen der Plattzüngler dieselbe; sie sind zu zahlreich, um gezählt zu werden. 2) Bei Trapelus hispidus zählte ich am Ober- und Unterkiefer ı3, bei Trap. jgama am Oberkiefer ı5, am Unterkiefer ı6, bei Trap. deserfi am Öberkiefer ı3, am Unterkiefer ı4 Backenzähne. Diese Unbeständigkeit in der Zahnzahl ist rein individuell, und wird von äufseren Umständen herbeigeführt. x ET AMPHIBIA. 323 Gexvs STELLIO. Dentes primores supra quatuor, discreti, conici, duo tantum ossi intermaxillari innati, lateralibus breviores, debilio- res, subtus quatuor diastemate diremti, dentium Janiariorum subapproximatorum magnitudine; dens laniarius supra et \ subtus utrinque unus, conicus,, rectus; dentes molares supra utrinque 14, subtus utrinque 15; triquetri, compressi, corona unicuspide, glabra, anteriores parvi, posteriores sen- sim majores, superiores inferioribus paullo breviores, vix externe acclınati, omnes alternantes. Genus UROMASTIX. Dentes primores supra duo latissimi, plani, corona acutissima triloba, approximatissimi, ossi intermaxillari longe producto innati, subtus quatuor, longitudine aequales, parvi, approximati, corona compressa, simplici, recta; dens lania- rius supra utrinque unus brevissimus, ossis intermaxillaris parte-producta brevior, huic adpressus ac quasi adnatus, sim- plex; subtus utrinqgue unus, dentibus primoeribus dimidio lon- gior, latiusculus, brevis, coronae recto -truncatae medio sub- emarginatus; dentes molares supra utrinque 15, subtus utrinque 12, maxillae et mandibulae continui, approximati, co- ‚rona rectiusculo,- truncata compressiusculi, integri, anteriores breves, posteriores sensim sensimque majores, maxillae ex- terne acclinatı. a Div. 2. Lac. pachygl. platycormae pleurodon- tes: Dentibus tomiorum Jateri interno agglutinati. Gexus UROCENTRON. Dentes primores ossis intermaxillaris quatuor erecti, maxillaribus paullo breviores, discreti, corona obsolete triloba, 'externus subobliquus, maxillares utrinque 18, erecti, alter- nantes, corona distincte triloba, quinque anteriores simplices, subconici, subobliqui, horum duo primi reliquis paullo bre- viores, mandibulares utrinque 17, maxillarıum situ, forma ac magnitudine, quinque anteriores simplices, obtuso - conici, discreti, primus reliquis multo brevior; dentes palatini nulli. ' Genus PHRYNOSOMA. Dentes primores circiter 6 subdiscreti, breves, ho- mogenei, simplices, recti, conici, maxillares utrinque 18, ‚omnes aequali magnitudine ac forma, subapproximati, modice magni, recti, tereti- compressiusculi, apice simplices, obtu- 2" 324 AMPHIBIA. siusculi, anteriorum 2— 3 acutiusculi, mandibulares utrin- que 18 (?), superiorum forma ac magnitudine. Gesus PLATYNOTUS. Dentes primores ossis intermaxillaris 7, erecti, dis- creti, homogenei, simplices, subconiei, maxillaribus paullo breviores, maxillares utrinque 16, subapproximati, erecti, omnes magnitudine et forma aequales, corona distincte triloba, tantum 2—3 anteriores simplices, conici, mandibulares utrinque 19 subapproximati, maxillarium situ, forma ac magni- tudine, tres aut quatuor anteriores simplices, conici, reliquis vix longiores; dentes palatini nullı. Genus TROPIDURUS '). Dentes primores ossis intermaxillaris 5—6, longitu- dine aequales, suberecti, subdiscreti, corona rotundata, obso- ‚Jete triloba, maxillares utrinque 20, primorum magnitudine, posteriores longitudine paullo decrescentes, approximati, erecti, anteriores quinque reliquis paullo longiores, latiores, subtilis- sime reclinati, omnium corona: semicircularis, acuta, distinete triloba, mandibulares utrinque 24, maxillarium forma ac magnitudine, aequales, approximati, tres antici solum coronz conica, integra, reliquis paullo breviores; dentes palatin; utrinque 7—$, distinclissimi, retro-spectaptes ac introrsum .subdecumbentes, approximati, cylindracei, corona simpliei conica. Tre. U. L. pachyel. trunco compresso. Div. 1. L. pachygl. stenocormae pleurodontes Dentihus tomiorum lateri interno agglutinatis. Gexsus CYCLURA. Dentes numerosi, magnitudine aequales, anteriores sim. plices, posteriores denticulati, dentes palatini distineli numerosi, parvi. Gzxus HYPSILOPHUS °). ' Dentes primores ossis intermaxillaris 7 trilobi, ma xillares ac mandibulares erecti, alternantes, numerosi. ı) Bei Tropidurus torquatus und Scelop. torguatus FFiegın. habe ich fünf, be Trop. undulatus (d4gam. undul. Liehtenst.) dagegen sechs Schneidezähn ezählt. ı) Die Gaumenzähne fehlen \bei alten Thieren bisweilen gänzlich, oder sind nu! einzeln vorhanden. Im erstern Falle erscheint ihre Standebene als eine gleiche ziemlich erhabene Schwiele mit rauhem Rande, im andern Falle sind die Zähnı bald einfach, bald ein- und dreilappig. Bei sehr alten Thieren verlieren sich 3) ' “der Spitze der Zähne die feinen Einschnitte, und die Spitze selbst wird stumpf fast rund. ! AMPHIBIA. 325 contigui, trigono-lanceolati, omnes in utroque.margine denti- culato-serrati, in pagina externa acie longitudinali intermedia emergente aucti, ‚duo mandibulae anteriores reliquis paullo breviores, supra utrinque 26, subtus utrinque 27; dentes alatini distincti, utrinque circiter 16——-18, forma maxilla- ribus similes, his vero minus regulares, per seriem obliquam dispositi. Gexus METOPOCEROS. Dentes Hypsilophi. Genus AMBLYRHYNCHUS. Dentes Hypsilophi. Genus BASILISCUS '). “ ' Dentes numerosi, erecti, recti, approximati, homogenei, -omnes aequali magnitudine, supra circiter 42, compressi, co- rona triloba, subtus circiter totidem, superiorum forma ac magnitudine; dentes palatini erecti per seriem longitudi- nalem dispositi, homogenei,, corona distincte triloba. Genus OEDICORYPHUS. Dentes primores et maxillarum anteriores simplices elon- "gato-corici, cylindracei, posteriores compressi, tricuspides, _ euspide intermedia majori, palatinı simplices, parvi, conici. Genus DACTYLOA ’). Dentes supra et subtus semper ultra 50; dentes pri- mores et dentium maxillarıum mandibulariumque anteriores 3—-6 simplices, erecti, unicuspides, teretes, subreclinati, subdiscreti, longitudine inter se nonnunquam inaequales, se- quentibus non longiores, hi anterioribus validiores, latiores, homogenei (longitudine non raro inaequales) corona distincte triloba, rarissime loborum margine subserrati; dentes pala- tinı nulli. Gexus DRACONURA. ' Dentes erecti supra 50, primores maxillaribus vix bre- viores, simplices, lanceolato-acuminati, maxillares homo- genei, aucti, trilobi, acie in pagina externa intermedia longitu- dinaliter emergente aucti, subtus 52 superiorum forma ac mag- nitudine; dentes palatini nulli. | ı) Dieses Zahnsystem zeigen die zwei bis jetzt bekannten, von mir untersuchten Gattungen dieser Sippe. } 2) ich habe hier niemals Gaumenzähne beobachtet, welche doch die Autoren den Saumfingern zuschreiben — Es ist schwer, die Zahl der Backenzähne zu be- stimmen, da fast alle Individuen ein stark besehädigtes Gebifs haben, 326 . AMPHIBIA. Bee: NOROPS. Dentes quoad formam ac numerum Draconurae, pala- tiniı nullı. Genus POLYCHRUS. Dentes primores ossis intermaxillaris 9, maxillarıum magnitudine, homogenei, discreti, simplices, lanceolato-acu- minati; dentes maxillares supra utrinque 19—23, longi- tudine aequales, pagina externa -convexi, corona obtuso - acu- minata, anteriores 4 integri, reliqui trilobi, omnes subappro- ximati, subtus utrinque 23, quatuor anteriores reliquis paullo breviores, tereti- acuminati, sequentes 3—4 ejusdem formae sed majores, reliqui trilobi; dentes palatini ') distineti aut nulli. Grsus OPHRYOESSA. Dentes primores ossis intermaxillaris 12, acutiuseuli, simplices, dentibus maxillaribus breviores ac angustiores, sub- reclinati, maxillares utrinque 23, homogenei, erecti, approxi- mati, parum externe acclinati, mandibulares utrinque 28, ho- rum et maxillarium anteriores oblique subtruncati, bi-, reliqui triloebi; dentes palatini simplices, erecti, subulato-acu- minati, utrinque $ discreti. » Genus ENYALIUS. “ Dentium forma numerusque Ophryoessae. Genus HYPSIBATUS. Dentes supra 34, subtus 30, primores ossis intermagil- larıs 4, homogenei, discreti, simplices, teretes, obtuso-acu- minati, molaribus breviores, maxillares utrinque 15, horum anteriores 3 reliquis longiores; simplices, tereti- acuminati,- subrecurvati, reliqui homogenei, trilobi, mandibulares omnes homogenei, 5 horum anteriores simplices, tereti-acu- minati, reliqui trilobi, palatini nulli. Gexus OTOCRYPTIS. Dentes quoad formam Ophryoessae. . Div. 2. L. pachygl. stenoc. acrodontes: Dentibus tomiorum culmini imnatis. > ı) Herr Haup (Isis zo. S. 612.) sagt, die Färberechsen hätten viele Gaumenzähne. Ich habe bei Polyehrus marmoratus und virescens immer nur wenige, bisweilen gar keine, bei Polychrus acutirostris niemals Gaumerzähne beobachtet. Das- selbe kann ich in Bezug auf die Schenkelporen dieser Echsen sagen. AMPHIBIA. 327 Genus LYROCEPHALUS. Dentes primores supra 2 conici, obtusi, subtus (sal- tem adultis) horum nullus; dens laniarius supra et subtus utrinque unus; dentes maxillares supra utrinque 14, quo- rum anteriores sex conici, sequentes octo tricuspidati, omnes compressi, subtus utrinque- undecim , quorum sex anteriores eonici, sequentes tricuspidati, palatini nulli. Genus GONYOCEPHALUS. Dentes primores supra et subtus 4, quorum duo tan- tum ossi intermaxillari innati; dens laniarius supra utrin- que unus, subtus nullus; dentes maxillares compressi, tri- _ quetri, obsolete trilobi, supra 13 (?) subtus 12 (?), pala- tinı null. ! Gexsus BRACHYLOPHUS. Dentes maxillares denticulati, palatini nulli. Genus PHYSIGNATHUS. Dentes Brachylophi, palatini nulli. Genus LOPHURA. Dentes primores ossis intermaxillarıs 5, cylindracei, subulati; lanıarii distineti; maxillares numerosi, valıdi, compressi, acutati, integerrimi, posteriores sensim majores, omnes margine integri, palatini nulli. Gexus CHLAMYDOSAURUS. Dentes primores conici, supra 6, subtus 2, lanıa- riı validissimi, maxillares compressi, breves, aciem sim- plicem formantes. ‚ Genus CALOTES. Dentes primores supra 5 cylindracei, conico - acumi- nati, integerrimi, quorum 3 ossi intermaxillari innati, ac inter- medius reliquis multo longior, subtus 2 discreti, superiorum forma; dens laniarius supra et subtus utrinque 1, conico- acuminatus, integerrimus, superior rectus a dentibus primori- bus interstitio brevi discretus, inferior subprocumbens; dentes maxillares ‘) supra et subtus utrinque 13, anteriores parvi, ı) Herr Haup (Isis 20.°S. 618.) sagt: Backenzähne oben 9, unten ı0. Gegen zwölf Exemplare jeder der bekannten Gattungen zeigten mir immer die oben angege- bene Zahnzahl. Auf der Aufsenseite des Unterkieferastes bemerkt man viele ziem- lich tiefe, abwärts laufende Einschnitte, die auf jeder Seite der Grundfläche der Backenzähne entspringen. — Bei jüngeren Thieren sind die untern Vorderzähne ei * die Eckzähne, und die drei Lappen der Backenzähne viel deutlicher als beı alten, \ 328 | AMPHIBIA. f | posteriores sensim majores, compresso-triquetri, trilobi, alter- nantes, superiores vix externe acclinati. | Grwus SEMIOPHORUS. Dentes Draconis. Genus DRACO. ‚ Dentes primores ') supra 5 cylindracei, acuti, inte- gerrimi, discreti, intermedius (utplurimum) omnium longissi- mus, subtus duo ejusdem formae, validi, interstitio lato disereti; dens laniarius supra et subtus utrinque 1 magnus, conicus, acutus, superior rectiusculus, inferior subprocumbens; dentes maxillares supra utrinque 16, subtus utringue 17, omnes compresso-triqueti, trilobi, posteriores sensim majores, supe- riores externe acclinati. en % Fam II. L. autarchoglossae. Div... om. autarchogl. acrodontes: Dentibus to- miorum culmini innatis. Genus THORICTIS. Dentes primores ossis intermaxillaris 8 breves, ma- xillares utringue undecim heterogenei, magni, anteriores 4 breves, conici, his sequentes ? corona intumida, obtusa, reli- qui quinque maximi, latissimi, subquadrati, corona applanato- rotundata, integerrima, Jaevi, mandibulares utrinque 12, posteriores sensim majores, anteriores 5 omnium minimi, se- quentes 7 molares veri, rotundati, laeves; "dentes pala- tinı.nulli. 4 Gesus CROCODILURUS. Dentes alternantes, primores ossis intermaxillaris 10, magnitudine aequales, erecti, graciles, conici, simplices, sub- discreti, maxıllares heterogenei utringue 15) °), quorum an- terior a primoribus interstilio angusto diremtus, parvus, 'primorum longitudine, simplex, subcurvatus, secundus, tertius ı) Cuvier (R. an. 2. p. 42.) und Merrem sprechen von vier Schneidezähnen der Drachen, Kaup dagegen behauptet, sie hätten deren fünf. Ich habe den Zahn- bau fast aller bis jetzt bekannten Arten an vielen Exemplaren untersucht, und bei den meisten ‚derselben nur vier isolirte,, aber auch bei einigen fünf Schneidezähne gelunden, wovon der miltlere gewöhnlich der längste war; dieser scheint im rei- feren Alter des 'Thieres abzufallen. 2) So viele Backenzähne zählte ich an dem Schädel eines 22 Zoll langen Exemplares, dagegen hei zwei ändern Stücken von g— ıo Zoll Länge mit Bestimmtheit nur dreizehn auf einer Seite. Bei jungen Thieren stehen die Zähne in ziemlich grofsen Zwischenräumen von einander entfernt, sınd aber im Ganzen wie bei den Alten gebildet, nur haben sie eine bei weitem schärfere Spitze, und an dieser scharf- winkligere Lappen; die Vorderzähne sind gleichfalls einfach, AMPHIBIA. au 329 et quartus forma et magnitudine aequales, omnium fere lon- gissimi , simplices, teretes, conico -acuminati et subreclinati., quintus et sextus parvi, praecedentibus multo minores, obsolete trilobi, septimus reliquis sequentibus forma et fere magnitu- 'dine similis, secundi longitudine hocque validior, erectus, co- rona acuta distincte triloba, mandibulares 17, primores discreti, omnes, ‚exceptis 6 primoribus, homogeneis, brevibus, simplicibus, conico - acuminaltis. subreclinatis, superiorum po- “ sticorum magnitudine, tres eorum anteriores obsolete, reliqui distincte trilobi; dentes palatini nulli. Geuus PODINEMA. Dentes alternantes, primores ossis intermaxillaris’ 9 '), magnitudine aequales, erecti, parvi, discreti, apice plus mi- nusve distincte trılobi, maxillares admodum heterogenei, utrinque 14, primus a primoribus interstitio mediocri di- remtus, omnium minimus, minutus, conicus, subreclinatus, secundus et quartus homogenei, majusculi, subgraciles, sim- plices, conico-acuminati, uncinato-reclinati, horum interme- dius, i. e. tertius, ejusdem formae sed longior, quintus et sex- tus parvi, forma ac magnitudine primi, septimus iisdem paullo longior et crassior, conicus, octavus, nonus, decimus et un- decımus robustissimi, obtuso-conici, corona simplici, longitu- -dinaliter subrugosa, nonus et decimus omnium validıssimi, ho- ‚mogenei, duodecimus, tredecimus et quatuordecimus sensim breviores, latiusculi, corona compressiuscula plus minusve di- stinete triloba; dentes hı maxillares omnes subdiscreti, man- dibulares utrinque 417 admodum heterogenei; diastema inter _ primos latum; dentes tres anteriores utringue superiorum trium anteriorum forma, his tamen breviores; quatuor utrinque se- quentes parvi, erecti, conici, sinplices, reliqui dentium maxil- larium situ, forma ac magnitudine; dentes palatini nulli. Gexuvs CTENODON. Dentes alternantes, primores ossis imtermaxillaris 11, homogenei, erecti, approximati, parvi, corona recio-tvun- cata, pectinatim incisa, maxillares admodum heierogenei, utrinque 17, primus a ‚primoribus interstitio medioeri divrzmtus, parvus, primoribus vix longior, erectus, conico -acuminatus, secundus, tertius et quartus elongati, majusculi, CONICO - acu- minati, apicis reclinati latere antico obsolete unilobati, denti- bus laniariis non dissimiles, anterior sequentibus homogeneis paullo brevior, quintus, sextus, seplimus et octavus omnium 2) Am Schädel einiger sehr älter Thiere fehlten die drei mittleren Schneidezähne, und ihre Standebene war von kleinen Narben bedeckt. k 330 AMPHIBIA. brevissimi, dente antecedente multo breviores, eompresso- triquetri ac distinete trilobi, subaequales, nonus praece- dentium forma tamen his paullo longior, reliqui omniam validis- sımi, robusti, latı, latere externo ac interno convexi, corona triquetra distincte triloba, undecimus horum omnium lon- gissimus, sequentes magnitudine paullo deerescentes, mandi- bulares utringue 20, anteriores solum heterogenei, discreti, duo anteriores brevissimi, corona simpliei recto-truncata, tertius gracilior laniario non dissimilis, antecedentibus multo longior, conico -acuminatus, subreclinatus, simplex’), quar- tus—nonus tertio paullo breviores, aequales, corona acuta di- stincte triloba, omnes reliqui homogenei, subapproximati, ro- busti, lati, compressi, latere externo et interno convexiusculi, corona latiuscula, trigona, distinetissime triloba; dentes palatini nulli. Genus CNEMIDOPHORUS. Dentes oppositi, primores ossis intermaxillaris 11, parvi, homogenei, subdiscreti, erecti, subtiliter reclinati, sim- plices, conici, maxillares utrinque 2, 1A primoribus inter- stitio latinseulo diremti, anteriores 9 subapproximati, admo- dum reclinati, ae multo longiores, conico-acuminati, in lateris antici medio obsolete unilobati, horum primus om- nium minimus, secundus, tertius et quartus longi, his maxil- lares reliqui multo validiores ac longiores, rectiusculi, homo- genei, corona bi-, ultimi tres sive quatuor corona triloba; dentes mandibulares utrinque 25, anteriores S brevissimti, subtiles, discreti, paullo extrorsum versi et subreelinati, co- nico-acuminati, simplices, his sequentes 9— 10 sensim majo- res, subreclinati, corona biloba, reliqui his validiores, erecti, tereti- compressiusculi corona distinete triloba; dentes pa- latını nullı. Genus ACRANTUS. Dentes °) oppositi, primores ossis intermaxillaris 6, parvi, homogenei, subdiscreli, erecti, vix conspieue reclinati, simplices, conjci, maxillares utrinque 12, anteriores 3—4 simplices, conici, sequentes duo compressiusculi, ad latus an- terius versus apicem lobulo acuto aucti, reliqui 5 sive 6 magni, „approximati, homogenei, corona admodum dilatata, bicuspidata (ita, ut acumen singulum , simplex ı in latere externo et interno coronae stet, et quazız ob rem inter utrumque acumen fovea Pro- funda, medio acie prominula aucta oriatur); dentes mandi- ” ı) Bisweilen ist dieser Zahn länger als sein folgender Nachbar, aber seine Gestalt bleibt dieselbe. 2) Ich habe nur bei einem einzigen Exemplare die Zähne gezählt, und kann daher für die BIERDERSIL der hier angegebenen Zahl derselben nicht ganz sicher stehen. * ®, « AMPHIBIA. 331 bulares 14 (?), anteriores’ posterioribus multo minores, com- pressiusculi, apice bilobi, reliqui superiorum posteriorum forma ac magnitudine; dentes palatini nulli. Gersus TRACHYGASTER. Dentes fere alternantes, primores ossis intermaxilla- ris 12, erecli, subdisereti, coniei, simplices, quatuor inter- medii lateralibus quaternis breviores; interstitium inter hos den- tes ac maxillares; dentes maxillares utrinque 20, -horum uatuor anteriores omnium maxillae fere longissimi, homoge- nei, graciles, teretes, conico -acuniinati, simplices , subrecli- nati, his sequentes 4—5 breviores, erecti, apicis latere antico unilobati, reliqui subapproximati, hoamogenei, anterioribus\ multo validiores, compressiusculo-convexi, corona trigona, di- stincte triloba, mandibulares utrinque 27, 12—13 ante- riores (quorum 4, 5, 6 reliquis paullo longiores) breves, gra- ciles, conici, simplices,, paullo extrorsum ducti, reliqui supe- riorum posticorum forma ac magnitudine; dentes palatinı nulli. Div. 2. L. autarchogl. pleurodontes: Dentibus to- miorum lateri interno agglutinatis. - f Genus LACERTA. Dentes suboppositi, maxillae fere externe acelinati, pri- mores ossis intermaxillaris 9, homogenei, erecti, subappro- ximati, recti, pagina externa convexiusculi, apice obtusiusculo- acuminato; maxillares utrinque 19, subreelinati, primus longitudine et forma primorum, reliqui primoribus longiores, homogenei, approximati, pagina externa convexi, apice plus minusve distincte bi-sive trilobi '), quartus omnium maximus, mandibulares anteriores subtiliter retrorsum, reliqui poste- riores subantrorsum versi, utrirque 95, anteriores 6—9 se- uentibus homogeneis breviores, ‚angustiores, scalpro fere sim- pliei aut obsolete lobato, reliqui maxillarium forma, palatini distineti, utrinque 11 —1?2, introrsum versi, simplices, co- nico-acuminati, posteriores sensim breviores. Genus ZOOTOCA. - Dentes primores ossis intermaxillaris 7, recti, erecti, teretes, conico-acuminati, discreti, homogenei, maxillares. utrinque 17, recti, subapproximati , longitudine aequales, ho- ı) Bei alten Thieren sind diese Lappen der Zähne oft sehr verwischt , oder sie feh- len gänzlich, so dafs die Schneide dieser ganz einfach ist. 332 AMPHIBIA. mogenei, corona Compressiusculo-lanceolata, triloba, exceptis 3— 4 anterioribus unicuspidibus, mandibulares 20, sape- riorum forma, anteriores 3—4 subreclinati, unicuspides, sub- sequentibus paullo breviores; dentes palatini nullı. 'Gewvs PODARCIS. Dentes suboppositi, maxillae fere externe acclinati, pri- mores ossis intermaxillaris 6, homogenei, suhdisereti, erecli, simplices, tereies, apice obtusiusculo -acuto; interstitium angu- stum inter dentes primores et maxillares, horum 17 subappro- ximati, omnes aequali magnitudine, quatuor aut quinque ante- riores teretes, conico-acuminati, subtiliter reclinati, reliqui erecti, corona rectiusculo - truncata, compressiuscula, latere antico unilobati, mandıbulares utrinque 22, tres aut qua- tuor anteriores sequentibus breviores, simplices, erecti, acu- tiusculi, reliqui homogenei, omnino maxillarıium forma ac mag- nitudine, palatini nulli. 1] Genus ASPISTIS. Dentes quoad formam Lacertae; dentes palatini nulli. ! Genus ZONURUS. Dentes primores ossis intermasillaris 7, cylindracei, simplices, corona brevi-acuta, subintrorsum flexa, maxillaribus non longiores; dentes maxillares homogenei, primorum forma ac magnitudine, exceplis tribus ultimis, reliquis paullo brevioribus, utrinqgue 18, mandibulares maxillarium situ, forma ac magnitudine, 20; palatini nulli. - Genus PSAMMUROS. Dentes primores subdiscreti, erecti, homogenei, obtu- siusculo - coniei, maxillares homogenei, subapproximati, erecti, corona bi-aut obsolete triloba, mandibulares ma- xillarium forma, magnitudine et situ, palatini distincti. 'Gexus ABLEPHARUS. Dentes erecti, homogenei, subapproximali, recti, simpli- ces, conico-acuminati, palatini distincti conformes. Gexus GYMNOPHTHALMUS. Dentes erecti, homogenei, compressiusculi, simplices, trigono-acuminali, anteriores posterioribus paullo angusliores, palatini nulli (?). 'AMPHIBIA. 333 Genus LEPIDOSOMA. Dentes primores 9 (an 10?) erecti, subdiscreti, inter- medii tres lateralibus trinis paullo breviores, simplices, latera- les corona obsolete triloba, maxillares utrinque 27, homo- genei, erecti, ne anteriores corona bi-, poste- riores binihe mandibulares utrinque 22, maxillarium forma, magnitudine et situ, anteriores 5—6 reliquis paulio angustiores, palatıni nullı. Genus CHIROCOLUS. Dentes ') primores ossis intermaxillaris 10, homoge- nei, discreti, erecti, simplices , conico - acuminalı, maxillares utrinque 17, approximati, aequales magnitudine, cor ona trıloba, 5—6 anteriores fere unicuspide, mandibulares utrinque 24, omnino maxillarıum forma ac magnitudine, palatini nulli. Genus CHAMAESAURA, Dentes primores 9 homogenei, erecti, discreti, simpli- ces, conici, corona parum acuta, maxillares primorum lon- gitudine ac forma, utrinque 21, homogenei, subapproximati, erecti, mandibulares utrinque 96, maxillarium forma, mag- nitudine ac situ; diastema inter duos primores; dentes pala- tıni null. Gevus TACHYDROMUS. Dentes maxillae 66, primores 12, erecti, recti, sim- plices, subdiscreti, conice - acuminati, reliqui maxillares homogenei, subdiscreti, erecti, -recti, latiusculi, compressi, corona distincte ne mandıbulae 62, omnes corona distincte trıloba, anteriores 6G— 8 elne paullo brevio- res, reliqui superiorum forma ac magnitudine; dentes pala- tini nulli, Genus CERCOSAURA ’). Dentes maxillae 58 homogenei, approximati, erecti, distincte et acute trilobi, primores subdiscreti, erecti, _sim- plices, conico-acuminati, laterales anteriores utrinque 5—06 bi- lobi, mandibulares 52, posteriores sensim longiores, di- stincte trilobi, anteriores 2—3 obsolete, sequentes 5—6 di- stincte bilobi; dentes palatini nullı. / ı) Die Angabe des Zahusystems dieser Echse beruht auf Ansicht eines einzigen Exemplares. 2) Ich habe nur ein Ah Exemplar des hierher gehörigen Zeptus oeellafus un- tersucht, Er 334 AMPHIBIA. Gexus GERRHONOTUS. - Dentes maxillae 48, approximati, subtiliter reclinati, tereti-compressiusculi, anteriores conici, his posteriores parum longiores, apice subtruncati, homogenei, omnes simplices, mandibulae 48, superiorum magnitudine, anteriores conici, posteriores in apieis subtruncati medio obsolete sinuati; dentes palatini decidui '). Gerxus GERRHOSAURUS. Dentes maxıillarum numerosi, conici, subrecurvi, an- teriores simplices, posteriores denticulo antico sub apice aucti, palatını $ simplices, obtuse conici. Gexsus SAUROPHIS. Dentes.. : . Gexsus BIPES. Dentes primores ossis intermaxillaris 8 homogenei. ap- proximati, robusti, cylindracei, erecti, recti, Corona rotundata simplici , "extimus utrinque a reliquis subamotus, maxillares heterogenei, erecti, recti, validi, utrinque tredecim, simpli- ces, 8 anteriores subdiscreti, reliqui approximati, 1—3 pri- ' morum magnitudine et forma, 4—7 eadem forma, sed sensim majores, octayus et nonus omnium maximi, validissimi, corona globulosa, 10-12, homogenei, antecedentium forma, his ta- men multo minores, tredecimus minimus corona orbiculari, mandibulares maxillarıum situ utrinque 13, heterogenei, anteriores, sex homogenei, obtuso -conici, valde discreti, his septimus et octavus paullo majores, homogenei, corona rotun- data, nonus omnium maximus, maxillae nono paullo minor, co- rona oblongo-globulosa, sequentes tres dentis octayi magnitu- dine et forma, ultimus his paullo minor sed eadem forma; den- tes palatini distineti, numerosissimi, conici, utrinque per series duas irregulares dispositi. ‚ı) Ich habe fünf Exemplare des Wiegmannschen Gerrhonolus imbricatus vor mir, und finde in vieren durchaus keine Gaumenzähne; im fünften Exemplare glaube ich auf jeder Seite des Gaumens einen Zahn beobachtet zu haben. Bei Ger- rhonotus coeruleus sind sie nach Fiegmann (Isis ı828. S. 382.) deutlich zu erkennen. Beim @. rudicollis sind ihrer drei vorhanden, und zwar sehr kleine, dicke, stumpf-conische. DieZunge der zuletzt genannten Galtung hat nach 7Yüe g- mann gegen ihr unteres Ende hin ein so starkes, und sich erweiterndes War- zengewebe, dafs man'sie auf den ersten Anblick für doppelt halten möchte. Nachträglich zu dieser Sippe bemerke ich, dafs die Worte ihrer Diagnose: „pholidosis notaei Cercosaurae,‘‘ eigentlich nur auf die Steliung der Schuppen zu beziehen seyen, indem es auch eine Gattung mit glatten Rückenschuppen (Gerrh. Deppii) giebt. — In einem trächtigen Weibchen des Gerrhonof. rudi- collis fand FFiegmann fünf ziemlich ausgebildete Junge, und zwei Dotier im Eierleiter. BIN, P2 AMPHIBIA. 335 5 Genus OPHIOSAURUS. Dentes primores ossis intermaxillaris 9, subapproximati, erecli, corona simplici, conico-acuminata, subintrorsum flexa, homogenei, maxillares forma ac. magritudine primoribus similes, subapproximati, utrinque 15, cylindracei, reclinati, corona simplici conico -acuminata, mandibulares utrinque 16, maxillarium situ, forma ac magnitudine; dentes palatini distineti, per series duas irregulares dispositi. ‚Gexus ANGUIS '). Dentes primores ossis intermaxillaris 9 homogenei, sub- approximati, conico-acuminati, simplices, suberecti, maxil- lares utrinque 9, maxime discreti, longi, graciles, tereti-fal- 'euliformes et reclinati, acutissimi, simplices, homogenei, dente primo excepto parvo dentium primorum longitudine ac forma, ultimoque mediis paullo breviore, mandibulares utrinque 14 (?) maxillarium forma, situ ac magnitudine, 3— 4 anterio- res reliquis breviores, approximatiores, palatini nulli. Genus OPHIODES. Dentes omnes homogenei, longi, acutissimi, simplices, subdiscereti, primores ossis intermaxillaris $S (an 9?) et an- teriores maxiliares et mandibulares erecti, reliqui subtiliter re- elinati, palatinvi nulli. Gusus PUGODACTYLUS. Dentes simplices, erecti, conico -acuminati, homogenei, palatınaı....a Gexus PYGOPUS. Dentes ossis intermaxillaris, maxillae et mandibulae homo- genei, recti, simplices, compressiusculi, cenico-acuminati, palatini null. Gssus ZYGNIS. - Dentes homogenei, erecti, Conico-acuminati, recti, nume- rosi, simplices, palatini nulli. Genus SEPS. Dentes primores ossis intermaxillaris $, disereti, ho- mogenei, erecti, simplices, recti, cylindracei, apice conico N ı) Es hält schwer, sich eine Blindschleiche mit ganz reinem, vollständigem Gebisse zu verschaffen. Um zu obiger Angabe der Zahnzahl zu gelangen, war es nöthig; gegen zwanzig Exemplare zu untersuchen, BZ 336 AMPHIBIA. subintrorsum inclinato, maxillares primorum magnitudine et situ, 15,'homogenei, apice acutiusculo-obtuso, mandibu- lares utrinque 21, maxillarium forma, situ et magnitu- dine, duo primi et duo. ultimi reliquis paullo breviores: dentes palatini nullı. Gesus LYGOSOMA. Dentes maxillares utrinque 16, fere homogenei, vali- diuseuli, erecti, eylindracei, corona-simplici, acuminata, pri- mores postieis paullo breviores, obtusiores, mandibulares maxillarium numero, forma, magnitudine et situ, pala- tını nullı. ; Genus SPHAENOPS. Dentes primores erecti, simplices, conico - acuminati, ‚maxillaribus paullo breviores, maxillares et mandibula- res subapproximati,, erecti, simplices, conico-acuminati, va- lidiusceuli, palatini nulli. Genus SCINCUS. Dentes primores ossis intermaxillaris 6 homogenei, erecti, approximati, cylindracei, breves, maxillaribus brevio- ves, corona simpliei, obtusa, maxillares dentes mandibula- ‚res prorsus obtegentes '), utrinque 19, homogenei, erecti, ap- proximati, eylindracei, corona simplici, obiusa, acie laterali- interna subdistinceta aucta, mandibulares utrinque 21, ma- xillarium forma universali ac magnitudine, obtuso-acuminati, primus brevissimus , reliqui homogenei, palatini utringue 5 conferti, conicı, valıdi. Genus EUPREPIS °’). Dentes opposii, primores ossis intermaxillaris, 9 ho- mogenei, discreti, simplices, conico-acuminati, erecti, ma- xillares utrinque 23, homogenei, primoribus vix majores, sub- ı) Dadurch wird das Eindringen des Sandes in den Mund, wenn dieses Thier wühlt, wie bei den Maulwürfen durch den Hautlappen vor den Schneidezähnen verhindert 2) Nachträglich will ich hier bemerken, dafs die den Glanzscinken zugeschrie- benen Schwanzschildchen (z. B. Seine. Sloanei Daud., Seine. Schneideri Daud. ete.) allen denjenigen Exemplaren eigen sind, welchen der Schwanz abge- brochen und wieder nachgewachsen war. Diese Behauptung bestätigen mir gegen ein Dutzend Stücke der Huprepis agilis (Scine. bistriat. Spix), des Kuhl’schen Scincus multifasciatus u.s. w. Mit den gekielten Rückenschuppen der Glanz- seinke scheint es gleichfalls eine eigene Bewandtnils zu haben. Ich vermuthe, dafs alle Gattungen der Gruppe f in einem höheren Älter dreikielige Schuppen haben, wie man sie immer bei den Gattungen der Gruppe &\bemerkt. So sind alle Rückenschuppen der Jungen Euprepis agtlis glätt, aber bei Exemplaren mitt- leren Alters treten auf ihnen allmählich dıe Hieie etwas, und bei alten Thieren vollkommen,. doch nicht so scharf hervor, als wie bei den Gattungen der Gruppe ©. Auch bei Euprep. Zristata scheint diese allmähliche Entwickelung ‚der Schuppenkiele statt zu finden- AMPHIBIA. | 337 . subapproximati, simplices, corona compressa rectiusculo-trun- Cata, ‚anteriores ‚conico - acutiusculi, mandibulares utrinque 29, maxillarium forma ac (magnitudine, 9 anteriores reliquis paullo angustiores, acutiores; dentes palatini his distincti ?), haud numerosi, conici, illis nulli (decidui?). Gesus GONGYLUS. Dentes oppositi, primores ossis intermaxillaris 6, ho- mogenei, erecti, approximati, validi, simplices, cylindracei, corona obtusa in medio vix compressa, maxillares homoge- nei, utrinque 13, primorum magnitudine et forma, coronae acie compressiuscula interno-laterali, subconspieua, mandibula- res homogenei, validi; approximati, utrinque 18, maxillarium forma ac magnitudine, palatini nulli. Genus CYCLODUS. Dentes oppositi, primores ossis intermaxillaris 9, ho- mogenei, cylindracei, erecti, discereti, apice obtusi, maxil- lares heterogenei, integerrimi, utrinque 12, tres anteriores primorum magnitudine et forma, his quinque sequentes majores, corona rotundata, octayus et nonus homogenei, maximi, corona globulosa, integerrima sed subtilissime rugosa, his decimus multo minor sed eadem forma, undecimus et duodecimus sep- timi magnitudine, corona orbiculari, mandibulares utrin- que 13, maxillarıum forma ac magnitudine, palatini nulli. Gexus TRACHYSAURUS. Dentes breves, cerassi, conici, palatinı nulli (Gray). Kamm IV. :L: thecoglossae. Div. 1. L. thecogl. acrodontes: Dentibus tomiorum culmini innatis, labiis clausıs. Grxus CHAMAELEON. Dentes alternantes, ossi intermaxillari angustissimo in- nati 2, parvi, simplices, recti, subacuti, laniarii nulli, ma- xillares supra utrinque 20, erecti, anteriores minimi, se- quentes his sensim majores, omnes Compressi, trigoni, mar- gine tridenticulati ®), mandibulares numero, forma ac mag- nitudine maxillarium, palatini nulli. ı) Nur bei Euprep. trilineata (Seine. trıl. Sehn.), welcher aulserdem bis auf den kleinsten Punkt mit den übrigen Glanzscinken übereinstimmt, habe ich zwei bis drei Gaumenzähne auf jeder Seite beobachtet. ' 2) Diese zahnförmigen Einschnitte zeigen sich bei sehr alten Thieren sehr verlo- schen, oder fehlen gänzlich, wie bisweilen selbst die hintersten Zähne, in wel- alle man:am Unter- und Oberkiefer nur 15 —ı6 Zähne auf jeder Seite emerkt. WasteRr, Syst, der Amphib, 22 338 ‚ AMPHIBIA. Div. 2. L. thecogl. pleurodontes: Dentibus motio- rum lateri interno agglutinatis, Jabiis elausis. Gexvs HELODERMA. Dentes haud numerosi, graciles, conici, .acutissimi, glabri, maxillae et mandibulae homogenei et antico latere sulco profundo exarati, maxillae primores reliquis - breviores, recti, reliqui retrorsum et extrorsum versi, palatini nulli. Gzrsus HYDROSAURUS '). Dentes, alternantes, primores ossis intermaxillaris 9 erecti, homogonei, acuti, simplices, maxillares utrinque 12, discreti, graciles, erecti, subtiliter reclinati, conieo-acumi- nati, compressi, margine subtilissime serrati, longitudine inaequales, anteriores 3—4 et tres ultimi intermediis bre- viores, mandibulares utringue 10, erecti, maxillarıum forma ac magnitudine. Genus POLYDAEDALUS. Dentes ?) alternantes, ossis intermaxillaris 9, homogenei, erecti, simplices, conico-acuminati, maxillaribus paullo bre- viores, maxillares utrinque 12 disereti, erecti, rectiusculi, heterogenei, 6 — 7 anteriores conico-acuminati, simplices, se- guentes incrassali, corona rotunda in medio brevi-acuminata, ultimus parvus, fere triqueter, dentes mandibulares utrin- que 12, maxillarıum forma ac magnitudine, tantum incrassati, posteriores acutiores, palatini null. Gevus PSAMMOSAURUS. Dentes primores erecti, discreti, acuminati, simplices, maxillaribus breviores, maxillares haud numerosi, maxime discreti, reclinati, margine subtilissime serrati, acutissimi. graciles, intermedii duo sive tres reliquis paullo longiores, validiores, mandibulares maxillarium forma et magnitu- dine, palatini nulli. ; ı) Ich habe nur 4 —5 Schädel des Hydrosaurus bivittalus untersucht, und kann da- her für die angegebene Zahnzahl nicht sicher stehen. 2) Die Zähne sind sehr selten in vollständiger Zahl vorhanden. Man findet sie häufig abgebrochen, halb oder ganz umgestürzt, und in dieser Lage der innern Riefer- randseite angeheftet, auch sind die Furchen, wo sie standen, hald ersichtlich, bald zugewachsen. ER IE ALS EZ Erklärung einiger neu eingeführter Kunstausdrücke. | Pholidosis, Beschuppung, die von den Schuppen oder Schil- dern gebildete Ueberkleidung des ganzen Körpers: Pholidosis heterogenea, ungleichartige Beschuppung, ist eine lichen welche ie Schuppen besteht, die durch Form und Grölse von einander verschieden sind. Pholidosis homogenea, gleichartige Beschuppung, wenn die Schuppen einander an Form und Grölse ähnlich sind. Squamae appressae, aufliegende Schuppen, sind Schup- pen, welche mit ihrer ganzen Grundfläche der Standebene angeheftet sind. Squamae imbricatae, Ziegelschuppen, sind Schuppen von dachziegelartiger Gestalt und Lage. namae sitae, nachsgesetz 2 n, sind solche Squamae postpositae, nachgesetzte Schuppe d solel hu n, welche hinter einander n, indem nicht, wie Schuppen, welche hinter e der folgen, indem nicht, her den Zieselschuppen, eine voransehende Schuppe mi bei den Ziegelschuppen, eine vorangehende Schupj t ihrer Spitze den Grundzwischenraum zweier nachfolgen- der Schuppen, sondern nur den Grund einer einzigen hin- ter ihr stehenden berührt oder übergreift. Squamae granulosae, Kornschuppen, sind mehr oder weni- ger kugelige, aufliegende Schuppen, welche gewöhnlich nach allen Richtungen einen fast gleichen Durchmesser haben. Squamae crystallisatae, Krystallschuppen, aufrechtste- hende, mehr oder weniger spitzig zulaufende, vielseitige Schuppen, an ihrem Grunde weniger breit als hoch, oder auch eben so hoch als breit. Squamae irregulares, unregelmäfsige Schuppen, Schup- pen, welche weder in regelmäfsigen Quer- noch De 22 En - = AO. ZUSÄTZE. hen, sondern ‚unregelmälsig durch einander, jedoch so stehen, dafs sie sich mit dem Rande ihrer Grundfläche berühren, j Squamae regulares, vegelmälsige Schuppen, Schuppen, welche in bestimmten Quer- oder Längsreihen, oder auch in schiefen, aber dabeı regelmäfsigen Reihen stehen. Squamae spiniformes, Dornschuppen, sind aufrecht ste- hende Schuppen, welche gegen ıhre Spitze hin schmäler werden, rund oder kantig, aber wenigstens zweimal höher als breit (an ihrem Grunde) sind. Squamae scutelliformes, Schildschuppen, sind platt ge- drückte, erweiterte, glatte oder gekielte Schuppen, mit gewöhnlich unregelmäfsigem, gerundetem, oder winkeli- gem Umrisse, welche meistentheils ın kleinen Gesellschaf- ten an einander gereiht, und immer mit ihrer ganzen Grund- fläche der Haut angeheftet sind. Squamae alternantes, wechselständige Schuppen {wie beim Chrrocolus), sind solche Schuppen, welche mit ihren beiden Enden in den von zwei neben einander stehenden, vorangehenden und folgenden Schuppen gebildeten Spitzen- Zwischenraum eingreifen und diesen damit ausfüllen. Diese Schuppen sind drei- oder viermal länger als breit. Squamae radiatae, Strahlenschuppen, sind solche Schup- pen, welche auf ihrer Oberfläche mehrere eingedrückte, oder vertiefte Linien haben, welche sich an ıhrer Basis gewöhnlich mehr oder weniger concentriren. Squamae limbatae, Saumschuppen (wie bei den Zierd- und Sandechsen), sind aufliegende Schuppen, deren Rand von sehr kleinen, rundlichen, convexen Eindrücken umzo- gen ist. Canthus rostralis, Schnautzenkante, der mehr oder weni- ger scharfe, seitliche Vorsprung der Schnautze von ihrer Spitze bis zur Stirne. Er ist der sicherste Anhaltspunkt zur Bezeichnung der Lage der Nasenlöcher. Lamina supraorbitalis, Braunenplatte, nenne ich eine aus mehreren Knochenplatten, oder (wie bei vielen Kro- kodilen) nur aus einer einzigen solchen (als Rudiment) bestehende Platte, welche den durch die seitliche tiefe Ausrandung des Stirnbeines verursachten leeren Raum bis an die äufsere Randseite der Augen hin überdeckt, und mit dem Schädel durch Ligamente verbunden ist. (S. $.248.) Wo sie fehlt. vertritt ihre Stelle die allgemeine Kopfhaut, ZUSÄTZE. 34 Asserculum, Leistchen, ein leistchenförmiger Vorsprung an u ‚der Stelle der Augenbraunen ‚ welcher sich mehr oder we- niger tief auf der Schnautzenkante herabzieht, und zur Be- stimmung der Nasenlöcherlage gleichfalls von WVichtig- keit ist. 3 Cauda ambigua, zweideutiger Schweif, ist ein solcher Schweif, welcher in der Lage und Bildung seiner Schup- pen dem ebenmälsigen oder gewirtelten Schwanze so ähn- lich sieht, dafs man über seine Bestimmung in Zweifel ge- rathen kann. Die Schupper stehen dann gewöhnlich in uerreihen, welche durch einen ziemlich verwischten, wenigstens nicht sehr tiefen Absatz von einander entfernt sind. In dieser cauda ambigua ist daher der Uebergang des ebenmäfsigen Schweifes in den gewirtelten zu suchen. 5 Cauda integra, ebenmälsiger Schweif, welcher durchaus eben und ohne erhöhte Schuppen- oder Schildwirteln und Absätze ıst. Zu den Greifen. Allenfallsigen Irrungen in Betreff der Priorität meiner Be- hauptung, dals der Armgreif im Wasser gelebt und ruderför- mige Flossenfülse gehabt habe, vorzubeugen, bemerke ich, dals des Herrn Bergraths Schubert Anspielung hierauf in sei- ner diefsjährigen akademischen Rede: ‚Von dem Vergehen und Bestehen der Gattungen und Arten in der organischen Na- tur,‘“ die Ansicht der diesem Werkchen beigefügten Abbildung des Armgreifes, so wie meine mündlichen Mittheilungen über die Gestalt und den Aufenthaltsort dieses Thieres zum Grunde "liegen. Zu den Vögeln. Herr Professor Eschholtz hat in seinem Werke: ‚Zoo- logischer Atlas“ (Berl. 1829. Fol. Hft. 1.), einen schr interes- santen Vogel aus Chili, unter dem Namen: Thinocorys rumi- eivora, bekannt gemacht und abgebildet. Diese merkwürdige Sippe, die den Bestand der Sippe Burhinus sehr wahrschein- lich macht, gehört zu meiner Ordnung der Trappen, und hat den Habitus des Steinwälzers (Strepsilas), mit Ausnahme des Schnabels, welcher ungemein massiv, kürzer als der Kopf, loch dabei, zufolge der Abbildung, etwas platt gedrückt ist. — Die Fülse sind wie die des Steinwälzers vierzehig. Dieser 349 ZUSÄTZE. Vogel, welcher auf den sandigen und bewachsenen Niederun- gen in der Nähe der Meeresküste, in der Bai von Con- ception angetroffen wird, Vegetabilien frifst und das Geschrei des gemeinen (?) Pegenpfeifers hat, muls im Systeme unmit- telbar neben der Sippe Sfrepsilas stehen, mit dessen Species er selbst in seiner Färbung einige Aehnlichkeit zeigt. Zu den Amphibien. Ay LER ist, zufolge neuerer Beobachtungen, ungegründet, dafs die plattzüngigen Echsen aus ihrem Körper , oder auch nur aus den Fufssohlen, einen Saft, wie die Kröten und Salamander, absondern. i Da der Name Aspistis von Hoffmannsegg an eine Mücken-, der Name Catostoma von Lesueur an eine Fisch- und der Name Hyas von Leach an eine Krebs-, von Glo 267 aber an eine Regenpfeifersippe bereits vergeben worden a, so kann man in diesem Systeme für Aspıistis Notopholis, für _Catostoma (Lesueur hat eigentlich Catastomus) Geophis und für Hyas Dendrohyas setzen. i Heinrich Boie spricht in einem seiner Briefe aus Java (Isis 1828. p- 1034.) von einer Naja (Aspis), deren Schwanz unten mit ganzen Schildern bedeckt ist, und die er delshalb Naja bungaroidea nennt. Ohne Zweifel ist es diese Schlange aus welcher Cuvier die Sippe Hoplocephalus (S. 172. A d. Syst.) bildete. n A. a. ©. gedenkt Boie eines von ihm auf Java entdeckten ‚Amblycephalus (S. 181. Anmerk. dies. Syst.) unter dem Namen: Amblycephalus Boa, da er gleichfalls, wie die vorhergehende Schlange, ungetheilte Schwanzschilder hat; es scheint aber dals diese Schlange eine besondere Sippe bilden müsse. Bombina marmorata Dehne, von Herrn Forstraith Roch in Sturms deutscher Fauna (Abth. III. Hft. 5. 6.) als eine neue Froschgattung beschrieben, ist nichts Anderes als Pelobates ‚fuseus (Bufo fuscus Laur.). Herrn Sturms natürliches Ori- ginal steht vor mir. SS = h VAN, Dh ZA Lacert { 4 2 ” TTERRE . Dergewstige I, er physischen und psychischen Enbovickelung ‚und zwar eve auf’ der Erd... sund dıe Zeiger der Verroandtschaften ‚und gehen entveder e hınan erstreei egeben sind. Das übrige bedarf’ keiner Erklarung. \ 77 CL. . RP SAD Of Wan En e IH. Hrcrnandochapen dar Iangadhıer 2, Or 2 YA UNO - Vauypttn? ” " L L L a‘ fl u - z T a errea 7 x Ir an ed na — VIEIHAKV ES | f% - | & 9 SWR | ! S 3 | N | IE | I} (| (art | el | { B) = a\ı el =} | I; Zu EIN a: | | | | | x N 24 all: | 4 | EN | BLANIENREG —- MHominer Tr GRYPWL / N ne SS = = — R 5 | ANA e = ge Ze E “ (Füngehner. Graf, Vogl und Ingphibin mr. Dergeistge March. steht darin als höchrter reduce der Kree,gleichrum al Feljehen an. In ihn, den körperächen Monechen, reiben sich mach dem Grade Hrn zhyeirchen und prychinhen Raireichtung ‚und umır = TrAeleuf u ihm der ihr Meer ud Maß et in ragen Thicee Die insnen Arie vwvinnbichen di Irandpnnktegrauds, merke kr ehsekandhtem Türe auf der Koss innahnen, indes su roh in Anen won den Amsehen recht eb, nach Arır matinbich -syotematirchen. Ordnung umderzühen. Die Kuumg rohe sind die Eger der Vermsdtnh en ‚und gen entweder er ee Ei RN Re E een Ordbeung zu Ordnung, nor urögen zneirchen welche Er Ordnung fül, wen welcher si auetaufin indem sie rich in ihrs Koiochenraum, hinein mtgehen Oft sen an der Itztem Ole oiever Thiire den Ordnungen der Bren wersngehmdn nurnoch Grnppen gepmühr, meh hr pluc/i angepede rel. Bar ührige bear" kaner Erklärung, I Wüglr innen. din 5 20 N 5 NE TITEN u Ike Mn a ann lad a ame Be u. STUFEN. NNATTRERRIR RER Erklärung der RKupfertafel. Bie.A1. Der Armgreif in seiner zerknirschten Lage im Steine. =. - Gestalt. Der Hinterfuls sollte mehr rückwärts ausgestreckt seyn, was aber in der Zeichnung nicht wohl geschehen konnte, ohne das Becken durch das Schenkelbein undeutlich zu machen. Fig. 2. Derselbe restituirt, und in seiner (muthmafslich) primitiven Fig. 53. Das Brustbein und Schultergerüste des Armgreifes. a. Das eigentliche Brustbein; 5. Schwerdtfortsatz des Brustbeines; c.c. zwei dem Gabelbeine der Vögel analoge Knochenleistchen ; d. d. Schlüsselbein; e. e. Schulterblatt; f. f. Oberarm. | Fig. 4. Das Brustbein des Schnabelthieres. a. Das eigentliche Brust- bein; db. 5. Schwerdtfortsatz des Brustbeines; c. c. zwei dem Ga- belbeine der Vögel analoge Knochenleistchen; d. d. Schulterkno- chen; e. e. langgezogener, unterer Fortsatz des Schulterknochens, die Stelle des Schlüsselbeines vertretend. Fig. 5. Das Brustbein eines Rrokodiles. a. Der Schwerdtfortsatz ; b. das eigentliche Brustbein; c. c. Schlüsselbein. Man ersieht aus dieser Figur, dafs das Brustbein dieses echsenförmigen Am- phibiums mit dem des Armgreifes und des Schnabelthieres durch- aus nichts gemein hat. Fig. 6. Das Brustbein des Leguans. «. Das eigentliche Brustbein; b. Schwerdtfortsatz; c. Gabelbein; d. Schuiterblatt; e. Schlüssel- bein: f. Knorpelanhang des Schulterblattes. Fig. 7. Kopf eines Delphines, zum Vergleieh mit dem des Arm- greifes. a. Zwischenkieferbein; b. g. Kieferbein; c. Gaumen- bein; d. vordere, d’. hintere Flügelbeinapophyse; e. Jochbein ; o. Apophyse des Jochbeines als ein dünnes Knochenstäbchen, ‘ welches sich hinten mit der Jochbogenapophyse des Schläfen- beines, n, verbindet; k. f> Stirnbein; m. Scheitelbein; 7. Hin- terhauptsbein; z. Nasenbein; ‘Ah. Siebbein; Ausgangsstelle der Nase; p. Unterkiefer. x Fig. 8. Kopf des Stachelgreifes. wur 344 "ERKLÄRUNG DER KUPFERTAFEL. % Fig. 9. Becken des Stachelgreifes von unten. a. Ein dem Sch ‚m- beine adhärirender Knochen, analog dem Schambeinknochen, $, des Armgreifes. Fig. 10. Die Lederschildkröte, hier wegen ihrer ruderförmigen, durch ihre ungeheure Länge in keinem Verhältnisse zum Rumpfe stehenden Vorderfüfse, und zum Beweise abgebildet, dafs der Armgreif allerdings so sonderbar gebildete und lange Vorder- füfse gehabt haben könne, wie sie die Figur 2. zeigt. Fig. 11. Zeigt die Knochen des Vorderfulses einer Seeschildkröte in ihrem natürlichen Zusammenhange, zum Vergleiche mit den Knochen des Vorderfulses des Armgreifes. TR vewig i Ablepharus. 156. Abranchus v. Salamandrops. Acanthion v. Hystrix. Acanthophis. 172. Acecipitres. 80. 90. Acontias. 196. Acrantus. 154. Acrobates v. Phalangista. Acrochordus. 169. Ada v. Thorictis. Adapis. 46. Aegocerus v. Bos. Aello. 12. Ailurops. 26. Ailurus. 28. Aipysurus v. Platurus. Alcelaphus v. Bos. Alecto. 173, Alligator v. Champsa. Alytes. 206. Amblotis. 24. Amblycephalus. 181. 342. Amblyrhynchus. 148. Ameiva v. Ctenod., Cnemidoph. Amphibia. 129. Amphibiorum genera. 132. Amphisbaena. 197. Amphistrate v. Xiphorhynchus. Amphiuma. 209. Analeis. 191. Anarnacus v. Ceratodon. Ancylodon v. Ceratodon. Angues. 431. 132- 196. Anguis. 159. Anysonyx. 22.- Anodon v. Analecis. Anoema v. Cavia. Anolis v. Dactyloa. Anoplopus. 142. Anoplotherium. 16. Anseres. 81. 125. Anthracotherium. 16. Antilocapra v. Bos. Antilope v. Bos. \ Wagzser, Syst. der ‚Amphib, Aodon v. Nodus. Aonyx v. Lutra. Aotus v. Nyctipithecus. Aplodontia v. Haplodon. Arctietis. 26. Arctocephalus v. Phoca. Arctomys. 22. Arctonyx. 28. Arctopitheeus v. Callithrix. Ardeae. 81. 123. Artibeus. A1. Arvicola v. Mus. Ascalabotes. 143. Ascomys. 22. Asinus v. Equus. Aspalax. 14. Aspidoclonion. 192. Aspidonectes. 134. Aspidura. 191. Aspis. 173. Aspistis. 156. Asterodactylus. 199. Atalapha. 12. Ateles v. Cercopithecus. Atractus v. Brachyorrhos. Atropos. 175. Auchenia v. Dromedarius. Aulacodus. 22. Auletris. 201. Aves. 77. Avium genera. 82. Babirussa v. Porcus. Balaena. 33. Balaenoptera v. Balaena. Balantia. 25. Barbastellus v. Vespertilio. Basiliscus. 148. Bathyerchus. 21. Beluga v. Delphis. Bipes. 159. v..Zygnis. Blanus. 197. Boa. 167. 23 Bombinator v. Bombitator. 206. Bos. 31. Boselaphus v. Bos. Bothrops. 174. Brachycephalus. 207. Brachylophus. 151. Brachyorrhos. 190. Brachypus v. Chaleis. Brachyteles v. Cercopithecus. Brachyurus v. Cebus. Bradypus. 7. Breviceps v. Systoma. Bronchocela v. Calotes. Bucephalus. 180. Bufo. 206. Bungarus v. Aspidoclonion. Caecilia. 198. Caeciliae. 131. 152. 198. Caiman v. Champsa. Calamaria. 191. Calamites. 200. Calotes. 152. Callithrix. 7. v. Cebus. Callocephalus v. Phoca. Cameli. 3.4. 30. 50. Camelopardalis. 31. Camelus. 30. Canes. 3. 4. 30. 50. Canis. 30. Capra. v. Bos. Caprios. 14. Capromys. 19. Catodon v. Plıyseter. Castor. 20. Catostoma. 194. Caudisona. 176. Causus. 179. Cavia. 48. Cebus. 6. Celaeno. 12. Cenchris. 175. Centetes. 145. Centropyx v. Trachygaster. Ceonyx v. Ailurops. Cephalotes v. Harpyia. Cerastes. 178. Ceratodon. 34. Ceratophrys. 203. Cerberus v. Homalopsis. Cercaspis. 4191- Cercocebus v. Pithecus. Cercoleptes. 26. Cercopithecus. 6. Cercosaura. 153. Cerodon v. Cavia. v. Pithecus. 346 BEGISTER. Cervicapra v. Bos. a Cervus. 31. Ceti. 3. 4. 32. 53. Cetus. 33. Chaleides v.Sauroph., Chaleis. Chalcis. 196. Chamaeleon. 463. Chamaesaura. 157. Champsa. 140. Chaunus. 205.’ Chelodina v. Hydromedusa. Chelonia. 133. Cheloniscus. 35. Chelydra. 1436. Chelys. 134. Chersydrus. 468. Chinchilla. 22. Chirocolus. 157. Chirogaleus. 8. Chiromeles v. Dysopes. Chiromys. 19. Chironectes. 25. Chirotes. 196. Chlamydophorus. 35. Chlamydosaurus. 1451. Chlorosoma. 485. Choeropotamus. 46. Choloepus. 7. Chrysochloris v. Aspalax. Chrysodonta v. Amphiuma. Chrysopelea. 188. Cinixys. 138. Cinosternon. 137. Cistula v. Emys. Cladobates v. Hylogale. Clemmys. 136. Cloelia. 487. Clothonia v. Eryx. Cnemidophorus. 154. Coelogenys. 48. Coelopeltis. 189. Colobus (Mamm.) v. Pithecus (Amph.) v. Chaleis. Coluber. 179. Columbae. 80. 101. Condylura v. Rhinaster. Constrictor. 168. Cophias v. Chaleis, Trigonoe., Meg., Bothr., Atrop., Tropidol. Corallus v. Xiphosoma. Cordylus v. Zonurus. Coronella v. Zacholus. Corvi. 81. 113. Corythaeolus v. Basiliscus. Corythophanes v. Gonyocephalus. Cricetus. 22. FR N - - Crocodili. 430. 132. 139. 223. Crocodilurus. 153. Crocodilus. 440. Crossarchus v. Ryzaena. Crossurus. 141. Crotalophorus v. Caudisona. Crotalus. 176. Cryptobranchus v. Salamandrops. Ctenodon. 153. Ctenomys. 21. Ctenosaura v. Cyclura. Cuculi. 80. 105. Cuniculus. 21. Cyclodus. 162. Cyclura. 147. Cylindrophis. 195. Cynailurus. 29. Cynocephalus v. Pithecus. Cynomys. 22. Cynopterus v. Pteropus. Cyrtodactylus v. Gonyodactylus. Cystignathus. 202. Dactylethra v. Xenopus. Dactyloa. 148. Danis v. Ursus. Dasynotus. 21. Dasypeltis. 178. Dasyprocta. 48. Dasypus. 36. Dasyurus. 25. Deinotherium, 16. ‘ Delphis. 34. Delphinapterus v. Tursio. Delphinorhynehus v. Delphinus. Delphinus. 35. Dendrobates. 202. Dendromys. 49. Dendrophis. 182. Dermatochelys. 133. Desmodus. 12. Dichobune. 46. Dielidurus. 13. Dicotyles. 15- Didelphydes. 2. 4. 24. 48. Didelphys. 25. Dinops. 10. Diodon v. Orca. Diphylla v. Desmodus. Diplostoma. 21. Dipsas. 180. Disteira v. Hydrophis. Dipus. 23. Dolichotis v. Lagostomus. Doryphorus v. Urocentron. Dracaena v. Thorictis. REGISTER. Draco. 452. Draconura. 149. Duberria v. Homalosoma. ” Dromedarius. 31. Dryinus v. Dryophis, Tragops-. Dryophis. 183. Dryophylax. 181. Dysopes. 9. Echidna (Gryph.) v. Tachyglossus, (Amph.) 177. Echis. 177. Eephymotes v. Tropidur., Polychr. Elapoidis. 4194. Elaps. 493. Elasmotherium. 16. Elephas. 17. Emballonura. 13. Emys. 138. Engystoma v. Systoma. Enhydris (Mam.) v.Latax, (Amph.) 166. Enyalius. 150. Enydrobius. 202. Enygrus. 166. Epicrates. 168. Epicrium. 498. Epiodon v. Delphinus. Equi. 3. 4. 32. 52. Equus. 32. Erethizon v. Hystrix. Erinaceus. 145. Eriodes v. Cercopitheecus. Erpetodryas v. Herpetodrys. Erpeton v. Herpeton. Eublepharis. 1432. Eunectes. 167. Eupeplus. 152. Euprepis. 461. Euphractus. 36. Erymnus. 180. Erythrolamprus. 187. Eryx. 192. Feles. 2. A. 29. 49. Felis. 29. Fennecus v. Canis. Fiber. 20. Furia. 13. Galageo v. Otolienus. Galeopithecus. 9. Gallinae. 80. 95. Gastrimargus v. Cercopithecus. Gavialis v. Ramphostoma. Gazella v. Bos. 23 * 347 348 Gecko V. genera Lacertarum pla- tyglossarum. Gemmatophora v. Stellio. Geneyon. 50. Geomys v. Ascomys. Georyehus. 21. Geosaurus. 463. Gerbillus v. Meriones. Gerrhonotns. 458. Gerrhosaurus. 158. - Glires. 2.4. 18. 45, Globicephala v. Cetus. Glossophaga. 41. Glottides. 3.4. 36. 55. Gongylophis. 192. Gongylus. 162. Gonyocephalus. 450. Gonyodactylus. 444. Gonyosoma. 484. ‚ Gryphi. 57. 61. Gryphus. 60, 74. Gulo. 28. Gymnodactylus. 144. Gymnophthalmus. 457. Gymnura. 15. ; Haemorrheis. 489. Halicore. 33. Halidracon. 60. 74. Halmaturus. 234. Hapale v. Callithrix. Haplodon. 22. Harpyia. 9. Helamys v. Pedetes. Helicops. 170. Heloderma. 164. Hemidactylus. 142. Hemiergis. 160. Hemiphractus. 204. Herpestes v. Martes. Herpetodrys. 180. Herpeton. 109. Heterodactylus v. Chirocolus. Heterodon (Mamm.) v. Nodus, (Amph.) 171. Heteromys v. Dasynotus. Heteropus v. Euprepis. Hippopotamus. 17. Hirundines. -S0. 86. Homalopsis. 169. | Homalosoma. 190. Homines. 2.4.5. 7. Homo. 5. Hoplocephalus. 472. 342. Hurria v. Cercaspis. Hyalinus Merr. v. Ophiosaurus. REGISTER. Hyaena. 30. Hyas. 201. Hydraspis. 156. Hydrochoerus. 48. Hydromedusa. 134. Hydromys. 20. ' Hydrophis. 165. Hydrops. 170. Hydrosaurus. Hydrus. 465. _ Hyla v. Calam., Hypsib., Auletr., Hyas, Phyllomed., Sein., Den- drob., Phyllod., Enydrob. Hylaplesia v. Dendrobates. Hylobates v. Simia. Hylodes v. Enydrobius. Hylogale. 45. Hyperoodon v. Nodus. Hypexodon. 12. Hypochthon. 210. Hypoderma v. Harpyıa. Hypsibatus. 150. Hypsiboas. 200. Hypsilophus. 147. Hypsiprymnus. 23. Hypsirhina. 169. Hypudaeus. 20. Hyrates. 2.4. 18.45. Hyrax. 17. Hystrix. 48. 164. v. Lophura. Jacaretinga v. Champsa. Jaechus-v. Callithrix. Jaculus. 23. Ichthyodi. 431. 4132. 209. Ichthyosaurus v. Gryphus. ictides v. Arectietis. Iguana v. Hypsiloph., Metopoc., Amblyrh. Iguanodon. ilysia. 193. Indri v. Lichanotus. Isodon v. Capromys. . Istiurus v. Lophura. 163. Kangurus v. Hypsiprymnus. Lacerta. 154. 3 Lacertae. 150. 452. 441. 226. Lachesis.- 175. Lagomys. 235 Lagostemus. Lagothrix v. Cercopithecus. Langaha v. Xiphorhynchus. Lasyopyga v. Pithecus. Latax. 27. > e REGISTER. Leiocephalus v.Hypsibatus. Leioselasma v. Hydrus. Lemnus v. Cuniculus. Lemur. 3. Lemures.. 2. 4. 8. 40. Lepidosoma. 157. bepidosternon. 197. 'Leptodactylus v. Cystignathus. Leptophis. 183. Lepus. 22. Lichanotus. 8. Liophis. 187. Lipura. 18. Loncheres. Lophiodon. 46. Lophura. 1451. Lophyrus v. Ophryoes., Enyal., Hypsib. ete. Loris v. Stenops. Loxodonta v. Elephas. kutra: var, Lycaon. 24. Lycodon. 486. Lygosoma. 461. Lyroeephalus. 150. 21. Mabuya v. Gongylus. Macacus v. Pithecus. Macroglossus v. Pteropus. Macrops. 182. Macropus v. Hypsiprymn., Halmat. Macrorhinus v. Phoca. Maeroscelis. 45. Macrosoma v. Psammophis. Macroxus v. Sciurus. Madataeus. 11. Magus v. Pithecus. Malpolon v. Coelopeltis. Manmalia. 2. Manatus. 32. Manis. 36. Martes. 29. Mastodon. 45. Mastodonsaurus. Megaderma., 11. 164. Megalonyx. 7. Megalophrys. 204. Megalotis v. Canis. Megatherium. 7. Megaera. 174. Meles. 38. Meilivora. 28. Menobranchus v. Necturus. Menopoma v. Salamandrops. Mericotherium v. Camelus.- Meriones. 23. v. Jaculus. BE a nn a NE ee mm 349 Metopoceros. 447. Microps.. 200. Micrurus v. Elaps. Midas v. Callithrix. Molge v. Triton. Molossus v. Dysopes. Monitor v. Thorict-, Podin., One- midoph., Polydaed., Psammos. Monodon v. Ceratodon. Monophyllus. 11. Monotremata v. Gryphi. Mormops. 10. Morodactylus v. Phascolarctos. Mosasaurus v. Saurochampsa. Moschus. 31. Mus. 20. Mustela. 26. Mycetes v. Gereopithecus. Mydaus. 28. Mygale v. Caprios. Mynomes v. Hypudaeus. Myopotamus. 20. Myopteris. 10. Myoxus. 19. Myrmecophaga. Myrmidon. 36. Mysticctus. 53. 36. Naja v. Uraeus, Aspis. Nasalıs v. Pithecus. Nasua. 28. Necturus. 210. Neotoma v. Mus. Noctilio. 40. Nodus. 31. Norops. 149. Nyeteris. 12. Nyeticebus v. Stenops. Nyetieeyx. 13. Nyetinomus v. Dysopes. Nyetipitheeus. 8. Nyctophilus. 11. Nympha v. Lycodon. Oedicoryphus. 148. Oligodon. 491. Ophiodes. 459. Ophiosaurus. 1459. Opnis. 472. Ophites. 486. Ophryas v. Acanthophis. Ophryoessa. 449. Oplurus v. Tropidurus. Orca. 34. Oreas v. Bos. \ Ornithocephalus. 60. 350 Ornithocephalus longirostris. 61. Ornithorhynchus. 59. Orycteropodes. 35. 4. 35. 54. Oryeteropus. 56. Oryx v. Bos. Östeopera v. Cavia. OÖtaria. 927. Otides. 80. 102. ©tilophus v. Bufo. Otocryptis. 150. Otolienus. 8- Otomys. 20. Ovibos v. Bos. Ovis v. Bos. Oxybelis. 183. Oxyrhopus. 1485. Oxyrhynchus v. Bufo. Pachysoma v. Pteropus. Palaeotherium. 46. Paludicola. 206. Pamphractus. 36. Paradoxurus. 26. Pareas. 181. Passeres. 812412 Pecora. 5. 4. 31. 52. Pedetes. 24. Pelagios v. Phoca. Pelamys. 466. Pelias. 177. Pelobates. 206. Pelomedusa. 135. Pelusios. 437. Perameles v. Thylacıs. Periops. 189. Peromelis. 460. Petaurus v. Balantia, Phalangista. Phacochoerus. 17. Phalangista. 26. Phascogale. 25. Phascolarctos. 24. Phascolomys 24. Phelsuma v. Anoplopus. Philodryas. 185. Phoca. 27. Phocaena. 34. Phrynocephalus. Phrynops. 135. Phrynosoma. 145. Phyllodytes. 202. Phyllomedusa. 201. P?hyllostoma. 41. Phyllurus Cuv. v. Gyinnodactylus. (Ag. platyura Merr.) Physalus v. Physeter. Physeter. 33. 144. REGISTER. Physignathus. 151. Phytosaurus. 440. Piel. 31. 119 Pipa v. Asterodactylus. Pitheeia v. Cebus. Pitheeus. 5. Platanista. 35. Platemys. 135. Platurus. 466. Platydactylus. 142. Platynotus. 146. Platypus v. Ornithorhynchus. Platyrhynchus v. Phoca. Plecotus v. Vespertilio. Plesiosaurus v. Halidracon. Pneustes. 449. 14150. Podareis. 155. Podinema. 153. Podocnemis. 135. Polychrus. 449. Polydaedalus. 464. Porcus. 17. Potorus v. Hypsiprymnus. Presbytis v. Pıthecus. Priodon v. Cheloniseus. Prionodon v. Viverra. Prochilus v. Ursus. Procyon. 28. Protonopsis v.Salamandrops. Proteus v. Hypochthon. Psammodromus v. Psammuros. Psammophis. 1488. Psammosaurus. 165. Psammuros. 156. Pseudechis. 171. Pseudis. 203. Pseudoameiva v. Trachygaster. Pseudoboa v. Scytale. Pseudobranchus v. Siren. Pseudopus v. Bipes. Pseudostoma. 22. Psittacı. 80. 110. Pterodactylus v. Ornithocephalus. Pteromys. 19. Pteropleura v. Ptychozoon. Pteropus. 9. Ptychozoon. Pıyodactylus. Pusa v. Latax. 141. 143. Pygodactylus. 160. Pygopus. 160. v. Ophiodes. Python. 1468. Pyxis. 138. Ramphostoma. 44; Rana. 203. REGISTER. Ä 8 Ranae. 151. 132. 4199. Rhacoessa. 142. Rhacophorus v. Hypsiboas. Rhinaster. 414. Rhinella v. Bufo. Rhinemys. 134. Rhinobothryum. 186. Rhinoceros. _ 17. Rhinochoerus. 417. Rhinolophus. 11. Rhinophoca. 27. Rhinopirus v. Herpeton. Rhinopoma. 12. Rhinostoma. 171. Rupicapra v. Bos. Rytina. 33. Ryzaena. 29. Saccomys. 22. Saccophorus v. Ascomys. Saccopteryx. 13. Salamandra. 208. Salamandrina. 208. Salamandrops. 209. Saurocephalus. 140. Saurochampsa. 139. 140. Saurophis. 158. Scalops. AA. Sceloporus v. Tropidurus. Scelotes v, Zygnis. Scinax. 201. Seincus. 161. Sciuroptera v. Pteromys. Seiurus. 19. Scoliophis v. Coluber. Scotophilus. 12. Scrofae. 2.4. 15. 45. Scytale, 187. Semiophorus. 152. Semnopithecus v. Pithecus. Sepedon. 173. Seps. 160. Serpentes. Sheltopusik v. Bipes. Sigmodon. 20. v. Mus. Sımia. 5. Simiae. 2.4. 5. 37. Siphonops. 198. Siredon. 209. Siren. 210. Sitana v. Semiophorus. Sorex. 14. Surices. 2. 4. 14. 41. Spalax. 21. Spelecti. 81. 415. Spermatophilus. 22. 450. 132. 165. \ BES la en nn nn mn Sphaenops. 161. Sphaerodactylus. 143. Sphargis v. Dermatochelys. Sphingura. +48. Spilotes. , 179. Spondylurus v. Euprepis. Staurotypus. 137. Stellerus v. Rytina. Stellio. 145. v. genera Lac. platygl. Stemmatopus v. Phoca. Stenodactylus v. Ascalabotes. Stenoderma. 10. Stenops. 8. Stenorhynchus v. Phoca. Stenosaurus v. Ramphostoma. Stenostoma v. Typhlops. Stentor v. Cercopithecus. Sternothaerus. 137. v. Peiusios. Stombus v. Ceratophrys. Striges. 80. 85. Struthiones. 81. 127. Sus. 46. Susa v. Platanista. Systoma. 205. Tachydromus. 157. Tachyglossus. 59. Talpa. 14. Talpa sorex v. Rhinaster, Scalops. Tamias. 19. Tantali. 81. 118. Taphozous v. Saccopteryx. Tapirus v. Rhinochoerus. Tarentola v. Platydactylus. Tarsius. 9. Tatusia v. Euphractus. Tejus v. Thoriet., Podin., Cnemi- doph., Acrant. etc. Teleosaurus v. Ramphostoma. Telescopus. 182. Terrapene v. Cinost., Staurot. Testudines. 430. 432. 135. 211. Tetradactylus v. Sauroph., Seps. Thalarctos v. Ursus. Thamnodynastes. 1832. Thecodactylus. 442. Thiroptera. 40. Thorictis. 153. Thylacinus v. Lycaon, Thylacis. 25. Tiliqua v. Cyclodus. Tisiphone. 475. v. Cenehris. Tolypeutes. 36. Tortrix v. Cylindropbis. Trachygaster. 454. 552° Trachysaurus. 163. Tragelaphus v. Bos. Tragops. 184. “Trapelus. 144. Trichecus. 27. Trichosurus v. Balantia. Trigonocephalus. 473. Trimeresurus v. Alecto. Trionyx. 134. Triton. 208. i Trochili. 81. 116. Troglodytes v. Simia. Trogontherium v. Castor. Tropidolaemus. 475. Tropidolepis v. Tropidurus. Tropidonotus. 179. Tropidosaura. 156. Tropidurus. 146. Tupaja v. Hylogale. Tupinambis v.Crocodilur., Podin., Ctenod., Hydros., Polydaed., Psammos. Tursio. 34. Typhlina. 196. Typhlops. 195. Uraeus. 173. Uranodon v. Nodus. Urocentron. 145. Uroleptes. 36. Uromastix. 145. REGISTER. | Uropeltis. - 194. Uroplatus v. Crossur., Rhacoessa. Uropsophus. 176. Ursi. 2. A. 26. 48. Ursus. 28. Vampirus. 141. Varanus v. Hydros., Polydaed. Psammos. Vespertilio. 43. Vespertiliones. Vipera. 1477. Viverra. 29. Vizcacia v. Lagostomus. ? 2. 4. 9. 44. "Wombatus v. Amblotis. Xenodon. 171: Xenopeltis. 194. Xenopus. 4199. Xenurus. 56. Xiphodon. 16. Xiphorhynchus. 184. Xiphosoma. 1467. Zamenis. 488. Zacholus. A190. Ziphius. 33. Zonurus. 456. Zootoca. 1455. Zygnis. 4160. v. Seps: Druckfehler, Uebersehenes und Ausgelassenes. Seite 7. Zeile 23. 24. statt: Jacobus lies: Jacchus. I — 41. 2. 4. statt: Phyllosostoma lies: Phyllostoma. — 48. 7.14. ist nach Cuv. die Nummer 4) zu streichen. — 44. 7. 533. vor völlig schalte ein: fast. — 47. 7. 18. statt: diesem lies: dieser. de — 62. 2. 8.14. statt: Kronfortsatz, und S. 65. Z. 7. und 16. von wmten, statt: Gelenkfortsatz lies: Hakenfortsatz. — ‘77. Z. 20. von unten, Statt: schienen lies: scheinen, — 83. Zunft I. Wadsehwalben. Statt: die Zehen zur Hälfte u. s. w. lies: die innenzehe an ihrer Wurzel u. s. w. — 93..2. 9. nach dem Worte: Daptrien, füge hinzu: Ibieteren. — 95. Z. 415. statt: der Geier Jies: den Geier. 94. Z. 20. statt: Polygamie Jies: Monogamie. 96. Z. 11. nach dem Worte: und schalte ein: die der Land. hühner. — 405. Z.4 statt: Hühner lies: Landhühner. “— 406. Z. 9. statt: ın lies: von. B 115. Z. 45. statt: Lieterocephala lies: icterocephala. 432. nach Helicops (Ord. IV.) ist Pseudechis einzuschalten. Statt: Calamies (Ord. VI.) lies: Calamites, und statt: Pelusius (Ord. VII.) Salamandrops. — 458-2. 12. statt: palama lies: palma. 440. Z. 21. von unten, statt: stehen, lies: stunden. 444. Z. 41. statt: Rhamphostoma, lies: Ramphostoma. 141. 2. 9. und S. 165. Z. 10 statt: Tomia lies: Gnathidia. 445. Z. 40. statt: diremta und lamellosa, lies: diremtam, lame!losam. % 452. 2. 23. statt: suffulta lies: suffultum. De N 167. vorletzte Zeile, nach dem Worte: Sippe, seize% nicht. — 168. Gen. Constrietor. Nach Asia ist auch noch Africa zu setzen, und den Gattungen der Sippe der africanische Python hieroglyphicus Merr. hinzuzufügen. 169. Z.16 von unten ist nach: sensim das Komma zu streichen, und nach: acuminata zu setzen. 175. Z. 8 statt: mınıma lies: maxima. 176. Z. 45. nach dem Worte: seutatum. setze: America. 178. vorletzte Zeile statt: Auf die ihr Inhalt mit Ausnahme einiger Sippen u.s. w., lies: auf die ihr Inhalt mit Ausnahme der Sippe Sceytale bis zur Sippe Homalosoma inel. anwendbar ist. 486. Das Genus Ophites muls vor dem Genus Rhinoho- thryum stehen. 193. Z. 7. statt: caude. lies: eauda, 196. Z. 6. statt: sentemstriatus, lies: septemstriatus,und statt: Gnathida (Z. 8.) Gnathidia. Waoınn, Syst, der ‚dmphib. DA a 354 | BERICHTIGUNGEN. Seite 4199. Z. 49. statt: simplice, lies: simplex. — 202. Z. 25. statt: semplice,terete, lies: simplices, teretes. — 206. Z. 41. statt: Mooracke, lies: Moorracke, und Z.48. Laur. statt: Linn. — 912. Z. 7 von unten statt: Sternatheil lies: Sternaltheil. — 290. Z. 19. statt: den äufsersten Zehen lies: dieäufser ste Zehe. R RR -— 248. Z. 17. von unten, statt: superciliaris lies: supra- orbitalrs. s _— 357. Z. 45. von unten, lies: Trommelbeine statt: Trom- melfelle. z x — 959. Z. 7. von unten, lies: Chaetodon statt: Chaeodon. — 2385. 2.7. nach: ist ist das Wort: wie einzuschalten, und Z. 16. Wallrosses statt: Dugong zu setzen. 295. Z. 6. von unten, statt: mastacalis lies: marsupialis. — 9294. 2. 12 von unten, statt: Axonitum lies: Aconitum, und Zeile 15 ist das Komma statt nach: stark, nach: bitter zu setzen. Andere kleine ,„ wirkliche Druckfehler, welche hie und da stehen geblieben seyn mögen, wird der geneigte Leser selbst zu verbessern ersucht. j 98 ESS NER EAN HF UNE au aloe: ee a ve indes LT | . u Turn N Bar SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES IT | 3 00