ARE ee = er ven} DEF ArarERerT re Hunt ’ iin FEOBRZTEIESBIEO/PIGE| FOR EDVCATION | FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY L_ =. eh BEE N Sr ulEhe 1 2 Ze . : ee ne — « N a WE Se Bun ar | MRETARS h AR N N NEUE DENKSCHRIFTEN DER ALLG. SCHWEIZERISCHEN GESELLSCHAFT FUR DIE gesammten Haturwissenschaften. — — NOUYBAUX MANMDIRBOY SOCIETE HELVETIQUE SCIENCES NATURELLES. Band VII. mit XXI Tafeln. ananaran NEUCHATEL. Buf ade der Gesellschaft. BUCHDRUCKEREI VON H. WOLFRATH. 18495. En R ne BURL, AR RY, aa THAH92AATEID MINDEN IT dala altnlaansoaiuuutal narmmnarp unavdudt. A ZVARVWON EI NARR: NO I arte . BILISAUTAR eaNama BUNDES EE E CÄDELLEEDIEELERUEL DIT DH alslar BAH Jim ‚DIV hast LE PIE 2 SS ZI EEE ET ZEIT EI EI ZEIT U 07 2 IH TAN N Muh VEN) BRBENERT 2 A, SUTANTION 1 MOV Tao namoun —— ‚oäsl REGISTER. ‚ Beitr@ge zur Naturgeschichte der schweizerischen Crus- taceen, von Dr Carl Vogt . 4 — Anatomie der Lingula anatina, von D* Carl Vogt. - s Iconographie des coquilles tertiaires, par L. Agassız . Einiges ueber den Stein-Loecherplitz (Polyborus tu- | beraster Jacq. et Tries) und die Pietra fungaja der Italiener, | von D" C. Brunner . Fl A er » Experiences sur les parties constituantes de la nour- | riture qui se fixent dans le corps des animaux, par Fritz Sacc, fils . BAR Experiences sur les proprietes physiques et linie de l’'huile de lin, par Fritz Sace, fils . Hauteurs baromeötriques prises dans le Piemont, en Valais et en Savoie, par B. Studer . k \ Ueber natürliches und künstliches Ultramarin, von Pro- fessor C. Brunner Total 1'/2Bog. ala 8'/ 2") » » » » 2 Taf. 2» 15 » ai rs 74 \ 21'/2 Bog. 21 Taf. [P Hi2ej Year ea III“ 2 10V ya Ko hund tl nor ‚aan Ynpsihk 1ab sintoln@ik ayiaitıe) aollinpoy aub sidgqstgoaok [mi ah dar asia ns bau (zahle „pool ante Yan X) 7U.0r as aa j 118 PHUITEIGETER 44 | N g r fi £ > (A a9b 169 9l.aan Inazil 3a iu. aa ar 2. s Tale mar gorg avl ua esausirage j eu! Hr 1549 ; ih ah slind 177 \ dmorsd ainalual 12. rug ‚siovsd Wo 1o asia) siltaninf bus, asılaitniton nadal) 141010 ‚I 102231 DEITREKE ZUN NATURGESGHNCHTE DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. VON D' CARL VOGT. Band VII. 1845. 21% Bog. 21 Taf. Vogt, ©. Zur Naturgeschichte der schweizerischen Cru- staceen. Vogt, €. Anatomie der Lingula anatina. Agassiz, L. Iconographie des coquilles tertiaires, etc. Brunner, €. Polyporus tuberaster, Pietrafungaja. Sacc, F. Parties constituantes de la nourriture, etc. Saec, F. Proprietes de l’huile de lin. Studer, B. Hauteurs barometriques dans le Piemont, en } Valais, en Savoie. Brunner, C. Ultramarin. 2 MD AN Wi r er i Fu Ruh war‘ FR u reis vanoaınast In = RT 9 ee: BEITR RGE ZUR NATURGESCHICHTE DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. VON D'. CARL VOGT. I. Argulus foliaceus. Das kleine parasitische Crustaceum, welches unter dem angeführten Namen be- kannt ist, wurde schon früher , namentlich von Jurine Sohn *) , und eine andere Species später von Herrick und Dana **) ausführlicher monographisch beschrie- ben. Mir selbst kam es zum ersten Male mit einem Haufen Barschlaich unter die Hände , unter welchem es munter umherschwamm. Seine grosse Beweglichkeit liess mich anfangs nicht daran denken, es im Systeme unter den Parasiten zu su- chen , und eben so wenig konnte ich nach der genaueren Untersuchung darauf verfallen , dass es unter der von Milne Edwards aufgestellten Familie der Sipho- nostomen sich fände , da die Organisation der Mundtheile es durchaus von diesen entfernt. Ich hielt also mein Thier für neu und studirte seine Eigenthümlichkeiten und seine Anatomie so genau wie möglich. Erst später, von einigen Freunden auf meinen Irrthum aufmerksam gemacht, verglich ich die Abhandlungen Jurine’s *) Memoire sur l’Argule foliace par M. Jurine fils. Annales du Museum. VII, p. 431. **) Description of the Argulus Catostomi, by Dana et Herrick. American Journal XXXI, 1837, p. 297. Ik BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE und Herrick’s und Dana’s; fand aber in beiden so viel Widersprüche über die in- nere Organisation des Thieres, dass ich es nicht für unverdienstlich halte, diesel- ben, so viel an mir, zu beseitigen, und einige erweiternde Beobachtungen anzu- knüpfen. Die charakteristischen Merkmale des Genus Argulus sind bekanntlich : Ein brei- ter schildförmiger Cephalothorax, welcher nach hinten in zwei flügelförmige Fort- sätze ausläuft, in deren Ausschnitt der Körper liegt ; zwei zusammengesetzte rund- liche Augen, welche in ziemlicher Entfernung von dem Frontalrande liegen, und neben welchen sich eine Trennungslinie hinzieht, die den eigentlichen Kopfschild mit den seitlichen Flügeln gelenkartig verbindet ; dicke, kurze unter dem Kopf- schilde verborgene Antennen und Palpen , davor ein Paar gewaltiger horniger Hakenzähne , welche mit den Antennen zusammen die seitlichen Zahnstücke bil- den ; ein äusserst spitzer , aus mehreren in einander schiebbaren Gliedern beste- hender Stachel zwischen den Zahnstücken und vor dem Munde gelegen ; ein in einem Vorsprunge gelegener Mund , mit mehreren Hornplatten bewaffnet ; zwei grosse Saugnäpfe , aus der Verwandlung von Schwimmfüssen hervorgegangen ; fünfgliedriger Leib , wo jedes Segment ein Fusspaar trägt, der vordere Fuss ist eylindrisch , die vier hintern borstentragende Schwimmfüsse , welche nur wenig über den Rand des Körperschildes vorragen , endlich ein blattförmiger getheilter Schwanz. Was nun zuerst den Schild des Cephalothorax betrifft, so kann dieser füglich in zwei Theile getheilt werden, den Kopfschild und die beiden Seitenschilde, wel- che nur durch ein schmales Band auf dem Rücken zusammengehalten werden. Der Kopfschild (A) hat eine ungleichmässige rhomboidale Gestalt , welche be- sonders nach hinten ausgezogen ist. Im zweiten Drittel seiner Länge ist er durch ein queres Gelenk (a) getheilt. Er zeigt durchaus keine Längentheilung,, sondern bildet ein einziges Stück , welches auch von dem Seitenschilde (3) eher durch eine tiefe Furche (b), als durch einen wahren Einschnitt getrennt ist. Die vordere Spitze des Kopfschildes bildet zugleich die äusserste Spitze des Thieres. Sie hat die Gestalt eines abgerundeten Winkels, welcher blattförmig über die Antennen hinausragt. Eine leichte Kerbe bezeichnet den Uebergang des Kopfschildes auf den Seitenschild. Von dieser Kerbe, welche vor den Augen ganz am vorderen Rande sich befindet , läuft die Theilungsfurche (5) schief nach hinten , um über DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. 5 dem Anheftungspunkte des falschen Fusses, mit derjenigen der anderen Seite auf der Mittellinie sich zu vereinigen. Vor den Augen erhebt sich auf dem Kopfschilde, einen scharfen Winkel bildend , eine quere Leiste von ziemlicher Höhe (ce) , wel- che den blattförmigen Vorsprung des Kopfschildes von dem mit dem Körper selbst näher zusammenhängenden Theile trennt. In der Mittellinie ist der Kopfschild erhaben und fällt dachförmig nach den Seiten ab. Die einzige Bewegung, welche dem Kopfschilde möglich ist , ist die Beugung nach unten, welche hauptsächlich durch das Quergelenk sehr erleichtert wird, in- dess wird bei dieser Bewegung meist der blattförmige Vorsprung wie ein elasti- sches Blatt eingebogen, ohne dass sich eine continuirliche Trennung in der Fur- che b zwischen Kopf und Seitenschild wahrnehmen liesse. Die beiden Seitenschilde (B) bilden zwei länglich ovale Blätter , welche nach hinten zugerundet, vorn durch die Furche (b) vom Kopfschilde abgegränzt und in der Mittellinie durch einen schmalen Ausschnitt abgetrennt sind. Eine schmale Brücke (D) vereinigt beide über der Mitte des Leibes. Die ganze hintere Hälfte des Leibes liegt frei in dem Ausschnitt der beiden Seitenschilde, welche nur durch diese Brücken und den Falz des Kopfschildes (b) mit dem übrigen Körper zusam- menhängen. Jeder Seitenschild besteht aus einer biegsamen durchsichtigen Horn- platte, deren Struktur äusserst komplizirt ist. Die feste Platte, welche ihn deckt, scheint zwar bei schwächerer Vergrösserung einfach homogen, bietet aber bei stärkerer eine netzförmige, zellige Struktur dar. Doch konnte ich Form und Bildung dieser Zellen im Einzelnen nicht hinlänglich entwirren. Der ganze Rand des Schildes ist mit einer Menge gelblicher Punkte be- setzt , welche sich bei sehr starker Vergrösserung als kleine , kegelförmige Horn- nägel von derselben Farbe wie die Hornzähne des Zahnstückes zeigten und deren Spitzen alle nach innen , gegen den Körper des Thieres , gerichtet waren. Diese Hornnägel (Fig. /.) sind alle auf der Unterfläche des Schildrandes eingepflanzt, und die Existenz der Hornnägel auf der Unterfläche des Schildes lässt mich glau- ben , dass der Schild eigentlich aus zwei dünnen Hornplatten besteht , zwischen welchen die Respirationsgefässe und die Darmanhänge liegen. Die untere Platte ist jedoch jedenfalls nur äusserst dünn und zart. Die Verdauungswerkzeuge sind es hauptsächlich, welche den Argulus vor allen andern Thieren auszeichnen und nicht nur die äussern Organe , Kauflüsse und 6 BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE Mundbewaffnung, sondern auch die höchst auffallende- Struktur des varmes er- heben den Argulus zu einem sehr exceptionnellen Typus. Da weder Jurine noch Dana diese merkwürdigen Theile genauer beschreiben, auch über die Deutung der einzelnen Stücke nicht einig sind , so wird es nöthig sein, näher auf die Be- schreibung derselben einzugehen. Ich nenne die ganze mit F bezeichnete Parthie die seitlichen Zahnstücke, deren jedes vor dem Auge seiner Seite gegen die Mittel- linie zu und zwar so weit von dem Vorderrande des Thieres entfernt liegt, dass die äussersten Spitzen der Palpen und Antennen denselben nicht überragen. Die Hornzähne und Haken, welche diese Zahnstücke zieren, sind so gestellt, dass sie einen nach dem Munde zu sich verengenden Kanal bilden. Jedes Zahnstück be- steht aus drei über einander liegenden, auf einer gemeinschaftlichen Basis beweg- lichen Hornzähnen, einer verkümmerten Palpe und einer ebenfalls verkümmerten Antenne , welche wahrscheinlich drei, nur unvollkommen getrennte Brustfüsse darstellen, und zwar wäre der Hakenzahn Vorderbein, die Palpe Mittelbein und die Antenne Hinterbein des Thorax. Der obere Zahn (f) ist der bedeutendste. Er bildet einen scharfen, nach aussen zurückgeschlagenen Haken, dessen Spitze nach unten und innen umgebogen ist. Er ist auf der Basis des Zahnstückes in der Weise articulirt, dass er nach innen ein- geschlagen werden kann, so dass durch die beiden Haken ein Objekt festgehalten und gegen den Kopfschild angedrückt werden kann. An der Basis der Artieula- tion des Hakenzahnes steht ein kleiner kegelförmiger, unbeweglicher, nach aus- sen gerichteter Hornzahn. Die beiden untern Zähne (g und h) sind kegelförmig, schwach gekrümmt, ohne umgebogene Haken. Ihre Spitzen sind nach unten gerichtet , und sie sind beide in horizontaler Richtung von vorn nach hinten beweglich, mithin entgegengesetzt wie der Hakenzahn , welcher gegen den Kopfschild eingeklappt wird. Alle diese Hornzähne zeichnen sich durch eine lebhaft braungelbe Farbe aus. An der Basis des Zahnstückes selbst, wodurch dieses an den Kopfschild ange- heftet ist, befinden sich noch zwei borstenförmige Gebilde, welche nicht als Waf- fen dienen können, und welche von den Autoren als die verkümmerten Palpen (:) und Antennen (k) betrachtet werden. Erstere, die Palpen (i), sind zwischen dem grossen Hakenzahne und dem Kopf- schilde zum Theil mit ihrer Basis verborgen. Sie überragen kaum die Spitze des DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. 7 Hakenzahnes und bestehen aus zwei Gliedern , einem eylindrischen Basalgliede und einem Endgliede, welches in der Mitte gespalten, der unvollkommenen Scheere eines gewöhnlichen Flusskrebses gleicht. Doch kann diese Scheere nicht geöffnet oder geschlossen werden. An ihrer Seite stehen einige Borsten. Die Palpe bewegt sich mit dem Hakenzahn , nie sah ich sie für sich allein in Be- wegung. Die Antennen (k) bestehen aus vier Gliedern. Sie sind, wie Palpe und Haken- zahn,, nach aussen gerichtet, überragen aber nicht den Schildrand. Das Basal- glied ist angeschwollen und an seinem untern Rande mit einem kleinen Zahn be- waffnet; die drei nächsten Glieder eylindrisch und jedes an seinem Ende mit steifen Borsten versehen. Sie bewegen sich wenig , aber selbstständig nach allen Richtungen. Zur Vervollständigung der Mundbewaffnung dient der Mundstachel (G), ein in der Mittellinie gelegenes , bewegliches Organ , welches die Stelle einer Oberlippe vertritt. Es besteht dieser Stachel aus einer Spitze (!), einer zweitheiligen Scheide (m) und einem keulenförmigen Endstücke (n). Der ganze Stachel übertrifft ausgestreckt an Länge weit den Schwanz , und die Spitze kann bis an den vorderen Rand des Kopfschildes vorgeschoben werden. Die Spitze (l) ist äusserst fein und steckt in dem vordern Gliede der Scheide, in welche sie durchaus zurückgezogen werden kann. Ebenso kann das vordere Seg- ment der Scheide wie ein Fernrohr in das hintere eingeschoben werden. Man sieht deutlich im Innern der Scheide zwei Längenmuskeln,, welche an das etwas angeschwollene hintere Ende der Spitze angeheftet sind und zum Zurückziehen in das hintere Scheidenglied dienen. Jedoch kann die Spitze nicht nur vorgestossen und zurückgezogen werden, sondern auch mit grosser Schnelligkeit nach allen Seiten hin bewegt werden. Hinter dem Stachel , in einem keulenförmigen Vorsprunge (n) befindet sich die Mundöffnung (n'). Sie ist durch zwei breite flügelförmige Hornplatten (n’) von bei- den Seiten her geschützt, die wie Schieber sich nach innen bewegen und an de- ren innerer Fläche noch zwei kleinere Platten von ähnlicher Gestalt sich finden. Unterhalb sieht man eine sonderbar doppelt Sförmig ausgeschweifte Lippe (n'''), welche sich nach oben bewegt und einem einfach gebogenen Hornstreifen, der von oben herab über die Oeffnung hängt , opponirt ist. Alle diese Mundtheile sieht 3 BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE man oft und selbst in fast unaufhörlicher Bewegung , und wenn ich nicht irre, so hat dies Jurine verleitet, in der Keule den Sitz des Herzens zu suchen, welches darüber, unmittelbar unter dem Kopfschilde liegt. Jurine war deshalb genöthigt, in dem Stachel selbst ein Sauginstrument zu sehen, was er sicherlich nicht ist, da keine Spur von Höhlung in ihm zu entdecken ist. Vielmehr sieht man deutlich, wie der Argulus die Fischeier z. B. mit den Zahnstücken packt, sie mit dem Sta- chel ansticht und dann an den Mund brmgt, um sie hier auszusaugen. Von dem Munde aus setzt sich der Darmkanal in gerader Richtung durch den Leib nach dem After fort, welcher sich an der Basis des blattförmigen Schwanzes findet. Ich habe ihn ganz in der Art gefunden , wie Jurine ihn beschreibt , ein weiter Magen , von dessen vorderem Theile die verzweigten Darmanhänge in das Schild übergehen und der ausserdem noch einen hinten gespaltenen blinden An- hang trägt und ein eylindrisches Reetum. Die Darmanhänge, welche ich Fig. 9. unter starker Vergrösserung gezeichnet habe, setzen an der Brücke (D) in den Seitenschild über, wo sie sich ganz nach Art eines Capillarnetzes verzweigen und nahe dem Rande des Schildes in feinern Verzweigungen blind enden. Sie haben eine gelbliche Farbe , sind oft, namentlich in der Nähe des Stammes , von stark gehäuften Pigmentflecken umgeben und meist mit Nahrungsflüssigkeit, oft auch init körniger Substanz von bräunlicher Farbe erfüllt, welehe durch die lebhaft peristaltischen Zusammenziehungen unaufhörlich hin und her getrieben wird. Bei geringerer Vergrösserung kann man leicht auf den Irrthum verfallen , diese Darmanhänge für die grösseren Gefässstämme des Schildes zu halten, und in der That haben auch Dana und Herrick beides nicht gehörig unterschieden, obgleich Jurine ihnen hier den richtigen Weg hätte zeigen können. Es scheint , als stehe diese Verzweigung des Darmkanals nicht ohne Beziehung zu der Respiration, wie wir weiter unten näher nachzuweisen versuchen werden. Um die Cirkulation zu studiren, möchte wohl kein passenderes Crustaceum als der Argulus gefunden werden. Die vollkommene Durchsichtigkeit des Kopfes, der Füsse , der Schilder , lässt alle Blutströmungen auf das Deutlichste erkennen, und nur die Undurchsichtigkeit des Leibes entzieht diesen Theil der Beobachtung. Die Fig. 10., nach längere Zeit hindurch fortgesetzten Untersuchungen entwor- fen , giebt die verschiedenen Blutströmungen an , und wenn sie nicht genau der Natur entspricht , so ist es nur deshalb , weil die Unzahl der kleinen Capillarge. DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. 9 fässe nicht gezeichnet werden konnten, sondern nur die Hauptströmungen ange- geben wurden. Das Herz (Fig. 1, 10.) bildet einen länglichen Schlauch , der in der Mittel- linie unmittelbar unter der hintern Hälfte des Kopfschildes über allen anderen Organen liegt. Man sieht am lebenden Thiere auf’s deutlichste die wellenförmi- gen Contractionen der Wände dieses Schlauches, wodurch das Blut nach vorn ge- trieben wird, und man unterscheidet leicht in allen durchsichtigen Partien des Thieres die Blutströmungen,, der grossen Menge rundlicher Blutkörperchen we- gen, welche die Gefässe erfüllen. An vielen Gefässen lassen sich deutliche Wan- dungen erkennen ; an andern Stellen, besonders an den Behältern, habe ich ver- gebens darnach gesucht, und das Blut schien hier wirklich nur in den Zwischen- räumen der Organe enthalten. Jurine hat unbegreiflicher Weise das Herz in die Keule, wo sich die Mundöffnung befindet , verlegt. Ich kann mir diesen Beob- achtungsfehler nur daraus erklären, dass das Herz wirklich in dieser Gegend, aber unmittelbar unter dem Kopfschilde liegt, und dass Jurine des Mangels aplanati- scher Oculare halber , die Tiefe , in welcher er seine Pulsationen auch von der Bauchfläche her durch die durchsichtigen Organe hindurchschimmern sah , nicht gehörig zu schätzen wusste. Von dem Herzen aus gehen einige Arterien direkt nach den Organen des Kopfes. Es scheint zuerst eine ungetheilte, mittlere Arterie zu existiren, welche sich theilt, um einen Gefässkreis um den Mund zu bilden , von, welchem aus dann verschie- dene Zweige nach dem Stachel, den Zahnstücken und den Augen ausstrahlen. In der Tiefe geht auch wahrscheinlich ein Seitenast nach dem Saugnapfe ab, des- sen Ursprung ich aber nicht sehen konnte. Wohl aber erkannte ich einen arte- riellen Strom , der , aus der Tiefe des Bechers hervorquellend , sich in zwei Aeste theilte, welche im Kreise um den Saugnapf herumliefen und an dem hintern Rande des Stieles hinabstürzten , um sich in einen grossen Behälter , weit geräu- miger als das Herz, zu ergiessen, welcher an der Anheftungsstelle des Saugnapfes, zwischen diesem und der Basis des ersten Fusses sich befand. In den gleichen Behälter ergiesst sich auch das von den Zahnstücken und Augen zurückkehrende Blut, welches in einer weiten Vene einen Bogen um den innern Rand des Saug- napfstieles beschreibt. Zu beiden Seiten des Hinterendes des Herzens gewahrte ich einige arterielle 2 - 10 BEITRARGE ZUR NATURGESCHICHTE Gefässe nach hinten laufen, welche wahrscheinlich vorn aus dem Herzen entsprin- gen und zu seiner Seite nach dem hintern Ende des Körpers verlaufen. Sie ver- einigen sich etwa in der Gegend des ersten Ruderfusses ; vor ihrer Vereinigung geht noch von der Arterie jeder Seite ein Ast für diesen Fuss ab, so wie vorher einige für den Fussstummel. Die vereinigte Arterie konnte ich nicht weiter ver- folgen ; doch scheint es, dass die Arterien der übrigen Ruderfüsse nicht unmittel- bar von ihr kommen, sondern von einer längs der Seite des Körpers hinlaufen- den Arterie. In jeden Fuss dringt ein Ast dieser Arterie ein, und zwar sind die Gefässe aller fünf Fusspaare in der Art angeordnet, dass die Arterien an ihrem vordern Rande hinlaufen, bis an das Ende des zweiten Gliedes gelangen, und dort umkehren, um längs des hintern Randes des Fusses zurückzukehren. Nie sah ich ein Blutgefäss in die Ruderglieder der Füsse eintreten , noch weniger in die Borsten und Stacheln derselben ; es können mithin die Füsse nicht als Respira- tionsorgane betrachtet werden. Ich habe nicht sehen können, wohin das aus den Füssen zurückkehrende Blut läuft, vermuthe aber , dass es ebenfalls sich in den erwähnten Behälter an der Basis des Saugnapfstieles sammelt. Das Ende der Körperarterie erscheint in der Mittellinie an der Schwanzbasis, läuft hier ungetheilt fort bis zu dem Einschnitt, trennt sich dann in zwei Aeste, de- ren jeder am innern Rande seines Blattes verläuft, umbiegt und längs des äus- sern Randes zurückkehrt , wahrscheinlich um mit dem von den Füssen zurück- kehrenden Venenblute sich zu vereinigen. Das in dem Behälter zwischen Saugnapf und ersten Fusspaare gesammelte Blut strömt durch eine grosse Anzahl Zweige über den Seitenschild nach hinten. Die Hauptarterie des Seitenschildes läuft längs des äussern, die Hauptvene längs des innern Randes , erstere von vorn nach hinten , letztere in umgekehrter Richtung, um unter der Brücke des Seitenschildes hindurch (D) in das Herz einzutreten. Un- zählige Capillarnetze vermitteln auf dem Seitenschilde den Uebergang des Blutes aus der Arterie in die Vene. Berücksichtigt man die grosse Vertheilung des Blutes durch vervielfältigte Ca- pillarnetze auf dem Seitenschilde, die Lage dieser Netze auf‘der unteren Fläche des Schildes, in unmittelbarer Nähe der Füsse, die beständige Bewegung der Füsse, welche, auch wenn das Thier ruht, durch ihr beständiges Schwingen einen steten Strom von frischem Wasser unterhalten, welcher in der Richtung von vorn DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. 14 nach hinten zwischen Seitenschild und Füssen durchstreicht , so wird man mir wohl beistimmen müssen , wenn ich den Seitenschild mit seinen Capillarnetzen für das Respirationsorgan halte, und die Füsse nur insofern für Hülfsorgane der Respiration, als ihre unaufhörliche Bewegung steten Wasserwechsel unterhält. Es wäre zu untersuchen , ob bei denjenigen schildtragenden Crustazeen , deren Respirationsorgane noch unbekannt sind, wie namentlich den Monoklen, Cypriden und deren Verwandten, der Schild nicht ähnliche Funktionen übernimmt. Diese Meinung scheint mir noch durch die Verzweigung der Darmanhänge in dem Schilde bekräftigt. Offenbar begünstigt diese Anordnung eine stete Wechselwir- kung der in dem Darmkanal enthaltenen Stoffe , welche in die Cireulation durch Endosmose übergehen, mit dem Respirationsmedium und auf diese Weise schnel- leren und kräftligern Umsatz. Ergänzen wir nun durch Supposition die fehlenden, nicht beobachteten Stücke des Blutlaufes , so würde sich dieser in folgender Weise herausstellen : Das Blut strömt aus dem Herzen durch Arterien in alle Theile des Körpers (beobachtet ), kehrt durch die Venen in einen grossen Behälter zurück , welcher keiner selbst- ständigen Bewegung fähig ist (nur theilweise vom Kopfe beobachtet) , strömt aus dem Behälter in das Respirationsorgan, das seitliche Kiemenblatt, den Seitenschild, und kehrt, durch unzählige Capillarnetze zu einer Vene gesammelt , in’s Herz zu- rück (beobachtet). Ist dem wirklich so , so stehen meine Beobachtungen am Argulus in schönem Einklang mit denen von Audouin und Milne Edwards, nach welchen auch bei andern Krebsen, besonders den Dekapoden, das Blut aus dem Herzen in den Kör- per getrieben wird, das venöse Blut sich in Behältern sammelt, aus diesen in die Kiemen strömt und von den Kiemen in das Herz zurückkehrt. Die Bewegungsorgane anbelangend, so bestehen diese, wie schon bemerkt, aus einem Paar Saugnäpfen, einem Paar Fussstummel und I Paar Ruderfüssen. Die Saugnäpfe sind becherförmige Organe, auf kurzen massigen Stielen stehend, und das Thier bedient sich ihrer, um sowohl an festen Gegenständen ‚als auch an der Oberfläche des Wassers sich fest zu halten. Der Becher des Saugnapfes (0) besteht aus einem ziemlich breiten , zierlich ge- franzten Randsaume, welcher auf dem hornigen, kreisförmigen Streifen befestigt ist. Die Struktur des Randsaumes ist äusserst nett. In regelmässigen Abständen 123 BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE stehen keltenartige Reihen verhornter Zellen, wie Radien nach aussen laufend, zwischen welchen ein weicheres Gewebe angehäuft ist; den äussersten Umkreis bilden spitzige, lappenartige Franzen, deren etwa sechs in dem Zwischenraume zweier Zellenreihen stehen. Auf dem Umkreise des Randsaumes habe ich 65 Zel- lenreihen gezählt. Die Höhle des Saugnapfes ist ziemlich tief und von den ansehnlichen Muskeln erfüllt, welche aus dem kurzen, der Verlängerung und Einziehung fähigen Stiele aufsteigen , und an dem Hornringe (p), welcher den Randsaum trägt, sich an- setzen. Der Stiel (q) ist von einer lederartigen Haut umhüllt, welche bei der Zu- sammenziehung Falten wirft und an dem vordern Rande eine Kreisfalte (r) bil- det, welche das vordere Ende des Bechers umgiebt,, und den Randsaum , wenn er sich beim Festhalten anheftet, von oben deckt. Jedoch ist diese Kreisfalte nicht so breit als der Randsaum. Die Bewegungen des Ansaugens lassen sich auf das Deutlichste beobachten. Beim Schwimmen trug das Thier die Saugnäpfe halb eingezogen, den Randsaum nach innen gebogen, etwa wie Fig. 6. darstellt. Wollte es sich anheften, so brei- tete sich der Randsaum tellerförmig aus (Fig. 2. 7.), legte sich mit den Franzen platt an, und die in der Höhle des Bechers befindlichen Muskeln zogen sich zu- sammen und hildeten so den leeren Raum. Auf gleiche Weise entfaltete das Thier oft an der Oberfläche des Wassers seine Saugnäpfe und wurde so an dieser schwimmend getragen. Die Füsse des ersten Paares (1) sind zwar weit dicker , aber kürzer und weni- ger beweglich als die vier Schwimmfüsse. Jeder besteht aus fünf Gliedern, deren erstes kurz und dick , auf der untern Seite eine Hornplatte mit drei nach hinten gerichteten Zähnen und an dem vorderen Rande eine rauhe Platte trägt , mit vie- len feinen Spitzen besetzt, ähnlich den Bürstenzähnen mancher Fische. Das zweite Segment, von konischer Gestalt, trägt an seinem vorderen Rande eine ähn- liche rauhe Platte, und die drei folgenden Segmente, welche eylindrisch sind und an Länge abnehmen, je weiter nach aussen sie sind, zeigen sich an dem ganzen vorderen Rande mit solchen feinen Spitzen besetzt. Der ganze Fuss ist Sförmig gebogen , überragt nicht den äussern Schildrand und bewegt sich nur in gerin- gem Spielraum nach vorn und hinten. Das Thier bedient sich seiner zum Aus- putzen des Saugnapfes und zum Entfernen fremder Körper aus der Höhle desselben. DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. 15 Die vier Paare der Schwimmfüsse (2—3.) sind nach einem gemeinsamen Plane gebaut; die letzten Artikel, die Ruderanhänge , sind doppelt. Doch bieten sie einige speeielle Verschiedenheiten dar. Der erste und zweite Schwimmfuss sind einander fast vollkommen gleich. Jeder besteht aus zwei eylindrischen , mit ein- ander articulirenden Basalgliedern , deren letztes ein doppeltes , nach aussen ge- richtetes Ruderglied trägt ; das untere Ruderglied ist etwas länger als das obere. Beide überragen den Rand des Seitenschildes bedeutend, und sind auf beiden Sei- ten mit langen steifen Borsten besetzt, welche wieder feine Haare tragen (Fig. 8.). Ausser diesen Rudergliedern trägt aber das äussere Basalglied der beiden ersten Füsse einen nach hinten gerichteten , säbelförmigen Anhang , welcher , wie die Ruderglieder, mit Borsten und Haaren besetzt ist. Dem dritten Schwimmfusse (li) fehlt dieser Anhang , sonst ist er durchaus den beiden vordern gleich; doch ist jedes seiner Ruderglieder nicht aus einem Stücke, sondern aus zweien zusammengesetzt. Der letzte Fuss endlich (5) weicht von den andern durch die Kürze seines er- sten Basalgliedes ab, welches in eine nach hinten vorspringende Ecke ausgezogen ist. Diese Ecke kann man auch bei der Ansicht des Thieres von der Rückenfläche aus, zwischen Schwanz und Seitenschild vorspringend sehen. Das zweite Glied ist an der Basis angeschwollen und beide Basalglieder mit steifen Stacheln ohne Haare besetzt. Das Ruderglied ist doppelt, und wie bei den vorigen Füssen jeder Ast desselben in der Mitte mit einem Gelenke, Stacheln und Haaren versehen. Die Ruderfüsse sind in steter, von vorn nach hinten schwingender Bewegung. Selbst wenn das Thier mit den Saugnäpfen sich festhält, ruhen sie keinen Augen- blick , und man muss es tödten, um die Form dieser Füsse genauer studiren zu können. Jurine glaubt in den Füssen das Respirationsorgan zu sehen. Allein so sehr auch die vielen Haare und Borsten an solche Bestimmung glauben machen _ könnten , so widersetzt sich doch hier der Umstand, dass die Blutgefässe nur in die Basalglieder, nicht aber in die Endglieder und am allerwenigsten in die Bor- sten und Haare sich fortsetzen. Ein Respirationsorgan aber ohne Blutgefässe kann nicht gedacht werden, und ich glaube oben hinlänglich dargethan zu haben, dass die Füsse nur als Hülfsorgan betrachtet werden können, bestimmt, einen steten Wasserzufluss zu unterhalten. Was die übrigen innern Organe betrifft, so sind meine Untersuchungen hier 14 BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE nicht so erfolgreich gewesen, als ich gewünscht hätte. Das Gehirn ist leicht zu finden ; es besteht aus drei, wie ein Kleeblatt gestellten hellen Blasen , deren zu- sammenlaufende Spitzen schwarzes Pigment und ausserdem eine Anzahl hellerer kleinerer Bläschen enthalten, welche namentlich in der vordern Blase gehäuft sind. Das Ganze liegt in einem hellen Raume eingeschlossen , unmittelbar unter dem Kopfschilde, und ist in Fig. 11. unter sehr starker Vergrösserung dargestellt. Nervenfäden , welche von diesen Organen ausgingen , konnte ich nicht bemer- ken, obgleich Dana und Herrick deren nach Augen , Antennen ete. gehend ge- sehen haben wollen. Die bedeutende Anhäufung schwarzen Pigments, in Form rundlicher Flecke, an dem ganzen Leibe, so wie die intensiv orangegelbe Farbe des Vorderleibes, welche nach hinten allmählig in schwefelgelb und weiss überging , machte den Körper undurchsichtig. Ich habe indessen die büschelförmigen Ovarien leicht er- kennen können, welche eine grosse Menge oyaler, heller Eier trugen, in welchen ich zwar Keimbläschen leicht, Keimflecke aber nur mit Mühe entdeckte (Fig. 12.). Fasse ich die hier angeführten Beobachtungen zusammen, so dürfte die ge- nauere Beschreibung der Mund- und Bewegungswerkzeuge , der Struktur des Schildes und der Saugnäpfe , die Schlichtung der zwischen Jurine und Dana ob- waltenden Widersprüche hinsichtlich der Lage des Herzens und des Mundes , so wie endlich die detaillirte Untersuchung der Cirkulation und die Bestimmung des Respirationsorganes,, den Zoologen und Anatomen ein nicht unwillkommener Bei- trag sein. DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. 15 ERKL/ARRUNG DER FIGUREN. Fig. 1. Das Thier vom Rücken aus gesehen bei sechzehnfacher Vergrösserung. Fig. 1a. Natürliche Grösse. Fig. 2. Ansicht der Bauchfläche. Vergr. 16. Fig. 3. Rechtes Zahnstück von unten. Fig. %. Hornnägel des Schildes. Vergr. 110. Fig. 5. Mundstachel und Keule. Fig. 6. Saugnapf, von der Seite gesehen, wie er beim Schwimmen getragen wird. Vgr. 160. Fig. 7. Randsaum des Saugnapfes. Vgr. 110. Fig. 8. Ruderfuss des ersten Paares. Vgr. 60. ?Fig. 9. Seitenanhänge des Darmes. Vgr. 240. Fig. 10. Ansicht des Thieres von unten, mit Bezeichnung der Gireulation. Vgr. 16. Fig. 11. Gehirn. Vgr. 110. Fig. 12. Eier. Vgr. 240. Die Bedeutung der Buchstaben ist für alle Figuren dieselbe. A. Kopfschild. B. Seitenschilde. D. Brücke der Seitenschilde. E. Augen. F. Zahnstück. G. Stachel. H. Saugnäpfe. I. Leib. K. Schwanz. L. Gehirn. M. Herz. N. Eier. ©. Blutbehälter. a. Quergelenk des Kopfschildes. b. Furche zwischen Kopf und Seitenschild. 416 $ BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE c. Leiste des Kopfschildes. f. Hakenzahn. g. Oberer Hornzahn. h. Unterer Hornzahn. i. Palpe. k. Antenne. aspilze m. Scheide des Mundstachels. n. Keule n!! n!! ete. Mundtheile. o. Randsaum \ p. Hornring g. Stiel r. Kreisfalte s. Zellenreihen des Saugnapfes. t. Franzen / u. Keimbläschen der Eier 1—5. Fusspaare. DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN. 17 I. Cyclopsine alpestris. Diese neue niedliche Art von Monokeln fand ich am 21. August 182 in zahl- reicher Menge in einem Wasser, welches an den Felsen des Abschwunges , im Hintergrunde des Aargletschers, in einer absoluten Höhe von etwa 8500 Fuss ge- sammelt worden war. Die kleine Lache ward aus einer Schneeansammlung in bedeu- tender Höhe genährt, und eine Menge grüner Algen wucherten in ihr. Bei nähe- rer Untersuchung fielen mir eine grosse Menge kleiner ziegelrother Punkte auf, welche fast an der Grenze der dem blossen Auge sichtbaren Grösse waren, und mit grosser Behendigkeit in dem Wasser umherschwammen. Das stossweise Schwimmen liess auf einen Monokel schliessen, und zu meiner grossen Freude sah ich, als ich die Thierchen unter das Mikroscop brachte, dass die meisten sich gerade in Gopulation befanden. Sie wurden auf dem Platze gezeichnet, beschrie- ben und bei Vergleichung der Autoren fand sich’s, dass ich wirklich eine neue Art Monokeln vor mir gehabt, welche in das Genus Cyelopsine von Milne Edwards gehört. Das Vorkommen dieser Art ist darum so besonders merkwürdig , weil sie. an der Schneegränze in Gewässern lebt , welche wohl nie über 2° erwärmt werden, und nur während 3 oder Monaten des Jahres fliessen, während der übri- gen Zeit aber durchaus erstarrt sind. Der Körper des Thieres ist fast walzenförmig, vorn breiter, allmählig sich ver- schmälernd nach hinten. Der Cephalothorax, in Form eines Schildes, beträgt etwa ein Drittel der ganzen Länge ; ausserdem unterscheidet man 5 Körpersegmente, deren ersteres ganz von dem Kopfschilde überdeckt ist und nur an der Unterfläche des Körpers vorspringt,, und vier Schwanzsegmente. Jedes Körpersegment trägt einen borstigen einfachen Schwimmfuss mit deutlicher Gliederung und langen Endborsten. Die Füsse nehmen von vorn nach hinten gleichmässig an Länge ab. 3 18 BEITRAEGE ZUR NATURGESCHICHTE Nahe dem Rande des Gephalothorax steht auf der Mitte der obern Fläche das ein- fache rundliche Auge. Zwei Paar Äntennen , die vorderen etwa so lang wie der Gephalothorax und bei beiden Geschlechtern verschieden gebildet ; die hinteren an beiden Geschlechtern gleichförmig eingebogen , aus zwei Gliedern bestehend, und an dem Endgliede mit zwei langen steifen Borsten versehen. An dem Munde zwei oder drei Paar seitlicher Kaufüsse, welche einen starken Vorsprung nach unten machen. Das hinterste Paar derselben besteht aus drei rundlichen Gliedern, mit einer starken Borste am Ende und ist hakenförmig nach vorn gebogen, während die hintere Antenne sich ihm entgegen nach hinten krümmt. Die an- dern Kaufüsse sind blattförmig und ebenfalls an der Spitze mit Borsten versehen. Die Farbe ist rosenroth , mit lebhaften karmoisinrothen Flecken längs der obern Körperfläche ; die Färbung des Mannes ist stärker als die des Weibes. Die Geschlechtsverschiedenheiten sind sehr bedeutend und bestehen in Fol- gendem : Bei dem Männchen sind die vorderen Antennen aus zwei Theilen zusammenge- setzt, welche knieförmig gebogen sind. Am hintern Theil zählte ich 6, am vor- dern 3 Glieder. Das 6te Glied scheint eine Art Kugelgelenk zu sein, auf welchem das vordere Ende eingeklappt werden kann. Meist wird die Antenne so getragen, wie in Fig. 1. dargestellt, nie erscheint sie gerade. Zum Fangen des Weibchens bei der Begattung wird sie nach innen umgeklappt und fasst so den hintern Kör- peranhang des Weibchens. Der hinterste Schwimmfuss ist einfach und borsten- förmig. An dem letzten Schwanzsegmente, welches gespalten ist, stehen zwei lange gekrümmte Borsten , fast so lang als der ganze Körper, auf deren äusserer Seite sich noch eine kleinere, gerade findet. Den hintern Körpertheil trägt der Mann nach oben gekrümmt. Das Weibchen ist um ein bedeutendes grösser, breiter und dicker als der Mann. Die vordern Antennen sind einfach, walzenförmig ohne Kniegelenk , mit Borsten besetzt. Der hinterste Schwimmfuss (Fig. 11.) ist blattförmig breit, und haupt- sächlich , wie es scheint, dazu bestimmt, den Eiersack zu tragen. Die langen Schwanzborsten fehlen , statt dessen finden sich zwei kurze Anhänge , ganz ähn- lich in ihrer Form den hintern Füssen der Raupen, an welche das Männchen sich bei der Begattung anklammert, Der Eisack , den ich bei einem einzigen Indivi- duum sah, war einfach , enthielt nur zwei. verhältnissmässig ungeheuer grosse DER SCHWEIZERISCHEN CRUSTACEEN . 19 Eier und war carmoisinroth gefärbt. Das Weibchen trägt den Körper ge- streckt. Bei der Begattung fasst das Männchen mit dem knieförmig eingeklappten Fühl- horne das Weibchen an einem der hintern Körperstummel und klebt ihm einen Samenschlauch an die Vulva, ganz in der Art, wie Siebold dies Verfahren bei Cy- clopsine castor beschrieben hat. Von innern Organen, konnte ich sehr leicht den cylindrischen Darmkanal, der an dem Cephalothorax eine Einschnürung zeigte, und oft mit gefressenen grünen Algen erfüllt war, so wie das gelbbraune, darüber gelegene Ovarium erkennen. Unter dem hintern Rande desCephalothorax sah man das deutlich pulsirende Herz. Unsere neue Art kommt dem Cyeclopsine staphilinus am nächsten, unterscheidet sich aber von diesem durch die Form der hintern Antennen, welche bei unserer Art zweigespalten , bei jener einfach sind, durch den blattförmigen Hinterfuss, Mangel von Schwanzborsten beim Weibchen, und die verschiedene Farbe des letz- tern, so wie durch den nur wenige Eier enthaltenen Eisack und die Form der vordern Antennen beim Manne. Fig. 1. Das Männchen von oben. Fig. 2. Das Männchen von der Seite. Fig. 3. Das Weibchen von der Seite. Fig. 4. Das Weibchen von unten. Fig. 5. Päärchen in Copulation. Fig. 6. Hinterster Kaufuss. Fig. 7. Vorderer Kaufuss. Fig. 8. Zweite Antenne. Fig.9. Vor- dere Antenne des Mannes. Fig. 10. Vordere Antenne des Weibchens. Fig. 11. Hinterster Sehwimmfuss desselben. ade a is ae und ia bs hai den lg rote 1b Malte a Pr ii nardars! / er SR. a Ike sung Yan? R her Aula, welehe 4 aa aodah "sb KERPEN BENIRENENEN hints ade dos, air arts hi To) han a "asahadts EEE ERSTEN "od era PEN I iR... Wiolk Beren! fr erkd a cite ii De RU: "NOV T9AR pie ehe Kr er en aß abet Ta Mast he herbei ee a bar ro wi wis w } u N n 2 Audi & ke sp ö Ash. herikt ol ae Br ’ . W; ü \ > elr I \ suche, aleine-Ä; t iii log % ie HH weh L E27 E ar Ve DlByersappk wer a Beie ind 7 Ant ITTIERR ne ; nr bo a ! he 38 Ei b uch if $ cs . r , ’ r ’ k Be: ET £ ‚gi PET "sh, aor aocioriätf a M ‚ai en UV. ‚nöiloanälh ER r 7 „„soitelugodmi,nodnänl,e Ga, aan nadadin asll ‚dei, ‚aiad, | ao, ai „uud MiowN, ‚8, yil eos asıabro‘ . Fat auei „ m Br Hr An 5 BE: anal. it ‚908 ‚enod ai anh soaaıgl. neh! Di zart ET, $ SS Fu | er Be ddl a FERN us, »; ihr 2 y yi dir 2 -. 2 3 ns & ut . " N n r j TS \d Merl . i I ı I e, ı 7 | " . f \ N Ä fin nr: y “De SR A Sonrel, dap les dess.duD? C’Vogt = = = Lirh. de Nicoler et Thea & Neucharel Tont del. H-Nievlet =< Uvclopsine alpestris Tab.?2. ELROONERE ANATOMIE DER LINGULA ANATINA. D' 0. VOGT. ANATOMIE DER LINGULA ANATINA VON D'. GC. VOGT. Cuvier hatte in einer seiner ersten Abhandlungen in den Annalen des Museums eine Anatomie dieses Thieres gegeben, die er nach zwei Exemplaren, eines aus der Seba’schen Sammlung, das andere von Brongniart,, gemacht hatte. Den Stiel, womit die Muschel an Felsen angekettet ist, beschreibt er nur un- vollkommen , nennt ihn halbweich , von einer ringsfaserigen Membran umgeben, und zweifelt an seiner willkührlichen Contractibilität. Er erwähnt ferner die Ci- lien des Mantels, die an demselben angehefteten Kiemen und den Gefässver- lauf zu denselben und beschreibt dann die spiralförmigen Arme, welche er denen der Sepien vergleicht, indem er sie als Tast- und Greiforgane schildert. Die Mus- keln beschreibt er nicht einzeln , sondern sagt nur , dass die schiefen dazu dienen müssten , die beiden Schalen auf einander zu verschieben , während die queren dieselben schlössen. Die Schalen würden durch Ausstrecken der Arme geöffnet. Der Darm sei einfach, gleichmässig weit, durchaus nicht in Abtheilungen getheilt, der Mund unbewaffnet, der After in einer kegelförmigen Erhebung zwischen den beiden Mantelblättern gelegen. Die vorderen Drüsenmassen in der Nähe des Oesopha- gus, die ihre Ausführungsgänge in diesen zu haben schienen, deutet er als Speichel- 1 2 ANATOMIE drüsen ; die andern. welche den Darm umgeben und deren Ausführungsgänge er nicht sah, als Leber, Lage, Gestalt und Gefässe der beiden Herzen beschreibt er genau ; über das Nervensystem erklärt er sich nur sehr unbestimmt. Geschlechts- organe fand er nicht. Owen in seiner Anatomie der Brachiopoden *) giebt nur wenige Bemerkungen über Lingula Audebardi; er bestätigt im Allgemeinen die Resultate Cuvier’s, hält aber die Speicheldrüsen desselben für Theile der Leber und macht auf besondere Bläschen längs der Kiemengefässe des Mantels aufmerksam , welche er den Kie- menblasen der Terebrateln und Orbikeln gleichstellt. Doch sind seine Beobach- tungen über die beiden letztgenannten Gruppen auch für die Anatomie der Lin- gula sehr wichtig , indem er stets Sorge trägt, eine Parallele zwischen den Grup- pen der Brachiopoden zu entwickeln. Mir stand nur ein einziges, aber grosses wohlerhaltenes Exemplar von Lingula analina zu Gebote, welches ich Agassiz’s Güte verdanke. Der Stiel, welcher die Muschel an die Felsen heftet, ist bei Ling. anatina oben am schmalsten und verbreitert sich allmählig gegen die Schale hin. Da er weit dicker als die Schale ist, so bietet er an seiner Basis einen dreiseitigen Ein- druck dar, in welchem die Schalenspitzen , welche er überdeckt, gleichsam vergraben liegen. Er besteht aus zwei wesentlich verschiedenen Theilen, der äus- seren Hornscheide und der in derselben enthaltenen Muskelmasse. Man sieht dies Verhältniss deutlich auf einem Durchschnitte des Stieles, wie Fig. 2. ihn darstellt. Die Hornscheide ist ein allmählig sich verjüngender hohler Kegel, welcher seit- lich zusammengedrückt ist. Ihre Dicke ist ziemlich ansehnlich, sie ist bei meinem Exemplare fast knorplich hart, wahrscheinlich aber im Leben weicher und mehr gallertartig. Sie besteht aus ziemlich dicken , entweder im Ring oder wahr- scheinlich in einer Spirale mit sehr niedriger Elevation angelegten, spröden und brüchigen Fasern , welche in einzelne Bündel vereinigt scheinen (Fig.5). Gegen die Schale hin nimmt die Scheide an Dicke zu ; die Schalenspitzen sind dagegen ganz in ihr eingegraben und im Schlosse selbst endigt sie allmählig , indem sie in dem Winkel, welchen die beiden Schlosshälften bilden , angeheftet scheint. *) Schriften der Zoologischen Gesellschaft von London , 1835. C7 DER LINGULA ANATINA. 3 Die in ihrem Innern befindliche Muskelmasse ist von einer sehr dünnen und zarten Haut umkleidet, welche unter dem Microscope aus einzelnen breiten, von dünneren Zwischenräumen getrennten Bändern zusammengesetzt erscheint (Fig. !.), welche ebenfalls eine quere ringartige Anlagerung haben und so schon von aussen das quergestreifte Ansehen des Stieles bedingen. Die Muskelmasse selbst endlich be- steht aus einzelnen, mit einander communicirenden Bündeln (Fig. 5.), welche alle der Längsrichtung des Stieles folgend, an der inneren Fläche der genannten dün- nen Haut angeheftet sind, und ununterbrochen von einem Ende des Stieles zum andern sich fortsetzen. Sie befestigen sich endlich an den inneren, einander zuge- wandten Seiten des Schlosses. Unter dem Microscope untersucht , zeigen sie sich aus einer Menge paralleler, dünner Fäden zusammengesetzt, welche ziemlich den einzelnen Muskelfäden der unwillkührlichen Muskeln höherer Thiere gleichen. (Fig. 6.) Es geht aus dieser Structur des Stieles hervor, dass derselbe contractil ist und zwar willkührlich eontractil, wie die vorhandene bedeutende Muskelmasse in sei- nem Innern beweist. Zugleich aber müssen, ihrer Anheftung nach, die Muskel- fasern bei ihrer Zusammenziehung nicht nur den Stiel verkürzen, sondern auch die Schale ein wenig öffnen, indem sie die beiden, einander zugewandten innern Flächen des Schlosses einander näher bringen. Der Mantel wird sichtbar, sobald man die verschiedenen Schalenmuskeln durch- schnitten und die Schalen abgelöst hat. Die an ihm befestigten Cilien stehen etwas weniges über den Rand der Schale hervor. Seine Form ist genau die der Schale, Fig. 11. zeigt ihn von der rechten, Fig. 7. von der linken Seite. Man kann leicht an ihm 2 Theile unterscheiden, die freien Blätter, deren jederseits eines den gan- zen Umfang des Thieres umgiebt, und den befestigten Theil , welcher nur eine dünne, durchsichtige, die Eingeweide deckende Haut bildet, durch welche diese letzteren durchscheinen. Die Structur des befestigten Manteltheiles ist höchst ein- fach ; es ist eine gleichförmig über die Eingeweide ausgespannte, aus zellgewebi- gen Fasern bestehende Membran , welche an den Seitenwänden der Leibeshöhle überall befestigt ist und von da aus als Ciliarmembran der freien Blätter sich fortsetzt. Diese letztern sind, wie aus der Form der Muschel und ihrer Eingeweidehöhle her- vorgeht, vorn, hinten und oben nur sehr schmal und wenig gelöst, dagegen nach N ANATOMIE unten, wo die Fangarme zwischen ihnen verborgen sind , mögen sie etwa ein Drittel der Länge der Muschel einnehmen. Doch ist zu bemerken , dass das Blatt der rechten Seite, wo die grossen untern Schalenmuskeln sich anheften, nicht so frei sind, als auf der linken. Schon auf der äusseren Fläche des Mantels bemerkt man schöne regelmässige Zeichnungen (Fig. 7, 11.), noch schöner treten diese hervor, wenn man ein Mantelblatt aufhebt (Fig. 8.). Man sieht dann, dass diese Zeichnungen durch Gefässe bedingt sind , welche von beiden Seiten aus grossen Stämmen entspringen, deren auf jedem Mantelblatte zwei sich befinden, und welche, schief nach unten laufend , etwa die Form eines Y beschreiben. Nach aussen hin gehen die Gefässe in weissliche Blasen über, welche in regelmässiger Reihe längs des Mantelsaumes sich hinziehen (Fig. 8.). Ausser diesen, dem Respirationssy- steme angehörigen Organen sieht man auf dem Mantel noch einen Saum längs des Randes sich hinziehen, und von diesem Saum bis zum Rande denselben in zwei Blätter getheilt, zwischen welchen die Cilien hervorstehen. Zerrt man mit der Pincette etwas an diesen Blättern , so theilen sie sich in der ganzen Länge des Mantels, bis zum Hauptgefässstamme, und man überzeugt sich so, dass der Mantel aus zwei Blättern besteht , einem äussern , dem Mantel der Acephalen entsprechenden, welches wir das Ciliarblatt nennen wollen, und einen inneren , demselben nur leicht angehefteten , dem Kiemenblatte. Das Ciliarblatt (Fig. 15.) ist die unmittelbare Fortsetzung des die Eingeweide um- hüllenden Sackes. Es ist etwas länger als das Kiemenblatt und steht um dasselbe als Saum hervor. Seine nähere Bildung ist folgende: Der über das Kiemenblatt her- vorstehende Saum , welchen Owen den die Schale secernirenden Theil des Man- tels nennt, ist an seinem äussersten Rande etwas verdickt und entsteht deutlich da- durch, dass das Ciliarblatt am Rande sich umschlägt, um sich mit dem Rande des Kiemenblattes zu vereinigen. Schneidet man den durch dieses Umschlagen gebil- deten Kanal auf, so sieht man ihn mit Muskelfasern erfüllt und unter dem Miero- scope zeigen sich diese Muskelfasern genau so wie die im Stiele befindlichen ge- bildet. Es gehen diese Fasern von der Vereinigungsstelle der beiden Blätter gerade nach aussen und verflechten und verwirren am Rande sich mit einander , indem sie meistens sich umschlagen , wie ihre Umhüllungshaut selbst (Fig. 15e.). Durch dieses Verhältniss wird die Verdiekung des Randes bedingt. Die Vereinigung der beiden Blätter ist durch das von Owen entdeckte Mantel- DER LINGULA ANATINA. 5 gefäss bedingt, welches längs des ganzen Randes des Mantels verläuft und wie es scheint, mehr eine Art Sinus, als ein eigentliches Gefäss ist (Fig. 15d.). Unmittel- bar hinter demselben beginnt der Ciliarapparat, welcher aus häutigen Röhren, von Längsmuskeln umgeben, zwei dem Randgefässe parallelen Quermuskeln und den in den Röhren steckenden Gilien selbst zusammengesetzt ist. Die Giliarröhren (Fig. 155, Fig. 15a.) nehmen den ganzen Raum zwischen dem Ende der Kiemen und den Randgefässen ein. Sie sind etwas weiter, als die darin stek- kenden Borsten, deutlich von einer eignen, zarten, gekräuselten, aber wie’s scheint, längsstreifigen Haut gebildet. Sie sind fest an das Ciliarblatt, nur locker an das Kiemenblattgeheftet, undüberall von zarten Muskelfasern umgeben, welche dieselbe Richtung wie sie, d. h. von innen nach aussen haben, und sich selbst noch weiter als die Röhren , verschieden verwebt, auf dem Giliarblatte anheften (Fig. 13.). Bei der Trennung der Blätter durch Zerren bleiben die Röhren an dem CGiliar- blatte hängen, während das Kiemenblatt nur ihre Eindrücke zeigt (Fig. 15.a.). Längs des ganzen Randgefässes des Maniels erstreckt sich eineziemlich ansehnliche Muskelmasse (Fig. 15c.), deren Fasern in der Richtungdes Mantelsaumes laufen, mit- hin diejenige der Ciliarröhren in rechtem Winkel kreuzt. Sie umfasst die offenen, äusseren Enden der Ciliarröhren und ist überall an dieselben angeheftet. Eine zweite ihr ganz ähnliche Muskelmasse, von ihr durchaus paralleler Richtung, umfasst die innern Enden der Ciliarröhren, läuft mithin längs der Grenze der Kiemenblasen (Fig. 15 a.). Die Cilien selbst sind lange, spröde, fast glasartig springende Borsten von ziem- licher Länge, welche zur Hälfte ihrer Länge in den Ciliarröhren stecken, und mit- hin nur etwa mit einem Viertel aus der Schale hervorragen. Unter dem Mieroscope gleichen sie fast einem Rohrschafte. Es sind hohle, längsrippige Röhren, welche, wie ein Equisetum-Stengel, eine Menge Querabtheilungen besitzen, was dem ganzen Schafte ein geringeltes Ansehen ertheilt. Am breitesten sind die durch diese Ringe abgetheilten Glieder da, wo auch der Schaft selbst am dicksten ist, nämlich am äussern Ende der Röhre , wo die Cilie aus derselben hervortritt ; der Schaft ver- jJüngt sich aussen, indem zugleich die einzelnen Glieder immer schmäler werden, und endigi so mit einer ziemlich dünnen Spitze. Der in der Röhre steckende Theil der Gilie verjüngt sich ebenfalls nach seinem Ende zu; doch nicht so bedeutend, als gegen das äussere Ende hin ; man bemerkt jedoch nur in der Nähe des Rand- 6 ANATOMIE gefässes noch einige sehr nahe gerückte Andeutungen von Gliederung ; der Rest des in der Röhre steckenden Schaftes ist ungegliedert, aber noch deutlich längsge- rippt und zugleich auffallend weicher und biegsamer, als der äussere Theil, welcher, wie schon gesagt, sehr spröde ist und wie Glas beim Biegen springt (Fig. 15 f). Es scheinen sich die Cilien der Ling. anatina dadurch von denen der vonOwen beschrie- benen Brachiopoden zu unterscheiden, dass keine Spitzen und Stacheln an den Thei- lungsringen vorhanden sind, sondern dass die ganze Oberfläche der Cilie glatt ist. Die ganze Structur des Ciliarblattes läuft demnach darauf hinaus, nebst der Decke über die Eingeweide einen sehr beweglichen Borstenapparat im ganzen Um- kreis des Thieres darzustellen, der vielleicht zur Erregung von Wirbeln im Was- ser behülflich sein mag. Zugleich mögen die Cilien Tastorgane sein, ähnlich wie die Barthaare der Säugethiere zum Beispiel, welche ebenfalls nicht durch ihre eigene Substanz fühlen, sondern durch ihre Bewegung der sie einschliessenden Scheide eine Empfindung des entgegenstehenden Körpers zuleiten. Das Kiemenblatt des Mantels ist, wie schon bemerkt, nur an dem Randgefässe desselben und an dem Hauptgefässstamme der Kiemen an das Ciliarblatt geheftet und wie schon bemerkt , etwas kleiner als dieses, da es nur bis zum Randgefässe reicht und mithin von dem äusseren umschlagenen Saume des Ciliarblattes über- ragt wird. Es ist äusserst niedlich und schön gezeichnet durch die Kiemen und die mannigfaltigen Gefässverzweigungen , welche es trägt. Es entstehen diese Verzweigungen auf jeder Seite auszwei grossen Hauptstämmen, welche, die beiden der vorderen Hälften aus dem vorderen, die hinteren aus dem ent- sprechenden hinteren Herzen entspringen (Fig. 10.). Da die beiden Herzen dem Mantelsaume ziemlich nahe in der Leibeshöhle liegen, so sind auch im Anfang die Gefässstämme (Fig. S und 111.) ziemlich weit von der Mittellinie entfernt, laufen dann convergirend gegen diese hin und etwa in der Hälfte ihres Laufes werden sie der Mittellinie fast parallel, so dass die beiden Gefässe eines seitlichen Kiemen- blattes etwa ein Y darstellen , dessen Fuss getrennt wäre. Untersucht man diese Gefässe etwas genauer , so sieht man bald , dass sie, wie etwa die Gefässe der Schlangen von Lymphgefässen , von einem helleren Raume umgeben sind , wel- cher allen Verzweigungen, so klein sie auch sein mögen, gleichmässig folgt, und deutlich einen hohlen Kanal darstellt, in welchem die Gefässe concentrisch einge- schlossen sind (Fig. 141,15 b.). Ja es scheint sogar, als wenn die Zweige, innere DER LINGULA ANATINA. 7 wie äussere, welche von dem Hauptstamme abgehen, nicht aus ihm, sondern nur aus diesem umgebenden Kanal abgingen ; wenigstens sah ich stets erst von der Stelle der Biegung an die Zweige direkt mit dem Hauptstamme zusammenhängen, während vorher , so lange die beiden Stämme noch convergiren, dieselben stets nur bis zu dem Kanale reichten (Fig. 1/.). Doch könnte dies auch nur davon ab- hängen, dass vielleicht durch Zerrung die Gefässe abrissen. Nach innen gegen die Mittellinie hin ist die Gefässvertheilung sehr einfach. In regelmässigen Zwischenräumen gehen ziemlich dieke Zweige ab, welche oben schief nach unten , unter der Biegung schief nach oben verlaufen und deren letzte anfangs gerade nach innen gehen, bald aber sich nach unten drehen und der Mit- tellinie parallel laufen (Fig. 4/1.). Nur wenige dieser Gefässe sah ich Nebenzweige abgeben ; die meisten zeigen nicht die mindeste Spur einer Theilung und scheinen blind zu endigen (Fig. 4!1.), ebenso wie der Hauptstamm. Nach aussen gegen den Mantelrand hin ist dagegen die Vertheilung der Gefässe eine andere. Auch hier zwar enspringen die Hauptäste in ziemlich gleichen Zwi- schenräumen und die drei oder vier letzten verhalten sich ganz wie die auf der innern Seite entspringenden. Allein die folgenden zeigen eine sehr auffallende , Bildung. Es sind 40 bis 12 ziemlich ansehnliche Stämme , welche schief nach aussen verlaufen und von dem hellen Umgebungsgefässe ebenfalls umschlossen sind. Dieses ist jedoch viel weiter , als bei den innern Aesten,, und fast wie ein Ja- bot an vielen Stellen gekräuselt, und schwillt in der Nähe des Mantelsaumes zu einer ansehnlichen, blasenförmigen Erweiterung an. Der in ihm enthaltene Stamm verzweigt sich auf der Innenfläche dieser Blase in mannigfache Aeste, welche selbst Anastomosen bilden. Je zwischen zwei solcher blasentragenden Stämme befindet sich meist ein feinerer, wie’s scheint, ebenfalls in die Blase eindringender Zweig. Weiter nach oben scheinen die Blasen in einen kontinuirlichen Raum zu ver- schmelzen, in welchem sich die Stämme verzweigen, und dann fehlen auch diese Zwischenzweige. Aus den Blasen tritt hie und da ein Gefäss in den Muskelsaum des Kiemenblattes (Fig. 1l.). Das Blatt selbst, welches diese Gefässverzweigungen trägt, ist, wie das Giliarblatt, aus’einfachen Fasern, Zellgewebe ähnlich, zusammen- gesetzt und nur sein Saum ist abweichend gebildet. Längs des Randgefässes sieht man an ihm sehr schöne Capillargefässe , vielfach untereinander gewunden, fast ‚wie die Wurmgänge eines gefressenen Holzes. Darunter die Eindrücke der Ci- 8 ANATOMIE liarröhren, von welchen oft auch ein Theil beim Abzerren hängen bleibt. Ueber diesen aber laufen starke, derbe Muskelfasern schief von innen nach aussen (Fig. 15.). In der obern Hälfte der Muschel , wo der Mantel nur sehr wenig frei ist, zeigt er dennoch dieselbe Zusammensetzung aus zwei Blättern und beide Blätter genau dieselbe Struktur. Nur ist die Verzweigung der Gefässe mehr derjenigen an dem unteren Ende des freien Mantels ähnlich ; ja sie bildet selbst ein förmliches Netz, ohne dass indessen den Blasen ähnliche Gebilde nachgewiesen werden können. Schlägt man die freien Blätter des Mantels zurück , so sind die ersten Organe, welche in die Augen fallen, zwei scheinbar solide , mit einer Unzahl von Franzen gezierte , in einer unvollständigen Spirale aufgerollte Fortsätze, die Fangarme, welche den ganzen Raum zwischen den beiden Mantelblättern erfüllen. Namentlich von der linken Seite (Fig. 8.) sieht man leicht die ganze Disposi- tion der Arme in ihrer normalen Lage. Sie scheinen von einem gemeinschaftli” chen queren Stamme, der in der Mitte in eine kleine Spitze nach unten ausgezo- gen ist, auszugehen , krümmen sich anfangs etwas nach oben, dann nach rechts und unten, dann wieder hervor und winden sich nun in einer Spirale auf. Sie sind so steif bei den in Weingeist aufbewahrten Exemplaren, dass es fast unmög- lich ist, sie aufzurollen ; nur mit grosser Anstrengung konnte ich den einen , so wie er in Fig. 12. nach abgeschnittenen Franzen dargestellt ist, entfalten. Owen hat über den innern Bau dieser Arme, welche das Auszeichnende der Brachiopo- den sind, bemerkenswerthe Aufschlüsse gegeben; er fand sie als hohle, mit einer Flüssigkeit gefüllte Röhren , deren Ringmuskeln durch Compression der Flüssig- keit die Arme entfalteten *). *), Ich muss hier eines Irrthums erwähnen, welchen L. v. Buch in dem Resume, das er über Owen’s Mo- nographie gab, begangen hat, und welcher sich leicht aus v.Buch’s Abhandlung weiter verpflanzen könnte. Er sag! dort (v. Buch über Delthyris S. 5. Abhandlungen der Berliner Akademie vom J. 1837) » durch Er- füllung mit Flüssigkeit wird sie (die Röhre des Armes) steif. » Die Muschel «hat das Vermögen, durch dazu » bestimmte Muskeln die Röhren mit Flüssigkeit zu erfüllen — sie bedient sich derselben Muskeln , die er- » füllende Flüssigkeit zurückzuziehen und die Arme krümmen sich dann sogleich wieder durch ihre Elasti- » eität in der ursprünglichen Spiralform zusammen. « Dieser Darstellung nach sollte man glauben, die Mu- schel könne willkührlich die Arme mit einer Flüssigkeit injieiren und diese Flüssigkeit wieder entleeren. Dies ist aber durchaus nicht Owen’s Meinung. Dieser sagt vielmehr (I. e. S. 150) von Terebratula psittacea. » The mechanism by which the arms are extended is simple and beautiful: the stems are hollow from » one end to the other and are filled with fluid, wich, being acted upon by the spirally disposed » muscles composing the parietes of the canal . is foreibly injeeted towards the extremity of the arm DER LINGULA ANATINA. 1) Betrachtet man einen Querdurchschnitt des Arms bei der Lingula,, so fällt so- gleich die beträchtlich weite Röhre auf, welche, von knorplich harten Wänden umgeben, den Stamm des Armes bildet (Fig. 16a.). Die Höhlung dieser Röhre setzt sich, verjüngend, bis zur äussersten Spitze des Armes fort, wo sie, wie ich mich auf’s deutlichste unter dem Mikroscope sowohl, als durch Injektion überzeu- gen konnte, vollständig geschlossen ist (Fig. 48.). Ich fand in ihrem Innern keine Flüssigkeit mehr, sondern nur ein geronnenes Wesen ; wahrscheinlich eine Wir- kung des eingedrungenen Weingeistes, welcher die darin enthaltene Flüssigkeit, die demnach schleimig oder eiweissstoffig zu sein scheint, zum Gerinnen gebracht hatte. Die Röhren der beiden Arme gehen ‚nicht , wie man nach äusserlicher An- sehauung glauben sollte, in einander über, sondern sind durch eine zwar dünne, aber vollkommene Scheidewand in der Mittellinie von einander getrennt , wäh- rend die Membran, welche sie bildet, ununterbrochen von dem einen Arm in den andern sich fortsetzt. Nirgends findet sich in dem ganzen Verlaufe der Röhre eine Oeffnung , wodurch diese mit den umgebenden Medien oder mit einer in- neren Höhle kommunizirte. Die Röhre eines jeden Armes ist demnach durchaus selbstständig und für sich abgeschlossen. -Die Membran, welche diese Röhren bildet, ist ziemlich dick, fest und elastisch, so dass sie stets den runden Durchmesser ihrer Höhlung bewahrt. Sie besteht aus einem äusserst dichten Gewebe von hellen glänzenden Sehnenfäden, welche durch- aus denen der höheren Thiere gleichen, zwischen welchen eine grosse Menge Mus- kelfasern eingestreut sind , die ganz von derselben Beschaffenheit scheinen , wie diejenigen , welche ich oben aus dem Stiel beschrieben habe. Es hat mir nicht » which is thus unfolded and protruded outwards ;« und S. 155 von Orbienla: » The muscular basis, when » cut into, exhibits on each side a well-defined eylindrical cavity, which commences near the mesial plane » in the transverse part below the mouth and continued into the spiral extremity. « Es geht aus diesen Worten hervor, dass Owen den Arm mit einer Flüssigkeit erfüllt findet, durch deren Compression er entfaltet wird. Die Röhre des Arms, wie aus der Beschreibung ihres Anfanges hervorgeht, betrachtet er als vollständig für sich abgeschlossen, während sie, nach v. Buch’s Ansicht, entweder mit einem innern Behälter oder mit dem Meerwasser kommuniziren müsste, von wo aus die Muschel die zum Injieiren nöthige Flüssigkeit nähme. Nicht durch Erfüllung. mit Flüssigkeit wird demnach der Arm steif, sondern durch Compression der in ihm enthaltenen Flüssigkeit an der Basis, wodurch diese nach vorn ge- trieben , und dadurch der Arm entfaltet wird. >) 10 ANATOMIE gelingen wollen, eine bestimmte Richtung dieser Muskelfasern erkennen zu kön- nen; zwar scheinen sie meist die Röhre zu umspinnen , doch hieli es in dem Ge- wirre schwer, sich klare Rechenschaft über ihren Lauf zu geben. Zu bestimmten Bündeln sind sie nicht vereinigt, und die concentrischen Runzeln , welche man auf der Röhre sieht (Fig. 16.), rühren nicht von ihnen her , sondern von der Biegung und Einrollung des Armes. Diese Röhrenmembran ist indessen nicht der einzige Bestandtheil des Armes. Es gehen von ihr verschiedene hautartige Fortsätze aus, welche namentlich auf Durchschnitten schön dargestellt werden können (Fig. 16.) Zuvörderst die die Franzen tragende Membran. Sie entspringt auf dem obern Rande der Röhre und ist aus einer doppelten, in sich umgeschlagenen Fortsetzung derselben gebildet (Fig. 16, 17, 48.). Unter dem Mikroscope zeigt sie ein ähn- liches Verhalten , wie die Ciliarmembran des Mantels. Sie besteht nämlich aus eben so viel Röhren , als sie Franzen trägt, und die Franzen stecken in diesen, ganz wie die Cilien in den Giliarröhren. Ebenso wie dort, sind die Röhren von Längsmuskelfasern umgeben , welche jedoch weit geringer sind, zumal sich die Franzen weit dichter drängen, und an der Basis des Armes meist in zwei Reihen, nur am Ende in einer Reihe stehen. So ähnlich sich indessen die sie einschliessenden Röhren sehen, so verschieden sind die Cilien von den Franzen. Diese sind sehr biegsame Organe , durchaus ohne alle Gliederung , hohl von einem Ende zum andern , aus einer fast gleich- mässig dicken Haut gebildet, welche mir manchmal das Ansehen hatte, als sei sie von einem Spiralfaden umwunden. Doch war es mir unmöglich , mich hier- über zu vergewissern (Fig. 19.). Eine jede Franze stellt mithin einen sehr in die Länge gezogenen Blindsack dar, der in seinem Innern im Leben wahrschein- lich mit Flüssigkeit erfüllt ist, welche ich meistens hie und da an verschiedenen Stellen des Blindsackes in Form kleiner Kügelchen geronnen fand (Fig. 19.). Zerreisst man eine Franze, so ragen an der Rissfläche die Enden einer Unzahl feiner Zellgewebe ähnlicher Fäden hervor, .woraus die sie bildende Membran ge- webt ist. Diese feinen Fäden haben meistens die Längsrichtung , und geben so der Franze unter dem Mikroscop ein gestreiftes Ansehen. Eine Kommunikation der Höhlung der Franzen mit der Armröhre findet durchaus nicht statt. Eine zweite Membran sitzt an der unteren Fläche der Arme und ist an der DER LINGULA ANATINA. 1A linken Seite derselben heraufgeklappt , so dass sie eine längs des Armes bis fast zur äussersten Spitze fortlaufende Halbrinne bildet (Fig. 16, 17e, 185.). Sie ist ebenfalls eine Duplikatur der Armröhrenhaut , und setzt sich , wie die Franzen- membran, ununterbrochen von einem Arme zum andern fort. Es scheinen in ihr die Ringsfasern der Armröhre zu entspringen , denn sie sieht, unter dem Mikro- scope betrachtet, vollkommen so aus, wie der Saum des Ciliarblattes des Mantels. An der Basis des Armes entspringt auf der oberen Fläche ein kleiner Muskel, zum Theil von dem Arme selbst, zum Theil von der benachbarten Sehnenhaut. welche die Eingeweide einhüllt. Es läuft dieser Muskel auf dem oberen Rande des Armes fast bis zur Mitte desselben fort, wo er sich inserirt. Er ist ebenfalls in einer Duplikatur der Armröhre eingeschlossen und an seinem Ursprunge ge- theilt, so dass man hier auf Durchschnitten zwei Muskeln sieht (Fig. 17.), die sich aber später) vereinigen (Fig. 16.). Offenbar hilft dieser Muskel den Arm entrollen. Die sämmtlichen Eingeweide der Muschel sind in einem ovalen, plattgedrück- ten Sacke eingeschlossen, welcher den oberen Theil derselben ausfüllt. Wie schon oben bemerkt , ist dieser Sack an beiden Seiten , wo nur die Ciliarmembran des Mantels ihn bildet, nur sehr dünn und lässt die Bewegung der Eingeweide durch- schimmern (Fig. 7, 11.), während er dagegen an beiden Seiten durch Längs- muskeln,, so wie nach unten durch die starken Sehnenhäute und Muskelmassen , welche sich an der Basis der Arme befinden, sehr bedeutend verstärkt ist. Wir werden bei Betrachtung der Muskeln wieder auf diesen Punkt zurückkommen. Der Darm beginnt mit einem kleinen unbewaffneten Munde (Fig. 12c.), welcher zwischen der Basis der Arme und dem bedeutenden Muskelvorsprunge unter demsel- ben in der Tiefe versteckt liegt. Von hier aus steigt er gerade in die Höhe und bildet eine kleine Erweiterung vor dem faserigen Bande des Eingeweide-Sackes , wel- ches er in der Mitte durchbricht (Fig. 12m.). Allmählig auch dringt er, nach oben steigend, nahe gegen die linke Seite vor, und gelangt endlich in die Nähe des oberen Haftmuskels an, wo er nur noch durch wenig Drüsenmasse , die sonst ganz seinen aufsteigenden Theil umhüllt, verdeckt wird. Hier angekommen, biegt er sich etwas nach vorn, dann aber mit einer Krümmung nach unten und rechts (Fig. 10.), und tritt nun frei, mit einer nach oben gerichteten Schlinge, welche in der vorderen Hälfte des Eingeweidesackes liegt, über die Drüsenmas- 123 ANATOMIE sen hervor (Fig. 11d.) Doch bald verbirgt er sich von Neuem in der Drüsenmasse, läuft auf der rechten Seite neben dem aufsteigenden Theil vorbei nach hinten, macht ein zweite kleine Schlinge nach der rechten Seite, die indess nicht so gross ist, als die vordere, und läuft nun längs der inneren, hinteren Fläche des Einge- weidesackes nach unten, um sich da, wo die Mantelblätter frei werden, zwischen denselben nach aussen zu öffnen (Fig. 10e.). In seinem ganzen Verlaufe behält er dieselbe Weite bei. Ausser dem Darme erfüllen einige beträchtliche Drüsenmassen die Eingeweide- höhle. Den ganzen oberen Raum derselben ausfüllend , und die Schlingen des Schlingen des Darmes einhüllend, nur von einigen Muskeln durchbrochen „ stellt sich schon ohne Eröffnung des Manteis von beiden Seiten eine dunkle , gefärbte, in grobe , unregelmässige Läppchen zerstückelte Drüse dem Auge dar (Fig. 79, 9e, 10d, 14c.), welche den Haupttheil der Eingeweide bildet. Die einzelnen Drüsen- körner,, woraus ihre Läppchen bestehen, sind sehr massiv, und geben ihr so ein weit loser zusammengesetztes Ansehen , als sie wirklich besitzt. Nur mit grosser Mühe konnte ich, und auch dies nur zweifelhaft, an dem untern Ende der Drüse, nach hinten zu einen Ausführungsgang entdecken, welcher dicht über der Darm- erweiterung in demselben einmündet (Fig. 10a.). Ich habe nicht bemerken kön- . nen, dass diese Drüse, welche offenbar der Leber entspricht, in einzelne deutlich getrennte Lappen getheilt wäre. Ihre Masse tritt auf der linken Seite weit mehr hervor, als auf der rechten , wo ihre untere Parthie von den Cuvier’schen Spei- cheldrüsen bedeckt ist. Diese stellen sich, von der linken Seite her gesehen (Fig. 7f.), als eine kleine vier- eckige, undeutlich in Läppchen getrennte Masse dar, welche unten zwischen den grossen, die Eingeweidehöhle schliessenden Muskeln sich einschiebt. Auf der rech- ten Seite (Fig. 115.) tritt sie weit bedeutender hervor, in dreieckiger Gestalt vom Grunde der Eingeweidehöhle sich erhebend. Sie umhüllt die Darmerweiterung mit dem unteren Theile des aufsteigenden Darmes und mündet mit zwei Aus- führungsgängen, einem hinteren und einem vorderen, in den Anfang der Darm- erweiterung ein (Fig. 105 und 12e.). Das Gewebe dieser Drüsen unterscheidet sich auffallend von dem der vorhergehenden. Die Läppchen sind weit weniger deutlich getrennt, die Drüsenkörner sehr viel feiner, die Farbe heller und über- all lässt sie sich leicht von der vorigen ablösen , mit der sie nur in Berührung DER LINGULA ANATINA. 15 steht, nicht aber, wie Owen will, einen nur etwas mehr getrennten Lappen der- selben bildet. Eine dritte, von den beiden vorherigen deutlich geschiedene Drüse liegi in dem Raume zwischen den beiden grossen unteren Schalenmuskeln, auf der rech- ten Seite den Schlund umhüllend, in welchen sie mit einem leicht zu entblössen- den Ausführgange einmündet (Fig. 12d.). Auch sie unterscheidet sich sehr in ih- rem Baue von den beiden vorigen, indem die einzelnen Drüsenkörner nur locker an einander hängen und so die ganze Drüse ein mehr baumartig gezweigles An- sehen erhält. Sie ist offenbar Speicheldrüse. Ich habe versucht, durch das Mikroscop mir Aufschluss über die Bedeutung dieser verschiedenen Drüsen zu verschaffen, namentlich ob vielleicht die eine oder andere derselben dem Geschlechtssysteme angehöre , allein meine Bemühungen sind gänzlich fruchtlos geblieben. Es ist mir auch durchaus nicht klar , welchen Drüsen sie zu parallelisiren seien ; ich muss mich mit der einfachen Beschreibung ihrer Lage und Bildung begnügen , ferneren Untersuchungen die Entscheidung überlassend. Ich habe schon bei der Beschreibung der Kiemen und Mantelgefässe der Her- zen Erwähnung gethan. Es sind deren zwei, ein vorderes und ein hinteres, von durchaus übereinstimmender Form und Bau. Das vordere liegt mehr auf der linken , das hintere mehr auf der rechten Seite. Es sind einfache , dünnhäutige, birnförmige Säcke , deren oberes Ende durch einige starke Gefässstämme an den Drüsenmassen (Fig. 10f.), das untere mit den Mantelgefässen zusammenhängt. Ueber die Art, wie der Kreislauf vor sich geht, kann ich keine nähere Auskunft geben, da selbst die grossen Gefässe nur unvollkommen dargestellt werden konn- ten. Diejenigen , welche die Schwierigkeiten kennen, womit man schon bei fri- schen und lebenden Schnecken und Muscheln bei Untersuchung des Kreislaufes zu kämpfen hat, werden mich zu entschuldigen wissen, wenn ieh bei einem Jahre lang in Weingeist aufbewahrten und erhärteten Exemplare keine genaueren Re- sultate erhielt. Ueber jedem Herzen liegtein eigenthümlicher Sack, denich weder bei Cuvier noch Owen erwähnt finde, und der doch bei meinem Exemplare ziemlich in die Augen fiel. Der Sack liegt mit seinem unteren, concaven, glatten Rande (Fig. 10e, 12h.) auf dem oberen convexen Rande der Herzen auf, und sein freier oberer Rand ist 14 ANATOMIE gefaltet wie eine Hemdkrause. Diese Falten laufen nach innen gegen den glatten Rand zusammen. Die Säcke sind abgeplattet und im Inneren durchaus hohl (Fig. 18.). An der Vereinigungslinie der Falten , wo diese zitzenartig vorsprin- gen , findet sich ein Schlitz , welcher in einen äussert dünnhäutigen Kanal führt, dessen Fortsetzung ich nicht weiter verfolgen konnte ; doch schien es mir, als "münde dieser nach aussen zwischen den beiden Mantelblättern. Der Schlundring des Nervensystems scheint in dem faserigen Bande des Einge- weidesackes zu liegen, da wo dieser von dem Schlunde durchbrochen wird. Lei- der war dieser Theil beim Herausnehmen des Thieres aus der Schale verletzt worden. Die Muskulatur des Thieres ist ausserordentlich entwickelt , wie bei keiner an- deren Muschel. Wir haben schon der Constrietoren der Arme, so wie der Mus- keln des Stieles und der Gilien erwähnt ; ausser diesen finden sich aber noch fünf bedeutende Muskeln zur Bewegung der Schalen. Ein grosser Muskel findet sich in der Nähe des Schlosses (Fig. 7e, 9k, 11g.), er geht quer durch die obere Ecke des Eingeweidesackes von einer Schale zur andern. In der Mitte des Eingeweide- sackes finden sich zwei schiefe Muskelbündel, ein vorderes und ein hinteres, wel- che auf der rechten Seite ungetheilt entspringen (Fig. 11f.), schief nach oben lau- fen, sich kreuzen und so getheilt an den oberen Theil der linken Seite des Einge- weidesackes setzen, dass vorn ein schmaler langer Muskel, hinten zwei getrennte Bündel hervortreten (Fig. 7i.). Zu beiden Seiten des Mundes finden sich dann noch zwei grosse schiefe Muskelpaare (Fig. 41e.), welche sich auf der linken Seite des Schlundes kreuzen und hier vier getrennte Muskelköpfe binden, welche längs des untern Randes des Eingeweidesackes sich ansetzen (Fig. 7%, 1.). Offenbar dient hauptsächlich nur der obere quere Muskel zum Schliessen der Schalen , während die andern nur indirekt zu deren Bewegung mitwirken können ; denn, wie Owen ganz richtig schon von Terebratula und Orbicula bemerkt , die schiefen Muskeln setzen sich durchaus nicht an die Schalen , sondern nur an den Eingeweidesack an, und müssen deshalb ihre Hauptwirkung auf Compression und Verschiebung der darin enthaltenen Theile beschränken. Da indess der Eingeweidesack in sei- nem ganzen Umkreise an den Schalen angeheftet ist, so kann auch dies Verhältniss zu einer Bewegung der Schalen durch die schiefen Muskeln mitwirken. DER LINGULA ANATINA. 15 Die vorhergehenden Beobachtungen, verglichen mit denen von Owen und Cu- vier , scheinen mir einen neuen Beweis für die Richtigkeit der von Ersterem aus- gesprochenen Ansicht zu liefern, dass die Brachiopoden keine abgesonderte Klasse der Weichthiere bilden, sondern eben so gut den Acephalen als eine Ordnung angereiht werden müssen, als die Cirrhipoden den Crustaceen einverleibt wur- den. Ich habe indess, hiemit nicht zufrieden, auch in der vorhergehenden Be- schreibung stets die Agassiz’sche Terminologie angewendet, wonach die Brachio- poden nicht eine obere und untere (vordere und hintere, dorsale und ventrale) Schale haben, sondern vielmehr, wie alle übrigen Acephalen, eine rechte und eine linke Schale und einen vorderen und hinteren Rand. Man hat als Hauptstütze für die Ansicht, welche den Brachiopoden eine Ventral- und Dorsalschale geben wollte , nicht nur die Ungleichheit dieser beiden Schalen, sondern auch die Stel- lung des Mundes angeführt , welcher in den Terebrateln nach der kleinen, rech- ten oder Ventralschale gedreht sein sollte. Was die Ungleichheit der Schalen be- trifft, so existirt diese auch bei Ostrea, Anomia und mehreren anderen Acephalen, denen kein Mensch desshalb eine Dorsal- oder Ventralschale wird zuschreiben wollen. In Beziehung auf die Lage des Mundes aber suchte schon Agassiz die Be- deutung jenes Umstandes dadurch zu entkräftigen, dass er die Lage des Mundes bei den Acephalen als für weniger charakteristisch, denn die des Afters hielt. Er sagt darüber *): «S’il est vrai que la bouche est presqu’au centre de la masse viscerale , et que son ouverture est tournee vers la petite valve chez les Terebra- tules, il n’est pas moins vrai que l’anus est. dirige en arriere et qu’il s’ouvre entre les feuillets du manteau de la m&me maniere que chez les Ac&phales ordinaires. » Allein eine solche Richtung des Mundes existirt bei den bis jetzt beobachteten Brachiopoden durchaus gar nicht, und es ist mir völlig unklar, woher ein solcher capitaler Irrthum , auf welchen man sich so sehr stützte, nur gekommen sein könne. Der Mund liegt bei Orbicula, Terebratula und Lingula genau in der senk- rechten Mittellinie, welche man vom Schloss nach unten durch die Schalen ziehen kann, und ist weder der einen noch der andern Schale, am wenigsten aber der Ventralschale ‘zugewendet. Owen sagt S. 152 seiner erwähnten Monographie : *) Memoire sur les moules de mollusques vivans et fossiles. Vol. 2. des Memoires de la Soc. d’hist. nat. a Neuchätel, p. 14. 16 ANATOMIE «The alimentary canal commences by a small puckered transverse mouth, which is situated , as before mentioned , immediately behind the folded extremities of the arms, and opens opposite the middle line of the perforated valve.» Von einer Drehung des Mundes nach einer oder der andern Schale hin, findet sich kein Wort bei Owen, weder in der Beschreibung von Terebratula, noch in derjenigen von Orbieula. Die durchbohrte Schale aber ist die linke oder dorsale , und eine solche Stellung des Mundes folgt ganz natürlich aus dem Umstande , dass an der rechten undurchbohrten oder Ventralschale das Gerüst, welches die Arme trägt, befestigt ist. Bei der Lingula hingegen, wo die Arme nicht an der Schale be- festigt sind, vereinigen sie sich auf der linken Seite des Mundes, und dieser ist dadurch etwas näher der rechten Schale gerückt. Es folgt hieraus , dass bei Lingula , wo beide Schalen , die inneren Vorsprünge abgerechnet, genau gleich sind, die rechte Ventral-, die linke Dorsalschale sein müsste, wenn man die Muschel in die gehörige Stellung , den After nach hinten, brächte, während bei Terebra- tula dielinke durchbohrte Ventral-, die rechte undurchbohrte Dorsalschale sein müsste, also gerade umgekehrt, als man bis jetzt glaubte. Orbiecula liesse vollends vor der Hand noch ganz im Unklaren. Indess ist, wie schon gesagt , eine solche Drehung des Mundes durchaus bei den bis jetzt untersuchten Gattungen nicht vorhanden, und die Näherung , welche durch die Anheftung der Arme bedingt wird, durch- aus unbedeutend, ja sogar wieder aufgehoben durch die spiralige Aufrollung der Arme nach der entgegengesetzten Seite hin. Ein mittlerer Mund kann demnach bei Bestimmung der Axe des Thieres durch- aus nicht in Betracht kommen. Es bleibt uns folglich nur noch der After als ein- ziger Leitstern für die Brachiopoden, da die übrigen Organe symmetrisch vertheilt sind. Der After liegt bei allen Acephalen hinten , dem Schlossrande mehr oder weniger nahe; der After muss desshalb auch bei den Brachiopoden das Hinten bezeichnen , und somit die Agassiz’sche Terminologie für die Beschreibung der Brachiopoden , welche nach diesem Grundsatze aufgestellt ist , als wohlbegründet aufgenommen, die von v. Buch und Deshayes angenommene aber verworfen wer- den. Bei Lingula ist die rechte Schale nur an der inneren Fläche durch den klei- nen kielförmigen Vorsprung kenntlich , welcher sich in dem unteren Drittel der Schale in der Mittellinie findet. a Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4 Fig. 5 Fig. 6 Fig. 7 Fig. 8 Pier 9 Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12 ” DER LINGULA ANATINA. 17 ERKL/ERUNG DER FIGUREN. Tafel. 1. . Das Thier mit Schale und Stiel. . Durchschnitt des Stieles. a Hornscheide. b Muskelmasse. c Innere Höhlung. . Die Hornscheide, stark vergrössert. . Die feine Hüllenhaut des Stielmuskels; der obere Rand ist umgeschlagen. . Muskelbündel des Stielmuskels bei schwacher Vergrösserung. . Fasern des Stielmuskels. . Das unverletzte Thier, aus der Schale genommen, von der linken Seite, « Man- tel. bb Untere schiefe Muskelbündel. cc. Mittlere schiefe Muskelbündel. ddd Obere schiefe Muskeibündel. e Oberer Schliessmuskel. f Mittlere Drüse. g Leber. h Die durchscheinenden, aufgerollten Arme. . Ansicht derselben Seite. Das freie Mantelblatt ist zurückgeschlagen. a Kiemenblatt des Mantels. d Fangarme. . Ansicht derselben Seite. DerEingeweidesack ist geöffnet, die Arme entfaltet, die Ein- geweide in natürlicher Lage. a Mantel. b Fangarme. c Vorsprung, worin der Mund liegt. d Mittlere Drüse. e Leber. f Darm. g After. hh Untere schiefe Mus- kelbündel. : Obere schiefe Muskelbündel. k Schliessmuskel. Ansicht derselben Seite, nach Wegnahme der deckenden Drüsenmassen, um Darm und Herzen frei zu legen. a Darm, Ausführungsgang der Leber. bb Mittlere Drü- sen. c Sack am Herzen. d Leber. e Afterdarm. f Herz. Ansicht von der rechten Seite; das Thier ist unverletzt. a Mantel. 5 Mittlere Drüse. e Leber. d Darm. ee Unterer Ansatz der oberen schiefen Muskelmassen. /f Obe- rer Ansatz der unteren schiefen Muskelbündel. . Ansicht derselben Seite, nach Wegnahme der deckenden Drüsenmassen. a Mantel. b Fangarm, entrollt. ce Mund. dSpeicheldrüse. e Mittlere Drüse. y Darm. h Sack am Herzen. i Obere schiefe Muskelbundel. kk Untere schiefe Muskelbündel. I! Mittlere. m Querband des Eingeweidesackes. 18 Fig. 13. ANATOMIE DER LINGULA ANATINA. Stück des Giliarblattes des Mantels , stark vergrössert. a Unterer Längsmuskel. b Giliarröhren. c Oberer Längsmuskel. d Längsgefäss. e Umgeschlagener Rand. [ Cilien. Tafel II. . Hälfte eines Kiemenblattes des Mantels, vergrössert. a Freier Rand. b Hauptge- fäss. c Kiemenblasen. . Rand des Kiemenblattes, stark vergrössert. a Eindrücke der Giliarröhren. b Blut- gefäss. c Randgefäss. . Stuck eines Fangarmes, stark vergrössert. a Armröhre. b Franzen. 7. Durchschnitt des Armes an der Basıs. a Munddarm. d Armröhre. e Innere Haut- duplikatur. . Spiralende eines Fangarmes. a Armröhre. b Innere Hautduplikatur. c Franzen. . Einzelne Franzen , stark vergrössert. 20. Der Sack am Herzen , geöffnet. a Innere Fläche mit den Runzeln. b Oeffnung. Tab.l. chatel (Srisse) Diekmann ınlap DC Nogt del Tab.I. ICONOGRAPHIE DES GOQUILLES TERTIAIRES REPUTEES IDENTIQUES AVEC LES ESPECES VIVANTES OU DANS DIFFERENS TERRAINS DE L’EPOQUE TERTIAIRE, ACCOMPAGNEE DE LA DESCRIPTION DES ESPECES NOUVELLES. PAR % ABASSIZ, FAST 24411990 Mr En her Ar Mi [ f FE D x ö 3 ve wu bi exodana ex Da Tu ans ‚AmATEaaT suponl. 3 Pr Re ner ‚ira Jon al a 4 | j $ ke 4 | os nz 1 R m i 09 D { R ’ ur ı Ay 23 i ri > % ’ j BR F ı a ig PREFACE. — 000. Il y a longtemps que j’ai par devers moi la conviction que la plupart des coquilles fossiles que l’on signale comme identiques dans differens etages des formations tertiaires et m&me avec leurs analogues de notre Eepoque , offrent des differences plus ou moins sensibles, lorsqu’on les compare de tres-pres. Le de- sir de savoir quelle pouvait &ire la valeur de ces differences, m’a engage ä revoir les listes que l’on a publiees des esp@ces identiques dans differens terrains tertiaires et dans nos mers actuelles. Ainsi que je l’avais prevu , les resultats aux- quels je suis arrives, different notablement de ceux qui ont &t& Enonces par les conchyliologistes les plus justement estim6s de notre epoque. Pour que ces resul- tats n’encourent pas d’entree la defiance des naturalistes,, je vais dire en peu de mots comment j’ai procede a cet examen, et rappeler en m&me temps quels sont les prineipes qui ont dirige les conchyliologistes dans leurs recherches critiques. On jugera ensuite si je suis fonde dans mes conclusions. On s’est generalement habitue a envisager comme identiques toutes coquilles vivantes et fossiles qui ne different pas davantage entre elles que les varietes des a especes vivantes dont on connait avec certitude l’identite specifique. Ce prineipe est-il vrai dans sa generalit&? Je ne le pense pas; je suis au contraire conyaincu qu’il est destine a subir des modifications imporlantes, par la raison que la me- sure des variations n’est pas la m&me dans tous les genres et dans toutes les fa- milles. II y a des groupes dont les especes different beaucoup entre elles, et dont chaque espece presente des varietes nombreuses et en apparence tres-tranchees , mais qui n’en rentrent pas moins dans un m&me type specifique lorsqu’on les etu- die sur une grande echelle, Il est d’autres groupes ou les especes, tout en &tant tres-voisines, sont doudes de caracleres constans, quoique moins saillans. Iei , le cercle que les varietes peuvent parcourir est par consequent tres-limite, et de plus le nombre des especes constantes est ordinairement beaucoup plus consid&- rable que dans le premier groupe. Enfin il est d’autres groupes qui tiennent ä tous €gards le milieu entre les precedens. Cette verit@ une fois reconnue, il est incontestable que si l’on voulait appliquer la m&me mesure ä toutes les familles et ä tous les genres, on courrait risque de multiplier beaucoup trop les especes dans le premier groupe et d’en confondre souvent de tres-distinetes dans le second. Pour Ecarter ces chances d’erreur,, j’ai commence , toutes les fois que j’ai voulu connaitre la valeur des distinctions etablies dans un genre quelconque, par &tudier les variations de quelques especes communes, dont je pouvais me procurer un grand nombre d’exemplaires , et ce n’est qu’apres m’etre assure des limiles que presentaient les variations d’une espece semblable , que j’ai proced& & la compa- raison des autres especes du m&me genre. Ces memes principes m’ont guide, lors- que j’ai examin& de nouveau la question de l’identite des especes fossiles entre elles et avec les especes vivantes. J’ai ainsi &t& conduit A ce double r6sultat , 1° d’est qu’il ewiste des differences notables entre les coquilles vicantes et les especes tertiaires et meme 2° que dans les terrains tertiaires , les differens etages offrent des faunes distinctes. 2. Ce resultat, on le voit, est en contradiction direete avec les elassifications des terrains tertiaires qui ont pour base la proportion d’especes vivantes qu’ils ren- ferment ; d’oü je conclus que cette classification est purement artificielle et de- vra etre abandonnee. Ceci ne veut pas dire pourtant que j’envisage comme inutile ce genre de comparaisons. Je crois seulement que l’erreur consiste a en- visager comme identiques des especes qui ne sont qu’analogues. Qu’on nous les donne ä l’avenir comme specifiquement differentes , ’analogie n’en subsistera pas moins, et cette analogie pourra toujours servir A apprecier le degre de ressemblance qui existe entre les faunes des differens etages de l’&poque tertiaire et celles de notre &poque. On pourrait m’objecter que ces resultats dependent essentiellement de la maniere d’envisager l’espece en general, mais ce que j’ai dit plus haut, me permet d’affirmer que, dans un sens absolu,, les principes que jai enonces sur les limites des especes, ne different point de ceux qui sont generalement admis en zoologie, et qui consistent A etudier toutes les phases de la vie d’une espece, pour s’assurer si les varietes qu’on lui rapporte rentrent tou- tes dans la serie des modifications qu’elle parcourt avec l’äge ou qu’elle produit dans une suite de generations. Or, dans ceite &tude une classe ou une famille ne peut pas donner la mesure d’une autre classe ou d’une autre famille. Les genres eux-m&mes ne le peuvent pas. Il faut pour juger de la valeur des deter- minations d’espece, se familiariser ävec les limites de leurs variations dans cha- que genre, de la m&me maniere qu’il faut apprendre & connaitre dans chaque classe la valeur des caracteres qui s’y presentent avant de pouvoir entreprendre l’etude des especes. Un exemple justifiera cette assertion. Il n’est aucun zoolo- giste, sS’occupant d’une maniere serieuse de l’etude de plusieurs classes d’ani- maux , qui en passant de l’une ä l’autre, n’ait senti le besoin de s’orienter avant de penetrer dans l’etude approfondie des especes. On se‘ tromperait fort si l’on eroyait que l’ornithologiste pourra sans hesitation commencer l’&tude des poissons Be uam. RER par la determination des genres et des especes. Avant d’y parvenir il devra se familiariser avec l’importance des variations innombrables qu’offrent dans d’e- troites limites, la forme et la disposition des os de la tete, les nageoires, les &cail- les, ete. Celui qui, apres avoir etudie tres en detail la structure des polypiers, s’adonnera ä celle des coquilles , verra bientöt qu’il ne peut plus attacher la m&me importance ä tous ces feuillets calcaires dont l’arrangement, le nombre et m&me les d&coupures lui avaient offert les caracteres les plus constans dans la classe des polypes. Ce qui est vrai dans des limites aussi etendues, trouve encore son application dans l’&tude des diverses familles et m&me des genres de la m&me famille. Le conchyliologiste attache maintenant aussi peu d’importance aux varia- tions que lui offrent les huitres dans leur forme generale, qu’il en attache beau- coup A celles qu’il rencontre parmi les bivalves symetriques. L’histoire de la pal&ontologie nous donne d’ailleurs la clef de la plupart des identites que nous combattons. Les premiers paleontologistes, par suite des idees cosmogoniques de l’Epoque, avaient une tendance naturelle ä identifier les especes fossiles avec les vivantes. Il suffisait äleurs yeux qu’un fossile eüt quelque ressem- blance avec une espece de la Mediterannee ou de l’Oce&an, pour qu’ils l’admissent comme identique. Les g&ologues se sont, pour la plupart, contentes de ces determi- nations vagues. Ces pretendues identites sont devenues & leur tour le point de depart d’autres determinations plus hazarddes encore, sans que l’on se soit donne la peine de recourir toujours aux coquilles vivantes. Ainsi, au lieu de comparer telle coquille des terrains tertiaires d’ltalie avec son analogue de !’Ocean ou de la Mediterannee , on l’a determinee d’apres le fossile analogue de Bordeaux ou de Paris. De la sorte il n’est pas etonnant que l’on soit arrive A trouver des especes fossiles identiques avec celles de notre Epoque , jusque dans des terrains relativement tres-anciens ; tEmoin les poissons de Mont-Bolca et de Glaris, parmi lesquels on a cru, jusque dans ces derniers temps , reconnaitre des especes de notre Eepoque. m Malgre cela on s’obstine a maintenir une foule d’identites, parce qu’on craint de voir les especes se multiplier a l’infini et devenir ainsi d’un emploi difficile dans la determination de l’äge des terrains. A ce sujet, je ne puis m’empeächer de faire une remarque:: c’est que l’on a elrangement abuse de cet axiome d’un illustre geologue quiadit « que les fossiles sont ala geologie ce que les monnaies sont & l’archeolo- gie.» Les fossiles nous offrent en effet le grand avantage d’etre le eriterium le plus sür pour determiner l’Epoque a laquelle appartient le terrain qui les renferme. Mais ce n’est pas lä leur seul ni m&me leur prineipal titre a l’attention du natu- raliste. Ce qu’ils sont surtout destinesä nous enseigner, c’est Ja maniere dont la vie s’est developpee ä la surface de la terre, et les varietes de formes et d’aspect que l’animalite a revetue aux differentes Epoques. Si en cer&ant les animaux des epoques anterieures , le cr&ateur s’est plü A en diversifier les types, est-ce une raison pour que nous nous refusions A &tudier les lois de leur organisation ? Vou- loir s’insurger contre la multiplieit& des esp&ces que renferment les differens ter- rains, me parait aussi irrationnel que si l’on voulait negliger l’&tude de certains mollusques, des Huitres, par exemple, ou des Terebratules, parce que les especes en sont nombreuses et uniformes. A mon sens le but de la pal&ontologie, et elle n’en n’a pas d’autre, doit &tre de reconstruire l’histoire de la terre, a l’aide de tous les documens que les generations successives nous ont laisses des conditions de leur existence et de leur association. En etudiant cet ensemble de er&atures, la maniere dont elles se groupent, ainsi que le perfectionnement qui se revele en elles par l’apparition de nouveaux types ä chacune des grandes &poques geologiques , nous assistons r&ellement au developpement de la pensee du createur, qui en destinant des l’origine notre terre ä devenir la demeure de l’homme, a voulu l’y pr&parer par une serie de er&ations animales et vögetales de plus en plus parfaites. Chaque &tre, ä quelque couche qu’il appartienne , a par consöquent dü vivre dans les conditions particlieres qui N ‚n’existaient sans doute ni avant ni apres, et c’est par l’etude de ces differens etres, c’est-A-dire en ne tenant pas seulement compte de leur forme et de leur physio- nomie exterieures, mais en s’enquerant encore de leur mode d’association, de leur frequence et de leur repartition, que l’on pourra esperer arriver a un tableau vrai de l’aspect de la terre aux differentes epoques. Si le prineipe que nous venons de poser est vrai, et si comme tendent a le de- montrer les recherches des geologues les plus eminens de notre epoque, les chan- gemens qu’on remargqne dans la population des differens depöts ont el& precedes par des catastrophes qui ont donne naissance aux chaines de montagnes „il nous semble qu’il n’y a aucune raison d’admettre que ces catastrophes n’aient frappe qu’une partie des &tres vivans, tandis que d’autres auraient Ele Epargnes, surtout dans les epoques anciennes ou les conditions d’existence &taient A-peu-pres les me- mes sur toute la surface de la terre. D’ailleurs, comme les faunes et les flores des depöts qui suce&dent aux grands bouleversemens dont nous venons de parler, ne renferment pas seulement des especes differentes mais contiennent aussi des types enlierement nouveaux , sans aucun analogue dans les epoques anterieures, nous avons dans ce fait la preuve manifeste qu’il ya eu une intervention directe de la puissance ereatrice. Or, cette proposition une fois dömontree, l’id6e d’un renou- vellement complet de la er&ation ä toutes les grandes &poques, n’a plus rien d’in- solite, par la raison que la volont& qui appela A l’existence des &tres d’une orga- nisation tout-A-fait nouvelle, ne devait pas &prouver plus de difficultes ä en creer d’autres plus ou moins semblables A ceux des er&alions antdrieures. Je ne pretends pas affırmer par la que le fait de l’intervention reiteree de la puissance er&atrice, implique necessairement et absolument une difference speei- fique entre les &tres des differens d&pöts; je veux seulement montrer que la theorie qui attribue & des influences exterieures les variations que prösentent les faunes fossiles d’un terrain & l’autre, est insuffisante, puisque, A supposer m&me u nd) R— qu’elle parvint a demontrer que certaines variations dans l’aspect exterieur de cerlains animaux sont dues a des influences elimateriques ou autres, elle ne sau- rait en aucun cas expliquer la transformation d’un poisson en un reptile, ni d’un replile en un mammifere, non plus que d’une etoile de mer en un oursin. Cela pose et apr&s avoir donne mon assentiment & la maniere generalement adoptee dans la dislinction des especes , j’espere faire voir par de bonnes figures comparalives, que les especes que j’ai distingu6es dans les terrains terliaires, de meme que celles que j’envisage comme differentes de leurs analogues de l’epoque actuelle,, sont bien reellement des especes dans le sens ordinaire du mot, et j’ose eroire que l’on reconnaitra un jour que si on ne les a pas distinguees depuis longtemps, c’est parce que dans la determination, on n’a pas assez eu Egard aux parlicularites qui caracterisent les groupes auxquels elles appartiennent. Pour faire mieux ressortir l’importance du genre d’etude auquel je vais me li- vrer, jai choisi de preference des genres ou les especes r&pulees idenliques, different assez pour qu’on puisse qualifier leur identification de determinations precipitees. Dans ce nombre il y en a bien aussi quelques-unes dont les differen- ces sont peu sensibles et peuvent echapper m&me ä l’eeil le plus exeree. Peut-etre meme existe-t-il des especes tellement voisines qu’il est impossible de les distin- guer; mais cela füt-il, ce ne serait pas encore ä mes yeux une preuve qu’elles sont identiques; cela prouverait seulement l’insuffisance de nos moyens d’obser- vation. Il ne faut pas perdre de vue non plus, que les animaux dont nous nous occupons ici , ne nous sont pas connus en entier et que nous n’en voyons le plus souvent que les parties les plus grossieres , c’est-a-dire, l’enveloppe.calcaire ; tan- dis que si nous pouvions comparer des animaux complets , les differences se trahi- raient probablement d’elles-m&mes. Les faits que j’ai A discuter &tant de nature ä me jeter continuellement dans le domaine de la pol&mique, j'espere qu’on me saura gre si je m’abstiens de toute 2 er ge \ remarque qui pourrait avoir la moindre apparence de personnalite. Je sens trop bien que si mes observations n’etaient pas fondees, je n’en racheterais pas les defauts en depre£ciant les travaux de mes devanciers, pour vouloir me donner un tort de plus. Quoique j’aie &tendu ces comparaisons A l’ensemble des coquilles tertiaires, mon intention n’est point d’en presser la publication. Je me bornerai & faire paraitre de temps en temps, a des epoques indeterminees, un memoire renfermant autant que possible une monographie. L’inegalit& qui resultera par-lA dans l’etendue et l’importance de ces communications sera amplement compensee par l’avantage de livrer chaque fois un travail complet, quel que soit le nombre des m&moires qui auront paru. Pour qu’une publication de ce genre ait une utilit€ reelle, il faut que les descriptions aussi bien que les figures soient empreintes d’une rigoureuse exacti- tude. Je m’estimerai heureux si les g&ologues et les zoologistes qui sont en &tat d’apprecier les difficultes d’une oeuvre pareille, trouvent que sous ce rapport, aussi je ne suis pas rest& trop au dessous de la täche que je me suis imposee. Enfin je crois devoir faire remarquer que ces etudes m’ayant fait reconnaitre, dans plusieurs genres, diverses especes vivantes qui sont restees jusqu’ici con- fondues avec leurs congeneres, je les decrirai egalement toutes les fois que l’oc- casion s’en preösentera. INTRODUCTION. — |1|—— J’ai commence ces &tudes par les Ac&phales, parce que c’est dans cette classe que l’on a signale le plus d’identites entre les especes fossiles et les especes vi- vantes. Le groupe des Venus m’a paru, entre autres, tres-approprie aux recher- ches que je poursuis; car si les esp@ces sont peu accidentees, leurs caracteres n’en sont que plus conslans. Aussi n’ai-je compris dans ce m&moire que des es- peces appartenant ä la famille des Conques marines et quelques especes de Lu- eines (de la famille des Nymphacdes de Lamarck). Ne pouvant cependant traiter toutes les especes r&putces identiques , je me suis arr&te de preference aux especes les plus communes et ä celles de grande taille. D’apres les prineipes que j’ai pose dans la preface, il importe, avant d’entrer dans le detail des deseriptions, de se faire une juste idee de la valeur des carac- teres sur lesquels sont fondees les distinctions generiques et specifiques que l’on analyse , ainsi que de la coordination de ces m&mes caracleres dans les differens groupes. En these gen£rale, les caracteres sont d’autant plus importans qu’ils re- levent d’organes plus essentiels. Mais le plus souvent ces caracleres, qui servent admirablement pour les grandes coupes, tels que le nombre des attaches museu- laires, la forme de l’empreinte du manteau, etc., n’offrent aucune ressource au conchyliologiste, du moment qu’il veut entrer dans le detail des especes. Il lui faut alors recourir ä des partieularites d’un ordre secondaire, tels que la forme et les ornemens du test, la position du ligament, la structure de la charniere. Or, a ces details sont loin d’avoir la m&me valeur dans tous les groupes. Tel caractere sera un excellent guide dans un certain genre ou une certaine famille, qui cessera de l’etre dans une autre. C’est alors que la sagacite du conchyliologiste doit venir en aide a l’observalion. Ceci s’applique surtout aux caracteres tires de la char- niere. Lamarck attribuait une valeur tres-grande & la charniere, puisqu’il l’a prise pour base de la plupart de ses divisions, et il faut convenir qu’elle est en effet d’un tr&s-grand secours au conchyliologiste, puisqu’elle lui permet de distinguer dans beaucoup de cas, non-seulement le genre, mais aussi l’espece. Mais malgre cela, elle n’est pas un organe assez important pour que l’on ne düt pas quelque- fois courir le risque de s’egarer en la prenant pour seul guide dans la determi- nation des familles et des genres. Les conchyliologistes modernes ont done eu raison, sinon de Jui substituer, du moins, de lui associer d’autres caracteres plus directement en rapport avec l’animal, comme, par exemple, l’empreinte palleale. Cela etait d’autant plus necessaire , que dans certains groupes, la char- niere est soumise a des variations notables, par exemple, dans les Lucines , ou les dents de la charniere qui sont tres-fortes et bien accusees dans le jeune äge, s’obliterent et finissent par disparaitre compl&tement dans l’äge adulte. - Dans la famille des Conques marines, nous n’avons rien & craindre de l’insta- bilite de la charniere; car il n’est aucun groupe dans lequel elle ait autant de fixite et fournisse d’aussi bons caracteres. Or, comme nous aurons souvent A en traiter dans ce memoire, j’ai cru utile de fixer d’abord d’une maniere irr&vo- cable les differentes parties de cet appareil, en le designant sous des noms par- tieuliers. Interpretation de la charniere (Tab. A). On appelle charniere, un appareil d’engrenage ou d’articulalion, propre aux Acephales, et destine ä r&unir les deux valves d’une coquille. Cet appareil com- pose de parties saillantes (les dents) et de creux (les fossettes), est invariablement situ& au bord superieur, qu’on appelle aussi pour cette raison bord cardinal, et le plus souvent au-dessous des crochets, Dans nombre de groupes, les dents sont simplement implantees sur la tranche de la coquille, qui ne s’en trouve pas pour cela bien modifiee. Il n’en est pas de Er meme dans la famille des Conques marines. La partie du bord qui porte la charniere, s’Epaissit considerablement et donne lieu a une cloison tres-forte qui fait saillie dans l’interieur de la coquille et divise la region situde au-dessous des erochets en deux compartimens d’egale grandeur. Je designerai avec M. Des- hayes, cette cloison sous le nom de lZame ou cloison cardinale; elle comprend non-seulement les dents cardinales et accessoires, mais encore les nymphes et toute cette partie de la charniere sur laquelle est fix@ le ligament. Les contours de son bord varient suivant les especes et peuvent fournir sous ce rapport de bons caracleres pour les distinctions speeifiques. Examinons maintenant les differentes parlies qui entrent dans la composition de cette cloison. Les dents ne sont pas toujours en nombre egal dans les deux valves; mais a chaque dent correspond une fossette, de sorte que le nombre de ces dernieres dans une valve, doit necessairement &tre egal ä celui des dents dans lautre valve. Si done il y a quatre dents dans la valve gauche et seulement trois dans la valve droite, comme, par exemple, dans les Oytherees et les Arthemis, il y aura par la m&me’raison , quatre fossettes dans la valve droite et trois dans la valve gauche. On a distingue jusqu’iei deux sortes de dents, les dents cardinales et les dents laterales. Les dents cardinales, qui constituent la plus forte articulation , sont si- tuees sous les erochets et d’ordinaire perpendiculairesä la direction de la coquille; les dents laterales sont plus ou moins @loignees des erochets et toujours longitudi- nales. Dans la famille des Conques marines, les dents laterales ne jouent qu’un röle tres-secondaire ; les dents cardinales sont, en revanche, d’autant plus de- veloppees , tantöt au nombre de trois, tantöt au nombre de quatre. Comme les caracleres tires de leur forme et de leur position sont de la plus haute importance pour l’Etude des genres et des especes, j’ai cru utile de les distinguer par des noms particuliers tires de leur position relativement aux autres parties de la coquille. Prenons, par exemple, les Venus qui ont trois dents cardinales (fig. 5 et 6). En placant une coquille de ce genre dans sa position anatomique le bord cardinal en haut (*): nous trouvons en allant d’avant en arriere, dans la valve droite, fig. 5, (*) Pour introduire le plus d’uniformite possible dans la position des coquilles dimyaires en les figu- = Yu une dent mince et saillante perpendiculaire ou oblique, quelquefois arquee en avant; nous l’appellerons dent lunulaire (a), parce qu’elle est situee en gene- ral au-dessous de la lunule; a cette dent succ&de une fossetle &troite et pro- fonde, destince a loger la premiere dent de la valve gauche, c’est la fossette lunu- laire; vient ensuite une dent robuste &galement verticale , ä laquelle je conserve le nom de dent cardinale (b); elle est suivie d’une fossette , moins profonde que la premiere et d’ordinaire legerement oblique en arriere, la fossette cardinale ; puis vient la troisieme dent qui est alongee, moins saillante que les deux autres, ordinairement bifide et en general sensiblement parallele au ligament; je l’appel- lerai dent ligamentaire (ec); elle est suivie d’une fossette parallele tres-alongee, etroite et en general peu profonde , la fossette ligamentaire. Si nous examinons maintenant la valve gauche (fig. 6), nous aurons en suivantle meme ordre, d’abord une fossetie assez etroite s’enfoncant sous la lunule, la fossette lunulaire , destinee & loger la dent lunulaire de la valve droite; puis une dent en forme de petite lame saillante et un peu oblique en avant, la dent Iunulaire (x), plus loin une fossette plus large destinee ä la dent cardinale de l’autre valve, la fossette cardinale; ensuite la dent cardinale (y) qui est d’ordinaire un peu moins large que celle de la valve droite et legerement inclinee en arriere ; plus loin une fossette alongee et profonde, la fosselte ligamentaire; et enfin une troisieme dent tres-mince et peu saillante, Ja dent ligamentaire (z). Derriere les dents de la charniere, faisant egalement partie de la eloison car- dinale,, se trouve l’appareil ligamentaire (k). Les conchyliologistes donnent le nom de nymphes a la partie superieure de cet appareil, celle a laquelle est atta- che le ligament; la limite des nymphes est toujours ais&ment reconnaissable, parce que la partie fibro-caleaire du ligament y laisse son empreinte ordinaire- ment tres-distincte. La charniere des Cytherces differe de celle des Venus, en ce qu’une quatrieme dent /o) vient s’ajouter aux trois autres sur la valve gauche (fig. 2). Cette dent que Lamarck range parmi les dents cardinales, et que d’autres conchyliologistes envi- rant et faciliter par-lü la comparaison des especes, nous pensons qu’il serait utile de les aligner suivant un plan qui couperait simultanement le milieu des deux impressions musculaires. SE EN = sagent comme une dent laterale , est situee au-dessous de la lunule, en avant de la dent lunulaire ; elle est ordinairement pyramidale, plutöt longitudinale que ver- ticale. Ses dimensions egalent souvent et d&passent m&me quelquefois celles des autres dents cardinales. Je la designerai sous le nom de dent accessoire, etj’appel- lerai fossette accessoire le creux auquel elle correspond .dans la valve droite. Le genre Cyprine que Lamark distinguait surtout d’apres sa charniere , mais qui, comme nous le verrons plus loin, est reconnaissable a d’autres caract&res plus importans, a une charniere construite sur le m&me plan que celle des Venus, seulement les dents sont plus inegales. La dent cardinale de la valve gauche est souvent presque obliteree (fig. ), tandis que sur la valve droite (fig. 5) la dent ligamentaire et la dent cardinale ne forment pour ainsi dire qu’un seul bourrelet triangulaire (b). En revanche, il y a generalement au-dessous de la lunule de la valve gauche une pelite dent accessoire qui correspond A une fossette analogue sur la valve droite (0). Cette fossette est d’ordinaire accompagnee d’un bourrelet a son bord inferieur. Enfin il y a aussi une sorte de dent laterale posterieure , mais elle’est le plus souvent obliteree. Les Lucines ont deja un type de charniere different; aussi les a-t-on rangees dans une autre famille. Ce qui les distingue surtout, c’est la preponderance des dents laterales relativement aux dents cardinales. Ces dernieres sont au nombre de deux seulement ; elles sont en outre tres-pelites et tr&es-rapprochees, surtout dans les especes voisines de la Zucina Columbella (fig. 7 et 8). Mais il est d’autres especes , telles que la Zucina tigerina (Tab. 12, fig. 1-12), qui rappellent da- vanlage la charniere des Venus, et par la forme et par la disposition de leurs dents laterales. DU GENRE ARTHEMIS Por:. re — Le genre Arthemis a ete &tabli par Poli, pour quelques especes de Venus dont l’animal se distingue par la forme particuliere de son pied. M. Deshayes a demontre par la suite que les differences ne se bornaient pas seulement ä l’animal , mais que les m&mes especes presentaient aussi des parlieularites cons- tantes dans la forme de la coquille. En effet, les Arthemis sont toutes des co- quilles orbieulaires, munies de sillons et de plis concentriques tres-reguliers ; elles ont une lunule tres-distinete, comme la plupart des Venus. Leur charniere est construite sur le plan de celle des Cytherees, mais l’impression palleale est beaucoup plus accusee et le sinus de cette impression sensiblement plus profond. I. ARTHEMIS CONCENTRICA Desh. Man1r Syn. Arthemis concentrica Desh. Traite lem. de Conch. Tab. 20 , fig. 6-8. Cytherea concentrica Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 316. Hıstome. L’Arthemis concentrica est une espece assez frequente sur les cötes de ’Amerique tropicale et en particulier dans la baie de Bahia. Elle a ete deerite et figure par plusieurs auteurs, ce qui n’a pas empech& les geologues de confondre plusieurs especes sous cette denomination. Divers auteurs l’ont eit&e parmi les fossiles tertiaires, entre autres Brocchi dans les terrains sub- appenins, Bronn dans le terrain tertiaire de l’Astesan, de Nice et de Plaisance, et enfin M. Dubois dans le terrain tertiaire de Podolie. Pour montrer que ces identifications ne reposent pas sur une &tude comparalive des fossiles avec l’es- pece vivante, nous allons commencer par donner une description detaillee de cette derniere. ar Be Description. Les caracteres que nous avons assignes ci-dessus au genre Arthe- mis sont tous parfaitement exprimes dans notre espece. C’est une coquille de grande taille, un peu plus longue que haute (l’exemplaire figure a pres de 11 cen- timetres de longueur et 9 centimetres de hauteur); mais comme son pourtour est arrondi , elle parait en general eirculaire. Le diametre transversal €gale les deux cinquiemes de la longueur, le test, sans &tre mince, est cependant moins epais que dans la plupart des Venus, surtout pres de la charniere. La surface est ornee de rides concentriques, tres-regulieres et arrondies , qui vont en augmen- tant insensiblement de largeur du sommet vers le bord ; il n’y a que les dernieres qui soient un peu confuses. D’espace en espace on remarque des arrets dans l’ac- croissement qui se trahissent par des cötes intercalees. Les crochets se trouvent -reportes en avant et ne forment pas le sommet de la coquille. Le bord superieur est le moins arque ; le cöte anterieur a la forme d’un lobe arrondi qui parait etroit lorsqu’on le compare au cöte posterieur. Les crochets sont pelits, non conligus et arques en avant. La lunule est neitement circonserite, cordiforme, mais beaucoup moins large que chez la plupart des Venus. Le ligament est bien visible a l’exte- rieur, quoiqu’il ne depasse pas le bord de la coquille. Les caracteres empruntes ä la face interne ne sont pas moins signifieatifs, et dans le cas particulier, ce sont eux qui semblent destines a nous fournir le critere le plus sür pour la distinction des esp&ces. La charniere merite avant tout que nous nous y arr&tions. Nous appliquerons ici pour la premiere fois la nomenela- ture que nous avons adoptee plus haut. La cloison cardinale est assez haute, sans pourlant se detacher d’une maniere aussi sensible que dans les grandes Venus. Son bord inferieur n’est pas arqu&, mais plutöt droit, quoique ondul&. Nous avons, dans la valve gauche (fig. 5), d’abord une tres-petite dent de la grosseur d’une t&te d’epingle, evidemment l’analogue de la quatrieme dent des Cytherees, au-dessus de laquelle se trouve la fossette lunulaire; vient ensuite une dent tran- chante assez mince, plac&e A-peu-pres verticalement sous le erochet, c’est Ja dent lunulaire. A celte dent succ&de une fossette triangulaire, la fossette lunulaire; puis ä celle-ci une forte dent dirigee obliquement en arriere et se combinant sous le erochet avec la dent lunulaire, c’est la dent cardinale, qui est accompagnee d’une fossette parallele mais plus large, la fossette ligamentaire. Enfin, nous avons 3 ni. Ne encore A la limite extr&me de la charniere, une dent mince et tranchante, la dent ligamentaire. A la valve droite (fig. 2), nous trouvons, en suivant le meme ordre, une petite fossette, la fossette accessoire destinee & la petite dent accessoire, et au-dessus une lame saillante, la dent lunulaire; A la suite de celle-ci, la fossette lunulaire, destinee a la dent lunulaire d’autre part, puis une dent tres- saillante , la dent cardinale , qui est presque verticale sous le crochet et qui se loge dans la fossette cardinale de l’autre cöte ; elle est bordee en arriere par la fossette cardinale qui est tres-oblique et dans laquelle s’insere la dent cardinale de l’autre valve; vient ensuite la plus forte dent de la charniere, la dent ligamentaire; elle est oblique, arqu&e & son bord superieur et munie d’un large et profond sillon , qui fait que chacun de ses bords ressemble A une carene. Enfin derriere cette dent se trouve une fossette &troite, mais assez profonde, la fossette liga- mentaire, destinde ä loger la dent ligamentaire de la valve gauche. Le sillon du ligament est bien distinet et profond sur les deux valves; il va en s’elargissant d’avant en arriere. Les callosit&s nymphales sont larges ; elles sont divisees par une petite carene horizontale en deux parties, dont l’inferieure est lisse , tandis que la superieure, qui sert de support ä la partie fibro-caleaire du ligament, est un peu plus large (*). Les impressions musculaires sont grandes; les anterieures sont ovoides , les posterieures sont plus larges, notamment ä leur base; les unes et les autres sont nacrees. L’on y distingue tres-bien une serie de lignes concentriques successives indiquant la marche des attaches des fibres museculaires. L’impression palleale est tr&s-aceusee ; elle donne m&me lieu a un sillon tres- sensible au toucher. Le sinus palleal s’etend jusqu’a la moitie de l’espace entre les deux impressions musculaires. Il se-termine en pointe obtuse; cependant sa longueur n’est pas beaucoup plus considerable que sa largeur. (*) Cette partie superieure des callositös nymphales, ä laquelle est attache le ligament, est igdignee par une teinte un peu plus sombre sur les figures. u ER mn ll. ARTHEMIS ORBICULARIS Agass. Tab. 2. Syn. Cytherea concentrica Bronn Ital. Tert. pag. 98, n° 556. Venus concentrica Brocchi Foss. subap. pag. 550. Histoire. On trouve dans bon nombre de collections, etiquetee du nom de Cytherea ou d’Arthemis concentrica , une espece fossile des terrains subapennins, que plusieurs auteurs ont signal&e comme identique avec l’espece vivante et qui en effet rappelle tout-A-fait cette derniere, et par ses dimensions et par sa physionomie generale. O’est celle dont nous avons A nous oceuper ici. Comme les exemplaires sont en general bien conserves, j’ai pu etablir une comparaison minutieuse entre les deux especes et j’ai ainsi &t& conduit A constater des diffe- rences qui me paraissent suflisantes pour &tablir une separation speeifique. Rapports et differences. L’espece fossile des terrains subappenins est sensible- ment plus renfl&e que l’espece vivante, si bien que dans notre exemplaire, qui est moins grand que l’4. concentrica de pl. 1, le diametre transversal est cependant plus considerable (comparez les fig. 4 sur les planches 4, 2). C’est par consequent une coquille plus lourde et plus massive; elle est en m&me. temps plus circulaire, et la difference entre le cöte anterieur et le cöte posterieur moins sensible. La lunule est un peu plus large; mais de tous les caracteres exterieurs, le plus sail- lant. C’est sans contredit celui que nous empruntons aux ornemens de la surface. Les plis concentriques sont non-seulement plus fins et plus serres, et partant plus nombreux que dans l’espece vivante; leur forme est aussi differente: ce sont des lames emboitees dont le bord superieur est releve et presque tranchant , tandis que, dans l’espece vivante, ces m&mes lames sont & la fois plus grosses, plus plates et moins redressees. Si nous passons A l’interieur, nous y trouverons des differences encore plus mar- qu6es, dans la charniere aussi bien que dans les impressions des parties molles. Et d’abord la cloison cardinale est moins &paisse, et son bord, au lieu d’etre rectiligne,, est sensiblement arque. Examinons d’abord la valve gauche (fig. 5). La dent accessoire et la dent lunulaire ont, ä la verite, la m&me forme que dans SEE, l’ 4. concentrica, mais elles sont l’une et l’autre plus developpees. La dent cardinale, en revanche, est beaucoup plus mince et plus courte. La fossette ligamentaire est plus etroite et moins oblique ; la dent ligamentaire n’est qu’une lame tres-mince. Sur la valve droite (fig. 2) les dissemblances sont encore plus fortes. La dent lunulaire est tres-mince, precedee de la fossette du meme nom qui est tres-pro- fonde. La dent cardinale est robuste ; la fossette cardinale, en revanche, est assez etroite, en rapport avec la dent d’autre part. Mais c’est surtout la dent ligamen- taire qui differe le plus; elle n’a plus rien de cette pr&ponderance qui la carac- terise dans l’autre espece, et loin de l’emporter sur la dent cardinale,, elle est au contraire beaucoup plus faible. Cependant elle se reconnait toujours A sa forme alongee et bifide. En somme, l’espace occupe par les dents est moins etendu que dans l’espece vivante. Le sillon destine au ligament est profond. Les nymphes qui constituent la partie superieure de la lame cardinale ont conserve des traces de la partie fibro-calcaire du ligament (fig. 5). Les impressions musculaires sont en general un peu plus courtes que dans l’espece vivante; comme d’ordinaire, les lignes concentriques des faisceaux mus- ceulaires sont tres-serrees sur le muscle anterieur, tandis qu’elles sont beaucoup plus espacees sur le muscle posterieur. Le sinus palleal est ä la fois plus etroit et plus alonge que dans l’espece pre- cedente,, ce qui lui donne une apparence beaucoup plus grele. Ce seul caractere suffirait au besoin pour differencier les deux especes. Ces differences m’ont paru suffisantes pour que je pusse me croire en droit d’envisager l’espece fossile du Piemont comme une espece particuliere. III. Artmemıs ExOLETA Poli. Tab. 3, fig. 15-17. Syn. Arthemis exoleta Poli Test. 2, Tab. 21, fig.9-11.—Desh. Tr. &löm. deConch. Tab. 20, fig. 911. Cytherea exoleta Lam, Anim. sans vert. tom. VI, pag. 314. Venus exoleta Lin. Syst. Nat. pag. 1134. Histoire. L’espece ä laquelle les auteurs ont donn& dans l’origine le nom d’exoleta est fröquente dans la Mediterrannde et la mer du Nord ; aussi la rencon- um zZ tre-t-on dans presque toutes les colleetions. Mais comme il est arrive si souvent, on a confondu avec le temps plusieurs especes sous cette denomination. Deja La- marck en a separ& l’Arthemis lineta, dont il a indiqu& les caracteres distinctifs. Mais ce premier demembrement ne devait pas suffire, et ä ’heure qu’il est, on comprend encore sous le nom d’exoleta plusieurs especes qu’il importe de distin- guer. Dans le nombre, il y en a des vivantes et des fossiles. Afin de mettre les naturalistes en demeure d’apprecier les differences qui les distinguent , je vais commencer par decrire le veritable Arthemis exoleta, celui qui a servi de type ä Linne, et auquel il convient par consequent de conserver le nom d’Arthemis exoleta. Description. C’est une coquille de taille moyenne, de forme orbiculaire , comme toutes les Arthemis, proportionnellement plus renflee que l’A. concentrica, et rappelant a bien des egards l’A. orbieularis, que nous venons de decrire. Le cöte anterieur se rel&ve fortement vers la lunule , et comme les erochets sont tres-deprimes , il en resulte que le cercle que decrit le pourtour de la coquille n’en parait que plus regulier. La lunule est plus haute que large et renflee au milieu. Les plis concentriques sont fins relativement a ceux de I’A. concentrica , mais cependant plus marques que dans aucune des especes suivantes. Les arrets d’accroissement sont aussi fort reguliers et a egale distance les uns des autres. Il y a dix ou douze plis entre chaque arret. Enfin il existe aussi des traces de quelques siries rayonnantes qui cependant ne sont pas reconnaissables sur tous les individus , et qui dans notre exemplaire ne se trahissent qu’äla face interieure, en dehors de l’impression palleale (fig. 16). La charniere est massive. Le bord de la cloison cardinale n’est pas droit, mais ondule et rentrant sous le sommet. On y retrouve les quatre dents qui sont propres a toutes les Arth&mis, savoir, dans la valve gauche (fig. 16), la dent accessoire qui est bien developpee; puis la dent lunulaire qui est la plus forte et la plus saillante de toutes. Vient ensuite la fossette cardinale, A laquelle succede la dent cardinale qui est oblique en avant et moins forte que la dent lunulaire, apres elle la fossette ligamentaire qui est &troite etenfin la dent ligamentaire qui est une lame tres-mince et tres-oblique. Les dents de la valve droite correspondent exactement, dans leur developpement, aux fossettes de la valve gauche. Les impressions musculaires ne presentent rien de particulier; comme dans la sa go + plupart des autres especes, l’impression anterieure est marquee de lignes plus distanltes que celles de l’impression posterieure. Le sinus palleal est tres-regulier et a bords a-peu-pres paralleles. Ses limites sont tres-nettement accusees. En resume, les caracteres distinctifs de l’Arthenis exoleta telle que je la comprends, consistent dans l’&paisseur assez considerable de son test, la largeur du cöte anterieur , la forme deprimee de ses crochets, la grosseur des stries de sa surface, la forme massive de sa charniere. Elle differe en particulier de 4. complanata par son &paisseur plus considerable et sa charniere plus robuste ; de I’A4. lineta par ses erochets plus deprimes et sa forme moins massive, de l’A. Basteroti par les m&mes particularites, et de I’A. Philippi par ses dimensions. IV. Arruemıs LinctA Desk. Tab. 3, fig. 11-14. Syn. Arthemis lincta Desh. Trait. elöm. de Conch. Tab. 20, fig. 12 et 13. Cytherea linceta Lam. Anim. sans vert. tom. VI, pag. 315. Histoire. C’est, comme nous l’avons dit plus haut, Lamarck qui a le pre- mier distingu& celte espece sous le nom de Cytherea lincta , en la demembrant de l’A. exoleta. Cette distinetion etait cependant a peine admise qu’on la compliqua de nouyeau en rapportant a l’A. lincta des especes qui lui sont etrangeres et parliculirement des fossiles. O’est ainsi que Basterot et M. Marcel de Serres l’ont citce dans le terrain de Bordeaux, M. Bronn dans le depöt ter- tiaire de Castel-Arquato et de Nice, M. le comte de Münster dans le terrain ter- tiaire de Cassel, M. Dujardin dans les faluns de la Touraine et M. Philippi dans les environs de Naples. Or, pour voir jusqu’a quel point ces identifications sont fondees , commen- cons par indiquer les caracteres du veritable A. lineta. Nous procederons ensuite a l’examen comparalif de plusieurs de ces especes. Description. D’apres la diagnose de Lamarck, ce qui distingue l’A. lincta, ce sont ses stries concentriques 1res-fines; elle est de plus blanche et sans taches, tandis que !’A. exoleta est ornee de taches ei de rayes rouges. Mais comme ces ee — derniers caract&res ne sont pas applicables a la determination des fossiles , nous ne nous en occuperons pas ici. La forme de la coquille n’est pas non plus la meme; elle est moins circulaire et les erochets en parüculier sont plus sail- lans. Outre les stries concentriques qui sont si fines, qu’on a de la peine ä& les distinguer ä l’eeil nu, on remarque des zones plus aceusces qui sont de- termindes par les arr&ts d’accroissement ; elles sont plus nombreuses et & la fois plus irregulieres que dans l’A. esoleta. La charniere se distingue aussi par plusieurs particularites. Et d’abord , la eloison cardinale est tr&s-large, massive et en rapport avec l’Epaisseur de la eoquille, qui va croissant vers les bords, et ce qui prouve bien que ce’develop- pement n’est point un caractere d’äge ou d’individu, c’est que les dimensions de la eloison sont plus considerables que dans les A. exoleta et complanata , alors m&me que la coquille est sensiblement plus petite. Le bord de la cloison est aussi bien moins arque. Les dents sont assez fortes, sans &tre bien saillantes. A la valve gauche (fig. 45), nous trouvons d’abord une sorte de petite dent accessoire tout-A-fait rudimentaire ; puis une dent lunulaire assez faible, pr&cedee d’une fossette lunulaire encore plus &troite; plus loin la fossette cardinale qui est large, mais peu profonde ; ensuite la dent cardinale egalement tres-large et peu saillante;; plus loin la fossette ligamentaire, &troite, profonde et oblique et la dent ligamentaire qui est longue, oblique et tranchante. A la valve droite (fig. 12), nous avons un rudiment de fossette accessoire, une dent lunulaire petite , une fossette lunulaire profonde et 6troite,, une dent cardinale saillante , une fossette cardinale tres-plate et une dent ligamentaire tr&s-oblique et un peu arquee. Le sinus palleal est tres-profond. Les deux bords ne sont pas paralleles, mais le bord sup6rieur presente une courbure tres-marquee , qui se retrouve dans tous les exemplaires. Le fond du sinus est tronqu£. D’apres ces details, il sera toujours facile de distinguer l’A. lineta de toutes ses congeneres. Elle differe des A. exoleta et complanata par sa forme, des A. Baste- roti et Philippü par ses sillons d’arrets tres-marqu6s et sa forte charniere, et de toutes par l’&paisseur de son test et par la forme particuliere de son sinus palleal. Lamark indique comme patrie de cette espece les eötes d’Angleterre. J’en ai de beaux exemplaires de la baie de Belfast. a: A V. Arraemıs BAsSTEROTI Agass. Tab. 3, fig. 7-10. Syn. Cytherea lincta Bast, Mem. Soc. Hist. nat. II, pag. 90. — Marcel de Serres, Terr. tert. p. 147. Histoire. Nous avons dit plus haut qu’on avait confondu plusieurs especes fossiles avee I’A. lineta. Parmi ce nombre il y en a qui sont en effet tres- voisines de l’espece vivante, et d’autres dont l’identification n’est que le re- sultat d’une etude tout-a-fait superficielle. Ne pouvant les passer toutes en revue, je me bornerai ä examiner ici celle qui est le plus generalement citee comme identique, celle des terrains tertiaires de Bordeaux , qui a et& signa- lee en premier lieu par Basterot. Rapports et differences. Il est evident que c’est de !’A. lincta qu’elle se rap- proche le plus, surtout par sa forme et sa physionomie generale. Ses erochets sont saillans comme dans cette derniere espece et non pas deprimes comme dans l’A. exoleta. La surface est ornee de rides tres-fines et fort regulieres, mais qui cependant, sont loin d’atteindre la finesse de celles de l’A. lincta , car on les dis- tingue toujours parfaitement ä l’eeil nu. La charniere presente aussi quelques particularites dignes de remarque. Et d’abord la cloison cardinale est propor- tionnellement bien moins forte ; sa base est aussi bien plus arquee. A la valve gauche (fig. 9), la dent accessoire est tres-developpee et ä-peu-pres aussi forle que la dent lunulaire , qui est reduite a une tres-petite lame. La dent cardi- nale, sans etre bien large, est cependant la plus forte de toutes, et l’on peut meme dire qu’elle est bifide. La dent ligamentaire est tr&es-mince et se de- tache & peine des callösites nymphales. La charniere de la valve droite (fig. 8) repond exactement ä cette structure. Nous avons ieci une premiere fossette qui est pour ainsi dire double, en ce qu’elle recoit ä la fois la dent accessoire et la dent ligamentaire. Puis vient la dent lunulaire qui est une lame oblique et assez mince. A celle-ei succede la fossette cardinale qui est large et triangulaire. Vient ensuite la dent ligamentaire, qui est oblique, arquee et a-peu-pres parallele au bord de la coquille. Enfin en dernier lieu la fosselte ligamentaire qui est tres- Se u — etroite. La face interne a conserve quelques traces de stries rayonnantes sur le bord de la coquille,, dans la partie qui n’etait pas tapissee par le manteau. Le sinus palleal est grele et s’enfonce profondement dans les empreintes du manleau. VI. ArTHEMIS COMPLANATA Agass. Tab. 3, fig. 18-21. En comparant entre elles les differentes coquilles qui passent pour appar- tenir a l’4. exoleta, j’ai reconnu que non-seulement les fossiles etaient diffe- rentes, mais qu’on confondait encore sous ce nom plusieurs especes vivantes; de ce nombre est entr’autres nolre A. complanata. Au premier abord elle ressemble fort a l’A. exoleta. Sa forme et ses dimensions sont A-peu-pres les m&mes. Les stries concentriques ne different pas non plus d’une maniere bien sensible, si ce n’est peut-&tre qu’elles sont un peu plus fines , sans pour- tant l’&tre autant que dans l’A. lineta. Mais il est un caractere qui la distin- gue entre toutes ses congeneres, c’est sa faible Epaisseur (fig. 18). Je n’ai ete rendu altenlif A ce caractere, qu’en comparant un certain nombre d’exem- plaires. Je me suis alors assur& que cette forme grele est un caraclere cons- tant qui se reproduit dans tous les details de la coquille. La charniere offre des differences non moins importantes. La cloison cardinale est petite et frele, comparativement ä ce qu’elle est dans d’autres esp&ces ; sa base est fortement ondulee. Les dents de la charniere sont toutes tres-minces. La dent accessoire de la valve gauche (fig. 21) n’existe pas ou du moins est excessivement rudi- mentaire, la dent lunulaire est la plus saillante ; elle est tres-oblique en avant. La dent cardinale est tout aussi mince, mais arquee en arriere, de maniere qu’il y a entre ces deux dents un large espace Llriangulaire. La fossette liga- menlaire qui succede & la dent cardinale est profonde, limitee en arriere par la dent ligamentaire qui est une petite lame mince. La charniere de la valve droite correspond en tous points ä celle de la valve gauche. La fossette Junulaire comprise entre la dent lunulaire et la dent cardinale , se fait remarquer par sa profondeur ; la dent lunulaire par sa hauteur. La dent ligamentaire est plus forte que dans la valve gauche. u ee Le sinus palleal est large et profond , a cöts presque paralleles ; les impres- sions museculaires sont tres-grandes; l’anterieure surtout se fait remarquer par sa hauteur. Il existe aussi sur le bord interne des traces assez distinetes de stries rayonnantes qui s’etendent aussi aux impressions musculaires. Cette espece habite ’Ocean atlantique. L’original se trouve au musde de Neuchätel. VII. Arrnemıs Prirıppin Agass. Tab. 3, fig. 1-6. Syn. Cytherea lineta Phil. Faun. Moll. Regn. Sieil. vol. I, pag. 44; vol. IL, pag. 32. Histoire. C’est la plus petite espece du genre. On l’a generalement prise pour le jeune de I’ 4. lineta. Cependant il est une consideration que l’on n’aurait pas dü perdre de vue, ce me semble, c’est la quantite extraordinaire d’individus de me&me taille qu’on trouve dans certaines localites, et m&me la oü le verita- ble A. lineta manque. Or, une pareille distribution est contraire aux lois les plus generales du developpement des £tres, et en these generale, ce sont les adultes qui doivent l’emporter par le nombre sur les jeunes. J’ai done voulu re- chercher s’il ne se trouvait pas quelque trait qui füt propre ä cette petite coquille. Description. Parmi les caracteres exterieurs, il n’en est aucun qui m’ait paru suffisamment accuse pour la distinguer d’une maniere absolue. Sa forme est la m&me que celle de IA. lincta. Les ornemens de sa surface ne different pas non plus d’une maniere sensible , et les stries concentriques en particulier sont tout aussi fines. Mais la charniere est moins massive , le bord de la cloison cardinale est arqu6e; enfin, les dents montrent aussi quelques particularites dont il im- porte de tenir compte. A la valve gauche (fig. 4), la dent accessoire est bien dis- tinete, quoique tres-rapprochee de la dent lunulaire qui est une lame tres-mince; la dent cardinale est la plus forte des dents ; elle est legerement courbee en arriere. La dent ligamentaire est une petite lame alongee et ä peine saillante. A la valve droite (fig. 5), la fossette lunulaire est tres-grande , etant destinde a loger la dent ligamentaire et la dent accessoire de l’autre valve. La dent cardi- nale n’est pas inclinee en arriere, mais en avant; la dent ligamentaire est plus forte que celle de la valve gauche. u L’empreinte du manteau est distincte comme dans toutes les Arthemis. Le sinus palleal est non seulement tres-profond, puisqu’il s’etend jusque pres de l’impression musculaire anterieure; il se fait en outre remarquer par sa largeur, et ce qui me£rite surtout d’etre signale, il est plus large que le lobe inferieur du manteau, tandis que dans toutes les autres especes il est sensiblement plus etroit. Il existe quelques faibles traces de stries rayonnantes ä la face interne. Cette espece est tres-commune dans la Mediterrannee , surtout sur les cötes de Sicile. DU GENRE VENUS Linn. Lam. TER —— Le genre Venus, tel qu’il se trouve defini par Lamarck, comprend les especes de l’ancien genre Venus de Linn, qui n’ont que trois dents cardinales dans chaque valve; celles qui en ont quatre ä la valve gauche composent le genre Cythöree du me&me auleur. Ce n’est pas ici le lien d’examiner si cette distinelion, que plu- sieurs auteurs et en partieulier M. Deshayes ont rejete, parce qu’elle repose sur ce simple caractere de la charniere, si dis-je cette distinetion est fondee, et si le genre Gytheree devra etre maintenu ou non. Je ferai seulement remarquer que meme apres cette separation,, les Venus comptent encore un nombre si conside- rable d’especes, que l’on est naturellement port& & aceueillir toute subdivision basee sur quelque caractere constant, alors meme que ce caractere ne rel&verait pas de parties essentielles. C’est ainsi qu’il conviendrait peut-etre de separer les Venus lisses telles que les /’enus umbonaria, islandicoides, ete., des Venus tuber- euleuses, telles que les Venus rugosa et excentrica ; car quoiqu’elles ne different les unes des autres que par les ornemens de leur enveloppe solide, je ne puis ce- pendant me figurer que les animaux qui seeretent des coquilles aussi dis- semblables , ne presentent pas aussi quelque difference dans leurs organes essen- tiels. N’est-il pas remarquable , par exemple, que toutes les Venus verruqueuses aient sur le bord cardinal de la valve gauche une zone lisse bien tranchee qui ne se retrouye pas dans les autres especes? Pour apprecier ä leur juste va- leur les caracteres que fournissent les ornemens de la coquille, il serait impor- tant d’etudier comparativement les differences qui existent dans la structure du bord du manteau chez les especes oü ces ornemens presentent des differences notables; mais ces recherches n’ont point encore 6te faites. =, MM — Venus lisses. I. VENnUS UMBONARIA Agass. Tab3,6. Syn. Cyprina umbonaria Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 292. Cyprina gigas Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 289. Venus Brochii Desh. (pro parte) dans Lam. Anim. s. vert. tom. VI, p. 289. Histoire. Cette espece est une de celles qui ont t& confondues par M. Deshayes, sous le nom de Y. Brocchü. Tout en partageant l’opinion de mon savant ami sur la convenance de retirer cette espece, avec plusieurs autres, du genreCyprine, oü l’avait plac&e Lamarck, pour la ranger dans le genre Venus, je ne saurais ce- pendant me ranger ä son avis, lorsqu’il pr&tend que les C. gigas , umbonaria , pedemontana et islandicoides de Lamarck , ne sont que des varietes d’une meme espece. Je n’ai point reussi, il est vrai, a me procurer des exemplaires de toutes les localites olı l’on eite des fossiles sous ces noms, mais ceux d’Italie et de Bor- deaux que j’ai pu examiner m’ont paru differer suffisamment pour pouvoir &tre consideres comme appartenant ä des especes a part. Les C. umbonaria, pedemon- tana et islandicoides en particulier me paraissent des types distinets. C’est ce que je vais essayer de demontrer dans les pages suivantes. Quant au €. gigas, dont je ne possede que des exemplaires incomplets, les caracteres que lui assigne Lamarck ne sont pas bien posilifs, et il se pourrait reellement que ce ne füt qu’une grande variet& de notre V/. umbonaria. Le V. angulata Sow. du gres vert de Blackdown , que Lamarck rapporte avec doute, il est vrai, ä notre espece , est completement different. Description. Le V. umbonaria est une coquille de grande taille,, extr&mement massive, remarquable par sa forme presque carree et par son test massif, qui dans certains exemplaires a pres d’un pouce d’epaisseur au-dessous des crochets. L’exemplaire figure n’est pas des plus grands. J’en ai d’autres sous les yeux, dont les dimensions sont ä-peu-pres doubles. Une partieularite qu’il ne faut pas passer sous silence, e’est la courbure elegante du dos, depuis les erochets jusqu’au bord posterieur, courbure qui est bien moins accusde dans les especes suivantes. u Les rides de la surface ou stries d’accroissement sont fines et regulieres , mais il ya de temps en temps des arre&ts d’aceroissement qui en interrompent la regu- larite. Le ligament , quoique interne, est visible en dehors. Mais e’est surtout ä la face interne qu’il faut aller chercher les veritables carac- teres specifiques de cette coquille. Et d’abord nous y trouvons un large sinus pal- leal qui nous dit assez que l’espece dont il s’agit n’est point une Cyprine, comme le eroyait Lamarck. Ce sinus est peu profond et taill& obliquement, de maniere que la pointe est en bas. Les impressions museulaires sont bien accus6es et l’on y distingue d’une maniere tres-nette la succession de bandelettes concentriques in- diquant les points d’attache des fibres museculaires. La charniere est plus importante encore pour la delimitation des especes qui nous occupent. Celle ä laquelle je conserve le nom de /. umbonaria n’a que trois dents cardinales ; la dent laterale posterieure des Cyprines manque com- pletement. Il en est de m&me de la dent accessoire anterieure des Cytherees ; ensorte que sous ce rapport encore, c’est une Venus. La cloison cardinale est forte et sensiblement arquee,. Les dents sont de dimensions tres-inegales. La dent lunulaire est petite et verticale sous le crochet. La dent cardinale est au contraire tres-robuste, pyramidale dans la valve droite (fig. 2), plus ou moins arquee dans la valve gauche. La dent ligamentaire est &galement tres-forte et distinctement bifide dans la valve droite ; elle est moins marquee dans la valve gauche (fig. 1), oü elle se confond plus ou moins avec la base de la callosite nymphale. La partie superieure de cette callosit@ a conserve, dans les deux valves, des traces distinctes de la base fibro-calcaire du ligament. L’extremite anterieure des nymphes, pres des crochets, presente une cavite assez profonde ; mais, comme l’a demontre M. Deshayes, ce caractere n’est d’aucune valeur puisque les nymphes se carrient dans plusieurs especes avec l’äge. L’espece est frequente dans le terrain tertiaire de l’Astesan. BE. II. Venus ısLAnDIcoIDES Agass. Tab. 7, fig. 5 et 6. Syn. Venus islandica Brocchi. Conch. Foss. Tab. 14 , fig. 5. Venus Brocchii Desh. (pro parte) dans Lam. Anim. s. vert. tom. VI, p. 289. Histoire. Cette espece, originaire du terrain subappenin de l’Astesan , est probablement celle que Brocchi a figuree et deerite comme une variel@ du Cyprina islandica. Or, d’apres la description tres-detaillee qu’en donne le con- chyliologiste italien, la coquille qu’il avait sous les yeux n’est pas une Cytheree, mais une veritable Venus. Lamarck l’a confondue avec une espece de Cytheree fossile, sous le nom de Cyprina islandicoides (notre Gytherea Lamarckü). M. Deshayes est alle plus loin encore et n’a vu en elle qu’une simple variete de son Venus Brocchii qui, comme nous l’avons vu plus haut, comprend quatre es- peces de Lamarck. Rapports et differences. Il suffit de jeter un coup-d’oeil sur l’interieur de cette coquille pour s’assurer que ce n’est ni une Cyprine, puisqu’elle a ’empreinte du manteau &chancre , ni une Cytheree, puisqu’il lui manque la dent accessoire qui est propre ä ce genre. Ü’est par consequent une veritable Venus. Voyons main- tenant en quoi elle differe du /. umbonaria que nous venons de deerire. Un premier trait qui lui est propre,, c’est sa forme presque eirculaire. Elle se dis- tingue en outre par la presence d’un sillon tres-Evas& sur les flancs, qui s’etend des erochets jusque pres du bord posterieur. Ce sillon que Brocchi signale d’une maniere tres-positive, est un caraclere d’autant plus precieux , qu’il ne se re- trouve dans aucune des autres esp£ces fossiles. Le diametre transversal de la coquille est tres-eonsiderable , quoique le test soit mince,, d’oü nous concluons que l’animal qui P’habitait devait &tre proportionnellement tres-gros. La charniere est une veritable charniere de Venus, car elle n’est composee que de trois dents, savoir: la dent lunulaire qui est courte et mince ; la dent cardinale qui est sensi- blement plus robuste et la dent ligamentaire qui est tres-oblique et bifide. Il existe en outre dans la valve droite, en avant des dents cardinales , un petit bourrelet alonge et tres-obtus (fig. 6), qui rappelle jusqu’a un certain point la dent accessoire des Cytherees. Les impressions museulaires sont neltement eirconserites et distinetement fasciees. Le sinus pall&al est large, mais ne s’etend pas au-deläa du tiers de la surface. Venus tuberculeuses. Ill. VENnUs vERRUCOoSA Lin. Tab. 5, fig. 1-8. Syn. Venus verrucosa L. Syst. nat. p. 1130.— Gm. p. 3269, n° 6. —D’Argenville, A° edit., Tab. 24, fig. 9. — Lister Conch. Tab. 284, fig. 122. — Chemnitz Conch. tom. VI, Tab. 29, fig. 299-300. — Pennant Zool. brit. t. IV, Tab. 5A, fig. AS. — Favanne Conch. Tab. 47, fig. E. G. — Poli Test. Sicil. tom. II, pag. 90, Tab. 21, fig. 18, 19. — Deshayes Encyecl. meth. Yers. tom. II, Tab. 143, n° 4. — Lamarck Anim. s. vert. tom. VI, p. 338. Venus Lemani Payr. Catal. p. 53, n? 91, Tab. 1, fig. 29-31 (jeune). Hıstoige. O’est une espece tres-commune dans les colleetions; aussi se trouve- t-elle deerite et figuree dans une foule d’auteurs. Lamarck en distingue trois va- rietes, qui sont probablement autant d’especes, ce qui expliquerait comment il se fait qu’il la cite a la fois dans les mers d’Europe , les mers australes et dans celles des Antilles. Je crois en particulier m’etre assure par des exemplaires ap- partenant au musde de Neuchätel, que la variete tres-verruqueuse des Antilles est distinete de celle de !’Inde. On la cite egalement & l’etat fossile dans plusieurs localites. Brocchi la mentionne parmi les fossiles tertiaires de la Toscane , Risso dans les terrains quaternaires de Nice et de Sicile ; Goldfuss dans la formation marine superieure (Tegel) des environs de Vienne. Nous allons commencer par deerire l’espece vivante, en prenant pour type, la variet@ d’Europe, celle qui habite la Mediterrannde. Nous examinerons ensuite comparativement l’une de ces pretendues identites fossiles, en choisissant celle qui est la plus generalement repandue, celle du terrain subappenin d’Italie. Description. Le nom de notre espece en indique le caractere saillant, qui consiste dans les grosses verrues dont sa surface est ornee, nolamment au bord pos- terieur. Ges verrues resultent de l’entrecroisement de sillons verticaux avec les rides concentriques; si elles sont plus marquees du cöte posterieur que du cöl& anterieur, c’est par ce que les sillons y sont beaucoup plus profonds. La di- rection des sillons n’est pas uniforme, ceux du bord posterieur sont arques en arriere; ceux du bord anterieur en avant; ceux du milieu des flancs sont irröguliers. Les uns et les autres n’apparaissent que lorsque la coquille a atteint une certaine taille ; ils manquent chez tous les jeunes individus,, qui sont pour cette raison depourvus de grosses verrues. O’est du moins ce que l’on peut infe- rer de l’aspect de la coquille pres des erochets. L’exemplaire de fig. 4 a d&jä des sillons marques au bord posterieur et partant de grosses verrues. J’insiste sur ces particularites, car elles servent & distinguer surtout l’espece vivante de l’espece fossile qu’on a confondue avee elle. Les individus adultes, tels que ceux de fig.5 et 8 sont tres-massifs ; les jeunes (fig. 1-4) sont proportionnellement bien plus minces et plus lögers. Le ligament est externe, assez 6troit, et lorsqu’il a dis- paru , on apercoit d’en haut, sous forme de deux bourrelets alonges, les nym- phes qui le supportent. Le bord de la coquille presente une bande lisse, ou du moins depourvue de verrues, le long du ligament. Cette bande est surtout sensible sur la valve Zauche (fig. 5). J’ignore quelle est la cause de cette sin- guliere bande ; toujours est-il qu’on ne la rencontre que dans les especes orndes de cötes ou de tubereules et qu’elle n’existe pas dans les autres. La lunule est grande, en forme de cur de carte, deprimee sur les bords, saillante au milieu; l’on y distingue d’une mani£ere tres-nette les stries d’accroissement. Sous le rapport de la charniere, notre espece est une veritable Venus. La cloison eardinale est moins massive qu’on ne devrait s’y attendre, ä raison de P’epaisseur du test; il n’y a aucune trace de dent accessoire. Si nous examinons la valve’gauche (fig. 6), nous trouverons d’abord une fossette assez petite et peu profonde', la fossette lunulaire destinde A recevoir la dent lunulaire de la valve droite. La dent qui suceede & cette fossette n’est pas non plus pro&minente ; la dent cardinale qui est au;milieu , sous le crochet,, est la plus forte des trois; elle est oblique en arriere. {La dent ligamentaire n’est qu’une tres-pelite lame. A la valve droite (fig. 7), nous avons, & la suite de la dent lunulaire, une fosselte lunulaire tres-profonde; la dent cardinale qui vient ensuite est large et forte; la dent ligamentaire est plus large que celie de la valve gauche et divisee 5 a en deux par un sillon. L’empreinte du manteau est bien accusee, le sinus palleal est etroit et peu profond. Les empreintes musculaires sont distinctement fasciees les posterieures ont les bandelettes plus espac&es que les anterieures. IV. VENUS EXCENTRICA Agass. Tab. 5, fig. 9-11. Syn. Venus verrucosa Brocchi Conch. foss. subap. tom. II, p. 545. — Bronn. Ital. tert. p. 99. Hısroire. Parmi les fossiles que l’on identifie avec la Y/. verrucosa vivante, ceux qui proviennent des terrains subappenins de l’Astesan, sont les plus nombreux et les mieux conseryes. Essayons de comparer cette pretendue Y. verrucosa avec la coquille que nous venons de decrire. Rapports et differences. La forme et la physionomie gen£rales sont en effet tres- semblables ; le bord posterieur seulement est plus arrondi. Cependant si l’on se rappelle la maniere dont nous avons decrit la disposition des verrues dans l’espece pr&cedente, on verra que si dans l’esp@ce fossile les verrues ne sont pas aussi developpees au cöt& posterieur, ce n’est pas accidentellement. En effet, dans le V. verrucosa les fortes verrues du bord posterieur &taient accompagnees de sil- lons arqu6s en arriere et faisant par consequent &ventail avec ceux de l’avant. Dans l’espece fossile , il n’existe aucune trace de ces sillons arques en arriere ; tous les sillons sont au contraire courbes en avant, plus ou moins paralleles et en general plus reguliers que dans l’espece vivante. Il en resulte que les orne- mens de la coquille sont plus reguliers et plus &gaux entre eux. Sous tous les autres rapports, la ressemblance est tres-grande; c’est ä peine si nous avons trouve quelques differences dans la charniere ; la dent mediane ou cardinale pro- prement dite de la valve gauche est fortement bifide,, tandis qu’elle ne l’est pas dans le /. verrucosa. Le sinus palleal est petit et 6troit. nr V. Venus RUGosA Gmel. Tab. 4, fig. 1-6. Syn. Venus rugosa Gmel. p. 3276. — Lister Conch. Tab. 286, fig. 123. — Lam. Anim. s. vert. VI, p- 339. — Desh. Eneycl. meth. Vers. tom. III, p. A414, n° 5. Venus dysera var ß. Linn. Syst. nat. Edit. XI, p. 1130, n°115. Venus rigida Dilwyn. Cat. tom. I, p. 164, n° 13. Hıstoire. Cette espece, originaire des mers de I’Inde, fut distingu&e pour la premiere fois par Gmelin. Linne n’en faisait qu’une variete de son F. dysera. Depuis lors elle a figure dans tous les ouvrages de conchyliologie sous le nom de Venus rugosa. U n’ya que le /. rigida de Dilwyn qui fasse double emploi, du moins Lamarck le eite-t-il comme synonyme du Venus rugosa. Une espece aussi bien caraclerisee ne devait pas rester sans analogues fossiles. Nous la trouvons en effet, mentionnee dans plusieurs auteurs ; Brocchi la cite dans le terrain subap- pennin de Plaisance et en Calabre; Pusch dans le terrain de Pologne; Eichwald dans ceux de Podolie et de Volhynie. Afın de faciliter la comparaison de ces diffe- rentes especes, nous commencerons par donner une description detaillee de l’espece vivante. Description. C’est une coquille renflee , massive et facilement reconnaissable & ses plis concentriques. Ces plis sont tres-saillans et regulierement espaces. Les espaces intermediaires ne sont pas lisses, mais ornes de plis paralleles, plus fins, ordinairement au nombre de trois (fig. 6), quelquefois aussi de quatre. Il ya, d’espace en espace, des arr&ts d’accroissement, mais ils sont en general peu marques. Le ligament est exterieur, de moyenne largeur. Il y a en outre sur la valve gauche, ä cöte du sillon, un espace lisse, en forme de sillon plat (fig. 5), tout-A-fait semblable a celui que nous avons signale dans le /. verrucosa. La lu- nule est plus large que haute, en forme de caur de carte; elle est deprimee sur son pourlour, mais les bords de la coquille s’elevent au milieu d’elle, sous la forme d’une carene saillante. La charniere se distingue par des particularites de structure qui ui sont propres. Ce qui merite surtout d’etre signale, c’est la pre- sence d’une dent accessoire sur la valve gauche (fig. 5). |Malgre la presence de a cette dent, qu’il mentionne expressement, Lamarck n’a pas rang& notre espece dans son genre Cytheree, evidemment parce qu’elle est trop rudimentaire et qu'il aurait &te force, s’il avait voulu en tenir compte, d’eloigner le V. rugosa du Y. verrucosa et des autres especes qui s’en rapprochent le plus. A la dent accessoire succede, dans la valve gauche,, la dent lunulaire qui jest arquee et surmontee de la fossette lunulaire qui est tres-profonde ; vient ensuite la fossette cardinale,, puis la dent cardinale qui est plus large et dirigee obliquement en arriere, et enfin la fossette ligamentaire qui est along&e et peu profonde ; la dent ligamentaire n’est qu’une lame tres-mince. A la valve droite (fig. 2), nous avons d’abord une fosselte accessoire avec un petit bourrelet ; la dent lunulaire qui vient ensuite est une arte saillante , &troite , oblique en avant et tres-rapprochee de la dent cardinale, de maniere & faire ressortir d’autant mieux la fossette lunu- laire qui est entre les deux. La dent ligamentaire est beaucoup plus forte que dans la valve gauche et distinetement bifide. L’empreinte palleale est fort @loign&e du bord , ensorte qu’il reste en dehors d’elle un large limbe ou bande lisse qui est bord& par de fines erenelures. Le sinus palleal est court, mais assez large. Les impressions musculaires sont bien distinctes ; la posterieure est sensiblement plus grande que l’anterieure. VI. Venus cıncTa Agass. Tab. %, fig. 7-10. Syn. Fenus rugosa Brocchi Conch. foss. p. 548. — Bronn. Lethxa p. 955. Hıstorme. Ne pouvant pas passer en revue toutes les especes fossiles qui ont &16 confondues avec le Y. rugosa , je me bornerai A examiner iei celle qui est la plus generalement citde comme identique, l’espece du Plaisantin deerite par Brocchi , et pour laquelle je propose le nom de /. eineta Rapports et differences. La ressemblance de ce fossile avec l’espece vivante est sans contredit tres-grande ; aussi ne m’etonne-je pas qu’on les ait confondus. Sa physionomie et sa forme gendrales sont les memes. Il n’y a, au premier abord , que la taille qui differe , la plupart des exemplaires n’ayant guere que quatre ou cing centimetres de longueur , tandis que les individus de sept et huit centi- u metres ne sont pas rares dans l’espece vivante. Les ornemens de la surface sont aussi en apparence les m&mes; ce sont des plis concentriques, regulierement espaces et plus etroits que les espaces intermediaires. Mais si l’on examine ces sillons intermediaires ä la loupe, on verra qu’au lieu de trois plis secondaires, il yen a un nombre bien plus considerable, qui tous sont presque invisibles A Peil nu, tant ils sont fins (fig. 10). Les plis prineipaux ne sont pas non plus arques en haut , comme c’est le cas dans le /. rugosa. La charniere presente aussi quelques differences, surtout dans la valve gauche. La dent lunulaire que nous avons vu arquee dans l’espece vivante, ne l’est pas dans notre fossile La dent cardinale de cette m&me valve n’est pas non plus bifide ou du moins elle n’a qu’une tres-legere depression. La dent accessoire existe, mais ä l’etat rudimentaire. Le bord de la coquille est crenele sur tout son pourtour, comme dans l’espece vivante. L’empreinte palleale est bien accusee; le sinus palleal est peu profond mais assez large. DU GENRE CYTHEREA Lam. m. Ce genre a &te institue par Lamarck, aux depends du genre Venus de Linne. il comprend toutes les especes de Venus qui ont une quatrieme dent ä la valve gauche. Cette dent, que nous appellerons la dent accessoire (Tab. A, fig. 20) et ä laquelle correspond une fossette analogue (fig. 1) dans la valve droite,, est d’or- dinaire aussi forte et m&me quelquefois plus saillante que les autres dents cardi- nales. Sous tous les autres rapports, les Cyther&es sont parfaitement semblables aux vraies Venus; aussi est-il impossible , lorsqu’on ne connait pas la charniere, de dire si telle espece, qui possede d’ailleurs tous les caracteres des Venus , est une Cytheree ou une vraie Venus. Le genre Arth@mis dont nous avons trait& plus haut, a et€ defalque des Cythe- r6es, dont il se rapproche ä tous egards par sa charniere. Il. CYTHEREA PEDEMONTANA Agass. Tab. 8. Syn. Cyprina pedemontana Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 291. Venus Brocchii Desh. (pro parte) dans Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 291. Histoire. Cette espece a el& distinguede par Lamarck sous le nom de Cyprine du Piemont, d’apres des exemplaires provenant des environs de Turin. Elle est au nombre de ces especes tertiaires que M. Deshayes a reunies comme de simples varietes sous le nom de Venus Brocchü. Nul doute en effet qu’elle ne soit tres- diffrente des veritables Cyprines ; puisqu’elle a l’impression palleale profon- dement &chancree; mais je ne saurais admettre pour cela qu’elle soit identique avec les especes precedentes. Loin de-lä , l’etude detaillee et comparative de ces memes especes, m’a conyaincu qu’elle en est tres-differente. u EN Description. C’est une espece de grande taille, de forme ovoide, ätest massif, sans &tre tres-Epais. Le cöte posterieur est plus ou moins alonge, et comme le bord cardinal est assez peu arque, il en resulte que la coquille a une certaine apparence cun£iforme que n’ont ni le Venus umbonaria ni le Venus islandicoides. Mais en supposant m&me que ce ne füt la qu’une difference d’äge, comme le pense M. Deshayes, il reste encore les differences profondes de la charniere qui a quatre dents cardinales, tandis que les deux especes pr&cedentes n’en ont que troıs. Que l’on r&cuse le nombre des dents comme caractere generique et que l’on r&unisse les Venus et les Cytherees en un seul genre, je le comprends; mais qu’on refuse a ce caractere une valeur specifique, c’est ce que je ne saurais admettre. Or, le seul fait que le C. pedemontana a une dent de plus , suffit a mes yeux pour le distinguer. Voici quelle est la structure intime de la charniere. Si nous examinons la valve gauche (fig. 5), nous y trouverons d’abord une forte dent accessoire, en forme de pyramide alongee ; ensuite une fossette lunulaire tres- profonde immediatement au-dessous des erochets ; plus loin la dent lunulaire en forme de lame mince, perpendiculaire et tres-saillante ; ensuite la fossette car- dinale moins profonde que la fossette lunulaire, puis la dent cardinale tres-ro- buste,, ensuite la fossette ligamentaire etroite et profonde,, et enfin la dent liga- mentaire tres-mince et ä peine detachee de la lame cardinale. A la valve droite (fig. 4) les rapports sont un peu differens ; la dent lunulaire est plus saillante ; la dent cardinale l’est en revanche moins, enfin la dent ligamentaire est distinc- tement bifide , ce qu’elle n’est pas dans l’autre valve. II. CyruereA Lamarckn Agass. Tab. 7, fig. 1-4. Syn. Cyprina islandicoides Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 292. — Bast. Mem. geol. sur les en- virons de Bordeaux, pag. 91. Venus Brocchii Desh. dans Lamrack Anim. s. vert. tom. VI, pag. 289. Histoire. La synonymie de cette espece s’explique en quelque sorte par son histoire. Lamarck avait reconnu que l’espece fossile de Plaisance , que Brocchi avait prise pour une simple variete du Cyprina islandica, etait une espece & 2 ae part et lui avait donne le nom de Cyprina tislandicoödes. Mais tout en la separant de l’espece vivante, il lui associait a tort une esp&ce fossile de Bordeaux , celle dont il’est ici question. Or, comme cette espece est completement differente de celle d’Italie, j’ai conserv& le nom d’islandicoides a cette derniere et je dedie A la memoire de Lamarck, celle de Bordeaux. Rapports et differences. Cette espece n’est pas plus une Gyprine que les especes precedentes; c’est ce que prouve son sinus palleal. Elle differe egalement du Venus islandicoides , en ce qu’elle a quatre dents a la charniere, au lieu de trois, elle rentre par cons@equent dans le genre Cytheree de Lamarck. S’il est une espece dont elle se rapproche , c’est bien plutöt du ©. pedemontana que nous ve- nons de decrire. Si ses dimensions sont differentes , sa forme est la m&me; elle est alongee, ovoide ; le cöle posterieur est plus ou moins retreci, le bord infe- rieur n’est pas tres-arque. Il n’y a qu’une particularite qui la distingue, c’est la presence de cötes rayonnanles dislinctes , s’etendant depuis les erochets jusqu’au bord inferieur, tandis qu’on n’en rencontre que de faibles traces sur les exem- plaires les mieux conserves du C. pedemontana. Le ligament est exterieur, et lorsqu’il est enleve, les nymphes sont tres-distinctes (fig. 5). La charniere ne presente pas de differences sensibles d’avee celle du C. pedemontana. La dent accessoire de la valve gauche (fig. 2) est tres-forte, mais moins alongee que dans l’autre espece; la dent lunulaire est au contraire fort mince, tranchante et verti- cale sous le crochet. La dent cardinale est deja l&gerement arquee en arriere ; la dent lunulaire enfin est une lame assez mince, parallele au bord cardinal. Dans la valve droite (fig. 4), nous avons d’abord une large et profonde fossette pour la dent accessoire , puis la dent lunulaire qui est tres-rapprochee de la dent cardi- ‚nale ; ensuite une large fossette pour la dent cardinale de l’autre valve, et enfin la dent ligamentaire meme, qui est moins alongee que celle de la valve gauche, mais plus large et dislinctement bifide. Cette espece est, Ace qu’il parait, assez commune dans le terrain de Bordeaux. = MM = Ill. CyruereA Brauniı Agass. Tab. 13, fig. 1-4. Hıstome. Cette espece n’a point encore &t& signalee d’une maniere precise; il suffira par cons@quent d’en indiquer les principaux traits pour qu’aä l’avenir on ne la confonde avec aucune autre. Description. C’est une espece de moyenne taille, de forme subeirculaire, re- marquable surtout par le pourtour arrondi de son bord posterieur. Elle ressem- ble sous ce rapport a la /. umbonaria que nous avons decrite plus haut ; elle est en me&me temps sensiblement renflee, et son diametre transversal depasse de beaucoup la moitie de la hauteur. La surface est marqu&e de zones concen- triques tres-distinctes et separees par des sillons indiquant des arr&ts dans l’ac- croissement. La charniere est bien developpee; le bord inferieur de la cloison cardinale est ondule; la disposition des dents est la m&me que dans l’esp&ce pr&cedente ; nous trouvons dans la valve gauche (fig. 5) une dent accessoire au-dessus de laquelle se remarque une fossette tr&s-profonde qui s’enfonce sous le cerochet. La dent lunulaire est tres-saillante mais mince , la fossette cardinale est large et triangu- laire; la dent cardinale est large et robuste; la fossette ligamentaire est large et arquee; vient ensuite la dent ligamentaire qui est une lame £troite. A la valve droite (fig. 2), nous retrouvons les m&mes parties constitutives , sauf la dent ac- cessoire quiest remplacee par une fossette. La fossette lunulaire est beaucoup plus etroite que dans l’autre valve, par la raison que la dent lunulaire et la dent car- dinale sont beaucoup plus rapprochees. D’un autre cöte , la dent ligamentaire est plus large et distinctement bifide. En resume, le caractere essentiel qui distingue la charniere de cette espece, c’est la petitesse de la dent accessoire que j'ai trouvee la m&me dans un grand nombre d’individus. Cette espece se trouve avec le Cyprina rotundata dans les sables tertiaires des environs d’Alzey, pres Mayence. u IV. CYTHEREA ERYCINA. Lam. Tab. 9, fig. 10-12. Syn. Cytherea erycina Lam. Anim. s. vert. tom. VI, p. 303. Venus erycina Lin. Syst. nat. p. 1131. — Eneyel. meth. Tab. 264, fig. 2ab. Hıstomge. Cette espece se fait remarquer entre toutes ses congeneres par sa forme, &lögante' et ‚ses. belles couleurs;, et comme elle est assez frequente dans les .collections ‚il n’est pas etonnant quelle soit devenue le point de 'depart d’une foule de comparaisons avec les especes fossiles qu’on a identifiees avec elle.,En effet, nous la trouyons cite par Brocchi parmi les fossiles subappenins d’Italie, par Basterot parmi les fossiles terliaires de Bordeaux ; par M. Deshayes, dans le calcaire grossier de Paris, etc. Nous allons par consequent e&tablir d’une maniere aussi pr&cise que possible l’ensemble des caracteres de notre espece, afın d’apprecier d’autant mieux la valeur des caracteres qui la distinguent de ces pretendues analogues fossiles. Description. On cite ordinairement en premiere ligne parmi les caracteres de cette ‚coquille, les bandes diversement colorees qui partent des crochets et gagnent le bord inferieur en s’elargissant toujours davantage. Il y en a surtout deux qui frappent par leur largeur et leur teinte brune ; l’une oceupe le milieu de la.coquille et descend &-peu-pres verticalement; l’autre, plus oblique et plus etroite, est rapproch&e de l’extr&emite posterieure. Il existe en outre' de nom- breuses bandes d’une teinte plus claire, qui suivent les m&mes directions. Mais l’on comprend que ces caracteres, si importans pour la confrontation des especes vivantes,, n’aient plus la meme valeur, lorsqu’il s’agit' d’especes fossiles. Les details.de structure du test sont alors la chose essentielle & considerer. Sous ce rapport encore notre espece n’est pas moins bien caracterisee que les autres. Ses dimensions varient de trois;a huit centimetres. L’exemplaire de fig. 10 est de moyenne: taille; celui de fig. 8 peut &tre envisage comme un jeune. La hauteur est a la longueur comme trois A quatre. L’&paisseur est bien moindre. Le pourtour de la coquille est un ovale assez r&gulier. Les cötes anterieur et posterieur sont arrondis et a-peu-pres d’egale largeur. Les crochets situes au =. Mi = liers anterieur ne determinent pas une forte saillie; la lunule est ä fleur de test, sensiblement alongee dans le sens vertical. Le bord inferieur est rögulierement arrondi ; le bord superieur, derriere les’crochets , l’est egalement, tout en &tant un peu plus declive. Les flanes sont ornes de gros plis concentriques s&pares par des sillons peu larges, mais tres-profonds. La r&gularite. des plis .n’est inter- rompue ca-et-la que par un pli plus faible, r&sultant sans doute de quelque arret dans l’aceroissement. La charniere est assez petite, si l’on considere l’epaisseur de la coquille ; son bord est ondul&, et la partie la plus developpee correspond a la dent accessoire. Ce qui frappe surtout, quand on compare cette charniere avec celle d’autres especes, c’est la faible Epaisseur des callosit&s nymphales qui ne presentent qu’une lame tres-mince. La dent la plus massive est sans contredit la dent accessoire (fig. 9 et 12). La fossette qui recoit cette dent dans la valve droite (fig. 11) est non-seulement en rapport avec ces dimensions , mais elle est en outre entouree d’un renflement tres-notable qui la fait ressortir d’autant mieux. La dent lunulaire n’est qu’une lame tres-mince dans les deux valves; elle est tres-rapprochee de la dent cardinale dans la valve droite (fig. 11). La dent ligamentaire est une lame mince et parallele au bord cardinal. Enfin , j’ajouterai encore que toutes ces dents sont peu saillantes, et que le plus souvent elles debordent a peine le bord de la coquille. La limite du manteau est assez €loignee du bord, ensorte que le limbe est tres-large. Le sinus palleal penetre a-peu-pres jusqu’au milieu de la coquille, ou il se termine en pointe; la languette inferieure est tr&s-£troite. Cette espece est frequente dans I’Ocean-indien, et c’est de la que proviennent les exemplaires figures. Lamarck en cite en. outre deux varietes dans les mers de la Nouvelle-Hollande et de la Chine,, qu’il ne distingue qu’ä leur teinte. Ni ’une ni l’autre ne m’est connue. — hl — V. CYTHEREA ERYCINOIDES Lam. Tab. 9, fg. 4-7. Syn. Cytherea erycinoides Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 329. Cytherea erycina Bast. Mem. Soc. Hist. nat. Par. tom. II, pag. 89. Cytherea burdigalensis Defr. Diet. Sc. nat. tom. XII, pag. A422. Histoire. On ne saurait contester la grande ressemblance qui existe entre cette espece et le C. erycina; aussi Lamarck , en la designant sous le nom de C. ery- cinoides, n’a-t-il pas entendu la distinguer specifiquement; il se borne a exprimer son etonnement de la trouver fossile en France et au Montmarin pres de Rome, tandis que ses analogues vivans sont limites a l’Oc&an indien. Defrance , de son cöte , avait distingue une espece analogue sous le nom de GC. burdigalensis ; mais il ne parait pas qu’elle soit differente du C. erycinoides. Rapports et differences. Je reconnais un seul caract£re distinctif de cette espece relativement au C. erycina , c’est sa forme plus alongee et plus ovoide. Le bord inferieur est m&me quelquefois presque droit. La charniere est en somme aussi developpee que dans l’espece vivante; mais il m’a paru que son bord inferieur etait moins flexueux. Sous tous les autres rapports, la ressemblance est complete. Il parait que cette espece est fr&quente dans le terrain de Bordeaux. VI. CYTHEREA SUBERYCINOIDES Desh. Tab. 9, fig. 1-3. Syn. Cytherea suberycinoides Desh. Coq. foss. tom. I, pag. 129, Tab. 22, fig. 8 et 9. Hıstore. Le nom de cette espece ındique assez que l’auteur qui l’a instituee reconnaissait qu’il existait des differences entre elle et les C. erycina et erici- noides. Aussi bien, s’il en etait autrement, on ne comprendrait pas qu’il eüt choisi un nom aussi peu conforme ä une determination preeise. Rapports et differences. Si l’on ne voulait tenir compte que de la charniere dans la determination des Conques marines, il est @vident que l’on deyrait rap- porter cette espece au C. erycina, tant les charnieres se ressemblent ; mais, ER d’un autre cöt&, il ya ä cöt& de cette ressemblance une grande difference dans la forme de la coquille. Son pourtour ne presente plus une ellipse aussi re- guliere ; le cöte posterieur se retr&eit considerablement et prend une forme tout- ä-fait cundiforme; de telle maniere que le cöt& anterieur, qui d’ordinaire est le plus faible, devient iei le plus large; mais ce qui constitue le caractere essentiel de l’espece,, c’est son peu d’epaisseur resultant de la forme aplatie de ses flancs (fig. 5). Une consequence de cet aplatissement , c’est l’Etroitesse de la lunule et des callosit&s nymphales qui sont l’une et l’autre tres-alongees. Cette espece est propre au calcaire grossier des environs de Paris. VII. CyTHEREA cmıonE ‚Lam. Tab. 10, fig. 10-13. Syn. Cytherea Chione Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 305. Venus Chione Lin. Syst. Nat. pag. 1131.— Gmel, pag. 3272, n° 16. —Eneycl. meth. tom. 266, f. 1a, b. Historee. Cette espece est encore plus frequente dans les colleclions que le Cytherea erycina ; mais ses teintes, plus sombres et plus uniformes ‚ font qu’on la recherche moins. On prevoit d’apres cela, qu’elle a dü Etre identifiee bien des fois avec des espäces fossiles des terrains tertiaires, et en effet nous la trou- vons cil6e dans le terrain subappennin d’Italie, dans le calcaire marin du sud de la France , dans la molasse suisse , dans le sable coquillier de Volhynie, dans le Tegel de Transylvanie, dans le terrain quaternaire de Pouzzoles, etc. Je ne pos- sede pas des &chantillons de toutes ces localites, et ne puis par consequent pas affır- mer que l’espece soit differente partout, mais ceux que j’ai examines m’ont laisse peu de doute sur leur diversit& speeifique. Si les differences frappent peu au premier coup-d’eil , elles n’en sont pas moins importantes A raison de P’unifor- mite generale de ce type. Description. Le Cytherea Chione est trop commun dans toutes les collections pour que je croie necessaire d’en donner une description detaillee. Je ferai seulement remarquer que l’espece appartient au type des Cytherees lisses, & bords non denteles, qui se distinguent par une charniere assez faible , relati- —. In vemenb,a.ce qu’elle est dans d’autres especes de.m&me taille,, par exemple, dans le 0. Pedemontana, (Tab. 8). Les flanes ont des ondulations concentriques assez regulieres , mais fort peu accusees; et la teinte sombre , jointe ä l’&piderme qui les recouyre, contribue encore ä les rendre moins sensibles. Dans les especes fos- siles:qui ont perdu leurs couleurs, ces m&mes ‚ondulations sont beaucoup plus saillantes. VIII. CyTuer£eA DuBoiısı Andrz. Tab. 10, fig. 1-5. Syn. Cytherea DuBoisii Andrz. Bull. Soc. Mosc. VII, Tab. XII. fig. 3. Cytherea Chione Dub. Conch. foss. pag. 59, tom. V, f. 13, 14. Hıstome. Cette espece a ete deerite par M. DuBois de Montpereux comme identique avec le C. Chione. C’est M. Andrzejowski qui l’a distingude le premier comme une espece a part. Rapports et differences. Le Gytherea DuBois a tout-a-fait la forme du €. Chione; mais il en differe par ses ondulations concentriques qui sont bien plus accusees. A cet egard il tient le milieu entre le C. eryeina et le C. Chione ; il differe & bien plus forte raison du C. erycinoides , dans lequel les sillons concentriques sont le plus profonds. Sa forme est aussi un peu differente de celle du €. Chione , en ce qu’il est proportionnellement plus court et que le cöte anterieur est plus developpe. Cette espece parait eire propre au terrain tertiaire de Volhynie. IX. CYTHEREA LAEVIS Agass. Tab. 10, fig 6-9. Syn. Venus Chione Brocch. Conch. foss. tom. II, pag. 547. — Bronn. catal. n? AS4. Histoire. L’idee d’identifier cette espece avec le €. Chione &tait assez naturelle, par la raison que cette derniere vit exclusivement dans la Mediterannee, et de fait, c’est aussi celle qui lui ressemble le plus. Cependant nous allons voir qu’elle en differe aussi bien que les autres. ee an Rapports et differences. Ce sont encore les ornemens des flancs qui nous four- nissent les principaux caracteres distinctifs. Les sillons concentriques que nous avons vu etre plus accuses dans le C. DuBois que dans le C. Chione , le sont ici moins. Les flancs sont m&me completement lisses sur toute la partie posterieure de la coquille, ou l’on ne distingue que de fines stries d’accroissement. Iln’y a des traces de sillons que sur la partie anterieure des flancs. La forme generale rappelle tout-a-fait celle du C. DuBois , surtout par la forme du cöte anterieur qui est assez large, tandis qu’il est proportionnellement plus retreci que dans le €. Chione. L’espece parait &tre assez frequente dans l’Ästesan. DU GENRE CYPRINA Lan. Le genre Cyprine est, comme celui des Cytherees, un demembrement du genre Venus de Linne. Lamarck qui l’a institue, le caracterise de la maniere suivante: « Coquille equivalve,, in@quilaterale , en coeurs obliques, ä crochets pro@minens recourbes. Trois dents cardinales egales, rapprochees a leur base, un peu diver- gentes superieurement. Une dent laterale &cartee de la charniere, disposee sur le cötE anterieur , quelquefois obsol&te. Callositts nymphales grandes, arquees , terminees pres des crochets par une fossette. Ligament exterieur , s’enfoncant en partie sous les crochets. » M. Deshayes(*) a deja fait observer que tous ces caracteres ne sont pas d’une €gale valeur; il remarque entr’autres que la fossette situce a l’extr&mite des callosites nymphales, n’est que l’effet d’une carie qui survient avec l’äge et ne peut par consequent pas etre envisagee comme un carac- tere generique, car, A ce titre, il faudrait ranger parmi les Cyprines des Cytherees et des Venus. D’un autre cöt€, Lamarck passe sous silence un caractere tres-im- portant, la forme de l’impression palleale qui est simple dans les Cyprines, tandis qu’elle a un sinus plus ou moins profond dans les Venus. C’est meme la, de tous les caracteres des Cyprines,, le plus significatif, parce qu’il indique une modifica- tion importante dans l’organisation de l’animal. La charniere est assez compliqu&e. Outre les dents cardinales , il existe une dent accessoire comme dans les Cytherces,, mais avec cette difference , qu’elle est plus alongee et souvent er@nelde A son sommet (Tab. A, fig. 40). Au des- sous de cette dent accessoire il existe, dans la valve gauche , une fossette assez (*) Dans Zamarck, Animaux sans vertebres , 2° edit. tom. VI, page 288. u BE — profonde correspondant a une autre dent accessoire de la valve droite, qui n’existe que dans les Cyprines, et que j’ai indiquee par la lettre m dans la Pl. 4, fig. 3 et 4. La dent lunulaire de la valve droite (a) et celle de la valve gauche (x) sont les m&mes que chez les Cytherees ; mais un trait qui est particulier aux Cyprines, c’est que dans la valve droite la dent cardinale et la dent ligamentaire se confon- dent en un seul bourrelet (b) , auquel correspond une vaste fossette dans la valve gauche, qui, par cette raison, n’a pas de dent cardinale, mais seulement une dent lunulaire (x) et une dent ligamentaire (2). I. Cyprına ısrLannıca Lam. Tab. 13, fief6 et 7. Syn. Cyprina islandica Lam. Anim. sans vert. 2° edit. tom. VI, pag. 290.— Desh. Eneyel. 'meth. Vers. tom. II, pag. 46. Venus islandica Lin. Syst. nat. pag. 1131, n? 124. — Gmel. pag. 3271,.n° 15. Cyprine d’Islande Blainv. Malac pl. 70 bis, fig. 5. Cyprina vulgaris Sow. Gen. of Shells. Genre Cyprine. — Lister Conch. Tab. 272, fig, 108. — Chemn.. Conch. tom. VI, pag. 240, Tab. 32, fig. 3441. — Muller Zool. Dan. tom. T; pag. 29. Tab. 28, fig. 1-5. Venus mercenaria Pennant Zool. Brit. tom. IV. Tab. 53, fig. 47. Histoire. Cette espece est propre aux mers qui baignent les cötes septentrio- nales d’Europe, et comme sa grande taille la met naturellement en evidence au . milieu des coquilles, en general petites, du Nord, on l!’a depuis longtemps dis- tingu6e comme l’une des especes les plus remarquables de la faune bor£ale. Elle ne descend guere plus bas que les cötes d’Ecosse; son siege principal est sur les eötes d’Islande. On ne l’a jamais trouvee vivante'dans la zone chaude, ni me&me dans la zone temperee proprement dite, d’oüu nous coneluons, que cd’est un animal fait'pour habiter les climats froids. Mais si ses limites actuelles sont res- treintes’a une region et ä un celimat determine, il ne semble pas qu’il en ait ete de m&me dans les temps ante-historiques. S’il fallait'en eroire les geologues, le €. islandica aurait &t& tres-repandu dans l’&poque tertiaire et quaternaire, eb si nous voulions indiquer toutes les localites et les depöts dans lesquels on a pre- tendu l’avoir decouvert, il nous faudrait en eiter un tres-grand nombre. (est 7 a ainsi que ‚Brocchi l’a cit&e dans le terrain subappenin de l’Italie; M. Studer , dans la molasse suisse ; Lamarck , dans le crag d’Angleterre ; M. Keilhau ‚ dans les graviers coquilliers de Norwege ; Risso , dans les depöts quaternaires.des en- virons de Nice , etc. Je n’ai pas compar&, Jen conviens, des exemplaires de toutes les localites ; mais, a en juger d’apres ceux que j’ai vus, je ne crains pas d’affirmer qu’un grand nombre de. ces identites sont illusoires. Lamarck deja a determine plu- sieurs de ces coquilles, entr’autres , les /. umbonaria , islandicoides et pedemon- tana , qui passaient toutes pour des Cyprines d’Islande. Quant äl’espece du crag, c'est une bonne espece (le G. equalis de Sowerby) dont Lamarck conteste ä tort la validite. Cependant il existe des coquilles de Cyprina islandica a l’etat fossile, et je erois pouvoir ranger dans ce nombre celles que M. Keilhau signale dans les graviers de Norwege. J’ai trouve moi-m&me parmi les fossiles de deux localites tres-eloigndes l’une de l’autre , dans les argiles du Till des bords de la Clyde en Ecosse, et dans le terrain quaternaire de Palerme.en Sicile , des coquilles que je n’ai pas pu distinguer de l’esp&ce du Nord, tant elles lui ressemblent et par leur aspect general et par les details de leur structure. On ne m’accusera certes pas de rechercher les identites ; mais dans le cas particulier , sans pretendre affırmer qu’une absence de caract£res distinctifs implique necessairement et toujours une identite d’esp£ces, la parente me parait si grande, surtout entre les coquilles d’E- cosse et celles du Nord, que je ne saurais douter de leur liaison directe. Or, un resultat pareil , surtout lorsqu’il s’agit d’un animal dont les limites actuelles sont aussi rigoureuses que celles du €. islandica, nous place en presence de ce di- lemme : ou bien cette espece n’etait pas liee d’une maniere aussi intime aux con- ditions climateriques, dans les temps anterieurs, ou bien le elimat etait autre que de nos jours. Cette derniere alternative paraitra peut-Etre un peu hasard£e, et, en effet, il semble t@meraire au premier abord de conclure les conditions climateriques d’une periode geologique de la presence d’une coquille dans telle ou telle localite ; mais d’un autre cöte, il ne faut pas oublier que la r&parlition des animaux est soumise ä& des lois non moins fixes que le climat. Nous discuterons ailleurs les raisons qui nous font croire qu’en effet, lorsque laCyprine d’Islande vivait sur les cötes d’Ecosse et de Sicile, la temperature y etait plus basse, et que depuis lors —- 51 — | le'climat s’est' sensiblement rechauffe, Nous n’avons ici a nous occuper que de la determination des especes et de leurs caracteres propres. Description. Le C. islandica est une espece de grande taille, qui atteint par- fois jusqu’& dix et douze centimetres de longueur, sur une hauteur de huit et neuf centimetres. Sa forme est ovoide; ses bords anterieur et posterieur sont arrondis. Son diametre transversal ne depasse guere cing ou six eentimetres. L’£paisseur du test va en augmentant avec l’äge, et les vieilles coquilles sont de beaucoup les plus massives. Les crochets sont gros et sensiblement arques en avant. Le ligament est exterieur ; lorsqu’il a disparu, les nymphes sont distinc- tement visibles d’en haut. La coquille est ornee a l’exterieur de fines stries con- centriques,, avec des arrets d’accroissement assez nombreux. La surface est en outre revetue d’un &piderme ou drap marin tres-mince, de couleur brune ou verdätre. La charniere resume au plus haut degre les partieularites de structure qui caracterisent les Cyprines. Ainsi, en etudiant la valve droite (fig. 6 et 7), nous y trouvons d’abord une fossette alongee et assez large qui s’etend sous la lunule, parallelement au bord de la coquille. Cette fossette est bordee en arriere par deux denis, une petite en bas, que j’envisage comme une seconde dent acces- soire, et une plus grosse en haut, qui est la dent lunulaire ; cette derniere est tr&s-saillante, et limitee en arriere par une fossette tres-profonde , la fossette cardinale;; vient ensuite ladent cardinale qui se confond avec la dent ligamentaire, pour ne former qu’un seul gros bourrelet ä bords tranchants. La fossette ligamen- taire qui vient ensuite est tres-profonde. La callosit@ nymphale qui borde cette derniere, est soumise ä des varialions notables : &troite dans les jeunes, elle s’elargit considerablement dans les vieilles coquilles, et se prolonge en arriere jusqu’aä l’empreinte musculaire posterieure, oü elle se renfle une derniere fois pres de son extr&mite en une sorte de bourrelet alonge, qui est la dent laterale posterieure des Cyprines. C’est dans le sillon compris entre les callosit&s nym- phales ainsi prolong&es et le bord superieur de la coquille, qu’est situe le ligament qui s’etend fort loin en arriere. L’impression du manteau se reconnait d’une maniere tres-distinete dans tous les exemplaires vivans et fossiles. Elle est simple, comme dans toutes les PENE Cyprines, et ne subit qu’une legere inflexion au-dessous de l’empreinte mus- eulaire posterieure. Lelimbe ou bord inferieur, en dehors du manteau, est etroit. Les empreintes musculaires sont ä-peu-pres d’egale grandeur ; elles sont l’une et l’autre distinetement fascides. , II. Cyprina AEQUALIS Agass. Tab. 13, fie. 5. Syn. Fenus equalis Sow. Min. Conch. Tab. 21. — Wood Brit. Rem. Cyprina equalis Agass. Trad. all. et fr. de la Conch. min. de Sow. par E. Desor, pag. 43. Cyprina islandicoides Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 292. Histoire. Cette espece est propre au crag; elle a&te distinguce pour la premiere fois par Sowerby ; mais cela n’a pas empech@ Lamarck de la confondre avec les especes tertiaires, entre autres avec celle de l’Astesan , que Brocchi avait de- crite comme une variete du QC. islandica , et dont Lamarck a fait son C. islan- dieoides (notre V. islandicoides deerit ci-dessus). Nous avons deja demontre plus haut que l’espece d’Italie est une Venus , et que par consequent il ne saurait etre question de l’identifier avec l’espece d’Angleterre , qui est une veritable Cyprine. Il suffit pour combattre l’identite que suppose Lamarck , de rappeler que la premiere a l’impression du manteau largement e&chanere, tandis que l’espece d’Angleterre l’a entier. S’il pouyait y avoir des doutes sur la validit& du G. @qualis,, ce serait du C. islandica qu’il faudrait la rapprocher. Cependant je erois m’etre assure quelle differe suffisamment pour pouvoir &tre maintenue comme une espece A part, ainsi que nous allons le voir. Rapports et differences. Le G. @qualis atteint des dimensions tout aussi consi- derables, sinon plus considerables que le C. islandica, ainsi qu’on peut le voir par le fragment figure, qui evidemment provient d’un exemplaire plus grand que celui de fig. 6 qui estäcöte. Or, malgre cela, le test est moins &pais que dans les Cyprines, d’Islande de m&me taille. La coquille est en outre plus bombee, surlout pres des erochets qui sont aussi plus pro@minens; la charniere est bien construite sur le m&me plan, mais il existe cependant quelques differences. La dent cardinale et la dent ligamentaire ne sont pas aussi intimement unies, et la MR. | En largeur de ces deux dents est moins consid&rable qu’elle ne l’est dans le C. islan- dica, ou elles ne forment qu’un seul ‚bourrelet. Les callosit&s nymphales sont aussi proportionnellement moins developpees. L’exemplaire figure provient du erag de Scavig. Bronn a eit& cette m&me espece dans les terrains tertiaires de Castel-Arquato ; M. le comte de Münster, ‚dans le terrain tertiaire de Bünde , et Philippi, dans le calcaire de Syracuse. Comme je n’ai pas vu des originaux de toutes ces loca- lites, je ne saurais deeider de leur identite. Peut-&tre aurai-je quelque jour l’oc- casion de combler cette lacune. Quant aux exemplaires de Sieile, je puis affırmer, d’apres l’inspection d’un. grand nombre d’exemplaires, qu’ils appartiennent au Q, islandica des mers du Nord. II. CvPpRınA ROTUNDATA Draun. Tab. 14. Histoire. Je ne sache pas que cette espece ait et@ mentionnee nulle part par les auteurs ; elle a &t€ d&couverte dans les sables marins tertiaires d’Alzey , sur les bords du Rhin, par M. Alex. Braun, qui Pa deposee au musee de Carlsruhe, ou elle est etiquetde du nom de Cyprina rotundata. Jusqu’ici je n’entrevois au- cune espece dont on puisse la rapprocher, m&me de loin. Description. Le caractere le plus saillant de cette esp@ce consiste dans sa forme extr&mement renflee. Le diametre transversal Egale les trois quarts de la hauteur et de la longueur. Elle acquiert des dimensions considerables , et d’apres les renseignemens que m’a transmis M. Braun, on trouve des exemplaires d’un tiers plus grands que celui que j’ai figure. Les crochets , sans &tre petits , ne sont ce- pendant pas en rapport avec l’epaisseur de la coquille. La surface est ornee de fines rides concentriques, et, d’espace en espace, on remarque des arre&ts qui sont indiqu6s par une forme particuliere de l’usure qui occasionne des cercles franges ou perles. Une autre particularit& non moins importante, c’est la presence de stries tres-vagues , il est vrai, qui s’etendent et rayonnent vers le bord posterieur, de maniere & rappeler un peu le corselet des Myes et des Bucardes (fig. 2). Le liga- ment etait exterieur, comme on peut en juger par la forme des callosites nym- — VER phales , qui sont visibles d’en haut dans toute leur largeur. La charniere est extr&mement massive, en rapport avec l’Epaisseur du test. La cloison cardinale est tres-developpee. Son bord est fortement onduleux et largement Echanere en arriere des erochets. Si nous examinons les dents de la valve droite (fig. 5), nous serons frapp6s du developpement extraordinaire de la dent ligamentaire et de la dent cardinale, qui ne forment ensemble qu’une grande piece triangulaire et oblique. La dent lunulaire est tres-saillante, sans &tre bien longue. La dent accessoire, situde un peu en avant et au-dessous de la dent lunulaire , est la moins saillante de toutes. Sur la valve gauche (fig. I) nous remarquons,, d’avant en arriere, une dent accessoire triangulaire et peu pro@minente , puis une fossette tr&s-pro- fonde , la fossette lunulaire ; puis une dent enorme, la dent lunulaire ; apres celle-ci une large fossette destinde a recevoir les dents ligamentaire et cardinale reunies de la valve droite, et enfin la dent ligamentaire,, qui est une lame sail- lante, alongee et un peu arquee. La dent laterale est tres - obsolete, surtout dans les vieux exemplaires ; cependant il en reste toujours des traces plus ou moins distinetes. DU GENRE LUCINA Beuc. — a — Ce genre a &t€ etabli par Bruguiere, et comprend un nombre assez consi- derable d’especes, tant vivantes que fossiles. Ses principaux caracteres, tels qu’ils ont &t& resume6s par Lamarck , sont la forme circulaire de la coquille ; la presence de deux dents cardinales et de deux dents laterales divergentes, dont l’anterieure est la plus rapprochee du sommet; deux impressions musculaires, dont l’exte- rieure forme un prolongement en forme de bandelette quelquefois fort long. A cette diagnose M. Deshayes ajoute un caracl£re essentiel, dont Lamarck n’a pas tenu compte, c’est la forme de l’impression palleale qui est toujours simple; de plus, la face intörieure des valves est ordinairement ponctuee ou striee. Se fondant sur ces caracteres , M. Deshayes a report& dans le genre Lucine plusieurs especes assez communes que Lamarck rangeait parmi ses Cytherees, entre autres , les L. punctata et tigerina. Malgr& cela, le genre Luecine n’offre point un groupe aussi homogene qu’on pourrait le croire; et parmi les esp&ces qu’on lui rapporte, il en est plusieurs qui cadrent mal entre elles. Telles sont, entre autres, les deux esp@ces que nous venons de mentionner , les Z. punctala et tigerina. Non seu- lement leur forme et leur physionomie gen6rales sont differentes, mais la char - niere presente aussi des particularit&s qu’on ne saurait passer sous silence. Tandis que les Lucines du groupe du Z. columbella ont de tres-pelites dents cardinales , savoir deux dans la valve gauche (Tab. A. fig. 8) et une dans la valve droite (fig. 7) (*), et de fortes dents laterales, dont une & l’avant et l’autre A l’arriere ; la L. tigerina et ses analogues ont les dents cardinales bien plus developpees, et (*) Ces dents sont si petites, que pour Ies mieux faire ressorüir dans la Pl. A, j’ai grossi de moitie les fig. T et 8. a TE de plus une forte dent accessoire sur la valve droite, tandis que les dents late- rales manquent completement. Il est probable des-lors qu’on en fera !quelque jour un genre a part, lorsqu’on aura fait une etude comparative des animaux des differentes especes. Pour le moment, il serait peut-&tre hasarde d’etablir cette distinelion sur des caracteres tires uniquement de la coquille, d’autant plus que les dents de la charniere sont en general tres-inconstantes dans ce groupe. En tout cas, M. Deshayes a et€ bien inspir& en les eloignant des Cytherdes de Lamarck. I. Lucına COLUMBELLA Lam. Tab. 11, fig. 13-27. Syn. Zueina columbella Lam. Anim. s. vert. tom. VI, p. 230.— Sow. Gen. of Shells, n° 27, fig. 6. Histome. Cette espece, decrite pour la premiere fois par Lamarck, et au- jourd’hui tres-repandue dans les collections , est ’une des plus caracteristiques du genre. Elle est trop facilement reconnaissable pour qu’on ait jamais songe & la confondre avec aucune autre espece vivante. Les differences sont moins tran- chees entre elle et certaines especes fossiles. Aussi les geologues ont-ils pretendu l’avoir retrouvee dans plusieurs terrains a la fois. Basterot la signale dans le ter- rain tertiaire de Bordeaux ; Lamarck , dans les faluns de la Tourraine ; M. DuBois de Montpereux, parmi les fossiles de la Volhynie; M. Bou& , dans les marnes sa- bleuses de Steinbrunn en Autriche; Schneider, dans les sables marins de Holo- zubine ; Hauer, dans le Tegel de Bujtur en Transylvanie, et de Tarnopol en Ga- licie. On l’a aussi indiquee dans le tuf basaltique de Sortino , etc. Mais tous ces fossiles n’ont pas le m&me degr& de ressemblance avec le veri- table Z. columbella de Lamarck ; il y en a m&me qui sont si differens que l’on en est a se demander comment il se fait qu’on ait songe & les identifier. Ne pou- vant les passer tous en revue, je veux au moins mettre les geologues a m&me d’apprecier jusque dans leurs details les caracteres du veritable Z. columbella. Description. O’est une coquille tr&s-renflee , aussi haute que longue. Vue de profil elle parait plutöt carree qu’orbiculaire , gräce aux saillies et aux rentrees de son pourtour (fig. 15, 19, 25). Le diametre transversal egale les deux tiers eu de la hauteur dans les jeunes exemplaires ; il est encore plus considerable dans les individus de grande taille (fig. 24). Les erochets sont gros, fortement arques en avant et plus ou moins contigus. La lunule est A-peu-pres aussi large que haute, renflee au milieu et nettement circonscrite sur tout son pourtour. Les plis de la surface sont fins,, tranchans et regulierement espac6s ; les espaces in- termediaires ressemblent & des sillons @vases. Ily a en outre, d’espace en espace , des sillons plus larges indiquant un accroissement irregulier ; mais de tous les caracteres exterieurs le plus saillant, c’est un large sillon qui s’etend sur la partie posterieure, depuis les erochets jusqu’au bord inferieur et divise ainsi la coquille en deux compartimens. Sans &tre tres-profond, ce .sillon est cependant tres-apparent, parce que toute la portion qui est en arriere est moins renflee, ce qui determine aussi la presence d’un sinus assez notable au bord in- fero-posterieur. C’est surtout en examinant la coquille par derriere que ce sinus est apparent: on dirait alors deux disques superposes (fig. 15, 21 et 25). La face interne de la coquille r&unit tous les caracteres des veritables Lucines. L’impression du manteau est entiere. Tout l’espace compris dans son pourtour est lisse, mais le limbe ou bord externe qui n’en est pas revetu,, est marqu& d’un grand nombre de sillons aboutissant A de petites dentelures ou & de petits points saillans au bord de la coquille (fig. 18, 27). Les impressions musculaires ne sont pas moins caracteristiques ; l’anterieure est longue , &troite et souvent assez mal definie ; la posterieure est plus courte, en forme de poire et mieux circonscrite. La charniere, quoique massive, n’est cependant pas en rapport avec l’e- paisseur du test. Les dents cardinales sont deux bourrelets assez obtus et moins accuses dans les vieux exemplaires que dans les jeunes. La dent laterale ante- rieure, situge au-dessous du milieu de la lunule, est la plus developpee, surtout celle de la valve droite (fig. 18 et 27). La dent laterale posterieure est bien plus eloignee des dents cardinales ; elle est aussi beaucoup plus obtuse (fig. 17 et 26). Le sillon ligamentaire est profond sans &tre bien large. Le ligament est visible entre le bord des valves. C’est une espece tres-frequente aux Antilles. —n I. Lucına BasterorI. Agass. Tab. 11, fig. 1-6. Syn. Lucina columbella Bast. Mem. Soc. Hist. nat. Paris. Hıstoire« Il est peu de fossiles qui aient et& aussi souvent cites que le Z. colum- bella du terrair de Bordeaux. On deyrait croire, d’apres cela, que la ressemblance entre cette coquille et la vivante est tres-grande, et pourtant rien n’est plus distinet que ces deux coquilles. Aussi ne puis-je croire que tous ceux qui ont adopte et signal& cette pretendue identite aient reellement compare des exem- plaires fossiles avec l’espece vivante. Il suffira de peu de mots pour faire ressortir les differences profondes qui s&parent les deux especes. Rapports et differences. Nous avons dit plus haut, en decrivantle Z. columbella que la surface de la coquille etait ornee de stries minces, fines et peu sail- lantes. Dans l’esp£ce fossile de Bordeaux , pour laquelle je propose le nom de L. Basteroti, en l’'honneur du savant geologue qui nous l’a le premier fait connaitre, ces me&mes siries sont au contraire toujours fortes et tres-saillantes, ou plutöt ce ne sont plus des stries, ce sont de gros plis tr&s-accuses sur toute la surface de la coquille , et s’etendant m&me jusqu’au sommet des erochets, oü ils sont encore aussi marques que sur le milieu des flancs du Z. columbella. Les dimensions de la coquille sont en general plus petites ; je ne connais du moins aucun echantillon qui approche de la taille des grands individus du Z. colum- bella. La forıme generale est ä-peu-pres la me&me; le sillon du cöte posterieur est tres-accuse et occasionne une forte flexion dans la direction des plis. La char- niere, enfin, offre des particularites remarquables. Les dents laterales sont extr&- mement developpees ; mais ce qui est surtout frappant, c’est le contraste qu’elles forment sous ce rapport avec les dents cardinales qui sont excessivement pelites et tr&s-rapprochees (fig. 5 et 6). Enfin, la position des dents laterales n’est pas non plus la m&me que dans le Z. columbella ; les anterieures sont moins rappro- chees, et les posterieures moins eloignees des dents cardinales. ie SEN II. Lucına canpıpa Eichw. Tab. 11, fig. 7-13. Syn. Zucina candida Eichw. Skizze, p. 206.— Karsten’s Archiv. II, pag. 431. Lucina columbella DuBois Foss. de Volhynie, Tab. 6, fig. 8-11. Histoire. Autant le Z. Basteroti est different du L. columbella, autant la res- semblance est grande entre ce dernier et l’espece fossile de Podolie et de Vol- hynie, que M. Eichwald a deerite sous le nom de L. candida. Nous convenons meme que les caracteres distinctifs ne sont pas tels que nous puissions esperer que la distinetion faite par M. Eichwald soit admise sans contestation par tous les paleontologistes. Et pourtant il existe entre les deux especes quelques diffe- rences que nous allons essayer de faire ressorlir. Rapports et differences. Le L. candida est de plus petite taille que le veritable L. columbella; les plus grands exemplaires ne surpassent guere en dimension les plus petits du Z. columbella. Le diametre transversal de la coquille est aussi pro- portionnellement plus considerable. Enfin ce qui constitue le caractere essentiel, les stries concentriques sont tres-accusdes, ä-peu-pres aussi fortes que dans le Z. Bas- teroti , een m&me temps beaucoup moins regulieres que dans les deux especes. Les arr&ts d’aceroissement sont fröquens, et souvent une fine strie se trouve assoeiee A un gros plis. La face interne ne presente rien de partieulier ; les dents laterales et les dents cardinales sont ä-peu-pres de m&me grandeur , et sous ce rapport la difference est assez grande d’avec l’espece de Bordeaux. Le test est epais, except& vers le bord , oü il s’amineit et devient tranchant. Le limbe ou la portion du bord situee en dehors du manteau est marquee de fines stries rayon- nantes qui se terminent par une guirlande de petites crenelures semblable ä un colier. L’empreinte musculaire anterieure est , comme d’ordinaire , de beaucoup la plus considerable. L’exemplaire figure provient de Szuskowce. D’apres M. DuBois, il en existe une variet& plus petite, moins bombee et avec des stries plus fines a Jukowee. — (HN IV. LucınA TIGERINA Desh. Tab. 12, fig. 1-2. Syn. Zueina tigerina Desh. Encyl. möth. vers. II, pag. 384, n° 37. — Sow. Gen. of Shells Cytherea tigerina Lam. Anim. s. vert. tom. VI, pag. 319. Venus tigerina Linn. Syst. nat. p. 1133.— Gm. p. 3283, n® 69.—Chemn. Conch. VII, p. 6, Tab. 37, fig. 390 , 391.— Schrot. Einl. VIL,p. 136 ,n® 25. Histoire. Cette espece a &t& connue de tout temps des conchiliologistes , car, outre les auteurs syst&matiques que nous venons de citer dans la synonymie , elle est plus ou moins exactement decrite ou figure dans une foule d’autres ouyrages, et comme elle n’est rien moins que rare, on la trouve aussi dans presque toutes les collections. Les moyens d’en faire une etude minutieuse n’ont par consequent pas manqu£ , et s’il existe encore des doutes Al’egard de certaines variet&s, ce ne peut eire qu’autant qu’il s’agit d’individus isol&s ou imparfaits. Nous l’avons deja repete, le m&me esprit de eritique n’a pas preside a la determination des fossiles, et nous allons essayer de demontrer que la coquille trouvee dans le terrain subappennin, que l’on a identifi6e avec le Z. tigerina, des Antilles, est une espece differente. Description. Nous avons dit plus haut que c’est A raison de ses caracteres interieurs que cette espece a die transportee du genre Cytheree dans le genre Lucine ; mais si les raisons qui ont motive ce deplacement sont excellentes au point de vue systematique , il n’en est pas moins vrai que notre espece contraste a bien des egards avec les autres Lucines, et surtout avec celles du type du L. columbella que nous venons de decrire, ainsi qu’il est facile de s’en convainere en comparant entre eux soit des originaux,, soit de bonnes figures. Le L. tigerina est une coquille el&gante. Son pourtour est en general eireu- laire, ou du moins sa longueur l’emporte A peine sur la hauteur. Son &paisseur est peu considerable, et n’egale guere que la moitie de la hauteur. Les erochets sont tres-pelits et deprimes. La lunule est fort petiteou manque m&me completement. La surface est ornee ä la fois de stries concentriques serr6es et de plis verticaux, qui en s’entrecroisant determinent un treillissage tres-@legant. Les plis verlicaux au AR sont plus larges que les rides concentriques, et cela n’en rend la coquille que plus elegante ; ıls ne sont cependant pas toujours parfaitement &gaux , il yen a qui n’ont que la moitie de la grosseur des autres; ceux-la occasionnent naturellement des mailles plus petites. Vers le bord , les ornemens sont moins distinels. On re- marque en outre , d’espace en espace, quelques sillons eireulaires plus profonds, qui resultent &videmment d’arröts temporaires dans l’aceroissement. La face interne montre d’une maniere distinete les caracteres essentiels des Lueines: ’empreinte palleale est depourvue de sinus ; les empreintes musculaires sont tres-inegales , et l’anterieure a jusqu’au double de la longueur de l’empreinte posterieure. On remarque aussi des traces distinctes de fins sillons verticaux,, qui ne se bornent pas seulement au limbe, mais s’&tendent €egalement ala partie de la coquille que tapissait le manteau. Le ligament s’apercoit fort bien d’en haut. Le bord de la coquille est teint de rose ou de pourpre, surtout aux environs de la charniere. La charniere dans son ensemble rappelle plutöt celle des Cytherees et des Ar- themis que celle des Lucines ; et c’est pourquoi Lamarck , qui enyisageait cette partie du test comme un caractere de premiere valeur, a plac& notre espece dans son genre Cytheree. Cependant, suivant la maniere dont on interprete les differentes parties de la charniere, on peut aussi y reconnaitre une grande ana- logie avec celle des Lucines. Tout depend de la signification que l’on donne A la plus saillante des dents, celle qui dans la valve droite se trouve place un peu en avant de la lunule (fig. 7 et 114). Si on l’envisage comme une dent late- rale, et c’est l’interpretation qui nous parait la plus naturelle, a cause de sa forme alongee et de son &loignement, il ne restera que deux dents cardinales, et l’on aura le type des Lucines. Si, au contraire, on y voit une dent lunulaire, il est evident que l’on aura un type de charniere plus voisin de celui des Cythe- rees, et l’on pourrait, au besoin, citer ä l’appui de cette opinion , le fait qu’elle est situ&e sur la valve droite et non sur la valve gauche, comme la dent lunulaire des Cytherees et des Arth&emis. Quoi qu’il en soit, cette dent correspond sur la valve gauche ä une profonde fossette bordee de deux renflemens ou bourrelets alonges (fig. 4 et 12) dont l’inferieur est le plus saillant (*). Les deux dents (°) Si l’on voulait absolument retrouver le type des Cytherees dans la charniere de cette espece , il faudrait envisager l’un de ces bourrelets comme la dent accessoire et l’autre comme la dent lunulaire. Bu) Ga eardinales situees droit au-dessous du sommet sont tr&s-rapprochees et forment entre elles un angle tres-aigu. Dans la valve gauche (fig. 12), c’est ’ante- rieure; dans la valve droite (fig. 41), la posterieure qui est la plus saillante. La callosit@ nymphale est tres-large, et sa parlie inferieure, en forme de cro- chet , conserve ordinairement des traces de la partie fibro-calcaire du ligament, auquel elle sert de support. Le sillon ligamentaire est profond et s’elargit d’avant en arriere. Je doute que la charniere participe de l’inconstance de la charniere des autres Lucines; du moins n’en ai-je remarque aucun indice sur les exemplaires que j’ai eu l’occasion d’examiner. V. Lucına LEONINA Agass. Tah. 12, fig. 13-15. Syn. Cytherea leonina Bast., Mem. geol. sur les environs de Bordeaux, Tab. 6. fig. 1. Cytherea tigerina Bronn. Ital. Tert. pag. 98 , n? 560. Venus tigerina Brocch. Conch. foss. subapp. Il, pag. 551. Histoire. Cette espece est generalement connue sous le nom de (C'ytherea tige- rina dans le terrain subappennin d’Italie. Je conviens volontiers qu’entre toutes les identites que l’on a admises entre les especes tertiaires et les especes vivantes, celle-ei puisse paraitre au premier abord fondee. J’espere cependant demontrer que cette identitE n’est qu’apparente, et que le fossile d’Italie deerit par Brocchi et signale par M. Bronn est reellement different. Basterot, de son cöle, a reconnu des differences analogues dans une espece des environs de Bordeaux , qu’il de- erit sous le nom Cytherea leonina. N’ayant remarqu& aucune difference entre la figure qu’il en a donnce et les fossiles d’Italie, j’ai reporte provisoirement ä ces derniers le nom de Zueina leonina , en attendant que leur identite ou leur diffe- rence puisse re constatee d’une maniere definitive. Rapports et differences. La forme de notre coquille est orbiculaire comme celle du Z. tigerina. Ses dimensions sont aussi A-peu-pres les m&mes. Le diametre transversal n’egale pas la moiti& de la hauteur. Le test est mince. Les ornemens de la surface paraissent aussi, au premier abord, exactement semblables ; mais quand on y regarde de pres, on trouve des differences notables. Non-seulement a les stries concentriques sont plus accusees ; mais les stries verticales qui, dans le L. tigerina, sont si developpees et aussi larges que les rides intermediaires , sont ici extremement fines , ensorte que la surface de la coquille, au lieu de pre- senter des series verticales de petits bourrelets , semble plutöt divisee en petites cases horizontales. Enfin vers le bord inferieur , les stries concentriques l’em- portent tellement sur les stries verticales, que ces dernieres disparaissent a-peu- pres completement. La charniere n’est pas non plus exactement semblable. La cloison cardinale est proportionnellement plus forte, et son bord est plus onduleux au-dessous des erochets (fig. 15). La dent accessoire de la valve droite est forte et correspond ä une fossette tres-large sur la valve gauche. La dent cardinale posterieure de la valve droite est aussi tres-robuste,, et ne le cede en rien ä la dent accessoire. La limite de l’impression du manteau est indiqu&e par un fort sillon. Les empreintes musculaires sont aussi tres-profondes. L’espece est assez frequente dans le terrain subappenin de l’Astesan. VI. LucınA DIvArRIcATA. Lam. Cette espece, si bien caracterisee par ses rides onduleuses , a aussi ete citee A l’etat fossile dans une foule de localites. M. Deshayes pretend l’avoir retrouvee dans le calcaire grossier des environs de Paris; Basterot, dans le terrain de Bor- deaux; Sowerby, dans l’argile de Londres, M. Bronn, dans le terrain subappenin de Nice et du Plaisantin , M. DuBois de Montpereux , dans le terrain tertiaire de Volhynie; M. Wood, dans le crag de Bramerton ; M. le comte de Munster, dans le terrain tertiaire de Weinheim et de Bünde ; M. Hauer, dans le Tegel de Buj. tur ; M. Conrad dans le miocene de l’Amerique du Nord, etc. Pour quiconque a etudie avec quelque soin la repartition des Mollusques , soit dans les depöts fossiliferes , soit dans l’&poque actuelle, une pareille distribution doit paraitre d’entree tres-suspecte. N’ayant pas encore r&ussi ä me procurer des individus de toutes ces localiles , je me reserve de traiter de cette esp&ce dans une autre occasion. Je me bornerai ä faire remarquer que le Z. divaricata du cal- caire grossier de Paris, et celui de Bordeaux , sont deux especes bien distinctes tu DR ae de la vivante. L’une et l’autre ont les rides onduleuses beaucoup plus serr&es que dans l’espece vivante; dans l’une, celle de Paris, la flexion ou le coude que forment les rides de la surface est en outre sensiblement plus aigu. Je propose d’appeler l’espece du calcaire grossier Lucina pulchella, et celle de Bordeaux Lueina ornata. EXPLICATION DE LA PLANCHE 4. Les figures de cette plauche sont destinees A faciliter l’intelligence de la charniere dans les differens types dont il est traiteE dans cememoire. Les lettres designent les m&mes parties de la charniere dans ces differens types. Ainsi les lettres a b c reprösentent les dents de la valve droite avec leurs fossettes correspondantes dans la valve gauche. Les lettres z y zles dents de la valve gauche avec leurs fossettes correspondantes dans la valve droite. Fig. 4,2 et 2 bis, Charniere de Cytheree. Les dents se succedent dans l’ordre suivant d’avant en arriere. o, Dent accessoire de la valve gauche; y, Dent cardinale de la valve gauche; a, Dent lunulaire de la valve droite; c, Dent ligamentaire de la valve droite; a, Dent lunulaire de la valve gauche; z, Dent ligamentaire de la valve gauche ; 5, Dent cardinale de la valve droite ; k, Callosites nymphales. Fig. 3, 4 et 3 bis, Charniere de Cyprine. o, Dent accessoire de la valve gauche; b, Dent cardinale de la valve droite; m , Dent accessoire de la valve droite ; 3, Dent ligamentaire de la valve gauche; a, Deut lunulaire de la valve droite; a, Callosites nymphales; x, Dent lunulaire de la valve gauche; i, Carie des callosit&s nymphales. Il manque par consequent ici la dent ce ou dent ligamentaire de la valve droite, et la dent y ou dent cardinale de la valve gauche, ou plutöt la dent cardinale et la dent ligamentaire de la valve droite se eonfondent pour ne former qu’une seule grande dent, la dent b, qui correspond ä une fossette fort large dans la valve gauche , dans laquelle il ne reste pas d’espace pour la dent cardinale qui demeure a l’etat rudimentaire au fond de la fossette. Fig. 5, 6, et 5 bis, Charniere de Venus. C'est la charniere la plus normale de toute la famille des Conques marines. Elle ne differe de celle des Cytherees que par l’absence de la dent accessoire. Fig. 7 et 8, Charniere de Lucine, (Lucina columbella). Une dent cardinaleä la valve droite, et deux äla valve gauche. Dents lat£rales tres-developpees. Les figures sont grossies du double. LISTE PAR ORDRE ALPHABETIQUE DES GENRES, DES ESPECES ET DES SYNONYMES (9. DECRITS OU MENTIONNES DANS CE MEMOIRE. Arthemis Poli 16. Li Cyprina (*) Les synonymes sont en caracteres ifaliques. Basteroti Ag. 24. complanata Ag. 25. concentrica Mesh. 16. exoleta Poli 20. orbicularis Ag. 19. linceta Desh. 22. Philippii Ag. 26. Lam. 48. zqualis Ag. 52. Gigas Lam. 29. islandica Lam. Blainv. 49. islandicoides Lam. 39, 52. pedemontana Lam. 38. rotundata Braun, 53. umbonaria Lam. 29. vulgaris Sow. 49. Lam. 38. Braunii Ag. 41. burdigalensis Defr. 44. Chione DuB. 46. Chione Lam. 45. Cytherea concentrica Lam. 16. concentrica Bronn, 19. DuBoisi Andrz. 46. erycina Lam. 42. erycina Bast. 44. eryceinoides Lam. 44. exoleta Lam. 20. lavis Ag. 46. Lamarckii Ag. 39. leonina Bast. 62. lincta Lam. 22. lincta Bast. 24. lincta Phil. 26. pedemontana Ag. 38. ‘ suberycinoides Desh. #4. tigerina Bronn, 62. tigerina. Lam. 60. Brug. 55.- Basteroti Ag. 58. candida Eichw. 59. columbella Lam. 56. columbella Bast. 58. " ; — 66 Lucina columbella DuB. 59. divaricata Lam. 63. leonina Ag. 62. tigerina Desh. 60 s Linn. Lam. 28. equalis Ag. 52. Broechii. Desh. 29, 31, 38, 39. Chione Brocch. 46. Chione Linn. 45. cincta Ag. 36. concentrica Brocchi, 19. dysera var. ß. Linn. 35. erycina Linn. 42. = excentrica Ag. 34. exoleta Linn. 20. islandica Brocch. 31. islandica Linn. 49. islandicoides Ag. 31. Lemani Payr. 32. mercenaria Penn. 49. rigida Dilwyn , 35. rugosa Gml. 35. rugosa Brocch. 36. tigerina Linn. 60. tigerina Brocch. 62. umbonaria Ag. 29. . verrucosa Linn. 32. verrucosa Brocch. 34. a “ EXPLICATION DES PLANCHES. Tab. A. — Voyez, p. 64. Tab. 1. — Artemis concentrica Desh. Espece vivante, ‚de la baie de Bahia. Tab, 2. — Artemis orbicularis Ag. Des terrains subappenins. "+ - Tab. 3. — Fig. 1-6. Artemis Philippü Ag. De la Möditerrannee. Fig. 7-10. Artemis Basteroti Ag. Des terrains tertiaires de Bordeaux. Fig. 11-14 Artemis lineta Desh. Des cötes d’Angleterre. Fig. 15-17 Artemis exoleta Poli. Habite la Mediterrannee et la mer du Nord. Fig. 18-21. Artemis complanata Ag. De l’Ocean atlantique. Tab. %. — Fig. 1-6. Venus rugosa Gmel. De la mer des Indes. Fig. 7-10 Venus cincta Ag. Espece fossile du Plaisantin. Tab. 5. — Fig. 1-8 Venus verrucosa Linn. Fig. 9-11. Venus excentrica Ag. De l’Astesan. . Tab. 6. — Venus umbonaria Ag. Du terrain tertiaire de l’Astesan. Tab. 7. — Fig. 1-4. Cytherea Lamarckii Ag. Du terrain tertiaire de Bordeaux. Fig. 5 et 6. Venus islandicoides Ag. De l’Astesan. Tab. 8. — Cytherea pedemontana Ag. Tab. 9. — Fig. 1-3. Cytherea suberycinoides Desh. Du calcaire grossier des environs de Paris. Fig. 4.-7. Cytherea erycinoides Lam. De Bordeaux. Fig. 8-12. Cytherea erycina Lam. De l’Ocean indien. Tab. 10.— Fig. 1-5. Cytherea DuBois Andrz. Du terrain tertiaire de Volhynie. Fig. 6.-9. Cytherea levis Ag. De l’Astesan. Fig. 10-13. Cytherea Chione Lam. De la Mediterrannee. Tab. 11. — Fig. 1-6. Lucina Basteroti Ag. Du terrain tertiaire de Bordeaux. Fig. 7-12. Lucina candida Eichw. De Szuskowee. Fig. 13-27. Lucina columbella Lam. Des Antilles. Tab. 12. — Fig. 1-12. Lucina tigerina Desh. Des Antilles. Fig. 13-15. Lucina leonina Ag. De l’Astesar. Tab. 13. — Fig. 1-%. Cytherea Braumi Ag. Des sables tertiaires des environs d’Alzey. Fig. 5. Cyprina equalis Ag. Du crag de Scavig. Fig. 6 et 7. Cyprina islandica Lam. Tab. 14. — Cyprina rotundata Braun. Des sables tertiaires d’Alzey. u, 4 Be y R | Fi. Brian BR; a Beet ee tan ni Pr ec Fe ne aulsnkernd Ei a ee BE % Ki 7 anbeinh Ph. göhlh auch ih .gA wii ra 10 naRbengt ab Solar irre DO ah Sin re er au el ee 47% Benlbrushag £ ei Ind a ol a fen einer ma Be ade: „ah Bu : IE ar TE ERROR TAKE NORS ARTE EL + a value, ee: Ne Me tnelhihet ai ern „ıtah Bill nord) in ar Bald. i TAT Bern ae -ä,gt, ‚a An hagsmslibste na sn Bar y U. 4 Zumal ylı Sriaiyet aisrion. BO ahnen na an. dt RR wel ENDE 00 670 Zu > X go Jar" alliin A pl „nn leÄdnhen ira RE ralliäh i de FORUL PL NRLIEr, im. erg | „M ars) dr.gA anime) ui Se 2 2 „sand uni fi sold! ‚ZA Aarau ; En De ar DEE 0. dA a and ng, RR un hd Te u Dr 9 BIT, © REWerne Ba ge Br “ung 8 - P “ we‘ er « 7 » ” rn 20" Fe _ Er - TaaemapaıT® anrnmıam narır "sea WOTSLLNIDNOI STELLV Diekmann in ap. del, NRWIDIER TITAN DEE: ve ANiarınTe Im /\ > T 1,9 (NW u T: Cog. tert. c & kich de A Seuzel & Meuckanl = Pig. Ta 8. LOCHN DEIEIRIER 22272777 CWIPIRINA\ Ei a "sed WORLELNSDNOD STINE W de urnuewusfotrg Preypnanfe 1>JoorN ap" EeL | ‘1131 'boy ST SIUWLAIITNO SINTLUW SVYETONSNE ISTOOIKL IP Tat] derur Be mat dk zgey | '1191'bo)J Cog. tert. Diekmann ad.nat in.lap. Lith de H Nieolet aNeuchätel. Fig 76. ARTEMIS PANLIPPIT NE. kg. 7/0 K&.BASTEROTI NG. Lig 4-14 BE UINGTA Desh.?z 15-17 A. BROLEMA Poli 19.182. &. COMPLANATA Ag. ( ‘og. tert. Diel Lith.deNicolet aNeuchatel. lekmanrt Fig. 6 VENUS RUGOSA Gnel. #497% WENUS CINCTA Ag. U Lith.de Nicoleta Neuchalel {S)) TIIRIUCA AS. NT En Tabea |E, AL ( S Q DD 4 Us KUNGEN N Lig m > = \ & # - . A ” ir «a, °9Ww WIUIWNOAMN SMNIA PIepmaN e ION Op 'yarT (&) Yu Jager I eL "J49] -b oO ) “ “ Cog.tert. E F Tab.7. Diekmann. ad nat.ınlap Enthde Nicolet äNeuchstel Pig. 74. SONNEINER LAMLARKIN Ag: 49.5.6 VEINUS ISILAUNTDICOMDIES As, AUZARCIEHENNIIAES) Treyona Ne 19[09cN op UucT ß "ya uueunfarn OEL | 2101 bo) Cog.tert. Tab. 9. Diekmann Lıth. Lith deNiealeta Neuchzel > #53 CITEEREA SUBERWCINONDES Deuter 477 TE, EIRYCINONDIES Co g.tert. Tab. 10. Diekmann adnat inlap LihdeNicolet äNeuchatel 2.15 CT TEEREA DUBOLS Andrz:#29.69 CYTELLABVIS A 8-2241023 SITE CEIONE Iimk. Co q. tert. A. Sonrel ad.nat inlap 2ig.1-6 LUCHNA BASTIEIROTIT A & I JEt #29.13-27 LIOC, ( let &.Neuchätel H.Nico Tith. de ! ap. jekmann nd.nat.in] ih Coq. tert. Tab.13, Fig + CYTEEREA BRAUNTL Ag. + 77.5. CYPRINA AEQAUAI Fig. 6.7. CYPRINA ISILANDICA ILmk. > Do Braun 7 INDATA (U ekın: ... BUINUERD UEBER DEN STEIN- LOECHERPILZ (POLYPORUS TUBERASTER JACQ. ET FRIES) UND DIE PIETRA FUNGAJA DER ITALIENER. D' BRUNNER, IN BERN. EnoınıE a R. ER EEE RT} EN 2 IE LEINE ra aa M Wera ‚HA Hareansayı"a ImOR ‚oa > « ’ “I an [3 \ u.) % & ‚or , | „ EN „; Sr B | ; i { f 27 A "MAsa ur’, U Be ee ur AIWAWARE N n fi IK; ” “ # 3 IR A \f a % Yy ; dr rn R h t ) N 2 . 7% un .@ au i ). j j 1" a & j NER v 2 x y ’ Rh | e R ’ u k- > j » h h 2 J i Ki R * ! A „ ' y N 2 F f ’ 5 & =“ F 4 +3 Mr f 4 h "u R j n & ‚# E 2 R ” EINIGES STEIN-LOECHERPILZ (Poryvonvus rugerasten Jaco. er Fries) UND DIE PIETRA FUNGAJA DER ITALIENER. VoN D". BRUNNER IN BERN. —,—— - Je weiter die Naturwissenschaften sich vervöllkommnen, und je schwie- riger es daher wird, im Grossen etwas Tüchtiges zu leisten, desto drin- gender wächst auch im nämlichen Verhältnisse das Bedürfniss, sich auf beschränkteren Feldern umzusehen, will man doch wenigstens etwas zum allgemeinen Gebäude der Erfahrung beitragen. Steht nun gleich, vielleicht im Widerspruch mit Vielen, meine Ueberzeugung fest, dass derjenige ein unbefangenerer und mehrseitigerer Kenner eines der drei Naturreiche sei, welcher die mannigfachen organischen Produkte irgend einer bestimmten Gegend gründlich kennt, als der, welcher die nicht selten künstlichen und vielleicht schon im nächstfolgenden Menschen- alter gänzlich in Abrede gestellten, Verwandtschaften sich zwar aller- dings ähnlicher, aber aus den verschiedensten Weltgegenden zusam- mengebrachten Naturprodukte zum besonderen Gegenstande seiner litte- ur de rarischen Thätigkeit auserkohren , so darf doch auf der andern Seite der grosse Nutzen nicht übersehen werden, welcher, besonders in neuern Zeiten, den Naturwissenschaften aus Einzelnschriften (Monographien) erwuchs, wesshalb, in Bestimmung des Verdienstes des einen oder an- dern, und sobald man es über sich gewinnen kann, persönliche Recht- haberei und Sophisterei allgemeinen Betrachtungen aus höherem Stand- punkte aufzuopfern , alles am Ende wohl auf die Frage hinausläuft : Soll persönliche Neugier , soll praktische Anwendung und Unterricht, soll die Wissenschaft als solche befriedigt , gefördert oder erweitert werden ? Mein dreimonatlicher Aufenthalt zu Neapel in der ersten Hälfte des Jahres 1841 gab mir Gelegenheit, das räthselhafte, unter dem Namen Pietra fungaja dort längst bekannte halbunterirdische Pilzgewächs nicht blos zu sehen, sondern durch die Güte meines Freundes Herrn Guglielmo Gasparrini, eines der gelehrten Welt bekannten fleissigen Beobachters, mir ein solches in Natura zu verschaffen und seine verschiedenen Ent- wicklungsperioden genau und nach Musse zu verfolgen. Zwar laufe ich Gefahr, für manchen Leser längst Bekanntes zu wiederholen, was jedoch immerdar besser ist, als, aus lauter Scheu vor dem freilich leidigen und mir ganz besonders widerlichen Aufwärmen, vielleicht gerade bisher undeut- lich erörterte Punkte zu verschweigen und Beobachtungen vorzuenthalten, welche erst ein wahres Licht zu verbreiten geeignet sind. Ich werde also in dieser möglichst gedrängten Notiz: 1° Die bisherige Litteratur , in so weit solche mir bekannt geworden , sowohl in Bezug auf eigentliche Beobachtung als Hypothesen durch- gehen und die in den verschiedenen Werken vorkommenden Abbildungen des Gewächses nach deren Werthe beurtheilen. 2° Die zwei neuesten, einzig beachtungswerthen Theorien hierüber näher beleuchten. 3° Die mit dem Gewächse angestellten Versuche, für deren Richtigkeit dagegen ich bürgen darf, historisch darlegen. 4° Endlich alles was mir über die ökonomische Benutzung des Ge- wächses, sein Vorkommen u. s. w. bekannt geworden, anführen. > = 9. Die begleitenden, mit möglichster Genauigkeit und Fernhalten jJeglicher Poesie ausgeführten, Abbildungen werden wohl als keine müssige Zugabe erscheinen. Ich übergehe vorerst die ältesten Kunden über den Steinpilz und die damit verbundenen Schwärmereien eines Bapista Porta (*), Hermolus, Fiera u. a. m. — Matthiolus (**) möchte wohl der erste glaubwürdige Schriftsteller sein, welcher berichtet, in Neapel wachse ein Stein, der auf vorheriges Begiessen hin sich mit essbaren und sogar wohlschmecken- den Pilzen bedecke. ’ Eine andere Meldung thun davon Joh. Bauhin (***) und sein Bruder Casp. Bauhin (****) ungefähr desselben Inhaltes. Eben so auch Ferrante Imperati (*****), Eine selten gewordene Monographie über diesen Gegenstand ist dieje- jenige v. Severino, betitelt: Marci Anrelii Severini Epistole due de Lapide fungifero et fungo mapp® ad Beslerum Padue 1649 neu auf- gelegt curante Brückmann Guelpherbyti 1728 in-4° min. pag. 44, deren Kenntniss ich der Gefälligkeit der Basler Universitätsbibliothek verdanke. Da unser Gegenstand daselbst von pag. 1—38 ziemlich ausführlich abge- handelt steht, und die Schrift von mehreren spätern Schriftstellern (ge- kannt oder ungekannt) angeführt wird, mehr denn aus Ueberzeugung von deren innerem Werthe, will ich hier einen kurzen Auszug davon einschalten. Nachdem der Verfasser ım Eingange die ihm bekannten Schriftsteller nebst ihren mehr oder weniger veralteten Meinungen durchgemustert und unsso einer wahrlich undankbaren Bemühung überhoben hat: ob näm- lich der Stein aus dem Urin des Luchsen entstehe oder aber eine eigene Art Trüffel sei? führt ihn dieses auf eine weitläufige Untersuchung über (*) Phytognomonicon Cap. 28. (*°) Commentar. in Dioscoridem , pag. 5415, Cap. 50. (**®) Hist. univ. plantar. vol. II, p. 836. (*°*®) Pinax Theatri bot. pag. 372, Nro XXXII. (?*?**®) Historia naturalis ed. Colon. 1695 4° , pag. 824. u die Entstehungsweise der letztern Gewächse, welche in unsern Tagen niemand zu unterschreiben versucht sein dürfte, bis er endlich auf die wichtige Entdeckung geräth: die Trüffel sei ein wahres Gewächs, und der Pilzstein gehöre zu ihnen, unterscheide sich auch blos durch eine Menge darein verwobenen und eingewachsenen Stücke Erde und Steine (*); worauf denn in sechs Artikeln der Hergang der Entwicklung der Pilze beschrieben und, wie von den übrigen italienischen Schriftstel- lern , ihre Entwicklungszeit auf 4—5 Tage beschränkt wird. Die Grösse des Pilzes wird als bis einen Fuss im Durchmesser erreichend angegeben, was bei uns wohl schwerlich je geschehen dürfte, und auch nur in seinem natürlichen Standorte der Fall zu sein scheint. Auch sei die Farbe der Trüffel je nach Alter und Natur des Erdreiches verschieden. Severinus empfiehlt dann die Aufbewahrung des Gewächses an einem schattigen, jedoch aber warmen Orte, analog dem natürlichen Standorte unter dem Schatten des Laubholzes, fleissiges Begiessen oder vielmehr stetes Feuchthalten. Seine Beschreibung des Pilzes enthält nichts Besonderes; und sein un- überwindlicher Hang zum Theoretisiren ersetzt den Mangel an wahren und belehrenden Beobachtungen ebenso wenig als die kümmerlichen che- mischen Versuche und die medizinische Anwendung des Pilzes gegen Seitenstich und Nierenaffeetion, womit das Ganze schliesst. Aus dem Gesagten geht wohl sattsam hervor, dass D' Brückmann sich die Mühe des Wiederauflegens füglich hätte ersparen können. Nur wegen Beob- achtungen lohnt es sich in Erfahrungswissenschaften die Geister früherer Jahrhunderte 'heraufzubeschwören ; an Theoretisirern ist jedes Menschen- alter ohnehin überreich. Boccone (**) wiederholt, blos’etwas umständlicher das von Imperati bereits angebrachte und bemerkt dabei etwas sarcastisch über den Pilz: (*) Von unserer gemeinen schwarzen Trüffel ist mir ein Beispiel bekannt , wo eine solche sich rings um ein Stück Knochen ergossen hatte und solches fest einschloss ; dergleichen kommen gewiss viele andere vor. (**) Museo di fisica, pag. 293. Be: N 'Serve di.delizia e di Academia alla mensa di quegli uomini virtuosi, che appetiscono anche il cibo della mente. Er scheint nebst Severino die Meinung einer besondern Trüffelgattung gegenüber der bisherigen Ansicht: als sei die die essbaren Pilze hervorbringende Masse ein Mineral, zuerst auf die Bahn gebracht zu haben. Seine Beschreibung ihrer Entwick- lung ist ziemlich richtig, die Angabe der Farbe des Steines, color di noce che tende al rosso, stimmt mit derjenigen meines Exemplares nieht über- ein; ebenso war ich noch nicht im: Stande, an irgend. einem der von An- fang. bis Eude seiner Entwicklung: verfolgten Pilze jene Streifen an der Unterfläche des Hutes wahrzunehmen , von denen-B. spricht.. Auch die Entwicklung von fünf oder sechs Tagen mag für die lauen toscanischen Nächte passen ; bei uns verlangt sie wohl die doppelte Zeit (*). Die von Fries (Systema mycologicum Vol. I. p. 347) wohl nach Per- soon (Synops. p. 515) angeführte (**) Abbildung Bocone’s. auf Tab. 300 des Museo di Piante rare scheint, da das Werk nicht mehr denn 131 Ta- feln enthält, lediglich auf einem Irrthume zu beruhen. Marsigli (Dissertatio de fungorum generatione Rom 1714, pag. 25, Art. XLIX) gesteht zwar, hierüber keine eigenen Erfahrungen zu besitzen, wogegen aber Lancisi, Leibarzt des Papstes Clemens XI (in eben dem- selben Werke 2ten Theile Epistola ad:Marsilium, pag. XV) nach Mit- theilungen seines Freundes Valisnieri-berichtet: derSchwammstein sei kein Mineral, sondern.eine organische Substanz; übrigens dehnt er sich nach damaliger Sitte in ein langes und breites über Gährung u. dgl. aus, was zu unserer Belehrung nichts beitragen kann, ohne dabei eine Abbildung zu liefern. Laconisch.,, aber nach. seiner ‘ganzen Weise nüchtern und verständig ist, was Micheli. (Nova.genera plantarum, pag. 131) über den Pilzstein sagt, indem er zuerst jene Behauptung Lancisi’s bestätigt und durch sie seine Autorität bis auf unsere Tage bewährt. Die begleitende Abbildung, (®) Man s. unten. €*7Man.muss demnach glauben , ersterer habe das Werk: gar nie gesehen? BAER". SUERR Tab. 71, ist für die damalige Zeit sehr brav und gehört auch jetzt noch unter die besten. Batarra (Fungorum Ariminensium Historia , pag. 59—62) hat aus Fort- pflanzungsversuchen von andern Pilzen auf zerstampftem Pilzsteine lauter negative Resultate gewonnen, woraus er den Schluss zieht, es sei jenes wurzelartige Gewächs integrirender Theil des darauf wachsenden eigen- thümlichen Löcherpilzes. Seine auf Tab. 24 stehende Figur gibt einen noch deutlicheren Begriff von der Bildung des Hutes und seiner Schuppen, muss aber der Micheli’schen in allen andern Rücksichten hintan stehen. Durchaus nichts Neues lehrt uns, in physiologisch-beschreibender Be- ziehung, Torch in seinem dritten Briefe (sur les truffes du Piemont, 1780, pag. 38—51), welcher blos eine für unsere Tage höchst unbefriedigende chemische Analyse enthält, so gut oder so schlecht als sie ein Dilettant damaliger Zeiten zu liefern im Stande sein konnte. In JacquinsOollectaneis (Supplem. Bd. V ad finem), steht eine ganz kurze Notiz über die einige Zeit hindurch bleibende Fähigkeit des problema- tischen Gewächses, junge Pilze zu erzeugen, welche Persoon (Synopsis fungorum 1. ec. 515) wörtlich abschreibt. Ueber die Natur des Gewächses ‚und über dessen Benutzung und Behandlung sagt er nichts, liefert aber auf Tab. 8 und 9 die bisherige unstreitig richtigste Abbildung des darauf wachsenden Löcherpilzes, woran nur etwa zu tadeln ist, dass die Farbe des Trichters zu hell, die Schuppen zu breit und der Hut zu gross darge- stellt sind, die Farbe des Steines verfehlt ist und die miscroscopischen Ver- grösserungen der Fructifieationsorgane fehlen. Wenig belehrend ist was Nees von Estenbek (das System der Pilze und Schwämme Bd.I, p. 218) darüber sagt, ja aus seiner winzigen Figur auf Tab. 27, N° 211, geht hervor, dass er das Gewächs selbst wohl gar nie zu sehen bekommen. Das letzte über diesen Gegenstand herausgekommene Werk erschien gerade während meines Aufenthaltes zu Neapel unter dem Titel : Aicerche sulla Pietra fungaja e il fungo vi sopranasce, gross Quarto, 46 Seiten, mit 4 Kupfertafeln. Diese Schrift ist es, welche jene von Boccone zuerst 0 - geäusserte Vermuthung (*) durch mieroscopische Untersuchungen und Darstellungen zu erweisen trachtet und die so zwei entgegengesetzte Meinungen ins Leben ruft, welche uns hienächst beschäftigen sollen. Obschon die begleitenden Abbildungen billiger Weise für die besten gelten sollten, muss ich dem Zeichner oder Kupferstecher leider manchen Fehler vorwerfen , sowohl in Betreff der Gestalt und Grösse der Schuppen der Unterfläche und ihrer zu weit nach unten verbreiteten Porosität, als, vorzüglich der, völlig unrichtig angegebenen Gestalt der jungen Pilze. Auch vermisst man heutzutage ungern die Färbung mycologischer Bilder. Zweifelsohne wird manches an meiner hier beigefügten Abbildung zu tadeln sein; sie wurde aber, wie schon bemerkt, frei von Poesie aufge- nommen und wird also hoffentlich ihres Zweckes nicht ganz verfehlen. Es stehen sich gegenwärtig zwei Theorien über das gegenseitige Ver- hältniss der sogenannten Pietra fungaja und des darauf wachsenden Po- Iyporus tuberaster gegenüber. Nach der erstern (Boccone in älterer und Gasparrini in neuester Zeit) ist die Pietra fungaja, weder ein- Mineral noch eine Wurzel, sondern ein für sich selbst bestehendes trüffelähnliches Gewächs , auf welchem der Polyporus tuberaster parasitisch wächst, wie die Mistel auf dem Apfelbaum und nirgends als auch gerade nur auf ihr vorkömmt (**). Nach der zweiten (Batarra, Micheli und in unsern Tagen der berühmte Mycologe Fries) (***), wäre sie ein mit Holzerde, Steinen, Lehm u. dgl. durchzogenes Wurzelgewebe des Tuberasters selbst, wie wir dieses bei dem gemeinen Esspilz (Agaricus campestris vaporarius), in dem zu seiner Vermehrung und Fortpflanzung unentbehrlichen Mycelium (blanc de champignon französischer Gärtner) und dem verderblichen Hausader- schwamm (Merulius lacrymans) wahrnehmen. Der Pilzstein, welcher uns gegenwärtig beschäftigt, ist eine gewöhn- (®) V. oben. (°*) Gasparrini belegt sie mit dem neuen Namen Mycelithe fungifera. (***) V. Regensb. Flora v. 1844. Bd. I., pag. 198. b. Anlass d. scandinav. Naturforscher z. Kopen- hagen. 2 lich ungefähr kopfgrosse , auswendig höckerig gestaltete, braunschwarze, im Durchschnitt ziemlich compacte, unter dem Vergrösserungsglase aus lauter sich kreuzenden Fasern homogener Textur bestehende Masse. Je- doch kann ihre Grösse bis zu 100 Pfund und darüber ansteigen. Ihr spezi- fisches Gewicht ist bedeutender als Wasser (etwa 1, 248.), was sich aus den vielen beigemischten erdichten Bestandtheilen leicht erklären lässt (*). Geruch und Geschmack verräth sie gar nicht. In ihrer Substanz will Gas- parrini eigenthümliche Fortpflanzungsorgane (sporidia propria), ähnlich wie in der gemeinen Trüffel, beobachtet haben und gibt davon auf seiner zweiten Tafel eine vergrösserte Abbildung. Jedoch trotz aller Mühe, welche ich mir gegeben, an verschiedenen Durchschnitten unter sehr starken Linsen diese Keime wahrzunehmen, muss ich gestehen , niemals so glücklich gewesen zu sein. Obgleich nun eine negative Erfahrung noch keineswegs dazu berechtigt, die positive Wahrnehmung eines andern für unrichtig zu erklären (wie dieses häufig genug zu widerfahren pflegt) wird man durch sie doch wenigstens veranlasst, einer andern Ansicht Gehör zu schenken, welche solcher Entdeckungen nicht erst bedarf, um mit Fug und Recht bestehen zu können. Ohne also weder Boccone’s Divi- nationsgabe, noch Gasparrini’s Beobachtungstalent oder gar seiner Wahr- heitsliebe im allermindesten zu nahe treten zu wollen, dürfte es erlaubt sein, vorerst einen vergleichenden Blick auf dasjenige zu werfen, welches wir in dem Reiche der Schwämme sehen, um von da auf unsern Gegen- stand selbst zurückzukommen. Das Parasitenleben scheint in den untern Klassen beider organischer Reiche sehr allgemein verbreitet, und zwar um so mehr, als Wasser die Hauptrolle im Ernährungsprocesse spielt. Im Meere ist diese Wahrheit am deutlichsten sichtbar und Beweisführung desshalb überflüssig. In sum- pfigen Gegenden, wo die Sexualfortpflanzung theils durch Verlängerung und willige Prolification von Blättern, Stengeln und Wurzeln ersetzt, theils den Gewächsen ganz verweigert scheint, in Wäldern und andern (?) Nach einigen Schriftstellern soll das Gewicht mit allmähliger productiver Erschöpfung abneh- men, was ich jedoch für blosse Täuschung halte. u MR 2 schattigen Gegenden, gedeihen am freudigsten die meisten Oryptogamen, zumal die Pilze, und Ausnahme ist es, wenn letztere lieber in der Sonne und auf trockenen Stellen wachsen. Die tropischen Gegenden beider Halbkugeln wimmeln von phanerogamischen Parasiten der unermesslich- sten Mannigfaltigkeit, meist solche, deren Luft eine stetige Feuchtigkeit besitzt, dieweil dagegen Afrika ziemlich arm an solchen Gewächsen scheint, und in unserm mittleren Europa Lathria, Orobancheen, Cuscuten,, nebst der geheimnissvollen Mistel gewiss, wahrscheinlich blos Monotropa und Limodorum abortivum, und im südlichen Loranthus, Cytinus und Gy- nomorium so ungefähr die Gesammtzahl der phanerogamischen Repräsen- tanten dieser Ernährungsweise ausmachen dürften. In der hier uns näher angehenden Pilzfamilie ist parasitische Natur nichts Seltenes. Vorzüglich scheinen die Geschlechter Merulius, Tele- phora, Diedalea, Schizophyllum, Polyporus sich derselben zu getrösten. Namentlich liefern Agaricus parasiticus und Iycoperdonoides Bulliard *) und Boletus parasiticus (**) die auffallendsten (ich möchte in Bezug auf deren bestimmtes Vorkommen sagen eigensinnigsten) Beweise. Wer kennt überdiess nicht die unzähligen Hypoxylen unserer Baumblätter, unsere Tremellen, Spharien u. s. w. an Stämmen und Zweigen der Bäume, Geschöpfe eben so vergänglich als die Ammen, welche ihnen zur Nahrung dienen? Aber man vergesse nicht des bedeutenden Umstandes, dass sie bis Jetzt blos angetroffen worden: 1° Auf solchen Blättern gesunder Bäume, welche im Herbste abfalien , und auf keinen gesunden immergrünen ; 2° Oder auf kranken perennirenden Theilen anderer Gewächse , nie auf gesunden; 3° Oder auf solchen (thierischen oder vegetabilischen) Organismen , welche bereits in anfangende Verwesung übergegangen (***). b) (*) Champignons de la France, Tab. 166. (*) Ejusd. Tab. 451. f. A, (***) Blos Sphaeria capitata et ophioglossoides machen hierin etwa eine Ausnahme , indem sie auf der ge- sunden, noch nicht einmal reifen Hirschtrüffel (Elephomyces granulatus Fr.) und sonst nirgends gedeihen. 12 — Von allen diesen Umständen aber trifft bei dem Pilzsteine keiner ein. Diese sogenannte Trüffel ist, ganz gegen die Sitte anderer bisher bekannt gewordenen Tuberaceen, perennirend, mehrjährig, ja vielleicht eines ziemlich hohen Alters fähig; ihre feste Natur und Untermischung mit fremdartigen Substanzen setzt einen bedeutenden Unterschied gegen jene fest und entfernt unwillkürlich jeden Gedanken an Analogie. Die Fort- pflanzungsweise der Trüffeln überhaupt, durch organische Zersetzung ihrer eigenen Substanz nach Art der Ulven, setzt der Annahme eines peren- nirenden Gewächses wie das unsrige, fast unübersteigliche Hindernisse entgegen. Auch ist es bis jetzt meines Wissens noch nicht gelungen, den ausgestreuten Saamenstaub der Tuberaster auf einer künstlichen , aus der nährenden Trüffel-Erde zum Keimen zu bringen, — ein Versuch, der, wenn er gelänge, der Wahrheit um einen grossen Schritt näher bringen dürfte. Am allerbesten geschähe er im Geburtslande des Gewächses selbst. Inzwischen und bis zur endlichen Schlichtung dieses unblutigen Mei- nungskampfes durch faktische Beweise will ich historisch berichten , was ich in Verfolgung des Entwicklungsganges selbst zu bemerken Gelegen- heit gehabt. Meine von Hrn. Gasparrini im März 1841 zu Neapel erhaltene Myce- lithe war von der so eben beschriebenen Farbe und Gestalt und etwa Grösse eines Menschenkopfes, mit einer ungefähr faustgrossen Vertiefung auf der einen Seite, ringsum welche deutliche Spuren früher vorhanden gewesener Pilze zu sehen waren. Da die Jahreszeit mir ungünstig schien und ich das Gewächs nicht zu frühzeitig erschöpfen wollte, begnügte ich mich, es vorläufig in ein mit feuchten Sägespänen angefülltes Kistchen zu stecken. Mein Staunen war aber nicht gering, als ich, nach Verlauf von ungefähr 1/, Tagen, aus dem Rande eben derselben Vertiefung einen etwa zolllangen weissgelben Pilz hervorkeimen sah, welcher aber, aus Mangel an gehöriger Pflege, bald wieder abstand. Anfangs Mai nebst andern Natur- gegenständen über Genua nach der Schweiz spedirt, traf das Gewächse im nämlichen Kistchen gegen Mitte Juni in Bern ein, und hatte unterwegs aus der gleichen Stelle (oder doch nahe dabei) ein abermaliges Gonvolut U is junger Pilze hervorgetrieben, welche aber bei den umgebenden Säge- spänen ihre Rechnung so wenig fanden, dass sie blos ein undeutliches Rudiment von dem darsteliten, was hätte werden sollen , jedoch in ihrer Verästelung ganz der Abbildung Michelis (*) ähnlich. Ich brachte nunmehr die Masse in einen Topf voll gewöhnlicher Garten- erde, und unter die Fenster eines Treibkastens (**), wo sie auch nicht unterliess, nach Verlauf von 12—14 Tagen, zugleich mit dem in Menge an das Loch hervorsprossenden Agaricus cep@stipes Weinm., zwei junge Tuberaster zu treiben, welche indessen, unregelmässigen Begiessens und allzugrosser Schwüle halber sehr bald abstanden. Jetzt nahm ich das Gewächs nach Hause unter meine eigene Besorgung, brachte es anfangs auf eine nur des Vormittags von der Sonne beschieneneGallerie, begoss es drei- bis viermal täglich und stellte es in Schatten. Gegen den 10ten Juli sah ich, abermals auf jener Vertiefung, ein frisches Büschel von Tuberastern auf einmal hervortreten. Anfänglich vom Aussehen schneeweisser Sternchen schwollen sie bald zu deutlich borstigen Knospen an und wuchsen in die Länge. Vom bisherigen Standorte zu weichen genöthigt, brachte ich den Topf in mein Wohnzimmer, wo die Sonne blos Abends hineinschien und bedeckte das Gewächs, um es in gleichförmiger Feuchtigkeit zu erhalten, überdiess mit einem groben leinenen Tuche. Als nun die jungen Pilze leb- haft ins Wachsthum getreten waren, gewahrte ich eines Morgens (25. Juli) die Abdrücke der Fäden des Leintuches an der Spitze der beiden grössten Pilze. Obschon ich, unter stetem Feuchthalten, jenes offenbare Hinderniss der Entwicklung alsbald entfernte, hatte es auf diese zarte Organisation doch schon so viel eingewirkt, dass das grösste Individuum in seinem Wachsthum stille stand, dafür mehr in die Dicke anschwoll und den auf der Tafel dargestellten Pilzkrüppel bildete. Drei Tage später (28 Juli) entwickelte sich am Gipfel der übrigen drei Dnkre. (**) Batarra (l. c. p.60) verlangt zwar, man solle das Gewächs einen Zoll hoch mit Erde bedecken, was ich aber nicht that, ohne dass merkbarer Nachtheil daraus erfolgte. Meines Behalts/würde die Beob- achtung dadurch ganz unnöthiger Weise erschwert. a le Pilze ein anfangs ganz kleiner mit steifen Borsten besetzter trichterför- miger Hut, welcher von Tag zu Tag in die Länge und bald auch in die Breite wuchs, sich dann nach auswärts umlegte, dıeweil jene Borsten sich allmählig zu concentrisch vom Rande nach dem Mittelpunkt zusam- menlaufenden ledergelben Schuppen gestalteten. Am 31ten Juli mass der Hut des grössten Tuberasters drei und einen halben Zoll im Durchmesser und der Pilz selbst vier und einen halben Zoll Höhe, die Unterfläche des trichterförmigen Hutes erschien kreideweiss und stäubte auf einen dar- unter gelegten Kragen schwarzen Papiers eine grosse Menge Sporidien von jener Farbe aus. Dieweil dieses alles auf der obern Seite der Knolle vor sich ging, hatte sich, begünstigt durch dieselben Agentien (Feuchtigkeit und Wärme) auch an der entgegengesetzten untern convexen Steinseite und halb in der Erde des Topfes begraben, ganz unbemerkt ein anderes Büschel von fünf Tuberastern gebildet, welches aber jenem ersteren musste auf- geopfert werden und darum auch nicht zur Ausbildung gelangte. Am 2ten August, als der grösste der drei ungehindert sich ausbilden- den, seine höchste Volkommenheit mit vier und einen halben Zoil Höhe und vier Zoll Durchmesser erreicht hatte, begann der scharfe Rand hin und wieder einzureissen, zum deutlichen Anzeichen des nunmehr begin- nenden Absterbens. In diesem Augenblick befindet sich das Bild ent- worfen, mit blosser Zugabe der zwei unentwickelten Individuen, welche frühere Bildungszustände versinnlichen sollen. Ohne die völlige Zerstörung dieses bei uns so seltenen und merkwür- digen Naturproductes abzuwarten, verpackte ich das Ganze sorgfältig und übersandte es, Behufs weiterer Beobachtung, meinem im Fache der My- cologie ausgezeichnet bewanderten und unermüdlichen Freunde, Hrn. Trog in Thun, welchen ich nun selbst sprechen lassen will. « Den 3ten August 1841 sandte Herr Doctor Brunner in Bern mir eine » Pietra fungaja, welche er letztes Frühjahr von Neapel gebracht hatte, mit » einem darauf gewachsenen, völlig entwickelten Polyporus tuberaster, » welchen letztern ich abschnitt und für meine Sammlung trocknete; N De u | rel neben diesem befand sich ein zweiter, etwa fingerslanger, aber nur halbentwickelter, welcher aber ganz gelb war nach einigen Tagen schwarz wurde und verdorrete. Der Schwammstein selbst (von der Grösse eines Menschenkopfs) wurde in einen grossen Blumentopf auf etwas Erde gelegt, im Garten gelassen und täglich drei bis vier Mal mit Wasser begossen. » Er schien jedoch im Garten wegen der Sonnenhitze und der dadurch entstandenen Austrocknung zur Schwammerzeugung nicht gut gelegen zu sein; denn bis zum ersten September hatte er noch keine Spur von Schwammvegetation gezeigt. Er wurde daher auf mein Zimmer ge- bracht, um ihn einer gleichförmigeren Wärme auszusetzen; auch hier wurde er fleissig begossen. » Am 6ten September bemerkte ich daran einen weissen Punkt von der Grösse einer Linse, welcher aus einer schneeweissen Wolle zu be- stehen schien; den Sten hatte derselbe sich auf einen halben Zoll ver- längert, war von blendendweisser Farbe und auf der Oberfläche fein- wollig. » Den 11ten September bildete er schon einen anderthalb Zoll langen und an der Basis halben Zoll dicken Zapfen, der sich nach oben zu allmählig kegelförmig zuspitzte; seine Oberfläche ist von schneeweissen faserigen Schüppchen dicht besetzt, mit Ausnahme der obersten Spitze, » welche kahl und etwas gelblich ist. » Den r3ten September. Der Schwamm ist allbereits zu der Länge von drei Zoll herangewachsen, hat aber an Dicke kaum zwei Linien zuge- nommen ; seine Gestalt hat sich wenig verändert, nur ist sie schlanker geworden, und die Spitze hat sich in eine vier Linien breite Scheibe abgeflachet, welche die gelbliche Farbe beibehalten hat, aber nicht mehr nackt, sondern mit gleichfarbigen Schüppchen besetzt ist. » Den 14ten hat er an Länge fast um einen Zoll zugenommen; die an der Spitze befindliche Scheibe hat sich auf einen Zoll ausgedehnt und in der Mitte schon um etwas vertieft; übrigens ist sie mit langen büschelför- migen, faserigen Schuppen bedeckt und hat die gelbliche Farbe beibe- » x a A halten; die am Strunke befindlichen schneeweissen Schüppchen sind immer sehr gedrängt; nur auf dem zukünftigen Hymenium sind sie viel kürzer und scheinen sich zu Löchern oder Poren gestalten zu wollen; der untere Theil oder der zukünftige Strunk hat an Dicke unbedeutend zugenommen. » Den 15ten war der Schwamm wenig länger, der nun deutlich sich ‘bildende Hut aber zwei Zoll breit gembah Der Strunk ist von den gleichen weissen Schüppchen bedeckt, wie früher; hingegen haben sich unter dem Hut deutliche Poren gebildet. Der Hut selber ist in der Mitte eingedrückt, mit faserigen, büschelförmigen , oben mitunter kopfför- migen Schuppen ungleich besetzt, so dass zwischen denselben ganz kahle Stellen sich befinden; der Hut ist immer noch gelblich, während Hy- menium und Strunk schneeweiss und hie und da mit krystallhellen Wassertropfen besetzt sind. » Den A6ten September. Der Strunk ist sich ziemlich gleich geblieben, der Hut hingegen über drei Zoll breit und seine Gestalt mehr trichter- förmig geworden ; seine Oberfläche ist noch gelblich, faserig und mit den oberen Schüppchen, wiewohl sparsamer besetzt. Die Poren sind nun bereits ganz ausgebildet, gleichförmig rund und von schneeweisser Farbe. » Den 17ten September. Der Strunk , bis zum Anfang des Hymeniums, ist 4 Zoll lang, 9 Linien dick, gerade und mit einem weissen Filz dicht überzogen (was sich mit der Beschreibuink der Autoren nicht reimt, welche ihn kahl nennen). Der Hut ist vier Zoll breit, mit gleichförmig vertheilten,, aber ziemlich weit auseinander stehenden Schuppen be- setzt, trichterförmig eingedrückt, mit dünnem, scharfem und gestreif- tem Rande und gelblicher Farbe. Die Poren sind weiss, gleichförmig, aber grösser und etwas eckig geworden. » Den ı8ten September. Nun scheint der Schwamm sein volles Wachs- thum erreicht zu haben, indem einige braune Flecken auf dem Hute auf einen Anfang von Zersetzung schliessen lassen ; übrigens hat er sich seit gestern wenig verändert; doch ist der Hut jetzt 5 Zoll breit, die Poren eckig und mit dem untern Winkel hervorragend. — In diesem Zustande d Be » wurde er abgeschnitten und auf blaues Papier gelegt, welches er dann » mit seinen weissen Sporidien überstäubte. » Noch muss, in Bezug auf Gonsistenz , bemerkt werden, dass dieselbe anfangs ganz weich sei (was übrigens schon aus dem häufigen Ineinander- fliessen der jungen Individuen und der leichten Eindrucksfähigkeit durch äussere Hindernisse (*) hervorgeht), nach und nach aber der Strunk eine lederartige,, ja holzige Festigkeit erlange. Diejenigen Verfasser, welche Gelegenheit gehabt, den Pilz zu verspei- sen, können seinen Wohlgeschmack nicht genug loben. Dessen ungeachtet sind die Angaben seiner ceulinarischen Zubereitung so dürftig , dass prak- tische Dilettanten daraus nicht sehr gründlich belehrt werden dürften und sich desshalb wohl an einen neapolitanischen Hofkoch zu wenden haben. Denn auch sogar in seinem Vaterlande scheint dieser Pilz so sparsam vor- zukommen, dass nur grosse Herren dazu gelangen und der Marktverkauf gar nicht Statt hat (**). Wie wir aus Borch (***) erfahren, wird derselbe am zweiten oder dritten Tag, noch bevor er holzig wird, in Querscheiben zerschnitten, geklopft, in Milch aufgekocht, nochmals geklopft und als- dann in Butter oder Oehl gebraten oder mit einer Sauce zubereitet. Das Nähere hierüber gehört in ein Kochbuch, nicht aber in die Verhandlungen einer naturforschenden Gesellschaft. Was seine steinauflösende Kraft anbelangt, wovon Boccone (****) Mel- dung thut, so wird jeder vernünftige Arzt und Nichtarzt sie von selbst auf ihren wahren Werth zurückzuführen wissen. Mit der Periodicität des Erscheinens der jungen Pilze von drei zu drei Monaten, welche einige Schriftsteller annehmen, dürfte es eben so wenig (*) V. oben, p. 13. ae Pate (***) Wenn man jedoch älteren Schriftstellern wie Marsigli und Severino glauben darf, war zu ihren Zeiten das Gewächs daselbst sehr gemein , und demnach sollte man fast denken , es sei appetitui. qulo- sorum , wie schon so manches andere, aufgeopfert worden, wie es bei uns dem Agaricus campestris bereits zu ergehen droht. Er) Lrcsp!r29. ER 1. N streng gemeint sein als mit dem Zeitraum ihrer Entwicklung und mit dem hundertjährigen Blühen der amerikanischen Agave, sondern alles von Nebenumständen, hauptsächlich Wärme und Feuchtigkeit, abhangen. Blos so viel scheint sicher, dass, wie bei uns, so auch in Italien, der Eintritt des Winters ihrem Hervorkommen Gränzen setzt und nur die ersten Frühlingsregen sie wieder beleben. Gefunden wurde die Mycelythe bis jetzt blos in den Gebirgen der nea- politanischen Provinzen Basilicata und Abruzzen und dem angränzenden römischen Gebiete; wahrscheinlich aber werden fleissige Nachforschungen sie auch in andern Gegenden Südeuropa’s entdecken lassen. Bern, im Frühjahr 1842. D' Brunner, NACHTRAG. In dem für Schwammvegetation so ausgezeichnet günstigen Sommer von 4842, wurden die Versuche mit dem Stein-Löcherpilz wiederholt. Im Allgemeinen waren die Resultate die nämlichen, wesshalb hier blos einzelner wahrgenommener Abweichungen Erwähnung geschehen soll. Am 23sten Mai zeigte, nach zehntägiger Behandlung, der Stein auf einmal eine Menge stecknadelkopfgrosser weisser Punkte, abermals im Umfange jener oben (*) erwähnten Grube. Es waren deren bis fünfzehn Stücke zu zählen ; die meisten jedoch verdorrten noch vor ihrer Entwick- lung, vermuthlich wegen allzugrosser Hitze des Glashauses, worin sie, obgleich in steter Feuchtigkeit gehalten, standen. Kaum hatte man, bei BAR): VOR täglich steigender Sommerhitze, Zeit, drei Individuen zur Verlegung an einen kühleren Ort, zu retten, und auch diese erreichten nicht die ge- wöhnliche Grösse, durchliefen jedoch alle ihre Bildungsstufen. Während meiner Abwesenheit vom 18ten Juni bis 28sten Juli, spross- ten neuerdings zwei Pilze hervor, jedoch diessmal aus der entgegenge- setzten Seite des Steines. Im August abermals zwei junge Pilze aus der untern Seitenfläche des Steines; die höchste Ausbildung erreichte der eine am 20sten, der andere drei Tage später. Beide bestäubten sich reichlich, erreichten aber den Um- fang der vorjährigen nicht, so dass es fast scheint als vermindere sich die Productionskraft der Masse nach einiger Entfernung aus vaterlän- dischem Klima. Noch muss ich anführen, dass alle Naturforscher, welche ich mich in England und Paris über die Pietra fungaja zu besprechen Gelegenheit gehabt, unbedingt der Meinung eines Myceliums beistimmten. ERRL/ERUNG DER ABBILDUNGEN. Fig. 1 stellt den Boletus tuberaster in natürlicher Grösse, so wie er Ende Julii 1841 auftrat, nebst seinen jüngern Bildungsformen, im keimenden und halb ausgewachsenen Zu- stande, dar, zugleich mit einem Theile der Wurzel (oder Trüffel), indem das Ganze wohl ziemlich verdienstlos einen allzu grossen Raum würde erheischt haben. Es ist gerade die- jenige Höhlung ihrer Oberfläche gewählt, welche sich als die allerfruchtbarste Stelle aus- gewiesen. j Fig. 2. Ein senkrechter Durchschnitt des Polyporus, wodurch seine feste Consistenz so- wohl als die geringe Dicke des an den Hut fest angewachsenen Hymeniums sichtbar werden. Fig. 3. Ein Theil dieses Hymeniums etwas vergrössert. Fig. 4. Die Sporidien des Polyporus 663 Mal vergrössert. Man vergleiche damit Gas- parrini’s #te Tafel, Fig. 3 und 4. NB. Das Gewebe der Mycelithe, welches ich zu untersuchen Gelegenheit gehabt , ist mir stets als ein undeutliches Gewirr sich unregelmässig Kkreuzender Fasern vorgekommen. Tab .1. &.S.d’ap. les des». delAuteur oul äla iich.ae Nicoletet l'hez a Naucharel ( Sinsse) JACTo il) . a ee abe —— Lunp.A Sonrel d’ap lex ders. de \Autsur Imp. en coul.ä la lith.de Nicoletet Thez ä Neuchatel JPE®OJILYIPOIRTTIS IRB TEE A Sue TD. Tartım a Eon aaa n ’ 4 £ - x [3 * " x ge N s # .\ > . RT < .> ‚rn; F2 x “ =; % Wr a Pr = . ß t * Pr % + = er es j* *ı EXPERIENCES LES PARTIES CONSTITUANTES DE LA NOURRITURE QUI SE FIXENT DANS LE CORPS DES ANIMAUX. F. SACG, rırs. R 3 » Nas, r Y ”_ j p % . 2 I j MET { > ur ER AEITITENON TER AT Ci 1 “rc R = i g > Ä 7 urn 2 E . 5 : ee: MY E: IC CD 6 Be a 2 = IR En ’ " Em. bes ‘ % u “ h n R s . c 27 KR B . h er * ei + x ’ { 5 = . & AR RR ’ aue:n » u h a 1 ALEr Ei 1? i + E r N 1 N . ' er a je # { { h P. B { v , - f ’ D b T Tmaxın. 38 109 AnyTINAUON AL 30: arıaÄuTınenog Binad : "0,01 „AUAMIMA au 24100 Bl enad j f / ‚ Ä j HN N f L: Bad. “ * . y 3 = Ä y su CH and V. A f ER j % A i E h * ; k ! 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Des leur arrivee, on les enferma dans une cage tres-spacieuse, en fil de fer, dont le fond, aussi en treillis, est au-dessus d’un double fond de zinc destine A recevoir tout ce que les poules laissent tom- ber. Elles recevaient leur nourriture dans des boites de zine, taxdes avec soin; ’une contenait la nourriture proprement dite; l’autre, du gravier quartzeux, bien pur , lave et tamise; et la troisitme, de la craie pilee. Ces boites ayant le couvercle en entonnoir , les poules ne pouvaient pas en faire sortir la nourriture (') Avant de passer au detail de l’experience, nous eroyons utile de donner tous les renseignemens possibles sur la maniere dont elle a &te conduite et les circonstances qui l’ont accompagnee, afın de mettre chacun a meme de la repeter, et de s’assurer de son exactitude, ainsi que du degre& de preci- sion auquel on peut atteindre dans ce genre de recherches. MEM. HELVET, 1 ec de en grattant ou beequetant. L’eau se frouvait dans un vase de porcelaine; on la renouvelait tous lesjours, et les autres substances toutes les semaines seulement. L’eau employee venait d’une pompe et contenait des sels calcaires qui n’ont pas ete determines; la quanlite de ce liquide pris par les poules ne pouvait pas &tre pesee, ä cause des varialions auxquelles elle est soumise. Ce dosage , qui aurait ete utile, sans doute, n’est cependant pas absolument indispensable, puisque les poules boivent en general fort peu. Ces poules recurent alternativement pendant quelques jours du froment, de l’avoine , des pommes de terre et de l’orge; puis a dater du 21 novembre 18145, elles ne recurent que de l’orge, outre Y’eau, le sable et la craie. Elles ne sor- taient jamais de leur cage. Nous aurions beaucoup desire les meltre en expe- rience tout de suite; mais des obstacles de toule espece nous empecherent de le faire. Plus tard, lorsque nous pümes les entreprendre, ce fut l’etat maladif des poules qui nous arreta. Le 6 janvier, au soir, Ja poule parut mal & l’aise, et rendit en abondance des exer&mens tres-liquides et puans, qui n’elaient unique- ment compos6s que des tegumens des graines r&unies par une maliere gluante, incolore. Ils etaient alealins, tandis que la partie brune des exeremens nouveaux est neutre, et sa partie blanche composee d’acide urique et d’urates tr&s-acides. Malgre cette indisposition , la poule continua de manger comme d’habitude. Il lui arrivait souvent de chanter, comme si elle venait de pondre; son abdomen se gonflait beaucoup ; mais elle ne faisait pas d’@ufs. Le 45 janvier , apres avoir beaucoup souffert, la poule pondit enfin & neuf heures et demie du soir un gros «uf sans coquille, enveloppe seulement dans une membrane. A dater de ce soir, la poule prit ’habitude de se reveiller tous les soirs entre neuf et dix heures, pour boire et manger; eraignant que cela ne lui fit du mal on lui enleva les auges; ce qui l’obligea A rester tranquille. Le 1! janvier, enfin, voyant les poules bien portantes, nous les mimes en experience , pour savoir quelle &tait la quantit& d’orge qu’elles mangeaient, et son rapport avec les exceremens rendus; la perte devant donner la masse fixee dans le corps,, brülee par la respiration et secretee par la peau. En consequence,, des le jour precedent, & neuf heures du soir, on enleva les auges & nourriture. Le 4, ä six heures du malin, on leur donna : BanlE I BORE CTER I ER ERRETP 0994800 A an en 89,228 Ber RN A EZENRD H GUU, ION le sable a ete seche au rouge; le poids de la craie est caleul& d’apres un &chan- tillon seche ä 100°, de m&me que celui de l’orge; ainsi que nous l’avons fait pendant toute la duree de l’exp£rience, la poule pesait . . . . .. gr. 626,160 le coq pesait aa söeA a r ensemble gr. 1598,580 La poule ne rend plus d’exeremens glaireux ; neanmoins son ventre reste tendu. Le 17 janvier, au soir, la poule parait mal a l’aise; pendant la nuit, elle pond de nouveau un auf sans coque, pesant . . 2... gr. 22,660 BREBEBERDENE „II IDDE DOMINIEREN N, u BT 1,088 Pendant la semaine que dura l’experience , les poules parurent gaies et bien portantes; on y mit fin le 21 janvier a six heures du malin. Il restait alors : E23, ee ae er a ol 3 aaa A ee a A a in 81,856 a a re 155,712 RDOulEPeSate er NEN TR FOUNM, 1 7D le cogq pesait DER UUEENE En. BEE ELON HZ Pendant toute la durde de l’experience les exer&mens furent recueillis avec le plus grand soin, enleves chaque jour & la meme heure, jusqu’a la derniere trace du double fond de zinc, avec une lame de platine, et dessöches a 100°, dans un courant d’air sec, jusqu’a ce qu’ils ne perdissent plus de poids. Ils pe- saient gr. 229,0707. Ces donnees nous font voir que le coq et la poule ont consomme& en une se- maine : Ba EN BE BEL ER ER SSR A TEE 00 3 CRate PRRRR 100 IDEERBUWEN TTETIN U RRBEGHEARRREN 302 DE EA, Die a Ar Sa Sa a 1 ry R) a Le poids du coqg aaugmente de . . . 2.09 18,505 celui de la poule adiminue d . . . 2. 2. 21,985 mais en tenant compte de l’oeuf pondu, qui pesait. » 22,660 elle a effeetivement augmente d . . . ...» 0,675 ce qui prouve que chez elle, la force assimilatrice &tait beaucoup moins aclive que chez le coq; ce qui vient sans doute de l’&tat maladif ou la jetait la ponte de ses premiers oeufs. Voilä pour les nombres bruts; il fallait recourir a l’analyse chimique pour ap- prendre quelles &taient les parlies constituantes de la nourriture et des exere- mens. Telle que les poules l’ont recue, l’orge contenait 13,570 pour cent d’eau; 'ineineree, elle laissa en moyenne 5,5259 de cendres pour cent d’orge seche. Analysdes , les cendres donnent en moyenne 0,0028 de soufre, qui s’y trouve sans doute ä l’etat de sulfate. L’orge seche, brülee toute enliere, a l’aide de l’a- cide nitrique et du nitrate potassique, contient en moyenne 0,1109 de soufre, d’ou soustrayant celuidescendes . . .» .2..2......0,0028 il reste 0,1581 de soufre pour cent d’orge seche , et appartenant donc aux parties constituantes organiques de cette graine. Il &tait necessaire de tenir compte de la quantite de soufre con- tenue dans les alimens, pour savoir si elle &tait assez forte pour influencer le do- sage du carbone. Une fois connue, la quantit& de cendres contenue dans l’orge, son analyse devenait facile. Elle renferme si peu de soufre, qu’il devenait inutile d’en tenir compte. Deux determinations d’azote ont donne en centiemes : I 1 moyenne 2,288 — 2,2714 — 2,281 d’azote pour cent de grain sec. Deux combustions d’orge seche ont donn&, correction faite des cendres : I 1 carbone 145,817 — 116,887 hydrogene 6,155 — 6,595 azote 2,281 — 2,281 oxigene 45,149 — 14,259 100,000 — 100,000 E La difference de un pour cent existant dans le carbone, et par consequent aussi dans l’oxigene de ces deux analyses, frappe au premier coup-d’eil; mais en voyant que dans la seconde, la quantite d’hydrogene a aussi sensiblement aug- mente, on reconnait qu’on n’a pas depasse les limites possibles d’erreur dans l’analyse d’une substance qui, comme l’orge, contient des quantites tres-variables de cendres. Il faut done uniquement attribuer celte difference a ce qu’on s’est servi, pour la seconde analyse, de grains d’orge plus gros que pour la premiere, et contenant par cons@quent moins de parties fixees que ceux qui ont servi & la premiere. Ces donnees nous font voir que l’orge qui a cru en 1845, sur le ter- rain basaltlique des environs de Giessen , contient sur cent parties : carbone 145,1690 hydrogene 6,4815 azote 2,2810 oxigene 112,1455 cendres 3,5250 100,0000 ° Les exer&mens desseches & 400° dans un courant d’air sec pesaient gr. 229,0707. Cent de ces exerömens laissent 22,9821 de cendres, contenant sur cent parties 0.000015 de soufre. Il faut ajouter & ces cendres le gravier separ& mecanique- ment d’avec ces exeremens, et dont le poids s’elevait a gr. 68,9676; ensorte que cent d’exeremens contiennent cendres gr. 22,9821 gravier » 50,1075 gr. 55,0896 Oxides par l’acide nitrique, en presence du nitrate potassique, ils donnent 0,000008 de soufre pour cent d’exer&mens secs; done, bien peu de soufre de plus que la quantit6 contenue dans leurs cendres. Ces traces infiniment petites de soufre &tant incapables d’influencer les r&sultats obtenus par l’analyse &lemen- taire, nous les nögligerons lors de son caleul. Si ’analyse de l’orge nous a offert des chances d’erreur, A cause des quantites si variables de cendres qu’elle con- tient, celle des exer&mens nous en offre une analogue, mais bien autrement grave; parce que non-seulement ils ne contiennent pas toujours la m&me quan- tit& de substances inorganiques provenant de l’orge, mais qu’ils renferment en- er: core, en forte proportion, des petits cailloux qu’avalent sans cesse les poules, quoiqu’on puisse faire pour les en separer aussi completement que‘ possible; aussi nos analyses ne nous ont-elles amene qu’ä des r&sultats discordans, bien qu’elles aient &t& faites avec toutes les precautions imaginables. Une troisieme cause d’erreur git dans l’inegale repartition de l’acide urique et de ses sels ä la surface des exerömens. Deux dosages d’azote ont produit en cenliemes, correction faite des cendres : I HI moyenne. 5,980 — 1,121 — 1,050 Trois analyses @l&mentaires ont te faites comme celles de l’orge, avec le chrö- mate plombique, pour determiner les autres parlies constituantes des exer&mens qu’on a toujours employes parfaitement secs. Elles ont donne correction faite des cendres : I u IH carbone 149,066 — 16,829 — 14,796 hydrogene 6,622 — 6,252 — 5,908 azote 4,050 — 1.050 — 1,050 oxigene 140,262 — 112,869 — 15,246 100,000 — 100,000- — 100,000 Il est clair que dans la correetion qu’on a faite des cendres de la substance em- ployee ä ces analyses, on a.compris aussi celle du gravier qu’elles contenaient. La moyenne de ces trois analyses est : carbone 146,8970 hydrogene 6,2607 azote 4,0500 oxigene 42,7925 100,0000 Done cent parties d’exer&mens dessechees A 100° contiennent : substances organiques gr. 46,910% substances inorganiques » 53,0896 100,0000° Br soit : carbone 21,9996 hydrogene 2,9369 azote 1,8999 oxigene 20,0740 cendres et gravier 535,0896 100,0000 Tels sont les nombres obtenus par l’experience faite pendant une semaine sur une paire de poules nourries d’orge, et n’ayant recu que cette nourriture de- puis plusieurs semaines. Passons maintenant aux conclusions qui en decoulent. CONCLUSIONS. Les poules ont mange gr. 465,249 d’orge representant : carbone gr. 211,5440 hydrogene » 50,1551 azole » ..10,6123 oxigene » 497,4680 cendres » . 45,14695 gr. 165,21489 Elles ont pris en outre : sable gr. 105,5150 eraie » 7,3720 ensemble gr. 412,8870 EHes ont rendu en exeremens gr. 229,0707 compos6s de : malieres organiques 107,4579 malieres inorganiques 121,6128 cendres 52,652, gravier 68,9676 » ensemble gr. 229,.0707 », frais, ond augmente. FR sr fer f Er ee . v 1 5 ir, ® j ' 4 A 2 vs Hr Ve vi - i “Rt . e # AT u > ns ® B 1 . Zn Re ee ER Er iup. 9 ee Auer rer Prem ‚ang or BR sl ag ua Ba ash nr, ...„aluoq 899 ab.aqıoo al sunb nbzit- agı0T’ab zog ob sup Aussmodtan: zuab oyoorg +hog ob, anonor won ’aup ae E Br. een a a ARE eh nn 0q ° PERS EN ‚cendres ae 18t, BR 2 3, "ah voyons par da que lsp ale ie, rt i . gaebore Bc, jA9k . zok Kıv RERRE. ber u sl, ab, abiog ub tirao usa eunob iop E PER PagE ER... A u EWs | er Be; % E . okigäne, 370.4 br a ins i r Sn R- Krerige Bun. Pe. 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SACG, rııs. j 12,41 lm fE a I Au pr a N, u aa auumu aa ausm zu EXPERIENCES SUR LES PROPRIETES PHYSIQUES ET CHIMIQUES DE L’HUILE DE LIN. L’huile de lin dont nous nous sommes servis venait d’etre extraite ä froid des graines de l’annde derniere ; elle etait d’un beau jaune vif, et un peu plus &paisse que l’huile de lin ordinaire ; son odeur etait fade, mais tres-faible. Soumise & un froid assez vif, elle ne s’est pas figee. Elle est soluble dans l’aleool, tres-soluble dans l’ether, insoluble dans l’eau et plus legere que cette derniere. Elle se saponifie tres-facilement, me&me ä froid, avec les alcalis et les terres alealines. A chaud, elle se saponifie aisement avec l’oxide plombique. Distillee en vases clos, elle laisse degager, sans entrer en Ebullition, d’abondantes vapeurs blanches, qui se condensent dans le col de la cornue en un fluide huileux, limpide et incolore,, dont l’odeur rappelle un peu celle du pain grille. Tout-a-coup ces vapeurs ces- sent de se degager, l’huile se couvre d’une pellicule, entre en ebullition, se gonfle fortement, et laisse passer des produits qui deviennent de plus en plus bruns, jusqu’au moment oü toute l’huile se prend en une masse d’aspeet et de econsistance gelatineuse , rappelant sous plus d’un rapport le caoutchouc. Tous ces produits, bien dignes d’une serieuse attention, feront l’objet d’un autre Me- moire. Traitee par un courant d’acide nitreux, l’huile de lin se colore en rouge et devient visqueuse; mais ne produit pas trace d’elaidine. En faisant passer au travers de l’huile de lin un courant d’acide sulfureux , sa teinte devient d’un jaune plus clair, et il se depose quelques legers flocons EI, ee: qui ne sont pas autre chose que du gypse provenant de la chaux que l’huile con- tient toujours en assez grande quantite. Melee avec de l’acide sulfurique con- centre , en prenant toutes les pr&cautions indiquees par M. Fremy dans son Me- moire sur les produits de l’action de l’acide sulfurique sur les corps gras, nous n’avons jamais pu €viter un commencement de decomposition. L’acide sulfurique coagule d’abord T’huile sur tous les points ou il entre en contact direct avec elle; ensuite il la colore en pourpre, en violet; et, au moment oü la masse devient noire,, il s’en degage d’abondantes vapeurs d’acides sulfureux et formique. L’ac- tion ne tarde pas a se calmer, et on obtient alors une substance noire et pois- sante susceptible d’etre tiree en longs fils. Bouillie avec de l’eau, elle conserve les m&mes proprietes. Insoluble dans l’eau, elle se dissout dans l’aleool dont elle se separe par evaporation sans Etre alter&e. Les alcalis caustiques la transforment facilement en un beau savon mucilagineux, jaune-clair. Saponifiee par la soude, U’'huile de lin donne un savon jaunätre, solide, et d’une odeur fade toute speciale ; decomposes par le chloride hydrique les acides gras qui s’y trouvent viennent nager a la surface du liquide sous forme d’huile jaune, qui se remplit bientöt d’une foule de longues aiguilles brillantes et entre- lacees d’acide margarique pur, ainsi que nous le verrons plus loin. L’acide Ii- quide au sein duquel elles se. forment est de l’acide oleique; on les en s&pare par filtration, dans un endroit aussi froid que possible ; sans cette precaution , on perd beaucoup d’acide margarique qui reste dissout. Traitee a une douce chaleur, par V’oxide plombique et Peau, l'huile de lin donne un beau savon gris-clair et poissant, et une grande quantite de glyeerine. Ce savon trait& par l’ether, Jui abandonne tout son acide oleique sous forme d’oleate plombique ; la partie du savon qui y est insoluble, ou, pour mieux dire, peu soluble, est du margarate plombique. La solution etheree de l’oleate plombique se resinifie avec rapidite, a mesure qu’elle s’&vapore ; au fond du vase tombe un sel basique blanc, au-dessus du- quel se trouve un sel acide transparent, gelatineux , et brun-rouge, dont l’o- deur rappelle celle de U’huile. Cette decomposition spontanee de l’oleate plombi- que force A prendre des precautions toutes speeiales , lorsqu’on veut le soumettre = —— a l’analyse, qui d’ailleurs ne donne jamais pour lui, quoi qu’on puisse faire, des nombres tout-a-fait identiques entre eux ; ce qui provient sans doute du peu d’ho- mog£neite de la masse dans laquelle se trouvent inegalement r&partis des sels de compositions tres-differentes. On pare Aa cet incony@nient en ne dessechant jamais que la quantite d’oleate n@cessaire pour une analyse, et l’employant en totalite. De cette maniere on obtient des nombres concordants entre eux, et probable- ment aussi approches que possible de la verite. Quand on desseche ä l’air l’ol&ate plombique, en couches minces, sur du bois, iln’y fait pas vernis, mais s’&caille et s’en detache absolument de me&me que le fait la gomme ; c’est qu’il lui manque le prineipe auquel il doit sa tenacite, savoir l’acide margarique, dont l’onctuosite lui conserve cette souplesse caracte- ristique des vernis ä ’huile de lin. En decomposant & chaud l’oleate plombique par le chloride hydrique , lavant a l’eau chaude, et reprenant l’acide par l’&ther qu’on &loigne ensuite aussi rapi- dement que possible, on obtient un acide oleique color& en orange, beaucoup moins fluide que l’acide oleique ordinaire, et ayant un &quivalent d’oxigene de plus que lui. Il vaut mieux decomposer ce sel par un exc£s de sulfide hydrique, reprendre l’acide par l’&ther, et Evaporer ä siccit@ aussi rapidement que possible. Ainsi prepare , l’acide oleique est tres-fuide, jaune-clair, inodore, et doue de toutes les proprietes de l’acide oleique ordinaire. Soumis a l’analyse il donne les resul- tats suivants(') : I u 0,5044 acıde oleique donnent : 0,2676 acide oleique donnent : 0,8510 acide carbonique, 0,7515 acide carbonique, 0,2928 eau. j 0,2577 eau. (4) IIs ont &t& caleul&s avec l’&quivalent du carbone==75, et celui de ’hydrogene— 12,5; ainsi qu’on le fera partout dans ce M&moire. Equivalant en centiömes & I I Moyenne. Carbone 75,159 — 75,560 — 75,509 Hydrogene 410,645 — 10,650 — 10,646 Oxigene 15,898 — 13,790 — 13,844 100,000 — 100,000 — 99,999 Ces nombres caleul&s pour le poids atomique de l’acide oleique tire de son sel plombique qui est, 4425,7, amenent A la formule C' H°’ O° qui donne en cen- tiemes: Carbone 75,393 | Hydrogene 10,655 Oxigene 15,114 99,157 Cette formule est celle de l’acide oleique hydrate ; celle de l’acide oleique an- hydre est C'° H°® O° differant de la formule C’* H°® O" admise par M. Warren- trapp pour le me&me acide extrait d’autres corps gras, par deux &quivalents de carbone, un equivalent d’oxigene de plus, etun &quivalent d’hydrogene de moins. Si M. Warrentrapp a calcul& ses resultats avec l’ancien poids atomique du car- bone, la difference se reduit, pour ce dernier corps, & un seul &quivalent, ce qui toutefois est encore bien suffisant avec la difference en plus sur l’oxigene, et en moins sur I’hydrogene, pour faire de l’acide oleique de P’huile de lin un corps nouveau ; ensorte que l’analyse vient, dans ce cas, confirmer ce que la pratique avait fait depuis longtemps prevoir. La partie du savon plombique qui est peu soluble dans l’ether, constitue un melange demi solide de margarate plombique, et d’un peu d’oleate basique du meme oxide. On decompose a chaud ce melange par le chloride hydrique ; lors- qu’il est froid, vient se solidifier A sa surface une substance solide jaune,, ino- dore, A cassure cristalline et brillante, formee d’acide margarique retenant des traces d’acide oleique. On la dissout dans l’alcool, a reiterees fois ; elle y devient —E d’autant moins soluble qu’elle est plus pure; enfin, on l’obtient en petits eris- taux tout-a-fait incolores, qui groupes d’abord en etoiles autour d’un centre commun, ne tardent pas ä se reunir en gros choux-fleurs, dans lesquels on ne distingue plus trace de texture cristalline. Fondu au bain d’eau, cet acide, qui se contracte fortement en se refroidissant, constitue une masse d’un beau blanc nacre, tres-cassante et cristallisee A l’interieur en magnifiques et grandes James tres-brillantes. Le margarate sodique dissout dans un exces d’alcool chaud, s’en separe par refroidissement en charmantes petites aiguilles satinees, group6es en etoiles. Quand l’alcool n’est pas en quantite suffisante pour tenir tout le sel en dissolution, une partie s’en precipite par refroidissement sous forme de masse gelatineuse, opaline et homogene, qui se change en une bouillie cristalline, des qu’on la secoue avec une quantite suffisante d’alcool. Le margarate argentique prepare en preeipitant, par un exces de nitrate argentique , une solution de margarate sodique dans l’alcool absolu, se pre- sente sous forme de gel&e opaline, tres-volumineuse, qui dessechee entre des doubles de papier Joseph, puis au bain d’eau, se change en une masse solide, blanche,, tres-legerement teintee de rose, et qui, chauffee dans un creuset , fond d’abord ; puis se decompose, degage d’abondantes vapeurs qui se condensent en un fluide brun-fonce, et laisse un residu d’argent. Pris de cette maniere, le poids atomique de l’acide margarique anhydre est en moyenne de 5351,70. Soumis, a l’analyse elömentaire, le margarate argentique, donne, pour : Gm. 0,5978 substance, 0,7900 acide carbonique, 0,3100 eau, 0,1185 oxide argentique. En centiemes : Carbone 5,1 Hydrogene 8,64 Oxigene 7,84 Oxide argentique 29,58 100,00 Sa Ce qui amene ä la formule : CH” O°+Ag O qui est celle admise pour l’acide margarique anhydre, dans sa combinaison avec l’oxide argentique. L’acide hydrat@ bien pur, fond exactement & 60°; soumis & l’analyse il a donne, pour : Gm. 0,1652 substance, 0,4591 acide carbonique, 0,1858 eau. En centiemes : Carbone 75,78 Hydrogene 12,16 Oxigene 11,76 100,00 ensorte qu’on peut lui assigner la formule GC” H°* O* ou plutöt C® H” O°’+HO qui est aussi celle de l’acide margarique hydrate ordinaire. L’identit6 de l’acide margarique de U’huile de lin, avec celui de tous les autres corps gras, prouve par ces analyses, le sera encore lorsque nous en viendrons a examiner les pro- duits de sa döcomposition par l’acide nitrique. Un moyen facile d’extraire l’acide margarique de P’huile de lin, consiste & saponifier cette huile par la potasse caustique, on obtient un savon mou, jaune- elair, qui, separ& par le sel de cuisine, produit un savon de soude solide, doue d’une faible odeur aromatique qui lui est toute speeiale. On le fait Egoutter, et lorsqu’il est A moitie sec, on le divise autant que possible, et on l’expose en couches minces, dans un endroit aere, A une douce temperature, le savon retenant un exces d’aleali absorbe rapidement l’oxigene de l’air, jaunit et se desseche. Au bout de deux ou trois semaines, on le jette dans un exces de les- sive.de potasse caustique bouillante etendue d’eau. Il s’y dissout aussitöt, en colorant la liqueur en rouge-brun, si fonc& qu’elle en parait noire. On separe le savon par le sel de euisine ; la plus grande partie de la matiere colorante reste dans Peau mere. Il suffit de traiter deux ou trois fois de suite le savon de cette maniere, pour l’obtenir presque blanc. On le decompose par le chloride hydri- que ; au-dessus de la solution froide vient se figer l’acide margarique, qu’on purifie par des cristallisations repetees dans l’alcool. u Si ’on verse un exces de chloride hydrique dans les eaux meres, rouges, alcalines, separees du margarique, on en extrait une resine brune et poissante, identique & celle qui se forme lorsqu’on oxide l’acide oleique par l’acide niiri- que ; elle ne peut donc provenir que de l’oxidation de l’acide oleique, puisque dans l’un et l’autre cas il disparait totalement, pour donner naissance ä& cette resine, qui plus tard produit en se decomposant l’acide suberique. La glycerine qu’on extrait en forte proportion de l’huile de lin, jouit des memes proprietes que celle de toutes les autres huiles. CONSTITUTION DE L’HUILE DE LIN. Nous avons reconnu dans ce prineipe des graines de lin : de l’acide oleique, de lV’acide margarique, et de la glycerine. Au sujet de cette derniere, nous rappellerons que M. le professeur Liebig a et amen& & lui assigner la formule 2 (@ HW 0°)+4 (HO) et ä& regarder le corps C’ H? O comme son radical. Notre travail nous a amene & admettre aussi cette formule comme la seule vraie ; aussi ’adopterons-nous dans le reste de ce m&moire. Deux analyses de I’huile de lin brute, nous ont donne : I u Gm. 0,2874 substance, Gm. 0,2604 substance , 0,8218 acide carbonique , 0,7462 acide carbonique, 0,2805 eau. 0,2601 eau. En centiemes : I u Moyenne. Carbone 78,05 — 78,18 — 78,11 Hydrogene 10,853 — 11,09 — 10,96 Oxigene 14,12 — 10,73 — 10,92 100,00 — 100,00 — 99,99 conduisant pour P’'huile de lin & la formule €!‘ 4° O'% qui produit en cen- tiemes : — 10 Carbone 78,51 Hydrogene 40,78 Oxigene 10,70 Yebsuc, On reproduit la formule de l’huile en additionnant celle de deux &quivalents, de margarique acroleique et de vingt &quivalents d’ol&ate acroleique, si on donne a l’acroleine la formule C’ H? O qui sans aucun doute est la vraie, on obtient alors : 9 (C* H? 0° er (Oi H? 0 — @: 08 90 (q“ H°® O°+ @ H? (0) I (?30 H°" 0:2 (96 H?” 0'23 soit un &quivalent d’huile de lin, plus vingt &quivalents d’oxigene. Ces vingt equivalents d’oxigene en exc&s, ne peuvent provenir que de l’acide oleique, comme le prouve la tendance qu’il a d’absorber l’oxigene de l’air ; elle est telle qu’au bout de quelques heures il est d&ja resinifi& a la surface lorsqu’on le laisse dans des flacons ouverts. Ceci donne a penser que l’acide oleique existe dans P’huile de lin avec la formule C"° H°® O' qui alors serait la veritable pour l’acide anhydre. Si la formule que nous venons de developper, s’adapte aussi exactement que possible ä ’'huile de lin dont nous nous sommes servis, il ne faut pas oublier qu’elle changera sans doute, pour l’huile de lin vieille, ou exprimee a chaud. PRODUITS DE L’OXIDATION DE L’HUILE DE LIN. Les brillants travaux de MM. Laurent, Bromeis, Warrentrapp et Will, nous ont engage A etudier aussi les produits de l’action de l’aeide nitrique sur V’huile de lin. On met cette huile avec deux fois autant d’acide nitrique du commerce etendu de quatre fois son volume d’eau, dans une capsule de porcelaine d’une capacit@ au moins decuple de celle du melange. On chauffe tres-lentement sur un petit feu de charbons ; le melange devient d’un beau rouge, puis entre en —- 1 — ebullition l&gere ; les bulbes de gaz crevent ä la surface de P’huile sans la sou- lever ; il ne se degage pas de vapeurs nitreuses. Bientöt, cette huile rouge se gonfle ; puis se transforme brusquement sans changer de couleur, et avec un violent degagement de vapeurs nitreuses, en une masse de consistance mem- braneuse, tres-tenace , elastique, d’aspect satine et remplie de grosses cellules gonflees par des vapeurs nitreuses. Cette substance s’elevant en döme au-dessus de l’acide nitrique, €echapperait presque totalement ä son action si on ne !’y faisait retomber en la dechirant en morceaux. Peu a peu elle jaunit en deve- nant resineuse et poissante. Malgr& cette alteration, T’huile continue a se bour- souffler avec violence, tant que dure l’oxidation. En laissant refroidir le me- lange, la masse poissante se fige a sa surface sous forme de resine jaune-clair, dans laquelle on remarque quelques £cailles cristallines. Au-dessous d’elle, se cristallisent en grande quantite les acides oxalique et suberique. Cette resine fondue avec de l’eau & plusieurs reprises pour la purifier, et dissoute dans P’alcool bouillant , laisse deposer par refroidissement de l’acide margarique, en petite proportion relativement ä la quantit& de matiere employee. La substance poissante , jaune-orang@, qui reste en dissolution est de l’acide oleique alteree. Nous donnerons sa composition en etudiant les produits d’oxidation de l’acide oleique, et nous nous contenterons d’ajouter iei qu’il est facile A reconnaitre a la coloration rouge fonc& qu’il produit lorsqu’il est en contact avec les alcalis caustiques. Saponifiee et separde ensuite par le chloride hydrique, elle cons- titue une r&sine demi fluide, gluante, et brun-rougeätre tres-fonce, dont la teinte caracteristique permet de reconnaitre avec facilit€ le moment ou les pro- duits extraits de P’huile de lin sont purs ; ce n’est que lorsqu’ils ne se colorent plus du tout par les alcalis caustiques qu’on peut les regarder comme tels ; mais la tenacite avec laquelle ce nouveau compos& les accompagne rend bien difficile d’y atteindre. La combinaison qu’on obtient en saponifiant la r£sine brute retient une quan- tite d’eau tellement enorme, qu’il est impossible de la separer ä l’aide du sel, comme tous les autres savons, de son eau-mere ; car lorsqu’on veut l’enlever, on trouve, quelle que soit la quantit& d’eau employee, que le tout s’est pris en a we une seule masse g@latineuse plus ou moins dense, qu’il ne reste plus qu’a expri- mer entre des doubles de papier. Elle est tres-soluble dans l’eau et l’alcool. Decomposee A chaud par les acides, il monte a la surface du liquide une resine brun-fonce, en partie tr&s-soluble dans l’eau ; presque solide et legerement cris- talline, ce qui vient de l’acide margarique qui s’y trouve. Son toucher rappelle autant celui des graisses que celui des resines ; elle tache fortement en brun tous les corps avec lesquels elle entre en contact. Bouillie avec de l’eau la resine brute se gonfle beaucoup, et laisse degager une grande quantit& du gaz si piquant, rappelant un peu l’odeur de la menthe poivree, et qui se forme pendant toute la duree de l’oxidation de P’huile de lin. Bientöt l’effervescence se calme, et une fois que la substance est froide, elle a tous les caracteres du corps brun qu’on obtient en decomposant son savon, comme nous venons de le dire. Cette resine a la remarquable propriete de se diviser en deux parties lorsqu’on la fait bouillir avec de l’eau ; ’une monte ä sa surface, tandis que l’autre s’etend au-dessous d’elle ; il est probable que cette separation a lieu tout simplement par la presence de l’acide margarique qui se trouve en plus grande quantite dans la resine qui monte & la surface de l’eau que dans celle qui se precipite au-dessous d’elle. Elle aussi est en partie soluble dans l’eau qu’elle colore en jaune d’or; m&me & froid. Cette solution aqueuse evaporee abandonne la resine que nous connaissons avec toutes les proprietes que nous venons de signaler. Revenons maintenant a l’oxidation de ’huile brute. Apres que la masse mem- braneuse s’est resinifiee , l’ebullition devient toujours moins tumultueuse. A cette periode il est indispensable de se servir d’acide nitrique concentre , qu’on eloigne de temps a autre et remplace par du nouyeau afın de ne pas decomposer les acides qu’il contient, et de rendre plus rapide l’oxidation du reste de V’huile. Enfin, arrive un moment oü tout-aA-coup la resine se change en une couche d’apparence huileuse, nageant a la surface de l’acide nitrique et couverte d’une foule de petites bulles qui disparaissent presque totalement & leur tour. On laisse refroidir. Cette fois les eaux-meres ne contiennent plus que de l’acide suberique, dans les eaux-meres duquel se trouve l’acide pimelique. A leur surface nage une Ba An 7° substance jaune-clair, a cassure tres-eristalline. On la fond au bain d’eau avec de l’acide nitrique tr&s-concentr& jusqu’a ce qu’elle soit presque blanche ; ce qui arrive lorsqu’elle est debarrassee de la presque totalite de l’acide oleique altere qu’elle retient avec une force remarquable. On la debarrasse de l’acide nitrique qui y adhere en la fondant avec de l’eau, et l’obtient parfaitement pure en la dissolvant dans l’aleool bouillant jusqu’ä ce qu’elle s’en s6pare tout-A-fait blanche, par le refroidissement. Elle se ceristallise dans l’alcool en petites etoiles nacrees qui se changent bientöt en gros chou-fleurs. Cette substance sechee sur un filtre et fondue au bain d’eau, se presente,, lorsqu’elle est froide , sous forme de masse cireuse,, brillante et cristallisee , dans l’interieur en larges feuillets satines. C'est un acide que l’analyse prouve &tre de l’acide margarique identique avec celui qu’on extrait de l’huile en la saponifiant ; comme lui aussi, il se contracte for- tement en passant de l’etat fluide a l’Etat solide et cristallise. Deux experiences nous ont donne : I 1 Gm. 0,5712 substance, Gm. 0,5158 substance, 1,0512 acide carbonique, 0,8764 acide carbonique, 0,4207 eau. 0,5584 eau. Une troisieme analyse de cet acide, mais apres qu’il eut &t& saponifie et separe de cette combinaison par le chloride hydrique, puis lav& et dessech@, donne pour: Gm. 0,2860 substance , 0,7906 acide carbonique, 0,3255 eau. Ces trois analyses donnent en centiemes : I II II Carbone 1.5.28, = 14,15.6/. — . 75,58 Hydrogene 12,58 — 12,60 — 42,55 Oxigene 41,67 —:, :41,76 — . 12,07 100,00 — 100,00 — 100,00 1 a dont la moyenne est : Carbone 75,59 Hydrogene 12,58 Oxigene 11,83 100,00 Ce qui prouve nettement lidentit de l’acide margarique d’oxidation avec celui de saponification , et lui assigne la formule C°°® H® 0° +H 0 qui est celle qu’on a admise pour l’acide margarique provenant des autres corps gras. Il est done bien &tabli, des ä-present, que l’acide margarique de l’huile de lin, quoique extrait d’une huile siccative, est absolument le meme que celui des huiles grasses. Il nous reste ä etudier les produits d’oxidation de l’oleate acroleique. Le pre- mier d’entre eux qui se forme est l’acide oxalique ; il est eependant toujours accompagne d’acide suberique , mais en si pelite quantit& qu’on peut admettre que la premiere partie qui s’oxide, dans l’huile de lin, est sa base : l’acro- leine. Les proprietes de son sel de chaux permettent de separer facilement cet acide d’avec l’acide -suberique. Apres avoir enleve les eaux-meres nitriques chargees d’acide oxalique, si on continue & oxider l’huile avec une nouvelle quantite d’acide nitrique concentre, on obtient beaucoup d’acide suberique qu’il faut enlever avec l’eau-mere dans laquelle il se trouve, toutes les quatre ou cing heures si on ne veut pas en perdre beaucoup; l’acide nitrique concentr&, dont on se sert ä cette epoque, ne tardant pas & l’attaquer et a le transformer en une huile tres-volatile, et facilement reconnaissable a son odeur d’acide butyrique. Ainsi prepare, l’acide suberique est jaune, et sali par la resine qui accompagne tous les produits extraits de l’huile de lin. On le fait eristalliser dans l’eau trois ou quatre fois de suite, afın d’en eloigner autant que possible tout l’acide nitrique. On le des- seche entre des doubles de papier Joseph , le fond a une douce chaleur, puis le distille aussi rapidement que possible ; de cette maniere il ne reste que peu de charbon dans la cornue. Les produits distill&s sont souilles par une resine noire, dont l’odeur rappelle celle de l’acetone ; il faut les dissoudre dans l’eau bouil- u. == lante ; les chauffer avee du charbon animal purifi& au chloride hydrique, et les jeter sur un filtre mouille. En se refroidissant, la liqueur qui passe laisse eris- talliser V’acide subörique en petites aiguilles qui se groupent en chou-fleurs. L’analyse de l’acide suberique et du suberate argentique, nous a amene & con- firmer leur ancienne formule : C® H° 0° +HO acide suberique hydrate, C® H° 0° + AgO suberate argentique. Fondu, cet acide cristallise en repassant A l’etat solide en belles et longues aiguilles brillantes. En &vaporant les eaux-meres nitriques de l’acide suberique, on obtient d’abord une nouvelle portion de cet acide; et enfin, un acide cristallise en gros grains ou en plaques jaunätres dures, qui, distillees et soumises & l’analyse, nous ont conduit a la formule : c”’#’0°’+HO qui est celle de ’acide pimelique de M. Laurent. Cette analyse a &t& appuyee de celle du pimelate argentique. En consequence,, les produits derniers de l’oxidation de ’huile brute sont: de V’acide margarique, de l’acide oxalique, de l’acide suberique, de l’acide pime- lique, et enfin, un corps gras volatil, a odeur d’acide batyrique, qui se degage a mesure que J’acide suberique se d&compose sous l’influence de l’acide nitrique concentre. Cherchons maintenant quelles sont les parties constituantes de ’huile brute qui donnent naissance ä ces divers produits. L’acide margarique existe tout forme dans l’huile, d’ou l’action des alcalis et de V’acide nitrique le degage en le separant d’avec l’acrol&ine qui lui sert de base dans ce compose. L’acide oxalique provient de l’acroleine ; il y a longtemps deja qu’on sait qu’en oxidant la glycerine on obtient cet acide. L’acide suberique provient de l’oxidation de l’acide oleique. En chauffant de l’acide oleique pur avec de l’acide nitrique , il se boursouffle excessivement et se resinifie, en abandonnant ä l’eau-mere de l’acide suberique. Cette resine, d’un u, beau jaune eitron , est assez poissante ; fondue A plusieurs reprises avec de l’eau, pour en &loigner V’acide nitrique, puis evaporee au bain d’eau jusqu’ä ce que son poids ne change plus, elle devient rouge-brun, repand une odeur aroma- tique assez forte, et donne pour: j Gm. 0,7140 substance, 1,5445 acide carbonique, 0,5105 eau. En centiemes : Carbone 58,97 Hydrogene 7,94 Oxigene 33,09 100,00 amenant A la formule : C’ H® 0° qui est celle de la substance impure , retenant toujours des traces d’acide nitri- que. Pour l’en debarrasser, il faut la combiner avec la potasse caustique, dont on la separe par le chloride hydrique; on la lave bien et la desseche au bain d’eau. Elle donne alors pour : Gm. 0,4282 substance, 1,0225 acide carbonique , 0,5548 eau. En centiemes : Carbone 65,10 Hydrogene 9,20 Oxigene 25,70 100,00 amenant ä la formule : C® H’ 0? qu’il suffit de comparer avec celle de l’acide suberique anhydre pour voir qu’en lui enlevant un &quivalent d’hydrogene, et le remplacant par un &quivalent d’oxigene, on le transforme en acide suberique ; car C* H” 0° — H+0= C® H° 0° qui est l’acide suberique anhydre. Il est bien remarquable que cette substance resiste avec une force extraordinaire A l’aetion de Vacide nitrique ; on dirait meme qu’il entre en combinaison avec elle. Malgre cela, en _- m = se servant d’acide nitrique tres-concentre , elle se change toute entiere en acide suberique. C’est cette substance qui, de tous les produits oxides de l’huile de lin, se colore le plus fortement en rouge sous l’influence des alcalis ; c’est au point que nous sommes tentes de croire que cette propriete lui est inherente, et ne depend pas d’une matiere etrangere. Quoique nous ayons prepare avec le plus grand soin l’acide oleique, nous avons toujours trouve dans ses produits d’oxidation, outre l’acide suberique, de V’acide oxalique ; mais, en si minime quantit@e, qu’il nous est absolument impos- sible d’admettre avec un de nos predecesseurs, qu’il provienne de l’acide oleique “ de P’'huile de lin lui-m&me, et non pas des traces imponderables d’eiher qu’on ne peut en s&parer. Comme la glycerine en s’oxidant ne donne que de l’acide oxalique et l’acide oleique que de l’acide suberique, l’acide pimelique qu’on extrait des dernieres eaux-meres de l’oxidation violente de ’huile brute ne peut ‘done venir que.de l’acide margarique ; c’est ce qu’il faut prouver. L’acide margarique parfaitement pur, oxide lentement avec de l’acide nitrique aussi concentr& que possible ; ne donne pas d’acide pimelique, mais de l’acide suceinique. L’acide pimelique ne pouvait donc &tre qu’un corps produit par les acides suberique et succinique; c’est ce que la synthese vient confirmer. On mele de l’acide suceinique avec de l’acide suberique en exces; chauffe le tout & l’Ebullition avec de l’acide ni- trique concentre. On eloigne l’exees d’acide suberique en concentrant la solu- tion, et obtient enfin de l’acide pimelique de toute beaute, et dans lequel on ne retrouve plus trace des acides qui lui ont donne naissance. L’acide pimelique se forme done par l’alteration de l’acide suberique, en presence de l’acide succi- nique, sous l’influence de l’acide nitrique concentre. La formation est facile ä saisir ; car en additionnant deux €quivalents d’acide suceinique et un d’acide suberique, puis en soustrayant deux @quivalents d’acide pimelique , il reste deux equivalents de carbone, un d’hydrogene, et quatre d’oxigene, qui se degagent avec des vapeurs nitreuses sous forme d’acide carbonique et d’eau : N a 7 deux &q. acide suceinique C* H° 0° . un &q. acide suberique C? H’ 0% 6 H’° 0 deux &q. acide pimelique C'* H’? 0° GH ne0° Cette formule explique pourquoi en preparant de l’acide pimelique artificiel , on ne voit que si peu de vapeurs rouges se degager, lorsqu’on se sert d’acides suberique et suceinique bien purs. CONCLUSION. L’huile de lin est formee : d’acide margarique, d’acide ol&ique, unis equiva- lent, a @quivalent avec de l’acroleine. En V’oxidant par l’acide nitrique, on en extrait : de l’acide margarique, de l’acide oxalique, de l’acide suberique, de l’acide pimelique, de l’acide carbo- nique, de l’eau. L’acide oleique de !’'huile de lin a une composition differente de celle de l’acide oleique des autres corps gras. En s’oxidant il ne donne que de P’acide suberique, qui a son tour produit un corps gras volatil. L’acide margarique pur denne, en s’oxidant, de l’acide suceinique, et pas d’acide suberique ni pimelique. L’acide pimelique se forme par l’alteration de l’acide suberique , en presence de l’acide suceinique. I existe entre l’acide oleique et l’acide suberique, un acide gras interme- diaire, tout special, et doue de proprietes bien singulieres ; entre autres de celle de se dissoudre dans l’acide nitrique concentre. Giessen, 17 juin 4844. INUTEURS BARONLTRIQUES PRISES DANS LE PIEMONT, EN VALAIS ET EN SAVOIE; PAR B. STUDER. Mes courses geologiques m’ayant conduit huit fois par-dessus la chaine prin- cipale des Alpes entre la Tarentaise et le St.-Gotthard, pendant les mois d’aout et de septembre 1842, j’en profitai pour prendre la hauteur baromeötrique de quelques points qui m’ont paru interessans A divers egards. J’ai employe le m&me barometre qui m’avait servi pour les mesures des Grisons (') et dans plusieurs de mes pre&cedents voyages, et que j’avais eu soin de comparer auparavant avec celui de M. Trechsel ä Berne, dont il ne differait pas d’une maniere sensible. Au col de Carmel, entre Beaufort et la Tarentaise, il s’etait introduit un peu d’air dans la longue branche du siphon. De£jä j’avais renonce ä l’espoir de pouvoir utiliser mon instrument dans ce voyage, lorsqu’arrive a Orsieres, j’eus le bonheur d’y rencontrer (") Voyez vol. 3 de ce Recueil, pag. 281. rg M. le chanoine Biselx qui s’offrit a le reparer. Compare de nouveau apres mon retour avec celui de M. Trechsel, je le trouvai cette fois de 0,55 millimetres trop haut. Ne pouvant cependant envisager cette difference comme constante, je n’en ai pas tenu compte dans les calculs; elle n’aurait d’ailleurs donne qu’une difference de cinq metres pour des hauteurs de 2,000” par 10° C. Les caleuls ont ete faits au moyen des tables de Gauss. Les resultats obtenus par les trois stations de Geneve, St.-Ber- nard et Milan, montrent souvent une concordance &tonnante, d’autres fois ils dif- ferent notablement, jusqu’a 80". En comparant ces r6sultats avec la marche de la pression atmospherique a l’Epoque de l’observation, on trouve que les r&sultats eoncordants correspondent- a des epoques oü, pendant plusieurs jours, le baro- metre fut a peu pres stationnaire dans toutes les stations, entre autres du 15 au 18 aoüt pendant mon voyage de Bagnes au val d’Anniviers, du 5 au 7 sep- tembre sur le chemin d’Antrona a Formazza. Les resultats contraires correspon- dent ä des &poques de grandes variations atmospheriques, par exemple du 31 aofıt au 4° septembre sur le chemin de Gressoney a Anzasca. Ce jour-la le barometre montait & Geneve, restait stationnaire au St.-Bernard, et descendait de 2 lignes & Milan. Les hauteurs absolues des trois stations sont de 407” pour Geneve, 2191” pour le St.-Bernard et 147” pour Milan. - — My HAUTEUR SUR LA MER. MOYENNE) MOYENNE DESIGNATION DES POINTS OBSERVES.| __" Ha ® M “Gentve |St-Bernd.| Milan. METRES. | pieds franc. Allagna , (Val Sesia) 20 pieds au-dessus de la place de l’eglise. U Bw 1246 | 1239 1174 1210 3725 Antrona-piana, eglise . 956 949 397 934 2875 Baranco, col de, d’Anzasca & Varallo; 1942 | 4924 | 1886 1917 5901 Baranco , Alpe, partage d’eau 1858 | 1844 | 1803 1835 5649 Berard, col de, de Valorsine ä Servoz . 24155 | 2478 | 21479 2a71 7607 Binnen, en Valais, &glise. | 4456 | 1447 | 1427 1437 AA2A Binnen, en Valais, Ste.-Croix, 25 pieds A de la chapelle. j 1468| 1468 | 1161 1466 4513 Bionnaz, dans la Val Pellina, 15 piece ät-dessons de Peglise B 1612 | 1615 | 1628 618 4981 Bonhomme, Col du, Croix. 2325 | 2352 | 2316 2331 7176 » » » point &ulminane 2473 | 2503 | 2469 2482 7641 Bosco, dans le canton du Tessin , environ 50 pids au-dessous de l’eglise. i 1479 1498 1500 1492 4593 Bosco, col de, de Bosco AFoppian , ValForn mazza. 2290 | 2336 | 2329 2318 7136 - Breuil, pied möridional du colSt.-Theodule,chapelle | 2009 | 2010 | 2011 2010 6188 Brione, dans le Val Verzasca, canton du Tessin 757 793 739 763 2349 Brusson, dans le Val Challant, Piemont, Lion d’or | 1342 | 1356 1330 1343 AASA Carcofforo, Piemont, eblise . . 1545 | 1548 | 1267 1520 A064 Cavalli, Alpe, au fond du valid’ Antrona. 1413 | 1480 | 1430 1451 A467 Cevio, Val Maggia, 15 pieds au-dessus du sol 452 463 408 AA 1357 Chamoix, Val Tournanche, eglise 3 1832 | 1829 | 1814 1825 3617 Chapiu, pied meridional du Col du Bonhomme. 1547 | 1578 | 1521 1549 4768 Collon, col de, duVal Pellina au Val d’Erin, par le glacier d’Arola 3157 | 3157 | 3146 3147 9688 Contamine, Val Montjoie, en Baybie) 10 Died au- dessus de la route. } 1177 | 1176 | 1159 11741 3605 Dever, ä l’ouest, au-dessus de Croveo, dans 5 val d’Antigorio a Er 1653541638 1.1617 1639 5046 Dobbia, col du Val-, de en au Val Sesia, hospiee 8 . | 2482 | 2500 2181 2188 7659 Eguia, col d’, de refore > a Anzasca . 2273 | 2262 | 2215 2250 6926 Evolena, Val a Erin, en Valais 1379 | 1585 | 1374 1379 4245 Fenetre, col de, de Bagne au Val Pellina 2796 | 2825 | 2823 2815 8666 Forcola, col de, de Simpeln a Zwischbergen . 1868 | 1871 | 1867 1869 5754 Geispfad, de Binnen ä Antigorio 2476 | 2498 | 2482 24185 7650 Grimenze, Val d’Anniviers, Valais, 15 Ppieds au- dessus du eimetiere . 1569 | 1596 | 1583 1583 4873 HAUTEUR SUR LA MER MOYENNE | MOYENNE DESIGNATION DES POINTS OBSERVES.| "N | © A) Geneve. |St-Bernd.} Milan. METRES. |pieds franc. St.-Jean de Gressoney, 15 pieds au-dessus du sol delavallee . . . . 001) 41371 | 9400 1381 A251 Lavazzero, col de, d’ Az a Aneaans 08800 iz 1786 5498 Mont-Cervin, col du, (ou de St.-Theodule). . . 3328 | 3328 3327 10242 Mund, col de, d’Allagna, dans le Val Sesia, a Rıma. | 2381 | 2352 2352 7240 Oser, cold’, du Val Verzascaau I a au-dessous du col. . - N 2328 | 2361 2347 7225 Ouches, col des, de Chamouni au va Mont- er ? 1662 | 41666 1655 5095 Pietra, Passo della, d’Antrona A 1 2AZA 02497 2487 7656 S. Pietro, val Antrona, else . . . 679 647 653 2010 Ponte-Grande, Val Anzasca, 40 pieds au- desens delariviere . . . .» us: 587 576 555 1709 Portola. col de, du Val Challant a Vena ... | 2AAh | 2430 2434 7493 Premia, dans le Val Antigorio, eglise . . . - 793 821 803 2472 Prerayon, au fond du Val Pellina. . . . . . | 41997 | 2020 2010 6188 Ranzola, col de, du Val Challantä Gressoney . . | 2175 | 2179 2177 6701 Rima, dans le Val Sermenta, Piemont . . 1459 | A446 1440 hh33 Rimasco, dans le Val Sermenta, chapelle au hord du chemin de Carcoforo . » 2... - 977 943 936 2882 Roselant, col de, de Chapiu a Beaufort - . . | 1967 | 1975 1967 6055 Rosswald, co! de, de Persal, sur la route du Sim- plon, a Bimen . 2. 2 20202020. | 2586 | 2586 2584 7955 Simplon, sommet ducol . » » 2 2... | 2017 | 2018 2015 6203 Stafelwald, dans le Val Formazza . . . . . | 1240 | 4237 1226 3774 Torrent, col de, d’Evolena a Anniviers. . . 2961 | 2945 2955 9097 Torrent, vallee de, dans le Val d’Anniviers, entr&e dellauyallees en 2n a ah 11619892003 2002 1998 6151 Valorsine, en Savoie, er 3-04: 1274 | 1289 1213 1259 3876 Valpellina, au-dessus d’Aoste, 20 pieds audessus du'cimetieresg.. ! ann. SBEhr EShr 949 966 950 955 2940 Val-Tournanche, eplise . . .: » „nn. 1536 | 1554 1532 1541 A7AA UEBER NATÜRLICHES UND KUNSTLICHES ULTRAMARIN, von Professor C. Brunner. Der naturforschenden Gesellschaft zu Bern vorgetragen im Januar A845. SOC. HELV. a 0 onen DES POINTS 5 ons BEN EARL 4 j Sebi [1 7ER. 20 Re ich m — ie ln ds Er, iU a! aaa j HT de Er h v Ian aranes 00l die, Pr Abarh 5 Kunde u >; ei ini NIERTR g Pr N a Cerrin, al di; tm We Ftrkodnde) u \ 3378 | 3a24 and, ont de. MAtlagma. ln le Val Seas, a Nie...) TER | “| 2 Dar al Nal Yermuaen Valley, Supkals | PERF N sl. 2 Are | 2304 ünsches, ul des. u Canal aaa Neo ELITE. Bora dal, Ahr 2 a wehren j kan 7 12497 Fr ser rd Anteces, aha en E | 7m. er Ami ienhde valpellisre. 4 Te Bu mal, ok de Va Challupt A eeuy.: Kinu, dans le Vol’ Scrubs, Pikwät |; I 448. "fü, da de Yu) Searunirin ee a 7 Taler ea va Gar : ET | 5 "hoselant, Sal. de, de Chapin & Neaulart inbT | Nurs fi Kosseralel, SO de, ale: Pöruah;ene Ha ri du h aim Wkınsunsl ui I mal us ra fi wen Yu ol). ENT at, Paz In Vo Konieh, i > 5, 128 Er: Torrent, vol na JE d Ansivierk . % zus | A046 Mi "grobe va de ae BB ’ N re 5 TUR | ei Vatarsin., 00 Sande, PR B ara ö ' Wrahyudlihetn , stehen N" Aero Mt A vndeun | N. | Te i 3 en 6 aa. er | Er AalToarnanchn, eg a |, Asa0 I Er ; Dr ER Br m ara En ANY ET, ; va ‚08 PR UEBER NATÜRLICHES UND KUNSTLICHES ULTRAMARIN. ——löI ——— Das unter der Benennung Ultramarin bekannte Farbematerial ist schon oft Gegenstand chemischer Untersuchung gewesen. Die Bestrebungen der Chemiker waren dabei von zweierlei Art. Zuerst suchte man durch die Analyse des soge- nannten natürlichen Ultramarins dessen Zusammensetzung auszumitteln um nach- her nach Anleitung des hiedurch erhaltenen Resultates eine ähnliche Verbindung künstlich darzustellen. A. Natürliches oder ächtes Ultramarin. Die Bereitung dieser Substanz geschieht durch groestentheils mechanische Ma- nipulationen , welche bezwecken dieselbe aus dem Lasurstein,, in welchem sie sich eingemengt befindet, abzutrennen. Wenn auch die Verfahrungsarten in et- was verschieden angegeben werden, so kommen sie doch semmtlich darin überein, dass sie auf ein Herausschlemmen aus dem gepülverten Gestein hin- auslaufen. Nachdem der Lasurstein durch «fteres Glühen und Abloeschen in kaltem Wasser hinkenglich mürbe gemacht ist, wird er zu Pulver zerrieben. Dieses wird hierauf mit einer geschmolzenen Mischung aus Wachs, Harz, Pech und Oelen angerühri und alsdann mit lauem Wasser in einem steinernen Moerser bearbeitet. Aus dem emulsionarligen Gemenge setzt sich das Ganggestein ab, er wzehrend das leichtere Ultramarin aufgeschlaemmt bleibt. Durch Wiederholung und zweckmessige Leitung dieses Prozesses sucht man meeglichst allen blauge- feerbten Stoff auszuziehen und sondert ihn in verschiedene Sorten, die zu verschiedenen Preisen in den Handel gebracht werden. Diejenigen von gering- ster Qualitzt, die bereits durch beigemengtes Ganggestein verunreinigt sind, führen die Benennung Ultramarinasche, cendre d’outremer. Der hohe Preis der ersten Qualitsten dieser Substanz wird , abgesehen von der mühsamen und schwierigen Darstellung auch vorzüglich durch die geringe Ausbeute her- beigeführt,, da man selbst aus gutem Lasurstein,, nach Clement und Desormes (') nur zwei bis drei Prozent gewinnt. Die erste chemische Zerlegung dieser Substanz verdanken wir den oben ge- nannten Chemikern(?). Dieselben fanden in 100 Theilen Kieselerde . . . . 55,8 Thonerde . . . . 54,8 Natron. are dena 2942 Schwefel. ....,% sapsah 301 kohlensauren Kalk. 3,1 Viele Jahre spater lieferte (1828) C. G. Gmelin() eine neue Analyse einer von ihm aus Paris bezogenen Probe mittlerer Qualitiet und fand darin Kieselerde )..2.0...0.3% 2 newer 2 MSN Thonerden ur ee ee. 228000 Natronkalhalueye, 222 2 22200 20212,063 KAREL U TRUREN Schwefelsaure" #. =... Tassen 2.0.0 Un SCHWEIEH® „N ee MBIT Wasser, harzige Substanz nebst Verlust 12,218 (4) Annales de chimie, LVII, 317. (2) Ebendas. p. 322. (3) Naturwissenchaftliche Abhandlungen, herausgegeben von einer Gesellschaft in Würtemberg. II. 194. N Auser diesen beiden Analysen sind mir keine bekannt geworden. Dagegen be- sitzen wir mehrere Untersuchungen des Lasursteines, des Material, aus welchem jene kostbare Farbe gezogen wird. Obgleich es unmeeglich ist dieselben auf ratio- nelle Weise zu vergleichen , indem offenbar ein so gemengtes Fossil in verschie- denen Proben untersucht keine nur irgendwie übereinstimmende Resultateg eben kann, so suchte man doch auch auf diesem Wege über die Natur des darin ent- haltenen Farbestoffes einigen Aufschluss zu gewinnen. Ich stelle hier die Resultate dieser Analysen zusammen. Klaproth('). L. Gmelin(). Varrentrap(®). Kieselerde 46,0 49 MERBUN 0r Thonerde 14,5 11 31220 Natron 8 9,09 Kalk 17,5 16 3,52 Schwefel 0,95 Schwefelsäure 4,0 2 5,89 Eisenoxyd 3,0 1 0,86 (metallisch ) Chlor 0,42 Wasser 2,0 0,12 Kohlensäure 10,0 Talkerde 2 Die wichtigste Frage, welche sich für die Technik darbot, war die, zu wissen welchem unter diesen Bestandtheilen nun eigentlich die blaue Feerbung zuzu- schreiben sey. Hierüber waren die Meinungen verschieden. Margraff(*), welcher schon im Jahr 1758 einige Versuche über Lasurstein bekannt machte, widerlegte die, wie es scheint, damals verbreitete Meinung dass der Lasurstein Kupfer enthalte und ist geneigt die Farbe einem Eisengehalte zu- zuschreiben. (4) Beitrzge I, 189. (2) Schweigg. Journ. XIV, 329. (3%) Pogg. Annal. XLIX, 520. (*) Histoire de l’Academie royale de Berlin, annee 1758 p. 10, u a Guyton-Morveau(') erklaerte das fserbende Prinzip für Schwefeleisen. Dieser Meinung traten, wie es scheint , diemeisten bei. In neuester Zeit wurde sie wieder durch Varrentrap(?) vertheidigt. Clement und Desormes konnten in einer vorzüg- lich schoenen Sorte von Ultramarin dieses Metall nicht auffinden. Ueber die Frage welches die feerbende Substanz sey , äussern sie kein Wort. B. Künstlich erzeugtes Ultramarin. Den Uebergang zu der Untersuchung und Bereitung der künstlichen dem Far- bestoff des Lasursteins schnlichen Massen bilden einige zufellig gemachte Beobach- tungen. So führt Goethe (italienische Reise. — Palermo, 15te April 1787) an, dass man in Sizilien eine Art von Glasfluss, der sich in den Kalkoefen bilde, in Tafeln geschnitten statt Lapis Lazuli zum Furnieren von Alteren, Grabmslern und an- dern Verzierungen in Kirchen anwende. Einen noch bestimmtern Fingerzeig zur Hervorbringung :hnlicher blauer Ver- bindung gab aber eine in einer Sodafabrik in Frankreich von Tessert(*) gemachte Beobachtung. Man bemerkte nemlich daselbst die Erzeugung einer auffallend blau gefeerbten Substanz , die sich in den Oefen bildet, seitdem man sie aus einer Art von Sandstein gebaut hatte, waehrend früher , so lange sie aus Backsteinen bestanden, dieselbe nicht erzeugt wurde. Vauquelin fand bei Untersuchung in dieser blauen Verbindung, nach Abscheidung des mechanisch eingemengten San- des , welcher vierundvierzig Prozent betrug, schwefelsauren Kalk, schwefelsau- res Natron, Chlornatrium , Kieselerde, Thonerde , nebst etwas Eisen und Schwe- fel. Er weis auf diese Analyse gestützt die Analogie dieser Verbindung mit dem Ultramarin nach. Es lag nun nicht mehr ferne durch synthetische Versuche eine Methode auf- zufinden, durch welche dergleichen Verbindungen erzeugt werden koennten. Es (!) Annales de chimie XXXIV. 54. (?2) Pogg. Ann. XLIX. 521. (2) Annales de chimie LXXXIX, 88. Se ee scheint dass dieses zuerst in Frankreich gelang. Guimet war der erste, der ein dem zchten Ultramarin nahestehendes Produkt in den Handel brachte und noch jetzt ist das unter seinem Namen verbreitete eines der schoensten. Mittlerweile haben weder Gelehrte noch Techniker versäumt, diesen Gegen- stand weiter zu bearbeiten. Von letztern scheint, vielleicht mehr auf empiri- schem Wege, ohne Zweifel aber gleichwohl in Folge analytischer Untersuchun- gen der im Handel verbreiteten Produkte, die Bereitung in mehrern Weisen entdeckt worden zu seyn. Dass man jedoch nichts Bestimmtes hierüber erfuhr ist natürlich. Die Veroeffentlichung der Verfahrungsarten gehoert im Allgemeinen nicht zu dem Geschefte des Fabrikanten. Dass diese Methoden ziemlich ausge- bildet und sicher seyen geht aus den bedeutend erniedrigten Preisen und den zum Theil wirklich schoenen Qualitseten der gegenwzertig im Handel verbreiteten Praparate hervor. Ohne Zweifel wurde diese Fabrikation am meisten gefoerdert durch die von C. G. Gmelin im Jahr 1828 bekannt gemachte Abhandlung ('). In dieser gründ- lichen Arbeit ertheilt @melin eine deutliche Vorschrift zur Bereitung von künst_ lichem Ultramarin. Wenn auch dieselbe nicht als eine ganz sichere und ein immer gleichartiges, ja vielleicht nie ein dem natürlichen Stoffe sehr annacherndes Pro- dukt liefernde anzusehen ist, auch wohl die heut zu Tage so niedrigen Preise dieser Fabrikate nicht aushalten dürfte, so mag sie doch wohl für alle seitherigen ° Bestrebungen den Ausgangspunkt gebildet haben. Einzelne Analysen von künstlichen Ultramarinsorten haben in der neuesten Zeit Elsner und Varrentrap geliefert. Ihre Angaben sind folgende. Varrentrap (?). Elsner (°). Natron 21,476 23.00 Kali 1,752 Kalk 0,021 (2) Naturwissenschaftliche Abhandlungen, herausgegeben von einer Gesellschaft in Würtemberg. II, 191. (2) Pogg. Ann. XLIX. (2) Dingl. polytechn. Journ. LXXXIM. #61. Ze Varrentrap. Elsner. Thonerde 253,504 29,50 Kieselerde 45,604 40,00 Schwefelsäure 3,850 5,40 Schwefel 1,685 4,00 Eisen 1,065 Oxyd 1,00 Chlor Spuren Die Vorschrift, welche @melin zur Bereitung des Ultramarins mittheilt, ist kürzlich folgende. Wasserhaltende Kieselerde (aus einem natürlichen Silicate auf gewoehnliche Art bereitet) wird in einer Auflesung von Aetznatron aufgeloest, dazu so viel reines Alaunerdehydrat zugesetzt, dass auf 55 Theile wasserfreie Kieselerde etwa 30 Theile wasserfreie Thonerde kommen. Die breiartige Masse wird unter fleisi- gem Umrühren zum trockenen Pulver abgedampft, dieses zerrieben und mit un- gefschr gleich viel Schwefelblumen innig gemengt. Zu dieser Mischung wird nun ein Gemenge aus gleichen Theilen wasserfreien kohlensauren Natrons und Schwe- felblumen zugesetzt und zwar so viel als das durch das erste Abdampfen nach dem Eintragen des Alaunerdehydrats erhaltene Pulver betrug. Dieses Gemenge wird nun in einem gut verschlossenen Tiegel zwei Stunden lang einer starken Rothglühhitze ausgesetzt. Die auf diese Art erhaltene grünlich gelbe Masse wird nun entweder in irdenen Tiegeln oder in Roehren bei etwas gehindertem Luftzu- tritte so lange gebrannt bis sie die gewünschte blaue Farbe angenommen hat. Diese letzte Operation beschreibt G@melin als die schwierigste und gibt zu ihrer Ausführung verschiedene Handgriffe an. Schlieslich bemerkt @melin es moechte zu technischer Bereitung statt des Alaun- erdehydrates ein moglichst eisenfreier durch Behandlung mit Salzsäure und Schleemmen gereinigter Thon wohl anwendbar seyn. Ausser dieser Vorschrift besitzen wir noch zwei andere. Nach Robiquet() wird ein Gemenge von 2 Theilen Porzellanthon , 3 Schwefel (!) Annaleu der Pharmazie, X, 91. a und 5 trockenem kohlensauren Natron in einer irdenen Retorte bis zum Aufhe- ren der Entwicklung von Diempfen erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Retorte zerschlagen, die Masse zerrieben, mit Wasser ausgewaschen und das zurück- bleibende Pulver noch einmal bis zum Austreiben des Schwefels erhitzt. Nach Tiremon(') werden 1075 krystallisirtes kohlensaures Natron in seinem Krystallwasser geschmolzen , 5 rother Schwefelarsenik und so viel feuchtes Alaun- erdehydrat als 7 geglühter Alaunerde entspricht, 100 gesiebter Thon und 221 Schwefelblumen zugesetzt, die Masse zur Trockne verdampft und in einem Tie- gel anfangs gelinde , zuletzt zum Rothglühen erhitzt. Endlich wird das erhaltene Produkt in bedeckten Schaalen bei einer bis zum dunkeln Rothglühen gehenden Hitze unter bisweiligem Umrühren 1 bis 2 Stunden lang gerosstet. Zuletzt theilte noch Elsner (*) einige Erfahrungen über eine Reihe von ihm angestellter Versuche mit, aus welchen zwar meistens blos negative Resultate hervorgingen. Eigene Versuche. Den Ausgangspunkt bei diesen bildete die Gmelinsche Vorschrift. Es wurden zuerst verschiedene Proben genau nach dieser Anleitung bereitet. Es zeigte sich bald dass zwar auf diesem Wege ziemlich brauchbare Prieparate erhalten wer- den koennen, dass aber das Gelingen von mehreren Umstznden abhsengt, die man nicht ganz in seiner Gewalt hat. Alle erhaltenen Proben standen dem na- türlichen Ultramarin so wie auch den meisten künstlichen Sorten an Schenheit bedeutend nach und immer zeigten sie, besonders neben ersteres gehalten einen Stich ins Grünliche. Obgleich zu mehreren dieser Bereitungen chemisch reine Materialien genommen auch Porzellantiegel statt der gewochnlichen hessischen angewandt wurden, so wollte es doch nicht gelingen dem Praparate die zur Anwendung in der Malerei so nöthige Reinheit der Farbe zu verschaffen. Ausser diesem schien auch der mittlerweile so sehr gesunkene Preis der künstlichen Ultra- marine zu beweisen, dass die Fabrikanten bereits einfachere Methoden besitzen (2) Journ. für prakt. Chemie XXVI, 14. (2) Dingl. polytechn. Journ. LXXX, 461. SOC. HELV. 2 u U müssen und gewiss sich nicht mit der engstlichen Reinigung der in Anwendung zu bringenden Materialien plagen. In dieser letzten Meinung wurde ich durch die Analyse verschiedener Proben von sehr schenem Ultramarin, sowohl künst- lichem als natürlichem , besterkt, in denen sehr verschiedene Verh:eltnisse der Bestandtheile und namentlich immer kleine Mengen von Eisen angetroffen wurden. Es wäre offenbar zwecklos hier die vielen ganz und halbmisslungenen Versu- che aufzuzshlen, die ich angestellt habe. Nur zwei dabei gemachte Beobachtun- gen muss ich erwzehnen , welche nachher besonders wichtig geworden sind. Als ich nemlich einst eine Probe nach Gmelin bereiteten Ultramarins von ziem- lich blasser Farbe auf einer Porzellanscherbe erhitzte und ein Stückchen Schwefel darauf warf , bemerkte ich , dass das Pulver an den dem brennenden Schwefel zunzschst liegenden Stellen eine viel dunklere Farbe annahm. Um zu erfahren ob diese Wirkung von einer direkten Verbindung mit Schwefel oder von der durch das Brennen des Schwefels entstehenden schweflichten Säure herrühre, glühte ich eine Probe des nemlichen Ultramarins, dem etwas Schwefel beige- mengt worden war in einem gut verschlossenen Tiegel. Es entstand jedoch keine Vers&nderung der Farbe. Eine andere Probe in einer Glasreehre geglüht, waeh- rend ein Strom schwefligsaures Gas durchgeleitet wurde, faerbte sich eben so wenig. Es schien also gemeinschaftliche Einwirkung von Schwefel und Sauer- stoff nethig zu seyn. b In der Absicht zu erfahren ob nicht ein schwach gefsrbtes Produkt durch nochmaliges Glühen mit Schwefelleber verbessert werden koennte, machte ich ein Gemenge aus gleichen Theilen eines solchen trockenen kohlensauren Na- trons und Schwefels und glühte es in einem bedeckten Tiegel. Nach dem Erkal- ten wurde es ausgewaschen und stellte nun ein grünlich blaues Pulver dar, welches durch Brennen mit Schwefel nach oben beschriebener Art eine viel dunklere Farbe annahm. Diese letztere Beobachtung führte zugleich auf die Vermuthung,, dass die Be- handlung der Materialien in feuchtem Zustande ganz überflüssig seyn moechte, welches sich auch im Verfolge der Arbeit besttigte. u ge Ehe ich nun das Verfahren zur Bereitung des Ultramarins, wie es sich nach unendlich vielen Versuchen zuletzt gestaltete, beschreibe, will ich die Auswahl der hiezu in Anwendung zu bringenden Materialien des Naehern angeben. 1. Kieselerde. Als solche wende ich einen natürlich vorkommenden ziemlich reinen Kiessand an. Derselbe findet sich in der Nehe von Lengnau im Canton Bern und wird zu technischem Behufe seit langer Zeit bergmiennisch gewonnen. Er ist bei uns unter der Benennung Fupererde bekannt und dient als ein vor- treffliches feuerfestes Material zur Verfertigung von Glashefen, Backsteinen, Tie- geln und andern Gegenstsenden, die einen sehr hohen Hitzgrad zu ertragen ha- ben('). Zu unserer Anwendung lasse ich dieses Fossil auf einem Pr:parirsteine aufs feinste reiben und zuletzt noch mit Wasser schlemmen. 2. Thonerde. Statt dieser nehme ich geweehnlichen Kalialaun. Obgleich ein kleiner Eisengehalt nicht sehr wichtig zu seyn scheint, so ist es doch zu empfeh- len den Alaun durch einmaliges Umkrystallisiren zu reinigen. Zur Anwendung wird er hierauf so weit gebrannt, dass er ungefaehr das Alumen ustum der Phar- mazeuten darstellt. Im Kleinen kann dieses in einer silbernen Schaale vorgenom- men werden, zu fabrikmissigem Betriebe würde es am besten auf einem eigens dazu gebauten Heerde geschehen. Diese Operation ist jedenfalls die mühsamste der ganzen Bereitung. Der gebrannte Alaun wird gepülvert und durch Abwxgen einer Probe desselben und Glühen im Platintiegel die Prozente bestimmt, die er bei msssiger Rothglühhitze noch verliert, damit bei der nachherigen Gewichtsbe- stimmung er als in diesem letztern Zustande genommen berechnet werden koenne. Diese Bestimmung ist zwar keineswegs vollkommen genau, denn bei verschiede- nen Graden der Glühhitze gibt der Alaun nebst dem Wasser ungleiche Quantits- (1) Eine Analyse dieses Minerals gab in 100 Theilen: Kieselerde 94,25 Thonerde 3,03 Kalk 1,61 Eisenoxyd 0,94 Verlust 0,17 100,00 ee MO ten von Säure ab, doch ist das auf diese Art bestimmte Verheltniss hinkenglich genau (*). Man verwahrt ihn nach dem Brennen vor feuchter Luft geschützt. 5. Schwefel. Bei den Schmelzungen der anzugebenden Mischungen dienen geweechnliche Schwefelblumen. Zu dem am Ende vorzunehmenden Brennen mit Schwefel ist es zweckmeessig durch Destillation gereinigten anzuwenden. "ı. Kohle. Gewoehnliches ziemlich feines Holzkohlenpulver. 5. Kohlensaures Natron. Käufliches, wenn man will durch Umkrystallisiren gereinigtes Salz laesst man an einem warmen Orte zu Pulver zerfallen und erhitzt dieses zuletzt noch in einer Schaale bis es wasserfrei ist. Die Bereitung des Ultramarins geschieht nun auf folgende Art. Man mengt 70 Kieselerde (Huper), 240 gebrannten Alaun (wasserfrei berechnet), 48 Kohlenpulver, 44 Schwefelblumen, 240 wasserfreies kohlensaures Natron. Damit die Mengung so genau als moglich geschehe,, werden die zuerst auf ge- woehnliche Art in einer Reibschaale gemengten Materialien in einem Pulverisir- apparate tüchtig durchgearbeitet. Ich bediene mich hiezu einer Flasche von star- kem Kupferblech inwendig verzinnt mit etwas weiter Oeffnung von ungefshr 2 Liter Inhalt, gebe 1--2 Loth des Gemenges hinein und zugleich 1—1'/, Pfund des groebsten Eisenschrotes. Nach Verschliessen der Flasche wird nun dieselbe waehrend 5--10 Minuten anhaltend und krieftig geschüttelt hierauf auf ein weites Drahtsieb entleert, auf welchem die Eisenkugeln zurückbleiben. Von der sorgfeltigen Ausführung dieser Mengung hengt das Gelingen der Be- reitung wesentlich ab. Das Pulver muss ganz unfühlbar fein seyn und eine ge- woehnliche Lupe darf keine Verschiedenheit in der Faerbung der Theilchen zu erkennen geben. Nun füllt man in einen hessischen Tiegel so viel des Gemenges als derselbe (*) Seitherige Versuche zeigten übrigens dass auch lufttrockener gepülverter Alaun angewandt und daher dieses immerhin lästige Brennen umgangen werden kann. zu fassen vermag, bedeckt denselben mit einem Ziegel und lutirt den Deckel auf gewoehnliche Art. So wird nun der Tiegel dem Feuer übergeben , welches sogleich zum maessigen Rothglühen gebracht und etwa 1'/, Stunden meeglichst gleichmessig erhalten wird. Auf den Grad der Hitze hat man sehr zu achten; durch einige Uebung wird man ihn bald treffen lernen. Jedenfalls hüte man sich dieselbe zu stark zu geben. Ist die Operation gelungen so stellt nach dem Er- kalten der Inhalt des Tiegels eine locker zusammengesinterte theils grünlich, theils roethlich gelbe schwefelleberartige Masse dar, von ungefehr /, des ur- sprünglichen Volumens. Erscheint sie dagegen fest und geschmolzen , mehr bräunlich und auf ein kleineres Volumen reduzirt, so war die Hitze zu stark. Der lockere Klumpen loest sich leicht vom Tiegel ab und wird nun in einer Schaale mit Wasser übergossen. Die Masse weicht sich leicht auf, es entsteht eine Aufloesung von Schwefelnatrium und ein dunkel grünlich blaues Pulver scheidet sich ab. Dieses wird oefter mit frischem Wasser, wenn man will kochend,, ausge- waschen, so lange bis die Auswaschflüssigkeit keinen merklichen Schwefelleber- geschmack mehr zeigt, dann getrocknet. In diesem Zustande stellt das Preparat ein hell aschgraues leichtes Pulver dar. Man überzeugt sich ob eine kleine Probe desselben auf einer Porzellanscherbe erhitzt durch darauf geworfenen Schwefel bei dem Abbrennen desselben eine bläuliche Ferbung annimmt. Diese wird immer noch sehr schwach seyn, etwa wie gebläute Wiesche. Das erhaltene Produkt wird nun mit seinem gleichen Gewichte Schwefel und seinem 1%, fachen Gewichte wasserfreien kohlensauren Natrons auf die obenbe- schriebene Art innig gemengt und eben so wie das erste Mal gebrannt. Das Pul- ver sintert wieder etwas zusammen, doch vermindert sich sein Volumen weniger als bei der ersten Glühung. Nach dem Erkalten wird die Masse eben so wie das erste Mal mit Wasser ausgewaschen und getrocknet. Eine Probe des nunmehrigen Pr¶tes auf der Scherbe mit Schwefel ge- brannt wird nun schon eine bedeutend intensivere blaue Ferbung annehmen. Die Menge des erhaltenen Produktes wird ungefsehr so viel wie nach dem ersten Glühen betragen. Man mengt es wieder mit 4 Theil Schwefelblumen und i'/, kohlensauren Natron und glüht es zum dritten Male genau so wie bisher. Nach dem Erkalten wird die Masse wieder mit Wasser behandelt, allein diesmal vollstendiger ausgewaschen als nach den ersten beiden Glühungen. Es ist gut dieselbe eine Zeitlang mit Wasser zu kochen, dann auf einem Filter oder auf einer Leinwand durch fliesendes Wasser so lange kalt auswaschen zu lassen bis das Auswaschwasser durch essigsaures Bleioxyd nicht mehr gebräunt wird. Von diesem Umstande haengt zum Theil die nachherige Farbe des Produktes ab. Wenn nun eine kleine Probe des getrockneten Pulvers durch Brennen mit Schwefel eine schoene blaue Farbe annimmt, so kann zu der letzten Operation geschritten werden; im entgegengesetzten Falle wiederholt man noch einmal das Glühen mit Schwefel und Soda. Es hiengt dieses geenzlich von dem bei den 5 Glühungen angewandten Feuergrade ab. Gewehnlich ist man nach der drit- ten Glühung am Ziele. Sollte das Feuer zu schwach gewesen seyn, so kann eine vierte Glühung erfordert werden. Man schlegt jetzt das gut getrocknete bläulich grüne Pulver durch ein feines Florsieb,, wodurch zuweilen kleine bräunlich gefaerbte harte Koernchen ausgeson- dert werden. Diese rühren theils von dem Tiegel, theils von der vielleicht stellen- weise durch zu grose Hitze geschmolzenen und durch das Wasser nicht geherig aufgeweichten Masse selbst her und müssen sorg£eltig beseitigt werden. Endlich schreitet man zu der letzten Operation, zu dem Brennen mit Schwefel. Zu diesem Ende wird auf einer gusseisernen Platte (im Kleinen auf einem Platinblech) eine etwa 1 Linie dicke Lage gepülverten, am besten durch Destilla- tion gereinigten Schwefels ausgebreitet, auf diesen ungefchr eben so viel oder etwas mehr des gut getrockneten Proeparates gleichmiessig aufgestreut, welches am besten mittelst eines Streuloeffels oder eines kleinen Siebes geschieht und nun die Platte durch ein Kohlenfeuer so weit erhitzt bis der Schwefel sichentzündet. Man sorgt jetzt dafür, dass der Schwefel bei der meglichst niedrigen Tempera- tur vollstiendig verbrenne, so dass das Pulver selbst so wenig als moglich zum Glühen kommt. Dieses wird durch Missigung des Feuers oder genzliches Weg- nehmen desselben erlangt. Im Grossen dürfte es am besten seyn das Brennen auf einem mit Thüren versehenen Heerde vorzunehmen und durch Oeffnen oder Rh |: Schliessen der letztern die Verbrennung zu leiten. Diese Operation wird mit dem nzemlichen Pulver 5--! mal vorgenommen, nach jedesmaligem Brennen dassel- be von der Platte abgenommen und etwas zerrieben. Hat das Praparat die schoenste magliche Farbe erlangt, so ist die ganze Bearbeitung zu Ende. Um diesen Punkt genau zu beurtheilen thut man am besten bei gresern Parthien durch einige Versuche im Kleinen diesen Punkt aufzusuchen und sich alsdann bei der Bearbeitung der ganzen Masse nach dieser Probe zu richten (*). Bei dieser letzten Operation nimmt das Praparat etwas an Volumen zu und erlangt eine lockere gewissermassen flaumige Beschaffenheit. Eine eigentliche Krystallisation konnte ich mit dem Vergresserungsglase nicht daran bemerken. Zum technischen Gebrauche ist es nothwendig, dass es wieder in den fein ge- pülverten Zustand zurückgeführt werde, welches durch Bearbeitung in dem oben beschriebenen Pulverisirapparate geschieht. Die Menge des aus der oben angegebenen Quantitset der Materialien erhaltenen Prieparates wird ungefichr 160 betragen. Zum Schlusse will ich noch einige Erfahrungen mittheilen welche geeignet seyn dürften über die Entstehungsweise des künstlichen Ultramarins so wie überhaupt über dessen chemische Natur einiges Licht zu verbreiten. Bei dem ersten Glühen des in Arbeit genommenen Gemenges entsteht bereits eine chemische Verbindung von Schwefel, Natrium, Kieselerde und Thonerde. Dieselbe ist noch wenig, solche wirklich gebildet habe geht aus dem Umstande hervor, dass die mit zuweilen fast gar nicht gefsrbt. Dass sich jedoch eine Wasser gut ausgewaschene Masse durch Säuren unter Entwickelung von Schwe- felwasserstoffgas und Ausscheidung von Kieselerdehydrat zersetzt wird. Der Zusatz des Kohlenpulvers bei der ersten Glühung ist an sich nicht wesentlich, hat jedoch die vortheilhafte Wirkung das Zusammenschmelzen der Masse zu verhüten. Bei den folgenden Glühungen ist dieser Zusatz unnethig. Bei dem zweiten Glühen der Masse mit Schwefel und kohlensaurem Natron (*) Es geht auch an das Pra¶t zu jedesmaligem Brennen mit 1, seines Gewichtes Schwefels zu mengen und auf die Platte auszubreiten. ee ter nimmt der Schwefel-vielleicht auch der Natrongehalt zu. Eine merkliche Ge- wichtszunahme tritt zwar nicht ein, weil dieselbe ohne Zweifel nur gering ist und von dem bei der Manipulation unvermeidlichen Verluste aufgewogen wird. Das nunmehrige Produkt zeigt nun schon nach dem Auswaschen und Trock- nen eine deutliche obgleich noch schwache grünlich blaue Farbe, welche bei dem Brennen einer Probe mit Schwefel in offenem Feuer in ein reines obgleich noch blasses Blau übergeht. Bei dem nun folgenden dritten Glühen mit Schwefel und Soda nimmt der Schwefelgehalt noch mehr zu. Die gewaschene und getrocknete Masse zeigt nun schon eine intensive stark ins Grünliche spielende blaue Farbe und ist geenzlich ohne das das Ultramarin so sehr auszeichnende Feuer. Mann könnte glauben dass alle drei Operationen in eine vereinigt werden könnten, entweder durch länger andauernde Glühung, oder durch grössern Zusatz der Materialien. Directe Versuche in beiden Beziehungen angestellt gaben jedoch kein günstiges Resultat. Das nun folgende Brennen mit Schwefel ist den in theoretischer Beziehung merhwürdigste Theil der Operation. Das Pr¶t nimmt erst durch diese Be- handlung seine wahre Farbe an. Dabei erleidet es eine Gewichtszunahme von 10--20 Prozent. Diese Zunahme ist verschieden und hängt theils von der Beschaffenheit des Produktes vor dem Brennen, theils von der Art wie diese Operation geleitet wird, ab. Was den erstern Umstand ambelangt, so dürfte es schwer seyn das Pra®parat durch jene drei Glühungen immer auf den namlichen Zustand zu bringen. Doch kann hier Uebung , besonders bei Bearbeitung grösserer Massen wohl einige Sicherheit gewähren. Ganz besonders muss ich auf das feine Pülvern und genaue Mengen der Masse wiederholt dat grösste Gewicht legen. Wird dieses versäumt, so erhält man nicht nur ein mit weisslichen Punkten durchmengtes Prparat, sondern es erhält dasselbe niemals eine schöne, wenn auch zuweilen ziemlich dunkle Farbe. Bei dem Brennen mit Schwefel nimmt, wie schon oben bemerkt würde, das Produkt an Gewicht zu. Diese Zunahme ist ungleich und kann bei. öfter, 10-15 mal wiederholtem Brennen der Probe bis auf 20 Prozent ansteigen. — Mm = Nach 5 bis 4 maligem Brennen ist gewöhnlich die Farbe auf den höchsten Punkt von Intensität gelangt und dann beträgt die Zunahme 5--10 Procent ('). Um diese Gewichtszunahme mit dem Schwefelgehalt zu vergleichen wurde dieser sowohl in der noch ungebrannten Masse als in Proben von verschiedenem Grade des Brennens bestimmt und mit der Gewichtszunahme verglichen. Die Bestimmung des Schwefelgehalts geschah durch Behandlung einer gewo- genen Probe mit stark rauchender Salpetersäure erst bei gewöhnlicher, dann etwas erhöhter Temperatur in einer geräumigen Flasche, bis die Zersetzung vollständig erfolgt war. Die hierauf mit Wasser verdünnte Masse zeigte nie ausgeschiedenen Schwefel. Die filtrirte Flüssigkeit wurde nun nach vollständigem Auswaschen der Kieselerde mit Chlorbaryum gefüllt, und aus dem mit siedendem Wasser gewaschenen und geglühten schwefelsauren Baryt der Schwefel be- rechnet. 100 des noch nicht mit Schwefel gebrannten Präparates gaben, auf diese Art behandelt, 5,195 Schwefel. 100 des nemlichen Präparates wurden nun mit Schwefel !--5 mal gebrannt bis bie Farbe die höchste Intensität zeigte. Die Gewichtszunahme betrug 10,16. Mit Salpetersäure wie oben angegeben behandelt wurde erhalten 12,814 Schwe- fel. Es bestand mithin jene Gewichtszunahme in 7,618 Schwefel und 2,542 Sauerstoff (?). 10,160 Um nun bei diesem Anlasse die Zusammensetzung der Verbindung überhaupt kennen zu lernen, wurden die übrigen Bestandtheile auf folgende Weise be- stimmt. 1,040 des noch ungebrannten scharf getrockneten Präparates wurden (1) Schon Clement und Desormes führen an dass der ächte Ultramarin beim Glühen in Sauerstoflgas um 1 p.c. an Gewicht zunehme. Annales de Chimie, LVII, 320. (2) Wiederholte Versuche mit andern Proben gaben zwar etwas verschiedene Zahlen, weil die Ge- wichtszunahme nicht immer gleich ist. In jedem Falle war aber die Zunahme an Schwefelgehalt geringer als die ganze Gewichtsvermehrung. Die Frage wie viel des gefundenen Schwefels als Schwefelsäure in der Verbindung enthalten sey, kommt wie natürlich hier nicht in Betracht, SOC. HELYV, 3 ans ee in einer Achatschaale mit Salzsäure zu einem Brei angerührt, wobei sich Schwe- felwasserstoff entwickelte. Nach einiger Zeit schied sich die Kieselerde gallert- arlig aus. Die Masse wurde nun mit noch mehr Wasser zerrührt und eine Zeitlang digerirt, dann die Kieselerde auf dem Filter gesammelt und mit warmem Wasser ausgewaschen. Sie wog nach dem Glühen 0,5146. Die salzsaure Auflösung wurde mit Ammoniak übersättigt und der Niederschlag (Thonerde und Eisenoxyd) vollständig ausgewaschen und geglüht. Er wog 0,513. Mit Salzsäure digerirt löste er sich auf unter Zurücklassen von 0,007 Kieselerde. Diese Auflösung in warme Kalilauge eingetragen gab einen Niederschlag von Eisenoxyd, welcher 0,025 wog, also Thonerde = 0,281. Die mit Ammoniak gefällte Flüssigkeit wurde mit oxalsaurem Ammoniak ver- mischt und 12 Stunden bei gelinder Wärme digerirt. Der entstandene Kalk- niederschlag wog nach dem Brennen und Behandeln mit kohlensaurem Ammo- niak 0,047. Die Flüssigkeit wurde zur Trockne verdampft , zuletzt in der Platinschaale und aus dem zurückgebliebenen Salze die Ammoniaksalze durch Erhitzen ent- fernt,, hierauf mit einem Ueberschuss von Schwefelsäure vermischt , in einer kleinen Platinschaale zur Trockne verdampft und anhaltend geglüht, zuletzt unter öfterm Zusetzen von kohlensaurem Ammoniak. Das zurückbleibende schwefel- saure Natron wog 0,586 und liess beim Auflösen in Wasser 0,009 Kieselerde zurück ; mithin schwefelsaures Natron 0,577=0,18815 Natrium. Die Auflösung des schwefelsauren Natrons gab beim Abdampfen deutliche Glaubersalzkrystalle und reagirte mit Platinsolution nicht auf Kali. Diese Analyse giebt nun auf 100 berechnet folgende Zusammensetzung des noch nicht mit Schwefel gebrannten Ultramarins. Kieselerde 35,811 Thonerde 27,821 Kalk 2,619 Eisenoxyd 2,475 Natrium 18,629 Schwefel 5,195 Sauerstoff (als Verlust) 7,422 — ld) Da aber 100 Theile beim Brennen mit Schwefel zu 110,16 werden, worin 12,814 Schwefel enthalten sind , die übrigen Bestandtheile dagegen keine Ver- änderung erleiden, so muss das mit Schwefel gebrannte Ultramarin bestehen aus Kieselerde 52,5hl Thonerde 25,255 Kalk 2,577 Eisenoxyd 2,246 Natrium 16,910 Schwefel 11,629 Sauerstoff (als Verlust) 9,059 Vertheilt man nun den Sauerstoff auf den Schwefel und das Natrium unter der Voraussetzung dass er damit schwefelsaures Natron bilde, so hat man statt der 5 zuletzt aufgeführten Bestandtheile Schwefelsaures Natron 20,157 Natrium 10,337 Schwefel 7.084 Hieraus ergiebt sich zugleich dass das Schwefelnatrium als einfaches anzusehen ist, indem die Theorie auf 10,557 Natrium 7,1149 Schwefel fordert. —= 17,421 Schwefelnatrium. Es ist übrigens klar dass diese Aufstellung wie alle ähnlichen Darstellungen complizirter Verbindungen keine absolute sondern blos eine theoretische Gültig- keit haben kann, und es dahingestellt bleiben muss, den Schwefel dem Natrium, dem Kalk oder dem Eisen beizufügen, in welchem Falle alsdann ein Antheil Natrium mehr als Natron in Rechnung zu bringen wäre. Ueber solche Zweifel kann keine Erfahrung entscheiden. Fährt man, nachdem das Ultramarin bei dem Brennen mit Schwefel seine höchste Intensität erreicht hat, mit dieser Behandlung fort, so gelangt man nach einiger Zeit auf einen Punkt, da keine Gewichtszunahme mehr eintritt. Erhitzt man nun weiter ohne Schwefel zuzusetzen so nimmt das Gewicht wieder ab. Dabei verändert sich jetzt die Farbe und geht in ein blasseres Blau über, gewis- sen Sorten von natürlichem Ultramarin ähnlich, oft mit einem schwachen Stich ins Lilafarbene. Mit dieser Veränderung ist zugleich eine mechanische verbunden ; >». Be das Pulver verliert seine lockere flaumige Beschaffenheit und wird dichter und körniger. Es gelang mir nicht immer diese Veränderung zu erhalten. Bei man- chen Proben (auch käuflichen) trat sie bald ein, bei andern nur sehr unvollkom- men, selbst nach stundenlangem Erhitzen. Ein auf diese Art verändertes Ul- tramarin giebt mit Salzsäure behandelt keinen Schwefelwasserstoff aus , enthält also kein unoxydirtes Schwefelmetall. Man sollte denken dass es bei dieser Verän- derung durch Oxidation an Gewicht zunehmen müsse. Die Abnahme möchte sich vielleicht daraus erklären lassen dass während ein Antheil Schwefel das Schwefelnatrium verbrennt , das entstehende Natron an die Kieselerde oder überhaupt an die übrigen Bestandtheile trete. Da nun der fortgehende Schwefel mehr beträgt als der ihn ersetzende Sauerstoff, so muss Gewichtsabnahme er- folgen. Dieses blassere Ultramarin möchte wohl ebenfalls eine Anwendung finden, vielleicht mit dem andern in dem natürlichen und manchen künstlichen Sorten enthalten seyn. Noch waren drei Punkte zu untersuchen übrig. 1) In wiefern ist nemlich ein Gehalt von Kalk, wie er in fast allen käuflichen Ultramarinsorten gefunden wird, wesentlich. 2) Ist die Gegenwart von Eisen zur Hervorbringung der Farbe nothwendig oder vielleicht dieselbe im Gegentheil schädlich ? 5) Ist die Gegenwart von Natron erforderlich oder kann dieses durch Kali ersetzt werden? Dass der Kalkgehalt nicht wichtig sey geht wohl schon aus dem Umstande hervor dass in der oben angegebenen Mischung nur eine sehr geringe zufellig in den Materialien enthaltene Quantitt zugegen ist. Es wurde gleichwohl ver- sucht auch diesen Umstand direkt auszumitteln. Ich setzte zu diesem Ende bei mehreren Zubereitungen bis 8 p. C. Kalk zu. Allein die erhaltenen Produkte waren von den ohne diesen Zusatz bereiteten nicht verschieden. Dass der Eisengehalt keine sehr wichtige , wenigstens keine förderliche Rolle spiele, ergab sich aus dem Umstande dass eine Mischung nach obiger Vorschrift ET mit vollkommen eisenfreien Materialien (') und Vermeidung der Eisenkugeln beim Pülvern bereitet, ein dem aus den gewöhnlichen dargestellten ganz gleiches Präparat gab. Uebrigens zeigte sowohl sehr schönes künstliches Ultramarin von Guimet als auch ächtes aus Rom bezogenes bei genauer Prüfung einen deutlichen Eisengehalt. Ob eine etwas grössere Menge von Eisen der Farbe schädlich sey schien mir nicht sehr wichtig zu untersuchen, lässt sich aber wohl a priori als wahrscheinlich annehmen. Endlich schien mir noch die Frage der Untersuchung werth ob die blaue Farbe im Wesentlichen einer Natronverbindung zuzuschreiben sey, oder ob vielleicht auch durch Anwendung von Kali eine solche hervorgebracht werden könne. Zu diesem Ende wurde eine Bereitung nach oben gegebener Vorschrift in allen Theilen durchgeführt unter Anwendung von kohlensaurem Kali (durch Verbrennen von Weinstein bereitet) statt des kohlensauren Natrons. Nach drei- maligem Glühen der Mischung wurde jedoch eine beinahe weisse Masse erhalten, die mit Schwefel gebrannt nicht die geringste blaue Färbung annahm, obgleich sie mit Salzsäure übergossen reichlich Schwefelwasserstoffgas entwickelte. Es geht hieraus in Bestätigung von Gmelins (?) Angabe hervor dass sich mittelst Kali (ohne Natron) kein Ultramarin hervorbringen lasse, dass aber dennoch da- durch eine sehnliche Verbindung, obgleich von weisser Farbe entstehe. Zugleich scheint diese Erfahrung ein neuer Beweis zu seyn dass die blaue Farbe nicht von ‘einem Eisengehalte herrühre. Nachschrift. Bereits war vorstehender Aufsatz niedergeschrieben als mir eine Abhandlung von (G.-P. Prückner (°) über künstliche Bereitung von Ultramarin in die Hände fiel. (1) Die Kieselerde wurde zu diesem Versuche durch Glühen von Huper mit kohlensaurem Kalinatron, Uebersäiligen mit Salzsäure u. s, w. bereitet, dann zum Ueberfluss noch einmal mit Kalinatron geglüht und mit Salzsäure abgeschieden. Das Eisen in der zugesetzten Holzkohle wird wohl kaum in Anschlag zu bringen seyn, (2) A. O.S. 200. Anm, (%) Journ. für prakt, Chem, XXXIL, 257, a Me Der als Techniker rühmlichst bekannte Verfasser theilt darin eine sehr klare und wie es scheint aus in grossem Massstabe angestellten Versuchen hervorge- gangene Darstellungsmethode mit, die sich der Gmelin’schen nähert. Zeit und Umstände erlauben mir nicht für den Augenblick dieselbe zu prüfen um eine Vergleichung mit der meinigen anzustellen. Auf jeden Fall geht daraus hervor dass man auf verschiedenen Wegen zum Ziele gelangen kann. In einem Punkte weicht die Ansicht Prückners von der oben ausgesprochenen wesentlich ab, nemlich in Bezug auf die Erforderniss der Mischung Eisen zuzu- setzen, welches er für wesentlich zu halten scheint. Sein Verfahren ist in kurzem folgendes. Man bereitet durch Glühen von schwefelsaurem Natron mit Kohlenpulver ent- weder in einem Tiegel oder in einer Art von Muffel Schwefelnatrium. Dieses wird mit Wasser ausgezogen, bis zur Sättigung Schwefel eingetragen, die durch Ab- dampfen concentrirte Lösung mit */, p. e. der Schwefelnatriumlauge (bei 1,2sp. G. abgewogen) Eisenvitriol und 25 p. ec. möglichst reinem, gut präparirten Thon vermischt, zur Trockne verdampft und die gepulverte Masse in einem Muffelofen ungefähr eine Stunde lang geglüht. Nach dem Erkalten wird sie mit Wasser ausgelaugt , getrocknet, zerrieben und noch einmal dem Glühen in der Muffel unterworfen , wodurch sie die gewünschte Farbe erhält; zuletzt wird das Prä- parat auf einer Reibmühle fein gemacht. 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