t mare
quinque
articulati . Pholeuon. «)
haud spinulosae . . Diaprysius. ^)
haud transversim strigosa . Hexaurus. '")
transversim strigosa . . . Perrinia. ' ')
haud
striata ;
tibiae
posteriores
tarsi
antici
•) Anthrocharis Abeille, Bul. Soc. d'Hist. Nat. Toulouse, 1878, pag. 9
et 11 (Extrait.). Hierher eine Art aus den Pyrenäen.
2) Trocharanis Reitt. Bestim. Tabel. eur. Col, XII. Brunn 1884. Auf
Anthrocharis Mestrei Abeille aus den Pyrenäen gegründet.
') Cytodromvt Abeille, 1. c. pag. 11. Hierher C. dapsoides Ab. aus
den Pyrenäen.
*) Apropeus Reitt. 1. c. — Hierher Pholeuon leptoderum Friv. aus dem
Biharer Comitate in Ungarn.
'^) Spelaeodromvs Reitt. 1. c. — Hierher Pholeuon Pluto Reitt. aus
dem südlichsten Velebitgebirge.
'■) Fericeus Reitt. 1. c. Hierher Drimeotus Kraatzi Friv. aus dem
Biharer Comitate.
^ Drimeotus Miller. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien, VI. 1856. 635,
mit einer Art: D. Kovacsi Mil. aus dem Biharer Comitate.
*) Pholeuon Hampe, Verh. d. zool. bot. Ges. Wien, VI. 1856. 463 mit
2 Arten: Ph. angusticolle Hampe und gracile Friv. von ebendaher.
*) Diaprysius Abeille 1. c. pag. 9, Reitt. 1. c. — Hierher PÄo/. cau-
datum Ab. und caudatissimum Ab. aus den Pyrenäen.
'") Hexaurus Reitt. 1. c. mit der Art: Merkli Friv. aus dem Balkan.
") Pern/Jta Reitt. I.e. Hierher i4rfe/o/>sÄ'iese/?«"e^^mDi eck ausCatalonien.
Leptoderus. 209
lieptoderus.
Schmidt, Illyrisches Blatt, 1832, N. 3.
Sturm, Ins. XX. 1849. 93.
Stagohim Schiödte, Overs. ov. de dansk. Vidensk, Selsk. Forh.
1847.
Mesostei-num leviter carinatum, carina antrorsum haud magis clevata^
conslriichim.
Caput thorace vix angustius.
Prothorax subcylindricus ; scutellum haud conspicuum.
Tarsi antici maris quinque-, feminae quadri-articulati.
Kopf reichlich so breit als der Halsschild, viel länger als breit,
vorn etwas stärker verdickt, mit langen einfachen Schläfen. Clypeus
durch eine höchst feine, oft angedeutete, weit vor den P'ühlern ge-
legene Querlinie abgesetzt. Lahr um hornig, gross, quer, in der
Mitte des Vorderrandes ausgebuchtet, am Vorderrande von einem
grossen, zweilappigen Hautsaume umgeben, welcher übrigens allen
blinden Gattungen der Silphiden eigenthümlich ist. Fühler fast so
lang als der Körper, dünn, fadenförmig, das 7., dann 9. — 10. Glied
an der Spitze etwas knotig verdickt; Glied 1 etwas dicker als die
nächsten, aber viel kürzer als 2. Die 5 gliederige, durch das achte
einfache Glied unterbrochene Capopiden-Fühlerkeule, wird hier durch
die knotige Verdickung der Spitzenglieder ersetzt. Maxillartaster
dünn, Gld. 2 und 3 von gleicher Länge, Gld. 3 gegen die Spitze
verdickt, das Endglied kleiner, ahlförmig zugespitzt. Hals Schild
cylindrisch, hinter der Mitte eingeschnürt, viel länger als breit.
Schildchen fehlend. Flügeldecken mehr oder minder bauchig
erweitert, gewölbt, ohne Streifen. Die Mittelbrust ist verhältniss-
mässig gross und viel stärker entwickelt als die kurze Hinterbrust;
der Längskiel ist meist nur schwach und durchaus gleichmässig.
Die Vorderbrust zeigt am hinteren Theile einen stärkeren Längs-
kiel, der die Spitze erreicht. Die Hinterhüften sind genähert,
berühren sich jedoch nicht vollkommen. Die Bauchringe von ab-
nehmender Länge, der erste reichlich so lang als die Mittelbrust.
Die Seitenrandlinie der Flügeldecken ist von oben her nicht sichtbar;
Beine sehr lang und dünn, die Schenkel nur bei einer Art (X. liohen-
warti) an der Spitze massig verdickt, die Schienen aussen mit ein-
zelnen längeren Härchen besetzt, ihre Enden mit 2 feinen Enddornen
bewaffnet, wovon namentlich jene der Vorderschienen bei starker
Vergrösserung noch 2 verkehrte Haken aufweisen. Die Füsse
sind schlank, einfach 5 gliederig, nur die vordersten beim $ vier-
gliederig.
210 Silphidae.
Die ,J* sind an den 5 gliederigen Vorderfüssen zu erkennen;
bei 2 Arten sind dieselben schwach, bei einer gar niclit erweitert.
Die Arten leben in den grösseren Grotten Krains und Croatiens,
wo sie in den tieferen und finstersten Theilen derselben an den
Kalkwänden tastend und schleichend sich fortbewegen. Werden sie
von Lichtstrahlen getroffen, so laufen sie viel schneller, um sich
zwischen den Spalten der Steine zu bergen. Ihre Feinde sind die
Grottenspinne Stalita taenaria und der blinde Grottenscorpion Blothrus
spelaeus. Ueber ihre Verwandlungsgeschichte ist noch nichts bekannt.
* Flügeldecken glatt. Glied 2 der Fühler länger als 3; Fühler-
gruben am Kopfe rundlich, nach hinten nicht verlängert.
f. Eiept. MMohentvarti: Piceo-rufus^ nitidus, glaber, prolhorace
cylindiicoy pone medium parum coTistricfo, elytris subcjlobosis , apice
vix acumi)ia(is, pyyidio subnudo, femoiibus apice parum incrassalis. —
Long. 6,5 — 7 mm.
Mas: Tarsis anticis quinque-arücidatis, simplicibus.
Schmidt, Illyrisches Blatt 1832. N. 3. — Sturm, Ins. XX. 93.
t. 376. — Redtb. Faun. Aust. I. 305.
Stagobius trocjlodytcs Schiödt., Spec. Faun, subterr. 1849. 15.
Lept. Schmidtii Motsch., Etud ent. 1856. 36.
Lepl. Deschmanni Joseph, Ber. ü. d. Thätigk. d. entom. Sect. d.
schles. Ges. f. vaterl. Cult. im Jahre 1870, Breslau 1871. 9.
Braunroth, glänzend; oben unbehaart, kaum punktirt. Fühler
so lang wie der Körper, ihr zweites Glied nahezu doppelt so lang
als das dritte. Kopf vorne beträchtlich angeschwollen und hier be-
deutend breiter als der Halsschild. Die Fühlergruben an den Seiten
des Kopfes rundlich, nach vorn gelegen, nach hinten nicht ausge-
zogen. Halsschild cylindrisch, 2Va mal so lang als breit, gleich-
breit, hinter der Mitte etwas eingeschnürt, die Einschnürung auch
auf der Oberseite, wenn auch weniger deutlich als an den Seiten,
sichtbar. Vorder- und Hinterrand von gleicher Breite. Flügel-
decken gross, blasig aufgetrieben, nahezu kugelig, wenig länger als
zusammen breit, gegen die Spitze nicht kahnförmig zugespitzt, die
Spitze des Pygidiums unbedeckt lassend, oben hautartig reticuhrt und
höchst fein erloschen punktirt, die Punktirung schwer sichtbar. Die
Naht verwachsen, gegen die Spitze fein vertieft. Beine sehr lang
und dünn, die hintersten viel länger als der Körper, die Schenkel
glatt, dünn, an der Spitze etwas, aber deutlich verdickt, die Schienen
fast gerade, gleichdünn, fein behaart, die Tarsen von halber
Schicnenlänge, Klauen dünn aber ziemlich gross.
Bei dem ,^ sind die Vorderfüsse nicht erweitert, fünfgliederig.
Leptoderus. 211
Er bewohnt die grösseren Grotten von Inner-Krain z. B. Zavinka
bei Laze, die Grotten unweit Sessana und Newerke, Koschanski
griza, Adelsberger- Grotte, Magdalenengrotte etc. Auch wurde er
gefunden in der Grotte von Treffen in Unterkrain, sowie in naehreren
Grotten der Istrianischen Halbinsel.
2. Eiept. angustatu»: Piceo-rufus, nitidus, glaber, prothorace
elongato, lateribus pone medium constricto, elytris elliptiois, convexis,
apice acuminatis, pygidio obtecto, femoribus apice hnud clavaüs. —
Long. 5 — 5,6 mm.
Mas: Tarsis aniicis quinque-articufaiis, parum dilatatis.
Schmidt, Stett. Zeit. 1852. 381. — Sturm, Ins. XXII. 83.
t. 406.
L. Robici Joseph, 45. Jahresb. d. schles. Ges. f. vat. Cult., pag. 170.
Schmäler als der Vorige, Halsschild und Flügeldecken von etwas
anderem Umriss, ebenfalls rostroth, glänzend, oben unbehaart. An
den langen zarten Fühlern ist das zweite Glied nur 1 '/s länger
als das dritte. Der Kopf ist kaum oder nur wenig breiter als der
Halsschild, vorn weniger angeschwollen, die Antennalgruben tiefer,
ebenfalls rundlich und nach hinten nicht verlängert. Die Stirn zeigt
wie der Halsschild einzelne sehr feine Pünktchen. Der letztere ist
doppelt so lang als breit, unten stark, oben schwach gewölbt, die
Seiten sind hinter der Mitte weit und tief ausgeschnitten oder ein-
geschnürt; die Einschnürung greift nicht im geringsten auf die
Oberfläche über. Der Seitenrand bildet innerhalb der seitlichen Aus-
randung eine deutliche scharfe Kante. Flügeldecken elliptisch,
nach hinten kahnförmig zugespitzt und das Pygidium vollständig ver-
deckend, die Naht an der Spitze fast erhoben, Oberseite sehr fein,
aber deutlich punktirt. Ausserdem zeigt die ganze Oberseite des
Käfers eine äusserst feine hautartige Reticulirung, welche jedoch den
Glanz nicht beeinträchtigt. Beine sehr lang, die Schenkel höchst
fein, einzeln behaart, an der Spitze nicht verdickt, fast durchgehends
von gleicher Stärke. Die Schienen und Füsse sind ähnlich wie
bei der vorigen Art.
Bei dem ^ sind die Füsse fünfgliederig und erweitert. Das
erste erweiterte Glied hat reichlich die Breite der Schiene, die nächsten
nehmen allmählich an Breite ab.
Ausser der Form des Halssfthildes und der Flügeldecken ent-
fernt sich diese Art von der vorigen durch kürzeres zweites Fühler-
glied, die gegen die Spitze nicht verdickten Schenkel, und die beim
^ erweiterten Vorderfüsse.
In der Volcja-jama am Nonos-Abhange in Krain.
212 Silphidae.
•* Flügeldecken behaart. Glied 2 der Fühler kürzer als 3;
Fühlergruben nach hinten ausgezogen. (Subgenus Propus Abeille).
3. Mji'ft. st'rii'eujtt: liufo-Icstaccus , nitidulns, anicimarum artiailn
secniido tcrtio parum breviore, prothorace latitudine sesqui loiujiorc,
elytris subliliter pubesccnt'ibus ^ ellipticis, pipjidio subnudo, femoribus
apicem versus sciis'im anijuslioribus. — Long. 4,6 — 5 mm.
Mas: Tarsis antic'is (pi'mque-articulatis, levissime dilalaüs.
Schmidt, Stett. Zeit. 1852. 382. — Sturm Ins. XXII. 86. t. 407.
L. intcrmedius Hampe, Berl. Ent, Zeit. 1870. 332.
Rothgelb, etwas glänzend, Kopf und Halsschild fast glatt, die
Flügeldecken dicht und fein, anliegend gelb behaart. Der Kopf ist
beträchtlich kürzer als bei den vorhergehenden Arten, vorn nicht
deutlich verbreitert und kaum breiter als der Halsschild, die Fühler-
gruben nicht nur nach vorn ausgehöhlt, sondern auch schräg nach
hinten verlängert. Fühler so lang als der Körper, dünn, die End-
glieder an der Spitze wenig bemerkbar knotig verdickt, das zweite
Glied ist bei dieser Art sogar etwas kürzer als das dritte. Hals-
schild weniger schmal als bei den vorigen Arten, '/2 mal länger
als breit, die Seiten gegen die Basis zu gebogen verengt, aber, wie
der Kopf mit einzelnen sehr feinen Pünktchen besetzt. Flügel-
decken verhältnissmässig schmal, elliptisch, hinten nicht kahnförmig
zugespitzt, überall dicht und deutlich punktirt, das Pygidium zum
grössten Theile nicht bedeckend. Letzteres dicht punktulirt. Beine
sehr lang und dünn, die Schenkel, namentlich die vordersten, an der
Basis viel stärker als an der Spitze, wodurch sich diese Art von den
früheren sehr auszeichnet; die Tarsen die halbe Schienenlänge
überragend.
Bei dem (^ sind die fünfgliederigen Vorderfüsse sehr schwach,
aber deutlich erweitert; das erste Glied der erweiterten Füsse ist
etwas schmäler als die Schiene an ihrer Spitze.
Bewohnt die meisten Grotten von Unterkrain (Masern, Mooswald,
God-jama, Oberskril, Goba dol etc.) und fast alle Grotten Croatiens,
wo ich ihn zahlreich gesammelt habe.
Oryotus.
Miller, Verh. d. zool. bot. Ges. Wien, VI. 1856. 626.
Mesosternum carinatiim, carina antrorswn tnayis elevata, subdentata.
Caput thorace angusüus.
Prothorax dcplanatxts , haud obloiujus^ basin rersus sinualim an-
tust atus.
Tarsi in utrnius.
A beule, Hist. Nat. de Toulouse 1878. 8 (Extrait).
Tarsi antici in utroque sexu quadriarticulati, simplices.
Kopf oval, länger als breit, viel schmäler als der Halsschild.
Clypeus nur undeutlich abgesetzt, Oberlippe quer, hornig, am
Vorderrande kaum ausgebuchtet. Maxillartaster wie bei den
Leptoderites gebildet. Fühler schlank, die Mitte des Körpers meist
überragend, fast von der Länge des Körpers, die beiden Wurzel-
glieder etwas dicker als die folgenden, Glied 1 wenig länger als 2,
2 — 6 fast von gleicher Länge, 7 länger als das vorhergehende und
sowie das 9. — 11. merklich verdickt, Glied 8 wenig, die Endglieder
viel länger als breit. Halsschild quer, an der Basis von der
Breite der Flügeldecken, von da bis zur Mitte fast gleichbreit, oder
gleich von der Basis bis zur Spitze verengt, die Hinterwinkel mehr
oder weniger vortretend, der Vorderrand zur Aufnahme des Kopfes
schwach ausgerandet. Schildchen quer-dreieckig. Flügeldecken
lang oval, oder eiförmig, ihre Punktur zu rissigen Querreihen geordnet,
ohne Nahtstreifen. Die Pygidiumspitze bleibt von oben her sichtbar.
0 Spelaeochlamys Di eck, Heydens Reise nach Spanien, Berl. 1870. 93,
mit einer Art: Sp. Ehler si Dieck, aus einer Grotte bei Cartagena.
III. 2. IL 15
216 Siljihidac.
Hinterbrust etwas kürzer als das Mesosternum, der Mesosternal-
kiel sehr hoch, vorn stärker erhaben. Die Bauch Segmente von
abnehmender Länge; das erste ist so lang wie die Hinterbrust.
Beine lang und dünn, die vorderen 4 Schenkel die Seiten des
Körpers wenig, die hintersten deutlich überragend. Schienen kaum
sichtbar bedornt; Füsse schlank, einfach, die halbe Schienenlänge
etwas überragend, die vordersten in beiden Geschlechtern einfach,
viergliederig.
Diese Gattung ist mit Bathijscia äusserst nahe verwandt, jedoch
durch die in beiden Geschlechtern einfachen, viergliederigen Vorder-
füsse auseinander zu halten; auch habituell entfernt sie sich durch
gestreckte, länglich viereckige Form, bei der nur die Flügeldecken
deutlich gewölbt sind.
Sie scheint auf die Krainer Grotten beschränkt zu sein, wo
sich ihre Arten, wie die Bathyscien, unter feucht gelegenen Steinen
in den finstersten Theilen der Höhlen aufzuhalten pflegen. Wir
kennen bis jetzt 2 Arten.
J. Aph. mUleri: Elongatus, rufo-testaceus, inbuis subüliter fiüm-
piibescem, prothorace a mcdio ad basin rotundato, ad apicem an-
vjustalo, angulis poslicis aculo siibrectis, elytris subparallelis, in medio
leviter rottmdatis, fortiler transversim punctata - rugosis. — Long.
2,75 mm.
F. Schmidt, Verh. d. zool. bot. Ver. Wien, V. 1855. 1. —
Miller, 1. c. V. 1855. 505.
Gestreckt, ziemlich gleichbreit, rostgelb oder braungelb, massig
fein und nicht allzu dicht gelblich behaart. Fühler fast von der
Länge des Körpers. Kopf höchst fein, Stirn deutlicher punktulirt.
Halsschild so breit als die Flügeldecken an der Basis, nahezu
doppelt so breit als lang, vor der Basis am breitesten, von der Mitte
zur Spitze verengt, zur Basis gerundet; Scheibe höchst undeutlich,
die Seiten sehr fein punktulirt, schwach gewölbt. Schildchen
dreieckig, fast glatt. Flügeldecken P/a — 2 mal so lang als zu-
sammen breit, deutlicher gewölbt, die Punktirung kräftige quer-
rissige Runzeln bildend, die Seiten sehr fein abgesetzt, der Seiten-
rand beim ^ wenig, beim $ in der Mitte deutlicher gerundet-
erweitert. Bei dem ^^ ist in der Regel auch die Sutur schwach
vertieft. Beine schlank und dünn, Vorderfüsse in beiden Ge-
schlechtern einfach und viergliederig.
In den meisten Grotten von Ober- und Inner -Krain. Joseph
zählt 35 Grotten auf, in denen er diese Art (jedoch in keiner
häufig) fand, worunter sich aber auch solche befunden haben dürften,
in denen die nächste Art vorkommt.
Bathyscia. 217
3. Mph, MMeiffleitit Elongato - ovalis, rufo-testaceus, nitidus, pube
brevi, depressa sat dense ieclus, prolhorace subcampanaeiforme, a hast
ad apicem fortiter angustato, angidis posticis acutis, producHs, elyiris
oblong 0 - ovatis , ante medium leviter dilatato-rotundatis , fortiter trans-
versim punctato-rugosis. — Long, fere 3 mm.
Etwas grösser als der vorige, heller gefärbt, glänzender, mit
viel kürzerer, sehr feiner, anliegender Behaarung massig dicht be-
setzt. Körperform längHch oval, vv^eniger parallel, Oberseite deut-
licher gewölbt. Punktirüng mit der vorigen Art übereinstimmend.
Halsschild nur l'/s so breit als lang, schwach glockenförmig, von
der Basis zur Spitze verengt und an der ersteren am breitesten, die
Hinterwinkel spitzig und schräg nach hinten verlängert. Schild -
chen äusserst fein punktulirt. Flügeldecken lang eiförmig, vor
der Mitte gerundet erweitert und daselbst am breitesten, oben deut-
lich gewölbt. Fühler und Beine wie bei der vorigen Art.
Von Aph. Müleri, mit dem diese Art bisher confundirt wurde,
durch die ovale Gestalt, von der Basis nach vorn konisch verengtes
Halsschild, eiförmige, vor der Mitte die grösste Breite besitzenden
Flügeldecken und durch die sehr kurze, feine seidenartige, anliegende
Behaarung leicht zu unterscheiden.
Krainer Grotten.
Ich habe mir erlaubt diese Art durch den Namen meines lieben
Freundes Dr. Lucas von Heyden zu bezeichnen.
Bathyscia*
Schiödte, Oversigt over det Kongelige danske Videnskabernes Selskabs
Forhandlinger, 1847, N. 6. 80: Spec. Faun, subterr. pag. 11. t. 11. f. 1. b — i.
Adelops Miller et auct. europ. (non Tellkampf).
Questus Seh au f. — Questiculus Seh auf.
Tarsi antici feminae quadri-, maris quinque-articulati, Ins plus
minusve dilatati.
Kopf ziemlich klein, mindestens so lang als breit, ohne Augen.
Fühler von verschiedener Länge; bei den Arten, welche in Grotten
leben, sind sie dünn und lang, bei jenen, welche im Freien unter
abgefallenem Laube ihr Dasein verbringen, viel kürzer, mit ge-
drungenen, kurzen Gliedern. Das achte Glied ist stets wenigstens
schmächtiger als die umgebenden. Mandibeln immer gezähnt.
Endglied der Maxillartaster dünner und kürzer als das vorher-
gehende, zugespitzt. Halsschild fast halbkreisförmig, vorn etwas
ausgerandet, an der Basis am breitesten, mit die Schultern um-
fassenden, in der Regel vortretenden und spitzigen Hinterwinkeln.
Schildchen quer dreieckig. Flügeldecken das Pygidium kaum
15*
218 Silphidae.
vollständig bedeckend, mit oder ohne querrissiger Sculptur, manch-
mal mit eingedrücktem Suturalstreif. Der letztere, wenn er vor-
handen, ist bei den osteuropäischen Arten an der Spitze deutUcher,
bei den westeuropäischen hingegen ist dieser Streifen, mit nur wenigen
Ausnahmen, vorn deutlicher und verschwindet stets vor der Spitze,
Die Mittelbrust ist stark gekielt, der Kiel horizontal, wegen der
abschüssigen Brust vorn höher als hinten. Die Mittelhüften werden
durch den Mesosternalkiel getrennt. Hinterbrust kürzer als das
Mesosternum, die Hinter hüften nur wenig, nur bei einigen süd-
ungarischen Formen ziemlich weit von einander entfernt. Die Bauch-
ringe von abnehmender Länge. Die Schenkel und Trochan-
teren einfach, die vorderen 4 Schenkel an der Basis am breitesten;
die Schienen mehr oder minder deutlich bedornt und mit langen
Endspornen versehen.
Bei dem Weibchen sind die Vorderfüsse viergliederig und ein-
fach, bei dem Männchen stets fünfgliederig und in mehr oder minderem
Grade, häufig äusserst stark erweitert.
Die Arten leben theils in den Grotten der Kalksteingebirge Europa's,
theils unter abgefallenem Laube an schattigen Orten der gleichen
Gebirgsformation, wo sie sich von vegetabilischen Stoffen nähren.
Man kennt bis jetzt an 100 Arten, welche zum Theile, besonders
die zahlreichen Species aus den Grotten der Pyrenäen sehr schwierig
zu unterscheiden sind.
In den Ann. Fr. 1876. Bul. pag. 195 berichtet May et über die
Larve und Puppe von Bathyscia Delarouzeei, die er gezogen hat,
ohne jedoch eine Beschreibung zu geben.
Die südungarischen Arten zeichnen sich von allen andern melir-
fach aus, weshalb ich sie in ein besonderes Subgenus gebracht habe.
Sie werden in nachfolgender Weise von den andern abgetrennt:
Das erste Glied der Fühler ist nur halb so lang
als das zweite, Mittel- und Hinterschienen lang und
gleich stark bedornt, die Dörnchen von der Länge der
Endsporne Sophrochaeta.
Erstes und zweites Fühlerglied wenig in ihrer
Länge verschieden, oder das erste Glied ist etwas
länger. Nur die Mittelschienen sind manchmal stark,
die Hinterschienen jedoch immer nur schwach oder
kaum sichtbar bedornt Bathyscia.
Zu der Untergattung Sophrochaeta gehören die Arten: Paveli
Friv., insignis Friv. und Merkli Friv. Alle aus den Banater Alpen.
Eine weitere Eigenthümlichkeit derselben ist, dass die Vorderfüsse
sämmtlicher Arten beim ,^ kaum erweitert sind.
Bathyscia. 219
(Bathyscia in spe.),
A. Fühler lang, die beiden vorletzten Glieder länger als breit,
Glied 1 etwas kürzer als zwei. Vorderfüsse des ,^ schwach
erweitert. Grottenbewohner,
a. Grosse Arten, von 2 — 2,5 mm Länge.
f. Bath. suhrotutidata: Subglobosa, dilute ferruginea, pube
depressa fulva dense vestita, antennis dimidii corporis longitudine, elytris
vix transvershn strigosis, Stria suturali nulla, tibiis intermediis sat
fortiter, posticis subtiliter spinulosis. — Long. 2 mm.
Fast halbkugelig, sehr wenig länger als breit, hoch gewölbt,
dicht und fein anliegend, gelb behaart. Fühler die Mitte des
Körpers erreichend. Kopf von der Einlenkung der Fühler
nach vorn konisch verengt und dieser Theil etwas kürzer
als breit. Halsschild von der Breite der Flügeldecken, quer,
von der Basis nach vorn im Bogen verengt, oben kaum punktirt.
Flügeldecken höchst erloschen punktulirt, kaum sichtbar quer-
runzelig oder querrissig, ohne Nahtstreifen. Mittelschienen ziem-
lich stark, Hinterschienen fein und spärlich, aber deutlich bedornt.
Unterscheidet sich von den nachfolgenden 2 Arten durch kürzere,
hochgewölbte Körperform, etwas kürzere Fühler und die kräftigere
Bedornung der hinteren Schienen.
Adelsberger Grotte. Sie wurde im Jahre 1853 von Freier
gesammelt und dem kais. Hofmuseum in Wien als B. hyssina Schiödt.
mitgetheilt, welche in derselben Grotte vorkommt, aber nur halb
so gross ist als die vorliegende Art.
Mit dieser Art ist sehr nahe verwandt die B. croatica Mil. aus
der Grotte Ozail, in Nordkroatien. Die letztere unterscheidet sich
durch grössere Körperform und die Bildung des Kopfes. Dieser ist
von der Einlenkungsstelle der Fühler nach vorn parallel und dieser
Theil länger als breit.
3. Bath. Khevenhüileri: Breviter ovalis, parum convexa,
brunneo - testacea, fulvo - pubescens, antennis dimidium corporis parum
superantibus, ariicidis tertio quartoque aequalibus, elytris obsoletissime
punciato-rugidosis, vix transversim strigosis, Stria suturali nulla, tibiis
intermediis subtilissime , posticis haud distincte spinulosis. — Long.
2,3 — 2,5 mm.
Miller, Verh. d. zool. bot. Ver. Wien, L 1850. 131; — 1. c. V.
1855. 506.
Kurz elliptisch oder kurz eiförmig, etwas gewölbt, massig fein,
anliegend gelblich behaart, bräunlich gelb. Fühler die Mitte des
Körpers etwas überragend, ihr drittes Glied so lang als das
220 SUphidne.
vierte. Kopf länger als breit. Halsscliild fast doppelt so breit
als lang, Hiuterrand im weiten Bogen ausgeschnitten, die Ilinter-
winkel dadurch stark vortretend, von der Basis nach vorn inn Bogen
stark verengt, oben sehr erloschen punktulirt. Schildchen breit
dreieckig, punktulirt. Flügeldecken eiförmig, leicht gewölbt,
sehr dicht erloschen rugulös punktirt, ohne deutliche Querrunzeln
oder Querrisse, ohne Suturalstreifen. Mittelschienen sehr fein.
Hinterschienen kaum bedornt.
In der Grotte von Adelsberg, von Grabowica, von Fernece bei
Sessana, von S. Kanzian bei Mataun, von Corgnale und Dolga-jama
bei Aich. Auch in einer Grotte bei S. Servolo in Istrien.
3. Jlftth. Frey er i: lircviter nvalis, purum coni^exn, bnnmeo-testacea,
ftilro-pubescens, antcnms dhindium corporis panim siiperantibus, nrti-
culo lerlio quarto /o7i(jiore, elytris obsoleüssime pimctato-rngulosis,
vix trnnsversim striijosis^ Stria sutural't mala, tibiis intermedüs subti-
lissime, posticis haud distincte spinulosis. — Long. 2, — 2,3 mm.
Miller, Verb. zool. bot. Ver. V. 1855. 506.
Der Bath. Khevenhülleri äusserst nahe verwandt und nur in
wenigen Punkten von ihr abweichend. Die Gestalt ist etwas kleiner,
mehr elliptisch, zwischen der anliegenden Behaarung der Flügel-
decken sind in der Regel rauhere, mehr emporstehende Härchen
eingestreut, welche jedoch auch manchmal zu fehlen scheinen, und
hauptsächlicli dadurch zu unterscheiden, dass bei Khevenhülleri das
dritte Glied so lang ist als das vierte, bei Freyeri hingegen deutlich
länger.
In Oberkrain, am häufigsten in den Grotten von Podreska-jaraa
und Dolga-jama am Sumberge, weniger häufig in der Jhanska-jama
bei Aich, selten in der Bostonova-jama, Celeryova-jama, Sovenca-
jama, Cajczova-jama unweit Zallog, endlich noch in einigen Grotten
auf dem Moräutscher Boden.
b. Kleine Arten von circa 1 mm Länge.
4. tiath. fflobosa: Breviter ovata, convexa, mfo - feniiginea.
tenuissbue pubuscens^ antennis dimidii corporis fere lonijitu-
diiie, elylris haud shigosis, Stria suttirali nulla. — Long. 0,7 mm.
Miller, Verb. zool. bot. Ver. V. 1855. 507.
Den beiden vorhergehenden in der Gestalt ähnlich, aber viel
kleiner, Rothbraun, sehr dicht behaart. Der Ilalsschild ist an
der Basis weit ausgerandet, hier etwas schmäler als in der
Mitte, an den Seiten schwach gerundet erweitert, gegen die Spitze
verschmälert, vorn ausgerandet, die Vorderwinkel vorstehend, die
Bathysda. 221
Hinterwinkel nach rückwärts ausgezogen. Die Flügeldecken mit
dem Halsschilde gemeinschaftlich gewölbt, gegen die Spitze schwach
gerundet verschmälert.
Diese Art ist die kleinste, welche in Grotten vorkommt. In
Unterkrain findet sie sich überall einzeln in der Grotte von Ledenica
bei Gr. Liplein, in der Gurkgrotte, in der Grotte Skadnenza bei
Rajturnam und Podpec im Guttenfelder Thale.
Anmerkung. Diese, sowie die folgende Art sind mir in Natura nicht
bekannt, weshalb ich die Beschreibungen aus Millers Monographie (Verh.
zool. bot. Ver. V. 505 — 509) entnehme. Die Artrechte derselben sind un-
zweifelhaft.
5. Bnth, hyssinn: Breviter ovata^valde convexa, fusco-ferruginea,
fulvo-pubescens, antennis dimidium corporis parum superanti-
buSf elijtris haud strujosis, Stria sutiirali nidla. — Long. 1 mm.
Schiödte, Spec. Faun, subterr. pag. 10. — Mill. 1. c. V. 507.
Kurz eiförmig, hoch gewölbt, mit der höchsten Wölbung vor der
Mitte der Flügeldecken, sehr fein punktirt und behaart. Fühler
dünn, von mehr als halber Körperlänge, die Keulenglieder länger
als breit, das letzte länglich eiförmig. Die Glieder der Labialpalpen
fast von gleicher Länge. Hals Schild doppelt so breit als lang,
nach vorn verschmälert, die Seiten stark gerundet, die Hinterecken
spitz vortretend. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild,
gegen die Spitze allmählich verschmälert, an den Seiten schwach
gerundet.
Grösser als die B. globosa mit längeren Fühlern.
Aus der Adelsberger und der Grotte von Lueg und Nussdorf.
Selten. Lebt an Byssus auricomum Link. (Dr. Joseph.)
ß. Bnth, acuininata: Oblongo-ovata, postice valde atte-
nuata, convexa, ferruginea, tenuissime piibescens, antennis dimidium
corporis longitudine; elytris haud strigosis, Stria suturali nulla. —
Long. 1,3 — \)h mm.
Miller, Verh. zool. bot. Ver. V. 1855. 507.
Von den beiden vorhergehenden durch etwas grössere, lang-
eiförmige, nach hinten stark verschmälerte Gestalt leicht zu unter-
scheiden. Gewölbt, schwer sichtbar punktirt, höchst fein, anliegend,
staubartig behaart. Die Fühler erreichen die Mitte des Körpers.
Kopf wenig länger als breit. Halsschild und Flügeldecken gemein-
schaftlich gewölbt, die höchste Wölbung des Körpers Hegt an der
Basis der Flügeldecken. Hals Schild fast doppelt so breit als lang,
nach vorn stark verengt, die Hinterwinkel spitz, nach hinten vor-
tretend und die Schultern umfassend. Flügeldecken nahezu dreimal
222 Silphidae.
so lang als der Halsscliild, zur Spitze stark verschmälert, wodurch
das Thierchen ein verkehrt kegelförmiges Aussehen erhält, nicht
sichtbar querrunzelig oder querrissig, ohne Suturalstreif. Beine
dünn und sclilank, die hinteren Schienen schwer sichtbar bedornt.
Bisher nur in der Grotte von Treffen in Unterkrain aufgefunden.
B. Fühler kürzer, den Hinterrand des Halsschildes kaum über-
ragend, ihre beiden vorletzten Glieder nicht länger als breit,
Vorderfüsse der ,^ deutlicher erweitert. Flügeldecken an der
Spitze mit der Spur eines kurzen, angedeuteten Nahtstreifens.
Die Arten leben unter abgefallenem Laube,
a. Flügeldecken nicht deutlich quergestrichelt. Kleine Arten.
7, Bath. niontana: Ovala, purum convexa, subalutacea, fere
opaca, ferrug'mca, subpubescens. antemns thoracis basin atthujentibiis,
prothorace coleopteris vix latiore, obsolete dense punclulato, ehjtris
conjunctis latttudtne dtstincte longioribus^ confertissime punctulatis. —
Long. 1 — 1,1 mm.
Schiödte, Spec. Faun, subterr. pag. 11. t. 2. f. 1. — Miller,
1. c. 1855. 508.
Eiförmig, zur Spitze w^nig verengt, schwach gewölbt, höchst
fein behaart, am Grunde erloschen hautartig genetzt, fast matt,
überall sehr fein, auf den Flügeldecken deutlicher punktulirt. Fühler
den Hinterrand des Halsschildes erreichend, Glied 3 — 7 kaum länger
als breit. Halsschild am Grunde so breit als die Flügeldecken
an der Basis, nach vorn gerundet verengt, die Scheibe sehr erloschen
punktirt. Flügeldecken länger als zusammen breit, zur Spitze
sehr wenig verschmälert, kaum mit Spuren von feinen Querrunzeln.
Beine ziemlich kräftig, die Schienen gerade, die mittleren aussen
sehr deutlich, die hintersten schwer sichtbar bedornt.
Unter Laub am Schlossberge von Laibach häufig. Ueber ganz
Krain und Istrien, Croatien und Bosnien verbreitet.
Herr Dr. G. Joseph, hat im „Bericht über die Thätigkeit der
entomologischen Section der schlesischen Gesellschaft im Jahre 1870"
pag. 12 zwei Varietäten dieser Art beschrieben, wovon sich v. forti-
cornis Jos. aus der Celeryova-jama durch kräftigere, längere Fühler,
grössere Flachheit und Breite des ganzen Thieres, dann v. longi-
pennis Jos., aus der Grotte Fernece bei Sessana und Pekina gropa
bei Grabovica durch Verlängerung der Flügeldecken und Vortreten
ihrer Schultern auszeichnen sollen. Ich war nicht in der Lage diese
angeblichen Verschiedenheiten nachprüfen zu können, bin aber von
ihrer Richtigkeit nicht überzeugt, da die Bathyscien bekanntlich
habituell wenig variiren. Da weiters der Verfasser der B. Hoffmanni,
die wie aus nachfolgender Beschreibung ersichtlich ist, ganz sicher
Bathjscia. 223
gute Art ist, nicht nur die Artrechte abspricht, sondern bemerkt,
dass sie unter den B. montana-Y av\Q\Siien am wenigsten einen Namen
verdient, mithin ihre specifischen Unterschiede übersehen hat, so ist
anzunehmen, dass die Aufstellung der var. forticorms und longipennis
auf einer Täuschung beruht, oder dass dieselben besonderen Arten
angehören.
S, Batli. MtoJ'J^manni : Breviter ovata, vakle co7ivexa, haud
ulutacea, nitida, ferrugineo, fulvo-pubescens, antennis thoracis hasin
haud aitingentibus, prothorace co/eopteris fere latiore, amplialo, dorso
vix punctalo, elylris conjunctis latitudine vix loncßoribus , minus dense
punctulatis. — Long. 1,1 — 1,2 mm.
Motschulsky, Etut. ent. 1856, pag. 36.
Der B. montana äusserst ähnlich und in nachfolgenden Punkten
von ihr abweichend. Der Körper ist kürzer eiförmig, glänzend, viel
stärker gewölbt, zur Spitze beträchtlich verschmälert, am Grunde
nicht hautartig genetzt; die Fühler sind kürzer, indem sie nicht
ganz den Hinterrand des Halsschildes erreichen; dieser ist länger,
auch merklich breiter als die Flügeldecken, auf der Scheibe glatt und
glänzend, die Flügeldecken sind kaum länger als zusammen breit,
zur Spitze stark verjüngt, weniger dicht punktulirt.
In Innerkrain, viel seltener als die Vorige.
Anmerkung. Die Beschreibung von Motsch. ist kurz und sehr mangel-
haft; die Beschreibung der Fühler trifft auch auf montana zu. Nur durch
authentische Exemplare wurde es mir möglich diese Art festzustellen.
b. Flügeldecken höchst fein quer-gestrichelt.
9. Bath. celata: Oblongo - ovata , postice vix magis attenuaia,
parum convexa, fusco-ferruginea, subpubescens, antennis thoracis basin
aitingentibus, prothorace coleopteris haud latiore, obsolete dense punc-
tulato, elytris conjunctis latitudine sesqui longioribus, sublilissime dense
punctulatis, transversim substrigosis. — Long. 1,4 — 1,6 mm.
Hampe, Wien. Ent. Monats. 1861. 65.
Ebenfalls der B. montana sehr nahe verwandt, aber beträchtlich
grösser, von länglicherer Form und mit etwas längeren Flügeldecken.
Letztere sind, wenn auch sehr fein, so doch überall und besonders
an der Basis deutlich querrissig skulptirt und der Nahtstreif an der
Spitze ist deutlicher und erreicht das letzte Drittel derselben.
Diese Art kommt in Nord- und Mittel -Croatien vor; sie wird
aber in Istrien und im südlichen Krain, wo noch sehr wenig gesiebt
wurde, sicher nicht fehlen.
Motsch. benennt in den Etut. ent. 1856, pag. 36 eine B. syl-
vestris aus dem Birnbaumer Wald in Krain, von der nur erwähnt
224 S'ilpliidae.
wird, dass sie der montana ähnlich, aber doppelt so gross ist.
Wahrscheinlich hat derselbe darunter die B. celata gemeint, doch
kann sie wohl nicht als beschrieben betrachtet werden.
Zweite Gruppe: ClIOLiK VAK.
Hörn, Trans. Amer. Knt. Soc. VIII. 18S0. 251.
Caput postice abrupte declire, oculi apice truncah.
Autetmac clava qu'nique-artktiiala, articulo cius 2-do minore.
Co.rae posticae contiguae.
Tarsi antici maris d'datati.
Abdomen segmnitis ventralibus in utroque se.ru sex.
Diese Gruppe schliesst sich selir innig an die vorhergehende
an, indem sie durchaus Vertreter enthält, welche habituell den Formen
der vorigen ausserordentlich nahe stehen und die sich hauptsächlich
durch das Vorhandensein ausgebildeter Augen und der ganz bei ein-
anderstehenden Hinterhüften von ihr separirt. Die Fiisse sind hier
stets in beiden Geschlechtern fünfgliederig. Der Kopf ist am Hinter-
rande des Scheitels plötzlich rinnenförmig im flachen Bogen einge-
schnürt, der Vorderrand bildet eine scharfe Kante, bis zu welcher
in normaler Lage der Kopf in den Halsschild eingezogen ist. Ebenso
zeigen die Augen ein charakteristisches Merkmal; sie bilden die
äussere Hinterecke des Kopfes und sind am Hinterrande gerade
abgestutzt.
Wie die vorige, so lässt sich auch diese Gruppe in 2 natürliche
Sectionen zerlegen und zwar:
Mesosternum einfach, Mittelhüften einander berührend.
(Flügeldecken nicht quergestrichelt) 1. Section.
Mesosternum gekielt. (Flügeldecken fein querge-
strichelt) 2. Section.
1. Section.
(Flügeldecken nicht quergestrichelt).
Diese zerfällt in nachfolgende 3 Gattungen:
Mittelfüsse des ,j einfach.
Fühler schlank, einfach, letztes Glied normal,
nicht doppelt so lang als das vorletzte . . Choleva.
Fühler in der Regel zusammengedrückt, ohne ab-
gesetzte Keule, letztes Glied sehr gestreckt,
mehr wie doppelt so lang als das vorletzte CatopomorpJms.
Das erste Glied der Mittelfüsse beim ,^ erweitert . Ptomapha^us.
Von den bekannten Gattungen dieser Gruppe sind alle 3 in
Deutschland vertreten.
Choleva. 225
Cbolera.
Latreille, Precis Caract. Ins. 179G. 14.
Antennae graciles, haucl compressae, articulo ultimo penultimo vix
duplo lomjiore.
3Iesosternum simplex.
Ebjti'a haucl transversim strigosa.
Co.vae inlermediae contiguae.
Tarsi intermedü maris simplici.
Körper von länglichem, oder länglich eiförmigem Umriss, wenig
gewölbt, oben fein behaart. Kopf viel schmäler als der Halsschild,
von den Augen nach vorn verengt. Clypeus durch eine feine, oft
nur angedeutete Linie zwischen den Fühlereinlenkungsstellen wenig
deutlich abgesetzt. Oberlippe transversal, vorn gerade abgestutzt.
Mandibeln nicht vorspringend. Vorletztes Glied der Maxillar-
taster, wie bei den Cholevini verdickt, das letzte kaum kürzer, aber
dünner und zugespitzt. Fühler schlank, vor den Augen, an den
Seiten des Kopfes, in einer vorn und seitlich ausgerandeten Höhlung
desselben eingefügt, 11 gliederig, das erste Glied wenig dicker als
die nächsten, die fünfgliederige , schmale, oft langgestreckte Keule
häufig undeutlich abgesetzt, ihr zweites Glied merklich schmächtiger
oder kleiner als die umgebenden. Halsschild meist quer, scheiben-
förmig, wenig gewölbt, gewöhnlich hinter der Mitte am breitesten.
Flügeldecken die Spitze des Pygidiums unbedeckt lassend, mit
einem Suturalstreifen ; oft auch, (bei den grösseren Arten) mit fein
und flach eingegrabenen Dorsalstreifen. Vorderhüften die ganze
Vorderbrust in Anspruch nehmend, sehr gross, konisch, zapfenartig
vorragend, die Gelenkgruben nach hinten geschlossen. Mittelbrust
kurz, einfach, in der Mitte ungekielt. Mittelhüften gross, schräg-
stehend, von der Form der vorderen, aber anliegend und nur zum
Theile aus den Gelenkgruben vortretend, hinten einander berührend.
Hinterbrust länger als der erste Bauchring, einfach, die Seiten-
stücke schmal, fast parallel. Hinterhüften quer, in den Gelenk-
gruben eingeschlossen, bei einander stehend. Alle Trochanteren
deutlich und gut entwickelt, die der Hinterbeine, namentlich beim
(^ gross. Bauch aus 6 Segmenten zusammengesetzt; diese unter-
einander ziemlich von gleicher Länge. Beine lang und ziemlich
zart, die Schenkel einfach, die Schienen aussen in der Regel sehr
fein bedornt, mit 2 langen Endspornen. Tarsen schlank, einfach,
nur beim ^ sind die vordersten erweitert.
Die Trochanteren der Hinterbeine sind ausserdem beim (^
gewöhnlich spitzig verlängert, oft auf der Innenseite mit einem ein-
226 Silphidae.
fachen und hakenförmigen Zähnchen hewaffnet, oder verlängert und
wie ein Hohlmeissel aussen convex, innen concav, an der Spitze
schief abgestutzt. Die Form der Trochanteren kann aber bei Fest-
steilung der Arten nur beschränkt verwendet werden, weil bei der-
selben Art oft verschiedene Ausbildungsstufen eines oder des anderen
Entwickelungsprinzipes vorkommen, welche in ihren Extremen sehr
verschieden sind. Man kann 2 Formen der männlichen Trochanteren
der Hinterbeine unterscheiden: sie sind entweder einfach und ent-
wickeln sich allmählich zur gezähnten Form; oder sie sind einfach
und bilden successive die Hohlmeisselgestalt. Bei den Arten der
ersten Gruppe ist beim q der Bauch in mehr oder minderem Grade
der Länge nach vertieft, oder grübchenartig ausgezeichnet.
Die Arten leben bei stark feuchten, faulenden, vegetabilischen
Stoffen, oft an finsteren Orten oder an Schneefeldern der Alpen
bei faulenden Pflanzenwurzeln.
A. Beine lang, Hinterschenkel doppelt so lang als ihre Hüften,
die Trochanteren beim q mehr oder weniger zahnförmig er-
weitert oder verlängert; Enddornen der Hinterschienen lang,
alle Tarsen fast so lang als die Schienen. Halsschild selten
so breit als die Flügeldecken, mit stumpfen Hinterecken.
Flügeldecken gestreift. Fühler lang und dünn, fast faden-
förmig, Glied 8 wenigstens etwas länger als breit.
Grosse, langgestreckte Arten.
Subgen, Choleva Thomson,
a. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, zur Basis und
Spitze fast gleich verengt, in der Nähe der Mitte am breitesten.
Glied 8 der Fühler länglich. Mittelschienen einfach, beim q
nur schwach gebogen.
* Kopf länger als sammt den Augen breit. Oberseite glänzend,
gelbgrau, ziemlich lang, abstehend behaart, am Grunde nicht haut-
artig chagrinirt.
1. Ch. .Kpa (licea: Oblonga, suberecte minus subtiliter pu-
bescensy fusco- picea ^ for titer punctata, prothorace coleopteris
distincte anyustiore , lateribus postice lale refJexo, ehjtris castamis,
unicolorihns aut apice obsctnioribus, striaiis, antennis ferrugineis, apicem
versus siibbi/uscatis. — Long. 5 mm.
Mas: Irochanteitbus posticis plus minusve scalpriformibus.
Sturm, Ins. XIV. 11, t. 273. f. 6B. — Kraatz, Stett Zeit.
1852, 399. — Murray, Ann. Nat. Hist. XVm, 1856. 21.
Die grösste, europäische Art. Lang oval, schwach gewölbt,
dunkelbraun, Flügeldecken kastanienbraun, an der Spitze oft dunkler.
Choleva. 227
der Mund, die Fühler bis auf die dunklere Spitze und Beine gelb-
roth oder rostroth. Oberseite stark und dicht punktirt und ziemlich
lang gelblich grau, etwas abstehend behaart, wodurch sich diese Art
von allen anderen sofort unterscheidet. Der Kopf ist etwas länger
als sammt den Augen breit. Fühler von halber Körperlänge, ihr
achtes Glied eineinhalb mal so lang als breit. Halsschild wenig
breiter als lang und viel schmäler als die Flügeldecken, an den
Seiten gerundet, ziemlich in der Mitte am breitesten, alle Winkel
stumpf, die Scheibe mit schwacher Mittellinie, die Seiten auf der
hinteren Hälfte ziemlich breit abgesetzt und leicht aufgebogen, der
Vorderrand kaum schmäler als der Hinterrand und von der Breite
des Kopfes. Schildchen länglich dreieckig, zugespitzt, gedrängt
punktirt und dichter behaart. Flügeldecken lang oval, gestreift,
mit vertiefterem Nahtstreifen, der Seitenrand sehr fein abgesetzt und
aufgebogen, der Nahtwinkel abgerundet. Beine rothgelb oder rost-
roth. Oftmals ist der ganze Käfer einfarbig braunroth.
Bei dem (J sind die Vorderfüsse stark erweitert, die Mittel-
schienen stärker gebogen, die Trochanteren der Hinterbeine entweder
verbreitert lanzettförmig, am Ende zugespitzt, oder hohlmeisselförmig.
Norddeutschland, Böhmen, Oesterreich etc., selten.
Eine ebenfalls ähnlich behaarte und ihr sehr nahestehende Art,
CA. hirtula Reitt., kommt am Libanon vor. Bei der letzteren sind
aber die Flügeldecken kaum gestreift und das $ hat die Nahtwinkel
derselben zugespitzt. Ch. punctata Bris, aus Nordspanien ist der
spadicea ebenfalls ausserordentlich ähnlich, hat dieselbe starke Punk-
tirung und die gleiche Form der Trochanteren beim\5^, unterscheidet
sich aber leicht durch ihre kurze, feine, dicht anliegende Behaarung.
** Kopf höchstens so lang als sammt den Augen breit. Ober-
seite fein, gedrängt punktulirt und fast staubartig, meist anliegend
behaart, am Grunde fein hautartig chagrinirt.
Z. i)h. intermedia: Oblonga, fusca, pube subfulva brevissima
depressa sericata obtecta et pilis perparum longioribtis in elytris sub-
seriathn rlispositis iniermixlis ; elytris substriatis, concoloribus, antennis
pedibusque rufo-ferrmßneis. — Long. 5 mm.
Mas: Trochonteribus posticis plus minusve scalpriformibus.
Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1852. 401.
Ch. angustata var. Murray, Ann. Nat. Hist. XVIII. 1856. 16.
Rostbraun, die Scheibe des Halsschildes und der Kopf gewöhn-
lich etwas dunkler, Fühler und Beine einfarbig rostgelb. Kopf und
Halsschild höchst fein punktirt; der letztere schmäler als die
Flügeldecken, merklich breiter als lang, an den Seiten gerundet, in
228 Silphklae.
der Mitte am breitesten, alle Winkel stumpf, die Seiten auf der
hinteren Hälfte ziemlich breit abgesetzt und sehr schwach aufge-
bogen, Schild eben länglich dreieckig, gedrängt punktulirt, dichter,
dunkler behaart. Flügeldecken lang oval, fein gestreift, mit
tieferem Nahtstreifen, der Seitenrand schmal abgesetzt und aufge-
bogen, höchst fein bewimpert. Die Oberseite ist grau, in gewissen
Richtungen gelbgrau, höchst fein, kurz und anliegend, seidenartig
behaart, auf den Flügeldecken sind auf jedem Zwischenräume ein
wenig längere, mehr gehobenere Härchen, welche nahezu in
Reihen geordnet sind, zu bemerken. ')
Bei dem ^ sind die Mittelschienen schwach gebogen und die
Trochanteren der Hinterbeine hohlmeisselförmig verlängert und an
der Spitze schräg abgestutzt. Es können aber auch Individuen mit
lanzetförmigen Trochanteren vorkommen.
In ganz Deutschland; nicht häufig. Ich kenne auch Stücke
aus Italien.
Anmerkung. Diese Art steht mit den 3 nächsten in so grosser Ver-
wandtschaft, dass es immerhin eines geübten Blickes bedarf, sie verlässlich
auseinander zu halten. Ch. intermedia und nivalis zeigen auf den Flügel-
decken eine doppelte, Ch. angustata und cisteloides eine durchaus einfache
Behaarung. Die ^ der beiden ersten Arten lassen sich durch die Form
der Trochanteren, die ^ hingegen nur durch die Färbung, also sehr unsicher
auseinander halten. Leichter ist die Scheidung der Ch. ancjustata und
cisteloides , da die 0 beider Arten verschieden ausgezeichnet sind und auch
das $ der angustata in den zugespitzten Nahtwinkeln der Flügeldecken ein
schönes Merkmal besitzt.
3. Ch. iiivalisi Oblomja, ob s eure picea, pnbe brevi depressa
sei'icata obtecta et pilis perpaitüu loinjioribus in elijiris subseriathn
disposUis inlermixüs; elytris substriatis, concoloribm, antennis pedi-
busqiie ferrufßneis. — Long. 5 mm.
Mas: Trochantetibits poslicis spiniformibuSy media magis mimisve incurvatis.
Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1856. 238.
Der vorigen Art äusserst ähnlich und nahe verwandt, etwas
grösser mit dunkleren Fühlern und Beinen. Die Behaarung ist eben-
falls ähnlich, jedoch sehr bemerkbar länger und rauher, dagegen
sind die gehobenen Härchen nur gegen die Spitze und gegen den
Seitenrand deutlich zu sehen. Die Fühler sind etwas kürzer und
stärker.
Bei dem ,^ ist der Bauch, wie bei interviedia fast stiolrund,
nicht grübchcnförmig, oder der Länge nach vertieft, die Mittelschienen
') Diese Härchen sind oftmals nur im Profile sichtbar.
Choleva. 229
sind ebenfalls schwach gebogen, die Trochanteren der Hinterbeine
kurz lanzettförmig, aussen mit einem mehr oder minder ausge-
sprochenem Haken bewaffnet.
Die ^ lassen sich von der vorhergehenden Art durch die etwas
rauhere Behaarung und die Form der hinteren Hüftanhänge, die $
durch die Behaarung und dunklere Färbung unterscheiden.
Im Glatzer Hochgebirge an Schneerändern, unter Steinen bei
Pflanzenmoder, selten.
4. Ca. angustata: Oblonga, picea, aut rufo-hrunnea , pube bre-
vissima, depressa sericata aequaliter obtecta, prothorace paullo ante
medium latissimo, elytris substriatis, rufo-ferrugineis, versus sutur am
postice infiiscatis aut concoloribus, antennis pedibusque rufo-ferrugineis.
— Long. 5 mm.
Mas: Trochanteribus posticis magis minusve scalpriformibus , femoribus
poslicis ante medium obtuse subdentatis.
Fem.: Elytris angulis suiuralibus dentato-prominulis.
Fabr. Syst. El. II. 20. N. 23. — Erichs. Käf. d. M. Br. I. 233.
— Sturm, Ins. XIV. 5. t. 272. m. M. — Murray, Ann.
Nat. Hist. 1856. 12. — Thomson, Skand. Col. IV. (1862) 58.
Cistela agilis Fabr. Syst. El. II. 20. N. 27.
Catops elongatus Payk. Faun. Suec. I. 345. — Gyllenh. Ins. Suec.
I. 281.
Ptomaphagus rufescens Illig. Käf. Pr. 87. — Duft. Faun. Aust.
III. 72 (Catops.).
Choleva oblonga Latr. Gen. Crust. et Ins. II. 27. ^ — Spence,
Linn. Transact. XI. 138.
Choleva Sturmi Bris. Cat. Gren. 1863. 7.
Schmal und langgestreckt, pechbraun, die Ränder des Hals-
schildes und die Flügeldecken heller rostbraun oder rostrotb, Fühler
und Beine einfarbig lebhaft rostgelb. Oberseite ausserordentlich fein
und dicht punktulirt, und überall gleichmässig sehr kurz und fein,
anliegend, fast staubartig gelblich behaart, ohne längere Härchen
dazwischen. Halsschild breiter als lang, etwas vor der Mitte am
breitesten, wodurch sich diese Art ebenfalls von der nächsten er-
kennen lässt. Flügeldecken fein gestreift, mit tieferem Naht-
streifen, rostbraun, bei dunklen Individuen auf der hinteren Hälfte
in der Nähe der Naht etwas dunkler. Fühler die halbe Körper-
länge merklich überragend, Beine sehr schlank.
Bei dem ,^ ist der Bauch der Länge nach schwach gefurcht,
das Analsegment zeigt am Spitzenrande in der Mitte einen sehr
kleinen dreieckigen Ausschnitt, Trochanteren der Hinterbeine ent-
weder einfach, lang lanzettförmig oder hohlmeisselförmig und an der
230 Silphidae.
Spitze schräg abgestutzt; Schenkel auf der Unterkante im ersten
Drittel mit einem sehr kleinen dreieckigen, zahnartigen Vorsprung,
Mittelschienen kaum sichtbar gebogen.
Bei dem $ ist der Nalitwinkel der Flügeldecken etwas zahn-
artig verlängert.
Von allen Arten durch die schwach gezähnten Hinterschenkel
des (J und die spitzig vortretenden Nahtwinkel des $ sehr ausgezeichnet.
In ganz Europa, besonders im nördlichen, aber nicht häufig.
Anmerkung. Cli. Stürmt Bris, ist das ^ von angiistata. Als §
zur Ch. angiistata beschrieb derselbe scharfsichtige Autor jene Form der
Ch. cisteloides, bei welcher die Hinterhüftanhänge einfach lanzettförmig,
während er die stark seitlich gezähnten § als echte cisteloides betrachtete.
Die Hinterhüftanhänge des q der Ch. angvstata sind ähnlich wie bei
Ch. spadicea gebaut und hat diesen Umstand bereits Dr. Kraatz in seiner
Revision der europ. C'a/o/js- Arten ganz richtig betont.
In der Stett. Zeitschr. 1851, pag. 285 sagt Dr. Kraatz, dass ihm § der
Ch. angiistata, die ein feines Zähnchen auf den Hinterschenkeln besitzen,
wie es Erichson bereits dieser Art in den Käf. d. Mk. Br. I. 234 zuschreibt,
nicht vorgekommen, und nimmt an, dass sich Erichson geirrt haben dürfte.
Diese Annahme ist eine irrige, da das von Erichson dem a«^Kstota-Männchen
zugeschriebene Zähnchen auf den Hinterschenkeln in der That vorhanden und
von Kraatz übersehen worden ist.
5. CI*. cisteloides: Oblonga, nujro -picea, pube fusca hretnssima
depiessa sencala aequaliler vestita, prolhorace in medio latissimo,
elytris substrialis, piceis seu castaneis, anlennis pedibusque ferrugineis.
— Long. 4,5 — 5 mm.
Mas: Trochantcribus posticis acuminatis seit latere inferiore dente maijis
minusve curvalo extantc.
Fem.: Elytris umjidis suluralibus rotnndatis, simplicibus.
Fröhlich Naturf. XXVIII. 23. t. 2. f. 50. — Erichs. Käf. d. M.
Br. I. 234. — Kraatz Stett. Ent. Zeitsch. 1852. 404.
Catops castaneus Sturm, Ins. XIV. 9. t. 273. f. a. A. — Kraatz
1. c. 1851. 284.
Choleva aniiustata var. Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 17.
Der Ch. anyustata äusserst ähnlich und von ihr in nachfolgenden
Punkten abweichend. Der Körper ist in der Regel etwas kleiner,
dunkler gefärbt, gewöhnlich mit helleren Flügeldecken, die Behaarung
ebenso fein, dicht und anliegend aber dunkler, niemals hellgelb, die
Oberseite ist am Grunde deutlicher hautartig chagrinirt, der Hals-
schild ist etwas kürzer und seine grösste Breite fällt nicht ober,
sondern in die Mitte, und endlich durch die Geschlechtsauszeichnungen
sicher specifisch verscliieden. Die Fühler sind manchmal gegen die
Spitze getrübt, die Schenkel oftmals etwas dunkler als die Schienen.
Choleva. 231
Bei dem ^ sind entweder die Trochanteren der Hinterbeine
einfach verbreitert, am Ende zugespitzt, oder aussen in der Mitte
mehr oder minder gezähnt oder hakenförmig bewaffnet; die Schenkel
sind einfach. Bei dem $ sind die Suturalwinkel der Flügeldecken
einfach abgerundet.
Die an den verbreiterten Vorderfüssen leicht kenntlichen ^ sind
von der nahestehenden Ch. angustata durch ganz einfache, ungezähnte
Hinterschenkel, die $ an dem abgerundeten Suturalwinkel leicht zu
unterscheiden.
In Nordeuropa selten; in Süddeutschland, Mitteleuropa ziemlich
häufig. Diese Art lebt auch gerne in den Kalkhöhlen, wo sie sich
von den Excrementen verschiedener Säugethiere, besonders der Fleder-
mäuse nährt.
b. Halsschild nicht schmäler als die Flügeldecken, in der Nähe
der Basis am breitesten, nach vorn stärker als zur Basis ver-
engt. Glied 8 der Fühler quadratisch. Mittelschienen beim
i^ und $ gebogen.
ß. €)h. agfiiis: Oblonga, nigro-picea, antennis apice sensim infuscatis
pedibusque rufo-ferrugineis, elytris substriatis obscure piceis aut fusco-
castaneis, supra pube brevissima fusca depressa sericata aequaliter
vestita, prothorace transverso, pone medium latisshno.
Mas: Tibiis intermediis compresso-contortis ; trochanteribus posticis latere
inferiore dente curvato acuminato armatis.
Illiger, Käf. Preuss. 882. — Spence, Linn. Transact. XI. 140.
— Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 234. — Sturm, Ins. XIV.
7. t. 272. n. N. — Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 405. — Murray,
Ann. Nat. Hist. 1856. 23. — Thomson, Skand. Col. IV. 58.
Catops fuscus Gyll., Ins. Suec. I. 281.
Choleva testacea Latr., Gen. Crust. et Ins. II. 228.
Lang oval, aber etwas gedrungener als die vorigen Arten,
dunkel pechbraun, oftmals mit etwas helleren Flügeldecken, oben
höchst fein und kurz anliegend, bräunlich, fast staubartig, durchaus
gleichmässig behaart, Fühler beim ^ von halber Körperlänge, beim
$ etwas kürzer, rostroth, gegen die Spitze gebräunt, ihr achtes Glied
quadratisch. Kopf und Halsschild ausserordentlich fein aber be-
trächtlich weniger dicht punktulirt als bei den vorigen Arten. Hals-
schild quer, nicht schmäler als die Flügeldecken an der Basis, an
den Seiten gerundet, hinter der Mitte, unfern der Basis am breitesten,
der Seitenrand nicht abgesetzt, alle Winkel abgerundet.
Schildchen dreieckig, gedrängt punktirt. Flügeldecken fein
und dicht, aber viel deutlicher als der Halsschild, etwas reibeisen-
III. 2. IL 16
232 Silphidae.
•ATÜQ, puliktirt, indem die Punkte von hinten nach vorn eingestochen
erscheinen, fein gestreift, mit tiefer eingedrücktem Nahtstreifen, Beine
rostroth, Mittelschienen in beiden Geschlechtern gebogen.
Bei dem ^ sind die 3 vorletzten Bauchringe leicht grübchen-
artig vertieft, und die 4 letzten an der Spitze in der Mitte dichter
und länger dunkel behaart, das Analsegment ist an der Spitze schwach
dreieckig ausgeschnitten; die Mittelschienen vor der Mitte zusammen-
gedrückt und leicht geknickt, endlich sind die Trochanteren der
Hinterbeine innen an den Seiten mit einem scharfen kurzen Zahne be-
waffnet. Bei dem $ ist der Nahtwinkel der Flügeldecken abgerundet
wie beim Männchen.
In Nord- und Mitteleuropa, im Kaukasus; in Deutschland ziem-
lich selten.
Mit dieser Art sehr nahe verwandt ist Ch. Emgel Reitt. aus
Attica; sie ist ebenso geformt und gefärbt, aber kleiner, die Be-
haarung ist doppelt länger und weniger anliegend, der Halsschild
weniger quer, die Mittelschienen des <^ sind einfach gebogen, ebenso
sind die Trochanteren der Hinterbeine einfach.
B. Beine von normaler Länge, die Hinterschenkel nur einhalb
mal länger als ihre Hüften, die Trochanteren meistens klein
und einfach. Enddorne der Hinterschienen ziemlich kurz, die
Tarsen fast immer etwas kürzer als die Schienen. Halsschild
selten schmäler als die Flügeldecken, letztere nicht oder höchst
erloschen gestreift. Fühler gegen die Spitze schwach, aber
sichtbar verdickt, Glied 8 quer, selten quadratisch. Kleine,
länglich ovale oder eiförmige Arten.
Subgen. Nargus Thomson,
a. Hinterwinkel des Halsschildes rechteckig.
#. €)h» veiosc: Oblonyo-ovata, fusco-fen'uginea, confertissime obsolete
subaequaiUerque punclulata, pube subtilissima brevissima de-
pressa pulvinata oblecta, capite obscuriore , prolhorace nilUhdo,
elylris coufeilim obsoletiss'une traiisversiin rugidosis, subopncis, antennis
pedibusque fcrrugineis. — Long. 2,7 — 3 mm.
Mas: Trochanlcribus posticis apice acumimito subcurvatis.
Spence, Linn. Transact. XI. 154. — Erichs., Käf. d. Mk. Br.
I. 242. — Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1852. 437. — Sturm,
Ins. XIV. 35, t. 277. f. b. B. — Murray, Ann. Nat. Hist.
1856. 313.
Catops scitulus Thoms., Skand. Col. IV. 65.
Nargus velox Thoms., 1. c. IX. 349.
Länglich-eiförmig, ziemlich gewölbt, rostbraun, der Kopf dunkler,
wenig glänzend, die Flügeldecken fast matt, oben nahezu gleich-
Choleva. 233
massig, ausserordentlich fein und gedrängt punktulirt , und überall
höchst fein und kurz, anliegend, staubartig gelblich behaart. Fühler
rostroth, oftmals die vorletzten Glieder getrübt, Glied 6 beträchtlich
kürzer als 5 oder 7, wenig länger als breit. Halsschild quer, von
der Breite des Halsschildes, vor der Basis am breitesten, an den
Seiten schwach gerundet, nach vorn stärker verengt, die Seiten nicht
abgesetzt, die Basis in der Nähe der Hinterwinkel schwach gebuchtet,
dadurch die letzteren rechteckig. Schildchen dreieckig, gedrängt
punktulirt und dichter, dunkel behaart. Flügeldecken eiförmig,
höchstens mit schwachen, höchst erloschenen Spuren von Streifen,
der Nahtstreif tief eingedrückt, die Punktirung hat die Tendenz
schwache Querrunzeln zu bilden, Nahtwinkel in beiden Geschlechtern
abgerundet, einfach. Beine rostroth.
Bei dem (^ sind die Vorderfüsse sehr stark erweitert, und die
Trochanteren der Hinterbeine am Ende zugespitzt, etwas verlängert
und nach innen gekrümmt.
Diese Art ist unter ihren Verwandten durch die staubartige
Behaarung, gleichmässige, höchst feine, auf den Flügeldecken kaum
stärkere, etwas querrunzelige Punktur, sowie durch die Form der
männlichen Trochanteren der Hinterbeine sehr ausgezeichnet.
Nord- und Mitteleuropa; in Deutschland ziemlich selten. Sie
lebt in Laubwäldern unter dürrem Laube, auf schwarzem, humus-
reichem Boden.
Mit dieser Art ist sehr nahe verwandt: Ch. notaticollis Baudi,
aus Syrien und Südeuropa; sie unterscheidet sich hauptsächlich von
velox durch die hellere Färbung des Halsschildes, dessen Mitte der
Länge nach geschwärzt ist, den beim $ zugespitzten Nahtwinkel
der Flügeldecken und durch die Trochanteren der Hinterbeine der (j^,
welche in einen langen dünnen Dorn ausgezogen sind.
S. Ch. bafiia: Oblongo-ovata,piceo-hrunnea,subtiliterfusco-pubescens,
antennis pedibusque ferrugineis, capite prothoraceque obsoletissime
punctatis, nitidis, sublaevibus, hoc transversa, basi latiore, elytris
subtiliter aciculatim punctatis. — Long. 2,5 — 2,75 mm.
Mas: Trochanteribus posticis simplicibus,
Sturm, Ins. XIV. 40. t. 278. f. b. B. — Kraatz, Stett. Ent.
Zeit. 1852, 438. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 314.
Der Vorigen sehr ähnlich, pechbraun, glänzend, doppelt länger
braun behaart, Fühler und Beine braungelb, die ersteren den Hinter-
rand des Halsschildes wenig überragend, Glied G etwas länger als
breit, 8 schwach quer. Kopf und Halsschild sehr glänzend, wenig
gedrängt und sehr erloschen, an den Seiten etwas deutlicher punk-
tulirt. Der letztere ist quer und wie bei dem vorigen gebildet, nur
16*
234 Silphidae.
sind die Seiten von der Mitte bis zu den rechteckigen Hinterwinkeln
wenig gerundet. Die Flügeldecken sind chagrinartig, mindestens
doppelt stärker punktirt als der Halsschild, ohne deutliche
Querrunzeln, sondern nur mit schwachen unregelmässigen feinen
Nadelrissen, ausser dem massig tief eingegrabenen Nahtstreif ohne
bemerkbare Streifen. Der Nahtwinkel ist in beiden Geschlechtern
einfach abgerundet. Das ,j unterscheidet sich nur hauptsächlich,
wie alle fernere Arten, durch die stark erweiterten Vorderfüsse.
Von der Vorigen durch die auf Kopf und Halsschild sehr feine,
weitläufige, auf den Flügeldecken fast dreifach stärkere, dichte
Punktirung und sehr deutliche, längere Behaarung sofort zu unter-
scheiden.
In Oesterreich selten; in Krain, Croatien etc. häufig. Sie lebt
ganz ähnlich wie die vorige Art.
b. Hinterwinkel des Halsschildes stumpf oder verrundet, (Tro-
chanteren der Hinterbeine beim ^ einfach).
* Vordertarsen der q stark erweitert, so breit als die Schiene
an der Spitze.
O. Ch, Willeini: Elongato - ovata, subalutacea, subtilissime
pubescens, brunnea aut ferruyinea, capite thoraceque obsolelissime,
elytns conferthn subliliter punctatis, antennarum articulis 2 , 3 sub-
aequalibus. — Long. 2,2 mm.
Spence, Trans. Linn. Soc. XI. 1S15, 157. —
C. praecox f]richs., Käf. d. Mk. Br. I. 242. — Sturm, Ins. XIV.
37. t. 277. f. c. C. — Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1852. 438. —
Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 315.
Lang eiförmig, wenig gewölbt, rostroth oder braun mit helleren
Seiten des Körpers, sehr fein behaart. Kopf etwas dunkler und
sowie der Halsschild äusserst fein und erloschen punktirt, glänzender
als die Flügeldecken. Hals Schild reichlicli so breit als die letzteren,
quer, an den Seiten gerundet, dicht vor den stumpfen Hinterwinkeln
am breitesten, Vorder- und Hinterrand gerade abgeschnitten. Schild-
clien dreieckig. Flügeldecken lang oval, gedrängt chagrinartig,
doppelt stärker als der Halsschild punktirt, in beiden Geschlechtern
mit einfachem, abgerundetem Nahtwinkel. Beine heller rostroth,
die Mittelschienen sehr schwach gebogen.
Ausgezeichnet von den beiden nächstfolgenden durch die bei
starker Vergrösserung sichtbare hautartige Netzelung der Oberseite,
welche den andern fehlt. Von der nahestehenden Ch. brunnea ent-
fernt sie sich ausserdem durch viel längere, schmälere Körperform
und durch die Dimensionen des 2. und 3. Fühlergliedes, welche
Choleva. 235
unter sich fast gleich lang sind ; dort ist das zweite Glied viel länger
als das dritte.
In ganz Deutschland verbreitet, ausserdem in England, Schweden,
Ungarn, Croatien etc. zu Hause.
MO. Ch. hrunnea: Ovula ^ haiid alutacea, nüidula, subtilissime
piibescens, picea - brunnea , prothorace lateribus elytrisque dilutioribus,
illo dense subtilissime, Ins dense distincteque punctufis, antennarum
articulo secundo tertio longiore. — Long. 2,2 mm.
Sturm, Ins. XIV. 38, t. 278. f. a. A. — Kraatz, Stett. Ent.
Zeit. 1852, 439. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856, 458.
Der vorigen Art ähnlich und von ihr durch glänzend pechbraune
Färbung, letztere an den Seiten des Halsschildes und auf den Flügel-
decken heller, viel kürzere, gedrungene, eiförmige Gestalt, am Grunde
durchaus glatte, auch bei starker Vergrösserung nicht hautartig reti-
culirte Oberseite, merklich stärkere Punktirung, letztere ist auf den
Flügeldecken ebenfalls doppelt stärker als auf dem Halsschilde, und
durch die Länge des zweiten Fühlergliedes, welches beträchtlich
gestreckter ist als das dritte, sicher zu unterscheiden.
Diese Art ist vorzüglich in Oesterreich zu Hause, wo sie in
gemischten, nicht finsteren Wäldern unter feuchtem, verrottetem Laube
gefunden wird; im nördlichen Deutschland wurde sie von Rosen-
hauer bei Erlangen gesammelt.
** Vorderfüsse des (^ schwach erweitert, schmäler als die
Schiene an der Spitze. (Demochrus Thomson).
MM. Ch. anisototnoieies: Ovata, picea, nitida, pube subtili de-
pressa vix dense obtecta, antennis pedibusque testaceis ; capite thoraceque
obsoletissime parce jmnctulatis, sublaevibus, elytris distincte sub-
ruguloso-punctatis. — Long. 1,5 — 2 mm.
Spence, Linn. Transact. XI. 156. — Sturm, Ins. XIV. 22.
t. 278. f. c. C. — Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1852. 439. —
Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 318. — Thomson, Skand.
Col. IX. 350 (Demochrus).
Kurz oval oder eiförmig, ziemlich gewölbt, glänzend, Fühler
und Beine gelbroth. Oberseite am Grunde nicht hautartig genetzt,
und fein anliegend behaart. Kopf etwas breiter als lang, Fühler
den Hinterrand des Halsschildes erreichend, Glied 3 kürzer als 2,
8 — 10 quer. Halsschild, sowie der Kopf, sehr spärlich und höchst
fein und erloschen punktulirt, fast glatt, glänzend, nahezu polirt.
Er ist mehr doppelt so breit als lang, von der Basis nach vorn ver-
engt, die Hinterwinkel schwach stumpfeckig, nicht vorstehend.
Schildchen dreieckig, feiner und nicht dichter punktirt als die
236 Silphidae.
Flügeldecken. Letztere eiförmig, mit tiefem Nahtstreif, sonst nicht
gestreift, ziemlich stark und dicht chagrinartig punktirt. Beine
kürzer als bei der vorigen Art, zart, die Tarsen etwas kürzer als
die Schienen, an den vordersten sind die '.i ersten Glieder beim ,^
schwach erweitert; sie sind schmäler als die Schiene an der Spitze.
Diese Art zeichnet sich durch dunkle Färbung, ihre Kleinheit,
gedrungene Körperform, den fast glatten Ilalsschild und die schwach
erweiterten Vorderfüsse aus, ist aber eine echte Choleva und es ist
ganz unbegreiflich, wie dieses kenntliche Thierchen in den neueren
Catalogen europäischer Coleopteren unter die sehr abweichenden
Ptomaphagus- Arten eingereiht werden konnte.
Auf humusreichem Waldboden unter faulenden Blättern nicht
selten. Sie ist die am weitesten verbreitete Art und sowohl in
Schweden sowie in Griechenland und Portugal gefunden worden.
Nach Dr. Kraatz kommt sie bei Berlin nicht vor, ist aber bei Halle,
Heidelberg etc. häufig.
Mit dieser Art sehr nahe verwandt ist: Ch. islamita Reitt, aus
Central-Bosnien; sie ist von derselben Form und Grösse, ebenso
gefärbt, unterscheidet sich jedoch durch eine dichte kurze, empor-
gerichtete Behaarung und die kräftige und dichte Punktirung
des Kopfes und Halsschildes; die Flügeldecken sind ebenfalls stärker
punktirt als der Halsschild.
Catopomorphus.
Aube, Ann. Yr. 1850. 324 (Catopsimorphvs).
Antennae compressae, apicem versus crassiores, clava haucl distincta,
articulo ultimo longissinw.
Mesosterniim simplex. *
Elytra haud transversim strujosa.
Tarsi intermedii maris sbnplici.
Mit der Gattung Choleva bis auf die Form der Fühler überein-
stimmend. Diese sind gewöhnlich kurz und dick, abgeplattet, gegen
die Spitze meist verbreitert, aber keine deutlich abgesetzte Keule
bildend; ihr achtes Glied ist zwar ebenfalls kürzer als die um-
gebenden aber nicht schmäler als diese, in selteneren Fällen sind
die Fülller schlank und nur gegen die Spitze gradatim verdickt und
hier abgeplattet; alle Arten kommen aber darin überein, dass ihr
letztes Glied viel länger ist, als die 2 vorhergehenden zusammen
genommen.
Obgleich sich diese Gattung bei der völligen Uebereinstimmung
mit den kleineren Choleva- (Nargus-) Arten nur durch die abweichende
Catopomorphus. "37
Form der Fühler charakterisiren lässt , welche indess auch ver-
schiedenen Modifikationen unterworfen ist, so dürfte es sich dennoch
empfehlen, sie als solche anzuerkennen, weil die Arten eine von den
Choleven abweichende Lebensweise führen, welche wahrscheinlich
auch auf den Bau der Larven von massgebendem Einflüsse sich
äussern dürfte und weil auch die Geschlechtsunterschiede in etwas
modificirter Weise zur Geltung kommen.
Die Arten dieser Gattung gehören der Mittelmeerfauna an und
leben durchwegs bei Ameisen. Tirol scheint ihren nördlichsten, die
nordafrikanische Küste und Syrien den südlichsten, die Länder des
Caspischen Meeres den östlichsten Verbreitungsbezirk zu bilden.
In Deutschland ist diese Gattung nur durch eine Art vertreten.
2. dat. arenarius: Ovatus, nitidus, nigro-piceus, ehjtris fprope
scutellum apicemque infuscatisj antennis pedibusque ferrugineis,pube hrevi
depressa tenuiter vestitus, pilis longis declinatis sat dense hitermixüs^
antennis ihoi'acis basin super antibus , capite prothoraceque parce sub-
tilissime, elytris distincte acicidatim piinctatis. — Long. 2,5 — 3 mm.
Mas: Tarsi antici pariim dilatati, tibiis intermediis compresso-subfractis^
abdominis segmento ventrali quarto tuberculo conico magno imtructo.
Hampe, Verb. d. Siebenb. Ver. 1852. 140. — Rouget, Ann.
Fr. 1857. 756.
C. pilosus Muls., Opusc. ent. 1853. II. 12.
Körper länglich-eiförmig, wenig gewölbt, sehr fein, massig dicht,
anliegend behaart, dazwischen mit etwas aufgerichteten, ziemlich
dicht stehenden langen Haaren. Fühler rostroth, den Hinterrand
des Halsschildes überragend, von der Mitte zur Spitze verdickt und
auch zur Spitze stärker abgeplattet, Gld. 4 — 6 mindestens quadratisch,
das letzte so lang als die 3 vorhergehenden zusammen, am Ende
plötzlich zugespitzt. Kopf und Halsschild dunkel schwarzbraun,
schwer sichtbar weitläufig punktulirt, fast glatt, letzterer oft mit
helleren Rändern, viel mehr wie doppelt so breit als lang, so breit
als die Flügeldecken, an der Basis am breitesten, von der Mitte
nach vorn verengt, Hinterwinkel fast stumpf, indem sie rechteckig
zulaufen, ihre Spitze jedoch abgerundet ist. Schildchen ziemlich
klein, dreieckig. Flügeldecken eiförmig, bis auf die Umgegend
des Schildchens und die Spitze rostroth, seltener einfarbig dunkel-
braun oder heller rothbraun, mit schwachen Spuren von Streifen,
Nahtstreifen massig tief, bis zum Schiidchen reichend. Oberseite
massig dicht, ziemlich stark punktirt, die Punkte von hinten nach
vorn eingestochen, darum etwas reibeisenartig erscheinend; Seiten-
rand lang bewimpert, die doppelte Behaarung der Flügeldecken
deutlicher als am Halsschilde; der Nahtwinkel in beiden Geschlechtern
238 Silphidae.
einfach abgerundet. Pygidiuni von oben nicht sichtbar. Beine
schlank, rostgelb oder gelbroth, die Enddorne der Hinterschienen klein.
Bei dem _^ sind die Vorderfüsse nur schwach erweitert, die
Mittelschienen sind dicht vor der Mitte innen zusammengedrückt
und daselbst plötzlich gebogen, fast stumpfwinkelig gebrochen; am
Spitzenrande des vierten Bauchsegmentes befindet sich ein grosses,
kegelförmiges Höckerchen.
Zwei Exemplare dieser Art fand ich unter einem Steine bei
Arco im Februar 1880.
Ptomaphagus.
(Hellwig i. lit.) Illig., Käf. Preuss. 179S. 87.
Antennae graciies, haud compressae, arliculo ultimo penultimo vix
duplo long'wrc.
Hlesostemum simplex.
Ehjtra haud transversim strigosa.
Tarsi intermedü maris articulo primo dilatato.
Der Gattung Choleva sehr nahe verwandt, aber von mehr ge-
drungenerem, robusterem Körperbaue; meist dunkel gefärbt. Kopf
schmäler als der Halsschild, breiter als lang, Clypeus kaum abge-
setzt, Oberlippe stark transversal. Mandibeln nicht oder sehr
wenig vortretend. Vorletztes Glied der Maxillartaster kaum
länger als das dünnere, zugespitzte letzte. Fühler die halbe Körper-
länge kaum erreichend, die 5 gliederige Keule mehr oder minder
deutlich abgesetzt, ihr 2. Glied klein. Halsschild an den Seiten
gerundet, gewöhnlich wenig schmäler als die Flügeldecken. Schild-
chen dreieckig. Flügeldecken gewöhnlich eiförmig, selten deut-
lich gestreift. Nahtstreifen stets vorhanden. Hinterbrust länger
als die Mittelbrust, letztere einfach, ohne Kiel. Alle Hüften ein-
ander genähert, ihre Trochanteren einfach. Die G frei beweglichen
Bauchringe von gleicher Länge. Beine etwas kürzer und robuster
als bei Choleva, die Vorderfüsse des (^ stark erweitert und unten
mit schwammiger Sohle; bei dem (^ ist auch stets das erste Glied
der Mittelfüsse stark verdickt; ausserdem zeigen noch viele ^ eine
abweichende Bildung der Vorderschienen und manchmal ein kleines
Höckerchen am Innenrande der Vorderschenkel. Endlich haben die
,^ ein kleines, freies Dorsalsegmentchen mehr, als die $.
Der grösste Theil der Arten lebt an Aas, am häufigsten an
den Cadavern kleinerer Vögel; nur wenige werden bei stark faulenden
Pflanzenstoffen, welche sich in finsteren Orten befinden, angetroffen.
Die Larve von Cat. fuscus wurde von Erichson in Wiegm.
Arch. 1841. L 102, kurz, von Schiödte in Nat. Tidsskr. 18G2. lU.
Ptomaphagus. 239
228. t. 10, f. 1 — 6 ausführlich beschrieben und vom letzteren auch
vortrefflich abgebildet. Derselbe diagnosticirt die Larve in nach-
folgender Weise:
Ocelli duo superiores, rotundati, subimmersi. Antennae capite
longiores, setis longioribus instructae, articulo secundo elongato,
Maxillae mala interiore apice uncinata, pectine validiere: exteriore
gracilima lineari, margine exteriore breviter fimbriato. Palpi maxil-
lares articulo ultimo gracili, conico, paenultimo superante. Mentum
utrinque angulatum. Ligula medio excisa. Scuta thoracis completa,
pleuris obtegentia, setis marginis omnibus, disci multis clavatis.
Scuta tergorum abdominis completa, spiracula et pleuras obtegentia,
setis lateralibus binis summo truncata: altera intramarginali, clavata,
sursum porrecta. Partes corneae corporis crebris niinutisque setulis
obsitae. Pedes elongati, graciles, cursorii: coxae conicae, femora
clavata, spinulosa; tibiae lineares, rectae, longissimae, spinosissimae.
Cerci elongati , gracilimi , dense pubescentes , articulo posteriore
longissimo, setaceo, multiannulato.
Larva pallida, partibus corneis pallide fuscus, annulis thoracis
dilatatis, prothorace amplo, rotundato, basi truncato, abdomine gracili,
acuminato. Habitat in cellis. Vitis patridis, fungis.
Die VerM^andtschaft der Catops - Larve mit der von Liodes ist
äusserst gross, die erstere schlanker mit längeren Extremitäten.
Uli g er, der Gründer dieser Gattung führt als erste Art den
Pt. fornicatus 111. =: j^^cipes Fbr. der umsomehr als Typus der-
selben gelten muss, als seine 2 anderen Arten zu Choleva gehören,
einer Gattung, die älteren Datums ist.
Die Gattung Ptomaphagus ist ziemlich artenreich, weshalb es
sich empfiehlt, sie in mehrere Gruppen zu zerlegen :
Halsschild zur Basis nicht, nach vorn stark verengt,
daher ziemlich halbkreisförmig 1. Gruppe.
Halsscbild an den Seiten gerundet, entweder zur
Spitze stärker, oder zur Basis und Spitze gleich
verengt 2. Gruppe.
1. Gruppe.^)
* Das sechste Glied der Fühler quadratisch oder länger als
breit, die Keule undeutlich abgesetzt.
J. Ptom. Uinbrinus: Ovatus, brunneus, subtilissime fulvo-pubes-
cens, antennis thoracis basin parum superantibus , fere fiUfoi-mibus,
') In diese Gruppe gehört noch: Pt. pallidus Men. (^ru/tts Kraatz,
cuneipeiinis Fairm.) aus Sicilien, Spanien, Kaukasus; dann Pt. depressus
Murray aus Frankreich.
240 Silphidae.
iirticulo: 4 et 5 suboblonyo, 0 quadratu; prothorace a bosi ad
apicem arcuatim anguslato^ angulis posticis aculo-producüs, chjtris
subslrinlis, libüs postenoribus subtUiler spinulosis. — Long. 3,s mm.
Mas: Fcmoribus libiisquc unlicis simplicibus.
f^richs., Käf. Mk. Br. I. 235. — Kraatz, Stett. Zeit. 1852, 407.
— Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 313. — Thomson, Skand.
Col. IV. 1SG2. 65.
Einfarbig rostbraun, wenig glänzend, eiförmig, leicht gewölbt,
überall luiclist fein, fast etaubartig gelblichgi'au behaart. Die Fühler
dünn, den Hinterrand des Halsschildes wenig überragend, Gld. 4
und 5 wenig länger als breit, 6 quadratisch, die Keule kaum sicht-
bar verbreitert. Kopf und Halsschild ausserordentlich fein und
dicht punktulirt, der letztere quer, an der Basis am breitesten, von
da nach vorn im verjüngten Bogen verengt, die Hinterwinkel spitz
nach hinten verlängert. Flügeldecken dicht, viel stärker punktirt
als der Halsschild, fein, an den Seiten verloschen gestreift, der Naht-
streif ganz und tiefer eingedrückt. An den vier hinteren Schienen
sind die Dörnchen der Aussenseite nur sehr kurz und ihre Endsporne
kaum länger als die Schiene an der Spitze breit. Unterseite
braunroth, heller, äusserst dicht und fein punktirt.
Bei dem ^ sind die erweiterten Glieder der Vorderfüsse kaum
so breit als die Schiene; das verbreiterte erste Tarsalglied der Mittel-
beine ist reichlich doppelt so lang als breit.
Durch die feinen und ziemlich kurzen Fühler und das nahezu
halbkreisförmige Halsschild von allen nachfolgenden Arten ausge-
zeichnet.
In Deutschland, Oesterreich, Frankreich und Russland. Nach
Dr. Kraatz lebt der Käfer vorzüglich am Fusse alter Eichen im
Sande gesellschaftlich und ist namentlich im Berliner Thiergarten
nicht gelten.
** Das sechste Glied der Fühler quer; die Keule deutlich,
ziemlich stark abgesetzt. (Sciodrepa Thoms.).
2. M*tom. ^fnmatnft: Oratus, ftiscus, fcre opncus, ontcmiis tcmiibtis
parum claralis brumicis, basi arliculo ultimoque apice dilulioribus,
articulo sexlo subtransverso , prothorace coleopteris fere latiore, apice
anguslato, an(ju/is posticis aciüis, postice p-oduclis, eUjtris basin versus
dilulioribus, haud siriiitis. — Long. 3 mm.
Mas: Femoribus tibiisquc anticis simplicibus.
Spence, Trans. Linn. Soc. 1815. 155 (Chol.).
Cat. ambiguus Heer, Faun. Helv. L 381.
C. scitulus Er., Käf. d. Mk. Br. I. 241. — Kraatz, Stett. Zeit. 1852.
437. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 310. — Sturm, Ins. XIV. 33.
Sciodrepa umbrina Thoms., Skand. Col. IV. 65.
Ptomaphagtis. 241
Eiförmig, sehr fein behaart, fast matt, schwarzbraun, die Flügel-
decken entweder ganz oder gegen die Basis heller rostbraun, die
Beine rostroth, die Fühler rostbraun, ihre Basis und das Ende des
Spitzengliedes rothgelb. Die Fühler dünn, den Hinterrand des
Halsschildes erreichend, die Keule schmal, aber ziemlich gut und
deutlich abgesetzt, Glied 5 quadratisch, 6 schwach quer. Kopf
und Hals Schild dicht und fein chagrinartig punktirt, ersterer
dunkler schwarz, letzterer mindestens von der Breite der Flügel-
decken, quer^ von der Mitte zur Basis gleichbreit, nicht verengt, nach
vorn stark verjüngt, die Hinterwinkel spitz nach hinten ausgezogen
und die Schultern umfassend. Flügeldecken eiförmig, kaum ge-
streift. Beine ziemlich kurz, beim (^ stärker, aber wie die des $
einfach, die Mittelschienen leicht gebogen.
Kleiner als der Vorige, dunkler gefärbt, gleichmässiger punktirt,
fast matt, mit spitzig nach hinten verlängerten Hinterwinkeln des
Halsschildes, von dem Nachfolgenden durch seine Hinterwinkel des
Halsschildes, dunklere Färbung und schmale Fühlerkeule zu unter-
scheiden.
"Weit verbreitet, aber im Allgemeinen selten.
3. Ptom. JFatsoni: Ovalis, fusco - piceus , niüdulus, antennis
distincle clavatis. basi apiceque ferrugineis, articulis 4 — 6 transversis,
prothorace coleopteris haud latiore, a basi ad apicem angustato, angulis
posticis subrectis, apice haud productis, elytris pedibicsque rufo-brunneis,
Ulis vix striatis. — Long. 2,6 — 3,4 mm.
Mas: Femoribus tibüsque anticis simplicibus.
Spence, Trans. Linn. Soc. 1815. 156.
Cat agilis Fabr., Syst. El. II. 565. — Gyllenh. Ins. Suec. I. 277.
— Panzer, Faun. Germ. 95.
Cal. fumatus Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 240. — Sturm, Ins. XIV.
31. t. 276. f. c. C. — Kraatz, Statt. Zeitsch. 1852. 436. — Murray,
Ann. Nat. Hist. 1856. 308. — Thomson, Skand. Col. IV. 67.
Catopomorphus curticornis Fairm. Ann. Fr. 1877. Bul. LXV.
Oval, fein gelblich behaart, braunschwarz, die Flügeldecken
hell rostbraun, die Basis der Fühler und ihr Spitzenglied, dann die
Beine rostroth. Fühler den Hinterrand des Halsschildes knapp
erreichend, Glied 4 — 6 quer, die Keule stark abgesetzt und fast so
lang als die Geissei, Glied 8 stark transversal. Kopf und Hals-
schild sehr fein chagrinartig punktulirt, etwas glänzend. Letzterer
nicht ganz doppelt so breit als lang, von der Basis nach vorn ver-
engt und daselbst am breitesten, die Hinterwinkel rechteckig, manch-
mal mit der Tendenz stumpf zu werden. Schildchen dunkel.
Flügeldecken länglich - eiförmig, merklich gröber punktulirt.
242 Silphidae.
weniger glänzend, nicht gestreift, der Nahtslreifen massig tief ein-
gedrückt. Mittelschienen gebogen ; die hinteren Schienen nur fein
bedornt, das erste Glied der Hintertarsen verhältnissmässig kürzer
als bei den andern Arten.
Von dem Vorigen leicht durch die nicht nach hinten vortretenden
Hinterwinkel des Halsschildes, von dem Nachfolgenden durch die
Form und Breite des Halsschildes leicht auseinander zu halten.
An Kadavern kleiner Säugethiere und Vögel sehr häufig.
2. Gruppe.
I. Section: Halsschild seitlich gerundet, die Rundung bis zur Basis
in einer Flucht verengt, neben den Hinterwinkeln nicht ausge-
schweift.
A. Glied 4 — 6 der Fühler quer, die Keule gross und stark ab-
gesetzt.
Jl. Ptoni, atpinus : Oblongo - ovalis , subliliter fulvo • pubescens^
fusco-piceiis^ anteiinis abi-upte clavatis basi fen-ugineis, articulis 4 — 6
transvefsts, prothorace transversa, coleopteris parum anijiistiore, lateri-
biis acqualiter rotundalo, amjulis posticis obtusmsculis, ehjtris vix
striatis pedibusque rufo-brunneis. — Long. 3 — 4 mm.
Mas: Tarsis anticis toto, intermediis arttculo primo leviter dilataüs,
femoribus simplicibtis, tibiis anticis intits pone basin emarginatis.
Gyllh., Ins. Suec. IV. 312. — Heer, Faun. Helv. I. 3l8. —
Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 435. — Murray, Ann. Nat. Hist.
1856. 309.
Cat. subfuscus Kellner Stett. Zeit. 1846. 177.
Sciodrepa alpina Thomson, Skand. Col. IV. 67.
Lang oval, überall dicht und fein gelb behaart, sehr fein chagrin-
artig punktulirt, braunschwarz, die Wurzel der Fühler und die Spitze
des letzten Gliedes, die Flügeldecken und Beine rostroth. Fühler
kräftig, den Hinterrand des Halsschildes schwach überragend, ihr
4. bis 6. Glied quer, die Keule stark abgesetzt, gross, fast von der
Länge der Geissei, Gld. 7 am breitesten, die ferneren, mit Ausnahme
des kleinen und stark transversalen achten, allmählich und wenig
merklich schmäler werdend. Kopf dunkler als der Halsschild,
dieser etwas schmäler als die Flügeldecken, quer, an den Seiten
gleichmässig gerundet, nach vorn und zur Basis gleich verengt, die
Hinterwinkel schwach stumpf, fast rechteckig, der Vorder- und
Hinterrand fast gerade. Schildchen dunkel. Flügeldecken lang
eiförmig, ohne Streifen.
Bei dem ,^ sind die Vordertarsen und das erste Glied der
Mittelfüsse nur schwach erweitert, wodurch sie sich von allen anderen
Ptomaphagus. 243
Arten etwas absondert. Auch haben die Vorderschienen innen hinter
der Basis eine deutliche Ausbuchtung.
Zunächst mit Pt. Watsoni verwandt, jedoch durch den an den
Seiten gleichmässig gerundeten Halsschild, durch grössere Form und
helle Färbung sofort zu unterscheiden.
In Deutschland weit verbreitet; an Aesern kleiner Säugethiere
und Vögel nicht selten anzutreffen.
B. Glied 4 und 5 der Fühler nicht, Glied 6 selten quer. Fühler-
keule undeutlich abgesetzt.
a. Glied 6 der Fühler länger als breit, oder wenigstens beim ^
etwas länger als breit, beim $ manchmal quadratisch. Fühler
dünn und lang.
* Hinterwinkel des Halsschildes stumpf. Flügeldecken seitlich
stark bauchig erweitert, mit bis zur Basis reichenden, ziemlich tiefen
Streifen. Viertes Glied der Hinterfüsse fast nur halb so lang als
das dritte.
5. Ptotn. picipes: Subovatus, convexus, niger, antennis subfili-
formibus pedibusque piceo-ferrugineis, Ulis apice testaceis, prothorace
coleopteris feix ongusiiore, transversa, basi utrinque haud exviso,
angulis posticis obtusis, elytris evidevler strialis. — Long. 5 — 6,5 mm.
Mas: Femoribus tibüsque anticis simplicibus.
Hydrophilus picipes Fabr., Syst. El. I. 251.
Ptom. fornicatus Hl., Käf. Preuss. 89.
Choleva sericea Spence, Trans. Linn. Soc. XI. 1815, 142.
Catops striatis Duftsch., Faun. Aust. III. 74.
Catops blapoides Germ. Ins. spec. nov. 82. Nr. 142.
Catops picipes Erichs., Käf. Mk. Br. I. 1837. 236. — Sturm,
Ins. XIV. 17. t. 274. f. c. C. — Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 428. —
Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 136. — Thoms. Skand. Col. IV. 59.
Ptomapliag. grandis Reitt., Deutsch. Ent. Zeitsch. 1884. 56. ^ var.
Die grösste Art der Gattung, welche sich durch ihre Wölbung,
Corpulenz, starke Streifen der Flügeldecken und stumpfe "Winkel
des Halsschildes von allen sofort erkennen lässt. Gross, eiförmig,
das $ mehr verkehrt eiförmig, stark gewölbt, schwarz, die Fühler,
bis auf die getrübten 3 — 4 vorletzten Glieder, und Füsse gelbroth,
Beine rostbraun, die Schienen gewöhnlich heller. Oberseite höchst
fein und kurz bräunlich, die Flügeldecken dunkel, die Unterseite
gelblich behaart. Die Fühler den Hinterrand des Halsschildes
überragend, fast fadenförmig, Glied 5 — 7 gestreckt, 8 schwach quer,
konisch, fast quadratisch, die Keule wenig bemerkbar abgesetzt.
Kopf und Halsschild sehr fein und dicht punktirt, letztererstark
244 Silphidae.
quer, kaum so breit als die Flügeldecken, beim $ doppelt, beim J
nicht ganz doppelt so breit als lang. Vorder- und Hinterrand ziem-
lich gerade, an den Seiten hinter der Mitte gerundet und daselbst
am breitesten, die Hinterwinkel stumpf. Schildchen dreieckig, dicht
punktirt. Flügeldecken eiförmig, gewölbt, beim $ stark bauchig
erweitert, deutlich gestreift, die Streifen gegen die Spitze stärker
vertieft, der Nahtstreif wenig tiefer. Die Mittelschienen sind in
beiden Geschlechtern etwas gebogen.
Bei dem J^ sind die Vorderschenkel und Vorderschienen einfach,
die erweiterten Vordertarsen so breit als die Schiene an der Spitze,
das erste verdickte Tarsalglied der Mittelbeine halb so breit als die
Schiene, mehr als 3 mal so lang als breit.
In Nord- und Mitteleuropa. Diese Art findet sich an Pilzen
und am ausfliessenden Safte alter Baumstöcke.
Dass dieselbe, wie Sturm angiebt, in Corsica vorkommt, beruht
auf einer Verwechselung mit der nächsten Art.
** Hinterwinkel des Halsschildes rechteckig oder spitzig. Flügel-
decken lang eiförmig oder oval, seitlich nicht bauchig erweitert, mit
nur sehr feinen, an der Basis erloschenen Streifen. Viertes Glied
der Hinterfüsse kaum oder sehr wenig kürzer als das dritte. Basis
des Halsschildes neben den Hinterwinkeln fast immer mehr oder
minder ausgebuchtet oder ausgerandet, wodurch die Hinterwinkel
spitz nach hinten vortreten.
ß. JPtoin. marfßinicollis: Oblongo-subovatus, leviter convexus,
niyro-piceus, pedibus antennisque fetinujineis , Ms subfiliformibus ^ vir
clavatis, articulo octavo quadrato, prothorace lateribus obsolete
dilutiore, rotu7idato, pone medium latissimo, basi prope anyulos posticos
acutus subexciso, elytris substnatis. — Long. 4,5 — 5,5 mm.
Mas: Femoribus simplicibus, libiis anticis basi interne sinuatis.
Lucas, Expl. Alg. PJnt. IL 224. t. 21. f. 4. (Cutops).
Cat. meridionalis Aube, Ann. Fr. 1850. 326. t. 11. f. 2. — Kraatz,
Stett. Zeit. 1852. 428. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 141.
Cat. longipennis Chaud., Bull. Mose. 1845. III. 196.
Cat. nigricans var. Kraatz, 1. c. 1852. 430.
Cat. flavicornis Thomson, Skand. Col. IX. 1867. 346.
Cat. andalusiacus Heyden, Reis. n. Span. 1870. 95.
Kaum kleiner als der Vorige, aber beträchtlich schmäler und
weniger gewölbt, pechschwarz, die Seiten des Halsschildes und die
Spitze des Bauches etwas heller, seltener ebenfalls schwarz, Fühler
und Beine rostroth. Oberseite kaum glänzend, ausserordentlich fein
und dicht punktirt, und höchst fein gelblich, die Flügeldecken etwas
dunkler behaart, letztere sehr schwach bläulich bereift. Fühler
Ptomaphagus. 245
sehr schlank, den Hinterrand des Halsschildes überragend, Glied 3
viel länger als 2, 3 — 7 sehr gestreckt, 8 — 10 konisch, so lang als
breit. Das siebente Glied ist gewöhnlich an der Spitze getrübt.
Kopf dunkler schwarz als der übrige Körper. Halsschild nicht
doppelt so breit als lang, höchstens so breit als die Flügeldecken,
an den Seiten stark gerundet, hinter der Mitte am breitesten, die
Basis neben den spitzig nach hinten verlängerten Hinterwinkeln
deutlich ausgerandet; Oberseite schwach gewölbt, höchst fein chagrin-
artig punktulirt. Flügeldecken eiförmig, mit feinen, an der Basis
weniger deutlichen Streifen, der Nahtstreif etwas tiefer eingedrückt.
Mittelschienen leicht gebogen.
Die erweiterten Vordertarsen des (^ sind reichlich so breit als
die Schiene an der Spitze, das erste Tarsalglied der Mittelbeine nicht
ganz so breit als die Schiene, lang oval, etwa 2% mal so lang als
breit. Die Schenkel sind beim (^ einfach, die Vorderschienen jedoch
an der Basis innen ausgerandet, in der Mitte der Ausrandung mit
einer stumpfen Erhabenheit.
Von den nachfolgenden Arten ist diese durch ihre Grösse und
das konisch-quadratische, also längere achte Fühlerglied hauptsächlich
zu unterscheiden. Auch durch helle F'ühler, wovon nur das siebente
Glied an der Spitze getrübt ist und durch tiefere Streifen der Flügel-
decken ausgezeichnet.
Von Schweden bis nach Nordafrika verbreitet und besonders
im südwestlichen Europa einheimisch. Ich sammelte diese Art in
den schlesischen Beskiden bei Friedland und in den nordungarischen
Carpathen, in wenigen Exemplaren. Auch bei Königsberg (Czwalina).
y. Ftoni. niffvicans: Subovatus, leviter convexus, fusco-niger,
antennis obsolete clavaiis, clava fusca, articulo octavo transverso,
prothorace basi utrinque juxta angulos posticos acuta -subprominulos
emarginato, elytris obsolete striatis, pedibus fusco-brimneis. — Long.
3,5 — 5 mm.
Mas: Femoribus simplicibus , tibiis anticis basi interne sinuatis, media
intus protuberans.
Spence, Trans. Linn. Soc. XI. 1815, 141. (Choleva). — Erichs.,
Käf. d. Mk. Br. I. 237. — Sturm, Ins. XIV. 18. t. 273.
f. c. C. — Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 429. — Murray, Ann.
Nat. Hist. 1856. 137. — Thomson, Skand. Col. IV. 63.
Var. minor: Catops caliginosus StQ^'h.Wl.'Bvlt.U.l. 12. — Kraatz,
1. c. 430.
Catops fulginosus Er., Käf. d. Mk. Br. I. 239.
Mit der vorigen Art sehr nahe verwandt, aber gewöhnlich etwas
kleiner, dunkler gefärbt; an den schlanken aber etwas kürzeren
"246 SUpUdae.
Fühlern ist die kaum abgesetzte Keule gebräunt, das achte Glied ist
stets viel breiter als lang, der Halsschild ist gegen die Seiten nicht
heller, hinter der Mitte am breitesten, die Flügeldecken sind deut-
licher bläulich bereift, viel feiner und erloschener gestreift, die Beine
rothbraun, in selteneren Fällen bis auf die hellen Tarsen dunkelbraun.
Die männlichen Geschlechtsauszeichnungen sind ganz ähnlich
wie bei dem vorigen ausgeprägt.
Bei kleinen Individuen, welche die var. caliginosus Steph. bilden,
ist die Ausbuchtung an der Basis neben den Hinterwinkeln des
Halsschildes undeutlicher und meist durch längere, dichter gestellte
Wimperhärchen gedeckt.
Von dem Nachfolgenden durch schlankere Körperform, dunklere
Färbung, angedunkelte Fühlerkeule, deutlichere Ausbuchtung neben
den Hinterwinkeln des Halsschildes und weniger ausgeprägte Streifen
der Flügeldecken; endlich durch die Vorderschienen der ,^ ver-
schieden.
In ganz Deutschland nicht selten.
S, M*lom. .fuscus: OvatuSy tm/ro - fiisais , prolhoracis latmbus
ehjtrlsque piceo-castaneis, pedibus antemüsque obsolele clavalis, brunneo-
ferrugineis, his basi dilutwribus ^ prolhorace juxla angulos posticos
rectos vix sinuato, ehjtris obsolete striatis. — Long. 3,8 — 4,5 mm.
Mas: Femoribiis simplicibus, tibiis anticis basi intus sinuatis. medio vix
protuberantibiis.
Helops fuscns Panz., Faun. Germ. 18.
Lnperus fuscus Fröhl., Naturf. 28. 24. t. 1. f. 16.
Catops sericeus Payk., Faun. Suec. I. 342.
Catops rufescens Fabr., Syst. El. II. 563.
Choleva festinans Spence, Linn. Trans. XI. 145. — Gyllh. Ins.
Suec. IV. 314.
Catops fuscus Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 235. — Sturm, Ins.
XIV. 13. t. 274. f. a. A. — Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 407. —
Mur ray, Ann. Nat. Hist. 1856. 134. — Thomson, Skand. Col. IV. 63.
Ziemlich eiförmig, schwach gewölbt, braunschwarz, die Flügel-
decken und auch die Seiten des Halsschildes verschwommen rost-
braun, Fühler und Beine rostroth, erstere mit hellerer Basis, das
siebente Glied gewöhnlich an der Spitze dunkler. Oberseite sehr
fein gelb, die Flügeldecken staubartig grau behaart, letztere schwach
bh'iulich bereift. Fühler den Hinterrand des Halsschildes etwas
überragend, dünn, Glied 3 länger als 2, die Keule kaum merkbar
abgesetzt, Glied 8 deutlich quer. Halsschild quer, nur so breit
als die Flügeldecken an der Basis, leicht gewölbt, feiner und dichter
als der Kopf punktirt, die Seiten gerundet, hinter der Mitte am
Ptoinaphagus. 247
breitesten, der Vorderrand sehr schwach ausgerandet, die Basis neben
den Hinterwinkelu nur sehr undeutlich ausgebuchtet, die Hinterecken
rechtwinkelig. Flügeldecken eiförmig, schwach gewölbt, sehr
dicht, aber deutlicher als der Halsschild punktirt, sehr fein, an der
Basis verloschen gestreift. Mittelschienen gebogen, die Hinter-
schienen aussen massig fein bedornt, mit langem inneren Endsporne.
Das Männchen ist wie bei nigricans ausgezeichnet; die Vorder-
schienen sind aber innen von der Mitte zur Spitze gleichbreit, bei
dem Vorigen treten sie innen in der Mitte etwas buckelig vor.
Dr. Kraatz stellt diese Art in unmittelbare Nähe des Pt. umbrinus ;
sie ist jedoch nur mit nigricans zu vergleichen, von dem sie durch
die Färbung, helle Fühler, kürzere Gestalt etc. zu unterscheiden
kommt.
Lebt bei faulenden vegetabilischen Stoffen an finsteren Orten
z. B. in Kellern, Stallungen, Kartoffelgruben u. s. w. Die Larve
wurde zuerst von Erichson und Schiödte beschrieben.
b. Das sechste Fühlerglied ist breiter als lang oder höchstens
beim i^ quadratisch.
* Glied 6 und 8 der Fühler von gleicher Länge und Breite,
schwach quer.
9. Ptom, ionffulus: Elongatus , minus convexus. niger, antennis
crassis, pilosis, obsoletissiine clavatis, articulo octavo sextoque aequali^
leviter transversis ^ duobus aut quatuor primis ultimoque ferrugineis,
pedibus subfuscis, tarsis ferrugineis. — Long. 4,5 — 5 mm.
Mas: Feinoribus simplicibus-, tibiis anticis intus in medio subsinuatis.
Cat. longulus Kellner, Stett. Zeit. 1846. 176. — Kraatz, Stett.
Zeitsch. 1852. 433.
Cat. tristis var. Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 146.
Cat. pilicornis Thoms. Skand. Col. IV. 61.
Langgestreckt, wenig gewölbt, schwarz, sehr fein punktirt und
gelblich, etwas länger als bei den verwandten Arten, die Flügel-
decken kurz grau behaart. Kopf breiter als die halbe Halsschild-
breite beträgt. Fühler dick, zur Spitze jedoch nur sehr schwach
verbreitert, den Hinterrand des Halsschildes etwas überragend, rost-
roth, die 6 — 8 vorletzten Glieder schwärzlich, Gld. 8 nur wenig
quer, wenig schmäler als die umgebenden, von der Länge
des sechsten. Hals Schild nur um Vs breiter als lang, an den
Seiten gleichmässig gerundet, zur Basis und Spitze gleichmässig ver-
engt, die Hinterwinkel rechteckig. Flügeldecken lang eiförmig,
höchst schwach gestreift. Beine robust und ziemlich lang, braun,
mal
so lang als die Schiene am Spitzenrande.
Bei dem ,j haben die Vorderschenkel in der Mitte ihrer Innen-
seite ein sehr kleines Höckerchen,
Durch die kurzen Fühler, die Breite des Halsschildes und die
eiförmige, robuste Körperform von dem Vorigen, durch den Schnitt
des breiten Halsschildes und kurze Fühler von dem Nachfolgenden
zu unterscheiden.
Ziemlich selten.
II. Section: Halsschild an den Seiten gerundet, dicht neben den
Hinterwinkeln mehr oder weniger ausgeschweift, die
Hinterecken meist spitzwinkelig.
A. Glied 6 der Fühler länger als breit, oder wenigstens beim (^
länger als breit, beim $ manchmal quadratisch. Fühler schlank
mit wenig abgesetzter Keule.
13, ^toni. ajifinis: Oblongo-ovatris, niger, antennis gracilibus
obsolete clavatis ferrugineis , clava fusca, articulo ultimo
flavo; pedibus bru7meis, prothorace coleopiens haud lalwre, latenbus
rotundato f basi juxta angulos posticos rectos vix sinuaio, elytris vix
striatis. — Long. 3,5 — 4,5 mm.
Mas: Femonbtis siinplicibus, tibiis anticis subdilatatis, basi tenuibus vix
sinuatis.
Steph., 111. Brit. III. 10.
Cat. tristis Gyll., Ins. «uec. IV. 311.
Cat. morio Payk., Faun. Suec. I. 344.
Cat. nigrita V.r., Käf. d. Mk. Br. I. 239. — Kraatz, Stett. Zeit.
1852, 432. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856, 142 et 465. — Thoms.
Skand. Col. IV. 62.'
Länglich eiförmig, leicht gewölbt, schwarz, wenig glänzend,
fein und dicht chagrinartig punktirt, sehr kurz und fein gelblich, die
Flügeldecken feiner, dunkel behaart, blau bereift. Kopf glänzender
und merklich stärker punktirt. Fühler den Ilinterrand des Hals-
schildes schwach überragend, schlank, rostroth, die Keule nur schwach
abgesetzt, dunkel oder braun, das letzte Glied rothgelb. Hals-
Ptomophagus. 251
Schild kaum oder höchstens so breit als die Flügeldecken, massig
quer, an den Seiten stark gerundet, in der Mitte am breitesten,
Hinterwinkel rechteckig, die seitliche Schwingung vor denselben
schwach; die Basis fast gerade abgeschnitten. Flügeldecken
länglich eiförmig, kaum sichtbar gestreift, mit tief eingedrücktem
Nahtstreifen. Beine rostbraun, die Schenkel oftmals dunkel, die
hinteren 4 Schienen nur kurz bedornt, ihre grösseren, inneren End-
dorne nur etwas länger als die Breite der Schiene an der Spitze
beträgt.
Bei dem (^ sind die Vorderbeine robuster, aber sonst nicht be-
sonders ausgezeichnet.
Der männliche Haftapparat (penis, forceps) dieser Art ist höchst
bemerkenswerth. Er ist gross, stark entwickelt, und besteht aus
3 Theilen: einem mittleren (valva media, Löffel), und zwei voll-
kommen abgesonderten seitlichen (valvae laterales, Klappen). Der
Löffel ist beträchtlich kürzer als die Klappen, fast gleichbreit, die
abgestumpfte Spitze etwas nach unten gebogen; die Klappen sind
ziemlich gerade, an der Spitze schwach keulenförmig angeschwollen.
In ganz Nord- und Mitteleuropa, unter Laub und an Kadavern
kleinerer Säugethiere und Vögel, häufig.
B. Das sechste Fühlerglied ist breiter als lang oder höchstens
beim ^ quadratisch.
a. Fühler dünn und schlank, einfarbig braunroth, oder ihre
Wurzel etwas heller, ihre Keule sehr schwach abgesetzt,
gleichbreit, ihr letztes Glied kaum schmäler als das vorher-
gehende. (Halsschild an den Seiten sehr stark gerundet,
nicht oder wenig schmäler als die Flügeldecken in ihrer
grössten Breite.)
l'M. Ptom. Miirbtfi: Ovatus, nigro-fiiscus aut brunneo-fusciis, an-
tennis tenuibiis obsolete clavaüs pecUbusque rufo-piceis, thorace amplo,
transverso, coleopteris haud angustiore, lateribus valde rotundato,
supra subtilissime granulatim ruguloso-punctato^ elytris vix
striatis. — Long. 3 — 3,75 mm.
Mas; Femoribus anticis subtus pone medium tubercido parva inslructiSy
tib'iis anticis intus basi subsinuatis.
Spence, Trans. Linn. Soc. 1815. 148. — Steph. 111. Brit. III. 11.
Cat. rotundicollis Kellner, Stett. Zeit. 1846. 176. — Kraatz,
1. c. 434. — Thomson, Skand. Col. IX. 1867. 345.
Cat. tristis var. Murray, Ann. Hist. 185G. 144.
Eiförmig, schwärzlich braun, sehr fein gelblich, die Flügeldecken
etwas dunkler behaart, letztere bläulich bereift. Fühler ziemlich
252 Silphidae.
lang und dünn, braunroth, ihre Basis gelbroth, die Keule schwach
abgesetzt, gleichbreit, ihr letztes Glied nicht schmäler als das vorher-
gehende. Kopf schwarz, dunkler als der übrige Theil des Körpers.
Hals Schild quer, sehr gross, seitlich stark gerundet, dicht hinter
der Mitte am breitesten, und hier nicht schmäler, sondern fast breiter
als die Flügeldecken, die seitliche Schwingung neben den scharf
rechteckigen Hinterwinkeln sehr deutlich, Oberseite sehr dicht und
fein, fast körnelig punktirt, die Punkte chagrinartig in einander ver-
fliessend. Flügeldecken gewohnlich um einen Ton heller, weniger
glänzend, einfacher aber nicht stärker als der Halsschild punktirt,
ohne Streifen. Mittelschienen, wie bei den meisten Arten, leicht
gebogen.
Bei dem ,^ haben die Vorderschenkel auf ihrer Unterseite hinter
der Mitte ein kleines Höckerchen und die Vorderschienen sind innen
an der Basis leicht ausgebuchtet.
Diese Art ist mit Pt. grandicollis nahe verwandt, aber durch
ihre kleinere Körperform, hellere Färbung, die Schwingung des
Halsschildes und das nicht schmälere Endglied der Fühler ver-
schieden. Von Pt. neglectus entfernt sie die völlig verschiedene
Punktur des Halsschildes, von tiistis, mit dem man sie lange ver-
band, schon durch die schlanken Fühler mit sehr wenig abgesetzter
Keule ausgezeichnet.
Im nördlichen und mittleren Europa ziemlich selten. Ich erhielt
diese Art auch aus Daghestan und Lenkoran.
15. Ptotn. neglectus'. Ovatus, ingro - fuscus , antennis gracilibus
obsolete clavatis pedibusque rufo-piceis, thorace transversa, coleopteris
fere angtistiore, lata'ibus valde roiwidato, supra confertim sat
fortiter punctata, punctis rotundatis siinpliciter impressis,
ehjlris vix striatis. — Long. 3,4 — 4 mm.
Mas: Femoribus anlicis subtus pone medium tuberculo parva insti-ucliSy
tibiis anticis intus vix sinuatis.
Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 434. (Cat.). — Murray, Ann. Nat.
Hist. 1856. 152.
Dem Vorigen sehr nahe verwandt und in folgenden Punkten
von ihm abweichend. Er ist in der Regel etwas grösser, ein wenig
mehr dunkel gefärbt, der Halsschild ist etwas kleiner, kaum so breit
als die Flügeldecken in der grössten Breite, die Rundung mehr nach
vorne gerückt, wodurch die grösste Breite dicht vor der Mitte liegt,
die seitliche Schwingung vor den rechtwinkeligen Hinterecken ist
weniger deutlich und die Flügeldecken sind verhältnissmässig grösser
und länger eiförmig. Hauptsächlich unterscheidet sich aber diese
Art von allen Verwandten durch die dichte und starke Punktirung
Ptomaphagus. 253
des Halsschildes; jeder Punkt ist rund, dicht an einander gestellt,
einfach, massig stark vertieft und nirgends Runzeln oder feine Körn-
chen bildend.
Diese Art wurde nach deutschen Stücken beschrieben; ausser-
dem ist sie noch in Istrien, Serbien, Siebenbürgen und Frankreich
beobachtet worden.
b. Fühler kräftig, mit dunkler, stark abgesetzter Keule, ihr
siebentes Glied merklich breiter als das neunte und zehnte,
ihr Endglied ein wenig schmäler als das vorletzte, Glied 8
klein und äusserst transversal.
* Letztes Fühierglied nur sehr wenig schmäler als das vorletzte
und nicht doppelt so lang als dieses. Enddorn der Hinterschienen
die Mitte des ersten Tarsalgliedes nicht überragend. Kopf und Hals-
schild fein gelb behaart.
MG. Ptom. tristisi Oblongo-ovattis, ntger, antennis abrupte clavatis,
clava fusca, prothorace coleopieris fere angustiore, lateribus subaequa-
liter rotundato, elytris vix striaiis, pedibus fusco -brunneis, tarsis ferru-
gineis. — Long. 3,5 — 4 mm.
Mas: Femoribus anticis intus tuberculo parvulo instructis, tibiis anticis
basi vix sinuatis.
Panzer, Faun. Germ. 8 (Helops.).
Cat. tristis Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 238. — Kraatz, Stett. Zeit.
1852. 433. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 144. — Thoms. Skand.
Col. IV. 60.
Chol. Leachi Spence, Trans. Linn. Soc. 1815. 148.
Chol. Spencei 111. Brit. III. 11.
Cat. a bdotninalis Rosenh. Beitr. z. Ins. F. Eur. I. 22 (Var. inimat.).
Cat. montivagus Heer, Faun. Helv. I. 381.
Var. a. Prothorace parva, coleopteris valde angustiore.
Ptomaphagus ventricosus Weise, Beitr. d. Kennt, d. Kaukas.
Käf. Brunn 1878. 144.
Lang eiförmig, höchst fein, seidenartig, gelblich behaart, schwarz,
die Flügeldecken oft mit einem Stich ins Braune, die Fühlergeissel
und Beine rostroth, ihre Schenkel häufig dunkler, die Tarsen heller.
Die Fühler erreichen den Hinterrand des Halsschildes, sie sind
ziemlich kräftig mit stark abgesetzter Keule; letztere ist dunkel.
Kopf und Halsschild höchst fein chagrinartig punktirt, letzterer
breiter als lang, kaum ganz so breit als die Flügeldecken, an den
Seiten stark gerundet, dicht vor der Mitte am breitesten, die Schwingung
an den Seiten vor den rechteckigen Hiuterwinkeln ziemlich deutlich,
der Vorderrand in der Mitte leicht ausgebuchtet, der Hinterrand
fast gerade abgestutzt. Flügeldecken lang eiförmig, höchst fein
254 Silphidae.
und dicht punktirt, bläulich bereift, höchstens an der Spitze mit
undeut lieh angedeuteten Streiten. Mittelschienen nur sehr schwach
gebogen.
Die ^ sind ähnlich wie bei den vorigen Arten ausgezeichnet;
die Vorderschienen sind innen kaum gebuchtet.
Eine sehr ausgezeichnete Varietät dieser Art beschrieb Weise
als Ptom. ventricosus (und nicht wie er in seinem Catalogus Col. Eur.
et Caucasi, III. corrigirte, als ventricola). Sie bezieht sich auf
schlanke Exemplare mit extrem kleinem Halsschild, welcher der
Breite der Flügeldecken bedeutend nachsteht. An einem typischen
Exemplare habe ich weitere Unterschiede nicht herausfinden können.
Diese Form fing ich in Siebenbürgen in einem Exemplare; ein
anderes erhielt ich aus dem Böhmerwalde.
In ganz Europa, an Cadavern nicht selten.
** Letztes Glied der Fühler beträchtlich schmäler und doppelt
länger als das vorletzte. Enddorne der Hinterschienen die Mitte
des ersten Tarsalgliedes weit überragend. Die ganze Oberseite
seidenartig schwarz behaart.
17. Ptom. chrtfsotneloides: Oblonyo ■ ovattis , nitjer, suhti-
lissime obscure pubescens, antennis abrupte clavatis, basi ferru-
gineis, clava nigra, articulo ultimo elongato, pedibus piceo-ferrugineiSy
prothorace traiuverso, coleopteris vix angustiore, lateribus aequaliter
rotundato, elytris obsoletissime striatis. — Long. 4,5 — 5 mm.
Mas: Femoribus anticis intus tuberculo parvo instruclo, tibüs anücis
simplicibus.
Panzer, Faun. Germ. 57 (Helops.). — Sturm, Ins. XIV. 22.
t. 275. f. b. B. — Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 697. —
Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 432. — Mnrray, Ann. Nat. Hist.
1856. 155.
Gross und lang eiförmig, schwarz, die Basis der Fühler und
Beine braunroth, Oberseite höchst fein und dicht punktulirt und
schwärzlich — nicht gelb wie die anderen Arten — seidenartig be-
haart. Fühler kräftig, den Hinterrand des Halsschildes kaum er-
reichend, mit stark abgesetzter schwarzer Keule, wovon das letzte
Glied schmäler und doppelt so lang ist, als das vorhergehende.
Halsschild quer, kaum schmäler als die Flügeldecken, an den
Seiten gerundet, in der Mitte am breitesten, die seitlich« Schwingung
vor den rechteckigen Hinterwinkeln nur sehr gering. Flügel-
decken lang eiförmig, bläulich bereift, mit Spuren von Streifen,
welche gegen die Spitze deutlicher werden. Die Schenkel, nament-
lich die liinteren, sind oft dunkel.
Plomaphagus. 255
Die Vorderschenkel sind beim ,^, wie bei den vorhergehenden
Arten auf der Innenseite durch ein kleines Hockerchen ausge-
zeichnet.
In Deutschland, besonders in faulenden Schwämmen nicht selten.
Er ist mir noch aus Frankreich, Bosnien und aus dem Daghestan
bekannt.
2. Section.
(Flügeldecken quer-gestrichelt).
Umfasst 4 Gattungen, wovon 3 auch der deutschen Fauna zu-
kommen:
Mesosternalkiel fein, die Mittelhüften nicht se-
parirend. Die hinteren 4 Füsse nicht zusammenge-
drückt. (Halsschild kaum, Flügeldecken parallel mit
der Basis quer-gestrichelt.)
Zwei Glieder der Mittelfüsse des .^ erweitert.
Clypeus schwach abgesetzt. Fühler und Beine
lang und dünn Anemadus.
Ein Glied der Mittelfüsse des 3^ schwach erweitert.
Clypeus nicht abgesetzt. Fühler und Beine
von normaler Länge Anemadus.
Mesosternalkiel die Mittelhüften separirend.
Mittelfüsse des ,^ einfach. Schenkel stark abgeflacht,
Mittel- und Hintertarsen seitlich zusammengedrückt.
(Halsschild deutlich, Flügeldecken in schräger Rich-
tung quer-gestrichelt.)
Fühlerkeule langgestreckt, einfach, ihr zweites
Glied klein. Mesosternalkiel stark, nach vorn
höher erhaben. Schienen einfach .... Catops.
Fühlerkeule gross, elliptisch. Mesosternalkiel
fein, nach vorn erloschen. Schienen kurz,
breit, parallel, abgeplattet Myrmecohius. ')
Diese Section umfasst die artenärmeren Gattungen. Die exotischen
Formen gehören fast alle in dieselbe. Sie ist durch die gekielte
Mittelbrust recht gut charakterisirt und schon an der abweichenden
Sculptur ihrer Arten leicht erkennbar.
') Myrmecohius agilis Luc, Expl. Alg. Ent. 1846. 233, aus Algier,
■wurde von dem Autor irrthümlich zu den Thorictiden gestellt, mit denen
diese Gattung nichts gemein hat. Wie ich bereits in den Verh. d. zool.
bot. Ges. Iböl. 87 auseinander gesetzt habe, gehört sie unter die Cholevini.
256 Silphidae.
Anemadus.
Reitter, Bestim. Tabel. d. eur. Col. Heft XII. (Brunn 1884).
Clifpeus subdiscretus.
Eltlira transversim (haud oblique) strigosa.
Mcsosteiiium subtiliter carinatum.
Coxae intermediae contiguae.
Tarsi haud compressi, intermedii maris articidis duobus primit
dilatati.
Körperform mit den grösseren Clioleven, denen die Vertreter
dieser Gattung bisher zugezählt wurden, sehr übereinstimmend, lang
oval oder eiförmig, wenig gewölbt. Die Füll 1er lang und dünn,
das achte Glied kaum quer, etwas kleiner als die umgebenden.
Endglied der Maxillartaster klein, ahlförmig, zugespitzt. Clypeus
durch eine feine, oft nur angedeutete Linie abgesetzt. Kopf wie bei
Choleva geformt. Halsschild kaum quer - gestrichelt. Flügel-
decken lang eiförmig, oder lang oval, gewöhnlich mit mehr oder
minder deutlichen Streifen und vertiefterem Nahtstreif; die Punk-
tirung in quere Reihen geordnet und meist in einander verflossen,
deshalb Querstricheln bildend. Diese querrissigen Striche laufen
mit der Basis parallel, bei Catops sind sie schräg gegen die
Naht gestellt. Die Form der Hüften und der Beine ist ganz ähnlich
wie bei Choleva, die Trochanteren der letzteren sind jedoch kleiner.
Mittelbrust fein, aber stets deutlich gekielt, der Kiel vorn nicht
erhabener, hinten dicht vor den Mittelhüften abgekürzt. Hinter-
brust länger als die Mittelbrust. Alle Hüftpaare stehen aneinander,
die Hinterhüften einfach, nicht blattförmig erweitert. Bauch aus
sechs ziemlich gleich langen, oder allmählig kürzer werdenden Ringen
gebildet. Die Schienen aussen undeutlich bedornt, die Enddorne
ziemlich lang, aber fein. Oberseite stets sehr fein behaart.
Mit Choleva nahe verwandt, besonders habituell sehr ähnlich,
jedoch durch die gekielte Mittelbrust, die Sculptur der Flügeldecken
und durch die sehr auffällig abweichenden GeschleciitsdiiTerenzen
verschieden, indem hier 2, dort kein Glied der Mittelfüsse beim ^
erweitert sind. Von Ptomaphagus entfernt sich diese Gattung durch
viel schlankere Körperform, lange und dünne Fühler und Beine,
andere Sculptur der Oberseite und nicht ein, sondern 2 erweiterte
Fussglieder an den Mittelbeinen beim j.
Säramtliche Arten leben unter feuchtem, verrottetem Laube auf
humusreichem Boden in Wäldern und gehören der Mittelraeerfauna
an. Von den bekannten 14 Arten ist bloss eine bei uns ver-
treten.
Anemadus. 257
M» Jln. »trigosws: Oblongo-ovatus, ferrugineus aut brunnetis, an-
tennis elongatis , obsoletissime clavaüs pedibusque rufo - ferrugineiSy
prothorace basi latiore, antrorsum angustato, angulis posticis sub-
acuminatis, ehjtris substriatis, strigosis, posüce angustatis. — Long.
2,8 — 3 mm.
Mas: Tibiis intermediis subarcuatis, elytrorum angulis suturalibus rotundatis.
Fem.: Tibiis intermediis subrectis, elytris apice acuminatis.
Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 441. — Murray, Ann. Nat. Hist.
185C. 399.
Lang eiförmig, sehr fein und kurz behaart, wenig glänzend,
rostroth oder dunkel rostbraun, Fühler und Beine heller rostroth.
Fühler lang und dünn, den Hinterrand des Halsschildes weit über-
ragend, die Keule wenig abgesetzt, Gld. 7 länger als 4 oder 5;
Gld, 8 kaum, oder wenig breiter als lang. In selteneren Fällen ist
Gld. 6 — 9 schwach angedunkelt. Kopf und Halsschild höchst
fein, dicht punktirt, wenig glänzend, ersterer gewöhnlich dunkler,
letzterer quer, an der Basis reichlich so breit als die Flügeldecken
und daselbst am breitesten, von der Basis nach vorn stark im
schwachen Bogen verengt, die Hinterwinkel fast spitzig, sehr wenig
nach hinten verlängert. Schildchen dreieckig, höchst fein und
dicht punktulirt. Flügeldecken nach hinten stark verschmälert,
sehr fein gestreift, Nahtstreifen viel tiefer eingedrückt, oben ziemlich
stark quernadelrissig punktirt, die Punktur quere Stricheln bildend.
Beine schlank, die Tarsen kürzer als die Schienen.
Bei dem ^ sind die Mittelschienen etwas deutlicher gebogen
und die spitz zulaufenden Nahtwinkel der Flügeldecken einzeln ab-
gerundet; beim $ sind die letzteren gemeinschaftlich zugespitzt.
Im Frühjahre bei Wien im Prater, selten; auch von Dr. Ska-
litzki in Böhmen gefangen.
Anmerkung. Dr. Kraatz hat bei Beschreibung dieser Art offenbar
kein ^ gesehen, weil er diese Art in die fünfte Gruppe seiner Catops mit
einfachen Mittelfüssen der § einreiht und in der Beschreibung die zuge-
spitzten Flügeldecken, welche nur das ^ besitzt, betont. Es ist gewiss,
dass er eine besondere Gruppe für diese Art errichtet haben würde, wenn
er das ^ gekannt hätte. Catops aciculatus Kraatz, aus Sicilien, der mit
strigosus verglichen wird, erscheint in der zweiten Gruppe, mit einfachem
Mesosternum und einem erweiterten Gliede an den Mittelfüssen beim ^
untergebracht, was durch eine unvollständige Beobachtung veranlasst wurde.
Er ist wie der andere ein echter Anemadus.
ÜVeutadus.
Thoms., Skand. Col. IX. 1867. 351.
Clypeus haud discretus.
Elytra transoersiin (vix oblique) strigosa.
258 Silphidae.
IUesostanum subtililcr car'matum.
C'uxae inlerinediac cunlujuae.
Tarsi haud compressi, intermedii urtumlo primo leviter dilatato.
Von Anemadus durch kleine, gedrungene und gewölbtere Körper-
forni, kürzere Fühler und Beine, nicht abgesetzten Clypeus und durch
die Mittelfüsse des J* abweichend , bei welchen nur das erste Glied
schwach erweitert ist. Von der Gattung Catops^ mit welcher diese
habituell fast vollständig übereinstimmt, durch die schwach gekielte
Mittelbrust, die beieinander stehenden Mittelhüften und die einfachen
Beine, sowie endlich durch das schwach erweiterte, erste Tarsalglied
der Mittelbeine sehr verschieden.
Körper eiförmig, etwas gewölbt, sehr fein, anliegend, gelblich
behaart. Kopf schmäler als der Halsschild, sein Clypeus nicht ab-
gesetzt. Fühler kürzer als der halbe Körper, gegen die Spitze
schwach verdickt, die Keule undeutlich abgesetzt, Glied 8 kleiner
als die umgebenden. Halsschild an der Basis am breitesten, hier
so breit als die Flügeldecken, von da nach vorn im Bogen verengt,
der Hinterrand zweimal gebuchtet, die Hinterwinkel spitz, etwas vor-
tretend, die Oberseite kaum quer -gestrichelt wie bei der nächsten
Gattung. Flügeldecken manchmal fein gestreift und meist in
horizontaler Richtung (parallel mit der Basis) quer gestrichelt,
mit meist scharfem, seltener stumpflappig vorgezogenem Nahtwinkel,
Alle Hüften bei einanderstehend. Mittelbrust fein gekielt, der
Kiel ist dicht vor den Mittelhüften verkürzt. Beine von normaler
Stärke, viel weniger gestreckt, als bei Anemadus. Schienen dünn,
gegen die Spitze kaum verdickt, an der Spitze mit kurzen und
längeren, oft nur spärlichen Dörnchen bewimpert.
Bei dem ,^ sind die Vorderfüsse stark, das erste Glied der
Mittelfüsse zwar deutlich, aber nur schwach erweitert.
Die Arten dieser Gattung leben im Mulme alter Bäume bei
Ameisen (Formica cunicularia, Lasius etc.).
Ausser unserer einzigen einheimischen Art gehört noch in diese
Gattung: iV. suturalis Murray vom Caspischen Meere und aus dem
Kaukasus und pelopis Reitt. aus Morea und aus der Krim. Beide
unterscheiden sich von unserer Art durch bedeutendere Grösse und
deutlichere Streifen der Flügeldecken.
Thomson hat bei Aufstellung dieser Gattung die wichtigsten
Merkmale, die aneinander stehenden Mittelhüften und das erweiterte
erste Glied der Mittelfüsse, übersehen.
J. IVetn, coloHoitle*: (Jralus, ttiyro - picens , fusco-sericeus, an-
lemuirum basi (clava fusca) ped'ibusque rufo - feiiiiginets . antennarum
Catops. 259
articulo septimo nigro, prothorace vix, elytris transversim striqesis,
his vix striatis. — Long. 1,5 — 1,7 mm.
Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 443 (Catops). — Murray, Ann. Nat.
Hist. 1856. 403. — Thomson, Skand. Col. IX. 1867. 352.
Länglich eiförmig, pechbraun, fein behaart, massig gewölbt.
Fühler den Hinterrand des Halsschildes erreichend, rostgelb, die
Keule braun, das letzte Glied, oder die Spitze desselben hell, Gld. 7
schwärzlich, Gld. 2 ist länger als 3, 4 — 6 fast quer. Kopf und
Halsschild höchst fein, erloschen punktulirt, chagrinirt, die Hinter-
winkel spitzig, nach hinten schwach vortretend, die Schultern der
Flügeldecken umfassend. Schildchen klein, dreieckig. Flügel-
decken eiförmig, kaum gestreift, die Punkte rissig und zu Quer-
stricheln angeordnet, die Querstriche nach innen sehr schwach ge-
neigt, die Spitze gemeinschaftlich abgerundet. Beine rostroth.
Bei Berlin am Fusse alter Eichen. Ich fing diese Art bei
Paskau in Mähren im Baummulme alter Lindenstämme bei Lasius
irunneus, in Gesellschaft von Trichonyx sulcicollis.
Catops.
Paykull, Fauna Suecica I. 1798. 342.
Antennae clava elongata, articulo eins secundo abbreviato.
Thorax elijtraque oblique transversim strigosa.
jyjesostemum fortiter carinatum.
Coxae intermediae haud contiguae.
Femora tarsique posteriores compressa; tarsi inlermedii in utroque
sexu simplices.
Körper länglich eiförmig, ziemlich gewölbt, sehr fein, seiden-
artig oder fast staubartig behaart. Kopf ziemlich breit, breiter als
lang, jedoch viel schmäler als der Halsschild, der Clypeus nicht
abgesetzt. Fühler ziemlich kurz mit deutlicher, manchmal jedoch
nicht plötzlich abgesetzter Keule, das zweite Glied der letzteren ver-
kürzt und kleiner als die umgebenden. Halsschild an der Basis
so breit als die Flügeldecken und hier am breitesten, nach vorn ver-
engt, die nach hinten vortretenden Hinterwinkel umfassen die Schultern
der Flügeldecken. Oberseite fein quer -gestrichelt. Schildchen
auffallend klein, dreieckig. Flügeldecken oft mit schräg abge-
stutzter Spitze, mit tiefem Nahtstreifen, sonst nicht gestreift, überall
quer-gestrichelt, die Querstriche von aussen gegen die Naht schräg
geneigt. Mittelbrust sehr hoch gekielt, der Kiel separirt die
Mittelhüften. Beine ziemlich kurz und robust, die Schenkel und die
Tier hinteren Tarsen abgeplattet, die Spitzen der Schienen mit feinen,
.260 Silphidae.
gleichmässigen, (gleich langen) dicht gestellten Dörnchen bewimpert.
Die Tarsen bis auf das letzte Glied, von abnehmender Länge.
Der erste und zweite Bauchring ist viel länger als die einzelnen
restlichen.
Bei dem q sind die Mittelschienen stärker gebogen, die Beine
robuster, und die Vorderfüsse allein verbreitert.
Die Arten leben ähnlich wie die Ptomaphagus , bei faulenden
animalischen und vegetabilischen Stoffen.
PaykuU, der die Gattung Catops zuerst benannte, zählt als
erste Art den Pt. sericeus Fbr. auf, der daher in Betracht gezogen
werden muss, da seine weiteren Arten zu Choleva und Ptomaphagus
gehören, die älteren Datums sind.
t. Cat, varicomis: Oblongo - ovatus , nigro - piceus , cano- aut
subfulvo-sericeus, antennis fortiter sed haud abrupte clavatis^ futciSy
basi et articulo ultimo ferrugineis, articulis 4 — 7 sensim
latioribus, thorace elytrisque confertim transversim strigtdosis, pedibus
brunneis ^ tarsorum poslicorum articulo priino sequentibus duobus con-
jimclis longiore. — Long. 2,5 — 3,5 mm.
Mas: Tibiis intermediis sat fortiter, posticis lemter curvatis.
Fem.: Tibiis intermediis leviter, posticis haud curvatis.
Rosenhauer, Beitr. z. Ins. Faun. Eur. I. 23. — Kraatz, Stett.
Zeit. 1852. 442. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 402.
Der nächstfolgenden Art so sehr ähnlich, dass es genügt, die
Unterschiede hervorzuheben. Diese ist grösser, weniger tief schwarz
gefärbt, die Behaarung gelblich grau, die Fühler sind kürzer
und kräftiger, die starke Keule nicht plötzlich abgesetzt, indem sich
die Fühler bereits vom 4. Gliede an allmählig verbreitern, das End-
glied oder die Spitze desselben ist stets rothgelb gefärbt, die Quer-
stricheln auf Halsschild und Flügeldecken sind etwas feiner und
doppelt dichter gestellt, auch sind dieselben weniger schräg gegen
die Naht geneigt; endlich ist das erste Glied der Hinterfüsse fast
so lang als die 3 nächsten zusammen genommen. Bei dem J^ sind
auch die Hinterschienen leicht gebogen.
Wie die nächste Art weit verbreitet und nicht besonders selten,
jedoch bisher noch nicht genügend unterschieden.
3. Cat. »ericeu»'. Oblongo-ovnttis, niger. fusco-ant nbscuro-sericeus,
antennis gracilibus , sat abrupte claratis, nigro-fuscis , basi feniigineis
clava angusta. thorace elytrisque distincte, vix confertim transversim
strigosis, pedilms rufo-l)run7ieis, tarsis posticis artiado primo duobus
sequentibus conjunctis haud longiore. — Long. 2,1 — 2,8 mm.
Catops. 261
Mas: Tibiis intermediis paullo maijis arcuatis, posticis rectis.
Fabr. Syst. El. II. 364. — Erichs. Käf. d. Mk. Br. I. 243. —
Sturm, Ins. XIV. 43. t. 278. f. d. D. — Kraatz, Stett.
Zeit. 1852. 442. — Murray, Ann. Nat. Hist. 1856. 401. —
Thoms. Skand. Col. IV. 68.
Ptom. truncatus 111. Mag. I. 42. — Gyll. Ins. Suec. I. 279.
Chol, villosa Latr., Gen. Crust. et Ins. II. 29. — Spence, Linn.
Trans. XI. 152.
Mycet. picijjes Kugelann, Schneid. Mag. 558.
Mordeita stlphoides Marsh. Ent. Brit. I. 493.
Cat. sericatus Chaud. Bull. Mose. 1845. III. 199.
Länglich eiförmig, etwas gewölbt, pechschwarz, oben staubartig
dunkel, braun oder schwärzlich behaart. Fühler den Hinterrand
des Halsschildes nicht erreichend, ziemlich schlank, dunkel, nur ihre
Basis rostroth, die Geissei dünn, vom 4. Gliede an nicht deutlich
verbreitert, die Keule schmal, wenig aber plötzlich abgesetzt, indem
das siebente Glied beträchtlich breiter ist als das sechste. Endglied
einfarbig schwarz. Kopf glänzend, wie der Halsschild quer -ge-
strichelt. Letzterer mindestens so breit als die Flügeldecken und um
Va breiter als lang, zur Basis nicht, nach vorn wenig verengt, Hinter-
ecken spitzig, sehr schwach nach hinten vortretend. Schildchen
sehr klein. Flügeldecken eiförmig, an der Spitze abgestumpft,
oben quer -gestrichelt, die Stricheln stark und sehr gegen die Naht
geneigt und wie jene des Halsschildes nicht dicht gedrängt. Naht-
streifen tief eingedrückt. Beine rostbraun, kräftig, das erste Glied
der Hinterfüsse ist nur so lang als die beiden nächsten zusammen
genommen. Mittelschienen beim $ kaum merklich, beim (^ stärker
gebogen. Hinterschienen in beiden Geschlechtern gerade.
In ganz Europa; im nördlichen häufiger als im südlichen.
Der Cat. sericatus Chaud. gehört sicher zu dieser Art; der
Autor hielt bei seiner Beschreibung den varicornis für den echten
sericeus.
In diese Gattung gehören noch: Cat. validus Kraatz, aus Süd-
ungarn und Serbien, ausgezeichnet durch seine Grösse und die Länge
des dritten und die Kürze des zweiten Fühlergliedes; tarbensis Reitt.
aus Südfrankreich, von sericeus namentlich durch das längere dritte
Fühlerglied und den lappig vorgezogenen Nahtwinkel der Flügel-
decken verschieden; clavalis Reitt. von Sardinien, durch längere
gelbe Behaarung und andere Färbung der Flügeldecken von sericeus
unterschieden; endlich tenuicornis Rosenh. aus Andalusien, durch
rostrothe Färbung und durchaus helle Fühler ausgezeichnet.
262 Sitphidae.
Dritte Gruppe: COIiOIVES.
Hörn, Trans. Amer. Ent. Soc. VIII. 1880. 251.
Mylocchina, Thoms. Skand. Col. IV. 1862. 68.
Caput postice purum constrictum, oculi rotundäli, subprominuli.
Antennae clava forüter quadri-articulata.
Coxae posticac contujuoc.
Abdomen segmentis ventralibus in mare quinqtie, in femina quatuor.
Diese Gruppe umfasst nur eine einzige, ziemlich artenreiche
Gattung der palaearctischen Fauna, welche namentlich in Deutsch-
land reich vertreten ist. Diese Gruppe wurde von Thomson, vor
Hörn Myloechrna genannt, worin ihm jedoch nicht gefolgt werden
kann, da es üblich ist, die Gruppennamen, sowie jene der Familien,
von der ältesten Gattung, also hier Colon, zu entnehmen.
Colon.
Herbst, Käf. VH. 1797. 224.
Myloechiis Latreille, Gen. Crust. et. Ins. IL 30.
Mesostemum carinalum; coxae intermediae haud contiguae.
Die Diagnose dieser Gattung fällt im Uebrigen mit
jener der sie einschliessenden Gruppe zusammen.
Körper länglich-oval, oder eiförmig, leicht gewölbt, dicht und
fein behaart. Kopf schmäler als der Halsschild, breiter als lang,
Clypeus nicht abgesetzt. Augen rund, vortretend, hinter den-
selben oft eingeschnürt, jedoch nicht wie bei den Catopiden mit einer
tief eingeschnittenen Rinne. Fühler mit gewöhnlich grosser vier-
gliederiger, nicht unterbrochener Keule; oftmals erscheint sie nicht
stark abgesetzt, indem sich die vorhergehenden Fühlerglieder all-
mählich zu ihr verbreitern. Maxi llartaster mit kleinem ahl-
förmigem Endgliede. Mandibeln klein, schmal, vor der Spitze
innen nur einmal gezähnt. Die äussere Lade der Maxillen reicht
nicht über die innere hinaus. Das Kinn ist ziemlich schmal, länger
als breit, an der Spitze ausgebuchtet. Die Zunge ist an der Spitze
kaum ausgerandet. Halsschild an den Seiten mehr oder weniger
gerundet, zur Spitze gewöhnlich stärker verengt. Schildchen drei-
eckig, mit abgerundeter Spitze. Flügeldecken lang eiförmig
oder oval, ausser dem gewöhnlich kräftig eingedrückten Nahtstreifen
nicht gestreift. Bei einigen Arten sind sehr schwache Längslinien
wahrzunehmen; diese entstehen dadurch, dass sich an diesen Stellen
dicht gestellte Punkte in einer Längsreihe anordnen, während die
Colon. 263
anderen verworren stehen. Die Spitze des Pygidiums ist meisten-
theils sichtbar. Vorder- und Hinterhüften einander berührend,
die mittleren durch den verlängerten Kiel der Mittelbrust von ein-
ander geschieden. Hinterbrust entwickelt, lang. Bauch beim
^ aus fünf, allmählig abnehmenden, beim $ aus vier Segmenten
bestehend. Beim ,^ tritt manchmal ein sechstes Ventralsegmentchen
vor, welches bei anderen eingezogen ist.
Vordertarsen entweder beim r^ und $ einfach, oder in beiden
Geschlechtern, beim ,^ stärker, erweitert.
Nach Hörn, Trans. Amer. Ent. Soc. VKI. 1880, pag. 267
soll die Zahl der Bauchsegmente sowohl beim ,^ als auch beim $
der nordamerikanischen Arten variiren. Von 53 männlichen Stücken
hatten 24 nur 4, 29 fünf Segmente; von 7 Weibchen 5 vier, 2 hin-
gegen 5 Segmente. Einen ähnlichen Wechsel in der Zahl der Bauch-
segmente habe ich, obgleich mir hunderte von Individuen vorlagen,
bei den europäischen Arten nicht vorgefunden. Die r^ hatten stets 5,
die $ 4 reelle Bauchsegmente. Wahrscheinlich ist es jedoch, dass
die ,^ in der That 6, die $ 5 besitzen dürften, wovon das kleinste
letzte unter dem vorhergehenden verborgen liegt und nur bei sehr
ausgestreckten Exemplaren vortritt.
Die ^ zeichnen sich ausserdem gewöhnlich durch verbreiterte
und oft gezähnte Hinterschenkel und meist auch gebogene Hinter-
schienen aus.
üeber die Lebensweise der Colon ist nur wenig bekannt. Nach
G. Czwalina sollen sie an unterirdischen Pilzen leben, nach Kraatz
ist diese Annahme nicht sehr wahrscheinlich. Man kätschert sie vor
Sonnenuntergang meist einzeln, an schönen windstillen Abenden im
Mai bis August auf grasreichen , etwas feuchten Plätzen , besonders
an Waldwiesen, und namentlich von vereinzelteren Grasbüschen.
Zumeist werden sie an geeigneten Plätzen auf sehr beschränktem
Räume aufgefunden.
Ueber die europäischen Arten der Gattung Colon schrieb Kraatz
in der Stett. Ent. Zeit. 1850 eine ausgezeichnete Monographie, welche
von Tournier in den Ann. Fr. 1863 übersetzt und mit Abbildungen
versehen wurde. Weitere Nachträge und werthvolle Beiträge zur
Kenntniss dieser Gattung haben wir Herrn G. Czwalina zu ver-
danken, welcher eine Revision derselben in der Deutsch. Ent. Zeit.
1881, pag. 305 und einen Nachtrag hierzu 1884, pag. 265 ge-
liefert hat.
Die Gattung Colon ist offenbar ein Neutrum, obgleich sie Herbst
als Masculinum gebrauchte und wurde auch in neuerer Zeit in
der verbesserten, richtigeren Form angewendet. Da man bis nun
III. 2. II. 18
264 Silphidae.
gegen die Amendirung fehlerhaft gebildeter oder fehlerhaft gebrauchter
Gattungsnamen keine Einsprache erhob, wäre konsequent aucli Colo7i
als Neutrum zu gebrauchen. Es geschähe dem Autor sicherlich kein
guter Dienst, wenn man dauernd auf sein Versehen aufmerksam
machen wollte, abgesehen davon, dass man einen erkannten Fehler
in der Wissenschaft dauernd zu erhalten nicht decretiren kann.
Die Gattung Colon zerfällt in 2 natürliche Gruppen, und zwar:
Vorderschienen und Vorderfüsse (beim (^ stärker)
erweitert 1. Gruppe.
Vorderschienen und Vorderfüsse in beiden Ge-
schlechtern einfach : 2. Gruppe.
I.Gruppe. (Colon Thomson).
I. Arten mit verhältnissmässig langem Halsschilde.
A. Halsschild nicht stärker punktirt als die Flügeldecken,
a. Halsschild nicht feiner punktirt als die Flügeldecken. Fühler-
keule, bis auf das Spitzenglied schwarz.
* Letztes Glied der Fühler deutlich schmaler als das vorletzte;
Keule sehr gross, oval.
1, €/ol, clavißeruin: Oblonguin, niyro-fuscum, fere opacum, fulvo-
pubescens, aequaliter conferüssime distincteque punctatum, antennis
pedibusque fen-uginds, ante7%narum clava magna, nigra, articulo ultimo
apice dilutiore; prothorace longiore, angulis poslicis fere acutis. —
Long. 2,5 mm.
Mas: Femoribiis posticis compressis, in media obtuse subdenialis, tibiis
posticis intus subtilissime a-enulatis, apice incrassato-incurvatis .
Herbst, Käf. VII. 226. t. 109. f. 11. — Erichs., Käf. d. Mk.
Br. 1. 244. — Sturm, Ins. XIV. 50. t. 279. f. a. A. —
Tourn. Ann. Fr. 1863. 140. t. 4. f. 5.
Länglich, gewölbt, dunkel braunschwarz, fast matt, fein gelblich
behaart, überall gleichmässig ausserordentlich dicht und ziemlich
stark punktirt. Fühler rostroth, die sehr grosse Keule schwarz, ihr
letztes Glied an der äussersten Spitze rostgelb, das letzte deutlich
schmäler als das vorletzte. Halsschild sehr wenig breiter als
lang, etwas vor der Basis am breitesten, der Seitenrand vor den
Hinterwinkeln plötzlich nach innen geschwungen, diese daher fast
spitzig oder doch rechtwinkelig. Flügeldecken so breit als der
Halsschild, die sehr dichte Punktirung fast in gedrängten Reihen
stehend, ohne Spuren von Streifen. Beine rostroth. Abdomen
gegen die Spitze heller.
Bei dem ^ sind die Hinterschenkel nach innen etwas erweitert
und abgeplattet, auf der Unterseite in der Mitte mit einem stumpfen.
Colon. 265
kaam vorragendem Winkel, an der Spitze breit, verrundet ; Hinter-
schienen etwas gebogen, innen an der Wurzel fein gekerbt.
In Deutschland und Oesterreich, selten.
2, Cot. aJlfine: Oblongum, fuscum aut brunneum, subnitidum, fulvo-
pubescens, confertimaequaliterpunctatum^pedibus antennisque fermgineiSf
his clava magna nigra, articulo ultimo flavo, prothorace sublongiorCy
angulis postids fere obtusis. — Long. 1,5 — 2 mm.
Mas: Femoribus postids compressis, subtus in media obiuse subdentatiSf
fere mutids, tibiis postids leviter incurvatis.
Sturm, Ins. XIV. 50. t. 282. f. d. D. — Kraatz, Stett. Zeit.
1850. 190. — Tourn., Ann. Fr. 1863. 151. t. 6. f. 15. —
Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1881. 310.
C. confusum Bris., Ann. Fr. 1857. 730.
Dem Vorigen ähnlich, aber kleiner, heller schwärzlich braun,
oder kastanienbraun, glänzender, dichter goldgelb behaart. Fühler
rostroth, die Keule gross, schwarz, ihr letztes Glied fast ganz rost-
gelb gefärbt. Halsschild sowie die Flügeldecken dicht und gleich-
massig punktirt, nur um Vs breiter als lang, die Hinterwinkel stumpf,
scharfkantig, fast rechteckig. Flügeldecken oft etwas heller, ohne
Spuren von Streifen, der Nahtstreif ziemlich tief eingedrückt. Ab-
domen gegen die Spitze heller werdend. Beine braunroth.
Bei dem (J sind die Hinterschenkel weniger als bei dem Vorigen
verbreitert, jedoch sonst ähnlich gebildet. Ebenso sind die Hinter-
schienen etwas, jedoch viel schwächer gebogen, innen nicht gekerbt.
Von der vorigen Art durch kleine Gestalt, etwas breiteren Hals-
schild, stärkeren Glanz, weniger breite Fühlerkeule mit hellem
Apicalgliede und stumpfere Hinterwinkel des Halsschildes zu unter-
scheiden.
Ein (^ mit scharfem Zähnchen der Hinterschenkel, sowie es
Kraatz beschreibt, ist mir nicht untergekommen.
Bei Königsberg von Czwalina, in Sachsen von Märkel ge-
sammelt; auch in Oesterreich und in Istrien.
Obgleich Herr Brisout für das C. confusum in der Rev. Ent.
Caen, 1884. 79 ohne Anführung der Gründe, das Artrecht reklamirt,
muss ich gestehen, dass ich es von affine nicht zu unterscheiden
vermag. Der Umstand, dass Kraatz dem affine ein scharfes Zähn-
chen auf den männlichen Hinterschenkeln zuschreibt, mag Herrn
Brisout dazu bewogen haben, sein confusum mit stumpfem Winkel
auf der Unterseite der Hinterschenkel für eine andere Art zu halten.
Mit dieser Art ist noch verwandt das C. longitarse Reitt. aus
Marokko und Corfu. Bei dem letzteren sind die Hintertarsen so lang
als die Schienen, bei affine deutlich kürzer.
18*
266 Silpkidae.
•* Letztes Glied der Fühler nicht schmäler als das vorher-
gehende; Keule weniger gross, parallel oder gegen die Spitze all-
mählich verbreitert.
3, Col. ffriteum: Oblongum, leviter convexum, nigro-fuscum, sub-
nilidnm, griseo-pvhescens, confertim stibtilissime aequaliterqne punctatum^
pedibns antennisqne feniujineis, his clava parallela, snt magna, nigro-
fusca, prothorace longiore, angtilis posticis suboblims. — Long.
2—2,2 mm.
Mas: Tibiis anticts apice extus dentato -productis , femoribus posticis in-
crassatis, in media denle magno, spiniformi, subcurvato armalis, tibiis
incurvato-s^ubincrassatis.
Czwalina, Deutsch. Ent. Zeitsch. 1881. 310.
Länglich, wenig gewölbt, braunschwarz, wenig glänzend, überall
gelblich grau oder gelblich greis behaart und sehr fein, äusserst ge-
drängt punktirt. Fühler rostroth, die Keule braunschwarz, letztere
fast parallel, das letzte Glied nicht schmäler als das vor-
letzte. Halsschild wenig breiter als lang, an der Basis von der
Breite der Flügeldecken, nach vorne stärker verengt. Flügeldecken
ausser dem Nahtstreif nicht gestreift. Beine rostroth. Abdomen
gegen die Spitze heller werdend.
Bei dem ^ sind die Vorderschienen an der Spitze aussen in
ein dornartiges Zähnchen erweitert, die Hinterschenkel verbreitert, in
der Mitte der Unterseite mit einem ziemlich grossen, dornartigen,
nach hinten strebenden, an der Spitze leicht zurückgebogenen Zahne
bewaffnet, endlich sind die Hinterschienen gekrümmt und gegen die
Spitze merklich verbreitert.
Von den beiden Vorhergehenden durch mehr graugreise Be-
haarung, einfarbig dunkle Fühlerkeule, deren letztes Glied nicht
schmäler ist als die vorhergehenden, die feinere, gedrängte Punk-
tirung und endlich die männliche Bewaffnung der Schenkel und
Schienen verschieden.
Ein Exemplar dieser Art aus Oesterreich sah Czwalina in der
Sammlung des Herrn Dr. Kraatz. Ich besitze eines aus Spalato in
Dalmatien (J^, nach welchem die Originalbeschreibung entworfen
wurde) und eines aus Genua. Ein ,^ besitzt Dr. v. Heyden aus
Hyeres in Südfrankreich.
Mit dieser Art ist sehr nahe verwandt: C troglocerum Reitt.
und emarginatum Rosenh., beide aus Andalusien; sie unterscheiden
sich von ihr durch die viel längeren Hintertarsen ; bei dem ersteren
ist das letzte Fühlerglied auf der Unterseite ausgehöhlt, bei dem
anderen einfach.
Colon. 267
b. Halsschild viel feiner punktirt als die Flügeldecken. Fühler
einfarbig rostroth, oder die Keule braunroth, nicht schwarz.
#. €/ol. niurinutn: Oblongum, nigra -fuscum, vix nitidum, fulvo-
pubescens, pedibus antennisque ferrugineis, his articulo ultimo dilutiore,
prothorace longiore, confertissime subtilissimeque , elytris confertim
subtiliter punctatis. — Long. 2,2 — 3,2 mm.
Mas: Femoribus poslicis dilatato-compressis, Spina parum incurvata pone
medium ar?natis, tibiis posticis iticwvatis, apice sensim incrassatis.
Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1850. 172. — Tournier, Ann. Fr.
1863. 144. t. 4. f. 7.
Länglich, braunschwarz, wenig glänzend, ziemlich dicht gold-
gelb behaart. Fühler rostroth, die Keule gewöhnlich bräunlich roth,
gestreckt, ihr letztes Glied heller rothgelblich und wenig schmäler
als das vorletzte. Kopf etwas dunkler. Halsschild sehr wenig
breiter als lang, äusserst gedrängt und sehr fein punktirt, Hinter-
winkel stumpf kantig. Flügeldecken gedrängt, jedoch deutlich
stärker punktirt als der Halsschild, die Punktirung in gewissen
Richtungen, wie bei claviger feine, gedrängte Längsreihen zeigend;
Nahtstreif tief eingedrückt. Unterseite etwas, Bauch gegen die
Spitze bedeutend heller gefärbt. Beine robust, die Vorderschienen
in beiden Geschlechtern, beim ^ an der Spitze stärker verbreitert.
Hinter füsse kürzer als die Schienen.
Bei dem ,^ sind die Hinterschenkel verbreitert und abgeflacht,
hinter der Mitte, und zwar auf der Innenseite, mit einem ziemlich
grossen, spitzigen, an der Spitze etwas zurückgebogenen Dornzähnchen
bewaffnet; die Hinterschienen sind gebogen und gegen die Spitze
erweitert.
Oesterreich, Illyrien; namentlich aber in Mähren zu Hause.
Mit dieser Art ist sehr nahe verwandt: C. curvipes Reitt. aus
Oberitalien und puncticeps Czwal. aus Südeuropa. Beide untel'-
scheiden sich durch längere, der Schienenlänge gleichkommende
Hintertarsen. Bei dem ersteren hat das (^ verbreiterte Hinterschenkel,
ihr Apicalwinkel tritt als kleines rechteckiges Zähnchea vor; bei
dem andern sind sie verbreitert, in der Mitte am breitesten, mit
abgerundetem Apicalwinkel.
B. Halsschild deutlich stärker punktirt als die Flügeldecken.
a. Vorderschienen des (^ gerade, Hinterschenkel mehr oder
weniger gezähnt.
* Oberseite fast matt, dicht, rauh behaart.
5. Col. ^fuscicorne: Oblongum, nigro-fuscwn, subopacum, dense
fulvo-pubescenS) pedibus antennisque ferrugineis, his clava subfusca,
268 S'tljihidae.
articitlo ultimo dilutiore; prothorace longiore, confertissime sal fortiter-f
ehfiris confcrthn subti/iler pwiclatis. — Long. 2 — 2,R mm.
Mas: Femoribus jjostids conipressis , siibtus medio obtuse subangulaüSy
tibiis posticis leinter incurvatiSy apice subincrassatis , infius basi sub-
iilissime crenulalis.
Kraatz, Stett. Zeit. 1852. 445.
Col. pubescens Kraatz, 1. c. 1850. 171. — Tournier, Ann. Fr.
1863. 141. t. 4. f. 6,
Länglich, ziemlich gewölbt, dunkelbraun oder braunschwarz,
ziemlich dicht goldgelb behaart, fast matt. Fühler rostroth, die
Keule oftmals etwas dunkler, jedoch niemals schwarz; ihr letztes
Glied nicht schmäler als das vorhergehende, heller rostroth. Kopf
nahezu etwas feiner punktirt als der Halsschild. Dieser wenig
breiter als lang, äusserst gedrängt und ziemlich stark, fast doppelt
stärker als die Flügeldecken punktirt, Hinterwinkel fast rechteckig.
Flügeldecken sehr dicht und ziemlich fein punktirt. Die Ober-
seite wegen der gedrängten Punktirung fast matt. Unterseite
etwas heller gefärbt. Beine rostroth.
Bei dem j sind die Hinterschenkel abgeplattet, in der Mitte der
Unterseite einen schwachen, stumpfen Winkel bildend, die Hinter-
schienen gebogen und gegen die Spitze merklich verbreitert, innen
an der Basis sehr fein crenulirt.
Bei Königsberg von Czwalina, in der sächsischen Schweiz von
Märkel gesammelt. Häufiger in Oesterreich, Böhmen, Ungarn.
** Oberseite deutlich glänzend. Hinterschenkel des i^ mit
spitzigem Zähnchen.
6» Cot. armipe*: Oblongum^ nigro - fiisctim , stibnilidum, fulvo-
pubescens, pedibus antennisque ferruyineis , his clara nigra, ariicido
ultimo praecedente longiore et haud angustiore, apice ferrugineo; pro-
ihorace longiore, angtdis posticis abtusis, confertim distiricte, elytris
detise subliliter punctatis. — Long. 2 mm.
Mas: Femoribus posticis pone medium dente acuto promimdo armatis, tibiis
posticis incurvatis.
Kraatz, Stett. Zeit. 1854. 376. — Tournier, Ann. Fr. 1863.
147. t. 5. f. 11. — Thomson, Skand. Col. IV. 75. —
Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1881, 312.
Länglich, wenig glänzend, schwarzbraun, goldgelb behaart.
Fühler rostroth, die Keule meist schwarz oder braun, selten ist
auch die Keule kaum dunkler gefärbt, das Endglied gross, nicht
schmäler, aber bedeutend länger als das vorhergehende, an der Spitze
abgerundet. Kopf etwas dunkler gefärbt. Halsschild etwas
breiter als lang, nacli vorn ziemlich stark verengt, sehr dicht und
Colon. 269
kräftig punktirt, die Hinterwinkel stumpfeckig, Flügeldecken
etwas, aber nicht viel feiner und nicht weniger dicht punktirt.
Bauch rostbraun. Beine rostroth.
Bei dem ^ sind die Hinterschienen abgeplattet, auf der Unter-
seite hinter der Mitte mit einem geraden, spitzigen, nach hinten
strebenden Zähnchen bewaffnet; die Hinterschienen sind gebogen.
Dem C. fuscicorne sehr ähnlich, aber der Halsschild ist nur etwas
stärker punktirt als die Flügeldecken, die Fühlerkeule ist gewöhn-
lich dunkel, ihr letztes Glied grösser, die Oberseite etwas glänzender
und durch die Bewaffnung der Hinterschenkel beim ,^ verschieden.
Von der nachfolgenden Art unterscheidet sie sich durch die ovale,
lange Körperform, dickere, gewöhnlich dunkle Fühlerkenle und die
stumpfen Hinterwinkel des Halsschildes.
In Deutschland (Danzig, Schlesien, Sachsen) und in Oesterreich,
selten.
?. Col, antfuiare: Oblongo-ovatum^ nigro-fuscum,nitidum^fulvo-
pubescens, antennis pedibusque ferrugineis, prothorace siibamplo, dense
fortiter punctata, angulis posticis fere rectis, elytris dense subtiliter
punctatis. — Long. 1,8 — 2,2 mm.
Mas: Femoribus posticis compressis, in medio subdentatis, angulo apicali
leviter dentato-productis, tibiis rectis.
Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 249. — Sturm, Ins. XIV. 64. t. 282.
f. a. A. b. — Kraatz, Stett. Zeit. 1850. 190. — Tournier,
Ann. Fr. 1863. 152. t. 6. f. 16. — Thoms., Skand. Col. IV.
75. — Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1881. 310.
Var. : minor.
C. rectangulum Chaud., Bull. Mose. 1845. III. 201.
Länglich eiförmig, ziemlich glänzend, braunschwarz, Fühler
und Beine gesättigt rostroth, Körper oben fein bräunlich-gelb behaart.
Kopf schwarz, stark und dicht punktirt, glänzend. Fühler mit massig
breiter ovaler, stets heller Keule, ihr letztes Glied merklich schmäler
als das vorhergehende. Halsschild gross, etwas breiter als lang,
reichlich so breit als die Flügeldecken, stark und sehr gedrängt
punktirt, Hinteij-winkel scharf rechteckig. Flügeldecken zur Spitze
verschmälert, sehr dicht und viel feiner punktirt als der Halsschild.
Bauch wenig heller.
Bei dem ^ sind die Hinterschenkel abgeflacht, etwas verbreitert,
in der Mitte des unteren Randes mit einem kleinen, winkelig vor-
tretenden Zähnchen, der Apicalwinkel ebenfalls als ein nach unten
strebendes Zähnchen vorgezogen, die Hinterschienen sind aber gerade,
einfach.
Von dem Vorigen durch die eiförmige Gestalt mit breitem
270 Silphidae.
Halsschilde zu unterscheiden. Von C. serripes, mit dem diese Art in
der Form des Halsschildes und Körpers sehr übereinstimmt, schon
durch die in beiden Geschlechtern erweiterten Vorderfüsse sich ent-
fernend.
Sehr weit verbreitet, jedoch vorzüglich in Deutschland zu Hause.
Mit dieser Art steht in naher Verwandtschaft: C. myops Czwal.
aus dem Kaukasus; letztere ist jedoch einfarbig rostroth, mit kleineren
Augen und abgestutztem Endglied der Fühler; das j hat die Hinter-
schenkel hinter der Mitte mit einem langen dornartig gebogenen
Zahne bewaffnet.
b. Vorderschienen des ,^ gebogen, Hinterschenkel einfach.
8, Col. rtife,scen»i Oblongo-subovatum, lufescens, ftävo-pubescenSf
antennis pedibusque feiTiujineis^ prothorace sublongiore, angulis pnsltc'is
fere rectis. sat fordler, elytris dense subtilissime punctatis. — Long.
2 mm.
Mas: Tibiis anticis arcualis, femoribus poslicis simplicibus.
Kraatz, Stett. Zeit. 1850. 188. — Tournier, Ann. Fr. 1863.
155. t. 6. f. 19. — Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1881. 316.
Länglich, fast eiförmig, glänzend, braunroth, Fühler und Beine
heller, überall fein gelblich behaart. Fühler röthlich, die Keule
massig stark, ihr letztes Glied etwas schmäler als das vorhergehende.
Halsschild höchstens um '3 breiter als lang, in der Mitte nur
schwach erweitert, gewölbt, so breit als die Flügeldecken an der
Basis, ziemlich stark, nicht gedrängt punktirt, Hinterwinkel fast
rechteckig, wenig stumpf. Flügeldecken etwas dichter und viel
feiner punktirt.
Bei dem J^ sind die Vorderschienen gekrümmt und die Hinter-
schenkel einfach.
Bisher in Deutschland, und zwar bei Berlin und Cassel, und in
Ungarn aufgefunden,
n. Arten mit kurzem Halsschilde.
A. Vorderschienen des ^ gebogen.
O. Col. Jftelarousreei: Oblongo-ovatuin, i-ufo-bnnmeum, fulvo-
piibcsccns, pcdibus anteiinisque feirugineis, his claim subinfuscata, pro-
thorace transversa, confertim subtilissime, elytris conferlim subtiliter
punctatis. — Long. 2 mm.
Mas: Tibiis anticis in tncdio subfractis, femoribus posticis in media sub-
tilissime detitatis, tibiis posticis rectis.
Tournier, Ann. Fr. 1863. 154. t. 6. f. 18. — Czwalina,
Deutsch. Ent. Zeitsch. 1881. 317.
Colon. 271
Rostbraun, länglich eiförmig, ziemlich gewölbt, wenig glänzend,
fein gelb behaart. Fühler rostroth, die kleine Keule angedunkelt,
das letzte Glied kaum schmäler als das vorletzte, an der Spitze
heller. Halsschild quer, reichlich so breit als die Flügeldecken,
mit stumpfen Hinterecken, oben höchst fein und äusserst gedrängt
punktirt. Flügeldecken eiförmig, gedrängt und fein, jedoch etwas
deutlicher punktirt als der Halsschild. Unterseite und Beine
lebhaft rostroth.
Bei dem ^ sind die Vorderschienen stark gebogen, innen in
der Mitte fast winkelig gebrochen, die Hinterschenkel kaum ver-
breitert, jedoch abgeplattet, in der Mitte der Unterkante mit einem
sehr kleinen, scharfen, wenig bemerkbaren Zähnchen. Die Hinter-
schienen sind stets gerade.
Von dem .verwandten C. rufescens durch den kürzeren Hals-
schild und seine Punktirung abweichend.
Bis jetzt wurden nur wenige Pärchen von Dr. Kraatz in der
Umgebung von Berlin und von Zehe in Schlesien aufgefunden.
JO. C latum: Lato-ovatum, nigro-fuscum, suhopacum, confer-
tissime subtilissimeque , fere aequalUer punctulatum , brevissime fulvo-
pubescens, antennis pedibusque ferrugineis, prothorace amplo,
transversa, coleopteris fere latiore, angulis posticis subreclis, elytrts
breviter ovatis. — Long. 2,5 — 2,8 mm.
Mas: Tibiis anticis apice sensim dilataiis, basi curvatis ; femoribus posticis
haud dentatis.
Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1850. 194. — Tournier, Ann. Fr.
1863. 156. t. 6. f. 20. — Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit.
1881. 317.
Sehr kurz und breit, eiförmig, gewölbt, braunschwarz
oder dunkel rostbraun, sehr fein gelb behaart, überall gleichmässig
äusserst gedrängt und sehr fein punktirt, fast matt. Kopf auffallend
klein. Fühler rostroth, die Keule ziemlich schmal, die letzten
Geisselglieder schlanker als bei allen anderen Arten. Halsschild
sehr gross, stark quer, breiter als die Flügeldecken, von der Basis
nach vorn verengt, Hinterwinkel fast rechteckig. Flügeldecken
kurz eiförmig, mit tiefem Nahtstreifen, der Seitenrand an der Basis
ziemlich breit, gegen die Spitze allmählich schmäler abgesetzt.
Unterseite rostbraun. Beine rostroth.
Die Vorderschienen sind beim ^ gegen die Spitze stark ver-
breitert und an der Basis etwas gebogen. Da die Biegung nur an
der Basis stattfindet, erscheinen sie weniger krumm als die der
2 vorhergehenden Arten, Die Hinterschenkel sind leicht verbreitert,
abgeflacht, ungezähnt.
272 Silphidae.
Von allen Arten durch ihre kurze und breite Korperform die
kenntlichste Art. Sie ist sehr weit, fast in ganz Europa verbreitet,
aber nur einzeln.
B. Vorderschienen des ^ gerade. Halsschild kaum breiter als
die Flügeldecken.
a. Halsschild deutlich stärker punktirt als die Flügeldecken.
JJ. Col, (lentipes: Oblongo-otmle, fuscum aut brumieiim, nifidulmn,
fulvo-pubescens^ antennis pedihusque ferrtiijineis, prothorace transi^erso^
dense purum fortiter punctata, angulis posticis subrecti?, elytris dense
subtiliter distincteque punctalis. — Long. 2,2 — 3,2 mm.
Mas: Chjpetis antice rede ti^mcatus. Femoribus posticu pone medium
Spina elonyata, arcuata, armatis, tibiis rectis.
Sahberg, Ins. Fenn. I. 93. (Catops). — Gyll., Ins. Siiec. IV.
316. — Kraatz, Stett. Zeit. 1850. 173. — Tournier, Ann.
Fr. 1863. 147. t. 5. f. 11. — Thomson, Skand. Col. IV. 74.
Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1881. 313.
C. spinipes Haliday; Newman Entom. p. 190.
C. brevicornis Sahlb. Jns. Suec. I. 93. $. (Catops).
C. firmum Czwal., Deutsch. Ent. Zeit. 1881. 313.
Var. a. Antennarum clava fusca.
Var. b. Prothorace dense siibrugulose punctata.
C. Barnevillei Kraatz, Ann. Fr. 1858. Bul. 192.
C. Lentzi Czwal., 1. c. 313.
C. rufipes Czwal., 1. c. 314.
Var. c. Prothorace dense ynagis fortiter punctata.
C. Zebei Kraatz, 1. c. 1854. 377.
Länglich oval, schwarzbraun bis braunroth, etwas glänzend,
fein gelb behaart. Kopf dicht punktirt, der Vorderrand beim
Männchen gerade. Fühler rostroth, in seltenen Fällen ist die
Keule getrübt. Halsschild am Grunde so breit als die Flügel-
decken, viel breiter als lang, hinter der Mitte am breitesten, nach
vorne stärker verengt, Hinterwinkel nahezu rechteckig, oben überall
gleichmässig stark, doppelt stärker punktirt als die Flügeldecken.
Letztere sehr dicht, feiner punktirt. Unterseite braunroth,
Beine rostroth.
Bei dem (^ haben die Hinterschenkel weit vor der Spitze
einen dünnen, langen, an der Spitze wieder gebogenen, scliräg nach
hinten gerichteten, dornartigen Zahn; die Hinterschienen sind ein-
fach, gerade.
Manchmal fliesst die Punktirung des Halsschildes runzelig zu-
sammen. Auf solche Stücke ht C. Barnevillei Kraatz, (Lentzi C zw.
und rußpea Czw.) zu beziehen.
Colon. 273
Sehr häufig kommen Stücke vor, bei denen die Punktirung des
Halsschildes dreimal stärker ist als jene der Flügeldecken. Auf
solche wurde C. Zebei Kr a atz errichtet.
In ganz Europa vertreten, doch nirgends häufig.
J3. Coi, bvunneum: Ovatum, fuscum aut brunneum, nitidum,
fulvo-pubescens, antennis pedibusque rufo-ferrugineis, antennarum clava
nonnumquam infuscata, prothorace transverso, minus suhtiüter punctata,
angulis posüc'is obtusiusculis , elytris subtiliter punctatis. — Long.
1,5 — 2,3 mm.
Mas: Clijpeus margine antico in media emarginatus. Femaribus posticis
compressis, in media subdentatis, tibiis rectis.
Latr. Gen. Crust. et Ins. II. 30 (Myloechus). — Spence: Linn.
Transact. XI. 158 (Choleva). — Erichs., Käf. d. Mk. Br. I.
250. — Kraatz, Stett. Zeit. 1850. 192. — Sturm, Ins. XIV.
67. t. 282. f. e. E. — Thoms., Skand. Col. IV. 76. —
Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1881. 315.
C. sinuatum Chaud., Bull. Mose. 1845. 203.
C. subdepressum Chaud., 1. c. 204.
C. episternale Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1881. 315.
Eiförmig, ziemlich schmal, rostbraun, glänzend, gelblich, oft-
mals etwas kraus behaart. Fühler rostroth, mit oder ohne dunklere
Keule. Kopf stark punktirt, der Vorderrand beim ,^ in der
Mitte mit einer kleinen, ziemlich tiefen Ausbuchtung
oder Ausrandung, wodurch sich diese Art von allen
andern auszeichnet. Halsschild quer, von der Breite der
Flügeldecken, nach vorn stärker verengt, oben nicht gedrängt, massig
stark aber etwas deutlicher als die Flügeldecken punktirt, Hinter-
winkel etwas stumpf, aber scharfkantig. Flügeldecken massig
dicht, etwas feiner als der Halsschild punktirt. Die Epipleuren und
der Bauch heller gefärbt. Beine rostroth.
Beim ^ haben die Hinterschenkel in der Mitte ein sehr kleines,
wenig bemerkbares Zähnchen, welches oftmals sehr undeuthch oder
nur angedeutet ist.
Diese Art variirt in der Grosse, Färbung und in der Dichte der
Punktirung, was Veranlassung war, dass bereits die Herren Chaudoir
und Czwalina in ihr mehrere Arten zu sehen meinten. Ich kann
mich dieser Ansicht nicht anschliessen, weil ich an meinem sehr
reichhaltigen und reinen Materiale dieser Art bei den abweichendsten
Individuen den für diese Art charakteristischen Vorderrand des
Clypeus angetroifen habe und ich nehme aus diesem Grunde
keinen Anstand, die von brunneum abgezweigten Arten wieder ein-
zuziehen.
274 SUphidae.
C. sinuatum Chd. (subdepressum Chaud.) ist auf sehr kleine
Individuen mit dunkler Fühlerkeule; C. episternale Czwal. auf
grössere, dunkel gefärbte Individuen gegründet.
Ueberall, wie es scheint die häufigste Art.
b. Halsschild nicht stärker punktirt als die Flügeldecken. (Vorder-
rand der Stirn beim ^ ohne Ausrandung.)
M3. Col. appendiculatum: Oblongo - ovale , fuscwn, fulvo-
pubescciis, confertim subtilissime aequaliterque punctulatum, pedibus
antennisque ferrugineis, his clava subinfuscata aut concolore, protho-
race transverso, margine postico prope angulos poslicoa in mare pro-
funde semicirculariter exciso, his valde acutis; ehjtris obsolete sub-
striatis. — Long. 2,2 mm.
Mas: Femoribus posticis pone medium appendiculo reclo, denti formt,
apice piloso instructis, tibiis posticis seiisim incrnssatis, leviler incioi'atis,
iniiis pone medium emarginatis.
Sahlberg, Ins. Fen. I. 94. (Catops). — Gyll. Ins. Suec. IV.
317. — Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 246. — Sturm, Ins.
XIV. 54. t. 280. f. a. A. b. — Kraatz, Stett. Zeit. 1850.
174. — Tournier, Ann. Fr. 1863. 148. t. 5. f. 12. —
Thomson, Skand. Col. IV. 73. (Myloechus). — Czwalina,
Deutsch. Ent. Zeitsch. 1881. 312.
Länglich elliptisch, dunkelbraun, sehr fein gelblich behaart und
überall gleichmässig höchst fein und äusserst gedrängt punktulirt,
wenig glänzend. Fühler rostroth, die Keule braun, selten einfarbig
rostroth, das letzte Glied immer heller, etwas schmäler als das
vorhergehende, an der Spitze abgestutzt. Kopf dicht, etwas stärker
punktirt als der übrige Theil der Oberseite. Halsschild von der
Breite der Flügeldecken, nach vorn stärker verengt, der Hinterrand
beim $ gerade, beim ^^ dicht neben den Hinterwinkeln mit einem
kleinen, halbkreisförmigen Ausschnitte, wodurch die Hinterwinkel
scharfspitzige werden. Letztere beim $ fast stumpf. Flügel-
decken länglich - eiförmig , bei schiefer Ansicht mit höchst feinen
Streifen; diese werden durch eng aneinander gereihte Punkte ge-
bildet, welche indess nicht grösser sind als die übrigen. Unter-
seite etwas heller rostbraun, Beine rostroth.
Ausser der merkwürdigen Form des Halsschild-Hinterrandes hat
das j hinter der Mitte der Hinterschenkel einen grossen, schräg
nach hinten gerichteten, nagelartigen, geraden, an der Spitze be-
haarten Zahn; die Hinterschienen sind bald mehr, bald undeutlicher
gebogen, gegen die Spitze etwas verbreitert und innen, hinter der
Mitte, mit einer flachen Ausrandung versehen.
Colon. 21b
Wurde namentlich von Czwalina bei Königsberg zahlreich
gesammelt. Sonst im nördlichen und mittleren Europa überall vor-
kommend.
1#. Cot. reffiomontanumz Oblong o - ovale, rufo - brunneuniy
fiilvo-pubescens , purum dense subtilissime aequaliterque pimctulatum,
pedibus antennisque rufis, concoloribus, prothorace transversa, margine
postico in mare prope angulos posticos acutos anguste exciso, elytris
obsolete substrialis. — Long. 2 mm.
Mas: Pedibus posticis simplicibus.
Czwalina, Deutsch. Ent. Zeit. 1884. 255.
Diese Art wurde von Czwalina als eine Var. von appendiculatum
beschrieben. Da jedoch die Geschlechtsauszeichnungen des ,^ ganz
verschiedene sind, so halte ich mich überzeugt, dass wir es hier
(wenn der Autor richtig gesehen hat) mit einer besonderen, mit
appendiculatum verwandten Art zu thun haben.
Sie entfernt sich von C. appendiculatum durch etwas geringere
Grösse, viel stärkeren Glanz, einfarbig rothe Fühler und weniger
dichte Punktirung und die durchaus einfachen Hinterbeine des
Männchens.
Mir ist diese Art unbekannt. Sie wurde von dem Autor bei
Königsberg entdeckt.
15. Col. caicaratum: Parvulum, subovale, ferrugineum,
fulvo-pubescens, deme subtilissime subaequaliter punctatum, aiitennarum
clava (articulo tdtimo apice excepto) fusca aut concolore, prothorace
transversa, angulis posticis obtusiusculis , elytris haud striolatis. —
Long. 1,5 — 1,8 mm.
Mas: Femoribiis posticis lange pone medium appendiculo recto, dentifarmi,
apice pilaso instructis; tibiis posticis apice incr^assata-incurvatis.
Erichs., Käf. d. Mk. Br. L 264. — Kraatz, Stett. Zeit. 1850.
175. — Tournier, Ann. Fr. 1863. 149. t. 6. f. 13.
C. pygmaeum Erichs., I. c. 251. $.
C. nanum Kraatz, 1. c. pag. 187.
Klein, oval, rostroth, wenig oder nicht glänzend, sehr dicht und
fein, auf den Flügeldecken kaum merkbar gröber punktirt, fein
gelblich behaart. Fühler einfarbig rostroth oder mit dunklerer
Keule, das letzte Glied an der Spitze rothgelb. Halsschild quer,
so breit als die Flügeldecken an der Basis, die Punktirung bei
starker Vergrösserung mit sehr feinen Querrissen verbunden. Flügel-
decken weniger glänzend, ohne Spuren von Streifen, die feine
Punktirung fast gekörnt erscheinend.
Bei dem (^ haben die Hinterschenkel vor der Spitze ein gerades,
schräg nach hinten gerichtetes, nageiförmiges, an der Spitze meist
276 Silph'idae.
fein behaartes, grosses Zähnchen; die Ilinterschienen sind gebogen
und gegen die Spitze verbreitert.
Von dem Vorigen durch seine geringe Grösse, helle Färbung
und vollständigen Mangel der Streifen auf den Flügeldecken ver-
schieden.
Nicht häufig und vorzüglich in Deutschland beobachtet.
16. Vol» (lenticuiatutni Subovatum, fuscum, fulvo - pubescens,
subtUisshne confertissbneque punctatum, pedibus antennisque fei-ru(jineis,
his clava fusca, prothorace transverso, angulis posticis valde obtusis;
elytris perparum magis dislincte punctulatis , vix striatis. — Long.
1,8 — 2,2 mm.
Mas: Feuionbus posticis pone medium denticulo piirvo acuta armatis, tibiis
posticis subrectis.
Kraatz, Stett. Ent. Zeit. 1850. 18ü. — Tourn. Ann. Fr. 1863.
151. t. 5. f. 14.
Länglich eiförmig, etwas stumpf, fast oval, dunkelbraun, sehr
fein gelb behaart, äusserst dicht und fein, die Flügeldecken merklich
stärker punktirt, wenig glänzend. Fühler mit dunklerer Keule.
Kopf dicht und deutlicher punktirt, Vorderrand beim .^ gerade,
Halsschild stark quer, so breit als die Flügeldecken an ihrer
breitesten Stelle, nach vorn stärker verengt, die Hinterwinkel stumpf.
Flügeldecken kaum mit Spuren von Längsreihen, selten sind
solche an der Basis angedeutet. Unterseite und Beine rostroth.
Bei dem ,^ sind die Hinterschenkel hinter der Mitte mit einem
sehr kleinen, spitzigen Zähnchen bewaffnet, die Schienen gerade,
seltener, und zwar bei kräftigen Exemplaren, sehr schwach gebogen.
Diese Art ist zunächst mit brunneum sehr nahe verwandt, jedoch
etwas gestreckter und doppelt dichter und feiner punktirt, weniger
glänzend. Dem Männchen fehlt die Ausbuchtung am Vorderrande
der Stirn.
Es scheint, dass von ihr bis jetzt nur deutsche und öster-
reichische Stücke bekannt wurden.
2. Gruppe. {Myloechus Thomson).
a. Körper eiförmig , Halsschild deutlich breiter als die Flügel-
decken, nach vorn sehr stark verengt, reichlich so stark punktirt
als die letzteren.
jy. Cot. serripes: Obhtmjo-ovatum, nigro-fuscum, fulvo-pubescens,
antennis pedibus(pie ferruyincis , antcnnaruin clava nonnunquain sub-
infuscala, prolhorace coleopteris fere laliore, confertim profunde, elytris
confertim subtililer punctatis, vix evidenter striolatis. — Long. 2 mm.
Colon. 277
Mas: Femoribus compressis, leviter dilataüs, basi obsolete crenulatis,
pone medium denticulo valde obsoleto instructis, tibiis posticis subrectts.
Sahlb., Ins. Fenn. I. 93. (Catops). — Gyll-, Ins. Suec. IV. 318.
— Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 248. — Sturm, Ins. XIV.
62. t. 281. f. e. E. — Kraatz, Stett. Zeit. 1850. 168. —
Tourn. Ann. Fr. 1863. 139. t. 4. f. 4. — Czwali na, Deutsch.
Ent. Zeit. 1881. 307.
C. fusculum Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 250. $. — Sturm, Ins.
XIV. 69. t. 283. f. c. C.
C. Simplex Thoms., Skand. Col. IV. 71. $.
Var. Major, elyh-is hmid sMolaüs, femoribus posticis maris pone medium
denticulo distincto^ apice truncato armatis.
C. Kraatzi, Tourn., Ann. Fr. 1863. 140.
Länglich eiförmig, gewölbt, schwarzbraun, goldgelb behaart.
Fühler rostroth, die Keule meist etwas dunkler, Glied 8 be-
trächtlich kleiner als 9. Kopf deutlich, weniger gedrängt
punktirt als der Halsschild. Dieser gross, etwas breiter als laug,
nach vorn stark verengt, reichlich so breit als die Flügeldecken,
sehr dicht und kräftig punktirt, die Hinterwinkel fast abgerundet.
Flügeldecken sehr gedrängt und feiner punktirt als der Hals-
schild, ohne oder nur an der Basis mit Spuren von feinen Längs-
reihen. Unterseite rostbraun, Beine rostroth.
Bei dem ,^ sind die Hinterschenkel wenig verbreitert, an der
Basis höchst fein gekerbt, hinter der Mitte mit einem höchst kleinen,
undeutlichen, oft ganz fehlenden Zähnchen, Hinterschienen undeutlich,
oder nicht gebogen.
In seltenen Fällen ist das Zähnchen der Hinterschenkel beim (^
grösser, an der Spitze abgestumpft. (Var. Kraatzi Tourn.),
In Deutschland, Schweden, Russland, der Schweiz, Frankreich.
JS. Col, tfuncticoilei Oblongo - ovatum , nigro - fuscum , fulvo-
pubescens , pedibus antennisque ferrugineis, his articulis tribus penul-
timis subinfuscatis aut concoloribus, prothorace amplo, coleopteris parum
latiore, dense fortiter punctato, elijtris obsolete substriolatis, con-
fertim. subtiliter punctatis. — Long. 2,2 mm.
Mas: Femoribus posticis compressis, leviter dilatatis, basi obsolete crenu-
latiSj deute magno acuta, subtus a-enulato armatis^ tibiis posticis
subtus subtilissime crenulatis.
Kraatz, Stett. Zeit. 1850. 167. — Tourn., Ann. Fr. 1863. 138.
t. 4. f. 3. — Thomson, Skand. Col. IV. 72.
C. dentipes Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 247. — Sturm, Ins. XIV.
58. t. 281. f. a. A. b.
Dem Vorigen äusserst ähnlich, etwas grösser, der Halsschild
ist dreifach gröber punktirt als die Flügeldecken, an den Fühlern
278 Silphidae.
ist das achte Glied sehr wenig oder kaum kleiner als das neunte
und die Hinterschenkel des J^ haben einen starken, spitzigen, auf der
Unterkante crenulirten Zahn.
In Deutschland, Schweden und Frankreich aufgefunden. Diese
Art ist seltener als die vorige.
Czwalina spricht sie als eine Var. der Vorigen an. An
meinem Materiale habe ich Uebergange nicht bemerkt und ich bin
von der Richtigkeit der in der Deutsch. Ent. Zeitsch. 1881. 307
und 319 gemachten Angaben nicht in allen Stücken überzeugt
worden.
b. Körper lang oval, Halsschild kaum breiter und kaum, oder
höchstens so stark punktirt als die Flügeldecken.
19. Cot. viennense: Oblonyum, fuscum, fidvo -jmbesceris. conferttm
snbtil'der aequal'üerque punctatum, antennis pedibiisque feinrnjineiSy
prothorace magno, coleopteris haud latiore, elytris substriaiis. — Long.
2,2 — 2,8 mm.
Mas: Femoribus posticis compressis, apice valde dilatatis, angido apicali
prodnclo, tibiis posticis leviler incurvatiSj basi haud dentatis.
Fem.: Femoribus posticis leviter compresso - dilatatis, angulo apicali
rotundato.
Herbst, Käf. VII. 227. — Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 245. —
Sturm, Ins. XIV. 52. t. 280. f. d. D. e. f. — Kraatz,
Stett. Zeit. 1850. 165. — Tourn., Ann. Fr. 1863. 135. t. 5.
f. 1. — Thoms., Skand. Col. IV. 70.
C. languidum Er., Käf. d. Mk. Br. I. 211. i^. — Sturm, Ins. XIV.
70. t. 283. f. b. B.
Lang oval, gewölbt, dunkelbraun, gelb behaart, überall gleich-
massig fein und äusserst dicht punktirt. Fühler rostroth mit
hellerer Keule. Halsschild etwas breiter als lang, gross,
jedoch nur so breit als die Flügeldecken, gewölbt, die Hinterwinkel
fast abgerundet, Oberseite nicht stärker punktirt als die Flügeldecken.
Letztere mit höchst feinen Streifen, welche durch reihig gestellte
Punkte gebildet werden. Unterseite rostbraun, die Seiten der
Hinterbrust stark und weitläufig, gegen ihren breiten Hinterrand
nicht punktirt. Beine rostroth.
Hinterschenkel beim $ deutlich verbreitert und abgeflacht, mit
abgerundetem Apicalwinkel, beim ,^ stark verbreitert und zusammen-
gedrückt, der Apicalwinkel eckig vortretend; die Hinterschienen
des ^ schwach gebogen, innen undeutlich oder kaum gekerbt, an
der Basis ohne höckerartiges Zähnchen.
Im nördlichen und mittleren Europa, nicht liäufig.
Colon. 279
30. Cot. bifientatum: Oblongum, nigro-fuscum, fulvo aut grüeo-
puhescens, conferthn subtilissime aequaliterque punctatum, pedibus
antennisque ferrugineis, Ms clava fusca, prothorace magno, coleopteris
haud lauere, elytris substriatis. — Long. 2 — 2,8 mm.
Mas: Femoribus postic'is compressis, ante apicem subtiliter aut obsole-
tissime dentatis, tibiis posticis leviter incurvalis, intus prope basin
iuberculo dentiformi instructo.
Sahlb., Ins. Fenn. 95. (Catops). — Gyllh. Ins. Suec. IV 314.
— Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 247. — Sturm, Ins. XIV. 60.
t. 281. f. c. C. d. — Kraatz, Stett. Zeit. 1850. 166. —
Tourn., Ann. Fr. 1863. 137. t. 4. f. 2. — Thoms., Skand.
Col. IV. 70.
Länglich oval, gewölbt, dunkel schwarzbraun, oder braunschwarz,
fein gelblich grau behaart, überall gleichmässig sehr fein und äusserst
gedrängt punktirt, die Punktirung bei starker Vergrösserung aus
kleinen und grösseren Punkten bestehend. Fühler rostroth, ihre
Keule etwas dunkler. Kopf glänzender und stärker punktirt als
der Halsschild. Dieser gross, etwas breiter als lang, so breit als
die Flügeldecken, hinter der Mitte am breitesten, die Seitenrandkante
hinter der Mitte fast winkelig, die Hinterwinkel stumpf. Flügel-
decken wie bei der vorigen Art mit sehr feinen Streifen, welche
aus gereihten Punkten gebildet werden. Unterseite wenig heller,
die Seiten der Hinterbrust überall und kaum stärker punktulirt als
ihre Episternen und die Epipleuren.
Bei dem ^ haben die Hinterschenkel vor der Spitze ein kleines
scharfes, oft aber undeutliches oder fehlendes Zähnchen, die Hinter-
schienen sind leicht gebogen und dicht hinter der Basis innen mit
einem höckerartigen, stumpfen Vorsprang, wodurch sich diese Art
von allen auszeichnet.
Dem Vorigen ähnlich, etwas dunkler gefärbt mit dunklerer
Fühlerkeule, anderer Punktirung der Hinterbrust und anderen Ge-
schlechtsauszeichnungen des (^. Auch sind die Hinterschenkel in
beiden Geschlechtern schmäler.
In Deutschland selten, im nördlichen Europa häufiger.
III. 2. II. 19
280 Silphidae.
Zweite Abtheilung: EUCINETINL
Palpi maxillaris arliculo ultimo ovali aut ovoideo.
Antennae arliculo octatw haud abbrevialo.
Coxae poslicae Inniinatae, excavalae, obliqnae.
Die systematische Stellung dieser Abtheilung, welche bisher den
Dascilliden zugezählt wurde, erscheint bereits bei der Zerlegung der
Silphiden in 3 Abtheilungen begründet.
Sie umfasst bis jetzt nachfolgende 2 Gattungen :
Fühler fadenförmig, ohne Keule; Trochauteren der
Hinterbeine einfach, zugespitzt. Schildchen deutlich Eucinetus.
Fühler mit 4 gliederiger Keule. Trochanteren der
Hinterbeine gross, quadratisch-verrundet. Schild-
chen nicht sichtbar Bisaya. ')
Eucinetus.
Germar, Mag. III. 255. (1818.)
(Die Beschreibung der Gattung Eucinetus wolle in Erichs.
Nat. d, Ins. Deutsch. IV. pag. 424 nachgeschlagen werden.)
Es sind bis jetzt bereits 5 Arten bekannt, wovon nur eine:
E. haemorrhoidalis Germ, in Deutschland vorkommt. Sie entfernt
sich von allen anderen durch die quergestrichelten Flügeldecken.
Die ferneren 4 Arten sind: E, mendionalis Lap. aus Frankreich
und Spanien, Hopffgarteni Reitt. durch einfarbige, rostrothe Färbung,
grobe Punktur der Flügeldecken und glatten Halsschild ausgezeichnet,
aus Südungarn, caucasicus Reitt. aus dem hohen Kaukasus und orurn
Wall, aus Madera.
') Bisat/a Reitt. Verh. d. Nat. Ver. Brunn 1883, 1. — Bestm. Tab.
d. eur. Col. Heft XII. Brunn 1884. — Die einzige Art: Bisaya nossidii
Jormis Rttr. stammt aus Lenkoran.
Silphini. 281
Dritte Abtheilung: SILPHINI.
Hörn, Trans. Amer. Ent. Soc. VIII. 1880. 224.
Palpi maxillaris articulo ultimo ovali aut ovoideo.
j4ntennae articulo ociavo haud abbreviato.
Coxae posticae simplices, contiguac.
Diese Abtheilung enthält alle grösseren Vertreter der Familie.
Nach der Anzahl der sichtbaren Bauchsegmente zerfallt sie in 2 Gat-
tungsgruppen u. z.
Abdomen aus sechs Segmenten bestehend . Tribus: Silphina.
Abdomen aus fünf Segmenten bestehend . Tribus: Agyrtina.
Tribus: Silphina.
Thoms., Skand. Col. IV. 1862.
Abdomen segmentis veniralihus sex.
Körper länglich, meist flach gedrückt, oben gewöhnlich kahl,
seltener fein tomentartig behaart. Kopf stets beträchtlich kleiner
als der Halsschild. Endglied der Maxillartaster länglich oval
oder eiförmig, nicht kleiner als das vorletzte. Mandibeln kurz
und kräftig, von der Oberlippe in seltenen Fällen bedeckt. Fühler
elfgliederig, vor den Augen neben dem Seitenrande des Kopfes ein-
gefügt, gewöhnlich mit mehr oder minder abgesetzter Keule, oft
knopflförmig, sehr selten fadenförmig; das zweite Glied bei der
Gattung Silpha verkürzt. Hals Schild gewöhnlich breit, selten
Scheiben- oder herzförmig. Schildchen gross, dreieckig. Flügel-
decken mit 3 mehr oder minder ausgesprochenen Rippen oder
3 Längsstreifen, nur bei Pteroloma dichter furchenartig gestreift,
manchmal an der Spitze abgestutzt, so dass 2 — 3 Rückensegmente
unbedeckt bleiben. Vorderhüften aneinanderstehend, Hinter-
hüften genähert, Mittelhüften oft etwas von einander abgerückt.
Bauch aus sechs Segmenten bestehend. Der männliche Haft-
ap parat ist kräftig ausgebildet, hornig, aus 3 Theilen bestehend,
wovon der mittlere (Löffel) gerade vorgestreckt und an der Spitze
meist nach abwärts gekrümmt, die beiden Seitentheile (Klappen)
gewöhnlich viel dünner, und meist gebogen sind. Letztere sind nicht
kürzer als der Löffel, bei der dritten Sektion an der Spitze bebartet,
bei den anderen kahl.
Umfasst die bekannten Gattungen Necrophorus und Pteroloma^
sowie die alte, nunmehr in mehrere aufgelöste Gattung Silpha, der
späteren Autoren.
19*
282 Silphidae.
Die Larven dieser Gruppe sind zumeist gekannt und einzelne
mehrfach beschrieben worden. Eine ausgezeichnete, resumirende
Arbeit über die Larven der Silphiden-Gattungsgruppe hat Dr. Karsch
in den Entomologischen Nachrichten geliefert. Sie hat für uns ein
um so grosseres Interesse, als die Larven der meisten deutschen
Arten uns in einer leicht übersichtlichen Bestimmungstabelle vorge-
führt werden, welche das Erkennen dieser Thiere ungemein zu fördern
berufen ist, weshalb diese wichtige Arbeit im Auszuge an dieser
Stelle Platz finden soll.
„Die Silph en- Larven sind im Allgemeinen durch dreigUederige
Antennen, durch den Körper seitlich mehr oder weniger weit über-
ragende, nur bei den Necrophoren kleine, den Rücken nicht aus-
füllende, hornige Rückenschilder des Thorax und des Hinterleibes
und einen hervorgestreckten, als Nachschieber dienenden, beweglichen
hornigen Anus recht gut charakterisirte sechsbeinige, von den nächst-
verwandten durch den Besitz einer Oberlippe (Lefze) ausgezeichnete
Käferlarven.
Während die Mandibeln einiger pilzliebender Gattungen, unter
anderen Choleva, Anlsotoma , Agathidium ein Retinaculum sowie an
der Basis des Innenrandes der Mandibeln einen Mahlzahn besitzen,
ermangeln andere, eine eigene Abtheilung bildende Gattungen dieser
beiden Organe völlig. Aus dieser selbstständigen Gruppe heben sich
dann die beiden Genera Necroj)horus und Silpha, diese im weitesten
Sinne, unsere Todtengräber und Aaskäfer, als zwei auffallend von ein-
ander abweichende Tj'pen heraus. Bei Necrophorus ist nämlich, um nur
der auffälligsten Charaktere zu gedenken, die Bauchfläche des ganzen
Hinterleibes weichhäutig (unbeschildert), die Abdominalstigmen liegen
sehr hoch, dorsalwärts und zwar auf den Seiten des Rückens, die
Beine sind Grabbeine, d. h. mit kurzen, querfesten Hüften versehen;
bei Silpha dagegen erscheint lediglich die Bauchfläche des vordersten
Abdomiualsegmentes weichhäutig, resp. ledrig, alle übrigen tragen
Schilder, die Abdominalstigmen liegen pleurahvärts tief unter den
Rückenschildern und ihre Beine sind Laufbeine, d. h. mit verlängerten,
freien Hüften ausgestattet. Durch die geringe Zahl der Ocellen (2)
schliesst sich Necrophorus zunächst an Choleva an, die Silpha-harven
besitzen dagegen jederseits G, in 2 Häufchen gruppirte Ocellen, je
4 höher, je 2 tiefer gelegen. Nehmen wir nunmehr die artenreiclie
Gattung Silpha, freilich im umfassendsten Sinne, auf das Korn, so
schliesst sie zunächst die beiden Gattungen Necrodes und Silpha
der älteren Autoren ein. Beide bilden auch als Larven scharf
von einander gesonderte Typen, und zeigen, ausser den in der Ta-
belle unter liltoralis L. angegebenen Merkmalen noch Unterschiede
Silphina. 283
in der Bildung der Fühler, die bei säramtlichen Arten der Gattung
Silpha Fbr. ein ziemlich gleichmässig dickes, höchstens apical ein
wenig verdicktes Mittelglied zeigen, an dessen Ende ein fast gleich-
dickes, meist mit dem Mittelgliede gleichlanges oder längeres End-
glied eingelenkt ist; Necrodes Wilk, hat dagegen ausserordentlich
kurze Fühler mit apical stark erweitertem und unterseits stark vor-
gezogenem Mittelgliede, an dessen schiefer Stutzfläche das dünne,
kurze griffelförmige Endglied oberhalb befestigt ist, so dass ihre
Fühler denen der Gattung Necrophorus Fbr. mehr gleichen, als denen
von Silpha Fbr.
Unter den Larven der Gattung Silpha Fbr. heben sich die
3 Arten: tristis 111., ohscura L. und thoracica Ij. als eine scharf ge-
sonderte, habituell Necrodes ähnliche Gruppe vor den übrigen hervor,
indem sie gleich littoralis L. durch horizontal gerichtete Flügel der
Rückenschilder ein asselartiges Aussehen erhalten. Tristis und ohscura
scheiden sich von thoracica mit vorn tief ausgebuchtetem Prothorax-
schilde, nach imaginalen Charakteren als Genus Thanatophilus Leach
abgesondert, durch vorn gerundetes Prothoraxschild und schliessen
sich als Imagines zum modernen Genus Silpha Fbr. s. Str. zu-
sammen. Alle übrigen in der Tabelle berücksichtigten ÄTpÄa-Larven
haben eine mehr cylindrische , wurmförmige Gestalt und gehören
habituell zu einer Gruppe zusammen, mit Ausnahme von atrata L.,
welche durch auffallend lange Fühler von allen übrigen mir be-
kannten Silphen-Larven sich auszeichnet. Sie bildet nach imaginalen
Charakteren den Typus des Genus Phosphuga Leach. Aus dem
Rest der habituell eng zusammen gehörigen Arten heben sich zwei
durch sehr verlängerte Analgriffel und sehr dichte, abstehende gelb-
liche Behaarung auch der Rückenschilder charakterisirte und von
allen übrigen unterschiedene Arten : rugosa L. und sinuata F r. her-
vor, welche nach imaginalen Charakteren mit thoracica zu Thanato-
philus oder auch mit opaca zusammengebracht, als Larven nichts
mit diesen Arten gemeinsam haben und in Zukunft von denselben
wohl abgetrennt werden müssen. Es bleiben noch zurück, 2 grössere
Arten: quadripunctata Li. und undata Mül., erstere oben unbehaart
und stark glänzend, als Imago zum Typus des Genus Xylodrepa
gestempelt, letztere kurz geschoren behaart und von den beiden
kleineren nackten Arten dieser Gruppe: opaca L. und nigrita
Creutz. (^alpina Bon.) schon durch diese Behaarung abweichend.
Sie schliessen sich ohne Zwang zum Genus Oeceoptoma^) Leach
zusammen."
') Es wird hier der Genus Aclypea gemeint.
284 Silphidae.
Tabelle zum Bestimmen der Silpha-artigen Larven.
I. Abdominalstigmen mit einer vorderen von der Dorsalplatte aus-
gehenden Chitinklammer; Ventralplatte des zweiten Abdominal-
segmentes aus 3 Stücken (2 seitlichen, 1 breiteren, mittleren) be-
stehend; Analgriffel länger als der After (Nachschieber); Fühler
sehr kurz, das Pronotum nicht überragend; Flügel der Dorsal-
platten horizontal; Rückenschilder sehr fein gelblich behaart:
Uttoralis.
II. Abdominalstigmen ohne solche Chitinklammer, d. h. die Pleuren
der Abdominalsegmente ganz häutig.
A. Ventralplatte des zweiten Abdominalsegmentes aus 3 Stücken
bestehend; Analgriffel länger als der After, deutlich gegliedert;
Fühler kurz, das Pronotum nicht überragend, Flügel der
Dorsalplatten pleuralwärts herabgebogen, Rückenschilder
borstig, kurz gelblich behaart.
a. Halsschild mit aufgebogenen Seitenrändern ; zweites Fühler-
glied ohne griffeiförmigen Fortsatz unterhalb der Spitze:
sinuata.
b. Halsschild ohne aufgebogene Seitenränder, zweites Fühler-
glied mit einem kleinen griffeiförmigen praeapicalen Fort-
satz (Stift) an der Unterseite: rugosa.
B. Ventralplatte des zweiten Abdominalsegmentes ungetheilt;
Analgriffel höchstens afterlang, konisch, undeutlich gegliedert.
a. Fühler kurz, das Pronotum nicht überragend.
1. Rückenschilde gleichmässig gewölbt mit zu den Pleuren
herabgebogenen Flügeln, Körper ziemlich cylindrisch,
mehr wurmförmig, schmal.
Rückenschilde kurz geschoren behaart: . . undata.
Rückenschilde unbehaart, ganz nackt.
Pronotum viel breiter als lang, nicht sehr stark
gewölbt, mit schwacher, querer Bogenfurche hinter
dem Vorderrande; kleinere Arten.
Dorsalplatten mit schmalem, gelbem Seiten-
saum : opaca.
Dorsalplatten einfarbig schwarz:
(nigrita Creutz.) tyrolensis.^)
') Nach Herrn Dr. Kar seh ist die Larve, welche als echte Parasilpha
an dieser Stelle nicht passt, wurmförmig, nach Heer, der die Metamorphose
von dieser Art beschrieben und abgebildet hat, ist sie jedoch, wie alle nach-
folgenden echten Parasilp ha- Arteo, asseiförmig.
Silphina. 285
Pronotum ziemlich so lang als breit, mit sehr
tiefer, querer Bogenfurche hinter dem Vorderrande;
grössere, stark glänzende Art: . quadripunctata.
2. Rückenschilde abgeflacht mit horizontalen Flügeln;
Körper breit, asselartig.
Pronotum vorn convex zugerundet, ohne eine Spur
von Ausbuchtung.
Drittes Fühlerglied (Endglied) um vieles länger
als das zweite, Hinterhaupt vom Pronotum be-
deckt; Rückenschilder nur äusserst fein behaart,
stark glänzend: tristis.
Drittes Fühlerglied höchstens so lang als das
zweite; Hinterhaupt frei, nicht vom Pronotum
bedeckt; Rückenschilder ziemlich dicht, anliegend
gelblich behaart, daher matt: . . . ohscura.
Pronotum vorn mitten tief ausgebuchtet mit stark vor-
springenden gerundeten Vorderecken ; drittes Fühler-
glied höchstens so lang als das zweite: . thoracica.
b. Fühler auffallend lang, das Mesonotum überragend, das
dritte Glied das längste von allen; kleinere, meist schwärz-
liche Art: atrata.
Ein erhöhtes praktisches Interesse beanspruchen die Arten der
Gattung Silpha im älteren Sinne, weil einige ihrer Arten, obwohl
die Mehrzahl als Larven sowohl als auch im imaginalen Zustande
sich von Aas ernährt und dadurch von Nutzen ist, auffälligerweise
phytophag sind und zwar von den zarten grünen Blattheilen unserer
Kulturpflanzen mit Vorliebe kostend, im Rufe einer, durch die
Massenhaftigkeit ihres Auftretens bedingten grossen Schädlichkeit
stehen und also mit Unrecht mit jenen zugleich den Namen Aas-
käfer tragen."
Aus der Tabelle der Silphen - Larven geht bereits zur Evidenz
hervor, dass die alte Gattung Silpha Fbr., wie sie sogar noch Hörn
in seiner neueren Arbeit über die Nordamerikanischen Necrophaga
aufrecht erhält, als solche nicht bestehen kann, da die wurmförmigen
und völlig verschiedenen asseiförmigen Larven nicht einer und der-
selben Gattung angehören können. Aber auch die Imagines haben
so ausgezeichnete und prägnante Gattungscharaktere, wie sie nur
verhältnissmässig wenig andere Gruppen - Complexe verwandter
Coleopteren besitzen. Leach, der die erste Trennung der alten
Gattung in mehrere andere vornahm, hatte allerdings keine Charaktere
anzuführen vermocht, welche geeignet gewesen wären, seinen Gat-
tungen einen reellen Werth zu verleihen. Seine Unterschiede be-
Silphtdae.
schränken sich auf die Fühler und Thoraxform, welche constante
Verschiedenheiten nicht bieten, was auch Erichson veranlasst hatte,
sie nur als Artgruppen -Charaktere anzusehen. Für die heutigen
Silphen-Gattungen sind jedoch Merkmale aufgefunden, die jeder An-
forderung entsprechen, welche wir an die Merkmale einer guten
Gattung stellen, denen noch die Kenntniss der Verschiedenheit im
Baue der Larven zur Seite steht.
Die unter die echten Silphinen gehörenden europäischen, auch
in Deutschland vertretenen 10 Gattungen, können in nachfolgender
Weise übersehen werden:
1. Section.
Fühler lang und dünn, gegen die Spitze schwach verdickt, fast
fadenförmig, ihr erstes Glied kürzer als das dritte, die letzten Glieder
nicht matter als die übrigen. Stirn zwischen dem Hinterrande der
Augen mit 2 Nebenaugen. Halsschild schmal, herzförmig, dicht an
die Flügeldecken angeschlossen. Flügeldecken tief punktirt-gestreift.
Beine lang und dünn, Schienen unbedornt Fteroloma.
2. Section.
Fühler den Hinterrand des Halsschildes kaum überragend, ihr
erstes Glied stark und mindestens von der Länge des dritten, die
3 Endglieder matt. Stirn ohne Nebenaugen. Halsschild kaum
schmäler als die Basis der Decken, zum Theile über die Wurzel
der letzteren überlegbar. Flügeldecken nicht furchig gestreift, meist
mit 3 wenigstens angedeuteten Rippen.
L Fühler deutlich 11 gliederig, ihr zweites Glied von normaler
Länge, mit oder ohne Keule, diese gestreckt, nicht knopfförmig
und geblättert.
A. Kopf schnauzenförmig, sammt den Augen, ohne Scheitel, viel
länger als breit.
Flügeldecken ohne Rippen. Vorderrand des Halsschildes
nicht aufgebogen. Fühler gegen die Spitze allmählich
verdickt, Glied zwei merklich länger als drei. Beine
kräftig. Schienen ziemlich kurz, gegen die Spitze etwas
verbreitert, aussen vor der Spitze ausgeschweift, die
äusseren Apicalwinkel zähnchenförmig vortretend, die
Füsse auf der Unterseite kahl, die vier vorderen beim ^
ziemlich stark erweitert und wie gewohnlich mit schwam-
miger Sohle Abiattaria.
Flügeldecken mit Rippen. Vorderrand des Halsschildes
schmal aufgebogen. Fühler mit 3 gliederiger, dünner
Silphina. 287
Keule, Glied zwei kürzer als drei. Beine dünn und schlank,
Schienen schmal, gerade, äusserer Apicalwinkel nicht
zahnförmig vortretend, Füsse auf der Unterseite tömentirt,
die 4 vorderen beim ^ undeutlich erweitert . . Peius.
B. Kopf sammt den Augen, ohne Scheitel, fast breiter als lang.
a. Mittelhüften ziemlich genähert. Flügeldecken in beiden
Geschlechtern an der Spitze gemeinschaftlich abgerundet.
1. Kopf normal, hinter den Augen verengt oder einge-
schnürt. Oberlippe nicht bis auf den Grund ausgerandet.
Fühler mit undeutlich viergliederiger Keule. Schienen
in beiden Geschlechtern gerade, die vordersten mit
sehr kurzer Tarsalfurche am Aussenrande; Füsse
kahl, die vorderen 4 beim ^ erweitert, mit schwam-
miger Sohle. Aaskäfer Parasilpha.
Fühler mit stark abgesetzter, viergliederiger Keule.
Schienen beim $ schwach, beim ,^ stärker gebogen,
die vordersten mit langer, die Mitte überragender
Tarsalfurche am Aussenrande, Füsse unten gelb
tömentirt, die 4 vorderen beim ^ schwächer er-
weitert. Pflanzen- und Raupenfresser Dendroxena.
2. Kopf gross, kurz, hinter den Augen verdickt. Ober-
lippe bis auf den Grund ausgerandet.
Fühler gegen die Spitze allmählich verdickt. Clypeus
stark abgesetzt, als dicker glatter Wulst die ver-
dickten und aufgestülpten Ränder der Oberlippe
umschliessend. Hinterschienen des ^ einfach, in
beiden Geschlechtern nur mit zwei Endspornen
Aclypea.
Fühler mit abgesetzter 4 gliederiger Keule. Clypeus
nicht abgesetzt. Hinterschienen des ^ innen an
der Spitze ausgezogen und länger behaart, mit einem
dritten hakenförmig zurückgebogenen Endsporne
Blitophaga.
b. Mittelhüften von einander sehr entfernt stehend. Flügel-
decken entweder an der Spitze abgestutzt, oder abgerundet,
beim $ der Nahtwinkel vorgezogen, (Kopf nur bis zu
den Augen unter den Halsschild einziehbar.)
Augen klein, wenig vorstehend, quer, Schläfen klein
aber deutlich. Fühler mit 4 gliederiger Keule. Hals-
schild vorn ausgerandet, an der Basis doppelbuchtig.
Nahtwinkel der Flügeldecken beim $ vorgezogen
Pseudopelta. ^
*ö8 Silphidae.
Augen gross, fast kugelförmig, stark vorstehend, hinter
denselben ohne Schläfen. Halsschild fast kreisförmig,
Flügeldecken an ihrem Ende abgestutzt, drei Rücken-
segniente unbedeckt lassend. Gld. 2 und 3 der Fühler
von gleicher Länge, 6 — 8 allmählich breiter werdend
Asholus.
3. Section.
II, Fühler scheinbar 10 gliederig, weil ihr zweites Glied ausserordent-
lich verkürzt ist, Keule knopft'örniig, viergliederig, geblättert
Silpha.
1. Section.
Pteroloina«
Gyllenhal, Ins. Suec. IV. 1827. 418.
Jdolus Fischer, Entomogr. d. 1. Russ. III. 242.
Holocnemis Schilling, Beitr. z. Entom. 93.
Antennae elongatae, suhfihformes , articulo prinio teriio breviore,
arliculis ullimis haiid opacis.
Caput exsertum, oceliis duabm froiitahbus inslruclum.
Prothorax angustus, cordatus.
Elytra punctato-slriala.
Coxae otnnes subcontiguae.
Femora elongata, postica marginem elytrorum longe superantia;
tibiae haud spinulosae.
Körper länglich, glatt und glänzend. Fühler die Mitte des
Körpers überragend, lang und dünn, gegen die Spitze sehr schwach
dicker werdend, ihr erstes Glied nicht so lang als das dritte, wenig
dicker als die folgenden. Kopf vorgestreckt, wenig länger als breit,
schmäler als der Halsschild, ziemlich flach. Clypeus durch eine
quere Linie abgesetzt. Letztes Glied der Maxillartaster etwas
länger und dünner als das vorhergehende. Halsschild viel schmäler
als die Flügeldecken, an die Basis der letzteren dicht angeschlossen,
herzförmig, oben flach, mit aufgebogenen Seitenrändern. Schild-
chen länglich dreieckig. Flügeldecken länglich eiförmig, stark
punktirt-gestreift, der umgeschlagene Rand breit, gegen die Spitze
verengt. Rückensegmente vollständig bedeckt. Alle Hüften
genähert. Bauch aus 6 fast gleichlangen Ringen gebildet. Beine
dünn und lang, die hinteren Schenkel den Seitenrand der Flügel-
decken weit überragend, alle einfach, nicht verdickt, die Schienen
dünn und aussen unbedornt, fein behaart. Füsse fünfgliederig,
schlank, die vordersten beim j sehr schwach erweitert.
Pteroloma. 289
Die einzige europäische Art lebt an kleinen schattigen Gebirgs-
rieseln unter Moos. Sie erinnert im hohen Grade an einem Cara-
biciden, etwa einen Anchomejius^ mit gewölbteren, breiteren Flügel-
decken.
J. Pter» Worsstroemi: Oblonga, nigro- picea, nitida, glabra,
capite prothoraceque parce profunde punctatis, hoc subtransverso,
cordato, disco sublaevi, basi trifoveolato , lateribus leviter reflexis,
scutello laevi, elytris fortiter punctato-striatis, leviter convexis, antennis
pedibusque piceo-ferrugineis.
Mas: Abdomen segmento ventrali penultimo margine apicali bisinuata,
ultimo medio longitudinaliter sulcato.
Gyllenh., Ins. Suec. II. 111. — Duval, Gen. Col. t. 34. f. 169.
Thonjs., Skand. Col. IV. 21.
Adolus brunneus Fisch., Ent. Ross. III. 243. t. 14. f. 1.
Holocnemis Gravenhorsti Schilling, Beitr. Schles. Ent. pag.93.t.B.
Länglich, dunkel pechbraun, Fühler und Beine heller, glatt und
glänzend. Fühler dicht behaart, Gld. 2 kürzer als 1; Gld. 3 — 10
von etwas abnehmender Länge, das letzte oval, reichlich so lang
als das vorhergehende. Augen gross, rund, vortretend, höchst fein
facettirt. Kopf einzeln, grob punktirt. Halsschild halb so breit
als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, herzförmig, flach, oben
einzeln tief, an den Seiten etwas gröber punktirt, in der Mitte fast
glatt, der Seitenrand aufgebogen, die Hinterwinkel scharf rechteckig,
vor der Basis mit 3 Grübchen. Schildchen glatt. Flügel-
decken länglich eiförmig, deutlich gewölbt, in oder hinter der Mitte
am breitesten, tief punktirt gestreift, die Streifen fast furchenartig,
die Zwischenräume ziemlich breit, kaum gewölbt, glatt. Der Seiten-
rand des Halsschildes schmal und gleichmässig abgesetzt. Die Epi-
pleuren auf der inneren Hälfte grob und dicht punktirt. Unter-
seite fein punktulirt, sehr spärlich und fein dunkel behaart, haut-
artig reticulirt, weniger glänzend.
Bei dem (^ sind die Vordertarsen sehr schwach erweitert, das
vierte Bauchsegment ist am Spitzenrande flach im Bogen ausge-
schnitten, das fünfte schwach doppelbuch tig, das sechste der Länge
nach gefurcht.
In der Grafschaft Glatz und im mährischen Sudeten-Gebirge.
2. Section.
Die Gattungen dieser Section umfassen die alte Fabricius'sche
Gattung Silpha und sind kurz schematisch in nachfolgender Weise
zu übersehen:
390
Silphidae.
9
rostrato-productum,
elongatum; tibiae
extiis apice
Simplex,
haud elon-
gatum ;
coxae in-
termedn
sub-
approxi-
matae;
Caput
pone
oculos
distantae;
antenna-
rum clava
angusta-
tum; tarsi{
feminae
Parasilpha.
subdentatae, tarsi subtus
nudi Abiattaria
simplices , tarsi subtus
tomentosi Peltis.
nudi, clava
antennarum
obsolete
quadriarti-
culata . .
tomentosi,
clava anten-
narum ab-
rupte 4-arti-
culata . .
vis discretus,
anten. clava
distincte
4-articulata .
valde discre-
tus; antennae
apice sensim,
incrassatae .
quadriarticulata . .
indistincte 5 - aut sex-
articulata, sensim in-
crassata Asbolu
mcrassa-
tum ;
Clypeus
Dendroxena.
Blitophaga.
Aclypea.
Pseudopelta.
Abiattaria.
Antennae apicem versus sensim incrassatae.
Caput rostrato-productum, vertice lomjitisculo , pone oculos sensim
angustatum.
Mandibulae porreclae, labrum longe superantes, apice bifidae.
Thorax antice vix marginatus, haud reßexus.
Elytra haud costata.
Coxae intermedü approxbnatae.
Pedes robustiores, tibiae sensim incrassatae, extus ante apicem
sinuatae, angulo apicali extus subdentato -producto , tarsi nudi,
anteriores maris dilatati.
Körper länglich oval, ziemlich stark gewölbt, oben unbehaart.
Kopf wie bei Peltis gebildet; die Mandibeln sind etwas kürzer
und die äussere Endspitze ist weniger verlängert. Endglied der
ziemlich dicken Maxillartaster so lang als das vorhergehende.
Ablattaria. 291
Fühler den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend, gegen
die Spitze allmählich verdickt, ohne deutlich abgesetzte Keule,
die 3 letzten Glieder länger als die vorhergehenden, matt; das erste
Ghed so lang als die zwei folgenden zusammen genommen. Hals-
schild so breit als die Flügeldecken, breiter als lang, von der Basis
nach vorne verengt, alle Winkel sammt dem Vorderrande abgerundet,
die Seiten deutlich, der Vorderrand undeutlich oder nicht gerandet,
die Ränder nicht aufgebogen, die Basis undeutlich 2 — 3 buchtig.
Schildchen mittelgross, punktirt. Flügeldecken an der Spitze
gemeinschaftKch abgerundet, oben ohne Rippen, oft mit 3 angedeuteten,
nicht erhabenen, durch das Ausbleiben der Punktirung gebildete
Längslinien. Mittelhüften einander genähert, ohne sich vollständig
zu berühren. Beine kräftig, die Schienen gegen die Spitze etwas
erweitert, aussen vor der Spitze ausgeschweift, die äussere Apicalecke
vorspringend. Füsse fein bedornt, unten kahl, beim ^ die vier
vorderen Glieder, mit Ausnahme des letzten, ziemlich stark erweitert,
mit schwammiger Sohle.
Von der Gattung Peius durch die Form der Fühler, der
Schienen und Tarsen abweichend; auch durch die Flügeldecken,
Vielehe keine Rippen besitzen und dem vorn undeutlich gerandeten
Thorax sich enfernend.
Die wenigen Arten dieser Gattung sind Pflanzenfresser.
1. Ah. laevigata: Nigra ^ convexa, antennarum articulis quinque
penultimis leviter transversis, prothorace elytrisque confertim aequaliter
punctatis. — Long. 12 — 18 mm.
Fabr., Syst. Ent. 1775. 74. — Kraatz, Deutsch. Ent. Zeitsch.
1876. 362.
S. polita Sulz. Abgek. Gesch. Ins. 1776. 28. t. 2. f. 16.
Var. major.
S. gibba Kraatz, Deutsch. Ent. Zeitsch. 1876. 362.
Var. major, elyiris dense punctatis, punctis majoribus subseriatis inter-
mtxtis.
S. gibba Brülle, Exped. Mor. 1832. 162. t. 37. f. 11.
Var. Ebjtris lineis iribus sublaevigatis, haud elevatis instructis.
Schwarz, wenig glänzend. Scheitel des Kopfes der Quere nach
vertieft und daselbst dichter punktirt. Die 5 vorletzten Glieder der
Fühler schwach quer. Halsschild überall gleichmässig gedrängt
punktirt. Schildchen und Flügeldecken fast ebenso dicht und
stark punktirt, doch sind hier die Punkte merklich viereckig, auf
dem Halsschilde einfach rund. In manchen Fällen machen sich drei
nicht erhabene, angedeutete Längslinien bemerkbar, oder es stehen
292 Silphidae.
neben diesen Linien einzelne grössere Punkte. Auf solche Exemplare
wurde von Brülle die Silpha gibba aufgestellt. Die Mittelfüsse des
^ sind etwas schwächer erweitert, als die vorderen. Die Spitze des
letzten Bauchsegmentes ist beim ,^ dichter behaart. Der Löffel des
männlichen Haftapparates ist kräftig, stark gegen die Spitze
verschmälert, an der letzteren zugespitzt, unten tief gefurcht, die
Klappen merklich länger, dünn, gleichbreit, erst an der Spitze merk-
lich erweitert, an der letzteren abgerundet, kahl.
In Thüringen, im südlichen Oesterreich, in Illyrieu.
Grosse, sehr dicht punktirte Stücke, wie sie im südlichen Ungarn
vorkommen, bilden die Var. gibba Kraatz.
Mit dieser Art ist sehr nahe verwandt: A. cribrata Men. aus
dem Kaukasus und besonders aus Armenien; sie unterscheidet sich
durch lärigeres letztes Fühlerglied, der Halsschild ist etwas ungleich -
massiger, die Flügeldecken sehr fein punktirt, dazwischen mit zahl-
reichen irregulären grossen Punkten untersäet, ohne Längslinien.
Eine andere verwandte Art ist: A. arenaria Kraatz aus Klein-
asien und Syrien. Bei ihr ist das fünfte und sechste Fühlerglied
reichlich so lang als breit, der Halsschild ist in der Mitte kaum,
an den Seiten deutlich, fein punktirt. Flügeldecken dicht und fein
punktirt, mit Spuren von Längslinien, Zwischenräume mit grösseren
viereckigen Punkten besäet.
Peltis.
Geoffroy, Hist. abr. d. Ins. T. 1762. 117. i)
Phosphuga Le ach, Zool. Miscell. III. — Thomson, Skand. Col.
IV. 18.
Antennae longiusculae , articulo primo longissimo , clava sericeo-
opaca triarliculata, articulis huud transversis.
Caput 7'ostrato -prodticlum, veriice longiuscido, pone oculos vix
evidenter constrictum.
Mandibulae po7-rectae, labrurn lonye superantes, apice profunde
bifidae.
Thorax subsemicircidatns, antice marijinatus, margine reflexo.
Ehjtra subtiliter tricostata.
Coxae intermedii approximatae.
Pedes graciliores, tibiae temies, rectae, angulo apicaä extus haud
producto, iarsi subtus tomentosi, anteriores maris levissime dilatati.
Länglich oval, wenig gewölbt, unbehaart. Kopf schmal, viel
länger als breit, nach vorn schnauzenförmig ausgezogen, hinter den
') Man lese die Anmerkung bei Paraailpha.
Peius. 293
nicht grossen Augen allmählich verengt und oben der Quere nach
niedergedrückt. Stirn zwischen den Augen buckelig. Oberlippe
quer, ziemlich tief ausgerandet. Clypeus nicht abgesetzt. Man-
dibeln weit vortretend, die Spitze zweizähnig, der äussere Endzahn
länger, scharf zugespitzt. Letztes Glied der Maxillartaster merk-
lich länger als das vorhergehende. Fühler lang und dünn, ziem-
lich weit von den Augen eingefügt, den Hinterrand des Halsschildes
nur schwach überragend; ihr erstes Glied sehr langgestreckt, länger
als die beiden folgenden zusammen, die Keule schwach abgesetzt,
dreigliederig; die letzten drei Glieder nicht quer, matt. Halsschild
nahezu halbkreisförmig, vorn nicht, oder kaum abgestutzt, der Hinter-
rand zwei- oder dreibuchtig, Seiten- und Vorderrand fein gerandet
und aufgebogen. Seh ildchen mittelgross, punktirt. Flügeldecken
an der Spitze gemeinschaftlich abgerundet, oben mit 3 angedeuteten
feinen Längsrippen. Mittelhüften einander sehr genähert, ohne
sich vollständig zu berühren. Beine schlank, Schienen dünn und
gerade, zur Spitze nicht sichtbar erweitert, die Aussenecke nicht
zahnartig vortretend. Füsse unten gelb tomentirt, beim ^ sind die
vier vorderen (mit Ausnahme des letzten Gliedes) sehr schwach er-
weitert, wie immer mit schwammiger Sohle.
Die einzige, weit verbreitete, in der Grösse und in der Körper-
form ziemlich veränderliche Art lebt phytophag in Wäldern, wo sie
unter Moos und Baumrinden gefunden wird.
Anmerkung. In der Deutsch. Ent. Zeitsch. 1876. 363 sagt Dr. Kraatz,
dass Leach die Silpha atrata in die von ihm gegründete Gattung Phosphuga
nicht aufgenommen hat, sondern zu Silpha stellt. Dies ist jedoch in der
That nicht der Fall; Leach gründete die Gattung nur auf S. atrata Lin.
und stellte die S. laevigata, welche Dr. Kraatz als Typus der Gattung
Phosphuga betrachtet, als Unterabtheilung unter die Gattung Silpha Fabr.
(non Lin.). Es ist also nicht für die atrata, sondern für die ^S". laevigata
und ihre Verwandten ein anderer Name nöthig geworden.
1. Pell, atrata: Ovalis, nigra, nitida, confertim foriiter punctata,
elytris nujuloso-punctaiis, subtiliter tricostatis. — Long. 12 — 16 mm.
Linn. Faun. Suec. N. 451. (Silpha). — Thoms. Skand. Col. IV.
18. (Phosphuga).
Silpha punctata Herbst, Käf. V. 199. t. 51. f. 13.
Var. Nigra, nitida, prothorace antice subtruncato.
Silpha nitida Falderm., Faun. Transc. I. 220.
Var. Dilute brunnea, nitida.
Silpha brunnea Herbst, Käf. V. 202. t. 51. f. 15.
Var. Major, lato-ovalis, punctura elytrorum fortiore.
Phosph. cassidea Kraatz, Deutsch. Ent. Zeit. 1876. 372.
294 Silphidae.
Var. Major, lalo-ovalis, prothorace mcdio sal parce punctata , elytris
lateribus ampliato-rotundatis.
Silpha subrotnndata Steph. 111. Brit. III. 29. t. 16. f. 3.
Pechschwarz, glänzend. Kopf stark und dicht, Scheitel groh
und gedrängt, Oberlippe einzeln fein punktirt. Stirn zwischen den
Augen mit einer unregelmässigen Beule. Halsschild dicht und
stark, an den Seiten gedrängter punktirt. Schildchen mit rund-
lichen, von hinten nach vorn eingestochenen Punkten. Flügel-
decken oval, an den Seiten ziemlich parallel, mit drei feinen vor
der Spitze abgekürzten Rippen, die Zwischenräume gedrängt, längs-
runzelig punktirt. Unterseite fein und spärlich gelb behaart.
Der Löffel des männlichen Haftapparates ist dick, ziemlich
gleichbreit, flachgedrückt, zur Spitze kaum verschmälert, an der
letzteren jederseits schräg abgestutzt, so dass die Mitte der stumpfen
Spitze zähnchenförmig vortritt, Unterseite gefurcht, die Ränder er-
weitert und blattartig, abgerückt und übereinandergelegt, seitlich nicht
vortretend ; die Klappen sind von der Länge des Löffels, sehr dünn,
gleichbreit, an der Spitze abgerundet.
Es kommen zahlreiche Abänderungen vor , davon sind die
wichtigsten :
1. Auffallend glänzende Stücke, gewöhnlich mit vorn mehr ab-
gestumpftem Thorax. Eine besonders im Kaukasus ein-
heimische Form, die von der Stammform kaum zu trennen ist.
Var. 7iitida F a 1 d e r m .
2. Eine kleinere, ganz einfarbig rostbraune Form. Var. hrunnea
Herbst, In Gebirgsgegenden,
3. Sehr grosse, an den Seiten stark gerundete Stücke, haupt-
sächlich im Banate zu Hause. Var. cassidea Kraatz.
4. Ebenso grosse, an den Seiten noch stärker gerundete Rasse,
deren Halsschild in der Mitte merklich weniger dicht punktirt
ist. Var, subrotundata Steph, aus Irland,
Ueberall häufig,
Parasilpha.
Silpha Fabr. et au ct.
Antennae articuüs 2, 3 subaequa/i, dava indisiincte quadriarticulata.
Caput simplex,pone oculos haud abrupte constrictum^ sensim attenuatum.
Labrnm profunde emarijinatum.
Thorax apicc truncatus aut leviter emarginatus.
Coxae iulennedii paruin distaniae.
Tarsi subtus nud'u anteriores maris dilatati.
Körper länglich oval, wenig gewölbt, oben unbehaart. Fühler
ziemlich schlank, mit undeutlich abgesetzter, viergliederiger Keule
Parasilpha. 295
Glied 7 ist ein Uebergangsglied, Glied 1 ist so lang als die beiden
folgenden zusammen, 2 und 3 ziemlich von gleicher Länge, Kopf
sammt den Augen ohne Scheitel, etwa so lang als breit, hinter den
Augen verengt. Clypeus nicht abgesetzt. Mandibeln wenig vor-
ragend, an der Spitze zweizähnig. Oberlippe tief ausgerandet.
Die beiden letzten Glieder der Maxillartaster von gleicher Länge.
Halsschild nach vorne gerundet -verengt, an den Seiten und vorn
fein und gleichmässig gerandet, der Vorderrand gerade abgestutzt
oder sehr schwach ausgerandet; Hinterrand undeutlich zwei- bis
dreibuchtig. Schildchen ziemlich gross, punktirt. Flügeldecken
mit 3 mehr oder minder ausgesprochenen Rippen, an der Spitze
gemeinschaftlich abgerundet. Mittelhüften etwas von einander
entfernt. Beine ziemlich schlank. Schienen in beiden Geschlechtern
gerade, der Apicalwinkel aussen nicht zahnförmig vortretend, die
Tarsalfurche der Vorderschienen kurz. Alle Tarsen auf der Unterseite
kahl, die 4 vorderen beim ,^ ziemlich stark erweitert, mit schwammiger
Sohle. Eine einzige Ausnahme bildet P. tristis; bei dieser sind nur
die Vorderfüsse des (^ deutlich, die Mittelfüsse hingegen kaum erweitert.
Diese artenreiche Gattung umfasst nur echte Aaskäfer.
Anmerkung. Der Namen Silpha Lin. ist für diese Gattung mit
Unrecht gebraucht worden. Als Silpha Lin. muss in Zukunft die Gattung
Necrophorus Fbr. (Fabricius schrieb stets Nicrophorus) aufgeführt werden.
Linne hat die Gattung Silpha in seinem Syst. Nat. ed. 12 vom Jahre 1758
aufgestellt und führt darunter nachfolgende Thiere an : S. (Necroph.) ger-
manica, vespillo, {Nifidiila) bipvnctata, quadripunctata, {Necroph.^) americana,
(Agath.) seminvla, (Scaph.) agaricina , (Tripl.) russica, {Silpha) littoralis,
atra, thoracica, opaca, rugosa, (Opat.) sahulosa, (Silph.) obsciira, {Ostoma)
ferriiginea, grossa, oblonga, {Heloph.) aquatica, {Omosit.) colon, depressa,
{Soron.) grisea, {Epttr.) aestiva, {Cer.) pedicularius. Auf die vorgesetzte
Gattungsdiagnose passt nur Necrophorus vollständig, die anderen Arten nur
zum Theile, oder gar nicht. Da nun als typische Art, wo keine besonders
genannt ist, stets die erste angesehen werden muss, so ergiebt sich die An-
wendung des Namens Silpha für Necrophorus von selbst. Fabr. hat die
letzte Gattung im Syst. Ent. 1775, pag. 71 auf den gleichen Gattungstypus,
nämlich Silpha germanica aufgestellt und ganz willkürlich die Silpha vespillo
in Necroph. vulgaris umgeändert.
Für die fälschlich von Fabr. eingeführte Gattung Silpha hat der älteste
Namen Peltis Geoffroy (1762), der in ganz eminenter Weise in die Wissen-
schaft eingeführt wurde, einzutreten. Unter Peltis citirt Geoffr. zuerst die
Silpha atrata Lin., auf welche später die Leach-Thomson'sche Gattung
Phosphvga errichtet wurde; mithin beide Namen zusammen fallen. Für die
Artengruppe der S. carinata wurde deshalb ein neuer Namen nöthig. Be-
kanntlich ist der bisher gangbar gewesene, jedoch vergebene Namen Peltis
111 ig. mit Ostoma Laich, identisch.
III. 2. IL 20
■^y« aU))hulae.
A, Achtes Glied der Fühler länger als das neunte.
t. JParns, ca rittala: Nigra, aiüennarum articulo ociavu nono
hngiore, prothorace antice levilo- emanfmato, elijtris confei'tim subtiliter
aequalUerque punctulatis, tricostalis, coslis nilidulis, intermedia vix
abbreviala. — Long. 12 — 20 mm.
Illig., Käf. Preuss. I. 365. — Duval, Gen. Col. I. 33. f. 164.
— Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 230. — Thoms., Skand.
Col. IV. 16.
Silpha trilineata Linn., Ed. Gmel. I. pag. 1627.
Slip ha maryinalis Kugelann, Schneid. Mag. I. 505.
Silpha opaca Herbst, Käf. V. 180 t. 51. f. 9.
Silpha recta Marsh., Ent. Brit. I. 117.
Silpha (Jriesbachiana Steph., 111. Brit. III. 26.
Silpha punctulata Oliv., Ent. II. 11. pag. 13. t. 2. f. 19. B.
Silpha atropurpnrea Küst., Käf. Eur. 22. 14.
Var. Major, magis convexa, elijtris lateribus rolundatis.
Silpha italica Küst., Käf. Eur. 20. 15.
Silpha lunata Heer, Faun. Helv. I. 390.
Länglich oval, schwarz oder braunschwarz, kaum glänzend,
sehr wenig gewölbt, glatt. Glied 8 der Fühler bedeutend länger
als 9, Glied 2 etwas länger als 3. Kopf etwas lein und ungleich-
massig, Halsschild dicht und fein, an den Seiten gedrängter und
gröber punktirt, der Seiten- und Vorderrand ziemlich dick gerandet,
der Rand überall gleich aufgebogen, der Vorderrand flach ausge-
buchtet. Schildchen an der Basis dichter punktirt und spärlich,
dunkel behaart. Flügeldecken seitlich breit und flach abgesetzt,
der Seitenrand von der Mitte zur Basis beträchtlich breiter werdend,
in der Seitenrandfurche ohne Grubenpunkte, oben mit 3 feinen
glänzenderen Rippen, wovon die mittlere nahezu den Hinterrand
erreicht, während die andern stets kürzer sind; alle Zwischenräume
gleichmässig ziemlich fein und sehr dicht, neben dem Seitenrande
kaum feiner punktirt, alle Punkte, wie gewöhnlich von ungleich-vier-
eckiger Form, die Punkte in der Seitenrandfurche etwas grösser.
Der Schulterwinkel ist vollkomnjen abgerundet. Die letzten zwei
Bauchsegmente und das Pygidium an der Spitze beim q etwas dichter
gelb beliaart.
Die kleinen deutschen Exemplare haben mit Stücken aus
lUyrien und Norditalien wenig Aehnlichkeit. Die ersteren sind ziem-
lich flach und an den Seiten fast gleichbreit, die letzteren {P. italica
Küst.) sind stärker gewölbt, an den Seiten des Körpers stark ge-
rundet und doppelt grösser.
In Deutschland nicht sehr häutig. Sonst im nördlichen, mittleren
und östlichen Europa.
Parasilpha. 297
B. Achtes Glied der Fühler kaum länger als das neunte.
a. Die Schultern bilden zwar eine sehr stumpfe, aber noch er-
kennbare Ecke. (Seiten der Flügeldecken doppelt feiner
punktirt, als die Zwischenräume auf der Scheibe.)
2, Pttra«» obscura: Nigra, Icvitei' convexa, opaca, cupite pro-
tJioraceque confertim punctatis, elijtr'is siibiilissime tricostatis, intei'stitüs
iniernis dense subüliter, lateribus suhtilissime pimctalis, hmneris obftisis
subproductis. — Long. 13 — 17 mm.
Linn., Faun. Suec. N. 457. — GylL, Ins. Suec. I. 264.
Silpha atrata Herbst, Käf. V. pag. 183. t. 51. f. 1.
Silpha littoralis Bergstr., Nomencl. I. 24. t. 3. f. 6.
Silpha carniolica Küst., Käf. Eur. 22. 19.
Var. Paullo minor, elytra vostidis duobus interioribus obsoletis.
Silpha striola Men., Cat. rais. 168.
Schwarz, glanzlos, oben unbehaart. Das achte Fühlerglied
etwas breiter als lang und kaum länger als das nächste. Kopf
und Halsschild dicht gedrängt, massig stark, an den Seiten wenig
gröber, jedoch gedrängter punktirt, Vorderrand abgestutzt. Schild-
chen wie der Halsschild, dicht punktirt. Flügeldecken mit drei
sehr feinen Rippen, wovon die mittlere meist den Hinterrand erreicht,
die innerste von ihm sehr wenig, die äussere dritte etwas stärker
verkürzt ist. Die 3 inneren Zwischenräume sehr dicht, doppelt
stärker, der äusserste Zwischenraum am Seitenrande nur so stark
als 'der Halsschild punktirt, alle Punkte mehr oder weniger vier-
eckig, einfach. Die Rippen werden von einer etwas feineren Punkt-
reihe umsäumt.
In seltenen Fällen werden die Rippen weniger deutlicli.
Die Silpha striola Men. aus dem Kaukasus ist eine kleinere
alpine Form, bei welcher die äussere Rippe normal entwickelt und
die inneren viel undeutlicher oder erloschen sind.
Kleine sehr fein punktirte Stücke sind von t^istis durch die vier
stark erweiterten Tarsen der Vorderfüsse beim q und den Mangel
der kleinen punktförmigen, glänzenden Fläche über jedem Punkte
der Flügeldecken am leichtesten zu unterscheiden. Ausserdem sind
sie wegen dem stumpfen Humeralwinkel leicht zu trennen.
Der Löffel des männlichen Haftapparates ist lanzettförmig,
oben dünn und gleichbreit, unten konisch und gefurcht, an der konischen
Spitze abgerundet, oben vor der letzteren kurz gefurcht, vorne glatt,
die Klappen sind etwas länger, oben viel breiter als der Löffel, zur
Spitze etwas, vor der Spitze plötzlich verschmälert, am Ende zuge-
spitzt, die Spitze nach innen gekrümmt.
Sehr häufig.
20*
298 Silphidae.
Dieser Art sehr ähnlich ist die P. ohlonga Küst. aus Ungarn
und Siebenbürgen. Sie unterscheidet sich bei gleicher Breite durch
kürzere Gestalt, die Rippen der Flügeldecken sind hinter der Mitte
verküizt, die beiden inneren sehr undeutlich, alle Zwischenräume,
einscliliesslich des seitlichen sind gleichniässig, kaum stärker als der
Ualsschild punktirt und die Schulterwinkel sind abgerundet.
3. JRaras. orientali.it: IXüjra, lemsshne convexa, sat nitida,
capite pruthoraceque dense subtililer. hoc lateribus conferlim parum
forliter jmnctafis, elylris evidenter tricostatis, interstitiis inteinis dense
grosse, lateribus sublilissime punctatis, humeris obiiisis subproductis. —
Long. 15 — 18 mm.
Brülle, Exped. Moiea, 18;i2. III. IGI. t. 37. f. 12. — Küst.,
Käf. Eiir. 4. 64. — Kraatz, Deutsch. Ent. Zeitsch. 1876. 368.
Silpha luultipunct ata Frivaldsk y, Alvir. Magyar. 1845. 182. t. 2.f. 1.
Var. Elytris interstitiis internis crebrius punt'lalis, punciis niinorihus sxb-
rotundulis.
Silpha lugeus Küst., Käf. Eur. 22. 18.
Var. Ehjtris interstitiis internis crebrius punctatis. punctis minoribiis
quadratis.
Silpha (Jodarti Reiche, Ann. Fr. 1861. 369.
Var. Elylris interstitiis internis parcius foriissiine punctatis.
Silpha turcica Küster, Käf. Eur. 23. 16.
Der Parasilpha obscura verwandt, aber glänzender, der Hals-
schild ist weniger gedrängt, in der Mitte feiner, an den Seiten stärker
aber weniger gedrängt punktirt; die Rippen der Flügeldecken doppelt
erhabener, die inneren Zwischenräume sind sehr grob, viermal so
stark als der Halsschild punktirt, die Punkte aus diesem Grunde
weniger zahlreich, die Seiten jedoch nicht feiner punktirt als der
Halsschild. Die Rippen werden von einer Reihe kleiner Punkte
eingefasst.
Die Stärke der Punktirung der inneren Zwischenräume der
Rippen auf den Flügeldecken ist mannigfachen Abänderungen unter-
worfen. Feiner punktirte Stücke mit rundlichen Punkten sind al.«
P. lugens Küst., aus der Türkei beschrieben; äimliche mit vier-
eckigen Punkten: P. Godarti Reiche, in der Krim und in Süd-
ungarn vorkommend; Exemplare mit sehr grober, fast grübchen-
artiger Punktirung: P. turcica Küst., wie sie in der Türkei, in
Griechenland und auf Kreta einheimisch sind.
Wurde von Herrn Oberförster Micklitz bei Ternovo in Istrien
gesammelt und dürfte auch im Triestiner Gebiete und in Görz
nicht fehlen.
Dieser Art ist die P. imncticollis Luc. aus Südfrankreicli,
Spanien, Griechenland etc. sehr ähnlich und nahe verwandt; sie
Parasilpha. 299
unterscheidet sich durch hinten etwas stärker verbreiterte Gestalt,
die Rippen auf den Flügeldecken sind noch stärker, namentlich ist
die Humeralrippe kielförmig und diese hinter der Mitte in einem
angedeuteten Höcker stumjifwinkelig gebrochen, der Huraeralwinkel
ist völlig abgerundet.
b. Die Schulterwinkel sind vollkommen abgerundet. (Seiten
der Flügeldecken kaum feiner punktirt als jene der inneren
Zwisch enräume.)
* Nur die Vorderfüsse des ^ erweitert. Flügeldecken mit
gleichmässiger Punktirung.
4. Paras, triatis: Nigra, suhopaca, prothorace confertim, laterihus
magis fortius punctato, Stria dorsali liaud impresso ; elytris subtilissime
tricostatis, costulis nitidis, interstitiis aequaliter confertissime subtiliter
punctatis, angulo humer alt rotundato. — Long. 13 — 16 min.
Mas: Tarsis anticis dilatatis, posterioribus simplicibus.
Illig., Käf. Preuss. I. 366. — Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 231.
Silpha atrata Kugel ann, Schneid. Mag. I. 506.
Var. JSigro-ptcea.
Silpha dalmatina Küst., Käf. Eur. 22. 17.
Var. Oblonga, sat nitida, prothorace striola media impressa, dorso sub-
tilissime punctata, elytris magis distincteque pimctatis.
Silpha costata Men., Cat. rais. 167.
Länglich, ziemlich gleich breit, vorn und hinten abgestumpft,
sehr schwach gewölbt, schwarz, fast matt, nur die erhabenen Ränder
des Körpers und die Rippen der Flügeldecken glänzender. Kopf
dicht und ziemlich fein, Scheitel gedrängter und gröber punktirt.
Das zweite Glied der Fühler merklich länger als das dritte. Hals-
schild gedrängt, in der Mitte wie der Kopf, an den Seiten stärker,
jedoch kaum gedrängter punktirt, längs der Mitte manchmal mit
kurzer, sehr schmaler, von der Punktur freier Mittellinie; diese nicht
linienförmig vertieft. Schildchen wie der Halsschild punktirt, an
der Basis spärlich und kurz schwarz behaart; bei P. orientalis und
obscura ist es kahl. Flügeldecken an der Spitze sehr stumpf
abgerundet, oben mit 3 sehr feinen linienförmigen, schwach erhabenen,
glänzenderen Rippen, wovon die beiden inneren nahezu die Spitze
erreichen; auch die äussere (Subhumeralrippe) ist nur wenig ver-
kürzt. Eine Rippenbeule, wie sie vielen Silphiden zukommt, findet
sich hinter der Mitte der äusseren Rippe schwach angedeutet.
Alle Zwischenräume sehr dicht und gleichmässig, wenig stärker
als der Haisschild punktirt, die Punkte auf den Flügeldecken ziem-
lich viereckig, jeder hat an seinem Vorderrande eine sehr kleine
glänzende Fläche; die Punkte neben den Rippen nicht kleiner als
300 Silphidae.
die übrigen. Jeder innere Zwischenraum mit 7 — 8 in der Quere
stehenden Punkten besetzt. Bei dieser Art überragen meist die
Flügeldecken sehr bedeutend den Hinterleib. Bei dem ^ sind aus-
nahmsweise nur die Vorderfüsse erweitert.
Ziemlich selten.
Eine sehr ausgezeichnete Varietät dieser Art ist Paras. costata
Men., aus Lenkoran. Sie unterscheidet sich durch beträchtlich längere
Gestalt, ihren Glanz, durch den in der Mitte höchst fein und an den
Seiten grob punktirten Halsschild, mit feiner, vorn und hinten abge-
kürzter, strichartig eingegrabener Mittellinie und durch ebenso dichte,
aber gröbere Punktirung der Zwischenräume auf den Flügeldecken.
Die inneren Zwischenräume zeigen 5 — (! in der Gesammtbreite
stehende Punkte. Sie wurde bisher mit Unrecht auf kaukasische
Stücke der P. ohscura gedeutet. Im hohen Kaukasus scheint sie
zu fehlen.
Syrische und Kleinasiatische Exemplare stimmen mit P. costata
überein, sind aber kürzer, weniger glänzend, feiner und dichter
punktirt.
** Vorder- und Mittelfüsse des ,^ erweitert. Flügeldecken,
namentlich in Nähe der Längslinien mit einzelnen grösseren Punkten.
5. Pnras. tyrolensis: JSujra, elytris ferrugineo-brunneis, nitichila,
prothoiace dense lateribus moyis fortius punctato, elijtris obsolete
tricoslulatis, subtiliter, lateribus haud magis subtilius punclatis, punclis
majoribus parcibusque prope costulam impiessis, avcjido humerali
rotundato. — Long. 12 — 14 mm.
Laicharting, Tyr. Ins. I. 98.
Slip ha alpina Germ., Ins. spec. Nov. 98.
Var. Paullo major, nigra, unicolor.
Silpha nigrita Creutz, Ent. Vers. HG, t. 2. f. 20.
Var. 31a jor, picea -nigra, elijtris distincte costidatis, pimctis majoribus
densioribusque impressis.
Silpha ainbigua Graels, Mem. Map. geol. 1858. Ö7. t. 2. f. 11.
Var. Elytris coslulis duabus inlcniis uhsoletissinüs.
Länglich oval, schwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken
rostbraun, meist auch der Hinterrand des Halsschildes schmal bräun-
lich gesäumt, oder einfarbig schwarz. Fühler den Hinterrand des
Halsschildes nicht erreichend, ihre 4 vorlezten Glieder deutlich quer,
Glied 3 viel kürzer als 2, 4 kaum länger als breit. Kopf und
Halsschild dicht punktirt, die Punkte an den Seiten gröber.
Vorderrand des Halsschildes nur linienförmig schmal, die Seiten
stärker gerandet und abgesetzt. Schildchen stets schwarz, dicht
punktirt. Flügeldecken mit 'S sehr schwachen, meist nur linien-
Dendroxena. 301
förmigen, oft kaum erhabenen Rippen, welche in der Nähe der
Spitze erlöschen, die seitliche in der Regel, namentlich an der Basis
etwas deutlicher als die anderen, alle Zwischenräume, einschliesslich
der seitlichen dicht und ziemlich fein, gleichmässig punktirt, die
Punkte viereckig; neben den feinen Rippen mit spärlichen grösseren,
nicht regelmässig gestellten Punkten besetzt. Zwischen der Punk-
tirung sind bei dieser Art undeutliche feine und unregelmässige, oft
nicht sichtbare Runzeln zu bemerken. Die vorderen 4 Füsse des
^ sind stark erweitert.
Laicharting beschrieb zuerst die alpine Rasse mit rostbraunen
Flügeldecken. Die einfarbig schwarze Form =: W75fnfa Cr eutz. Die
stärker entwickelte Rasse: amhigua Graells, mit deutlicheren Rippen
und zahlreichen grösseren Punkten auf den Flügeldecken, kommt
in Spanien vor.
Im Altvatergebirge und im gebirgigen Theile Süddeutschlands.
Mit dieser Art ist P. granulata Ol. aus Südeuropa verwandt;
sie entfernt sich von ihr durch sehr beträchtliche Grösse, feine Punk-
tirung, während die Einfassungspunkte viel grösser sind, die inneren
Rippen sind höchstens durch Linien angedeutet, die äussere Rippe
ist höher; zwischen dieser und der zweiten Rippe steht hinter der
Mitte eine schwache Beule;' endlich durch fast gleichlanges zweites
und drittes Fühlerglied unterschieden.
Dendroxena.
Motschulsky, Etud. Ent. 1860. 40.
Xylodrepa Thomson, Skand. Col. IV. 1862. 17. — Kraatz,
Deutsch. Ent. Zeitsch. 1876. 360.
Antennae articulo secundo tertio longiore, clava abrupte quadri-
articulata.
Caput parvum, shnplex, pone oculos constrictum, impressione vertic'is
tratuversa.
Labrum apice emarginatum.
Thorax apice emarginatus.
Coxae intermediae parum distantes.
Tibiae subarcualae, anticae sulca tarsali extus longe producta.
Tarsi omnes articidis quatuor primis subtus spongiosis , anteriores
maris lemter dilalati.
Körper ziemlich kurz, oval, fast flach, oben glänzend, glatt und
zum grossen Theile gelb gefärbt. F'ühler den Hinterrand des Hals-
schildes nicht erreichend, mit 4 gliederiger, stark abgesetzter Keule,
Glied 2 ist länger als 3; 1 so lang als 2 und 3 zusammen, Kopf
sammt den Augen ohne Scheitel, kaum so lang als breit, hinter den
302 Silphidae.
vortretenden Augen deutlich eingeschnürt. Clypeus nicht abgesetzt.
Oberlippe quer, in der Mitte ausgerandet. Letztes Glied der
Maxillartaster etwas länger und dünner als das vorhergehende.
Halsschild nach vorne verengt, alle Winkel abgerundet, an den
Seiten fein, vorne nicht gerandet, Vorderrand schwach ausgeschnitten,
Hinterrand undeutlich 2 — 3 buchtig. Schildchen gross, punktirt,
an der Basis behaart. Flügeldecken mit 3 sehr feinen Längs-
rippen, an der Spitze gemeinschaftlich abgerundet, der Seitenrand
bis zur Spitze gleichmässig abgesetzt und aufgebogen. Mittel -
hüften von einander etwas abgerückt. Beine dünn, nur von
massiger Länge. Die Schienen beim ^ schwach, beim jj^ nament-
lich die hintersten stärker gebogen, ihr äusserer Apicalwinkel nicht
eckig vortretend, die Vorderschienen aussen mit langer, die Mitte
überragender Tarsalfurche. Alle Tarsen dicht gelb tomentirt, die
vorderen vier beim r^ nur schwach erweitert und unten mit schwam-
naiger Sohle. Unterseite dicht und fein behaart.
Die einzige sehr agile, mit sehr entwickelten Flügeln ausge-
stattete Art, lebt hauptsächlich von den Raupen der Gastropacha
neustria, weshalb sie vorzüglich in Eichenwäldern auf Bäumen und
Sträuchern gefunden wird.
1. MMendr, qua iiri punctata: Ovalis, leviter convexa, nüjray
prothoracis Ihnbo laterali et post'ico ebjtrisque ieslaceis, his n'ujro-
bimaculalis. — Long. 12 — 14 mm.
Mas: Tibiis posticis magis curvatis, apice intus siibspinoso-productk.
Linn., Syst. Nat. II. 571.
Silpha quadripunctiilata Müller, Zool. Prodrom. 64.
Silpha quadrimaculata Samouelle, Comp. 167. t. 2. f. 7.
Silpha flavicans Lepech., Tageb. I. 202. t. 16. f. 4.
Xylodrepa quadripunctata Thoms., Skand. Col. IV. 17.
Oval, schwarz, unten fein gelb behaart, oben bis auf den Scheitel
und das Schildchen glatt. Kopf klein, Augen verhältnissmässig
gross, vorgequollen, Scheitel hinter denselben deutlich eingeschnürt,
daselbst dichter punktirt als die Stirn, Clypeus nicht abgesetzt.
Oberlippe quer, bis über die Mitte ausgerandet, vorn lang und
ziemlich dicht gelb bewimpert. Fühler den Hinterrand des Hals-
schildes nicht ganz erreichend. Halsschild durchaus gleichmässig
dicht, an den Seiten nicht stärker punktirt, die breiten Seitenränder
und der schmale Hinterrand gelb gefärbt. Schildchen schwarz,
wenig feiner als der Halsschild punktirt. Flügeldecken mit
gleichmässig abgesetztem und aufgebogenem Seitenrande, oben mit
drei sehr schwach erhabenen, meist nur linienförmig markirten
parallelen, in gleicher Entfernung vor der Spitze verkürzten Rippen,
Jclypea. 303
alle Zwischenräume gleichmässig dicht und fein, ähnlich wie der
Halsschild punktirt, die Punktur einfach, rundlich. Oberseite
sammt den Epipleuren gelb, eine kleine runde Makel an der Basis
und eine ganz ähnliche hinter der Mitte schwarz. Bei dem (^ sind
ausser den stärker gebogenen Schienen die Hinterschienen an der
Spitze nach innen etwas verlängert und zugespitzt, aussen abgerundet.
Stellenweise, namentlich in Eichenwäldern, nicht selten,
De7idroxena seoccarinata Mot seh. vom Amur, scheint, wie bereits
Dr. Kraatz in der Deutsch. Ent, Zeitsch. 1876. 373 erwähnte,
von obiger Art kaum specifisch verschieden zu sein. Sie ist ebenso
gefärbt, die 2 hinteren Makeln etwas quer gestellt, die Punktur ist
etwas stärker, ebenso sind die Rippen deutlicher.
Aclypea.
Antennae apicem versus senshn hicrassatae, articulo secundo tertio
lonyiore.
Caput latum, pone oculos dilalatum, clypeus med'io laeviyatus,
extus curvatus, valde distinclus.
Labrum biparätum.
Thorax apice subtruncatus.
Coxae intermediae parum distantes.
Tibiae posteriores in utroque sexu simplices, unco tertio nidlo;
tarsi anteriores maris dilatati.
Körperform mit Parasilpha übereinstimmend. Fühler ziemlich
kurz, gegen die Spitze allmählich verdickt, mit nicht deutlich abge-
setzter, vierghederiger Keule; Glied 2 viel länger als 3; 1 nur wenig
länger als das nächste, Kopf kurz und angeschwollen, fast
halb so breit als der Halsschild, hinter den ziemlich kleinen, wenig
vortretenden Augen verdickt, zwischen den Augen mit einem queren
flachen Wulste; Clypeus schmal, quer, stark abgesetzt,
als dicker, in der Mitte glatter Wulst die aufgestülpten Ausrandungs-
kanten der Oberlippe umfassend , an den Seiten niedergebogen.
Oberlippe gross, bis auf den Grund ausgerandet, demnach in zwei
Theile zerlegt. Endglied der Maxillartaster merklich kürzer
und dünner als das vorhergehende. Halsschild quer, nach vorne
etwas stärker verengt, alle Winkel abgerundet, Vorderrand gerade
abgestutzt, der Hinterrand über die Basis der Decken nur wenig
vorgezogen, ziemlich gerade, 2 — 3 buchtig; Seiten und Vorderrand
fein und schwach gerandet, der letztere kaum aufgebogen. Schild-
chen mittelgross, wie der Halsschild dicht und ziemlich grob punktirt.
Flügeldecken mit 3 mehr oder minder ausgesprochenen Rippen,
wovon die inneren oftmals nur angedeutet sind, Spitze gemeinschaft-
lich abgerundet. Mittel hüften von einander etwas abgerückt.
304 iitlphidae.
Beine einfach, die Schienen gerade, ziemlich dünn, nur die
mittleren etwas kräftiger gebaut, die Hinterschienen in beiden Ge-
schlechtern einfach und nur mit 2 Endspornen bewehrt. Tarsen
auf der Unterseite kahl, die vorderen 4 beim q ziemlich stark er-
weitert, mit schwammiger Sohle.
Durch den sehr merkwürdigen Clypeus, welcher bei keiner
anderen Silphiden-Gattung vorkommt, ist diese Gattung sehr ausge-
zeichnet; von der nahe verwandten BUtophaga ausserdem durch die
Bildung der Fühler und männlichen Schienen sich entfernend. Die
höchst merkwürdige Absetzung des Clypeus ist bisher allen Autoren,
selbst dem scharfsichtigen Thomson, entgangen.
Die Arten dieser Gattung, wovon in Europa nur eine bekannt
ist, leben von saftigen Pflanzen.
1, JLci, undata: ]\igra, vir nitida^ ehjlris punctatis, obsolete trico-
statis, intcrstiliis iransversim hregidariter rmjosis. — Long. 11 — 15 mm.
Müller, Zool. Prodrom. 64.
Silpha reticulaia Fabr., Ent. Syst. I. 252. — Küst., Käf. Eur. IV.
58. — Thomson, Skand. Col. IV. 15.
Silpha cancellata Lin., Ed. Gmel. IV. pag. 1G22.
Silpha ru(]osa Panz., J"aun. Germ. 5.
Silpha granulosa Mrsh., Ent. Brit. 119.
Var. Ehjlra costulis duahus internis valde obsolelis, interslilüs magis
rugosis.
Silpha verrucosa Men., Cat. rais. 168. — Falderm., Faun. Transc.
I. 222. — Küst., Käf. Eur. IV. 59.
Var. Elyira costulis duabus interioribiis nullis, Costa externa obsoleta,
inlerstitiis fortiter rugosis.
Xijlodrepa anatolica Kraatz , Küst. Käf. Jlurop. II. 30.
Silpha Kindermanni Faust, Bull. Mose. 1879. 6. Sep.
Schwarz, kaum oder wenig glänzend, unten undeutlich schwarz,
oben nicht behaart. Kopf sehr dicht, gleicliniässig punktirt, zwischen
den Augen mit einem queren erhabenen Wulste. Viertes Glied der
Fühler kaum länger als breit, Glied 5 — 10 mehr oder minder
quer. Halsschild äusserst gedrängt, ziemlich stark, an den Seiten
etwas gröber punktirt. Schildchen sehr gedrängt punktirt. Flügel-
decken mit 3 vor der Spitze erlöschenden Rippen, wovon die
äussere etwas deutlicher vortritt aber kürzer ist, als die viel
schwächeren, in selteneren Fällen nur angedeuteten mittleren. Die
Zwischenräume sind ziemlich fein punktirt, die Punkte viereckig,
eingerissen, an ihrem Vorderrande mit einer raspelartigen, sehr
kleinen glänzenderen Erhabenheit; ausserdem sind die inneren
Zwischenräume von unregelmässigen, etwas in die Quere gestellten
Blitophaga. 305
Runzeln durchzogen. Die äussere Rippe ist gewöhnlich dicht liinter
dem kaum angedeuteten Subapicalhöcker plötzlich abgebrochen. Die
4 vorderen Füsse des q sind stark erweitert.
Im Kaukasus kommt eine Varietät vor, (v. verrucosa Men.) bei
welcher die 2 inneren Rippen kaum angedeutet und die inneren
Zwischenräume von grösseren Runzeln durchzogen sind. Klein-
asiatische und syrische Stücke zeigen meist noch stärkere Runzeln
und von den 3 normalen Rippen ist nur mehr die äussere schwach
angedeutet. (Var. anatolica Kraatz.)
Häufig.
In diese Gattung gehört noch A. cicain'cosa R ei tt. aus Persien
(Bestim. Tab. d. eur. Col. Hft. XII. Brunn 1884); sie hat keine
Runzeln, sondern grosse viereckige Punkte in den inneren Zwischen-
räumen; dann sericea Zubk. aus Sarepta, Sibirien etc. Bei der
letzteren sind die 2 inneren Rippen der Flügeldecken stark abge-
flacht und durch grubenförmige Punkte zerstochen; sonst dicht und
fein punktirt. Schwarz, bis auf die Ränder des Körpers und die
RijDpen dicht seidenartig gelb behaart, die äussere Rippe hoch, mit
angedeuteter Subapicalbeule.
Blitophaga.
Antennae ariiculo 2 : o 3 : o longiore, clava quadriarticulata.
Caput latum^ pone oculos dUatatum, clijpeus haud discretus.
Labrum biparütum. .
Thorax apice subtruncatus.
Coxae intermediae parum distantes.
J'ibiae posteriores moris intus apice productae, calcare tertio curvato
armatue; iarsi anteriores Diaris dilatati.
Lang oval, wenig oder kaum gewölbt, mehr oder weniger deut-
lich fein behaart, sehr selten fast glatt. Fühler mit abgesetzter,
4gliederiger Keule; Glied 2 ist viel länger als 3, 1 kaum so
lang als 1 und 2 zusammen genommen. Kopf wie bei Aclyjiea,
der Clypeus ist jedoch nicht abgesetzt. Oberlippe bis auf den
Grund ausgerandet, in 2 gesonderte Lappen getheilt. Endglied der
Maxiila rtaster merklich kürzer als das vorhergehende. Man-
dibeln kaum vorragend. Halsschild wie bei der vorigen Gattung
gebildet. Schildchen mittelgross, dicht, fein punktirt. Flügel-
decken mit 3 Rippen, wovon gewöhnlich die seitliche die stärkste
ist und in einem angedeuteten Subapicalhöcker erlischt, Spitze beim
$ gemeinschaftlich abgerundet, beim ^ gerundet und abgestumpft.
Mittelhüften von einander massig entfernt stehend. Beine ziem-
lich schlank, die Schienen gegen die Spitze sehr wenig breiter
306 Silphidae.
werdend, der äussere Apicalwitikel nicht eckig vortretend, die Mittel-
schienen an der Wurzel aussen sehr flach ausgebuchtet, die Hinter-
schienen beim (^ an der Spitze nach innen kurz verlängert
und daselbst dichter behaart, die Spitze selbst mit einem
dritten (überzähligen) hakenförmig zurückgebogenem End-
sporne. Unterseite mehr oder minder deutlich und fein behaart.
Unterscheidet sich von Aclypea durch gewöhnlich behaarte Ober-
seite des Körpers, die abgesetzte 4 gliederige Fühlerkeule, den nicht
deutlich abgesetzten Clypeus, und durch die beim .^ sehr abweichend
gebaute Spitze der Hinterschienen.
Der Löffel des männlichen Haftap parat es der Blitophaga
opaca ist langgestreckt, konisch, massig stark, einfach, an der Spitze
abgerundet, unten gefurcht, die Klappen von der Länge des Löfi'els,
dünn, gleichbreit, am Ende sclnvach zugespitzt und etwas nach innen
gebogen.
Für diese Gattung gebrauchte Thomson den Namen Oiceoptoma
Leach, was nicht zulässig ist, da Leach die Gattung Oiceoptoma
auf die Silpha thoracica gegründet hat. Als Typus der Gattung
Thanatophilus führt Leach die Silpha sinuata und dispar auf. Beide
sind demnach synonym. Die Silpha opaca ^ welche den Typus der
Gattung Blitophaga bildet, wird von Leach als erste Art bei Silpha
angeführt.
Die Arten dieser Gattung sind phytophag.
f. Bit. opaca: Subparallelaj niyra, fusco - tomentosa , fronte pone
oculos transversim impressa, prothorace areviis parvis bnpunctatis
nmllis instiucl'ts, scutello haud transversa, elijiris tricostatis. cosia sub-
lateruli magis elevata, pone medium in tuberculam distinctam abbre-
viata. — Long. 9 — 12 mm.
Linn., Syst. Nat. II. 571. (Silpha.)
Silpha hirta Linn., YA. Gmel. IV. pag. 1G22.
Silpha tomentosa Herbst, Käf. V. 203. t. 51. f. 15.
Silpha villosa Naezen, Act. Holm. 1792. 168. t. 7.
Oiceoptoma opaca Thoms., Skand. Col. IV. 15.
Länglick viereckig, flach, schwarz, fast glanzlos, überall dicht
und fein goldbraun, seidenartig behaart. Viertes Glied der Fühler
länglich, fünftes so lang als breit. Kopf länger und dichter behaart,
Scheitel dicht hinter den Augen mit einer queren flachen Furche.
Vorderrand der Stirn nicht glatt. Halsschild vorn abgestutzt,
llinterrand 2 — Sbuchtig, Scheibe sehr diclit und fein punktirt, mit
einigen (meist 4) im queren Bogen stehenden glatten und unbeliaarten
kleinen, makelartigen Flächen. Schildchen dreieckig, etwas länger
als breit, etwas dichter und merklich heller behaart. Flügeldecken
Pseudopella. 307
parallel, an der Spitze gemeinschaftlich stumpf abgerundet, beim ^
fast abgestutzt, überall sehr fein und dicht punktirt, mit 3 Rippen,
wovon die inneren 2 sehr fein sind, die äussere hingegen viel er-
habener ist; letztere mündet hinter der Mitte in eine kräftige Beule,
hinter welcher sie sogleich verkürzt ist. Die mittlere Rippe ist vor
der Spitze nach innen gebogen und viel länger als die erste.
Die vorderen 4 Tarsen sind beim ^ nur massig stark erweitert.
Die bei der Beschreibung der Gattung erwähnte Bildung der männ-
lichen Hinterschienen kommt allen Arten zu.
Diese Art wurde vielfach Zuckerrübenpflanzungen schädlich.
Sie ist in Europa, Sibirien und Nordamerika einheimisch.
In diese Gattung gehört noch: B. SouverUi Fairm. aus den
Pyrenäen. Sie ist lang oval, schwach gewölbt, schwarz, fein braun-
gelb behaart, der Scheitel hat keine Querfurche hinter den Augen,
der Halsschild ist gleichmässig punktirt, ohne glatte, unpunktirte
Stellen, das Schildchen ist quer-dreieckig, die Rippen auf den Flügel-
decken sind feiner, die äussere wenig erhabener als die anderen und
ihre Apicalbeule höchstens angedeutet. Eine grössere, gewölbtere,
viel kürzer behaarte, oft glatte Rasse von dieser Art ist die in
Siebenbürgen und im Banat vorkommende B. alpicola Küst.
Die Siliiha nuda Motsch. aus Sibirien, gehört ebenfalls in diese
Gattung. Mit ihr ist wahrscheinlich die bicarinata Gebl.
identisch.
Fseudopelta.
Voet, Ins., Panzers Uebers. 1793. II. 59.
Thanatophilus Leach, Zool. Miscell. III.
Antennae articulo secundo tertio paullo breviore. ctava crassiusctda,
quadriarüculata.
Caput pone oculos angustaium mit constrictum.
Labrum apice emarginatuin.
Thorax tomeiitosus, apice emarginatus.
Ehjtra angulo suturali feminae producto.
Coxae interincdiae sat laie distantes.
Tibiae interrnedii basi extus sinuatae, tarsi articulis quatuor primis
subtus tomentosi, antici maris dilatati.
Körper länglich, flach, Kopf, Halsschild und Unterseite, in
sehr seltenen Fällen auch die Flügeldecken behaart. Fühler mit
abgesetzter, ziemlich grosser, viergliederiger Keule, Gld. 2 kürzer
als 3, 1 kaum so lang als 2 und 3 zusammen. Kopf sammt den
Augen ohne Scheitel, kaum so lang als breit, hinter den Augen
«ingeschnürt und bis dahin in das Halsschild einziehbar. Clypeus
308 S'tlphklae.
iiiolit abijesetzt, Mandibeln wenig vorragend. Letztes Glied der
Maxillartaster etwas länger und dünner als das vorhergehende.
Hals Schild wie der Kopf toraentirt, gewöhnlich mit denudirten
oder schwarz behaarten Makeln, quer, nach vorne mehr verengt,
Vorderrand etwas ausgeschnitten mit stumpf vortretenden Vorder-
winkeln, Hinterrand dreibuchtig. Schildchen ziemlich gross, zum
Theile oder ganz behaart. Flügeldecken mit kantig aufgebogenem
Seitenrande und 3 Rippen ; zwischen der zweiten und äusseren Rippe
befindet sich weit hinter der Mitte eine höckerartige, quere Erhaben-
heit; Spitze beim ^ abgestutzt, 2 Rückensegmente unbedeckt lassend,
beim $ an der Naht meist lappig, nur bei einigen tropischen Arten
spitzig vorgezogen. Mittelhüften ziemlich weit von einander ab-
stehend. Schenkel einfach, Vorder- und Hinterschienen
gerade, einfach, die Mittel schi enen etwas kräftiger, an der
Basis ihrer Aussenseite ausgebuchtet. Füsse unten fein
gelb behaart, beim ^ die vordersten deutlich, die mittleren kaum
erweitert.
Die Arten leben an Aesern.
Diese Gattung wurde von Voet vor 1793 (von diesem Jahre
stammt die citirte Panzer'sche Uebersetzung) auf Silpha riujosa und
sinuata errichtet und hat mithin unbestrittene Priorität.
A. Kopf hinter den Augen ohne deutliche Einschnürung. Vorder-
rand des Halsschildes ausgerandet, abgesetzt und aufgebogen,
innerhalb der Ausrandung jederseits mit einem Ausschnitte.
Flügeldecken beim $ an der Spitze nur undeutlich vorgezogen,
Tuberkel am Ende der äusseren Rippe gelegen, zweite Rippe
an der Spitze kielförmig erhaben. Letztes Glied der Hinter-
füsse etwas länger als die 3 vorletzten zusammen. {Olceoptoma
Leacli. ')
f. lösten ilop. thoracica: Lalo-ovalis , nujra, smceo-it'ileus,
prolhurace lufu, elylris inucqualibits, hicostalis, coslis duiibus ante
apicem conjunctis. — Long. 12—16 mm.
Mas: AbdoDiinis seijmento venlrali pemiltiino apice tnmcalo.
Fem.: Abdom'mis seyinento vodrnli pcmdlinio lale emarginalo.
Silpha thoracica Linn, Syst. Nat. II. 571. — Duval, Gen. Col.
t. 33. f. 163. — Erichs., Käf. d. Mk. Br. I. 22S.
Silpha cüllaris Eschsch., Dej. Cat. III. od. p. 132.
') Diese Gattung verwendete Thomson für Sitpha opaca Lin, was un-
zulässig ist, weil Leach als Typus derselben in erster Linie die S. thorncicn
L., in zweiter die S. riigosa auflührt; die aS'. opaca L. kommt bei Leach
innerhalb dieser Gattung nicht vor.
Pseudopelta. 309
Silpha (Joloivatschovi Lindem., Bull. Mose. 1865. III. 148. t. 4. f. 1, 2.
Thanat. ihoracicus Thoms., Skand. Col. IV. 13.
Breit oval, ziemlich flach, schwarz, seidenglänzend. Kopf
ziemlich klein, dicht punktirt, Scheitel fein behaart. Fühler mit
den nachfolgenden Arten sehr übereinstimmend gebaut. Halsschild
sehr uneben, lebhaft roth, goldgelb behaart. Schildchen schwarz,
glänzend, einfach punktirt, sehr fein schwarz behaart. Flügel-
decken l'/i mal so lang als zusammen breit, an der Spitze gemein-
schaftlich abgerundet, beim § etwas spitziger gerundet, oben etwas
uneben, sammetartig schillernd, zum Theile matt, überall sehr fein
punktulirt. Die seitliche Rippe hoch erhaben, gerade hinter der
Mitte in den Anteapicaltuberkel einmündend und daselbst plötzlich
abgebrochen; die zweite vorn höchst fein, linienförraig, kaum, von
der Verkürzung der Seitenrippen an hoch kielförmig erhaben, nach
innen gebogen, die erste durchaus sehr fein, kaum erhaben, vor der
Spitze mit der zweiten verbunden und sodann bis zum Spitzenrande
reichend. Der Schul terwinkel als kleine Ecke vortretend. Unter-
seite schwarz, die beiden letzten Bauchsegmente stärker glänzend,
das vorletzte an der Spitze beim ^ gerade abgestutzt, beim $ im
weiten Bogen ausgerandet. Beim J sind die 4 vorderen Füsse nur
schwach erweitert.
Der Löffel des männlichen Haftapparates ist kurz lanzett-
förmig, am Ende plötzlich verdünnt und zugespitzt, oben der Länge
nach gekielt, die Klappen gross und breit, oben zum grössten Theile
den Löffel bedeckend, hinten aneinanderliegend, vorne plötzlich ver-
dünnt, wodurch der Löffel sichtbar wird, am Ende zugespitzt, länger
als der letztere.
Von allen nachfolgenden Arten weicht diese so bedeutend ab,
dass es vielleicht nach dem Vorschlage des Herrn Dr. Kraatz
(Deutsch. Ent. Zeit. 1876. 359) gerechtfertigt wäre, auch sie als ein
besonderes Genus anzuerkennen. Sie müsste in diesem Falle den
alten Leach'schen Namen Oiceoptoma erhalten.
Ueberall an Aesern häufig.
B. Kopf hinter den Augen eingeschnürt und vom Halsschilde
durch eine abgegrenzte Querfurche geschieden. Vorderrand
des Halsschildes einfach ausgerandet. Der Flügeldeckenhöcker
befindet sich zwischen der zweiten und äusseren Rippe.
Letztes Glied der Hinterfüsse etwas kürzer als die drei vor-
letzten zusammen. {Pseudopelta i. sp.)
a. Zwischenräume der Rippen auf den Flügeldecken mit grossen
Runzeln oder gehöckert.
310 Sili>hi(hte.
2, R^seuflot». i'tifßoita: Üüalis, nujra, prcAhonice scuteiloque (jriseo-
pubesceiitibus , imictJis nigra - pubei-ulis ornatis, elyhis coslis iribus
j)oslirc ramosis, hiferstittis inaeqnalitcr (ronsversiin runnsis, /luineris
rotuvdatis. — Long 10 — 12 mm.
Mas: Abdouiims se(]miinto peiiullbno dorsnll vcnlraliquc subtnmcalo.
Fem.: Abdouiinis se Theile. "r. 8. 1[>7 M.
\
QL
482
G3E7
V.3
pt.2
Ent.
Erichson, Wilhelm Ferdinand
1809-1848.
Naturgeschichte der In-
secten Deutschlands.