5 1 in a ER I we vr * 4 Ex 8 Naturgeſchichte einiger Re: Bott | e Georg Friederich Goͤttz Kandidat der Theologie und Lehrer der Durchl. f 7 Prinzeſſinnen zu Heſſen. — Then: > 9 r = = mie ſechs ausgemalten Kupfertafeln. Hanau, bei dem Verfaſſer, und Deſſau, in der Buchhandlung der Gelehrten 78 „ * DEP | a 8 | WAN Sr 2 7 27 Mal. Ki * * Der r Quinn Fuͤrſtin und Frau N 5 R A u . Marie Friederike 8 Landgraͤfin zu Heſſen, Fuͤrſtin zu Hersfeld, ran zu Katzenelnbogen, Dietz, Zegenhain, Nidda, Schaumburg und Hanau N Seiner Aa Sürftin und Stau 1 . . A widmet ſowohl aus Ueberzeugung von den Einſichten einen ? 18 8 Kennerin als aus Verehrung dieſen Beitrag a zur 52 Seſchichte der Nature 9 # ver unterthanigfte Verfaſſer Vorbericht B. der Herausgabe dieſer Beitraͤge zur 1 Naturgeſchichte habe ich nur weniges zum voraus zu erinnern. Herr Prof. Beck— mann ſagt im erſten Bande der Berliner Beſchaͤftigungen S. 176. “Würde es nicht etwas zur Ausbeſſerung der Naturgeſchichte beitragen, wenn viele ſich die Muͤhe gaͤben, von ſolchen Naturalien, die wegen ihrer Veraͤn : derlichkeit ſchwer zu bestimmen fi nd, Diejenigen E Stucke, welche fie ſelbſt befigen, genau zu be ſchreiben und mit andern Beſcht sn vergleichen? Nicht vielen kommen neue og | noch unbeſchriebene Naturaliez vor, und dieje⸗ | n folche * ie er 14 * * Vorbericht. . ben, muͤſſen es oͤfters mehr dem Zufall als ihrer Geſchicklichkeit verdanken. Aber ſchon genannte Naturalien genauer zu beſchreiben und zu be⸗ ſtimmen, als bisher geſchehen, dazu iſt mehr Gelegenheit vorhanden, und auch dieſe Bemuͤ⸗ hung iſt nuͤtzlich und verdienſtlich.,, — Dieß hat mich bewogen, auf diejenigen meiner Auf⸗ ſaͤze im Hanauiſchen Magazin, welche die Naturgeſchichte einiger Voͤgel betreffen, mehrere Aufmerkſamkeit zu verwenden, und ſie bisher mit allem Fleiſſe groͤſtentheils ganz aus⸗ zuarbeiten. Die ſeltenſten unter den hier be⸗ ſchriebenen Voͤgeln befinden ſich in der hieſigen Fuͤrſtl. Phaſanerie, wo ich ſie nach Gefallen beobachten und die Beobachtungen des Phaſa⸗ nenwaͤrters benutzen konnte; zugleich befinden ſich von dieſen und den uͤbrigen wohl erhaltene Exemplare in dem von mir angelegten und unter meiner Aufſicht ſtehenden Naturalienkabinete der Durchlauchtigſten Prinzeſſin Marie Friederike zu Heſſen. Die Schriftſteller die ich dabei zu Rathe zu ziehen und zu vergleichen Gelegenheit hatte, und deren eine ziemliche An⸗ zahl iſt, hier alle zu nennen, wuͤrde zu weitlaͤuftig fin; Vorbericht. ſein; man wird ſie groͤſtentheils aus dem Werkchen ſelbſt erſehen. Ich habe das Syſtem des Ritters Linneus beibehalten, und da, wo meine Beobach⸗ tungen von anderen Schriftſtellern abwichen, es angegeben. Herr Muͤller, der ſich ſchon ur die Zeich⸗ nung und Ausmalung der Inſekten zu der No⸗ menklatur des Hrn. Aſſ. Bergfiräffers auf elner vortheilhaften Seite bekannt gemacht hat, hat ſich mit mir verbunden und einige ausgemalte Kupfertafeln zu den beſchriebnen Voͤgeln geliefert, und wenn man bedenkt, daß es dem Kuͤnſtler un⸗ möglich iſt, die Natur in ihrer ganzen Pracht uud Schoͤnheit voͤllig zu erreichen; ſo wird man gewiß mit ſeiner Arbeit zufrieden fein. Ich wuͤnſche, daß dieſer kleine Verſuch des Beifalls der Freunde der Naturgeſchichte nicht ganz unwuͤrdig und alſo meine Arbeit nicht ganz N unnuͤtz fein möge - * Hanau, im e un 9 Ver⸗ 588 arm ame m 99 Verzeichniß der beſchriebenen Voͤgel. I. Der Goldphaſan S. 1. Kupfertafel I. 2. Der Silberphaſan S. 14. Kupfertafel II. 3. Der weiſſe Phaſan S. 20. 4. Der Trappe S. 24. 5. Der Kiebiz S. 39. 6. Der Seidenſchwanz S. 44. 7. Das Schneehuhn S. 51. Kupfertafel III. 8. Der Eisvogel S. 58. 9. Der Kronvogel S. 65. Kupfertafel Iv. 10. Die Tauchergans S. 73. 1 11. Der Mauerſpecht S. do. Kupfertafel v. 12. Der Quackreiher S. 8565. l 13. Die Schwanengans S. 89. Kupfertafet vl. * Ueber die anomaliſch weiſſen Voͤgel S. 96. Tr * Der Gag gen, oder bunte aus det Hei det ee der Schnabel hellgelb, gegen die Spitze et⸗ was dunkler, erhaben rund; der obere Kies fer ſchlaͤgt mit dem Rande über den untern; Fuͤſſe gelb, geſpalten, doch ſind die Zaͤhen am innern Glied mit einander verbunden; drei Zaͤhen vornen, eine kurze hinten, und kurze gelbe Sporen; die . eine hell⸗ gelbe Hung. | j $ Nie prächtige. 0 „den Buͤffon ganz richtig den gehaͤubten dreifarbigen bieden von China nennt, @ und von dem ’ Ed⸗ (1) Lat. Phaſianus b „ aureus ſinenifis. Franz. ifan doré ou le Tricolor huppé de la Chine. (2) Naturgeſch. der V. von Martini Sr Bd. N. e. Voͤgel. 2, Der Goldphaſan. Edwards eine unvollſtaͤndige, und oft nicht ganz richtige Beſchreibung liefert, ſo wie auch in der Abbildung deſſelben nach Seligmann (3) die Farben bei weitem nicht den vortreſlich hohen Glanz haben, der die Hauptſchoͤnheit die⸗ ſes Vogels ausmacht; iſt kleiner als der gemei⸗ ne Phaſan, von der Spitze des Schnabels bis zum Anfange des Schwanzes etwas weniges uͤber einen Schuh, der Schwanz aber 2 Schuh lang, und bis auf den Ruͤcken 8 Zoll hoch. Doch iſt dieß Maas nicht immer das nemliche, bisweilen etwas weniges geringer. Die Seiten des Kopfs ſind unter den Augen fleiſchfarbig, bei einigen fallen ſie ins Fuchsrothe, aber nicht wie Edwards ſagt, ganz nackend, ſondern mit zarten Federn, wie mit Haaren bedeckt, die nach dem Bart zu immer laͤnger und dich⸗ ter werden. Sein Federbuſch auf dem Kopfe beſteht aus ſchoͤnen hellgelben oder goldfarbenen ſchmalen glänzenden Federn, wovon die laͤng⸗ ſten 3 Zoll lang ſind, und an den Spitzen ſich roͤthen, welche er manchmal in die Höhe richtet, manchmal auf den Hals herabfallen laͤßt. Der obere Theil des Halſes iſt mit orangefarbigen | Federn bedeckt, die mit dunkelblauen Queerſtrei⸗ fen bezeichnet und auch ſo am Rande eingefaßt | find, (3) Seligmanns Vögel III. Taf. 31 Der Goldphaſan. 3 ſind. Dieſe Federn ſind alle, wie nach einer nie abgeſtumpft, und liegen mit ihrer Einfaſſung fo über einander, daß fie 9 bis 13 dunkelblaue parallellaufende und gegen den Kopf zu immer kleiner werdende Zirkel bilden, wenn ſie der Hahn in der Hitze wie einen zirkelfoͤrmigen Kra⸗ gen aufblaͤßt, der unter dem Halſe hoͤchſtens noch 2 Zoll von einander ſteht. Der untere Theil des Halſes und der Anfang des Ruͤckens ſind mit ſchoͤnen dunkelgruͤnen Federn beſetzt, die einen Goldglanz und an der Spitze ſchwar⸗ ze Queerſtreifen haben, welche ſich gleichfalls in einen Goldglanz endigen. Wenn der Vogel die⸗ ſe Federn bewegt, ſo geſchieht das nicht, wie bei den uͤbrigen, fbndern fie fallen etwas über den Ruͤcken her, und an den Seiten glitſchen ſie uͤber einander hin. Der uͤbrige Theil des Ruͤckens iſt bis zu dem Schwanz glänzend gold: gelb. Schon in der Haͤlfte haben dieſe Federn einen braunen Querſtreif, von da an nach dem Kiel zu ſie ins ſchmutzig ſchwarze ſchimmern, welches hin und wieder durch die gelben Federn durchſcheint. Dieſe gelben Federn endigen ſich nach dem Schwanz zu in eine ſcharlachrothe Spitze. Die groͤßten Schwingfedern find ſchwarz und an den Fahnen gelbbraun geſteckt. Die mittlern Schwingfedern ſind dunkelroth und i A 2 ſchwarz 4 Der Goldphaſan. ſchwarz gefleckt; einige der kleinen Schwingfe⸗ dern, die zunaͤchſt am Ruͤcken ſtehen, ſind von ausnehmend ſchoͤner blauer oder violetter Farbe. An der innern Seite ſind alle Schwingfedern dunkel „alle Deckfedern aber dunkelroͤthlich. Doch iſt die erſte Reihe, die die Schwingfedern unmittelbar bedeckt, etwas mehr gelblich und in die Quere ſchwarz geftreift, Die untere Sei⸗ te des Vogels iſt vom Hals bis zum Schwanz ſchoͤn ſcharlachfarbig; die Schenkel leimenfarbig, doch fallen ſie ſchon ins Rothe. Der Schwanz hat eine ſchwarze und roͤthlich braune Miſchung, die zwei mittelſten Federn, die die laͤngſten find, ſind ſchwarz, und haben einige runde, nebſt vielen unregelmaͤßigen braunen Flecken, wie marmorirt; der Bart dieſer beiden Federn haͤngt ſo herunter, daß ſie mit dem Schafte durch die ganze Länge eine Rinne mit einem ſpitzen Win⸗ kel bilden, und fo übereinander ſtecken. Ueber; haupt ſtecken alle Federn des Schwanzes fo in einander, daß es das Anſehen hat, als beſtuͤn⸗ de er nur aus zwei oder drei Federn. Die Seitenfedern des Schwanzes ſind ſchraͤgs, ſchwarz und braun ſo ſchoͤn geſtreift, daß dieſe beiden Farben, da wo ſie zuſammen ſtoſſen, wie in einander vertrieben zu ſein ſcheinen. Ueber die groſſen Schwanzfedern ſtehen einige lange und | ſchmale | | | Der Goldphaſan. | 5 ſchmale bis in die Hälfte ſcharlachfarbige und dann bis an den Kiel wie die Ruderfedern gez faͤrbte Federn mit gelblichen Schaften hervor, welche beinahe die balbe Länge des en baben, 4 merklich. Auſſerdem, daß es etwas kleiner iſt, jo fügt fein Schnabel mehr ins Dunkelbraune. Kopf, Hals, Breuft, Unterleib find ſchwarz und ganz blaßgelb geſtreift. Der Schwanz und die Deckfedern der Fluͤgel eben ſo, nur etwas dunkler; der Ruͤcken braun mit ſehr feinen weil ſen Punkten fanft uͤberſtreut. Der Schwanz iſt nur ein Schuh 4 Zoll lang und wie der Ruͤ⸗ cken gefaͤrbt, auffer den zwo mittelſten Federn, die die Form wie beim Hahn haben und ſehr ſchoͤn dunkelbraun und ſchwarz marmorirt ſind; die Augenringe ſind hellbraun. Als etwas beſonders kann ich hier eig Beiſpiele anführen, die eine Ausnahme von dies ſem Unterſchied machen. In dem hieſigen Fuͤrſt⸗ lichen Phafanengarten find ſchon mehrere Huͤh⸗ ner gezogen worden, welche ſich nach und nach völlig wie ein Hahn gefärbt haben, fo daß man ſie an nichts als an den Augenringen unterſchei⸗ den kann, welche wie bei den uͤbrigen Huͤhnern des Goldphaſans hellbraun ſind, aber ſie legen A3 keine Das Huhn len ht eh von dem Hahn | — \ 6 Der Goldphaſan. keine Eier, wenigſtens alsdann nicht mehr, wenn dieſe Veraͤnderung mit ihnen vorgegangen iſt. Iſt ein ſolches ausgeartetes Huhn bei lau⸗ ter Hahnen, fo erkennen es dieſe für ein Huhn, und find hitzig auf daſſelbe; iſt es aber unter meh⸗ rern Huͤhnern nur bei Einem Hahn, ſo haͤlt die⸗ ſer es fuͤr einen andern Hahn, und verfolgt es. Dies beſtaͤttigt auch Buͤffon (4) wenn er ſagt: „Bisweilen wird die Henne in der Folge der Zeit eben ſo ſchoͤn als das Maͤnnchen. Man hat in England bei Myladi Effer eine his neſiſch: Phaſanenhenne geſehen, welche ſich in Zeit von ſechs Jahren ſtufenweiſe von der ſchlechten Farbe einer Schnepfe bis zu dem praͤchtigen Far⸗ benglanz eines dergleichen Hahnes verſchoͤnert hats - te, von welchem ſie hernach blos durch die Au⸗ gen und mindere Laͤnge des Schwanzes unterſchie⸗ den werden konnte., Eben dieß erzählt auch Edwards (5) von einer gemeinen Phaſanen⸗ henne, und glaubt, daß dieſe Farbenwechslung blos unter ſolchen Voͤgeln ſtatt finde, die zahm gemacht, und haͤußlich erzogen wuͤrden. Das urſpruͤng iche Vaterland dieſer Gold; phaſanen iſt China. Doch glaubte ſchon E d⸗ wards, daß ſie bei uns ohne viele Muͤhe zu ziehen (J) a. a. O. S. 2 (5) Edw. Glean. Fart III. p. 286. — Der Goldphaſan. 7 ziehen ſein wuͤrden, wenn man ſie nebſt ihren Huͤhnern zu uns bringen koͤnnte. Dieß hat ſich nun ſeitdem in unterſchiedenen Gegenden Deutſch⸗ lands beſtaͤttigt, wiewohl ihre Zucht doch mit einiger Muͤhe verknuͤpft iſt. In der Phaſane⸗ rie, welche an der linken Seite des Gartens bei dem Luſtſchloſſe des Fuͤrſten zu Anhaltdeſſau bei Woͤrlitz angelegt iſt, werden ſowohl dieſe, als auch Silberphaſanen gezogen, die der Fuͤrſt zuerſt aus England erhalten hat; desgleichen in der Phaſanerie zu Karlsruh. In dem Phaſanen⸗ garten zu Montplaiſir bei Schwedt in der Mark Brandenburg gibt es eine Menge Gold- und Silberphaſanen, und an andern Orten mehr. Auch in den hieſigen Fuͤrſtlichen Phaſanengarten kam im Jahr 1769 ein Hahn aus Holland, und erſt 1771 bekam er eine Geſellſchafterin; beide ſtarben aber ohne Junge zu hinterlaſſen. Ihr Verluſt wurde wieder erſetzt, und dieſe haben ſich bisher zahlreich fortgepflanzt. Im April faͤngt ibre Pfalzzeit an, und zwi⸗ ſchen dem 4—ö6ten dieſes Monats fangen die Huͤhner an zu legen; und dieß dauert bis in die Haͤlfte des Weinmonats. Das Huhn ſcharret ein rundes doch in die Erde an einem Buſch oder Stock, und deckt die Eier, deren ein gutes Huhn | A 4 zehn, 8 Der Goldphaſan. zehen, zwoͤlf bis fünfzehn legt, mit laub oder Gras, was ihm am naͤchſten iſt, zu. Manchmal legt es zwoͤlf Eier, hoͤrt dann auf, und faͤngt von neuem wieder an, legt aber dann ſelten mehr als noch vier oder fuͤnfe. Dieſe Eier ſind wie die Eier des gemeinen Phaſans geformt, nur etwas weniges laͤnglicher; aber fie unterſcheiden ſich von dieſen in Anſehung der Farbe , indem ſie eine ſehr helle Erbſenfarbe haben. Buͤffon (6) irret daher, wenn er ſagt, daß ſie roͤthlicher wären, als die der gemeinen Phaſanen, da ja auch nicht einmal dieſe roͤthlich ſind. Nach der Beobachtung des Herrn Profeſſors Sander (7) wiegt ein ſolches Ei drei Loth, und nach der Guͤntheriſchen Klaſſifikation (8) gehoͤrt es unter die Eier zweiter Groͤſſe. (90 Ueber dieſen Eiern, (0) a. a. O. S. 248. 5 (7) Naturforſcher XIV. S. 49. Nr (8) Wirſings Samml. von Neſtern und Eiern Seite 11. | o) Martini im Böffon S. 248, Anm. 4. ‘ beſchuldigt Guͤnthern mit Unrecht einer dug: laſſung, daß nemlich die Beſchreibung des im Wirſing abgebildeten Goldphaſanenneſts mit 14 gelblichen Eiern uͤbergangen worden fei, Dieſe Abbildung befindet ſich auf der agten Tafel, die aber zugleich mit der 16ten, auf welcher ſich die Eier des gemeinen Phaſans befinden, S. 66. 67. beſchrieben iſt, wo fie Martini überfehen = n . en Der Goldphaſan. 9 die fie auch,, weil fie eingeſperrt find, oft dahin legen, wo ſie ſchon von andern mehrere hinges legt finden, brüten fie drei und zwanzig Tage. Allein, eben weil fie eingeſperrt find, brüten fie nicht leicht; die Eier werden daher am bes ſten den kleinen engliſchen Huͤhnern untergeges ben; aber eben deswegen haͤlt es auch ſchwer, ſie aufzubringen. Der Hahn haͤlt ſich zu meh⸗ rern Huͤhnern; es iſt aber nicht gut, wenn er zu viele um ſich bat; daber werden ihm hier in der Phaſanerie nur vier bis fuͤnfe beigeſellet. Er iſt zur Pfalzzeit außerordentlich hitzig, ſo daß, | r A 5 wenn ben wird. Ob aber das, was Günther, in dieſer Beſchreibung, von dem Gold > und Silber⸗ phaſanen ſagt, ſo ganz richtig iſt, das erhellet aus obiger Beſchreibung, und aus der nachfolgen⸗ den des Silberphaſans. Er ſagt unter andern S. 66, “ Da man nunmehr durch die Kunſt ſowohl ganz weiſſe als auch buntſcheckigte Phaſanen her⸗ vorgebracht hat; ſo iſt dieſes die Urſache, warum die Phaſanenwaͤrter und Jaͤger ſie durch verſchiedne Namen zu unterſcheiden ſuchen. Die ganz weifs ſen nennen ſie Silberphaſanen, die, welche an 8 Hals aus gruͤn, blau, Kupferfarbe und Gold ſpielen, bekommen bei ihnen den Namen Goldphaſanen, und nur allein diejenigen, wel⸗ che mattere hei haben, heiſſen ſchlechtweg 8 ya Für den e Naturkenner ind dieſe er ene Unterſcheidungsnamen von keiner Erbeblichkeſt., Ich weiß auch kein Beiſpiek daß der Goldphaſan, wie Günther S. 67. bez hauptet, zuweilen graue Eier lege. N * 10 Der Goldphaſan. wenn er alsdann nur Ein Weibchen hat, er es in der erſten Hitze oͤfters umbringt. Er macht alsdann dem Weibchen viele Liebkoſun⸗ gen, die wohl eine ganze Stunde dauern, bis er zu ſeinem Zwecke koͤmmt; wodurch das Weib⸗ chen ſo abgejagt wird, daß man denken ſollte, es wuͤrde daruͤber zu Grunde gehen. Die Lock⸗ ſtimme, die der Hahn alsdann von ſich hoͤren laͤßt, iſt nichts anders, als eine Art von einem lauten und ſtarken Ziſchen. Er iſt zu der Zeit. auch auf andre Haͤhne feiner Art ſo eiferſuͤchtig, daß er ſich mit dem, der ihm zu nahe koͤmmt, in einen Streit einlaͤßt, in welchem ſehr oft ei⸗ ner von beiden das Leben laſſen muß. Sie nehmen in dieſem Streite eben die Stellungen, wie der gemeine Haushahn, an, und dann bil⸗ den die orangenfarbigen Federn um ihren Hals den oben beſchriebenen Kragen, wobei ſie auch die Fluͤgel nach Art der welſchene Haͤhne ein wenig herunterfallen laſſen. Auch im Herbſt, wenn die Mauſezeit vorbei iſt, haben ſie wieder eine Pfalzzeit, die aber weit ſchwaͤcher, und der vorigen nicht gleich iſt. Sie mauſen ſich einen ganzen Monat fruͤher, als die uͤbrigen Vögel, > fr bald Ar: erſte Pfalzzeit vorbei iſt. 4 — Man — en nn * Der Goldphaſan. e Man hat es oͤfters verſucht, ſie auch mit dem gemeinen Phaſanen zu paaren, aber ſie ſind nicht dahin zu bringen. Die Jungen haben eine von den Alten un⸗ terſchiedene Farbe. Sie ſind ganz grau, et⸗ was gelblicher als ein gewöhnlicher Phaſan, und ſo bleiben ſie ein ganzes Jahr; und die meiſten Weibchen, von denen ſich alsdann der junge Hahn nur durch eine etwas braunere Farbe uͤber den Ruͤcken unterſcheidet, legen auch im erſten Jahre nicht. Die Jungen werden, wenn ſie noch ganz klein ſind, etwa in den erſten fuͤnf oder ſechs Tagen, mit dem Weiſſen von einem hartgeſottenen Eie, das ganz klein zerhackt wird, gefuͤttert, und ihnen des Tags etlichemal etwas ſogenannte Ameiſeneier dazwiſchen gegeben; ſind ſie etwas aͤlter, ſo thut man unter die gehackten Eier etwas eingeweichten Weck und aufgeſchwell⸗ ten Hirſen. Wenn ſie groͤſſer werden, ſo kann man ihnen nach und nach ein wenig Waizen geben, bis ſie endlich das gewoͤhnliche Futter bekom⸗ men. Dieſes iſt Waitzen und Hanfſaamen, in Holland bekommen fie auch Reis; aufferdem freſ⸗ fen fie auch gerne Welſchkorn, geſchaͤlte Gerſte, blauen Kohl, Sallat, Gras, Laub von den Hecken, Obſt, beſonders gerne Zwetſchen oder Bin 12 Der Goldphaſan. Birnen. Auch im Winter haben ſich einige un⸗ ter freiem Himmel im Schnee durchgebracht. Zu mehrerer Sicherheit aber werden ſie hier des Abends in ihr Haus getrieben, wo ihnen, wenn eine groſſe Kälte einfaͤltt, auch ein wenig eins geheitzt wird. So bringen ſie, ihrer Freiheit bes raubt, ihr Leben nicht höher, als auf ſieben, acht bis zehen Jahre; wiewohl auch Buͤffon erzählt (1o) daß der D. und Ritter Sloane einen Hahn ohngefehr fuͤnfzehn Jahre lang er⸗ halten babe, woraus er ſchließt, daß er ein ſtarker Vogel fein muͤſſe, weil er auſſerhalb feis nem Vaterland fo fange zu leben vermöge, Sie. find auch unterſchiedenen Krankheiten unterworfen, z. B. dem Podagra, wobei ſie lahm werden, und welches oͤfters lange dauert; der Auszehrung, wobei fie ein ganzes Viertel⸗ jahr berumgehen, immer freſſen, ſo daß man es ihnen nicht leicht anſieht, bis ſie endlich dar⸗ an ſterben. Ihre Hauptkrankheit aber iſt eine Art von Blutſturz; das Blut tropft ihnen als; dann aus der Naſe und aus dem Hals; viele kommen dabei um, aber manche werden auch wieder geſund. . Diefe (te) &-4 O. S. ‘248 Cır) Dieß macht alſo eine Ausnahme von der Bes hauptung re BERN 4 r na cu \ . ²˙ . Der Goldphaſan. 13 Dieſer Vogel iſt ſehr ſchuͤchtern; wenn z. B. nur ein Maus in ſeinem Behaͤlter iſt, ſo thut er ſehr aͤngſtlich. Man hört auch von dem Huhn ſonſt nie eine Stimme, als wenn es etwas Un⸗ gewoͤhnliches, einen Raubvogel, Maulwurf, u. d. gl. ſieht, oder ſonſt geaͤngſtigt wird, da es ein lautes Pfeiffen von ſich hoͤren laͤßt. Der Hahn aber ſchreit das ganze Jahr durch, Abends wenn er aufflieget, und morgens wenn er ab⸗ fliegt, erſt pick, pick, pick, worauf ein lautes Pfeiffen folgt; wenn er aber einen Kanonen⸗ ſchuß hört, einen Hund oder Raubvogel fieht 5 ſo laͤßt er eine ſtarke, heiſere und kurze Stimme hoͤren. 5 Mi Das Fleisch dieser Voͤgel, das vollig wie das Sei der gewoͤhnlichen Phaſanen ſchmeckt, iſt quittengelb, ſogar auch ihre tg find von | Per Farbe. * | Der 5 des Bi K. R. Silberfclags, wenn er in feiner vortreflichen Abhandlung vom Fluge der Vögel im zweiten Bande der Schrif⸗ ten der Geſellſchaft Naturforſchender Freunde in Berlin,, ſagt: daß wir kein Beifpiel he „daß ein Bee am Blutſturz getiorben fein " n ; 1 . 2 14 ana | Der Silberphaſan. (1) Aus der Ordnung der Huͤhnerartig en; der Schna bel erhaben rund, blasgelb, gegen die Spitze zu dunkel, 12 Zoll lang, der obere Kiefer ſchlaͤgt über den untern(2); Naſen⸗ loͤch er mit einer Haut bedecktz Augenringe braͤunlich; Fuͤſſe roth; Singer gefpalten, am innern Glied mit einander verbunden, drei vornen, einer hinten; Sporen weißlich ı Zoll lang; Naͤgel gelb. Mi; ſehr ſchoͤn gezeichnete Vogel, den Buuͤf⸗ fon (3) für eine bloſe Abänderung hält, die gleichſam, in allen Verhaͤltniſſen ihrer ganzen Form, nach dem Goldphaſan gebildet worden ſei, iſt groͤſſer als unſer gemeiner Phaſan. Auf dem Kopfe hat er einen ſehr ſchoͤnen, etwas uͤber drei Zoll langen, glaͤnzenden indigblauen Federbuſch. Die Augen ſind mit einem ſchoͤnen ſcharlachfarbenen Raum eingefaßt, der keine | | Federn (1) Lat. Phafianus nyethemerus, Franz. Phaifan blanc de la Chine, 2) Scopoli ſagt, daß die Spitze des Oberſchna⸗ bels gegen die linke Seite gebogen ſei, allein dieß findet ſich an keinem einzigen der hieſigen. (3) Naturgeſch. der V. von Martini, BandV. S. 253. 8 —— ee ee Zu te ee Der Silberphafan. 155 Federn hat, ſondern duͤnne mit Haaren beſetzt iſt, oben an jeder Seite ein Horn bildet, ruͤck⸗ waͤrts an jeder Seite des Kopfs ſich in eine Spitze endigt, unten aber, wie die Laͤpplein an einem Hahn herabhaͤngt. Dieſe Haut bebt er in der Hitze. Bart, Kehle, Bruſt, Bauch und die Federn unter dem Schwanze ſind eben fo gefärbt, wie der Federbuſch, fo daß fie ins Schwarze, und zwiſchen den Schenkeln auch etwas ins Gruͤne ſchillern; die Schenkel eben ſo, doch etwas weniger glaͤnzend; der Hinter⸗ kopf und obere Theil des Halſes weiß, doch faͤngt ſchon unter dem Federbuſch ein ſchmaler Streifen an, der mit' ungemein zarten ſchwar⸗ zen Punkten beſtreut iſt, welche in der Mitte des Halſes am feinſten und feltenften find. Der Rücken weiß, jede Feder aber hat fünf ſehr ſchmale parallel um den Schaft laͤnglichrund herlaufende ſchwarze Streifen, die nach dem Hals zu im⸗ mer feiner werden, und dem Vogel eine unge⸗ mein ſchoͤne Zeichnung geben. Die Schwing⸗ federn weiß mit einer ſehr ſchmalen und feinen ſchwarzen Einfaſſung am Rande auf beiden Sei⸗ ten. Auf dieſen weiſſen Schwingfedern laufen vom Rande nach dem Schaft zu auf bei: den Seiten, eine Linie breite, ſchwarze Strei; " parallel, ſo daß ſie aeg am Schaft in eine 16 Der Silbetphaſan. | eine Spitze zuſam̃en ſtoſſen. Die erſten Schwing⸗ federn haben einen braunen Schaft, die uͤbri⸗ gen aber einen weiſſen, der da, wo die ſchwar⸗ zen Streifen zuſammenſtoſſen, auch einen ſchwar⸗ zen Strich hat. Die Deckfedern der Fluͤgel und des Schwanzes ſind eben ſo gefaͤrbt, nur ſind die ſchwarzen Streifen ſchmaler. Die laͤng⸗ ſten Ruderfedern find T Schuh, 10 Zoll lang, und haben auf beiden Seiten einen gleich brei⸗ ten Bart. Die mittelſte Ruderfeder iſt faſt ganz weiß, nur daß der Bart, der nach det Erde het; unterhaͤngt, in der Nähe des Ruͤckens am Ran⸗ de ſehr wenige ganz feine, f ſchwarze Querſtriche hat. Die beiden folgenden auf beiden Seiten haben gleichfalls den obern Bart ganz weiß; der untere aber hat, bis in die Haͤlfte der Laͤnge vom Ruͤcken an, ſchon etwas ſtaͤrkere und laͤn⸗ gere ſchwarze Querſtriche; 5 die uͤbrigen ſind gleich⸗ falls alle weiß, aber die ſchwarzen Querſtriche laufen nun am untern Bart durch die ganze Fe⸗ der durch, und je kuͤrzer die Federn werden, des ſto breiter ſind die ſchwarzen Querſtriche, die alle parallel laufen, doch ſo, daß immer ein breiter und ein ſchmaler Strich mit einander abwechſeln. Auch der obere Bart hat an dieſen Federn ſchon einige ſchmale ſchwarze Querſtrei⸗ fen; die Schafte ſind ſchwarz und weiß geſpren⸗ Felt. Das Der Silberphaſan. 17 Das Weibchen unterſcheidet ſich ſehr vom Maͤnnchen. Es iſt uͤberhaupt etwas kleiner, und hat einen viel kuͤrzern und ſchwaͤrzlichen Federbuſch auf dem Kopfe. Kopf, Hals, Ruͤ⸗ cken, Bruſt, Bauch, Schwingfedern, Schen⸗ kel, und die mittelſten Ruderfedern ſind durch⸗ gaͤngig roſtig braun, und ſehr zart grau geſprengt, nur Bruſt und Schenkel etwas ſtaͤrker und mehr weißlich geſprengt; die obern Deckfedern des Schwanzes aber mehr braun; die uͤbrigen Ruder⸗ federn ſind ſchwarz mit weiſſen Wellenlinien, und haben einen ſchwarzen Schaft; auch iſt der Schwanz nur 1 Schuh lang. Wenn Buͤf⸗ fon (4) ſagt, daß man auf feinem ganzen Ges ieder nirgends als blos unter den Augen einige zerſtreute weiſſe Zuͤge bemerke; ſo iſt das, was er weiß nennet, eigentlich nur etwas heller ro⸗ ſtigbraun, oder vielmehr grau. Seine Eier find- gröffer , als die 926 gemei⸗ nen und Goldphaſans, wie kleine Huͤhnereier, fleiſchfarbig mit ſehr feinen weiſſen Punkten haͤuffig beſtreut. Vom groͤſten Silberphaſan wiegt das Ei drei und ein viertel Loth nach der Beobachtung des Herrn Prof. Sanders (5) N. er Vogel. | B und 0 a. O. S. 253. 5) Naturforſcher Ny, S. 4 ig Der Silberphaſan. und nach der Guͤntheriſchen Klaſſiſkation (6) gehoͤrt es gleichfalls unter die Eher * W Seiner Natur nach kommt er faſt 70 mit dem Goldphaſan uͤberein, ſo wie er auch mit dieſem einerlei Vaterland hat. Ich beziehe mich daher hier ganz auf das, was ich ſchon vorher vom Goldphaſan geſagt habe. Doch legt das Huhn mehr, und wohl achtzehn bis zwanzig Eier; die alten aber legen ſehr haͤufig un⸗ fruchtbare; dennoch pflanzen ſie ſich in dem hie⸗ ſigen Fuͤrſtl. Phaſanengarten nicht ſo leicht und ſo haͤufig fort als die Goldphaſanen. In ande⸗ ren Phaſanerien ſoll dieß gerade umgekehrt ſein. Ob man ihn nun gleich hier nicht ſelbſt bruͤten laͤßt, ſo habe ich doch auch die Anmerkung des Herrn Prof. Sanders zu der Zeit beſtaͤttigt gefunden, wenn die Hennen eben ihre Eier gelegt haben und bruͤten wollen. Er ſagt: (7) „Wenn die Hennen der Silberphaſanen Junge haben, und brüten, werden fie und die Hahnen faſt raſend. Man kann, wenn man ihnen das Fut⸗ ter bringt, x einen Stock bei ſich zu haben, gar (6) A irſings Samml. von Nestern und Eiern 2 Seite 11. ) Ueber das . und Schöne in der Natur 21 2 Stuͤck, Seite 76. 4 * — EN: Der Silberphaſan. 19 gar nicht hineingehen; ſie beiſſen ein Loch durch einen ledernen Stiefel, ſie fliegen oft ſelbſt ihrem Waͤrter auf den Kopf. Man weiß, daß ſie ihm ſchon ein Loch in die Stirne gehackt haben, woraus eine ſtarke Verblutung entſtanden iſt. „, Ob man zwar ſchon verſchiedne ausgemalte Abbildungen von dieſem Vogel bat, unter an⸗ dern von Alb in (8) Ed war ds) und Buͤ f fon (10); fo glaube ich dennoch, daß die neue, die hier beiliegt nicht uͤberſluͤſſig ſein wird, in⸗ dem fie vor den jetzt genannten manche Vor; zuͤge hat. Von der des Albin ſagt Martini ſelbſt (11) in feiner. Ausgabe des Buͤf fon, daß ſie ſchlecht ſei; daß die des Buͤffon von Martini nicht beſſer ſei, iſt gar zu einleuch⸗ tend, und obgleich Buͤff on von der Edwards ſchen ſagt, daß ſie mit hinlaͤnglicher Muͤbe nach dem Leben gemalt, und nach dem Tode des Vo⸗ gels auch in den kleinſten Umſtaͤnden berichtigt worden ki und 9 87 dieſen Vogel genau dar⸗ ' Bus N ‚a (8) Albin Av, ul. p. 3. T. 66. Ni (9) fl T. e en von Seli 8 m A un 0 27. | (io) 6. a. O. S. 252. 1 (11) a. a. O. S. 256. Ru 20 Der Silber phaſan. ſtelle; ſo kann ich doch verſichern, daß auch dieſe nach der Ausgabe des Seligmanns nicht in allen Stuͤcken richtig ſei, indem ich ſie mit verſchiednen lebendigen und auch mit ei⸗ nem ſehr ſchoͤnen ausgeſtopften Exemplare genau verglichen habe. Ich will diejenigen, die ſich die Muͤhe nehmen wollen, die Seligmanniſche Abbildung mit der unſrigen, und mit dem Vogel nach dem Leben zu vergleichen nur auf die blaue Farbe der Bruſt und des Bauchs, die an der Seligmanniſchen viel zu hell iſt, auf die blaue Farbe der Kehle, die an eben dieſer Abbildung viel zu ſchmal iſt, indem ſie ganz unter dem breiten Theil der rothen Sapplein herzieht, auf die Zeichnung des Hinterkopfs und des obern Theils des Halſes nach meiner Beſchreibung auf⸗ merkſam machen, die in der Muͤlleriſchen Ab⸗ bildung weit feiner und richtiger iſt. en dem weiſſen Phaſanen beifuͤgen. Die weiſſen Phaſanen ſind nach der Behauptung des Geoffroy eine groſſe Sel⸗ tenheit, welche man blos in den Phaſanerien der Koͤnige oder andrer groſſer Herren antrift. Man hat daher noch wenige zureichende Nach⸗ richt ’ Ü Hier will ich noch als einen Anhang etwas | N Di . * Der weile Phaſan. 21 richt von ihnen. Halle (1) ſagt weiter nichts von demſelben, als: Man trift ganz weiſſe Phaſanen an. Zwar beſchreibt auch Müller (2) einen glänzend weiſſen Phaſanen mit ſchwar⸗ zer Haube und ſchwarz geſprenkelter Bruſt als eine Abart; das kann aber wohl der eigentlich ſogenannte weiſſe Phaſan nicht ſein, wie man gleich nachher ſehen wird. Auch der des Olina, welcher ſagt, daß er aus Flandern kaͤme, kommt mit den Meinigen nicht uͤberein; denn er ver⸗ ſichert, daß die Haͤhne bisweilen die lebhaften Farben der gewoͤhnlichen Phaſanen auf ihrem Kopfe und an ihrem Halſe zeigten. Mit dem⸗ jenigen, welchen Briſſon (3) der ihn für eine Verſchiedenheit des gemeinen Phaſanen haͤlt, ſchildert, kommen die Meinigen noch am mei⸗ ſten uͤberein; denn er ſagt „daß ſie auf dem Halſe dunkelviolette, und auf dem Rüden andre roͤthliche Flecken haben. Eben, weil man noch fo wenige Nachrichten von dieſen Phafas nen hat, ſo ſagt Buͤffon (4) daß man nicht beſtimmen koͤnne, welcher Urſache man eigent⸗ 923 lich (1) Hallens Vögel S. 434. (2) Linne II. S. 473. g (3) Ornithol, in gve I. p. 75, B. 0 6. 8. O, S. 236, 22 Der weiſſe Phafan. lich ihre weiſſe Farbe beimeſſen duͤrfe; die Aehnlichkeit fuͤhre uns wahrſcheinlich dahin, ſie für eine Wirkung der Kälte, wie bei dem weiſ⸗ fen Pfau zu halten. Doch ich ſollte dafür hal- ten, daß die Kaͤlte wenigſtens nicht allein Ur⸗ ſache daran ſei; vielleicht tragen alle die Urſa⸗ chen, die man als die wahrſcheinlichen Quellen der weiſſen Farbe bei den anomaliſch weiſſen Voͤ⸗ geln, als Raben, Schwalben, und dergl. an⸗ giebt, auch das Ibrige dazu bei, und ich bez ziehe mich daher hier auf dasjenige, was ich in der Folge von dieſer Materie ſagen werde. Da man nun bisher fo wenig Beſchreibun⸗ gen von demſelben hat, ſo will ich die beiden Stuͤcke, die ſich im Kabinete der Durchl: Prinzeſſin Friederike zu Heſſen befinden, welche aber beide Haͤhne ſind, hier etwas umſtaͤndlicher beſchreiben. Dieſer weiſſe Phaſan, der voͤllig ſo groß als der gemeine Phaſan iſt, iſt glaͤnzend weiß; Kopf und Hals ſind ſchmutzig weiß; die Ohren wie bei dem gemeinen Phaſan, mit Fe⸗ dern bedeckt, ſo daß ſie zwei ſehr artige kurze Hoͤrner bilden, die gleichfalls ſchmutzigweiß ſind, doch in dem linken ſteckt mitten unter den an⸗ dern eine einzige ganz braunſchwarze Feder; ſo ſitzen auch unter der Kehle drei eben fo gefärbte ganz [1 Der weiſſe Phaſan. 23 ganz kleine Federchen in einer geraden Linie in einiger Entfernung von einander. Auf dem Ruͤcken find hin und wieder einige ſchmutzig weiſſe Federn; auf dem rechten Fluͤgel eine einzige Deckfeder, deren Schaft, und die Bartfaſern da, wo ſie an den Schaft anſtoſſen, braun ſind; die laͤngſten Deckfedern des Schwanzes gleich faut ſchmutzig weiß, doch ſo ſtark, daß ſie ſchon ins Hellbraune ziehen. Schnabel und Fuͤſſe find blasgelb, und die Augen haben einen brei⸗ ten rothen Rand, wie bei dem gemeinen Pha⸗ ſanen. Der Schwanz iſt 1 Schub, 6 Zoll lang. | de Das andere Stuͤck unterſcheidet ſich dadurch von dem vorhergehenden, daß es auf der Bruſt, dem Ruͤcken, Bauch und Schnabel mehrere Federn hat „die ſchon ſtark ins Braune fal⸗ len — dieß werden die roͤthlichen Federn des Briſſon ſein — daß es die ſchwarze Feder in dem einen Horn auf dem Kopfe nicht hat, aber unter dem Bart und an dem Anfang der Kehle mehrere ſchwaͤrzliche, doch immer noch ſel⸗ ten ſtehende Federchen, die kleine runde Fle⸗ cken bilden, welches wohl die dunkelvioletten Flecken des Briſſon ſein werden. Im uͤbri⸗ gen kommt es voͤllig mit dem vorhergehenden uͤbe rein. 7 B 4 Als 24 Der weiſſe Phaſan. Als ich bis hieher ſchon geſchrieben hatte ; erfuhr ich von ohngefaͤhr, daß in der hieſigen Phaſanerie, an die ich bei der Beſchreibung die⸗ ſes weiſſen Phaſans, da er etwas ſo ſehr ſelte⸗ nes ſein ſollte, gar nicht gedacht hatte, dieſe weiſſe Phaſanen gar nichts ſeltenes waͤren. Ich erkundigte mich genauer und fand nun, daß Briſſon und Buͤffon der Sache am naͤch⸗ ſten gekommen ſind. Denn ſie ſind in der That nichts anders, als eine bloſſe Verſchiedenheit des gemeinen Phaſanen, oder das, was man ano⸗ maliſch weiſſe Voͤgel nennet, und ſo war denn meine obige Vermuthung von denſelben nicht ganz ungegruͤndet. Man hat bisher viele ders, ſelben, und zwar ganz voͤllig weiſſe, in der hie⸗ ſigen Phaſanerie erzogen, und zwar von gemei⸗ nen Phaſanen, ſo wohl Maͤnnchen als Weibchen. Wenn eins von beiden weiß, das andere aber gewoͤhnlich gefaͤrbt iſt, ſo giebt es gemeiniglich ſcheckigte, doch manchmal auch ganz en Jun,; gen. Der 25 1 wo Der Trappe (I) Ein Stelgenläufer (2; der Schnabel graulich, an der Spitze ſchwarz, kegelſoͤr⸗ mig, von vornen etwas unterwaͤrts gebogen, und von oben gewoͤlbt, 33 Zoll lang; die Naſenloͤcher oval, und endigen ſich in eine Spitze; die Zun ge ungeſpalten, ſpitzig, an beiden Seiten ſtachlicht, von auſſen flels . ſchicht, inwendig mit einem Knorpel, der am N Zungenbein ft it; Fuͤſſe hoch, die Schenkel von unten von Federn entbloͤßt, braungelblich, bis an die Zaͤhen geſchuppt, und dann wie mit Blechen bedeckt; dieſe Schuppen und Bleche mit einer duͤnnen Haut uͤberzogen, die ſich wie eine Schlan⸗ genhaut abziehen laͤßt; Zaͤhen, drei nach viornenzu, ſtatt der hintern eine Falte der Haut, ganz getrennt; Klauen von oben platt, wenig gewoͤlbt, von unten ausgeholt, an der Spitze ſtumpf und abgerundet, grau. a . N . | * D. haͤufigen Beſchreibungen , die man ſchon von dieſem ungemein groſſen Vogel, der wegen B 5 ſeines (1) Ackertrappe „ lat. Otis tarda. Franz. Outarde, Dieſer Vogel iſt wegen der griechiſchen zum 26 Der Trappe. ſeines langſamen Gangs Trappe heiſſet, hat, zeigen offenbar, wenn man ſie mit einander vergleicht, daß es mancherlei Verſchiedenheiten in der Farbe der Federn, in der Beſchaffenheit des Schnabels, der Klauen und anderer Theile deſſelben giebt. So unterſcheidet ſich derjenige aus dem Kabinete der Durchl. Prinzeſſin Frie⸗ derike zu Heſſen, den ich hier bei meiner Bes ſchreibung vor Augen habe, unter andern gleich durch die Klauen von dem Buͤffonſchen wenn man das, was ich oben von demſelben gefagt ‚babe, mit dem, wiefie Büffon (3) beſchreibt, vergleicht; und fo hat er auch vielleicht den H. Sa lerne hierin mit Unrecht eines Irrthums be⸗ nung von den alten Naturforſchern mit der mitt⸗ lern die fe verwechſelt worden; überhaupt ha⸗ ben die ſo ehr, verſchiednen Benennungen deſ⸗ ſelben zu haͤufigen Irrthuͤmern bei Alten und Neuern Anlaß gegeben. Wer eine weitläuftige n dieſer Irrthuͤmer, ſo wie die häufigen und mancherlch Benennungen eſes Vogels, gerne nachleſen will, den ver⸗ weiſe ich auf Buͤffons Naturgeſch. der Voͤ⸗ gel von Martini Band IV. S. 6—21.— Eine ziemlich gute gemalte Abbildung vom Maͤnn⸗ chen findet man in Seligmanns Woͤgel III. Taf. ALL, vom Weibchen Tafel XILIII. (2) Beſſer wird er im Tora: zu Ende der Hühner artigen geſetzt. (3) a. a. O. S. 29. Der Trappe. 27 beſchuldigt. So habe ich auch diejenigen Federn nicht finden koͤnnen, die, wie eben dieſer Schrift⸗ ſteller (4) bemerket, an ihrem aͤuſſerſten Ende gleichfalls Pflaumfedern haben. Eben dieſe dop⸗ pelte Verſchiedenheit fand auch Hr. Prof. Beck⸗ mann an ſeinem Exemplare (5) Der Trappe iſt öfters uͤber 3 Schuh lang, und zehen bis dreiſſig Pfund ſchwer. Doch gez ben u und Turnerus zu weit, wenn fie ib ihn fuͤr den groͤſten Vogel nach dem Strauß ausgeben (6). Kopf, Kehle und Hals ſind an den obern Theilen dunkel, und an den untern hellaſchfarbig. Auf den beiden Seiten der uns tern Kinnlade find aſchgraue 5 Zoll lange Buͤ⸗ ſche von ſchmalen Federn. Der hintere Theil des Halſes und der Ruͤcken hell roſtig roth mit ſchwarzen Querflecken; die runde und dicke Bruſt aſchfarbig weiß, und der Unterleib ganz weiß. Die Fluͤgel, die ausgeſpannt 64 Schuß halten, welehe wenn ſie auf dem Koͤrper anliegen 55 3 des Schwanzes. Von ihren 26 Schwingfe⸗ dern ſind die zehn erſtern ſchwärzlich mit weils i * ſen (q) a. a. O. S. 28. (5). Phyſik. kon. Bibliothek. VI. Band 8. 380. (6) Belon de la nat. des Oifeaux L. V. ch. 3. p. 5 Turnerus in Bil avium, 28 Der Trappe. ſen Schaften, die uͤbrigen meiſtens weiß und an der aͤuſſerſten Spitze ſchwaͤrzlich; die obern Deckfedern wie der Ruͤcken, die untern weiß. Doch habe ich die Bemerkung Briſſons (7) nicht beſtaͤttigt gefunden, daß an der dritten, vierten, fünften und ſechsten Feder jedes Fluͤ⸗ gels die aͤuſſern Baͤrte ploͤtzlich viel kuͤrzer, und folglich dieſe Federn an der Stelle, wo fie ung ter ihren Decken hervorkommen, viel ſchmaͤler werden. Von den 20 Federn des 9 Zoll langen Schwanzes ſind die mittlern wie der Ruͤcken, die aͤuſſern aſchgrauweiß mit etwas Gelbem, ge⸗ gen die Spitze zu mit einer ſchwarzen Querbinde. Alle Federn, die groſſen an der Spitze der Fluͤ⸗ gel ausgenommen haben ſehr lebhaft rothe Pflaum⸗ federn und ſo iſt auch das Ende des Huis ge⸗ faͤrbt. Etwas Merkwuͤrdiges bei dieſem Vogel iſt ein groſſer Beutel, der ſich unter der Zunge be⸗ ſindet, und ſieben engliſche Pinten haͤlt, und den Douglas zuerſt entdeckte. Er dient ihm vers muthlich in Wuͤſteneien zu einem Behaͤltniſſe des Waſſers, und die Henne, wenn ſie bruͤtet, auch die Jungen, ehe ſie moch fliegen koͤnnen, mit 1 5 Waſſer (0 Ornithol. Tom. V. Pp. 224 Der Trappe. 29 Waſſer zu verſorgen. Obgleich Perrault (8) eine weitlaͤuftige anatomiſche Beſchreibung des Trappen giebt, ſo erwaͤhnt er doch dieſes groſ⸗ ſen Beutels nicht. Eine andere Merkwuͤrdigkeit dete e die fo viel mir bewußt iſt, noch kein andrer Naturforſcher als Hr. Prof. Sander im elf⸗ ten Stuͤcke des Naturforſchers beſchrieben hat, will ich hier mit den eignen Worten des H. San⸗ ders anfuͤhren, weil ich ſie an meinem Exem⸗ plar, was die Federn betrift, vollkommen be⸗ ſtaͤttigt gefunden habe. “ Die Ohren waren . Zoll im Durchmeſſer, hatten inwendig eine Scheis dewand, die die Oefnung in zwo Haͤlften theil⸗ te, die gebogen in den Kopf hineingiengen. Der aͤuſſere Rand der Ohren war mit Federn beſetzt, die ſich von den Übrigen Federn ſichtbar unters ſchieden. Sie waren ebenfalls weißgrau, aber zaͤrter, feiner, die Faſern oder die Fahne ſtan⸗ den am Stiel der Feder, wie folia alterne petio- lata, aber nicht eng an einander, ſondern mit zimlichen Zwiſchenraͤumen zwiſchen jeder Faſer. Sie endigen ſich in die feinſten Spitzen; auf einem blauen , rothen, ſchwarzen, gelben Grunde tab man die Arbeit der Naur an dieſen Federn mit 9 41 zur e der dum und Pflan⸗ m URS 30 f. f. V 30 Der Trappe. mit unerſaͤttlicher Begierde, und ich glaube, daß ſie in jeder Naturalienſammlung aufgehoben zu werden verdienen. Wenn der Vogel lief, ſo ſtanden alle dieſe Federn am Rande der Oh⸗ ren wie ein Kranz in die Höhe, und auch am todten Vogel richteten fiefich gleich auf, und ſtan⸗ den in der ſchoͤnſten Ordnung da, ſo bald man in oder auch nur gegen das Ohr blies. , Das Gerippe des Trappen beſteht aus ſehr ſtarken Knochen, die aber ohngeachtet ihrer Groͤſſe doch ſehr leicht ſind. Das Bruſtbein iſt ſehr a gros und ſtark, aber ein ſo groſſer Vogel muß auch, wenn er fliegen ſoll, ſtarke Muskeln ha⸗ ben, welche viel Platz einnehmen. Ob er alſo gleich fliegen kann, ſo haͤlt es ihm doch ſchwer aufzufliegen, und er muß erſt einen Anlauf thun und zwei-oder dreimal die Fluͤgel ſchwingen. Aber nicht ſowohl ihre Schwere iſt Schuld dar an, daß man ſie nie auf den Baͤumen findet, ſondern weil ſie ſich aus Mangel der Hinterzaͤhe auf demſelben nicht feſthalten koͤnnen. Das Weibchen unterſcheidet ſich vom Maͤnn⸗ chen dadurch, daß es faſt um die Haͤlfte kleiner iſt, daß ihm der Federbuſch an der Kinnlade und der Sack an der Zunge fehlt, der obere und bintere Theil des Kopfs und der obere Theil des | Hal; "a Der Trappe. 31 Halſes von Farbe wie der Ruͤcken, die Kehle aber und die Seitentheile des Kopfs ſchwarz ſind, und daß es den Schwanz nicht ausbreitet. Man findet die Trappen in ſybien, Alexand⸗ rien, Syrien, Griechenland, Polen, in vielen Gegenden Deutſchlands, beſonders in Thuͤrin⸗ gen uͤber der Ilm, im Braunſchweigiſchen, in Frankreich, England, den Niederlanden, ſelten in der Schweitz, in der Ukraine, in Spanien und an andern Orten mehr. Doch behauptet Dö oͤ⸗ bel (9) daß fie ſonſt auslaͤndiſche Voͤgel waͤren, die aus Aſien nach Deutſchland gekommen wi; ren. In Oeſterreich und Ungarn find fie her denweis zu ſehen. Nach der Verſicherung eis niger Naturforſcher z. B. des Ariſtoteles, Aldrovandus, di nne ſollen es Strich voͤ⸗ gel fein, Der Verfaſſer der brittiſcc chen Thierge⸗ ſchichte hingegen behauptet, daß ihre groͤſte Wan⸗ derſchaften ſich nicht über zwanzig bis dreiſſig engliſche Meilen erſtreckten, und daß fie ſich nicht weit von dem Lande entfernten, wo ſie jung geworden ſind. Bei dem Schnee im Win⸗ ter ſuchen ſie oft entbloͤſte Hoͤhen, und kommen daher in Miihe laͤnder wo ſie ſonſt nicht ge⸗ ſehen | 69) 8 I, 46 32 Der Trappe. ſehen werden; doch ſollen ſie in Polen im gan⸗ zen Winter im Schnee zubringen. Ihre Nahrung iſt Gras, Getraide, Saa— men, Ruͤben, Kohlblaͤtter, daher ſie im Herbſte und Winter den Kuͤchenkraͤutern ſchaͤdlich find, kleine Voͤgel, Froͤſche, Maͤuſe, Maulwuͤrfe 1 Inſekten, und im Winter bei dem Schnee frefs ſen ſie auch oft Baumrinde. Die Herren Ak a⸗ demiſten (10) fanden den Magen derjenigen, die ſie anatomirten, mit kleinen Kupfermuͤnzen und Steinen angefuͤllt, deren einige ſo groß, als ein Nuß waren. Bei einem von denſelben hat man bis auf go dergleichen Kupfermuͤnzen gefehen „ die durch gegenſeitiges Reiben und durch der darunter gemiſchten Steine ihres ab⸗ genutzt und geſchliffen waren; doch ſchienen ſie (10) Perrault s Abhandlungen II. Bd. S. 53. Hierbei kann ich einen kleinen Fehler Buͤffons nicht unbemerkt laſſen, da er S. 36. Bd. IV. der Martiniſchen Ausgabe ſagt, daß unter 6 Trappen, die die Herren Akademiſten zerglie⸗ dert hätten, “nicht mehr als eine einzige Trapp⸗ henne,, geweſen fe. — Keine einzige iſt darunter geweſen, wie man S. 57 der deutſchen Ausgabe der Abhandlungen der Herren 1 55 miſten ſehen kann. Selbſt Buͤf fon führt dieſe Stelle richtiger Bd. III. S. 149 an; wo er auch bei Gelegenheit des Strauſſen eine wahr⸗ „ſcheinliche Vermuthung aͤuſſert, warum wohl die Akademiſten alle ihre zergliederte Trappen für Kaͤhne gehalten haben ? U. Der Trappe. 33 1 angefreſſen zu ſein. Einige von dieſen Kupfermuͤnzen, welche bucklicht waren, waren nur auf ihrer hoͤckerichten und erhabnen Seite abgerieben, die hohlen Theile aber waren ganz geblieben. Man ſah auch kein Merkmaal, daß ſie in dieſen hohlen Theilen angefteffen waren. Man hat bei einem von dieſen Trappen den Magen mit einer groſſen Menge Heu angefuͤlt gefunden; doch zeigt ſich an dem Baue des Magens nichts, woraus man ſchlieſſen Fönnte, daß fie wiederkaͤueten, wie ee be⸗ hauptet. 5 Ihre Neſter ſind Höhlen; die die Un glich den Huͤhnerarten in den Feldern ſcharrt, aber wohl ſchwerlich in niedrigen Hafer, wie Klein behauptet, ſondern wegen ihrer natürlichen Wildheit und Furchtſamkeit gewiß eher im ho⸗ hen Korn; ſo wie man auch in der Wir⸗ fingiſchen Abbildung nicht Hafer „ ſondern Gerſte um das Neſt findet. In dieſe Neſter legen ſie zu Ende des Mai und im Anfange des Brachmonats zwei Eier in der Groͤſſe der Schwa⸗ neneier, alſo nach der Guͤntheriſchen Klaſſi⸗ fikation (11) unter die Eier erſter Groͤſſe, welche | (11) Wirfings Samml. von Neſtern und Eiern. 11. N. e. Vögel. eerbſen⸗ 34 Der Trappe. erbſenfarbig ſind mit hellbraunen Wolken und Flecken, und die in dreißig Tagen von der Henne ausgebruͤtet werden. Dieſe Eier ſollen eins der beſten Gerichte der Akadier in Ame⸗ rika fein (12). Die ausgebruͤteten Jungen koͤnnen ſogleich fortlaufen, und fie finden, da die Henne gemeiniglich neben beinahe reifem Getraide bruͤtet, alsdann gleich die ſchicklich⸗ ſte Nahrung; der Alte aber verlaͤßt ſie nicht leicht, und der Jaͤger kann ſich ihm alsdann biß auf etliche Schritte naͤhern. In England machen ſie auch ihre Neſter wie die W N 00 in das Rohr. Die Trappen halten ſich haufenweiſe zuſam⸗ men und gehen auf die Felder, um ſich zu fuͤt⸗ tern, da dann einer von ihnen von ferne mit aufgerichtetem Halſe die Wache haͤlt. Sie ken⸗ | nen aber ihre Stärfe nicht, und haben keinen natürlichen Trieb fie zu brauchen, fondern find ſehr furchtſam und laufen, wenn fie etwas zu fuͤrchten haben, fo ſchnell und anhaltend, daß fie, ohne ſtille zu ſtehen, viele Meilen weit fortkom⸗ men koͤnnen. Am meiſten ſcheuen ſie die Hunde, ' vi nn (13) af es fürchte ſich unter allen * (12) Handbuch der Naturgeſch. Band II. S. 44. (13) de nat. anim, Lib. V. cap. 24. Der Trappe. 35 allen Voͤgeln nur der Trappe vor den Hunden, weil er ſich ſo wenig von der Erde erhebe und fo langſum fliege, daß fie ihn leicht fangen Fönnen, Hingegen ſollen ſie gerne neben den Pferden her⸗ aufen. Wenn ihnen der Ort, wohin fie ihre Eier ki egt haben, verdächtig vorkommt, fo nehmen fie, wie Klein (14) verſichert, die Eier unter die Fluͤgel, und tragen ſie anders⸗ wohin; auch ſoll die Henne die Eier fogleich ver» fen, we e , daß man in ihrer Abweſenheit dieſelben beruͤhret oder nur anbauchet. Ihre Furchtſamkeit gebt fo weit, daß man fie nur leicht verwunden darf, um ſie mehr aus Furcht, als an den Wunden ſterben zu ſehen. Bei dieſer Furchtſamkeit wird der Hahn dennoch bisweilen boͤſe, beſonders zu der Zeit, wenn fie ſich paaren, welche in die Faſten⸗ zeit faͤlt. Ein Hahn haͤlt ſich zu mehrern Weis bern; er geht alsdann ſtolz um Die Henne her⸗ um und ſchlaͤgt eine Art von Rad mit ſeinem Schwanze, giebt aber alsdann keinen Ton von fich. Wenn ſich mehr als ein Hahn bei einem Weibchen einfindet, ſo geben fie zornig auf einander los, blaͤhen ſich gleich einem India⸗ niſchen Hahn auf, dehnen die Federn an den | C2 Backen (Ag) Hiſt, Av. pag. 18. 36 Der Trappe. Backen aus, ſchlagen mit den Fluͤgeln kon fechten ſo lange bis einer todt niederfuͤlt. i Die Trappen haben zweierlei Fleiſch, ein weit, das dem Geſchmack der J en Huͤhnet gleichko t, und ein braunes an den Schenkeln, welches noch zarter und af⸗ ter iſt, ſo lange ſie noch nicht zu alt nd. Sie werden daher, beſonders in Paſteten, gegeſſen. Ibr Fett gebraucht man zu Arzneien, beſonders zu Salben, Ibrer Federkiele bedienen ſich die Fiſcher zu Angeln, weil ſie glauben, daß die kleinen ſchwarzen Flecken, womit ſie bez ichnet ſind, die Fiſche anlockten, indem fie fie für Fliegen bielten; auch werden fie zum Schrei⸗ in gebraucht. Man jagt ſie mit Raubvögeln, 3 ihnen; und in Frankreich auch mit Angeln, woran ein Stück Obſt oder Fleiſch bes feſtigt iſt; man ſchießt ſie aus verdeckten Wagen; man fängt fie mit einem Schlaggarn, da man ſie alsdann durch ausgeſtopfte Trappen⸗ baͤlge anlokt. Auch duͤrfte wohl der Schier⸗ lingsſaamen eine gute Lockſpeiſe fuͤr ſie ſein, indem 3 a dem Magen derſel⸗ ben Eat Ornichol, b. 129. Der Trappe. * n zur Erndtezeit eine grofe ‚Me nge dieſes aamens fand. 1 05 den ofen laſſen ſie ſich bequem mit dem übrigen. Federvieh erziehen. Nach den TR. eines enten (46) erwachen fie im Mai, und fo verhaͤltniß⸗ aͤſſig i ‚den übrigen Monaten Morgens um drei * und hes bur Ruhe um acht uhr . Abends. WI ehr 0 Edwards der befchreibt. nach, eien Trappen aus Arabien, deſſen Beine und Hals länger, fein Leib aber schlanker ift, als am gemei⸗ mr er und der eine Art ſchwarzer Hau⸗ ſonſt aber mit dem unſtigen ziemlich uͤbereinkommt. Im Winter 1790 und gu lieſſen ſich bei Roſenheim in Baiern ſeltene groſſe Vögel ſe⸗ hen, die man fuͤr zuduiſche Trappen erkannte. Ich will aus der Beſchreihüng eines ungariſchen Naturforſchers, die er bei dieſe Gelegenheit von dieſem Vogel gab ber n ur dasj wovon in der vorher nichts 9 9 gar (16) Gethaiſcher Hofkalender 1780. S. 60. ei) Seligmaund Vögel I, Taf. XXII. * 38 Der Trappe. gar breit; die Obrloͤcher ſo weit offen j daß ohne Mühe, der kleine Finger in dieſelben bin⸗ eingebracht werden kann. Der Bart an der untern Kinnlade wird nur einen halben Zoll angegeben. Es wird von ihm behauptet, daß er nie am Gebirge, noch weniger an Waſſer⸗ platzen angetroffen werde. Doch gilt wohl das, was ich oben davon geſagt habe, als eine Ausnahme. In den weiten Tyrnauer Ebenen iſt der Trappen vielfältiger Aufenthalt, und es find ſchon manche Trappenheerden, wenns im tiefen Winterſchnee glatteifig wird, in a höfe eingetrieben worden. | Dae SE 39 Der Kiebitz (1) en eee aus dem Gefechte der Strandlaͤufer; der Schnabel ſchwarz, gerade, rundlich, nach der Spitze zu etwas verdickt und dennoch dünne , 1 Zoll 9 Linien llang, die obere Haͤlfte etwas laͤnger als die Auurntere; die Naſenloͤcher laͤnglich; die Zunge rinnenfoͤrmig, ungeſpalten, an der 0 hie rund, ohne Zähne ; die Augenringe haſelnußfarbig; die Fuͤſſe ziemlich hoch; * Schenkel don unten von Federn ent⸗ * oe und der nackende Theil derſelben ſchwartroͤthlich; Zaͤhen vier, drei vornen * eine hinten, die mittlere und aͤuſſere ſind ein kleines Stuͤckchen durch eine Haut verwachſen; . ſpigg/ BI chene N in De Kiebitz hat ih und ſcerfſchtige Am gen, fo daß er die Wuͤrmer, von denen er lebt, noch unter der Erde entdeckt. Der Kopf iſt von oben Können, mit einem 3 N Vanellus, au, ‚Ami, Os inte 2 fen, a ame, findet man in nee Samml. deutſcher Voͤ⸗ gel, Taf. XXV. 49 Der Kiebitz. langen Federbuſche von eben der Farbe. Vor den Augen iſt ein ſchwarzer Streif. Kehle und Schlaͤfe find an den vor mir habenden Exempla⸗ ren ganz weiß, an andern mit etwas Roͤth⸗ lichem vermiſcht; der obere Hals grau, der un⸗ tere Über der Bruſt ſchwarzgruͤn, und an der Spitze der Federn weiß geſaͤumt; der Rüden ift glänzend braun, blau, gruͤn und purpurrotb gemiſcht. Bruſt, Bauch, Schenkel find weiß, Die Federn unter dem Schwanze hellbraun, bei andern ins Grüne ſpielend. Die Flügel halten ausgebreitet von einer Spitze zur ande 3 1½ Schuh, wenn fie auf dem Körper liegen. 50 gehen ſie beinahe bis an die aͤuſſerſte Spitze des Schwanzes; ſie ſind breit, und ihre obere Deckfedern ſind wie der Hals gefaͤrbt, nur mehr ins Gruͤne ſpielend. Eben deswegen, weil ſei⸗ ne Fluͤgel keine Spitze haben, und weil ſich die Schwingfedern wie ein Rad ausbreiten, ſo kann er nicht ſchnell vorwärts ſchieſſen. Der Schwing⸗ febern find 24, die alle ſchwarz find, an den vier bis fünf erſtern bemerkt man ganz dunkel⸗ ſchmutzig weiſſe Spitzen. Der Schwanz ift fuͤnf Zoll lang und ungetheilt. Der Ruderfe⸗ dern find 12, die Io mittlern vom Kiel as bis ur Häffte weiß, dann ſchwarz und endlich an Det Kiebitz. 44 der Spitze weiß eingeſaͤumt. Die beiden aͤuſſer⸗ ſten ſind ganz weiß, die bei dem Maͤnnchen von innen einen ſchwarzen Flecken haben, bei dem Weibchen aber nicht. Die Deckfedern von oben und an den Seiten find roſtigroth. Der Federbuſch ift bei dem Weibchen. eitvag kleiner, und die Farben auf dem Ruͤcken etwas matter als bei dem Maͤnnchen. Die Nahrung dieſes Vogels find Insekten, b beſonders Wuͤrmer. Er haͤlt ſich deswegen in ten und ſumpfichten Gegenden in Afrika und in dem noͤrdlichen Europa auf, und niftet auf erhoͤhete Stellen, z. B. auf Maul⸗ wurfshaufen, indem er ſich in denſelben eine Hoͤhle macht, die er mit etwas duͤrrem Graſe bedeckt, auch in Binſen. In Stuben kann er mit Brod, Fleiſch und Zugemuͤſe erhalten wer⸗ den. ) Im Weinmonate ſtreichen fie in groſſen Schaaren, und begeben ſich vermuthlich in waͤr⸗ mere Gegenden. Im Mai und ſo verhaͤltniß⸗ maͤſſig in den uͤbrigen Monaten erwachen ſie nach den Bemerkungen eines Forſtverſtaͤndigen (3) des Morgens um 3 Uhr 30 Minuten, und begeben ſich zur 9 8 um 8 Uhr 40 Minuten. L Wenn (2) 70 — ater Thel S. 924. (3) Gothaer Hoftalender 1780. S. 60 42 Der Kiebitz. Wenn fie des Nachts aufgeiagt werden, fo ſchreien fie. Der Kiebitz leget vier bis fünf Eier, die oben ſehr dick und ſtumpf, und unten ſpitzig ſind, durchaus entweder dunkelbraun, oder braungelb⸗ lich mit ſchwarzen Flecken, und als eine Deli⸗ kateſſe gegeſſen werden. Nach der Guͤnthe⸗ riſchen Klaſſifikation (4) gehören fie unter die Eier zweiter Groͤſſe. Auch der Vogel ſelbſt wird gegeſſen; beſonders ſind die Jungen im Herbſte nicht nur eine wohlſchmeckende ſondern auch eine heilſame Speiſe fuͤr diejenigen, die mit und Podagra beladen ſind, und eben dieß ſagt man auch von den Eiern (5). Kaum find die Jungen ausgekrochen, ſo fuͤhrt ſte das Weibchen aus dem Neſt und ſucht ihnen Wuͤrmchen, die ſie aber bald ſelbſt finden lernen. Die Jungen koͤn⸗ nen ſich ſehr geſchwinde verſtecken und wuͤrden ſchwer zu finden ſein, wenn nicht die Alten den Ort, wo ſie verſteckt ſind, durch ihr Geſchrei, das mit dem Namen dieſes Vogels einige Aehn⸗ lichkeit hat, durch ihr aͤngſtliches Hin⸗ und Her⸗ fliegen und * r ** e | ‚Der. (4) Wirfings Samml. von Heften u und Eiern. S. 1 10 12 Magazin 1780. S. 1. 5 Der Kiebit. 43 der allemal beide Fluͤgel entweder zugleich hebt zugleich ruhen laͤßt, beſitzt nach Herrn Silbersee Bemerkung (6) die Geſchick⸗ nate, mi einem Flügel ſtärker zu ſchlagen als mit dem andern, und dann kruͤmmt ſich die Bahn nach derjenigen Seite bin, wo der Fluͤgel am ſchwaͤchſten ſich ſchwingt. Hierin iſt beſonders der Kiebitz ein groſſer Meister „der ſich ein ‚Ders grügen daraus macht, im Fluge beftändig von der einen Seite zur andern zu wanken, u eine geilängete Bahn zu durchfliegen. ii Die Alten werd rden im St. Gürgenslande im be im Bre emen mit Schlingen auf dem Neſte gefangen, an einem Fluͤgel gelaͤhmt, den Gartenliebhabern in der Stadt verkauft, und von dieſen in den Garten geſetzt, die Erdwuͤrmer und Inſekten zu verzehren. (7) Linne erzaͤhlt auch, daß fie die Kraͤhen, die in Schwei und Norwegen den kammern er aus⸗ dee nen. sda Der Whandl. er der Voͤgel im II. B. der Schrif⸗ ger ſellſchaft nat aurforſthender Freunde in Berlm⸗ n Hanoveriſches Magazin am a. O. 3 4774 inen rn Der Seidenſchwanz. (1) Aus dem Geſchlechte der Sperlingartigem der Schnabel ſchwarz, nur an den Seiten und von unten ſchimmert das Weiſſe hervor gerade, nur an der Spitze kruͤmmt er fich, 9 Linien lang, die Defnung bis hinter die Aus ) gen; die obere Kinnlade gröffer als die untere, von auſſen gewölbt, inwendig hohl, an der Spitze zwei kleine Hervorragungen, die untere verliert ſich in die Höhle der obern, an der Spitze ein wenig aufwärts gekruͤmmt, auch mit zwei kleinen Hervorragungen; Na⸗ ſenloͤcher elfoͤrmig, mit ſchwarzen vorwaͤrts gebogenen Haaren; Zunge rinnenfärmig, Enorpelicht und an der Spitze geſpalten; Süffe und Klauen ſchwarz; Zaͤhen vier, dra vornen und eine hinten. Dar Vogel iſt ohngefaͤhr fieben Zoll lang. Durch die Mitte der obern Kinnlade lauft in⸗ rg 1)Zin erelle, Böhmlein: lat Turdus crifta B by⸗ f ( in jene, oh Ampelis, Franz. Geay 2 Bi le Jafeur-grive de Boheme. Eine eben nich am ae rathene gemalte Abbildung findet nr E m ſings Samml. deutſcher Vögel, Taf. IV. Eine etwas beſſere in Meyers Zee Sg Thiere mit Gerippen T0. II. Taf. LN. Der Siidenſchwanz. „ wendig eine hervorſtehende Linie nach der Spitze „welche vielleicht auf die Rinne der Zunge paßt. Der Rachen iſt gelb. Von den Naſen⸗ loͤchern an nach den Augen zu hat er einen ſchwarzen Bart; auf dem Kopfe einen Feder⸗ buſch, der vorwaͤrts und an den Seiten roth⸗ braun, in der Mitte und nach dem Genicke zu aſchfarbig iſt. Hinter den Augen geht um dieſen Buſch ein ſchwarzer Strich herum, welcher aber durch den Buſch meiſtentheils verdeckt wird. Unter der Kehle iſt ein groſſer ſchwarzer Flecken, und an der Kinnlade ſind weiſſe und braunroͤth⸗ liche Federn. Die Federn ſind vom Hals nach dem Ruͤcken hinab ganz aſchfarbig, oberwaͤrts fallen ſie mehr ins Braune, unterwaͤrts mehr ins Weiſſe; an dem Vordertheil des Halſes nach der Bruſt hinab ſind ſie gleichfalls aſchfarbig, nur nicht ſo dunkel; an dem Bauche und an den Fuͤſſen ſchimmert das Weiffe ſtark hervor. Die Gegend unter dem Schwanze iſt mit braun⸗ rothen Federn, wie der Federbuſch vorwaͤtts am Schnabel bedeckt. Die Federn des zween und ein viertel Zoll langen Schwanzes, deren bei dem Maͤnnchen zehn, bei dem Weibchen aber zwölf ſind, find: von gleicher Lange, ſchwaͤrzlich und an den Spitzen hochgelb. Die Fluͤgel reichen, wenn ſie anliegen, bis 10 die Mitte des Schwan⸗ / des, N 46 Der Seldenſchwanz. zes, wenn ſie ausgebreitet ſind, meſſen ſie 13 Zoll. Die oberſten Deckfedern ſind aſchfarbig, die uͤbrigen ſchwarz. Einige derſelben bilden mit ihren weiſſen Spitzen einen laͤnglich weiſſen Flecken. Der Schwingfedern ſind 17 bis 19, wovon die beiden obern ganz aſchfarbig ſind; die ſieben folgenden ſind ſchwarz, nur an der Spitze auswaͤrts weiß. Aus der Mitte der Spitzen gehen rothe laͤngliche pergamentartige Blaͤttchen, die nach dem Wachsthum der Zahl an Groͤſſe abnehmen. Dieſe Blaͤttchen ſind nichts anders als kleine nur etwas breitere Fortſaͤtze des obern Theils der elaſtiſchen Schei⸗ de des Schafts, doch ohne das leichte ſchwam⸗ michte Weſen, das dieſe Scheide umgiebt; das ſonderbarſte dabei aber iſt dieß, daß dieſe Fort⸗ ſaͤtze ſchoͤn roth gefaͤrbt ſind, da doch der uͤbrige Theil des ganzen Schafts braun iſt. Etwas Aehnliches findet man bey dem Raben ( corvus corax) an deſſen mittelſten Schwingfedern das Ende des Schafts weiter als die Fahne auslaͤuft, und ſich in eine Spitze endigt. Die ſechs uͤbrigen Schwingfedern ſind ebenfalls ſchwarz, an der aͤuſſerſten Seite der Spitze herab ſchwefelgelb und an der innern Seite querdurch weiß eingefaßt, ſo daß das Weiſſe und Gelbe mit einander ei⸗ nen rechten Winkel macht. Die vier unterſten g ſind Der Seidenſchwanz. 47 ſind von on und innen ſchmutzig an einge⸗ faßt. Das Männchen iſt etwas 6 kürte und ſchlan⸗ ker als das Weibchen, und ſeine rothen Blaͤtt⸗ chen und das Gelbe an dem Schwanze und den Fluͤgeln iſt auch höher und ſchoͤnet. Dieſen Vogel findet man in Europa und in Nordamerika. Er kommt in groſſen Stri⸗ chen, aber ſelten, und erſt im Chriſtmonde zu uns nach Deutſchland über Böhmen, und beſonders nach Heſſen zu aus der Schweiz, und geht im April wieder ab. Nach Italien kommt er nach dem Berichte des Aldrovan⸗ dus in ſo groſſer Menge, beſonders in die Ge⸗ gend von Plazenz und Modena, daß man oft hundert mit einander fliegen ſieht, ſo daß man dreiſſig bis vierzig auf einmal fangen kann. Auch beſucht er bisweilen ſchaarenweiſe die nördlichen Gegenden Englands. Vers muthlich wird er aus Mangel der gehörigen. Nahrung genoͤthigt, ſein Futter bei uns zu ſu⸗ chen, und kommt daher fo ſelten. Ges ner erzählt, daß man im Jahr 1552 zwiſchen Mainz und Bingen am Rhein eine ganze Schaar fliegen geſehen habe, ſo dick, daß ſie ei⸗ nen dunkeln Schatten dennen man habe ihrer 48 Der Seidenſchwanz. ihrer viele gefangen und ſie zum Eſſen verkauft. Sie ſchmecken wie Droſſeln und werden mit ih⸗ nen in einerlei Schlingen gefangen. Sie ni⸗ ſten auf den Steinklippen und freſſen Wach⸗ bolder, und Vogelbeeren, kleines Gewuͤrm, Trauben, Feigen und Fichtenſaamen. In der Stube koͤnnen ſie mit Hirſenkleien in Milch ge⸗ weicht, mit gelben Ruͤben, Brod, Hanfſaamen und anderm feuchten Futter lange Zeit erhalten werden. Nach den Bemerkungen eines Forſt⸗ verſtaͤndigen (2) erwachen ſie im Mai und ſo verhaͤltnißmaͤſſig in den uͤbrigen Monaten des Morgens um 4 Uhr 20 Minuten, und begeben ſich zur Ruhe des Abends um 7 Uhr 40 Minuten. Den Federbuſch auf dem Kopfe koͤnnen fie erheben und niederlegen. Sie ſind ſehr beiß⸗ | hungrig und fallen fie erſt einmal auf einen Wachholderſtrauch, ſo fliegen ſie ſo bald nicht wieder auf und daher kann man ſie leicht fangen. Ihr Gefang ift ein bloſes Geziſche, wenn ſie auf⸗ fliegen, das wie zi zi ri lautet, woher ſie auch den Namen Zinzerellen haben z den Namen Seidenſchwanz aber haben ſie wegen ihres ſanften ſeidenartigen Schwanzes. Im Fruͤbh⸗ linge entlehnt das Maͤnnchen einige Toͤne von dem (2) Gothaer Ne 1710 S. 64. ö 2 1 Der Seidenſchwanz. 49 dem Geſange der Singdroſſel. Seine Locktoͤne ſind ein weit ſchallendes Geziſche. Weil er ſel⸗ ten geſehen wird, ſo wird er von Aberglaͤubigen für einen ſchlimmen Vogel gehalten und ihm der Name Peſtvogel gegeben. Dieſe falſche Mei⸗ | nung widerlegt Zorn (3) umſtaͤndlich. Nach Göttingen wird er um W eiufs zum Verkauf gebracht. Edwards beſchreibt einen RE Seidenſchwanz (4), den Klein den grauen Seidenſchwanz nennt, und als eine Verſchie⸗ denheit vom vorigen angiebt. Der Schnabel iſt ſchwarz. Von den Nafenlöchern geht bis hin; ten an den Kopf ein ſchwarzer Streif wie Sam: met, an welchem unten eine weiſſe Linie hinlauft, und in ſelbigem ſtehen die Augen. Das Uebrige des Kopfes und Halſes iſt braun. Oben auf dem Kopf hat er eine pyramidenfoͤrmige Haube von gleicher Farbe. Die Bruſt iſt braun, Ruͤcken und Deckfedern der Fluͤgel etwas dunkler, der Leib blasgelb. Am Ende der acht kleinen Schwingfedern hat er acht kleine rothe Flecken wie rothes Siegellak. Dieß werden jene perga⸗ mentartige Blaͤttchen an dem unſrigen ſein; der (3) Petinotheologie II. Th. S. 560. (4) Seligmanns Voͤgel II. Th. Taf. XCII. N. e. Voͤgel. D unter⸗ 50 Der Seidenſchwanz. Unterſchied iſt nur der, daß der unſrige ihrer nur ſieben hat; doch vielleicht iſt dieſe Zahl auch bei dem unſrigen nicht immer die nemliche. Der Schwanz iſt ſchwarz und am Ende gelb. Noch einen andern karoliniſche u Seiden⸗ ſchwanz beſchreibt Edwards (5) der aber mit dem unſrigen ziemlich uͤbereinkommt. 6) a. a. O. Th. VII. Taf. XIII. Das Tara | 51 Das Schneehuhn (1) | Aus der Ordnung der Hühnerartigen, aus dem Geſchlechte der Berghuͤhner; der je" asbl erhaben rund, der obere Kiefer ſchlaͤgt über den untern, glaͤnzend ſchwarz, an der Spitze gelblich, 3/4 Zoll lang; die Naſenloͤcher mit kurzen weiſſen Haaren dicht beſetzt; vier Zaͤhen, drei vornen, eine hinten; die Naͤgel unten ausgehoͤhlt, breit, halb ſchmutzig weiß; der laͤngſte beinahe / Zoll; Fuͤſſe bis an die Naͤgel dicht mit Haaren oder Dflaumen bewachſen, welche ſich auch noch unter den Fuͤſſen befinden. 4 N / Di. Abweichungen der Ornithologen von einander in der Beſchreibung dieſes Vogels, und die verſchiednen Gattungen, die manche von dem⸗ ſelben machen, und die doch groͤſtentheils ein und derſelbe Vogel find, rühren wohl blos daher, weil dieſer Vogel öfters ſeine Farben aͤndert. Ich werde mich hier in dieſe Verſchiedenheiten nicht einlaſſen, ſondern nur denjenigen, den ich vor mir habe, genau beſchreiben, und die Merk⸗ wuͤrdigkeiten dieſes Vogels anfuͤhren. | D2. Man gay lat, Lagopus franz. Lagopede, la Gelinote blanche, LIBRARY au. It Fan Ki E Ani 52 Das Schneehuhn. Man hat zweierlei Arten dieſer Voͤgel, das Bergſchneehuhn und das Wald; oder Buſchſchneehuhn, wiewohl Buͤffon das letztere nicht unter die wahren Schneehuͤhner, ſondern unter die Birkhaͤhne oder Haſelhuͤhner zaͤhlen will. (2) Das Meinige hat die Groͤſſe eines zahmen Huhns und ſcheint eben ſein Win⸗ terkleid aus⸗ und fein Fruͤhlingskleid angezogen zu haben; denn im Winter find dieſe Huͤhner weiß, welche weiſſe Farbe doch aber auch mit: ten im Winter nicht ganz unvermiſcht iſt; im Fruͤhjahre geſprenkelt und im Sommer grau. Bauch und Fuͤſſe ſind an dem Meinigen ganz weiß, desgleichen auch die 24 Schwingfedern, die einen ſchwarzen Schaft haben, und unter wel⸗ chen die dritte die laͤngſte iſt. Auch die Deckfe⸗ dern der Fluͤgel ſind faſt alle weiß, einige wenige ausgenommen, welche ſchoͤn braun mit ſchwarzen Flecken ſehr ſchoͤn geſprenkelt ſind. Bruſt und Kopf ſehr ſchoͤn glänzend braun mit ſchwarzen zarten Streifen. Über den Augen eine druſichte Haut, die eine Art rother Augenwimpern bildet, aber von dem ſchwarzen Streifen, der bei an⸗ dern von der Schnabelwurzel nach den Augen, uͤber dieſe hinweg bis an die Ohren gehen ſoll, findet 00 Buͤffons N. d. V. von Martini V. Bd. S. 110. Das Schneehuhn. 89 findet ſich an meinem Exemplare nicht die min⸗ deſte Spur, und alſo duͤrften es wohl ein Weib⸗ chen ſein. Der Ruͤcken matt dunkelbraun mit haͤuſigen ſchwarzen Streifen und Flecken; uͤber⸗ all aber ſtechen noch einzelne weiſſe Flecken durch. Wenn Buͤffon (3) ſagt, daß der Schwanz aus zwo uͤber einander liegenden Reihen Federn zuſammengeſetzt ſei, die obere Reihe ganz weiß, die untere ſchwarz, jede aus 14 Federn beſte⸗ bend, daß die weiſſen Deckfedern des Schwanzes fi über die ganze Laͤnge deſſelben erſtrecken, und über die ſchwarzen Federn herliegen, die 4 mit⸗ telſten eben ſo lang als die ſchwarzen; ſo befindet ſich dieß bei meinem Exemplare ganz anders. Denn die Ruderfedern, deren 16 ſind, und die ſaͤmtlich eine gleiche Länge baben, ſind ſchwarz mit weiſſen Spitzen „die zwo! mittlern ausge⸗ nommen, welche weiß ſindz ‚über dieſen liegen ganz weiſſe Deckfedern, die aber nur ohngefähr bis an die Mitte des Schwanzes reichen. Man wird ſie aber gar nicht gewahr, weil uͤber die⸗ ſelben noch eine andere Reihe brauner Deckfe⸗ dern mit ſchwarzen Wellen liegt, die ſie ganz bedeckt, und wovon die mittlern zwar nicht ganz fo lang als die ſchwarzen Ruderfedern find, aber doch bis an die weiſſen Spitzen derſelben N D reichen. (3) a. a. O. S. 106. 107. 1 54 Das Schneehuhn. reichen. Die Gegend unter dem Schwanze iſt ganz weiß. ha Das Weibchen „ das 8 Eier auf die Erde oder vielmehr auf Felſen leget und ausbruͤtet, unterſcheidet ſich durch folgende Stuͤcke vom Maͤnnchen. Jenes iſt viel kleiner, ihm fehlet der ſchwarze Streif an den Augen, und ſeine Augenwimper ſind bleich, bei dem Maͤnnchen aber roͤther. In allen uͤbrigen Stuͤcken kommen beide mit einander uͤberein. Das Vaterland dieſer Voͤgel iſt Norwegen Preuſſen, Kurland, die Alpengebirge in der Schweiz; das Meinige aber iſt aus Rußland. Im Winter graben fie fich Hoͤhlen in den tiefſten Schnee (4) in welchen ihrer eine Menge alsdann bei einander ſitzen, und von Er; len und Birkenknoſpen leben, die ſie zu dem Ende in ihrem Kropfe, der ſehr groß iſt, und den ſie vorher, wie ein Magazin, ganz damit voll⸗ propfen, mitnehmen. In ihrem Magen hat Robergius kleine abgeriebene Steine von vers ſchiedener De gefunden. 5) Im Sommer freſſen (4) Dieß leugnet Hr. D. Blumenbach Handb. der Raturgeſch. S. 216. ) Klein Ordo avium p. 117. \ Das Schneehuhn. 55 freſſen fie Mücken , Beeren, Knoſpen und andre grüne Sachen. Doch giebt es eigentlich fuͤr ſie keinen Sommer; denn ſobald nur der Schnee anfaͤngt, an der abhaͤngigen Seite der Berge zu ſchmelzen, fo begeben ſie ſich auf die allerhoͤch⸗ ſten mit unvergaͤnglichem Schnee bedeckten Gipfel, wo ſie ſich gleichfalls in den Schnee tiefe cher graben. Um deſto bequemer voͤcher graben zu koͤnnen, ſo ſind die Klauen, nicht nur der mittlern Zaͤhe, wie Buͤffon ſagt, ſondern aller vier, nur daß man es an der mitt⸗ lern mehr gewahr wird, unten der Laͤnge nach ausgehoͤlt „und die mittlere an beiden Seiten mit ſchneidenden Rändern verſehen. 2 Wenn fie in den Wäldern ET ſchnattern fie beſtaͤndig; werden fie aber erſchreckt, ſo machen ſie ein lachendes Geſchrei. Ob ſie gleich ſchwer zu zaͤhmen ſind, ſo ſind ſie doch leicht zu fangen, und pflegen ſich aus Dummheit ohne Bedenken zu den Menſchen zu geſellen. Man darf ihnen nur Brod vorhalten oder einen Hut vorwerfen, mit dem ſie ſich beſchaͤftigen, da man ſie alsdann greifen, oder ihnen eine Schlinge um den Hals werfen, oder ſie von hinten mit Ruthenſchlaͤgen toͤdten kann. Wenn ſie einen Menſchen wahrnehmen, ſo bleiben ſie auf dem D4 Schnee 56 Das Schneehuhn. Schnee unbeweglich ſtehen; ja wenn man ſie mit einer Reihe Steine einſchließt, ſo getrauen ſie ſich nicht einmal uͤber dieſe Steine wegzugehen. Auf die Art werden ſie in Norwegen nach dem Berichte Pontoppidans (6) gefangen, da man ihnen im Schnee einen kleinen Zaun von Reisholz vorſetzt, an deren Enden die Schlingen aufgeſtellt find, in welchen dieſe Voͤgel gefangen werden. Die Raubvoͤgel ſtreben ihnen ſehr nach, da ſie dann aus groſſer Angſt den Menſchen häufig in die Haͤnde fallen; denn ſie fliegen truppwei⸗ ſe und niemals hoch, weil ſie unter die ſchweren Voͤgel gehören, Sonſt werden fie auch geſchoſſen und unter aufgeſtellten ſchweren Brettern ge⸗ fangen. Ihr Fleiſch, das aber nach dem Berichte, des Plinius bald zu verderben pflegt, ſoll unter das beſte in Norwegen befindliche Vogel⸗ wildpret gehoͤren, beſonders wenn ſie geſchoſſen ſind; und Buͤffon behauptet, daß es in Anſe⸗ hung des Geſchmacks viel Aehnliches mit dem Haſenwildpret haben fol. (7) Doch iſt dieſer Geſchmack etwas bitter, welches wohl von der Nahrung des I Sie rg mag; 5 Haut des () natürliche * von n gen, 2ter Band, S. 173. ) a. a. O. S. 113. Das Schneehuhn. 57 des Fleiſches aber ſchwaͤrzlich. Sie werden in großer Menge des Winters in die Staͤdte Stock⸗ holm und Bergen zum Verkauf gebracht. Ja, ſie werden auch halb gebraten, in kleine Faͤßchen gepackt, und auf dieſe Art ſehr weit verſchickt. Buͤffon giebt noch Nachricht von einem Ein huhn von der Hudſonsbay, und von einem Kanad enfif chen Schneehuhn, welche man bei ihm nachſehen kann. (8) Gewiß iſt auch ' das weiſſe Rebhuhn der Pyren een, von dem uns le Roy (9) Nachricht giebt, nichts anders, als unſer Schneehuhn. Er ſagt: Auf den hoͤchſten Bergen (der Pyreneen) hal; ten ſich Haſelhuͤhner, Auerhaͤhne, eine Art grauer Phaſanen und weiſſe Rebhuͤhner auf. Aber da fie ſich alle von den zarten Spitzen der Tannen vorzuͤglich naͤhren, ſo haben fie faſt durchgehends einen Terpentingeſchmack, der ſehr unangenehm iſt. Das weiſſe Rebhuhn iſt am liebſten auf den erhabenſten Oertern. Seine Fuͤſſe ſind rauch und gleichen denen des Kaninchen. Sie laufen | zufammen ‚ fo wie es anfängt zu ſchneien, und bringen den Winter unter dem Schnee zu, wo ſie ſich einen Weg kratzen, um e Wee und Moss zu entdecken.“ D 5 Der 3) aa Du 5 (9) Dela mariture des vaiſſeaux Daß Mr, ie Roy. 58 Juze A Der Eisvogel. (1) Aus der Ordnung der Spechtartigen; der Schnabel dreieckigt, dick, gerade 1 Zoll lang, ſchwarz, an einem meiner Exemplare der untere Theil lichtbraun wie die Bruſt, und am Rande auf beiden Seiten eine ſchwarze Ein⸗ faſſung, der obere Theil faſt unmerklich laͤnger als der untere. Die Zunge ganz fleiſchicht, ſehr ſpitz und ungetheilt, ſehr kurz, an der Wurzel eine Vertiefung, die bis in die Haͤlfte der Zunge fortgeht. Die Naſenloͤcher laͤnglich, klein und eng, ganz mit Federn ſo wie die kleinen Augen uͤberwachſen. Die Fuͤſſe zum Schreiten geſchickt, ſehr ſtark: vier Zaͤhen, 3 vornen, 1 hinten, roth; die mittelſte die laͤngſte, die innere die kuͤrzeſte; Klauen ſchwarz, krumm gebogen, ſcharf und dünn (). . Oed min dieſem Eisvogel, den ich vor mir habe, Oſtindien zum Vaterlande an⸗ f i weiſet, (1) lat. Alcedo Iſpida. Aleyon, franz. Martin Pecheur. Eine eben nicht gut gerathene gemalte Abbildung findet man in Wirſings Samml. deutſcher Vö⸗ el Taf. II, eine etwas beſſere in Meyers Bor: _ Ben allerhand Thiere mit Gerippen I, Th. af. VI. (2) Die ſonderbaren Fuͤſſe beſchreibt Klein Hit a. P. 344 weiſet, ſo ift es doch ganz ficher, daß er auch in Europa und Deutſchland zu Hauſſe iſt. Dieß beſtaͤttigt auch Herr Prof. Sander durch ein Exemplar, von dem die Meinigen nur ſehr we⸗ nig abweichen (3). Er iſt vom Schnabel bis zum Schwanze 8 Zoll lang, und von einer Spitze der Fluͤgel bis zur andern etwas weniges breiter. Er hat auf dem Kopfe einen Federbuſch, der binten herab haͤngt, von den ſchoͤnſten meergruͤ⸗ nen und ſchwarzen Wellen. Hinter den Augen iſt ein lichtbrauner Flecken, auch vor den Augen ein dergleichen kleinerer, unter dieſen ein andrer mit meergruͤnen und ſchwarzen Wellen, welcher mit jenem nach dem Ruͤcken zu einen ſpitzen Win⸗ kel macht, in dem ſich ein ganz weiſſer Flecken an⸗ Kies e faͤngt. p. 34. alſo: „, Die zwo vorderſtenzaͤhen ſcheinen als zuſammengewachſen bis an das letzte Glied, welches gerheilt und mit ſcharfen Nägeln verſehen iſt, da⸗ durch die Fußſole ſo ausgeſtreckt wird, daß die hintern Zaͤhen gleichſam an die Seite geſetzt find, deren eine auf die Haͤlfte kuͤrzer iſt, als die vordern, die letzte aber iſt etwas länger als dieſe. Wenn der Vogel filzt, find zwo und zwo Zaͤhen gegen einander, wie bei den Eulen, wenn er aber den Raub faßt, ſo kommt die eine hintere Zaͤhe den beiden vordern zu Huͤlffe. » Dieß be⸗ ſtaͤttigt Araber Herr Prof. Titius, der auch am, dem getrod'neten Eisvogel die eine Auffere Zähe, die vornen zu ſtehen ſcheint, dergeſtalt beweglich fand, daß fie der Vogel ſicherlich nach hinten zu richten kann f. Wittenbergiſches Wochenblatt auf 1780, S. 174. (3) Naturforſcher XIII. S. 182, N 1 60 Der Eisvogel. fängt. Einen eben ſolchen weiſſen etwas groͤſſern Flecken hat er unter dem Bart, der an der Wur⸗ zel des Schnabels anhebt, und bis uͤber die Haͤlfte des Halſes reicht. Der Ruͤcken iſt glaͤnzend blaugruͤn mit einzelnen lichtbraunen Federn; Hals, Bruſt und Bauch ganz lichtbraun. Der ſehr kurze abgeſtumpfte Schwanz mit 14 Ruderfedern iſt oben blaͤulich und unten braun. Die 20 Schwingfedern, wovon die dritte die laͤngſte iſt, haben eine zarte Fahne, find blaß⸗ braun, und der aͤuſſere Rand auf der einen Seite in das gruͤne ſchimmernd. Die Deckfedern ſind Komet; und gruͤn getupft und unten rothbraun. M 29 er (4) giebt eine umſtaͤndliche Beſchrei⸗ bung von dem Beinkoͤrper dieſes Vogels, die man bei ihm ſelbſt nachleſen kann. Wenn beide Schnaͤbel, die uͤberall auf einander paſſen, ge⸗ ſchloſſen ſind, ſo iſt dennoch vornen eine ſehr ſubtile Oefnung wahrzunehmen, wodurch dieſer Vogel auch mit geſchloſſenem Schnabel einige Feuchtigkeiten einſchlucken kann. Die zwei nach dem Schenkelbeine folgenden Fußbeine ſind auſſerordentlich lang „ die darauf ben deſto kurzer. Sein (4) Vorſtellung allerhand Thiere mit Gerippen, J. Th. S. 8. r ⅛ ͤ—ͤ1 ¾ ⁵ Ä. ]⁰ͥ K ̃ QU. ¹.wuu-w ² Y —m —wuvͥÜ .. 1. Der Eisvogel. 61 Sein Vaterland iſt, wie ich ſchon oben be; merkt habe, nicht nur Oſtindien, ſondern auch Europa, Deutſchland, und ſo wie Herr Prof. Sander am angeführten Orte verſichert, daß er ſchon mehrmals in der Gegend von Karls ruh erſchienen ſei, daß er in der kandgrafſchaft Sauſenb erg und im Kanton Craichgau ſehr oft geſehen werde; ſo kann ich hinzufügen, daß ich im Fruͤhiahr 1779 einen for chen Eisvogel in dem Bosket hinter dem hieſigen Schloſſe nahe an dem Graben habe ſitzen ſehen, daß in dem Winter 1781 ihrer fuͤnfe in der Ge⸗ gend der hieſigen Phaſanerie geſchoſſen worden find, und man hat mich berichtet, daß er in Oberheſſen gleichfalls nicht felten ſei. Er haͤlt ſich das ganze Jahr durch auch im kaͤlteſten Win. ter, wenn die Waſſer gefroren ſind, an der See, (welche ſchlanker und kleiner fein ſollen, als die an füffen Gewäffern,) an den Teichen, Gräben und Fluͤſſen auf, baut fein kuͤnſtliches Neſt () am Ufer in eine Hoͤhlung in der Erde, die er entwe⸗ j | der (Ihe eser Haben die Gee ehies Walch ; vome heraus fteht eine fehr enge Oefnung hervor, einem groſſen Schwamme gleich; fie koͤnnen mit Eifen nicht zerſchnitten werden, und werden durch einen ſtarken 62 Der Eisvogel. der ſelbſt mit ſeinem Schnabel macht, oder in die Hoͤhlen der Waſſerratten und an den Wurzeln der Baͤume, von Stroh, Rohr, Aeſtchen, und was er findet, im Jaͤnner und Hornung und begattet ſich in den erften Wochen des Frühlings, Wenn er einmal einen anſtaͤndigen Ort hat, ſo verlaͤßt er ihn nicht wieder. In dieſe Neſter, die einem Beutel aͤhnlich ſind, und in welchem man Fiſch⸗ graͤten und Schuppen findet, die ohne Ordnung umherzerſtreut liegen, inwendig mit Wolle und Federn ausgefuͤllt, leget er ſieben bis neun hoͤchſt⸗ weiſſe und halb durchſichtige Eier, die kugelrund und glaͤnzend ſind, und nach der Guͤntheriſchen Klaſſifikation unter die Eier vierter Groͤſſe ges hoͤren (5). Das Weibchen bruͤtet ſie innerhalb vierzehn Tagen ſchon zu Anfang des Aprils aus, und während der Brutzeit trägt ihm das Maͤnn⸗ chen fleißig Fiſche zu, die es ſogar zwiſchen dem Eiſe holt, da es denn manchmal an der einen Seite einer Eisſcholle untertaucht, und an der andern wieder hervorkommt. Er ſchwebt in ei⸗ | ner A ae Bag fie gemacht find ; man meint, fie wären aus ſpi⸗ tzigen Gräten erbaut, denn fie leben von Fiſchen. (50 Wirſings Samml. von Neſtern und Eiern. S. 13. Der Eisvogel. 63 ner gewiſſen Entfernung vom Waſſer eine ges raume Zeit lang im Gleichgewicht, dann ſtuͤrzt er ſich herab und zieht den Fiſch heraus. Wenn er ſo an einem ſchoͤnen hellen Tage in der Luft ſchwebt, ſo zeigt ſein Gefieder eine reizende Man⸗ nigfaltigkeit der glaͤnzendſten und prächtigften are ben. Nach dem Zeugniß des Halle ſoll er des Jahrs dreimal bruͤten. Die Jungen ſollen einen lieblichen Moſchusgeruch von ſich geben. Sie ſehen nach Scopoli (6) ſchwarz aus, und haben einen dreifaͤrbigen Schnabel. Nach der Verſicherung eben dieſes Naturforſchers haͤngt man dieſen Vogel an einen Faden auf, um die Stelle eines Wetterglaſes zu vertreten. Der Eisvogel leidet auſſer ſeinem Weibchen keinen fremden um ſich, und lebt alſo gern allein, auch iſt er ſchwer zu bekommen. Seine Nahrung ſind Fiſche und Wuͤrmer, und zur Aufſuchung derſelben dient ihm beſonders ſein langer Schna⸗ bel, womit er das Gewuͤrm in den Suͤmpfen aufſcharren, auch wegen der Hoͤhlung deſſelben die noͤthige Feuchtigkeit mit einſchlucken kann. In ſeinem groſſen und weiten Magen findet man viel Graͤten und Schuppen, die er aber auch nach | der Mahlzeit in einem Ballen, wie die Eulen die Maͤu⸗ 12 05 Scopoli Vögel von Günther S. 58. 64 Der Eisvogel. Maͤuſeknochen ꝛc. wieder von ſich ſpeien ſoll (7). Nach der Bemerkung eines Forſtverſtaͤndigen (8) erwacht er im Mai, und ſo verhaͤltnißmaͤßig in den uͤbrigen Monaten des Jahrs, des Morgens um 4 Uhr 20 Minuten, und geht zur Ruhe des Abends um 7 Uhr 40 Minuten. Er ziſchet nur wenn er aufflieget. (9) (7) Blumenbachs Handbuch der Naturgeſch. S. 195. N (8) Gothaer Hofkalender 1780. S. 60. (9) Die verſchiednen Arten der Eisvogel kann man im Linné und Edwards nachſehen. Der E83 | 65 Der Kronvogel. (1) Er der Ordnung der Sperlingartigen; der Schnabel gerade, blau und weißlich, an der Spitze dunkler, 2 Zoll lang, die Spitze des obern Theils ragt etwas uͤber den untern her⸗ vor; Naſenloͤcher laͤnglich mit einer wei⸗ chen aufgetriebenen Haut, die nach einiger Be⸗ hauptung zur Verſtaͤrkung des Geruchs Dies nen ſoll, halb bedeckt; Augenringe roth; Zunge ganz und ungeſpalten; Fuͤſſe gelblich mit ſchwaͤrzlichen Schuppen; Finger roͤth⸗ lich, mit ſchwaͤrzlichen Schuppen, welches wohl die ſchwarzen Flecken des Scopoli auf den von ihm unrichtig bezeichneten aſchgrauen Fuͤſ⸗ ſen ſind, drei vornen, einer hinten, die mittlere Vorderzaͤhe hat mit ihrer Klaue 2 Zoll, 2 A 4 nien; Naͤgel gelblich. Dei dieſem Vogel kann ich der Klaſſt fikation des Linnaͤus nicht folgen, indem er ihn unter die phaſanen geſetzt hat, (wiewohl er den nemli⸗ chen Vogel auch nachher unter den Tauben mit dem Namen columba coronata anfuͤhrt,) da er doch unſtreitig zu den Tauben gehoͤrt, wie aus der ganzen folgenden Beſchreibung erhellen wird. Auch (1) Krontaube; lat. Columba mugiens, coronata, franz. Gros pigeon eouronnè des Indes, N. e. Voͤ ögel, 66 Der Kronvogel. Auch noch Briſſon (2) rechnet ihn unrichtig zu den Phaſanen, und nennt ihn den gekroͤnten indianiſchen Phaſanen. Freilich iſt er als eine Taube von ungewöhnlicher Gröffe, indem er ei— | nem mittelmaͤſſigen ſogenannten welſchen oder kalekutiſchen Hahne gleichkommt; allein ſeine ganze Geſtalt, Schnabel, Beine, Fuͤſſe und Stim⸗ me ſetzen es auſſer Zweifel, daß er eine Taube iſt. Wer eine Vergleichung zwiſchen der nachfolgenden Beſchreibung deſſelben, und derjenigen, die uns Edwards (3) und Briſſon von demſelben gegeben baben, anzuſtellen Luſt hat, der wird fin⸗ den, daß die meinige in vielen Stuͤcken von den vorhergehenden abweicht. Allein ich muß erin⸗ nern, daß ich zwei lebendige Exemplare, jene aber nur Kopien vor ſich hatten. Zur Schoͤnheit dieſes Vogels traͤgt der 4 Zoll 9 Linien lange praͤchtige Federbuſch auf dem Kopfe der aus einzelnen neben einander in einer Linie nach dem Schnabel zu ſtehenden Federn, die lau⸗ ter abgeſonderte, wie gekraͤuſelte Bartfaſern ha⸗ ben, beſteht, nicht wenig bei, und kein Kuͤnſtler iſt im Stande, ihn in feiner ganzen Schönheit vollkommen nachzuzeichnen; doch iſt er in der ren Figur des Hrn. Müllers weit richti⸗ 0 Ornithol. in 8 vo I. p. 78. (3) Seligmanns Vögel IX. Th. Taf. XXVII. Der Kronvogel. 67 richtiger, ſo wie der ganze Vogel der Natur weit getreuer, als im Büffon, Seligmann und linne. Diefen Federbuſch, den man wegen ſeiner Schoͤnbeit mit Recht eine Krone nennt, und woher der Vogel den Namen Kron vogel hat, beſſer aber Kront aube heiſſen ſollte, trägt er immer aufgerichtet; bisweilen, ſonderlich wenn er ruht, zieht er ihn ein klein wenig von vornen nach hinten zu. Der Kopf mit dem Federbuſch, der Hals, die Bruſt, die Schwingfedern, deren in jedem Fluͤgel 24 ſind, und die Schenkel ſind matt indigblau, aber von einem ſolchen ſchoͤnen Glanze, daß ihn kein Maler zu erreichen vermag. An beiden Seiten des Kopfs iſt ein dunkelblauer, nicht ſchwarzer, wie einige behaupten, laͤnglicher Flecken in dem die Augen mit ihrem ungemein ſchoͤnen ro⸗ then Ringe liegen, und um dieſen Flecken iſt die blaue Farbe weit heller, ſo wie auch die Spitze aller 12 Ruderfedern, daß daher dieſe wie mit einem breiten hellblauen graulichen Bande einge⸗ faßt erſcheinen. Die Farbe des uͤbrigen Koͤrpers iſt dunkler blau. Die vordern und mittlern Deckfedern der Fluͤgel ſind ſehr ſchoͤn glaͤnzend dunfelbtaunroth i ins Blaue fpielend, welche Farbe von einem Flügel zum andern in einem halbzirkel⸗ foͤrmigen breiten Streifen uͤber den Ruͤcken hin⸗ zieht. In der Mitte ſind einige Deckfedern weiß, | | Ea wel⸗ 68 Der Kronvogel. welches einen weiſſen Flecken bildet, der die weiſſe Querbinde iſt, die ihm Scopoli (4) beilegt. Die zuſammengelegten Fluͤgel reichen ohngefaͤhr bis an die Mitte des e welcher 10 Zoll lang iſt. Das Vaterland dieſes ſchoͤnen Voͤgels iſt Banda eine der Molukkiſchen Inſeln in dem indianiſchen Meere. Herr Sonnerat (5) traf ihn gleichfalls auf Neuguinea an, und be hauptet daher, daß er aus Neuguinea nach Banda gekommen ſein muͤſſe. Buͤffon (6) ſagt, er erinnere ſich in einigen Reiſebeſchrei⸗ bungen geleſen zu haben, daß man in Oſtindien dieſe Voͤgel gleich den gemeinen Huͤhnern erziehe und auffuͤttere. Im Haag und hier in der Phaſanerie bekommen ſie alle Tage das Inwendi⸗ ge von einem Weck, welches wuͤrflicht geſchnit⸗ ten wird, ferner rohen Reis, Welſchkorn, Hanf⸗ ſaamen und Waitzen; auch freſſen ſie Wuͤrmer und Sandkoͤrner, wie dies letzte alle Vögel thun. Sie mauſen ſich nicht alle Jahre ordentlich, vermuthlich, weil ſie nicht in ihrem Klima ſind; ſonſt aber haben ſie alle Taubenſitten, z. B. wenn es regnet, ſo 5 ſie den einen Fluͤgel auf, und legen (4) Scopoli Vögel ©. 148. (5) Voyage à la nouvelle Guin£e, p. 1 (6) Naturgeſch. der V. von Marz al B. S. 268. 3 — Der Kronvogel. 69 legen ſich auf die Erde, und beim Paaren ſchnaͤ⸗ beln ſie ſich, wie die Tauben. So ſchwer es iſt, bei den gewoͤhnlichen Tauben das Maͤnnchen von dem Weibchen durch aͤuſſere Kennzeichen zu unterſcheiden, fo ſchwer iſt dies auch bei der Krontaube. Eben dieſes verſichert auch Buͤffonz (7) er ſagt, daß die fünf lebendigen Stucke, die an den Prinzen von Soubiſe nach Paris geſchickt worden waͤren, alle einander in der Groͤſſe und Farbe ſo aͤhnlich ſind, daß es unmoͤglich ſei, die Maͤnnchen vor den Weibchen zu erkennen. Eben dieß ſagt auch Friſch (8) in feiner vortreflichen Abhandlung von den Urs ſachen des Unterſchieds zwiſchen Maͤnnchen und Weibchen und dem Grund der Verſchiedenheit ihrer Farben; daß der Kronvogel wenig Unter ſchied zeige. Was man von den Tauben behaup⸗ ten will, daß bei den Taubern der Hals kuͤrzer und die Beine hoͤher waͤren als bei den Tauben, das trift bey dem Kronvogel gar nicht zu; auch hat man an dem hieſigen noch gar nicht bemerkt, daß er ſeinen Kropf aufblaſe. Doch ſcheint an den beiden in der hieſigen Phaſanerie die Krone an dem Weibchen etwas weniges hoͤher und brei⸗ ter zu ſein als an dem Maͤnnchen; ſonſt iſt das letztere etwas dunkler, welches aber davon her; E3 kom- (7) a. a. 9. S. 268. () im ä IX. 70 Der Kronvogel. kommen mag, weil es aͤlter als das Weibchen iſt. Ihre Paarzeit faͤngt ſchon im April an; wenn das Maͤnnchen das Weibchen getreten hat, ſo macht es ihm ordentliche Komplimente, zieht den Kopf gegen die Bruſt an, buͤckt ſich mit dem Schna: bel bis auf die Erde, reckt den Schwanz in die Hoͤhe, und giebt dann einen Ton von ſich, der nicht wie das Bloͤcken des Viehes, ſondern wie ein dumpfes hut, hut lautet, eben ſo, als wenn man in ein Faß hinein redet, das man aber weit hoͤret. Auſſer der Paarzeit aber laſſen ſie ein Bloͤcken von ſich hoͤren, das kurz abgebrochen iſt, daher ſie denn Scopoli die bloͤckende Taube nennt; auch ruckſen ſie gleich den Tauben. Das Neſt machen ſie wohl mehrentheils aus Reiſern, doch nehmen fie auch was fie finden, Sumpen, Federn, Halmen, und dergleichen. Im Bruͤten ſtehen fie auf dem Neſte, woher es nach der Behauptung des Sco⸗ poli (9) kommt, daß fie im Vogelhauſe des Kaiſerlichen Thiergartens niemals Junge ausge- bracht haben. Aber die Behauptung des Herrn | - Maudit, die Buͤffon (10) anfuͤhrt, daß fie in Holland eben ſo wenig als in Frankreich Eier legen, iſt dahin einzuſchraͤnken, daß es ſelten geſchieht, ſo wie es auch eine groſſe Seltenheit in Deutſch⸗ (9) a. a. O. S. 149. (10) a. a. O. S. 268, Der Kronvogel. 71 Deutſchland iſt. Denn das Paar, das im April 1773 aus dem Haag in die hieſige Phaſane⸗ rie kam, brachte im Mai des folgenden Jahres ein Ei zur Welt, welches das Weibchen in ein ihm gemachtes Neſt legte. Es ließ daſſelbe aber liegen, ohne es auszubruͤten, und wohl eher daher als weil ſie im Bruͤten ſtehen, wie Scopoli glaubt, mag es kommen, daß ſie keine Jungen ausbringen. Denn da das Ei zu groß iſt, um es einer Taube unterlegen zu koͤnnen, da die Tauben, wie bekannt iſt, ihre Jungen aus dem Kropfe fuͤttern, ſo iſt es wohl nicht leicht zu erwarten, daß ein Junges aufkommt. So gieng es auch mit dem Ei, das die hieſige Krontaube legte. Es wurde einem deutſchen Huhn untergelegt; das Junge kam in vier Wochen aus, wurde aber nur 4 Tage alt, ob man gleich alle moͤgliche Sorgfalt in der Fuͤtterung deſſelben anwandte. Das Ei war ganz weiß, ein wenig laͤnglich, ohngefaͤhr in der Groͤſſe des von gemeinen Huhn, und die Schale war zart und glaͤnzend, wie bei einem andern Taubenei. Der Kronvogel hat einen majeſtaͤtiſchen lang⸗ ſamen Gang, wobei er den Schwanz beſtaͤndig mit einiger Geſchwindigkeit, auf und nieder be⸗ wegt; nur, wenn er ruhig iſt, legt er, wie ſchon E 4 oben 72 Der Kronvogel. oben angeführt worden iſt, die Krone ein wenig nach hinten zu zuruͤck; ſonſt macht er mit derſel⸗ ben keine Bewegung; auch putzt er ſich ſehr ſtark mit dem Schnabel. Wenn man ihm nahe kommt, ſo breitet er beide Fluͤgel in die Hoͤhe aus, und wenn man ſich ihm noch mehr naͤhert, fo ſchlaͤgt er auch damit, wie eine Taube. Ohnerachtet ſei⸗ ner Groͤſſe kann er doch leicht auffliegen, daher auch Scopoli ſagt, daß er im Vogelhauſe des Kaiſerlichen Thiergartens auf den Baͤumen niſte; als noch ſein Behaͤlter oben offen war, ſo flog er uͤber denſelben weg, ſetzte ſich aber doch immer in einer kleinen Entfernung wieder nieder; er ſitzt auch gleich einer Taube gerne in der Hoͤhe. Von den Krankheiten deſſelben kann ich weis ter nichts ſagen, als daß das Weibchen von den 1773 bieher gekommenen eine Art von Krampf hatte, lahm wurde, und nachher krepirte. Man gab dem Maͤnnchen unterdeſſen ein groſſes Huhn zur Geſellſchafterin, das es beſtaͤndig herum jagte und mit den Fluͤgeln ſchlug, bis vor einigen Jah⸗ ren ein anderes Weibchen aus dem Haag wie⸗ der hier ankam. Gegen die Kaͤlte ift er fehr empfindlich. So bald im Sommer eine kuͤhle Nacht iſt, ſo verlaͤßt er in derſelben ſein Hauß nicht Daher muß ihm auch, ſobald nur im Herbſte die Kälte ihren Anfang nimmt, ſein Hauß eingeheitzt werden. Die 1 — 73 Die Tauchergans. (1) Ein Schwimmvogel; der Schnabel 21 Zoll lang, ganz rund, lauft etwas ſpitzig zu, hell braunroth, die obere Hälfte am Ende mit einem krummen Hacken und 29 ſpitzigen Zacken auf jeder Seite; die untere Hälfte aber hat 41 ſolcher Zacken auf jeder Seite; Naſenloͤcher laͤnglich; die Zun⸗ ge ſpitz, in der Mitte eine Rinne; die Augen einen ſchwarzen Stern mit einem braunen Ring; die Fuͤſſe zum Schwimmen geſchickt, hell braunroth; die Naͤgel gelblich. Der Herr Profeſſor Pallas (2) hat es nun entſchieden, daß Mergus Merganfer und Mergus Caftor Linn: nicht zweierlei Arten find, ſondern daß der erſtere das Maͤnnchen, und der andere das Weibchen ift, welches auch der Herr Doktor Bloch (3) bei der Zergliederung dieſes Vogels bes ſtaͤttigt gefunden hat. Auch ſagt Herr Pallas am angeführten Orte: „So viel ich durch ſorg— faͤltige Beobachtung habe herausbringen koͤnnen, ſo ſind alle junge Männchen des Merganſer Linn, nur ſo lange ſie das vollkommene Geſieder vom E 5 zweiten (1) Seerabe lat. Merganfer. franz. l Harle, le Bievre, (2) Berliner Beſchaͤftigungen II. S. 552. (3) ebendaſ. IV. S. 5939 74 Die Tauchergans. zweiten Sommer noch nicht erhalten haben, die Weibchen aber zeitlebens von der Farbe und Be⸗ ſchaffenheit, wie Briſſon ſeinen Mergum cine. reum (Ornithol. VI. pag. 254. Tab. 25.) welcher eben der Caſtor des Lin ne iſt, beſchreibt; und alſo iſt im Grunde dieſe vermeinte Gattung mit dem Merganſer eine und eben dieſelbe, nur durch Geſchlecht und Alter unterſchieden.“ Nach dieſer Vorausſetzung will ich jetzt das vor mir habende Exemplar, das ich fuͤr ein Weib⸗ chen halte, beſchreiben, ohne der Verſchiedenheiten in den Farben, die Briſſon, Linne und der Herr Profeſſor Sander (4) angegeben haben, zu erwähnen. Der ganze Kopf vor: und hinter: waͤrts, die Haͤlfte des Halſes, und der ziemlich lange Federbuſch auf dem Kopfe iſt dunkelroth, das ins Braune faͤllt; der uͤbrige Theil des Hal⸗ ſes oben weißlich mit häufigen hellaſchgrauen Wellen; der untere Theil weißlich mit wenigen ganz hell aſchgrauen Federn untermiſcht, die hier und da hervorſchimmern. Die Bruſt, der Bauch, und die Gegend unter dem Schwanze ſind ganz weiß; der Ruͤcken, die Deckfedern der Fluͤgel und des Schwanzes ſehr ſchoͤn dunkelaſchgrau und ungemein fein gezeichnet. Die achtzehn Ruder⸗ federn (4) Naturforſcher XIII. S. 190. Die Tauchergans. 75 federn eben ſo, nur etwas heller. Die Schwingfe: dern find ſchwarzgrau und haben einen ſchwarz— braunen Schaft. Einige Deckfedern der Fluͤgel ſind von der Mitte bis an die Spitze ganz weiß; einige wenige derſelben haben an der Spitze wieder eine matte ſchwarze Farbe; von allen dieſen ent⸗ ſteht auf den Flügeln ein langer weiſſer Flecken, der in der mitte durch einen matten ſchwarzen Streifen getheilt iſt. Dieſer Vogel iſt etwas groͤſſer als die zahme Ente, und die zuſammenge⸗ legten Fluͤgel erreichen ohngefaͤhr den dritten Theil des Schwanzes. Die Tauchergans hat nach dem Herrn Doktor Bloch (5) ein ſehr ſonderbare Luftroͤhre. Bei dem Anfange hat fie die gewöhnliche Weite, darauf erhaͤlt ſie eine ſtarke Erweiterung, in der Mitte wird ſie wieder enge, bald hernach aber wieder weit und in der Gegend der Bruſt wieder enge. Dieß iſt die doppelte bauchigte Erweiterung, die ſchon Rajus an ihr gefunden hat. Vermuth⸗ lich kommt dieſe Beſchaffenheit der Luftroͤhre die⸗ ſem Vogel bei ſeinen groſſen Reiſen, die er oft macht, ſehr zu ſtatten, auch dann, wann er den Kopf oft lange unter dem Waſſer verbirgt. In N der (5) Berliner Beſchaͤftigungen IV. S. 595. 76 Die Tauchergans. der Bruſt ſelbſt nimmt man einen groſſen luftbe⸗ haͤlter wahr, welcher aus einem knoͤchernen und haͤutigen Theil zuſammengeſetzt iſt. Der knoͤcher⸗ ne Theil bildet erſtlich einen umgekehrten Trichter und hernach zween Bogen, zwiſchen dieſem und dem Trichter iſt eine weiſſe durchſichtige Haut ausgeſpannt, die mit der Trommelhaut im Ohr viele Aehnlichkeit hat. Es hat dieſe Luftroͤhre drei ſolcher Trommelfelle. Die knorpelichten Ringe an derſelben ſind ziemlich ſtark; zwiſchen dieſen find auf beiden Seiten in der Mitte kleine knorpelichte Blaͤttchen vorhanden. Alles dieß findet man aber nur bei dem Maͤnnchen. Das Vaterland der Tauchergans, welche ein Zugvogel iſt, iſt Rußland und Sibirien, wo ſie in allen groſſen und kleinen Landſeen allge⸗ mein iſt, auch das ſuͤdliche Europa an der See⸗ kuͤſte, an Moraͤſten, und an Fluͤſſen z. B. am Rhein, wohin fie vermuthlich aus der Nord; ſee, bei ſtrenger Kaͤlte im December kommt, auch in Niederſachſen auf groͤſſeren Stroͤ⸗ men. Sie niſtet gleich den Bibern am Ufer, in⸗ dem ſie ſich von den Fiſchen naͤhrt. In dieſe Neſter leget ſie weiſſe etwas groͤſſere und mehr laͤngliche Eier als die Eier von andern Gaͤnſen find, Die Tauchergans. 2 ſind. Ihr Fleiſch ſoll einen unangenehmen Ge⸗ ſchmack haben. Auf der Bruſt ſitzt unter der Haut ein gelbliches Fett, wovon die Haut an die⸗ ſer Stelle eine gelbliche Farbe annimmt. Zum Beſchluß will ich noch die ſchoͤne Be⸗ ſchreibung hinzufügen, die uns Halle (6) von der Tauchergans giebt: „Sie thut, ſagt er, die beſten Dienſte beim Fiſchfange. Ihr Handwerk iſt, mit Liſt und Unverdroſſenheit die Fiſche im Meerbuſen baufenweiſe in die Enge zu treiben, und ſie den Menſchen in die Haͤnde zu liefern oder ſelbſt von der Seejagd zu leben. Die Nordlaͤnder baben aus der Urſache auch viele Gefaͤlligkeit ge; gen fie, gegen die andern Herren Taͤucher und ge; gen die Moͤwen. Sie leiden es nicht, daß man ſie von den Stroͤmen wegſchießt. Im Herbſte werfen ſich dieſe Tauchergaͤnſe in die Wellen, wenn die See ſich zu beeiſen anfaͤngt; ſie kehren aber in dem Merzmonate wieder zu den Stroͤmen zurück, mager, abgeflattert, und fie fangen ihre Ehen mit derſelben Zeit an zu ſchlieſſen. Bringen ſie ihre Jungen vom Jahre im Herbſt mit ſich, ſo geht das ganze Geſchlecht auf die Freibeuterei aus, und ſie uͤben die die Jungen, mit Behendigkeit die Fiſche vom Ufer in die Tiefe und auf ſeichten Boden (6) deſſen Vögel S. 579. 78 Die Tauchergans. Boden zuſammen zu treiben. Ihre Geſelligkeit iſt ihnen ſo eintraͤglich, wie eine aufgebotene Bauerſchaft bei den Fuͤrſtlichen Jagden. Die Schaar zieht uͤber den Strom einen geſchloſſenen Kordon; eine Menge taucht ſich unter, und jagt unter der Waſſerflaͤche mit dem zackigen Schna⸗ bel die fluͤchtenden Fiſche hitzig vorwärts, ein andrer Haufe ſchwimmt im Halbmonde, der ſich ſtets verkuͤrzt, indeſſen daß ein groſſer Theil von ihnen mit den Fluͤgeln das Waſſer ſchlaͤgt, wel⸗ ches wie ein ſachtrollendes Gewitter anzuhoͤren iſt. Die alten gewitzigten Fiſche kehren ſich ſo wenig daran als Jupiter an die ſtuͤrmenden Rie⸗ ſen; ſie ſchwimmen unter ihnen taub und gelaſſen weg. Die unerfahrne Jugend unter den Fiſchen ſtutzt, erſchrickt und ergreift das weite Feld; wo einer binflieht, folgen alle mit klopfenden Flos⸗ federn zuͤgellos nach, bis fie als eine Opferheerde an das Ende der Landſee oder des Meerbuſens ohne einen Ruͤckweg zu hoffen, und von allem Beiſtande abgeſchnitten, zuſammengeſagt find, und von tauſend ſchneidenden Saͤbeln angefallen uud verſchlungen werden. Indeſſen daß nun ei⸗ nige ſiegende Taucher den Magen mit der ſchup— vichten Beute fuͤllen, und in ſchnellem Fort⸗ ſchuſſe das Eingeſchluckte hinten von ſich laſſen, woraus Die Tauchergans. 79 woraus wieder ein Zankapfel fuͤr die Nachfol⸗ genden entſteht, welche es vor Gierigkeit und Ue⸗ berfuͤllung wieder eben ſo andern uͤberlaſſen; ſo entfedern ſich andre in kleinen Huſarenkriegen, uͤber der Theilung uneins, und ſie zerren ſich einander die Fiſche aus dem Munde, ſo daß Fe⸗ dern und Fiſche unter den Streichen um ſie herum ſtaͤuben. Die Tauchergaͤnſe ſtuͤrmen alſo den ganzen Herbſt durch, beſonders aber in bewoͤlkten und ſchneeigen Tagen, ſo lange bis alles voll Eis iſt. Kurz ſie ſpielen die Rolle der Netze und Ziehgarne auf allerlei Weiſe. Die Federn und ihr Fleiſch dienen in der Haushaltung. An Fiſch⸗ reichen Orten werden Reuſenhuͤtten in die Stroͤ⸗ me gebaut, wohin die Tauchergans taͤglich in Menge Rekruten zuſammentreibt, die man nur heraus fiſchen darf. Auf dieſe Art haben die Strandbewohner an dieſer Tauchergans einen Wohlthaͤter, welcher ihre Kuͤche als unterſeeiſcher Jaͤger reichlich verſorgt.“ Nader Der go au ang | Der Mauerſpecht (1) Ein Spechtartiger; der Schnabel bogen⸗ foͤrmig, dünne, nach der Spitze zu allmaͤhlich duͤnner, ſehr ſcharf, glänzend ſchwarz; Na⸗ ſenloͤcher laͤnglich; Zunge fpigig und ſcharf; Fuͤſſe hellſchwarz; Zaͤhen desglei⸗ chen, drei vornen eine hinten; Klauen glaͤn⸗ zend und dunkelſchwarz, wie der Sahle ſehr ſcharf. { Dar ſehr ſchoͤne Vogel hat die Groͤſſe eines Blauſpechts. Der Schnabel hat von der Spitze bis zum Anfange der Naſenloͤcher 10 rheinlaͤn⸗ diſche Duodezimallinien, bis an die Wurzel 1 Zoll, 1 Linie, bis an die Oefnung des Mundes 1 Zoll 4 Linien; die Länge des ganzen Vogels 6 Zoll, 9 Linien; der Schwanz 2 Zoll, 1 Linie; beide Fluͤgel ausgebreitet halten 8 Zoll 10 Linien; die Höhe des Vogels von der Fußſole bis auf den Ruͤcken beträgt 2 Zoll, 2 Linien; die mittelſte Zaͤhe als die laͤngſte hat 1/2 Zoll; die innere als die kuͤrzeſte 5 Linien, fo auch die hintere; die vor⸗ dern Klauen beinahe 4 Linien, die hintere 1/2 Zoll. Die 00 lat. 3 muraria, franz. le Grimpereau de mura Der Mauerſpecht. Si Die Stirne, der Wirbel und der Vor derkopf find braͤunlich; das Kinn, die Kehle, und der vordere Theil der Bruſt weiß, die Backen gleichfalls weiß, oberwärts zu aber grau; das Ende aller dieſer weiſſer Federn iſt nach dem Kiel zu Länger oder kuͤrzer ganz dunkel bleifarbig, welches, nachdem gerade die Lage der Federn iſt, manchmal hervor⸗ schimmert. Der obere Theil des Halſes und der ganze Ruͤcken bellaſchgrau oder bleifarbig, doch an beiden Seiten und in der Gegend des Schwanzes etwas dunkler als in der Mitte; auch dieſe Federn ſind nach dem Kiel zu ganz dunkel, welches aber doch nicht bervorkommt; der untere Theil der Bruſt, die beiden Seiten unter den Fluͤgeln, der ganze Bauch „die Schenkel dunkelaſchgrau oder bleifarbig. Die Fluͤgel bedecken, wenn ſie zu⸗ ſammen liegen 3/4 des Schwanzes, in jedem habe ich nicht mehr als 18 Schwingfedern zaͤhlen koͤnnen, die alle einen ſchwarzen Schaft haben. Die 4 erſten find jede etwas kuͤrzer, wie die andere. Die fuͤnfte iſt die laͤngſte; die Fahnen braun⸗ ſchwarz; die erſte bis vierte haben jede, ohngefaͤhr einen guten halben Zoll von der Spitze an auf der breiten Seite der Fahnen einen runden weiſſen Flecken, der nicht ganz an den Schaft anſtöͤßt, aber bis an die Spitze der Fahne ausgeht, wie eine N.e. Voͤgel. F groſſe 82 Der Mauerſpecht. groſſe Erbſe; von dieſem nach dem Kiel zu in einer Entfernung von 1/2 Zoll, „einen folchen gröffern Flecken, der aber bis an den Schaft an⸗ ftößt, und wovon die fünfte Feder nur noch eine kleine Spur bat; liegt der Fluͤgel zuſammen, ſo wird man von dieſem Flecken nichts gewahr. Die Spitzen der folgenden 6 Federn haben eine zirkelfoͤrmige eine Linie breite bellaſchgraue Ein⸗ faſſung, welche dem Vogel ein artiges Anſehen giebt, wenn die Federn uͤber einander liegen, da immer eine kuͤrzer als die andere iſt. Die zehnte Schwingfeder bat da, wo die vier erſten den groſ⸗ ſen weiſſen Flecken gegen das Ende des Kiels zu haben, einen kleinen runden ganz hellbraunen Flecken, und die drei folgenden einen etwas gröffern. Die ſchmale Seite der Fahne der er⸗ ſten iſt ganz ſchwarz; die 17 folgenden haben oh | gefaͤhr von der Mitte der Sänge bis ans Ende nach dem Kiel zu eine ſchoͤne ſcharlachrothe Farbe, doch ſo daß dieſe Farbe an den vier erſten no dunkel und matt iſt, auch die Spitzen der Fah nen an dieſer Farbe ins Schwarze ausgehen; a den folgenden aber wird ſie immer lebhafter un ſchoͤner, breitet ſich auch in die Laͤnge mehr aus bis ſie bei der letzten wieder an ihrem ſchoͤne Glanz abnimmt, ſogar, daß ſie ſich da, wo die Fab⸗ Der Mauerſpecht. 83 Fahnen an den Schaft ſtoſſen, ganz ins Weiſſe verliert, und der Schaft an dieſer Stelle ſelbſt weiß wird. Die erſtern kuͤrzern Deckfedern ſind ſchoͤn ſcharlachroth, nach der Spitze des Kiels zu aſchgrau, die zweiten laͤngern ſchwaͤrzlich, wie die Schwingfedern, doch haben auch dieſe groͤſten⸗ theils die ſchmale Seite der Fahnen ſcharlachroth, bei einigen zieht ſogar dieſe Farbe in einer ſchma⸗ len Einfaſſung um die ganze Feder herum, doch ſo daß beide Farben, das Rothe und das Schwarze in einander vertrieben zu ſein ſcheinen. Der Schwanz hat zwoͤlf Ruderfedern von gleicher Lange, glaͤnzend ſchwarz; die erſtern auf beiden Seiten am Ende ohngefaͤhr 1/2 Zoll lang weiß, doch an der Spitze hellaſchgrau; die uͤbrigen has ben am Ende eine, etliche linien breite, hellaſch⸗ graue Einfaſſung; die obern Deckfedern des Schwanzes dunkelaſchgrau, die untern ſchwarz; unter dem Schwanze aſchgrau mit weiſſen Ein⸗ faſſungen. Der Mauerſpecht, den Guͤnther im Scopoli den Todtenvogel nennt, und der den Namen Mauerſpecht davon hat, weil er die Wände der Häufer und Scheuern hinauflaͤuft, haͤlt ſich mehrentheils nur in den ſuͤdlichen Ge⸗ F 2 genden 84 Der Mauerſpecht. genden von Euro pa auf, und in den nordlichen Theilen deſſelben iſt er faſt gaͤnzlich unbekannt. Nach Scopoli (2) findet man ihn auch im Herzogthum Cra in. Man ſieht ihn nur in bergichten Gegenden, und nicht leicht in Ebenen, wo er einzeln am Ende des Herbſtes ſtreichet, und die Thuͤrme und Mauern hoher Gebaͤude beſucht. Das Exemplar, welches ich vor mir habe, iſt aus Genf. Auch in dem vortrefichen Gern ing⸗ ſchenKabinete zu Frankfurt am Main befinden ſich zwei dieſer Vögel, deren einen Hr. Gern ing von dem Hrn. Prof. Hermann in Strasburg, den andern von dem Herrn Kaplan Martin in Sekkingen erhalten hat. Dieſer letzte wurde, nachdem er ſich lange daſelbſt um den Kirchthuͤrmen herum aufgehalten hatte, und end⸗ lich in die Kirche geflogen war, ohne den Ausgang wieder finden zu koͤnnen, darinn erſchoſſen. Auch kam einſt einer nach Herrn Guͤnthers (3) Verſicherung nach Kahla bei Jena im Mai, wo er ſich 3 Wochen aufhielt, doch nur in den Vormittagsſtunden ſich ſehen ließ; in den Nach: e war er gaͤnzlich unſichtbar. Er niſtet (2) PEN. Voͤgel von Guͤnther S. 2. (3) a. a. O. S. 53. Der Mauerſpecht. 85 niſtet in alten Gebäuden, ja nach Sinne (4) fo: gar in den Hirnſchalen, die in den Knochenhaͤu⸗ ſern der Gottesaͤcker liegen. Seine Nahrung ſind Spinnen und andere Inſekten. Sein Flug iſt ausſchweifend und ungewiß, und wenn er klettert, ſo tanzt oder huͤpft er gleichſam. Nach der Behauptung des Scopoli 6 hat er keine Stimme. 5 (4) Linné von Müller I. S. 255 5) a. g. O. S. 53 | MRS Belek Der 86 8 Der Quackreiher. (1) Ein Stelzenlaͤufer; der Schnabel ganz ſchwarz, die aͤuſſerſte Spitze des Untertheils ſchmutzig weiß (2) gerade, ſpitzig, lang, et⸗ was zuſammengedruckt; die Naſenlöocher laͤnglich, von welchen bis zur Spitze des Schna⸗ bels eine Furche geht; die Zunge ganz, fleiſchicht, ungekerbt; die Fuͤſſe hoch, gelb; die Schenkel bis uͤber die Knie von Fe⸗ dern entbloͤßt; Zaͤhen drei vornen, eine hinten, die mittlere inwendig gezaͤhnelt; die Naͤgel ſchwarz, der hintere iſt der laͤngſte. Obedeich Linns (3) die Groͤſſe dieſes Vogels nicht ſtaͤrker angiebt, als die einer Kraͤhe, fo. iſt dieß doch etwas zu klein. Der Meinige hat von der Spitze des Schnabels bis zur Schwanzſpitze ausgeſtreckt 2 rheinlaͤndiſche Schuhe und 112 Zoll. Das Geſicht iſt um den Schnabel N die (1) Schildreicher, Nachtreiher, Nachtrabe, Focke. lat. Ardea nyctieorax. franz. Bihoreau, Roupeau, (2) Halle in feinen Voͤgeln S. 528. und Herr Kon⸗ ſiſtorialrath Bock im + turforſcher XIII. S. 205. geben Schnabel und Füffe der ihrigen blutroth an; der des Scopoli in feinen Voͤgeln von Günther S. 97. ſtimmt mit dem Meinigen uͤberein. (3) Linné von Müller I. S. 377. ee be ene ar | die Augen weiß; die Augen ſchwarz mit einem N ſilbergrauen Ring; ; der obere Theil des Kopfs und der Ruͤcken ſehr ſchoͤn glänzend dunkelgruͤn, ins Schwarze ſpielend (4) nur der Kopf noch dunkler als der Ruͤcken; die Kehle, der Hals, die Bruſt und die Schenkel weiß, der Unterleib gelblich; die Fluͤgel und der Schwanz aſchgrau. In jedem Fluͤgel find. 18 Schwingfedern/ davon einige an 9 der Spitze dunkler find; unter den lezten Schwing, federn liegen einige ganz weiſſe Federn, die aber nicht hervorkommen; die Deckfedern find wie die Schwingfedern gefaͤrbt. Die Fluͤgel bedecken, wenn ſie zuſammenliegen, den Schwanz ganz. In dieſem find 13 Ruderfedern, die heller als die Schwingfedern ſind; unter dem Schwanz ſind die Federn weiß. Das Auszeichnende an dieſem Vogel ſind die 3 langen Federn, die hinten vom Kopf herunter haͤngen; fie find weiß 1 rinnenfoͤr⸗ mig, in dem Baue ſehr zart und fein, 9 Zoll lang, doch die mittlere etwas ane und 0 ſchwatze Spitzen. 910 | 8 4 Der (4 Hiermit ſtimmt Herr Gunther e am Se opoli S. 97. gegen andre Naturforſcher überem; indem er ſagt: der W ‚fi ieht mehr ſtahlgruͤn als ſchwarz. 0 8 Abende um 8 uhr. 88 Der Quackreiher. Der Quackreiher haͤlt ſich am meiſten im füds f lichen Europa auf; in Preuſſen, wohin er im Fruͤhiuhr mit den Storchen anzieht, auch mit denſelben im Anfang des Herbſts das Land wieder verläßt, (5) in Thüringen und — 984 fachſen und auch in der biefigen Gegend fehr fetten; der Meinige wurde 2 Stunden ben Hanau bei dem Bſenburgiſchen Flecken sans genſelbold geſchoſſen. Sein Neſt baut er nach dem Herrn Konſiſtorialrath Bock (60 auf den Ellern und andern Laubbaͤumen und dichten | Straͤuchern, in das er drei bis vier weißliche Eier mit durchſchimmernden grauen Flecken legt. Seine Nahrung ſind kleine Fiſche und Froͤſche. Sein Geſchrei iſt unangenehm und lautet wie Quack, wovon er auch im Deutſchen den Na⸗ men hat. Nach den Bemerkungen eines Forſt⸗ verſtaͤndigen (7) erwacht er im Mai und ſo ver⸗ paͤttnißmaͤſſig in den übrigen Monaten Morgens um 3 Uhr 30 Minuten, und gebt schlafen | Die (5 a. a. O. | (6) a. a. O. CH (2) Lues Hofkalender 1780. S. 10. ER | Die Schwanengans (1) Ein Schwimm vogel; der Schnabel halb zylindtiſch, ſchwarz, vornen ſtumpf, im obern Kiefer 24, im untern 30 ſchwarze gerade auf⸗ ſtehende Zaͤhne auf jeder Seite, 3 Zoll lang; die Naſenloͤcher finienförmig; die Zunge ſtumpf und fleifchich, in der Mitte eine Ders tiefung, mit gelblichen Haaren an beiden Seiten, die aber einen halben Zoll hinter der Spitze der Zunge erſt ihren Anfang nehmen; die Fuͤſſe rothgelb, zum Schwimmen ge⸗ ſchickt; von den Naͤgeln der mittlere ſchwar, die übrigen mehr dunkelgrau. Lin inneus giebt von dieſer Gans 2 beſondere Gattungen an, die ſuͤdliche und die oſtin⸗ diſ che, welche letztere etwas kleiner iſt. Daraus machen Briſſon und Klein (2) 2 beſondere Arten, und nennen dieſe die mo ſe owitiſ che oder ruſſi iſche, jene die guineiſche oder ſpani⸗ ſche; die in der hieſigen Fuͤrſtl. Phaſanerie, die . vor mir habe, iſt die aus dem Orient. N Sie (i) Aſtrckoviſche Gans. lat. Anas e 5 franz. L’Oye de Mofcovie, (2) Briffon Ornith. in g.. Tom, II. p. 433. Klein Rift, Avı P. 129. 90 Sie iſt groͤſſer und ce ‚als eine gemeine Gans, vom Schnabel bis ans Ende des Schwan⸗ zes 3 Schuh, 5 Zoll lang, und von einer Fluͤgel⸗ ſpitze bis zur andern 5 Schuh, 7 Zoll breit. Von ihrem langen Halſe, der vom Hoͤcker an 1 Schuh, 2 Zoll lang iſt, und den ſie ſo wie der Schwan gerade traͤgt, hat ſie d den Namen Schwanengans. Der Schnabel iſt pech⸗ ſchwarz und hat oben an der Wurzel einen ſtar⸗ ken Hoͤcker, der aus einem weichen Knorpel be⸗ ſteht, und mit einer etwas dicken, pechſchwarzen Haut uͤberzogen iſt. Ein ſchoͤner Kranz von weiſſen ſehr zarten und kleinen Federn wie von feiner Wolle geht um den Hoͤcker, oder vielmehr binter demſelben um den Schnabel herum, nur, daß er nicht ganz um denſelben berumzieht, fon dern fl fi ich am obern Thelldes Schnabels endigt; und hinten noch eine ſchmale Einfaſſung hat. Die röthliche Haut binter dem Höder, die ihr | Herr Sander zuſchreibt @ iſt nur ein fehr » kleines Fleckchen, auf dem die weiſen Kranzfer | dern etwas ſeltner ſteben, „ ſo als wenn bier und ö da einige dazwiſchen ausgerupft waͤren. Unter dem Schnabel haͤngt ein haͤutiger ſchlapper Sack, der etwas uͤber der Wurzel des Unterkiefen an⸗ g 18. ‚Mast, (3) Naturforſcher IX. S. -19g. D 3 K ah — he se Die Schwanengans. 91 fängt), bis an den Hals binlaͤuft, dann wieder, etwa noch 1 Zoll lang vom Halſe frei abſteht, und daber einen faſt dreieckigten Beutel bildet, 0 der an der meinigen 3 Zoll lang und mit zarten bellgrauen Haaren. bewachfen iſt. Dieſer Sack ſoll nach der Behauptung des Herrn Prof. San ders weder ein Kropf noch ein bloſer Klumpen ſein, ſondern mit der uftröͤhre Verbindung ha⸗ ben, und daher beim Schreien und beim Athem⸗ bolen etwas aufgeblaſen werden. Allein ſo ge⸗ nau, ſo oft und ſo nahe ich beim Schreien dar⸗ auf Acht gegeben babe, ſo habe ich doch nicht die geringſte Spur von dieſemdufblaſen feben koͤnnen, ob ich gleich die Erweiterung der £uftrößte gleich unter dem Sacke beim Schreien ſehr deutlich be⸗ merkt habe. Die kleinen beuſchwarzen Augen mit einem ſchoͤnen gelben Ringe ſtehen einen ſtarken Zoll hinter dem Schnabel, „aber die aufgeſchwol⸗ lenen Augenlieder, die ihr binnaͤus beilegt, konnte ich ſo wenig als Herr Sander finden, Die Backen find iſabelfarbig, und unter denſelben iſt wieder ein brauner breiter Strich auf beiden Sei⸗ ten. Der Hals iſt ſchmutzig weiß, doch! nur bis in die Halfte, der uͤbrige Theil wie die Backen. Das Hellbraune des Hrn. Sanders am obern Hals iſt ein 2 Zoll en wie nach einer linie auf ER: beider 22 Die Schwanengans. beiden Seiten abgeſchnittener brauner Streifen von ſehr zarten wolligten Federn, der an dem weiſſen Kranz hinter dem Hoͤcker anfaͤngt, aber da noch ſo breit iſt, daß er ſich vornen vor den Au⸗ gen auf beiden Seiten in einem ſchmalen Strei⸗ fen herabzieht, oben am Kopfe uͤber den Augen allmaͤhlig in ſeiner Breite abnimmt, ſo daß er gleich hinter den Augen nur noch 2 Zoll breit iſt, und dieſe Breite bis an das Ende des Streifen et⸗ wa 2 Zoll weit vom Ruͤcken durchaus behält, Der Ruͤcken iſt bei dem Meinigen ganz anders ge⸗ faͤrbt als an dem Sanderiſchen. Der vordere Theil deſſelben iſt ſo wie die Deckfedern der Fluͤgel und derjenige Buſch Federn, der ſich oben queer an den Schenkeln, die halbnackend ſind, herzieht, durchgängig ſchoͤn dunkelgrau, und alle dieſe Fe⸗ dern haben am Ende erſtlich eine iſabelfarbige und dann noch eine weiſſe halbzirkelfoͤrmige, eini⸗ ge Linien breite Einfaffung, welches dem Vogel ein ſchoͤnes Anſehen giebt; je weiter dieſe Fe⸗ dern nach dem Schwanze und nach den Schenkeln zu gehen, deſto dunkler werden ſie, ſo daß endlich der hintere Theil des Ruͤckens ganz dunkelgrau iſt. Auf beiden Seiten iſt der Ruͤcken glaͤnzend weiß, und da die Deckfedern des Schwanzes eben ſo gefaͤrbt ſind, ſo macht dieß zuſammen eine ſehr breite R Die Schwanengans. 93 | breite Einfaffung des ganzen Ruͤckens, welche man aber bei zuſammengelegten Fluͤgeln nicht zu ſehen bekommt. Die Bruſt iſt wie die Backen, der Bauch aber und die Federn unter dem Schwanze ſchneeweiß. Von den Schwingfe⸗ dern, deren 24 find, find die 4 erſten aſchgrau mit ſchwarzen Spitzen, die folgenden ſchwarz, alle mit einer feinen weiſſen Einfaſſung und mit einem J weiſſen Schafte. Die Deckfedern der 4 erſten Schwingfedern find ſehr ſchoͤn grau; die uͤbrigen laͤngſten Deckfedern, die die Schwingfedern bis an die Spitze bedecken, fo daß man fie von weitem gar leicht fuͤr die Schwingfedern anſehen kann, dunkel aſchgrau mit einer ſchoͤnen weiſſen Ein⸗ faffung, Unter den Flügeln ſitzen wieder fehr ſchoͤne graue Federn. Der Schwanz, in dem 14 Ruderfedern ſind, iſt kurz, ſtumpf, und der Vogel traͤgt ihn beſtaͤndig in einer fehrägen Linie in der Höhe, fo daß er mit dem Ruͤcken einen ſtumpfen Winkel bildet. Dieſe Ruderfedern find grau mit einer weiſſen Einfaffung, und an der Spitze mit einem breiten weiſſen Saum. Die Fuͤſſe ſind rothgelb und ſehr breit. ö Der Ton, den er haͤufig von ſich hoͤren laͤzt, iſt wie eine dumpfe, verſtimmte Pfeife; wenn er aber geaͤngſtigt wird, fo ſchreit er ſehr ſtark, und dann 94 Die Schwanengans. dann kommt es dem Schreien einer gemeine Gans ziemlich nahe. zer Das Weibchen iſt ein wenig kleiner und an⸗ ders gefaͤrbt als das Maͤnnchen und ſein Hoͤcker am Schnabel iſt auch nicht ſo dick. Es legt nicht fo viele Eier als die gemeinen Gaͤnſe, und groͤ . ſtentheils unfruchtbare, ſo daß es viel iſt, wenn von 10 — 12 zwei Junge auskommen. Dieß iſt aber vermuthlich bei dem in Freiheit lebenden Vogel anders. Nach Briſſon it Rus land fein Vaterland. Halle ſagt (J) daß ſein Fleiſch angenehmer ſchmecke, als das von unſern Gaͤnſen. In der hieſigen Phaſanerie befinden ſich vers | ſchiedne Baſtarde von dieſer Gans. Der eine, welcher der aͤchten am naͤchſten kommt, hat keinen ſo ſtarken Hoͤcker oben am Schnabel; der Schna⸗ bel ſelbſt iſt an der Wurzel rothbraun; auch der Sack unter dem Hals iſt kleiner. Er traͤgt den Schwanz nicht fo hoch in die Höhe, und hat gelb; liche Naͤgel. Ein andrer hat kaum eine Spur vom Hoͤcker und Sack; der Schnabel iſt nur an der Spitze ſchwarz, und hat oben nur eine ſchwarze Linie auf demſelben von der Mitte an, und einen ſchwarzen Rand. Man ſieht auch ſehr wenig | von (4) Vögel S. 546. Die Schwanengans. 93 von dem weiſſen Kranz hinter dem Hoͤcker. Sei⸗ ne Nat gel find ſchwarz. Der braune Streifen hinten if dem Kopf und Hals iſt beller und auch nicht ſo deutich unterſchieden. Den Schwanz trägt er wie die ess früchen in ganz hori⸗ * zontal. ich a os | ueber 96 11:21 Ueber l die anomaliſch weiſſen Voͤgel, die von anders gefaͤrbten Aeltern gezeugt werden; nebſt g einem Beitrag zu den Verzeichniſſen derſelben. * Der verſtorbne Herr Hofr. Guͤnther traͤgt in dem erſten Stuͤcke des Naturforſchers ſeine Muthmaſſung über dieſe ſonderbare Naturerſchei⸗ nung vor. Er legt den bekannten Satz Newtons von der Farbenlehre zum Grunde, daß die Em⸗ pfindung der weiſſen Farbe dem Auge dadurch mitgetheilt werde, wenn von der Oberflache eines Körpers alle auffallende Lichtſtrahlen apprallen, und in einer unzertrennten Vermiſchung ins Auge zuruͤckfallen. Daraus folgert er, daß alſo die Oberflaͤche eines Koͤrpers eine gehoͤrige Feſtigkeit und Dichtigkeit beſitzen muͤſſe, wenn er weiß aus⸗ ſehen ſolle. Dieß wendet er nun auf die weiſſen Voͤgel an, und ſchließt: Ein weiſſer Vogel wird daher ſolche Federn haben muͤſſen, deren Kanaͤl⸗ chen | | | Ven anomaliſch weiſſen Voͤgeln. 97 chen und Zwiſchenraͤumlein mit lauter dichten und feſt zuſammenhaͤngenden Theilchen angefuͤllt find, welche, vermöge ihrer innern Dichtigkeit, den Lichtſtrahlen den Durchgang verwehren, und fie noͤthigen koͤnnen, genau vereinigt, und ohne ſich in andre Farben zu zertrennen, wieder abzu⸗ prallen. Den Grund dieſer Dichtigkeit findet er nun in dem Alter der bruͤtenden Voͤgel, und glaubt daß anomaliſch weiſſe Voͤgel nur von bejahrten Aeltern herkaͤmen. Doch glaubt er auch, daß ei⸗ ne jählinge Veraͤnderung des Futters, der Lebens⸗ art und des Himmelsſtrichs etwas zur Verdickung der Saͤfte beitragen koͤnne. Mir fielen dabei hauptſaͤchlich dieſe Zweifel ein. Der erſte: Die Erfahrung lehrt, daß man oͤfters ordentlich gefaͤrbte Jungen von weiſſen Aeltern, wie ich hernach ſelbſt ein Beiſpiel unter Nro. 3. anführen werde, und ordentlich gefaͤrbte und weiſſe Jungen in einem Neſte zugleich von anders gefärbten Aeltern findet. So hat man im Sommer 1778 zu Eberſtadt im Darm⸗ ſtaͤdtiſchen in einem Neſte junger Schwalben 2 ganz weiſſe und 2 von der gewoͤhnlichen Farbe angetroffen. Auch ſchon Wie ſel (I) jagt, daß man (1) Ephemerides d' Allemagne Decur. I. Année III. Obferv, LVII. N. e. Voͤgel. G — a 98 Von anomaliſch weiten Vögeln. man in Deutſchland in einem Neſte ganz weiſſe und ſchwarze, daß man im folgenden Jah—⸗ re in demſelben Neſte nur ſchwarze, aber in dem⸗ ſelben Holze, doch in einem andern Neſte, einen ſchwarzen und 2 weiſſe Raben gefunden habe. Guͤnther traͤgt zwar dieſen Zweifel ſelbſt vor, und ſucht ihn dadurch zu heben, daß er behauptet, die bejahrten Aeltern dieſer Voͤgel haͤtten zu der Zeit, als die erſten Eier ihrer Brut in Bewegung geſetzt werden ſollten, noch Vorrath an Kraͤften und Lebensgeiſtern gehabt, die fie durch den Winter und in den munterſten Tagen des Fruͤh—⸗ lings geſammlet haͤtten, dieſe erſchoͤpften ſie aber durch die Befruchtung der erſten Eier. Allein die- ſe Beantwortung befriedigt mich nicht, indem man nicht wohl den Mangel der Kräfte und ger bensgeiſter fuͤr die Urſache der zaͤhen und dicken Saͤfte annehmen kann, ohne ſich in neue Schwie⸗ rigkeiten dadurch zu verwickeln. Es giebt 2) doch fo manche gewöhnlich weiſſe Voͤgel, ſo viel weißbunte; wie laͤßt ſich das mit der Guͤntherſchen Meinung vereinigen? — Biel; leicht dachte ich, haben gewoͤhnlich weiſſe Voͤgel von Natur ſolche zaͤhe und dicke Saͤfte, welche den lichtſtrahlen den Durchgang verwehren, und alſo die Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. 99 die weiſſe Farbe verurſachen. — Vielleicht ſind die Kanaͤlchen der anders als weiß gefarbten Fe dern bei weißbunten Voͤgeln ſo gebildet, daß ſie die zaͤhen Säfte, die ſich in den Roͤhrchen der ganz weiſſen Federn beſinden, nicht einlaſſen, ſondern nur gleichſam das reinſte aus denſelben aus⸗ | ſcheiden. Das S Schnee huhn (Tetrao Lago- 16 1.) beftärfte mich in dieſer Muthmaſſung. Im Winter, wenn vielleicht Kaͤlte und Veraͤnde⸗ rung des Futters ſeine Saͤfte verdickt, iſt es ganz weiß; im Fruͤhjahr, wenn die Kaͤlte nachlaͤßt, und wieder befferes Futter hervorkommt, werden ſei⸗ ne Säfte hie und da duͤnner, und es iſt braun und weiß geſprenkelt, bis es im Sommer ganz grau wird. Wie groß war nicht meine Freude, als ich hierauf das vierte Stück des Na tu rforſchers erhielt, und aus demſelben ſah, daß Hr. Baron von Zorn im Namen der Geſellſchaft der Na⸗ turforſcher zu Danzig, dem Hrn. Günther uns ter andern mir minder wichtig ſcheinenden Ein⸗ wuͤrfen auch meinen zweiten Einwurf gemacht hatte, Aber zu meinem Miß vergnuͤgen wurde in dieſer Abhandlung gar nichts zur Aufloͤſung des Zweifels vorgebracht. Ich mußte mich alſo G 2 mit 100 Von ansmaliſch weiſſen Voͤgeln. mit meinen eignen Muthmaſſungen beruhigen, und mir auch die uͤbrigen Zweifel des H. v. Zorn zu heben ſuchen, z. B. daß alle ſchwache Aeltern auch immer ſchwaͤchliche Jungen erzeugen, und die von Natur ganz weiſſen Voͤgel auch ſchwaͤch⸗ lich ſein muͤßten; — allein ich habe ſchon vor⸗ bin geſagt, daß man wohl nicht noͤthig babe, die Schwaͤchlichkeit als eine Urſache zaͤher Säfte, wenigſtens nicht als die einzige anzunehmen. Hierinn beſtaͤrkt mich Herr Schroͤter, welcher an einem gewißfen Orte ſagt, daß Alter und Hin; falligkeit, wovon ſich unſre Haare weiß färben, bei den Huͤhnern und Voͤgeln zwar eine gleiche Wirkung hervorbringen koͤnnten, allein ſie koͤnn⸗ ten unmoͤglich die einzigen ſein. Auch Buͤff on behauptet in feiner von Martini herausges gebnen Voͤgelgeſchichte, daß die Voͤgel ſowohl als andre Thiere in den nördlichen kaͤndern faſt uͤberall eine weiſſe Farbe anzunehmen pflegten, und glaubt, daß dieß von dem Einfluße des Himmels; ſtrichs herruͤhre. Ferner wendet H. v. Zorn ein, daß es auch in heiſſen Laͤndern weiſſe Voͤgel gebe; — aber man behauptet ja nicht, daß die Kaͤlte die einzige Urſache zaͤher Saͤfte ſei; auch das Futter und andre Umſtaͤnde koͤnnen die Säfte ver⸗ Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. 101 derdicken. Eben dieß glaubt auch Buͤff on (2) wenn er von weiffen Nen ſpricht. 1 Nun wurde meine Freude noch groͤſſer, als ich das zwölfte Stüd des Naturforſchers erhielt. Denn in demſelben fand ich, daß Herr D. Otto die Zorniſchen Zweifel in einer eignen Abhandlung uͤber dieſe Materie zu widerlegen ſucht, und mit meinen obigen Muthmaffungen | BRD, uͤbereinſtimmt. ' Halle ſcheint i in feiner Naturgeschichte der Vogel eine aͤhnliche Meinung in Anſehung der Vögel, deren Schnabel ſich im Fruͤhjahr faͤrben, zu haben. Da feine Schilderung ſehr lebhaft iſt, ſo will ich ſie ganz hieher ſetzen. „Bevor die Zeit zu den liedern herankommt, ſagt er, be⸗ ſchaͤftigt ſich gleichſam die Natur damit, die Schnaͤ⸗ bel oder die Floͤten dieſer kleinen Komponiſten zu Stande zu bringen. Die Wirkungen davon aͤuſſern ſich in einer neuen Farbe, womit ſie ſie von auſſen verſchoͤnert, nachdem die innern Springkraͤfte vorher von den Anſaͤtzen des ber geifterten Bluts zugenommen haben. Und ſo⸗ bald dieſes am Schnabel vorgegangen iſt, ſo neh⸗ men auch ihre Geſünge den Anfang, die Natur hrs % 8 G 3 ER forgt anten Vögel VII. Band von h. D. Otte S. 187 102 Von anomaliſch weiſſen Vögeln. ſorgt einige Tage vorher das Harz zu ihren Vio; linen. Auſſerdem dringen in eben dieſer Zeit allerlei Schoͤnheiten an dem männlichen Ge ſchlechte hervor. Die Farben der Federn friſchen ſich auf, wenn der Vogel in der Freiheit lebt, an einigen verſchoͤnert ſich die Bruſt, die Farbe der Schwingfedern, der Federhuſch am Kopfe, die Schwanzfedern; da indeſſen die Gefangenen unter ihren Ketten einen nur geringen Antheil an den praͤchtigen Umkleidungen der uͤbrigen Stutzer nehmen.“ — Mir kommt es ſo vor, als wenn ſich Halle hier der Meinung ſehr naͤ⸗ here, daß die verſchiedenen Farben der Voͤgel von der verſchiedenen Beſchaffenheit der Saͤfte, die ſich in ihren Federn befinden, herruͤhre. We⸗ nigſtens giebt er Anlaß, auf dieſe Gedanken zu ge: rathen, da man ohnehin weiß, wie vielen Ein: fluß der Fruͤhling und die Freiheit auf die Be⸗ ſchaffenheit der Saͤfte des thieriſchen Koͤrpers haben. (3) Auch Hr. Prof, Pallas fchreibt die Veraͤn⸗ derung der Farben bei den Thieren der Verſchie⸗ denheit ihrer Saͤfte zu. Nur ſucht er die Urſache | TORE . der (3) Man ſehe auch, was Hr. Paſtor Friſch im IX; Stuck des Naturforſchers beſonbers S. 19 bis 20 von dieſer Materie ſagt. Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. 103 der weiſſen Farbe nicht ſowohl in den dicken und zaͤhen Saͤften, als vielmehr in dem Ueberſluſſe und der mildern Beſchaffenheit derſelben. Er behauptet auch, daß man die Kaͤlte nicht als die Urſache der weiſſen Farbe annehmen koͤnne, da das Winterhaar der Thiere ſchon im Herbſte zu⸗ bereitet iſt und hervorbricht. Eben ſo wenig den Mangel des Futters, indem das weiſſe Haar ſchon im Herbſte oder um den Anfang des Win⸗ ters hervorkomme, wenn noch uͤberfluͤſſiges Futter da ſei, oder wenn doch wenigſtens die Thiere von der reichlichen Nahrung im Herbſte noch im beſten Zuſtande waͤren. Auch aus dem Grunde koͤnne man nicht die Kälte als die Urſache der weiſſen Farbe annehmen, da es durch die Erfahrung: bes kannt iſt, daß der weiſſe Haaſe dennoch fein weiſſes Winterhaar, wiewohl etwas ſpaͤter, als gewöhn⸗ lich, bekomme, wenn er gleich in den Haͤuſſern und in ziemlich warmen Stuben den Winter hindurch erzogen werde. Die dunklere Farbe des Som⸗ merkleides der Thiere hingegen glaubt Hr. Pallas der groͤſſern Menge des Cruors, oder ins Blut re⸗ ſorbirter gallichter Theile zuſchreiben zu koͤnnen. Obgleich dieſe Behauptungen manche meiner obi⸗ gen Vermuthungen beſtaͤrken, ſo weicht H. P. doch e von den vorbingenannten Natur; G4 for⸗ 104 Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. forſchern ab, daß er die Urſache der weiſſen Farbe nicht in dicken und zaͤhen, ſondern im UÜberfluſſe milder Säfte ſucht. Aber warum bes halten denn ſo manche anomaliſch weiſſe Voͤgel auch noch im Sommer ihr weiſſes Kleid, ob ſie gleich durch den Mangel an Nahrung im Winter ihre Saͤfte aller Vermuthung nach verdickt haben? warum werden ſo manche Voͤgel und Thiere erſt im Alter weiß, da ihre Saͤfte wahrſcheinlich zaͤhe geworden ſind? Und ſo manche gewoͤhnlich weiſſs Voͤgel, die ein zaͤhes und faſt ungenießbares Fleiſch haben, ſollte man von dieſen nicht glau⸗ ben, daß ſie eben deswegen auch zaͤhe Saͤfte hätten” Was für Säfte laſſen ſich bei kleinen weiſſen Thierchen, die beſtaͤndig das ganze Jahr hindurch in einem engen Glaſe, das kaum 5—6 Zoll im Durchmeſſer weit iſt, eingeſperrt find, vermuthen, wie z. B. weiſſe Maͤuſe? Doch es iſt ſchon zu viel gewagt, dieſe vielleicht eben nicht wichtig Fragen gegen einen fo groſſen Natur— forſcher, als Pallas iſt, aufzuwerfen. Bei Gele⸗ genbeit der weiſſen Maͤuſe, die ganz glaͤnzend weiß ſind, mit rothen ſehr ſchoͤnen Augen, will ich hier beilaͤufig anfuͤhren, daß ich ſchon etliche⸗ mal bemerkt habe, daß die Alten ihre Jungen, ehe dieſe noch Haare bekommen, völlig auffreffen, l nur die Kranken oder Todten. Man hat mich Von ancmaliſch weiſſen Voͤgeln. 105 mich zwar ſeitdem bier verſichern wollen, daß ſich auch die Alten, auch ohne daß die aufgefteſſe⸗ nen krank geweſen waͤren, einander auffraͤſſen, auch dann, wenn ſie nicht Mangel an Nahrung hätten; allein ich kann für die voͤllige Richtigkeit dieſer Beobachtung nicht ſtehen, da mir dieſer Fall bei einer doch ſo ziemlichen Anzahl dieſer artigen Thierchen noch nicht vorgekommen iſt. Eben die ſtarke Anzahl dieſer weiſſen Maͤuſe, die ich zu beobachten Gelegenheit hatte, und noch habe, ſetzt mich in Stand, eine Behauptung des Hrn. D. Blumenbachs von denſelben zu be⸗ richtigen. Er nennt ſie (4) Patienten, und ſagt von ihnen (5) “die weiſſen. Maͤuſe mit rothen Augen ſind Kakerlaken im hoͤchſten Grade, die Maͤuſe uͤberhaupt find ohnedem animalia nocturna, die weiſſen aber find folgends fo Lichts ſcheu, daß ſie auch jede maͤßige Hellung fliehen. Bei einem ſolchen Albino, den wir noch jetzt le⸗ bendig haben, koͤnnen wir daher nicht entſchei— den, ob er blind oder ſehend iſt, weil er, wenig⸗ ſtens in einer Daͤmmerung, die unſern Augen noch etwas unterſcheiden laͤßt, die ſeinigen ge⸗ ſchloſſen hält. Bei keinem derſelben unter den vielen, die ich lebendig hatte, und noch habe, habe ich dieß date gefunden. Einige derſel⸗ ben G 5 a Handbuch der Natur e le S. 78. a. a. O. S. 84. . 100 Em 106 Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. ben wurden in beſonders dazu verfertigten Haͤus⸗ chen, die aus mehrern Stockwerken beſtehen und vornen lauter Glaßſchieber haben, ernaͤhrt. Dieſe liefen auch bei Tag, beſtaͤndig auf und ab, ſpielten zum Theil in dem im Haͤuschen angebrach⸗ ten Triller auf die Art, wie man ſie in den Haͤus⸗ chen der Eichhoͤrnchen gewoͤhnlich hat, und nie⸗ mals habe ich dabei bemerkt, daß ſie bei Tag die Augen geſchloſſen haͤtten. Doch zweifle ich, ob ſie im Hellen mit offenen Augen ſehen; denn ob⸗ gleich einige, wenn man ſie lockte, herbeikamen, und die durch das auf den Seiten befindliche Gitter ihnen dargehaltene Fliegen, welche ſie ſehr gerne freſſen, abnahmen und verzehrten, ſo konn⸗ te ich doch nicht bemerken, daß fie davon ge; laufen waͤren, oder ſonſt durch irgend etwas ver⸗ rathen haͤtten, daß ſie ſaͤhen, wenn man ihnen einen Finger oder ſonſt etwas durch das Glas oder das Gitter vorhielt, ohne dabei eine ihnen hoͤrbare Bewegung zu verurſachen; da ſie doch ſogleich davon liefen, wenn man nur die gering ſte Bewegung oder Erſchuͤtterung an ihrem Haͤus⸗ chen auf der Seite, wo ſie ſich gerade befanden, verurſachte. Doch manchmal kamen ſie auch, beſonders die Maͤnnchen, auf ein ſolches Geraͤuſch binzu, hakten auch wohl durch das Gitter nach dem Finger, den man an daſſelbe legte, wenn ſie ihn Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. 107 ihn merkten, und biſſen darnach, und wenn man einen Drath oder ein Gertchen durch das Gitter binein ſteckte und eine Bewegung damit machte, fo biffen fie auch darnach, und nur in dieſen bei⸗ den einzigen Faͤllen habe ich ſie die Augen ſchlieſſen geſehen. Andern habe ich ihre Wohnung in efnem groſſen und weiten ſogenannten Zuckerglas, das oben mit einem aus Drath geflochtenen gegitter⸗ ten Deckel geſchloſſen iſt, und auf welchen ihnen ihr Brod gelegt wird, zu dem ſie auf einer Leiter binauffteigen, angewieſen. Auch dieſe kommen bei Tag oͤfters aus ihrem Lager hervor, freſſen und haben die Augen offen, doch gleichfalls, wie ich gewiß glaube, ohne damit im hellen zu ſehen. Häufiger aber kommen ſie in der Nacht hervor, als am Tage. Ich komme nun von dieſer Ausſchweifung wieder zu den Voͤgeln zuruͤck. In dem dreizehn⸗ ten Stuͤck des Naturforſchers vermehrt H. K. R. Maſch in Neuſtrelitz die bishe⸗ rigen Verzeichniſſe der anomaliſch weiſſen Voͤ⸗ gel, durch die Beſchreibung einer ganz weiſſen Kornlerche, und einer mehrentheils weiſſen Ackerkraͤhe. Auch mir kam im Fruͤbjahr 1779 eine lebendige Lerche vor, die zwar nicht ganz weiß, aber doch weit heller BR war, als die gewoͤhn⸗ | lichen. 108 Von anomwaliſch weiſſen Vdgeln. lichen. Sie war in der Gegend von Ginnbeim g ohnweit Frankfurt am Main Ae und ich wurde verſichert, daß ſie im W̃ nter vorher | ganz weiß geweſen ſei. Man wird dieß nicht bezweifeln, wenn man ſich an das Schneehuhn, und an ſo manche andre Voͤgel, die mit der Jahrszeit ihre Farbe ändern, erinnert, pon⸗ toppidan haͤlt ſogar die anomaliſch weiſſe Farbe der Voͤgel fuͤr nichts anders, als eine bloſſe durch die Jahreszeiten verurſachte Ab⸗ wechslung der Farben.“ Die weiſſen Sperlinge ſagt er (6) deren Aldrovandus gedenkt, ſollen ſich des Winters an einigen Orten auch ſehen laſſen, da ihre weiſſe Farbe eine bloſſe Abwechs⸗ 1 lung der Sommerfarbe iſt, wie bei den Rypen und Haſen. „ Und an einem andern Orte „Teiß, ein Seevogel; im Sommer iſt er ſchwarz und die Fluͤgel find halb weiß; im Win⸗ ter iſt er hellgrau. Und dieſe Veränderung ge⸗ ſchiebt plotzlich und in einer Winternacht kann man ſogleich den Unterſchied bemerken. „Dem Verfaſſer der ſchoͤnen Abhandlung von der Lerche im Hannoveriſchen Magazin ) muß noch keine weiſſe Lerche vorgekommen ſein, da er ſich blos auf Friſch und Klein beruft, und ſagt: „Die Hauptfarbe aller Lerchen if die Braune (6) NatuͤrlicheGeſch. von Norwegen II Band S. 185.189 (7) Haunoveriſches Magazin 1779. tes Stuͤck S. 137. 4 Von anomwaliſch weiſſen Voͤgeln. 100 Braune, unter dem Leibe ſind ſie weißlich. Zorn in ſeiner Petinotheologie fuͤgt die weiſſe Serche als eine beſondere Art hinzu, und glaubt, daß fie aus Norwegen nach Deutſchland kom— me; aber Klein widerſpricht ihm und behaup⸗ 1 5 daß die weiſſen Voͤgel, wie die weiſſen Maͤuſe von ohngefaͤhr entſtehen, welches er damit be⸗ weißt, daß er in einem Maͤuſeneſte drei aſch— graue und zwei weiſſe Maͤuſe gefunden und groß gefüttert habe. „ Schade, daß meine weiſſe ferche nur kurze Zeit lebendig blieb; vielleicht bitten ſich ſonſt noch mehr Bemerkungen mit ihr aueh laſſen. Bei Beſchreibung der Ackerkraͤhe ſagt Herr K. R. Ma ſch, daß man bisher noch keine Erfah⸗ rung babe, daß die weiſſen Kraͤhen wieder Jungen zeugen. Vermuthlich meint er damit weiſſe Jungen. Ich glaube, daß man überhaupt bisher noch keine fichere Erfahrung habe, daß ano⸗ maliſch weiſſe Voͤgel auch wieder weiſſe Jungen zeugen. Wenigſtens erinnere ich mich nicht, dergleichen geleſen zu haben. Deſto wichtiger muß folgendes für die Liebhaber der’ Naturge⸗ ſchichte ſein. Schon ſeit einigen Jahren haͤlt ſich in einem gewiſſen Forſte in der Grafſchaft Erbach auf dem Odenwalde eine weiſſe Aelſter 110 Von anomaliſch weiſſen Vögeln. Aelſter auf, die immer in der dortigen Gegend bleibt. Das Maͤnnchen, zu dem ſie ſich haͤlt, iſt ordentlich gefaͤrbt; ſie hat auch ſchon etlichemal, ſeitdem man ſie bemerkt hat, Junge gehabt, und zwar 1778 wie mich glaubhafte Männer ganz ge⸗ wiß verſichern, auch zwei weiſſe Jungen. Dieſe Verſicherung wird dadurch deſto glaubhafter, daß ich ſeitdem die gewiſſe Nachricht erhalten habe, daß man eins von dieſen weiſſen Jungen an einem der dortigen graͤſtichen Höfe ausgeftopft aufbe⸗ wahrt. In dem Jahre 1775 hatte fie ihr Neſt auf einem Tannenbaum; die Jungen wurden ausgehoben, worunter a weiſſe und 2 gewöhnlich gefärbte geweſen; ein weiſſes entflog, das andre kam an einen der Graͤfl. Hoͤfe, iſt aber nicht davon gekommen; 1776 find keine Jungen von ihr geſe⸗ hen, auch ihr Neſt von Niemand gefunden wor; den; 1777 find gleichfalls keine Jungen gefehen worden; 1779 hatte ſie auf 2 Tannen nicht weit von einander 2 Neſter, welche ſie alle beide ſtark beflog, und es ſchien als wenn ſie ſehr eifrig bruͤ⸗ tete; da man aber nachſah, ſo fand man auch nicht einmal ein einziges Ei im Neſte. Die Ne⸗ ſter waren nach ihrer Art ſehr ſchoͤn ausgebaut, 1780 hatte fie wieder 4 Jungen, aber keine weiſſe; 1781 bat man weder ihr Neſt noch auch Junge geſehen; ſeit dem Herbſt fliegt ſie beſtaͤndig allein, und Von anomaliſch weiſſen Bögen. 111 und hat keine Geſellſchaft. Vielleicht bin ich im Stande, kuͤnftig mehr Nachricht davon zu geben. Auch Günther (8) beſaß in feiner Sammlung 57 eine weiſſe Aelſter, daran auch ſogar Schnabel und Fuͤſſe weiß waren. Sie flog im Jahr 1765 bei dem Staͤdchen Orla muͤnde aus einem Neſte ab, darinn 2 weiſſe und 3 gewoͤhnliche Aelſtern zugleich ausgebruͤtet worden; ein Bei⸗ ſpiel, das noch zu den ganz vornen angefuͤhrten gehoͤrt, daß man nemlich oͤfters anomaliſch weiſſe und ordentlich gefaͤrbte zugleich in einem Neſte antreffe. Eine ſolche weiſſe Aelſter hat auch Wormius (9) beſchrieben „und Klein (lo) meldet gleichfalls, daß er in Schleſien und Dresden weiſſe Aelſtern bemerkt habe; ſie muͤſſen alſo ſo ſelten nicht ſein. Ich gebe nun als einen Beitrag zu den Ver⸗ zeichniſſen der hin und wieder in den Kabineten ſich befindenden anomaliſch weiſſen Voͤgel, auch eine kurze Beſchreibung zuerſt derjenigen, die ſich in dem Kabinete der Durchl. Prinzeſſin Marie Friederike zu Heſſen befinden. I) Ein weiſſer Staar (Sturnus vulgaris Linn.) Kopf und Hals find ganz weiß, der Ruͤcken ſchmutzig weiß, ſo daß er etwas ins Braune | fallt, (8) Scopoli S. 35. ö (9) Muf. p. 293. 10) Hiſt. Av. p. 58. 112 Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. faͤllt, die Schwingfedern nach dem Kiel zu, wie der Ruͤcken, an der Spitze ganz weiß, die an bei⸗ den Seiten fallen ins Braͤunliche. Schnabel und Fuͤſſe ſind wie bei den gewoͤhnlich gefaͤrbten blaß⸗ gelb. Er wurde zu Anfang des Heumonds 1778 in der Gegend von Bruchkoͤbel bei Hanau unter einem Trupp gewöhnlich gefaͤrbter Staaren geſchoſſen — Ich habe bei allen Ornithologen, die ich nachzuſchlagen Gelegenheit hatte, nirgends etwas von weiſſen Staaren gefunden, als bei Briſſon (11) der zugleich auch den Aldro⸗ vandus, Willugby, Jonſton und Schwenckfeld dabei anführt, und ihn für eine Nebenart des gemeinen Staaren haͤlt, aber Schnabel und Fuͤſſe anders gefaͤrbt angiebt, als bei dem Meinigen; er ſagt nemlich, daß der Schnabel aus dem Gelben ins Rothe falle, und die Fuͤſſe blaß fleiſchfaͤrbig wären. 2) Ein ſchneeweiſſer Rabe (Corvus corex Linn.) aus Norden. Die Federn ſind zum Theil ſehr zart, Schnabel und Fuͤſſe blaßgelb. — Man ſehe hierbei die Bemerkung des Buͤff on (12) von den jungen und alten Raben, die vielleicht eher einen Grund fuͤr die dichtern Saͤfte als Urſachen der anomaliſch weiſſen Farbe, als für die mildern giebt. Manche (11) Ornithol. in 8. I. p. m 2 Naturgeſch. der V. vu, Band von Otto S. 44. 49. * r ae LEE u a 5 Von anomalifch weiſſen Voͤgeln. 113 Manche machen aus dem weiſſen Raben eine beſondre Nebenart; allein das, was bisher von ihm geſagt worden iſt, zeigt es ganz deutlich, daß er eine bloſſe Anomalie ſei. Damit kommt auch Buͤffon (13) uͤberein. Er ſagt: „In der That wirkt das Zufaͤllige des ſehr Fe Klima, als eine aͤuſſere Urſache nicht immer gleich zu allen Jahreszeiten, noch unter allen Umſtaͤn⸗ den, und deſſen Wirkungen find auch nie fo regel— maͤßig, als diejenigen, welche durch die beſtaͤndige Wirkſamkeit der innern Form hervorgebracht worden ſind, und wenn meine Vermuthung wahr iſt, fo hat man nicht Urſache, eine beſondre Art, ja nicht einmal eine dauerhafte Abart aus dieſem Vogel (nemlich dem weiſſen Raben) zu machen, weil er in nichts von unſerm gemeinen Raben unterſchieden iſt, als durch die etwas laͤngern Fluͤgel (und auch dieß duͤrfte wohl nicht immer zutreffen) und weil ſelbſt bei allen uͤbrigen noͤrd⸗ lichen Voͤgeln die Glieder viel länger find, als bei derſelben Art, welche ſich in dem gemaͤßigten Kli⸗ ma aufhaͤlt.„ Herr D. Otto ſagt (14) ob es gleich in Pommern viele weiſſe oder weißliche Spielarten der Voͤgel gebe, und er ſelbſt einen ganz weiſſen Kiebitz bekommen habe, ſo habe er (13) a. a. O. S. 56. 57. (14) Buͤff on . 9 8. S. 67. N. % Voͤgel, . H 114 Von anomaliſch weiſſen Vögeln. | er doch dorten noch keinen weiſſen Raben gefes hen. Von Odenſee ſchrieb man am 22 Mai 766: Ein Bauer fand im Ladegaards Wal; de einen weiſſen Raben, welchen die Alten aus dem Neſte geworfen hatten, und forderte in der Stadt 4 Mark Daͤniſch dafuͤr, wie man ihm aber ſagt, daß er ja nicht ſchwarz ſei, hielt er es billig, dieſen Vogel fuͤr 24 Schillinge zu verkaufen. In demſelben Neſte waren noch drei ſchwarze Jungen. Wieder ein Beiſpiel zu den obigen, ſo wie das gleich nachfolgende. Nur will ich noch vorher bei dieſer Gelegenheit eine bekannte Erfahr rung anfuͤhren, die einer gewiſſen Behauptung Buͤffons ganz entgegen iſt, wenigſtens bewei⸗ ſet, daß die Deutſchen nicht ſo leckerhaft ſind als die Franzoſen. Er behauptet nemlich (15) daß in Frankreich die elendeſten Menſchen den Raben nie ohne Widerwillen, und bevor ſie ihm die Haut abgezogen haben, welche ſehr le⸗ derhaft iſt, aͤſſen. Allein jedem, der zu Halle in Sachſen ſtudirt hat, wird bekannt ſein, daß auf einer gewiſſen kleinen mit Baͤumen be⸗ wachſenen Inſel auf der Saale, die eben wegen der unzaͤhlbaren Menge Raben, die fie beherbern get, die Rabeninſel heißt, ſehr viele Raben ges a nr u IT Een ne ee mt 5) a. a. O. S. 33. Von anomaliſch weiſſen Vögeln. 115 geſchoſſen werden, daß viele Knaben aus der Stadt die Jungen aufleſen, und fie den Speiſe⸗ wirthen in der Stadt verkaufen, die fie daun, nachdem ſie ihnen zuvor die Koͤpfe abgefihiutten 3 haben, anſtatt junger Tauben auf die Tiſche ſetzen. Freilich wird man, wenn man dieß weis, in Halle ſich nicht leicht junge Tauben, wenigſtens nicht ohne Koͤpfe vorſetzen laſſen; allein wie viele werden nicht ſchon mit ſehr gutem Appetite vers zebrt worden fein. Doch vielleicht ſpricht auch Buͤff on nur von alten Raben, und das Fleiſch der Jungen wird wohl u und ſchmackbaftet fein. 3) Ein weiſſer Rabe, (Corvus corax Linn.) deſſen Weiß hie und da ganz ins Hellbraune ſchei⸗ net, Schnabel blaß aſchgrau, Fuͤſſe braͤunlich. Briſſon und mit ihm noch andere geben Nor⸗ wegen, Island und andere kaͤltere daͤnder als das Vaterland der weiſſen Raben an. Allein, daß auch andre Laͤnder ſolche Seltenheiten herz vorbringen, das beſtaͤttigen auſſer meinem Exem⸗ plare, das bei Darmſtadt gefunden wurde, und in deſſen Neſte noch drei ſchwarze Jungen waren 9 auch unter andern die Berichte 92 Kol⸗ (16) Eben da dieß abgedruckt wird, ſchreibt mir mein Freund, Hr. Pfarrer Scriba aus Graͤfenhauſen im Darm⸗ 116 Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. Kolbens und Geßners. Nach jenen wer— den ganz weiſſe Raben durch ganz Indien, und ſchwarze mit einer weiſſen Stirne und Bauch, wie auch graue auf dem Vorgebirge der guten Hofnung angetroffen. Dieſer erzaͤhlt folgendes: «Joan Carus, als er mit den Hiſpaniern in das neugefundene Land geſchift, hat er daſelbſt weiſſe Rappen und Amßlen geſehen. „ „ J) Eine ſehr ſchoͤne glänzend weiſſe Schwalbe (Hirundo ruſtica L.) von Treyſa in Heſſen. Sie flog im Sommer 1777 in eine Stube; man fieng fie, und feste fie in einen Bauer, in welchem ſie ſich aber den Kopf einſtieß. | 5 Eine Lerche (Alauda arvenſis Linn.) die zwar nicht ganz weiß iſt, deren Farben aber, ſelbſt am Schnabel und an den Fuͤſſen, ganz ver⸗ blaßt und wie abgeſchoſſen ſind, ohngefaͤhr ſo, wie die erſten beiden der folgenden unter Nro. I. aus dem Gerningſchen Kabinete. f . | 6) Ein Darmſtaͤdtiſchen: e Schon 5 Jahre nach einander habe ich aus einerlei Neſte 2 ſchwarze und 1 weiſſe Rabe erhalten; und ich hoffe dies Jahr das nemliche zu erleben. „ Es ſoll mich verlangen, ob ſich bei 7 fernern Beobachtungen nicht zeigen wird, daß eins von beiden Aeltern gleichfalls weiß iſt. N Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. 117 6) Ein weiſſer Sperling (Fringilla domeſtica Linn. foem.) Auf dem braunen Kopf, Nacken und Ruͤcken ſtehen einzelne weiſſe Federn hervor; die Schwingfedern ſind bis auf die beiden letzten, welche braun ſind, ganz weiß; die erſten Deckfe⸗ dern braun mit einigen weiſſen; die zweiten ganz weiß; Ruderfedern einige ganz weiß, einige bellbraun. Bruſt und Bauch etwas heller, als gemoͤhnlich. 7) Hieher rechne ich noch eine weiſſe Lacht aube (Columba riſoria Linn.) und zwar ein Weibchen. Martini ſagt zwar ſchon, daß das Weibchen der Lachtaube bisweilen ganz weiß ſei, bis auf die rothen Fuͤſſe und den ſchwarzen Schnabel. Allein ich halte die Meinige wirklich fuͤr eine Anomalie, da ſie uͤberdieß auch nicht ganz mit Martini's Beſchreibung uͤbereinkommt. Sie iſt durchaus ſchmutzig weiß, hat rothe Fuͤſſe, aber nicht einen ſchwarzen, ſondern einen fleiſch⸗ farbrothen n gelbrothe Augenringe. 4 Einen neuen Beitrag zu den Verzeichni niſſen der i | anomaliſch weiſſen Voͤgel kann ich aus m ſehens⸗ würdigen Kabinete des Hrn. G erning zu Frankfurt am us n; worunter vor⸗ H 3 zuͤg⸗ 118 Von anomaliſch weiſſen Voͤgeln. zuͤglich eine ordentliche Stufenkolge von weiſſen Lerchen Aufmerkſamkeit verdient, mit welchen ich auch den Anfang machen will. 1) Fuͤnf Lerchen (Alauda arvenſis L.) Bei 2 derſelben iſt das Schwarze in den Schwing⸗ Ruder- und Deckfedern, und auf der Bruſt ſchon ganz, mehr oder weniger, aſchgrau. Bei einer andern find die Schwing- und Deckfedern noch weit heller grau, als bei den beiden vorhergehen⸗ den; die Ruderfedern ſind es noch weit mehr; Bruſt und Bauch ſind hier ſchon glaͤnzend weiß. Die folgende iſt durchaus ſilberfarbig, nur die aͤuſſerſten Schwingfedern und die Ruderfedern ſind ſtaͤrker aſchgrau; die Haube mit aſchgrauen ö Flecken. Die letzte dieſer 5 Lerchen iſt durchaus glaͤnzend ſchneeweiß; aber dieſe hat etwas ſehr Auszeichnendes; der rechte Fluͤgel nemlich iſt nebſt den Deckfedern ganz wie bei den gewoͤhnlichen gefaͤrbt, nur die beiden erſten Schwingfedern, die ganz weiß ſind, ausgenommen. Auf dem Kopfe ſind drei einzeln We ſchwarzgraue Federchen. 4 2) Eine Blaumeiſe (Parus cœruleus L.) Der indigblaue Ring um den Hals, und der eben ſo gefaͤrbte Streif an den Augen bei den gewoͤhn⸗ lich gefaͤrbten, iſt bier aſchgrau; alles uͤbrige Blaue N Von anomaliſch weiſſen Vögeln. 119 Blaue gleichfalls aſchgrau; das Grüne auf dem Ruͤcken mehr gelblich; die Fuͤſſe und der Schna⸗ bel ganz hell. 3) Ein ganz weiſſer Sperling 9 domeſtica L.) 4) Ein weiſſer Rabe (Corvus corax L.) eben ſo, wie der unter Nro. 3. oben beſchriebene. 5) Ein Staar (turnus vulgaris L.) Kopf und Hals ganz weiß; die braunen runden Flecken am gewoͤhnlich gefärbten find hier am ganzen \ Eee ganz weiß; alle uͤbrigen grauen und blauen Farben ſind hellaſchgrgu, unter der Bruſt etwas dunkler. - 6) Eine gelbe Bachſtelz e (Motacilla flava L.) Dieſe unterſcheidet ſich ſehr von den gewoͤhnlichenz denn ſie iſt etwas kleiner; die Ruderfedern hin⸗ gegen ſind um einen ganzen Zoll laͤnger; Bruſt und Bauch find weiß; Kopf und Ruͤcken fehe ſchoͤn aſchgrau; die Deckfedern des Schwanzes find höher gelb; das Gelbe an den Federn unter dem Schwanze faͤngt ſchon unter dem Bauche an. 7) Eine Aelſter (Corvus bie, L.) Echnas bel und Fuͤſſe find gelb; die weiſſen Flecken an den Fluͤgeln und unter dem Bauche ſind nicht ſo bellweiß; alles uͤbrige iſt ganz hellaſchgrau; ee Ruderfedern ſilberfarbig. Einige Druckfehler. Seite 10. Zeile 7. von u. ſtatt welſ . lies welſchen. S. 30. Z. 6. v. u. ſtatt demſelbnul. denſelben. S. 32. Z. 12. ſtatt ein l. eine. S. 68. Z. 6. hatt Vögels l. Vogels. S. 71. Z. 7. b. u. ſtatt von l. vom, S. 98. Z. 3. v. n. binter Vielleicht ein, Ft 102. in der Note ſtatt beſonbers lies befonders, \ Ger ze ichniß An 1} Praͤnumeranten. 1 Alfa. | Exemplare. H. Oekonomus Vollhard 7 Hr. Prof. Jaͤger | 6 | Anſpach. Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. der Hr. Marggraf Die Bibliothek des Karl Alex. Symnaf. illuſt. Se. Exc. der Hr. Praͤſid. Frhr. von Semmingen 1 1 Hr. Prozeßrath Schnislein 1 Se. Excell Frhr. von Wechmar, geheimer Mi⸗ niſter, Regierungspraͤſident und Landrichter 1 Babenhaufen Hr. Pfarrer raus uin Hr. Amtmann Ringhob e! 21 8 Bergen in der Grafſchaft Wi ar Hr. Amtmann Ufener ' r Hr. Pfarrer Weichmann 267% Gn zelt 1 Une: 2 Ber⸗ en 1 Exemp. 5 2 Berlin. * | Hr. Prof. Bernoulli 1 | „ Birſtein. | Hr. Regierungsrath Diefch * 1 Braunſchweig. | Hr. Pagenhofmeifter Sellwig Hr. Aöhrband . N 4 Hr. von Spoth, Page x 1 Buͤdingen. Se. Erlaucht der Herr gandfommenthur,, Graf Chriſtian Ludwig zu Iſenburg und Buͤdingen 1 Karol. M. Eliſabetha Magdalene 8 zu a Steinfurt. 1 Bullau in der Grafſc haf Erbach. Hr. Forſtmeiſter Brenner 1 Butggraͤfenrode in der Wetterau. Hr. Pfarrer Weitzel tz : Caſſel. 2.2 Hr. prof. Sorſter Alt 30 Hr. Doktor und Stadtphyſikus Grandidier I Hr. Hauptin, und e e von Muͤnch⸗ hauſen 1 Hr. Regierungsprokütat. und ficent, Musharde 1 Hr, Scribent Schaumburg 1 4 Hr. Menagerieverwalter Schilbach 3 * Hr. Bibliothekſekretair Strieder Hr. Sekret. Wittich Hr. Major und 1 eh von Wuthenan 1 Coͤlln 1 Coͤlln am Rhein. Hr. Senator von Samm Hr. Baron von Suͤpſch Schloß Damizov bei Stettin. Exemp. 1 1 Hr. Graf Mellin zu Damizov, Keſow, Schön, 0 felde und Schoͤningen, Koͤnigl. preußl. wirk⸗ * licher Kammerherr Darmſtadt. TE Hr. Archivarius Gerau Hr. Oberamtsaſſeſſor Sofmann Doͤrkheim an der Hardt. Se. Fuͤrſtl. Durchl. der Herr Erbprinz m Veiuin; | gen Elber feld. Hr. Wilh. Brett Frankfurt am ap.” | Hr. von Behmen, Koͤnigl. Preußl. Major Hr. Vicepraͤſident Behrendt Hr. Joh. Friedr. Beſthorn, Goldarbeiter f Hr. Broͤnner, Buchhaͤndler Hr. J. M. Busche nnn Hr. Clarius der juͤngere Hr. Leut. Deecken Hr. J. G. Sleiſcher, 1 Hr. Kandidat Sried rich Hr. Gerning ede e 5179 * 2 „ „ ON . T D Exemp. Hr. Ehrenfried Glaͤnzer Hr. Joh. Matth. Goll Hr. geheime Legationsrath von Guͤnderrode Hr. geheime Rath von Sack Hr. Rath Saͤberlin Hr. von Sirſch, Koͤnigl. Preußl. Lieutenant Hr. Karl Freiherr von Solzhauſen der ältere Hr. Kapitain von Sumbracht Hr. Kaͤmpf, Buchbinder Freiherr von Klinkowſtroͤm, Königl. Preußl. Major 5 1 Hr. geheime Rath und Kreisgeſandter von Metting Hr. Ant. Meyer, Handelsmann Hr. Doktor F. J. Rieſe Hr. Apotheker Ruͤhle Hr. Doktor Ruppel, Stadtſchultheiß Se. Excell. der Hr. geheime Rath von Savigny Hr. Joh. Mich. Schirmer Hr. Schneider, Kleinuhrmacher Hr. Steitz, Juwelier 1 Hr. von Wunderer I — o ei Mehrere 2 Friedberg in der Wetterau. | Hr. Graf Joſeph von Baſſenheim 1 Gelnhauſen. Hr. Syndikus Sandwerk | | ar dm Thoma 0 Exemp. Gera. * Diakonus Uhrlandt 2 14 Gottorf. | Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. Prinz Karl zu ins 2 Hr. Pagenhofmeiſter Soͤk Graͤfenhauſen im Darmſtaͤdtiſchen Hr. Pfarrer Scriba 1 Grave. | Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. Prinz Friedrich zu Heſſen 2 Hr. Bock I Hr, Leibchirurgus Graͤff I Grehberg in der Grafſchaft Erbach. Se. Erlaucht Herr Graf Louis zu ne Fuͤrſtenau Groſſen⸗ Endorf in der Grafſchaft elenden Hr. Pfarrer Seypel E Großſteinheim im Mainziſchen. Hr. G. L. Klinkart T Haag. Hr. Klotz, Kammerdiener bei Sr. Hochfuͤrſt⸗ lichen Durchl. dem Herrn Erbprinzen von Oranien 1 Hamburg. Hr. Rath. Campe | 3 “3 Da Exremp. Hameln. Frau Heſzitein von Reden 2 Hanau. Se. Hochfuͤrſtl. Durchlaucht der Herr Erbprinz zu Heſſen 6 050 a Hoheit die Frau Erbprinzeſſin zu 4 Ihre Hochfuͤrſtl. Durchl. die Prinzeſſen Marie Friederike zu Heffen l 2 Ihre Hochfuͤrſtl. Durchl. die Prinzeſſin Karoline Amalie zu Heſſen 2 Se. Hochfuͤrſtl. Durchl. der Prinz Friederich zu „Heſſen Hr. Anton Frau Augſtel die juͤngere Hr. Praͤceptor Bangel Hr. Poſtamtsadminiſtrator Bartels Hr. Prof. de Beauclair Hr. Kriegs ſekretair Becher Hr. Joh. Konr. Bechtel, Handelsmann Hr. Aaron Behr, Buchhalter Se. Excell. der Hr. geheime Rath von Berlepſch Hr. Konſiſtorialaſſeſſor und Prof. ee Hr. J. von Bihl Hr. Kandidat Bleichenbach Hr. Sekretaͤr Blum Hr. Bornmann | Hr. Zollverwalter Borries Hr. Job. Phil. Boutton nner 2 8 n 3 ur. Kanziif Buderus Hr. Hauptmann von Dachenhauſen Hr. Prorektor Deukert Hr. Dierſch in der Phaſanerie Hr. Dinald Hr. Fuͤhndrich Duͤfais Hr. Graf Georg zu Erbach Hr. Fernau der juͤngere Hr. Sritz, Fabrikant. Hr. Gaͤrthner der Ältere Hr. Gaͤrthner der juͤngere Mlle. d. Hr. Kanzleirath Goͤddaͤus Hr. Grill Hr. Kammerrath Gullmann Hr. Konrektor Sadermann Hr. Andr. Saͤuſer der juͤngere Hr. Peter Saͤuſer der jüngere Hr. Regierungsaſſeſſor Sein Hr. Doktor Settler Hr. Hofkonditor Sey Hr. J. P. Seynemann Hr. Lieutenant von Sodenberg Hr. Soͤk, der Kameralwiſſenſchaften Sundlhet Hr. Solzapfel, Goldarbeiter Hr. Solzemer, Muͤnzgraveur Hr. Pfarrer Sufnagel Hr. Regierungsrath von Sugo i ** 4 Ä Exemp. 25 255 9 + Exemp. Hr. Suhn 8 Hr. Freikorporal Zuth Hr. Kriegs kaſſier Junker Hr. Oberhofrath und Leibarzt Rampf Hofdame von Lindau Se. Exzellenz der Herr geheime Rath von der alsburg 1 Hr. geheime Regierungsrath von der Malsburg 1 Hr. Martin Hr. Schloßverwalter Merz Hr. J. Cb. Metzler Hr. Sal. Mich. Meyer, Hofagent. Hr. Oberhofmeiſter von Moltke Hr. Prof. Morgenthal Hr. Motz, Fabrikant Hr. Doktor Muͤller Hr. Kandidat Nade Die Pagenbibliothek Hr. Major von Paſſern Hr. Kammerherr von Puͤckler, des H. R. R. Graf Fräulein Hofmeiſterin von Reiſchach Hr. Prorektor Reiſer Hr. Kandidat Reitz ö Hr. Kanzliſt Rode 0 Fraͤulein von Roͤder Hr. Rothſchied der Sohn Hr. Konrektor Schellenberg Hr. Hauptmann Schunk 0 Dr. e 1 e — rn ET Hr. Seipp, der R. G. Kandidat Hr. Sommer, Guͤterbeſtaͤtter Hr. Konr. Sommer Hr. J. P. Souchay Hr. Praͤzeptor Spignagel Hr. Hauptmann Spener Hr. Superintendent Stockhausen Hr. Kanzliſt Stoͤber Hr. Stuhl Hr. Tiſchbein Ungenannte Hr. Ungewitter Hr. Jagdkaſſier Volker Hr. Pfarrer Vulpius Hr. Kammerdiener Wagner Hr. Kammerrath Wais von Eſchen Hr. Garniſonschirurgus Walſemann Hr. Syndikus Walther Hr. Juſtus Weber Hr. Regierungsrath Wegener der aͤltere Hr. Regierungsrath Wegener der juͤngere Hr. Joh. Weippert Hr. Werthes, Fabrikant Hr. Proviſor Wider Hr. Obriſt von Winzingerode Haſtenbeck im Hannoveriſchen. Frau Berghauptmannin von Reden * 3 Exemp. A „ eee eee 0 1 Hayn Hayn der Dreyeich. Hr. Pfarrer Wittich Henfenfeld bei Nuͤrnberg. Hr. Pfarrer Stoy Hoͤchſt in dem Odenwalde. Hr. Oberfoͤrſter Menges | Hoͤchſt in der. Wetterau. Hr. Pfarrer Boͤhler Ein Ungenannter g Homburg vor der Höhe, Hr. Kammerdiener Suhn Immenhauſen. Or. Landrath von Stockhauſen Ingweiler. pr. Pfarrer Goͤz Kaichen im Burgfriedbergiſchen. Hr. Pfarrer Goͤtz * Kehl. Die Erpedition der gelehrten Zeitungen Exemp. Keſſelſtadt in der Grafſchaft Hanau. Hr. Kunſtmeiſter Petter Kiel. Hr. Prokanzlar Cramer Hr. Profeſſor Cramer Kirchheim Poland. Hr. geheime Rath von Botzheim 5 Kleinumſtadt. Hr. Wildbereiter Vollhardt Exemp. Koͤſtritz. Se. Erlaucht . XLII. Reuß, Graf und Herr zu Plauen Hr. Leibmedikus Freytag 1 Koppenhagen. Se. Exzellenz der Herr General von Suth 1 Laubach. Ihre Hochfuͤrſtl. Durchl die Frau Fuͤrſtin zu Iſenbutg, verwittwete Erbgraͤfin zu Solms 1 Leipzig. Hr. Joh. Gottlob Gabel Hr. Prof. Leske Luͤbeck. Hr. Bent MWalbaum 1 Mainz. Hr. P. Colomann a Sto Ludovico, Hofmei⸗ meiſter bei Sr. Exzellenz dem Herrn Grafen von Metternich 1 Hr. Hofgerichtsrath von Moers Marburg. Frau Syndikus Eberhard f 1 Hr. Konſiſtorialrath und Prof. Düben 1 Hr. Hofapotheker Gleim | 1 Meerholz in der Grafſchaft Iſenburg. | Hr. Regiſtrator Frank N Mirow im Mecklenburgiſchen. Hr. A. G. Maſch, Herzogl Gerichtsverwalter 1 Neubutg in der Schweiz. Hr. Seſtermann 0 1 * Neu⸗ | Exemp. Neuſtrelitz Frau Oberhofmeiſterin von Barnewitz, geb. Graͤfin von Schulenburg 1 Hr. A. Th. Eggers, M. D. und Herzogl. Rath 1 Hr. Konſiſtorialrath Maſch 1 Nuͤrnberg. u Die Chriſtoph Weigeliſche und Schneideriſche Kunſt⸗ und Buchhandlung 1 4 Oberau in der Wetterau. Hr. Pfarrer Schmidt TE Offenbach. | Hr. Prof. Frey 1 Hr. Wilh. Gottfr. Vogt 1 Hr. Oberpfarrer Vollmoeller 1 . Ortenberg. 1 Hr. Amtmann Sandwerk 1 Hr. Amtsa ktuarius Araushaat 1 ö Paris. Hr. d' Orcy 1 Parma. Hr. Sandwerk Philippsruh in der Grafſchaft Hanau. | Hr. Hofgaͤrtner Sommer 1 4 Primkenau in Schleſien. 4 Hr. Paſtor Mentzel 1 Quedlinburg. Hr. Paſtor Goeze 5 Regensburg. Hr. Doktor und Superintendent Schäfer 1 Richen * R 4 5 emp Richen im Darmſtaͤdtiſchen. en Hr. Forſtmeiſter Goͤrlingshauſen I Rinteln. Hr. Regierungsrath von Sanſtein 1 Hr. Merkel der G. G. B. Hr. M. Kullmann, Konrektor an der Raths⸗ ſchule 1 Rodenberg in der Grafſchaft Schaumburg. Hr. Amtsrath Caſpari 1 Hr. Burgemeiſter Zeynichen a 1 Hr. Pfarrer M. Kahler 1 Hr. Obriſt von Verſchuͤr 1 Sabbaburg. pr. Dehler 1 Hr. Schwedes a 1 | St. Goar. | Hr. Hauptmann Bruͤere I Hr. Major Kellermann ri u Hr. Wittich, Goldarbeiter „Aa Hr. Georg Friedr. Wittich IR L | Schierſtein. 15 | Hr. Kaplan Hofmann | 1 Stuttgard. Se. Exzellenz der Herr . ai von Bouwinghauſen 2 Uſinge | Ihre Hochfuͤrſtl. hl 55 Frau gürſtin zu Naſſau 9 Hr, Rektor Schwein Ä 1 n | Vaelſt. Erxemp. Vaelſt bei Aachen. Hr. von Clermont 1 Veckerhagen in Beffen. Hr. Jagdjunker von Lindau 1 Hr. Amtsaktuarius Ringhoͤbel Hr. Oberfoͤrſter Schminke f Waͤchtersbach. Hr. Pofkamtnerrath Ackermann | 1 de. Hofrath und Doktor Wagner I Wertheim. | Ihre Erlaucht die regierende Frau Gräfin Frie⸗ derike Scharlotte Wilhelmine zu Loͤwenſtein⸗ Wertheim 1 Hr. Hofrath Geißler ü Ru Wetzlar. da | Hr. Kammergerichtsaſſeſſor Freiherr von Ditt⸗ fourth 1 Hr. Kammergerichtsofffr Freiherr von Ried⸗ eſel | Wildeshauſen im Hanndbveriſchen. dr. von Sinuͤber ah Wittenberg. = Hr. Prof Titius + BR Wunſtorf i im Hannoveriſchen. 0 1 Hr. Hauptmann von Seimburg 1 Hr. Obriſtlieutenant von Sinuͤbenrn 1 Hr. Superintendent Luͤder f 1 Hr. Major von Steding 1 Exemp. Zweibrücken. Hr. Kammerſokretaͤr Hahn 4. Hr. Polizeiſekretaͤr Hofmann 1 Hr. Proviſor Wittich 1 Noch einige Verbeſſerungen. Vorbericht S. 2. Z. 11. ſt. auszuarbeiten, l. umzu arbeiten. Der ganze Tittel des S. 57. Not. 9. angefuͤhr⸗ ten, durch einen Druckfehler unkenntlich ge⸗ machten Buchs, iſt eigentlich dieſer: Memoire fur les travaux, qui ont rapport exploitation de la mäture dans les Fyre- nees, avec une Defeription des manoeuvres e des machines employees pour parvenir A ex- traire les Mats des fordts, t les rendre d lV’entrepöts de Bayonne, d’ou enfuite ils font diftribues dans les differens arfenaux de la Ma- rine. Par Mr. Leroy), Ingenieur des Ports Y Arfenaux de la Marine. & Londre e fe trouve d Paris 1776. [27 2 * u den nr A 5 115 3 x 8 N * — 1 74 * 9 9 7 5 „ ar eee A een 2 en n er ach den n e N WI rn b 8 En oo. — 4 * — — — we 1 — 3 —1 7 . . ’ · 1 * vs * ’ * 4 — — — — 25 42 15 5 dt T8 am. 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