v_ r> E 1( I (' H T I'BER DIE SKNCKKNBERtaSCHE XATURFonscltUKDE GESELLSCHAFT IN 1' RANK KURT AM MAIN. I Vtember 188() zu Wiesbaden. Freiherr Werner von R iese-S t alb urg in Prag, be- kannter Lidustrieller und Landwirt, korresp. Mitglied seit 1863. gest. 17. Februar 1887. Dr. Friedr. Rolle in Homburg. (Geolog und .Mitherausgeber des Handwörterbuches der Mineralogie. Geologie und Paläontologie, der mit vielen Mitgliedern derllesellschat't in persünlicliem Verkehr stand und unsere Sammlungen durch mehrfache Schenkungen be- reicherte, korresp. Mitglied seit 18S5: gest. 11. Februar 1887. Prof. B er nil. Stud er in Bern, der um die Erforschung der Alpen hochverdiente Geolog, seit fünfzig Jahren unser korresp. Mitglied: gest. 2. Mai 1887. Unter die Zahl der korrespondierenden Mitglieder wurden neu aufgenommen: Dr. J. von Bedriaga in Nizza. Prof. Dr. Paul Ehrlich in Berlin und Dr. Otto Volger: letzterer gelegentlich seines Wegzuges nach Soden. Aus der Direktion schieden Statuten gemäss der erste Direktor, Herr Dr. med. R. Fridberg und der erste Sekretär, Herr J.Blum, denen die Gesellschaft für treue Erfüllung ihrer Amtsgeschäfte zu grossem Danke verpflichtet ist. Zum ersten Direktor wurde erwählt Herr Dr. med. W. L o i' e tz, zum ersten Schriftführer Herr Oberlehrer Dr. H. Rei chenba eh. Unsere Herren Kassierer, Bankdirektor Herrn. Andrea e als erster und Stadtrat Albert Metzler als zweiter, sowie unser Konsulent, Herr Dr. jur. F. Schmidt-Polex, machten sich, wie in früheren Jahren, um die Wahrung der Interessen dei' Gesellschaft hochverdient. Die Generalversammlung fand am 29. Januar 1887 statt. Für die aus der Revisions-Kommission scheidenden Herren Adolf Schmidt-Polex und Rob. Flersheim wurden die Herren Ed. Osterrieth und Alfred v. Neufville gewählt: dieselbe besteht somit zur Zeit aus den Herren Hektor Rössler, Baron Albert von Reinach, Arthur Andrea e, Karl Kinen, Ed. Osterieth, Alfred v. Neufville. Die aus der Redaktions-Kommission nach dem Turnus aus- tretenden Herren Major Dr. von Hey den und Dr. Geyler wurden wiedergewählt : dieselbe besteht also aus den Herren D. F. Heynemann, Major Dr. v. Hey den. Dr. Th. Geyler, Prof. Dr. Noll, Dr. Th. Petersen. Von unsern Abhandlungen erschienen Heft 2 des XIV. Bandes, enthaltend die Arbeit von dakob Wolff: Morphologische Be- schreibung eines Idioten- und eines Microcephalen-Gehirns, sowie Dr. J. V. Bedriaga: Beiträge zur Kenntnis der Lacertiden; Heft 3 des XIV. Bandes, enthaltend Dr. W. J ä n n i c k e : Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Geraniaceen, H. B. Mö schier: — 6 — Beiträge zur Schmetterlings -Fauna von Jamaica: Heft 1 des Xy. Bandes, enthaltend Dr. Geyler und Dr. Kinkel in: Ober- pliocäne Flora aus den Baugruben des Klärbeckens bei Nieder- rad und der Schleuse bei Höchst. Die Kommission für den Jahresbericht besteht zur Zeit aus den Herren Dr. Reichenbach, Dr. Richters und Dr. Ziegler. Die Neuerung, mit der Aufnahme von Abhandlungen und Vorträgen für den Jahresbericht gegen Ende des Geschäftsjahres abzuschliessen und frühzeitig mit dem Druck zu beginnen, hat sich bewährt. Der vorjährige Jahresbericht konnte bedeutend früher wie sonst, nämlich am 1. Oktober, ausgegeben werden: vom diesjährigen liegt Ihnen heute der wissenschaftliche Teil bis auf den soeben gehörten Vortrag bereits fertig gedruckt in Probebögen vor. Die Bücher-Kommission besteht unverändert aus den Herren Dr. Geyler, Prof. Dr. Noll, Dr. Reichen bach. Dr. Seh auf und Dr. med. Stricker. In die Kommission für die Verteilung des Tiedemann- Preises wurden gewählt: Die Herren J.Blum, Dr. E ding er. Dr. Lepsius, Dr. Reichenbach und Prof. Weigert. In einer am Geburtstage Tiedemanns, den 10. März, abgehalteneu wissenschaftlichen Sitzung referierte Herr Prof. Weigert über die Arbeiten der Kommission. Der Tiedemann- Preis wurde Herrn Prof. Dr. Paul Ehrlich in Berlin für seine Arbeit : Das Sauerstoffbedürfnis des Organismus, zuerkannt. Am Geburtstage Cretzschmars wurde ein Kranz auf dessen Grab gelegt, das nach Gesellschaftsbeschluss aucli ferner- hin auf Kosten der Gesellschaft, wie dasjenige Rüppells, würdig in Stand erhalten werden soll. Nach absolvierter militärischer Dienstzeit trat Herr A u g. Koch wieder bei uns in Thätigkeit. In Anbetracht der bedeu- tend vermehrten, von unsern Angestellten zu leistenden Arbeiten Avurde Herr Falilberg, der Herrn Aug. Koch bisher ver- treten hatte, auch nach dessen Rückkehr in Dienst behalten. Die Verhandlungen mit dem Phj^sikalischen Verein kamen in diesem Jahre zum Abschluss. Nach Fertigstellung seines schon jetzt ziemlich weit gediehenen Neubaues wird derselbe die sämtlichen bisher von ihm benutzten Räumlichkeiten der Senckeiibergischen Gesellschaft tiberlassen. Auch die Stiftuiigs- Adiiiinistratioii hat auf jedes Benutzungsrecht derselben ver- zichtet. Wie diese Räume nun zu verAvenden sein werden und ob etwa schon jetzt der geeignete Zeitpunkt ist an weitere bauliche Veränderungen unseres Museumsgebäudes heranzutreten, das ist zur Zeit noch Gegenstand eingehender Beratungen der Museums-Kommission. Am Jahresfest, den 30. Mai. hielt Herr Prof. Dr. A\'eigert den Festvortrag: Die Lebensäusserungen der Zellen unter patho- logischen Verhältnissen. Dr. Richters erstattete den Jahres- bericht. In den acht wissenschaftlichen Sitzungen wurden folgende \'orträge gehalten : 1) Am 13. Nov. 1886. Herr Dr. A. Andreae aus Heidelberg: ^Über das elsässische Tertiär und seine Petroleumlager." 2) Am 11. Dez. 1886. Herr Dr. med. Koerner: „Über die Naturbeobachtung im homerischen Zeitalter." 3) Am 8. Jan. 1887. Herr Dr. Reichenbach : „Die Quallen und Polypen der Graf B o s e'schen Sammlung aus der zoo- logischen Station zu Neapel." 4) Am 19. Febr. 1887. Herr Dr. Kinkelin: „Beiträge zur Kenntnis der Diluvialzeit im westlichen Mitteldeutschland." 5) Am 10. März 1887. „Bericht der Kommission zur Erteilung des Tiedemann- Preises." Berichterstatter Herr Professor Weigert. 6) Am 26. März 1887. Herr Prof. Dr. Noll: „Beiträge zur Naturgeschichte der Kieselschwämme." 7) Am 23. April 1887. Herr F. Ritter: „Zur Geognosie des Taunus." 8) Am 7. Mai 1887. Herr Dr. F. Noll: „Physiologische Unter- suchungen an Meeres-Algen." Von Lehrvorträgen veranstaltete die Gesellschaft folgende : Dr. F. Kinkelin: „Allgemeine Geologie, verbunden mit Ex- kursionen." Dr. H. R e i c h e n b a c h : „ Naturgeschichte der wirbellosen Tiere. " Derselbe machte ferner den Versuch der Einführung eines zoologischen Praktikums: er hielt dasselbe im Sommer an Mittwoch - Nachmittagen im grossen Hörsäle ab und hatte die — 8 — Freude, so viele fleissige Praktikanten um sicli zu versammeln, als eben nur Platz finden konnten. Die x4.nleitung zu selbständiger Thätigkeit ist offenbar am besten geeignet, unserer Wissenschaft neue Jünger zuzuführen und daher wird denn auch die Gesell- schaft der Weiterführung des zoologischen Praktikums thunlichst Vorschub leisten. Über die Thätigkeit in den einzelnen Sektionen werden Sie im gedruckten Jaliresberichte eingehendere Mitteilungen der Herren Sektionäre finden. In den Tauschverkehr sind aufgenommen, gegen die Ab- liandlungen und den Bericht: Musee d' his to ire naturelle in Marseille und College of science, Imperial U n i- versity, Tokio, Japan; gegen den Jahresbericht : Verein für vaterländische Kultur in Stuttgart, Naturwissen- schaftlicher Verein des Harzes in Wernigerode. California Academy of sciences in San Francisco. Von den Geschenken an unsere Bibliothek sind folgende besonders zu erwähnen : Von Herrn Prof. Dr. Eein in Bonn: Japan, nach Reisen und Studien. Bd. IL Von Herrn Dr. Kobelt in Schwanheim: Rossmässlers Icono- graphie der europäischen Land- und Süsswasser-Mollusken. Neue Folge. Bd. II, Lief. 3 — (i. — Prodromus faunae niollus- corum testaceorum maria europaea inhabitantium. Fase. I u. IL und diverse Bände französischer und italienischer Zeit- schriften. Von Herrn Dr. E. Buck in Konstanz: Prof. Dr. A. de Bary. Vergleichende Morphologie und Biologie der Pilze. Von der Königl. Norwegischen Regierung: Den Norske Nordhavs-Expedition 1876—1878. XV und XVI. Zoologie, Crustacea 11-'^ und II''. V(m Herrn Sanitätsrat Dr. Jordan in Saarbrücken : 18 ältere medizinisch - chirurgische (bei den Geschenken nälier ver- zeichnete) Schriften, 32 Bände umfassend. Unsere Sammlungen haben auch in diesem Jahre eine reiche Vermehrung durch Geschenke erfahren und die grosse Zahl gütiger Gönner gibt Zeugnis davon, in wie weiten Kreisen man geneigt ist, unsere Bestrebungen zu fördern. Sie sehen dort — *.1 — siimtliclie Neuerwerbung-en . unter denen die Reptilien und Aini)liibien, Dank den unermüdliclien Bemühungen des Herrn Dr. 0. Buettger, eine ganz liervorragende EoUe spielen, die Geschenke mit den Namen der gütigen Geber versehen, auf- gestellt: im gedruckten Jahresberichte werden Sie ein genaues Verzeichnis sowohl der Geschenke wie auch der durch Tausch und Kauf erworbenen Gegenstände finden; heute gestatten Sie mir, nur die Namen der verehrten Mehrer unserer Sammlungen zu verlesen : Dr. Arth. i^ndreae, Oberlaudesgerichts - Rat Arnold in München, Ingenieur Askenasy, Prof. Dr. Askenasy, W. B a i t h e r . Max B a m b e r g e r in Pascomayo (Peru), Dl". J. von Bedriaga in Nizza, Bie brich er, J. Blum. Dr. 0. Boettger, G. A. Boul enger in London. Prof. Max Braun in Rostock. British Museum, Dr. E. Buck in Konstanz, G. Dauth in Sachsenhausen, Dr. H. Do hm in Stettin, Direkt. Drory, R. Ehrenbach, Enders, 0. Eyssen, H e i n r. F 1 i n s c h, J oh. v. Fischer in Montpellier, G.D.Funk in Sachsenhausen. C h r. G e y e r, 0. G o 1 d f u s s in Halle, G o 1 1- werth, J. Greiff, Ferd. Haag. Baron von Harnier in Echzell, A. Henkel in Bockenheim, 0. Herz in Petersburg, Hesse in Banana, Major Dr. v. Hey den, Dr. H. v. Ihering in Rio Grande do Snl. ('. Jung, Dir. Junker in Weissenau, M. von KimakoAvicz in Hermannstadt, Dr. F. Kinkelin, Frl. Kinkelin, Heinr. Klein in Sacliseuhausen, C. Knob- lauch, Dr. Kobelt in Schwanheim, A. Koch, Mineningenieur M. Koperberg in Muntok auf Banka, A. Lotichius, Ober- bürgermeister Dr. M i q u e 1 , Konsul 0. F. v. M ö 1 1 e n d o r f f in Manila. Neue Zoologische Gesellschaft, G. Nolte, E. Oppenheim, Gebr. Oppenheimer, J. Chr. Parrot, Frl. E. Prange, Hospitalmeister Reichard, Dr. H. Reichen- bach. Baron A. v. Rein ach, Ingenieur Reulaux in München, F. Reuter, Franz Ritter, Dr. Rolle in Homburg v. d. H., Hans Simon in Stuttgart G. Schumacher in Haifa, R. Sulz- bach, Frl. Vi seh er, Bergdirektor Vogel in Louisenthal, Ingenieur Wehner, AV. ('. Weigand, A. Weiss, We tt st ein, Rev. Winquist, Dr. Zip perlen in Cincinnati. Ihnen Allen sei nochmals der herzlichste Dank der Gesell- schaft gesagt. — 10 — Besonders erfreulich sclireitet auch unsere Lokalsammlung durch die Bemühungen des Herrn A. Koch und die zahlreichen Schenkungen von Seiten von Jagdfreunden voran: wir hotten, dass das rege Interesse für diese Sammlung sich auch künftig- hin erhalte , damit wir in den Stand gesetzt werden , dem Besucher des Museums vor allen Dingen von unserer ein- heimischen Tierwelt ein lebensvolles Bild zu entrollen. Der Herr Graf Böse, Dr. hon., gab der Gesellschaft er- neute Beweise seines ihr schon so oft erzeigten Wohlwollens, indem er 2000 Mark zu Reisezwecken stiftete. 500 Mark davon wurden für eine Reise des Herrn Dr. Kobelt reserviert, die übrigen 1500 Mark Herrn Dr. Fritz Noll zur Verfügung gestellt und von ihm zu einem fünfmonatlichen Aufenthalt auf der Station in Neapel verwendet. In der letzten wissenschaft- lichen Sitzung hatten wir das Vergnügen, ihn über die trefflichen Erfolge seiner dortigen Studien berichten zu hören, die auch Stoff zu einer unzweifelhaft sehr hübschen Arbeit für unsere x'Vbhandlungen liefern werden. Weitere 1000 Mark, die der Herr Graf zur Disposition stellte, gestattete derselbe für ein Mikro- skop zu verwenden. Die Technik hat im Bau der Mikroskope letzthin wieder derartige Fortschritte gemacht, dass die im Besitz der Gesellschaft befindlichen Instrumente weit hinter den Anforderungen der Neuzeit zurückstehen ; für den Gebrauch in den Vorlesungen und im zoologischen Praktikum hätte die Gesellschaft über kurz oder lang, sobald nur die erforderlichen Mittel vorhanden gewesen wären, die kostspielige Anschaffung machen müssen. Durch die Güte des Herrn Grafen sind wii- dazu schon jetzt in den Stand gesetzt, und daher erlaube ich mir, ihm auch von dieser Stätte nochmals den wärmsten Dank der Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen. Von Herrn Hesse in Banana am Congo liefen auch dieses Jahr mehrere Sendungen von Naturalien, zumal Reptilien und Insekten ein : voraussichtlich werden wir ihn bereits nach einigen Monaten hier begrüssen können. Herr Ingenieur Schumacher in Haifa erbot sich, gegen Zusicherung einer Unterstützung, im Interesse der Gesellschaft eine kleine Expedition nach dem Krokodilfluss, dem Nähr ez Zerka zu unternehmen, deren Hauptzweck es sein sollte, ein syrisches Krokodil für unsere Sammlungen zu erlegen. Trotz — 11 — mehrtäg-igen Anfeiithalts in dem fieberreiclien Gebiet war jedocli alle Mülie vergebens ; man sali zweifellose Spuren der Tiere, bekam aber keines zum Schuss. Die übrige Ausbeute der Ex- kursion, unter der zumal einige wertvolle Reptilien, stellte Herr Schumacher der Gesellschaft zur Verfügung. Der Direktion der Geologischen Landesanstalt und Berg- Akademie zu Berlin, die eine Spezial-Bearbeitung der Mosbacher Sande zu unternehmen gedenkt, gewährte die Gesell- schaft gern die Benutzung der von dieser Fundstelle in unsern Sammlungen sich findenden, besonders durch den rastlosen Eifer des Herrn Dr. Kinkel in erworbenen zahlreichen Stücke. Der Besuch des Museums war auch in diesem Jahre wieder ein recht befriedigender: zumal an den Sonntagen durchwogten geradezu Schaaren von Beschauern unsere Räume. Mögen auch ferner unsere gemeinnützigen Bestrebungen in recht weiten Kreisen Anerkennung finden und das Interesse unserer Mitbürger uns erhalten bleiben, damit aucli fernerhin das Studium der Natur in unserer Gesellschaft eine Pflegstätte finden und unser Museum der Vaterstadt zur Zierde gereichen könne. Yerzeiclinis der Mitglieder fler Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft. 1. Stifter.-) UecKcr, f)oh:niiies, .Stit'tsgilrtner am Seiifkeiibergisclien med. Tiistitiu. IH17. t 24. November 1833. Uöst-ner, Joli. Willi. Jos., Dr. med., ]\[iiieralog il817 zweiter Sekretär) 1S17. t 16. Juni 1868. IJIoss, Joli. (xeoi'g-, Glasermeister, Entomoloy. 1817. y ^9- Februar 1820. IJiioli, .Toll. 4ak. Kasiinir, Dr. med. und phil., jMineralog-. 1817. f 13. März 1851. Cretzseliinar, IMiil. Jak., Lehrer der Anatomie am Senckenberg-ischen med. Institut. (1817 zweiter Direktor.) 1817. Lehrer der Zoologie von 1826 bis Ende 1844, Physikus und Administrator der Senckenbergischen Stiftung. t 4. Mai 1845. *Eliriuaim, Job. Christian, Dr. med., Medizinalrat. 1818. f 13. August 1827. Fritz, Joli. Cliristopli, Schneidermeister, Entomolog. 1817 f 21. August 1835. *Frejreiss, (Jeorsi-AVillj., Prof. der Zoologie in Rio Janeiro. 1818. f 1. April 1825. *(irunellHs, Joachim Andreas, Bankier. 1818. f 7. Dezember 1852. von Heyrten, Karl Ilcinr. ^ieori»", Dr. phil. Oberleutnant, nachmals Schötf und Bürgermeister, Entomolog. (1817 erster Sekretär.) 1817. t7. Jan. 1866. Ileliii, Joh. Fricrtr. Anton, Verwalter der adeligen uralten Gesellschaft des Hauses Frauenstein, Konehyliolog. 1817. f &■ März 1829. *Jassoy, Liulw. Daniel, Dr. jnr. 1818. f 5. Oktober 1831. *Kloss, Joh. (ieorg- Bnrkhard Franz, T>i'. med.. ]\redizinalrat, Prof. ISIS. t 10. Februar 1854, *Löhrl, Johann Konrad Kaspar, i'v. med.. (leheimrat. Stal)Siirzt. ISIS. t 2. September 1828. *3Ietzler, Frledr., Bankier, Geheimer Kommerzienrat. 1818. f 11. März 1825. Meyer, IJernhard, Dr. med.. Hofrat, Ornitholog. 1817. f 1. Januar 1836. Milteuberjj-, Willi. .Vdolf, Dr. phil., Prof., Mineralog. 1817. f •>!• Mai 1824. *x\relbor, Joh. ^ieoru- David, Dr. med. 1818. f 11. August 1824. »elf, Christian Ernst ,^ Dr. med., Lehrer der Botanik, Stifts- nnd Hospitalarzt- am Senckenbergianum, Prüf. 1817. f 15. Juli 1849. Xeulmrg', Joh. (ieorjf, Dr. med., Administrator der Dr. Senckeuberg. Stiftung. Mineralog, Oi'nitholog. (1817 erster Direktor.) 1817. f 25. Mai 1830. *de Neufville, Matthias Wilh., Dr. med. 1818. f 31. Juli 1842. *) Die 1818 eiiio-pti'pteueii Herren wurden naflitrüglieli unter die Reihe der SUfti r aufgenommen. — 14 — Reuss, Joli. Willi., Hospitalineister am Dr. Senckenberg. Bürgerhospital. 1817. t 21. Oktober 1848. *Rül)l)ell, Willi. Peter Eduard Simon, Dr. med., Zoolog und Mineralog. 1818. t 10. Dezember 1884. Stein, Joli. Kaspar, Apotheker, Botaniker. 1817. f 16. April 1834. Stiebel, S.nlonio Friedrieh, Dr. med.. Geheimer Hotrar. Zoolog. 1817. t 20. Mai 1868. ^Varrentrapp, .Toll. Konr., Phj'sikus, Prof., Administratdr der Dr. Senckenberg. Stiftung. 1818. t 11- März 1860. Völoker, (ieorg- Adolf, Handelsmann, Entomolog. 1817. t li). Jnli 1826. *Wenzel, Heinr. Karl, Geheimrat, Prof., Dr., Direktor der Primatisphen medizinischen Spezialschule. 1818. f 18. Oktober 1827. *v. Wiesenliütten, Heinrich Karl, Freiherr, Königl. bayer. Oberstleutnant, Mineralog. 1818. f 8. November 1826. *v. (werning:, Joh. Isaak, Geheimrat. Entomolog. 1818. f 21. Febr. 1837. *v. Sönunerrins:, Samuel Thomas. Dr. med.. Geheimrat, Professor. 1818. 7 2. März 1830. *Y. Bethniann, Simon 3Ioritz, Staatsrat. 1818. j 28. Dezember 1826. II. Ewige Mitglieder. Ewige Mitglieder sind solche, welche, anstatt den gewöhn- lichen Beitrag jährlich zu entrichten, es vorgezogen haben, der Gesellschaft ein Kapital zu schenken oder zu vermachen, dessen Zinsen dem Jahresbeiträge gleichkommen, mit der ausdrücklichen Bestimmung, dass dieses Kapital verzinslich angelegt werden müsse und nur der Zinsenertrag desselben zur Vermehrung und Unterhaltung der Sammlungen verwendet werden dürfe. Die den Namen beigedruckten Jahreszahlen bezeichnen die Zeit der Schenkung oder des Vermächtnisses. Die Namen sämtlicher ewigen ^Mitglieder sind auf einer Marmortafel im ]\luseumsgebäude blei- bend verzeichnet. Hr. SimonMoritz v.lJetlimann. 1827. Hr. Alexander v. Bethniann. 1846. „ (ieorg Heinr. Sclnvendel. 1828. | ,. Heinrich v. Bethniann. 1846. „ Joh. Friedr. Ant. Helm. 1829. | „ Dr. jur. Rat Friedr. Schlosser. „ Ceorsr Ludwig Gontard. 1830. 1847. Frau Susanna Elisabeth Bethniann- Stephan v. Guaita. 1847. Hohveir. 1831. Hr. Heinrich 3I.vlius sen. 1844. , Georg Melchior 3Ijlius. 1844. ,, Baron Amscliel Mayer v. Roth- schild. 1845. „ Joh. (ieorg Schmidborn. 1845. , Johann Daniel Souchav. 1845. H. L. Döbel in Batavia. 1847. <:. H. Hauck-Steear. 1848. Dr. J. J. K. Buch. 1851. (i. von St. George. 1853. J. A. Grunelins. 1853. P. F. (h. Kroger. 1854. .Uexander (iontard. 1854. 15 — Ilr. 31. Frhr. v. IJetlmiaiiii. 1854. Dr. Kduard Riippell. 1857. Dr. Th. Ad. .lak. Em. Müller. 1858. Julius Xestle. 18()0. Kduard Finder. 18(iÜ. Dr. juv. Kduard Soueliay. 1862. .1. N. (iriUTeudeicli. 1864. K. F. K. IJiittuer. 1865. K. F. Krepp. 1866. Jouas M.vlius. 1S66. Koustautin Felluer. 1S67. Dr. lleruiaun v. Me.ver. 1861». Dr ^y. D. Söninierriug. 1871 . J. U. H. Petsch. 1871. Honihard Doudorf. 1872. FritMlricli Karl Küoker. 1874. Hr. Dr. Frie(i. ,, Fulda. Karl Herrn. 1877. ,. Garny. Joh. Jak. 1866. ., Geiger. Berthold. Dr.. Advokat. 1878. ., Gering. F. A. 1866. „ Gerson. Jak., Generalkonsul. 1860. „ German, Ludwig. Dr. 1885. ,. Getz. i[ax. Dr. med.. Sanitätsrat. 1854. „ (leyer. Joh. Christoph. 1878. .. *Geyler. Herrn. Theodor, Dr. phil. 1869. ,. Gockel, Ludwig. Direktor. 1869. „ Goldschmidt, A. B. H. 1860. ,, Goldschmidt. 3Iarkus. 1873. ., Gontard, Moritz. 1850. „ Gotthold, Ch., Dr. phil. 1873. ,. Greiff. Jakob. 1880. .. Greiss. Jakob. 1883. .. Grunelius. Adolf. 1858. ,. Grunelius, Moritz Eduard. 1869. ,. V. Guaita. Max. 1869. .. Häberlin. E. J., Dr. jur. 1871. .. Hahn, Adolf L.A.. Konsul. 1869. .. Hahn. Anton. 1869. .. Hahn. Moritz. 1873. Hamburger. K. Jusrizrat. Dr. jur. 1866. .. Hammeran. K. A. A.. Dr. pliil. 1875. .. V. Harnier. Ed.. Jnstizrar. Dr. jnr. 1866. ,. Harth. M. 1876. ,. Hauck. Alexander. 1878. „ Ilau.k. :\Ioritz. Advokat. 1873. 17 Kr. Heitnpel. Jakol). IH78. Henrich, K. F., Jim. ISTo. .. Herz, Otfo. 1S7S. .. Hessel, Julius imH. .. Heuer, Ferd. 18()6. .. *v. Heyden. Lu«.. I>r. pliil., ^Major. 1860. V. Heyfler, Georg. 1844. .. *Heynemaim, D. Fr. 1860. .. Höchberg. Otto. 1877. .. Hoff, Karl. 1860. Hohenemser, H., Direktor. 1866. .. V. Holzliau.seii, Georg-, Frhr. 1867. .. Holzniann. Phil. 1866. .. Jacquet Sohn. H. 1878. Die Jäger" sehe Buchhaudlmii;. 1866. Tlr. Jännicke, W., Dr. phil. 1886. .. Ja.s3oy. Wilh. Ludw. 1866. .. Jeanrenaufl, Dr.jur., Appellations- gerichtsrat. 1866. .. Jeidels, Julius H. 1881. .. Jordan, Felix. 1860. .. Jügel. Karl Franz. 1821. .. Kahn, Hermann. 1880. Katzensteiu, Albert. 1869. ., Kayser, Adam Friedr. 1869. .. Kayser, J. Adam. 1873. .. Keiler, Adolf, Rentier. 1878. .. Keller, Otto. 1885. .. *Kesselmeyer, P. A. 1859. .. Kessler, F. J.. Senator. 1838. .. Kessler, Heinrich. 1870. .. Kessler, Wilh. 1844. Kinen, Karl. 1873. ., *Kinkelin, Friedr., Dr. phil. 1873. .. Kirchheim, S.. Dr. med. 187;?. .. Kissel, Georg. 1866. .. Klitscher, F. Aug. 1876. .. Klotz, Karl Konst. V. 1844. .. Knauer, Joh. Chr. 1886. .. Kmps, Jos. 1878. .. Knopf. L.. Dr. jur., Stadtrat. 1869. .. *Kobelt. W., Dr. med. 1877. Künigl. Bibliothek in Berlin. 1882. Hv.*Körner, 0., Dr. med. 1886. .. Kohn-Speyer, Sigism. 1860. „ Kotzenberg, Gustav. 1873. Hr. I >. Krätzer, J., Dr. phil. 1886. Krämer, Johannes. 1866. Kreuscher, Jak(d). 1880. Küchler, Ed. 1866. Kugele, G. 1869. Kugler, Adolf. 1882. *Lachmann, Beinh., Dr. med. 1885. Ladenburg. Emil, Geheim. Kom- merzienrat. 1869. Laemmerhirt, Karl, Direktor. 1878. Landauer, Wilh. 1873. Lang, R., Dr. jur. 1873. Lautenschläger, Alex.. Direktor. 1878. Lauteren, K., Kon.sul. 1869. *Lepsius, B., Dr. phil. 1883. Leschhorn, Ludw. Karl. 1869. Leser, Phil. 1873. Lindheimer, Ernst. 1878. Lindheimer, Julius. 1873. Lion. Benno. 1873. Lion, Franz, Direktor. 1873. Lion, Jakob, Direktor. 1866. Lion. Siegmund, Direktor. 1873. Lochmann. Richard. 1881. Loretz, A. W. 1869. *Loretz, Wilh., Dr. med. 1877. *Lorey, Karl, Dr. med. 1869. Lorey, W., Dr. jur. 1873. Lucius, Eug.. Dr. phil. 1859. Maas, Adolf. 1860. Maas. Simon, Dr. jur. 1869. Mahlau, Albert. 1867. Majer, Joh. Karl. 1854. Majer-Steeg. 1842. Mannheimer, A., Dr. 1883. Manskopf, W. H., Geheim. Kom- merzienrat. 1869. Marburg. Heinrich. 1878. Marx, Dr. med. 1878. Matti. Alex., Stadtr.. Dr.jur. 1873. Matti, J. J. A., Dr.jur. 1836. Maubach, Jos. 1878. May, Ed. Gustav. 1873. 3[ay, Julius. 1873. May, Martin. 1866. Mertm. Albert. 1869. 2 18 Hr. Mertoii, W. 1878. „ Metteiilieinier, Chr. Heiiir. 1873. „ Metzler, Albert, Generalkonsul, Stadtrat. 1809. „ Metzler, Karl. 186!). „ Metzler, Willi. 1844. „ Minjoii, Herin. 1878. „ Minoprio, Karl Gg. 1869. „ Mohr. Oberlehrer, Dr. phil. 1866. „ Mouson, Joh. Gg. 1873. „ Müller, Joh. Christ. 1866. „ Müller, Paul. 1878. „ Müller, Siegin. Fr., Justizrat, Dr., Notar. 1878. ,, Mummv. ScliAvarzenstein, A. 1869. „ Mumm v: Schwarzenstein , D . H . , Dr . jur., Senator. 1869. „ Mumm V. Schwarzenstein. Herin., Generalkonsul. 1852. „ Mumm V. Schwarzenstein, P. H., jun. 1873. „ Nestle-John, Georg. 1878. „ Nestle, Hermann. 1857. „ Nestle, Richard. 1855. „ Neuhert, W. L., Zahnarzt. 1878. „ Neubürger, Dr. med. 1860. „ Neustadt. Samuel. 1878. „ V. Neufville-Siebert, Friedr. 1860. „ V. Neufville, Alfred. 1884. „ V. Neufville, Otto. 1878. „ Niederhofheim, A., Direktor. 1873. „ *Noll,F. C, Prof., Dr. sc. nat. 1863. „ Notthaft, Jiü., Dr. phil. 1885. „ V. Obernberg, Ad., Dr. jur. 1870. „ Ochs, Hermann. 1873. „ Ochs, Karl, 1873. „ Ochs, Lazarus. 1873. „ Ohlenschlager, K. Fr., Dr. med. 1873. „ Oplin, Adolph. 1878. ,, Oppenheimer, Charles, General- konsul. 1873. „ Ortenbach, Friedr. 1853. „ Osterrieth, Franz. 1867. „ Osterrieth-v. Bilil. 1860. „ Osterrieth-Laurin, Aug. 1866. , Osterrieth. Eduard. 1878. Hr. Oswalt. H., Dr. jur. 1873. „ Passavant, Herni. 1859. „ Passavant, Robert. 1860. „ *Passavaiit, Theodor. 1854. „ *Petersen, K. Th., Dr. phil. 1873. „ Petsch-Goll, Phil., Geheim. Kom- inerzienrat. 1860. , Pfaehler. F. AV.. 1878. „ Pfeffel, Aug. 1869. , Pfeffel, Friedr. 1850. , Pfeifer, Eugen. 1846. ,, Pieg. K., Steuerrat. 1873. ,, Poniick, Otto, Dr. jur.. Rechts- anwalt. 1869. „ Posen, Jacob. 1873. „ Prestel, Ferd. 1866. , Propach, Robert. 1880. „ Quilling, Friedr. Wilh. 1869. „ Ravenstein, Simon. 1873. Die Realschule, Israelitische. 1869. Hr.*Rehn, J. H., Dr. med. 1880. „ *Reichenbach, J. H., Oberlehrer. r)r. phil. 1879. „ V. Reinach, Alb., Baron. 1870. „ Reiss, Jacques. Geh. Konimerzien- rat. 1844. ., Reiss, Paul, Advokat. 1878. „ Reutlinger, Karl. 1886. „ Ricard, Adolf. 1866. „ Ricard. L. A. 1873. „ *Richters, A. J. Ferd,, Oberlehrer. Dr. 1877. „ *Ritter, Franz. 1882. „ Rittner, Georg, Geh. Kommerzien- rat. 1860. „ Rödiger, Konr., Geh. Regierungs- rat, Dr. phil. 1859. „ Rös.sler, Hektor. 1878. „ Rössler, Heinr., Dr. 1884. „ Roth, Georg, 1878. , Roth, Joh. Heinrich. 1878. „ Rothamel, Fritz, Dr. 1882. „ v. Rothschild, M.K., Generalkonsul, Freiherr. 1843. „ v. Rothschild, Wilhelm, General- konsul, Freiherr. 1870. „ Rueff, Julius, Apotheker. 1873. — 19 llr. ilülil. Louis. ISSd. ,. Ruiiipf, Dr. jur., K(iii.-<>iUMit. ISlili. . *Saaliiiüller,Max.()herstlent. 18(58. ,. Saflis. Joh. Jak. 1870. „ Saiict Goar. ]\[eiei'. IBfKi. „ Saii(lhai>'en, A\'ilh. \Hln. „ Sauerlänrler. J. D., Dr. jur. 1873. „ Scharff, Alex.jKoinmerzienr. 1844. .. Scharff, Eduard. 1885. ,. 8chai;b, Karl. 1878. , *Schauf, Wilh,, Dr. phil. 1881. „ *Scheidel, Seb. Al. 1850. „ Schepeler, Ch. F. 1873. „ Scherlenzky, Dr. jur. , Notar. 1873. .. Schiele, Simon, Direktor. 1866. Schlemmer, Dr. jur. 1873. ., Schmick, J. P. W., Ingenieiir. 1873. „ Schmidt, Adolf, Dr. med. 1832. „ *Schmidt, Heinr., Dr. med. 1866. .. Schmidt, Louis A. A. 1871. .. *Schmidt, Moritz, Dr. med. 1870. . Schmidt-Pnlex. Adolf. 1855. „ *Sclimidt-Polex, F., Dr. jur. 1884. „ Schmidt-Schartt; Adolf. 1855. „ Schmölder, P. A. 1873. „ Schnapper, Beruh. 1886. „ Schölles, Joh., Dr. med. 1866. „ *Schott, Eugen, Dr. med. 1872. , Scluilz, Heinr., Justizrat u. Notar, Dr. jur. 1866. Sclmmacher, Heinr. 1885. Fr. Schuster, Eeclia. 1885. Hr. Schwarz, Georg Ph. A. 1878. .. Schwarzschild, Em. 1878. Schwarzschild. Moses. 1866. „ V. Seydewitz, Hans, Pfarrer. 1878. „ *Siebert. J., Justizrat, Dr. jur. 1854. . Siebert, Karl August. 1869. Sömmerring, Karl. 1876. ,, Sonnemann, Leopold. 1873. „ Souchay, A. 1842. „ Speltz, Dr. jur., Senator. 1860. „ Speyer, Gustav. 1878. „ Speyer, James. 1884. .. Speyer, Edgar. 1886. „ Spiess, Alexander, Dr. med., Sani- tätsrat. 1865. Ir. Stadcniiiuin. Ernst. 1873. .. *Strtfan. Ph. J.. Dr. med. 1862. „ V. Steiger, Mattco. 18S3. „ Stern, B. E., Dr. mer..Staat.sgeol(ii;- in Washington. 1878. Strauch, Alex., Dr. phil., Mit- glied der k. Akademie der Wis- I senschaften in St. Petersburi;-. 1878. Stumpff, Anton, aus Homburg V. d. H., d. Z. auf Madagaskar. 187^). V. Scherzer, Karl, Ritter, Mini- sterialrat, k. k. österr.-ungar. Geschäftsträger und General- Konsul in Genua. 1879. Reichenbach, Tf. G.. Prof. Dr.. in Hamburg. 1880. Adams, Charles Francis. Presi- dent of the American Academy of Arts and Sciences in Boston. 1880. Winthrop, Robert C, Prof., Mit- glied der American Academy of Arts and Sciences inBoston.Mass. 2H 188Ü. Sinn 111, J laus, in Stuttgart. 188Ü. Jickeli. Karl F., Dr. phil. in Herniannstadt. 1// (weisse Varietät, jung), 1 L(/i/ii/s r//jiceps. Von Herrn Baron v. Harn i er in Echzell: I Ih/tco ///Uji/v/s )^. Von HeiTU Heinr. Flinsch hier: 1 Fi/}/-/) Tii/i///)i/-//l//s '^. Von Herrn Baron Carlo v. Erlanger: 1 C/>l///i/l>i/ t///h/r m\i\ 1 Ei von Ar///// /■li//'rca. Von Herrn (). Eyssen hier: 1 Ai///s ii/'i/el/jp/' d^. Von Herrn Wilh. Baither hier: 1 Anas leucophthalnia ^, 1 Auerhenne. Von Herrn Wildprethändler .1. Chr. Geyer hier: 1 M//y//.s n/ergaiisc)\ Von Herrn A 1fr. Lotichius: 1 (///////////// /■////)r/)j)//s ^. Von den Herren G. 1). Funk und (lust. Dauth in Sachsen- hausen : 1 Gri/s /-/nvr/'// ij^. Von Herrn Dr. W. Kobclt in Schwanlieiin : 1 ('/>/-//)lhn///sles /://lg(/ris. — 27 — Von Herrn A. K 0 c li : 1 Arrhihnteo lagopus, 1 Coriu/s fruf/i/rr/us, 1 Sa.ricola oeiKtnllic. Von Herrn AV. (\ We ig and hier: 1 Nisus friniiilhirins ^ ad. 4. Für die Keptilien- iinrt Ampliibieiisaininluiis : Von Herrn Bergingenieur M. K o p e r b e r g in Muntok auf ßanka : 2 Tropidonotus viffatiis L., 1 Dendrophis pictus Gmel., 1 Dipsas cjinodo)i Cuv., 4 Tragops prasinus Reinw., 1 Chriisopelin ornata Shaw., 1 rxaniwodjjnostespulveridentus Boie. 1 Bnfo iiiclanosUctus Schneid, von der Insel Banka. Von Herrn Albr. Weiss hier: 3 Coronelhi Aiistrkica Laur., 1 Tropidonutiis nafrix L. von der Bergstrasse, Sächsischen Schweiz und Böhmen, und Bufo vulgaris (jung). Von Herrn H. A. Boul enger in London: 6 Eana rldlhuitda Pali, von den Spreeseen bei Berlin und 6 Raita arrnlis Xilsson, Berlin. Von Herrn C. Jung hier: 1 Larerfa agi/is L. iji von Bodenheim. Rheinhessen. Von Herrn F. Reuter hier: 1 Axolotl. Von Herrn Dr. A. Zip perlen durch Herrn Prof. Dr. Noll 1 Phniiiosoina contutnitK 1 (Icrrhoiiotiis ccicrnJeiis AVagner, 1 Sceloponis unduldlns Daud. 1 Cnonidophonis sc.iiuicatiis^ 1 SpcJcrprs poritligrlHrus (ireen. 1 Sp. loiigicauda Green, 1 Ut(( clegdiis ^'arr()W. 1 P/ctI/odo/i crgthroiiohis Green, 1 Lgijosoniji (Mocni) hilcnilc Say. 1 Ai/ol/'s carol ineims D. B.. 1 Criiiilohrditclnis A//n///i/}u'ensi.s Daud , und 1 .liiiblgstoiiHi ligriiiuiii Green. Von Herrn Konsul Dr. O. \- o n M i) 1 1 e n d o r ff in Manila : (hchj rerticUlatus Laur., 1 (I. jaiKiuicns D. B., Calafcs rcrsieolor Daud., Taclnjdromns ntcridioiiidts Gthr., Afahnia chinensis Gray, Eunieces {Moccaj Hccrcii Gray, Tropidonotus (Am- l>hicsiini) sfolafiis]Au.. I)ij)s(/s (Dipsas) u/alfiii/(/ca/ataSc\\\eg., Calaa/aria siai/h'asis G{hv.. FAaphis rirgatas Schleg., Naja Iripadiaus ]\[er]'., Uana ligrina Daud., 11. Güiäheri Blgr.. 1{. clorouota (nithr.. Uhaiopliorus maculatvs Gray. Bvfn inelanosiictus Schneid, von China nnd Korea. Von Herrn Konsnl Dr. O. Möllendorff in Manila und 0. Herz in St. Petersburg: Tacligdroanis jncridionalis Gthr., nyas Karros Schleg., Jlgpsiri/iat/ pJiuiihca Boie, H. chinensis — 28 — Gray, Buinjarus sonifaseiatus Kühl, Rann (jracili>< Wiegln.. B. macrodactyla Gthr., Oxyglossus lima Tscliudi, Microlnjla oniata D. B., M. puJchra Hallow von China. Von Herrn Hans Simon in Stuttgart: Laccrta rirldis Laur., var. stricjata Eichw. vom Libanon, Chamaehoii Simoui Bttgr., Aschanti-Land, Coclopeltis lacertina Wagl., S. P^uropa und N. Afrika. Von Herrn Dr. 0. Boettger hier: 2 Vtjtera herus Lin. von Vegesack bei Bremen, 1 V. berus L., typ. und var. prcstcr L. vom bad. Schwarzwald, 1 Goidosonia oxticepliakiDi Boie von Sumatras Westküste, 1 Lacerta ummlis Laur., var. fusca Bedr., 1 Psaiuodromus Idspanicus Fitz., 1 Tropi- donotus viperinus Latr., 10 Rana esculeuta L., 2 Rana esculenta L., var. Perc\i Seva^ 1 Rana Iberica Blgr., 3 Bisco- (jhssus pictus Grav., 4 AUjtes obstetricans Laur., var. Boscae 0 Molge Boscae Latr., 2 Chiof/lossa Lusitanica Barb, von Portugal. Von Herrn Dr. H. v. Ihering in Rio Grande do Sul, Brasilien: Mabuia dorsiv/ttafa Cope, J^a/ifodarti/la Schrrlbersi Wgn.. CoroneJla poccilopof/on Cope, 1 C'. B/('ri/t(p\ Blgr. (Kopf). Bofhrops biporus Cope, 1 />. alternafas D. B., L/'ophis aJinaii- densisW^-dg\., L. Jacf/cri (tÜiy., Lcptoynatha^ J///./^;// Schleg., 2 Tlmiiinodiiitasfcs Xaftereri Mik. ; Broininis llarifrcuains Cope, B. ))al(i)i()sti(i)ita Wagl., PlnjJodnids acs/irus D. B., ü.ri/rrhopus jHfobi/'/'a.s L., (). {lJracI///rh!/f/iii/ plumbeusAVied., Ebapouforphas Iciindseatus D. B., Tomodo// (b)rsntu,s D. B., Boodon rJ((ibdo('('i>halus Wied, Abhibes A(ja^.sL\i Ja», Hcli- cDps carhiicaudus Wied, 1 Leptodactylus graeüia D. B., 1 B. uujstacinus D. B., 1 Baludicola gracilis Blgr., 1 Hgki nasica (Jope, 1 Bseudis inanfidactgla von Brasilien. Von Herrn Hospitalmeister Beichard hier: 1 Andjlgsloiia/ tigrinuin Green. Von Henn M. v. Kimakowicz in Hermannstadt: 2 Laccrta )inirnlis Laur., subsp. fusca Bedr. von Bosnien, 1 Laccrbi agilis Wolf $ und Brlobatcs fuscus Laur. ^ von Siebenbürgen. \i)\\ Herrn G. Schumacher in Haifa: 1 Testudo Ibera Pali. (liücken- und Brustschild), 2 BtgodactgJas lotiatns Geotfr.. 1 Hoiiidactglas turciciis L., 2 /////''/ arijorea Tj.. var. Sarigi/gi vom Zerka-Fluss, Syrien. — 29 — Von Herrn Dr. J. v. Bedriaga in Nizza: 2 Td reu tola ih((u- rUaiiim L., 2 Prhxhilcs piiiirtah(f< Daiid., 3 Iliihi arhomi L., var. ineridionalis Bttgr. (Larve nnd 2 juv.) von Nizza, 1 Chioglossa Lusiinnicd Boie von P(jrtngal, 6 Molyr pahiiata Schneid., und 2 M. uHiriiioraUt Latr. von Cadillac, Gironde, 1 Molge (Megapfcnui) moviana Savi von Corsica, 2 SaUi- mandrina pcrspicHlala Savi von Genua. ;> Spc/rrpes (Geofriton) fim-uii Bonapt. von Sardinien. Von Herrn J. Blum hier: 1 Cnntpso.^ovia rudiatmn Schleg., 1 Trimeresurus cri/f//r/n-/is Cant-. 1 Bjoignnis seinifaxrintns Kühl von Java. Von Herrn Max Bamberger in Pacasmayo (Peru): 1 Avi- phisbaena occidentcdis Cope, 1 (hgrhop/ts Fitxhigeri Tschudi, Phyllodactglxs tiiberculosHs Wiegm., Tropidiinis Bocourti Blgr., Coronella n. spec. Herpetodryas Boddaerti, Elaps coraUim/s var. gastrosticta Jan, E. Tsch/idü Jan. Von Herrn Joh. v. Fischer in Montpellier: 1 Testndo u/ar- giiiata Schopf, 2 Chantaeleo vidgaris Daud, 1 Acaidho- dactylus Sarigngi And., 1 A. nilgaris D. B.. 1 Ggmno- dactylus Kotschyl Stein, 1 Lacerta (Tropidomnra) algira L., 1 L. muralis Laur. var. fiisca Bedr., 2 Rhinechis scalaris Schleg., 1 Tropidonotus viperinus Latr. var. aurolineata Gerv., 1 Coronella Oiriindica Daud., 1 Tropidonotiis rijje- ri?iNs Latr., 1 Pelohates cultripcs Cuv., 1 Pehlxiies pmicfatns Daud. von Montpellier und Algerien. Von Herrn Major Dr. L. v. Hey den: 1 Vara uns niloticus L., 1 Caui^HS 7'hom,beatns Licht., 1 Crofapliopeltis rtifescens Gmel. von Accra (Goldküste). Von Herrn 0. Goldfuss in Halle: 1 Rana arralis Nilss., 1 Bombinafor bofubm/ts L. von Merseburg und Suiza. Von Herrn Prof. Max Braun in Rostock: 3 Lacerta )HNralix Laur., fasca Bedr. var. melisellensis, 2 Lacerta muralis Laur., pisca Bedr. von Dalmatien, 3 Lacerta laara/is Laur.. subsp. Keapolitana Bedr. var. Merremi Fitz, von Adria 3 Mabuia atrocostafa Less. Von der Neuen Zoologischen Gesellschaft: 1 Alligator liiciiis. Von Herrn Carl Knoblaucli: 6 Hylodes hml/is Cope, von St. Thomas (Westindien), 1 M. Cartnieti 1). und B., — 30 — 0 Hcterop/zs fiiscJis 1). und B.. 1 (Icrhi r Uta Ins Houtt. 1 AliJcjihanis l^anoniciis Liclit., 1 Actmldjihis (iiihircficns Sliaw. von den Key-Inseln. Von dem British Museum durch Herrn (i. A. Boul enger: 1 Vara/tiHs Indictis Daud., 1 Gecko vittatns Houtt. 1 (ielujra oceanicd Less., 1 (himnodaciißux pelfigicxs Gir.. 1 LijgosoiiHi nigrum Hombre & Jacq., 1 L. smaragdiiunn Less.. 1 L. cyanogasira Less., 1 Dipsas irregnhiris Merr.. 1 (hy/to- batrnch/is Gimfheri BlgT. von der Insel Faro (Salomons- Inseln). Ö. Für «lie Insektensammlung-: Von Herrn Max Bamberger in Pacasmayo (Peru): Diverse Käfer. i). Für die ('iHstaeeensammlung- : Von Herren Clebr. Oppenheim er liier: 1 ridfiiconjsUs chcird- goir//s von Japan. Von Herrn Dr. E. Buck in Konstanz: 1 Gdiinuants Piilcr Varietät (bei Konstanz gefunden). 1 Xgphfny/is puff a mis Kocli (blinder GdiiniKinis aus den Höhlen unterhalb der Burg HohenzoUerni. Von Herrn G. Schuhmaclier in Haifa: Thcljihiisd \\nriiitUis aus Syrien. 7. Für die Mollnsliensainiiiluiii;-: Von Herrn Wildprethändler Enders (Herrn Petry"s Erben): Eine Parthie Conch^iien ( 'gpram- Oruhi-Sfroiiihiis-ArhntiiKi- und X(i 1 1 fibis - A rten . Von Herrn G. Schumacher in Haifa: 7 Ildir aus Syrien. Von Herrn Dr. H. Do hm in Stettin: 1 Ihilinms nsIdUciis, 1 X///'. 1 //. II///II//I//, 1 //. /l//-l/i-/):/>i//i, 2 ( 'l///is/li/i sp.. 2 ( htl///l////s. Von Herrn 0. Herz in Petersburg: Diverse Nacktschnecken von Peking. Von Herrn Hans Simon in Stuttgart: IJii///.r /■///■//■ij//!// aus Haifa, Syrien. S. Für die Korallen- und Selnvännnesaninilitni:': Von Herrn Wildprethändler Enders (Herrn Petry"s Erben): Diverse Korallen von Australien. I — 31 — Von Herrn Eobert Elirenbacli hier: 2 K(»rallen. Von Herrn Dr. H. Reichen bach hiei-: 1 Kalkschwanim. Von Herrn Rev. Win qui st (durch Herrn Dr. Kinkelin): 1 Hornschwamm aus dem Rotlien Meere bei Massaua. Von Herrn Dr. Artliur Andreae hier: 2 Seesterne von Japan. \). Für (He botanische Sainiiilunir : Von Herrn Wihlprethändler End er s (Herrn Pe try's Erben liier): Peinige Früchte von den Südsee-Inseln. Von Fräulein Vi scher hier: Das Herbarium ihres verstorbenen Vaters, Herrn Dr. med. Vischer. Von Herrn Oberlandesgerichtsrat Arnold in München: Eine wertvolle Flechtensammlung. Von Herrn (1. Schumacher: Eine Frucht aus Syrien. Von Herrn Prof. Dr. Askenasy in Heidelberg: 10 Stück japanesische Holzarten. 10. Füi- die /oopaläontolosiiselie Saininluiitf: Von Herrn Dr. F. Rolle in Homburg v. d. Höh^ : Petrefakten aus dem Taunusquarzit (Etnijptcnts, Si)irifcr prihiacnis, Farosifrs,(rrf(iininisi(i,Fucoiden etc. etc.). — Zwei Blattina- Flügel aus dem mittleren Rotliegenden im Xahethal. — Eine grosse Sammlung von Gips- und Kaoutschuk-Abgüssen durch Dr. F. Kinkelin. Von Herrn Dr. Oscar Böttger: Die Ulna von Halitherium von Flörsheim. Zahlreiche Otolithe und Echniodermenreste aus dem Mainzerbecken. Von Herrn Franz Ritter: Oolithischer Kalk aus dem Rot- liegenden mit Organresten (? Kalkalgen) von Sprendlingen. Von Herrn Dr. F. Kinkel in: Gipszwillinge und Fische aus dem Hydrobienthon von Mainz; fossile Spongien aus dem Meeressand von Waldböckelheim. Von Herrn Gottw^erth dahier: Fischreste aus der Messeier Braunkohle. Von Herrn Ingenieur Wehner: Fischreste und Blattabdrücke aus dem Hafenbau. Von Herrn Emanuel Oppenheim: '' 'uflirrcd iiir-nissdhi und Pferdezahn von Maxheim. — 32 — 11. Für (lie pliytopaläontologische Saimnliiiii;-: Von Herrn Bergdirektor Vogel in Louisen thai : Eine grosse Sendung StöinkolilenpHanzen aus der kr)nigl. Steiiikolilen- grube Gerhard aus dem Heinrichen und Carlflötz (jüngste Flötze der mittleren Saarbrücker Schichten). Von Herrn Ingenieur Askenasj^: Eine grössere Collection Früchte aus dem Klärbecken von Niederrad. Von Fräulein Lina Kinkel in: Zahlreiche Biattabdrücke aus der Braunkohlengrube Wilhelmsfund bei Westerburg. Von Herrn Oberbürgermeister Dr. Miquel: Eine ('(dlection pliocäner Früchte aus dem Klärbecken von Niederrad. 12. Für die geologische Sanimluiig : Von Herrn Karl Jung dahier: Meeressandkalk von Alzey und Buchsweiler Kalk von Westhofen. Von Herrn Dr. F. Kinkelin: Meeressandkalk von Wald- böckelheim, Maingeschiebe von Mosbach, krystalline Ge- steine aus dem Odenwald und triasische Gesteine von Mauer. Von Herrn Direktor Junker inWeisenau: Gesteinsproben aus dem Mai^i bei Flörsheim-Rüsselsheim. Von Fräulein Emma Prange: Sandsteinkonkretionen von Baden bei Wien. Von Herrn Baron A. von Rein ach: Zwei Proben von den zwei Basaltgängen am Eingang in den Tunnel von Eppstein. Von Herrn August Henkel, Bauführer in Bockenheim: Kalk- sinter aus der Grindbrunnenquelle. Von Herrn F. Ritter: Acht Handstücke der Sericitgesteine des Taunus als Fortsetzung der früher geschenkten Suite von 50 Handstücken. 13. Für die Mineraliensainiiiluiig : Von Herrn Rudolf Sulz bach: 1 Silberstufe aus Utah. Von Herrn Franz Ritter hier: 10 Mineralstufen aus dem Taunus : Weissbleierz von Cransberg, Bleiglanz und Fahlerz von Winterstein, Flussspath von Dotzheim. Graphit vom Lorsbacher Kopf, Bitterspath von Hallgarten, Kalkspath mit Schwerspath aus dem Basalt von Naurod, Eisenkies aus einer Septarie von Flörsheim, Gypsspath aus einer Septarie von Flörsheim, Eisenkies von Oben-eifenberg (letzterer Fund des Iferrn Di'. J. Ziegler). — 83 — Voll HeiTii Max Bamberg er in Pascomayu (Peru): Einige Mineralien ans den Silberbergwerken von C'ero de Pasco. Von Herrn H. Wettstein liier: Braunstein. P>iauiieisenstein. Dolomit und Bleiglanz ans Oberhessen. Von Herrn Julius Hessel: Ein Tischchen mit photographischer Ansicht der beiden Mainufer bei Frankfurt. (Ist in der Bibliothek aufgestellt worden.) B. Im Tausch erworben. J. Für die Siiug'etiersninmluii^. Von Herrn Prof. Dr. Simroth in Gohlis : 2 Ziegen c? und $ und 2 Lrjtns r/imofilN.s von den Azoren. Von dem British Museum in London gegen Madagascar- Eeptilien und Amphibien : 1 Hij/ohafes Lar. Kühl, 1 Spui- //opifhcci/s Ifiirapriunnis Desmar., 1 Sni/uopif/fec'(s pridiiius Blyth.. 2 Pfcro/jf/s ///rflif/s\ 1 Tiipaid pcf/nana, 1 Felis <1i(uis, Parndoxtis nUjor , 1 Herpesfes spec.^, 2 Schirus hico]oi\ 2 N. Rafflesii Horsf, 1 S. hiriH(if)is (luv., 1 S. f/r/seo(/r//i/s Ora}'., 1 S. //t/popt/nh/is. 1 '/au/ins (iiuericanns. 1 ^finroplpfiis rohiiis. 1 Pfrroii///s jK'tfiniista, 1 3Iacro.riis (■(iroJhicnsis, 1 Pli(ilan< , Nestvögel, 1 JlflrNs regal is c? ad. 4. Für die Keptilieii- und Ainpliibiensainmlung- : Von Herrn G. Frank in London: 1 Haff rr in pnncfafa Crray von Neu-Seeland. Von Herrn 0. Herz in Petersburg: Calofis rcrsicoJor Daud., Liolepls Belli Gray, Gecho japonicns D. B., G. Siuinhonis Gthr., Hemidadyhis frenafusT) . B., Euprepes (Afruchosaarns} chinensis Gray, Eioneces (Mocca) utoclesfus Gthr., TypJdops brcmii?ius Daud., Tropidonatus quinriiuciafuH Schleg., Tr. (Amphicsma) stollatus L., Ptyas viucosus L... 1\ korros Schleg., Irimercsurus eri/fkrurus, Ilf/psirJfiiai pliDiibea, Boie, H. Beneffi Graj^, H. chinensis Gray, Najei- fripiidians Merr., Elaphis faeniurus Cope, Hydmpliis (Microcephalophis) yracilis Shav^^, HydroiMs (Hydrophis) cyanociurfiis, H. (ThalassopJfis) riperiiuis Schmidt, Rmia tigmia Daud., i?. gracilis Wiegm., 7k Gilnfltrri Blgr., B. niacrodactyla Gthr., R. Japonira Blgr., Bhacojd/orns jitacnlafus Gray, Gxy- glassus lima Tschudi. MirroJ/gl// pnh-hid Hallow.. Bafo melcmosticfys Schneid., lchfhy(yp]iis glati^osns Ti. von der Insel Hainan, China und Slam. Auf einer Auktion: GecLo dayonicus I). B., Mahnia daponica Ptrs., Tachydvoanis daponicHs D. B., Oinjchodacfyliis Ja- ponicns Kautt., Acladirms spi/falis Ptrs.. Tropidonofus vibakari Boie, Elaphis (piadririrjpdns Schleg., Balgs lUo))/- hoffi Boie, Tropidonofiis figrinns, Elapltis rirgafas Schleg.. Bana Biirgrri Schleg., B. Japonica Blgr.. lUifo ralgaris Laur., var., Japonica Schleg., Molga pyrrhogaslra Boie. — 35 — r>. Für dip ('Tuslaceciisaiiiiiiliiiii!': Von dem Museum G od of fro y in Hanil)urg: Circa 400 Arten Krebse. (). Für (lie Miiiernlieiisaminliing' : Von Herrn J. von Siemaschko : 1 Alexandrit. 1 ged. Kui)fer, 2 Turmalin. \'on Herrn J oh. Truninger aus Ellikon : 1 Apatit auf Granit von Windisch Madre.y am Fusse des liohen Tauer. 7. Für die zoopaläoutologische Sektion. Aus dem Loss von Bonames : Mammutknoclien. Aus dem Meeressand von Flonheim : Ein fast vollständiges Skelett von Jlalifheyiuiii Scliinryi (von Herrn Pli. Krämer). Aus der Hafenbaugrube : Paludina plmsianelJa, zahlreiche Pcrca DKMjiudina, Coitus longipes etc., vielfach mit Otolithen. Eocäne Petrefakten aus dem Pariser und miocäne Petrefakten aus dem Wiener Becken, ferner jurassische Petrefakten. (Herr Flach in Heidelberg). Oligocäne Säugerreste von Caylux (Herr Flach in Heidelberg). Gipsabgüsse von Anthracofherkui) Oberkiefer (Weinheim), Tritji- lofloii JoNf/aerus Oberschädel, Thylacoleo carnifex Ober- schädel, Zähne von Cochliodiis contortns, Ceplialaspis Lijelli. Säugetierreste aus dem diluvialen Sand von Mosbach bei Wiesbaden : Von Elcphas primicienius, Rhmoceros Merki, Bos pruiiigenins, Atdilopa Saiga, Cervus Canadensis^ Cerv. Alces, Cerc. eiiryceros, Cerv. tarandus, Eqiuis cahaJli(s, Ursus spekietis, Ursus Tarandi, Castor fihcr, ArricoJa aii/philm/s, Sorex und ausserdem noch ein Fischwirbel. Aus dem Rupelthon von Flörsheim : Diverse Fisch- und Pflanzen- reste. Aus dem Weinheimer Meeressand: Zahlreiche Konchylien. s. Für die Lehrmittel-Saininhmi!': Aus Hölzel's geographischen Charakterbildern: Der Grand Canon, das Plateau von Anahuac, Steilküste in Irland, Weckelsdorfer Felsen, Schneekoppe im Riesengebirge, der Tafelberg. Thalsporne im Oberinnthal, Wüste, Hafen von Nagasaki, Donau beiAVien. Tropenwald, Pasterzengletschei'. 3* — 36 — i). Fur (lie Photo^raplüensaminluiig- von Tolkstypeu. Von dem Museum Gudeffi-oy in Hamburg-: 69 grössere und kleinere Photographien. Von Herrn Reichelt: 6 kleinere Photographien. II. IJücher und Schriften. A. Geschenke. (Die mit * verselipueii siud vom Autor gpgebeu.) A del mann, Prof. in Berlin: 4 Inaugnral-Dissertationen. *Blechmann, B., Ein Beitrag- zur Anthropologie der Juden. Buck, E., Dr., in Konstanz a. B. : Prof. A. de Bary, vergleichende ^lorpho- logie und Biologie der Pilze. Da hl. Fr., aus Rosenhöfer: Brock, Beiträge zur Kenntnis des Baues und der Funktionen der Insektenbeine. *Ehrenl)aum Ernst, Cand. pliil., Fntersuchungen über die Struktur und Bildung der Schale der in der Kieler Bucht liäuftg vorkoninien- deu Muscheln. ■^E r n st, A., Dr., in Caracas : Eine botanische Exkursion auf der Insel Margarita. — Biologische Beobachtungen an Eriodcndron cinfracffiosum. — Aus den Verhandlungen der Berliner anthropologischen Gesellschaft (Sitzung vom 26. Juni und 16. Oktober 1886. — Ein zweites Beispiel eines pathologischen Paca-Schcädels. *Fischer, W., aus Guben: Ana toniisch-histologische Untersuchung von C(ipi- tella eapifa/a. *Flemming, W., Prof. der Anatomie in Kiel: Karte des menschlichen Auges in Farbendruck nebst Text. — Neue BeitTtäge zur Kenntnis der Zelle. Flesch, M. Dr. med., Prof. au der Tier-Arzneiscliule in Bern : S. Lothringer, tiber die Hypophyse des Hundes. — Helene Koneft', Beiträge zur Keinitnis der Nervenzellen. *F r a n k f u r t e r T u r n v e r e i n : Bericht 1 885 — 86. ♦Fried lau der & Sohn, E., in Berlin: Bibliotheca historico-naturalis 1886. *Geyler, Tb.. Dr., in Frankfurt a. M. : i'l)er fossile Pflanzen von Labuan. *Grünhut, L. : Beiträge zur krystallograi)hisihen Kenntnis des Andalusites und des Topases. *Helm, 0. &H., Conwentz : SuU ambra di Sicilin. *H off mann, Prof. in Giessen : Phänologische Beobachtungen 1886. V. Homey er, Alex., Major, in Greifswald: Neue Gesichtspunkte betreffs Aurikelfrass. — t^ber die drei europäischen Sclnvirrsänger, LocKstoUn >iacn'a, lusrini- (lidcs und fhiriatilis. H u m b 0 1 d t - \' e r e i u in Eberslmcli : Festschrift. — 37 — *Jack, J. B. : 3IouogTaphie der Lebermoosgattniig- f'/n/siofiinir Jordan, H., Saiiitätsrath Dr., in Saarbrücken: Beel}', F., Dr.: Zur Behandlung- einfacher Frakturen iln' Extremi- täten mit Gyps-Hanf-Schiene. Berut, Jos.: Visa rcperta und gericlitlich-medizinische (xutachten. 3 Bände, 1836-41. B i s c h 0 ff, Dr. : Merkwürdige Kriminal- und Rechtsfälle für Richter, Gerichtsärzte, Verteidiger und Psychologen. 4 Bände, 1832—40. Delafoud, 0. : Handbuch der Veterinär-Sanitätspolizei: aus dem Französischen übersetzt von W. DittAveiler. 1859. F i s eher, H., Dr. : Kriegschirurgische Erfahrungen. I. Teil von Mitz. Fuchs, Chr. J. : Allgemeine Lehre der Seuchen und ansteckenden Krankheiten der Haustiere. 18(j2. G fror er, A. : Spiuozae opera. 1837. Koestlin, 0., Dr. : Der Bau des knöchernen Kopfes in den 4 Klassen der Wirbeltiere. 1844. Levin, J. Dr.: Vergleichende Darstellung der von den Haustieren auf Menschen übertragbaren Krankheiten. 1839. .Michelet, C. L. Dr.: Geschichte der letzten Systeme der Fliilo- sophie in Deutschland von Kant l>is Hegel. 1837—38. ( ) r f i 1 a, M. : Lehrbuch der gerichtlichen Medizin. 4 Bände, 1849—50. Richter, G. A., Dr.: Medizinische Geschichte der Belagerung und Einnahme der Festung Torgau und Beschreibung der Epidemie, welche daselbst in den Jahren 1813 und 14 herrschte. Ko et seh er, H, Th,. Dr.: Abhandlungen zur Philosophie der Kunst. 1837. Roser, W. Dr.: Handbuch der Chirurgie. 1872. — Chirurgisch-anatomisches Vademecum für Studierende und Ärzte. IL Auflage, 1852. Stronieyer, L., Dr.: Maximen der Kriegsheilkunst. 2 Bände, 1855 und 1861. Veith, J. C. : Handbuch der Veterinärkuude, 4. Auflage. 3 Bände, 1840-42. Walter, F. A. : Einige Krankheiten der Nieren und Harnblase. Berlin 1800. Weber, C. 0., Dr. ; Chirurgische Erfahrungen und Untersuchungen nebst zahlreichen Beobachtungen aus der chirurgischen Klinik und dem evangelischen Krankenhause zu Bonn 1859. *Königl. norwegische Regierung: Den Norske Nordhavs Expedition 1876—78, Zoologi. 15. Crustacea 2, 16. Mollusca 2. *v. Koenen, A., Prof. in Göttingen : Über neue Cystideen aus den Caradoc- Schichten der Gegend von Montpellier. — Über postglaciale Dislocationen. — Über das ]\Iitteloligocän von Aarhus in Jutland. — Über die ältesten und jüngsten Tertiärbildungen bei Kassel. — Beiträge zur Kenntnis der Crinoiden des Muschelkalks. — 38 — *Ley(lig, F., Prof. in Bonn : Zelle und Gewebe (Nene Beiträge zur Histologie des Tierkörpers). * *Loretz, H., Dr.. in Berlin : Zur Beurteilung der beiden Haupt-Streicbricbtmigen im südöstliclien Thüringer Walde, besonders in der Gegend von Gräfenthal. — Über die geologisebe Aufnabme in der Gegend des oberen Schleuse- grundes im südöstlicben Thüringer Walde, ■"'de Man, X G., Dr., in ]i[iddelburg : Helmintbologische Beiträge. *Kinkelin, F., Dr., in Frankfurt a. M. : J. Probst's Theorie über die Bildung der Meere einerseits, der Kontinente und Gebirge andererseits. — i'ber die Grindbruiinen hiesiger Gegend. X 1 a 1 1 , F. W., Dr. : Ergänzungen und Berichtigungen zu Backer's Systema Iridacearura. — Beiträge zur Kenntnis der Kompositen. *Klein, C, Prof. in Göttingen: Festrede im Namen der Georg- Augusts- Tniversität zur akadem. Preisvertheilung am 4. Juni 1886. ~ Beleuchtung und ZurückAveisung einiger gegen die Lehre von den ojitischen Anomalien erhobenen Einwendungen. — ( )ptische Untersuchung zweier Granatvorkommen vom Harz. Kobelt, W., Dr., in Schwanheini a. M. : Prodromus faunae moUuscorum maria europaea inhabitantium Fase. 1 und 2. — Eossmässler"s Iconographie der europäischen Land- und Süswasser- MoUusken. Neue Folge. Bd. 2 Lief. 3—4 und Bd. 3 Lief. 1—2. Bulletin de la Societe d'Anthrupologie de I'aris. 3. S»^r. Tome. 9. Fase. 1—3. Revue d'Anthropologie. 3. Ser. 1886. No. 1—4. 1887. No. 1—2. II Naturalista Siciliano, Anm. 4 — 5. 1884 — 86. The american naturalist Vol. 20. No. 2, 3, 6, 7, lü, 11 und 12. The american antiquarian and oriental Journal. Vol. S. No. 1—5. The Journal of tlie anthropological Institute of great Britain and Ireland. Vol. 12. No. 1—4 und Vol. 16. No. 3. *M artin, K. : Das Erdbeben vom 26. März 1812 an der Nordküste Süd- Amerikas. *M e te or 0 logical Office in London: Observations of the International Polar-Expeditions 1882—83. Fort Kae. *Meyer, Otto: Contributions of the Eocene Paleontology of Alabama and Mississippi. *3Ieyer, 0., & Aldrich, T. H. : The Tertiary fauna of Newton and Wautubbee. Miss. *M oder, Jos. : Denkschrift über die zehnteilige Uhr, über Jahr und Tag. *M 0 e b i u s , Prof. in Kiel : Die Bildung, Geltung und Bezeichnung der Art- Begriffe und ihr Verhältnis zur Abstammungslehre. — Schlussbericht über den Versuch des deutschen Fischereivereins, kanadische Austern in der Ostsee anzusiedeln. Sye, G. Chr.: Beiträge zur Anatomie und Histologie von Jaeni — 39 — *3r 0 ore. ( 'liarles, Director of the Botanic Gardens in Sydney : A Census of the plants of New South Wales. *.Naf uial history Society in Bomhay : Journal Vol. I. No. 2- 3. *N a t II r w i s s e n s c h a f 1 1 i c her V e v e i n zu Schweinfurt : Jahresbericht 1885—86. *rhilippi. H, A., Dr., in Santiagd : Aborijcnes de Chile. — Botanica, sohre las especies Chilenas del Jenei'o Polyachyriis. *voni Eath, Geh. Bergrat und Prof, in Bonn: — Mineralogische Notizen. ^ Vorträge und Mitteilungen. — t'ber den Ausbruch des Tarawera auf Neu-Seelanil. 10, Juni 1886 (brieficlie Mitteilung an Herrn Prof. Bauer). — Über künstliche Silberkrystalle. — Einige geologische Wahrnehmungen. — Worte der Erinnerung an Prof Dr. A. von Lassaulx. — Friedrich Pfaff f. *Kein, J., Prof. in Bonn: Japan nach Reisen und Studien. Band 2. *S and berger, F., Prof. in Würzburg: Bemerkungen über einige Heliceen im Bernstein der preussischen Küste. *Sacchi, Arcangelo in Neapel : Sopra nn frammento di antica roecica vulcantica. - I compo.sti fluorici dei vulcani del Lazio. *S (• h a c k. Fr., aus Celle : Anatomisch-histologische Untersuchung von Xrp/if//i/s coeca Fabricius. *Stossich. M., Prof. in Triest : Brami di Elmintologia tergestina. — I distomi pesci niarini e d'acciua dolce. *Waeber, 0.: Beiträge zur Anthropologie der Letten. *Wald haner, F.: Zur Anthropologie der Liven. ^Winthrop, Roh., in Boston: 18 and 19 Anual reports of the Trustees of Peabody Museum of american Archaelogy. Vol. 3, No. 5—6. *W i 1 1 , H. : Die Schädelform der Esten. *Zoo logisch es Institut in Kiel: (I. Schröder. Anatomisch-histologische I^ntersuchuna- von Nereis diversicolor. B. Im Tausch erhalten. Ton Akiidemieii, Beliördeu, (Tesellsihafteu, Instituten, Yereineu u. deraU sreg'eu die Ablunidlungen und Berichte der fiesellsehaft. Amsterdam. König!. Akademie der Wissenschaften: Jaarboek 1884. Verhandelingen, Deel 24. Verslagen en Mededelingen Derde Reeks. Deel I. Amiens. S o c i e t e L i n n e e n n e du n o r d de 1 a Fran c e : Memoires. Tome 6, 1884—85. Bulletin. Tome 7, No. 140-150. Annaberg. Annaber g-Bucholzer Verein für Naturkunde: Jahresbericht. 7, 1883—85. — 40 — A r 11 > t a fl t. B (I t a 11 i s c h e ]■ Verein ,1 r i mi s c h i a " : Kurrespoudenzblatt. Jahrg. 6, No. 1 — 2 und 5—8. Baltimore. John Hopkins University : Circulars. Vol. 5, No. i8— 51. Vol. 6, No. 53—57. Studies from the Biological Laboratory. Vol. 3. Nu. (>— 9. Basel. N a t u r f 0 r s ell e n d e G e s e 1 1 c li a f t : Verhandlungen. Teil 7. Heft 1. B a t a V i a. N a t u u r k u n d i g e V e r e e n i g i n a in N e e d e r 1 a ii d s c h Indie: Natunrkundig Tijdschrift. Deel 45. Ser. 8. I'eel (i. B e r 1 i n. K ö n i g 1. P r e u s s. Akademie der W i s s e n s c li a f ten: Physikalische Abhandlungen 1885. Anhang zu den Abhandlungen 1885. Sitzungsberichte 1886, No. 1—53. 1887, No. 1—18. — Deutsche geologische (t e s e 1 1 s c h a f t : Zeitschrift. Band 38, Heft 1-4. — K ö n i g 1. P r e u s s. M i u i s t e r i u m für Handel. G e m- e r b •■ und öffentliche Angelegenheiten: Geologische t^bersichtskarte der Umgegend von Berlin. i2 Blätter. Geologische Spezialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Lief. 30, neV)st den dazugehörigen Erläuterungen. Bd. "NT^. Hett 3. Lief. 31 in 6 Blättern, nebst Erläuterungen in 5 Heften. Lief. 23 in 4 Blättern, nebst Erläuterungen in 4 Heften. Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte. Bd. 7 Heft 2, i>d. 8 Heft 1. Jahrbuch 1885. — Botanischer Verein für die Provinz Br a ii den li urg : Verhandlungen Jahrg. 27. 1885. — Gesellschaft na turforsch e ii d er Freunde: Sitzungsbericht 1886. Bern. N a t u r f o r s c h e n d e Gesellschaft: Bericht der Museums-Kommission 1880—85. .Mitteilungen 1885, Heft 3. B i s t r i z. G e w e r b s c h u 1 e : Jahresbericht. 12, 1886. Böhm. L aip a. N o r d b ö h m i s c h e r E x k u r s i o n s - K 1 u b : Industrielle Briefe aus Nordböhmen. Mitteilungen. Jahrg. 9, Heft 2—5. Jahrg. 10. Heft l. Bologna. Reale a c c a d e in i a d e 1 1 e s c i e n z e d e 1 1" I s t i t u t o : Memorie. Ser. 4. Tome (i. Bonn. N a t u r li i s t 0 r i s c li e )■ Verein der P r e u s s. Pi h e i n 1 a ii d e n n d Westfalens und des Reg. -Bez. Osnabrück: Verhandlungen. Jahrg. 43, 5. Folge. Jahrg. 3, 1. und 2. Hälfte. Bordeaux. S o c i e t e des sciences physiques et naturelles: Memoires. 3. Ser., Tome 2, Heft 1. Observations pluviometriiiues et thermoinetriques 1883 und 1884. — 41 — Boston. Society o f n a t n r a I h i s t o r y : Memoirs. Vol. 3, No. 12—18. rroceedings. Vol. 23. Part. 3. Hieiiicn. Xaturwissenschaftliche V Verein: Abhandlungen. Bd. !). Heft 4. Breslau. S c h 1 e s i s c h e G e s e 1 1 s c h a f t t' ü r \- a t c r 1 ä n d i s c h e Kult u r : Jahresbericht 63. 1885. Land wirt seil aftlic her (' en tr al ver ei n für Sclilesien: Jahresbericht 1886. Hrouklyii. Brooklyn entomological society: P^ntomologica araericana. Vol. 1—2. 1885—86. Brunn. K. k. M ä h r i s c b - S c hl e si s c h e Gesellschaft zur Be- förderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes- kunde: 3Iitteilungen. Jalirg. 1886. — N a t u r f 0 r s c h e n der ^■ e r e i n : Bericht der meteorologischen Kommission. Brüssel. (Bruxelles.) Societe entomologiq ue de Belgique: Annales. Tome 29. Part. 2. Compte-Rendu 1886— S7. B u d a ji e s t : l'ngar. Xaturwissenschaftliche Gesellschaft: B u d a 1, J. : Die sekundären Eruptivgesteine des Persanger Gebirges. ( " li y z e r. C. : Les faux minerales de la Hougrie. n ad ay, E., Dr. : llorphologisch-physiologische Beiträge zur Kenntnis der Hexarthra pobjptcra Sehn. Hegyfoky, K. : Die meteorologischen Verhältnisse des 3[onats Mai in Ungarn. Hermann. 0.: Uigeschichtliche Spuren in den (Geräten der ungarischen volkstümlichen Fischerei. V. lukey, B. : Nagyäg und seine Erzlagerstätten. Laszlo, E. D. : Chemische und mechanische Analyse luigariän- discher Thone. Mathematische und naturwissenschaftliche Berichte aus rngarn. Bd. 2—3, und 2 Schriften in ungarischer Sprache. < ' a 1 c u 1 1 a . Asiatic Society of Bengal: Journal. Vol. 53. Part. 2. No. 4. - Ö5. , , „ 1—4. Proceedings. 1886. No. 1—6 und 8—10. 1887. No. 1. Cambridge. (M a s s.). U. S. A. Muse u m o f C o m ]) a i- a t i v e Z o o 1 o g y : Annual report 1885—86. Bulletin. Vol. 12. No. 6. Vol. 13. No. 1—3. Proceedings. Vol. 12. No. 3—5. f a s se 1. Verein für Naturkunde : Bericht 1884—86. Festschrift zur Feier s-eines 50jährigen Bestehens. — 42 — Catania. A c c a d e in i a G i o e n i a d i s c i e n z e ii a t u r a I i : Atti. Ser. 3. Torn« 19. 1885. C li u r. N a t u 1' f 0 r s c h e n d e G- e s e 1 1 s c li a f t G r a u b ü n d ens: Jahresbericht. Neue Folge. Jahrg. 29. 1884—85. (" h r i s t i a n i a. K ö n i g- 1. Norwegische U n i v e r s i t ä t : Archiv for Mathematik og Natnrvideiiskap. Bd. 11. Heft 1—4 lind Bd. 12. Heft 1. Forhandlinger i Videnskab.s-Selskabet 1876—1882. Cordoba. Academia Nacional de Ciencias de la Bei) üb lie a A r g e n t i n a : Boletiu. Tomo 8. Entrega 4. U a 11 z i y. N a t u r f o r s c h e ii d e Gesellschaft: Schriften. Neue Folge. Bd. (i. Heft 4. Darmstadt. Verein für Erdkunde und m i tt el rhe i n ischer geologischer Verein: Notizblatt. 4. Folge. Heft 7. 1) e 1 f t. E c 0 1 e p o 1 y t e c li n i q u e : Annales. Tome 2, Livr. 1—4, 1886. Tome 3, Livr. 1. 1887. Dresden. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis: Sitzungsberichte und Abhandlungen 1886. Januar l)is Juni. I) u b 1 i n. K o y a 1 Dublin S o c i e t y ; The scientitic Proceedings. Vol. 4, l'art. 7 — 9. Vol. 5, Part. 1 — 2. The scientific Transactions. 8er. 2, Vol. 3, No. 7—10. Erlangen. P li y s i k a 1 i s c h - m e d i z i n i s c h e S o c i e t ä t : Sitzungsbericht. Heft 18, 1886. Florenz. Real 1 s ti tu t o dl studi superior! piatici e dipor- feziona m e nte : Bollettiuo delle Publicazioni 1886, Nu. 1—24. 1887. No. 25—29 und 12 Hefte ohne iNummeru. F r a n k f u r t a. M, Neue zoologische Gesellschaft: Der Zoologische Garten. 1886, No. 5—12. 1887, No. 1—3. — Physikalischer Verein: Jahresbericht 1884—85. — Freies deutsches Hochstift: Berichte. Jahrg. 1885— 86, Heft 3— 4. Jahrg. 1886-87, Heft 1—2. — Frankfurter V e r e i n f ü r G e o g r a p h i e u n d Statistik: Jahresbericht 1885—86. — G e s e 1 1 s c h a f t zur B e f ö r d e r u n g nützliche r Künste u nd d e r e n H i 1 f s w i s s e n s c h a f t e n (Polytechnische Gesellschaft) : Jahresbericht 1884—85. S. Francisco. California Ac a d e m y of sciences: Bulletin. Vol. 2, No. 5. Frauenfeld. T li urgauische n at ur f ors ch ende Gesellschaft: Mitteihuii'en. Heft 7, 1886. — 48 — S t. ( ! a 1 1 e u. N a t u r w i s s e n s (■ li a f tl i c h e G e s e 1 1 s c h aft: Bericht 1884—85. ( ; r e i f s w a 1 (1. G e te)-a Hc/rrocero. Part. 6. 1886. Introduction of the study of meteorites 1886. — Entomological Society : Transactions. 1886. — Royal microscopical Society : Journal. Ser. 2. Vol. 6. Part. 3—6 und 6a. . 2. , 7. . 1—2. — 45 — London. Zo ologie a 1 8 ocie ty : Transactions. Vol. 12. Part. 2 und ^5. Proceeding-.s 1885. T'art. 4. 188(5. I'art. 1 und 8. s t. L () n i s. A c a d em y o f 8 c i e n c o s ; Tran.saction.s. Vol. 4, No. 4. I - ii t t i c h (Lieg- e). S o c i e t e r o y a 1 c des s c i e ii c (^s : Memoires. Ser. 2. Tome 8. — S 0 c i e t e g e o 1 o g i q u e de B e 1 g i q u e ; Proces- Verbal de Tassemblee general du 21. Novembre 1886. 1 - u \ e ni b n r g. 8 o c i e t 6 r o y a 1 e des s c i e n p e s n a t u r e 1 1 e .s et m a t h e m a t i q u e s : Publications. Tome 20. Lund. Carolinisclie Universität: Acces.sionskatalog 1885 — 8H. Acta xmiversitatis Lundensis. Tnme 18. 18S1 -82. Tome 21--22. 1884-8G. L yon. S 0 c i e t e Linn e e n n e : Annales. Tome 31. — Societe d'agriculture Iiistoire naturelle et arts utiles: Annales. Ser. 5. Tome 7—8, 1884- 8Ö. M a g d e b u r g. N a t u r w i s s e n s c h a f 1 1 i c h e r "N" e r e i n : Jahresbericht und Abhandlungen. 1885. M a i I a 11 d (M i 1 a n o). 8 o c i e t ä i t a 1 i a u a d i s c i e n z e u a t ii r a 1 i : Atti. Vol. 28. Faso. 1—4. ^Marburg. Gesellschaft zur Beförderung der gesaminteu N a t u r Av i s s e )i s c h a f t e n : Linz. Dr. A. : Klimatische Verhältnisse von .AFarburg. M a r s e i 1 1 e. M usee d'h i s t o i r e naturelle: Anuales. Tome 1—2. 1882—85. 31 0 d e n a. S o c i e t a d e i n a t u r a 1 i s t i : Atti. Ser. 3. Vol. 3. Montreal. Royal Society o f C a n a d a : Proceedings and Transactions. Vol. 1—3. it 0 s k a n. ( M o s c o u). Societe i ni p e )• i a 1 e des n a t u r aJ i s t e s : Bulletin 1885. No. 3—4. 1886. No. 1—4. 1887. „ 1. Meteorologische Beobachtungen 1886. Hälfte 2. Nouveanx memoires. Tome 15. Livr. 4. M Ü n c h e n. K ö n i g 1 i c h Bayerische A k a d e ni i e der "Wisse n- schaffen: Abhandlungen. Bd. 15. Abth. 3. Sitzungsberichte. 1886. Heft 1. Her twig, R. : Gedächtnisrede auf Carl Thend. von Siebold. Münster. Westfälischer P r o v i n z i a 1 -V e r e i n : Jahresbericht 14. 1885. — 46 — Neapel. Zoologische Station : Mitteilmigen. Bd. 6. Heft 4. Bd. 7. Heft 1. N e Av - H a V e n. C o n e c t i c u t academy of arts a n d s c i e n c e .s : Transactions. Vol. 7. Part. 1. Nürnberg. N a t u r h i s t o r i s c li e G e s e 1 1 s c h a ft : Abhandlungen. Bd. 8. Jahresbericht 1885. 0 d e s s a. N e u r u s s i s c h e N a t n r f o r s c h e r - (i e s e 1 1 s c li aft: Bote. Tome 10. No. 2. Tome 11 und 12. Die fossilen Vogelknochen der Odessaor Steppen- Kalk-.^teinbrüche. Mathematik. Tome 1—6. Taris. Societezoologi que de France: Bulletin. 1885. No. 4—6. 1886. „ 1-4. — S 0 c i e t e g e o 1 o g i q u e de France: Bulletin. Tome 13. No. 8. ,, 14. „ 2—7. St. Peters b u r iX- Academic imperiale des sciences: Bulletin. Tome 30. No. 4. Tome 31. No. 2—3. Memoires. Tome 33. No. 6— S. „ 34. „ 1—13. „ 35. , 1. — Comite geologique: Bulletin. Vol. 5. No. 1—11. 1886. „ 6. „ 1—5. 1887. — Societas entoraologica Rossica: Horae Societatis entomologicae. Tome 20. 1886. — Kaiserlicher botanischer G a' r t e n : Acta horti petropolitani. Tome 11. Heft 2. Catalogus systematicus Bibliothecae horti imperialis bntanici petro- politani. Editio nova. 1886. P lii 1 a d e 1 p h i a. A c a d e m y o f n a t u r a 1 s c i e n c e s : Proceedings. 1885. Part. 3. 1886. , 1 und 3. — American philosophical s o c i e t y : Proceedings. Vol. 23. Part. 5. No. 122 und 124. P i s a. S 0 c i e t ä T 0 s c a n a : Atti (Memorie). Vol. 7. Vol. 8. Fase. 1. Atti. Processi verbali. Vol. 5. 4 Hefte. Prag. Deutscher akademischer L p s e v e r e i n : Jahresbericht. 1885—86. T! e g e n s b u r g. Naturwissenschaftlich o r \' e r ein : Korrespondenzblatt. Jahrg. 39. 1885. Iv e i eil e u b e r g. () s t e r r ei cli. Verein der Naturfreunde: Mitteihmgen. Jahrg. 16—17. _ 47 — Riga. N a t \i r f o r s c h e r - V e r e i ii : Kon-espondeiizblatt. Jalirg. 2!'. 1S8(). K i o (I e J a n e i r o. ]\[ ii s e u n a c i o ii a 1 : Arehivos. Vol. 6. 1885. R 0 111. R . c 0 m i t a 1 0 g e o 1 o g i c o tl e 1 i' e g n o d" T t a 1 i a : Bollettino. 1886. No. 3-12. — R. A 0 c a d e m i a d e i L i n c e i : Atti. Vol. 2. Fasc. 6—14. « '^- „ 1— ■<• „ iMemorie). Vol. 1, 2, 18 und li). Salem. P e a 1) o d y Aoademy of sciences: Annual-report. Vol. 19. — Essex Institution: Bulletin. Vol. 17, No. 1—12. Pocket Guide. 1885. Santiago. Deutscher w i .■^ s e u s c h a f 1 1 i c her Verein: ^'erhandlungen. Heft 3- 4. Stockholm. E n t o m o 1 o g i s k a F ö r e u i n g e n : Entomologisk Tidskrift. Arg. 7. Heft 1—4. S t r a s s b u r g. K a i s e r 1. U n i v e r s i t ä t s- und L a n d e s - B i 1) 1 i o t h e k : 26 Inaugural-Dissertationen. S t u 1 1 gart. Verein für vaterländische Cult n r : Jahreshefte. Jahrg. 43. — Königliches Polytechnikum: Jahresbericht. 1885—86. Sydney. L i u n e a n Society o f N e w South Wales: Proceedings. Vol. 10, Nr. 3—4. „ New Ser., Vol. 1, Part. 1—2. Record of Proceedings 1885. — Royal Society of New S o u t h W a 1 e s : Report of the Trustees. 1885. T r 0 n d h j e m. S o c i e t e r o y a 1 e n 6 r w e g i e n u e des sciences: Skrifter 1882—83 und 1885. Trieste. S o c i e t ä agraria: L'amico dei campi. 1886. No. 5—12. 1887. „ 1-3. — A d r i a t i s c h e n a t u r w i s s e n s c h a f 1 1 i c li e (i e s c 11 s c h a ft : Bollettino. Vol. 1, No. 1—2. T ]• 0 m s ö. T r o m s ö Muse u in : Aarshefter 9. Turin. Reale a c c a d e m i a d e 1 1 e s c i e u z e : Atti. Vol. 21. Disp. 3-7. 1886. , 22. „ 2—11. 1886—87. Bollettino. Anno 20. 1885. Memorie. Ser. 2. Tomo 37. — 48 — Tokyo. College of science. 1 in p e r i a 1 l- n i v e r s i t y : Journal. Vol. 1. Part. 1. — Deutsche Gesellschaft für N a t u i- - ii n A V ft 1 k e r- k n n d e () s t a s i e n s : Mitteilungen. Band 4. Heft 84 und 80. Toronto. The Canadian Institute; Proceedings. Ser. 3. Vol. 8. Fa sc 4. T r e n c sen. N a t u r \v i s s e n s c li a f 1 1 i c h e r V e r e i n d e s T r e n c s 6 n e r K 0 m i t a t e s : Jahresheft 1885. T^ p s a 1 a : S o c i e t a s regia s c i e n t i a r u ni : Nova acta. Vol. 13. Fasc. 1. ^^" a s h i n g t 0 n. S ra i t h s o n i a n Ins t i t u t i o n : x\)uiual report of the board of regents 1884. Annual report 5. 1883—84. Bulletin of the California Accadeniy of sciences No. 4. 1886. Proceedings of the american association for the advancement of science (Pliiladelphia meeting). Vol. 8. Part. 1—2. — Department of A g r i c n 1 1 u r e : Report of the Commissioner of agriculture 1885. — Department of the Interior: Bulletin of the United States geological survey. No. 15—81. Mineral resources of the U. St. 1885. Monographs of theU. St. geological survey of the territories. Vol. 9 u. 1 1 . Wernigerode. Naturwissensch aftlicher Verein des Harzes: Schriften. Band 1. 1886. W i e n. K. k. A k a d e m i e der "W i s s e n s c h a f t e n : Anzeiger 1886. No. 7—27. 1887. „ 1-8. Denkschriften. Bd. 50. — K. k. geologische R e i c h s a n s t a 1 1 : Abhandlungen. Bd. 12. No. 1—4. Jahrbuch 1886. Bd. 36. No. 2—4. Verhandlungen. 1886. No. 5—18. 1887. No. 1. — Z 0 0 1 0 g i s c h - b 0 t a n i s c h e G e s e 1 1 s c li a 1 1 : Verhandlungen. Bd. 36. Heft 1-4. — K. k. N a t u r h i s t 0 r i s c b e s H o f - j\[ u s e u in : Annalen. Bd. 1. No. 2—4. „ 2. , 1. — Verein zur V e r b r e i t u n g n a t n r ^^• i s s e n s c h a f t 1 i c h e r Kenntnisse: Schriften. Bd. 25—26. 1884—86. W i e s b a d e n. N a s s a u i s c h e r V e r e i n f ü r N a t u r k u n d o : Jahrbücher. Jahrg. 39. 1886. — 49 — W ü r z b u r g'. P h y s i k a 1 i s c h - m e d i c i n i s ch o G e s e 1 1 s o li a f t : Sitzungsberichte 188(5. N e \v - Y 0 r k. Academy of sciences: Annals. Vol. 3. No. 9—10. Transactions. Vol. 5. No. 2—6. Zürich. Schweizerische natur for s chende (i cs oil s cli a ff liir die gesamten N a t u r av i s s e n s c h a f t e n : C'ompte-Rendn des Travanx. Verhandlungen. 68. Jahresversammlung in Lode. II. — l;^. Aug. 1880. — N a t u r f 0 r s e h e n d 6 Gesellschaft: Vierteljahrschrift. Jahrg. 30. Heft 1—4. „ 31. „ 1—2. C. Durch Kauf erworben. (Die mit, * hezeicliiieteu sind ancli früliev gehalten worden.) ♦Abhandlungen der schweizerischen paläontologisohen Gesellschai'f. *.Vmerican journal of arts and sciences. *.\nuales des sciences naturelles (Zoologie et botanit[ue). *.\.nnales de la societe entomologique de France. *Annals and magazine of natural history. ^Archives de physiologie normale et patli(>l(igii|ue. ♦Archiv für Anthropologie. ♦Archiv für Anatomie und Physiologie. . ♦Archiv für mikroskopische Anatomie. ♦Archiv für Naturgeschichte. de Bary, A., Prof.: Vorlesungen über Bacterien. *Berliner entomologische Zeitschrift. Braun, Dr. med. et phil. : Das zootomische Practicum. B r e h m's Tierleben (10 Bände). *B r 0 n n : Klassen und Ordnungen des Tierreichs. ♦C a b a n i s : Journal für Ornithologie. ♦Deutsche entomologische Zeitschrift. D e w i t z. H., Dr. : Anleitung zur Anfertigung und Aufbewahrung zootoniischer Präparate. ♦Fauna und Flora des Golfes von Neapel. Favre, E. ; Etude stratigraphique de la pärtie Sud Ouest de la crimee suivie de la description de <|uehjues Kchii/nics de cette region, par M. Perceval de Loriol. F r a i s s e, Paul : Die Regeneration von Geweben und Organen bei den Wirbeltieren, besonders Amphibien und Reptilien. < i a it d r y, Albert : Les enchainements de monde animal dans les temps geologiques mammiferes tertiaires 1888. *Gegenbaur: Morphologisches .lahrbucb. (Eine Zeitschrift für Anatoiiiie und Physiologie.) ♦Geological magazine. — 50 — *G 0 e 1 1 e, Alex., Prof. : Abhandlungen zur Entwickelungsgeschichte fler Tiere. Heft 3 und 4. *G r 0 t li, Zeitschrift für Krystallog-raphie und Mineralogie. Handzeichnungen von 110 japanischen Fischen und einigen Amphibien, an- gefertigt im Auftrag von Prof. Ahlberg in Tokio. Heller, C, Prof. : Beiträge zur Crustaceen-Fauna des roten Meeres. *H 0 f m a n n & Schwalbe: Jahresbericht über die Fortschritte der Ana- tomie und Physiologie. H u m b 0 1 d t , Zeitschrift für die gesamten Naturwissenschaften. Jordan, K., Dr.: Die Schmetterlingsfauna Nordwestdeutschlands. *J u s t, Leop. : Botanischer Jahresbericht. *K 0 b e 1 1 : Jahrbücher der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft. *K 0 s m 0 s : Zeitschrift für die gesamte Entwickelungsgeschichte. Lehmann, J., Dr. : Untersuchungen über die Entstehung der aJtkrystallini- schen Schiefergesteine mit besonderer Bezugnahme auf das Sächsische Granulitgebirge (mit Atlas). *L e u c k a r t : Die Parasiten des Menschen. Bd. I, Lief. 2. *L e u c k a r t und N i t s c h e : Wandtafeln. L e u n i s, Job., Dr. : Synopsis der drei Naturreiche. 2 Bände. *L i n d e n s c h m i 1 1, Alteitümer unserer heidnischen Vorzeit. *Mart i ni - Chemnitz : Systematisches Konchylien-Kabinet. Lief. ;134— 337. *Malakozoologische Blätter. *M ü 1 1 e r : Archiv für Anatomie und Physiologie. *Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft. *Nature. *Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. *Paläontographica, *Paleontologie francjaise. Peters, W. C. H., Prof.: Naturwissenschaftliche Reise nach J\l()ssambique. Zoologie III. Amphibien. Pfeffer, W., Prof. : Untersuchungen aus dem botanischen Institut zu Tübingen. Heft 3. Locomotorische Kichtungsbewegungen durch chemische Reize. *P flüger: Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere. '"Quarterly Journal of the geological Society of London. R öm er. Fr. A. : Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges. 1841. S e 1 6 n k a, E., Dr. : Studien über Entwickelungsgeschichte der Tiere. Heft 1 —4. *S e m p e r : Arbeiten aus dem zoologisch-zootomischen Institur in Würzburg. *S i e b 0 1 d und K ö 1 1 i k e r : Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. *S i 1 1 i m a n : The araerican Journal of sciences and arts. *S tauding er: Exotische Schmetterlinge. *Sowerby, Thesaurus conchyliarum. Part. 43. Spitzer, Hugo: Beiträge zur Descendenztheorie und zur jAIethodohigie der Naturwissenschaft. S t r a s b urge r, Ed., Prof. : Neue Ihitersuchungen über den Befruchtungs- vorgang bei den Phanerogamen als (irundlage für eine Theorie der Zeugung. — 51 — T a s c h e n b e r g , 0., Dr. : Bibliotheca zoologica. Lief. 1. Wo is 111 a nil. Aug., Prof.: Die Contiiinitiit ties Keiniplasnias als Grundlage einer Theorie der Yererltung. — Über die Vererbung. — Die Bedeutung der sexuellen Fortpflanzung für die Selektionstheorie. *'['' r 0 s c li e 1 : Archiv für Naturgeschichte. *'r scher m a k, G. : Mineralogische und petrographische Mitteilungen. *Wosterlund, K. Ag. : Fauna der in der paläarktischen Region lebenden Binnenkonchylien. Farn. AiiipuHaiiflne. Palndluidar, TlfjfJrohiirlar. Melanidac etc. *Zeitschrift für Ethnologie. *Z i 1 1 e 1 : Handbuch der Paläontologie. ^Zoologischer Jahresbericht, herausgegeben von der Zoologischen Station in Neapel. 52 «.J O) « rr :0 ^ GC t GO 1—1 -^ .0 «^ p^ o OJ ^ ;h O) ts pq s:S g 1 CO ^ -c X CO s 1 2 s "s^8 l> -* |3 ?2 lO 1 g cc . cc CO o >o [>- GO lO 1-1 CO o s -* 1-1 o CO CO „ '^ 's 'S 'B^ Is ^ i 2 o o o s -C: 3 2 i 4- .11 3 I> c 1 1 p 'S ^ J^ qj t*s 4 3 Oi in 'a O S PC P^ fi p: S c Q ^ R " *=■ " " "^ R K - >C i-H 1 "^ -* t> £ cr Oi c- 1 >r «o o »r (M lO "^ ^ T. CO o- »O CO - a> t^ . oa CO (M o -t o g (M -* CO CO -c O CO o -+ -M 'QC ;l cS 1 \ DO 1 \ S L « S \ ^ k^ \ (^ \ \ "Sc ^ « ) L ^ V ^ \ ^ \ « \ (U \ c 'S o S) \ 1 g 4J s ^ g ) c \ CO ,9 ■^ ^ ■^ ^ ^ 1 S 5 1 g \ 1 3 J b ;h ^ 2 a \ ^ a 1 c: >- \ \ rö o p>^ o \ O <^ c w O CC \ n" ^ „ „ 1 Pm _^ Ll __! _L ^ __ __ J_ . 58 — Anhang. A. Sektionsberichte. Hei'petologisclie Sektiuii. Die Bestimiuungsarbeiteii, die infolge gesteigerter Zuwen- dungen ' von Jahr zu Jalir sich mehr häufen , gingen auch im Laufe des Jalires 1886 ihren gewohnten Gang; die literarische Verwertung der aus China, vom Congo und von den Philippinen eingelaufenen reichen Materialien ist in Vorbereitung. Von besonders erwähnenswerten Geschenken sind in erster Linie zu verzeichnen eine grosse Suite von Reptilien und Batrachiern aus Canton, Shanghai, Peking und Corea durch die Herren Konsul Dr. 0. Fr. von Moellendorf in Manila und 0. Herz in St. Petersburg, vier weitere Sendungen von Congo-Arten, darunter viele Nova, wie z. ß. die merkwürdige Sepshm Hessei m.. durch Herrn Paul Hesse in Banana, schöne Syrier, darunter der für Syrien neue Varanns yriseus (Daud.) durch Herrn Hans Simon in Stuttgart, mehrere für die Sammlung neue Nordamerikaner durch Herrn Dr. A. Zip perlen in Cincinnati, Südbrasilianer durch Herrn Dr. H. von The ring in Rio Grande do Sul, seltne Westafrikaner von der Goldküste durch Herrn Major Dr. L. von Hey den und Peruaner durch Herrn Max Bamberger, sowie prächtige Reptilien derSalomons- inseln vom British Museum und eine ausserordentliche reich- haltige und wertvolle Sendung von den Philippinen durch Herrn Consul Dr. 0. Fr. von Mo eil end or ff. Unter den Ankäufen sind bemerkenswert eine Suite pracht- voll konservierter Reptilien und Batrachier von der Insel Hainan, sowie der Erwerb einer schönen Hatteria punctata Gray von — 55 — Xpiiseelaiid und einer Kollektion .lapaner mit vier für die ISannnlung' neuen Arten. Eine von dem Sektionär angeregte und von der Gesellschaft mit Geldmitteln unterstützte Exkursion des Herrn Ingenieur (li . S c li u m a c h e r in Haifa, welche die Erlangung eines syrischen Krokodils zur Aufgabe hatte, war in der Hauptsache leider erfolglos : dagegen wurden einige gute Kriechtiere bei dieser ( Telegenheit erbeutet und eingesendet. Wie in früheren Jahren, so auch in dem veriiossenen, wurde der Sektionär bei schwierigen systematischen Fragen von den Herren G. A. Boul enger am British Museum, Aka- demiker Dr. Alex. Strauch am Petersburger und Dr. F. Müller am Baseler Museum in dankenswertester A\'eise mit Rat unterstützt. Auch mit dem Berliner Museum wurde ein reger Verkehr unterhalten. Dr, Entomologische Sektion (mit Ausschluss der Schmetterlinge). Im Verlauf des Jahres wurde unter gütiger Leitung des Herrn Oberstlieutenant Saalmüller (da der Sektionsvorsteher eine Zeitlang verreist war) die Sammlung in allen ihren Be- ständen, auch den Dubletten, einer genauen Revision unterzogen. Unser korrespondierendes Mitglied Herr H e n r i d e S a u s s u r e in Genf, bearbeitet eben die Orthopteren von Madagaskar und waren ihm zu diesem Zwecke viele Arten aus der Sammlung zugeschickt worden. Dieselben sind bis auf wenige Stücke, die noch zur Beschreibung zurückbehalten wurden, wieder an- gelangt, begleitet von einer grossen Anzahl Orthopteren und Hymenopteren, die unserer Sammlung seither fehlten, zum Teil Typen des Autors, als Geschenk. Als Geschenk sind ferner zu verzeichnen . von Herrn Bamberger eine Anzahl Käfer aus Peru. Mit dem Präparieren der letzt eingetrolfenen Sendung von zahlreichen Käfern aus Madagaskar, von Seiten unseres korrespon- dierenden Mitgliedes, Herrn Stumpf, ist der Sektionsvorsteher eben noch beschäftigt. Dr. von Hey den. — 56 — Sektion für Schmetterlinge. Die an Herrn Hagonot in Paris auf seinen Wunscli übersandten Pln^dden aus Madagaskar und aus den Sendungen des Herrn Hesse vom untern Congo, gelangten am 10. März 1886 zurück. Die neuen Arten waren von diesem Spezialisten nur mit Spezies-Namen und Kag. versehen, ohne Angabe des (lenus und Stellung im System, so dass die Sendung besser unterblieben wäre. Derselben angefügt war ein Dubletten- Ausgleich des Herrn Mabille in Paris, der einige erwünschte Arten aus Madagaskar enthielt. Heri" Hesse sandte am 8. August 1886 und 18. April 1887 Schmetterlinge von Banana am Congo, bei ersteren befand sich als Geschenk für unser Museum eine ansehnliche Anzahl recht schöner Arten vom mittleren Congo. Am 7. August 1886 erhielt das Museum vom König- lichen naturhistorischen K ab inet in Stuttgart eine Anzahl Schmetterlinge von der (joldküste gegen eine geringe Geldentschädigung, die zum Besten des noch in Afrika weilenden Sammlers bestimmt war, und ebendaher am 11. Oktober einige Schmetterlinge von Ningpo (China) und Lagos (Afrika) im Tausche gegen dublette Madagaskar- Arten. Am 18. Oktober wurden von dem durchreisenden Herrn E. Heyne aus Leipzig einer der grossen, der Sammlung fehlenden Papilioniden aus Madagaskar (P. Antenor) nebst einigen andern Arten aus China und Brasilien käuflich erworben. Am 27. November, Sendung von 35 Stück Schmetterlingen ausx^ddah an der Goldküste, von dem Naturalisten E. St. Vraz, im Tausche gegen einen von der Gesellschaft herausgegebenen Band. Durch Vermittlung der Frau Pautenberg von hier er- hielt die Sammlung einen bedeutenden Zuwachs sehr gut er- haltener Schmetterlinge in Papierdüten aus Sikkim im Himalaya, durch zweimaligen Ankauf. Eine Reihe seltener Arten zu dem von dem Sammler selbst festgesetzten Werte, die Mehrzahl zu einem vereinbarten Durchschnittspreise. Die Erwerbung geschah im Vereine mit zwei hiesigen Entomologen Anfang September 1886 und Anfang Eebruar 1887. Am 15. März und 7. April 1887 zweimaliger Austausch mit Herrn Dr. Geyler, Dubletten aus Madagaskar gegen — 57 — andere exotische Sclinietterlinge, unter denen besonders die Er- werbung des ninraxcs Kadeiiii Feld, von Sumatra für die Sanim- hmg- wertvoll war, des in dem Wallace'sclien Eeisewerke über den malaischen Archipel abgebildeten Zirkelschmetterlings. Das Königliche zoologische Museum in Berlin übersandte am 8. Dezember 1886 dem hiesigen Museum die sehr bedeutende Ausbeute des in Madagaskar verstorbenen Reisenden und Forschers Hildebrandt zur Bearbeitung. Da die vielen dabei befindlichen neuen Arten noch in dem von der Gesellschaft herausgegebenen Buche der Lepidopteren von ]\Iada- gaskar Aufnahme finden werden, so konnte die Fertigstellung der zweiten Abteilung bis zu diesem Jahresfeste nicht stattfinden. S a a 1 m ü 1 1 e r. Sektion für Crustaceen. In unserer l'rustaceen- Sammlung hatte seit mehreren Dezennien ein Stillstand Platz gegriffen. Den Stamm derselben bilden die von Rüppell gesammelten und zum Teil auch von ihm beschriebenen, mehrfach aber auch nur benannten Krebse, sowie die durch seine zahlreichen Beziehungen zu andern Museen und (ilelehrten erworbenen. Hierzu kamen in den siebziger Jahren die von Rein aus Japan, die von NoU von seiner Tenerifa-Reise heimgebrachten Stücke. Das war der Bestand, den der Unterzeichnete vor zehn Jahren übernahm ; das Material verlockte nicht sehr zu einer Neubearbeitung, weil die älteren Stücke völlig abgebleicht, die zarteren von ihnen teilweise fast unkenntlich geworden waren, und obendrein fehlte es dem Sectionär an Zeit, einem geeigneten Arbeitsraum und vor allem an der nötigen Litteratur. Diesen Umständen muss es zuge- schrieben werden, dass sich das Aussehen der Krebssammlung, bis auf die Vermehrung durch eine Anzahl von Herrn Gold- sclimidt geschenkter Mittelmeerkrebse, wenig veränderte. Da trafen die herrlichen Sendungen der Herren Eben au und Stumpf aus Madagaskar ein, unter diesen auch zahlreiche Crusta- ceen und gaben dem Unterzeichneten Veranlassung zu einer Bearbeitung derselben, deren Resultate er in (Temeinschaft mit Herrn Dr. Lenz in Lübeck als „Beiträge zur Kenntnis der Crustaceenfauna von Madagaskar" veröffentlichte. Weitere — 58 — Vermeliiiiiig erfiilir die Samniliiiig- durch einige von Herrn Hesse in Banana geschickte, durcli die von Prof. No 11 auf seiner Eeise nach Norwegen erbeuteten, sowie durch eine Anzahl von Herrn Graf ß o s e Dr. hon. geschenkter Krebse von Neapel. Eine äusserst günstige und umfangreiche Erwerbung aber machte die Sammlung in diesem Jahre gelegentlich der Auflösung des Mu- seums Godeffroy in Hambui-g. Es wurden gegen 400 Arten, zum grössten Teil bestimmt, alle Stücke von vortrefflicher Er- haltung, angekauft. Nunmehr lolnite es sich, an eine systema- tische Neu-Ordnung und Durchbestimmung der ganzen Sammlung heranzutreten : damit hat der Sektionär begonnen und im letzten Winter die Brachyuren fertig gestellt, soweit es eben die vor- handene Litteratur zulässt: ohne Dana's Crustacea der United States Exploring Expedition ist eine grössere systematische Arbeit über Krebse nicht abzuschliessen. Immerhin weist unsere Sammlung jetzt über 260 sicher bestimmte Brachyuren auf. Dr. F. Richters. ( i e 0 1 o g i s c h - p a 1 ä 0 n 1 0 1 0 g i s c h e S e k t i 0 n. Gegen Ende Sommers vorigen Jahres schlössen sich alle in den letzten Jahren aus Veranlassung der Mainkanalisation etc. offenen Baugruben, zuletzt diejenige des Frankfurter Hafens, welche daher sowohl bezüglich der Fossilreste, wie auch des in derselben sich darstellenden Schichtenbaues den Sektionär bis dahin beschäftigten. Ausser der Bestimmung und Einreibung der eingegangenen (beschenke und Ankäufe wurde fortgefahren die diluvialen Säuge- tierreste von Mosbach bei Wiesbaden zu sammeln. So ist all- mählich diese Sammlung zu einer ansehnlichen geworden. Die von Mosbach bekannten Tiere sind nun zumeist in derselben vertreten, es fehlen uns nur zwei bis drei Arten: die liste der im Mu- seum aufgestellten Mosbacher Säugetierreste vermehrt hingegen die Zahl der Tiere, die in diluvialer Zeit sich am Einlaufe des Mains in den Rhein aufhielten schon um zwei bis drei Arten. Diese Sammlung unseres Museums wird ein hauptsächliclies Material für die von Dr. Schröter im Auftrage der Koni gl. geologischen Ijandesanstalt ausgeführten neuen Be- arbeitung der Mosbacher Säugetierreste ausmachen. — 50 — Die hiesige Gegeiid wurde im letzten Jahr besonders betrefts der Dilnvialbildungen durchwandert. Das Kesultat der seit fünf Jahren fortgesetzten Studien über die Diluvialzeit hiesiger Gegend hat der eine Sektionär am Schlüsse des Winters in einer wissenschaftlichen Sitzung in zusammenfassender Weise geschildert, wobei auch der neuerdings erkannten Schicht- störungen gedacht wurde. In dieser Sitzung war ein grosser Teil der im vergangenen Jahr durch Geschenk und Kauf, wie durch Sammeln zusammengebrachten geologisch-paläontologischen Xaturalien ausgestellt. Gemeinsam mit dem Sektionär für Phj^topaläontologie wurde von einem der Sektionäre die aus dem Klärbecken und der Höchster Schleuse gesammelten pliocänen Pflanzenreste bearbeitet und in den Abhandlungen der Gesellschaft publiziert. Wir nehmen nochmals die Gelegenheit wahr, nun, nachdem alle diese wertvollen Reste in den Besitz der Gesellschaft gelangt sind, den Gebern — den Herren Ingenieur Löhr, Kgl. Bau- anfseher Splett, Ingenieur Askenasy und Oberbürger- meister Dr. Mi quel — den besten Dank der Gesellschaft auszusprechen. Eine grosse Sannnlung sehr gut erhaltener Steinkohlen- prtanzen verdanken wir der Liebenswürdigkeit des Herrn Kgl. ßergdirektor Vogel in Luisenthal bei Saarbrücken. Durch Herrn W. Wolter storff in Halle sind die ter- tiären Froschreste von W e i s e n a u aus der von M e y e r'schen Sammlung stammend, bearbeitet worden. Wir sind Herrn Wolterstorft' für die so sorgfältige Determinierung, die erst den Resten Wert verlieh, sehr zu Dank verpflichtet. April 1887. Dr. F. Kinkel in. Dr. 0. Boettger. — 60 — B. Protokoll-Auszüge über die wissenschaftlichen Sitzungen während 1886 87. In diesen Sitzungen werden regelmässig die neuen Geschenke und Ankäufe für die Sammlungen, sowie für die Bibliothek vorgelegt. Diese sind, da ein Verzeichnis derselben unter I. T., p. 25 — 59 gegeben ist, hier nicht erwähnt, insofern sich nicht etwa Vor- träge daran knüi)ften. Ebenso ist nicht erwähnt, dass, was regelmässig geschah, das Protokoll der vorigen Sitzung ver- lesen wurde. Samstag, den 13. November 1880. Vorsitzender Herr Dr. med. Fridberg. Herr Dr. A. Andre ae aus Heidelberg hielt seinen angekündigten Vortrag : „ U e b e r das e 1 s ä s s i s c h e Tertiär und seine Petroleumlager." (Siehe II, Seite 125.) Samstag, den 11. Dezember 188(i. Vorsitzender Herr Dr. med. Fridberg. Herr Direktor Dr. L. Wunderlich bemerkte in Bezug auf den ausgestellten Gibbon: Er erblickte in ihm zuerst einen üylobates leuciscu^. Der- selbe variiert in seiner Färbung derart, dass er von den Autoren bald als weiss, bald als schwarz gefärbt beschrieben wird. Die Verwachsung des zweiten und dritten Fingers zeigt indessen, dass es nicht H. leuciscus sein könne und weitere Nachforschung ergab, dass das Tier H. cnteUoides Geoffr. ist. Das vorliegende Exemplar stammt aus Singapore. Ein Herr Joh. Schroeder aus Christiania schoss dorten am 5. März d. J. die etwa 80 cm grosse und etwas dunkler gefärbte Mutter und gelangte so in den Besitz des Jungen. Zum Aufziehen desselben benutzte er kondensierte Milcli, indem er damit Verbandmasse tränkte und diese dann aussaugen Hess. Mit Schroeder machte der junge Affe dann die Reise durch Ceylon, Hindostan, Arabien, Aegypten, Griechenland nacli Marseille, Mailand, Schweiz, Deutschland. Am 6. Juli kam es hierher und starb am 3. August, ohne nach Ansicht des Herrn Dr. Wunderlich das erste Lebensjahr vollendet zu haben. — 61 - üeber die Neuerwerbung- en der Herpetologischen Sektion seit 2 4. August 188 6 machte Herr Dr. 0. Boettger brieflich folgende Mitteilungen: 1. Die bedeutenden Sammlungen an chinesischen Kriechtieren, die unsere Gesellschaft den Herren Konsul Dr. 0. Fr. von Moel- lendorff (jetzt in Manila) und Naturaliensammler Otto Herz (jetzt in St. Petersburg) veixlankt, sind für uns von besonderer Wichtigkeit, da sie grosse Lücken in unserem Museum ausfüllen und uns zugleich teilweise mit besonders schönen und grossen Exemplaren bereichert haben. Die ganze Sendung der beiden Herren ist wohl dreifach so gross gewesen als die vorliegende Kollektion : der übrige zurückgestellte Teil gehört aber zur Hälfte dem Herrn Herz als Eigenthum, zur Hälfte muss er dem Wunsche der (jeber zufolge noch an die Museen von Berlin und Grörlitz aus- gefolgt werden. Das umfangreiche Material wird dem Referenten Veranlassung geben, eine zweite Arbeit über die Reptil- und Ba- trachierfauna Chinas zu publizieren, in der auch die Novitäten, nämlich zwei Schlangen die riesige Colubride Cijnophis Moellendorffi und der elegant gezeichnete Siniotes Herzi und die scincoide Ei- dechse Tropidophorns Sinensis, die Hmen heute noch nicht vor- liegen, zum ersten Mal abgebildet werden sollen. — Als besonders wertvoll aus der vorgelegten Suite möchte ich von Eidechsen neben Geclv Swinhoei Gthr. bezeichnen Taclnidrouius nieridionalis (Ithr.. aus der einzigen (lattung ächter Lacertiden, die in Ost-Asien vorkommt. Unter den aus Japan erstandenen Arten, sehen Sie eine zweite Form T. Jajmnicus Dum. & Bibr. Beachtenswert ist der merkwürdig lange Schwanz dieser wie ein Pfeil über die Erde schiessenden kleinen Tierchen. Von scincoiden Eidechsen sind erwälnienswert als in Museen nicht häufig Mabnia CMnensis Gray, die nächste Verwandte der von Japan vorliegenden M. Japonica Pts., Formen , die wir als sichere amerikanische Einwanderer in Ostasien bezeichnen dürfen. Dann Etnneccs (Mocoa) Reeresi Gray, modestus Gthr. und der seltene Euprepes (Ateuchosaiirns) Chinensis Gray, von dem wir jetzt das beste und zugleich bestgefärbte Stück, das in europäischen Sammlungen aufbewahrt wird, besitzen. — Unter den Schlangen sind hervor- zuheben schöne Stücke von Elaphis taenmrus ('ope aus Shang- hai und E. virgatus Schleg., die jetzt von Japan und Korea vorliegt, sowie die drei Hyjysirhina- Arien, H. BennefH Graj^, — 62 — Chinensis Gray und phtinbea Boie . alles ä elite SnssAvasser- schlangen. die sich durch elegante Färbung- und Zeichnung bemerklich machen und für Südchina besonders charakteristisch sind. Die Krone von allem aber sind die drei prachtvollen Hj/drojjJns- Arten, zur Familie der giftigen Seeschlangen gehörig. Kaum wird sich jetzt ein Exemplar anderer Museen an Grösse und Schönheit mit unserem Hijdrophis cijanocinchis Daud. messen können ! H. gmciU:^ Shaw setzt wegen seines winzigen Kopfes und des schlanken peitschenförmigen Halses in Erstaunen, während H. Viperinns Schmidt sich durch besondere Kostbarkeit auszeichnen dürfte. — Unter den vorliegenden chinesischen Batrachiern sind mehrere l)esonders rare Tiere. So die schön gezeichnete, schlanke Baiia (riiiitheri Blgr. und die noch zier- lichere Rana mao^odactyla Gthr., die beide Veranlassung geben werden, durch Beschreibung ihres Farbenkleides ihre Art- diagnosen noch zu vervollständigen. Von besonderer Schönheit sind die ilf/cro%/«- Spezies oniaia Dum. i.^^ Bibr. und pidchra HaUoiveU. Die schöne Eeihe unserer brauneu Fritsche wird ver- mehrt durch Bana Japonica Blgr. aus Peking und Japan. — Ziem- lich zwei Fünftel aller vorliegenden Arten stammt von der Insel Hainan, tief im Süden von Südchina gelegen, den Golf von Tong- king nach Osten umfassend, in rein tropischem Gebiete. Durch Herrn 0. Herz ist diese Insel zum ersten Mal herpetologiscli erforscht worden; aber so glänzend auch das Eesultat seiner Sammlungen ist, so auffallend ist doch sein Nachweis, dass die grosse Insel anscheinend auch nicht eine einzige Art besitzt, die dem gegenüberliegenden Festland von China fehlt. Dieser Nachweis bezieht sich aber nur auf die Eeptilien und Batrachier, nicht z. B. auf die Landschnecken, die fast durchweg anderen Arten angehören. Es beweist uns dies wiederum, dass die Verbreitung der einzelnen Tierklassen ebenso unabhängig von einander ist, wie die der Tiere und Pflanzen von einander, und dass sie in der einen Tiergruppe teilweise anderen Gesetzen unter- worfen sein muss als in der andern. Wahrscheinlich sind die Formen der Reptilien und Batrachier bereits stabiler und weniger veränderungsfähig geworden, während die Landschnecken die Fähigkeit behalten haben, sich in kürzerer Zeit umzubilden. Sicher ist nach diesem Befund aber, dass die Insel erst in jüngerer Zeit sich vom Festland losgelöst haben kann, wenn I I - 68 - auch diese Zeit ferner zuriickliegend sein dürfte , als z. B. die Ab- trennung-Englands vom europäischen Kontinent. Nach der anderen Richtung hin ist die Abtrennung der Insel Hainan von China da- gegen zweifellos jünger als die Bildung der Strasse von (-Gibraltar. 2. Von den auf einei' Auktion erstandenen wertvollen Japanern waren durch Herrn Prof. Rein die meisten Arten bereits in unsere Sammlung gelangt: nichtsdestow-eniger sind mehrere derselben für uns neu gewesen, so zwei Schlangen, der seltne AchaUnns spinalis Pts.. eine Calamariide von höchst eigenthümlicher Beschilderung, und der schöngezeichnete Tropi- doiiotns rihalmri Boje, sowie die beiden Schildki"öten Trionijx 'lapoiiicus Schleg. und CleuDnijs Jaixniira Gray, die sämtlich in doppelten Exem})laren vorliegen. 3. Unter den von Herrn Otto Herz gekauften Sachen ist Jchthtiophis (ihifinosus L. aus Siam noch besonders zu erwähnen. Von diesen seltenen wurmähnlichen Batrachiern besitzen wir leider erst zwei Arten in fünf Exemplaren. Ganz neuer- dings haben die Gebrüder S a r a s i n die Entwicklungsgeschichte der vorliegenden Art kennen gelehrt (Arb. Zool. Inst. Würzburg 7 Bd. 292—299). Nach ihren Untersuchungen lebt Ichihijophis auf Ceylon in flachen, feuchten Bachufern, etwa einen Fuss tief unter dem grasbewachsenen Boden. Er scheut das A\'asser und ertrinkt, sich selbst überlassen, schnell darin. Die Nahrung besteht in kleinen Wühlschlangen der Familie Typhlopidae und Rhinophidae und in Regenwürmen!. Er ist nicht lebendig gebärend, scndern legt durchschnittlich 13 auffallend grosse Eier von 9 mm Länge, 6\'2 mm Durchmesser und ca. 0,23 g (xewicht in einem eigentümlich angeordneten Klümpchen in einer Erdhöhle in der Nähe des Wassers. Das Weibchen übernimmt, zusammengeringelt um den Eierhaufen, wohl um das Verdunsten der nötigen Feuchtigkeit zu verhüten, die unterirdische Brut- pflege. Die Eier selbst scheinen sich während der Bebrütung um das doppelte ihres Volumens vergrössern zu können. Die etwa 4 cm langen Embryonen bewegen sich lebhaft in der Ei- schale : ebenso ihre je drei blutroten Kiemenbüschel. Den kurzen Schwanz umläuft ein Flossensaum ; das (beim entwickelten Tier ganz verkümmerte) Auge ist gross und deutlich. Offenbar werfen die Jungen zuerst die äusseren Kiemen ab. schlüpfen aus dem Ei und wandern dann in den nächsten Bach, wo sie — 64 — bis zu einer Länge von 16 cm lieran wachsen. Diese aalartigen Larven sclilucken Wasser ein und lassen es durch die Kiemen- löcher wieder ausströmen; von Zeit zu Zeit steigen sie aber an die Oberfläche, um direkt Luft zu atmen. Die Untersuchung desselben bestätigte die Anwesenheit von Lungen. Die Haut der Larve ist reich an den charakteristischen Sinnesorganen. Nach alledem stehen die Gymnophionen also den Schwanzlurchen nahe ; auch der Bau der Spermatozoen und die Anwesenheit eines vierten Arterienbogens im Gefässsystem des ausgewachsenen Tieres sind analog wie bei den Urodelen. — Andre zu CaeciUa und Si'phoiiops gehörige Gymnophionen Süd-Amerikas und West- Africas sind bekanntlich lebendig gebärend. 4. Von Herrn H. Simon in Stuttgart erhielten wir ausser anderen jetzt auch AVeibchen des erst im Männchen bekannten neuen ChnmacIeo)i SIntoni Bttg. von der Grenze der Goldküste und Ashantiland. 5. Beachtenswert durch Schönheit und Seltenheit sind end- lich die Varietäten Lacnia viridis Laur. aus den Gebirgen Syriens, die von zwei Seiten vorliegen und die v. Bedriaga in seinem schönen in unseren Abhandlungen soeben erschienenen Eidechsen- werke leider noch nicht eingehender berücksichtigen konnte, sowie die gleichfalls im Bed riaga'schen Werke noch nicht be- schriebene rotbändige Form der Laeeria vniraUs fusca aus Bosnien. 6. Was zum Schluss die von Herrn Dr. von Ihering uns übermittelten Reptilien und Batrachier aus der brasilianischen Provinz Rio Grande do Sul anlangt, so repräsentiert die reiche Sammlung nicht allein die gewöhnlichen Vorkommnisse des Landes, sondern sie erstreckt sich auch auf die seltneren und neuen Funde. Zu letzteren gehört die kleine Eidechse Panfo- dactijliis Schreibersi Wiegm., sodann die Schlangen Elapomor- phus lemniseafus Dum. t^ Bibr., Ahlabes Agassixi Jan, Coronelki Iheringi Blgr. und poefilojxxjon Cope, Liophis Jägeri Gthr.. Dromiciis ^amfrenains Cope und inekmostigma Wgl. und die Frösche Fseudis mantidactuhi Cope und Paliidicola (iraeiUs Blgr. — Da unser korrespondiei-endes ]\[itglied, Herr G. A. B o u 1 e n g e r am Brit. Museum in London eine Publikation der Iliering'schen Funde vorbereitet, beschränke ich mich auf diese kurzen Mitteilungen. Frankfurt (Main) 18. Nov. 1886. Dr. 0. Boettger. — 65 — Anknüpfend an die Mitteilungen des Herrn Dr. 0 s c a r Boettger über die von Herrn 0. Herz auf der Insel Hainan gesammelten Reptilien und Batracliier und ihre Uebereinstimmung nnt dem gegenüberliegenden Festlande von China bemerkt Herr Major Dr. von He}' den, er habe durch den Grossfürsten ^licliael Nikola je witsch von Russland die Käfer zur I>earbeitung zugesandt erhalten, die Herr Herz auf der chinesischen Halbinsel Korea für denselben sammelte; die Coleopterenfauna von Korea habe nach seiner Ansicht die griisste Ähnlichkeit mit der von Japan und des Amurgebietes und viel weniger mit der von China. Redner teilte gemein- same Arten mit, die er selbst vor Jahren in Portugal fand und durch ganz Europa. Sibirien und das Amurgebiet bis Japan und Nord-China (Peking) sich verbreiten. — Herr Dr. med. 0. Koerner hielt seinen angekündigten Vortrag über : „ D i e N a t u r b e o b a c h t u n g i m h o m e r i s c h e n Zeitalter." (Siehe IL, Seite 95.) Samstag, den 7. Januar 1887. Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz. Den angekündigten Vortrag hält Herr Di-. H. Reichen- b a c li übei- : „Die Q u a 1 1 e n und Polypen der Gr r a f Bose'schen Sammlung aus der Zoologischen Station zu Neapel." Aufgestellt sind sämtliche hierher gehörige Präparate der Sammlung. Der Redner bespricht zunächst die grossen Fort- schritte, die man besonders durch die Zoologische Station in der Präparation niederer Seetiere und besonders der Quallen und Polypen in der jüngsten Zeit gemacht. Die Museen seien fast alle in die Lage versetzt, ihre Bestände durch die neuen Präparate zu ergänzen und zu vervollständigen. Hier sei durch die hochherzige Schenkung des Herrn Grafen Böse ein schöner Anfang gemacht. Der Vortragende erörtert nun im Allgemeinen die Grund- züge der Organisation der Coelenteraten an der Hand der Leuckart'schen Tafeln, erklärt den Zusammenhang der Medusen mit den Polypen und bespricht nun die einzelnen Klassen und Ordnungen ; insbesondere die Rippenquallen, die Korallenpolypen, Polypomednsen und SchirnKinallen. Besonders Interesse erregen die prachtvollen Edelkorallen mit ausgestreckten Polypen, die wie lebend erscheinen, und mehrere Siphonophorenkolonien, von denen mehrere schöne Exemplare von Haiistemma, Physalia u. a. in der Sammlung sich finden. Letztere geben Veranlassung den Polymorphismus und das Princip der Arbeitsteilung zu erörtern, während bei Hydromedusen der Generationswechsel in seinen verschiedenen Erscheinungsformen erklärt wird. Die Hauptwerke der Litteratur und mehrere mikroskopisclic Präparate sind aufgelegt. Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz. Herr Dr. F. Kinkelin hält den angekündigten Vortrag über: „Beiträge zur Kenntnis der Diluvialzeit im w e s 1 1 i c h e n M i 1 1 e 1 d e u t s c h 1 a n d. " Er führt etwa Folgendes aus: Unser Gebiet enthält geologische Gebilde in unmittelbarem Zusammenhang von der Oberpliocänzeit bis heute. Die pliocäne Flora des Untermainthaies und der Wetterau zeigt, dass die Eiszeit nicht katastrophenartig eintrat, sondern langer Hand sich vorbereitete. Mitteldeutschland zwischen zwei mächtigen Eisfeldern gelegen, lässt in seinen Ablagerungen einen ganz parallelen Lauf der klimatischen Abänderungen erkennen, welche sich z. B. in den Alpen in der zweimaligen Verglestcherung und einer dazwischenliegenden Interglacialzeit kundgibt. Hier sind die entsprechenden Gebilde verschiedene flussterrassen etc. Besonders typisch zeigt uns der ost-westlaufende Main, der von zahlreichen mitteldeutschen (-rebirgen aus durch die frei von West und Südwest zutretenden Luftströmungen gespeist wird. Die den Unterlauf des Maines vorbereitenden pliocänen Flüsschen haben ihre grauen, kalkfreien Sande in zwei Senkungsfeldern abgelagert: in einem östlichen — Aschatfenburg — und in einem westlichen — Louisa, Flörsheim. Im (^ebirg macht sicli das Anwachsen der Eismassen in Nord und Süd durch starke Verwitterung kund — Ablagerung des Taunusschotters: z. B. am Fuss des Taunus. Erst während der grossen Eiszeit bricht der Main nach West durch und lagert eine älteste Terrasse ab, die z. B. bei Mosbach eine sehr mannigfaclie Säugerfauna fülnl. . _ 67 - (i)osse Blöcke in dieser Terrasse bezeugen, dass auch liier das F^is zum Teil den Transport vermittelte. Die Richtung- des .Alainunterlaufes war ziemlich die heutige, die Breite war aber bedeutender. Mächtige Sande in der Wiesbadener Gegend lassen das Eintreften des Rheins erkennen, als sich die Isotherme wieder hob. Da im westlichen Mitteldeutschland keine Eismassen zu schmelzen waren, so tritt daselbst bald eine an Wasserdünsten arme, wärmere Interglacialzeit ein, in welcher fluviatile Bildungen sehr geringfügig sind. Das Oberrhein- und das Maingebiet scheinen in der Folge Steppennatur angenommen zu haben. Das geologische Gebilde dieser Zeit ist der Loss, welcher noch ausgestorbene Tiere führt. Die Folge der letzten Eiszeit war das Hervorbrechen des zweiten wasserreichen Maines, der zuerst sein tiefes Bett mindestens 25 m auswaschen musste , um es dann zwischen Wallstadt, Gross -Ostheim, Babenhausen, Kelsterbach wieder vollzuschütten. Das kältere Klima verrät sich wieder durch zahlreiche grosse Blöcke in der Terrasse — zum Beispiel in der Hölle bei Schwanheim; ein solcher wog circa 30 Centner (im Botanischen Garten ausgestellt). Durch Senkung zwischen Hanau und Aschaftenburg wurde der Main wieder in die alte Bahn geleitet: von Hanau bis Frankfurt ist er ein Erosions- thal unterhalb Frankfurt folgt er wieder einer Senkungslinie. Das Erzeugnis dieses Mains ist die jüngste Terrasse, die auch nicht selten grosse Blöcke führt; sie wird vom Aulehm, dem Ueberschwemmungsschlamm, der schon aus Iiistorischer Zeit stammt, überlagert. Alsdann verliest der Vorsitzende ein Schreiben des Herrn Fritz Reuter betreifend die Einwirkung des Lichtes auf den Olm. Protr((s angnineus. Herr Reuter erhielt im Jahre 1886 im Frühling einige Exemplare aus der x\ d e 1 s b e r g e r Grotte von denen jedoch nur eins am Leben blieb. Die übrigen wurden, wie Herr Dr. Reichenbach bemerkt, durch einen zu den Saproleguiaceen gehörigen Pilz — Achlya — getötet. Herr Reuter setzte dies überlebende Tier während zehn Monate dem direkten Sonnenlichte aus. AVährend nun das Tier anfangs fleisch- farbig erschien, färbte es sich allmählich schwärzlich- bis bläulich- roth, die Kiemen rosa. Bis jetzt scheint dasselbe noch keinerlei Nahrung in der Gefangenschaft zu sich genommen zu haben. 5* — 68 — DoiiiicrstaÄ, den 10. März 1887. Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz. T a g e s 0 r d n 11 ii g : „Bericht der Kommission zur Erteilung des Tiedemannpreises." Nacli einleitenden AVorten des Vorsitzenden über die Ent- stehung des Tiedemannpreises (s. Jahresbericht 1875) und die bis jetzt mit demselben gekrönten Gelehrten erhält das Wort Herr Prof. Weigert als Berichterstatter. Seinen ansluhrlichen Darstellungen ist Folgendes zu ent- nehmen. Die Kommission bestand aus den Herren : Prof. Dr. Weigert (Anatomie, Histologie, Patho- logie), Vorsitzender. Dr. Eeichenbach (Zoologie und allgemeine Bio- logie), Schriftführer. Dr. Edinger 1 ,_,, . . . , T^ T • (Physiologie . Dr. Lepsin s j J. Blum (Botanik). Die Kommission hat in einer Anzahl von Sitzungen seit Januar die wichtigsten Erscheinungen der einschlägigen Litteratur besprochen und die besseren in engere Berücksichtigung gezogen. So wurden die Arbeiten Strasburgers: Neue Untersuchungen über den Befruchtungsvorgang bei den Phaueroganten als Grund- lage für eine Theorie der Zeugung; Pfeffer, Lokomotorische Eichtungsbewegungen durch chemische Beize aus dem Gebiet der Botanik hervorgehoben. Von zoologischen und biologischen Forschungen kamen W e i s m a n n , Entstehung der Sexualzellen bei den Hj- droidpolypen ; Grub er s künstliche Teilung der Infusorien, Pflügers Bastardbildung bei Amphibien: Borns Forschungen über den gleichen Gegenstand: Pflügers Arbeiten über den Einfluss der Schwerkraft auf die Teilung der Zellen und die Untersuchungen von Born. Koux und 0. Her twig über das gleiche Problem in Betracht. Auch die Arbeiten von Roux: Über die Entwickelungsmechanik des Embryos, gehören hierher. Ganz neue Bahnen betrat P. Ehrlich, Professor in Berlin, der auf Grund von chemischen Erwägungen bestimmte Farbstoife in den lebenden Körper einführt, und nun die Ver- änderungen derselben durch Oxydation und Reduction konstatiert. - 69 - P:s erg-abeii sich konstante Beziehungen von grosser Bedeutung zwischen der Konstitution des Farbstoffes und dem Modus, wie und wohin er sich im Tierkörper vertreibt, resp. welchen Ver- änderungen er unterliegt. Es sind hauptsächlich drei Arbeiten, welche hier in Betracht kommen. 1. Über die Metylinblanreaktion der lebenden Nerven- substanz. 2. Klinische und experimentelle Studien über Thallin. 3. Das Sauerstoffbedürfnis des Organismus. Die Methode gefunden und die neuen Wege in muster- giltiger Weise gezeigt zu haben ist Ehrl ich s Verdienst, welches ganz besonders evident in der zuletztgenannten Schrift hervortritt. Die Kommission hat sich dalier schlüssig gemacht, den diesjährigen Tiedemannpreis Herrn Dr. Paul Ehrlich. Professor in Berlin, zu zuerkennen für die Schrift: „Das Sanerstoffbedürfnis des Organismus." Samstag, den 26. März 1(S87. Vorsitzender Herr Dr. Richters. Herr Prof. Dr. Noll hielt seinen angekündigten Vortrag über: „Die Naturgeschichte der Kieselschwämme." Die Kieselschwämme zeichnen sich von den anderen Schwammgruppen dadurch aus. dass ihr. den weichen Schwamm- kih'per durchziehendes Skelett aus verschieden geformten Ge- bilden zusammengesetzt ist, die aus Kieselerde bestehen. Es werden Proben der sonderbaren, wie aus gesponnenem Glase gemachten Glasschwämme oder Hexaktinelliden vorgezeigt: die durch von Siebold zuerst aus Japan mitgebrachte Hjia- Joncina Siebohli und die bei den Philippinen gefundene fischreusen- ähnliche, mit einem durchlöcherten Deckel versehene Euplcdcüa. Die (ilasschwämme werden fast nur in bedeutenden Tiefen dei" Ozeane, 300 Meter und mehr, gefunden. — Die Stein- schwämme, harte kugelige Körper von geringerer Schönheit, deren grösste Zahl sich fossil in verschiedenen Schichten der Erdlinde findet, während man lebend nur etwa dreissig Arten kennt, werden an der von dem Vortragenden in dem Drontheim- fjorde im Jahre 1884 gefischten Oeodia nonveyica erläutert. — 70 — Auffallend bei diesen Schwämmen ist eine feste Rinde, die aus mehreren Lagen kugeliger Kieselkörper besteht. Haben die Glasschwämme vorherrschend sechsstrahlige, die Steinschwämme vierstrahlige Kieselkörper in ihrem Skelette, so wird dagegen das der Haliclwndrien aus Einstrahlern, meistens Stab- oder stiftförmigen Nadeln, dargestellt, denen aber auch Bogen, Anker, Schaufeln u. s. w. von geringer (grosse sich zugesellen können. Als Beispiele aus dieser Familie liegen vor : der sonderbare Neptunsbecher von 50 cm Höhe, ein brauner becherförmiger Schwamm auf massivem Stiele; der knollige Suberites domuncula, der im Mittelmeer regelmässig die Schnecken- schalen überzieht, in denen ein Einsiedlerkrebs haust, und nach und nach die Zerstörung dieser Schale sowie auch nicht selten die vollständige Einschliessung des Krebses bewirkt ; der Bohr- schwamm Vioa, der Kalkfelsen und Austernschalen durchlöchert, so dass dieselben endlich zerbröckeln und zerfallen: und hoch- gewachsene gabelästige Süsswasserschwämme von grüner und grauer Farbe aus dem Rhein. Die Organisation der Kieselschwämme wird schliesslich erläutert und durch Skioptikon-Bilder demonstriert an dem von dem Vortragenden ebenfalls aus dem Drontheimfjorde in der Tiefe von 300 Metern gefischten und dem Herrn Grafen Böse zu Ehren benannten Desmacidon Boseü einem zarten Schwämme von etwa 6 cm Höhe. Er fiel bei dem Heraufbringen von felsigem Grunde dadurch auf, dass mitten in seinem Gewebe eingeschlossen ein rosenrother, 5 mm grosser Krebs in ver- schiedenen Exemplaren lebte, der ohne Augen, also ein ständiger Bewohner der Tiefe ist und auch seine Vermehrung in dem Schwämme bewirkt, indem er seine Eier zwischen den Füsschen hält, bis die daraus hervorkommenden Jungen fortschwimmen. Das Skelett des Schwammes besteht aus Balken langer, durch eine hornähnliche Masse zusammeugekitteter Nadeln- Haken, in verschiedener Weise gebogen, und Doppelschaufeln aus Kieselsäure stecken massenweise in der Oberhaut und dienen hier teils zur Befestigung derselben, teils zur Wehr gegen feindliche Eingriffe. Die Oberhaut überzieht den ganzen Schwamm, bildet zahlreiche Poren zum Einlass des Meerwassers und einzelne grössere Oeffnungen, durch welche das eingedrungene Wasser mit den unverdaulichen oder verbrauchten Stoffen wieder — 71 — ausgestosseii wird; sie ist reizbar und enthält elastische Fasern, mittels deren sie ihre Gestalt verändern kann, sowie grosse gTobkörnige Zellen mit Fortsätzen, über deren Bedeutung noch nichts gesagt werden kann. Die Hauptmasse des Innern wird von sehr kleinen Protoplasmazellen aufgebaut, die eine helle Zwischensubstanz ausscheiden und dadurch ein zusammen- liängendes Gewebe darstellen : sie besorgen die Ernährung, indem sie die mit dem Wasser hereingebrachten Stoffe in ihrem weichen , nicht einmal von einer Haut umschlossenen Körper einschliessen und verdauen. Die Strömung in dem Schwämme wird bewirkt durch zahlreiche elliptische Hohlräume, die Geissei- kammern, deren Wände von wimpertragenden und lebhaft strudelnden Zellen gebildet werden. Dem Vortragenden ist es gelungen, die bis jetzt unbekannnten nadelbildenden Zellen, die Silicoblasten, aufzufinden, hier sowohl wie auch bei den Fluss- schwämmen. Es sind spindelförmige, in zwei lange Ausläufer ausgehende grosse Zellen, die dichte Züge in dem Schwamm- gewebe formen und in ihrem Innern die Kieselnadeln abscheiden. Schliesslich wurden die Geschlechtsprodukte des Desmaeidon nachgewiesen und die zahlreich in dem Schwamm erzeugten Eier von ilirer Entstehung bis zur Bildung einer vielzelligen Keimkugel (Blastosphära) verfolgt, aus der jedenfalls ein mit Wimpern bekleidetes und den Schwamm schwimmend ver- lassendes Embryo hervorgeht. Samstag, den 28. April 1887. Vorsitzender Herr Dr. med. Loretz. Herr Dr. Richters macht auf die ausgestellten Gegen- stände aufmerksam und verliest folgenden von Herrn Dr. (). Boettger eingesandten Brief, welcher sich auf die schon in der vorigen Sitzung erwähnten Naturalien aus dem British Museum bezieht. Der Brief lautet: Frankfurt (Main) 13. März 1887. Endlich ist es mir gelungen, den beifolgenden kostbaren Frosch Cerafohatrachus Güntheri Blgr. vom British Museum im Tauscli zu erhalten. Die Art ist auf dem Kontinent in Samm- lungen noch nicht vertreten. Die Acquisition ist in doppelter Hinsicht von Interesse, einmal, weil die wunderbare Foi'm ein — 72 — Bewohner der zur deutschen Schutzherrscliaft gehörigen Salo- monsinseln ist, und dann, weil dieselbe eine bei uns noch nicht vertretene, auf die genannte Inselgruppe beschränkte Frosch- fainilie darstellt. Die Ceratohatrachklae sind vor den meisten Froschfamilien dadurch ausgezeichnet, dass sie Zähne in beiden Kiefern, also auch im Unterkiefer, haben; von ([^w AinpliifinafJiodoiitoi, einer Laubfroschfamilie Süd-Amerikas, sowie von HoHipluriehis und Ceratohyla, die gleichfalls Unterkieferzähne besitzen, unter- scheiden sie sich durch die nicht verbreiterten Apophysen der Kreuzbeinwirbel. Merkwürdig ist nicht blos die Kopfform, sondern auch die häutigen Anhängsel an der Schnauze, den oberen Augenlidern und am Tibio-Tarsalgelenk. Das Männchen besitzt innere Schallsäcke. Die Eier sind verhältnismässig gross und deuten auf eine Entwicklung ausserhalb des Wassers, etwa zwischen Blättern nach Art von Hylodes Martinicensis. Be- merkenswert ist auch die Färbungsanpassung der Art je nach der Umgebung. Guppy hat diesen wunderbaren Hornfrosch 1883 entdeckt und Boul enger ihn 1884 zuerst beschrieben. Die übrigen, vom British Museum durch die Güte unseres korrespondierenden Mitglieds Herrn G. A. Boul enger in London erhaltenen, sämtlich ebenfalls von den Salomonsinseln stam- menden, vorliegenden Kriechtiere sind ebenso fast alle für unser Museum neu und gehören zu folgenden Reptilfamilien : Eideclisen. dreckoniden : Clipnnodartiilus pdaijicns ((4ir.), Gehipri occcmica (Less.). OecJco ritfatus (Houtt.), Varaniden : Varaiiits Indiens (Daud. ), Scinciden : L//(/oso))/a rt/anogasfcr (Less. ), Lygosoiiia nigrum (Hombr. & Jac(i.). LygosoiNf/ s)n(irngdimtm (Less.). Schlangen. Dipsadiden: Dipsas inrgnhris (i\[err.). Es sind dies die Hauptvertreter, der auf den Salomons- inseln vorkommenden Reptilien, da von sonstigen Gruppen nur noch ein Krokodil, ein Paar Agamen und Riesenschlangen und je eine Baumschlange, Giftnatter und Seeschlange auftreten: von Batracliiern aber sind nur noch Ran/dm und äclite Laub- fritsche (Iliilidcn) bekinint. Die Fauna ist eine für relativ so — 78 — kleine Inseln recht reiche zu nennen : die neun von dort be- kannten Früsclie besonders sind alle fiir die Inselgruppe eigen- tinnlich und zeichneu sich zum 'iVil durch riesige Grijsse aus. So erreicht Rana (iuppyi Blgr. eine Länge von lß^'2 cm vom Schwänze bis After und von etwa zwei Fünftel Meter von Schwänze bis zur Spitze der längsten Zehe des Hinterfusses. ist also kaum kleiner als der grösste Ochsenfrosch Nord-Amerikas (vergl. die Abbildung in Transact. Z. Soc. London Bd. 12. 18Hß, Taf. 9). Dr. 0. Boettger. Herr F. Eitter hielt hierauf seinen angekündigten Vortrag: „Zur Geognosie des Taunus." (Siehe II, Seite 111.) Samstaft, ;stssippicusif<, steht also zwischen beiden . obwohl ich es wegen seiner Form eher noch zu F. ftlia stellen würde. Ich habe speciell auf jedes Bruchstück in meinem Material von Jackson geachtet, aber niemals etwas anderes gesehen, als die fein gestreifte Oberfläche der typischen F. filia. Vielleicht entstammt das Exemjjlar des Herrn Aldrich einem Horizont, der nicht ganz genau parallel ist mit dem. aus Avelchem meine Stücke herrühren. (■crithiodcniMi spirata ii. sj). (Taf. I Fig. 7.) Drei und ein halb embryonische Windungen bilden einen Nucleus, der deutlich von der ersten erwachsenen Windung ab- gesetzt ist. Die vier erwachsenen Umgänge sind etwas convex. Sie sowohl, wie die Basis, sind mit Spiralen gleichmässig bedeckt. — 9 — PlfitroloiiMi Cossnidiini n. sp. i'l\at. 1 Fig. Ö.) Der Nucleus bestellt aus drei glatteu und eiueu» gerii)[)teii linuang-. Diese Umg-änge uehuieu ziemlich regelmässig an (iritsse zu. Die erwachsenen Windungen liaben eine starke, erhabene Spirale nahe der Sutur. Eine andere starke Spirale, weiter nach unten, macht die Windungen fast gekielt aussehend. Zwischen diesen beiden Longitudinalen l)eflndet sich der Sinus, dei- durch deutliche Wachstumstreifen kenntlich ist. Der Rest der ^^'indungen ist ebenfalls mit einigen Spiralen bedeckt. Die .Alündung ist sehr eng. Die Aussenlippe scharf, innen mit zwei starken Spiralfalten. Die Art. nach Herrn Cossmann in Paris benannt, ist ähnlich Plcifrofoiiia lnf((iis Mr. Die hervorragendsten Unter- schiede sind bei L\ CosxiiKimti die gedrungene Form, die ab- geplatteten, nicht eigentlich gekielten Seiten und die zwei Spiral- falten der Aussenlippe. Flriirofoiiia infans ist nicht, wie ich urspriinglich vermuthete, identisch mit FlcurofoiiKi ikiiki Lea sp.. welche schlanker ist und einen verschiedenen Xucleus l)esitzt. A\'ii' haben also von diesem Typus drei Arten Pf('//ro/oii/a ndiia Lea sji. (— FL /itsi(//nfi'a) C\-di\)onit W'd. (Red Blulf lAIiss. PlrKrotoiiKi ill I'll US Mr. jVicksburg Miss. [Newton ]\[iss. VlinnAoiiiii i'iissiiKiiiiii Mr. Jackson Miss. Pt(M'0|KKla. Sfijliohi rorjin/ci/ta ii. sji. iTaf. U Fig. 16.) \'erlängert kegelfih'mig : gerade oder schwach gel)ogen. (Querschnitt kreisförmig. Spitzes Ende mit Auftreibung. Diese Art ist seltener als St///iohf simplex Mr. von der- selben Lokalität. Boriconm (jidcile it. sp. (Taf. 11 Fig-. 17.) Schlanker und stärker spiralig gewunden als Focicorun cncciicnsc Mr.';) von Red Rluff: auch fehlt die Auftreibung an der Spitze. *) Bull. I. (ieul. Survey Ala. 188G. i). 79. Taf. ;j Fig. 12. — 10 — Diese Art dürfte typischer für das Genus Boricoruu sein, als die zuerst von mir bescliriebene. Lamellibraiu'hiata. Xttcuhi mcriilioiKilia (Meyer i^' Aldricli iiiss.) //. >■/>. (Taf. JI Fijr. 2) Klein, dreieckig', convex. Vorder- und Hinterrand ziemlich iierade. Schlosszähne vom AVii'bel aus zunehmend. A\'irbel klein. iiUnula gToss, zungenförmig'. OberHäche mit wenig deutlichen l^adialstreifen. l^and gezähnclt. Modlohi tenuis ii. sji. iTaf. 11 Fig. 7.-) Länglich oval, bauchig, ziemlich regelmässig gewölbt, dünn, pcrlmutterglänzend. ^^'irbel kloin. ganz vorn liegend, nach vorn gerichtet. Schloss zahnlos, mit einer Schwiele nntei' dem \\'ir])el. Oberfläche mit concentrischen Anwachsstreifen. Ich habe nur das beschädigte abgebildete Kxcm[)lar gefunden. Poroiinid niississijijiii'iisis (Me_yer »S: Aldrich mss.) )i. .•lar zu tinden. Aiiiielidac. Sixiidlßls jxidcjucssd //. sji. .'J'af. II Fig-. 12. 12a. Scheibenförmig aufgerollt: die AN'indungen bei'ühren sicli und sind sehr stark depress. OberHäche mit gebogenen An- wachsstreifen. Die Art hat keine Aehnlichkeit mit Spi/m-his fubduclla Lea von Claiborne, deren Windungen frei sind, sclmell an (rrösse zunehmen und von fast kreisförmigem Querschnitt sind. Kchinodeniiata. Kibi duciidnids iidfifboitdlis II. sji. Tat; II Fi- 21. 21a. Klliiitiscli . fast kieisförmig. abgei)lattet. After ziemlich nah dem Rande. *) Defihayes. Aiiiin. >. vertel). F p. lO.'J. Tat. 11 Fig. 2.'). 2(i. **) Am. Journ. Science 1. 2. series p. 212, Tat'. 1 Fiir. ö. ***) Deshayes, Aiiiin. .s. verteb. I. p. 102, Tat". II Fig. 19—21. i — IP» — Claiborne Ala. Jackson Miss. Kuiuler und al)<>ei)lattetei' als hjltiinxiidunis Ihtxlnjamis .Mr. von Claiborne, auch ist der After kleiner und weiter vom Rand. Das Original ist von Claiborne. Ein Exemplar von Jackson, welches ich zu derselben Art stelle, ist elliptischer. Cirripedia. (Taf. II Fio-. 18— 13c. 14, 14a.^ Halanusklappen. obwohl nicht häufig', gehiiren doch nicht zu den Seltenheiten in Claiborne und auch in Jackson. Das auf Taf. 11 Fig-. 14, 14a abgebildete Exemplar von Jackson ist aber insofern interessant, als es das einzige mir bekannte Stück mit vollständiger ^\'andung' aus dem Tertiär Mississippis und Alabamas ist. Es fehlt jedoch auch ihm das Operculum (Scutum undTerguni). und da ich aus diesem Grunde das Stück nicht gehörig- unter die wohlbeschriebenen bekannten Arten einreihen kann, so will ich es nicht als neue Art l)eschreiben. Es scheint ähnlich zu sein dem europäischen eocaenen BnJdiuis ninjuifonins Sow.") Taf. 11 Fig. lo. 13a, lob. 13c, ebenfalls von Jackson, gehören anscheinend als Carina. Rostrum, und Lateralia zu einer Art. Die Wände sind bei allen glatt, von blaugrauer Färbung-, innen gestreift, Eadien und Alae sind klein. Es ist vielleicht dieselbe Art wie Fig. 14. welche rauhe Wände hat. Morton hat einen Balmms pcrajrhiUf^-^-^) aus dem eocaenen Kalk von Süd-Carolina beschrieben und Conrad einen 7:>V//r/// //.v Inimilis''^"'') von Florida. \'om Standpunkt einer gründlicheren Systematik der Halanideu aus sind dies jedoch ^'anu^n ohne Charakteristik. SfdljiflliDii s/ihq/(a(lraf/iii/ Mr. i^ Aldr. iTaf. 11 Fio-. lö.) Sealpcfluii/ >hrungen der Seite scheint die hintere für den Durchtritt eines Nerven aus dem Xenralkanal bestimmt zu sein. Ich fand diesen AN'irbel im eocaenen Sand von Jackson Miss, und gebe ihm einen Namen, um diesen immerhin interessanten Fund näher bezeiclnien zu kiumen. Drei der soeben erwähnten früher von mir beschriebenen Arten mit eingerechnet, gebe ich in Folgendem eine Liste solcher Species von Jackson Miss., welche bisher nicht von dieser Lokalität bekannt geworden sind. Dc^ital 1)1)11 )))<-)s)'ss) )))))))) Mr. iK' Aldr. Solai'i/i)» caucplkit)!))) Lea w/r. Ca)icclln)'i(i parva Lea. Rcahüia frifiinfaiKo-in Cour. Tini'itclJd ('(i)-)i)af() H. ('. l^ea. Mnfltihla )('(i))](ir)s Mr. Ohrl)sc))s (loritxs Lea xj). Ohr/isc))s )))cl()))<'ll))s Lea .s7>. lUssoa siilcafa Lea .s^^.*) Mitra fusoicles Lea. ColumheUa furrlruJa Whitf. Cen'fJfiojms const riet a H. C. Lea xp. Pleurotonia taniuln Conr. /r/r. Mangilia »lericUoaali.s Mr. Scobliiel/a laeviplicata Gabb rnr. Scapha/ frier prlums Aldr. Leda pnkhcrrhna? Lea. Lucina S)))li]ii Mr. *_) Pa^itJtro s///enhi Lca. J>er Xiioleu«! dieser .\rt ist rechts s'ewiinden. — 16 — Li(n'ua (Imhorncnsis Conr. Enifi)i(i Win t fehl i Mr. Gouklia j)!j(jiiifica Conr. Microincris minor Lea sjt. Micromeris miimHssiuni T^ea sp. TclUna plana? Lea. TcJh'iui cbnrncopsis Conr. Vrncn'cardia aff. Mooypa)ia (lalib*) SfiKiiUa? ohlonga Conr. Vcrtirordia rnrcn^lfi Lang'don rar, J^criploiiia (■()iiij)licaia Mr. Pl/o/as ji/ississipjfiriisi.s':' Mr. i'»c Aldr. **) Seal jxlhi III suh. l-lackson ^liss. h'icksburg- Miss. MHiollnii rcinisfd Karres sji. .lackson ]\riss. Milioliiiii \nnini(i('(i Kenss sp. .lackson Miss. MilioliiKi hic()rnis ^\'alk. i.^ Jac.sy^. Jackson ]\[iss. Milloliini inilrhclla (VOrb. sp. Jackson Miss. Miliolliia sd.rondii (VOi'l). Jackson Miss, (selir liiiuf. ) |(Jaiborne Ala. (Red Bluff Miss. Red Bluff Miss. Red Bluff Miss. Red Bluff Miss. Vicksburg" Miss. Jackson Miss. Claiborne Ala. I Red Bluff Miss. IVicksburg- Miss. ('ristrlhnia i)((pillosa ¥\c\\i. &l^l()\\. Jackson Miss. TniucainllnaHaidingcri d'Orb-.sy^. Jackson Miss. Operriifinr/ rompkntafa var. f/ra- iNi/osa Leymerie. Jackson Miss. Parkrria i^pliaerira Carpenter. Jackson Miss. Ausserdem kann ich die Mitteilung von Herrn Aldricli, dass Orhifoidrs in Jackson vorkommt.*) bestätigen. Hingegen liabe ich meine Angabe von Orhifoidc.^ in Claiborne**) zu be- richtigen. Die zwei betreffenden Exemplare sind Schalenstücke, die so täuschend zu der bekannten Form zugerollt sind , dass selbst Herr A. AVoodward an die Orbitoides-Natur wenigstens eines derselben glaubte, bis die wahre Natur der Stücke durch Aufbrechen entschieden wurde. (Inniliiia coiiiiinniis d'Orb. Cht rill Inn cnlliulricn Hantken. TrxfKlarla (ifiijlntiiidnx d'Orb. Xodosarin ohlinHfi Tjinne ^7>. Crisfrlhirld cidrar Linne sp. Herr Aldrich hat ein Fossil von Jackson als Tri fan's Aiiirricanus'^-'^''^-) beschrieben. Später nannte er die Art PIciiroloina Aiiierirana'\). Ich glaube, dass dieselbe ein neues Genus be- dingt, für welches ich den Namen Sinisfrdla vorschlage. *) Jouni. Ciuciiin. Soc. Nat. Hist. .Tan. 1886. **) Am. Journ. Science 1885, XXX p. 69. 70. ***) Journ. Cinciun. Soc. Nat. Hist. Jnly 1885. - t) (ieo\ag. Snrvey Alabama BnW. 1, 1886 p.. 29, Taf. 1, Fig. 16. . . ■0 — 18 — Si//istrf'I/f/ n. gen. Tiiuksgewiindeu, dicksclialig, getliiirmt. aber aus ver- hältnismässig' wenig Windungen bestehend. Umgänge orna- mentiert. Mündnng ziemlich eng. mit Kanal. Nucleus warzen- förmig, aus nur zwei AMndungen zusammengesetzt. Ausseidippe mit sinusähnlicher Ausrandung. Obwohl ein eigentlicher Sinus nicht vorhanden ist. so ist doch wegen der Ausrandung der Aussenlippe das Genus wohl zu den Pleurotomiden zu stellen. Ich habe kürzlich Gelegenheit gehabt, die im American Museum of Natural History aufbewahrten Originalexemplare der von Prof. A. Heilprin in den „Proceedings Academy Natural Sciences", Philadelphia 1879, p. 211 — 216, beschriebenen Arten einer genaueren Untersuchung zu unterziehen und gebe in Fol- gendem meine Ansicht über dieselben. Soinntrm striafo-c/ramt/fifii/i/ Hlp. == Sola/-////// /•/a(/)io-'fn)/bi/icafaJje',\. Tornafella hicinrfa ,, = Artnoou ]i}ieafus I.ea. Odostoinia IncvUiaifi ,. =^ Ohelisrf/s Dtrlanrllna Tiea >. Delphinida snlriroirlfs .. — SoJarimii r/('f/a)is Lea. Teinostomn rotula .. =-. Sok/riu/t/ deprcsstf))/ Lea sj). Pleiirotouta ins/f/)?if/ra „ = Pirurotouin nana Lea sp. RosteUnria Whitfirhli ,. = Cerithhiw riurtiim Whitf. Mesosfowa nu/o.^a „ =^. CeriihiofloDiR prinKi Conr. Conus jmlcJiPrriunis ,. = Piriirofown xp. Melarua (Iriihonipusls Hlp. und Hissohw pJlenfo- rarieosa Hlp. halte ich für nicht vorher beschrieben, erstere Art jedoch nicht für eine Melanin. sondcM'u für ein acht marines (4enus, augenscheinlich Chemmtxin, soweit sich dies Itei der fehlenden Spitze bestimmen lässt. lieber Fisrni/a hurriiiiforDiis Hlp. habe ich mir eine bestimmte Ansicht bisher nicht bilden können. Taf. I, Fig» 17, 18, 19 repräsentieren Solr/ri/oi/ frUin/hn// Conr. von Vicksburg, Solanunf heUasfrintiiw Cour, von Jackson und Solarium Henrici Lea von Claiborne. Die drei Formen sind verschieden genug, um sie als verschiedene Arten unterscheiden — 19 — zu lasseu. und doch unleugbar nahe verwandt. Die Stücke selbst sind in dieser Beziehung wohl überzeugender als die Abbildungen; die Art in Jackson variiert etwas nach beiden Seiten, im „xA.meri- can Journal of Science", 1885. XXIX ]>. 468, habe ich meine An- sicht ausgesprochen, dass unter der Voraussetzung, dass die Ablagerungen von Vicksburg, Jackson und Claiborne aufeinander- folgenden Alters sind, was allgemein angenommen wird (welche die älteste ist. ist hier ohne Belang), dass unter dieser Voraussetzung direkte Abstammung die wahrschein- lichste Verwandtschaftsweise der drei Formen ist. Da meine Ansichten in dieser Beziehung mehrfach nicht richtig aufgefasst worden sind, so sei es mir gestattet, dieselben hierzu formulieren. 1. Es ist eine Thatsache. dass in verschiedenaltrigen , auf- einanderfolgenden Schichten des Alttertiärs a) dieselbe Art unverändert wiederkehrt. b) dieselbe Art in Varietäten auftritt, c) sehr nahverAvandte Arten auftreten. Beispiele hierfür finden sich im amerikanischen und fran- zösischen Alttertiär,") auch das deutsche Tertiär ist nicht ganz ohne Beispiele. 2. Wenn auch nicht für jeden einzelnen Fall mit Bestimmtheit zu behaupten, so kann man doch im Allgemeinen annehmen, dass direkte Abstammung in diesen Fällen die wahrschein- lichste Verwandtschaftsl)eziehung ist. *) Sielie Ain. Jouni. Sc, 1885. XXIX p. 457. Am. Jourii. Sc, 1885, XXX p. 151. Am. Natiivalist, 1886, p. 637. (>bg-leicli icli wolil der Erste bin, der diesen Punkt mit ganz Ijesonderei- Betonung- hervorhebt, finden wir doch z. B. schon Lyell das Folgende sagen (Princ of Geology. Am. Ed., Philad. 1837. vol. II, p. 377): ..A curious obser- vation has been made by ^l. Des hay es, in reference to the changes, which one species, the Card/»/// ponilnsum, has undergone during the long period of its existence in the Paris l)asin. Different varieties of this Cardi/n» are I'liaracteristic of different strata. In the older sand of the Soissonais (a marine formation underlying the regular beds of the calcaire grossier) this shell nc(|uires l)ut a small volume , and has many peculiarities , which disappear iu the lowest beds of the calcaire grossier. In these the shell attains its full size, and many peculiarities of form, \^■hich are again modified in the uppers most beds of the calcaire grossier ; and these last characters are preserved throughout the whole of the -upper marine'' series fCoquilles caraci,ej4»t'.-4es Terrains 1831). " y^(^ »O. \ '- A / |uj* library)^) v-/,r-/-r^?-^' — 20 — H, Im Zusaiiimeiiliaiig liiermit muss die 'riiatsaclie betont wer- den; class vom ältesten Eocaen an die marinen Tertiärfaunen derjenigen der Jetztzeit immer ähnliclier Averden. In Yer- . bindung mit Obigem kann dies woid nur so gedeutet wer- den, dass sich die jetzigen marinen Formen allmäldieh aus den alteocaenen entwickelt liaben. Bei tortsclireitendem Sammeln wird es inmier mehr möglich sein . die jetzigen marinen h'ormen bis in das Eocaen zu verfolgen, und betrachte ich dies als eine der Hauptaufgaben der 'i'ertiär- forschung. Bcrc/. Scnc/r. 0. Jifeyer- del. li^Justi'Mmer^VznierJranifhj-t "/M Bcr d. Scnc'Avnh. naäirf^ Ck's. /SS^. Taf'/I. Dr.O.Meyerdei: IitkAKst.v¥enzerj:M?ifer,JTa?ti/'m-t '^/Jf m Seite 11, IIa. 111). Carina einer Lepadide V 14 11. Vorderansicht. IIa. Seitenansicht, lib. Querschnitt. 12, 12a. Spirorbis pcrdcproftsn n. sp 12 12a. Querschnitt. 13, 13a, 13a', 13b. 13c. Ba/auNS sp ' . . 13 14, 14a. Balcuius sji 13 15, Scaljirlhmi subquadrafimi Meyer i*c Ahlrich 13 u. I. (iberes Latus; t. Tergum ; s. Scutum; c 1. Carinalhitus. 1(5. Stjiliold corpiilentn ii. sp !) 17. Boriconiti (jidcilc //. sp !) 18. Cyfhrrrf sp ". . . . 14 19. Cylhrrr jacLsininisIs u. sp 14 20. 20a. 20b. ('ntlicn- luisslssippinisis „. sp 14 21. 21a. EchiiKKipnniis mcridionrilis ii. sp. Claiborne Ala. ... 12 21a. Querschnitt. 22a, 22b, 22c. Eoptcrijx iiiississipiiicnsis it. (jcii. et ii. s/i. ... 14 23. Cprithiop)sis eoitstricta H. (\ Lea sji 8 23a. junges E.\eniplar. 23b. embi'vonisches Exemplar. Lbor (las elsässisclie IVrtiür und seine Petrolennilai>er. (Nebst einigen neuen Bemerkungen und Beobachtungen über das Tertiär in der Überrheinebene.) Vurtray üthalten in der wisseuschaftlirlien Sitzung der Senckenberi^ischfii uaturforsc-lienden Gesellschaft am IH. Ncivember 1886 von Dr. A. Andreae. Huc'ligeelirte A'crsanimlung I Der Auffbi'deruug ihres zweiten Vorsitzenden folgend, liabe ich heute die Ehre ihnen die Resultate einiger Forschungen vorzulegen, die mich vor drei bis vier Jahren näher beschäftigt haben.*) Jch glaubte den elsässischen Tertiärschichten um so eher hier ein allgemeineres Interesse abgewinnen zu können, als dieselben in mannichfacher Weise Beziehungen zu den Tertiär- schichten unseres Beckens zeigen und ausserdem noch die interessanten, uns relativ genau bekannten und durchaus nicht unl)edeutenden Petroleum- und Bitumenlager entlialten. (iestatten sie mir, bevor wir zui- Gliedei'ung des Tertiärs im Elsasse resp. der Dberrheinebenc schreiten, den A'ersucli, in wenigen grossen Zügen ein Bild von dem geologischen Aufbau der Gegend ihnen zu entwerfen. Die ältesten Schichten, die im südwestlichen Deutschland, d. h. in den Gebirgen A'ogesen. Schwarzwald. Haardt und Oden- wald, welche die Oberrheinebene begrenzen, auftreten, sind wesentlich Gneisse. die oft mächtige, wohl zum grössten Teil jüngere, typhonische Massen von Graniten, Dioriten und lokal, auch nicht unbeträchtliche Gabbrovorkommnisse entlialten. Über diesem Grundgebirge folgen palaeozoische Sdiiefer, meist verändert und fossilfrei, von welclien wohl der grösste l'eil noch dem Devon angehören dürfte, alsdann wesentlich zum *) Cf. Abhandl. z>ir -eul. Specialk. von Kls.-Lothr. T.d. 11. H. LH. 188.^. A. Andreue lieitr. z. Kenntnis des el^täss. Tertiärs. — 24 — ('uliii g-eluh-ige (Trauwacken. Alle diese alten Seliicliteii sind in lioliem ( Trade steilgestellt nnd gefaltet. Ancli die darüber liegende prodnctive Steinkohle tritt in einigen steilgestellten Mnlden anf nnd nnr der obere Teil der palaeozoisclien Scliicliten. das, als Rotliegendes entwickelte, Perm zeigt sich in geringerem Grade gestört und gefaltet. Jene gewaltige Zeit der Faltung und Gebirgsbildung. begleitet von bedeutenden, teils intrusiven, teils elt'usiven Eruptionen, begann wohl schon im Culm und endete zur Zeit des Rotliegenden, wo sie wahrscheinlich ihr jMaximum erreichte. sie fällt wohl zusammen mit der Faltung des rheinischen Schiefer- gebirges und bewirkte das constante Streichen der älteren Schichten unseres Gebietes, etwa von SW nach NE. Es beginnt nun in der geologischen Geschichte unserer Gegend eine völlig neue, die mesozoische Ära. Marin hatte die palaeozoische Ära begonnen, limnisch und littoral mit der Steinkohle und dem Rotliegenden geendet. Es folgte hierauf vielleicht ein kurzer con tinen taler Hiatus, bezeichnet durch das Fehlen des Zechsteins uiid die Discordanz des Rotliegenden zum Buntsändstein. Alsdann zog die abradirende Welle des Buntsandsteinmeeres über die zum Gel)irge aufgestauchten Lande langsam hin. alles einebnend und lange Zeit ihren trostlosen und sterilen Detritus ausbreitend. Wir finden sodann vollkommen concordant, nienmls gestört durch Faltung oder Eruptionen und successive mehr und mehr marin die übrige Folge der mesozoischen Schichten, Muschel- kalk, Keuper, Lias und Dogger, bis sich dann in der Malmzeit das Meer nach Süden hin zurückzog. Es lag zur Kreide- und Eocänzeit ein Festland vor, eine continentale Scholle, die auf irgendwelche Art. vielleiclit durch eine schon damals herrschende, oberflächliche, nord- südliche Spannung gehalten, am Nachsinken verhindert Avar. *) Ostlicli •*) Es -wird zinveilcn aiij^egcbeii, dass der alte Selnvarzwald-X'üg'eseiilioi'st zwischen den Falten des rheinischen nnd des ahnnen 8ystenies. wie zwischen „den Backen von zwei Schraubstöcken" eingeklemmt geAvesen sei. Dies ist mir etwas schwer vorstellbar, indem die Falten des rheinischen Systemes, die hier auch das alte Gebirge betroffen haben, den alten Schichten unseres oberrheinischen Horstes ebenfalls zukommen und die alpinen Falten, wenigstens soweit sie hier in Betracht konnnen könnten, viel jünger sind. — 25 — und westlich von uiiseieni Horst, wie wir diese Kontinent al- scholle l)ezeielinen W(dlen, gingen in Lotliringen und Seliwaben grosse Senkungsfekler, dem Zuge des sich abkühlenden, contia- hierenden Krdinnern tolgend, zur 'i'iefe nieder. Nacli den Senkungsfeldern hin rutschten treppenförmige Stufen des Horstes successive ab und diese von der Horstmitte fortgeneigten Ab- i'utschungsspalten, schritten nach dieser hin fort. Endlich wurde dann ein Punkt erreicht, wo der nur noch schmale mediane Horststreifen, an dessen breiter Basis unten der Zug wirkte, oben an seinen schmalen Enden nicht mehr genügend gehalten wurde und der Einbruch des Eheinthales begann.*) Das Meer drang aufs Neue von Süden her als nicht sehr breite Bucht ein und mit diesem Ereignis, dieser marinen Transgression, beginnt auch so ziemlich die Oligocänzeit, welche uns gleich näher beschäftigen wird. Das Meer dringt weiter und weiter ein. überflutet schliesslich auch das Mainzer-Becken und vereinigt sich mit dem Nordmeer, welches ganz Nord-Ost- Deutschland bedeckte. Zu Ende der Oligocänzeit zieht es sich vom Schauplatze zurück; wir haben erst brackisclie, dann mehr und mehr limnische und schliesslich im Oljermiocän und Pliocän tiuviatile Ablagerungen auf einem Festlande, das schon eine jungtertiäre Ivheinebene. allei'dings mit abweichenden hydro- graphischen A'erhältnissen wie es scheint, zeigte. Die jetzigen hydrographischen Verhältnisse und unser jetziger liheinlauf sind wohl erst neueren Datums und gestalteten sich, nachdem die grosse Eiszeit, dieses gewaltigste jüngste Ereignis in der geologischen (leschichte des Erdballs auch unserer Gegend ihren Stempel aufgeprägt hatte. Nach dieser allgemeinen l'bersicht wenden wir uns zu unserer specielleren Aufgabe: zur Betrachtung der vorletzten Phase in der geologischen Geschichte unseres Gebietes. Die Eocänzeit fand wie gesagt die Gegend als Festland vor. Es fehlt jetzt jede Spur von Ablagerungen aus der Kreidezeit, ebenso aus dem Untereocän. auch haben wahrscheinlich niemals beträchtlichere Sedimente aus jenen Zeiten bei uns existirt, I* Verg'l. hierüber: „Aliliandlmig-eu des iiiediciniscli-naturwisseiiscliafrlicl Vereins zu Heidelberg- 1887.-' — 2H — denn alle Spuren, die darauf hinweisen könnten, fehlen in den jüngeren oligocänen Konglomeraten. Die ältesten Bildungen sind Süsswasserkalke des Mittel- eocän. von rein liranischeni Gepräge und überall charakterisiert durch das häufige Leittossil den Planorbis pseudoammonius. Man findet dieselben nirgends in grosser Ausdehnung, jedoch in kleineren Vorkummnissen sind sie weit verbreitet. Bei Buchs- weiler, dem bekanntesten f'undorte. liegen sehr fossilreiche Kalke auf Braunkohlen fülirenden ]\[ergeln. Bei Dauendorf treffen wir recht mächtig pyritreiche Mergel, bei Ubstadt*i südlich von Heidelberg, sind die Schichten kalkig sandig, und schliesslich mag noch erwälmt werden, dass sich sogar südlich von Basel bei Hobel noch typischer Buchsweiler -Kalk fand. Die rein limnische Fauna des Buchsweiler -Kalkes umfasst 28 Schneckenarten und nur eine kleine Schlammmuscliel. ferner sind die grossen Unpaarhufer, die Lophiodonten im Habitus und wohl auch der Lebensweise dem Tapir recht ähnlich, sehr bezeichnend: stellenweise fanden sich ihre t'berreste häufig in den Sedimenten dieser kleinen Seeen an deren Ufern sie le1)ten. Neben den beiden Lophiodonarten fand sich ein sehr alter- tümlicher, selenodonter Huftiertypus, das Propalaeotherium und noch ein anderer kleiner lemuroider Bunodont. der den bezeich- nenden Namen Cebochoerus i Afi'enschweiu i tragt, auch grosse Schildkröten und kleine Lacertilier hinterliessen sparsame Beste in diesen Schichten. Die nächst jüngere Bildung ist der ^lelanienkalk im Sund- gau, namentlich südlich von ]\Iülhausen entwickelt, er steht etwa auf der (ireuze von Kocän und Oligocän und umfasst einen ziemlich mächtigen ('om)dex meist braungrauer Kalke. zuAveilen mit kleinen Mergellagen wechselnd. Er ist nicht so rein limnisch wie der Kalk von I^uchsweiler und seine be- zeichnendsten und häufigsten Fossilien sind: Melania (.Melanoidest *) Es o-eliUiy (liiivli :<(irgt';ilrij4t's Sniiniiclii die kleine Fauna ilit-scr Lokalität iiucli etwa;« zu bereieheni und ihre viUlii-e ('liereinstiniinun<'sli.. i'lanorbis pseudoammonius Sdil. sp. . Paludina (Jrbignyana J»i-sii.. Kucliiius I>eschiensianum Desh. sj». luid l'onuttias Saiulbergeri Noul. — 27 — Lauiae. (Megciloiiiastonia) Tudora mumia mid Auricula (Alexia) alsatica, neben anderen seltneren Arten (in Allem etwa 25 Species); von Wirbeltieren fand sich Palaeotherium medium und ein kleiner Nager Theridomys. — l'nter dem Älelanienkalk liegt lokal bei Xieder-Spechbacli ein Blättersandstein mit einer zienüich reichen Flora von etAva 31 Arten und zwar namentlich A\'ei(len und Kicheu. daneben allerdings auch Lorbeer. M3Tthe, Eucalyptus, .Mimosen. Akazien. Myrica und andere Bäume. Bemerkenswert ist hier, dass die später im Oligocän dominierenden Cinnamomum- formcn (Zimmetbäume) hier noch durchaus fehlen. i'ber dem Melanienkalk liegen, innig mit demselben ver- l)unden, plattige Kalke und Steinmergel, welche Cyrenen ent- halten und so schon ihren brackischen Charakter bekunden, neuerdings wurden auch einige gut erhaltene Insekten von Förster in diesen Schichten entdeckt. Ferner tindet sich Gyps- mergel und (iyps bei Zimmersheim auf dem Melanienkalk und ähnliche Gypsbildungen reichen weiter nördlich bis Wasen- weiler im Kaiserstuhl und bis Hattstadt unweit Colmar. Sie setzten sich wohl in einer von Süden her in den Elsass hinein- reichenden ^leeresbucht al). Es folgen alsdann Mergel in bedeutender Mächtigkeit, die zwar an den meisten Stellen auf der höher liegenden Scholle des Melanienkalkes fehlen, jedoch fast rings um dieselbe herum eine bedeutende Entwicklung erlangen und viel weiter nach Norden, bis zur Kheinpfalz reichen, als die vorher besprochenen Tertiärschichten. Es sind die ebenfalls unteroligocänen .Mergel, welche die Petroleumsandflöze enthalten und die uns etwas näher beschäftigen sollen. Betrachten wir zunächst die Eagerungsverhältnisse dieser Mergel, um uns von ihrem unteroligocänen Alter zu iiberzeugen. Die Beziehungen derselben zum Melanienkalk bieten, wie wir gesehen haben, keine Anhaltspunkte und wir wenden uns des- hallj zunächst dem Fnterelsasse zu. Das Hauptentwicklungs- gebiet dieser Mergel ist die Gegend von Sulz unter dem Wald, ein Streifen Landes, der sich zwischen \\'örtli und W\^isscnl»urg am Fusse des Hochwaldes ausl)reitet. Das Normnlprotil durch diese ( Jegend. senkrecht auf das (ilebirge hin gelegt, zeigt uns Folgendes: ^^'ir sehen zunächst in weiter Verbreitung und an vielen Stellen unter der diluvialen Jiöss-Decke hervorschauend — 28 — (.lie brac'kisclieii. meistens fossilarraeii, iinteruligocäiien Mergel, an verschiedenen Stellen mit Bitumenlagern, (legen das Gebirge hin tinden sich Ul)er denselben oft Konglomerate des Meeres- sandes, bei Sulz unter dem Wald liegt sehr fossilreicher typischer Septarienthon auf ihnen und bei Schwab weiler führen die obersten Schichten der Petrolsandmergel eine Anzahl mariner Fossilien und können hier namentlich nach Analogie des Profiles von Altkirch - Hirzbach schon als Äquivalent unseres Meeres- sandes aufgefasst werden. — Am interessantesten und am besten bekannt ist das Profil bei Lobsanu in dem Asphalt- bergwerk. Wir finden an der Verwerfungsspalte gegen den Buntsandstein des Hochwaldes hin, der meist durch die Sicker- wasser entfärbt ist und dessen Eisengehalt sich in Form von Thoneisenstein und Fisenkiesel etc. auf der Spalte ausgeschieden hat. zu oberst: mitteloligocänen Septarientlion, ziemlich mächtig und nach dem Gebirge hin einfallend, indem er wohl durch die nachträglich in die grosse Eheinthalkluft hinabsinkende Scholle des Hochwaldes von dieser abwärts geschleift wuixle. — Unter dem Septarienthon liegt vergesellschaftet mit den Konglomeraten des Meeressandes der hochinteressante Asphaltkalkcomplex. Eine Masse von lockeren, sandigen, von Braunkohlenschmitzchen durchschossenen Kalken, in welchen mächtige Asphaltfiöze ein- gelagert sind. Als Liegendes folgen die graugrünen Mergel des Unteroligocäns mit ihren Pechsandlagern. \Mr haben also an dieser Stelle Überlagerungen der petrolsandführenden. brackischen Mergel durch Asphaltkalk und Septarienthon. Betrachten wir zunächst etwas näher den Asphaltkalk- complex. Das Alter desselben als tiefstes Mitteloligocän (resp. als Äquivalent des Meeressandes im Mainzer-Becken) ist durch seine Lagerung gegeben und wird durch seine Vergesellschaftung mit Meeressandkonglomeraten. die hier aus Muschelkalkstücken bestellen, welche durch Asphalt und Pechsand verkittet sind, bestätigt. Etwa einen Kilometer nördlich vom Bergwerk, in einem neuen Schacht, schwellen die in dem Bergwerk nur einen Meter mächtigen Konglomerate, sclum bedeutend auf Kosten des Asphaltkalkes an. so dass sie. allerdings mit Thonschichten vergesellschaftet, über dreissig Meter Mächtigkeit erlangen und immer noch mit /äJiem schwarzem Pech durchtränkt sind. AWiiigc Miuiiteii voll dem Schachte entfernt, an der Walkmühle. — 20 — sind dann die liarten, iiageltluliartigen Kon.üloniciate über Tag- in einem «irossen ßriicli aufgesclilossen. ganz typiscli entAvickelt. zum Teil mit Sandsteinen verbunden, zeioen nur noch selten Spuren Aon Hitumen und gleicben ganz den Meeressand- konglomeratcn von Weissenburg- und Ksclibacli (unweit Tiandau) in der Pfalz, wo sich auch die charakteristischen Fossilien finden. Die eben erwähnten Konglomerate, die, wie war gesehen haben, meist zum Meeressand gehören, sind als Küstenbildungen des Oligocänmeeres noch von besonderem Interesse und wollen wir hier gleich mit wenigen Worten darauf eingehen. Die Küsteukonglomerate finden sich im ganzen Elsasse längs der Vogesen in isolirten Partieen und reichen bis in die Pfalz hinein. Im Radischen sehen wir sie, wenn auch sparsamer, längs des Schwarzwaldes, südlich von Freiburg beginnend und bis zum Odenwald hin sich erstreckend.*) Ferner erzeugte das Meeressand- nieer Küstenbildungen längs des Taunusrandes im Mainzer-Becken, sowie auch ganz im Süden, namentlich in der Gegend von Mont- l)eliard. Meist wurden die (4erölle dieser Konglomerate nicht weit transportiert, sondern ruhen sehr oft unmittelbar denjenigen Ge- steinen auf. welchen sie entstammen. Auch finden sich B(dirmuscliel- löcher. sowohl in den losgebrochenen Gerollen, wie auch, jedoch viel seltener, an ihrer ursprünglichen Stelle im anstehenden Ge- stein, den letzten I'berresten der alten Küste. **') Diese Küstenbild- ungen ermöglichten es, die Ufer des alten Meeressandmeeres ziem- lich genau festzustellen und den Beweis zu liefern, dass dieselben im Wesentlichen mit den grossen Kheinthalspalten zusammenfielen. Doch kehren wir zum Asphaltkalkcomplex, dessen Alter wir jetzt kennen, zurück. Die wesentlichsten Gesteine desselben sind vor allem der Asphaltkalk selbst, ein unreiner Kalk der sieben bis achtzehn Prozent Bitumen enthält. Meist sind die tiefsten Partieen der Lager am reichsten. Die einzelnen Flöze kiuinen fünf bis zehn, ja stellenweise sogar zwanzig Meter *) Die schon von Benecke und Oolien erwälinten, meist jurassischen (ierolle. welche in den Äckern westlich von Wiesloch in ]\ren<>e umherliegen, dürften auch Avohl als die oherflächlich verwitterten Schichten eines solchen niittetoligocänen Küstenkonglomerates angesehen Averden. **) Die ausgezeichnetesten derartigen Lithodomenlöcher in Muschelkalk- geröllen, zuweilen noch mit .Schalenresten, sammelte ich hei Eschhach. An- stehend als alte Küste finden sich solche Bohrlöcher z. B. im Haupfoolith am SchaiTachherg im Unfer-Elsass. — 30 ^ Mächtigkeit erreichen. — Im Asphaltkalk finden sich Ein- lag-ernng-en von nicht imprägniertem Kalk, teils mnlmig, teils krj'stallin nnd marmorartig-. Anch die schönen und grossen Pisolithe. die sich hier fanden, sind bemerkenswert, sie gleichen ganz dem Karlsbader Sprudelstein, nur dass sie Pja'it und zu- weilen anch Bitumen einscliliessen und verdanken wohl warmen Quellen ihren Ursprung. Der kleinen Kohlenschmitzchen und Flözchen, welch letztere bis einen halben Meter Mächtigkeit erreichen können, wurde schon gedacht. Es fanden sich in diesei- Braunkohle Reste von Palmenstämmen, sogenannte Xadelkohle, Blätter von Schirmpalmen und Koniferenholz, sowie stellenweise in Menge kleine Bernsteinkugeln. Von Laubbäumen sind in diesen Schichten namentlich die Blätter dei- ZimmetV)äume (Cinnamomum) und von A\'allnüssen (duglans) zu nennen. Keste von Chara sind stellenweise im Kalk häufig, auch fanden sich einige Land- und Süsswassersclmecken, sowie Kiefer und Zähne grosser Huftiere, des Anthracotherium alsaticum. eines Entelodon undHypopotamus. Wir wenden uns alsdann zu den liegenden, petroleum- sandführenden Mergeln, die wir bei dem nicht weit von Lob- sann entfernten Bergwerk IVchelbronn. am besten studieren können. Ein Complex von graugrünen, seltener roten ]\rergeln, die wohl zum Teil aus regeneriertem KeuiuMinateriale bestehen, reicht bis zu einer Tiefe von über 200 ]\let('r. ja an anderen Orten ging man sogar über 800 Meter tief, ohne auf das Liegende zu stossen. In diesen Mergeln finden sich, schon in geringerem Maasse unter Tag beginnend, in verschiedenen Niveaus. Bitunu^u- lager, die bei Pechelbronn bis 189 Meter Tiefe reichen und an anderen Stellen sogar noch tiefer erbohrt wurden. Die (i estalt dieser Flöze, wie wir abgekürzt die IVtroleumsandlager nennen wollen, ist eine eigentiimlich schmale, sehr lange wurmförmige oder vielleicht lichtigei- bandförmige. Die Länge überwiegt bei weitem die Ibvite und diese wiedei'um die Dicke, welche meist nur vier bis sechs .Meier oder noch weniger beträgt. Der Querschnitt der Flöze ist ein linsenförmiger. Die Flöze bestehen aus Sand, der schwannimrtig ganz mit Erdid getränkt ist und liegen im Mergel, in dem sie rings von einer dunkleren, bituminösen mit Braunkohlenscjnnitzchen geschwängerten Mergel- zone umgeben sind. Flöze, die im gleichen Niveau liegen, sind oft durch einen Bitnmenfaden oder Braunkohlenstreifen — 81 — verbunden. Oft ist der Ciasdruck in den Flözen ein selir ei'lieblicluT und bewirkt Sehiefernneistreiclien Theorie versncht hat. ^ Ant' (lie n<»cli unentschiedene Krage nach der Entstehung des Erdöls einzugehen, Avürde uns heute leider zu weit aus dem Rahmen unseres \(»rtrages heraustuhren und in der kurz be- messenen Zeit nicht mijg'lich sein, ohne ihre (leduld iihei- (iebühr in Anspruch zu nehmen. Es würde mich zwingen, auch die liagerungsverhältnisse des Erdi'ds in Amerika zu schildern, ferner auf die jetzt so viel bes]»roclienen. bedeutenden Olfunde der Halbinsel Apscheron bei l>alangenbrücken. wenn frisch gebrochen, einen lel)liaften Petrolennigeruch. Weshalb sollten wir für das ErdiU des Elsasses eine pvinziinell ganz verschiedene Entstellung annehmen wie liier. a -- 34 — finden sich grusne und dickschalige Austern, was AVulil auf <-ine geringere Tiefe des Meeres resp. Küstennälie hindeutet, (lanz im Süden zeigt der Septarienthon eine eigenartige Ansbihlung. er ist als Fischschiefer entwickelt, grosse und schmale Lepidopus- Formen, die kleinen Amphisyleu und Häringsarten wie Meletta. finden sich in Menge. Im seichten Wasser dürften die Fisch- schiefer nicht entstanden sein und die darin nicht selten ein- geschwemmten Pflanzenreste machen ein inselreiches Meer wahr- scheinlich, das vielleicht, wie die Fische anzudeuten scheinen, längs der Alpen hin. üher Traunstein. unweit des Chiemsee, mit dem pannonischen Meer in Verbindung stand und jedenfalls im Norden durch den elsässer Meeresarm mit dem Mainzer-T decken und durch dieses mit der grossen norddeutschen Oligocänsee kommunizierte. Die Zeit des Septarienthones nnd der Fischschiefer stellt die Zeit der höchsten Meeresbedeckung im Elsasse dar uiul von Jetzt ab weicht das Meer verhältnismässig schnell zurück, es stellen sich erst brackische, dann yüsswasseral)Sätze und schliess- lich fluviatile Bildungen ein. Alle diese jüngeren Stufen sind besser im Mainzer-Becken, als im Elsass entwickelt und wir wollen daher kurz über dieselben weggehen. Rs mag genügen ihre Anwesenheit zu konstatieren. Die noch wenig brackischen (yrenenmergel finden sich namentlicli und stellenweise recht fossilreich in der (hegend nordwestlich von Strassburg unter dem Diluvium, fehlen jedoch auch im Ober-Elsasse nicht. Die Schichten von Eufach. unweit Colmnr. entsprechen im Wesentliclien deui ('erithienkalk, deuten jedoch in höherem Grade noch auf den Einfluss von Süsswasser hin. Sie entstanden wohl in der Nähe einer Flnssmündung in das schon lirackische Oligocänmeer. worauf auch die dieridlschichten. die eigentümlich gemischte Kufacher-Fauna (Cyrena convexa und .Aiytilus Faujasi etc.) und die ünterlagerung derselben durch fora- miniferen führende Schichten hindeutet. Der ('orl)iculakalk findet sich noch überall in der Pfalz bis dicht an die elsässische (Irenze hin. wo er im Bienwald bei Lauterburg ganz typisch auftritt. Die Süsswasserkalke des Tiillinger-Berges am Ausgang des Wiesenthales in Ober-Baden, dürften vielleicht entweder dem Corbicula- oder, mit geringerer Wahrscheinlichkeit, dem f^andschneckenkalk gleiclialterig sein, obwohl sie abweichend entwickelt sind. l)aiiii t'ulgt eine .mrtt>.seie Lücke, aiicli in den Bildungen nnseies Beckens und wir finden alsdann den Dimdlieriensand mit s<'iner interessanten Fauna, wohl scliou eine fiuviatile IMldung. die meist zum Obermiociin. von einigen auch zum Unterpliocän gestellt wiid. Ilim entspretln-n wahrschcinlicli im Tnter-Elsass die Sande von Eiedselz. Die jüngeren Pliocänbildungen. welche uns neuerdings l)ei Frankfurt eine so intiM-essante Flora geliefert halten, sind bis- her im Elsass noch nicht na(digewiesen worden. Vielleicht, dass es späteren Untersuchungen, sowie glückliclien Aufschlüssen und Fos.silfunden noch vorbehalten ist. auch Spuren aus dieser Zeit in der Pfalz und vielleicht so'esten und dicht an der Küste der Halbinsel Malakka stammenden Formen erhielt ich im Sommer 1883 von dem Xaturhistorischen Institut Linnaea in Berlin durch Herrn Dr. Aug. Mililer zur Bestimmung. F^ine frühere Aufzählung Von derselben Insel wolle man im 22. u. 2H. Bericht d. Offen - backer Yer. f. Xatnrk.. Offenbach (Main) 1888 p. 152 u. f. ver- gleichen, wo auch die in der diesmaligen Sendung vei'tretenen Arten ('lommijs (IJcl/if/j rntssico/li.'s (Gray). Ilruiitlarliihix jihitij- iirns (Schneid.), Dmco ro/(/nsh.. r///i//(/r()/i//is nifn.s (Laur.) typ.. I[o))/f(foj)sis barcütiis (L.j. Trt/f/ops piaslnus ( Boie) und Wiacopho- nifi iiiücnliilns ('Oravi bei'eits angegeben wollten sind. — 88 — Reptilien. 1. ('rocodiUis porosns Scliueid. Günther. KejiT. Biit. India 18(U p. 62. Nur in JuDjieii Kxemplaren o-esanimelt. 2. (Tchjiid )iiutilat(( (Wie^'iii.i. Boulenger, l'at. Liz. Hrit. JIus. Bd. I. 18S5 p. 14cS. 1 I^jXeiuplare. H. AraiiÜfosdUi'i (ifiiKlId ((-rra}'.!. Boulenger, 1. r. p. ;{01. Taf. 22, Fig. 1. H Exeniplaie. — Die (Trimdfarlje ist isabellgelb. die Zeicli- uuug ;j;rauscli\varz. Den Kopf deckt eine dunkelbraune, undeut- lich mit Scliwarz queigestreifte Kapuze, die gegen die breit liellgelb gesäumten Tjppen autt'allend absticlit. Audi über dei' .\rminsertion auf der .Mittellinie des Halses befindet sich ein scliwärzliciier. gelb eingefasster, ihombischer Fleck. 4. lAniqfsosoiiKi iiichiiinnini (Schleg. ). Günther. 1. c. p. 244. Das vorliegende Stück zeigt links 8 Supralaldaleu. von denen die Spitze des dritten und das vierte und fünfte das Auge berühren, rechts \^. von denen die Spitze des vierten und das fünfte und sechste in den Augenkreis treten. Die charakteristischen schwarzen Streifen unter und hinter dem Auge sind gut entwickelt, ebenso der grosse schwarze Längs- fleck an der Halsseite. Der Rücken ist fast einfarbig braun- grün; nur in Intervallen von 6 — 8 Bauchscliilderlängen zeigen sich auf ihm ganz undeutliche, schmale, sclnvärzliche (j)uer- binden, die nach hinten und an den Seiten deutlicher werden. Bauchschilder nach hinten, namentlich in der Mitte, schwärz- lich gesprenkelt, ebenso alle Sclnvanzschilder. die Känder aber, vorznglicli an den Seiten, sämmtlit-li hell, weisslich. f). Lifcodoii ((iiliriis iL.l. Günther. 1. c p. ;)lti. < Jenau entsprechend der Varietät F bei Dumeril i^ IJibron. Frp. gen. Bd. 7. p. 'Mb. die daselbst von .Java und von ,, Querdurchmesser der Orbita 14 .. Kleinster AV)stand einer Grbita von der andern. (|uer über den Schädel gemessen 11.. Von der Sclmauzenspitze bis zur Kiefercommissur . öo .. Fntfernung der Kiefercouimissuren von einander . . 42 .. Seitliche Ausdehnung des oberen I^ippenlaitpens . 10 .. — 41 — Seitlicln^ Ausdelniuiig" des unteren liipitenlappens 1 1 imii l.än.nc des Ki\ckeni>anzers vnm Halse bis zum Anfang des liinteven liäuti.uen Ixaiides 2n'.\ .. LäniH'e des SteiMialteils des Panzers in der Mittellinie 2;)2 ,, Länge des hinteren Sternallaitpens in der Mittellinie S4 ,. \'(»n der hinteren Spitze des Sternalteils bis zur Höhe (h's Inüuinaleinschnitts 114 „ \'()n der hinteren StcM'nalspitze l)is /um A'orderiand der Afterötfniinu' T'.l „ \(»m \'()rderrand dei' Alterüttnunii' bis zurSchwanzspitze 15 ,, Diese Art ist zuerst in Java gefunden wurden und kommt nach (iiinther auch im (ianges und seinen Nebenflüssen, hi Dek- kan und nach (antoi- und F. Müller (Cat. Basel. Nachtr. 1 p. 4S) auch bei l'inang vui'. (iünther. der die Art auch von Süd-Burneo eiwälmt. lässt es zweifelhaft, üb die continentale Form, die eine cliarakteristische Zeichnung auf dem Kopfe (drei Paar violetter Sti'eifen. welche aus einem .Aledianstreif divei'gierend von dem Interoculai'-Raum nach dem Nacken hin ausstrahlen) besitzt, nicht vielleicht eine selbstständige Spezies darstellt. Unserem Stü(ke von Deli fehlen diese Kopfstreifen, und dasselbe scheint nt)erhaupt bis auf den Mangel der beiden Sternalcailositäten (bei der JugemlformV) besser mit der typischen javanischen als mit irgend einer beschriebenen amleren Art übereinzustimnu-n. Dass auf Sumati'a zum mindesten noch ein zweiter Trioi/i/.i \orkommt. ist sicher: wenigstens schreibt mir Herr I)r. med. F. Müller in Basel, dass er eine grosse Form aus dem Hoch- land von Padang. wie er glaube mit Bestimmtheit, der Art 7V. suhplmnis Selnveigg. zugeAviesen habe. 2. (jccko xieiihir (Cantor). Boulenger. Cut. Liz. lirit. Mus. lid. 1 p. 1S4. 1 Fxemplar. Kehlschüppchen übrigens nicht l)esonders auttallend klein. J^raeanalporen 14. Schwanzwirtel aus K) <>>uer- schuppenreihen bestehend. Färbung normal. ?■>. ('(iloirs crislüIcUns (Kühl). Boulenger, 1. ( . \\. 316. 1 Fxemplar. — Ftwa 1') S(4iuppenreihen lund um den Kfü'per. (irün : T;ii)))en. ein Hing um das Auge, ein divieckiger — 42 — Fleek auf und Uiiiter dem Trüiiimelfell und ein giusüser ^eiiliclier Fleck hinter der Achsel schwarz : Seiten des Kehlsacks grau : Schwanz goldbraun mit weissliclien. brannen und schwärzlichen Flecken undeutlich geringelt. 4. ]'t/r((if//s s((lr(it(>r (Laur.). Boulenger. 1. ( . ßd. 2, 1885 \\. 314. S7 (^ueneilien von Schuppen auf dem Bauche von der Ivehl- faltc bis zui- Hüfte. Jederseits eine Reihe von 7 grösseren Supra- öcularen. Färbuug normal. 5. Tijphlops (T//]jhhpsj MiiUeri Schleg. Jan, Kuu. (1. (»i.hid. läef. 4. Taf. (j, Fig. 2. Fin selir grosses 2 Fuss langes mit Jan's Abbildung aufs (ienaueste in Pholidose und Färbung übereinstimmendes Stück, aber mit 30 Schuppenreihen im vorderen Körperdrittel. (■). CdlniHarla ixiriiihittahi Dum. v)c Bibr. F. Müller, IV. Xaclitrag Kat. Dasei in Scliiiften d. Xaturf. (Jes. Basel E.l. 7, 1885 p. 678. 7. Siniotrs ()cl. sin/oles IriiKilülKs Duui. v.^ Bibi'. Dumeril & Bibron, Erp. geu. Bd. 7 p. 031 ; Günther, Kept. Biit. India p. 21Ü ; Boettger, 22. 23. Ber. Offenbacli. Ver. f. Natuvk. 1883 p. 153. I Exemplar, geschenkt 1879 durch Hrn. W. v. Schon 1er. — Ganz übereinstinnnend mit Günther's Diagnose, links 2, rechts o Postocularen. i'echts nur das vierte Supralabiale in Contact mit dem Auge. S.pi. 21: li. 2. V. 176. A. 1. Sc. -t«S/4,s. Eine T-förmig'e, hinten in zwei Spitzen auslaufende Zeich- nung auf dem Kopfe ist deutlich : 1 1 Kleckensericn auf dem Körper. 4 auf dem Schwänze. (Uinther nennt die Art von Pinang: unbestätigt gebliel)en ist die früher behauptete Provenienz aus China. — 4;{ — 10. SiiHOh's Ijihiidiiciisis (intlir, Günther. I. r. \\. 217; Boettger, 1. v. \). lö;! isimniis >p.i; J.G.Fischer. AbhivniU. .1. Natmuiss, N'rr. Ihnnlmr-- Bd. 5». 1885 S. A. p. 4, Taf. 1. I'io-. i Kiffnusi: Boulenger. Aim. Ma.u'. Nat. Hist. i5) Bd. lO, 1885 p. H88. Alls (IcHi iioi'dsuniatraiiischen TeiTitoiiuiii Atscliiu. 1 F.xeni- \)\;\v ill der Spiickeiibprg'scheii Sammlung-. Zu ilei' 1. (*. g'eg'Pbeneii kurzfn Bpsclireibung ,sei hier uacli- getrag-en. (lass iiaeli linigerer Aiifhewalirimg in Spiritus die drei Sdiuppeureilieu breite, dunklere. iiacJi den Seiten hin allmählich sicli absdiwächendeRüekenzone jetzt blasser hervortritt als die 12 dunkeln, weiss gesäumten (^)uerbinden des Rückens. Drei jiliiiliche diiiikh^ Halbringe quer über den Schwanz. S.|u. 19; C. 1. V. 17(>. A. 1. Sc. 41/41. Abweichend von (rüiithers Beschreibung ist nur die Zahl und Stellung- der Temporalen, die hier 1 + 1 + o beträgt, docli lässt sich bei der eigentümlichen irregulären Anordnung und bei der Übereiiianderschiebung dei' beiden vordersten Temporal- schuppen wühl mit demselben Hechte die Günthersche Zahl 2 + H angeben. Immer ist das untere Praeoculare Aveit kleiner als das obere. Fischers Sim. ofjhds \oii Nias ist. wie auch schon Bou- lenger 1. c. p. 88S nachgewiesen hat. ohne allen Zweifel nur eine Abn. den Angenkreis berühren. Scliwaclie Kiele nut" den 2—4 mittelsten Schupi)eni'eihen. S.in. Ki: (^. 2. \. 208. A. 1/l Sc. Hö/iiü. Erstes K(»r|ierdi"iltel schwarzbraun mit nur bei Verschiebung' der Schuppen siclitbaren. netzförmigen weissen (^uerbändern. zwei- tes Körperdrittel lieller. alle Schuppen mit mehr oder weniger breiten schwarzen Rändern und die weissen Qnerbinden deut- licher und bi'eiter, das Schwarz und \\'eiss schliesslich ein vollständiges Maschenwerk bildend. Letztes Körperdrittel und Schwanz mit fünf vielfach und unregelmässig unterbrochenen Reihen zahlreicher gelber Flecke, die auf dem Rumi)f und den Seiten mehr länglich sind, auf dem Schwanz aber vollkommen rund erscheinen. Hauch- und Schwanz-Unterseite in der Mitte sclnvarz, jedes Centrale und Subcaudale an der Seite mit einem grossen weissen, resp. gelben Fleck. l)iese schöne Art war l»is jetzt anscheinend nur von Borneo l)ekannt gewesen. 14. Zdoiijs iZapiirnsj fnscns (inihr. Günther. 11. ec p. 112 (Conjphodoitl und p. 256. Fben falls nur in einem erwachsenen Exemplar. Be- .>^clluppung ähnlich wie vorige, aber alle Schuppen ohne Kiele. F^benfalls o F'renalen und 9 Supralabialen. Squ. 16: (;. 1. \\ VM. A. l/i. Sc. (verletzt.) Eärbung ganz tj'pisch. Oberseite grüngrau. einfarbig, nacli liinten bräunlicligrau. Unterseite ganz einfarbig gelb, doch zielit das ( Jrau der Oberseite noch auf die Seitenteile der Ventralen herunter und verstärkt sich im letzten Körperdrittel uml an den Schwanzseiten zu einem schwarzen, gegen die weisse Fnterseite scharf absetzenden Seitenstreifen. ^\'ar meines ^^'issens bishing nur von Borneo und Banka (l'eters) l)ekannt gewesen. 15. 7)()/)it/()/t(////s (Ai///>/fi(si)/(// jhiritijis l)um. c^ Bibr. Dumeril &, Bibron. Kri>. ^rii. llil. 7. 1854 p. 788 : Jan, Icdii. d. (»iiliid. Lift'. 2!», Titt. ;'.. Fin'. 1 und l'rodiuDi,. d. Icon. o-en. d. (Midi VIII. IN.tanin- — 40 — Itliilidae, Modeiiit 1H(U p. 8.'). J. G. Fischer, Anii. f. Xatnrj4es(li. I'.d, äl. 18H.'» S. A. p. 13. Abweichend von Dnnieril iV: lUbruns Dia^^nose und iibei- einstimmend mit .lans Zeiclmunfi' und Fischers Resell i'eibnneobachten. Auch ist bei unserer Form der Kopf entschieden dunkler gefär1)t und die hellen Querbinden des KfU-pers erscheinen mehr verwischt. Auch diese für P)Orneo und Celebes charakteristische Species mag für Sumatra neu sein. 16. 7)r)pi(/())H///is I AitiphicxiiKi) (■//r//saiy//s IJoie var. _///;/rr^/ ( 'ant. Dumeril &, Bibron 1. c. p. 735) it.yi>); Günther. IJept. Brit. India p. 26H. Taf. 22, Fig-, F O'""-'-»'?) : J.G.Fischer. Arch. f. Natnroescli. I. c ]>. 17. Taf. 4. Fig-. 2 (var. i. 2 junge Stücke, (beschenk des Herrn W. von Schouler 1879. — Beiderseits nur 1 Praeoculare. In der Färbung und Zeichnung mit den von Fischer beschriebenen .pingen Stücken von Südost-Borneo vollkommen übereinstimmend, und anderer- seits in Pholidose und Färbung identisch mit dem bei Pinang gesammelten 7V. jmu-fus Cantor, den ich mit Fischer nur für die .Tugendform von 7V. (■hr//sf/n//ts Boie halten mischte. 17. ('hfi/.sopr/ra oriiala (Shaw) var. //r/.«.sr/// (Inthr. Günther 1. c p. 299. — 4^) — 1 Exeiiiplcn-. - Färbung vollständig mit der Vdii (-Jiintlier unter var. z füi' Rorneo-Exemplare ano-poeltenen Spielart iilter- cinstimmend. 18. 7)-f/(/oj)s prasiuns (Boiei typ. und var. rifriiKi V. Müll. Günther 1. c. \\. a03, F. Müller, R'. Nachtra-' Katal. JUisel in Srlnifteii .1. Natiirf. Ge8. Basel Bd. 7. 1885 p. 68i (var. oHriiu, von Doli). Färbung- grün bei zweien, gelb mit scliwärzliclien und weissen Scliuppenrändern bei einem der vorliegenden Stücke. 11). Opltiics snhrinclns iBeie). Günther 1. e. j.. ;.!21 ; Jan. Icnn. d. ( »i.liid. Li^^f. ;56, Tat'. ."). Fiu-. 4 : F. Müller I. c. p. 6S6. 1 Exemplar. - Schuppen ungekielt: nur gegen den Schwanz hin zeigen die mittelsten Dorsalreilien deutlichere, aber immer noch recht schwache Kiele. Wie bei den von Dumeril c^ Bibi'on beschriebenen Exemplaren und dem Aon Jan abgeldldeten Stücke nur 8 — 8 Supralabialen, von denen das dritte, vierte und fünfte ans Auge tritt. Squ. 17: (i. 1. A'. 220. A. l/l, Sc. »ü/^o. Schwarzbraun mit 11 weissen Halbriugen ([uer iil)er den Körper, 4 über den Schwanz. A'orderkopf oben und unten l)is zum Auge graulich, Frontale und Mitte der ( »ccipitalen mit je einem grossen graulichen Fleck. Auch hier dürfte der Fundort Sumatra vielleicht neu sein. 20. Pjilhuii nliciilatns (Schneid.). Günther 1. c p. 330: Jan 1. c. Lief. 8, Taf. 6. .'5 in l'holidose und Färbung typische Stücke. 21. Siijd trii)H(llfins j\lerr. var. niilcolor I'ts. Günther 1. e. p. 338. Ein starkes Exemplar. Nacken mit 23 Schupi»enreilieii : 187 A'entralen. Pholidose und Färbung wie bei der \m Binang stammenden var. i >< bei (TÜnther. 22. Ciillojihis (irdcilis (Iray. Günther 1. r. p 349: A. B. Meyer. Sitz, Bor. Akad. Wis,<. Berlin Bd. )M\. 188Ü II. (>14. -_ 47 - - Kin ganz mit (liintlirrs Bes('lireil)un,u übeieinstinniiendcs Kxem]>lar. Sqn. IH: ri. :}. V. H2H. A. l/i, Sc. ^^/28. War Inslang- nni' von Pinanj»- und Singapore hckaiint gewesen. 2.-). TrIiDcrcsiinis Wiuilcri (Sclileg.i. Günther 1. c p. nss. 1 Exemplare. Das jinigere Stiick von etwa Vj^ i^'uss Länge zeigt nnr 21 Sclinppenveilien und die Jugendfärbung in l)rachtvollem (iriin mit weissem Augensti-eit nnd einer r>o])]>el- reilie weisser Flecken längs des liückens. S(|n. 21: (t. (). V. 152, A. 1. Sc. ö3/53. Das lialberwaclisene zweite .Exem])lar von etwa 2'/^ Fuss Länge hat normale 8cliui»penreilienzahl und besitzt die von (üintlier erwähnte cliaraktpristisclir Pnnkttlecken- und (>)uer- binden-Zeiclmuug. Squ. 25: (^. 7. V. 142. A. 1. Sc. 08/5;?. bl Indrapura. Süd west - Sunia tra. Die von hier vorliegenden Arten stammen von Herrn Dr. med. Klaesy und befinden sich, mit Ausnahme eines Stückes von Gonyomiua. das ich der Senckenbergschen Sammlung ein- verleiben durfte, im Zoolog. Museum der Universität Heidel- berg. Ihre Kenntnis verdanke ich der (lüte des Herrn Pi'of. Dr. 0. Bütschli daselbst, der mir dieselben Ende 1880 zur Bestimmung einschickte. Reptilien. 1. Cnloies cris/fi/r/hts (Kühl) typ. 1 Exemplar. Die Kopfbeschilderung ist die der typischen Form : etwa 81 Schuppenreihen rund um den Körper. Grün, ein grosser Längsfleck unter dem Trommelfell sclnvarz: Kücken und Schwanz mit zahlreichen schmalen, grauschwarzen (^)uerbinden. 2. L//f/osoiitff olirKccioH (Gray). Günther, Kept. Brit. India p. 80. Taf. 10, Fig. 1) (/u/prrpes). Ein ganz typisches Stück in Form und Färbung. - S('hu[>- pen auf dem Yorderrücken ohne Kiele, weiter nach hinten fünf- und mehrkielig, in 31 Längsreihen angeordnet. Rücken mit 12 schwarzweissen Querbinden . — 48 — Bekannt von den Nicubaren an iiber die nialayische Halb- insel, Sumatra. Java. Borneo und Mindanao. Auch icli erliielt schon Stücke dieser Art von der Strasse von ]\ralakka. ;•). Ah/(/hrs hdllodlnis iScldeo-j. Günther 1. c. ]i. 224. ;] sehr schlecht gehaltene P'.xemplare. — DJ Scliuiipen- reihen. 2 Praeocularen und 7 Supra labialen. Ausserdem Itekannt von der malayisclien Halbinsel, von Nias. Java und i^orneo. 4. < hu/psosoii/a iiichnnini ni (Scideo'.). Al>weicliend \ oni Typus der Art durcli 21 Schuppenreihen, sonst aber namentlich mit dans Figur in icon. gen. Ofidi Lief. 21. Tat', ö. Fig. ] sehr gut ül)ereinstimmend. Sun. 21; (;. l/i. V.2in. A. 1. Sc. 106/io(;. "). Trojinhiiiotiis InttiKjiil'itjcnis Boie. Günther 1. c p. 2(;i. Kin ganz typisclips Kxemplar. — Vordere Praefrontalen deutlich länger als die hinteren ; .") Supralal)ialen in Contact mit dem Auge. Zähne in ununterbrodienei' l»cilie. alle von nahezu gleicliei- (irösse. Ausserdem bekannt von .\ias. IJanka und Pxuneo. 6. (joujiosoiiKi ().iii((j)]i(ihiiii (I>oie). Günther 1. r. p. 294. Kinem der beiden vorliegenden Exemplare fehlt beiderseits das Frenale. das also mit dem hinteren Praefrontale seitlicli Aollkommen verschmolzen ist. (Irün mit riHlichem Schwanz. S(iu. 25: G-. 3/2, Y. 250. A. i/i. Sc. l30/i3o. Squ. 25; G. '^1% Y. 243. A. l/i. Sc. I2i)/i2c). Ausserdem verbreitet über die malayische Halbinsel, dava. Celebes, Borneo und die Philippinen. 7. 1 >cii(lr()j)his jiicliis ((iniel.). Günther I. c \\. 2*)7. ZAvei in Phoüdose und Färbung normale Kxemplare. — Die gelbe Seitenlinie beiderseits durcli Je eine schwarze Längs- linie eingefasst. — 49 — 8. Dcndroplff's [odhosus Boio. Dumeril &, Bibron, Erp. gen. Bd. 7 p. 1!)!). 1 Exemplar. — Aug-e sehr gross, (^uerdurclimesser des- selben so gross wie der Abstand vom Rostrale bis zum vorderen Augenrand; Scliuppen in 15 Reihen. Olivengrün : ein breiter, schwarzer Längsstreif von der Spitze des Rostrale durch das Auge bis in die Halsgegend : alle Schuppen mit schmalen, schwarzen Unter- und Hinterrändern; von der Mitte des Rumpfes an jederseits drei feine, schwarze Längsstreifen. Der schwarze Unterrand aller Schuppen mit Ausnalnne der äussersten Schuppen- reihe in der Mitte mit einem lebhaft himmelblauen, ovalen Längs- tleck. Zähne schwach, gleichlang, der vorletzte etwas länger, der letzte doppelt so lang und dick als die vorderen Zäliue. S(|u. 15: G. 1/1, V. 177, A. l/i, Sc. IBö/iöö. Die Art lebt auf Java und Sumatra. \). (liffixopplra oDKfta (Shaw).' Das vorliegende Stück gehih-t zur Farbenspielart ^>. bei < bei (lünther. 12. Äckmophis hirityat/fs (Schleg.). Günther, Rept. Brit. India p. 848 (Cal/np//iy. 1 Exemplar. — Typisch in der Färbung, doch fehlt die weisse Zickzacklinie, welche das blaue Längsband der Kin-per- seite teilen soll. Hinteres Tempoi-ale wesentlich kleiner als das vordere. Squ. lo: (i. :5. \'. 2r)(), A. 1, Sc. 42/4^. 4 — oO — Von Jan's Abbildung- in Icon. d. Ofid. Lief. 4:>. Tafel 1, Fig. 2 eines javanischen Stückes in der Färbung in keiner Weise verschieden, so dass ich mit iTÜnther vermute, dass A. flariceps (Cant.) ein blosses Synonym von Ä. hirirgafns (Schleg.j ist. Der Typus der Art stammt von Java, A. flnriccps wird von Nias. Sumatra und Hinterindien angegeben. 13. Adcniophis niip-otaeniains (Pts.). Peters. Mon. Ber. Berlin. Akad. 18fi3 p. 404 (('(/l/opl/is furcahts var.). 1 Exemplar. — Die drei Scliuppenreihen breite Rücken- linie und die rote Schwanzlinie deutlich erkennbar, die übrigen Längslinien wegen der schlechten Erhaltung des einzigen Stückes weniger markiert. Bauchseite, genau wie sie Peters beschreibt, mit 36, Schwanzunterseite mit 2 schmalen, schwarzen Halbringen: Anale scdiwarz. Squ. 13; G. 3, V. 222, A. 1, Sc. 25/25. Ausserdem bekannt von Nias, Banka und Borneo. 14. 'rriniercsitriis (irduilneiis (Shaw). Günther 1. c p. 385. . 1 Exemplar. — Zweites Supralabiale den Vorderteil der Facialgrube bildend: letztes Ventrale ungeteilt. Schuppen in 19 Eeihen: 2 Schuppen zwischen den Supranasalen. Einfarbig' grün, die helle Seitenlinie der typischen Form fehlt. Squ. 19: G. 4/4^ V. 149, A. 1, Sc. 55/55. Bekannt von Süd-China durch ganz Trojiisch-Hinterindien bis Pinang und von Sumatra. 15. Tr/'n/r/rstirtis WdiiJcri (Schleg.). Grosses Exemplar mit Punkt flecken und gelben, gegen den Rücken hin gelbgrünen . schmalen Querbinden. In Pholidose durchaus normal. Squ. 25: n. 5/(;. V. 14(3. A. 1. Sc. 54/54. Batrachier. IC). [r]//J///oj)his iHOxocJtioits (Bleek.). Bleeker. Nuf. HM.jdsclir. Nedevl. Tmlie Bd. Ki. 18.58 p. 188 {Epirr'niiui -^ Boulenger. Cat. I'.;itv. (Imd. et Aiiiida Brit. :\[ii.^. 1882 p. ill. Tat'. 1, Yvj:. 1. — 51 — 1 jung'es Exemplar. — Aug-enabstand grösser als Sclnianzen- läiige. Innere Jxeilie der rnterkieferzäline beim vorliegenden Stück fehlend. ,'}()9 Körperringe, (lanz schwarzbraun ohne gelbes Seitenband. Totallänge 142 mm: grösster Durchmesser in der Körpermitte 7 mm. Zu den bislang bekannten Fundorten Borneo. Java, Singa- pore und jVfalabar tritt mit diesem schönen Funde jetzt auch die Tnsel Sumatra. III. Insel Banka. Die wenigen von hier aufzuführenden Species stammen aus der Umgebung von Muntok auf Banka und wurden der Senckenbergischen Xaturforschenden (Tesellschaft im Mai 1886 durch Herrn Bergingenieur M. Koperberg daselbst zum (^e- schenk gemacht. Leider waren dieselben bei der Ankunft so schlecht erhalten, dass nur der kleinste Teil derselben in unseren Sammlungen aufgestellt werden konnte. Indem ich auf eine frühere Tiiste von Banka im 22. 28. Bericht d. Ottenb. Yer. f. Naturk.. Offenbach (Main) 1883 p. 152 u. f. verweise, bemerke ich. dass auch in der vorliegenden Sendung die dort aufgezähl- ten Arten lUifo nielmiostictns Schneid., Tropkloiiofz/s riffaf/is (L.) und Tj-(/(joj)s jirasmus (Boie) vertreten sind. 1. Den(Iroj)J/fs pictus ((TUiel.). Ein Exemplar. — Schon von Hrn. Prof v. Martens auf Banka gesammelt. 2. Chr//sf)])clrt/ oniafd (Shaw). Das vorliegende Stück gehört zur var. ^ bei (lünther. ]»ept. I5rit. India p. 299. 8. P.sa)ni)/o(///nasfes pnJrenilenUis (Boie). Günther, Rept. Brit. India p. 292. Ein Exemplar. — Vielleicht neu für die Insel Banka. 4. DIpsas (Etidljtsns) cipiodon C\\\. Günther 1. c. p. H08. Ein sehr charakteristisches Stück der (lünther'schen var. .^, in der Färbung- übereinstimmend mit Jan's Figur in Icon. d. Ophid. Lief :',8. Taf ß. Figur 1. abei- mit K -8 Siipralabialen. 4* — 52 — Im Uehrigen wird die Art erwähnt von der malayisclien Halbinsel, von Snmatra. Java, Borneo, Bali nnd den Philippinen. IV. Insel Java. Die nachstehend knrz verzf^ichneten und sämtlich schon von Java bekannten Arten wni'den mir Ende 1880 von meinem Freunde Herrn J. Blum hier zur Bestimmung- übergeben und drei für unsere Sammlung wünschenswerte Stücke davon der Gesellschaft zum Geschenk überwiesen. Diese Schlangen dürf- ten sämtlich aus der näheren Umgebung v<»n Batavia stammen. 1. ('tjlindrophis rufiis (Laur.). Günther, \io\^\. Brit. India 1S64 p. 179. 2. (hmjjsoson/d rtKlidhiiii (Schleg.l Günther 1. e. p. 243. 1 Exemplar, von Herrn J. Blum dei' Sammlung ül)erwiesen. ;'). Tropidonofns (ji/int/u/eiahis Schleg". Günther 1. c p. 200. 1 Exemplar. 4. TropHionotus rlltnhis (Tj.). Günther, Cat. Colnbr. 8n. 1858 p. 67. 1 Exemplar. 5. Ihipsirldna cnhiidris (Schneid.). Günther, Rept. Brir. India p. 281. 8 Exemplare. (). lljipsirliiini \ilii)iihc(i (Boie). Günther 1. c. p. 280. 2 Exemplaie. 7. Dnnlmpliis picftis ((4mel.). 2 Exemplare. 8. Tniiiojis indslinis ( j'oie). 2 Exemplare. — 53 — '.). J>/i/if//ir/is sciiiifdscidhis Kulil \y\). Kuhl, Jsis 1H27 \). 552; Schlegel, Essai s. 1. Pliys. d. Scrp. i'.iisiiihi(l(ic. Goiiyosoma oxycephalum (Boie). Iudrai)ura (Su- matra). Dendropliis foiniosus Boie. Indrapura (Sumatra). Dendrophis ])ictus ((imel.) Indrapura (Sumatra), Banka, Java. < 'luysopelea ornata (Shaw). Deli und Indrapura (Sumatra), Banka. I>r//i()ijl//(/(fc. Tragops prasinus (Boie). Salanga. Deli und Indra- pura (Sumatra). Banka, Java. /)ij)S(/i//(/(/r. Dipsas cynodon Cuv. Banka. L//r(j(/oiit/(/(/c. Lycodon aulicus (L.) Salanga. Ophites suhcinctus (Boie). Deli (Sumatra). J*///hoi//(lnr. Python reticulatus (Schneid.). Deli (Sumatra). Khijii>l((c. Naja tripudians Merr. Deli u. Tndrapura (Sumatra). Bungarus seraifasciatus Kuhl. Java. Adeniophis bivirgatus (Schleg.) Indrapura (Su- matra). Adeniophis nigrotaeniatus (Pts.). indrapura (Su- matra). Callophis gracilis Crray. Deli (Sumatra). ('rolnlldftr. 1'rimeresurus erythrurus (Cant.). Java. gramineus (Shaw). Indrapura (Sumatra). Wagleri (Schleg. ). Deli u. Indrapura ,, B a t r a c h j a. Annrit. Jidiilihic. Jvliacopliurus luaculatiis (Ciray). Salauga. lUifonitldc. P.uto nielanostictus Schneid. Salanga, Bauka. Aixxin. Oiccililddc. Jclitliyopliis iiioiioolirous (Bleek.l Indrapiira (Sum.). II. ViM'zoiclmis von Reptilien ans Accra an l)en mit 0, Hals mit 4 sclimaleii. gelben Qiierliiiieii. Rumpf mit 8 aus quadratischen Flecken bestehenden (T)ueil)inden. Schwanz uberseits mit 14 allmählich breiter werdenden Eingen. Unterseits auf Kopf und Hals 10, auf Brust und Bauch 14, auf dem Schwänze 22 schwarze Querstreifen : letztes Schwanzdrittel einfarbig schwarz. Von der Goldküste wird die Art ausserdem von den Accra benachbarten Orten Aburi und Akropong (F. Müller) erwähnt: sonst ist sie verbreitet im ganzen Afrika mit Ausnahme des nordwestlichen Teiles. 2. Euj>rcj)cs (Eiiprc'pis) ihiddoiii (-rray 1845. Gray, Cat. Liz. Brit. Mus. 1845 p. 112; J. G. Fischer, Jaliib. wiss. Aiist. liuiiibury B(l. 2, 1885 p. 88, Taf. 3, Fig. 3 (PaulaenH). Von den beiden vorliegenden Exemplaren zeigt das eine oO. das andere 32 Schuppenreihen in der Körpermitte: ausser- dem unterscheiden sie sich auch etwas in der Färbung. — Frontoparietalen getrennt: Interparietale tiugdrachenförmig. ein längliches Viereck mit spitzen Vorder- und Hinterwinkeln bildend, von dem einzelnen Frontoparietale an Grösse wenig verschieden. Unteres Augenlid mit grossem, durchsichtigem Fenster; Ohröttnung mit 3 deutlichen kleinen Schuppenspitzen. Praefrontalen kurz getrennt. Je ein sehr ausgedehntes band- artiges Occipitale. 7 Supraciliaren. Das erste Infralabiale sehr klein. Körperschuppen am Nacken und hie und da am ersten Schwanzdrittel vierkielig, im übrigen auf dem Bücken in 16—18 Längsreihen scharf dreikielig. Zwischen Achsel und AVeiche etwa 32 und 33 Querreihen von Bauchschui)pen. Das kleinere Stück ist oben kupferbraun, an den Seiten mit drei Reihen breiter, vom Auge ausgehender schwarzer Seitenbinde, die nach unten ^'on einer eine Reihe breiten milcli- weissen Längsbinde eingefasst wird. Kopfschilder nicht dunkel gesäumt. Oberlippe weiss. Rücken mit 4 unregelmässigen, schwarzen Fleckreihen, die auf dem Schwänze durch seitliche Begrenzung von helleren Strichen, ähnlich wie auf den Glied- massen, hie und da die Form schwacher Augenflecke annehmen. Unterhalb des weissen Seitenstreifs zwei unregelmässige, feine — 57 — schwarze Läiifisliiiieii : an den IJändeni der Iiifralaltialrit und an den Keldseiten scliwaize J'unkte. Das o-i'össei'e Exemplar ist matter gefärbt. branngTau, dei- breite, dnnkle Seitenstreif liie und da dnrcli S('liup[»en von der (Grundfarbe, die al)er scliwarze Ränder zeigen, unterbrochen, die Augenzeichnung auf Schwanz und Clliedmassen fehlend. Im Uebrig-en sind keine Zeichnungsuntersehiede wahrzunehmen. Die Art wird u. a. von Sierra Leone (J. G. Fischer), von Akropong- an der Goldküste iF. Müller) und von Kamerun (Fischer) angegeben, zeigt also im tropischen Westafrika eine weite Verbreitung. H. (Ininiückoii Simon I Bttg. Boettger, 24. 25. Ber. Offenb. Ver. f. Naturkunde 1885 i». 175 (X). \(n\ dieser Art liegt jetzt auch ein $ vor, das grösser als das 1. c. beschriebene ^ ist und sich von diesem in erster Linie durch die Form des Helmes unterscheidet. Dieser ist tropfen- förmig, mit langen, fast geradlinigen, nach vorn convergierenden Seiten, hinten nahezu in einem regelmässigen Halbkreise al)- gerundet: seine gr()sste Breite liegt in ^7 t^^i" Länge weit hinter den Augen. Hinterkopfteil des Helmes einerseits V(mi Supraor- bitalteil durch eine Querfurche abgetrennt, andererseits durch eine Längsturche in zwei recht merklich convexe Kissen ge- teilt : diese Kissen, wie auch die Supraorbitalgegend mit planen Schuppen gedeckt. Rückencrista vom Halse bis zur Mitte der Insertion der Hintergliedmassen mit nur 75 Tuberkelschuppen. Spornartige Hautzipfel am Hinterfusse deutlich, aber nur '/a ^i^ 1 mm lang vorragend. Sonst keine wesentlichen Ab^veichungen vom d". Färbung ganz uniform schiefergrau. ohne jede Spur einer helleien oder dunkleren Seitenbinde. Masse: Von der Schnauze bis zur Helmspitze 85 nnii Grösste Helmbi'eite in der Augenmitte l'^'/a •• (xrösste Helmbreite in 7? <^t;i" Helmlänge .... 1772 r Grösste Kopfhöhe an der Helmspitze 34^2 •• Breite des Kopfs mit den Augen . 2072 •• — 58 -^ Länge von Xopf + E,umi)f 104 iiini IScliwaiizläiige (mit dem Faden gemessein .... 128 „ Länge der Vorderextremität 51 „ Länge der Hinterextremität 55 ,. ^^'ällrend das d" das Verhältnis vuu Helmbreite in der Angenmitte zu Helmbreite hinter den Augen zu Gesamthelm- länge zeigt wie 1 : 1,06: 2,.H3, hat das vorliegende $ 1 : 1,40: 2,80. Bei Ch. ynicilis Hall, i ist dies Verhältnis 1: 1,21: 2,93, bei Senega leiisis Daud. ^ 1: 1,20: 2,93, bei lioreplidlus Gra}^ i^ 1: 1,08: 2,62. Bekannt ist diese Art bis jetzt nur von der (irenze vun (uddküste und Aschantiland (Simon), von Accra an der Gold- kiiste und von Kamerun (Boulenger). 4. ( 'l/ani(ielr())i lioceiiltahis (Jray 1864. Gray, Proc. Zool. Soc 1S64 p. 471 /;/niri//.-i viUM, iiuii Boettger, 24. 25. Ber. (Jffenbacli. Xer. f. Naturkunde 18H5 p. 175 f(/raf//isi. Zwei Weibchen, von dem ('//. (jnicllis Hall, der Congo- mündung in erster Linie dadurch ausgezeichnet, dass der gelbe Seitenstreif jener Art hier konstant fehlt, und dass der hintere Teil des Helmes, der sonst in (i estalt und Umriss mit dem des Ch. jiniciUs vom Gongo nahezu iibereinstinnnt. bis zur Helmsi)itze in der Seitenansicht deutlich flacher erscheint. Besonders be- merkenswert ist noch die auffallende Gr()sse und die weitläufigere Stellung der Tuberkel in der vorderen Hälfte der Rückencrista. Vom Halse an l)iszur ]\litte der Insertion der Hintergliedmassen zähle ich, ähnlicli wie beim $ von (li. Slnioni, nur 68 — 78 Tuberkel in der Rückencrista. während das $ von <'li. (inicilis Hall, deren 88 — 104 aufzuweisen hat. Schieferblau; liippen. ein runder Fleck auf dem Auge, eine grosse Makel auf der Schläfe und die beiden Occipital- kissen tiefschwarz. Kehle, Bauch und Innenseite der Fiisse gelb bis orange. Kein gelbes Seitenband. Lidspalte wie bei dl. (/rarih's schwarz, nicht mit weissem Rande wie bei ('//. Seite - (/rilet/xif< Daud. Gliedmassen und Schwanz mitunter heller mit einzelnen grossen, schwarzen Makeln: konstant aber scheint nur ein helles Querband oder eine wesentlich hellere Stelle quer über der Insertion der Hintergliedmassen zu sein. — oO — Ar a s s e : Voll der Schnauze bis zur Heluispitze . . 44'/2 -^^ "n« (irösste Helmbreite in der Augeumitte . . 17 Hi „ (irösste Breite im hinteren Teile des Helmes 17' /o ^^ « (irösste Kopf höhe an der Helmspitze . . 4H :)7 I>reite des Kopfs mit den Augen .... 24 21 .. Länge von Kopf + Rumpf 145 118 Schwanzlänge (mit dem Faden gemessen) . 165 138 Länge der Vorderextremität 70 57 ,, Länge der Hinterextremität 71 BB'/a „ Bei dem $ von Ch. lioccphalus Gray ist also das Verliält- nis von Helmbreite in der Augenmitte zu Helmbreite hinter den Augen zu (4esamthelmlänge im Mittel 1 : LOB : 2,62, so dass es mir danach und nach dem Befund der auffallend gröberen llückencrista und des Fehlens der gelben Seitenbinde besser ersclieint, die Form von dt. (jnullis Hall, abzutrennen und sie als spezifisch verschieden anzuerkennen. Bis jetzt mit Sicherheit nur bekannt aus Fanti- und Aschantiland (Gray) und von Accra an der Goldkiiste. Schlangen. 5. Stciiosloniii hicolor Jan 1861. Jan, Arcli. p. 1. Zuol. Toiik. 1 \). 191; Eleuco sist. d. Oti.li lS(i;3 \). l(i u. Jcou. A. Opliid. Lief. 1, Tat'. 5. J-'ig. 15 (hiculor) u. Taf. 5 ii. (i. Fig-. 14 (ijrarilc): Icon. d. Opliid., Text: Typliluijieus, Milan 18(54 p. 40: F. Müller, I. Xaclitr. Cat. Basel. Mus. 1880 p. 25. Das einzelne vorliegende Exemplar ist vollkonnnen mit .lan's Beschreibung und Abbildung übereinstinnnend und zeigt speziell, trotzdem dass es wesentlich grösser ist, das zungen- förmige, oben etwas verbreiterte Rostrale seiner Fig. 15. Sclnvanz nur anderthalbnml so lang als an der Basis breit. Alle Ko]»f- schilder sind dunkel mit feinen helleren liändern umsäumt und Überdies mit relativ grossen, gelben Punkten iibei'säet. Die dunkle Riickenfärbung geht nicht allzu schrolf in die helle der LTnterseite über. Die seltene Art ist bis jetzt nur von der (loldküste be- kannt: speziellere Fundorte sind Boutry (^Jan) und Accra. — fiO — (). (linjsopclvd \tniv()ni(iUi (Sclih^^i". ) LSI)?. Schlegel, Essai s. 1. pliys. d. Serp. Bd. 2 p. 23(5 i Dcndroplns): Dumeril &, Bibron. Ei'i». lit'-ii. Bd. 7 p. 1039 (U-ri/rrhop/fs) : Günther, Cat. Colul)!-. 8ii. Brit. Mus. 1858 p. 147; Jan, Elenco I. c. p. 86 u. Icon. d. Ophid. Lief. 33, Tat". 2, Fig. 2. Kin juiigvs, scliijnes, leider in der Scliwanzniitte etAvas angeschlagenes Stück von ganz typischer Form. Färbimg nnd Zeichnung. — Zweites Rumpfdrittel mit einer drei Schuppen- reihen breiten Medianzone von kupferroter Färbung, die nach hinten dunkler braun wird und schliesslich in den schwarzen Mittelstreifen des letzten Kumpfdrittels und der Schwanzober- seite übergeht. Fnterseite einfarbig gelbweiss, Ventralkiele kaum durch eine grauliche Fleckenlinie angedeutet. Schuppenformel: Squ. 15: G. 3/3, V. 171, A. l/i, Sc. KJii/ion- Nach den mir bekannten 3 Schuppentormeln dieser schönen Art variiert dieselbe von S(|u. 15; G. 3/3^ Y. 171—178, A. l/i, Sc. 109/109—125/125 uud hat danach die Durchschnittsformel Squ. 15: G. 3/3, V. 175, A. V^- ^c. Ii9/ii9. Frwähnt wird dieselbe vom Senegal (Schlegel), von (Trand Lahn an der Elfenbeinküste (Dum. & Bibr.) und von der (toUI- küste (Jan, F. Müller), doch scheint sie überall nicht häufig zu sein. 7. ('r«f(ti>h<,i><'llis nifrsrcns ((imel.) 1788. Gmeiin, Syst. iiat. Bd. 1, 1788 p. lt)94 ((n/t/hrri: Dumeril &, Bibron 1. L\ p. 1170 iHrfcr/n-Hsi: Günther. Cat. 1. c. ]i. 165 (Lrphxlrirai: Jan, Iron. d. Ophid. Lief. 39, 1872 Taf. 2, Fig. 1. ZAvei in Pholidose und Färbung ganz mit der Jan'schen Abbildung übereinstimmende junge Stücke. Schuppenformel: Squ. 19: G. "^l'i.X . 165. A. 1. Sc. 40/40. ,. 19: „ 1/1, „ 102. „ 1. „ 39/;..,,. Der Schwanz scheint also konstant etwas weniger Sub- caudalschilder zu zeigen als gewöhnlich. Diese in der ganzen festländischen afiikanischen Tnivinx: häutige Schlange wird bereits von (TÜnther. Jan. V. Müller u. a. von der (luldküste angegeben. — CA — H. Dast/pelfis ser/hra (L.) var. sub fascia fa V. Müll. F. Müller, Cat. Basel. Mus. 1878 p. 614 u. 690. Diese l)ei Akropong' und an anderen Orten der (loldküste vorkommende Varietät beschreibt ihr Autor p. ()90 folg-ender- Hiassen: „Unterscheidet sich vom Typus durch Anwesenheit von blos 2.') statt 2o Schuppenreihen. Zeichnung: oben und unten gelbbraun mit feinen, weissen Querstrichen über den Eücken. die aus einzelnen weissen Punkten bestehen : auch auf den Seiten weisse Punktierung. Das Exemplar ist abgebildet in Jan's Iconographie." Letzteres ist bestimmt unrichtig: das Lief. o9, Taf. 2. Fig. 4 abgebildete Stück von J). scahni L. hat 25 Schuppen- reihen und ist nach Jan das in Bologna aufbewahrte Original- exemplar des J>ij)s/is Medici i Bianconi aus Mossambi((ue. Unser Stück von Accra hat in der That nur 23 Schuppen- reihen, aber die Färbung und Zeichnung desselben ist so über- einstimmend mit der von Jan gegebenen Abbildung und über- dies mit einigen unserer Exemplare vom unteren Oongo, dass ich jetzt davon überzeugt bin, dass die tropisch-afrikanischen Dasijpc/fis-Fovmew sämtlich einer einzigen Art und wohl der echten D. scabra L. angehiu'en, die in der Schuppenzahl von S(iu. 2Pj — 27 und ebenso mannichfaltig in der Zeichnung schwankt, und zu der die D. pahiKiinD) Ijeach als erwachsene unicolore Form geliört. Rücken mit 63 schwarzbraunen Rundflecken, die auf der Arittellinie des Rückens durch weissgraue Querzonen von ein- ander scharf getrennt werden; an den Körperseiten eben so viele vertical stehende, mit der Rückenfleckreihe alternierende, dunkle, hell eingefasste (^uerbinden. Ventralen jederseits mit schwärzlicher Fleckmakellinie. Schuppenformel: Squ. 23; (4. 0. V. 215, A. 1. Sc. 72/72. Die massig grosse Anzahl der Ventralen spricht für D. scabra und nicht für T). palntanim Leach. die grosse Anzahl der Subcaudalen aber eigentlich gegen eine Zurechnung der vorliegenden Form zu scabra] aber es scheint mir nocli nicht ausgemacht, ob der südafrikanische Typus dieser Art sich, wie die Autoren wollen, konstant durch nur 40/40 — 52/52 Subcaudal- schilder auszeichnet. — 62 — 9. Boodo7i Hrnr-olor rRoje) 1827. Boje, Isis 1827 p. 551 (Lycodoin: Günther, Cat. Cuhibni. Sii. Brit. ]\[ns. 1858 p. 199 : Jan, Icon. d. Opliid. Lief. 36, Taf. 2, Fig. 1. Ein junges Exemplar mit jederseits 8 Supralabialen, 1 + H Temporalen und 2 Praeocularen. von denen aber das untere sehr klein ist. Oberes Praeoculare mit dem Frontale in Kontakt. Schnauze schlank und zugespitzt: Augen auftallend stark vorquellend. Färbung durchaus normal. Seh up pen form el : Sqn. med. 29: G. 3/3 y. 227. A. 1. Sc. 5^/58. also genau mit einem der von Dumeril 0(' Bibron beschriebenen Stücke übereinstimmend. Man kennt die Art von der (-ioldküste (Dum. c^ Bibron. Jan, F. Müller), wo Aki-opong (Müller) und Accra als Spezial- tündorte zu verzeichnen sind, und von Grand Lahu an der Elfen- beinküste (Dum. c^ Bibron). 10. Boodon liimitii!^ D. c^ B. 18Ö4. Dumeril &, Bibron, Erp. gen. Bd. 7 p. 3ß:^: Güntlier, 1. c y). 199: Jan. 1. c. läef. m, Taf. 2, Y\g. 2—3 ((/midri/n/rafm). Ein Stück der typischen Form mit 81 Schuppenreihen, die Kopfseiten mit je zwei weissen Längsstreifen, die sich drei Schuppen breit auf die Körperseiten fortsetzen und auf der vierten Scliuppenreihe von unten einen scliwarze.n Längsstreifen einscldiessen. Schuppenformel: S(iu. med. :U: G. 8/3 V. 233. A. 1. Sc. öfi/5(;. Diese Art ist von Dumeril ».^ Bibron nach Exemplaren von der Goldküste aufgestellt, von wo sie auch Jan und F. Müller erhielten. Auch sonst ist sie im tropischen Westafrika weit verbi-eitet. in typischer Form aber, wie es scheint, auf Ober- und Xiederguinea beschränkt. 11. I [/////()// Schar ((4mel.) 17SS. Dumeril &, Bibron. Erp. göii. Bd. 6 p. 400: Jan, 1. c Lief. S, Taf. :?. Ein junges Stück. — Jederseits zwei von den Supralabialen grubentragend, Auge von einem Schuppenring umgeben. Suprao- culare linkerseits in 2 Schilder gespalten, rechterseits nur halb- geteilt. 83 Schu])i)eni'eilien um den dicksten Teil des Kitrpers. ^ 6H — Die Färbung- entspricht genau der oben citierten .Tan'schen Abbildung, dodi sind die dunklen Flecken auf dem Scliwanze zu zwei Längsbinden zusammengeflossen, die einer ganz regel- mässigen, liellen Mittellinie zur Begrenzung dienen. Schon durch Schlegel. Dunieril . 288: F. Müller. TV. Nachtr. Cat. Mus. Basel 1885 p. 692. Ein schönes Exemplai- mit 2 an die Postocularen stossen- den Temporalen, da jederseits das untere Temporale von dem vorletzten Supralabiale vollkommen getrennt erscheint. Dieser Charakter ist somit nicht zur (Truppeneinteilung von Dinophis anzuwenden, wie es Fischer 1. c. p. 114 mit Eeserve vorge- schlagen hat. Hinter den Parietalen 3 grosse schildähnliche Schuppen. Jederseits o Prae- niul 4 Postocularen : 8 Supra- labialen : die schwarzen Schuppenreihen bilden in dei- Mitte des Körpers nach vorn absteigende Querlinien, (ihne Zwischenräume ungesäumter Schuppenreihen. Schnppenformel: Si^u. lo: G. '^j-i, V. 221. A. l/i, Sc. tl2/ii2. Die Zahl der Ventralen schwankt meines Wissens bei der Stammform nur zwischen 220 und 221, die der Subcaudalen von 112 bis llf). F. ]\Iüller hat nachgewiesen, dass bei dieser Spezies für Prae- und Postocularen die Zahlen 2 : 4, o : .•) und )> : 4 vorkommen. P>ekannt ist diese (Tiftschlange von St. Thome (J. (i. Fischer. Jan), Tumbo-Insel, (-Joldküste. Kamerun (Müller) und von dei- (ruint^a-Küste ((-Jünther). 13. (\iusns rhomhedlits (Licht.) 1823. Schlegel. Essai s. 1. phys. d. Serp. Bd. 2 p. 483, Taf. 17. Fig. 12—13 (ynjdl: Dumeril &, Bibron, Krp. neu. Bd. 7 p. 12r);5: Peters. :\Ion. Ber. Berl. Akad. 1877 p. (518. Zwei Stücke mit 2—2 oder 3—2 Praeocularen und jeder- seits 2 Infra-. 1 Postocularen, 6 Supralabialen, sowie der Temporalenstelhing 2 + .'). Färlmng normal. — 0)4 — Scliuppenfomiel: Squ. 19; G. 0, Y. 132, A. 1, Sc. 19 (14/14+5), „ 21: „ 0, „ 134, „ 1. „ 18 (16/16+2). Die Zahl von 21 Sclmppenreilien bei dem einen der vor- liegenden Exemplare ist ansnahmsweise hoch und scheint bis jetzt bei dieser Art noch nicht beobachtet worden zu sein. Auch diese Giftschlange ist von der Goldküste (Schlegel. Dum. & Bibron, F. Müller) lange bekannt und auch im Sencken- bergianum von Aburi an der Goldküste vertreten: überdies ist sie im Westen vom 15" N. Br., im Osten von 10" N. Br. an überall nacli Süden hin in Afrika verbi'eitet. P)oiträii;e zur Kenntnis der Hynienopteren-Fanna der weiteren Umgegend von l'ranldnrt a. M. Von Dr. L. von Heyden, Königl. prouss. ^fajov z. D. V. Teil. TeiitluTdiiüdae. lilattwespeii. Die Blattwespeii haben schon lange die Anfmerksamkeit der Entomologen erregt und nicht mit Unrecht, denn die Imagines, sowie die, den Schmetterlings-Raupen ähnlichen Larven bieten viel Interessantes; iiber die ersten Lebensstadien der letzteren ist noch viel zu erforschen, t'ber die Autoren, welche sich spezieller mit dieser Insektenfamilie befassten, verweise ich auf das grosse Werk von Ed. Andre: „Species des Hymenopteres d'Europe et d'Algerie. Beaune 1879." Besonders hervorzuheben sind aber in neuerer Zeit die Arbeiten von Brischke und Zaddach, Klug, Kriech baumer, Rudow, Taschenberg, Tisch- bein und vor allen in neuester Zeit (*ameron, Thomson und KonoAV. Der Letztere, Herr Pastor Konow in Fürstenberg in Mecklenburg, hatte die Güte, mein gesamtes Tenthredinen- i\[aterial, das zumeist noch von meinem verstorbenen Vater, Senator Dr. von Heyden, herrührt, zu revidieren, nachdem dasselbe vorher zum Teil von den bekannten Tenthredinologen Z a d d a c h und Brischke bestinnnt war. K o n o w ist sicher der beste Kenner dieser schwierigen Familie : er hält sich neben Thomson zumeist an plastische Merkmale, während die meisten früheren und neueren Autoren nur Farben gesehen haben ; und wie unsicher dies Merkmal ganz besonders bei den Nematiden ist, zeigt schon der Umstand, dass Zaddach, bisher gewiss einer der besten Nematiden -Kenner, z. B. scahriralrif< bald zu fallax, bald zu cdprcdc ordnet und fiir den Unterschied ver Mitte Mai auf Populus tremula. F. ö. P. ra. I\. I'ili for Ulis Klug. Zwei AWiber Ende Sc[»tember Hohe Mai'k im Taunus und Anfang November in der F. Promenade. 4. K. teuer Fall. Beide (Teschlechter Ende Oktober bei Bumpen- lieini am Main. T). K. ((trphii Hartig. \\'eiber im Mai F. Wahl, jMombach. Falken- stein im Launus. (). K.(jr<)ssHlarUi(^\\\!i%. Weil)er: F. Mitte MaiFalkensteinerAN'ald. 7. K. sncci Heins K'lug. Zwei Weiber im Mai, aus altem Holz (U'zogen. (S. K. cinelus Klug. Ein .Mann von 1). \\'eibei': F. Larve An- fang Oktober auf wilden Boson, entwickelt Mitte Ai»ril mehrfach. B. \). K. ciiiÄjHhLhi.s I^epel. Ein Weib von B. 10. /;. r II foci Heins Betzius. Zwei Männer K. Mitte Juni auf wilden Bösen. Frisst die Oberseite des B)lattes und macht dadurch grosse helle Flecke. Lai've Vorn breit, oben ge- wölbt, grün, die Seiten heller mit (^uerrunzeln. Kopf klein, gelb. Verwandelt sich ohne (4espinnst auf der hh'de und ist Anfang .luli entwickelt. — To- ll. K. scroti uns M\\\^. F. ein ]\raiiii. ein A\'eil) Mitte Oktober auf Eichen. 12. E. rcrr/fs Klug. Drei \\'eil>er Mitte Oktober aut Betula alba. ; //. DolerhJae. Dolerus Jarine. 1. IK /i //(//' //os/fs Kliin- (/f/fcriti/fs K\ug). Ende April ein iAlann bei F.. je ein Weib bei K. und Mitte Mai A\'aldwiese bei Jvönigstein im Tannns. 2. iK iiKidithis Klug- (Ldiiiiirechll Jvonow). A\'eiber im April (d'ter bei E.. Ott'enljacli, Ealkenstein, \^. H. I). hfwntntodcs Selirk. Von Mitte April bis Anfang -Tnni bei E.. Bürgel am Main. V>. Zwei A\'eiber von ]>. 4. 1). Iiini(his Klug. B.. D. ein \\'eil) Mitte Juni bei König- stein im Taunus, ö, B. diihius Klug. Ein Mann von B. (). 1). p/ihisfris Klug. Ein Weil) von B. 7. I). arrirrps Thorns. E., B. Mitte Juni am llhein bei Mainz und Anfang Juli bei Mombacli. var. nif'qies Konow. Ein AA'eib von B. 5. 1). lira h' II sis Tj. Ein Mann und zwei Weiber von E. var. i/i(/rijics Konow. E.. B. P]nde April ein I\[ann bei Hof- heini. AA'eiber: Anfang August in Wiesengräben bei Otten- bach. Ende ]\Iai bei Soden. U. D. (Icscrtiis Klug. AA'eiber von B. und" 1). 17. -1. 184(i am grossen AVoog an AN'eiden. lU. IK Thoiiisoni Konow. Ein Pärchen von B. und ein Mann von E. 11. D. jKihiKilKs Klug. Eine Anzahl von B. und eins von E. 12. l). rcsti(ji<(lis Klug. F. nnd B. nicht selten. Mitte Mai auf Pappeln. Bei F. an Äpfelbäumen einmal in Menge Mitte April. IH. B. piripes Klug, {/curnjt/n-ns Zadd.) F.. B.. D. lo. und 20. ö.. sowie 20. f). 1847. Mitte April Mombach. Mitte Juni kleine Feldbergthal, var. stiJcafiis Konow. Ein Mann Mitte Mai Falkensteiner A\'ald. ein A\'eib l)ei Offenbach zur selben Zeit. 14. B. pHnctirollis Thoms. Je ein Weib von F. nnd Entensee l)ei Kumpenheim Mitte Juni. — 76 — 15. 1). (joiKKjcr F. — F., B.. Ottenbacli Mitte Mai. IJürgel am Main Ende April, Momhacli 22. 4. 1883, Anfang April l)ei F. an Salix caprea sehr liänfig. 1(5. IK (leucus Hartig. Beide Gesdileeliter. B., F. j\Iitte Mai im A\'ald, Ende Juni am Feldberg. 17. D. antlinu-inus Klug'. Zwei Männer von F. und Bieberer Höhe schon Mitte März. 18. 1). niyer L. B., Mitte Mai Falkenstein auf Erlen, Ende Mai bei Bürgel. 19. D. vai-iipoinis Konow. Muss nach Konow einen andern Namen erhalten, da Hartigs rariipotuis zu //.s-.s7/.v gehört. Zwei AVeiber von F. und eins von Enkheim am Schilf Mitte April. 20. I). fisisnn Hartig. F., 1). Ich fand ein A\>ib im Oberwald im Vogelsberg 7. 6. 1881. 21. I). fnmosiiii Zadd. Ein Weib von B. 22. J). nujosus Kunow. Ein Mann und vier A\'eiber von B. VIII. At/taN(h(c. Athalia Leach. 1. .1. f/i(/('i/s Klug. Zwei Männer von F. 2. A. spiz/aj-a/n F. Die Larve zerstört Ende Mai die Bapsfelder bei F., entwickelt Mitte September. Die Larve ist sammet- schwarz, glanzlos, über den Beinen eine blassere Linie. Nach den Häutungen mehr grünlich. Soden Anfang August. Mombach, D., B. Ich fand sie auch 1868 bei Santiago in Nord-Spanien. 3. A. gfnbricol/ü Thoms. Häutig, beide Geschlechter. B.. F.. Soden Ende Juli, Hochheimer Steinbrüche in Blüten. Zahl- reiche Stücke auch aus Syracus in Sicilien und Dalmatien. 4. A. (iiinulahi F. Zwei Männer von F. und B. 5. .1. Rv.sac L. Beide Geschlechter häutig. B., D. Ende Juni am Feldberg, Mitte August bei Schwalheim in der ^^\'tterau. Mitte Juli Soden auf Umbellen. Auch aus Syracus. rar. lihcrfa Klug. Drei Männer von B., F. rar. ronlnla Lepel. Ein Mann Ende Oktober bei Ort'enbacli. Weiber von Mond)acli. F., Soden von Anfang Mai bis Ende Juli. — 77 — /,V. SelfUHlrihUtr. Selandi'ia Klug. 1. .s'. srrra Y. Endo August auf Dolden im Kranktiirter Wald. Mitte August Flörsheim. B. •1. S. Si.rii Vollenh. Ein Mann am ehemaligen Langensee an der Höchster Landstrasse Anfang Juni an Schilf. )). <*>. ff a reus Klug. Ein Mann von F. 4. N. (inalis Thoms. Ein Weib von B. f). S. iciHjinralis Thoms. Je ein Weib von F. und im Juli von Ems. ('), .S'. sfminhicipcs Klug. Auf Pteris a(iuilina oft AFitte Juni. F.. Oberursel im Taunus. Nur Weiber. 7. .S'. rii/crpi'pes Klug. F.. B. Mitte August Soden. Ende Juni Oberursel, B. Beide Geschlechter. 5. S. iNorio F. Beide Geschlechter häutig. F., Hofheim, Ci-on- berg im Taunus, Feldberg, Bieberer Höhe bei Otfenbach, B. Häufig auf Eubus gefunden Soden. ]\}itte Mai bis ^Litte August. Phymatocera Dahlbom. iber von Rödelheim zur selben Zeit und B. 20. ]\ j)nhp>'. nana Klug. Ein Weib Mitte Mai Feldbergthal. 2ß. />'. sidicdiKi Zadd. Drei Männer, ein Weib Mitte Mai Kalken- stein und im Feldbergtlial im Taunus auf Erlen. Monophadnns Hartig. 27. .¥./ye;//r/^/r^/,'/.s- Hartig. Ein Weib bei Soden ]\ritteMai auf Biiken. 2(S. M. (Iisj)(ir Konow. Ein j\Iann F., ein ^^'eib Anfang ]\lai bei den Pfungstadter Torfgruben. 29. M. S[)inol(ic Klug. Beide (4eschlediter Anfang August auf Hecken bei Bergen. .•)0. M. ekmfiafuhi.s Klug. Yiei' ^^'ei])el• : F. und Sddeu auf Sambucus Ende ^lai. ?A. M. aJhipc.^ (Tuielin, Ich habe nur A\>iber. Häufig. ]\[ehr- fach auf Pinus sylvestris Anfang April bei Homburg. Ende April bei Olfenbach. Soden, h'ischbach. Feldbei'g. D. .')2. M. rosiinini Ih'ischke. Ein Weib Mitte Mai Falkenstein iui Taunus. Eriocampa Hartig. ;'>;>. K. orald F. Weiber: Auf Aspen und Ei'k^u. Mitte Juni Wilbcbusbad. Ende .\uuus1 IFdlicim. D.. 15. — 79 — )U. E. (ictlnops V\ {(ilnitiihis Tlioiiis.i Kiide Afai ein Wcib iiii Feldbergtlial. :)5. K. iniihniticd Kluii'. Kin A\>il) mit dem vorigen und von B. oß. K. (imiiillix's Klug-. Zwei Planner Anfang- August Entensee hei IJumpenheim und Soden, ein A\'eil) von F. Glitte August. :)7. K. ciii.iid Klug. P'in Weib Atitte Juni kleine Feldbergtlial. ;)S. K. raripes King. Larve: ISUtte Oktobei' an Eielie, entwickelt Mitte .Mai näclisten Jahres ein .Aiann : Tjarve: grün mit braunem Kopf F^nde Juni auf Salix (•ai)rea. entwickelt Anfang .Mai näclisten Jahres, ol). A'. //y//r/r/y^r/ Ketzius. Farve : F^nde Sei»tember F. auf Alnus glutinosa Knde -hili entwickelt. Hoplocampa Hartig. 40. //. fcrriKiiucd Panz. Auf Birnbäumen lebend, von Wagner l)ei Bingen gefunden. F. Wald in coi)ula in Sclilehenl)liiten Anfang April. B. 22. 4. 184S. 4F 7/. r-rafarf/i Klug. F. auf Crataegus -Bliiten .Alitte Mai in copula. ]\Iombach Fhide .Mai. 42. //. fiiJricoiitis F. B., Bingen auf Schlehen. v<»n\\'agner gefunden. Anfang JMai F\ 4.'). //. luicirornis Klug. Beide (leschlechter Knde Ajiril in Schlehenbliiten. F. A'. TcntJnu'ilin hhtc. Poecilosoma Dahlbom. 1. P. pidrcndd Betz. [obesa Klug.) Aus dürrem Waldlndz aus dem F. Wald eine Anzahl Weiber entwickelt. 2. 1\ (/ifttaf(( Fall. Kin \\t\\) mit den vorigen. F^nde Mai F'eldbei'gthal. ;>. P. carhoidiria Konow. Drei A\'eibe]' .Alitte Mai Falkeusteiner Wald. 4. P. liitfoln Klug. Kin Weil) Mitte August F. Wald an Lysi- machia. B. Auch aus Syracus. ö. 1\ mudiddfa Fall. Karve: F]nde Juni auf Betula alba, ent- wickelt Mitte März ein M'eib. zwei weitere Glitte Api'il an Salix caprea-Blüten gefunden. G. P. s/fhit/df/fd Tlnmis. Fin Mann, ein "Weib Knde Mai F'eld- l»ergtlial. — 80 — 7. P. exeisa Tlioms. Ein Mann Anfang ]\[ai F. A\'al(l an Salix caprea, ein AVeih von D. 9. 5. 1847. Taxonus Hartig. 8. T. agromin Fall, {nitidus Klug'.) Mai F. Wald auf Euhus frnticosa ancli noch Mitte Juni. Nur Weiber. 9. T. e(i)iisefiY?i\\. [bicolorYAwg.) F. zwei Männer, zwei Weiber von Königstein Ende August und Crontlial Mitte Mai. 10. T. (/lahmtusF. ( ngilis K\i\g.) Beide Geschlechter aus dürrem Holz aus dem F. Wald erzogen, Mitte Juni Entensee bei Eumpenheim. Pachyprotasis Hartig. 11. /'. ra ripf/fiffi Khig. Zwei Weiber aus dem Taunus : Oonberg Anfang Juni und Ende ^iai Feldbergthal. Besitze ich sonst aus den Alpen. 12. P. Enpae L. Beide Geschlechter häutig im Mai F.. Falken- stein, Soden : Ende Juni F. Wald auf Erlen. Ende August Königstein. Macrophya Dahlbom. lo. M. nistica L. l^eide Geschlechter Ende Juni F. liäuüg auf Euphorbia-Blüten. B. x\ucli Syracus. 14. M. rufrpes L. {dHu/rfon/u/ Klug.) Ein ^hinu F. dritte August Sonst habe ich die Art nur aus Syracus. If). Jf. puiiciuiii -alhioii L. Im F. Wald Anfang Juni oft an Fraxinus nur Weiber. B. Iß. .1/. ('(trinihiaca Klug. Ein ^Lann ]Mitte Juni Soden. 17. -V. 12- itnnctdhi L. Ein .Mann F.. ein A\'eib Aiitte :\[ai im Lorsbaclicr Thal im Taunus, ein zweites End(^ Mai Mainkur. 18. M. hdeninhipn.s Pauz. Ein Weib von F. 19. .1/. l-iiKicuUihi ¥. Drei Männer von F.. ^^'eiber: Anfang Juni Sodener ^^'ald auf Caprifolinm. .Mitte ^Fai Wald F. rar. a/hipes K(m()W. ^Litte Juni bei .Mainz am Bhein. 20. ^f. (dbiriiidn Schrk. Beide Gescldechter häufig im Mai F., Soden, Wiesbaden, B. 21. M. rihis Schrk. F. Juni und duli auf Sambucns nigra. \). 22. M. 1)1(111(1(1 F. Ein ^lann von B.. zwei Weilicr .\ritt(' Juni Williclnisbad bei Hanau. — 81 — 2P). ^f. negk'cta Klug. Im Juni Biebeier Höhe bei Oftenbach auf Asclepias, F. Wald, Soden. Beide Geschlechter einzeln. 24. M. miUtaris Klug-. F. zwei Weiber Mitte Juli. 2;"). M. SfiinHi^\\\\g. Anfang Juni ein Mann bei Kreuznach a. d.Nalie. 2(1. .1/. crasstifff Klug". F. auf ('oiylus im Juni zwei A\'eiber. Allantus Jnriiie. 27. A. Tiossii Panz. Zwei Weiber im llheingau Anfang Juni bei Bingen und im Sauerthal. 25. A. Köhlrri Klug. Ein Weib, gefunden 7. 0. hssi auf dem Oberwald im Vogelsberg, sonst besitze ich die Art häufig aus dem Scliwarzwald von Rippoldsau. 2U. J. Vfspa Eetz. {fricincfus F.) Zwei Männer Ende August Königstein im Taunus auf Acer campestris. Mitte August Sclimitte bei Giessen. H. Ein A\'eib Ende Juli F. A\'ald auf Blumen. B. :\(). A. hicincfus F. {c.inijuhim Klug.) Soden ein Mann und drei A\'eiber. Anfang August bei Soden auf Waldblumen. I)!. .1. fciscidtus Scop. ixonula Klug.) Anfang Juni Soden im Wald. Anfang Juli Hanau. B. :}2. A. oun'ss/is Forst. F. ein Pärchen. D. Vai'ietäten mit auf- gelösten Binden F., B. '.Vi). A. iiiargindlus F. — F. Mitte August Mombach. Ende August Auerbach an der Bergstrasse auf Eryngium. 34. A. Srhäfferi Klug. Ein Mann von F. :>.■). J. //r///yy(".s- Fourc. (V//.s^wy Klug.) H. ein \A>ib. .">(). .1. so-opltiilaiiae F. — F. B. ;57. .1. ^//v-//^////.s- Forst. (;/o///r/ Klug.) F. B. Hohe ]\Iai'k im Taunus Ende Juli. Yar./i'//'/V//o/Ki)now. B. Anfang August Soden auf A\'aldblumen. Sciapteryx Stephens. .'IS. S. costa/is F. Beide Geschlechter bei Gaualgesheim im Bhein- gau 12. 4. 188.'). auf dem Weg laufend. :W. S. nnis(,l,rli((f Klug. Zwei Weil)er im Mai F. A\'ald. Strongylogaster Dalilbom. 40, S. geuicif/nt/is Thoms. Zwei AVeiber F.. davon eins Anfang Mai auf Birke. 41. S. //7/V/.S- Klug. Ein A\'eib Alitte Mai F. aus dürrem A\'aldholz. c — 82 — Perineura Hartig. 42. P. ruhi F?inz. Ein Mann Mitte Mai Falkenstein anfWiesen- gelniscli, ein Weib F. Thrinax Konow. 48. Th. mixta Klug. Ein A\'eil) V. Rhogogastera Konow.*) 44. Rh. viridis L. {scalaris Klug. ) Häufig in beiden Geschlechtern. Von Mitte Mai bis Ende Juni F., Eödelheim, Bürgel, Feld- bergthal, Künigstein, Holie Mark im Taunus. B. 45. Bh. imnctulata Klug. ]\Iitte Mai am Feldberg auf Alnus incana. Falkenstein, F. 46. Bh. pirfa Klug. Ende Mai Feldbergtlial, :\litte Mai Mom- bach und Lorsl)ach. B. — F. ]\litte Mai oft auf Spartium scoparium. 47. Bh. lateralis F. — F. Mitte Mai. B. Auch in Ljeskovac in Croatien an der Bosnischen Grenze 1878 von mir gefunden. 48. Bh. gildmsa Fall, [aiiriipariar ^\\\\&.) F.. D. Ende April Yilbeler Wald. Tenthredopsis Costa. 49. T. nassata L. Im Taunusgebirge: VAw ^fann Anfang Juni Königstein: Weiber: B. Mitte ^h\\ Soden und Königstein, Anfang Juni Falkenstein. 50. T. Tliomsoni Konow. Männer: ]\litte Mai F. A\'ald, B. — Kreuznach a. d. Nahe: F. ein Weib, var. inicrocophaJa Lepelet. Z^Yei WeiVier: F. Mitte Mai. Königstein Anfang Juni, var. fciH.oralis Steph. Zwei Weiber : B. und Ende Mai Mainkur. var. c-ordata Fourc. {diniidiata F.) Anfang Juni Soden. F. Rothenfels bei Kreuznach 19. 5. 1883. Nur A\'eiber. var. ralifiino.m Cameron. Ein Weib D. 8. 6. 1847 „in der Tanne", öl. T. dorsatis Spinola (histrio Klug.). Zwei Männer F. A\'ald Anfang Mai, ein Weib Anfang Juni Soden. 52. T. Co(/>iet>rrti K\ug { Brauimi Konow.). ]\länner: B. Anfang Juni am Feldberg: zwei Weiber: B. F. Wald Ende ]\rai. 53. T. gibherosa Konow. Ein Weib Ende Alai Biel)erer Hölie bei Offenbach. Dentsi'lie Eiitom. Zeitsdir. 1\ Weil): F. und Anfang- -luni Kiniigstein. ;");'). 7'. .s-oyy//V/r/ Klug. V^on Mitte Mai bis Glitte Juni: F., Soden. ]).H. ;"){). T. tessp/afa Klug. Von Mni bis Anfang Juni: F., Altenliain iui Taunus, Königstein, B. i)l. T. r.irisd Tlioms. F. ein ^Fanii. Kin Weib von Kirsclilterg in Kurhessen. 58. T. nlblpJniiis Konow (dorsal/s Lepel. non Spin.). Ein Mann auf Birken Ende Mai Mainkur. zwei Weiber F. und Feld- bergthal Mitte Mai. Ganz gel))e Varietät: F. auf Salix caprea. B. ")!). 7\ pavkhF. Vier Weiber: Mainkur Ende Mai: im Taunus: Anfang Juni (Vontlial, Künigstein, Falkenstein. Tenthredo Linne. ()(). T. iiKiriikda Fourc. {■.oiiaUi Klug.) Weiber: F. Wahl Mitte Juni. Bingen. ()1. T. hicincta L. Beide (Teschlechter. F. Wald Mitte Mai. Soden Anfang Juni "Weib auf Eupliorbia-Blüten, Crontlial. B. ()2. T.flara Scoi^. Beide Geschlechter. Mann: Anfang Mai Wies- baden. I).. F.. B. Weiber: Ende Mai Biirgel, F. Noch Ende Ai^igust ein Mann am 'Entensee l>ei liumpenlieim. ß.']. T. llridd F. — F. ein Weib. var. iiifiuya F. Weiber: Ende Mai Biirgel. Anfang Juni Feldberg. (U. T. atra L. Zwei ]\[änner: ]\litte August Friedberg, Ende August Hofheim auf Erlen. A\'eiber häufiger: Tm ]\[ai Lorsbach, Biirgel. Wiesbaden, .Mitte Juli Soden . Aritte August Soden auf Umbellen, den Käfer Bhagon3H-lia mela- nura fressend, var. (lisjxir Klug. Ein Mann Mitte Juli Soden, ein Weib Ende August, von Salix viminalis erzogen. 05. T. }n()niliata Klug. -Zwei ^^'eiber von F. und B. (i(). T. colon Klug. Ein Mann von F. 67. T. [lelJnridd Klug. Ein Mann Ende 21ai Obere Saustiege F. Wald. 08. T. rdbicoiiiis \j. Ein Pärchen von B. 09. T. nr//rr)/fr/s F. Ein Mann von !>.. ein ^^'eib von Ems im Juli. 0* — 84 — 70. T. coryli Panz. Stets auf Euphorbia beide Geschlechter: Mitte Mai F. und Anfang Juni Cronthal, Königstein, Langen- lieini im Taunus. B. 71. T. oli raren Hartig. Ein Mann Ende ]Mai Feklbergthal, ein Weil) B. Häufiger in der Schweiz. 72. T. — Ein Exemplar, von Zaddach hipiinctafa bestimmt. Konow schreibt darüber: „Allerdings bipuncfff/a Klug (nicht hipiinctata !). ich halte es für Mann von .soliiaria Scop. ifagl Panz.) 73. T. mesoimlaeiKi L. — E. im Wald Ende Mai auf Rubus fruticosa, im Taunusgebirg später, Anfang Juni Soden, Feldberg, B. XI, JPinlcolidae, Pinicola Brebisson. 1. F. Julii Breh. Auf Kiefern (Pinus sylvestris) von i\[itte bis Ende April im F. Wald, beide Geschlechter. Mainkur Mitte Mai. Sehr merkwürdige kleine Tiere, die Weibchen mit langem Legstachel. Lebensweise immer noch unbekannt. [Eine grössere Art: /ow/?//r^ Dalm. besitze ich ein Weib von Carlsruhe. I Lyda Fabricius. 1. L. stellata Christ. Mombach von Mitte Mai bis Mitte Juni auf Kiefern. F. A\^ald Ende Mai. 2. L. eri)i]irorep]iaJa L. Anfang April Mombach auf jungen Kiefern in beiden dl eschlechtern häufig. B.. 1). 9.5.1847. 3. L. fJavieeps Retz. Ein Weib aus dem Taunus, von meinem Vater gefunden ohne nähere Angabe. 4. L. ffimpesfris L. Ein Weib von Darmstadt. 5. Tj. hortoru))/ Klug. Ein Weil) von F. 6. L. s//lrafk-a L. Zwei Weibei': Ende April auf Kiefern bei Mombach. Ende Mai Feldbergthal. 7. L. beff(l(tr L. Von Wagner in Bingen ein Pärchen, von Pappeln erzogen. 8. L. nemoralis L. Ein Mann bei F. am Lerchesberg, an Apfel- bäumen schwärmend, bei Bingen von Wagner ein Weib, von Kirschbäumen ei-zogen. — 85 — 9. L. hiipotrnphica Hartig. F. ein AVeib. 10. L. arvmsis Panz. Feldberg und 21. 5. 1882 bei Ixumpenlieim am Seliiessstand in copula. 11. L. irtiri(hita\j. FiuAVeib im F. AN'ald am Sandln )f Mitte Mai. Tarpa Fabricius. 12. T. Ihiricornis Klug und lo. T. Fahririi Leacli. Je ein Weib von F. Zusammenstellung der aus dem Gebiet bekannten Arten: f'iii/hicid(/e 10 Arten aus 5 (Gattungen, Hillotoinidac 15 .. „ 3 „ Lophyruhie 13 „ ,. 2 „ Ncinatidac 63 V „ 10 ,, Ph;iUotouiidae 8 )i ,, 5 7) Emphytidae 12 V n 2 II DoJeridar 22 n V 1 „ Afhalidae 5 r r 1 ,, Selam/n'/dac 43 11 ., Tenf}(r('dlnid<(( 73 )? 12 „ PhiicoUdae 1 „ V 1 „ Lz/didac 13 J7 2 V 278 Arten aus 55 Gattungen. Hierzu kämen noch die von Ja en nicke aufgeführten und von Zaddacli revidierten Arten (ob aber alle nach der jetzigen Kenntnis richtig bestimmt?), Avelche in diesem Verzeichnis nicht aufgeführt sind, nämlich: Neniatus citreusZ'AM. AA'eib. Nach Andre nicht beschrieben. N. poecilonofius Zadd. AVeib : Taunus. Ebenso. 1. Ewphytus Dielannrius Klug. Mann. 2. Dolerus uuticus Klug. 3. Sirongijlogastcr ciufiiilaiusV. Weib: Mombach. Ich habe die Art nur aus Baden. Was Jaennicke als Tenth redo in- stahüis Klug sehr gemein aufführt, sind drei 7^(V7/?/v^yr/- Arten: nassafa L., scutellaris Panz., eordafa Fourc. 4. Tei/fhrfdo ohsoleta Panz.. Klug. so dass die Anzahl der Arten von 282 erreicht wird. — 86 — TT. Teil. Cephidao. Ceplius Latreille. Die Arten leben in Gras- und Getreidelialmen nnd kitnucii duicli ilir massenhaftes Auftreten scliädlich werden. 1. C. pcdUpcs Klug. Im Mai im Wald von Altenhain und Soden, Falkenstein. B. 2. C. injgniaeus L. Von Mitte Mai bis Mitte Juni F., Soden, Offenbach. Die Larve in den Halmen der Getreidearten. B. Habe ich auch aus Syracus. 0. (J. tnbidus F. Ein Weib Mitte Juui von Mombacli. Sonst nur beide Geschlechter von Syracus. 4. (\ froghdijtes F. Mitte Mai F. Wald. Phylloecus Newman. 5. I'll. .ninfliosloiiKi Eversm. Zwei A^'eiber Anfang Juni ge- zogen. F. Zusammen 5 Arten aus 2 (lattungen. Vll. Teil. Sirieidae (Holzwespen). Sirex Linne. 1. S. glyas L. Variirt sehr in Grösse. Mann : 16 — 30 unn. AVeib: 20—40 mm (einschliesslich Legstachel). F. Wald- Ende Juni auf dem Feldberg an Fichten. Ich besitze ein Weib von F. mit ganz geschwundenen schwarzen Abdominal- binden. 2. /S. Ain/(ir Klug. ¥. nur ein Weib. 8. S.jncenciis L. — F. Wald Ende August an Kiefern. Im Rieder Wald Mitte September in grosser Menge in Kiefern mit Larven und Puppen. Variirt in Grösse. 3Iann: 12 — 25 mm. Weib: 16—29 nnu. 4. .S. spectrHJi/ L. Nur Männer von F. Grösse 10 — 21 mm. ]\[eine AVeiber aus der Schweiz. Treiuex Junue. iXyloterus Hartig.) 5. T. fuscicornis F. Näheres über diese Art siehe Berliner Fntomo- logische Zeitschrift 1868. p. 227, woselbst ich besonders auch auf das Männcheu aufmerksam machte. Da der Name Xylotcrus bereits an eine Käfergattung vergeben war. so — 87 — führte ich für diese Sirecideu-Gattung den Namen XijIg- otematium am, nicht ahnend, dass der -Turin e' sehe Name Priorität vor dem H artig'sclien hat. Die seltene Art ist seitdem mehrfach in der Holzkammer der nun verstorbenen (Tebrüder Stern zur Entwickelung gekommen: das Holz stammte aus dem F. Wald. 6. T. Diagus F. Ein Mann und zwei Weiher aus Darmstadt. Xyphidria Latreille. 7. X. Cmndns L. Ein Pärchen, aus der Stern'schen Holz- kammer entwickelt. F. 8. X. annukda Jurine. F. beide Geschlechter. Von Mitte Juli bis Anfang August aus dürrem A\'aldholz erzogen 21 Männer und 7 ^^'eiber. U. ^Y. Droinedarius F. Ein Weib aus Frankfurt. Oryssns Fabricius. 10. (). (/hicfi/iifs- Scop. [VesperiiUo F.) Mitte Mai aus dürrem Buchenholz entwickelt. F. Zusammen 10 Arten aus 4 Gattungen. Bcr.d. ScRckenb ncdiirf. Ges. 1887. Taf. IE. M. \^ A. s. '■ 'i: 0^'^ I S. \ E. J.BeichmMkr qez Utk Ai!st V-WemerA Waiter }=rankfurt W tber zwei lUattiiien- Reste aus den unteren Lebaelier Seliicliten der lilieinprovinz. Von ])i. J. V. Deichmüller in Dresden. Hierzu Tafel IIT. Im -laniuir d. J. erhielt icli (lur(;h tlie t'reundlidie Ver- niittehmg- des Herrn Major z. ]). Dr. von Hey den in Bockenheim aus dei' Sannnlung der Senckenhergischen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt a. j\l. zwei Blaffi/trandselnefern von AVeissic" bei Dresden antgefnnden worden sind. Die durch lioldenberg" aus deu Lebaelier Sdiiditen der 1-vheinlande beschriebenen Ulattineu gehören anderon iiattnnüen. Hcnmtto- hh,tfi)ni und Petnihlnttinn Scudd . an. Etol'lattina oma t issima nov. sp. Taf. 111. Fi--. 1. Der 17,5 mm lauge i>bfrtliigel-Kest. an welchem die Spitze, der grösste Teil des Schultert'eldes und das Randfeld t'elileu. ist flach muldeutormig vertieft, die Analader kielartig erhaben, mithin liegt eiu aou dt-r Unterseite sichtbart-r rechter (^berflügel vor. Die Adern des Internomedianteldes sind konkav, die des Kxternomedian- und des Scapularfeldes konvex, der Innenrand gerade, tier Basalrand gerundet. IMe gleiehmässig seharfgebogene Aua lader endigt 7mm von der Basis. Von deu 15. sich mit dem luueuraude des Flügels verbindenden Adern des Analfeldes gehen die der inneren Be- grenzungsader zunächst gelegeneu ihr parallel und in weitereu Abständen vou einander als die übrigen, die von der Glitte des Feldes an sich verflachen, nach der Inuenecke zu mehr eine das Feld diagonal durchschneidende Riehtuuii- annehmen und dicht gedrängt nebeneinander verlaufen. Die Intern omedia na der tritt vou der Flügelbasis an selbständig auf. krümmt sich anfangs wenig nach aussen, behält aber dann im Wesentlichen eine fast geradlinige Eichtung bei und erreicht deu lunenrand 16 mm vou der Basis. Das spitz- dreieckige Internomedianfeld hat seine grösste Breite von 3 mm in der Mitte. Die neun Äste der Hauptader sind schief nach hinten zu^i Inuenrande gerichtet, der erste und siebente gabeln, der vordere Gabelast des ersten verliert sich im Zwischengeäder. Deu relativ gTös.^ten Teil der Flügelfläche nimmt das äussere Mittelfeld eiu. Die au der Basis beginnende Fxterno- mediaua folgt im Allgemeinen der Krümmung der luterno- mediana und endet dicht neben ihr. der zwischeuliegende Flügel- streifen erweitert sich niu' wenig im mittleren Teile. Die Äste der Hauptader gehen geradlinig, dem inneren Flügelrande parallel, zur Spitze. Der erste noch mit der Hanptader zusammenhänsende — 91 — Ast trennt sich von dieser 7 mm von der Basis und bleibt un- geteilt, von den vier folgenden gabelt der erste in der Nähe der Fingelspitze, der dritte bald nach seinem Ursprünge. Aussen neben dem ersten dieser fünf Äste läuit ein weiterer, dessen Anfang zerstört Ist und der sich von der lilitte an nach dem Aiissenrande d»^s Flügels hinwendet und nach innen nochmals dr^i zum Teil gabelnde Zweige abgibt. Auch dieser ist zur Extemomediana. nicht zur Scapularader zu rechnen, da bei keiner Gattung paläozoischer Schaben, mit Ausnahme von Hermatohlatiina, zu welcher unsere Art aus noch zu erörtern- den Gründen nicht gehören kann, die Äste der Scapularader nach innen gerichtet sind. Auch wiederholt sich eine ähnliche Teilung des ersten, äussersten Astes der Extemomedian-Ader bei melireren der unseren verwandten Arten, so bei Efohlattiim onfhraf-ojßhila Germ.. E. russfoina Goldenb., E. elonguta Scndd.. E. didyma Germ.. K ^fn,.,}^,f].t^.,<;< u.J.l^iii, V J,f^<..,n ,c,i ri Scudd. Von der Srai'Uiaiavi-r \<\ nur ■:!- ^^v.y.t :li^ z'v-i hacij anssen gewendeten einfachen Ästen und ein kui-zes Stück des Hauptstammes nahe der Basis dicht neben der Extemomedian- Ader erhalten. Über den ganzen Flügel breitet sich ein feines, aus geschlängelten Queräderchen bestehendes Zwischengeäder aus. das nnregelmässige. oft nochmals geteilte vier- und jfünf- eckige. auch dreieckige Zellen bildet, die nach dem Analfeld hin kleiner und (flichter werden. Der ganze Flügel scheint langeilöimige Gestalt und eine Länge von ungelahr 2n'pns/s floldenb. sind auch bei dieser Art die Aste der Externomediana nach innen, nirlit, wie (i o I d e n I» e vg und Scudder angeben, nach aussen gerichtet. — 98 — Äste der Mediastina an. denen noch vier gabelnde und zwei einfache folgen, die in gleichen Abständen am Eande enden. Die Scapularader, deren Verzweigung 5 mm von der Flügelbasis beginnt, biegt sich stark nach innen, so dass das Schulterfeld am Ende der Mediastina eine Breite von 4 mm er- i-eicht. Jlire Äste trennen sich in sehr ungleichen Abständen vom Hauptstamme, die beiden ersten dicht hintereinander, der dritte viel später. Erstere beiden gabeln nochmals 11mm von der Elügelbasis. Die Extern omedianad er hat anscheinend gemein- samen Ursprung mit der Schulterader und entfernt sich nur allmählich von ihr, das Externomedianfeld ist infolgedessen schmal. Ihre nach aussen abgehenden Äste trennen sich unter sehi' spitzem Winkel von der Hauptader, der erste nahezu in gleichem Abstände von der Flügelbasis wie der zweite der Schulterader, der zweite nur wenig früher als der dritte jenei-. Die Adern des Externomedian- wie die des Scapular- und Mediastinalfeldes sind konvex. Die vierte Hauptader, die Intern omedia na. läuft der dritten parallel, ihre Äste sind schief nach innen gerichtet. Von der Analader ist nur ein kurzes mittleres Stück erhalten. Auch dieser Flügel ist zu EtoUdlfiiKi Scudd. gestellt wor- den, aus denselben Gründen, welche für E. oniafissinia als maassgebend betrachtet Avorden sind. Dass er von letzterer Art verschieden ist, geht schon aus der viel geringeren Breite des Externomedianfeldes und der später beginnenden und unter spitzerem Winkel erfolgenden Teilung der Externomediana her- vor : die weiter von einander entfernten Adern deuten auf einen grösseren oder auf einen an Adern ärmeren Flügel hin. Das für denselben charakteristische spitzdreieckige Mediastinalfeld und das breite Scapularfeld findet sich unter den übrigen Etoh/afthta -Arten nur bei E. carho)>aria Germ, vereinigt. In Fig. 3 ist zum Vergleich eine nach Ger mars Abbildung ver- grösserte Zeichnung des basalen Teiles des Flügels jener Art gegeben worden, aus welcher sich aber auch die Unterschiede beider leicht ersehen lassen: Bei Germars Art ist der Aussen- rand gerundeter, das Mediastinalfeld daher in der Mitte breiter, die Teilung der Scapulai"- und dei- Externomedianader beginnt — 94 — später, die schnelle Zunalime der Breite des Schiilterfeldes tritt nicht so scharf hervor, als an unserer Art, die ich deshalb, trotz ihrer grossen Ähnlichkeit mit jener, als eine von ihr ver- schiedene auffassen nuiss und dem Andenken ihi'es Entdeckers widme. Erklär UHU der AbUihlniiiien. (Säintliclu'. Verii'riissernng-eu vierfach, i Fig. I. FJohhittIna oniaf/iSatz, wenii>stens für das homerische Zeitalter, nicht richtig- ist. In dem Vorwort zu der zitierten Ausgabe seiner Ivede gibt auch du Bois-Reymond zu, dass die Angaben von Littrow. auf welche er hauptsächlich sein absprechendes Urteil über die Alten beg'i-ündet hatte, unrichtig- sind. Trotzdem Hess er sie stehen, denn er hielt sich „bei der Rolle, die sie iniGefüg-e der Rede spielen," nicht für berechtigt, sie zu streichen. **) Von der Ausdehnung der homerischen Vieh- und Pferdezucht können folgende Angaben einen Begriff geben : Nestor erbeutete auf einem einzigen Zuge gegen Elis »niter Anderem 50 Rinderheerdeu (II. 11. (i76i und opferte dem Poseidon 81 schwarze Stiere (Od. 8,6) auf einmal. — Eumäns hatte ..innerhalb des Hofes 12 Kofen nahe aneinander gebaut als Lagerstätten für die Schweine. In jedem aber waren 50 Schweine auf dem Boden liegend eingepfercht, weibliche Zuchtschweine. Die Eber, viel geringer an Zahl, hatten ihr Lager stets ausserhaUf'. (Od. 14. 18.) — Erichthonius besass eine Heerde von 8000 Stuten. Nach Od. 4,635 hatte Noemon, und nach Od. 21,22 Ijihitus in P^lis je eine Ileerde von 12 Stuten mit ]\[aultierfüllen. — 97 — nnd ausgedelnite Wälder bargen zalilreiclie Raubtiere, vor welclien die Heerden sorgsam gescliützt werden mnssten. In solcher Umgebung- eignete sich der homerische Mensch gleichsam spielend die reiche Fiille einfacher Naturbeobaclituugen an. welche wir in llias und Odyssee bewundern. Der \\'ert dieser Beobachtungen beruht vorzugsweise auf der Anspruchslosigkeit, mit der sie wiedergegeben sind. Denn erst, wo Lehrhaftigkeit sich breit macht, kommen die Irrtümer. Die Anspruchslosigkeit und Volkstümlichkeit der homerischen Xaturbeobachtung ist in der Entstehungsgeschiclite der beiden Epen begründet. Wandernde Sänger priesen die Thaten und verherrlichten die Schicksale der Helden des trojanischen Kriegs. Da sie nun ihre Dichtungen ursprünglich nicht niedergeschrieben hatten, sondern nur durch mündlichen Vortrag zur Kenntnis ihrer Zeitgenossen brachten, mussten sie an dem Beifall, den diese ihren Dichtungen zollten oder versagten, erkennen, was wirkungsvoll und Avas zu feilen oder gar auszuscheiden war. So sind die Gesänge fast mehr ein A^'erk jener Zeiten, als der Sänger. Hierin liegt ein wichtiger Fingerzeig für die Beurteilung der in den (lesängen enthaltenen naturgeschichtlichen Kenntnisse. Dieselben waren Gemeingut der Gebildeten jener Zeiten und nirgends sind Fachkenntnisse zur Belehrung eingeschaltet. Ausser der Entstehungsgeschichte beider Epen bürgt hierfür die Art, wie der Dichter naturgeschichtliche, besonders zoo- logische Beobachtungen in seinen Gleichnissen verAvertet. Die Erforschung der tierischen Natur ist dabei nie Zweck seiner Darstellung, sondern er vergleicht lediglich die Heldenthaten Einzelner oder die Bewegungen ganzer Heerschaaren mit ähn- lichen Vorkommnissen im Tierreich. Da ihm nun die Gleich- nisse lediglich dazu dienten, einen Vorgang seinen Zuhörern recht anschaulich zu machen, so durfte er in ihnen nur solche Beobachtungen anführen, die seinen Zuhörern aus eigener Anschauung und täglichen Erfahrungen ebenso bekannt waren, wie ihm selbst. Bei diesen Schilderungen kommt ihm jene bekannte Eigen- tündichkeit seiner Darstellungsweise tretflich zu statten, welche darin besteht, dass er nur fortschreitende Handlungen schildert und alle einzelnen Dinge nur durch ihren Anteil an diesen — 98 — Handlungen hervortreten lässt.*) Der L()we z.B. ist ihm hahl starkmähnig-, bakl hat er funkelnde Augen, er ist auch wohl der gewaltige. Verderben sinnende: weiter jedoch lässt sich der Dichter auf seine Beschreibung und Charakterisierung im einzelnen Falle nicht ein. Schildert er aber die nächtlichen Eaubzüge desselben, wenn fernes Brüllen sein Herannahen verkündet und Mensch wie Tier angstvoll dem Morgen entgegen- sieht ; oder lässt er ihn kami)f lustig den versammelten Männern eines ganzen Gaues entgegentreten, dann streut er in die Schilderung der fortschreitenden Handlung mancherlei, den Art- charakter treffend bezeichnende Kinzelheiten ein. Aus solchen Schilderungen lässt sich dann eine, im einzelnen Falle allerdings unvollständige Beschreibung des betreffenden Tieres herauslesen. Wenn z. B. kampfesmutige Krieger (H. 16, 156) mit den Wölfen verglichen werden, „die mit unsäglicher Kraft den Edelhirsch im Gebirgswald zerissen und aufgezehrt haben, dann mit blut- geröteten Wangen in Rudeln hinziehen und, nachdem sie von der Oberfläche trüber Quellen mit schmaler Zunge Wasser geleckt haben, rotes Blut wieder ansspeien. mit furchtlosem Sinn in der Brust und aufgetriebenem Bauche" — so erfährt man aus dieser Schilderung: der W\)lf ist raubgierig und gefrässig; er hält sich in Gebirgswäldern auf und jagt in Rudeln den Hirsch; seine Zunge ist schmal und er trinkt, indem er das Wasser oberflächlich leckt. Der wissenschaftliche Wert solcher uralten Aufzeichnungen lässt sich leicht an einigen Beispielen klarlegen. Häufig finden sich Vergleichungen, in denen die Natur- geschichte des Löwen eine Rolle spielt. Es sind an dreissig: zunächst mögen zwei der schönsten hier folgen: „Von der anderen Seite stürmte der Pelide heran wie ein reissender Löwe, den die versammelten Männer eines ganzen Gaues töten wollen: er schreitet zuerst verachtend einher: sobald ihn aber einer der Männer mit dem Speei-e trifft, duckt er sich mit weit geöffnetem Rachen, Schaum umhüllt seine Zähne, in der Brust stöhnt ihm sein starkes Herz und er treibt sich selbst zum Kampfe an, indem er beide Seiten und Hüften mit dem Schweife peitscht. Mit funkelnden Augen stürzt er mutig L OS s i 11 «i', Lrtokdnn. — 99 — «erade aus. sei es. dass er einen Mann töte, oder dass er selbst vorn im Gedränge umkomme." (11.20. KU.) An einer andern Stelle lieisst es: „Wie die Hunde bei einer Schaflieerde die Nacht in der Hürde wachend zubringen, wenn sie die Stimme des furchtlosen LiJwen vernommen haben, der durch den Bergwald herabsteigt — viel Jjärm entsteht seinetwegen unter den Männern und Hunden und der Schlaf weicht von ihnen — so schwand auch jenen der erquickende Schlummer von den Augenlidern, als sie die schlimme Nacht durchwachten, denn immer waren sie nach der Ebene gewandt, ob sie die Troer herannahen hörten." (H. 10, 183.) Diese Scenen stimmen vollständig mit den Schilderangen neuerer Reisender und besonders mit denen des berühmten Löwenjägers Jules Gerard*) überein. Wir ersehen daraus, dass der Löwe dem Dichter und seinen zeitgenössischen Lands- leuten genau bekannt war. Als die homerischen (Gedichte ent- standen, musste er also an der kleinasiatischen Küste häutig gewesen sein. Eine andere Reihe von Gleichnissen hat für uns beson- deres Interesse, weil in ihnen die ersten Aufzeichnungen über den Vogelzug enthalten sind. Über die Entstehung des Vogelzugs und über die Zug- strassen der Vögel ist erst in neuerer Zeit durch die Arbeiten unseres verdienstvollen Mitgliedes Professor Dr. Noll**) und Palme US***) Klarheit geworden. Von der unbestreitbaren That- sache ausgehend, dass zur sog. Eiszeit keiner unserer Z^g^'ögel die nördlich von den Alpen gelegenen Länder bewohnen konnte, zeigt Noll, wie mit dem Schmelzen der unwirtlichen Gletscher eine allmähliche Ausbreitung der Vögel nach Noi'den stattfand und wie dann der nordische Winter die Einwanderer zwang. Zugvögel zu werden. In ihrer langsamen Ausbreitung nach Norden folgten die Vögel den Flussläufen und Palmen hat nach- gewiesen, dass die Zugstrassen immer längs derselben Fluss- thäler hinziehen, und dass die Gebirge an ganz denselben Stellen überflogen werden. Ausserdem ist von Noll gezeigt worden, dass *) Jules rierard, der Löweiijäger. **i NoII, Dr. F. C. Die Erscheinungen des sog-enannten Instinkts. Friuikfnrt a. M. Johannes Alt 1876, p. 42- ff. ***) J. A. Palmen, die Zugstrassen der Vögel. 7* — 100 — sicli noch gegenwärtig;, und zwar in selir bemerkbarer Weise, das Verbreitungsgebiet mancher Zugvögel (z. B. fringilla serimis, otis tarda etc.) nacli Norden erweitert. Am schnellsten musste sich natüi'lich der Zug bei den guten Fliegern entwickeln, und in der That haben wir bei Homer von einem solchen, dem Kranich, die ersten zuverlässigen Notizen über den Vogelzug. Die wichtigste Stelle ist folgende: „Aber nachdem sich ein jegliches Volk mit den Fiilirern geordnet hatte, zogen die Troer mit Lärm und Geschrei heran wie die Vögel: so wie von den Kranichen hoch in der Luft Geschrei hertönt, wenn sie, den Winter und den unaufhörlichen Regen fliehend, nach dem Okeanos-Strom schreiend enteilen." etc. (II. 3, 1.) Es wird auch ein Fluss namhaft gemacht, an dessen Ufern dieses regelmässig geschieht: „Wie viele Schwärme fliegender Vögel — Kraniche, Gänse oder langhalsige Schwäne — auf der Wiese des Asias an beiden Ufern des Kaystrios mit stolzem Fluge hin- und herfliegen und sich lärmend vor einander nieder- lassen, so dass die ganze Wiese erdröhnt : so stürzten dort die Scharen von den Schiften und Zelten auf die skamandrische Flur." (11.2,459.) Aus diesen Stellen geht hervor, dass der Zug des Kranichs vor fast 3000 Jahren bereits sich entwickelt hatte und dass eine seiner Zugstrassen längs der kleinasiatischen Westküste hinging. Dieselbe wird, wie ein Blick auf die Karte von Palmen zeigt, noch heute von den hoclmordischen Zugvögeln benutzt. Die Zahl der homerischen Vergleichungen , welchen die Naturgeschichte von Tieren zu Grunde liegt, ist sehr gross.*) Auch die Zahl der Tiere, über deren Lebensweise und Eigen- schaften wir aus den Vergleichungen Kunde erhalten, ist beträchtlich. Es gehören dazu, ausser den schon genannten, Panther und Schakal, Hirsch, Steinbock und Eber, die Haus- tiere, die Fledermaus, der Steinadler und andere Raub- vögel, viele kleinere Vögel, Wespen, Bienen und Mücken, ein *) Vergl. Otto Ko er 11 er. Die homerische Tierwelt. Ein Beitrag- zur Geschichte der Zoologie. Separatahdruek ans dein „Archiv für Naturgeschichte". Berlin 1880. Ich hahc in dieser kleinen Schrift die homerische Zoologie mono- graphisch hoiiilicitet und verweise hezüglich aller Details auf dieselbe. — 101 — Cephalupude ii. s. av. Einige der vorziigiidistcii Gleichnisse seien hier noch angeführt: „Wie der Hengst, der sich lange im Stall an der Krippe genährt hat, seine Fessel zerreisst und mit stampfendem Huf durch die Ebene rennt, gewohnt, sich im schön hinwallenden Strome zu baden, strotzend von Kraft; hoch trägt er das Haupt und um den Nacken flattert die Mähne ; stolz auf seine Herrlich- keit ti'agen ihn die Schenkel leicht zur gewohnten AVeide der Stuten : so schritt Paris, Priamus' Solin, jauchzend, in sonnen- glänzendem Waffenschmuck, von Pergamus' Burg hernieder; rasch trugen die Eüsse ihn." (II. 6, 506 und 15, 263.) Die phlegmatische Ruhe, mit welcher der Telamonier Aias sich gegen die Wurfspeere der Troer deckt, wird folgendermaassen veranschaulicht : „Wie wenn ein träger Esel auf den Acker geht und die Bemühungen der Knaben zu Schanden macht, indem er sie viele Stecken auf seinem Eücken zerschlagen lässt und die Saat am Boden ausrauft, während die Knaben ihn mit Knitteln, aber mit allzu geringer Kraft, prügeln und ihn kaum vertreiben, nach- dem er sich eben auch gesättigt hat — so folgten dem gewaltigen Telamonier Aias mutige Troer und fernberufene Hilfsvölker, die ihm die Speere auf den Schild schleuderten." (IL 11, 558.) Ausser in den Gleichnissen finden sich nur wenige zoo- logische Notizen. Eine davon bedarf jedoch besonderer Erwäh- nung. IL 19, 24 heisst es: „Gar sehr befürchte ich, es könnten inzwischen dem (getöteten) tapferen Sohne des Menötius Fliegen in die erzgeschlagenen W^unden schlüpfen und, darin Maden erzeugend, den Toten schänden." Die Thatsache, dass die Maden im faulenden Fleisch Fliegenbrut sind, war also der Beobachtung des homerischen Zeitalters nicht entgangen. Bekanntlich haben spätere Zeiten vergessen, was der alte Dichter wusste, und man nahm keinen Anstand, das Erscheinen von Maden in faulen- den organischen Stoffen mittels der generatio spontanea zu erklären. Noch im 17. Jahrhundert musste Redi gegen diese Ansicht auftreten und zeigen, dass Fliegen ihre Eier in das Fleisch hineinlegen. Ferner ist erwähnenswert, dass die Gans im Zustande der Domestikation schon zu Homers Zeit die Färbung ihrer Stamm- mutter verloren hatte — Od. 15, 161 wird sie „weiss" genannt — — 102 — und (lass die Schwalbe sich schon damals an die menschlichen Wohnungen anschloss und „auf dem Durchzugsbalken des raucli- g-eschwärzten Männersaals" zu sitzen pflegte. Noch deutlicher als bei den Schilderungen aus dem Tier- reiche zeigt der Dichter die Schärfe seiner Beobachtungsgabe, wenn er den höchstentwickelten Organismus, den Menschen, zum Gegenstande seiner beschreibenden Darstellung macht. Bekannt ist die Stelle (11. 3, 210), in welcher er die Statur von Odysseus und Menelaos vergleicht: „Wenn beide standen, so ragte Menelaus mit den Schultern hoch hervor; wenn sie aber sassen. war Odysseus der ansehnlichere." Was kann das anders heissen, als Menelaos hatte die längeren Beine und Odysseus den höheren Oberkörper?*) Ganz besondere Sorgfalt verwandte der Dichter auf die Schilderung des Ausdrucks der Gemütsbewegungen. H()ren wir z. B. die Beschreibung des Furchtsamen. Sie lautet (in der V 0 s s'schen Uebersetzungi : „Denn dem Zagenden wandelt die Farbe sich, anders und anders ; Auch nicht ruhig zu sitzen vergönnt sein wankender Geist ihm, Sondern er hockt unstät, auf wechselnden Knien sich stützend. Und ihm klopfet das Herz voll Ungestüms in dem Busen, Aliueud das Todesgrauen, und dem Schaudernden klappern die Zähne." In ähnlich ausführlicher Weise schildert Homer den Aus- druck des Unwillens, des Zorns und der Wut, des Staunens, der Freude, der Trauer und der Verzweiflung. Auch der Aus- druck der Gemütsbewegungen l:)ei den Tieren entgeht ilim nicht. Er kennt z. B. das Wedeln und Ohrenspitzen des Hundes und erwähnt bei dem sich zur Wehre setzenden Eber das Zurück- ziehen des Eüssels, das gleich dem Zähnefletschen , Entblössen der Eckzähne u. s. w. ein Zeichen der Kampfbereitschaft ist. **) Da nun der homerische Mensch vorzugsweise als Held und Kämpfer auftritt, so ist der Dichter häufig in der Lage. Ver- Avundungen genauer zu beschreiben. Die Zahl und Mannig- faltigkeit derselben ist erstaunlich, ihre genaue Beschreibung und die klare Beurteilung ihrer Bedeutung im einzelnen Falle überraschend.*'^*) *) Lessing, Laokoon XXII. **) Darwin, Ausdruck der Gemütshewegungen. Stuttg. 1872. p.53u.ll8. ***) Auf Grund dieser Thatsache kommt F r o e 1 i c h (Die IMilitärmedizin Homers, Stuttgart 1879) zu dem Schlüsse. Homer müsse ein Jlilitärarzt — lOH — Aus den vielen Berichten — Fruelich zählt 147 lienaiier beschriebene Kriegsverletzungen in der Ilias — lässt sich ent- nehmen, dass das homerische Zeitaltei- eine Menge anatomischer, physiologischer und chirurgischer Kenntnisse besass. Wir sehen z. B. aus folgender Schilderung, dass der Dichter eine richtige Vorstellung von der gröberen Anatomie des Beckens hatte: ein Wurfspeer dringt einem Fliehenden rechts in das (lesäss, die Spitze geht durch die Blase und dringt unter dem Scham- bein wieder aus dem Körper heraus (IL 5, 65—68). Natürlich dürfen wir nicht zu viel aus solchen Schilderungen scliliessen. Wenn wir z. B. erfahren, dass nach einer Verletzung der Kehle Blut aus der Nase strömte, so beweist das nicht, dass der Dichter den Weg kannte, auf dem das Blut aus dem Kehlkopf in die Nase gelangte, sondern nur, dass ihm die Möglichkeit eines solchen p]reignisses aus einfacher Beobachtung b^annt war. Gerade so verhält es sich, wenn uns mitgeteilt wird, dass nach einer Kontusion der Schlüsselbeingegend Blutspucken eintrat. Von })hysiologisclien Beobachtungen verdienen folgende ICrwähnung. Wird die Herzthätigkeit durch Erregung oder körperliche Anstrengung gesteigert, so spüren wir, wie das Herz an die Rippen pocht und wie die Carotiden am Halse schlagen : ja wir hören die auf dem Wege der iUutbahn bis an das Gehöroi-gan fortgeleiteten Herztöne. Der Dichter schildert solche Zustände in den Wendungen: „Das Herz will aus der Brust heraus- springen" und es „schlägt zum Munde hinauf". Den h()rbar werdenden Herzschlag nennt er „Bellen des Herzens" (Od. 20, 9ff. ). Eine merkwürdige Beobachtung über die Kraft des schlagenden Herzens findet sich II. 13, 4o7 ff. Ein Speer dringt in die Brust eines Kämpfers ein und wird nun durch den Herzschlag rhythmisch gewesen sein. Die betretienden Schildeningen enthalten jedoch nicht mehr, als der Gebildete der damaligen Zeit in den zahlreichen Kämpfen häufig zu beobachten Gelegenheit hatte. Dass und Avarum das Epos keine Fach- kenntnisse enthalten kann, habe ich bereits erörtert. — Ül)rigens kennt das homerische Zeitalter noch keine berufsmässigen Ärzte. Die fürstlichen Brüder Machaon und Podalirius, welche als heilende Männer bezeichnet werden, waren mit in den Krieg gezogen, um an den Kämpfen teilzunehmen, und sorgten nur nebenbei für Verwundete. Das thaten aber gelegentlich auch andere Helden, so Achilles. Patroklus und von den Troern Antenor. — 104 — erschüttert . So unglaublicli das auch klingen mag, dürfen wir doch annehmen, dass der Dicliter wirklicli eine solclie oder ähnliche Beobachtung gemacht hat.*) Eine physiologisch interessante Verwundung eines Pferdes wird II. 8, 81 beschrieben ; Paris trifft mit einem Pfeilschusse ein Ross an Nestors Streitwagen „ganz oben am Kopfe, wo die vordersten Mähnenhaare am Schädel wachsen." Der Dicliter bezeichnet weiterhin diese Stelle als die gefährlichste und schildert die Wirkung des Geschosses folgendermaassen : „in seinem Schmerze stieg das Ross auf — das Geschoss aber war in das Hirn gedrungen — und dadurch, dass sich das verwundete Pferd um das Erz schnell herumdrehte, brachte es auch die andern (miteingespannten) Pferde in Verwirrung." Auch hier haben wir offenbar eine Beobachtung und keine Erfindung. Wir würden jetzt eine solche Bewegung — Drehung um die Körper- längsachse auf den Hinterbeinen stehend — den sogenannten Zwangsbewegungen zurechnen, d. h. eigentümlichen Bewegungen, wie sie nach Läsionen bestimmter Gehirnteile vorkommen. Beachtenswert ist, dass der Dichter offenbar selbst das Bedürfnis fühlt, einen Grund für das auffällige Benehmen des Rosses an- zugeben und deshalb die Verletzung des Gehirns ausdrücklich erwähnt. **) Die Genauigkeit, mit welcher Homer die Verwundungen seiner Helden schildert, geht so weit, dass er oft auch angibt, wie die (xetroffenen niederfallen. Aus diesen Angaben lässt sich nun mit Sicherheit erkennen, dass Homer die Erscheinungen des Beharrungsvermögens der Körper aus der täglichen Er- fahrung recht wohl kannte und bei seinen Schilderungen stets berücksichtigte. Die Art des Fallens verwundeter oder getöteter Krieger ist bei Homer abhängig von der vis inertiae des treffen- den Geschosses und des getroffenen Körpers.***) *) Die Sache ist nicht so wunderbar, wenn man bedenkt, dass schon der Puls der Arteria cruralis im Stande ist, den Unterschenkel zu bewegen, wenn wir die Beine übereinander schlagen. Vgl. dazu auch K ü c h e n m e i s t e r, Zeitschrift für klinische Medizin von Günsburg, VI (1855), p. 31 ff., p. 41. **) Vgl. Küchenmeister I.e. p. 55, und Malgaigne, Anatomie et Physiologie d'Homere. Aeademie royale de medicine. Seance du 19 juillet 1842. ***) Küchenmeister I.e. kennt den Einfluss des vis inertiae des ein- dringenden Speers, beachtet aber nicht die des anstürmenden oder fliehenden getroffenen Körpers. - 105 — A\'ir(l ein Krieger, der in rascliem Anstürmen gegen den Feind begritfen ist, von vorn mittels Speer- oder Steinwnrf getroffen, so fällt er bei Homer, wenn iiberlianpt die Riclitnng des Falles angegeben ist. stets vorwärts, denn die vis inertiae des anrennenden Mannes überwiegt die des Speers oder Steins. Erhält ein Fliehender ein Geschoss von hinten, so fällt er auch vorwärts, denn hier summirt sich die vis inertiae des Fliehen- den mit der des Geschosses. Erhält ein stehender Krieger einen Lanzenstoss von vorn, so fällt er rückwärts; wird jedoch die Lanze, ehe er zu Fall kommt, rasch wieder zurückgezogen, so kann er auch vorwärts fallen, und zwar, wie der Dichter aus- drücklich bemerkt, dem Zuge der Lanze folgend (II. 12, 394). Die von einem Pfeilschuss Getroffenen fallen nur, wenn die Ver- letzung tötlich ist ; die vis inertiae des Pfeils ist zu gering, um einen Einfluss auf die Fallrichtung des Körpers auszuüben. Diese Gesetzmässigkeit des Fallens der getroffenen Helden finden wir aber nur bei den Fusskämpfern. Die auf den hin- und her- jagenden und dabei oft rasch umwendenden Streitwagen Ge- troffenen fallen in verschiedener Weise. Auch in der Beurteilung der Schwere von Kriegsverletzungen zeigt der Dichter eine Sicherheit die nur die Frucht zahlreicher Beobachtungen sein kann. Alle Verletzungen, die nach unsern heutigen Begriffen tödlich sind, führen aucli in der homerischen Erzählung zum Tode. Die Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Li zwei Fällen nämlich kommen wunderbare Heilungen zu Stande. Äneas erhält einen Steinwarf gegen das Hüftgelenk ; der Felsblock zerreisst die Weichteile und Bänder des Gelenks und zermalmt die Gelenkpfanne. Nun aber l)raucht der Dichter seinen Helden wieder und kann ihn deshalb nicht sterben lassen. Da er aber wohl weiss, dass er seinen Zuhörern nicht zumuten darf, an die Heilung einer komplizierten Luxation und Fractur des Hüftgelenks und dazu noch mit völliger Wiederherstellung der Funktion zu glauben, so lässt er eine Gottheit als Heilkünstler auftreten. *) Dasselbe geschieht l)ei einer schweren Verwundung des Sarpedon. *) Küchenmeister meint freilicli, Homer habe hier falscli diagnosti- ziert, es liahe sich nnr um eine schnell heilende Kontusion gehandelt. Der Dichter beschreibt aber sehr ausführlich die komplizierte Luxation und Fractur des Hüftgelenks. — 106 — Wie nun die Götter tödlich Verwundete lieileii köiiiieii, so liegt es andererseits audi in ihrer Macht, Krankheit und Tod zu senden. Das homerische Zeitalter macht sie verant- wortlich für solche Erkrankungen und Todesfälle, deren Ursache dem Menschen unbekannt ist. Der plötzliche Tod von Männern wird dem Pfeilschuss des Apollo, der von Weibern dem Pfeilschuss d(?r Artemis zugeschriel)en. Die Pest, welche im Lager der Griechen vor Troja wütete, sandte Apollo : „Nur Maultiere erlegt er zuerst und hurtige Hunde: Doch nun gegen sie selbst das herbe Gesclioss hinwendend, Traf er; und rastlos brannten die Totenteuer in Menge." Diese Auffassung ist in der Natur des homerischen Menschen tief begründet. Derselbe kennt nämlich urspünglich ausser dem eignen Willen keinen Grund des Geschehens: deshalb führt er alles ihm unverständliche Geschehen auf Willensäusserungeii von Wesen zurück, die ihm ähnlich, für gewöhnlich aber seineu Sinnen verhüllt sind, und denen er Freisein von den ihn hindernden Schranken, sonst aber alle menschlichen Eigenschaften : Liebe und Hass, Dankbarkeit und Eache andichtete (du Bois- R e y m 0 n d ). Diese Anschauung gestattete dem naiven homerischen Menschen, das ihm innewohnende C'ausalitätsbedürfnis durch Personifikation der Naturkräfte leicht und einfach zu befriedigen. Daher beobachtet das homerische Zeitalter zwar exakt und macht sich seine Beobachtungen oft zu Nutze, aber eine ziel- bewusste Forschung ist ihm gänzlich fremd. Trotzdem sind die in den homerischen Dichtungen nieder- gelegten Naturbeobachtungeu für die Entwickelung der griechi- schen Natur- und Heilkunde bedeutsam geworden. In die Fesseln der gebundenen Reden geschlagen und somit unverfälschbar im Lauf der Jahrhunderte, wurden sie der späteren Blütezeit der griechischen Kultur überliefert, einer Zeit, in welcher der (Tebildete, lebhaft in Anspruch genommen durch die hiUieren Anforderungen, welche der Staat an ihn stellte, nicht mehr so unmittelbar den Einwirkungen der ihn umgebenden Natur ausgesetzt war, wie in der alten Heldenzeit. So lange die griechische Kultur blute, lernte die Jugend in den attischen Schulen vor Allem die beiden Werke des uralten Dichters kennen. Den Zeitgenossen des Perikles, den Philosophen und Rednern seiner Zeit, ja der ganzen Nation galten die weisen 107 — Lehren des uialten Dichters als sinnvoller Schmuck (kr llede und vertraten oft die Stelle vollgütioen Beweises. Und so nnissten auch die naturgeschichtlichen und ärztlichen Kenntnisse des homerischen Zeitalters in den Bildungsschatz der Nation mit übergehen. Wenn Carus*) als Vorl)edingung für die Entstehung der Zoologie des Aristoteles die Existenz einer hypothetischen „einfachen und anspruchslosen Kenntnis von Tieren" fordert, so können wir ihn auf die homerischen Dichtungen verweisen. Dort findet er in reicher Fülle, was er vergebens gesucht hat. Auch für die Entwickelung der Heilkunde musste die Beobachtungskunst des homerischen Zeitalters von Bedeutung bleiben. Der grösste Arzt aller Zeiten, Hippokrates, der wie alle Clebildeten des Perikleischen Zeitalters unter der vollen Einwirkung der homerischen Dichtung stand, entriss die Heilkunde dem Truge der Priester und den Spekulationen der Philosophen, um sie auf die einfache Beobachtung allein zu begründen.*"^) Die Fähigkeit, die das homerische Zeitalter in steter Berührung mit der umgebenden Natur unbewusst erlernt und zu grosser Vollkommenheit ausgebildet hatte, verwerthete er systematisch am Krankenbett: ihr vor Allem verdankte er seine wunderbaren Erfolge. Und auch heute noch, zwei und einhalb Jahrtausend nach Homer, ist die Beobachtung in den Naturwissenschaften Xov- imd (irundbedingung jedes wahren Fortschritts. Darunr dürfen auch wir Alle, die wir uns der Naturforschung im weitesten Sinne widmen, das Dichterwort auf uns anwenden: ^Uiul die Sonne Homers, siehe, sie leuchtet auch uns." "'^Ah^^^j^-'^^. <":s^- *) ("'arus. Geschichte der Zoologie. München 1872. p. 9. ** I r f f e 1 m a n n, die Entwickelung der altgriechischen Heilkunde, Sanim- wissenschaftlicher Vorträge von Virchow und Holtzendorif. Heft 418. Zur (loogiiosie des Taiiinis. Vortrao- o'elialten am 2n. April 1S87 von Franz Ritter. Nachdem ich vor drei Jahren an dieser Stelle eine Reihe neuer Mineralfunde aus dem Taunus vorzuleben die Ehre hatte, komme ich dem Wunsche der Direktion, die seitdem gemachten Funde, welche für die geognostische Kenntnis des Taunus Bedeutung haben, hier darzulegen, gern nach. Die Ergebnisse der letzten Forschungen betretfen weniger neue Mineralspezies, als vielmehr andere Erscheinungsformen und neue Fundstellen schon bekannter. Besonders aber sind es zwei Felsarteu : Kalkstein und Basalt, die nach den möglichst sorgfältigen Ermittelungen in einem etwas anderen Lichte er- scheinen dürften, als sie bisher betrachtet wurden. In kurzen Zügen seien die beachtenswerten Vorkommen skizziert. Unter den einfachen Mineralien ist und bleibt es der Sericit, der wegen seiner weiten Verbreitung als gesteinsbildendes Element eines so grossen Teiles des Hohen Taunus sich in den Vordergi'und drängt. Zu einer eingehenden Untersuchung hat sich in letzter Zeit kein namhafter Forscher entschlossen, viel- leicht weil der Wert des zu erwartenden Resultates von der aufgewandten Mühe und Zeit nicht aufgewogen würde; denn der Sericit stellt kein stabiles Mineral dar, ist aber dennoch in den mannigfachen Stadien seiner Umbildung als sog. Minei-al- spezies aufzufassen, und darin mag denn auch das nichtkritische Auge den Grund sehen, dass es drei vorliegende Stufen, die man wegen ihrer Frische, Transparenz und geringen Härte als denkbar reinsten Sericit ansprechen muss, nicht für denselben K()rper ansehen kann. — 110 — • Die färbende Substanz der grünen Schiefer, die bei König- stein und Eppstein die grosste Ausbreitung liaben, wurde nach einer Analyse von Dr. v. d. Mark für Chloritoid gehalten. Zur sicheren Kenntnis sammelte ich von verschiedenen Fundstellen das dunkelgrüne, feinschupi)ige Mineral, das am reinsten aus- geschieden in der Nähe kleinerer Quarzschnüre und diese durch- wachsend sich findet und bat Herrn Professor v. Sand berger um eine Untersuchung, die von dem genannten Herrn auch bereitwillig ausgeführt Avurde. Die Substanz aus dem Steinbruch gegenüber der Lederfabrik in Lorsbach hat das spez.Gew. 2,92 und stimmt mit den übrigen Vorkommen des rechtsrheinischen Taunus vidlig überein. Die Analyse führte auf dieselbe Formel, wie der Durchschnitt der Aphrosiderit -Analysen, obwohl Unterschiede im Fmzelnen und darum abweichendes Verhalten gegen Säure stattfindet, ("liemische Zusammensetzung : Kieselsäure 26.15 Thonerde 27,67 Eisen oxyd 2,58 Eisenoxydul 23,18 Kalk 0,78 Bittererde 9,52 Wasser 10,59 100,47 Von f'hloritoid kann demnach nicht wohl dieEede sein, und ist das Mineral mit dem Chlorit zu vereinigen. Schon früher wurde der Flussspath und dessen schöne violette Octaeder von Eppenhain und Ruppei'tshain erwähnt; neuerdings wurde das Mineral auch in derselben Farbe bei Falkenstein gefunden im (4rünschiefer mit Quarz und zum Teil die Rolle des Quarzes ganz übernehmend, selbständig Schnüi-e bildend, wie bei Dotzheim im Sericitgneis. Hier tritt er mit- unter in tiefblauen derben Partien auf, die keine Spur von Spaltbarkeit erkennen lassen, und zum ersten Male fand ich voriges Jahr, als zweite Generation auskristallisiert, bläulich- rote Würfelchen von IV2 mm Kantenlänge und auf einer (luer- verlaufenden Absondei'ungsfläche des Gesteins kristallinische Ansätze von quadi-atischer Form und 9 mm gross. Es sind AA'ürtclkristalle. die wegen der Enge der Kluft, in der sie sicli — Ill — aussonderten, nur nacli zwei lliclitnnoen Ent\vickelunf>- finden konnten. Am Bergkiistall aus dem Qiiarzit vom Butznickel und andern Orten beobaclitete icli an den scheinbar einfaclien Kri- stallen sehr häufig' Zwillingsbildung-, wonach beide Individuen sich vollständig durchdringen, sodass die Flächen von E und — R sich decken. Die Erscheinung wäre an der Beschaffenheit der gew()lmlichen Begrenzungs- Elemente oft nicht wahrzunehmen, wenn nicht die rhombische Fläche, statt abwechselnd, an jeder Ecke erschiene und so zum Merkmal diente. Solche Zwillinge sind übrigens am Bergkristall gewöhnlich und beim Rauchtopas vom St. Gotthard sogar Regel. Den Quarz betreffend möchte icli Ihre Aufmerksamkeit noch auf einen rundum mit heilen Flächen versehenen Kristall lenken, der in einer Kluft des (^uai'zitbruches am Obernhainer Weg jenseits der Saalburg lose gefunden wurde. Der Kristall ist 40 mm lang, 11 mm breit und 4 mm dick. Die breite Prismen- fläche ist der Länge nach derart rund gebogen, dass die auf der Mitte angelegte Tangente gegen die Pole hin auf beiden Seiten um 2 mm von der Fläche absteht. Die gegenüberliegende hohle Fläche ist etwas gerader und bei leidlicher Glätte aus einer Menge von sog. Subindividuen zusammengesetzt. Offenbar ist der Kristall im Gebirge abgedrückt worden und hat sich, lose liegend, wieder au.sgeheilt: da aber aufgewachsene Kristalle so krummflächig im Taunus sonst nicht zu beobachten sind, so muss man einen ursächlichen Zusammenhang der Krümmung mit dem Bruch, beziehungsweise der Ausheilung, und hohe Spannung innerhalb des Kristalles annehmen. Den aus meinem ersten Vortrag schon l)ekannten ihombd- edrischen Hohlformen aus dem Gaugquarz von Frauenstein haben sich inzwischen weitere Funde von Kristallabdrücken aus der Kalkspathfamilie zugesellt, welche die Annahme, dass der Calcit aus dieser Familie allein an der ehemaligen (lang- ausfüUung beteiligt war. ausschliessen. Am Spitzen Stein, nahe dem Nürnberger Hof bei Frauenstein, wo beständig ein lebhafter Bruchbetrieb im (-iang(iuarz stattfindet, kamen letztes Jahr reichlich Abdrücke von Rhomboedern zum Vorschein, mit jener starken sattelförmigen Biegung der Flächen, welche den Dolomit und Eisenspath charakterisiert. In einem Abguss, — 112 — welcher die ursprüngliche Form einer solchen Druse wiedergibt, wird die Betrachtung erleichtert und die grosse Ähnlichkeit in der Formbildung mit einer beigelegten Eisenspathstufe von Biber auch dem in solchen Dingen ungeübten Auge aultallen. Die Kristalle messen 6—10 mm. an der Kante und sind fast alle aus mehreren kleineren Individuen, die mit gleicher Axen- stellung zusammentreten, gebildet, wodurch sanft treppenförmiger Aufbau der Flächen und ausgezackte Kanten entstehen, die sammt den konvexen und konkaven Krümmungen den (-redanken an Calcit nicht aufkommen lassen. Die Vermutung, dass das verschwundene Mineral eher Bitterspath als Eisenspath war, mag dadurch gerechtfertigt sein, dass das weniger mobile Eisen wohl mehr in der Nähe sich angehäuft hätte, während an der Fundstelle der Quarz an Eiseneinsprengungen nicht reicher scheint als an anderen Orten. Die Frage, ob man sich für Eisen- oder Bitterspath entscheiden soll, ist schwierig ; * ) weder das eine noch das andere Material war in natura aus den Sedimenten des Taunus bis jetzt bekannt, ist aber doch noch nicht ganz verschollen. Als eine glückliche Fügung sehe ich es an, voriges Jahr noch einmal in den Steinbruch bei Hallgarten gekommen zu sein, der seinerzeit Prof. List, Stotf zu seinen Sericitanalysen geliefert hat. Gelbe ockerige Anflüge und Erfüllungen kleiner Hohlräume in kompakten Fettquarztrümmern führten durch Zerkleinern der (^iiarzbrocken bald auf winzige glitzernde Hüllen von gebogenen Ehomboederchen, deren Wände kaum papierdick waren und einen gelben Ocker bargen. Ein weiterer Besuch hatte etwas günstigeren Erfolg, indem sich im Innern der Quarzfelsen besser erhaltene und bis 5 mm grosse Kristalle fanden, von denen leider nur wenige geborgen werden konnten, denn durch die Erschütterung der Hammerschläge von ihrer I^nterlage gelockei't. trug der ^\i\u\ die meisten weg, ehe die zureclitgeschlagenen Stücke eingewickelt werden konnten. Der betretfende Bruch ist nun eingeebnet und es wird schwer halten, das Mineral je wieder im Taunus zu finden. Den t'bergang vom wirklichen Kristall zum Kristallabdruck mag eine schöne Stufe von *) Die gefällige Prüfung einer l'rolie dnrcli Herrn Dr. Th. Tetersen lässt nacli dessen ]\ritteilnng den Rchlnss auf ^iagnesinni-Eisen^^patli zu. — 118 — Dotzlieiiu vei'anscliauliclieii. wo Kristalle von (^)uai'z und Bitter- spatli mit einem dünnen bläulichen ('berzu^i' von Clialcedon versehen sind. Das Innere der Rhomboederformen besteht aus einer hellg-rauen, blättrigen, ziemlich testen Masse, die das zersetzte nrsprüngliche Mineral mit infiltrierter Kieselsäure darzustellen scheint. Der Fund ist ebenfalls ein einziger. Nach mehrjähriger Pause im Abbau des Schwerspat hganges bei Naurod wurde neuerdings der Betrieb wieder aufgenommen und dadurch die (Telegenheit gegeben, schöne Stufen zu sammeln. Aus der kristallinisch -körnigen strontianhaltigen (iangmasse ist chemisch reines Bariumsulfat in prächtigen wasserhellen Kristallen ausgeschieden, die jenen von Felsöbänya sehr ähneln, dieselben an Flächenreichtum aber zu übertreffen scheinen. Sie erreichen eine Grösse von 3 cm und darüber und haben wesentlich flachspiessige Formen durch Vorwalten von -^ P r.^ und 2 P V, hierzu treten dann ^ P ^ . P ^ . V. P ^ . P :^ . ^ P 2 . OP und ganz untergeordnet die Flächen zweier Pyramiden, welche die Kombinationskanten der beiderseitigen Domen abstumpfen. Ein neuer Fund ist ferner das Kupferpecherz aus dem porphyrartigen Sericitadiuole des Dachsbau oberhalb Vocken- hausen. Wenn seine Anwesenheit auch nicht auffällig und unter den mannigfachen Zersetzungsprodukten der ursprüng- lichen Kupfererze fast selbstverständlich ist, so soll er doch als selbständiger, in sich abgeschlossener Körper unter den Mineralien des Taunus Erwähnung finden. Im genannten Porph^'roid und dessen Übergängen zum Grünschiefer scheinen die Kupfererze des Taunus am reichlichsten vorhanden zu sein. So wurde vor zwei Jahren beim Abteufen eines Brunnenschachtes in Eppenhain ein Kupferkiesgang von Daumenstärke getroffen. Eine schini ockergelbe Substanz, erdig-, mit nierenförmiger Oberfläche aus dem Gangquarz des Koppel auf der Höhe west- lich von Frauenstein mag- auch angeführt werden; sie nimmt in den der Oberfläche genäherten Partien des umschliessenden Gesteins allmählich dunklere Farbe an und entspricht im primi- tiven Zustande wahrscheinlich dem Xanthosiderit als Ausgangs- stufe der wasserhaltigen Eisenoxydhydrate. Grosse Massen, goldig gelb, mit faseriger Struktur und kugeliger Oberfläche, die als Xanthosiderit oder (Telbeisenstein gelten müssen, wurden vor etwa zehn Jahren aus dem Eisensteingang bei Griedel gefiu'dert 8 — 114 — und ein'e Anzahl grosser Stücke fand in einem Garten des Ortes Aufstellung zu dessen Schmuck. Jetzt sind die Stücke, auch nach der Reinigung- vom Schmutz, braun, an der Oberfläche in Brauneisenerz umgewandelt und nur noch nach innen zu von der ursprünglichen Beschaffenheit. Beachtung verdienen einige (^iiarz -Varietäten aus den Gängen von Wildsachsen und Vockenhausen. Bekanntlich herr- schen die kristallinisch -zelligen, porösen und zuckerkörnigen Varietäten, die durch eingeschossenes Eisen und Mangan in den verschiedensten roten, gelben, braunen, grauen und bläulichen Farben prangen, im reinen Zustand schneeweiss sind, vor: auch Drusen grösserer Kristalle, die an der Basis 5 — 10 cm Durch- messer haben, sind nicht selten. Dichte Varietäten gelangten nur selten zur Ausl)ildung. Von Wildsachsen liegt blutroter, scheinbar völlig amorpher Eisenkiesel vor. An einem Stück von Vockenhausen wechseln rote Lagen mit opalartigen gelblich- weissen Bändern und kristallinischem durchsichtigen Quarz, wodurch förmlicher Achat entsteht. Ein gelblicher Chalcedon ist am Rande von einem blassroten Bande durchzogen u. s. w. Ähnliche Arten wTist der Gang im Süden von Lorsbach auf. Es ist Schade, dass gerade dieser (^ang, auf der Grenze der Taunusgesteine und des Rotliegenden und die Schichten beider durchsetzend, bei der letzten geologischen Aufnahme übersehen wurde. Sein Streichen ist, abweichend von demjenigen der andern (Tange, NNO., wenn nicht genauere Untersuchungen das Vorhanden- sein mehrerer parallel verlaufender (^änge ergeben würden^^deren anstehende Blöcke gerade in die angegebene Richtung fallen, was aber nicht wahrscheinlich ist. Vielleicht könnte das Vor- kommen zur Erklärung der entgegengesetzten Einfallsrichtungen der Schichten der Taunusgesteine und derjenigen des Rotliegen- den an der betretf enden Stelle vorteilhaft verwertet werden. Einen schönen Fund von Eisenkies machte Herr Dr . J . Z i e g 1 e r im Wisperschiefer des Sängelberges bei Oberreifenberg und stellte mir denselben zur Verfügung. Die wohlerhaltenen über H mm grossen Kristalle a. 0 a. . ^^^ sind für unser (Gebiet neu und der Finder mag ein Zeichen besonderei- Wertschätzung darin er- blicken, dass ich die schönen Stücke der Senckenbergischen Sammlung überweise. — 115 — ]\rit dem laiigsaiiieii Heben der riidnstrie und dem Anzielten der Metallpieise konnte der Abbau der HIeiglanz-liänge am Winterstein und bei Cransberg nach mehrjähriger Rulie wieder aufgenommen werden. Ihre Lagerungsform weiclit von der- jenigen der viel ausgiebigeren (Tangzüge in der P]mser Gegend wesentlich ab. indem dort das Streichen NO. ist. hier die mehr lagerhaften (4änge die grauen Tlionschieferschichten schräg in W. durchsetzen. Schon den Romern war das Vorkommen bekannt und willkommen, denn in beträchtlicher Tiefe fand man noch die Spuren ihrer Thätigkeit. Die Erze, deren beste Varietät '/V/o Silber enthält, liegen unregelmässig nesterweise und Adern bildend in einem hellgrauen Letten, aus zersetztem Schiefer bestehend und kristallinischem, meist zerreiblichem (^uarz. Im Innern grösserer Erzanhäufungen ist der Bleiglanz mitunter in prachtvollen Drusen auskristallisiert : x O x . 2V2 cm gross mit 0, auch mOm. Als Neuheit fand ich auf der Kaisergrube 27211^11^ grosse Kristalle von Fahlerz 0 . "-^ . ^ 0 zum Teil durch und durch von gelblicher Farbe. Wenn bei den bekannten Kristallen von (lausthal ausgesonderter Kupferkies die Kristalle, die dann wesentlich ans Kupferglanz bestehen, als ablösbare Rinde um- gibt, so scheint hier eine ähnliche Umwandlung den ganzen Kristall gleichmässig, ohne Ausscheidung des Kupferkieses nach aussen, ergriffen zu haben. Ein anderes noch nicht siclier be- stimmtes Mineral, das nur einmal auf einer schmalen (^uarzkluft in faserigen Strahlen mit gezackten Ausstrichen gefunden wurde, mag so lange als Antimonglanz gelten, bis ein weiterer Fund eine Untersuchung ermöglicht, die etwa anders lehren würde. Von sekundären Bildungen wäre das Bnntbleierz zu nennen, dessen braune Kristalle -vP.OP nicht selten gruppenweise den Bleiglanz bedecken. Ihr jugendliches Alter dokumentieren sie dem Bleiglanz gegenüber durch den Umstand, dass sie zuweilen auf dessen im Gebirge entstandenen Bruchflächen aufgewachsen sind. ( Jrüne Kristalle mit noch P und -^ P 2 kommen bei Crans- berg vor, ebenda auch sehr nette Weiss- und Schwarzblei- kristalle. Von der Kaisergrube liegt nur ein grösserer un- deutlich gebildeter überdies auch zerbrochener Weissbleierz- Kristall vor. s* — 116 — Wenn auch die tertiären Ablagerungen gegen den Main hin zum Taunusgebirge nicht mehr gehören, so fallen sie doch unter dessen geographischen Begriff und das Thema wird daher nicht überschritten werden, wenn ich Sie auf eine recht interessante Erscheinung aus dem Eupelthon l)ei Fhjrsheim auf- merksam mache. In der klüftigen Höhlung einer Septarie, die mit einer Rinde kristallinischen Kalkes ausgekleidet ist. auf der einige wasserhelle Gipskristalle sitzen, beobachtet man zwischen den letzteren einige kleine dunkelstahlgraue Kriställ- chen von Magneteisen. Ihre Gestalt ist flach tafelförmig durch Vorwalten zweier Octaederflächen, nach deren Parallele über- dies eine Zwillingsverwachsung stattfand, so dass die seitliche Begrenzung der Täfelchen durch schmale Flächenpaare mit abwechselnd ein- und ausspringenden Winkeln gebildet ist. Obwohl man zwar gewohnt ist, das kristallisierte JMagneteisen fast nur in den alten und ältesten B^rmationen zu treffen, so hat sein Auftreten in der jungen Ablagerung doch nichts besonders Auffälliges, da es ja oft aus der Zersetzung von Sili- katen entsteht und einigermassen an die neugebildeten Anatas- kriställchen aus dem Flusssand erinnert. Zu verschiedenen Malen wurde in früherer Zeit der Ver- such gemacht, einen schiefrigen Kalkstein, der sich in SW. des Lorsbacher Kopfes findet, zu praktischen Zwecken zu verwerten, welche Versuche jedoch wegen der Unreinheit und daher Gering- wertigkeit des Kalkes l)ald wieder aufgegeben wurden. Auf den Halden eines verschütteten Tagbaues und mehrerer Schächte ist noch reichlicher Vorrat des zersetzten, meist gelben und oft schon zerreiblichen Kalkes. Einzelne Stücke bergen reinere Partien, die Herrn Prof. v. S an db erger, der mit gewohnter Freundlichkeit stets bereit ist, der dJeognosie des Taunus zu nützen, das Material zu einer chemischen Untersuchung boten. Die Analyse des reinsten Kalkes ergab : Kohlensaur. Kalk 91,52 Bittererde 6,75 „ Eisenoxydul 1,12 Unlösl. Rückstand (Quarz und (-irai)hit) 0,24 99.6.H. In feinschiefrigen Partien finden sicli dünne Zwisclien- lagcn von diinkelgi'nucm (irapliit, aucli sind mitunter Eisenkies- — 117 — ki'iställclien eingesprengt, doch bieten diese Vorkommen, so merkwürdig auch der an dieser Stelle bis jetzt noch nicht be- achtete Graphit ist, kaum andere Merkmale als nur /aw litho- logischen Beobachtung. Der Kalk wurde seither als Einlagerung im Sericitschiefer aufgefasst. Das Liegende bildet der letztere wohl und kann aus den Halden der Schächte unten im Thal, wo der Kalk unmittelbar unter der Walderde ansteht und nur wenige Meter mächtig ist. ausgelesen werden. In zersetztem Zustande ist er von gelber und bläulichgrauer Farbe, zahlreiche Schnürchen von bröcklichem Quarz durchsetzen ihn. Eine AVechsellagerung mit dem Kalk wurde aber nicht beobachtet und als Hangendes nur ein sandiger Thon gesehen, der durchaus nicht den Eindruck zersetzten Schiefers macht, und eckige (^uarzbröckchen, die aus dem Schiefer hätten rückständig bleiben müssen, scheinen nicht vorhanden. Ganz befremdend klingt aber die Mitteilung des Herrn Obersteigers Schröder von Langeuhain, der beim Ab- bau thätig war, dass in einem Schachte nahe der Kapellen- schneise der Kalk bei 30 m noch nicht durchteuft war, was bei einem südlichen Einfallen von etwa 40 ^ das ich in einem eigens hergestellten Aufschluss im Tagbau konstatieren konnte, eine Mächtigkeit von mehr als 20 m ergibt. Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass zahlreiche Kalksteinblöcke von ganz ähn- lichem Aussehen im Massenheimer Graben bei Wildsachsen, der in der Streichnngslinie mit dem Lorsbacher Kopf liegt, derselben Ablagerung angehören. Bei zwanzig Wagenladungen konnten nach Langenhain zum Brennen abgefahren werden. Der Rest bildet jetzt hauptsächlich noch Bachgeschiebe. Die Stelle liegt in einem dichten Waldbestande, wo es an Entblössungen voll- ständig fehlt, weshalb an dieser Lokalität ohne weitere Um- stände Beobachtungen nicht angestellt werden können. Nach dem Vorerwähnten und wegen des Umstandes, dass Kalk in den übrigen Zonen der Sei'icitgesteine nur noch in Spuren vorhanden, hier am südlichen Abhang aber der Auflösung und Abwaschung in hervori-agender Weise ausgesetzt ist. kann ich die Meinung nicht unterdrücken, dass der Kalk mit den Taunusgesteinen in keinem unmittelbaren geologischen Zusammenhang steht, dass er ein aufgelagertes jüngeres Gestein ist und bei später etwa wieder erfolgenden umfangreicheren Aufschlüssen sichere — 118 — AiiliciltspLiiikte für seine Überweisung- ins Devun gewonnen werden dürften. Die Basalte des Taunus unterscheiden sich von denjenigen der Wetterau und der Frankfurter Umgehung-, die hei Honihurg und Bommersheim ahschliessen, wesentlich durch feineres Korn, was sie als rasch abgekühlte Magmabasalte charakterisiert, und durch dunklere Farbe, die durch Vorwalten von Augit und Magneteisen mit nur spärlichem Anteil feldspäthiger (Temeng- teile bedingt ist. Nur wenige Eruptionen haben grössere Ausdehnung und die meisten die Form schmaler, ^2 ^i^ 2 m mächtiger Gänge. Die Kenntnis der Orte der Vorkommen begann mit des Ober- bergrats Stifft „Geognostischer Beschreibung des Herzogtums Nassau", herausgegeben im Jahre 1831, eine öffentliche zu wer- den, beschränkte sich damals aber noch auf diejenigen von grösserer Ausdehnung und solcher, die in der Nähe verkehrs- reicher Plätze lagen. In der ..(Teognostischen Beschreibung des Herzogtums Nassau" von F. Sandberger, die 1847 erschien, ist eine Reihe weiterer Fundstellen angeführt, die durch spätere Beobachtungen des genannten Verfassers noch bedeutend ver- mehi-t wurden, so dass bei der neuen geologischen Landes- aufnahme von Preussen. durch Weg- und Eisenbahnbau unter- stützt, eine grosse Zahl von Punkten in die Spezialkarte eingetragen werden konnte, an welchen Basalt entdeckt wurde. Seitdem ist das Gestein an einer Anzahl weiterer Stellen teils durch Wegbauten blossgelegt, teils in andern Aufschlüssen aufgefunden worden und es wird nicht ohne Interesse sein, dieselben bekannt zu geben. Nach jahrelangen sorgfältigen Er- mittelungen konnte ich das Gestein an zwölf neuen Fundstellen konstatieren und sammeln, und daraus lässt sich schliessen, dass die Entdeckungen noch lange nicht abgeschlossen sind, und dass, wer immer Lust zur Sache hat, zur Vermehrung der Kenntnis der Basaltvorkommen im Taunus beitragen kann. Die im hohen Taunus bis jetzt bekannten und besonders die neuer- dings ans Licht gezogenen mögen in Folgendem etwas näher betrachtet werden. Nach der Lage konnten sie wohl genau bestimmt werden; nach Ausdehnung und Form jedoch nur in denjenigen Fällen, wo die Aufschlüsse in festem Nebengestein gemacht und zum Teil behufs genauerer Beobachtung erweitert — 119 — werden konnten. Ein Ji"i'osser Teil liegt in versc.liotterten (üebieten nnd wnide lianptsächlicli bei Anlage neuer Wege entdeckt. Aber auch da, wo die schmale Gangfonn dentlicli sichtbar ist, wurde in Anbetracht der schwankenden Verhältnisse solcher Gänge, die gar häufig im Verlaufe ihrer sichtbaren Erstreckuug die Richtung ihres Streichens (im grossen Sericitgneisbruch zwischen Rambach und Sonnenberg) und Einfallens (am Eppsteiner Tunnel- portal) ändern, eine genaue Messung nicht V(jrgenommen. Auch die Mächtigkeit der (4änge hat in vielen Fällen nur für ganz bestimmte Stellen Bedeutung, da dieselben nach kurzem Verlaufe sich oft verjüngen, selbst auskeilen, um wenige Meter seitlich einen neuen Gang aufsetzen zu lassen, was am Kuppel (Gipfel) zwischen Naurod und Rambach beobachtet werden konnte. In NO. beginnend ist bei'Cronthal ausser dem früher be- kannten schmalen Gang im Tliälchen unmittelbar hinter dem Ivurhause ein kaum 30 cm breiter Lagergang in der ganzen Länge des auflässigen Sericitgneisbruches links an der Strasse nach Mammolshain aufgeschlossen. Durch die graue Farbe, w^elche das zersetzte (xestein mit dem ebenfalls mürben Sericitgneis gemein hat, konnte es der Wahrnehmung leicht entgehen. Die Schichten des letzteren, denen der Basalt wie eingeschaltet ist, stehen auf dem Kopf und streichen WNW. ; es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass dieses Vorkommen mit demjenigen hinter dem Kurhause im Zusammenhange steht, wenn auch dessen Richtung NO. gedeutet wurde. Südwestlich vom (Tipfei des Altkönigs, etwa 50 m unter- lialb des Fuchstanzweges in der nordöstlichen Ecke des Cron- berger Gemeindewaldes, wurden bei Anlage eines neuen Weges zahlreiche bis über kopfgrosse Kugeln von Basalt im lockeren Boden aufgefunden. Am Stauffen NO. vom grossen Mannstein etwa 140 m über der Sohle des Fischbachthals wurde gelegentlich der Anlage des neuen Fahrwegs nach der Villa des Herrn Baron v. Rein ach ein schmaler Gang im Sericitschiefer angeschnitten; nach dem am Wegeinschnitt aufgesuchten Saalband ist die Richtung SW. Dieselbe Richtung scheinen die Gänge von Eppstein zu verfolgen. Etwa 4 m vor dem südlichen Tunnelportal ist im Einschnitt auf der linken Seite ein ^/^ m breiter steil in SO. einfallender Gang zu beobachten und 2 m weiter nach dem — 120 — Stationshause zu ein zweiter ebenso mächtiger, der sich im Bogen nach oben an den ersten anlegt. Auf der anderen Thal- seite im Haasenwald — jetzt Besitzthum des Herrn Dr. Kreckel in Eppstein — wurde bei einer Weganlage ein 1 m breiter Gang getroffen, der genau nordöstlich von der genannten Stelle im Tunneleinschnitt liegt, und neuerdings erhielt ich die Mitteilung, dass im Distrikt Xeuburg SW. vom Tunnel Basalt gefunden Avurde. Ungefähr 800 m von der Haltestelle Auringen-Medenbacli gegen Igstadt im Eisenbahneinschnitt ist ein ^[^m breiter etwa 7(>" in SW. ehifallender. N^^^ streichender Gang deutlich blossgelegt. Die ausgedehnten, längst bekannten Vorkommen am Erbsen- rotlier Kopf bei Xaurod wurden sclion verschiedentlich beschrieben, weshalb für diese Lokalität nur zwei neuerdings aufgeschlossene (länge zu erwähnen sind, von denen der eine etwa 300m (■)stlich vom Eingang des südlich gelegenen sogen. Herrschaft- lichen Bruches durch Wegbau zum Vorschein kam und der andere in einem Bausteinbruche nahe am Nauroder Eriedliof, kurz vor der AbzAveigung des Weges nach dem Erbsenacker von der Landstrasse nach Wiesbaden durchsclniitten wurde. Die Mächtigkeit des stark zei-setzten Gesteines beträgt 30 cm und bei saigerem Einfallen ist das Streichen SW. Bei Herstellung des neuen Fahrweges von der Wiesbaden- Nauroder Strasse nacli dem Kellerskopf fanden sich südlich un- gefähr 400 m von der Spitze entfernt im verschotterten (lehänge grosse rundliche Brocken, bis zur Oberfläche frisch erhaltenen Basaltes in grosser Menge vor. Von einem weitabgelegenen früheren Schürf liegt die Stelle OSO. Unregelmässig verlaufende, sich auskeilende und wieder aufsetzende, annäliernd SAV. streichende schmale (Tränge zer- setzten Gesteines konnten im Verlaufe der Steinbrucharbeiten im Sericitgneis am Kuppel oberhalb Rambacli beobachtet werden. Ein grösserer über 2 m mächtiger Gang mit frischem (Gestein unterhalb des Rambacher Friedhofes am Kitzelberg wurde in letzter Zeit zu Strassenmaterial ausgebeutet. Er fällt fast senkrecht und streicht WSW. Im grossen Rambacher Steinbruch auf der linken Thalseite gegen Sonnenberg sind mehrere schmale Gänge sichtbar, die von den Steinbrechern faule Adern genannt werden. Das (Testein — 121 — ist fast vollständig' zersetzt und nur aus erhaltenen grösseren Kug'eln können zuweilen noch kristallinische Kerne heraus- geschlagen werden. Der Verlauf der Gänge scheint wesentlich an die wellenförmige Bewegung des umgebenden (lesteines ge- bunden zu sein. Noch weiter fortgeschrittene Zersetzung zeigt eine NNO. verlaufende Spaltausfiillung im Steinbruch gegenüber dem Wies- badener Rettungshaus auf der nördlichen Seite des Tennelbach- tliales. Die Masse gleicht einem grünlich grauen Tlion, den man erst im Zusammenhalt mit dem Gesteine von Eambach und einer Gangausfüllung in der Goldgrube bei Hallgarten als Zersetzungs- rest von Basalt erkennt. Das ausgedehnte Vorkommen in NW. von Sonnenberg ist längs des A>'eges nach dem Bauhölzer Kopf und eines seitlichen Feldweges auf eine geraume Strecke hin zu verfolgen und es befremdet einigermaassen. dass eine praktische Ausnützung des- selben bisher noch nicht stattgefunden hat. Die Absonderung ist hier wie bei den anderen ausgebreiteten Vorkommen eine unregelmässig klüftige und nur im Nauroder Gemeindebruch scheint eine liorizontal plattenförmige vorzuwalten. Von einem Bewohner Sonnenljergs wurde vor vier -lahren südöstlich der Würzburg, nahe der westlichen Seite des Idsteiner Weges ein Gang aufgefunden, der nachher von einem speku- lativen Steinbruchsunternehmer auf eine gute Strecke ausgehoben wurde, so dass die gleichbleibende Breite von 'V* m, das senk- rechte Einfallen und SS^^^-Streichen genau festgestellt werden konnte. Eine bedeutende Erstreckung scheint das Gestein von Eauenthal zu haben, denn wenn auch noch kein Aufschluss statt- gefunden hat, so deuten zahllose kleinere sehr harte Kugeln in den Gewanuenwegen des Spitzen Eück darauf hin, dass der grösste Teil dieses Rückens von Basalt eingenommen ist : auch klagt der Ackersmann, dass das Geschirr häufig auf solche Knollen stösst. Im Kiedricher Wald zwischen dem Wolfsborn und dem Kalte- born und weiter aufwärts gegen Hausen v. d. Höhe liegen zahlreiche grössere und frische Basaltstücke, die weniger einem natürlichen Anstehen , als wegen dei' scharfkantigen Beschaffenheit und frischen Erhaltung einem oder mehreren Schürfen zu entstammen — 122 — sclieiiieii ; ducli konnte ich im wellenföi'migen Terrain mit liolier Laubbedeckiing- keinen solclieii finden, audi sonst nichts Näheres darüber in Erfahrung bringen. Das ziemlich ausgedehnte Vorkommen an der Finkenwiese NO. von Hausen v. d. Höhe scheint ein stocktormiges zu sein. Kompakte Felsen treten von NO. her aus dem Schotter und ragen, aneinander gereiht, in die Wiese, dieselbe in einer Breite von etwa 40 Schritte begrenzend: auf der gegeniiberliegenden Seite des Wiesengrundes steht wieder grauer Thonschiefer an. Auch am Bossenhain WSA\'. von Hausen ist das Gestein auf beiden Seiten der Strasse nach Obergladbach auf eine ge- raume Strecke hin zu verfolgen. Südlich im Walde erfolgte vor mehreren Jahren durch kurzen Bruchbetrieb ein guter Aufschluss, der die ausgezeichnet horizontal prismatische Absonderungsform erkennen Hess. Es ist dies bis jetzt die einzige im Taunus auf- geschlossene Stelle, wo säulenförmige Absonderung vorliegt. An der nördlichen Seite des Eabenkopfes im Oestricher Wald ist der (^uarzit von Basalt durchbrochen und die hori- zontale Erstreckung desselben scheint nach keiner Seite hin vorzuherrschen. Die Masse ist so bedeutend, dass vor Jahren mehrere Wagenladungen aus anstehendem Gestein abgefahren werden konnten. Der Hörkopf nördlich von Stephanshausen, besteht, nach rundum zerstreuten (Testeinsstücken zu schliessen, aus einer Basaltkuppe. Dass der Bruchbetrieb im vorzüglichen Gestein aufgegeben, beruht gewiss nur in der Abgelegenheit von ver- kehrsreichen Strassen und Orten. Das Basaltvorkommen von Stephanshausen, Ort, ist fast Legende. Der jetzigen Generation, selbst dem Herrn Bürger- meister, unbekannt, wusste sich ein altes Männchen aus seiner Jugend zu erinnern, dass an einer Stelle, die es noch genau bezeichnen konnte, einmal „schwarze Steine gemacht" wurden. Mit Pickel und Spaten gelang es denn auch, noch einige Stücke aus der Erde herauszuhacken. Die Stelle befindet sich 300 Schritt SO. von der Kirche auf der Grenze zwischen Feld und Wiese. Auf der Generalstabskarte ist in der Einsattelung zAvischen Ingler Kopf und Boxberg, westlich von Pressberg ein Basalt- bruch verzeichnet. An der schwer zugänglichen Stelle ist mit — 123 — Mühe ein zerfallenes Sclmifloch zu finden, in dessen Nähe noch mehrere Irisehe Basaltstiicke iindierlieoen. Auch der Basaltbruch der (Teneralstabskarte am Ameisen- berg ^4 Stunden NNO. Pressberg- reduziert sich auf Schürf- arbeiten, die wahrscheinlich kurz vor Aufnahme der Karte gemacht wurden. Am sehr steilen slidwestlichen Abhang ist die Stelle durch einen mit dichtem Unterholz bewachsenen alten Pfad nur mülisam zu erreichen, eine genauere Beobachtung wegen der hinderlichen Terrain- und Vegetationsverhältnisse jetzt aber sehr schwierig. Auf der entblössten, nun wieder mit dichtem (Testrüpp verwachsenen Stelle liegen mehrere Stücke der gewi'thnlichen dunkelbläulichgrauen Varietät, sowie eines veränderten rötlichbraunen mit Kalkspathmandeln durchspickten (Testeins, das als echter Basaltmandelstein im Taunus sonst unbekannt ist. Auf dem Wege nach dem Ameisenberg von Pressberg aus ist im oberen Teile des scharf eingeschnittenen Hüttenthaies durch Erosion ein Gebirgsprofil auf der linken Thalseite hergestellt, das einen steilen ^4 m breiten Basaltgang zur Anschauung bringt. Die gewaltigste Eruption hat wohl im Cammerforst auf der südwestlichen Seite der A^'aldburgiiöhe stattgefunden. Im Felde der Försterei beginnend ist das (Testein in einer AVeg- böschung quer durch den Abhang auf mindestens 500 m zu ver- folgen. Auf dem Gipfel der Waldburghöhe steht wieder Quarzit an. Nach abwärts im steilen Bodenthal ist die Beobachtung um so schwieriger, als Eollstücke bis zum Rhein hin liegen: doch weist die Bodenbeschaffenheit des Forstfeldes darauf hin, dass mindestens auf der südlichen Seite die Ausdehnung nach ab- wärts eine beträchtliche ist. Im Distrikt Schwindeltreppe des Cammerforstes setzt ein •74 m mächtiger Gang durch die nordöstliche Ecke, ist NW. streichend an den Begrenzungswegen im (Tunthal und Grohloch- thale sichtbar und bildet mit diesen gleichsam ein gleichschenk- liges Dreieck, dessen Basis es darstellt und dessen gleiche Seiten l)eiläufig 100 Schritt lang sind. Im weiteren Verfolg der Richtung jenseits des Rheines, wo bei Niederburg im St. Goarer Wald ein guter Aufschluss ist. und auch nördlich gegen die Lahn hin scheint die Ver- breitung sich auffallend zu verringern. denen alt und — 124 — Zusammenstellung- der neuen Punkte: 1. Cronthal W., 2. Altkönig- SA\'.. 3. Stauffen, 4. Naurod, Alsbacli, 5. „ Kirchhof, 6. Kellerskopf S., 7. Rambaeh. Kuppel. 8. „ Kitzelberg. 1). Würzburg. 10. Kiedricher A\'ald, 11. Stephanshausen. Ort. 12. Distrikt Schwindeltreppe. 13. Wiesbaden, Rettungshau> 14. Hallgarten, Goldgrube, zuzufügen sind, obwohl hier das Gestein bis fast zur Unkennt- lichkeit zersetzt ist. Es sind hiermit noch nicht alle bekannten \\)rk()nnnen auf- geführt, sondei'U nur diejenigen, avo das Gestein jetzt noch zu beobachten ist: bei der ^^'andelbarkeit der Aufschlüsse konnte dasselbe an vielen von früher her bekannten Stellen nicht mehr gefunden werden, doch werden dieselben in den geologischen Karten fixirt und vor dem Verlorengehen bewahrt. Solche finden sich bei Cronberg, Mammolshain, Soden u. s. w. Doch vermisst man auf den Karten seit Stifft das sehr ausgebreitete Vor- kommen bei Rambach SO. auf der Höhe gegen den Lindenthaler Hof zu um so mehr, als dasselbe ganz in der Nähe tertiärer Ablagerungen als geflossene Decke mit diesen vielleicht in Be- rührung steht, wodurch bei einem etwaigen künftigen Aufschluss Gelegenheit zur Bestimmung des geologischen Alters der Taunus- basalte gegeben werden könnte, wofür bis jetzt jeder Anhalts- punkt fehlt. Ein neues Raubtier aus deui uiitteloligocäuen Meeressand des Mainzer-Beckens. Dftsf/tfioffon FlonheuHvnsis ii. ü. ii. sp. Von Dr. A. Andreae in Heidelberg-. Hierzu Tafel IV. Die wegen ihres Keichtumes an Halitlierienresten beiiilmi- ten mitteloligocänen (tongrisclien) Meeressande von Flonlieini in Rheinliessen haben ausser diesem Meersäugetiere nur ausser- ordentlidi sparsame Reste anderer Mammalien geliefert. In erster Linie ist neben dem Halitheriiun Schhr.i Kaup, welches uns Lepsius in seiner schönen Monographie so gründlich geschildert hat. \\{}c\\Anthracotheriunimaynuni zu nennen, hinreichend unter- schieden und sehr viel grösser als das im gleichalterigen Asphalt- kalk von Lobsann im Ut. Eis. vorkommende Anthnicoflfefünn nhaiinun Cuv.*) Das Darmstädter Museum besitzt von der Lokalität Flonheim zwei Molaren, die von Lepsius (Mainzer- Becken, Darmstadt 1883, p. ö8j erwähnt werden. .Mir liegen zwei Fragmente eines grossen linken Femur vor und zwar der Condylus des Femurkopfes mit dem medianen Eindruck des Ligamentum rotundum, sowie ein Teil des proximalen Endes wohl vom gleichen Femur, mit den untereinander ziemlich gleichen Rotularleisten.**) Beide Reste gehören aller Wahrscheinlichkeit nach einem recht grossen AvthmcotlicriKDi an. Das schönste und wertvollste A}if]i,mcofJ((>miiii-':>i\\ck befindet sich jedoch im Bri- tischen Museum und wurde hier seinerzeit von Kaup angekauft: es stammt von Uffhofen bei Flonheim. Ich hatte (Telegenheit, *) cf. Alihandl. der yeolog-. Laiulesaustalt von Elsass-Lutlniiiiicii. B( Heft .H, pag-. 118. **) r)ir innere Leiste ist nnr ein wenig li()lier als die äussere. — 126 — dasselbe im Herbste 1884 dort zu sehen und liegt mir jetzt der Gypsabguss vor. Es besteht ans einem herrlichen Oberkiefer mit Gaumenbein von 0,4 m Länge mit beiden Zahnreihen und gewaltigen C'aninen, auch sämtliche Praemolaren sind hier in situ vorhanden und fehlen nur die beiden vordersten Incisiven. Eine genaue Beschreibung und gute Abbildung des schönen Originalstückes wäre sehr erwünscht.*) Ausserdem erwähnt Lepsius noch (4. c. p. 58) Knochen der hinteren Extremität von Rliinoceros sp., im Darmstädter Museum befindlich, sowie eine y,PJfoca sp." mit der Angabe im Heidelberger Universitäts- Museum.**) Beim Nachsuchen in dieser Sammlung fand sich ein Unterkiefer bei den Flonheimer Halitherienresten, welcher mit der Etikette ^^Pfrrodon dnsy ujvides Cwy.? HnlifheriirmSdm-hten Elonheim, erhalten durch Sandgräber Kraemer 1867" wohl noch von Pagenstechers Hand bezeichnet ist; dazu ist mit Blei- stift bemerkt ,.Phoca?" Ich weiss nicht, ob es sich vielleicht bei der obigen Angabe um dieses Stück handelt, in diesem Falle müsste das Vorkommen Yon Phoca beiFlonheim aus derl^itteratur verschwinden. Wir haben es bei diesem Unterkiefer mit einem neuen Raubtiere zu thun, welches in der That dem Ptemdon (lasijurnides noch am nächsten steht. Dasselbe verdient auch aus dem Grunde besonderes Interesse, als es das erste Stück eines Raubtieres aus dem Oligocän des südwestlichen Deutsch- land ist und soll nachstehend beschrieben werden. Zu grossem Danke bin ich dem Direktor der Heidelberger Sammlung. Heri-n Hofrat Bütschli, welcher mir das interessante Stück zu diesem Zwecke anvertraute, verlumden. Dasiiiirodon, nov. gen. Als einziger Überrest liegt ein Unterkiefer vor, auf den sicli alle Angaben beziehen. Diese neue Gattung gehört zu den primi- tiven Caruivoren mit marsupialem und insectivorem (Gepräge und gehört zu der von Oope aufgestellten Familie der Orodonfa.'''''''') *) Das Stück trägt die Kataloii-Niinimer 28770 und ist erwäliiit in Gervais' Zool. Pal. franc. II. Ed. p. 19Ü. .si)\\ie in Lydekker ("at. of tlie foss. Mam. Brit. Mus. II. 1885, p. 237. **) Die g-leiche Phoca wird auch von Lepsius in seiner Arbeit ülier Ildlifli. Srhinxi, 1882 p. 102, erwälmt. ***) Vero-1. niinii'ntlirli ('(,pe the Cjru^/n/i/a Am. Xat. 1SS4, i. 255 etc. — 127 — Sie steht der Gs^ihmg Ptcrofhm Blaiiiville (1841) wohl am nächsten. Die Ähnlichkeit mit dieser Gattung ist sehr gross und wird namentlich durch folgende Merkmale bedingt: 1. Fehlen eines innern Höckerchens derünterkiefermolaren.^) 2. Eeisszalmartige Form der beiden letzten ]\lolaren. ;]. Die Zalmformel c, 3pm, 3m.**) 4. Die Kleinheit des ersten Molaren im Verhältnis zu den benachbarten Zähnen. ö. Die gestreckte und gerade Beschaft'enheit des unteren Unterkieferrandes. Namentlich letzteres Merkmal ist, wie Filhol hervor- gehoben hat. ganz charakteristisch für Pterodon , während die anderen genannten Merkmale auch mehr oder weniger der Gattung HiiaenodoH Or/jaena und teils auch einigen anderen zu- kommen. Die naheverwandten amerikanischen Gattungen, Ileini- psnlodon Cope***) aus dem Oligocän (White River epoch), Oxjiaciui Copef) (Wasach) und Protopscdis Cope ff) (Bridger group), beide aus dem Eocän, weichen in höherem Grade von unserer Form ab als Pterodon. Ausser den oben genannten, in die Gruppe der Oxi/aem'dae Cope gehörigen Formen, müssen auch noch die Mesotiijchidae-\-\f) speziell die Gattungen Mcsoni/.r Cope (Wasach) und Dissaeus Cope (Puerco) zum Vergleich herangezogen werden, welche durch den einfachen Bau ihrer Unterkiefermolaren an *) Cope, Tert. verteb. of the West, J. 1884 p. 260, J^/crodoii inf. inul. without internal tubercles". Die andern niarsupialen sowohl als placentalen Raubtiere weichen durch das Vorhandensein innerer Höcker an den Unter- kieferniolaren ab, den Robben und Seehunden hingegen fehlen dieselben; ein T^mstand, der vielleicht die Bezeichnung „Phnrn?'- auf der Etikette unseres Stückes veranlasste. **) Diese für die meisten P/'^^-o^o;; -Individuen aus den Phosi)horiten von Quercj' geltende Formel ist zuweilen, wie es scheint namentlich bei jugend- licheren Exemplaren, noch durch das Hinzukommen eines einwurzeligen vorder- sten Praemolaren vermehrt. ***) Am. Nat. 1885, p. 163. Extr. Ann. Rep. geol. and uat. hist. Survey of Canada 1885, p. Vert, of the swift current creek, p. 2. t) Cope, Tert. verteb. of the West, I. 1884 p. 313 (hier weitere Lit.). Lydekker vermutet bei Besprechung von r/r/yrtcwr^ ^ö/Zm*- Filli , der einzigen europäischen Ox/jaena (aus den Phosph. von Qnercy), die eventuelle generische Identität dieser un^l überhaupt der (Tattung O.njnciin mit Pln-nrlon. (^eol. Mag., 1884 p. 445. tt) Cope, 1. c. p. 321. tft) Cope, Crcodinila 1. c. 128 Dasiiurorlon erinnern, aber durch die Zalmzalil, den abweiclien- den Bau der Praemolaren und andere Merkmale sich unter- scheiden. Die Unterschiede, welche uns bewogen haben, die Flon- lieimer Form nicht nur als eine nov. sp. der Gattung* Plemdon selbst aufzufassen, sondern ein allerdings nahestehendes nov. gen. darauf zu begründen, liegen wesentlich in der sehr ab- weichenden Beschaffenheit der beiden letzten Molaren. Diese Zähne haben bei Ptcrodon einen ungemein charakteristischen Habitus, bedingt durch die nahezu gleiche Grösse der zAvei vor- deren Zahnhöcker. Die Zähne der Flonheimer Form weichen wesentlich von diesem Typus ab. Der vordere Höcker ist weit niedriger, der hintere Talon dagegen weit stärker entwickelt. so dass er etwa Vs ^^^^ ganzen Zahnlänge beträgt; auch sind beide Zähne ziemlich gleich gross. Sie erinnern emiger- massen an Vasynru.^, was den (xattungsnamen veranlasste.*) m Mi Dnsi/t/rofJoii Flniihcitiii'nsis Ptn -0(1 <) 1 1 (las// uro id es . Copie iiacli Filhol. 1. c, T. 32, Dasjinrodon gehört mitteloligocänen oder tongrischen Schich- ten an, während Fterodoi/. von dem in allem zwei sichere Spezies \Pf. dasi/umidcs Blv.**) und Pt. Innirisiciis Filh.*"")| bekannt sind, älter ist und hauptsächlich ein unteroligocänes Lager zu haben scheint. So fand sich die Gattung im Pariser Gips bei Sannois, sowie im Unteroligocän Bembridge limestone der Isle of Wight. In den Bohnerzen von Ober-Gösgen (Kanton Aargau) fand Rütimeyer einen Zahn, der wahrscheinlich hierher gelKU't. Ferner kennt man Pfrmdon aus den Lignites de la I)el)ruge bei *) Der Name Dasijurodon soll nicht allein nu Ihisiiiinis. sdiidern audi an den Pterndnn dasij/irnidrs erinnern. **) P/rrndnii pnr/s/i'nsis BW.. PI. ( 'iirii ri Www^ uml /'/. ('niiiutiidi \\)\w\ sind wohl alle nni' Synonyma, cf. Lydekker, (at. foi-<. ]\[ani. Biit. l^fns. T, 1885 p. ;-?3. ***) Nnr doi' olicrkietVr hckannt. Filh.iL .\nn. Sc. oeol., I,s7(i ii. 218, Tat. ;W, I-V. 184- 87. Ber d Scnckenh natiuf. des /SS7 Taj: W. LiÜi.Ansiy.Wemen Wüuer.Franktun'yM^ Dasyurodon Flonheunensts Andr Meeressand Flonheim RH — 129 — Apt (Vaucluse) und aus den Pliosplioriten von Queroy bei Bacli, Bedur und Escanip; letztere Bildung entspriclit nicht genau einem einzigen geologischen Niveau, sondern reicht wolil vom Obereocän bis weit in das Oligocän liinein.*) Iktsf/in'odo)/ F/oifl/riiHensis nov. sp. Der Gattungsdiagnose sind im Wesentlichen nur noch die ]\raasse, sowie die Besclireibung der Zahndetails hinzuzufügen. Es liegt die I^nterkieferhälfte eines alten Tieres vor, wie die volle Entwickelung und ziemlich starke Abnutzung der Zähne zeigt. Das Gebiss und namentlich die Molaren deuten durchaus auf Fleischnahrung, durch ihre einfache Form und den Mangel innerer Höcker vielleicht sogar auf Fischnahrung hin. Der Kiefer ist vorn und hinten zerbrochen, so dass alle Incisiven, sowie der liintere Unterkieferwinkel und der aufsteigende Ast mit dem Gelenk fehlen. Die stark zerfressene Oberfläche des Knochens scheint auf weiteren Transport, entsprechend dem Vorkommen in einer rein marinen, allerdings nicht kiistenfernen Ablagerung, zu deuten. Der Kiefer ist überall ziemlich gleich hoch und zeigt den auch für Pferodon charakteristischen geraden und ziemlich paralle- len Verlauf des Ober- und Unterrandes. Die Gefässlöcher an der Aussenseite zeigen ungefähr die gleiche Lage wie bei Ptcrodoii und die teilweise erhaltene Symphyse liegt gleich hinter der Eckzahn - alveole. Die durchschnittliche Hölie der Kiefer beträgt 0,035 m. seine Dicke vorne 0,017 m, hinten 0,013 m. Die ganze Backen- zalmreihe ist etwa 0,085 m lang und zeigt, obwohl die Zähne *) Xaclisteliend ist. Einiges der wichtigsten Litteratnr über Pfrroflon mitgeteilt: Cuvier, Disconrs s. 1. revol. du globe, 1830. — Blainville. Osteog. Snbnrs., 1841 p. 48. — Bronn, Leth. geog. VIIJII, 4. Tf. LXII, fg. 4, 5. Pf. Cvrieri Fomel, Bnll. Soc. geol. Fr. ser. II, 1846 p. 392. — Pomel, Oatal. method., 1853 p. 116. — Gervais, Zool. Palaeont. gen. I, 1867—69 p. 162: desgl. Zool. Pal. franc. 1848-52 p. 130 n. 2-5, PI. XXVI, fg. 7-9, PI. XVIII. fg. 15, 6. — Eütimeyer, Eocäne Säugetiere ans dem Schweizer Jura, 1862 p. 87. Denkschr. d. all. Schwz. G. f. Nat., 1862. — Filhol, Ann. Sc. geol. VH, 1876 p. 214 etc., PI. XXXIII, fg. 164-66 ; XXXIV, fg. 188. - Gau dry, Enchain, d. monde an'im., 1878 fg. 5,6. — Filhol, Mem. Mammif. Phosph. guercy Toulouse, 1882 p. 25. — Filhol, Bull. Soc. philom. Paris VII. 1882 — 83, 1. Desc. de la base du crilne des Ptcrochm, p. 98. — Lydekker. Notes on some foss. (Virj/irom etc. Geol. Mag. Dec. 1884, III. pag. 444. — Lydekker. Cat, ot tV.ss. :\Iaininalia Brit. Mus., I. 1885 p, 33. 9 — 180 — nicht dicht gedrängt stellen, kein eigentliclies Diasthem, anch fehlt ein solches zwischen dem Eckzahn nnd dem vordersten Praemolaren. Die Zahnformel ist [c|. Ip^], p^, p\ [m'|, m^, m^;*) bei den eingeklammerten Zähnen ist nur die Alveole oder die Wurzel erhalten. Zu vorderst sieht man von aussen die Alveole eines sehr kräf- tigen nur wenig schräg stehenden Eckzahnes (c). Der vorderste Praemolar (p^) ist abgebrochen, doch sind seine beiden A¥urzeln noch erhalten. Der zweite Praemolar (p^) ist ein einfacher kegelförmiger Zahn vorne und oben etwas abgenutzt : er weicht durch seine kürzere kegelförmige Gestalt vom gleichen Zahn des Pterodon das///iroi(lcs nur wenig ab. Der letzte Praemolar (p') ist sehr gross, spitzkegelförmig und etwas nach hinten gebogen, er hat hinten einen deutlichen aber niedrigen Talon. Der ent- sprechende Zahn von Pterodon dasi/?iroidrs ist etwas schwächer entwickelt und zeigt zuweilen einen vorderen Seitenhöcker (Filhol 1. c. Tf. 32, Fg. 188), der sich bei unserer Form kaum bemerk- bar macht. Am hinteren Theil der Zahnspitze ist an der Aussen- seite eine Abnutznngsfläche wahrzunehmen. Der erste Molar (niM ist abgebrochen und sind nur die beiden Wurzeln übrig geblieben, jedoch die Lücke lässt uns erkennen, dass dieser Zahn kleiner war, als seine beiden Nachbarzähne. Der zweite Molar (m^) ist schmal und langgestreckt, der bei Pterodon so stark entwickelte vordere Seitenh()cker ist an demselben weit kleiner und erreicht nur etwas mehr als die halbe Höhe der Zahnkrone. Der spitze kegel- förmige, nach oben gerichtete Mittelh()cker ist weitaus am höchsten und der hintere Talon ist auifallend stark und lang, er ist beinahe ebenso hoch wie der vordere Höcker und zeigt oben eine gerade ziemlich scharfe Kante. Alle drei Höcker sind oben etwas ab- genutzt und namentlich der Talon zeigt hinten ah der Aussenseite und vorn an der Innenseite eine deutliche Schlifffläche, bewirkt durch die Oberkieferzähne. Der letzte Molar (m^) ist dem vorigen an Gestalt und Grösse sehr ähnlich und kaum merklich grösser. Der vordere Höcker ist hier noch etwas niedriger, der hintere Talon ein wenig kürzer und mehr gerundet. Die Spitze des grossen Mittel- höckers und des Talon sind abgenutzt und ferner sehen Avir eine grosse in der Mitte schwach gebrochene Schlitffläche an t 3 *) Das Vdllstiindig-e Geljiss \on P/rnxIo)/ ist i " .^' ' , c-^, l'^^^j-f,,!^) ^ i:u der Aussenseite des Mittelliöckers ; dieselbe liegt etwas nach hinten nnd reicht fast his zur Wurzel, einen grossen iiher- greifenden Oberkiefermolaren andeutend. Bei allen diesen Backenzähnen ist die untere Schmelz- einfassung der Zahnkrone, sowohl innen wie aussen, deutlicher und schärfer ausgebildet als bei Pterodon. Die Dimensionen der Zähne sind folgende, in Metern ausgedrückt: r P^ P' m' m^ m^ (h-össte Höhe (irösste Länge Grösste Breite Höhe des hinteren Tahjn . . Hithe der vorderen Zahnspitze — - 0,008 0,013 0,0085 0,015 0,016 0,009- 0,005 ? 0,012 0,013 0,0165 0,0087 0,006 0,008 0,0135 0,0175 0,0085 0.0065 0,0075 Dem niclit ausschliesslich fachmänniscli palaeontologischen Leserkreis dieser Zeitschrift gegenüber dürfte es vielleicht ge- rechtfertigt und erwünscht erscheinen, einige wenige Worte über unsere derweilige Kenntnis jenes eigentümlichen Formen- ki-eises alter Raubtiere zu sagen, an welchen sich offenbar unsere neue, noch so wenig gekannte Gattung Dasijurodon anschliesst. Die (rattungen Pterodon und Hi/neNodott sind schon seit langer Zeit bekannt. Dieselben waren wegen gewisser marsu- pialer Merkmale in ihrem Gebiss, wie unter anderem das Vor- handensein mehrerer Reisszähne,*) von vielen Autoren, wie Laizer, Parieu, Laurillard, Pomel und Gaudry zu den masupialen gestellt worden, eine Ansicht, die namentlich noch durch die Auffindung eines T)idelp1iijS'»,vi\ge\\ Halswirbels in den Phosphoriten von Caylus, den Gaudry dmn Ht/aenodo/t zurechnete, gestützt wurde. Andere wichtige Charaktere sprachen hingegen nicht für Beutel tierverwandtscliaft, so der von Filhol entdeckte viel vollständigere und eigenartige Zahnwechsel, der Mangel an grossen Gaumenlöchern, Form und Lage der Öffnungen der Schädelbasis, die hei Pterodon, wie Filhol zeigte, sehr an die Ursiden erinnern nnd der Umstand, dass der Unterkiefer- *j Ein ]\Ierknial, da.s auch die Insektivoren und Pinnipedier mit diesen bis zu o'eAvisseni Grade teilen. — 132 — Winkel nicht wie bei den Beuteltieren nach innen gebogen erscheint. Aus diesen Gründen rechneten andere Forscher, wie Blainville, Pictet, Gervais, Owen, Filhol und Lydekker. diese Formen zu den placentalen Säugetieren und zwar zu den Carnivoren. Aymard betrachtete unsere Formen als vermittelnde und nannte sie suhdidelplies. ( ! o p e stellte sie wegen ihres kleinen meist glatten Grosshirnes, ihrer abweichenden Zahn- und Skelett- . ausbildung mit den Insectivoren zusammen zu seinen Creodonten, schloss aber die Ht/np?iodo?ifidae anfangs davon aus. Lydekker dagegen vereinigte sie unter dem Namen Carnivora pn'uN'got/a. Es erhellt aus dem obigen, dass diese altertümlichen Formen lelativ wenig spezialisierte Fleischfresser waren, die in manchen Stücken an die carnivoren Beuteltiere erinnern, auch viele An- klänge an die Insectivoren haben, wie dies namentlich von Oope und auch schon von Huxley betont worden ist. Von den Extremitäten und dem übrigen Skelett, ausser Schädel und Gebiss, ist noch wenig bekannt. Gervais bildete einen Astraf/ahis ab, der zu Hyaenodon gehören soll. Ob die Hyaenodonten, die offenbar zu den höher stehenden Formen gehören und auch noch in geologisch jüngeren Schi(']iten(Sivalick- liills z.B.) vorkommen, ein verwaclisenesScaphoideum undLunare besassen,*) wie die Raubtiere, dürfte noch nicht mit Sicherheit entschieden sein. Bei den anderen Creodonten, namentlich den amerikanischen, waren diese beiden Knochen nach Cope getrennt. Viele noch nicht genau beschriebene Extremitäten-Knochen, die entweder zu Pferodon oder zu Hi/ae/iodot/ geli()ren und meist aus den südfranz()sischen Phosphoriten stammen, liegen nocli im Britischen Museum, wie Lydekkers Katalog berichtet. - Cope hat in seinem grossen und schönen Werke, „Tert. verteb. of the West 1881," sowie in der schon zitierten Arbeit über die ( 'reodonten das amerikanische Material gesichtet und ist offen- bar die schon ziemlich gut bekannte Oxi/aena, eine dem Pfpyodon sehr nahestehende Form, so dass Cope beide als O.niamidac zusammenfasst und Lydekker dieselben eventuell als ident betrachtet. Die Oxyaenen erinnern in ihrem Skelett schon in vielen Stücken an die C'arnivoren und in einigen Details speziell *) (Tervais i>ibt ein solelios wolil l'älsclilicli bei Iliinfiiodmi an. was Scott, welcliev aiiierikanisclie Feriiieii untt'vsnciire. liestivitet. - 133 — an (lie Ti-siden,*) andere Merkmale weisen aut iMai>;upialien Iiiii. Die (Jlieder waren im Verhältnis zum Küi)f und Gebiss klein, der Fuss plantigrad. vorn und hinten fünfzehig, die Finger kurz und schmal, der Schwanz lang und stark. Cope ist der Ansicht, dass die Oxyaenen gerne im Wasser lebten (1. c. pag. 318, „were aquatic in their habits"). 'l&i:^ *) Die Ursideii, Avelclic im Bau vuu Scliiidel und (iliedeni öfters au Plcro(/(iii und die Oxyaenen erinnern, sind offenbar, mit Ausnalime ihres Gebisses, in dieser Hinsicht altertümliche Carnivurenfurmen und es ist von Interesse, dass die ihrem Gebiss nach so weit verschiedenen Pinnipedier (welche wir jetzt noch nicht über das Miocän hinaus fossil zurückverfolgen können) gerade in Bezug auf Skelett und Schädel auch den Ursiden unter den Carni- voreu noch am nächsten stehen. Zweiter Beitrag zur Herpetologie Südwest- und Süd-xVfrikas. Von Dr. Oscar Boettger in Fianktuit a. M. (Mit Tafel V.) Im Bericlit über die Senckeiihergisclie Xaturtbrsdiende (lesellscliaft 1886, p. 3 — 15, Taf. I und p. 21, habe ich von Angra Pe(iiiena an der Küste von Gross-Namalaud die fünf Eidechsen Ptoiopus (/arrulus (Smith), Pachi/dacf//lus Blhnnii (Smith), Af/ai//a (lira Daud., Scapfeira depressa (Merr.) und Aroiitias liiienfns Pts. und die vier Schlangen Rhamphiophis inulthiKictdatu.s (Smith). Psammophis sibüans (L.), Vipera caudalis Smith und V. Schneider/ Bttg-., sowie aus der Wüste Kala/ari die Eidechse L//godart//ffis Capcnsh (Smith) als vorkommend angeben können. Heute nun bin ich. Dank der freundlichen Aufforderung des Herrn Dr. Hans Schinz in Riesbach bei Zürich, der mir die Bearbeitung seiner reichen, im Laufe von 2^2 Jahren in Südwest- Afrika vom Cap bis nördlich zum Ovambolande zu- sammengebrachten Sammlung anbot, in der Lage, einen weiteren, recht erheblichen Beitrag zu der dortigen Reptil- und Batrachier- fauna zu geben. Nach Herrn Dr. Schinz, der sich in erster Linie die Erforschung der Pflanzenwelt und der Ethnographie des in Rede stehenden Gebietes zur Aufgabe gestellt hat, „ist das ganze Gebiet des Orange-Flusses bis zum Ciinene und vom Atlantischen Ozean bis zum Transvaal (und teilweise dieses mit) in pflanzen- geographischem Sinne als „Kalaxari-Gebiet" aufzufassen, wobei aber zu beachten ist, dass, wie wir den südlichen Teil von Gross- Namaland als Übergaugsgebiet zur Capvegetation bezeichnen — 1H6 — niilssen, so auch Ovamboland allmählich in das Siulaiigehiet (ini Siiine Griesbachs) übergeht. In faunistischer Beziehung scheint mir die kolossale Übereinstimmung mit den capländischen Formen prägnanter zu sein, was sich wold teilweise durch das den Tieren zukommende Lokomotionsverm()gen erklären lässt. „Von der Westküste steigt das T^and terrassenförmig Ijis zum Gürtel der Kalahari auf eine Höhe von etwa 1800 m an. Die Küstenregion ist sandig und unterscheidet sich absolut nicht von der Westküste der Capkolonie. Granit wechselt mit Gneiss: im Innern treffen wir zwei Sandsteinplateaux, oftmals von Kalk überlagert, deren Schichten eine Neigung nach Osten verraten. In Damaraland ist Granit vorherrschend und Sandstein auf den nördlichen Teil des Landes beschränkt. Ovamboland ist eine kolossal grosse, sandige Hochebene von ermüdend gleichmässigem Charakter, zeichnet sich aber vor den südlicheren Gebieten durch eine regelmässige Regenzeit vorteilhaft aus, was natürlich ein reicheres Tierleben bedingt, ohne dass jedoch die Typen von denen Gross-Namalands wesentlich verschieden wären." Die Orte, an welchen gesammelt wurde, sind sämtlich in Stielers Handatlas auf den Kartenblättern 72 und 71 verzeichnet. Es sind dies der Fuss des Tafelbergs bei Capstadt (Januar 1887). Angra Pequena, | Aus und die Missionsstation Keetmanshoop in Gross-Namaland (1884 — 85), der westliche granitisclie Teil von Gross-Namaland ausserhalb der Region der feuchten See- winde, Damaraland, Upingtonia in Nord-Damaraland, | Noi Xas bei Ghanze in der Kalaxari und der Ngami-See, endlich die Missionsstation Ondonga in Ovamboland. Im ganzen Gebiete findet man nach Herrn Dr. Schinz in stagnierendem Wasser noch eine handgrosse Süsswasser- Schildkröte mit auffallend plattem, schmutziggrünem Panzer, sowie eine weitere 1 — 172' lange, hochgewölbte Landschildkröte von graulicher Farbe. Beide Arten sind ihm leider auf der Reise abhanden gekommen. In der Kalaxari wurde auch die Puffotter ( V/'pera arictaus Merr.) häufig angetroffen , die eine beliebte Speise der Buschmänner sei; diese, sowie noch zwei weitere Schlangen sind ebenfalls auf dem Rückwege nach Capstadt verloren gegangen. Herr Dr. Hans Schinz hatte die grosse Güte, für das Senckenbergische Museum nicht nur Dubletten sämtlicher — 137 — gesammelter Arten zur Verfügung zu stellen, sondern uns auch eine Reihe kostbarer Unika zum (-Jeschenke zu machen, was bei jeder einzelnen seltneren Spezies unten verzeichnet werden soll. Ich versäume nicht, im Auftrage der Gesellschaft Herrn Dr. Seil in z auch hier meinen und der Gesellschaft wärmsten Dank für diese wertvolle Zuwendung auszusprechen. Eingefügt habe ich endlich der folgenden Liste die Namen einer kleinen Sammlung, welche Herr Bachmann bei Malmes- bury, nördlich von Capstadt, und bei (larkebury in der Cap- provinz gesammelt hatte, und die mir anfangs dieses Jahres von Herrn Dr. Aug. Müller in Berlin zur Bestimmung über- geben wurde. Da über die speziellere Verl)reitung der Reptilien und Batrachier im Caplande noch so gut wie nichts bekannt ist. dürfen auch diese kurzen Angaben wohl einen gewissen zoogeographischen Wert beanspruchen. Schildkröten. Testudinidae. 1. Cheraina angulahi (Schweigg.). Dumeril i'i Bibron, Erp. yen. Tome 2. 1885 p. 130 (Tcstitdol: Strauch, C'lielüiiolug, Studien 1862 p. 49 und Verbreitnng- der Schildkröten über den Erdball. 1865 p. 36. Ein Exemplar von Malme sbury, Capprovinz (Bachmann). Aus Gross- Nam aland liegen 2 Panzer vor (Buclmtäschchen dei'Hottentottinen), erhalten im Januar 1885 in Bethanien (Schinz). Der grössere Panzer aus Gross - Namaland von beiläufig 130 mm Länge stammt von einem halbwüchsigen Tiere und ist in Pholidose und Färbung ganz mit der Beschreibung Dumeril ()»c Bibrons übereinstimmend. Das Caudale ist schwarz mit einer scharfen gelben V- förmigen Zeichnung ; alle Areolen des Rücken- schildes sind granuliert, hellgelb gefärbt und tragen, mit Aus- nahme der vordersten und der drei hinteren, einen braunen, wie eingebrannten MittelÜeck. Das Sternum ist gelb; die vier letzten Plattenpaare zeigen ein grosses, in die Länge gezogenes, schwarzbraunes Rechteck, das nach aussen hin scharf begrenzt erscheint, nach innen gegen die Nähte hin aber braune Strahlen aussendet. Das kleinere Stück aus Gross -Namaland von beiläufig 75 mm Panzerlänge zeichnet sich durch ein sehr kleines Nuchale — 188 — aus, das von den benachbarten Platten ganz überwallt erscheint, auf der Unterseite des Rückenpanzers aber doch deutlich zu sehen ist. Die Färbung ist ganz die des grösseren Exemplars : das schwarze Rechteck des Stern ums aber hat nach innen keine Strahlen. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich nach Strauch über das Capland, Natal und Madagaskar, nach A. Smith über ganz Süd -Afrika. 2. TestHclo semiserrata Smith. A. Smith, Ilhistr. South-Afr. Zoology, London 1841), Tat'. G : Boulenger, Proc. Zool. Soc. London, 1886 p. 542, Ein erwachsener Panzer von Ondonga im Ovamboland (Schinz), ganz übereinstimmend mit A. Smith's schöner Abbildung. Umriss des Panzers nahezu rechteckig. Alle Areolen etwas gewölbt; letztes Vertebrale stark gewölbt und deutlich vortretend. Die seitlichen Marginalen bilden keinen Winkel mit den Costalen; je drei der vorderen und drei der hinteren Marginalen verursachen einen scharf gezähnten Rand; vorletztes Marginale ausgebreitet, letztes mit aufwärts gebogener Spitze. Nuchale dreieckig, anderthalbmal so lang als an der Basis breit. Sutur zwischen den Gularen genau so laug als Sutur zwischen den Analen; Sutur. zwischen den Humeralen fünfmal länger als Pectoral- und anderthalbmal länger als Femoralsutur. Graulich isabellfarben, oben mit gelbweissen und dunkel- braunen, vom hellen Centrum ausgehenden Strahlen : die dunklen Strahlen etwas breiter als die hellen. Erstes Vertebrale mit 8, zweites bis viertes mit 10, fünftes mit 9 helleren Strahlen; erstes Costale mit 8, zweites mit 10—11, drittes mit 11, viertes mit 8 Strahlen : Marginalen mit je 2, Caudale mit 3 helleren Strahlen. — Brustschild gelblich mit breiten, scharfen, braunen, fächerförmig nach den hinteren Spitzen der einzelnen Schilder ausstrahlenden Radien. 6 oder 7 auf den Humeralen, etwa 5 bis 6 auf den Pectoralen, 13 bis 15 auf den Abdominalen, 3 bis 5 auf den Femoralen und 2 auf den Analen. Länge des Rückenpanzers in der Mittellinie . . 104 mm Grösste Breite in der Rückenmitte 70,5 „ Grösste Höhe in der Mitte des zweiten Vertebrale 52 „ Länge des Nuchale 9 » — 1H9 — Untere Breite des Nucliale 6,5 mm Länge des Brustpanzers in der Mittellinie . . . 88,5 „ Gularnalit . . . 11,5 mm, Abdominalnalit . . 27^5 „ Humeralnalit . . 20,5 „ Femoralnaht . . . 11,5 „ Pectoralnalit . . 4.5 „ Aualnaht .... 8 „ War meines Wissens bisher nur als häufig aus der Gegend zwischen Lattaku und dem Wendekreis des Steinbocks angege- ben (Smith). Lattaku liegt genau nördlich von Griqualand West. Liegt jetzt im Senckenberg'schen Museum. o. Testudo Verreauxi Smith. A. Smith. 1. c. Taf. 8 X; Boulenger, 1. c p. 541. Von dieser prachtvollen Art liegt aus Gross -Nam a land ein ganz junger Panzer vor (Buchutäschchen der Hottentottineu), erhalten im Januar 1885 in Bethanien (Schinz). LTmriss des Panzers quadratisch gerundet, wenig länger als breit., Die Sutur zwischen den mittleren Marginalen und den Costalen tief eingeschnitten: der Winkel zwischen beiden aber noch nicht stark ausgesprochen. Nuchale fast doppelt so breit wie lang. Beides offenbar Jugendcharaktere. Eückenpanzer schivarzbraun : Dorsalen und Costalen nach vorn, wie in Smith's Abbildung, mit je einer verwaschenen kastanienbraunen Längszone, und mit schmalen gelben, von den gelben Areolen ausstrahlenden Radien. Erstes Dorsale mit 5, zweites und drittes mit 4, viertes mit 6, fünftes mit 4 hellen Strahlen; erstes und viertes Costale mit 4, zweites und drittes mit 4 bis 5 Strahlen. Zweites und drittes Dorsale mit zwei grossen schwarzbraunen, links und rechts auf der Areole stehenden Rundflecken; zweites und drittes Costale und viertes Dorsale mit je einem solchen Fleck , der auf jenen gegen den Oberrand der Areole, bei diesem gegen den Unterrand der Areole gerückt erscheint. Marginalen und Caudale meist mit nur einer breiten gelben, schiefen Strichmakel. — Brustschild hellgelb, in der Mitte von den Pectoralen an eine grosse, aus zwei tiefbraunen Doppelflecken entstandene Längsmakel. Die vorderen seitlichen Marginalen unterseits mit einem braunen Fleck. Länge des Rückenpanzers in der Mittellinie . . 56 mm Grösste Breite in der Rückenmitte 49,5 „ Grösste Höhe in der Mitte des dritten Vertebrale 27,5 „ — 140 — Länge des Nucliale 1,5 mm Untere Breite des Niichale 2.5 „ Pectoralnalit ^,5 „ Die Art wird bis jetzt nur von den (.Quellen des Orange- Flusses angegeben, und ist anscheinend das vorliegende, im Besitz des Herrn Dr. H. vSchinz verbliebene Stück aus Gross- Namaland das zweite überliaupt bekannte Exemplar dieser seltenen Spezies. 4. Teskido (Hoi//o/)/is) arcol(da Tlmnb. Thunberg, Kougl. Vetensk. Acacl. iiya Handl. Vol. 8 ji. 18Ü. Dumeril Ä Bibron, Erp. gen. Tome 2 p. 146. Tat. 14. Fig. 1. la; Strauch, Verbreitung der Schilflkröten über den Erdball 1865 p. 35. Ein Stück von Malmesbury. Capprovinz (Baclimann). Ist nach Strauch über ganz Süd-Afrika, Madagaskar und Mauritius verbreitet. Chelydidae. 5. Fcloinednsd galrata (Scliöptfj. Schöpff, Hist. Test. p. 12, Taf. 3, Fig. 1 (Testm/o) : Dumeril Ä Bibron, 1. c. p. 390, Taf. 19, Fig. 2 (Pentomjx Capensts): Strauch, 1. c. p. 111; Bouienger, Bull. Soc. Zool. France 1880. Seance d. 13. juillet. p. 146. Ein Exemplar von Malmesbury, Capprovinz (Bachmann). Wohnt in ganz Afrika, nördlich bis zum Senegal, Abessynien und Sennär vordringend, und auf Madagaskar. Ist übrigens die einzige Schildkröte, die ich bis jetzt von Madagaskar, und zwar speziell aus Südost-Betsileo. erhalten konnte. E i (l 0 c h s e ii. Geckonidae. 6. Choiidyodadijhis niiguUfer Pts. Peters, Mou. Ber. Berlin. Akad. 1870 p. 111, Fig. 1; Bouienger, Cat. Liz. Brit. Mus., ed. 2, Vul. 1, p. 11, Tat'. 2, Fig. 5. Ein schönes Exemplar dieser wenig bekannten Art von i\I a 1 m e s b u r y, Capprovinz (Bachmann). Scheint ausserhalb der Grenzen des Caplandes noch nicht gefunden worden zu sein: die Stücke des British Museums stannnen z. T. aus der Karroo. 7. Ff/rh/dacfy/fLs Bibron/' (Smith). Boettger. Ber. Senckenbg. Ges. 1886 p. 15 ; Peters, Reise nacb Mossani- bique, Ampliib. 1882 p. 25. — 141 — Drei lialbwüclisige Stücke von | Aus. Gross -Xamaland, gesammelt 1884—85 (Schinz). Übereinstimmend mit Boulengers Besdireibiing-, aber l)ei einem der Stücke etwas mehr Supralabialen als gewöhnlich (10 — 10) und dann auch die Kielung- beider Formen von Rücken- schuppen nicht so scharf ausgesprochen Avie gewöhnlich, (grosse gekielte Tuberkel abwechselnd mit kleineren Rückenschüppchen : diese Tuberkel auf dem Rücken nicht conisch. Finger unten mit etwa 10 queren Lamellen. Färbung normal, weissgrau mit 5 schwarzen (^uerbinden über den Rücken, 10 ül)er den Schwanz. Diese von Benguella (Barboza, Peters, Boulenger) und von Tette (Pts., Blgr.) und Boror (Pts.) in Mossambique abwärts bis zum Cap (Smith, Blgr.) bekannte Eidechse ist in der Litteratur ausserdem verzeichnet aus dem Orang-estaat (Blgr.). von Angra Pequena (F.Müller) und | Aus (Schinz) in Gross-Namaland und von Otjimbingue und Neu-Barmen in Hereroland (Pts.). 8. Parliiidactiilus occUatus (Cuv.). Cuvier, Regne Aiiini. Tome 2 ji. 46 (Geckoj; Boulenger, 1. c \). 20'). Ein Stück von Malmesbury, Capprovinz (Bachmann). Die Art lebt nach Boulenger von Benguella abwärts bis zum Cap und auf der Insel Ascension. In Mossambique wird sie nach Petei's durch den nahe verwandten P. iinnchilnx Pts. einsetzt. Agamidae. 9. Af/a)i/(( hispi<](i (L.). Linne, Mus. Ad. Fred. \^. 44 und Syst. nat. ed. U), Vol. 1 \). 20:') (Ijir-Piia) : Boulenger. I. c. p. 349. Ein Stück von Malmesbury, Capprovinz (Bachmann), ein halbwüchsiges $ von ca. 120mm Totallänge von | Aus. (xross-Namaland, gesammelt 1884—85 (Schinz) und 5 Exemplare, darunter ein d" von 210 mm und 2$$ von 180— 185 mm Total- länge aus Dam a r aland (Schinz). Occipitale vergrössert: Dorsalschuppen sehr ungleich, die Stachelschuppen des Rückens in undeutliche Längsreihen an- geordnet: fünfte Zehe nicht über die erste Zehe liinausragend : Ohrötfnung viel kleiner als die Augenötfnung : Ventralschuppen gekielt. — 142 — Abweichend von B oil le 11 gers Beschreibung sind bei dem Stück von I Aus nur die Kopfschilder, die grossenteils ungekielt erscheinen und die dritte Zehe, die deutlich länger ist als die vierte. — Grau, mit je zwei dunkleren, symmetrischen Flecken in der Nackengegend. Schwanz mit einer Doppelreihe von ca. 9 dunkelgrauen Flecken. Kopfunterseite ziegelrot gefleckt. Die Stücke aus Damaraland haben deutlicher gekielte Kopf- schilder als das ebengenannte, und die vierte Zehe derselben ist deulich etwas länger als die dritte. Das vorliegende c^ hat zwei parallele Reihen von 9 und 11 Praeanalporen, die $$ ein- mal zusammen 10, in der Mitte durch eine porenlose Schuppe getrennte Poren, zweimal zusammen 8, in der Mitte durch zwei Schuppen getrennte Praeanalporen. — Das c? ist oben uniform graugrün, die Kopf Unterseite tintenblau. Die $$ sind überaus ansprechend auf graugelbem Grunde vielfach symmetrisch grau- grün, kupferrot, schwarzbraun und schwarz, bald heller, bald dunkler, gezeichnet, die rotbraunen, schwarzumzogenen Flecke auf dem Kopfe, auf den Gliedmassen und auf dem Schwänze deutlicher als auf dem Eücken. Die jungen Stücke endlich tragen weitmaschige, graue Netzzeichnung auf der ganzen Unterseite. Die Art scheint bis jetzt auffallender Weise nur aus der Capcolonie selbst (Boulenger) angegeben worden zu sein . ob- gleich A. Smith den grössten Teil Süd-Afrikas als ihr Wohn- gebiet nennt. 10. Agania atra Daud. Boettger, Ber. Seuckenbg. Ges., 1886 p. 12. Ein $ von M a 1 m e s b u ry, Capprovinz (Bachmann j, 7 Exem- plare von I Aus, Gross-Namaland, gesammelt 1884 — 85(Schinz). 9 erwachsene c^c?, ein $ und ein Junges aus Damaraland (Schinz). Ich kann nur wiederholen, was ich früher schon gesagt habe, dass nämlich, namentlich bei jungen Stücken dieser Art aus Angra Pequena und Namaland, sowohl der dritte und vierte Finger, als auch die dritte und vierte Zehe unter einander in der Länge nicht wesentlich verschieden sind. Die aus Namaland vorliegenden Stücke zeigen die für die Art charakteristische gekrümmte, in regelmässigen Intervallen mit grösseren Schüppchen ausgestattete Hautfalte längs jeder Seite — 148 — des Rückens und die stküste der Capcolonie (Boulenger) bis gegen Namaland hin (Smith). 12. Zonnrus poljixotiKs (Smith). Smith, Mag. Nat. Hist. (2) Vol. 2. 1838 p. 34 und lUastr. S. Afr. Zool, 1. 0. Taf. 28, Fig-. 1 und Taf. 30, Fig. 7 (Conljilns) ; Peters, Mon. Ber. Berlin! Akad. 1862 p. 18: Boulenger, 1. e. p. 257. — 144 — Ein Stück aus Malmesbur}", Capprovinz (Bachmann), eins aus Gross-Namaland, zwei aus D a m a r a 1 a n d (Öcliinz). Frontonasale durch die breiten Supranasalen vom Rostrale abgetrennt; Flanken mit ähnlichen Schuppen wie der Rücken ))ekleidet : Nasale klein ; unteres Augenlid mit Fenster. Schuppen- querreihen auf dem Rücken 43 — 44, auf dem Bauche 32 — 34: Schuppenlängsreihen oben 34 — 36, unten 20 — 22. Femoralporen 14 bis 16, im Mittel 15 — 15. — Alles übrige, audi die Färbung, normal. Das aus Gross-Namaland vorliegende Stück weicht von den übrigen durch 4 Infraorbitalen ab, deren drittes an die Lippe tritt und zwischen dem fünften und sechsten Supralabiale liegt, sowie dadurch, dass 7 obere und 8 untere Labialen vor- handen sind, letztere in Kontakt mit einer Reihe von 6 grossen Schildern. Auch eins von den Exemplaren aus Damaraland zeigt, bei normaler Anzahl der Lippenschilder . jederseits eine Reihe von () grossen Postmentalschildern. Angegeben wird die Art aus dem westlichen Süd-Afilka vom Orange -Fluss (Smith, Boulenger) nordwärts bis Damara- land (Schinz) und Neu-Barmen in Hererolnnd (Peters). Amphisbaenidae. 13. Aii/jj}f/.s//fie)/f/ (jitfidfifroiis Pts. Peters, 1. c 1862 p. 2h, 1879 p. 277, Fi<;-. 4 und Reise nach :\[()ssain- bique, Ampliib. 1882 p. 87: Strauch, MM. P.iolog-. Acad. St. Pi'tersltunrii' Tdine 11. 1881 p. 412: Boulenger, 1. c p. 447. Ein schönes Stück aus | Noi Xas bei (Tlinnze in der Nord-Kalaxari, im Sande lebend (Schinz). Nasalen in der Schnauzenmitte Sutur bildend ; 4 Praefron- talen in einer (^uerreihe ; 4 Praeanalporen. Occipitalschilder bei unserem Stück ziemlich gross, nach hinten etwas unregelmässig gegen die gleichfalls nocJi grossen Schildchen des ersten Körper- ringels abgesetzt. Links 3, rechts 4 grosse Temporalscliildei'. deren vorderes unteres sich zwischen das dritte und vierte Supralabiale einschiebt. Praefrontalen vorn und hinten fast gleichbreit, mit parallelen Seitenrändern. Submentale verlängert, fünfseitig. Kitrperringel 213, Schwanzringel 45 : Ringel in der Körpermitte oben mit 18, unten mit 14 Segmenten, liici' die beiden miltelsten wesentlich breiter als die übrigen. ~ 145 — Dunkel brauugrau, nach liinten dunkler, fast schwarzbraun: I'nterseite gelblich, Schwanzunterseite dunkel branngrau. Findet sich bei Neu -Barmen im Hereroland (Peters), in Damaraland (Strauch) und bei Ghanze in der Kalaxari (Schinz). Das Stück ist von dem gütigen Finder dem Senckenberg- sclien Museum zum Geschenk gemacht worden. Lacertidae. 14. Seapteim depressa (Merr.). Boettger. Bev. Seiukeiibo'. Ges. 1886. p. 12: Boulenger, 1. c Vol. 3. 1887. p. HO. 21 Exemplare vom Wege zwischen Angra Pequena. ! Aus und Keetmanshoop (Schinz), 13 alte Stücke von i Aus in Gross-Namaland, gesammelt 1884 — 85 (Schinz). Infraoculare auf dem fünften, sechsten und siebenten, seltener auf dem vierten, fünften und sechsten Supralabiale aufruhend : Frontonasal mit dem Eostrale in Kontakt. Zweimal fand ich ein accessorisches unpaares Schüppchen zwischen den Praefrontalen. Die Zahl der Femoralporen schwankt bei den 21 erstgenannten Stücken zwischen 15 und 19 und beträgt im Mittel 17—17. Oben gelbrot. sandgelb bis graugrün, im mittleren Alter ausser dem kurzen medianen Nackenstreif mit vier breiten, rotbraunen, durch schwarze Flecken (luergestreiften und reti- (ulierten Längsbinden: im Alter oft nur jederseits der äusserste, rotbraune, schwarz reticulierte Seitenstreif vom Ohr bis zur insertion der Hintergliedmassen deutlich. Schwanz weissgrau, jederseits mit einem scharf abgesetzten, schwarzen Längsstreifen. Bei den 13 alten Stücken von | Aus liegt das Infraoculare siebenmal auf dem fünften, sechsten und siebenten, fünfmal auf dem sechsten, siebenten und achten, einmal auf dem vierten, fünften und sechsten Supralabiale. Die Zahl der Femoralporen schwankt bei den 13 vorliegenden Stücken zwischen 15 und 20 und beträgt im Mittel 17—18. Etwas auffällig in Form und Färbung ist ein einzeln von I Aus vorliegendes Stück. Bei ihm ist die Schnauze feiner zu- gespitzt, die Supralabialen sind fast halb so niedrig, die Färbung ist grüngrau, auf dem Rücken über und über mit schwarzer Maschenzeichnung, der Schwanz mit zahlreichen hellen und 10 — 146 — dunklen Queil)indeii, jeder Wirtel abwecliselndlie.il. der nächste dunkel. Weitere genaue Fundorte dieser Art ausser den oben genannten sind in der Litteratur nicht zu finden : namentlich ist es noch nicht ausgemacht, wie weit südlich die Art ins Oap- land reicht. 15. Ereinias pukhelln Gray. Gray, Tat. Liz. Brit. Mus. 1845 p. 42; Smith, Illnstr. S. Air. Zuol, Kept. 1845, Taf. 47, Fig-. 1, Tat. 48, Fig-. 14 (anmäifera), Taf. 47, Fig. 2, Tat. 48. Fig. 12 (puk-hra), Taf. 47, Fig. 8, Taf. 48, Fig. 15 fformosa) : Boulenger, 1. e. p. 93. 7 Exemplare aus der Gegend von Angra Pequena. I Aus und Keetmanshoop, 4 von | Aus in Gross-Nama- land, 3 aus Damaraland (Schinz). Die 7 erstgenannten Stücke stimmen in der Pholidose ganz mit Boul engers Beschreibung you E. jjxlchella Gray überein. in der Färbung und Zeichnung aber sind sie viel ähnlicher dei- Abbildung von Smiths iindata 1. c. Taf. 44, Fig. 1. Bei allen vorliegenden Stücken stehen die Ventralen in 12 Längsreihen, und die Distanz zwischen Loreale und erstem Supraoculare ist stets länger als die Länge des letzteren Schildes. Das Augenfenster besteht aus zwei Schuppen. Die Schuppen auf der (3berseite der Tibia sind scharf gekielt, viel grösser als die Rückenschuppen : diese nur gegen die Schwanzbasis hin schwach gekielt. Auf dem Kopfe nur ausnahmsweise mediane, accessorische Scliildchen; 4 oder 5, selten nur 3 Körnerschüppchen auf der Linie zwischen Loreale und vorderem Supraoculare, vordere Supralabialen 4 bis 6, im Mittel von 14 Beobachtungen 5 — 5; nur die beiden vordersten Kinnschilderpaare in Kontakt (in zwei Fällen nur das erste Paar); Collarschuppen 11 bis 15, im Mittel 13 — 13; etwa 60 bis 65 Schüppchen (luer über die Rückenmitte, incl. der Ventralen : Femoralporen 10 bis 14. im Mittel 12 — 12. Die 7 Erstgenannten liaben grauen Kopf und Hals ; Rücken und Schwanzbasis sind hell kupferrot mit 4 schwarzen Längs- stieifen, die aber erst an den Parietalschildern und am Olir ansetzen, und deren äusserster 4 bis 6 grosse blaue Ocellen ein- schliesst: ein kurzes medianes schwarzes Nackens! reifchen, das audi in (bis 10) Rundi)unkte aufgelöst sein kann. Hinterkoj)!'. — 147 ~- Scliläfeii, Schenkel und Scliwanzbasis mit einzelnen grossen sclnvarzen Rundfiecken. Unterseite gelbweiss, Scliwanzunterseite und Hinterseite der Gliedmassen, namentlich bei jüngeren Stücken, ziegelrot. Junge Stücke haben an der Seite auf mehr graulichem (Trunde ausser den vier immer vorhandenen schwarzen Rücken- streifen noch Je eine rotbraune weitere Seitenlinie, die an der liachencommissur beginnt und dem seitlichen Ocellenstreif parallel läuft. Helle Tropfenflecken auf den Hintergliedmassen, die die Jugendform auszeichnen, können sich gelegentlich noch bis ins Alter, wenn auch weniger deutlich, erhalten. Ebenso zeigen sich auch auf dem Hinterrücken, die Aussenseite der beiden mittelsten Längsstreifen flankierend, gelegentlich noch 3 bis 5 in eine Längs- reihe geordnete gelbliche oder weissliche Rundflecke, die aber bei dem ganz ausgewachsenen Tier sich höchstens noch auf der Schwanzbasis erkennen lassen. Von den vier von | Aus vorliegenden Stücken zeigt eins ein accessorisches Schildchen zwischen den Praefrontalen , ein anderes eine linksseitige Trennung des Supraoculardiscus in drei Platten, wie das in Smiths Fig. 11 auf Taf. 48 bei E. undata zu beobachten ist. — Zwei von diesen Exemplaren zeigen ganz die oben bereits beschriebene Färbung und Zeichnung mit schwarzen I^ängsstreifen ; die schwarze , unten rot eingefasste Seitenbinde trägt bis zu acht blaue Augenflecke. Die beiden anderen Stücke besitzen eine wesentlich andere Färbung. Das eine ist oberseits einfarbig schiefergrau, auf dem Kopfe gelblich- grau mit ganz dichter, dunkler grauer Spritzung ; auf dem Hinter- rücken zeigen sich schwache Andeutungen von drei gelblichen Längslinien. Das andere ist oberseits uniform hell kupferrot mit zwei kaum unterscheidbaren, dunkleren Rückenstreifen und je einem lebhaft blauen Augenfleck über der Arminsertion. Die drei Exemplare aus Damaraland weichen in der Färbung in nichts von den südlicher gesammelten streifigen Formen ab; der Seitenstreif zeigt hier 6 oder 7 blaue Augenflecke. Die Art scheint nach alledem, je nach der Örtlichkeit, sehr bedeutenden Schwankungen in Färbung wie in Zeichnung unter- worfen zu sein, die so auffällig sein können, dass erst eingehendes Studium der Pholidose zu einem sicheren ürtheil verhilft. Mehr noch als die uns voidiegenden zwei oder drei Farbenspielarten beweisen das die oben zitierten Smithschen Abbildungen. 10* — 148 — Smith nennt als Fundort derselben die nördlichen und westlichen Teile des Caplandes bis zum Wendekreis des Stein- bocks und speziell die Umgebung des Orange-Flusses. Boulengei- fügt dazu die Karroo. (Iross-Namaland und die AVestküste von Süd- Afrika. Gerrhosauridae. 16. (Jerrhosaiiriis anrifus n. sp. (Taf. V, Fig. 3a- fl.) Char. Differt a G. tyinco (Smith) seriebus solum 8 scutorum ventralium. taenia dorso-laterali distinctiore deficiente. — Caput modicum ; corpus rotundato-quadrangulare. Scuta capitis laevia : frontonasale latius quam longius, rostrale non attingens; et praefrontalia et parietalia longam suturam inter se formantia. Tympanale magnum, late semiovatum. Temporalia majora 8. Scuta dorsalia unicarinata, lateralia (4) laevia, in seriebus longi- tudinalibus 26, transversis 50 — 52, ventralia in seriebus longi- tudinalibus 8, transversis 34 disposita. Series extrema ventralium latitudine caeteris aequalis neque angustior. Fori femorales 16 — 16. Cauda p. p. duplo longior quam truncus una cum capite. Supra olivaceus, nigro penitus maculatus et punctatus, lateribus truuci caudaeque flavis nigro indistincte pluristriatis, subtus flavidus. Membra olivacea, maculis rotundis nigris, Havo- ocellatis maculata. ]jong. capit. 2672, trunci llSVa, caudae (apice laesae) 210, membr. anter. 34, poster. 65 mm. Lat. capit. 21 mm. HaJ}. Ondonga in Ovamboland. In einem Exemplar, dem leider das Schwanzende fehlt, von Herrn Dr. Hans Schinz gesammelt. Das Tier ist nach direkter Vergleichung in Grösse und Kopfpholidose ähnlich dem G. nigroUnratus Hallow, vom unteren Congo, unterscheidet sich von ihm aber ausser in der Färbung leicht durch die grosse Ohrsclmppe, die fast halb so breit ist als hoch, und dadurch, dass die äusserste Reihe der Bauch- schilder genau so breit und nicht schmäler ist als die übrigen Ventralserien. Während die' Congo-Art 11 grössere Temporal- schilder trägt, zeigt unsere Art deren beiderseits nur 8. Die mittleren Eückenschuppen und die Dorsolateralschuppen sind bei der neuen Art einkielig, die 4 bis 5 am weitesten nach der Seite gerückten Keihen aber zeigen sich vollkommen glatt. — 149 — Bei dem \(frliett'l/(/rr) : Boulenger. I. c. p. (>. Zwei Exemi)lare von Malmesbury. Capprovinz (Bach- niann), zwei auf dem Wege von Angra Pequena bis | Aus. fünf aus der Gegend zwischen | Aus und Keetmanshoop in Gross-Namaland, gesammelt 1884 auf 1885 (Schinz). ein Stück aus Damaraland (Schinz). Die Stücke von Angra Pequena- | Aus zeigen die Temporalen- stellung — -^ + 3 und die Schuppenformeln : Squ. 17: G. ^/3, Y. 168. A. '/,, Sc. "7,,„ und „ 1': „ 5, „ 178. „ Vr „ "/.3 Die fünf Exemplare von | Aus-Keetmanshoop besitzen je einmal links 1 + 2 + 3, rechts ^-^ + 3: links -^-^ + 3. rechts 2 + 2 + 3 : links und rechts 2-4-2 + 3, und zweimal beiderseits ^ + 3 Temporalen. Die Schuppenformel ist hiei-: Squ. 17: G. V„ V. 173, A. 1, Sc. «7,„ „ 17: „ \/„ „174, „ 1. ,, -/„„ „ 17: „ V„ „ 175, „ 1, „ "V,3, „ 17: „ V3, „ 177, „ 1, „ i-V,„, und 17- V 17*^) V ^'/ Die Art ist hier weit weniger reich gefärbt als bei Angra Pequena, bräunlich grau mit 3 oder 5 Längsreihen schwärzlicher Punkte. Kopf- und Halsseiten mit mehr oder weniger reicher tiefschwarzer Punktfleckung. Körperunterseite mitunter sehr weitläufig schwarz punktiert und diese Punktierung gelegentlich sehr deutlich markiert. Alle diese Stücke sind wegen des meist ungeteilten Anale zur var. notosticin Peters (1. c. p. 237) zu stellen. — 160 — Das erwachsene Stück aus Damai-aland endlich zeigt links -j— jj^ + 4, rechts j-jj-. + 3 Temporaleu und jederseits 9 Supra- labialen. Seine Schuppenformel ist: Squ. 17; G. 5, V. 168, A. Vi, ►'^c. "V^^j. Graubraun mit der charakteristischen Längsfleckenbinde in der Mittellinie des Rückens und jederseits mit einer fleisch- roten, schwarz eingefassten Seitenbinde. Stimmt somit genau mit der Petei's'schen Farben Varietät furcata (1. c. p. 236) überein. Nach 9 Beobachtungen variiert die Form des westlichen Süd- Afrika von Squ. 17: G. V3— Vs. V. 168— 179, A. V,— 1, ►^<^'- "'"/.JO— ^"/in und zeigt im Mittel die Schuppenformel : Squ. 17; G. V4, V.175, A. V,, Sc. ^»V,««. Aus Süd- Afrika nennt Boulenger diese Art vom Cap, von Port Natal, aus Kaflraria und vom Orange-Fluss. Peters fand sie bei Otjimbingue in Hereroland. 34. Psnmi/tophis crncifer Merr. Dumeril et Bibron, Erp. geu. Tome 7, p. 892; Jan, Icoiiogr. d. Ophid. Lief. 84, Taf. 4, Fig. 3; Boulenger, 1. c p. 6. Ein Exemplar von M a 1 m e s b u r y, Capprovinz (ßachmann \. Die Art ist über das ganze Capland verbreitet und geht einerseits nördlich bis Smithfield in Transvaal (Boettger ), anderer- seits bis Namaland (Boulenger). Oendrophidae. 35. Philoihainnu^ Xatalensis Smith. Smith, lUustr. S. Afr. ZooL, Rept., 1849, Taf. 64 : Boulenger, 1. c p. (i. Ein Stück von C 1 a r k e b u r 3^ , Cap pro vinz ( Bachmann ) . Nach Boulenger findet sich die Art am Cap, bei King- williamstowiL bei Port Natal, am Orange-Fluss und in Damaraland. 36. Bucephalits ( hjM'/tsi.s Smith. Smith, 1. e. Taf. 12 (fi/piml: Jan, looii. d. Ophid. Lief. 32, 1869, Taf. 4 (lijp/is) ; Boulenger, 1. c. p. 7. Ein erwachsenes Exemplar von Ondonga in Ovamboland (Schinz). Pupille rund, Nasale einfach, 7 — 7 Supralabialcn, 1 Prae- und .'} Postocularen. 1'eniporalen 1 -]- 2 + 1 jederseits. Ber. d. Senckenb. acdarf. Ges. 1887. Taf.V. D'' O.Boettger del- 1 - 2 . Tyfihiofis (Onijckoccfihcdus) SchmzL n.sji. 3. Gerrhosounis awdits n.s/i. liihAnst v.WerJiersVuOer.FraMdiirtfM. — 161 — Schuppeuformel : Squ. 19: G. ^2- V. 184, A. 1. Sc. verletzt. P'infarbig liellgTan. über und über dunkler grau i)unktiert und gemarmelt. Lippen- und Kinngegend hellgelb, Labialsuturen undeutlich grauschwarz. Angegeben wird die Art in der Litteratur von Sena, Ma- tundo, Tette, Cabaceira (Peters) in Mossambique (Jan), von Port Xatal (Boulenger), vom C'aplande (Smitli, Jan), von Alt-Lattaku nördlich von Griqualand West (l)lgr.), von Ondonga in Ovambo- bmd (Scliinz) und von derGoldkiiste (F. Müller). Herr v. Maltzan fand sie sogar noch bei Rufisque in Senegambien (Boettger). Lycodontidae. o7. LainpyopJds mfuhis (Licht.). Smith, 1. c. Taf. 43; Jan, Iconogr. d. Opliid. Lief. 17, Taf. 4, Fig. 1: Boulenger, 1. c. p. 7. Je ein Stück vom Fusse des Tafelbergs bei Kapstadt, gesammelt im Januar 1887 (Schinz) und von Cnarkebui-y. Capland (Bachmann). Bei dem Stücke von Capstadt tritt nur das vierte und fünfte Supralabiale ans Auge; die Pupille ist rund. Schuppenformel: Squ. 19; G. ^/g, V. 163, A. 1, Sc. "/js. Oben schwarz, unten weissgelb ohne Fleckzeichnung. Bekannt ist diese Art aus ganz Süd- Afrika (Smith) und speziell von Kapstadt (Boulenger, Schinz), Clarkebury (Bachmann), King- williamstown (Blgr.), Basutoland (F. Müller) und Natal (Blgr). 38. Boodon Uneatus D. & B. var. infernalis Gthr. Günther, (-at, Coliiltr. Snakes Brit. Mus. 1858 p. 199 (infernalis); Boulenger; 1. e. p. 8 (var.). Je ein Stück vom Fusse des Tafelbergs bei Capstadt. gesammelt im Januar 1887 (Schinz) und von Malmesbury. Cap colonic (Bachmann). Das Exemplar von Capstadt zeigt 2—2 Praeocularen, die Temporalstellung 1 + 2 + 3 und die Schuppenformel : Squ. 23; G. 2, V. 185, A. 1, Sc. ^V^,. Diese Varietät ist jetzt bekannt von Malmesbury (Bachmann), Capstadt (Schinz), Port Elizabeth und Port Natal (Boulenger) in der Capcolonie, weiter aus Damaraland (Blgr.) und nach F. Müller auch von Aburi an der Goldküste. 11 — 162 — Dipsadidae. 39. Leptodira rufescens (Gmel.). Smith, Illnstr. S. Afr. ZooL, Kept. 1849, Appendix p. 18 (GrotaphopeUlsh Jan, Iconogr. d. Ophid. Lief. 39, Taf. 2, Fig. .1 (GrotaphopelUs); Boulenger. 1. c. p. 8. Ein Exemplar von M a 1 m e s b n r y, Capprovinz (Baclmiann). Sclmppenformel: Sqii. 19; G. V„ V. 162, A. 1, Sc."/,,. Ein zweites Stück von Clarkebnry, Clapprovinz (Baclimann) mit der von mir verzeichneten Sclmppenformel Squ. 19; G. '/r V. 180. A. 1, Sc. ^^89 i^^ ^^ii' nacliträglicli wegen der hohen Sub- candalzahl verdächtig geworden. Leider ist eine erneute Unter- suchung des Exemplars nicht mehr möglich. Die Art ist in ganz Süd-, West- und Ost- Afrika, vom Cap einerseits bis nachSenegambien, andererseits bis nach Abessynien und Oberägypten, überall verbreitet. Aus Süd- Afrika wird sie von Capstadt (Smith), Malmesbury (Bachmann), Ceres (F.Müller), Port Elizabeth und Natal (Boulenger), aus Südost-Afrika vom Festland gegenüber der Insel Mossambique und von Tette (Peters) genannt. 40. Leptodira semiannukda (Smith). Smith, 1. c. Taf. 72 (Telescopits) ; Peters, Eeise uacli Mossainbifxne, Rept. 1882, p. 127 (Teleseopiis) ; Boulenger, 1. c. p. 9. Ein schönes Stück dieser seltenen Schlange aus der Gegend zwischen j Aus und Keetmannshoop in Gross- Namaland. gesammelt 1884 auf 85 (Schinz). Schuppen der mittelsten Rückenreihe nicht grösser als die der Nachbarreihen. 9—9 Supralabialen, von denen das dritte, vierte und fünfte ans kwgo. treten; Infralabialen 12 — 12, von denen die 5 ersten, bemerkenswert schmalen und unter einander ganz gleichbreiten Scliildclien an das Postmentale stossen. Temporalen links 2 + g jj-.y rechts 2 + 2 + 2. Schuppenformel : Squ. 21 (am Halse 19); G. Ve, V.219, A. 1, Sc. ^V^j. Oben graulich fleischfarben, auf der ersten Kih'perliälfte mit grossen schwarzen Rundmakeln, auf der hinteren und dem Schwanz mit schwarzen lialben Querringen. Nackenmakel breit, quer rhombisch. Auf dem Rücken 34, auf dem Schwänze 15 Makeln. Bei dieser Art schwankt die Anzahl der Rückenbinden von 26 zu 51, der Schwanzbinden von 10 zu 22. die der — 168 — Schuppenreilien von 19 zu 21, die der Ventralen von 200 bis 223, Anale 1 bis 7n Subcaudalen -'Vsi bis "/72- Im Mittel (von 4 Beobachtungen) trägt die Art 36 Quer- binden auf dem Rücken, 14 auf dem Schwänze, und die Durch- schnitts-Schuppenformel stellt sich (nach 3 Beobachtungen) auf: Squ. 19; G. 7,, V. 219, A. Vi oder 1, Sc. ''I,,. Soweit ich weiss, ist die Art nur bekannt von der Halb- insel ("abaceira in Mossambique (Peters), aus Gross-Namaland (Schinz) und aus Otjimbingue in Hereroland (Peters). Das kostbare Stück befindet sich jetzt im Senckenbergischen Museum. Rhachiodontidae. 41. JJasfjpeltis scabra (L.). Smith, 1. c. Appendix p. 20 ; Jan, Iconogr. d. Ophid. Lief. 39, Taf. 2, Fig. 4 fRhrfc-Jn'odoii) : Boulenger, I. c. p. 9. Zwei Exemplare von M a 1 m e s b u r y , Capprovinz f Bach- mann). Schuppenformel: Squ. 25; G. 0, V.211, A. 1, Sc. "/^^ und „ 25; „ 0, „216, „ 1, „ "/,,. Ob D. pabucmiDi Leach, die nach einer grossen Anzahl von mir gemessener Stücke mehr Ventralen (223 — 242, im Mittel 232) und mehr Subcaudalen {''U,—''U,, im Mittel 'V„) besitzt, mit iuornata Smith, wie Boulenger vorschlägt, identisch ist, möchte ich vorläufig noch bezweifeln. Sicher dürfte nur das Eine sein, dass inornata Smith als unicolore Varietät zu scabra zu stellen ist. und dass am Congo neben I). palmarum Leach. die in der Färbung ganz der capländischen inornata entspricht, eine häufigere Form (fasciafa A. Smith, 1. c. sub Taf. 73, Anm.) mit Scabra-Färbung auftritt, die von pahnaruiv spezifisch niclit getrennt werden kann. Smith und Boulenger kennen die typische Form vom Cap, Bachmann fand sie bei Malmesbury; die var. inornata Smitli lebt im Südosten des Caplands, in Kaffraria (Smith) und bei Port Natal (Boulenger). Pythonidae. 42. Ptßhon Scbae (Gmel.). Gmelin. Sy.st. Nat. Vol. .3, 1768 p. 1118: Jan, TconofiT. d. Oiiliid. Lief. 8, Taf. 8. 11=1= — 164 — Ein Stück, das Herrn Dr. Scliinz in Ombandja (Ovambo- land) in der Nähe des Cunene übergeben wurde, liegt in der Hant vor. Die Eingeborenen hatten leider den Kopf zu Zaubereien bereits entfernt. Seltener daselbst als Naja. 81 Sclmppenreihen an der breitesten Stelle des Eumpfes. Färbung typisch. Die Haut misst trotz fehlenden Kopf- nnd ' Sclnvanzendes 2,62 nnd an der breitesten Stelle des Rückens ausgebreitet 0,22 Meter. Bekannt ist die Riesenschlange ans dem ganzen tropischen Afrika, in West-Afrika vom Senegal herunter bis zum Cunene : nnr im südlichen Teile Ost-Afrikas wird sie von Mossambiqne bis nach Natal durch den verwandten P. NntaJcihsi.^^ Smith ersetzt. Elapidae. 43. Naja hajc (L.). Geoffroy St. Hilaire & Savigny, Descr. de FEgypte, Hist. Nat. Kept. Suppl. 1813, Taf. 3 {Vipern); Barboza du Socage, Jörn. Sc. Math. Lisboa No. 26. 1879, S. A. p. 14 (Anchietae) ; Peters, Reise nach Mossambique, Rept. 1882. p. 137, Taf. 20, Fig. 7—8. Ein sehr starkes Exemplar von etwa 2 Meter Länge von Ondonga im Ovambolande, wo diese Giftschlange sehr liäufig ist (Scliinz). In der Kopfpholidose ganz übereinstimmend mit dem Pracht- exemplar auf Taf. 3 der Description de l'Egypte und mit Peters' oben zitierter Abbildung. 7 Supralabialen, Auge unten ganz von Schuppen umgeben — 1 Prae-, 3 Infra-, 2 Postocularen — und mit keinem Supralabiale in Kontakt. Schuppenformel : Squ. 17: Cl. ^3, V. 192, A. 1, Sc. 62 (7, "/„). Oberseits einfarbig schwarzbraun, Kopf heller; unterseits hell lehmgelb, alle Ventral- und Subcaudalschilder am Hinter- rande mehr oder weniger dicht mit braungrauen Strichflecken gemäkelt. Am Halse und auf den Subcaudalen überwiegt diese dunkle Färbung über die helle Grundfarbe , auf den Ventralen mehr nach dem After zu dagegen die helle Färbung über die dunkle Makelzeichnung. In der Halsgegend auf dem 14. bis 19. Ventrale ein breiter, schwarzbrauner Querring. Exemplare dieser Art, deren Supralabialen nicht ans Auge treten, kennt man u. a. aus Aegypten (Savigny), aus Tette in — 165 — Mussambique (Peters), aus Ondonga in Ovamboland (Scliiiiz) und aus Caconda in Benguella (Barboza). Die Form verdient schon deswegen kaum einen eignen Varietätsnamen, weil sie anscheinend regellos das Gebiet der typischen Art durchsetzt und teilweise durchquert, welche letztere im Norden wie im vSüden Afrikas zweifellos die herrschende Form ist. 44. Sepedon haeiuachates Merr. Smith, lUustr. S. Afr. Zool., Rept. 1849, Taf. 34 (Naja) ; Jan, IcunugT. (l. Opliid. Lief. 44, Taf. 6, Fig. 4 (Aspidelaps) ; Boulenger, Synopsis of the Snakes of S. Afr. in Zoologist for May 1887, S. A. p. 9. Ein Exemplar von Clarkebury, Capcolonie (Bachmami). Nach Smith verbreitet im Capland ; von Boulenger überdies aus Namalaud erwähnt. 45. AspideJaps hihricus (Merr.). Smith, I. c. Appendix, p. 21 : Jan, 1. c. Lief. 44, Taf. 6, Fig. 2; Boulenger, 1. r. p. i). Ein Exemplar von Malm es bury, Capcolonie (Bachmann). Lebt in der Nähe von Capstadt (Smith), Malmesbury (Bachmann), Ceres (F. Müller) in der Capcolonie und in Kaffraria (Boulenger). 46. Elaps Hijgiae Shaw. Smith. 1. c. Appendix p. 21 ; Jan, 1. c. Lief. 43, Taf. 2, Fig. 3; Boulenger, 1. c. p. lU. Je ein Stück von Malmesbury und von Clarkebury, Ca ppro vinz (Bachmann) . Bei beiden ist, wie in Jans Zeichnung, das Anale geteilt. Nach Smith in allen Teilen der Capprovinz verbreitet ; vom (Jap (Boulenger, F. Müller), von Malmesbury und Clarkebury (Bachmann) und von Ceres (F. Müller) speziell erwähnt. 47. Atraciaspis irregnlayis Reinh. var. Bibroni Smith. Reinhardt, Beskrivelse of nogle nye slangearter, Kopenhagen 1843, p. 41, Taf. 78, Fig. 2 i Elaps); Smith, 1. c. Taf. 71 (Bibroni I; Günther, Cat. Colubr. Snakes 1858, p. 239 nnd Ann. Mag. N. H. (4) Vol. 1, 1868, p. 429, Taf. 19, Fig. J (rostrata) ; Jan, Iconogr. d. Ophid. Lief. 43, 1873, Taf. 3, Fig. 1 und Fig. 2 (Bibroni): Peters, Mon. Ber. Berlin. Akad. 1877, p. 616 und 617 und Reise nach Mossarabique, Ampliib. 1882, p. 142, Taf. 19 A, Fig. 3, Taf. 20, Fig. 11 ; Boulenger, 1. c. p. 10. — 166 — Ein sdiöiies Exemplar vom Wege zwisclien Angra Pequeiia mid I Aus, Gross-Namaland, gesammelt 1884 auf 85 (Scliinz). 5 — 5 Supralabialen, ein langes drittes Infralabiale; die beiden ersten Infralabialen hinter dem Mentale mit einander Sutur bildend (was bei Smith fehlerhaft gezeichnet ist). Am Halse 23. in der Körpermitte 21, im letzten Körperdrittel 19 Schuppen- längsreihen. S chup pen form el : Squ. 23; G. 7, V. 230, A. V,, Sc. 23 (alle einfach). Bis auf das übrigens nur zur Hälfte in zwei Teile gespaltene Anale ist die vorliegende Form also mit Smiths A. Bibroni über- einstimmend, die vielleicht doch als südlichere Localrasse neben der Stammart A. irreguIarisRemh. aufrecht erhalten werden kann. Die var. Bihroni Smith ist bekannt aus Sansibar (Günther als ro^trafa), Mossimboa in Nord-Mossambique unter 11" S. Br. (Peters), aus dem östlichen Teil der Capcolonie (Smith), aus Gross-Namaland (Schinz) und von Otjimbingue in Hereroland (Peters), sowie von Sierra Leone (Jan), während die Stammart auf das tropische West-Afrika beschränkt zu sein scheint. Ihre Fundorte sind Goldküste (Jan, F. Müller), Porto Novo zwischen Whydah und Lagos an der Sklavenküste (^Boettger), Tschin- tschoscho (Peters als Typus und als var. Coiujica) und in der Form Congica Pts. von Povo Netonna bei Banana an der Congo- mündung (Hesse). Das Stück wurde von Herrn Di-. Schinz unserer Sammlung geschenkweise überlassen. 48. Causiis rJfoiiibcatus (Licht.). Smith, 1. c. Appendix, p. 21; Dumeril & Bibron, Erp. gen. Tome 7. p. 1263; Bouienger, 1. c. p. 10. Ein Stück von Clark ebury, Capprovinz (Bachmann). Schuppenformel : Squ. 20; G. 0, V. 146, A. 1, Sc. 24 ("/^^ -1- 2). Nach meinen Erfahrungen die häufigste afrikanische Gift- schlange. Lebt in ganz West- und Süd-Afrika, einerseits vom Senegal (Boettger), andererseits von der Sansibarküste (Peters) abwärts bis zum Cap (Schlegel, F. Müller). Speziellere Fund- orte im Süden sind Inhambane in Mossambique (Fornasini), Port Natal (Bttgr., Bouienger) und Port Elizabeth (^Blgr.) und Clarke- bury im Capland (Bachmann). I — 167 — Viperidae. 4U. Mjicra (irictans ]\lerr. Smith, 1. c. Appendix, p. 21 (Erliidiid) : Jan, Icoiiugr. il. (»pliid, Lief. 45, T;it'. (i, Fig', o— 4; Boulenger, 1. c. p. 11. Ein Exemplar von (Uarkebury, ( 'appro viiiz (Badimann), häutig- in der Kalaxari (Sfliinz). i'berall in ganz Afrika, im AVesten vom siidliclieii Marokko (Boettger), im Osten etwa vom 17" N. Br. (Straucli) an bis zum Cap. Nach Smith in allen Teilen Süd -Afrikas verbreitet und si)eziell erwähnt u. a. von ganz Mossambique (Peters), Natal (Boulenger), Port Elizabeth (Nolte), Ceres (F. Müller), Capstadt (Schlegel); Clarkebury (Bachmann) und aus der Kalaxari (Schinz). 50. Vipcra candaUs Smith. Boettger, Ber. Seiickeiibei-j>-. Ges. 1886, p. 6; Boulenger, 1. c. p. 11. Zwei halbwüchsige und ein altes Exemplar vom Wege zwischen Angra Pequena und | Aus, zwei vom Wege zwischen | Aus und Keetmanshoop, Gross-Namaland. ge- saiinnelt 1884 auf 85 (Schinz). Schwanzunterseite mit leicht dilierenzierten, schwach ge- kielten Schuppen, die denen der Scliwanzoberseite ähnlich sind; ein hornartiger, aufrecht stehender Tuberkel über dem Auge. In der Pholidose übereinstimmend mit den früher von mir von Angra Pequena erwähnten Stücken, aber Supralabialen 11 — 10 bis 11—13, im Mittel 11—11, Infralabialen 11—11 bis 12—12, im Mittel 11—12. Schuppenformel: Squ. 25; G. V5, V. 147, A. 1, Sc. ^'V,«, „ 25; „ V:, „ 144, „ 1, „ -/33, „ 25: „ Vs, . 138, „ 1, „ ^7.8, „ 25: „ V., « 148, „ 1, „ ^^33 imd 55 2b; „ /g, „ I08, „1; „ /so- Nach 6 Beobachtungen schwankt die Schuppeiiformel von Squ. 23—25; G. V3— Vv. V. 138—148, A. 1, Sc. -V,«— ''/sa und beträgt im Mittel Squ. 25; G. Vs- V. 143, A. 1, Sc. ^Vg,. Das eine halbwüchsige Stück von Angra Pequena - | Aus hat aschgrauen Oberkopf mit einer X-förmigen dunkelbraunen Zeichnung, die von der Interorbitalgegend bis zum Hinterkopfe — 168 — zieht. Kopfseiten wie bei den früher beschriebenen Exemplaren. Das andere hat zwei A-fiJrmige braune Zeichnungen auf dem Kopfe, deren hintere in der Occipitalmitte unterbrochen ist. Die Zeichnung des Oberkopfes scheint somit grossen Schwankungen unterworfen zu sein. Die Färbung des erwachsenen Exemplars erinnert ganz auftauend an die des Smithschen Originals, aber bei dem vorliegenden ist die Grundfarbe durchweg mäusegrau statt rotbraun. Die Zeichnung erscheint in Form und Farbe nahezu identisch. Unterlippenrand jederseits mit 4 schwärzlichen, ziemlich scharf begrenzten Flecken. Das Schwanzende ist immer, mitunter im ganzen letzten Fünftel der Schwanzlänge, schwarz gefärbt. Die Stücke von | Aus-Keetmanshoop sind ganz überein- stimmend mit den Exemplaren von Angra Pequena; auch hier herrschen gelbrote und sandbraune Färbungen vor. Wegen der Fundorte vergl. Boettger 1. c. Im British Museum liegt die x\rt überdies aus Damaraland (Boulenger). 51. Vlpera comiäa Daud. Daudin, Hist. Rept. Bd. 6. p. 188; Strauch, ."iyuopsis der Viperideii. St. Petersburg 1869, p. 100; Smith, 1. c. Taf. ,33 (lophophrys) ; Boulenger, 1. c. p. 12. Ein Exemplar von Malmesbury, Capprovinz (Bachmann), zwei grössere und zwei kleinere aus der Gegend zwischen | Aus und Keetmanshoop, (Iross-Namaland, gesammelt 1884 auf 85 (Schinz) und ein Stück aus Damaraland, gesammelt 1885 (Schinz). Subcaudalschilder zum mindesten im letzten Schwanzdrittel wenig von den übrigen Schwanzschuppen verschieden und hier schwach gekielt; in der Vorderhälfte ächte, wenn audi kleine und schmale, manchmal aber sogar einfache Subcaudalen. Ein Büschel blattartiger Horntuberkel über dem Auge, die vorn meist hell, hinten dunkel gefärbt sind. Auch bei ganz jungen Exemplaren sind diese Büschel bereits höher als der Augen- durchmesser, und das mittelste Augenhorn ist bemerkenswert breit und blattartig. Nasenloch zwischen drei Scliildern. einem grossen Supranasale, einem Infranasale, das bei älteren Stücken gelegentlich mit dem Supranasale vollständig verschmilzt, und einem Praenasale. Supralabialen 13—13 bis 14—15, im — 169 — Mittel 13 — 14. Iiifralabialeii 13—13 bis 14 — 14, im Mittel 14—14. Scliuppenformel : S(iu. 27 ; G. V4, V. 14(3, A. 1, Sc. 35 (7, 'I,. 1, ^3, 1, ^" V21), » ^'•n li- V 144, „ I. „ /a;,, 97- 4/ 151 1 32/ 11 -^ ' • 11 I kl n ^'->^i n ^1 11 / 325 „ 29: „ «/,, „ 142, „ 1, „ '^!,, und n ■^'': « /t- n loU, „ 1, „ ' 28- Nach diesen fünf Beobachtungen schwankt also die Schuppenformel von Squ. 27—29; (I. V*— Vt, V. 142— 150, A. 1. Sc. -*/2g — ^Vs.-,) wobei teilweise ungeteilte Subcaudalen auftreten können, und beträgt im Mittel Squ. 27; G. V„ V. 147, A. 1, Sc. '^U^. Von Strauchs Schilderung weichen unsere Stücke ab durch die etwas grössere Anzahl der Supralabialen, 13 bis 15, statt 12 bis 13, und durcli die höhere Zahl der Ventralen, 142 bis 150, während Strauch 120 bis 141 angibt. Auch übersteigt die nicht seltene Anzahl 29 der Schuppenreihen die Strauchsche Angabe 25— 27. Grundfarbe weissgrau, gelbgrau bis dunkel braungrau mit schwarzgrauen bis tief braunschwarzen Makelreihen ; junge Stücke am Halse und auch die meisten älteren Exemplare in der letzten Körperhälfte mit je einer weissgrauen, oft sehr deutlichen Längs- binde an den Seiten. Eine glocken- oder uhrglasförmige dunkle Zeichnung auf dem Oberkopfe, die zwischen den Augen anhebt und oft einige kleine, hellere, symmetrisch gestellte Makeln einschliesst , ist immer vorhanden, ebenso zwei lebhaft gelbe grosse Makeln, von denen die eine die Frenalgegend einnimmt, die andere vom Auge vor die Eachencommissur herabzieht. Letztes Supralabiale stets gelb gefärbt. Die Unterseite ist dunkel, einfarbig schwarzgrau oder ganz verloschen schachbrettartig gewürfelt. Von den Smithschen Abbildungen stimmt namentlich seine lophophnjs auf Taf. 33 sehr gut mit den beiden grösseren vorliegenden Stücken in Färbung und Zeichnung überein. Bekannt ist diese Art aus Kaffraria (Strauch), aus der Umgebung der Algoa-Bai (Schlegel), vom Caplaude überhaupt (Strauch, Boulenger) und speziell von Malmesbury (Bachmann), aus Gross-Namaland( Smith, Schinz), vonOtjimbingue undNeu-Barmen (Peters, Strauch) in Hereroland und aus Damaraland (Schinz). — 170 — A II u r c II. Ranidae. 52. Raxa DcJaJaudci (Tsdi.). Tschudi, L'lassitic. il. Batr., p. 84 (Pijxicephalus) ; Peters, Mon. Ber. Berlin. Akad. 1867, p. 237 mid Eeise nach Mussambique, Amphib. 1882. p. 155, Taf. 23, Fig-. 2, Taf. 26, Fig-. 2 (Pi/xiccphahos viariiiontfi(s) ; Boulenger, ('at. Batr. Sal. Brit. 3Ius. ed. 2, 1882, pag-. 31. Ein junges c? von On (long a in Ovamboland, am Haus<3 des dortigen Missionärs gefangen (Scliinz). Das vorliegende Stück stimmt gut mit Boulengers Be- schreibung und Peters' Abbildung überein, nur ist das Trommel- fell, das etwa halbe Augengrösse erreicht, durch gefärbte Haut überzogen und deshalb in seinen Umrissen nicht ganz deutlich. — Grüngrau mit einer symmetrischen schwarzgrauen Zickzacklinie links und rechts von der breiten gelben Vertebrallinie ; ein (luerer dunkler Streif über das obere Augenlid ; Hintergliedmassen mit Querbinden. Kehlgegend grauschwarz, Unterseite der Hinter- schenkel rötlichgelb. Diese Art lebt in ganz Ost -Afrika und in Süd -Afrika mindestens überall südlich vom Wendekreis des Steinbocks (Smith), sowie in einem Teile von Südwest -Afrika. Spezielle Fundorte sind Keren im Bogosland (Peters), Antolo in Abessynien (Boulenger), Capland (Smith, Blgr.) und speziell Capstadt (Smith), Otjimbingue in Hereroland (Pts.) und Ondonga in Ovamboland (Schiuz). 53. Rühm adspcrsa (Tsch.). Tschudi, 1. c. p. 84 (PyxiccplniUis) ; Peters, Reise nach Mossanibique, Aiuphib. 1882, p. 152, Taf. 23, Fig. 1, Taf. 26, Fig. 1 (Pyxiccplndus edulLs); Boulenger, 1. c. p. 33. Ein riesiges Exemplar von 160 mm Länge von Schnauze zu After von Ondonga in Ovamboland (Schinz). Zur Eegenzeit wimmelt es nach Herrn Dr. Schinz dort von diesen Fröschen, die zu dieser Jahreszeit den Einwohnern ein wichtiges Nahrungsmittel bilden, da dann die Leute Mangel an Korn leiden, weil der noch von der vorigen Ernte übrig gebliebene Vorrat zur Aussaat dienen muss. Gliedmassen kurz und stämmig: Trommelfell drei Viertel so gross wie das Auge: Rücken mit 8 schmalen und ziemlich — 171 — syninietiiscli gestellten Längsfalten. — Färbung typisch; Kehle orangegell) mit braunen, gruben Flecken. Die in Süd- und Ost-Afrika verbreitete Art ist bis jetzt gefunden im Osten des Oaplandes (Smith), bei Port Natal (Peters), bei Mossambi(iue, Boror, Sena und Tette (Peters) in Mossambi(iue, im (lallalande (Pts.) und bei Ondonga in Ovamboland (Schinz). 54. Ilaita f)/sci(/t(/a (1). & B.). Dumeril & Bibron, Erp. gen. Turne 8, p. 38() : Smith, Illustr. >S. Afr. Zuul., llciit. 1841). Appendix p. 22; Boulenger. 1. c. p. 50. Ein Exemplar von Malmesbury. (Japprovinz (Bachmann). AVohnt in West- und Süd-Afrika von Sierra Leone (Boulenger) bis zum Cap (Boulenger). Speziellere Fundorte sind hier Malmes- bury (Bachmann), Ceres (F. Müller) und die Colonie AVijnberg iF. Müller). 55. Rana Graiji Smith. Smith, 1. c. Taf. 78, Fig-. 2; Boulenger, 1. c. p. 53. Je ein Stück vom Fusse des Tafelbergs bei Capstadt, gesammelt im Januar 1887 (Schinz) und von Malmesbur y Capprovinz (Bachmann). Schwimmhaut nur an der Basis der Zehen : Zähne in zwei langen Querreihen zwischen den Vorderecken der Choanen ; Bein, nach vorn gelegt, mit dem Tibiotarsalgelenk die Schnauze wenig überragend. — Rücken einfarbig weissgrau, Rückenseiten mit einer Reihe grosser schwarzer Rundflecken; ein grosser schwarzer Temporalfleck. Unterseite weissgelb, einfarbig. Ausser von Capstadt (Smith, Schinz) und Malmesbury (Bacli- mann) wird die Art verzeichnet namentlich aus den westlichen Teilen der Capprovinz (Smith) und aus Kaflraria (Boulenger). Bufonidae. 56. Biifo mjalaris Reuss var. B. Reuss, Mus. Senckenberg., Btl. 1, p. 60: Boulenger. 1. c p. 291». Ein Stück vom Fusse des Tafelbergs bei Capstadt, Januar 1887 (Schinz). Parotiden gross, elliptisch: Trommelfell fast von Augen- grösse, eine deutliche Tarsalfalte. — Prachtvoll gefärbt und — 172 — gezeichnet. Graubraun mit grossen, symmetrischen, gelb gesäum- ten, kastanienbraunen Rundmakeln ; Kopfoberseite und Parotiden kupferrot; eine feine gelbe Vertebrallinie. Seiten und Gliedmassen gelbgrau mit grossen kupferroten Binden- und Makelzeichnungen. Unterseite einfarbig gelb. Diese Varietät ist über Süd-Afrika verbreitet und geht von Gapstadt (Schinz) bis Port Elizabeth und Port Natal (Boulenger). F. Müller nennt sie auch von Ceres in der Capcolonie. 57. Biifo angusticeps Smith. Smith, 1. c. Taf. 69, Fig. 1 und Fig. 2 /Gariepensts) ; Boulenger, 1. c. i). 300. Ein Stück von M a 1 m e s b u r y, Capprovinz (Bachmann). Bekannt aus dem ganzen Capgebiet bis zum Orange-Fluss (Smith) und aus Vleis in Kaffraria (Boulenger) und Tette in Mossambique (Peters). Dactylethridae. 58. Xenoijus laeris (Daud.). Daudin, Hist. d. Rain., p. 85, Taf. 30, Fig. 1 (Bufoi ; Dumeril & Bibron, Erp. gen. Tome 8, p. 765. Taf. 92. Fig. 1 (Dacfijlethra Cajwiisi.si ; Boulenger, 1. c. p. 456. Mehrere erwachsene 1^^ und Junge von Malme sbury, Capprovinz (Bachmann). Lebt im ganzen tropischen Afrika und im Capland. Boulenger kennt sie von Senafe in ilbessynien, von Port Natal, Kaffraria, Kingwilliamstown, vom Cap, vom Orange-Fluss und aus West- Afrika. Da ich begründete Hoffnung habe, noch weitere Reptil- sendungen aus dem westlichen Süd-Afrika zu erhalten, beschränke ich mich heute darauf, die vorstehenden Mitteilungen zu geben, indem ich mir vorbehalte, eine Aufzählung der Gesamt-Reptil- und Batrachierfauua des deutschen Schutzgebietes daselbst in einer späteren Abhandlung zu bringen. Hier sei nur nochmals darauf hingewiesen, dass wiederum die Sandfärbungen in gelben, roten und braunen Tinten bei der Hauptmasse der in Gross- Namaland gesammelten Tiere vorherrschen, und dass nur die Felsen und Gerolle liebenden Agamen , Vipera eornuta u. s. w. des nördlichen Teiles von Namaland und aus Damaraland mehr — 173 — graue und scliwarze Färbung'en aufzuweisen liaben. Wo nacli dem Norden hin — namentlich in der Regenzeit — die Vegetation stellenweise reicher wird, mögen ab und zu, wie zum mindesten l)ei einer der Ohamaeleon - Arten , grüne Färbungen auftreten, doch zeigt z. B. weder B/fcephalns, noch irgend eine andere der sparsam vorkommenden Baumschlangen eine Andeutung von (4rün. und selbst bei den im grossen Ganzen auf den Norden beschränkten Fröschen scheint diese sonst so häufige Schutzfarbe ebenfalls gänzlich zu fehlen. Wenn ich eine vorläufige Ansicht aussprechen darf, so ist es die, dass die Reptilfauna von Nama- und Damaraland zwar der Capfauna sehr nahe steht, und namentlich nahezu alle (lattungen hier und dort Vertreter zeigen, dass aber die Über- einstimmung sich in einer ziemlichen Anzahl von Fällen nicht auf die Spezies erstreckt, und dass vielmehr der Unterlauf des Orange-Flusses eine ziemlich scharfe Grenze beider Unterbezirke der südafrikanischen Fauna darstellt. Ovamboland endlich scheint auch mir eine grosse Übereinstimmung mit Damaraland, abei* nur eine geringe Annäherung an die benachbarten sudanischen Gebiete Benguella und Angola zu zeigen, viel geringer als zu er- warten stand, und es wird in Zukunft vielleicht möglich sein, den Cunene-Fluss als eine gute Grenzscheide zwischen sudanischer, resp. ostafrikanischer Fauna im Sinne von Wallace und cap- ländischer Fauna anzuerkennen. Nach einer oberflächlichen Schätzung kommen nämlich auf 100 Reptilien und Batrachier Süd-Afrikas 53, die dem Gebiet nördlicli und südlich des unter- und Mittellaufs des Orange- Flusses gemeinsam sind, und 26, die dem Lande südlich, 21, die dem Lande nördlich des Flusses eigentümlich sind. Dagegen kommen auf 100 Reptilien und Batrachier Süd- Afrikas nur 30, die das nördlich des Cunene-Flusses gelegene West- Afrika mit den südlich dieses Flusses gelegenen südafrikanischen Land- strichen o-emein hat. Ergebnisse moderner Geliirnforsclinng. Von Dr. B. Lachmann, prakt. Arzt. Die Worte, die der Anatom Faiitoni vor mehr als anderthalb Jahrhunderten über das Gehirn gesprochen: „Dunkel sein Bau, rätselhaft die Krankheiten, am unbekanntesten die Funktionen'' konnten noch Ende der sechziger Jahre mit Fug und Recht dem damals sehr bewährten anatomischen Lehrbuch von Hyrtl als Einleitung zur Hirnanatomie dienen. Die rastlose Forschung der beiden letzten Jahrzehnte haben uns aber in ganz ungeahnter Weise in der Kenntnis des Gehirns gefördert und wenn sie uns auch erst den kleineren Teil dieses so dunklen Gebietes erschlossen hat, so haben wir doch die befriedigende Sicherheit, zu wissen, dass die jetzigen Forschungsniethoden geeignet sind, diese Kenntnisse zu erweitern und zu befestigen. Zunächst sind es rein anatomische Resultate, die wir als wesentliche Fort- schritte bezeichnen können; aber wie uns die Geschichte der Medicin ja so vielfach gelehrt hat, sehen wir auch hier den anatomischen Neuerungen sehr bald genauere Kenntnisse über die Funktionen und die Krankheitslehre folgen. Ich will nun heute versuchen , Ihnen ein zusammenhängendes Bild unserer jetzigen Kenntnisse des Baues und der Funktionen des Gehirns ganz allgemein zu entrollen; ich muss es mir aber vollständig versagen, auf Einzelheiten einzugehen, ebensowenig werde ich strittige Punkte besprechen können, nur bei einer der wichtigsten Fragen, bei der nach der Rindenlokalisation, d. h. der Orts- bestimmung der Sinnes- und Willensthätigkeit auf der Hirnrinde, werde ich es nicht vermeiden können, Ihnen die hauptsächlichsten Ansichten pro et contra anzuführen. Das Gehirn, dem die Götter, nach Plato, nach dem Muster des Weltalls die vollkommenste Gestalt, die Kugelform, gegeben — 176 — haben, besteht bekanntlich aus zwei, den Hälften des Schädel- dachs anliegenden Halbkugeln, „Hemisphären", die, zusammen Grosshirn genannt, beim Menschen weitaus die grösste Masse des Gehirns ausmachen. An ihrer äussern Begrenzung unter- scheiden wir die windungs- und furchenreiche Zone als Rinden- grau, Hirnrinde, von dem im Innern befindlichen aus Nerven- fasern bestehenden weissen Mark. Die Rinde besteht zum grossen Teil aus nicht sehr tief unter der Grenze der Sichtbarkeit stellenden Zellen, den Gehirnkörperchen, Ganglienzellen genannt, deren zahlreiche unter einander anastomosierende Ausläufer sich zu den Nervenfasern umbilden, die eben das im Innern der Halbkugel befindliche weisse Mark ausmachen. Ich will gleich anticipierend hier bemerken, dass diese Nervenfasern sich aus solchen zusammensetzen, die nach der Hirnrinde hin und von der Hirnrinde wegziehen ; sie alle nehmen einen gegen das Centrum je einer Hirnhalbkugel gerichteten konvergenten Verlauf. Hier liegen grosse graue der Hirnrinde ähnlich gebaute Massen, die sogenannten centralen Hirnganglien, zusammen das centrale Hirngrau genannt. Die Nervenfasern ziehen nun an zweien der- selben, dem Streifenhügel und Linsenkern, vorbei, während eine grosse Zahl in zwei andere, die Seh- und Vierhügel genannt, eintreten: die hier wieder austretenden ziehen zusammen mit den alten von der Hirnrinde herkommenden und neuen aus dem Streifenhügel und Linsenkern entspringenden weiter abwärts. Nach Meynert, dem bedeutendsten Forscher auf diesem Gebiet, dem wir fast alle diese Kenntnisse verdanken, nennt man dieses Fasersystem von der Hirnrinde bis zum centralen Hirngrau das Pi'ojektionssystem I. Ordnung. Von dem centralen Hirngrau an zieht die Fasermasse als Projektionssystem II. Ordnung durch die sogenannte Brücke, das verlängerte Mark, und das ganze Rückenmark und endigt hier an verschiedenen Stellen im so- genannten centralen Hr»hlengrau , so nennen wir nämlich eine andere graue Masse, die von den Vierhügeln an den bis zum untersten Ende des Rückenmarks verlaufenden Centralkanal umgibt; da die Nervenfasern hier in sehr verschiedener Höhe endigen, haben sie auch natürlich sehr verschiedene Länge. Aus dem centralen Höhlengrau entspringen nun vom Gehirn an bis zum untersten Ende des Rückenmarkes Nervenfasern, die nun ausserhalb des Gehirns und Rückenmarks zu den — 177 — Sinnes- und ßewegungs- Organen ziehen und deren sämt- liche Verzweigungen das Projektions - System IIT. Ordnung ausmachen. Eine genaue Kenntnis der Nervenanatomie würde zunächst mit Recht verlangen, dass wir über den Verlauf einer jeden Nervenfaser, von dem peripheren Sinnesorgan, von dem Muskel- hündel an bis zum Gehirn, und zwar bis zu seiner Endigung in der Ganglienzelle der Hirnrinde, genau oi'ientirt wären, dann würden wir auch über die Funktion eines jeden Gehirn- und Rückenmarkteilchens im Klaren sein. Die Lösung der Frage nach dem Faserverlauf im Gehirn und Rückenmark erschliesst uns also nicht nur die Nervenanatomie, sondern fast die gesammte Nervenph5^siologie. Ich habe eben gesagt, fast die gesammte Nervenphj'siologie, es bleiben uns natürlich dann noch eine ganze Menge Rätsel zu lösen übrig, denn wir haben es ja nicht blos mit Leitungsphänomenen zu thun und die Nervenfasern leiten ja blos Empfindungsreize in das Nervensystem und Bewegungs- imi)ulse aus ihm, sondern wir müssen auch die Orte und deren Funktionen untersuchen, zu denen die Emi)findungsreize geleitet werden, von denen die Bewegungsimpulse ausgehen, wir müssen die centralen Endapparate der Fasersysteme, die Nervencentren, untersuchen. Diese liegen im Gehirn und Rückenmark verstreut, überall da. avo graue Substanz sich befindet, sie zeichnen sich anatomisch dadurch aus, dass sie Ganglienzellen enthalten, die gruppenweise mit einander verbunden sind. Man hat früher, nach dem Vorgang von Joh. Müller, angenommen, dass diesen Centren in den verschiedenen Teilen des Centralnervensystems von vornherein verschiedene funktionelle Energien anhaften. Wir stehen aber jetzt auf einem ganz andern Standpunkt; den Ganglienzellen kommt nur eine einzige spezifische Energie zu und das ist die Empfindungsfälligkeit : die Verschiedenheiten der Empfindung finden zwar einen anatomischen Ausdruck, aber nicht im Gehirn, sondern an den peripheren Endorganen der Nerven, am Auge, am Ohr u. s. w. Den Nerven und den Nerven- zellen wohnt nicht etwa ein motorisches Prinzip inne, sondern nur darum, weil die Nerven mit Muskeln verbunden sind, kommt es zu einer motorischen Leistung: die spezifischen Energien fallen also vollständig mit den Difierenzen der peripheren End- organe zusammen : der Sehnerv, von seinem Endorgan getrennt, 12 — 178 — würde ebenso gut liören, wie der Hörnerv, seines Endorgans beraubt, sehen, wenn wir sie beide vertauschen könnten. — Die sensiblen Nerven lesen also mit ihren verschiedenen Sinnes- organen die von den Atomen der Materie ausgehenden Kräfte als Sinnesreize auf und leiten diese zu bestimmten Ganglien- zellen, die als sensorische bezeichnet werden können ; von andern Ganglienzellen gehen die Bewegungsnerven zu ihren peiipheren Endorganen, den Muskeln; die Reizungen dieser Zellen gehen als Bewegungsimpulse zu den Muskeln. In den ersten Lebens- zeiten und bei dem noch im Mutterleibe sich befindlichen Fötus sind es nur lediglich die von den Sinnesnerven aufgenommenen Reize, die wie ein elektrischer Funke von den sensiblen zu den motorischen Ganglienzellen überspringend die Muskeln sich in Bewegung setzen lassen. Ein stechendes Instrument z. B. be- rühre die Bindehaut des Auges; das Auge schliesst sich sofort auch bei dem neugeborenen Kinde, das noch keine Spur von Bewusstsein und Willen zeigt. Es ist hier auf dem Wege eines sensiblen Nerven, des fünften Gehirnnerven, ein Reiz einer Ganglienzelle eines Nervencentrums in einem Geliirnteil, der den Namen „Brücke" führt, gelegen, mitgetheilt worden ; auf einem Nervenbogen sprang dieser Reiz zu einer Ganglienzelle eines ganz nahe liegenden Centrums über, von dem der siebente Nerv, der ein Bewegungsnerv ist, abgeht und eine Bewegung des Augenschliessmuskels wird ausgelöst. — Oder ein brennendes Licht belästigt die sich der Flamme nähernde Hand eines Kindes, die Hand wird vollständig unbewusst zurückgezogen. Auch hier tritt auf der Bahn eines sensiblen Nerven der Empfindungszreiz ein in eine Ganglienzelle der grauen Substanz des hinteren Teiles des Rückenmarks, „Hinterhorn" genannt; von hier springt auf einem Nervenbogen der Reiz in eine Ganglienzelle der grauen Substanz des vorderen Teiles des Rückenmarks, „Yorderhorn" genannt, über, der von hier entspringende Bewegungsnerv teilt den Armmuskeln den Bewegungsimpuls mit, der die Abwehr- bewegung der Hand bewirkt. Diese beiden geschilderten Vor- gänge, die völlig ohne Zuhilfenahme des Bewusstseins vor sich gehen, gehören in das Gebiet der sogenannten Reflexe; solche Reflexbewegungen, die also unbewusst durcli einen sensiblen Reiz ausgelöst werden, können von den verscliiedensten Stellen des Gehirns und Rückenmarks aus auftreten: die Zentren, die — 179 — diesen Voi-g-ängen dienen, nennen wir Reflexcentren. Lediglich aus solclien Vorgängen setzen sicli alle unsere ersten Lebens- iiusserungen zusammen. Um nun die Beziehungen solcher reflektorischen Bewegungs- akte zum Bewusstsein zu verstehen, wollen wir uns noch einmal das Gehirnschema in Erinnerung zurückrufen. Von dem centralen Hidilengrau, erinnern Sie sich, gehen die Fasermassen, die das zweite und erste Projektionssystem ausmachen, zu dem centralen Hirngrau, zur Rinde. Der zu den (Tanglienzellen sensibler Centren geleitete Reiz und der von den Ganglienzellen motorischer Centren fortgeleitete Bewegungsimpuls stellt nun seinerseits wiederum einen Reiz dar. der auf den Fasern des ersten und zweiten Projektionssystems zu den Zellen der Hirnrinde geleitet wird und diese in Erregung versetzt. Gleichwie etwa die molekulare Anordnung im Eisen durch Streichen mit dem Magnet auf lange Zeit in eine andauernde Veränderung versetzt wird, so auch der molekulare Zustand der Rindenganglienzelle. Es resultirt am Ende hieraus die fundamentale Eigenschaft der Rindenganglien- zelle: „Das Erinnerungsvermögen". Jetzt wird der in der sensiblen Ganglienzelle des Rückenmarks stattgehabte Reiz das Erinnerungsbild einer Empfindung, der Bewegungsimpuls der motorischen Rückenmarks - Ganglienzelle das Erinnerungsbild einer stattgehabten Bewegung in der Rinde deponieren. Bei unserem ersten Beispiel ist erstens das Erinnerungsbild des stechenden Instruments, zweitens das Empfindungsgefühl der Bindehaut als sensorische Eindrücke, drittens das Inervations- gefülil des Lidschlusses als motorisches Erinnerungsbild der Rinde zugeführt worden. Die Ganglienzellen der Rinde sind nun ihrerseits wiederum durch ein Fasersystem untereinander verbunden, es sind das die sogenannten Assoziationsfasern, die in unermesslich grosser Zahl die Ganglienzellen der Hirnrinde nach den verschiedensten Seiten mit einander verknüpfen. Durch dieses Assoziationsfaser- system, das also z. B. das Erinnerungsbild des stechenden Instrumentes mit dem Schmerzgefühl der Bindehaut und beide wieder mit dem Bew^egungsbild des Lidschlusses verbindet, ist erst ein Kombinations-, ein Schlussvermögen möglich geworden : wenn jetzt sich eine Nadel dem Auge nur nähert, tritt sofort mit dem Erinnerungsbild desselben auch das Schmerzgefühl der 12* — 180 — Bindehaut , das Innervationsgefülil des Lidsclilusses ein, und es spielt sich der früher reflektorische Vorgang- vollständig in der Einde als Bewusstseinsvorgang ab. Diese Assoziationsfasern sind ein sehr wichtiges Glied in der ganzen Gehirnbetrachtung, erst durch ihr Auftreten ist es ermöglicht, dass Einzelvorstellungen zu komplizierteren zusammentreten und aus vielen PJinzel- vorstellungen bekommen wir ja erst eine richtige Kenntnis der Gegenstände, mit der steigenden Anzahl der Einzelvorstellungen wächst die Klarheit unserer Anschauungen. Diese anfangs einfachen psychischen Vorgänge werden immer komplizierter; Gruppen von Vorstellungen treten zusammen , immer ver- wickeitere Assoziationsreihen bilden sich, sie ordnen sich in festen Reihen zu Schlüssen, Prinzipien, auf ihnen ist der ganze Charakter des Menschen begründet. Werden durch krankhafte Prozesse die Assoziationsfasern in Mitleidenschaft gezogen, so verfällt das ganze geistige Gebäude, es leidet die Fähigkeit, Schlüsse zu bilden, die Begriffe werden unvollständig, da ein Teil der sie zusammensetzenden Vorstellungen verloren geht; die Verarmung des geistigen Vermögens nimmt zu , wachsende Gedächtnisschwäche, der progressive Schwachsinn, stellt sich ein. Es ist ein Verdienst der neuesten Forschung, nachgewiesen zu haben, dass das traurige Krankheitsbild, das wir mit dem Namen der Gehirnerweichung bezeichnen, auf einer Entartung dieser Assoziationsfasern beruht. In die Rinde also mit ihren Ganglienzellen, die nach einer Schätzung Meynerts die Zahl einer Milliarde übersteigen, verlegen wir den Ursprung aller psychischen Vorgänge; nun müsste man denken, dass nach Wegnahme der Grosshirn- hemisphären jede zweckmässige Bewegung wegfallen müsste: das ist nun keineswegs der Fall. Wir können im Allgemeinen sogar sagen, dass die gesammte Mechanik, die Harmonie und das Gleichgewicht der Bewegungen völlig ungestört bleiben; aber keine einzige dieser Bewegungen tritt willkürlich, absichtlich intendirt auf; ein Frosch mit exstirpiertem Grosshirn springt gereizt ebenso fort wie ein gesunder Frosch, er schwimmt, ins Wasser geworfen, bis zum Rand des Behälters, steigt an diesem herauf und bleibt hier ruhig sitzen, aber ohne Reiz macht er keine Bewegung, er hat kein Hunger-, kein Durstgefühl und er vertrocknet schliesslich zur Mumie. Auch — 181 — Beobachtungen an Menschen zeigen, dass die vollste Harmonie aller Bewegungen möglich ist ohne Grosshirnbeteiligung, das zeigen die zahlreichen Beobachtungen an Nachtwandlern , bei denen ja durch den Schlaf die Grosshirnrinde ausgeschaltet ist; aber auch in schlaffreien Momenten kann Jeder einmal, ohne dass das Bewusstsein irgendwie dabei beteiligt ist, sehr zweckmässig erscheinende Bewegungen ausführen. Alle diese Bewegungsformen, die also komplizierte Reflexbewegungen dar- stellen, entstehen von Ganglien aus, die wir in der Einleitung schon kennen gelernt haben, es sind das die Seh- und Vier- hügel; diesen i-eiht sich dann noch ein zwischen Gehirn und Eückenmark liegender Teil des Centralnervensystems, das ver- längerte Mark genannt, an. Wir müssen uns vorstellen, dass hier sich zwischen je einer grösseren Anzahl eng aneinander- liegender motorischer Ganglienzellen Verbindungen hergestellt haben, zu denen besonders leicht von bestimmten sensiblen Ganglienzellen Reize hergeleitet werden und so die kompli- ziei-testen Bewegungen auslösen können. — Für die Regelung der Harmonie der Körperbewegungen, für die Erhaltung des Gleichgewichts kommt noch ein anderer Gehirn teil in Betracht, den ich Ihnen bis jetzt noch nicht genannt habe, es ist dieser „das Kleinhirn", das durch die verschiedensten Fasersysteme mit dem Grosshirn verbunden ist. Alle diese Bewegungen lassen aber bei genauerer Untersuchung immer den Reflextypus er- kennen : in ihnen aber , das bitte ich Sie nicht zu vergessen, finden die in der Rinde des Grosshirns sich aufstapelnden Bewegungsbilder erst ihre eigentliche Quelle. Sie sehen nun ein, wie ausserordentlich schwierig es sein muss, sich unter eben den Nervenverbindungen, den Strang- systemen, die die einzelnen Nervencentren miteinander verbinden, zurechtzufinden. Mit den früher angewandten Methoden ist man auch nicht sehr weit gekommen. Die älteren Anatomen versuchten einfach durch direkte mechanische Zerfaserung in Alkohol ge- härteter Organe Faserzüge zu isoliren; auch Meynert hat diese Methode benützt und einige recht wichtige Resultate erhalten, so besonders den Verlauf von Associationsbündeln. Von grösserem Erfolge war eine zweite Methode begleitet, die der geniale Kasseler Arzt Stilling in Anwendung zog. Die Methode bestand darin, die Organe in feine fortlaufende Schnitte zu zerlegen und nun — 182 — aus der verschiedenen Anordnung der Fasern auf jedem Quer- sclmitt Schlüsse über den Gesanimtverlauf zu ziehen : noch erfolgreicher wurde diese Methode, als man die einzelnen Quer- schnitte zu färben suchte: da nämlich die verschiedenen Teile im Querschnitt die Farbstoffe mehr oder weniger stark aufnahmen, war eine Differenzierung der Fasersysteme in markanterer Weise möglich. Weitaus den grössten Fortschritt verdanken wir aber zwei anderen Methoden, die wir kurz die entwickelungsgeschicht- liche und die Entartungs- oder „Degeuerationsmethode" nennen wollen, und die im Verein mit den Färbungsmethoden noch jetzt bei der Gehirnforschung ganz besonders angewandt werden. Ein Wiener Arzt, Turk, hatte gefunden, dass, wenn auf irgend welche Weise bestimmte Teile des Grosshirns, besonders der Linsenkern, zerstört waren, sich immer ein ganz bestimmtes Fasersystem von dort ab zum Kückenmark hinunter entartet, degenerirt zeigte. In ähnlicher Weise konnte er zeigen, dass bei Verletzungen oder Krankheitsherden im Rückenmark ein anderes Fasersystem, das sich aufwärts bis zum Kleinhirn ver- folgen Hess, degenerirt war. Hiermit war das erste Mal der Nachweis geliefert, dass in den so regellos erscheinenden Projektionssystemen entschieden funktionell verschiedene Stränge verlaufen müssen; denn man war ja gezwungen, anzunehmeu, dass diese degenerirten Fasersysteme auch zu den zerstörten ( 'entren in Beziehung stehen müssen. Noch viel sicherer gestaltete sich aber dieser Befund, als Flechsig auf entwickelungs- geschichtlichem Wege diesen nicht nur bestätigen konnte, sondern noch weitere höchst wichtige Thatsachen fand. — Es war schon vor Flechsig bekannt, dass verschiedene Faserzüge zu sehr verschiedenen Zeiten der embryonalen Entwickelung ihr Nerven- mark erhalten; man unterscheidet nämlich an den Nerven- fasern im Centralnervensystem den mittleren, sich zuerst bildenden Theil als „Axency linder" von dem später entstehenden peripheren „Nervenmark" genannt. — Die Faserzüge, denen das Nerven- mark noch fehlt, zeichnen sich vor denen mit Mark bekleideten Fasern durch eine bereits makroskopisch deutliche hellgraue Färbung aus. Flechsig gelang es nun, sehr verschiedene Faser- systeme, besonders im Rückenmark, in ihrer zeitlichen Ent- wickelung von einander zu differenzieren. Genaue t^berlegungen brachten ihn zu dem Schluss, dass alle die Systeme, die der — 183 — Ijeitimg- reflektorischer Äiisseruno'en dienten, sich schon sehr frühzeitig- mit Nervenmark umhüllten, also leitungsfähig waren, während die Bewusstseinsimpulse leitenden Faserzüge erst viel si)äter Markscheidenbildung zeigten. Sie sehen ein, wie sehr dadurch die Theorie des allmählichen Entstehens, des bewussten (leisteslebens aus unbewussten reflektorischen Anfängen, eine sichere anatomische Grundlage gewann. — In gewisser Weise war freilich der geniale Meynert schon viel früher zu denselben Kesultaten gelangt, und zwar bei seinen vergleichend anatomischen Untersuchungen über die Hirnschenkel. Unter Hirnschenkel versteht man denjenigen Theil des Projektionssystems, der vor dem Eintritt in die Brücke unterhalb der Vierhügel sämtliche Fasern, die das (irosshirn verlassen, in sich schliesst. Man kann an demselben zwei Teile unterscheiden, den „Fuss" und die „Haube". Meynert fand nun, dass diese beiden Teile wesent- liche Difl'erenzen in ihrem Grössenverhältnis beim Menschen, l)eim Fötus und bei den Wirbeltieren zeigen. Man kann im All- gemeinen sagen, dass, je höher das Wesen in seinen, psychischen Funktionen steht, eine desto mächtigere Entwickelung des Fusses sich zeigt. Wenn man nun bedenkt, dass die Fussfasern zum grössten Theil aus der Hirnrinde, dem Streifenhügel und dem Linsenkern, also den Bewusstseinscentren stammen, während die Haubenfasern aus den Vier- und Sehhügeln, den reflektorischen (langlien entspringen, so zeigt sich auch hier wieder die ana- tomische Begründung des Satzes, dass das Bewusstsein erst sekundär entsteht aus der Quelle der reflektorischen Bewegung. Auch diese vergleichend anatomischen Untersuchungen ver- sprechen, mit den früher genannten Methoden verbunden, für die Zukunft wichtige Aufschlüsse der Gehirnanatomie zu bringen. In der Grosshirnrinde stapeln sich nun alle Erinnerungs- l)ilder der Sinneseindrücke, alle Be wegungs vor Stellungen auf; es fragt sich nun, sind alle Teile der Binde hierin gleichwertig, hat die Rinde in allen ihren Abschnitten gleiche Bedeutung? Flour ens, der zuerst sich diese Frage vorgelegt hat, hat sie mit Ja beantwortet ; er behauptete : Man kann einem Tiere den grössten Teil des Grosshirns wegnehmen, ohne irgend welche bemerkbare Störung zu erzeugen, er meinte, dass der erhaltene Rest des Grosshirns durch erhöhte Leistung den Verlust ersetzen könne. Sie erinnern Sich wohl alle an eine andere Lehre, deren — 184 — Haupt Vertreter Gall war, die die gegenteilige Ansicht aufstellte, dass nämlicli jede psychische Verrichtung von einem bestimmten Grosshirnabsclmitt ausgehe. Nun, meine Herren, ganz derselbe Streit, nur beiderseits von den bedeutendsten Vertretern der Wissenschaft geführt, ist abermals entbrannt, und gerade in den letzten Jahren ist von beiden kampfesfrohen Parteien ein grosses Material für und wider zusammengetragen worden, und wenn wir uns auch keineswegs der Illusion hingeben dürfen, dass die Lokalisationsfrage gelöst ist, so scheint mir doch eine derartige Klärung zu beginnen, dass man wohl im Stande sein dürfte, einige positive Anlialtspunkte zu gewinnen. Nachdem Gall, der in vollständig unwissenschaftlicher AVeise vorgegangen, durch die Flo urens'schen Versuche völlig widerlegt war, glaubte alles an die Richtigkeit der Flourens'schen Gleichwertigkeitstheorie. Den ersten Angriff erfuhr Flourens von Neuem im Jahre 1864. Zwei französische Ärzte, Bouillaud und Broca, berichteten der franzö- sischen Akademie über Beobachtungen, wonach eine sehr merk- würdige Sprachstörung Erkrankungen eines ganz bestimmten Gross- hirnteils folgten. Es ist dieser Teil im linken Stirnhirn gelegen und umfasst die dritte Windung desselben. Die betreffenden Kranken vermögen, trotzdem alle die zum Sprechen dienenden Muskeln und sonstigen Organe vollständig intakt sind, kein Wort oder nur sehr vereinzelte Worte hervorzubringen. Diese Personen sind geistig vollständig gesund, man merkt ihnen an, dass sie sich ihres Sprachverlustes wohl bewusst sind, dass sie gern richtige Antwort geben möchten, aber kein AVort entscldüpft ihren Lippen, oder wenn sie einige Worte sprechen können, so wenden sie diese für alle Antworten an. Man hat dann später noch andere Formen von Sprach- störungen kennen gelernt, die ebenfalls auf Erkrankungen ganz bestimmter Rindenteile zu beziehen sind, Avir können leider hier nicht darauf eingehen. Sechs Jahre später fanden dann Frits ch und Hitzig die fundamentale Thatsache, dass die elektrische Reizung gewisser mehr nach vorn liegender Rindenteile Muskelnzusammenziehungen der gegenüberliegenden Körperhälfte bewirkten, ebenso folgten Exstirpationsversuchen einzelner im Vorderhirn liegender Rinden- teile Bewegungsstörungen in ganz bestimmten Muskelgruppen. Man unterschied deshalb den nach vorn liegenden Teil der — 185 — Hirnrinde als motorisclien von dem mehr nach hinten liegenden als nicht mutorischen. Eine Weiterentwickelnng und Bestätigung erfuhren diese Thatsachen durch die berühmten Arbeiten Munks. Munk beschäftigte sich ganz besonders mit der Erforschung des nicht motorischen Teils der Hirnrinde, der als Hinterhaupts- und Schläfenlappen von dem vorn liegenden, als motorisch gedeuteten Stirnlappen sich unterscheidet. Er fand das höchst merkwürdige Resultat, dass Exstirpationen der Rinde des Hinter- hauptlappens einen Zustand bei den Tieren erzeugten, in dem sie wohl noch sahen, aber die ihnen von früher wohlbekannten Personen, CTegenstände, Orte absolut nicht mehr als solclie er- kannten : ebenso beAvirkten Zerstörungen der Rinde des Schläfe- lappens eine Gehörsstörung, die sich darin äusserte, dass die Tiere, besonders handelte es sich hierbei um abgerichtete Hunde, wohl noch hörten, aber das Gehörte nicht mehr verstanden: ein Hund z. B., der auf die Bedeutung des pst, komm, hoch, schön, Pfote, sehr eingeübt war, reagierte absolut nicht mehr, während sein Gehörvermögen entschieden erhalten war, was sich leicht durch ein gleichmässiges Spitzen der Ohren bei jedem ungewöhnlichen Geräusch verrieth. Wenn nun aber die Ex- stirpationsversuche an der Hinterhaupts- und Schläfenrinde nicht sehr ausgedehnt waren, beobachtete Munk einen vollständigen Rückgang aller Erscheinungen. Was für eine Deutung liess das zu? Nach den Anschauungen Meynerts konnte das kaum anders erklärt werden, als dass durch die Wegnahme einer grossen Anzahl Ganglienzellen eine Menge optischer und akustischer Erinnerungsbilder verloren gegangen sein mussten ; die Möglich- keit der Wiederherstellung war aber dann gegeben, wenn noch Teile der Rinde mit einer grössern Anzahl Ganglienzellen er- halten waren, die dann ganz sö wie im Zustand der frühesten Jugend das Erkennen von Gegenständen, das Deuten von Gehörs- eindrücken erst wieder lernen mussten. Munk nannte die Zustände Seelenblindheit und Seelen- taubheit, wenn nicht alle Erinnerungsbilder verloren gegangen waren, Rindenblindheit und Rindentaubheit, wenn das Seh- und Hörvermögen ganz erloschen war, also nach Exstirpationen beider Hinterhaupts- und beider Schläfenlappen. Aber auch über die sogenannte motorische, im Stirnhirn gelegene Region brachten uns die Munkschen Arbeiten weitere Aufschlüsse. Munk ging — 186 — hierbei von folgenden, für das ganze Verständnis der Bewegungs- vorstellungen wichtigen Überlegungen aus. Das Gefühl der Be- wegungen eines Gliedes ist immer verbundenmitDruckempflndnngen der Haut und mit dem Gefühl der Spannung und Dehnung des Muskels. Wir haben z. B. bei den Gehbewegungen, ausser dem Gefühl des bewegten Gliedes, selbst auch ein Spannungsgefühl der einzelnen Muskeln und ferner Berührungs- und Druck- empfindungen der Haut. Die Bewegungsvorstellungen im Ganzen setzen sich also aus alle dem zusammen, und diese sämtlich ja als Gefühle zu deutenden Vorstellungen sind nach Munk in der motorischen Region lokalisiert. Munk nennt daher die motorische Region Fühlsphäre und unterscheidet an ihr verschiedene scharf getrennte Bezirke : Hinterbein, Vorderbein, Rumpfregion u. s. w. Exstirpation der betreffenden Teile hat je nach der Ausdehnung grössere oder geringere Störungen zur Folge ; auch hier ist aber eine Wiederherstellung dann möglich, wenn noch Rindenteile unverletzt übrig geblieben sind. — Spätere Mitteilungen Munks haben sich dann ausschliesslich mit der Sehsphäre des Hunde- gehirns beschäftigt. Danach sollen die Sehsphären beider Grosshirnhälften in einer ganz festen Verbindung mit den Netz- häuten beider Augen stehen, in der Weise, dass jedem Punkt der Netzhaut ein Punkt der Sehsphäre korrespondiere: wie Goltz, der Hauptgegner dieser Theorie sich ironisch ausdrückt, auf der Grosshirnrinde sollte ein Abklatsch der Netzhäute sich befinden. Mit der Zerstörung eines kleinen Teils der Sehsphäre ginge dann auch immer ein Netzhautteil seines Sehvermögens verlustig. Diesen ganzen Theorien tritt mit grosser Entschiedenheit und in geistvoller Weise der Strassburger Physiologe Goltz und seine Schule entgegen. — Goltz stand zuerst vollstäudig auf dem Boden der Flourens'schen Gleich wertigkeitstheorie, er läugnete jede Lokalisationsmöglichkeit ; nach Goltz beteiligt sicli jeder Abschnitt des Grosshirns an den Funktionen, aus welchen wir auf Wollen, Empfinden, Vorstellen u. s. w. schliessen. Jeder Abschnitt ist mit allen willkürlichen Muskeln durch Leitungen verknüpft und steht ebenso mit allen sensiblen Nerven des Körpers in Verbindung. Die grössere oder geringere Zerstörung einer Rindenhälfte bringt freilich ernste und komplizierte Bewegungsstörungen hervor, aber Goltz erklärt sie anders. Erstens sind diese Störungen abhängig nicht nur von den — 187 — zerstörten Teilen, sondern von einer Funktionsliemmung der unberührt gebliebenen benachbarten Teile. Diese von Goltz Hemmungsersclieinimgen genannten Nebenwirkungen verschwin- den aber nach kürzerer oder längerer Zeit. Nur die lange Zeit nach dem Eingriff bleibenden also dauernden Störungen. „Ausfallserscheinungen," dürfen als Folgen der Rindenzerstörung angesehen werden. Diese Ausfallserscheinungen seien aber nicht derart, dass mau aus ihrem Auftreten den Schluss bilden könne, auf der Hirnrinde seien Segmente, die den Gesichts-, Gehörs-, Geschmacksinn ausschliesslich zukämen. Bei weiterer Forschung musste aber freilich Goltz in seinen letzten Veröffentlichungen besonders zugeben, dass ein Tier, dem die vordem Rindenteile in grösserer Ausdehnung exstirpirt sind, sich doch ganz anders verhalte, wie ein anderes, dem die hintern Rindenteile fehlen; im ersten Falle zeigen die Tiere weit plumpere Bewegungen und ein wesentlich abgestumpftes Hautgefühl, im zweiten Fall eine grössere Störung der Sinne, besonders des Gesichtsinns: hier steigt, wie sicli ein italienischer Forscher sehr richtig aus- drückt, das Prinzip der Lokalisation, dem Goltz eben die Thür gewiesen hat, zum Fenster wieder hinein. Die ganze Frage bekommt aber noch ein anderes Gesicht, wenn man das Tierexperiment, das eben doch immer recht schwer zu deuten ist, verlässt und Beobachtungen aus der menschlichen Pathologie mit heranzieht. Es ergibt sich nämlich aus einer sehr grossen Anzahl genau beobachteter Krankheits- fälle mit Sektionsbefund, dass die mannigfachen Sinnesverrich- tungen in der That Hirnregionen zukommen, die unter einander verschieden sind, dass also jeder periphere Sinnesapparat einem bestimmten Teil der Hirnrinde entspricht; aus Mangel an hierher- gehörigeu Beobachtungen hat man das bis jetzt nur für Gesicht und Gehör feststellen können, während dieser Satz für Geschmack und Geruch, wenn auch als wahrscheinlich, aber doch nicht als sicher aufzustellen ist. Es erfolgen bei Krankheitsherden im Hinterhauptlappen in der That Sehstörungen, bei solchen im Schläfenlappen Hörstörungen; dagegen ergibt eine genaue Prüfung klinischer Thatsachen, dass die Munksche Theorie einer feststehenden Beziehung zwischen den Netzhautabschnitten und bestimmten Abschnitten der Sehsphäre nicht besteht, die Fasern der Sehnerven gehen vielmehr vollständig mit einander vermengt — 188 — zu der Eiudeiiselispliäre. Die pathologische Beobachtung hat weiter ergeben, dass Krankheitsherde des Vorderhirns und hier an der sog. Central- und Schläfenwindung immer Störungen der Haut- und Muskelempiindungen bedingen und da die Bewegungs- vorstellungen sich aus den verschiedenen oben auseinanderge- setzten Gefühlsperzeptionen zusammensetzen, erfolgen natürlich immer Bewegungsstörungen. Man kann also im Allgemeinen sagen, dass die Ergebnisse der klinischen und pathologisch-anatomischen Thatsachen uns in der That den Schluss gestatten, dass die menschliche Hirnrinde in ihren verschiedenen Teilen nicht gleich- wertig ist. sondern dass die mannigfachen Sinnesverrichtungen Hirnregionen zukommen, die ganz verschieden gelegen sind; diese Hirnregionen besitzen im Menschenhirn festgezogene Grenzen, die die einzelnen Gebiete von einander scheiden. Dagegen haben die neuesten Tierexperimente, die von den Italienern Luciani und Sepilli in sehr genauer und objektiver Weise vorgenommen wurden, ergeben, dass die Goltz'schen Ansichten über die Lokali- sation sehr viel Wahres enthalten. Im Tiergehirn lassen sich die Funktionsfelder der Rinde nicht in einer umschriebenen Form abgrenzen, sondern sie fliessen in einander über, so dass die meisten Teile in der That sich an mehreren Funktionen beteiligen nur scheint es , dass in gewissen Segmenten auch gewisse Funktionen überwiegen; die nach hinten gelegenen Rindenteile dienen mehr den Sinnesverrichtungen, die nach vorn gelegenen mehr den motorischen Funktionen. Nun, meine Herren, wenn ich mir auch bewusst bin, Ihnen nur ganz grobe Umrisse des jetzigen Standes der Gehirnforschung ge- geben zu haben, hotte ich doch, dass Sie die Überzeugung gewonnen haben, dass wir in der That in den beiden letzten Jahrzehnten er- hebliche E'ortschritte in der Kenntnis des Baues und der Funktionen des Gehirns gemacht haben. Noch im Jahr 1873 schrieb Hyrtl in seinem Lehrbuch : „Die Anatomie des Innern Baues des Gehirns ist und bleibt wahrscheinlich für immerdar ein mit sieben Siegeln ver- schlossenes und noch überdies in Hierogl3i)hen geschriebenes Buch. Und was die Funktionenlehre des Gehirns anbelangt, so beugen die arrogantesten Physiologen demütig ihr Haupt und bekennen, dass sie von der menschlichen Seele nichts mehr wissen, als dass sie keine Flügel hat." Nun, diesen Satz unter- schreiben selbst die bescheidensten Physiologen nicht mehr. — — 189 — Wir wissen sehr wohl, dass erst der Anfang- einer rationellen Gehirnphysiologie geschaffen ist, dass die Hauptaufgaben noch zu lösen sind, wir geben auch gerne zu, dass viel von dem jetzt Gelehrten noch unter den Begriff der Theorie fällt, aber selbst eine falsche Theorie ist oft besser wie gar keine. Der alte S ten on sagt einmal: „Das Gehirn ist das Organ unserer Seele; Wunderbares hat sie mit Hilfe dieses Werkzeuges geleistet und sie kennt keine Schranken ihres Forschungstriebes." Er sagt aber dann weiter: „Wenn sie aber dieses ihr Werkzeug selbst betrachtet, so weiss sie von ihm so gut wie nichts." Nun über diesen Standpunkt sind wir längst hinausgeschritten ; der innere Bau und die Funktionen des Gehirns sind nicht mehr zu ver- gleichen dem dunkeln Weltteil, und wie dieser dem Forschungs- trieb aufgeklärten Wissens immer mehr eröffnet wird, so wollen auch wir hoffen, dass die Zukunft in gleicher Weise wie die jüngste Yergangenlieit fortfahren wird, die weiteren Probleme der Gehirnforschung zu lösen. V Inlialt. Erster Teil. Geschäftliches, Sektions-Berichte, Protokoll-Auszüge. Seite Bericht, erstattet am Jahresfeste, den 22. Mai 1887. von Dr. F. E icliter.s 3 Verzeichnis der Mitglieder: I. Stifter 18 II. Ewige Mitglieder ' 14 III. Mitglieder des Jahres 1886 15 IV. Neue Mitglieder für das Jahr 1887 20 V. Avisserordentliche Ehrenmitglieder 20 VI. Korrespondierende Ehrenmitglieder 20 VII. Korrespondierende Mitglieder 20 Rechte der Mitglieder 24 Bibliothek-Ordnung 24 Geschenke und Er w e r b u n g e n : I. Naturalien 25 II. Bücher und Schriften 3G Bilanz pro 31. Dezember 1886 52 Übersicht der E inn ahmen und Ausgaben 53 A n h a n g : A. Sektionsberichte 54 B. Protokoll-Auszüge über die wissenschaftlichen Sitzungen wäh- rend 1886/87 60 Zweiter Teil. Vorträge und Abhandlungen. Beitrag zur Kenntnis der Fauna des Alttertiärs von Mississippi und Alabama. Von Dr. phil. Otto Meyer in New-York. ... 3 Tafelerklärungen 21 Über das elsässische Tertiär und seine Petroleumlager. (Nebst einigen neuen Bemerkungen und Beol)achtungen über das Tertiär in der Oborrlieinebene.) Vortrag von Dr. A. Andre ae . , . . . 23 Seite Herpetologische Notizen. Von Dr. Oskar Boetti>or H7 I. Listen von Reptilien nnd Batradiievn aus Niederhiiuliscli-Jndien und von der Insel Salanga ;{7 I. Insel Salanga 37 II. Insel Sumatra 39 III. Insel Banka öl IV. Insel Java 52 t'bersicht der genannten Arten iv\ II. Verzeichnis von Reptilien aus Accra an der CToldkiiste . . . öä Beiträge zur Kenntnis der Hymenopteren-Fauna der weiteren Umgegend von Frankfurt a. M. Von Major z. D. Dr. L. von Heyden . . (iä V. Teil : Tenthredinidae. Blattwespen (W) Zusammenstellung der aus dem Gebiet bekannten Arten . . 85 l'ber zwei Blattinen-Reste aus den unteren Lebacher Schichten der Rhein- provinz. Von Dr. J. V. Deichmüller 89 iber die Naturbeobachtung im homerisohen Zeitalter. Vortrag von Dr. med. Otto Koerner 95 Zur Geognosie des Taunus. Vortrag von Franz Ritter . . . . lOS Ein neues Raubtier aus dem mitteloligocänen Meeressand des Mainzer- Beckens. DasjjKrnchm FlonJicimensifi n. g. n. sp. Von Dr. A. A n d r e a e 1 25 Zweiter Beitrag zur Herpetologie Südwest- und Süd- A frikas. Von Dr. O s k a r Boettger 135 Ergebnisse moderner Geliirnforschniig. \'on Dr. med. !>. Lach mann 175 l$erichtig:uiig'. Teil IL pag, 30 Zeile 17 lies statt Hypopotamus : ITyopotamu Druck von (lebrüder Kiiauer in Frankfurt a. M. Beriolit i ül)ei' (lie Senckenbergische natiirforscliende Gesellschaft Frankfurt am Main. 1887. Mit fünf Tafeln. Frankfurt a. M. 1 ) r u c k V 0 11 G e b r ti rl e r K n a u e i- 1887. J MBL WHOl Library - Serials