/Kv-'it-^ f Professor Dr. F. C. Noll geb. 22. September 1S32 gest. 14. Januar 1893. BERICHT ÜBER DIE SENCKEN BERGISCHE NATURFORSCHENDE GESELLSCHAFT IN FRANKFURT AM MAIN, 1893. Yoin Juni 189:3 bis Juni 1803. Die Direktion der Senckenberg-isehen naturforschenden Gesellschaft beehrt sich hiermit, statuteugemäß ihreu Bericht über das Jahr 1892 bis 1893 zu überreicheu. Frankfurt a. M., im Juui 1893. Die Direktion: Oberlehrer J. ßlum, d. Z. I. Direktor. Dr. med. J. H. ßclin, d. Z. II. Direktor. Dr. med. A. Knoblaucli, d. Z. I. Sekretär. G . W. Winter, d. Z. II. Sekretär. Bericht iilier die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt am Main i;vom Juni 1892 bis Juni 1893). Erstattet beim Jaliresfeste, den 28. Mai 1898, von Dr. med. J. H. Rehn, d. Z. II. Direktor. Hochgeehrte Anwesende! Dem Herkommen gemäß habe ich Ihnen über das Wirken und die Vorgänge in der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft innerhalb des letzten Geschäftsjahres Bericht zu erstatten. Hat uns dieses Jahr auch mancherlei Trübes gebracht, so blieb doch das alte Streben und die gewohnte Thätigkeit un- unterbrochen, und nach Innen und Außen kann unsere Gesell- schaft mit Befriedigung auch auf dieses Jahr ihres Wirkens zurückblicken. Wie Sie von dem I. Direktor bereits vernommen haben, hat der Tod im vergangenen Jahr sehr schmerzliche Lücken in den engeren Kreis unserer Mitglieder gerissen. Her m a n u von Meyer, Noll, Jaennicke, Theodor Passavant (s, Nekrologe) sind schwer zu ersetzende Verluste. Daneben hatten wir den Hingang noch anderer treuer Mitglieder und Freunde zu beklagen. 1* — IV — Es starben fernerhin: Dr. med. J. G. Ad. Flesch, Leop. Goldschmidt, H. Kuhn, Adolf Oplin, Geh. Reg.- Rat Dr. K. Rödiger, Konsnlent Dr. Rumpf, Eduard Scharf f, Senator Dr. Speltz, J. Speltz Sohn, Dr. med. B. Stern, A. E. Umpfenbach. Allen diesen treuen langjährigen Freunden unserer Gesellschaft werden wir ein liebevolles Andenken be- wahren. Aus der Zahl der korrespondierenden Mitglieder sind uns einzelne alte Gönner, sowie Männer von bedeutendem Rufe entrissen worden. Der Geheime Reg.-Rat Dr. Richard Greeff, Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie und Direktor des zoologisch-zootomischen Instituts in Marburg, seit 1877 unser korrespondierendes Mitglied, starb am 30. August 1892. Er war besonders bekannt durch seine zoologische Reise nach den westafrikanischen Inseln St. Thome und Rolas. Von der Aus- beute dieser Reise sind seine Untersuchungen über die Sinnes- organe und die Entwicklung der Blindwühle wichtig. Hoch- interessant ist seine Entdeckung einer Landschnecke mit thür- artig, durch Scharnier beweglichem Deckel. Am 29. November starb G.U.Alfonso C o r r a d i , Professor der Medizin au der Universität Pavia. Er war am 28. April 1878, am Tage der Euthüllungsfeier des Volta-Denkmals, zum korre- spondierenden Mitgliede ernannt worden. Am 26. Januar 1893 starb in Bonn der bedeutende Anthro- pologe Geheimer Medizinalrat Pi-of essor Dr. Hermann Seh a a f f- hausen. Er wurde am 18. Juli 1816 in Koblenz geboren und gehörte seit 1864 zu unseren korrespondierenden Mitgliedern. B'ast alle menschlichen Schädel unserer Sammlung sind von ihm einer genaueren Messung unterzogen worden. Hochbetagt, in seinem siebenundachtzigsten Lebensjahre, verschied in Genf am 4. Ai)ril der namhafte Botaniker Professor Alphonse de Candolle, der Sohn des berühmten Augustin Pyrame de Candolle, dessen „Prodromus" er fortgesetzt hat. Unser korrespondierendes Mitglied war er seit 1873. Professor Dr. Karl Semper, Direktor des zoologisch- zootomischen Instituts in Würzburg, starb, nicht ganz 61 -lahre alt, am 30. Mai. Durch seine Eorschungsi-eise nach den Philip- pinen und auf die Palau-Inseln in den -lahren 1858 — 1865 hatte — V — er sich schon frülie einen Namen in der Gelehrtenwelt er- worben. Die Ergeltnisse der Reise sind vornehmlich in dem fünf bändigen Werke „Die Philippinen und ihre Bewohner" nieder- gelegt. Später, 1877, nnternahm er noch eine Reise nach Nord- amerika, als deren Frucht das überaus interessante und an- mutige Werk: „Die natürlichen Existenzbedingungen der Tiere" betrachtet werden kann. Er gehörte von 1865 bis zu seinem Tode ununterbrochen der Universität Würzburg an. Im Jahre 1869 wurde er zu unserem korrespondierenden Mitgliede er- nannt. Mit vielen Mitgliedern unserer Gesellschaft stand er in regem wissenschaftlichen Verkehr. Auch den Tod zweier korrespondierender Mitglieder, die geborene Frankfurter waren, haben wir zu beklagen : den des Konsuls W. Kirchner, früher in Sydnej^, dem wir wertvolle Sendungen namentlich an Kriechtieren und Insekten von dort verdanken, gestorben in Homburg v. d. H. am 25. April, und den Heimgang des Medizinalrats Dr. Ludwig Phil. Zimmer- mann in Braunfels (Rheinprovinz), 1845 — 1848 arbeitenden und von da ab korrespondierenden Mitgliedes unserer Gesellschaft. Ihren Austritt haben angezeigt die Herren Gustav Katzenstein, W. L, Neubert und Apotheker L. Neumeyer, und durch Wegzug von hier verloren wir die Herren Prof. Dr. Erlenmeyer und Rieh. Lochmann. Dagegen sind neu eingetreten die Herren: Dr. med. Ferd. Blum, Dr. med. Ant. Fresenius, Dr. phil. Fritz Hallgarten, die Hermann 'sehe Buchhandlung, Tierarzt Fr. Jelkmann, C. Koenitzer's Buchhandlung, Dr. Max Levy, Arnold Lieboldt, Dr. med. Ed. vou Meyer, Dr. med. L. Rehn, Architekt G. Seeger, Dr. Seitz, Direktor des Zoolog. Gartens, Dr. med. E. Sioli, Direktor der Irrenanstalt, Dr. med. Rieh. Stern, Phil. Thoma und Dr. K. H. von Vie tinghoff. Mit Freuden begrüßen wir in zweien diesei' neuen Mitglieder Sohne treuer, heimgegangener Freunde. Als arbeitendes Mitglied wurde Herr Dr. med. Wilh. Lier- mann aufgenommen. Zu korrespondierenden Mitgliedern wurden ernannt die Herren: F. C. Lehmann, deutscher Konsul in Popayan (Vene- zuela), Karl Fleischmann in Guatemala, Prof. Dr. C. Ad. E. Th. Bail in Danzig, Professor Dr. H. W. Conwentz, Direktor — VI — des Westpreußisclieu Provinzial- Museums in Danzig, Prof. Dr. Edw. D. Cope in Pliiladelpliia, Privatdozent Dr. A. König in Bonn und Dr. Max Verworn in Jena. In die Reihe der ewigen Mitglieder traten ein : Herr Rechtsanwalt Dr. Otto Ponfick und, auf Veranlassung seiner Gattin, der verehrte verstorbene Herr Prof. Hermann von Meyer. Aus der Direktion traten aus die Herren : Prof. Dr. F. C. N 0 1 ] und Dr. med. E. B 1 u m e n t h a 1. An deren Stelle wurden gewählt die Herren: Oberlehrer J.Blum und Dr. med. Aug. Knoblauch. Am 15. März d. J. fand die General -Versammlung statt. Für die aus der Revisions - Kommission austretenden Herren Rechtsanwalt Paul Reiss und Alex. Majer wurden die Herren Alb er t Andrea e und Antiquar S. L. Baer gewählt. Wegen der sonstigen Verteilung der Ämter s. Übersicht am Schlüsse dieses Jahresberichtes. Von unseren Publikationen sind erschienen und verschickt worden : 1. Bd. XVIII, Heft I der Abhandlungen, enthaltend: Dr. Ludwig Edinger: Untersuchungen iiber die ver- gleichende Anatomie des Gehirns. IL Das Zwischenhirn. Dr. Carl Kuhn: Die Canarischen Siphonophoren in mono- graphischen Darstellungen. IL Die Monophyiden nebst Be- merkuHgen über Monophyiden des pacifischen Oceans. 2 Bericht 1892. 3. Prof. Dr. 0. Boettger, Katalog der Batrachier- Sammlung. Wissenschaftliche Sitzungen fanden statt: Samstag, den 5. November 1892 : Besichtigung der neu aufgestellten Fossilien, Tiere und Pflanzen aus dem Mainzer Becken unter Führung des Herrn Dr. Kinkel in. Samstag, den 3. Dezember 1892 : Herr Dr. W. Schauf : „Neuere Anschauungen über die Ent- stehung des (4rundgebirges." I.Teil: „t^ber die Natur der krystallinen Schiefer und die ÄFetamorphose der Gesteine." Samstag, den 7. Januar 1893: IleiT Pi'of. Dr. R e i n aus Bonn: „Reisen und Studien in der spanischen Sierra Nevada." — VII — Samstag, eleu 11. Februar 1893: Herr Prof . Dr. R e i u : „Über die Vegetatiousverhältnisse der Sierra Nevada." Samstag, deu 4. März 1893 : Herr Dr. W, Seh auf: „Neuere Anschauungeu über die Ent- steliuug des Grundgebirges." Fortsetzung. Samstag, den 25. März 1893 : Herr Dr. med. F. Bl um : „Über chemisch nachweisbare Lebens- prozesse an Mikroorganismen." Freitag, den 7. April 1893 : Bericht der Kommission zur Erteilung des Sömmerring-Preises, erstattet von Herrn Prof. Dr. Weigert. Der Preis bestehend aus einer silbernen Medaille und 500 Mark wurde Herrn Dr. med. Max Verworn in Jena für seine Arbeit „Die Bewegung der lebenden Substanz" zuerkannt. Populär-naturwissenschaftliche Vorträge wurden drei ge- halten und zwar: Samstag, den 26. November 1892 : Herr Dr. J. Valentin: „Das Petroleum, sein Vorkommen und sein Entstehen." Samstag, den 17. Dezember 1892 : Herr Dr. W. Jaeu nicke : „Über insektenfressende und pilz- verdaueude Pflanzen." Samstag, den 21. Januar 1893: Herr Privatdocent Dr. A. König aus Bonn: „Tierleben in der algerischen und tuuisischen Sahara." Von deu Herren Docenten lasen : Im Sommer 1892 : Herr Oberlehrer Dr. H. Reichenbach: „Vergleichende Anatomie des Menschen und der Wirbeltiere." Fortsetzung. Herr Dr. J.Valentin: „Über angewandte Geologie" (Bezieh- ungen der Geologie zu Bergbau, Gewerbe und Landwirtschaft). Mit Exkursionen. Im Winter 1892/93: Herr Oberlehrer Dr. Reichenbach: „Zoologie, Niedere Tiere." I. Bau, Leben und Entwicklung des Flußkrebses als Ein- leitung in die Zoologie. IL Die Naturgeschichte der Krebse, Spinnen, Tausendfüßer und Insekten. — VIII — Herr Dr. F. Kinkelin: „Historische Geologie, Paläozoisches Zeitalter." Die Botanischen Vorlesungen im Auftrage des Sencken- hergischen Instituts hielt Herr Dr. Jaennicke. Neu in Tausch verkehr getreten sind: a) Gegen die Abhandlungen und den Bericht : Helgoland, Biologisclie Anstalt. 1)) Gegen den Bericht: Belfast, Naturalists Field -C'lub. Wien, Wiener Entomologischer Verein. Als Geschenke von besonderem We r t heben wir hervor: 1. Von Herrn P. A. Kesselmeyer die Schenkung erstens einer großen Anzahl sehr wertvoller ältererer und neuer bo- tanischer Werke, wodurch nunmehr unsere Bibliothek mit den Floren der verschiedenen europäischen Länder vorzüglich aus- gestattet ist, und sodann einer wertvollen Sammlung von Meteo- riten und Versteinerungen. 2. Es bereicherte ferner Frau Th. Pas savant unsere Insekten-Sammlung mit der besonders für Lehrzwecke vorzüg- lich geeigneten Sammlung ihres sei. Gatten. 3. Ein Brief von Alex, von Humboldt au Joh. Müller wurde von den Hinterbliebenen des verstorbenen Herrn Dr. med. J. G. Ad. EMesch der Gesellschaft Übermacht. Sodann schenkte Herr Major Dr. L. von Hey den unserem Museum eine Gallensammluug, die 1881 von der Gartenbau- Gesellschaft zu Frankfurt a. M. mit der silbernen Medaille preis- gekrönt worden war und der Herr W. Winter die entsprechen- den Tafeln beizufügen so gütig war. Von Herrn Er ekel erhielten wir eine Ergänzung des Rüppeirschen Fisclikatalogs, wobei wir hinzufügen, daß von dem- selben Herrn auch ein musterhaft geführter Vogel-Katalog her- rührt, welcher dem neuen des Herrn E. Hart er t zur Grund- lage gedient hat. Endlich stiftete ein Gönner der Gesellschaft, welcher unge- nannt zu bleiben wünscht, einen Betrag von 500 Mark, der von einem seiner Zeit in Borneo befindlichen Forschungsreisenden zur Bereicherung unseres Museums und namentlich zum An- kauf eines Borneogaviales verwandt wei'den sollte. Allen diesen gütigen Freunden dankt die Gesellschaft auf das herzlichste. — IX — Im Anschluß hieran kann ich sofort bemerken, daß die Neuordnung unserer Sammhingen in stetem Fortschritt begriffen ist. So wurde die botanische Sammlung, speziell die Schausamm- lung, durch Herrn Oberlehrer Blum einer Neu- Auf Stellung unter- worfen, während die Einordnung der von den Herrn Dr. Steitz und Kesselmej-er geschenkten Herbarien Herr Dürer in dankenswerter Weise übernommen hat. Die Aufstellung der geologisch-paläontologischen Sammlung ist durch unseren Sektionär Herrn Dr. Kinkelin beendigt, und wird die letztere von heute ab der Besichtigung zugäng- lich sein. Der Neuordnung der petrographischen Sammlung hat sich bereits seit einiger Zeit Herr Dr. Schauf unterzogen, welcher im Auftrag der Gesellschaft demnächst auch die der minera- logischen Sammlung in Angriff nehmen wird. Obigen Herren, sowie den übrigen Herren Sektionären schuldet die Gesellschaft besonderen Dank. Was die Wirksamkeit der Gesellschaft nach außen anlangt, so ist die diesjährige Erteilung des von Sommer ring -Preises schon erwähnt worden. Dem Herrn Prof. Rein in Bonn wurde zur naturwissen- schaftlichen Erforschung der spanischen Sierra Nevada ein Betrag aus der Rüppell-Stiftung zur Verfügung gestellt. Eine Preisausschreibung erfolgte, wie im vorjährigen Bericht angeführt, aus der Albert von Reinach-Stiftung für eine geo- logisch-paläoutologische oder mineralogische Arbeit, die ein Ge- biet unserer Heimat behandelt. Aus der Rüppell-Stiftung wird ein Reise -Stipendium für eine zoologische Forschungsreise nach den Molukken im Betrage von 12000 Mark seitens der Gesellschaft zur Vergebung und die Reise selbst Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres zur Ausführung gelangen. Erwähnenswert ist auch, daß unserem Museumsgebäude, um ihm die größtmijgliche Sicherheit zu bieten, die Anlage eines Blitzableiters zu teil geworden ist. Endlich verfehlt die Gesellschaft nicht, den beiden Kassierern Herrn Direktor Hermann Andre ae und Herrn Generalkonsul Stadtrat Albert Metzler für die umsichtige Verwaltung ihrer Finanzen, sowie dem juristischen Beirat Herrn Dr. F. Schmidt- — X — Pol ex für die sorgsame Vertretimg ihrer Interessen den aller- lierzlichsten Dank auszusprechen. Wir scliließeu mit dem Ausdruck der Hoffnung auf das weitere Gedeihen der Senckeuhergischen naturforschenden Ge- sellschaft, und wir zählen dabei auf die bewährte thatkräftige Unterstützung der Einwohnerschaft Frankfurts. XI — Verteilung der Ämter am 1. April 1893. Direktion. Oberlehrer .7. Blum, I. Direktor. Dr. med. J. H. Koliii, II. Direktor. Dr. med. A. Knoblauch, I. Sekretär. W, AViiiter, II. Sekretär. Bankdirektor H. Androae, Kassier. Generalkonsul Stadtrat A. Metzlor, Kassier. Dr. Fr. Schmidt -Polex, Rechtskon- sulent. Paul Müller. Adolf Kug-ler. Anton Meyer. Revisions - Kommission. Otto Höchberg". Albert Andreae. S. L. Baer. Abgeordneter für die Revision der vereinigten Bibliotlielien. Dr. Jul. Ziegler. Abgeord. für die Kommission der vereinigten Bibliotlielien. Prof. Dr. H. Reichenbach. Büclier - Kommission. Oberlehrer J. Blum. Prof. Dr. Reichenbach. Dr. W. Schauf. Alb. von Reinach. Redaktion für die Abhandlungen. D. F. Heynemann. Major Dr. L. von Heyden. Oberlehrer J. Blum. Prof. Dr. F. Richters. Dr. Th. Petersen. Spezielle Leitung : D. F. Heynemanu. Redaktion für den Bericht. Oberlehrer J. Blum. Dr. med J. H. Rehn. Dr. med. A. Knoblauch. Spezielle Leitung : Oberlehrer J. Blum. — XII — Sektioiiiire. Vergleichende Anatomie und Skelette Prof. Dr. Reiehoiil»ach. Säugetiere — Vögel — Reptilien und Batrachier Prof. Dr. Bn'ttgror. Fische vacat. Insekten Major Dr. von Hoydon. Crustaeeen Prof. Dr. Richters. ,„ . , . f D. F. Hevucniaiiii 'ind Weichtiere t^. iv i- , ,4 I Dr. y\. Kobclt. Niedere Tiere Prof. Dr. Roichonbacli. Botanik . Oberlehrer J. ßlinu. Mineralogie Dr. W. Scliauf. Geologie Dr. F. Kinkeliii. ^ ,.. , . f Prof. Dr. Ba'tts'or und Paläontologie ' » I Dr. F. Kiukeliii. Muscumskommissioii. Die Sektionjlre und der zweite Direktor. Prof. Dr. Weig-ert. Prof. Dr. Reichenbaoli. Direktor Dr. Lepsius. Kommission für den Soemmerringpreis. Dr. med. L. E«ling'er. Oberlehrer J. Bliun. Kommission für das Reisestipendium der Rüppellstiftung. Oberlehrer J. Blum. Dr. med. E. Bliunenihal. Prof. Dr. Reiclieiiltach. Prof. Dr. Richters. Willi. Winter. XIII Verzeichnis der Mitglieder der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft. Stifter. 1) Becker, Johaiiues, Stiftsgärtner am Senckenbergischen med. Institut. 1817. t 24. November 1833. *v. Betlunaiiii, Simon Moritz, Staatsrat. 1818. f 28. Dezember 1826. IJögner, Joli. Willi. Jos., Dr. med., Mineralog-, (1817 zweiter Sekretär). 1817. t IB. Juni 18158. Bloss, Job. Greorg-, Glasermeister, Entomolog. 1817. f 29. Februar 1820. Buch, Joli. Jak. Kasimir, Dr. med. und phil., Mineralog. 1817. f 13. März 1851. Crctzschmar, Phil. Jak., Lehrer der Anatomie am Senckenbergischen med. Institut. (1817 zweiter Direktor). Lehrer der Zoologie von 182(5 bis Ende 1814:, Phj'sikus und Administrator der Senckenbergischen Stiftung. 1817. t 4. Mai 1845. *Ehrmann, Joh. Christian, Dr. med., Medizinalrat. 1818. f 13. August 1827. Fritz, Joh. Christoph, Schneidermeister, Entomolog. 1817. f 21. August 1835. *Freyreiss, Georg: Wilh., Prof. der Zoologie in Rio Janeiro. 1818. f 1. April 1825. *v. (ierning, Joh. Isaak, Geheimrat, Entomolog. 1818. f 21. Febr. 1837. *Grunelius, Joachim Andreas, Bankier. 1818. f 'i^- Dezember 1852. von Heyden, Karl Heinr. Georg, Dr. phil., Oberleutnant, nachmals Schöff und Bürgermeister, Entomolog. (1817 erster Sekretär). 1817. f 7. Jan. 1866. Helm, Joh. Friedr. Ant., Verwalter der adligen uralten Gesellschaft des Hauses Frauenstein, Konchyliolog. 1817. f 5. März 1829. *Jassoy, Ludw. Daniel, Dr. jur. 1818. f 5. Oktober 1831. Kloss, Joh. Georg Burkhard Franz, Dr. med., Medizinalrat, Prof. 1818. t 10. Februar 1854. *Lölirl, Johann Konrad Kaspar, Dr. med., Geheimrat, Stabsarzt. 181S. t 2. September 1828. *3Ietzler, Friedr., Bankier, Geheimer Kommerzienrat. 1818. f 11. März 1825. Meyer, Bernhard, Dr. med., Hofrat, Ornitholog. 1817. f 1. Januar 1836. ') Die 1818 eingetretenen Herren wurden nachträglich unter ilie Reihe der Stifter aufgenommen. — XIV — Miltonbcr?, Willi. Adolf, Dr. phil., Prof , Mineralog. 1817. f 31. Mai 1824. *Melber, Joli. (ieorg David, Dr. med. 1818. f H- Augiist 1821. Necff, Christlau Ernst, Prof. Dr. med.. Lehrer der Botanik, Stifts- und Hospital- arzt am Senckenbergianum. 1817. f 15. Juli 1849. Neuburg, Job. (ileorg, Dr. med., Administrator der Dr. Senckenberg. Stiftung. Mineralog. Ornitholog. (1817 erster Direktor). 1817. f '^^- Mai 1830. de Neufville, Mathias Wllh., Dr. med. 1817. f 31. Juli 1842. Reuss, Job. Wllh., Hospitalmeister am Dr. Senckenberg. Bürgerhospital. 1817. t 21. Oktober 1848. *RHpi)ell, Wllh. Peter Eduard Simon, Dr. med., Zoolog und Mineralog. 1818. t 10. Dezember 1884. *v. Soeuimerrlng', Samuel Thomas, Dr. med., (ieheimrat, Professor. 1818. t 2. März 1830. Stein, Job. Kaspar, Apotheker, Botaniker. 1817. f 16. April 1834. Stlebel, Salonio Friedrich, Dr. med.. Geheimer Hofrat, Zoolog. 1817. t 20. Mai 1868. *Varrentrapp, Job. Konr., Physikus, Prof., Administrator der Dr. Senckenberg. Stiftung. 1818. t 11- März 1860. Völcker, Georg Adolf, Handelsmann, Entomolog. 1817. li). Juli 1826. *Wenzel, Heinr. Karl, Geheimrat, Prof., Dr., Direktor der Primatischen medizinischen Spezialschule. 1818. f 18. Oktober 1827. *v. Wiesenbütten, Heinrich Karl, Freiherr, Königl. bayr. Oberstleutnant, Mineralog. 1818. f 8. November 1826. II. Ewige Mitglieder. Ewige Mitglieder sind solche, welche, anstatt den gewoliu- licheu Beitrag jährlich zu entrichten, es vorgezogen haben, der Gesellschaft ein Kapital zu schenken oder zu vermachen, dessen Zinsen dem Jahresbeitrag gleichkommen, mit der ausdrücklichen Bestimmung, dass dieses Kapital verzinslich angelegt werden miisse und nur sein Zinsenertrag zur Vermehrung und Unter- haltung der Sammlungen verwendet werden dürfe. Die den Namen beigedruckten Jahreszahlen bezeichnen die Zeit der 'G^ Schenkung oder des Vermächtnisses Die Namen sämtlicher ewigen Mitglieder sind auf Marmortafeln im Museumsgebäude bleibend verzeichnet. Hr. Simon Moril/v.lJetbniann. 1827. Hr. Heinrich Mylius sen. 1844. ,, (ileorg Heinr. Schwendel. 1828. 1 ,, («eorg .Melchior Mylius. 1841. „ Job. Friedr. Anl. Helm. 182i). „ Baron Amscbel .Mayer v. Kctlh- „ Georg Ludnjg (Jonlard. 1830. scliild. 184ö. Frau Susanna Elisabetli Itelbmnnn- ., Joli. (icorg Scbmidljorn. 184."). Holweg. 1831. I ,, Joliann Daniel Souchay. 184;"). - XV — Hr .Alexander v. Bethniann. 1846. Heinr. v. Bethmaun. 184fi. Dr. jur. Eat Fr. Schlosser. 1847. Stephan v. Giiaita. 1847. H. L. Döbel in Batavia. 1847. G. H. Hauck-Steeg. 1848. Dr. J. J. K. Bach. 1851. a. y. St. George. 1853. J. A. Grunelhis. 1853. P. F. Chr. Kroger. 1854. Alexander Gontard. 1854. M. Frhr. v. Bethniann. 1854. Dr. Eduard Rüppell. 1857. Dr. Th. Ad. Jak. Em. Müller. 1858. Julius Nestle. 1860. Eduard Finger. 1860. Dr. jur. Eduard Souchay. 1862. J. N. Gräifendeich. 1864. E. F. K. Büttner. 1865. K. F. Krepp. 1866. Jonas Mylius. 1866. Konstantin Fellner. 1867. Dr. Hermann v. Meyer. 1869. Dr. W. D. Soemmerring. 1871. J. G. H. Petsch. 1871. Bernhard Dondorf. 1872. Friedrich Karl Kücker. 1874. Dr. Friedrich Hessenberg. 1875. Hr. Ferdinand Laurin. 1876. „ Jakob Bernhard Kikoff. 1878. , Joh. Heinr. Roth. 1878. „ J. Ph. Nikol. Manskopf. 1878. „ Jean Noe du Fay. 1878. „ Gg. Friedr. Metzler. 1878. Frai; Louise WilhelmineEmilie Gräfin Böse, geb. Gräfin y. Reichen- bach-Lessonitz. 1880. Hr. Karl August Graf Böse. 1880. „ Gust. Ad. de Neufville. 1881. „ Adolf Metzler. 1883. „ Joh. Friedr. Koch. 1883. „ Joh. Wilh. Roose. 1884. „ Adolf Soemmerring. 1886. ., Jacques Reiss. 1887. „ Albert von Reinach. 1889. „ Wilhelm Metzler. 1890. „ Albert Metzler. 1891. „ L. S. Moriz v. Bethmanu. 1891. „ Victor Moessinger. 1891. „ Ph. Jak. Cretzschmar. 1891. „ Theodor Erckel. 1891. „ Georg Albert Keyl. 1891. „ Michael Hey. 1892. „ Otto Ponflck. 1892. „ Gg. Herrn, v. Meyer. 1892. III. Mitglieder Die arbeitenden Mitglie Hr. Abendroth, Moritz. 1886. „ Adickes, Oberbürgermeister. 1891. „ Alfermann, Felix, Apotheker. 1891. „ Alt, F. G. Johannes. 1869. ,, Alten, Heinr. 1891. „ Andreae, Achille, Prof., Dr. in Hei- delberg. 1878. „ Andreae, Albert. 1891. „ Andreae, Arthur. 1882. Fr. Andreae-Lemme, Carol. Elise. 1891. Hr. *Andreae , Herrn. , Bankdirektor. 1873. ,, Andreae-Passavant, Jean, Direkt. 1869. des Jahres 1803. der sind mit * bezeichnet. I Hr. Andreae, J. M. 1891. „ Andreae, Kichard. 1891. „ Andreae, Rudolf. 1878. „ V. Arand, Julius. 1890. „ Askenasy, Alex, Ingenieur. 1891. „*Askenasy, Eugen, Dr. phii., Prof. in Heidelberg. 1871. „ Auerbach, L., Dr. med. 1886. „ Auffarth, F. B. 1874. „*Baader, Friedrich. 1873. „ Baer, Joseph. 1873. „ Baer, M. H., Dr., Eechtsanw. 1891. „ Baer, S. L., Buchhändler. 1860. „ Bansa, Julius. 1860. XVI Hr. *Bar(lürff, Karl, Dr. med. 1864. „ de Bary-Jeanrenaud, H. 1891. „ de Bary, Jak., Dr. med. 1866. ^ de Bary, Karl Friedr. 1891. „ Bastier, Friedr. 1892. „ Baunach, Victor. 1891. „ Bechhold, J. H. 1885. „ Becker, E., Konsul. 1891. „ Beer, J. L. 1891. „ Belli, L., Dr. phil. 1885. „ Berle, Karl. 1878. „ Beyfuß, M. 1873. „ Binding, Konrad, Direktor. 1892. „ Bittelmann, Karl. 1887. ,*Blum, J,, Oberlehrer. 1868. „*Blumentlial, E., Dr. med. 1870. „ Blumenthal, Adolf. 1883. „*Bockenheimer, Dr. med. Sanitätsr., 1864. „ Boettg-er, Bruno. 1891. /Boettger, Osk., Prof. Dr. phil. 1874, „ Bolongaro, Karl Aug. 1860. „ Bolongaro-Orevenna, A. 1869. „ Bonn, Phil. Bch. 1880. , Bonn, Sally. 1891. „ Bonn, William B. 1886. „ Borgnis, Alfr. Franz. 1891. „ Braunfels, Otto, Konsul. 1877. „ Brentano, Anton Theod. 1873. „ Brentano, Ludwig, Dr. jur. 1842. „ Brufft, Franz. 18(56. „ Brückmann, Phil. Jak. 1882. „ Brückner, Wilh. 1846. „*Buck, Emil, Dr. phil. in Konstanz. 1868. „ Bütschly, Wilh. 1891. „ Büttel, Wilhelm. 1878. „ Cahn, Heinrich. 1878. /eiarl, Aug., Dr. med. 1880. „ Cassian, C, Dr. med. 1892. „ Clennn, K., Apotheker. 1891. „ Cnyrim, Ed., Dr. jur. 1873. „ Cnyrim, Vikt., Dr. med. 1866. „ Ooustol, Wilh. 1891. „ Cunze, C, Dr. 1891. „ Daube, G. L. 1891. „ Degener, K., Dr. 1866. Hr.*Deichler, J.Christ., Dr. med. 1862. „ Delosea, Dr. med. 1878. „ Diestervveg, Moritz. 1883. „ Dietze, Herm. 1891. „ Ditmar, Karl Theod. 1891. „ Doctor, Ad. Heinr. 1869. „ Doctor, Ferd. 1892. „ Dondorf, Karl. 1878. „ Dondorf, Paul. 1878. „ Donner, Karl. 1873. „ Drexel, Heinr. Theod. 1863. „ Dreyfus, Is. 1891. „ Du Bois, Aug. 1891. „ Du Bois, Jul. 1891. „ Ducca, Wilh. 1873. „ Edenfeld, Felix. 1873. „*Eding-er, L., Dr. med. 1884. „ Egan, William. 1891. „ Eisenmenger. Gg., Pfarrer zu Neu- Isenburg. 1892, „ Ellinger, Leo. 1891. „ Ellissen, Friedr. 1891. „ Enders, Ch. 186(i. „ Enders, M. Otto. 1891. „ Engler, Friedrich. 1891. „ Engelhard, Karl Phil. 1873. „ Epstein, J., Dr. phil. 1890 ,, V. Erlanger, Ludwig, Baron 1882. „ Erlenmeyer, E., Prof. Dr. 1891. „ Eyssen, ßemigius Alex. 1882. „ Feist, Franz, Dr. phil. 1887. „ Feist-Belmont, Karl. 1891. „ Feist, Wilh. 1891. „ Fellner, F. 1878. , Fleisch, Carl. 1891. „ Flcrsheim, Albert. 1891. „ Flersheim, Rob. 1872. „ Flesch, Max, Prof., Dr. med. 1889. „ Flinsch, Heinrich, Stadtrat. 1866. ' „ Flinsch. W. 1869. „ Follenius, Georg. Ingenieur. 1885. „ Frank, Hch., Apotheker. 1891. „ Fresenius, Phil, Dr. phil. 1873. „ Freyciscn, lleinr. Phil. 187(). „*Fridborg, Hob., Dr. med. 1873. „ Friedmann, Jos. 1869. „ Fries, Sohn, J. S. 1889. — XVII — Hr. V. Frisching, K. 1873. „ Fritsch, Fb., Dr. med. 1873. „ Fiild, S., Justizrat, Dr. jur. 18f)(i. , Fulda, Karl Herni. 1877. „ Gabler, Brunu, Gerichts-Ass. 1891. „ Gans, Fritz. 1891. „ Gans, G., Dr., Chemiker. 1891. „ Geibel, Pet., Tierarzt in Höchst a.'^l. 1889. „ Geiger, Berth., Dr., Justizr. 1878. '„ Gerson, Jak., Generalkonsul. 18()ü. „ Geyer, Job. Christoph. 1878. „ Gloeckner, G., Dr. jur., Rechts- anwalt, Notar. 1891. ,, Gockel, Ludwig, Direktor. 1869. „ Güldschmidt, Ad. B. H. 1860. „ Goldschmidt, B. M. 1891. „ Goldschmidt, Leop. 1891. „ Goldschmidt, ilarkus. 1873. „ Goldschmidt, Max B. H. 1891. , Goldschmidt, Selig. 1891. „ Goldschmidt, S. B. 1891. „ Gotthilf, Max, Apotheker. 1891. „ Graubner, Louis. 1891. „ Greiff, Jakob, Rektor. 1880. Grunelius, Adolf. 1858. Grunelius, M. Ed. 1869. V. Guaita, Max, Kommerzienr.1869. Guttenplan, J., Dr. med. 1888. Haacke, AV., Dir., Dr. phil. 1890. Haag, Ferd. 1891. Hackenbroch, Lazarus. 1891. Häberlin, E. J., Dr. jur. 1871. Hahn, Adolf L. A., Konsul. 1869. Hahn, Anton. 1869. Hahn, Moritz L. A. 1873. Hallgarten, H. Charles L. 1891. Hamburger, K., Justizrat, Dr. jur. 1866. Hammeran, K. A. A., Dr. phil. 1875. Hammeran, Valentin. 18i)0. Hanau. Emil, Dr., G.-Assessor. 1891. Harbordt, Ad., Dr. med. 1891. V. Harnier, Ed., Justizrat, Dr. jur. 1866. Harth, M. 1876. Hartmann, Eugen. 1891. Hr.Hauck, Alex. 1878. „ Hauck, Moritz, Advokat. 1874. ., Haurand. A.,Kommerzienrat. 1891. „ Heerdt, Rudolf. 1891. „ Heimpel, Jakob. 1873. „ Henrich, K. F. 1873. „ Heraus, Heinr., in Hanau. 1889. , Herxheimer, 8., Dr. med. 1891. „ Herz, Otto. 1878. „ Heuer, Ferd. 1866. „ Heuer & Schoen. 1891, „ Heussenstamm, Dr., Bürgermeister. 1891. „*v. Heyden, Luc, Dr. phil.. Major. 1860. „ V. Heyder, J. Gg. 1891. „*Heynemann, D. Fr. 1860. ,, Hirschberg, Max, Dr. med. 1891. „ Höchberg, Otto, Dr. 1877. „ Hörle, Fritz, Dr. med. 1892. „ Hoff, Karl. 1860. ,, Hohenemser, H., Direktor. 1866. „ V. Holzhausen, Georg, Frhr. 1867. „ Holzmann, Phil. 1866. „ Homeyer, Franz, Dr., Apoth. 1891. „ Horkheinier, A. J., Stadtrat. 1891. „ Horkheimer, Fritz. 1891. „ Jactiuet, Hermann. 1891. Die Jäger'sche Buchhandlung. 1866. Hr.*Jassoy, Aug., Dr. 1891. , Jassoy, Wilh. Ludw. 1886. FrauJeanrenaud, Dr. jur., Appellations- gerichtsrat. 1866. Hr.Jeidels, .Julius H. 1881. „ Jordan, Felix. 1860. „ Jügel, Karl Franz. 1821. „ Jureit, J. C. 1892. „ Kahn, Hermann. 1880. „ Kalb, Moritz. 1891. „ Katz, A. 1892. „ Katz, H. 1891. „ Katzenstein, Albert. 1869. „ Katzenstein, Gustav. 1891. „ Keller, Adolf, Rentier. 1878. „ Keller, Otto. 1885. ,, *Kesselmeyer, P. A. 1859. „ Kessler, Wilh. 1844. 2 XVIII Hr.='=Kiiikcliii, Fricdr.. Dr. pliil. Ober- lehrer. 1873. „ Kirchheim, S., Dr. med. 187H. „ Klippel, Carl. ]8i)l. „ Klitscher, F. Au^^ 1878. „ Klotz, Karl E. 1891. „ Knaixer, Joh. Chr. 1886. „*Knol)lauch, Aug., Dr. med. 1892. ,,*Kol)e!t, W., Dr. med. in Schwan- heim a. M. 1878. Fr. Koch, geb. von St. (ieorge. 1891. Hr. Köhler, Hermann. 1891. Königl. Bibliothek in Bsrlin. 1882. Hr. V. Königswarter, H.. Baron. 1891. *Körner, 0., Dr. med. 1886. Kohn-Speyer, Sigism. 1860. Kopp, Emil Jloritz. 1891. , Kotzenberg, Gustav. 1873. , Krätzer, J., Dr. phil. 1886. , Kreuscher, Jakob. 188Ü. , Kreuzberg, Eobert. 1891. , Küchler, Ed. 1886. , Kugler, Adolf. 1882. , Kuhn. A. 1891. , Kulp, Anton Blarx. 1891. ,*Lachmann, Bernh., Dr. med. 1885. , Ladenburg- , Emil , Geheim. Kom- merzienrat. 1869. , Laemmerhirt, Karl, Direktor. 1878. , Landauer, Wilh. 1873. , Langeloth, J. L, Aichitekt. 1891. , Lautenschläger, A , Direktor. 1878. , Lepsins. B., Dr. phil,. Direktor in Griesheim a. M. 1883. Leuchs-Mack, Ferd. 1891. Liebmann, L., Dr. i)liil. 1888. Lindheimer, Julius. 1863. Lion, Franz, Direktor. 1873. Lion, Jakob, Direktor. 1866. *Loretz, Wilh., Dr. med. 1877. Lorey, \V., Dr. jiir. 1873. Lucius, Eng. Di', plii!. 1859. Maas, Sinmn, Di'. Jiir. 186.). Major, Alexander. 1889. Major, .loh. Karl. 1854. Manskopf, W. II., (Jeheim. Kom- mcr/.iniial. 18()). Hl Fr Hr .Marx, F. A, Dr. med. 1878. Matti, Alex., Stadtrat, Dr. jur. 1878. Matti. J. J. A., Dr. jur. 1836. Maubach, Jos. 1878. May, Adam. 1891. May, Ed Gust 1873. May, Franz L„ Dr. 1891. May, Julius. 1873. May, Martin. 1866. May, Eoliert. 1891. V. Mayer, E., Buchhändler. 1891. Meister, C. F. Wilh.. Landrat. 1891. Merton, Albert. 1869. .Morton, W. 1878. Metzler, Hugo. 1891. Metzler, Karl. 1869. Meyer, Anton. 1892. Minjon, Herrn. 1878. Minoprio, Karl Gg. 1869. Modera, Friedr. 1888. Moessinger, V\'. 1891. Mouson, Jacques. 1891. Mouson, Joh. Daniel. 1891. Mouson, Joh. Qg. 1873. V. Muffling. Wilh., Freiherr, Polizei- Präsident. 1891. Müller Sohn, A. 1891. Müller, Paul. 1878. Müller, Siegm. Fr., Justizrat Dr., Notar. 1878. Mumm V. Stbwar/enstein, A. 1869. Munnii V. Schwarzenstein. P. H., jun. 1873. Nathan, S. 1891. Nestle, Richard. 1855. Nestle, Richard, jun. 1891. Neubert, W. L., Zahnarzt 1878. Neubürger, Otto, Dr med. 1891. Neubürger, Theod,, Dr. med. 1860. de Neufville. Robert. 1891. V. Neufville, Alfred. 1884. V. Neufville, Otto. 1878 V. Neufville-Siebert, Friedr. ISiiO. Neumeicr, S., Apotheker. 1891. Neustadt. Samuel. 1878. Niederhoiheiin. A.. Direktor. 1873. Niederholheim, lleiiir. A. 1891. XIX Hr. Nonne. II. Aug., Apotheker. 1891. „ V. Obernberg, Ad., Dr. jur. 1870. „ Ochs, Hennann, 1878. „ Ochs, Lazarus. 1873. „ Ohlenschlager, K.Fr., Dr. med. 1873. „ Oplin, Adolf. 1878. „ Oppenheim, Moritz. 1887. „ Oppenheimer, Charles, (General- konsul. 1873. „ Oppenheimer, ()., Dr. med. 1802. „ d'Orville, Franz. 1891. „ Osterrieth, Eduard. 1878. „ Osterrieth, Franz. 18(17. Fr. Osterrieth-v. Bihl. 1860. Hr. Osterrieth-Laurin, Aug. 18(i6. „ Oswalt, H., Dr. jur. 1873. „*Passavant, Theodor. 1854. „ Passavant-Gontard, R. 1891. /Petersen, K. Th., Dr. phil. 1873. „ Peipers, G. F., Dr. med. 1892. „ Petsch-Goll, Phil., Geheim. Kom- merzienrat. 18(iO. „ Pfeffel, Aug. 18(59. „ Pfefferkorn, Heinr., Dr. jur. 1891. „ Pfeifer, Eugen. 1846. „ Pfungst, Julius. 1891. „ Pichler, H., Ingenieur. 1892. „ Ponliek-Salome, M. 1891. „ Popp, Georg, Dr. phil. 1891. „ Posen, J. L. 1891. „ Posen, Jakob. 1873. „ Propach, Robert, 1880. „ Quilling, J. Rieh. 1892. „ Raab, Alfred, Dr., Apotheker. 1891. „ vom Rath , Walther , Gerichts- assessor. 1891. „ Ravenstein, Simon. 1873. Die Realschule der Israel. Gemeinde (Philanthropin). 1869. Hr.*Rehn, J. H.. Dr. med. 1880. /Reichenbach. J. H.. Prof., Dr. phil. 1872. „*v. Reinach, Alb., Barem. 1870. „ Reiss, Paul, Advokat. 1878. „ Reutlinger, Jakob. 1891. „ Ricard, L. A. 1873. /Richters, A. J. Ferd., Prof. Dr. 1877. Hr. Riesser, Eduard. 1891. „ Risse, Hugo. 1891. „ Ritgen, F. 1891. „ *Ritter, Franz. 1882. „ Rödiger. E., Dr. med. 1888. „ Rödiger, Paul, Dr. jur. 1891. „ Rössler. Heinrich. Dr. 1884. „ Rössler, Hektor. 1878. „ Rosenbaum, E., Dr. med. 1891. „ Roos, Heinrich. 1891. „ Roth, Georg. 1878. „ Roth, Joh. Heinrich. 1878. „ V. Rothschild, Wilhelm. Freiherr, Generalkonsul. 1870. „ Rueff, Julius, Apotheker. 1873. „ Rühl, Louis. 1880. „ Sandhagen, Wilh. 1873. „ Sattler, Wilh., Ingenieur. 1892. „ Sauerländer, J. D., Dr. jur. 1873. „ Schäffer, Fritz, Zahnarzt. 1892. „ Scharff, Alex., Kommerzienr. 1844. „ Schaub, Karl. 1878. „*Schauf, Wilh., Dr. phil. 1881. „ Schepeler, Gh. F. 1873. „ Schepeler, Herm. 1891. „ Scherlenzky, Justizrat, Dr. jiir , Notar. 1873. „ Schiele. Simon. Direktor. 1866. „ Schleussner, K., Dr. 1891. „ Schlund, Georg. 1891. „ Schmick, J.P.W., Ingenieur. 1873. „ Schmidt, Louis A. A. 1871. „^Schmidt, Moritz, Sanitätsrat, Prof., Dr. med. 1870. „*Schmidt-Polex, F., Dr. jur. 1884. „ Schmölder, P. A. 1873. „*Schott. Eugen, Dr. med. 1872. „ Schürmann, Adolf. 1891. „ Schulze-Hein, H., Zahnarzt. 1891. „ Schumacher. Heinr. 1885. „ Schuster, Bernhard. 1891. „ Schwarz, Georg Ph. A. 1878. „ Schwarzschild, Em. 1878. „ Schwarzschild, Moses. 18(i(). „ Schwarzschild-Ochs, David. 1891. „ Schwenck, Fr. G., Dr. med. 1889. „ Scriba, L., in Höchst a. 31. 1890. 2* XX — Hr. Secfri.l, Willi.. Direktor. 1801. „ Seidel, A. 1891. „ Seligmann, Henry. 1891. „*Siebert, J., Justizrat, Dr. jur. 1854. „ Siebert, Karl August. 18G9. „ Soemmerring, Karl. 1876. „ Sommerhoff, Louis. 1891. „ Sonnemann, Leopold. 1873. „ Speyer, Edgar. 1886. „ Speyer, Georg. 1878. „ Speyer, James. 1884. „ Spiess, Alexander, Dr. med., Sani- tätsrat. 1865. „*Steffan, Ph. J., Dr. med. 1862. „ Stern, Theodor. 1863. „*Stiebel, Fritz, Dr. med. 1849. , V. Stiebel, Heinr., Konsul. 1860. „ Stilgebauer, (iust., Bankdir. 1878. „ Still, Franz Rudolf Georg. 1891. „ Stock, Wilhelm. 1882. „ Straus, Caesar. 18!)1. „ Strauss, Siegmund. 1891. „ Strubell, Bruno. 1876. „ Sulzbach, Emil. 1878. „ Sulzbach, Karl, Dr. jur. 1891. „ Sulzbach, Rudolf. 1869. , Trost, Otto. 1878. „ Ullmann, Eugen. 1891. „ Una, Siegmund 1891. „ Una, Sussmann. 1873. „ Vogt, Ludwig, Direktor. 1866. Hr. Vogtherr, Karl. 1890. „ Vohsen, Karl, Dr. med. 1886. „ Volker t, K. A. Ch. 1873. „ von den Velden, Dr. med. 1891. „ Vowinckel, M. 1891. „ Weber, Andreas. 1860. „ Weber, Ludwig, Apotheker. 1891. „*Weigert, Karl, Prof. Dr. 1885. „ Weil, Gebrüder. 1891. „ AVeiller, David Aug. 1891. „ Weiller, Jakob Alphons. 1891. „ Weiller, Jakob H. 1891. „ Weis, Alhrecht. 1882. „ Weisbrod, Aug. 1891. „ Weismann, Wilhelm. 1878. „ Weismantel, 0., Dr. phil. 1892. , Weller, Albert, Dr. 1891. „nVenz, Emil, Dr. med. 1869. „ Wertheim, Jos. 1891. „ Wertheimber, Emanuel. 1878. „ Wertheimber, Julius. 1891. „ Wertheimber, Louis. 1869. „ Wetzel. Heinr. 1864. , Widemann. ^\'ilh.. Prof. 1891. „*Winter, AVilh. 1881. ,^*AVirsing, J. P., Dr. med. 1869. , Wirth, Franz. 1869. „ AVüst, K. L. 1866. „ Zickwolff. Albert. 1873. ,,*Ziegler, Julius, Dr. phil. 1869. IV. Neue Mitglieder für das Jahr 1893. Hr. Blum, Ferd., Dr. med. „ Fresenius, Ant., Dr. med. „ Hallgarten, Fritz, Dr. phil. Die Hormann'sche Buchhandluni. Hr. Jelkmann, Fr., Tierarzt. Könitzer's Buchhandlung. Hr. Levy, Max, Dr. phil. „ Lieboldt, Arnold. „ *Liermann. Wilh., Dr. med. „ von Meyer. Ed., Dr. med. llr. llehn, L., Dr. meil. ., Seegcr, G., Architekt. „ Seitz, A., Dr., Direktor d. Zot)log. Gartens. „ Sioli, Emil, l>r. med.. Ihrcktor der L-rcnanstalt. „ Stern, Rieh., Dr. med. .. Thoma, Phil. von Vietinghoff, K. II . Dr. XXI V. Ausserordoiitliehc Elireniiiitglieder. Hr. Erckel, Theodor (von hier). 1875. „ Hertzog, Paul, Justizrat, Dr. jur. (von hier). 1884. VI. Korrcspoiidierciulc Ehrciimiti^licdcr. 1876. Ilr. Rein. J. J , Dr., Prdfessor in Bonn. YII. Korrespondierende Mitglieder.') 1856. 1836. Agardh, Jakob üeorg, Prof. in Lund. 1837. Coulon, Louis, in Neuchätel. 1842. Claus, Bruno, Dr. med., Ober- arzt des städtischen Kranken- hauses in Elberfeld (von hier). 1844. Bidder, Friedr. H., Professor in Dorpat. 1844. Fick, Adolf. Prof. in Würzburg. 1846. V. Sandberger, Fridolin, Dr.. Prof. in Würzburg. 1846. Schiff, Moritz, Dr. med., Prof. in Genf (von hier). 1847. Virchow, Eud., üeh. Medizinal- rat, Professor in Berlin. 1848. Philippi, Rud. Aniadeus, Direkt, d. Museums in Santiago de Chile. 1849. Beck, Bernh., Dr. med., Greneral- arzt in Karlsruhe. 1850. Mettenheimer. Karl Chr. Friedr., Dr. med.. Geh. Med. -Rat, Leib- arzt in Schwerin (von hier). 1850. Leuckart, Rudolf, Dr., Professor in Leipzig. 1853. Buchenau, Franz, Dr., Professor in Bremen. 1853. Ludwig, Karl, Prof. in Leipzig. 1856. 1856. 1857. 1857. 1860. 1860. 1860. 1861. 1863. 1864. 1865. 1866. 1868. i86y. 1869. Scacchi, Archangelo, Professor in Neapel. Palmieri, Professor in Neapel. Volger, Otto, Dr. phil, in Sulz- bach bei Soden. V. Homeyer, Alex.. Major in Greifswald. Carus, J. Viktor, Prof. Dr. in Leipzig. Weinland, Christ. Dav. Friedr., Dr. phil. in Baden-Baden. Gerlach, J.. Prof. in Erlangen. Weismann. Aug., Prof., Geh. Hofrat in Freiburg (von hier)- V. Helmholtz, H. L. F., Excz., Geheimrat, Professor in Berlin, de Saussure, Henri, in Genf. Keyserling, Alex., Graf, Exkura- tor der Universität Dorpat, z. Z. in Reval , Kurland (Rußland). Bielz. E. Albert, k. Rat in Her- mannstadt. Möhl. Dr.. Professor in Kassel. Hornstein, Dr., Prof. in Kassel. Wagner, R., Prof , in Marburg. Gegenbaur, Karl, Professor in Heidelberg. ') Die vorgesetzte Zahl bedeutet das Jahr der Aufnahme. — Die verehrl. korrespondierenden Mitglieder werden liötiichst ersucht, eine Veränderung des Wohnortes oder des Titels der Direktion der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft gefälligst anzeigen zu wollen. XXTI 1869. 1869. 1869. 1869. 1869. 1869. 1871. 1871. 1872. 1872. 1872. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 1873. 187."., His, Wilhelm, Prof. in Leipzig. Rütimeyer, Liidw., Professor in Basel. Gerlach. Dr. med. in Hongkong, China (von hier). Woronijn, M., Professor in St. Petersburg. Barboza du Bocage , J. V., Direktor des Zoologischen Mu- seums in Lissabon. Kenngott, G. A., Prof, in Zürich. V. Müller, F., Baron, Direkt, des botan. Gartens in Melbourne, Australien. Jones Matthew, Präsident des naturhistor. Vereins in Halifax. Westei'lund , Dr. K. Ag. , in Ronneby, Schweden. V. Sachs, J., Prof. in Würzburg. Hooker, J. D., Direkt, des botan. Gartens in Kew, England. Streng, Geh. Hofrat, Professor in Giessen (von hier). Stossich, Adolf, Professor an der Realschule in Triest. Cramer, Professor in Zürich. Günther, A., Dr., Direktor am Brit. Museum (N. H.) in London. Sclater, Phil. Lutley, Secretary of the Zoolog. Soc. in London. V. Leydig, Franz, Dr., Prof. in Würzburg. Loven, Sven, Prof., Akademiker in Stockholm. Beyrich, E., Geh.-Rat, Dr., Prof. in Berlin. Schmarda, Prof. in Wien. Pringsheim, Dr., Professor in Berlin. Schwendener, Dr., Professor in Berlin. Fries, Th., Professor in Upsala. Schweinfurth , Dr., in Berlin, Präsident der Geographischen (Gesellschaft in Kairo. Russow. Edmund. Dr.. TimI'. in Dorpat. 1873. Cohn, Ferd., Dr., Professor in Breslau. 1873. Rees, Prof. in Erlangen. 1873. Ernst, A., Dr., Vorsitzender der deutschen naturforsch. Ges. in Caracas, Venezuela. 1874. V. Fritsch, Karl, Freiherr, Dr., Professor in Halle. 1874. Gasser. Dr., Professor der Ana- tomie in Bern (von hier). 1875. Bütschli, Otto, Hofrat Dr., Prof. in Heidelberg (von hier). 1875. Dietze, K., in Jugenheim (von hier). 1875. Fraas, Oskar, Dr.. Professor, Oberstudienrat in Stuttgart. 1875. Klein, Karl, Dr.. Professor in Berlin. 1875. Ebenau, Karl, Konsul des Deut- schen Reiches in Zanzibar (von hier). 1875. Moritz, A., Dr., Direktor des physikalischen Observatoriums in Titiis. 1875. Probst, Dr. phil.. Pfarrer in Unter-Essend( irf , Württemberg. 1875. Targioni-Tozetti, Professor in Florenz, 1875. V. Zittel, K., Dr., Professor in München. 1876. Liversidge, Prof. in Sydney. 1876. Böttger, Hugo, Generalagent, hier. 1876. Le Jolis, Auguste, President de la Societe nationale des sciences naturelles in Cherbourg. 1876. Meyer, A. B.. Hofrat Dr. med., Direkt des königl. zoologischen Museums in Dresden. 1876. Wetterhan, J. D., in Freiburg i. Br. (von hier). 1877. V. Voit, Karl, Dr., Professor in München. 1877. Becker, L., 01)or-lngenieur in Kiel. 187S. Chun. Karl. Prc.f., Dr. in Breslau (von hierj. XXIII 187S. Strancli, Alex., Dr. phil.. Mit- o-lied der k. Akademie der Wis- senschaften in St. Petersburg'. 187!). V. Scherzer, Karl, Ritter, Mini- sterialrat, k. u. k. österr.-ungar. CTeschäftsträger und Creneral- Konsul in Genua. 1880. Winthrop, Robert C, Professor, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences in Boston. Mass. 1880. Simon, Hans, in Stuttgart. 1880. Jickeli, Karl F., Dr. phil., in Hermannstadt. 1880. Stapff, F. M., Dr., Ingenieur- Geolog in Weissensee bei Berlin. 1881. Lopez de Seoane , Victor, in Coruna. 1881. Hirsch, Carl, früher Direktor der Tramways in Palermo, hier. 1881. Todaro, A., Prof. Dr., Direktor des botan. Gartens in Palermo. 1881. Snellen, P. C. T., in Rotterdam. 1881. Delieaux, Odon, Pharmacien en Chef dc I'hop. milit. in Oran. 1882. Retuwski, 0., Staatsrat, Gymn.- Lehrer in Theodosia. 1882. Retzius, Gustav, Dr.. Prof, am Carolinischen medico-chirurgi- schen Institut in Stockholm. 1882. Russ, Ludwig, Dr., in Jassy. 1883. Bertkau, Ph., Dr. phil.. Prof, in Bonn. 1888. Koch, Robert, Geheimrat, Dr., im k. Gesundheitsamte in Berlin. 1883. Loretz, Herm., Dr . k. Landes- geologe in Berlin (von hier). 1883. Ranke, Joh., Prof. Dr., General- sekretär der Deutschen anthro- polüg. Gesellschaft in München. 1883. Eckhardt, Wilh., in Lima (Peru) (von hier). 1883. Jung, Karl, hier. 1883. Boulenger, G. A., am British Museum (N. H.) in London. 1883. Arnold, Ober-Landesgerichtsrat in München. 1884. 1884. 1884. 1884. 1884. 1884. 1884. 1885. 1885. 1886. 1887. 1887. 1887. 1887. 1887. 1888. 1888. 1888. 1888. 1889. 1888. 1S88. 1888. 1889. Lortet, L., Prof. Dr., Direktor des naturhist. ]\Iuseums in Lyon. Königliche Hoheit Prinz Lud- wig Ferdinand von Bayern in München. V. Koenen . A., Prof. Dr. , in Göttingen. Knol)lauch , Ferd. . Konsul in Neukaledonien, hier. Danie'ssen , D. C, Dr. med., Direktor d. Museums in Bergen. Miceli, Francesco, in Tunis. Brandza, Demetrius, Prof. Dr., in Bukarest. V. Moellendorff, 0. Fr., Dr., Konsul des Deutschen Reiches in Manila. Flemming, Walter, Prof. Dr , in Kiel, V. Bodriaga, .1., Dr.. in Nizza. Ehrlich, Paul, Prof. Dr. in Berlin. Schinz , Hans, Prof. Dr.. in Riesbach bei Zürich. Stratz, C. H., Dr. med. in Batavia. Breuer. H.. Prof. Dr.. in Mon- tabaur. Hesse, Paul, in Venedig. Scheidel. S. A., inBad Weilbach. Zipperlen, A., Dr , in Cincinnati. V. Kimakowicz, M., in Hermann- stadt. V. Radde. Gust., Dr., Excellenz. Wirkl. Staatsrat und Direktor des Kaukasischen Museums in Tiflis. Brusina, S., Prof., Direktor des Zoologischen National-]\Iuseums in Agram. Rzehak, A , Prof. an der Ober- Realschule in Brunn. Karrer, Felix, in Wien. Reuss, Joh. Leonh.. in Calcutta (von hier). Roux, Wilhelm, Prof. Dr.. in Innsbruck. XXIV — 1889. Schmacker, B., in Shanghai. 1889. Brandenburg, C, Ingenieur der königl. Ungar. Staatsbahn in Zombor (Ungarn). 1890. V. Berlepsch, Hans, Freiherr, in Hannöverisch-Münden. 1890. Fritsch, Ant., Prof. Dr., in Prag. 1891. Engelhardt, Herrn., Überlehrer in Dresden-Neustadt. 1891. Fischer, Emil, Prof. Dr., in Würzburg. 1891. Hartert, Ernst, in Tring (Eng- land). 1891. Strubell, Adolf, Dr. phil. in Bonn. 1892. V. Both, Alex.. Major, in Kassel. 1892. Müller. Fritz. Dr., in Blumenau (Brasilien). 1892. Beccari, Ed., in Florenz. 1892. van Beneden, Ed., Prof. Dr., in Lüttich. 1892. Claus, C, Prof. Dr., Hofrat in Wien. 1892. Dohrn, Ant., Prof. Dr., Geh. Beg.-Rat in Neapel. 1892 Engler, H. G. A., Prof. Dr., in Berlin. 1892. Fresenius ,■ R., Prof. Dr., Geh. Hofrat in Wiesbaden. 1892. Häckel, Ernst, Prof. Dr.. in Jena. 1892. Huxley, Th. H., Prof. Dr. in London. 1892. Möbius, Aug K., Prof. Dr., Geh. Reg.-Rat in Berlin. 1892. Nansen, Fridtjof, Dr., in Christi- ania. 1892. Schulze, F.- E , Prof. Dr., Geh. Reg.-Rat in Berlin. 1892. Strasburger, Eil, Prof. Dr., Geh. Reg.-Rat in Bonn. 1892. Stur, Dionys R. J., Oberberg- rat, Hofrat in Wien. 1892. Suess, Ed., Prof. Dr., in Wien. 1892. Waldeyer, H. W. G.. Prof. Dr., in Berlin. — XXV — Beeilte der Mitglieder. Durch die Mitgliedschaft werden folgende Rechte ei'worben : 1. Das Naturliistorische Museum au Wochentagen von 8 — 1 und 3— ß Uhr zu besuchen und Fremde einzuführen. 2. Alle von der Gesellschaft veranstalteten Vorlesungen und wissenschaftlichen Sitzungen zu besuchen. 3. Die vereinigte Senckenbergische Bibliothek zu benutzen. Ausserdem erhält jedes Mitglied alljährlich den gedruckten Bericht. Bibliotliek-Ordnniig. 1. Den Mitgliedern unserer Gesellschaft sowie denen des Ärztlichen Vereins, des Phj'sikalischen Vereins und des Vereins für Geographie und Statistik steht die Bibliothek an allen Werktagen von 10 — 1 Uhr und Montags und Donnerstags auch von 2 — 4 Uhr zur Benutzung ofien. 2. Die Herren Bibliothekare sind gehalten in zweifelhaften Fällen den Ausweis der persönlichen Mitgliedschaft durch die Karte zu verlangen. 3. An ein Mitglied können gleichzeitig höchstens 6 Bände ausgeliehen werden ; 2 Broschüren entsprechen 1 Band. 4. Die Rückgabe der Bücher an die Bibliothek hat spätestens nach 3 Monaten zu erfolgen. 5. Auswärtige Doceuten erhalten Bücher nur durch Bevoll- mächtigte, die Mitglieder unserer Gesellschaft oder eines der genannten Vereine sind und den Versand besorgen. 6. Am 15. Mai jedes Jahres sind sämtliche entliehene Bücher behufs Revision, die anfangs Juni stattfindet, an die Bibliothek zurückzulief ern. — i ^ '^\ x XXVI — Geschenke und Erwerbungen. Juni 1892 bis Juni 1893. I. Naturalien. A. Geschenke. 1. Für die verglcichcjid- aiiatomisclie Sammlung: Von Freifrau Louise von II ot lis child hier: 2 Gorilla- Schädel c? und $. Von der Neuen Zoologisch endesellsch aft hier : Skelet te von Sclnrns rafflesi und Phalaerocornx rarho und Schädel von Ursits arctos $. Von Herrn Prof. Dr. Noll hier: Skelett von 3///o.r^w r///erc/«?/.s. Von Herrn F. Hej^nemann jun. hier: Schädel von Mus clccu- mamis, Talpa europaea und einer Anzahl Vögel. Von Herrn Fr. Bej" schlag in Stabat, Unter-Langkat (Sumatras Nordostküste) : 2 Schädel von Hylolmtcs sijudactijliis 'oxima Say aus Texas, 2 Crotalus terrificus Cope aus Südamerika, Ba)ia esculenta var. ridibunda Pali, von Berlin; Amblystoma tigriuuui Green, 2 erw. und eine albiue Larve, Oryptobranchns (dleghaniensis Daud. und 3 Nectunis maculatus Raf., sämt- lich aus den Vereinigten Staaten. — XXIX - Vuu Herrn Kousiil Dr. 0. Fr. von Moellendurff iu Mauila: 2 Gecko verticillahis Laiir. c?, Calotes v/aiinoratiisGvAj ; Coluber erijtiininis D. B., Tropidonotus spilogaster Boie, 2 Dendropkis pictus Gmel., DrijopliiH prasiniis yar. laeta Cope, 4 Cerberus rhynchops Schnd., 13 Chersydrus granidatus Scliiid., 14 Vis- fira loirafa Grsij. 13 D. ornata Gray nnd 1 D. cyanocincta Daiid. ^, 2 II//dn/s platurus L., Hydrophis fasciahis Schild, und o Ilhacophonis leiicomystax Grav. von Manila und 8 Tri- tneresunis flaronnicuJahts Gray von Majayjay, Prov. Laguna, Luzon. Von Herrn B. Sclim acker in Shanghai: Ein erwachsener J///- yator sinensis Fauv. von 1,65 m Länge ans Wuliu am Yaugtsekiang. Von Herrn Herni. Bucking in Höchst (Main): Molye cristata var. carnifex Laur. vom Millstätter See, 8 — 900 m, Kärnten. Von Herrn Dr. A. Voeltzkow in Mojanga, West-Madagaskar: Bana labrosa Cope von dort. Von Herrn Cesar Conemenos in Prevesa, Epirus: Testudo margifiata Schopff, Panzer, Clemmys caspia var. rirulata Val., Panzer und Schädel, Emys orbicularis L. erw. nnd Schädel, nnd Typhlops rcrmicidaris'MeYr., sämtlich von dort. Von Herrn Fr. Bas tier hier: Vipcra aspis L. $ mit Embryo- nen aus dem Bois des Vaux bei Ars an der Mosel (27. Juli 1892), Lothringen. Von Herrn Clemens H o h w i e s n e r hier : Panzer von Nicoria speugleri Gmel. c? aus Deli, Sumatras Ostküste. Von Herrn Prof. Dr. Conr. Keller in Zürich: Rana dclakuulci Tschudi und Chiromantis kelleri Bttgr. vom Webi, Somaliland. Von Herrn Dr. V. Vävra in Prag: Lacerta viridis var. striyala Eichw. juv. von Mustaid bei Tiflis, 2 L. u/uralis Lriw. vom Goktschaisee, Hocharmenien, Ereuiias arguta Pali, von Siirachany bei Baku und Bana esciilenta var. ridibunda Pali. $ vom Goktschai und von Batuni, sowie R. cameranoi Blgr. vom Goktscliai. Von Herrn Dr. Franz Werner in Wien: 3 Raua agil>s Tho. von Hüttelsdorf bei Wien, 3 R. halecina Kahn aus den östlichen Verein. Staaten, Callula olivacea Gtlir. c? und $ von Ceylon, Bufo clavigcr Pts. von der Insel Nias, Born- — XXX — biuator padnjpns Bonap. vou Hirsclnvaiig uutl W'eidliiigeii in Nied.-Oesterreicli imd B. üjneus Laur. aus dem Wiener Prater. Von Herrn Prof. Dr. Otto S toll in Zürich: 2 Raim to/tpo- raria L. von der Melchsee-Ali) in 2000 m, R. agil is Tho. von Elgg bei Klisnacht, Ct. Zürich, Molge n/Jgaris L. d" und $ von Küsnacht und ]\r. palmata Sclind. J* und $ von Wollishofen bei Zürich. Von Herrn Staatsrat Dr. G. von Radd e in Tiflis : 4 Salainandra caucasiaW 3iga, (leider stark eingetrocknet!), 4 Molge vittata Gray und M. cristata var. karelini Strauch, sämtlich von Borshom, Transkankasien. Von Herrn Dr. Rob. Schar ff in Dublin: Eana ten/poraria h., Bufo calamita Laur. und Molge vulgaris Laur. ^ und $ aus Irland, sowie Molge aspera Dug. aus Eaux Bonnes, Pyrenaeen. Von Herrn Dr. Alex. König in Bonn: Ptgodactgliis lobatus var. oudrei Lat., Tarentola niauriiauica var. deserti Lat. und Ereinias guttidata var. pardalis D. B. von Biskra, Psaiintio- droimis bland Lat. von Batna und Psaiuvwphis sibilaiis L. aus der Sahara von Bord] Saada. Von Herrn Dr. J. v. Bedriaga in Nizza: A/gics obstetrical is Laur. (S und $ und c^ mit der Eischnur von Paris. Vou Herrn Dr. med. H. Sc ha edle in Casablanca, Marocco : Tarentola niauritanica L., Chalcides mionecton Bttgr. und Macroprotodon cncullatus Geoffr. von Zeuatta (S'tuatta). 8 Stdn. von Casablanca, und Psammodromns inicrodactglus Bttgr. und Discoglossns pictus Öttli von Casablanca. Vou Herrn F. Sikora in Anantanarivo, Madagaskar: Midmia gravenhorsti D. B., Chamaeleon u-illsi GÜw. c?. Ch. ran/jxii/i Grand. $, Ch. lateralis Gray c? und Cl/. nasatus Gray ^, Eana liigubris A. Dum., R. coivani Blgr. und Rhacophorus rliodosccUs Blgr. von dort. Von Hcrni Hans Simon in Stuttgart: 5 Unna esculenta var. ridihiindd VnW. aus Haiffa, Syrien. Von Herrn Dr. August Müller (Linnaea) in Berlin: Steno - dactglns guttatas Cnv. aus Haiffa, Syrien. Vom Oberrealschüler llerm. ^^'ichnlanu hier; (iecko rertiril- latns Laur. iiiv. Vdii den Sundainseln. — XXXI — Von Herrn Konsul F. Mauss in Puerto Cabello, Venezuela: Thecadactijlus rapicandus Houtt., Go7iatodcs caiidiscutatus Gtlir. ; Liophis merremi Wied. Xenodon severus L., Hcrpe- todryas dendropJds Schlg., 5 Prostherapis lierirdnae Bttgr., 4 Phryniscus bibroni Schmidt, 8 HyJodcs manssi Bttgr., 3 Leptodactylus ocellatiis L., EnpeDiphix pusUdosus Cope (/ und $, 2 Biifo marinus L,, 11 Hyla crepdans Vs^ed \\m\ 2 Nototrema pygmaeuni Bttgr. von dort. Von Herrn Dr. Ed. Fleck in Innsbruck: Rhoptropiis ofer Vts., 2 Ägama acideata Merr., N/icras tessellata Smith adult., Eremias Ingidn-is Smith, Ichnotropis sqummdosa Pts., Mabida icahlbcrgi Pts., Houiopits sdpicdus Walb. juv. und 2 Bana delalandei Tschudi, sämtlich aus Nama- und Damaraland. 5. Für die Insekteiisammlung. Von den Hinterbliebenen unseres verstorbenen Herrn The od. Passavant hier wurde dessen Insektensammlung aus allen Ordnungen geschenkt. Sie enthält meistens Tiere aus der weitereu Umgebung. Keich vertreten sind die Blattwespen und Ichneumoniden, mit denen der Verstorbene sich speciell beschäftigte. Von Herrn Prof . Dr. Noll hier: Eine Anzahl Zecken ^r^vas refle- xus aus einem Taubenschlag : 1 Bockkäfer, der .aus Eichen- holz, welches von Argentinien gekommen war, hier auskroch. Von Herrn Bruno S trüb eil hier: 2 Libellen und einige kleine Insekten vou Wildbad. Von Herrn Ad. Gregor Speyer hier: 1 Raupe mit Pilz aus Australien. Von Herrn Consul F. Mauss in Puerto Cabello : 2 große Heu- schrecken und einige Käfer. Von Herrn Ingenieur G. Sattler hier: Zwei Goliathideu-Käfer, Mcp/dsiia bertoUidi aus Bagamoyo, gesammelt von Pater Hörne, 6. Für die Krebssammlung-. Von Herrn Dr. A d. S t r u b e 1 1 in Bonn : 1 Krabbenart vou Amboina. 7. Für die Konchjlioiisamiuluiig-. Von Herrn Prof. Dr. Rein in Bonn (Rüppellstiftung) : Diverse Stenogyra decoücda und 1 Arion sp. aus der Sierra Nevada, Spanien. — XXXII — Von Herrn Fr. Beyschlag von hier: Diverse Landkonchy- lien von Stabat, Unter-Laugkat, Sumatras Nordostkiiste. Von Herrn Prof. Dr. Richters hier: Ein Stiick Holz mit Durclibohrungen von Teredo sp. aus dem Hafen von Laboe bei Kiel. 8. Für die Würmcrsammlnng. Von Herrn Dr. Ad. S trüb eil in Bonn: 1 grosser Regenwurm Megascolcx imisicus Horst von West-Java. 9. Für die Echinodermensaminlung'. Von Herrn Dr. A. Strubell in Bonn: Eine Anzahl Seesterne in Spiritus und zwar: Archaster tijpicus M. T., Feritaceros hiulcus Linck, Pentaceros (Oreaster) obtiisatiish'dm., Scijtaster iubercuMus M. T., Ouleita arenosa Val. von Amboina. 10. Für die Korallen- und Solnvämmesammluiig : Von Herrn Dr. A. Strubell in Bonn: Eine Koralle. Aus dem Nachlaß des Herrn Aug. E hing er (durch Herrn Otto Cornill) : 2 EitplecteUa aspcrf/illiun. Von Herrn Prof. Dr. Noll hier: Ein großes Glas Spougilla fra(jilis aus einem Rheintümpel bei St. Goar ; Spongillen von Rostock. 11. Für die botanische Sammlung:. Von Herrn Sanitätsrat Dr. Passavant hier: Mehrere amerika- nische Koniferenzapfeu und eine Kokosnuß. Von Herrn Prof. Dr. F. C. Noll hier: Weisia mit ausgeschie- denem Kalk, gesammelt bei St. Goar. Von Herrn D Vir er: Eine Anzahl Getreidearten, P/f/jsal/s u. a. m. Von der Palmeugarten-G es ellschaft durch Herrn Direkt. S i e b e r t hier : P^in ganzer Blütenstand von Cart/ota aniii/if/i, 2 Bambusschäfte (Bnrnbusn ruk/rm's), ein männlicher Zapfen von Ceratouimia mexicana^ ein Stannn von f'liamaerops fortiuiel, ein Farnstamm {CijaUiea mcibülnris) und ein Stammstück mit den Nebenwurzeln von Phoenix dacti/l/frnt. Von Herrn Baron Ferd. v. Müller in iMelbourne : Früchte von BaiiLsia ornata F. v. Müller. Aus dem hiesigen Botanischen Garten durch Herrn Perlenfein: Eine Anzahl PHanzen. — XXXIII — Von Herrn Major z. D. Dr. L. v o n H e 3' d e n : Europäische Eicheii- galleu iu 3 Kasten (s. Jahresbericht). Von Herrn Moritz Bauer: Palmöl und Kokosnußöl. Von Herrn B. Marxsohn: 42 Proben von Getreidearten, ver- scliiedeue Olsameu und Hülseufriichte. Von Herren Gebr. Weil hier: 1 Stück rohePercha und 1 Stück rohes Kautschuk. Von Herren Louis Lip p Stadt & Co.: Türkischer Tabak. Von Herrn Carl Flesch jr. hier: Myrobalaneu, Algarovilla, griechische und kleinasiatische Vahnea, Divi-Divi. Von Herrn Professor Rein in Bonn (Reiseausbeute aus Spanien): 1. Zweige mitBlättern und Früchten YowQiiercitssiiber, a) früh- reifende, b) spätreifeude Früchte : 2. prächtige Korkproben: 3. Scholia latifoUa Jacq., reife B'rüchte; 4. ein Zapfen der Araiicaria excclsa : 5. getrocknete Pflanzen, worunter 40 Arten, die der Sierra Nevada eigentümlich sind. Von Herrn Lehrer F. Bas tier hier: 5 Sorten Blattfasern von Carlodovica palmata. Von Herrn Bruno S trüb eil hier: 1 Folijporus couflueus und Spargel, der Verbänderung zeigt. Von Herrn Dr. Adolf S trüb eil in Bonn: 1. Eine Anzahl Palmfrüchte aus dem botan. Garten in Buitenzorg (Java) ; 2. 2 Photographien: Riesenbambus und Gepangpalme in Peradenia (Ceylon). Von Herrn Hermann Hoff mann: Verschiedene Tabake. Von Herrn W i 1 h. R e u 1 1 i n"g e r : Roher und gehechelter Flachs. Von Herrn P. A. Kesselmever hier: 142 Fascikel getrock- neter Pflanzen. Von Herrn Oberlandesgerichtsrat Arnold in München: Eine wertvolle Flechtensammluug (Forts.). ^ 12. Für die Miiipralieiisammluiig'. Von Herrn P. A. Kesselmeyer hier: Eine sehr schöne Suite Meteoriten und Mineralien. Aus dem Aug. E hing er 'sehen Nachlaß: Einige hübsche Mine- ralien und 2 Bernsteine. Von Herrn Alfr. v. Neufville hier: 2 Gipskrystalle aus der Grube Usurpada de Sociedad minera „La Union" bei Mazarren, Provinz Murcia, Spanien. :i IV Von Herrn C P. Stock aus Bloemfontein, S.-Afrika : Einige gokllialtige Mineralien. 12. Für die paläoiitolog'lsclie Saniuilung'. Von Herrn Heinrich Berglieimer aus Hainstadt im Oden- wald : Der Steinkern eines Pectcn maxhmis aus dem oberen V^eißen Jura von Enville bei Nanzig, durch Herrn Z e 1 1 i n g e r. Aus dem Nachlaß des Herrn Aug. Ehinger: 2 Animoniten aus dem Hallstätter Kalk und 1 Ammonit aus dem Jura. Von Herrn A. von Reinach: Skelettteile eines Kindes aus der obersten Lößgrenze bei Bad Weilbach, Fragmente von Pferdezähnen und einem Hirschunterkiefer aus dem Löß von Mosbach. Zähne von Bison priscus aus der Kies- grube bei Kriftel. Von Herrn Generalagent H u g o B o e 1 1 g e r hier : Ein vollständiges Exemplar von Palaeobatmchus , Druck und Gegendruck, aus der oligocäneu Papierkohle von Rott b. Bonn. Von Herrn Forstassessor Milani hier: 3 Homalonotas oniatus aus dem Hunsrückschiefer im Ahrthal zwischen Ahr- weiler und Altenahr, ferner eine mitteldevonische Koralle von Iberg im Harz und Dapedius phoUdotus aus dem Lias- schiefer. Von Herrn Dr.F. Kinkel in hier: Ammonites gmundensis, Ammo- nites hirchi^ Ammonites biicklandi, Am monites bisiUcntas, Lima gigantea aus dem Unterlias von Ewatingen an der Wutach, Pecten maximus von Kelheim, Ammonites nuirehisonae und Ammonites davoei von Asselfiugen an der Wutach, mehrere Korallenstöcke aus dem Weißen Jura von der Stelle bei Ölten, Gervillia inflata und andere Fossilien aus dem Oberkeuper von Reuth im Winkel, Kelloway-Brachiopoden von Vils in Tirol und Geisingen bei Schaffhausen, ein Pläner- Ammonit aus Sachsen, Bensselaeria crassicosta aus dem Taunusquarzit bei Catzenellnbogen, Hermeskeil und Ham- bacher Sauerborn, einige Fossilien aus dem Weißen aar- gauischen Jura, Aristoxoe memoranda von Konjprus, eine silurische Sandsteinplatte mit Trinucleus von Wessela iu Böhmen; Cinnamomum j^oli/morphum von Aarwangen. — XXXV - Von Herrn Prof. Dr. Richters hier: Kreidekalk mit Korallen, eine Bromia ans der Weißen Kreide von Mahnö nnd Bryo- zoen-Kalk von Faxö. Von Herrn Steinmetzmeister Zeltinger hier: Fossilien aus dem oberjurassischen Kalk von Kellieim. Von Herrn Prof. Dr. Noll hier: Skelettreste von Cricehisfrinnen- tarius Pali, aus dem Löß der v. Holzhausen'schen Ziegelei in Praunlieim. Von Herrn Oberlehrer Dr. S c h a u f hier : Unterer Stammteil einer Calamaria von Alsenz. Von Herrn Prof. Dr. Boettger hier: Helices von Steinheim bei Heidenheim. Eine Isocanlia und zwei Terebratida grandis aus dem Pliocän von Spiualonga auf Greta; eine Kollek- tion Eocänfossilieu von Sumatra. Tertiärversteineruiigen aus der Molasse von Lote und aus den Cordilleras de los Andes in CJiile. Fossilien aus dem Tertiär von Groß- Winternheim, Eisheim, Stadecken, Waldböckelheim, vom Lerchesberg in Sachsenhausen, Vilbel, Igstadt und Assen- heim. Von Herrn Prof. Dr. N ehrin g in Berlin: B'rüchte von Parado.ro- carpus carinalns, Cratopleura helvetica, CeratophijUuiii und Ccupinus betidus von Klinge bei Berlin. Von Herrn Oberingeuieur C. Brandenburg in Szegedin, Ung. : In zwei Sendungen ein großes Material ans den Paladinen- schichten der Malinoschlucht beiOriovac inSlavonien, ferner aus den mittleren Paludinenschichten von Sibinj und aus den oberen Paludinenschichten von Csapla bei Brood in West-Slavonien. Von Herrn Dr. J. Ziegler hier: Kalkige Stammansfüllung aus dem Landsclmeckeukalk von Flörsheim. Von Herrn Prof. Dr. A. Andreae in Heidelberg: 2 Kollek- tionen Fossilien aus dem Elsässer Tertiär : Planorbis pseiid- aniinoniiis , Euchilus deshaijcaiaiuuii , raludiiia lianimcri, Limnaeus micheliiü, Nanina voltxi aus dem mitteleocänen Süßwasserkalk von Buchsweiler (Unt.-Elsaß), Auricula cdsa- iica, Tudora diu //da, Mela/iia //luriccda und Mela/iia cdhi- (jensis aus dem uuteroligocänen Melauieukalk von Brunn- stadt (Ob. -Elsaß). Foraminiferen in Schlämmprobe von Hintersweiler (Ob. -Elsaß), ferner mitteloligocäncr Süßwasser- :j* — XXXVI — kalk mit Auricula savdbcrgeri, Helix cf. cadurccnsis, Htj- drohia ivdiffcrens von Lubsan, A8i)lialtkalk von Lobsan, Pechsand und Rohpetroleuni aus dem 40 m tiefen Bohr- loch im Uuteroligocän von Pechelbronn. Von Herrn F. A. Kesselme3^er hier: Eine wundervolle Gruppe von Pcutacrinus hriaroidcs aus dem oberen Lias von Scliwabeu, ferner Diuck und Gegendruck von Mcuc rhombeus vom Mte. Bolca : dann eine Platte mit Spargaitium gmndifloram von Münzenberg, ein Fragment einesCalamiten- stammes aus Belgien, ein großer Ämiuouilcs bucklandi. Von HeiTD Emil He usl er in Bockenheim : Grcuuvri/sia hcmiil- lonensis von Singhof en. Von Herrn Dr. G. Greini in Darmstadt: Conoclypeus aus dem Eocän von Neubeuren am Inn in Oberbayern. Von Herrn Pfarrer Krieger in Brötzingen bei Pforzheim: Ammouiteu aus Brüchen am Vierwaldstätter See. Von Herrn Oberpostamts-Sekretär Anke lein hier: Spirifcr subeuspidatus von Mürlenbach in der Eifel. Von Herrn Gebrüder Dyckerhoff in Biebrich a. Eh.: Diverse Wirbeltierreste, Paludirm jjachjjstoiua und Clausilia Imli- moides aus dem Hydrobienkalk vom Heßlar an der Curve, die zahlreichen Bohrproben aus einem Bohrloch im Kalk- steiubruch des Heßlars Von Herrn Oberstabsarzt Dr. Kuthe hier: Ein Stück der Nuß von Jiiylans cinerea var. goepperti aus Höchst. Von Herrn Staatsrat 0. Retowski iuTheodosia: Zwei Exem- plare von Ostrea mirabilis aus der Kreide von Akkaja bei Karassubazar, eine große Suite von Conchylien der ponti- schen Stufe von Kamyschburun und Kitenu in der Krim. Von Herrn Bruno Boettger daliier: Eine schöne Suite Bra- chiopoden, Trilobiten, Encriuiten und Korallen aus dem Unter- und Mitteldevon der Eifel. Von Herrn Alexander Scheidel in Bad Weilbach: Stamm- stücke aus dem Löß von Hattenheim. Von Herrn Regierungsbaumeister Raith hier: Hornfragment eines Rindes und Unterkiefer eines Pferdes aus dem Trieb- sand bei Ludwigshafen. Von Fräulein Elsbeth Haase hier: Zwei Früchte aus der K uhrkohle. — xxxvir — 14, Für (lie j^eoloürischc Saminluiig-. Von Herrn Studiosus E. Wittich aus Neu-Isenburg: Ober- keuper und Posidononi^-enschiefer aus der Laugenbrücker Senke, ein prachtvoller Dreikanter aus der Gegend zwischen Ditzeubach und Isenburg. Von Heri'nProf, Dr. Doederlein in Straßburg i. Elsaß: Laterit aus einem Termiteuliauf en von Cebion. Von Herrn Dr. J. Ziegler hier: Ferdinand Freiherr von Kichthofen, Geognostische Beschreibung von Predazzo, St. Cassiau und der Seisser Alp, 1860. Von Herrn Dr. F. Kiukelin hier: Septarie von Flörsheim, bla- siger Anamesit auf oberpliocänem Saud von Bockenheim, in Halbopal verwandeltes Holz von Steiuheim bei Hanau, vei'stei- uertes Holz mit Steinkernen von Teredo cüicjifii/us aus dem Meeressaud von Weinheim, Breccie aus dem Frankfurter Hafen, erratischer Kalk von Enaxis callifem erodieit aus Lindau im Bodensee, eine Sammlung Gesteinshandstücke aus den Flötzsystemen, 2 geologische Übersichtskarten der Gegend zwischen Tauuus und Spessart. Von Herrn Prof. Dr. Richters hier: Gletscherschliff vom Ost- seestrand bei Labö. Vou Herrn E. Heusler in Bockenheim: Halbopal aus dem Dolerit vou Bockenheim. Von Herrn A. v. ß e i n a c h hier : Geologische Übersichtskarte der Randgebirge des Mainzer Beckens mit besonderer Berück- sichtigung des Rotliegenden. Von der Feldberghaus-Kommission des Geographi- sch e n V e r e i n s : Zwei Photographien des Brunhildisf elsens auf dem Feldberg im Tauuus, durch Herrn Dr. J. Ziegler. Von Herrn August Kreff, Petroleum-Raffineur in Bremen: Rohöl aus Peunsylvauien, durch Herrn Geibel hier. Von Herrn P. A. Kesselmeyer hier: 3 Stück Karreubil- dungen aus einem Gipsbruch oberhalb Rotzloch am Vier- waldstätter See , 3 Stalaktiten , seltsame Hornsteinaus- scheidungeu aus der Maestrichter Kreide, Kugeljaspis aus Ober-Baden. Von Herrn Stadtbauinspektor Fein eis hier: Verwitterungs- proben vou Marmor uud Buntsandsteiu vom alten Kirchhof dahier. — XXXVII 1 — Von Herrn Pfarrer Krieger in Brötzingeu bei Pforzheim : Stylo- litlien ans dem Muschelkalk von Brötzingeu. Von Herrn Dr. Jean Valentin hier: Eine vollständige Kol- lektion Erzstnfeu aus dem Friedrichs-Stollen von Imsbach in der Pfalz. Vom s t ä d t i s c h e n T i e f b a u a m t hier : Die Bohrproben aus zwei Bohrlöchern auf dem Terrain des zukünftigen Schwimm- bades daliier, durch Herrn Bauinspektor Fein eis. B. Im Tausch erworben. 1. Für die Reptilien- und Katracliiersaiiimluiig. Vom Naturhistorischen Museum in Augsburg: H//psi- rlujnchiis ferox Gthr. aus San Domingo und Oxyrrhopus occipitalis Jan aus Brasilien. 2. Für die Würmersainmlung' : Vom K ö n i g 1. Zoologischen Museum in Berlin : 1 Para- drilns rosae Michaelsen, Kamerun, Barombi Station ; 1 Pcri- cliacta iiidica Horst Azoren ; Criodrilus lacunni Hoffmstr., 2 Stück nebst Eicocon. 3. Für die paläontolog'ische Sainmluiig^ : Von Herrn Prof. Sp. Brusina in Agram: Limnocardiitm majcri, L. rierjcli, L. xagrabiense, L. coiuplanatuDi, Pisi- diuvi hranihcrgcri, Congeria xagrahieusis, Drcissciisia sttpcr- foetata, Lgtosloma graDimiciim, Planorbis couatcnis, Liinitacus Jiobclti, Zngrabica ojclosioniopsis, Z. ampullaccn von Okrugliak bei Agram. Von Herrn Emil He us 1er in Bockenheim: Oinjcliia capidi- forniis, Grauinigsia Iminiltoiiciisisj Tripleura pes-anscris, Solen costaius , Cercomyopsis acniiro!(). 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Real I s t i t u t o d i s t u d i s u p e r i o r i p r a t i c i e d i p e r - f e z i 0 n a ni e n 1 0 : Bolletino delle publicazioni 1892. No. 145, loü, 156—171, 175. San Francisco. California Academy of Science: — Frankfurt a. M. Neue Zoologische Gesellschaft: Der Zoologische Garten. 1892. No. 4—12. 1893. No. 1—3. — Physikalischer Verein: Jahresbericht 1890—91. — Freies Deutsches Hochstift: Berichte. Jahrg. 1892. Bd. 8, Heft 3—4. 1893. Bd. 9, Heft 1—2. Verzeichnis der Mitglieder. — Kaufmännischer Verein: — — Verein für Geographie und Statistik: — Statistische Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main und ihrer Bevölkerung. 1. Theil. — Ärztlicher Verein: — — T a u n u s - K 1 u b : Rückblick auf 25 Vereinsjahre. F r a n k f u r t a. 0. Naturwissenschaftlicher Verein des R e g. - Bez. F r a n k fürt a. 0. : Helios. Jii Societatuni Litterae. irg. 9. 1891. No. 7—12. . lü. 1892. . 1-12. . 5. 1891. „ 8-12. „ 6. 1892. „ 3-10 u. 12 . 7. 1893. ., 1-3. F r a u e n f e 1 d. 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Vol. 13. Part. 1—2. — Museo civico di storia naturale: — T h r 0 n d h j e ni. K ö n i g 1. Gesellschaft der Wissenschaften: Skrifter. 1884 und 1888—90. T r 0 m so. T r o ni s ö M u s e u m : Aarsberetning 1890—91. Tübingen. Universitäts-Bibliothok: — Turin. Reale Accademia de He scienze: Atti. Vol. 27. Disp. 9—11, 13-15. „ „ 28. „ 1—8. Memorie. Ser. 2. Toino 42. Osservazioni nieteorologiche 1891. U p s a 1 a. S 0 c i e t a s regia s c i e n t i a r u ni : — Washington. Smithsonian Institution: Annual Report of the board of regents. 1890. Bulletin of the U. S. National Museum. No. 41—42. Bibliography of the Algoncjuian Languages. Proceedings of the American Association for the Advancement of Science for the 40. Meeting held at Washington, D. C. Aug. 1891. Smithsonian Contributions to knowledge. Vol. 28. — Department of the Interior: Annual Report of the Bureau of Ethnology. 1885— 8(!. Annual Report 19 of the geological Survey of Minnesota. Bibliography of the Athapascan Languages. Mineral Resources of the United States. 1889 u. 1890. U. S. Geographical and Geological Survey of the Rocky Mountain region. Report of the National Museum. 1890. Contributions of North American Ethnology. Vol. 7. Wellington. New Zealand Institute: — Wernigerode. Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes: Schriften. Bd. 7. 1892. Wien. K. k. Akademie der Wissenschaf ten: Anzeiger. 1892. No. 10—13 u. 19—27 und Index. 1893. „ 1—9 u. 14-18. Denkschriften. Band 58. 1891. — LXV — Wien. K. k. Geologische Reichs ans t alt : Abhandlungen. Bd. 17. Heft 2. Jahrbuch. Bd. 41. Heft 2—3. 42 1—4 „ 43. , 1-5. Verhandlungen 1892. No. 6—18. — K. k. N a t u r h i s 1 0 r i s c h e s H o f - M u s e u ni : Annalen. Bd. 7. Heft 3—4. Bd. 8. Heft 1. — 0 e s t e r r e i c h i s c h e r T o u r i s t e n - K 1 u 1» , Sektion f ii r N a - 1 11 r künde: Mitteilungen. Jahrg. 5. No. 3. — Z 0 0 1 o g i s c h - b 0 1 a n i s c h e Gesellschaft: Verhandlungen 1892. Bd. 42. Heft 2-4. — K. k. Z e n t r a 1 - A n s t a 1 1 für Meteorologie u n d E r d ni a- g - n e t i s ni u s : Jahrbücher 1890. N. F. Bd. 27. — N a t u r w i s s e n s c h a f 1 1 i c h e r V e r c i n a n d e r U n i V e r s i t ä t : — — Verein zur Verbreitung n a t u r w i s s e n s c h a f 1 1 i c h e r Kenntnisse: — — Wiener E n t o m o 1 o g i s c h e r Verein: Jahresbericht. Jahrg. 3. 1892. Wiesbaden. N a s s a u i s c h e r Verein für Naturkunde: Jahrbücher. Jahrg. 45—46. 1892—93. Wisconsin. N a t u r h i s t o r i s c h er Verein: Occasional Papers. Vol. 2. W ü r z b n r g. P h y s i k a 1 i s c h - ni e d i c i n i s c h e Gesellschaft: Verhandlungen. N. F. Bd. 26. No. 1-3 u. 6—8. Sitzungsberichte. 1892. No. 1—10. Zürich. Naturf or sehende Gesellschaft: Vierteljahrschrift. Bd. 37. Heft 1—2. Generalregister der Publikationen der Naturforschenden Gesellschaft. — Schweizerische botanische Gesellschaft: Bericht 1892. Heft 2. Z w e i b r ü c k e n. N a t u r h i s t o r i s c h e r Verein: — Zwickau. Verein für N a t u r k u n d e : Jahresbericht. 1891. C. Durch Kauf erworben, a. VollstJlndig-e Werke und Einzelsclirifteii : Bütschli, 0., Prof.: Atlas von 19 Mikrophotographien zu dessen „Unter- suchungen über mikroskopische Schäume und das Protoplasma." Dahl, Fr., Dr. und Loh mann, H., Dr.: Die Halobatiden und die Hala- carinen der Plankton-Expedition. 5 — LXYI — De tin er, Gust., Prof.: Vergleichende Physiolog-ie des Keimungsprocesses der Samen. 1880. Ewald, J. E., Dr.: Physiologische Untersuchungen über das Endorgan des Nervus octavus. 1892. Exner, Sigm. : Die Physiologie der facettierten Augen von Krebsen und Insekten. Festschrift zum 70. Geburtstage Rudolf Leuckart's von seinen dankbaren Schülern. 1892. Flückiger: Pharmakognosie des Pflanzenreiches. Giovanni Arcangeli: Compendio della Flora Italiana. 1882. Gottgetreu, Rud. : Physische und chemische Beschaffenheit der Bau- materialien. 2 Bde. Kirby: Catalogue of Lepidoptera heterocera I. Köhler, G. : Bergbaukunde (3. Auflage). Krümmel. 0., Prof.: Reisebeschreibung der Plankton-Expedition. Lepsius, R., Prof.: Geologie von Deutschland und der angrenzenden Länder. Nehring, A., Prof.: lieber Tundren und Steppen der Jetzt- u. Vorzeit. 1890. Neuraeyer, G., Dr.: Die deutschen Expeditionen und ihre Ergebnisse. 2 Bde. 1890—91. Prestwich, Geological map of Europe, von P r 0 s k 0 w e t z , M., Dr. : Vom Newastrand durch Rußland auf neuen Geleisen nach Inner-Asien. Ratzel, Fr., Prof.: Anthropo-Geographie oder Grundzüge der Amvendung der Erdkunde auf die Geschichte. 2 Teile. Reichen ow, Ant., Dr.: Vogelbilder aus fernen Zonen, Abbildungen und Beschreiliungen der Papageien. 1880. Reusch, Hans H., Dr.: Die fossilienführenden krystallinen Schiefer. Retzius, Gust., Prof.: Biologische Untersuchungen. N. F. Bd. 1—4. Römer, Ferd. : Lethaea geognostica. Text und Atlas. Saccardo, P. A. : Chromotaxia seu Nomenciator colorum. Sartorius von "Waltershausen & Lassau Ix: Der Aetna. Text und Atlas. Seemann, B., Dr.: Die Palmen, populäre Naturgeschichte derselben. Unter Mitwirkung des Verfassers deutsch bearbeitet von Dr. ('. Volle. Vanh offen, E., Dr.: Die Acalephen der Plankton-Expedition. Verworn, Max, Dr.: Die Bewegung der lebendigen Substanz. Wiesner, Jul., Dr.: Rohstoffe des Pflanzenreiches. b. Liel'erunjjswerke : Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Bronn: Klassen und Ordnungen des Tierreichs. Van Beneden, ICd. et van Bambeke, Chr.: Archives de Biologie. Tome 1—10. 1880—90. Chelius, C. : Erläuterungen zur geologischen Karte des Großherzogtums Hessen. Fauna und Flora des Golfes von Neapel. - LXVII - Grandidier, Histoire naturelle des Coleopteres. Tome 2. Atlas. 2. Partie. L e u c k a r t e^ C li u n : Bibliotheca Zoologica. Lindenschmidt: Altertümer unserer heidnischen Vorzeit. M a r t i n i - (' h e m n i t z : Systematisches Konchylien-Kabinet. de Niceville, L. : The Butterflies of India, Burmah and Ceylon. Vol. 3. N y m a n , Conspectus florae europaeae. Suppl. 2. Pars altera. Paleontologie fran(;aise. Roth, J.: Allgemeine Geologie. Bd. 3. Abtlg. 1. Selenka, E, Dr.: Studien über Entwicklungsgeschichte der Tiere. Heft 5. 1. Hälfte. Semper: Reisen im Archipel der Philippinen. Bd. 5. Lief. 5. Die Tag- falter : Rhopaloeera. Smith & Kirby: Rhopaloeera exotica. Part 12 — 16. Taschenberg, 0., Dr.: Bibliotheca Zoologica. Try on: Manual of Conchology. Z i 1 1 e 1 : Handbuch der Paläontologie. c. Zeitschriften : Abhandlungen der schweizerischen paläontologischen Gesellschaft. American Journal of Arts and Sciences. Anatomischer Anzeiger. Annales des Sciences Naturelles (Zoologie et Botanique). Annales de la Societe Entomologique de France. Annais and Magazine of Natural History. Archives de Biologie. Arbeiten aus dem Zoologisch-zootomischen Institut in Würzburg. Archiv für Anatomie und Physiologie. Archiv für Anthropologie. Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere. Archiv für mikroskopische Anatomie. Archiv für Naturgeschichte. Berliner entomologische Zeitschrift. Botanischer Jahresbericht. Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeographie und Pflanzen- geschichte. Deutsche entomologische Zeitschrift. Geological Magazine. Jahresberichte über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie. Journal für Ornithologie. Mineralogische und petrographische Mitteilungen. Morphologisches Jahrbuch. Nachrichtsblatt der Deutschen malakozoologischen Gesellschaft. Nature. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Palaeontographica. 5* — LXVIIT — Quarterly Journal of the Geolugical Society of Lundou. Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie. Zeitschrift für Ethnologie. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Zoologische Jahrhücher. Bd. 1 — 3. Zoologischer Jahi'esl)ei'icht. Herausgegeben von der Zoologischen Station in Neapel. Zoologischer Anzeiger. Die Aiischaffiingeii und Gesclienke des Seiickenl)erg-isclieii medizinisclieu Instituts, des Physikalisclieu, Ärztlichen und Geo- gTapliischen Vereins werden ebenfalls der gemeinsamen Biblio- thek einverleibt und können demnach von nnsern Mitgliedern benutzt werden. Von den Zeitschriften, welche, neben den schon angeführten, der Gesellschaft zur Verfiigung stehen, seien erwähnt : Von Seiten des Senckenborg'ischen niodizinisclion Instituts: Botanische Zeitung. Flora. Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik. Revue generale de Botanique. Von Seiten des Pliysilcalisclieii Vereins; Archiv der Pharmacie. Halle a. S. Astronomisches Jahrbuch. Berlin. Astronomische Nachrichten. Altona. Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft. Berlin. Chemisches Oentralblatt. Leipzig, Die chemische Industrie. Berlin. Dinglers Polytechnisches Journal. Stuttgart. Elektrotechnische Zeitschrift. Berlin. Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie. Giessen. Journal für praktische Chemie. Leipzig. Karmarsch und Heeren, Technisches Wörterbuch. Liebigs Annalen der Chemie. Leipzig und Heidelberg. Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie. Leipzig. Polytechnisches Notizblatt. Frankfurt a. M. Zeitsclirift für analytische Chemie. Wiesbaden. Zeitschrift für Instrumentenkunde. Berlin. Zeitschrift für Mathematik und Physik. Leipzig. — LXIX — Von Seiten des Vereins für Geograidiie und Statistik : P e t c r 111 a n u's Geographische Mitteilungen. III. Andere Gresclieiike. Von den Hinterblielienen des Herrn Dr. med. Flesch: Ein Brief von Alexander von Humboldt an Joh. Müller. Von Herrn Baron Ferdinand von Müller in Melbourne: Sein Bild. Von einein Gönner : Mk. 5ü() für Naturalien aus Borneo. LXX — $5 a p— ( OD OD es !» !Z5 GO =3 ^ a; N a; 2 n QC CO S 'S ^ -^ «^ O as CO l>- o 1 1 ^ 1 O 00 c^ Cl^ lO (M ' ^ CO «n 1 1 ^ « 1 ' O T-H CO I? -f O T^ CO r-^ CM (T) ^H >o o ^ •M -^ GC 3^ 1— ( o L^ t^ -t< lO CO X CO o ^ O ^^ 3^ ^ Ci O o o lO CO GO *Tl o T-i CO o Ci 't s CO CO o GO lO o CO CO o o f-t I-H in CO CM tH «M CO CM T-l -* CO o CO CO CO • • o • • o 4^ , . s , Ö o o -^ ^ O 'rt f3 (B ri4 •1.3 • t* ^ O ^ o o ;-! d fC c5 1 -4-3 CO bß o w "^ ^ bn P o c 1 ^^ rt Ph 3 1 CO -^3 -4-3 1 c > 13 be biD 1 be bfi -4-3 m 1 a; CO -4-3 bß Ph CO c*- K R W-H -(J CO Ph •i-t Ph C4-H »2 « r—t c bS) -4^ s t-* 1 1 1 -,-* r^ ■*- o 'co o: ,__ ^ j3 s Ä ^ ^ o i= 1-:] 03 K R 's p^ -1- 3. 'S P^ 5 .S P^ GO iC o 1-1 Q GO GC o CO (^ X 05 ^ 'M o GO o CO -* 3 CM o CO CO •^ a •1— 1 a nS \ <1 \ V 1 \ ■OD \ S \ ::! \ +J \ M-H \ • r-f \ -1-3 > L C» \ (D \ ^ o \ . o o •4-3 V \ -♦J o .%■ oi 02 o: > \ -1-1 1 O CO \ \ i^ 0) R R R R Pn __ LXXI — •^ -H ^ lO CO o o o o 1 <>• lO X X ■ Dh o ?c 3^ CO 00 X -f iC 1 (M ■i-i t- O -M X 3- !M O O X lO O -H CD T-l CO . >n cc :c [^ -M :c -f 1-1 t^ O '* (M X 3; ? ^ '^< ~ "^ cc iO rc L^ th ^ O (M 'M CO CO ÖC '«'*:£ !>] ->] TT. tY T^ •^ -M ■* c^ (» 1—1 •^ p^ s -«J ■ . . . 1 ■ • o ^ 1 "rt "M 3^ . ">; .22 '^, X ' 9^ rt ;:3 ■ "? Pi; r— i ■ ^ O) ■1^ s 5 cS ■ « S c ■ a> bt) ■ .^ Ol C o 1 ^ ^-H T— 1 C o CO C • as i/3 be b| ■ o _2C .—1 • CO • o fl E3 S « N b a s *- :2 -»^ 5 S .'S s X N I o 00 .2 Si ^ X 1 i s • C Ci c a 77Z ^ o s '(V "o .5 ^ 1— I CO m U O > "^ rr ^ w < cq 0^ o N W A CS ^ *^^ ^^ •*-• -x. 1 iC -^ 1 o .o 1 CO 31 1 1 1 X . a-, — 1 o: 1-1 1 o: i> 1 CO (M 1 1 1 •rM *— 1 ^ ^ ;:3 ^ o X D- O X o iO X '^^ o o o CO . r: -t- c^ CO cc X ZD T-H CC ^w tO o o c^ O) \—^ -^ O X fM CO 1—1 35 ir: IC C^ rh iC iC CO -« S X » 1— 1 O "M CO T— < i> T-H ^H -H T}H -«^ fm^ f^N o * 1 ■ CO • o • > _ • ^4 QC -?! "ci S Od -a s 5 j3 • 1^ QG ■ '^ , ■ 3h (^ P • 23 *^ ^ S ^ .1 -5 > m is s o c c > .2 CJ ^ bS] CO cS 11 4— ^^ . 03 +J . — 1 'be ^ ;> a; ^ 1 +^ "^ • ^ p— 1 « s .2 S be O "^ be 2 O ü • O J ^ 'S en +^ -^ s o a: o CO CO o pL, s a Gj ■— o 1- o '^ => a? a? ai tii K S w w > X t> o o LXXII — Anliaiiii:. A. Sektionsberichte. Herpetologische Sektion. Im Jahre 1892 — 93 erhielten wir wieder reichen Zuwachs zu unseren Sammhiugen. Als besonders wichtig sind hervorzu- heben die drei Sendungen des Herrn Carl Fleischmann aus Costa Rica, die schöne Sendung des Herrn Konsuls F. Mauss aus Venezuela, eine gewählte Suite von Tieren Nordafrikas, die wir Herrn Dr. Alex. Koenig verdanken, prachtvolle, uns fehlende Arten aus Ost-Madagaskar von Herrn Fr. Sikora, zwei reiche Sendungen aus West-Madagaskar von Herrn Dr. A. Voeltzkow und endlich die wertvolle Ergänzung unserer Nama- und Damarasuite durch Herrn Dr. Ed. Fleck. Von einem Freunde und Gönner des Museums wurden der Sektion Jb 500. — zum Ankaufe eines Suudagavials (Tomistoma) zur Verfiigung gestellt. Ein leider nur sehr junges Stück konnte infolgedessen dem Museum gesichert werden; das übrige Geld wurde mit Einwilligung des Schenkers zur Beschaffung einer hervorragenden Suite von weiteren Tieren aus Borneo ver- wandt, deren Ankunft wir erwarten. Von wissenschaftlichen Publikationen wurden, abgesehen von den in diesem Berichte 1892 veröffentlichten Abhandlungen, herausgegeben der „Bericht über die Leistungen in der Herpe- tologie während des Jahres 1889" in Troschel-Hilgendorf's „Archiv für Naturgeschichte," 5(). Jahrg., Bd. 2, sodann Arbeiten über Reptilien von Aden und über Reptilien und Batrachier aus dem tropischen Asien und aus Papuasien im „29./32. Bericht d. Offenbach. Vereins f. Naturkunde 1892" pag. 61—164 und Notizen über drei colubriforme Schlangen und eine Liste der Kriech- — LXXIII — tiere der Somaliläuder im „Zoolog. Anzeiger, 15. Jahrg. 1892" pag. 417—420 und „16. Jahrg. 1893" pag. 113—119 imd 193. Der erste Teil des auf 2 Baude berechneten Kataloges der Kriechtiere, der die Schildkröten, Brückeuechsen, Krokodile, Eidechsen und Chamaeleons enthalten wird, ist so weit ge- fördert worden, daß seine Drucklegung ins Auge gefaßt werdeu konnte und seine Ausgabe gleichzeitig mit diesem Bericht er- folgen wird. Von seltenen und hervorragend wei'tvollen Gaben, die dem Museum im Laufe des Jahres zugeflossen sind, seien hier noch besonders hervorgehoben die neuen Arten Anolis brevijjes Bttgr., 2 Stücke von Hyla prosoblepon Bttgr. und 3 Exemplare von HyJodes fleischmanni Bttgr., sämtlich aus Costa Rica, die wir Herrn Carl Fleischmann in Guatemala verdanken, einer der beiden erwachsenen Alligator sinensis Fauv. von 1,65 m Länge aus Wuliu am Yangtsekiang, der bisher im Zoologischen Garten gelebt hatte, durch Herrn B. Seh mack er in Shanghai geschenkt, der durch seine Entwicklung merkwürdige Kletter- frosch Chiromantis kellen Bttgr. aus Somaliland durch Herrn Prof. Dr. C. Keller in Zürich, 2 wahre Prachtstücke der Klapper- schlange Crotalus terrificus Cope durch die hiesige Neue Zoolo- gische Gesellschaft, ein schönes Pärchen der Geburts- helferkröte und das 6 mit den um die Beine gewickelten Ei- schnüren durch Herrn Dr. J. von Bedriaga in Nizza, endlich die drei in diesem Berichte beschriebenen kleinen neuen Frösche Prostherapis herminae, Ilylodes maussi und Nototrema pygmaeimi Bttgr. aus Venezuela durch Herrn Konsul F. Mauss in Puerto Cabello und der merkwürdige Erdgecko Bhoptropus afer Pts. aus Damaraland durch Herrn Dr. Ed. Fleck in Innsbruck. Vor allen anderen Entdeckungen wird das genannte Nototrema wichtig sein, weil es eine ganz neue Form der Entwicklung der Jungen kennen lehrt: die Eier entwickeln sich zwar wie bei den anderen Arten der Gattung, aber die jungen Frösche reißen bei ihrem Ausschlüpfen aus der Bruttasche hier die ganze Rückenhaut des 2 der Länge nach auf, während sie bei den übrigen Arten des Genus zu diesem Zwecke die Öffnung der Rückentasche nicht erweitern. Mit Rat und Hilfe wurde der Sektionär wie in früheren Jahren in sclnvierigen Fragen oder bei Beschaffung von Ver- — LXXIV — gleichsmaterial aufs Bereitwilligste unterstützt von den Hen-eu G. A. Boul enger am British Museum in London und Direktor Dr. H. Schauin s land in Bremen, während er selbst den Museen in Augsburg, Bremen, Dublin, Gießen, Hamburg, London, Lübeck, München, Prag, Titlis und Zürich, sowie dem hiesigen Zoologischen Garten gefällig zu sein Gelegenheit hatte. Prof. Dr. 0. Boettger. Sektion für Insekten. Nachdem zu Anfang Juli 1892 Herr Major von Both, der seitherige Sektionär für Schmetterlinge seit dem Tode Saal- müller's, seinen Wohnsitz von Frankfurt nach Cassel verlegt hatte, ül)ernahm der Unterzeichnete, seither Sektionär für die anderen Insektenklassen, wieder die ganze Sektion der Insekten. Noch vor seinem Abgänge hatte Herr Major von Both die ganzen Schmetterlingsbestände nachgesehen, noch manches in die Sammlung eingereiht und die Lokal- sowie die paläark- tische Sammlung zu einem Abschluß gebracht. Die erstere ist auch dem größeren Publikum zugänglich gemacht und wird fleißig au den Ausstellungstagen, besonders von Anfängern, zu Bestimmungen benutzt. Der Unterzeichnete beendete die Einordnung in separate Sammlungen der Schmetterlinge von Ost- und West-Afrika und begann mit derjenigen der ludischen Fauna, in welcher auch im Jahre 1893 fortgefahren wird. Die übrigen Insekten wurden in ihrem Bestände nach- gesehen. Die der Sektion freundlichst zugewiesenen Insekten sind aus dem Geschenke-Verzeichnis in diesem Jahresberichte zu ersehen. Besonders hervorzuheben ist aber die in den ersten Mai- tagen 1893 von den Hinterbliebenen des Herrn Theodor Passavant erfolgte Schenkung der von demselben nachge- lassenen lusektensammlung aller Ordnungen. Herr Passavant, unser früherer langjähriger Kassierer, sammelte in der weiteren Umgebung Frankfurts, und sind in seiner Sammlung besonders hervorzuheben die Diptera und Hymenoptera, namentlich die Blattwespen und Ichneumoniden, mit denen er sich spezieller befaßte. Leider sind die Sammlungsexemplare ohne nähere — LXXV — Fundortsangabe, was zu bedauern ist, da auch viele Sclnvarz- waldtiere untermischt sind. Der Sektionär für Insekten: Major z. D. Dr. von Heyden. Botanische Sektion. Durch den Tod des Herrn Dr. W. Jaennicke hat die botanische Sektion einen treuen Freund und Mitarbeiter ver- loren, dem sie stets ein liebevolles Andenken bewahren wird. Die Arbeiten innerhalb der Sektion im verflosseneu Jahre verteilten sich auf Herrn M. Dürer und den Uuterzeiclmeten. Herr Dürer setzte die begonnene Einreihung der Steitz'schen und Kesselmeyer'schen Herbarien fort und wird sie wohl im Laufe des kommenden Winters zur Vollendung bringen. Auch die Pflanzen, die Herr Professor Rein von der Sierra Nevada mitbrachte, hat er dem Herbarium einverleibt. Der Unterzeichnete war bemüht, die Schausammluug nach Kräften zu vermehren und für die Besucher des Museums nutz- bar zu machen. Eine Anzahl seiner Wünsche wurde dabei durch käufliche Erwerbungen befriedigt, während er die Er- füllung anderer dem Entgegenkommen von Gönnern und Freunden der Gesellschaft zu danken hat (s. Geschenke). Es seien hier besonders die Zuwendungen des Botanischen Gartens und des Palmengartens, die des Herrn Major Dr. L. v. Heyden, des Herrn Professor J. Rein und des Herrn Dr. Ad. S trüb eil hervorgehoben. Im letzten halben Jahre wurden Versuche angestellt, um eine geeignete Konservierungsflüssigkeit zu Sammluugszwecken zu beschaffen. Als Mittel, Pilzwucherungen von den Objekten fern zu halten, wurde auf den Rat des Sohnes des unterzeich- neten Sektionärs, Dr. med. F. Blum, F o r m a 1 d e h y d angewandt. Wenige Tropfen dieses Antisepticums, den betr. Konservierungs- flüssigkeiten. Petroleum, Gelatine u. s. w., zugefügt, genügten, um jede Fäulnis und jede Pilzwucherung fern zu halten, und die Farbe der Objekte scheint bei diesen geringen zur Anwen- dung kommenden Konzentrationen nicht zu leiden : namentlich erwies sich eine Gelatiue-Formaldehydlösung für eine Anzahl Früchte als geeignete Suspendierungsflüssigkeit. Die Versuche werden fortgesetzt. Oberlehrer J. Blum. — LXXVI — G e 0 1 0 g i s c h - p a 1 ä 0 n 1 0 1 0 g i s c h e Sektion. Wie in den früheren Jahren bemühten wir uns auch lieuer, für das Museum die diluviale Fauna aus der Umgegend zu vermehren, das Gesammelte, meist Fragmentäre, zu restau- rieren und dann zweckentsprechend zusammen aufzustellen. Hierin war uns wieder das Geschick unseres Präparators, Herrn August Koch, niitzlich. Zu den besten, aber auch bei der Restaurierung mühsamsten Objekten gelu'u-tder Unterkiefer eines Mammuts und der fragmentäre Schädel mit Geweih von Alccs latifrons; hervorzuheben ist auch ein Geweih, das sicher einem Cervus elaphus zukommt. Zu den wertvolleren Erwerbungen geliört auch ein letzter oberer Backenzahn von Rhinoceros merld mosbachensis Schrot., ein Geschenk des Herrn Dyckerhoff in Amöneburg bei Biebrich a. Rh. Aus dem Löß kam das Schulter- bein von Elephas primigenius in die Sammlung. Das Cuvier'sche Original des Schädels von Hippopotanms major schmückt nun auch restauriert und mit den Gliedmaßen, dem Becken u. s. w. aufgestellt unsere Sammlung. Die schwierigste, aber auch erfreulichste Arbeit war die Aufstellung der vor Jahren in einzelnen Knochen dem Museum als Geschenk gewordenen Skeletteile der neuseeländischen Riesen- vögel. Als fast vollständige Skelette konnten wir Palapteryx elephantopus und Mionornis casuarmiis aufstellen ; weniger voll- ständig sind die Skelette von Mionornis didiformis und Dinornis rnaximus. Diese Sammlung wird ein dauerndes Denkmal der Dankbarkeit Dr. Julius von H aast 's für Frankfurt a. M. sein, wo er in seinen jüngeren Jahren als Kaufmann thätig war; seine ganze Arbeitskraft hat er späterhin der Durch- forschung Neuseelands mit außerordentlichem Erfolge gewidmet. Wieder konnten wir mit unserem paläoutologischen Material mehrere Gelehrte in ihren Studien unterstützen, so u. a. Dr. Moericke in Freiburg i. B. durch Zusendung der Dogger- fossilien von I(iui(iue, einem Geschenk von Prof. Dr. Richters. An Herrn Prof. Dr. Ne bring in Berlin sandten wir Früchte aus der Braunkohle von Salzhausen und Bommersheim und er- hielten von ihm eine uns sehr erwünschte Gegensendung von Früchten aus dem interglacialen Torfnuior von Klinge bei Berlin. An Prof. Sp. Brusina in Agram und an Dr. P. Oppenheim in Berlin gingen Tertiärfossilien ab. An Prof. Seeley in — LXXVII — Loudon sandten wir zum Zwecke der Untersuchung zwei Stücke unserer Saninilung der permischen Reptilknochen aus dem Ural — die Gelenkenden des Unterkiefers von Rhopalodon murchisoni. Andererseits erfreuten wir uns auch der Gefälligkeit der Herren Prof. Dr. von Zittel und Dr. Schlosser, welche uns zum Zwecke der Bestimmung der mitteleocänen Fossilien vom Kressenbei'g die Lethaea bavarica von Schafhäutl liehen. Der gütigen Revision von Prof. Dr. P o h 1 i g in Bonn verdankten wir auch die Bestätigung unserer Bestimmung des Backenzahns aus dem schlichigen Sand von Langen als dem FAephns antiquns angehörig (siehe Sektionsbericht von 1892). Durch die freundliche Vermittelung von Prof. Dr. Andreae übernahm es Herr Dr. Sehr od t in Heidelberg, die Foraminiferen aus der Molasse von Michelsberg bei Hermannstadt, die Dr. Kinkelin 1888 von dort mitgebracht hatte, zu bearbeiten (siehe diesen Bericht). Durch eine reiche Sendung von Fossilien wurde unsere Sammlung aus der pontischen Stufe der Krim, die wir ausscliließlich Herrn Staatsrat Retowski in Theodosia verdanken, von dem- selben Herrn wesentlich vervollständigt. Herr Retowski hatte auch die Fj-eundlichkeit, uns seinen wissenschaftlich so sehr interessanten Haploceras climahms Opp. mit dem die Mündung schließenden Aptychus aus dem Tithon von Theodosia zum Abgießen zuzusenden. Durch eine Sendung exotischer Konchj'lieu , welche Prof. Dr. Boettger und Dr. Kobelt zusammengestellt haben, suchten wir uns ihm dankbar zu er- weisen. Zum Teil auf Anregung von Prof. Seele}' hin ließen wir von Herrn August Koch Gipsabgüsse von den wesent- lichsten Stücken unserer Sammlung permischer Reptilknochen aus dem Gouvernement Orenburg herstellen und hoffen durch Zusendung einer solchen Suite größeren Museen einen Dienst zu erweisen und von denselben für unsere Sektion Gegenleistungen zu erhalten. Die Sammlung zählt 14 Stücke (Palaeontogr. Bd. XV). Eine Sendung wurde uns auch schon von Herrn Prof. Dr. R. H 0 e r n e s in Graz in Gestalt der gelungenen Gipsabgüsse von Testudo riedU und von Trionyx hilberi übermittelt. Die wissenschaftlich wertvollste Sendung kam uns in zwei Kisten von unserem korrespondierenden Mitglied, Herrn Ober- ingenieur C.Brandenburg in Szegedin, zu. Es war die Aus- — LXXVIII — beute gelegentlich eines Besuches des Malinograbens, der Um- gegend von Sibinj und des Csaplagrabens. In erster Linie liegt ihr Wert in der exakten Aufsammhmg, Schicht für Schicht, be- sonders im Maliuograben, dann in der Auffindung einer fossil- reichen Sandschicht aus den mittleren Paludinenschichten von Sibinj und derjenigen mit Paludina woodivardi Brus. Derzeit beschäftigt sich Dr. Kinkel in mit dem Schlämmen, Durch- suchen und Ordnen der in obigen Schichten enthaltenen Fossilien. Völlig Neues und in hohem Grade Interessantes lieferten die mittleren Paludinenschichten Malinos, welche in der Nähe von Kohle führenden Schichten liegen. Abgesehen von der reich- lichen Conchylienfauna fanden sich im Schlämmmaterial die Spuren einer ziemlich mannigfaltigen Wirbeltierfauna. In der- selben machen die Schlundknochen und Schlundzähne von ver- schiedenen Süßwasserfischen die Hauptmasse aus. Zu unserem großen Erstaunen sind aber auch darunter Zähne von Sparoiden, die aus dem marinen Miocän des Wiener Beckens und Schwabens wohlbekannt sind und auch in stark brackischen und marineu Schichten des Mainzer Beckens vorkommen, in tertiären Süß- wasserschichteu aber noch nicht gefunden worden sind. Zu diesen Fischresten kommen sodann mehr oder weniger seltene Reste von Schildkröten, Krokodilen, Echsen und kleinen Nagern, darunter auch von dem Biber, dem bisher allein bekannten Wirbeltierest aus den fraglichen Schichten. (Neumayr und Paul, Abhandlungen der k. k. Geolog. Reichsanstalt VII. Bd. pag. 82.) War der Fund solch reicher, bisher unbekannter Fauna interessant, — denn in dem von Kinkelin gesammelten Material fanden sich nur wenige Spuren dieser Tierwelt — , so überraschten in noch höherem Maße die Zeugen einer mannigfaltigen Flora, und zwar in Früchten und Samen. Herr Oberlehrer H. E n g e 1 h a r d t , welcher schon die aus Blattabdrücken bestehende Flora der unteren Paludinenschichten, welche Kinkelin von seiner Reise 1888 mitbrachte und die durch die opferwillige Mühewaltung des Herrn C. Brandenburg in hohem Maße vermehrt wurde, bestimmt hat, übernahm nun auch zu unserer Freude die Be- arbeitung jener Früchte und Samen, die zeitlich jenen Bhittab- drücken sehr nahe stehen. So wird das Vegetationsbild Ost- Europas zur Zeit des Mittelpliocäns ein noch mehr gesichertes und vollkommeneres werden. — LXXIX — Auf einer Tafel bracliten wir die sich von Paludina neu- mayri einerseits nach Palmlina xelcbori, andererseits nach Palu- dina shiri und J/oernesi gravitierende Entwickhingsreihe der niittelpliocänen Pakidineuschichten Slavonieus zur Anscliauung-. ebenso diejenige, welche mit Paludina robusta beginnt und mit Paludina rudis endigt, und die, welche mit Tylopoma rnelan- ihopsis anhebt und mit Tijlopoma nrellana schließt. Herr Prof. Sp. Brusina in Agram erwies sich für Zu- sendungen aus dem Mainzer Tertiärbecken erkenntlich durch eine interessante Kollektion, welche unsere Sammlung der Fossilien aus den Congerienschichten von Okrugliak bei Agram — auch ein Geschenk von Prof. Brusina — wesentlich vervollständigte. So verdanken wir auch Herrn Prof. Dr. An dr eae in Heidel- berg eine Kollektion von Süßwassercouchylien von Buchsweiler, Brunnstadt und von Foraminiferen aus Hintersweiler, welche alle, obwohl mit der Geschichte des Oberrheinthaies auf's engste ver- knüpft, bisher unserer Sammlung völlig fehlten. Wir dürfen nicht unterlassen, noch einiger kostbarer Fossilien besonders zu gedenken, welche uns durch die Muni- ficenz des Herrn P. Kesselmeyer und des Heri-n Hugo B 0 e 1 1 g e r wurden. Die Geschenke des Herrn Kesselmeyer bestanden aus einem reichen, vorzüglich erhaltenen Bündel von Pentacrinus briaroides Qu. aus dem schwäbischen Oberlias und den beiden Platten von Mene rhombeus Ag. vom Monte Bolca. Das Geschenk von Herrn Hugo Boettger ist ein Palaeoha- trachus aus der oligocänen Papierkohle von Rott bei Bonn in außerordentlich schöner Erhaltung. Daran fügen wir noch die Geschenke des Herrn Forst- assessors Milani, bestehend aus ein Paar schönen, sehr seltenen Homalonoteu aus dem Hunsrückschiefer des Ahrthales und die Platte eines Da.pedius pholidotus aus dem Liasschiefer. Nun ist uns auch die letzte Suite von Tertiärfossilien von den Sundainseln (Sumatra), die den Abhandlungen Boettger s in den „Supplementen zur Palaeontographica" zu Grunde liegen, von diesem für's Museum übergeben worden. Für die Ausstellung der Sammlung Allgemein-geologischer Erscheinungen war uns besonders wertvoll eine vollständige Suite von Erzstufen aus dem Friedrichs-Stollen von Imsbach in der Pfalz, die uns Herr Dr. J. Valentin gespendet hat. — LXXX — Bei Gelegenheit der Bestimmung der Fossilien aus den lithographischen Schiefern ergab sich, daß unser Museum ziem- lich reich an Originalen aus diesen oberjurassischen Schichten ist ; es enthält diejenigen Sepieuschulpen und Aptychen, welche Rüppell 1829 in einer besonderen Abhandlung dargestellt und beschrieben hat, dann die Neuropteren, welche Dr. H. A. Hagen in Palaeontographica Bd. X. abgebildet und beschrie- ben hat, ferner die mächtige Sepiensclmlpe von Leptoteuthis gigas^ welche H. v. Meyer im Museum Senckenbergianum Bd. I publiziert hat. In erster Linie als Anschauungsmaterial bei den Vorträgen über historische Geologie galt der Ankauf von Glossopteris broivn- iana von Wallerawang, Australien, von Pemphix sueiiri aus dem Muschelkalk, von zwei Eurypterus- Arten aus dem Silur von Oeland und von Aspidura Ivdcni aus dem Muschelkalk von Zwätzen; diese Erv^^erbungen haben aber auch recht empfindliche Lücken der paläontologischen Sammlung, deren es noch viele giebt, ausgefüllt. Für obige Vorträge wurden auch die paläontolo- gischen Tafeln von Zittel angekauft. Zum Zwecke der Gewinnung von Wasser für das projektierte städtische Schwimmbad wird eben ein Bohrloch nahe der Börne- straße niedergestoßen. Wir hoffen, daß auch diese Tiefbohrung Momente bringe, welche uns über die Geschichte unseres Bodens ge- nauer aufklären. Ein ähnliches hoffen wir auch von den zahlreichen Proben eines Bohrloches, welches im Dyckerhoff'schen Stein- bruch am Heßlar nahe der Curve bei Wiesbaden von der Sohle dieses Bruches aus niedergebracht worden ist. Außer diesen Proben verdanken wir den Herren Gebrüder Dyckerhoff interessante Fossilien aus dem Heßlar, u. a. Halswirbel einer riesigen Schildkröte. Die Kenntnis des Schichtenbaues im südlichen Teile von Sachsenhausen machte es Dr. Kinkel in möglich, ein Gutachten abzugeben, welches der Stadt die Möglichkeit verschaffte, den Sachsenhäuser Kirchhof gegen Süden hin auszudehnen. Schließlich erwähnen wir noch, daß eine zusammenfassende Arbeit über die Geologie der zwischen Taunus und Spessart gelegenen Landschaft von einem der Sektionäre verfaßt und in den Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte von Preußen Bd. IX, Heft 4 unter dem Titel: „Tertiär- und Diluvial- — LXXXL — bildungen des Untermaintliales, der Wetterau und des Südab- lianges des Taunus von ür. Friedrich Kinkelin" publiziert worden ist. Ende Juni 1893. Dr. Friedrich Kinkelin. Prof. Dr. 0. Boettger. B. Protokoll -Auszüge. Samstag, den 5. Novcniber 1893. Vorsitzender: Herr Oberlehrer Blum. Die erste wissenschaftliche Sitzung dieses Wintersemesters galt der paläontologischen und geologischen Sammlung, die vor drei Jahren nach dem Umbau des Museums aus verschiedenen Räumlichkeiten der oberen Stockwerke in drei Säle des Erd- geschosses verbracht wurde und nunmehr, dank dem Eifer und der Sachkenntnis des Herrn Dr. Kinkelin, im Ciroßen und Ganzen fertig aufgestellt ist. Man merkt jetzt erst, welche Schätze das Museum in dieser Richtung birgt, und sie gelangen in den prächtigen, aus den Werkstätten des Herrn Valentin Hammer au hervorgegangenen Schränken oder in Rahmen an den Wänden oder auch frei aufgestellt in vorteilhaftester Weise zur Geltung. Herr Dr. Kinkel in hatte heute die Führung übernommen und suchte den anwesenden Mitgliedern einen Über- blick über das ganze Material zu geben und sie mit den her- vorragendsten Einzelobjekten vertraut zu machen. Bei der Fülle des Materials mußte er sich indessen auf den mittleren Saal, der namentlich die Versteinerungen aus der Tertiärzeit in Frankfurts Umgebung enthält, beschränken. Für die beiden anderen Säle, woselbst einerseits die phytopaläontologische und allgemein-geologische Sammlung und andererseits die paläonto- logische Sammlung in ihrer historischen Eutwickelung sich be- finden, behält sich Herr Dr. Kinkelin die Führung für später vor. Zur Orientierung im mittleren Saale dient ein großes, von Herrn Dr. K i n k e 1 i n entworfenes und von Herrn R. Hoch sorgfältig ausgeführtes Tableau, das einen idealen Durchschnitt 6 LXXXII — des Schiclitenbaiies der Landschaft zwischen Tannus und Spessart darstellt. In den Pnlten des mittleren Schrankes bieten sich dem Beschauer Reste von Meeres-, Brackwasser-, Siißwasser- und Landtieren dar: die Pulte in den Wandschränken dagegen bewahren die Überreste friiherer Floren. AVie die tierischen Reste, so folgen sich auch die pflanzlichen ilem Alter nach. Li den geräumigen Glasanfsätzeu sind die grösseren Säugetiere vom alttertiären Meeressand au bis in die jüngere Diluvialzeit thunliclist in der Stellung untergebracht, die sie iui Leben ein- nahmen. Bei Restaurierung und Aufstellung wurde der Vor- tragende bestens von dem zweiten Präparator, Herrn August Koch, unterstützt. Außer dem erwähnten Tableau schmücken die Wände noch Photographien, die geologisch Interessantes aus hiesiger Gegend zur Anschauung bringen : Hafenbaugrube, Niederräder Schleuse und Steinheimer Basaltbrüche. Aus den vom Redner besprochenen Fossilien heben wir hervor: das voll- ständige Skelett einer alttertiären Seekuh, deren Rippen gleich einem Panzer aneinander liegen, die Kiefer und andere Skelett- reste von mittel- und juugtertiären Rhinoceroten. Der Raum über den Seitenschräuken ist ebenfalls für die Aufstellung aus- genützt : die Skelettreste sind daselbst zum Teil aufgehängt und werden dadurch besonders gut sichtbar. Der mächtige Stoß- zahn eines Mammuts vom Seehof mit dem vollständigen Becken dieses Tieres darüber, dann der besterhaltene Schädel (dues Urstieres (Bison priscun), wie überhaupt die ganze Kollektion der diluvialen Hohlhörner geben uns einen Begriff von der Gestalt dieser hochinteressanten Tiere. Die größte Sammlung diluvialer Säugetiere, die von allen Seiten sich der Betrachtung darbieten, stammt aus den Sandgruben von Mosbach -Biebrich und wurde vom Vortragenden im letzten Jahrzehnt zusammen- gebracht. Der mittlere Schrank vermochte das reiche Material nicht ganz zu fassen. Diese mannigfaltigen Skelettreste gehören zwei Elefantenarten, dem Nilpferd und zwei Nashih-nern der älteren Diluvialzeit, zwei Elentieren mit mächtigen Geweihstangen und Schaufeln, drei Hirscharten, dem Urstier, .dem diluvialen Pferde und dem Höhlenbären an. Eine Vorstellung von der gewaltigen Größe der beiden Elefantenarten, besonders des FAephns nntiqims, geben u. a. ihre Oberarme, die in Fenster- nischen aufgestellt sind. Wie die großen Skelettreste außerdem — Lxxxni — noch numches Sehenswerte bieten, so zeigt sich audi vieles Interessante bei genauerer Betrachtung der kleinen Objekte in den Pulten. Hauptsächlich wollen wir auf die tertiären Säuge- tierreste von Flörsheim, Seckbach, vom Nordbassin, von Weisenau und vom Heßlar bei M(jsbach, von Georgensgemüud, Eppelsheim und von Steinheim bei Ulm, dann auf die Reste aus dem Dilu- vialsand von Mosbach und aus dem Löß hinweisen. Sehr be- merkenswert sind ferner die schmelzschuppigeu Fische aus der Messeier Braunkohle, geschenkt von Herrn Cäsar Strauß, der älteste bekannte Giftzahn einer Schlange aus dem mitteltertiären Kalk vom Heßlar, der Unterkieferast eines kaum geborenen Mamutkalbes und die Schädelcheu vom Murmeltier und Ziesel aus dem Löß. Von gut erhaltenen Pflanzenresten hat die nächste Umgebung von Frankfurt ebenfalls viel Neues und Literessantes geliefert, das im Museum aufbewahrt wird. Samstag:, den 3. Dezember 1892. Vorsitzender: Herr Professor Dr. Noll. Es sind eine große Anzahl Reptilien und Batrachier aus- gestellt. Der Sektionär, Herr Professor Dr. Boettger, be- richtet darüber wie folgt: „Sehr zahlreich waren die Einlaufe an Kriechtieren und Lurchen, die wir der Gesellschaft heute vorlegen können. „Aus Dr. Adolf Stru bell's Ausbeute stammen noch die beiden erst in den letzten Jahren beschriebenen Frösche Uiila ainboi)iensis Horst von Amboina, die am weitesten nach Westen von dem laubfroschreichen Australien in die malayische Lisel- welt herübergreifende Htjla^ die wir kennen, und die lang- beinige Rana maso)d Boulenger von Java. „Von den schon im Jahresberichte für 1892 erwähnten Geschenken ist sodann aufgestellt das merkwürdige, große, schwarz und gelb gefärbte Hclodeniia fHispediDii Cope aus Arizona, das zweite Stück unserer Sammlung, das wir Direktor Dr. Zippe rlen in New -York verdanken. Es ist dies, wie bekannt, neben einer Gattungsverwandteu, die einzige durch ihren Biß giftige Eidechse der Erde. „Weitere reiche Zuwendungen von Seiten des Herrn Fr. Bas tier hier, des B'räulein J. Bauhof in Pagusa, der Herren Dr. J. von Bedriaga in Nizza, Cesar Conemenos in Pre- 6* — LXXXIV — vesa, Gymnasial -Direktur V. G re dl er in Bozen. Dr. Alex. König in Bonn, Staatsrat Dr. G. von Rad de in Tiflis, Bernli. Sclimacker in Shaugliai, Prof. Dr. Otto St oil in Ziiricli, des verstorbenen Herrn Anton Stnmpff in Sansibar und der Herren Dr. V. Vävra in Prag- und Dr. Franz Werner in Wien übergehen wir liier, nicht, weil die uns geschenkten Arten von geringem Werte sind, sondern weil bei der Fülle des Aus- gestellten nur auf das Auffallendste und Merkwürdigste ein flüchtiger Blick geworfen werden kann. „Unter den von dem unermüdlich thätigen Herrn Konsul Dr. 0. Fr. von Moll end or ff in Mauila geschenkten Stücken nehmen unser Interesse vor allem die seltsamen „Bergkrokodile " (Tropidoplwrufi grai/i Günther), kleine, gepanzerte Eidechsen der Scincidenfamilie aus den Gebirgen von Luzon, und die sel- tene Baumschlange Dipsns rnigiilata Peters neben anderen Kostbarkeiten in Anspruch, unter den von Herrn Fritz Be}'- schlag auf Sumatra gesammelten Formen aber die schöne Ringelnatter Tropidonotus conspicülatus Günther und die neue Baumeidechse Oonijoceplicdus heyschlagi Bttgr. Sie zeichnet sich vor allen Verwandten aus durch den hohen Segelkamm längs des Rückens, der durch die Verwachsung der bei den anderen Arten eiuzelstehenden Sichelschuppen der Rückenlinie entstanden ist. „Aus Costa Rica erhielten wir von Herrn Karl Fleisch - mann drei Sendungen — eine vierte ist unterwegs — von dortigen Kriechtieren, die nahezu alle neu für unsere Sammlung und vielfach neu auch für die Wissenschaft waren. Neben zwei besonders eigentümlichen kletternden Giftschlangen der Klapper- schlangengruppe mit Greif seh Wanzen (Trimeresun(s) sind darin neue Arten der Baumeidechsengattung Aiiolis, ein neuer Laub- frosch der Gattung Hijla, dessen Männchen sich durch einen säbel- förmigen Knochenfortsatz am Oberarm auszeichnet, der zur Be- festigung bei der Begattung eine w^ichtige Rolle spielen dürfte, und ein neuer Frosch der Gattung Hijlodcs. „Herr Haus Simon in Stuttgart spendete eine Suite von Arten aus Odumase im Osten der Goldküste, unter denen zwei Stücke der lycodonten Schlange Ilonnonotiis modestns Dum. Bibr. und die Baumschlange AhaetuUa hctcrodcriua Hallowell für uns von besonderem Werte sind. V — LXXXV — , Herr Prof. Dr. Cuiir. Keller in Zürich iiberließ uns das Orifjinalexemplar eines neuen Frosches aus Somaliland (Chiro- iiiantls kelleri Bttgr.), eine kletternde Eanidengattung. die sich durch die — wie bei den Chamaeleons . — greifzangenartige Bildung ihrer Zehen vor anderen nach Art der Laubfrösche lebenden Bati-achiern auszeichnet. „Vom Sektionär selbst rührt die in der Sammlung vorher Ulivertretene Seeschlangengattung Äcpij.sunis cunjuUlifornii^ (Schmidt) aus Singapore her, die bisher in „britischen" Gewässern noch nicht nachgewiesen gewesen war. „Auch die Neue Zoologisch e Gesellschaft hier, der wir schon so viel Schönes verdanken, erfreute uns mit mehreren sehr wertvollen Tieren, unter denen ich den nordamerikanischen Molch Cnjidohranchiis alleghaniensis Daudin, die beiden Eidechsen Varaniis varhis Shaw aus Australien und Zoiitinis gir/fn/lc/is Smith aus Südafrika und die beiden großen und prachtvoll ge- färbten und gehaltenen Klapperschlangen Croinlns ferrifictis Cope aus Südamerika hervorheben muß. Ein zweites Stück der Avertvollen Brückeuechse von Neuseeland (Sphenodon oder Hatteria) ist uns zu mäßigem Preise ebenfalls vom Zoologischen Garten überlassen worden, so daß wir jetzt in der Lage sind, das interessante Tier auch im Skelett aufstellen zu können. „Von deutschen Arten liegt der seltene Springfrosch (Raiia agilis Thomas) von einem neuen Fundorte in Oberbayern vor, dessen Kenntnis wir Fräulein B. Trog er in Wiese bei Matzing verdanken, sowie eine schöne und seltene Varietät des Kamm- molches (var. caruifex Laurenti) aus Kärnthen, deren Weibchen einen leuchtend schwefelgelben Rückenstreifen trägt, das vor- liegende Stück gesammelt von Herrn Bucking in Höchst. „Im Tausch erhielten wir u. a. das w^ertvolle Clminackoii calcarifer Peters von Aden in Südarabien und ein schönes Stück der Blindwühle Derniopliis thomensis Bocage von der westafri- kanischeu Insel San Thome, ein wurmähnliclies Tier aus der Batrachierklasse. das ebenfalls — aber, wie es scheint, fälsch- licher Weise — im Verdachte steht, giftig zu sein. „Angekauft haben wir eine reiche Sendung frisch gesammelter Tiere aus Ost -Java von Herrn Hans Fruhstorfer, iu der sich seltene Arten in erheblicher Anzahl, aber auch ein neuer Frosch (Raim niicrodisca Bttgr.) und eine neue Schlangengattung — l.XXXVl — befanden, aiisgezeiclmet diircli die auffallend niedere Zahl von nur vier Oberlippenschilderu jederseits, die der Sektionär zu Ehren des eifrigen und gewisseuhaften Sammlers Tetraspis fnihs- torferi Bttgr. genannt hat. Weitere Ankäufe betrafen einige sciucide Eidechsen aus Neuseeland, Geckonen von wenig be- suchten griechischen Inseln, Lurche und Kriechtiere aus der Ausbeute Dr. Christ. Broemme's in Korfu, Aetolien und Morea, darunter besonders bemerkenswert der für Korfu neue Springfrosch (Rann rtf/ili.s Thomas), ein Riesenstück des gefleckten Salamanders aus der Umgebung von Pati-as und eine auffallend dunkle E'orm der Aeskulapschlange mit einer Doppelreihe milch- weißer Fleckchen auf den Bauchschildern von Vrachori in Aetolien, sowie endlich eine neue Froschgattung (Cophi.ntUis) aus Neuguinea, die durch Form des Maules und der Zunge, Fehlen der Ptlagscharzähne und Gestalt des Brustbeiugürtels und der Zehen sowohl auf Baumleben als auf Termitennahrung angewiesen zu sein scheint, der einzige Fall von kletternder Lebensweise in der ganzen großen B'amilie der Engmäuler (Engystomatiden) " . Hierauf hielt Herr Dr. W. Seh auf den angekündigten Vortrag : Neuere Anschauungen über die Entstehung des Grundgebirges. I. Teil. Über die Natur der krystalliuen Schiefer und die Metamorphose der Gesteiue. Durch die Einführung des Mikroskopes in das Studium der Gesteine hat die Petrographie einen wesentlichen Fortschritt gemacht, und es beginnt damit geradezu ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Geologie. Da die Erstarrungsgesteine (Eruptivgesteine) die primären Felsmassen sind, auf deren Um- wandlung. Zerstörung und Regeneration alle anderen zurückge- führt werden können, war die Feststellung der von dem Pedner charakterisierten Kennzeichen der eruptiven Entstehung eines Gesteines von grundlegender Bedeutung für eine Reihe thro- retischer Anschauungen. Das Mikroskoj) hat dem -laluzchiite lang heftig wogenden Kampf zwischen \'nlkanisten und Xcptn- nisten, der sicli namentlich nni die Genesis der jetzt mit Siclier- heit als Erstarrungsprodukte aus Schnu'l/tluß erkannten Massen — Lxxxvir — (Rasalt, Trachyt. Plionolitli, Diabas, Diorit, Qiuirzporpliyr, Granit, Syenit u. a.) drelite, ein pjide g'emaclit. In den letzten Jahren ist ancli die künstliche Darstellung verschiedener mit den na- türlichen durchaus übereinstimmender Basalte den Franzosen Levy und Fouque g-egdückt, und vor Kurzem gelang es sogar nach manchen Fehlversuchen, den 'I'liudiyt synthetiscl) auf heißem Wege darzustellen. Eine Gruppe, nämlich die der sogenannten krystallinen Schiefer (Gueiß. Glimmei-schiefer, Chlorit-chiefer u, a.), welche das (Grundgebirge, d. h. den Sockel der fossilführenden Forma- tionen aufbauen, bietet noch große Schwierigkeiten, weil ihre Vertreter einander widersprechende Eigenschaften, d. h solche der Eruptivgesteine und der Sedimente (Sandstein, 'Jdionschiefer, Kalkstein) in sich vereinigen, zum Teil auch in mineralogischer Zusammensetzung und Struktur mit keiner der beiden Gruppen übereinstimmen. Man hat daher schon frühzeitig die Ansicht ausgesprochen, daß die Glieder des Grundgebirges durch Umwandlung ent- standene (metamorphe) Gebilde seien. Eedner erörtert den Begriff der Metamorphose und zeigt. daß durch die Einwirkung der in Kapillarspalten zirkulierenden Kohlensäure und der mineralische Stoffe enthaltenden Lösungen, durch die hohe Temperatur aufsteigender Lava und die von ihr ausgestoßenen Gase, ferner durch den die Kettengebirge faltenden Druck schon verfestigter Gesteine die Gebirgsschichten oft tief- greifende chemische Veränderungen erfahren. Inwieweit metamorphe Vorgänge (hydrochemische, Koutakt- und Druckmetamorphüse), deren Effekt an Belegstücken demon- striert wird, für die Genesis der krystallinen Schiefer in Be- tracht gezogen werden können, soll in einem späteren Vortrag besprochen werden. Samstag-, ts vom Monte Bolca, am SiUlfuße der Alpen im Vizentini- schen. Die Fische sind daselbst einem z;uten, ydattigen Mergel des Unter- und Mittel -Eocäns eingebettet und zeichnen sich vor anderen Fischresten duicli ihre vorzügliche Erhaltung aus. Der vorliegende Fisch zeigt eine eigentümliche (-iestalt. Der Leib ist rhombisch geformt, hoch, seitlich zusammengedrückt, der Kopf ist klein und der Rachen nach oben gekehrt. Die lange Rücken- und Afterflosse, besonders letztere, sind in zahlreiche, niedere, kleine Bündel odei' Flösschen geteilt und sitzen auf bi'eiten Trägern auf. Diese bilden durch seitliche Verwachsung eine Platte. Das seltsamste (3rgan sind die Bauchflossen, die von großen, plattigen Beckenknochen gestützt werden und fast nur aus einem außerordentlich langen peitschenförmigen, ge- gliederten Flosseustrahl bestehen. Die Schwanzflosse ist groß und fast gerade abgestuzt. Herr Dr. Seh auf spricht über die aufgestellten Meteo- riten, durch welche eine sehr merkliche Lücke der Mineralien- sammlung ausgefüllt worden ist. Es mögen liesonders genannt werden : \. M e t e o r e i s e n. Hierher gehört eine angeätzte Platte (165 g) vom Tolucathal in Mexiko, eine kleinere von Cambria (New-York), ein angeschliffenes Stück (45 g) des Eisens von Braunau in Böhmen, welclies 1847 in zwei Stücken nieder- ging, wovon das eine 23 V2 kg wog. 2. Pallasgruppe. Mine- ralien , welche; auch auf der Erde gesteiusbildend auftreten, stecken in gediegenem Nickeleisen, wie in einem Schwannn oder Netz. Von diesen Vorkonnnnisseu sind besonders zwei präch- tige Platten zu erwähnen, die eine von Rittersgrün in Sachsen (28 g), welche von einem 18(51 ausgegrabenen, 10 kg schweren Stück stnnnnl und in einem Siliwamm von Nickeleisen KTirntM' — xcv — vou Broiizit (Augit) und Triclymit, einer auch in irdisclien Eriip- tivgesteinen vorkommenden Varietät der Kieselsäure, enthält, di(} andere von Atacama (58 g), welche, ähnlich wie das durch (Jhladnis Untersuchungen so bekannte Pallaseisen, in einem glän- zenden Teig von Nickeleisen Olivin, einen regelmäßigen Be- standteil unserer Basalte, führt. 3. Choudrite, d. h. Meteorite von vorwiegend grauer Farbe, in deueu Nickeleiseu iu kleinen Füttern eingesprengt ist. Abgesehen von dem Gehalt an ge- diegenem Eisen unterscheiden sie sich von allen irdischen, auf den ersten Blick mitunter ähnlich aussehenden Eruptivgesteinen dadurch, daß sie stecknadelknopfgroße bis erbsengroße Kügel- chen führen, welche oft die Hauptmasse ausmachen. Die Kügel- chen (Chondren) bestehen bald aus einem einzigen Mineral, am häufigsten aus Olivin oder Augit, bald aus mehreren. Unter den ('hondriten ist als das größte Stück der Sammlung (270 g) der Stein von Sokobanja bei Belgrad (1871) hervorzuheben. Von dem durch Biots Nachforschungen berühmten Steinschauer von L'Aigle in der Normandie (1803) liegt ein Stück von 77 g vor, von Knyahynia in Ungarn, wo 1866 etwa 1000 Steine fielen, deren größter (293 kg) sich in der Wiener Sammlung befindet, zwei Stücke, das größere ungefähr 100 g wiegend. Die übrigen Chondrite stammen von 12 Fallorten. Darunter befinden sich auch zwei der merkwürdigen Vorkommnisse, welche von Kohlen- wasserstoffen imprägniert sind und schwarz wie Steinkohle aus- sehen : sie stammen von Orgueil in Frankreich (1864) und Gold Bokkeveldt am Kap d. g. H. (1838). 4. Fast ganz ohne Eisen- beimengung sind die basaltartigeu Gesteine von Stanner (Mähren) und Chassigny (E'rankreich) ; letzteres ist den in unseren Basalten eingeschlossenen Olivinknollen überaus ähnlich. Herr Kesselmeyer ist auf dem Gebiete der Meteuriten- kunde litterarisch thätig gewesen. Seine Arbeit „Über den Ur- sprung der Meteorsteine^' im III. Band der Abhandl. der Seuckenb. naturforsch. Gesellschaft enthält ein mit größter Gewissenhaftig- keit zusammengestelltes Verzeichnis aller bis 1860 notierten und als zuverlässig zu erachtenden Meteoriteufälle, welches Aus- kunft über Fallzeit, Fundort, geographische Länge und Breite, Litteratur und die die Fälle begleitenden Erscheinungen gibt. In einer Karte von Europa und einer der östlichen Halbkugel sind die Fallorte eingetragen. — XCVI — Herr Dr. W. Sell auf geht mm über zu dem aiigeküu- digten Vortrag: „Neuere Anscliauuugeii über die Ent- stellung des Grundgebirges" (Fortsetzung). Die durch den Gebirgsdruck hervorgerufene mechanische Veränderung der Schichtgesteine, die deren Aufrichtung, Biegung und Fältelung hervorruft, ist mikroskopisch vielfach an den die Gesteine zu- sammensetzenden Mineralien zu verfolgen und giebt sich durch Bruch und Zerquetschuug, aber auch durch Biegung, Aus- walzung nnd optische Veränderungen kund, die leicht im polari- sierten Lichte zu bemerken sind. Unterliegen in Sedimenten eingeschaltete Eruptivmassen dem gebirgsbildenden Druck, so kann dieser sich entweder blos in Pressungserscheiuuugen der sie konstituierenden Mineralien äußern oder bei größerer Energie Schieferung hervorrufen. Rednei- bespricht nunmehr einige der Hypothesen, welche man über die Entstehung des Grundge- birges aufgestellt hat. und zeigt, daß dieses, in der Ausbildung, wie es heute vorliegt, weder nach Art der Sedimente, noch nach Art der Massengesteiue entstanden sein kann, daß aber auch durch Annahme rein chemisch-metamorpher Prozesse seine heu- tige Natur nicht zu verstehen ist ; ebensowenig vermag der von Gümbel erdachte und als Diagnose bezeichnete Prozeß den Verband und die Struktur der Glieder des Grundgebirges be- friedigend zu deuten. Die That Sache, daß kiystalline Schiefer nie in völlig nn- gestörtem Gebirge vorkommen, daß sie selbst Versteinerungen führen und als Glieder jüngerer Formationen auftreten können, daß sich aus ihrer Zusammensetzung nnd Struktur vielfach durch das Mikroskop ihre Abstammung aus Eruptivgesteinen oder Sedimenten direkt nachweisen läßt, daß eine vollständige Parallelreihe zwischen vielen gneißartigen Schiefern und Erup- tivgesteinen existiert, daß manche Mineralien, die in krystallinen Schiefern häutig sind, noch nie in Felsarteu gefunden wurden, welche keinem Gebirgsdruck unterworfen waren, daß gewisse Strukturerscheinungen nur auf mechanische Ursachen zurückge- führt werden können, haben zu der durch Lessen, Rosenbnsch und Andere vertretenen Hypothese geführt, in der Kraft, welche die Gebii-ge aufgestaut hat, zugleich die Ursache der Schieferung nnd zum Teil der krystallinen Beschaffenheit der Gesteine des Grundgebirges zu vermuten (T)isl()('ati(»nsmetam()rpliismus. Dy- — XCVII — namometamorpliismiis). Das Grundgebirge wird nach dieser Auf- fassung als eine ursprünglich normale Forniationsreihe, bestehend aus Thonschiefern , Sandsteinen, Gramvacken , dichten Kalk- steinen u. s. w., durchsetzt von Eruptivgesteinen, angesehen, also als ein mit fussilführenden Formationen oder Formationsreihen übereinstimmender Komplex, welcher infolge der Gebirgsstauung krystalline Facies angenommen hat. Schließlich zeigt Redner an einem Beispiel aus der Nach- barschaft, nämlich den Grünschiefern des Taunus, speziell an denjenigen von Vockenhausen bei Eppstein, daß ihre Entstehung aus Diabesen, d. h. Eruptivgesteinen, die mit manchen Basalten verwandt sind, unter dem Mikroskope mit Sicherheit nachge- wiesen werden kann. Samstag, den 25. März 1898. Nach Verlesung des Protokolls gedenkt der Vorsitzende in warmen Worten des schmerzlichen Verlustes, den die Gesell- schaft durch den Tod ihres arbeitenden Mitgliedes, Sektionärs und Bibliothekars, Herrn Dr. Wilhelm Jaennicke, erlitten hat. Bei dem jugendlichen Alter und dem ernsten Streben des Entschlafenen war die Hoffnung berechtigt, daß er für die Wissen- schaft im allgemeinen und für die Gesellschaft im besondern noch viel Ersprießliches leisten werde. Diese Hoffnung hat der Tod nach einer kaum viertägigen Krankheit zu nichte gemacht. Seine Thätigkeit für die Senckenbergische Gesellschaft entfaltete er in einzelnen Kommissionen, in den wissenschaftlichen Sitzungen, vor allem aber in der Bibliothek. Die Benutzung dieser hat während seiner kurzen Amtszeit infolge zweckentsprechender Einrichtung, die zum Teil ihm zu danken ist, sowie durch seine Vertrautheit mit dem vorhandenen Materiale einen lebhaften Aufschwung genommen, und es wird nicht leicht sein, einen Ersatz für ihn zu finden. Die anwesenden Mitglieder ehren sein Andenken durch ihr Erheben von den Sitzen. Hierauf hielt Herr Dr. med. F. B 1 u m seinen ange- kündigten Vortrag : „Über chemisch nachweisbare L e b e n s p r 0 z e s s e an Mikroorganismen." (Siehe diesen Bericht.) 7 — XCVIII — Freitag, den 7. April 1893. Vorsitzender: Herr Oberlehrer Blum. Am 7. April, dem 63. Jahrestage des 50 jährigen Doctor- jubiläums des großen Physiologen und Anatomen Samuel Thomas von So emm er ring versammelten sich die Mitglieder in dem festlich mit der Büste So emm er rings und frischen Blumen geschmückten großen Hörsaal des Bibliothekgebäudes, um den Bericht der Kommission zur Erteilung des Soemmerring- preises entgegen zu nehmen. Der Soemmerringpreis, aus einer silbernen Denkmünze und 500 Jd bestehend, kommt seit dem Jahre 1837 alle vier Jahre zur Verteilung und soll demjenigen deutschen Naturforscher zuerkannt werden, welcher die Physiologie im weitesten Sinne des Wortes in den letzten vier Jahren am meisten gefördert hat. Die Preiskommission bestand diesmal aus den Herren Dr. E ding er (Physiologie des Nervensystems und der Sinnesorgane), Dr. Jaen nicke (Botanik), Dr. L e p s i u s (physiologische Chemie), Dr. Reichenbach (Anatomie und Physiologie der niederen Tiere) und Prof. Dr. Weigert (Anatomie und allgemeine Phy- siologie). Nach Dr. Jaennicke's Tod trat Herr Oberlehrer Blum als Ersatzmann ein. Als Vorsitzender der Preiskommission referierte Herr Prof. Dr. Weigert über folgende Arbeiten, welche die Kommission in mehreren Sitzungen eingehend besprochen hatte : 1) J. L 0 e b , Der Heliotropismus der Tiere und seine Überein- stimmung mit dem Heliotropismus der Pflanzen. 2) S. Exner, Die Physiologie der facettierten Augen von Krebsen und Insekten. 3) R. Ewald, Das Endorgan des Nervus octavus. 4) Behring, Die Blutserumtherapie I. und II. 5) Heiden hain, Versuche und Fragen zur Lehre von der Lymphbildung. 6) Max Verworn, Die Bewegung der lebendigen Substanz. Auf einstimmigen Vorschlag der Kommission wird dem letztgenannten Werk der Soemmerringpreis zuerkannt. XCIX Nekrologe. (xcor^ Heriiiaiiii rou Meyer f. Georg- Hermann von Meyer wurde am 16. August 1815 zu Frankfurt am Main geboren (Töugesgasse 16) als ältester Sohn des Kaufmanns Karl Eduard Meyer und der Marie Elisabeth Osterrieth. Im Vaterhause beschäftigte er sich schou frühzeitig mit klassischen Studien auf Anregung seines Vaters, der mit seineu Geschwistern zusammen von dem be- rühmten Historiker Schlosser, der als Hauslehrer in der B^amilie lebte, erzogen war. Zum kaufmännischen Beruf bestimmt, hatte er viele Mühe, seinen Plan Naturwissenschaften zu studieren durchzusetzen, und seinem hochverehrten Lehrer Ackermann dankte er es stets, der es vermochte seinen Vater dazu zu be- stimmen, ihm seinen Wunsch zu gewähren. Nach Abgang von der Musterschule wurde er am 19. September 1829 in die 3. Klasse des Gymnasiums aufgenommen, welches er dann am 4. September 1833 mit dem Zeugnis der Reife verließ. Während seiner Gymnasialzeit bis zum Abgang zur Universität besuchte er die anatomischen Vorlesungen bei Mappes und die bota- nischen bei Fresenius, welche ihm beide die vorzüglichsten Zeugnisse ausstellten. Großen Einfluß übte auch auf ihn sein Vetter, der bekannte Paläontologe Hermann von Meyer. Aber nicht allein die naturwissenschaftlichen Fächer füllten seine freien Stunden aus, sondern auch das Studium der zeitgenössi- schen Literatur wurde gepflegt, besonders in einem Kränzchen von Schulgenossen, worunter auch der bekannte Dichter Adolf Graf von Schack war; die Übungen, die sie in gebundener Rede machten, hatten ihn zu der Fertigkeit gebracht mit Leich- tigkeit seine Gedanken in derselben auszudrücken. Ebenso und dies bis zu seinem Lebensende befaßte er sich mit dem Studium fremder Sprachen, von denen er mehrere mit Fertigkeit sprach und andere sich noch anzueignen suchte. Im Oktober 1833 bezog er die Universität Heidelberg: bestimmend dafür war, daß Schlosser dort als Historiker wirkte, der im regsten freundschaftlichen Verkehr mit seinem ehemaligen Schüler stand und sich direkt von ihm erbat, seinen Sühn in Heidelberg einzuführen. Die E^erieuzeit benutzte er 7* — c — jeweils zu Arbeiten im Senckeubergisclien auatomisclieu Institut. Im Herbst 1836 vertauschte er Heidelberg mit Berlin, um daselbst neben den klinischen Fächern besonders bei Johannes Müller zu arbeiten. Der damaligen Zeit entsprechend gelang es ihm nur mit größter Mühe als „Ausländer", „Frankfurter", der auf der verbotenen Universität Heidelberg studiert hatte, zum ten- tamen rigorosum, nachdem er das tentamen philosopliicum und das tentamen physicum abgelegt hatte, zugelassen zu werden. Joh. Müller und Bartels verwandten sich eindringlichst für ihn, auch der Onkel seines Vaters der Appellationsgerichtsrath Friedrich von Meyer (der Bibelübersetzer) that sein Mög- lichstes. Auf Verwenden dieser einflußreichen Männer wurde er zum Examen zugelassen, wurde jedoch nicht von dem feier- lichen Versprechen entbunden: sich niemals in Preußen nieder- zulassen. Am 2. Dezember 1837 promovirte er dann in Berlin (de musculis in ductibus efierentibus glandularum) und arbeitete dann noch ein Jahr bei Johannes Müller. 1839 legte er das Staatsexamen in Frankfurt ab und wurde unter die Zahl der Arzte aufgenommen. Sein Ziel die akademischen Karriere einzuschlagen verfolgte er nun. Aber auch hier traf ihn dasselbe Schicksal wie bei seinem Examen in Berlin ; alle Bemühungen an verschiedenen Universitäten die venia legendi zu erlangen scheiterten aus denselben Gründen wie in Berlin. Die Universität Tübingen war die einzige, welche auf Verwendung von M a p p e s ihn zum Dozenten annahm; er habilitirte sich 1839 an genannter Universität. Hier kündigte er zum ersten male in Deutsch- land Histologie an, und es ist bezeichnend für die damalige Zeit, daß ihn einer der Professoren höhnisch fragte, wie er denn in dieser Vorlesung die Zeit todtschlagen wolle. Daneben las er Physiologie. Er sah aber ein, dass er für die ihn beschäf- tigenden Fragen vor allem anatomisches Material brauchte, und so übernahm er denn im Herbst 1844 die Prosectur in Zürich, nachdem die Tübinger Universität ihm zum Abschied den Titel eines Professor extraordinarius verliehen hatte. 1856 wurde er Ordinarius und Director des anatomischen Instituts. Neben seiner anatomischen Lehr- und B\)rscherthätigkeit hatte er sich lehrend und lernend noch viel mit Physiologie, Histologie, patho- logischer und vergleichender Anatomie beschäftigt. Als er dann — CI — einsah, dass eine fernere Besclicäftiguiig mit diesen Gegenständen ihn nur zersplitterte, gab er 1862 auch als letzte die Lehr- thätigkeit in pathologischer Anatomie auf, die bis dahin mit der für normale verbunden gewesen war. 1887 feierte er unter reger Beteiligung seiner Kollegen und unter begeisterten Ovationen seiner Schiller sein 50 jähriges Doctorjubiläum. 1889 legte er seine Stelle freiwillig nieder und siedelte in seine Vaterstadt Frank- furt a. M. über, wo er, immer noch als Lehrer und Forscher thätig, fleissig arbeitete, bis er um Ostern dieses Jahres eine InHueuzaattaque durchmachte, aus der der bis dahin ungemein frische und kräftige Greis sich nicht mehr erholen konnte und der er am 21. Juli 1892 erlag. Was seine Beziehungen zur Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft anbelangt, so wurde er 1839 zum korrespoudirenden Mitgliede ernannt. 1875 erhielt er für das Buch: „Statik und Mechanik des menschlichen Knochengerüstes", den Tiedemaunpreis. Als er nach Frankfurt zurückgekehrt war. wurden seine Beziehungen zur Gesellschaft engere, und er erfreute die Mitglieder öfters durch seine lehr- reichen Vorträge. Nach seinem Tode wurde er in die Zahl der ewigen Mitglieder aufgenommen. Das ist in kurzen Zügen der Lebenslauf des um die Wissen- schaft hochverdienten Mannes. In seinem langen arbeitsreichen Leben hat er nicht weniger als 160 Jourualaufsätze und 11 selb- ständige Werke veröffentlicht. Dieselben betreffen die Gebiete der Histologie, Anatomie, Physiologie und Pathologie. Ein Teil derselben hat einen populären Charakter, der namentlich in der Schuhfrage geboten war. Als nachgelassene, zum Druck fertige Schrift ist eine Abhandlung über Sommer ring als Erfinder der elektrischen Telegraphie vorhanden. Am bekanntesten sind die Arbeiten von ]\Ieyer's auf dem Gebiete der Anatomie selbst. Es verdient hier darauf hin- gewiesen zu werden, daß seine histologischen Arbeiten, welche u. a. die Entdeckung der Cuticula des Haares und der Kernzone der Linse brachten vornehmlich in den 40er Jahren gemacht wurden, also zu einer Zeit, wo die ganze Technik und die Hülfsmittel in der Mikroscopie im Vergleich zu heute noch recht mangelhaft waren. Durch die eigentümliche Richtung seiner Arbeiten wurde er der Begründer der physiologischen Methode in der Forschung und dem Lehrvortrag der Anatomie, welche Methode er in seinem — CII — 1856 zuerst erschieueuen Leliibucli der Anatomie vollständig durchführte. Als Spezialität behandelte er das menschliche Knochengerüst nach der angegebenen Methode, und seine zahl- reichen Arbeiten darüber sind von weittragendster Bedeutung für die praktische Chirurgie, Orthopädie und Geburtshülfe ge- worden. Er hat es verstanden, der Lehre von den Knochen ganz neue Gesichtspunkte abzugewinnen, so daß diese Lehre, die bis zu seinen Arbeiten der langweiligste und „trockenste" Teil der Anatomie gewesen war, der interessantesten einer wurde. Hatte man doch bis dahin geglaubt, daß die descriptive Anatomie „fertig" wäre, und daß man nur auf dem Gebiete der Histologie, Embryologie etc. noch neues zu leisten vermöchte. Da kam plötz- lich Meyer mit seinen ganz neuen Auffassungen der Knochen- struktur, die immer weitere Kreise zogen und immer neue For- schungen veranlaßten, namentlich auf dem Gebiete der Patho- logie. Aber nicht nur auf dem Felde der reinen Wissenschaft, nein auch auf dem der Praxis brachten seine Forschungen die größten Fortschritte. Hier waren es besonders seine Unter- suchungen über den Fuß, welche eine Eeform der Fußbeklei- dung anbahnten, so dass es nicht Wunder nimmt, wenn gerade die Schuhmacherzeitungen dem Dahingeschiedenen ganz beson- ders warme AVorte der Erinnerung Avidmeu. Freilich ist für die Masse der Menschen die Teufelin Eitelkeit durch ihren dienst- baren Geist „die Mode" immer noch so mächtig, dass die volle Wirkung von Meyer's Arbeit noch nicht eingetreten ist. Aber diejenigen, welche durch die Notwendigkeit dazu gezwungen sind, haben die Ergebnisse seiner Untersuchung gründlich aus- genutzt, namentlich die Armeeverwaltungen. Die Marsclifähig- keit der deutschen und schweizerischen Truppen ist durch die Verdienste Meyer's wesentlich gefördert worden! Es würde hier zu weit führen, in die Details der übrigen Arbeiten Meyer's einzugehen. Ein beigefügtes Literaturver- zeichnis gibt Rechenschaft über seine vielseitigen und zahlreichen Arbeiten. (Vergleiche außerdem die Nekrologe von Bardeleben im „Anatomischen Anzeiger" und von Braatz in ,.Zeitschrift für orthopa'dische Chirurgie".) So seien denn hier nur die Worte angeführt, welche Wald ey er an den Dahingeschiedenen 1887 bei Überreichung des erneuerten Doktordiploms richtete: „Es wird zu leicht vergessen, daß der lutchberühmte Erforscher der Statik — cm — und IMecliaiiik des meuscliliclicn Körpers ' audi seine großen Verdienste auf dem Gebiete der Histologie und mikroskopischen Anatomie, sowie auf dem der Entwicklungsgeschichte und ver- gleichenden Anatomie hat. Die Fakultät erinnert daran, daß Ihr Name für immer mit der Geschichte der mikroskopischen Kuocheustruktur und des Verknöcheruugsprozesses, des feineren Baues der Integumentgebilde, insbesondere der Haare, deren Cutikular- und Markzellen Sie entdeckten, der Blutkörperchen, der Linsenfasern, der Entwickelung der Geuerationsorgane bei den Lepidopteren und des Baues der Eier verwebt ist, dass wir Ihnen eine wesentliche Ergänzung unserer Kenntnisse vom Zahnapparate der Echiuiden verdanken, und daß Sie selbst rein physiologischen Fragen, wie der nach dem Einflüsse der Nerven auf die Farbe des Venenblutes Ihre Aufmerksamkeit zugewendet haben". „In aller Welt aber sind Sie hocliberühmt durch Ihre un- vergänglichen Arbeiten auf dem Gebiete der Anatomie der Be- wegungsorgane, deren statische und mechanische Verhältnisse Sie in gründlichster Weise erforscht und in meisterhafter Form klargelegt haben. Sie haben damit einen ganzen Abschnitt der anatomischen Wissenschaft neubegründet und zu großer Vollen- dung durchgearbeitet. Sie gingen von ganz neuen Gesichts- punkten aus ; mit ebenso gründlichem anatomischen, wie mathe- matischen Wissen ausgerüstet, haben Sie glanzvoll und ziel- bewußt die Erforschung der statischen und mechanischen Ein- richtungen unseres Organismus durchgeführt, alle hier in Be- tracht kommenden Momente gleichmäßig berücksichtigend. Au der Hand Ihrer Betrachtungsweise wurde auf viele übersehene oder doch nur einseitig erkannte Einrichtungen helles Licht ge- worfen und mannigfaltige Anregung zu weitern Arbeiten gegeben : wir wollen für Beides hier nur au Ihre Untersuchungen über die Architektur der Spongiosa erinnern". Als Mensch war der Dahingeschiedene einer der würdigsten Gelehrten uud Lehrer. Bei jeder Gelegenheit brach daher die Begeisterung seiner Schüler für ihn in helle Flammen aus, und mit dem größten Bedauern sah man ihn aus seinem Amte scheiden. Er war eine heitere, witzige Natur, ein vortrefflicher Kollege und Familienvater. Bis zu den letzten Monaten seines Lebens blieb ihm die wunderbare Frische des Geistes und die unermüd- — CIV — liehe Arbeitskraft treu, immer verbunden mit der größten Be- reitwilliglieit, Anderen aus dem großen Schatze seines Wissens in klarer und anregender Weise mitzuteilen. Seine schöne Sammlung von Knochenpräparaten hat er dem Senckenberg- schen medizinischen Institute vermacht. Er hat sie in den Sammlungsräumen des Anatomiegebäudes der Stiftung selbst auf- gestellt und katalogisirt, und es wäre gewiß im Sinne des Ver- ewigten, wenn diese Sammlung von Forschern fleissig benutzt werden sollte. Ehre seinem Andenken! Die Arbeiten Meyers zerfallen in : A. Wissenschaftliche Arbeiten. I. Selbständige Schriften. 1843. Untersuchungen über die Physiologie der Nervenfaser. Tübingen, Laupp. 1848. Anleitungen zu den Präparierübungen. Leipzig, Engel- mann. IL Aufl. 1864. III. Aufl. 1873. 1856. Lehrbuch der physiologisclien Anatomie. Leipzig, Engel- mauu. II. Aufl. 1861. III. Aufl. 1873. 1863. Die wechselnde Lage des Schwerpunktes im menschlichen Körper. Leipzig, Engelmann. 1873. Die Statik und Mechanik des menschlichen Knochen- gerüstes. Leipzig, Engelmann. 1879. Unsere Sprachwerkzeuge und ihre Verwendung zur Bil- dung der Sprachlaute. Leipzig, Brockhaus. 1880. Zur genaueren Kenntnis der substantia spougiosa der Knochen. Stuttgart, Cotta. 1883. Ursache und Mechanismus der Entstehung des erworbenen Plattfußes. Jena, Gustav Fischer. 1885. Statik und Mechanik des menschlichen Fußes. Jena, Gustav E'ischer. 1886. Mißbildungen des Beckens unter dem Einflüsse abnormer Belastungsrichtung. Jena, G. Fischer. 1888. Der Klumpfuß und seine Folgen für das übrige Knochen- gerüst. Jena, G. Fischer. — cv — II. Zerstreute Aufsätze. a. Histologika. 1841. Uutersucliung-eu über die Bildung des menschlicheD Haares. Frorieps Notizen XVI. 4. Entdeckung der Kutikula des Haares. Über die Bedeutung der Kuochenkörperdien. Müllers Archiv 1841. S. 210 — 215. Deutung der Knochenkörpercben als Zellenkerne, veranlaßt durch das mikroskopische Bild des Cementes der Pferdezähne. 1842. Über den Bau der Hornschale der Käfer. Müllers Archiv 1842. S. 12—16. Gekreuzte Lagerung von Schichten paralleler Fasern. Über das Säugetierei. Müllers Archiv 1842. S. 17—18. Vermeintliche Entdeckung einer Dottermembran. 1843. Über eigentümlich gestaltete Blutzellen. Müllers Archiv 1843. S. 206 — 208. Unerklärte sonderbare Gestaltung der roten Blutzellen eines Frosches. 1847. Über den Bau der Haut von Dasypus und der Stacheln von Raja. Mitteil, der naturf. Gesellsch. in Zürich 1847. No. 6. S. 49—52. Zahnähnlicher Bau der Stacheln von Raja. Über Fettabsonderuugeu. Mitteil, der naturf. Gesellsch. in Zürich. No. 18. Das Fett der Talgdrüsen entsteht durch Fettrückbilduug von deren Epithelzellen. 1848. Über die Entwickelung der inneren Geschlechtsteile der Lepidopteren. Mitteil, der naturf. Gesellsch. in Zürich. No. 26. 1848. Über den Bau der Haut des Gürteltieres. Müllers Archiv 1848. S. 226—233. 1849. Über die Entwickelung des Fettkörpers, der Tracheen und der keimbereitenden Geschlechtsteile bei den Lepi- dopteren. Siebold und Köllikers Zeitschrift für wiss. Zoo- logie. Bd. I. S. 175 — 197. Entwickelung der Sperma- tozoen in Bündeln, Über die Knochenkörpercben in der Haut der Seiden- raupe. Siebold und Köllikers Zeitschrift f. wiss. Zoologie. Bd. I. S. 267. Die angeblichen Knocheukörperchen sind Dornen der Haut. — CVI — Zur Anatomie der Sipunkulideii. Siebold und Köllikers Zeitschrift f. wiss. Zoologie. Bd. I. S. 268—269. Kalkkörper der Haut. — Darmnervenfaden. — Verschiedene Größe der Eier. Über die Laterne des Aristoteles. Müllers Archiv 1849. S. 191—197. 1851. Beitrag zur Streitfrage über die Entstellung der Linsen- fasern. Müllers Archiv 1851. S. 202— 2U4. Entdeckung der Keruzone der Linse. 1866. Geschichtliche Bemerkungen zu Dr. H. Landois' Aufsatz „Über die Ent Wickelung der büschelförmigen Spermatozoen bei den Lepidopteren." Reichert nnd Dubois' Archiv 1866. S. 288. Prioritäts- Reklamation. b. Physioloj^iscli - anatomisches. 1845. Über das Vorkommen eines processus vaginalis peritonaei beim weiblichen Fötus. Müllers Archiv 1845. S. 363—368. 1848. Über die arteria mediana antibrachii und die arteria articularis media cubiti, zwei neue Arterien des Unter- armes. Henle und Pfenfers Zeitschr. f. rat. Med. Bd. VIL 1848. S. 169—173. 1852. Die hernia foraminis ovalis. Henle nnd Pfenfers' Zeitschr. f. rat. Med. N. F. Bd. IL S. 246—270. Dissertation für Roman Fischer. 1857. Über die Nerven der Gelenkkapseln. Vierteljahrschr. d. naturf. Ges. in Zürich. Jahrg. II, 1857. S. 77—78. Wieder abgedruckt in : Virchows Archiv, S. 124. Wegen gleich- zeitigen Erscheinens von Rüdingers Schrift über den gleichen Gegenstand blieb es bei dieser vorläufigen Mitteilung. 1870. Zwei Nervenvarietäten. Reichert u. Dubois x4rchiv 1870. S. 395 — 398. Eine historische Notiz über eine Varietät des N. opticus. Reichert u. Dubois' Archiv 1870. S. 523— 524. 1876. Adduktorengruppe des Oberschenkels und die art. profunda femoris. His und Braunes Zeitschr. Bd. 11, 1876. S. 29 — 35. 1877. Kleinere Mitteilungen. His und Braunes Archiv 1877. S. 268—272. Knochenkerne des Atlas. Sulci transversi des Hinterhanptes. 1881. Der Grundtypus des rete dorsale der Handwurzel und der Fußwurzel. His und Braunes Archiv 1881. S 378— 391. — evil — 1884. Der Zwisclienkieferkuuclieu imd seine Bezielmugen zur Hasenscharte nnd zur schrägen Gesichtsspalte. Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Bd. XX. S. 1—12. 1889. Die Wirkung der Stimmritzeumuskeln. His und Braunes Archiv 1889. S. 427— 440. c. Das Kiiochengorüst. a. Knorpel- und Knochengewebe. 1849. Über den Verknücherungsprozeß. Mitteil, der naturf. Ge- sellschaft in Zürich 1849. No. 36. S. 362—874. Der Knorpel und seine Yerknöcherung. Müllers Archiv 1849. S. 292—358. Über den Bau rachitischer Knochen. Müllers Archiv 1849. S. 358—364. 1853. Osteophyt, Osteoporose, Osteomalacie und Rachitis. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. N. F. III. S. 143—161. Der innere Callus, seine Entstehung und Bedeutung. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. N. F. III. S. 189 bis 197. Dissertation von Hilty. 1855. Einige AVorte über die Bedeutung der pathologischen Veränderungen im Gelenkknorpel. Henle und Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. N. F. VI. S. 126—143. Dissertation von Nüscheler. — Malum coxae ist nicht Erweichung, sondern Schliff nach Verlust des Gelenkknorpels. Ein Wort über atrophia concentrica ossium. Heule und Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. N. F. VI. S. 143—150. Zur Kenntnis der periostitis infantum (Rachitis). Henle und Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. N. F. VI. S. 150—152. 1882. Zur genaueren Kenntnis der substantia spongiosa der Knochen. Beiträge zur Biologie. Festgabe für Th. v. Bischoff von seinen Schülern. Stuttgart, Cotta 1882. 1882. Das schwammige Knochengewebe. Biologisches Central- blatt von Rosenthal. Bd. II, 1882. S. 24—27. b. Mißgestaltungen und Dislokationen. 1850. Versuche über die Verrenkungen des Hüftgelenkes und deren Einrichtung. Heule und Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. IX, 1850. S. 269—288. — CVIII — 1853. Die Mißgestaltungen des Kuochengeriistes durch Rachitis und Osteomalacie. Heule und Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. N. F. III. S. 161 — 188. Wirbelsäure, Becken, Schädelgruud. 1854. Über den Mechanismus der Vorderarmluxation nach liinten. Heule u. Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. N. F. V. S. 235 bis 245. Dissertation v. Fisch. 1855. Über angeborene Wirbelsäuleukrümmungen. Heule und Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. N. F. VI. S. 152—177. 1866. Die Mechanik der Skoliose. Virchows Archiv. Bd. 35. S. 225—253. Zur Lehre von der Skoliose. Virchows Archiv. Bd. 36. S. 144—145. Über die gewaltsame Streckung von Kontrakturen, ins- besondere des Kniegelenkes. Langeubecks Archiv für Chirurgie 1866. S. 169—176. 1882. Versuche und Studien über die Luxationen der Patella. Langenbecks Archiv für Chirurgie. Bd. 28. Heft 2. 1884. Die Kontroversen in der Plattfußfrage. Deutsche Zeit- schrift für Chirurgie. Bd. 21. S. 217-238. 1887. Zur Lehre von der Spondylolisthesis. Archiv für Gynä- kologie. Bd. 21. S. 1—16. c. Mechanik. Beiträge zur Mechauik des menschlichen Knochengerüstes in Müllers Archiv, bez. dessen Fortsetzungen durch Reichert und Dubois und His u. Braune : Das aufrechte Stehen. S. 9—44. Das aufrechte Gehen. S. 365 — 396. Die Mechanik des Kniegelenkes. S. 497—547. Die Individualitäten des aufrechten Ganges. S. 548-573. Horner, über die normale Krümnuing der Wirbelsäure mit einer Nachschrift von H. M. S. 478—511. Die Beckenueigung. S. 137 — 178. 7. Das Kiefergelenk. S. 719—731. 8. Das Ellenbogengelenk. S. 464—480. Das Handgelenk. S. 657— 669. Nachtrag: Einige Worte über Beugung, Streckung,] Supination und Pronation. S. 670—676. 1853. 1. 1853. 2. 1853. 3. 1853. 4. 1854. 5. 186L 6. 1865. 7. 1866. 8. 1866. 9. — CIX — 1867. 10. Die Arcliitektiir der Spongiosa. S. 615—628. 1869. 11. Über die Kuiebeuguug iu dem abstoßeuden Beine und über die Pendeluug des scliwiug'endeu Beines im ge- wöhnlichen Gange. S. 1 — 29. 1878. 12. Der Mechanismus der symphysis sacro-iliaca. S. 1 — 19. 1880. 13. Der Mechanismus der Kniescheibe. S. 280—296. 1885. 14. Der Mechanismus der Rippen mit besonderer Rücksicht auf die Frage von den Interkostahnuskeln. S 253 — 278. 1890. 15. Das Sitzen mit gekreuzten Beinen und dessen mög- liche Folgen. S. 204—208. (NB. Seitenzahlen des betr. Jahrganges des Archivs.) 1858. Über die Beckenneigung. Vierteljahrschr. d. naturf. Ges. in Zürich. Jahrg. Ill, 1858. S. 405—407. 1866. Die Mechanik des Sitzens mit besonderer Rücksicht auf die Schulbankfrage. Virchows Archiv. Bd. 38. S. 15 — 30. 1867. Über die Haltung der Lendenwirbelsäule. Virchows Archiv. Bd. 43. S. 145—162. 1877. Zur Schulbankfrage. Brief au Dr. Heinemann -Selenka. AUgemeime Schulzeitung (Jena) 1877. No. 21. 1877. Nachtrag zu v. Wagners Aufsatz „Über die Bewegung der vierfüßigen Tiere." His und Braunes Archiv 1877. S. 433—438. (v. Wagners Aufsatz ibid. S. 424—433.) 1884. Über die Drehung des Unterarmes. Deutsche Zeitschr. f. Chirurgie. Bd. 20. S. 314—322. 1890. Die „militärische" Haltung. His und Braunes Archiv 1890. S. 204—208. 1891. Das menschliche Knochengerüst verglichen mit demjenigen der Vierfüßler. His und Braunes Archiv 1891. S. 292—310. d. Optisches. 1841. Beitrag zur methodischen Heilung der Kurzsichtigkeit. Med. Korrespondenzblatt des Württemberg, ärztlichen Ver- eins. 17. Mai 1841. S. 111. Übung der Akkomodation durch allmählich schwächere Brillen, gegründet auf per- sönliche Erfahrung. 1842. Über einige Täuschungen in der Entfernung und Größe der Gesichtsobjekte. Roser und Wunderlichs Archiv für physiol. Heilkunde I. S. 316 — 326. (Entdeckung des Tapetenphäuomens.) — ex — 1846. Über den Sanson' sehen Versuch. Henle und Pfeufers Zeitschr. für rat. Med. V. S. 257—261. Diplopia nionophthahnica. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. V. S. 368—388. Über den Einfluß der Augenmuskelu auf die Akkomo- dation des Auges. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. V. S. 388—394. 1848. Über Apparate zur Beobachtung" der Diplopia monoph- thalmica. Mitteil, der naturf. Ges. in Zürich. No. 21. 1852. Über die Schätzung der Größe und der Entfernung aus der Konvergenz der Augenaxen. Poggendorifs Annalen. Bd. 85. S. 198—207. Versuche zur Theorie des „Tapeteu- phänomens." Zur Lehre von der Synergie der Augenmuskeln. Poggen- dorffs Annalen. Bd. 85. S. 207—209. Gegenseitige Hem- mung der m. recti ext. in symmetr. Thätigkeit. 1855. Über den Einfluß der Aufmerksamkeit auf die Bildung des Gesichtsfeldes überhaupt und des gemeinschaftlichen Gesichtsfeldes beider Augen im Besondei-en. Gräfes Archiv für Ophtalmologie. Bd. II, Abt. II. S. 77 — 92. Das gemeinschaftliche Gesichtsfeld wird mosaikartig aus den auffallendsten Teilen jedes einzelnen Gesichtsfeldes zu- sammengesetzt. Beitrag zur Lehre von der Schätzung der Entfernung aus der Konvergenz der Augenaxen. Gräfes Archiv für Ophtal- mologie. Bd. II, Abt. II. S. 92 — 94. Der gegenseitige Tiefenabstand einer Anzahl paralleler Eäden kann nicht geschätzt werden, wenn die Fäden horizontal liegen, weil sie dann nicht fixiert werden können. Lehrreicher Versuch. e. Pathologische und toxikologische Versuche. 1843. Die Vergiftung durch Blausäure nach neuen Versuchen. Roser und Wunderlichs Archiv für physiol. Heilkunde II, 1843. S. 248—265. Blausäure ist Herzgift. 1844. Über mechanische Stase. Roser und Wuuderlichs Archiv für physiol. Heilkunde UI, 1844. S. 114—128. 1846. Über die Natur des durch Strychnin erzeugten Tetanus. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. V, 1846. S. 257 bis 261. Strychnin-Tetanus ist Reflexerscheinung. — CXI — 1847. Versuche über den Übergang fester Stoffe von Darm und Haut aus in die Säftemasse des Körpers. Henle u. Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. 1851. N. F. I. S. 406 — 414. Disser- tation von Eberhard. 1859. Über den Einfluß der Nerven auf die Farbe des Veneu- blutes. Reichert und Dubois' Archiv 1859. S. 406—411. 1866. Über das neue von Herrn Dr. Jagor aus Malacca mit- gebrachte Gift (Gita — Kayas.) Reichert und Dubois' Archiv 1866. S. 284—285. f. P a t h 0 1 0 g- i k a und Mißbildungen. 1851. über Abortus in frühen Perioden der Schwangerschaft. Henle u. Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. X, 1851. S. 228—331. Fett und Haare enthaltende Cyste unter der Haut. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. N. F. I, 1851. S. 77—79. Beiträge zur Lehre von den pathologischen Verknöche- rungen. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. N. F. I, 1851. S. 80—92. Ein Fall von verkalkten quergestreiften Muskelfasern und Anderes. 1853. Über krebsige Phlebitis. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. N. F. III. S. 136— 142. Phlebitis als Vermittler von Krebsmetastasen. 1854. Beitrag zur Lehre von der Hypertrophie der Muskeln. Henle und Pfeufers Zeitschr. f. rat. Med. N. F. IV. S. 256 bis 259. Aus Dissertation von Hepp. 1857. Ein Fall von Hermaphroditismus lateralis. Virchows Ar- chiv, Bd. XI (N. F. I.) S. 420—427. Über Schädelmißbildungen. Monatsschrift des wissenschaft- lichen Vereines in Zürich. Jahrg. IL 1857. S. 310—312. Über die Transposition der aus dem Herzen hervor- tretenden großen Arterienstämme. Virchows Archiv. Bd. XII (N. F. IL) S. 364—385. Über angeborene Enge und Verschluß der Lungenarterien- balm. Virchows Archiv. Bd. XII (N. F. IL) S. 497—538. 1858. Zur Anatomie der Taubstummheit. Virchows Archiv XIV. (N. F. IV). S. 551—552. Über angeborene blasige Mißbildung der Lungen nebst einigen Bemerkungen über Cyanose aus Luugeuleiden. Virchows Archiv XVI. (N. F. IL) S. 78—94. — CXII — 1861. Einig-e Fälle iuteressaiiter Heilung vonSchädelverletzungen. Langeubecks Archiv für Chirurgie II. S. 85 — 101. Verkalkte Lipome. Virchows Archiv. Bd. 32. S. 395—398. f . A n a 1 0 m i s c h - p li y s i 0 1 0 g- i s c h e T e c Im i k. 1847. Über Wachsm(xlelle zur Embryologie. Mitteil, der naturf. Ges. in Zürich 1847 No. 4. S. 49—52. Herstellung sche- matischer Modelle zur Embryologie für die anatomische Sammlung in Zürich. 1857. Zwei neue Lupenträger. Moleschott's Untersuchungen III. S. 230—232. 1861. Über farbige Kreiden für den anatom. Unterricht. Reichert und Dubois' Archiv 1864. S. 678—681. Anweisung zur Anfertigung von farbigen Kreiden durch Gips als Binde- mittel der Farbstoffe. 1881. Modifizierte Form der Kleisterinjektion. His und Braunes Archiv 1882. S. 60—61. Für den Präpariersaal. 1883. Weitere Mitteilung über die Kleisterinjektion. His und Braunes Archiv 1882. S. 277—278. 1890. Die Bestimmungsmethoden der Gelenkkurven. His und Braunes Archiv 1890. Supplementband S. 52 — 61. h. Referierendes. 1843. Glisson's Irritabilitäts- und Seusibilitätslehre. Häser's Archiv für die gesamte Med. V. S. 1 — 17. Historisch höchst interessante Parallele der heutigen Nervenph}"- siologie. 1844. Das Bildungsgesetz des Embryo in seiner geschichtl. Ent- wickelung dargestellt. Archiv f. physiol. Heilk. I. S. 33—68. Über die Wissenschaft. Stellung der Phrenologie zur Phy- siologie. Eichte's Zeitschrift für Philosophie und speku- lative Theologie. Bd. XII. 2. 1844. S. 279—294. ^o' 1845. Ergebnisse der neuesten Forschungen über die Bildungs- weise der corpora lutea und deren Verhältnis zur Men- struation und Empfängnis. Oesterlen's Jahrbücher f. prakt. Heilk. 1845. S. 213—221. 1883. Stellung und Aufgabe der Anatomie in der Gegenwart. Biolog. Centralblatt v. Rosenthal III 1883. S. 353—366. — CXIII — Anhang. Dissertationen, welche nicht in Zeitschriften eingeschickt wurden, oder um- , gearbeitet als Aufsätze in solchen erschienen. 1847. Über das Gebären nacli dem Tode. Job. Jakob Strehler. 1849. Über den Begriff der Regeneration. Arnold Stnder. Über den Heiluugsprozeß nach Resektion der Knochen. Werner Steinlin. 1852. Über das häufige Vorkommen kleinerer Ausdehnungen der Arterien. Kaspar Nägeli. 1853. Periostitis purulenta acutissima. Friedrich Kuschke. Über Prädispositiou zu Hernien. Friedr. Karl August Zinn. 1854. Zwei Riickbildungsformen des Carcinoms. Wilhelm Me3^er. 1884. Studien über die Funktion des fibrösen Gewebes. Louis Thürler. B. Populäre Arbeiten. I. Selbständige Schriften. 1844. Die Phrenologie vom wissenschaftlichen Standpunkte aus beleuchtet. Tübingen, Laupp. 1857. Die neuere Gymnastik und deren therapeutische Bedeu- tung. Zürich, Meyer und Zeller. Sonderabdruck aus Monatsschrift des wissenschaftlichen Vereins in Zürich. Jahrg. II 1857. S. 278—309. 1858. Die menschliche Hand. Zürich, Meyer und Zeller. Sonder- abdruck aus Monatsschrift des wissenschaftlichen Vereins in Zürich. Jhrg. III 1858. S. 185-216. Die richtige Gestalt der Schuhe. Zürich, Meyer und Zeller. 1874. Die richtige Gestalt des meuschlichen Körpers in ihrer Erhaltungu. Ausbildung. Stuttgart, Meyer u. Zeller. (Vogel). Über die Bedeutung des Nervensystems. Stuttgart, Meyer und Zeller (Vogel). 1877. Der Mensch als lebendiger Organismus. Stuttgart, Meyer und Zeller (Vogel). Kleiner anatomischer Atlas. Gesammelte Holzstiche aus Obigem nebst Erklärung. 1879. DasHerz. Ein populärer Vortrag. Zürich, Cäsar Schmidt 1880. In der Sammlung populärer Vorträge von Virchow und Holtzendorff bezw. Wattenbach: 8 — CXIV — 1866. No. 7. Über Sinnestäuschungen. 1868. No. 59. Die Entstehung unserer Bewegungen. 1871. No. 128. Stimm- und Sprachbiklung. II Aufl. 1881. 1880. No. 837. AVilliam Harwey, der Reformator der Pliysiologie. 1882. No. 402. Das Sehen und der Blick. 1884. No. 448. Die Bedeutung des Athmungsprozesses für das • Leben des tierischen Organismus. 1890. N. F. No. 95. Die Ortsbewegung der Tiere. 1891. N. F. No. 133. Die tierische Eigenwärme und deren Erhaltung. II. Zerstreute Auf Sätze. 1857. Die neuere Gymnastik und deren therapeutische Bedeu- tung. Monatsschrift des wiss. Vereins in Zürich IL 1857. S. 278—309. 1850. Die menschliche Hand. Monatsschr. d. wiss. Vereins in Zürich III 1858. S. 185—216. 1881. Mechanik des menschlichen Ganges. Biolog. Centralblatt von Rosenthal I 1881. S. 401, 408, 431-437. 1889. Das Nervensystem und seine Beziehungen zu den Seelen- tätigkeiten. Deutsche Revue. — Redaktor : Richard Fleischer. Verlag von E. Trewendt Breslau. 1889 August- heft S. 152-173. Zerstreute Aufsätze. Den Schuh betreffend. 1857. Procrustes ante portas! — Ein kulturgeschichtliches Zeit- bild. Monatsschrift des wiss. Vereins in Zürich II, 1857. S. 62—72. Gegen Korset und Modeschuhe. Erste An- regung zur Diskussion über die Gestalt der Schuhe. 1875. Der richtige Schuh. Züricher Blätter über Gesundheits- pflege 1875. S. 97—99 u. 106—107. 1883. Zur Schuhfrage. Zeitschrift für Hygiene Bd. III. S. 487—507. In Günthers deutscher Schuhmacherzeitung, Berlin. 1880. Zur Verständigung. 1880. No. 18—29 April. 1881. Der chinesische Frauenschuh. 1881. No. 8. — 24. Febr. Der Fersenteil der inneren (oberen) Sohlenfläche. 1881. No. 9. — 3. März. Siium cuique. — Prioritätsreklamation gegen Bock. 1881. No. 17. — 7. Juli. — cxv — 1882. Eatiouelle Beschuhimg der Kiüderfüße. 1882. No. 18 u. 19. — 4. Mai und 11. Mai. 1885. Über naturgemäße Fußbekleidung. 1885. No. 51, 52, 53. — 1886. No. 1. — 17. Dez. — 7. Jan. Anhang-. Zeitung'sartikel. 1878. Der russische Ukas gegen das Frauenstudium in Zürich. Augsburger allgemeine Zeitung 1873. No. 175. 24. Juni. 1875. Über das Studium der Medizin und dessen Lehrkräfte. Augsburger allgemeine Zeitung 1875. No. 110. 20. April. 1879. Die Zulassung zum medizinischen Studium. Neue Frank- furter Presse 1879. No. 75 u. 77. — 17. u. 19. März. 1887. Die Vorgeschichte der Einführung des elektrischen Tele- graphen in England. Münchener (vorm. Augsburger) allgem, Zeitung 1887. No. 222. — 12. Aug. 1890. Die Frauen und der ärztliche Beruf. Gartenlaube 1890. No. 40. S. 674—675. C. Weigert. Professor Dr. Carl Friedrich Noll f. Von einem herben Schmerze ergriffen wurden die Mitglieder unserer Gesellschaft sowie die weitesten Kreise unserer Vater- stadt, als sich am Samstag den 14. Januar die Trauerkunde von dem Heimgange des treuen Freundes, des lieben Kollegen, des hochverehrten Lehrers und des unermüdlichen Forschers Carl Friedrich Noll verbreitete. Ein für das Gute und Schöne allezeit entflammtes Herz hatte aufgehört zu schlagen. Unersetzlich bleibt der Verlust für diejenigen, welche ihm näher standen und die das Glück genossen, einen Blick in die Tiefen seines reinen Herzens zu werfen. Es war kein Makel an ihm. Mit kindlicher Freundlichkeit erschloß er sich denen, die mit ihm verkehrten, und erwärmte sie durch sein biederes, liebens- würdiges Wesen wie durch die reichen, anregenden Gaben seines Geistes. Dadurch aber auch gestaltete sich sein Leben schön und freudenvoll; von allen Seiten brachte man ihm Verehrung und Liebe entgegen, 8* — (JXVI — Friedrich Carl Noll wurde in dem benachbarten Nieder- rad am 22. September 1882 als Sohn des dortigen Oberlehrers Joh. Friedrich Noll geboren. Er besuchte zuerst die Schule seines Vaters, dann das hiesige Gymnasium. Die täglichen Gänge von Niederrad hiei'her zur Schule und wieder zurück bei jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit stählten seinen Körper und befriedigten seinen Beobachtungstrieb. Mit offenem Auge und Ohr wanderte er durch den Wald oder den Main entlang und erwarb sich so schon frühe einen Einblick in das Leben und Weben der Natur. Von 1849 — 1851 war er auf dem Lehrerseminar zu Nür- tingen in Württemberg, das damals unter der Leitung Eisenlohrs stand und in der Regel von Frankfurtern, die sich dem Lehrfache widmeten, besucht wurde. Nach Beendigung der Seminarzeit legte er in Frankfurt seine Lehrerprüfung ab und wurde darauf- hin am 4. Mai 1854 als Hilfslehrer der Schule seines Vaters zugewiesen. Li diesem Jahre erschien seine Erstlingsarbeit: „Das Leben der Natur im Winter. In Briefen au einen zehn- jährigen Knaben." Der Knabe, an den diese Briefe gerichtet waren, ist heute ein gereifter Mann, und er bewahrt das von Nolls eigener Hand schön geschriebene und gezeichnete Heft als ein teures Andenkeu an seinen einstigen Lehrer. Die Lektüre der in den Briefen in knapper, klarer und anmutiger Form dar- gestellten Beobachtungen und Betrachtungen gewährt selbst dem Erwachsenen Vergnügen, und das Verschwinden des Büchleins aus dem Buchhandel ist deshalb zu bedauern. 1857, den 15. April, wurde Noll mit Eröffnung der neu- begründeten höheren Bürgerschule (jetzigen Bethmaunschule) als Hilfslehrer an diese versetzt und am 9. Oktober 1860 definitiv zum Lehrer an den ev.- protest. Bürgerschulen Frankfurts er- nannt. Die Wiederauflösung der höheren Bürgerschule erfolgte 1877, und hierauf ti-at er auf Wunsch des Direktors Dr. T. Mommsen als Lehrer der Naturgeschichte in das Kollegium des städtischen Gymnasiums ein, woselbst er bis an sein Lebens- ende in der segensreichsten Weise wirkte. Noll war geradezu das Ideal eines Lehrers: liebenswürdig, schlicht und bescheiden und von gewinnender äußerer Erschei- nung, klar im Denken und in der Ausdrucksweise, begabt mit einem hellen, durch Übung geschärften Auge und gewandt in der — CXVII — Kunst, das Gesehene bildlich darzustellen; dabei besaß er eine große Liebe zur Jugend und ein ausgesprochenes Bedürfnis, Anderen aus dem reichen Schatze seines Wissens mitzuteilen. Es war ein Hochgenuß ihn zu hören, wenn er, die schwellenden Knospen in der Hand, seinen Schülern den erwachenden Frühling erklärte. Welches Tier und welche Pflanze in der Natur zur Behandlung gelangte, immer war sein Augenmerk auf das leben- dige ganze Wesen gerichtet, und der Teil wurde in seiner An- passung an das Leben des Ganzen betrachtet. So kam auch Leben in den Unterricht. Die schlummernden Triebe der Schüler wurden wachgerufen : sie machten ungeahnte Entdeckungen an einem Naturkörper, den sie hundertmal schon gesehen, und wurden auf diese Weise für Naturbeobachtung angeregt und gewonnen. „Es ist bezeichnend," sagte Direktor Reinhardt bei Gelegenheit der Trauerfeier im G^annasium. „für die Macht dieser Einwirkung, daß fast die meisten Schüler des Gj^nnasiums in den unteren Klassen den Entschluß faßten, einmal Natur- geschichte zu studiereu." Die naturwissenschaftliche Lehrzeit Nolls begreift die fünfziger und den Anfang der sechziger Jahre in sich, und seine spätere Meisterschaft zeigt, mit welchem redlichen Fleiße er dem Studium obgelegen hat. Seine Lehrer an dem Sencken- bergianum waren Lucae, Mettenheimer, Weinland, Fresenius und Volger. Auch die Vorlesungen von R Boettger im Physi- kalischen Verein besuchte er und arbeitete im chemischen Laboratorium von Julius Loewe. Ln Juli 1865 legte er vor der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen die schriftliche und mündliche Prüfung der beschreibenden Naturwissenschaften ab und wurde mit dem Zeugnisse „post bene comprobatam eruditionem" zum Doktor der Naturwissenschaften ernannt. Er hatte damit und durch wiederholte Vorträge in den wissenschaftlichen Sitzungen gezeigt, daß der einstige Schüler des Senckenbergianums zum gewiegten und vielversprechenden Gelehrten herangereift war, und nunmehr entwickelte er eine immer fruchtbringendere Thätig- keit in dieser Gesellschaft. Die Direktion der Senckenbergischen Gesellschaft übertrug ihm im Herbste 1865 die Vorlesungen über die Naturgeschichte der wirbellosen Tiere, die er in ab- wechselnden Jahreskursen bis 1878 fortsetzte. Durch seine — CXVIIl — scliliclite, auch bei deu vervvickeltsten Fragen klare und ver- stäiidliche Vortragsweise hatte er sich stets eiues großen Zu- hörerlireises, besonders von Lehrern, zu erfreuen, und es ist zweifellos, daß der anerkannt gute naturgeschichtliche Unterricht in den hiesigen Schulen zum Teil auf ihn zurückzuführen ist und daß mancher bedeutende Forscher bei ihm seine erste An- regung gefunden hat. Als im Herbste 1878 der Nachmittagsunterricht im Gym- nasium wieder eingeführt wurde, legte er seine Vorlesungen nieder; es war ihm zu anstrengend geworden, zweimal in der Woche bald nach der Schulzeit noch einen wissenschaftlichen Vortrag zu halten. Seine Zeit war überdies vielfach in An- spruch genommen, und es ist zu verwundern, daß er ohne Schädigung der Gesundheit allen an ihn herantretenden Forde- rungen zu genügen imstande war. Neben der Schule und der Lehrthätigkeit am Senckenbergianum hatte er die Redaktion der Zeitschrift „Zoologischer Garten" zu besorgen; sie lag von Neujahr 1868 bis Ende Dezember 1892, also volle 26 Jahre, in seineu Händen. Für diese Zeitschrift, die eine Fundgrube prächtiger zoologischer Beobachtungen ist, lieferte er die meisten Litteraturberichte und außerdem eine große Anzahl feiner Beobachtungen und Untersuchungen neben reizenden Schilderungen. Zehn Jahre war Noll Mitglied der k. Kommission für Prüfung der Lehramtskandidatinnen in Frankfurt a. M., bis zum Übergang dieser Prüfungen, 1877, au die Elisabetheuschule. Im Juni 188H wurde er durch Magistratsdekret zum Mitgliede des städtischen Gesundheitsrates und im Februar 1884 durch Reskript der k. Regierung in AViesbaden zum Sachverständigen behufs Untersuchung der Gartenbauanlagen u. s. w., beim Ver- sand von Pflanzen u. s. w. ernannt. In das Jahr 1883 fällt auch seine Ernennung zum Professor, nachdem er 1880 zum Ober- lehrer befördert worden war. Mehrere Jahre war er bei der Lehrerversammlung Obmann der Sektion für Mathematik und Naturwissenschaften, und seine Mitteilungen an den Fachabendeu, mochten sie über Methodik, über eine Beobachtung, ein neues Präparat oder über eine geschickt auf der Tafel entworfenen Zeichnung handeln, trugen immer das Gepräge des ITrsprünglichen und hoher Begabung. Eine angenehme Zerstreuung bot ihm der — CXTX — Verein für uatiirwisseuscliaftliche Unterlialtuüg, wo alhvüclieutlicli einmal eine größere Zalil von Freunden und Bekannten aus den verscliiedensten Berufskreisen sicli nach der Tagesarbeit ge- mütlich zu versammeln pflegt, um gegenseitig die Erfahrungen der letzten Tage auszutauschen oder in zweifelhaften Fällen sich bei einem anwesenden Fachmauue Rats zu holen. Noll gehörte als eines der anregeudsteu Mitglieder seit 1860 diesem Vereine an. Es ist einleuchtend, daß die Senckeubergische natur- forschende Gesellschaft einen Mann von so hohem wissenschaft- lichen Verdienste, so biederem Charakter und feinem Takte immer enger an sich zu fesseln suchte, und sie wählte ihn da- her fünfmal in die Direktion, zweimal als Sekretär, zweimal als zweiten Direktor, zuletzt als ersten Direktor, und sein Amt endete an dem Tage, au dem die Krankheit begann, die ihn vierzehn Tage später von hinneu rief. Auch in diesen Ämtern, die neben naturwisseuschaftlicheu Kenntnissen Geschick für Ver- waltungsaugelegenheiten erfordern, wußte sein gerader Verstand stets das Richtige zu treffen. Viel Arbeit verursachte ihm die Herausgabe von Schillings Naturgeschichtsbüchern, zu denen er ergänzend die Naturge- schichte des Menschen hinzufügte. Diese Schulbücher haben unter ihm trotz des zunehmenden Wettbewerbes den Kreis ihrer Freunde bedeutend erweitert. Seine Ferien verbrachte Noll meistens an den Ufern des Rheins in St. Goar, das ihm zur zweiten Heimat geworden war und wohin neben Familienbanden ihn die Schönheit der Gegend zog. Aber die Muße war ihm nur Erholung, wenn sie zugleich Bereicherung seiner Kenntnisse brachte, und wir sehen, daß er in der That die Tage seines Aufenthaltes am Rhein nicht im süßen Nichtsthun verschlenderte. Hier, im Gebiete zwischen Bingen und Koblenz, ist eine große Anzahl seiner Studien erwachsen. Von weiteren Ferienreisen, die er unter- nahm, seien die nach Süd-Deutschland, nach der Schweiz, Tirol, Holland, nach Paris, Berlin, Hamburg, Helgoland und der Insel Rügen erwähut. Alle trugen dazu bei, seinen Gesichtskreis zu erweitern. Im Jahre 1871 begab er sich im Auftrage der Senckeubergischen naturforscheuden Gesellschaft über England nach Süd-Spanien, West-Marokko und den kauarischen Inseln, woselbst er den Pik von Teneriffa bestieg, und im Jahre 1884, — cxx — ebenfalls im Auftrage der Seuckeubergisclien Gesellschaft, an die uorwegisclie Küste. Von allen diesen Reisen kehrte er reich an Erlebnissen, an neuen Eindrücken und an wertvoller Ausbeute zurück und berichtete begeistert und begeisternd von den fernen Gegenden. Seine Seefestigkeit selbst bei stürmischem Wetter und seine persönliche Anteilnahme bei dem Dredgen trugen wesentlich zu den Erfolgen bei. Als bedeutendste wissen- schaftliche Ergebnisse dieser Reisen möchte ich für die Kanaren die in Verbindung mit Grenacher veröffentlichten „Beiträge zur Anatomie und Systematik der Rhizostomeen. Mit 8 Tafeln" bezeichnen und für die norwegische Reise die „Beiträge zur Naturgeschichte der Kieselschwämme. Mit 3 Tafeln." Schließlich sei erwähnt, daß ihm zu Ehren benannt wurden : 1) Oligolophiis NoUi von Dr. Karl Koch. Eine Opilionide, die Noll zuerst bei Frankfurt sammelte. 15. u. 16. Bericht des Offeubacher Ver. f. Naturk. 1876. 2) Tropidosaura algira var. Nolli von J. v. Fischer. Zoolog. Garten 1887. Gewidmet sind ihm : 1) Heinrich Reichenbach. Die Embryonalanlage und erste Ent Wickelung des Flußkrebses. In- augural-Dissertation, Leipzig. W. Engelmann. 1877. 2) Joh. V. Fischer. Das Terrarium, seine Bepflan- zung und Bevölkerung. Frankfurt a. M., Mahlau & AValdschmidt, 1884. Ein harmonisch gestaltetes, schönes Leben, reich an Arbeit, aber auch reich an geerntetem Lohn liegt vor uns. Die elter- lichen Verhältnisse hatten dem Heimgegangenen nicht gestattet, die geebnete wissenschaftliche Laufbahn zu wandeln. Die Hindernisse aber gereichten ihm zum Segen, indem er, um vorwärts zu kommen, schon frühzeitig seine ganze Kraft zu erproben hatte. Und er arbeitete unablässig au sich, um auf jedem Posten, wohin er gestellt ward, den höchsten Anforderungen zu genügen. Die Arbeit überhaupt, namentlich soweit sie die Schule und seine Studien betraf, war ihm zum Lebensbedürfnis geworden. Sie erhielt ihn frisch bis an sein Ende. Dazu kam allerdings sein schönes Familienleben. Seine Frau, mit der er in mehr als dreißigjähriger glücklicher Ehe verbunden lebte, — CXXI — war iliiii allezeit eine treue Gefährtin , eine selbstlose Be- raterin und Stütze bei allen seinen Unternehmungen. Mit Stolz sah er auf drei wackere Söhne, die ganz im Geiste ihres Vaters leben und streben. Eine liebevolle Schwiegertochter und ein liebliches Enkelkind vervollständigten das reizende Familieuljild. Diesem schönen Familienkreise, seineu vielen Freunden und seinen Schülern, ja unserer ganzen Stadt ist er in der Vollkraft seines Schaffens entrissen worden. An der Bahre, um welche sich bei der Trauerfeierlichkeit im Sterbehause die Familienangehörigen, die Freunde, Kollegen und Mitglieder der Gesellschaften, denen der Entschlafene an- gehörte, versammelt hatten, hielt Herr Kousistorialrat Pfarrer Dr. Ehlers eine tiefempfundene Leichenrede ; dann widmete Herr Direktor Reinhardt dem verstorbenen Kollegen warme Worte der Erinnerung. Der Unterzeichnete legte einen Kranz an der Bahre nieder und gedachte der hohen Verdienste des Ver- blichenen um die Senckenbergische uaturforschende Gesellschaft. Ferner wurden Kränze niedergelegt von dem Verein für natur- wissenschaftliche Unterhaltung durch Herrn Ingenieur Sattler uud von Herrn Direktor Dr. Haacke für die Neue Zoologische Gesellschaft. Am nächsten Tage erfolgte die Überführung der Leiche nach Heidelberg zur Feuerbestattung. Die Urne mit der Asche des Heimgegangenen wurde in einem mit Moos be- deckten und von Epheu umrankten einfachen Granitblock auf dem hiesigen Friedhofe beigesetzt. Eine frisch angepflanzte Hemlocktanne wird später diese Ruhestätte beschatten. Freunde, Kollegen und Schüler haben sich zusammeugethan, um als kleinen Zoll ihrer Dankbarkeit und Liebe für den Ver- storbenen dessen Büste in Marmor anfertigen zu lassen. Sie soll im großen Museumssaale der Senckeubergischen natur- forschenden Gesellschaft, woselbst die Büsten anderer um ihre Vaterstadt hochverdienten Männer Platz gefunden haben, auf- gestellt werden. Möge ihr Anblick dazu beitragen, den Geist des Freundes in der Gesellschaft lebendig zu erhalten ! Arbeiten Xolls, die zur Veröffentlichung gelangten. Das Leben der Natur im Winter. In Briefen an einen zehnjährigen Knaben. Frankfurt a. M., Litterarische An- stalt. 1854. — CXXII — Mehrere Aufsätze im „Praktischen Schulmaun" über Knospenbilduug und dergl. 18 Beiträge zum deutscheu Lesebuch vou Paldamus. Der Maiu iu seinem unteren Lauf. Physikalische und naturhistorische Verhältnisse dieses Flusses. Inaugural- Dissertation. Frankfurt a. M. 1866. (Bär'sche Buchhandlung.) Diese Arbeit wurde 1880 in dem Katalog fiir die Fischerei - Ausstellung des Unterfränkischen Fischerei- Vereins zu Wiirzburg abgedruckt und mit einem Diplom nebst der silbernen Medaille belohnt. Zahlreiche Aufsätze iu der Zeitschrift „Zoologischer Garten," z.B. „Bitterling und Malermuschel." Ausführlich citiert in Brelims Tierleben, 2. Aufl., 8. Bd. S. 278 und in Vict. Fatios Faune des vertebres de la Suisse. Vol. IV. Poissons. Geneve et Bale 1882. S. 320. — „Flußaquarien" (1870). Die hier aufgestellten zwei neuen Formen von Spougilla (Sp. Liebcrldlkni und con- teda) sind in „W. Ketzer, Die deutscheu Süßwasser- schwämme, Tübingen, L. F. Fues, 1883" aufgenommen und nach den Präparaten des Autors abgebildet. Das von demselben empfohlene Eau de Javelle erwies sich als „vortrefflich". (S. 13). — „Die Würfelnatter im Rheiu." Vergl. Brehm Bd. 7, Fatio Vol. III. — Mein Seewasser-Zimmeraquarium" u. a. m. Reiseskizzen: Von Lissabon nach der Küste Ma- rokkos und den K ana reu. Westermanns Illustrirte Monatshefte. 1873. Die Vegetation des Thals von Orotava Programm der höheren Bürgerschule. B^rankfurt a. M. 1872. Der Pik von Teneriffa und die Caiiadas. Schilderung des organischen Lebens in dieser Region. Jahresbericht des Vereins für Geographie und Statistik zu Frank- furt a. M. 1872. Mitteilung über seine Beteiligung au der ersten Reise für die Rüppell-Stif tung. Bericht der Senckeub. naturforsch. Gesellschaft. 1872. Ein Besuch auf dem Montserrat. Bericht der Seuckeub. naturforsch. Gesellschaft. 1872, — CXXIII — Zwei Abnormitäten an C a ctusf rückten. Mit 2 Tafeln. Daselbst 1872. Erwähnt in einer No. der Nature, 1882, von Ernst in Caracas. Kochloriiie hainata, ein bohrender Cirripede (neue Gattung und Species). Daselbst 1873 und (ausführlich) in der Zeit- schrift für wissenschaftliche Zoologie von Siebold und Kölliker, Band 25. Mit 1 Tafel. Greuacher und Noll: Beiträge zur Anatomie und Syste- matik der Rhizo st omeen. Mit 8 Tafeln. Abhandl. der Senckenberg. naturf. Gesellschaft. 1876. O.Hamann in „Die Mundorgane der Khizostomeen und ihre Anhangsorgane." Jenaische Zeitschrift für Natur- wissenschaften XV., Jena 1881, spricht sich wiederholt anerkennend über diese Arbeit aus. Fritz Müller, der bekannte Zoolog, damals in Itajahy jetzt in Blumenau, in Brasilien, schrieb Noll einen sehr anerkennenden Brief über die Abhandlung. Unsere Flußmuscheln (Najaden). Ihre Entwicklung und ihre Beziehungen zur übrigen Tierwelt. Jahresbericht der Senckenberg. naturf. Gesellschaft. 1870. Die Erscheinungen des Parasitismus. Das. 1871. Ein neuer E i n g e 1 w u r m des Rheins (Fhreorijctes Hey- deni N.) in Troschels Archiv für Naturgeschichte. Mit 1 Tafel. 1874. S. Schillings Grundriß der Naturgeschichte. I. Das Thi er reich, neu bearbeitet. 12. Aufl. Breslau. F. Hirt 1875. — 1893 erschien die siebzehnte von Noll bear- beitete Auflage. Über die verschiedenen Arten der Fortpflanzung im Tierreich. Vortrag, gehalten im Winter 1874— 75 in dem Verein für Naturkunde zu Wiesbaden. Frank- furt a. M. Mahlau c*c Waldschmidt. Die Erscheinungen des sogenannten Instinkts. Frankfurt a. M. Joh. Alt. 1876. Einige dem Eheinthale von Bingen bis Koblenz eigentümliche Pflanzen und Tiere, mit Rück- sicht auf ihre Verbreitung und die Art ihrer Einwanderung. Jahresbericht d. Vereins f. Geographie und Statistik zu Frankfurt a. M. 1878. — CXXIV — Einige Bemerkungen über den naturgescliichtlicheu Unterricht am Gymnasium. Progrannn des Gym- nasiums zu Frankfurt a. M. 1878. Prof. Dr. Emsmann in Stettin bezeiclinet diese Arbeit in der „Gäa" als „die gediegenste Abhandlung unter allen, die ihm als Referenten vorgelegen haben," Schillings Grundriß der Naturgeschichte, IIB. Das Pflanzenreich nach dem natürlichen System (neu bearbeitet in 13. Aufl.). Breslau, Hirt, 1880. — 1891 erschien die 15. von Noll bearbeitete Auflage. Bericht über Zoologische Gärten, Terrarien und A (| u a r i e n. Zoologischer Jahresbericht der Zoologischen Station zu Neapel. Herausgegeben von Prof. J. Y. Carus und Dr. Paul Mayer. I. 1880, S. 41—50. IL 1881, S. 59—64. III. 1882, S. 46—56. IV. 1883, S. 47—54. Die Inseln in Bezug auf die Eigentümlichkeiten ihres organischen Lebens. Jahresbericht des Ver- eins für Geographie und Statistik zu Frankfurt a. M. 1878—1880. Schillings kleine Schul naturgeschichte der drei Reiche, 17. Bearbeitung (neu) Breslau, F. Hirt, 1881. Ausgabe A. Mit dem Pflanzenreich nach dem Linne- schen System. Ausgabe B. Das Pflanzenreich nach dem natüi'lichen System. Von der kleinen Schulnaturgeschichte wurden im Jahre 1881 20000 Exemplare abgesetzt. 1882 wurde ein zweiter Stereotypabdruck hergestellt und zwar das 20. bis 40. Tausend. Micrococcus contMvorus. Zoologischer Garten, 1882, S. 157. Zur Verbreitung von Kochlon'ne ^. Zoologischer Anzeiger, VI. Jahrg. No. 147. 3. Septbr. 1883. Der Hund als Feind des Menschen. Separatabdruck aus den „Frankfurter Nachrichten." Mai 1883. In den Frankfurter Nachrichten erscliien von Noll eine Anzahl kleinerer Aufsätze ohne LTuterschrift des Namens. — cxxv — Die Naturgeschichte des Menschen (Anthropologie) nebst Hinweisen auf die Pflege der Gesundheit. Breslau, F. Hirt 1884. Eine zweite, noch von Noll be- sorgte Auflage erschien 1893. Meine Reise nach Norwegen im Sommer 1884. Be- richt der Senckenberg. naturf. Gesellschaft in Frank- furt a. M. 1884—1885. Zur Keimung der Phanerogamen. Frankfurter Schul- zeitung 1885. Spongilla glouiemta N. Zoolog. Anzeiger 1886. No. 238. Beiträge zur Naturgeschichte d e r K i e s e 1 s c h w ä m m e \. Besmacidon Bosei ^ . mit Hinweisen auf CraiüeUa carnosa Rüpp. und Spongilla fragiUs Leyd. Abhandl. der Senckenberg. naturf. Gesellschaft, 1887. Mit 3 Tafeln. Carl August Graf Böse, Dr. med. hon. c. Bericht der Senckenberg. naturf. Gesellschaft 1887 — 1888. Die Veränderungen in der Vogel weit im Laufe der Zeit. Bericht der Senckenberg. naturf. Gesellschaft 1888-1889. Die Ernährungsweise des Trichosphaerium Sieholdi Sehn. Zoologischer Anzeiger 1892. No. 393. Die Entwicklung der Seuckenbergischen natur- forschendeu Gesellschaft seit ihrer Gründung. Bericht der Senckenberg. naturf. Gesellschaft 1892. Zwei Beiträge zur Geschichte des Rheinthaies bei St. Goar. Mit 2 Tafeln. Bericht der Senckenb. naturf. Gesellschaft 1892. Oberlehrer J. Blum. Dr. phil. Wilhelm Jäiinicke f. Kaum hat unsere Gesellschaft einen ihrer tüchtigsten Männer zur Ruhe geleitet, als ein zweiter Verlust sie trifft : am 20. März d. J. starb nach kurzem Kranksein Dr. phil. Wilhelm Jännicke. Geboren am 4. März 1863 zu Frankfurt a. M., bezog der Heimgegangene nach Absolvierung des Realgymnasiums zu Mainz im Jahre 1880 die Universität Giessen, um sich dem Studium — CXXVI — der Natiirwissenschafteu zu widmen. Nach drei an dieser Uni- versität und zwei in Berlin zuoebracliten Semestern, ging er nach Marburg, wo er im Jahre 1884 mit der Dissertation : „Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Papiliouaceae" promovierte und im folgenden Jahr das Examen pro falcutate docendi ablegte. Von Ostern 1886 ab war er ein Jahr lang als Kandidat des höheren Lehramts an der Wöhlerschule dahier thätig, an welcher er bis 1889 mit einiger Unterbrechung be- schäftigt blieb. In der Zwischenzeit bekleidete er eine Haus- lehrerstelle und vertrat einen Kollegen am Philanthropin. Im Oktober 1889 wurde er als Nachfolger Geyler's mit der Ab- haltung der botanischen Vorlesungen am Dr. Senckenbergischen medicinischen Institut betraut und nach dem Ableben Strieker's im Jahre 1891 als zweiter Bibliothekar au den vereinigten Bibliotheken im Senckenbergianum angestellt. Seit Ostern 1892 las er auch wöchentlich einmal an der technischen Hochschule zu Darmstadt, woselbst er sich als Dozent für Botanik habi- litiert hatte. Außer der obengenannten Dissertation veröffentlichte er noch: „Die Sandflora von Mainz, ein Relict aus der Steppen- zeit", und in Verbindung mit Oberlehrer Blum: „Botanischer Führer durch die städtischen Anlagen in Frankfurt a. M." Mehrere kleinere Arbeiten von ihm sind in verschiedenen Zeit- schriften enthalten. Jännicke entfaltete eine rege Thätigkeit sowohl in unserer Gesellschaft als arbeitendes Mitglied und Sektiouär, als auch in anderen naturwissenschaftlichen Vereinen Frankfurts und der Nachbarorte. Stets war er darauf bedacht, durch geeignete Vorträge und Demonstrationen das Interesse für die Botanik zu wecken und zu fördern, und die Zuhörer mit den neuesten Entdeckungen bekannt zu machen. Wesentliche Verbesserungen erfuhr unter seiner Leitung die Bibliothek, so daß ihre Frequenz sich gegen früher erheblich steigerte. Mit Vorliebe beschäftigte sich der Verstorbene mit Pllanzen- geographie. Seine Arbeit über die Sandflora von Mainz fand nicht nur die vollste Anerkennung seiner Fachgenossen, sondern veranlaßte auch die Herausgeber eines größeren, in Vorbereitung befindlichen, pflanzengeographischen Werkes über Deutschland ihn zu ihrem Mitarbeiter zu berufen. — CXXVII — Mitten im Schaffen nnd Wirken wurde er seiner Familie, seiner jungen Braut und zahlreichen E'reundeu entrissen, und die wissenschaftliche Welt verliert in ihm einen noch jungen, aber zu den schönsten Hoffnungen berechtigenden Gelehrten. Für die Verdienste, die er sich um unsere Gesellschaft erworben hat, werden wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren! H. x\lten. Philipp Theodor Passayaiit f« Am 2. April 1893 starb im 89. Lebensjahre Herr Philipp Theodor Passavant, ein treues und verdienstvolles Mitglied der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft. Philipp Theodor Passavaut wurde geboren am 18. August 1804 zu Frankfurt a. M., wo er auch seine Schul- nnd Lehr- zeit verlebte. Noch als junger Mann begab er sich nach Lyon und beschäftigte sich dort n. A. eingehend mit der Seiden- weberei. Eine wertvolle Mustersammlung von Webereien, die er damals anlegte, befindet sich in den Sammlungen des mittel- deutschen Kunstgewerbe Vereins. Im Jahre 1846 kehrte er nach Frankfurt zurück, trat als Teilhaber bei Gebrüder Passavant ein und blieb daselbst bis 1858. Besonders anregend wirkte auf ihn eine in dieser Zeit unternommene Geschäftsreise nach Amerika. Im Jahre 1857 kehrte er von dort zurück und brachte eine größere Anzahl wichtiger Naturalien mit, von denen be- sonders die Käfer und Fische mit verkümmerten Augen aus der Mammuthöhle in Kentucky hervorgehoben seien. Auch in späteren Jahren war er ein fleißiger Sammler; mit besonderem Eifer beschäftigte er sich mit Insekten, deren Leben und Verwandlung er in sinniger Weise beobachtete. Das Re- sultat seiner Lieblingsstudien ist eine reichhaltige Sammlung aus allen Ordnungen der Insekten, die mit außerordentlicher Sorgfalt präpariert und geordnet wurden. Mit kunstgeübter Hand fertigte er selbst Schränke und Kasten zur Konservierung seiner Sammlungen, die in dankenswerter Weise von den Hinter- bliebenen dem Senckenbergischen Museum geschenkt wurden. Die zahlreichen Objekte dienen nicht nur zur Ergänzung der Hauptsammlung, sondern werden auch in den Vorlesungen als — CXXVIII — Veranschaulichuiigsmittel in ausgiebiger Weise benützt, und finden so die beste Verwendung im Sinne des Entschlafenen. In den letzten Jahren war es ihm wegen Augenschwäche versagt, an unseren Beratungen und Arbeiten teilzunehmen ; aber wir erinnern uns noch gerne des liebenswürdigen Mannes, der viele Jahre hindurch die Kasse der Gesellschaft umsichtig und gewissenhaft verwaltete. Er wird uns immer als lebendiges Beispiel dafür dienen, daß die Beschäftigung- mit der Natur das Alter verjüngt und das Leben verschönt. Professor Dr. H. Eeichenbach. «>»*<«» Wissenschaftliche Abhandlungen. O-^-^A V H Tierleben in der Algierisclien nnd Tnnisischen Sahara. Vou Dr. A. König, Privatdozent für Zoologie an der Universität Bonn. V 0 r t r a g , gehalten in der wissenschaftlichen Sitzung am 21. Januar 1893. Die beiden Scliwesterländer Algerien und Tnuis nehmen für die Natnrforscliung eine wichtige und hervorragende Stelhmg ein. Beide hängen nach ihrer Lage nnd natürlichen Beschaffen- heit eng miteinander znsammen, oder gehen kanm merklich in einander über, ohne den wesentlichen Charakter in Fanna nnd Flora zn wechseln oder gar einznbüssen. Dennoch bildet, genauer betrachtet, jedes Land für sich ein mehr oder weniger abgeschlossenes Ganzes, in dem der westliche Teil durchweg ur- und fruchtbarer erscheint, als der östliche, größere Berge nnd Höhenzüge durch das Atlasgebirge im Süden, sowie um- fangreichere Waldbestände aufweist und demnach auch in faunistischer Hinsicht ein etwas anderes Gepräge bewahrt, als der zum größeren Teil aus Hochlandsteppe und Sahara bestehende östliche Länderkomplex. Algier wurde bekanntlich bereits im Jahre 1830 von den Franzosen annektiert, während die Regentschaft Tunis erst im Anfange der 80er Jahre von den Franzosen okkupiert wurde. In gleichem Verhältnis machte in beiden Ländern die Wissenschaft ihre Fortschritte. Der Kultur erschlossen, wandten sich Männer von Fach und Beruf jenem ersten, noch unbekannten Teile Nord- Afrikas zu, um Land und Leute kennen zu lernen, europäische Sitten zu ver- pflanzen, und ihre Versuche zum Nutzen der gesamten Mensch- heit anzustellen. Letztere bezogen sich einesteils auf die Er- forschung des Landes und seiner Produkte und bestanden andernteils in der Urbarmachung des Landes, in der Schonung und Pflege der Wälder und Xutzgewäclise. Der milde Hiiuiiiel und die außerordentliche Fruchtbarkeit des Bodens krönten die Bemühungen der europäischen Kolonisten über alles Er- warten, spornten zu neuen Versuchen verlockend an , und gewährten bereits im voraus eine gewisse Sicherheit auf Lohn und Gelingen. Gar bald wurde so Algerien eine weitberühmte Pflanzstätte der gesuchten B^rucht- und Gemüsewaren. Garten- pflege und Ackerbau gingen Hand in Hand und brachten jenen früher kaum gekannten Streifen Erde zu blühendem Wachstum und Gedeihen. Auf die großen Waldbestände aber richtete der Franzose mit um so größerem Stolze seine Blicke, als sie — — Urwäldern gleich — nocli nicht der zerstörenden Sucht der Araber anheimgefallen waren. Anders verhält es sich mit Tunis. Wo sich einst am üppigen Meeresgestade jenes stolze Carthago erhob, mitgen die Nachbarstrecken eine von heutigem Tage durchaus verschiedene Physiognomie gezeigt haben. Weit und breit standen auch hier Urwälder von Kork- und Steineichen, in welchen Löwen und Panther ihr Wesen trieben, und der jungfräuliche Boden harrte noch des Pfluges und der Bearbeitung. Als aber mit der höchsten Blüte und dem rasch darauffolgenden Siechtum Carthagos Holz zu Schiffs- und anderen Bauzwecken von nah und fern herbeigeschleppt wurde : da lichtete die Axt selbst jene Wälder und verdrängte gleichzeitig ihre typischen Be- wohner. Mit dem Verfall endlich der blühenden Handelsstadt, die das Opfer eines unsagbaren Fanatismus und Vandalismus gewesen sein muß, entschwindet das einst so blühende Gesicht des Landes. Nur eins scheint dem armen, zurückgebliebenen und wieder werdenden Menschengeschlechte hinterlassen wor- den zu sein, eins, welches sich als überall deutlich zu Tage tretendes Vermächtnis von Kind auf Kindeskind vererbte, und noch jetzt so fortbesteht: der Zug der Zerstörungswut und Vernichtungssucht. Zeugen davon sind unzählige Kuinen einst blühender Paläste und Gärten, Zeugen jene Einöden, deren Boden vor Zeiten üppige Wälder trug. Zeuge jenes Riesenbauwerk der Wasserleitung, von welcher \ov alters die Existenz von ganz Noi-d-Tunis abhängig war, Zeuge die Stätte, welche die umfangreiche und blühende Stadt Carthago getragen, Zeugen endlich die Mensclnni selbst mit ihrer gebrochenen — 5 — Willenskraft, ilirer g-eviugeii Intellig-enz und ihrer Alles sinnlos vernichtenden nnd verderbenden Sucht : ein trauriges Volk, aus vielen Elementen hervorgebracht und zusammengesetzt, das der unerbittlich ihr Eecht fordernden Zeit keinen Widerstand mehr entgegenzusetzen vermag. So hat sich Tunis im Laufe und Wechsel der Jahre zu einem anders aussehenden Lande gestaltet. Der nördliche, fruchtbare Teil, welcher in der Ebene liegt, ist grösstenteils zu Feld und Ackerland umgewandelt. Binnenseen spenden zur Winterszeit größere Wassermassen, welche wieder ihrerseits durch Verdunstung und i'berschwemmung dem trockenen Boden zu gute kommen. In unglaublicher Üppigkeit schießt der Weizen in die Ähren und vergilt dem Menschen doppelt und dreifach seine Mühe und seinen Fleiß. Weite Olivenbestände ziehen sich bis an den Fuß der Berge und bedecken selbst geringere Höhenzüge. Sorgsam werden sie gepflegt, und ob- schon die Ölkultur in letzter Zeit außerordentlich gelitten hat und durch die wenig rationelle Handhabung gesunken ist — so daß der Anbau kaum der Mühe lohnt — , so ist doch wenigstens, da Tunis immer für das Ölland „par excellence" galt, jeder Baum vor der Vernichtung von selten der Regierung geschützt. Nur daher mögen die Bäume ein so hohes Alter erreicht haben, wie die knorrigen, oft wunderbar gestalteten Stämme bezeugen. Und nicht genug, daß der Boden die weit- schichtigen Reihen der Ölbäume trägt, er muß den wandernden Beduinenstämmen außerdem noch seine Abgabe zollen : auch unter den Oliven wird gesät, gepflanzt und geerntet! An Stelle des ausgedehnten Waldes ist die Hochlandsteppe ge- treten, welche öde und leer ilire charakteristischen Pflanzen- und Tierformen erzeugt und ernälirt, gewiß zu der Fauna und Flora, die dereinst daselbst geherrscht hat. ein dürftiger und armseliger Charakter. Ausläufer des Atlas winken dem Reisenden ihnen nachzugehen und verraten eine im ganzen noch wenig veränderte Tier- und Pflanzenwelt, während die Höhenzüge und niederen Hügelketten ein wunderbarer, aus Cistrosen, Ros- marin und Thymian bestehender Niederwald deckt, in welchem meist zwerghafte Tierfoi-men lel)en. Im Osten und Süden aber wird das Land zur Wüste und hält unbekümmert um Wechsel und Zahn der Zeit sein (Gepräge unverbrüchlich fest. — ß — Nach der Betrachtuno- des Bodens zerfällt anch die Fauna in vier mehr oder minder scharf gesonderte Teile, nämlich in den der fruchtbaren Ebene, die in den Atlasländern gemeinig- lich unter dem Namen Teil bekannt ist. und deren Charakter- baum die Olive (Olea europaea L.) ist: der Hochlandsteppe, die mit Pistacien (Pistacia lentiscus) und dem Judendorn. dem Särib der Araber (Zizyphus lotus Lam.) bestanden ist ; der Gebirgs- und der HiUienzugsfauna, deren Charakterpflanzen Crataegus. Quercus Hex, und suber, Calitris, Juniperus und wilde Olive sein m(»gen, und endlich der eigentlichen Wüste, der Sahara, deren spärliche Vegetation das Haifagras (Lygeum spartum L.) zur LieblingspÜanze erhebt. VdU diesen der bei weitem interessanteste Teil ist die Wüste, die Sahara der Eingeborenen. Sie ist es, welche uns nach den Schilderungen der Reisenden als die Trägerin aller Schrecknisse und Unbilden vorschwebt, aber auch als die Spenderin gewaltiger, unauslöschlicher Eindrücke. Unzählige Forscher haben vor mir die Sahara mit ihren Gefahren ge- schildert: den Samum mit seiner Alles versengenden Glut, die Totenstille mit ihrer gleißnerischen Luftspiegelung, Tiere und Menschen quälend und bis an den Rand des Verderbens bringend; unzählige Forscher aber auch deren Loblied gesun- gen, wenn nach den Strapazen des Tages die wohlthuende Ruhe gen Abend einsetzte, wenn in tausend-prächtigen Farben- tönen Himmel und Boden erglühten und der hellleuchtende Abendstern aufging, mit sich den allgewaltigen Zauber bringend, den er um die trostlose und doch so poesievolle Wüste, um die Palmen bestandene Oase, wie um Menschen und Tiere wob! Doch ist es heute nicht meine Aufgabe. Ihnen, hochverehrte Anwesende, die Wüste zu schildern mit den Eindrücken, die sie auf den Menschen macht, vielmehr die Wüste, wie sie daliegt mit ilirem eigenartigen Tier- und Pflanzenleben. Wir kennen ganz verschiedenartige Wüsteugelände. Unter dem Worte Sahara — so ist das Wort zu sprechen, das wir der arabischen Mundart entlehnen, nicht etwa Sahära oder Sahara — denkt sich der Laie gemeiniglich jene gieichfiu'mige, wüste Ebene, von Sandhügeln umgeben, aus Sand bestehend und in Sand verlaufend. Gewiß trift't auch diese Art ^Vüste zu fiir gewaltige Tjänderstrecken : sie ist jedoch keineswegs d.-idurch — 7 — ein für alle Mal charakterisiert. Denn wie das Meer in seinen Tiefen und Untiefen verschiedenartige Nivellierung- kennt, wie der Grund bald steigt, bald fällt, bald mit vSeetang und anderen Gebilden bewachsen ist, bald schroff, felsig, steinig und sandig ist: — gerade so die Sahara. Den ersten Eindruck der Sahara empfängt der von Algier nach Biskra Reisende beim Passieren der beiden schroffen Felspartieen in El Käntara. Foum es Sahara nennt der Araber bezeichnend genug diese Stelle, d. h. Mund der Wüste. In der That erblickt man von dort aus eine ins Unendliche sich ver- lierende, steinige Wüstenei, durchzogen von niederen Hügel- ketten, die sich nach Osten und Westen zu ganz ansehnlicher Höhe erheben. Aber wohin das Auge auch fällt: immer und überall erblickt es Stein und Steiugeröll, bald in starker An- stauung. l)ald lose verstreut den Boden bedeckend. Das ist die sogenannte peträische oder steinige Wüste. Li ihr ist Tier- und Pllanzenlebeu gering. Man kann stundenlang auf ihr herumschreiteu. ohne einen Yogellaut zu hören, geschweige denn einen jener befiederten Sänger zu sehen. Um den Gipfel des Djebel Ghäus zwar wird das scharfsichtige Auge die spiralförmigen Kreise der Hädäja ziehen sehen, des Milvus migrans nämlich, der auch bei uns in Europa eine häufige Er- scheinung ist. Him gesellen sich der dortige Bussard (Buteo tachardus oder cirtensis), der Aasgeier (Neophron percnopterus) und ab und zu, wiewohl selten, ein Steinadler (Aquila fulva) und ein und der andere der großen Gänsegeier (Gyps fulvus) bei. Durch hastige Flügelschläge giebt sich das Falkengeschlecht zu erkennen , von denen wir hauptsächlich den Turmfalken (Falco tinnunculus) und den herrlichen Feldeggsfalken (Falco feldeggi) — einen Edelfalken par excellence — wahrnehmen. — Träge über die niederen Gelände, namentlich über das einem feuchten Untergrunde entsprießende Grün eines Weizen- oder Gerstenfeldes, gaukelt die Weihe (Circus), besonders zur Zugzeit im Monat März, und wir treffen hier fast alle euro- päischen Arten. So gerne nun auch das Auge des Menschen stets an einem dieser gewaltigen Flieger hängt, so sehnsüchtig lugt es aber auch nach den kleineren, zierlichen Vogelgestalten aus. Zunächst erblickt es über dem in tiefer Schlucht romantisch — 8 — dahinrauscheiiden Wasser, dem Oued Biskra, eine gar liebliche .südländische Vogelerscheinung: Die Felsenschwalbe (Ptyono- progne rupestris). Entzückt verfolgt es die anmutigen Flug- bewegungen dieses zierlichen (ieschöpfes. Dann al)er zieht es den Menschen hinaus in die Wüste! Zunächst ist Mut und Kraft vorhanden, den sengenden Sonnenstrahlen zu widerstehen : energisch schreitet er vorwärts und überwindet Thal und Hügel. Aber unbarmherzig, stetig läßt die Sonne ihre Strahlen auf das Haupt des W^anderers fallen, und der Weg wird, je länger, je mehr ermüdend, die Monotonie wirkt erschlaffend, und erschöpft sucht sich der Mensch ein Ruheplätzchen aus. Kaum hat er seine Ijebensgeister wieder zu neuem Marsche augefacht, als er merkwürdige, ihm unbekannte Laute ver- nimmt. „Kriüe — Kriüe — Kriüe — Kriüe" — klingt es aus der Luft zu ihm herab, und da gewahrt er auch, in an- mutiger ßogenlinie schwebend, die Erzeugerin dieser Töne. Das ist die allerliebste Wüstenlerche (Ämmomanes algeriensis). ein typisches und echtes Kind der peträischeu Sahara. „Bäch- liula" nennt sie der Araber und besitzt in dem Namen ein meisterhaftes Klang wort für den Vogel selbst, denn das Wort enthält denselben Tonfall, die gleiche Modulation, wie das an- spruchslose Liedchen unserer Wüstenlerche. Außer dieser einen für die peträische Wüste sehr charakteristischen Form dürfte der aufmerksam Dahinschreitende kaum eine andere gewahren. So arm wie diese Wüste ist keine der übrigen in Algier! Schon ganz anders wird das Bild, wenn wir auf einen in dieser Gegend gelegenen Höhenzug kommen. Gebirge Averfen Schatten, Gebirge enthalten Wasseradern, die, wenn auch noch so gering, Existenzbedingungen an Vegetation knüpfen. Zu dichten, undurchdringlichen Büsclien geballt erhebt sich da der sparrige Wüstendorn, der Särib der Araber (Zizyphus lotus Lam.), der mit Vorliebe vom Lanius dealbatus Defil., einer größeren Würgerart, zur Anlage seines Nestes bevorzugt wird. Unter dem Strauche wachsen zierliche (-Jramineen, Tulpen und Orchideen, und der Berg selbst ist mit einer h()chst eigenartigen Hauhechel (Ononis) bestanden. Reicher wird das Tierleben! Zierliche Eidechsen, die der Gattung Acanthodactylus und Eremias angehören, huschen mit federnder Schnelligkeit über den Boden: zusniiinienu'eroUt und behaaiicli den Sennenstmlilen — 9 — ausgesetzt liegt die Schlange Psammophis sibilans: auch Ver- treter der (Tattnugen Coelopeltis uud Zameuis, meist uugefälir- liche, da giftlose Schlangen. Sie stellen den Eidechsen nach, aber auch Ratten und Springmäusen, welche mit dem aller- liebsten Otenodactylus massoni, dem (lundi der Araber, zahl- reich die Steinbrüche bewohnen. Ganz dem Boden angepaßt oder in die Färbung desselben übergehend sitzt die Agania inermis da und läßt sich bei vorsichtiger Annäherung leicht mit der Hand greifen. Reicher wird das Vogellebeu! Einem feinen, vibrierenden Trompetenstimmcheu ähnlich hallt der Laut des Bucauetes githagineus zu uns herüber, jenes reizenden Felsen- gimpels, dem die Glut des Himmels und das rotleuchtende Gestein des Bodens gleiche Farben aufgedrückt zu haben scheinen. Traulich sitzt das c? dem $ zur Seite, uud wenn letzteres das grausame Blei erreicht hat, fliegt ersteres vom Knalle des Schusses emporgeschreckt wohl auf, doch nur um sich sofort wieder dicht zum $ zu gesellen, es erstaunt zu um- hüpfen und mit Schuabelpicken wieder aufzurichten. Noch hängen wir bewundernd an der zärtlichen Gattenliebe dieses reizenden Geschöpfes, als wir durch andere Töne abgelenkt werden. Horch! welch' niedliche Strophe klingt jetzt zu uns herüber?! Vergebens strengen wir unsere Sinne an. den Vogel zu entdecken. Wir klettern höher und höher, vernehmen die Strophe immer lauter und voller, immer noch ohne den Säuger zu gewahren. Jetzt fliegt ein Vogel hinter dem Kamme des Berges auf, kohlschwarz mit w^eiJjem Schwänze. Zitternd läßt er die Flügel durch die Luft spielen , drückt den Rücken muldenförmig ein, hebt das Köpfchen senkrecht empor und zieht den weißaussehenden Schwanz einer Schleppe vergleich- bar durch den klaren Äther. Das ist die jeden Ornithologen in Entzücken versetzende Dromolaea leucura Gmel., ein Berg- steinschmätzer, dessen deutschen Namen ich nur ungern wieder- gebe, da man ihn seines Kleides wegen Trauersteinschmätzer genannt hat. Dem äußeren Kolorit mag der Name entsprechen, nicht aber dem Wesen und Charakter des Vogels, denn er ist ein gar froher, lebenslustiger Geselle, und entfaltet eine hochgradige Intelligenz, vollends zur Zeit der Liebe. Ich wenigstens habe mich an den herrlichen Geschöpfen nicht satt sehen können, zumal wenn die Nebenbuhler ihr neckisches — 10 — Spiel miteinander trieben und voll Ernstes sich zu befehden trachteten. Das giebt dann ein nimmerendenwollendes Stechen, Nachfliegen. Singen und zugleich Schwatzen und Tanzen auf den Felskuppen — und das alles mit einer Anmut und Grazie, die den beobachtenden Naturfreund zur höchsten Bewunderung fortreißen muß. v Einem jeden, der mit einem gewißen Beobachtungstalente für die Naturobjekte begabt ist, fließen reiche Freuden zu und je tiefer und intensiver eine Beobachtung betrieben wird, um so reicher und vollendeter gestaltet sich die Freude am Er- folge. Gestatten Sie mir nun, meine verehrten Damen und Herren, daß ich Ihnen eine auf meiner letzten Algier-Reise gesammelte Beobachtung vortrage, die thatsächlich ein allge- meines Interesse der Zoologen beanspruchen dürfte. Fast in jeder Art Wüstengeläude giebt es größere Strecken von Salz- und Salpeterlagern, welche teils einem größeren Wasser- becken, teils einer Wasserader, oder dem Boden selbst ent- stammen. Es giebt auch ganze Berge und HiUienzüge. welche salzhaltig sind. Ein solcher Berg ist der sich in der Ebene zwischen El Käntara und Biskra, etwa bei der Station El Outäia erhebende Djebel Melali, geradezu Salzberg genannt. Die Vege- tation auf diesem Berge ist sehr gering und Hand in Hand geht mit ihr das Tierleben. Nun hat aber Mutter Natur dennoch ein Vögelchen geschaffen, w'elches gerade diese Gegenden bevorzugt, einen Steinschmätzer nämlich, der für dort typisch und charakteristisch ist. Der Engländer Canon Tristram fand im Jahre 1858 in den noch südlicher gelegenen Säharadistrikten einen Steinschmätzer, dessen Vorliebe für die Salzhöhenzüge er erkannte, und dem er daher den sehr passenden Namen halophila (=: salzliebend) gab. Der große Oruitludog hat indessen in der Aufstellung dieser Spezies einen Trugschluß gezogen. Seine vermeintliche halo])hila ist nichts anderes als das Weibchen zu der bereits von Lichtenstein 'aufgestellten Art lugens (Männchen) gewesen. Dies haben die zur Frühjahrszeit an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen meinerseits ohne allen Zweifel klar gelegt. Wie ich nun diese mir aus der Litteratur hinlänglich bekannten V()gel zum ersten Mal in der Natur erblickte, ließ ich es mir sofort sehr angelegen sein, denselben nachzustellen und ihrer soviel wie möglich zu er- — 11 — legen. Sie können sicli nnu aber gar nicht denken, mit welcher Mühe icli audi nach den Nestern nnd Eiern dieser Vogelart suchte, da selbige noch nicht bekannt waren, und man ül)er die Fortptlanzungsgescliichte dieser Art so gut wie gar nicht unterrichtet war. Ein Ornitholog muß bekanntlich auch die Oologie in ausgiebigster Weise berücksichtigen, da gerade diese für die Systematik die wichtigsten und bedeutendsten Auf- schlüsse giebt. Es glückte mir nun — freilich nach langem Snellen — das Nest zu finden, welches in der Kaverne einer Erdscholle angelegt war und so stand, daß man es bei einiger Übung unschwer auffinden konnte. Einige Steinchen lagen lose verstreut vor dem Eingang der Höhle. In diesem Neste fand ich die frischen Eier nicht, sondern nur Fragmente von Eischalen, die mir deutlich zeigten, daß das Nest ausgeplündert worden war. Ich fand ein zweites, ein drittes, ein viertes Nest u. s. f., aber immer leer oder mit defekten Eischalen. Da gewahrte ich eines Tages ein Weibchen mit Nestmaterial im Schnabel, sah ihm nach, und bemerkte mii' genau die Stelle, welche es zur Anlage seines Nestes erwählt hatte. Nach Ablauf der vorge- schriebenen Zeit, wo das Nest bestimmt Eier enthalten mußte, suchte ich die Stelle wieder auf, und näherte mich voll freudiger Erwartung dem Neste. Aber o weh! auch das war leer und wieder lagen einige Eischalen im Neste und auf dem Rande desselben, wieder auch einige wenige Steinchen verstreut vor dem Eingänge der Höhle. Ich muß gestehen, daß mich beim Anblicke des leeren Nestes die helle Verzweiflung faßte: ich ergriff daher das Nest und warf es missmutig vor meine E'üße auf den Boden. Da kam mein Araberjunge, den ich als Träger meiner Jagdtasche und sonstiger Utensilien stets mitzunehmen pflegte und bereits ganz leidlich für die Nestersuche geschult hatte, zu mir herangesprungen und sagte mir: „Herr, du wirst nicht eher die Eier im Neste finden, bis der Vogel einen großen Steinhaufen vor dem Eingange der Höhle aufgeworfen hat." Einen Steinhaufen vor dem Eingang der Höhle"? Merk- würdig! Das gab zu denken. Zu denken auch, wer denn eigentlich der Räuber und Fresser der Eier war. Längst schon war mein Verdacht auf den Uromastix acanthinurus Bell gefallen, den ich als fast einziges Reptil die sonderbar wüste Salzgegend mit dem Steinschmätzer teilen sah. Doch hatte ich — 12 — den Gedaukeii immer zuriickoedräiigt . da dieses Kriechtier ausschließlich Pflanzenfresser sein sollte. Viele dieser Thsäbs — so wird der Acanthinurus von den Arabern genannt, welche ihn seines Fleisches wegen fangen und essen — hatte ich auch schon geschossen und gefangen und bemerkt, daß in jeder selbst- gegrabenen Höhle immer nur ein Reptil hauste, niemals zwei oder noch mehr. Die Eingangsstelle der bewohnten Röhre war zwar deutlich sichtbar, aber stets umgeben von einer Menge kleiner und größerer Steinchen, die offenbar beim Graben und Erweitern der Höhle mit den scharfen Krallen herausge- fördert worden waren. Nachdem ich nun drei Wochen lang fast unausgesetzt nach den sehr begehrten Eiern der Saxicola lugens gesucht hatte, fand mein Araberjunge ein Nest mit zwei eben dem Ei entfallenen Dunenjungen und zwei stark bebrüteten Eiern. Aber wie war das Nest konstruiert! Unter einer Erdkruste stand es tief in einer Höhle und war umschüttet von hunderten von losen Steinchen, Avelche den Eingang in die Höhle fest verschlossen und nur dem Vogel Einlaß gewähren konnten. Bald darauf fand ich ein zweites, ganz ähnlich konstruiertes und umschüttetes Nest und schließlich noch ein drittes, ebenfalls so angelegt. Jetzt wurde es mir klar: der Vogel hatte in dem Uromastix seinen Erzfeind, indem dieser die Nesthöhlen des Vogels systematisch aufsuchte nnd, lüstern nach den Eiern, plünderte. Es blieb daher dem Vogel nichts anderes übrig, als den Uromastix zu täuschen, wollte er die Existenz seiner Art nicht hinfällig machen. Er schleppte also eine Menge Steiuchen herbei und warf damit gleichsam einen großen Wall vor den Eingang der Höhle, wo er sein Nest anlegte, das Schlupfloch so klein wie möglich machend und da- durch das gefährliche Reptil zum Glauben veranlassend, die H(>hle sei von seinesgleichen bewohnt, und er habe in derselben nichts zu suchen. Thatsächlich beobachtete ich. wie Männchen und Weibchen mit Steinchen und Scherben im Schnabel angeflogen kamen, sie rasch am Eingange der Nesthöhle deponierten, und dann — ohne sich länger aufzuhalten — auf- und davonflogen, um die mühsame Arbeit weiter fortzusetzen. Das wird nun solange betrieben, bis der Eingang fast gänzlich verschüttet ist. i^egt dann der Vogel seine Eier ins Nest, so hat er fast zweifellos sichere Aussicht, die Eier auszubrüten und die — 13 — Jungen flügge zu atzen. Ganz älmlich benininit sich beim Nestbau die bereits erwähnte Dromolaea leucura Gmel., denn auch dieser Vogel legt sein Nest erstens sehr versteckt an und umschüttet zum anderen das Eingangsschlupfloch mit einem großen Haufen von einzeln zusammengeschleppten »Steinchen und Scherben. Nachdem wir nun die peträische oder steinige Sahara mit ihrem tj'pischen Tier- und Pflanzenlel)en in den gröbsten Um- rissen kennen gelernt haben, gestatten Sie mir wohl, daß ich Ihr Interesse auf einen anderen Charakter der Wüstenformation lenke, und zwai' auf den sandigen. Auch dieser Begriff darf nicht absolut gefaßt werden, denn er ist ein in sich sehr ver- schiedener und dehnbarer. Es giebt saudige Säharagelände. welche mit verhältnismäßig reichem Tier- und Pflanzenleben ausgestattet sind, andere wieder, wo man Tier- und Pflanzen- welt kümmerlich vertreten findet, bis zu solchen herab mit ertötender Gleichförmigkeit, Ode und Leblosigkeit, wo Tier- und Pflanzenlebeu nicht nur kümmert, sondern gänzlich aus- bleibt. Sand und nichts als Sand deckt sich dann mit dem Begriffe des Laien, den dieser von der Sahara aus den Be- schreibungen gewonnen hat. Solche Gelände müssen allerdings erschreckend sein : ihrer giebt es aber in ganz Tunis und Algier nicht, und nur die libysche Wüste scheint solche Strecken zu kenneu, wie wir von dem berühmten Reisenden Gerhard Rohlfs erfahren haben. Die sandige Bodenformation ist keineswegs so häufig, wie man sich wohl vorstellt. Nicht selten breitet sie sich dicht am Meeresgestade, und daher oft in unmittelbarer Nähe größerer Städte aus, so z. B. in Tripolis, dessen nächste Umgebung den Charakter einer Sandwüste aufs treft'lichste repräsentiert. In der Regel jedoch setzt die Saudformation nicht unmittelbar ein, sondern wird sanft und allmählich eingeleitet. In diesem Über- gang begrift'en gewährt uns die Gegend besonderen Reiz in der vorwiegenden Anzahl ihrer Reptilien. Hier treff'en wir die Walzen- schleiche (Chalcides ocellatus). welche sich vor unseren Augen in auffallender Geschwindigkeit in den Boden vergräbt, hier die schöne Zornnatter (Zamenis hippocrepis) und die Eidechsen- natter (Coelopeltis monspessulana), welche der smaragdgrünen Perleidechse (Lacerta pater Lat.) nachstellt. Käfer aus den — 14 — Gattungen Cicindela, Copris und Onitis schwirren surrend an einem vorüber, und der eifrige Pillenkäfer (Ateuclius sacer) läßt sich beim Rollen der Pillen in seinem FortpÜanzungs- geschäfte nicht stören. Die Ornis ist noch reichhaltig: Triel- und Brachvögel stellen den chitinbepanzerten Insekten nach, und zwischen den Feigenaupflanzuugen treiben Zwergohreulen, Nachtschatten, Rot- kopfwürger, Haubenlerchen und Sänger eigentlichen Sinnes ihr Wesen, während sich in hoher Luftregion einige Paare von Brach- schwalben neckend und miteinander spielend tummeln. Aber schon verrät die häufiger auftretende Dattelpalme (Phoenix dact^difera) den Wüstencharakter, und mehr und mehr ent- schwindet die bunte Pracht der Flora, bleibt ein Vogel nach dem anderen zurück. Zwar in den Oasen herrscht Leben und Treiben immer noch ; aber es ist ein anderes Bild. Die hoch- gewachsenen Palmen breiten in unbeschreiblicher Pracht die Fülle ihrer wuchtigen AVedel über den Wanderer und verleihen dem Ganzen einen majestätischen und würdevollen Ernst. Nur der Wiedehopf, der Tebib der Muselmänner, und die Palmen- taube verbergen sich in der Krone oder sitzen auf einem, im leichten Windstoß knarrenden Wedel. Das aber sind Charakter- vögel und stören die erhabene AVürde einer Oase nicht. Aber eine Gestalt bleibt doch Rätsel im eruststimmenden Palnien- hain : der Sperling (Passer hispaniolensis). Nicht unserer zwar, doch auch kein so sehr von ihm verschiedener, als daß man ihn nicht an seinem ewigen Gescheite wiedererkennen würde. Den Gesetzen der Harmonie hohnsprechend, hat er sich gerade die Krone der Dattelpalme zum Wohnorte erwählt und baut dort seine umfangreichen, nicht kunstlosen Nester. Wie war ich er- staunt, als ich in Tripolis, im Widerspruch mit der mich umg(4)eu- den Natur und ihren erhabenen Findrücken, fast auf jeder Palme einen dieser zudringlichen, heillos lärmenden Gesellen antraf. Beim Eintritt in die Wüste, in die Sahara der Araber, verlassen uns selbst diese Vögel, und es überkonnnt uns das Gefühl unsäglicher Verlassenheit. (Jluthitze und Totenstille umfängt uns. Dazu der dürre Boden, nur liici' und da von einem Halfabüschel durchsetzt, mit seinem monotonen (ieiträge: ein Meer von Sand, Avelches im Winde wogenartig liin- und her- getrieben wird und den Wanderer zu begraben drolii. Und — 15 — deuuocli inaugelt nicht jedes Leben. Langbeinige Pimelien stelzen vor nns graziös einher, verschiedene Arten von Atenchns durchwühlen den Mist der Kamele und Saumtiere, Heuschrecken und Fliegen umsummen uns. Nach ihnen machen zierliche Eidechsen Jagd, die zumeist der Gattung Acanthodactylus ange- hören. Der Wüstensteinschmätzer (Saxieola deserti Rüpp.) tanzt mit unbeschreiblichem Anstände um sein Weibchen : isabell- farbige Wüsteuläufer (Cursorius isabellinus) kommen querein geflogen und entlaufen wie vom Winde getrieben in kurzer Zeit unserem Gesichtskreise. Scharen von Wüstenlercheu fliegen vor unseren Füßen auf und enthalten manche gar seltenen und auffallenden Arten. Alle aber sind Kinder der Wüste mit unscheinbarem Federkleide, welchem der Sand seinen Ab- druck verlieh. Typisch und charakteristisch für die sandige Wüste ist ferner noch die Anthia sexmaculata, ein Käfer aus der umfangreichen Familie der Laufkäfer, sowie die ihm nahestellende, wie ein Schnellläufer hiuhuschende Anthia venator. Eidechsen und Schlangen nehmen gleich den Lerchen ein sand- farbenes Kolorit an. Das zeigt uns deutlich der Apotheker- Skink (Scincus officinalis), den die Natur mit wunderbaren Grabfiugern versehen hat, mit welchen er im lockeren Sand- boden ein E^ortbewegungsmittel besitzt, wie kein anderes Glied seiner Gruppe. In seiner meisterhaften Gestalt hat dieser Skink dem empfänglichen Gemüt des Arabers den größten Eindruck zu machen nicht verfehlt, denn er sieht ihn heutigen Tages noch für ein übernatürliches Geschöpf an und schreibt dem Genüsse seines Fleisches heilende und wirksame Kräfte zu. Das zeigt uns ferner die giftige Hornviper, welche tagsüber im Flugsande vergraben liegt, um bei Beginn der Dunkelheit das behörnte Köpfchen zu erheben und allen Warmblütern, den Menschen nicht ausgeschlossen, zum unheilvollsten Schrecken zu werden. Li gewaltigen Sprungsätzen entflieht der Erd- warau, einem kleinen Landkrokodil vergleichbar, vor der sich nahenden Karawane; überrascht man ihn jedoch, so stellt er sich mutig zur Wehr und springt den Saumtieren nach den Nüstern, dem Menschen ins Gesicht und gefährdet beide durch sein mit Zähnen scharf bewaffnetes Maul. Hier sind auch die wüstenfarbigen Fenneks mit den großen Lauschern und die niedlichen Springmäuse zu Hause, die mit Gedankenschnelle auf — 16 — den langeu HiBterfüßeu vor ims herluischeu, so daß ilineii unser Auge kaum zu folgen vermag. Zur Nachtzeit hört mau das Gebelfer der Schakale und das stöhnende (legrunze der Hyäne, welche das Beduinenzelt umlagern, um ein schlafendes Pferd oder ein wiederkäuendes Rind zu überfallen. Aber die wachsamen Kabylenspitze, einer eigenen Rasse angehörig, haben sie frühzeitig gewittert und erheben nun ein in allen Tonlagen schallendes Ge- läut : sie wehren mit vereinten Kräften dem schleichenden Nacht- räubergesindel die Ein- und Überfälle in das Lager ihres Herrn. Und endlich können wir nicht Abschied von dieser Wüste nehmen, ohne noch zweier Geschöpfe gedacht zu haben. Eins davon ist der Strauß, der nach den Meinungen der Alten halb Vogel, halb Vierfüßer sein sollte, und den der Araber nach seiner wunderbaren Gestalt in das Netz seines Märchenge- wandes gezogen hat. Er schrieb dem grtjßen Vogel einen gewal- tigen Übermut zu. der ihn veranlaßte, einst mit dem Trappen einen Wettflug gegen die Sonne zu unternehmen. Der Ti-appe war gottesfürchtig und betete ein ..luschallah", als sie sich erhoben, der Strauß aber sah verachtend auf das Gebet des Trappen und vertraute auf seine eigene Macht und Kraft. Bescheiden flog der Trappe dahin, während der Strauß sich gleich hoch erhob. Näher und näher kam dieser der Sonne, welche ihm seine Schwingen sengte und ihn zu Boden stürzen machte. „Und noch heute," — schließt der Araber seine Mär — „siehst du des Sturzes Zeichen auf seiner Brust, heute noch die verbrannten Schwingen, die er nicht mehr lüften und mit denen er sich nicht vom Boden erheben kann". Das andere Ge- schöpf, dessen wir wenigstens gedenken müssen, ist das graziö- seste und herrlichste aller Tiei'e, die Gazelle nämlich, die behende Antilope, deren Vollendung als Wüstengeschöpf nur der zu erfassen imstande ist, dem das Glück zu teil wurde, sie selbst in jener Gegend gesehen zu haben. Dann erstaunt er weiter nicht, wenn er hört, daß der Araber die Zierlichkeit und Anmut ihres Körpers vergleicht mit den Eigenschaften seines Mädchens, und deren Augen dem Glanz und der Tiefe der Augen seiner Geliebten. Die bei weitem häuflgste Bodenformatiou der Algierischen und Tunisischen Sahara ist aber die in der Meeresdepressiou liegende, mit mergel- oder thonartigem Grunde versehene Sebklia- gegend. Ihr sind die vielen (Jhotts und Sebkhas eigen, jene — 17 — Wasserbecken, die im Winter mit einer großen Menge von Wasser angefüllt sind, im Sommer aber ansdünsten und zum Teil gänzlich trocken dastehen. Der lettige Boden erhärtet alsdann in der trockenen Luft, und wenn die Sonne auf ihn scheint berstet er und stellt ein wunderbares Geflecht von zu vielen Poh'gonen zerrissenen Figuren dar. Dieser AVüstencharakter bedeckt unabsehbare Strecken in den unkultivierten Gegenden Nordwestafrikas und enthält eben- falls sehr charakteristische Pflanzen- und Tierformen. — Der Same einer Tamarix wird vom Winde in die Ebene hinaus- getragen und bleibt an einer ihm günstigen Stelle liegen. Regen fällt darauf und in der warmen Luft keimt und wächst er rasch lieian. Schon hat er sein Köpfchen über den Grund erhoben, als die Unbill des Sturmes und Unwetters ihn zu vernichten droht. Allein er hat festen Fuß gefaßt, das Würzelchen hat sich verzweigt und hält die Erdkrume fest umklammert. Wieder setzt der Regen ein und macht den harten Boden gefügig zum Weitereindringen der Wurzel. Er- frischt durch denselben und angeregt zugleich thut das Pflänzchen, was in seinen Kräften steht, und wächst nun zu einem ansehn- lichen Strauche heran. Nun mag der Wind fegen, wie er will: es steht festgewurzelt im Erdreich. Doch der Wind bringt Berge von Sand lieriiber und droht die Pflanze zu begraben und gänzlich zu ertöten. Er bedeckt sie thatsächlich mit Sand über und über, so daß nichts mehr von dem Strauche zu sehen ist. Aber der Sturm rast weiter, nimmt eine andere Richtung und fegt die eben hingewehten Milliarden von Sandkörnern wieder anderwärts hin. W'ohl vernichtet er dann da, wo er liegen bleibt, lausende von Lebewesen, aber unsere Tamarix ist gerettet. Nun wird sie wetterfest, breitet in der Erde weiter und weiter ihr Wurzelgeflecht aus und erstarkt an ihren oberen Teilen zu ansehnlichen Ästen und Zweigen. Der Wind arbeitet je länger, je mehr an der Vernichtung derselben, wühlt das Erdreich um sie herum auf. und alles, was niclit niet- und nagelfest ist, trägt er mit sich fort. So kommt es, daß die Pflanze einen erhöhten Standpunkt geAvinut und allmählich einen Hügel krönt, während das übrige Erdreich wohl IV2 — 2 Fuß und mehr noch unter ihr liegt. Was bei diesem Pflänzchen in jener Zeit vorgegangen ist, das wickelt sich l)ei tausend anderen in 2 — 18 — gleicherweise ab, so daß das g-anze Gelände den Eindruck er- weckt, als liätte dasselbe vulkaniscli gearbeitet und Hiigel auf- geworfen! Diese uns nuumelir interessierende PHauze ist die Taniarix gallica var. bracliystitis, wie ich von einem fi'anzösischen Botaniker, der in Biskra sammelte, in Erfahrung gel)raclit liabe. Wenn die Pflanze durch mechanische Eingriffe, durch Roden der Beduinen oder Al)weiden der Dromedare zurückgeht oder stirbt. so macht der Hügel wiederum anderen Pflanzen Platz, so einer Salicornia frutescens, welche für diese (Tegend ebenfalls charak- teristisch ist und ihr ein eigenartiges l-lepräge vei'leiht. Eigenartig wird auch das Tierleben auf diesem Boden. Erschreckt fliegt vor den Tritten des ungefügigen Kameles mit fast eulenartigem Fluge der blaßfarbene Ziegenmelker (Capri- mulgus aegyptius Licht.) auf, der jedoch sofort wiederkehrt, um sich auf die beiden Eier zu setzen, die in wunderbarer Harmonie direkt dem Boden aufgelegt und angepaßt sind. Die statiöse Kragentrappe (Otis hubara) läuft mit emporgerecktem Halse vol' uns hin und her. So furchtlos und zutraulich sie sich auch vor dem Kelter zeigt, so ungeheuer scheu vor dem zu Fuß auf sie Jagd machenden Menschen. Es ist daher verhältnismäßig leicht sie vom Pferde herab oder aus dem Wagen zu erlegen, schier un- möglich aber zu Fuß ihr nahe zu kommen oder sie anzuschleichen. Auf den Tamarixbüschen sitzen, zumal wenn ein Flüßchen mit abfallenden Uferwänden in der Nähe ist, die farbenprächtigen Bieuenfresser und kontrastieren in ihrem Farbeuschmelze zu der monotonen, graufarbigen (-regend. Und nicht nur der gewöhn- liche, auch in Süd-Europa bereits auftretende Merops apiaster zeigt sich uns dort, sondern auch noch der weit distinguiertere, weil farbenprächtigere Merops persicus. Die Salicorniastauden umhüpft in zierlicher ^^'eise mit keck emporgerichtetem Schwänze die kleine, niedliche und seltene Drymoeca saharae, welche mit dem ebenfalls typischen Crateropus numidicus gerade diese (legenden teilt und bevorzugt. Auf den steinigen und sandigen Plätzen aber erheben sich knarrenden Fluges die Wüstenhühnei'. jene herrlichen (iebilde der Sahara, welchen die Wüste ihre Eintönigkeit, aber auch ihre Nuancen und ihre wunderbaren Earbentöne, sowie die Übergänge in dieselben verliehen hat. Vier Arten bewohnen die Algierische und Timisische S;ihara. <'iiie ]>rä('htiger als dir — 19 — andere, um den Preis der Scliöuheit miteinander buhlend und wetteifernd. Wem jemals der Vorzug zu teil geworden ist, diese herrlichen Geschöpfe in der Freiheit zu beobachten, der wird voll sein des Lobes, mit welcher Meisterschaft Mutter Natur nicht nur das Farbenkleid dieser Hühner der Wüste anzu- passen bestrebt war, sondern auch — was gleichbedeutend ist — das Wesen dieser Geschöpfe und den Charakter derselben dem des Bodens und der Gegend. Hat uns bis jetzt die Wüste mit ihrem wunderbaren Farben- spiel gefesselt, so mag gesagt sein, daß sie auch der Klänge nicht entbehrt, die ergreifend des Menschen Herz und Gemüt erfassen. Wie oft hat mich das melodische Liedchen der Isabell- lerche (Calandritis l)rachydactyla Leissl.) geradezu wieder auf- gerichtet und von neuem belebt, wenn ich, bewältigt von der Glut des Tages, apathisch gegen alles mich Umgebende zu werden anfing. Da habe ich es schätzen gelernt — und die wunderbare Kraft gepriesen, die Mutter Natur einer winzigen Vogelstimme verleihen konnte Viele Bilder stehen da meiner Er- innerung fest eingeschrieben, eins davon möchte ich wiedergeben. Wir befinden uns in der Meeresdepression. Es ist um die heiße Tageszeit. Die Sonne ist nicht voll sichtbar am Himmel, sondern läßt, durch einen Dunstschleier verhüllt, nur ganz flüchtig ihre Umrisse erkennen. Aber um so gewaltiger ist sie in ihrer Wirkung. Längst schon hängt kein Tröpfchen frischen Morgen- taues mehr an den Grashalmen, unheimliche Stille und Schwüle umfängt uns, öde und trostlos dehnt sich die Landschaft aus. Auf dem harten steinigen oder sandigen Boden flimmert die Luft zu sichtbaren Gasen geballt, und stechende Schmerzen im Kopf, in Leib und Gliedern belästigen den Menschen. Seine Lippen springen auf und werden wund, die Speicheldrüsen versagen ihren Dienst, und der Gaumen wird trocken, der Atem heiß und übel- riechend. Längst schon trägt das Reittier den Kopf zu Boden tief geneigt und setzt geschwächt einen Fuß vor den anderen. Jetzt schreit es von Durst gepeinigt nach Wasser, ein die Ohren marternder und Mitleid erregender Moment. Stundenlang reiten wir so dahin. Plötzlich aber richten wir uns auf im Sattel. In der Ferne winkt eine weite Wasserfläche. Palmen stehen um dieselbe, und Menschen und Tiere sieht mau daran ihren Durst löschen. Voll Muts spornen wir unsere Tiere an 2* — 20 — uach der uns Allen Labuug verlieissenden Stelle. Al)er was ist das? Nicht näher rückt der See, so schnell wir auch reiten mögen; undeutlicher werden seine Umrisse. Palmen. ^Menschen und Tiere verschwinden, und das Wasser zerrinnt vor unsereii Blicken in tanzender Luft. 0 weh 1 es ist das Gebilde des Teufels : eine fata morg-ana ! Enttäuscht knicken wir zusammen und bemitleiden uns selbst und unsere Tiere. Steten und unaufhaltsamen Schrittes ist aber die Zeit vorgerückt. Schon geht die Sonne zur Rüste, ihre Strahlen fallen nicht mehr sengend und brennend, sondern schräg und wohlthuend, und ein kühlender Wind streicht über die Fläche dahin. Wir haben nicht geahnt, wie schnell die Stunden ver- gingen, als wir auf das Phantasiegebilde lossteuerten. Jetzt fügen wir uns mit arabischem Gleichmut in die unvermeidliche Lage, und nur noch ein kleiner Rest von Unbehagen und Mißmut ob der Enttäuschung bleibt in uns zurück. Da steigt jubelnd und trillernd die Isabelllerche dicht vor uns in die Höhe. Anfangs beachten wir sie kaum, doch lauter und lauter wird die Strophe, immer tiefer und schmetternder ihre Weise, bis sie zu einem wahren Meisterwerke heranreift. Entzückt lauschen wir nun dem kleinen Sänger, und neidlos preisen wir in seinem Lied des Vögelchens unvergleichlichen Frohsinn. Aber auch zum Beispiel wird die Strophe. „Sei zufrieden mit deinem Lose und deiner Lage, bald Avirst du deinen Mund netzen mit Wasser, welches dir gegen Abend beschieden sein wird, — Inschallah!" (So Gott will!) ist die Mahnung und Verheißung, die wir der lieblichen Strophe unserer Lerche entnehmen. Wahrlich. Mutter Natur hat sie nicht ver- geblich gerade dieser Stelle zugewiesen! LTnd mit dem, daß wir die Falten auf unserer Stirue glätten und den Mißmut aus dem Herzen bannen, winkt uns auch die Labung verheissende Stelle — das Ziel unserer heutigen Reise — , ein mit Dattelpalmen umgebener Brunnen, der uns mit seinem köstlichen Wasser eni nickt und reichlich für die erlittenen Strapazen entschädigt. So kann die Strophe eines kleinen Vögelchens auf des Menschen Herz belebend einwirken, ja ihm zum Beispiele werden, wenn er verzagt und mißmutig zusammenbrechen will unter der Unbill des Tages! 21 - Acrosaiinis Frischmanni H. v. Mey. Ein dem Wasserleben angepaßter Rliyncliocephale vuu Solenhofen. Von Prof. Dr. A. Andreae in Heidelberg. (Mit Tafel I und II.) Als ich im Frühjahr 1890 die ansgedehnteu Steinbrüche in dem lithographischen Kalkstein der Gegend von Solenhofen besuchte, wurde mir in Eich statt ein recht vollständiges Exemplar eines kleinen Sauriers zum Kauf augeboten. Schon bei flüchtiger Betrachtung war leicht zu erkennen, daß das Exemplar zu der recht seltenen Gattung Acrosaunts gehöre, wie aus der ganzen Körperform, dem auffallend spitzen Kopf und den sehr charakteristischen Zähnen hervorging. — Nach meiner Rückkehr empfahl ich daher das Exemplar der Straß- burger palaeontologischen Sammlung zum Ankauf, der auch vollzogen wurde. Der Direktor dieser Sammlung, Herr Prof. E. W. Be necke hatte die Güte, mir das interessante Stück zu näherem Studium und zur Beschreibung anzuvertrauen, wofür ich ihm meinen verbindlichsten Dank hier abstatte. Soviel ich weiß, existieren von Acrosaurus bisher nur zwei beschriebene resp. in der Litteratur erwähnte Exemplare, außer dem obigen, was entschieden das am besten erhaltene ist. Diese beiden Exemplare wurden von H. von Me 3^ er in seiner „Fauna der Vorwelt, Reptilien aus dem Lithographischen Schiefer etc." 1860, p. 116 beschrieben und das eine derselben auf Taf. XII. Fig. 6—12 abgebildet. \) Dieses Exemplar stammt ebenso wie das hier beschriebene vom Bluniberge bei Eichstatt, die nähere Herkunft des anderen offenbar sehr schlecht erhaltenen Stückes ist unbekannt. ') Das abgebildete Exenii)lar betindet sich nach gütiger Mitteilung von Herrn Prof. von Zittel im Münchener Museum. — 22 — Erhaltungszustand. Das zu bescliieibemle Exemplar ist vollständig ei'halten und liegt das Tierchen auf der linken Seite gerade ausgestreckt, mit etwas lierabgebogenem Schwänze'^ und nach rückwärts gewendeten Extremitäten. Um die zarten oft nur im Abdruck erhaltenen Knochen des Skelettes herum erkennt man die Körpersilhouette besonders am Schwanz, Rücken und in der Nacken- und Kehlgegend, dieselbe ist durch ihre etwas glattere Gesteinsbeschaffenlieit ausgezeichnet und etwas erhaben. — In der Mitte des Rumpfes liegen Anhäufungen von grobem späthigen Kalk, welche den feineren Bau hier V(^ll- ständig zerstört haben. In der Beckenregion ist ein Teil des Gesteines ausgebrochen. — Unser Exemplar ist im wahren Sinne des Wortes ein Habitus -Exemplar, jedoch sind die ein- zelnen Elemente des Skelettes nicht überall in wünschenswerter Vollständigkeit oder Schärfe erhalten. Von der ausserordentlich dünnen Gegenplatte sind nur wenige Fragmente vorhanden und ist der Rest wahrscheinlich schon grösstenteils beim Sammeln oder rohen Präparieren verloren worden. Allgemeine Körperforni. Die Gestalt, welche an dem vorliegenden, in ganz ungestörtem Zusammenhang erhaltenen Exemplar vorzüglich zu erkennen ist, gemahnt an eine sehr schlanke und langgestreckte Eidechse, bei welcher der Schwanz beträchtlich länger ist als Kopf und Rumpf zusammen. Der Kopf ist ziemlich lang und auffallend spitz : er erinnerte H. V.Meyer an den Kopf eines ,. Vogels" oder eines „Insekten- fressenden Säugetieres", auch demjenigen mancher spitzköpfigen Baumschlangen gleicht er im Habitus. — Die sehr kurzen Ex- tremitäten, von welchen die vorderen etwas kleiner sind als die hinteren, zeigen einen mehr zum Schwinnnen als zum Laufen geeigneten Bau. Für ein dem Wasserleben gut augepasstes Quadruped ist die Grösse des Tieres eine auffallend geringe. — Nachstehende Tabelle gibt die Körperdimensionen. I. des neuen Exemplars von Acrosanrns ; IL des älteren Exem])lars, nach Angabe und Abbildung von H. von Me 3' er und 111. der nahe verwandten, aber viel grösseren Gattung Plcuroscuous nach dem schönen von Lortet^) kürzlich beschriebenen P. Goldfitssi ') Loi'tct, Los rcptile.s foissiU's du Imssiii du Hlunu'. Aldi. d. .Alus. (Vhist. nat. de Lyon t V. 1S92. — 23 H. V. Mey. im Museum von l^yun, welclies aus dem OlnMen Jura YOU Ceriu stammt: da die Schwanzspitze hier fehlt ist dieselbe nach einem von Solen hofen stammenden Exemplar von dem spezitisch identen Ancjuisd/ir/ts (H. v. Meyer. Eept. d. Vorw. etc. 1860. Tat". 14. Fig-, 2) ergänzt. No. I. No. IL No. III. Ganze Länge .... 200 luni = 100 o/o 185 mm = 100 "1^ ■?1350nim = 10()"/o Litnge d. Kopfes . . 20 .. = 10 «/o 21 ., = 11,30/0 85 „ = 6,30/0 (1. Halses . . ?7 , = 3,50/0 ?6 , = 3,20/0 25 .. = 1,8 0/0 (1. Eumpfes . •?5U = 250/0 ?45 ., = 24,50/0 320 „ =23,70/0 (l. Schwanzes 123 ^ 61.5 0/0 113 .. = 61 0/0 ?92() , =68.10/0 Höhe (l. Körpers . . 11 ,. = ö7o — — — — Länge d. Vorderextr. 13 „ = 6,50/0 — — 61 , = 1,70 0 (1. Hinterextr. 16 1' ~-~~ 8% — — 95 „ = 7 0/^ Die l)eiden mit einander verglichenen Exemplare von Acro- saurus (No. I. u. II.) stimmen in ihren Grrjßenverhältnissen nalie miteinander iibereiu, so daß die Abweichungen wohl auf Rech- nung individueller Variation, sowie von Alters- und Geschlechts- unterschieden sich bringen lassen : es liegt also kein Grund zu einer spezifischen Abtrennung vor. Die Beziehungen zu der oben verglichenen Gattung Pleurosaurus wird später besprochen werden. Die Wirbelsäule bestand bei unserem Exemplar etwa aus 150 — 160 Wirbeln/) von welchen etwa () — 7, sehr undeutlich erhaltene, auf die Halsregion, einige 30 auf den Eumpf und 120 auf die Schwanzregion fallen. Das zweite Exemplar hat etwa 150 Wirbel, von welchen mindestens 38 auf Hals und Rumpf und 112 etwa auf den Schwanz kommen. Der ver- glichene Pleurosaurus hat nach Lortet 5 Cervical-, 43 Dorsal-, 2 Sacral- und 57 Caudal- Wirbel, ohne die fehlenden Schwanz- wirbel, welche sich mindestens auf die gleiche Zahl der vor- handenen Caudalien lielaufen. — Die Wirbelkörper sind tief biconcav und waren in der Schwanzregion sogar durchbohrt, wie Fragmeute der Gegenplatte mit durchgebrochenen Wirbeln erkennen lassen. Nachstehende Beschreibung bezieht sich auf *) Die Zahl der Rumpl- und Halswirbel ist Ijei beiden Exemplaren wegen mangelnder Erhaltung nicht genau festzustellen. — 24 — die Caudal -AVirbel. welche allein eine hiureicliend gute Er- haltung besitzen. Die Neuralbögeu sind mit den Wirbelkörpern fest verbunden und gleichen in ihrer Form denen von Hatlcrla und Palaeohatteria, sie haben deutlich ausgebildete Praezj'gapo- pliysen und einen ziemlich schmalen und kurzen, schräg nach hinten gewendeten Dornfortsatz. Au der Basis des Neural- bogens liegt in der Mitte eine flache Grube, wie sie H. v. Meyer bei seinem Anguisaurus beschrieb. Querfortsätze, die bei Ho- moeosaurus stellenweise gut entwickelt sind, wurden nicht be- obachtet. Die Zwischenwirbelmasse, welche die unteren Bögen trug, war ziemlich breit. Eine Querteilung von Wirbeln, wie sie in dem Schwanz von Hatteria und auch von gewöhnlichen, sclilankschwänzigen Eidechsen vorkommt, war nirgends vor- handen. Die unteren Bögen (Haemapophysen) sind in der ganzen Schwanzregion w^olil entwn'ckelt. Es sind gabelförmige Knochen, die im Vergleich zu Hatteria einen ziemlich weiten Bogen und kurzen Fortsatz zeigen. Eine das Gabelstück oben schließende Quersprosse (ein Intercentrum), wie sie H. v. Meyer und L ort et bei Pleuresaurus (resp. Anguisaurus) beobachteten und wie sie auch bei Hatteria und den Geckonen vorkommt, fand ich bei Acrosaurus nicht. — In den iibrigen nicht erhal- tenen Teilen der Wirbelsäule wird wohl grosse Übereinstimmung mit Pleurosaurus herrschen. Oben geschilderte Verhältnisse der Schwanzwirbel legen die Annahme nahe, daß der Schwanz nicht drehrnnd sondern seitlich etwas zusammengedrückt war. Die Rippen, deren Anzahl offenbar eine ziendich große war, sich aber nicht genau ermitteln läßt, waren wohl wie bei Pleurosaurus an allen Rumpfwirbeln vorhanden ; dieselben sind jedoch nur im vorderen Teile im Abdruck zu erkennen, es sind hier einfache, einköpfige Lacertilierrippen. Das Abdominalskelett, von welchem an dem H. v. Mey er- sehen Stücke nur Andeutungen vorhanden waren, ist an unserem Exemplar sehr gut zu sehen. Dasselbe war wohl entwickelt und bedeckte die ganze Unterseite des Rumpfes zwischen den Extremitätenpaaren. Jedes Element besteht aus einem deutlich gezipfelten Mittelstück und zwei Seitenstückni, ganz wie bei Homoeosaurus und Hatteria}) Die Zipfel des Mittelstückes sind *) cf. L. von Aiiimoii HiMuoeiiiSiuiius i\liu\iiiiiliaiii. Al)h. il. k. l)a\i'. Ak. a. Wiss. II. CI. 1885. pg. 517 u. f. — 25 — überRll mit ihrer Spitze nach vorne gewendet. Die Anzahl der Bauchrippeu-Elemeute war wohl doppelt so groß als die der Rnmpfwirbel, wie bei Hatteria, doch läßt sie sich leider nicht genau feststellen, da das Abdominalskelett an einigen Stellen zerstört und unterbrochen ist. Der Schädel erscheint sowohl in der Seitenansicht, sowie in der Ansicht von oben (H. v. Mey ersches Exempl.) auffallend spitz dreieckig. Er beträgt Vio der ganzen Körperlänge und ist etwa 2 mal so lang als l)reit und 2V2mal so lang als hoch, i^uffallend sind die großen Augenhöhlen, welche an beiden Exemplaren etwa 5 mm lang und 4 mm breit resp. hoch sind. Dieselben haben au meinem Exemplar eine ovale (Gestalt und sind vorne etwas schmäler als hinten. Sie enthalten einen Scleroticalring, von dem ein zarter Abdruck und an einer Stelle auch noch ein Stückchen der Knochenplatte selbst vorhanden ist.\) Die langen, schmalen, ziemlich weit vor den Orbita ge- legenen Nasenlöcher sind an dem Exemplar No. II. gut zu er- kennen. Ein Parietalloch war nicht vorhanden, ebenso wie bei Pleurosaurus. Von einer größeren, hinten gerundeten, scheinbar geschlossenen und vogelähulichen Schädelkapsel, wie sie die H. V. Me 3^ er sehe Abbildung anzudeuten scheint, ist bei dem neuen Exemplar nichts zu sehen. Der hintere Rand der Augen- höhle wird jedoch sicher von einer zarten Knochenplatte ge- l)ildet, von welcher nach oben und unten hin Fortsätze aus- gehen, die sich in ihrem weitereu Verlauf nicht verfolgen lassen, es ist dies das auch für Pleurosaurus charakteristische Post- orbitale. — Der Unterkiefer ist sehr lang und schmal, er mißt 22 mm und setzt sich deutlich aus verschiedenen Elementen zusammen, von welchen z. T. die Nähte auf dem Abdruck zu erkennen sind. Man sieht unter dem langgestreckten Dentale ein ebenfalls sehr langes schmales Operculare (resp. Spleuiale) liegen, welches an den gleichen Knochen bei den Pythono- ') Scleroticalplatten rinden sieh außer bei einigen Vögeln (namentUcli bei Nachtvögeln wie Eulen), bei Pterosauriern, bei einigen Anomodunten. bei den marinen lehthj-osaureu und Pythonomurphen und unter den Rhyncho- cephalen nur bei den kleinen terrestrischen Euposaurus von (Jerin. Sie deuten auf eine große Aceoraodationsfähigkeit der Pupille, weshalb sie bei Nacht- und Däninierungstieren. sowie bei solchen, die wohl zuAveilen liclitarme größere Meerestiefen aufsuchten, vorkumnieu. — 26 — iiiiiiplieii eriinirrt . die untere Begreuzuiig des Augulare ist gleichfalls kenntlich und das Articulare bildet einen nach hinten gewendeten sehr ausgesprochenen Fortsatz, auf dem udcIi ein Teil des Knochens erhalten ist, welcher auf dem ganzen librigen Unterkiefer fehlt. Die anderen Unterkieferknochen und auch das Quadratum sind nicht erhalten. Die Bczahnung des Unterkiefers wurde von H.v. Meyer an seinem Exemplar untersucht und beschrieben. Es heißt da- selbst (1. c p. 116): „Bei gehöriger Beleuchtung überzeugt man sich mit Hilfe der liupe von einer, die Mitte des leistenförmigen Unterkiefers einhaltenden, einfachen Reihe Zähne, von denen 6 auf eine Strecke von 6 mm gehen. Die Zähne sitzen dem Kiefer nicht auf, sondern haben denselben offenbar von unten nach oben durchbrochen. Sie besitzen ül)ereinstimmende Form, werden, je weiter vorn sie auftreten, um so kleiner und folgen dicht aufeinander, doch ohne sich zu berüiiren. Sie sind lang, flach und niedrig, einen Ijängenkamm darstellend, aus dessen ungefährer Mitte sich eine kaum merkliche hinterwärts geneigte Hauptspitze erhebt, deren äußerstes Ende mit einer schwachen ebenen Abnutzung versehen ist: auch glaubt man eine freilich überaus schwache Streif ung des Schmelzes wahrzunehmen. Der vor und hinter der Hauptspitze liegende Zahnteil erweitert sich seitlich nur schwach, so daß er auch in diesem Betracht kaum den Anspruch auf eine Nebenspitze machen kann. Das Profil der Zähne erinnert au gewisse Zähne von Acrocbis und Hiibodus."' — An unserem Exemplar sind nur die Zähne des Oberkiefers meist im Abdruck zu sehen, sie entsprechen im wesentlichen der Beschreibung H.v. Meyers, d.h. jeder Zahn zeigt eine auf beiden Seiten verbreiterte Basis, die (■)fters kleine Neben- spitzeu bildet. Sie haben die gleichen Dimensionen wie bei dem anderen Exemplar im Unterkiefer und nehmen auch \o\\ vorn nach hinten an Größe zu. Der zweite und ein Teil des dritten Zahnes von vorne sind nicht nur im Abdruck, sondern auch ihrer Substanz nach erhalten und sind euacrodont.M — Der vordere Teil des Kiefers trug wie bei Hatteria je ein liaken- ') Do 11(1 bezeichnet als enacrodont, im (iegensatz zu protacvodimt, die tv])iscli aci'iiddiitcMi Zälme. ■während letztere i>ewissennaßen den riiery-anii' des iirHi)riini.;li(di thecodonlon Bozahiiiiiig zur acrtidonton liildeu. Bull. Soc Beige de gi'ol. T. V. Nv. Nt. sur Ic ihanipsosaure. Separat. \\. Ki — 27 - - artiges Zäliuclieu, von welchen dasjeuige des Unterkiefers vor dasjenige des Ober- resp. Zwisclienkiefers eingriff. — AVas H. V. Meyer an anderem Orte (X. J. f. Min. 1861, p. 86) über die Zähne von Anguisauriis f'= Pleiirosaurus) sagt, mag hier angeführt werden. Es heißt dort, „sie sind nach demselben Typns gebildet, wie die Zähne, welche es mir gelang, an dem Acrosaunis einem viel kleineren Tier aufzufinden, verraten aber ein anderes Genus. Die Krone der viel kleineren Zähne des Acrosaurus verläuft nach vorn und hinten in einen niedrigen Kamm, und die unmerklich hinterwärts geneigte Hauptspitze ist seitlich, nach außen und nach innen aufgetrieben, während die Zähne des Angiiisaurus nur nach vorn die niedrig kamm- artige Verlängerung besitzen und von einer seitlichen Auftreibung überhaupt nichts wahrnehmen lassen, weshalb bei diesen die Hauptspitze flach erscheint. Die Zähne zeigen keine eigent- lichen Wurzeln und sind daher auch nicht in getrennte Alveolen eingekeilt: sie durchbrechen vielmehr vertikal den Kiefer mit dem sie verwachsen zu sein scheinen, dabei aber scharf begrenzt aus ihm herausstehen : auch ist die Grenze des faltigen Schmelzes deutlich zu verfolgen". Nach einem in der Heidelberger Samm- lung^) beliudlichen, im allgemeinen schlecht erhaltenen Exemplar von Pleiirosaurus, besaß diese Gattung euacrodonte Zähne, deren Spitzen von Schmelz bedeckt sind und die an ihrer Basis durch eine Verbreiterung des Schmelzes miteinander in Verbindung Stauden (cf. Taf. IL Fig. 6 u. 7). Der Brust- iiiid Heckeiigürtel ist leider bei Acrosaurus fast unbekannt. An dem H. v. Meyer sehen Exemplar ist nichts davon erhalten und an dem unsrigen ist die Eegion des Becken- gürtels ganz weggebrochen. während in der Region des Brust- gürtels vor den beiden aufeinander liegenden Humeri sehr un- deutliche und zarte Abdrücke zu sehen sind, die ich mit voller Sicherheit nicht zu deuten wage. Zwei nach außen convexe, gekrümmte Linien, die je ein halbkreisförmiges Feld eben ein- schließen, sind vielleicht als die Abdrücke des Innenrandes der Coracoiden anzusehen; unter denselben ist noch eine feine, M Der Director der Heidell^erger palaeitiitdlogischen Samniluni>\ Herr Hofrat B ü t s c h 1 i liatte die Güte mir das betreffende Exemplar zur Unter- suchung anzuvertrauen, wofür ich ihm hier meinen besten Dank ausspreche. — 28 — gerade Linie im Abdruck vorhanden und vor derselben eine feine gebogene in der Mitte gezipfelte Linie, auf deren abwärts gewendetem Schenkel noch Knochensubstanz erhalten ist; man könnte geneigt sein, au eine Interclavicula (resp. Epistenium) bei letzterer zu denken. Eine isoliert liegende mediane Baucli- rippe kann es kaum sein, da diese umgekehrt mit der Spitze nach vorne gewendet liegen und gerade die vorderen, ganz un- gestört erhalteneu Abdominalskelettelemente auch eine andere Gestalt besitzen. Der von Lortet (1. c. p. 8()) folgendermaßen angeführte Knochen von Pleurosaurus „a gauche, au-dessus de Tomoplate et de Tos coracoide se trouve le sternum et la clavi- cule gauche formaut un T" ist wohl jedenfalls auch eine Inter- clavicula und kein Sternum. Die Vorderextremitäten sind beide erhalten, nach hinten gewendet und bedecken sich teilweise, was eine scharfe Er- kennung einzelner Phalangen erschwert. Vom rechten Humerus ist ein zarter Abdruck vorhanden, auf dessen distaler Hälfte noch Knochensubstanz liegt, w^elche jedoch sehr zerdrückt ist. Epicondylar foramina waren w^ohl nicht vorhanden, ebenso wie sie bei Pleurosaurus zu fehlen scheinen.^) — Die Länge des Humerus beträgt etw^a 4 mm, seine Breite ungefähr 1 mm. Von den beiden Uuterarmknochen, Radius und Ulna, sind ebenfalls Abdrücke da, die nebeneinander liegen; diese beiden Knochen sind in der Mitte des Schaftes etwas mehr eingeschnürt als der Humerus, sie sind untereinander sehr ähnlich und ihre Länge beträgt etwas mehr als die Hälfte des Oberarmes. Die Größen- verhältuisse des Ober- und Unterarmes entsprechen ziemlich genau denen am H. v. Meyer sehen Exemplar. Bei dem von Lortet (1. c.) beschriebenen Pleurosaurus ist die Länge von Ober- und Unterarm weniger verschieden und beträgt 20 nun zu 14,5 nun und nicht wie bei unserem Acrosaurus 4 mm zu 2 nun. ~ H. v. Meyer glaubte an seinem Exemplar „auch An- ') A. Wai>-ner (AWi. d. Ak. d Wiss.. 3Iüiu-lu"n. !». Bd., 1. Alit.. 1S(51. p. l()(ii boobiU'htete allerdings bei einem Exenii)lar von Aiii/niKininis ein tiben abgel)r()rlienes Knuchenstück, das am nnteren Ende erweitert war und auf seiner Innenseite ein Loch zeigte. Kr vermutete darin einen llninerus mit Epicondylart'oranien. Es wiire möglicli. da 1,1 bei diesen Wassertieren die be- treffenden Foramina zwar im allgemeinen versclnvunden waren aber liie nnd da noch andeutungsweise vorkämen. — 29 — deutungeu von Knöchelchen der Handwurzel sowie von Fingern wa]ii'zunehmen'\ Bei unserem Stiick ist an Stelle des Carpus eine etwa 1 nun l)reite glatte Gesteiusfläche zu sehen, welche von 2 feinen Abdominalrippen durchkreuzt wird, die Handwurzel war also jedenfalls knorpelig, was jedoch vielleicht auch als ein Jugendmerkmal gedeutet werden darf. — Die 5 E'inger sind in ungestörter Lage vorhanden, aber die zarten Abdrücke der Hände decken sich ziemlich ungeschickt. Jedenfalls war keine der Zehen abstehend oder gar opponierbar. Die Phalangen- zahl (ohne die Metacarpalien, welche sich von den anderen Phalangen übrigens nicht unterscheiden) scheint die bei Lacer- tiliern normale 2, 3, 4, 5, 8 zu sein. Die einzelnen Phalangen sind kurz, breit und namentlich fällt die Kürze der Metacarpalien auf, die Endphalangeu sind ebenfalls breit und vorne klauen- artig zugespitzt. Die Hiiiterextremitäteii befinden sich in der gleichen Lage wie die vorderen und decken sich auch teilweise. Die- selben sind etwas größer und kräftiger gebaut als jene. Die l)eiden Oberschenkel liegen dicht nebeneinander und decken oder berühren sich zum Teil, der schwach gekrümmte Knochen miljt 6 mm in der T^änge und ist in der Mitte etwas über 1 mm breit. Tibia und Fibula liegen bei beiden Beinen nahe neben und zum Teil aufeinander; sie sind nicht wesentlich von ein- ander verschieden und in der Mitte des Schaftes etwas mehr eingeschnürt als der Femur; am distalen Ende sind sie be- trächtlich schmäler als am proximalen. Das Längenverhältnis von Oberschenkel zu Unterschenkel ist 6 mm zu 3 mm ; bei Pleurosaurus beträgt es (nach L ortet) 38 mm zu 22 mm. — Der Tarsus war ebenso wie der Carpus bei unserem Exemplar nicht verknöchert, wahrscheinlich ein Jugendmerkmal, da H. V. Meyer von seinem zweiten, nicht abgebildeten Stück „deut- liche Überreste der Fußwurzel" angibt.^) Die Zahl der Zehen betrug 4, keine derselben war opi)onierbar. Die Phalangenzahl, ') H. V. Meyer (1. c \\. 117) sagt von seinem zweiten, im allgemeinen schlecht erhaltenen Exemplar: „Von (lliedmaßen erkennt man nur die eine der beiden hinteren. Man glaubt an ihr deutliche tberreste von der Wurzel und einen gut ausgebildeten aus 5 Zehen bestandenen Fuß wahrzunehmen, der länger war als der Unterschenkel, dessen beide Knochen und vom Ober- schenkel die untere Hälfte überliefert sind. — 30 — V ohne Metatarsalieii scheint auch hier die normale 2. 3. 4, 5, 4 gewesen zn sein.^) Also trotz der sonstigen Anpassung an das Wasserleben zeigt sich weder bei der Vorder- noch bei der Hinterextremität Hyperphalangie. Die Phalangen sind kurz und breit, ebenso sind die Metatarsalien aufiallend kurz und nicht von den Phalangen verschieden, die Endplialangen sind l)reit und vorne zugespitzt. Die geringe Länge der Extremitäten im Ver- hältnis zur Körperlänge, die Kürze des Unterarmes und Unterschenkels, die ziemlich gleichmäßige Länge d e r Z e h e u , d i e K ü r z e und auffallende Breite der Phalangen und namentlich die mangelnde Dif- ferenzierung der Metatarsalien und Meta carp alien deuten an, daß Acrosav rus dem Wasserlebeu schon ziemlich gut angepaßte, als Schimmfüße zu be- zeichnende Extremitäten besaß. Die Zehen liegen auffallend dicht zusammen und wäre das Vorhandensein einer Schwimndiaut darnach wohl möglich. Der ganze langgestreckte biegsame Körper von Acrosmirus deutet an, daß er sich auf dem Lande wohl mehr durch schlängelnde Körperbewegung als vermittelst seiner schwachen Füßchen forthalf. Ein Klettern nach Art der Eidechsen mit ihren schmalen langen Fingern war ganz ausgeschlossen. Die Hautbedcckuiig war an dem einen Exemplar von H. V. Meyer in der Nähe des linken Oberarmes sichtbar und wird folgendermaßen geschildert: „Hier besteht die Oberfläche der Haut deutlich aus mehr oder weniger regelmäßig sechs- seitigen, sich nicht überdeckenden Blättchen von gleicher Größe, deren Rand aufgeworfen und die in der Mitte mit einem Nabel oder Kiele versehen sind, der bisweilen in seiner eignen Mitte vertieft oder gespalten ers.cheint. Diese Blättchen, von denen 15 auf 0,005 m Länge gehen, l)ilden schräg laufende Reihen. Auf der oberen Körperhälfte stimmen sie in Form und (4röße überein und selbst in der Rückenlinic machen sie sich weder durch Größe noch durch einen stärkeren Kiel bemerkbar. Ich habe diese Hautbedeckuno-, die deutlich nicht knöchern \vai\ '■*) Die dritte Zehe ist nicht dentlidi zu vorfulgen mul erweckt fast ilcii Kiiuliiiik der IIyi)cri)hivliinsi,'ie. indem sie iiiöülirhcr Weise ö lilieder zeiü'l V — 31 ~ Fig'. 12 etc. dargestellt." An dem neuen Exemplar ist von diesen Schuppen nichts erhalten. Lortet (1. c. p. 89, Fig. 5 n. () im Text) hat jetzt auch l)ei Plenrosaunis Uoldfussi H. v. Mey. von (Jerin Schuppen aufgefunden, diese kleinen, regelmäßig sechsseitigen, glänzenden Schuppchen l)eriiliren sich und bilden steile schräge Reihen. Auf dem Rücken sind große runde Kielschuppen vorhanden. Diese Beschuppung erinnert sehr an Hatte ria. Allgciiiciiie Bemerkiiiigeii. Was die systematische Stel- lung von Acrosaurus anlangt, so gehört dieselbe jedenfalls zu der Ordnung der Rhynchocephalia Günther und wäre hier zu der Unterin'duung der Bhyiichocephalia vera Boulenger, spezieller zu den Sphenodontidae zu stellen : hierher gehören : die lebende Hatteria, die jurassischen Homoeosaurideri und die jurassischen Acrosauriden. — Die Familie der Acrosauridae H. v. Meyer ISBl (N. J. f. Min.) gleich P/earosauridae Lydekker 1888 (Cat. of the foss Rept. Brit. Mus. Pt. I. p. 293) kann mau jetzt nach den Angaben von H. v. Meyer, Lydekke r, Zittel (Handb. d. Pal. III. Bd. p. 590). Lortet (1. c. p. 80) und nach den an unserem Exemplar gewonnenen Resultaten folgendermaßen definieren : Es sind die Acrosauriden schuppentragende Rh//ncJio- cephalen mit sehr verlängertem Körper, sehr langem Schwanz und kurzen Beinen, welche, nach Körpergestalt und Bau der Extremitäten sowie der Wirbelsäule zu schließen, dem Wasserleben sich ziemlich angepaßt hatten. Der Schädel mit spitzem Gesichtsteil war mäßig lang, hatte große, ringsum geschlossene Orbita (zuweilen mit Scleroticalring), schmale getrennte Nasenöffnungen, kein Parietalloch. fest verschmolzene Quadrata und einen niedri- gen, gestreckten Unterkiefer mit starkem postarticularem Fortsatz. Die Bezahnung war euacrodout, die Zähne waren mit Schmelz l)edeckt und hatten nach vorn und hinten eine verbreiterte Basis. Die AVirbelsäule war sehr lang und seitlich biegsam und bestand aus zahlreichen biconcaven Wirbeln. Der Hals war ziemlich kurz, die Halswirbel hatten Hypapophysen, die Zahl der präsacralen Wirbel war sehr groß, eine Lenden- region fehlt. 2 Wirbel bilden das Sakrum, der Schwanz war lang, schlank und seitlich komprimiert. Dornfortsätze und — 32 — untere Bt)geii waren wohl entwickelt, die Querfortsätze dagegen schwach oder fehlten. Die Rippen waren zahlreich einfach und einkö])fio;. Das Al)dominalskelett war wie die Kippen in der ganzen Rumpfregion gleichmäßig entwickelt und besaß unpaare mittlere gezipfelte Elemente. Der Brustgürtel enthielt eine T-förmige Interclavicula. Der Beckengürtel war durch Querfortsätze mit der Wirbel- säule verl)unden. seine Elemente berührten sich und bildeten ein Acetabulum, das Ischium hatte einen ausgeprägten hinteren Fortsatz. Die Röhrenknochen der Extremitäten waren kurz, flach und glatt ohne Leisten und Foramina. Die Metapo- dialien waren nicht differenziert. Die ziemlich gleich langen Zehen hatten breite, kurze Phalangen, deren Anzahl die bei den Lacertiliern ü1)liche war. Die Endphalangen sind breite, kurze, vorne zugespitzte Klauen. Zu den Acrosaitriden gehören bisher: Pleurosaurus Goldfussi H. v. Mey. (1831) aus dem oberen Jura von vSolenhofen und Cerin. Pleurosaurus Münsteri Wagn. sp. (1861) Solen- liof en (wahrscheinlich identisch mitP. Goldfiissi.) Acrosaurus Frischmanni H. v. Me3\ (18()0) Solen- hof en. Die beiden (rattungen Pleurosaurus H. v. Mey. i= Angui- saurus Münst. -= Saurophidium J our dan in. lit.) und Arro- saurns H. v. Mey. stehen sich unzweifelhaft sehr nahe, so daß Zittel (1. c. p. 591) die Vermutung aussprach, letzterer sei vielleicht ein ganz junges Individium von Pleurosaurus. Auch Lydekker (1. c. p. 293) hält möglicherweise Acrosaurus und Pleurosaurus für identisch. Nach vorhergegangener Beschreibung wird wohl eine spezifische Identität der beiden Formen kaum in Frage kommen und wäre hier nur eine eventuelle generische Übereinstimmung zu erörtern. Der auffallendste äußere Unterschied liegt in der sehr verschiedenen Größe, indem Pleurosaurus etwa 7 mal so lang ist als Acrosaurus und trotzdem, namentlich xon cisterem, ziem- lich viele Exemplare bekannt sind, die vermittelnden Zwischen- glieder fehlen. — Wie die Tabelle der Körpei'dimensionen (p. 23) zeigt, sind diese Ix'i beiden E^)rmen ziemlicli abweiclu'ude iiiid — '^3 — lassen sicli wolil kaum auf Altersunterschiede zurückführen. Die Wirbelzahl war verschieden und der Hals war bei Äcro- saurus länger. Form der Wirbel und der Hämapophvsen war nicht ganz gleich. Die Bezahnung war zwar eine ähnliche aber nicht idente und soll schon nach Angabe von H. v. Me 3^ er generische Unterschiede aufweisen. Acrosaurus hatte einen Scleroticalriug, der bisher bei Pleiirosaurus noch nicht beobachtet wurde. Die Extremitäten von Acrosaurus waren etwas länger und wohl noch besser zum Schwimmen geeignet. Die Schuppen von Pleiirosaurus waren ganz glatt, die von Acrosaurus hatten einen medianen Kiel, letzterem fehlten auch die großen medianen Rückenschuppen. Hiernach sind wir wohl einstw^eilen noch nicht berechtigt, die Gattung Acrosaurus einzuziehen, sondern müssen dieselbe neben Pkurosauriis als eine sehr nahe verwandte Gattung aufrecht erhalten. Es erübrigt schließlich noch, die Acrosauricleu mit den anderen Bhijnchocephalen zu vergleichen; diese lebten alle mit Ausnahme von Champsosaurus Cope, eine Form des nordameri- kanischen und europäischen Paleocän, auf dem Lande. Der Champsosaurus war, wie Dollo^) gezeigt hat, eine dem Fluß- leben angepaßte, gavialoide Form, welche mit den Sphenodon- tiden wenig Verwandtschaft zeigt, sich dagegen an die ursprüng- lichen Proterosauriden des Perm anschließt. Champsosaurus ist daher nicht als Nachkomme der Acrosauriden anzusehen. — Die Acrosauriden gehören zu den am meisten squamatenähn- lichen Rhynchocephalen ^) und sind Wasserformen mit schlangen- artig verlängertem Leib und kurzen Beinen im Gegensatz zu den landlebenden Homöosaurideu mit besser entwickelten Extre- mitäten und verkürztem Schädel. Der Ursprung der Squauiata oder Streptospondylica ist heute noch nicht genügend bekannt und werden wir wohl noch einstweilen au einer mouopliyletischen Abstammung derselben festhalten, obwohl ein polyphyletischer Ursprung, d. h. eine M Nouv. note sur le t'hampsosaure. Rhynchocephalien adapte ä la vie fluviatile Bull. Soc. Beige de üeol. V. 1892. '^) Euposaurus, eine sehr kleine bei Cerin vorkommende Form, hatte nach Lortet (1. c. 73) bereits kein Abdominalskelett mehr, auch in der Be- zahnuno- weicht sie sehr von Hatteria und Horaöosaurus ab. 'a — :]4 — V Divergenz derselben, in Laceiiilia (inkl. Rhlptof/lossa und Dolicho- sauria), Pylhonomorpha und OphicUa noch im rliyncliocephalen Zustande nicht ganz ausgeschlossen ist. Tafel -Erklärungen. Tafel I. Acrosattrus Frischniattnl H. r. 3Iey. Exemplar des Straßburger Museums, ein wenig verkleinert. Tafe] IL 1. Kopf von Acrosaurus Frischmanni H. v. Mey. Straßburger Exemplar. 2 X n. ür. — Die Stellen, wo Knochenmasse auf dem Abdruck erhalten, sind schraffiert, pmx = Praemaxilla, mx = Maxiila. d = Dentale, op = Operculare, art = Articulare, pob = Postorlntale. sc = Rest einer Scleroticalplatte. 2. Zahnreihe im Unterkiefer von Acrosaurus, 5xn. Gr. Kopie nach H. v. Meyer 1. c. Taf. XII, Fig. 7. 3. Unterkiefer-Zahn von Acrosaurus. von oben, 15Xti. Gr. Kopie nach H. V. Meyer 1. c. Taf. XII, Fig. 8. 4. Einer der vorderen ; 5. einer der hinteren Oberkieferzähne von Acrosaurus, Straßburger Exemplar, stark vergrößert. 6. Unterkiefer-Fragment mit Zähnen von Pleurosaurus, Exemplar im Heidel- berger palaeontologischen Museum, 2Xn. Gr. 7. Desgl. einzelner durchgebrochener Unterkieferzahn, sehr vergrößert. 8. Hinterfüße von Acrosaurus (Straßburger Expl.), 3 X n. Gr.; oben liegt der linke, unten der rechte Fuß. 9. Vorderfüße von Acrosaurus (gleiches Expl.), 3Xn. Gr. ; der linke, tiefer gelegene Fuß ist gut erhalten, oben sind Reste des rechten Fußes sichtbar (R.). 10. Wirbel der mittleren Schwanzregion von Acrosaurus (Gegenplatte vom Straßburger Exemplar) etwa lü X n. Gr. ; bei dem hinteren Wirbel ist die persistente Chorda, wie sie durchgebrochene Wirbelkörper zeigen, punktiert eingezeichnet. IIa. Unterer Bogen (Haemapophyse) von Acrosaurus (Straßbnrger Exemplar). vergrößert. V). Desgl. von Pleurosaurus, t)ben durch eine Knochenbrücke (Intercentrum) geschlossen, n. Gr. (IIb. Kopie nach Lortet 1. c. Taf. VII.) 12. Schuppenpanzer von Acrosaurus 11 Xu. Gr. Ko])ic nach H. v. Jleyer 1. c. Taf. XU, Fig. 12. 13. Desgl. einzelne Schuppen. 20 Xn. Gr. 14. Schwanzpartie von Pleurosaurus mit Schuppen, ii, o. Oliras ISiK) p. 63, 64. Maasin (Koch), Campagal bei ,laro ((Quadras). — 61 — Hidalgo weist überzeugend nach, daß Soiileyet's Art, deren Abbildung nach eigener Bemerkung des Autors mißraten war, mit V. planulata Pfr. identisch ist. Der mir, wie er richtig be- merkt, unbekannt gebliebene Fundort Souleyet's „Wälder an der Laguua" deckt sich völlig mit dem Originalfundort Pfeiffers, Calauang in der Provinz Laguna. Um so auffallender ist es, daß Hidalgo den um vier Jahre jüngeren Namen voranstellt, statt ihn als Synonj^m zu planulata zu ziehen. Die Exemplare von Leyte sind etwas kleiner als die von Luzon, aber sonst nicht verschieden. 5. Vitrinocomis sutumlis n. sp. (Taf. III, Fig. 1, la, 1'^). T. anguste sed aperte umbilicata. discoidea, tennis, pellu- cida. nitens. corneo-hyalina : spira vix prominula. Anfr. 5 con- vexi, lente accrescentes, sutura profunda canaliculata discreti, ad suturam striati, ultimns non descendens, subtus glabratus. planiusculus. Apertura parum obliqua. lunaris: peristoma sim- plex, acutum, margine externo ad insertionem recedeute. margine columellari sinuoso, hand reflexo. Diam. max. 4. alt. vix 2 mm. Vitrinocomis suturalis v. MUdff., N. Bl. D. M. G. 1890 p. 201. Bato (Koch), Maasin (Quadras). Diese interessante Form steht am nächsten dem T". ortho- stoma Pfr. von Panay. Guimaras und Negros, unterscheidet sich aber durch die geringe Größe, 4 statt 7^2 mm bei gleicher Zahl der Windungen, die tiefere Naht und deutlichere Kantung der Windungen an derselben, flachere Windungen und niedrigeres Gewinde, unten weniger gewölbten letzten Umgang. Ferner ist die Streifung bei V. orthosioma gleichmäßig fast bis an die Peripherie fortgesetzt, bei suturalis ist sie an der Naht stärker und eigentlich nur da deutlich, dann schwächt sie sich rasch ab. Die systematische Stellung von Helix orthostoma ist noch etwas unsicher ; bei Albers-Martens steht sie in Orobia, Semper und Tryou ziehen sie mit Zweifel zu Euplecta, wo sie Pfeiffer (Nomencl.) und Hidalgo belassen. Wäre sie überhaupt eine Naniuide. so könnte sie wegen der Skulptur der Oberseite und der glatten Unterseite allerdings nur bei Euplecta untergebracht werden; dagegen spricht aber mit Sicherheit die Bildung der Spindel, welche clurchaus nicht umgeschlagen ist. Nach der glatten — 62 — und glänzenden Unterseite, der entschiedenen Streifung oben, dem offenen Nabel paßt sie recht gut zu Vitrinocomis, in welcher Gattung schon fast ebenso flache Formen (V. discoideiis Sem'p., glaberm. und sinaitensis Pfr.) bekannt sind. Abweichend ist nur der Mangel eines Kieles. Einstweilen, bis die Weichteile untersucht sind, erscheint die Einreihung bei Vitrinocomis als das. richtigste. Farn. Nanlnidae. 6. Helicarion Uytensis (Beck). Vilrina leytcnsis (Beck) bei Pfeiffer, Mon. Hei. II p. 500. Leyte (Cuming), Magonbagon bei Tacloban, Campagal bei Jaro, Menoiho bei Cabalian (Quadras). Die Quadras'schen Exemplare sind alle jung, doch passen sie ganz gut zu Pfeiffer's Diagnose. 7. Helicarion cremdaris (Beck). V. Mlldff.. J. D. M. G. XIV 1887 p. 260. Zwischen Ormoc und Jaro (Quadras). Sonst von Cebu und Negros bekannt. 8. Helicarion rnargariia (Beck) var. dirnicliata n. an = Vitrina margarita var. ß bei Pfeiffer, Mon. Hei. II p. 500? Insel P ana on (Quadras), Lej^te (Cuming). Nur etwa halb so groß als der Typus von Cebu. sonst wenio- verschieden. •■t^ 9. Macrochlamys (Macroceras) spectabilis (Pfr.) var. carinata n. Unicolor virescenti - flavida apice fulvescente, peripheria distincte angulata. Helix spectabilis var. ß bei Pfeiffer, Mon. Hei. I p. 48; Chenm. ed. II Helix No. 165, t. 32 f. 5, 6. Ijcyte (Cuming), Tacloban. Magonbagon. Ca mau - angac bei Palo, Alangalang (QuadrasV Die Stammart kennen wir von Samar, d(Mi Camotes, Cebu und (Jatanduanes. Während mir unter vielen hundert Exem- plaren von Samar kein (einziges ungebändertes vorgekouuneu ist. sind die zahlreichen von Quadras auf Leyte gesammelten — 63 — Stücke sämtlicli nngebändert und dabei stärker oekantet, biklen also eine geogTapliisclie Varietät. Auf Catanduanes fand Quadras unter typischen gebänderten einige Stücke von gleichförmig dunkelbrauner Farbe, sichtlich durch Ausdehnung der Binde über die ganze Schale entstanden. 10. Euplecta (Pareiiplecta) qnadrasi n.^^. (Taf. ITT, Fig. 2, 2a). T. anguste perforata, depressa, tenuis, superne sat distanter plicato-radiata, basi subtiliter striatula, fere laevigata, valde nitens, pallide olivacea; spira vix elevata, apice piano. An- fractus 4V2 convexiusculi, sutura profunda subcanaliculata dis- creti, ultimus ad peripheriam carina obtusula sed bene exserta carinatus, prope carinam linea profunde impressa usque ad anfractum antepenultimum producta cinctus, subtus couvexior. Apertura parum obliqua, late securiformis : peristoma rectum, acutum, margine supero ab insertione paullum ascendente, tum bene curvato, columellari superne ad Perforationen! breviter reflexo. Diam. maj. 25,5, alt. 12 mm: apert. lat. 15, alt. 9,75 mm. Hab. iuter vicos Ormoc et Jaro; leg. cl. J. Quadras. Diese schöne Entdeckung meines Freundes Quadras schließt sich an E. (Pareuplecta) excenirica Pfr. von Siquijor und marginata ni. von Cebu an, ist aber durch den zwar deutlich abgesetzten, jedoch rundlichen Kiel, die gewölbteren Windungen und besonders durch die eigentümliche vertiefte Linie, welche oberhalb des Kiels verläuft, sehr verschieden. Die Gruppe, welche ich als Übergang von Euplecta zu Macrochlan/ys betrachte, scheint noch weiter verbreitet zu sein als ich bisher angenommen habe; ich rechne zu ihr außer den bereits erwähnten Arten noch E. cari- varia m. von Luzon, crebristriata Semp. von Mindanao und nngulata m. (antea Macrochlamys) von den Suluinseln. 11. Euplecta kochiana n. sp. (Taf. ITT, Fig. 3, 3a. 3b). T. imperforata. convexo -depressa. acute carinata, tenuis, pellucida, nitens, corneo-albida: spira gradato-conoidea lateribus convexis. Anfr. 6 \'2 lente accrescentes, convexiusculi, superne confertim costulati, juxta carinam lineis 2 elevatis approximatis et tertia paullum remota cincti, ultimus basi convexior, minute — 64 - striatulus et lineis spiralibus miuntissimis deciissatiis , valde nitens, medio paulluin impressus. Apertura fere verticalis. an- gulate limaris; peristoma simplex, acutum, margiue basali sig- moideo-curvato, columellari paullum incrassato et reflexo. Diam. max. 8, alt. 4V2 mm. Euplecta kochiana v. Mlldff., N. B. D. M. G. 1890 p. 199. var. major n. Diam. 10, alt. 5 mm. spira magis depressa. Hab. ad vicum Maasiu, comm. cl. (). Koch, var. ad vicum Macro lion leg. cl. J. Quadras. Durch die geringere Größe, die feiuere Rippeustreifung, die treppenartig abgesetzten Windungen und den dreifachen statt doppelten Kiel von den nächstverwandten E. boltolensis und cpMuensis verschieden. Die Varietät von Macrohon ist nur größer und etwas flacher, aber sonst nicht abweichend. Hidalgo stellt (Obras 1890 p. 85) meine E. cebiiensis ein- fach als Synonym zu bolwJensis ; da er letztere ebenso wie ich nur nach der Beschreibung und Abbildung vergleichen kann, ist die völlige Ignorierung der von mir hervorgehobenen Unter- schiede, welche die Cebu-Easse mindestens als besondere Varietät kennzeichnen, gelinde gesagt voreilig. Wenn Pfeiifer's Abbildung genau ist, möchte ich zunächst die Artgiiltigkeit der von mir benannten Form noch aufrecht erhalten. 12. Euplecta reijesi Hidalgo var. leytensis n. Diifert a typo ex insula Mindanao testa majore, magis depressa, umbilico paullo magis aperto, carina magis exserta. Diam. 8, alt. 4.5 mm. Hab. ad vicos T i g b a 0 ( Tacloban ) , H i n a y a n g a n g , Mabuyoc (Baybay), Tubasan (Inopacan) et in monte Bontoc insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras. Diese schöne Euplecta schließt sicli der von Hidalgo (Obras p. 86) beschriebenen Art von Nordost-Mindanao als Varietät an. Größe und Höhe wechseln etwas nach den Fundorten , aber durchschnittlich ist die Leyte-Form verhältnismäßig flacher bei etwas größerem Durchmesser. Sect. Coneuplectd n. T. aut anguste aut semiobtecte perforata, conoidea vel trochiformis, hyalina, ad peripheriam magis minusve angulata vel carinata, subtus glabra, superne striatula. — 65 — typ. Euplecta scalarina Pfr. Syn. Trochonanina Mousson, aiitt. (ex parte). Lange habe ich geschwankt, wo ich eine Anzahl konisclier, glasheller Naninideu unterbringen sollte, welche auch von anderer Seite zu sehr verschiedenen Gattungen gestellt worden sind. Wegen des Kiels und der etwas verschiedenen Skulptur dei- Ober- und Unterseite hatte ich eine derselben, E. confum m. von (lebu, schon zu Euplecta gerechnet, dagegen eine andere, die ich jetzt zu derselben Gruppe ziehe, als KalieUa luxo7iica beschrieben. Semper hat die letztere Art, welche er schon lange vor mir publiziert hatte, auffallenderweise zu Vitri7iocomis (V. turritus Semp.) gestellt, eine andere, scalarina Pfr., sowohl als Microcystis (Phil, p. 46) als auch als Vitrinoconus (p. 93) aufgefiihrt. Mit letzterer Gattung haben unsere Formen allen- falls nur die konische Gestalt gemeinsam, die aber gar nicht Gattuugscharakter ist, wie die flachen Arten V. ortkostowa, suturalis, discoideus, glaber beweisen. Dagegen fehlt einerseits der offene Nabel, andererseits beweist der umgeschlagene Kolu- mellarrand deutlich die Zugehörigkeit zu den Naniniden, die ich bei E. confusa und turrita auch an den Weichteilen feststellen konnte. Schwieriger ist die Abgrenzung gegen Kaliella und Sitala; zu ersterer Gattung, von der so große Arten noch nicht bekannt sind, rechne ich nur stärker senkrecht gestreifte, daher stets matte Formen mit nicht oder schwach glänzender Unter- seite. Sitala dagegen w^eist stets deutliche Spirallinien oder -kiele auf. Allerdings dürften Kaliella, Sitala, Coueuplecta und Euplecta, falls nicht erhebliche anatomische Unterschiede nach- gewiesen werden, näher zusammengehören und vielleicht nicht als Gattungen, sondern nur als Sektionen einer Gattung auf- gefaßt werden müssen. Zu Cojieiiplecta rechne ich von den Philippinen E. scala- rina Pfr., confusa m., rotundata Semp. und turrita Semp., ferner einige Arten der Südsee, welche gewöhnlich als Trochoncmina aufgeführt werden, wie tongana Quoy, schmeltxiana Mouss. u. a. m. Trochonanina Mousson schließt eine Reihe von Arten ein, welche nach heutiger Auffassung zu sehr verschiedenen Gattungen gehören, nämlich Martensia Semp., Trochozonites Pfeff., Rotula, die Gruppe der Tr. conicoides Mete, co?ius Phil. etc. und die 5 — 66 — erwähnten Coneuplectn - Avtew. Leider macht er keinen Typus namliaft, sodaß sein Name schwerlich auf einzelne Bestandteile der sehr gemischten Gruppe fixiert werden kann. Pfeffer hat den Namen nur auf die Südsee-Arten, radians und schmeUxiana, angewandt, sodaß seine Trochonamna = Conenplcda m. ist. Gewöhnlich wird indessen der Name TrocJionanina jetzt auf die braunen Trochomorpha-'AXwMohQM Naniniden des malajischeu Archipels (typ. Tr. conicoides Mete.) bezogen und sollte, wenn überhaupt, für diese beibehalten werden. Da aber Mousson's Gattung ohne Typus nur nach der allgemeinen Gestalt auf- gestellt ist und unzusammengehörige Arten enthält, so ist es wohl besser den Namen ganz zu unterdrücken und, wie ich es für die glashellen Arten gethan habe, auch für die braunen, matten vom Typus der conicoides einen neuen Namen zu schaffen. 13. Euplecta (Conenplecta) scalarina (Pfr.). Eelix (jradatci Pfeiffer, Mon. Hei. I p. 38 ; H. scalarina Pfr. ibid. III p. 41; Reeve, Conch. Ic. t. 37 f. 165. — Nanina (Euplecta) scalarina Hidalgo, Obras p. 88, 107 (ex parte). Leyte (Cuming), Maasin (Koch), Alangalang und Campagal bei Jaro (Quadras). Die Fundorte, welche Semper für diese Art anführt : Insel Camiguiu nia-dlich von Luzon, Puucian in Nord- und Mariveles in Mittel-Luzon lasse ich zunächst beiseite, da es nicht ganz sicher ist, ob Semper, welcher den Typus von Leyte nicht kannte, die Pfeiffer'sche Art richtig erkannt hat. und wir bis- her eine Form aus dieser Gruppe von jenen Fundorten nicht erhalten haben. Dagegen gehören Hidalgo's Fundortsangaben für diese Art fast sämtlich zu E. (Conenplecta) confusa m., ganz besonders die von Negros, von wo Pfeiffer grade H. longana angiebt. Wie ich früher (J. D. M. G. XIV p. 26-1:) auseinander- gesetzt habe, identifizierte Pfeiffer irrtümlich eine Conenplecta von Negros mit Helix tongana Quoy; diese fälschliche //. tonyana glaubte ich in einer Art von Oebu wiederzuerkennen und be- nannte sie neu als confnsa. Quadras' Wiederauffinden der von Cuming auf Negros entdeckten Art hat meine Vermutung voll- auf bestätigt : Die Negros-Exemplare sind mit denen von Cebu ganz identisch und stimmen auch vortrefflich zu Pfeiffers Dia- gnose von //. tongana. Trotzdem bestiumit sie Hidalgo als scalarina — 67 -- und nimmt an, daß meine confnsa eine Lokalform anf C*ebn sei, während an anderen Punkten derselben Insel, von wo ihm Quadras E. confusa schickte, und auf Negros die Leyte-Art E. scalarina lebe! Ein Beweis, wie treffend mein Artname leider ist, da hierdurch die Konfusion noch größer geworden ist. Hidalgo stößt sich an den Ausdrücken „plicato- striata" und „subglabrata". Der erstere ist allerdings etwas irreführend, und in der Abbildung ist die Streifung viel zu stark markiert; ich hätte „subtiliter plicato-striata" sagen sollen. Die Bezeichnung „subtus subglabrata", die schon Pfeiffer gebraucht, bezieht sich nicht auf den Mangel an Spirallinien, welche bei scalarina und confusa gleichmäßig vorhanden sind, sondern darauf, daß die vertikale Streif ung auf der Unterseite nahezu verschwindet. Die Unterschiede zwischen scalarina und confusa liegen keines- wegs in der Skulptur. E. scalarina hat einen Umgang mehr — Pfeiffer beschreibt sichtlich ein junges Exemplar, da er nur sechs Windungen und 5 mm diam. angiebt; die uusrigen von Leyte haben bis 7 mm und 7 Windungen — , ein höheres Ge- winde, welches wegen der etwas stärkeren Wölbung der Um- gänge und der tieferen Naht den Ausdruck „gradata" bei Pfeift'er rechtfertigt und regelmäßig konisch mit graden Seiten ist, während das von E. confusa etwas konvexe Seiten zeigt, etwas weniger scharfe Kantung und unten stärkere Wölbung des letzten Umgangs. In allen diesen Punkten stimmen die Stücke von Negros zu confusa, nicht zu scalarina. Was die übrigen Fundorte anbelangt, so hat Quadras bei Surigao ebenfalls nur E. confusa gesammelt. Von Marindufjue sah ich in seiner Sammlung drei Stück, sichtlich zu zwei Arten gehörig, aber alle nicht erwachsen. Die eine scheint in der That eine junge E. scalarina zu sein, die andern beiden aber gehören einer weiteren bedeutend größeren Art an. Von Bislig auf Mindanao erhielt ich durch Koch eine Coneuplecta^ die ich wie Semper zu El. scalarina rechne, aber wegen der höhereu Spira bei schmälerer Basis als var. jyyramidata besonders benenne. Es wäre schließlich nicht viel dagegen einzuwenden, wenn auch confusa m. als Varietät zu scalarina gezogen würde: aber besondere Namen müssen solche gut geschiedene Lokalrassen unbedingt haben, und solange die Bezeichnung Varietät noch immer, wie namentlich bei Hidalgo, für individuelle Abänderungen, 5* — 68 — nameutlicli in Färbung- und Zeichnung-, Verwendung findet, ziehe ich es vor sie wie Pfeiffer als Arten zu behandeln. Namentlich fehlt aber auch noch genügendes Material zur Beurteilung der geographischen Verbreitung der einzelnen Rassen, wodurch allein ein sicheres Urteil über die Artgültigkeit gewonnen werden kann. 14. Sitala Uneolata v. Mlldff. V. Mlldff.. N. Bl. D. M. G. 1891 p. 39 — S. philippinarum var. minor V. Mlldff., J. D. M. G. XIV p. 294 ; N. Bl. 1888 p. 66. Macrohon; Biliran (Malitbog), Mabuyog (Baj^bay): Angay (Inopacan) (Quadras). Sonst von Siquijor, sowie von Mittel-Luzon bekannt. 15. Sitala philippijiarum v. Mlldft'. V. Mlldff., J. I). M. G. XIV p. 268, t. VIII f. 7— 7b. Macrohon (Quadras), Cebu (ich). 16. Kaliella pseudosifala v. Mlldft\ V. Mlldff., Mal. Bl. N. F. X p. 151, t. IV f. 12, 12 a— 1). Bato, Matalon, Hinayangang, Patong bei Maasin, Tubasan bei Inopacan, Saob bei Cabalian (Quadras). Cebu (Koch). Die Stücke von Bato und Saob zeigen eine zahnartige Verdickung, mitunter einen deutlichen Zahn an der Columella. 17. Kaliella transitans n. sp. (Taf. III, Fig. 4, 4a— b). T. rimata, turrito-conica , tenuis, pellucida, subtilissime striatula, non decussata, subnitens, lutescenti-hyaliua: spira subregulariter conica. Anfr. 6. convexiusculi. ultimus ad peri- plieriam carinula filiformi cinctus, basi bene convexus, medio pallidior. Apertura sat obliqua, late elliptica. sat excisa: peri- stoma rectum, acutum, margine columellari superne brevissime retlexo, medio calloso-subdentato. Diam. 8, alt. 3,25 mm. Hab. ad vicum Campagal insulae Ley te leg. cl. J. (Quadras. Der Glanz ist stärker als bei Kalliclla üblich, wodurch die kleine Form etwas an Co?iet(plecta erinnert, aber sonst steht sie A'. j)sr7(clos?t(ila m. nahe. Sie unterscheidet sicli dunli die — 69 ~ etwas breitere Basis, den uiclit gewinkelten letzten Umgang — der Kiel sitzt wie ein Fädchen anf — und infolgedessen die gerundete Mündung. 18. Kaliella tenuisculpta n. sp. T. auguste et semiobtecte perforata, conoideo-globosa, tenuis, subpellucida, subtilissime et densissime striatiüa, paullum sericina, corneo-f ulva : spira sat elevata lateribus vix couvexius- culis. Anfr. 6 sat convexi, lente accrescentes , sutura filari discreti, ultimus ad peripheriam subaugulatus, basi sublaevigatus, lineis spiralibus microscopicis decussatus, bene convexus. Aper- tura valde obliqua, late elliptica, sat excisa; peristoma rectum, acutum margine columellari superne breviter revoluto. Diam. maj. 3,75, alt. 3,25 mm. Kaliella luzoni'ca Hidalgo, Obras p. 90 (nou v. MUdff.). Luzon: Pena Bianca (Cagayan) (Hennig), Montalbau bei Manila und Manila (ich). Catanduanes (Quadras), Marinduque (einheimische Sammler). Leyte: Maasin, Inopacau, Macrohon (Quadras). Von K. doliolum Pfr. durch viel feinere Streifung, Seiden- glanz, etwas höheres Gewinde, deutlichere Kautung und unten stärkere Wölbung des letzten Umgangs verschieden. Wie Hidalgo dazu gekommen ist, diese in der Nähe meines Hauses in der Vorstadt Tanduay gesammelte Art für die fast glatte, glänzende Kaliella liixonica m. (olim, = Coneuplecta turrita Semp.) zu nehmen, ist mir unbegreiflich: vielleicht hat sie ihm Quadras unter diesem Namen geschickt, doch hätte ihn ein Blick auf die Diagnose eines Besseren belehren können. 19. Kaliella pusilla v. Mlldff. V. Mlldff., N. B. I). iL (i. 1888 p. 81. Palompon auf Leyte (Koch). Von Mittel -Luzon, Catan- duanes und Cebu bekannt. Wenn Hidalgo (Obras p. 90) die Vermutung ausspricht, daß diese Art auf junge Stücke von K. pseudositala m. gegründet sei, so ist mir das nur dadurch erklärlich, daß er die echte Ä^ pseudositala nicht gekannt hat, und ihm entweder keine aus- gewachsenen Stücken von K. pusilla vorgelegen haben oder — 70 — Freund Quadras eine Verwechslung passiert ist. Meine Exemplare von K. pusilla sind zweifellos erwachsen, haben mit jJsencJositala gar keine Ähnlichkeit und auch sonst zu keiner philippinischen Art nähere Beziehungen. 20. Lamproeystis pseiidosuccinca n. sp. T. anguste et semiobtecte perforata, conoideo-depressa, tenuis, pellucida, subtilissime striatula et lineis spiralibus micro- scopicis decussata, valde nitens , - luteo-cornea ; spira conoidea lateribus fere strictis, apice acuto. Anfr. 5^2 vix convexiusculi. sutura appressa, marginata discreti, ultimus a lateribus sub- compressus, supra peripheriam interdum confuse angulatus, basi bene convexus. Apertura parum obliqua, rotundato-elliptica, valde excisa; peristoma simplex, acutum, columella superne cal- losa, quadrangulari-reflexa, paullum revoluta. Diam. maj. 9,5, alt. 6,2 ; apert. lat. 5,5, long. 4,25, alt. 3,75 mm. Microcystis succinea Seraper, Phil. p. 44 ; v. Möllendnrff, J. D. M. G. XIV p. 264. — Lamproeystis stiecinea v. Mlldff., Jahresber. Senckenb. 1890 p. 205 (nee Helix succinea Pfr.). — Nanina (La7nprocystis) goniogyra Hidalgo, Obras p. 94, 109 (ex parte, non v. Mlldff.). Hab. in insulis Cebu, Negros, Leyte, Mindanao, var. commutata v. Mlldff. Differt testa minore, paullo magis depressa, anfr. 5, columella minus callosa, Microcystis glaberrima v. Mlldff., J. D. M. G. XIV p. 89, 294 (non Semper); Lamproeystis glaherrima v. Mlldff., N. Bl. 1889 p. 100. — Nanina goniogyra Hidalgo 1. c. p. 94 (ex parte, non v. Mlldff.). Hab. in insulis Luzon, Marin du que, Rombio n. Tablas, Sibuyan, Catanduanes. Die hier besprochene Art ist von mir selbst und mehreren anderen Autoren, sowie auch von Hidalgo mehrfach verkannt und verwechselt worden. Ich nahm (wie Semper und, wie ich von Hungerford weiß, auch (t. Nevill) die größere, namentlich auf Cebu häufige Form für //. succinea Pfr.. deren kurze Be- schreibung und sehr schema tische Abbildung diese Deutung allenfalls zulassen, und die kleinere hauptsächlich auf Luzon verbreitete Varietät für Microcijstis glaberrima Semp. Das letztere war ein arger jMil^igriff : sie hat mit dieser Art nichts zu thun. dieselbe gehört vielmehr zum Formenkreis von Lan/proct/sf/s lucidclla Pfr., mit der sie die rotbraune Farbe teilt, und von — 71 - der sie sich durch VI2 Windungen mehr und gänzlichen Mangel des Nabels unterscheidet. Was ich für glabcrrima hielt, ist zweifellos eine nahe Verwandte der Cebu-Art, zu der ich sie jetzt als Varietät stelle. Hidalgo macht nun neuerdings geltend, daß die echte H. succinea Pfr. von Südost-Luzon sehr verschieden von der ist, welche wir, auch Hidalgo selbst, bisher für sie genommen hatten. Sie hat eine lebhafte hochgelbe Farbe und nur fünf, viel rascher zunehmende Windungen bei 10 mm Durch- messer. Quadras hat sie von Sorsogon , also aus derselben Provinz, wo sie Cuming entdeckte, und wenn Hidalgo, wie es mir scheint, Recht hat, so ist H. succinea gar keine Lampro- cijstis, sondern eine Macroclücnnys aus der Gruppe von M. ccm- tocles Pfr., nahe verwandt mit M. kochiana m. von Cebu. Wenn damit Hidalgo das Verdienst zukommt, die Pfeiffer'sche Art richtig erkannt zu haben, so hat er auf der anderen Seite eine heillose Verwirrung dadurch augerichtet, daß er sowohl die früher für succinea angesehenen als auch alle einigermaßen ähnlichen philippinischen Lamprocystis-AYten mit meiner L. goniogyra zu- sammenwirft. Die echte L. goniogyra, die ich bis jetzt nur von der Insel Siquijor kenne, ist von der oben diagnosticierten L. pseudosuccinea scharf geschieden durch 1) einen Umgang mehr bei geringerer Größe, 2) die viel engeren, langsamer zunehmenden Windungen, 3) die Kante der letzten, 4) den freien Lappen des Spiudelrandes. der zahnartig in den Nabelstich hineinreicht, und 5) den Wirbel. Die Bildung des Spindelraudes ist nicht „zu- fällig" (accideutal), wie Hidalgo meint, sondern im Gegenteil ganz konstant. Die Umbieguug oben an der Columelle fehlt auch bei pseudosuccinea nicht, doch ist sie nicht so kräftig ent- wickelt und von einem in den Nabel ragenden Lappen nicht zu sprechen. Aber abgesehen von diesem mehr graduellen Unterschiede, und ohne großes Gewicht auf die Kaute zu legen, zu der eine Andeutung auch Ijei pseudosuccinea vorhanden ist, schließt die viel engere Aufwindung der kleineren L. goniogyra die Vereinigung beider von vornherein aus. Die Varietät commutata unterscheidet sich durch geringere Größe, eine halbe Windung weniger, etwas niedrigeres Gewinde und schwächere Knötchenbildung an der Spindel. Die Form von Leyte, welche mir Koch von Palompon, Maasin und Bato mitteilte und Quadras außerdem bei Tacloban, Jaro, Inop — 72 — Bayba}', kurz auf der ganzen Insel sammelte, ist im allgemeinen kleiner als der Typus von Cebu, schließt sich aber doch mehr diesem als der var. connmäata an. Nicht selten sind mehr rötlichbraun gefärbte Formen. 21. Lmnprocystis gem?nida v. Mlldff. V. Mlldf!., J. D. M. G. XIV p. 267, t. VIII f. 5, 51); Jahresi). Senckenb. 1890 p. 207. Palompon, Maasiu (Koch), Malitbog, Palo, Inopacan, Mac- rohon, Mabuyoc, Cabaliau etc. (Quadras). Insel Limansaua (Quadras). Cebu, Luzon. 22. Lamprocystis inütatrix v. Mlldff. var. steiwstojna n. Tub a San bei Inopacan (Quadras). Wie die Stammart A^on Cebu hat diese Form, obwohl kleiner als die vorige, 6 Windungen ; die letzte ist deutlicher gewinkelt als beim Typus, auch verhältnismäßig niedriger, da- her die Mündung sehr eng und im Verhältnis breiter. 23. Lmnprocijstis appendiculata u. sp. (Taf. III, Fig. 5, 5a— b). T. obtecte perforata, depresso-conoidea, subtiliter striatula. nitens, rufo-coruea: spira sat elevata lateribus convexis. Aufr. 5 convexiusculi , sutura submarginata discreti, ultimus ad peri- pheriam subaugulatus, basi planulatus. Apert. parum obliqua. exciso-elliptica ; peristoma rectum, acutum, margo columellaris superne reflexus, subcanaliculatus, processu libero liuguiformi perforationem obtegens. Diam. 3,5, alt. 2 mm. Hab. prope vicum Angay insulae Ley te, leg. cl. .T. Quadras. Nach Gestalt, Größe und Farbe schließt sich diese Minutie den vorigen an: die Höhe des Gewindes erinnert etwas an die folgende, aber die eigentümliche Spindelbilduug, eine extreme Entwickelung der bei vielen Lamproci/stis-Aviüii angedeuteten Verlängerung des umgeschlagenen Zipfels, kennzeichnet sie als gut geschiedene eigene Art. 24. Lamprocystis seniiglobitlus v. Mlldff. V. Mlbm., J. D. M. G. XIV p. 304. Maasin (Koch). Von Mittel-Luzon beschrieben. — 73 — 25. Lamprocystis subcrystallina u, sp. (Taf. III,. Fig. 6, 6a— c). T. miuiite sed distiiicte perforata, couvexo-depressa, laevi- gata, pelliicida, alba; spira brevissime convexo-conoidea apice piano. Anfr. 4^/2 plauiiisciili , lente accrescentes, sntura siib- appressa, submargiuata discreti, ultimus basi convexior. Apertura sat obliqua, exciso-elliptica: peristoma rectum, acutum margine columellari brevissime reflexo. Diam. maj. 2,1, alt. 1,1 mm. Hab. ad vicum Hinayangaug insulae Leyte nee non in insula Limansaua, leg. cl. J. Quadras. Von L. crystallina m. (Cebu, Siquijor) durch die geringere Größe, dabei höheres Gewinde, nicht seitlich zusammengedrückten letzten Umgang verschieden; bei L. crystallina ist das Gewinde nur in der Mitte erhoben und hat daher fast konkave Seiten, bei siihcry stallin a sind dieselben etwas konvex. 26. Hemiglypta semiglobosa (Pfr.). Vergl. meine Revision der Hemiglypta - Axi^w (Mat. Faun. Phil. X in N. Bl. 1893 p. 19). Über die ganze Insel verbreitet, außerdem auf Samar, Bohol, Siargao und Mindanao vorkommend. Fam. Trochomorphidae. 27. Trochmnorpha (Viclena) metcalfei (Pfr.) ex rec. v. Mlldff. V. Mlldff., Jahresb. Senckenlj. 1890 p. 210. Südwest-Leyte (Koch). — Cebu, Siquijor, Camotes, Bohol. Die neueste Bearbeitung dieser Gruppe durch Hidalgo (Obras p. 112) ist nicht glücklich ausgefallen. Daß er immer noch von „kleinen" Unterschieden mehr individueller Art, Über- gängen etc. spricht und in seiner Tr. metcalfei eine Reihe von verschiedenen irrten vereinigt, hat mich auf die Vermutung ge- führt, daß er typische Tr. metcalfei Pfr. überhaupt noch nicht kennt. Dies wird mir dadurch bestätigt, daß Quadras die echte Art niemals gesammelt hat und sie in seiner Sammlung nur von mir besitzt. Alles was ihm Hidalgo als Tr. metcalfei typ. be- stimmt hat, sind große Formen von Tr. repanda m.! Hierdurch erklärt sich freilich die Hartnäckigkeit, mit der er die Art- gültigkeit dieser Form neben metcalfei bestreitet, aber allerdings — 74 - muß er dann meine Bemerkungen nicht gelesen oder nicht ver- standen haben. Wenn man die sehr gut geschiedenen Lokal- rassen durchaus kombinieren will, so fallen Hidalgo's eigene Arten sibuyanica und quadrasi sicherlich zuerst zum Opfer: sie würden mit der echten metcalfei Pfr. eine Art bilden. Was er var. e boholensis nennt, ist wieder nicht die Semper'sche Art, mit der er schon einmal Unglück gehabt hat, sondern Tr. hoettgeri m. (N. B. D. M. G. 1890 p. 201) von Tablas und Rom- blon. Wenn dieselbe nicht Artgültigkeit haben soll, so kann sie nur an Tr. sibiiyanica Ria. angeschlossen werden. Zwischen dieser Gruppe der mit vorgezogenem und gebuchtetem oberen Mundsaum versehenen Arten und der repcmda-GviiT^^e sind mir niemals Übergänge vorgekommen. Will man, was meiner An- sicht nach voreilig wäre, die beiden Formeukreise nur als zwei Arten behandeln, so ergäbe sich Tr. metcalfei Pfr. var. sibuyanica Hid. var. boettgeri v. Mlldff. var. (jiindrasi Hid. (sfcnoggra v. M.) Tr. repanda v. MUdff. Was die unter var. f und h bei Hidalgo aufgeführten einfarbigen Formen anbelangt, so sind darin ebenfalls mehrere Arten vermengt, doch würde es mich hier zu weit führen, die einzelnen Formen zu besprechen. 28. Trochomo)yka (Vidoia) repanda v. Mlldff. V. Mlldff.. .Jahresb. Senckeiib. 1H90 p. 211. Berg Bontoc bei Hindang, Inopacan. Baybay. Cabalian (Quadras). — tJber den ganzen Archipel verbreitet. 29. Trochoniorpha (Videna) sericina n. sp. (Taf. IH, Fig. 7, 7a— c), T. aperte umbilicata, umbilico V4 baseos adaequante. con- vexo-depressa, tenuis, sericina, fulvescenti-cornea, acute carinata, carina albescente ; s])ira convexo-conoidea. Anfractus 6 lente accrescentes, convexiusculi, distincte confertim striatuli, lineis s]tiralibus minutis sed distinctis decussati, sutura sat impressa marginata disjuncti, ultimus basi intlatulus, circa unibilicum — 75 — rotunrlato-angiilatiis. Apertura sat obliqua, trapezoidea ; peri- stoma simplex, acutum, margo superus paullum, iuferus aiigulo confuso bene curvatus. Diam. maj. 15. alt. 5,5 mm. Hab. ad vicos Tacloban. Campagal, Camanangac, Augay, Alangalang, Magonbagon insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras. Durch den breiten Nabel, die Form der Münduug. die gleiclimäßige horugelbe Farbe und den Seidenglanz von Tr. repanda gut verschieden. In der Gestalt und Nabelweite tritt sie näher an Tr. spknclens Semp. von Cebu heran, ist aber durch die deutlichen Spirallinien, welche bei jener gänzlich fehlen. Seiden- statt Fettglanz, etwas höheres Gewinde und den helleren, fast weißen Kiel ebenfalls genügend abweichend, um sie als eigene Rasse zu betrachten, welche den Formenkreis von Tr. repanda mit dem von Tr. splendens verknüpft. 30. Trochomorpha (Videna) splendidula v. Mlldff. V. Mlldff., Jahresl). Senckenb. 1890 p. 214, t. VIII, f. 2. var. cari?iaria n. Differt a typo cebuano t. minore, anfrac- tibus lentissime accrescentibus. sutura marginata. carina utrim- (jue magis compressa, apertura pro altitudine minus ampla. Diam. 11, alt. S^k: apert. lat. 4V'2, alt. 2^/4 mm. Maasin (Koch), Biliran bei Malitbog, Tubasan und Augay bei Inopacan, Pacbanganan bei Baybay (Quadras). Hidalgo — mit dem ich mich öfter auseinandersetzen muß, als mir lieb ist, dessen souveränes Absprechen über viele der von mir publizierten Arten ich aber nicht mit Stillschweigen übergehen kann — stellt Tr. splendidula m. glatt zu splendens Semp., ohne sie auch nur als Varietät gelten zu lassen. Er giebt deshalb auch splendens von Negros an, wo Quadras nur splendidula gesammelt hat. Ich kann nur annehmen, daß Hi- dalgo die echte splendens noch nicht gesehen hat und deshalb meine mit Boettger's Beihülfe und Zustimmung hervorgehobenen Unterschiede nicht versteht. Er würde sonst auch nicht an dem unl)egreif liehen Mißgriff. Tr. Inteobnmnea m. von der Insel Sibuyan als splendens zu bestimmen , noch immer festhalten. Hierbei teilt er uns mit (Obras p. 116j, daß engerer Nabel, — 76 — Farbe, Glanz, gleiche Zahl der Windungen bei geringerer Größe, Spiralskulptiir etc. keinen spezifischen Wert haben (todo esto no tieue valor especiflco alguno). Wodurch er dann seine eigenen Arten, z. B. Tr. loocensis Hid., unterscheiden will, ist mir rätsel- haft. Die engere oder weitere Aufwiudung und die damit in Verbindung stehende Nabelweite sind von allen Merkmalen die konstantesten und daher von großem spezifischem Werte. Tr. loocensis unterscheidet sich von Tr. Inlcobruiinea m. absolut nur durch weiteren Nabel und flacheres Gewinde! Logischerweise müßte Hidalgo also auch sie mit splemlens vereinigen. 31. Ohbina marginata (Müll.) var. paUescens n. T. minore, pallidiore, apice hand brunneo, taeniis perangustis. Diam. 20 mm. M a a s i n (Quadras). Sehr erheblich kleiner als der Typus, auch die Größe der var. griseola m. von Cebu nicht erreichend; eine ähnliche kleine Form (var. nana m.) fand Quadras in Nordost-Mindanao. Die Form von Leyte ist aber weiter abweichend durch die hellere Farbe, die sehr feinen, aber dabei scharf gezeichneten Binden und die gleichfarbigen Apical Windungen, welche bei allen anderen Formen von 0. marginata braungefärbt sind. 32. Ohbina bigonia (Fer.). Bato, Maasin (Koch), Tubasan bei Inopacan (Quadras). Eine ziemlich scharf gekantete Form (v. carinata m.) bei Camauangac (Quadras). Diese im Süden des Archipels weit verbreitete Art steht trotz der kugeligen, oft konisch erhobenen Gestalt in nächster Beziehung zu der vorigen Art, mit welcher sie Färbung und Zeichnung teilt ; die erwähnte gekantete Varietät ließe sich als Übergang auffassen. Ich besitze 0. bigonia von Samar. Leyte, Bohol, Siargao und zahlreichen Fundorten auf Mindanao. Von Dr. Staudinger erhielt ich als 0. mindanaensis Dohrn. an- scheinend noch nicht publiziert, eine bigonia, welche ich schon durch Roebelen von Davao, Südost-Mindanao, besaß, und welche sich vom Typus nur durch bedeutendere Größe und kugelige Gestalt unterscheidet. — 77 — 33. Ohbina moricandi (Sow.). Macrohou (Quadras). Vou Catoug bei Macrulioii brachte Quadras eine hübsche Form, bei welcher die Binden teils auf beiden Seiten, teils nur oben verschwunden oder ganz undeutlich sind, und welche statt dessen radiäre braune Striemen aufweist : var. radiata m. Die Art findet sich sonst auf Mindanao, Dinagat, Siargao und Bohol. 33. Obhijia scrobmdata (Pfr.). Tagbag an der Südspitze von Leyte, Insel Panaon, Can- lusay bei Macrohou (Quadras). var. eoiwidaUs n. Spira magis elevata, interdum valde conica. Insel Timobo bei Leyte (Koch). Helix scrobicidata Pfr. ist schwerlich eine gute Art, sondern eine Übergangsform zwischen rota und moricandi. Von der ersteren unterscheidet sie sich hauptsächlich durch abgeschwächte Skulptur, weniger oder kaum gelappten Kiel, meist höheres Gewinde. Vou Inabanga auf Bohol konnte ich eine große Zahl von Exemplaren beider Arten durchmustern und fand alle Ab- stufungen von typischer 0. rota bis ^ur ausgesprochenen 0. scroUculata. Aber die Übergangsreihe geht noch weiter; durch allmähliches Verschwinden der Rippenstreifuug, Verblassen der Grundfarbe zu reinem Weiß, Abschwächung des Kieles bis zu gänzlichem Verschwinden desselben langen wir bei echter 0. moricandi Sow. an, die an gleichem Fundorte lebt. Bei einzelnen Stücken ist es schlechterdings unmöglich zu sagen, ob sie als 0. moricandi f. siibcarinata oder als 0. scrobicidata f. sube- carinaia aufzufassen sind. Dabei ist zu bemerken, daß die sich an scrobiculafa anschließenden Mittelglieder bei weitem zahl- reicher waren, als die beiden extremen Formen rota und mori- candi. Ein solches Zusammenleben ist mir bis jetzt von anderen Fundorten nicht bekannt; auf Siargao und Mindanao lebt 0. moricandi allein, auf Siquijor und CJebu fand sich nur 0. rota, auf den Camotes nur scrobicidata und auf der kleinen Insel Timobo nur die oben erwähnte Varietät der letzteren. Ich habe deshalb bei den wunderbaren Übergangsformen auf Bohol an Bastardierung gedacht, was freilich nach dem Stand unserer — 78 — Kenntnisse zunächst eine unbeweisbare Hj'potliese ist. Wenn ich der bisherigen Auffassung, 0. scrohiculala als eigene Art zu behandeln, zunächst noch folge, so geschieht dies in erster Linie deshalb, weil zur vollen endgiiltigen Beurteilung der Frage unser Material noch nicht ausreicht. Was die auf Leyte und Umgegend lebenden Formen an- belangt, so sind die von der Insel Panaon besonders klein, aber sonst typisch ; die von Tagbag sehr hell in der Farbe, schwach gestreift, aber scharf gekielt; sie ließen sich auch als gekielte Abänderung von 0. moricandi auffassen. Die Stücke von Can- lusay sind dunkler, haben eine braune Kiell)inde und schließen sich dadurch an 0. rota au, von der sie aber durch die Skulptur, einfache, nicht Rippenstreif ung abweichen. Die Varietät von Timobo endlich steht durch die Rippenstreifung 0. rota näher, hat aber keinen gelappten Kiel, und das Gewinde ist stets konisch erhoben, mitunter sehr stark. 35. Obbina rota (Brod.). Bato, Palompon (Koch), Maasin (Koch, Quadras), Tubasan. Inopacan, Monte Bontoc (Quadras). Sonst von Siquijor, Cebu, Bohol, Panglao, den Camotes und Mindanao bekannt. Die Semper'schen Fundorte Surigao, Limansaua, Macrohou auf Leyte gehören wahrscheinlich, wie er selbst schon andeutet (Phil. p. 123), zu 0. scrobiculata. 36. Obbina basideiüaia (Pfr.). Hidalgo, J. de Couch. 1888 t. V, f. !). Wenn ich die vorliegende Art nach Semper und Hidalgo als basiclentata Pfr. bezeichne, so thue ich dies nicht ohne Be- denken, da in Pfeilfer's Diagnose manches nicht stimmt. Vor allem bezeichnet er die Farbe als weiß, während grade die gelbbraune Farbe unserer Art einer der Hauptunterschiede von O. 7)ioricandi ist; auch ist die Spira nicht „obtusa" zu nennen, sondern eher spitzer als bei nwr/ca/id/\ mit welcher sie Pfeiffer vergleicht. Aber mit diesem Vorbehalt bezüglich der Nomen- klatur bin ich der Ansicht, daß sie neben 0. moricandi als selbständige Art zu betrachten ist, wenn auch, Avie Semper schon hervorhebt, schwachgekantete, gelbliche Formen von — . 79 — moricancU zu ihr hiniiberleiteu. Sie ist stets dunkler gefärbt, scharf gekielt, der Zahu kräftiger, stärker zusammengedrückt, die ihm entsprechende Grube hinter der Mündung länger und tiefer, die letzte AVindung unten abgeflacht und an der Mündung stärker verbreitert, die letztere daher stärker nach rechts vorgezogen. Ich kenne sie von Nord- und Ost-Mindanao; Semper giebt sie auch von Bohol und Pauaon an, woher ich nur 0. scroti culata besitze. Auf Limansaua fand. Quadras eine Varietät, die schon Semper erwähnt, ohne ihre nicht unerheblichen Untei'schiede hervorzuheben. Sie ist bedeutend größer, bis 31,5 mm Durch- messer, lebhafter gefärbt, mitunter fast kastanienbraun, und häufig mehr oder w^euiger deutlich radiär gestriemt. Ich nenne sie var. grandis n. Fam. Patulidae. 37. Patida aperta v. Mlldff. V. Mlldff.. N. B. D. M. G. 1888 p. 89. SW-Leyte (Koch). Mittel-Luzon, Busuanga. 38. Endodonta pkilippinensis Semp. Angay, Hinayangan, Limansaua (Quadras), SW-Leyte (Koch). Luzon, Catanduanes. Cebu, Sifiuijor, Mindanao. Fam. Hygromiidae. 39. Satsuma frochomorpha v. Mlldff. V. Mlldff.. J. I). M. Ct. XIV p. 275, t. 8, f. 11— IIb ; Jahresb. Senckenb. 1890 p. 222. var. dimidiata n. Differt testa minore, peristomate crassius labiato. Alt. 3.5. diam. 2.6 mm. Maas in (Koch). Den Typus kenne ich von Cebu, Surigao, Catanduanes, var. mimida m. von Sifiuijor, var. dimidiata m. auch von Siar- gao, wo sie Semper gesammelt hat. Die Art wird also noch auf anderen Inseln zu finden sein. 40. Plectotropis visayana v. Mlldff. V. Mlldff., Jahresb. Senckenb. 1890 p. 222, t. 8, f. 9. Maasin, Bato (Quadras). Sonstiges Vorkommen: Bohol, Cebu. Negros, Guimaras. — 80 — 41. Pupisoma phiUppinicum v. Mlldff. V. Mlldff., N. B. D. M. G. 1888 p. 108 ; Jahresb. Senckenb. 1890 p. 223, t. 8. f. 4— 4b. Hiuayaugan (Quadras). Luzon, Mariudu([ue, Busuanga, Cebu. Afindauac. Farn. Helicidae. Die Bezeiclmuug der odontoguatlien Helices als Helicidae ist ein Notbehelf, so lange die sehr notwendige weitere Ab- zweigung von Familien oder Subfamilien nicht erfolgt ist. 42. Eulota fodie?is (Ffr.). Matalon, Bato, Inopacan (Quadras). Über den ganzen Archipel verbreitet, wohl vielfach ein- geführt. Hire ursprüngliche Heimat vermute ich in Nord-Luzon. 43. Chlorifis leijtensis v. Mlldff. (Taf. HI, Fig. 8, 8a-l)). V. Mlldff., N. B. D. M. G. 1890 p. 203. Bato (Koch), Camanangal bei Palo, Mabuyoc und Tac- banganau bei Baybay, Angay bei Inopacan, Macrohon, Cogon- cogon bei Tacloban (Quadras). Hiernach über die ganze Insel verbreitet, aber iiberall selten und einzeln. Die Art ist nächstverwandt mit Chi. quieta Reeve von Mindanao, unterscheidet sich aber durch die mehr kugelige Gesamtform, das höhere Gewinde, tiefere Naht, V2 Windung weniger, kürzere Haare, feinere Skulptur, engeren Nabel. Die von Quadras gesammelten Exemplare sind z. T. etwas größer als die, die mir bei der Beschreibung vorgelegen haben; das größte mißt diam. 19, alt. 18 mm. 44. Chloritis spinosissima Semp. Semper, Phil. p. 234, t. IX, f. 10 ; Ilelix boxalli Sow.. P. Z. S. 1888 p. 211, 1. 11, f. 13. Diese über Mindanao verbreitete Art fand Quadras auch auf Leyte, um Mabuyoc bei Baybay. Sie ist hier etwas kleiner. das Gewinde etwas höher, die Farbe dunkler, fast schwarzbraun. die Binde über der Peripherie breiter, hell, die Peripheriebinde schmäler, sonst ganz identisch. i V f t — 81 — Farn. Cochlostylidae. Auffallend ist das Fehlen einer Chloraea, was die Insel mit Saniar und Mindanao zu teilen scheint. 45. Cochlostyla (Corasia) limansmiensis Semper. Semper, Phil. p. 171, t. IX. f. 6. — Pilsbry in Tryon Man. Pulm. VII p. 126, t. 28, f. 25, 26. Lim ans a ua (Semper, Quadras). Die reiche Suite dieser schönen Art, welche Quadras mit- brachte, weist folgende Farbenvarietäten auf: 1) einfarbig gelblichweiß, nur mit braunem Wirbel und zer- fließender Binde bis zum Anfang des vorletzten Umganges ; 2) wie 1), aber äußere Seite des Peristoms braun und da- durch die Lippe bräunlich durchschimmernd; 3) vom Wirbel bis Anfang der vorletzten Windung ganz schmale untere Suturalbinde, hinter der Mündung senkrechte bräun- liche Zone, sonst gelblichweiß ; 4) bräunliche Färbung hinter der Mündung etwas dunkler und weiter zurückreichend , mitunter Andeutung einer Peripheriebiude, Mundsaum etwas dunkler ; 5) Perpheriebinde deutlich, sonst wie 4) : 6) ganzer letzter Umgang bräunlich, letzte Hälfte dunkelbraun, Peripheriebinde sehr markiert, Mundsaum fast schwarz. Abgesehen von geringen Größenunterschieden sind alle Exemplare sehr übereinstimmend, namentlich in dem raschen Zunehmen der Windungen und der Aufgeblasenheit der letzten. Die Farben- und Bänder-Spielarten sind denen von C. mag- tanensis Semp. ganz analog: mit dieser Form teilt unsere Art auch die papierdünne Schale. Beide gehören sicher zum Formen- kreis von C. hdorta Sow. und könnten bei einem sehr weiten Artbegriff als Varietäten zu ihr gestellt werden. Noch näher gehören sie aber unter sich zusammen, und es geht auf keinen Fall, C. magtancnsis mit scunboamja H. J., wie Hidalgo und nach ihm Pilsbry wollen, und C. limanscnieiisis mit intorta zu ver- einigen. Entweder muß dann auch sambomiga als Varietät zu intorta gestellt werden, neben welcher magtanensis dann immer noch eine besondere Varietät bilden müßte, oder samboanga bildet mit var. magtanensis und var. limansauensis eine eigene 6 — 82 — Art. Ich habe von samhoanga nur einzelne Stücke gesehen und kann deshalb nicht mit Sicherheit entscheiden, glaube aber zu- nächst, daß sich alle drei als Arten neben intorta halten lassen. Die ganze Reihe der ungekielten Corasia - Arten , wie C. filaris Val., eijdouxi Hid. (=: Talencien^iesi autt., non Ej^d.), aeruginosa Pfr. und aegrota Rve., bedarf sehr der kritischen Sichtung. Man könnte sie sämtlich so gut und so schlecht wie die obigen als Varietäten von intorta auffassen. Die schwierige Frage ist aber, wie so viele andere, nur geographisch zu lösen, und hierzu reicht mein Material immer noch nicht aus. Hidalgos und Pilsbrys Bearbeitungen der Gruppe haben uns noch wenig gefördert; der erstere nament- lich unterscheidet nicht zwischen eigentlichen Varietäten, d. h. geographischen Eassen, welche nur noch nicht genügend difte- reuziert sind, um als Arten zu gelten, und individuellen Ab- änderungen in Färbung, Zeichnung, Höhe des Gewindes u. s. w., welche mit dem Typus am gleichen Fundort zusammen vor- kommen und kaum einen besonderen Namen verdienen. Beide nennt er Varietäten, was durchaus nicht zulässig ist und nur zu Verwirrung führen kann. Nimmt man die Bezeichnung „Varietas" für solche Spielarten an, was dem bisher, wenigstens in Deutschland, üblichen Brauch widersprechen würde, so muß für das, was wir Varietäten nennen, eine andere Bezeichnung eingeführt werden. Species, Subspecies und geographische Varie- tät sind nur verschiedene Grade desselben Begriffs, die sich nur quantitativ nach der Stärke der Differenzierung unterscheiden, und mau könnte vielleicht die letzteren beiden zusammen- fassen, indem man jede selbständige geographische Rasse, welche nicht genügend unterschieden ist, um als eigene Art aufgefaßt zu werden. Subspecies nennt. Man würde dann unter Varietas individuelle Abänderungen innerhalb derselben Rasse verstehen. Behält man aber umgekehrt die Bezeichnung Varietas, wie ich es entschieden vorziehe, für solche geographische Rassen, welche den Zusammenhang mit der Stannnart noch deutlicher zeigen als die Subspecies, bei, so müssen die erstei-en unbedingt anders bezeichnet werden. Früher war der Ausdruck Forma dafür gang und gäbe, doch setzen wir uns damit in Wider- si)ruch zu den Paläontologen, welche neuerdings mit diesem Wort etwa das benennen, was wir Species zu utMinen gewohnt I — 8a — sind. Auch Mutatio ist von den Paläontologen vorwegge- nommen, welche damit nicht eine individuelle Abänderung, sondern die Weiterentwickelung einer Art (E^rma), also eine Art, deren phylogenetischer Zusammenhang mit einer geologisch älteren nachweisbar ist, bezeichnen. Ich muß gestehen, daß ich nicht recht einsehe, warum man nicht auch in der Paläonto- logie bei dem Ausdruck Species bleiben will, da wir alle wissen, daß wir mit der Bezeichnung „Art" heute nicht mehr dasselbe meinen, wie vor der Annahme der Evolutionstheorie; wir würden dann „Forma" für unsern Zweck verwenden können. Ich weiß wohl, daß ich für unser deutsches Publikum mit diesem Exkurs offene Thüren einstoße; doch hielt ich es für nötig, gegenüber den zahl- reichen „Varietäten" philippinischer Arten, welche Hidalgo und Pilsbr}^ aufführen, und welche keine Varietäten in unserem Sinne sind, meinen gegensätzlichen Standpunkt auseinanderzusetzen. Um auf C. intorta zurückzukommen, so hat Hidalgo nicht weniger als 9 „variedades" (1. c. p. 150); hiervon gehören mehrere, z. B. No. 9, überhaupt nicht zu intorta, sondern zu eydouxi Hid. ; die meisten andern sind Formae in meiner Auf- fassung, und nur No. 5 ist eine Varietät in meinem Sinne, näm- lich var. siquijorica m. Umgekehrt glaube ich jetzt, daß meine var. expansilabris und var. tenuis von Cebu zu fdaris Val. ge- hören. Nach meiner jetzigen Erfahrung, welche, wie gesagt, zu einer abschließenden Bearbeitung noch nicht ausreicht, sind alle hierhergeliörigen Rassen Eepräsentativformeu eines Typus, welche auf den einzelnen Inseln durch Isolierung mehr oder weniger abweichend entwickelt sind und teils Artcharakter angenonnnen haben, teils noch als Varietäten der Stammart anzusehen sind. Alle sind sie daher Mutationes im paläonto- logischen Sinne, nur in verschiedenem Grade abweichend. In diesem Sinne ist C. aegroin die ^^intorta^^ der Insel Mindoi'o, C. eijdoitxi ihre Vertreterin auf Panay und Guimaras, fdaris auf ('ebu, aeruginosa auf Panglao, var. siquijorica auf Siquijor, magtaiiensis auf Magtan und den Camotes, limaiisaiiensis auf Limansaua, samboanga auf Südwest-Mindanao, während der Typus, der historische sowohl wie der natürliche, auf Bohol beschränkt zu sein scheint. Auf Leyte ist diese Gruppe durch die folgende Art vertreten, welche unzweifelhaft nächstver- wandt mit C. intorta ist. 6* 84 — I 46. CocMostijla (Oot'asia) sphaerion (Sow.). Helix sphaerion Sow.. P. L. S. 1841 p. 2 ; Pfr., Mon. Hel. I p. 249; Chemn. ed. II, 1. 150, f. 5, 6. — Helix intincta Shuttlew.. Bern. Mitt. 1852 p. 196. — Cochlostyla (Hypoynelanae) s'phaerion v. Martens, Ostas. p. 97 ; Semper, Phil. p. 184. — C. sphaerion Hidalgo, J. de Conch. 1887 p. 127. — C. (Calo- cochlea) sphaerion Pilsbry 1. c. p. 154, t. 31. f. 31—35. A. ii/inis. lusel Leyte (Cuming, Jagor, Semper, Koch, Quadras), formae: 1) uuicolor corueo-lutea vel luteo-fulva. fere semper taenia pevangusta suturali ornata. pone aperturam saturatius colorata, 2) basi saturatius fulva, 3) taeniis fuscis suturali, peripherica et columellari ornata, 4) ut praececlens, sed basi saturate castanea, 5) basi castaneo-fusca, taenia suturali angusta, 6) uuicolor atro-fusca, apice pallidiore, peristomate fuscescente. B. var. nana Semp. Semper, 1. c. p. 185. Testa minore, spira plerumque magis elevata. Diam. 29 — 33. alt. 28—30. Slidwest-Leyte, Camotes-Inseln. C. var. crassilabris n. Testa multo solidiore, peristomate magis expanso, incrassato, superne magis arcuato. Monte Bon toe bei Hindang, Leyte (Quadras). D. var. meridionalis n. T. magis globosa, solida, distinctius plicato-striata, peristomate minus expanso sed incrassato, superne lutea, inferne saturate castanea, taeniis nullis. Nord- und Ost-Mindanao (Semper, (Quadras. Roebelen). Pilsbry macht mit Recht darauf aufmerksam, daß die all- gemein für C. sphaerion genommene Art nicht ganz zu Sowerby's Originalbeschreibuug paßt. Sowerby nennt sie dünn, den :\luud- saum mit Ausnahme der Spindel braun und giebt ihr nur vier Windungen. Die unsrige ist ziemlich festschalig, hat fast innner weiße Lipi)e und 4^2 Windungen: auch ist sie durchschnittlich höher, als Sowerby angiebt. Eine Farbe erwähnt Pilsbry (So- werby's Diagnose kann ich nicht nachschlagen) nicht : es wäre möglich, daß Sowerby die seltenere eiiibnbig dunkelbraune Kmin l\ — 85 — vorgelegen hätte, bei welcher auch die Lippe braun und welche auch etwas dünner ist. Sein Name, der für die kugelige Art sehr bezeichnend ist, kann aber jedenfalls beibehalten werden, wenn auch vielleicht sein Typus nicht der natürliche der Art war. Ich unterscheide oben eine Anzahl Farben- und Bänder- Spielarten und einige wirkliche, d. li. geographische Varietäten, was die von Hidalgo und Pilsbry aufgeführten, mit Ausnahme von iiana Semp., nicht sind. //. iniincta Shuttlew. ist die be- kannte Form, bei welcher die Oberseite hell und die Basis dunkel mit scharfer Trennung der beiden Farben ist; diese Färbung kommt aber sowohl beim Typus auf Leyte, als auch bei var. nana und var. meridionalis vor: man kann daher nicht von einer var. inüncta sprechen. Wollte man sie und die übrigen Spielarten besonders benennen, so würden wir nicht nur beim Typus, sondern auch bei den Varietäten eine Reihe von Formen- uamen geben müssen. Speziell bei der var. nana wiederholen sich fast alle Abänderungen des Typus mit dem Unterschiede, daß hier die dunkleren häufiger sind, während beim Typ die helleren vorherrschen. Eine sehr gute Varietät ist nana insofern nicht, als die Größe der Exemplare am einzelnen Fundort etwas wechselt, und zwar so, daß ausnahmsweise große Stücke der Varietät den ausnahmsweise kleinen des Typus gleichkommen. Var. crassilabris, anscheinend eine isolierte Bergform, weicht durch ihre feste Schale und das breiter ausgeschlagene, kräftiger gelippte Periston! ziemlich stark ab; bei ihr sind uns keine Farbenabäuderuugen vorgekommen, die vorliegenden Stücke, etwa 15, sind vielmehr alle einfarbig horngelb mit rötlichgelbem Wirbel, einem schwachbräunlichen Spindelfeld und einem schmalen bräunlichen Strich hinter der ]\Iündung. Sie sehen C. roisstjana var. solkla Pfr. von Mindoro auf den ersten Blick sehr ähnlich. Dies erklärt vielleicht die Verwechslung Pfeiffers, der (Chemn. ed. II, t. 42 f. 5, 6) als sphaerion Sow. die später von ihm soJida benannte EVjrm von Mindoro abbildete. Cuming hatte ihm dieselbe wahrscheinlich irrtümlich als sphaerion geschickt. Die letztere Art kommt auf Mindoro bestimmt nicht vor; bei genauerem Vergleiche sind die hellereu Formen von C. roissijana leicht selbst von festschaligen Formen der C. sphaerion zu unterscheiden, schon durch das Vorhandensein einer hydrophanen Cuticula. — 86 Var. mericUonalis vou Mindauao ist ebenfalls festsclialiger als der Typus, aber im Gegensatz zu var. crassilahri.s ist der Mundsaum noch weniger ausgebreitet als bei der Stammform: ferner ist die Skulptur deutlicher und besteht aus ziemlich ent- fernt stehenden Falteustreifen. Die mir vorliegenden Exemplare sind alle wie die Form »intincta« gefärbt, was auch Semper von den seinigen versichert. Bei allen fehlt die Suturalbinde, welche bei der Form von Leyte fast immer vorhanden ist. Was nun die systematische Stellung von C. sphaerion an- betrifft, so habe ich schon erwähnt, daß sie zum Formenkreise der C. intorta Sow. gehört, also eine Corasia, keine CallicocMias ist. Schon Semper hebt hervor, daß er bei einem Exemplar von Bohol in Zweifel gewesen sei, ob er es zu sphaerion oder zu intorta rechnen solle (1. c. p. 185). Es ist jedenfalls eine intorta gewesen, die ich zahlreich von Bohol besitze, und bei der sich die hauptsächlichsten Farben- und Bänder-Spielarten von C. sphaerion wiederholen. C. sphaerion unterscheidet sich wesentlich nur durch die kugligere Gestalt, den stärker gewölbten letzten Umgang und die deshalb rundere Mündung. Auch die Abwesenheit einer hydrophanen Cuticula teilt sie mit intorta, während allerdings die festere Schale und das stärkere Peristom zu Callicochlias hinüberleiten. Die obigen Formen sind bei den Varietäten und bei C. intorta wie folgt vertreten : sphaerion typ. V. nana V. crassilahris V. 7neridionalis intorta von Boliul. forma 1 1 1 1 ,, 2 2 — „ 3 3 3 „ 4 4 4 „ 5 5 5 5 „ ß C. limansaucnsis Semp. kann man als Übergang von intorta zu sphaerion betrachten. Daß wir es mit einer Kepräsentativ- form dei- (\ intorta zu thun haben, wird auch dadurch bestätigt, daß überall da, wo C. sphaerion vorkommt, eine andere Corasia der ?« /(»-/«-Gruppe fehlt, während auf den Inseln, wo intorta lebt, sphaerion nicht angetroft'en wird. — 87 - •4:7. Cocldostijla (Leijtia) fragilis (Sow.). Helix fragilis Sow., P. L. S. 1841 p. 40. — //. Ieyte7isis Pfr., Mon. I \). 242 ; Chemn. ed. II. t. 42. f. 7. 8. — Cochlnstyla (Ccdocochlea) Icyfensi/t V. 3Iarteiis, Ostas. p. 94. — C. (Globosae) Icytensis Semper, Phil. p. 183. — Helix (Corasia) fragilis Hidalgo, J. de Conch. 1887 p. 117. — CocJdostyla (Leijiia) fragilis Pilshry 1. c. p. 129, t. 29, f. 5. 6. Tauaiian (Cuming), bei Palo unci zwischen Jaro und Ormoc (Quadras). — Loquilocon auf Samar (Jagor, Micliolitz). Pilsbry hat für diese ebenso schön gefärbte wie seltene Art eine besondere Sektion errichtet, was sie in der That zu verdienen scheint. Sie hat Beziehungen zu Chromatosphaera Pilsbry {C. globosae Semp.), zu der sie Semper stellen wollte* namentlich durch die kuglige Gestalt und den nur ganz schwach ausgebogeneu Muudsaum, zu Corasia durch die dünne Schale und die geringe Zahl der Windungen, zu Callicochlias durch die in Längsbinden aufgelöste hydrophane Cuticula. Quadras fand nur junge Exemplare, die wir vergeblich versucht haben aufzuziehen. Die Weichteile sind gelb, der Nacken lang und schlank wie bei Corasia. 48. Cochlostijla (CaUicochlias) xo7iifera (Sow.). Pfr.. Mon. I p. 251 ; Chemn. ed. IL t. 46, f. 3, 4. — Coehlostyla xoni- fera, norrisi, dubiosa v. Martens, Ostas. p. 95. — C. xonifera Semper 1. c. p. 177. — Hidalgo, J. de Conch. 1887 p. 129. — Pilsbry in Tryon Man. Pulm. VII p. 141. t. 35, f. 19, 20, 22. Leyte (Cuming, Jagor); Alang-alang, Carigara, Taclobau, alle im Norden von Leyte (Quadras). Auch bei dieser Art sind individuelle Abänderungen des gleichen Fundorts und geographische Varietäten zu unterscheiden. Die Rasse der Insel Leyte ist als historischer Typus zu be- trachten : alle Exemplare zeigen ein dunkles Peripherieband in der Schale selbst, neben welchem zwei schmale helle Binden der hydrophauen Cuticula verlaufen (bei Anfeuchtung der Schnecke bleibt nur das dunkle Band sichtbar). Oberhalb dieses „Gürtels" verlaufen schmale hydrophane Binden, deren Zahl und Entfernung nach den Exemplaren abändert. Die Grundfarbe wechselt von (Trünlichgelb zu Purpurbraun. Die letztere Färbung (purpitrascciis v. Mart.) ist kein Varietäts- charakter zu nennen, sie kommt vielmehr bei allen Lokalrassen oder eigentlichen Varietäten vor. 4 V — 88 — Am nächsten steht der Staniniform die Rasse der benach- barten Insel Samar, von der ich der Güte Prof. von Martens' eine Suite der von Jagor g-esammelten Formen verdanke. Sie sind ebenso wie eine Reihe, welche Herr Ad. Gutmann um Calbayog, Westsamar, für mich sammelte, höher und kugliger, auch durchschnittlich festschaliger als die Rasse von Leyte und verdienen einen besonderen Varietätsuamen. Die Zahl der Farbenspielarten ist etwas größer als bei jener; ich unter- scheide : 1) typisch mit dunklem, von zwei hydrophanen Binden ein- gefaßtem Band und wechselnden, aber hydrophanen Binden; Grundfarbe grünlichgelb. 2) ebenso, Grundfarbe braun bis duukelrotbrauu {jmrpurasccns V. Mart.), 3) dunkles Peripherie-, Sutural- und Columellarbaud, keine oder spärliche hydrophane Binden {clubiosa v. Mart., non Pfr., speciosa Semp., an Jay?), 4) kein dunkles Band, aber zahlreiche hydrophane Binden (norrisi v. Mart., non Sow.), 5) keine Bänder, nur Spuren von hydrophaner Cuticula (modestior v. Mart.). Alle diese Formen kommen durcheinander vor, sind also keine Varietäten, während sie in der Gestalt und Festschalig- keit übereinstimmen und daher eine besondere Rasse der Insel Samar bilden. Daß speciosa Semp. von Samar hierhergehört, geht schon daraus hervor, daß er sie selbst mit den von Jagor gesammelten Exemplaren von C. xonifera identifiziert, welche . letztere ich, wie erwähnt, durch Prof. v. Martens' Güte besitze. Ebenfalls ziehe ich zu xonifera die Schnecke, welche Semper als C. saynarensis var. (Phil. p. 179, t. X, f. 9) beschreibt, und welche keinenfalls zu der echten samarensis gehört. Daß die vielfach verwechselte speciosa Jay weder mit coccomelos Sow., wie Pfeiffer annahm, noch mit Formen von xo7iifera, wie Semper glaubte, identisch ist. haben Hidalgo (J. de Couch. lcS87 p. 185) und Pilsbry (1. c. p. VMS) nachgewiesen. Hidalgo vermutete in ihr eine Form von Ar^/r^;//m Reeve, während Pilsbry das Originalexemplar vergleichen konnte und dasselbe für eine typische C. diibiosa Pfr. erklärt. — 89 — Da sich die obenerwähnten Martens'schen Namen niclit anf die Samar-Rasse von C. xonifera als solche, sondern auf individuelle Abänderungen beziehen, so sind dieselben für unsere Varietät nicht verwendbar, und ich nenne dieselbe daher var. globosa n. An Leyte schließen sich südlich die Inseln Dinagat und Siargao an, welche zu Mindanao hinüberleiten. Hier lebt eine kleinere Rasse der C. xonifera, w^elche sich mehr au die von Samar als an die von Leyte anschließt. Sie mißt 32^2 — 38 mm im Durchmesser, ist weniger kuglig als jene, aber doch durch- schnittlich höher als der Typus, festschalig, und die Spindel bildet mit dem Unterrand keinen so deutlichen Winkel. Färbung und Zeichnung wechseln auch hier, doch fehlt das dunkle Peri- pherieband stets, die beiden hydrophanen Binden sind breiter, und unterhalb der Naht läuft eine wie abgerieben aussehende Zone, welche bei den hellen Stücken reinweiß, bei den dunklen, die auch hier nicht fehlen, rötlichweiß ist. Eigentümlich ist den rotbraunen Formen ein breiter brauner Strich im Innern der Mündung parallel dem Mundsaume, welcher letztere indessen weiß bleibt. Zu dieser Rasse gehört ohne Zweifel var. paraleuca Pilsbry (1. c. p. 142, t. 33, f. 32, 33, ohne Fundort). Ich nehme diesen Namen für die Varietät der Insel Dinagat und Siargao an, jedoch mit dem Bemerken , daß sie nicht bloß die helle Farbenspielart, welche Pilsbr}" abbildet, sondern auch die rot- brauneu Formen einschließt. Die von Pilsbry erwähnte stärkere Drehung der Spindel ist einerseits bei der Varietät nicht kon- stant, andererseits kommt sie gelegentlich auch beim Typus und der var. globosa vor. Schließlich greift C. xonifera auch auf die Nordosthalb- insel von Mindanao iiber, wo sie namentlich in der Umgegend des Sees Mainit verbreitet ist. Nach Semper ist sie an der Ostküste bis hinunter nach Lianga „ eine der gemeinsten Schnecken". AlleE^rmen, die ich von Mindanao besitze, schließen sich in der Gestalt und Zeichnung am meisten an die vorige Varietät an, doch sind sie durchgehends erheblich größer, bis 48 mm im Durchmesser, etwas flacher, sich dadurch dem Typus nähernd. Die beiden hydrophanen Binden ober- und unterhalb der Peripherie sind stets sehr breit, das bei var. paraleuca erwähnte blasse Band ist auch hier vorhanden. Die bei weitem — 90 — vorlierrsclieude Grundt'arbe ist rotbraun bis purpiirbrauii. Diese Rasse wird seit Reeve für C. circe Pfr. gehalteü. und Pilsbry, der 1. c. t. öH, f. 29 Reeve's Figur kopiert, stellt sie daher mit Recht als var. circe zu .\omfcra. Nur sind seine Fundorte Samar und Leyte zu streichen, da, wie oben erwähnt, dort wohl duukle Farbenabäuderungen vorkommen, die Farbe aber bei Abtrennung der Varietäten in keiner Weise maßgebend ist. Eine forma picrpurascens giebt es bei allen vier besprocheneu Rassen; Martens' 'purpurascens aber ist eine Spielart von var. globosa. Daß die Mindanao-Varietät wirklich H. circe Pfr. ist, scheint mir außer Zweifel ; einmal stimmt seine Diagnose ganz genau auf unsere Form, und dann citiert er selbst Reeve's Figur, welche unzweifelhaft unsere Varietät darstellt, für seine Art. Ich will dabei nicht unerwähnt lassen, daß neuerdings eine Schnecke, welche Roebelen und Dr. Platen auf Mindanao (der erstere bei Cottabato) sammelten, von Dr. Staudiuger, wahr- scheinlich auf Dohrn's Autorität hin, als C. circe versandt wird. Sie hat mit C. xonifera nichts zu tliun, gehört vielmehr zur Gruppe von C. depressa Semp. (Helix liguaria Pfr.), welche sie mit der von C. pan Brod. verknüpft. Diese Art muß, wenn unsere Auffassung von C. circe richtig ist, einen neuen Namen haben. 49. Üoehlüsiyla (Axina) mcnjidra (.Pfr.) var. gloy)iei. Sow. Helix gloijud Sowerby, Journ. Linn. Soc. 1889, t. 25, f. 16, 17. -^ Coeh- lostyla (Äxina) magistra var. ecarinata v. Mlldff., Jahresb. Senckenb. 1890 p. 239. — G. (Axina) inagistra var. gloynei et ecarinata Pilsbrj' 1. c. p. 165, t. 21, f. 37, 38. Küsteninsel Timobo bei Leyte (Koch). Sonst von Magtan bei Cebu bekannt. Diese elegante Form hatte mein Freund Koch schon 1887 auf Magtan entdeckt, wie ich Nachr. Bl. 1888 p. 72 bereits er- wähnte, ohne ihr einen Namen zu geben, weil ich mir ülx'r ihr Verhältnis zu C. magistra nicht klar war. Nach der sehr mäßigen Figur dieser Art im Conchylien- Kabinet glaube ich nicht, daß sich die Form von Magtan artlich von ihr trennen läßt. Sowerby hat sie, wie ich allen (rrund habe anzunehmen, von einem meiner Tauschfreunde in England erhalten und als H. glognei 1889 publiziert, während ich, da mir jene Verölfent- lichung entgangen war, sie 189Ü in meinem Aufsatz über Cebu als var. ecarinata von Axina magistra aufführte. — 91 — Das Vorkommen auf der Insel Timobo ist einigermaßen auffallend, da sie auf den zwischenliegenden Inseln noch nicht gefunden worden ist. Da sie Koch nicht selbst dort gesammelt, sondern von einem einheimischen Sammler erhalten hat, so ist eine irrtümliche Fundortsangabe freilich nicht ausgeschlossen. 50. Cochlostijla (Track ij st yla) crijptica (Brod.) var. cretata Brod. Tanauan (Cuming), Maasin (Koch), Alang-alang, Mabuyoc, Saob, Macrohon (Quadras). Pilsbry hat für diese großen, grobskulptierten und dadurch von dem Cochlosti/la - Typus stark abweichenden Formen die Sektion Tmchystj/Ia errichtet (= C. chiereae Semp.), welche er wie Äxina der Sektion Callicocldias unterordnet. Ich möchte sie derselben coordinieren, wie es überhaupt schwer sein wird, größere Abteilungen innerhalb der vielgestaltigen Gattung zu- sammenzufassen. Die Track i/sti/Ia -Formen erinnern auffallend an manche Ca)nae?ia- Arten , doch unterscheiden sie sich ana- tomisch nach Semper in Nichts von den typischen Cochlostylen, und auch couchyliologisch spricht die Anwesenheit der hydro- phanen Cuticula und das Fehlen jeder Andeutung einer Durch- bohrung für Cochlostijla. Am ersten läßt sich die Gruppe noch an die von C. harforcU anschließen. Ich bin sehr damit einverstanden, daß Pilsbry C. laf/tans und cretata als Varietäten an cryptica anschließt, nur hätte er konsequenter Weise auch pauaensis Semp. und cineracea Semp. zu Varietäten degradieren sollen, welche z. T. weniger differen- ziert sind als die ersterwähnten. Semper selbst stellte seine Arten mit Bedenken auf und sagt ausdrücklich, daß er alle diese Formen für geographische Varietäten einer Art halten möchte, aber solange die drei Broderip'schen Arten getrennt gehalten würden, auch seine neuen Formen als Arten behandeln wollte. Zweifellos sind sie alle Eepräsentativrassen eines und desselben Typus und müssen entweder sämtlich als Arten oder sämtlich als Varietäten aufgefaßt werden. Ich bin für das letztere, da der Gesamthabitus bei allen sehr ähnlich bleibt. Die hierhergehörigen Schnecken scheinen überall selten zu sein, einzeln zu leben oder doch schwer zu finden zu sein; es ist daher schwierig, ein genügendes Vergleichsmaterial zu- sammenzubringen. Ebendeshalb werden die beschriebenen Arten — 92 — auch vielfach verwechselt. Gauz besonders ist dies mit cri/j/l/fa der Fall, welche bei Semper, Hidalgo und Pilsbry von Mindanao angegeben wird. Die dort lebende Trachystyla hat mehr Be- ziehungen zu latitans und crctata als zu cryptica, welche letztere anscheinend auf die Insel Samar, von wo sie beschrieben wurde, beschränkt ist. Exemplare, die ich durch Herrn A. Gutmann von Calbayog auf Samar erhielt, stimmen gauz genau zu Pfeiffer"s Dia- gnose, während die als cryptica zirkulierende Rasse von Mindanao, die ich unten als var. nigricans aufführe, wesentlich von ihr ab- weicht. Auch typische latitans kenne ich zunächst nur von der Insel Bohol, dem Originalfundorte, während die von Semper als latitans bestimmten Schnecken ebenfalls zur var. nigricans gehören. Ich unterscheide die folgenden Rassen, welche von Samar im Norden anfangend geographisch wie conchyliologisch eine fortlaufende Reihe bilden. Nördlich von Samar, also auf Luzon, ist keine Vertreterin der Gruppe gefunden worden, wenigstens glaube ich nicht, daß C. clataensis 0. Semp. von Nord-Luzon hier hergehört; ebenso fehlt die Gruppe auf den westlichen Visayas. 1. C. cryptica Brod. typ. Ziemlich gedrückt, letzte Windung stumpf aber deutlich gekantet, gegen die Mündung kurz aber entschieden herab- gebogen, Skulptur sehr ausgeprägt, dreifach: iVnwachsstreifen, erhabene Spirallinien, schräg nach vorn verlaufende Runzeln: hydrophane Cuticula äußerst dünn, daher die chokoladenbraune Grundfarbe nicht verdeckt, sondern nur mit einem matten Über- zug versehen. Periston! breit ausgeschlagen, kräftig gelippt, stark umgebogen. Diam. 66, alt. 48 mm. Samar (Cuming, Semper, Gutmann). 2. Var. latitans Brod. Gewinde etwas höher, letzter Umgang kaum gekantet, wenig herabgebogen, Skulptur sehr abgeschwächt: hydrophane Cuticula stärker entwickelt, fast das Gehäuse bedeckend, grau- gelblich-braun mit Andeutung einer schwarzen Binde: Grund- farbe etwas heller als beim Typus ; ]\Iuudsaum s c h \\\ a 1 , schwach gelippt, kaum umgeschlagen. Diam. 6H, alt. 54 nun. Bohol ((Jumiug, Semper, Koch). — 93 — 3. Var. depressa n. Kleiner, sehr niedergedrückt, Skulptnr und Kantung wie beim Typ, hydropliane Haut wie bei laUtans, Mnndsaum zwischen Typ und Jatitans in der Mitte stehend. Diam. 58, alt. 43 mm. Camotes (Koch). 4. Var. cretata Brod. Höher, oft fast kugelig, letzter Umgang weniger stark herabgebogen als beim Typ, aber etwas stärker als bei latitans, Skulptur kräftig, aber statt der schrägen Runzeluug entfernter stehende Hammerschlageindrücke, die allerdings gelegentlich zu Runzeln zusammenfließen, (Grundfarbe meist heller mit dunkler Binde an der Peripherie, h y d r o p li a n e Haut sehr stark entwickelt, oft die ganze Schale gelblichweiß ein- hüllend oder seltener bindeuweise unterbrochen, Mundsaum noch breiter ausgeschlagen als beim Typ, Spindel einen deutlichen Winkel mit dem Unterrande bildend. Diam. 60, alt. 54 mm. „ 62,5, „ o7 „ Leyte (Fundorte siehe oben). 4 a. Var. cretata Brod., sub var. minor m. Kleiner und noch höher, sonst wie 4. Diam. 57, alt. 54 mm. Camotes (Koch). 5. Var. panaensis Semp. Gesamtform etwa wie cretata, Skulptur viel schwächer, hydrophane Haut sehr schwach wie beim Typ, letzter Umgang kaum gekantet, kaum herabgebogen, Naht etwas abgeflacht mit gelblichem Saum, oberer Mundsaum in der Mitte meistens etwas stärker vorgezogen, Ausbreitung wie bei cretata. Diam. 65, alt. 50 mm (Semper). „ 60, „ 51 „ Panaou bei Leyte (Semper, Quadras). 6. Var. tumida n. Ziemlich gedrückt, letzte Windung und daher auch die Mündung sehr groß, Cuticula schwach, Skulptur mäßig, stärker als bei panaensis, Naht etwas abgeflacht, letzte Windung kaum herabgebogen, Mundsaum außerordentlich breit (5 mm). — 94 — Diam. 62, alt. 49, apert. lat. (c. callo) 46. long. 45 mm. Jabonga, Nord-Miudanao (Quadras). 7. Var. aubglobosa n. Fast so hoch wie breit, Skulptur abgeschwächt, h3'dr()phaiie Oberhaut bräunlich, mit einem dunklen peripherischen Band, Müudungsform wie bei cretata, Mundsaum wie bei latitcms. Diam. 52, alt. 51 mm. Insel Siargao (Semper, Roebelen). Diese Form, welche Semper als typische latitans aufführt, könnte als Mittelglied zwischen latitan.'^, mit der sie die ( 'Uti- cula und den Mundsaum gemein hat. und cretata, mit der sie die Gesamtform und den Winkel an der Spindel teilt, aufgefaßt werden. 8. Var. nigricans n. Gewinde durchschnittlich höher als bei den voranstehenden Formen, ausgenommen die letztgenannte, Windungen gewölbter, die letzte kaum gekantet, vorn ziemlich stark herabgebogen, Skulptur etwa typisch, (-uticula meist sehr diinn, die schwarz- braune Grundfarbe durchschimmern lassend, seltener etwas stärker entwickelt und dann an var. latitans erinnernd, Mundsaum etwas breiter als bei letzterer, aber schmäler als beim Typus. Diam. 67, alt. 55 mm. „ 61, „ 52,0 „ Nordost- und Ost -Mindanao (Semper, Quadras. Roebelen). Dies ist C. cri/ptica bei Semper und Hidalgo, doch hat sie mit dem Typus von Samar nur die geringe Entwickelung der Cutieula gemein, in der Gesamtform nähert sie sich der var. cre- tata, ist aber durchschnittlich noch höher als diese, und der letzte Umgang im Verhältnis zum Gewinde kleiner; in der Bildung des Mundsaums schließt sie sich am meisten der var. latitans an. 9. Var. cineracea Semp. Gewinde sehr niedergedrückt, letzte Windung entschiedener gekantet, fast gekielt, hydrophane Oberhaut wie bei var. latitans, ebenso Mundsaum. Ost-Mindanao : Lianga (Semper), Hinatuan (Koch). Trotz der auf den ersten Blick auffallend abweichenden Gestalt nur eine schwache Varietät, was sich auch darin zeigt, — 95 - daß einzelne Stücke Tendenz zur Abschwächuug- des Kiels und Erhebung- des Gewindes zeigen. Solche Stücke stehen bis auf die Färbung der vorigen Varietät sehr nahe. 51. Cochlosti/la (Orflwstfjhis) jrithogastra (Fer.). Pili und Magoubagon bei Tacloban, Bansod bei Carigara (Quadras), also, wie es scheint, auf Nord-Leyte beschränkt. Die Formen von Leyte sind ausnahmslos gestriemt, gehören also, wenn Pilsbr^^ und Hidalgo Eeclit haben, zu phüipjrinensis Pfr., welche danach nicht einmal eine Varietät, sondern eine bloße Farbenspielart sein würde. Ich glaube aber, daß der Pfeiffer'- schen Art Unrecht geschehen ist ; der Autor basiert sie keines- wegs auf die Färbuug und Zeichnung, mindestens nicht in erster Linie, und es ist ihm nicht entgangen, daß gestriemte Formen auch bei pithogastra vorkommen (Mon. II p. 4 : „Nonnunquam pallide strigata"). Vielmehr ist der Hauptunterschied die Gestalt, welche er bei jjiihoga.sfra „ovato-conoidea", bei phili ppinensis „ovato-turbinata" nennt, und die Wölbung der Windungen, welche bei ersterer als „convexiusculi", bei der letzteren als „couvexi" be- zeichnet werden. Hierin sind mir keine Übergänge vorgekommen, obwohl ich ein nach Hunderten zählendes Material von den verschiedensten Fundorten sorgfältig vergleichen konnte. Da- nach läßt sich C. philippineiisis, welche ich nur von der Insel Marinduque kenne, sehr gut als Art halten. AVohl aber wäre es möglich, daß Pfeiffer später selbst gewisse Formen der pithogastra mit seiner Art vermengt hätte: wenigstens scheint dies daraus hervorzugehen, daß Hidalgo die Abbildung in ('hemn. ed. II, t. 50 f. 1, die ich gegenwärtig nicht vergleichen kann, zu pithogastra, die var. ß in Mon. II p. 6 zu philippiHeiisis zieht. Hat er darin Recht, so geht es natürlich nicht an, daß man, wie er es in J. de Couch. 1887 p. 165 thut, philippinensis Pfr. als Synonym zu pithogastra stellt und eine eigene Art philippi- nensis mit dem Autor Reeve anerkennt! In solchem Falle müßte vielmehr der Name philippi7iensis ganz eingezogen werden und die Rasse der Insel Marinduque, welche ich auch für eine besondere Art halte, einen neuen Namen erhalten. Hierzu eignet sich vielleicht der Name villari Hid. C. villari von Marinduque und Mindoro steht in der Gestalt zwischen pithogastra und der Form von Marindu(iue, welche ich für die echte philippineiisis — 96 — lialte, und hat konvexe Windungen : sie scheint mit philippi- tiensis zusammenzuleben, sodaß die letztere nur eine Form der ersteren wäre. Es würde sich dann folgende Synonymic ergeben: C. jntkofjastra Fer. Leyte, Samar, Südost-Luzon, Mas- bate, Catanduanes. f. strigata {= pkilippinensis Pfr. [ex parte], Hidalgo [ex parte], Pilsbry). C. villari Hid. Marinduque, Miudoro. f. ventricosa, saturatius strigata (= philippinenmH Pfr. [ex parte], Reeve, Hidalgo |ex parte]). Marinduque. Der Fundort Cebu. den Hidalgo nach Quadras aufführt, ist zu streichen ; Quadras hat C. pifhogastm dort so wenig ge- sammelt, wie Koch und ich, sondern es ist einer der mehrfach erwähnten Fälle, daß ihm ein einheimischer oder spanischer Sammler einen falschen Fundort angegeben hat. 52. Cochlostyla (Cmiistrmn) velata (Brod). var. elongata v. Mlldff. Leyte (Koch). Mit C. cretata zusammen erhielt Koch als von der Insel Leyte stammend einige Exemplare einer etwas länger ausge- zogenen, sonst typischen Form von C. velata Brod. Quadras hat sie nicht gefunden, sodaß der Fundort einigermaßen zweifel- haft bleibt. Indessen könnte die Art vom Westen der Insel stammen, wo Quadras wenig gesammelt hat. Pilsbry (Tryon, Man. Pulm. VIII p. 12) führt C. velata in der Gruppe von C. fnlgetrum auf, welche allerdings, namentlich durch den Formeukreis von C. migri/s, zu Caw'sfnoN überleitet, mit welcher unsere Art aber kaum nähere Verwandtschaft zeigt. Eher könnte man schwanken, ob rrlata nicht der (jruppe Hgps- clostgla anzuschließen wäre, da kleine Formen von boholeiisis und camelopnrdaUs ihr einigermaßen nahekommen: aber wegen der länglich -eif()rmigen Gestalt und des stumpfen Wirbels ist doch wohl in Canistrum ihr richtiger Platz. Eine scharfe Trennung der Sektionen von Cochloslgla ist überhaupt nicht möglich, und es sind eine lleihe von Arten vorhanden, welche die .verschiedenen Gruppen mit einander verknüpfen. — 97 — 53. Cochlostijla (Hijpselodyla) connectens n. sp. (Taf. Til, Fig. 9). T. ovato - tiirrita , solicla, suljtiliter striatula, ex fiilvo castaneo-fusca, cuticula liydrophana ciiierascenti-albida strigis angustis saepe interruptis sat distantibus fiiscis variegata, microscopice granulata obtecta. Spira subregulariter conica apice deuiidato, acutiiisculo, fulvo. Anfr. 6V2 — 7 convexiusculi, sutura pai'um impressa submargiuata discreti, iiltimus medio coufuse angiilatus. fere ^h loiigitiidinis aequaus. Apertnra valde ()bli(iiia, subaiiriformis : peristoma parum expansiim, fiisco- vel nigricanti-labiatum, columella subtorta, medio subdeutata, sur- sum ex roseo alba. Long. 57, diam. 30, apert. lat. 20, long. 28, alt. 25 mm. „ o9, „ 28,0, „ „ IJ, „ 28, „ 2o „ „ 52, „ 27,0, „ „ 18.0, „ 26, „ 22 „ Hab. ad vicum Tag bag in parte meridional! insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras, var. gracilis n. Minor, paiillo gracilior, pallidior, cuticnla liydrophana tenuiore, peristomate latinscule expanso. Long. 49—52, diam. 23—24,5 mm. Hab. ad vicos Maas in. Macrohon insulae Leyte. leg. cl. J. Quadras. Diese Form dürfte schon Semper vorgelegen haben, doch vergleicht er sie (Phil. p. 208) nicht mit der am nächsten stehenden Art C. boholensis , sondern mit camclopardalis. Li der That hat sie zu beiden Beziehungen, und so lange dieselben als besondere Arten gelten, schiebt sie sich als dritte zwischen dieselben ein. Es ist aber schließlich nicht sehr viel dagegen einzuwenden . boholensis als Varietät an camelopardalis anzu- schließen, wie Pilsbry neuerdings will (Tryon, Man. Pulm. VIII p. 26). Nur ist es nicht richtig, daß sich boholensis nur durch die Zeichnung von camelopardalis unterscheide, sondern die Gesamtgestalt ist viel bauchiger, die Windungen sind gewölbter, eine weniger vorhanden u. a. m. Die neue Form von Leyte ist fast ganz von einer gelbgrauweißeu. ziemlich dicken Oberhaut bedeckt, aus der durch schmale, meist fast gerade , ziemlich entfernt stehende Risse die dunkle Grundfarbe durchleuchtet, so daß die Zeichnung auffallend an Formen von C falgclrum 7 . — 98 — (ventricosa aiitt.) erinnert. Die Cuticula zeigt ferner eine eigen- tiiniliclie, fast mikroskopische Skulptur, welclie bei camelopardalis ganz felilt, Lei bolioleusis aber viel schwächer ist. Von letzterer unterscheidet sicli C. conncctens ferner durch die festere Schale, dunklere Farbe, stärker gedrehte Spindel, weniger gewölbte Windungen, von C. camelopardalis durch eine Windung weniger, etwas gewölbtere Windungen, verhältnismäßig höhere letzte, bauchigere Gestalt, festere Schale, schiefere Mündung, dunklere Grundfarbe. Wären die Formen auf jeder Insel ganz gleich- mäßig, so wiirde ich keinen Augenblick schwanken diese drei Rassen, wenn sie auch Vertretungsformen eines Typus sind, als Arten zu behandeln. Von camelopardalis kommen aber auf Cebu Formen von etwas bauchigerer Gestalt vor, die sich da- durch boholensis nähern, wenn sie auch noch wesentlich schlanker sind als diese und in der Zahl der Windungen und der Zeich- nung mit dem Typus stimmen. Bei der von mir früher zu camelopardalis gerechneten Form der Camotes kann man in der That schwanken, ob man sie zu boholensis oder camelopardcdis rechnen soll. Von boholensis ist mein Material noch schwach ; im Norden der Insel, woher ich eine große Partie erhielt, habe ich keine starke Variabilität bemerkt ; die Exemplare waren viel- mehr in Gestalt und Zeichnung alle typisch, bauchiger und die AVindungen gewölbter als f. 8, 9 bei Tryon (VIII, t. 12). Wenn aber f. 7 und 10 ebenda wirklich Exemplare von Bohol dar- stellen (was ich noch bezweifle), so würden sich auch auf dieser Insel Übergänge zu camelopardalis finden, kwi Leyte kommt neben der typischen connectens, deren Artgültigkeit auf den ersten Blick unbestreitbar erscheint, die obenerwähnte var. gracilis vor, welche sich durch die schlankere Form der came- lopardcdis nähert, auch keinen so ausgeprägten hydrophanen Überzug besitzt wie der Typus; doch zeigt die Cuticula dieselbe Skulptur wie letzterer. Hiernach ist schwer zu entscheiden, ob man diese Rassen als Arten, Unterarten oder Varietäten auffassen will : unsere c.onneclens würde in jedem Fall denselben Kang einnehmen müssen wie boholensis. Ich würde die definitive Entscheidung hierüber von einer genaueren Durchforschung der Insel Bohol und ihrer Nebeninseln abliängig machen : wenn dieselbe eine größere Variabilität der (\ boho/ci/sis- ergicbt. als ich bis jetzt t — 99 — konstatieren konnte, so würde auch ich fiir Zusanimenfassung- aller drei Rassen in eine Art sein, während ich sie vorläufig doch lieher als Arten behandle. Farn. Bulimidae. 54. Amphidromiis maculiferus Sow. var. mnlticolor n. Minor, flavescens, strigis spadiceis, brunueis, virescentibns, saepe flammulatis picta. Leyte: Maasin (Semper) und Bato (Koch, Quadras); auch auf den Camotes (Koch). Der Typus der Art, sowie die blaßbraun gestriemte Varietät leben auf Mindanao, eine kleinere Form fand Semper auf Bohol. Die Form von Leyte und den Camotes ist genügend diiferenziert, um einen eigenen Namen zu verdienen. Weiter nach Norden fehlt die Gattung gänzlich, wie auch im Westen des Archipels A. entobapius Dohrn noch bis auf die C'alamianes-Gruppe, aber nicht mehr bis Mindoro verbreitet ist. In Hinterindien reicht die Gattung etwas weiter nach Norden, etwa bis zum 20. Grad, fehlt aber in Tongking und Südchiua. Ob B. formosensis von Südformosa ein Amphidromus ist, bleibt zweifelhaft; das Über- springen der nördlichen Hälfte der Philippinen (ganz Luzon !) wäre eine höchst auffallende Erscheinung. Aus der chinesischen Fauna heraus läßt sich das Auftreten dieser großen Bidimus- Formen auf Formosa auch nicht erklären. Gegen Cochloslyla spricht der Nabel. Farn. Stenogyridae. 55. Hapalus grateloupi (Pfr.). Macrohou, Campagal, Matalou, Tubasan, zwischen Oi-moc und Jaro (Quadras). Quadras fand fast nur junge Stücke : das einzige erwachsene Exemplar ist ohne Spur von Nabelritz, stark glänzend und weniger stark gestreift als die Exemplare von (*ebu. In den Dimensionen stimmt es völlig zu Pfeiffer's Angaben ; auch nennt Pfeiffer die Schale glänzend, während die Form von Cebu matt, wie bereift ist. Vielleicht waren Pfeiffer's Exemplare und auch die von Quadras abgerieben. — 100 — 56. Opeas; f/racile (Hutt.). Ganz Leyte, auch Panaon uud Limansaiia. Über den ganzen Archipel verbreitet 57. Opeas darulimnn (Pot. Mich.). Mte. Bontoc bei Hindang (Quadras). 58. Opens hexagijrum Bttg'r. Boettger, Jahresb. Senckenb. Nat. Ges. 1890 p. 248, t. VIII f. 11. var. poli/gi/ra u. Anfr. 8 — 9^2, leutissime accrescentes, spiram fere cylindricani efficientes. Diam. 2(— 2V2), long. 7^/4 (—10), alt. anfr. ultimi 2^'2 mm. Matalon, Tubasan bei Inopacan, Mte. Bontoc (iiier die lange P''orm mit 9V2 Windungen), Insel Limansaua. i Fam. Cionellidae. 59. Geostilhia phiUppiMica v. Mlldff. V. Mlldff., .lahresb. Senckenl). 1890 p. 248, t. VIII f. 8. Angay bei Inopacan (Quadras). Ganz identisch mit den Originalen von C'ebu, wo sie außer auf dem Licos auch bei Dalaguete gefunden wurde. Fam. Pupidae. 60. Leucocldlus peiJinihis (Shuttlew.) var. oratiihi Bttgr. Boettger, Jahresb. Senckenb. 1890 p. 253. Patong bei Maasin, Liloan (Quadras). 61. Lencochilus artcnse (Montr.). Moiitronzier, J. deConch. 1859 p. 288, t. VIII f. 4; Pfr.. ]\Ion. Hei. VI p. 335. var. cornea Bttgr. in litt. Iba bei Malitbog, Liloan auf Panaon, Limansaua (Quadras). Auch auf Oebu (Koch) und bei Balinag, l^rovinz Bulacan (Qua- dras und ich), Majayjay, Provinz Laguna (ich). Professor Boettger theilt mir brieflich mit. daß er Piiiia artensis Montr, wegen der schlankeren, fast cylindrischen (le- stalt jetzt als Art nebt'ii pcdiciihts Shuttlew. halten miUdite. Der glasheHe Typus kommt außer in Xeukaledonieii auch aiil i\ — 101 — Luzon vor. wo ilm mein Freund 0. Henuig am Felsen Pena blanca, Provinz Cagayau, fand. Die Varietät ist liornbrauu und in der Regel noch schlanker als der Tj^pus. Daß L. artense spezifisch von Z. pedicuhts verschieden ist, wird dadurch be- stätigt, daß beide bei Liloan unvermittelt zusammenleben. 62. Staiirodüii moreleti (Brown). V. Mlldff., Jahresl). Senckenb. 1890 p. 252. Macrohon auf Leyte, -Limansaua (Quadras). Wohl über den ganzen Archipel verbreitet, da wir ihn jetzt schon von Luzon, Busuanga, Cebu, Siquijor, Catanduanes und Leyte kennen. 63. Plijchochilu^ sp. Ein Stück in schlechtem Zustande von Hinayangang. Sehr ähnlich dem Pt. uiocJlendorffi von Cebu und Siquijor, aber etwas größer und bauchiger. Ein anderes Exemplar von Saob bei Cabaliau scheint einer anderen Art anzugehören. 'r)' Fam. Succineidae. 64. Snccinca philippmica n. sp. (Tai. III, Fig. 10, 10a— b). T. ovato - couica, tenuis, transverse plicato- striata lineis spiralibus rugulosis sat distantibus minute decussata, fulvo- cornea: spira sat elevata apice subtili obtusulo. Aufr. 3Va con- vexi, ultimus (a latere) ^U longitudinis superans, basi non attenuatus. Apertura sat obliqua, ovalis; peristoma simplex, columella calloso-subplicata. Long. 12, diam. 8,5, apert. long. 8,75, lat. 5,5 mm. Hab. in insulis Cebu, Leyte, Mindanao et Luzon. Diese Art ist dieselbe, welche Hidalgo als S. chiuensis aufführt : Pfeiffer's Art hat aber kaum 3 Windungen, und das Gewinde wird „mediocris" genannt. Eher ließe sich S. orienlaUs Bens., ebenfalls aus China, vergleichen, doch ist die philippinische Form von dieser durch die Spiralskulptur und die kürzere Spira verschieden. Die von Borneo beschriebenen Arten kann ich nicht vergleichen. Fam. Auriculidae. 65. Melampus Intens Qu. G. Leyte (Koch). — 102 — 66. Mclampus fasciatiis Desli. Lej^te, Limausaua (Quadras). 67. Melampus boholeims H. et A. Ad. V. Mlldff., Jahresb. Senckenb. 1890 p. 254. Limansaiia (Quadras). 68. Melampus caffer Krauß. Limausaua (Quadras). 69. Melampus p/dchcllus Petit. Limausaua (Quadras). 70. Tralia hanleijana Gass. V. Mlldff., Jahresb. Senckenb. 1890 p. 259. Leyte (Koch). 71. Pijilna reeveana Pfr. Leyte, Panaou (Quadras). 72. Pythia pantherina A. Ad. Leyte (Koch). 73. Fytliia striata Reeve. Reeve, Conch. Ic. (Scarabus) f. 26; Bttgr., .Tahresb. Senck. 1891 p. 277. Tamulayan, Siid-Leyte (Quadras). Long. 22, diam. 14,5 m. Deutlich uud ziemlich eutferut läugsgestreift, die Streifen glänzend, fein ([uergekerbt, scheinen aus aufgelegter Membran zu bestehen und sind den Anwachsstreifen nicht ganz parallel; bei ganz alten Stücken sind sie abgerieben. Mundsauni leicht goldgelb gefärbt, in der Bezahnung kein wesentlicher Untei'- schied. Wegen des niedrigen Gewindes und der Skulptur, falls sie sich als konstant erweisen, könnte sie neben /'. pantluri)ta Artgiltigkeit behalten, wie Boettger befürwortet. 74. Pythia sinuosa Ad. Malitbog (Quadras). Fl — 103 — 75. Pijthia cumingiana Petit. Paiiaou (Quadras). 76. Plecotrema typica H. et A. Ad. Tacloban (Cumiug). Von Quadras nicht gefunden. Sonst von Cebu, Mindanao, Sibuyaa, nach Pfeiffer auch von Pulo Pinang bekannt. 77. Plecotrema octanfracta Jonas. Tacloban, Limansaua (Quadras). Ich schließe mich Hidalgo in der Bestimmung eines kleinen, über die mittleren und südlichen Philippinen weit verbreiteten Plecotremas als P. octanfracta au. Allerdings giebt Pfeiffer viel größere Dimensionen für die Stammart von Hawaii an, nämlich 7 : 4 mm, aber schon Jonas' Größeuangaben 2^/3 : l^/s lin. sind etwas kleiner, und Pease mißt bei Exemplaren von Hawaii 5:3 und 4 : 2 mm. Zu letzteren Maßen stimmen meine Stücke von den Sandwich-Inseln, sowie die von Quadras bei Tacloban ge- sammelten. Die von Limansaua, Cebu, Sibuyan und Mindanao sind noch etwas kleiner, aber außer der Größe kann ich keinen Unterschied entdecken. 78. Plecotrema hirsuta Garrett. Pfeiffer, Mon. Pneum. Suppl. III. 1876 p. 348. var. nana v. Mlldff. Limansaua (Quadras). Die Stammart von den Viti- Inseln ist zwar mehr als doppelt so groß, 7:4^2 mm, während die Varietät nur 3^'4:2mm mißt, aber im Übrigen ist kaum ein Unterschied namhaft zu macheu. Von der vorigen Art scheidet sie die Behaarung, die lange Spira mit spitzem, mukroniertem Wirbel und die verhält- nismäßig niedrige Mündung. 79. Cassidula labio v. Mlldff. V. Mlldff., Jahresb. Senckenb. 1890 p. 262. Tacloban, Limansaua (Quadras). 80. Auricula subula Quoy Gaim. Leyte (Koch). 104 81. Pcdipca joiiani Moutr. y?(V. philippinica n. T. imperforata, ovato-couica, sulidula, liris spiralibus validis siibae(iualibus, 22 iu aiifr. ultimo, ([uiuta et octava majoribus cincta, striis transversis obliciuis ([uasi granulata, brimnea; spira sat elevata, gradata, apice aciitiiiscnlo, obliiiuo, submamniillari. Aiifr. 4 sat celeriter accresceutes , sntiira appressa discreti, couvexiusculi, supra medium subcariuati, ultimus magnus, ^U lougitudinis aetiuaus. Apert. valde obliqua, ovalis; peristoma rectum, acutum, marginibus callo teuuissimo juuctis, iutus calloso- labiatum, callo superne dentem brevem emittente. tum sursum desiueute. Lamella parietalis valida, louge iutraus, columellares 2 iuaequales, supera validissima, subobli(iua, infera miuor. liori- zontalis. Columella lata, valde excavata. Long. 3,75, diam. 2,75, apert. long*. 2,5, lat. 2 mm. Hab. in insula Limansaua, leg. cl. J. Quadras. Dieser erste pliilii)pinische Pedipe.s steht F.joiiani Moutr. von Neukaledonien, den ich nur nach der Beschreibung (Pfr.. Mon. Pneum. Suppl. III p. 332) vergleichen kann, jedenfalls sehr nahe. Die sich aus der Diagnose ergebenden Unterschiede, daß der neukaledonische Typus keinen schief, beinahe zitzenformig aufgesetzten Apex haben, seine Sutur tief sein soll, ferner die Höhe des letzten Umgangs (^/s der Länge) könnten auf unvoll- kommener Beschreibung beruhen. Dagegen ist der Philippiner erheblich kleiner, die untere Columellarlamelle kann nicht wie bei jouani „tuberculose subacutus" genannt werden, sondern ist eine ziemlich dicke, rundliche Spirallamelle : auch scheint bei unserer Form die Spindel viel tiefer ausgehöhlt zu sein, wenigstens wäre sie, wenn sie bei jouani ebenso gebildet ist, mit dem Ausdruck „ concava " sehr mangelhaft beschrieben. Alles in Allem dürfte es bei der weiten Verbreitung der Auri- culiden, von denen Melanesien ohnehin verschiedene mit den Philippinen gemein hat. vorläufig wenigstens richtiger sein, unsere Form als Varietät an P. jouani anzuschließen. Farn. Limnaeidae. 82. Tjimnaea (Fossaria) ph/l/ppiucusis G. Nev. Nevill, J. As. Soc. Beng. L, 1881 p. 142. Ein Exemplar, welches (Quadras zu Basay bei Maasin fand. — 105 — stimmt bis auf die geriiig'ere Größe und wenig schlankere Ge- stalt zu Exemplaren, welche ich durch Hungerford vom Origiual- fundort erhielt ; die Art, welche sich sehr nahe an L. pervm V. Mart, von Japan und China anschließt, kennen wir bis jetzt von Luzon, Leyte und Cebu. 83. Plauorbis (Gyrauhis) quadrasi n. sp. (Taf . III, Fig. 11, IIa— c). T. discoidea, subcompressa, utrimque subaequaliter' leviter inipressa, tenuis, leviter arcuatim striatula, pallide virescenti- flavida, subnitens. Anfr. 3 rapide accrescentes, convexiusculi, sutura sat profunda discreti, ultimus ad peripheriam bene rotun- datus. Apertura diagonalis, ovalis, sat excisa; peristoma simplex, acutum, intus callo latiusculo, albo, parallelo munitum. Diam. maj. 3,5, alt. 1 mm. Hab. ad vicum Montalban insulae Luzon nee non in insula Leyte. Dieser kleine Gi/rat(h(s steht durch die geringe Zahl der Windungen und die Dimensionen dem PI. heiidei Cless. von Hong- kong, Siid- China und Hainan am nächsten, unterscheidet sich aber dadurch, daß die Schale oben und unten etwa gleichmäßig vertieft ist, während bei PI. heudei die Unterseite eine stärkere Aushöhlung zeigt. Auch hat die Peripheiie keine Spur von Kante, und die Mündung ist weniger schief. Fam. Melanildae. 84. McJmiia (Stnatella) iurriculiis Lea. Inopacan (Quadras). 85. Melania (Stcnomelania) cincta Lea. Inopacan (Quadras). 86. Melanie/ (Mckmoidcs) dactijlns Lea. Maasin (Quadras). Fam. Assimineidae. 87. Assiminea brevicula Pfr. Leyte (Koch). — 106 — 88. Assiminea semilirata Bttgr. (Taf. IV, Fig. 1, la— r). Boettger, N. Bl. D. M. G. 1893 (im Druck). Leyte (Koch). Von Quadras auch auf Marinduque (Boac), Sihuyau und Mindanao (Balingasac) gesammelt. 89. Assiminea tiitida Pease. Limansaua (Quadras). Fam. Cyclophoridae. Subfam. Cydotinac. 90. Cf/athopo»ia {Jerdo)iia) p>jra»iidcäum n.sp. (Taf. IV, Fig. 2,2a— c). T. peranguste perforata, turrito - pyramidata, subtilissime striatula et lineis spiralibus microscopicis decussata, opaca, griseo-cornea ; spira regulariter conico-turrita, apice obtusulo, glabro, albo, nitente. Anfractus 5 perconvexi. sutura profunda discreti. Apertura fere verticalis, subcircularis; peristoma sim- plex, subacutum. Diam. 1,6, alt. 2,2 mm. Bato (Koch), Macrohon, Camauangag bei Palo, Tul)asan bei luopacau, Magonbagon und Tabog bei Taclobau (Quadras), also wohl über ganz Leyte verbreitet. Von C. (Jerdoiiia) phiUppinense m. durch die getürmte Ge- stalt sehr verschieden. 91. Cijclotus (Platijrliaphe) piisUlus Sow. var. iirnni Nev. Macrohon, Iba bei Malitbog (Quadras). 92. Cijclotus (Pseudociidophorus) Icijfcusis v. Mlldff. (Taf. IV, Fig. 3a-cj. V. Mlldff., N. Bl. D. M. G. ISiJU p. 206. Bato (Koch). Leider hat Quadras diese interessante Art nicht wieder aufgefuuden und auch Koch kein weiteres Material erlangt, so daß wir den Deckel noch nicht kennen. Doch hege ich keinerlei Zweifel, daß sie zu Pseitdoc}jclophorf(s [Cycloii mannorati v. Mart.) gehört. — 107 — 93. Cijclotiis (Eiicijclotus) caroli Kob. Kobelt. Landdeckelschn. Phil. p. 8, 1. 1 f. 8. Diese über Bohol, Si(iiiijor, Cebu, den Norden von Mindanao und Catanduanes verbreitete Art erstreckt sich auch auf Lej'te und Panaon, triift aber hier mit C. auricidatus Kob. zusammen, und zwar so, daß man bei einzelnen Lokalformen schwanken kann, zu welcher der beiden Arten man sie rechnen soll. Alle Eucy- clotns-Yonw^w der Philippinen sind sichtlich Vertretungsrassen eines Typus, und in der That scheint sie Pfeiffer alle unter C. vnriegatus Swains, zusammengefaßt zu haben. Seine Abbil- dungen (Chemn. ed. II, Cyclostoma t. 22, f. 6 — 16j gehören größtenteils zu C. caroU, wie auch die von ihm gegebenen Dimensionen, 2OV2 : 6^'2 mm, auf diese kleinere Art hinweisen. Mit Kobelt bin ich aber der Ansicht, daß sich diese Formen spezifisch scheiden lassen, wenn auch die Unterschiede, Größe, Nabehveite und die Ausbildung des Öhrchens am oberen Mund- saum, mehr gradueller Natur sind, weil nämlich auch Unter- schiede am Deckel bestehen. Wie Kobelt beschränke ich den Swainson'schen Namen — eine Originalbeschreibung kenne ich nicht — auf die große, weitgenabelte Art mit deutlichem, großem, aber wenig konkavem Ohrchen (Kob. 1. c, t. I, f. 5), welche ich von den Inseln südlich von Mindanao, in einer noch größeren Varietät (var. grandis m.) von den Sulu-Inseln. sowie von einer kleinen Insel an der Küste von Panay kenne. Die Lücke zwischen diesen Fundorten wird sich später wohl ausfüllen lassen, da wir vom westlichen Mindanao noch wenig kennen. Auf der Insel Paragua entdeckte Dr. Platen den schönen C. enxomis Dohrn, der diesem echten C. varicgatns außerordentlich nahesteht; seine auffallende Zeichnung ist fast der einzige Unterschied. Von Mindoro und Negros, den beiden westlich und östlich an Panay augrenzeuden Inseln, haben wir noch keinen Vertreter der Gruppe. Von diesem Typus unterscheidet sich C. caroli scharf genug durch die geringere Größe, das etwas höhere Gewinde, das wenig ausgebreitete Periston! und die in typischen Stücken sehr schwache Öhrchenbilduug. Hierzu kommt noch ein Unterschied am Deckel, welcher nicht, wie Kobelt sagt, völlig typisch ist, sondern an frischen Stücken deutlich vorspringende Windungs- ränder, schärfere Rippenstreifung der Windungen und Verlänge- rung der Streifen in bröckliche, blättrige Lamellen zeigt. Bei — 1U8 — C. van'ef/ahis ist der Deckel nur scliwacli gestreift, die Quer- streifen zeigen keine Spur von solcher Bildung, und die Wiu- duugsränder treten kaum hervor, so daß die Außenseite eine fast glatte flache Mulde bildet. Dagegen zeigt dieselbe Deckelbildung, nur noch in ver- stärktem Maße, C. aurkulatus Kob. (vergl. Kob. 1. c. t. I, f. 6a), der sich auch sonst in Größe, Gestalt und Färbung eng an C. caroli anschließt. Nur die Öhrchenbildung ist auffallend ver- schieden; dasselbe ist schmäler aber höher als bei variefjaius, unten zusammengebogen und fast ein ßöhrchen bildend. Trotz dieses stark abweichenden Charakters gehören C. auriciilatus und caroli näher zusammen, was grade durch die auf Leyte gesammelten Übergaugsformen bestätigt wird, während wir Über- gänge von C. varieyatiis zu caroli oder zu auriciilatus bis jetzt nicht gefunden haben. Schon die Formen von Cebu und Siquijor zigigen etwas stärkere Ohrchenbildung als der Tj^pus von Boliol, noch mehr aber die von Koch und Quadras in Südwest- Leyte und auf Panaon gesammelten, welche ich abtrenne als var. subauriculata n. Bato, Biliran bei Malitbog, Macroh on. Auch die auf Nord -Mindanao (Talisayan, Mainitj lebende Rasse gehört zu dieser Varietät. Dagegen sind die übrigen auf Leyte vor- kommenden Eucycloti unbedingt schon zur folgenden Art zu stellen. 94. Cijclotus (Eucyclotiis) auriciilatus Kob. Kobelt, 1. c. p. 6, 1. 1, f. 6. var. deflexa n. Differt a typo anfractu ultimo longius et magis detlexo. sinulo auriculato retrorsum magis producto. Leyte: Cogoncogon bei Tacloban, zwischen Grniuc und Jaro, Tubasan bei luopacan, Mabuyoc und Pagbanangan bei Baybay, Camanangac bei Palo, llinayangan (Quadras). Samar: Calbayoc (Gutmann). Durch das kräftig entwickelte ()hrchen und die Deckel- bildung gehört diese auf den Norden, Osten und Südosten der Insel beschränkte Rasse zu C. aiiriculatus , von dem sie sich durch länger und stärker herabgebogeneu letzten Umgang und durch den weiter nach hinten verlängerten iMündungskanal — 109 — unterscheidet. Die blattartige Verlängerung- der Rippenstreifen des Deckels, welche schon Kobelt richtig hervorhebt, aber nicht ganz treffend eine callöse Wucherung nennt, ist ebenso extrem entwickelt wie beim Tj-pus; oft lassen diese sich schräg über- einanderlegenden Lamellen nur in der Mitte eine Öffnung frei, so daß der Deckel viel konkaver erscheint, als er nach Ab- blätterung der Lamellen ist. Wie erwähnt, fehlt diese Bildung auch bei C. mroli niclit, ist aber nie ganz so stark. Da nun in der Ohrchenbildung durch die obenerwähnte var. suhauriciilata ein tn)ergang gegeben ist, so ist C. cmriculatus wahischeinlicli nur als ein überbildeter C. caroli zu betrachten. Den Typus fand Semper in Ost- Mindanao, wo ihn auch Koch bei Bislig sammelte, sowie auf Siargao ; da bei Mainit schon C. caroli var. suhauri- cuJata gefunden wurde, so werden sich wahrscheinlich in Xordost- Miudanao noch weitere Zwischenglieder entdecken lassen. Subfam. Cijclophorlnae. 95. Bitropis decollata n. sp. (Taf. IV, Fig. 4, 4a— c). T. aperte et subcjiindrice umbilicata, umbilico ^/s diametri ae(iuante, subturbinata , solidula, all)a , cuticula tlava uitente induta. Spira couvexo-conoidea, apice eroso, foramine denuo processu gioboso clauso. Anfractus qui supers unt 3 augulatim convexi, ad suturam sat profundam marginatam planulati, cari- nulis 2. infera ad peripheriam valde exserta et acuta cincti, in interstitiis lineis spiralibus elevatis decussati, ultimus antice brevissime descendens. circa umbilicum pervium carinula tertia valde exserta munitus. Apertura diagoualis, irregulariter tetra- gona: peristoma valde siuuosum, iucrassatum, multiplex, basi ad carinam umbilicalem angulatim protractum. Diam. 3, alt. 2 — 2,25 mm. Hab. ad vicum Macroh on in parte meridionali insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras. Von I>. cebucma v. Mlldff. (Jahresb. Senckeub. 1890 p. 270, t. IX, f. 8) durch den obeien Kiel, die an der Naht abgeflachten Windungen, den stärkeren Peripherie- und den bei I). rehiana fast ganz fehlenden Nabelkiel sehr verschieden. Die Decollierung scheint Regel zu sein; wenigstens ist sie bei den drei vorliegenden Stücken vorhanden. — 110 Durch (lie Entdeckung- von drei Ditfopis- Arten auf den Molukken (Boettger, Jaliresb.Senckeub. 1891 p. 292fif.) erweitert sich das Verbreitungsgebiet dieser interessanten (lattung nach Südosten hin beträch tlicli. Wenn Cijclophonis H-hitei Braz. von Fitzroy Island in der That eine Ditropis ist, wie der Autor will, und wie es nach der Diagnose den Anschein hat, so würde sie bis nach Australien verbreitet sein. Dagegen bleibt nach Westen die Lücke zwischen den Philippinen und Vorderindien noch klaffend, da auch die neueren Forschungen auf Java*) und Borneo keine Ditropis für Indonesien ergeben haben. Ich glaube aber bestimmt, daß Vertreter der Gattung auf der Halb- insel von Hinterindien der Entdeckung harren. 96. Diiropis comdina n. sp. (Taf. IV, Fig. 5, 5a— c). T. modice sed perspective umbilicata, globoso-conica, soli- dula, transverse vix striatula, lineis spiralibus minutissimis valde confertis decussata. olivacea, sericina; spira valde elevata. conica, apice? (eroso). Anfractus qui exstant 4 convexi ad su- turam profuudissimam peculiariter applanati. squamoso-plicatuli, ultimus ad aperturam subcampauulatus, basi subplanatus, circa umbilicum carina forti bene exserta cinctus. Apertura modice obliqua, cordiformis; peristoma hand expansum nee reflexum, intus albolabiatum, margine supero sinuoso, angulatim protracto, infero cum columellari valde recedente angulum distinctum formante. Diam. maj. 2,25, alt. 2,25 mm. Hab. in monte Camanangac prope vicum Palo insulae Leyte, specimen unicum leg. cl. J. Quadras. Von der vorigen Art durch das höhere Gewinde, die fehlenden Kiele, außer dem um den Nabel, welcher noch stärker ist, und die Form der Mündung sehr verschieden. Dagegen steht sie einer anderen Art von Tuburan auf Cebu näher, welche ich bei dieser Gelegenheit publizieren will : Ditropis piiramiiUda n. sp. (Taf. IV, Fig. 6, 6a— c). T. late, perspective et subcylindrice umbilicata, gioboso- pyramidata, solidula, subpellucens , tenuissime striatula. ikhi *) H. Frnlistoi'l'er Init mir ganz iicucnlintis eine neue Art ans .lava in einem Stücke cinucsandt. Boettger. — Ill — decussata, subniteris, flavescens; spira siibregulariter conica, lateribiis convexiusculis . apice mammillari. pleriimque eroso. Aiifr. 6 convex!, sntura filiformi discreti, ultimus ad peripheriam confuse angulalus. basi plauiiisculus, circa umbilicum compressns, carina acuta, valde exserta, usque ad peristoma producta cari- natus. Apertura diagonalis, irregulariter rotundato-tetragona; peristoma rectum, incrassatum, quasi multiplicatum, margo su- perus ab insertione curvatim protractus, tum recedens bene curvatus, basalis ad cariuam umbilicalem angulatim protractus, columellaris profunde sinuatus, callo crasso ad insertionem marginis superi exciso cum supero junctus. Diam. 3—3,2, alt. 2,9—3 mm. Ditropis cebnana v. Mlldff. var. secunda v. Mlldff. V. Mlldff.. Jahresb. Senckenb. 1890 p. 270 (juv.). Hab. ad vicum Tuburan insulae Cebu, leg. cl. 0. Koch. Eine Anzahl erwachsener Exemplare belehrte mich, daß die Form, welche ich früher als var. secunda zu meiner D. ce- buana stellen wollte, den Jugendzustaud einer ganz verschiedenen Art darstellt. Die jungen Stücke haben einen Peripheriekiel, welcher als Nahtriefe sichtbar bleibt, aber auf dem letzten Um- gang gänzlich verschwindet. Hauptunterschiede von D. cebiiana sind die Höhe des Gewindes und der scharf vorspringende Nabelkiel. Da auch jüngere Stücke schon einen innen verdickten Mundsaum bilden, welcher beim Weiterwachsen wieder aufgelöst wird, so ist es mitunter schwer zu wissen, ob ein Exemplar aus- gewachsen ist : das sicherste Kennzeichen ist die Verbindungs- schwiele auf der Wand. Die Form von Tuburan ist daher von D. ccbuaua artlich zu trennen ; sie bildet das Pendant zu D. connlina, wie cebuana das zu dccollaia. Von der Leyte-Form scheidet sie der Mangel der Spiralskulptur, der viel weitere Nabel, die etwas gewölbten Seiten des Gewindes, die durch den Kiel der jüngeren Windungen deutlich gerandete Naht, welche bei D. comdina tiefer, mehr abgeflacht und schuppig gefältelt ist. und die deutlicher gewinkelte Mündung. 97. Ditropis corniculum n. sp. T. tubiformis, aufractibus a nucleo solutis curvam spiralem formantibus, tenuis, albida, laevigata. Anfr. 3, primi IV2 apicem — 112 — laevig-atum valde ol)]i(iuuni formantes. turn oniiiino soluti. vix striatuli, carinis 4 valde promineiitibus cincti. Apertura sat ubliqua, irregulariter pentagona : peristoma V Diam. 2,5, alt. vix 1 mm. Hab. ad vicnm Angay insnlae Le3^te, leg. cl. J. Quadras. Ein Seitenstück zu Ditropis mira m. von Sicinijor und T). spiralis Bttgr. von Amboina und zu den freigewundenen Cijafhopoma-AYteii, C. aries m. und cornu m., für welche Crosse (J. de Conch. 1891 p. 49) die Untergattung Balcunbania errichtet hat. Ich bin nicht der Ansicht, daß diese außergewöhnliche Art der Aufwinduug bei Gattungen, bei welchen die Verbindung der Windungen ohnehin eine lose ist und das Lostreten der letzten Windung häufig vorkommt, uns berechtigt, neue gene- rische Abteilungen aufzustellen. Balambania Crosse teilt mit Jerdonia alle Eigenschaften der Schalenstruktur und Skulptur, des Deckels etc., und die Ablösung der Windungen wird nichts weiter sein als eine konstant gewordene Deformität, welche spezifischer, aber nicht generischer Charakter ist. Wir haben in Europa ein Analogon in Patida choristneiwstoma Bl. West., welche als eine Art oder Rasse gewordene Deformität von P. rupestris zu betrachten ist; niemand würde daran denken, sie zum Typus einer eigenen Sektion zu erheben. Ähnlich steht es mit Ditropis: hier haben wir sogar die schönsten Übergänge. 7). ingenua Bttgr. zeigt die oberen Windungen gelöst, die unteren wieder verbunden, D. corniculum hat die Nucleuswiuduugeu noch zusammenhängend, die übrigen frei, D. spiralis und mira sind von Anfang an ganz frei gewunden. Wie soll man da generisch oder subgenerisch trennen? Das einzige Stück, welches Quadras fand, ist noch jung, so daß der Mundsaum nicht beschrieben werden kann: es ist weißlich, aber sichtlich abgerieben, so daß auch hier die charak- teristische gelbe Cuticula nicht fehlen wird. 98. Cijclophoriis ralidus Sow. Gyclostoma validum Sow., P. Z. S. 1842 i). 82 : IMr. in Cliciiin. od. II. Cyclost. p. 89, t. XI. l 9, 10 (non t. XVI, f. 15, 16). — Ci/clophoni.^ ntlidits Flr., Mon. Pncuiii. \). 77; Ilidali:;'!!, J. de C'onch. 1888 \). (54. — CifelojiharKs 1i)iyiiiferi(s K()l)elt, Laiul.lockclscliii. l'liil. p. 15 (ex piute), t. T. in. 4. t. II. f.d. 10: Cyclophorus validiis Kobelt 1. c i). 14 (ex parte), t. 1. f. 1. 2. — 113 — Hidalgo hat darin Recht, daß Kobelt die beiden sehr nahestehenden Arten, C. validus nnd Ihujuifenis, insofern ver- wechselt hat, als er auf t. II, f. 1 — 3 den t3^pischen C. lingui- fcnis von Bohol als rciUdus abbildet, während er umgekehrt einige zu ralidus gehörige Formen zu Unyuiferi(s rechnet. Auch darin möchte ich Hidalgo beistimmen, daß er, wie Reeve vor- schlägt. C. liugiüferns nur als Varietät von validtis betrachten will. Typische Formen beider Rassen scheinen allerdings gut geschieden ; C. validus ist größer, hat ein niedrigeres Gewinde, oifenen Nabel , lebhaftere B^ärbung und deutlichere Spiral- skulptur. Bei C. Ihiguifcrus ist der enge Nabel meist gänzlich durch die anliegende Spindelplatte des Mundsaums geschlossen, das Gewinde hochkonisch, die Skulptur meist abgeschwächt, die Färbung dunkler und weniger Flecken zeigend. Es finden sich aber Formen, bei denen diese graduellen Unterschiede sich all- mählich verwischen, so daß man schwanken kann, ob sie zu der einen oder der anderen Art zu rechnen sind. Hierfür sind ganz besonders die auf Leyte vorkommenden Formen instruktiv. Neben typischem C. validus vom Norden der Insel treten im Südwesten kleinere Formen auf, w^elche zwar noch den offenen Nabel des Typus zeigen, aber durch höheres Gewände, die ver- schwimmende Fleckenzeichnnng und die abgeschwächte Skulp- tur sehr nahe an C. limjuifenis herantreten. Auf der benach- barten Insel Samar scheint ein ähnliches Verhältnis zu bestehen; wenigstens zitieren v. Martens und Hidalgo den Fundort Loqui- locon für C. validus, während ich von Calbayoc hohe Formen mit fast ganz geschlossenem Nabel, also typischen (\ linguiferus erhielt. In Nord- und Ost -Mindanao scheint dagegen nur C. ralidus zu leben. Hiernach stellt sich die Verbreitung beider Rassen wie folgt: C. validus Sow. typ. Higaquit, Placer, Oberer Butuan, Lianga, Hinatuan, Bislig, alle auf Alindanao (Sempei-, Quadras, Koch, Roebelen); Cam- pagal bei Jaro, Alang-alang, Ormoc auf Leyte (Quadras): Loqui- locon auf Samar (Jagor, Micholitz), var. elevata v. Mlldff. Maasin (Koch, Quadras), Mabuyoc, Tubasan, Inopacan, Pacbangauan (Quadras), alle auf Leyte. 8 — 114 — var. Imguifera Sow. (an su])spec. ?j. Boliol (Ciiimiug, Semper, Kocli); Calbayoc auf Samar (Gutmaiiii). 99. CycJo))horns Jeucostonia Pfr. T. sat aperte umbilicata, depresso-turbinata, solida, oblique confertissime striata et liris permultis obtusis spiralibus, quarum iionnullae majores, carinuliformes, sculpta, costulis membra- uaceis deciii»pclu'n einer gelblichen lioniartigen Miiiibian. — 115 — welche sich auf deu Spiralkielen zu kurzen, starren Borsten verlängert, ist bei alten Stücken oft fast ganz abgerieben: doch sind stets Spuren davon zu sehen. Bei jüngeren, wenn auch schon erwachsenen Exemplaren ist sie meist gut entwickelt ; ganz besonders schön zeigen dieselbe die von Quadras auf Panaon gesammelten, durchschnittlich etwas kleineren Formen, welche an Spiraciduni hfspidi(Ui oder Scabrina Jiirsuta v. Mlldff. (von Hainan) erinnern. Es darf wohl mit Sicherheit angenommen werden, daß der angebliche G. tigrimis, den Cuming auf Leyte gesammelt haben soll, ein C. leucostoma war. 100. Cydopliorus acutemarginatiis (Sow.). Kobelt, 1. c. p. 17, t. III, f 1—3, 7—9 (non 10— 13, an 4— 6?); Hidalgo, J. de Conch. 1888 p. 76. Lej'te : Mabuj'oc und Pacbanganan bei Baybay, Campagal bei Jaro (Quadras). Sonst von Samar, Siargao und Mindanao bekannt. Wie Hidalgo richtig bemerkt, hat Kobelt diese Art gegen deu allerdings sehr nahe verwandten C. Ihujulatus Sow. nicht scharf genug abgegrenzt, wenigstens rechne ich die Form von Bohol (f. 10 — 12) entschieden zur letzteren Art, was auch geo- graphisch besser stimmt. Fig. 4 — 6 bleiben mir noch zweifel- haft; sie könnten zu C. busioi Hid., deu ich gegenüber Dohrns Meinung (N. Bl. D. M. G. 1889 p. 56) für eine gut geschiedene Lokalrasse halte, gehören. Fig. 13 scheint mir eine gedrückte Form von C. alabateitsis Kob. darzustellen. Alle diese Rassen sind wieder vikariierende Formen eines Typus, als welchen man C. lingulatns Sow. betrachten kann. Er kommt typisch auf Bohol, Siquijor und Cebu vor; auf letzterer Insel treten zwei Varietäten hinzu ; die eine mit schärferer Kante und ge- drückterem Gewinde (var. depressa m.) nähert sich acute- marghjatus, die andere mit abgeschwächter Spiralskulptur und fast gerundeter Peripherie ist var. semjjeri Kob. Auf Nordost- Mindanao finden wir 0. biistoi Hid., der als Mittelglied zwischen Ungnlatiis und acutemarginatits betrachtet werden kann; letzterer tritt typisch in Ost-Mindanao auf und erstreckt sich dann nach Norden über Siargao und Leyte bis Samar. Auf der Südost- 8* — 116 — halbinsel von Luzon setzt dann C. aJahatensis ein, dessen Ver- breitung bis zum östlichen Mittelluzon reicht; er kommt auch auf den Küsteninseln Alabat, Polillo und Catanduanes vor. Nach Westen scheint die Gruppe zu fehlen ; wenigstens haben wir noch keinen Vertreter von Negros, Guimaras, Pana3% Mindoro und Paragua. Nur auf den Calamianes entdeckte Quadras eine schöne neue Art, die Hidalgo noch unbeschrieben gelassen hat. Quadras fand ein lebendes Stück auf einem Baume. Hier- durch bildet C. acutemarginahis, wie nach der dünnen Schale, auch biologisch einen l'bergang von Ci/clophonis (Erdschnecken) zu Leptopoma (Baumschnecken), wie ihn denn auch Pfeiffer zu Leptopoma stellen wollte. Doch ist er wegen der nahen Ver- wandtschaft mit C. Ibußdains nicht von Ci/clophonis zu trennen. 101. Ciiclophorus soiverhyi Hid. var. sollda v. Mlldff. V. Mlldff., Jahresb. Senckenb. 1890 p. 272. Maasin (Koch), Macrohon, Inopacan, auch Insel Panaon (Quadras). Am letztgenannten Fundort etwas kleiner und zum Typus übergehend. 102. Lagochüus grande v. Mild«. (Taf. IV, Fig 7, 7a). T. pro genere late umbilicata, turbinata, tenuiuscula. corneo-fusca, basi obscurior, strigis flammulatis flavidis ad suturam regulaiibus, subtus interdum confluentibus picta, bre- vissime pilosa; spira regulariter depresso-conica; apex acutulus. Anfractus 6 perconvexi, liris spiralibus valde confertis validius- culis, (luarum 2 ad peripheriam fortiores seriem pilorum longius- culorum gereutes, et sti'iis transversis sculpti, ultimus antice sat descendens, ad umbilicum pervium sensim excavatus. Aperturn sat obliqua subcircularis ; peristoma duplex, internum continuum parum expansum, superne breviter excisum, externum pauUum expansum, hand reflexum, margine externo ad insertionem brevissime recedente. Operculum corneum, tenue, vix concavum. Diam. 13.5, alt. 11 mm. Lagochiliis (jraiidc v. Mlldff., N. Bl. 1». M. (\. ISiH) p. 207. lT;ib. ad vicum Bato insulae Leyte. leg. cl. O. Koch, nee non in i»lurimis locis ejusdem insulae. leg. cl. ,). Quadras. — 117 — Quadras hat diese zuerst bei Bato entdeckte Art an zahl- reichen Punkten der Insel gesammelt : in Macrohon, Busay bei Maasiu, Malitbog und Biliran, Matalou, Pagbangauan bei Bay- bay, Mte. Bontoc bei Hiudang, Menoiho bei Cabalian und Tu- basan bei luopacau. Frisch ist die Schale kurz behaart; auf den beiden stärkereu Kielen an der Peripherie ist je ein Kranz von längereu Haaren. Bei erwachsenen Stücken ist der Mundsaum deutlich doppelt und zeigt den charakteristischen Schlitz an der oberen Ecke. Die nächste Verwandte ist Cijclostoma helicoides Sow. (P. Z. S. 1843 p. 65 = Ci/clostoma turUnatum Pfr., Z. f. M. 1846 p. 38, Cyclophonis turbinaUis Pfr., Mon. Pneum. p. 75) von Bohol, welches jedenfalls ein Lagochilus ist und daher den Sowerby'schen Namen behalten kann, da helicoides Grat., wegen dessen Pfeiffer den Namen änderte, zu Leptopoma gehört. Kobelt scheint diese Art übersehen zu haben : sein C. umbilicatus von Bohol dürfte der Sowerby'schen Art sehr nahe stehen und höchstens als Varietät derselben zu betrachten sein. Von der Leyte-Art unterscheiden sie sich durch die Kantung der Peripherie, das Fehlen des oberen Spiralkielchens und das jähe Abbrechen der Basis zum Nabel, wodurch der letztere fast cylindrisch wird. Die Behaarung wird bei frischen Stücken den Formen von Bohol nicht fehlen. 103. Lagochilus pamon (Sow.). V. MlWff., Mal. Bl. N. F. X p. 147. Tigbao bei Tacloban (Quadrasj. Cebu. Panay, 104. Lagochilus coucolor n. sp. (Taf. IV, Fig. 8, 8 a). T. perforata, elate turbinata. tenuis, subtiliter striatula, costulis membrauaceis, valde deciduis indnta, carinulis numerosis, 2 ad peripheriam majoribus pilos lougiusculos valde deciduos gerentibus cincta, unicolor brunnea. Spira regulariter conica apice acuto. Anfr. 5 convexi. sutura profunda discreti, medio applanati. Apertura valde obliqua, circularis; peristoma simplex, vix expansum, ad insertionem excisum, angulum fere rimae- formem formans. — 118 — Diam. 4^/4, alt. 4 mm. Hab. in insula Limansaua nee non ad vicum Tamu- layang insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras. Eine nähere Verwandte dieser kleinen Art ist mir nicht bekannt. 105. Lcptopoma vitreum (Less). V. Mllflff., .Tahresb. Senckenb. 1890 p. 275. Südwest-Leyte (Koch), Tacloban (Quadras). Wie schon in meinem Aufsatz über Cebu auseinander- gesetzt, haben die philippinischen Formen dieser Art viel Gemeinsames und sollten als eigene Easse einen Varietätnamen erhalten. Hierfür schlägt Boettger (Jahresb. Senck. 1891 p. 291) var. lactca Kob. vor, womit ich mich nicht einverstanden erklären kann. Kobelt benannte mit diesem Namen allerdings ein echtes L. vitreum, welches er aber für eine Form von L. peUncidnin hielt und wegen der reinweißeu Farbe besonders bezeichnen wollte. Die Färbung ist nun aber zur Abzweigung von Varie- täten absolut nicht verwendbar, rein weiße, braungestriemte und gefleckte Formen kommen an jedem Fundorte durchein- ander vor. und es würde doch seltsam klingen eine bunte Form var. lactea zu nennen. Die gestriemten Formen bilden L. n/li- dmn Sow., wenigstens nach Reeve (Lept. t. III, f. 15 a), aber auch dieser Name ist nicht verwendbar, weil er ebenfalls nur eine Farbenspielart bedeutet. Ich schlage daher für das philippinische L. vitreiini den Namen var. euriisioma n. vor. Unterschiede sind das größere Gehäuse, die auch verhältnismäßig größere Mündung und das breite, namentlich nach rechts mehr ausladende Peristom. Die bis jetzt bekannten Fundorte sind: Samboanga und Cottabato auf Mindanao. Leyte. Samar. Cebu und Agojo, Guimaras, Pauay, Sibuyan. Tablas, Mindoro. Paragua, Südost-Luzon und Catanduanes. Auffallenderweise ist L. vitreum in Mittel- und Nord-Luzon noch nicht gefunden worden, während es in Südformosa wieder auftritt. Wenigstens niul.) ich meinen Freunden Boettger und Schmacker Recht geben, welche mein L. Idirdiiicin» jetzt glatt zu vitreum stellen (N. Bl. D. M. G. 1891 p. 190). Zu meiner Entschuldigung will ich nur anführen. dal.i ich damals weder typische, noch phili])pinische Formen von L. vitreum vergleichen I — 119 — konnte: die Exemplare von den Molukken. welche ich als L. vitrcum von Herrn v. Martens erhalten hatte, gehörten zn der folgenden Art. Mit diesen verglichen war die Formosa- Form entschieden artberechtigt. 106. Lcptopoma conc/ini/oii (Sow.). Cijclostoma concinmun Sowerby, P. Z. S. 1843 p. 61. — Cycl. perhicidum l'fr. in Cheiiin. cd. II, Xo. 11. p. 19, t. II, f. 8—10, t. XVI, f. 8 (non Grateloupi. — Leptopouia perhicidum Pfr., Mon. Pneum. p. 103. — Leptopoma pellucidum Keeve, Lept., t. V, f. 27 a, b; Kobelt, Landdeckelschu. Phil. p. 40, t. VI, f. 1—5, 9—12 (non f. 6—8); v. Mlldff.. Jahresl). Senekenb. 1890 p. 290. — L. ■vitreum var. concinna Hid., J. de Couch. 1888 p. 92. — L. cinctellum Pfr., Mon. Pneum. Suppl. II p. 80; Reeve, Lept., t. IV, f. 23. Leyte: Maasin und Bato (Koch), Macrohou, Tagbag, Biliran, Mabnyoc, Pagbanganan, Malirung, Camanaugag, Tubasan, Augaj^, Magonbagon, Tigbao, auch Insel Panaon (Quadras). Sonstige Verbreitung: Mindanao, Masbate, Catanduanes, . Molukken. Über die unzweifelhafte Artgültigkeit dieses Leptopoma neben L. ritreiivi habe ich mich a. a. 0. ausgesprochen ; sie wird ganz besonders durch das Zusammenleben beider auf Leyte bestätigt. Orduet mau z. B. die Exemplare eines Fundorts nach der Färbung und Zeichnung, so findet man, daß alle senk- recht gestriemten einen tiefen Spindelausschuitt, alle spiral- gebänderteu eine nur flach gebuchtete Spindel aufweisen. Um- gekehrt nach der Spiudelbildung sortiert, fallen alle spiralge- bänderten Stücke unter die mit flachem Ausschnitt u. s. w. Kann daher über die Selbständigkeit der beiden Arten kein Zweifel bestehen, so ist die Enrage, welchen Namen die gewöhn- lich als L. pellucidum Grat, aufgefaßte zu führen hat, keine ganz leichte. Die Abbildung von Cijclostoma perhicicla Grateloup (Act. Soc. Linn. Bord. V p. 442. t. III. f. 18), welche ich in- zwischen habe vergleichen können, stellt meines Erachteus ein typisches L. vitreum vor, w^enn auch der Hauptcharakter, die Spindelbildung, nicht ersichtlich ist. So hohe, einfarbige, schwach- skulptierte Formen sind mir von der Art, welche wir seit Pfeiffer L. pelluciduiu zn nennen gewohnt sind, nie vorge- kommen ; dagegen deckt sich die Abbildung völlig mit der philippinischen Rasse von L. vitreum. Der Grateloup -sehe Name 120 ist daher als Synonym von L. vitreinn zu betrachten, wie der Autor selbst andeutet. Daß L. ciiidellwn Pfr. identisch mit unserer Art ist, glaube ich nach der Beschreibung und Ab- bildung, sowie nach Exemplaren vom Originalfundort Ternate mit Bestimmtheit versichern zu können. Aber noch älter ist der Sowerby'sche Name, L. concmnum, der seit Pfeiffer auf unsre Art bezogen wird, und zwar, wie ich glaube, mit Recht, da Sowerby, dessen Abl)ilduug ich nicht vergleichen kann, aus- drücklich die charakteristischen Spiralbinden hervorhebt. Hidalgo bemerkt allerdings (J. de Couch. 1888 p. 94), daß Sowerby's Beschreibungen seines L. nitidum und concmnum fast Wort für Wort identisch seien; aber wenn dieselben auch unvollständig sind und namentlich die wichtigen Kennzeichen der Mündung nicht herausheben, so ergiebt sich doch, daß Sowerby die beiden Arten richtig geschieden hatte und unter nitidmn die senk- recht gestriemten, unter concinnum die gebänderteu Formen verstand. Ich glaube deshalb den Sowerby'schen Namen an- nehmen zu sollen. Meine Varietät pnsüla (Jahresb. Senckenb. 1890 p. 377) von Cebu und Panay bin ich jetzt geneigt für eine eigene Art zu halten; doch ist mein Material noch zu schwach, um endgültig zu entscheiden. Hierzu gehört eine winzige Form von Campagal bei Jaro auf Leyte, von welcher Quadras nur ein ausgebildetes Stück fand; diam. 7^2, alt. 7 mm. Es ist gelblichweiß mit ziemlich unregelmäßigen B'leckenreihen, die Spiralkielchen sind bis zur Mündung sehr ausgeprägt, Ausschnitt und Buchtuug der Spindel mäßig. Die Form würde bei Selbständigkeit von L. pu- sülum als var. nana zu demselben zu rechnen sein. 107. Leptopoma qimdrasi n. sp. (Tai. IV. Fig. 9, 9a). T. peranguste perforata, conico-globosa. tenuis, subpellucida. transverse confertim striatula, lineis spiralibus valde coufertis decussata, pilis brevissimis coufertis hirsuta, cariuulis 8 parum elevatis fuscis sculpta, lutescens, strigis Hammulatis interruptis picta, opaca, subsericiua. Spira subregulariter conica, acuta. Anfractus 5 convex!, ultimus medio subacute augulatus. subtus inflatulus. Apertura sat obli([ua, circularis : peristoma paullum expansum, nigricanti-fuscum aut i)urpurascens, columella bruunea, ad Perforationen! substricta, lateral iter modice sinuata. — 121 — Diam. 12, alt. 11,5, apert. diam. 7 mm. Hab. inter vicos Ormuc et Jaro, iiec non ad viciim Tacloban insulae Leyte. leg. cl. J. Quadras. Diese elegante Art hat nähere Beziehungen nur zu L. Jntcostoma Pfr., welches ich kürzlich auf der Insel Guimaras wiederauffand. Sie teilt mit letzterem den lebhaft rot gefärbten Mundsaum, ist aber enger genabelt, hat eine verhältnismäßig größere Mündung, nur schwach ausgebreiteten Mundsaum und acht deutliche, bräunlich gefärbte Spiralkiele. 108. Leptopoma heUcoides (Grat.). Leyte (Quadras). Scheint über den ganzen Archipel verbreitet zu sein : wenigstens besitze ich die Art von Luzon, den meisten mittleren Inseln und Mindanao. Fam. Diplommatinidae. 109. Hdicomorpha (juadrasi u. sp. (Taf. IV, Fig. 10, 10a— b). T. sat late et aperte umbilicata, couvexo-depressa aut globoso-conoidea, tenuis, costulis sat distantibus foliaceis — 31 in aufr. ultimo — sculpta, fulvo-coruea; spira niagis minusve convexo-conoidea, apice obli(iuo, glabrato, fulvo. Anfractus 4^2 percouvexi, sutura profunda discreti, ultimus poue aperturam paullum constrictus, tum sul)campanulatus. Apertura diagonalis, circularis ; peristoma multii)lex, externum latiuscule expausum, ad umbilicum attenuatum, internum sat incrassatum, porrectum. Operculum tenue, corneum, subconcavum, extus processu mem- branaceo tubuli instar producto munitum. Diam. 2,2, alt. 1,25 mm. Hab. ad vicüs Saob, Iba, Tamulayan insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras. Diese allerliebste kleine Entdeckung meines Freundes Quadras ist von den übrigen bis jetzt bekannten Arten der interessanten Gattung scharf geschieden durch die Verengerung etwas hinter der Mündung, die Erweiterung zu derselben und die Herabbiegung des Endes, wodurch sie ein J/^mews-ähnliches 122 Anseheu erliält. Audi ist der Muiidsauni stark ausgebreitet und die vSkulptur durch eiitfenitsteheude, blattartige Rippen sehr ausgezeichnet. Wunderbar ist der Deckel welcher in der Mitte eine membrauartige, röhrenförmige Verlängerung trägt. Die Höhe wechselt etwas, wie die obigen Maße zeigeu. Die Exemplare von Saob (bei Cabalian) sind durchschnittlich etwas kleiner als die von Iba (bei Malitbog) ; auch herrschen hier höhere Formen vor. Bei Patong in der Nähe von Maasiu fand Quadras eine Varietät, welche im Allgemeinen mit dem Typus übereinstimmt, aber engere Rippen — 48 auf dem letzten Um- gang — besitzt; ich nenne sie var. argutecostata u. 110. Helicomorpha appcndiciilata n. sp. (Taf. IV, Fig. 11, IIa— b). T. modice umbilicata, globoso-conoidea, tenuis, subpellucida. alba, costulis augustis, foliaceis, valde distantibus — 20 in au- fractu ultimo — in interstitiis lineis spiralibus microscopicis. valde confertis sculpta; spira sat elevata, convexo-conoidea, apice glabro, nitente, acutiusculo. Anfractus 4'/2 perconvexi, sutura profunda discreti, ultimus antice breviter descendens. Apertura parum ()bli(iua, paullum coarctata, circularis: peristoma multiplex, internum valde porrectum, externum brevissime ex- pausum, ad umbilicum processu linguiformi patente munitum. Operculum terminale, corneum, tenue, subcoucavum, laminis membrauaceis ad medium floris instar couvergentibus foramen centrale circumdautibus munitum. Diam. 1,5, alt. 1,4 mm. Hab. ad vicos Macro hon et Bilirau insulae Lej^te, leg. cl. J. Quadras. In der getürmten Gestalt, auch in der ISkulplur konnul diese Art H. hirricula m. von Cebu am nächsten, nur sind die Rippen noch etwas weitläufiger. Auch bei der Cel)u-Art zeigen alte Stücke eine Verbreiterung des Spindelrandes, (huh legt sich die Platte des Außenrandes an die Windung an und ist durch weitere Auflagerung der folgenden Mundsäume verdickt und rippenstreifig. Bei II. (ippcndlcnldUi ragt die Vei'längerung des äußeren Mundsaumes, wie bei ()/c/oj)//or//,s (ij)jici/(//c/il(i//(s, frei in den Nabel, und die weiteren Mundsäume lagern sich nicht auf dieselbe auf, sondern bilden einen ziemlich stark vortretenden — 123 — Ring. Der Deckel ist an sich dünn und hornig-, hat aber, ähnlich wie manche Plai//rhapJfc- Arten , z. B. djcloUis antho- ponia m., lamellenartige Verlängerungen, welche nach innen ge- neigt eine Art Röschen bilden, in der Mitte ein Loch lassend. Leider kenne ich den Deckel von H. turricula typ. noch nicht; der der var. globosida m. von Siquijor zeigt zwar auch eine Auflagerung einer schwammigen, membranartigen Substanz, die aber nicht deutliche blumenartige Anordnung zeigt, sondern eine fast plane Oberfläche, ebenfalls mit einem Loch in der Mitte, bildet. IIL HcUcoinorpha deprcssa u. sp. (Taf. IV, Fig. 12. 12a— b). T. sat late umbilicata, globoso-depressa, tenuis, subpellu- cida, alba, costulis angustis — 36 — 38 in anfräctu ultimo — et in interstitiis lineis spiralibus microscopicis sculpta; spira de- presse conoidea, lateribus valde convexis, apice glabro, nitente, obtusulo. Anfractus 4 perconvexi, sutura profunda discreti, ultimus antice breviter descendens. ad aperturam paullum coarc- tatus. Apertura parum obliqua, circularis; peristoma duplex, externum vix expansum, ad umbilicum hand dilatatum, internum sat porrectum. Operculum terminale, tenue , corneum, extus substantia membranacea alba, medio excavata iucrassatum. Diam. 1,5, alt. 1,2 mm. Hab. ad vicos Bato, Hinayangan, Tag bag insulae Leyte. leg. cl. 0. Koch et J. Quadras. Anfangs geneigt diese Form für eine gedrückte, weiter geual)elte, enger kostulierte Varietät von H. turricida zu nehmen, habe ich mich durch weiteres Material überzeugt, daß sie als gute Art abzutrennen ist. Die Skulptur ist ganz konstant, ebenso die Bildung des Mundsaums, welcher nie eine Verbreiterung des Spindelrandes aufweist. Der Deckel ist sowohl von dem der beiden voranstehenden Arten, als auch von dem der H. turricula var. (jlobosvJa von Siquijor verschieden; auch er besitzt außen die Auflagerung einer blättrigen weißen Substanz, die aber noch weniger Struktur zeigt, als die der Siquijor-Rasse , und die Öffnung in der i\Iitte ist nicht eng und cylindrisch, wie bei jenen, sondern breit trichterförmig. — 124 — 112. Arinia soiverbiji Pfr. V. Mllflff., Jahresb. Senckenb. 189U p. 282. var. holoplenris v. Mlldff. V. Mlldff.. I. c. p. 282. Tigbao und Tabog bei Taclobau. var. abiiormis u. Differt a typo testa minore, graciliure, aiifr. superis costiilatis, turn costiilato-striatis, peniiltimo glabratu, iiltiuio ad apei'turam deuuo costulato. Long. 4, diam. 2^3 — 2V2 mm. Maasiu (Koch), Mte. Boutoc bei Hiudaug. Mabuyoc, i\[acrohou, Jaro, Ma talon (Quadras). Eine kleinere Form, long. 3. diam. 2'/4 mm. bei An gay und Tubasan (Quadras). Während, wie in meinem oben zitierten Aufsatze geschildert, beim Typus und den anderen Varietäten die Änderung der Skulptur graduell von oben nach unten fortschreitet, fängt diese Varietät wie der Typus au. d. h. die oberen Windungen sind distant gerippt, die folgenden rippenstieifig, dann ist die vorletzte und die letzte bis über die Mitte glatt, aber das letzte Ende von der Verengerung bis zur Mündung wieder ent- schieden rippenstreifig. 113. Annia i)ii)iittissima v. Mlldff. V. Mlldff., J. D. M. G. XIV, 1887 p. 248, t. YII. f. 4— 4c. Patong bei Maasin (Quadras). Vom Typus auf Cebu nur wenig verschieden: Gesamtform, Skulptur u. s. w. ist identisch, nur die letzte Windung etwas mehr aus der Richtung, daher Mündung etwas mehr rechts- stehend und nicht senkrecht, sondern ziemlich schief. 114. Arinia devians v. Mlldff. V. Mlldff., J. D. M. ü. XIV. 1887 p. 248. t. VII. f. 5-5b. var. nttcunata n. Differt testa multo graciliore. costulis magis distant ibus. anfractu ultimo magis ascendent e, ai)ertura subtus magis protracta. callo parietali latiore, cum maigine supero peristo- matis augulum distinctum formante. Long. 1^/3, diam. 1 nun. Camanangac bei Palo, Angay bei Inopacan, Hinay- angac (Quadras). — 125 — Diese Form ließe sicli bei der Reihe von Unterscliieden, die alle konstant auftreten, allenfalls auch als Art abtrennen, doch ist der Gesamthabitus doch recht ähnlich. Sie ist fast ebensogToß wie der Typus von Cebu, aber viel schlanker, die Skulptur weitläutiger und eher Rippung zu nennen, namentlich auf der letzten Windung, die letztere noch stärker ansteigend, daher die ]\[ündung stärker nach hinten geneigt, die Schwiele des Mundsaums ist noch höher ausgebreitet und bildet mit dem äußeren Alundsaum an dessen Einfügung einen entschiedenen Winkel, fast einen Ausschnitt. 115. Arhiia costcäa v. Mlldff, V. Mlldff., J. I). M. G. XIV. 1887 p. 249. t. VII, f. (i— 6b. var. )uhior m. Macrohon, Limansaua (Quadras). Etwas kleiner und letzte Windung etwas mehr ansteigend, sonst in der Gesamtform, der Skulptur, dem Mundsaum etc. ganz mit dem Typus von Cebu übereinstimmend. Die drei Cebu-Arten dieser Gruppe haben mithin je einen Vertreter, mehr oder weniger modifiziert, auch auf Leyte. Eine Varietät von A. minutissima habe ich von Siquijor erwähnt, eine andere Varietät hat Quadras auf Negros entdeckt. A. devians erstreckt sich in einer etwas abgeänderten Form auch auf Negros und Guimaras, während sich andere Arten der Gruppe auf Sibuyan. den Calamianes und Marinduque gefunden haben. Von Luzon kenne ich noch keinen Vertreter. Dagegen wird die Gruppe über die südlichen Inseln weit verbreitet sein, da kürzlich eine Art von Borneo. A. simüis E. Sm.. beschrieben worden ist. Wegen der nahe der Mündung, etwa V2 Umgang zurück, gelegenen Konstriktion schließen sich unsere Arten den typischen .4r/?im- Formen an. aber wegen der weißen Farbe, der geringen Größe, der Skulptur und der Mundsaumbildung verdienen sie eine eigene Sektion zu bilden, welche ich Lcuc- arinia u. sect, nenne. 116. Palaina chrijsalis v. ^Illdff. V. MlMff., J. D. M. G. XIV, 1887 p. 254, t. VII, f. 12— 12b. var, cylindrus n. Differt a typo cebuano testa fere regulariter cyliudracea, — 126 — anfractu ultimo vix distorto, parum ascendeiite, costulis paullo magis confertis. Long. 1,5, diam. 0,6 mm. Maasiü (Koch), Patong bei Maasiu, Bilirin bei Malit- bog, Macro lion (Quadras). 117. PaJaina porrecta v. Mlldff. (Taf. V, Fig. 1, la-b). T. sinisti'orsa, umbilicata, ovata, distauter oblique costata, fiavescens; spira couvexo-conica, apice acutulo, submammillato. Aufr. 6V2 convexi, sutura profunda, costis crenata disjuncti, secundus peculiariter angustus, caeteri lente accrescentes, ultimus decrescens, initio coustrictus, multo distantius costatus, a tertia parte solutus, deflexus et porrectus, ante aperturam campanu- latus. Apertura fere verticalis, circularis; peristoma duplex, internum porrecto - expansum, externum excepta parte supera late expansum. Long. 4, diam. med, 2^8, apert. c. perist. lat. VI2 mm. Falaina porrecta v. Mlklff., N. Bl. D. M. G. 189U p. 2U9. Hab. ad vicum Maas in, leg. cl. 0. Koch. var. subconlrada n. Minor, albescens, angustius perforata, anfractus ultimus paullo minus solutus et deflexus, paullo magis distanter costulatus. Long. 3,5, diam. 2 mm. Hab. ad vicum Biliran, leg. cl. J. Quadras. Während sich diese merkwürdige Form im (lanzen gut an die Luzoner Gruppe von P. quadrasi m. anschließt, weicht sie habituell durch den wie bei DiapJwm lostretenden und ein freies trompetenartiges Röhrchen bildenden letzten Umgang stark ab. Ähnliche Palaina- oder Diploinv/aiina-Formen sind mir nicht bekannt, wohl aber nähert sich die Art manchen Opistkostotna-F ormeu. Fine eigene Sektion für sie zu errichten, halte ich nicht für nötig. Die Varietät ist kleiner, fast reinweiß, enger durchbohrt, die letzte Windung etwas weniger lostretend, otwas mehr nach innen gewunden, die Striktur ist gerade über der Mündung, beim T3'pus weiter links. — 127 — 117. Palaina mirabilis w. sp. (Taf. V, Fig. 2. 2a— c). T. sinistrorsa, oblique et irregiilariter ovalis, tenuis, pellu- cida, albescens, costulis superne sat, inferne gradatim niagis (listantibus in alas vesicularum instar curvatas, sed autice apertas elongatis peculiariter sculpta. Anfractus 6 perconvexi, sutura profunda discreti, superiores 4 spiram parum conoideo- elevatam formantes, penultimus multo major, devians, ultimus initio constrictus, a quarta parte solutus, maxime distortus, deflexus, turn valde ascendens. denuo cum pennltimo conjnnctus, denique solutus et porrectus. Apertura retrorsum fere diago- nals, circnlaris: peristoma subduplex, valde expansum, superne paullum excisum. Long. 3V4. diam. (cum alis) 3 nnn Hab. prope vicum Macro lion, leg. cl. J. Quadras. Wenn ich schon die vorige Art mit Opisthostoma verglich, so ist diese ebenso durch ihre Skulptur wie durch ihre Windungs- unregelmäßigkeiten wunderbare Form entschieden als ein Über- gang von Palaina zu Opisthostoma aufzufassen. Die letzte Windung tritt nach dem ersten Viertel los, biegt sich stark nach unten, steigt dann wieder an und legt sich an die vor- letzte, um schließlich wieder ein Stückchen loszutreten und sich etwas nach oben vorzustrecken. Wenn sich dieses letzte freie Eöhrchen weiter nach oben verlängerte, würde sich schließ- lich ein typisches Opisthostoma ergeben. Nicht minder auffällig ist die Skulptur, welche an meine Diptommatina vesicans von Siquijor erinnert. Wie bei jener sind die eutferntsteheuden Rippen in blasenartige, nach vorn gekrümmte Flügel verlängert ; während sie aber bei D. vesicans vorn geschlossen sind, indem sich ein Bläschen auf das andere legt, stehen sie hier vorn offen. 118. DiploDimatina rnpicola v. Mlldff. V. Mlldff., J. D. M. G. XIV, 1887 p. 251, t. VII, f. 8— 8b. Vom Typus der Insel Cebu kaum verschieden. Maasin (Koch), Basay, Biliran, Magonbagon, Pacbanganan, Camanangac (Quadras), var. contracta n. Minor, ventricosior. Long. 1.75, diam. 0,75 mm. Tabog und Tigbao bei Tacloban, Hinayangac (Quadras). — 128 — 119. Biplommatina (Sinica) quadrasi n. sp. (Tal V, Fig. 3, 8a— b). T. riniata, ventricoso-turrita, tenuis, siibpellucida, fiilva, sat cunfertim costulato- striata. Anfractus 8 couvexi. superi spiram subregiilariter conicaiii efticieiites, peüultiinus magnus. valde tumidus, ultimus illo multo augustior, valde distortus, antice brevissime ascendens. Apertiira diagoualis, subauri- formis; peristoma vix duplex, late expansum, superne appressum. Lamella columellaris sat valida, subhorizontalis. spiraliter recedens. palatalis brevis, valde lateralis, parietalis profunda, brevis. Long. 3,6, diam. 1,75 mm. Hab. ad vicos Magonbagon et Tigbao, leg. cl. J. Quadras. lu der Gestalt der D. latilabris 0. Semp. und cebnensis m. nahekommend, aber wegen der Palatale zu Simca gehörig. Sie ist größer und bauchiger als D. (Sinica) liorhicma m. von Cebu, die Palatale viel kürzer, die Mündung schiefer, der Mund- saum kaum verdoppelt. Ihr Verhältnis zu den beiden folgenden Arten soll bei diesen besprochen werden. 120. Diplommatina (Sinica) leytcnsis n. si^. (Taf . V, Fig. 4, 4a— b). T. subperforata, couico-turrita, tenuis, cornep-rufescens. costulis sat distantibus, obli(iuis. curvatis sculpta. Anfr. 8 per- convexi, superi spiram regulariter conicam apice acuto efficientes. ultimus peuultimo angustior, parum distortus, initio constrictus. tum tumidus, antice vix ascendens. Apertura sat obli(iua. subelliptica ; peristoma late expansum, subduplicatum, superne Gallo lato appressum. Lamella columelhiris valida, subhorizon- talis, palatalis perlonga, oblique descendens. Long. 3,25, diam. 1,6 mm. Hab. ad vicum Maasin, leg. cl. 0. Koch, in Monte Bontoc et ad vicum Angay, leg. cl. J. Quadras. Nächstverwandt mit D. hochiana m , aber Nabelritz offener, fast schon durchbohrt zu nennen, Windungen stärker gewölbt, Rippen schärfer und weitläufiger, Palatale noch länger und schräg nach unten verlaufend, Mündung etwas länglicher. Von der vorigen Art durch die weniger schiefe Mündung, den Aveniger geschwollenen und daher weniger stark hervortretenden vor- letzten Umgang, die längere Palatale, geringere Größe und weit- läuligere Rippung verschieden. 129 121. Diploinmaiina (Siinca) hreviplica n.sp. (Taf. V, Fig. 5, 5 a— b). T. rimata, conico-turrita, tenuis, subpellucida, corneo-fulva, valde confertim costulato-striata. Anfr. 8 coiivexi, superi spiram regulariter couicam efticieutes, ultimus parum distortus, iuitio coustrictus, turn tumidulus, ad aperturam brevissime asceudeiis. Apertura sat obliqua, subovalis; peristoma subdiiplex, late ex- paiisum, superue callo lato, teuiii appressum. Lamella colu- mellai'is liumilis, obliqua, palatalis brevis, subliorizoutalis, supra columellam couspicua, parietalis valde profunda, brevis. Long. 3, diam. VU mm. Hab. ad vicum Bato, leg. cl. 0. Koch, prope vicos Matalou, Hina3^angang, Bilirau. Iba, Malitbog, leg. cl. J. Quadras. Von der vorigen nicht nur durch die konstant viel kiirzere Palatale, sondern auch durch geringere Größe, schlankere Gestalt, dichtere und feinere Skulptur, schwächere Columellare verschieden. In der Skulptur und der Länge der Gaumenfalte stimmt sie am meisten zu D. quadrasi, von der sie durch die fast regelmäßige Aufwindung, die weniger schiefe Mündung und die schwächere Spindellamelle abweicht. Das Verhältnis der vier besprochenen größeren Sinica- Arten stellt sich wie folgt: kochiana leytensis breviplica quadrasi Gestalt schlank ziemlich bauchig ziemlich schlank sehr bauchig Länge 3,5 3,25 3 3,6 mm Skulptur sehr fein rippenstreifig ziemlich weitläufig gerippt fein rippenstreifig Windungen mäßig gewölbt stark gewölbt Vorletzte nicht wenig stark Windung seitlich hervortretend Letzte regelmäßig wenig stark Windung aus der Richtung Mündung sehr schief ziemlich schief diagonal Spindellamelle kräftig, fast horizontal kräftig, schräg schAvach, schräg ziemlich kräftig, fast horizontal Palatale lang, horizontal sehr lang, schräg ku rz — 180 — 122. Diplommatina (Sinica) micropleiiris n. sp. (Taf. V. Fig. 6, 6a— b). T. rimata, venticosulo -pyramidata. solidula. siibpelhicida. fulva, costulis tenuissimis, sat distantibus, arcnatis sculpta. Aufr. 7 perconvexi, peiuiltimus vix, ultimus paullniu distortus. antice breviter ascendeiis. apertiira parum obli([iia. obli(iiie ovalis : peristoma distiiicte diiplicatum, externum breviter ex- pansum. valde incrassatum, ad columellam angulatim altenuatum et siimatum. superne interriiptiim , internum sulco ab ill» separatum, vix expansum, superne appressum. Lamella columel- laris liumilis, palatalis perlonga, supra columellam conspicua. Long. 2V4, diam. 1 mm. Hab. ad vicum ( ' a m p a g a 1 insulae L e y t e , leg. cl. J. Quadras. Durch die ziemlich weitläufige, aber dabei sehr feine Costulierung, den sehr entschieden verdoppelten Mundsanm und die lauge Palatale sehr gut gekennzeichnet. Nähere Be- ziehungen zu anderen philii)pinischen Arten hat sie nicht. 123. Diplommatina(Simca)subcrijsicdliuan. sp. (Taf. V, Fig. 7, 7a— b). T. rimata, conico-ovata, tenuis, pellucida, flavescenti-hyalina, costulis tenuissimis, arcuatis, valde distant ibus (verosimiliter in alas productis) sculpta. Anfr. 7 convexi, superi spiram conicam lateribus convexiusculis efficientes , ultimus penultimo paullo angustior, vix distortus, antice brevissime asceudeus. Apertura parum obliqua, rotundato-rhombica: peristoma duplex, externum sat expansum, incrassatum, ad columellam attenuatum, sinuatum, superne interruptum, internum sulco ab illo separatum, breviter expansum, supei'ue appressum. Tiamella columellaris modica. palatalis brevis, supra columellam conspicua. Long. 2.1, diam. 1 mm. Hab. ad vicum Camanaugac, leg. cl. -I. Quadras. Die eigentümliche Skulptur, sehr entfernt stehende, feine und scharfe Kii)pen, läßt darauf schließen, daß bei frischen Stücken flügeiförmige Verlängerungen derselben, vielleicht sogar Blasenbildungen, wie bei D. resicans m. Vdii Si(iuij()r oder der oben beschriebenen Falaiua mirnhil/s, vorhanden sind. Auch die glnsige Schale erinnert an JK rcsirnn.s, von der sie im l'brigen gut verschieden ist. — 131 — 124. Diplommathia (Sinica) irregularis v. Mlldff. V. Mll.lff.. J. D. :\[. Ü. XIV, 1887 p. 253, t. VII. f. 11— lib. var. minima v. Mlldff. V<»n dieser winzigen Form, kaum IV2 mm lang und ^/s mm breit, also in den Dimensionen der D.boettgeri m. gleichkommend, fand Quadras nur ein Stück bei C'amanangac. Von D. ioettgeri scheidet sie ohne Weiteres das spitze, fast konkave Gewinde und der heraustretende vorletzte Umgang. Diese Gesamtform teilt sie mit D. irregularis von Cebu, zu der ich sie provisorisch als Varietät stelle. Dieselbe ist größer, festschaliger, der Mund- saum viel stärker verdickt, die Palatale kürzer, so daß man die kleine Leyte-Form sehr wohl als Art abtrennen könnte. Doch möchte ich dazu größeres Material abwarten. Farn. Pupinidae. 126. Pupina nana v. Mlldlf. (Taf. V, Fig. 8, 8a-c). T. ovato-conica, solidula, subtiliter sed distincte striatula, valde nitens, corueo-albescens. Anfr. 5 convexiusculi. superiores spirani conicam, acutiusculam efficientes, ultimus veutrosus, paullum distortus. Apertura verticalis, subcircularis: peristoma bene incrassatum, albolabiatum, margo externus ad iusertionem attenuatus. valde recedens, cum lamella parietali valida, intrante caualem superum formans, columellaris dilatatus, medio incisus, incisura obli([ua in canalem a latere apertum fere tubuliformem producta. Long. 3^4, diam. 2V2 mm. Puinna nana v. Mlldff.. N. B. D. M. G. 1890 p. 209. Hab. ad vicum Bato, leg. cl. 0. Koch, prope vicos Mac roh on, Mabuyoc, Tub as an et Angay, leg. cl. J. Quadras. Etwa als Diminutiv von P. bicanaUculata Sow. (Cebu) auf- zufassen, aber nicht nur durch die geringere Größe, sondern auch durch die trotz des Glanzes deutliche Streifung und den weiter und winklig ausgeschnittenen oberen Mundsaum und den kreisrunden und fast ridirenförmig vortretenden unteren Kanal verschieden. 9* f — 132 — 127. Moidinsia grnndis (Tray. lie(/isfoiiH( (/r(i)i(lc Kuljelt. Landdcckelschn. Phil. \i. ()(j (ubi cf. syiKiii.j. Leyte (('uming-) : Bato, Maasin (Kocli). Taclol)aii. Canipaoal. x\laiio-alang', Menoilio, Camanaugac (Quadras;. Südost - Luzon (Cuming, Jagor, Quadras). Catanduanes (Cuming, Quadras), Samar (Cuming. Jagor, Semper, Gutmann). Siquijor (Cuming), Mindanao (Semper. Quadras, Koch, Roebeleu). Die Verbreitung dieser liäuiigen und in der Färbung variablen Art fällt etwa mit der von Miisa textüifi ( Abaka oder Manilalianf) zusammen, d. li. über den regenreicheren südöst- lichen Teil des Archipels, wo ein wesentlicher Unterschied in der Niederschlagsmenge zwischen dem Nordost- und Südwest- Monsun nicht vorhanden ist. Auch lebt die Schnecke that- sächlich mit Vorliebe auf Miisa. Mit einigem Widerstreben sehe ich mich genötigt, statt des allgemein angenommenen Namens ^.Rcgisioma van Hasselt" wieder anf Moulinsia Grat, für die Pupiniden ohne oberen Kanal, nur mit Einschnitt des Columellarrandes zurückzugreifen. Der van Hasselt'sche Name (Allg. Konst- en Letterbode 1823) bezieht sich ansschließlich auf Arten von Java, wo bisher nur echte Piipina-kvi^xi mit oberem Kanal gefunden worden sind. Auch zeigen nach v. Martens (Ostas. p. 157) van Hasselt's Figuren 8. 9 und 10 sämtlich eine Parietalfalte, sind also echte Pupinen ; f. 7 ist allerdings ohne Falte gezeichnet, doch stinnnt dieselbe nach v. Martens in Größe und Form mit F. jimglmkni Herkl, so daß anzunehmen ist, die Falte sei aus Versehen bei der Zeichnung weggelassen worden. So lange nicht ein ^.Registoma'^ im Gray 'sehen und Pfeiffer'schen Sinne etwa auf Java noch entdeckt werden sollte. auf welches der Name Begistovia vitrinum van Hass. bezogen werden könnte, ist anzunehmen, daß van Hasselt's Gattungs- name sich auf echte Pupinen bezieht. In diesem Falle würde ei' die Priorität vor Pupina Vignard (1829) haben, doch darf von dieser Namensvertauschung in Anbetracht der mangelhaften Beschreibung van Hasselt's und der unrichtigen Xamensbildung (er müßte Rhegostouia oder Rhej/sfoN/a lauten) wohl abgesehen werden. Grateloui) hatte 1841 richtig für Rh phut grand is Gray die neue Gattung Moulinsia aufgestellt, während (iray 1842 auf Registonid zurückgriff, welchen Namen er irrtümlich — 133 — auf Arten olme oberen Kanal bezog. Pfeiffer's Registoma ist eine Mischung von echten Pupma- Arten (P. nicobarica Pfr., complanata Pease, solitaria v. Mart., jimcjhuhni Hei"kl. u. a.) und Moidinsia. Er maclit einen Unterschied zwischen solchen Pupinen, bei welchen eine obere Incisur vorhanden sei, und solchen, bei denen der obere Kanal durch eine Parietallamelle gebildet werde. Ein solcher Unterschied besteht aber meines Erachtens nicht, vielmehr ist der obere Kanal stets, auch bei den von Pfeiffer zu Fiipina gerechneten Arten, durch den an der Einfügung etwas zurücktretenden Muudsanm und dnrch die Parietallamelle gebildet. Eine Differenz liegt nur darin, daß bei vielen Arten die Lamelle durch einen kräftigen Parietal- callus mit dem Columellarrand verbunden ist, wodurch sie als Fortsetzung des Mnndsaums erscheint. Aber zwischen solchen Formen und denen, wo sie als deutlich getrennte Lamelle auf- tritt, sind alle Übergänge vorhanden, so daß da kein Einschnitt zu machen ist. Speziell Piqnna kerandreni Yign., der historische Typus der Gattung, gehört zu der zweiten Abteilung ohne deut- lichen Parietalcallus. mit abgesetzter Lamelle : logischer AVeise hätte Pfeiffer diese Art daher zu Registoma stellen müssen, wie er es mit den nahe verwandten F. cumingiana und compla- nata auch thut. Die Synonymie stellt sich mithin wie folgt: Moulmsia Grateloup 1841 (typ. Jf. grandis Gray) = Registoma Gray 1842 (non v. Hasselt), Pfeiffer (ex parte). Pupitia Vignard 1829 (typ. P. keraudrcni Vigu.) = Registoma van Hasselt 1823 (ex typo dubio) ( Eiqmjnna Pfr. I Registoma Pfr. (ex parte). Eine andere Frage ist die. ol) diese Abteilungen nebst Callia, Hargravesia und der folgenden neuen Gruppe PorocaUia generischen oder subgenerischen Rang verdienen. Hierin neige ich zu Pfeiffer's Ansicht, der sie im letzten Supplement zur Mouogr. Pueumonop. (1876 p. 147) als Sektionen einer Gattung zusammenfaßt. Gerade die obenerwähnten Pupina-Xrtew mit abgeschwächter Parietallamelle, welche Pfeiffer zu Registoma stellte, sind als Übergänge von Eupiqmia zu Moulinsia auf- — 134 — ziifasseu. Auch darf ich hier auf die Bemerkuugeu über Pupina gracilis, Äloulinsia exigua, Hargravesia pkiUpj)inica uud die uuteu zu besprechende Porocallia microstoma verweisen (Jalii'esb. Senck. 1890 p. 279 und N. Bl. D. M. G. 1891 p. 52), deren große habituelle Ähnlichkeit bei Verschiedenheit der Miindungsltildung gegen generische Auffassung dieser Gruppen zu sprechen scheint. Wenn ich sie trotzdem vorläufig noch als Gattungen behandle, so geschieht dies hauptsächlich deshalb, weil noch jede Unter- suchung der Weichteile fehlt, und der besseren Übersicht halber. 128. Moidinsia fiisca Gray et var. erythrosioma v. Mlldff. V. Mlldff.. Jahresb. Senckeiib. 1890 p. 280. Anscheinend über die ganze Insel verbreitet ; am gleichen Fundort ist der Mundsaum stets von gleicher Farbe, was meine Auffassung der rotlippigen Form als Varietät bestätigt. 129. Porocallia microsto7na Kob. Gallia microstoma Kobelt, Landdeckelschn. Phil. p. 64, t. 7, f. 22. Diese von Semper bei Bislig auf Mindanao entdeckte Art besitzt, wie ich bereits früher erwähnt habe (Jahresb. Senckenb. 1890 p. 279), zwar wie Callia einen zusammenhängenden Mund- saum, aber auf dem Nacken hinter der Lippe eine kreisrunde Öffnung. Junge Stücke haben wie MouUnsia am Spiudelrand einen Kanal, welcher beim Weiterwachsen zugebaut wird und hinter dem sehr kräftigen Mundsaum als isolierte Pore sicht- bar bleibt. Eine ähnliche Bildung zeigt ^^Registowa'-'' amhiguum 0. Semp. von Nordluzon ; auch hier wird der bei jungen Stücken vorhandene Spindeleinschnitt beim AVeiterbauen geschlossen, es bleibt aber, was Semper und Kobelt übersehen haben, eine winzige ()ffuung in der kräftigen Spindelschwiele, welche der von P. microsioma ganz analog ist und nur dem Mundsaum etwas näher liegt. Für diese beiden Arten stelle ich die be- sondere Gruppe Porocallia auf, welche sich zwischen Callia und Moulinsia einschiebt uud je nach der Auffassung über die Pupiniden-lTruppen entweder als besondere Gattung oder mit jenen als Sektion von Pnpiiia zu betrachten ist. Die auf Leyte (Camanangac, Campagal, Tubasau, Bato, Macrohon) von t^uadras gesannnelte Vertreterin dieser inter- \ — 135 — essanten Art ist vom Typus nicht imerheblich verscliieden und verdient als Varietät abgetrennt zu werden : var. letjtensis m. Sie ist kleiner; Höhe durch die Achse 3, Breite 3,5, Länge (schräg gemessen) 3,75 mm. Beim Typus sind die entsprechenden Zahlen 3,5, 3,75 und 4 mm. Ferner ist die Farbe rötlichbraun (carneo-brnnuea). der letzte Umgang über der Mündung sehr wenig abgeflacht und stärker ansteigend. Eine dritte Form, welche Quadras 1887 auf Catanduanes sammelte, und die nun bald sechs Jahre unbestimmt bei Hidalgo lagert, entfernt sich noch w^eiter vom Typus : sie ist noch kleiner, die Pore liegt weiter von der IMündung zurück, die letzte Windung w^eicht stärker aus der Richtung u. a. m.. doch ist sie wohl auch noch als Varietät von F. microstoma aufzufassen. Mit ihr sehr nahe verwandt, wenn nicht identisch, ist die Poro- callia, welche ich in einem verkalkten Stück bei Sampaloc, Provinz Tayabas (cf. N. Bl. D. M. G. 1889 p. 109) sammelte. Wir erhalten damit einen ziemlich geschlossenen Verbreitungs- bezirk von Südost-Luzon nebst der Küsteninsel Catanduanes über Leyte nach Ost-Mindauao und dürfen die interessante Art noch in den Provinzen Camarines und Albay, sowie auf der Insel Samar erwarten. Die andere Art, welche sich im Habitus an Moiilinsia fusca und similis anschließt, ist bis jetzt ganz isoliert, doch werden sich in den unerforschten Gebirgen von Nord- und Mittel-Luzou verwandte Typen noch finden lassen. CalUa lubrica Gray, welche fast über den ganzen Archipel verbreitet ist, scheint auf Leyte zu fehlen : auch von Mindanao besitzen wir sie noch nicht Farn. Realiidae. 130. Omphalotropis (Acmella) hungerfordicma Nev. var. ventrosula n. Minor, paullo ventrosior, anfractus paullo magis convexi, sutura angustius marginata. Long. 3V4, diam. 2^2 mm. Insel Limansa ua, Macrohon, Iba, M. Bontoc, Saob, Bato, Tubasan auf Leyte (Quadras). Typus von Guimaras, Negros, Cebu, Siquijor bekau — 136 — Daß AcmcUa Blauf. zu On/phalolropis gehört, isst wohl sicher, namentlich durch den von Boettger hervurgehobenen, meist übersehenen feinen Nabelkiel. Wegen der zuckerhut- förmigen, stumpfen Spitze und der glasigen, stark fettglänzeuden Schale verdient sie als eigene Sektion bestehen zu bleiben. 131. Üjuphalotropis (Solenomphala) conjungens n. sp. (Taf. V, Fig. 9, 9a-b). T. peranguste perforata, ventroso-conica, solidula, levissime striatula, corueo-fulvescens, nitidula; spira regulariter conica, apice acnto. Anfr. 6 convexi, sutura valde irapressa, subcrenulata discreti, ultimus lateraliter subcompressus, ad columellam carinula parum exserta in perforationem evanescente cinctus. Apertura parum obliqua, ovalis; peristoma rectum, obtusum. margine colu- mellari incrassatulo, patente, a latere intuenti valde siuuato. Alt. 3^3, diam. 2V2 mm. Hab. ad vicum Mabuyoc insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras. Diese Art, welche auf den ersten Blick leicht für eine Assiminea gehalten werden könnte, lebt nach Quadras an feuchten Felsen des Ufers eines ßergbaches in Gesellschaft von Georissa. Wie in der Lebensweise ist sie auch nach der Schale mit 0. (Solenomphala) stricto Gld. (= Assiminea scalaris Heude, cf. Bttgr., J. D. M. G. XIV, 1887 p. 154. 220) aus Mittel- und Südchina nahe verwandt, aber durch geringere Größe, gerade Seiten des Gewindes, spitzeren Wirbel, tiefere Naht und stärker ausgeschnittene Spindel abweichend. Ich möchte gegenüber Boettger's Ansicht (Jahresb. Senck. 1891 p. 298) Solenomphala Heude doch als besondere Gruppe neben Acmella festhalten, obwujhl der feine Nabelkiel bei beiden ganz analog gebildet ist, und zwar wegen der festeren, wenig glänzenden Schale, des spitzeren, regelmäßigeren Gewindes und der langsameren Zunahme der Windungen. Fam. Truncatellidae. 132. Tnmcatella valida Pfr. Limansaua (Quadras). IHier den ganzen Archipel, sowie Hinterindien, Indonesien. Melanesien bis Polynesien verbreitet. — 137 — 133. TiiotccdcUa vitiana Gld. Cabaliaii, Leyte (Quadras). Philippinen, Melanesien, Mikronesien. 134 Truncatella qiiadrasi u. sp. (Taf. V, Fig. 10, 10a— b). T. vix rimata, cylindracea, solidula, pellucida, alba, vix striatula. valde uitens. Anfr. (lui supersunt 4 plauiusculi, siitura late et distiucte marginata discreti, ultinuis basi subcompressus, confuse cristatus. Apertuia verticalis, oblique ovalis; peristoma simplex, parum expausum, iucrassatum. Operculum valde cou- vexum, corueo-fulvum. Long. 4, diam. 1^/3 mm. Hab. ad vicum Saob prope Cabalian insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras, var. minor m. Long. 3V2, diam. IV2 mm. Hab. ad vicum Ma gall an es insulae Sibuyan, leg. cl. J. Quadras. Durcli die geringe Größe, die fast rein cyliudrische Gestalt, die flachen Windungen und die Glätte sehr ausgezeichnet. 'o' 135. Truncatella (Tahcitia) semper i Kob. Limansaua (Quadras). Bohol (Semper), Cebu, Mactan (ich). 13(3. Truncatella (Taheitia) albidau.ü\). (Taf. V, B'ig. 11, Ua-b). T. i'imata. cylindracea, solidula, diaphana, albida, sat distanter costata, costulis planiusculis 21 in anfractu ultimo, valde decollata. Anfr. (lui exstant 4 convexiusculi, sutura pi'o- funda discreti, ultimus basi compressus, crista distinctissima cinctus. Apertura verticalis, obliciue ovalis : peristoma duplex, internum continuum, solutum, sat iucrassatum, valde porrectum. externum sat expausum, basi in cristam desinens. Long. 4,5, diam. 1,9 mm. Hab. ad vicum Saob insulae Leyte, leg. cl. J. Quadras. — 138 — Fam. Helicinidae. HeUciua Lam. 1. Sect. Geophorus Fiscli. Fischer, Man. Convh. (1885) 1887 p. 795. Scharfgekielt, niikroskopiscli granuliert, daher Erd- oder Kalkteilcheu ansetzend, namentlich am Kiel (meist nur l)ei jungen Stücken). Deckel aus einer inneren hornigen und einer äußeren kalkigen Platte bestehend, welche sich an der Spindelseite etwas lostrennen und eine Rinne für die vSpindel bilden kann. Typus : H. agglutinaus Sow. 137. Heliciim acutissinia Sow. Ganz Leyte, auch lusel Pauaon (Quadras, Koch). Bohol, Si(iuijor, Cebu, Negros, Guimaras. Die Formen von Leyte sind im allgemeinen etw^as höher als die typischen von Bohol und Cebu , auch kommen sehr kleine, bis 12 mm Durchmesser, vor. Letztere treten in Größe und Gestalt H. acuta Pfi-. sehr nahe, haben aber den Deckel von H. acutisshna und nie eine obere Binde, die bei acuta selten fehlt. Auf den Unterschied der Deckel habe ich bereits früher (Jahresb. Senck. 1890 p. 290) aufmerksam gemacht; bei H. acutisshna ist die Randfurche an der Spindelseite tiefer, die äußere, kalkige Platte etwas aufgestülpt und mit einer kleinen Querleiste versehen, welche mit dem aufgestülpten Ende ein äußerlich sichtbares Grübchen einschließt. Bei H. acuta ist die Aufstülpung dei" Kalkplatte schwächer, dieselbe konkaver, es fehlt das Grübchen. Ohne Kenntnis des Deckels sind kleinere, meist höhere Formen von //. acutissiuia allerdings oft schwer von H. acuta zu trennen, da die meisten Unterschiede mehr gradueller Natur sind. Es ist mir daher selbst passiert, solche Formen für acuta zu halten, z. B. die von Cebu. Si(iuijor. Insel Agüjo, welche ausnahmsweise eine obere Binde haben und doch zu H. acutissima geluiren. Es sind aber zwei Unterschiede vorhanden, durch welche man die beiden Arten auch ohne Deckel mit Sicherheit unterscheiden kann, die Stellung der Binden und die Bildung dei" Spindel. Bei acutissima stößt die untere Binde direkt an den Kiel, bei acnla ist sie durch i'iucn ziendich breiten hellen Streifen von ilun getrennt. Die obere Binde, deren Breite wechselt, läßt l)ei acuta ebenfalls Je einen — 139 — lielleii Streifen am Kiel wie an der Naht frei. Bei acntissima fehlt die obere Binde fast stets ; wenn vorhanden, berührt sie die Naht. Die Spindel bildet bei acviissima mit dem Uuter- rand einen sehr flachen, gerundeten Winkel, bei acuta ist sie stark ausgehöhlt, der Winkel sehr entschieden, fast zahnartig. 138. Helicina acuta Pfr. Weniger häufig: Maasin, Bato (Koch), Alaug-alang, Cogon- cogon, Camanangac (Quadras). Die Exemplare vom letzteren Fundort sind besonders groß, bis 15^2 mm Durchmesser, und schön gebäudert. Sonst von Cebu, Samar, Siargao und Mindanao bekannt. 139. Helicina lazanis Sow. var. trochacea n. Sa ob bei Cabalian, Leyte. Sehr hoch, diam. 6V4, alt. 5\'2 mm, sonst in Skulptur, dem nicht abgesetzten, daher in den oberen Windungen nicht sicht- baren Kiel u. s. w. mit dem Typus von Luzon und Catanduaues übereinstimmend. 2. Sect. Ceratopoma n. Testa habitu illi sect. Geophori similis, sed carina minus acuta, non agglutinaus, operculum simplex, tenue, corneum, Typus : H. caroU Kob. 140. Helicina caroli Kob. Kübelt. Landdeckelschn. Pliil. p. 7ü, t. VII, f. 26, 27. var. eumculata n. Differt testa tenuiore, citrinula, sculptura minus distincta, anfractu ultimo subtus magis convexo, peristomate minus ex- panso. superne paullum producto, basi et faucibus uuicoloribus, absque maculis castaneis. Diam. l3'/4— 13^/4, alt. 7V2— 8 mm. Hab. prope Maiuit et Placer iusulae Mindanao, Palapa iusulae Samar, Menoiho insulae Leyte. Trotzdem eine Reihe von Unterschieden vorhanden ist, kann diese interessante Helicine doch nur als Varietät der H. caroli Kob. von der Insel Siargao betrachtet werden. Es fehlt der braune Fleck oberhalb der Spindel und die braune Färbung — 140 — in der Müiiduiig, der Mimdsaum ist weniger breit ansgesclilagen nnd verlänft rechts nicht in eine so scharfe Spitze wie beim Typns, auch ist er oben stärker gekrümmt und etwas vorgezogen, unten mehr zurücktretend, so daß er in der Seitenansicht einen ziemlich tiefen Bogen, beim Typus eine fast gerade Linie bildet. Die Schale ist etwas dünner, lebhafter gefärbt, die Skulptur feiner. Der Deckel dieser Art ist einfach, hornig, schwach konkav, konzentrisch gestreift, während der Gesamthabitus etwa zu den Geophoriis- Arten stimmt. Ich habe deshalb eine neue Sektion für sie gegründet, zu der von den Philippinen noch H. contermina 0. Semp. und hennigicma m., beide von Nordluzon, gehören. Nach den Deckeln verhält sich Ceratopomn zu Geophorus etwa wie Cyclophorus zu Ci/clot?is. 3. Sect. P/europoma n. Testa parva, obtuse carinata, peristoma parum expansum. intus labiatum, operculum testaceum, facie interiore lamella ti-ausversa, parum elevata, bicruri indutum. Typus: Helichia dichroa v. Mlldff. 141. Eelicina dichroa v. Mlldff. (Taf. V, Fig. 12. 12a-c). V. Mlldff., Jahresber. Senckenb. 189U p. 291. Palompon (Koch), Tagbag, Iba. Hinayaugan (Quadras). var. latesulcata u. Differt liris spiralibus impressis magis distinctis. multo magis distantibus. Diam. 5, alt. 8,5 mm. Lim an sau a (Quadras). Während die Formen von Leyte sich an den Typus von Cebu, den Quadras seither auch auf Negros gesannnelt hat. anschließen, ist die Rasse von Limansaua durch die Skulptur genügend verschieden, um pin(ui besonderen Varietätnamen zu verdienen. Die Art ist über die südlichen Inseln weit verbreitet, doch meistens etwas moditiziert. als var. boholensis auf Bohol, var. siquijorica auf Si(iuij()r und var. paUesccfts auf der kleinen Insel Balatanai im Süden von IMindanao. Der Deckel, auf den ich neben der geringen (iriH.te, dem rundlichen Kiel und dem wenig, oft gar nicht ausgebreiteten Mundsaum die neue Sektion begründe, ist kalkig, ohne eine 5l n — 141 — innere hornige Platte zn zeigen. Auf der Innenseite verläuft eine schwache Querlamelle, welche in der Mitte geknickt ist und mit dem linken Rand ein stumpfwinkliges Dreieck bildet. Er nähert sich dadurch dem der folgenden Sektion, hei welchem sich der Scheitelpunkt der viel kräftigeren Lamelle zu einer förmlichen Apophyse erhebt. 4. Sect. Sulfurina n. T. sat tenuis, nitida, plerumque citrina vel flava, rarius fulva vel aurantiaca, peristoma sat late expansum. Operculum testaceum. intus costa valida, bicruri, medio valde elevata. denti- formi munitum. Typus : H. citrina Grat. Neben den Schalen- und Deckelcharakteren ist noch ein wichtiger Unterschied in der Lebensweise hervorzuheben. Die früher genannten Helicinen sind durchweg Mulmschnecken, die meist am Boden, an bewachsenen Felsen, seltener an alten Baumstämmen leben, die x^rten der neuen Sektion dagegen sind Laubschnecken, welche ich stets an den Blättern von Sträuchern und Bäumen fand. Es wäre interessant festzustellen, ob diese verschiedene Ernährungsweise das Gebiß in ähnlicher Weise modifiziert hat, wie bei den Heliciden. "•5 142. Helicina citrinella n. sp. T. depresso-giobosa, tenuis, minute striatula. lineis rugu- losis microscopicis oblique decurrentibus sculpta, nitens, sub- pellucida, sulfurea. Spira brevis, subcouoidea. Aufr. 5 vix couvexiusculi, ultimus ad peripheriam vix subangulosus. Aper- tura parum obliciua, late semiovalis ; peristoma sat expansum, reflexiusculum, columella brevis, fere recta, cum margine basali angulum distinctum formans. Operculum testaceum, extus nitide album, leviter concavum. intus flavescens, costa medio obtuse angulata, crure supero fere stricto, iufero leviter arcuato munitum. Diam. IOV4, alt. 7 mm. Hab. in insulis Luzon, Marinduque, Burias, C'atan- duanes, Leyte, Cebu, Mindanao. Helicina citrina Pfr. (ex parte) in Cheinii. eil. II. t. III. i, 1 — \) V. Mlldff., J. ü. M. ü. XIV p. 256 et passim (nun Grat.). — 142 — Schon lange hat sich mir die Überzeugung aufgedrängt, daß eine Reihe von Heb'cma-F ormen der Pliilippinen, welche bisher als kleine Varietäten der //. ciirina (4rat. angesehen wurden, artlich von ihr verschieden sind. Ganz besonders aus- schlaggebend war dafür, daß ich bei dem Dorfe Sampaloc. Provinz Taj'abas, typische große H. eitrina mit einer kleinen F'orm ohne Übergänge zusammenlebend fand . und daß die Weichteile der ersteren lebhaft gelb, die der letzteren grünlich- schwarz gefärbt waren (vergl. N. Bl. I). M. G. 1889 p. HO). Seither hat sich teils durch eigenes Sammeln, teils durch Semperas Ausbeute, die mir Freund Kobelt zur Durchsicht überließ, und Quadras* reiches Material mein Vorrat an hierher gehörigen Formen so vermehrt, daß ich nunmehr ein festeres Urteil gewonnen habe. Der Hauptunterscliied liegt auch hier wieder in den Deckeln : bei H. eitrina ist derselbe innen rot gefärbt, bei citrinella gelblich ; bei ersterer ist der Schenkel der „Rippe" auf der Innenseite stark S-förmig geschwungen, die Mitte bildet einen Halbkreis, der obere Schenkel ist gerade. Bei citri7iella bildet die Rippe fast ein Dreieck mit dem Spindel- rand, die Mitte ist hier, wenn auch gerundet, doch deutlich stumpfwinklig, der Unterschenkel nur schwach ausgebogen, fast gerade. Hierdurch gewinnen auch die habituellen Unterschiede an Wert. H. eitrina ist groß (16— I6V2 mm), Gewinde ziem- lich gedrückt, Peripherie stets deutlich, wenn auch stumpf ge- kantet. H. citrinella ist kleiner, mehr kugelig, peripherische Kante schwächer angedeutet, die Windungen ein wenig ge- wölbter, die Spindel mehr senkrecht, der Winkel derselben mit dem Unterrande schärfer. Hiernach ergiebt sich für die echte H. eitrina ein viel beschränkterer Verbreitungsbezirk, als bisher angenommen worden ist. Ich kenne sie von Tayabas. den Küsteninseln Alabat (Semper) und Catanduanes (Quadras), sowie aus der Provinz Albay (Quadras), also dem östlichen Mittel-Luzon und Südost-Luzon nebst Küsteninseln. Nach Norden schließt sich ihr //. erossei Semp. an, welche zwar meiner Ansicht nach auch Artgültigkeit besitzt, sich aber nach dem Deckel an //. eitrina anschießt und ihr näher steht als meine eitrinella. Auf Mindanao lebt //. nmaliae Kob., welche der Autor sehr richtig als eine gekielte eitrina kennzeichnet; auch sie iiat Färbuug und innere > .(■; 7 — 143 — Rippung" des Deckels wie eitrina. Diesem engeren Formen- kreise der echten citrina steht die viel weiter verbreitete H. citrineUa mit zahlreichen Formen und Varietäten gegenüber. Als Typus habe ich die erwähnte E^orm von Tayabas ange- nommen, welche auch in den Bergen bei Manila (Montall)an etc.) vorkommt. Weiter im Berglande von Moroug findet sich eine grijßere Varietät (var. major) von 12 mm Durchmesser, welche im Gegensatze zu dem stets gleichförmig gefärbten Typus einfarbig gelbe, orangegelbe bis orangerote, selten mit einer ziemlich breiten roten Binde oberhalb der Nähte ver- sehene Abänderungen aufweist. Im Gegensätze hierzu lebt auf dem hohen Berge Limutan desselben Distriktes eine sehr kleine. sonst ganz typische Bergform (var. minor) von 7 mm Durch- messer. Nach Norden in den Bergen der Provinzen Bulacau und Nueva Ecija (Sibul, Diugalan, Mariquit) treten etwas größere (12 mm), häufig orangegelb gefärbte, sonst typische Formen auf. Bei Palanan an der Nordostküste fand Semper eine kleine, etwas höhere Varietät, var. subglohosa m., von 8 mm Durchmesser, b^k mm Höhe. Dieselbe ist für die Art- unterscheidung von cilrina und citrineUa besonders instruktiv, da sie mit H. crossei am gleichen Fundorte zusammenlebt. Wie letztere sich als eine höhere Form von H. citrina auf- fassen läßt und jedenfalls eine modifizierte citrina ist, so ist auch citrineUa durch eine mehr kugelige Foi-m vertreten. Vom Norden. Nordwesten und Westen Luzons ist mein Material nur spärlich. Bei ]\[alunü, Provinz Isabela, entdeckte mein Freund Henuig die allerliebste var. taeniolata m. mit einer roten Binde oberhalb der Peripherie, diam. 8^'4 — 9^2, alt. 5^2 — 6^/4 mm, sonst typisch. Dr. Schadeuberg sammelte am Mte. Bulagao, Provinz Ilocos Sur, eine mittelgroße citrineUa von hochgelber Farbe, etwas kugeliger als der Typ, die kaum einen Varietät- namen verdient. Auf den südlichen Inseln ist unsere Art ebenfalls weit verbreitet: Marindutjue, Burias, Cebu, Olango bei Cebu, Leyte. durchschnittlich etwas kleiner als die von Luzon. Auf Cebu fand sich die Abart mit weißer Nahtbinde (f. sutiiralis). welche Pfeiffer (Chemn. Helic. t. Ill, f. 7—9) abbildet, mit typisch ge- färbten zusammen, auf Olango nur die weißbindige. Auf Catanduanes lebt die obenerwähnte vai-. minor, also auch hier — 144 — wieder Zusammenleben von citrina und dtrineUa, ohne jeden Übergang" ! Einen besonderen Varietätnamen sclieint mir eine H. citri- nella von der Insel Panaon zu verdienen : var. bicincta n. Kantung sehr deutlich, längs der Peripherie laufen zwei Kielchen von dünner, membranartiger Substanz, die sich bei erwachsenen Stücken meist abreiben. Spuren davon finden sich auch bei jungen Exemplaren der anderen Formen: hier scheint diese Bildung konstanter zu sein. Dieselbe Varietät sammelte Quadras auch bei Surigao. während sonst auf Nordost - Mindanao (Oberer Butuau und Bislig) eine abweichende Rasse, var. apicata m., vorkonnnt. Die oberen Windungen bis zum Ende der vorletzten sind leb- haft rot gefärbt, die letzte wie gewöhnlich gelb. Die Kantung ist deutlicher wie beim T}^p, das Gewinde spitzer konisch, der Deckel typisch. Wäre die Färbung ganz konstant, so würde diese Form vielleicht verdienen als Art abgetrennt zu werden, doch kommen, wenn auch selten, etwa l°/o gleichfarbige, gelbe Stücke vor. Fam. Hydrocaenidae. 143. Qeorissa quadrasi n. sp. (Taf. V, Fig. 13, loa— l)). T. rimata, ovato-turbinata, striis trans versis, liris spirali- bus valde exsertis, sat distantibus et in interstitiis linecdis spiralibus minutis et confertis sculpta, solidula. rufo-fulva: spii'a subregulariter conica, apice obtusulo, glabrato. Anfractus 4'/2 (•onvexi, regulariter accrescentes , sutura profunda discreti. nltimus antice paulisper descendens. Apertura valde obli(iua, obli(iue ovalis ; peristoma simplex, acutum, vix expansiusculum. columella callosa, late reflexa, rimam fere omnino obtegens. Long. 1.9—2,25, diam. 1,4—1,(36 mm. Hab. ad vicos Tagbag, Hin ay angang, Mabuyoc insulae Leyte. nee non in insula Limausaua, leg. cl. J. (Quadras. Durch die kräftigen . ziemlich entfernt stehenden Spiral- kielchen von den ül>rig(Mi philippinischen Arten verschieden: auch außerhalb dei' i'liilij)i)inen wüßte ich keine Art zu nennen, der sie nahesteht. — 145 — 144. Oeorissa suhglahrata v. Mlldff. V. Mlldff., J. D. M. G. XIV, 1887 p. 96, t. IV, f. 5. Palompon (Kocli), Biliran, Mabu3'0C, Macrolion, Limansaua (Quadras). Luzon, Marinduque, Cebii. 145. Georissa tiirritella u. sp. (Taf. V, Fig. 14, 14a— b). T. perforata, turrita, tenuis, fere laevigata, sculptura trans- versa et spirali sub lente vix conspicua, pallide corneo-flaves- cens. Anfr. 6V2 perconvexi, sutura profundissima discreti, lente accrescentes. Apertura sat obliqua, subcircularis : peristoma simplex, rectum, marginibus callo crassiusculo junctis, colu- mellari brevissime reflexo. Long. 1,5, diam. 1,1 mm. Hab. in monte Bontoc prope vicum Hindang, leg. cl. J. Quadras. Von der vorigen Art hauptsächlich durch schlanke Gestalt, IV2 Windungen mehr und spitzes, getürmtes Gewinde verschieden. Fam. Neritidae. 146. Neritina (Neritodryas) subsidcata Sow. Maasin, Limansaua (Quadras). Auf den Philippinen, in Indonesien und Melanesien weit verbreitet. Erklärung der Tafeln. Taf. III. Fig. 1. Vitrinoconus suturaUs n. sp. pag. 61. Bato, Le3"te. 1 uat. Größe, la und Ib vergr. „ 2. Pareuplecta qiiadrasi n. sp. pag. 63. Zwischen Ormoc und Jaro, Leyte. 2 und 2 a nat. Größe. „ 3. Euplecta kochiana n. sp. pag. 63. Maasiu, Leyte. 3 nat. Größe, 3 a und 3 b vergr. „ 4. Kaliella transitans n. sp. pag. 68. Campagal, Lej^te. 4 nat. Größe, 4a und 4b vergr. „ 5. Lamprocystis append iculata n. sp. pag. 72. Angay, Leyte, 5 uat. Größe, 5 a und 5 b vergr. 10 — 146 — Fig. 6. Lmnprocystis suhcri/fitallina n. sp. pag. 73. Hiiiayaugaiig. Le\^te. 6 iiat. Größe. 6 a — 6c vergr. „ 7. Trochomorpha scricina u. sp. pag. 74. Tacloban, Leyte. 7 nat. Größe, 7a— 7c vergr. „ 8. Chloritis leytensis n. sp. pag. 80. Baj'bay, Leyte. 8 a und 8 b nat. Größe, 8 vergr. „ 9. Cochlostyla connectens n. sp. pag. 97. Macrolioii, Siul- Leyte. Nat. Größe. „ 10. Succinea phiUppinica n. sp. i)ag. 101. Boljoon, Cebü. 10 nat. Größe. 10a und 10b vergr. ,, 11. Planorbis qnadrasi n. sp. pag. 105. Muntalban, Luzon. 11 nat. Größe, IIa— 11c vergr. Taf. IV. Fig. 1. Asdminea senülirata Bttgr. pag. 106. Magallanes, Si- buyan. 1 nat. Gr., la— Ic vergr. „ 2. Cyathopoma pyramidaiwn n. sp. pag. 106. Palo, Lejie. 2 nat. Größe, 2 a — 2 c vergr. „ 3. Cyclotus leytensis n. sp. pag. 106. Bato, Leyte. 3 a— 3c nat. Größe. ,, 4. Ditropis decoUata n. sp. pag. 109. Macrolion , Leyte. 4 nat. Größe, 4a — 4c vergr. „ 5. Ditropis conulina n. sp. pag. 110. Palo, Le3^te. 5 nat. Größe, 5 a — 5 c vergr. „ 6. Ditropis pyramidaia n. sp. pag. 110. Tuburan, Cebü. 6 nat. Größe, 6 a— 6 c vergr. ,, 7. Lagochilus yrande n. sp. pag. 116. Macrolion, Leyte. 7 nat. Größe, 7a vergr. ,, 8. Lagochilus concolor n. sp. pag. 117. Insel Liniansaua bei Leyte. 8 nat. Größe, 8 a vergr. „ 9. Leptopoma qnadrasi n. sp. pag. 120. Tacloban, Leyte. 9 nat. Größe, 9 a vergr. ,, 10. Helicoiiiorplia qnadrasi n. sp. pag. 121. Saob, Leyte. 10 nat. Größe, 10 a -10 b vergr. .. 11. Hclicomorpha appendictilnta n. sp. pag. 122. Alacrohon, Leyte. 11 nat. Größe, IIa — IIb vergr. „ 12. neliconiorphd deprcssa n. sp. pag. 12,3. Bato, West-Leyte. 12 nat. Größe, 12a -12b vergr. — 147 — Taf. Y. Fig. 1. Palaina porrecta u. sp. pag. 126. Maasin, Leyte. 1 nat. Größe, la— lb vergT, ,, 2. Palaina mirabilis u. sp. pag. 127. MacrolioD, Le3^te. 2 uat. Größe. 2 a — 2 c vergr. „ 3. Diplommatina quadrasi n. sp. pag. 128. Magoiibagon, Leyte. 3 nat, Größe, 3 a— 3b vergr, „ 4. Diplommatina leyiensis n. sp. pag. 128. Mte. Bontoc, Leyte. 4 nat. Größe, 4 a — 4 b vergr, „ 5. Diplommatina breviplica n. sp. pag. 129. Malitbog, Leyte. 5 nat. Größe, 5 a — 5b vergr. „ 0. Diplommatina micropleiiris n. sp. pag. 130. Campagal, Leyte. 6 nat. Größe, 6a— 6b vergr. „ 7. Diplommatina subcrystallina n. sp. pag. 130. Camanan- gac, Leyte. 7 nat. Größe, 7a— 7b vergr. ,, 8. Pupina nana n. sp. pag. 131. Macrohon, Leyte. 8 nat. Größe, 8 a— 8 c vergr. „ 9. Solenomphala conjungens n. sp. pag. 136. Mabuyoc, Leyte. 9 nat, Größe, 9 a— 9b vergr. „ 10. Truncatella quadrasi n. sp. pag. 137. Saob, Leyte. 10 nat. Größe, 10a— 10b vergr. „ 11. Truncatella albida n. sp. pag. 137. Saob, Leyte. 11 nat. Größe, IIa— lib vergr. „ 12. Helicina dichroa n. sp. pag. 140. West-Cebu. 12 nat, Größe, 12a— 12c vergr. „ 13. Oeorissa quadrasi n. sp. pag. 144. Tagbag, Leyte. 13 nat. Größe, 13 a— 13 b vergr. „ 14. Grorissa turritella n. sp. pag. 145. Mte. Bontoc, Leyte. 14 nat. Größe, 14a— 14 b vergr. Register. abnormis (Arinia var.) 53, 124. Acmella 135, 136. acuta (Helicina) 53, 56. 138, 139. acutimarginatns (Cyclophorns) 55. 59, 115, 116. acutissiina (Helicina) 53, 56, 138, 139. aegi'ota (I'orasia) 82, 83. aeruginosa (Corasia) 82, 83. agg-lutinans (Helicina) 138. alabatensis (Cyclophorus) 115. albida (Truncatella) 58, 137. Alycaeus 121. amaliae (Helicina) 142. ambiguum (Registoma) 134, 10* — 148 Ainphidromus 99. angulata (Macrochlaiiiys) 68. angnlata (Paieuplecta) 63. anthoporaa (Cyclotus) 123. aperta (Patiila) 53, 55, 79. apicata (Helicina var.) 144. appendiculata (Heliconiorpha) 5S. 122. appendiculata (Lamprocystis) 57, 72. appendiculatus (Cycdophorns) 122. argutecostata (Helieoinorpha var.) 122. aries (Cyathopoiiia) 112. Arinia 124 — 125. artense (Leucochilus) 55, 100, lUl. artensis (Pupa) 10Ü. Assiminea 105, 136. Assimineidae 105. atteimata (Arinia var.) 57, 124. Auricula 103. auriculatus (Cyclotus) 57, 59, 107—109. Auriculidae 101. Axina 90, 91. Balambania 112. basidentata (Obl)ina) 52, 56, 59. 78. batanica (Cochlostj'la) 68. bicanaliculata (Pupina) 58, 131. bicincta (Helicina var.) 144. bicolor (Ennea) 55, 60. bigonia (Obbina) 53, 55, 76. boettgeri (Dijdoinmatina) 131. boettgeri (Trochoniorjdia) 74. b(diulensis (Cochlostyla) 58, 96 — 98. boholensis (Euplecta) 57, 64. l)ohülensis (Helicina var.) 140. Ixiholensis (Melampus) 102. Ixdiolensis (Trochomorpha) 74. Ituxalli (Heli.x) 80. brevicula (Assiminea) 105. breviplica (Diplonnnatina) 53, 58, 129. Buliiuidae 9!). bust.oi (Oyclophorus) 115. caffcr (Melampus) 102. Callia 133, 134. Callicochlias 86. «7, 91. Oalocochlea 87. Camaena 91. camelopardalis (Cdchlnstyla) 52. 58, 96 — 98. C^anistrum 96. carinaria (Pareuplecta) 63. carinaria (Trochomorpha var.) 52. 57,75. carinata (Macroceras var.) 56. 62. carinata (Macrochlaniys var.) 62. caroli (Cyclotus) 53, 55. 107—109. caroli (Helicina) 56, 59, 139. Cassidula 103. cebuana (Ditropis) 58, 109, 111. cebuensis (Diplommatina) 128. cebuensis (Euplecta) 57, 64. ceratodes (Macrochlaniys) 71. Ceratopoma 139, 140. chinensis (Succinea) 101. Chloraea 81. chorismenostoma (Patula) 112. Chroraatosphaera 87. chrysalis (Palaina) 53. 57, 125. cineracea (Cochlostyla var.) 91. 94. cincta (Melania) 105. cinctellum (Leptopoma) 119, 120. Cionellidae 100. circe (Cochlostyla) 90. citrina (Helicina) 141 — 144. citrinella (Helicina) 56, 141—144. clavulinum (Opeas) 55. 100. coccomelos (Cochlostyla) 88. (Cochlostyla 81—99. Cochlostylidae 81. commutata (Lamprocystis var.) 70— 7 1 . complanata (Pupina) 133. comi)lanata (Eegistoma) 133. concinna (Leptopoma var.) 119. concinnum (Cyclostoma) 119. concinnum (Leptopoma) 53, 56, 119, 120. conciilm- (Lagochilus) 58, 117. Concuplecta 64-68. conl'usa (Coneuplecta) 57, 65 — 67. confusa (Euplecta) 65 — 67. conicoides (Troch(manina) 65, 66. conjungens (Omphalotropis) 58, 136. coniiectcus (Cochlostyla) 52. 5S, 97. 98. coudidalis (Cbbina var.) 53. tl — 149 contermina (Helicina) 140. contracta (Diplonimatina var.) 127. conulina (Ditropis) 58, 110, HI. conus (Trochonanina) 65. Corasia 81, 82, 86, 87. corniculuni (Ditropis) 58, 111. 112. cornu (Ditropis) 112. costata (Arinia) 57, 125. crassilahris ( Cochlostyla var. ) 57 , 84 — 86. crassilalms (Corasia var.) 57, 84 — 86. crehristriata (Pareuplecta) 63. crenularis (Helicarion) 55, 62. cretata (Cochlostyla var.) 52, 57, 91 — 94. crossei (Helicina) 142, 143. cryptica (Cochlostyla) 57, 91, 92, 94. crystallina (Lamprocystis) 57, 73. curaingiana (Pupina) 133. cumingiana (Pythia) 103. cumingiana (Registoma) 133. Cyathopoma 106, 112. Cycloplioridae 106. Cyclophorinae 109. cyclophoroides (Cyclotus) 58. Cyclophorus 112—116, 140. Cyclotinae 106. Cyclotus 106, 140. cylindrus (Palaina var.) 53, 57, 125. dactylus (Melania) 105. dataensis (Cochlostyla) 92. decollata (Ditropis) 58, 109, 111. deflexa (Cyclotus var.) 57, 59, 108. depressa (Cochlostyla) 90, 93. depressa (Cyclophorus var.) 115. depressa (Helicomorpha) 53, 58, 123. devians (Arinia) 57, 124, 125. Diaphora 60, 126. dichroa (Helicina) 53, 56, 140. dimidiata (Helicarion var.) 56, 62. diinidiata (Satsuma var.) 53, 57, 79. Diplomniatina 126, 127. Diplommatinidae 121. discoideus (Vitrinoconus) 62, 65. Ditropis 109—112. doliolum (Kaliella) 69. dubiosa (Cochlostyla) 87, 88. ecarinata (Axina var.) 90. ecarinata (Cochlostyla var.) 90. elevata (Cyclophorus var.) 113. elongata (Cochlostyla var.) 53, 57, 96. elongata (Ennea var.) 56, 60. emaculata (Helicina var.) 139. Endodonta 79. Ennea 60. entohaptus (Ainphidromus) 99. erythrostoma (Moulinsia var.) 134. Eucyclotus 107, 108. Eulota 80. Euplecta 63, 65. Eupupina 133. eurystoma (Leptopoma var.) 118. euzonus (Cyclotus) 107. excentrica (Euplecta) 63. excentrica (Pareuplecta) 57, 63. exigua (Moulinsia) 134. expansilabris (Corasia var.) 83. eydouxi (Corasia) 82, 83. fasciata (Vitrina) 60. fasciatus (Melampus) 102. lilaris (Corasia) 82, 83. fodiens (Eulota) 55, 80. formosensis (Aniphidromus) 99. formosensis (Bulimus) 99. Fossaria 104. fragilis (Cochlostyla) 52, 56, 59, 87. fragilis (Corasia) 87. fragilis (Helix) 87. fragilis (Leytia) 52, 56, 59, 87. fulgetrum (Cochlostyla) 96, 97. fusca (Moulinsia) 53, 56, 59, 134, 135. gemmula (Lamprocystis) 52, 55, 57, 72. Geophorus 138—140. Georissa 136, 144, 145. Geostilbia 100. glaber (Vitrinoconus) 62, 65. 150 glaberrinia (Lamprocystis) 70, 71. glaberriiua (Microcystis) 70, 71. globosa (Callicochlias var.) 89, 90. globosa (Cochlostyla var.) 89, 90. globosula (Helicomorpha var.) 123. gluynei (Axina var.) 53, 56, 90. gloynei (Cochlostj-la var.) 53, 56, 90. gloynei (Helix) 90. goniogyra (Lamprocystis) 70, 71. goniogyra (Nanina) 70, 71. gracile (Opeas) 53, 55, 100. gracilis (Cochlostyla var.) 97, 98. gracilis (Pupina) 134. gradata (Helix) 66. grande (Lagochilus) 53, 58, 116. grande (Registoina) 132. grandis (Oyclotus var.) 107. grandis (Moulinsia) 52, 56, 59, 132, 133. grandis (Obbina var.) 79. grandis (Pupina) 132. gratelonpi (Hapalus) 55, 99. griseola (Obbina var.) 76. Gyraulus 105. hanleyana (Tralia) 53, 102. Hapalus 99. harfordi (Cochlostyla) 91. Hargravesia 133. Helicarion 62. Helicidae 80. Helicina 138—144. Helicinidae 138. helicoides (Cyclostoina) 117. helicoides (Lagochilus) 58. helicoides (Leptopoma) 56, 117, 121. Helicomorpha 121. Hemiglypta 73. hennigiana (Helicina) 140. hcudei (Planorbis) 105. hcxagyruni (Opeas) 57, 100. hirsuta (Plecotrema) 103. hirsuta (Scabrina) 115. hispidum (Spiraculum) 115. holopleuris (Arinia var.) 124. hungcrfordiana (Acmella) 57, 135. Huttonella 60. Hydrocaenidae 144. Hygroniiidae 79. Hypselostyla 96, 97. iinitatrix (Lamprocystis) 57, 72. ingenua (Ditrupis) 112. intincta (Helix) 84—86. intorta (Cochlostyla) 81—83. 86. intorta (Corasia) 58, 81—83, 86. irregularis (Diplommatina) 57, 131. Jerdonia 106, 112. jouani (Pedipes) 104. junghuhni (Pupina) 132, 133. Kaliella 65, 68. keraudreni (Pupina) 133. kochiana (Diplommatina) 58, 128. 129. kochiana (Euplecta) 52, 57. 63. kochiana (Macrochlamys) 71. labio (Cassidula) 103. lactea (Leptopoma var.) 118. Lagochilus 116—117. Lamprocystis 70 — 73. latesulcata (Helicina var.) 140. latilabris (Diplommatina) 128. latitans (Cochlostyla var.) 91—94. lazarus (Helicina) 57, 139. Leptopoma 116, 118—121. Leucarinia 125. Leucochilus 100. leucostoma (Cyclophorus) 52, 55, 114, 115. leucostomum (Cydostoma) 114. leytensis (Calocochlea'i 87. leytensis (Chloritis) 53. 58, 80. leytensis (Cochlostyla) 87. leytensis (Cyclotus) 53, 58, 106. leytensis (Diplommatina) 53. 58. 128, 129. leytensis (Euplecta var.) 56. 59. (54. leytensis (Helicarion) 52, 57, 62. 151 leytensis (Helix) 87. lej'tensis (Porocallia var.) 135. leytensis (Vitrina) 62. Leytia 87. lignaria (Helix) 90. limansauensis (t'ochlostyla) 52. 54. 58. 81. 83, 86. limansauensis (Corasia) 52, 54, 58, 81. 83, 86. Linmaea 104. Limnaeidae 104. lineolata (Sitala) 55, 68. linguifera (Cyclophorus var.) 114. linguiferus (Cyclophorus) 112, 113. lingulatus (Cyclophorus) 115, 116. locardi (Ennea) 56. 60. loocensis (Trochomorpha) 76. lubrica (Callia) 135. lucidella (Lamprocystis) 70. luteobrunnea (Trochomorpha) 75, 76. luteostoma (Leptopoma) 58, 121. luteus (Melampus) 53, 101. luzonica (Coneuplecta) 65. luzonica (Kaliella) 65, 69. Macroceras 62. Macrochlamys 62, 63. maculiferus(Amphidromus)52,57, 59, 99. magistra (Cochlostyla) 90. magistra (Axina) 90. magtanensis (Cochlostyla) 81, 83. magtanensis (Corasia) 81, 83. major (Euplecta var.) 64. major (Helicina var.) 143. margarita (Helioarion) 52, 56, 62. margarita (Vitrina) 62. marginata (Euplecta) 63. marginata (Obbina) 57, 59. 76. marginata (Pareuplecta) 57. 63. 3Iartensia 65. Melampus 101. Melania 105. Melaniidae 105. Melanoides 105. meridionalis (Cochlostyla var.) 57, 84-86. meridionalis (Corasia var.) 57, 84 — 86. metcalfei (Trochomorpha) 52. 55. 73. metcalfei (Videna) 73. Microcystis 65. micropleuris (Diplommatina) 58, 130. microstoma (Callia) 134. microstoma (Porocallia) 56, 59, 134. 135. mimula (Satsuraa var.) 79. mindanaensis (Obbiiia var.) 76. minima (Diplommatina var.) 57, 131. minor (Arinia var.) 57, 125. minor (Cochlostyla var.) 93. minor (Ennea var.) 52, 55, 60. minor (Helicina var.) 143. minor (Sitala var.) 68. minor (Truncatella var.) 137. minutissima (Arinia) 56, 124, 125. mira (Ditropis) 58, 112. mirabilis (Palaina) 58, 127, 130. modestior (Cochlostyla) 88. moellendorffi (Ptychochilus) 101. moreleti (.Staurodon) 55, 101. moricandi (Obbina) 55, 77—79. Moulinsia 132—134. multicolor (Aniphidromus var.) 57. 90. nana (Cochlostyla var.) 52, 57. 84 — 86. nana (Cyclotus var.) 106. nana (Leptopoma var.) 120. nana (Obbina var.) 76. nana (Plecotrema var.) 103. nana (Pupina) 53, 58, 131. Naninidae 62. Neritidae 145. Neritina 145. Neritodryas 145. nicobarica (Pupina) 133. nigricans (Cochlostyla var.) !)2. 94. nitida (Assiminea) 106. nitidum (Leptopoma) 118, 120. norrisi (Cochlostyla) 87, 88. Obbina 76. octanfracta (Plecotrema) 103. Omphalotropis 135, 136. Opeas 100. — 152 Opisthostoma 12B, 127. Orientalis (8uccinea) 101. orthüstoma (Euplecta) 61. orthostoma (Helix) 61. orthostoma (Orobia) 61. orthostoma (Vitrinoconus) 57, 61, 65. Ortliostylus 95. ovatula (Leucochilus var.) 55, 100. Palaina 125—127. pallescens (Helicina var.) 140. pallescens (Obbina var.) 57, 59, 76. pan (Cochlostyla) 90. panaensis (Cochlostyla var.) 52, 91, 93. pantherina (Pythia) 102. paraleuca (Callicoehlias var.) 89. paraleuca (Cochlostyla var.) 89. Pareuplecta 63. parva (Helicina) 56. parvum (Lagochilus) 55, 117. Patula 79. Patulidae 79. pediculus (Leucochilus) 55, 100, 101. Pedipcs 104. pellucidum (Leptopoma) 118, 119. perlucidum (Cyclostoma) 119. perluciduni (Leptopoma) 119. pervia (Lininaea) 105. philippinarum (Sitala) 56, 68. philippinensis (Cochlostyla) 95, 96. philippinensis (Endodonta) 53, 55, 79. philippinensis (Limnaea) 104. philippinica (Geostilbia) 56, 100. philippiniea (Hargravesia) 134. philippinica (Pedipes var.) 104. philijipinica (Succinea) 55, 101. philippinicuni (Cyathopoma) 58, 106. philippinicum (Pupisoma) 55, 80. pithogastra (C'ochlostyla) 55, 59. 95, 96. Plan(n'his 105. planulata (Vitrinopsis) 52, 56, 60. Platyrhaphc 106, 123. Plecotrema 103. Plectotropis 7i). Plcuropoiua 140. polygyra (Opcas var.j 57, 100. Porocallia 133 135. porrecta (Palaina) 53, 58, 126. Pseudocyclophorus 106. pseudositala (Kaliella) 52, 56, 68 — 70. pseudosuccinea (Laniprocystis) 52, 55. 70, 71. Ptychochilus 101. pulchellus (Melampus) 102. Pupidae 100. Pupina 131—134. Pupinidae 131. Pupisoma 80. purpurascens (Cochlostyla var.) 87. 90. pusilla (Kaliella) 52, 55, 69. 70. pusillum (Leptopoma) 120. pusillus (Cyclotus) 55. 106. pyramidata (Coneuplecta var.) 67, pyramidata (Ditropis) 58. 110. pyramidatum (Cyathopoma) 53, 58. 106. Pythia 102. * I quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quadrasi quieta (( (Diplommatina) 58, 128, 129 (Ennea) 52, 55, 60. (Euplecta) 63. (Ueorissa) 58. 144. (Helicomorpha) 58, 121. (Leptopoma) 58, 120. (Palaina) 126. (Pareuplecta) 57. 63. (Planorl)is) 105. (Tr(ichomorpha) 74. (Truncatella) 58, 137. 'hloritis) 58, 80. radians (Coneuplecta) 66. radians (Trochonanina) (56. radiata (Cbhina var.) 77. Rcaliidae 135. reeveana (Pythia) 102. Registoma 132, 133. repanda (Trochomorpha) 55, 73 — 75. repanda (Vidcna) 74. rcycsi (Eujjlecta) 56. 59, 64. Ehegostoma 132. Rhexistonia 132. — 153 roissyana (Cochlostyla) H5 rota (Obbina) 53, 55, 77, 78. Rotula 65. rotundata (Coneuplecta) 65. rufescens (Georissa) 58. rupestris (Patula) 112. rupicola (Diplommatina) 53, 56, 127. samarensis (Cochlostyla) 88. sainboang-a (Cochlostyla) 81—83. samboanga (Corasia) 81 — 83. Satsunia 79. satyrus (Cochlostyla) 96. scalarina (Coneuplecta) 52, 57, 65 — 67. scalarina (Euplecta) 65 — 67. scalarina (Helix) 66. scalarina (Microcystis) 65. scalarina (Nanina) 66. scalarinus (Vitrinoconus) 65. scalaris (Assiminea) 136. schnieltziana (Coneuplecta) 65, 66. schmeltziana (Trochonanina) 65, 66. scrobiculata (Helix) 77. scrobiculata (Obbina) 53, 55, 77—79. secuncla (Ditropis var.) 111. semig-lobosa (Hemiglypta) 52, 73. semiglobulus (Lamprocystis) 52, 56, 72. semilirata (Assiminea) 106. semperi (Cyclophorus var.) 115. semperi (Truncatella) 56, 137. sericina (Troehomorpha) 57, 74. sericina (Videna) 74. sibuyanica (Troehomorpha) 74. similis (Arinia var.) 125. similis (Moulinsia) 135. sinaitensis (Vitrinoconus) 62. Sinica 128—131. sinuosa (Pythia) 102. siquijorica (Corasia var.) 83. siquijorica (Helicina var.) 140. Sitala 65, 68. Solenomphala 136. solida (Cochlostyla var.) 85. solida (Cyclophorus var.) 55. 116. solitaria (Pupina) 133. soAverbyi (Arinia) 53, 56, 124. sowerbyi (Cyclophorus) 53, 55, 116. speciosa (Cochlostyla) 88. spectabilis (Helix) 62. spectabilis (Macroceras) 52, 56, 62. spectabilis (Macrochlamys) 62. sphaerion (Calocochlea) 84. sphaerion (Cochlostyla) 52, 57, 84 — 86. sphaerion (Corasia) 52, 57, 84 — 86. sphaerion (Helix) 84. spinosissima (Chloritis) 56, 59, 80. spiralis (Ditropis) 112. splendens (Troehomorpha) 57, 75, 76. splendidula (Troehomorpha) 52, 57, 75. splendidula (Videna) 75. Staurodon 101. stenog-yra (Troehomorpha) 74. Stenog-yridae 99. Stenomelania 105. stenostoma (Lamprocystis var.) 57, 72. Streptaxidae 60. striata (Pythia) 102. Striatella 105. striatus (Scarabus) 102. stricta (Omphalotropis) 58, 136. stricta (Solenomphala) 136. strigata (Cochlostyla var.) 96. subauriculata (Cyclotus var.) 108, 109. subcarinata (Obbina var.) 77. subcarinatum (Lagochilus) 58. subcontracta (Palaina var.) 126. subcrystallina (Diplommatina) 58, 130. subcrystallina (Lamprocystis) 57, 73. subecarinata (Obbina var.) 77. subglabrata (Georissa) 56, 58, 165. subglobosa (Cochlostyla var.) 94. subglobosa (Helicina var.) 143. subsulcata (Neritina) 145. subula (Auricula) 53, 103. Succinea 101. succinea (Helix) 70, 71. succinea (Lamprocystis) 70. 71. succinea (Macrochlamys) 71. succinea (Microcystis) 70, 71. Succineidae 101. Sulfurina 141. suturalis (Helicina var.) 143. suturalis (Vitrinoconus) 52, 57, 61, 65. 154 — taeniulata (Helicina var.) 143. Tahaitia 137. taivanicnni (Leptopoma) 118. tenuis (C'orasia var.) 83. tenuisculpta (Kaliella) 55, 69. tigrinus (C'yclophürus) 52. 114, 115. tongana (Coneuplecta) 65. tongana (Helix) 66. tongana (Truclionanina) 65. Trachystyla 91, 92. Tralia 102. transitans (Kaliella) 57, 68. trochacea (Helicina var.) 57, 139. Trochomorpha 73. trochomorpha (Satsuma) 53, 57, 79. Trochomurphidae 73. Trochonanina 65. 66. Trochozonites 65. Truncatella 136—137. Truncatellidae 136. tuniida (Cochlostyla var.) 93. turbinatum (Cyclostoraa) 117. turbinatus (Cyclophorus) 117. turricula (Helicomorplia) 122, 123. turriculus (Melania) 105. turrita (C'oneuplecta) 65, 69. turrita (Euplecta) 65. turritella (Georissa) 58, 145. turritus (Vitrinoconus) 65. typica (Plecotrema) 52, 103. umbilicatus (Oyclopliorus) 117. valenciennesi (Corasia) 82. valida (Truncatella) 56, 136. validum (('ycli)stoma) 112. validus (Cyclophorus) 52, 55, 59, 112, 113. variegatus (Cyclotus) 107, 108. velata (Cochlostyla) 53, 57, 96. velatum (Canistrnni) 96. ventricosa (Cochlostyla) 98. ventricosa (Cochlostyla var.) 96. ventrosula (Acniella var.) 57, 135. vesicans (Diplommatina) 127, 130. villari (Cochlostyla) 95. 96. visayana (Plectotropis) 55, 79. vitiana (Truncatella) 56, 137. vitreum ( Leptopoma ) 52 , 53 , 56, 118—120. Vitrinidae 60. Vitrinoconus 65. Vitrinopsis 60. vitrinuni (Registuma) 132. whitei (Cyclophorus) 110. whitei (Ditropis) 110. zonifera (Callicochlias) 52 , 57, 59, 87—90. zonifera ( Cochlostyla ) 52 , 57 , 59, 87—90. 155 Die Foraminiferenfauna des miocänen Molassesandsteins von Miclielsberg nnweit Hermannstadt (Siebenbürgen). Von Dr. F. Schrodt iu Heidelberg. In dem Bericht über seine geologische Studienreise durch Oesterreich- Ungarn*) erwähnt Herr Dr. Friedr. Kinkel in ein fossilreiches Vorkommen von marineu Miocänschichten fol- gendermaßen : „Kaum 15 Minuten hinter der Michelsburg, dort wo die Badehäuser der daselbst Erholung suchenden Hermanustädter liegen, steht am Bach und am Gehänge ein starker glimmeriger, iu manchen Schichten grobkörniger Molassesandstein geneigt an. Bryozoenstöckcheu , kleine Trochiden- und Crinoideureste,**) die wir oberflächlich in der Molasse beobachteten, ließen er- warten, daß die Fauna derselben nicht unbedeutend sei und hoffentlich auch ihr Alter bestimmt zu erkennen gebe. Ich nahm mir daher einen großen Klotz mit. Das Silberbach-Profil hat Stäche in seiner Geologie Siebenbürgens beschrieben; Fossilien in diesen Bänken sind ihm entgangen. Beim Schlämmen hat sich aber meine Erwartung bestätigt. Zahlreich und mannigfaltig sind neben kleinen marinen Gastro- poden, seltsamen Pteropoden und Chitoniden besonders die Foraminiferen ; Muscheln und Brachiopoden sind ebenfalls ver- treten: gar mannigfaltig sind auch die Stöckchen der Bryozoen: zum Teil wohl erhalten sind kleine Echiniden. Fische sind durch Zähne uud Gehörknochen vertreten. Das zahlreichste Fossil sind aber die kalkabscheidenden Algen, die Nulliporen, die im Wiener Becken den Lithothamnienkalk aufgebaut haben." *) Bericht der Senckenb. nat. Ges. 1890 pag. 106. **) Unter dem mir vorliegenden Material fehlten Orinoidenreste. — 156 — Nach dem Habitus der in dieseu Scliicliteu vorkonimeiiden Faima war Dr. Kiukelin geneigt, dieselbe als zur IL Mediterrau- stufe gehörig anzusehen, zumal die betreffenden Ablagerungen große Ähnlichkeit mit gewissen bei Lapugy auftretenden Bänken zeigen. Vor kurzem wurde mir das von eben dieser Lokalität Michelsberg stammende geschlämmte, besonders an Foraminiferen reiche Material zur Untersuchung anvertraut, wofür ich Herrn Dr. Kinkel in an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank sage, sowie ganz besonders Heri-n Prof. A n d r e a e , der • mir seine Sammlung und Bibliothek aufs bereitwilligste zur Be- nützung einräumte und wie immer in liebenswürdigster Weise durch seinen Rat mir die Arbeit wesentlich erleichterte. Von Foraminiferen fanden sich folgende Formen: Bilocidina hüloides d'Orb. — depres-sa d'Orb. Häufig, darunter Übergänge zu Biloc. ringejis Lam. sp. Auch im Wiener Becken. SinrolocuUna limbata d'Orb. Stimmt gut mit der Abbildung in Ohallg. Foram. Taf. IX fig. 15—17. Mit Spiroloc. excavata d'Orb. (Wien. Beck. Taf. 16 fig. 19—21) hat sie große Ähnlichkeit, weicht aber durch das Vor- handensein der Limbation ab. Es ist eine Seicht- wasserform. Spirolocidina cf. arenaria Brdy. MilioUna semimdum L. sp. Häufig. Auch im Wiener Becken. — Haidincjeri d'Orb. sp. Stimmt genau mit dem Typus von d'Orbigny, daneben finden sich zuweilen EJxemjjlare, die an Mü. secans d'Obg. sp. erinnern. — remtsta Karr. sp. Auch bei Kostej im Banat. — Auberiana d'Oi'b. sp. Stimmt besser mit der von Brady als synonym betrachteten Qiuiupieloc. Ungcrinna (Wiener Becken pag. 291 Taf. 18 fig. 22 — 24). Auffallend große Exemplare (3 mm). Außerdem einige Übergangs- formen zu Miliol. seDiinuJnm. — triyonula Lam. sp. Auch im Wiener Becken. — circularis Born. sp. Darunter einige auffallend große Formen. — i(ff. Inhiosa d'Orb. sp. Aberraute nubecularienartige Mi- liolidenformeu, die in ihrer Gestalt an MiUoL labiosa — 157 - (Cliallg. For. Taf. 6 fig\ 3 — 5) erinnern, aber durch die weniger lange Mündung und die fehlende Lippen- verdickung abweichen. MüioUiia hicornis Walk. n. Jac. sp. — Linnaeana d'Orb. sp. Auch im Wiener Becken. Lebend in der Nähe von Koralleninseln im stillen Ozean. — cf. Fernssaci d'Orb. sp. Der Typus findet sich im Wiener Becken. — reticulatn d'Orb. sp. Unsere Exemplare stimmen besser mit der von Brad}' abgebildeten (Challg. Foram. Taf. IX fig. 2 — 4) recenten Form als mit der miocänen (Karrer: Sitzgsb. d. Wien. Acad. Bd. 44 Taf. II fig. 5). Es ist eine tropische und subtropische Seichtwasserform, die häufig in Koralleusanden lebt. Haucrina compressa d'Orb. Nach Brady fossil nur von 1 oder 2 Lokalitäten des Wiener Beckens bekannt. Tropische Korallensandform — ornatissima Karr. sp. Mit poröser Mündung. Nach Bradys Angabe fossil nur im Mioc. von Kostej. Nur im Seicht- wasser häufig; namentlich in den Koralleusanden tropischer Gegenden. Flanispirinn contraria d'Orb. sp. Auch im Wiener Becken und bei Kostej. Cormispira inrolvens Rss. Auch im Wiener Becken. PencropUs pertitsus Forsäl sp. Typische nautiloide Form. Auch im Wiener Becken. Hauptsächlich Seichtwasser tro- pischer und subtropischer Meere liebend. OrbicnUna rotella d'Orb. Auch im Wiener Becken. Beide Arten häufig. Außerdem Zwischen- formen, jedoch nicht so häufig als die typischen. Auch im Wiener Becken und bei Kostej. Seichtwasserformen, beson- ders in den Koralleusanden tropischer Meere. Tcxtilaria carinata d'Orb. Auch im Wiener Becken. — sagittula Defr, „ „ „ „ — gramen d'Orb. „ „ „ „ — cf. aggl/itmcüis d'Orb. Alveolina melo d'Orb — Haueri d'Orb. — 158 — Textilaria conica d'Orb. var. Stimmt mit Challg-. Foram. Taf. 118 fig. 1 abgebildeten Varietät. ? Gaudryina subrotimda Schwg. Fragmente. ?CIav7(Hna cofmnunis d'Orb. „ Auch im Wien. Becken. Chilostomella oroidea Rss. Darunter auffallend breite Formen (Länge 0,8 mm). Auch im Wiener Becken. Allomorphina macrostoma Karr. Mündung etwas kürzer als beim Typus. Auch im Wiener Becken. Glandnliiia laevigata d'Orb. Cristellaria cultrata Montf. sp. Auch im Wiener Becken. Polymorjihina gibba d'Orb. sp. Neben dem Typus fand sich auch eine forma cuspidata, d. h. eine am Embryonalende mit Stachel versehene E'orm, wie sie zuweilen auch bei andern Polymorphinen vorkommt. Auch im Wiener Becken. — ovata d'Orb. Auch im Wiener Becken. — problema d'Orb. „ „ ,, „ — tubercidata d'Orb. sp. „ „ „ „ Uvigerina pygmaea d'Orb. Darunter eine längliche Form, Über- gang zu Uvig. tcfinistriata, jedoch gröber gestreift als diese. Auch im Wiener Becken. Globigerina bnlloides d'Orb. Darunter Formen, die durch ihre wenig eingesenkten Nähte an Qlob. pachydeniia er- innern. Auch im AViener Becken. — bilobata d'Orb. Auch im Wiener Becken. Sphaeroidina bnlloides d'Orl). Auch im Wiener Becken. Discorbina orbicularis Terq. sp. Häutig auf Korallenriffen. — platyouipJiala Rss. TruncaluUna Ilaidhigeri d'Orb sp. Auch im Wiener Becken, — Dntemplei d'Orb. sp. „ „ „ „ — lobatula Walk. n. Jac. sp. Nicht ganz typisch. Zeigt eine größere Anzahl Kammern auf dem letzten Umgänge und ist auch etwas flacher. Auch im Wiener Becken. Pidriindiim Boiienna d'Orb. sp. Auch im Wiener Becken. — Partschiana d'Orb. sp. „ „ „ „ (lypsina. vcsicnkiris Park. u. -Ton. sp. Lebt im Koralleusand flacher warmer Meere. Oroße Exemplare. i. i — 159 — Botnlia Soldanü d'Orb. Auch im Wiener Becken. — Beccarii L. sp. „ „ „ „ Nomo7iina umbicilatida Montf. sp. Etwas breiter als der T3'pus. Auch im Wiener Becken. rolijstomeUa crispa L. sp. Darunter auffallend g'roße Exemplare, bis zu 1,7 mm: Kammerzahl bis gegen 40. Auch im Wiener Becken. — macella Ficht, u. Moll. sp. Auch im Wiener Becken. — suhnodosa Münst. sp. Von Polijst. striatojnmctata durch die etwas gekielte Periplierie unterschieden. — ef. aculeata d'Orb. Flacher als die Abbildung bei d'Orbigny (Wiener Becken Taf. IV fig. 27 und 28). Vielleicht nur eine stachliche Varietät von Polyst. macella. Es fanden sich im Ganzen 56 Formen, die größtenteils von der Miocänzeit bis jetzt leben ; darunter kommen ca. 40 Formen des Wiener Beckens vor. Neue Arten wurden nicht beobachtet. Auffallend ist das fast gänzliche Fehlen aggluti- nierender Arten, sowie das Zurücktreten der Nodosariiden, die beinahe nur durch die Gattung Pohjmorphina vertreten sind, während Lagena und Nodosaria vollständig fehlen und Cristellaria nur in einem Exemplare sich fand. Häufig und durch zahli-eiche Species vertreten sind die Milioliden. Darunter kamen viele nubecularienartige Krüppelformen vor. Die Fauna ti-ägt einen miocäneu Habitus. Eine genauere Altersbestimmung läßt sich nach den E^n-aminiferen allein nicht ausführen : vielleicht dürfte das Fehlen der Heterosteginen und Amphisteginen. die überall in dem mediterranen Gebiete, in der n. Mediterranstufe (Helvetien) auch bei Lapugy so häufig sind, einen Anhaltspunkt bieten. Besser als das Alter läßt sich die Facies ermitteln. Wir haben es offenbar mit einer Fauna aus wenig tiefem und warmem Meere zu thun, wie sie sich heute in der Nähe von Korallen- inseln und in den Lagunen tropischer Meere findet. Korallen- reste fehlen allerdings gänzlich bei Michelsberg, während viele und namentlich feinverzweigte und zierliche Lithothamnien, dann Dactyloporen, wie Dacti/lopora miocenica Karr. sp. und auch massenhaft Brvozoen vorhanden sind. Diese Vorkommnisse — 160 — zeigen an, daß das betreffende Meer wohl für Koralleuwachs- tum schon zu kühl war, während es noch das Gedeihen einer Foraminiferenfaima von tropischem Charakter gestattete, denn viele von den in der Liste angeführten Arten leben heute in Koralleusanden wie hauptsächlich Miliolina Linnaeana, M. reti- culata, Haneriiia compressa, H. oniatissiina, die in Menge vor- handenen Alveolinen, Discorbina orbicularis und Gypsina vesi- cularis u. a. Außer den genannten weisen die vielen Milioliden, die sowohl nach Zahl der Arten, als auch Massenhaftigkeit der Individuen vorherrschen, sowie die häufigen Polystomellen da- rauf hin, daß die Ablagerung in nicht sehr tiefem Wasser sich bildete. Gelegentlich finden sich pelagische Tiere eingeschwemmt, wie Globigeriuen und Pteropodeu, so Spiralis stenogijra Phil. sp. und Sp. cf. Koeneni Kittl. Von Echiuodermen fanden sich Stacheln und Brut von Spatangiden und kleine Fragmente von Clypeaster. Von Würmern wurden die Gattungen Bitrupa und Serpiila beobachtet. Von Brachiopodeu kamen namentlich kleine Cistelleu vor. wohl ident mit der lebenden Cistella cuneata Risso. und C. cor- data Risso., sowie kleine Cranien, von denen die größere der lebenden Cr. turbinata Poli des Mittelmeeres nahesteht. Von Mollusken fanden sich nur Fragmente und sehr kleine Formen. Unter den Lamellibranchiern herrschen entschieden die Pectiniden vor, ferner sind Reste von Ostrea, Pectunculus, Cardiiim, Nucula, Corbnla, Mytilaceen und Veneriden vorhanden. Unter den Gastropoden überwiegen die Trochiden, ferner kamen kleine Turritellen, Cerithiopsis, Eulimiden sowie Chitoniden vor. Von Crustaceen fanden sich viele Ostracoden und kleine Fragmente von Krebsscheeren. f I ^1 IGl Zoogeographie und Erdgescliiclite. Vortrag, gelialteu bei dem Jaliresfeste am 28. Mai 1893, von Dr. W. Kobelt. Drei Hauptaufgaben sind es, au deren Lösung eben die ganze gebildete AVeit, soweit sie naturwissenscliaftlicli tliätig ist, direkt oder indirekt arbeitet : 1) die Erforschung der einen Urkraft, von der wir bis jetzt nur die einzelnen Äußerungen als Wärme und Licht, als Elektrizität und Magnetismus, als Schwere und chemische Verwandtschaft kennen ; 2) die Lösung der uralten Aufgabe der Sphinx , des Rätsels vom Leben, nicht nur des Menschen, sondern der ganzen unendlichen Stufeureihe der organischen AVesen ; und 3) die Erforschung des Anorganischen, des Baues und der Entwicklung der sichtbaren AA^elt und besonders des Himmels- körpers, der uns trägt, der Erdkugel. Nicht gleich ist das Interesse, welches die Menschheit im ganzen und die Gemeinschaft der Forscher im besonderen diesen drei Aufgaben entgegenbringt. Den Löwenanteil bean- sprucht die erste, obwohl die jüngste. In schwerem Kampf um das Dasein gegen eine verknöcherte, unduldsame und arg- wöhnische AVeltanschauung ist die Kindheit der Wissenschaft, die sich mit ihr beschäftigt, verflossen und lange genug drohte der Scheiterhaufen jedem , der erfolgreich in ihr arbeitete ; erst seit hundei't Jahren konnte sie sich ungestörter Entwick- lung freuen, und jetzt sehen wir sie in voller Kraft der Jugend voranstürmen , auf dem Gebiete der Chemie wie auf dem der Physik Entdeckung auf Entdeckung häufend, ungezählte Mil- lionen dem Nationalvermögen hinzufügend, die ganze Erdoberfläche 11 — 162 — umgestaltend, die kUlinstcii Träume früherer Geschlechter weit überholeud. Sie ist nicht nur in das praktische Leben hinaus- getreten, sie beherrscht es bereits fast ausschließlich, und um- sonst versuchen die Vertreter althergebrachter Weltanschauungen und altererbter gesellschaftlicher Einrichtungen ihren „zer- setzenden" Einfluß zu bekämpfen oder auch nur zu schwächen. Neben ihr haben die beiden Schwestern einen schweren Stand und ein bescheidenes Dasein. Einige Jahrzehnte hindurch hat ja die Wissenschaft der Lehre vom Leben , die Biologie im weitesten Sinne, unter dem Einfluß der Entwicklungslehre, neu- belebt durch die Arbeiten Darwins, getragen von glänzenden Vertretern, das Interesse wenigstens der gebildeten AVeit kaum weniger in Anspruch genommen als Physik und Chemie ; ja sie hat die Ehre gehabt noch weit schärfer als diese von den Vertretern des alten Schriftglaubens bekämpft zu werden. Heute ist es stiller geworden von ihr. Nicht als ob der Eifer der Forscher erlahmt sei, als ob weniger in ihr gearbeitet werde ; im (jregenteil! Viel größer ist die Zahl der tüchtigen Forscher geworden, fast unübersehbar die alljährlich erscheinende Litteratur. stetig und gleichmäßig der Fortschritt; aber der Kampf um die Prinzipien ist ausgefochten, die Entwicklungslehre zum voll- ständigen Siege gelangt, und die mit allen Hilfsmitteln der Technik, den vollkommensten Listrumeuten und den feinsten Reageutien gewonnenen Resultate haben für das große Publi- kum augenblicklich kaum mehr Bedeutung, als der einzelne Stein. den der Maurer an einem emporsteigenden Prachtbau dt-u schon vorhandenen zufügt, und nur da, wo die Interessen des praktischen Lebens unmittelbar berührt werden, wie jetzt gerade im Kampf gegen die Bakterien, nehmen Tagespresse und Publikum noch von ihnen Notiz. Noch viel bescheidener ist im Leben die Rolle, welche die Wissenschaft spielt, die sich mit der dritten Hauptaufgabe be- schäftigt. Eine Zeit hing hat allerdings die ganze gebildete Welt der Erforschung unbekannter Erdteile die gespannteste Aufmerksamkeit gewidmet, aber mit dem Verschwinden der weißen Blecke von unseren Karten ist nncli das Interesse an den Forschungsreisen erloschen. J^eachtung flndet hik'hstens noch der Astronom mit seinen verblüffenden Zahlen : aber fast achtlos geht die große Menge an den Arbeiten dessen voibei, - 163 - der sich die Erforschimg der Geschichte unseres Erdkörpers zur Aufgabe gestellt hat, und kaum mehr als ein mitleidiges Achselzucken hat sie für den, der das Studium einer bestimmten Tierklasse und deren geographischer Verbreitung zu seinem Steckenpferde — denn Lebensaufgabe nennt mau das nicht mehr — gewählt hat. Es ist dies ja am Ende auch ganz natürlich. Nur in sel- teuL'U Fällen hat das Studium der Erdgeschichte eine praktische Bedeutung, und der Lehre von der Verbreitung der Lebewesen in Zeit und Raum, der Zoogeographie und Phytogeographie, kommt eine solche überhaupt nicht zu. Aber in einer gelehrten Gesellschaft, wie der Senckenbergischen, und in einem Raum, der beinahe ausschließlich der Systematik gewidmet ist, darf man wohl auf ein Interesse auch an rein systematischen Fragen rechnen, und so habe icli es gewagt, als Thema des heutigen Festvortrages eine solche zu wählen und will versuchen Ihnen zu zeigen, wie das eingehende Studium einer Tier- klasse unter Umständen wohl geeignet ist, zur Erforschung der Erdgeschichte wichtige Beiträge zu liefern und in manchen Fragen sogar das ent- scheidende Wort zu sprechen. Die Bestrebungen, die Geschichte der Erde und der Welt zu erkunden, sind so alt, wie das Denken des Menschenge- schlechtes, aber über Mythen und philosophische Spekulationen haben sie sich erst seit einem Jahrhundert erhoben. Die Ge- schichte der Welt hat eine feste Grundlage gewonnen durch die Lehre von K a n t und Laplace, die ja durch die über- raschenden Resultate der modernen Spektralanalyse über den Rang einer Hypothese längst hinausgehoben worden ist und heute als unbestreitbare Thatsache gelten muß. Auch die Ge- schichte der Erde hat ungeheure Fortschritte gemacht. Vorüber sind die Zeiten, in denen Neptunismus und Plutonismus sich um die ausschließliche Herrschaft stritten, in denen man an eine Wechselfolge von zerstörenden Katastrophen und sich immer mehr vervollkommenden Neuschöpfungen glaubte. Wir wissen jetzt mit voller Sicherheit, daß seit dem ersten Beginne organischen Lebens auf der Erdkugel eine ununterbrochene, wenn auch nicht gleichmäßige Weiterentwickelung stattgefunden hat. durch ungezählte Jahrtausende hindurch, daß aber seit 11* — 164 - dem ersten Tage nie andere Kräfte dabei mitgewirkt haben, als die heute noch thätigeu, vielleicht zeitweise heftiger, aber immer denselben heute noch gültigen Gesetzen unterworfen. Dieser Erkenntnis gegenüber erscheinen die großen Fragen, die heute die Geologie beschäftigen, relativ unwichtig: ob die Ver- änderungen der Erdoberfläche durch vulkanische oder pluto- nische Kräfte von innen heraus ob sie durch Hebungen und Senkungen bedingt werden, oder ob Zusammenziehung der Erd- kruste, Einsinken von vSchollen und die nivellierende Kraft des Wassers die hauptsächlich wirkenden Faktoren sind , ja selbst die Cardiualfrage , ob die Erdkugel noch ein feurig flüssiges Innere habe oder kalt und starr sei bis ins Herz hinein, hat ihr gegenüber wenig Bedeutung : sie allein schreibt heute unseren Studien die Richtung vor. AVie bei der Er- forschung der organischen Welt sind wir freilich auch bei dem Studium der Erdgeschichte zunächst, und vielleicht noch auf lauge Zeit hinaus darauf angewiesen, Thatsachen zu sammeln und aneinanderzureihen, die Baumaterialien zusammenzutragen, aus denen dann später einmal einer der genialen Männer, von denen leider nicht jedes Jahrhundert einen hervorbringt, den bleibenden Prachtbau errichten wird. Unverdrossen sind die Geologen an der Arbeit, durch müh- sames Erforschen der Lageruugsverhältnisse und der in den ein- zelnen Ablagerungen enthalteneu Tier- und Pflanzenreste die Auf- einanderfolge der einzelnen Schichten festzustellen, und schon sind sie in den civilisierten Ländern soweit gekommen, daß die Hauptsache, gewissermaßen die Einteilung des großen Buches der Erdgeschichte in Hauptabschnitte und Kapitel unerschütter- lich feststeht und nur noch wenige Punkte streitig bleiben. So genau sind die europäischen Faltengebirge erforscht, daß ein kundiger Geologe z. B. den Jura und selbst die Ali)en an einem passenden Modell zur ebenen Fläche auseinanderlegen und wieder in die heutigen Bergzüge zusammenfalten könnte und er uns zeigen kann, wie diese Gebirge aussehen würden, wenn sie von dem Einfluß der Verwitterung unberührt geblieben wären. Aber die Geologie hat ihre Gränzen. Der Geologe kann nur da arbeiten, wo er die feste Erdrinde berühren kann: der ganze ungeheure Erdraum, den das Meer mit seinen salzigen Fluten überdeckt, ist seinen Forschungen für immer entzogen, — 165 — und gerade bei einigen der wichtigsten Fragen, besonders bei der nach dem früheren Zusammenhang von heute durcli Wasser getrennten Landflächen, nacli der Konstanz der großen Festland- massen und der Meeresbecken, kann er direkt zur Lösung nur wenig beitragen. Aber gerade hier tritt die Zoogeographie helfend ein und die Aufgabe meines heutigen Vortrags soll sein, Ihnen an einigen Beispielen zu zeigen, in welcher Weise das geschieht. Auch die Zoogeographie ist eine noch junge Wissenschaft. Sie konnte sich zwar schon früher wenigstens in ihren Anfängen unbehindert von der Kirche entwickeln, da die Lehre von der Sintflut ja geradezu zu einem Studium der Tierwanderungen aufforderte; eine wissenschaftliche Bedeutung hat sie aber erst genommen, als man sich klar wurde, daß die organische Welt nicht in ihrer heutigen Form aus einem Schöpfungsakt hervor- gegangen, sondern durch allmähliche Entwickelung aus einer oder doch nur aus ganz wenigen Wurzeln entstanden ist. Da erkannte man gar bald, daß die heutige Verbreitung der Tiere wie der Pflanzen nicht allein bedingt wird von den heutigen geographischen Verhältnissen , von der gegenwärtigen Ver- teilung von Land und Meer, von Gebirgen und Ebenen, von Flüssen und Wüsten, daß sie vielmehr nur erklärt werden kann unter Berücksichtigung auch der Verhältnisse, wie sie in früheren geologischen Epochen bestanden. Das ist ja auch ganz natür- lich. Wenn zwei Länder, die seither Teile eines zusammen- hängenden Festlandes waren, plötzlich getrennt werden, sei es durcli eine Senkung mit Einbruch des Meeres oder durch die Erhebung eines unpassierbaren Gebirgskammes, oder durch Aus- trocknung und „Verwüstung" eines Stückes Land, so entwickelt sich die Fauna in den beiden nun von einander unabhängigen Gebieten zwar getrennt und fast immer in verschiedener Weise weiter, aber es müssen doch ungeheure Zeiträume vergehen, bis die Unterschiede groß genug geworden sind, um die Ent- stehung aus einer gemeinsamen Wurzel undeutlich zu machen, oder gar ganz zu verwischen. Das gerade aber macht die Zoogeographie zu einem unschätzbaren Hilfs- und Kontrollmittel für die Paläontologie in gar vielen wichtigen Fragen. Nicht alle Tierklasseu sind für solclie Studien gleich ge- eignet. Je besser ein Tier mit Bewegungsorganen ausgerüstet - 160 — ist, oder , ^..^. je leichter es ohne eigene werden kann, nnd je leichter es sich hältuissen von Boden und Klima anpaßt deiitimg- hat es für unsere scheiden dafür vurab die Mitwirkung- verschleppt den verschiedenen Ver- um so weniger Be- Studien zur Erdgeschichte. Deshalb fliegenden Tiere aus. Fledermäuse, Vögel und ein guter Teil der Insekten, welche durch aktive Wanderung selbst breite Meeresflächeu und höhere Gebirge überschreiten können ; wir sehen sie ja auch fortwährend und zum Theil ganz regelmäßig größere Wanderungen ausführen und finden die besten Flieger über ungeheure Erdräume, manche Seevögel beinahe über alle Meere verbreitet. *) Aber auch die mehr an den Boden gefesselten Tierklassen sind für geo- graphische Untersuchungen durchaus nicht alle von gleichem Wert und es muß bei ihrer Verwertung gar mancherlei sorg- fältig erwogen werden. Die einen entschließen sich leichter, die anderen um so schwerer zum Wandern. Ein Säugetier, ein Reptil, ein Insekt kann durch die verschiedenartigsten Ur- sachen veranlaßt werden, seinen Wohnort zu verlassen. Nahrungs- maugel, bedingt durch Veränderungen in der seitherigen Be- schaffenheit der Gegend in ungünstigem Sinne, oder umgekehrt auch durch Veränderungen in günstigem Sinue und dadurch hervorgerufene uugemessene Vermehrung kann zur Auswanderung zwingen, klimatische Veränderungen können ihm das Land ver- leiden, ein eindringender, für den Kampf ums Dasein besser ausgerüsteter oder weniger von Feinden verfolgter Konkurrent kann es verdrängen. An anderen Tierklassen dagegen gehen solche Einwirkungen spurlos vorüber, wenn sie nicht stark genug sind, um sie zu vernichten. Außer den Fliegern müssen bei paläogeographischen Studien alle diejenigen Tiere ausscheiden oder dürfen nur mit der größten Vorsicht in Betracht gezogen werden, welche als besonders geeignet zur Verschleppung ohne ihr Zuthun, durch passiven Transport, erscheinen. Besonders in unserem Jahr- *) Es gibt allerdiiifis auch Vogclii'attungen. die in ihrer Verbreitung sehr eigentümlich bescliränkt sind und durchaus nicht zu wandern sclioinen. diese sind dann für die Zoogeographie natürlich sehr wichtig; nur ein Siiecialist kann genau wissen, welche Arten dazu gehören und wie dies6 eigentümliche Verbreitung zu erklären ist. Dasselbe gilt auch für manche ganz gut fliegende Insekten. — 167 — hundert, wo nicht nur der gauze Erdkreis dem Verkehr er- schlossen ist, sondern auch Landwirtschaft und G-ärtnerei überall bemüht sind, Gewächse, die sich durch hervorragenden Nutzen oder besondere Schönheit auszeichnen , nach allen geeiguet erscheinenden Punkten zu verpflanzen, sehen wir manche be- sonders zählebige oder in anderer Hinsicht dafür besonders geeignete Tiere von Erdteil zu Erdteil verschleppt und sind heute schon nicht mehr im Stande, für einige derselben die eigentliche Heimat festzustellen. Aber auch ohne Zutliun des Menschen haben zu allen Zeiten vielfache Verschleppungen stattgefunden. Ganz besonders gilt das für zahlreiche Bewohner des Süßwassers, die fast alle eine viel weitere Verbreitung haben, wie die Landtiere, weil sie, einmal an den Füßen von Wasservögeln oder sonstwie verschleppt, überall die geeigneten Lebensbedingungen finden. Bei ihnen kommt allerdings noch ein anderes Moment in Betracht, das ihre weitere Verbreitung begründet. Die physikalischen Verhältnisse des Süßwassers, von der Temperatur abgesehen, sind überall die gleichen und haben anscheinend auch seit ungemessenen Zeiträumen nicht gewechselt; Süßwassertiere haben darum auch viel weniger Veränderungen erlitten und von den heute lebenden Arten z. B. der Süßwasserconchylien können wir viele nicht nur bis in das frühe Tertiär, sondei'n sogar bis in die Kreidezeit zurückverfolgen. Dieses höhere geologische Alter verleiht natür- lich den Süßwassertiereu gegenüber den Landtieren eine nicht geringere, aber ganz andersartige Bedeutung, auf die ich später noch zurückkommen werde. Vergleichen wir alle Tierklassen auf ihre zoogeographische Wichtigkeit, so müssen wir den ersten Eang unbedingt den Landschnecken zuerkennen. Sie erweisen sich um so wichtiger, je genauer man ihre Verbreitung und ihre Systematik studiert. Es ist dies ja auch ganz natürlich. Die Landmollusken sind an den Boden gefesselt , wie kaum eine andere Tierklasse, ihre Bewegungsorgane sind von einer sprichwörtlich gew'ordenen Unvollkommenheit, und das in allen Entwickelungsstadien, und dabei sind ihre Ansprüche an das Leben so gering, daß sie überall ihren Lebensunterhalt finden können. Zugleich besitzen sie in ihrer Schale ein Organ, das ohne Mühe und zeitraubende Präparation transportiert und aufbewahrt werden kann und trotz- — 168 — dem durch leichte Veränderungen dem aufmerksamen Beobachter jeden Wechsel in den Lebensbedingungen anzeigt ; es gewinnt eine ganz besoudei-e Wichtigkeit für uns noch dadurch, daß es uns auch aus früheren geologischen Epochen in großer Menge und vorzüglichem Erhaltungszustand zur Verfügung steht. Dazu kommt noch, daß wir zwar noch weit entfernt sind, die Binnen- conchylienfauua der ganzen Erde genau zu kenneu, daß aber unsere Kenntnis schon genügt, um die Grundzüge ihrer geo- graphischen Verbreitung mit voller Sicherheit festzustellen. Überraschungen könnte nur noch Innerafrika bieten, wo die eigentümliche Süßwasserfauna des Tanganyika heute noch ganz unvermittelt und rätselhaft dasteht, aus allen anderen Gebieten haben wir zwar noch zahlreiche Arten und wohl auch noch manche eigentümliche Gattung kennen zu lernen, aber für Entdeckungen, welche das ganze Bild einer Molluskenfauna umgestalten und ihre geographische Stellung ändern könnten, sind heute keine Räume auf der Erdoberfläche mehr vorhanden. Trotzdem haben die Landmollusken bis heute noch nicht die gebührende Beachtung in der Zoogeographie gefunden, und zwar aus einem sehr einfachen Grunde. Von den modernen Zoogeo- graphen hat sich, von Wallace angefangen bis auf seine neuesten Nachfolger, keiner selbst eingehend mit den Mollusken beschäftigt, sie sahen sich deshalb auf die vorhandenen Handbücher*) an- gewiesen, die aber den Mangel eigener systematischer Kenntnis durchaus nicht ersetzen konnten, weil sie die Arten in wenige große Gattungen zusammenfassen, die dann natürlich so ziem- lich über die ganze Erde verbreitet sind. So erklärt es sich, daß Wallace in seinem klassischen Werk die Gattung Helix, eine der wichtigsten für die Zoogeographie, mit wenigen Worten abthut und als „worldwide distributed" für geographische Ab- gränzungen als unbrauchbar erklärt. Die nächsten Jahre werden mit dem Eortschreiten des großen Werkes von Tryon-Pilsbry hier bessere Unterlagen für das Studium schaifen und die Laudschnecken werden jetzt wohl bald zu ihrem Rechte kommen. Gestatten Sie mir nun zunächst Hmen an einigen Bei- spielen die Wichtigkeit der Landmollusken für die Beantwortung einiger erdgeschichtlichen Fragen vorzuführen. *) Von Dr. L. Pfeiffer, Monoo-raphia Hclicoornni . Pnoniiionoitoiiiorum und Auriculaeeorum. — 169 — Eine der merkwürdigsten Erscheinungen auf der Erdober- fläche bietet der stille Ocean. Eine ungeheure Einsenkung, in welcher Wassertiefen bis zu 40000 Fuß hinab gelotet worden sind, nimmt den Raum von 183 Millionen Quadratmeilen ein, und aus der Wasserfläche ragen nur einzelne Inselgruppen hervor, manche hoch, Produkte vulkanischer Aufschüttung, die meisten flache Korallenbauten, manche kaum über den Meeres- spiegel erhoben und bei Orkanen der Überflutung durch die Wogen ausgesetzt, aber alle aus ungeheurer Tiefe aufragend und steil in sie hinein abfallend. Sind das die letzten Überreste eines einst ausgedehnten versunkenen Festlandes oder die ersten Spuren eines auftauchenden, dessen Bergspitzen sich wenigstens in den letzten geologischen Epochen nicht über die Meeres- fläche erhoben haben ? Die Geologie kann hier keine Auskunft geben, wohl aber die Zoogeographie. Vergleichen wir die Land- molluskenfauna der einzelnen Inselgruppen miteinander — und wir sind hier auf diese fast ausschließlich angewiesen, da Säuge- tiere und Landreptilien nahezu ganz fehlen, — so ergibt sich die Antwort fast von selbst. Die größeren, näher an Neuguinea gelegenen Inseln, die wir gewohnt sind als Melanesien zusammen- zufassen, scheiden sich, wie in ihrer menschlichen Bevölkerung, so auch in ihrer Fauna scharf von den kleineren, von Micro- nesien. Ihre Molluskenfauua besteht aus sehr zahlreichen, großen, schönen Arten und schließt sich eng an die von Neu- guinea an. Noch Neu Caledonien und die Viti-Inseln, obwohl ärmer als der Bismarck- Archipel, besitzen zahlreiche große Arten, aber dann bricht diese reiche Fauna, die einen entschieden kon- tinentalen Charakter trägt, auf einmal ab. Schon Samoa, obgleich mit seinen ausgedehnten Urwäldern und seinem feuchten Klima anscheinend nicht minder geeignet für die Entwicklung eines reichen Molluskenlebens, hat nur noch kleinere Landschnecken, die nur wenigen Gattungen und Gruppen angehören, und je weiter wir ostwärts gehen, um so ärmer wird die Fauna, und wir können ganz genau verfolgen, wie sie mit der Strömung gewandert ist und wie die Zahl der Typen mit der Entfernung von Melanesien eine immer geringere wird. Dabei sind die Formen einer jeden einzelnen Insel von denen der benachbarten einigermaßen verschieden, wie es natürlich sein muß, da sie sich aus den Nachkommen eines oder weniger Tiere auf jeder ö — 170 — Insel unabhängig und ohne Zufuhr frischen Blutes entwickelten. Nur auf den Sandwichs Inseln finden wir wieder eine reiche, aber ganz eigentümliche und isoliert stehende Schneckenfauna ; sie beweist uns, daß dieser Archipel von den ^licronesischen Inseln verschieden und seit uralter Zeit selbständig ist. Eine Andeutung über ihre Herkunft gibt sie uns leider kaum: man hat verwandtschaftlichen Beziehungen mit der Fauna von Juan Fernandez finden wollen, doch bedürfen sie noch der Bestätigung durch die anatomische Untersuchung, auch die Pflanzenwelt zeigt wohl südamerikanische und antarktische, aber keine pol}'- nesischen Züge, und ein Blick auf eine Strömungskarte gibt dafür genügende Erklärung. Mit Ausnahme von Hawaii ist über die ganze polynesische Inselwelt die Fauna so gleichmäßig, daß wir Samoa eher mit dem fernen Tahiti, als mit den be- nachbarten Viti-Inseln vergleichen können. Manche Forscher liaben nun gerade daraus schließen wollen, daß die Inseln Bergspitzen eines versunkenen Kontinentes seien, auf denen sich die Reste einer weit verbreiteten Fauna erhalten hätten, aber das ist zweifellos irrig. Auf einem Festlande von solcher Aus- dehnung wäre die Fauna jedenfalls nicht überall dieselbe ge- wesen und sicher reicher an Arten und auch an eigentümlichen Formen ; beim Untersinken wären diese an den Hängen empor und schließlich auf den Spitzen zusammengedrängt worden, und es wären so Faunen entstanden, wie mau sie z. B. von den atlantischen Inseln, den Kanaren und Madeira, kennen. Die Gleichmäßigkeit verbunden mit der Armut an Gattungen und dem Reichtum an nur wenig verschiedenen Arten beweist vielmehr, daß die micronesischen Inseln im Anfang völlig molluskenleer waren und ihre Fauna erst allmählich von Mela- nesien aus durch die Meereströmungen und hier und da vielleicht durch Orkane und Windhosen erhielten. Die melanesischeu Inseln dagegen werden durch ihre Molluskenfaunen als die Trümmer eines ausgedehnten Festlandes charakterisiert, dessen Zentrum in Neuguinea lag und das auch die Molukken und selbst vielleicht die Philippinen und einen Teil von Celebes umfaßte. Es würde zu weit führen, wenn ich hier die interessanten Einzelheiten aufführen wollte, welche sich aus dem Spezial- studium der Inselfaunen für die Reihenfolge ihrer Abtrennung und die Beziehungen der Gruppen zu einander ergeben; ich — 171 — hebe nur noch hervor, daß die Verbreitung der Landmollusken über den australischen Kontinent beweist, daß dieser schon sehr früh von Melanesien getrennt war. Die heutige reiche Heliceenfauna von Queensland und Neusüdwales ist erst ver- hältnißmäßig spät von Neuguinea her eingewandert, und aus- schlieslich üper die Torres-Strasse, nicht auch über die Harafura- See. denn sie ist auf den Nordosten und die Ostküste beschränkt geblieben. Auch Neuseeland hat niemals mit Melanesien direkt zusammengehangen ; seine Fauna zeigt dagegen enge Bezie- hungen zu Tasmanien und Südaustralien, welche besonders in den Bewohnern des Süßwassers hervortreten; nur eine Art (Plarnsif/l/is hovinns) gehört einer entschieden melanesischen Gruppe an, aber sie ist auf einen kleinen Teil der Nordiusel beschränkt und mag aus einer Form entstanden sein, welche die Maoris bei ihrer Einwanderung als geschätzte Speise mit- gebracht haben. Dagegen weist die Landschneckenfauna von Lord Howies Island, einer kleinen Lisel, die fast mitten zwischen Neu- seeland, Australien und Neucaledonien liegt, ganz entschieden auf Melanesien hin. Die neuereu Tiefenlotungen haben auch ergeben , daß diese Insel auf einem schmalen , sehr weit westlich vorgeschobenen Ausläufer des großen Plateaus liegt, das, nur etwa 1300 m unter dem Meeresspiegel sich aus- breitend, ganz Melanesien trägt. — Ich füge hier nur noch bei, daß die geographische Verbreitung der Pflanzen über Polynesien die aus dem Studium der Molluskengeographie gewonnenen Resultate ganz und voll bestätigt, wenn sie auch entsprechend der viel mannigfacheren Verbreitungsmittel der Pflanzeusameu ein nicht so klares und scharfes Bild bietet. Gehen wir zu einem anderen Beispiel über. Zwischen den Ländern am Mittelmeer und dem tropischen Afrika erstreckt sich die ungeheure AVüstenfläche der Sahara. Sie ist heute unpassierbar für jedes Lebewesen mit Ausnahme der wenigen, welche sich dem Leben in der Wüste völlig augepaßt haben ; aber war dem immer so? AVir finden die Reste der heute für Inuerafrika charakteristischen großen Säugetiere : Elephant, Nashorn, Nilpferd, Giraflfe, oder ihrer Vorfahren und Verwandten in den europäischen Tertiärschichten , und sind natürlich sehr geneigt daraus zu schließen, daß früher eine ungehindertere Ver- — 172 — bindung der beiden Gebiete bestanden habe. Vergleichen wir aber die beiderseitigen Molhiskenfaunen, so tritt nus nicht nnr heute eine völlig durchgreifende Verschiedenheit entgegen, sondern wir finden auch in den europäischen und nordafrikanischen Tertiär- schichten nirgends die geringste Spur einer Art, der wir Ver- wandtschaft mit der sudanesischen Fauna zuschreiben können, ja wir finden weit mehr Beziehungen zwischen der heutigen west- indischen und der tertiären europäischen Molluskenfauna, und wir müssen sagen, daß die Sahara wenigstens bis zu der Zeit zurück, in welcher unsere Landmollusken sich zu entwickeln begannen, für derartige Tiere unpassierbar war, also im besten Falle eine dürre, im Sommer verbrannte Steppe. Die großen Säugetiere können vielleicht längs ehemals wasserführender, die Sahara durchschneidender Flußthäler, auf die ich früher auf- merksam gemacht habe*) oder auf dem Umweg über das Nil- thal nach Nordafrika und Europa gelangt sein, oder waren, was wahrscheinlicher, ursprünglich in dem Lande einheimisch, dessen Stelle heute das Mittelmeer einnimmt und sind von da nach dem Süden gewandert, während sie in ihrer eigentlichen Heimat den veränderten Lebensbedingungen und dem ein- brechenden Meere erlagen.**) Wenden wir uns zu einer dritten Frage, die nach einer ehemaligen Laudverbindung zwischen der alten und der neuen Welt quer über den atlantischen Ozean, nach der Atlantis, wie man sie zu nennen pflegt in Anlehnung an die schon vor Jahrtausenden beinahe verklungene Sage, die Solon von den egyptischen Priestern erfuhr und Plato uns erhalten hat. Die solonische Atlantis hat freilich mit der der Wissenschaft nicht mehr zu thun, als der Lindwurm unserer Sage mit den riesigen Sauriern der Kreide und des Jura, und sie wird ja auch nicht als eine Verbindung mit der westlichen Hemisphäre geschildert, sondern als eine große Insel vor den Säulen des Herkules. Eine Laudverbindung mit der neuen Welt wurde zuerst von den Botanikern angenommen , die nur auf diese Weise gewisse *) Cfr. Reiseerinnerunt;en ans Alj^erien und Tunis, p. 385. **) Die Einw.anderung längs der die Sahara vnni Atlas zum Niger durchschneidenden, heute trockenen Wadis bleibt als einzige Erklärung mir für das isolierte Vorkommen der Kiisselratte (Macroscelides Rozeti) in Al- gerien übrig, die in der nordafrikanische Fauna vollkonnnen isoliert steht. — 173 — Übereinstinimuugeu zwischen der Flora der alten und der neuen Welt erklären zu können glaubten. Es ist seitdem viel iiber die Frage gestritten worden, ohne daß man zu einer Ent- scheidung gekommen wäre. Das Studium der fossilen Wirbeltiere wie das der fossilen Pflanzen ergibt mit zwingender Notwendig- keit, daß zur Miocänzeit, also im mittleren Tertiär, eine Ver- bindung zwischen beiden Kontinenten bestanden hat, auf welcher die zahlreichen Säugetierarten herüber nach Europa gelangten, deren Vorfahren wir in Amerika bis ins Eocän zurück ver- folgen können ; darunter bekanntlich auch unser Pferd, das später in Amerika ausstarb und erst von den Europäern wieder hin- über gebracht wurde. Diese Landbrücke hat aber unzweifel- haft nicht in den Breiten gelegen, in denen man sich die At- lantis zu denken pflegt, sondern erheblich nördlicher: Südgröu- land, Island und die Faröer sind vielleicht Reste derselben. Prüfen wir diese Frage an den Binuenconchylien, so tritt uns die befremdliche Erscheinung entgegen, daß die Resultate mit den aus der Verbreitung der Säugetiere gewonnenen sehr wenig übereinstimmen. Nordeuropa und den Vereinigten Staaten gemein- sam sind verhältnismäßig nur wenige Arten , und zwar aus- schließlich solche, die sehr weit über die nördliche Halbkugel verbreitet sind und bis zum hohen Norden hinaufreichen. Im übrigen ist die heutige Landschneckenfauna Nordamerikas von der europäischen nicht nur in Beziehung auf die Arten völlig verschieden, sondern muß ihren anatomischen Verhältnissen nach auch aus einer ganz anderen Wurzel abgeleitet werden.*) Arten, welche mit unseren europäischen Helix eng verwandt sind, finden sich nicht diesseits der Felsengebirge, sondern nur längs der Westküste, und müssen als von Ostasien her einge- wandert betrachtet werden, wenn wir auch den W^eg dieser Einwanderung heute noch nicht genauer nachweisen können. Eine überraschende Ähnlichkeit finden wir aber, wenn wir die Fauna des europäischen Miocän mit der heutigen Land- schneckenfauna von Westindien vergleichen. Dort leben heute *) In dem großen Werke von Sandbei'g-er werden zwar zahlreiche Arten aus dem europäischen Miocän zu Untergattungen gerechnet, die heute auf die Vereinigten Staaten beschränkt sind, aber die Richtigkeit dieser Klassi- fikation wird neuerdings von amerikanischen Systematikern, namentlich von Pilsbry entschieden bestritten. — 174 — noch Zcihlreiclie Ai-ten der Gattung GlmuUna^ die in Europa schon im Eocän mit zahh-eichen großen Arten beginnt und durch das ganze Tertiär durch geht, während sie heute nur noch durch eine Art in den Mittehneerländern repräsentiert wird, die frei- lich vom Kaukasns bis ins mittlere Algerien verbreitet ist. Dort finden wir aucli zalilreiche Gattungen von Deckelschuecken reich entwickelt, die für das europäische Tertiär charakteristiscli sind, aber in unserer heutigen Fauna nur noch durch einzelne isolierte Formen, Relikten, vertreten werden oder ganz fehlen. Auch von Helix finden sich verschiedene Glieder westindischer Untergattungen im europäischen Tertiär. Xocli größer ist die Übereinstimmung zwischen den heutigen Bewohnern des Mittel- meers und denen der westindischen Gewässer, so groß, daß sie nicht durch ein überwandern im Larvenzustaud über den at- lantischen Ocean erklärt werden kann, sondern nur durch die Annahme eines verbindenden Landes in mittleren Breiten, längs dessen Südrande die Küstenfauna sich austauschen konnte. Landschnecken wie Meeresmollusken beweisen, daß diese Land- brücke gegen das Ende der Miocänzeit noch bestand, aber während auf der nördlichen Brücke die Wanderung der Tiere fast ausschließlich von Westen nach Osten gerichtet gewesen zu sein scheint, deuten gewichtige Fingerzeige darauf hin, daß auf der südlichen die Wanderung der Landschnecken ausschließ- lich in umgekehrter Richtung oder richtiger nach Südwesten, von Europa über die atlantischen Inseln nach Westindien er- folgte. Sie setzte sich von da ohne Richtungsänderung weiter fort auf das amerikanische Festland, aber merkwürdiger Weise nur auf einen relativ kleinen Teil desselben, das Gebiet des Rio Magdalena und die nächst anschließenden Landesteile. Es würde zu w^eit führen, wollte ich auf diese interessante That- sache näher eingehen. Nur das möchte ich hervorheben, dat) die Verbindung sich nicht südlich bis zum tropischen Afrika erstreckt haben kann, denn die Binnenconchylienfauneu Guineas und Brasiliens sind so fundamental verschieden, wie zwei Faunen nur sein können. Hat hiei' einmal eine Landbrücke bestanden, wie Jhering neuerdings aus Analogieen der Süßwasserfauna geschlossen hat, so muß das in einer viel früheren Zeit ge- wesen sein; die Helenis, wie .Ihering nacli der Insel St. Helena diese „südliche Atlantis" nennt, würde, wie das auch Xeumayr — 175 — ans der Verbreitung der fossilen Animoniten geschlossen, walir- sclieinlich der Juraperiode angehört haben. Icli erwähnte vorhin ganz flüchtig, daß die in der Ter- tiärzeit von Europa nacli Südamerika übergewanderten Land- schnecken nur einen kleinen Bezirk dieses Erdteils besiedelt haben. Es hängt das zusammen mit der interessanten That- sache, daß Südamerika nach seiner Molluskeufauna in mindestens vier ganz scharf geschiedene Gebiete zerfällt, welche durch die Tiefebenen der großen Ströme auch geographisch geschieden werden : Nordbrasilien mit Guyana, Südbrasilien, das Gebiet des Magdalena einschließlich des im Gebirge gelegenen Teiles des Amazonas, und das Cordillerengebiet südlich vom Chimborazo. Sie müssen als früher selbständige Inselländer betrachtet werden, welche erst in verhältnismäßig sehr neuer Zeit durch Zurück- treten des Meeres und noch mehr durch die Anschwemmungen der drei Riesenströme zu einem Kontinent verbunden worden sind. Aus der Übereinstimmung der Süßw^asserfauneu in Süd- brasilien, Argentinien und Chile hat neuerdings Jhering durch detaillierte Untersuchungen nachgewiesen, daß die Verbindung dieser Gebiete und die Ausbildung ihrer Süßw^asserfauna älter ist, als die Erhebung der Cordilleren. Es sind noch eine ganze Anzahl wichtiger E^ragen, für deren Lösung die Molluskengeographie von hervorragender Be- deutung ist, aber ich will dieselben hier nicht weiter erwähnen, um Ihre Geduld nicht allzulange in Anspruch zu nehmen. Aber auf einen Umstand muß ich hier noch aufmerksam machen, den ich vorhin schon flüchtig gestreift habe, daß nämlich die Schlüsse, die man aus der Verbreitung verschiedener Tierklassen ziehen muß, nicht immer gleichlautend sind. Wie steht es über- haupt, wenn ich, anstatt die Faunen getrennter Gebiete im Ganzen mit einander zu vergleichen, die Verbreitung einzelner Gattungen, Untergattungen und Arten innerhalb desselben Faunengebietes genauer verfolge und zu erklären versuche. Erhalte ich da auch gleich bestimmte, unangreifbare Resultate? Es kann sich bei solchen Detailstudien natürlich nur um das große paläarktische Gebiet handeln, um die Länder nördlich des großen Wüstengürtels, der sich von der atlantischen Küste der Sahara bis zum stillen Ocean erstreckt, denn nur dieses Gebiet ist dafür genau genug erfoi'scht. und nur aus ihm kennen — 176 — wir auch eine geuügende Anzahl fossiler Formen, Ich würde Ihnen gern durch eine Karte die Verbreitung der verschiedenen Landschneckengruppeu in diesem Gebiete dargestellt haben, aber eine solche Karte würde anstatt klarer, übersichtlicher Verhältnisse einen solchen Wirrwarr von Grenzlinien ergeben, daß weder die gebräuchlichen Konturdarstelhmgeu noch die Farben ausgereicht liätteu. Wir haben eine große Anzahl Arten, welche über das ganze ungeheure Gebiet verbreitet sind, und andere, die auf ein Gebirg, einen Berg, ja auf einen einzelnen Felsen beschränkt sind. Wir haben Gruppen, die sich streng an die heutigen geographischen und physikalischen Verhältnisse anschließen, und andere, die denselben geradezu Hohn sprechen und deren Verbreitung nur aus Zeiten stammen kann, in denen die Verteilung von Land und Meer, von Berg und Thal eine ganz andere war, als heute, und wir finden unter diesen wieder die verschiedenartigsten Verbreitungsverhältnisse, die sich un- möglich von einem Standpunkte aus erklären lassen. Ich kann auf Einzelheiten nicht eingehen, ohne Ihnen eine Menge Namen zu nennen, an die sich selbst bei den Zoologen, unter ihnen kein Bild knüpfen würde, und beschränke mich darum lieber darauf, nur einige Thatsachen anzuführen. Wir haben eine ganze Reihe von Arten, deren Verbreitungsgebiet sich vom Kaukasus oder doch von Vorderasien aus quer über die Balkanhalbinsel nach Italien und selbst bis Nordafrika erstreckt; einige von ihnen schließen Sizilien mit ein, andere überspringen diese Insel in der eigentümlichsten Weise, alle aber nehmen nicht die geringste Rücksicht auf den Archipel, die Adria und die Gebirge der Balkanhalbinsel und Italiens. Wir haben ausgesprochene Be- ziehungen zwischen Griechenland und Algerien, aber das da- zwischen liegende Kreta nimmt an ihnen keinen Anteil. Wir haben eine interessante, artenreiche Gruppe von Helix, die für die Küstenländer des tyrrhenischen Meeres charakteristisch ist, die Untergattung Ihcrus. Sie tritt in kaum unterscheidbaren Arten in Westsizilien , Südsardinien , und wieder in den Bergen von Nordmarokko auf ; das ließe sich alles ganz hübsch durch die Annahme eines Landes erklären, das bis in die neuere Zeit das tyrrhenische Meer ausfüllte und eist in verhältnismäßig neuer Zeit in die Brüche ging, einer Tyrrhenis. die Forsyth Major aus anderen Gründen schon angenommen hat. Die Iberus — 177 — fehlen in Algerien ganz: dafür müßte man also schon einen Meeresgolf znr Hilfe nehmen, aber — sie finden sich wieder in Tripolis, und dafür läßt sich beim besten Willen vor der Hand keine Erklärung geben. — Ferner : Bosporus und Helles- pont treuneu heute Europa und Asien, aber nicht ihre Schnecken- faunen ; wollen wir da eine Grenze ziehen, so läuft sie durch die Eiusenkung der Maritza uud weiter durch deren östliche Fortsetzung, welche den Südfuß des Balkan markiert, zum schwarzen Meer. Weiter südlich aber kann man sie, je nach den Gattungen, die mau bevorzugt, entweder durch den Archipel legen, oder durch die Senkung, welche vom Golf von Lamia über den Kopaissee zum Golf von Nauplia läuft uud das Pindus- system nach Osten begränzt. Ich könnte diese Beispiele ganz nach Belieben vermehren. Ein solcher bunter Wirrwarr ergibt sich schon, wenn wir nur die Landmollusken berücksichtigen , er wird noch toller, sobald wir auch andere Tierklassen in Betracht ziehen. Ich habe seinerzeit einerseits aus dem Vorkommen gewisser Schnecken- arten hüben und drüben, andererseits aus dem Fehlen gewisser weitverbreiteter Küstenarten westlich von dem Meridian Oran Cartagena geschlossen, daß der vorderste Teil des Mittel- meeres bis in die neueste Zeit hinein durch Land ausgefüllt gewesen wäre. Es war das eine sehr schöne Hypothese, an die sich eine Menge mehr oder minder geistvolle Folgerungen bis herab zu den Zeiten der Eröffnung der Säulen des Herkules und der Wanderungen des Melkarth knüpfen ließen. Aber zum Glück habe ich unterlassen, diesem von mir neuentdeckten Lande einen klassischen Namen beizulegen, denn ich habe ihm leider selbst wieder den Untergang bereiten müssen, als ich die Säuge- tierfauna Andalusiens mit der der Berberei genauer verglich. Da fand ich denn, daß sich Wolf und Schakal zwar an der Straße von Gibraltar ganz bequem gute Nacht sagen können, daß aber der erstere nie Nordafrika, der letztere nie Andalusien betreten hat; ferner, daß, um nur einen Hauptunterschied hervor- zuheben, die kleinen höhlenbewohnenden Nagetiere — nach den Landschnecken in geographischer Hinsicht wohl die wichtigste Tierklasse — auf beiden Seiten total verschieden sind: hüben dieselben Arvicola wie in ganz Südeuropa, drüben Springmäuse und Verwandte, welche durch den ganzen Wüstengürtel ver- 12 — 178 — breitet sind, aber niemals Europa betreten liaben. Seit der Einwanderung der lieutigen Säugetierfauna kann also weder hier, nocli, um das gleich hervorzuheben, zwischen Sizilien und Tunis eine Landverbindung bestanden haben. Solcher Beispiele könnte ich Ihnen noch eine ganze Reihe anfiihren ; sie beweisen nichts gegen die Wichtigkeit der Land- schnecken für die Erdgeschichte, sondern nur. wenn das über- haupt noch eines Beweises bedürfte, daß unsere heutige Fauna nicht das Produkt eines einzigen oder nur wenige Male wieder- holten Schöpfungsaktes ist. sondern daß jede Klasse, ja jede Gruppe und fast jede Art sich unabhängig von der anderen und zu verschiedenen Zeiten entwickelt und verbreitet hat. Kennen wir einmal für jede genau die Verbreitung in Zeit und Raum, so wird der anscheinende Wirrwarr verschwinden , wie die Epicykeln und Zirkel Tychos vor dem Kopernikanischen Welt- system. Ich bin zu Ende. Es war der Zweck meines Vortrages Ihnen zu zeigen, daß auch die vielfach so gering geachtete Systematik im Stande ist, wichtige Beiträge zur Geschichte der Erde und zur Erkenntnis der ewigen Naturgesetze zu liefern. Er sollte zugleich im wörtlichsten Sinne eine oratio pro domo sein. Es ist neuerdings Mode geworden, geringschätzig herab- zusehen auf die Museen, diese Ansammlungen von Tierbälgen, zerfressenen Insektenleichen, Schneckenhäusern und getrocknetem Pflanzenheu, und auch unser Senckenbergisches Museum ist diesem Schicksal nicht entgangen. Ich wünsche, daß es mir gelungen sein möge, in Ihnen die Überzeugung zu wecken, daß ein solches Museum doch auch seinen wissenschaftlichen Wert hat und wohl die Unterstützung verdient, die ihm Frankfurts Bewohnerschaft seit seiner Gründung in so reichem ^laße hat zu teil werden lassen. 179 — StorcJiiiester in Frankfurt am Main und dessen Umgegend. Von Dr. Julius Ziegler. Mit einer Karte. Infolge der im vorjährigen Bericht (S. 47 bis 69) veröffent- lichten tierpliänologischen Beobachtungen sind mir weitere Mit- teihmgen vornehmlich über den vS torch, Ciconia alba L.. zuge- gangen, die mich veranlassen auf denselben zurückzukommen. Besonders schien es mir, angesichts der fast allgemein ange- nommenen Abnahme der Störche in unserer Gegend wünschens- wert, soweit wie möglich festzustellen, an welchen von sämt- lichen Orten eines begrenzten Gebietes sich nachweislich Storch- nester befanden und wo sich solche heute noch befinden. Erstere sind in dem beigefügten Kärtchen mit kleinen roten Kreisen, letztere durch volle rote Punkte bezeichnet. In Frankfurt selbst sind, soviel ich noch aus Zeitungs- nachrichten und durch umfassende Erkundigungen ermitteln konnte, im Laufe der Zeit mindestens auf 18 Gebäuden Storch- nester gewesen. Dieselben befanden sich wohl ohne Aus- nahme auf Schornsteinen. Mehrere entsinne ich mich noch selbst gesehen zu haben, einige habe ich eine Reihe von Jahren hin- durch noch beobachtet. Im Jahr 1883 wurden, wie Herr Prof. Dr. F. C. Noll durch Ausschau von den Türmen festgestellt hat, noch 6 gleichzeitig bewohnt. Wohl das bekannteste ist das Nest auf dem Hause Große Eschenheimer Gasse 6 (jetzt 10) ; nach den in dem vor- erwähnten Bericht abgedruckten Beobachtungen des Herrn J. B. Both, welche auch nach dessen Tod fortgesetzt wurden, war dasselbe jedenfalls schon vom Jahre 1863 an bis einschließlich 1889 bewohnt — ob nicht schon früher und ob immer von dem- selben Storchenpaar ist nicht mit Sicheiheit anzugeben. 12* — 180 Auf das Vorderhaus Große Eschenheimer Gasse 72 kameu nach Mitteilung des Herrn Stiftsgärtner G. Perlenfein, welcher von 1S69 bis 1871 im Seitenbau des Hauses wohnte, die Störche in diesem Zeitraum alljährlich. In einem der Jahre stürzte ein junger Storch in den H(jf und verletzte sich dabei; derselbe wurde damals dem Zoologischen Garten übergeben. 1872 wurde der Schornstein abgerissen und neu aufgeführt; trotz eines ihnen zu Liebe angebrachten Rades kehrten nun die Störche nicht mehr auf das Haus zurück. Sie ließen sich vielmehr gegenüber auf dem Amb erger'schen Hause, Große Eschenheimer Gasse 43 nieder; 1889 wurde das dortige Nest ebenfalls zum letztenmale bezogen, während das Gebäude selbst erst 1891 zum Abbruch gelangte. Die an diesem Nest angestellten Beobachtungen sind ebenfalls in dem Bericht für 1892 mitgeteilt. Auf dem ehemaligen Großherzoglich Hessischen Palais (Darmstädter Hof), Zeil 46 befanden sich zuweilen 2 bis 3 Nester zu gleicher Zeit. Obgleich diese 3 Nester im Jahre 1883 zerstört und die Schornsteinplatten durch aufgelegte Stein- kreuze uneben gemacht worden waren, hat sich eines der Storchenpaare in demselben Jahr dort wieder niedergelassen, neu gebaut und noch im Jahre 1885 das Nest innegehabt. Im April 1886 sollen die Störche es selbst zerstört und das Reisig fortgetragen haben. Bleidenstraße 16 kamen die Störche nach dem Um- bau des betreffenden Schornsteins im Jahr 1885 im folgenden wieder, jedoch zum letztenmal (C. Münster). Weiter befand sich ein Storchnest auf dem städtischen Pfandhause (Vergantuugsanstalt), Zeil 65, noch im Jahre 1878, wenn nicht länger bewohnt. Dasjenige auf dem Cafe Schiller, jetzt Alemannia (Neubau) am Schillerplatz, wurde im Jahre 1882 herabgenommen. Kalbächer Gasse 4 war viele Jahre hindurch, etwa bis 1888 ein Storclmest. Vor 9 oder 10 Jahren tiel ein junger Storch herab beschädigte sich dabei das Bein und wurde dem Zoologischen Garten übergeben (J. F. Schwarz). Kalbächer Gasse 16 war (mit Unterbrechung im Jahr 1883?) ein Nest ungefähr bis zum Jahr 1887, wo es herunter- genommen wurde. Die Störchin ließ den Storch nie zu den — 181 — Junten aufs Nest, die von ihm lierbeig-ebrachte Nahnuig pflegte sie au auderer Stelle iu Empfaug zu uelimeu (J. Moudriou). Große Friedberger Gasse 42, „Zur Kartliauue", waren zeitAveilig auch 3 Nester, jedenfalls eines noch im Jahre 1884. Ein Anfangs der fünfziger Jahre in der Fahrgasse, gegenüber der Nonnengasse, gewesenes Nest soll den Störchen oft durch andere streitig gemacht worden sein, die wahrscheinlich iu derselben Straße nisteten (F. Ganninger). In der Citronen- gasse fanden die Störche am 13. JVJärz 1883 das etwa 10 Jahre innegehabte Nest wegen Erneuerung des Schornsteins zerstört, stellten es nicht wieder her und flogen fort. Borngasse 12 (G. Schilling), in der Graubengasse, Kruggasse, Rosen- gasse und auf dem Eckhause Kleiner Kornmarkt 1 und Weißadlergasse 2 (H. W. Stiehl u. a.), befanden sich gleichfalls Storclmester. x\uf dem Hause des Herrn J. B. Lorey, Schuurgasse 13 (Borugasse 30), war nach Mitteilung des Eigentümers im Mai 1887 ein Storchnest im Bau, Avelcher jedoch infolge eines Blitzschlages aufgegeben wurde. Eine Angabe über die Judengasse blieb unbestätigt, eine andere über ein Storchnest auf dem Postgebäude an der Zeil beruht nach gütiger Mitteilung des Herrn Ober-Postdirektor Geh. Ober-Postrat Heldberg wohl auf einem Irrtum und viel- leicht auf einer Verwechselung mit Zeil 46. Bis auf Weiteres waren die letzten Störche, welche der Stadt einen Besuch abgestattet haben, die beiden, welche An- fangs März 1890 sich kurze Zeit auf dem Pegasus des Opern- hauses aufhielten. Die Durchsicht zahlreicher alter und neuer Ansichten von E'rankfurt — selbst das F. C. Morgenstern'sche Panorama vom Jahre 1811 zeigt die genau gezeichneten Schornsteine alle leer — ergab nur zwei Storchnester. Das eine befand sich auf dem nördlichen hohen treppenförmigen Giebel des jetzt Manskopfscheu Hauses Römerberg 11, genannt „Lichtenstein" oder „der kleine Römer". Auf der zur Beschreibung der Krönung Leopold I. im Jahre 1658 von Kaspar Merian gestochenen Ab1)ildung des Römerbergs, ruht das Nest anscheinend auf einem Schornstein und zeigt einen stehenden und zwei liegende Störche. Dasselbe Nest, wenn auch nur mit Einem deutlich er- kennbaren Insassen findet sich auf einem Kupferstich des — 182 — Christ opli I\Ietzgei' wieder, welcher den Umzug der Scliiitzen im Jahre 1()71 darstellt. Auf einem späteren Bilde von .1. A. Graff fehlt das Nest und ragt an deßen Stelle ein höherer Schoinstein empor. Das andere Nest findet sich auf einer An- sicht des Rossmarktes mit der Rennbahn, ebenfalls von Kaspar Merian im Jahr 1658 gestochen; es ist auf dem Schornstein eines Hauses in der Nähe des Eschenheimer Turmes, wahr- scheinlich in der Eschenheimer Gasse. Im Anschluß hieran sei zweier Angaben in v. Lersners Chronik von Frankfurt, 2. Tl., 1. Bch., S. 823 und 825 gedacht. Es heißt dort: „1697. Im Märtz sind des Nachts über die Eschenheimer-Gasse eine Menge großer Vögel geflogen, so ein groß Geräusch gemacht auch von denen Leuten ist gesehen worden: Zwischen 10 und 11 Uhr ließen sie sich auf denen Dächern nieder, und als die Störchen klapperten, flogen sie dar- von : Die Leute auf dem Land haben in acht genommen, daß sehr viele Kraniche hinweg geflogen sind." — „1711 kamen frembde Störche, nahmen denen hiesigen ihre jungen aus denen Nestern." Über angebliche Kämpfe zwischen Fischreihern und hier ausäßigen Störchen habe ich nichts mehr feststellen können. Hinsichtlich des merkwiirdigen Besuches eines freien bei einem gefangenen Storch im alten zoologischen Gai'ten dahier sei auf die Zeitschrift „Der zoologische Garten" 4. Jhrg. 1863, S. 115 aufmerksam gemacht. Dieselbe enthält ferner aus- führliche und sehr beachtenswerte ]\Iitteilungen von Direktor Dr. Max Schmidt über die in demselben Garten von ihm be- obachtete „Fortpflanzung des weißen Storches in der Gefangen- schaft" (7. Jahrg. 1866, S. 223 und 9. Jahrg. 18()8, S. 10, 41 u. 108). In dem von alters hei- mit Frankfurt verbundenen Sacbscii- liausen sollen sich nach der Erinnerung der ältesten Leute, welche die Herren Paul Quilling, A lb re cht Weiss und Oberlehrer Dr. Heinrich Reichenbach die Güte hatten zu befragen, keine Storchnester befunden haben. Dagegen ist nach der Meinung des Herrn -loh. Fr. Gramer ein solches auf dem früheren Hause „Zum Storch", Dreikönigstrasse 1 (Brücken- strasse 28) gewesen, was auch mit den Angaben der Herreu Fr. Ganninger und D. F. H einema nn iibcreinstinnut. Auch wird hierdurch eine Erzählung, welche Herrn Otto Com 111 I — 183 - vor Jalnen mitgeteilt wurde, verständlicli, welche besagt, daß zur Zeit der ehemaligen Buiidestruppen-Besatzung (also zwischen 1848 und 1866) einmal ein österreichischer Soldat vom Deutsch- Ordens-Haus her nach einem Storch in der Nachbarschaft desselben geschossen und dadurch großen Unwillen bei der Bevölkerung- hervorgerufen habe. Beachtenswert ist, daß die nachgewieseneu Nester auf die älteren Stadtteile innerhalb der letzten Befestigungen beziehungs- weise der jetzigen „Promenaden" beschränkt sind. Von unseren sämtlichen Storchnestern besteht heute nur uoch das erstgenannte ; aber auch dieses ist seit 1 890 unbe- wohnt und geht dem Verfall entgegen. Wohl mag die Inanspruch- nahme der nächsten Wiesen durch die rasch wachsende Stadt und die Umwandlung vieler Wiesen in Acker- und Gartenland, sowie die Trockenlegung vieler Gräben, wohl mögen bauliche Veränderungen vornehmlich die Verdrängung der meisten alten breiten, oft mit großen Platten oder aneinandergereihten Bogen aus Ziegelsteinen bedeckten Schornsteine mit seitlichem Rauch- auslaß durch schmale nach oben offene (sogen. Russische) Rohr- schornsteine vielfach die Neuerrichtung von Nestern an anderen Stellen der Stadt oder außerhalb derselben veranlaßt haben — der Hauptstörenfried ist hier wie auch anderwärts nunmehr zweifellos das ungeheure Telephonuetz, welches sich seit Anfang- der achtziger Jahre allmählich wie ein gewaltiges und sehr ge- fährliches Spinnengewebe zwischen die armen Storclmester mitten hineing-esetzt und schon manchen unserer Lieblinge schwer ver- letzt hat und immerfort noch mehr an Ausdehnung- zunimmt. Betrachten wir die nähere Umgebung von Frankfurt, so glaube ich das Gebiet unserer kleineu, neun Generalstabs- karten (Meßtischblättern) entsprechenden Karte, welches ich nach allen Richtungen viele Jahre und häutig durchwandert habe, woiil ziemlich genau zu kennen, aber doch nicht genau genug, um mich auf meine eigenen Beobachtungen der Storclmester und die in den Zeitungen, der Zeitschrift „Der zoologische Garten" u. s. w. enthaltenen Angaben allein verlassen zu dürfen, wes- halb ich mir teils mündlich, teils brieflich, teils durch Postkarten mit Vordruck für die Antwort, weitere Angaben zu verschaffen gesucht habe. Von der Mehrzahl sämtlicher befragten Gemeinden des bezeichneten Gebietes erhielt ich so in nicht genug anzu- 184 — erkeDnender Weise die gewissenhafteste Auskunft. Den ge- schätzten Herren, insbesondere den verehrlichen in vornehm- lichem Grade ortskundigen Herren Bürgermeistern spreche ich an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank aus. Ihnen, wie ihren Mitteilungen glaube ich es auch schuldig zu sein, letztere dem wesentlichen Inhalte nach hier kurz wiederzugeben. Vom Rhein ausgehend begegnen wir auf unserem Kärtchen am unteren Laufe und auf der linken Seite des Maines im Südwesten von Frankfurt dem ei-sten. im Jahre 1892 noch be- wohnt gewesenen Storchnest auf einem Schornstein in einer Gartenanlage zu Rüsselsheim (Bürgermeister Sittmauu). Früher waren dort zwei Nester (L. Buxbaum). In ßaunlieim befand sich bis zum Jahre 1886 ein Storch- nest auf dem Schornstein des Gasthauses „zur Krone". Als derselbe abgebrochen und durch ein Kamin ersetzt wurde, zogen die Störche fort. 1889 wollten sie auf einem anderen Hause bauen, führten es aber nicht aus. Früher nisteten Störche auch im Wald auf Eichen, jetzt nicht mehr. (L. Buxbaum.) Die Beobachtungen des Herrn Oberförster Tliurn auf dem nahe- und ebenfalls am Main gelegenen Mönchhof (Jhrsb. d. forstl.-phänolog. Stat. Dtschlds.) beziehen sich nur auf durch- ziehende Störche. Ankunft derselben 1893 am 27. Februar. In Kelsterbach war ungefähr in den Jahren 1850 bis 60 ein Storchnest auf dem Kirchturm. (Bürgermeister Vonhof.) Bis zum Jahre 1865 befand sich in Niederrad ein Nest auf dem Schornstein der Kratz'schen, früher Lenz'schen Wirt- schaft, Frankfurter-Straße 51. Seitdem sind die Störche nicht mehr dort gewesen. (Schultheiß May, Prof. Noll.) Oberhalb und östlich von Frankfurt befindet sich in Ober- rad seit länger als 50 Jahren ein alljährlich und noch bewohntes Storchenheim auf dem Schornstein des evangelischen Pfarrhauses an der Frankfurter-Straße 90, ungestört von dem Verkehr der elektrischen Bahn u. s. w. Ankunft am 25. Februar 1898. (Dr. A. H a m m e r a n , Schultheißen- Amt.) Früher befand sich noch eines auf dem „Frankfurter Hof" daselbst. (Paul Quilling.) In Offenbach war vor vielen Jahren ein Storchnest auf dem jetzt abgerissenen alten llathaus am Marktplatz; auf demselben Platze w^irde die Brauerei „zum Lämmchen" er- richtet und ließ der Eigentümer auf einen Schornstein einen — 185 — eisernen Kranz legen, worauf die Störche dort wieder nisteten (Dr. E. Meyer, C.Jäger, Paul Quilling, K. G erlach u. a.) Nach jahrelangen Aufzeichnungen von Hof rat Dr. Me}' er kam der Storch nie vor dem 21. Februar und nie später als den 7. März an, das Männchen um einen oder zwei Tage früher als das Weibchen („Der zoologische Garten", 5. Jhrg. 1864, S. 401). Ein Kupferstich vou Math. Merlan zeigt ein vStorchuest auf der treppenförmigen Giebelmauer eines Gebäudes unterhalb des Schlosses. 1890 befand sich auf dem mit einem besonderen Gestell versehenen Dache bei Daniel Ritter IL, Tränkgäßchen 2 zu Mtihlheim a. M. ein Storchnest. (Bürgermeister Bechtoldt.) Weiter siidlich vom Maiu war in Walldorf in den Jahren von 1830 bis 1850 und von 1872 bis 1878 ein Storchnest auf dem Dachfirst des Pfarrhauses. (Bürgermeister Pons.) Die im Jahresbericht der forstlich-phäuologischen Stationen Deutschlands von Herrn Oberförster Engel und Forstwart Sauer wein mitgeteilten Beobachtungen fiber die Ankunft und den Abzug der Störche beziehen sich nicht auf das Forsthaus Mitteldick selbst oder dessen Umgebung, sondern auf Laugen (siehe später!). In Neu-Isenburg war in der Hirtengasse viele Jahre hin- durch ein Storchnest auf dem Goldschmidt'schen Hause, mnßte aber wegen Schädigung des Schornsteins abgenommen werden. Infolgedessen verzogen die Störche auf das Haus des Gemeiude- einnehmers W. Lack in derselben Straße. Nach 8 bis 10 Jahren (im Jahr 1876?) wurde das Nest vom Sturm heruntergeworfen und der Wiederaufbau desselben verhindert. Dagegen suchte der Nachbar Kurtz nach dem Brande seines Hauses die Vögel zum Nestbau dadurch zu veranlassen , daß er seinen neuen Schornstein mit einer Platte decken und einen Korb darauf anbringen ließ. Die Störche ließen sich jedoch nicht darauf nieder, sollen sich vielmehr auf einem Baum (Buche) im Wald nach Götzenhein (bei Dreieichenhain) zu niedergelassen haben. (Bürgermeister Söhn gen, Adam Koch, August Koch u. a.). Sehr spät, am 1. Mai dieses Jahres (1893) ließ sich ein neues Storchenpaar auf dem Schornstein des Knippel'schen Hauses in der Wiesenstraße daselbst nieder ; das noch sehr unfertige Nest wurde bereits am 8. Mai bezogen. (August Koch u. a.) — 186 — Das Ni!St auf dem Sclioinstein eines Hauses au der Darni- städter-Straße in Sprciidlins^en am Hengst-Bach wurde vor drei Jaliren zerstört und lialten sich Störche dort nur noch vor- iibergehend auf. (Biirgermeister Lorey.) Dreieicheiiliain, gleichfalls am Hengst-Bach gelegen, be- saß noch vor 16 Jahren ein bewohntes Stoi'chnest auf dem Hause des Bäckers G. Kiefer IL Noch jetzt ist ein waagrechtes Holz- kreuz mit aufrechten Zapfen auf dem Dachfirst vorhanden. Der nach eingerichteter Braunkohlenheizung entstandene übelriechende Qualm scheint die Vögel vertrieben zu haben. Doch kamen all- jährlich einige, so auch in diesem Jahre 6, welche längere Zeit über der Gegend kreisten, ohne jedoch zu bleiben. (Wirt „zu den drei Eichen" u. a.) Von einem Wagenrade getragen i'uht ein großes Storch- nest auf dem Scheuerdache des Polizisten Baum neben dem Schulhause zu Dietzenl)ach. Ankunft der Störche, nach Aus- sage des Wirtes ..zur Linde" und eines Lehrers schon mitte Februar 1893; am 26. Mai d. J. standen bereits drei kräftige Junge auf dem Nest. Auf dem Stadtthorgebäude bezw. sogenannten Armenhaus in Heusenstamni am Bieber-Bach war bis 1883 ein Storchnest. Dasselbe wurde beim Umbau des Schornsteins zerstört und die Störche nisteten dort trotz eines angebrachten Dreifußes nicht mehr, wenngleich sie im Jahre 1891 einen Anbau -Versuch machten: sie verweilen jedoch vorübergehend auf den Wiesen, 1893 z. B. am 27. Februar und 3. März. (Bürgermeister Winter, Dr. A. Hamm e ran.) Vor mehr als 10 Jahren soll ein Storch- nest auf einer alten Eiche im Wald hei Heusenstamm ge- wesen sein. Bis zum -lalir 1885 befand sich zu Bieber am gleichnamigen Bache ein Storchuest, Marktplatz 4 (Vorderstrasse); der Storch ist seiner Zeit durch einen Brand verscheucht worden. (Bürger- meister Wilhelm.) An den anderen Orten oder au anderen Stellen der süd- lich vom Main gelegenen Gegend ist oder war, soviel ich er- fahren konnte, kein Storchnest; so in Sclnvsniliciiii (Dr. W. Kobelt), nUrijel — vielleicht jedoch in früherer Zeit? — (Bür- germeister Lammer t) und Itumpcnlieim — wenigstens in den letzten 10 bis 12 Jahren — (^Bürgermeister Pohl): de-^gleiclien — 187 — auf dem Hof Goldstein — trotz gemaclitcr Versiiclie v'm StorcluMi- paar aiizuzieheii — (Bürgermeister Wolff in Grieslieim); auf der Unter -Schweinstiege, dem Groldstein, dem Franlifurter Ober - Forsthaus , der Ober -Sehweinstiege, der (xehspitz, dem Grrafenbrucli (Forstwart Müller), Patershausen und anderen Geliöften. Von diesen abgesehen sind also InJclistens 3 Ortschaften als storchfrei zu bezeichnen, während 15 Dörfer und Städte Storchnester besaßen oder besitzen , wozu noch etwa 3 Horste im oder am Wald kommen. Diesen meiden die Störche übrig-ens gewöhnlich als Brntplatz, weshalb größere mit dichtem Wald bestandene Flächen in diesem Teil unserer Karte leer erscheinen. Auf der rechten Seite des Mains treffen wir, wieder im Westen beginnend, ein schon seit etwa 20 Jahren bestehendes Storchnest in Hochheim a. M., Sterngasse 1, auf einem Schorn- stein. Ankunft am 17. März 1893. (Bürgermeister Siegfried.) Nördlich von Hochheim bei Dellienheini am Wicker-Bach ist seit 10 Jahren ein Storclmest auf einem (Weiden-?) Baum. Ankunft am 21. Februar 1893. (Bürgermeister Kleber, Bürger- meister Heuss und Fräulein Mühe.) In Flörsheim a. M. war bis in die achtziger Jahre fast immerfort ein Nest auf einem Schornstein. (Bürgermeister Schi e id t.) Ebenso in Eddersheim a. M. in den Jahren 1860—1870. (Bürgermeister Jost.) Auf dem Schornstein des Pfarrhauses, Erbsengasse 42 zu Hattersheim am Schwarz-Bach befindet sich seit 10 Jahren ein regelmäßig bewohntes Storchnest. Ankunft daselbst am 2. März 1893. (Bürgermeister, Förster W. Horn u. a.). Seineinsassen besuchen täglich die Wiesen bei Kriftel, wo sie bereits am 3. März 1893 gesehen wurden. (Bürgermeister -Amt.) Auch bei Nieder-Josbach am Dais-Bach, einem Zufluß des Schwarz- bezw. Gold -Bachs, zeigen sich zuweilen Störche auf den Wiesen. (Bürgermeister Herrmann.) Vor etwa 45 Jahren und früher befand sich ein Storchnest auf dem Schornstein des Wohnhauses No. 13 in Nieder-Hof heim an der Liederbach ; jetzt läßt sich der Storch nur zeitweise noch in den Wiesengründeu sehen. Ankunft am 5. April 1893. (Bürger- meister Zecher.) — 188 — Auch oberhalb, bei Münster halten sich Störche zuweilen auf der Kirche oder auf Häusern, sowie häufig auf den Wiesen auf (Bürgermeister A um ü 1 1 e r) ; unterhalb, bei Ober-LicderbacL lassen sie sich auch häufig sehen, besasseu und besitzen dort aber keinen Horst. Ankunft Anfangs April 1893. (Bürgermeister Pfeiffer.) In Höchst an der Mündung des Lieder-Baches in den Main war früher ein Storchnest auf dem Gasthaus „zur Krone" ; seit dem Neubau des Hauses ist dort kein Nest mehr, doch besuchen noch Störche die Wiesen. (Dr. W. Kobelt, Polizei- Commissar Kirchner.) Verlassen wir den Main für einige Zeit, so finden wir, von Herrn Bürgermeister Simon in Nied und Bürgermeister Zecher in Nieder-Hofheim darauf aufmerksam gemacht, in Sulzbaeh wiederum ein neues, erst seit Anfang April 1893 in Augriif ge- nommenes Nest auf dem Schornstein älterer Bauart mit seit- lichem Rauchauslaß des Wohnhauses Hauptstrasse 13. Die Wahl des Platzes soll unter Beteiligung mehrerer anderer Störche stattgefunden haben und der bauliche Zustand der verschiedenen Schornsteine zuvor erst durch Kk)pfen mit dem Schnabel geprüft worden sein. Ein dritter Storch kommt zuweilen nahe aus Nest heran, welches am 9. Mai angeblich schon Junge enthielt. Auf den, selbst in diesem trockenen Frühjahr saftigen Wiesen des Sulz-Baches mit seinen kleinen Zuflüssen, dem Schwal- und Wald-Bach, sowie am oberen Teil des Wester-Baches lassen sich häufig Störche sehen ; so bei Sossenheim, Schwal- bach (P. Scherer), Neuenhain (Bürgermeister Nollj, Kron- thal (Direktor B.Martin), Kronberg (Bürgermeister Jam in, Ph. Hahn) und Schönberg (Biirgermeister Müller), daselbst Anfangs April d. J. 7 Stück. Ob sich die von Lehrer Johannes Becker beobachtete Ankunft des Storches am 3. April 1841 auf Kronberg selbst be- zieht, ist nicht sicher anzugeben. Dagegen hat sich nach Mit- teilung des Herrn Ph. Hahn daselbst früher ein Storchnest auf dem Dache des Schlosses (314 m) befunden; da das Nest, das höchstgelegene unserei- Gegend öfter vom Wind heruntergeworfen wurde, so brachte man eiuen noch sichtbaren starken eisernen Korb an, doch konnten sich die Störche bisher nicht entschließen von dem freundlichen Anerbieten Gebrauch zu macheu. — 189 — In Rödellicim war auf der rechten Seite der Nidda bis vor etwa 26 Jahren ein Storchnest auf einem Schornstein des Gastliauses „zum Löwen", Marktstraße 12. Dasselbe wuirde, nach Aussage des Wirtes, vom Sturm heruntergeworfeu und die Störche kamen nicht melir wieder, obgleich ein Rahmen für sie auf dem Hause angebracht w'orden war. Vor 7 Jahren ließ sich ein Storchenpaar auf deniMüller'schen Hause, Taunusstraße 2, auf einem Schornstein nieder. 1888 ging der eine Storch mit den Jungen aus unbekannter Ursache auf dem Nest zu Grunde, bei dessen Herabnahme später die Knochen noch vorgefunden wurden. Der andere Storch soll, nach der Meinung einiger, erschossen und in den Wiesen tot aufgefunden worden sein ; doch war dies wahrscheinlich nicht der zugehörige, welcher viel- mehr angeblich alljährlich wiederkehrt, ohne jedoch zu bleiben. (Magistrat d. Stadt R., H. Müller Wwe. u. a.) Flußaufwärts finden wir auf derselben Seite der Nidda in Heddernheim auf dem Schornstein des nunmehrigen Augusta- Viktoria-Stifts, Langstraße 25, ein ehrwürdiges, etwa ein halbes Jahrhundert altes Storchnest, dessen Besitzer alljährlich daselbst erscheinen. Li diesem Jahre (1893) kam das Männchen am 22. Februar nachmittags 2 Uhr, das Weibchen erst 17 Tage später am Vormittag des 11. März. (Bürgermeister H. Wenzel, Prof. Noll u. a.) Praunheim a. d. Nidda hat kein Nest, doch kommen die Störche gelegentlich auf die Wiesen, um Nahrung zu suchen, (Bürgermeister-Amt) : das Gleiche gilt von Steiiibach (Bürger- meister Matthäus) und Weisskircheii am Ursel-Bach. (Bürger- meister-Amt.) Den Schornstein in der Mitte des pyramidenförmigen gleich- seitigen Daches der Schule an der Kirchgasse, zwischen dem Rat- haus und der alten Hauptkirche zu Ober-Ursel am Ursel-Bach krönte ein Storchnest, aus welchem im vorigem Jahre (1892) am 22. Mai schon 2 Junge herausschauten. Auch in diesem Jahre (1893) kam der Storch anfangs März wieder, fand aber sein Nesi, welches er schon 19 Jahre bewohnt haben soll, nicht mehr vor, da dasselbe im vergangeneu Herbst wegen Beschädigung des Schornsteins heruntergenommen worden war. Ein Neubau wurde erst nach der etwa 10 Tage später erfolgten Ankunft der Störchin begonnen und wurden 2 oder 3 Sprößlinge darin — 190 — aufgezog-en. Auf dem Dache des Rathauses hefiudet sich ein altes korbartiges eisernes Gerüst, ähnlich dem in Kronberg; die Störche scheinen dasselbe jedoch ebenfalls verschmäht zu haben. Über Ober-Stctten wurde am 15. April 1898 ein (der erstej Storch in der Richtung nach Hombui-g zu fliegen gesehen. (I^ürgermeister : Fr. Schauer.) In Bonames a. d. Nidda, Frankfurter-Straße 15, ist ein von jährlich wiederkehrenden Störchen seit 10 Jahren bewohntes Nest; dasselbe befindet sich nach Beseitigung des alten auf einem neuen halbfreien hohen Schornstein mit einem für den Abzug des Rauches mit Backsteinen unterlegten Rad. Die Tiere kamen Anfangs März d. J. (1893) und erhielten 4 Junge, von welchen 3 bereits zu Anfang Juni nahezu flugfähig waren, während das andere aus dem Nest herausgeworfen worden sein soll. (Schultheiß L. Ruppel u.a.) Früher befand sich ein Storchnest auf einem großen Ulmen- baum in den Wiesen bei Harheim an der ]\[Undung des Esch- Baches in die Nidda; vor 45 Jahren hat ein Geistlicher Namens Stern einen Reif mit Reisern auf dem Schornstein des Pfarrhauses in der Obergasse anbringen lassen, wo nun die Störche seitdem nisten. Ankunft am 20. Februar 1898. (Bürgermeister Menges.) Auf den Wiesen von Ober-Eschbacli hält sich der Storch voriibergehend auf. (Bürgermeister E'ritzel.) Vor etwa 30 Jahren war in Homburg t. d. H. ein Storch- nest auf dem Hause des Herrn Schmalen in der Altstadt an der Stelle des jetzigen Schulhauses an der Rathausstraße. Ende März oder Anfang April 1893 wurde der Storch auf dem Durch- flug gesehen. (Bürgermeister Dr. Tettenborn). Auch in dem benachbarten Friodriclisdorf befand sich bis in die 1820er Jahre ein Nest auf einem Schornstein. Durch die Verunreinigung der kleinen Wasserläufe durch Farbstoffe u.dergl. sind die B'rösche, Fische u a. verschwunden und mit ihnen auch die Störche. (Bürgermeister A. D. Garnier.) Das bisher ohne Unterbrechung besuchte Nest auf dem Wohnhanse Untergasse 99 zu Nicder-Erlciibacli am Erlen-Bach mußte im Herbste vorigen Jahres wegen baulicher Wiedei-her- stellung vom Schornstein entfernt werden. Die Störche ließen sich nun , am 3. März 1893 auf einem anderen Schornstein, Untergasse 68 niedei-. (Bürgermeister Meiss.) — 191 — Sclion seit Mensclieiigedeiiken findet sich der Storch auf der Scheune von Philipp Jakob, Obergasse 63 in Dortelweil a. d. Ni(hla ein. Das Nest wurde bei einer Feuersbrunst am 9. Oktober 1887 zerstört und da die Sclieune nicht gleich wieder aufgebaut werden konnte, so wurde im Winter 1887/88 von dem Besitzer und anderen Einwohnern aus einem "Wagenrad mit Eisengestell ein neues Nest vorgerichtet und im Frühjahr vom Storch gleich bezogen. Ankunft am 27. Februar 1898. (Bürger- meister Adolf Heu sei.) Auf dem Graf von Waltersdorf'sclien Rittergute zu Okarbcii a. d. Nidda war vor 9 Jahren noch ein, jetzt zerstörtes Storcli- uest. (Bürgermeister Polifka, Dr. Egon Ihne.) Das Nest auf dem Scheuerdache von H. Bausch, Haupt- straße 19 in Nieder-Wöllstadt ist vom Jahr 1848 an in jedem Jahr l)ewohnt gewesen. Der eine Storch soll immer bis zu 8 Tage früher kommen als der andere; 1893 kam das Männchen am 25. Februar, das Weibchen am 4. März. (Bürgermeister Weith, Dr. Egon Ihne. K. Gerlach.) Bei Rotllieim vor der Höhe wird zuweilen ein Storcli auf den Wiesen gesehen. (Bürgermeister Jacobi.) Nördlicli und westlich der eben durchlaufenen Strecke von Main und Nidda mögen in dem Bereich unseres Kärtchens noch manche Orte sein, insbesondere auf der Südost-Seite des Taunus- Gebirges, welchen der Storch zeitweilig seinen Besuch ab- stattet, den er gelegentlich bis Cröftel (Bürgermeister Yolk- mar) und die Wiesen zwischen Welirheim und der Saalburg- (W. Burkhardt) jenseits des Hauptkammes ausdehnt: auch mögen zahlreiche Störche bei Kälte-Rückschlägen, in der Nähe von Eppsteiii an günstigen Stellen Schutz und Nahrung suchen — aber sonst nirgends in dem ausgedehnten Gebiet ist ein einziges Storchnest zu finden oder wohl je vorhanden gewesen! Den aufge- zählten 20 Orten mit noch bestehenden oder früher dagewesenen Storchuestern und den genannten 17 Orten, an welchen der Storch nicht ganz fremd ist, stehen folgende 81 gegenüber, an welchen er soviel ich weiß fehlt. Im Gebiet des Wicker-Bachs Wallau (Bürgermeister Schleune); Nordenstadt, Medenbacli, Wildsacliseii, Breckeiilieim (Bürgermeister Heuss), Masseii- lieim (Bürgermeister - Amt) und Wicker. In demjenigen des Weil-Bachs Bad und Dorf Weilbacli (Bürgermeister Nau- — 192 — heim er, S. A. Scheidel), Langenhain und Diedenbergcn. Im Gebiet des Schwarz- bezw. Gokl-Baches Okriftol a. M. (Biirger- meister-Amt), Marxheim, Lorsbach (Biirgei-meister Aul), Brem- thal (Biirgermeister-Anit), Ober-Josbach (Büi'germeister Pro- hasky), Ehlhalten (Biirgermeister Ernst), Ober- und Nieder- ßoth (Biirgermeister Baumann), Grlashütten (l^ürgermeister Dorn), Schlossborn (Bürgermeister Marx), Eppenhain (Bür- germeister Klo mann), Vockenhauseii (Bürgermeister Ernst), Eppstciii selbst (Bürgermeister Hübsch), Fischbach, ßupperts- hain, Villa v. Reinach auf dem Staufen (Förster W. Horn) und Hofheiui (Bürgermeister-Amt). Ferner Zeilsheim (Bürger- meister Fleck), sowie Sindliiigeii a. M. (Bürgermeister-Amt). Im Gebiet des Lieder-Bachs Unter-Liederbach (Bürgermeister Pfeiffer), Kelkheim, Hornau (Bürgermeister St eg er), Schneidhain (Bürgermeister Wech) und Königstein (Bür- germeister Friedrich). Im Gebiet des Sulz -Bachs Soden (Bürgermeister -Stellvertreter Pfeiffer), Altenhain (Bürger- meister Elzenheimer), Mammolsliain und Falkenstein. In dem des Wester-Bachs Eschborn, Nieder-Höchstadt und Ober- Höchstadt (Bürgermeister H i 1 d m a n d). In demjenigen des Ursel- Bachs Nieder-Ursel, Stierstadt und Spinnerei an der Hohen Mark (Direktor H. Dieterle). Ferner Kahlbach (Bürger- meister Ven in o) und Bommersheim am Kahl-Bach. Im Gebiet des Esch -Bachs Nieder -Eschbiich, Gronzenheim, Dornholz- haiisen (Bürgermeister Gg. Schwenk), Saalburg (W. Burk- hardt) und Kirdorf (Bürgermeister Raab). In demjenigen des Erlen -Bachs Massenheim (Bürgermeister Schmidt), Ober- Erlenbach, Seulberg, Holzhaiisen v. d. Höhe, Dillingen (Bürgermeister Störkel), Köppern (Bürgermeister See), jenseits des Gebirgskammes Kloster Thron (W. Burkhardt) und Obernhain (Bürgermeister Seh oll enb erger). In dem übrigen noch zur Nidda gehörigen Gebiete, einschließlich des Ros-Bachs und des Oberlaufs der Usa ein Teil von Vilbel (Bürgermeister- Amt Beig. Hinkel), Kloppenheim (Bürgermeister Meier), Pctterweil (Bürgermeister F. Berg er), Ober-Wöllstadt (Bür- germeister-Amt) und Ansbach. Jenseits der Wasserscheide von Main und Lahn, im Ems-(Tebiet oben anfangend Ober -Ems (Oberf. Paulus, Oberf. Freilir. v. Bibra, Bürgermeister Weil), Wüstems, Reichenbach, Nieder-Ems (Bürgermeister Müller), ^ — 193 — Reiiiborii , Steiiifisclib.acli (Bürgermeister Schneide r) und Heftricli, endlich im Gebiet der Weil Ober-Reifen bcrg- (Bürger- meister J. A. Ungeheuer), Nieder-Reifeiiberg (Bürgermeister F. J. U n gehe u e r ) , Seelenberg ( Bürgermeister B e u d t ) , Ariioldshaiii (Bürgermeister Marx), Schiiiitten (Bürgermeister W. Ochs I.), Dorfweil (Bürgermeister Low), Brombacli (Bür- germeister Müller), Treisberg, Mauloif (Bürgermeister Ott) und Finsteriithal (Bürgermeister Baugert). Die Wiese auf dem Gipfel des Felclberges (880.5 m) scheint auch noch nie ein Storch betreten zu haben. Der Grund, weshalb die Störche die Höhe und, was wir später noch weiter bestätigt finden werden, auch die Jenseite des Taunus-Gebirges fast gänzlich meiden, liegt wohl einestheils in ihrer von Hans aus mitgebrachten Vorliebe für die Niederung und der Abneigung, nicht gegen die absolute Höhe an sich, sondern gegen das rauhere Klima und anderentheils in dem größereu Beichtum der Ebene an Wasser, Wiesen und Sümpfen mit ihrem Überfluß an zusagender Nahrung. Dazu kommt, daß gerade unser Taunus fast ganz mit Wald bedeckt und verhältnis- mäßig arm an Niederschlägen ist (vergl. meine Eegenkarte im Jahresbericht 1884/85 des Physikalischen Vereins und die Nieder- schlagsbeobachtungen in der Umgegend von Frankfurt in dem- selben und den folgenden Jahi'gäugen). Kehren wir zur Nidda zurück, so finden wir eine Strecke oberhalb der Mündung und etwas vom Fluße entfernt auf dessen linker Seite und nahe vom Rande der nicht selten von ihm überschwemmten Wiesen ein prächtiges Storchnest in der sich an Frankfurt anschliessenden Stadt Bockenlieini, Kirchplatz 5 auf einem Schornstein. Trotz der, das Haus halb umkreisenden Pferdebahn führen die Störche hier ein ungestörtes Familien- leben. Ankunft: 28. März 1883, 26. März 1886, (14.) März 1889, (I.April) 1890, 11. Februar 1891 des Männchens am Morgen, des Weibchens am Nachmittag, 21. Februar 1892 des Männchens um 3 Uhr nachmittags, 6. März 1893 des Männchens, 9. März am Nachmittag des W^eibchens ; am 2. Juni 1893 mehrere Junge auf dem Nest sitzend, eines davon stehend. (Bürger- meister-Amt; Dr. A. Ham me ran, Major Dr. L. v. Heyden, Frau Reischle, Hausbewohner u. a.) 13 — 194 — In Hausen a. d. Mdda iiiacliteii Storclie im Jahre 1890 eleu Versuch auf dem Pfanliaus ein Nest zu Itaueu, gahen denselben jedoch wieder auf. (Frau Eeischle.) Möglicherweise w'areu es die früheren Bewohner der Eschenheimer -Gasse in Frankfurt — ? Am Criiiiilieimcr Wäldchen inmitten der Wiesen haben Störche im Jahr 1891 auf einer gestiimpften Pappel thatsächlich einen neuen Horst ei-richtet. Ankunft des Männchens vor dem 26. März, des Weibchens erst am 2. April 1892, sie sollen Junge aufgebracht haben. Ankunft des Männchens im Jahr 1893 Ende Februar, des Weibchens Anfangs März. Ersteres entfernte sich im März einige Zeit wieder, nach anderen Angaben waren beide zusammen fort. (Bürgermeister Schaefer, Dr. A. Hammeran, Bahnwärter u. a.) Augeblich war schou früher einmal ein Nest auf einem benachbarten Baum. Auch in der Nähe von Eckeiiheim war vor 40 Jahren (bis zu Anfang der 1850er Jahre) ein Storchnest auf einem Baum und zwar auf einer Eiche, welche später gefällt wurde. (Bürgermeister R o e m e r.) Auf der linken Fluß -Seite weiter hatte erst Nieder- Dorfelden an der in die Nidda fließenden Nidder ungefähr in den Jahren 1868 bis 1889 ein Nest auf einem Schornstein des Gutspächters Hofmann. Die Störche waren regelmäßig jedes Jahr da uud brachten 3 bis 5 Junge zum Ausflug. Das Nest ist nicht mehr vorhanden. (Bürgermeister Hof mann.) Vor 15 bis 20 Jahren ließ sich in Obcr-Porfeldcii auf dem Schornstein des Pfai'rhauses ein Storchenpaar nieder und kehrte 3 bis 5 Jahre hindurch regelmäßig an seinen Nistplatz zurück. Durch das Abbrennen eines E'euerwerkskörpers an eiuem Souimer- abend verscheucht, blieben sie seitdem fort. Im Herbst 1892 verweilten 2 Störche während einiger Tage auf einer Ulme an der Nidder. (Bürgermeister Reich ho Id.) In nächster Nähe der Borinuühlc bei Roiidcl ist ein ueu- erbautes Storchnest auf einer gestumpften Pappel an den von mehreren Armen der Nidda durchströmten Wiesen. Etwa 10 Jahre lang hatten die Störche ihr Nest auf einem anderen, jetzt ge- fällten Baum und erhielten Nachkommenschaft, lii diesem Jahr (1893) kam der Storch am 27. Februar bezw. 1. März an, blieb aber nicht, da die Wiesen noch überschwemmt waren ; erst am — 195 — 10. März kamen beide Störche, klapperten nud waren eine Woche lang beständig am Nestbau, worauf sie einen zwei- bis dreitägigen Ausflug unternahmen. (Bürgermeister Her ling in Rendel, Bürgermeister Neuhardt in Klein -Karben, Müller Georg Ho OS u. a.) In Gfross-Karben l)etindet sich auf einer Scheune des Freih. V. Leonhardi'schen Gutes eiü Storchnest, welches von einem mit einem kreuzförmigen Gerüst verbundenen, den Dachfirst über- ragenden Pfosten getragen wird. Zuvor nisteten die Störche an einer anderen Stelle. Ankunft derselben im Jahre 1893 am 20. Februar. Auf den dortigen Wiesen finden sich zuweilen 20 bis 50 Stück zusammen. (Dr. Egon Ihne, D. Paul st ich, der Wirt am' Bahnhof, der Wirt „zum Adler" u. a.) Früher sollen die Störche in Ilbeiistadt ihr Nest auf einem Bäckerhaus gehabt haben. Von 3874 an befindet es sich auf einer Eiche in einem Garten, Flur I. No. 74, an der Nidda; mit Ausnahme des Jahres 1891 war es immer bewohnt. Ankunft im Jahr 189H am 27. Februar. (Bürgermeister Veith, Dr. Egon Ihne, K. Gerlach, H. Stubs u.a.) Ostwärts von der Nidda -Mündung besitzt Griesheim am Main zwar kein Storchnest, doch kommen Störche zuweilen auf die Wiesen. (Bürgermeister Wolff, Dr. W. Kobelt.) In früherer Zeit haben dagegen Störche dort genistet. Im milden Winter 1831/32 blieb das Storchenpaar hier oder kehrte zurück, besserte das Nest aus und verschwand erst am 1. Dezember, als tiefer Schnee fiel. (Dr. P. Meyer, „Der zoolog. Garten" 5. Jahrg 1864, S. 401.) Nordöstlich von Frankfurt in der Vorstadt Boriilieim war vor etwa 25 Jahren noch ein Storchnest in der Löbersgasse an der Stelle des neuen Hauses No. 12. Ein Bergerstraße 253 daselbst auf dem Hofe in halber Gefangenschaft lebender Storch („Hansl") erhielt wiederholt Besuch von anderen Störchen. (E.Mo ras eh. „Didaskalia" No. 187 vom 12. August 1892.) In Seckbacli befand sich bis zum Jahr 1882, etwa 30 Jahre hindurch ein Nest auf dem Hause des Bäckermeisters A. A. Schaan an der Hauptstraße. Nach einem Schornstein-Brand, an welchem das Nest mit Schuld trug, wurde ein Schornstein neuerer Bauart aufgeführt. Wohl kamen die Störche zu wieder- 13* — 196 — holten Malen, 180B am 2. April wieder, nmkreisten die Stelle, ließen sich aber dort niclit mehr häuslich nieder, obgleich noch ein alter Schornstein auf demselben Kniedache vorhanden ist. (Bürgermeister Zeiß, G. Bornschier u. a.) Nach getrofltener AVahl des Platzes begann ein Storchen- paar im Jahr 1873 auf dem Schulhause (No. 39) zu Fechenheim a. M. sein Nest zu erbauen. Da (lie auf dem Schornstein zu- sammengetragenen Eeiser immer wieder vom Winde weggeführt wurden, so befestigte sie der Ortsdiener mit Draht; worauf die Vögel mit freudiger Erregung weiter bauten. Dieselben kehrten bis zum Jahre 1880 alljährlich wieder. Das Nest mußte, weil es den Schornsteindeckel eingedrückt hatte , später entfernt werden, wobei zwei Fuhren notwendig waren um die verfaulten Bestandteile wegzubringen. (Lehrer Heck mann.) Auch auf dem jetzt als Eekonvalescenten-Anstalt dienenden Gebäude der Maiiikur soll sich ein Storchuest befunden haben. (Dr. L. Gans.) Einige sind der Meinung, daß vor etwa 30 Jahren Störche daselbst einmal auf einem Misthaufen genistet hätten — ? Noch vor etwa 10 Jahren war in Bischofsheim ein Nest ; nach dem Umbau des Schornsteins nisteten keine Störche mehr daselbst, wenngleich sie zuweilen wiederkamen. Nach einer Mit- teilung von Lehrer C. Jaeger in der Zeitschrift „Der zoo- logische Garten" (5. Jahrg. 1864, S. 340) kam der Storch am 3. März 1864, das Weibchen 12 Tage später in Bischofsheim an: am 20. Mai sahen 4 Junge bei'eits über das Nest. In Hochstadt endlich befand sich bis 1878 ein Storch- nest auf einem Schornstein. (Bürgermeister-Amt.) Südöstlich von der Nidda bis zum Main haben wir 16 Orte aufgeführt, in oder bei welchen sich Storchnester — ganz abge- sehen von deren großer Anzahl — befinden oder doch früher befanden und einen Ort, an welchem wenigstens ein Versuch zum Nestbau zu verzeichnen war. Keine Nester kennen wir dagegen von Nied a. M. (Bürgermeister Simon). Oiiiiiheim selbst (Bürgermeister Schaefer), Eschersheim a. d. Xidda (Bürger- meister K ö r b e r), Preuiigesheiiu (Büi'germeister C a s p a i- y), Berkersheim (Bürgermeister- Amt), der anderen Hälfte von Vilbel (Bürgermeister-Amt, Beig. Hinkel). Crroiuiu (Bürgermeister- Amt), Bendel selbst (Bürgermeister Herling). Klein- Karben (Bürgermeister N e u h a r d t) , Burggraf enrodc (^Bürgermeister — 197 — Mosclieroscli), Assenheim, in dessen Gemarkung- wenigstens seit etwa 30 Jahren kein Storch genistet liat ( Bürgermeister- Amt), Enklieim und Bergen (Bürgermeister- Amt), zusammen also nur 13 Orten, (von welchen einer bereits früher aufgezählt worden ist). Im Ganzen haben wir demnach in unserem Kartengebiet 51 Städte und Dörfer mit ehemaligen oder heutigen Storchnestern, diejenigen mitgerechnet, welche sich nicht innei'halb, sondern nur in der Nähe derselben belinden oder befanden; 19 von ihnen besitzen heute noch Nester mit Störchen. Dagegen sind 107 Orte, zu welchen noch viele einzelne Gehöfte, Forsthäuser, Fabriken n. s. w. kommen ohne Nest. Von 100 Gemeinden hatten also überhaupt 33 einmal ein Storchnest oder mehrere, 12 davon haben solche noch jetzt. Die Gesamtzahl aller angegebenen Storchnester beträgt 82, die der noch vorhandenen und bewohn- ten 19. Prozentsätze für die Nester selbst aufzustellen, geht nicht wohl an, da vielfach nur Wohnungswechsel vorliegt. Daher wird es auch vorerst nicht gut möglich sein über Zunahme oder Abnahme Bestimmtes zu sagen, weil wir die Zahl der Storch- Haushaltuugeu zu verschiedeneu Zeiten nicht anzugeben ver- mögen, zumal auch mit einem Verziehen in weitere Entfernung- zu rechnen sein würde. Nehmen wir für Frankfurt die ver- mutlich nicht höchste Zahl von 6 gleichzeitig bewohnten Storch- nestern im Jahre 1883 zur Grundlage, so erscheint die Anzahl der in der Folgezeit allein in seiner näheren Umgebung nach- weislich neu errichteten Nester wohl ausreichend um den Ab- zug von Frankfurt zu decken. Allein die Zahl der übrigen aufgegebenen Wohnsitze ist so groß, daß doch eine mäßige Ab- nahme im allgemeinen hier nicht in Abrede zu stellen ist, wenn aucli nicht mit Sicherheit nachweisbar erscheint. Vielleicht kann meine Arbeit bei einem erneuten Versuche später einmal zu einer bestinunteren Beantwortung der Frage dienen. Wollte man aber die Abnahme örtlich doch schon als er- wiesen annehmen, so haben wir im Vorstehenden bereits genug allgemeine Gründe und eine Reihe besonderer Ursachen kennen gelernt, welche dieselbe begreiflich erscheinen ließen. Verhehlen wir uns ferner nicht, daß die Störche an dem auf sie gesetzten (Tlauben an ihre glückbringende Bedeutung viel eingebüßt haben, ihnen dagegen in übereifrigen Jagdfreunden und solchen, die in — 198 — menschlicher Eigennützigkeit und Kuvzsichtigkeit bei Einteilung der Tiere in „niitzliche" und „schädliche" sie entschieden zu letzteren zählen, schlimme Feinde erwachsen sind. Hoffentlich kommt es aber nicht dahin, daß man, wie bereits die Kinder vieler großen Städte, den Storch nur noch dem Liede nach, aus Abbildungen wie z. B. AVandbildern fin- den Anschauungsunterricht u. dergl., ausgestopften Tieren oder besten Falls aus einem Tiergarten kennt und eines unserer schönsten Lebensbilder unserer Heimat von Haus und Wiese verschwindet! M()glich ist es übrigens, daß die Störche in späterer Zeit unsere Gegend einmal wieder mehr bevorzugeu, zumal weuu ihre Seelenzahl oder auch nur die der Schwankung unterworfene Zahl der Wanderlustigen einmal bedeutend anwachsen sollte. Ursprünglich lag es nicht in meiner Absicht über den Rahmen meines Kärtchens hinaus Aveiter auf die Verbreitung des Storches in Deutschland einzugehen, um so mehr als Prof. Dr. F. C. Noll im Anschluß an meine Mitteilung eine allgemeinere Erörterung des Gegenstandes in seiner Zeitrchrift „Der zoo- logische Garten" zu ver()ffeutlichen gedachte. Leider hat der Tod unseres Freundes das schöne Vorhaben vereitelt! — Da ich mich, wenn auch nicht als Zoologe von Fach, der Sache einmal angenommen hatte, so glaubte ich nun doch ein wenig weiter gehen zu sollen um ein etwas vollständigeies Bild zu gewinnen. Wenn mii" hierzu auch kein ausreichendes Material zur Verfügung stand, so gewährten mir doch die nachver- zeichueten Quellen eine wertvolle Grundlage. Diese sind : Die „Jahresberichte" 1 bis 7, 1885 bis 1891 „der forstlich -phäno- logischen Stationen Deutschlands" (F. ph. S.), das „Journal für Ornithologie" (J. f. O.) von Prof. Dr. J. Cabanis und besonders die in demselben veröffentlichten „Jahresberichte des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands," welcher selbst eine umfassende kartographische Darstellung der Ver- breitung bezw. der Zugstraßen der Vögel, darunter auch die des Storches in Aussicht genommen hat; ferner die schon wieder- holt erwähnte Zeitschrift „Der zoologische Garten" (Z. G.). „Meteorologisch -philnologische Beobachtungen aus der Fuldaer — 199 — Gegend gesammelt vom Verein für Naturknude in Fnlda" (Vrn. f. Ntrk. i. F.) nnd „Sitznngsbericlite der Gesellschaft znr Be- förderung der gesamten Naturwissenschaften zu Marburg" (Sbrt. d, G. z. B. d. Ntrw. i. M.), Mitteilungen von Prof. Dr. Weiden- müller enthaltend, die „Berichte der Oberhessischen Gesell- schaft für Natur- und Heilkunde" (B. d. Oh. G.), mit den Be- obachtungen von Geh. Hofrat Prof. Dr. H. Hoffmann in Giessen, die „Phänologischen Untersuchungen" und andere Veröffentlich- ungen desselben, „Berichte der Wetterauischen Gesellschaft für Naturkunde" zu Hanau (B. d. W. G.), „Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogtum Nassau" (N. Jahrb.), „Württem- bergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde" (W. Jahrb.), „Bavaria"; Landes- und Volkskunde des Königreichs Baj^ern (Bav.), Karl Fritsch „Normale Zeiten für den Zug der Vögel. . ." in den „Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften" in Wien, „Memoires de Tacademie royale de Belgique" (Brüssel) Bd. 14 Jahrg. 1841 u. f., „Phenomenes periodiques natu- rels, regne animal" (Mem. de l'ac. de B.) — E. de Selys-Long- champs „Observations sur . . . les migrations des oiseaux . . . 1841 — 46", Dr. A. E. Brehms „Tierleben", H. Gätke „Die Vogelwarte Helgoland" und eine Anzahl Zeitungsnachrichten. Einen beträchtlichen Zuw^achs erhielt ich erst neuerdings durch weitere Umfrage, insbesondere durch die bereits erwähnten Postkarten mit Vordruck für die Antwort, deren im Ganzen etwa 400 versandt wurden. Über den Umfang unserer kleinen Karte hinaus sind die Aufragen ziemlich gleichmäßig, wenn auch in der Nähe zahlreicher ergangen. Außerdem boten mir meine Keisen und Wanderungen viele Anhaltspunkte. Das Gesamtergebnis wurde der Hauptsache nach zunächst in der neuen großen Wandkarte (1:100000) des Mittelrhein-Ge- bietes von Ludwig Ravensteiu (gez. von Hans Ravenstein) zur Veranschaulichung gebracht, wobei einfache Nadeln die Orte ohne nachweisbares Storch -Vorkommen, solche mit scliwarzem Kopf vorübergehend vom Storch besuchte Orte und solche mit kleinen seideneu schwarz-weiß-roten Fähnchen, Avelche gut ab- stechen, die Storclmester andeuten. Mit dem Rhein in das Deutsche ßeieli eintretend finden wir an den Ufern des Bodensees heute, soviel mir bekannt, kein Storchuest mehr. Doch liegen ältere österreichische und — 200 — schweizer Beobachtungen von der Rliein -Ebene oberhalb des Sees und dessen oberstem Ende (s. später) sowie von Friedrichs- hafeii auf württenibergischer Seite (W. Jahrb.) vor. In Baden war früher ein Nest in der Wessenbergstraße zu Konstanz (Ür. E. Buck) und vor etwa 35 Jahren nisteten noch viele Störche in der Gegend von ßadolfzell am Untersee, wo sie ohne erkenn- baren Grund selten geworden sind (J. f. 0.). Die nicht weit davon entfernte forstlich-phänologische Station Engen verzeichnet das Erscheinen des Storches nur im Jahr 1886. Messkirch, ebenfalls im badischen Kreise Konstanz, gehört zu den vom Storch besuchten Orten des oberen Donau-Gebietes. (F. ph. S.) Nach Prof. E. A. Goeldlin wird der Storch im schweizer Kanton ScliafFIiausen fast in jedem Jahr beobachtet und soll vor 1847 dort noch genistet haben (J. f. 0.) Westlich, im Kreise Waldshut wird Tliiengen vom Storch besucht, während die hochgelegenen Orte des Schwarzwaldes St. Blasicn (800 m) und Bonndorf (900 m) von demselben ge- mieden werden. Letzteres gilt auch von Seliönau (900 m) und Todtnau (1000 m) im Kreise Lörrach, während Kandern und LCuTach selbst von ihm beehrt werden. (F. ph. S.) Nicht weit von hier bezw. Basel eröffnet sich nach Norden die weite und langgestreckte wasser- und wieseureiche Rhein- Ebene, in welche die Störche von der Rhone aus ohne Hinder- nis ihren Einzug halten und auf demselben Wege wieder zurück- kehren können. Hat schon Basel und seine Umgegend auf dem Boden der Schweiz zahlreiche Storchuester aufzuweisen (H a g m a n n , Direktor des zoologischen Gartens in Basel), so ist dies rheinabwärts nicht minder der Fall. Folgen wir, um der besseren Aneinanderreihung der Ge- biete willen, Baden verlassend, der linken Seite des Stromes in das Reichsland Elsass-Lotliringen, so haben wir im Ober-Elsaß 4 forstlich-phänologische Stationen, Banzenheim, Lützelbach, Thierenl)acli und Winkel mit Storch -Beobachtungen und 2, Metzeral (650 m) und Urbeis (850 m) ohne solche, im Unter- Elsaß 8 Orte, Altweiler, Daumen, Dlebolslieini, Hagenau, K CH C(GH3) (ß Methylindol) , während die von E. und H. Salkowski entdeckte Skatolcarbon- säure^) eine Carboxylgruppe trägt. Die beiden erstgenannten Verbindungen besitzen einen widerlichen, faeculenten Geruch, wodurch sie leicht ihre Gegenwart in Fäulnisgemischen verraten. Neuerdings hat Kuhn^j als einen energischen Indolbildner den Proteus vulgaris gescliildert. Er fand bei seinen Untersuch- ungen keinen anderen Pilz, der diese Substanz aus Eiweiß ab- zuspalten vermochte. Wenn es auch nicht wahrscheinlich ist. daß die genannte Proteusart auf die Dauer die einzige in dieser Richtung tliätige Species bleibt, so wird wohl doch das Indol zumeist auf die Gegenwart dieses Pilzes zurückgeführt werden dürfen. •) E. und H. Salkowski, Bd. VII, S. 450. Vgl. auch Wolkow und Bau mann, Zeitschr. f. physiol. Chemie Bd. XV, S. 228. ^) Baumann, Zeitschrift f. physiol. Choiuie Bd. I, 8.(50. — Oder- matt, J. D., Bern 1878. — Brieger, Zeitschrift f. physiol. Chemie Bd. III, S. 134. — E. Salkowski (mit H. Salkowski), Zeitschrift f. physiol. Chemie Bd. VIII, S. 417. — Brieger, Zeitschrift f. physiol. Chemie Bd. IV, 8.414. Der Teil des Eiweißmoleküls, der Indol ahspaltet. scheint bei der Behand- lung mit Schwefelsäure zerstört zu worden; es tritt dann nur Skatol auf. ^) Nencki. Zentralldatt f. die med. Wissenschaften 1878. Brieger, Ber. d. Deutsch, ehem. Gesellschaft Bd. X, S. 1027. *) Ber. d. Deutsch, ehem. Ges. Bd. XIII, 8. lid u. 2217 und Zeitschrift f. physiol. Chemie, Bd. IX, 8. 8. ^) Archiv f. Hygiene Bd. 13, 8. 40. — 241 — Ein anderes nicht seltenes Fänlnisprodukt des Eiweißes, das im niensclilichen Organismus auch unabhängig' von Pilzen durch eine weitgehende Wirkung der Verdauungsfermente ent- stehen kann, wird durch das Leucin CHs — (CH2)3 — CH(NH2) — COOH (a Amidocapronsäure) dargestellt. Das GlycocoU C^H2(NH2)COOH (Amido -Essigsäure) , ebenfalls ein bakteritisches Eiweißspaltungsprodukt, stellt zu der vorgenannten Verbindung in einem ähnlichen Verhältnis, wie die xlnfangsglieder der Abbaureihe der Phenylamidopropion säure zu den Endgliedern derselben. Von dem Eiweiß lassen sich das Asparagin,^) die Bern- steinsäure ^) und die Glutarsäure ableiten. — Sie treten bei der Lebensthätigkeit von Mikroorganismen auf, Asparagin C2H3(NH2) — (CONH2) — (COOH) Glutarsäure OOOH — CH2 — ( 'H2 — CH2 — COOH Bernsteinsäure COOH — CH2 — CH2 — COOH, und zwar kann die letztgenannte Säure die beiden anderen Ver- bindungen zu Vorstufen haben. In faulendem Fleische oder anderen Nahrungsmitteln, die im Zerfall durch Spaltpilze begrilfen sind, kommen außer den oben- genannten noch eine große Anzalil von chemisch wohl charak- terisierten krystallisierbaren Verbindungen vor, die zum Teil die Eiweißkörper des Fleisches etc.. zum anderen Teil noch höher zusammengesetzte Komplexe, dann aber auch einfachere in den Geweben vorkommende organische (sogenannte inter- mediäre) Körper als Muttersubstanzen besitzen. Es handelt sich um die Ptomaine, stickstoffhaltige, basische mehrweniger giftige Körper, die teils unter der Thätigkeit eines Gemenges von Fäulnisbakterien, teils auch durch bestimmte Pilzarten auftreten. ^) Brieger, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. V, S. 366 (mit Litteratur I) ^) E. und H. Salkowski, Ber. d. Deutsch, ehem. Ges. Bd. XII, S. 649. Ekunina, Jouin. f. prakt. Chemie Bd. 21, S. 479. y yXO' -"••L, y^ — 242 — NenckiM konnte zuerst eine hierhergeliörioe Verbinduno;, das Collidin. analysieren und fand für sie die Formel ('sHnN. Briefer hat eine g-riißere Anzahl von Ptomainen aus faulenden tierischen Geweben abtrennen und von einigen die Konstitutions- formel aufstellen können; so fand er in faulendem Fleische eine un- giftige Base von der Zusammensetzung ('5H14N2, das Xeuridin, das durch Alkalien beim Erhitzen in Trimethylamin N(X'H3)3 und Dimethylamin NH(CH3)2 sich spalten ließ. Ferner isolierte derselbe Forscher aus faulendem Fleische das Neurin, eine ex- quisit giftige Substanz von folgender Konstitution: N(OH3)3((J2H3)OH Trimethylvinylammoniumoxydhydrat. Sehr häufig trifft man das nahe verwandte, aber wesentlich ungiftigere C'holin N(CH3)3(C2H4(OH))OH das Trimethyloxaethylammoniumhydroxyd. Dieses Ptomain entsteht bei der einfachen Spaltung des Lecithins^) durch Mikroorganismen. Wirkt die Fäulnis längere Zeit auf die Verbindung ein, so wird sie A'ollständig in Sumpf- gas, Kohlensäure und Ammoniak zerlegt: CH4, CO2 und NH3.3) Aus dem Kreatin, einem weitverbreiteten Körper des inter- mediären Stoffwechsels , vermögen Mikroorganismen ebenfalls Ptomaine abzuspalten: das Methylguanidin und das Methylamin. Kreatin: ]SH^C< ^ ^ ' NH3 (ungiftig) Methylguanidin: NH = C < ^'K^^'^^) NH2 (giftig) Methylamin : NH2(^H8. Wie das Cholin verschwinden auch diese Ptomaine bei langdau- ernder Pilzeinwirkung unter reichlicher Annnoniakentwickelung*). ') S. eiiischliigige Litteratur über Ptomaine in Bricger, „Über Ptomaine" Berlin 1885 (HirschwaM). „Weitere Untersnthnngen über Pto- maine" 1885 und (hitter Teil 188(5. Dann Garcia, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. XVII. (>. Heft. '^) Lecithin wird in Chulin, Glycerinph(^sphorsäure und Stearinsäure gespalten. 3) Hasebrock, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. XII, S. 148. ^ ^) Schiffer, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. IV. S. 237. ^1 — 243 — Von den vielen anderen teils aus faulendem Fleische, teils aus altem Käse, vergifteter Wurst, schlecht gewordenen Mies- muscheln etc., teils auch aus Nährböden bestimmter Reinkulturen dargestellten Ptomainen^) seien nur die folgenden erwähnt, die einerseits homologe Verbindungen repräsentieren, andererseits zum Teil eine gewisse Rolle bei Eikrankungen des Menschen zu spielen scheinen: Methylamin NH2(CH3) Dimethylamin XH(('H3)2 Trimethylamin XlCHsjs Aethylamin NH2(C2H5) Diaethylamin XH( €2115)2 Triaethylamin X( C2H5 )3 In jüngster Zeit fand (iarcia das Hexamethylendiamin^); Brieger hatte früher das Cadaveriu und Putrescin dargestellt, von denen ersteres durch Ladenburg^) als Pentamethylen- diamin und letzteres durch B a u m a n n und v. U d r ä n s z k i ^) als Tetramethylendiamin erkannt wurde. Außerdem wurde von Brieger ein Aethylendiamin analysiert. Auch hier liegt also eine fast vollständige homologe Reihe vor: (CH2)6(XH2)2 Hexamethylendiamin. (CH2)5(XH2 ]i Pentameth5dendiamin (Cadaveriu). (CH2)4{XH2)2 Tetramethylendiamin (Putrescin). (CH2)2(XH2)2 Aethylendiamin. Das Putrescin und Cadaveriu wurde von Baumann und von Udränszki^) und nach ihnen von anderen Untersuchern im Darminhalt (und dem Urin) eines Cystinkranken aufgefunden ; Roos^) hat später in den Faeces bei schwerer Dysenterie die- selben Verbindungen nachweisen können. Fraglos legt erstere Angabe den auch von den Autoren angeregten Gedanken nahe, daß die beiden Ptomaine sowie das ') S. Litteratur Brieger I.e., Garcia I.e., Ehrenberg, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. XI, S. 239. ^) G a r c i a , Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. XII S. 548. 3) Ber. d. d ehem. Ges. Bd. XIX S. 2585. *) Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. XIII S. 562. ^) 1. c. ») Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. XVI S. 192. 16* — 244 — Cystin als Spaltnni>sprodiikte einer gemeinschaftlichen Mutter- substanz bei Einwirkung bestimmter Bakterien zu betrachten sind. Diese Muttersubstanz könnte wohl nur das Eiweiß sein, auf welches dann die ganze homologe Reihe der Diamine zurück- zuführen wäre. Wenn das C-ystin und die ihm verwandten Ver- bindungen — das Cystein und die Mercaptursäure — seine Quelle im Eiweißmolekül hat und aus diesem bei Pilzangriffen abge- schieden wird, so ist in ihm NH2 I CH3 — C — COOK s Cystin | S I CH3 — C — COOH NH2 das einzige bis jetzt bekannte Zwischenglied gegeben zwischen dem unversehrten Eiweißmolekül und dem letzten schwefelhal- tigen Produkt des bakteritischen Abbaus der EiAveißkörper, dem Schwefelwasserstoff ^). Ich möchte, meine Herren, nicht das Kapitel über die Zer- setzungen der Eiweißkörper schließen, ohne erwähnt zu haben, daß Verbindungen. ]i()her zusammengesetzt als die Albumine, die Nucleine. unter der Einwirkung von Mikroorganismen auf der einen Seite in Eiweißkörper, andererseits in Verbindungen, die zur Harnsäure in naher Beziehung stehen, in Adenin. Hypo- xanthin, Xanthin und Guanin und weiter zerlegt werden können ^). •) Kolschewnikoff. Fortschritte tier Medicin Bd. 7. 1889 No. 6. Proteus sulfureus und Bacterium sulfurcuni. — Übrigens l)esitze ich selbst ein Bakterium in Reinkultur, das sowohl aus Gelatine, wie aus Bouillon Schwefelwasserstoff entwickelt. (S. u. !). '^) Arbeiten von Kossei und Schützenberger; Schindler, Zeit- schrift f. phys. Chemie Bd. XIII S. 432 ; Horbaczewski, Sitzungsbericht d. k. Akad. der Wissensch. in Wien, April 1891; Salkowski. Zeitschrift f. phys. Chemie, Bd Xill S. 5Ü(). — 245 — Giianin liefert so Xanthin, Adeiiin l)ei Luftaliscliliiß Hypo- xantliin. C5H5N5 + H2 0 = C5H4X4O + NH3 Adeniii Hypoxantliiii CsHsNsl ) + H2O = C5H4N4O2 -f NH3 Guaiiin Xantliin. Allmälilieli verschwinden die höher zusammengesetzten Moleküle vollständig, sodaß als Endprodukte der Fäulnis der Eiweißkörper und verwandter Stoffe zuletzt einfache Verbindungen wie Ammoniak, freier Stickstoff, Schwefelwasserstoff, Schwefel- eisen, Kohlensäure, Wasser u. a. m. verbleiben. Betrachten wir nun die Umsetzungen, die die Kohlehydrate unter dem Einflüsse von Mikroorganismen erleiden, so müssen wir nach dem Vorgange der Autoren zwischen den von der Lebens- thätigkeit der Mikroorganismen direkt abhängigen Umsetzungen und den fermentativen Veränderungen und Spaltungen unter- scheiden, welch letztere insofern indirekt nur hervorgerufen werden, als die von den Pilzen abgesonderten t^ermente die Gährungen erzeugen und unterhalten. Bei verschiedenen Hefe- und Pilzarten entstehen als Produkte ihres eigenen Stoffwechsels organische Säuren, die je nach Gattung, ja sogar nach Passe der Pilze verschiedener chemisclier Natur sind.\) Wenn man z. B. Pneumoniecoccen auf Traubenzuckerlösung wirken läßt, so treten in dem Gemische Ameisensäure und Essigsäure auf^); bestimmte Darmcoccen Hessen nur Propionsäure aus Dextrose hervorgehen. Von einer Gährung in dem Sinne irgend einer außerhalb des Bakterienleibes verlaufenden Fermentwirkung kann hier nicht die Eede sein: es handelt sich um Lebensprozesse von Mikroorganismen, bei denen Nährmaterial verbraucht wird. Vielleicht sind hierhin auch die Zerlegungen der Cellulose in Sumpfgas und Kohlensäure^) zu rechnen; immerhin könnte es sich dabei auch um Gährungen durch Fermentwirkung handeln. Sicherlich sind die meisten Invertierungen, Zuckerbildungen und alkoholischen Gährungen etc. auf die Einwirkung von Fer- ') Amthor, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. XII, S. 64; ibidem S. 558 (hier Litteratiir!). Neumayer, Archiv f. Hygiene Bd. XI, S. 1 (mit Litteratur !). 2) Brieger, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. VIII, S. 306. 3) F. Hoppe- Seiler, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. X, S. 201. — 246 — menten zurückzuführen; denn es gelingt ohne besondere Schwierig- keit jeweils das invertierende, diastatische oder vergährende Ferment zu isolieren. So besitzt z. B. unsere gewöhnliche Bier- hefe sowohl ein invertierendes,') wie ein alkoholisches Ferment. Diastatische Fermente kommen einer größeren Anzahl von ]\rikro- organismen zu.^) Ein invertierendes Ferment allein sondert der Koji-Pilz ab.^) Natürlich werden Gährungen des ^Milchzuckers etc. total anders sich gestalten als solche des Traubenzuckers oder des Fruchtzuckers. Der eingangs hervorgehobene Satz über die nicht nur nach Art, sondern auch nach Nährboden ver- scliiedene Wirksamkeit der einzelnen Spalt- etc. Pilze gilt für das Wachstum der ^Mikroorganismen auf stic-kstofffreien Nähr- böden ebenso, wie bei dem eiweißhaltigen faulenden ^Material. Festzuhalten ist, daß eine Eeihe von Bakterien sowohl, wie von höheren Pilzen ans Kohlehydraten teils verwandte Zuckerarten, teils Säuren und Alkohole der Fettreihe zu faltrizieren vermag. Erstere Prozesse faßt man als Fermentationen auf, die sich außerhalb des Pilzleibes abspielen; letztere zum Teil ebenfalls als solche, zum anderen Teil als mit dem Wachstum und der Vermehrung einhergehende Assimilationsvorgänge. Das Studium der Zerlegung der Kohlehydrate greift in das der Fettspaltung über. Fette Säuren sind intermediäre Produkte bei beiden bakteritischen Einwirkungen: und zwar gilt dies in Bezug auf die Fette sowohl von der einfachen Yer- seifung, als auch von dem weiteren Schicksale des Glycerins. So hat Hoppe-Seyler*), der sich namentlich mit der Er- forschung der Umwandlungen dieser Stolfe beschäftigt hat. nach- gewiesen, daß auf der einen Seite bei Kohlehydratspaltuug unter anderen VerV)indungen Milchsäure entstehen kann, andererseits aus dieser einfachen fetten Säure bei Lebensprozessen von Mikro- organismen durch Synthese höhere Fettsäuren auftreten. Dem- ^) E. Salkowski, Zeitsclir. f. phys. Chemie, 8. 506. ^) Ferrai 1. c. ^) Dr. 0. Kellner, Y. Mtiri u. M. Nagaoka, Zeitsohr. f. phys. Chemie Bil. XIV. S. 2i)5. ') Archiv f. (1. oos Phys. R.l. XII, S. 1, 1870. — Zeitschrift f. physiol. l'heiuic Bd. 11, S. 1 ; Bd. III, S. 351; Bd. X, S. 201 u. 401 (s. in diesen Arbeiten auch hierhergeliörige Litteratur). — 247 — gegenüber wird z. B. die Essigsäure in Sumpfgas und Kohlen- säure in einfacher Weise zerlegt: CH3COOH = CH4 + C02. Es würde hier viel zu weit führen, wenn ich das Schicksal aller verfütterten Fettsäuren, über das eine reiche Litteratur existiert, anführen wollte. Auch hier würde man wiederum er- sehen, daß das Ergehen jeder einzelnen Verbindung von den eingangs hervorgehobenen Verhältnissen abhängt. ^) Aus dem Glycerin fabrizieren Mikroorganismen höher zusammengesetzte Alkohole und fette Säuren, so But3dalkohol, Hexylalkohol und Capronsäure, ^j dann aber auch einfachere, wie die Ameisensäure und die Essigsäure.^) Sie können, meine Herren, ans diesem letzten Beispiel mit großer Deutlichkeit erkennen, daß die kleinsten Lebewesen unserer Erde nicht nur an dem Abbau, sondern auch am Aufl)au organischer Verbindungen im Naturhaushalt ihren Anteil nehmen. Wenn ich noch mit einem Worte auf die Vei'änderungen der anorganischen Materie eingehen darf, so sei erwähnt, daß eine Reihe von kohlensauren Salzen, viele Kiese und manche Nitrate^) Lebensprozessen von Mikroorganismen ihre Entstehung verdanken : hier liegen teils einfache Reaktionen zwischen der anderweits freigewordenen Kohlensäure oder dem Schwefelwasser- stoff und anorganischen Alkalien, teils Oxydationen von stick- stoffhaltigen Substanzen vor: hinwiederum entstehen unter dem reducierenden Einfluß vieler Pilze aus Nitraten Nitrite,^) ja sogar gasförmiger Stickstoff^) und aus schwefelsauren Verbindungen niedriger oxydierte oder vollkommen sauerstofffreie Salze. Auf andere Ergebnisse der physiologischen Erforschung des bakteritischen Lebens einzugehen, muß ich mir für heute ver- sagen. Um Ihnen, meine Herren, noch ad oculos einige Lebens- ') Z. B. Studien über den Bacilhis subtilis. Fitz, Ber. d. Deutschen ohem. Gesellsch. Bd. Xf, S. 49 und Vandevelde, Zeitschrift f. phys. Chemie Bd. VIII, S. 367. '■*) Hoppe-Seyler 1. c. ^) Vandevelde 1 c. *) S.o. Darüber reiche Litteratur in agrikultur-cheraischen Zeitschriften. 5) Röhmann, Zeitschrift f. physiol. Chemie Bd. V, S. 94 u. 233. «) Ehren ber g, Zeitschrift f. physiol. Chemie Bd. XI, S. 438 (dort auch Litteraturangabe.) - 248 — Prozesse zu demonstrieren, habe ich hier drei Mikroorganismen mitgebracht, die. unter verschiedenen Bedingungen gewachsen, folgende chemisch nachweisbare Veränderungen in dem Xähr- substrat hervorgerufen haben : Hier sehen Sie eine Kolonie von Bacillus prodigiosus auf Agar. Der Pilz, bei Zimmertemperatur gewachsen, hat einen schönen roten Farbstoif produziert. Häufig wird angegeben, daß dieser abtrennbare Farbstoff einem Anilinfarbstoff gleiche. Über- gießt man jedoch die Agarfläche mit schwefliger Säure, so wird das Rot keineswegs verändert, ein Umstand, der nicht sehr für die Richtigkeit obiger Angabe spricht. Awi Gelatine — und zwar sowohl auf der 10 '^/o igen Bouillon-Gelatine, wie einer nach Esmarch bereiteten 5"/oigen Gelatine — hat der Pilz eine voll- kommene Verflüssigung — Peptonisation — bewerkstelligt. Da- neben sehen Sie dieselbe Gelatine mit Lacmustinktur versetzt. Ursprünglich leicht blau, bemerken Sie jetzt die eine Schicht durch Reduktion des Lacmusfarbstoffs zu einem Leukofarbstoff' entfärbt, die andere Schicht durch Ansäuerung gerötet. Auf Gelatine, die mit Schwefel bestreut Avar, habe ich hier denselben Pilz geimpft. Sie erkennen aus der Schwärzung des eingeführten Streifens Bleipapier, daß eine energische Reduktion au dem Schwefel zu Schwefelwasserstoff' stattgefunden hat: aus den Eiweißkörpern des nicht bestreuten Nährbodens vermag der Bacillus prodigiosus Schwefelwasserstoff nicht abzuspalten. Hier ist der gleiche Mikroorganismus vor zwei Tagen in sterile, flüssige Milch über- geimpft wM)rden: heute zeigt die Milch eine Rosafarbe und ist zu einer homogenen Masse erstarrt. Es hat also unter der Pilz- einwirkung eine Geriunung stattgefunden. Offnen Sie vorsichtig dies Glas, in dem eine mit Bacillus prodigiosus überwucherte Kartoffelscheibe sich befindet, so bemerken Sie einen eigentündich stechenden Geruch; der Pilz fabriziert auf diesem Nährboden Trimethylamin. — In diesen Bechergläsern vergährt eben eine 5*'/oige Trauben- zuckerlösung unter der Einwirkung unserer gewidiidichen Bier- hefe zu i\(ddensäure und Alkoliol. — Hier ist der gährenden Flüssigkeit Schwefel zugesetzt: eine reichliche Schwefelwasser- stoffbildung hat stattgefunden. Dort ist eine (Haubersalzlösung (Na2S04) zugegossen: das Salz ist vollkomuicu bis zu Schwefel- wasserstoff reduziert! Hier wurde etwa-s Phenyldisulfid (('6H5S)2 — 249 — eing:estreut : das yorgelegte Bleipapier zeigt keine Schwärzung, sondern eine Gelbfärbung und der Geruch des entwickelten Gases erinnert sehr an den der Mercaptane ; es hat fraglos eine Reduktion zu Plienylmercaptan CeHs — SH stattgefunden. Bei einer früheren Untersuchung hatte ich bereits Gelegenheit darauf hinzuweisen, daß die Hefe selbst aus ringförmigen Ver- bindungen den Schwefel durch Reduktion abspalten könne, ^j In Vorstehendem sehen wir eine ganze Stufenleiter von Reduktions- vorgängen sich abspielen. — Noch einen sehr energisch reduzierenden Mikroorganismus kann ich Ihnen hier vorzeigen : Derselbe wurde von mir aus dem Darminlialt eines Typhuspatienten isoliert ; ich kann Ihnen aber heute noch nicht angeben, wie er zu benennen ist (sicher nicht Bacillus typhi!). Dieser Bacillus verflüssigt die BouiUon- gelatine ; die Esmarch'sche Gelatine jedoch nicht mehr. Er bringt Milch zur Gerinnung unter Ansäuerung; reduziert nicht nur Schwefel und schwefelsaure Verbindungen , sondern vermag sogar aus dem Eiweiß Schwefelwasserstoff abzuspalten. So sehen Sie schon bei der Vergleichung der hier vor- geführten Lebensprozesse dieser drei Mikroorganismen, wie ver- schiedenartig in der einen oder anderen Richtung die von den Pilzen bewirkten Umsetzungen sein können. ') Deutsche Med. Wochenschrift 1893 No. 8. & \\ 251 Ein neuer Laubfrosch aus Costa Rica. Von Prof. Dr. 0. Boettger. Hylella fleischmanni n. sp. Cliar. In Größe, Form und Färbung überaus ähnlich der Hijla prosoblepo7i Bttgr. (Kat. Batr.- Samml. Mus. Senck. Nat. Ges. Frankfurt a. M. 1892 pag. 45) desselben Gebietes, aber ohne Vomerzähne und Trommelfell. — Zunge queroval. breiter als lang, hinten ohne Ansrandung und nur mit ihrem Rande frei. Kopf erheblich breiter als lang, breiter als der Körper; Schnauze sehr stumpf, so lang wie der Augendurchmesser; Schnauzen- kante sehr undeutlicli, verrundet; Zügelgegend schief, nicht ver- tieft; Nasenloch der Schnauzenspitze viel näher als dem Auge; Auge mäßig groß, stark vorquellend, bemerkenswert nach vorne gerichtet: denkt man sich den Oberrand der Augenlider nach vorn verlängert, so bilden die Verlängerungen an ihrem Schnitt- punkte fast einen rechten Winkel ; Interorbitalraum mindestens doppelt so breit wie das einzelne Augenlid. Trommelfell voll- kommen fehlend; Tubenöifnungen sehr klein, dreieckig, viel kleiner als die kreisrunden Choanen. Finger breit, niedergedrückt, kurz, vorzüglich der zweite, der erheblich kürzer ist als der erste, die beiden äußeren durch derbe, fast halbe Schwimmhaut verbunden, die übrigen ganz frei; Zehen mit ^/d-Schwimmhaut, die fünfte so lang oder etwas länger als die dritte; Haftscheiben an Fingern und Zehen etwas breiter als Finger oder Zehe selbst, vorn gradlinig abgestutzt, fast viereckig; Subartikularknötchen und innerer Metatarsalhöcker sehr schwach entwickelt. Das Hinter- bein reicht, nach vorn gelegt, mit dem Tibiotarsalgelenk etwas über die Schnauzenspitze liinaus. Haut glatt oder außerordentlich feinnarbig, auf Bauch und Oberschenkel gröber, drüsig granuliert. 252 Oberseite ralimf arbig- oder isabellgelb, aufs feiuste scliwärzlicli gepudert, eiufarbig oder mit ganz verschwommenen bräunlichen Wolkenzeichnungen; oberer und hinterer Augenlidrand mit einem silberweißen, schmal mondfcirmigen Saume; Oberschenkel ohne dunkle Querbinden; Oberarm, Unterschenkel und der größere Teil von Hand und Fuß ungefärbt; Unterseite einfarbig hell o-elbrötlich. M a ß e : c? ? c? ? Kopfrumpflänge 20 I9V2 mm, Hinterbein 35 84 nmi, Kopflänge 6 6 „ , Oberschenkel 12 11 , . Kopfbreite 8 8 „ , Unterschenkel 1 2 11 , . Augendurchmesser 2V2 2V2 „ , Fuß 15 15 „ , Vorderbein 121/2 13 „ . Gr. Haftscheibe iVs , 1 . . ^ mit einem in der Kehlgegend liegenden äußeren Schallsacke. Fundort: San Jose, Oosta Rica, von unserem korre- spondierenden Mitgiiede, Herrn Carl Fleischmanu in Gua- temala, gesammelt und unter Stücken von Hyla prosoblepon Bttgr. eingeschickt, die ihr habituell iiberaus ähnlich ist, sich aber äußerlich schon durch das deutliche Trommelfell und das Auftreten eines knöchernen Säbelfortsatzes am Oberarm des Männchens unterscheidet. Die vorliegende kleine Art gehört in die Gruppe der Hylella carnea Cope und H. biicldeyi Blgr., die sich durch Verkümmerung des Trommelfells auszeichnen, trennt sich aber von ersterer, abgesehen von der wesentlich verschiedenen Fär- bung, leicht durch den Mangel einer T3'nipanalfalte, von letzerer durch die relative Länge des ersten und zweiten Fingers. -<^-o-^>— 9-f^ Inhalt. Seite Bericht über die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft vom Juni 1892 bis Juni 1893. Erstattet beim Jahresfeste den 28. Mai 1893 von Dr. med. J. H. Rehn III Verteilung der Ämter am 1. April 1893 XI Verzeichnis der Mitglieder: Stifter XIII Ewige Mitglieder XIV Mitglieder des Jahres 1892 XV Neue Mitglieder für das Jahr 1893 XX Außerordentliche Ehrenmitglieder XXI Korrespondierende Ehrenmitglieder XXI Korrespondierende Mitglieder XXI Rechte der Mitglieder XXV Bibliothek- Ordnung XXV Geschenke und Erwerbungen: Naturalien XXVI Bücher und Schriften XLI Andere Geschenke LXIX Bilanz per 31. Dezember 1892 LXX Übersicht der Einnahmen und Ausgaben LXXI Sektionsberichte LXXII Protokoll-Auszüge LXXXI Nekrologe: Georg Hermann von Meyer f. Von C. Weigert XCIX Professor Dr. Friedrich Carl Noll f. Von Oberlehrer J. Blum. (Mit Porträt.) CXV Dr. phil. Wilhelm Jännicke f- Von H.Alten . . CXXV Philipp Theodor Passavant f. Von Prof. Dr. H. Reichenbach • CXXVII Vorträge und A 1) h a n d 1 u n g e n : Tierleben in der Algierischen und Tunisischen Sahara. Vortrag, gehalten in der wissenschaftlichen Sitzung am 21. Januar 1893 in Bonn von Dr. A. K önig 294R8 Seite Acrosaurus Frischmanni H. v. Mey. Ein dorn Wasserleben angepaßter Rhynchocephale von Solenhofen. Von Prof. Dr. A. A n d r e a e in Heidelberg. (Mit Tafel I und II.) 21 Reptilien und Batrachier aus Venezuela. Von Prof. Dr. 0. Boettger 35 Tägliches Leben eines Sammlers und Forschers auf Exkursionen in den Tropen. Von Dr. A. Voeltzkow in Mojanga . . 43 Materialien zur Fauna der Philippinen. XI. Die Insel Leyte. Von Dr. 0. F. von Mo eilen dor ff in Manila. (Mit Tafel III, IV und V.) 51 Die Foraminiferenfauna des niiocänen Molassesandsteins von Michels- berg unweit Hermannstadt (Siebenbürgen). Von Dr. F. Schrodt in Heidelberg 155 Zoogeographie und Erdgeschichte. Vortrag, gehalten bei dem Jahres- feste am 28. Mai 1893 von Dr. W. K o b e 1 1 161 Storchnester in Frankfurt am Main und dessen Umgegend. Von Dr. Julius Ziegler. (Mit einer Karte.) 179 Über chemisch nachweisbare Lebensprozesse an Mikroorganismen. Vortrag, gehalten in der wissenschaftlichen Sitzung am 25. März 1893 von Dr. med. F. B 1 u m 235 Ein neuer Laubfrosch aus Costa Rica. Von Prof. Dr. 0. Boettger. 251 Diuckberichtigiiiig. Seite VI Zeile 17 v. u. muß es heißen t'hun statt Kuhn. „ OXVII „ 6 V. 0. „ „ ., Stunde „ Natur. Druck von Gebrüder Knauer in Frankfurt a. M. * ! I V %1w^/^^^^^^# ^-^■^^ cc; ^ Ben d. Senckcnb. natui f. Gesellseh. 1895. Taf.ir. pob sk li .pmx R R: ^^' 1^. o. 12. %. 1.') Ber. d. Sericlfcnh naturf. Ges. 1893. Taf.UL. ■ O.BosttQe: liiji.Jbist. f Werner & Vfiv-.-r. Frorl-fijTt'^M. Ber.d. Senckcnb. nahiH. Ges. 1893. Taf. /K 12'^ 129 Frof. O.BoettgcT del Lith.Mst.v.y/ermrl.Winkr, Frankfurt/M. i 'I t\ n Ber. d. Senckcnh. natwf. Ges. 1893. la f. V. Prof O.Boettgtr dßl. lithAnst.vWenztr'&Winter, Fraiiifuiti'M. 36"0.Lv Fem- KARTE DER UMGEGEND VON FRANKFURT */m. Bericht (1 .Scneke[ibei^-natliifi>i-.srh ».sfllschafl IBOH ^e'» McLOSStoJ) 3 tl 0,000 JÜisselshm. If^ Justus Zteffler ^^^^etagrJftihc. Jke Oov&t ffe&e/i dießolten iii Mctari uherdem yuUpunJctdej jbnsterdcaniTt^cbi cm Geoßr:Ansl:l.R.»vensiein fVankiUrt"/M . J CAtoruUr. I Im Ja h rr !S93 noch hem ahnt a . O PtiLhere Storchnester . "^ 0 ..C' (/ Rericlit über (lie Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt am Main. 1893. Mit 5 Tafeln, einer Karte nnd einem Porträt. Frankfurt a. M. Druck von Gebrüder K nan er. > ^ euro ^-(^^ MBL WHOI Librarv ■ Serials 5 WHSE 00186