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‚Neuer | Nekrolog

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Brittier Jahrgaung, 1825.

Sweites BSeft. Ilmenau 1827. Denck und Verlag von Bernhard Friedrich Boigt.

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* 10: Heinrich Ehriſtoph Juſſow, hurfuͤrſtlich Heffifcher Geh. Kammerrath, Mrector der architectoniſchen Claſſe bei der Akademie der bildenden Kuͤnſte, Commandeur des churheſſiſchen Loͤwenordens 2c.

u Gaſſel. For f ĩ geb. den 9. December 1766. '

geft. den 26. Juli 1825.

E. iſt ſehr zu beklagen, daß uͤber das Leben ˖ des derdienſtvollen churfuͤrſtl. Oberbaudireckors Juſſow zu Caſſel, der ſich als Kuͤnſtler und Menſch ganz norzuͤglich ausgezeichnet hat, keine vollſtaͤndige Nach⸗ richten mitgetheilt werden koͤnnen, wiewohl es doch

Mi

fo fehr zu wünfchen märe, daß fein Andenken durch

eine ausführliche Aufzählung feiner beachtungsiwer-

then Werke und Handlungen der Nachwelt aufbe⸗ wahrt wuͤrden. Die von bem Verſtorbenen ausge⸗ führten Bauten find Kunftfreunden, die Gaffel bes fuchten, hinreichend befannt, und ſchon dadurch hat \ er fein Andenken erhalten, Indeſſen wird eine nd here Befanntfchaft mit feiner früheren isdifchen Lanfs bahn und feines fpatern Wirkungsfreifes für feine

Freunde und Derehrer insbefondere, ſo wie für bie

Kunftwelt überhaupt, nicht ganz ohne Intereffe ſeyn. Nie verbeirathet, ift mit ihm fein Name aus: geftorben und nur burch einen feiner Neffen, den

koͤnigl. Hofbaurath Laves in Hannover, dem er ſich sit mitgetheilt und der ihm feine ‚ganze architecte: niſche Bildung verbantt, find einige Nachrichten aus

x

feinem Leben und überliefert worben, denen aber eins von ihm felbft in frühern Jahren (leider nur angefangene) Biographie, welche in feinem Nach⸗

lofje gefunden wurde, vorangehen muß. Diefelbe

lautet wörtlich: . | „Richt jedem Menfchen. wird das Loos zu Theil,

„in die großen Verhaͤltniſſe der Welt eingeſtochten

x

Bar Juſſow. „zurweiden, zu der gewoltien Ereigniſſen mitwir „sen zu koͤnnen, wodurch Biker veräehen und neu enkſtehen und glänzende Thaten zu verrichten, welch ton zu dem Anfpruch berechtigerr, durch feine Le vbensgeſchichte ber Nachwelt merfwürbig zu werber „Aber keinem Menfchen follen feine Handlungen „mögen fie ihm auch als noch fo unbedeutend ex „seinen, gleichgültig feynz er fol ſich Rechenfchaj daritber geben‘ und die Erinnerung an. daß Boll „brachte foll ihm die Quelle feyn, woraus er Leh „een für die Zukunft ſchoͤpft. Dies ift die Anfich „bie mich veranlaßt bat, ‚den gegenwärtigen Auffe: Jniederzuſchreiben.“ Er EEE In ber. Mitte des 18. Jahrhunderts zu .Gaffe „geboren, im einem Zeitalter, in welchem das Lich „ber wahren. Aufklärung Baum angefarigen hattı neitſchwachem Scheine einige Provinzen Deubſch tanbd zu erhellen, erhielt ich in den erfien Jugend, „jahren eine Erziehung, fo gut als fie danmis ‚ga „geben werben konnte. Nach einigem Unterricht im Leſen und Schreiben wurde ich im 7. Jahre in bi „lateiniſche Schule gefhidt. Die Methobe wa „biefelbe, wie fie in biefer Zeit wohl ziemlich all ‚gemein: in: den Öffentlichen Schulen bie herrſchend „war, welche ſich aber gar nicht dazu eipneie, ni „eine befondere Luft zum Lernen einzuflößen: Id „war .von Natur zwar mit einem fehr lenkſamer „Character begabt, babei aber von Außerft reizbareı

„Nerven. Neben einem unverfennbaren Gefühl. Rechtſchaffenheit und. einem feften und gerabeı „Sinn, zeigten fich zugleich die deutlichfien Spure; „eines mächtigen Ganges frei. zu handeln, Ein lebhafte Imagination und der Sinn, gefehen „Saben aufzufaflen, lenkte meine: Neigung meh) ° zur Befchäftigung mit Gegenfländen der wirklicher „Weit, als mit der. Exlernung von Toͤnen, mit be

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um en Kind- gewoͤhnlich noch

Auſſow. aa⸗

gewdhnlis m —— e „verbinden Tann. Die deöpotifdhe Strenge der Schul: „monarchen, mit welder fie auf das gedankenloſe „Audwenbigierneg von Wörtern und Regeln hiels „ten, wovon fie feinen Nugen fahen, auch wahl „nicht angeben konnten, mußte baher bei mir ‚eine „andere Wirkung hervorbringen, ald mit gegen fie „unb ihre Lehren einen Abfcheu zu erweden. Dies „tes bat auf mein ganzes Leben eingewirkt und jede „Erleinung einer Sprache hat mir in der Folge Ekel „erregt, ben ich nur. mit Mühe überwinden mußte. „Anftatt Die aufgegebene Anzahl ber lateiniſchen „WBörter in den „Budimentis‘* auswendig zu ler „nen, zeichnete und malte ich Soltaten, Pferde, „Menagerien von Zhieren, Xheaterbecorationen, ils „luminixte den „Orbis pietus“ für mid und’ meine „Mitſchuͤler, bauete Häufer von- Karten und: Ton⸗ „erde (Lehm), legte Seflungen darum herum an und „verfertigte von Blei im Kleinen die Werkzeuge der nMaurer, Zimmerleute, Straßenpflafterer ıc. Ich „erinnere mich, daß ich Im eilften Jahre fchon den „Preisler einmal ganz durch, und zwar ohne Ans

j nd für. mich allein, gezeichnet hatte. Als ich

„diefe Biguren in fpätern Jahren wieder zu Gefichte

abekam, hatte id große Urſache mich zu wundern

„und zu erröthen, baß ich nachher fo fehrim Zeich⸗ „nen zuruͤdgeblieben bin; benn ich fand: fie fehr npräcid gezeichnet. Diele Singerzeige der. Natur „wurden aber nicht geachtet. Meine Lehrer waren „zu beſchraͤnkt an Geift und meine Eltern. hatten einen zu feiten Vorſatz, mich fludiren zu laflen,

" meil fie glaubten, baß ich auf dieſe Art meiner

„Tünftigen Verforgung gewiß. feyn würde. Bis ins

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nfunfzehnte Jahr lebte ich auf folche Art unter eis

„nem Geiſtesdrucke, der auf meine: fplgende Lebens: net ben ungluͤcklichſten Einfluß gehabt hat. Sekt

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Sr Suſſow. | . |

ek flel ich in bie Hände eines Lehrers; ber mich zu behandeln wußte und bem ich den wärmften „Dank deswegen fchuldig bin, weil er den widrigen „Eindrud, den der Defpotiömus meiner vorigen ' Lehrer auf mich gemacht hatte, durch feine freund⸗ „ſchaftliche Behandlung vernichtet. Es "war der „Ptofeſſor Casparſon; fein damaliger Hauslehrer, „der nachherige würdige Pfarrer Herbicht in Carls⸗ „haven, hatte ebenfalls großen Antheil daran.’ „Hier erit gewann ich Geſchmack an den clafs „gſfſchen Schriftftellern, die ich vorher durch die Schuld „meiner biöherigen Lehrer verabfcheuete. Im Jahre . „1771 wurde ich in die Lehrfiunden bed Collegiz '„Carolini aufgenommen. Diefes Inftitut hatte „auf die Verbreitung der Wiffenfchaften, des guten „Sefhmads und der Künfte in Caſſel und im gans „zen Heffenlande ben wohlthätigften Einfluß. Heffen „verbankt ihm eine große Anzahl würbiger und ges fchickter Staatödiener und ſelbſt einige vorzügliche „Künftler, die in der damald damit verbundenen Kunſtſchule den Grund. zur Ausbildung ihrer fpa= ' „terhin gezeigten Talente gelegt haben. Lehrer dee „Mathematit war bei diefem Coflegio der in der „literariſchen Welt fehr vortheilhaft. bekannte Pros „feffor Matsko. Meine natürlihe Neigung zu dies „fer Gattung. der menſchlichen Kenntniffe trieb mich + „zu ibm. Ich wurde ihm bekannt und in Kurzem „war er.mein Sreund und mein treuer Führer. Ihe „babe ich Alles zu danken, was ich im wiffenfchafte „lichen Face gelernt babe. Selbſt fein gen „biederer Character ward mir Vorbild. Cr trug „die mathematifhen Wiffenfchaften mit einem eige „men Feuer dor. Nur der ganz gefühllofe Menſch „roürde unbelehrt aus feinen VBorlefungen zurhd ges „kehrt feyn. Unter feiner eeitung biang Ic bis in „die hoͤhern Lehren dieſer erhasenen Wiſſenſchaft

Suffow. 45

nein. Indeſſen war ich nach der Abſicht meiner, | „Sitern dem juriftifchen Sache gewidmet. Ich ging „demnach zu Oftern 1773 nach Marburg, um das „Studium der Rechte dort anzufangen. Aber ih „brachte keinen Sinn dafür mit, Nur der hiſtori⸗ „ehe Theil fand Eingang bei mir. Zu den mathes _ matiſchen Wiſſenſchaften fand ich Feine Anleitung‘ zin Marburg. Nach einem zweijährigen. Aufents Zhalte Lehrte ich nach Caſſel zurüd und genoß noch ein ganzes Jahr lang ben Unterricht meines treuen ehrers Matsko in den höhern Xheilen der Das „thematil. Nunmehr ging ich nach Göttingen und feste das Studium der Rechte, ohne größeren Sinn „als-zuvor dazu zu fühlen, fort, bejchäftigte mich „aber mit deſto mehr Liebe unter der Leitung des „Hofraths Kaͤſtner mit der Mathematik. Durdy naeinen Lehrer Matsko an dieſen würdigen Gelehr⸗ "ten empfohlen, fand ic) bei ihm alle mögliche Un⸗ alerſtuͤtzung u weiteren Fortfchritten in "ber oben | genannten Wiſſenſchaft. Meine damalige Abſicht ‚mwar es und Hofeath Käftner genehmigte fie, im „Göttingen zu. bleiben. Inbeffen wurde diefer Bors - . ufas dadurch vereitelt, daß meine.Elfern beide durch

„Bolgen des Alters erkrankten und ich nach einem‘ zweijaͤhrigen Aufenthalte in Göttingen (zu Dftern‘ . 41778) nach Gaffel zurüdgernfen wurde Nach meiner Zuhauſekunft war ed nunmehr nöthig, ein „Brodftudium zu ergreifen. Zu bem iurififfcen , „Fache batte ih ganz und gar Feine Luft und bie ‚ntheoretifche Mathematik konnte in Caffel Fein Brod ‚ngeben.._ Ich wählte demnach die Architectur als „diejenige Wiffenfchaft, wobei uorzugsweife die Mas - „thematit in Ausuͤbung gebracht wird. Ich Iegte „mich ſogleich mit dem größten Eifer auf dad Stus „bium berfelben und fuchte mir durch eifernen Fleiß meine Fertigkeit im Zeichnen zu erwerben, Bei bien

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„errichtet, an Architettur war aber hier

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ter meinen Beitähuingen hatte ich indeffen fee „wenig Hülfdmittel, Sturm’s, Golbmann’s,. Pens

ther's Schriften und die Deutfche Ueberfegung des

„Bignola waren ‚diejenigen Quellen, woraus ich „allein ſchoͤpfen konnte. Gegen Ende des Sommers „meldete ich mich zu einer Anftellung bei ‘dem Baum wefen und erhielt im October deſſelben Jahres „durch ein Neftript des Landgrafen Friedrich eine

Ä "Xcceffiftenftelle- beim Baubepartement: mit 10 Thies

‚monatlihem Gehalte" 7. | "„Diefed war zwar feine Stelle, beren Gem „fcräfte, die blos in Abfchreiben und Erpediren bes „fanden, nach meinen Sinn waren, indeffen nahm „ich fie vor der Hand an, in der Hoffnung, dadurch „Ausfichter zu gewinnen, meineninnern Zxieb, groͤ⸗ „Bere Fortfchritte in der Baukunſt machen zu koͤn⸗ „nen; zu befriedigen und meinem natürlihen Hange „zur Kunſt folgen zu koͤnnen. Im März 1779 ‚Itarb meine Mutter und -im Juliüs 'beffelben Jah⸗ „red mein Bater, und da ic Feine Höffnung vor „mie ſah, andere Geſtchaͤfte ſobald zu erhalten, wao „5 rein fefter Borfat, meine biöherige Stelle zu „gütttiren und auf gut Glück nach Rom zu geben, „um dort die Architectur und Kunft zu fludirens „sn ‚Saftel war zivar einige Jahre vorher eine eis „gerte Kunſtſchule fir. Malerei und Bilbdauerfunft bei gar nicht „gedacht. Kein einziger . 34 Hier endet der Auffag, welcher Feines Commen⸗ fürs bedarf, um eineh Begriff von den Maren Ans,

ſichten amd deutlichen Begriffen des Verftorbenen zu

geben; derade zu ber Zeit, wo das Leben und Torte threiten. Juſſow's wegen bes folgenreihen Einflufs ſes auf feinen künftigen Wirkungskreis eine befons dere Aufmerkſamkeit ermeden muß. Der am Ende des eben mütgetheitten Auffages angeführte Plan

4

| Juſſow. 41, and Borfatz wurde inſofern realffirt, daß Juffow

mit Bewilligung des Landgrafen Friedrich im An⸗

fang der achtziger Jahre nach Paris ging, woſelbſt a4 der Zeit Ai die Künfte fehr viel gefchab. Et wurde einem ber Architecten des Königs, de Wailly, empfohlen, und nachdem er fich dafelbft fait zwei Jahre lang mit ausgezeichnetem @ifer ollen Theilen der Archifektur gewidmet Hatte, ging er durch die

Schweiz nad Italien, befuchte: hier die merkwirs Digften Städte und hielt fieh:- beforiders lange Zeit in Rom’ auf, um die dortigen Denkmäler der clafs ſiſchen Vorzeit fowöhl, wie auch bie vorttefflichen Weberbleibfel von Vaſen, Candelabren ıc. zu ſtudi⸗ ren, von welchen lesterit Segenftänden er die aus⸗ erlefenften genau abzeichnete. Dann machte er eine Reife nach Neapel, unterſuchte die vielen Ueberreſte altet Gebaͤude in deſſen Umgebungen, begab Ti . nad Paͤſtum and unternahm fpecielle Ansmeffungen ber dortigen, Damals nisch" weniger als jetzt befannz ten, Griechiſchen Tempel, von welchen-er Auch ſehr

gelungene perſpectiviſche Zeichnungen aufflelte. Won da trat er die zu jener Zeit nur mit Gefahr: auszus führende Reife nach Sicilien an, "ummanderte und

durchkreuzte diefe Infel, fab die Ueberreſte von Ges

geſte, Selinnet, -Agrigent, Sirakus ıc., beſtieg mit - großen Beſchwerden den Aetna und fammelte fi

einen Schab von Kenntniffen mannichfacher Art.

Nachdem er wieder in Rom arigelangt, befuchte er auf ber Ruͤckreiſe nach Deutfchland die früher noch nicht gefehenen Stäbte Oberitaliens, reifte uber Trieſt nad Wien und würde von da uͤber Dresden das Biel feiner Ruͤckreiſe in Caſſel erreicht haben, wenn

nicht der Landgraf Wilhelm IX. (nachheriger Chur⸗

Kr) den Wunfch gehegt, daB er (Juſſow) auch . England befuchen möchte. Dieſes gefhah, indem er über Hamburg bie Reife nach London antrak

‚68 Suffow. nalinftiger - Jahreszeit zu Geereifen , den

Wegen u ' Schiffbruche nahe gebracht, langte er in Londen

_

und benutzte den Aufenthalt in England befonderi durch den Beſuch der merkwuͤrdigſten Randfige, den Wunſche feines Landesherrn gemäß. Nach erfol Rückkehr, etwa im Jahre 1790, warb er fogleic dem. Bauwefen auf bem Landfige der Landgrafer Sen ‚fonfigenannten, Weißenſtein, . der nachheriger iipelm&höhe)-, heigeſellt. Der erfte der beider Schloßfluͤgel ‚war. vom Dberbandirector Du Ry (den Vorgänger Juffew’d im Amte) fchon gebaut; dei zweite angefangen. wurbe aber erſt Durch Juſſon voßiendet. - Zwiſchen der Vollendung diefer beiden Bügel wurden auf Befehl des Landgrafen von: ihm

vexrſchiedene Entwürfe gemacht, welche mehr ode

weniger ‚mit den Daneben fichenden. vollendeten Fluͤ⸗

In correfppndirten, Unter ben Pxojecten eiher

sine, eines. großen Triumphbogens und eines gro: fra Wohngebaͤudes wurde dad legtere gewählt und defien. Ausſuͤhrung! am 1. Januar 1792: beſchloſſen. Neben dent Bau diefeß Gorpavde-Logis, von nicht unbebentender: Aufdehnung ; wurde im Jahre 1793 der. :Anfong mit ‚der Anlage der. Löwenburg . begons nen, jedoch nur ein kleiner Theil - Derfelben unter dem Namen ber Felſenburg, wobei bie Ueberrefte des alten Schlefles ‚zu Jesberg und die alte zers förte Burg au Löwenftein zum Vorbild. genommen wurden. Nach und nach wuchs. diefer Bau unter dem Namen der Loͤwenburg zu. einer vollſtaͤndigen, im Gothiſchen Style angelegten Ritterburg mit Ca⸗ pelle, Ruͤſtkammer, Ritterfaalıc. an, bis im Jahre 1800 «hinter derſelben noch das dazu gehörige Tur⸗ nierhaus ebenfalls nach. feinen Zeichnungen errichtet wurde, weiches, ba es nur von Holz’ erbayf, im fpäsern Zeiten verfallen und wieder fortgefchafft wors

dem iſt. Ferner find, vor. Juſſow der im großen

| . | ... . u - . Sufſow. 849 Styl angelegte Aquaͤduct, mehrere Treibhaͤuſer und Pavillons erbaut, auch das Octogon auf dem, Carls⸗

berge, welches der Italieniſche Baumeifter Guerniert 4701 bis 1715 angelegt und das fchon im Jahre

1765 von dem Bberbaumeifter Iuffow (dem Vater).

verankert worden, durch ihn reflaurirt, Beſonders

verdankt ihm Die großartige Anlage des Wilhelmds

hoͤher Parks ihre Entitehung. Bon hier aus beforgte & auch dad nach feinem Plane vom Könige von Preußen Friedrich Wilhelm I. in Frankfurt den bort

gefallenen Heſſen errichtete Monument; auch ents

warf er mehrere. Projecte für ausmärtige Fürften md Herren, deren nachherige Ausführung jedoch

ticht mit Gewißheit ‘von Allen angegeben were

den kann,

- Durch feine Geſchicklichkeit fowohl, als durch Rs uneigennügigfte Betragen etwarb er-fidh zur

kit oben gebachter Decupation, fo wie bei nachhe⸗

ger Errichtung bed Weftphälifchen Königreich, ein Zutrauen und war während der Belt

ils Director der Krongebäude, hans Generalinz _

Rekrolog. Sr Jahrg.

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Wegen unglnfiger Jahreszeit zu Geersifen; - dem Schiffbruche nahe gebracht, langte er in London an und beuupte den Aufenthalt in England befonders

durch den Befud der merfwürdigften Landſitze, ben |

Wunſche feines Landesheren gemäß. Nach erfol Rüudkehr, etwa im Sabre 1790, warb er —* dem Bauweſen auf dem Landfitze der Landgrafen dem ſonſtgenannten Weißenſtein, der nachherigen

ilhelmshoͤhe) heigeſellt. Der erſte der beiden Schloßfluͤgel · war vom Oberbaudirector Du Ry (dem Vorgaͤnger Juſſow's im Amte) ſchon gebaut, der

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zweite angefangen, wurde aber erſt durch Juſſow voſien det. Zwiſchen der Vollendung dieſer beiden

Sluͤgel wurden auf Befehl des Landgrafen von ihm.

weniger mit den daneben fichenden vollendeten Fluͤ⸗ In correfpondirten. Unter ben Pxrojecten einer, sine, eines. groben Triumphbogens und eines gros ßen Wohnge

verſchiedene Entwuͤrfe gemacht, weiche mehr oder

udes wurde das letztere gewaͤhlt und deſſen Ausführung’. am 1, Januar 1792: beſchloſſen.

Neben. dem Bau diefed-Gorpsrde- Logis; von nicht

unbedentender Außbehnung ; wurde im: Jahre 1795 der :Anfong mit ‚der Anlage der. Löwenburg. begons nen, jedoch nur ein Heiner Theil. derfelben unter dem Namen der Felſenburg, wobei die Ueberrefte des alten Schlefles ;zu Jesberg und die alte zers ffoͤrte Burg zu Loͤwenſtein zum Vorbild geommen wurden. Nach und nach wuchs diefer Bau unter dem Namen der Loͤwenburg zu. einer vollfländigen,

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Styl angelegte Aquaͤduct, mehrere Treibhaͤuſer und Pavillons erbaut, auch das Octogon auf dem, Carls⸗ berge, welches der. Stalienifche Baumeifter Guerniert 1701 bi8 1715 angelegt und das fchon im Jahre

1765 von dem Dberbaumeifter Juſſow (dem Vater).

verankert worden, durch ihn reftaurirt, Befonders

verdankt ihm die großartige Anlage des Wilhelms: -

hoͤher Parks ihre Entftehung. Bon hier aus beforgte er auch das nach feinem Plane vom Könige von Preußen Friedrih Wilhelm I. "in Frankfurt den dort

gefallenen Hefien errichtete Monument; auch ent

warf er mehrere Projecte für auswärtige Fürften md Herren, deren nachherige Ausführung jetoch

nicht mit Gewißheit von Allen angegeben were

den kann. Sn Caſſel felbft, wohin er nach Vollendung der Hauptbauten zu Wilhelmshoͤhe ale Oberkam⸗ merrath berufen wurde und als folcher: neben dem Hofbau=, auch dem Land⸗, Chauſſée⸗- und Waflers bauweſen vorfland, hat er nicht minder in jener ‚Seit Beweife feiner Gefhidlichkeit, jowohl durch fhiedene Reſtaurationen an herrſchaftlichen Schlöf: ſern, als auch durch Neubauten an den Tag gelegt, wie z. B. durch den Bau einer Caſerne mit einge⸗ ſchloſſenem großen Exercierhauſe, den der Neuſtaͤdter ‚sirche, den des Wilhelmshoͤher Thors ꝛc. Der letzt⸗ Ylages auf dieſer Stelle wurde durch die. Beſitz⸗ nahme Caſſels von den Sranzofen unterbrochen und deshalb nur. die beiden Wachthäufer vollendet. Durch feine Gefchielichkeit fowohl, als durch dad uneigennügigfte Betragen etwarb er-fich zur

| deit oben gebachter Decupation,,. fo wie bei nachhe⸗

uger Errichtung bed Weftphälifchen Königreichs, ein mbegränztes Zutrauen und war während der Zelt

Weis Director der Krongebäude, theils Generalin⸗ N, Nekrolog. Br Jahrg. N 64

mannte Bau in Verbindung mit dei Anlage eines.

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850 JZJuſſow. en ſpector ber Bruͤcken, Chauffeen und Sffentlihen Ge bäude. Damals bauete er auf Wilbelmshöhe den großen Marfiall und die nachher verfegte Chineſi⸗ ſche Gallerie, in Caſſel aber neben mehren Anlas en in den Schlöfjern und andern. Staatögebäuden 3 Mephaus und zwar letzteres in der bemerfends werthen Furzen Zeit von acht und zwanzig Tagen. Bei der Rüdkehr des Churfürften nach Caſſel genoß .er aufs Neue. deffen volle. Achtung und un: .bedingtes Vertrauen, womit ihn folcher früher und von jeher beehrt hatte. Derfelbe trug ihm den Bau verfchiebgner Tempelchen 2c. auf. Wilhelmshöhe auf, ernannte ihn zum Ritter des Löwenprdend und uͤber⸗ gab ihn eigenhändig das Commandeurkreuz deffelben bei Gelegenheit ber Legung des Grundfleind des ‘durch ihn angefangenen neuen Reſidenzſchloſſes, der Kattenburg, wozu von Juſſow die Plaͤne entworfen und mit Ueberwindung großer Schwierigkeiten die Fundamente vollendet waren. Leider vereitelte ber Tod des letztverſtorbenen Churfuͤrſten den unmittels baren Fortbau dieſes in feiner Art einzigen Gebäus des, welches noch nicht bis zur Bel: Etage aufges führt worden, und dad, wenn es einft vollendet ſeyn wird, wegen feiner, großartigen Anlage im reis nen architectonifchen Styl, fo wie wegen der wohl: georbneten Einrichtung und Zufammenftellung aller feiner Zheile, fo wie endlich wegen der reizenden Lage, unftreitig zu den erſten Nefidenzfchlöffern Deutfchlands gezählt werden darf. Bis zu Sufs fow’8 Tode warb ihm, obwohl er vom jeßigen CHurfürft Wilhelm II. gefhägt und geachtet wurde, auch mehrere Aufträge deflelben volführte, unter die der Bau einer. Caferne und der des Friedrichs⸗ thores als feine legte Arbeit zu zahlen, die Freude nicht zu Theil, den Fortbau ded großen Reſidenz⸗ ſchloſſes (die Kattenburg), zu deſſen Schoͤpfſung ‚ey

Suffow. 81 das Hauptwerkzeug geweſen war, wieder beginnen je —* Rn er am Ende feines Wirkungs⸗

reifes auch nur wenig mit dem felbft ansführenden Theile feiner Kunft beſchaͤftigt, fo leiftete er durch den Borfig, den er bei Staatsbauangelegenheiten hatte, durch feine wielumfaffenden Kenntnifje in als len Iweigen der Architeckur feinem Fuͤrſten und Va⸗ terlande die unfchäßbarften Dienfte. Daneben war er ein Mufter der Einfachheit und Beſcheidenheit, worin zum Theil die Urfache zu fuchen ift, daß er nie etwas über feine Werke publicirt, obwohl ex boch in jeder Hinſicht die Fähigkeit dazu befaß. Mit Recht ift daher die Bezeichnung feiner. Srabflätte auf dem Stadttodtenhofe zu Caſſel, welche zufällig nahe bei dem Begräbnißtempelchen, welcher durch ihn ber verftorbenen Churfuͤrſtin errichs tet worden, mit den Worten verfehen & „Sein Denkmal find: feine Werke; „Drum anfpruchslod, wie er im Leben, „Dedt diefer -Stein | „Bas flerblih an ihm war,"

Nach gütigen Mittheilungen. des Tönigl. Große _

beitt. Hannoͤv. Hofbauratds, H. Laves, aufge

ftellt von , , | Öannover. I Dittmer, Dr.

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64*

LIT Jakob Salomo Bartholby, koͤnigl. Preußiſcher geheimer Legationsrath. |

Geburtsjahr unbekannt: gef. zu Rom den 2%. Butt 18259.

Mi ihm ift dem weiten Kreife feiner Freunde und Bekannten ein ficherer, anregender und aufheiternder Freund, der höhern Gefellfchaft eine ihrer eigen⸗ thuͤmlichſten Erfcheinungen,, feinem Vaterlande ein mutbiger und befonnener Verfechter mit Feder und Degen, ber Kiteratur ein ausgezeichneter Schriftftel= ler und den Künften ein feltener Kenner, Sammler und Mittelömann entriffen worden. Bartholdy war der ‚Sohn wohlhabender jüdifher Eltern und in Berlin geboren. Er genoß eine forgfältige Erzies hung; Latein und Griechiſch verftand er zur Genüge, die Deutfche, Sranzöfifche, Stalienifche und Engli⸗

fhe Sprache ſprach und ſchrieb er mit Richtigkeit, zum Theil mit Eleganz. , Auch die Morgenlandis fhen Sprachen waren ihm nicht fremd. Er ftudirte nun 1796 in Körigsberg, ohne fich einer Fakultaͤts⸗ wiffenfchaft zu widmen und unternahm hierauf eine Reiſe nach Sriechenland, wohin er den Zeichner Gropius mitnahm, welcher noch in Athen lebt, Nach feiner Ruͤckkehr verweilte er eine Zeitlang in Rom, Es darf als bezeichnend angeführt werden, daß er fih damals mitten unter, den Juden des Ghetto von Athen von Gropius abbilden und flechen ließ und daß er den Arkadiern zu Rom Treviwaſſer und Sas binerhonig ald vom Kaftalifhen Borne und dem. Hymettus mitgebracht, überreicht und fich an den, hierauf nerfertigten Sonetten nicht wenig ergößt hat, | In Dresden ließ er fih vom berühmten Keinharbt ' taufen. Er bat oft geäußert, er fey Proteflant ges.

*) Allgem: Zeitung 1825, ro. 230.

| Beth 668 "worden, nicht, weil er an irgend eine poſitlve Re⸗

ligion geglaubt habe, ſondern weil er den Proteſtan⸗

tismus fuͤr foͤrderlicher fuͤr die Geſittung und das

Vorſchreiten des menſchlichen Geſchlechts halte, als

den Judaismus und Katholieismus. Dieſer Webers tritt truͤbte feine haͤuslichen Verhaͤltniſſe zum Theil auf immer; doch darf angefuͤhrt werden, daß er mit der Mehrzahl feiner, bei ihrem Glauben verharren⸗ den Verwandten in gutem, mit eitiigen fogar in. ins nigem Berhältniffe geblieben iſt. Bald nachher brach der Preußifche Krieg aus. Das Unglüd Preußens erfüllte B. mit Grimm und er wanderte von Ort zu Ort, um Napoleon Feinde zu: werben. Meift privatifitte ex zu Wien, damals dem Brennpunkte des Dafies wider, den. Swingherrn. Er zog als Dberlieutenant in dem Bataillon ber Wiener Land⸗ wehr aus, welches der Frhr. v. Steigentefch führte, in welchem auch Leo Seckendorf firitt und fi. B. führte feine,- nach der Schlacht‘ bei Ebersberg vom

.

[4

Bataillon getrennte Kompagnie Hug und glüͤcklich

zuruͤck, wurbe verwundet, belobt. und für feine Aufs opferungen durch die Gunft einer fehr audgezeichne- ten Frau belohrit, aber nicht getröftet, Sein %y-

rolerkrig wurbe bald nach dem unerfreulihen '

Frieden geſchrieben. Seine Wirkung war: groß, weil der Augenblid feines. Erſcheinens Plug berech: net war. Es Fam darauf an, den .Deutfchen, be: fonderd den heranwachfenden, den Weg zur Net

tung in einem Volkskriege zu zeigen. Dies ift, zum

Theil durch biefen Anftoß, erreicht ‚worden, tag emtfchuldigt werden, daß er. die Bilder feiner

Helden oft zu fehr idealifirt hat. Bu Anfang des

Jahrs 1815 erblidten wir ihn in ber Kanzlei’ des FKürften Hardenberg. Erſt damals trat er eigentlich in den Staatsdienſt. Sein Landfturmsedift nad Auftündung ded Waffenſtillſtandes, obgleich nie. aus-

LS

I ‚85% - Bartheity.

gefübrt mb kaum ausführbar, ‘verfehlte bie bezweckte Wirkung nicht und: ſtimmte unglaublid bie Stans zöfifchen Zruppen herab,. welche ‚einen Heereskrieg, uud: nach ein paar fiegreichen Kämpfen. fchnellen ruͤhmlichen Frieden zu finden 'gehofft hatten. Er ‚begleitete die vereinten Heere 1814 nad) Parid und ging. von dba nach London. Unterwegs, auf dem Datetboote, machte er. die Bekanntſchaft des Kardi⸗ nals Confalvi. Welche Dienfte er ihm leiftete, ift in B. Biographie des Kardinals erwähnt, ohne daß er fi genannt hat. Er blieb bis zum Tode des Karbinald in genauern Verhältniffen mit Diefem. Im Jahre 1815 kam er nah Rom, als Drenpifcher Generalkonful für ganz Italien. Diefe Stelle wurde eigens für ihn gefchaffen. Seine Auf: gabe fcheint mehr die Gefammtheit des heil, Buns des, ald Preußen befonderd angegangen zu haben: Er follte die Schwingungen beobadten, welche von ben Bewegungen ber lebten Jahre noch geblieben waren. Er hatte auf dem Wiener Kongreffe ein willfommenes Geld für feine vielfeitige Thaͤtigkeit gefunden und ihn nit nur mit Drden (dem eifers nen Kreuze und dem Baierifchen Givilverdienflorden) eziert, fondern auch in ben Gang der herrſchenden deen eingeweiht, verlafien, um im Lande feiner Vorliebe zu leben. Nach dem Aachner Kongreſſe wurde er zugleich zum Gefchäftöträger am Toska⸗ nifhen Hofe ernannt. Bei Gelegenheit ded Auf enthalts des Deftreichifchen Hofed in Rom erhielt er die Dekoration der eifernen Krone. Die Neapo⸗ litanifche Revolution befchäftigte ihn vielfältig und“ ſein Werk über die Carbonaria ift zugleich Beweis feines Muthes. Er war allen politiihen Gefells fhaften von Herzen abhold und ſchon 1813 der Meinung, die Regierungen müßten, im Sinne Fried⸗ richs des Großen, vor ihrer Zeit hergehen, j

4

s

Barthoidy. Be

sicht aber ſach von ben Maffen aber ber Oppoſition eined Theils des Volks hinreißen laſſen. Nach eis nigen Jahren, welde 3, fo Fa verlebte, als es bienieden möglich ift, trafen ihn wiederholte Schläge; der Tod entriß ihm mehrere Freunde und feine Gönner Hardenberg und Conſalvi. Auch feine Mutter flarb, ohne daß er fie vorher noch gefehen batte ; feine Stellen wurden eingezogen und er auf 1200 Zhlr. Penfion gefest, welche er nach einigen Jahren in Preußen verzehren follte. Seine Gefunds beit fing an zu leiden, feine Stimme wurde trüber, er blieb viel zu Haufe und arbeitete anhaltender als gewöhnlich. Den 18. Juli ging er noch aus und genoß den fchönen Sommerabend mit mehrern Freuns den auf WMonte-Pincio, wo die Muſik des Regi⸗ ments Alb. Giulay unzählige Menfchen verfammelt hatte. Bei. feinem Streben, jung, heiter und ges ſund zu fiheinen, täufchte er und Ale Er war innerlich gebeugt und fehr leidend. Den.19. fühlte es fich frank. Kine Unterleibsentzundung widerfland «lien Segenmitteln. Schon den 24. gab ihn fein Arzt und Sreund, Profeſſor de Matter, verloren. Unter furchtbaren Leiden beftellte.er fein Haus, bes. dachte treue und anhängliche Diener, Kreunde und Berwandte reichlich. Morgens 7 Uhr am 27. Juli börte er auf zu eben. Er ift unverehelicht geftors ben. Den 29. in der Morgendämmerung wurde er bei der Pyramide des C. Ceſtius begraben. Der Antheil war allgemein. Er hat eine Luͤcke gelaflen, weiche fobald nicht wieder ausgefüllt werden wird. Bartholdy war Fein und ſchmaͤchtig von Geftalf, etwad böderig und auch feine Beine trugen Spuren eines frübern rhachitifchen Uebeld. Sein Kopf war rein morgenländifch, die jhdifche Abkunft auf den erſten Blid unverkennbar. Die Haare waren fhwarz, beinahe negerartig und früh mit Grau gemifcht,

856 Barthotby. Fu

Das Geſicht war voll Sagazität, nım durch ſchwͤch haufig etwad entzimbete Augen entfielt. Wir is nnern und nur dann ihn ohne Brille gefeher zus haben, wenn er etwas fehr fcharf in der Nähe fes ben wollte. In ber Kleibung war er elegant, ohne Ziererei, im Effen und Trinken hoͤchſt mäßig. Ans firengungen aller Art ertrug er leicht, aber die Ruhe nicht. Diefe liebe er duch Spiel, zuweilen durch ſehr hohes, zu unterbrechen. Sein Gedaͤchtniß war trefflich. Gr las ſchnell, fand. die Hauptpunkte ſehr leiht heraus und komponirte mit großer. Fertigkeit. ‚Sein Wis war fchlagend, feine Antworten behend. Er fühlte ſich zu größern Verhaͤltniſſen berufen, ass vieleicht feine Geburt, feine wicht einnehmende Ges flalt, feine mehr ind Breite als Ziefe gehende Stus dien: zu gefloften ſchienen. Er mußte nicht: mir die alten Epelleute, -fondern auch die alten: Chtiften zwingen, ihn unter fi zu dulden, er mußte Sich. beliebt, gel chtet, unentbehrlich machen, Allen le les, beſtaͤndig ig auffleigenber Bewegung feyn, um ba geduldet zu werden, wp ein Anderer Platz nimmt, ohne daran zu denken. Das mögen bie ‘beachten, welche fein Auftreten zu flark fanden . Es Eundigte freilih den Mann an, welches: fich feine Stelle era kaͤmpft hat und bereit ift, fie gegen. Jeden zu. ver⸗ theidigen, aber mußte er nicht fo auftreten, um of⸗ fene Thuͤren zu finden? Seine Sudt, fich geltend zu machen, hatte denſelben Urfpeung und. diefetbe Entfhuldigung iſt auch auf fie anwendbar. Seine falfche Stellung: in der Geſellſchaft glich der von Napoleon in der Politit. Bei. feinen Erfahrungen gehörte ſchon ein fehr gutes Naturel dazu, um nicht ein Shylof zu werden. Und wirklich war ex ungleich beſſer als fein Ruf. Wer ihn genauer Sannte, bing mit Liebe an ihm. Cr öffnete ſelten fein Gemuͤtd und hat außer einem barofen und

Bartholdy. . E

heit wättelmäßigen Luftſplele wohl nie Verſe ger wacht, abes z. B. Srillparzers Abſchied von Saftein mit: Thraͤnen in den Angen vorgeleſen. Er mußte: bei feinew Lage gegen fein Gemüth ars beiten und gefiel fidy fegar darin, fi ald weniger ſittlich darzuſtellen, als er- wirklich war.. Als Schrifts ſteller gehörte er ganz feiner Zeit. Seine Reife nah Sriethentland bezeichnete er ſelbſt als: ein unreifes Jugendwerk und hatte feit der Griechifchen . WRevolution- feine‘ Meinung uͤber die Griechen Fehr zu Gunften:diefer ' geindert. Seinen Tyrolers trieg und fee Biographie des Kardinals Konfualvi haben. wir. eben erwähnt. : Er binter« läßt eine fertige Handfihrift Aber die Glaͤſer und Glaspafen ver Alten. Sie it Franzöfifch ab⸗ gefaßt und ſollte in wenigen fehr forgfältig illumi⸗ nirten Eremplaren ausgegeben werben. Ruspi hat Die Zeichhumgen dazu fehr fauber und. treu, Ruſch⸗ Weyh den Stich nicht minder vorzüglich beforgk Es if zu wunſchen, daß dieſes Merk in gute Hände .. Tomme. Als Diplomat war. er mit den ausgezeich⸗ netſten Staatsmaͤnnern feiner Zeit zum Theil in innigeren Verhaͤltniſſen. Die Fuͤrſten Hardenberg und Mettetnich, Conſalvi und Medici, Sir W. ACourt und viele Andere unterhielten Briefwechſel mit ihm. Italien haben in unfern Tagen wenige Menſchen fo genau ‘gekannt und keiner fo Elar. ers Samt, ald ee. Geine Berichte koͤnnen für Muſter⸗ #üde gelten. Beſonders Hatte er das Talent, auch das Kleinfle zu benugen und: einzufchaften. *) Eben fo vorzüglich; ſind feine Artikel in der Allgemeinen Beitung, deren thätiger: Korrefpondent er vor feiner:

—— Ka * .

*) Der Freiſtaat ©, Marino verdankt feiner Vermit⸗ telung die Beendigung langer Streitigkeiten mit dem Roͤ⸗ mifhen Stuhle. Er wurde Deshalb zum Eprenbürger und. Patrizier des Freiſtaats ernannt, - . .. j ,

Ev Berthold

Anſtalung ald Gefchäftötyäger und feit: feiner: Deuts.

- fonirung war - Er hielt, es mit Recht für weit

ſchwieriger, einen guten Zeitungsartikel zu ſchreiben, als eine gute Depefhe; Dieſe braucht nut Weni⸗ gen zu gefallen, Zon una Einkleidung find fo giems lich gegeben. Sener muß jedem Lefer etwas, dem Verfländigen aber fehr viel geben und doch bie Cens für paifiren. Kür die fchönen Künfte war B. viel- ſach und anhaltend thätig und feine umtrfebige Nas tur machte fich am liebften in Befchauung, Beſtel⸗ lung, Behandlung für fi und andere Luft. Die. Ausmalung eines feiner Zimmer in Zresco durch Deutfche Kuͤnſtler gab das Zeichen zu Wiederer⸗ weckung dieſes Kunftzmeiges in Deutfchland, Er

iſt dafür, daß er. in fremdem Haufe mit bebeutens

den Koſten und langem Warten die Geſchichte Jo⸗ ſephs darftellen ließ, mit Undank, oder wenigftend mit Nichtdant: belohnt. Einen unerfraulichen Ted ner Feiner Wohnung hat er zu einem Baummwege sumfsbaffen Hoffen. Seiner Derwendung bei. den Fürften Metternich verdankt Caprarola, jene Meis- ſterwerk Vignolas, feine Erhaltung. Unzählige Bilder au ex feine veicheren Bekannten zu beſtellen veranlaßt, Kein Schritt koſtete ihn etwas, wenn ed galt, ein verbor⸗ genes Talent bekannt und geltend. zu machen. Zus glei) befchäftigten ihn Sammlungen von Kunftwerz en. Zwei derfelben,: eine von antiken Glaspaſten und eine von Terre cotte hat er dem F. M. 2, von Koller verkauft, .aber ſogleich wieber angefan⸗ gen, aufs Neue zu ſammeln. Er. hinterläßt eine fehr ausgezeichnete Sammlung von fogenannten bez truriſchen Bafen, van Bronzen, von Elfenbeinbilz dern, von Majolica, von Bildern und einzelne ſehr ſchoͤne Stüde von antitem Glad und gebrannter Erde. Den Handel mit diefen zwei Artikeln hat et eigentlich gefchaffen. Die legten Monate feined Les

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Bavrtbei. | (aD

Ins Befeakftögte ihn der Ylen gizeinen Sefeitfchaft-uem Suaftlernern ızglır: Berhütung: von Wertungen, Erkenaung der. Aechtheit:, wechſelfeitiger Aufbidrumg. md Beantwortung von Anfragen ıc. Die Ergeb: niſſe ſollten in ein Buch eingefchrieben werben, weis ches nur den Mitgliedern offen. geflauden: haͤtte. Eine folche Gefellihaft wäre fir den Kunſthandel von der größten Wichtigkeit, aber nur in Rem moͤg⸗ IH. DB. ſcherzte ſelbſt darüber, daß er bei feiner Morgenlänbifchen. Natur eigentlich bitte Kaufmann werden ſollen, und daß er, nach ſo viel geſtaltetem Leben, vielleicht damit enden müſſe. Er hatte auch über die Handelsgeſchaͤfte im Großen, uͤber Renten⸗ emiſſion und Staatskredit klare und anägebreitefe Kennmiffe. Leider hat er Uber, das Zuſammenblei⸗ ben feiner Sammlungen nicht Herfügt, zwei. feiner ſchoͤnſten Vaſen erhielt Frau v. Pereina zu Wien,

Drei Vaſen und drei Bronzen darf 5. M. L. von Koller fih auswählen. : Wir hoffen, daß auch der ſbrige Rachlaz In unſer Doitſches Vaterland, wad> dern werde. Seine Schweſter, Gattin des Bankiers

Mindelsſohn in Berlin, iſt feine Erbin. Wir ges

fieben, daß es uns fchwer wird, ben nach allen Seiten thätigen, beweglichen Mann, uns als feuers bütenden Greis zu denken. Ein Leben wie feines forderte alle Kräfte der guten Sahre. So tief wir feinen Berluft fühlen, fo finden wir dennoch Troſt

in der Üeberzeugung, daß ein Leben wie feines am

|

beften ſchnell und vor den Sahren der Schwäche und Körperleiden abgefchloffen wird. Er ift mit bewundernswürdigem Muthe dahin gegangen, wo⸗ ber noch Fein Sterblicher zuruͤckgekehrt iſt. In eis nem der Srescobilder feines Gemadjes ift fein Bild unter den Höflingen Joſephs von Sornelius gemalt, aber nicht fehr aͤhnlich. Kine Federzeichnung vom Srafen St. Koſſakowsky wurde wenige Wochen vor

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a er 860 | Bartholdy. _

feinen Tode verfertigt und iſt ſprechend uhnlich. Der Bildhauer Wolf zu Berlin’ hat feine Maske ſogleich nach dem Tode nehmen laffen. und wird feine Büfte verfertigen, Wir fühlen lebhaft, xwie mangelhaft: dieſe Skizze In vieler Beziehung fey, ‚aber wir hoffen, wenigſtens einige Züge de beweg⸗ lichen Bildes in frifcher Erinmerung feltgehalten und

ber großen’ Zahl unferer Landsleute, welche mit

Bartholdy in Verbindung fanden, Durch diefe Zeilen ‚aufgefrifcht zu‘ haben, Hätte je ein Dann unferer Zeit (verfieht ſich von denen; welche Muße da

haben) Dentwürbigkeiten aufzeichhen follen, fo wäre

er es geweſenz wir glauben aber kaum, daß unter

feinen Papieren fich etwas bergleichen finden wexbe, . Stine Schriften find:

DD Dad heutige Griechenland und die Joniſche Republil, Ir Bd, Berlin 1805.

Der Krieg der Eyroler im Jahr . 4809, gr. 8 Verl, 1814 Das Löwenthor. zu Myy⸗ . ten (ih Wielands Merkur 1805. San.) ot

Alb ano bei Rom, den 30. Juli 1825. M.

| 0 86 LIN. &riedrih Carl Gottlob, vegierender Fürft zu Lümenflein:Werthheim Freudenberg, ‚Keltefter des Geſammthauſes Loͤwenſtein⸗Werthheim, KReichsrath des Koͤnigreichs Baiern, Erb⸗Reichs⸗Obriſt⸗ Kammerherr des Königreichd Wuͤrtemberg, Großkreuz des koͤnigl. Baigtſchen St. Hubertusordens, fo wie des Drdens der Wuͤrtembergiſchen Krone und des Pfaͤlzi⸗ ſchen goldenen koͤwenordens. BE geb. den 20: Scih170 Beh: den 8. Kugufi.) ı°

Di. Eltern waren: der Reichögraf Carl Ludwig, des Römifchen Relchs regierender Graf zu Loͤwen⸗ ſtein-Werthheim-Virneburg und die Reichsgraͤfin Ban Anna Chatlotta Joſephine Elifabes tha, vermählte Gräfin zu Loͤwenſtein⸗Werthheim⸗ Meburg, geborne Freifrau von Strztitz. Die Großeltern vaͤterlicher Seits: Der Reichsgtaf Hein⸗ rich Friedrich, regierender Graf zu Loͤwenſtein⸗

VWerthheim⸗-Virneburg und die Reichsgraͤfin, Frau Amoͤne Sophia Friederika, geborne Graͤfin

und Erbtochter zu Limpurg, Sontheim und Speck⸗ feld. Die Urgroßeltern vaͤterlicher Seits: Der Reichs⸗ gef Zriedrih Eberhard, regierender Graf zu öwenftein= Werthheim: Virneburg und die Reichs⸗ gräfin Frau Sophie Louiſe, geborne Gräfin zu Hohenlohe: Waldenburg ıc. ıc. In gerader männ« licher Linie ſtammt der Berftorbene ab von Fried

rich dem Öiegreichen, Churfürften von der Pfalz, ſo wie weiter zurid von dem Xeltervater des Led: .

m

teren, Rupprecht, Römifchen Kaifer und Chur⸗ fürften von Pfalz. Bon zwei Brüdern des Zürften

een ge eBertpbeim, bei Hol, erſcienenen es

862 Ir.C.G. veg. Bünft . Lowenſt. Werth. Freudend.

flarb der Sraf Earl Friebrich Wilhelm Jo a⸗ him in früher Jugend. on .* Unter der einfichtönollen Leitung ferner Eltern arbeiteten bie auserlefenften Lehrer darauf hin, feis ner religiöfen und moralifchen Bildung und feiner Unterweifung in Künften und Wiffenfchaften diejes nige Richtung zu geben, weldye ben Sinn für das Wahre, Schöne und Gute überhaupt pflegend, ihr dereinft noch befonderd in den Stand ſetzen möchte, der erhabenen Beflimmung windig zu entfprechen, welche durth Sebust- und Stand ihm vorgezeichnet war. Die glücklichen Anlagen, der wißbegietige Geiſt und: das edlen Eindräden leicht geöffnete Herz des jungen Zürften erleichterten dieſes Geſchaͤft un⸗ gemein und bald trat er als ein Juͤngling hervor, an dem man die erſten Hoffnungen, welche man zu faſſen berechtiget war, reich erfuͤllt ſah, von deſſen nunmehr freierer Selbſtthaͤtigkeit man auch die Ern fuͤllung der Übrigen um To freudiger erwarten konnte. Indeß rüdte die Zeit heran, wo die Bildung des Fuͤrſten durch diejenige Zuthat vollendet werden ſollte, welche das Reifen ind Audland gewähren kann. Damals hatte der große Friedrich von Preu= en mit der frifchen Blüthe feines Ruhms den Erd⸗ eis erfüllt. Dies reizte ben füc alles Große fo empfänglihen Sinn des Verewigten zu dem Ent⸗ fchluffe, fi nad) Berlin zu begeben, wo er im Mat‘ des Sahres 1765 vorerft als Lieutenant in bed Kö- nigs Militärdienfte eintrat. Die erwünfchte Gele⸗ genheit, den Helden der Zeit in ber Nähe zu bes wundern, mit vielen Perfonen, in denen fein Geift lebte, in Verbindung zu fommen und was Berlin noch fonft Unterrichtended und Angenehmes barbot, ' machten dem Fürften den Aufenthalt in diefer Kö= - nigtftadt fo. werth, daß er immer einer ber lichte⸗ ſten Punkte feiner Erinnerung geblieben iſt und er—

3.6. G., ren Furtz. Löceaſ. anti. Brand: 800

hätte nach drei Jahren noch nicht daran gedach Berlin und bie Dienfte de3 Königs, von Fa er auögezeichnet wurde und bie dort gefundenen Freunde zu verlaffen. Aber dem Wunſche eined ges liebten Vaters, welcher anfing fich Eörperlich ſchwaͤ⸗ cher zu fühlen, Fonnte der Verewigte nicht -anflehen, feine Neigung zum Opfer zu bringen. Er trat mik dem Charakter als Gapitän aus des Königs Dienfte und langte gegen dad Ende des Jahres 1768 im Vaterlande wieder an. . Hier machte ex fih nun zum hauptfächlichften Geſchaͤfte, nach dem Vorbilde feines erhabenen Bas ters, fid) zu. den künftigen Regierungdgefchäften vor⸗ zubereiteg und zus Unterflügung und Erheiterung der fpätern Jahre ſeines Lebens möglichft beizutra⸗ gen; dieſe Pflicht flimmte zugleich mit den Gefühlen ‚feine Derzens überein. Am die entferutern Bee fitungen feines Haufes kennen zu lernen, begab ſich der Berewigte im Jahr 1776 nach Löwenflein, wer -. e einige Zeit varweilte und den Einmohnera ward dad Gluͤck, den künftigen Mitregenten in ihrer Miste, zu feben, und Zeugen feiner Menſchenfreundlichkeit zu werben. Der Aufenthalt zu Löwenftein wurde, nur durch eine Reiſe uͤber Die Niederfande nach PVirneburg und durc mehrere Reifen in der Umger gend. unterbrochen. Das Ende deſſelben ift merk⸗ würdig durch. die Vermählung der Grafin Frieder rike Charlotte Wilhelmine Amoͤne, Schwe⸗ ſter des Verewigten, mit dem Prinzen Carl Lud⸗ wig von Hohenlohe. Kirchberg, welche 1778 voll⸗ jogen wurde. . . Ä I Unmittelbar. darauf erfolgte das beglüdendite

Ereigniß feines Lehens. = Ä

. Schon früher hatte der Zürft Gelegenheit. ge⸗ babt, bei einem Befuche feiner. Verwandten —5

bach die Graͤfin Francisca Juliana Char⸗

[}

864 Ir. C. G. veg. Fuͤrſt z. Loͤwenſt. Werth. Freubenb. lotta, Tochter des Wild: und Rheingrafen Cart Balram Wilhelm zu Salm-Grumbach, kennen’ zu lernen. Die ihr eigene Anmuth, der hochgebilbete Geiſt und die übrigen liebensrwürdigen Tugenden berfelben blieben dem Herzen des Verewigten ein= gezeichnet und die ermwiederte und von den Wuͤn⸗ ſchen der beiden hohen Häufer begleitete Liebe reifte -Aunmehr zu einer immerwährenden gluͤcklichen Ver⸗ bindung, bie den 26. Maͤrz 1779 zu Grumbach durch die Segnungen ber Religion geheiliget wurde. In dem Befite einer Gemahlin, welche bes flimmt war, feine künftigen Zage zu verſchoͤnern and zu beglüden, eröffneten fich für den Fuͤrſten bie fieudigiten Ausfichten der Zukunft; aber. der Tag nach feinem Vermählungdfefte follte der To⸗ bestag feines verehrten Vaters werden. Nach dem unerforfchlichen Rathe der Vorfehung flarb am 26. März 1779: der Reichögraf, Herr Karl Ludwig, - regierender? Graf zu Lömenftein: Wertheim Birne: burg, in einem Alter von 66 Jahren, und nach eis ner Yof 49jährigen beglüdten Regierung.

Der verewigte Fuͤrſt Friedrih Karl trat nun die Regierung an und richtete bei Uebernahme berfelben feine angelegentlichfte Sorge darauf, den treugefinnten Unterthanen, deren erwartungdvolle Blide auf ihn gerichtet waren, den erlittenen Ver⸗ luft zu erfegen und mit Einficht, Kraft und Milde ihre Wohlfahrt befefigen und vermehren zu helfen.

Die, nächfte Zeit füllte ſich mit diefen Befchäf= figungen aus, wurde aber befonderd bedeutend für - das häusliche Gluͤck des Verewigten und für die Hoffnung des Landes, durch die Kinder einer hoͤchſt beglüdten Ehe.‘ Zwei erlauchte Toͤchter, die erfts

borne Graͤfin, Charlotte Maria Friederika ranciska, geboren.den 13. März -1780 und die legtgeborne Gräfin» Friederike Charlotte

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Ir. 6. reg. Jſt 3: Shwenft. Werthh. Zumabenb. 865.

touife, geboren d. 9, Detbr. 1784, haben zwar bie Freude ihres Erfcheinung durch ihr bald erfolgs te8 Hinfcheiden wieber getruͤbt; aber bie - beiden Söhne, ſowohl ber Erfigeborne und jegt regierende Fürſt Karl Ludwig Friedrich, geboren den 26. April 1781, als auch der zweitgeborne, Bring Friedrich Chriſtian Philipp‘, geboren den, 18. Mai 1782, wuchſen mit befto fröhligerem Ges beiben heran und wurden die ungetheilte Freude. ihrer erhabınen Eltern, ſo wie ihre zwedmaͤßige Erziehung ihre gemeinſchaftliche Aufmerkfamkeit bes

Inaftıgte. Zr , 3

‚. Das Jahr 1786 brachte einen empfindlichen Trauerfall, denn am 11; Juli ging in dem Reichs⸗ zafen Ludwig Friedrich Albert zu Loͤwen⸗ Hein-Werthpeim-Birnebug ein. geliebter Bruder des

Bürften,in die Ewigfeit hinüber. Es firsken in biefe

Zeis einige. Reifen in die. Limpurgiſchen Bejikuns gen des Hauſes, nach Brüflel (mo deu Verewigte dem Kaifer Sofeph U. aufgewartet hat) und nach Paris. erfolgte der Hintritt den Reichs⸗ graͤfin, u Anna. Charlotta Joſephina Elaͤſabetha, vermaͤhlte: Graͤfin zu Loͤwenſtein⸗ Werthheim⸗Virneburg, Mutter des Verewigten, wels he am 28. December 1798, in einem Alter von

7 Jahren zu Werthheim verſtarb.

. ‚Die Reife nach Paris geſchah im erſten Sabre ber dort ausgebrochenen verhängnißvollen Staats veränberung. Er war ſelbſt Zeuge "der unruhigen Auftritte, welche fie hervorgebracht bat. Anfangs ſchien ed, als ob diefe .‚Begebenheit. auf das Leben, auf die Wirkſamkeit des Verewigten Leinen Kinflug

‚haben würbe, außer derjenigen, welche der Reichs⸗

verband zur Beſchuͤtzung der Unterthanen in’ bem daraus entflandenen Kriege ihm auferlegt hatte und N. Medvelog. Dr. Sabre, 58,0...

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86s Fe reg Fuͤrſt z. owenſt. Werth Freudend.

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- derjenigen, welche "feine freundſchafttiche Gefianme

in Erweifung der Gaſtfreundſchaft und fein edel

dmefen war, Allein dem Schickſal gefiel ed, feine

zu

Ze... reg. Biuß sr. —2 Buubent. 06%

une auf Sieſe Meiſe der Regent von den Unter⸗ thanen, det Vater von ben Kindern guf einmal fih getrennt ſehen mußte. Verhaͤltniſſe durch das echt: gebeiligt:; durch die Zeit befeftigt, durch Ges mohnbeit und Neigung ehrwuͤrdig und theuer werben, lkoͤſen ſich nicht ohne Schmerz. auf. . Re fügte. ſich der Berklärte Sn die neuen Verhaͤitniſſe in wlrkevoller Ergebung und in dem. Beffreben, - Die gkretteten Rechte und den gebliebenen. Kinfluß in: ven Schwnken ‚ver neuem Berfaffungen beflo..eifs Beet „zur. Börberung des Schönen, Guten und glihen anzuwenden. Diefe -Zugend bat -ber Bexanigte in. bhohem Grade zu uͤben wicht ‚aufge: bint und fick. dadurch auch ‚bie Geſinnungen Day Lehe ,uun Ergabenheit feinen Landeskinder fortwähz rend vein-Mıd: unverieht zu. bemehren gewußt: - . . Auch die hoben: Somseraige,, zit welchen. Fürft dur) die neue Ordnung der Dinge.in n% here Verhaͤlmiſſe getreten won. heſſxebten er wech⸗ ſesweile, ihre: Hechachtusg für ſeine Perſon und das Anerkenntniß ſeiner Verdienſte durch Auczeich⸗ mungen. zu deweiſen, welche unten dieſen Umſtaͤnden für den Geber und Empfänger gleich ehrend wa⸗ ren: Schon früher: war. dem Berewigten hon dem damaligen Churfärfen von Pfalzhaiern das Groß⸗ Teeny, des Pfaͤlziſchen goldnen Loͤwpenordens ertheut worden. Sept erhielt er vom König von Wuͤrtem/⸗ berg auch den; Orden ber Böhrtembergifchen Krone, welcher ihen 1806 von dem: koͤniglichen Fluͤgelad⸗ ijrtauten no: Maltle, als dem zu dieſem Zweckh von bern Koͤnige bewellmächtigten, Äbgeſandten,auf dig die ehrenvolfte; Art; uͤherreicht worden iſt. Balh darauf Baus noch, vona König. von, Baiern.dad Groß: kreuz des Baierifchen St. Hubertusordend hinzu. : Bin: en’ Berkpighäz: mar e3 von befonkerem Verthe. alt: aim.:19:. November. 1818. ber altern

868 Wi. .S.reg. Br ʒ. doweuſt. Aerthq Giruue aut

Einie'ded Lowenſteiniſchen Gefemmithatefes pre pprüngtige Särftenwürde von ©. Einige Baiern wieder gegeben wurde, .: -- Doch das ſchoͤnſte Ehrenzeichen bliebe i das, ‘weiches der Verewigte durch feine: genden fich ſelbſt -aneignete, das in den. Herzen ner Verehrer nie feinen Glanz ‚verlieren wird. -. Am 186. Februar 1816 ward ion ber bittere ——— ſeinen hohen Anverwandten, aͤlteſten Fre ucrs und- iegenten, den. Fuͤrſten Johann Karl mie zu Eowenſtein⸗ Vertheim⸗ « Breubenbeug; binch ben a zu verlieren.

- Dur dies hoͤchſt traurige Erei «ia wur ber Türk: Senior des Löwenfteinifhen Sammnthaus ſes, erhielt. hierdurch die Würde FA KrheReichse Obriſt⸗Kammerherrn des Königreich: Bhtteurberg Baia 1818 bie: eines: Keichsraths des Kbuiüreichẽ

iern. or Am 145° Geptencher 4819 traf ihn. ein neue Härter Schlag. bed Schickſals durch: den Tod feis ne bes Fürften Jo h ann —* raf u F)alm Honſmar, der" im fuͤrſtlichen

oſſe verſta "a 150

Den ſchmerzlichſten und aweſetlichſten Vertaft aber erlitt er, ald am 30, "December 1820 feine Geinahlin m nem Alter son 76 Jahren“ in vie enigteit tbergifigg beehnt von” ven hohen Aus 3 ehoͤrigen und Verwandter, innigft::befrauert "don

den, die fie zu kennen das: Gluͤck hauen. Mor Diefer: Zeit an zog der Fuͤrſt fi noch mehr- in bie Stile zuruͤck und blieb der gewohnten Doaͤtigkrie, unter —* Befchaͤftigungen· des Geiſtes und Uebungen des Wohnung, zugewendet vnñ ans Part feinee edlen Lebens. : Ps:

Die reinſte Zumanitt in Bean zun: Ti feines Eharakters, ſprach ſa⸗ in ſeinem ——* an RE

L.C.Acq. Be Merthb, JFreudenb. 860

Ion aus; Menlq zu ſeyn im edelſten Sinne bes . Werts, menſchlich zu fühlen mit den Unglüdlichen edler Art, wo ſich Gelegenheit fand, ihren Kuus mer zu linden und wenn es möglich wäre, alles um fich ber glüdtich zu machen, diefe erſte Forder⸗ ung der Religion war feinem. Herzen Bebürfniß, Aue übrigen Eigenfchaften, die wir an ihm ehren and lieben, entfprangen aus, diefer Quelle, . . Ex ſchaͤtzte die Wiſſenſchaften. Ouxch vielfache Kenntniffe gebildet, verſchmaͤhte er auch im hohen Alter nicht, i⸗Glich neue zu ſammeln, ſcheute die Mühe nicht; Ferdig zu erforſchen, was ihm noch dunkel war. ſchaͤtzte diejenigen Kenntniſſe am meiſten, bie auf die Wuͤrde und das Wohl der Menſchheit vor⸗ zugliche Beziehung hatten. Ordnung, Schönheit, Ebenmaas liebte er in allen Dingen; in mehreren Künften ſelbſt geübt, in andern ein feiner Kenner, zeigte er in Allem, was er unternahm, einen. .gebils beten Gefhmad. Er ſuchte uͤberall das Schöne - mit dem Semeinnuͤtzigen zu-verbinden. Ein zarted Gefuͤhl für Wahrheit. und Recht war ihm befons ders eigen. Unfaͤhig, irgend. Jemand mit Wiſſen unrecht zu thun, konnte er auch Fein Unrecht von Anden g —5*— dulden, Großes und Gutes feloft am Feinde ſchaͤtzen, nicht, leicht an eine Nies drigfeit glauben, dem ofſenbaren Frevel mit Muth und Kraft entgegentreten und die Verirrten mit Beud als ein, fanfter Richter. auf, dje gexade Bahr zurück bringen, Niemals erftarb in der Bruſt bes Derewigten die Theilnahme an. ben ‚Schidfalen der Menfchen. und Bölfer in ber Nabe und. Ferne; 24 les mit Aufmerkfamkeit verfolgend, was. dad Gluͤd ber Völker betraf, freute er ſich, wo ben ſchuldlos Unterdruckten Rettung wurde; Nichts überfehend, was hier. oder ba einem Ginzelnen Heil bringen Bounte,, bewillkommte er jede nepe Erfindung mit

870 Bri@,@.ceg. Binz, köwenſt Wettbbi BAhdenb.

feinem Beifall, welche dahin zu Malmeii Tchieh;’ oda wenn Kleinigfeiten uns in der'Ztiefe der menſch chen Seele am beſten leſen laffen, won’ ‚welchiß freundlichen Seele mußte der bewegt wrben, der faft Bis in die letzkten Wochen feines: Lebens, wo eine Erfindung- dem menfchlichen Veiſtande Ehre machen ober dem Leidenden Huͤlft bringen konnte, fie in ben Zageöblättern, die man ihm vorlad, mit ‚Merkzeichen verfehen ließ! Konnte er felbft helfen, retten, troͤſten, ſo fehlte er nie, ſo ſehr auch in der ſturmbewegten Zeit, in welche die letzte Haͤlfte ſei⸗ ner Tage fiel, ‚die Ungluͤcklichen ſich mehrten und die Huͤlfsmittel beſchraͤnkter wurden. Das Wohl . treuer Diener glaubte er ſich anvertraut; das Wohl Aller trug .et im Herzens das Mohl der :Armen ‚and Kranken, und deren find. fo viele, die von ihm unterflügt und erquidt wurden, ald daß wit in ihre Seufzer, Thränen und Gegnungen noch unfere Worte miſchen wollen. | Seit mehreren Jahren wurde der Fuͤrſt jeden Sommer und auch in dieſem am 21. Juli, von einer Gallenruhr (cholera). und: zwarumit weit mehr Gefahr: drohenden Anfällen ‚"al8 es fruͤher der Fall war, befallen, daß bei der natürlichen As tersſchwaͤche in den erſten Zagen ſeines Erkran⸗ kens für fein Leben mehr zu fuͤrchten als zu dof⸗ fen war, Indeß fiegte die immier noch ſo rege und thätige Naturfraft des Verewigten,; unterſtuͤgt durch Die geeigneten Heilmittel. be bewährteeh Aerzte, über die heftigen: Anfälle der Krankheit abers mals; ſchon am 28. Julius trat eine, allen Wuͤn⸗ ſchen entfprechende Befferung ein, welche den -29., als dem hohen Geburtöfefte des Verewigten, durch bie fichtbar wieder erfängte Heiterkeit feines: Geis ſtes zu den beiten Hoffnungen berechtigte. - Allein fhon in der daranf folgenden Nacht ſtellte ſich ein

® raf v. Bülow, 874

all der Krankheit ein und mit ihm ſanken die enskraͤfte ploͤtzlich ſo bedeutend, daß aus gaͤnz⸗ Erſchoͤpfung, Mittwochs den 8. Auguſt 1825, 54 Uhr, ſein Tod fanft und leicht. erfolgte, brachte fein ruhmvolles Leben auf 82 Iahre und

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r zubet aus von ben Mühen des Lebens! Uas aber bleibt fein Andenken heilig; in unferer Witte blüht und reift fort das Gute, das er ges fiftet, wodurch er unter uns fortzuleben nie auf⸗ hören wird! |

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* LIV, Ludwig Zriedrih Victor Hans Graf von Bülow,

Eönigl, Preußiſcher Staatsminiſter, Mitter bes ſchuarzen Adlerordens u. ſ. w. geb. d. 14. Juli 1776 geſt. den 11. Auguſt 1828.

Ludvwig Fiedrich Victor Hans Graf von Bülow war den 14. Juli 1774 zu Espenrode, einem Rittergute der Familie von Buͤlow⸗Potrem⸗ ſeſcher Linie, zwei Meilen von Braunſchweig, im Luͤneburgiſchen Amte Fallersleben, geboren. Sein Bater war Friedrich Ernſt von Bülow, wel⸗ her den 4. Juni 1802 als Lüneburgifcher Lands ſchaftsdirector, weltlicher Abt des Klofters St. Mis chaelis und Vorftand der Ritteracabemie zu Lünes burg verftarb und als ein gutbentender Mann, als Eenntnißreicher Landwirth , als treuer Freund’ und veblicher Familienvater bei feinen Nachkom⸗ men jn Tiebevollem Andenken ficht. Großes Ver⸗

873 Graf v. Bülow. | .. mög: p erwerben, warb er verhindert durch gebige Lebensweiſe, durch vorwaltende Neigu ı zur Verfolgung weitliegender Plane und dur Ba Nuſt, wie auch durch den Koftenaufwand, welch die ſtandesmaͤßige und forgfältige Erziehung ſeine vielen Kinder'erforberte. Seine zweite Gattin Ele os nore Luife Margarethe von Behr auf Forſte und Oſterode, mit welcher er achtzehn. Kinder erzeugte, war die Mutter des vorgenann⸗ ten Sohnes, eine würdige Matrone, welde vielge⸗ liebt im hohen Alter vor wenigen Jahren aus dem Kreiſe ‚der Ihrigen fchieb. | ®, Fr. V. H v. Buͤlow zeigte früh beine Unterrichte guter Hauslehrer, dann bei dem Befus ge der Ritterafodemie zu Lüneburg entfchiedene iftesfähigkeit und bezog mit guten Schulkennt⸗ niffen auögerüftet 1790 die Univerfitdt Göttingen, um a den Rechts und Staatswiſſenſchaften uns ter” Leitung berühmfer Kehrer zu widmen. Dann trat er 1794, nach dem Rathe des Miniflerd von- Harbenberg, feines nahen Verwandten (deſſen utter und der. Landfchaftsdireftor von Bülow. waren leibliche Geſchwiſter), in koͤnigl. Preußifche Dienfte, als Auskultator. beim Kammercollegio zu. . Balreuth. Zwei Jahre fpäter war er fhon zum ‚Affeffor vorgerüdt, Hardenberg, von ber. Bers waͤltung der erft neuerlich der Preußifchen Krone fıberfommenen Fraͤnkiſchen Fürftenthümer nach) Bere Im berufen, ließ bald darauf feinen Vetter nach⸗ fommen, welcher als Kriegs und Domänenrath beim Generaldirectorio zu Berlin Anftelung erhielt und mit Auszeichnung in verfchiedenen Verwal⸗ tungdzweigeh arbeitete. Indeß er fich fo für die höhere Sphäre des Staatsdienſtes bildete, genoß er die vielfeitigen Anhehmlichkeiten bes. gefelligen Lebens der Preußifchen Hauptſtadt; auch verhei⸗

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Stat. Bälcn. m

Geheimen: Sufligrätbse Schmuder! und knuͤpfte ſo dne Verbindung, welche für ihn, unter mannigfas dm Schidfalen, die Quelle vieler Familien⸗ und Baterfreuden, für welche fein Herz fo reine‘ Ems Mänglicheit hefaß, wurde. W Ze . Kurz darauf ward der junge, neun und zwan⸗ Aaiährige Mann, : auf den bedeutenden Poſten dis nes Präfidenten der Kriegs⸗ und Domänenfammer zu Magdeburg 'verfegt, wo er als -Chef ber Ver) waltung einer . wichtigen Provinz um fo größeren Berpflihtungen- fib gewachſen zeigen Tonnte! da die vorgefundenen Lokal⸗ und Perſonalverhaͤltnifſe

wie die bald erfolgenden: Kriegsrüſtungen, banif!,

Hab ver Schlacht bei Iena und Auerſtaͤdt, di femdliche Beſatzung der Provinz ihm in jeber 'Bes ziehung vollauf ku fhun gaben. " Dielen fehwies rigen Amtöverhältriiffen enffprath - er vollkommen, erwarb das Vertrauen der Provinz‘, den: Dank fers nes ſcheidenden Landesherrn und die - Achtung der ſtegreichen Sranzofen, deren Geneigtheit er gewann; wie fehr auch feine muthige Amtsverwalkung von ſerviler Fugſamkeit und fchlaffer Hmgebung in die Borberungen der eingebrängenen Feinde entfernt bli ———

ch dem: Frieden von Tilſit wurde bekannt⸗ lich das: Herzogthum Magdeburg ein Theil bes neu errichteten Königreichs Weſtphalen. Bülow wandte fi) an den König von Preußen mit dem Gefuche, in deſſen Dienflen: verbleiben zu duͤrfen;

rathete er ſich 104 mit der’ Ateſten Tochter des

, nachdem Friedrich Wilhelm 11T: ſich beſtimmt

ansgeſprochen, daß "det Drang ˖der Umſtaͤnde die

Gewährung dieſer Bitte nicht verftatfete, nachbent

Bülow von feinem‘ bisherigen Landesherrn auds

drucktich auf die Dienfte des Rönigs von Wells . Yhalen hingeriefen war, nahm ex, ber zur Abhülfe

A 715 1177 °

macht waren, fo bewirkten gegenwärtig gerabe

in Waſſel ſofort erlangte, Dieſes war um fo nechg' zu bewundern, ba er es nie zweifelhaft ließ, daß c; ein muthiger Vertreter der Deutſchen, beſonders Dep Preußen war, an einem Königshafe, dem mit vofls wichtigen Empfehlungen beuteluftige Ausländer zug ſtroͤmten. Diefed wunderliche Gewirre, dieſer Zwie⸗ ſpalt zwiſchen den kaiſerlich Franzoͤſiſchen Forder⸗ ungen und den koͤniglich Weſtphaͤliſchen Anfprüs chen, zwiſchen den. ſtolzen Repraͤſentanten ber gras Den Nation, zwifchen den neuen Weſtphalen unb ben probehaltigen, aber oft unbehuͤlſtichen Deut⸗ chen, wurbe bald dem proviforifchen Finanzmini⸗ er Beugnot zu arg; er ging im April 1808 nach Frankreich zuruͤck; mit dem Portefeuille fei- ned Minifteriumd wurbe ber bisherige Präfident im “der Finanzfektion des Staatörathes, Herr von B is low erft vorläufig beauftragt, dann, fhon am 8. Mai 1808 zum wirklichen Minifter der. Finanzen, des Handels und Schages ernannt. Der Glanz biefer Erhebung verleitete viele, den neuen Finanz⸗ minifter zu beneiden; Die Bremdlinge vermerften früh genug, daß ihnen der Schlüffel zum Staates ſchatze geiinmen, der Weg zu Bereicherungen ‚Ders * fchlofien war, die Deutihen konnten ſich in Die neue Geſtaltung der Dinge zu wenig finden; bald bielt ihre Mehrzahl den Herrn won Bülow für einen Parteigänges ber Franzoſen, bald mißtrauten

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Bsafe. Bhlom 8r

wie Herosfenen Heffen⸗Drauuſchweiger u. f.ıfy . 6: chemaligem Preußen, eine Nationalbezeichnung, weiche damald. im Dentfihen Vaterlande mande Berſchuldung auf fich-gelapen hatte : - Es iſt Hier nit der Ort, Die. verſchiedanen Zuge des Geſichtsgemaͤldes des Koͤnigreichs Weſi⸗

sen Zeiten erſt recht offenhar geworden, daß bie Bes wohner jenes ſchnell ind. Licht getretenen, noch ſcneller dahin gefchiebenen Koͤnigthums unter dein Druide der Kriegslaſten, Ruͤſtungen, ber bes ben und vielfachen Beſteurungen, unter vielen Bes ſchraͤnkungen des Handels,“ unter den, Verfchwers dungen des Hofes und der Maubfucht der Höfe Inge, baß die Weflphalen bebeutend an Ras tionalwohlſtand gewonnen haben, fo daß fie. zum Theil noch jebt vom ben leberrefien bameligen Gevinmeö:zehren.. An dem Ruhme diefer Thatfas "he hat das damalige Weſtphaͤliſche Finanzminiftes . rium entfchiedenen Antheil und beſonders Bülow, ver als erſter Vorſtand befjelben durch eine. neue, alle Theile der Staatsfinanzen umfaflende- Geſetz⸗ gebung und: Anordnung zwedmäßigersßerwaltuns gen fo großartig wirkte,: daß ſpaͤter der Segen ſei⸗

nes Strebens nicht hat koͤnnen vernichtet werben,

unter entgegengeſetztera Amſichgreifen, unter Mißz⸗ verſtaͤndniſſen und Anfeindungen. Selbſt der. Roͤ⸗

a Sea: ö; Wükoss:

ng 'Hieranyrans ſchien met: ven Wiiniftei van kommen zufrieden, wie er es auch an Gnadenber zeugungen, ODrdensverleihmgen und: Standeserhä bung (er ertheilte dem Herrn von: Buͤlow fir. fich und feine Nachkommen die Grafenwuͤrde, welche ſpaͤter auch der König von Preußen beſtaͤtigte —) nicht ermangeln ließ. Unter feinen Kollegen | iebte Buͤlow mit dem edlem Simeon im beften | Berhältniffe und: knuͤpfte mit ihm ein Freundes— band, welches durch keinen Wechſel Dei Echickfals getrennt wurde, © Mu ine Bei naͤherer Kenntriß ber Handlungsweiſehes

fMiniſters und ſeines Syſtems, aus dem eine:an

Sorgioſigkeit und Unachtſamkeit graͤnzende Urbes fangenheit nicht zu verdraͤngen war, maß man: fa mehr wundern, daß er fi) im April. 18:1 bieit, als daß man feine‘ dıamt'- erfolgte: Verabſchiedung unerwartet. nennen koͤnnte: WBülow::hätte. ſchon wunche Kabale befiegt, kannte die ihn belaurenden Umſtellungen offener und geheimer Polizei, wie die Bwede feiner Gegner: and den Wankelmunh des Königs; durch Mitwährtnbe: Gefahr und Bedraͤng⸗ niß ſicher gemacht, ging er mit Beginne jened: Jahr red. nach Patis, um die laͤſtigen: Anforderungen dar kaiſerlichen Behoͤrden auf‘ ruͤckſtaͤndige Kriegsfchul⸗ ben endlich ind Reine nnd die DBereihnungen' nach - vortheithäften Srundfägen zum Abſchluß zu brin⸗ gen. Inder Nacht auf den 7. April 1811 kehrte ber Minifter nach Eaffel: zurüd und: fand beim Kö⸗ nige anfcheinendb gute Aufnahme; aber [don am nächiten Zage erhielt er feine. Verabſchiedung zuge⸗ fertigt. Wiamittelbar darauf ließ bie -Bumgölfebe ‚Hofpartei, ihres: Sieges froh, : ber lange gehegten Beindfchaft freies Spiel und der König gab es zw, Hieronymus war, wie Gmporkönmingen oft eigen: iſt, ſehr -eiferfücptig: uf: Feine Koͤnigegerait;

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leidigungen, melche bewe entlaffenen Minifter bei

fliner. Abreife zugedacht waren und durch ſehlechte Dienkieifiungen:der Voriʒeidehdrden vollzogen wer⸗ den Sollten: wurden verhindert buch Simeon’s Bermiltlung,, unb. durch daß muthoolle Benehmen Buͤlow's. Er ging mit einer unbedeutenden Venſien anf. fein: angkerbteB Gut Espenrode bei Braunſchweig we er ſeiner Familie, ſeiner Lande⸗ wirthſchaft und din Stubren labte. Selten Jam «x we; Stebfz Tem Umgang: beichadnkte ſich auf wes n e Freunde and auf. die ihm Aue verwandte ge hen ki. Bamitie:.auf Melföburg, der Aathbarfthaff. Die wahrhafte Mefiguetion, mit. weicher or. heiteren Griſles alle: Eigenſchaften eines. geilvaden;s Bchenswirrbigen. Privatmannes altete, hen die: Beſorgniß wicht, Die man ir Caffel. vielfictlick: feinen Thelinahıne. an fast: —— heatie —— kg

—— —5 Hans md bensachten ‚Bine

Fonnte, wirbt eufeihen , aber man —— moechen durch Becihte, nath —— man. —— auf dem Spirzu wichtigen | Refultaten zu ſeyn. Beſonders ieh: bie Bewachung ein Elender, ſeyn ber „fhlechter - Streiche halber ald faſſirt, als Polizeibe⸗

uet Er mußte E22 endich babin: zu Dim: gen, *5 Bhlowit Bar :in den Nacht defekt,.ı feine Popiet in; Seochlag ctgenymmen.nex ſelbſt· ventaftet, geyeiut nach.Rafel Standppriieti und. ka: igem Goſt

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hoſe Amwacht wurde: Man Kay ine’ i ‚an; mußte fie. aber, ba:atler Grund mangeiten faij len laſſen und den Gefangenen, nach. we her 5 Auf freies Zus: ſtellem Die Wrifung, vegrfullene zu ſchweigren, erhielt: we 333 fie‘ wurde ſo ſorglaͤltig beobachtet,n daß vom; —— Borfalls außer den vertrauten Bei. dsl —E errd er was erfuhr; nur i e: ern zornſber feine: gluͤcklich uderſtandene Geſangetu

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*8 Eterldh verbogpeiten tie: Auf

mit dem "Zah sich Her: denticheo berbäntrateme: De Drang nad Thellnahme au:'bin .Krsigitiffen - Tr hochlbi iger Zeit: Weiher nicht zuhens eu machte manche Meifen,’ ob eẽ gleich mußte, vaß eis: —— betauert and; verfolgt warde. In welchem. Maaße Dies ft —8— ‚gebe. Auskunft'ein Mericet, der⸗· Biefiphätifchen : hoken

—2 * aim up, 11 28123 - von: Braunſchweig and, 1ibem. Henzegenon Caſtig⸗ na Aug ereau) tattete· 1: 1237, habe. i he die. *2 Ew. cr⸗

n den verduchtogen Zuſammenklinften gie en By flatt haben ſothen ua

Per —* —— * Exrminifſter: det Finans in: bes. Königreichs Weſtphalen eingen ‚Uniheil ha⸗ en ſoll. Alle uͤber denſelben ſein feiner Ahreiſe von mir eingezogenen⸗Nachrichten em: ihn mie jeden Pen regen Er Fr Berlin ger

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Brafv. Blow. w⸗

wafen, in verfchiebenen Böpuikiyen Mäbern, dat Wi deſonders in Zöplig befunden; als ber König. vom

dort wat, Er fol bert Konferenzen mit dem Grafen von Hardenderg gehabt haden. Mes einigen Tagen befand er fi In Frankfurt am: Mi Er fagte dort, er weile eine Rheinreiſe made; während er vom Könige die Erlaubniß verlangte, durch die Reſſdenz zu reifen, um auf feine Gätet zarückzukehren. OEr bat: im Allgemeinen: üͤberall als Zweck feine Reife: einen andern -Drt ‚ang | atd wohin er ſich begab.: - Man: verfichert nis, er ſuche unter Ber Hand entweder wirklich, oder ver⸗ mittelſt eines Scheinkaufes, das Sur los zu wer⸗ ven, ie Cole er drei *2* pr In lem 2%

eretät- j onymus , > e

genbiide in Braunſchweig eh dem ich Be⸗i⸗ richt über dieſe Sache erſtattet habe und welche den Herm von Bhlow als einen in vieles Hinficht gefährlichen Mann betrachten, haben mir befohlen, «Be: diefe Nachrichten Ew. Excellenz mitzutheiten Damit Sie, wenn er etwa in Preußen ſich feſtſetzen follte, wie alles gu vermuthen Anlaß gibt, im Stande find, ihn genau unter Aufficht zu fielen.“

Schon im folgenden Jahre zerflörte die Schlacht

von Leipzig der hohen Polizei, wenigſtens der -Frams Reitphätifipen das über deutſchland verbreitete Gewebe der Beauffichtung. Als ſich dann die verbuͤndeten Monarchen mach Frankfurt am M. begaben, warb ber: Graf von Buͤlow dort⸗ bin zum Könige von Preußen berufen und von ihe zum Finonzminiſter ernannt ber erfle,; wels des in der Maaße im Peeußifhen Chsate: an ſtelt wurde, Die Berhältaifle, unter welchen low zum zweiten Mal ein Finanzminiſterium übers . waren von denen bei der Uebernahme Dei durchaus verfchieben und nur darin uͤberein⸗

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| baushalt war sin: ‚hen. mächftem. zwanzig Jah

* sr. Bidon

Yun ER ie Bhwieigkeiten: Basen n alte. unter Friedeich ilbelm y und Sriebeih IL h berühmt gewordene Staatäg nach. des großen Königs. Tode,voͤllig· in *

n und mit dem Angiüds ahre 1806 Grabe getragen; "sinen Neuem, zu ſchaffen, hatte

das Bebrängniß ‚Dar debten Sabre mischt werftatteng

Be ——— auf der anbern,die 8 Fortfegu

ma Bülow. fand, feine ibm guͤnſtige Rationaifti

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alte :finanzieken. Düliänueßen unten hurch. fortgep ſatze Erpreſpingen der Frarzoſen, dank. burch uns esbärte, Kriegsrüflungen: biß; ‚auf bie: Hefen geleert, Aus Dar. einen: Seite die voͤlligee Erſchoͤpfung ef

großen NRamnfeß. welche beim Wechſel ch —e und beim Gud⸗ der Waffen, immm nothwendiger und; fehmieriger wurber- ſchienen Damp Btnetöbanferst. unnesmeihlie. amd ‚jeher Friedent⸗ ſchluß aucht der gluͤcklichſte, bie Lage bes Preußig ſchen Finanzen hülflpfer zu machen: Der.

mung vor: : Dee in Weſtphalen: exlongte R gereichte ihm. hei ben: Draußen: zum Borrunfe: m böhene VBermaltungsbgamte ‚bielten ſich rechtigt zum Miniſterio; ſelbſt leidenſchaftsioſe Sit men meinten, daß bei dieſer Ernennung F —*

potismus des —— —*5 be \

immer ‚ein gew« itt, wenn ein, bedeuten der Staat einen ee an die: Spitze des wichtige ſten; Bermaltungäzmeiges..felt 5: Herr von Bülow mar aber. ungenchtet feiner: —* Dienſtperiode für die Preußen. wirklich, in Auslaͤnder, denn ey hatte, milimen nicht Die legte, mehrere Menſchen⸗ alker slibertviegende Prrigbe überlebt und konnte,

bei bee Uebernahme des Finanzminifteriums keine

durchgreiſende Kenntniß der Preußiſchen en babanı . Be vick Sewgndthen * babsr. in. den

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Sraf v. Bätem - Wi

e— zur Herbeifchaffung der nöthigen GM foube zeigen, wie feht ats nothwendig er es nadys ber erkennen mogte, zur Regeneration ‘Preußens ' auf dem Wege einer zeitgemäßen Zinanzgefehges dung und Berwaltingsverfaffung zu: wirken, ſo blieben Doch die auf ihn gebauten Erwartungen ud Die Bon ihm gehegten Wünfche größtentheils unerfült, da ohnehin zwifchen dem Staatölanzier and dem Finanzminiſtet bad Mißverflänbniffe eine traten. Die Nähe, in welcher beide Staatsmaͤn⸗ ner nach Fämilienbeziedungen zu einander flanden, mogte dazu dienen, einen offenbaren Bruch zu vers hindern. Wenige Worte inter vier Augen glichen oft voͤllig aus, worüber in den Bureau's bie dienſt⸗ defliſſenen Federn noch längere Zeit in Thaͤtigkeit waren. Unter manchen Anfechtungen des Gefchaftds lebens, der perfönlichen Laune und des Einfluffes, den über ihn feine nädhfte Umgebung "behauptete, dewaͤhrte der Fuͤrſt Hardenberg eine zum Gras fm von Bülow wahrhaft väterliche Zuneigung und Vertrauen , diefer dagegen Dankbarkeit und Ergebenheit. Dennoch erzeigte ein Vorfall zwi⸗ ſchen beiden augenblickliche Kaͤlte, in einem Zeit⸗ punkte, wo ohnehin ſchon manches durch Zwiſchen⸗ ttägetei vergrößerte Mißverſtaͤndniß auszugleichen ‚war. Der Staatskanzler pflegte dem Finanz⸗ nminiſter oft mit kurzen Handbilleten wichtige Sa⸗ "den, wenn fle auch nicht unmittelbar zu feinem ‚Rinifterio gehörten, zuzuſenden und denfelben um feine Anfichten zu befrugen, wo dann Bülow, ohne : elle officielle Beziehungen feine Meinung in kur⸗ : zen Privatantworten ausſprach. Dieſe heilun⸗ gen waren auf das trauliche perſoͤnliche Verhaͤlt⸗ ı niß beider Staatsmaͤnner berechnet und kamen zu keines Dritten Kunde, So ſchickte der Fuͤrſt her⸗ Bleche Ei 66

BE rat v. Bülem.

gebmihter Weile an · Buͤlow eine von Paris eir “ir Depeche, welche auf Realifirung der Pi

en zugeficherten Kriegsentſchaͤdigungen Bezug baf

ie einberichteten Maasregeln flanden in offen wem Widerſpruche mit. den Anfichten des Finag miniſters; er glaubte darin offenbare Mißgriffe, entdeden und ließ in der Antwort feinem daruig

hegten Unwillen freien Lauf: Dem bishe | Einverſtaͤndniſſe ganz zuwider, ward Hardenbei hierdurch fo verlegt, daß er in einer offiziellen Sg fertigung dem Finauzminiſter den Vorwurf mach er verkenne und übertrete durchaus feinet Stan punkt. Durch dieſe Vertüdung bisher beftehent Verhaͤltniſſe mußte ſich Bülow tief verlegt len; er antıportete gar freimüthig im Bewußtſe unverfchuldet erlittener Kränfung. Die Sache wa beigelegt; aber. an die Stelle der Unbefangenh frat nun. adgemefjeneye Vorfiht, aus deren 9 reiche das perſoͤnliche Vertrauen gewichen war, - Den zundchjfiftehenden Staatömännern fonnfl diefe Veränderung nicht unbemerkt bleiben; a im weiteren Kreife verlautete es, daß zwifchen d Staatskanzler und dem. Finanzminiſter Mißveh fländniffe obwalteten und daß Erfterer, von d früheren Plane, fich in dem Legteren einen Na folger zu bilden, abgefömmen fy.. ... . | Im Jahre 1817 wurde mit der Bufammenba fung bes Staatstathed eine Prüfung und. Feb fiellung des „gelammten, Staatshaushaltes ‚beabficht tiget, um, dradender Finanzverlegenheit und in .ihg

wen, Folgen fo‘ verderblichen Hinhaltungsmitteln

durch einen durchgreifenden Finanzplan ein Zies

ſetzen. In bie. hierauf Bezug habenden Unterfi ungen wurde natürlich eine Prüfung ber bish vom Riniſen gethanen Schritte verflochten; ma che vom Drange der Umſtaͤnde ihm abgenoͤthig

8 7

Graf v. Buͤlow. 988. -

Kaadregel hatte. er zu vertheibigen, enfgegengelehte Anfihten zu beftteiten, Arigriffe abzuwehten. Daß . auf diefem Wege manche Fehler an den Tag Pas men, lag in der Natur der Sache; die Oppoſi⸗ tion wurde .um fo flärker, da der Fürft v. Harden⸗ berg offenbarte, daß er Die im Pliane des Gratin‘ von Bülow liegende, möglichft unabhängige Selbfts' fändigkeit ded Finanzminifteriums in engere Gren⸗ zen zu meifen, gerathen hielt, Der Staatskanzler hatte vollkommen recht, indem er Sorge trug, daß: bie Autorität feiner hohen Stellung nicht gefährdet: würde; aber auh Bülow trat: muthvoll, im Bes: wußtfenn feiner Fähigkeiten hervor, als erden’ Finanzminiſterio entfagte, welches durch die Autos: . rität des Staatskanzlers, bed Staatsminiſterii und befonders der Staatskontrolle zu einer Generaldis section ber Steuer» und Dümänenverwältung bers abgefegt ward, Beſonders die Hemmungen erwog low fehr richtig, welche die Staatskonttolle Je der Leitung ber DVerwaltungsbehärden entgegenftels in würde;. er fprach ſich darhber ausfuͤhrlich, mit ber feinen Auffägen eigenen Klarheit, Im dem: dem’ Könige. eingereichten Abfchiebögefuhe aus KDer' König bewilligte Buͤlow's Niederlegung des Fi⸗ nanzminifteriums, indem er für ihn ein befonderes Miniflerium des Handels und Gewerbes errichtete,‘ dem auch die oberfte Leitung bed Baudepartements übertragen wurde; zu gleicher Zeit blieb Bülow als Mitglied bes Staatöminifteriums in Thätigkeit und erhielt das Praͤſidium in der Finanzfektion des Staatörathe8 immer noch ein auögebreites- - ter, recht erſprieslicher Wirkungskreis. Der gläns zendſte Theil deflelben war die Leitung bed Ges: werböfleißes., Die dieferhalb getroffenen Anord⸗ nungen und erlangten Erfolge : find vielfältig in öffentlichen Blättern bekannt gmaht, Der. Mini⸗

30%; j Graf'v. Bülow

Ber bewies dieſen Beſchaͤftigungen thaͤtige Vorlie jene ſind von erfreulicher Art, recht zur erheite den Unterhaltung eines Staatsmannes fo geeigni daß ber. Werth der Einmiſchung, der Dienftleiftuig gen :und bei Vorſchubs der Behoͤrden, zur voltkommnung der Fabriken leicht uͤberſchaͤtzt wir Es iſt nicht zweifelhaft, ob directe Einmiſchun der Behoͤrden in das buͤrgerliche Gewebe mehr na tyheilig ober ſegenbringend find. Die Staatsv waltung tritt dadurch aus ihrer ohnehin Ferm nug belaſteten Befugniß, die Huͤlfe bieten pormundung erzeugt auf der Gegenſeite H mug der freien Thaͤtigkeit und Verkennen d eibenden. Nutzens. Beſſer als bie glaͤnzendſte ſtellung inlaͤndiſchet Fabrikate und Kunſterzeug ein, durch Staatsgeſetze gegen ale Offizianten ſtoͤrung geſicherter fortwährend guter Markt, iſt 8

iebhafter Verkehr, wo der Umtrieb ber produciren vin und handeinden Welt nicht durch wunder erſonnene Maasregeln der Behoͤrden geſtoͤrt wird Die am Hoͤchſten ſtehenden Männer. werden lei getaͤuſcht durch, den Glanz und die lebendige EHEX tigkeit, welche fie in dem naͤchſten Kreife ihrer Bee obagptungen erbliden, Wo der Bereich des kuͤnſt— lich geweckten Gewerbfleißes aufhört, iſt gewöHmm - Lich der Arbeitderttag eier Nation um deflo gerin« ger, Auch die Freude am Iebhaften Gewirre einsg zelner Jahresmeſſen und. die Vorſtellung, durch. folz, Ge Einrihtungen dem Auslande Handelsvortheilk; Au entteißen, find diefen Mißgriffen ‚beigugählen. der Graf van Buͤlow erkannte im Allgemeinen dieſe Abwege, ohne ſich folgerecht vor denſelben zu hüten; doch war er ſtets ein einſichtsvoller Wera: theidiger der Handelsfreiheit und eines Befteurungss.. fyfteras , welches. durch niedrige Verbrauchds ande: Singangpfteuerfüge dem. wahren. Staatsvortheile ſo

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_ L | - Graf. Bilow. 8Gss

Sieg werden Föntite; Er war mit dein neuen _ Mirecten Steuerſyſteme Preußens, welches mit bet gebung vom 26, Mai 1818 eingeführt wurbe)

Dt ganz einverftanden, noch weniger mit ber Tydz

en Ausbildung der Verwaltung, welche offen dir IE Grundſaͤtze bei mit recht in der offiziellen S ante} Wang, gepriefenen uefprünglichen‘. Sefegesbeftins Ming über ben Haufen wirft. > 1 m 51 Mehreremake verbreiteten ſich Gerichte, Haß Bülow in diplomatiſche Berhältniffe treten wuͤrde bafd glaubte man, er wuͤrde als Gefandter 'nu Paris, bald nad London: ‚gehen. - Da inunferrt - Staaten, dem Weſen ie ein; Sem Umfarige feiz ner Verpflichtungen gewachfener Zinanzminifter, ims mer Prinzipalittimifter iſt, fo bleibt es ſchwierig, einem folchen, wenn er aus dem toeituertgeigter Berufskreiſe feheidet, ohne in’ Ungnade verfe

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allen

feyn, eine den fruͤheren Verhaͤlmiſſen —— | . Stellung zu geben, Der Graf von Bülow mögte fetbft Then; ſeine gegenwärtige Minifter nriaiſphaͤre erſtreckte fich nicht weiter, ald Aber einige Nebenzweige des Minifteriums der Finanzen ober des Innem; fie war eine ehrenvolle Retraite, wel⸗ ie Muße genug verftattete, zu zrwägen, daß | e Wirkfamkeit als Staatsinann , mit ber Vers dnserung der Dienftverhättniffe, Peine Zortfcheitte gemacht habe, An dußeren DBeranlaffungen , ihm. Diefes gu vergegenwaͤrtigen, Tönnte ed nicht mans‘ In, da mit dem Tode bes Staatskanzlers ohne⸗

ı Hin eine gewichtvolle perfönlihe Beziehung hin⸗ Peefet " 7.. 03 133

ie Angelegenheiten der fehr zahlreichen Fa⸗ wilie von Ilom waren feit mehreren Au tionen ſehr verwidelt geworben. Die von den Vor⸗ ' fahren überfonimenen Güter und Rechtsanſpruͤche ſpoiderten, wenn ein Familienglied für feine Nach⸗

-

4

888 Graf v. Bülow

kommen redlich ſorgen wollte, Rageregeln und Ay einanderfegungen, die ohne Verdrußg nicht abi macht werben konnten. Dieſes erfuhr im geg waͤrtigen Zeitpunkte bei mehreren Veranlaſſung ber Graf von Buͤlow, welcher nicht allein für 3

ryer zuſammt Ne, bemerften vorzůglich ſolche nähere Bekanm woche >

er jeroß hatte wenig Glauben daran und, fagte fich aldigen, plöglichen Zob vorher, Als Herr von. Motz mit der Uebernahme bes durch Verabfchiebung des Herrn von-Klewig Han Neuem valant gewordenen Sinanzminifteriums, dem⸗ felben, nach dem Willen des Koͤnigs, volle Be⸗ beutfomfeit wieberzugeben unternahm und deß halb eben fo dad Handelsminiſterium mit dem feinigen vereinigte, wie er bald nachher die weile Anficht zur: Ausführung brachte, daß ein Sinanzminifter als folcher, in jedem gut geordneten Staate der Ch

ber Staatskontrolle ſeyn müßte, wurbe der Gira

von. Bülow, unter Belaſſung feiner Mitgliedfchaft des Staatöminifteriumd,, mit ber oberften. Leitung

Mraf Wälel. voeꝛ

in Verwaltung -Schlefiend- fo: beauftragt; dag. et

wit -Erweiterung feines Wirkungsbreiſes oorläuft das Oberpraͤſidium Diefer Provinz übernahm. Er Hatte zu großartige Anfichten vom Staatöbienfte; als dag er hierin eine Zurudfesung hätte finden Emmen, wenn gleich bie in, Anſpruch genompsend Selbſtſtaͤndigkeit manche 'flörende Kolliffionen - wit den Minifterien veranlaſſen mußte. : : . Bidow ‚ging nach dem Rathe der Aerztemil fehöwächentiichen Urlaub, begleitet. von ſeiner die teſten Zochter, zu einer Babefur nach Landek; pu ze wollte er diefen: Aufenthalt benuken‘; fith in

chieſien heimifch zu marhen, Anordnung in: feine Drivatangelegenheiten zu treffen: und. ein im: Hirſch⸗ berger Kreife neuerlich erbauftes Gut, Hohen: Lies bentbol, zu feinen Kamilienfige einzurichten. : Mit der Uebernahme feines neuen Amtsverhaͤltniſſes war er beſonders auf die Leitung der naͤchſt zufamdnzens fretenden Provinzialflänbeverfammlung: hingewiefew;

Den kommenden Winter gedachte er in Berlin yuı

zubringen, wo. die Arbeiten des Staatsminiſteriams ab des Staatsrathes feine. Theilnahmenerforder⸗ tn: Gin: gewiſſer Mangel an Beachtung ge⸗ feufchaftlicher Verhaͤltniſſe kann Leicht *2 aiſſe veranlaſſen, welchenunausbleiblich Veehruß zum Folge baben. Der: Graf von Buͤlow, in jedem

Betrachte ein fo liebenswuͤrdiger Gefelfchafter; machte. diefe . Erfahrung: bei einer Feierlichkeit,. wel⸗ de in den erfin Tagen des Auguſtmonats von

den Badegaͤſten zu Landeck veranſtaltet war. Blue zu repraͤſentiren, forderte feine: perſoͤnliche Stellung diefes erkannte er völlig, aber beachtete es nie gehoͤrig. Er glaubte am wenigflen daran, daß ſelbſt unbebeutenber Berbruß folgereiche Wirkung befonbers. auf ſeine Gefunbheit habe. Er verlebte ven. 10. Auguſt ohne Uebelbefinden ig yesrautes

388 Grafv. Bülow,

. Wefeäfihaht, in welchet er unter einem Tree Gewitter bis zu den fpäten Abendſtunden verweitte; Heiterer Laune kehrte er heim: zu feiner Badewethh⸗ zung ımd ging zu Bette. Im ein Uhr bes Nachts . Hingelte.er .feinee Dienerfchafts fie eilte herzu und and, vom Schlage geruͤhrt, den Sterbenden:: :Dft

| hatte ſich Bülow in den legtern Jahren einen plößs

lichen Zod vorhergefagt;. ein fo überrafchender vew ſitzte die Ueberlebenden., welche zu ihm-in näbe: m oben: entfernteres ‚Beziehung fanden, " in: tiefe aut, ee - ü .. u Bülow vereinigte mit einem. liberal anfprechens bez Aeußeren viele. geiftige Borzuͤge, welche feinen Beruf: als :Staatsmann. .befundeten, Unuͤber var war er in der Anmuth der perfönlichen Unter haltung, in der heitern Leichtigkeit feiner Foftungds gabe,. in: ver Entwidelung feines Scharffinnes. Aus ſoruchslos in feiner Haͤuslichkeit zeigte er eine: Gut⸗ müſhigkeit; eine Herzlichkeit, eine Unbefangenheit, welche: ſelbſt die anerkennen mußten, die ikm- bed Leichtſinnes und der Unvorfichtigkeit anklagten. In ber. Aumsftsber ‚Reprdfentation fonnte er ed mit Yes dem :aufnehmen unb doch machteer ſich uͤble Nach⸗ reden, daß er als Wirth: nicht zu vepräfentiren. vers ſand und Kon jeder großen Geſellſchaft, weiche zu geben feine. Stellung forderte, wußte man Verſtoͤße mb, Anekoötpen zu erzählen, zu Gaflel, wie zu in...&r batte. Geiſtesgegenwart imd ließ ſich dach oft mom Augenblide.überrafhen. Din Ruhm eines großen Finanzminiſters, welden er. im Kö⸗ pigreihe Meftphalen unter fehr ſchwierigen Berhaͤlt⸗ iſſen davon trug,. bewährte unb vermehrte er im Preußen nicht, woran bie Schuld eben fo. £ief im Wer ’feibft, ald in der unabwendbaren Lage . bex vorgefundenen. Verhaͤltniſſe zu ſuchen iſt. Da. ſelbſt Sch gu Sroßfem. und Wielem faͤdig. fühlte,

Taf r. Balm. eo⸗⸗

soqaue er: auf die Fähigkeiten feiner nächften Une -

weniger, als er zu feinem eignen Rubıg dan mußte. In Preußen leifiete er am meiſten durch thätiges Einwirken zur Belebung des Kunſt⸗ und Fabrikfleißes, wenn gleich fpäter mehrere Stimm⸗ berechtigte meinten, er babe auch hier nicht geleis fiet, was zu leiften mar, andere behaupten, er babe mehr geben, als ratbfam geweſen. Unter::feie zn Minifterialtugenden verdient hervorgehoben zu werben, daß er Geiſtesgroͤße genug befaß, die Wahn heit zu hoͤren und; zu würdigen, felbft wenn fie ihn gerfönlich hart traf, nur mußte fie leidenſchaftalos ihm dargelegt werben. Er war nad Geburt und

Stellung, wenn man will, einem gewiſſen Ariftos

kratismus zugethan, wie ed In einer legitimen Mo⸗ narchie von einem Staatsbeamten hoͤchſter Klaſſe oft gefordert wird; ſelbſt vom Nepotismus konnte er: fich- nicht ganz freihalten;s aber er ehrte dad geiftige Verdienſt. Jede edte- Geiftesthätigkeit fand m ihm einen Vertheidiger und Bewunderer. Uns bedingten Schuß. dee Menſchenwuͤrde und bet Freis heit hielt er in allen Beziehungen für die erſte Bes diagung des Staatsregiments. Berföhnlicher als er, war Niemand, Bon den Charakterfehlern, weis de ihm von feinen Gegnern vorgeworfen find,. bat He Beſchuldigung des Eigennuges und ber Berei⸗

cherungsfucht den meilten Spielraum gefunden unb

doch war «er im ebelften Wortſinne uneigennügig und. unfähig, feine offiziellen Stellungen zum rs werde eines Privatvermögend zu benutzen; dies serflattete .feln Hohes Chrgefähl unter Feiner Bez dingung, ob ee glei an Plänen, auf erlaubten, sfiendundigen Wegen für feine Familie zu forgen, Wohlgefollen ſand. Eine: gewifle. Art des Pros jertmachens hatte. er von feinem Vater geerbt; fie diente. feinen : Gegnern, die. im. Stillen. Schaͤtze

NS

-

zu Snap Eyom

Aminer werde, Stets War ee auf Wohl feiner Untertbanen bedacht, und es fehlte ih außerdem weber an Segierungdtalenten, noch tuͤchtigen einfichtSpollen Rathgebern. Allen: bei ats Im: dem befaß er nicht innere Kraft genug, Das Gute, was er wollte, jederzeit in Ausführung. gie

. Duingen. Eine gewiffe Gutmuͤthigkeit war ihm eis ‚gen, die. Niemanden wehe thun will, aber das größte ‚Dindemiß jedes mittig auözuführenden Pland und Fehr oft bie. Urfache iſt, daß in den meiſten Säle den: zulegt Niemanden Roecht voleberfährt, "Selten nur war er zu. feflen, energiſchen Entfchläffen zu hyiugen; fein gutmuͤthiger, aber allzu ängfllicher, fletd Bebdenklichkeiten hegender Sinn fand ihm uͤber⸗ all im Wege. - Welche unangenehme "Felgen dieſes mit ſich führte, zeigte. ſich unter andern bei ben Woruben, bie zur Zeit der Franzöfifchen Revolution nicht nur in der Stadt ‚Hildesheim, ſondern audy - unter ‚den Landleuten "der Umgegend ftatt haften, Denn weil der Fuͤrſtbiſchof nicht gleich Anfangs zweitusißige, Durchgreifenden Maaßregeln dagegen ergriffen und manche an Ihn gemachte billige And forderungen nicht auf eine kluge Weile zu befeiti»

geſucht hatte; fo wurden die Unruhen erfi nach

Hauf mehrerer Jahre, und nachdem fih fogar das Reich: Kammergericht in Weblar bewogen ges funden hatte, den König von Preußen zu reguiris ren, Sruppen nach Hildesheim zur Wiederherſtel⸗ lung der Ruhe marſchiren zu laſſen, beigelegt.

. Indeſſen wenn auch auf der einen Seite Franz Egon für dad allgemeine Wohl nicht in dem Maaße wirkte, wie er hätte wirken koͤnnen; mehrere vom Fuͤrſtbiſchof Sriedrih Wilhelm begründete gemein« mutzige Anftalten fogar von felbft wieder eingingen, weil ee, fie aufrecht zu erhalten, nicht kräftig ges

uug: bemuhet war, , fliftefe er auf der andern

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|

| Sran) Egon. ur

Site doch wieder manches Gute: So brachte ee durch feine Sparſamkeit es dahin, dag im Jahre 1792, alfo in einem Zeitraume von 4 Jahren nady‘ feinem Regierungdantritte, bie Staatsſchuld über. die Hälfte getilgt war und dadurch die Abgaben um ein Bedeutendes herabgefegt werden Fonnten. Außerdem, was er als Fuͤrſt nicht immer keifttte, - das erfeßte oft indirect feine Handlungsweiſe als Raid. Jedoch davon weiter unten, wo von ſei⸗ nem Privatcharafter ausführlicher die Rede ſeyn wird. Kranz Egon war es vorbehalten, bie Reihe ber Färftdifchöfe von Hildesheim und Paberz- born zu fchließen. Ex hatte 13 Jahre lang dieſe Bisthuͤmer als unmittelbared Neichöfürft beherrfcht, als er 1802 genöthigt wurde, feine Regierung nies derzulegen. In dieſem Jahre nämlich wurde des Tte Artibe bes. Luͤneviller Friedens in Ausflih⸗ zung gebracht, was bereitö burch die geheime Con⸗ vention zu Berlin zwifchen Preußen und der Franz zoͤſiſſchen Republik vorbereitet worden wan Hildes⸗ heim und Paderborn wurden bem Sönigteiche Preuſ⸗ jen zur Entfchäbigung für den am linken Rheins ufer erlittenen Laͤnderverluſt einverleibt, Der Fürfts biſchof erhielt eine jährliche Penfion von 60,000 Zhalern und uͤdte dagegen fortan blos die bifchöfs diehe Sewalt aus. Mit einer beifpiellofen Ges laffenheit und Ergebung in den göttlichen Willen ertrug Franz Egon dad über ihn verhängte Sthick⸗ fl. Freundlich. wurben bie Preuß. Zruppen, bie militärifch von feinen Ländern Befig nahmen und . frenndlich- die Drganifationd : Commiffion von ihm aufgenommen. Dagegen unterließ aber auch die ' Freuß. Regierung nichts, was ihm nur irgend Er⸗ ſatz für ben Verluft geben Eonnte, der Durch dem. Drang. der Umftände für ihn herbeigeführt worber . ' war. Hildesheim und Paderborn: blieben: Preufiſche

DT

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FR: Sr Brany Egon.

Provinzen bis zum Fahre 1807, wi durch In DBB

set Napoleons vom 18. Auguft beide Länder aus⸗ druͤcklich zu integrirenden Theilen des neu entſtan⸗ denen Koͤnigreichs Weſtphalen erklaͤrt und bald dar⸗ auf damit vereinigt wurden. 3.

.. Ein neuer empfindlicher Schlag für den Fuͤrſt⸗ bifchof! Hatte er feine Regierung zwar an Preuſ⸗ fen , abtreten muͤſſen, fo waren boch biöher feine: bifhöflihen Rechte ihm nicht beeinträchtigt worden ' und er genoß außerdem die Freude, zu fehen, Daß. das Preuß. Gouvernement alles Mögliche fuͤr das allgemieine Beſte feiner ehemaligen Länder that. Yet aber war, nach der in Weftphalen eingeführs ten Werfaffung, den Staatsbehörden eine Gewalt . in ber Ausdehnung verliehen, daß diejenige, die er: als Bifchof inne hatte, im wefentlichen Theilen bes fohräntt wurde. "Dabei wurde ihm’ feine Entſchaͤ⸗ digungs= Penfion zur Hälfte entzogen: Mas ihn-

aber wohl am meilten kraͤnken mochte, war, daß er, gleich andern Staatedienern, am 1. Ian. 1808 -

dem König Hieronymus den Huldigungseid leiften, und, zu diefem Ende in feinem.. Sreifenalter zur

Winterzeit perfönlich‘ nach Eaffel reifen mußte. Auſ⸗

ferdem wurde im ganzen Königreiche, mithin auch

in den früßerhin von ihm beherrſchten Provinzen, .

eine Reform der Dinge Borgenommen, die feinen

Grundſaͤtzen und Anſichten fchnurflradd entgegen

lief, Klöfter und ähnliche Inſtitute aid .der alten

Zeit wurden fäcularifirt .verkauft,. und die Kauf :

eider zut Staatskaſſe geſchlagen, ohne daß er darz : ber im mindeften zur Berathung ‘gezogen worben : war. Indeſſen Franz Egon fuchte fih, fo gut es.

möglich war, in Zeit und Umftände zu ſchicken, und

ſah geduldig einer. fuͤr ihn erfreulichern Zukunft ent⸗ gegen. Nie ſuchte er durch Klagen feinem mannich⸗

falligen Kummer.. Luft. zu machen; nur dann und

u‘

Seanz Egon. - u u

wenn Außerte.er. gegen feine Vertrauten, daß er nimmer glauben koͤnne, der Stand ber Dinge werde auf die Dauer bleiben, wie ex fey.

Seine Hoffnung trog nicht. Gegen bas Ende, des Sahres 1813 löfte fih in Folge der bekannten politifchen reigniffe das Königreih Weftphalen,

auf, und die einzelnen Beſtandtheile deffelben fielen:

an die eheinaligen Befiger wieder zurüd. Go ge

langte nun auch Hildesheim und Paderborn mies 5 "der an Preußen, welches indeflen bald darauf Hils

beöheim an Hannover, womit ed noch jetzt vereis- nigt ift, abtrat. Hannover flellte im Weſentlichen

des Fuͤrſtbiſchofs frühere bifhöfliche Rechte wieher

ber, fo wie auch Preußen hinſichtlich Paderborns daffelbe that. . Diefes,. jo wie manche, neue, -zums, Beften der katholiſchen Geiftlichkeit getroffene Ein⸗ richtungen vermochten feine, während ber öchphen liſchen Herrſchaft ihm gefchlagenen Wunden größs tentheild wieder zu heilen. Im J. 1815 wurde ihm das Großkreuz des neu 'geftifteten Hannovers:

fen Guelpheyordens zu Theil, fo wie er denn

überhaupt nicht nur das. MWohlwollen der Hannds verfihen, fondern auch der Preußifchen Regierung bis an feinen Zod im hoͤchſten Grade genoß.

Bias feinen Privatcharakter anbelangt, fo gen. börte Franz Egon in der That zu deu liebenswuͤr⸗ bigfien Menſchen. Bon feinens frommen Sinn, der: fi ſchon in feiner Sugend bei ihm zeigte, iſt bez, reits oben die Rede geweſen. Stets blieb ihm die⸗

a

fer Sinn eigen. Vorzüglich bewies er dieſes durch

feine grenzenlofe Mildthätigkeit, die er bei allen. Gelegenheiten in Ausübung brachte, ‚So ſparſam

er auch in andern Stüden war und fo einfach. en auch lebte, fo ging er doch da, wo es galt, Nothar leidende zu unterflügen, faſt verſchwenderiſch zu⸗ Werke; die ächtzchriftliche Naͤchſtenliebe heſeelte ihn

866 Branz Egon.

dazu, indem er fletS im Verborgenen ſeine Wohl⸗ thaten gu ſpenden und niemals damit zu prunken ſuchte. Man wird daher vielleicht nie den wahre Betrag ber Penflonen und milden Beiträge erfah⸗ ven, die er zuruͤckgekommenen adelichen und buͤr⸗ gerlichen Familien, Hausarmen und Andern dürf: tigen Perſonen zukommen ließ; indeſſen, gering anz geſchlagen, kann man doch eine jährlihe Summe von 25 30,000 Zhle. annehmen, Die er zu bies ſem Behufe ausſetzte. Ob die Nothleidendeñ Ka: tholiken oder Nichtkatholiken waren, galt ihm gleich; beiden bewies er gleiche Bereitwilligkeit, zu hel⸗ ſen. Auch auf gemeinnuͤtzige Anſtalten rich⸗ tete ſich ſein Wohlthaͤtigkeitsſinn. Er war es, der hauptfaͤchlich den Grund legen half zu einet Died anftalt für arme Kranke und Gebrehliche in Pax berbom, wozu et bedeutende Summen aus feier‘ Kaffe hergab. Aehnliches geſchah von ihm zur Auf⸗ reäjthaltung ber Aortigen Bürgerfchule: Auch zu Die im Jahre 1818 bewerkftelligten Verfchönerung Der ildes heim ſchen Domkirche leiftete er beträchtlide eldbeitraͤge. "Dam geſelligen Umgange war er jederzeit hei⸗ ter und. aufgeweckt. Ein Geſpraͤch über jeden bes liebigen Gegenſtand zu führen, dazu befaß er nicht, mir hinlaͤngliche Kenntniſſe, fondern auch Die etz, förberliche Gewandtheit. Er - liebte die Geſelligkeit ſehr, und obgteich fehr mäßig in feinen Genüffen! und’ein Feind rauſchender Vergnügungen, war «8! ihm doch Bedfnfniß, fo oft als möglich Geſellſchaft bei fich zu fehen. Bei feiner ordentlichen, mäßigen Lebensart war es Fein Wunder, daß er das hohe "Alter von faſt 90 Jahren erreichte. Er flarb an Puige Entkraͤftung. | - Gem Erbe war ber Freiherr Theodor von Fuͤr⸗ ftenberg: Derſelbe bat. eine Belohnung von 200 Thlr.

x

Piaytay Mm Het, weiße

—— uͤber8 Milllonen Nor Ib men ben ‚Be Veipfihfung andichtete, diefen Reichthum be —325 —— —— ei reis ee bon ürftenberg behäniytet; jene Nachricht

Küßgeburt d ver 6 Se Br a. M "

EYE. Soſeph Maria Piantay

um Preuß, We, Kbe givanzrath. geb, den 5. Juli IPA“ ve Mb ben 9 Benteruber 1805, *.

dTehh Maria Plautu ar der gmdte &o Sy eh in Einfe, eineni De se aurigny “int: Sovbyen nachher in Frankfurt and

ain wohnenden‘ —— Die Familie 3 Spanuiſchen Urfpriings unb unter den Krieze⸗ Ken des Erbberes von Pb, Tm- 16, | nennt die Geſchichte Anka Piautaz. Auch Meta Hit Gefichtöglige"des Werftorbenen siocf An det Serierätion ter Spaniſchen Nationatcharak⸗ de. Das lebhafte Auge, vbgleich durch einen beſon⸗ hern, uͤber die ganze Ydyfiognomie ergoſſenen Auo⸗ das Feuer- Seffelden gemifdert mar; Die ſchwarzen Haare umd die dunkle Farbe der Haut verriether: din Suͤd⸗ Europaer. Jofeph Maria warb im Cluſe geboren, Wir haben nicht gefunden, wie alt er war, als ſein ir einen . bisherigen "Yafo

gen.

enthaltsort dere, um erer ft: eines Bru⸗ bers ein ——* urt a. M. zu er⸗ richten. Beutfgat Ende imbundig, —8

H A. v. Berliner Sünde un pe Ba. 10, "RM. Rekiolog ie Lades. **

Fra 1777777

Mauruß, 3 & u banken De Sie war, ehr: en ni

J 3 zu Ende er 18. u die ausger fte gen ge dei fr. —2— Yen ie Stein! un na nie ewoͤhnlichen ward dem dorti⸗ Seminarlum zur —— ieh ie. ‚Hier le gher der pAbrandier· als es ſei ae aer ‚08 ‚SEE ee J Lu ‚Dia der der Adi Hüfte 55 am e 963 ‚Maffifben, lie! iR N Senntaileni: meldign.Ve ſeiſcye zum! yonben ii: zind Vehyt; aber des Unterzicht..e MB ‚mannichjalfigen die hell; „Bielvoifferoi.erforhenfuc ea ALLE und ‚mit: ber. Iateiah 8 HE Er. der a ae

RR —— ef uber der ei Segen folte, 8 En ‚an, a are, ei

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Yıautay Ä 809.

birtgerlichen und Tanonifchen‘- Rechts und, mit bes Tonderer Vorliebe, ‘allen Ixgeigen der Tameralifitfchen Biffenfchaften. An einer Fünftigen ehrenvollen "Ans ftelung in Kurmainziſchen Dienften konnte es ihm bei feinem Fleiß und dem auf Faufmännifchen Wohl⸗ fand gegründeten Anſehen feines Vaters nicht fehs ien und er hatte dad Berfprechen dazu von hoher Hand. Aber das Unheil, welches ber politische 5% natismus am Ende des 18. Jahrhunderts Aber Eus topa gebracht hat, traf auch unſern Freund und traf ihm hart und vielfältig. Ih den Testen Mos naten der zu‘ Beendigung eines Univerfitätäßurfes befiimmten Zeit wurben jene von ber Natur’ fo bes einigten unter. väterlichen Fürften = Regierungen gicklichen Rheingegenden, der Schauplaß eines Krieges, der die Ausſichten unſeres Freundes zer⸗ ftoͤrte und ihn nöthigte, einen andern Lebensplarg zu entwerfen, wenn man anders in jenen trübfells gen Zeiten ſich mit der Anunſt beſchaͤftigen konnie. er im September 1792 von Verraͤthern geleitete Einfall der Franzoſen in’ die "Ränder des Mittels eind zerflreute die fämmtlichen Mitglieder der ainzer Univerfität ind an die Stelle der Muſen trat nun ein vieljähriged Waffengeklirre, anter weils

chem die Generation verwilderte. Aber das mar nicht die größte Widermwärtigkeit, welche unſern

Freund erwartete. Neben Paufihänntfchen Arbeiter, _ denen er ſich zu feiner eigene Belehrung in. benz, Comptvoir feines ‚Vaters untergon konnten die’ Wiſ⸗ ſenſchaften es ihm nicht an. Beſchaͤftigung fehlen. laſſen; die Künfte, die er ‚mit Leidenſchaft Ifebte, verſchafften ihm Serſtreuung; in dem vaͤterlichen Haufe

| fand er Unterhalt und Befriedigung aller Bebürfs. .

i

| nifle des Lebens. Aber a8 Schidfäl wollte ihn prüfen; er ſollte den Druck des Mangels fühlen,

damit fein Geiſt, durch Biberwirtigteiten geftärkt,‘

|

|

| | m. Piautap

nte, Einftiges Gluͤck, und Ungluͤd ohne Mathis en ertrögen. Die Franz

Pater, erfäbren Ye daß die Brüder des Koͤnigs von |

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\ Piaulaz 901

. . . eg: " + N ı der vielleicht unter andern Umftänben einen Feld⸗ bern aus’ ihm gemacht hätte. Da-er durch feinen ältern Bruder, der in dem Corps von Szekuli als Freiwilliger Dienfle genommen, mit den Officieren und dem Chef diefes Corps bekannt wurde und er bald Gelegenheit fand, Beweife feines Muthes zu geben, fo wurde er in den Jahren 1793 und 94 zu manchen, oft in entfernte Gegenden fich erftres . denden Aufträgen gebraucht, die weniger einen flei⸗ Bigen Comtoiriſten, als einen beherzten Parteigaͤn⸗ ge erforderten, Niemand wußte die Kühnbeit und

eſchicklichkeit, womit er dergleichen Aufträge bes forgte, befjer zu würdigen, als der unternehmenbe Szekuly, der oft den Eleinen Piautaz als einen tüchtigen Soldaten ‚prieß. Nach dem Basler. Frie⸗ den wurbe mit Ende des Jahres 1795 die Arniee demobilifitt. Da indeß die Aufrdumung ber Kaf- ſenbeſtaͤnde ımd die Berichtigung der Rechnung noch Arbeiten erforderten, fo blieb Piautaz bis Anfang bes Jahres 1796 mit einem ertraordinairen Gehalt in Thaͤtigkeit. Folgende Stelle‘ ift aus einer Vor: ſtellung genommen, die er einige Jahre ſpaͤter ein⸗ reichte. „Nach vollendetem Befihäft ward ‚mir, faßt er, zu meinem weitern Fortkommen in ber Belt Sid gewuͤnſcht, und ic) ſtand jegt, nad) meinen mit beträchtlicher Verantwortung und mit mancherlei Aufopferungen geleifteten treuen Dien⸗ fin, ganz eigentlich auf dem Punkt, von dem ich auägegangen war." In Berlin, wohin er fi mit der Kaffe begab, erhielt er eine Anftellung als er: pedivender Secretair bei der Accife-Direrstion, je doch ohne Sehalt und blos mit bem Verfprechen einer Tünftigen Verforgung. So fehr auch feine Arbeiten ſich auszeichneten und fo beliebt er auch dei feinen Vorgeſetzten war, fo entfprachen bach die Begenftände ſeiner Gefchäfte nicht feinent @eifte,

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—* DPDiautaa lernte, klͤnftiges Gluͤk, und Ungluͤd ohne Matti gteit, ohne * en. Die Fran iſche Revolution hat Finen ater ‚heftig erg

fen, aber ihm nicht, wie fo_vielen gutmüthig Schwärmern und unerfahtnen Sünglingen, freudi Ausfichten eröffnet, . Sein richtiger Verſtand u fein veligiöfee Sinn fahen in ihr bie Zerflörerin les beftehbenden Guten; eine Anſicht, die der So thellte, und wodurch auch In der Folge feine Bew thejlungskraft vor manchem Blendwerke politifchg Gaukler bewahrt wurde. Kaum hatte Diautag, Bater, erfäbren, daß die Brüder dei Könige ı fine fich rüfteten, ihr Vaterland mit den

n ın ber Hand zu befreien, fo fland feine K ihnen offen, ſeine ganze Induſtrie ihnen zu Geb und manche Wochen, Beftritt er fogar bie täglich Bebhrfnife ber .erlauchten Flüchtlinge... Kein W

er,. daß zuletzt ſein gelamımtes "Vermögen fi: ihren, Händen befand. Da nun die am 14. © 1791 erfolgte Annahme ‚der Conſtitution durch Lu wig XVI feine Brüder. entwaffnefe, fo Fonnten | ihrem. Gläubiger die vorgefchoffenen Gelber nid

ſtatten ind das Handelshaus Piautaz mußte len. Unter diefen Umftänden ſah fich unfer Freun genäthigt, auf eine Verſorgung zu denken; er fanl eind, die zwar keinesweges feinen. Studien ange mieſſen war, noch weniger ihn in .eine glänzend Lage verſetzte, ihm aber doch ſehr erwünfcht waı weil fie ihm die Ausjicht eröffnete, einſt Auf. ein horsheilbafte Weiſe in Preußiſche Dienfte zu treten

15 naͤmlich die Preußifhe Armee in bie Rheinge geaben Eam, um Mainz zu belagern, erhielt ei di Sfelle eines Buchhalter bei ber Feldkriegskaſſ mit, einem imondtlichen Gehalt von 25 Thlr. Mu ten’ unter dem Heere erwächte in ihm der milita riſche Geiſt, der in, ihm gefchlummers halte, ug

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baby. Später wurde er altz Souvernemients s Coms' miſſarius nach Lüttich verlegt. Aus Mangel eines. |

ocuments, welches fein Betragen auf dieſem wich⸗ tigen .Noften beurkunden Fünnte, ſey und. erlaubt, folgenha& als bloße Anekdote zu erzählen, Als im Jahre 1818 einer feiner ſpaͤern Bekannten, von Daxig, kommend, ſich in Lüttich aufbielt, wurde er. von. mehrern dortigen Einwohnern mit lebhaften, Theilnahme um Nachrichten von Mautaz gefragt,

a.0x, dem die Rolle, die fein Freund hier ges. fpielt hatte,’ vollfommen unbebannt war, fih had

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. Pichtan . OB - Ger Urfache ieh" Apfel, Füteefe® ermi zie

erzaͤhlte man nin, wie viele Veranlaſſung' die Kits ticher hätten, ſich dankbar an Piautaz Regierung, wie fie ed nannten, zu XKrinmern. Zwar / ſagten fie, fey e& ihm nicht moͤglich geweſen, alle Bedruͤ⸗ dungen von ihnen abzuwenden; aber die Art, wie er, wo es nur thunlich war, ſich ihrer angenom⸗ „men, die „angenehmen Formen, mit denen er die auferlegteri‘ Leiftunngen von ihnen gefordert, hätten e zu len bereitwillig gemacht. Oft habe er; ihre idenſchaft für die Tonkunſt benützend, dürch mus ſikaliſche Unterhaltungen fie auf Heise Forderungen vorbereitet, die er beauftragt dr, an fie ergebei zu laffen,. und, ald ein neuer Orpheus, ihre Ges mirther gelenkt, um von: ihnen Opfer ji halten, egen welche fie fich Tonfl gefiräubt haben wuͤrden 8 zufolge der dm 20. Nov. 1816 gögefalöffeneri Gonventionen. von den fünf Arößen Mächten Comi⸗ mifjarien ernannt wurden‘, "um die von Frankreich gemachten Depofita von Renter,ond für gemeins fhaftliche Rechnung zu abminiftrren, ward Piaus taz von Seiten Preußens zu einen dieſer General⸗ Commiſſarien ernannt und brachte in biefet Eigen: haft die Jahre 1816 bis 1821 in_Paris zu. Auf dieſem hoͤchſt ehrenvollen Poften, zu welchem ein Mann erfordert wurde, der nicht bios feiner eige⸗ nen Regierung, fondetn auch ben uͤbrigen bes größte Zutrauen einflößte, xtwarb fi Piautaz die Ads tung aller, die mit ihn Indhun ‚hatten, befonder$ abet der Staatamänner' mehrrter Nationen, bie in Berliprung mit ihm Banen. ' "Unter feinen Eollegen aus England, Deſtreich, Rußland und‘ Frankreich erwarb er ſich bald den Einfluß und das Anfehn, welche feiner Rechtlichkeit und feinen Elhfithten ges bührten; in die Verhandlungen wit ben Miniſtern der vier Mächte, welche oft die verwickeltſten und

‚den man einſchla⸗ * ungen. widerſta ‚mit , wuhte Dagsgen unnlke, Akrsitigte in, Dre lichkeit und Verpanbtheit. befeitigen.

. Bien Guam Rn

aalı wurde ihm agls Zeihhen der. alerhöcften ale Ben Glafe feiner Verdien der rothe RWie roidn .ertheiit. Piautaz benutie feinen Ay ent Skate ms ris und. feinen Umgang mit ausge zeipneten Männern Frankreich und Englands, u den Finanzzuſtand digfer beiden Staaten - zu. ftubig! zen, und nicht leicht hat ein‘ Ausländer her Bir .ayeei wichtigen ‚Punkte gründlichere "Kerntniffe ‚bez [flen „418, er... Xucq ‚erwarb .er. fich' in, diefem Gei ‚Oper 'bervollfommnete,‚yenigftend.bie deichtig⸗ ti Arbeiten, ; di ihn auszeichnete; er hatte da⸗ zu ein Vorbiib in zung, ‚die immer b Ey , Sawici kelzn zue vor en, ſtatt lie. Dr hem Nicht: zufen, olddann. ‚anübfelig zu .befämpfen, —8 bez ihn, die Politiichen Begebenheiten lebbaft ʒ

Be Seh, Politik „fremd. und’pif dent m Ken)

Zultande Zranktei h8 und ‚dein Gange ber, olütion. nicht bekannt, flete er feine on meil end, nur in den gebilbeteren,

itelg an In denen ex.Iebte.. und,

Anfie ten auf, die dem Fremden

zung erſcheinen konnten. Die

elche er dieſelheu nie⸗

Finfigen Gefhiärfgreiber wen,

ik. 1820, über.w ALT} ein nen ſante Singerjtige Bons wie wölfum nicht ganz porentz

ME mn äuf. wel- Fat achtigter nipt vis von

per

1)

Piantıy 90

ten. geftelt war, und die Verhältniffe mil nen Collegen nöfhigten ihn. zu. einer Lebensart, zu welcher fein Gehalt ‚nicht hingereicht hätte, wenn nicht aus einem "gemeinfchaftlih von ben Commilz

farien der vier Mächte durch Flüge Verwaltung bey Sefparniffe erfüncffenen Bonds, hriung und. ei nige andere DBebürfniffe Leichafft. worden wären, Don Natur mittheilend und. gaſtfrei, hatte ſich Piaus 5 als General: Secretait, aͤls Unterpraͤfekt, als

8

Gen, mes and. at den übn h ii

raͤfekt, an eine gewiſſe Repräfentation gewöhnt,

feste diefe Lebensart Indem. genüßreichen Pas

rid fort, und da die Preußeh, welche in jener Zeif fih zahlreich in der Hauptſtadt Frankreichs aufhiel⸗ ten, keinen. gemeinfchaftlichen Vereinigungspunkt Tanden, fo oͤffnete ihnen Piautaz ſein Haus. Bej ihm wurden regelmaͤßig' der 8. Yuguft und anderg ben Preußen ‚heilige Tage auf eine, ihrer Wichtig: Teit und dem Franzöfifchen Aufmande angemefleng Art von fämmtlithen in Paris gegenwärtigen Landes leuten gefeiert. Bel dieſer Kiberalität war es nicht möglich, ‘an’ irgend ein. Erfparniß zu denken, und da Piautaz verſchmaͤhete, die ſich haufig darbiefen: ben Gelegenheiten auf eine Art zu benutzen, die ihm, wenn auch rechtlich, doch undelifatt fehien,

n

da er fih nicht einmal erlaubte, in den Öffentlichen -.

Eonds, deren Labyrinth er fo wohl kannte, zu fpies

len; fo verließ er zulegt Paris eben. ſo arm pder - ärmer, wie ex. dahin gekommen war, Weber das

Fünftige Schickſal feiner Familie war er unbefüm

merf, da er nun endlich hoffen Fonnte, daß. feine

Vaters Forderungen befriedigt werden würden, Died gefhah auch,’ aber nach ben bei ber Liquidation bez folgten Grundſaͤtzen erhielt ber Vater Piantaz nur etwas weniges Über die Hälfte deſſen, was er etz wartete; und da er biefelben Grundfäge um fo we:

.

BO. Plantay

j a erde higer. gegen feine eigenen‘ Gläubiger . anwenden De ihre Forderungen eine Ehrenfache wa= ren, fo blieb ihm nach Befriedigung derfelden nichts übrig, als die hoffentlich gegründete Ausſicht einer Tınftigen Entfehädigung durch den Edelmuth Karls des depnten. Gewiß wird e8 binlängtih feyn, dies ſem ritterlichen Fhrften folgende von Ludwig XVII. . am 15. Det. 1792 eigenhändig gefchriebenen Worte vorzulegen: „Nie werde ich die Dienfte vergeffen, bie Hr. Piautaz dem König, meinem Bruder, und ber erechten Sache geleiftet hat." Nach Beendigung des Darifer Geſchaͤfts wurde Piautaz nach Berlin gerufen, wohin er ald völlig gebildefer und durch Eifahrun: gen ‚aller Art gereifter Adminiftrator zuruͤckkehrte. Bis jept kannte man in ihm blos den liebenswuͤr⸗ digen Mann, den angenehmen Geſellſchafter; aber bald follte man in ihm einen vorzüglichen Gefchäftss mann finden. Er wurde als eb. Ober Finanzs rath zueit bei dem Gchagminifterium und nach Aufhehung beffelben bei ber’ aus jenem hervorges angenen Immediat s Commiffton angeftellt, wo feine (tbeiten fo eingreifend waren, daß fie die Grunds Jage des genen Verfahrens wurden. Die ihm vors gefesten inifter und feine Collegen erfreuten fich ‚des hellen Blicks, der tiefen Einfichten, einer Plans mäßigfeit, die fich bei ihm mit Leichtigkeit und mit einer in die trodenften Materien uͤbergehenden Gras gie paarten, und ohne Aufwand von Selehrfämteit, , ohne Pebanterei die erfhöpfendflen Arbeiten Liefer: ten. Nun fühlte man erfi, welchen Mann der Staat . an ihm erworben; man wünfchte feine Talente auf mehr ald eine Art zu benugen. Da befihloß bie Pöniglihe Huld, ihn .aus allen häuslichen Verle⸗ . geripeiten zu ziehen, die feinen Geift beugen und feine Thaͤtigkett hemmen konnten. So wurde er äulegt in eine Lage veifegt, wo er, von Sorgen

„Bukungt

erfien Tagen bes Sept. 1825 hafte er fich auf der Jagd, einem Vergnügen, . bad er fehr liebte. und ſelten -genoß,, eine Erkältung zugezogen, bie. mahr: ſcheinlich die nähere. Urfache feines Todes war, der am 9. Sepf. Abends halb. zehn Uhr durch einen plöglihen Schlagfluß erfolgte, Er farb, wo ex

immer am liebften war, wo allein er der gefells fhaftlichen -Unferhaltung und ‚ber Mufit, die ihn

ſehr beglüdte, befonder& des Geſanges feiner Toch⸗ ter ganz genoß und ſich ſelig fühlte, im Kreiſe der Seinigen und weniger ‚Sreunde,. in bem Augen blide, wo er eine Zaffe Thee zum Munde führte, Wenige Menſchen von audgezeichneten Zalenten haben fo viele Freunde, ſo wenig Keinde hinterlafs

fen. Zu ben legten Tonnte Niemand gehören, der

ibn perſoͤnlich kannte. Seine Anfpruchlofigfeit, feine Befheidenheit, feine, Heiterkeit, machten ihn allen

werth, die mit ihm in Berührung kamen. "Der. Grundzug feines Charakters, der aus allen feinen’

| Handlungen hervorfchimmerse, war. eine alles ums -

| faffende Menfchenliebe,. die durch Being dußere Zus: fälle geflört werben Eonnte. Sie machte ihn gege alle Fehler der Andern nachſichtig; fie hatte ihn fo innig bdurchdrungen, daß er auch für das Unrecht, "das ihm widerfuhr, immer noch Entfchuldigungen

in feinem Herzen fand. Sein Geift zeichnete fih durch Klarheit aus; feine Beurtheilungskraft: mar.

richtig und durch Erfahrung befeſtigt. Sein heite⸗ ' red Gemüth zeigte fih auch im Unglüd unerſchuͤt⸗ terlich; er.Tiebte einen fröhlichen Scherz und mifchte in denfelben eine gutmüthige Schallheit. Im Ums gang mit Menfchen gebildet, gewohnt, feine Ideen. mitzutheilen und die Anfichten Anderer entgegen zw. nehmen, war ein geſellſchaftliches Geſpraͤch und.

Piautgy 908

Font, Aber «8 war anberd beichlofen. gr en.

u - Eickem eyer.

Ent Oidkuſſion ohne Pedanterei, ohne Meöthaberit | din- währes Dergnügen fuͤr ihn. "Außer dee Jagd ünd feiner Hauptleidenfchaft, der Muftk, in der et- gründliche Kenntniſſe beſaß, ohne felbft ein Inſtru⸗

nterk' als Virtirofe zu fpielen, war er in früheren ' Fahren ein großer Freund des Tanzes. Daß ein Smältn, wie wir Ihn geſchlldert, ein guket Gatte,

ein wortrefflicher Vater geweſen feyn mäffe, wird

Leber fühlen; möchten feing Wittwẽe, ein Sohn und

ter Toͤchter, dierer hinterlaffen Hat, in dem Anz enken an feine Tugenden einen Troͤſt finden, wie

fie durch Aneignung derfelben fich eines folchen Bd tets würdig zeigen: Aber auch ein Freund war Pi«cutaz, wie wenige, die biefen Namen führen, 27 ‚Moltis ille bonis Vebilis occidit:

aber Niemand kann feinen Verluſt tiefer fühlen, als der Verfaſſer diefer Notiz, der für feine Kinder von

Diautaz einen Dienft erwartet: hatte, den er ſelbſt den. Kindern ſeines vorangegangenen Freundes nicht

zu Teiften vermag. ' nu 2 ler Ne. F .. Sr, -.

Da u *

e * 0.

1 Bramdftgee genden.

gun Debee Mainz am 10, DEI: 2, ge. au Algeſheim am 9. September 1825:

Dies als Gelehrter und burch ſeinen heſchejdnen

menſchenfreundlichen Thatakter ih jedem Betzachte achtungzwlirdige Mahn, hätte das Schickſal, meh⸗ rere Jahre der Verlaͤumdung des Partheigelſtes zur Zielfſcheibe zu dienen und von Vielen, welche ges

FL Kudolph Heinrich Eickemeyer,

e t 3.. . . [0

Lv —u.

wohnt find, ohne Unterfuchung das Boͤſe Zu glaus

ben, verfanht zu werden, Dagegen hatte er aber :

- any das Gil, daß Keiner derjenigen, bie auch

Eitkemeyer. sit u Akt dtp fein‘ umge Gehen‘: die :feihe

Belonnenheit, fein richtiges Urchtil über Mengen -

und Sachenſein! einfaches; Hon'oflen Prätenfionen entferntes Weſen Tonnen lernten, jemals an feinen Eodfin, - Teine: Wahrheitsliebe und ſeinem Ehrge⸗ fühle. ziveffelte; 1:E8: war:unmbglich, ihn - der: ae 3a Pre da man det t, noch dem Leichtſinne glich farb: - A. 077 —— —* cn ——* Jun: Batdray die: abeb nurAWBas Enlehte guſelte, imfte ihni allardings ‚manchen: Hoß: zuziehen; aber nur· vor ſolchen, die Urfachen hatten, ihn au fhrdhe ten. Zum Beifpiet,: wie: weit Dieſe Freimuͤthigkeit biete Wgetweä⸗ Uneüpte: 2... sic! En: der Taͤfet des Beanzfrggen: Gentralroms⸗ zur in.dee Seit, als noth das linke Rheinufer ante probiſoriſcher· Verwaltung⸗ ffand, uperte: ein der vornchinſten Süfter ©, DaB: DIE Repubnt fo.vieh Nr dieſen Länder ihre and —R ſcheine, Haß. die Stanzofen: nBlpe beitbt eye su bei. Bin neral um en Dieinung \ 434 en —5*—

wenn: fie ‚die: —5* ausgeſ⸗ lei tbendrein ee —A 1 R 8* ſtaunte über dieſe eben an mit Por * —— man Dem‘ ice Eins un⸗ fe Wendung. ht ein 2 EU ed

Sn'feinen Kuitögflichten‘ ed —E thös

und. wena:ins.barauf: -anlaak;: ein Mnvacht: zal

Berhhten,. Mrcherte er Eine Gefahri⸗ Dorhr one aus⸗“ dehntere Ba feines Charakters wuͤrde mich weit von feiner Lebensgefchiehte vntſernen und

a, . hy RITWEY

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. würden Moͤnqhe, ber jüngfte Weltpriefter und e&

se. Biden |

48:4 deſſer, tab. der Lofer jenen durch biefe Les ‚nen, lerne. Alſo zur Sacher .: 3 2:00 cl 2, upolph ‚«Deinzick Eidepieyer, Kammte non ul terlicher Seite aus Duderſtadt auf dem Eichsfelde vun einer :alfen. bürgerlichen Familie, „bie. durch, Lehel briefe. und. Zanfregifter ein Dafeyn non drei Jabg bunderten machweiſen Könnte, Unter feinen: Ahnalf waren: Magiftrafe, Doctoren der, Rechtecund ber Ay neikunde, Seiftliche, Handwerker und Bayerıt,. Stil und: tournierfaͤbig achte ihn -alfe; fein Geſchlech nicht, ‚aber ed; war eines der achtbarſten hes: heitteg Standes, dem es hieß: rlanbt.iB, nuͤtzlich zu ſey Won. muͤtterlicher ‚Seite ſtammte⸗ ‘en. von de Familie Deciud ab. Gen Urvater war ‚aber were der Conful, nach der. Kaifer Deduä zu. Rom, fon dern::ein ‚ehrlicher Müller im Rheingau, der Gähne und .eina Tochter hinterließ, - Vier der Söhug

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5, eine, erſte Meſſe Ic, ihm ſein vier Bruͤder am Altare ſervirten, ein Ereigniße de in domaliger Zeit: fo. AP An ba nicht n Alles der Kirche zuſtroͤmte, ſondern fogar. ber Chun fürfi der Mutter: au. diefen ausgezeichneten: Wenreiik ber goͤttlichen Gnade -Blöd- wuͤnſchen ließb.. 1,2: Dieftr Weltprieſter ward im der Bolgeipin. he Beben ber ac her. DPI bene in geiſtliche

ngelegenheiten nach Rom geſandt, die Rolle kind ezbipnöflichen. Officials und. reichlige. Vfruͤnden erg hielt amd sauf;bem: Punkte ſtand, Biſchof in -parti bus zu werden, als er flarb, ID :: 1. Die. Tochter, heirathete ein Mainzer Artillerie bauptmann Schmidt, ‚welchem fie. einen ‚Sohn unf drei Toͤchter gebar. Die zweite, ward Eickemeyer

Mutter. a ——— 0 on ‚c. : Sein Vater, hakte mehrere Jahre ya Göttingen die mathematifchen Wiffenfchaften ſtuditrt und ward,

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Eidemeye® .,018

We er nach Mainz kam. Sngenieuroffleier. Er war . a seichicdter Mann in feinem Fache, aber zu aufs start und bieder für ben Ort und feine Beit. Die Weitticgkeit-verfchrie ihn als Zreigeift und bie Gros in, die in ihrer. Unwifienheit feinen Widerſpruch Den konnten, ald einen eigenfinnigen Kopf, Ev Jaß überhaupt nicht die Gabe, fi beliebt zu‘ Jachen und feine Reden: und Handlungen Zeit und Banden anzupaſſenz Aber. wenn es barauf 'ana m, dem Staate nüglic zu feyn und andern, ſelbſt Hintanfegung feined. Bortheild, zu dienen, dann d er fich bereit. Faſt immer hatte er es mit baren zu thun und ſtets mit Widerwaͤrtig⸗ zu kaͤmpfen. Bon ſechs Kinder: war Rus der einzige Knabe und in ber Vorausfegung, er ink in die Fußtapfen feines Großonkels, ber zugleich fein Tauſpathe war, treten werde, arde er zum geifllihen Stande beſtimmt. Nach iger Methode begann man alſo feinen Unters mit dem Latein, noch ehe er die erfien Gründe Mutterfprache kannte. Gein Lehrer hatte ed zur unnbläffigen. Regel gemasht, bios fein Bes i6 mit Auswendigiernen zu befchäftigen, wozu der feurige Knabe weder Geduld noch Anlage .Obſchon es ihm ein Leichtes war, ben Ins eines ganzen Buches nach feinem eigenen Ideen⸗ mge her zu erzählen, koſtete es ihm doch eine erordentliche Anflvengung, auch nur einen Sag ich herzufagen. Er. war zum Selbfldenfen ges und das erfannte und wollte man. nicht: - urch bie -Äftere Befchämung, da dad mednnifehe' beten ‚feiner Mitfchüler weit befier gelang, Hielt w fi endlich felbft.für unfähig zu ſtudiren, und fein Großonkel flarb, faßte er den Muth, ſei⸗ Vater zu exklaͤren: er wolle nicht geiſtlich, em Soldat werden. er, : MR Nekrolog. Ir Jahrg. 63

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vier Bruͤder am Altare ſervirten, ein Creignißae in:.bomaliger Zeit. fo. Aa AH da nicht 1 Alles der Kirche zuſtroͤmte, ſondern ſogar der Chi fürh.der Mutter:gu.disfen_ausgenichneton Wem der. goͤttlichen Gnade -Blüd- wünfsen: ließ... « 13: Diefer ; Weltprieſter ward ‚in ber Bolgeizin I

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Pirfgidter Mann in feinem Fache, aber. zu aufs kart und bieder für den Drt und feine Beit. Die Bihkeitverfchrie ihr als Frelzein und die Gro⸗ die in ihrer. Unwiſſenheit keinen Widerſpruch konnten, als einen eigenfinnigen Zopf, Er Me überbaupt nicht die Gabe, ſich beliebt zu ben und feine Redem und Handlungen Zeit und Binden anzupaſſenz aber. wenn es barauf an⸗ h dem Staate nüßlich zu feyn und andem; ſelbſt Hintanſetzung feines. Bortheils, zu dienen, dann He ich bereit. Faſt immer hatte er e& mit Pankbaren zu thun und ſtets mit Widerwuͤrtig⸗ fen zu kaͤmpfen. Won ſechs Kindern: war Rus ph der einzige Anabe und in ber Vorausſetzung, Ban in die Fußtapfen feines Großonkels, Blei fein Zaufpathe war, treten. werde, - Peer zum geiftlichen Stande befiinmt. Nach paliger Methode begann man. alfo feinen Unters mit dem Latein, noch ehe er die erften Gränbe x Dutterfprache kannte. Sein Lehrer ‚hatte: es Eye imablaͤſſigen Regel gemacht, blos fein Bes niß mit Auswendiglernen zu befchäftigen, wozu Re der feurige Knabe weder Geduld noch Anlage Bi Obſchon es ihm ein Leichtes war, ben Ins med ganzen Buches nach feinem eigenen Idren⸗ Be der zu erzählen, Eoflete es ihm doch eine Ferordentliche Anflvengung, auch nur. einen Gag ti) herzuſagen. Er war zum Selbfidenfen ges m und das ‘erkannte und wollte manı nicht - sh, hie -äftere Befchämung, ba dad mechmmiſche goeten. feiner Mitſchuͤler weit befjer gelang, hielt NG endlich ſelbſt fuͤr unfähig zu ſtüdireny, und P fin Großonkel flarb, faßte er den Muth, feis m Doter zu erflävenz er ‚wolle nicht geiſtlich, Rem Golbat werden. N Kekrolog. RI . 5 -

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918 Eicemeyer.

gebreiteten Kenntniſſen einen großen Efer für a gemeine Aufklärung vereinte, wachte uͤber ſein U mit der thätigften Sorgfalt: Die Mäinzer Leh ftalten zeichneten fich bald vor jenen in anderit- tholifchen Staaten aus und wurden von mar zum Mufter der Nachahmung gewählt. Aber U Auffteigende Licht ſollte bald wieder verdunkelt den. ‚Der Churfürft erkrankte an der Wafl und dieſes Unglüd gab einer Seitd zu gegrün Deforgniffen, anderer Seits zu geheimen Umtri Anlaß. Der Sterbetag dieſes wohlthätigen Re ten würde. ein Tag fehändlicher Ausgelaffenheit fanatifirten Poͤbels. In zahlreicher Menge erfe er vor der Wohnung des Steigentefh und als erfuhr, daß er zwei Zage zuvor abgereift: fey, richtete er auf einem öffentlichen Platze eimen en’, bängte einen Strohmann unter dem Na Steigentefrh daren und verbrannte ihn nachher. 3 Schüler der Normalſchule, wenn fie ſich auf bie S wagten, wurden mißhandelt. Eickemeyer war dem neuen Studienplane ald Lehrer den Math tie an den Mittelfhulen angeftelt worden und bi zu fürchten, daß er mit in die Verfolgung des änderten Schulſyſtems gezogen würde. Am i nach dem Tode des Churfürften wurden drei fi Collegen verhaftet und da Fein Grund zu bi

en —S der beibehalten war, beſuchte die S

Eickemeyer. 917

Briedridy Earl Joſeph von Erthal wınde Chur⸗ & Der Unteridtöplen ward ganz verändert; Rormalfckule ward gefchloffen, die Profeſſoren 5 Mittelfcyule entlaffen und diefelbe den Auguflis übergeben; da man aber Eidemeyern fin fein unentbebrlih fand, fo warb ihm ohne fein kwirken der mathematifche Lehrftuhl auf der Unis BRtät übertragen. Er war damals erfi 21 Iahre und äußerte ben Wunfch, ſich auf einer hohen yule zu feinem Amte auszubilden. Er wurde unter ber Bedingniß gewährt, daß fein Vater während feiner Abweſenheit erfege, der es auch FRaygm. ° . " Eickemeyer begab fih nach Paris im Sahre 5 und fiudirte dafelbft mit großem Zleiße Ma⸗ motif bei Abbe Mari, Erperimentalphufit bei äffot und de la Fond, Chemie bei Maquer und sel, Naturgefchichte bei Walmont : Bomar und Ba bei Juſſieux. Er fand Zutritt bei D’As und lernte überhaupt die bedeutendſten Ges ten kennen. Nach achtzehnmonatlihem Aufent⸗ e daſelbſt bereiſte er die Picardie, um den Ka—⸗ bau, der die Seine mit der Schelde vereinigen te und damals zur Hälfte uollchdet war, zu bes tigen. In Flandern befuchte er die zahlreichen Hungen, die als Meifterwerfe galten. In Bras bewunderte er die Malereien und Denfmäler Baukunſt und überall fiudirte er die Gegenz | De feines Kaches, befonderd in Holland die Waſ⸗ vaukunſt. Endlich fchiffte er. fih nad; England Der berühmte Franklin hatte ihm Empfehs göfchreiben an Herrn De Luc, der damald Vor⸗ x bei ber Königin war, mitgegeben und diefer Bihhaffte ihm die nähere Bekanntſchaft der Naturz ber Banks, Prifllei, Solander und der beiden orſter. Er brachte den Winter in London zu und

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916.. Eicemeyer.

gebreiteten Kenntniffen einen großen Sfet fur gemeine Aufklaͤrung vereinte, wachte uͤber ſefia mit der thaͤtigſten Sorgfalt: Die Mainzer Ce ftalten zeichneten fih bald vor jenen in ander tholifchen Staaten aus und wurden von m zum Mufter der Nachahmung gewählt. Aber Aufftelgende Licht ſollte bald wieder verdunkelt den. Der Churfürft erkrankte ar der Wafferg and diefes Unglüd gab einer Seits zu gegrüumni Deforgniffen , anderer Seit zu geheimen Umtrdi Anlaß. Der Sterbetag diefes wohlthätigen R

ten wurde. ein Tag fehändlicher Ausgelaffenheit fanätifirten Pöbeld. Im zahlreicher Menge erfag er vor der Wohnung des Steigentefh und als-M erfuhr, daß er zwei Tage zuvor abgereift: ſey / tichtete er auf einem öffentlichen Plage emen ben, hängte einen Strohmann unter dem RE Steigentefch baren und verbrannteifn nachher. : Schüler der Normalſchule, wenn fie ſich auf die S wagten, wurden mißhandelt. Eidemeyer war dem neuen Studienplane als Lehrer der Matt tie an den Mittelfchulen angeftellt worden und u fürdten, bäß er mit in die Verfolgung des | inderten Schulſyſtems gegogen wuͤrde. Am 2 nach dem Zode des Chirfürften wurden drei fd

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von den Schülern aber auf eind Art empfan die ihm bald die Luft raubte, fi damit zu b [en Mehrere Profefloren wurden fuspenbirt, ickemeyer, der beibehalten war, befischte die S nicht, bis wieder die Ordnung zurüdgelehrt wa

Gidgmeyen „ma

Ze übrigen zu nennen, gehört nicht in biefen krolog. en . |

Bei diefem fortfchreitenden Gebeihen des Guten ch plöglich das große Ereigniß der Franzöfifchen . olution wie ein Gewitterſturm los und, vernichs an den Ufern des Rheins die fchönen Blüthen er Aufklärung und Toleranz. Gleich bei: ihrem

Sbruche glaubten fich die Bewohner bes Bisthums uͤttich berechtigt, dem Beifpiele ber Franzoſen zu iger und ihre vom Reiche anerkannte Fandfländis

Verfaſſung, welche ein Bifchof, begänftigt von . Gegenwart einer Franzöfifhen Armee "unter Luds ig XIV. gewaltfam vernichtet hatte, zurüg zu fors

m. „Der Bifchof, der erſt nachgegeben hatte, verz

wand nad einigen Zagen,: Plagte bei ben Keichds gerichten feine Unterthanen des Aufruhrs an und ærbieit ein. ſtrenges Urtheil gegen fie. Die drei iftlichen Churfürften übernahmen die Erecution def; en und ließen Zruppen--marfchiren. Unter Anz ung eines Generalmajors zog im Anfange Mais 790 eine Brigade von 1500 Mann nah Manfeik, fie ſich mit einer Kölnifhen und Pfaͤlziſchen gigabe vereinten und nach und nach bis zu 7000 ann verfiärkten. Eidemeyer, der nebft feiner Pro: ur als Ingenieurmajor angeftellt war, mußte den ug mit machen. Die Auftritte Diefes Pleinen Kriegs, ie er in feiner zurüdgelaffenen Lebensbefchreibung. ildert, gereichen Teineswegs zur Ehre der Execu⸗ jonötruppen und die 'ganze Sache endigte damit, ß man den Lüttichern einen Theil ihrer Forde⸗

en, beren Gerechtigkeit man fühlte, einzuräu: en fich gedrungen ſah. Die monatlange Ruhe, ie während der Unterhandlungen eintrat, benutzte ickemeyer zu Bearbeitung wiflenfchaftlicher Preiö: gen. Mit dem Frühlinge 1791 Eehrte er mit ausgezogenen Schaar nach Mainz zuruͤck. Un:

/

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Mm... Eldemiyer.

terbeffen hatte der Churfuͤrſt für bie Sache der Kran öfifhen Ausgewanderten Parthei ergriffen, ohn uͤckſicht auf bie Lage feined Landes, das fo nah an Frankreich grenzte, forderte er fogar Deutſchland Bürften auf, mit ihnen gemeinſchaftliche Sache ge gen Sranfreih zu machen, Diefe Voreiligkei rzeugte unter. feinen Unterthanen Unzufriedenbei und machte fie den Grundfaͤtzen der Franzoſen gün fig, um fo mehr, da das .Betragen der Emigran ten weder Achtung, noch Theilnahme einflößen konnte Unter diefen Verbältniffen erſchien ein Franzoͤfiſche Sefandter zu Main, Er wurbe bei Hofe vörge laffen, aber ſchnoͤde und zweideutig empfangen, ohn wie gewöhnlich zur Zafel gelaflen zu werden. Un ter den Fenſtern feiner Wohnung hatten die Emi ganten einen Scheerenfchleifer poſtirt, bei dem fie ihr äbel .fchleifen ließen. Ungeachtet diefer und andere

feindfeliger Demonftrationen war man aber bei da Kriegszurüftungen in Frankreich bei Hofe nicht ohn Beforgniß. Durch die zeitherigen freundfehaftliche Verdhaͤltniſſe zwifchen dem Kaifer und dem @abine u Verfailled, hatte die Feſtung Mainz ihre ehema: ige Bedeutenheit verloren. Indem man fich ſchmei chelte, daß ed immer fo bleiben werde, fah mat jede Ausgabe zu ihrer Unterhaltung für verlore an. Die Feſtungswerke waren zu Ölonomifcher Be nutzung zwifchen dem Gouverneur und der Hofkam mer vertheilt und beide firebten um die Wette, ohm NRüdficht. auf den Vertheidigungsftand den größt möglichen Nuten daraus zu ziehen. Die Kriegs

macht ded Churfürften befland aus 2800 Manı

nfanterie, in 4 Regimenter abgetheilt, aus 50 Hufaren, 50 Zägern, 120 Artilleriſten, 6 Mineur und 6 Sapeurs. Diefe kaum 3000 Dann ſtarki Kriegsmacht war in die Feſtungen Mainz, Erfur und Königflein wertheilt und wurbe von 12 Gen

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Eidckemeyer. oci

raͤlen und einem Hofkriegsrakhe, aus einem Praͤfi⸗ denten und 6 Raͤthen beſtehend, geleitet. Der Churfuͤrſt Hatte nebſt dem noch eine Garde von 50 Mann, blos zum Dienfte im Innern des Pallaftes beftimmt, unter: ben Befehlen eines Hauptmann®, mit dem Range eines Generalfelbniarfchall = Lieutes \ nants und eines Staböcapitäns, mit dem Range eines Generalmajors. Im Spätjahre 1791 kim⸗ Digte der Gouverneur, Freiherr von Symnich, Eicke⸗

meyern an, daß ber Churfürft die Abſicht habe, die

flung gegen einen Ueberfall oder -offnen Angriff

in Sicherheit zu ſetzen. Eickemeyer entwarf einen

Dan, der nur in den unentbehrlichſten Reparaturen angenommen wurde. Zwei Franzöfifche Ingenienn: offiziere, welche der Prinz Conde an den Churfürs ften gefchict hatte; traten den Vorſchlaͤgen Eicke⸗ meyerd unbedingt bei. Die Feftungsarbeiten waren ' Bereits bebeutenb. Borg ruͤckt, als nach der Krönung des Deutfchen Kaiſers fowohl dieſer Monarch als der König von Preußen mit vielen Zürften und den berühmteften Staatsmännern Deutfchlands in Mainz erfdienen. Noch vor ihrer Ankunft wurde dem Franzoͤſiſchen Befandten angedeutet, in 24 Stunden die Stadt zu verlaffen, en, Mitten unter glänzenden Feſten begannen bie wichtigen Unterhandlungen, die mit dem Manifefte des Herzogs von’ Braunfchweig, das in dem chur⸗ fürftl. Luftgarten, Favorite, wo der König von Preus

Sen wohnte, unterzeichnet wurde, endigten. Am

Tage nach ber Abreife des Kaifers erhielt Eickemeyer Befehl, alle Feflungsarbeiten -einzuftellen. Man bielt nun jede Vertheidigungsmaßregel für uͤberfluſ⸗ | fig; ja, der Churfürft hatte die Verpflichtung über: nommen, 2000 Mann feiner Truppen zum Oeſt⸗ reichiſchen Deere gegen Frankreich zu ftellen und

war ber einzige Deusfche Fuͤrſt, der damals außer

m _ Eidemeyen

‚Ser ‚und Preußen : thätigen- Antheil an bem,

Kriege, nahm. Das. in Gemäßheit des Vertrags

neu errichtete Regiment verließ im- Anfange Sep: tembers 1792 Mainz und ſchloß ſich bei Speier an dad unter den Grafen. von Erbach. ſtehende Deftr.

orps. Nur einige hundert alte Soldaten und Res Fruten blieben in der Feſtung zuruͤck, zu welchen

man noch 500 bi8 600 Mann Reichstruppen von

‘x

fa mar man auf die Bewaffnung ber

fünf verſchiedenen Kürften 309. - - . Uber ſchon am: 2, Detober Fam die traurige Nachricht, daß die Franzofen die Stadt Speier ans

gegriffen und. die Gamijen zu Gefangenen gemacht,

quch ale Magazine, die fie bewachen follten, ges nommen hätten. Nun tpat eine beifpiellofe Ver⸗ wirrung ein; bet Churfürft, ver Adel, die Beamten, Alles flüchtete nach Frankfurt, Würzburg und manche bielten fi auch da nicht für fiher, Man traf die möglichen Vertheidigungsanftalten, da man aber: " bei den benachbarten Zürflen feine Suppen erhielt, Bürger und Studenten befhräntt, von welchen man feinen gros Ban MWiderfiond erwarten konnte. Um fie jebop zu eleftrijiren, hielt der Staatd> Fanzter von Albini an die verſammelte Bürgerfchaft . eine kraftvolle Reber beren Eindrud aber in etwas

geſchwaͤcht wurde, ald einige Bürger die Nachricht,

brachten, daß bie Packwagen des Hrn. Kanzlers fo eben über die Rheinbrüde paffirten. =

Ich muß nothwendig die Ereigniffe der dama⸗ ligen Zeit und die Schilderung der Lage der Fe: fung Mainz weitläufiger berühren, ald es für ei⸗ nen Nekrolog erforderlich wäre, weil fie Gelegen⸗ beit gaben, den Charakter Eickemeyers in feiner Abwes

ſenheit zu verläumden und ihn vor ganz Deutſchland

als Verräter zu brandmarken, da. er doch gerade das Gegentheil war und Mainz nicht fo [handlich

_—

Eicemeyen 908

übergeben morben wäre, wenn man feine Rat fhläge befolgt haͤtte. Der in Speier erlittene Verluſt, die Lobpreie _ fungen , weldye die von da zuruͤckkehrenden gefanger nen Dffiziere von der Mannszucht und Tapferkeit der Franzofen machten, die unguͤnſtigen Nachrichtelf aus Champagne wirkten flarf auf die Gemüther und ſchwaͤchten den moralifchen Geiſt, ver zur kraͤf⸗ tigen Vertheidigung fo nöthig war, Der Mißmuth brach bald in ein allgemeines Murren aus und may nahm feinen Anfland mehr, zu erklären, daß es Unfinn wäre, mit fo ſchwachen Mitteln einem zahl: reihen und muthvollen Feinde widerfichen zu wol— len, wenigftend müfle man die Außenwerke verlaf: fen und Er in daS Innere der Feſtung ziehen Durch dieſe beunrubigenden Auftritte bewogen, be— rief der Gouverneur am 5. Detober einen Kriegsr » rath zufammen, der aus den Generälen, dem Com⸗ manbdanten' ber Yußenwerfe, einigen Ingenieurs und Artillerieoffizieren beſtand. Meberzeugt, Daß fich die ellgemeine Meinung zur Räumung der Außenwerke neigen werde, entwarf Eickemeyer eine Note, worin er die Unflugheit bewies, dieſe befler angelegte Werke ohne Noth zu verlaffen und fich in die ins nern fchlechtern zurüd zu ziehen und dem Feinde zu erlauben, ſich darin feflzufegen. Der General: major von Zaber war der erfle, der feine Gründe beftritt und die Mehrheit. der Stimmen war ihm bereit3 beigetreten, ald ein auf Kundſchaft ausge⸗ ſchickter Hufarenlieutenent mit verhängte Zügel ans gefprengt fam und meldete, daß die Franzoſen nur noch einige Stunden von der Feſtung feyen. Der . Gouverneur wollte die Sigung aufheben, ald Eide, meyer bemerkte, daß erft entichieben ‚werben. müßte, ob man.die Außenwerke verlaflen oder vertheidigen wolle? Es wurde in Eile abgeſtimmt und ein⸗

9% - Eidemeyer.

ſtimmig erklaͤrte man ſich gegen Elcemeyers Vor⸗ Lig und beſchloß, die Außenwerke zu verlaſſen. Er biieb_.bei feiner Meinung. Der Gouverneur hatte die beiden Statthalter (dem. Domdechanten v. Fechenbach und den Staatskanzler v. Albini) von dem Beſchluſſe bed Kriegsraths in Kenntniß geſetzt und diefe waren erflaunt über bie plögliche Äbaͤn⸗ berung des Vertheidigungsplans. Sie ließen ben General Faber und Eidemeyer rufen und beide mußs ten ihre Grimde vorlegen. Die Gründe des Legtern wutden fo überzeugend ung die gegenfeitigen fo feicht befunden, baß der Beſchl des Kriegsraths ver⸗ worfen und Eickemeyers Plan genehmigt wurde. Bei biefer Gelegenheit- fagte der Staatskanzler demfelben: „Wir ſchaͤtzen Ihre Fertigkeit und Kennts niſſe. Fahren Sie fo fort und ich gebe Ihnen. mein Wort, daß Sie der Churfürft in Kurzem zum Ges neral ernennen. wird." Eickemeyer antwortete, daß es diefer Aufmunterung nicht bebürfe, um ihn zur Erfüllung feiner Pflichten zu bewegen. ö Auf die voreilige Nachricht: der Anruͤckung des ! der Gouverneur den. Allarmſchuß bes j it ſich jeder ſchnell auf feinen Poften ! 8. hatte A Solge, daß die 120 Mann agnie Naffau = Weilburgifche Truppen Feſtung flüchtete und in ihre Heimath baß viele Bürger ihre Wachpoften vers unter ben noch - übrigen Hofbienern, ' nd Beamten eine_fo zahlreiche Aus⸗ ! egann, daß man fich genoͤthigt fah, fie i n. Man benugte bie Zögerung ber ! sie Worms noch nicht verlafen hatten, ! yeibigungäanftalten zu vervolltommnen, \ dann noch fortgefegt wurde, ald man : ber Feind fih am 9, Detober wieber aurüc gezogen hatte,

Eikcemeyet. A

Am 15. traf eine Schwadron Beftreichifcher Huſaren in Mainz ein und ba die Etatthalter bie Nachricht erhalten hatten, daß 800 aus den Spi⸗ tdlern gefommene Deſtt. Soldaten Frankfurt paſ⸗ firten, um fich nach ben Niederlanden zu begeben; fo bewirkten fie bei dem Deſtr. Gefandten die Ers laubniß, foldhe zur Verflärfung der Befagung von Mainz zu berufen.

Am 18. hatten fi die Franzoſen der. Feſtung wieber genähert und bie fliegende Bride zu Oppenheim beſetzt. Es wäre ihnen ein Leichtes gemwefen, bie erwartete Verſtaͤrkung, Pr meiftens unbewaffnet, mar und von deren Annäherung % Nachricht hatten, _ aufzuheben; aber fie glaubten. fie aus ben Niebers landen ankommend und ſchickkten 2000 Mann‘ in

. die Gegend von Bingen.. Ä

Auf Eickemeyers Vorſchlag wurde ben Deſtrei⸗ chern eine Truppenabtheilung entgegen geſchickt, die fr am folgenden Mittage glüdlih nach Mainz

achte.

Eickemeyer hatte die Ruinen ber Karthauſe

verſchanzen laffen und .ald die Sranzofen am 19.

verſuchten, ſich bort feflzufeßen, wurden fie zurüds geworfen. Bei einer —A—n— der Außenwerke mit dem Gouverneur entdedte Eickemeyer weſent⸗ liche Mängel in der Bewaffnung. Einiges Geſchütz

wor übermäßig, anderes aͤußerſt gering mit Muni⸗

tion, auch wohl mit Kugeln und Kartätfchen: von nicht bazu gehörigem Kaliber verfehen. Ä Er hatte befohlen, in die 4 Hauptforts Moͤr⸗ fer bringen zu laffen, um bei einem nächtlichen An⸗ griffe Leuchtfugeln daraus zu werfen Man bes bauptete, daß von letztern Feine vorhanden feyen, aber nach der Uebergabe fanden fich folche in bes teächtlicher Anzahl vor. Ueberhaupt war im Artils Ieriewefen große Verwirrung und Nachläffigkeit, -

i

86 Fickemeyer.

Ar naͤmlichen Morgen fand Eickemehyer mit dem Gouverneur auf dem innern Walle, als fie zu: Ihrem "größten: Erflaunen eine feindliche Colonne son 3 bis 4000 Mahn, aus Infanterie, Savallerie imb etilerie beftehend, aus dem Thale inter den inien des Linfenbergs nach dem Fort Hauptſtein gieben füahen, ohne daß aus diefem ort ein Schuß auf fie gefheben fey, ba die Cologne doch bis auf 6 bis 600 Schritte. ſich ihnen genähert hatte und : dicht am Hauptſtein vorüber ſchwenkte. Eickemeyer wurde ſchnell dahin geſandt, um Aufklaͤrung über dieſes unbegreiflihe Ereichiß zu verlangen Der General, der auf dem Limpuberg tommandirte, ents ſchuldigte .fih, ‚daß, da der Feind ruhig vorbeiges zogen. fen, ex nicht‘. geglaibt habe, die Zeindfelige feiten beginnen zu duͤrfen. Der General auf benz Hauptſtein erklärte: er habe die Colonne für Frans fifche Ausgewanderte gehalten, die fich in die Fe⸗ tung „werfen wollten. Er war ‚aber bereits von diefem Irrthum zurüdgefommen, indent bie Feinde, _ old: fie fih in Sicherheit fahen, das Fort mit ei⸗ nigen ftharfgelabenen Kanonenſchuͤſſen begrüßt hats ten... Dad eigentlihe Berhältniß der Sache, wie ed fich in der Folge herausſtellte, erklärte ſich da⸗ durch, daß der feindliche General, welcher beordert war, den linfen Flügel des Belagerungscorps zu bilden, ſich aus Mangel an -Lofaltenntniß in dieſes Thal: werivst hatte und. Died. erſt einſah, als er nach dem Durchzug die -bedeutenben Feſtungswerke ſich zur: Seite erblidte. en | . Den weiteren Erfolg ber Ereigniffe will ich aus der feiner Familie hinterlaffenen Lebensbe⸗ fhreibung des Generals -wörtlich ausziehen, weil ed zur Beurtheilung feiner Handlungsweife in dies ſem merkiwurbigen Zeitpunkte, der für die Rhein⸗ lande. fo. wichtige Solgen. hatte, unerlaͤßlich iſ.

u Eidemeyen | m

1. Segen Mittag führte der Feind ſechs arht- pfündige Kanonen zwiſchen den Oeten Heiligkreu und. Bregenheim auf und beſchoß ‚während: einer Stunde die Stadt; bei der großen Entfernung „jw body ohne andern Erfolg, ald daß einige Mauern. und Dächer befehäbigt wurden; indeſſen verließen mehrere Bürger ihre Poſten und. erlärten haut, der Kurfürft, welcher fih in Händel gemifcht, die ihn nichts angegangen ,'möge ſolche auch ausfechten.

.. Schon in ber Frühe hatte ich dem Gouver⸗ neur vorgefchlagen, einen "erfabrnen Offizier auf dem Thurme der St. Mtephankirche aufzuftellen, um bie Bewegungen deß Feindes zu : beobachten.

Da biefed außer Acht gelaflen wurde, fo begab. ich

mich mit einem guten Seleskop verfeben, nach ber - Mittagsſtunde felbfl. :dahin. :: Was: ich entbeden tonnte, gab. :mir:folgende Reſultate, bie ih. in . meiner Schreibtafel wufgeichnete und dem Gouver⸗

neur mittheiltes -..

a) „Der ZFeind bat zwei ſichtbare getrennte neager, das. eime: auf den: Anhoͤhen zwifchen ben „orten Hechtsheim und Marienborn, das andere zauf jenen’ zwifchen. dem legtern Orte und Drais. „Seine Zelte find in flarker Entfernung von ein „ander aufgefchlagen, vermuthlid in der Abficht, „um zahlreicher zu fcheinen, als er if." 55) „Jedes dieſer beiden Lager kann brei bie „vier Zanfend Mann, auch mehr enthalten,

0) „Eine Kolonne von beiläufig gleicher Stärke „bat fich dieſen Morgen gegen den Ort Mombach „gezogen, wo fie ben linden Flügel des Belager⸗ „ungskorps bildet, ihre Stellung tb wegen der das „vorliegenden Anhöhe nicht-fihtlih. -—-- -- d) „Eine gleichftarte, den vechten Flugel bils nbende Abtheilung kann man. von Heiligkreuz biß

0

| „alfo auf- 16°

7 ee :7. 7; 7:7; Beiſenau annehmen; die aber auch durch Anhoͤ⸗ „ben gedeckt iſh..

e) „Die. game. feindliche Infanterie mögte 2) |

is 17000 Mann: belaufen.

„Es ift wehrfcheinlich, daß fich die vor Speiet

* „erfihienene Kavallerie, welche allgemein auf 5000 ‚Mann: angegeben wurde, bei dem Belagerumgds korps befindet.

F) „Bei dem ſchnellen Marſch bed Feinbes „kann man mit Grund vorausſetzen, daß er fein „Belagerungsgeſchuͤtz mit fich führt.” ax Machmittags gegen ‚brei Uhr begaben fich ber Kanzler von: Albini Und ber -Gmeral Graf Hasfeld auf den St. Stephansthurm, wohin ich fie begleitete. Wit trafen mehrere. Neugierige am,

..- —— _.

die durch - die Sefälligkeit des Thuͤrmers Zutritt.

dahin gefunden hatten und. bereit uns einigen mif ber Nachricht entgegen Tamen, daß ber Feind’ eine

&

Menge Leitern gegen die Feftung führe und wide lich entbedten wir 14 bis 16 mit Leitern beladene

zienborn nahmen. Dieſe Erfcheinung, die ſich bald in der Stadt, verbreitete, machte einen. etwas nach⸗

‘theiligen Eindrud, obgleich: fie fuͤr den Sachver⸗ Sländigen keineswegs beunruhigend feyn kounte.

Auf die: vier Hauptfortd war:bei ihren bobe Bekleidungsmauern eine Leitererfteigung aunmöglid und fo. auch auf. die innere Zeflung, bis. auf wes nige. Stellen, die wohl verpallifadirt: und, wie ih bereit oben bemerkt babe, mit. regulaͤren Trup⸗

gen ſtark beſetzt waren; die Leitern felbft waren Aus ben benachbarten Orten zufammen gefuͤhrt und

nicht von der Art, zu dem vorhabenden Gebrauche zu dienen. | 0 In ber Nacht vom 19, zum 20fter machte der

Weind einige Verfuche, die Befeswig der Außen

I)

« Magen, die ben Weg, von. Heiligkreuz nach Mas

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u Eidemeyen 807

.Gegen Mittag führte der Feind ſechs acht: pfuͤndige Kanonen zwiſchen den Osten Heiligkreu

und. Bretzeuheim auf und beſchoß waͤhrend einer Stunde die Stadt; bei der großen Entfernung, je⸗ body ohne andern Erfolg, als daB einige. Mauern. und Dächer befehäbigt wurden; indeſſen verließen mehrere Bürger. ihre. Poſten und. srfärten haut, der Kurfürft, welcher fi in Händel gemifcht, die. ihn nichts angegangen, 'möge ſolche uch ausfechten.

» Schon ‚m bee Frühe hatte ich dem Gouver⸗ neur vorgefchlugen, einen erfahrnen Offizier. auf dem Thurme der St. Mtephankirche aufzuftellen, um die. Bewegungen des Feinded zu : beobachten.

Da diefes außer Acht gelaffen wurde, fo begab- ich

midy mit. einem’ guten Seleskop verfehen, nach der - Mittagsſtunde :felbft. "dahin. : Was: ich entdeden konnte, gab :mir:folgende Reſultate, . bie ich. in meiner Schreibtafel aufzeichnete und dem Goudere neur mittheilte: Fa EEE FE EEE en.

a) „Der Feinb hat zwei ſichtbare getrennte neager, Das. eine auf den Anhoͤhen zwiſchen den „orten Hechtsheim und Marienborn, das andere auf jenen zwiſchen dem letztern Orte und Drais. „Seine Zelte find in ſtarker Entfernung von ein⸗ „ander aufgefehlagen, vermuthlid in der Abficht, „um zahlreicher zu fcheinen, als er if." - b) „Jedes dieſer beiden Lager kann brei bis „vier Zanfend Mann, auch mehr enthalten. I ) „Eine Kolonne von beiläufig gleicher Staͤrke „bat ſich dieſen Morgen gegen den Ort Mombach „gezogen, wo fie ben linfen Flügel des Belager⸗ „ungöforps.. bildet, ihre Stelung it wegen der das „vorliegenden Anhöhe nicht ſichtlich. EN

d) „Eine gleichftarte, den rechten Fluͤgel bil: nbende Abtheilung kann man. von Heiligkreuz did

928 | Eidemeyer _ . „Meifenan annehmen; bie aber auch durch Anhoͤ⸗ „ben gedeckt iſſt. el | e) „Die, ganze. feindliche Infanterie mögte füch „alfo auf. 16 bis 17000 Mann: belaufen, { „Es if wehrfcheinlich, daß fich die vor Speier

erſchienene Kavallerie, welche allgemein auf 5000

„Mann: angegeben wurde, bei dem Belagerungs⸗

akorps befindet.

„F) „Bei dem ſchnellen Marfch bed Feindes „kann man mit Grund vorausſetzen, daß er kein „Belagerungsgeſchuͤtz mit ſich fuͤhrt.“ ir Machmittags gegen „brei Uhr begaben fich bet Kanzler von Albini Und der General. Graf Hasfeld auf den St. Stephansthurm, wohin id) I fie begleitete. Wit trafen mehrere Neugierige am, die durch die Gefaͤlligkeit des Thuͤrmers Zutritt dahin gefunden hatten und. deren uns einigen mil ber Nachricht entgegen kamen, daß der Feindreine Menge Leitern gegen die Feftung führe und. wir lich entdedten wir 14 bi8 16 mit Leitern beladene Wagen, die. den Weg. von. Heiligkreuz nach Mas sienborn nahmen. Dieſe Erfcheinung, die ſich bald an der Stadt. verbreitete, machte einen etwas nachr ‘theiligen Eindrud, obgleidy: fie fuͤr den Sachver⸗ fländigen keineswegs beunruhigend feyn Fonnte. .'' ._ Auf die: vier Hauptfortö war:bei ihren hoben Bekleidungsmauern eine Leitererfteigung unmoͤglich und fo auch auf.die innere Feflung, bis, auf weis nige. Stellen, die wohl verpallifadirt- und, wie ich beteitö oben bemerkt babe, mit regulaͤren Zrup:

‘gen ſtark beſetzt waren; die Leitern felbft waren

Aus ben’ benachbarten Orten zufammen ‚geführt und

nicht. von der. Art, zu. dem vorhabenden Gebrauche

zu dienen, oo In der Nacht vom 19, zum Loſten machte ber:

Beind einige Verſuche, die Beſatzung ıber Außen

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@idemeyer. TE

zunh: für. die Nothwendigkeit einer Kapktulation ‚and: unterlegte feiner Behauptung mehrere Beweg⸗ 1 .General Faber trat jenem nicht nur bei, dern ſuchte deſſen Bebauptung noch burch neue Gruͤnde zu unterflügen. Die Generale Rüd, Bus ed, Kotolinsti und Stutzer flimmten ohne I WBeitered für bie Uebergabe der Feſtung. Der Bous verneur fragte mich um meine Meinung. Ich ants wertete, Daß folche nach dem, was fo eben eindel: ı dig befchloffen worden, überfluͤſfig ſey, indeſſen ſaͤhe ich nicht ein, wie bei den "getroffenen Vertheidi⸗ gangbanſtalten, es dem Feinde möglich wäre, einen - offenen Angriff mit Erfolg auszuführen, in ſofern ˖ ı ed und Ernft fey, Widerfland zu leiſten. Unzu⸗ - Frieden über diefe Erklärung verfegte. der Gouver⸗ neun: ob ich für die Folgen eines ‚mißlungenen _ Siderſtandes perfönlich verantwortlich ſeyn koͤnne? Die Forderung war bei dem unter den Truppen and ben Bürgern herrſchenden Geiſte etwas ſtark! Nach gefaßtem Beſchluſſe, die Feſtung zu uͤberge⸗ ben, ging der Kriegsrath auseinander. ur ' ald hernach erhielt ich die Ordre, mich in bdas Kranzöfifche Hauptquartier zu. begeben, : Der ı Bouperneur ſtellte mir ein verfchlofienes Schreiben - an den feindlichen Obergeneral Cuͤſtine zu, . ohne mid mit defien Inhalt befannt zu machen, fagte * aber, daß, bevor ich ſolches abgaͤbe, erſt ver⸗ ſuchen moͤge, denſelben dahin En bewegen, die Neu⸗ tralitaͤt bed Kurfürften anzuerfennen, Auf ben Vor⸗ ıyohen angelangt , kam ein Staabsoffizier dahin, der mih nah Marimborn führte, wo: fih Cuͤ⸗ ine befand. Ich fagte ihm, daß der Gouver⸗ neur von Mainz, obgleich in der Lage, die ihm arts ı gebrohte Beftürmung ber Feſtung abzufchlagen, den⸗ noch nicht abgeneigt ſey, ſich In Unterhandiungen ).ehnzulefen, infofen men die von Setten Frank⸗

2 Eicemeyer.

reichs anuerkennende Meutralitaͤt des Kurfürſten

und ſeines Landes hiebei alsß Grundlage annehmen wolle. Cuͤſtine gerieth bei dieſem Antrage in ſichtliche Verlegenheit, faßte ſich aber ſchnell und antwortete: Frankreich wolle feine. Eroberungen „machen, aush ſey er nicht gefommen, friedfertigen „Bürgern Uebel zuzufuͤgen, fondern einen unbefons ‚„nenen Fürften in feine Schranken zuridzuweifen; ‘weicher den umverjühnlichften Feinden des: Fram⸗ nzöfifhen Volles, Schug und Unterflügung vers „tehen und um über Frankreich einen Krieg gu „verbängen, nicht nur Himmel'und Erbein Bewe⸗ „gung gefest, fonbern, feine. eigene Ohnmacht miß⸗ „tennend‘, felbft thätigen Antheil daran genommen „babe. Er befinde ſich an der Spige gahlreicher zTruppen, die keinen häßeren Wunſch hatten, als „fh durch kuͤhne Thaten auszuzeichnen, er kenne „die Schwäche der Mainzer Beſatzung und die Aus, „bänglichkeit. der Bürger für die Grundfäge der „Brangofenz er habe ſelbſt geheime Eiwerſtaͤnd⸗ „miffe in Mainz und fey feiner Sache fehr gewiß „Aber auch angenommen, daß fein Unternehmen Tcheitere, fo glaube er fich, hierüber eher bei dem „Nationalkonvent verantworten zu Finnen, ald wenn „er in den ihm gemachten Antrag willige, der. uͤber⸗ „dieß als biplomatifcher Gegenitand, außerhalb feir „med Wirkungskreifes liege" ed Es wurde noch einige über die Sache ger ſprochen und Cüftine entließ mich endlich, indem er mit verdrießlicher Miene fagte, daß, im Falle er nach Verlauf von zwei Stunden Feine beftimmtere Erklärung .erhielte, alle Unterhandlung ald aufges hoben anzufehen fey. Ich übergab nun das Schreis ben mit dem Bemerken, daß ich meinen Aufirag erfuͤllt habe und er bier das Weitere vernehmen werde. : Er’ eilte damit zum Tiſche; , bei. deſſen

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J

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Eidemeyie. 938

Durchleſung erbeiterte ſich feine Miene unb er Bonnte fich ſelbſt des Laͤchelns nicht enthalten. Ein _ Adfutant wurde berufen, dem er feine Antwort dik⸗ Sirte, aber fo leife, , daß ich nichts davon verſtehen Tonnte. Ich eilte nah Mainz zuruͤck, wo ich eine

- Stunde por Mitternacht eintraf und von dem. Gou⸗

---

nernenr den. Yuftcag erhielt,. wich nebſt dem kur⸗ fürftliden Geheimenrath Kalkhof abermals in das Sranzöfifche Hauptquartier zu begeben, um bie Kapitulation adzufchließen, die man. bereit ent ' worfen hatte und und zur. Ueberbringung zuftellte,

Am 21 gegen zwei Uhr nach Mitternacht lang⸗ ten wie in Märienborn an. Cuͤſtine, der bereits im Bette lag, unterhielt und während einer Stunde von den Siegen, welche bie. Sranzofen in Cham⸗ pagne erfochten hätten und von dem Muthe ber unter. ihm ftehenden Truppen. Er ging felbft zu ben innern DVerhältniffen Frankreichs über: „Lud⸗ wig ber Sechäzehnte, ſagte ev, könne nach bem all: gemein verlornen Bertrauen, nie wieder den Thron befteigens er hoffe aber, daß ‚man bis zur Voll⸗ jährigfeit beffen Sohnes, das Reich unter die Res

gentſchaft wuͤrdiger Männer feßen und dieſem eine,

den liberalen Grundfägen der Franzoſen angemefs. fene Erziehung geben werde. Dies war wirklich der Plaͤn, den Cüftine damals im Geheimen ver⸗ folgte und der gewiß für das Wohl Frankreichs und .. ganz Europad der Beſte war, wenn er ausführbar

gewefen wäre. Wir wurden endlich) mit dem Be⸗ deuten eutlaflen, der General Meunier werde uns verweilt eintreffen um das Weitere mit und zu serhandeln. Die Kapitulation wurde nun und zwar mit unbedeutenden Ausnahmen, nach ben Bes ſtimmungen abgeſchloſſen, welche des Gouverneurs

erſtes Schreiben und die und nachher ertheilte Ins

ſtruktion enthielt, von beiden unterkandbeinden Thei⸗

un %

se Eidemeyen

ten ‘genehmigt und durch den-Boupernene bem ve fammelten Stadtrathe befannt gemacht, Die St halter hatten in der verfloffenen Nacht fehon Mai verlaſſen. Der General von Faber, der Kriegl kommiſſaͤr Riedel und ich erhielten Ordre, bis endlichen -Uebergabe der Feſtungswerke, ber Plaͤng des Geſchuͤtzes, der Magazine u. ſ. w. in: Maiıg zu verbleiben. Nachmittags gegen drei Uhr rüdte eine Abe teilung Franzoͤſiſcher Zruppen ein, welche die Pag fien am Gauthor und an der Nheinbrüde in Beh 6 nahm. Nach vier Uhr folgte der Franzoͤſiſche Bergeneral, der für fih und feinen Stoab Dei Furfürftlichen Palaft bezog. Ä elbige Nacht noch ‚ging eine Abtheilung bei Sranzöfifhen Belagerungstorps durch Mainz, web de am 22, früh vor. Frankfurt ankam und die Stadt in Befig nahm. Der Gouverneur von Main - fab diefes als Tapitulationswidrig an und begab fi) deßhalb zum Sranzöfifchen Dbergenerat, end

ih ihn begleitete, .Bei dem Weggehen erfuchte biefer, zu bleiben, um ihm einige Auskunft über di Feſtung zu geben. - Er ließ Die beiden Ingeniems offiziere Clement und Goibert rufen und 308

. . einen illuminirten Kupferſtich von Mainz hervor,

der gegen die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts in Nürnberg berauögefommen wars; ein elenbes Machwerk, welchem bei vielen Unrichtigkeiten, ſelbſt die vorzüglichften Außenwerke fehlten. Ich fragte den General, ob das der Plan fey, der ibm bei dem Angriffe zum Leitfaden habe dienen follen? Er verſetzte, alle Bemühungen feyen vergeblich ges wefen, fich einen beffern zu verfchaffen. Später bin fagte mir Cuͤſtine, er babe bei. feinem ‚frühes sen Marfche nach Speier weder eine Abficht auf Mainz gehabt, noch fey er von beffen Vertheibit

| |

| Eidemeyer. 886 d unterrichtet gewefen.. Exft fpäter habe er

'folg feines Unternehmeng auf die ſchlechte Zufams wenſetzung der Sarnifon, vorzüglich aber auf bie Anzuftiedenheit dee Bürger mit dem Kurfürften und - Dre Anhänglichkeit an die Sache ber Zranzofen - gegruͤndet. | nn Gewiß iſt ed, dag, wenn bie Franzöfifchen Zeuppen, nach ber Einnahme von Speier, unvers weit nach Mainz vorgeruͤckt wären, man nichf ums din gekönnt hätte, ihnen die Thore zu Öffnen; da⸗ mals, wo die ganze 1200 Mann ſtarke Befakung . aus Invaliden, Rekruten und folhen Zruppen bes Band, die fünf verſchiedenen kleinen Reichsfuͤrſten angehörten und zum Theil, wie wir gefeben haben, die erſte Gelegenheit benußten,- aus ber Fellung zu entfliehen; damals, wo kaum 50 Artilleriſten in der Zeflung waren, wo noch Beine Kanone aufges führt, kurz, nichts zum Widerſtande vorbereitet und Kberdied Alles von dem unerwarteten Schlage bes dänbt war, Allein drei, Wochen fpäter hatte fich Bieled. geändert. Die zugänglichen Stellen der Fe⸗ fang waren wohl befegt und verpallifadirtz auf ven Waͤllen flanden 120 und mehrere Kanonen md einige hundert junge Handwerker waren in ih⸗ m Bedienung unterrichtet; die Befakung war auf das Doppelte angewachfen, bie Bürgerfchaft be⸗ waffnet und zur Dienftleiftung angeftellf, Uebel uns terrichtet über alles diefes und gänzlich unbekannt wit des Befchaffenheit der Seflung, unternahm Cuͤ⸗ fine feinen Marfch gegen dieſelbe. Er war. bald nad feiner Ankunft überzeugt, daß ihm die Mittel _ ten, fi ihrer mit Gewalt zu bemächfigen und, ohne auch nur die mindefte Vorkehrung dazu zu treten, beſchraͤnkte er fich, durch Vurfpiegelungen auf das Moralifche feiner Gegner zu wirken; es ge:

rühfen hieruͤber eingezogen und ben guten Er⸗ |

. . einen illuminirten Kupfeftih von Mainz herr

u denen -,

ten ‘genehmigt und durch den Gouverneur dem 14 fammelten Stadtrathe befannt gemacht, Die Stag Halter hatten in der verfloffenen Nacht ſchon Mail verlaſſen. Der General von Faber, . der Krieg kommiſſaͤr Riedel und ich erhielten Ordre, bis endlichen -Uebergabe der Feſtungswerke, der Wii des Geſchuͤtzes, der Magazine u. f. w. in: Mail zu verbleiben. Ä Nachmittags gegen drei Uhr rüdte eine % theilung Stanzöfifcher Truppen’ ein, welche die * fen am author und an der Rheinbrüde in tz nahm, Nach vier Uhr folgte der Franzoͤſiſe bergeneral, der für fh und feinen Stab U kurfuͤrſtlichen Palaft bezog. i elbige Nacht noch ‚ging eine Abtheilung % Franzoͤſiſchen egeunge orps durch Mainz, che am 22, früh vor. Frankfurt anfam- und Stadt in Befig nahm. Der Gouverneur von Ma - fab diefes als kapitulationswidrig an und be fi deßhalb zum Franzöfifchen Dbergeneral, wog ich ihn begleitete, Bei dem. Weggehen erfuchte m biefer, zu bleiben, um ihm einige Auskunft über | Seftung zu geben. - Er kieß die beiden Ingenie offiziere Glement und Goibert rufen und 34

"der gegen bie Mitte des achtzehnten Jahrhunder

In Nürnberg berausgelommen war; ein elend Machwerk, welchem bei vielen Unrichtigkeiten, fell "Pie vorzüglichften Außenwerke fehlten. 7 den General, ob das der Plan ſey, der ihm # dem Angriffe zum Leitfaden habe dienen folleg Er verfeste, alle Bemühungen feyen vergeblich g wefen, fich einen beffern zu verfchaffen. Spät bin fagte mir Cüftine, er babe bei. feinen: ‚früh sen Marfche nach Speier weder eine Abficht a Mainz gehabt, noch fey er von deffen Verthei

u C. 3. Salite Gonteſſa. 87

Aane Abweſenheit, durch Flugſchriften feinen Nas

. men zu beflecken und ihn ohne allen Grund, blos weil er in Franzöfifhe Dienfte getreten fey, die Uebergabe der Feſtung Mainz Schuld zu ‚geben. Wenn auch Eidemeyer nur. dieſes Gedankens fäs big geweſen wäre, fo war er- doch nicht in ber Lage, ihn auszuführen. Es beflanden ein Kriegs: zath aus Generälen,’ ein Gouverneur und zwei Statthalter des Fürften in Mainz; wie follte ein SIngenieuroberfilieutenant ed möglich machen, ' eine Seflung zu übergeben, von welcher er behamptet; _ daß fie ſich vertheidigen koͤme?

Mainz. Profeſſor u. Stadtbibliothekar CLehne.

Der Schl tim 4. Jahrgang, da ihn der Hr. Ver⸗ hfer a det Abdrude nict Ba

\ %

LVII. Chriſtian Iacob Salice Eonteffe: König, Preuß. Kommerzienrath in Hirſchberg.

geb. ben 24. Febr. 1767. - : geſt. den 11. Septbr. 1826. *) . 4

Auch ein Klaglied zu ſeyn Im Mund der Gelichten it

c Denn Das Gemeine geht zum Orkus binab!

San Vater Chriftian Salice Eonteffa war

Dperältefter der Kaufmannſchaft zu Hirfchberg in

Schleſien und feine Mutter Johanna Elifas beth war eine gebome Mockwitz. Die Fami⸗ lie Conteſſa ftand von jeher in Hirfchberg in Anfehen, hochgeachtet wegen ihrer ausgezeichneten Thaͤtigkeit und. der wohlthätigen Anwendung ihrer

2) Aus den Schlefifchen Provinzialbl. 1826. Jan. .

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\

- . voes "6:9. Salice qonteſſa.

Wehlhabenheit. Eniſproſſen an. ben herriichen az. penbekraͤnzten Geſtaden des Comer Sees in Ober⸗ talien, muß, ſo ſcheint's, durch irgend ein beſon⸗ deres Lebensverhaͤltniß ein Zweig dieſer Familie ſich in Deutfchland niedergelaſſen haben und auf dieſe Beife in das Schlefifche Gebirge gekommen ſeyn. Die Kunde bes füdlichen Urfprungs hat fich in der Samilie erhalten, aber unbekannt blieb felbfi dem Verſtorbenen der Ort, wo dies Geſchlecht entfprofs fen und dunkel der Zufammenhang, wie dies Ges ſchlecht in Schlefien beimifch geworden if. Als ib in Stalin war und namentlih in Como, glaubte ich für meinen Freund Nachrichten fammeln zu können, ‚aber meine ragen fanden Feine befries digende Antwort. Wie fi dem Stammnamen Cons teſſa der Beiname Salice hinzugefügt hat, dies « Kamilienereigniß ift, da Feine darüber fprechenden ‚- Papiere gefunden worden find, in Vergeſſenheit ges ratbenz; doch willen die Familienglieder: daß in früherer Zeit fhon ein Conteffa eine Salice zur Gattin gehabt hat. DE Conteffa. mar ein Mann mittlerer Größe, mehr ſtarken als ſchwaͤchlichen Körperbaues. Die Gewandtheit, die ihm in feinen Sünglingsjahren eigen gewefen- feyn muß, verlor fih im höberen männlichen Alter. Sein etwas truͤbes Auge wurbe belebt und feurig beim Sprechen, wenn auch feine Geſichtszuͤge in ben lebten Jahren ſehr gealtert hatten. Seine Stimme hatte viel Wohllaut und die Bewegung feines Körpers, fein ganzer Anſtand verrieth ein inneres Leben, Penn feine körperliche Hand ſchoͤn zu mennen war, ‚fo war ed auch feine Schrift. In den letzten Lebensjahren verfagten ihm oft Die beiden ibm liebften Sinne, das Geficht und das Gehör die regelmäßigen Dienfte, fo, daß er ſich darüber befchwerte und zu Erleichterungsmit⸗

EI. Salice Gonteſſu 9

ten feine Zuflucht nahm. In feinem ganzen dus Bern Befen lag, befonderd in ben legten Jahren, eine gewiffe Abgefchiebenheit, fo daß er denen, bie ihn nicht näher Sannten, unzugänglich frhien, indeß verſchwand die Düfterheit bafd, wenn man ihm näher trat und wurde gar nicht fichtbar, wenn fein Gemuͤth unter Kreunden fich offenbarte, oo: Seine erſte Bildung empfing Conteffa, wie es damals allgemeine Sitte war, durch einen Hauss lehrer, weicher ihn in fo weit vorbildete, daß er nah dem Willen feines Vaters das Tatholifche "Somnafium zu Breslau beziehen konnte. Nachdem er durch einen mehrjährigen Aufenthalt in Breslau ſich die nöthigen Vorkenntniſſe zur weiteren Aus⸗ bildung 'erworben hatte, veranlaßte fein Vater, da ſich Eontefia’ den Kaufmannsfland zu feinem Les bensberufe aus. Neigung erwaͤhlt hatte, daß er im . Hamburg in das bekannte und berühmte Handels baus des Herrn Saphir, zur’ Exlernung ber viels feitigen Sefchäfte, welche der: Welthandel biefer Stadt darbietet, aufgenommen wurde. Es iſt wohl anzunehmen, daß fein Aufenthalt in Hamburg ben entfcheidendften Einfluß auf den Gang feines gan⸗ zen Lebens gehabt bat, | : Nachdem er mehrere Jahre in br Weltbans delsſtadt zugebracht hatte, konnte ihm ber bemits telte Vater die Freude und ben Genuß verfchaffen, auf Reiſen die Welt Tennen zu lernen und vielfa⸗ he Erfahrungen zu fammeln. Er ging daher im Jahr ‚1788 von Hamburg ab, um Frankreich, Engs lartd und Spanien zu bereifen. Zuruͤckgekehrt im die Baterftadt und wieber heimifch in derfelben ges worden, [bloß er am 20. Juni 1791 den Bunb der Ehe mit Johanna Helena Hebwigid ges bornen "Galli aus Gleiwitz und uͤbernahm nach dem früh erfolgten: Zode feines Waters im Jahre 3 .

.

' erfreute die ‚Ehegatten, aber dies Gluͤck flog ein Morgentraum von bannen, denn im frübeft Alter. verfegte der, himmlifche Vater die zarte BI

wir bei fparfamer. Freude unter vielen Schmerz

fand ſich nicht befriedigt, ſondern ireifte jugendli kuͤhn in ſeinen Ideen und Wuͤnſchen uͤber die Ver⸗

940 | 3. Salite Gonteffa -

1793 die Juͤhrung der Hanbeldgefchäfte im - Bluͤthe feines Lebende. Die. Geburt einer Zoch

me in eine fchönere Welt ald die. ift, in welchen

Sehnfudt. | Mit Umfiht und Kenntniß verwaltete Con⸗ teffa feine Handelögefchäfte, aber der. rege Bei

‚reifen follen.und ſeitdem blieb. ben Eltern die ewig

‚bältniffe des gewöhnlichen Lebens auf me. Art hinaus, die mißfiel und ihm bittere Erfahrungen uzog. Dusch feine Verbindung mit 3. und %. am er mit feinen Freunden in Staatögefangens

ſchaft, in welcher er zu Spandau und Stettin ein

‚Tchuierzliched Jahr feines Lebens vollbrachte. Das mals fchrieb er den 18. März 1797 in Stettin auf ben Rand eined Buches fein Zeflament.

Seiner Vaterſtadt wiedergegeben , lebte ex nur ihr auf vielfache Weife zu nügen. So führte Con⸗ tefla lange Jahre mit Einfiht das Directorat der Zuderraffinerie zu Hirfchberg und nüßte durch feine Mugen Anorbnungen dem ausgebreiteten Gefchäfte auf Dad Bedeutendſte; fo nahm er ebenfalld das Amt eines Schulvorfteherd an, um auch hier nüßs lich zu werden. Bei Einführung der neuen Stäb= teordnung 1810 zeigte fich recht deutlich das Vers trauen und die Achtung, welche er in feiner Vaters.

ftadt genoß, denn die Stadtverorbneten wählten

ihn zu ihrem erften Vorſteber. Unermuͤdet thäti zeigte er fich ganz befonders im Jahre 18185 bei Drganifirung der Landwehr war er flädtifcher Com⸗

miſſair und erwarb ſich großes Lob der Behörden,

= N

6GJ Salite⸗Conteffa. 9

indem er felbft bedeutende Vorſchuͤſſe zur Austuͤ⸗

Bu machte und durch‘ feine Beredtfamleit den

Achter Vaterlandpliebe zu erweden trachtete, As der Staat. berubigter wurde und das Leben wieder in bie vorigen Gleiße kam, zog fih Con⸗ tefa mehr und mehr aus der Deffentlichkeit in die Stille des Landlebend, zu welchem ihn öfter wies

derkehrende Kraͤnklichkeit veranlaßte. In die heitre Stille des Kandlebens nahm ar ‚eine ehrenvolle Kuss . zeihnung bed Staates mit, denn: unterm 15. Seps .

tember 1814 hatte der König ihm, als Zeichen der Anertenntniß für Verdienſt um das allgemeine Wohl, das Patent als Commerzienrath-. perliehen. Schon im Jahr 1812 hatte Conteſſa das Kloſtergut Kies benthal gefauft, wo nun. feine Gattin unter ihren Blumen ſtill freumdlich lebte und daher gab er im Sabre 1819 den Poſten eines Directord der Zuders vaffinerie zu Hirfchberg auf; blieb jedoch in Folge ver Wahl aller flimmfähigen Actignairs,. Deputirter⸗

Seit diefer; Zeit: lebte Conteſſa nun größten theils in ſtiller Beſchaulichkeit mit, der. Gattin und den Freunden, unter literkrifchen -Befchäftigungen, die Sommermonden auf feinem Landgute und im Winter in feiner Vaterſtadt. Diefes. Stillleben un:

terbrach auf Das ſchmerzlichſte die. Trauerkunde von

dem Zode deö. geliebten jiüngern Bruders, Carl

Wilhelm Salice Eonteffa, Doctor. der Phi⸗ Lfopbit, welcher am 2. Suni 1825 zu Berlim ges fiorben war *). Ale Pläne des Lebens fchienen zer⸗

flört, fo gramvoll wurde dad Gemäth des aͤltern

Bruders ergriffen. Wie innig Conteſſa mit feinem Bruder verbunden war, bezeugen feine eignen Worte in der Todesanzeige, wo er fagt: Wer una fere Verhaͤltniſſe kannte, wer es weiß, daß wir nicht

nur Brüder, fondern auch Sreunde, in dem innigs

*) Vide weites vorn sul Nrb; XXVNI. er ie

!

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/

2 E. J. Balite Conteſſa.

ſten Ginne bes Wort waren, wird meinen Verliſ - und meinen Schmerz ahnen. Dennoch raffte fich Conteſſa empor uͤber dieſen Schmerz und, was Wenige erwartet hatten, er nahm bie ihn treffende ehrenvolle Wabl zum Landtagsbepntirten mit eis sung am und bereitete fich vor, den Poften:wisrdig aus 1 Pe E Ein Geſchaͤft uͤber die Nachlaffenfhaft feines Bruders veranlaßte ihn zu einer Reife nah. Neu⸗ haus bei Luͤbben in der Niederlaufig zum Freiherrn Ernſt von Houwald; ungern ımternahm er zwat Diefelbe , aber fehr heiter und fichtbar beruhigt, ja befriedigt, Tehrte er am 31, Aug. auf fein og zu feiner Gattin und feinen Verwandten zuräd. crckrankte er nad einer‘ Erkältung ploͤtzlich am 5, - September und: bekam heftige Fieber mit großer Mattigkeit und Blaſenkraͤmpfen. Als fein trauftes flee Freund und Arzt eilte ich fogleich "herbei und "wendete, da Ich feine Unterleibsleiden kamte, die nöthigen Mittelan, - die ihm auch ſchnelle Eindewung brachten. Am 8. Zage kam das Fieber heftig wie⸗ "der, dann erfolgte ein fo bedenterider- Nachlaß und fihtbare Erholung, daß ich ihn verlaffen Tonnte. Den 6. Tag kam das Fieber mit Verdoppelung aller Bufälle wieder und dennoch waren der 7. und -Ste Tag teine fcheinbar gefährlichen Tage, denn immer war der Kranke zu jeder Stunde im Gebrauche als ler Sinne. Am bezeichneten und .geflicchteten Oten Tage kam in den Morgenflunden ein heftiger Fie⸗ | derkoft, die Sinne ſchwanden und der Tod erfolgte ſchnell und leicht durch Schlagfluß am Morgen des 41. Septemberd um 10 Uhr. nn Die angeftellte Tunfigemäße Eröffnung , ber den m Chirurgus Hebel, in meiner Gegenwa heſtaͤtigte bie Ärztliche. Vorherfagung eines Leidens der Biaſe, denn es fanden ſich orgenifche Fehler in

—*

C. J. Salite Gonteff. _ as

"ter Urinwerkzeugen, naͤmlich ungewoͤhnliche Ber

dickung der Blaſenhaͤute und griesartige Concre⸗ mente in den Nieren, bei Untadelhaftigkeit aller uͤb⸗ tigen Organe Dies find die aͤußern Umriſſe von dem Leben meines Freundes Conteſſa. | Was fein innres Leben anbelangt, fo möchte ich faft. anftehen ber Zeichnung durch Worte das belebende Licht und Dunkel zu geben, wenn ich nicht hoffen dürfte, dag man glauben wird, ich habe, - bie Wahrheit nicht verledt, wennich auch mit Frenne desblicken auf das ganze Leben des VBorausgegans euen ſehe! Wer Menfchen zeichnen will, mnf enfhen kennen, dies fühle ich wohl, denn nur indem wir mit Menfchen umgehen, erhalten unfre Ideen Wahrheit und Wirklichkeit. Darum aber auch fühle ich mich beruhigter, indem es mix, benz Arzte in vielfach verwidelten Kebenöverhältniflen, vergoͤnnt geweſen tft, menfchlides Thun und Treiben, Fuͤh⸗ ien und Denken, Erdulden und. Beglüdtieyn, tens

nen zu lernen, Wer bad innere Leben eines Mus

ſchen richtig erkennt, ber erkennt erſt bad ganze Weſen deſſelben. Was Conteſſa ald Menſch in feinem Familienleben und mit Freunden, in Wif⸗ fenfchaft und Kunft geweſen ift, wie er in feinem Berufsleben zu denken und zn handeln gewohnt .. zwar und wie er fich als Chrift offenbarte, ift nothe in einzelnen Andeutungen darzuthun, weil das Weſen eines Menſchen nur richtig in den Bes

ziehungen auf dad Familiens, Freundes: unb Ber

x |

7

sufßleben, wie auf die Beflrebungen um Kunſt und Wiflenfchaft und die Erhebung des Gemüthe durch die Religion erfannt wird. . ' 5 ale war ein edler Menſch; ihm war ein klarer Geiſt und eim tieffühlendes Herz gegeben. Leicht ‚erregt, erkannte ev. boch. immer wieder die

chen. Empfänglich für alles Schöne und Gute im

MM 6. J. Balice Cont eſſa.

Mahrheit und ehrte fie, wenn. ihn: auch ein. leibera fchaftliches Erglühen dabingeriffen hatte, Der menfi lichen Schwaͤche fih bewußt, fühlte,er auch d Erhebung des menſchlichen Geiſtes zum Unendliz

Leben, ja begeiftert dafür, war ihm nichts Edles, Menfchliches fremd. Liebevoll, nachfichtig, wohls

|

. thätig, war er gern bereit für Andre Zeit, Mühe ı

und. Mittel: aufzuopfern., wenn er auch in bebaglis ; cher Ruhe, in. den fpstern Jahren zu leben ges | wohnt war. .. Das eimmal Ergriffene bielt er feſt unverändert in Treue und Eifer, denn nicht ſchnell | ergab er fich den außern Einwirkungen, fie muß» .

ten erſt inniger ſein Gemüth berühren; daraus .

mag denn .auch die Kraft und Selbſtſtaͤndigkeit feines Weſens zu erkennen ſeyn. Bild im Urtheil uͤber Andre, war er dennoch allem Schlechten ads Hold;,die Form liebend und ehrend, ohne fie ſelbſt immer -beachtend, war fein Weſen befonders..in den letzten Jahren, mehr auf das Innre ald auf das | Heußere. gerichtet; : Neben einer gemüthlichen Heis

terkeit heyrſchte oft eine tiefe Wehmuth in feiner ,

Seren wie feine febönen Lieber befunden. :. Nicht

- augenblidlich, nur nach und nad) flößte er Intrefle, |

aber dauerndes Intreſſe ein, denn fein Herz ſchwebte nicht. auf feiner Zunge, aber- wo er ed aufthat, da | war ed reich genug, um zu beglüden. Er war ge⸗ eiguet zum Empfangen, aber er verflanb auch zu eben... Wer fich ihm vertraute, konute ficher auf ., ihn vechnen! Mit einem Worte, fein ganzes Wes fen trug den Stempel der Liberalitat im edlen Sinn... Er trug Andre, da auch er getragen feyn wollte und meinte: die Welt in der wir leben, fey ja.immer noch Die befte Welt! .... 3a feinem Hanfe lebte er, fill und freundlich

| dabinz:. ar Jichie aͤnßeres, Gepraͤnge yict, weil.2b..

&

| l | . . . 4 | G. J Salise.onteffe 946 ihn unbequem wär, aber denen, die mit ihm. Ichs '

ten, fuchte er den Aufenthalt in feines Haufe fo | nehm und erquidend, als möglich zu machen,

ber war Conteſſa mehr in Berührung mit dem _ j

‚tonvehtionellen Leben, fpäter hatte ex fich fafl

fehr zurüd gezogen. Eine wahrhafte Achtung für feine Gattin, die er Öfters ausſprach, machte ihm fein Leben in ihrer ſtillen Haͤuslichkeit angenehm. In feiner Krankheit ſagte et ſelbſt je mir: Sehen Eie nur die liebe Frau, was fie Alles thut! Sch erfenne recht an Ihr, was religisfes Pflichtgefühl vermag *). Für die, welche feine Seele liebte, hatte er eine Gluth der Zreundfchaft, fie lebten,

wie fern fie ihm aͤußerlich ſeyn mochten, in feine .

Seele, aber Hoch erfreut, Tebendig und wahr genoß er ihre Gegenwart: und begihdte dadurch diejenigen, . weldye hienieden ſchon feine frauteften Freunde was ven. Wißt Ihr es doch Alle in dee Ferne und Nähe, wenn ich auch Eure Namen nicht verzeichne, weiß ich es doch, ber ich. fchöne erbebende Stun⸗ den mit ihm genoffen habe, mo wir das Ewige im Menſchen fein und Höftlich "geflihlt haben bei. den Mittheilungen unſ'rer Ideen und Gefühle die

wie heile Sterne‘ In mein Leben bineinleuchten

Sit und, kuͤhn bat Gonteffa gefchwärmt mit feis nen Freunden; Thraͤnen, bittte Erfahruhgen, abes auch innige Freuden Hat dies ihm gebracht, Er batte reiche Gelegenheit, Menfchen und Welt Benz nen zu lernen, als er in der welthanbeltreibenden Stadt Hamburg warz vielleicht: wurde er mehr in. den Strom’ bes Lebens Hineingeriffer, als zu feis nem irdiſchen Gluͤcke gut war. Geiſt und Heiz wurden gleich mächtig ergriffen, und hürfen wie

Dieſe brave Gattin folgte {5m ſchon am 4. Novbr. an in die Ewilele . etwolog ea 60

Zi " ı

. thätig, war er gern bereit für Andre Zeit,

ten erfi: inniger ‚fein: Gemüth berühren; darauf

terkeit heyxrſchte oft eine tiefe Wehmuth in —* nugenblicklich, nur nach und nach flößte er Antrefig

nicht. auf feiner unge, aber- wo er ed aufthat, de

u a 3. Salice Gonteffa.

Wahrheit und ehrte fie, wenn. ibn: auch ein. lebe ſchaftliches Erglühen dabingeriffen hatte, Der menf lichen Schwaͤche ſich bewußt , ‚fühlte, er aud) 2

fremd. —** of —*— a und Mittel aufzuopfern, wenn er auch in beh cher Ruhe, in. den ſpaͤtern Jahren zu leben ge wohnt war. Das einmal Ergriffene hielt er fe unveraͤndert in Treue und Eifer, denn nicht ſchneh ergab er ſich den aͤußern Einwirkungen, fie muß

mag denn .auch die Kraft und Selbſtſtaͤndigkeit feines Weſens zu erkennen ſeyn. Mild im Urtbe uͤber Andre, ‚war er dennoch allem Schlechten all hold; bie Form liebenb und ehrend,. ohne fie felbg immer. hbeachtend, war ſein Weſen befonders, in Die degteg Sahren, mehr: auf dad Innre ald auf da Aeußere gerichtet; . Neben einer gemüthlichen

Seele, wie feine ſchoͤnen Lieber befunden. :. Nick aber dauerndes Intreſſe ein, denn fein Merz ſchwebte

war es reich genug, um zu beglüden. Er war ge eignet, zum Empfangen, aber .er verfiand auch zu geben.. Ber ſich ihm vertraute, konnte ficher auf ihn vechnen! Mit einem Worte, fein ganzes We⸗ Ten trug den Stempel der Liberalitet im edlen Sinn. Er trug Andre, da auch er getragen ſeyu wollte und meinte: die Welt in ber wir Ice, sr ig immer noch die beſte Welt!

In ſeinem Hauſe lebte er, ſtill und freundlich,

| hahinz:, er lichen Maler: Gepränge wit weil eb⸗

\

4} Salice Eonteffa, 99

Pllommenheit' gegeben, abet es bleibt doch ein Vahn, wenn bie befeligende Ahnung bes Lichts wand der gemütblichen Freude. umrichtig beurtheilt wird von dem, der fie auf biefem reinen, dad menſche Ihe Weſen bochehrenden Wege nicht zu finden vermag. Der Wege zur Erfehntniß- find, vieke doch fireben fie alle bie Wahrheit zu finden, wi alle Radien Eines Kreiſes nur Einen Mittelpundt haben. Sontefja „fand (Tauſende finden ‘ed auf et: nem andern ihrer Natur anpaſſenbdern Wege) auf dieſen Pfade: daß der Drenfh einer unendlichen Ausbiſdung fähig iſt, daß, das Wahre Juden, dad Rechte wollen, das ‚Gute fchägen, bas Schöne lieben, das Große bewundern, das Hei⸗ lige verehren, Merkmale einer edlen menfchlichtn Natur find... Sein’ Geift fand Nahrang, fen Herz Frende bei ſeinen Freunden durch Werhfelmirkung ber Semüther, darum, obgleich er von ber’ Erde gefhieben IA, Lebt er doch fort in unausloͤſchlichem Anderteti in ven Herzen der Freundel "" . Aug dieſen Zügen fäiner rein menſchlichen Ita; dur iſt zii entitehmen, daß Conteffa bei feiner Sehn⸗ feht nach Erkenntniß, nach etwas Höheren einr nſtleriſche und wiſſenſchaftliche Ausbildung "er: ſttebt "habe. Seine Lebensverhältniffe waren auch ganz a a on AT Fteunde ber Mufen, zum Dichter. zu bilden. “Ich überlaffe einer gelıb- ten Feder, ben’ Dichter Conteſſa der Nachwelt aus feinen Liedern zu ſchildern; mit dem Worte Zeichz mung deute ich ſchon an, daß ich Fein vollſtaͤndiges Id zu liefern mir zutraue. Vermoͤge feiner %e: bendigkeit im Auffaffen aller Lebensbitder, ſeines anzen . embtplichen Weſens und des befondern anges Peiner Lebensſchickſale mußte er zum Dich⸗ ter werden. Die Natur und dad Herz haben ihn Fin Gefange begeiſtert. In einer fo herrlichen

98

en Gebir⸗ boren, durch ſo gyrun Herz % b* biefe Richtung feines „Innern zur Poeſie begreift Die Lectüre der beften Dichter und Profäiler

ng Beit, der Umg gang mit Freunden von au Bildung - um! u gendlich empfängliches Gemuͤth ‚gebfl —F ſchoͤnte Bei blühte-damäld empot,..

lox ſich und hi Be vertändliger.

tötkunft

S.9:9eise Gemtetfe

efahrungen gebildet,

Zeehrfamteit hatten. |

das frühere” Seile

N gene. ein Tbennas. Sen vor, vielmeht ging er ganz Teile, ei heit, Klarheit, wenn, auch ‚nicht der "Phantafie, doch eine tief eine fie Andacht 5 en von Conteſſa ð Liederg ar datur, „bad ‚Lehen aderhaupt,

beſondere poetiſch und. jfenb ungen feines "Innett Jh, s

uͤthsart war denn aud)

8 vie Sphart, in vegte,.. wenn er ſig auch. "ih Hoͤeſie verſuchte. Das Droma —— ‚und außet fgMer Bedy ſeinem Alfred uni

n Drama, Pflich uhd” ige 1 iifeje Akbeit, von. ihn Befdint” gi ja wat, wenn man die ichter hi n teilen will, nämlich in Yujerd' ve, ein fubjectiver Dichter,

Anficyt, "fein Gefühl, fein fnnerftes "Reben 5 Bi inc eh Fugen: *

, u B N x

| E. .Salice Contaffa. 940

" a foßte er das Leben auf, wie es ſich gidt, ob⸗ , über. dem Ganzen ſtehend; ed. nur mit Geiſt auend, mit dem Herzen fühlend. . Seine Dich⸗ - verbreiten jene wohlthuende Wärme, bie Acht, wenn ber Geiſt angeregt und das Herz S— wird. Eine reine Sprache, treffende (Bes ken, klare, edle Bilder, ein eigenthuͤmiiches We⸗ ſen, bezeichnen alle feine Gedichte, fo daß, wer feis zen Genius Fannte, nicht leicht in den Irrthum gerieth, ein Lied von ihm zu.verfennen. Man hörte feine Geſaͤnge gern und er gab. fie willig feinen Sreunden. Ohne weiter etwas Zergliederndes hin⸗ zuzufägen, erwähne ich nur noch, daß ich, um feis nen vielen Freunden ein Andenken von ihm zu ges ben, feine :Gedichte zu einem Kranze her Erinner⸗ ung geordnet habe ). ‚. , J Was ſeine proſaiſchen Arbeiten betrifft, ſo gebt and denſelben neben dem kuͤnſileriſchen! auch fein wiſſenſchaftliches Streben hervor, Sein Styl kann in feiner edlen Einfachheit, Reinheit und Bes Pimmtheit zum Mufter dienen. on : Seinen Gedanken fehlt ed nit an Ziefe und feine Darftellungen tragen das Gepräge der Wahrs beit. Gefchichtliche Forſchungen, Blide in das Ber ben der Staaten, befchäftigten ihn am glüdlichiten, wie einzelne Erzählungen und befonders fein letzter . Roman: der Freiherr und fein Neffe, bezeugen. | Streng wifienfchaftliche Arbeiten find mir von ihm nicht bekannt geworben, wenn ich einige mit vielem Studium: verbundene hiftorifche Abhandluns gen, die fie einen Pleinen Kreis beſtimmt maren, wegrechne. Es iſt reiht intereſſant, wie er bei feis zem Berufsleben, - welches ihm oft wenig Muße Guns: ! . R Dieſe Gammlung feinen Gedichte iſt bereits bei 6, =. 3. che iu —TRE— erſchienen. '

4 >

EZ in | in ag ku: Luigi Bali —* 7

Bee ie Büiet Statlenifäpeh Dper zu Deehten.

geb. zu —ã 1 Zu Be er "geh. ven 3. Sertembt 1825. *) Dass‘ Fein: Oeutſcher. von⸗ Geburt, hat äh Wigt Bafii doch das Deutfche- Bürgerrecht exrıması zen, denn fir feinem 18. Sabre verließ er, fen Das, kerianb Stalien, kam nach Deutſchland und: iſt ſeit bem den Deutſchen treu geblieben. „Sch bin’ geboren zu: Pefarv im Jahre ſagt Luigi Baſſi in einem unter ſeinen binterlaffes * nen Papieren gefundenen .; Aufſatz „und zpg. mit meiner Familie als. Sjähriger. Knabe nach Sinigag- Ka. Da ich in dem Alter von 10 Jahren ungefähre große Neigung fuͤr den Gefang zeigte, ſo wurde mir ein gewiſſer Pietro Morandi, Schüler des be⸗ rümten P. Martini, zum: Geſanglehrer gegeben | und durch deſſen Unterricht -Tamı. ich fo weit, baß ih nach. 3 Jahren bie. Aufforderung erhielt‘, in eis ner kleinen Provinzialftadt Srauenzimmerrollen zu fingen, da. im jener Zeit an ‚gewiffen,Diten Italiens feine Damen auf dem Theater fingen durften. Dies fer Anfang war glüdlich und ermuthigte mich, die theatraliſche Laufbahn weiter zu ‚verfolgen... mein Bater bei einer -zahlseichen Familie von .8: Kin⸗ bern nicht im Stande war, für. bie ſorgſame Bil⸗ tung aller diefer Kinder viel aufzuwenden, fo ent⸗ ſchloß ich mich, in dem Alter von 17 Jahren das väterlihe Haus zu verlaſſen, um mir ſelbſt eine ehrliche und —* Exiſtenz zu Bo“ . u 24) 15 Ger Ve F

10 bh msn .

*) Aus dem ein eimifchen, Belhlatt zur Abeib- ei Rent)! 'vom- ER de. von Friedrich

Bon,

»

unötbig, mehr über fein Berufsleben vw es hinzeichend bekannt iſt. en * R Pırh Kunft und Wiffenfchaft, wie durch rei⸗

fhrit des Gefühls, die gewiß eine der giücklich⸗

Hlöfteie Dernunft ihr ald Gefährtin zur Seite ftand. ran auch fein Innres ſich nicht Jedem aufſchloß,

ES

ihete. In Wem, wie in Gonteffa der Geift der Deredlung wohnt, ber glaubt nothwendig an

th fein Leben und feine unfterblihe Seele! In An Lehren der roͤmiſch-katholiſchen Kir- che erzogen, ehrte er getreu alle ihre An: ordnungen, in fo weit fie nicht feinem

geläuterten Berftande völlig widerfpres

Gend waren *. Nur mit tiefem Ernſte fprach Gonteffa über Religion und alle einem Chriſten

*) In den Schleſiſchen Provinzialblättern, März 18%, ©. 232-234. bat deffen Wittwe auf diefe Stelle Erlänterung bemerkt, daß fie nur aus falfher Aufs fung mancher Weußerungen ihred Gatten gefloffen feyn Une, indem die Eatholifhe Kirche keine Anordnun- ea habe, die dem Verſtande audy des aufgeflärteften Mannes widerfprechend wären und fid) nicht durch die einlenptendften und, vernünftigften Gründe vertheidigen Befen. Gonteifa Lönne daher auch Leine wahre Anords aung der Tathol. Kirche verworfen, oder auch nur getas deit haben, welches fie‘ auch nie yon ihm gehört habe. Bein ſich derfelbe "gegen "manche Borurtheile und Irr⸗ iyimer erklärte, welche die Fathol. Kirche keineswegs lehre, ja firenge genommen, nicht einmal begünftige, fon: dern die nur an eingelnew. Mitgliedern diefer Kirche zum Vorſchein tommen, fo habe er getyan, was Sache und Micht eines jeden wahren "Tathol, CThriſten if,

,

®

fmen doch ſtille Stunden, die er mit den trau⸗ jm Freunden gern ben heiligften Gegenſtaͤnden

tt und vertraut feiner Zeitung in gläubiger Des.

6.2 Serie @nptife 006

fe und Duldung, die Sehnſucht nach immer bi: .

——

962 3. SalteeıG onterfa.

heiligen Segmflände. „Ehe mich", fagte er dig Fi wir, „bat der Cultus unſrer Kirche etwad @ greifendes; wo Alle nieberfinfen, da .beugen.f yoillig in Demuth meine Kniee, die Gnade Ü himmliſchen Vaters erfennend. In Gottes Ha iht fich freudig mein ganzes Wefen, annundwirdbuns entfündigen, aber Me ſchen Fönnen mir niht Sünden vergebe und dtwas erlauben zu thun, oder om bieten zu thun *). Troſt geben wohl die M fhen einander, aber Gnade gibt nur der himm Pr Dater, Er führt uns auch gewiß aus die eit nur fiufenwelfe zum Genuffe der ewigen Wont nachdem wir vorbereitet und empfänglich gemal worden find,“ Seine Lieder offenbaren diefe

ů——

‚folder ſey ihr Mann auch geftorben), glaube nad &

0

€; I: Salice Critefſa. WE

Behr; wenn er "auch. hie Damit Berbortiät, der Siaube des. Chriftenthbums lebte in- feinem: Ges fe. Diefen Glauben bebarf’ denn auch ber uſch, um unter Freud und Leib, Liebe und Zreue, Dertrauen und Hoffnung zu erlangen und am Ende in fliler und freundlicher Refignatton- fein Gläd zu finden. In verborgener Tiefe wohnt bie Gefins sung und der Gedanke; die Außenwelt her nicht, wos wir in unſerin Innern tragen, nicht ihr, uns gehört unfer inneres Leben, aber-—- wenn bad Er⸗ denleben verflungen ift, das Irdiſche zerfällt und das Ewige im Menfchen ſich aufgefhwungen Yat in einem böhern Lichte, als das ift, welches hienies den leuchtet, Dann.muß auch. des Geiſtes Leben of fenbar werben, denn ed gibt ja Auffchlüffe Aber das ganze Seyn, Denken, Fühlen und Handeln des Menfchen, der feine Pilgerbahn bienieden bes fhlofien hat und leitet zu richtiger ‚Beurtheilung. beſſern, alle wahren Menfchen gehören dem hihern Leben, fo auch Eonteffa, deflen Bild ich Bier (moncherleyg Verhaͤltniſſe vorſichtig übertragend, um nirgends mit meinem Willen anzufloßen, noch wea Biger zu verlegen). nur in einzelnen. Umriſſen ans gelegt habe. - N Leicht ſey ihm'die heilige Erde, die feinen Leib dedt; fein Geift wohnt nun im Licht. und, fellg

in unsergänglihem Frieden! B Conteſſa war Mitarbeiter am alten Freimſi⸗ fhigen, der Zeitung für die elegante Welt, d Abendzeitung und den. Schlefifchen Provinzialbläts ten. Auffer einzelnen: Arbeiten für einige Zafchens bücher, 3. B. Penelope, Liebe und Freundichaft und dad Schlefifche Taſchenbuch, -übergab. cr der Leſe⸗ welt folgende Schriften: Das Grabmahl der Freundfchaft und Liebe. Ein Roman, Bres lau —8 bei Johaunn Friedr. Korn

J

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. / -_ , " ah 4.Gelige Gontehfe,

- dem Alf. Gpermann .n, Hortenftein. Gernen au dem Sinai Bertir'e ee Mir —X Sottl. Korn. Dramat. Stenen ü. hiſtor. rom⸗ Gemdlde. Breslan, 1794 Hedwig yon Wolfſte „sin. Zrauerfpiel in 8Aufzuͤgen. Bon dem Verfag des Herrmann v. Hartenftein. Breslgu bei Ch. FriedJ Gutſch, 1794. Almanzor, Eine Novelle, Neue 2 "Iage. Leipz. bei. Joh. Ch. Eurich, 1808. (Diefe I velle hat Der Vedfaſſer während feiner Gefangenfeh ‚mit Bleiftift auf die weißen. Ränder eined gedruckt Zuches gefchrieben. Sie ift N hinas feine Lebe

Dr W. £. Schmidt. .-::

RR ie Yin de Kr Luigi Baffig: | ©2.

Ben i ie cthaigi Jielenſcheũ Oper ir Deehipi. ' . geb. 3u-Pefaxo, 1766,.., one fe gift, den 13. "Behtembfr 1806, *) 3 Dep Sein: Deutfcter. von⸗ ‚Geburt, hat 7% Luigi Baſſi doch das Deutfche: Bingerrecht errumst gen, denn in feinem 18. Zahre werließ ‘er, fein. Nas, tetmd Stalien, kam nach’ Deutfihland und: iſt ſeit⸗ dem den Deutſchen treu geblieben. "Sch bin geboren zu? Pefaro im Jahre 11660, fagt Luigi. Baſſi in einem unter feinen hinterlaffes nen Dapieren gefundenen. Aunfſatz „und zpg mit meiner Familie als. Sjaͤhriger Tnabe nach Sinigeg- Da ich in dem Alter won 10 Jahren ungefaͤhr große Neigung für den Gefang zeigte, ſo wurde mir Ay genifker Pietro Morandi, Schüler des ben. sühmten 9. Mastini;, um:'Gefang lehrer gegeben und durch deſſen Unterricht kam ich fo weit, daß ih nach. 3 Jahren bie. Aufforderung erhielt‘, in eis ner Fleinen Provinzialftadt Frauenzimmertollen : zu fingen, da in jener Zeit an gewiſſen Dxten Itäliens feine Damen auf dem Theater fingen durften. Dies fer Anfang war glüdlih und ermuthigte mich, bie theatraliſche Laufbahn "weiter. zu ‚verfolgen... Da mein Vater bei _einer-zahlseichen Familie von S Kin⸗ bern nit im Stande war, für, die forgfanıe: Bil⸗ ung aller diefer Kitider ziel aufzuwenden, fo ent⸗ loß ih mich, in dem Alter von. 17 Jahren das väterlibe Haus zu. verlaſſen, um mir ſelbſt eine ehrliche und ehrenvole Erin zu ſichern. Drag sn on J FL: en +) Aus dem Ein eimifchen Iatt Zur Abenb⸗ 8* Neo. Ivo: 2— de, ui Bei edich 23

.

- anterftügt. Er lie

N

fiherte -mir ‚damals, baß junge Künfller mei

Xheaterd angeftellt fey und ſich viee Mühe g

„id. ben Contract in Prag an und reiſte im. I

Tr Enigi Baffi: —— wirche nach Biotenz an Anin

& o Laschi, welder Sänger und. vortreffli A aufnieler ald Mezzo-cäretfere 'wät, empfoh und von biefem mit Freundes Rath und Belehr mich eine kleine Rolle in Teatro della Pergola ſpielen und ermunterte m mit Fleiß in meiner Kunſt fortzufahren, indem’ zür fagte,: daß: Die Natur mich mit: allem Mitteh zu.. einem guten: thenttalifchen Künftler ausg tet habe." j nd „Ein Correfpondent des Theaters in Prag

Fachs ſich außerhalb Ralien beffer bilden koͤnnten als im eigenen Vaterlande, vorzüglich in Prag, mr ein.gewifler Dominico Guardaſoni als Regiffenr

junge Leute von natürlichen Anlagen und Faͤhgke ten für, die Bühne weiter zu bilden” . 3 « „Auf den Rath meines Lehrers Laschi n

41734 dahin ab." FB BVIn dem Alter von. 18 Jahren fing ich. meine sigentliche theatralifche Laufbahn an und fi ein Jahr lang in ‘2ten Parthien, da meine Grimm (Bariton) noch nicht ganz ausgebildet und feſt md Mit ‚meinem 20ſten Jahre fing‘ Guardaſoni an, ni erſte Rollen anzuvertrauen amd: zwar folgender 1. Milord, in der Zarce: Italiana in Londud von Cimaroſa. 0 a | Gärtner, in der DOpasi.-Fra due litigantisik. terzo gode, von Satrti. 1171 Sigaro, im Barbier von Sevilla, von Paẽfiello. König Theodor, in der Dper gleichen Rument,

.:. Plißene. in der Hpere Ja Grotta ali Trolox nio, von Saſieri. m

Luigi Safti. J 907 . Abino, in der. Cosa rara, von Martini.

‚u Dortiſtö, im Baum der Diane deſſelben. J xur, im Axur, von Salieri. Don Juan, im Dot Juan von Mozärt (le ich componirt). . Guglielmo, in: Cosi lan tutte, _ Almaviva, in: le nozze di Figaro. Papageno in der Zauberfloͤte. Sn „Alle diefe Rollen wurden mir im Laufe von 6 bis 7 Jahren anvertraut und ich hatte in Prag, Barfhau, Leipzig und ſpaͤter in Wien das Gluͤck e oft niit großem Beifalle aufzuffihren. " So weit Baſſi febfl. a "As die Guardaſoniſche Geſellſchaft im zo 3806 fi auflöfte, feat er in, die Dienfte des Fünfke Lebenden Fürften Iſidor Yon Lobkowitz und verfebte an dem Hofe dieſes trefflichen Mannes, im Som⸗ mer. auf dem Landfige heffelben. in Cilenderg, ut Raudnig,. im Winter in Wien, die gluͤdi Zoge feines Lebens. "Inder Zt, In welchet

1

der

chſtect

geh ‘Verbindung “une andern Magnäten "des a

ats die Imprefa der Hoſtheatet in Wien libernommen hatte, trat et dotrt in mehrern Roͤllen auf und erhieit defonders In der Parthie Dub Rat tolo" im Barbier von Sevilla den größten Bei Au Nanches ſchoͤne Talent, welches damals in den er Ir Knospen aufzukeimen anfing und jest in Beh choͤnſten Blüthen prangt, vetdankte ihm einen Thei ſeiner Bildung; es genuge hier / an die liebenswicr⸗ dige Saͤngerin Caroline Seibter zu erinnern, derer

Vater damals zugleich Mit Baflı in den Bienſten des Fürften' fand. Als im Jahre 1814 der Für

Lobkowitz von der Theateruitertrehmung zuruͤcktrat und in danen Hofhalte die größten Einfchtaͤnkun⸗ gen nothwendig fand, wurde auch Baſſi entlaſſen und privatiſitte nun in Prag, in freundſchaftlicher

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69, Salige Genteife |

(epfecteen —— r geboren, ‚durch To viele, as e

Er erfaßte die Natur, das Lehen uͤberhaup

Kakkingen der Poͤeſi

Jaug von

us :

—3 ſchoͤnre Zeit bluͤhte damals fuͤr pie Deutfche i

pft eine ſtille Andacht geht ontelfa’s Rech. Keröpe

lb Ä 1 Molfftein; feiner Alfred und feihein. neuffert;

groci Hauptklaſſen theilen wid, nämlich in Yurbiees ive und objective, ein fubjectiver Dichter. Nur

eine ft A offenbarte er in ſeinen Dichtangen |

- r. “N

53. Salice: Contafſae. 64

nieht faßte er das Leben auf, wiees ſich gibt, ob⸗ jertid, uͤber dem Ganzen ſtehend, es nur mit Geiſt iderſchauend, mit dem Herzen fuͤhlend. Seine Dich⸗ tungen. verbreiten jene wohlthuende. Wärme, bie entſteht, wenn ber Geift angeregt und das Herz engeiffen wird. -Eine reine Sprache, teeffende Ges danken, klare, eble Bilder, ein eigenthuͤmiiches We⸗ fen, bezeichnen alle feine Gedichte, fo daß, wer ſei⸗ nen Genius Fannte, nicht .leiht in den Irrthum gerieth, ein Lied von ihm zu verkennen. Man hörte ſeine Gefange gern und er gab fie willig. feinen Freunden. Ohne weiter etwas Zergliederndes bias zuzufuͤgen, erwähne ich nur. noch, daß ich, um ſei⸗ nen vielen Freunden ein Andenken von ihm zu ges ben, feine :Gedichte zu einem Kranze ber Erinner⸗ ung georbniet habe *). . FJ Was feine proſaiſchen Arbeiten betrifft, Fa geht aus benfelben neben dem kuͤnſtleriſchen auch fin wiffenfchaftliches Streben hervor, Sein Styl n in feiner .edlen Einfachheit, Reinheit und Bes fimmtheit zum Mufler dienen. u . Seinen Gedanken fehlt ed nicht an Ziefe und feine Darfiellungen tragen dad Gepräge ber Wahrs beit. Gefchichtliche Forfchungen, Blide in das Bes ben der Staaten, beichäftigten ihn am gluͤcklichſten, wie einzelne Erzählungen und befonders fein letzter Roman: : ber Freiherr und fein Neffe, bezeugen. Streng: wiffenfchaftliche Arbeiten find mir von ihm nicht. befanıt geworben, wenn ich einige mit vielem Studjum verbundene hifterifche Abhandlun⸗ gen, die Für einen kleinen Kreis beflimmt maren, vegrechne.Es äſt reiht intereffant ,. wie ex bei feis nem Berufälsben, - welches ihm oft wenig Muße En Te Bee

3 9) Diefe Gasupltung: fehre Gedichte „it bereits Bei , Mi J. Pe ia Hieraerg erfihienen. it

Zn J a BE Salice Conti.

asftattete, doch ſo fleißig gervefen iR und tele dat aus der. Folgereihe feiner Arbeiter ben ganzen Dien# ſchen erkennt. . Die eriten Gedichte und Erzählung sen zeigen ‚ben jugenblich Glühenden; bie fpiterei berrathen mehr tieferes Eingehen in die Lebenspem. hättniffe, denn der Juͤngling iſt Mann geworben und in feinen lebten Werken hat die Phantafie Deu Reflerion das Feld überlaffen, die, wie:.fein Frei⸗ here zeigt, vorherrfchend geworben ift. Ein Mann, ber ald Erholung vom Berufds leben der Kunſt und Wiflenfchaft lebte, wie Cons teſſa, der wird gewiß feinen Plag im Leben aus⸗ gefüllt haben. Wie dies nach :allem Geſagten vors aus zu fehen war, fo.hat dies auch. fein. Berufs⸗ leben: und der ehrenvolle Ruf, der ihm nachfolgt, bewiefen. Mit kenntnißreicher Einficht leitete ex die Hanblungsgefchäfte;: mit Klugheit verwaltete es vom Jahre 1804 bis zum Jahre 1819 den ſchwierigen Poſten eines Zuderraffineries Directors, Mit Sewandtheit fand er fih in die neue Einrichs tung der Städteorbnung und War ald erfter Stabts verordnetenvorſteher feiner Vaterſtadt fehr nuͤtzlich. Wie thaͤtig er war bei Errichtung der Landwehr, wie er durch ſeine Klarheit und richtiges Auffaſſen der zu bearbeitenden Gegenſtaͤnde uͤbermaͤßigen Ei⸗ fer zuͤgelte und erkaltenden Willen anfpornte, iſt denen bekannt, bie ihn handeln geſehen haben. Geis math und Vaterland waren ihm von tiefer Bedeu⸗ fung. Er liebte das Einheimiſche, aber den Werth des Fremden erfannte er eben fo willig an. Sorge fam vemied er in feinem Berufe dad Anhdufen der Geſchaͤfte, ja es beunruhigte ihn fo lange, bis dem Uebelftande abgeholfen war. Er weilte. immer daB Gute und Rechte und wo er müsen Lonnte, dba | ſcheute er Mühe und Aufopferung nicht, es ift das |

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-„..o N. en a

075% Soalice Couteffa. sh |

ungötbig, mehr. über fein Berufsleben zu ſa⸗ £ nn e& hinreichend. bekannt iſt. r 2 m Durch Kunſt und Wiffenfchaft, wie durch reis Ag LWenserfahrungen gebildet hatte Gonteffa eine Zartheit des Gefühls, Die gewiß eine der-glüdlich-

fen Eigenfchaften feines Gemuͤths war, da eine vorur⸗

theilöfteie Vernunft ihr als Gefährtin zur Seite fland.

Venn auch fein Innres fich nicht Jedem aufſchloß,

fo famen doch flile_Stunden, die er mif’ def Tray:;

teſten Freunden gern den heiligften Gegenſtaͤnden

weihete. In Wem, wie in Conteſſa der Geiſt der

Biebe und Duldung, die Sehnſucht nach immer hoͤ⸗

berer Veredlung wohnt, der glaubt nothwendig an Gott und vertraut feiner Leitung in gläubiger Des, muth fein Leben und feine unfterblihe Seele! In den kehren der roͤmiſch-katholiſchen Kir— he erzogen, ehrte er getren alle ihre An= ordiungen, in fo weit fie nicht ſtinem

geläuterten Verſtande völlig widerfpres

Hend wären *). Nur mit tiefem Ernfle fprach Gonteffa über Meligion und alle einem Chriften

*) In den Schlefifchen Provinzialhlättern, März’ 8%, ©. 232-234. hat deffen Wittwe auf diefe Stelle Ir Erlänterung bemerkt, daß fie nur aus falfher Aufs aflimg mancher Aeußerungen ihres Gatten gefloffen ſeyn Unne, indem die Eatholifche Kirche keine Anordnun: eu habe, die dem Berftande auch des aufgeflärteften Ranned widerfprechend wären und fid) nidyt durch Die einlenptendften umd, vernimftigften Gründe pertheidigen Iren. Gonteffa Lönne daher auch Leine wahre Anords aung der Tathol, Kirche verworfen, oder auch nur geta⸗ delt haben, welches fie. auch nie won ihm gehört habe. Ben fich derfelbe “gegen manche Borurtheile und Irr⸗ yamer erklärte, welche die Eathol. Kirche keineswegs Ihre, ja firenge ‚genommen , nicht einmal begünftige, fon: dern die nur m eingelnen. Mitgliedern diefer Kirche zum Sorfhein tommen, fo habe er gethan, was Sache und P licht eines jeden wahren Tathol. Sri ni !

*

6.2 C. 3. E&aliesıd onterfa

tzeiligen Gegenſtaͤnde. „Kür mich", fagte er Stun I ei, „bat der Eultus unfrer Kirche etwas Ex greifendes; wo Alle nieberfinten, da beugen fi yilig in Demuth meine SKniee, die Gnade ! himmlifchen Vaters erfennend. In Gottes Hank,

iht fich freudig mein ganzes Weſen, ex Fann und wird uns entfündigen, aber Mens ſchen Fönnen mir nicht Sünden vergeben nn etwas erlauben zu thun, oder vers bieten zu thun *). Troſt geben wohldie Mens ſchen einander, «ber Gnade gibt nur der himmli⸗ {ne Vater, Ex führt uns auch gewiß. aus dieſer eit nur ftufenmwelfe zum Genuffe der ewigen Wonne, nachdem wir vorbereitet und empfänglic) gemacht worden find,” Seine Lieder offenbaren diefe Ges

RD 7 0,

9 In den angeführten Schleſiſchen Prov, Slaͤttern vemerkt Conteſſas Gattin über dieſe Stelle, daß fie, wäh⸗ rend ihrer vier und dreißigjaͤhrigen Ehe, ſolche Anſichten und. Behauptungen aus dem Munde ihres Mannes nicht vernommen babe.’ "Der wahre gläubige Katholit (und al& ae fey ide Mann auch geftorben), glaube nach des te.der kathol. Kirche: bah ber göttliche Erlöfer, Je⸗ ſuq Ehriſtus, allerdings gewiffen Perfonen die Gewalt ertheilt habe, in feinem Nomen dem wahrhaft veumüs thigen Gunder die Sünden zu vergeben, weil er a feinen Apofteln und Juͤngern, folglich auch & ihren Nachfols ‚ga, gefagt habe: „Welchen ihre die Sünden nachlaffet, enen find fie nachgelaffen; welchen ihre fie bebaltet, Des nen. find fie behalten”. Gben fo feit und fiher glaube RN wahre Katholit; daß zwar nicht einzelne Menſchen Gewalt haben: etwas zu thun, zu erlauben oder zu verbieten, aber daß der göttliche Stifter: diefe Gewalt fine Kirche für alle Zeiten, bis ans Ende der Welt, ergeben habe. Sie bemerkt ferner, Daß fie weit ent⸗ fern fey, dem Verfaſſer des Auffages uber Diefe Aeußer⸗ ungen Vorwürfe zu machen, aber fie halte es für ihre Diät, durch ihre Erklärung den Glauben und die relis gt fen —3 en ihres perſtorbenen Gatten bei jenen, ie daran 9 nehmen koͤnnten, zu vertheidigen.

En 908

Dbnngen ;: - wenn er "auch. Hile, Damit hervortrat, Mm Blaube bed. Chriſtenthums lebte in- feinem! Ges züthe, Diefen Gtauben bebarf "dent auch‘ der Ih, um unter Freud und Leid, Liebe und Zreue, Sertrauen und. Hoffnung zu erlangen und am.@nbe in ſtiler und freundlicher Refignation: fein Giäd zu finden. In verborgener Ziefe wohnt die ‚Gefins nung und der Gedanke; die Außenwelt he nicht, wos wir in unferm Innern tragen, nicht ihr, uns gehört unfer innres Leben, aber-—. wenn das Crs denleben verklungen ift, das Irdiſche zerfällt und 8 Ewige im Menſchen ſich aufgeſchwungen jat zu einem hoͤhern Lichte, als das ift, welches hienle⸗ den leuchtet, dann muß auch. des Geiſtes Leben of⸗ fendar werben, denn es gibt ja Auffchlüffe uͤber des ganze Seyn, Denken, Kühlen und Handeln dB Menfchen, der feine Pilgerbahn' bienigben bes Koſſen hat und leitet zu richtiger Beurtheilung. le beſern, alle wahren Menſchen gehoͤren dem Bien Leben, fo auch Eonteffa, deffen Bild ich Bier (Mancherley Verhaͤltniſſe vorfichtig' übertragend, am Magendd mit meinem Willen anzuffofen, noch wes Pe een). nur in einzelnen. Umriſſen ans egt Habe, - - u Leicht ſey ihmdie heilige Erde, die feinen. Leſb beit; fein Geift wohnt nun im Licht. und, felg in unvergaͤnglichem Frieden! 7 „Lonteſſa war Mitarbeiter am alten dreimfis -- fhigen, ‚der Zeitung für bie elegante ‚Belt, d bendzeitung und den Schleſiſchen Provinzialblät; ‚seen, Auffer einzelnen Arbeiten für einige Zafchens büder, z. B. Penelope, Liebe und Freundſchaft und 208 Gihlefifhe Zafchenbuch, „übergab cr der Refes + 2. folgende Schriften: no. Ä Srabmahl der Freundſchaft und Liebe. Ei Ronian. Dreslan 2 Far on bei Johann Friede. Korn

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Rariwitläuheiph

E der Glaygnes; u woetheilter ip A :batuabr. Brittehgib Sabsnnberten, —* * 73 von .Iweibrüden, «in Urs sprenfel. Ste —*7 Sohnes Kaiſer Ruprecht III. den Tod 3 fah, thetite er ſein Land unter ſeine Soͤhne. "Ehen. gab..er —8 dem andern Zweibrüa u 2 nen ei ; eh vierten‘, —5 * m ‚Fa t dem en von. N, Duft hegau. Ki hieß alte Mn

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F Ba —*— Merimilian. a o

als x «er. —X im ſi Fr Rn Kir genen Ar mich hen Eroßen: gefochtenz,. und feines Gemahlin 2— Locker Johann Ka Karld, vop Sglz⸗ war es, auf deſſen Hauyt dag⸗ ewige Tg Kun Kon. and. Salem verti⸗ nigt je ET

Warimittan-Yofeph: warb. am 25. Di 1786 zu Shwekingenz unweit. Mannheim, geboren, In den. ſchoͤnen Umgebungen: pon Schwetzingen vermeilte der junge Prinz bis zu ‚feinem. ‚fechöten Zahre, und hier war ed, wo er zuerſt jeng Liebe für

die an Gin Schönheiten der Natur einfog. und "Sinn, für das Maturgemäße und Wahre faitete, der fein ‚ganzes ‚Leben, wie, eine. heitere fein Erinnerung, geſchmuͤct und ausgezeichnef bot. : Bit d en; fchönften: Anlagen ‚des Geiſtes und Herzens —8 durch feine. erſte Erziehung etz Sarkt, heffnungsvoll ‚in ‚jeder Bebeutung ‚. wurde der junge Für ucch aurüfge egtem fechöten. Jahre nad) Smeibuhden. gehrocht, wo . bein. Dheim, .D

870 MeoeximillanJofeph .

rzog Ehuiſtian, die Sorge Mt Feine Erztchur bernahm. Wurdige Männer, unter dioſen ber DU terungsrarh Heiß und Abt Salabert, wurben ihg ier zu Lehrern, und von feinem-weunten Sabre: Profeſſor Exter und Keralig zu Hofmeiſtern gegh ben. Der erſtere gab ihm Unterricht in ber Geſchicht und Erdbeſchreibung, der andere „ein. geb. Sranzoß in der Franzoͤſ. Sprache, im Zeichnen und in ui litairiſchen Uebungen. —— i 66. ESchon damals entwickelte fich in Denn ſuriß

hen Knaben die Güte feines ſchoͤnen und pi Herzens. Frobſinnig von Natur I:

miths, kannte ge feinen felbftfüchtigen Gennß:.. ſelbſt gluͤcklich zu ſeyn, bedurfte er des ſeyns, Das Gluͤck Anderen vermehrt, Leiden; ‘mindert, Kummer gehoben zu haben. Hab. fo: er fruͤh ſchon in Verhaͤltniſfen, welche gewmähnli von den Kindern der Armuth und. bei. Angie entferien und -in dem Auter leichtſinniger Sorglo⸗ fſigkeit ſeine großte Freude iv: Wohlthun amd nie Verminderung fremder Noth fein reinſtes Bei⸗ en... Ai Die artiftischert und wiſſen ſchaſtlichen —— en des Zweibruͤcker Hoſes bawahrten ihn-yor Ein⸗ eitigkeit, welche häufig mit einer frich auf. einen beſtimmten Zweck gerichteten Erziehung verbunder iſt und gaben dem ihm angebornen Sinn ‚für: Ng& Hohe" und Schöne eine mannichfacke Gelegenheit, fi zu entwideln, Dazu bewadrie ihn. bie Br beit feiner Berpäktnifle vor dem Stolz und ber Ges tingfhägung dußerer Dinge, die ſich oft mit der Hoheit: der Geburt und mit der’ fie begleitenden Abgeſchloſſenheit des Lebens zu verbinden pflegen. Dem Beifpiele feiner Altodrdern gemäß wurde Morimilien Joſeph, als der jüngere Sohn fette Haufes, dem Kriegsdienſte beftimmt. Im J. 1773 |

‘, -

Wertmilion It MT

teat er bieſendvaufbahn als Oberſt bei feinem BRegts Ste lſaß in Straßburg an und flieg bei dem⸗ innen Fapger ‘Zeit zu dem Range eined es Almojort emders An diefer Zeit beretfeto er Frank⸗ veich iti derſchiedenen Richtungenz ven dem Jahre 1782 an aber bis 1789 fchlug' er feinen beſtaͤndie gen Aufentbaltiin Straßburg auf, ib. mod jetzt daB Aribenten in beim fchönen and! edeen; Prinzen, welder alle Herzen gewann, unvergeffen it; In "ds 'Geitere Beben; das: er bier genoß, ‚trat der Kuss id der Revolution ſtoͤrend ein. Der Bein kehrte Draine heim zuricck, teaf'tunis.bei deni Fort⸗ are und furchtbaren Drama gan —5 Dienfe aus umd wohnte den. eriten Bebjfigen bed Revolutionskrieges in den Beiben kferfichen «Deere: bei; 2

m bier Reit gab bie Berlebung, die ihn ers - toren hatte, uin Völker zu degluͤcken feinem Se eine andere Richtung. Karl I1., Herjog von Pfalz⸗ Zweibruͤcken, war im April 1795 verſtorben; *) fein füngeres Bruder, unfer Merimilien SFofeph, folgte 5 in der Regierung und trat dadurch einem Throne von dem er bei feiner Geburt fo weit enfe

Ic fi, Anfang feiner Regierun ern war durch unguͤnſtige Um * (wert; en abgleich durch die ungerechten in: ſchungen der Franzoſen vielfälfig geftört, if fie och , gt unter nachtheiligen nicht ne Segen fuͤr dieſes ſchoͤre Land geblieben. * Seit dert 30, Sept. 1785 war der Prinz mit

Ey Dieſer Fuͤtſt bat 828 not und prä ——— er a 373, Ent: ezeichnet, 5— der w' d Se orten bes kin⸗ oien re I Sheobor, (1778 den 3. und 4, werten (1795) 1739) augen das bekannte Dekreiifige De Yroteflirtg.

/

Kronpeingen von Preuß

Eng 13. an. 1806 * Hr Fein euchtenberg und Fk vos Sie

ma Rarimitian Iofenb'k

Bisgelmine Auguſte, Prinzeſſn non: Heffelt- DD fleht, vermäßlt. gewefen, - Diefe Gemahlin e ihm der Tod im erſten Jahre nach dem Antri feiner Regierung (den 30. März 1996). Im folgend ben Jahre (den 9, März 1797) vermaͤhlte er - | zum zweiten male mit der zwanzigiährigen :Pririzefe fin: von Baden⸗ Hochberg, Friederike Wilhel mine Karoline,der. gert· noch lebenden Königin. *) +?

Als im J. 1799 durch den bes Kun⸗ fuͤrſten Kart, Tbeador ber Vſalz⸗ izb Sianmn en —4

+ 9) Aus der erften She entfocangems- oo u. , g Lud Karl; Augnſt, jeßt reg. König von Baiern, en Kult 17 1786, .{ I 12. Det. 1810 Data

—— DIR e eh dem Son e, u vor, Bad ult 1

fen A en en ( 5 Saite, geb, den A. 2. em:

.4. RA

5) Eharlotte Augufte, geb. den 8. Febr. 1798, vi * Münden’ anı 29, Det. 1816durch Prokuration, n 19. Row, 1318-36 Wien: mit. Kranz 4., Kaifer- DW Perreiß, nie » non Ungarn. und Böhm —5 Karl Speer, koͤn dh waierſchet en. dieut.— geb. —* “hs der zweiten pe; x er zw en Merimlion Joſeph —X geh den 2. Oct den 12. Februar

iſabetha Ludovica, ge: den 12. Rob. 1801 r veczt

wähle zu Muͤnchen am 16. Rov. 1823 durch Procuratio und am 29. Nop. 1828 aD erlin mit Trieb milpst,

7) Amalie Xugufle illin aſchweſter der vori en been. am 10. N Ron hut r „in encation und perfänlig en

21. Rovemb. 1822 ws Sodann „Nepomuk Marin ofepf,

khnigl. Prinzen: von: Ga

8) Friederika Sophie : other, ) ge ben, 2. Su

. 9) Maria Anna Leopoldine, ' 10) Lubovika Wilhelmine, geb. den: * Xug, ‚1808. . 11), Maximiliane Sofephine groline, geb. Den 21 ai 1810, geft. den &, Februar 1821.

Rifimilien gofeph T. | yy$

If, und nad ben -Atı Wittelsbachifchen Haufe de: ſtehenden, durch den Weftphäl, Frieden ——— Vertraͤgen die Erbfolge auf die Pfalz⸗Zweibruͤcki⸗ ſche Linie uͤberging, beſtieg Maximiiian Joſeph, als Maximilian Joſeph der Vierte, den 16. Februar 1799 den .alten Thron der Kurfürften von Baiern und: trat bie Regierung ber damit verbundenen Laͤn⸗ der an. Dicke der neuen Unterthanenfuͤrchte⸗ tem- zwar bed neuen Heren Liebe zu den Waffen, unter, walchen feige Jugend verſtrichen war und zu denen das eiferne Zeitalter rief; Vielen bangte, daß er, wie fein Vorfahr, mit Borliebe auf frühere bende und: Angehörige zuruͤckblicker werde. Andere aber, welche der Anmuth und' Leufſeligkeit feined Befens gebagten, bie er bewiefen, wenn’ er von pad zu Zeit am Hofe in Münden erſchienen war, öher. Die ſich evinnerten, wie er als junger Fuͤrft nody) ohne Hoffnung "zur Herrſchaft, "gegen Karl Theodor und ben Hof von’Wien für die Untheil⸗ Barfeit des Baieriſchen Staimmlandes: geredet" und geihan, weiſſagten beffere Zukunft; wahrlich, ſie hats ten fich nicht getäufcht! BE? Näch wenigen Wochen hielt er feinen Einzug in Balerns Hauptfladt, mit ihm feine Gemahlin . Karoline und feine Kinder erfter Ehe. So kam er, . ein zärtlicher Haudvater, mitten unter feinen Tieb= iin Atigehörigen, nicht wie ein gebietender FZürft —— Unterthanen, ſondern abermals wie ein Vater zu feinen Kindern. Und, als ihn die Baiern erblickten m feiner ſtattlichen Geſtalt, in fels mm Antlitz den gemuͤthlichen Biederfinn, "In ſeinem Wort und Weſen die ganze Huld der alten Fuͤrſten zu Baiern, ſchloſſen ſich «Aller Herzen: fuͤr ihre auf und jubelnd "gelobten ſie ihm unverbruͤchliche Liebe und Treue, © N

Sieben Jahre nachher, den 1. Jannar 1806,

u

u; mMarimilian Joſeph

wurde er zum erſten Koͤnig von-Baiern audgern | und trat am 12. Auguft def. Jahrs dem Rhein fchen, den 18. Juni 1816 dem Deutfchen, endlich den 6. Auguſt deff. 3. dem: heiligen Bunde’ bei. - Wenn dad Leben der Könige nur durch Ba, was fie für ihre Voͤller -gethan, durch die Werke, Die fie hervorgebracht, durch die. Einrichtungen ‚big fie begründet, duch die Geſetze, die fie gegeben aben, würdig. dargeftellt werden Tann, To 5 a8 Leben diefed. Königs dem Gefchichtfchreiber eing uͤlle des reichſten Stoffes dar, Uns find nach' dem lane diefes Werks nur kur e: Anbentungen erlaußt, denen das Gedaͤchtniß det Zeitgenoſſen Beſtaͤtigung und bie Gefühle eines dankbaren Volks bie m digfte Ausbildung gie werden. 0 Maximilian Joſeph fand beim Antittt feiner Regierung das Land in einer bedenklichen Lages denn ſturmvoll und muͤhſam war der Anteitt feir ner. Herrſchaft. Das ganze Land war von Ver Kriegsvoͤlkern Deſtreichs angefuͤlt, bie - nun über den Lech zum Rheine draͤngten, welchen bie Fram ofen ſchon feindlich uͤberſchritten hattenz das Baler⸗ —** zum. Schirm des Vaierlandes beſtimmt, ohne Uebung, Zucht und Stärke; ber Schapiers Shöpft, die Schuldenmenge des Staats, fo wie bei’ wahre Ertrag ber, Gefälle kaum recht befannt ; dad Steuers und Aufſchlagsweſen ohne Verhältnig und Sleichförmigkeitz; ‚bie ‚otaatöverwallung ohne EwW beit, Klarheit und Kraft, im vielerlei Landesbehoͤr⸗ den zerfplittert, welche ſich in ehrgeiziger Neben⸗ bublerei trennten; bie Verfaſſu Staats, als

des ‚ten Zeiten entſtammt, mit den Mängeln, ohne bi Vorzuͤge ihres Urfprungs, anders in Baiern, and

ders in ber obern Pfalz, anders im Herzogthum Neuburg; die: fländifche Landfchaft ohne Achtung, spe Werth für daB. öffentliche Heil; bie Gtziehung

u

-

rt venebſqumt. bie Freiheit der Deefie nen et; die Bevölkerung durch. ältere und neuere

unferthanen, welche, wenn auch nicht den, Namen,

Doch häufig Haſt und Schmach der Leibeigenfchaft

en, durch. Untrennbarkeit der Batierngüter, durch

lige Kraft des Volks war niedergedrüdts Eine Hies

warhie, ‚welche. feluft bie Regierung beherrfchte, hatte ‚mie ein, finfieres Gewoͤlk üben. Baiern gelagert, eh. Kirk war gehemmt, die Zreiheit der Geiſter efjelt, der wiſſenſchaftliche Verkehr auf. mannich⸗ ige Beiſe erſchwert. Unter. bisfem: Drude fchien Boiern gegen andern Staaten DeutichlanbB in benz sumeinfanıen Beſitze seifiger Kultur verkürzt und ai fig. überall in. W | ‚sin jebendiger Geift regte, Hand dieſes Land, melches zu ‚einer beflern: Zeit. das fröhliche Aufblitz

iffenfchaft, ; Kunjt und.

Rerimition. Jofepb | 23

Seiege, „durch Uebermaaß, der Kloͤſter und Geiftlis. hen, » durch Erſchwerung der Ehen Fir die Guts⸗

ken geifiger, Kraft. verheißen hatte, mehr,ald irgend

da anderes zum. Aber Vaiern war «ein beuticher Spatz

y kein China oder Paraguay; und: fo waren

age Anſtrengungen . der; priefterlichen Uebermacht

nicht vermoͤgend, das Eindringen des Lichts, we⸗ ches Furopa erleuchtete, fuͤr immer abzuhalten.

iges genügte hier, um große Wirkungen in, die Mittel des Druds vermehren;

Auch unger ——ã bringen. Mochte die NPrieſterſchaft dar | ummer

bean woachſenden Druche wuchs auch ber Unmuth

| Begierde nach dem verbotenen Lichte, Die

nothrmendigen Folgen dieſes Zuſtandes blieben nicht and., Unmuth theilte fich im Verborgenen mil, Wuͤnſche Ingpften fi anz die Wuͤnſche ‚erzeugten Plane, Berdindungen und, da der im Sinftern thros uenhe Zeind Beinen inffenen. Kampf verftattete,. gea Weims. Geſellſchaften. Mo-.warb Uebel Ausg

-

befugt, die: Krankheit wegzuläugnen, die er zu ba

SE Mat imilidu Sofepph -

Webel_ erzeugt; dem Aberglauben trat” Unglätes dem Moͤnchthum der Illuminatismus entgegen,’ um auch had der Zerftörung bed letztern als Drbeg unter der Reglerung Karl -Theodord, erhielt fig der Kampf des Alten mit dem Neuen, des NEE Verblichen , was die Zeit verwarf, mit dem, wa

fie gebieferifch- zu fordern ſchien. Denn nur fo Fan dieſer Kampf verflanden werden. Wie fehr ih auch ‚Immer der Illuminatismus in der Wahl feiner DW

tel geitrt haben ıhag, fo iſt man doch darum nichß

ben unternahm, voder die Verſchuldungen · theokrat jaer und bespotifiher Willkuͤhr in Schutz zu ne iren) . um vie Feinde? derfelben :mit'?der Beſchul ung demokratiſcher Herrfchfucht zu Böden zu n. Diefe- Lage der Dinge entging ben Blicken es neuen Kurfürften nicht: Er- kannte die Fehlen ber vorigen Regierung, die Bedürfniſſe des Volkeß nd die Forderungen der Zt. Um dfefei entgegen Äh a fie er die Einſetzung eines von Hof and Prieſterſchaft unabhaͤngigen Minifteriums ſein Geſchaͤft ſeyn. Mit Hecht, wie es ht, Haben die Staatslehrer unſerer Zeit den Soap aufs geſtellt daß auch in einem monarchiſchen Staate Der "Unabhängigkeit: des Minifteriumd die Verant⸗ wortfichkeit deſſelden Zur Seite ſtehe und die erſtere ‚eine, aͤndere? Gewaͤhrleiſtung, als dei Willen DE Monarchen ſelbſt gefichert ſeyn muͤſſe. Eine ſolche Gewähr in das Geben treten zu laſſem, War en nicht an der’ Zeit. Erle dafür gaben die Tui _ . genden’ des’ Fuͤrſten, die- Reinheit ſeines Willen! . and vor-allen der feſte und unverbrüchlihe Grunde 9 fat, in jenem Staatsinftitut, nachdem eirimal: bie Linie bezeichnet war, auf welcher: es -Fortfchreiten foüte,’ nichtz nach eigener Willkühe abzuaͤndern. Ueberzeugt; daß jede Modiftkation des Regierungs⸗

J

Misiwilten Soſeph J. om uns den innern sh" Anßekır

| ver Civiliſation des Beitalterd entſprechen müßte, verlieh ‘er. dem "Staatöminifleriug_eige Un⸗

igkeit,s:moplähe. der Unabhängigkeit der Ges -

kichtähöfe:: glei ftandır. Da, wo bie Anwendung eined ſtrengen Gefeges, welches eva aus dem Zara ſande der Ainanzen hervorgegangen war, dem vaͤ⸗ teren Herzen, des Kürten weh. that, trat er, um ba Gefetz ;zu: befräftigen sumit feinem Privatvermoͤ⸗ en huͤlfreich ein, und rettete fo zu gleicher Zeit: dem ab, den: welchen er traf. Ein fo wohl⸗ wollendes und vaͤterliches Verfahren zu tadeln oder &,einkenvohitindiges. Regieren zu neimen, kann nuir dem; einfallen, weicher auf” der. einen: Seite die abfehite. Willkuͤhe eines morgenlaͤndiſchen Despo⸗

tem; den eigentlichen Kern. der Regiexrungskunſt

bät,. und. auf der andern dem in. ben Umkreis der Kommen igekannten Fuͤrſten nicht. einmal die freit

megung zintd ſchoͤnen und großmuͤthigen Her⸗ sn werftatten: will. Zu

ae Be EEE EEE BEE 7 SEE) Par 2. f RR der Einfegung eines unabhängigen: Minis ſteriums/ Wobei; der Fuͤrſt mit ficherem Biicke Mine

ner wäßlte, die-fein Vertrauen in vollſtem Maaße

verhienten ‚;war der erfie Schritt zur nothwendigen

Reform des Staats. gethan. Wer ‚eine Reform macht, Sagt Ancillon, der beugt einer Revolution vos @Worbeneitung: derfelben- und ihr Amfang. zus

‚gleich war die Aufhebung der Klöftes, in den .gans " zen Umfange bed Koͤnigreichs. Diefe Manfregel hat Zabel erfahren, ber mehr vielleicht im Aus⸗

Iande,b ar das Treiben des Mönchthuntd we⸗

Mirung gehemmt md. gefährbet war ,. fo ‚lange die überall vegbreiteten Mönche bie Gemüther bagegen

Landes shervergehen: und jebesmal ben Forts

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6

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.

= warrbe nicht "einen Augenvͤlick geſtoͤriz und

8. Marimilien Voſe pel.

einnadmen und bin Boden, weicher den neurn tragen ſollte, in feiner Tiefe dutchwüͤhlten.“ Geift. der Zeit und das, was in Frankreich gef ben war., kam biefer Maaßregel in. Baiern zu | ten; aber was dort dei Sturm ber Revalution.d einer theilweiſe traurigen Yusartung ‚bewirkt E wurde hier mit Ruhe und angemeſſen einer voef Beſonnenheit vollbracht. Keine der gehegten

forg niſſe ging in Erfuͤllungz die Nuhe des Sta

bie: oͤffentliche Meinung ‚vielleicht nicht Yıberali | fee Maußregel eantgegen: kam, fo konnte Doch &.die Entſchloſſenheit verkannt werden, mit e wollbracht oder die Klugheit, mit welcher je brauchbare Talent der ſaͤenlarifirten Kloͤſter ben ‚md Für den Staatsdienſt gewonnen wurde. :. Indem aber bie. Regierung ihre Freiheit « tiefer Seite ficherte, hemmte fie auf der andern Anmaßungen des Ihundnatiömus, welcher fie ni weniger: als ber Obfcurantißnus bebrohete und j wo er fich begünftigt glaubte, kuͤhner hervo Auch er’ wurde in feine Schranken surhdgemie Die Hefte feines Gewebes, hinlänglich. von dA Minifter: gekannth welchem Baierns Wiebergebui anvertraͤut war, wurden zerſtoͤrt; das, was ed Heh ſames enthielt, benutzt, und die uͤber Baiern de⸗ breiteten Glieder des Ordens zu den Zwecken bei Staats angewendet. Vielleicht hat es hierzu kein andern Weisheit bedurft als derjenigen, welche WM wehlnerfiandenen Iwede des Staats überhaupt ves ‚langen, Der Gewiſſenszwang, die Unficherheit de) Mechtö, die gewaltthätige Willühr, die Hemmung ber erfien und ebelften echte ber Staatöbürge

u baten den Stluminatismus hervorgerufen; jetzt, 90

bie Freiheit des Denkens und ber Gewiſſen —F ſtellt, dad Recht durch ſcharfe Sonderung von WE

Nızimik an. Jofe ph 1, 37

malt geßchert und hie Willkuchr verhaunt war, Abe. der Orden ſeinen Boden verloren und das

aglel des Geheimnifſſes verſchwand in: dem Ay mode, wo dem Lichte freier Zutritt geſtattet

Dieſe erften Schritte. Fündigten die Wiederge⸗ ir des Landes anz fie waren felbft ſchon ein. mes patlihen Theil derſelben. Sie: zu vollbringen, bei Murfte es einer organischen Entwickelung ber Orunds Pte. Diefg forderte wiederum eine Menge ineinan⸗

greifender, fich gegenfeitig- flügender und anre Menden Anſtalten, die zu begrimden und zu hefeflis Bun , zu ergänzen und zu vollenden das unabläffige - Wemühen ber Regierung wars; ein Bemühen, deſſen Wolftändige Darſtellung nach ihren Beftyebungen, ihren Grhnden und innerm Jufammenhange fiu den Greund.ded Vaterlandes erfreulich, für den Staats⸗ wann hoͤchſt beiehrend feyn. wuͤrbe. Wir koͤnnen bier nur das Wefentlichfte ‚bemerkbar machen, , Die Serichtsverfaſſung ‚wurde in allen ihren heilen vers beflert und zweckmaͤßiger ‚eingerichtet. Die Verſchie⸗ denheit der Meovingial : Verfaffungen, welche bie Verſchmelzung . der einzelnen. Theile. bed Landes

emmie," das landwirthſchäftliche Bündniß und die Ausnahme, von allgemeinen Verpflichtungen: wurde aufgehoben; die Regierungsfreiheit und die Haus⸗ techte durch die Dpmanials, Fidei⸗Commiß- und Schulden⸗ Pragmatik gegen Mißgriffe geſchuͤtzt und die Rechte ber Staatsdiener durch die Dienſt⸗Prag⸗ watik gefichert. „Die, beftehenden Geſetze zu fichten ‚ud der neuen Ordnung ber Dinge anzupaflen, wurde eine Geſetzgebungs⸗Commiſſion niedergeſetzt; ‚ad für die Berathung über alles, was die Wohl⸗ fahrt des Landes. im weiseften Sinne_forberte (im. Jahre 1808), dad. geheime Rathds Collegium or⸗ ganiſirt. en nn ß2

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' die Ansrönung der Generdl-Commiffariäte (#4 uud 1810) und die Organifation der Sectionen

wvetraſen und an denen es burch feine Stellung“!

des Staats nie gehemmt und jedem Beduͤrfniſſe mienpflege Genüge gethan. Selbſt koſtbare Umch

0 Maximillan Soſeßh R

+ Dich Die Eintheitung des Landes in RW

Yen verfhiebenen Minifterien, wurde dem Gerhäl

ange ein fefterer Zufammenhang und rafcherert Svoung. gegeben uud. dur) die geſetzmaͤßig at kannte Kreiheit des Cultus fir alle Religiondy theien ein Beduͤrfniß befriedigt, welches der geg mwärtige: Zuſtand des Koͤnigreichs und feine Eri ferung erzeugt hafte, "Unter dieſen marmigfaltig durch Kriege und Äußere Verhältniffe unglaub vermehrten Gefchäften wurden die Finanzen m vergeſſen. Cine große und drüdende Schulden War von ber letzten Reglärung auf Marimiliar ; feph uͤbergegangen; die Kriege, welche das %

nöthigt wurde Theil gu nehmen, hatten Tie betraͤ nich vermehrt; die weiſe Defonomie ber: Reg rung, die nach allen Seiten hin erweiterten 4 falten, ‚die großen Weränderüungen:iin dem Inn und der Zuwachs bed Aeußern ſelbſt haften | Ausgaben vermehrt, die Säcularifationen aber: nesweges die Außbeute gegeben, Bie man ſich v leicht davon verfprochen hatte und die im Audlau insbeſondere viel zu hoch in Anſchlag -Hebracht wi den iſt. Dennoch fland der oͤffentliche Exedif % Staats auch unter unglnftigen Verhaͤltniſſen der einſichtsvollen Verwaltung von brei Minifterm fat: immer auf: gleicher Höhe, und während Würde und der Glanz der, Monarchie ungefchwä erhalten wurde, wurden bie laufenden

Wiſſenſchaft, des oͤffentlichen Unterrichtzs, der 2

Freibert v. vomwpeſch, Graf Montgelas und Ber

"here vᷣ. Lerchenfeld,

Warimitton Inne Er 9:

sangen. wie die große Golmkitung yon eis all und der Bau des Theeters zu München, pen. bewerkſtelligt. Um die Kriegsſchulden zw Men. wurde 1809 eine. gltichfoͤrmige Verthei⸗ Ing der Laſten angeordnet, und (1811) zweckmaͤf⸗ je Beränderungen in der Erhebung der Steuern acht, und zu dieſem Ende eine- beſondere Steuer⸗ bermeflungd s und Kataſter⸗Commiſſion niedergeſetzt, welche vornehmlich Gleichheit im ber Erhebung bar.

feuern einführen follte, Ueherall heerfchte das Defender. Gerechtigkeit. vor. Auch. bei den, Ging ugen ‚und Erſparniſſen, welche Die Umſtaͤnde

—2

iſchten, wurde über dem, mas in finanz

we aus den Augen geſetzt, fo-wenig als dab My Rem. der Sparfamkeit nuͤgliche und vatexlaͤndiſche Unternehmungen auszuführen gehindert bat,

Die Veredlung des Bodens, hiefe Dauerhafte, vad ſichere Duelle des Reichtbums, hat unter Maz Fanilan Joſephs Regierung die. erfreulichſten Fort⸗

fritte gemacht. Viele Gemeindeweiben.. murbem |

vetheilt die Arrondirung des zerſtreuten Grumbbe- ſites befördert und. dadurch. in manchen Gegenden, bie Vertauſchung der Dreiviertelwirthſchaft mit bey vortheilhafteren Wechſelwirthſchaft möglich gemacht. Durch funfzehnjaͤhrige Steuer⸗ und Zehentbefreiung.

wurde die Urbarmachung oͤder Gruͤnde beguͤnſtigt

und hiedurch viele tauſend Morgen Landes fuͤr die Kultur gewonnen. In. dem kleinen Umfange des —— auf dem beſchraͤnkten Raum von 514 adratmeilen, wurden feit bem Anfange der. Res. ung bis zu Ende des. Jahrs 1804, 1570 meilt

inerne Häufer neu erbauf, 232,866 -Zagwerke

urdar gemacht, 493 große Güter zerſchlagen und. 640 Landwirthſchaften arrondirt. Beſondere Aufs melſauiteit wurde auch der Urbatmachung bei Mooſe

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cht nuͤtzlicher erfchien, doch jener ——

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3 Martmition-Iofepp ir geroidizek. So wide unter andern im I: TOM auf koͤnigl. Kofler: zwiſchen Neuburg uUnd JIng ſtadt ein Donaumoos trocken gelegt und vada .. 56,000 Tagwerk für die Kultur gewonnen! Theil deh Dekonomie wurde‘ vernachlaͤßigt. Modi Ben letztvetfloſſenen Jahren wurde zur Verbefferu ber »prafelfchen Lanbwirihſchaft und zur Wericht gung ihrer Grunbſaͤtze in Beziehung “auf: Sur auf dei‘ koͤnigl. Gütern zu Schleißheim eine DM ſterwirthſchaft, in ber Hauptfladt aber ein las wirtbfchaftlicher Verein und: eine Central⸗Beterin ſchule gegründet, : Diefe Einrichtungen Welche fegenfeitig beruhrten und unterſtuͤtzten, wurden dur ‚Be Preisaustheilutgen des Octoberfeſtes gekröͤch Eined Feſtes, welches‘ den Eifer der Landwarthe KR Beredlung des Biehes auf die zweckmaͤßigſte befebt und. jäßrfich “eine große Anzehl theitnehmen⸗ Ber Zuſchauer auf dem fchönften Schauplatze vereis nigt, in deren Mitte der König mit feiner erbabte⸗ nen Zamilie die ungeheuchelte Huldigung fein freut und dankbaren Volks empfängt. "= +" Hier wird die Erwaͤhnung ber Einrichtungen an ihrer Stelle feyn, bie unter der Regierung Dies Antilten Bofephs für die Beförderung des innerd Verkehrd und der Öffentlichen Sicherheit in Baiet etroffen worden. Mehrere hindert Meilen Wegeß nd in Kunſtſtraßen umgefthaffenz *) und nicht bios bie Landitraßen, fondern auch die Seitenwege fin > in Riten ſolchen Suftand- verfeßt, daß ſich Baternyz. - vieleicht: mehr als jedes andere deutſche Land, "Dei wohlthätigften. Verbindung - aller feiner Theile ers freut: Eine zweckmaͤßig geordnete Polizei ſchuͤzt die. Öffentliche Sicherheit, und Ihr, verbunden mit der |

- 2) Die’ Runfifteaßen dieſeßz Koͤnigreichs meffen meht et vieſee igrrichs meſſen: ekx

Marimillau: Dofeph. R: DB.

Mqeten Giokkifation, verdauk eb: Baieen smudinehr \ ver fig. unter —* Regierung die Anzahl der erbrecher fo ſehr vermindert hat, und Die Anwen X der Todesſtrafe (unter Kari Theodor eine fo vohnliche Erſcheinung) jegt. nur ſelten nothwen⸗ B iſt. Aber auch andere Zweige ‚ber Polizei find drch die Thaͤtigkeit der Regiexung vervollinuimnge "werben. Das Armenweſen iR uͤberall zweckmaͤßig geordnet,*) bie: Krankenhaͤuſer beſſer ein eingerichtet, die Strofanflalten auf alle Weiſe verbeſſert, Die Anorduung DIE: Mebizinaltvefens und der ſchen ———— ap kaum atady: etwas: zir wuͤ Auch die Neinlichkeit:der Städte, hie: De nung. bei ‚öffentlichen Feſten, bie: afmnerkfamkeit auf Die Bequemlichkeit der eBeifenben- {mb, eben: fo. viele Zitel des Sobes, bad; ber. VPoligei gebuͤhrt, ib has ihr Nieniand werfegt, welcher Baiern bereiſet hat.

Indem ſich durch ale diefe Anordnungen die Kultur des Volks weſentlich "Berbefferte —- Denn. nie bleibt Meigheit, Woplwollen ‚und Gerechtigkeit ef ner Regierung, ohne ‚enffprechendy Wirkungen auf dad regierte Bolt mwurbe auch der öffenfliche: Un: terricht. in ollen feinen Theilen und nach allen Ab⸗ Rufangen nerbefiert, neue Schulen 'errichtef und. di Alten zweckmaͤßiger eingerichtet, Mehrere Gebaͤud aufgehobener Klöfter wurden zu diefem Zwegt be aut; ein. Theil der Summen, die aus dem ‚Vers gaufe ber, fibrigen gewonnen. mat, wurde zur. Der ı beſſerung ber Beföldungen verwendet; die Univer: - ftaten von kandshu tu Aare und Erlangen. beſ⸗

In einem. Sonde, wo Ver König und die Körigia |

\ ſaft as Drittheile ihres Peivateinfomamend zu wohlthäs gen Zwecken versenden, wird ſchon zum voraus nie Ex 1, 208 * Wohithaͤtigkeite —— nicht vernechi af

a tteı.- [7

\ | SA Marimitlan Foſeph L

feriuwanifit und veichlicher ausgeſtattet; SEM va »Stminarien zum Theil neu errichtet, zum A ven Beduͤrfniſſe angenseffener vertheilt, bie Akat nie "der: Wiflenfchaften nach bem: gegenwärtig Stande der Wiſſenſchaften einweitert und mit % wiſſenſchaftlichen Sammlungen ber Haupiſtadt Wibliothef,:dem. Mänzlabinet, dem phyfikaliſch und töchnologifchen Kabinet, ben Sammlungen % Raturgefhichte,*) u.a.) ‚in bie engſte Berbindun gefent, die Akademie der bildenden Künfte neu gi ſchafſen und mit «den Mitteln, welche das Su Sium aller Bweige der Kunſt erheifcht, auf's Reit lichſte ausgeflättet, Auch die reichen Bilderfams lungen in München und Schleißheim wurden n neuen Erwerbungen vermehrt, während füch, ut den Auſpitien des kunſtliebenden Thronnachfolgerß in der Hanptſtadt ein Taͤmpel der plafifchen Kunſt expebt, welcher ihr mit, mehr Recht als ehedem den 2 nie auf den Namen des deutſchen Roms er⸗ Der Aufmerkſamkeſt des Königs auf alles, was. höhere Kultur. jmter‘ feinem "Wolfe zu verbreiten diente, Fonnten: die Beduͤrfniſſe des Heeres in Dies ſer Beziehung nicht entgehen. Die militairifchen wurden erweitert und nach dem Ieduͤrfniſſe der Zeit umgeſchaffen, der gemeine Sol⸗ bat. beſſer geübt und milder behandelt, bei feinen Fuͤhrern aber alle Korberungen höher gefteilt. Und 10 zeichnet fich jetzt das Baterfche Heer, ſo wie befs

2.8 J. 1817 veranlaßte der König zu Weften"der FR ften und ber naturhiftorifchen Sammlung bie

e der Akademiker Spir und Marius nach Brafilien und flattete fie auf eigene Koſten mit allem „Erforderik chen aus. Der fehöne Erfolg diefer Unternehmung. ift aus Öffentlichen Blaͤttorn and fegt. auch aus ben darüber in’s Publikum gekommenen Schriften dieſer Gelehrten befannt.

J

Maximilian Joſephek. 6

Kapferkeit hbtr jebes Lob erhaben iſt, ab Zucht und Sittlichkeit, feine Officiere aber befonbere durch wiſſenſchaftliche Bildung, Ernſt Befcheidenheit aus; dahen von jenem: Uaber, the, welcher in. Garniſonen fo oft den Bingen Rand drüdt und mit dem Kriegsſtande in ein-;feinds rbauniß bringt, in Baiern Feine Spur zu u Ir e

So war Baiern in dem Laufe von 19 Jah⸗ sen (von. 1799 bis 1818): nicht : bins durch per⸗ mehrten Umfang fondern vorzüglich durch Die Aus⸗ dildung ſeines Innern des Ranges werth gewor⸗ den, den es unter den Staaten von Deutſchland behauptet, Stark durch die Verbindung feiner Theile, durch bie Regſamkeit feines innern Lebens ‚blühende, drücknder Banden befreit uUnd durch den Geuuß einer unſchaͤtzbaren Freiheit des Geiſtes und der Gen wiſſen begiädt, ſtand das Gebaͤude bed Staots en fo durch Weisheit und Gerechtigkeit feſt ges gründet, als durch Würde. und. Herrlichkeit ges jhmuͤckt. Dieſer Aufbau konnte nicht das: Wert eines Tages ſehn. Das alte, unhaltbare, aber bez wohnte Gebäude ſtand doch da; nur langſam konnte der neue ‚Pan zus Ausführung gebracht, vieles mußte nur einfiweilen, im Erwartung bed Veſſern, aufgeführt. werben. So mußten. Ach einige Zeit hin: durch allerdings mannichfaltige Veränderungen fols

. Die ‚Befchaffenpeit der Zeit felbft, ihr reger

ſchwung ‚und die enge Verbinkung, in welcher Baiern mit den bewegteften Stanten Europa's ſtand, tat hinzu, Das alte Syſtem der. Ifolirung fant wiht mehr flatt. Und fo-nöthigten Annere und dufs frre Berhältniffe zu Modifikationen, bie nur von denen getadelt und auf Rechnung eined ſchweben⸗ den Syſtems gefchrieben werben donnten, die fi)

..-

ehe Kenutniß bes innen Ariebwerks, nach Der

. Koßen. äußern zu Michten vdes dr |

- Ünforud) genommen witb;—. Beides -gefchah, ME

X

u Maximillan-Joſeph 1. |

vollſten und Ichroierigfien Mechanismus nufinarfenki »Dieſe nicht hinlaͤnglich untertichteten, und

fo: fern unbefngten Beurtheiler "fehlen. in kei Staate; ſie werden aber. da am zahlreichkerr fi wo daB regſte Veben herrſcht, und durch. haͤufi⸗ die Wohlfahrt der Bürger: immer von. neuem berg rende Veränderungen das Urtheil immer wieder:

Baltern und es war unverkennbar, daß bei der Ak. erkennung des reinen Willens der Regierung Dem: noch die Anzahl der Unzufriedenen durch Jede nem. wenn auch noch fo heilſame Einrichtung ver

wurde. Dem König blieb dies nicht unbekaunt. DE’

RKuahe, welche Curepa und Deutſchland Insbefon dere nach langen Kriegen und politiſchen Bewegum- gen genoß, erlaubte :die Ausführung: eines Plans, welcher fchon im Jahre: 1808 :entroorfen worbemg, und der Verwaltung nad Geſetzgebung die Deffents Itchfeit gab, welche der Geiſt der.Beit, die Bildung _Ver- Völker des neunzehnten Jahrhunderts .unb bes rigene Bortheil der Regierungen erhäfchfl:. Von Baiern war dies noch nicht erwartet worden. Mar wüßte, ‚daß bei dem Wiener Congreß der ‚König den Vorſchlaͤgen einer Notmalverfoflung; bie man damals für die Landftände aller beutfchen Staaten zu entwerfen gedachte, entgegen: gewefen war, und ſah nun mit freudiger Verwimderung, wie Ar jegt, aus ‚eigenem ‚Antriebe, am Vorabende ſeines 62ften Dieburtötagee dan 26. Mai 1818) eine Verfaſſung in das Leben freten ließ, welche allen Fotderu der Zeit entfprach und vie gemeinfamen Hechte: bes Volks nad) feinen verſchiedenen Verhältniffen auf's . beflimmtefte feftfegte. Die Abfaffung diefer Urkunde, ‚in welcher auch Ihre Tadler tiefe Sachkenntniß wand weiſe Umſicht bewundert haben , war dem damali⸗

\

} Rarimilian dep I. 987:

Yalklımlaifer, Seh. 6. :Seghner, ampetraut; 27* &tänttinanne, deſſen Gelehrſamkeit, Ta ‚und: Erfahrung‘ ſeit Zahren ſchon in Baiern vewun Bet und aud in dem ‚horigen Deutſchland AnRT= t wohn... : ee = Aa A. Webrmar 1819: wine: ‚De. Staͤndeder / fammiung durch eine Rede duns' Throne erbffnek and ben 98; Jnulius durch: Ablefung ded von dem Könige ertheiluem Landtagsabfehiebs ‚gefchleffen: Im. friftpes Kudenten- iſt noch⸗dee Jubel, mit welchemn jener gefeiert und mit: weldyen Segnuuu gen der Körig berfchättet wurde, welchet jetzt mehr als je als Vater feines Volbs etſchien. Da gebachtk wohl Marccher: ber Zeit, -wo:-der. Stadtrath Dom Minden nach der Burfürfit. Refidenz beſchteden Berg Fahne a vor "Bart Zatdore Bit Büps n es Berfehen gegen nen ehrg Binifter —8 So: —ã jener le fer in der Öffentlichen: Meinung -famt, fo fliegen Ä bie-gegenwärtigen durch ihrr eble . Haltung‘: Dem Stelivertretern des Volbo gegenüber ,:fo wie durch

den⸗bewirſenen Eifer für: * gemein ſame Wohl und

die entfchiedene Tuͤchtigkeit und Geſchaͤftkunde weit äber den bisherigen Standpunkt empor und vbefe⸗ Higten mehr als je das Vertrauen, durch wege Regierung und Volk vereinsge feyn fol.

Die’ Vergleichung deſſen, was 26 Zahre ‘Der angefirengteften Thaͤtigkeit vft -in: den fchwierigfien Verhaͤltniſſen :gufchaffen haben, nd dem Zuſtande

des Landes vor⸗ dieſem glörreichen Zeitraume, erhöht

die Theilnahme des denkenden⸗ und unbefangenen Beobachters und laͤßt ihn beirder Bewunderung: ſo vieler froher Gtſcheinungen germohie Mängel ver⸗ geſſen, die er vieleicht. "zu benrtken⸗ glaubte. Nie bat ein beusfee Land einen fo fühnellun Umſchwung geſehen, nie iſt Ärgesbws: Die -Kinfterhiß. mit ſo

es

8% Merimiktun: Iofeph

glicklichem Erfolge und fe: geringen. Eufhhtierun Zerſtreut, nie ein umwerbienter, das Wolf belafle ‚ber Vorwurf in, fo Burzer Zeit verbannt und. ve tilgt worden. Rein: unkiefangenen: :Reifender -- Ta jeßt dieſes Reich betreten, ohne bie innigfie-Alek zeugung von dem heilfansen Wirken des Saatus gewinnen, welcher. uͤher Baiern herrſchtz und f in der Klagen, wie fie wohl hie und da in bau Zeiten vernommen worden find, bat man immer DM Vertrauen exkennen koͤnnen, das ber. Baier auf fi nen König: ſetzt, uͤher deſgen reinen vaͤterlichern W len nie und nirgends ein Zweifel obgewaltet ba Wenn bei dem Regierungsantritte Maximilian J ſephs die innere ‚Lage dei Landes nichts wenig eid. beruhigend War, ſo waren auch deſſen ausrak tige: Berhältuiffe, ::möle ¶chon oben ;beunerit wurdc bedenklich genug: Es war-noch nicht vergefien, daß wenn es Preußen geflattet hätte; Balern zerſtuͤckelt worben wäre, and.beß Karl; Zheohor faſt gegwunz werben. mußte, ein: beukfcher Fuͤrſt gu. vleiben. abi hatte die Zeit die mit andern Sorgen beins Bet: hervortrat, nur bie Erinnerung jener erſten Ge⸗ hahr. zurischgelaffen; her :die neuen Gefehren, Die fish, von: ‚einer. andern Seite her aufthürmten, was ten ‚uylberfehbanıund nahmen. nach. und vwach einen drohenden Charakter an. Noch exſchuͤtterte und 1% figte Frankreich durch feine Renolution. beim Re⸗ gierungsantritte Maximilian Joſeps ganz Europa. Bon einer Phafe in. die andere übergegangen, hatte der Militairdespotismus die Anarchie bekämpft, und es mar durch ihn ein Reich von Fihuliſten entſtan⸗ den, die, mit aller. europäifchen Kultur ausgeräftet, Europa durchzogen und zu. erobern gedachten. Mährend dieſer ungeheuern Bewegung ‚nd Dem Kampfe, der fich. hierdurch entzuͤndete, :befand ſich Baiern, im. der. Mitte. der Streitenden, außer

j

Morimitienidofeph I. 09

Stand, Itleden und Ruhe zu erhalten, und fa} ’wait dem Hinhalten zu dem einen ober andern fein Dafeyn bebtoht, ©: ' ö tn Wenn fit) das Staatsſchiff in dieſen Stter⸗ men, in denen anbere Sahryrage zu Grunde girs gen oder an den Rand des Verderbens gefchleudert würden, unverfehit in’ der Hafen tettete, ſo hat fh doih wohl deriehige, ‘ber das uber geführt, -al8 ein tüchtiger Steuerniann erprobt? 1

Indes war e8 dem i ruhigen Beobachter nicht

ſchwere Kette, DIE Europa

‚e Länge abfpaumen, müßte,

Gewalt zuſamniengeſchmie

münden, Tan

itpunkt zu erkennen, in wel:

mit_ Erfolg ‚abgemälzt wer

j . .,, n. Sofeph erfannfe. dieſen Beitpunkt.. ‚Sein ‚Uebertritt, zu der gemeinfamer Sache der deutſchen Zurfien war nicht nur zeitge⸗ maͤß, fondern auch von ben enticeidenden und keilfarnften Folgen für bie gute Sache begleitet. Furſt Wrede, der fein Felde herrnialent in ſo manchen Schlachten erprobt hatte, wurde nun auch mit einer dipiomatiſchen Sendung von ‚hoher Wichtigkeit beauftragt, Gr ſchloß am 8. Octpber 1813 zu Ried die benfwürbige üeber⸗ eintunft ab, wodurch ſich Baiernd König von dem Rheinbunde losſagte und feine Streitkräfte. gegen

Frankreich und ben. biöherigen -Protektor zu wen

den verſprach. : u

Zugleich vereinigte der Feldmarſchall· mit ſei⸗

nem Corps das unter Frimont, alz

ernannter Mberbefehlähabet. übet beide, unB nach

dena ‚fi der König, den Ruhm erworben hatte, dem

; Rheinbund zuerft gefprenge u haben, füpteen of ! Seenzofen zum 'erfienmule die Schärfe des Baier⸗

‚090 Morimitian Kofrphr b

ddr Schwerts in ben .(benen:- van. Hanau erfolge des Kriegs: big zum Srieden, von. im 3. 1814 bewährten Baiernd Krieger bern npgenen Ruf ihrer Zablerkeit auch beim At Meuche- des neuen Kampfes als der vsiee

am bie Spige. des Nationaibeeres dyatı- Aber en des Kriegs: und fein unerwartet N % 1 Zeind; an deſſen Seite: fie fo oft · Lorberren geaͤrne

Are ch

gering” Vitängüge Gelegenheit / ihre Aebung Wie matien

wvorial⸗ Abe durch

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, Ba ek 1. Bi Nie. Gas

fein eftbena, und fein. Age

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Marimilian. Joſeph L. ‚96

5 } Benn, wie wir oben fagfen, das Leben ber mige. vorzüglich in dem, was fie gethan und her⸗ ‚sergebracht haben, würdig dargeftellt werden fans, "md alfo der weſentliche Theil ihrer Lebenshefrhreis | 89 im der bifforifchen Andeutung ihres. Regie⸗ 'Sungögefchäfte befteht, To, darf doch, bei der hoben Stellung derfelben fn der Geſellſchaft auch das nicht- unbemerkt. bleiben, was fie ala Menfchen durch ihre Beifpiel in ihrem Privatleben wirkten. .3 Maria Mnioch, eine wuͤrdige Gattin und Mut: ter, die im zwanzigſten Jahre ihred Lebens ſtard, fagte in ihren nachgelaffenen Schriften, nachdem fie von Friedrich dem Großen geipraben: „Es fol „aber eine Zeit. fommen,. wo die eheliche Liebe auf „zwei Stühlen: unter deur Thronhimmel ſitzen wird; „und der. Pallaft wird ein. freundliches Haus feyn „unter Palmen mit einem ‚Keblichen Garten,” ., - Diefe Zeit. iſt in Baiern unter Marimilian Fofeph in Erfüllung gegangen. Jedes andere Wort wäre bier uͤberfluͤſſig, es müßte denn der Zufag feun, daß fi das erhabene Beifpiel ebelicher Liebe auf dem Zhrone auf die Nachkommen derer vererbt, die es aufgeftellt haben. und daß es ſchon jetzt in Baiern, Deftreih, ‚Preußen und Sachſen feine . Fruͤchte fegnend trägt. u „Eine Häusliche Frau, vol Reiz und Anmuth, „bios ihrem Gemahl und ihren Kindern. lebend, „bat ſchon an,fich etwas Bezauberndes. Und diefe „Stau war eine Königin.” Diefe Worte wurden zum Anbenten: ber unvergeßlichen Gemahlin. Fries drich Wilhelm III. gefagt. Wir Bewohner Baierns koͤnnen mit Freudigkeit fagen: „Und diefe Frau if unfere Königin! et nach Wauͤrzburg, defſen Sufammentreffen mit Raps _ 3 ze und Paris ꝛc. un 2

. \ 4, ,

‚992 Marimilian Joſeph L

Und der Koͤnig um Hett? Sefaͤllige —54 laſſung, menfidenfreunbliche Milde und anſpruch Einfachheit der Sitten zeichneten feinen Charakter fig wohl im öffentlichen als im Privatleben aus. RI end war es, zu fehen, wie er als Gatte, Bat und Freund im Kreife ‚der Seinen. Iebte, wie fig das Volk, mit patriotifcher WBegeifterung erfülk Kberall, wo er ſich zeigte, froh und jubelnd zu id

drängte. - \ 2: "ln 16, Behr. 1824 feierte. Baiern das 2574 rige Jubelfeſt der Regierung feines geliebten SE nigs und das: ganze Land beeiferte ich, dem gechä teen Fuͤrſten die ungeheuchelten Beweiſe enthuft flifcher Liebe barzubringenz; in allen Städten mm Flecken ertönte das Aufgebot zur Feier, vorzuͤglie aber zeigte bie. Hauptſtadt einen nie erlebten Ar blick.“ Diefer freiwillige, herzliche, allgemeine Au bruch ber kindlichſten Liebe gegen ben zartlichiten Bf ter, diefer Tribut der Ehrfurcht, der befonders dabirei dem Herzen Märimilian Joſephs wohlthuend fe mußte, weil er Anlaß zu vielen hundert wohltudf tigen Stiftungen gab, bie, feine Sinriesart ahfpii geind, bleibende Denkmäler des moralifchen Eiu— fies. feines Charakters auf den feines Volks bw eten. . N So vollendete Marimilian Joſeph, ber Viel llebte, feine irdiſche Laufbahn. Koloſſale Gebaͤ von Ruhm und Macht ſind zerfallen, weil ſie du Schwertesmacht gegründet, nicht in den Gemütherg der Menfchen gewurzelt waren. Was der Unvergeßf liche fchuf, wird dauern, weil e8, auf Recht und Gerechtigkeit gebaut, mit Liebe und Treue gegeb und empfangen, die Dankbarkeit einss Bolls r machte, in beffen Bergen nach Sahrbunderten no das Anbenlen an die Zeutfeligkeit und Herzendgütef an die Rechtsliebe und Männlichleis fortleben wird,

I. Morimition Iofephl: 09

Rpemoflen gewann: . * SE BEE er. und: grftärft war Maximilian Joſe feinem Tusculum Zegernfee' Ende De. 182 Bälgekommen; mit väterlichen Huld und’ Rühreni fe ‘ex den Jubel von.mehr als 70,000: ſeiner Unt

I Dctoberfeſte auf der Thereftenwieſe, dieſem here: Nam Nationalfefte, mo auch das beſcheidene, ab it mindet nuͤtzliche Beobienf in Bauernrocke fein ' ung und. Wirbigäng findet, Wo Die Stamm⸗

MM, und. ihm, mit dem Tribut ihres Fleißes, au atten. Auch an- fine Namen sfe t

15. Detaber) 5 fand fich: der König noch ſeht woh 0): 8. vor dieſem Zage hatte dertelbe der

erfemiaiung. im Freiſe feiner erhabenen lichkeit, die Ras æigenthuͤmliche Weſen fürs: Eha:

pi Dei Rieaiope fh die Gniäher dl fe.

sen vernommen, die filh. dm 2.October zu.

KBerſtellung im großen Theater beigewohnt Und em⸗ bie bit gewohnten Huldigungen einer zahle ij

e.:der Nation mit dem geliebten Dberhaupte ich in unmittelbare patrintchalifche Verbindun

Bin. Eribut igrer Liebe und ‚Verehrung darbtingt, -

Samilie, die ihn umgab, mit ber Güte und Frrunde : °

rakters bildete. Ex kehrte nach Nymphenburg zii

rad. and nahm am folgenden Morgen! fehe fr (don ‚Vie: Sluͤckwuͤnſche vieler Peifonen an; bie bai MhE Hektar, ihm näher. bekannt: zu ſeyn, und bes Ku dann no 1 feiner nase —— jenigen vorzulaſſen, die. ihm zu feinem Fe Gack —— wollten. Mit Huld und Theilnahme

ſprach er mit Allen, mit ben: Großen, die ihn uni: -

geben; wie mit. ben Geringern,: bie fich ihm nahe en; am den Saum feines Kleides zu kuͤſſen. Hei:

terkeit Zuͤgen / an der Tafel, zu bet Bd wide Menſchen draͤngten, tim ihn zu. ſehen. Er MR. Nekrolog. Pe Jahrs. , Zu

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| DT am begabtn:fich Ihro Morten” sid

dann Jehb, ‚Schlafen gu gehen, ſcibſt an ·dieſem frukewiik

Ichon na. 9 Abt. nach⸗ su nen, Sara

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| Deriaiion Sofephi

freute, fish, auf hen ihenk, um deur· geſie ber

nen, das zu feinem Namunätage 5

55 ſeines erhabenen Shtagdts nhes ;dest-Raiferä- von Rußland? goben wach

igl. Familie trakds und nempfiigen die Hldig gen bed Herrn Geſandten "und. heuagahlreichen ——— welche: nerfammelt war. Neberall us an von Glanz und Pracht, erhdheie die fei 520 Dei an BBietie br |

Eon ‚dein Ami urkaokiden —* *

* 2 fige: ad freiendliche Worta fagteznn ‚zum, Spiple. Rute Geink gewohnte W

mh, selaffen,«, wie. —⏑— —— Morichriften der Aerzte anriethenn; kehrts Wert: Zi

an-bem. Fouper Eher zw nehman. | hungen xuͤhmte er Dei: feiner hi heit und wohlgelungene Andronung ves Par ! legte ſich Bann. zur Rufe. ‚Uber dere Enger ded e des hatte ihu.berühetar ::° 0 rc 8250 Denn :ald Worgens —— 6 Uhri ver Rank bienep, der. von: Mittute zu Minute eährtet König werde, wiesen: gewöhnlich gu *86 ſchellen, in das Gennaih : Or; Majeßaͤt arnt/ u ibn. zu wecken, als durch die. geöffneten eher zmeifelbaftes Licht brach und die Stähle: des".

Fetzlichen Ereigniffes beleuchtete, da fanbres: ſich

baß Dex. Leichjam ſchon ‚ganz erſtarttiiwar, within

der König. fchon feit.& bis6 Stunden: ;Hesfihieben

fegn mußte. Der Schrei bes: Schret durch oda Cemachers die —* ——

, De Fa T Aare Tu re RT |)

KITTTE ‚296

part, fprang aus dem Bette, eilte.in das hr ihres koͤnigl. Gemahls und flürzte fich auf pntiecite Hülle, bei der fie, voll des tieffien Red, . einige. Stunden. lang ſprachlos veus p. Keine Seber vermag, es, ben Zuftand.

v 1 J 27 . 19% or... B . 1 . .

x ee ; . IXIL Georg Chriſtian Knapp ,... Kl. Preuf, Conſiſtorialrath, Ritter bed rothen Adler, ME zweiter Claſſe, Doctöt mid Prof. der Theolo; x auf der vereinten Univerſitaͤt Halle und Witten⸗ Kid, Director der Frankiſchen Stiftungen zu Halle ıc,

ged. ben 17. Gept, 1788. N

, get, den 14. October 1085... ' Met keſer treten bier an das Denkmal eines ı dep nur auf einem Heinen oͤrtlichen Rau⸗

t

.- 996 Kuapp.

‚ine, faft bios in ‚feinem Haufe, Hörfale ug beitözimmer fich bewegte, deſſen Wirkfambeif und zwar eine Wirkſamkeit der edelſten ci nicht nur, über das ganze gelehrte Deutjchlag Aredte, Sonder fi; auch eine Bahn im Aug zu machen wußte, je defien Namen fogar. Faͤdlichſten Theilen Afiens und Afrika's mil; tung ausgeſprochen wird. Wenn dies bei; vegfanien mercantilifchen-Geifte, oder bei eineth gacanaen Staatsmann und Helden eben * Außerordentliche if, ſo fann man den fa "yerbreiteten "Ruhm eines blos den Wiffenfig gewidmeten Lebens und zwar gerade folchemg fenfchaften, die ihren Verehrer am liebiten au Weligeraͤuſche ziehen, nicht anders als unge lich finden. Ihn verdiente und genoß E Chreoͤſtian Knapp. : 00 Schon: feine Geburts⸗, ‚Lebens: oder ag - und Sterbeftätte waren faſt diefelben, :ndmiäil alte, ehrwürdige und an den achtbariten Ge

befonderd in unfern Zagen reihe Stadt | Hier, in dem Waifenhaufe zu Glaucha bei 4 erblidte er das Licht der Welt am 17. Sept. Sein Bater, Joh. Georg Knapp, Dr Theologie, war. nämlich Director dieſes welibeth ten Snitituts, in welchem berfelbe auch, feine F nung hatte. Noch ift der Kranz des Verbig “nicht verwelft, den diefer Mann als Lehre Chriſt fich hier gemunden hat, nachdem er im J 1753 von Berlin, aus einer bafeldft nur turge bekleideten Prebigerfielle am Gadettenhaufe, % Halle gerufen worden war.. Dem Waifenhaufe | er 31 Jahde lang mit dem Sohne ded gi Stiſters deffelben , dem Director ©. A. Sram dann noch bis an feinen Tod, im. J. 1774. dem Prof. Freylinghaufen, einem Zochterfog

_

Knapp 7:

Weg Heermann Frauke; vorgeſtanden. e er lange genug, um hen ihm von Gott n einzigen Sohn :durch feine ausgezeich⸗

lehrſamkeit, noch mehr aber durch feinem: ESbarakter, deffen Grundzuͤge wahre Froͤm⸗ und Humanitaͤt waren, zu bilden und zu

Mit ruͤchrender Dankbarkeit gedachte unfer ſein ganzes Leben hindurch, was dieſer Va⸗ m geweſen war, wie er zwar ernſt, aber: lies ihn zur Gottesfurcht und zu guten Sitten Eebren nicht minder, als durch Beiſpiel an⸗ Die vaͤterlichen Ermahnungen waren fo tief ; bem Herzen kommend und. darum wieder fo zu Herzen gehend, daß das Findliche Gemuͤth & lange. nah des Vaters Tode mit gleichen ſtigkeit bewahrte. Nur den Worten und dem de dieſes verewigten Führers feiner. Kindheit Jugend ſchrieb der Sohn es .zu, daß ex an fe iR - außerfigefährlichen.. Klippe des academi⸗ Eebeus gliecklich vorüber geſteuert wäre Aber

t minder, wie auf Die moraliſche Bildung des ben und -Iimglings, wirkte der. Vater auch auf wtellectuele. Er wunkerrichtete: ihn: in dem. enigen Stunden feiner Muße: ſelbſt; forſchte flei⸗ den Fortſchritten deſſelben unter ſeinen andern nach und verabſaͤumte nichts, um bie ſich kraͤftiger entfaltenden Zalente des jungen: ed zu vdllem Gedeiben gu bringen . Der vom Schidfale, das ihm auch bie beſte es gegeben hatte und hon ber ‚Natur hochbe⸗ te Knabe :erbielt, wegen: ſchwaͤchlicher Geſund⸗ umſtaͤnde, ‚feinen erften Usterricht won Mivat⸗ im vAterlichen Haufe. Aber, etwas fefter Körper geworden, befuchte er. das Fönigl. Paz. gium;, welthem bama Dr. Joh. Ant. Nies

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die! Taräinifge- Schule des Waiſenhauſes eii

oos u zwar:

meper, ber Oblicn ves : jegtiebenben pe

und paͤdagogiſchen Shriftſtellers der biefaog wen: in,Dder Geſchichte dee Wiſſenſchaften v

hat/ als Inſpettot vorſtand. Hier galt er F einen ber goſchickteſten Schüler, der die meſ nex Kameraden weit zuruͤckließ⸗ Seine Wißbe vorzuͤglich aber der Wunſch, ſich in dem MW ſchene mehr zu vervollfummmnen, als in dem: Mi gogiuni damals moͤglich war, trieb.ihn ſodan

tun; die auch ‚damals: die trefflichſten Lehrer3 Umtersignen verbankte er, nady feinem eigneg flöntwüiffe, dem ums Jahr 1783: ald Profefih Verlin⸗ voerſtorbenen⸗ Jo h. Georg Zierleint vorzuglich· bie „tiefen: Bekanntſchaft mit Der. S ſchen und Römifhein: Sprache und lernte voWN wir: Sprachen philoſophiſch zu behandeln. dgl Sadeß jung Juͤngling heran: gewachfen und: wi nigemon Feinem: Alter vorbereitet, ließ er: fiel fi Jahre alt,‘ "Anter die academiſchen R feld Vaterſtadt aufnehmen ˖und ‚Höfe: bie

Tine“ ſonſtigen :Werlefungen eines Ru

me: Vaters), Semler, Wöffelt? da Ireysinghaufencmee Sruner. Damit band se} auch "ein Tunermäbetes Privatfliudiumg uͤbrigzen, einem kuͤnftigen Gelehrten unentbehrll Wiſſenſchaſten, Ias die Griechen und: Römer gl un ten wus BEN ben. beſſern A mikern fleißig zu geſchehen pflegt, zu eigener Wei nd Foctbiidang im Sprechen, Schreiben und ſtehecn dee: alten Sptachen ſogar den Umgang: andern Hmglebchgeſinnten ſtudirenden Nüngling Wer haͤtte mehr: furdein'wollen? Und doch gem fich der Wiffenfchaftsfreund, der ſchon fruͤh den vuf in ſich fühlte, feine. Gelehrſamkeit einſt amt wieder mitzutheilen, damit noch nicht. Er fing

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—R wo ih It zu · geben um wutde auf rin-Rarh: he * Vie Lehreb der LateiniſchenEqhule des aufes aufgenommennwo Ar einige Vahre urchin /der Lateiniſchen, iFWlſchen me Hebrai⸗ Äh · Sprache unterwies Ehne Uebang die Knapp der Forgernicht genuͤg empfehlen zuboͤnnen abte, je: Oeigcifties; daß I bas olfshmenfle J wa | ewiß iſt es, da AUnterlaſſun 4 —— a. mr *3 Xh en und“gdief nnern auth fe | a a TE Tl bad: Serpfinbhate 'g rief at 4 . “... * 144 —XR 8 Du re wen ——— finance ‚geröefen war, Da: 1äm 19: Monate nach | ebergähge: ya : Uniberfikit: dur von 200 a

"one; da are: Knappriautcet Seo X Rn, baſachen: Mmoͤchte)⸗ vieſedin auchev feinen Gem und satügedenben reunden gut. * en —— fol verleßz etbeb74 Banamadı eis - > Offer gehaltenen ie und | 2 & orgle Augufla: zu arm weden Ruder dew. dorligen‘: Berihmmtin: Man has Atkvbiblisthek nude mie, I. Hter. * F— | is oe Fed Zeyarik, Mfller’s, Ri LEE Hd noch: andrer Reber. Doch nur Lin ee: eigen & in @ärkfngen,:dereifete fox

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vbtzuͤgliche · Orniſche: Städte und Binz ehe endlich wiedernuch Halle zuruch CARE siert bei Vila vph He sim? Mor ur, and eröffnete" ſogleich —5 tituͤntz tiber" ind Bloche YES: Cicero. —2*— | —* en ——— er⸗ exegetiſchet Vora —* a chef zu haltin. u ei —— micht fehlen; oa An junger Mann ite ver grnbnh ſten Gelihrfamkeit ansgerhflet, vom Ber - keurigftäie: ur. fin: die Werbreitung dit. Bil

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(nit ‚onßpornt.umb. wit. der higfeit: hugedt,c Hich, audern mit ——— Beginn: feiner: en Laufbahn u. x finden ne nahen J hre. Bruder: Anzahl. bewirkte: «81 önß er, ſchong im Jabte un außgsorksnf her: undsim. Jahr 1783 (neunundzwan 9 : Mr: aybentlicer Drofi 1for, der. ward. Doch bekam er anfangs keinen ion d Yalt,. wie. daB rauf. Deusfiken iverfisäten. be gehenden: dehrern nur zu gewöbniich iſt vnd dem, endlich dieſer ihn. bdewilligt werden: Sonn „ftand fein Ehrenlohn aus 200 Rihlr. Deutfe —— man. muscnfen,: du vrrſundigteßt

er ſchwer an deinen edlen Söhnen). E u ‚lern Belohnum mung „feiner aufgema

re mg Er für d eoiogie —* m Ri aines ettors —** —*2 1

Ha :: sta Bdidfsl, dab Imme: ‚geoei . En Lie maſien Menſchen glauben wollen, gab! | a ‚aus Yufmpmterungen, die ihn fie alle fehl Entbshsungen enſſchaͤigten, -Im J. :1785 wol Knapp vo. D. Sch, Schulze, dem Director 1 en iftungen, zum Condirector ern und ihm noch obendrein, wir glauben nn „9 yand Heyn zu ſprechen, in ber Perfon des ‚ing. Herrmann. Niemeyer, damali gem | | ſeher bed Pädagopiums, ein Gehuͤlfe an geftellt, der ihm nicht willkommner und * ehactte ſeyn Rönnen, Nah Schulzens: Tode den, wie leterer ſelber fagt en ‚uf gleichen, Rechten, som koͤnigl. ar rium ald Directoren boeßaͤtiget worauf. ſie in ei Reihe von vierzig Jahren alle Gefchäfte: untxe getheilt und in der engſten Collegiautaͤt ve Inden! D. Kuopp. Ixiorgte sunächhk don:

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7 Yn3teteinifn ale, Ve Blbecſtat dae Milienswein.“ Min ‘Ubfniniftration--dek n. aber und die oͤlopomiſthen Atgelegeruheit Mete er gemeinichaftlid mit: Niemayarc So wichtig. und umfeflmd jest aun bie be * Thatigkeit eines Mannes war, ber am.liche und; meiften, doch der ſtillen —— et Nuſen oblag; fie ſollte doch noch a in Anſpruch genommen werden. Im

HAM eure ‚ihm: hie Leitung, einer der zwei Ciaſ⸗ = em welche das zu des: theologiſchen Bes

gehörige © Seminsrium im: Jahre 1804: 0 aͤmlich des theslogiſchen, die früher

einem Serdler und Noͤſſelt verfchen wotden "garen... Zugleich wurde er an des letzteren Stells Grerus der Tönigl. Srtitiſche. Das Jahr 102 "führte ihn ais Ganfiorialteth. in: das koͤnigi. Drug orium der Provinz Sachſen, feit weicher Zeit

. 8: mit. ſeinen keiten ‚Gollegen, dar Herren P. Nie- iur aD: Wa gntf;:: gemeinſchaftlich: die 2 Gmniffarifchen Kufteäge diefer. 5* verſohe her Bonderd aber die Prufungen folcher Sandidaten, dad am bie Reiſe nad Magdeburg —— wer, Sm ' Im nömlichen "Safe. —e— ibm „bie: in Hain geiteten das m: Im Is

| 1820 wurde ar. als: Senior der Bäcultät zum Öirgie fie Aheologifchen: Schriften ernannt. -- Bl ? ein reiches; der Thaͤtigkeit. vpn dem Ichon eins ‚ge Yartbien. einen Mann :allein gefordert heiten! d V. Knapp verfab fie alla ua; a jeder. ** mit einer. folchen Treue und feichem Ruhme, ‚wie. Menfben ein Fu ‚enghefchränttes im in verwalten. Biegen. en, wc bins. wur. : vol + & in feinem. Rabercbeuuf: geieifet bat: „Ex bat’, bgt Kiemeyer in den Epiechinn S. 60. „in em & Jedren Dan Sehe un bon Gage.

m— nor Ä ‚He: Yfetukw dt et u die: llindh Propheren a nach· den jweiidpifgens Curſus uͤberudas: N.· IE aber ſaſt ununtrrbto en· vierzeynmat Angefang und goendet. Die matili hat er ſeit 1786, wisilanrfid: Jum ar laſs,eilſmal,/ Die | 1 Goſ chichro april, hriftite —— zoͤſqch ith tet geil 380 funfzehmnat vorgetragenẽ dem, las artn von Heit zu Beil; —— *2 in das ND. uiſtl. Tre ET bh: Cheviuyie bber wie Bewersketten ap * weilen Eraminatorien. > > "+ "Def der: —* fürs außern Lebmne Tui wien und nun zu der Erzählung der Sauptſaͤch⸗ Kibftan Freuden und Leiden welche ſalben fielen und werden dA th any“ Arten 3 DU auf nu du ‚KShardfter werfen. ©'5 ive. Betas Di. An agpts Brbendfrunbett: egen wir erh ſein HE ste Rt arte and Mater: oben F Wale das ‚efte mnichb · ganz Als getruoͤt men‘: Er hatten ſich im Jahre 1785mit In MWeödhter : 606 1Hfailgl.n Mreuß, Kri 35Sanb" Die nemacht Srinſchrut⸗· in Ri xeintar —— erg verheirathet ad“ Ar the ‚dB taße, ſorglichſte Lebens gefaͤhrtin · erhalten: Aber. ne teuer derfeiben oe dent

Auchen Ehemanne: wield Jahre lang manch große Bangemn an Die: ſchuurgiichſten —— jo In: Die teffte Trauer uͤder⸗ dan”: yardslichem

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Abt aunlich derr Miven im Jahre1 ie Yun m⸗auß: immirfuxtdieſe/ Witt... Sie hanteitieß zwet

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Ruwoerk 1008 Fexrin röfeffers: D. Ahiſs yi Brallt. Sit wma ven- x Vater Alles und DIE "Stunden, "hie es Küher ihrer Bildung und fpätet dem: Umgange mis ‚pen. widmen konnie, bie fihönften feines Beben. —. An diefe Häuslichen Ereubtitreihtenfih ,umk ausgehend, begleitend und folgend, fehte: Amthirtuu den, wie wir fie. nennen möchten, sundhium Diefe wurdut ihm in einem angemiein reichen Maße zu Hal, Wir rechnen Hiezu vor: allem Die Ver⸗ binbung: wit: den. würbigften Maͤmern, die duech feine. disalfachen anttlichen: Geſchaͤfte herbeigeriiub wurde:und wilde immer: in die waͤrmſte ‚Krenwbu Fchaft überging. Wir müßten dies: die bekalmteſten ms vereht * Namen einen, wenn wir fie au⸗ geben. follten. Wir zaͤhlen ferner:hichen Lew rt Ben, Fiy mer. gleich bleibenden; Beifall, dew feines Vorleſungen fanden: "Ude. Goßedien, die er a6; waren ſehr befacht und. in :alten: Deutſchen vaͤn⸗ dern gan er viele Muſende vor: Buhhrern, die nad fein Bild, weit mehr aber feina kehren, in dankba⸗ ser Eriunerung bewahren. Dazu kam noch wo⸗ nigſtens als Srituntenung ;.: wei Anetlennung fein mannichfachen: und großen Werbienfle, bie as uns ı In: ab, Mislande zu Thell.iwurde, : Eid wie Koͤnig, dem- tr perfoͤnlich befänntiwar:unb:bek ss anf vurch die Frankiſchen⸗Stiftaugen zu Führen das Gluͤck Hatte, verlieh Ihm im Jahre 18310 1ben vothen Adlerorden dritter Gaſſe und im Fun ash denſelben Orden zweiter Glaͤſſe mit: Eichenlaub, Die Society for‘ prombting:: christian, Kuemledge: Geſellſchaft zus Ausbreitung. cheiftk: Arimntmi Bonbon emamte ihn 1800, ‚bie StodholnYf eſellſchaft pro fide et -christiänissimao‘ 1806 und. der Tuͤbingiſche. Verein -- von: Seiftlichen und Ber When in Deusfchland, der Schweiz amb dem El⸗ ſaß zur Erhaltung ber -bivkifhen ‚Dfifenbas

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—X sun.

zung: 3E19; zu hrem Mitgliche. Seit 1007 | @ Arhtma m ober Mitglied, enblich. Senior $ oſlegiums zu St: Mri, - .. Mer zählt aber die flillen und doch innigſt Boruben nk Genuͤſſe, die dem Denker, Forfcher und. Gelehrten, dem treuen Berufsarheiter und R Ugiondfreund in Dex; treuen. Pflege der Wiſſenſchaf⸗ Wir. ans Des-Srfüllung feiner Pflichten, dem Ges. nufe der Natur, in welcher er täglich eine ‚Beine Dt: wandelte, au Theil wurden? - Sie'gaben-ihi. ane':fortdenernde Heiterkeit, bie ‚befossbers ihn zu einer rähmlichen, bei Gelehrten feiner Art bes fels denen Gefeligkeit. aufgelegt gemracht hat. Gern miſchte er ſich im froͤhliche Kreiſe und ſuchte dann jebes unfchuldige: Vergnügen zu erhoͤhen. Mur ei . in: den etzten Jahren ſeines Lebens entzog er t zwar Seiner Geſellſchaft, aber er verließ:fie: nur. was; früher, als fonft, immer zu abgemeſſener Stunde. - Hieher gehören ‚auch die Jaͤugeren und kürzeren Reis fen: die er. mit dem geliebteſten Freunden nach Ham⸗ burg, Rübed, Schleßwig und Holſtein (17980), nach Schifien, nach Pprwent und nach Berlin machte. ft: war ex; in Magdeburg, wo die Verwandten fee Gattin Iebien:und non wo aus ex gern auch die Bruͤdergemeinde in. Gnadau beſuchte. 2... WBir:nanaten bisher. Freuden, die, wenn auch wicht allzuhaͤufig, beſonders nicht in ber Fülle, wie Bier. angedeutet werden kannten, zu finden find, - doch gottlob nicht unter.die feltneren gehören. Aber wir Pommern jetzt zu einer, von ber auch diefed ges fügt werden muß. und. die wohl am allerwenigften

ein Mann von nur ſchwacher Koͤrperconſtitution

und immer wankender Geſundheit, wie D. Knapp war, ‚zu. erleben gehofft, hat. Es iſt die funfzig⸗ jährige Jubelfeier feines academiſchen Lebens, ‚die zwar nicht eigentlich Öffentlich ges

I Snupf aun6

ſchah, weil der Mille, beſcheibne und einfahe Mana dies nicht wuͤuſchte, aber, nichts deſto weniger dmes - ſo verdienſtvollen Lebens wuͤrdig eingerichtet mark, So ‚ungern ber Greis felbft den aud noch dei'ejs ner ſtillen Feier nicht zu vermeidenden Störungen entgegen ah ‚hatte ;: fo machte doch nachher, 8 von Sreunden, non. ber: Univerfität und ſeibß von feinem Koͤnige -gefchad,. befonders durch bie Weile; wie ed geſchah, einen ſehr heiten Eindruck auf ihn und verfhönerte wirklich noch den Spät:

_ abend feines Lebens, Eine nähere Belchreibun dieſes freundlien und befonber& finnigen Feſte darf bier ‚nicht gefucht. werden. Deffentliche Blaͤt, ger heben auch Kunde von ihm gegeben. Nur ges denken. mfiffen mir, daß fein hochverehrter Monarch, bie koͤnigl. Preuß. hoͤchſten Regierungsbehörben, die Univerfitäten Halle und Jena ünd kinzelne der gdtungswurdigſten Männer ihm bie rührendftei . Beweife der Achtung und liehevollſten Theilnahme gaben. Beſonders theuer und. erfreulich mußte ihm eine Schrift. ſeyn, die..fein ‚College und. Freund, Herr Canzler D. Niemeyer, für diefe Feier Tipried und bie feinem gebildeten Manne, dem Wiſſenſchaft⸗ lihfeit, aͤchhte Humanität und der tüchtige Fortbe⸗ fand ber höheren Lehranftalten am Herzen liegen, dann

unbefannt bleiben darf. Sie führt den XZitel: A tiwilibald. Bertheidigung ber wilfenz Thaftlihen Lehrmethode der Eheplogig auf Deutſchen Univerfitäten gegen harte Anflagen und fheinbare Einwürfe. Einé Denkſchrift zur Iubelfeier.ıc. Halle, 1825 in 8. Die Anklagen, die der. Titel ervahnt, wa⸗ ten von einem Ungenannten in der Neuen Mo⸗ natsfchrift für Deutſchland hiflorifch=po= litifgen Inhalts, herausgeg. v. Ir. Bus holz im Dctoberhefte 1824, ©. 159.. unter ‚ber

DE 7 IE 3 5 Rdft: Mebeneheime Berbihbungen

anf Univerfitäten.:. Ein Gefpraͤch unter

Freunden, Wilibald undTheobarl, nieder⸗

gelögt worden, i Aber genauer unterſucht, heller be⸗ Jeuchtet And fiegreicher widerlegt koͤnñen fie nicht werben, als biet geſchah: ein wahrhaft zeitgemd-

Bei: Wort!“ Wir werden: ſpaͤterhin aus der Vor⸗

. vebe. einiges in diefe Bluͤter aufnehmen. Wie ge⸗ ehr anuhterfich Rapp durch hiefe Weihegabe ſahlait Hahen wie Bier von, einer feltenen Lebens⸗ freube erzählen‘ koͤnnen; fo muͤſſen wir auch von einem feltenegn Unglücke ſprechen, das ver Ber: ‚ewige 'ertebte. Wir wollen‘ mit der Erzählung der⸗ kelben die Angabe ber Leiden eröffnen, die ihr

Yrafen:. Die jweimalige Auflöfung der: Uhiverfikdt ı.

Halle war, wie leicht. zu denken, "eine der traurig; en, aber auch -ungewöhnlihfen Schidungen für einen Mann, dem fein Amt und Wirkungskreis

Iiber alles theuer und fein’ eigentlichſtes Leben, todr. . Dieſes harte Loos einer der berühmteften Hochfchus Ien iſt bekannt . genug. „Dieher "gebört nur, was

Knappen dabei näher Anging. 20. Defober 1806 geſchah die erſte "Aufhebung der Uhiverfität, womit zugleich‘ eine allgemeine Berweifung der Stu: direnden. und eine Hemmung aller Salarien‘ ber Pröfefforen eintrat. +) Mit der Ruhe des Weiſen, bie him eine durchaus Achte Religinfität geben kann, ertrug er diefed Schidfal und zeigte ſie befonders, —— ‘ein, Deputirter der Univerſſtaͤt, vor dem ges. fuürchtetſten Machthaber feiner Zelt, dem Kaiſer Mas poleon, fland. Es kommt Fein Unglird allein: eine

—* Mutter erzeugt es viele Kinder. So Hier.

| a Die ktenſtuͤcke bier: f. in Kiemeyers Beob⸗

a en auf Reiſen in und außer Deutſchland. Bd, IV; er rg a Pe pe De Me T,

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ber Stadt Huule etſchien, Anderen: Loos nhelich Bed Schickfal der: inwohnenden Vrdfeſſoren · doefloch⸗ et many Blinktic !fühtte: ſich Tod anfer: Rnkpp, NS er nun die Fichern: Fottdaner von Ünfkitam Ru ſah umd':fih des ſich ſelbſt ——— eutſchlands frenen konnte. Alle "bie: geoßin ‚die in der Befvelungszeit ſeines ges ten Haterlandes bie Btuſt jebes beutfchen Man⸗ | der als je erhoben; vogtent ſich duch iu einigen. 3 958* erlebte er ein Ares »Uingemehnieh * ir hier, anführen wollen‘, woi wir ungewiß blei⸗ „ob wir es zu feinen: Freuden ober Leiden! zaͤh⸗ kun Ku vie ‚Kufpeburig der —R

3 18la Dh. BaRTNRETTE

rechen Rollten. Im "Schins 1813 'erließ: der a u

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Immer bsobenber wurde. - Diefen. Uebel fetiug

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- Wittenberg. war. dir. brifte Univerfität, ‚weiche |

- oed. einer ſoiches DVerihmelzung ‚mis Halle. fi 2 Die beiden andern: heißen Helmſtaͤdt und Kunz Daturdy gewann Halle: freilich. allerdings einer wechs.an treiflichen. Ledrern und auch ſerſt

DS Gute war doch, mis (Gmezliihen Cmpfinit

. uft —3 7.Pon ven uͤbrigen Leiden Knenps haben bei:. dena:

eben ichon einige angubeuten ‚Selcgenheit: gefusie aamentlid, die Jonge anhaltende Schwihlidhteisi den: Tod feiner geliebten. Gattin ,. fo wie

; wiſſen, ſchon 1 tals, ‚yaeömegen ihm den

—**

wichts entgegen ala Geduld, eine, firengt.-Regelä Higlaitt feiner Pebendmeife, ein Manfbalten in lem , eine tägliche Bewegung in der freien: WA Bis :er,. wir wine: ähnlich Leidende, nach fe Stunden und Minuten anfing und enbete: und eine wmaudgefehte Haltung - feiner ‚öffentliches :S tnöge, melde. halbe: Sehre bindurch bei allen, perlichen Leiden nicht einmal unterbrochen wurden

Knapp. . 1009 Einige Jahre vor feinem Bode wurbe Knapp r ſchwaͤcher und binfälliger: - Beffer fchien es

in feinem letzten Lebensjahre beſonders nach Subelfefte, das: ihn ’gleichfam- bwrjüngt hatte,

trat ein ungewoͤhnlich˖ ſtarker Anfall von. ſei⸗ Bluthuſten ein, es war am 7. Sepibr. der ihn erſchoͤpfte und den Marasmus lamigte. Ohne au nur einen Tag bettlaͤ⸗ gewefen zu feyn, endete er im darauf folgens

onate, den 14. October durch einen- fanften

"Seine irdiſche Hülle wurde, ‚nach feinen eigen ſehr beilimmt gegebenen Derorönungen, brei,

es Rnopp’fchen Familiengruft neben feiner ihm w die Ewigkeit vorausgegangenen Gattin beides

na feinem Zode Morgens in dr Säle in

werden. Er ſah felbft befier und’ braͤftiger aus.

Bot. Am 30. Detober gegen Abend ‚wurde dem

minlungsfaale eine fehr wuͤrdige Zobtenfeier zu eil, an welcher das ganze Lehrerptrfonal, das zu Frankiſchen Stiftungen: gehört, die Beamten, Waifen, ferner der größere Theil der Iugend 8 den fämmtlichen Schul: und Orgiebungeons ten des koͤnigl. Paͤdagogiums, der Lateiniſchen, at⸗Real⸗ und der Deutſchen Schulen im Wai⸗

erehret des Bollendeten aus der Stadt ſich ans Hoffen, wor ganz natürlich... Aber wie viele Freunde 5 Gefeierten, durch ganz Deutfchland zerſtreut, tten bei einer Feier gegenwärtig feyn mögen, die m folchen .Manne galt, wie Knapp war und bie a einem Geiſte, wie Niemeyer geleitet und

7

| N. Rekrolos. Sr Jahrg. Ä 64

haufe Antheil nahmen. Daß daran auch viele

jergeßlichen in dem großen erleuchteten Vers

it wurde?‘ Das fehr ähnliche Bildniß des bes Kuerten Zodten war unter dem SKatheder aufgez: Ut. Einige Choräle und zwa folde, die Knapp

. beren Vortrag das Sängerchor der Haupm

vorzuͤglich gefhägt hätte: „O wie felig ſeyd doch“ 2c,, „Nach einer Prüfung kurzer Tage“ne

mit dem vollen Geſange det -Berfamnilung 3 feite, "waren die fchidlichfte Vorbereitung auf Rede, welche Herr Canzler Niemeyer über ä Sat. 10, 7. hielt und weiche er mit muſterhe Gebeten anfing und fchloß. Die Rede, gan Berfammiung angemeffen, kraͤftig und lebendig waͤre der Redner ein Jungling und doch hei flefen Ernftes voll, :wie man nur an edlen en. gewohnt ift, konnte nicht ohne die tiefften mwohithätigften Eindruͤcke bleiben. Diefer den Feier folgte am 6. Nov., als 'd. 23. & fh. Zrinit., noch eine Gedächtnißpredigt bei 1 akademiſchen Gottesdienſte von dem als Cang ner berühmten Herrn Profeſſor Di Martsh dem Univerfitätöprediger, über 2. Zim. 4, 9 ehalten, die eben fo kunſtgerecht als einfach FM b gedankenreich als gemüthuod war. Abedt mit ‚Begmügte fi die Verehrung und Liebe welche der Entriffene dem Herzen edler MM and Freunde eingeflößt hatte und ein Nienn fchtieb eine eigene Denffchrift unter dem „Epicedien. Dem Andenken des Weil, Hoch erm ©. ©. Knapp zc. gewidmet, Halle, 1% dad Ihönfte Denkmal, das einem‘ großen Verb .gefegt werden konnte. Diefe Schrift liegt & blung, bie wir hier geben, faſt ganz Alleins runde *). 2 on.

*) Hier tft wohl die ſchicklichſte Stelle, der SHE u erwähnen, die vom D. Knapp vorhanden find. + t fie theild vor befondern Schriften, z. B. der em. Deutſch. Biblioth. Bd, LXXVI; Der ne ,Beſchichte der evang. Miffionsanftalten, Bl vo. & Beile auch in befonderen Kupferſtichen, z. B. von $

| Kuanp 1014 Der Gefeierte if nun dem Schidfale entehdt, Bauf ber Erde waltet. Diefe Welt bat nichts

für ihn. Aber nicht umgekehrt ift dies der

Er wirkt noch fort in ihr dur Beiſpiel kehre; und wer möchte nicht den Spuren”

tt fortdauernden Wirkungen, fo wie ihrer Quelle,

Imem edlen Gemüthe und einem reihen Geiſte, ſo

Bel old möglich, nachforſchen?

Beides, Gemuͤth und Geiſt, war bei D. Knapp

R einem feltenen Grade gleich achtungswertb. Bo gründlich dieſer erfcheint, fo tief, Träftig und Bimlos ‚zeigte fich jenes in allen Lebensverhaͤlt⸗ Wien und zu jeder Zeit, Der. Grundzug - biefe® Bheiles feines Innern Menſchen war Religiofitdt, Die fih bei ihm befonders als ein durch das anges Prengtefte Nachdenken und. Beobachten. immer fe⸗ Fa gewordener Glaube. an. eine in das Einzelne

fe Menfchenlebens eingreifende Vorſehung Aus =

Perte. Nichts befchäftigte ihn angenehmer und auf

nihts wendete fich feine Aufmerkſamkeit ungetheils

ke, als auf Verfuche, in allen Ereigniffen feines 8; fo wie feiner Mitwelt und der Vorzeit, die einer hoͤhern Leitung und ihre Zwecke aufs Kup und nachzuweiſen. Als fein College und

d Niemeyer von feiner Deportationdteife - na Frankreich zurücgelommen war, ſprach er —F dem Provipentiellen in dieſem Ge⸗

ide. Aus dieſer Ueberzeugung, die. mit jedem

e feſter wurde, entſprang denn nicht blos die

wiligſte Ergebung in Alles, was ihm unabänbers d widerfuhr und bie große Standhaftigkeit und ſd in Häustichen Leiden, in dußeren Bedraͤng⸗

iin oh | n 8 us Barotine Bardua * * Bleif % 3 j - \ | 6 =

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und ſtuͤrmiſchen Beiten, bie nie ermübee, -

„1013 Anapp.

ſondern auch eine unerſchoͤpfliche ſtille innere Fre bigkeit, ein immer lebendiger Muth und die dent denswertheſte Seelenruhe. Da er, wie ſchon waͤhnt, vor dem Kaiſer Napoleon ſtand und % fh um nichts weniger handelte, ald_um bie S Renz der ihm fo theuren Kehranftalten, da war | der ruhigſte Mann in dem ganzen Kreife, woß ruhiger ald der, der die Entjcheidung über Sp und. Nichtfeen zu geben Batte. Sein Slaube « Sott fand auch in dem härtelten Looſe nur etws Wohdlthaͤtiges und fo. war für ihn Fein Schreck und fein wahres Uebel in der Welt. „Was A Ahnen”, Tonnte daber fein Freund in der Vorrel au. der obenerwähnten QJubeldenkfchrift ©. X. gen, „Die Ruhe und den Innern Frieden und- feliW Zeiten, wo oft die Zrogigflen verzagten, ber

Pen. Muth erhielt, das war jener feſte Glaube ı ‚eine hoͤchſte Weisheit und Güte, welche uͤber dei men ſchlithen Angelegenheiten waltet. Gemöhnt, auc

in. den Bleinften Ereigniffen die Spuren der Be febung nicht zu Überfehen und ihnen wie durch 14

Shen. in der Schrift, To auch auf Ihren ſtill Wanderungen in der: freien Natur nachzuge ob Sie fie ahnden und finden möchten ,.. bil es Ihnen -unumftößlich gewiß, daß, wie in dB fihtbaren, fo in dem unfichtbaren Reiche Gortef Alles zulegt ein herrliches Ende gewinnen werte Diefer in: allen Dingen Gott fuchende und fin# dende Sinn machte ihn dent auch zu allen fronh men Uebungen des Gebets, der gottesdienſtiüchetk Beier u. ſ. f. geneigt. Aber feine Froͤmmigkeit wagt ohne Allen aͤußern Schein, von aller Düfternheit! ungetrübt und. himmelweit von allem Secten= u Partpeigeift entfernt. So wie aber das -Beten- um Gottverehren bei ihm wirklid That war; fo mar"

auch, was er ald chriflliche Religion lehrte, ihm

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Kuay p. 4013

Dogma. Dieſe ſcheimoſe, haitere Jraͤm⸗ Bekiit muß bei ihm um ſo mehr als Verdienſt n, ba er früher mit vielen Menſchen umzuge—

von der Welt und in ängflliche. Formen die

die hoͤchſte Frucht Diefer eben fo freudigen als warmen Meligiofität betrachten wir die Beſchei⸗ enpeit und Demuth, die ihn bei feinen unge⸗ meinen und allgemein anerkannten großen Verdien⸗ en befeelte. Bon Ehrgeiz und Ruhmſucht war we ganz frei. Was er Gutes gewirkt bat, betrach⸗ inte er al3 ein Merk Gottes, defien Gnade ihn. ger Würdiget hatte, ihr Werkzeug zu ſeyn. Jede Freude ber das Gelingen eines Werkes, eder uͤber Den guͤdlichen Erfolg feiner. Arbeiten: war ‚bei ibm eine Sreude in Gott, ein tiefes Dankgefuͤhl. Und nie genügte bei einer Gottesſache er fick felbfl.. :„ Er Aahte, ſagt D. Marks fehr fchön in feiner Ge daͤchtnißrede, S. 54, „immer an daß 4! was ·noch nicht geſchehen war und wohl haͤtte geſchehen koͤn⸗ on und ſollen, wie er am Tage feiner, Jubelfeier aͤrßerte. Darum fühlte ex ſich beunruhigt, wenn feine Verbienfte gepriefen · wurden. Diefe Geſin⸗

ligion festen. Aber als eine noch fchönere, ja

n hatte, die nur in eine finftere Zurüdgezogens

aung äußerte ſich auch in. dem Auftrage, weiheg

6 den Seinigen während feiner Testen: Krankheit gab, zu forgen, daß hei: der. öffentlichen. Anzeige ſeines Todes in den, Kirchen nichts zu feinem Rut

geſagt werbe; nur bad Beugniß möge. von ihm gegeben werden, daß er: des Glaubens gelebt habe: "sh weiß, daß mein. Exköfer lebt. -

Juch auf fein Berufsleben. äußerte biefe Re.

Ügionsliebe Die geößte. Wirkfamkeit. Daher, feine

‚unermüßete umd doch: immer heitere Thaͤtigkeit;

an

Fa feine unuͤbertreffliche Zreue in feinen. Lehr⸗ t

Ex

n, hie Beine Stunde verlieren wollte, , in die

4038 BEE Ruopp

Minuten zählte, ſelbſt wenn er fich ſchon ſch

ſuͤhlte und: ſehr kraͤnklich war. Faſt hätte ex in: nen Jodesjahr noch die Sommervorleſungen & das N. T. geendiget. „Segensteich zu wirkt fagte fein Leichenredner, „fo lang er Kraft di yatte, war fein heißefles Verlangen; Segen ; ud zu laſſen, der: legte feiner Wuͤnſche!“ wie wußte et ben großen Umfang feiner Thaͤt keit immer weiter auszubreiten! - Wie viel ha geleiftet und diefes Viele, wie gediegen, Tote de . Uh! Dazu that freilich auch das ihrige die firem - Ordnung und Pünktlichkeit in allen feinen ſchaͤſten/ die nitht8 zu klein achtete, nichts verſch And nicht ruhte, bis die Pfliht fült war. % feiner Wärme für Religion kam aber auch bie

tene Geriffenhaftigkeit, Unpartheilichkeit und Un gennücigfeit, welche ihn befeelte und welde MM Vortheil und Gewinn -von der Bahn bes Ki abzulaffen vermocht hätte. Er fah nie bie Par an; fondern. immer die Sache, den. Zweck, den S ‚gen für die Welt. Auf fih dachte er immer zulch 1. Daß, "und wie ſehr ein ſolcher Mann ei Freumdſchaft ehrte, und wußte, den Freunden i Freund zu -feyn, daß, und wie er nachſichtig wild Fehlende ertrug, dem-Verlegenden verzieh, DE und wie. er half, wo er helfen, diente, wo’ er IE en Tonnte, braucht nun wol keiner befondern FR nandesfegung für unfere Lefer, N Reichthum, Gruͤndlichkeit und Gedie Te

ren bie. Grundzuͤge feines Geiſtes. „Bel ihm, fi

Dr. Marks ©, 47, trug Alles das Gepräge Gediegenheit, fein Denken und fein Wollen, fe Wiſſen und feine Geſinnung, feine Schriften i fein muͤndlicher Unterriht. Gewogen war jebes f% ner Ustheile, beflimmt fen Ausdruck. Die firerg .. Drbnung berifchte in feinen Sebanden und in

x

Vorträgen.“ Beſonders ſind elle Vorzüge bier EBeiftes in dem fichtbar, was er für die Kritik

Außlegung der heiligen Schrift, gethan hat, ür zeigte fih Wein angeborner Scharffinn, die Ins gngenheit, Ziefe und Stärke des Urtheils in Ihe "ganzen Flle Auf das glücklichſte unterſtuͤtzte t hierbei feine ‚gründliche Befanntfchaft mit den ruenländifchen Sprahen und noch in höherem

2; einheimifch war.‘ Auch die "Kirchengefchichte, onders der erſten chriftlichen Sahrhunderte, hatte ſich aus den Quellen ſelbſt angeeignet. Daher sen feine Vorlefungen wie feine Schriften nicht 8 durch die Kenntniffe, die aus ihnen zu erlans a waren, fondern auch durch ihren übrigen geir gen Gehalt .an. fih, durch die Kraft, womit fig m Aufnehmen: in fih und. zum eigenen Weiters -

nalen unwiderſtehlich trieben ,. eine wahre Seife drung. Kein Wort war überflüßig, was er [pra er ſchrieb, keins fehtte, jedes war an der rechter elle. Nie. verlor er feinen-- jededmaligen 3we den Augen, ohne im minbeflen- dadurch einförs d zu werden. Man konnte das Wort des Apo— B Jafobus: auf ihn anwenden: ‚Mer. in keinenj srte fehlt, der .ift ein dollkommener⸗Mann.“ Di inifhe Sprache, deren. er, fish dabei bediente, I Haffiih;- man konnte nicht fatt, werden fie zu Ben; man mag noch im Liſen nicht abbrechen, phlklang, Fülle ,. Zeichtigkeit..und eine, alle Wuͤn⸗

\

kade mit‘ dem klaſſiſchen Altertbume, worin. ee

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MM. Rdapy.

den Zuhören ober Leſern bie Heberficht eines gen bequem zu machen, fo daß biefe leicht, ge und um fo befchaulicher die einzelnen Theile da dringen fonnten. Man wußte dasin jedem Aug blid, wo man war, wie weit in der auszule den Schrift einerlei Materie behandelt wurde. nähere oder entferntere Zufammenhang der Geh fen oder aller einzelnen Abfchnitte war aufs Kt dor die Augen gerüdt; und fo gelang ihm, .$ mehr noch durch ‚die - äußere. Anficht, die Knıag einem Buche zu geben wußte, als felbft durch. eigentlih gelehrte Erklärung, bie jedoch auch ihm bie reichfte. war, in dad Werftändnig ‚eines F tors einzubringen. Er nahm, wie es bei ber 3 fäthen atur des Menfchen immer gefcheben fol auch bie dußeren Sinne in Anſpruch. t

&berzeugen will, den weiſen wir an feine Ausge des griechifchen Neuen Zeftaments, beren Titel w nten näher angeben: wollen. So follten alle Ki ker edirt werden. und viele. Commentare wuͤrd zur Hälfte wegfallen dürfen, während bie beisg fende Schrift Doch weit befier verſtanden wert würde Um fih auf das Leichtefte zu Üüberzeuge was Knapp bier geleiftet hat, nehme man z. % eine Stephanifhe Ausgabe des Plutarch, 1578 gr. 8., oder eine ber neueften flereotypifchen 24 fhenausgaben des Demofthenes vor ſich. Da- fin bet das Auge nur höchft feltene Ruhepunkte, ‚oder unrichtige, auch gar Beine. Da muß man,-um zu wiſſen, was man lieft, felber erſt mühfam: Abthei⸗ lungen machen, wenigftens in Gedanken. Da ihwindelt es wol Manchem, der einen Autor zum erftenmale lieft, vor den Augen. Wie Alles anders bei Knapp. Der hat tief erwogen, was dem fe fr vor allen Dingen nöthig if. Da weiß mau

4!

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= Br 7777} aou⸗

worden iſt und Nachfolgerinnen gefunden hat.

Ausnahme. feiner Vorträge über wiſſenſchaftliche und biblifhe Dogmatik. Schon ift die Heraus⸗

Ad vaticinium Jacobi Gen. 49. 1774. —& De versione exandrina in emendanda leotione exempli hebraict . caute adhibenda. 1775. 76. Die Palmen, überfegt u. mit Anmerkungen. Halle, 1777. 2te Ausg. 1782, Ste Ausg. 1789. Anmerkungen über einige Erklaͤrun⸗ en und Lefearten in den Pfalmen. Eine Beilage zu Peiner Dfalmenüberfegung. Halle, 1778. Novum Testamentum graece. Recognorvit atque insigniorislec- tionum varietatis et argumentorum notalidnes subjun- xit G. C. Konappius. Halae, 1797. Ed. altera auctior atque emendatior 1818. Ed. tertia 1824. Neuere _ Geſchichte der evangelifhen Mifltondanftalten zur Be⸗ tehrung der ‚Heiden in Oſtindien. 50ſtes Stud 1799

En

ins EUR , _ XX 78. MÄR 1895, + Beeipte. variiudngni a partem ‚axegetici "stgae historioi. IM secunda multis partibys auctior et emendatiar 1828, 2 Baͤnde, deren erftet 10 und Deren 3 wneife akademiſche Schriften enthält, unter I . ‚findet fig Die Narsatio, de -Justs Jona,” Theolos . Vitekergensi atıpua Halonsi, conditaequa ab eo evange Hicae Halensig ecclesiae, primordiis. ine der vortre Uichſten Schriften bei EUER der "dritten eva Subeifeier, die mit dem Bildnif des Soft Fonas deſonders verkauft‘ wird. Auch bat Anapı wch were Beiträge 5 —* ade rift —W Stiftu en, das Leben. DH. R pensch (wieder. obgeDrmg ‘dem’ Boranhn v 1. ©t, 4.) das Leben J. ge —— n's und B: G. Slers, n aus Fertze geben geliefert. Eini⸗ Tuffaͤtze DR ihm befinden fich in Ewalds und Flac 1. Keiftliher. Denatsfauit u. in Hillmers Zeit für Shriften. Man hat Hoffnung, Diefe Aufſ ge in u ner: befonderen Sarmım kung ‚aufbewahrt gu _fehen, J felten Hat. ee auch Mecenflonen für die Algeme .Mtenatnrgeitung geliefert; Herausgegeben hat N Be zwer ihm zur Durchſi icht, Umarbeitung und eiterung übergebene Kractafe; „netrachtuhgen über Die Frage: was muß ich thun, daß ich werde?: -.Hale, 1806, und Anleitung. zu einem go er tgen Een Br nach Meilen. Grundiägen; ee pt hrung der vor benden Schrift, 1811. „Beide. W aufgeirge mehrmals, dulett lerte 1820 und dieſes 1 aufgelegt.

Seldburg. Er J | 8. w. Lomler.

/

LXM. Peter von Winter, ; it, Maier. Gapellnieifter in Münden, Ritter des Gis vilverbienflordens der Baier’fchen Krone,

geb. 1784. . geft, ben 18. Detober 1826. *)

ſieſer zu Europaͤiſcher Berühmtheit gelangte Deuts ? Zonfeger feierte am 8. Mär; 1814 fein funfs giaͤhriges Dienftjubildum, an welchem Tage ihn fein König mit ehrenvoller Auszeichnung zum er des Eivilverdienflordens der Baierfchen Krone annte;..er ſtand demnach fchon in feinem eilften abre in den Künftlerreihen der churfürfll. Kapelle Mannheim, wo er geboren war. Beine Eliten, Weiche nicht felbft der Kunft lebten, gehörten. zu eis suer geachteten Kamilie, deren Oberhaupt in be Hausgarben des Shurfürften mit anfehnlichem Range

nie Ü : Obgleich die Tonkunſt an feinem Erziehungs⸗ orte forgfältig gerfieo wurde, leuchtete ihm doch in feinen fruͤhern Jahren, wie manchem andern großen

Gomponiften, Fein günftiges Geſtirn, unter deſſen Einfluß er gleich bei feinem Auftreten in dem Kunſt⸗ gebiete ſchon hätte bedeutend und den mächtigen

Genius verfündend erfcheinen. koͤnnen. Es koſtete ihn vielmehr große Mühe, viele Verſuche, langes Nachdenken, bis er ſeine Erzeugniſſe den Forderun⸗ . gen ber Kunſt und dabei dem herrſchenden Ges - fchmade entfpvrechend ausbilden konnte. Bei glüds lichen Naturantagen, bei. dem ihm eigenen feinen Gefühle und der Fähigkeit, ‚alles Schöne und Ges fällige eines Kunſtproductes aufzufaffen: und es fich zu feiner höhern Ausbildung anzurignen, mußte ex doch eines Meiſters entbehren, der ihn unterrichtend \

*) And der Bkiyg, mufllel, Big, 1886; Fr. 2R 24 20.

\

-

‚gegangen; dazu fehlte ihm Gelegenheit, vielle

21020 9 Binter

und belehrend durch das Reich ber: Harmonie leitet hätte. Oft beklagte ex, freilih nur m Vertrauten, daß er in feiner Jugend fo wenig CM trapumet gefchrieben, wie er died Studium des m fitalifchen Satzes nannte. Eigentlich) hatte er gi keinen Contrapunct gefchriebenz; er war namf nicht durch bie Schule der alten Gontrapunctöle

auch die Lufl. Denn was man von feinem St dium der Lehre des Abts Vogler vorgibt, befchram ſich wohl darauf, daß er, als er: ſchon Kber 1 SJünglingsjabre und Jugendverſuche hinaus vom mit diefem Sonderlinge, der als berühmter Drgg spieler von Würzburg nah Mannheim ſich begel Hatte, in Berührung fam und einige feiner. fang gemogten SInftrumentalarbeisen, unter onderg ei Symphonie in D wmingr, in die damals veranftahg tete Sammlung der Mannheimer Zonfchule AM züden ließ. Boglers Schüler wolkte er nie genannky ſeyn; daß er abes Salieri ſehr viel verdanke, Aug Kerte er beirjeber Gelegenheit, Bei der ee

an Voglers Ideen und dem unklaren Wefen diefeig Tonlehrers konnte der von ihm eröffnete. Lehrcur

von’ feiner Dauer feyn. Die Schule ging bald ei Die lebensfrohen Virtunfen der Kapelle nahmen wer. nig Antheil daranz Vogler felbft verließ bald Manns « beim und begana feine Reifen; Winter aber way: wie er ed wohl auch vorher geweſen, immer nF, fich felbft überlaffen.. Niemand, der ihn damals. gekannt, hätte geglaubt, dag er als Tonſetzer jer

"mals bedeutend werden folte. Das Erhalten fer.

ner Virtuofität, die häufigen Dienftfunctionen nah⸗ men einen großen Theil feiner früheren Jahre in

Anſpruch. Er hatte fich nämlich als ein Fraftiger

großartiger Violinfpielee aus der Schule. Hampel

des diten achtbar gemacht, der auch, als er auf

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v. Winter | ARE

#hette, ſelbſt als Virtuos aufzutreten, durch a und Lehre Vielen nuͤtzlich geblieben iſt. Im Jahre 1776; als die Franzoͤſiſche Comoͤ⸗ fih "über den, Rhein zuruͤckgezogen hatte, die fhläge Leſſings aber, der herbeigerufen worden: ‚um in Mannbeim eine Deutfhe Nationals e zu gründen, wicht.durchgingen, trat Marchand feiner Gefelfchaft in die churfürftlichen Dienſte. ie wandernde Deutfche Bühne und mit ihr det Keim zur Deutfchen Operette hatte nun ein geſuchtes Aſyl gefunden, woraus fie nichts verſcheuchen ſollte. Winter ward Director des tes und fland hier an feinem Plage. Die

m und die in jener Zeit gegebenen Meiſterwerke Bi Jomelli, Giccio da Majo u. anderer, mit wel: Mr in letztern Jahren Schweizer's Alcefle und. enter von Schwonrzburg abwechfelten, hatten ihn: efhüttert, als angefprochen; dem Birtuofen noch nicht in den Sinn, daß auch er fich. bis dahin erheben ſollte. Mehr wirkten auf; bie wigig gelehrten, lieberreichen, declamirenden: ofitionen bes. Deferteurs, der fchönen Arſene W viele andere Dperetten Franzöfifcher Meiſter, Me durch Marchand auf die Bühne gebracht wa⸗ n. Diefe beichäftigten fein ganzes Wefen unb höt felten bemerkte man, wie fein anführender Bo⸗ m unbeweglich blieb, und er, ganz in fich, verlo⸗ Min feinen Geſichtszuͤgen und Blicken die innere, Brtgung verrieth. Vieles hat er in jener Zeit, kfuht, gebildet, verworfen; noch war Alles ohne. uanmenhang, ohne Ordnung; die harmanifche vestung und ihre Folge matt, oft unrichtig; Doc), e iife Stimme, wie er ſich ſelbſt ausdruͤckte, im=. x mehr ald mittelmäßig. Seine eigene. Naturans

dad Spiel. des Violine und die Metrik des:

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t, in jedem Karneval geöffnete Italien. Opern“

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zu maden und ihm ben innern Bau und das Ei

- . flrumental» und Gefangeompofition liegt; fein Mi

KR. v. Bidten

Ballettes hatten nämlich feinem Tonſinne früß Richtung gegeben, die ihn nie ein gewiſſes gefal führendes, hbervorftechendes Prinzip verlieren fi Wäre er Klavier s oder Örgelfpieler geweſen, möchte wohl dad Gegentheil geihehen feyn. % ". feinen Arbeiten aus jenen Jahren bat fich. m erhalten, als zwei Ballett, Er war damals} erft Inſtrumentalcomponiſt. u, Im Jahre 1773 wurde Mannheim

: Schmudes beraubt. Die. Kunft mit allem if Gefolge begleitete ihren hochherzigen. Schüger Münden. Bald bildete fih da ein Verein i Iunflverffändigen Männern, Freunden und Kom der Deutfchen Dicht = und. Tonkunſt. Die Hug von Binder, von Goͤtz, ber wegen feiner dra fhen Arbeiten und des Umfanges feiner wiſſenſch lihen Bildung fo gepriefene Herr v. Babo,:wd es, welche fich unfern Winter zum Zonfeger i Gedichte wählten: Thaͤtig verwendeten fie fidry weitern Entwidelung feiner Kräfte, führten iht das höhere Werftändniß der Dichtkunf ein, wie W vereint mit Zonfunft zur Erfcheinung gebracht «M den muͤſſe; durchgingen mit ihm Werke geachte Meifter, um ihn auf den Sinn des Dichters % auf das in grammatifcher und Aftbetifcher Hinfl fhlimm oder richtig behandelte Wort aufmerk

maaß eined Kunfterzeugnifles aufzubeden. | Geſichtskreis erweiterte fich; durch Hören und Wr - ‚denken geftärkt, entwidelte fich fein Genius inn mehr, er erfannte bie Kluft, welche zwifchen $

matifched Organ reifte und er fchrieb zuerft, nurf Worte fchildernd, die Melodramen: Armida, und Alonzo, Leonardo und Blandine, tegteres treffenden, tief ergreifenden Harmonien; .fobe

Du !

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u v. Minter 1028

780): fette. erſte Deutfche Oper: Selena und Pa⸗ h, mit Balletten, glänzenden Decorationen, gro⸗ Choͤren und Kampfipielen -auch hatte m, a jeden Typus der Mannheimer Bildung nicht a verläugnen, dabei eine. Arie mit concertirenden frumenten angebracht; womit er ben. allgemeine

und noch in demfelben Sahre die Oper Bellerophon, Die jedoch wenig Stud und nur zweimalige Auf⸗

PH, befonderd wegen des. gefluͤgelten Pferdes. wel⸗ Mehrere zu. gleicher Zeit befteigen wollten, Zwie⸗ it erhoben; auch ‚hatte der Componiſt manches

wirhen. und Gluck, den großen Meiſter, etwas un⸗

pet dehandelt; denn, noch Neuling in diefer Compo⸗ omzatt, hatte er die Choͤre zu feinem Tartarus

g Fi auffallend. feinem Vorbilde abgeborgt und

wenn. gleich von. befien Werken erſt vield

Sabre fpäter nur die einzige. Iphigenie in Taurid

Huf bie Münchner Bühne gekommen ift, mar bady

dm Kunfiverfländigen aus feinen Partituren bes

t genug. —— ne Bis hieher nannte Winter fich. felbft nur einem

eſterſpieler, der nämlich. durch glänzendes Ina

Prumentenfplet: imponiet ‚unb den Gefang nur fa beiber kommen laͤßt. Als aber in Wien, wohin :ee nicht mehr als Birtuofe ging, fondern um einige

großen Ballette: Heinrich IV., Tod des

Geltord, Ines de. Caſtro, auf die Bühne zu .brins

gen, oder Neues flin Diefelbe zu orbnen als: ihn da Salieri, weichem..er Einiged von feinen drama⸗ fragte: „ob er auch das Münchner Orcheſter ine Koffer mit fi führe?“ warb ihm auf einmal Alles

at, war zur Befinnung gekommen und nun wit ſich ſelbſt einig, der ſogenannten Orcheſterſchrei⸗

—32

fall des ſuͤdlichen Deutſchlands lange. feſthielt

g fand. Bel Ertheilung der erſten Rolle hatte

üſchen Arbeiten zur Beurtheüüung vorlegte, launig

wickeln, wie es wieber: zu Iöfen und in fchöne

102% " 9 Binter, berei auf immer den Miicken zu weñden umb-vinse soil! an all fein Studium auf eine Achte Behandiung ba erfien Stimme zu richten: wie nämlicy ei Motct anzulegen, fortzuführen, in nerfchiedene Abmweichul gen , ſcheinbar wiberfirebenbe Tonweiſen zır-- pe

Ebenmaß, in einem ſymmetriſch geotbneten Ganze Bar und aus ſich felbft fließend ans Ende zu brik gen“Tep, —: bie Kunft der Cabenzen, kurz die RE torik: und XAefthetit der Zonkunft, im Gegenfal mit der Harmonik, welche letztere in zahlreich Bänden aufgeftellt, von unzähligen Meiftern geltche wird, indeß der erflern kaum irgendwo duͤrftige Er wähnung gefchieht. Und darin beflanden eigentli unfers Tonfetzers Borzlige,; darin hatte, er & großer Fertigkeit und Einficht gebracht; er verfiel &, ſich darüber verfländlich und deutlich auszufyng dei, es war ba Vieles von ihm zu. lernen Kol Entwurf, den ibm oft Virtuofen und Saͤnter Aus gung oriegien md womit fie als miß ihiig Arbeit die Welt durchreiften, mar fo verwirrt, TR Noten= und Paffagenkram fo widerfinnig,: den : nicht zu einem lichtvollen Ganzen zu geflalten wußte er verſtand es, wie’ man gemöhnligh. fagter af ‚Nichts Etwas zu geftalten, dad nie mißfiel: :- Ad war er Meiſter in Geduld und. Beharrlichkeit Un konnte wohl Zage: darauf ‚verwenden, um. eirteng Zolge von Takten bie noͤthige Rundung zu geben, für Diefelbe die reine Foige zu. finken, rbodusistä bes Zuhoͤrers Gemüth immer in angenehmer «Eye: pfindung erhielt. Man barf in dieſer poetifchdok toriſchen Dinfiht feine Arbeiten. dem - tonlisbenden; ' Neophyten als Mufter anempfehlen, befonders: wenuf? feine Stirne noch vom eonfrapunckifchen Bhweiße,? irieft. Dffenbar iſt es auch, daB er feiner Eünfich? und - feineng. Vorſatze treu, geblieben: ift,. indem In:

a

,

Winter 0026 | fohtiven Arbeiten dei Sauger überau Ich

bewegt, dem Oriefter aber, fo glänjend ee Bach immer ausflatten mochte, doch: nur der ihm oͤrige Hintergrund angewiefen if, > - Vogierd unftetes Herumirren, ein gewiſſes ihm Nebendes Mißbehagen, dad er feiner Umgebung P& verbergen wollte, ließ vorherfehen, daß Gh - mehmbaren Anerbietungen: feine Berhältniffe -aufs -. Des wirde. Unerwartet trat unfer- Deutfcher Operns

ar in dem Öffentlichen großen Cohcerte mit eis 8 in Muſik gebrachten lateinifhen Maln: auf.

ister nachabmender Saͤtze, wirkten auch ba, wie B es wünfchte. Vogler ward Schwebifcher + ter Pfalzbairiſcher Capellmeiſter (1788) und ihm kei die Eompofition‘ der naͤchſten ‚Itakienifdeh 3 Cirte aufgetragen, bie, ungeachtet. von ihm det, doch nicht zur Aufführung Fam, da die mlichen Karnevalsvorftellu gen während: bee Igenden Regierung Carl Theodor's unter⸗ n.

Was Winter für bie Capelle geleiſtet, wie eichlich auch in dieſem Kunſtfache feine Ader flog, werben wit. erfahren, wenn wir ihm auf feiner theas kalifhen Laufbahn bis and Ende folgen. . + Stalien wurde nun das Biel feiner Wünfche, wohin er auch, nachdem er das Nöthige, um in der —— ſelbſtſtaͤndig zu werden, vorgearbeitet, das

he'ſche Intermezzo: Jery und Baͤtely für bie Privatbuͤhne des Grafen von Seefeld in Mufl ge

N, Nekrolog. Sc Jahrg. 65 u

S

OD J | vB fer.

fegt nnd eine gwhe Amlienifche Contete Fig in dem graben Concerte gegeben hatte, mipktid Zahr 1791: abreifte und zuerſt in Neapel pie,

Antigone, dam in Venedig die Fratelli rivalg, Saertfieio di, Greta-zug: Bearbeitung erhielt. :3 - feiner. Zuruͤckkunſt ließ er ſich von Mündener I Hesn.die. Moliexeſche Pſyche: und Shakespeare's SH gu:Opernterten umgeflakten, «Sie kamen auf VBuhne, erſtere, welche zu viele Ballets fordern ga ſehe für Die glänzende Goſangsweifſe einen Kame Derier berechnet war, mit: nur getingem ſolge; :bet- ber. zweiten hatten ſich fo viele Aug bare Umßaͤnde vertinigt, daß Tie: ſchon ‚bad exfh wuf: eine ganz entſchiedene Weiſe durchfiet⸗ un von diefer Miedetſage nicht mehr. erholen Weg W. nahete fich nu ſeiner Glanzepoche. in Ip gan. Ruf ſich Über Shröme und Meere verbug— Er:war mit, Baran: Braum(damallgem ˖ Untch mier oder Pachter der kaiſerlichen Buͤbutnuſe traͤge getreiun:, denen zufolge. Ar: af inig % (179%. 1796) nach Wien ging’, mini yo denen Arbeiten gebraucht zu werden -- -2B: ih ‚dritte Mol· und neben anderm weniger Ba «tendert ben zweiten At zu den Pyramiden erſte wor won. Gallus, einem wenig befantten Soch vorzuglichen Tonſetzer daß Labypintärki zweiten Theil der Zauberflöte, ſchrieb und im} ia mit dem Dichter Huber das Oyferiefl« k

‚welches noch Inge eine Bierde der Deulſchen Kb sblefben wird, Prag, lag fo nahe, eine Mit 7 dahin kam gelegen; fie hatte zur Folge den Tri ‚del bel Sesso, oder Ogus. - - u .” Indeß hatten ſich in München bie. Kine ment Leben geftärkt. Eine gtoßmuͤthige -Ztır nahm die Tonkunſt in befonderen. Schutz. M brachte große Deutſche Opern auf die Buͤhne / vodfl

BVinters Maris von Montalban (1806), mit Ge von Reger, glänzend hervorſtach. Die Gui⸗ winkten ihm, nach London zu kommen. Drei Be Opern: Galypfo , Proferpina und Zaira, von Sängerinnen Billington und Graſſini dargeſtellt "ein großes, Ballet befchäftigten ihn todhrenb es Aufentbaltd in London (1805 1805); auch him dort mehrere Canzoni und Gangunette von ft Arbeit. , Aber noch. glaubte, er wenig geleis iu haben, fo kange er nicht auch Die weltbe⸗ nte Declamationds und Zanzbühne.in Paris B Academie: nationale genannt wie Pic- und Sacchini mit einem feiner Producte bereis it hätte. Er fiegte über. die befontern Schwie⸗ Kin; die ſich ihm entgegem ſtellten und erhielt 5) die Dichtung Zamerlan, um fie in Mufil zu ha, Man ſchaͤtzte an diefer Oper befonders feine Pe, die, Worte ded Gedichte, ohne, Rüdficht auf MR gebrauchte Verögattung, rein proſaiſch, wie «5 R ffigefeßte theatralifche Declamation fordert, zu Pindeln, worüber bie. Dichter, welche außer Ita⸗ ſelten in die Mufit eingeweiht ſind, ‚ihr Be⸗ den äußerten, wogegen Kenner und Zieferblif: de fein feines Gefühl anerkannten. . Des Frauen: ad, ein. bramatifches Gedicht von Babo (1806), inte von der gefälligen Muſik unfers Gemponiften Mt gehalten werden. Eine von dem Frauenge⸗ achte nicht gebilligte Scene hatte einen flörenden ud gemacht: und ber Dichter nahm nach ber en Vorſtellung das ‚Ganze zurüd, ‚Mit Coi⸗ ih, Atem Operngebichte von Gollin, deſſen Com⸗ ofition ihm von Ihrer Maj. der Kaiferin Therefin "Den libertragen wurbe, zögerte er, aller Mah⸗ Bungm ungeachtet, fo lange, bis der Zod ihm #807) dieje, große Gönnerin und mit ihr bie Be⸗ ohnung entriß. . Er vollendete jedoch das Angeſan⸗

- (1811, December) und, bei Gelegenheit Aneẽ

\ Ai L -

aoes v. Sinter.

gene und "überließ es, wahrſcheinlich ohne’ * nung, ‚dee Münchner Bühne, mo es (mm ©%e ber.1809) nur zweimal aufgeführt murbe. - :% warb ihm DM feltene Ehre, durch einen Ruf 3 Daris, in Caflor und Pollür mit dem ver of - Rameau in, Wettkampf zu Treten (1807). ° 1 7 Se dem Öffentlichen Concerte wurbe? in Zeit die von ihm componirte große Cantate, Zageszeiten, von- Zabuesnig, einem. kunſtliebt : Patrigied und wohlhabenden Wichter KUR Fuss

.geöfeftes (1844) eine große Schlahtimnphonid : geben, in welcher ſich der ehemalige Orcheſterſe ber mit neuer und —— Kraft erhob, er, nicht zuftieden mit allen’ ſeit Zubals Zeitt fundenen Blas⸗ and Saiteninſtrumenten; AB Klappermaſchinen verfertigen und’ im Orcheſtet be um, wenig bekümnert un Daw das Pelotonfeuer In recht fühldarer Tönmalkt gzudruͤcken. ee Es ſchien nun, als wolle er. mitte WM und Concertweſen nichts mehr zu Thaffetr' "m als er —F unerwartet: (1816) mit der gehildeten Sängerin, der jetzigen Mad. Vesper dem Norden: von Deutſchland zureifte, Sonterteii anſtalte und von da ſich nach Rain Meg 91 er, obſchon in den Jahren weit fortgeruͤckt Je Mahomet mit jugendlichen Feuer beiebte- (im & neval 1835). In dem folgenden Garnevat: (4 brachte er ebendaſelbſt die beiden Wladmite au Ppf Bühne und ging von da mit ihnen und feiner: DU lerin nach Genua. Sein Schwanengefang war Sänger und der Schneider, -1820 ben 2.J das erſte Mal aufgeführt, Damit nahm er don Mühng auf immier Abfchied, doch nicht von bei

ey

J v⸗ Minter⸗ on 1029: | für welche æ nur Fuge Zeit Kor feinen Rode. | oͤrte ).

often wir sein Urtheil im. Allgemeinen. über. | theatrali chen Arkeiten aubſplechen ſo würden Fſegen: Trefflich verſtand er es ſiſh in der Wenifchen Oper nach her, Inbivibuglität des Sin: X Are, ve Eizenthümlihtaen ſoim⸗

eh te,. —* augeg neh theatralif en Productionen noch a see Hecht = ig na

fait | & berichtigen konnte. Rebe ai: Sr —* —* Bettelftudent ‚Tb wie ein —— Drama, das Bietentnädäien, hr eeie Künftlerperiode nach Helena td Bari ** 08. iebt bef einem Aojähtigen Alter in Muͤn⸗ | it Wohlgefallen aufpenommen; ‚wi 5 Go⸗ R ſſunden gen HBolbein) . :1810, in. Bien und " aber in Pünchen eben fo wonli ge kannt; u effein, welche der Hamburger B Bühr ‚enger * ayrnde feines Aufenthalts in a —38 ph eb. feeint , Fürs mac) einander zwei, DM a gatte, ſchrieb eg neben den ſchon ermäßnt x eotoge in Utica und eine Cliſa ader zen (17 * | on in München ſile etwas oͤffentlich erſchienen : EL duo vedoris eben 8* ungefännt; ‚dee wieljährige Beust d des Hen. tt An Seinen Baieriſchen Muflllericon, 2 Yon Hildburg,. unter feinen‘ Miener fie mit: der Ktaltenifchen Bekifa oder auf —8 Eriſa eine Ind birtelbe jet fg... Aa * nicht angegeben werden; re eine. Pie Unterfuchung auch über ih ig + bi ‚ie a wen üffehen gemacht hat. ade. io Kr Diners 1818 in Mailand ge ie Baht der bagefenen, he

| | |

. anderes, was ber erfahrne Künftler allein “bei

-

Seine .beften Arien find eigentlich in ihrem M

1086; v. Binten

mernd hnauszudeben und damit ſich reist: ben ten Erfolg feiner Arbeit zu fern Kaum 1 man dabei in irgend einem biefer' Werke, fuͤr we Sprache es auch geſchrieben war, ein paar WB auffinden koͤnnen, die: nicht ganz grammatifch rhetoriſch richtig gegeben, oder, wie er ed ne richtig declamirt wären. Die Pacht feiner Ef eine immer reiche Inftrumentation, die; | feat ben Gefang zu decken, ihn nur.um‘ fo M jeraushoh, ‚eine‘ damals noch wenig gefähnfe —2 bi der Blechinftrumente, Kun in ner Au in der Abftufung, in der Zonbildung und

Bringen ann, findet, man durchaus erfillt. —* giner aͤchten Italieniſchen Arie‘, dem Mil fahrnen ‚auf dem Papiere fo unbebeutenb. ed end, in ihrer Ausführung auf der, Bühne: j tig wickend, hat, er. jedoch nicht erreicht,‘ .. gen, Rhythmus in. feier. Einfachheit nicht ag

v bi8 zum höhern Pathos geftei it mophe Ber feiner. innigen Bertraulheit” mit \)

Dramaturgie war er doch ſelbſt nicht drantaiig Ihn ·belebte nicht jene Feuer, ‚jener geniale Tg ftlamn,,. ders wie 3 B. bei Jomelli, von Zeit fir in lodernde Flammen aufſchlaͤgt und ſchon mi nigen Tacken des Recitativs —3 Gewuͤth des boͤrers ergreift; nicht bie Laune eines Paeſiello. I nter erfcheint er. geſchmuͤckt, eordnet, mehr im A ſiſchen Coſtuͤm eines Frauzoſiſchen —— auf dem Cothurn ehe Biitifihen Ira fallen, angenehm unterhalten hat er und. (mm gerührt, erfi erfhüttert nie.

Bon feinen Kirchencontpofitionen verwahtt di

Fönigl,. Eapelle in Muͤnchen: a) Drei und zwarß votjtändige Meften,. harunter ‚eine für. zei Ch

* Cd

v. Winter. 1881

Seiten ſuck zu ehem: zweickärigen.: }.Daefiello, —2* dee wibemn irren; —*

R agB: Italien nach. Mändykt gebracht und m ‚großen Sqale Ver elle Refidenz in

pamait des Hofes aufgeführt hat. In einem ilichen non feiner. Hand Imtergeichneten Schrei⸗ | ee der Münchner Meifter feinem, Colles

Neapel‘ die günftige Aufnahme on Te Deu’ glönzenhen Erfolg ſeiner. Doppeimefes

—— eine —— eſſe, zwei

ten). Dazu: konmen? noch ·als

jehn es, —— Comnwpoſitionen, um nach 7 Bug laͤggern oder fürgem-Stcchendienfirg ER:

ren Meſſen eingelegt zu metben: 20 „47. Credo, 17 Sanctıa und Agaus Dei. 25 ori, ſeiner Arbeit norh vorhanden? 22

Bierucdss. und 'SlRosätten, 24 Gkräbualien;; 9- be

al, “Ei Mapnificät, "15 Hyinoi per m- Regina coeli, ein’ Ave Mariè, kin Alına ptoris.;::2" Veni Säncte: ‚spifitug,. 7 Tan»

‚ergo, B Te’ Deum laudamus, 8. 8tahat eine. Lĩtanei, 3 Reſponſoria Die nnter en

men. während ‚der. Charwoche vorkommen⸗ find wohl.Iedum hekannt. ehrliche

on ihufiken a begeht die katholiſche Kirche Anh an

Veorabenden des Weihnachtsfeſtes und des Als —2— (8. Nov.) An den für bie Churwocht

ee de Muͤnchner Capelle eingeführten Compoſitio⸗ * von, Orlando, Bemabei und andern Meiftern,

Anderte Winter nichts, er ließ Alles beſtehen, wie N 6 fand; doch die Kirchenterte fur die deiden ans

Mu 2 h |

4 a 2 —1

aihnten Wotadende ſetzte er durchaͤus neu in ul, nit. Bei Sin vieler Inftruntente, aber im inne der Worte und dem Ecnſte der aagaanſen en, Se, wobel piel Lrelfliches

u TER

AUS v. Bidter und Selhſigedachtes * Sie wurben nur bas-gime und anderem lgehoͤrt.

2 Dig. für die evan —— geſch i un Werbe find: ‚a). Contaten: Die Auferfheiz ‚sine. Pfingſt⸗, eine Siniebengrantate ; Die Mophe eine audere große Kantate, nom einn Kantate Cherel, eine Gantate ** ben: Eharfreitag: 1m. —* der. S b)y Dei, —* Die

* in Barct ommmenz.. b

uſaſuch fuigerehten eh und —— eiter Idee," in der Bildung eines neuen eigneten Styles, fo. wird, mas. man vieleicht. beim

| ne

erfhen Andeuten nicht meinen möchte, xach möhentr

Unterſuchung ein Unbefangener Winter's Kiechen⸗ compoſitionen einen hoben. Grad von Driginalittt nicht abſprechen koͤnnen. J ur, . er Mam if, was die ‚Gigenfhoften- eiber ‚chten Kichenftyies betrifft, nach heut zu Tage von ben ‚fettfamften Meinungen befangen ,. inkem-. Einigersin dewielben alle harmeniſchen —— —2— Subtilitaͤten fuͤr erlaubt, ja für wi:

—XRX —2

ib v yallenz Anberr Aer Ammnd bieſe Moen ohl bie. Mehrzahl nur Das, maß 'bie Altvor⸗ m dee Kunſt, jene mehr ald’zweihunderljährigen darmonifchen DVerfuchen noch : forttebenden die. and Flandern und: Italien, betborgebrackt, in al8syut'and: ber Achten Feier des Göttesdien⸗ Me angemeſſen zrklärch, :-Allein, warum male denn Mengtz nicht mehr wie van Eyk, verfificirte Kid Wicht chr wie: Dante?. Ewa, ::weil Kunft and. Mochevuuögeattet, oder weil. Beide, ſo ıwie‘ jebe Ayfgabs, welche dem menſchlichen Geiſte: auf fei wiſchen ODaafbahn zu töfen gegeben iſt, ſortgeſchrit⸗ maren?. Soil mit Paleſtrina md Ottando ein⸗ Den wlan bie Sie ehe | —— Fa n Feffein? geſchlagen ſeyn? Allerdingd wurde FR —— Roforınction "und bie Abfchaffund’ des Nds ge Nitus in ihren Windeln feftgebälten, aber Auri he den roͤformirten Gemeinden, niit. In! ber Ab⸗cqoliſchen Airche Italiens; Sort: erhielt fie eine ſetgſame Pflege; die Gefege der Harmenien wurden wehrt. „ab tn? praktiſche Anweñdang ge - Wahre gewiß: mehr Bleinung iſt, wenn "Rouffeaubehsuptet, daß der Chofal nur answers. Küumuäkten:: Sriechifchen Theaterchoren beſtehe; - fo wenig koͤnnen wir daran zweifeln, daß die: neuere Muſtck aus den Kirchen. mittelſt des Madrigals in bie. Theater uͤbergegangen/ ſey. Die ‚Kirchentegte, Kramer dieſelben, diefe Kyris, Gloria, Credo, von ——ã— Componiſten Italiens unzaͤhligemal in geſetzt, : mußten: natuͤrlich ſchon durch ſich allein: die Erfindungskraft derſelben in die wolle Beoegung fairen, um field Neues, nicht immer Her⸗ eAmmiiches zu ſchaffen und ſy in bad Wunderreich der Harmonie und des Kunſtgeſanges immer tiefer winzudvingen. : Bine Choralmelodie, ;. B. das Salve Rıgina, dad Te Deum.—. trägt :fje nicht, auch

"2008 . wuinten

warfen" ythmus· und Detrun "Ihe möhefkeehft eine ‚andere Sprache amtergelegt ifl;:gtchrh Dear: tiſchen Liede die deutlichen Spuren, eines mil: geiner Stimme. oder. im. Einklange on kn Gelanges an fi, weichem. men, un e * —6 und Cadenz ‘pr. entfielen; aufn Be undhaß —* Aber die aͤchte lenifche Arie, nicht wie: dee neusiie Meifier fig: beit, iſt we. ohne Grardbaß denkbar, iſt ſie die durchden harmoniſchen Organisne⸗ v Geele? is Be a EEE er fr, J— menfchlihe Geift wund ** Erfindung und werd. ;barüher de . Biel Der Kirche fplite auch koͤnnen gefungen. wernem, anf der Buͤhne? Würde nicht: dadurch bes H yrsfanixt? Man zog eine Scheidewand: dieſe; am jena Ascorde, Wendungen und. .Hebergärge baeripen ins des Kirche nicht. gehuldet, alles. Uinfätligeys,a was das an anfprecen &önnte ,: nicht an werden. So :hifbete: man. nach und. nashı.dd Lirchenſt, dar myſtiſch, dunkel ohma:Kraft:z Pen ‚nur-ba8 een: Studirte zumz By⸗ hrachta: —— ———— —* die ſPpitz ndigien Modulationen, of mal. in ſeinem Zalte wechſelnd, ohne: zu. bedanken, doß ein. hohes Tempelgewoͤlbe ‚mit. Freskomalerti, nicht mit flamaͤndiſchen Cabinetsſtuͤkchen muſſe a giert „werben barauf· ber ſogenaunte Bis "mail: fürebtenlichen Scharmuͤtzeln der Violinens; WWEontrabaͤſſe; enblid, um ja hinter ber Aethetit des Jahrhunderts micht ;znrüdzubleiben, Zonmalpgeien: Benedicetus,:: qui’ venit in nomige Domin,, mit Oragonermaͤrſchenz Paftesalmefien mit Kuhreihen; Dies irae, mit obligatem funfzig Aakte anhalzo⸗ dem Paukoiwirbel. Nicht weiter! Denn, if

u wohl an mugtalfte: Aberwis dentber. der nicht

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Mm Ci R E ar Mr Tee on Rreiche, wacht Ber 3 oͤttiiche Erldfer vinbete A

m —— waͤrr⸗ Meiſterſtuͤce * —— welche I? Contertſaale Bewunde⸗ ehietem, uch in gtoßen Ermpeln zur Aus⸗ Ei wo dieſe Schoͤnheiten wie Nebel m onne‘ gerttäuben und ſelbſt der Kenner aur, wenn erꝰ die Parfitur zugleich nachtieſt, wifſen Tann, Auen ee iR} Den nenne:man einen großen Konz eher, der a in der Wohnung des Herrm zu den Wehen des Menf pen fpvicht "und nicht in "Tehwer „Sale nur Auffeben: zu machen firebt 1: Leicht waͤre V ven, defſen Kumwerke Wifleiilt Berta, A bei- ‚ent großta muftaliſchen Belefe Heiner ſchaͤtzbaren Sammlung wort Meiſterw en ‚nie man Tunflreich getikrint haben —* zufetzen.Aber been Haydn’ in‘ feinem de jr Fuchsklopfen!: ſehr "richtig wit emer = ſchildert, follte wohl auch ſo ein: Beten und | Yen bei: einem: Here! erbarme dich! Lamm Sottedſchenke ms den Trieben! ıc. Derminftig ans "yeniat Werder Tonnen, wie es doch alle Tage 96 Hieb eht? 1.8 0a N Geleitet von einem chtigen Adenſchen Sm ge N einem feinen Geſchmacke, bat Winter auf egen, die ihn zur weitern Ausbildeng derfelben —538 ſich von Mieo Verirvungen immer: rein ten, Man wtbde unter ſeinen Jahtreichen eben angefährten‘ Eonipofitionen nicht Eins aufweifen Un "ae; ‚worin erſich einen lächeiichen- Tong

\

. Imterhält fromme: Seffihle und lenkt zie-beß

2008 j n.Binte 2) N

-r

Bean hingigeben, m £. Berrhdunigen,. Umkehrungen Enke —— hätte: Inmer Wbig im weit. ſanftem Ernſte, mit Würde, ohne Gerauf ſchreitet feine chriſtliche Polykymnia ‘einher m ar, wad wor jhm nie oder nur ſelten geichehet in ‚hohem Rhychmus von einfachfter Groͤße, mit Tom metriſch georbrieten, anf Erfahrung gegründeten Taf ehnfchnittern, ſo daß auch in der gergumigfien Ze * die Tonausfuͤhtung immer tr, BR blich die Verfammhıng onfpricht -=-..eF F

zB Sinn! zu dem Meiſier ab. . Die dung, welche dich den Character ves —— u durg -einzeine: Worte deſſelben kai | wird⸗⸗ in dem das Ganze umfafl Tender nutgeioßt,; zbetonifch geordnet und ö durchge Bi hermenifchet vichrender Gefang bei Kiyrie ‚- Fin Seinen: und des Chores im: Gbor Bi unt —— in das ie Sos;,; ‚ober-Cantabile bei Et. inoacnat ——— —— fugirte Säge am Ende des Glorid

" yon Sanetuß,; womit als mit einem erhahenen kirch⸗

Heben Serrito der Gottedbienft gewoͤhnliw ſchlteft and nur noch der ſtillen Bitte um. Sriede gelafſen word '—— Bilden zufammen ein Zonge walches bes Herrhchkeit und Würde uͤber Die heili mean werbreitet. Zu dem find Winter's Meſſen do SR, geineffener, | —— Laͤnge, welche mit den Ge vdeten ab am Altare nie eine Stunde uͤber⸗ Achreitet —8 A en ber ihrer nur fcheinbaren Gt fe

"wog jedem nut einigermaßen gebildeten ‚Mujiküftein

aber Schwierigkeit ousgefuͤhrt werden. ‚Mad ber gefeierte Tonſetzer, deſſen thaͤtiges Sinfterleben wir bisher .gefchilbert, an Göncerten,

Sowoponien, Quartetlen, Quintetten u, m. Übers

. Bine ‚ar gap! fh jenet Ait von Geinporlien:, wyelde'nich

unter der Benennung Komimermufif, Kehle begriff, geliefert, kann weder ˖vollſtaͤndig ab.

ihm zuerſt als Virtuoſen begonnenen. Arhriten eiten‘ ihn neben jenen ernfleren „feines ſp rufetz vurch fein ganzes Beben: Hin. Zu vermu⸗ Haft, vaß et feine nothigen Violingoncerte beidſ t; doch iſt ben” jegt noch Lebenden kaum ſo was zu Geſicht gekommen und in ſeinem Nach⸗ laffe fand; ſich davon keine Spur. Seine Sympha⸗ nien .fiimen Wohl auch mft dem bes Altern Here —— und LZoesca bolb in Vergefienheit, als ei apon: unid Mozart der Zutritt zu, vᷣffentilchen Copterten nicht länger. vetfage werben Tonmte, : Abep be lan mpofitionen fuͤr beinahe alle im 72

As

der heitligen Muh eingeflärien -Inftrumente: wur⸗ 3 id"Gen; Iehferen Zeiten Häufin. gebönt, .:-KEt fe es welcher die Mehrzahl dei Mlncdner Din tüpfen’ Tür Reifen und heimiſchenn Gebrau wit br mögen Kımftapparaft verſorgie. Huf: denrtfrühen gewöhnfich in Franzdſiſcher Sprache adgefaßten) An⸗ zeigebtätteih der Concerte las: man haͤufig nebfl- den Rämen des ‚auftrefenden Künſtlers die Benwlunge, de cobiposition. :. Abtı "berieigentfihe Corpo

niſte war inafer -Mitter von Winter, rom anders.

nicht ſchon der gebrochene Sandfein ober Marmor,

ſondern die Statue, welche bed. Bildnens Hanıdans

auß geſtältet, als Kunſtwerk gelten. baaf. Deſſen⸗ ungkachtet konnten allerdings dieſe Virtuoſen ihre , Nomen als Componiſien auf den Anfchlagzerteln und

aut th Ziteln ihrer im Druck erfcheinenden Atbei⸗

ten fertführen: fie hatten fih das Recht dazu auf

geſetzliche Weiſe erworben,

Mo vor Kurzem bat Jemand die Behaiwtung

uufgeftelli, dab ein Tonſeter, wolle er eine habe,

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hen, noch in eine? Claſſe gebracht- werden. Diefe

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we m Minten.

ütufe feine Sli: ceichen, «notiupenkigerpeife Klavierfpiele araße Fortighritte gemacht haben «ul Waͤre dem fo, -.ip hätte ‚Stalin gar keine Com nißen von. Bedeutung heryorbringen Fönnen,. in alle Klnvisriertigleit berfelben—- jene Kuͤnſtler ag gengummen, melde, wie Segrlatti und Giementi, | dieſem Infirumente ausſchließlich mibmeten 4 einem Beitalier in xine Kraft zulammengebracht, no wicht bingereicht. hätte, eine Pieyl'ſche Sonate rue tig. audgußühren. Unſer Kuͤnſtler ſchrieb « Inſtrumente, nur ichs eine Note für das Klavi befien "Eigeaheit er, such fo. wenig...begsiffen ba das er ſelbſt zu feinen Durch ihn veranftalteten Den anszhgen und zu feinen Canzonetten die Klavieckg gleitung von Andern ſetzen laſſen mißte. Gefchn an diefem.Sellimper wie er 65 unter Freund nannte. hatte xr ohnehin nie finden koͤnnen, ug Bogleru bei deſſen Phantaſien die Saiten herunß gen, bie Taſten borfien, war eben auch nicht. gen ‚net; Mannheimer Pirtugfen deren Strebem bie bin ging,. ihr; Inſtrument in eine Vox humas umzuſchaffen und. auf demſelben alle Schönheit: Vortaments, des Schattens und. Lichts in Ton um Vortreg beroorgubringent die Uebung des Piange forte, beiten Mechanik damals. auch, noch in der Kindheit war, anzuempfehlen. ; Später jedoch, nach⸗ dem er Hin. Gramerd Kunft in London, noch mehr während feines Aufenthalts in feiner Wohnung zu München näher batte kennen lernen, "gab er doch bisweilen zu, daß, wenn er auch Klavierſpieler ges weſen wäre, mehr Mannichfaltiges, mehr Phantafle in feinen. oft ſich einander zu ſehr -Abnlichen, zu | einfachen Compoßtionen ſich fingen ‚würde, . lenkte jedoch meift wieder ein: Jomelli, Piccini; Paeſiello fuhr er fort, waren es auch nicht, brauchten es, filh nicht zu ſeyn; .ibre. graben Eancepfiongn traten and

ee 7)? 7 page: Funene. Dewauiß, wurdes wicht. Buch, üußered

‚wirds, eines ihrer guten unfigeoäufte in dem ten:-und dep: Achtung ftoerſtaͤndige ſwelt Ach laͤnger erhalten, ann dieſe d A viervirtuoſitaͤt erzeugten nruerenZauber⸗ und Bu elso mern snfommengenpimmen. 1511. ; Noch mehr abhol war or der Dogei, welch⸗ * ein feelenioſes Infirument nanate N And wer te. ihm dies verargen? War Dach das Münch⸗

fphtete, ds: wahre ſeelenvolle himmliſchtoͤ⸗ Engel die Aan mach Gefallen behandelte. 0 & "Dirget wie · das Piano meiſt im Stactato, fp-d —— der größeren Pfeifen wicht: gehoͤrig fir wyodurch nicht ſelten Hin FH un⸗ Seren bene Behauf, ‚ein unangenehmes Gef * der per —— Seine Schilderung ber Aſeitaniſche Nationallieder, als en Waſagordens, ſchienen unter: bar

eraſten Inftrumentes; Haͤndels Kge- |

ieh wit: —F fugirten Saͤtzen, bie. harmoniſcheu Untwenbungen vs Ite, miesa 9 tz‘ wodurch biefe

m

KIT y r ie? ſeelenlos? die Dr. Mi gelentoß? Fa eine» Hagen dem —R Nek af ih

Abende Goneert. ayfı d der. proteſtantiſchen & capelle in ünihen und Idte, den gan der von von Serie damit auß, 8 er mit beiden Arme tur des vollen Werkes berßel. Um den —*

weh uftellen, zog er. alte Stegifter, verband Die Ass

ſtatur miti dem Pedale und druckte fo, viele diefer Med Ki feine beiden, ——— * ßſohlen erreichen konnte lange anhaltend nieder. Mehrere Bälgetreter mußten da kugeoen T feyn und vom n Baweißt tuiefend ihtes Amtes

wil® Ipm: Heute: —7 Er: gab uber nt Ä 0;

rt 24. Fr

ver naͤmlich —- bineing Sun und deswegen

Drcheſter, wenn er ſeine Gompoſitisnen in dar

w-fpisite, was man kcum begueifen wird,

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t088 . u: Winte« . Choralielobie · Dale dee: obtru, batb In ee Si zelffimme, endlich fogar: im Pedale lag nah } on derfelben immer in einent andern: Accorbe: hört wurde, verfchafften unferm Tonverſtaͤndij der nur nach Geſang forſchte, nur ihm horchte, nig Genuß; auch fiel bei biefen Concerten fo Excentriſches und Laͤcherliches vor, bag fie ball 168 Ernſte und Anziehende ganz verloren. Haͤn ſelbſt kannte Winter lange nur bem Rufe nad ı er war ſchon gegen: pierzig Jahre alt, ats einer ſch vieljährigen * ihm zuerſt den Meſſias Deutſchen Worten mittheilte. Erſt in England: er die Partituren deſſelben, brachte von daher! volſtaͤndige Sammlung der Dratorlen! und Autt zuruͤck, achtete dieſen großen Meifler, wie es gebüͤhrt, bedauerte aber nur, daß er, kein Fuſ componiſt, aus Unkunde der Engliſchen Sprache M eigentlichen Schönheiten dieſer geiſtvollen mb: niaten Compoſitionen nicht auffaſſen konnte. Ha und auch Mozart, ſetzle er wohl auch mand Felbfigefällig hinzu, waͤren mit Händel oft nur zu vertraut umgegangen, von welcher Befchuldigc 'er rein geblieben, :aber, wie er ed nicht immet Abrebe ſtellte, dafür fi mehr an Slack und Italiener gehalten habe, | —— Wir koͤnnen den Kammercomponiſten nicht vd laſſen, ohne noch Ausgezeichnetes von ihm | führen und die um fo mehr,. ba. ed verborgen und wabrfcheinlih ohne unfer Erinnern auch b ben würde. . Es befigen namlich die Herren Bi welche durch ihre Virtuofität auf dem Waldhonie beinahe der ganzen Eutopdifchen Runftwelt auf ruhne ‚volle Weiſe befannt geworben find, fünf Goncerfts ‘Son feiner Arbeit, die als Mufter diefer Muſikgel⸗ tung gelten Tönnen nnd womit fie in Verbindung . mit ihrem ſchoͤnen Vortrag und feltenen Enfenble

v. Minten BE |

er überatt auf ihren vielen

n dem beiaiplihen Bündchen Ebre: und all⸗

fe eines in einem ‚großen. Saale ausgefichrten oncerteg. finnreich.:zu exſetzen mufte.sı Inder ſchen if der Comsertgebendelhet Ws Allen; guptfigue des Jongemoldes, Ar melche and ph welche Alles geſchieht, doch nicht. aufiine Weiſe, dies auch haͤufig genug vorkoͤmmt, Daß: die. Ve⸗ oden gaͤnglich in Schatten: geftellt,” oder doch alle Ruͤckſicht in. ſchmaͤblicher Vermasbläffigun Ben. Großer Fleiß und Nachdenkembeuchte In daraus. bexvot, Daß zwei dieſer Goucertain Wird, Tenarten ?und ‚mit ihnen. noch aim qua⸗veſ

: Has erſte in D moll mit. zwei F-Gommean,

“et am Enbe mit zul gleichgeſtimmten in D.gmuechfelt werben - ‚bag. zweite::in.B dear. uk wär „Hörnern,.— das drifte in, G:moll, wopou Wi Allegro mit -FsHörngen, dad Fingle in Gdur Bit ei, zulggt mit zwei G= Dienams : Die dieſer Tonbildungen, welche anf Dis

Algsrafipender Neuheit. wirkte, fo daß Letztere haͤu⸗ Me die Cinſicht in die Partitur fich erbeten, um Die re mgmöhnliche:pon Waldhoͤrnern hervorgebrachte

rang in Mgdulation und umfaflender, Tonweiſe Rd au. afläven. Daß pierte Contert aus E dup, im einem ſehr ‚glänzenden, das fünfte aus E dur, in⸗ Kam angenehmen gefaͤlligen ⸗Style, haben beide, die Balkhögrer in, der Tonart des Gtüdes... Ben,

Bendwerth ifE dabeit die Kunft, mit welcher das

anje herſeiben in Anlage, und Quechführung bez R. Retrofog, Br Jahrs. 66

van werſchiebener Stimmung eieuh —— mit. einem. Fa: und einam- DeGorne,

km ſewohl ala auf Tonſetzer von Beruf ik

SGvncerte iſt dahin, winzige Concertinhen und M

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100% v Witt er.

handelt worbin:;,. dab ⁊ichtige: @benumaß ber: & füge zu.ban vollen: Orchefberfpiele, auch die RE auf. die. Kraft des -vortragenden Künfilers, UM nicht ſich erſchoͤpfe, ſondern bie Macht bes: A bie an das Ende’ erhalte! Die alte Prach

Powourris find an ihre Stellen getreten, au Zönesder Kunſtler, fuͤr welche dieſe fünf gel reichen großartigen Compoſitionen da waren,‘ verhallt, fo. wie viel anderes ‚Herrliche, das: 4 mehr kommen wirbt." 0: 2 Ge: Bir haben den Meiſter in feinem vollſten 4 genügt. Daß Niemand und einer Vorliebe’ befi ige, decken wir. auch feine Kehrfeite auf, niche‘ Kine: Manen zu kraͤnken, nur um ver Wahl ffreng gu huldigen. Ein boher Baum wirft A langen Schatten. Wie Tpreihen von Winter, 3 Qahrer des Gefanged- : 0 nom rrlBar es Laune, Langeweile, Sucht, don Seiten zu ‚glänzen, oder irgend etwas anderes, W führe den Menfchen verräthb er glaubte fich bi fen, als Gefangnieifter aufzutreten und gab W große Mühe, der Welt: glauben zu achen, eu «bei ſeinem gebildeten Geſchmacke vielleicht fi nicht glauben mochte, daß er als folcher Grd und Musgezeichneted zu leiflen vermöge.. " : Durch die Vernichtung" ber Kloͤſter und gel schen Stifter, jener hatürlichen Conſervatorien 4 Geſanges, wide der Mangel’ an Sängern bei Kt hen und Theatern bald fehr fuͤhlbar. Hätte Wii ter in der von ihm eröffneten Gefangfchule, R welcher Jeder freien Zutritt hatte und welcher aut einige Beiträge zur Beſtreitung noͤthiger Auslageh angewiefen waren, durch eine zweckmaͤßige Otge niſation des Ganzen dad Nuͤtzliche zu foͤrdern, durch Einuͤhung und Ausfuͤhrung geeigneter Compofitio⸗

ee | wag

Ka richtigen Vortragt zu verbreiten und‘ fo Römat--Au. einen: Achten Kunflfidemg.:ya-erhes acht, fo wide an’ ihm zwar nicht; wie den" Simon Mäyr: der dankbare Senat Shhamo' gethan, Eine Möhfle errichtet: Haben? Andenken waͤre aber auch' in dieſer ehrenvollen Mg unvergeßlich: geblieben. Aber die Aanſtult Air, Mißbrauche hatten ſich eingeſchuchen Pie Schule wurdegeſchlöfſen, die er:jebeth bat 4 mit anders genbmmenem Gefichtspuankte in ie Vohnung Sffnete. War er als oͤffentlicher angtehrer geſcheitert, ſo wollte er nun als Pri⸗ ſhrer wirben, einzelne Geſangheroen und Heroi⸗ heranbilden und als ein- zweiter Bernaerchi] Blend -Eröseentint ſein· Geſtirn arı- dam Ges Bahshjönte "aufgehen Laſſen. Wie ſollte aber: ei Mine Weiſe zu“ diefem Ruhme gelangert nm, da in feiner: Stehleinie- ein Ton vorhanden da ernicht wie ein Capellmeiſter Ftalend einem Conſervatorium, da er dus: den. Mann⸗ her Violinſchulo hervorgegangen wurd Wie ſollte Ameeifing geben ſwer Bildung‘ ber’ Btinrares eyen des Tones (Messa di-voce), Anſthwellen "Abnehmen deſſelben/ Verbindung” der 'Bruffis Sopfflimme und das gänzliche Aufheben des tus zwifchen beiden, "Uber Gleichheit der Töne; pe unmerkbares Athemholen, Haltäng des bes, welches Alles: nur: ein erfahrner Gänge hund 'dorfingend an dem Schuͤler reguliren - ? Wie ſollte er jenem ächten, wahres &es ge, wie ihn Crescentini in feinen Eferei;j die t Schhler und Schuͤlerinnen nie gefehen dar⸗ und Mancini in feinen’ Riflessioni pratiche canto figurato, dem Buch aller Bücher für ger und Geſanglehrer wovon fie: nie gehört beſchreibt, nach ehen Tdanen? _ Alkin ‚gelehrt

—XXR 17 Be te

unßte wrrhen;er feßte- fichalfe- uͤber au Di bireu& und warf. ſich· in die: Bravour -alddag ſech Mittel, dem. großen: Haufen, Sand. in, Die: MM u flkeuen ein oft mom ihm gebxauchter Ü ‚Ungessdinud und Ab und feinen Schülsen ſch ke Nuf zu erwerben: Er. wählte deswegen konge,. fand ſich batd baxein, ‚nahm. die Di ſplitternackt wie gr. fig gu :; feiner . Lehre tam ſimo, ſah micht auf wuſtkaliſche ‚Borbrreifang,; 4 enf ‚Renntniß.. der Stalienifchen Sprache WM Den mwurde dies Alles nicht. weggenommen Hof Cine ſchene Neturſtimme Anlagen zur Oaaͤn keit· der Kahle und Die :Rebre, begann, © biten; :Soffeggiren dem Scheinenach wurde wohl mit hetriehen, aber nicht lange, denn Bedurfniß das großen Yublikums war laͤngh X und die große Arie irgend eines Kerl ke Meiſters, indem ev ſelbſt fuͤr ſeine Schüler nie ader nur waniges ſchhieh, erſchien; das Matielug Verzierungen ‚wird, zubereitet, dee. hoͤchſte on Wi wirbaigftie. Zon imponirend herauägeboben,; bus A mgelhuitten; mit; Inſtrumenten hexeichert, diecc randelen und Raketen angelegt, Altes eingela eingeäht und Bad Kunſtwerk an dem befiimmii Abend ahgebrannt;; wobei, unfer mufitalifcher Fem wenkrr, in ben Couliſſe 'verborgen ‚oder, in eik Winkel des Eoncertfanled: hingeſtellt, mit einer Dei iu ‚det. Hab: des Miferts, harrte und des Beiiah fich.erfueute, der. wie das Raufchen, eines Stroh ſich ergoßeDer ‚Grebit der Schule ſtieg, der: WE rhhınte Capellmeifter verfchaffte feinen Cuenten AR ſicht, einigemal ſogar Barforgungs ber Zulauf MM Sunftadepten nahm zu, man drängte fi, :W Gluͤchaldos in dieſer Singlotterie zu erheben. 0 warb das · Geſangcabinet wach und nach: eine. Ob wationenfabrik, eine: oͤdelhude non Tiraden. und

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Fr Irre, doch ‚mußte man Ichon einem; !

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- zmenie. volendet, im Eontrapunct & tachen, ſich umgeſehen haben, wer 5*

Nugen aus feinen: Lehre ziehen mo feine Gache ‚nicht un Aarau

fen, Dimen, Fr 8 und. —5 machen an welhenz. wenn. fie zur, uf man „.;die, leitende Hand des eifterd. a au :fichber., heroprragte.,, Fin gründii Ber: Kuuſt felbſt. iſt dieſer Schule mpbl * nd mi. denn, waren. die Schüler falh 358— Arde.r ſo warfen « fich entweder in & amatit , oder ahmten Der Mode „nah. nen: mehr auf ads was gugenblicklich ler Ph maß a ——— han, Sebi R Abs: Augenmerk gerichtet zu: haben. —— Ve und das erbignft, ihres —2* AU nkeln. | Sp, lebte und wirkte. unfer Ritter, ‚von. Wine wähund feiner..Iegteren Jah rg Eigene Beruſt⸗ arbeiten wurden babei<nicht eagefet ty· er fh no“ in feinem 70; ara, Affen, Sabde “oe Pffertorien für: bie Gare Yhend, „ar. pr nehm, wie die beſten Probucte in feinem * fen Alter Componiren war. ihm Benkiaiß, entbehrlich und. leicht wie Anhern dag: Hihkinbol.

An Menge der, Proyutte ſiad ‚ihm beäidegen eig

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| | 4 Biiptere-

h; adlocmen, eines hof, in daunhe | wär eine * Kap. r, alö 20 Sapıe hi ch unaufhoͤrlich, bald fpärlicher, bald reichlicher, nie verfiegend, nie trübe, zwifchen beblümten

binfloß. mL ur Im Keußern fOU-e man mag ihm ˖ vies ih land geſagt ‚haben —— ‚Hänheln, in etwas ‚geglie

haben; ihre Geiſter aber. nahmen "eine ganz gegengeſetzte Richtung und, dürfte man den gros zum Britten gewordentn”Detfchen‘ den Sha⸗ peare, Jomelli den: Dante’ der: Tonſetzer nen⸗ ‚ie wäre der evrſige, uarrmähete, imdier ſch ke-Binter der Mieland-.derfelken., immer untere altend, aßlich, claſſiſch, Kprtzeta.:nur: zuweilen set waß planderhaft. .5. sinn KUIBEUSLHENT | . Gi fit dem Fruͤhjahr 16265 fühlte: er eine Mhnahm feiner, Kräfte, befurkte, ein; Lad... Fon fer dech bald wieder zuruͤk. -Imaaer gingen ihnm-bir Zuge woch uugktruͤht in dem So ‚feiner: rgebe⸗ a hin. Das; Alter übte. feing ‚echte milde, und Merend,;. Bei- ;pollem Bewußtſeyn⸗ und: ſich umnter Yltan: mit. Geſpraͤchen lebte er bis falt: zu hy

Stunden hin. Die Naht vom 17. 8 Dxtober machte: feinem ‚Dafayın ein Ende... Er, wur⸗ dt, was in Münden .eine, feltene: Woche. ifli:.er.aher KÖR ſo angeordhet haben fol; :bach- die Stadt Leichenbegaͤngniß zur: Ruheſtaͤtte 6 en Ge HE SEE (1 PIRITTI Ey LA

Des Hingeſchiedene ‚lebte in. Inugiäbrigen Che de Sproſſen derfelben aben menwellten- friiher ..hi eine gedieh «zur. Reife.Vieles mag daraus, Je} um für werden; weiche fein naͤheres Leben mächt NG erfaßt haben. VUnter einer eiwas rauhen Huͤlle wohnte doch ein; Andliches weiches Herz, dad. dieſe ſhmemichen Verluſte nie ganz vergaß c.. Deg Ruhe feiner. Ihche! ‚Viele, Nachfolger

kehrte er nach Greifswalbe zuruͤck, von mo er zi

a v Equbekt.

dem’ Mähftter, denn ck wär: ein —— i Ele dem unberafenen keſreri Bu a

Hi, F Gealitst ih. und Akademier Zu Ray wiaft ah: groß ae Ba Br 24 gab, BR, Daiober Hi... = Hefe don 21,-Detoher 1826. . —* En, zu Hetmſtaͤrt gehören md: war ber: yon" & hen. des: Kin’ Jahr "1774 :ats- Drofe der· Theslogie und Dberkir henrath. Zu’ Greifow verſtorbenen) damaligen Profeſſors das Theole Und Abts des Kloſters Michaelſteta Zohan 7 Schubert, deſſen großen "Ruf ale wiffefchaftit eblogen und Kanzelredner noch heüte Hahlra ndliche Schriften: en an Sehon frich zickelte ſich bei. ihn: Die“ geifige Kraft, dire Bilde’ leicht und güͤcklich Übtes durth -Privatich und In der großen Stabiſchute zu: Greiföiwalbe terrichtet, ſtudirte eb von 1378. bis 1776 zu Gem walde und von 1776 bis 42779 zu Goͤttingen I logie und morgenlaͤndiſche Sptachen, predigte « bereits 1776 mit Beifall; in Zonngen wun ihn vorzugsweiſe Johann David Michaelis.n De

pie Schweden: ad derh Führer nach ijeem 2 tlänhe Benleiteter Spaͤterhin nahm ‘er eine Ha lehrerſtelle beim: Major -von Gronhelm "zu Barte hagen; "der Stralſund an. Cronhelm Tiobte die Aſt ndinle ſeht und beſaß eine Sammlung vorzuͤgli aſtronomiſcher Inſtiumente Hier fing Schubent

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SR der Leipz einig, u. d. nordſchen Bin

Saubert u"

u berdiäftigeh np Hehänk die Fu In mathematifggen fich ausſchließſich denſelben d durch Stharffinn imd Ftei machte. J. J. 1788 nach Reval/ nahm aber Bald Kreidr tm Staͤbtchrn Seine von Dienftgeſchaͤf⸗ bmete er dei Erziehung ded beſtinnmenden jungen Adels im Dahr 1785 ernannte ihn mie der enſchaften zu feine erfte Befchaͤftigung die hiaten Gottorpſchen Slobus wunft va gadigt hatte. Im Ad“ der mathemarifchen ist" Ver ‚deädehitfchen "Korte m ae Lang BEER 179% voichiähes Mitn dey ug · him die Akabemi· und des Medaille ®

enter 8, gegen

de stern Eu]

Be

28 4805. wurde er der Ru —ã nad hina ‚als Chef der viſſen hen. Aotheilung, ... insbeſondere für Aſtronon Fiteratur (mit ſorilguſendem Einkommen feit 0 Me el .. —S— von ARD. einer Ruͤ r, oder mean. er. er gel: ‚fterben fol |

—2 ſeine ——ãA enſion son 1000 Ruͤbeln) Pr RE m feten fein Sohn. Xieht Auf Bier na | Ien bed top Inſtituis ine: ;€ Sch abe... ind. Ietzten Eng | eneralguartiernen at chen meecorpd Ir Frankreich unter. W A. in welcher Eigenfchaft. ihn ber.

Mrenfen im Jahr 1817 ‚zum Begleiter bei fihtigung der Schlacptielder in Frankreich eriod as. hat auch eine. genene harte des ocsppirter %

zeich8 „entroprfen DER: ‚Pbrifl b’Xupyay ‚ne

I8 Dffisierem anß ae ichen Sulte,. Blß ber. Britte rry; ei der © Sim ſich fernge: der Geheime Rath, *

ER :4 „andere Gelehrte für die Naturwiſſenſch Reiſe ging-ühge Mpwgorod .. Tier, ost Kaſan, Fatharinenburg, bdas ürai gebirge, Irkubl vgad Kiachta, woo man umkehren an

das Ziel nicht exreicht werden konnte m A818 ward Schubert. zum Mitgliede des dug taͤtscollegiums ernannt,: wo ihm vorzuͤglich ber wurf zu ben Juſtructionen für die nautifchen G bitionen oblag; auch gab er für bie. Maerineoff zaͤhrlich einen Seekalender heraus. Berelis im X 4799. erhielt es den Titel eines. —ã 1804 den eines Etatsrathes und 1816 den 9 wirklichen Staatsrathes, mit welchem Ruß das Prädikat Excelleng verbunden ift;. auch jhm der Kaiſer in den. verſchiedenen kennen | Cie Donlles den J— Wiadidirorden Bler Klaſſenu

as ‚in. Deuiſcher Sprache ii a) eeihien usa .

onowen· worziglich 22::in einer zweiten 4 Quautb

ıh, der. Kaifee 2000 Ru sy mM Boßon, ins; Eug⸗ » fine mapuldre- Alsanpr 14 begräudet: Seit 1788 ademie der Wiſſenſchalten Kalnben, einen in Deuts iſcher Sorage; bie Den ts: Peteräburger. Zaſchen⸗ aßronanuſchen⸗ phoßlali⸗ ſtoriſchen Abhandlungen,

He Kaiferfn Mutter Im .

ie Rehnetion der- (Deuts

ben Seitung, auch ſchrich

nie; and: lieferte in mehr

ides eine Menge willenz

ne gefakumelten vermilchs

handiungen aus dem Gier

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ig rals ‚Alan. und. Sri bie

“ink .auf-.7, Drtanbänhe

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. . „An Deutfland, Daͤne⸗

Bent, Schweden, Frankreich Btalien und Norde amerika und. fiand in . ausgebreitetem Briefwechfel wit - zahlxeichen, Derkhimten Gelehrten · und hoben Grandebperionen des Auslandea Richt nur ſn da

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OR % Schubert.

Dathematik und’ / Mebnomis gen der Naturwiſſenſchaften beſaß er gr ae. Die otianialiſtwen und-altetk 2277 Tante er’ genau; Bus Franzoͤſiſc RE End war ibm . fo: geläufig wie ſeine "in: diefer and: er ben -erften’ Kia Een Denk jut Seite; auchudes: Rufſiſchen arte E Rede mb fin: -Styl- :wätem: fe hine wahr wenn "er-feitten Buhötern und Lefern Ay fehe definirte, welchẽ die Bewegung dir Hinu korper dirigtren 06 ſie in ver Phäntafle in Mei ionen des Dichte und "der ewigen: Weisheit Ki & Er betrachtete diei Welt nie i wie Line Mafchine;"aber: immerwie ein OHNE *— Ganzes, das ſich auıfiden: OR ie tigen bewegtzdie / wandervolle an ullen heilen‘ deeuacmeßtichen BB —* | di auch im Irdiſchen I 5 8 | Füng: nach einer: Me Sr wi Rufe 3 beit gewaͤhrte ihm A * Kreiſel Der er ſpielte: iin; er —* uind PR Bent (ep Here * ——— #; ey: die ei eiden fer. 1) | vlebe waͤre. 2. singe ve t h ‚Die Hauptzäge Aeines Eharalters warat⸗ * Moralität.: and. Sittenreinheit/n Uni pihtigten —— Frſtigkeit. Gr befaßß die Ge Ha Bar Apea , bar aber; im. alternd»und ſtolz, unter. Freimsrn vfft ganz undugab Hhnen alle: ſeine ſchoͤnen X Ay Srine Natar war ,;'Ueh Yale: vegeli pigen Zügen, groß und ſtark Tektete;i -bofl.'Er und Würde, verfünbeten auf: ben :eafen Bꝛick CinM Tbarffinnigen. Seift, eijn⸗tiefes Gemuthenun 1:8 Seine um affenden Kenntniffe „feine Ro ü —** Seharfſinn ii: mundichen md iſchtiſti

v. Saab 1083

Be verſchetften feinen Verdienſten im Ju⸗ un® ** eine . ausgezeichnete Anerkennung,‘ "Dee . Ahr 1806, verſtorhene Herzog: non Braunſchweig igte ibn ‚während. ſehnes Tufenthalts in & wöburg,.einad achtungövollen Umgengs, wie. den rau. Schuberts Vater in freundfihaftkie 1. Werhäiteifin, geftanden hatte. Der Kaifen der und -feine Gemahlin, che, wie die Kaiſerin Biter, befchenkten ihn. no. im Jabt ‚1824 mit en Briſlantringen. Seing: pielfachen Armtöosphähte betrieb er mit loſer Thaͤtigkeit bis zu feinen letzten Lebensau⸗ Biden; rend feiner: gchttägigen. Krankheit, ja am 20. Dctober Abends ſtrich er in ben.-außz; iſchen Zeitungen bie Artikei an, die in die ala * eng ei agerüdt merden fauten ,. obgleich duoach war, ‚daß ex bie:Beituugeblätteg nik han konnte, und ernxuhte wicht eber, bis Arbeit valkendet war, ;wodunb irelüch fein Top. nigt wurde. Am * Hetober haste: ihn. ein, Bid ergriffen: ‚das...balh-, in ein newoöſes % Seine Berwanbten, und Freunde ahne⸗ tank Stat, ihm. felhft war es me verdrieß⸗ # hüten zu müflen u feiner gewohn⸗ —2 nicht nachgehen gu koͤnnen. Aber im: | Nacht zum 21. Pt: Steflten -fich heftige Phans en ;ein,...befgnberd fchwebten ihm fortwährent: athemätifche Bi uren non mit denen ſich fein Gelft altend befchaͤftigte. Kr. auf, ‚fotdertg eine RG Siefertafef rechnete laut, ſchrieb unleſerliche Zei⸗ Men,. brachte aber. das Refultat eined ſchwierigen Wroblems genau heraus, dann -Iegte er fich wieder. Sein Tod erregte‘ Allgemeine‘ Theilnahme, wie auch das zahlxeiche ‚Brauergefofge zu ber ſchwarz⸗ ehengenen evangeliſchen Katharinenkirche, wo Peige | die ‚Keiche empfingeh und von da au" der

u.

1054 Zu nee

Famittrigruft auf. den fernen‘ "Srmdäfe, o' dee Wettrifer, dem Verſtorbenen Die letzte BGE arweifen, bezeugten. Er hinterlaͤßt einer SP fünf Töchter; deren aͤlteſte an den kaiſetlich? 8 fehen. Generaiconſul von: Langsdorf INN: Bel neiro (den: Beglkiter: —— auf Ser Weife : die Welt) verheiranget iſt. Seine Gattin, cin Buena: von Cronheiin: Kae Barthelöhagen:, -fil nige Jahre vor ihm. «Der jegt:"üe X roland hat den nachgelaffenen Tochteen zur Tohnung der Verdienſte des. Valers ane Pen von. :3000 Rubeln Papiergeld: berdilligt; © "> Herr von: Zach fagt in feiner‘ "monatlichen . eefponden;, zur Beförderung der Erd » und JM eieisEunbe: „Schuberts umfaſſender Geiſt beichig tigt fi mit den männichfaltigften und ausget In teften Fächern des Wiſſens, er wäß: Tiefe. der Be f&ung mit dem Schmude glänzender Phantafen mit. dem Reize einer eigenthuͤmlichen anziehenden. Schreibart zu verbinden. : A thig wäre,‘ r: das alte. ungerechte —S ze Mmpfen, daß, Gelrhrſamkeit, Literatur und ir Hebneskünfte mit Dem -- mathematifihen: Gene verträgtich wären,‘ fo Tann Schubert baffelde ar Bouft iNdigfte widerlegen“. · :.Seine Schriften Finde: ! Boyle Aronorkie mit Apfın. BSG. Seter2b. -1808 ET 5 en Agonamik, mit; Aupfen

r. immu m. Breiten! cd, 1806: en —* ar mus’ bei ı Ueber en d. n d. Wirku *

Be ‚Du nete Ps Ferse Ih a, die —*

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geeiher urn 000

Se Mondesthrorte (ebd: aa * % j *erue (ebend. 1805.) Ja ne nee,

erfgienenen Kometen (ebd. FERN 8 imfnungen einiger rufſ. aſiat. Oerter er,

er das Kepplerfche roblem. (ebd. 1820.

ya. Ber- wahren Anbmalien eines Dlaueten (ebd, —* en Tahles do la cotr$ction da ‚midi (in den Memoiren; fAcademie de Petersbourg, Tom. VII

ber das Gehirn und den Verſtand pet hier iron mbt. 1828. Nr, 199, 150. 186. 158.)

\ * a

5. Leng.

v. Friedr. Jul. Freiherr v. Knieſtedt,

pt err auf Anieſtedt und Herzegl. Bueunfämegifge Hofrath.

Geb. den W. Non, 1768. rs

Geſt. den 8. Nov. PR .

—RWR Kath, v. Bremsen‘ zo —*ã

riedrich Vutlus * Rniehent ſtammte aus: uralten ‚ini: Hochftifte Hildesheim und Her⸗ ume Braunfehroeig feit unvordenklicher Beit an⸗ ſeſſenen Geſchlechte. "Die Namen feiner Ahnen find‘ Gefchichte des Vaterlandes keinesweges fremd. Schon am Hofe Heinrichs des Löwen diente um‘ bad Jahr 1149 Arnebold v. Knieftedtz Arndt v. K. war des ſtaatsklugen und techtögelebrten Herzogs inrich Julins von Braunſchweig Kaͤmmerling I ' h. Rath, Großvoigt und —— Bein, rich Julius v. K. des ebelfinnigen Herz 5 des geehrten Stifters der ee zu Do büts tel, Geh. Rath, Vice Hofrichter und Großvoigt; Ghriftian Friedrich v. K. war Geh. Rath des’ Herz zogs Ludwig Rud. ‚von Braunſchweig und deſſen Comis

) Aus Spangenbergs vaterlaͤnd Archiv/ Band IK...

. De" kreuiefte Sorgfalt "widmete. ‘Den’ erften {Ink

ER Srribere nm. Knieſtedt. Welgefanbter zu Regenaburg wegen beö-birfen. © fien abgetretenen ——— den Stinnwrech tg Der Vater unſers Knieſtebts hieß Georg H Gottſchalk, din Mann von alterthümlicher derkeit, jedoch ohne alte gelehrte Bildung. Ihm hoͤrten die Güter Knieſtedt und Burgdorf, dad « im Hildes heimiſchen, das andere im Braunſchu giſchen geiegen ; Er war Braunfchm.: Oberhoß many and’ Deputirter ber Hildesheim. ‚Nitterfeig Stine Gemahlin, unfers Knieftebts Mutter, & Friederike Louiſe, eine geb. v. Knieftebt, eine F van. Year ‚edelften.KBefinnungen, "die. ihren" Kind richt enpfing-unfer Friedrich Julius auf dem terlichen Gute Burgdorf von Franzoͤſ. Gouvern ten und Deutſchen Hauslehrern. Jenen dankte den allerdings einem Manne von Stande ſehr wei tigen, Bortheil der Franzoͤſ. Sprache früh, voruig lich in der mündlichen Unterhaltung, völlig mdg tig geworden zu ſeyn; von. ben legtern erlernte aber, wie gr pftinald klagte, fehr wenig Gruͤr her. Er war; alfo nur unvolllommen auf bi Unterricht vorhepeitet, als er, ungefähr in fein fünfzehnten Lebensjahre, nach Braunfhmweig gefan wurde, un das Dorfige.. Collegium Garolinum befuchen. Dieſe Anftalt war zu jener. Zeit, nam ig, den achtziger- Jahren bed vprigen Jahrhunden in ihrer ‚[hönften, Blüthe und, egfüßte vollfommd den Iweqh ihres Vorhandenſepns, ‚theils zur, Un vepji ‚upgqubereiten, theils ſtatt folcher zu. Diengg Wu Nand.an ihrer Spige, ‚und. Namen uf ——n— ut ya J— .. WW . 9: Die- Literatur uber das von Knieftedtſche Geſchl Füdrt men —— es —— D, Krone Hd dodutſchen Adel on (Luͤbetk 1774 fol.) 1. Bos. Zr 3 Seite 195. Deögl. in v. Hellbachs Adelslexikon. JE menan AB2G, Brite heil. ©. 670, 5...

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Freihert o. Knieſtedt. 109

Ba urben ihr einen: Ruf, der fich ‚weit -über Bands Sränzen hinaus erfiredte. Schöne fe: einer Maffiichen Zeit, wo’ Braunfhneig, fo rs ſpaͤterhin Weimar, den Namen eines Deuts en Athen's verdiente! Und war Leffing nicht in Mahe, Damit nichts dem ſchoͤnen Ganzen: feh⸗ Finöge! Hier mußte nun ein Juͤngling, wie eſtedt, bald den Werth der SBiffenfeiäften eins Mn lernen, zugleich aber anch, wie fehr er fich kiffeengen babe, um das Verfaͤumte hachzuholen. that diefes und gewann die Wiffenfchaften' fo d, dag fie von jetzt bis zu feiner tebten Stunde 5 treuen Begleiterinnen feine Lebens wurden. jeder Hinficht wer Sraunfchweig der Ortt, wo Be Mann von Knieſtedts Verhaͤltniſſen fich aus⸗ Be konnte. Der Hof gemähtte den Carolinern

Rn auch micht einer der glänzendften, "doch un⸗ Atig,, weil eine Menge von berühmten Fremden

W665 dahin gezogen wurden, vorzüglich ‘aber durch fen Fürften felbft, ‘einer der merkwürdigſten fatichtande. Wie mußte fhon die Nähe eines Fuͤr⸗ une einwirken! Alles diefes hat einen Einfluß FE Knieſtedts ganzes Leben gehabt. » Aaf den Akademien zu Helmftedt und Göttin=

aft, und zwar nicht mit gewöhnlicher Gleichguͤl⸗ leit ; fondern mit einem ganz audgezeichneten Eis Pr, wie noch vorhandene Zeugniffe von Georg Lud⸗ Böhmer und Pütter darthun. Er verließ Goͤt⸗ eh Dftern 1788, nachdem er drei Jahre lang den beiden Univerfitäten den Wifjenfchaften ob⸗ egen hatte WB st

N. Nekrolog. Sr Jahre, 67

3 durch ben großen Ruf Carl. Wilhelm Ferdi⸗

h, wie er war, auf bad Gent &ines jungen.

We: Adel den Zutritt, und eben diefer Hof war, -

- wibmete 'er-fih vorzüglich der Mechtördiffene

u ‚Schon unterm 2, Dec. defl. Jahre zum Affefig

w . . / J \ [4 R x

108 Zreihert v. Knia ſtedt Knieſtedt war jetzt zum Manne gerei

Sgerte nicht, feine Dienfte. dem Vaterlanbe ieten. Karl Wilhelm Ferdinand ernannte ihn

‚ber Suftizkanzlei zu Wolfenbüttel, Gewiß zum ‚ten find Gollegien eines fo großen Ruhmes haftig geworben, als Diefes damals, wie aus ‚zu ihrer Auflöfung im J. 1808. mit der &

anzlei zu Wolfenbüttel der Fall war, Karl: Ferdinands Geift belebte jeden Zweig der Be tung ‚feines Landes. Er erkannte, wie weſenth

"fey, einem der hoͤchſten Landes Juftiz = Col ‚auch das größte Zutrauen zu erwerben, Nas Mechtögelehrten vom erfien Range wurbe ale Juſtizkanzlei feit feiner Regierung befegt und ‚Männer waren ſtolz auf ihre Beitimmung ul füllten die Abfichten des großen Fürften mit 4 Eifer, der an Aufopferung. gränzte. Ay: M Schule war nun Kniefledt Xehrling und. zur, mehr als dieſes, denn die Afeforen ber ul lei waren noch nicht Richter, ſondern wurde zu folchen gebildet. Aber auch in wiflenfchatg Hinfiht war Wolfenbüttel ganz der Ort, 1 fih für die Perfönlichkeit unſers Knieſtedts ÿ Die koſtbare Bibliothed war fein Lieblingsam halt und feine Spazieggänge nach Salzvahlum, er die Kunft in der herrlichen Bildergalerie Zi nem förmlichen Studium machte, waren für Selle. Waren die Morgen und bie fpäteren Ab der Arbeit beflimmt, fo wurden die Nachmiß durch diefe fchönen Inſtitute erheitert, wie Lg den Umgang mit einem Langer, einem Leifte.@ tuͤchtigen Matkematiter und Phyfiter) und E

' herzlichen biedern Zrapp. Alſo lebte Knieſtedt, ber Verfaſſer dieſer Blätter in der Mitte der ni ziger Jahre auch Wolfenbüttel zu feinem Auf

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Freiherr'v. Knieſtedt. 1059

e bekam, wo er denn Knieſtedts Freundſchaft Mb und bald nachher fein College wurde; denn #12. Sebruar 1796 warb dieſer zum orbentlis F Hofgerichts - Affeffor aus der. ritterfchaftlichen £, mit dem Charakter eines Hofräths , ernannt, ft er die Verſicherung. befam, bei nächfter Va⸗ ‚auch in das Conſiſſorium als Rath einzuruͤk⸗ LDiefe Hoffnung ging bald in Erfüllung, denn kam 7. Mai defl. Jahrs wurde Knieſtedt in’s forium eingeführt, deffen wahrhaft ehrwuͤrdi⸗ draͤſident v. Knuth ein naher Verwandter befs 8 von mütterliher Seite war. : . Bon zwei Collegien wurde nun die Gefchäftss igfeit Knieſtedts in Anfpruch genommen, aber Roch trennte er fich nicht von ben ihm fo lieb ordenen Wiffenfchaften, fondern mit erneutem 5 pflegte er ihrer. Klopſtocks Werke wurden Beni Berfaffer diefer Blätter und ihrem gemeins Mlichen,, innigft verbundenen Freunde Wilhelm * (Sanonicus am St. Sebaftianiusftifte zu jeburg) auf das Sründlichfte fiudirt. Ein Rd: fer Klaffiter nach dem andern ward, nicht etwa Mächlich, fondern mit Benugung der vorzüglichs | Sommentatoren, gelefen. In diefe Zeit fällt FVerfaffers diefes Auffages Nachbildung des Ti⸗ I, die er, fo wie fie entiland, feinen Freunden Wer und Knieftebt im koͤſtlichen unvergeßlichen Anden vorlas und ihrer Kritik unterwarf. Knieſtedts ſtets thätiger Geift begnügte fich nicht - diefen philologifhen und Fritifchen Studien; f nicht minderem Eifer legte er fih auf die his Afchen, mathematifchen und phyſiſchen Wiffen- ften. Vorzüglich feflelte ihn in jenen Zeiten die tre Rechenfunft und die theoretifche Aſtronomie, feine Freunde theilten feine Leidenſchaft. Zur ktorgefchichte ging er erſt in fpäteen, Sahren über,

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41060 Freih err v. Rnieftebt,

- und bier war ed denn vorzüglich die Botanif “de er mit der innigften Vorliebe ergriff. IM weiſen feine fchönen Herbarien, welche er 2 » größten Sorgfalt anlegte und’ bis zu. feinem : fortfegte. Wer muß nicht hohe Achtung eineg ſchaͤftsmanne zollen, der auf eine fo edle MA Zeit benugt, die andere dem Spieltifche wol "An diefem fah man Knieftebt nie. J Im Jahre 1799 entfernten Dienitverbä den Verf. diefer BI. von Wolfenbüttel umd | ‘ging der edle Hoyer in bie Ewigkeit. Der

der Sreunde war alfo zerftört; aber hinläng :&rfag hatte Knieftedt fchon zum Voraus empfüg denn im April 1800 vermählte er fi mi "Schwefter eines alten inniggeliebten Freundets auch damals längft des Verf. Freund und’ feit 4 Jahre fein Schwager war) des jetzigen Ca Directors Gottfried von Buͤlow, aus dem H Node, Das fchönfte Lebensgluͤck ward unferm. ftedt durch diefe Verbindung mit feiner Louifk mit einer folchen‘ Innigfeit und Herzlichkeit ganze Leben hindurch fo ganz und gar ohmg Unterbrechung dauerte, daß fchlechterdings in | egiehung nichts Vollkommneres gedacht ann. Während ber Verbindung Braunſchweig bem Königreihe Meftphalen bekleidete Knieſtedt Stelle eines Zribunalrichters zu Molfenbitttef‘

Ki der Herftellung der herzogl. Regierung den en eines Hofraths bei dem Landgerichte bafel In beiden Aemtern hatte fich feine Gefchäftzar außerordentlich vermehrt, die Nächte mußten du zu Hülfe genommen, die Wiffenfchaften vernach ‚figt werden; feine Gefundheit fing an zu wa ‚und machte es ihm wuͤnſchenswerth, fich dem oͤff lichen Gefchäften gänzlid entziehen zu Ton

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‚Breihere v. Snieftebt. 1061

BD. den Tod feines Vaters war ihm. das Gut Jedt angefallen; eine Zante, die Aebtiſſin von Bent zu Steterburg,. hatte ihn im Zeflamente ich bedacht, und fo Fonnte er der Befoldungen - Er forderte daher, ohne eine Penfion zu gen, feine Dienftentlaffung, und erhielt dieſe R6. Suni 1818. Wolfenbüttel wurde nun mit Sute Knieftedt vertaufbt. Hier mußte man us feinen Studien, im Girkel feiner Freunde, er Seite feiner Sattin fehen, um fich zu uͤber⸗ m, es gäbe völlig glüdlihe Menfchen. Kein, Kin war unferm Knieſtedt übrig ; denn er felbfl te Die Gefährlichkeit einer Krankheit, die ihn: ‚Zeit zu Zeit heimfuchte, nicht, wenigftens nicht Jen erfien Jahren. Südliche Unwiſſenheit, die kalterin des fchönften Kebensguds! m 6. Nov. 1825 war er fo heiter ald je und, mif feiner Gattin, um ſich am Untergange der e zu weiden, auf die Gallerie des neuerbauten: irhauſfes der Saline des nahe: gelegenen Salzs er. Entzüdt von der Herrlichkeit des Anblids ).:ex da, als ein plößlich eintrefender Nervens a in wenig Secunden feinem fchönen Leben in Armen feiner Louife ein Ende machte. So ftarb, im 60. Lebensjahre), der leidenfchaftlihe Nas cher, im. Anblid ber Schönheit der Natur, an der Seite feiner Lebensfreundin, | Knieſtedts Charakter war im böchflen - Grade 3 Meufchenfurcht war Ihm fremd; Ungerechtigs a Lonnten ihn in die aufbraufendfle Heftigkeit sen. Ein’ treuer Sreund war er ben Freunden, Permwandten auf die innigfie Art ergeben, dem ftigen ein liebender Vater, der: güfigfte Herr, seit Dienern und Hinterfaffen. Er war Leicht in, Hufissmus geſetzt, Daher im Urtheilen vorſchnell; 4 kam er eben fo leicht von irrig gefagten Mei⸗

on, feine Wohnung zu verfchönern, feier @

106° : Fréiherr v. Kniiefledt. -

nungen zuruͤck. Im Lernen war er unermüde war fein Leben ein fleted Lernen, und noch 1 Testen Monaten feines Lebend fiudirte er um . Anweifung eines gelehrten Arztes, feines Frei mit Ernſt die Phyfiologie des Menfchen. Er

hoͤchſt orbnungsliebend und daher fyarfam, 1 88 jedoch) darauf an, feine Bibliothek zu va

ober feinen juͤngern Verwandten eine Freul - machen oder VBedürftigen zu helfen, fo Fonnt bedeutende Summen froh aufwenden. ‚Bei einer Regbarkeit und Beweglichkei Geiftes, wie fie nur wenig Menfchen zu Thei worden ift, war Knieftebt Förperlich aͤußerſt bes und fcheute nichts mehr, als fi aus feinen $i lichen Verhältniffen zu entfernen. Diefem Umfl muß man 68 zufchreiben, daß er nie geſucht feine Kenntniffe durch Reifen zu vermehren ' Baterland hat er, einige unbedeutende Stube Ercurfionen abgerechnet, ‚nie verlaffen. Und m nun erfi ganz den Wiflenfchaften zu Kniefteh ben konnte, da war faft nichtö vermögend, ihn Gränzen feiner Befigungen zu entreißen, HA ver, Hildesheim, Braunfhmweig und Wolfen waren bie einzigen Orte, wohin ihn landſchaß Verpflichtungen oder Derwandtfchafts : Verhalt führten. Welh ein Feſt war ed ihm hing wenn unvermuthet ein Wagen mit Verwandten Freunden bei ihm eintraf! Dann jubelte et, wäre ihm das größte ‘Heil wieberfahren. Ausg fen vor Freude ftelte er dann das Bild nicht 4 bejahrten Mannes, fondern eines fröhlichen SI fingd dar. Alles follten die Freunde Tehen; ! hören. Da hätte er denn fo gern einen vol gen Bericht von feinen legten Studien, von fe neueften politifchen Anfichten dargelegt. Seins

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Bisimig 1065 war SAalbieit, und gleihfam ME hätte

Charakter fich feinen Freunden mitgetheikt, -fo- I aud) diefe gegen Niemand fo offen, als ges-

nit ihm Alle. . Aber wie groß iſt auch Ihr erz, einen folchen Freund, einen folchen Ber- m verloren zu haben! Seine Tugenden anf feine Kinder Uber, benn bie: Freude, e a beſitzen, war ihm nie zu Theil geworden. XV. Sriedrig Hellwig, * Wegifiene am koͤnigl. Hoftheater zu Dresden,

a ,

gef. den 9. Nov. 1825, +) rn Er bee Sohn eines Prebigers in Kunners⸗

.

ww. u .

bei. Wriegen. Nach dem Tode feines Vaters 88) P%: feine Mutter ‘mit: ihm und noch drei m Geſchwiſtern nah Berlin, wo zwei Brüder ihm noch in allgemeiner Achtung und geehrten aldamtern leben. Dort ‚befuchte er bie Unters Manfalt im . grauen Klofter und dem Werber

dann 6 Jahre lang ein Privat: Erziehungeinftia wo er fi durch Fleiß, Talent und Sittlich⸗ auszeichnete. Schon früh Trwachte der Trieb Shaubbhne in ihm, ber dadurch genährt, ja widerſtehlich befeftigt wurde, daß er auf mehrern watbuͤhnen mit vielem Beifall Kinderrollen fpielte: eine Beſtimmung aber follte der Kaufmannsſtand N, und er wurde daber in feinem funfzehnten Kahre zu einem Oheim nach Wildungen im Fürs

m.) Ias Xu, Hell's Bio raphie in der Abendzeitung Bikinifaes, Roo, und Dee. il En

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2. Hitimig

bier ‚hie..beften Vorfäge, ſich diefens Berufe. gon

Dieſer eifte Verſuch wurde zwar nereitelt u

Seopteinber1 3: einer. fpdtern- Zeit. dei: ſeinen Buihnenverhaͤl

Director Authenrieth nach Hubertsburg.

ohne Wahrheit iſt und beſonders in Inftituten, 4

Nachahmung verdiente,

‚erhalten hatte, ließ fich die mit Gewalt unterdruß

ſtenthume Walbed im die Lehre Zebracht. ie‘

widmen; ‚aber bie fo fruͤhzeitig aufgeregte: un pflegte Leidenfchaft erwachte allzubeftig. wuhin Flucht aus dem Haufe feines Oheims, um ſich einem Theater zu begeben, war die: Folge Di

zu ‚feinem Oheim zurisdgebraht; als: er aber % ber in Berlin bei dem Kaufmanne, Herrtz fenberg vollends audgelernt und feinen. Lehr

Sehnfucht nicht länger hezwingen. Er verliei

NY Berlin Ed begäb- ih nach fenfelö, wp er bei einer, unter ging re | der fi) damald bort befindenden Gefellichaft erfte. Unterfommen fand, jedoch feinen Namen wi taufchte und fich des angenommenen „Heine“

fen ‚bediente: Jene Geſellſchaft Löfte fich jedoch d auf; er z0g mit einer neu. . errichteten ‚- unter ib Directoren Müller und Villepaille nach Freie an. der. Unſtrut und Kelbra und endlich unter I

Merkwuͤrdig ift, was Hellmig bei dieſer Gh genheit von ſich felbſt fagt: „Bei Authenzieth beu wir. vorzüglich extemporirte Komödien, ein [ heilſames Mittel, um Sicherheit auf der Bühne ll erhqlten,“ . Eine Bemerkung, die durchaus nu

junge Künſtler gebilbet werden, SBeherzigung UM

Nach Auflöfung:-biefer Gefelfchaft-Feprte Hab

: wig in den Schoo3 feiner Familie zuruͤck,

nun in feine: Beflimmung für das Zheater einwil ligte. ‚Bon. da begab er fich ‚nach einiger. Zeit,

Empfehlungen von. Iffland unterflügt,. nach We

/

*

u Bruni SUB.

Mer ae ae: basıa anch; nadhlien: in · in einer eſtellten Drüfung: fehr. gt beſtanden, ein biz - Dr Engagement finden; ber. Schauſpieler Baht bh, der damals in der Bluͤthe ſeiner Kunſt ftapdı h— wie fich. Hellwig .fektft röidrt aus ſebe Pigen Gründen dem jungen, Wanne davon: ab, Brio begab er fich nach Kamburg, wo "die: weki Bi Eeſellſchaft der Hrn. Müller: und. Germanig Nie Sharadseriflifch: iſt es für Diefe:und ähnliche Kiihaften , was Hellwig ſelbſi Darüber fagts . „Diefe Geſellſchaft war in ſchlechten Umſtaͤng Pa; ich gab her, was ich Hatte Cream Mutter und Baer hatten mich in Berlin veichlich mit Gelh mer), und: mußte, ich mochte wollen oder nicht / sun wieder zu meinem Gelde zu fammen, nach⸗ den ich tin halbes Jahr lang Sthaufpieler gewe⸗ fen war, die Geſellſchaft ald; Director uͤbernehmen⸗ Mein ganges. Inbentarium beſtand hei dieſer Ueber nihne in einem pappenen Bruſtharniſch und glei⸗ ren Helm, einigen Büchern und ‚zwei Dpernpar Kahn. Das ganze. Fahrniß ber Geſellſchaft ward |

uf einem Schubkarren trandpoitirt und der Herr "Director nebft ſaͤmmtlichen Hersen und Damen gin⸗ gen Stolz: zu Fuße nebenher. So gelangten wit denn an einem fchönen Sommertage gegen. Mittag Na Ofterfeld bei Beig;, wo ich die Exriaubuiß ers IJalten hatte. auf -bem Rathhaufe zu ſpielen. Nach⸗ mittags wurde fuͤr meine lebte Baarſchaft eine lein⸗ wandene Vordergardine und em Theater, halb vom "Pappe und halb von Papier gekauft. und zuſam⸗ Mengenrbeitet, Karben wurden herbeigeſchafft und | ich malte während der Macht imeine Deborationen. Iſo daß. am. folgendem Tage die: Bühne mit

dem Wildfang.:enöffnet. werden Fonute." . ©. Die Untergepmung. ging gut; die Gefellihaft begb ſich einige Wochen ‚darauf in einen. Gaſthof

|

AG © 3 3 —. Keriwig vor Allenburgiſch Luchan und von Vorl aus eim Wochen ſpaͤter nach Penig, mo: jedoch ſchon Damen ſammt dem Herrn Director im Wagen mi herſtolziren konnten. Hellwig war aber der Die tion herzlich muͤde geworden und gab fie «ein Monate fpäter auf, indem er fih bei ber Geh ſchaft einer Madame Wolf engägirte, welche ori Baldheim, bunt. in Penig fpielte. Aber auch WS Direction wechjelte mit ‚der. eines gewiſſen Pfei und die Niederlaufih war der Schauplag bee Ku fahrten derfelben, u BR ©: In Kariebab hoffte Hellwig bei einer 6 Duve nım ein Unterkommen zu finden; aber IM Gerichte verfiegelten, als fie ſich für: inſolvent en Hören mußte, micht nur ihre, ſondern auch ber Schauſpieler Häbfeligfeiten, und fo zog ben Hei wig.von Newem. mit.einem Hrn. Pleß nach. Landes u en Halle; Weißenfels und Zeig. Endlich je führte ihn eine Kunfkreife, die er mit dem fer ſten Entfchluffe, fih von biefen ewig umherziehen⸗ ven Buͤhnenhorden zu trennen, über. Gotha an: ſtellte, gu dem Freiherrn von Müblhaufen nah Würzburg; wo er ein bleibended und chrendes Der: haͤltniß auf laͤngere Zeit fand, auch fich mit feine erſten Frau verehelihte. . u WVerhaͤltniſſe verleiteten ihm .jeboch im 3. 1807 dieſen Aufenthalt wießer, und bis zum Jahre 1811 ‚war er abwechfelnd in Koburg, Stuttgart, Hanatı Hildburghauſen, Ronneburg und Annaberg, trat auch einigemal als Gaſt in Berlin mit Beifall af. Im Sept. 1811 ſchloß er ein Engagement bei dem bamald von Franz Seconda birigirten koͤnigl. Saͤchſ deutſchen Hoftheater ab und trat zu Leipzig zuerſt in der Rolle des Benjvwsky, bei dem baldigen Ab⸗ Yange.nad) Dresden aber hier zuerfi in Slara von Voheneichen ald. Abelungen auf. Und dieſes mat

Blandpunkte, wo fich endlich Gelegenheit: darzubie⸗ dien, mit Ernft und Liebe, Feftigkeit'umd ins ‚ee Haltung zu weilen und ‘anf diefeni Grund⸗ ‚Yla das Gebaͤu der Kunſtleiſtungen höher bins‘ auf zu heben, nicht das Schidfal fo manches, bes ſonders der frühern Künftler, vor allen aber bed großen Schröder, einfallen, der auch durch den wuns "derbarften. Wechſel der Verhältniffe und die bedräns gendſten Bagen' fich zu dent Ziele hinarbeiten mußte, das ihm’ fein Genius ſchon in ‚den früheften Bes ſtrebungen von’ ferne hatte erbliden laſſen. Und es durfte wohl zu den für die Unterfuhung nicht uns früchtharen Er en. gehören, ob zur vielfeitigftet and freieften Ausbildung. eines Kunfttalents nicht ein folhes Anftemmen gegen Hinderniffe, Durchs: . fhreiten der werfchiedenartigften Bahnen nach dem 3iele und Laͤuterung in den Fegfeuern der wechfelnds fen Beziehungen gehoͤeee. 2 In dem Rollenfache jugendlicher Helden ſtans damald Hellwig ohne Nebenbuhler auf der koͤnigl.

ühne, ausgezeichnet aber im Fache der Intriguants,;,

ſo wie der Altern Helden= und Charakterrollen war der jet in Srankfurt a. M. als Regiffeur fich bes findende Schaufpieler Weidner ein Kiebliug des Pu⸗ blitums. Als im Sommer 1811. in Leipzig Klins gemannd Fauſt einfludirt werden follte, bewarben 1%) beide Künftlet um bie Hauptrolle des Stids, da jeder Gründe anflhrte, "die: dafuͤr zu fprechen ſHienen. Doch der damalige Director Seconda ent⸗ Hed- aus überwiegenden Gruinden für Weidner, u Hellwig, dadurch ſich gekraͤnkt ſuͤhlend, ſuchte

fe Entlafjung. '

RR, Hellmig.

ber.4811, übernahm bald darauf die Diresfion u

aber äus Mangel an pinlänglicher Unterffügung bo

Hofes ald des Publikums durch Kuͤnſtlerwerth um wiahelhafte Aufführung gewonnen; der He fellte ibn daher, bis fich, beffere Ausficht gu.«ei Derforgung für ihn finden würde, einflweilen als Bibliethefar in Koburg an, und von. der Herzogin Mutter erhielt er, einen Zuſchuß. Doch ihn trieb es unaufhaltfam wieder zur Bühne fart. Bei dem Director Reuter in Erlangen fand er-ein Engages ment, ging dann mit ihm nach Nürnberg, wo die Sefellfchaft blieb und ex ein Jahr daſelbſt ald Res giffeur verweilte. Einer Eintabung folgend, fpielte. er im: Späts fommer 1814. mehrere Gaftroffen in-Reipzig, ward von da nad Dresden berufen, wo er am koͤnigl. Hoftheater engagirt und ihm die Megig übertragen wurde, wobei er durch Eifer, Gewandtheit, Kennt niß und richtige, partheilofe Anficht allen. Erwar⸗ tungen entſprach. Von nun an. beftimmte fih fein Wirkungs⸗ kreis ganz für die koͤnigl. Saͤchſ. Hofbühne und S. M. der König zeichnete ihn dadurch aus, daß ihm im $. 1817 ein ſehr ehrenvolles lehenslaͤngli⸗ ches Engagement‘ bewilligt wurde. Auch batte er ‚fi: bereits 1815 , nachdem vorher unglüdliche Ber baͤltniſſe feine erſte Frau von-ihm getrennt hatten, wieder mit. einem ‚geliebten Weſen aus einer in: Dresden heimiſchen achthaxen Familie verbunden,

Hellwig. zoo

md fo frfen er endlich die ſchoͤne Ruhe erlangt zit ben, zu der er auf früheren, fo mannichfach fi) 4

kreuzenden Bahnen geſtrebt hatte. | Doch leider war biefer heitere Zuftand, wo er dem Publitum geachtet und geliebt, treu-in feinerk "Berufe und beglüdt in feinen häuslichen Berhälts. „win, ein der Kunſt und Natur gemweihetes Leben führte, nur zu ſchnell voruͤbereilend. Schott im. 1821 Hatten Zufälle von voruͤbergehendem Unwohl⸗ ‚fen fein Nervenſyſtem erfchüttert, und er hatte ſich beſonders bei feinen Gaftfpieltn und im Einſtudj⸗ ‚ten neuer bebeutender Rollen Anftrengungen und Aufregungen bingegeben, die unftreitig den Keim zu einet Krankheit pflanzten, ‘welche nachher unter fo ſchredlichen Erfcheinungen: ſich in ihrer ganzen Ge— wolt ind geb. Als er im Sommer’ 1824- von ‚ae Reife über Beimar und Münden nach Dress

den puruͤcgekehrt war und hier gleich Tehr'unftails ‚gende Beſchaͤftigimgen vorgefunden hatte, te nach Berlauf von vier Wochen eine fo de if pochondrie an ihm, daß er die Menſchen floh, ſtill

vor ſich in Gedanken vbruͤtete and hie mehe Kb Stande war, die’ Bühne zu betreten. Diefe Affel- fon ging bald fo fehr in Menfchenfcheu und Mi lancholie fiber, daß er Tage lang meinte, fein Zod. vor Augen fah und allen Sinn für jede‘ Auf⸗ munterung und Börperliche oder geiflige Erregun baloren hatte, Aerztliche Huͤlfe ward von den Sei⸗

nen gefucht, und fo gelang ed denn endlich dem , forgfältigften Bemuͤhungen ded Hrn. Hofraths Dr.

igel, den tief unterdrüdten Funken ber Lebens:

uf wieder in ihm zu wecken, ihm wieder Theit⸗ nahme zu geben an Menfchen und Kunft, und zu der

ade des ganzen Publitums, das ihn raufchend

und herzlich empfing, fonnte er am 17. Zebruar

1825 zum erftenmale wieber. die Bühne als Wil⸗

AB eimig

diefe Leiſtung gewiß zu den auögezeichnetften fl - ‚ned ganzen Kunftlebend gehörte. Es drängte m

ten der General: Direction zurüd, um ihn, nid

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cheln Tell betteten. Er ſpielte biefe Male fo tun kr mit fo kraͤftiger und. 8 —5* ; jo gemütbooller Tiefe und fo heiterem Ernſte, d

in ihm, das DVerfäumte, wie er fih ausdruͤch nachzuholen, aber man hielt ihn abfichtlich von &

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allzuſehr und allzufchnell zu erregen, und fo ſpie ‚er im Kaufe der näcften zwei Monate nur nom ‚einige. ihm bereitö bekannte Rollen, außerdem abe ‚blos bie neu und fehr ſchnell eingelernte des’ Die filus Miller in Kabale und Liebe; in welcher J eines der wahrfien und anfprechendfien Charakterg maͤlde aufftellte. ‚Aber fchon zu nde Aprild Ei ‚merkte man’ in ber von ihm gegebenen. Rolle dk Otto von Wittelöbad eine wilde Aufregung, Bir ‚felbft auf der Scene ſchon faft alle Gränzen de

Kraft zu überfchreiten drohte, um dann nur umfo ermattender zufammen zu finten. Es war dief

Darftelung eine merkwürdige pfochologifche En Scheinung, und wenn auf der einen Seite bakı Yublitum, welches die Quelle biefer faſt übef menfchlichen Kraftmomente nicht ahnete, in law.

fes Entzüden ausbrach, fo mußten leider (don auf

der andern die, Hellwig näher flehenden Freunde

die unglhdliche Kataſtrophe ahnen, die dann nur zu

bald eintrat. Denn von biefem Tage an we

| ‚mag entfcheiden, wodurch erregt und befchleunigt!

zeigten ſich Geifteöveritrungen in feinem ganzen Benehmen, und die zerrüttete Eraltation feines Sees

Ienzuftandeö"verfiel auf die fonderbarften Zäufchuns

gen und Wahnmeinungen, . wobei jedoch bie Gut: mütbigkeit, Treue und Innigkeit feines Charakters | immer fihtbar blieb und in den Intervallen. rubis ger Befinnung um ſo vührender bervortrat. Die

Beimie . 40M

1 Dfiege und ärztlicher. Belraib konnten mehr. wirden, und er felbfl pa in ‚ruhiger ande zu dem Wunſche geleitet, ſich einer forts den Kur in der trefflihen Heilanftalt fir Sewlttete auf dem Sonnenflein zu unterwegs ‚Aber auch bier nahm das Uebel fleigend zu,

aftigen Abwehrmitteln gefchritten werben. mußte, adlih die Seinen, um ihn in Dreöben fi s zu wifjen, ihn der Pflege feines langbewähr- Freundes, des Regim. Chirurg. Hrn. -Rublad, auten, wo jeboch bald die du igen Stürmen von innen erlag und: er nad Er⸗ Hlpfung fanft und ſchmerzlos am 9, Novbr. ver bied, Unter dem Geleite fämmtlicher männlichen Vitglieder des Bänigl. Deutfchen und: Stalienifchen ‚Sheaterh wurbe Hellwig am 42, Noobr. zu feinge Bupeätte.begleite . nn , „Kuhe, die du auf Erden nicht fandeſt, werbe DM nun im Grabe!” rief ibm fein treues Freund, dee Hof» Schaufpieler. Pauli, in die Gruft nad,

a dad Singchor ber Bühne eine tiefergreifende -

Doyar’iche Motette gefungen hatte, und wer Delle wg fannte und wer auch nur biefe flüchtige Skizze fined Lebens gelefen' hat, wird in biefen Freun⸗ Veöraf einſtimmen. |

Lebend ſtehen noch vor den Augen derer, die

ihn alg Kunſiler beurtheilen und nachfühler konn tm, die mannichfachen Gebilde, die er in den Tas gen feiner Thaͤtigkeit und Kraft mit wahrer Kunſt⸗ peihe heraufrief. Schon fein Körperliche eignete ihn treiflich zu dem, was er zu leiften ſich vor febte. Groß und kraͤftig gebaut, ohne Ueberfuͤlle, vers ‚dand er mit einem voßen, männlich = (hönen, Flangreis

den teinen und dialektfreien Organe eine fehr vors

Milhafte und edle Gefichtsbildung, beſonders aber ' .

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deß zuletzt gegen lebhafte Ausbruͤche deſſelben zu

ßere Huͤlle den

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Ing ihm auch das humoriftifche Kartkaturbild, %

fonders früher, ungentein treu, ſpaͤter ſchien er

sein fehr ſprechendes, nur zuwellen (faſt nir Are M kelndem Zuftande) durch ein unwilfkuͤhrliches ſammenziehen (Blinzeln) weniger ſicher werbe Auge. So war feine aͤußere Erſcheinung für maͤ Me Helden, Träftige Männer, edle Geftaltun Harz ‚geeignet, und in fpdterer Zeit‘ trug er? ne Haltung: der Greiſenjahre (wie 1. inufelg Eear) mit großer Wahrheit darauf über. Aber

emüthvolle Rolen gab er aus feiner reinen, »Falfchheit fernen, treuen Seele trefflich herve dend, und: trugen: fie einen Anſtrich von: Hui fo gewann er ihren auch dieſe Seite mit ein mender Zeichnung ab. Sein Gedaͤchtniß war,

un einzefnen Fällen manchmal zu viel zuzufrag uud feine Unbefangenheit im Spiele, dos Schaffen ;- ohne von ber dußern. Umgebungg u werden, was man das Zuhtinfefeyn anf‘ fine nennt wär eine Frucht ſeiner frühern, ‚wunderbar verketteten theatralifchen Verbältniffei Wie fhön er zu ſprechen verftand, ſobald es 4 Nur leidenfchaftlichen Vortrag galt, hat er in nem Nathan bewiefen; auf ber andern Seite:

38. der Doffmeifter Bonoeil, fehr wohl. Nur eigentlich fentimentale Liebhaberrollen, oder fol wo eine ſchwaͤrmeriſche Erhebung ein zarter beſg Fetes Inſtrument erforderte, fehlen er fich nicht gel In eignen; dagegen fand wiedet eine in das ti ſpielende Datftelnng ‚wenn fie nur einen Antla von kraͤftiger NRaturgroͤße hatte (wie z. B.o Mid Angelo ini Correggio), ganz ihren Marin an ihm Bad er während neun Jahren als Regiſſtt teiftete, beurfumden die Annalen der' koͤnigl. Such deutfhen Bühne, - u n

2 d.er diefe Neigung ausgeſprochen hätte,‘ REM fein Vater, anßer ‚beit Öffentlichen Unter AARR der Squle feiner "Whteritabt, no von’ Ba une e Anfan, ınde ber lateiniſchen und grie⸗ ———— ER 8.

or Hebnbaum ia shie gute Meipebe-$

terftügt = nicht ohne Anſtrengung begr te deſog er im feinem 14. Sabre, - im. ling 1764, dad Gymnaflum Cafimirianum Burg, das domals untet dem berühmten ro mann, nachmaugen Abte zu Kloſter Bergen bi w. fi durch feine hervorſtechenden ech den Fleiß, den er mit dieſen vie Riebe und felbft die Achtung bem Grabe zu erwerben. Als F der obern Claffe) ſchrieb er. 8 "Häufig ſtatt findenden Dispu sertatio de morte voluntarra (179 er Feders Vorfige vertheibigte: 4 nd Feder entfaltete ſich bald des Verhaͤltniß, daß ver Schüler ı einzufprechen wagte, wenn biefet ı Hupochonbrie, untrftäglich (LOFT yen glaubte und fogut bisweilen feine Amts dachte. *) uuuervurbden und Fräftig an Geift, 8 3 ah, ‚betrat er nach einigen Jahren (1 vie afademifcpe Laufbahn zu Göttingen, wo, ® dge Michaelis, Wald, Heyne ıc. mit gleichem den theologifchen und philologifhen Studien Zeit. wolbmee, Nach feiner urudkunft von Fa wurde ihm die Stelle eines Handle in. der Familie des Grafen Struenfee zu Kg Hagen’ angeragen. Ss erfreuliche Ausfichten IM ihm diefe Stelle fl die Befriebigung feiner © fügt eröffnete, ſich in. oft Belt umpafrben an) 08 ben, wie.ed fich In pühern Kreifen gelalte beippat, ‚Eennen zu lernen Welt, und. Pen Bennöpih.ih' u formel, fo. fühlte-Ar. ch. Dayt

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engen, wie fchıner #8 ihm auch wurde, Ben: . en feiner Angehäriget:-und befonders feiner, non- en Ahndungen gequältegl Mutter nachzugeben or der Hand in Rodach zu bleiben...

- Da der Graf Struenſee bekanntlich. bald bare j.geviertheilt würde, fa hatte er eben Feine Ur⸗ Rt, feine Nachgiebigkeit zn bereuen und er ers: Batt in Der Folge nie ohne Ruͤhrung und Dank. en Umftande eine hefondere Leitung ber goͤtt⸗ Bald darauf. nahm er die ihm angebotene Stelle.

Muterſiemau bei Coburg, an, Wie der Aufent⸗ $ in biefem Haufe auf der einen Seite einen heilhaften Einfluß auf feine äußere. Bildung, Bd Sewandtheit und auf das, was man feinere Les endart nennt, dußerte, fo wurde derfelbe anf_der Be Seite ibm dadurch wohlthaͤtig, daß er feine, . here Bekanntſchaft mit dem benachbarten Pfars pe eine zu Großheyrath. herbeibeiführte. Als Pre hr war Lin? ein veredelter Sailer von Kaiferds a und ſonſt im vollften Sinne des Worte Bes Wer, Freund, Vater feiner Gemeinde, unter der Hejetzt fein Name mit Ehrfurcht genannt wird. H diefen Manne verlebte Hohnbaum wahrkafte

a praktiſchen Takt, der dem Geiftlichen-in man⸗ pr Sätlen fo noͤthig iſt und fo ſehr zu ſtatten

FE Bent daher feing. Lippen von ſchoͤnen Crime ungen aus feinem zuruͤckgelegten Leben zuweilen Merſtroͤmten, blieb Link ſelten von ihm unerwähnt ‚ud uch in ſpaͤtern Jahren war er ſtolz darauf, 200 dieſem wahrhaft. Ehrwuͤtdigen mit dem trauli⸗ gm Du, mit, dem er auch feine Gemeindeglieder auredele, die er in mehr. als 50 Sa ſich felbſt

Hauslehrers in dem von Koͤniz'ſchen Hauſe

iheſtunden und erwarb fich dutch ihn viel von

| 1076: Sohbnbiau me.

herangebildet hatte, beehrt worden P fr: wöhnlich, erzählte ‘er dann, wie Link, da eben y Blitz einen Juͤngling aus feiner Gemeinde in Nähe feines Vaterd auf dem Felde erfchlagen ha zu ihm gekommen fey und ihn gefragt habe: w für: einen Text zur Leichenpredigt wuͤrdeſt Du dieſem ‚Falle wählen? und wie er dann « feine Antwort, daß er das nicht fogleich beflimm koͤnne, die Worte zu ihm gefagt habe: „wie Di Blitz vom Himmel fuhr, hatte ich auch den Text: und das Wetter ſchied fie von einandeg Eben fo wenig ließ er dann den Iafonifchen Bi u bnt, den er als nachmaliger Hofprediger mg Link erhalten hatte, der des Charakteriftifchen % gen ‚hier eine Stelle finden foll:. | Lieber Freund! 1 Ich hab’ gehört, Du bift Hofmaler geworde Sch kenne nur einen guten Hofmaler, das. war de Prophet Nathan. Ich bin 2. : Ä Dein | " ‚treuer Freuni Durch eine Reife mit feinem Zöglinge na Wetzhauſen, dem Stammbaufe ber edlen Truchfeſſ Vernte -Hohnbaum den nachherigen, in ber 48 ritterlich = biedern und ächtdeutfchen Befiger der Va tenburg in Franken, Major von Zruchfeß, ben treiw lichen Verfaſſer des bekannten Kirfchenwerks, TOM nen, ber mit feinem Bruder, dem noch ebenda Kitterrath zu Bundorf, eben von der Univerfiil heimkehrte und durch die feurige Herzlichkeit, mi der er die geliebte Mutter und den frühern Lehucch an fein Herz z0g und mit der er das ee Eieber Angehörigen überhanpt feierte, fein ganze‘ Anteteffe erregte. Verwandte Gemüther erfennak

!

Ho0hnbaum, 1077.

bald und fo geſchah es, daß ‚beide. eine Freund: mit einander: fchloffen, die durch Briefwechfel gegenfeitige Befuche immer wieder neu genährt, Iebendig und rein bis wenige Jahre vor beis LTode, wo. bie etwas herbe auögefprochene Ver⸗

e Anuferung des Herzogs an ber. Zafel, daß er Candidaten Hohnbaum, der fonft nicht übel

n ſolle, deswegen nicht hören möge, weil er bem

pur, ergeben ſey, von einem der Hofleute zu ſei⸗ wm nicht geringen Schreden hinterbracht worbem.. Da biefe Aeußerung, bie Folge einer boshaften Vers umbung, ihm, der von jeher fo mäßig im Effen

md Zrinfen war, feine ganze Lehensruhe raubte,

Ragte er es, vor feineim gerechten Fürften, dem es en fo wenig an Menfchentenniniß ald an Men: Wenfreunblichkeit fehlte, felbft zu erfcheinen. Hier ichtfertigte er fich mit ber Berebtfamkeit, die wol md Gefühl. gekränkter Unſchuld zu bewirken vers 805, auf eine Weife, daß der gütige Fürft ihm nen Feind in dem damaligen, fonft gelehrten und

\

Sefflihen Generalfuperintendenten Erdmann Rud.

HR bepeichnete und ihm auf's Neue feine fuͤrſt⸗ e Huld zuficherte,. die er’ Fürze Zeit darauf bes haͤugu. Deyn auf feinen Befehl mußte Hohnbaum ald darauf in Coburg prebigen, der Herzog hörte Hn und heſtimmte ihn -fogleich zu ‚der eben erlebigs ıen zweiten Prebigerftelle zu Rodach. Umfonft er⸗

1

iorz Hodndihm

Bob Kifcher lauten Widerſpruch, umſonſt fübele deh Craminanden noch dor dem Eramen zu muͤthe, daß, da er acht Gandidaten porgesg werde, er auch achfmal mehr wilfen müffe =“ beftand fein Examen und frat am 10, Sebr. f feine Stelle an. Doc fonnte et nicht hindern, | Fiſcher unter den Namen Hohnbaum im Ordit denbuche die Worte fehrieb; Non me auctore, %

polins dissuasore factum est, ut Hohnbaumä odachiensis, muneri sacro diacohi Rod. # motus sit. Ego enim credidi, exeusatiop Jeremmlae e. I, 6. in eum convenire; Mibi P$ syasi, parum dequum esse, eum octo aliis nioribus M. E. candidatis non suo merito pu ferri. Hoc non obstaute Serenissimus prifie@ | eum Biatonum eccl, Rod, nominarit ete "Beine Predigten fanden in Rodach WER u feitiem zuweilen daſelbſt fich anfhälfenden FRrE fo‘ atößen Beifall, daß. er. 1777 als H“J Rt Codurg berufen wurde. Nach 9 Jahren (Ta ih denen er die allgemeine Achteng und Bleche} tworben und erhalten hatte, wurde er alö Saft mid ‚Stiperintendent wieder in feine Vaterſtadt WE de a er am 10, Februar 1825 fein Amtes Klum felerte, erhielt er von ſeinem huldreichen A göge den Zitel eines Kirchenraths, Neun Wa datauf, Nachdem er einige Tage vorher im Neue (einer ‚Familie und feiner Freunde jugenblich. b te immer, feinen Geburtötag feierlich bepamiagh | batte zog er fich durch, Erkältung eine Lungeaie -zürdung zu, welche am 13, Nop. feinen Tod gt olge hatte, un "Seine Gattin, eine geb, Mülfer aus ei butgbaufen, mit der er zwoͤlf Kinder gezeugt und. die ihm als tüchtige Hausfrau, als tel

„Mutter: und als ſorgſames Weib ſtets treu zar Or

Bohhränm 407%

..

b WR ihm ri vidle ie ts)

mißhegangen. Wie Eh die wär; - ee Tebte ;: mit wie viel Kraft dr ſich über die Migen Umftände, die nir elttmal dern Menſchen⸗ eh nicht ganz erlaffen werden koͤnnen,ftets zu Böen wußte, fo wurden doch feinem —— an Bd t. Bot nden gefchlagen, - die ihm Schmerzen. aſechten, Uber die er nicht' ſo leicht Hetr ne V finate. Am meiften beugte ihn der Tod kines Mrhen, zu ben fbönften Hoffnmgen'-bereihtt- Ber Sohnes, der ald Candidat bed Prebistämte Bitte feiner Jahre! dahingerafft pride der ſeiner Gattin und dreier Toͤchter, d Ha zer Ehe, bie fle mit‘ gie si Minnie 9 Be, flarben und unerzogtne Kinder zurikfiie BR. Won ihen leben noch ir Söhne, von Delle üitefe ber, u als intide © —8 ni "8. dur ‚Boftath :undı Peiha 3 der weite Br eineni Tajährigen” Kufent alte Mi Wieſenthau bei Vorchheim prlöhtis- er: ai e.: als Hofmechanikus in Harnoven td der vierte als ‚Kaufmanm i in London lebt. .

(fB Kauzelredner zeichnete ſi ch Hohnbaum hr —5 ne. Seh Ausbrud war ftets ie to, ‚ofe dichteriſch. Beine Darfiellung- war efant = popu ii wie für den Särväcern,. o für Bein Km berechnet. Worte des Leb | Den Lieben Fommenb und ins ‚Leben A ii binpeifienber Beredtſamkeit ihm. ber ne bare Mit dem Teuer eines jungen, für ſeinen Ges grand hochergluͤhenden Mannes fprad er ‚bis. zu

‚Tochter war: mit. dem Kan ambearb Gru⸗ ef die zweite mit dem Archidia el da⸗ vu und * ae mit dem Apotheker Hofmann au

vi. 1%

u | 33

—* ubel een: fagen: et: * do 9

„wenn ih ‚erft heute zw euch kaͤme, mit neuem ‚euch Gottes Wort zu verkuͤndigen, bis es «ini ‚meg,.wperbe, . ber ‚Die Felſen -zerfchlägt, bis aweifd eidiges Schwert Seele und Geifſt und J and Bein ſcheide ag." Geiten waren feine VPri an das, was man funthetifche oder analyeifcy. sg etifche Predigten nennt, ſondern mehr, Homii ie, Kunſt, auf eine - überrafchende Weiße. den N - halt-des Textes aus dem Leben felbft in’s. Lid dran aus jenem. Beruhigung, Troſt, 9 nung. Belehrung für: Diefes, heraus zu ſcho a land er meiſteriich. Rüdert ( Freimund Bee. ber einigemal, fein Buhörer war, , —— angedeutet in den Worten, ai er.

Ai h Bafkr moon auch die Kraft bee Bereitfonbae |

X

N) iſches 7— Shrieng Er nach jr Sc Y Eintheilungt —*

Das nur bie Dem —ã— ſpeiret nim He zen den Weg | Enden Gedanken * —5 im lebenden 2a

3 nicht, doch u nit derſchmuͤdt, fiel dem geiftigen Blick Deiner Hörer du dar, fie mit doppelter Kraft m

“Daß fi erbaut 0 Beni fühlt, und belebt der Verſtand.

—— *) G. Fezuentaſchenbuch für das I, 1825, ©. 430,

A 108 Predigt, Die, es. als Gandidet

all eines, feines Witzes wegen damals bes gemeinen Manned. beweifen, der nach Ans der Predigt zu Hohnbaums Vater. fagte: ätten Ihren Sohn einen Schufter werden

g gob z. „der hätte feine Wagre verkauf ‚Ne andern nur auögelegt hätten."

2

Außer mehreren einzelnen, von ihm erſchiens |

Frebigten find von ihm zwei Bände Predigten

Gefhichten -des alten : Teſtaments vorhanden

gbei Ahl), die noch jetzt an. ben beiden Ds kiner Prebigerwirkfamkeit gern gelefen werben.

mehren Auıffägen in. der Unterhaltungoſchrift ißige Stunden“ (Hilbburgb. und Jena),

m ehemaligen Meichdanzeiger, in dem 8

al, in der Dorfzeitung, im bentfchen

t, find von ihm noch einige fleine Schrifs Aſchienen, weiche am Schluſſe diefer Biogtar Us der geheime Rath Wagner zu. Hilbburgs en daB teeffliche Hildburgh. Geſangbuch bear⸗ Are, nahm Hohnbaum fehr thaͤtigen Antheil dax⸗ —55 mehrere, in der Form und Materie t veraltete Lieder gluͤcklich um und lieferte dazu Di eur, porzüglich gelungene. Webrigeng waren Dichtkunſt, die Malerei und Muſik die Mufen,

8 feine ges ftöfteien Stunden verfchönerten. & | ff eine

enge. Gelegenheitögedichte. geliefert, ‚bie

do den Charakter der gewöhhlichen Gelegenheitds

edichte keinesweges an ſich fragen, ſondern immer un ap poetifche Idee. in, entfhreibenber Form uröfl ten.” Auch hat ‚er Mehrere Cantaten für eine Kirche gefertigt und die Muſik felbft dazu ges

4 N + x 4e. 3

Paterla t hielt, aufgenommen wurde, mag

ſollen“ und auf die Frage warum? die

l

JR Birabich fa. ‚Seife Sihmer wären hit Sahtb N erh Gemälden von feiner dignen Hai Aue: * ſelbſt von Künftlern Anẽrkennun en hat dieſe Ausfhmäügu id: feings Ubens me

H Dreh Künften rt beſungen in ſ dylle Rodach“; 9 |

Einf, als ein Neugebotener in after Wiege] bi u Und dein Genius ſtumm wiegend zu Haupte dit Airaten Lu bie von dreien verfihiebenen Seiten Mi | drei auen eftalten;. es trat eine ber Wiege jun Ä Bi amt echten bie. anbte die: andere trat $ inten,

vb zum Geniub hob eine nach anderer an 3%. bin bie Malerei; gieb, Genius, giet den Knab

ng

ir «in Bögting wir, wen und ine j

Do will ich fein Leben mit, ferbigen sBilh n,“

Spatten jim Bild endlich eefcheine b 2 | Ri Sin sehen Muſik gieb Genius; a

den Knaben, . _,\ WwWeine Schaͤtze Für ihn Hab’ ich zum Erbe Gert Bölig will jch fein &ben mit it Kbnenben Klängen m

Bis er als letzten Akkotd * der Engel ra Diöttunf bin, ich genannt; gieb, | enius mir den Knaben,

Dienerin will ich heut’, morgen Gebieterin’ |

Voͤllig will ich ſein Le en „mie gei gen

Bis er, zum ten —* gehend, von Zeit n erwacht.

24 J.

E Fur 1825 ©. 432.

—A— *

joe Derfängt, fo ng von‘ euch « ‚Es

y behält’ es fin mich, abet —* den Beſchelt! R ‚on iſt es Befhed'n ‚amt bei Reid,

4 Amftanben berein Beh Bevatterinnet,

mit einem Geſchenk; fo bitt ich denn eui zu Gebatter

unt und ſonders hiermit," enter aups Win⸗

en

ge ‚bi euch beliebt, ein md nößigeb zo yon dem:

Bemuͤnfti heiſcht aies zum Path drönt. hah T Pfunde Berhfiet gern

inen zum uaterhalt h Bebensbcharß. At zur rechten. Zeit Fangen werd‘ ich ihm

Bet und welcherlei Art Hefe und treiben er ſou. als Shmud. und fr le Spiel in whhh

* Stund en53

eh" er dann euer Geſhent ‚and nach dem ans

eren vor. i iſt es geſchehn, der Genius hat auf dem eruften FP

ſade des Kirchenberufs dich zu Dem Ziele geführt. von ferne dir nach ſi he ſtets drei Kuͤnſte ge

De mit wedſelndem Giüuc ers um bein Laͤ⸗ N. I chel n gebuhlt u⸗ hi mw. ı

Die Bekannt aft baums mit biefen Mu- kn, wit ber fich Ba a entſprechende Gabe der

WB . onh.n ba u mm. Duterbeitung verbaut führte ben auch bie - anntfchaft mit manchen auögezeichneten IR herbei. Wangenheim (Lönigl. Würtemb. Cie minifter), Rüderf, Voß (der jimgere zind kerg), Ela uren (Hofr. Heun), Jean. Paul, Ey nuel, folen bier blos ‚genannt werden. Die kanntſchaft mit Emanuel, wies ihm Jean Paul. der mit ibm bis zum Sahre 1815 .in freund lihem Briefwechfel fland. Die Worte, welche] P. in biefer Beziehung an ‚pohnbaum fchrieb, fi au fobn und als Worte Kichterd zu beachtung verth, ald daß ſie bier nicht einen Platz fint Sahten. Richter ſchrieb im J. 18023 „Durch Ueberbringer dieſes uͤbermache ich 3 nm ein Geſchenk, das ſchwerlich eine Herzog u geben reich genug iſt naͤmlich den Lebe 3..btinger felber, Juden Emanuel :aus Bayrent : Ge lebt bloß in und für die Liche. und, hat:i les, um e8 zu geben; er ift einer ber moralifi vollendetſten Menſchen. Nie baf'’ cm Wechfeltui : then. fo viel gegeben, als biefes, nämlich ihm, ibn Ihnen: u, f. w. I" Unter allen, die Hohnbaum kannten, bleibt de Andenken feiner anfpruchslofen Tuͤchtigkeit, die ii als Geiſtlichen, feiner Liebenswirdigkeit, die % als Menſchen, feiner Lebensreinheit, die ihn ai Chriften auszeichneten. Ihn, der mit dem geſte melten Ausfpruch: „wir feben uns wieder!" zu letzten Schlummer das Haupt neigte, beweinen, anf fee feinen vier Söhnen, 18 Enkel und Urenkel w ein Schwiegerföht. Eeine Schriften find: en Ueber dad heil. Abendmahl. 8. Gob. 1781. & und Predigten bei Einweihung der neuen Kirche Ganerſtadt. ah: 1800. Berichti

=

net 8 ‚Berihtigäng der Sefwicte des ts uud Muttermoͤrderq Hafmann

- l

Kan: Dauı Ft. Richter⸗ 1688 md Predi er ‘die Sf: be Iheile. 8. Se 17 zuigten MB is * uhedemn, gab er..heraus "en 4, .unb lebten von I. G. Pfrangers Predigten: über Soun⸗ efttagdepifteln, ‚Meiningen 1391;-8. Von itm find 6 Predigten darin.)

* | ,Dd-. Sean Paul Fribdrich Brite. agad. den 2. Maͤrz 2063. ſeſt. ben 14. Nonkäber. 1328, *P

geniale Schriftſteller war zu Wonfiedel 9 Surt am Fichtelgebirge geboren. Sein Va⸗ k Johann Shrifian. hriſtoph. Riche und Organift daſelbſt und zuperg en Ra chricht en zufolge, trotz feiner beſchraͤnk⸗ Verm ſrersumſhande ein. heiterer, gefflliger

In früheren Jahren: hatte.ex fich zu Res,

bug in der Kapelle des damaligen. Frhem Thurn und Taris mit ‚vielem Eifer der Mus: gewidiget und feine natürlichen Anlagen erho⸗

ı Ihn. Ipäterhin zu ‚einem beliebten Kirchencom⸗

fen des Fuͤrſtenihums Baireuth. Seine Metz

war Sophia Rofina, die Tochter des Tuchma⸗ ei Paul Kuhn in Hof. . Sean Paul empfing die Taufe von dem Se⸗ | jr Apel ımd Taufpathen waren Joh. Paul —9 und Johann Friedrich Thieme; ein

uchbinder. Go entſtand der aus beiden zuſam⸗ Pengefoffene Name Johann Paul Friedrich, ‚in ‚fußodterlige Hälfte der Dichter. Feilen in ranzöiihe (Jean Paul) übertrug.

) Unriptiger Munfiedve.

'

19 we,‘

Wa Ion: Banı Fr. Ripsee

5 ‚gm. Jahre 1265 wurde fein, Vater * ar Jo ditz berufen und feinen: Sohn‘ auft eine kurze Zeit in die BU Schule, uͤbernahm aber dann den ‚Unterricht | der freilich. in bloßen. Auswendiglernen vor! fen Sprüchen, lateiniſchen Wörtern u, berg fand. Oehbichfe, Beographier Naturgefhichte, meflt und andere vorffenfchaftlihe Fächer bE Sean Paul be dieſer ae note | völlig. fremd, a feine Wißbegierde ' | Ya fo off * in Teittes (ei Bibliothek zu kommen, aus Dem Orbis pie den Gefpräden im. Reiche der. Zobten und di hen Werken feine Kenntniffe zu erweitern ſug Durch den Tod: des Prediger Barn iks denr Maritfleden Schwarzenbacd an ber © wurde die dortige Pfarrfielle erledigt, welche J Nauls Bater durch die Verwendung feine @ nerin, der Freifrau v. Vlotho erhielt: Der; tige Rector Werner war zwar weder in -& hen, noch in andern Wiffenfthaften ausgezei aber er befaß eine hinreißende WBerebtfamteit forgte Sehr angelegentlich: für die Ausbitdung . wißbegierigen Knaben, der außer der Aateintl Sprade, im Sriechiſchen und Hebraͤiſchen Tin Bortfthritte machte, In einem eigenen Quarth pflegte. er Sprachbemerkungen und aͤhnliche cerpte, aus mehreren Grammatiken enttehnt

®

fammeln. :In der Geographie und im Deut Stul verdankte er manches dem Kapellan BHiR —— auf ein paar Stunden zw fich N mm ließ. ‚&::Einige. Pritifche Zeitſchriften, die ex bei ei

prediger. in der Nähe von Schwarzenbach fa vermehrten feine Wiß⸗ und Lernbegierde. tauer und bie Allgemeine Deutſche Bibliothek w

8

F

Iron Baur. Bi gogge

ee ———

* hte, legten ben.’Grund 3m der Ku

ek, die er von nun an ſtets fortfegfe uni OllePfaneenblichet eintrug, bie Tpäterhini gan; ‚flftten. eine Schriften liefern mehrfache von der. vielfeltigen Polyhiftorie, zu welder in —— Jugend Neigung fühlte. Abeẽ \ Tine Denktraft und Beurtheilung wurde ‚ges tursh_ bie verſchiedenartigen Rubriken 6 Anteti Zeitſchriften/ und man fann wohl ſag in Geift fih auf geniale Weife felbfftändig Mnen. berauß entwickelte, ohne ‘dem Unterricht Eder Belehrung Anderer feine Bildung zu ver:

BF tfelogie war das Stublum, dem Bilafı J ſeines Zgern widmen f "Pauf lietz es fich .fehr- "angele, BD —XR Sprach ſtudlen

Men fiber: den Kanon zu ercerpiren. Phie u; ‚porshalih Drayologie für hiehehbes gehabt haben müffen, bi 3 Auszüge aus Hutdinfon, die er damaın vers hie und in fpätern Jahren einem Freunde wieß., Gr.Haste ſich bereiss, hinkängliche Vorkennmniffei tien, um ind Jahre 1779 in die obere Bla rnafumg, zu Hof verfegt werden zu koͤn⸗

Es deren) im %;:1780°yit, bei A r Ha Theologie füniee fih. yeg, fein. (aöfhmärmender ‚Seift bald : entfrembek,. w

1688 Jean Paut Fi. Riten:

ouf, eine eigene Ideenwelt in und um fi gntfagte. dem eigentlichen Predigerberufe. pigte er feine genialen Dichtungen. manden Digtfammlungen einzuverleiben.. Noch. in Jahren ſprach er in Weimar. mit Herder eine Predigtfammlung, die er in Sternes M zu ſchreiben gebenfe | N ‚.., Wenn Jean Paul, wie ſich einer feine zendfreunde erinnert, in Leipzig ziemlich allg & einen Sonderling galt, fo mochte, außer . Reigung, ſich mit den verfchiedenartigften Sal der, Wifienfchaften zu befchäftigen, auch noch Umftand dazu beitragen, daß er den bamal Sitten völlig zuwider, mit unbedecktem Halſe bean nnd feinen Bart ungefchoren: ließ. einer damaligen Univerfitätöfreunbe war der © bed Hrn, v. Deitel auf Topen bei Hof, | Bit ibm zugleich nach Leipzig gekommen wur, ort in der Blüthe feiner Sabre flard. Ieon N ber ihn innig betrauerte, begab fich, nachdeg Leipzig verlaſſen, zu feinem Water nad und ward dort Lehrer feines zweiten Sohnes,‘ uibeh ebenfald noch als Kind an den DM arb. | | " Während feines Aufenthalts in Topen t fpäterhin in HoF pflegte Richter fich oͤfters in eine Stunde von. Topen und zwei Stunden 1 f entfernten Gute Venska aufzuhalten, wy her Familie von Spangenberg, bie er ſchon früher Jugend kannte, fehr wilfommen war. | erinnerte fh noch in fpätern Jahren fehr lebd die dort verlebten frohen Stunden imd_ bat ndenten an Venska einmal in ber unfichtdag ge. Hefeiert, wo er indeß hiefen Yet bios DM Den Buchſtaben V. bezeichnet, J Gewoͤhnlich pflegte er. in den Abendſtunde

SJenn Paul’Fv, Rihten 1060

ı zu kommen, mit einem Buche in bee Hand, er im Gehen las. Am andern Morgen früh, ıfelten. vor Zagesanbruch, trat er im Stillen B Rüdweg wieder an. Seine. Unterhaltung der Frau' von Spangenberg hatte nichts ee ober Erzwungened, obgleich er faft fo Berchen pflegte, wie er fchrieb. So äußerte. er x andern einmal beim Abfchiede: „Es wäre nal, wenn ich fagen wollte, ed wäre mir em, bei Ihnen gemwefen zu ſeyn benn wenig will das ſagen!“ Einen ganz eigenthümlichen Reiz erhielten feine " fe durch den Baireuther Dialect und fein leb⸗ cüfgeregter Geiſt machte ihn fletd‘ heiter und Feilend. Aber auch die: Sanftmuth und Milde, IR feinem ganzen Weſen lag, nahm. fogleich M Denihen, die ihn zum erfienmale fahen, . R , }

: Dalingenefien. Gera 1798. | | 30 Dentfigen Mufenm, December 1788. Bd. 2. d. 6. G. 662. u f. 4 u R. Rıkkolog. Sr Jahrg. 69

1090. Jean Paul Fr. Riten, -

Den Ramen Sean Paul finden wir yare dem Titel der unfichtbaren Loge *). Dies entſtand während feines Aufenthalts in Hof ein Freund, ber ihn einige Zeit nach dem Ey nen deſſelben befuchte, dußerte feine Berwundg über die treffende Zufammenftellung der Bildeg Analogien, die oft fehr meit hergeholt zu fey nen. Das Mäthfel löfte fih durd die ‚mei fachen Ercerpte, die ihm Jean Paul zeig nach denen er das Aehnliche wieder in ei von Synopfis zufammenfaßte. - Bon feinem einfahen und edlen Sir das Hohe und Niedere zugleich umfaßte, gat damalige Studies oder Wohnſtube einem | chen Beweis. Während feine Mutter, die R "bei ihm war, fich ter Wirthichaft thätig < und am Ofen und auf Bänken fih damit be tigte, faß Richter in einer Ede beffelben Zin an einem einfachen Schreibtifche, auf dem ui nige Bücher lagen; aber einige Repofitories ren mit Ercerpten und Manufeipten ang Merkwürdig genug fihien das Geräufch Der % ſchaftlichen Vorkehrungen den jungen Auto fo wenig zu fiören, als dad Girren der Ta die im dem ziemlih geräumigen Zimmer flatterten. on Sean Paul war damals fhon mit mel - Schriften aufgetreten, denen ber entfchiedenfie fall des Deutfchen Publitums zu Theil gewf - war: Dazu gehörten, außer ber unfihtbaren ! der Hesperus **), „das Leben des Quintu

*) Berlin-1793, 2 Thle. Bweite Auflage.

, * Oder 45 Hundspoſttage. Eine Biographie.‘ lin, 1795. 4 Bde. Zweite Auflage 1798, tte gabe, 1819. nn '

)

Sean Paul⸗-FIr. Richter. . 1001

N, die Blumens, Frucht» und Dornenflüde **)" Im. Er war damals feft entſchloſſen, ſich dem tftelerberufe zu widmen. Died fieht man. ginem Briefe an den jebt in Wehrau ‚bei Wal⸗ Jebenden Herrn v. Spangenberg, ber fi - 15 in Gera aufhielt und von dem Grafen Ebersdorf Auftrag erhalten hatte, Richter'n an, ob er die Erziehung feiner Kinder über: Be. wolle? | | „sh werde nun, fihreibt Dean Paul den 24. ir 1796 aus Hof, auf meinem literaͤriſchen % und Marktplatz Feine Kinder weiter erzie⸗ ald meine eignen. Ich werde jest nach der ' Rmiffion des Schidfals in meiner innern Reichds Bitelharkeit leben und fterben. Aber auch ohne Koöͤdſicht muß ih, wenn ich biefes reizende Plarhat annaͤhme, entweder die Mufen oder bie m verfäumen 2 jedes von biefen begehret eine fihilte Seele. Ich habe aber noch fo viel zu ven, daß ich, wenn ich im achtzigften Sabre Shreibtiſche aufſtehe, oder vielmehr umfalle, j ärgern werde, daß mir der Tod aus der pröftube bed Lebens ſchon veniam exeundi „Db ich mich gleich, heißt es in einem ſpaͤ⸗ B Briefe, aus Hof vom 23. December .1796, mer Minute berfege, worin ber poröfe Dechr. Lebensgeiſter und das Queckſilber nieberreg: y To moͤcht' ich Ihnen doch, lieber Freund, in

.

R .

hell von einem jus de tablette, Baireuth, 1796. Auf, Berlin, 1301.

*) Dder Eheftand, Tod und Hochzeit des armen Ad⸗ ER, Siebenkaͤs im Neichömarktfleden Kub⸗

rel, Berlin, 1796. 4 Theile. Zweite Auflage,

v 69 *

Aus funfzig Bettelkiftchen gegogen, nebft einem

3

1003 Jean Paul Fr. Richten

dieſer wahren winterhaften Zone, worin man, zu erfrieren, erfaufen fol, einen techt feurigen J nach Gera fenden für Ihren fhönen Antheik mir. Ihre Liebe palingenifirt mir alle ıholden © merftunden mit Ihnen im himmliſchen Venska Ich wollt', ich könnte den Wolfen und Wintek naten Flügel anfeßen, fo wär’ ich fhon bei J in Ihrem fihönen Gera. Dem Herrn G ningB fagen oder zeigen Sie gütigft, daß id fie feinen Wunfch danke daß ich diefen ri lieber erfüllte, da er feine Ladenthüre in Fl zum erften Male aufmaht daß ich aber meinem befagten Laboratorium ihm nichts veg chen kann, als etwa im März ein Werkchen ſechs bis acht Drudbogen **) (den Bogen Zouisd’or, worüber ich, wie Herrnhuter und ® ner nicht erſt handle und abdingen laffe) ***) Leben Sie wohl Theurer! Mögen Ihnen bie SH ben Blüthen und die Jahre Früchte zumerfen Ihnen unfer fliehendes Dafeyn dadurch verlaͤnß daß fie ed verſchoͤnern.“

Richters eignes Leben hatte ſchon einige früher einen neuen Reiz erhalten durch das int Verhaͤltniß zu feinem Freunde Georg Chriſti

DOtto, der damals in Hof und fpäterhin al vatifirender Gelehrter in Baireuth lebte und = dem Namen Georgius Einiges gefchrieben f

*) Das unlängft erwähnte Gut der Frau v. © genbag, : . . * In einem fpätern Briefe an Hrn. von Spam berg Außert Iean Paul: „Das Merk würde ftärker-w den, denn der Zeig fehwelle ihm unter'm Kneten.“ ***) Das hier Geſagte bezieht fich auf daB Ba welches Richter unter dem wSitel: das Kampanerif oder über die Unfterblichkeit dee Seele im I; 1797 Erfurt bei Hennings erfcheinen Ließ,

1

Jean Paul Fr. Richter. 1008

| Dieſem Freunde, den er gewoͤhnlich ſeinen

egenheiten laͤngſt erwaͤhlt hatte, fchrieb er, Schwarzenbach :d. 15. Juli 1790: „Mein lie

wie ein im ein zweites. Ich DVerliebter nur von pa), Indeß ich bier mit meinem pädagos enQuentlein wuchere und Einem Orte nuge: ich wieder allen uͤbrigen Orten den wirklichen den, daß ich nichts Satirifches hede. Sch de mih wahrhaftig fchlecht bei der Fugen Welt Möuldigen, wenn ich mich mit den vielen Bäns | hos entworfener Satiren, die ich jede Stunde ih niederlegen Bann, zu decken meine: denn Belt kann fich gar zu leicht denken, daß ihrem Augen nur die Sachen zu Pafle kommen, die Mon zum Drude fertig gemacht. Dazu zwingt, Pi und lockt mich aber jetzt gar nichtö, wenn Pe nicht aus Liebe zur Welt thueflz und diefem Zmingen u. f. w. will ich Dich wieder mgen, treiben und loden und diefer Brief iff Perpendikel für 4 Räder auf einmal.“

Drei Tage fpäter, den 18. Juli, fchrieb er aus

Maft fehreiben. Ich bitte Dich nämlich: 1) An Mublttum und mein Lefer zu werden, damit einen Reiz zum Machen habe. 2) mein Re: hfent au zu werden. Du koͤnnteſt ja mit ziwei, Ri Borken das Schlimmſte und das Befte ans

is „Jch will Dir bier daS Uebrige kurz und

ichnen, weil man fonft,.ohre alle Außere Winke

| N) \

fuͤgtem Negifter, deflen Vermehrung: ih Dir,

heiße Durft nach erhabener Freundfchaft und $

| 1094 Sean Paul Fr. Richter.

und Meilenzeiger, fi) wahrlid am Ende ig) fo fehlerhafte Driginalität bineinarbeiten daß es Gott erbarmen moͤchte, aber nicht Dig cenfenten. Genirt Dich's indeß, fo fchlag’ mi den dritten Punkt nicht ab, daß Du aus

=

ſchicken will, die Satiren erliefeft, die Du w

machen befiehlft, weil meine eigene Wahl a ginnt und feine endigt. . Sobald ih mit 45 oder zwei Penfis fertig wäre: gäbeft Du mi Vezeit neue auf. Nur fo wird etwas aus milk,

auch gegen Did mit dem Romane made dem ich laiche, wäre Dein Gefhmad weniger die Lefung der beften Romane verdorben, lang’ paſſe nicht und gib mir Deine muͤndliche Schriftliche Antwort, Thu' mir den Torf Mi Air meinen feinen Entwurf, mich felber zu.% ben, zu vereiteln“ *), u . __ Ungefähr in die Mitte der neunziger J faͤllt Richters Bekanntfchaft mit Gleim, de an den lebenswarmen, blüthenreichen Schriften‘ Pauls innig ergögte **). Die darin berrfd Freudigkeit, alles mit Güte und Liebe zu umſg len, die fonnenlichte Herzensreinheit, die Ki einfalt und Ziefe, die glänzende Schönheit der .bengebung, der in allen Characteren bargel

alles dies entzüdte Gleim, der fich in r Schriften, durch die Strahlen feines eigenen!

oo ) *) Die Unterfchrift diefes Briefes lautet: Erz⸗ —— und Freund Richter,’ * . +), &, Gleims Leben. Aus f. Briefen u. Schrifte

von W. Körte, Halberftadt, 1811. &. 309, u: f.

=: 177, Paul. Kite _ 1096

n Lebens erwärmt elite. Auch war. Bleimd vhnheit, in neuen Büchern willführlich hin und Fu leſen, Richters Werden nicht nachtheilig. call fand er Blumen, duftend, zartgeftaltet, Sıßer Schönheit, reicher Lebenskraft entſproſ⸗ J.überall warb fein edles Gemuͤth zu lebendi⸗ Eiche ce aufgeregt, ‚zum Gefuͤhl des Scönften und R Mährend der. große Haufe ſogenann⸗ eilbeter Richters Werke fpöttifch: ſchmaͤhte, etliche Kritik fie der raſendſten Ueberfpannung Baßdigte, und Diele fie der Berrüdtheit entfchuls Rd zufchtieben *), während. nur juͤngere Gemuͤ⸗ Evon der Schwungfraft feiner Fittige ſich forte im und erhoben fühlten, die Deutungen feines him Gleichniſſe in der eignen. innern Begeiſterung dend mar Gleim, ber Greis, von Kihters Merten wie ein Juͤngling begeiftert **).

E Oeifen Namen battg er zum erften Mate aus. Munde der geiftreichen, Frau von Berg ges , die im November 1795 Uber Weimar nach

Mat gereiſt war und dort erzählte, daß die

Meriie Kamilie den Roman Hesperus von ei⸗ m gewffien Sean Paul mit großem Antheil ***) Kir häbe, Gleim verfchrieb ihn fogleich und wandre n an ‚Herder, um Erkundigungen über den Bers

"r So ſcheieb unter andern eine Dame an die des | ftellerin Sophie La Roche (©. deren Schrift: ° ——— ‚Bd. 1. &. 67): Je lis actuellomont

* Jean Paul Richter, QOnel ge d’objete

EN * Slim, F d..neuen Berliner Mo⸗

R "in Re De ' ie ftarb im Decke. 1826 zu 8 lie. Me retes "fe im 4, Jahrg. des RNekrvtogẽ ;. u e.

[3

mien *), ferner ben Hesperus und nun eben X

aus Weimar abermals an Gleim: „Denken

1096 Sean Paul Fr. Richter.

„Der unbekannte Autor”, antwortete Ga ‚Berber den 8. Februar 1796, von dem Sie i Srau v. B. gehoͤrt haben, heißt Richter, wohnt Hof im Boigtlande, ift ein Candidat der Thal gie, lebt .einfam und mit MWenigem, ift abey ganz Hof geachtet Er hat gefchrieben die $

tus Fixlein. Diefes legte haben wir nur « Stunden im Hanfe gehabt und ich habe, trogi wer ſchwachen Augen , .bid Mitternacht darin fen. In diefem Bude iſt feine. Manier fi und ſtoͤßt nicht fo zurüd. Denn eben diefe il nier, fuͤrcht ich, wird Sie zuruͤckhalten, das A aus dem’ Schacht zu holen, Reines Bold zwi den Steinen. Durch dieſe Manier, fogt mein M verfündige er ſich an fich felbfi und an dem Pl tum unverantwortlih. Leſen Sie nur hübſch Vorrede zum Quintus Zirlein, denn mit. DIE müflen Sie anfangen, fo. lefen. Sie gewiß weit Das innerfte Gemuͤth, Verſtand und‘ Gatires mit ‚einer. Jugend barinnen, deren wir uns 2 mehr rahmen ‚können. Wieland fagte, mi diefer Bichter nur acht Zage bei ihm wäre, ; mäßte er anderd fchreiben,, oder er ſelbſt wole | ändern. " | 4

Den 24. Juli 1796 fchrieb Garoline. Hei

Bean Paul Friedrich Richter ift feit vierzehn Ta bier! Der befle Menfch, fanft, vol Geiſt, U Einfaͤlle, das befte Gemith und ganz in ber nen Welt lebend, wovon feine Bücher der Abbti find, Mild wie ein Kind und immer heiter: fe Sie, der ift ein Achter Jünger ber Weisheit. MM war er gerührt und erfreut, daß Sie ſeine Schi © Der Rebentitel der unſichtbaren Loge,

Jean pani Fr. Ridler. 1097

» mit der Zheilnahme leſen. Er bat noch eine - ietter, einen jüngern Bruder von 18 Jahren und Ben Freund Dito; dieſe drei liebt er über Al: h- Er. lebt unabhängig von feiner Schriftftellerei, andere Verhaͤltniſſe wünfcht er nicht: er tauge At hinein, fagt er und hat Recht. Einen uners ihen Borrath zu. vielen Buͤchern babe «et Er iſt wie eine unverfiegbare Quelle.

holt eines Buchs fpricht, das er fo eben fchreibt, wird fein - Auge. fo |

. In einem damaligen Briefe Jean Paula an perön, der Gleim befuchen wollte, findet ſich fol⸗ pie Stelle: „Nehmen. Sie in Halberftadt Ihr ige voll Liebe und fehen Sie den guten Gleim PR an und fagen: So möchte Sie, wenn er wäre, Sean Paul auch anjehen” ° Seitdem wünfchte Gleim, dem diefer Brief pird) Herder mitgetheilt ward, immer fehnlicher Aqters perſoͤnliche Bekanntfchaft zu machen. Dies nſch warb aber erſt einige Jahre fpäter, im 1798. erfüllt. Körte, der ihn damals in wand Haufe fah, fchildert Richtern als einen jun: Er, hagern, ſchlanken Mann, mit hochblondem ur, dad ihm frei auf die Schultern hing ımd „un, feelenvollen Augen. Er war in ein leich? Sommerkleid, in Schuhe und weiße baummwol: Ime Strümpfe gekleidet. Ex verweilte einige Wo⸗ Gen in Halberftadt und felbft ernftlich-daran dene end dort zu bleiben, war et in ber Stadt, umber _ Bemeſen, um fih zu erfundigen, ob er ein bitte®

|

108 . Sean Paul Fr. Richter. - Bier fände, dad ihm zufage und fein Leben u diefer Seite möglid made. Gleims Freunde mi ten nach und nach feine Freude an Sean Pe Gegenwart theilen. Zäglich fanden fich zwei di drei an dem Mittagdtifche ein nicht eben zu X ters Ergögen, der wenigftend damals mit dl Männern überall nicht gern zu thun hatte, weil ihm nicht immer gelang, ihnen auch eine TE nahme an feiner höhern Stimmung abzumwint Bei Maͤdchen und Frauen dagegen war ed ® ein Leichtes, fie. zu ſich in feinen Himmel Hindi zubeben und ihren Augen bie zarte Gluth zu d wenden, die ihn von Neuem befeelte.e Mit B ügen bemerkte man, wie Richters Worte Gedanken oft einen ganz neuen und eigenen Schwrilg bmen, wenn Körte’& Schweiter während WW ännergefpräch hinzufam und ihren" Stuhl an ed Tiſch ruͤckte, um bei ihrer Arbeit ihm zuzubören® - . Nur die Zeit, des Nachmittags und Aber war in Sleimd Haufe dem Zuſammenſeyn gewi⸗ met. Daher ftreifte Richter, wenn er Mor nicht arbeitete, meift allein in ber Stadt und gend umher und pflegte dann Mittags die Tif gefellfhaft durch die Erzählung von taufend nen fentimentalen Begegniffen auf das Ergögficf zu unterhalten. "" \ a u ;n Als er wieder nach Leipzig zuruͤckkehren wollt wo er. fi feit dem Jabr 1797 aufgehalten wi dort die mit allem Reiz des Geiftes und des Kr perã geſchmuͤckten Prinzeffinen von Hildburghauf Tennen ‚gelernt hatte *), begleiteten ihn Gleim und . Körte bis zum nächflen Dorfe. Der Morgen war

—————

Dem HOerzoge, der feine ſeltenen Verdienſte zu fbhged wußte, wer ankte er einige Jahre fpäter den

tel eines Legationdraths.

|

Sean Paul Fr Richter 1009

hör, aber die Am weftlichen Horizont hineilenden Folken drohten Regen und Richters Begleiter ba= BD ihn daher, wieder umzufehren, was er indef plehnte, verfichernd: er fey mit dem Wolkenhim⸗ jel vertraut genug, um beflimmt zu willen, daß der ag [hun bleiben werde. So fchritt er in feinem .. hen Kleide, deſſen Zafchen von Papieren und . Big Waͤſche vauſchten, allein fort. Aber jene ‚Waren noch nicht in Halberftadt, als ein Kandres um fih überall ergoß. inige Tage darauf erhiels In fie Nachricht, daß Jean Paul zu Aſchersleben Bear völlig durchnäßt, aber heiter und wohlgemuth Jugetroffen fey. , Körte’s jüngere Schweiter ‚hatte Mine ſchlimm zugerichteten weißen Strümpfe für Stiefeln angefehen und ihm, zu feiner großen Bes nfigung, einen Stiefelknecht gebracht. Aus Leips ig, wohin er fih von Afcbersleben begab, empfing Kin den .8. Auguſt 1798" den erflen Brief von

„Mein guter, theurer Vater", fchrieb er, es wird lange, bis dies warme Wort über fo viele Stationen zu Ihnen gelangt und ich mid es _ lieber an Ihrem Tiſche fagen, als an meinem. Diefed Blatt wurde nur, durch die flr die Ruhe⸗ kunden *) beflimmte Satire verfpätet, die ich, ſtatt an Herrn Nachtigal, an Sie gefhidt hätte, wenn

id Ihrer Anmwefenheit gewiß gewefen wäre. For⸗ dern Sie fie von ihm zum Durchblaͤttern, weil ich pro den Afthetifchen Kopfabſchneider Sthlegel, ber

zweiten Bande des Athendumd auch an mei⸗

nem die Beinſaͤge wuͤthend anſetzte, in einer Noſe

einige Fingerſpigen voll Fliegen- und Wanzentod ausgeſaͤet hahe. 57 Ruheſtunden für frohes u. haͤusliches Gluͤck Bre⸗ men, A 3 Bde. ——E v. J. K. 6. Rachti- gal u. J. G. Hoche). J

%

N „1109 | Sean Paul Er Fichter.

Erſt nach meiner ganz nahen Reife nah W mar und Gotha weiß ich uͤber meine fünftige na Halberftadt den Willen des Geſchicks. Ad ih war fehr glüdlih an Ihrem warmen, ganze feſten Herzen, guter Gleim! Meine höchflen Ey jüdungen bei Menfhen werden immer zu durch moralifche Mißtöne geflörtz aber bei Idn wurden fie blo8 von der reinen Melddie reiner S len begleitet! Sie find tief und feft in mein erzen, mit Ihrem feurigen, geliebter Bater! U hr neuefter Freund trägt und bewahrt fie day warm, wie Ihr dlteftert "Sonderbar! fefer Zeile kommt Ihr liebed Briefchen. Ich da für Ihre Fragen: ich kam frob und troden um den Wolken hinweg, die mir flatt des Waffers m Schatten herunter warfen *); und nach zwei Naͤe ten in Gievichenftein, fuhr Reichhardt mit mir bie ber. Der Himmel umringe Sie mit feine ſchoͤnſten Sternen und in Ihrer dichteriden Geeig fpiegle fih nur Frühling und Freude." Ä och in demſelben Jahre, wo diefer Brief und

nad

2

ben wurde, (1798) ging Jean Paul wiederum Meimar und wohnte dort den gefelligen Girkeln bei in welchen. die Herzogin Amalia Anfangs in u teröburg, fpaterhin in Ziefurt die geiftveichiten Maͤn⸗ ner zu verfammeln pflegte **). Defters wanderte er zu Wieland nach Dömanflädt, wo er aud bie befannte Schriftftellerin Sophie La Roche kennen lernte, die damald. ihrem alten Jugendfreunde eis nen Beſuch machte, Sie ſchildert Jean Paul als

*), Offenbar wollte. Richter Gleim blos beruhigen und zugleich fich felbft als Wetterptophet retten, -

+) Bergl. die Schrift ©. M. Wieland, gefchilder von J. ©. Gruber. Keipzig, 1816. Bd. 2. ©. 59. u. f. J verders Beben v. Her. Döring. Weimar, 1825

1 - n | x !

= S

Bean Paul Er Richtet. 11041 7 guten, einfachen, aber auch ſehr lebhaften, -

Wieland fehr geliebten Mann *). Noch inniger waren die Verhältniffe, die ihn

m Herder knuͤpften. Diefer gewann ihn, wie

e Sattin erzahlt‘**), fogleich lieb und: feine Ach⸗ ng für Richters großen, reichen Genius wuchs

Lag zu Tag. Das hohe fittliche Gemüth im.

Kon

feinm Geiſteswerken, ein Arzt feiner Zeit zu feyn, sand durch Sympathie beide Männer zur engs en Fteundſchaft. Jean Paul Fam gerade in der

ah zu Herdet, wo dieſer von den eirien (politiz

ber und philoſophiſcher Grundfäge wegen, die man

.

Mm zufchrieb) gänzlich verfannt, von andern übers _

küthig verlaffen und beinahe vergeffen ward.

Die guͤclichen Abendftunden, wo Richter bei Herz

dem war, feine immer heitere jugendlihe Seele, fein Feuer, fein Humor, die Kebhaftigkeit, womit er fih über alles, was vorfam, mit Herdern unters dielt, gab ihrem Zufammenfeyn immer neues Les ben. So ſehr verfchieden zumeilen ihre Anfichten ber eine Sache waren, fo waten fie doch im den Grundfägen und Empfindungen immer Eins; (5. D. in Rithters Urtheilen über die Weiber, wo Herz der glaubte, er macye fie zu wehmuͤthig, zu gruͤ⸗ beind über fich felbft und vielleicht dadurch zu we⸗ nig thätig u. |. w.) Reichhaltige Unterredungen anttanden hierhber, fo wie Über Richters damalige Manier, unbefchadet Herder Hochachtung für ihn j

bielmehr hielt ex feinen Genius, feinen reichen, über frömenden Dichtergeift weit und "hoch über bie

6 4 ©. die obenangefuͤhrte Schrift v. Gruber. Bd. 2.

3%. ©. M. Wielands auserwaͤhlte Briefe. Zuͤrch, 1816. Bd. 4. ©. 245, j | nl

) S. die Ernnerungen aus dem Leben J. G. von herderzs. Tübingen, 1820. Th. 2. ©. 388. u. f. Vergl.

daderg Leben von Heinr. Döring, ©, 249. u f.

r\

* - Jich metrifche Form pin gegen feine Zugend, feine |

Am: „Wenn ich auf einer menfchenleeren In

alle allzufchnel abfpringende, oft ſich felbft zerſig

1102 | "Sean Paul Sr, Richter

ligthum; reine Seelen waren dort froh zuſam

uͤthloſen, blos in und fuͤr die Formen bary ellten poetiſchen Producte der damaligen Ze welche er „Brunnen ohne Waſſer“ nannte, „Nik ter, fagte Herder oft, fteht gegen manche Schrif fleller, auf einer hoben Stufe. Ich gebe alle kuͤn

bendige Welt, fein fühlendes Herz, feinen imm fbaffenten Genius; er bringt wieder neued ſches Leben, Wahrheit, Tugend, Wirklichkeit in ü verlebte und verbrauchte Dichtkunſt.“ Ueber in Richterd Iugendfchriften oft zu abfpringenk humoriſtiſche Manier fagte er einmal im Scherz 2

wäre und hätte blo8 Ihre Schriften, fo wol’ R rende Stellen in denfelben audfondern und zwiefach

ſchoͤnere Werke hervorbringen. Innig verbugg den lebten Herder und Richter froh und gluͤcklich

zuſammen. Des Heine Abendtifh, an dem auf

Herders Familie, zuweilen Günther *) und Frick drih Majer Theil nahmen, war ein wahres 9

men. Wie oft half der gute Richter, da u auf Spaziergangen oder Fahrten nach dem Eier | berg, durch feinen genialifhen Humor Herdern madg ı de bittere Empfindung vergeffen machen! Here theilte ihm die Metacritit **) in der Handſchrift mit, er ehrte'feine Bemerkungen und Urtheile und. derbefferte manches darnach. Er fagte noch in ſeij nem legten Jahre: „Eh' ich die Adraſtea ***) ſchließe *) Conſiſtorialrath in Weimar, ſtarb im Nov. 1826.

| Kun Leben wird im nächften Jahrgang d. R. folgen.

Zur Gritit der reinen Bernunft. Leipzig, 17%.

2 Ahle. Ueber die Gegenſchriften, die dies Werk veran laßte, vergl. man Herders Leben v. Heint. Döring, S.221.u.f.

+) Veipz. 1801—3. 5 Bde. Gechfter Bd, 1. u, 2ted

Stüuͤck. Cbend. 1804.

Jean Paul-Ar. Rihter: 1103

I unſerm -Rihten ein Denkmal, worüber. eg freuen wird. Ich will Deutfchland zeigen, was an ihm haben!“ ) I en In die Zeit feines Aufenthaltd in Weimar . t Sean, Pauls Zitan **), den er unter ‚feinen en am böchften ſtellte. Doch auch die Fle⸗ eljahre ***) und einige andere Schriften, unter en der Beine, doch mit der hoͤchſten Begeifterung föriebene Auffatz: über Charlotte Corday t überfehen werden darf, entflanden in diefer t, wenn fie auch zum Theil erft fpäter erfchies Den Charakter Roquairol’d im Titan e Jean Paul aus bloßer Phantafie vielleicht darſtellen können, wenn nicht gewiffe Ans Mauungen des Hoflebend hinzugetreten wären. Ms Weimar ſchrieb Richter den 9. März 1800’an Gleim: „Geliebter, verehrter Vater Gleim Vie kann ich Sie nach dem letzten'Blatt in de „Dlumenftuden“ und nach dem legten Blatte, ba Sie mie gefchicht, anders nennen, ald Vater? Und, P nannte Sie mein ganzes Herz, ald ich im Was gen mit einem von Dankbarkeit, Liebe und Hach⸗ ehtung aufgeläften Herzen von dem Ihrigen ſchied! eherall nenn' ich Sie den Deutfchen, wie man Siedrih den Einzigen nennt und in unferer Zeit

*) Herders kurzes, aber vielfogendes Lob Richters man in der Adraften, St. 9. ©. 46, (in Herder&

en 3. fchön. Lit. u. Kunft. Bd. 11. ©. 204.) Aus⸗ iher ift die Gharakteriſtik Herders von Jean Paul

(m deffen Vorſchule der Acftpetil, Abth. 3. ©. 725—

U o

bang. Berlin, 1800-1808. 4Bde., nebft komiſchein A

”) Taͤbingen, 1803-5. 4 Theile lin dem Braunu⸗ ſweiger Tafchenbuch f. 18015: wieder abgedrudt in d. dritten Bändchen von Dr. Kabenbergers Badereiſe. K. A. Breslau 1828.) | n

. =

bie‘ Deutfchen nicht und Fein guter ihn.

u

1100 Sean Paul Fr. Rigter.

und wel ih Tünftig kaum Jemand noch halb W

| drich.

find leider Deutſche auch Einzige, wie

Ich veraͤndere mit meiner geiſtigen Lage aM meine geograpbifde und gehe aus Weimar weil aber mit einer wunden Bruft vol Blut, weil # meine guten Herders verlaffe und nie mehr fin

lieben kann, wie diefe Geliebten. Wir fprahen W oft und fo innig von unferm Gleim. Er vergiie

frob,. edler Mann! Dein Lebensnachfommer fey ein Nachfruͤhling. Dein unausſprechlich redlich Herz finde immer eins, das antwortet und es were nie getäufcht! Und wie fpdt ich auch flerbe url wie fehr ich mich auch noch ändere, ich werde in⸗ mer und in ber legten Minute fagen: Mein Gleim habe ich herzlich geliebt und hochgeachtetf” Und kein Herz vergißt ihn.‘ Sean Paul hatte Weimar verlaffen unb fich nach Leipzig begeben, von wo er nach Berlin . | en wollte. azu bewog ihn größtentheils die. eigung, Welt und Menfchen kennen zu lernen“ bie er in feinem Kampaner Thal in feiner eigens - thuͤmlichen Vorftellungsweife gefchildert hat *). - „ah, Viktor, nur Reifen ift Leben, wie ums‘ gekehrt dad Leben Reifen iſt. Und ſchoͤb' ich mich, wie gewifle Seemufcheln, nur mit Einem Fuße bin oder kaͤm' ich, wie die Meerneffeln und die’ Weiber nur 6 Linien in einer DViertelftunde weiter

ober müßt ich, wie die Spismufchel, durch

erfürzung des voraus eingehaften Ruͤſſels ben

orſo nachfchleifen oder ſtuͤnd' ich unter Fri IL oder Srig I. (dem Lykurg), die beide die große Tour verboten: ich machte mich wenigfend auf

+) &, Kampaner Thal. &, 44. u. f.

Sean Paul Fr. Riten : 1106

ge Fleinzee, um nicht zu verfimachten, wie ein hmerl, der in jedem Serie abſteht, das man

F —— und kirſeppirt man, wenn man Das läuft; fo wie Montaigne, Rouffeau und \ Mernief el nur leuchten, wenn fie. fid) bewegen} im Himmel, wenn die Sonne oben: dem Fuß⸗ Mage von einem Laubgipfel zum andern nady Het, wenn die erblichene im Waſſer unter den Wel⸗ Bnachfchwimmt wenn Seen, Berge, Hligel, Benfhen im Wechſel fommen und fliehen und

en menn wir mit »zerfprengten Hals und Veuſteiſen und zerfchlagenen Sperrketten der engen Berhältuiffe,. leicht und ungebunden, wie in Traͤu⸗ men, über. neue. Bühnen fliegen. bann iſt's Fein

Wunder, daß ein Menſch fi ‚auf die She. wacht |

und er immer weiter will.

Aus. Leipzig fchrieb Richter ben 21. Mai 1800

an 18 : „Der Titan und. fein Zwerg Tomaten

endlich zum edlen Vater, ber Kriegälieder fang -und

era, biet. Schreiben Sie:mir, Ger bteſter, nicht ihren Empfang, fondern. ihre Wier fung, wenn Sie fie gelefen, Das Eörperliche Auge

fiebt in Der Tugend am beften ‚nahe, das .Altese-

ferne Gegenſtaͤnde. Sie aber ſehen nicht hlos bie fernern egenben bes Parnafled, die die; Sugenh jerxt fo verkennt,. unpaftbeiifch und gut, fanhern au die nächften und neuelten, Und darum ‚mac: ih, dieſes wohlwollende - und belle Auge ger: zu meinem Richter. Meine Zukunft geht fo. zwi⸗ ihen Berge und Thaͤler hinein, daß ich nicytg vors ausfagen Tann über meinem Lebensbaͤchlein liegt immer ſo viel Nebel, daß ich nicht auf fuͤnf Schritte prophezeihen kann, wohin ed fliege. In's flille Mer freilich am Ende it kindlicher. Liebe R. Rekrolog. Ir Jahrg.

Et ruͤttelt. Wie glaͤnzet man, wie dichtet,

yeitälüfte ‚uber das ganze veränderte Eden we⸗

...

je auögefheilt haben, guter Vater. 14

Triumphwagen oͤffnet groß die Coioſſenreihen .

/

1106 San Dani Ir. Risen

Oeudꝰ ich Sie an neine Bruſt und: waͤnſche alle die Freuden wenn's möglich waͤre,

Im Mai des J. 1800 war Richter nach lin gegangen. „Noch immer Verehrteſter“, Heiß in einem Briefe an Gteim vom 14. Juni, ich in diefem arcbitectonifchen Univerſum, das fo einnimmt, daß ich es: vielleicht ins Wirkten ziehen werde, Diefem glänzenden Juwel fehlet die Faſſung, eine: fchöne Gegend. Das edle M denburger Thor mit feinen Säulen: - und:

Pallaͤſte. Nur die Einwohner und Einmwohr nen find einfach gekleidet. In keiner Deufi Stadt ift die Achtung für das Gefeg, worin iR Freiheit befteht, fogär beim‘ König, größer: als Noch in Feiner, ats bier, wurd’ ich mit-fo groß

*) Die verſtorbene Königin Luiſe von oo: . 7). 008 A Königin Buife von Preußen

/

Bean Paul Er. Ridtern 1107

Sorge von Ihnen verdient? Und was kann Ihnen dafür geben, als was ich Shnen fchon, ) Ihr Lefer, früher gab: Achtung und Liebe? Brdingd heirath' ich jenes Fräulein nicht, das Herders viel zu partheüſch malen; nicht ibe end, ſondern moralifche Unähnlichkeiten ſcheiden BD. Aber die Ehe ift meinem Glauben und mei ı Orwiften ımentbehrlih. Außer ber Ehe ver et man ſich durch die Phantafie in fo vide Bern ingen mit Weibern, die immer eine ober gar > len befiemmen und ungluͤcklich machen, Bin Herz will die häusliche Stille meiner Eltern, nur die Ehe gibt. Es will keine Heroine ia ich: bin fein Heros fondern nur ein lie bed, forgended Mädchen; denn ich kenne jegt Domen an jenen Prachts und Zadelbifteln, die iſche Weiberlinemt. Ein Weſen, 'wie ve Nichte war, ift mein Wunſch. Ohne Ehe bi mich, anf Köften meiner Geſundheit, in AMvien und Cirkeln herum, wo ich zuviel fpreche d trinke. Uebrigens verbien’ ich immer mehr, Bich ausgebe; und ich wäre noch reicher, wäre ‚nicht, einmal in Leipzig meine ganze geſam⸗ ite Cafſe geftohlen worden. Aber gleichwohl ' Bi ich, waͤre mein Sleim hier, burch ihn: bes Pig um. etwas Fixed, z. DB. um ein Bleines Gas nikat bitten laffen, damit ich nicht meinen Kir Betr das ewige Silberaushrennen meine& Gei⸗ 00x der Beit einaͤſchere. Wahrfcheinlich wert’ au) bei dieſen Anfpannungen früher in das Beine Sansfouci inter der Erde gelangen, ald mein Sirper nöthig macht. Aber ich lege -gern die Sind: unter dem Sargderkel zufamnıen, die den arm doch einige Blumen ber Freude gegeben en.“

Der Wunſch nach häuslichen Gtid, ben Ric |

} | oo

beiliegende (Verlobungs⸗) Karte fagt den R

=

Dem Abhange des "Lebens finden Läßtz:. :biel

Wuͤnſche und Träume erfüllt. —.: ‚Hitte.. Ba

Ihre Freunde und Freundinnen. zufammen und

.:

4108 Sean Pangd Er. Kichtor. |

ser In’ Diefem "Briefe ausſpricht, reeliſirte ih durch feine nahe Vermählung mit Garsline Mi der. Tochter des koͤnigl. Preußifchen Geh. Ru und Profeflord der Arzneigelahrtheit, Doctor 3 Andreas Mayer *). Er meldete dies frohe | eignig den 2. December 1800 feinem Frei Slim: . „Mein geliebter Vater, wie ein Kindz ich Ihnen jede Blume, die mich das. Schidfal

gab es mir eine. immerblühende an daß: Ser {

meine Prüfungen und Irrthuͤmer waren Nur ‚oft gebogene Allee zu dieſer Seele, die alle:mäl

Berge und bittered Bier & lauter B's fol ich nicht‘ aus den magifchen Kreifen,. die mir’ ml einmal außer fih, wie fonft die in der Chriſtna Teufel zeigen. Sogar im die gelehrten Kranz bin ich jetzt eingeflochten, als ein Dom. und SA Aber ich fliege im Fruͤhling aus mit meiner ſagen Sie mir, Väter, die befle Stadt! |

- Mit Rührung und Verehrung treff' ich #

4.

AN:

haben: ale fir Gleim nur ein: einziged Herz Reben Sie wohl, geliebter Vater! Die rolied Erde trage Sie wiegend ‚und ohne: Erbflöße u die Sonne!" Br 8

„Hier find”, ſchrieb Jean Paul ben It: W 1801 an Gleim, „meine neueflen Oeuvres bil d’oeuvres. Meinen Gluͤckwunſch an die Könige

BA. } . | - + Sie war eine Scwefter der bekannten! DIEB: Uthe Spazier, welde den 11. März 1885 | Rerpl. über fie neben dem iu d. 2. Abthig. folg, Rekroich die Allgem. Lit. Zeitung, Mai 1825. No. 122, 8. 108 A v. Schindel: die Deutfchen Schriftftelerinnen des 18: Jahrhunderts, Ih. 2. ©, 331... Ah. 3.8.20,

I X

Sean Paul Sraickte: 1109

R ich Ihnen fenben, wenn ich ihn jeht fogleich * wüßte *). Sie follen ihn aber erhal⸗ # Wahrfcheinlih wird durch die vielen Auxi⸗ zuppen, die ich am Hofe habe, etwas fuͤr mich den Könige..erflürmt. Dann zoͤgl ich vielleicht: Halberftadt, guter Vater, wenn es außer ben die ich alle brauche, Berge, Bücher, noch bit⸗ bikraunes Bier hätte, bad mein Magen fordert, BR er länger der Tageloͤhner und Kaſſothe des # bleiben. foll. Ich bitte Sie um Nachricht, piht wenigſtens drei, vier, fünf Meilen von derſtadt recht bitteres Hopfenbier zu finden ift. a Pfingſten, wo ber. heilige Geift fonft bers jetım, kommt er in feiner. finnlichen Geftalt -

mit; naͤmlich in: der einer Taube, welche line heißt; ich vereine da mich mit ihr auf eh. Fahrtauſende, als. mir der Himmel zu feyn Ritt, Leben Sie. froh und fruͤhlingsmaͤ⸗ Richt lange nach dieſem Briefe hatte ſich Jean a nah Meiningen begeben und ſchrieb von da 111. Juli 1801 an Gleim: „Verehrtefter! Wuͤr⸗ die Gebote der Liebe fo. auf ſilberne Tafeln gaben, fo hielte fie der Gefegeber leichter, durch Geben und der Empfänger durch das Dans Aber Sie. find zu gut gegen: mich und es fo i was andere Dichter. befingen, befingen, Sie Pt au), aber Sie thun es noch dazu. Ich kann en keinen Dank geben und Sie brauchen auch Ma, als den, daß der Saame aus Ihrer Hand x Authe und Frucht gebeihe. Ich wieders Pe nein Bitte der Vorrede, daß man mein Glaus | hbelenntait non: bem: bes wilden, harten, aber

RL i.

Befindet 6 in, der Zeitung fie die elegante

4

4119 Sean Paut Er Richter. doch ehrlichen Gianozzo *) trenne; denn ich ihn ſogar mich ſelber anfallen. Ich lebe en meinen geliebten Bergen und unter und nen Denfchen und am reichen Herzen meiner soline felig und fill: Bon mir erfcheint } nichts, auſſer zu Oſtern der dritte Zitan ung Jakobi's Taſchenbuch **) ein Auffag: „Leber Tod in ber zweiten Welt,“ ober über bie Art Tünftigen Unſterblichkeit. Mögen Ihre IM die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Gier alten Dichten abfondert ! Und mögen fo Freuden, nicht blo8 aus Ihrem ewig jungen 4 zen, fondern auch zu ibm kommen! Und is umgebe Sie Liebe! Aus den Händen bed Brieftraͤges,“ heiß in einem Briefe aus Meiningen vom 7. ‚Mai } an Gleim,“ ging ber Zitan ſogleich in bie bes X binderd, Damit er früher zu Ihnen fliege, Er m Ihnen diesmal einen reinen Horizont aufthun, | Beine Fraufe Wolkengeflalt durchſchneidet. Zu DM .. 4803 befommen Sie die Vollendung. des. Wit Alle Ihre Grüße, muͤndlich und fchriftiich, 2 aus Ihrem Herzen meines erhalten. Ich weint wohl ‘meiner Sie fo liebenden : Frau bie Seligh Ihres Anblicks zu befcheeren, fo wie.ich fie mi fem Sommer nad Leipzig: zu ihrem Bater fül Hier ruh' ich ohne Bogen, wie ein ſtiller vor dem Himmel und fpiegle nur Bewegumg ab, obme darin zu ſeyn. Sch lebe fehe froh dem Herzog und einigen Andern; am ſchoͤm mit meiner Braut denn das bleibt meine DM

. S. den Komiſchen Anba Aitan.

*) Heberftüffigee Safyendud Ad. J. 1802. $% auögeneben v. J. G. Jakobi. #9) @ie'waren dem Greiſe dunkel geworden.

Sean Dani Eu Kidten 1100

Möge dieſer Titan‘ meinem herrlichen Sleim Be Infeln der Vergangenheit und. die tiefe Kuͤ⸗ hinter: det Leben zuweilen zu zeigen vermoͤ⸗ Mein: ganzes Herz liebt und achtet ihn recht , den einzigen Gleim!“ Ä 3" „Ihr am 12. Mai abgeſchicktes Tempelbild *), Meb er den 80. Mat 1802, langte am SOflen und darum unſer Dank fo fpdt vor Ihnen, ges er Vater. Mein Titan, auch ein Bild aus hreren Bildern, ging am 12ten ab, Ihre Nächte De mwohlthätiger, als fremde Tage; aber. möge Borfiht Ihnen jene fchönere geben und das rige Auge "zugleich fchliegen und heilen. Die Feude meiner Caroline, die bis zur Rührung eg, wäre Ihnen der fchönfte Dank gemefen, da Be der meinige, ben fie ſchon gu oft erlebten, nicht raſcht hätte. Suter Gleim! Ihr edles, heißes ber troͤſte ſich, daß es in den gemeinen Stunden B Lebens fo gefhlagen, wie fonfl leider das iſchliche nur in den legten; und fo febr auch fintnde Körper Ihnen das Außen verhälle, To e der bededte unfterbliche Geift daran, daß er ch das ewige Kicht, die Gottheit, nämlich bie zu: Ihr, trage.‘ .. B. Auf diefen Brief erhielt Jean Paul aus Hals zfiadt den 4. Zuni 1802. folgende. Antwort: Der site Gleim dankt: Shnen, theuerfter Freund, Be Zitan- den Dritten. Er laͤßt fich ihn vorlefen, Wer die Gedanken in ihm wollen nicht nur gehört, Iondern auch gefehen feyn. Darum geht's mit ber Bortsfung fehr langfam und bie Anftrengung des armen Blinden iſt ſehr groß. Was ihm bereits

- 2 ’Gleimm hatte Richters Gattin das Wild ihrer Groß; an kiufehe verehrten, ihm vorangegangenen Freun⸗

5113 Jean Daul Br. Mi ter.

vorgelefen Kt, ſcheint mit dreien Federn geſcht

ſeyn. Dieſe drei Federn hät er im bägehe Gedichte *) zu befcreiben gefucht und er. wis

holt bier den Wunfh feiner Hochachtung 1 Freundſchaft.“ Bu 34Irendig ban® ich für Ihren Brief", fh

Richter aus Meiningen den’ 12. Juli 18025 A . mal. befleht meine Antwort nur in. einer Gr ob ic nämlich mit Ihrem vörtrefflichen Gebichte dem ich inbeß leichter das Lob, als das Ja; nicht dem Deutfchen Merkur das zweite Gef machen dürfe. Ihre Antwort Darauf bitt ic: nad Meimar zu fenden an mich, weil ic kuͤnftiger Woche. dahin gehe und fliege 8

Zitan, hoff ih und hoffe noch Fol

; ‚Erfreulich. mußte es für Jean Paul jes, d Kb ihm duch die Gunft des edlen Dalberg:Mi itt

ihn, als Fuͤrſt Primas, empfing Richter einen * ſehnlichen Gnadengehalt, ben ihm ſpaͤter der Koh

M Das Gedicht lautete: Dri Federn hat Olynt: die eine gab ein Eugel ‚Aus (sine Fittig ihm. Mit diefer fchreibt er Der Menſchen in GSelaffenheit. Die zweite Feder war in eines Adlers Fluͤgel :Schwungfeder. Diefe Hält kein Zügel, , Mit der ſchreibt er, im Stoll, die Mängel feiner Sek Aus eine Amord leichten Chwingen 209 er o€ ritte Die bezwin ebraucht er Herzen zu bezwingen Ä Und fchreibt mit Ihr an fie, 9 , "Bis in die Ewigkeit wird meins getren vetbleiben. Moͤcht' ex mit dieſer alles ſchreiben!

|

3 son Paul An;Hinsen 1118

t l Baiem auszahlte. Bon Horgen ‚befreit konnte ef nun, mit ganzem Eifer feiner fchriftftelleris a Xhätigkeit widmen. Der Plan und die Ana e zur Vorſchule der Aeſthetik *) und zur Levas #*) falten in biefe Zeit. -In dem erfigenanns Werke legte er feine Anfichten über Kunft und atur, in dem legten feine Grundſaͤtze Über Ers hung nieder. Einige Aeußerungen über Die Les a enthält ein ‚Brief Richterd an Hrn. v. Knes in Jena, den wir bis auf wenige Abfürzungen z mittheilen, ‘da er in mehrfacher Hinficht hoͤchſt teriſtiſch iſt: „Mein guter, alter Jugend Freund, nämlich der (en in Weimar”, fchreibt Sean Paul den nuar 1807. aus Baireuth 5; „Ihr herrlicher rief war Bein bloßer Dreiflang, fondern auch Ba Nachklang, ein Echo ded Vergangenen. Mir WM jest, zumal politifh, als. hätt’ ich 60 Fruͤh⸗ linge hinter mir; und faft den naͤchſt vergangenen wich noch in bie alte, weitentrüdfe nachſchim⸗ Wende Aue hinuͤber. Gott ſey nur Dank, daß die Leidtragenden des Deutfchen Reichskoͤrpers vnoh bat! Himmel! jeder Brieffchreiber nhat jegt mehr Stoff, als Briefpapier und ſogar jmer ift theurer! Ä ' Ä Ueber unfer Baireuthber Land zog die Kriegss hagelwolke nur als eine flüchtige Regenwolke, ohne Shloßen ober Blige zu werfen. Aber die jetzige Menfchpeit beburfte. des ſtaͤrkenden Kriegs früher, als des Friedens, der erſt hinter jenem ſtaͤhlt. Taͤg⸗ lihes Plagen und Nagen mattet; ab, ein tapferes

*) Hamburg, 1804. 3 Abtheilungen. Zweite, verbeſ⸗ feten, vermehrte Ausg. Zübingen, 1813.

) Braunfchweig, 1807. 2 Böden. Zweite veorbeff. 8 vermehrte Auflage. Stuttgart, 1814, 3 Bochen.

Ha Bean Waul Fe Kihrer

Nriegesfteß weckt auf, Denken &te ſich «its ji es Europa, ein Säculum fortftehen® ober fort end ohne Krieg... Jetzt hingegen wirken 3 und Bücher beſſer ein: 1. ghr Lob der Levana hat mich faft noch f er erfreut, als Ihre Tadel, Ihre gütige Vora fegung meiner Gleichgürltigkeit gegen Lob (bhoͤchſ intindliches audgenommen) Tann id) ohne: Unl fdeidenheit nicht zugeben; um in der That, % müßte nichts, was ich tieber Fäfe, als ein M Papier, das mich, unendlich prieſe; und bätte Feine andere Mühe dabei, als die Sache F zlauben. Aber (ernftlih) Ihr auögefprochener Lu del, zumal eines beften, ja ſonſt erften Leſers, d feine Einfeitigkeit der Aefthetifer gefangen nimm iR fur mich fo wichtig, daß ich feinem reimen gel’ jen Eindrud mehr glaube, als meiner Einficht, um mit Recht; daher: ih Ihnen bei meinen ba: . folgenden opera omnia *), außer dem Freieren $ar, noch einen befonderen Dank" in’ der Autobis gelobe, wenn Sie vorher noch einmal | e5 lefen, was ich wieder ediren und wieder gebW" zen will; und wenn Sie, der höchftens die Neck - ihr übertreiben Tann, alle Schärfe der Kraft

befreundeten Werken zeigen wollen. Uber Su

follen!

Nie hab’ ich gefuchten Wit, ſondern nur 10

chenden; die zwei Brennpunkte meiner naͤrrifche

Ellipſe, Hesperns:Rührung und Schoppens-⸗Wild⸗

beit find meine ewig ziehenden Punkte und nur

gequält geh? ich zwifehen beiden, entweder blos es zählend, oder blos philofophirend, erkältet auf und

*) Wie haben keine Seile in die em Be e ändern auch micht Wok des —** —x den Dativ fegem welehe 0

u

oda Paul de Richtei 1118

Is. Tann. din Kapitel, Das Sie tabein (u is mit Recht, da Sie fonft überall ‚meinen begünfligen) oft kaum erwarten und muß vorher gewiß voraußfegen, nur im Ernſt anf

bleiben. Vrinzenvetziehung ſetzt ja die —* feit der Prinzenerziehung voraus. Dreihun⸗ kt Druckfehler find in ber Levand, Ich babe, hend *) die Kraftkrieger vor ‚meinem Feuſter gm, eine feherzbafte Beilage zur Levana t der ulage der Druckfehler, wirklich an buns Wadtʒ der Buchhandel wird ſie Ihnen bald

ſehne mich nach Ihnen, nach Veimar; was die Herzogin als Heilige gieau der’ genialen Dreieinigkeit von Herden, Er and Schiller gethan, war mir vor⸗ J— belannt und noch früher erwartet. I habe beinahe ſeit einem Vierteljahre nicht übe If und Phäoſophie geſprochen; ich bin ‚bier. Mir haben außer ben Trisfglöfescongerten jetzt hier heine Loncerte . und wir. gewinnen, ba wir das bi keine Mufit verlieren (fobald wir fie nicht bes jr wie ich gefleen) wenigſtens Geld, Einlaßs Letzteres fpase man, weil wir Austaßgen au he haben. | Ih danke Gott, N Herder bei Gott: #- detgleichen Gleim, der einen falſchen Hut ‚vom. Fiedtich IF. hatte. Ich, meine Frau, meine Dreei⸗Kraft⸗Dreifaltigkeit von Kine grünen, blüs hen und tragen, Sie folten mölnen. Freijungen hö⸗

* ı

sie

| *) Hier gebt, Die vierte 5 tavſeite dieſe

ie En ge di veranlaft s stone Di zu fe Ba ng

Bla, da mas 1 but BY ah —* . tt, wie "eh ie Syſte

. fühlte: ‚Doch pflegte er faft jährlich größere oil

. som. Anonymus ober Monsieur gemeldet haͤttin

Im vpaut da. ie

den, der Halb humoriſtiſch if, oder. Iiberhaupfing krei Kindervigneften zur Levana. Bergeben bie: Nachläßigkeit dieſes deſultoxiſch geſchriebeh Briefs und ſchreiben Sie mir. die Abfolutien." WRichter hatte gwar, Baireuth zum ‚bleibend Wohnſitz erwählt, weil er ſich durch die. freund malerifhen Umgebungen dieſer Stadt angezag

Bleinere Reifen Zu unternehmen, um feine .aü und neuen Sreumde wieder zu fehben.. . . 4 ec: - Zu dieſen :gehörte unter andern der But händler GC. 5. Kunz in Bamberg, ben Sean I dm Jahre 1810. befuhht "halte: „Ich din Ihng fchrieb er den 20. Sanuar 1811 aus Bapreiiii wlange meinen fehriftlichen Dank fir ben heiten zeichen: :Zeg bei. Ihnen fchuldig ; geblieben;. ah ich wollte. mit dem Danke zugleich die: Ant auf ein Briefchen geben, worin: Sie -mir e

Leider kam es nicht.. "Möge doch die. Mutter. den ſchoͤnen Seelenaugen ‚über den fleilen Hi Der Enthindung, der .oft ein. Grabeshägel,. wir leicht: hinuͤbergekommen feyn! Ihr Schweigen IP" mich dieſen Wunſch mehr bang als, freudig tbunf | Ich verlang’ an keinem Tiſche fo froh, dla dem, Ihren. :-Aber freilich, die Kraͤfte bringt mau mit, allein nicht. den. Tiſchgenoſſen, der fie erregh Grüßen Sie, außer der geiſtreichen Tiſchgeſellſchag mir Herrn Hoßrath. Markus, deſſen Fieberiehre id zweimal: mit Freuden :gelefen.. Er ſoll mir Mi Evangeliſt Markus feyn, wenn er bald die Ge⸗

ſſchichte der Magnetifirten gibt. Ich bereult

zwei Tage nach der Abreiſe meine Flucht vor R

ay GEn zu hoffender Anabe, ben die Gattin des Bude händler Kunz damals unter ihrem Kerzen eng:

Jean Saul Fr. Kihser, ar

n.— Freuden, zu welchen fogar bee. Giwtürk beruͤhmte Krankenhaus gehört Hätte. Noch K ih Sie um etwas; um 2 Zhaler Grebis mlih' bei ***, dem Vater des Bücheroerteiherk, Spielſachenverkaͤufers Tauft’ ich Hundert. fos nte harte Federn (Sreliele oder Hamburger) 1Rthlr.; ich wünfdte 60 wieder. zu. haben . war vom linken Fluͤgel, deſſen Federn ;fich Schreibfinger abbeugen "gegen den Daumen Bollen Sie ihm nat -Biwoftbaft und. Alles nz leiſten, damit er fie mie zeitig ſchickt? ei liegt da8 zweimal verfprochene Kirchenregis meiner Federfinder! "Grüßen Sie von mi

Hake, meinen Freund. und: Gevatter.“ > s'i Unter dem obenerwähnten- Kirchenregiſter va Kichter das xhrönologifch : geordnete MWerzeiche fine Schriften, Er theilte es dem Buckhaͤnd⸗ Konz in Bezug auf. die damals von dieſem es tte Leſebibliothek mit, fuͤr die ſich Jean :Pauf; man aus einem Tpätern:WBriefe: vom 13. Fibi. & fieht, ſehr lebhaft intereſſirete. 7 „Ich danke Ihnen fuͤr alles Ueberfchickte, ſchrieb d. 16. November 1818 aus Baireuth aniKunyg ch dad letzte offene Monitorium: *). hab' ich er in, Die” Entſchuldigung meines Zoͤgems⸗— HF Ihrige und am Ende die ganze. Kriegeszeit, He Ihnen doch nicht erlaubt, früher als im: des

.) Ieon Pant meint die Worrede zu (E. 8. %; Pfanne) Phantaſieſtuͤcken in Gallots Manier. Bam⸗ 9 1816, 2 Bde., welche er dem Buchhändler Kung während feines Aufenthalts in Baireuth zugefagt hatte, u Wwar nuur tum, wie er äusdehchlich "bemerkte, da ihn e Unamehmlichteiten‘, "die. av wegen der Vorrede Pr

28 Urkunden der Gefchichte gehabt zuruͤckgeſchre ie wieder 'eige zu [hrben.

Velegenheit einen won bier verſetzten Regierungsgs

1116 ZJean Paul Ir. Riten. -

feineffe_ mit Ihren Werken zu erf@inen, - © Bit? ich Sie no, eb’ ich die in. Form einen & cenfion entworfene Vorrede vollende ; mir den Au ab Über den Magnetismus zu fendenz ich velltänbig und wahr feyn Tonnen, beſonders mie Hoffmanns Anfihtn aus der neupoe ſchen Schule nicht immer zufagen. Der in meit entworfenen Vorrede gebrauchte Titel: „Kun Novellen" wird: vielleicht der .paffendfie für d Bub. In jedem Kalle melden Sie mir den flimmt vom Verfaffer gewählten Kitel, Bert ‚Verung des Ornartierd: verzägerte nebfl andern © Suitniffen nicht: nur dieſe Antwort, fondern am De ‚nähere Verabredung. mit einige Freunden, KOM die Bedingungen zunr Beitritt Ihred herzlichen, x den Leſeinſtituts.“ FE ı „Hier folge,‘ heißt es in einen Briefe Rich teed aus Baireuth vom 13. Februar 1814, „U fon im November. vollendete. Vorrede, welche dur den trefflihen. Magnetiſeur nur noch einen Feind Zuſatz (von Lob) erhieit. Ich babe vielleicht, U bie Unpartheilichfeit eines Vorredners, mwenigftent Bon Einer. Seite zu behaupten, eher zu wenig, af 1 viel gelobt. Ich frme mich fehr auf die Geh“ fche Nachkommenſchaft. Das Honorar iR - vieſe Kleinigkeit mögen Sie ſelbſt beftimmen uf) . air, wenn Sie noch Achte Weine haben, ed etwas“ in; biefen zu vertrinken ſchicken. Die Ausleh fungen im Zitel des Buchs ergänzen Sie in mein ner Vorrede gefällig Hennings Angaben über das Kampaner⸗Thal find richtig *). Aber eint

2) Kunz batte damala bei dem Verleger des Kam⸗ yaner:Zhals angefragt, ob er ihm. den Berlag dies

Werke, für dad er eine befoudere Vorliebe hege, ab: treten wolle, Hennings. war: night abgeneigts er

-

1

Jean Paul Fa. Richtet. 4119

| vermehrte Auflage werb’ ich eufl in ber Samm⸗ meiner opera omnia geben. Leider hab’ ich ft: in meiner. fruͤhern merkantilifchen Dummheit - Sorglofigkeit folche .erbärmlihe Bedingungen, die einer bereicherten Ausgabe für 14 Loyisd’oz ehne Beſtimmung der Stärke der Auflage mas hlönnen; daher dann meine frühern Werke fels ‚ine zweite Auflage erlebten. Jeremias une *) hab’ ich mir zum Beſehen beſtellt, ung Dieb .meined Mamend öffentlich zu hängen. ‚heirliches Lefeinflitut will ich. ganz allein halten, meine Wahl mit keiner fremden flimmen würde, ‚bitte. Sie. baher, mir auf meine Koften zwei hen machen: zu lafien. In. das exrſte, ſogleich Beber abgehente, packen Sie ſechs Buͤcher vom beigelegten Verzeichniſſez in dad. zweit, Brad ich aus dem erfien leſe, wieder ſechs; ſo Jen vierzehn Tage Zwiſchentaum find, ich alle Pi en neues bekomme, ‚wenn: ich ihm das alte pägebe. Kurz, eine ſolche Bundeslade, ein fol B aifiged Flaſchenfutter muß immer für mich dem Wege feyn. Fuͤn meine unverzeibliche - ungewoͤhnliche Buͤcherzuruͤkhaltung“, bemerkt hter in einer Nachſchrift zu dieſem Briefe, Kihe- durch Das Hoffen auf den Magnetifeur land, fegen Sie mir. in der naͤchſten Leſerechnung a Pönitenz an, die mich ‚für Die Zukunft befiert.” k „Sie hätten meine lefehungrigen, funkelndetz on fehen ſollen,“ heißt es in einem Briefe Jean ld vom 17. April 18145. „als das Goͤttextiſch⸗ iat Bedingungen und zeigte Kunz ben (n roßen) Katy von Gremplaın. Kunz ee en | au Bier mit, worauf ſich feine obigen Aeuße⸗ Nden,.

) Eine Schrift, welche In Hinrichs Catalog uns sitan Kamen augehändige ward. s un⸗

4 Jean Paul dr. Richter. wWen voll Bücher vor mir gebedt: ſtand. Sch a

mir ſogleich ein zweites aus: und wieber ne Ichdnen Regel, daß Sie: mir gerade beſtimmt 9 Ber. :aufgefchriebenen Reihe ſchicken. Das R geld wuͤnſcht' ich: von. Ihnen für jede Lieferungf Med Kaͤſtchens angefest. Sie könnten jenes Di nad) :Berhältniß des Inhalts und des Ausbleil dndeen.. Gönnen-Gie mir. diefe Freude der pi Achen Bezahlung. ten 1 In Bezug auf: das mehrfach ‚erwähnte. Lef Mitut ‚möge bier bie-Bemerkung flehen, daß J Paul bis kurz vor feiner Erblindung einer. beui rigſten Lefer- war. Sein Enthufiasmus güngz weit, daß er ſich ermftlich -vornahme: und Öftersif gerte, er wolle: ein halbes Jahr feinen Wohnfig amberg auffchlagenz er Jieß. ed indeß bei I frommen Wunfche, bemenden. F - Kin Brief Richters an Kunz vom 7. M 4814 iſt vorzüglich deshalb merkwürdig, weil darin ˖ ſeinen mehrfad erwähnten Freund Ottof lebhaft gegen. den Schein der Unredlichkeit verth digt, in den ev: unverfchuldeter Weiſe gefallen. vg Der Buchhändler Kunz, damals Willens, d - Beine Schrift Otto's: „Weber Licenzen“ in Det je nehmen entvedte fpäter, daß ein fehr aͤhnlich r T

. u.

titel im Gonverfationslericon flebe, n chloß daraus, . Dito ſey nicht veblich mit ihmu Werke. gegangen, um fo mehr, da berfelbe früher lg dies. Werk dev Goͤbhardtſchen Buchhandlung 4 geboten, die es and dem nämlichen Grunde zug gewiefen: hatte, Richter dußert fih in Bezug - hierauf’ gegwi Kunz: „Mein Freund Georgius ift mein älte ſter, ein dreißigiähriger. Seinen Character von ge biegenet Shre und reinfter Uneigennägigfeit ift fchled jerbings cine, eigennuͤtige Unredlichkeit unmoͤglich.

\ Ian. PaulFr. Richten, ‚1

Härte mir Alles. auf aber ja auch vorher Ih: , Kaum Ein Bögen blieb im Auffage unver: etz das Uebrige iſt bereichert und die Gefchichte 1313 fortgeführt. Ihm iſt an der Erfcheinung QAuffages und an befien Wirkung gelegen, was , Opfer des Honorard noch mehr beweifen. hardt follte blos zum Drude, nicht zum Vers :helfen. Ich werde es daher für ein Zeichen er Liebe gegen mich zu deren Vergeltung ich einem Kopfe jede Hülfsquelle fuchen will n, wenn Sie ihm das Manufcript ſchleunigſt geben. Ob Sie e8 nicht druden laffen wol⸗ kommt auf Ihre neue Verftändigung mit Geors an. Uebrigens verbürg’ ich mich bier in, Eficht der Koften unbedingt für ihn. arte begierig Webers literarifchen Küchenwas Ich wünfche Ihnen die gute Meſſe, zu wels Ionen die politifhen Verhaͤltniſſe und Ihre schen Verlagsartikel die doppelte Hoffnung mas *— | , Bean Pauls leidenſchaftliche Begierde, mit jes $ vorzüglicen Werke der neuern Literatur bes zu werden, hatte gleichwohl feiner fchriftftels hen Thaͤtigkeit Leinen Eintrag gethan. Außer

ern größern Werken, von denen ein vollſtaͤndi⸗ Verzeichniß am Schluffe dieſer Biographie folgt, te er mehrere Auffäge in Beitfchriften und Al achen, vorzüglich in dem Gottaifchen Taſchen⸗ e fir Damen und im Morgenblatt, mehrere fen und Recenfionen, bie legtern nicht felten Briefen; fo unter andern an bie im December, p7 verftorbene Schriftftelerin Charl. Schü, *)

Leben ‚findet man geiſtreich dar eſtellt in von aber e —XRF —ã— des 19, Jahr⸗ . Leipzig 1825. Th. 2, ©. N u

d Nekrolog. Br Jahrg.‘

112 Iean- Paul Er. Richter:

die Tochter des koͤniglich Preuß. Jitizamt Schuͤtz in Halle, welche Richtern, den ſchaͤtzte, das Manuſcript ihter Schrift Maria] demona*) zugeſchickt und ihn erſucht hatte, Merk mit einer Vorrede zu begleiten. (vi ihr dies zwar ab, allein die im dem. nacfe Briefe enthaltene Critik beweift, wie: vor Sean Paul das fchriftfbellerifche Talent der % ſerin nerlamte. \ Beide Schuld," fchreibt er aus Wale “4. Februar. 1816, **) „hätte ich durch mi gern auf mich geladen, wenn Sie nun nid durch das Ihrige im Briefe vom 15. Mi Mufter oder die Entſchuldigung gegeben hatt wenn’ zweitens auch bei größerer Hintt icht ein Abdrud. für die Oſtermeſſe buchhaͤndleriſ Eich geweſen wäre. Fuͤr bie Michaeliömefe gen ih noch reichlihe Zeit übrig, fogar bei F g des Wink. 7 erh . . Mit Freude und Schmerz bin id SW Ihre Zeiten des kindlichen Flors zurtidgeici ohne Wortſpiel doppelfinniger Flor, der derk und der andere Flor, womit Gärtner off Blumen bebeden, damit Feine Inſekten— Blumenflaub auf. fie tragen. Am meifen Ü dere. ich Ihre gewiß für Ihr fpätered. 24 ubermähtig Kraft der Weflerion, vie ſogat das dicke Dunkel der erſten Jahre dringt. #

Ihr Buch völlig dem Leben Anton Reiſerh

Ar

*) Bierzehn Jahre aus Lydiens geben Beitrag zur Er ziehungstunde. Sale 1818.- “) ©, Abendzeitung. Mai 1826. Ro. 11 433 u. f. (Gine Reliquie von Jean Paul. RMitte von Heinrich Döring.) a

Sean Paul Fr. Richter. 1128

Mg *) aͤhnlich und eben fo nuͤtzlich. Eine ſolche witendene Kindheit ift das beſte Predigtbuch Le Erzieher. Freilich jebed Kind wird ans

5 mißverſtanden und verzogen und zerzogenz

Ihre Geſchichte wert und ſchaͤrft überhaupt

Binn für Rinderberzen, was fo nöthig und

; denn man fühlt fich leichter. voraus und bins

als zuruck und hinab; die Knospe fühlt fich

Blume näher als dem Blatte. .

Shre Darſtellung ift einige grammatifche

enflede abgerechnet rein, ar, flard- und

itend; und die Gefchichte erfreuet mit allem sefje eines Romans. Bor Ihren fpdtern Jah⸗

E Befonders denen Der Liebe, fürchtet man ſich Ri Ihr Eeben muß ein tropffches gewor⸗

E fepn, voll Tagesbrand und Nachtfrofl. Nur

-Meflerion wird zuweilen Ihre Leiden erieuchtet

Ein erhellter Zag aber wirb ein begrenzter,

bie Nacht iſt unendlich. -

IGSleichwohl follten Sie nicht fragen: „was ich Alles werden können?‘ Jeder Menſch,

Ausnahme, kann diefe Frage thun, ſogar ein

bel gewordener, ald Goͤthe, wie Ihnen fein

5 beweifl. Im gewöhnlichen Menſchen liegen

fo viele und weit umber wachfende Kräfte,

peige im ungewöhnlichen, daB zum Vollwachs

e Zweige und Ausbruch aller Bluͤthen und Reis

aller —** ſich ein ganzes Menſchenall und

wier Jahreszeiten, für ihn beſonders eingerich⸗

‚fih um ihn ſtellen müßten.

. An Ihrer Erzählung wuͤnſcht' ich nichts ges

dert; nur an Ihren Noten die Zahl: namlich

noch größere Zahl berfelben, da fie.fo trefflich

®“

-) Berlin 1785 90. 4 Zheile. Einen fünften gab F. Kliſchnig heraus. Ebd. 7 en .

.1124 Sean P aus: Fr; Kich ter.

find, =" Der Vorreden muß ein Autor nick viele machen. Jedes Jahr ſchlag' ich einige ı Seit Jahren antwort’ ich keinem Unbekam weil ihr Vortheil über mich. wirklich zu far} da fie in der Nacht herausfehen auf mich am ä nd ich. ins Blaue. und Dunkel hinein antıe fol. Sie fuhren fogar vor meinem Haufe vog ohne das Incognito aufzugeben. : Gleichwohl | ich Shnen mit offenem Herzen. geantwortet, \ das Ihrige und Ihr Geiſt und Ihr Zweck mid . Hingebung begeiſterten. Leben Sie wohl! 9 ich bald mehr von Ihnen leſen, ‚gebrudt oder fchrieben.". \ Y J . , Bei feiner mannichfachen literaͤriſchen Xhal Leit bedurfte Richters Geift Erhohlung und. Fri währte ihm unter andern ein fiebzehntägiger 3 enthalt in Loͤbichau, dem Gute der Herzogin S rofhea von Gurland, wohin Jean Paul; wiel felbft fagt, „nach deren Wunfche ‚und feinem m flärfern, den 31. Auguft 1819 unter zwar fire und nicht militärifcher,, aber reigender und wed her Begleitung gebracht wurde. ‚Er hat das 9 cat, die tägliche Lebensweife, die Gefellfchaft, 4 Wergnügungen mit Liebe und feiner. Urbanitäbi dem Zafchenbüche für Damen auf das Jahr 14 beſchrieben.*) Ueber diefe Schilderung -‚fchwebt innige Behaglichkeit und Milde, . die ſatyriſche fprünge meidet und Jedermann etwas Liebes WM Feines fagt, befonderd den Damen, ohne jedochd beucheln und zu ſchmeicheln. **) | J An den früher erwähnten Buchhaͤndler Kun

Pre n

. *) Vergl. das geben der Herzogin won Gurland, Aut Gharl. Dorothea. gefchildert von. A. Tiedge. re 6 debrun BS. literar. Converſationsblatt. 1821. Ro. 44. no. ſa n v |

um

s

Sean: Paul Sr: Richter, 1135

Bamberg ſchrieb ex den 26. Maͤrz 1822: eine Frau liefert Ihnen. hier endlich, gar zu Mchtiger und gar. za flummer Freund, das Buͤ⸗ Pr und Schuldenkaͤſtchen auf Ihrer Durchfahrt. Hi Sie find mir viel fehuldig, ndmlih an hiorten. auf meine. Fragen; und dba nun ale xe Voxſtellungen ‚nichts verfangen, fo hab’ ich ıen weiter nichts zu fagen, ald daß ich felbft- in n.Sahre auf einer Durchreife. nah Würzburg Ihnen mündlich verhandeln will, um dad Nös Bu erzwingen. —— . Hier folgt auch. der: zweite ver anfichtbaren Loge. *) FR

f :Erfrenlich war Richtern ein Beſuch, den ihm BEnde, dieſes Jahrs (1822) dee geiftreiche Ver⸗ Bon. Ooffmann?!s Biographie, Hitzi g aus fetlin mochte: Die unchfolgenden Briefe, welche Ban Paul an ihn: ticktefe, verdienen. hier um fa reine Stelle, da fie Richter's Aguftrungen WR Hoffmann in einem, Briefe an Kunz vom Mov. 1813 zum Theil: ergänzen. 2 u. ..

X: „Aa keinem Tage,“ fchrieb ey qus Baireuth 20. Mai 1823 .an Hitzig, „konnte mir Ihr ſo lange Nmfctes Buch **) erfreulicher kommen, als ger n, am zweiten Pfingfitag, weil ich dadurch auf mil nein. Pfingfien hatte; denn in Baireuth Beziheiden ſich die Wochen yon Feſten nur durch ir Welten, Ihre ganze Darftellung, von

and Ihe Sprache dazu, ſammt dem äftpelifchen 9 Belin 1a2ı. WG am m ein aus €, &. X Boffmanus Beten uind aghiat.

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von manchen Seiten ber 'ausgeföhnt haben. H

man Alles findet, ausgenommen Wahrheit, 6

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1126 Sean Paul Fr. Richter,

Urtheil; und ich ſehe froh Ihrem Denkriale. 8 ner's *) entgegen. Sie haben mir durch Geſchenk auf eine ſchoͤne Weiſe mein Schweigen Ihre Bitte **) verziehen, deren Erfüllunget Durch meine Vorreden (die letzte in der unfichtl ten Loge), theils durch das Urtheil bes Pu kums überflüffig wurde, fo wie jeßt noch mehr Ahr treffliches Buch. ° rd Det biefige ſchoͤne Abend ***) mit Ihnen t den Ihrigen Hat fein Abendroth behalten. Feine Morgenroͤthe, **) meine liebliche Eugt grüß’ ich hier recht innig und vaͤterlich⸗· + Der zweite Brief iſt aus Bairenth vom April 1824 datirt. „Suter, näcfichtiger, HAN Glaubiger und Blänbiger” ‚Heißt es bireinz. td in der That meine Schuld an baarem :Danki roß; und zwar für Thaten und Briefe zugleich öch einen frühern Dank als den lebten, Hab’ Ehren Tır Ihren Werner zu fagen, mit wel Sie mich viel näher - befahnt: gemacht und.t

ten wit nur mehr fo lebendige Lobenshefchreibungg ald blos zwei; und Sie follten der Freund mehr als einem großen Schriftflellee gervefen fe Der gute Berner el, wie ber noch kraͤfti— Hoffmann, in Bew poetifchen Gaͤhrbottich wufl Beit, wo ‘alle Literaturen, Freiheiten, Geſchmi ind. Ungefchmäde durch einander draufen, und i

In:

N Zr. Ludw. Zachat. Werner’ö' Lebeyta Berlin 1833, auch im Rekrvi. 1. Ihrg. ebenfalis v. Hifig. ? **) Um ein dem Buche beizufügendes Kunftendurthdl über Hoffmann. ⸗*) Sm Geptembe

6 t 1822, 0 a6) Die Damals Yunfpeunfäpeige Tochter des Gi

minalrath Hitig, gegendie Jean Pau fehr guͤtig mb

Zen Paul Au Nichter. 1127.

Den. Manz ‚Der Zeile... Beide, hätten ſich zu, Jin as Zeiten am Studium .veiner entwidelt. ie wohl, mein lieber Theilnebmer, mit Ihs wefflichen Zochter und allen Ihrigen.” *) In den legten Jahren feines Lebens befchäf- m fih Jean Paul mit.feiner Selbſtbiographie. wor dem Jahr 1806 war die Sdee in ibm, e geworden, feinen Lebenslauf zu fchreiben: und, Bald Parallele mit ber Kebensgekchichte des Apo⸗ ers Nikolaus Markgraf; **) und unter mehrern Bin; din er dazu fich ſeibſt vorfchlug, war auch, Doppeltitel: „Wahrheit au meinem Leben, von d;, Dichtung aus des Apothekerd Leben, von D.« Wie zu allen feinen Schriften machte er a zu feiner Biographie Sabre lang mit gewiſſen⸗ ftem- und weligiöfem Ernſt Vorbereitungen und bias, die er unter folgenden zehn Ueberfchriften P:und nach zufammenbrarhte und neben einander MM: 3) Machregeln; 2) Porrede; 8) Wonſiedel; Jeditz; 5) Schwarzenbach; 6) Gymnaſium Hof; Reipsig, Student, Groͤnlaͤndiſche Proceſſe; 8). Kandidat Armuth-—Zeufelöpapiere ; 9) Blitze; dSharacterzüge.. Er hatte fi außerdem ein eigs Buch angelegt, in. welchem jedes Blatt bald „via propria,‘“ bald „mein eigned Leben,’ d wieder mit vita propria, zuleßt aber blos mit Bla‘“ iberfchrieben war. In dieſes Buch trug er, Be is Zeit und Umftände, innere Geiftesanregung ma Semtthöftimmung mit -fich brachten, Erinnes mgen aus feinem Leben und Betrachtungen über Ice vom Anfang des Jahrs 1806 bis jum 28.

Omar 1824 ein. Nach diefen Vorarbeiten und

) S. den Geſellſchafter oder Blaͤtter fuͤr Geiſt und der. December 1835. Bl. 201. ©. 1000 uf. _,

“) Der Komet oder Ritolaus Markgraf. Eine kemiſche Gefcyichte, Berlin 1820-22. 3 Bändchen.

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- an % X {2

rtes Iein PaulFr Richten

Studien begann er ſchon tm I. 1818: feme' Wa biographte, wie man'aus folgender Notiz im fl Vitabuche (No. 461 den 14. Inlias-T8rg) fl ‚Heute fing ich mein Leben mit Wonſiedel anf zufällig mit’ einer Feder ans Wonſiedel, die mi Morgen zukam.“ Er wollte feinen Lebensla einer Ride von Vorlefungen darftellen, von WM nur die drei erſten vollendet und durch den © befannt gemacht worden finb, *) die ſich indeß bis zu feinem Aufenthalt in Schwarzenbach ai Saale und folglich nicht uͤber Felle” fruͤheſte gendperiode hinaus erſtrecken. Jean Paul} dieſe Selbſtbiographie für den Verlag des WM händler Mär in Bresba u beftimiit, an’den ing Baireuth den 17. April 1924 Folgendes fehrlh

„Immer dem ich, bei allem briefltchen SuM gen, an Sie mit Liebe und Wuͤnſchen Eie-il ar’ ich nur in: jerten- fchönen Zeiten miWidf befannt gewefen, wo meine Feder: moch Fan'iM fam rüdender Datumzeigtr war! Jetzt mıd-M warten wie Sie; und meine Maireife **) 4 Darmftadt wird vollends dad Gehwerk mai Selina auf retarder drehen. Darnach freilich nach der Vollendung der letztern iſt mie Blick und Griff nach meinem großen, ſchon im " *) Ba it aus Sean z Beben. Bänditen. eklan he yautskeh ef

° #4) „Der Mai allein wird dieſesmal Fein Regen 1

a Hg Rare. .n r lid 8 die drei Erndten ee und bereiten könne

n Obft, Korn und Wein wenn Die vielen Nat mit den drei Blüthenzeiten zufammenfallen, geb’ te mil viel nach meinen Aeguinoctialbeobachtungen. Der walte nämlich ſchon feit dreißig Jahren das Wrtttie® phetenamt und werde. weit weniger von mic ausgeadt als etwa von Anden‘ Ä on,

DAR Vaul Zr Riten. 19 wenbthtt deichriebanen. Sufiwerke, weiches ges "was dort nicht :gofagt worben meine beſchreibumg : enthält: Und- noch immer . ach dabei an Niemand gedacht, dem ich's nun oͤte als an-Sie.. Aber freilich muß ich warten. n Gluͤcke geb’ ich es nur iu Bändchen und. noch viel leichter und fehnellen. bei. dem Reichthum Wechfel der Materien, als es bei der Selin«a ip: Meine Schuld des Schweigens half mein. Seburtstag vermehren, ber mid immens Wiefen zwingt. eben Sie wohl. und ker Sie mie mein: Schweigen auf Ihre Koften A —— Fand) . , -

ir. GHon feit einem Jahre war Iean Pauls. ii derariſche Thaͤtigkelt durch eime Augenfchwäce ‚ger mit: wurden, . ‘die zu . Anfange 1824 bebeutenb mahm und: enblich, vielleicht durch das zu weite Musſchleben aͤeztlicher Huͤlfe, mit faſt gaͤnzlicher indung endigteee 64. h „Seit dem vorigen Winter," fchrieb er ben 4. u 1824 aud Bairenth an Kunz n Bams 9; „würden meine Augen bad’ linke: mar chin laͤngſt Halb. blind. ‚ohne grauen Staar, und wie Necenfenten und Literatoren nur noh Xi Miblätter von. einem täglich wachſenden Lichtfeind md Nachtultra ergriffen, der mich, wenn ich mid Mil wehrte, dem Orkus des: ſchwarzen Staars in irgem «zuführen würde. Dann a: dio,, opera mia) . Nun foll.in Bamberg ein gewiſſer "alter Pater Pius Brunnquell blod mit-dem Oel ee JFiſchotter größere Wunder an den Augen thun, - 6 Hohenlohe vor unglaubigen Augen. Meine - "Bitte an Ihre Guͤte ift aiſo diefe: mir Alles, was a. feinen heimlichen Kuren Wahres. öffentlich bes _ anne geworden, fammt den Urkheilen der beffern Aerzte über ihn, gefällig au ſchreiben. DaB

eo Jeaun Paul Ir. Mitar:

elende HZerrnhuthergrau des Briefes ſchreiben dem Oaͤmmerungsgrau meiner Augen zu.“ J Mein rechtes Auge,“ heißt es in einem Kg an: denſelben vom 26. November 1824, „ahnt wen flaarblinden Nachbar fo fehr nach:, .. def, ut. nur hinter Brillen ſchreiben und. bei Lichte mitihnen mühfam lefen- kann. - Mehrere Leip and Nürnberger Brillen beifen mir fchon fe. wie: zerbrodgene Krüden. In Münden | wich feit ‚Monaten anf neue warten, al& hat flö dei Landrichtern beſtellt. Nun Tommt Bersliche Witte: ob Sie mir nicht in Demb mehrere concave Brillen zum Probiren ſuchen fehden .möchten.. Mein Auge lieſt in: einer Sehmf von zwei Handbreiten den: Correfpondenk Ih brauche alſo Rummern: von 9, 8. 108: 7 das :Abendiefen eime ſchaͤrfere, ald für. das Zug Aechte Englilche Brillen würden mir den Dim nämlich die'Bücher öffnen. Die Faſſung Tau Stahl, nur nicht tw Silber, oder Dorn wit M4 feyn. Die Koſten find wir gleichgültig. | Gebrauch: der. fremden. Hand, *), wie deö, fremi Papiers, 9) Tann Ihnen beweifem, von wei hohen Werthe Ihre. Güte mir durch das Erſal Meiner Bitte feyn muß; zumal, da jetzt die wahme der Tage fich mit ber Abnahme. mein 6 gen Feindli gegen mich vereinigt, Wind nicht gebramchen kann, ſend' ich unverſehrt zul Mur verfchonen Sie mich mit jedem, auch kleinß Franco.“ nn 1 Herzlich dank’ ich Ihnen,“ ſchreibt Jean Pi ven 7. December 1924, „für Ihre fo pimktliche:

J IR bisherige iſt nicht von Jean Paul ra eſchrieben. | . 8 - **+) Bon gruͤner Farbe. er u

J | Fan: Pans Er. Richter 1

Me Srfükung meines Wunſches. In, derſelben Rbe bekam ich die verſpaͤteten Münchner Brillen ben Bambergern; aber blos die Schärfe ber peen. fagte meinen Augen zu; von. welchen. ich plattirge und eine in Stahl behalten. . Verzeis Sie nur, daß ich fo oft in Verlegenheiten bei pen Huͤlfe ſuche.“*)

gr m biefee Kurgenfihwäche gefellte ſich zu An⸗ B ded Zahrs 1825 eine merkliche Abnahme der üben. Kraͤfte, welche ſehr fihtbar zunahm. | mungeadhftt befchäftigte ex ſich faſt unausgeſetzt feinen. Werk über die Unfterblichkeit, eigentlich 8 höhern. Potengirung feines. Kampaner Thald, u er feit dem ſchmerzlich gefühlten Zode feine Bien Sohns, der in. Heidelberg fluditte, fi Beiderfiehlich bingezogen fuͤhlte, Vorzuͤglich aber ihm daran, eine perbeſſerte Ausgabe —— 560. Bände berechnet, —— **)

) 3 follte nicht, dem bloßen Zufall, pr * hologifchen nicht‘ überlaffen bleiben. Auch durch Anocdnung ſollte hervorgehen, was er in. einer migjährigen titerdrifhen Thaͤtigkeit gewollt babe. B5 Weſen ſeines Strebens und Dichtens ſollte Lefer volſtaͤndig vor Augen treten und, au

ſo gefhgten Zufammenftellungen. das Berbältniß ns. Icheffenden Vermögens zur innern und aͤu⸗ n Belt fich offenbaren: - Zu diefen. Porbereituns De bedurfte er einen Gehülfen und rief deshalb fen Neffen, den Dr. Richard. Otto Spazier u Dresden zu ſich.

rt, „Ich, erwarte ein. ſchoͤnes Leben mit. Ihnen,“ * er im Herbſt 18263 „ber: Tag. bis Morgens

Wi „Dielen. Brief’ iſt ebenfalls auf gelnes Papier ge: 8 "ie Eeſcheint gegenwärtig. vi 0 Reimer ‚in

Bein,

N Dean Yanl gr; Kine

gehn Uhr bleibt gang Ihren Stabi ann werben Sie die buchhaͤndleriſchen Eint gen der Auffäpe mir beforgen helfen; auch bilf &.., mir für die Merle, die ich zwar: feiner Qi filberfur, doch aber an manchen Stellen.einer Di Fieberpolitur, unterwerfen werde, die eingeſcha Verbeſſerungen für ben, Seder aufzufammeln, i für das Chaos meiner Bibliothek, wenn nicht Sand, doch das Auge zu leihn. Ein wenig Iefen‘; ein’ wenig Copiren, ein wenig Sprechen, woenig froh fern, das iſt noch Alles, was ich Ihnen verlange. Sie errathen gar nicht, chen Balſam für meine verwundeten Augen u bie andere Haͤlfte des vom Schickfal zerquetſ Körpers. Ihre Ankunft mir mitbringt.“ "2 Spazier fühlte ſich innigfl :bewegt, als ihn ‚wieder fah: Er fand ihm, in feinem mit nen Gardinen verhangenen Stubirzimmer, ir di Pelzuͤberrock“ guf feinem Sopha liegend. Sein ſicht war ſeltſam verlaͤngert, "ber ſonſt ſtarke gr den obern Theilen zufammengefchwundeli, Augen halb erloſchen, die Fuße mit Kiffen „Bo denn? rief errmit rührender Stimme, "Direintretenden bie Hand entgegenftredend. , "Hintmel," fagte-er, „ſtraft mich jetzt mit dop Buthen und Die eine iſt bereits zu einem. tigen Knüttel geworben; aber es wird ſchon ‘der beſſer werden! Ach, ' wir haben ſo vid "einander ‘zit reberr = aber wir Habenja: auch ttauſend Stunden, wenigftend Minuten.’ Erfp von feinem: Zuſtande, feinen Hoffnungen, ‘von ‘Sreuden ber :nächften. Gegenwart und unbehag ſagte er fein: „Schon?“ als.fpät.die um ihn forgte Gattin feinen Neffen abrief. 1. Mit Ungeduld harte ex: am andern Tape Stunde, die zur Morgenarbeit beftimmt war. N

+. *

*

Ira Paul Inc Michaer. MM

Sean‘ Paul den Plan gur Eintheilung und dnung ſeiner Werke mitgetheitt hatte, wurde den Berbefjerungen‘. der: einzelnen Schriften. ges ätten und zwar zuerſt zu den dltern, die neck neue Auflage erlebt hatten, Spazier las ihm und machte ihn da, wo er eine Aenderung für d hielt, durch Anhalten der Stimme darauf zerkſam. Das unerwartet ſchnelle Vorrüder Kefen Befchäftigungen, die Befeitigung fo mans von ihm anfangs. für unuͤberwindlich gehalten Schwierigkeiten ; das gleichfam ;geiftige Wieder⸗ feines ganzen Lebens erhob ihn in dieſen den ‘weit uͤber die traurige Gegenwart, welche y. a: die untumnterbrochenfte Selbſtbeſchaͤftigung öhnt, durch bie: Hemmung, des Gebrauchs feix Augen zu einer ‚ihn fo. druͤchenden aͤußern Uns tigkeit zwang. Er fprach von mehreren. Dias en, bie er noch zuv Fortfegung der Flegela vorräthig -hade, vor manchen Veraͤnderungen ten Bande. bes Titan, vorzäglih in Hinſicht den. fo. viel befprochenen Fall der Linde. , 2* Nachmittags kam er aus feiner Studirſtubs das Wohnzimmier feiner Gattin,: in der erſten noch geführt und geflüst. auf feinen Roſen⸗ | den. treuen Begleiter auf feinen Spa⸗ ängen —. fpäterhin gefahren auf einem milk een verfebenen Seflel. -. Hier begann nun das leſen, Anfangs. aus. Herberts Pſychologie, ſpaͤa in aus Herders Ideen zur Philoſophie der Beichichte der Menſchheit, ein Werk, nach dem em ets verlangte, wenn er bush bad angeſtrengte Denken ermüdet, ſich nach einem. leichten Schluma mer wieber erholt hatte Mehrmals verlangte ec auch mit großer Sehnſucht nah Herders Volks⸗ Seen, von. denen bie fünften lettiſchen Weifen ihm am wohlften thaten. Einige. politifche. Zeitums

a Jeas vanl dr: Mieter.

gen; ja: feine eigenen Excerpte kamen mitumſer

die Reihe, in weichen Bemerkungen, Notizen:

alien Faͤchern im buntefien Gemiſch, ernfte und wifche, auf einander folgten... . en ... . Bar die Zeit Ver Lectuͤre vorkber, Die gewäl Kb bis in den Abend ‚hinein dauerte, fo kamen EAunden, die er in ſeiner Einladung durch. Worte: „ein wenig Sprechen, ein wenig Frohſch bezeichnet hatte. Dft war ed ſchwer, im

Bilder und Borfeiiungen 00 ‚Weild weil er eben fo oft jene Maſſe in einz . Bilder zuſammenzog und foldye In unaufhoͤrlich Mi Brängenden Bligen dem Hörer. hinwarf... Weg des öftern nicht Verſtandenwerden :hatte er es WM angewöhnt, oft feine Schlagwörter amd. Bilbik wenn er fierfchnell hervorgebracht, zu wiederhe mo er denn beim zweitenmale ein: „ich mi hinzuſetzte, das zugleich den Ton ber allergriſa Gutmuthigkeit an ſich trug. | ı.. Geſpraͤch und muͤndtiche Dittheilung ward id in ben lebten. Tagen feines Lebens um fo 3 je mehr eignes Schaffen und Lectuͤre ihn an ſtrengen anfing. Es war ihm daher vorzuͤgich willflommen, wenn in ben Abendſtunden einer ode mehrere feiner "Freunde kamen und durch viehiehd gere Anregung die verfchiedenartigfien Materieh and Ideen im Gefpräch abmechfelten. In ber gel Insten Zeit konnte es freilich immer. weniger IA gen Antheil daran nehmen. Nur bei einzeinenB& genſtaͤnden, die ihn fehr berührten, dußerte er ſich Jebhafter. So brüdte er an einem ſpaͤten Abend, atd mehrere um ihn verfammelte Freunde die Dib der ihrer Reiſen ſich gegenfeitig austauſchten, fen

\ .

Jean Hal Br. Riten. u

wer; darüber aus, daß er nie das Mer ink In Leben erblidt: habe. Noch vor einem halben ie war der Wunſch Kebhaft In ihm vage - Hi Aden, die Schweiz zu befuchen und nach dem ji zu wallfahrten, um noch einmal die Natur iR Br höchften Erhabenheit und Schönheit zu ſchauen > Diefer Wunſch follte nicht erfüllt werden. Seine Raenichwäche nahm zu und beinahe acht Tage feinem Tode war ed tiefe, ſchwarze Nacht‘ um Rh Mit Dessunderungemmürbiger Biebuib und Ruf g-ertrug. ee dies harte Schickſal und nur ein» el brach fein tiefer Schmerz in Worte aus, als B.um ihn -figenden Freunde von den Augen unb Der Licht begsen, Aber einen ſuͤßen Troſt fandte iR die Mufil. Defterd ſaß er an ſeinem Clabie Pin etgoͤtzte ſich an-deni Gefange von Liedern, wor mt ih ‚feine Umgebungen erfreuten. Goͤthe's F Frl deffen Jägers Abendlied u. a. waren

M Brjoriderö: willkommen und die fauften Melo⸗ m Schienen ſelbſt ein wunderbares phyſiſches Wohl Hagen über ihn zu verbreiten. Aber immer deutlicher wurben die Symptome WM. Krankheit, die Im Verborgenen feinen Körper 1 re Eine Verſchleimung trat ihm auf die und verhinderte den freien Gebrauch der Spra⸗ & ein faſt erſtickender Huften vermehrte ihm W Hleiger Zeit den ungeflörten Genuß der Speiſe wid Getraͤnke. Innner häufiger war nach: Tiſche der Schlaf, ber ſich endiich auch fogar des Mon - 0 einſtelite. Merkwürdig war es indeß, daß er ein nahes Ende. durchaus nicht ahnte. Einmal te er fogar, er habe das beftimmte Gefühl, daß diesmal nicht flerben ‚werde, 1 ‚Am Morgen des 14. Novembers fand Spas dier, der ihn beſuchte, feine Studirſtube leer, was nie des Morgens der Fall war und ihn ſelbſt / in

I

auss 36am Yarl Ax. Riäter

In Wohnzimmer Ange Gattin. auf : ben. $ figend. Seine Sprache war fehr. ſchwach Anverfländlich geworden: Gegen Mittag wüh ar in fein Bett gebracht zu werden, weil- er. glg daß es Nacht fen, und als der Arzt, Deu 9 Frgirgth von Stransky, kurz vor ſechs Uhr Zimmer trat und nur von fern einen Blick au Schlafenden warf. entfuhr ihm der (hmerzliche, L xuf:: „Das ift der Tod!“ Und gr war. ed! X "3er erlehte den kommenden Morgen nicht mei; | anThlummee fanft ben 14. Novbr. 1625 AM BuUhr. nr: Daß reinmoraliſche Gepräge, vwedded $ VPauls Schriften aufgedruͤckt iſt, zierte auch Kin ben. Er war ein zärtlicher Gatte und. Dater % die. Güte ſelbſt gegen- feine Freunde und Urmgehg gen. Sein ‚edler, und.. offener Charakter ſpieg KH ſchon in feinen Geſichtszuͤ en ab. nn den Bildniffen, die wir von Bean Paul heil Hind und folgende befannt geworben: .. 4 - 4) Das Portrait vor der zweiten. Auflage | Besperus. (1798, von Pfenninger.): | 2) Vor dem. 4öften Bande der Neuen HE Deutfcen Bibliothek, 1700, ‚von Bollinger) : * 0.8) In dem erſten Stuͤck ber Bildniffe merk diger deutſcher Schriftſteller und Kuͤnſtler. (119%

| 4) Dor der. Schrift: J. P. Fr. Richter, M einigen. Collektaneen über ihn, vom Prof. SM Sülleborn. Breslau, 1800, | * 6) In der Zeitung . für Die elegante pr

J. 1804. Nr. 19. (von, Nettling.)

6) von C. Müller in Weimar, naeh Bl. mälde von Fr. Maier. (1818, Imper. Folio) 7 7). Bor der Urania auf das Jahr 1826, Ar

von Bogel in Dresden 1822, gefl. von

Schwertgeburth in Weimar. 12. und 4. .

Senn Paul Ir Richter. 1187 Ber I. P. Fr. Richters Leben, nebſt Cha⸗

Ri feiner Werke von Heinr, Doͤring. Gotha \ gefl. von Franke in Erfurt, u

ndet ſich in Bleims Ehrentempel. Ein Pas.

in 3. 1822, *) eins ‚der ähnlichften Bilbniffe, her Richters Phyfiognomie ſchon den Aus: And Leidens bat. **) Indeß bezeugte Jean em Maler feine Zufriedenheit in einem eigens ken Schreiben, worin es unter andern heißt: ih eine Frau, fo müßte. fi) mein Dank yin, weil Ihr Kunftfpiegel ganz anders als’

Fan Seficht aus dem legten Monbvierfel des Be Volllicht zutüd 5 malen wiffen. Am a bewundere ich Ihre Ki

weniger Zeit braucht, einen Menfchen durch ihenfeder zu verdoppeln, als ein Arzt nöthig' im mit der Receptirfeder zu vereinfachen, naͤm⸗ pa vereinigen, obgleich nicht, wie Sie, auf ber: ; fondern über ihr." m 17. Nov. Abends nach 5 Uhr wurden bie m Ueberrefte Jean Pauls zu ihrer Rubes gebracht und feine Begräbnißfeier fand an

pnheit der Ideen verwandten. Dichfergeifte, vol, vor 22 Jahren zu Theil ward. Fr)

19) Eithopeaphiet 1835 von Winterhalter, 13 Sol 10 300 breit (1 Thlr. 12 & Bent. Morgenbl. 16. Kunſtblatt Nr. 32. ©. 128. Artiſtiſches No⸗ at zur Adendzeitung. Mat 1826. Nr.9. S. 85 u. fe Roh der Bemerkung feiner Gattin in einem

od Baireuth vom 25. Dec, 1825. . Leben von Heinr. Doering. Weimar —öVXX 272

ka Delgemälde. Sean Pauls bon H. Pfennin⸗ äide lieferte der Maler J. L. Kreul in Müns

ahttiſch ſammt feinen Spiegel veriängh, und. rte

aft der Schnelligkeit,

z derjenigen nicht nach, die einem ihm durch

BE

- . s —— ——

!

vuan rothem Corduan neben den religisfen ©y

. . Gantor mit den Alumnen und hierauf bie Til

ren Lehrern; ein Gymnaſialſchuͤler mit ber BF

J und Gymnaſiaſten als Traͤger; der ‚functiomite Geiſtliche und, ein Lyceiſt mit-ser aungichtbart!

vorgetragen zu werben. Das. von ihm bin

1138 Jean 9 auf Fe. Bist

Yean Pauls Verbienfle. um Die Erziehung feine Levana, fo wie um die Kunflwiffenfdaf

Bildung des Gefhmads durch feine. Borfq der Aeſthetik beruͤckſichtigend, geſtattete man Böglingen ber koͤnigl. Studienanſtalt, am biefer Uchkeit Theil zu nehmen... Unter Jean Pauls: en wählte. man, außer den beiden ‚genannten, bie. unfihtbare Loge, als feine erſte bedeute Schrift, um auf fchwarzumflorten Kiffen dan

fene Manuftript des unvollendeten Werks hie Unſterblichkeit der Seele war in einem. Einb

ken auf dem Sarge in einem Lorbeerfrang. dd Sechzig Faden, nebfl: einet Anzahl von ck und Pechpfannen ,..erieuchteten den Trauetzug erfiern, von Gymmaſiaſten und Lyceiſten geim waren ſo vertheilt worden, daß bie Hauptwirtung! red Lichtö auf ben Zrauerwagen fiel; Bon-de Kb nung. Richters in:der Friedrichsſtraße durch die M leiſtraße über :den. Markt, an der Hospitei vorbei, die lange Erlangerftraße hinab, bemegit unter den Gelaute ſaͤmmtlicher Glocken ‚de SM ber feierliche "Zug nach der Gottesaderkicht wurde eröffnet durch dad Kreuz, welchen der it

ufik folgte. An diefe ſchioß fich: ein Elemen ler mit ber Levana, von zwei Fackelttig begleitet. Dann famen die Elementarfhäler®

ſchule der Aeſthetik, ebenfans in Beplei zweier Fackeltraͤger; die Studien’ Vorbereitung fhüler und bie übrigen (nicht Fackeln tag den) Gymnaſtalſchuͤler, nad) ihren Klaſſen aufni in paasweifer Ordnung. Ihnen folgten adt 0 :

Yean Baur IE Richten, 1139

dein einem von vier Badelträgern gebilbeten ed. Dierauf erfchien. bee Zrauerwagen, von & arz bebangenen Pferden gezogen. Neben bems a gingen die zehn Profeſſoren der koͤnigl. Stu: anſtalt, auf jeder Seite fuͤnf, welche die Qua— des Bahrtuchs hielten, und neben ihnen aus⸗ zwölf Studirende mit Fackeln. Nun folgten keidtragenden: ein‘ Bruber Jean Pauls, fein ae Freund, der früher erwähnte Privatgelchrte g Chriſtian Dtte, und vier Neffen des Berewige großentheild geführt von den Conſiſtorialr

und Geiftlichen der. Stadt. Die Leichenbegleis %.befland. aus dem koͤnigl. Generals Kreiscoms für md Negierungs» Präfidenten, den erften und Beirhenften Eivil » und Militärperfonen,. den ſaͤmmt⸗ Ben Einigl. Behörden, dem Stabtmagiftrate und B Gemeinde s Bevollmächtigten. Eine große Zahl bernehmern und gebildetern Einmohner hatte fich FHochachtung dem Zuge angefchloffen. Als der⸗ e in ber Sottesoderlirche angelangt war, wurde R Sarg auf ein Zrauergerüfte niedergelaffen, zu fen beiden Seiten zahlreihe Kerzen auf hohen Prdelabern brannten. Die Begleiter bed Trauer⸗ gend bildeten eine Reihe; vor diefe, dem Altat Jewendet, traten die Träger von Jean Pauls

en zu koͤnnen glaubte, als durch Mittheilung Kat erhabenen Stelle ans Sean Pauls Schrifts erungen für Deutſchland.) Hierauf Te AR aus dem Tuffage mit de neberſchrift

Kirche bis zum Grabe befegt und um dad

100° Sean; Panl. Fa Micter,

J ertoͤnte ein kurzer Choralgeſang; von Blafein menten begleitet: Die fackeltragenden Studieh hatten unterdeß den Weg zum hintern Audgang

ſelbſt einen Kreis geſchlofſen. Einige Strophen dem Lite: . rn

„Auferſtehn, ja auferſtehn wirft du, Ä Mein Staub, nach Eurzer Ruh 2." *) . von den Alumnen und Studirenden angefit aumtönten ald letter Gefang. die irdifche Hülle Verſtorbenen. Die Gewißheit feiner Unſterblichkeit auf chend, folgte eine Rede an die ſtudirende Jul don dem Fönigl, Baierfhen Studienrector und‘ tealprofeffor Dr. Georg Andreas Gabler.**) 3 Zadeln waren indeß allmählig erloſchen, Peine kch brennend zurüd, Gegen halb 8 Uhr Abends da ſchon die Erde das müde Gebein des Pilger, auf ihr groß und herrlich gewandelt und * Nm Schriften ein unvergängliches Denkmal M ae, . .. Ä

. Man hat freilich Jean Paul nicht felten VO Ladung, das Vermiſchen der anmuthigſten und drigſten Bilder vorgeworfen, wodurch er 62 aft dag. unerläßliche Geſetz ber Klarheit im iM trage verlest habe. Der Vorwurf iſt nicht 94 ‚Ueber den Gott in der Geſchichte und im Leben" lehnt, und in I, P. Fr. Richters Leben von Hein # sing. Gotha 1826. ©. 177 u, f. mitgetheilt worden _ N . .*).Bon Klopſtock. S. deffen Werke, Bd. 7. © 1 Auch bei feiner Begräbnisfeier wurde dies Lieb geſunge S. ypſtoes Leben von Heinrich Doering. Weimar 199 " ) Mon findet fie nebft den Reden der Dr. Ze! und deö Dr, Börne (die —* im Muſeum zu Pe

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Soan Paul In: Kichtern. 1141

georindet. Seine Shreibart iſt nicht ſelten dun⸗ and manierirt, und zwar in einem Grade, daß fe feiner Freunde für nötbig bielt, ein eigenes terbuch zum Verfiändnig von Iean Pauls ten zu fchreiben. *) Dazu’ kam die Gewohnheit, BB zu benugen und in feinen Golleftaneen aufs weichern, welche ihn nicht felten in feinen Schrif⸗ ı zu Anfpielungen verführte, die manchem mins ‚Belefenen unverftändlih waren. Läugnen läßt indeß nicht, daß alle dieſe Zehler einer unge⸗ helten fchöpferifchen Phantafie reichlich aufgewo⸗ Ra werden durch die glänzendfien Zugenden, durch Imte, wie fie nur die Natur zu geben und das kudium auszubilden vermag. Bei allen Auswuͤch⸗ Reiner zu üppigen Phantafie verläugnet fich bei ichter nie das tiefe, nach einer höhern Welt ges fhtete Gemuͤth, der flarfe, die großen Akkorde 8 Univerfums auffaffende Geiſt. Was feinen Wer⸗ m aber noch ‚zu befonderem Ruhme gereicht, ift #5 Sepräge der reinften SittlichFeit, das fie ohne nahme ſchmückt. **) Berzeihniß von Richters Schriften:

enlindifihe Deoceffe oder ſatiriſche Skizzen. Berli

n ‚1788. 84. 2 heile. Neue Ausg. ebend. 1821. Aus⸗ wahl aus des Teufels Papieren, nebft einem nöthigen ke v.

Mm Main den 2, Dec. 1825 vorgetragen) in I. 9. Br. Ritters Leben von Sein: Doering. Gotha 18%. ©. 39 8, wo auch Drei Gedichte auf Jean Pauls Zod Witgetheilt find, . *) 8. Reinholds Wörterbuch zu Jean Pauls ſaͤmmt⸗ Pin Schriften oder Erklärung aller darin vorkommen⸗ fremden Wörter ꝛc. Leipzig 1808. | ) Eine umftändliche Charakteriſtik Jean Pauls und feiner Werte, welche der Raum dieſer Darftellung nicht ernst, findet man in feinem Leben von H. Voering. Or 18%, G. 65 202,

f 25 \ nn

‚118 Bean Paul Fr. Richter. Yeife vom Juden Resndel (era) 1788, (Uyter rede hat Richter ſich J. P. J. Haſue unterfae Die unſichtbare sog, Eine Biograppie ven

aul. Berlin 1798. 2 Shelle, mit einem Kup 5 lusg. ebend. 1821. (Beide Ausgaben haben. Dei ‚titel: arumien.) Hesperus oder 45. Hundöpw

_ Eine. Biographie. yon Jean Paul, 4 Heftlein.

. 1795. 2te verm. und verb, Aufl. Ebendat. 1798, % dem Bildniß des Verf. Bte Aufl. Ebend. 1819. ben des Quintus Firlein, and 15 Bettelkiften gegi ‚nebft einem Mustheil und einigen Jus de tabletime ge Paul, Verf. der Mumien und der Hundspo aireuth 1796. 2te verb. und verm. Juß Berlin

Geſchichte meiner Vortede zur 2ten Aufl. des

tus Fixlein, von Jean Paul, Verf. der Mumie

der ndepont Baireuth 1797. Neu gleich mit dem Leben des Zuintus Firlein. Bert.] Sean Pauls biographifche Belutigungen nute

\ Gehirnſchaͤle einer Rieſin. Exftes WB ud. BAT - BRit einer Zitelpignette, Blumer :, Tracht Ed - nenſtuͤcke, oder Eheſtaud, Tod und Hochzeit menadvokaten F. St. Siebenkaͤs im Reichͤmarkte Kuhſchnappel, von Sean Paul. Berlin 1796 9.

- Bändchen. Reue Aufl, 'ebend. 1818, Der’ iind

tor. Gin Appendix ‚von. Sean Paul: Leiyzig

Dad Kampaner Zhal, oder uber die Unferbjichinuie

Seele, nebft einer Erklärung der Holzfchnitte untegrws an Geboten des Katechismus, von Jean Paul M

irt 1797. Der Zraum und die Wahrblit; J

bei bem Todtenbette der Frau Katharine Mora

Ellrodtin, geb. Liebhardtin, yon einem Kreunde:’ Tun

reuth 4797. Balingenefien von Jean Paul. Tin

ter dem Sitel: Jean Pauls, Fata und Werte voͤl in Nürnberg. Gera und Nürnberg 1798. 2 Bäubiie, Gergl. die Schrift: Briefe an Herrn Jean Paul. Mg ‚einem Rürnberger Bürger gelehrten Standes, ide nem Einſchluß an Heren Herder, Berlin 1800. as gas Briefe und bevorftehender- Lebenslauf, Gera, im . Keipäig 1799. Zitan von Sean Paul, Berlin 100 -1803. 4 Bde.; nebſt 2 Bändchen. Eomifchen upongs. Pauls Bu

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(Bergl. A. Klingemannd Briefe. über Jean San. in der Beituäg für die elegante Welt. 1808, Mr. 81. - Poͤcile, eine Quartalfchrift, herausgegeben vum 3. 8. . acius. Coburg 1801, Re 1. Den Greimüthigen. 180% r. 134.) Clavis Fichtiaua, seu Leibgeboriana, von

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rar 8 nn nn . 5 u . ) . x * 1

Jean vaul In. Richter. 1148

Beer Bay. Anhang: zum erſten Smiſchen Auhange des 5 dafur 1800. Jean Bu Richter Flegel⸗ ngen 1303 5. 4 Abeile. Das heimliche gelled. Der jetzigen Maͤnner; eine Gtadtgefchichtes adie wunderbare Gefellfchaft in der Reujahrsnacht, SJeau der Bremen 1801. Kleine Schriften B.3. P. Fr. Richter. Jena 1804. Neue Aufl, Leipzi . 2 Böchen, (ohne des Verf. Mitwiſſen veranfta I) Borfchule der Aeſthetik, nebſt einigen Vorle⸗ ngen in Leipzig über die Partheien der Zeit, von J. Hal, Hamburg 1804: 3 Abtheilungen, 2te verb. und Bw. Ausgabe. Zübingen 1818. (Ginige Bemerkungen Ft dies Serk find in Sr. Horn's Schrift: Leben und ſenſchaft, Kunft und Religion. Berlin 1807, Nr.3. R55.u..f. enthalten; vergl, audy einen Brief A. Klin auns in der Zeitung für die elegante Welt. 1805, B. 85, ©. 273 u. f) I: 9. Be. Richters Freiheit: lein oder deſſen erbetene Bueignung an den Tegies Rare Herzog Auguſt von Bacıfen: Gotha ‚und deſſen eiefwechfel mit ihm, and Abhandlung über Preßfrei⸗ Be, Zübingen 1805. Lerana oder Erziehungslehre Jean Saul. Braunſchweig 1807. 2 Bänden. 2te Bi. und vorm. Aufl, Stuttgart und Zübingen 1814. B-Bihen. Sriedensprebigt au Deutſchland, gehalten nos Sean Paui. Heidelberg 1808. Des Feldpredis pers Schmeizle Reife nach Flaͤs, mit fortaehenden Nos Pi, Rebſt der Beichte des Teufels bei einem Staat: fat, von Sean Paul. Tuͤb. 1808. Dämmerungen Br Dentfchland von. Sean Paul. Bremen. 1809. Dr. Pohenbergers Babereife, nebft einer Auswahl verbefs weit Werkchen, don Jean Paul. Heidelberg 1809. 2 en. Ae verb. und verm. Aufl. Breslau 1823. 8 Modden, Herbftbluminen ader gefammelte Werkchen 088 Seitfchriften, von Iean Paul. Züb. 1810— 15. 2 „Röhen, Leben Fibel's, ded Berf. der Bienrodiſchen * Gibel, von Bean Paul. Nürnberg 1812. Muſeum vor Jean Paul. Lübe 1814. Der Komet oder Ris Tolaus Markgraf, eine komiſche Geſchichte von Sean ul, Berlin 1820— 22. 3 Bdchen, Kleine Büchers Rebſt einer kleinen Nachſchule zur Vorſchule der Jeſthetik, von Jean Paul. Breslan 1825. 2 Bdchen. Ucber das Ammergrün unferer Gefühle, von I. Paul. Berlin 1826: Wahrheit aus Zean Pauls Eeben. 18

.*

!

1144 Sean Paul Zr Richter. "Ih Berftreute Auffäte Kran Paus :

u

jan eripsig 1785.) Was det Zod I

nige Phantaſien (in von Archenholz neuer Litert . und Völkerkunde. Mai 1788; ebenfelld unter dena

‚. für die Jugend und ihre Freuude. Baireuth 170

- Baireuth 1798. Theil 2. G. 304 u. f. - Munfiedler Bochenblatte vom I. 1800.) 2 : denken des Geburtstages Ihrer Maj. der Sönigipgi Zreugen (in der Zeitüng für bie elegante Welt, . mörderin Corday (im dem Braunfchw. Zafchenbi ſchlechtsliebe, Freundesliebe, Menfchenliebe (in be phrofone, oder Iournal für Krauenzimmer zur Wii

: Magen des Zürften von Scherau (in vun Seckch Neujahrstaſchenbuche für das Jahr 1801. ©. 5.

. den Jod nach dem Zode (ebend. aufs Jahr 1802 . Miscellen (in dem Zafchenb. der Liebe und

le's Mnemofyne auf's Jahr 1803.) Urfachen, : . Brief. an den. Berleger. (in dem Taſchenbuche

eber die Peruͤcken und ſchwarzen NRöocke der Geil

. Die Neujahrönacht eines verdorbenen Juͤnglings

D

in Beitfchriften und Almanachen. F

(in den Raffinerien für raffinirende Theolo = Zu im hen Mufeum 1788. Bd. 2. Dec. Nr. .6. &. 552.4

men Hofus.) Die Bernichtung, eine Bifion (WW G. Beckers Erholungen. 1796. Band 2. ©. 23 u

doppelte Schwur; die Zofcenbibliothet (drei Mg in dem Taſchenkalender zur beiehrenden Nnterhä

Sermon beim Grabe bed alten Bergmanns Gi Grnefti’d neuem Handbuche der Dicht» und ReR

‚f) Verben Wüfte und da& gelobte Land des Menfcengeic le pin

lee _ « 61.) "Gefchichte ‚dee heldenmüthigen Zyediigiim

tu

Herzens und des Geichmads. 1301. Bd, 1. GE Mr. 5.) Dr. Fenk's Leichenrede auf den hoͤchſtt

pulbigumgsprebige vor umd unter dem Regieruiige Antritt. der Sonne, gepalten am Neujahzsmorgen * ruͤhprediger dahier (in 3. G. Jakobi's überluff we aſchenbuſche für das 3. 1800. &. 43 u. f.) When

aufs I. 1801.) Beiblicher Sinn (in K. G.

um der Verf. nichts für das Jaſchenbuch liefert. für Do»

men auf’8 Jahr 1803.) Die Kunft, einzufdhlafen: 6

der Zeitung für die elegante Wels... 1805..Rr. 20. S. 153 u, f. Nr. 21. ©, 161 u, f) Pasquill auf die

Jean Vaul Br. Nichte At4S.

Yegt: Aende Fchrönfle Irau In Dautfihland, geſchrirben % Oktober 1886. ne zufdens, der Liebe und. Freund; haft auf's Jahr 1808.) Ueber Hebels Gidichte; rd zu urdeutſchen Taufnamen; das Glaͤck, auf Bam ten Ohre taud zu ſeyn; Wuͤnſche für Luthers Denk, Bil von Muſurus; der Bolymeter; (in dem Anhange P Kabenbdergers Babereiſe. Heidelb. 1809.) Unver- Waͤmtheit des Pberfoöͤrſters Wolf re. (ini Rorgenbi. 8x gebildete Stände, 1809, Rr. 214.) Impromp⸗ n8’8, welche ich“ Lünftig in Stammbücher-fchreiben werde, Am Zofchenbuche für Damen auf's Jahr 1812.) Borrede zu J. A. Kanne's erſten Urkunden der Beſch., a (Hoffmauns) Phantaſieſtuͤcken in Callots Manier, Hamberg 1814. 2 Bde. und zu Dobenek's; Des deut⸗ en MittelalterB Volksglaube und Heroenſagen. Vers Mm 1815. 2 Bde, Geſpraͤch zwifchen den beiden Sex htern des Janus (dm Morgenbl. Januar 1816.) Matfemmernögel gegen das ‚Ende des I. 1816. (im ‚Morgenbl. Inni 1817. Re. 181.) Betrachtungen (Im " Rorgenbl. Detober 1817. Nr. 250.) Gaturnalien, "Wa die Erde 1818 regierenden --Hauptplaneten. Saturn hetreffend, in 7 Morgenbl. mitgetheilt, (Morgenbiatt ganuae 1818. Ne. 1 7.) Ueber daß Sufaminehs | fügen der beutfchen Doppelwörter in. 12 Briefen an ' eine vornehme Dame, nebft einer geharnifchten Zufch on die Gelehrten. tim, Morgenblatt, Kuguft 1818.) | Ditjöhriger Rachwuchs des Philantropiftenwäldcens, ‚m Zaſchenb. für Damen: auf's u 1818.) Unter nchtögedanten. ber der magnet. MBeltlörger im Erd⸗ koryer, nebſt neun magnet. Gefishtern. (im Morgenbl. '1819.):— Angeige, bie-Sufammenfügung der deutfchen Doppel. oder Stainmwoͤrter betre 2 ng Morgenbl, Anguft 13{9.) Zraum eines böfen Geiſtes ver feis nem Abfalle. (im Taſchenb. für Damen auf's J. 1819.) T Keujahrbetracht. ohne Fraum und Scherz, ſammt einer Legende. (im Morgenbl. Januar 1820.) Rach⸗ "und Spätlinge des Zafchenbuchs für Damen aufs » 1820. (im Taſchenb. fuͤr Damen anf’d J. 1820.) orrede zum zweiten Bändchen (des Kometen) nebft „Nachrichten, vom neuen Zraumgeberorben. (tm Mörgenbl. Juli 1820. Rr. 170.) Gefichte einer gries Gifhen Mutter. (im Morgenbl. Aug. 1821. Rt. 194.) Briefplättchen an die Referin des Damentafchenbuchs fi Uebergabe meiner abgeriffenen Gedanken vor dem Grüpküd und dem Ractfäd in Loͤbichau (im Taſchen⸗

\

1146 Jean Paul Br. Michter,

h?

Anbetey des Gern. KL re Se 1832.) Polit. uud voet. Allerlei £ ar Zahr 1822) Ben er ce - Mächte der Erde am Ihomadtage 18%, nebſt * (ie (im a ng Bert 55 Nr. 4 usſchweifunge o ugen von Merken (im Kanalı De. 1828, Wr « 304.)

*

Ein heenloeii geordnetes Verzeichniß Schriften und Journale, welche Nachrichten von Zn Pauls ‚Lebensumfländen und Urtheile ü

ine Werke liefern, findet man in feinem Leben Heinrich Doering. Sotha 1826. ©. 205 —&, Zu diefem -Verzeichniffe find noch folgende Ducht * hinzuzufuͤgen:

au Rofwenzel*) er Er anl en Xuffeg in X fter 182 236; Ei ae = 67; vergl. Br —* Gleim go paul Friedrich * Er von 73 ürte (im Literar. Sonverfationsblatte, Mai 189 | ze 121. &. 481 u. f. Nr. 122. ©. 485 u. f. Nr. 18 S. 489 90.) Eine Reliquie von Jean, Paul | | - Mitgetheitt von Heinz. -Doering (in der Abenbzil "Mai 1836, Ne. 110. ©. 488 u. f.) Mahrbeit ab | en Dur a Ba Be 188. au e r in feinen TZagen ‚end Kr Tode, von Dr. Ric. Dtto Spoazier, Disk au .

u *), Die Wirthiu in der Sremitage bei Bairenth, w un hin Sean Paul an fchönen Gommertagen zu wallf

und in einer einfamen kaube au arbeiten pflegte.

Jene. Beinrich Doering.

—úß— 00}

* *

1147 .

} ; #.LXTX. : Georg Albrecht Ihering, der Rechte, Töniglich Hannoverſcher Iufizeommiffäe und Roter, Garniſonauditeur, Gecretär der Oflfriefle - ſchen Landſchaft und Director der Oftfriefifhen Mäps Aendrandſocietaͤt zu Aurich. _ J geb. den 16. Juni 1770. | Be geſt, dem 16, November 1825, . un Seinige treu thun, ift ein Stern, ber anf ber blos 4 Fon Brüſt figt; die andern figen nur am Lap.“ ' | Mandsbecker Bote,

El. | Georg Albrecht Ihering gebörte durch dorzuͤgliche Geiftesanlagen,. durch umfaſſende und gediegene juriſtiſche und ſonſtige Kenntniffe, durch einen hoͤchſt lebhaften, gemeinnuͤtzigen Sinn und durch eine raſtloſe, unermuͤdete Thaͤtigkeit zu den außgezeichnefen und verdienſtvollen Naͤnnern feined. Vaterlandes Dftfriesiand und wiirde nad) des Art feines -Sharafterd auch. überoll, in jeber Provinz Deutfcher Zunge, wo ihm ein angemeffes Kr Wirkungskreis geworden wäre, ein edles Stre⸗ en des Geiftes und des Herzend entfaltet haben, Eein Andenken verdient daher in den Gedaͤchtniß⸗ hallen des vaterlaͤndiſchen Verdienſtes aufbewahrt iu werden *). Ä tr end Shering wurde zu Aurich, am 15. Juni 1779 geboren. Sein Vater, Caspar Rudolph Ihering, war koͤniglich Preußiſcher Advocatus fisei bei det Offtiefifchen Regierung und Director ded Notariatd, _ ein Mann von großem innern Gehalt, won vie: len Kenntniſſen und Gedanken; charakteriſtiſch durch I Der verdankt die meiften Materialien dies . fr N ai hen —E des Herrn Kam⸗ dertonſulenten won Halem in Aurich, eines vertrauten

des des verewigten Dr. Iberinc.

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1148 IJIhering.

eine Hohe Regfamkeit des Geiſtes und freie Rehg bei einem durchaus rechtlichen Sinn .. . . 4 Da aus der$hering’fhen Familie .mel zere merkwürdige und verdienſtvolle Männer bee vorgegangen find, fo mag es nicht ungeeignet fe bier etwa8 von dem Urfprunge diefer Familie M auführen und die vorzüglichften vormaligen Mitglier ber derfelben nambaft zu machen, uns dad Andenth derſelben -zu. erneuern und beflo.mehr zu erhalten. ag - Die Familie ſtammt urfprünglid, "zufolge R cherev bei derfelben vorhandener Nachrichten, die biß ind vierzehnte Jahrhundert hinauffteigen,. aus Frag Ten, ber. Der erfte, der unter unferd Iherings Bat ahren, in unmittelbar auffteigender Linie, eine ber Pole Bemerkung verdient, ift Conrad Ihering | geboren 1414 zu Grefel in Sachfen.*) Er, wu von dem Kaifer Friedrich III, zum Faiferlichen Pfalz: rafen ernannt, mit. der Beflimmung, daß dieſe ürde jedeömal auf den Erfigebornen feiner Rach⸗ Ä kommenſchaft übergehen follte. Doch ging biefel Vorrecht durch Unachtſamkeit und VBernachläffigung ſchon in ber erfien Generation für die Familie wie ber verloren. dd Ein Ur⸗Ur⸗Enkel deffelben war Joachim Ihe | ring, geboren 1552 zu Plauen im Voigtlande. & | eine. in feiner ‚frühen Jugend nach Schweden und am ‚non da mit. der Schwebifchen Köntgstochter . Katharina, der Gemahlin des Oftftiefifchen "Grafen Edzard II. im Jahr 1661 nad Oflfriedland. & wurde demnaͤchſt Hofmeifter der Söhne beffelben, ‚Tpäterhin erfter Landpfennigmeifter und endlich Amts mann zu Berum in Oſtfriesland, wo er farb.

Sein Sohn Sebaſtian Ihering war: gräflih Oftftiefifcher Geheimerrath und Dberlandrichter und u. ») Ju meinem, Bericon von Sachſen, 8 Bde, (Ulm) ' Geber diefer Ort nit, . - . Me

Pr

Ssherind 2) 7: ] Wivoht: Fix fein neues Vaterland. ein ſehr thaͤtiger d nüpliher&efkhäftsmann, als auch indbefond ein einfichtöpoller und dreuer Diener feines mdecherrn, vorzüglich in Staatsgefchäften. und auswärtigen Geſandtſchaſten, die ihm-aufges gen wurden. . | 0 > Bier von feinen Nachkommen waren: in ben wahten 1651 bis 1775 Amtmänner zu Friedeburg: er derfelben, Namens: Sebaflian Ihering, vers ete biefes Amt beinahe funfzig Jahr, von 1681 9 1780. . Man bat von ihm eine mit vorzuͤgli⸗ Mer Kunde und befonderem Fleiß verfaßte, fehs Mhäkbare „Sefchichte und Befchreibung des (Offriefifchen) Amts Friedeburg” bie Its deß nur in der Handfchrift vorhanden iſt. J Ein anderer Sebaſtian Ihering, 1631 gebo⸗ sen, jedoch zu einer Seitenlinie unſers Iherings choͤrend, erhielt von dem Deutſchen Kaiſer dem absadelftand. Zwei. Nachkommen: defjelben, Ru« delph und Peter. Albrecht von Ihering, waren noch achtzehnten Jahrhundert. im. Churfürftienthum Sachfen anſaͤßig. Es findet fi naͤmlich unter ans dern noch. eine von :dem Könige Frietrich Auguſt

von. Pohlen am 25. Juli 1722 -vollzogene Urkunde,

nach welcher fie, unter ber oberlehensherrlichen Ges nehmigung beffelben, mit einer Anna Maria vom Zehmen über ein Nittergut, Weltewitz genannt, Einen Vergleich fchloffen, indem diefe, unter dem orgeben,, daß alle Iherings in ber Weihnachtss Ruth (1717) ertrunken wären, die-anderweitige Bes lehnung fuͤr ſich erſchlichen hatte. ‚Ein Sohn des obengenannten Amtmanns Ges baſtian Ihering, Namens Joachim Chriſtian Ihe⸗ ng, war Theologe und ſtarb 1729 als erſter Pros der zu Bingum in Dftfrieslands- ein gelebrter Vann, der fih.nicht-nup zu „feinen Zeit durch einige

we

/

etss Ihtring weelogiſche Scheiſten auch außer Oftftiedland Mi

kannt machte, ſondern von\ dem auch mech ei pawsführiihe Kärchengeſchichte von Q - friesiand" .in der Handfchrift (ie einem. groß " Bolianten von 1724) vorhanden iftz ein fehr grüm liches, mit großer Sachfenntniß gefchriebenes Bel . " Ein jüngerer Sohn des obengenannten Aa manns Sebaſtian Fhering und Großvater unfd Zherings war: Sebaſtian Eberhard. Iuering, f ‚boren 1700 zu Friedeburg. Seine Mutter m eine Enkelin ded großen Hermann Conring, eiſ geborne. Pauli aus Norden. Mehrere Jahre dien . tr. mit unermüdeten, treuem Fleiß erſt dem fuͤrſh Hſtfrieſiſchen Regentenhauſe als Adjunkt ſeines ters in der Beamtenftelle zu Friedeburg, dann (173% als Negierungsrath und weiter (1735) auch alt Kammerrath ju Aurich. Nah dem Tode des "sen Bürften von Oſtftiesland (1746) wurde er fi niglich Preußiſcher Kriegärath, wozu. 1746. no kl Kitel eines Negieringsdirettord Fam. . Sein MW > ferben erfolgte 1759, Er war ein Mann vi Seiſt. und vielen, ſehr gründlichen juriſtiſchen u dameraliſtiſchen Kenntniſſen, womit er eine gro Aufmerkſamkeit und beſtaͤndige Thaͤtigkeit in feines Geſchaͤften verband. Auch zeigte. er ſich verſchie dentlich als Schriftfkeller. Cine ‚feiner : Schriften, betitelt: Processus civilis et criminalis, quoad, substantialia ex sacra scriptura adornatus, M unter feinem -Ramen zu Bremen bei. Saurmanl 4731 erfchien, erregte in der damaligen’ gelehrt . Welt einen großen. Streit Über das Benehmen Di Apoſtels Paulus vor feinen Richtern. (Apofeb ki 23. 8. ff) Ein von: ihm zu Jena 1789

derausgegebenes lateiniſches Gedicht, unter DM M tel: Carmen: historicam de rebus ‘Fri oxlontalis, in fließenden Hexametern abgefaßt, 9%

Ihering: na

e Geſchichte berühren und: iſt nicht ohne Gift Kunſt. Früher: (dem (1729) fchrieb er eine

orwefen,” die aber in der Handfchrift, gem en iſtz umd in fpätern Jahren, da 1747. das Intelligenzblatt ſeinen Anfang mmen hatte, lieferte .ex in bemfelben, insbeforn R in ben Sahren 1748 und 49, mehrere hiſtori⸗ R und: fanıeradfnfihe Abhandlungen, die noch im⸗ be ſdaͤtbar fi find U

a: Seine beiden Söhne, die er: mit feiner Gate * einer gebornen Danim, erzeugt hatte und von wilchen der eine nachher Oberamtmann in Au Sb der-andere: der oberigenannte: Caspar Rudolph, Wer Vaier unſers Iherings war, erbten von ihm feinen lebendigen Geift, der fich faft immer in ei we gewiſſen Anregung: befand und in einer unges Weinen Thaͤtigkeit bewegte, aber freilich auch auf ' mancherlei Drojecte verfiel, in Welchen fowohl der Bater ald auch feine Söhne unerſchoͤpflich waren. * Verbindung imit ſeinen Soͤhnen ‚unternahm er ‚of eigene Rechnung die Austrodnung und Urbar⸗ machung derſchiedener kleiner Landſeen ober Ge⸗

,.*) Inter andern : gon Besen des Sandeh In Mühlen. Dftfrief, Anzeigen, 17 uf. Lewrachtung der wirkenden Natur u. ihrer menfülligen Bripälfe bei dem Anmachd neuer Polder-Haller oder Gros Mm, is, RNo. 9. u. f. Fa dee Zorfgräberei, 1748, an 16. 1749. 33. 27. u. fe Hiſtorie von dem’ Ur⸗ Drug der Oftfriefifchen ee nen, 1748. Ro. 20. u, f. om En des. Seewaſſer 8,00. 22. u. fe Sefaihtermaähtumg von En dom Ute —— 8. Ro —* a Ze ion der eſiſchen “Infe . * der Hetrlenſcwhen ‚Einnenfabeit, [7% 5. 5 hi

sire*e

J

zur Kultur magerer Sander

| m det wenigen: Bebichten, wekche die Offeies

heliche, ſehr gehaltvolle „Anweiſung vom

2ER Ihering

waͤſſer im: Ianem des Landes, (ia Pflfriedl Meerten oder Meere genannt) namentlich in. 4 fogenannten Riepfter Hammrich, einer niedrigen & vgernd im Amt Yurid, : Sodann: leitete. ex in ſei amtlihen Verhaͤltniſſen im Jahr 1752 die Ein] zhung des großen Landſchaftspolders an der RE bes Dolantö, des größten, der je in Oftfriesigg Dein. Meer. durch. Umbämmung entrungen iſt. 1 haste die erfie Idee zur Anlegung des jegigen Rägl der⸗ und des Berumer⸗Fehns, die nach) feinem % zur Ausführung fam, da dad, Rhauber Zehn 174 und das Brrinner. erfl 1794 angelegt wurde, Insh fondere aber erhielt das Iheringifche Fehn, das J erſt, ſchon 1660, von "einem gewiffen Paul Hasf breod aus. Emden angelegt, jedoch nicht meiter anf geführt und im Verfoig der Zeit in den Befig g Gemahlin des Regierungddirectors: Ihering gefagg men war, durch ihn im. Jahr 1754 mit Anwei Dung vieler Koften, eine neye Geſtalt und ſom Auch feinen Namen. *) . Er

+) Ein Fehn, in Dder Hollaͤndiſchen Sprache voii der. Rome flammt von, dem altgermaniſchen Wort Fa ein niedriges, ſumpfiges, moorartiges Feld bedeutend. 4 ift in Dfefriebland fo wie auch in Holland, eine befol dere Kolonie in einer Moorgegend, wo man aus Dei te großen Maffen Sof gräbt und ‚zugleich die AR

ht hat, das Moor ganz-ımd auf eine regelmäßige FR

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abzugraben, dann den Untergrund urbar zu machen auf Demfelben nach und nach Häufer anzubauen. Zug

ehört zu einem Feyn ein kuͤnſtlich angelegter ſchiffe |

anal, der mit einem Fluß oder’ andern Kanal in. Er Bindung fteht, fo daß der. Torf uon dem Zehn. zu Schf nad) andern Drten verführen werden Tann, wo er zu Bedarf derfelben von den Zehn: Schiffern verkauft wir

a

ft] Der abgegrabene und urbar gemachte Boden wird zig ; Aderbau und zur Viehzucht Bennbt, Solcher 359 gibt es in’ Oftftiesland jet 14 und fle find fämmelng nehr ‘ober weniger mit Häufern befegt, fo daß einige R

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Ibering 1168

wen man 00 gr dermehrerwähnte Dar

nerrelo · 3 Sabız. \

Spar Rudolph Ihering, Januar zu Aurich) ein

ſchaften ausmachen. Man ie Anlegung derfelben aufmerkfam. Das äl 3 Mookgetelersgehn ift etwa ıtam deB ftebenzehnten Jahrs 8 ee reinen. treprenneurs fol jehne, inzelne oder auch —*8 mg derſelben einen &heil der ıL auftehenden Moor ende erforderlichen Kan⸗ 1 gras den in mehreren befonderen denden Koloniften in Unters die Fehnwirthſchaft darauf m —T en ſo g jens m iefe zum eil bie im fon. ‚üben, alte eiften Zeiten des Jahres gang eine neue Schöpfung dar⸗ vielen, fonft vielleicht gang ehmes Sigentyum., BWohls zugleidy eine —* vw und entſchloſſener Mens $m Jahr 1816 zäßlte man ifcen Geonen 1058 Häufer, velchen 1 305 Zorfichiffer breven Krämern und Hande ten miteinander 19 Schiffes 10 Brannteweinbrennereien, müplen und 2 Holgichneides wiffe beläuft fich Der Werth‘ über eine Million Rtple.; ben, deffen urbarer Flaͤchen⸗ ich faßt und fonft die trau Genug, die Fehne ſind Bermehrung des Narionals und verdienen dem amkeit und Kürforge einen,

75

\

1154 Fhering

Mann, deffen Berdienfie um Oflfrisfand ni leugnen find und immer die Würdigung beif weit erhalten werden, . wenn :ausch die. Zeitu aus Neid oder Mangel an Einficht fie nicht anzuerkennen geneigt waren, „Er fliftete im 1779. für Oſtfrießland tine im folgenden I dem bamaligen Landesherrn, dem großen bon Preußen beftätigte und ſeitdein bis, fehönften Flor fortdauernde Mühlen:Brondef tät, wodurch er dem Lande jährlich wenigſtens] Gulden Hollaͤndiſch erhiett, die fonft für, ranzprämien ind Ausland gingen... Zum u hen Nugen der Fehnſchifffarth bewirkte. er, mancherlei auch abfichtlich gemachten Hinde im Jaht 1783 eine radikale Ausbefferung M “gemeinen Fehnkanals, wodurch die ſaͤmuithich der Mitte Oſtfrieslands befindlichen em fh und mit der See zufanmmenhängen, A fer wadere, fuͤr fein Vaterland ausgezeichnih thätige Mann farb 1809, am 17. Mat. " Unſer Shering hatte an einem. ſolchen ein aͤußerſt kraͤftiges Beiſpiel vor ſich. DM der Wirkſamkeit deſſelben und feine lebendigt dankenreichen Gefpräche -machten auf den | dem die Natur ein .zartes, gefühlboiled (& verliehen hatte, einen deſto größern und tiefen druck, je mehr diefer feinem Vater mit ungd "Verehrung und: inniger Liebe anhing. Schoik prägte fih auch ihm dadurch bie fefle Uederzeg ein, daß die Anlegung regelmäßiger Fehnv- ji eu der Moorgründe und die dadurch; derte Wafferfommunitation in dem Inner‘ frieslands, ein vorzugliches Mittel fey,. ut Wohlftand defjelben mit Sicherheit zu ver and bedeutend zu erhöhen. ° - Bi Sherings-Mutter, feines Vaters zweite &

Shdesing 14166

„war eine geborne Barmeifter, Tochter eines ſerungsraths in Aurich, ebenfalls aus einer ans henen und achtungswürbigen Familie, eine Diufs hwefter der lebten Gemahlin, jegigen Wittwe hochberuͤhmten Fuͤrſten Blücher von Wahlſtadt. war eine edelgeſinnte, aufrichtigfromme Dame, ihrem Sohne bereitd in zarter Jugend bie pe der Sotteöfirccht und Tugend einzupflanzen ke. Er verlor fie fchon früh, ald ein fiebenjäh« F Knabe, im Sabre 1786, aber die frommen rade, die fie auf fein Gemüth gemacht hatte, en ſtark und kraͤftig genug, um ihn für feine je Lebenszeit zu. Durchdringen und zu leiten.

ß.tinziger Sohn, da ein älterer Sohn beffelben,

" ar . . oo. t Als Süngling befuchte Ihering die Lateinifche pale feiner Vaterſtadt, welcher damald mit gros Sprachkenntniß und einem eben, fo humane wiſſenſchaftlichen Sinn, der Rektor Hecht por- % Als einer der fleißigften und talentvollſtem Büler defielben und wegen feiner ausgezeichneten Märitte, erregte er fchon damals eine befondere hnerkſamkeit. Um DOftern 1796, im noch nicht mösten fiebenzehnten Jahre, bezog er. die Unis ftät Srlangen. Mit heiterem Sinn und im:

uſchen Lebens, vergaß er den wahren Zweck deis Men nicht; vielmehr erwarb er fih durch Fleiß; u Sittlichkeit die befondere Anerkennung und den deiſal feiner dortigen Lehrer. Zum Beweife dient‘ in unter feinem Nachlaß vorgefundener,. dreizehn

re paͤter an ihm gefchriebener freundfchaftlicher

‚öineß der berühmteften Nechtölehrer an jenem ufenfige, des noch lebenden Sen Geheimen=

.

vat feiner Deutter und zulest auch feines Bas -

Kent erften Ehe, ſchon in jüngeren Jahren |

hen Genuß der fehönen goldenen Zeit des afas

. - Aa— Ma ——

1156 _ Ibefting.

fraths Gluͤck, verdienſtvollen Verfaſſers« CEommentars über die Pandekten. Auch ſind

der akademiſchen Zeit Iherings noch manche dere, mehr als gewöhnliche Univerſitaͤtsteſtimg bedeuteude ſehr ruͤhmliche Zeugniſſe über ihn handen. Eleich leuchtenden Sternen erſchienen nem nah Wahrheit ſtrebenden Geiſt Fichte's Schellings Lehren, die damals zuerſt die bendd Welt in Deutfchland mit. ihren durhdring@ Strahlen ergriffen und entzündetn. Gie I einen bedeutenden Einfluß auf Iherings Ant und Weberzeugungen; und nie. erkalfete in fa Gemuͤth eine befondere, innige Achtung gegen ! Urheber. ' oo Borzüglich anziehend und rührend aber if seiner, .tugendhafter Sinn während feined acaden fchen Lebens, eine Folge von dem tiefen & druck, ‚den die Frömmigkeit feiner edlen Mutter ihn gemacht hatte und ein Beweis von der grof Verehrung, die er für fie in feinem Herzen ig Er hatte von derfelben ein religidfes Lied, ein. bet enthaltend, das von ihr auf der einen & eines halben Bogens abgefchrieben war... E65 dad Einzige, was er von der Hand feiner Mu beſaß; eine feinee Schweftern hatte. es vorher 4 gehoben und ſchenkte es ihm mach feiner Kom mation, die durch den Gemahl derfelben, einen digen Iutherifchen Prediger, gefhah, zum An Ben. Dieſes Papier hat fich unter.feinem N laß gefunden und auf der Rüdfeite deffelben’M findet fi eine Schrift von ihm, die er zu Er gen, während feines Aufenthalt an der’ bortigW

Bademie, ald ein achtzehnjähriger Süngling fegt und fich darin, mit einem innig bewegt Herzen und aufrichtig frommen Sinn die Grmp füge. feines Lebens vorgeſchrieben hal. Wei

—*

hierin g. '1187

Werfen an feine Mutter gelobt er fich, ſtets nach her Erfüllung feiner Pflicht zu flreben, gegen . Verſuchungen der Sinnlichkeit unabläffig zu apfen und das hohe Ideal der Zugend bis zum I feiner ganzen irdiſchen Laufbahn vor Augen behalten *). Auch in feinen noch vorhandenen

E*) Es mag der Mühe werth feyn, daß diefer fchöne Re Erguß eines edlen jugendlichen Fa fon piel zur Nachfolge‘ wörtlich hier ſtehe und aufbehals erde. Der Verf. gibt. ſolche nach einer unftreitig

senen Abſchrift:

„Gr ngen 1797, Abends 103 Uhr 7 Sonnabends im uli, nach Aufführung der Muͤndel.

Ewig heiligeß, theures Papier, welches ich von mele ewig geliebten, unfhägbaren Mutter befige, fey du gu geweiht, meine erneuerten Entfchließungen aufzuber ren; erinnere du mich, wenn ich einft wanke auf dem Rage der Redlichkeit, zu meiner Pflicht zu kehren; fey die Zeugin der Empfindungen meines Herzens! F Rue nicht die Redlichkeit, fonft mag mir Alles fehs I Dieled fey der Wahlſpruch in jeder Minute meines 38. Berfludt fey der, Augenblid, wo ich ihn je vers m follte. Redliche Erfullung meiner Pflichten al, welches ich gu erreichen ftrebe, das legte, hoͤchſte, Jolute Biel. Keine Peiat wird mir bei meinem ſan⸗ paifismelancholifbden Temperament, bei meinem ges wollen Herzen, fchwerer feyn, als die, mic) gegen die gbe zu, waffnen. Gwig von mir verflucht fey mir der BL ıhtic, wo ich ein unfchuldiges Mädchen betrüige, wo 5 ihre Ehre und Zugend ranbe. Edle Vernunft, du edel: 6 Kleinod, flöße du mir Muth ein, halte mir immer I Ideal der Tugend, der Sittlichkeit vor Augen; fporne Pi an, es zu erreichen, mich zu beftreben! Manen mei⸗ et Butter, der ich noch nicht den Eid der Tugend ſchwoͤ⸗ ei konnte; ihr Manen meiner würdigen Tante, bei des een Gatge ich treue Tugend auszuüben mir vornahm, ſchwebt mich, ftärkt meine Kräfte, laſſet mich empor⸗ einen den fteilen Belfen, damit ich am Ziel meiner ‚Roufbahn ausrufen Tann: ich habe mir und der Weit zum Rugen- gelebt; mein Wirken auf dem Erdenrund iſt

4188 Shering.

Tagebuͤchern finden fich mehrere gewiſſenhafte theile über feinen Sinn und fein Leben, mitunter ehr. firenge und nachfichtölofe Rügen feiner Be rungen, fo wie auch verfchiebene Wiederholungen ned frommen Gelibbdes. Es waren auch nicht Worte, bie er, niederfchrieb, fondern er hielt wi und redlich, was er fich vorfeßte. | Sering vollendete feine Studien auf ber U verfität zu Erlangen in zwei Zahren. Sein 8 wünfchte, daß er noch eine Reife durch Deutf machen möchte; er aber zog es mit deffen Zr mung vor, fich eine Zeitlang in Weimar aufzubail ‚Hier, in dem damaligen hochgefeierten Wohnfig edelften und höchften Deutfchen Beifter, verlebte A xing im Bollgenuß der fhönen Natur und Kunfk a in gefellfchaftlicher Verbindung mit. mehreren vert⸗ ten Freunden von gleichem Sinn und Streben, eh 6 Monate, die er die glüdlichften Tage feines ‚Lig zu nennen pflegte. Insbeſondere ‚machte er Daffi eine nähere Bebanntfchaft mit dem nachher fo gi zend aufgegangenen und noch immer im heilften & henlicht ftrahlenden, genialifchen Dichter Ruͤck freuete ſich nachher immer noch dieſer hohen, ge gen Berührung. * Es war zu erwarten, daß ber längere Au j

vorbei; zu einem ſchoͤnern Wirken ruft mid; mein Schöyf Preßen willig folge ich feinem Ruf! Und Du, ed, hoͤchſtes, verehrungswürdigftes Weſen, ſtehe mir | Kraft und Muth bei, in.jeder Lage meine x | füllen, auszudanern und mit feſten, männlichen Schrumi meine Laufbahn zu vollenden! 9 —— * meine! Fatr⸗ meinen bes an, entflamme meinen Geift zur Rachahmung x möglidy zum Hebertreffen. Neu geftärkt duch das Be der Tugend, will ich denn bier meine Laufbahn ausweag dern, Gutes wirken, wo möglich iſt und mich. felbpt 5 einem dem Staate dienlichen Mann. zubsseiten, .

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| Ihering. 118 -

kan dem’ damaligen Steblingsort ber Deutfchen: 8 unſern Shering. bei feinem gefühlvollen fihen Gemüth nicht uuverfucht Taffen würde, uh an die Dichtkunſt zu. wagen, die ihn in feinen friheren Jugendjahren innig anges hatte. Es find aus jener Zeit feines Aufente in Weimar noch mehrere dichterifche Verfuche ‚feinem bandfchriftlichen Nachlaß vorhanden. lieb ihm die Liebe zu dieſer goͤttlichen Kunſt Kfoig feines ganzen Lebens und erhielt feinen panter den Mühfeligkeiten feiner Lage und dem flarren Einerlei feiner nachherigen Sor⸗ Bed Arbeiten in einer ungetruͤbten Heiterkeit, fa Drangfal des Lebens, kein noch fo ſchwe⸗ Mb finfterer Drud des Geſchicks je ganz zu Mehben ‘er im Jahr 1798 am Ende bed Bes ind Baterland wieder qurüdgeteprt wär, Fer Wenige Tage nachher bei der damaligen Rang deffelben in Aurich, dem Oberjuſtizkolle⸗ des Landes, ‚geprüft und bei diefem ald Aus⸗ pt angeflellt. ES war ein unangenehmer Um⸗ für ihn bei feiner Zuruͤkkunft, daß er die gendumftände feines Vaters, durch manchers ißflungene Spekulationen und Unternehmun- deſſelben, ſehr zerrüttet fand, .Das erfle, was aoch nicht zwanzigjährigen Süngling brohend ben kam, war ‚die Sorge für bie Seini⸗ Und er entzog fich derfelben nicht; er Bam fie mit der treueften Liebe, mit dem ans fügtelten Fleiß und mit der zarteften, felten= Sqhonung und Verehrung gegen feinen Bas Fer that, was er vermochte, ohne Anfangs viel Ben zu koͤnnen; doch blieb feine Treue nicht wohnt. Gegen Ende des Jahres 1799 wurde Mu einer kraͤftigern Unterſtuͤtzung her Seinigen

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1160 Ehering.

ein näherer Weg eröffnet durch feine Erne zum ‚Kalkulator und Sepülfsfecretär dr D * ſchen Landſchaft. Zugleich arbeitete er, erſ Auskultator, dann als Referendarius bei de gierung und ferner von 1804 bis 1811, mit lichem Fleiß bei dem Amtsgericht zu Aurich. Naͤchte wendete er großen Theils an den ſchaftlichen Dienſt und insbeſondere übernal darin ein außerordentliches, jedoch hoͤchſt mechaniſches Geſchaͤft, das ihm indeß einen tenden Nebenverdienſt gewährte, Ex ſchrieb lich die ſaͤmmtlichen, damals angelegten Feucr taͤtskataſter für das ganze Land, die denn alej jener Zeit fowohl von feiner ſchoͤnen Hand ald auch von feiner unermüdeten, großen AM keit ein anfprechendes, rührendes: Denkmabd .: Dennod - war feine ungemeine Anftreng fein ganzer, alles aufbietender Fleiß nicht HM chend, um mit den Früchten defielben bie: ſehc deutenden Ausgaben .zu befeitigen, welche VIA here, unvortheilhafte Verwaltung des IheringM Fehns durch - feinen Water, den Beſitzer deſſch nach ſich gezogen hatte und noch immer erforki Aber auch im Gebränge aller oͤkonomiſchen Di legenheiten wanfte weder fein Muth und feine! tere Beharrlichkeit, noch wurde dadurch feine nm Andhaͤnglichkeit an feinen Vater auch nur auf # genblide erfchüttert. Doch ſah er fih im Ne ber Zeit gendthigt, die Verwaltung des vaͤterlich Fehns, \bei welcher der Vater durch irrige Au ten in einen großen Nachtheil gerathen war, fe zu übernehmen und folche, auch bei dem gutgemei® ten Widerfpruch deſſelben, nach richtigen Grund fägen zu führen. Der Erfolg entfprach feine Ideen und bewährte die Richtigkeit derfelben. Schu als Juͤngling über tief eingewurzelte Vorurtheib

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dhbering 1161

Wfinnig fich erhebend, traf er bei der Verwaltung fees väterlichen Fehns, in der kurzen Zeit: von Mm zwanzig Jahren, ohne Vermögen und mit Be befchränkten Mitteln, blos dur Umficht und Br tiuge Ausdauer, die weientlichften Verbefferun⸗ k defielben und führte nicht nur fehr erhebliche Be Anlagen aus, fondern brachte dadurch auch Behr als hundert Familien An’6 Brod, wobei ee Ren zum Fleiß Gelegenheit und Aufmunterung ), zugleich aber auch mit!ediem Sinn für die Beförderung ihrer Sittlichfeit und ihren Unterricht Brge trug. Durch feinen Betrieb erhielten, von k bis 1819 die fchiffbaren Kandle des Fehns Blammen eine Verlaͤngerung von 891 Ruthen, vdurch daſelbſt die Zorfgräbtrei einen weit grös m Unfang gewann. Die Bevoͤlkerung bed Febns; We:1788 aus 133 Einwohnern beftand, flieg bis Mt zu 398 und die Häuferzahl, die bis 1804 fi But Ai belief, befteht zur Zeit aus 100, wozu 1813 Cuch eine neugebaute Windmühle, gekommen iſt. March die Schleufe des Fehns fahren jest jährlich Über 1200 Schiffe, anftatt vor 1804 nur 200 bins Much kamen *). Es ift bei den Funbigften Beurtheilern kur eine. Stimme daruͤber, daß die Art und Meife, wie cr das Iheringiſche Fehn verwaltet hat, für —8 andere Oſtfrieſiſche Fehne ein Muſter darſtellt. Mit Anfang des Jahres 1809 wurde in Oſt⸗ fiedland, das durch die Verhaͤngniſſe des Jahres ' 1806 an das benachbarte damalige Königreich Hol Iand gerathen war, auch: das Holländifche Steners ffem eingeführt. Da: diefes eine Uhzahl von manderlei Verordnungen in fich faßte, bie durch

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j FOR, . . rende Gesörhesinung ned Zipentyuns DReielande. efchreibung rſtenthumi Enden, 1824, & 145, 7*

MR, Ihering

ide: aotiſche Befchaffenbeit für die Vewon Blrieetams eben fo.:unverfländlih und Dun als durch ihre Tendenz hart und drüdend und g gleich ſaͤmmtlich in Hollaͤndiſcher Sprache abgef j waren, fo machte Ihering aus benfelben in Dr fcher Sprache einen Auszug und ließ folhen ul Dem Zitel: „Kurze: Ueberficht der fämmtlichen i Königreich ‚Holland--heffehenden Abgaben; (X sich, 1808, 272 GS. in 8.) noch vor der Einf fung abdrucken. Der Gegenfland diefes Werts die den Oftftiefen fo gehäffige und felbft der SW Jichfeit mehrfach, gefährliche Holländifhe Ste mar Schuld basan, daß Iherings fehr mihfamg erk wenig gewärdigt und mit großer Gleicht tigkeit aufgenommen wurde, obgleich es für WE Ofifriefifche Puhlikum nicht ohne DVerbienft mag wie ſolches jedem unbefongenen Beurtheiler ei leuchten muß, desfalls auch Oſtfrieglands Geſchich ſchreiber Wiarda in feiner Oftfriefifchen Gefgici Defieiben mit Ruhm gedenkt *). Nicht wenigl {Beifall fand es bei der Juriftenfakultät zu Era en, indem dieſe dem Verfaſſer bafür die juriftiggge ostorwürde verlieh ; -fo wie auch die dortige Hupf‘ eraliſtiſch⸗ konomiſche Societät ihn besiegen zu Ihrem Eorrefponbirenden Mitgliede ernannte. - | + Ihering erbielt unter der Holländifchen Regie | ‚zung in- Oflfrieöland (1809) den eben nicht eins traͤglichen Poften eined Directors der Succeffiogb abgaben oder Erbſchaftsſtenuer ( Direcleur op het regt van silccessie).. ia dem Reffort Aurich, Dann wurbe er .1810,. nachdem die SDftfriefifchen ra und dad Adminiſtrationskollegium ders eben, wie auch die Kriegs: und Domainenfammer aufgehoben waren, zum Rendanten der Feuerverfis - +): Shell 10. ©. 526. Wiardas Leben folgt im & Jahrg. unſers RNekrologs ebenfalls, W

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24

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Byerimg. er"?

önem Gehalt von. 400 Rihlr. beſtellt, in⸗ dieſe Anſtalt, vorher: unter die genannten ein gehoͤrend, damals unter. Aufſicht des poroſten von einem Director und Rendenten paltet wurde; melchen Poſten er auch ‚nachher, wieder eine andere Ordnung ber: Dinge eintrat, pin fein Ende behielt.

Kachdem im Jahr 1810 das Koͤnigreich Hel⸗ B und ſomit ach. ODſtfriesland, ein Theil deß perfifhen Kaiferreichs geworden war, wurde ang zum Gehalfsrichter bei: dem Friedensge⸗ Bde Kantons Auricgrernannt, welchen Polen Ah abichnte. Im Verfolg beflellte ihn bir - iſſche Regierung ‚zum Prälidenten bes Kon⸗ Biäisımel, in befien Bezirk: fein Zehn Bela ‚ad zugleich im Jahr 4811. zum Saqchwalter pave) dei dem damaligen Tribunal erſter Ins I 1 Aurich. Als auch unter der Franzoͤſiſchen Pihaft während des Jabrs 1811. die Hollaͤrde⸗ | —— noch fortdauerte, varwaltete ing interimiſtiſch den fuͤr fehr wichtig erachte⸗ Pollen eines Advocat⸗-Fiskals der ſaͤmmtlichen gaben. (Middelen te water en te lande).: : Rah dem Tode feines Vaters im J. 1800 Mi er an deſſen Stelle zum Director der DEs

hen Mühlen: Brands Sorietät von den Mit dem desfelben erwählt: Es war. -fomphl eine Bnkbare und gerechte Würdigung, welche man, Dom rien Verdienſten ‚feines Vaters um diefe Auſtak Wände, als auch eine einſtimmige Anertenuung Run zigenen unzweifelhaften mad, vollomwene dichtigkeit zu der Verwaltung diefes Voſtens. Dad kalten Wurde. nicht —28 ‚. Ungeachtet. der inter der Hollaͤndiſchen und Franzoͤſiſchen Regie ig für. das Dfffsiefifche Mihlenweſen Jo un

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ndftg. a hieit Ihering die: Mühlen s Brand: Sorketät f Wdanucrnd in :einein fo blühenden: Buftande, Daß? heilnehmer derfelben nichts weiter: als die Cini zu 5 bis 15 Procent von dem Kapitalwerth ti Yon zu bezahlen hatten und fogär im I. 108 eine Dividende-von 14 Prozent erhielten. 2, Als im Jahr 1815, mach -wiederbergefld MVreu ßiſcher Regierung in Oſtfriesland die Bra chen Tribunaͤle und Friedensgerichte aufhört id eine neue Drganifation des Juſtizweſens ſchaſß, erhielt Ihering, zufolge feines Wunſch Die <Btelle eines Sufliztommiffars und Notars] Aurich. - Nachher, Da die. Provinz durch Abttett des Königs von Preußen: in Eöniglih Sroßbritie aiftisHanmoverfhen Befig gefommen "war, wurde Biking: zum Auditeur des in Oſtftiebland garni .airenden koͤniglichen Leibküraſſterregiments erna und du im Sahte 1819 auch die Oſftfriefiſchen Karl fände toieder auftraten, wurde ihm ‘bei denſell | Ver Poſten des erften und: feitdem einzigen Sei taͤrs zu Theil. Sodann ermählte ihn der driig Stand der Oſtfrieſiſchen Landſchaft im: Jahre 10 gu Deputirten ˖ bet: der allgemeinen Ständen ammlung des Koͤnigreichs in Hannover, an berei Sitzungen er von Zeit zu Zeit bis ins Jahr TOM mit Liebe und beſonderer Thaͤtigkeit Antheil'nahbk Doch war er im Mai 1826 kaum von He mober: zuruͤckgekehrt, als er anfing zu kraͤnkeln. E .. Yatte fonft und bis dahin fich einer feften Geſundhei . deftent und war, obgleich nicht von fonberiid großer Geſtalt, ein Präftiger Mann. Nun aber be Bann er an einer anhaltenden Schwäche des Untei⸗ | ed zu leiden, ‚die nad und nad faft im elite DbRige Erfchlaffung und Catkräftung überging Be: Familir und Freunde wurden beforgt adet

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Ipeiritungl. SER.

Ban Zuſtand; Sefahr er Telbi:.mil: bee, B in feiner: ** fo’ viel moͤglich fortſuhr. = am 18. Nov. deſſ. Jahrs traf ihn ꝓPloͤtlich Nervenſchlag, der am Abend. bed: folgendan Tas Bfeinen Tod zur Folge hatte, : a P Er ‚hatte ſich im J. 1811 mit ber. Demwiſells una Maria Schwerd, jüngfien Tochter * Paſchaftl. Receptors Schwers in Leer, verh eira⸗ t in welcher Verbindung ex ſich durch die ſchoͤn⸗ KEigeiifchaften eines treuen und liebenden Yon yaterd audzeichnete, Seine Gattin gebar ihm Bader, 4 Söhne. und 2: Töchter, von welchen hie

R deflelben. zu würdigen. :: | m >: .„Shering beſaß einen Schag von vielfachen. gen

war feine sHauptwiflenfchaft, mit deren. Um⸗ .Nefe und ‚Anwendbarkeit er innig. vertra ut. Aber auch :anbere- Felder bes. menſchlichen iife Rs -waren :ihm: bei: der Kraft und Regſamkeit feiz De ihee nicht fremd geblieben. Als praktiſcher ‚Wurift gehörte er zu ben: vorzuͤglichſten ſeines Va⸗ telandes. Manche: fehr. verwidelte und fAmieins; Rechtshaͤndel gewannen durch ihn fuͤr feine. Kling tem. einen: glügllichen Ausgang; , Mit ungemeinem Scharffinn wußte er jeden Gegenſtand non. allem ‚Seiten aufzufaffen und darpuftellen.. . -. 1,7. , Die Grundzüge, feines Charakters want: m, ein allgemeines ;: aufrichtiged Wohlwollen, eine un⸗ bte. Heiterkeit der Seele, die Keine. Mühen, orgen und Unfälle je zu zerflören vermochten, ein fanftes , gefuͤhlvolles Herz und ‚der echte, inmigeu iedafinn, der immer-und bis auf die neuefle Be, a8 eine hervorſtechende Eigenthuͤmlichkeit feiner te, geprieſen iſt. Erwar Sets bereit, FIRRUE.

‚sea Dohueirri neg.

min beral, wo er konnte mit. Ratb B hat zu helfen, wovon feinen Freunden ſehr v —* bekannt ſind. Die heiße Vaterlandsliet die von jeher zu: ben Nationaltugenden der Oftfrig fen gehoͤrte und in allen’ Zeitaltern bis jetzt ah rer Geſchichte hervorleuchtet, war ihm: in einem. Wabern: Grade eigen. Fuͤr Freundſchaft und gefeig es Reben hatte ex: einen’ befonders lebhaften Sir eb ar ihm Beduͤrfniß und. ein großes, Vergnuͤgec; feine: Ideen :und Gefuͤhle Andern‘ mitzufbeilen,: x & ihm. an elner glüdtichen: Gabe nicht: fehlte; gar feine Freunde; deren er zu: jeder Zeit. mie re veſaß, die ihn innig achteten. und liebten, ide er herzlich, beharrlich und unerſchütterlich in ſei Anhaͤnglichkeit, ſtets ein. trener, thaͤtiger Fuͤrſptp ar und Helfer Bei: feinen Anſichten unb Urthei⸗ FH folgte: er ſeſten Grundfaͤtzen, von, welchem .&gl nicht! Awich und bei dem, was. er für wahr, geil‘ Wet. end gemeinnutzig erkannte, ungeqchtet allech. Siberſpruiche behatrte. Gegen jede Schlechtig AMfgeblaſenheit, Chikane und-alle unter der Lara nee: kriechenden Hruthelei elend verſteckte Anmaßunci ‚get: empfand er einem tiefen, gluͤhenden Haß Dar’ be ſonſt immer froͤhlichen, inrtig: fanften Maker felbſt zu heftigen Aeußetungen veranlafien konnte; Mi ſeinem Sinn für’ Geſelligkeit und ſtets reger: Geneigtheit zur Mittheilung, liebte er die Freuden ber Zafel in einem. Kteife ünbefangener und gleiche gefümsnter Sefeltfchafter und ſuchte folche bei vor⸗ enden . Gelegenheiten ſo viel’ möglidy: zu: ver⸗ langern. Dann ergoß ſich in vollen Strömen feine unerſwoͤpfliche Laune, fein treffender Wig und frox ‚bt Sinn, wobei das leicht entzuͤndliche und nie ehmatteube ! Feier: feiner Begeiſterung einen: jeben , mis: gleicher Heiterkeit‘ und Froͤhlichkeit erfuͤlte.

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Gin fonfiges geiböhnlides Leben war fehe. maßig

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Id feind Haufes, gegen. feine Bernie A | eit die.

Yen zu "ihrem aͤußerchen

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1068 Khening

ob. Firichen Al ‚Zeit feines: $e M

gung ainer, zweiten Schule, x auch .ganz auf. feine, Kpf indem er einen Theil berfelt Ren andern feinen Anfiedler auf eine Wiebererflattung Kraͤnklichkeit hatte ſchon reicht, als ihre feierliche E bei er nicht mehr gegenwaͤr ig Nochricht davon. machte ‚zen. bie lebhafteſte Freut koßer NRührung, daB babı miger Theilnahme aller A nefung und das Leben des 1 gtunders ber Schule gebetet

- Qußer feinen Berufsarl gelegenbeite, verwandte Ihe mertſamkeit ind unermübete eirien Bebürfniffe und d “nes Bäterlandes. Cine vor mete er in diefer Hinfiht kultur. Gleich ſeinem Batı Borliebe und

andern —— Fehne

wichtige Nahriingsquee'und‘für'ein It

air Vermehrung der. Wohlfahrt ſeines Bit anfah. Es war im der erſten Zeit feines ö Eebens und nod nicht lange nach feiner‘ . ER) Bon diefem Heft ı N vie ßefeiert, he 5 Kr. ——

u She ring 4168

or 2 Unioerfihkt- Gais er darch Toicheriinite Vor⸗ augen. an die. Oftfriefifepen. Landſtaͤnde und au

ve: Das unter der Franzoͤſ. —— im 1813. die in dem damaligen Kanton Linie befindlichen. Fehne betrak: zu welchen auch da⸗ 083 Zehn geboͤrte. Bei der -Marinds Aushe⸗ ‚uämlich entſtand durch dad unweiſe Benchr des Praͤfekten und wegen der Gehaͤſſigkeit der gu Aurich. ein Auflauf, der von einigem, zung Bil. hetrunkenen oder brutalen Schifjern von den en des Kantons Timmel erregt wurde. . Auch Maler, da hie Mäbelöführee..Durch ein militairi— pe Kommandp auf den Fehnen eingezogen wax⸗ folten, bewiefen die dortigen Einwohner: ejnen gewaltfeomen Widerſtand. - Eine Kolge davon mar, deß Napoleon im böchften Born alle Schiffsleute auf den im Kanton Timmel belegenen Sehnen, ohne Bidiht auf ihre Schuld. oder Unſchuld an bey vorgefellenen Unruhen ‚und ob fie. verheirathet wäe ven oder nicht, Dusch -militairifeke Bewalt. ayıfgreir fen: und als Gefangene nach Frankreich führen -Lisß, wo · fie theilß / nach Toulon zum Seedienſt, theils nach Lille auf bie Feſtung gebracht wurden. Eqo N, Rekrolog. Sr Jahrg. , 74

nurnd Ehosing

waren 30d. ander Baht; d yatpeten -147 Weiber amd. 1 {he biegen. Dad ganze sn. Hete zugleich den ſonſt ſo b jänzlideen Untergang. -—— imftänden war es Soreing, ter Allen mit der groͤßten der Unglädlihen und ihee annahm, ohne der Gefahn der eiboßte Volker⸗ und * gertigt- und aufgebracht wert ar bei Napoleond Ammwefen Hlpcandem Dier-Eiupdät der Spige derfelben. den důt an 648: Hoflages des Half Freitofing. ber wengeführter ten. Dieien Brand ganz zu et mit guich doch waren ya, obee allen -Erfolg, i

tellungen bei. dem ‚Fran; Den ——— an

wieder Wögelaffen wurden U

ger Wenigen, bie geſtorben

ee ni hen herr. Dre . Pi ine Hauptanhelegenheit Oſtſrieslandse inte Ipering Fb, Pa Testen bens vielfach befchäftigte, war die Verkaͤn fogenannten Trecfabri⸗Kanals von fi Wittmund und’ von da weiter nach Jever fiel, @in Plom dazu, wenigſtens zu einet rung des Auridher Kanals bis Wittuund war“ fon in den Jahren 1808 und 4 Öffenitilh (5. Friesland zur Sprache gelommen und zufolge

Ipering gm

eommenen Nivellirung mäher enttoorfen; *) je⸗ A war weithin, im ber damals fo fehr bepeg⸗ Bäit, die ganze Sache wieder in Stoden und Ha ergeftenbeit gerathen, Nachdem nun aber die Bereinigung bed Fürfenthums Oftfrieds mit dem Königreiche Hannover des erflere wies Peine fefte Verfaſſung und oͤffentliche Ruhe ge .

dandeldweit gewähren. wuͤrde, indem dadurch Burg und Amfterdam und die ſonſtigen Hol⸗ Een Staͤdte zwiſchen heiden in Verbindung BR ud bei der voͤlligen Binnenſchifffahrt nicht Pie Gefahren der Kuͤſtenfahrt im Se und Alling vermieden, fondern auch die Affekuranz: a kiſpart werben koͤnnten. | ‚Bei dieſer im Allgemeinen fehr angenehmen art fand indeß Ihering, daß die Ausführung.

ntworfenen Plans zur Verlaͤngerung des ide, Vecfahrt⸗ Kanals hoöchſt fehwierig_ feyn Mh die zu dem neuen Kanal von Aurich a Vittmund gewählte Richtung. Was that mm Pe 7*

*) Düfeief. Intelligenzblatt vom 1808. Ne. 1. @; 32. El. Ale von 1808, Mr. 14. und von 2008. . u fi .. FR . hi * . R u .

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Arnr Apasing .. |

dar fuͤr fein Projekt ſo hoch beaeifterte, " Tatstgll Mann? Er machte ſich die nicht. leichte - Sum durch tägliche Änſchauungen und Unterſuch an-Ort und. Stelle, eine zweckmaͤßigere Kay nämlich nicht durch das Moor, fondern an. A and. Abhange deffeiber, den natuͤrlichen Abgti naͤlen ſo viel. möglich folgend und ‚mit ‚erraten ‚ztfichtigung. der. Abdachung des Terrains WW ‚dig zu machen. ES’ gelang ihm in den Jahre md 20 nicht ohne ‚viele Mühe, nachdem : ef

rere: Monate lang, wenn bie Witterung’ es Ai ‚einigermaßen erlaubte, anf täglichen X.

in dan eabſichtigken, zum Theil “von Ale

entfernten Gegenden feine Unterfuchunger ang „hatte, Er, theilte:die Reſultate derſe Dee mals in Aurich ſich aufhaltenden, fehr ſachveF ‚digen Profeſſor Dltmanne mit, der auch ‚ihm anfgefundene nee Kanalinie mit aM "fein nahm und berfelben ſeinen Beifall nich fagte. Zugleich, legte Ihering feine Gevanteif® die Anlegung, ded Newen Katlals erfi der DOW ſchen ——— und dann den WB ‚Mpen Landfländen. vor. Dieſe Vorftelungert gab er zuletzt unter dem, nur nitht gang Terre -Ziteb: „Verhandlungen der Oſtftief? Staͤnd „in dem Fuͤrſtenthume VOſtfrirsland anzuleg

tzeimigangstiete betsefend, + Süden 1684 ©. in gu, 8) dem ud, 7 ‚Durch alle” ie us Wärme: unt ıterfin

‚ter, Ausdauer fortgeiegte Beinthuͤngen ipaie m dahin, daß im 3. 1823 das koͤnigl. Kabinget niſierium zu Hannover big, von ihm hargkichlag Kanallinie durch Ingenieure nivellitiſch unterfug ieß, Das Ergebnig war kein anderes, als daß von ihm vorgeſchlagene Richtung des Kanslg in dem aͤltern Plan angegebenen weit vorzuzich fen. Zu der Ausführung des von Ihering mit |

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Iherong . 13

mesben, daß er dazu ferntihin alles‘ ilebe, Men ‚haben, md daß es ihm unſtreitig auch wäre, Fus: diefe Unternehfnung eine. anfe *

** indem es gewiß nicht uadlilig au, Daß Oſtfrieqlanud, ie“ sd zu dem Chaufs

Prise, auch. zu’ den bafeltıfk: nur ausfugrhas’ jVen ähnliche Beiträge erhalte.

enden Kenntnifſe, ſeines beiten und immer h quite Verſtandes, ſo wie ſeines aͤchtpatrio⸗

keit, fand Ihering in ber gilgemeinen

De, bei awelcher er mit Liebe zugegen wal: EM Fhm weder an Einſicht noch an reim lithig⸗

Br anzugreifen. . Er war. 68, /bewtii:

dei, Militalr⸗Eikts mit u har mb .das Mittel Enden. ließ, die ſchwe⸗ 8 Gchulb zur funbiren und bem Hannon. Staat; | Sicherung einer allmaͤhligen, regelmaͤßi⸗

Aen;. wie ihn; außer Bremen, kein anderer

ent. bis über den Rominalwerth ge

* od —— es —*

fützuug aus den allgemeinen Landesmit⸗

zu. dem nmaͤuui henZweck dienenden Vaſ⸗ ‚Bin. großen: Spielraum :gur- Entfaltung. fe. Ä

in; ben. : andern Provinzen des Königreiche. .

p Sinnes und. ‚feiner ie ernrlidenden Geiſtes⸗ —— bes Koͤnigreichs zu Han⸗

um mit: feineh Anträgen das Uebel de tar’

Pokkagung, der ——— einen Credit zu·

| Staat. genießt, To: dag im "Laufe einigen 3 "Sehr die „Bier = BrocentS's Obligäfonen ..

"Hauptridfct nahm Ihering in bir eis Ä

ah tände » Berfammlung zugleich auf- bie mark und: dad Wohl feines befondern Waters

in n vorzüglicher ‚Gegenfland feiner Bemuͤ⸗

Mm in dieſer Hinſicht waren insbeſondere in

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um | Kbering

dennletas Jahn Be-Offrtet. Dontenügs fuͤlre. Diefe waren: unterider Holldn. und! 9 zoͤſ. Reale fuöpendirt geweſen, warb unter ber Hannoverſchen Regierung buech nigl. Decret vom 9; April 1818 wieber: * Dan fand in Dſtfriasland dieſe Maafres druckend.) Man glaubte: nämlich, daß. * pl Be der vorigen, Berfaflung und dem em bed Landes angehörten und. bilp: bad ee dinge wuͤrdenz mithin, da die aue faſſung gaͤnzlich aufgehcben amd ein eur Syſtem eingeführt feys: nach welchem das Su Abgaben Önigreips mit. tragen‘ mäfle Bormaligen domar Igefälle, billiger —— licher —— nicht mehr Statt finden tan fonfi bad Lad mit einer doppelten Sure 6

en winde.

Be dieſer der konigl Verotbnunge gefiäten Anficht war nun’ die Frage: tt der Seſcicte des Landes und der alten: Ch Berfaffung deſſelben nachweiſen ließe, daß bie lichen. —e— wenigſtens dem grt Theile nach, keine eigentliche Damainen⸗ Ginfi ſondern wahre Öffentliche, auf den Grund und den bezogene Landes: Steuern wären, und b insbeſondere bad. dem Sanbesyeren geleiſtete au | dium ad statum: militiae et defensionis 7, Taßten; wozu jet bie Proving ihren: Antpeil na aligemieinen Staatsabgaben mit beitragen v2 Ihering‘ unternahm · die nicht 5 von den Beweis zu führas; und zwar min | and den Quellen. Diet baftehen in einen f van alten Alten 7 Dokumenten und BRepifimn e

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Jrerins 173

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dach war ein Studium von-8 Mona: ——* um die beabſichtigte Nachweiſung fe and gründlich, zu. bearbeiten. : Er brachte

fe in der fechäten- fländifchen Diät: zu „Dans rin den Jahren 1894 und 26, bie wirhiige genheit aufs Reue in Antrag. Die Staͤnde * ihm Gehör währen» drei: vollen Siem: R ein Beweis ſowohl won. ben Werth feiner Ars BR ld auch von ber Achtung, bie er bei ‚feinen

aͤnden genoß. Zugleich winkte ihm die 3 dag feine Bemuͤhung zinen 9 Br haben: winde, da die Staͤnde den Ber faßten, daß die Kammerkaſſe bei anem eins nam Ansfalle aussen allgemeinen Eonkfeucın Bi *2 werden ſollte.

1: Außer. bet —*— Beachtung der. algemels Ötände -wänfchte -nım Jehring auch die Auf⸗ amkeit des Publikums auf dieſe Sache hinzu⸗ fen.:und fuͤr fie, Die ᷣ—ffentliche Meiunng F Be | hen. -. Er beſchloß, feine Vortraͤge im der armmiung: unter bem.: Art „Bun Vexreini⸗ MEN Anfichten. ab re die fuapenbiusen Bei 53 drucken gu I ‚Be feinem Tode 8 Meanufenipt —* di. der Cenſur⸗

“2 ur Biefeß : für bier Dffeiefifche Gerichte und ſſung ſehr sintersgfante Werk num wehruricheineg und welchen Auelg überhaupt feine Beuhhungen iu Hinfichk der Domanials Gefälle. in Ofikiestaud noch nach ſanem Tode haben werben, ſtehi dahin. Es if aber ſfehr wahsfcheinlich-, d wenn die Vorſehung ihn am Leben erhalten, hätte, fein .Baterlanb von einer jaͤhrlichen Abgabe wäre befreit worden, die etwa aus 50,000 Ahle. beſteht.

Eu ' Jhueini:n:g:

| WB Bere, wo er korate mit Mark Phat zu helfen, wovon feinen Zrelinden ſehr we —** bekannt ſind. Die heiße Baterland8lich dle von jeher’ zu den Nationaltugenden der Oſttſii en gehörte und in allen’ Zeitaltern bis jeht ak ter Geſchichte hervorleuchtet, war ihm: in end Wohen: Grade eigen. Zür Freundſchaft und gefeii aa Eeben hatte ex: einen‘ befonders lebhaften Sag es war ihm: Beditefni und ein großes. Vergnuͤgcc feine bern und Gefühle: Andern‘ mitzutheilen, ma > ihm. an either: gluͤcklichen Gabe nicht: fehitz mar feine Iteunde; deren er zu: jdber Zeit. nick sure veſaß, die Hm:innig. achteten. und liebte, Ton e erzuch, behartlich und unerſchütterlich in: fern

—— behatrtt. Gegen jebe Schlechtig ei

——— Geſellſchafter und ſuchte ſolche bei’ vor⸗ laͤngern. Dann ergoß ſich in vollen Strömen feine

mis: gleiher Heiterkeit und Froͤblichkeit erfühte. ' Seia · ſonſtiges geipohhmiqhes Leben war fer. maͤßig

Ihering "or

ehafüch ihn genugtd: and: ein: beflptäntteiänn"

und Befig, und feine Anfprüde an das Styie) waren hoͤchſt befcheiden. Dogleich et feit denk fange feiner: praktiſchen Laufbahr milk ſehr vie⸗

oft Außerft mühfamen und geiſttodtenden Av ters tiberhäuft war und mit maͤnchen aͤußerlichen rgen-und Hinderniſſen zu kaͤmpfen hatte, fo: ers

it er ſich doch ſtets einen reinen freien Sinn fie here Ideen und Zwede und eine zarte, ware für alles Schöne und Gute, 2

Auf feine Berufsgeſchaͤſte in den verſchiedenetz Fachern, wotin et angeſteut war und arbeitete, vers Weniete er eine ununterbrochene Aufmeikfamteit und ehien ſtets regen Fleiß. Mit innniger Liebe und: Teeie forgte er als ein durchaus tugendhafter Far milienvatot firt das Mopt-feinen Haufes, fir da » feiner Kinder, bie..ee mit

&. Düch feine ‚2öjährige,

d. Arbeitfamkeit waren feine,

id -feing Vermögens: und.

glhdlich. geordnet, daß fie:

Seuügfanateit feines Sins,

fniſſen und Wuͤnſchen ente,

ie Seinigen außer, berg Civs.

su jeıngp Yauey, gegen, feine Geſchwiſte na verwandten begte und ‚ubfe, er zu jeder „Zeit. die, treuer Anpänglichkeit. und Liebe, an eh AIrcs Glieder feiner Familie, gleichſam betradya, er zügleid sait wahrhaft väterlicer Zieiluaheg, Bewohner. feines Zehnd.. Er kannte fe nick.

tat & bey en 8.

Komp. ide he

n gung Ainer. zweiten Schule auf feinem OLE ex, auch ganz auf. feine Koſten zu Stande big indem er einen Theil berfelben ſelbſt bezahlte 3

Einige: Zheilnahme aller Anıpefenden „für. MeH nefung ‚und das Leben des menfchenfreumblicen gründers der Schule gebetet wprden wäre.

+ Außer ‚feinen Berufearbeiten und eigenen elegenheiteh verwandte Ihering eine ſtets reg merffämkeit und unermüdete Thätigkeit auf Rz meinten Beduͤrfniſſe und daB Öffentliche BON “nes Baͤterlandes. Eine vorzfigliche Sorgfalt | mete er in biefer Hinſicht der Oſtfrie ide JF kultur. Gleich feinem‘ Vater, *) von dem tt Vorliebe: und ſiets rege Tendenz - feines WIM geerbt‘ yatte, beſchaͤftigte ihn Hicht: nur die Ol rutig und "Ausbreitung ſeines eigenen "Gedud; dern auch ‘die. Aufnahme und. Verbefferung "N andern "Offfriefiihen Sehne; die er für AJ wichtige Nahrungsquele'und für ein greß· J zur Vermehrung der Wohlfahrt ſeines Rue N anfah. Es war in der erſten Zeit ſeines R Lebens und noch nicht lange nach ſeiner Kuey 1. Mon dieſem fteht ein intereſſanter Auſſat AP r a Sehne in ee vermiſchten Inhalts. Sr G. 26sñ f..

Br

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BShering 4168

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‚Preugifhe Miniſterium, zur Unterflügung yınp Heliung fuͤr Die ſaͤmpitlichen Fehne in. Iſt— Pland eine bedeutende Summe auswirkte. Epen Bhätig. war er für das WVohl derſelben auch noch Men ſpaͤtern Zahren. Sobald. die Zimengshery BR der Fremden endlig in. Oſtfriesland ein glück h Ende genommen hatte, war ed Shering bar sher Landesherrſchaft die Austheilung ——— | ne und Wiekpraͤmien für die Fehne wige | (Er 2 if B ‚Eine ‚ganz. norzigliche und -felbft :mit Beiaht andene Theilnahme an. dem Wohl der, Bebne PR ren Bewohner bewid er bei dem traurigen Bias, das unter der Branzöf. Regierang: im re 1813 Die in dem damaligen Kanton. Linie inhlichen. Sehne betraf ,:zu. welchen auch Dad 1984 Zehn gehoͤrte. Bei Der :Marinds Aushe⸗ Bg: vaͤmlich entflond durch das unweiſe Benchr des Praͤfekten und ‚wegen der Gehäffigkeit ber Be Aurich. ein Auflauf, der bon einigem, zum Bil: befrunkenen ober: brutalen: Schiffern von de Bin dei. Kankond Timmel erregt wurde. Au Her, da die Raͤdelsfuͤhrer Durch ein militairi— s Kommando auf Den Fehnen eingezogen wex⸗ den folten, bewiefen bie dortigen Einwohner. inch gewaltſamen Widerſtand. Eine. Kolge davon war, KB Napoleon im hoͤchſten Born alle .Ghiffslente af den im Kanton Simmel -beiegenen Schnan, ohne

7

Ridfiht. auf ihre Schuld ober- Unſchuld an dep .

vorgefallenen Unruhen und pb fie. verheirgthet wäe

zen. oder nicht, busch militairxiſche Gewalt ayıfgreir |

fen: und als Gefangene nach Frankreich führen üeß wo. fie theie nach Toulon gum, Serdienft,. theild nah Lille auf. bie. Feſtung gebracht, wurden... E8 R. Rekrolog. Sr Jahrg. ‚14

-

Ber niverſicait eis er derch Toicherinkte Vee⸗ Anne. an bie. Ofifrieffehen- Landſtaͤnde und am

u: * | I:heoring

waren: 800 an der Buhl; von melden. Sie Alk vatheten 157 Weiber amd. 868 Kinder trofljgß NE tießen.” Dad ganze wmglüillihe Ereiguißi Hete zugleich den ſonſt ſo blühenden Fetznen änzlidgen Untergang. -— Unter dieſen nıißft Umitänden war es SIhering der fih zuerſt und! ter Alen mit der Arößten ‚Anflvengung der .E der Ungiädlihen und ihrer verlaffenen Yan annahm, ohne der Gefahr zu achten, daß da der erboßte Völker» und Fliuſtengebieter noch gereizt und aufgebracht werden duͤrſte. Er wag gar bei Napoleons Anweſenheit in Amſterdam noch Anden Ober⸗Erb ber Fehne und der Spitze derſelben den kuͤhnen Schritt einer on das Hoflager des Kaiſerg, um von ige Freiloffung ber weggefuͤhtten Fehabewohner zu ten. Dieſen Ze ganz zu erteichen, wurde ihre gg wit mögrich, doch waren feine. Bemähumgun: Mi ganz, ohſe allen ‚Erfolg, insbeſondere fäine-M Bellen en bei. dem Franzoͤfiſchen MeayinestiRinf Den nugluͤcklichen Schiffetn wurbe dadurch zung eine wlldfre und ſchonendere Behandlung ME und bald nachher nahen ‚ihre ganze Sache ihhe igere Wendung, bis fie endlich im folgeudenf wieder Wögelaften. wurden und mit Ausnahme ger Wenigen, die geftosben waren, in's Vaten wiede uric —*8 her Ei J Mr ". Eine Hauptangelegenheit eblands ie Shering iO An "den Iehtehn Sabten Teil bens vielfach befthäftigte, war die Verkaͤngerus fogenannten TredfahrtsKanats von Juriche Wittmund und von da weiter nach Jever ih fiel. Ein Plan dazu wenigſtens zu einet Fortf⸗ rung des Auricher Kanals bis Wittmund; wat ſchon in den Jahren 1808 und 4 fenilith qu Dix friesland zur Sprache gelommen und zufolge

Ipering m

enonmenen Miveliiiung näher entworfen; *) je⸗ m war weiterhin, in ber. damals fo ſehr beweg⸗ set, bie ganze Sache wieder in Stoden und Mn Bergeiienbeit gerathen, Nachdem nun aber die ereinigung des Fuͤrſtenthums Oſtfries⸗ mit dem Foͤnigreiche · Hannoder des erſtere wie wine feſte Verfaſſung und oͤffentliche Ruhe ge⸗ men hatte, fatzte Ihering, der ſchon feit feiner en Jugend, insbeſondere durch feinen Baſer, der Ruͤdlichkeit der Waſſerſtroßen fehr viel ge⸗ rind fie als Befiter feines Fehens feit mehran > im Kleinen erprobt ‚hatte, die Idee von f Berlängerung des Ausicher Kanals von Neuem W Gie wurde in ihm Immer fefter und Iebendi- ED faſt zu einem Achenden Gedanken, als er Bommer 1817 eine Reiſe darch Holland machte. Barbie fich, auch nach der großen Ergebniſſen olflein ſhen Kanals, den Höcit bedeutenben ro, den ein aͤhnlicher Kanal durch Oftfriesland Bandeldweit gewaͤhren waͤrde, indem dadurch Burg und Amfterdam und bie ſonſtigen Hol» hen Gtäbte zwifchen beiten in Verbindung undidei der voͤlligen Binnenfchifffahrt nicht #die- Gefahren der Küftenfahut im Herbit und Ming vermieden, fonbern auch bie Aſſekuranz⸗ Mai vefpark werben Bönnten, . 2 ; Bet dieſer im Allgemeinen fehr angenehmen aficht fand indeß Ipering, daß die Ausführung. 8 früher enfworfenen Plans ave ‚Verlängerung bed. urichen. Treckfahrt⸗ Kanals hoͤchſt ſchwierig ſeyn ürbe bürch die zu vem neuen Kanal: von. Aurch ich Wittmund gewäplte Richtung. Was that mm.

*) Offfeief. eutelfigenzblatt von 1808. Re, 1..@;32, izva. Auzeiger von 1808. Xr. 14. und von 1808, e. Pan? ... oo. 3 BE . '

, D » 74 J ... ! en ‘u. 8,

un Ahering

dar fuͤr fein Projekt: ſo huch begelſterte "Pad Münm? ‚Er machte Tich- die nicht leihte —M durch taͤgliche Anſchauungen und Unter Te. an-DOrt und. Stelle, eine zwedmaͤßigere Rare nämlich nicht durch das Moor, ſondern amt. and. Abhange deſſelben, ben watlislichen- Abgi dien To viel möglich‘ folgend und mit gerri: ruͤckfichtigung der. "Abdahung des Terrains: dig zu machen. ES: gelang ihm in den Jahren ‚nd 20 nicht ohne viele Mühe, nachdem :ed’y ‚xere Monate land, wenn die Witterum eK ‚einigermaßen exlaubte, auf tägliden WBanbun den Iheabfichtigten , zum Theil von AMERg entfernten Gegenden feine Unterſuchun n wa hatte, Er; theilte :die Refultate derſe UT. ‚mals. in Aurich fi aufhaltenden, fehr fadyye ‚digen Profeffor Dltmanne mit, ber ud) * ihm anfgefundene neũe Kanalinie mit ia ⸗* ſchein nahm und derſelben ſeinen Beifall nick fagte. —V——— - feine Gedankei bie Anlegung des Neuen Kaflals erf der KOMM ſtchen Proot nat Segieran und barn- ben F gen Landſtaͤnden vor. Diefe Vorſtellungen gab er zuletzt untet dem, nur nitht ganz Tieie Zeh: „Verhandlungen Der Oſtfrief tcat in dem Fürftenthume' Oftfeiestand anzutg nBpreinigungstiefe. Detseffend, Graben 18, 1 ©. Sden Brit, Bine * a . Dusch) alle tiefe mit Wärme‘, und; unerfe ter Ausdauer AR ebte Beinuͤhungen vi ir be daß in 3. 1823 das koͤnigl. Kahinetz Hgifterium zu. 99 ver big, von ihm vorgſchla⸗ Kanallinie ——— ie ließe Dad Ergebniß, war kein “anderes, als baß Yan ihm vorgeirhiagene Richtung "ber Kanal in dem dltern Plan angegebenen weit vorzuge ſey. Zu ber Ausführung des von Ihering mit

[4

Abhevring 1073 °

MMorfehle einem‘ Best * nicht hmm, es da Fe

u Bis. wesben, Daß er dazu ferndihin alles‘ Wide: uten ‚haben, und daß es ihm unſtreitig andy dee. Räte, Kur; diefe Unterkehfnung eine. —2 erſtützuug aus den allgemeinen Landesmit⸗ "erioidten, indem: ed. gewiß nicht uadblilig in Daß Dftfriedtend ; da es zu Dem Chaufs in; ben andern‘ Probinzen: des Königreichs. -

trägt, auch. Bu den bafelbifi: nur ausfugchue! wb zu. dem noaͤmlichen Zweck dienenden Waſ⸗ —* Beiträge. erhalte. ‚Fine. großen: Spielraum :zur- Entfaltung. tein | ſenden Kenntnifſſe, fejnes hellen und immer gereiſten Verſtandes, ſo wie feines. aͤchtpätrio⸗ F —* und. feiner nie ermuͤdenden Geiſtes⸗ pleit, fand SIhering in ber allgemeinen pnbenerfammlüung bes Köhigrei zu Dans | ‚pei:welder er mit Liebe zugegen was: Em Kam. ‚weder an Einſicht /noch ar, reim üthig⸗ mit Aeinen Antraͤgen das! Uebeld —* lanzugreifen. Eh war. W'ber bis: : pie. Be Ordnung des Militair⸗Etkts mit ihrte und ‚das Mittel: ſinden ließ, die ſchwe⸗ RE Schuld zu funbiren und tem Hannon. Staat; ‚bie. Sicmrung einer Almähligen, regelmaͤßi⸗ Abtzagung der ——— tinn Credit zu fen; wie ihn; außer Bremen, Fein anderer : Steat, genießt, To: daß im "Laufe einiges. ** 1. Jahre die ‚Vier = Procents » Obligälionen .- 00. Motent bis über den Rominalwerin ger:

d 2 7 auptrüdfiht. nahm Ihering in bir ei einen Stände : VBerfammiung zugleich auf- bie fniffe und: dad Wohl feined befondern Varer⸗

Zin vorzüglicher ‚Gegenftand feiner Bemüs

kungen in biefer Hinficht waren insbefondere in

\Tarı Qu:

u.

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vs alten Alten 7 Dokumenten und‘.Regißerä h

LITE _ SFhering.

den Achim Me ODfſtfrieſ. Ooit a false: Dieſe waren: unterider Hollaͤnd. und J 307: Regierung fudpendirt_gewefen,: warum unter ber Hannoperſchen Regierung buech wi nigl. Decret vom 9 Apeil 1818 wieder einge⸗ Dan fand in Dſtfriesland dieſe Maaßregeß druͤckend.) Man glaubte nämlich, daß. jent gaben m ber vorigen, Verfaſſung und dem⸗ tenerſyfiem ded Landes angehörten und. blog duech bebingt :wärben; mithin, da bie alles faffung gänzlich aufgehoben und win neues & Spyſtem eingeführt fey;: nach welchem das Ju Abgaben des Koͤnigreichs mit. tragen: mäfeg wormaligen Domantalgefälle, billiger une arsch licher Beife, nicht mehr Statt finden kinnten fonft das Land mit einer doppelten: Steuer bei ſeyn winde. De ce i Wei dieſer, der koͤnigl. VWerorbnung enigeg geſatzten Anſicht war nun bie Frage: ob: ſich⸗ der Gefchichte des Landes und der alten: St— Berfaffuug deſſelben nachweiſen ließe, daß dien lichen Kammer⸗ Intraden, wenigſtens dem groß Theile nach, keine eigentliche Damainen⸗GEiaku fonben wahre oͤffentliche, auf den: Gennd um ben bezogene Sandess Steuern wären, nd daft insbefondere: bad. dem Banbesyeren gefeiftete Suiit dium ad statum: militiae et defensionis in M faßten, wozu jest ‚bie Provinz ihren: Anthell ie I aligemeinen Staatäabgaben mit beitragen nr: Ihering unternahm "die. nicht leichte Kcheit; Wei vom den Beweis zu führen; und zwarun aus den Quellen. Dieſe baſtehen in eine‘

J 4), Abends Wrdbefchrelung des Fucſtenthums DR ſfriesland. Emden Im 84, s ner

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aRerins 1173

zu haau Being li ae ee freien und —— bach war ein Studium von:8 Mona⸗ nö, um die beabſichtigte Nachweifung im and gründlich zu. —— ar brachte fe in ber fechäten: ſtaͤndiſchen Diät: zu Han⸗ s in dem Jabren 1894 und 25, Die anichlige pt genheit aufs Reue in Antrag. Die Staͤnde = ein ihm Gehör wihrend» Hrei: vollen Sibun⸗ Rein Beweis ſowohl von dem Werth feiner Ar⸗ J * auch von der Achtung, die er bei ſeinen Manden genoß. ‚Bugleish winkte ibm, die. Be * dag feine Bemuͤhung zinen g x Eriokg haben winde, da bie Stäubg han Be⸗ | faßten , daß die Kammerkaſſe bei amen ein⸗ en (ot aus * allgemeinen Eonkßrucen i w | ** der ide Beachtung er. allgeweis Stande Wanſchie nun Jehring au Die Auf⸗ hſamkeit des Publikums auf dieſe Sad hinzu⸗

Riem, Gr beſchloß, feine KRotraͤge

Aenmlunge unter dem. 2 —e— m Anfihten. uber die fuanenbiyten

Beikite,” drucken gu laſſen. Bet feinem. Tode

* ſch neq Manuſoupt —* di Der Genſur⸗

—* biefeß ı für die: Dffriefihe Gefcichte, und fung ſehr interegſante Werk nun weinen und welchen Mrſolg überhaupt feine en iu Hinſicht der Domaniais Gefälle. in —c— noch nach ſeinem Tode haben werden, Pet. dahin. Es ift saber- ſehr mahrfcheinlich, Daß, wenn die Vorfehung ibn am Leben erhalten. Hätse, fin Baterianb von einer jährlichen Abgabe wäre it worben, die etwa aus 50,000 Ablr.. beſtebt.

und fr. fie, Die. After ib Rene I 88

. ftet hat. Er Hatte ‚übrigens ſchon ſeit em

* | ame

,

aude * jeher

foBten verbienen -fie "Doch die eikenonth: dankbarſte Bemerkung ſeiner Ieitgeräffen iii Nachwelt, „welche lotztere unſtreitig noch ei und allgemeiner anerkennen: wird, was u zum ften ſeines Vaterlandes —5 und wirtuch 9

Vahren bie Abſicht und arbeitete. daruuf hin, onſtigen. Gefchäfte und: tmöbefondere:foine- juriſta Prarid aufgeben, um ſich ganz den oͤffentlig FandeBarigelegenpeiten. solomen zu koͤnnen. MM fand, da er geflorben war, alle feine. Baden; on ihrer viehfeitigen. Begiopunngen, in: be ——* rt Sein feuheen Xob- wurde nicht. nui von J Sun allen nahen und frenen Mig HR Feiner: feit; mehreren Generationen in Oſtfrict angefehenen und achtungswerthen Familie, Ta von feine vertranten-«Srennden, zu weichen MER zere teepfiche. Männer gehörten, ſondern auch duw dem se Vaterlande herzuch bebauert·. Zum Schluß ſtehe hier wörtlich ein bau Schu: ber dieſes aͤber Ihering von ‚einem gleichgeſinen und nicht windan geiſt⸗ und rinſichtsvollen Freue! deſſelden mitgetheines, buschau auf / Wabtha⸗ ve ruhendes ÜUrtheile 5 Ihering gehoͤrte du aden leider mmierfelten ea Denfpen die in: ihrem Net unna ig nad allen Richtungen bin mit und . Ausdauer Gutes wirken und. Mienfchenwohl und Bingerglüd zu beföcberg ſtreben; die -fich ſchlh⸗ terdings durch keine Schwicigkeit, durch kein Sin derniß, durch Peine abweichende Meinumg/ fe nicht durch Satire und: Spott, woran es mitunter uni ihm keinesweges fehle, in ‚dent: als vo

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EN ing ı laſſen. ieh | iwa⸗ t wodurch alt Beſtrebungen, wie > —— zum: Ziele: geldngm, ſtrenge und ' Jennuͤtzige Redlichkeit. Gr Yermorhte, das IT | see zu ſetzen; er Watte’ ſich trotz man⸗ ud: r Erfahrungen. den Glaubden an Ben tid beit bewahrt; Ihm war endlich in Grade das! fröhliche, : einnehmende Wefen ben, was ſo leicht st beſſer als die durch⸗ een - Srümde flır den Vortragenden ges

Sein Bild eignet fi gewiß dazu, in eis * ver kbertiebenen Eigenſucht und Ges . Nals lehrendes und eihebendes Muſter *8* Nacheiferung, der. firebenden. Sugend aufs Mt und vorgehalten: zu werden. - Die bobe Ach⸗ 3 und der Baunk ſeines Vuterlandis werden ihm .P wenig utfichen, als fein frrundliches Ans

un - in dem Herzen ‚feinet ‚Breunde erh wir ae ze

mom: “Dr . 2. ey. + Gietermann; ,

Johann Gottftieb &heinpäufi

* Peofeſſor: der Mathemattt und: der Bergwertal en zu Ditternberg Halle, Doctor der PUR

Iefophie, Mitglied der naturforſchenden and mineral. —— Jena, Ebrenmitglied der deixrtger dtoms Bf Geſcaſchaſe ac·

ae ES se veräörseht, ine. Sn. um a gen bei ib. Nov. : "re But

8 ie das hohr Alter ber Femilie Steinpänfer

einfloͤßt, fo: zwingt und der babe

Werth: ihrer :MRitglieder bi Achtung ab; Br Sähffche an Bife Same Iciet fi) and

1718 ——

Bhnniden ber Ä . kb, —* alte hen Di. den, daß Steinhaufen. unmeit. bab- Eier |

nat a hiee —— diefeg. Ede ben gen

eines Ekkil von ihrem Vermögen nach Steieruug und Kaͤrnthen geflüchtet ſey; denn bier. beſaßen onſehnliche Guͤter und machten eine geehrte ade Bamitie aus. Ihre BYarzüge,.nerkusden mit ie Meupeit in diefen Länbera, zog ihren manchc¶ Wiberwärtigleiten, erlittsne ingludsföle, fogaudiiib Verluſt ihres. Suͤter au: fo- Da zwei bieled

ig ihrem och übrigen: Bermoͤgin ungefähr rr

it der begeunenen Kiechenreformatien aus. # then, wieder außmanderten, ‚uud. ber ‚ine, dom. Bit: ten Einie in achtbare Nachlamuc Wien, ae npöBfen, deri Andere: gu Viewer

of. Beinen niederließ und ihren Adabkrahs

Jegten öbgleich ein ſpaͤterer antone, Wolfgang

Paul Steinhäufer, zu Zube de Anten Fr hundertö, der sus ber —e—

7 —; und Eteinbauſer re zen Oeuntſlan Da Führen ou. hub; mi mit geringer Abänderung „einerlei Familienfiagel, Den: ahnt adel ließen fie er befto-sushe ſchimmerte von nun an br, 5 Seifteda wo. Dies: baurkunden zuverläßige —— dieſer Plauenſchen Linie, aid: eins Vice⸗Stadtvoigts Wolfgang St. des Aeltern, he Fe geboren amd 1632 8 —5 Paar inigen ganzen Buͤrger verſtor⸗ ben, it; aines Wolfgang St. des Juͤngern, der

Grrinyäsien. iM

gooridbchen ; had, "oem Wöllerben Teich; Waters un DIE- DR ımd nach dein Werkufl des ganzem Reihen he durch Plünteeung und Brand pe Habe emtdlößt, bennod dem Innern Drange eb Geiſtes folgend, mit ungeheuren Kraftanftsens 3 ſtudirte, ſpaͤter in Königäbery Gollegie Tas, Ptauf mit 35" deutfchen Bünglingen Yon Adel, bie führte, nach Dänemark, England‘, ⸗Frankreich fon da durdy die Schweiz nach Venedig, durch:gang elim nach. Sigilien, von Hier nach Griechenland Brte, und nachdem er: iiber Spaulen, Flandern, abant und Holland nach Deutſchland zurkckge⸗ nt war, mit ber Kurbrandenb. Geſandtſchaft zus wnhpfängniß nach Polen ging und zuletzt als ‚len arögezeichneter uud berlihmter- Rechtöconfnlent 6 3.1654 zu Plauen verſtarb "Kemer: eines Daunmiſſtonsraths Dr. Johann Gottfried St;, der Not. geboren, Busch feine tiefe Gelchtfamkeit und Malktiſche Kichtigkeit im Rathgeben und Entfchets SOG die Aufmerkfamkeit bes Hofes, die: Achtung des Ds im Voigtlaͤndſchen, Neuftädter und Erzgebirg⸗ ſchu Kreife durch feine dienfifertige Gefaͤlligkeit und tthefifche - Gerechtigkeitspflege abertidie. Werthe ſqaͤtzung und Liebe aller Gerichtäunterthanen‘ in ſei⸗ vren vielen und weitlaͤuſtigen Gerichts⸗Inſpeetdra⸗ brn erlangte, und 1774 unter allgemeiner Theil⸗ weqme⸗der Stadt und: Umgegend als wahrer Cheiſt, hatte; verflarh." Endlich eines Larf. Sachſt Raths ımd Steuerprocurators Joh. Gottfr. », Weiher am 22%, Det. 1736 geboren iſt, ſich var die Schrift: Ftavius vom Eide, ald gelehrten ' Geriffteiter,, tiefen pbilofophifchen Denker, kundi⸗ | IM: Staatsmann und wahrhaften Menfchenfreund, Werhr’feins. vielfachs Und auögebreitete jurififche Vtris als: ein: Orakel in Feudal⸗ Angelegenheiten nd · als gruͤndlichen Rechtsgelehrten ein bieibenbrs

um, | Gsränhänisn.

| ee ‚gegeben bat und von dem —* Gi

. größere ober „geringere Cnergie eigentbimlich, g

. 20m Natur zulommende, Berufsfach

Hentwal eiaes Aelfak Aue

Die hoͤhern in; ee | lic darchdachten Arbeiten ,. ‚Darfelunges : ſchlaͤge zu neuer. Einführuug und. weiſer zung manches Gefege in biefem Rande die na

iner zahlreichen, «noch lebenden De ie 06 "Alter der dankbarſten Verehrung ift und ki wird. Er flarb gm 15. Juli 1816, - * Bon des letztgenannten Raths €. Steh * 9. Kindern war unſer Steihhäufer,. ber - Finem. Dater und Sroßnte ; gleichen. DREH führte, der. ‚Altefle Sohn. * Wenn beim erſten Erſcheinen auf. biefem ; The halle. jebeö- nene- Mitglieb der menſchlichen Geh Schaft ; fein beſonderes, durch den Grad . and maraliſcher Kräfte und Neigungen: und. :Devaf

miſchtes. Vatuxell mitbringt, and. daher zu einer diſchen Bm, und Gauolungeweift:ganeigier N fehiger als ain einer andern iſt, ‚fo bleibt noch für. Yeltern und beren Stellvertreter ie ia fo af: wichtige Aufgabe, die Durch. Mi h

kettung der Lebensumſtaͤnde oft fehwer; nende paſſendſte Lehens⸗ und, Beruldart auftzuff Deu und den. jungen, W ſchen in —— —*

ine weiſe —— der Gotihei. reine fen, daß auögezeichnete: Köpfe dieſer * dung. weniger bedürfen und bie. Ay L xuſoꝛweigs leichter machen, ‚weil, fie bei jeher S genheit die, ihren Faͤhigkeiten und. innerem —2— angemefjene Thaͤtigkeit mit ber Ichbafteften Begieyhe, Euft. und Kraftäußerung ergreifen, und. ih twe& aller Einwendungen, Hinderniffe und Shwieigtet ten. bie. Bahn felbft brechen, maͤre fie. auch noch. be

t

Steiadäufei. a18ı

Bi u Borendäl; ne Ihr Del’ Ihren {a0 wu fo' hoch hd entfeent; ungeweihten Augen ae änzlichy verborgen und unkennbar "ftheinen.. *Solch? ein Mann war der, anf ber Umierfirät enberg = Halle in der Scheideſtunde Bes: 116. und “Mr. NoBbr‘1835. durch: einen Schlagfiuß der @rbe intriffene Steinhäufer, :der I Plauen; der Kreis⸗ febt koͤnigl. Bvigtlandes, 1768 gebo⸗

Anter der geiſtvollen veitung und dem reli ii Fan Borbilde ſeines vortrefflichen Vaters und ſeiner der to wohlwollenden und fanften als forgfamen und unetmuͤdeten Murter/ Sophie Mebeda, eine Arönteiif des vom Kaifer:Yerbinand II: im Jahre 4651’ 14. Auguſt in den. Adelſtund et Dr. ud Prof. der Theol. Chriſtoph Sihle egele, ein Unklin:ded Beni. Poln, und 9 act aͤchſ. Apꝛ

at. Rats zu Wurzin, Dr. Joh. Elias Se | AM, nmd einer Zochter des zu fruͤh verftorbendk, geföltten Kechtsconſulenten Johann Chrißoph Bi u Plauen, erhielt der —A feine a t GSeiſt und Herz gleich he hrhafte und Meevandcı wahrhaft humane‘ "Eniehun "Wohl verdiente dag Leben Han 8 vielfache ficht denkwuͤrbigen geleheten, und vorftefflichen annes von einem recht pragmafifchen Biographen, —* cholvgen und vertranten Kenner ſei⸗ et Sicyidfale' auf ſeiner * nz "würdige und e. Ast 'infgefkeilt zu: werbei; wie mäffen Hu: abet Hana, m nur einige Geberfiriche zu die er J he ee ng b gegen fich an: ihm

Knobpen des kimſtigen Benkers, Phyſikers und

Nathematikers; denn ſchon als Kriabe. ließ er fi mit ſeinem Baker und deffen geledrten Freunden in Heine: Disceptktionen mit: foldy: Seinem Eifer. ‚ein,

use Oteintänfen

| biswellen: ten | —— In die Schenken en mn eo

wiefen werben mußte; am alermeiften:ober'.g einge dies, wenn man. feine Behauptungen. lächerlich- machen ſuchte. : Zugendliihe Spiele, die zu ein und) dunfilos oder Meinlich waren, 'Tprachen nicht an. Min großen, nach eigener Inventor F fertigter Drache. an: einer, wenigſtens 1000 GE Tangen Schnur über der Stadt Pairen. —— wi

—ãñã | Fee deten er viele at‘ großer. Beet Ceit ansführte, machten ihn gu einem fehr uni haltenden und intereflanten Jugeubgefeltfchafter M erwartete Funken ie **— jetzt ſchon weilen fein Geiſt. Rechen Stoff zum Na —5 and Prüfen erhlelt er ſchon Damals auch Siche debs: natätliche Magie, bie ein gluͤtklicher BnfeWaigen”“ ud die Hände führte , ein? Lectuͤre, die feinem Sinne

ng entiprah und ihn mognetiſch und unwidee⸗ | —**& on ſich riß.

Schon in feinem eitften Jadre, noch ehe er lbeſber einen gehörigen: Grund in ber lateiniſchen —— ge Latte. war er im Sprechen derſel⸗

Gen Für fein fhon fehr geübt, erlangte aber auch eben in feinen Jugendjahren nie eines guten Styl in derſelben. Alb ihm fein Vater in

%

G:teiahänf:er. 1186

bin cr fi Durch Arbeiten und. Knkvsrten gan) - rich. ausgezeichnet hatte, fogleich aus der brit-

Ki Hier war. ed, wo er durch dem gründlichen, Minellım; unb veizenden Vortrag des damaligen, Bllın Pfoͤrtaern feiner Zeit in heiligem ‚Anden: ia fiehenden Lehrers der Mathematik, M;Cchmit,

ie Wiſſenſchaft bald.. fo angezogen wurbe, na die philologiichen Studien nur, als Reben Be betrich und sich, dadurch manche Erinnerung m feinen übrigen. Lehrern zuzog, die ihr. abe Popsngeachtet wegen feines. ſonſtigen Fleißes nd

Hilden Betragens ſehr gewogen. waren. „Hier

knnbtfegt wurde. Hier feutigte eg ſich zu. optiſcher Vetzeihnung -Hedentender Diſtricte eine große Car mern Hhseurn. ‚Künftlich ſegte en, bier aus Pappe fünfkantige Erd⸗ und Himmelsgloben zuſammien, die er auch mit ſelbſt gezeichneten Erd⸗ und Him⸗ mfgrtem.üubergog. ; Dier war es, wo er einmal min im haͤrteſten Winter mit. nusharrender Ge dulm.aus einem aufgeſtellten mächtigen. Eisblocke einen. viefenmäßigen Bopifpiegel auszuhöhlen vers fügte, Kaum hatte, er bier eihige genamere -Kefitits nißvon den damals befamıter gewordenen Mönte

die: erſte Klafje einrüdte „und nicht lange.

wo er wegen. phyfkaliicher Experimente

u * ‚es. nf:ch

Are " Er —E Mafhine. aus, Barmen u ‚gen und eigen „au ‚lojlen, Dos: Mißliegemd and, Ahnlicher Unternehmungen . und Frl: er findungen ſchrecktg.ihn —2— fg beflosamte nur. fän: Hohes E brgefübi bie - gi Idee reifer .zu burchdenken, M ngel aa; veri und vollkommnete Mittel zur. Kuefübrung au ‚zeichung . feiner. Pläne. und: Abfichten. au "nd anzumenben:: ur: Beobachtung. er: fleden hatte er an dem- einzigen: Fenſter. feige finſterten Zelle (Stube) eine: eigene. Varrichta a einem beweglichen Obferoationssohre durch er flarfe Senfation bei den gegenfben;f nenden, die ben Bmed. nicht kannten. ‚erregte, Auffinding feiner Mittel ging ex immer feing genen Gang, fügte ſich nie gern auf fein 8 | deın,. doch ohne: fremde Gedanken und Medici zu verachten oder zu; nerwerfen.. Dabei 2” anßer den. Öffentlichen unb.Privatlectiome a gene andere: mathematifche Wiffenfchaftenh k . Anuch,. und. gewann dadurch bie Suneiguag uf Dartrauen des erwaͤhnten Mathematifus. & fo, daß ß ihn diefer, zum Beweis feiner: nung, zu feinen Famulus ermäblte, ‚ihm. dem bafigen Rector bie. Erlaubniß auswir zwißbegierigen Mitſchuͤlern Abend: Exkurſio machen, um, in aſtronomiſchen Bele er ſchon damols ſehr viel leiſtete, wit. ihne uferlofen Räume des Himmeld zu Durchfliegen Mi | Im Jahre. 1787 verließ er, unter Belobuc und Segenswünfdhen. feiner Lehrer, bie ‚feichli Ballen biefeß Bilbungsfempel6 jugendlicher: Ge ... Mit einem. großen: Schake von Kenntniip aus ben ‚meiften. Wiflenfchaften der Mathenn ausgeräfieh, mit dem serien Eifer nad) A

reinen m

vollens entjatteten mit ihm

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ſich letter zanf. ber erg zu einem tuͤht⸗ me, and uf ber Inte einem gaten Iuvifien einmal einen, Rem fienen. Wirkungstusis ie nicht, ‚ans ‚her Luft um BT, des Raahs R Rekrolog⸗ Se Zadıg, \ J 75

nu Soi ei in m⸗ ſlet.

WW; .. 7 nie. ——— ge aa ad —* * ſehite, webche zugleich die N Rechte fi |

uben Muthes bezeg er daher m. de: * Ex kademie zu: Freiberg, benußte DRE-% reichen Hi wohlgeordneten Borlefungen ter, die dirchdachten Belehrungen enes Leiup ‚anyiehenden- und nützlichen Darſtellungen perintente eines Lampabius und Anderer’ ai. | ein Turzer ZAU manchen 'berfelber durch 'fı6 ſchende · Antworten und: nwendungen in Ber Berg und · Verlegenheit · ſetzte. Sein: und offenes Benehmen gber ˖ zog ihm bier migr u: "Mivnlipäfen: und. —— "Bene iſt wenigſtens gewiß, daß er Axhern und Vee fefforen dife Sofalk —* $ Kon erregt bat. : ; * BI: ing anf die his erg * er Bald: Die wong Verttauen ber Profeſſoten Ebert Eitlud und Chladui erlangte, Eifrig ſtudirke POTAL. löſophie und. bie —*æc* Grundw dab Rechtsgeledxſamteitz Bid Stundeh Feihet: % aber‘. verwendete epr-auf. Höhere: te | der beften Engl; und -Kranzäf. | Deograpbie, 5* nd Elektrizitaͤt. Die * Aha ft; eſche zum: Brodſtubium Surifen ren, baren na

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und do gnltbureh Bee —— = verdanken bᷣoben daßner ‚bei! feinem Yang dl ae Im an: bie vrfte Denfur erhiel:" ”, Heimath (1799) Zurfid gebehitj Mt, | es —* F 9 Baterd | f

Sıtriuäufer . zen

ne: MRechtxgelr haun dzabecbenn Unv * es der: Wunſch· ts’ Tai Kara 2. *7 molchen Sohne gemeinſcha

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—— Im ihre. 6708. m u I Feitho⸗Angzeiger Rd Aufforderung: Ani:cie Pe mit Deme Bergtweſen betannt, id itgoſch aſt nin einer —— Seid: kun

J nich“ nobibet mnehniihe Bei Bringen Berfpruchen wurden. Ninſer Stenihckten n Ausdichten fi in Sachfen, das er 2innid

zu: verdunkein anfinget, erbat ſich jur Mebers ne ud, enumt, doch ohne Sor

dahin, weitler— glaubte‘, daß: man bei Evfünmg

Be Pflicht amnter einer. —* Macht fiche, wei

Bier ndütee, daß und‘ Fein Uurecht· wi⸗ steh

Bin Srühjabee 1204 veijete er baher nach Print

m. Mainn um fuͤr ei. angeſehenes Gumtelds

daſelbſt in Kirchheim⸗Poland, einem: Urbli⸗

—— am Donmersberge, bas ——

Manufukte aus gr Jaspis zu. Te}

ich. im Anfange verficherte er als braber

| * dem Vnternebner, daß ſich der Capitalſonds * Ki abestinicht ‘Hoch, vwerintereffinen wuͤrde,

ab Gefbeim nur auf ber Oberfläche bie wötbige

* “zur. feinch, beſaͤßez die aus drr SDiefu

robgleich groͤßeren Stuͤcke, zu wer

aren; daß ed zu ſtetem Betriebe es Bots:

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beitenn fehle BUELL RB 0 nungen’ auf biefed Mitteraeihmen :bauen mod

3 im Zweibruͤckſchan in der. Gegend von ge: unter. andern andy in die Cru

ae der Lage und Beſchaffenbeit ber Gebiet

diefe und andere Gruben :auf und bat dvinge

belondern Aufmerkſamkeit wuͤrdigten, iſt daran

gu fuchen, welches Gefuch der Stactsminiſen3

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Srrinhänfes.

= il ex hierauf die Schltifmühlen in.her 4 in.ımb- Birkenfeld -bereifete und: bei dieſe MN beit die Queckſilbergruben am Stahlbergi —— Wufhelanästeng be, ME Etahiberge, welche, trag aller aufgewandten 7 d Anſtreng en, daimals noch. Teint

hatte: gewinnen laffen, und bemerkte hier fan

daß. man im Haͤngenden . einen ‚wihhtign U babe-fipen laſſen und daß man duch inen ihm angegebenen Querſchlog ſehr baldauf 9 deutendes Erzmittel ſtoßen würde. De E tönte den. ertheilten Rath, ſo daß mar m darauf ſchriftlich ‚verfichente, man werbe in 10 vendie. am angezeigten Orte entblaͤßten Erz nicht alle gewinnen. Man trug, ibm Daher" anfehnlichen : Bufliherungen ‚; fogleichtrie Auffl⸗

felbe baldmoͤglichſt zu übernehmen, welche Fi cheihafte Anerdiefen er aber wegen feines IE eingegangenen Gontractes als firenger Mann | Wort unverzüglich. von: ſich ablehne 7 Daß ihn aber damals die angeſchenſten und flußreichſten Männer. au in biefen Gegenden!

fichtlich, daß man ihm veraniaſſend rieth, die digte Bergeichterfielle in’ der Grafſchaft Ballen

minique in Gobleng. und ber Graf/ Sumeran Landeschef im Vorderoͤſtreichiſthen zu ‚untere aunfprachen. Willen N

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Gteiugäufen _ au

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lange varcuf * ihm von bem Dber⸗ nis. San. Carado ein Privilegium zugefagt, Ri beiiea er auf. Ai, —— —12 brodloſe Arbeiter aber in enge

‚fremde. Steine —* laſſen koͤn

1 Vortheil dieſes Unternehmen auch. 6 2 mußte er dennoch, eines hierzu enforbens ' proßen: Geldienda ;nicht- mächtig, befenbers bush den Froenzoͤßſchen Mevohrtionstei |

geführten Grifis Riefer Länder, dieſem wich alsenehnen entfagen, da in hiefen unruhevol⸗

-stoße Entrepriſe zu unterflügen, "Saum war auch —— Det an | Bikdäbinunel feines Saidfals zerfioffen, als 5 ein neuer ungöftern. firablenden enihinnnerte. Gine Colonie aus Rheinläns und Schweizer beſtehend, wollte ) in, Rordamerike niederlaſſen, wozu ‚(chen bes ein fehe vortheilbaft gelegenes Terrain erkauft Rund St. wurde von ben Haupfunternehmern ders * einem faſt renzenloſen Zutrauen beauftragt, Hay großen & ndeöfteich auf Koften ber Golos

ka alle Sopitalifken Bebenfen trugen eine |

bereiſen, zu unterfuchen, das ganze Zerrttos

im Allgemeinen zu vermeflen, daſſelbe, fo weit Kid in der Kürze der Zeit thun ließe, zoologifch, hr und muinesalogifch ergründen, ihr wah⸗ haͤltniß zu ‚dam $ ante. und. bie —* —* zu. erforfihen!, einen paſſen⸗

SW Birreiiyänfe!

den Platz sin Erilhtuug⸗ eine. Enee

Sen den Riß dazın kib⸗ Rap zu ARE

A: Manner auszuwählen, mit ben apa

Mafti ftlich das innere u uns % IT

ipnie ‚leiten, ordnen Fe *

Fin unlf f Ben Ber 7 eines umfaſſenden

genb? gam eer Me: * 3 ‚en part j ngestimde‘ igt

ch. zu. —— a DR ſein ® em gaͤnzlich abrieth und ihn

18. Vaterlond eunfitih auffowdtete, >" dehnt auch der Spltkhuin war, verſich DL nem. pinnyollen Werftative, ſeiner may No Geflaciuug und feiner gioheht- Eaergle Öinene

pdat.er auch war; fly nirfein dhrendellen zu untaniehen,: ſo wuͤrde er —8 voch * | brechen angerechnet haßen!, eitons: wider ver driutlichen Rath und Eben. fees”. F J Vaters zu beginnen. a ur ser: Bot Daher : feinen: gingen! gen.

" und deſſen en —** h. 7 von: —— m viab dentenden *— obgteich unter er _

—— Auf: die⸗ ug wichtigſten Dienfig Meleiftaf. hatte, um“ —W. . füng:und erhielt cie unter Um —** eier u digen Mädfehr. Aus Ireigen. Gruͤnven Blue che its "feine ſtrenge Religiofltaͤt und Gert tigkein an bie Haud gabe, kehrte er, ohu⸗ der fpaͤterhin erfolgtene Eintadangen vor Miet’ einer Seite nicht wiever⸗ datn zuruͤck, verlchte nige Jahre im Schooſe ſeiner Eltern, Gef und Freunde und fuͤhrte hier in philoſophiſchter DR das ſchoͤne Leben einet vondeim ſenben muile und leidenſchaftutrheu Treſben per: Selt 407

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eruunddure“ [071

} * —8 ae): —* de: söphioaE Transactions,-Bleifen:ıc. er abet in planinäßiger- Atgewandte ee nach ale -unermirdlicher Beharriſchkeit und bet n Anftrehgung durch, wobei er fih c, 1. daß ee feinen eig hen, Körper und deſſen Bebürftiiffe, jo wie jättzeh aͤußern Binz Gin vergage jerhite verfertigte eigener Erfindung feiten roßen magnetis Apparat; eine Uhr ohne ht und debern, vom ‚Magnet getrieben‘, za verſchiedenen ſchen und galoähtfchen Erperim⸗ hr “Rhrieb mehrere Meine Abhandlungen, - wurde‘ Wen Bhitgliede: ber naturforfchenden und mineralos: Kun fehfhaft zu Jena ernannt, erhielt des * eines Chrenmiigiedes der Leipziger dko⸗ 7483 Geſellfchaft, in deren Schriften mancher⸗ ige von ihm enthalten find und fing an;! * ſeiner Theorie des Erdmagnetiem in „arbeiten; ‚oz er eine große Menge Data über Deelination und» "yneimtion. der Magnetnadel in verfchiedenen Zeiten: enden der Erbe and den vorzüglichſten ibungen mit der größten Belefenbeit fam⸗

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Isbeftöergießungen. inng und # Wang, * der Re des

turn 9 an + be ni a beliebte g. Y 5 in Heu nad figer ‚Gorvefpontent.’zu. Al * nerſtaxb ber * oe ruͤhmlich dekang einbaͤuſer in Vlauen Beſetzung Dub daduh bi en mathematischen } Gchramts Derafen IL] ur a u Di zu Ieben, war. 9 x* inni un eines ens geweſcn, ionfig. für daſſelbe feine achte und wen MM worderlich gaweſen wäre, fein Leben aufzuopſe gde ar ſtets bexeit geſtanden haben, Welhe alſo dieſer Ruf auf ſein u hat mußte, wird jeder Ai ıhlen, der fh. hie Dan thöftimmung folder Männer zu werſcha vermag. Doch hatten die vielen in feinem vo gabenden Leben peeeitelten Hoffnungen und ten Ausfichten bie Schwingen feines ſouſt ig. WM ternehmenden Geiſtes einigermaßen gelähmt ML feinen kühnen, freien Muth in etwas ‚herabgeitimak. fp, daß. er nicht. ohne eine gewiſſe, durch die Lreie nung. von ben Beinen und duch bie Wictigfek des zu übernehmenden Amtes vermehrte Bellam. wenheit und Bangigkeit im Anfange des Sahrd 1806 nad Wittenberg abging, En lebten meh⸗ rexe Gelehrte, die fe ihm ſchon, ‚in frühen Zeiten

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m ——* fopdern. behuchten ihn auch Be soil ihrem Lehrbuce-in ber Taſche, um ſeine gheuntifchen Vorträge wägrend ibres Aofent⸗ tes daſelbſezu benugen. Beil er im Badıfe fein: niet. Bafeyn, | jehung, ilbung - umd jetzt auch ſein Amt en batte, fo hielt gr .e&- rl it, dem ſelben ganz gu widmen und. weder ein Ruf nach walde, noch nach Barpat, nach Charkom im MRblichen Rußland vermochten ihn, fein Vaterland verlaſſen und feinen. übernommenen, Verpflich⸗ ngen.untıeu zu werbens- An dieſem von jeher 3 friedlichen Aſole der höheren Wiffenfchaften. lebte anfer Steinbäufer glüdlic in dem Kreife allgemein teter Männer, beren jeder ein wuͤrdiger Pries er am Altar feiner Wiſſenſchaft unter dem Vor— Nie bes weiſen Dierophanten Wieland war. Moch⸗ ten ſich auch Unerhebliche, durch Verſchiedenheit der Syſteme, Meinungen und Anſichten veranlaßte Rei⸗ bungen oder Pleine Facultätöfpaltungen seignen; unter ſolchen Männern Eonnte nur die Wahrheit umb das Gute, dad Alle wollten , allemal obfiegen, Unter Allen berichte daher. immer ‚nur ein ei Und diefer Einheits⸗ und Einigungögeift war ſteth anfers- Steinhöuferd Ziel. No leben mehrere von |

+ Veränderungen · die Mägnetnddel habkinrkehöbe.

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A Side.

fie: The den: und beftimmte viele Jahre: vorucß

Die Erfahrımg hat-fel Prognoſtiton⸗beſtaag. einem der folgenden Ihre ſhrieb et hr. Kdege nAuf bleſen Gegenſtund an einen⸗ inahhlt Wie WI · zweifle nu nit mehr an bey CN MWabanten im Dunkinꝰ bet Erde: ner ii (ei sjetfehnen - Scepfen Wie :Erboberfläche: :itägiin, Mi „Lutherd Zeiten war er und um nähen". Wittenberg bearbeite a⸗ in Geſcuiſchaft ni m en Gelehrken daſnuach feinem inoune Eigte Elementarlhibuch / der Jugend TER de. weindigſten Wiſſe ften Syier- uͤd erbache elte und ordnete. Je fein Sdeenſyſtem is Bi einer ' allgemeinen: Sprache. Hier brachtener Wi ir Form eines ganz gewöhnlichen Spagierſtodss 46 fertiges Meßinſtrument zu Stande,‘ wonnt ® thit: der größten Schmekigkeit- ohne alle Weitere mb - Wernathifche Werkzeuge und: Huͤlfsmitiel ben MP zen Wollfteiß eines "Dötijontes mid andere Eure nungen zu beſtimmen vermochte. ©. 3 Wemm er ſich ſeinen Betrachtungen und Kin Nachdenken überließ, ſo war auch der Donmerde 3 nonen nicht fr Stande, ihn davon Foszureiii: So faß er rubig ind heiter an ſeinem @tudiertifäh woͤhrend Wittenberg: von ben 'Mreußen- beſceß fen ward. Unerſchrocken und furchtlos ſaß A vachte, ald in: dem vamlichen Hauſe, worin Wohnte, eine Bombe durchs Dady des : Senterg® | bandes einfchlug und in einen Mauer erſticte. AM

DL ULETT I Doz 3

"ben, In diefer Zeitperiobe brach plößtic fein Bes dendabend. ein.'| wos. ee a dem ya erndönten, Spesen um einen allganıtie ** 0 Buch wiede er ſeinen Namen: ſeibſt Yier medy: verewigt haben, hatte man fein auf die

au dargaftsites und: den boͤchſten Behörden

—— vorgeieglesnai —8 Maas ſpſtem —— >Moch' Hiefer hüune fh der Abd fioes Sehens tm Nacht,‘ a18 audy biefe: Hoffnng Kiterte und ‚fein fo, ollgemeigmlgiger Kufuf,.yns

hört verhakte.. "Beine -gunze nee |

Wade -päpftateigbar-und er wntde was er on

chrelimataggniingsart gegrämdereb;, Im Mole.

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. lt riet er ten SR Warige Nungfröwen, ‚riet -OLbr ie ye erg an fe bene area Bean sungen unb verfehlte edle Zwecke litten; Feiſt Körper auf gleiche Weife und felbft die Lieben Sflege feiner faß untröfllichen juͤngſten Big . mnd bie innigſte Theilnahme - feiner gefchägteh Freunde vermocten es nicht, ibn zu.erheitern, Dig berholte Schlaganfälle. zerföst endlich feinen ff Anzerſtoͤrbar fcheinenden Körper. , est Bund er, Sphären, deren Umfang wir nait, feinen Bahke zu benennen, mil keinem Maag —5 u Männer folcher Art gehören der Geschichte de zer Wiſſenſchaft an. Die Syſteme, ‚die ſie fhuim find VReſultate Tanger ‚und vielfeitiger Forſcheng und geprüfter Erfahrungen, ‚welche oftmals wert

die gegenwärtigen. noch mehrere. folgende Den

tionen ganz durchſchauen, bis fpäter. ein Kopf auf tritt, der mit ‚gleichem Geiſte feelt. und die tarn Fortſchritte dieſer Wiſſenſchaft ‚benugend, in ein helieres Licht ſetzt, was Jene gleichlam in pꝓrophetiſchen Geiſte verkuͤndeten. , "Beine befannteften Schriften find: on De. megnetismo telliris, commentat, matheint, dir Sext. L, maguetis virtates in genere prapomen. . Vi ‘bergae. 1806, 4. c. fig. Sect, II. ‚de jnclipatione ac magneticae etc. ibid. 1810. cum fig, 4to. Sale buch für Hraktifche Zerdmeffer. 1ffer Theit. Anleitung zum Gebraud) eines henen Feldmeßinftrumentes. SP “dig, 1806. 8. mit Kpfrn. Verſuch eines Ma ent, welches mit. dem Umfange der Erde, mit 8 sundgefegen dee Ratur, mit der Länge des Gera denpende amt ꝛe. MBittenberg, 1815. —-- Beflexions ae

: Museen universelles. Wittenb) 1806. Elem -Dmp..dee mothenudigften Miffeofipaften für die 30

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8, mit den eingeführten Maaßen zc. überri |

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Dan Berfboibene ſelbſt Mile: feine. —E— fe: biB. zu feines. :Anfunfe: im: Heimflebt C1BR2) Kr „Be G.: F. K. Guͤnther iſt geboren 26. Maͤrz 1282 zu Opperoda am 8 * jeht gib Oberprediget un: der und. mickliches Mitglied des herzoglich Anhalt· Bern⸗ bungiſchen Torififtoriums zur. Bexabu bebender Va⸗ tm, damals arrer und “Fifklicher Hoſprediger zu Ballınflebt. war. : Die frembliche Dorffaulg. HM ſtrenge aber liebevolle Pflege int elterlichen Haufe md. der .teauliche -Umgeng im:-nachbaslichen Hauſe des Dberamtmanns Schüler druͤckten ſich fo tief in die jugendliche Seele, baß fie ihn wie .freunds lche Bilden durch alle Wechfel. des Lebens iten; Don 1796, wo fein. * nach Bernburg fest wurde, bis Oſtern 1808 beſehee er die

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tri, welcher, .. "ale a

chaelis 1806, Anfangs Nur Philologie unter Bo

Amt ermübdete —— R ja. ſich immerme

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Von Biwthan Laban bingagefügt cueraan. 1 er

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et | Wi E.,. Am meiften eg er feine ch tn u yh He: Bernbure diliuptfihnle:' ———* e

fr Herzog und dem gegenwaͤrtigen Dircude⸗ Martineums: zu Brautiſchrwweig Drofeflon Dr.‘ .

Haufe, —5— am Gymnaſiu Bi Me burg‘ mngeſte IR: zu verdanken. Et % verließ er die Schule und fludirte in Halle bi5R

dann auch Theologie und Philoſophie unter Schleich Gar ei! 4806' bis( bet ald Lehrer am PEYEHeR ud, wie dort alle wi tere Yu als Pleblatamts⸗Candidat angeſtch TER —— Are Athediogiſchen St f fortwährend fehr angezogen haben. DEU: Baypel

she maniehf beſſer ald zu ildungsfabigen Jugend anw x —XRX * —IEXEXX Leleiſelle am · Syn mafitin unit: Dankz are unitt von; Ina vaieder hruteri Meruſingen. dael Jude * ERBE mit Kraft su Abe: rung t yarzık wi giꝛſeins Haan rade⸗ —**

Fe Bi astra u ee * 1892, felgtei ers hent:: Rufe: Kae

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eusis.cnllegae digaissime } de institutiong'Y \ oofrina, tem libris qditie af ze: merito;‘ plaııäpsi in’cier. et mayora ii ritorum praemia! angtıratas die Doctorwüche teilte... Die int -gebashten--. Dnstorbiylam eaf iromene, Ahnung ging It’ Gehilkeng durch We elei ;: pom :ihmy abgelehnte' Einkadıngen: gu: fing öntherd; zum: Swreciorat an’ dat: Geil WE Somaafium: Nr ungern ſaben ion die J . wohnen Bernbungß fereiden; - ungern be Diretterides Nustigen: Haupiſchule,/ Puch :z095 ungemider nähere Kreis, feiner Bckan ‚und: Bermankten. Gawiß auch. ex. ſelbſt Icbinu gem: amd vielfach‘ erftenlichen Verbaltuiſſen. \ nen: Bater Gerd. Eriedrich Gunther, einen- Tg defien. feltene Befcheihenbeit. bier Fein; Woniveniik ted.&ob verhindert, . feine gaͤrtlich gefichte Mu feinen. dis: zum Apde ihm thenren Grhwiegeruui ben herzoglich Bernburgiſchen Nach. une, Stadu ter Karl: Laurentius Viedermann mit deſſen ſter Tochter. Ernefline er ſich am 3 Juni RM verheirathet· hatte und eine große Anzahl freunt uch gefiunter Bekannten mußte er verlaſſen, ab

‚tem „Rufe. nadı Helmſtedt folgte: mn, ex. Font

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Günther -/ gap Beinen. waͤheren w vorfand,

PURE, © Sa dh Be Hoffnung, von ſo viel Lieben entfernt, in Berufe, für den er, auögezeichuet begabt, durch ſetztes Studium immer: tüchtiger geworden mehr noch ‚Gutes ſtiften zu können, ließ ihn Rıennungsfchmerz überwinden und fo kam 3 Helmfiedbt an, wo er am &. Sun 1629

Meung in. Wolfenbüttel am 5. Junius 182 ein neues Amt eingeführt ward, als Nachfolz 6 am 2. Februar. defielben Jahres in bey

#5 Dr. Juſtus Theodor MWiedeburg. Eine dops Schwierigkeit hatte Günther bei dem Antritte zneuen Amts zu befiegen. Sein Vorgänger ‚sin gebildetem, Geifte, großem Umfange. def und. von feltenen Lehrergabenz . der ing feiner Gollegen konnte ein neuer ‚Director heilhaftig werden bei ähnlichen Vorzügen: Banden fich bei unferm Günther reichlich... Wahr

B 06. der xedlichſten Anftrengungen der ans ‚Schre dennoch das Gymnafium der Einheit Vollſtaͤndigkeit im Unterrichtöplane beraubt und ‚Beritauen auswärtiger Eltern gefchwächt wor⸗ um fo mehr, da der verftorbene Director, Als u Sohn des verdienten Hofratbd Fr. A. Wies fa, an größere Lebensverhältnifie gewöhnt und

de aus Petersburg in die Vaterſtadt im März |. bei eingewurzelter Koͤrperſchwaͤche ſich im⸗ häufiger verſtimmt fühlte *). Mit vorzliglis

. Rer 8 Ku hardts GSelbſtbio r Archiv De ne

Br Rebtolog. Be Jahrg. 716

n Lebensjahren verftorbenen Profeffors und Dis -

Kür Mann von fehr ausgezeichneten Talen⸗

der langwierigen Krankheit Wiedeburgs war

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120% Büntber.

chen Lehrertalenten auch eine befondete Tuͤch sum ‚Director eined Gymnafiums verbindendz ünther fein neues Amt an und wiesä ſehr günfliger Ruf ihm ſchon beranging, 4 er denfelben,, befonderd in der‘ erften Zeit Wirkſamkeit in Helmftebt noch bei, weitem: ſelbſt, als leider auch bei ihm, gegen Alter I tung längere Zeit: fihon - vor feinem frühe mit der Koͤrperkraft auch die Munterkeit ul terfeit des Geiſtes in gleihem Maaße ai verbarg der hohe Werth feiner erfien Leifungug Abnahme den meiften, wenn gleich nahe. fiel Er betrachtete; von feiner Anflelung an, def nafium zu Helmſtedt *) als eine Anftalt,: feit ihrem Entftehen (1817) . van den obei oberfien Behörden mit wohiwellenber Fürfag pflegt, ausdruͤcklich beftimmt und nach Krl muͤht fey, der Stadt und der Umgegend bei Yihen Erfag für ben bie und da fchmenl fühlten Veriuſt der Univerfität zu gevodhreni er brachte in diefes Bemühen ein neues ve ben. Bor Allem ſuchte er Einheit nn -Bigkeit in dem Unterrichtsplane und Un ange zu fürdern. Und ba ihm dabei W ille und_die jugendliche Kraft feinet: mei legen zu Huͤlfe Fam, fo hob’ fi die feiner A anvertraute Anflalt feit feinem Amtdantrifi barlich. „Wir haben uns, Eonnte er in dem ‚programme bed Jahrs 1822 mit Mecht ſch „überall Mühe gegeben, auf alle Weife aͤußert nung und innern Zuſammenhang in: unferer thaͤtigkeit feſtzuſtellen.“ Und ‚fein-eben dafelbf gefprochener Wunſch, daß man in bemt

. *) Wergl. Archiv für: Philol ie Br DR 4 Zabes· ID. 2.

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Bänt'hei. 1203 ch mehrfacher Berathung mit feinen Collegen Iegearbeiteten und hoͤhern Orts genehmigten Ent:

Amnnafitumd zu lehren und wie weit ber Schuͤler jeder zu bringen fey, das Streben nicht verken⸗ in möge , befo

ätigkeit völlig in Erfüllung, nicht allein dei den Bes datigkei

And mit ihren Schü Bgen eine

Früherhin vielfach verdienten, aber a manchen Al⸗

u |

über das, wa3 in jeder der 6 Klaffen des

ngefchloffen, abmmech [ein irgend einen Lehrgegen-

"1206 Günther .. teröfchwächen leidenden Lehrers nun zwei. nene kin ter von rüfliger Jugendkraft für die Sexta Septima angeftelt waren. Die Freude aber all das ſchnelle Gedeihen der Lehranftalt, welcher vorftand, ward dem Director als Menfchen 4 Hausvater nur zu fehr getrübt durch den um Februar des Jahrs 1823 erfolgten Tod feiner M Erneſtine Biedermann, die, kaum 26 Jahr. kurz nach der Geburt ihres vierten Kindes, de Tauftag der Begräbnißtag feiner Mutter war, Pag „Praematura nec opinata, dilectae ‚conjuig morte acerbissimo dolore ingentique luctu p4 culsäs, omni, qua gaudebam, anımı alacrıkl atque Hilaritate subito orbatus sum ““ ſchu er felbft in, dem Ofterprogramme 1823 mit 9 allzugroßer Wahrheit: Denn wiewohl Günther ae nachher mit unermuͤdlicher Thaͤtigkeit für-ıdie M Bere und innere Vervolllommnung. des Gymnaſtc au Helmftedt wirkte dennoch wurde von, Diele Beitpunkte an fein heftig aufgeregtes "Gemäth.Mie mer reizbarer und trliber und feine Empfindidik | egen jedes‘ oft nur ſcheinbare und eingehildete u erniß ber Ausführung feiner Winfche und: PIE Immer größer. Zu diefer Empfindlichkeit trug für feinen aͤußerlichen Wohlſtand nothroendig Ta : theilige Lage eined verwittweten Vaters mebnik Kinder gewiß nicht wenig bei. Dbgleich er Dei im Unfange der das Herbfiprogramm 1823 beai tenden Schulnachrichten fuͤglich fchreiben Tora „Immer mehr und wenn auch langfam, bob wir hoffen, um fo ficherer, nähert fich durch* gnädige und weiſe Fürforge unferer oberſten hörden und dur die ‚wohlwollende Mitwiriug - des Publikums 'unfer Gymnafium einer böß . Stufe der Volfommenheit und bald glauben m bei der Fortdauer fo f reundlich zufammenwirten |

!

Ganthere i2060

Suſte das Ziel erreichen” zu koͤmen, wo erſt ee einer die ganze Zugendbildung moͤglichſt den Bildungsanſtalt ind Leben treten kann“ F w.; obgleich er in berfelben Schrift ſehr u geprüfte Grundfäge fiber die Verfehung der fer aus. einer Gläffe in die andere und über Poen halbjährlich zu ertheilende fchriftliche Cen⸗ 5‘ befannt machte, dennoch war er ſchon bas ungleich weniger heiter, al& zuvor. ‚Immer echte er, feiner Amtspflicht getreu, das Gym⸗ Int: in Helmſtedt von einer Stufe zur andern Wheben. Seine beiden Grunbfäge: „Numguam sum!“ und „Non multa sed multum “! = er unabläffig und es zeugt von ber forts enden. Bervollfommmmg der von ihm geleiz B Anftalt: wie der ganze Lectionsplan im Oſter⸗ Bamme 1824, fo auch die auf feinen Borfchlag Be Orts genehmigte und am angeführten, Orte

ich mitgetheilte Anordnung des. Abiturienten:

Das bezeichriete Programm war wegen einge: Schwierigkeiten binfichtli der Beſtreitung Drudtoften das letzte, dem eine Turze lateis ‚gefchriebene Abhandlung vorgefegt war; zum keramen: deſſelben Jahrs Fonnte Günther mur b die Helmftedtifchen Zeitungen einladen. Frei⸗ Jab er nachher wieder halbjährlich eine oͤffentli⸗ deſonders gedrudte Anzeige der Lectionen und P Nachrichten über. Veränderungen in dem Zus Be des Gymnafiums;. aber es blieb ihm: als ps fehr fchmerzlich, daß ihm umfländlichere, dem Me der Anftalt förderlihe Mitteilungen er⸗ ſchienen. Indeſſen nahm durch diefe, ges aus zureihenden Gründen hervorgegangene Ruränkung öffentlicher Kunde von dem Geiſte Sinne, in. welchem das Gymnaſium zu Helm:

1906 GShuther.

ſtedt geleitet ward, ber Ruf und bie‘ Frequenn felben keineswegs ab und in den wenigen M welche bem Lectionsplane, der als Einladug dem Oſterexamen 1825 erfchiem, binzugefügk - den konnten, brüdte Günther fein fortmäh Bemühen, die Anflalt innerlich immer mehr zit vollkommnen, kurz und Träftig alfo aust „I - dem duch Plan und Ausführung Hinreichen für geforgt ift, daß alle diejenigen Schüler, eine .böhere, von niebern Zweden. freiere 1 dung bed Geiſtes entweber nicht erlangen 1 oder nicht erlangen duͤrfen, volles . Genüge & drei untern Klaffen des Gymnaſiums erhale muß. da8 Vorrüden nach oben hin immer fi tiger werden, bamit das Gute ſich gehörig und bewähre .und immer mehr. nur wine- mi Träftige und .(höne Blüthe auf ber--oberfend ber Synfnaftalbildung fich zeige. . Dahin IE fer „Aller Streben, das von ber Ueberzeugt J terſtuͤtzt wird, es ſei beſſer, dem Lehrſtoff dun were Klafſen zu vertheilen, als ihn in ein zwei Klaſſen zu uͤberhaͤufen und dDudurc de nenden endlich ‚Iäflig zu machen. Die Klaſſt . bie obern und oberſten zu füllen iſt leichtzg mit voller Ueberzuugung fpreche ich es audi die ‚Prima und Secunda eines Gymnaſium ed in einer Stadt von 6000 oder 60,000 & nern mit 70: oder. 80 Schülern angefüllt ü herrſcht irgendwo ein. ganz verderblichen. Irrik Mag das legte Urtheil in feiner Allgemeinht was zu fcharf feyn, dennoch beweifen die führten Worte den richtigen Directorfinn Günf ‚mit welchem er, ‚frei von jeder wohlfeilen 8 ſamkeit in den Leiflungen feiner Anftalt, .% höhere Anfprüche an biefelbe machte. Es [dw ihm ſtets das Ideal. eines Gymnaſiums u

1 x

SGuünmtrhærr ‚220.

den; er dan Helmſtedtiſche immer naͤher zu ſo den beſten Preußiſchen und Saͤch⸗ n 2ehrauftalten ber Art: gleich zu ſtellen uns y bemüht. war. Km feine Schhler mit im⸗ m vollkommnern Kenntniſſen -in- der klaſſiſchen lologie zur Univerfität entlaſſen zu künnen, ins oretirte er den zundchft abgebenden drei oder dien . manern in außerorbentlihen, unentgeltlich ers | Stunden einzelne Dialogen bed Plato, dien des Theoktit, Oden des Pindar, eine Zras He: des Aeſchylus ader eine. Komödie bes Ariflor nes, auch auserlefene Stellen aus Tacitus und penal, gab ihnen Anleitung. zur MPrivatlectüre in der Schule: nicht von ihnen gelefenen Claſa ⁊, und fuchteirfie durch Mittheilung ausgezeich- u neusiateinifcher, Schriften, z. B. von Muret, neſti, Ruhnkenius, —ãA Knapp u, ſ. w. x geiſtreiches und wahrhaft Flaflifches ‚cd. i. rich⸗ Be, elegantes und dabei leichtes und gefaͤlligeß ein gu gewöhnen. (Vergl. die Einladung zum Jerbſiccamen 1825). Es war gewiß zugleich bad heben, den auswärtigen Ruf des Helmſtedtſchen maſſums zugleich mit der. immer zwedimäßis m Einrichtung einzelner Lectionen zu beförbern, es Sinthesn. veranlaßte, einzelne zunaͤchſt fir das nmefinm zu Helmſtedt beflimmte ‚Schriften zu Merfofien oder zu.rebigiven, welche eigentlich weni⸗

E in den Kreis feiner Lieblingsitudien fielen. )

war nicht zu verwundern, daß, unter einem Ihen- Director, bei treuer Anftrengung anderer Behıer in ihren Fächern und Klaſſen die Zahl der fümmtlichen Schüler des Gymnaſiums Michaelis 1825 auf 385 geftiegen war, unter denen bereits ‚BL auöwärtige fich befanden. Leider war. es bad legte Eramen, zu dem Günther damals einges . laden: denn ‚bald nachher nahm die ſchon frühes

Gunther

gi Schwaͤche und Verſtimmtheit bei: ihm daß er einem Nervenfieber erlag, welcdyesifeht eben am 29. November 1825..ein. Ende mu Wie viel hätte er nach menſchlicher :Areficht: m nuͤtzen können, zumal wenn bie frühere Freuvifl in feine Thaͤtigkeit zuruͤckgekehrt wire u wäre dies der Fall gewefen, da ſeine pu Brau Caroline Wagner, ditefte Tochter Des DM amtmanns- Wagner auf Gropmöhrikgen ; "mies es am 10. Octoder 1824 verheirathet vwodr,: u aufbot, ihm die zurldigezognere Lebensweiſe, a er begonnten hatte, aufzuheitern und zu verſt wie fie denn alich ‚den erkrankten Gunther mg großer Anftrengung fie’ wurke baͤld nach A tten Tode Mutter eines gefunden am hoffen,

treu verpflegte. - Gott. aber hatte bei J

unſer Günther: nicht die ſein Knaͤturin aufß Mutter Schoͤße hinieden ſaͤhe fonderit: FA n in einer beſſerg Welt fein erſtes nur zu ſchnel lendetes terchen erſter Che, Lonife Ernie welches in Bernburg am 13. Ouiober 1811 nun wieder mit ihm vereinten Ettetn zu; Wi Trauer 'entriffen war. Die Nachricht vor

thers Zode erwedte eine allgemeine Bettuͤbniß

Helmſtedt; vielfach -auch in der Umgegend | M der Berne. Denn er Hatte mit 'wielen bei‘ tungöwertheften Philologen und Paͤdagsgen Due kands, wie mit mehreren achtungswerthen Famiig befonder& ‚in Bernburg und in deffen Umgege Pr fortdanernde Gortefpondenz in innigein DE ehr geitanden und ed war ihm ein hoher GAR wenn er von Männern, wie Friedemann, 9 Petri und Andern . frennbfchaftlihe ‘oder. wie) fhaftlihe Briefe erhielt; ein Genuß, den sr M feinen Eollegen und Freunden Kern ſtetb ‚tbeü Seinem lieben Freunde, dem Profeffor- Sachſe, ge

4

Santher 22308

kei ald Oirectve der: Etitteracademie in Lime⸗ ug im Febr. 1625 *), war er nur zu ſchnell andy wm höheres Leben nacgefolgt. - Bei Günthers graͤßniffe am 2. December 1825 ſprach ſich die mung‘ des großen⸗Werluſtes, den feine Gola m, feine. Freunde, feine Mitruͤrger, feine Schuͤ⸗ Pexlitten: hatten, auf eine. feierliche und “ührende

iſe aus, nicht. allein” in. der Rede, wolche der

| Lehranſtalten dafelbft, - Herr Generalſuperin⸗ sent: Ludewig, an Guͤnthers Sarge im großen witdrio Biest: . ſondern auch in der ‚Riten

n fen Bing pie Rept in,d. 2. Abt „unter Ro. 90, Br dee Erinnerung am Darge des des DE

er, Direttor des Helm Öhins

—X ———— tg, 2c. Vehuſtedt

La Ken a ve nannte. Snhos —— mit dem Schreiber dieſer ache

| se Tamı er, von der Landesregierung _ Rufen, als ein ‚ben die eſigen Symnaflums von Bern⸗ kn. kam in der ſchoͤ nften Bluͤthe n ER efand und kraftvoll. Er kam | —8 re 1 6 die von der Regierung in Derfon getroffene Jah eines Directors gu recht⸗ a und dem ihm auyertrauten wichtigen Amte Ehre An und er führte ſeinen Entfchluß vedlih aus, nett Teine Zeit und feine Kräfte der Anflalt, an

er Berufen war, Er Teiftete in der kurzen Zeit; —— won der Vorſehung ihm: vergönnt wat zu witz,

u, wos geleitet werden eonnte, Der Ruf, der vor ihm erging, bereite und ju großen (Erwartungen von, fm; wahrlich! er hat fie nicht netäufcht. Viel, fehe viel verdanket ihm unfer Symnaflilm.: Er ethielt ımd vermehrte nicht nur, das Butrauen der Bewohner Helms fedt6 zu diefer Anftajt, fondern verfchaffte ihr auch, was neswegs 'uberfehen werden darf, das Zutrauen aus⸗ Wirtigen Eltern in der Nähe und in dir Gerne, Mit Beenden ſchickten fie pre. Söhne: „auf eine Schule, deren

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rus des Heimſtedtſchen Gymnafiums und ſaͤmmt⸗

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—XRW —— Stzatqæe v

Vehmmh, mit welcher die Eehver uirb. bie. Sig des Gymnaſiums, die faͤmmilichen Behoͤrden eine: große Anzahl ber. achtungswertheften Büng Selmfteois urefen Sarg bis zum. Gottesacer leiteten, auf welchene unser Anſtimmung zweiit Giger Lieben. ‚bie fierbliche Hülle des Werflärten: Schoße der Erbe übergeben ward, ., Auchsber £ fafler -Diefer Zeilen chrie im einer Predigt ont

ee kannten. Gern aber wird ſich jcder, |

| junge Männer zu der

tät kamen, die hier blühte, bie unfer Stolz | ubm war und bie und ein havtes Gefchied-entrif. Fuftalten, die Günther auf Dam Synnaflum Ken en ungetpeilten. Beifall, Dey- öffentlichen Paufam Die er Anftellte, wohnten die Eltern der Zoͤglinge m Gymnafiums mit der größten Aufmerkſamkeit und A. lichſten Xheilnahme bei. Kenner des Scyulwelene ten ihm gern zu, wenn er unterrichtete und

ibm ihre Zufriedenheit. Augenfcheinlich machte die

Fortſchritte, denn ek, der Berewigte, der die Seele n war, ftrebte raſtlos vorwärts. Ach! mitten in Ye Anm edlen Streben ſchlug feine Zodeskunde!.

Ä = unter feiner Leitung von Jahr zu Jabe —5

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44196. a

fweden. Milbes-Wetenchtiing: ihe ſeldſt werben pegegenwärtigen: und feine ‚herrlichen Lehrgaben⸗ je noch ein Beiſpiel von feiner. Lehrwirkſamkrit, e dem Menfihen Ehre bringt; vielfach tere pete er dürftigere Schüler in aller Stile. mit Pos pen ımb auf andere: Weiſe und rende war- «R n, talentvollen Juͤnglingen zu bedeutenderen Un⸗ mützungen durch. feine Fuͤrſprache behuͤlflich⸗ zu Bu Wie viel. ee als Schriftſteller, fhr daß Fchulweſen, beſonders auch fuͤr das grammatiſche ubium der griechifchen. und lateiniſchen Sprache übt, davon igiekt das, biefen Rachrichten hinzu⸗ ügte Bergeichnißi.ber won ihm verfaßten ober bew gegebenen und mitbefongten Schriften den Bes, mis, Es koͤnnen bier- wegen. unverfshulteter Eile on dem Niederſchreiben dieſer Mittheilungen muy och einzelne Beiträge zur Charakteriſtik des: Daxg Mordeden. folgen, Er war ein zärtlicher Sohn: und hatte überall regen Sinn fir Familienleben. Ad Kin würdiger Vater, von einer Lungenentzündung m Fruͤhjahre 1825 wieder hergeflelt, am 5. Jum deſſ Jahrs zum -erfienmal wieder die Kanzel -beiies gm. hatte, abrenvoll zup Kirche geleitet, mit vielfas Gen Beweifen. der Liebe und Freundſchaft feinen Parrkinder, ſprach unfer Günther mit einer Innige kit und Rührung von der Genefung feines Vaters und. der demfelben beseiteten ‚Freude, welche.-fein dankbar s.Eindliches Gemuͤth in ſchoͤnem Lichte zeig: ten. Gern unterhielt, er ſich überhaupt in traulichen Sufommenkünften von feinen geliebten Aeltern und Angehörigen, und nie war er freher, als wenn Um von Zeit gu Zeit vergdnnt-ward, einige Tage n ihrem Kreife in Bernburg zu verweilen. Seinen indern war ex ein’ böchft milder, : aus herzlichen iebe oft zu Angftlicher Vater. Auch für Freund⸗ ſchaft hatte. er warme Empfänglichleit. Bon feinem

R —7577

Bu | | Ss Ganfthes BEN: Sachſe, deſſen heiterer Laimen und n ven Witze erzaͤhlte er oft und mit innigem gefallen; auch von andern Jugendfreumden PR

geiflerun j ach Hehhftedt Fam, wurde er fo tief erfchuf

jealidem Maaße empfangen hatte, bei feiner ie

und: wie er, frei von ailem Pedantismus, mit 3% lichen und Reichen auch uͤber ſolche Dinge inter?

oo Whnthen 4cis te zu ſprechen verſtand, welche dem Selehrten

er am Herzen liegen, ſo hatte er auch ein be⸗

Menſchen für ſich zu gewinnen, die in nies Lebensperhaͤltniſſen auch anf niederer Bils Aufe flanden. Wie nüglich ſolche Gewandt⸗

nährern Erörterung. Es mögen diefe flüchtigen Umriſſe genügen, uthun, wie unfer Günther ein folher Mann ; daR Seinen Nachfolger im Amte recht viel Guͤnthers Geiſt und Sinne’ und Wefen zu Wenfden ift: Möge er, der Nachfolger, daun aber Wh viel längere Zeit, ald Guͤnthern vergönnt war, ae Anſtalt leiten und’ heben, welche an die- Stelle Oaer Univerfität getreten, borzügliche Anrechte auf Bnterftügung. von, Seiten bed Staats, aber auch We Berpflichtung ‚bat, durch vorzügliche Leiflungen nme Anzechte geltend zu machen.. : Zu

Dr. 6, R, Bollmenn, I

Paflor u. Director der Töchterfchule und der-Freifchule dafelbft.

Letzeichniß ber Schriften Guͤnthers, der von ihm |

verfaßten und herausgegebenen oder redigirten. . Üher den hiſtor. geograph. Unterricht. Ein Sendſchrei⸗ ben an * Frummacher. Leipz. 1812.4. De usa ‚Rinepositionum apul Homerum,. epistol, ad F. A, Wolkum, Hal, Sax, 1814. 4 Anleitung zum Uebers ſelen aus dem Deutichen. iu's Griech. Erſter Gurfus. ade 1818. 8. 2te Ausg. 1817; Ste 18215 4te 1826. weiter Gurfus, ebendaf. 1816; 2te Aufl, 1820. Deutfch = griech, Wörterbuch zu den beiden Gurſen der anleitung ze, Ebend. 1816. 8. 2te Aufl. 1819, Athe⸗ Rdum, bumaniftifche Beitfchrift; herausgegeben von Fr. Güntger und Wild. Wachemuth. 3 Wide. 8. Ebendaf. 1816-18, (Günthers Beiträge: 1) Ueber den Accu- “tivas cam infinitivo ete. 2) Beitrag de Interpuucs tonslepse in Bezug auf die Iateinifhe Sprache. 3) Be⸗

red Talent, burdy feine Rede und fein ganzes.

E.für den Director einer Lehranftalt fen, bebarf |

Ba. Ghhthen

un merkungen Aber: einige Gteken tn Sirzius Teneid :.Beber Se homeriſchen Gleichniſſe. 5) Anwendun l. Grundſatzes deu griech. Sprache auf die 13 6) Ueber einige grammat. Cigenheiten des ſchen Styls) Cornelius Nepos et Textu : nito, selectis aliorum suisque notis maximam :" gremmaticis illaatr. G. F. G. Günthep Ibid. 18%. 4 m br! der allgem. Ge —R8 X e 1 den d derſalhiſtoriſchen Unterricht ars ymnatien. | 1824. 8, Kurzgefaßte dene latein. Gramm "alle 1824. 8 Bentfches Leſebneh für! fe mil N 328 gr & mac, * ee von ven Mi

hr des un Srlmf t .182 F BET In & ni ementarbudh fi die "Bei egeben in Verbindung it Den Gymna uch ei BR und Mr. Sranke, * Guͤnther. Helmft. 15 z Cornelii Tagiti Germania, Texta recogiw of ziet. lect. et hrevi tum aliorum tum sua adnotaj adid. G. F. Günther, Ibid, 1826. 8

. Seine Helft. Programme ‚handeln in auf dis im erften. berfelben darzelegten Anſich über Schulprogramnmte folgende Segeh vebee

Biidarlie 1822: De Homero eisagne "sarminibas, on De vera sermonis Homeri indole, Michael, I nitur locas Ciceronianus de Offic. I, 31. . Rips KExplangtio loci Herodotei de Osiꝙ rougg

Lußerdem ſind mehrere intereffante Kl und Recenfit ionen von ihm in ber kritiſchen bliot hek für das Schuls umnd dem Archiv für Philologie und Plbegegit

andern literariſchen Zeitſchrifteü.

ee EEE [ 4215 PLEXEH, Friedrich Earl Adolph v. Eins | demann, on Anigl. Sachſ. Dbexſter der Savallerie und Generals : oo Sutenbant ber Armee, : "geb. ven I. September m. öeft. den 5 December 1686.

1 denn wir.baß. Leben eined Kriegshelden betrach⸗ 10 müflen wir und alerdingd auf einen eiges a Standpunkt ſtellen, indem es gar leicht gefches k ‚ann, daß bie befangenen, von Voruriheilen genommktüen Beohachter, ‚bie fih auf dieſem khatiplabe.menfchlicher Thaͤtigkeit entwidelnder Ta⸗ te entweder zu hoch oder zu niedrig fielen. Das letztere geſchieht gewoͤhnlich von denen, welde ben Krieg im Allgemeinen, um deſſen willen vor⸗ Eglich ſtehende Heere gehalten werben, als ben WDtreit,,mit der gefunden Vernunft ind dem Chris thume darſtellen, weil, wie fie fagen, die Sünde erzeuge, der Schreden ihm vorangehe, bie Zer⸗ rung ihn begleite, das. Elend ihm folge, Doch Adenken diefe Tadler nicht, daß ber einzelng Kries ger beöhalb, weil die Kriegsfackel allerdings oft ges nug. von fchreiender Selbftfucht und leidenfchaftlie her Bitterkeit angezündet wird, nicht aber Nothx Wehr ihn gehietet und rechtfertigt, unmöglich Ges genfland bes, Tadels werben könne, da er, aufges fordert von dem Fürften,. als Vorſteher des Vater⸗ lanbes, bem Rufe ber Pflicht und bes einmal gegen benen Worts, unbebingt folgen muß. Doch fchlas gen wieder Andere den Stand des Kriegers zu hoch an, in wie fern ‚fie nur auf bie glängenden und in bie Angen: follenden Großthaten bliden, die öfter im Gefolge der kriegeriſchen Begebenheiten: wicht ſel⸗ ten Sache bed Zufalld: find, und. namentlich die im‘

fi irgendwo Krieger“ zahlreich ‚unter einem |

4946 Y, gindewanm | J pähern Stellen wirkenden Manner zu C |

ausgezeichneter "Bewunderung machen. —cx | theiler werden leicht: partheliſch in ihrem Wr weit diefet Stand den Thronen am naͤchſten und die Gefchichte die Namen ihrer Helden a während fie ganze Gefchlechter untergehen läßt. J in Frieden fichert fi der Krieger Aufßere @

Dann- ift es ein erhebender Anblid, fi von

Menge von Bruͤdern umringt ir. ſehen bie, 4 Wi von einem Geifte, som Geiſte der Drbnungg lebt, von einem Binme,. dem Sinne fie‘ fi zu. einem nmauftästichen Bunde’ —2

Wohlfahrt des Vaterlandes ihre ſchoͤnſter, Araͤfte zu widmen, und, wenn ed gilt, iM theuerſten Güter, Ruhe und Gefundheit, Fund glüd, dad Leben felbft zum Opfer zu,

nerſammeln, da herrfcht ſtrenge Ordnunz, Anblick ſchon dad Auge ergoͤtzt und * pen Menſch findet beim Hinſchauen ‚auf bie. dich drängten Reihen reihen Stoff zu großen tungen... Wo ‚man ba gebietet Faber Ka vereinigt fi fih -jede Kraft, zu einem. Endzeit verlaͤugnen Zaufende ihren Willen und. b ”i unter den Willen eines Einzigen, weil 2 Berk nicht. erreicht werben kann. Doch je:größer bie Gegenſtaͤnde des 4 und je nerfchiedener feine. Berhältnifie Pr ſchwerer iſt ed, einen vollendeten Helben.zu A Die hoͤchſte Kunft und die hoͤchſte Vernunft, NM niß be3 Kleinen umd bed: Großen, dad größte 8 und ‚die größte Kälte, Weisheit und. Glüd: el. in ihm ‚vereinigen, und alle dies. wiude nuͤtzen, wenn es nicht in vollkommenem:E

- wichte blieb. „Doch: höher-.fieht ‚bie Genug Beraunft an den Helden der qheiſtlichen Bel

N

inmanmn. ar.

. Eenn es wahr iſt, daß die Religion bie treueſte Ahterin durch's Leben, die ſicherſte Rathgeberin Bei Zweifel, die ſanfteſte Troͤſterin im geiden iſt, kenn. 68. ausgemacht iſt, diefe. Freundin bringt Licht Bi unfern Pfad, nährt mit .bimmlifhen Schägen IR Seift, erfüllt mit edler Rührung das Herz, Be dur Wachſamkeit das Gewiſſen, flußt die wan⸗ be Tugend, erfüllt mit ernfter Berufötreue, zeigt Gluͤcklichen die Bahn der Weisheit und Mäßts Ing, und den Ung Bund; wenn die Religion dieſe Segnungen ſpen⸗ B, dann muß fie Ihre "Heilige Flamme auch in dep tele ded Helden entzunden, wenn er wahre köße zeigen, wenn er und nicht blos Bewunde⸗ Bing,‘ andern Sodadtung abnöthigen, wenn &i üt blos groß für diefe .Erdenjahte, fondern af

Bmäher zu geben, ob der Schritt dahin Tangfam zeh:

id oder plößlich Schnell gefchehe. Wir haben Krieger m Wegierbe ihre Kührer und Willkuͤhr ihr. Geſetzz Vr haben Helden gefehen ohne Großmuth; wo gereist waren zur Rache, ba konnten fie nicht Mrzeiben, ihr Ungeflüm ergoß fi ſchonungslos Wer die: Unglädlichen, die das Schidfal in ihre Gewalt brachte; fie fehonten felbft die Wehrlofen nicht. Bir haben geiftveihe Kämpfer ohne Vers trauen gefehen, weil fein Glaube fie mit bem

Zinägtigen verband, Wir. haben Krieger ohne

eſcheiden deit gefehen, bie bei dem erwänfchten Ausgange ihrer Unternehmungen ein Loblied dem n aller Herrn, dem König aller Könige ſan⸗

en, Ihnen allen fehlte Religion. Und was fol en Krieger Ieiten, hier, wo er nichts fürchtet, ale den Feind, nichts hört als fein Gewiſſen. Ich ehre

d für ein höheres Beben feyn wi, ohne Furcht -

lüdlichen den Weg ruhiger Er⸗

ohne Maͤßigung; wohin fie zogen, war

-

ben Sieger, welcher ſich bemütpigt vo dem, ohne

v

R Nekrolog. Sr Jahre.

7

!

28 v. Liu de m'ann.

weichen ex nicht einmal wäre. Froh unb rein, wi fie aus ihrer erften Quelle floß, ſey bie "EN des Kriegers; fie fey das lebhafte Gefühl Ver, paͤngigkeſt von dem höchften Geifte, durch deu‘, les beſteht; fie fey fefler Glaube an feine und Uliche Vollkommenheit, nad welcher der Mentky den höhern glänzenden Stufen des, irdifchen Lei wie auf den niedern und geringen aufflrebeg 7 fie fey die innige Ueberzeugung von der Weg tung des Ewigen, der die Thaten nicht nach af enden, einflußreichen . Erfolgen, fondern nagy) Beſinnung waͤgt, mit der fie verrichtet apa geführt werden, der. Würden, ‚Ehrenftellen unb‘ Denszeichen der Erde anheim gab, für den Sich aber umvergängliche Kronen und Palmen der! rechtigkeit fi vorbehalten hat, die Feine Magpk, Zeit zerflören kann. nr ns & diefem fchönen, eblen Geifte lebte, will . und ftarb Lindemann. Er wurde im J. 1% geboren und verlor feinen Vater, ben Eurf. SR Dice» Cammerpräfiventen, fhon im zehnten ig Feines Alters. Den erften Unterricht ‘erhielt ee 4 Ä fer ber. eitung. feiner‘ trefflihen Mutter im M von Lehtern, deren Andenken er in treuem he bewahrte. Schon frühzeitig entwidelten fih in W ehremwerthe Zalente, eine reiche Beobachtungg mit einer kebhaften Einbildungdkraft zeichneten Y befonders aus, Er verweilte bei Allem, was’ W vorfam, mit großer Aufmerkfamkeit und übte J Tehr forgfältig in Sprachen und in der Gefhii Er bereitete fi in. bem damals errichteten E bungs » Inftitute des berühmten Lehrers _fo.. Vi edlen Männer, unfers Hofratbs Böttiger, "zu ' Univerfität in Leipzig vor, auf welcher. er tm Some

1787 infcribirt wurde. Schon damals eriark ie

fein‘ aufſtrebender Geiſt, die alle ſeine —* *

vSindemuwum 12119

Kerde Menfihenteennblichkeit, mehr die Frucht veis Eörundfäge als die Folge weichen Semüths, vie Mung feiner Jugendgenofſſen. Bei dem Reiches Bariate im J. 1790 erhielt er die Erneuerung

A Rautentlich in jener Zeit diefe Standesauszeichs x einer‘ fichern Sarriere förderlich ſeyn Ponnte, ‚fie neuerlich wieder eine unter Napoleons Eins ß ziemlich verlofchene Geltung zu erhalten fcheint. ft Lindemann hatte ſich aber ber biefe Außere Wünftigungen, deren Nüslichkeit wir jedoch nim⸗

ihm in einige Berührung am, begriff bald, Bet den Adel des Herzens zum Gegenftanb feis B Strebens machte und feine Ehre nicht in Zus

geifiger moralifcher Kraftanflrengung was RB der Stolz

hrösitforfihende und jeder edle Menſch war fein Fand, und alle feine Untergebenen fanden an ihm pen treuen Berather, einen liebevollen erforger, weid fie redlich ihrer Pflicht Genüge leiſteten. Auf a Stufen und Stellen feiner ehrenvollen Lauf: un war er ein, feinem König und feinen Vater⸗ Me treuergebener Diener, ohne jedoch, wie fo we, zu gaben, als fiänden um und neben ihm

it, Er trat: in feinem 2Often Jahre, nach kaum ten Studien, in Kriegsdienſte bei dem da⸗ Wlgen Regiment leichter Pferde von Gersdorf; in denifelben Jahre (1801), Sous = Lieutenant ; avancirte er zum Hauptmann und 1809 zum . Während feiner Gefangenfchaft in Riga ) würde er Oberfllient. und 1814 Generals Wider Gävallerie, hierauf 1815 Generals aM der Armee und 1823 Seien.

B von feinen Vorfahren geführten Adelftandes, .

. 2 -__2ı. _

verdennen mögen, herrlich erhoben. Jeder, der

igkeiten, fondern in Dingen fuchte-, die das Werk war ihm durchaus fremd; jeder

' Nanner von. gleicher Ergebenheit und gleicher

ME Zn

RO. vw tindbemann-

In dieſoer ganzen Zeit enthuͤllte er re pueil⸗ würdigen Tugenden, die, wie wir in. der Einleitung onbeuteten, ber Schmud und die Zierde-eined wat⸗ ven Helden find, und hat in allen Zeldzügen fee nen Ruf ald tapferer, gerechter, religiöfer Held bye währt. Er nahm an den frühern Rheincampagnch gegen-die Franzoſen Zheil, focht auch 1806; gegg Die Sranzofen bei Schleiz, dann .bid zum Frieda von Zilfit unter veränderten Umfländen als Bri demajor gegen die Preußen; auch 5* Franzoſen gegen Deſtreich 1809 wohnte ex bei ya bewies namentlih in der Schlacht bei Wagr einen ausbauernden Muth, auf welchen die Au

merkſamkeit feines gerechten Fuͤrſten hingelenkt wuhgr

indem er den milit.. St, Heinrichsorden erhieft. 21

In dem drei Jahre darauf von dem wie u fienden, nach der Weltherrfchaft ftrebenden leon angefangenen Kriege gegen Rußland wurbe nah Riga, wie erinnert ift, in eiangenfchaft gm bracht, aus der er 1814 zurüdkehrte, So entgingen dem ſchmach⸗ und fchmerzenpollen Tode, dem Kap größte Theil der Saͤchſ. Armee als Beute anheim ſid und wurde den Sräueln glüdlicherweife entriffen, * welche die Geſchichte einen Trauerflor ziehen uk . Denn hier erfchien der Krieg in feiner wild | graͤuelvollſten Geſtalt. Auch an- dem legten Ki gegen Frankreich 1814 nahm er Theil, und N es durch fein eigenes Beifpiel, wie der Krieger. unter veränderter Geftaltung der. äußern vatedis ſchen Verhaͤltniſſe feinen Pflichten in Allen .& Genuͤge leiften muß. Bedaͤchtig in der Wahl rafch in der Ausführung. war der Grundſatz fei Eriegerifchen Unternehmungen. So unerbittlich fix er auf Subordination, die Seele einer Apmec, Hi ſo wenig pflegte ex feine Untergebenen ‚mit zwe fen Kleinigkeiten, die man doch ja. nie wieder in

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Bm fe, zu plagen! Deswegen, wıb.ba feine” Mhpehrchtiche Gerechtigkeit befannt war, liebten ihn M fſeine Soldaten und Täter alle diejenigen, bie BR ihm in untergeorbneten. Gefchäftöverbindungen Beben; aligemein. Zu ber, alle feine Handlungen enden Menſchenfreundlichkeit geſellte fich in ibm eifrigſte Wahrheitsliebe. Was er ald wahr er⸗ Inte, das bekannte er auch freimuͤthig und nahm reblich in. Schutz. Daher ſein herzliches Froh⸗ Br in den. fpätern. amtlichen Verhoͤltniſſen als Gen Bl» Intendant: der Armee, wenn irgend ein ſchoͤ⸗ x, wohltbätiger Plan zur. Ausfuͤhrung gekommen fer, dem ſich freilich oft. genug viele und, große köwierigkeiten ,.. die das einfeitige, eigenwillige Urs Beil erzeugt, entgegenfteliten. An Deranlafjung zu - Bien Kummer und geheimen Xerger konnte es freis 'midtefen Berßättniffen nicht ganz fehlen. Doch te er im Umgange wit Freunden immer. bie lie Hrelirdige Dffenheit und Heiterkeit zu beweifen, die n aller Herzen gewann. Als Gamilienvater war eben fo ſchaͤtzbar als in feinen andern Lebens⸗ febindungen. Erſt im Jahre 1816. verheirathete Ai mit Fraͤulein Louiſe von Beſſer, Töchter. I Irhher verſtorbenen kurf. Saͤchſ. General: Accids. Emiffeirs, in ber Grafſchaft Mannsfeld. Des, Ahmer; dieſer edlen, ihm trenergebenen Gattin, fie im Kreiſe ihrer drei noch lebenden Kinder. ht lebhaft empfindet, zeigt, in welcher glüdlichen‘ Me fie die wenigen Jahre, wo fie verheivathes was. mit eitander gelebt haben. Nur die bleibens. M Vorziige eines fanften Charakters, einer under holtnen Tugend und eier weiſen Führung. bed. "Snudtosfens hatten feine Wahl geleitet; die er mehs. tere Jahre vor feiner Verheirathung traf. Seine,- "yon Ratur zum Mitleid geftiminte Geele wurde durch Religion, die er aufrichtig und ohne Heuche-

art? ' R & V ke u”

Bei im Herzen eu theilnehmenber ge . Ron Sihdkuniftänken nee begänfligt, Kehl keinen Armen ohne flille, thätige he und ben für manche Kinder. den. Schulunterricht... 4 Mit chriſtlicher Geduld ertrug er die. öfter wii derkehrenden koͤrperlichen Leiden , die: befonderd (def Bruſt angriffen: und auf feinem langen Kraut ger, das auch fein Gterbelager wurde, bewährleg feinen ächtreligiöfen Sins... Er fah fein dab v aus, ſprach jedoch mit. Behutfamkeit voni ber Op fahr, um die Seinigen nicht zu betruͤben, unbe kalt mit In ‚Rube aines vertan Weiſen. D. Pr Lk '

EEE ZEzun. * LXXVI. Ghritian. Auguſt Sin, | enigl, Einf. Bibliothekar an der Vhnigl. m

- Bibliothek zn Diesten, |

geb. am 18. T! - P ge. am 18. December zus A er a

Di Andenken eines: Mannes, den ein, * ges Streben, Kunſt und Wiſſenſchaft zu

und ihre Ergebniſſe in das Leben 5*

ſeelte, und der unter: beſcheidener Anſoruchoſg eine Fuͤlle ſeltener Kenntniſſe faft in ‚een: en des menſchlichen Wiſſens verbarg und gugleich freundlichſte Gefaͤlligkeit gegen Jedermann bexien iſt die dankbare Pflicht, die wir dam Vetia

ſchuldig ſind. Weilte der Treffliche, deſſen ——

abend durch manche koͤrperliche Leiden getrüͤbt wan

und der dennoch ſtets mit beiterer: Miene ſeiner

998 ten üb 8 | Khenheikuna 18 5 er = Bm ar im; —2

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Bentdin sus

| oem nachgiag, mod» im unferte Mike, | wirzde.ich durchaus nicht: geflatten ; ein Bild von em Leben und Wirken zu entwerfen, weil er,

geuheit dazu ſorgfaͤltig auswich. |

Freundlich, fanft und milb wie die Grund⸗ felnnes Charakters waren ift duch bie’ Ges nd ‚in der Semler ſeine Iugendjahre verlebte,

hr, Sein Beburssort war Beißenfeld ander Saale, fein Data den er aber. fchon in fruͤheſter | verlor den ehrenvollen Poſten als Kama wer : Commilleir und Bürgermeifter verwaltete. Nach nem forgfältigen Unterricht in. der Weißen⸗ Stadtſchule, den ihm der Rector Praͤtor ers Seilte, bezog er im 3.1781. die ehrwuͤrdige Schule e; und im Jahre haranf folgte ihm fein jun⸗ Weer Bruder, der als Gerichts: Director in Bedra Wei Sreiburg: ſtarb, nach. . Beide lebten nun zuſam⸗ wien in fo .briiderlicher Eintracht, daß der Rector Weiten ben aͤltern Bruder als ‚Stubengenofien be em:wählte, um ſeine Schularbeiten zu’ leiten, Vin tiefer Sinn, für alles, Schöne und-eine unaus⸗ liste Aufmerkſamkeit darauf, die ſelbſt in drldenbe altniſſe einen: befondern Zauber legte und auch U Atäglichkeiten des Lebens neue Reize abzugewin« wer;wußte, zeichneten ihn ſchon damals vor allem“ . «übern Fituglingen vorzäglih aus. In jedem Bes wat war Daher der Eltine Kreis. erwählter Freunde ich zu nennen, an befien Spite Semler als ther und Leiter ſtand. Seine vorzuͤglichſten Ingendgefaͤhrten waren: der Geh. Rath Günther d. Biman, der Dber⸗ Berghauptmann v. Witzleben in Halle, die Gebr. Arzt (von denen aber der juͤn⸗ gere frühzeitig ſtarb), Georg Siemens, Oberamt⸗ mayn zu. Hayn bei Stollberg am Harz, Mathe⸗

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din abgeſagter Feind alles Selbſtruhms, jeder Geles =

matikus Ang. Bid: Zacharia zu Ropläbch, Ting 6. Mai 1826 fiarb*), und ver Landvei

dem einfachſten Style einen nicht geringen DM

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unwiderftehblih an. Wurden nun .die jungen muͤther irre geleitet durch die. Poeſſe ber m und des Idyllenlebens wogegen. das wirklichech ben immer zu grelle Schattenparthien abwi war es gerade bie rechte Zeit, daß fie z no ihrem Austritt aus der Schulanſtalt, durch gediegenen Unterricht von Abwegen geleitet: wur Und. diefes Verdienſt gebührt dem damaligen ig tor M. Joh. Sottfr. Geißler, welcher im? 1800 als Hofrath und Ober »Bibliothelar Arm tha ‚geftorben iſt, mit vollem Kechte. Dede zeigte. nämlich in kurzen, aber Eräftigen. Bügel die alten Schriftſteller Griechenlands, welche,

thum von audgefuchten Lehren der Weisheit Lebensklugheit verbergen, eigentlich mit wei Rutzen gelefen werden müßten. Da auch Sa dem Ideengange biefed Lehrers gluͤcklich zu 9 nen wußte, fo zeichnete ihn felbiger bald vr ubrigen. Mitſchuͤlern aus .ımb bewahrte iym TE

*) Defien Biogr. f. Rekrolog ir Jahrg. 18 u

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fen Studien waren feine ed und Wieland. ' re Auch verfäumte er nicht, nen Kreis vertrau⸗

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fm, zu neniten, mit welchem: ex: bauptfächlich in | g

den bat.

= 17 a aufs Reue.

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4 Von ‚her guloecit a Achte Semie * St nach "Beifenfeis in wi —— vd. Bei einem: Beige des Holliſchen7

giums, woſelbſt fein Schulfreund Siemens a

ger. angeſtelit war, veranlaßte ihn 2

‚gleichfalls. wit. dieſer Lehranſtalt naͤher zu "

den. . Sein. empfehlenber: aͤuſſerer Anſtand un Y

wicher und unterricbteter. Geiſt, den ar aber iM

bie größte Befcheidenheit zu: verbergen wugte en. fogleich den Worfteher dieſes ——

ehre und Wandel allgemein geachteten Kanzla of. Niemeyer. ſichtbar für ihn in,

- Biefe Weiſe wird erklaͤrbar, daß er: AL

(1791) den förmlichen Ruf nach ‚Halle: erhieiig

Liebe und das Zutrauen dieſes menſchenfteun

Mannes bat ſich nicht nur waͤhrend feines

jährigen Lehramtes, ſondern auch. bis in feine

ten ‚Lebensjahre. unverſehrt erhalten: und: bull nen freundſchaftlichen „mechfeifeitigen: "Briefe beurkundet, Ja, als der ehrwärkige: Nie

z 1825 einen Beſuch in dem ſo freie

Dresden Ablegte, bewaͤhrte ſich das. Heli

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u; Uggeamhtet: S. mit großer Liebe am: ‚biefe A: anfialt, gefehlelt war, fo hätte Dach in der DOM Ber: Zeit fein: ſchwaͤchlicher Körperbau; Der an Durch angeſtrengtes Stubiren *)- il, gelitten WR Ren ihm obliegenden ſchweren U aus unterliegen: znüffen. Denn bei dem Se unter den in ihrer Ausbildung ſchon in am⸗⸗ geruͤckten Zoͤglingen herrſchte, waren die der. Lehrer nichts. ‚weniger als —— «forderten - boich⸗ ‚ine: genaue und umfich *

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& | r \ Be 21.72 zu 1887 gu; Bipnaler_ gab-elfp. nach eisam vemidb⸗ B.mühenollen Birken v3 3. 1299 fein Lehry weni auf und wählte Dresden, wo er ohng Jerbindungen war, S feinem Wohnorte. Ares regq Leben für Wilfenfchaften und Künfle, Di in Dresdens Mauern bericht, dep heiter ng. in mehrern geachteten Familien und bie pi Umgebungen, womit die look /

7 weiten Umkreis ber, Reſidenz jo üppig Bihattet hat, trug nicht wenig zu feiner Erhen 2 und. Herſtell feiner zerrütteten Gefunds hei. Um fich jeboch eine fichere Ausficht sg fg. anfländigen , bauernden Zerforgung zu bah⸗ I leß er, bald nad feiner Ankunft, fih unt geondibafen des Predigtamtd aufnehmen.- Zue RA. unige Zeit als ‚Haußlehrer bei einem ‚Hrn, porsäborf, welcher in Berreuth bei Dippoldis⸗ 7 eſſn war; kehrte aber binnen Turzeg ac) Dresden zurüc, wo er das Gluͤck hafte, PR die ihm übertragenen Lehrflunden Zutritt zj

| Samilien ‚einiger angefehenen Staatsbeamten 31 Ban. In diefer Beziehung ift befonbers box ms des damaligen Oberkammerherrns und nady4 m. Kabinetsminiſters, Grafen von Bofe, und des damaligen Kabinetöminifterd, Grafen von garten, namhaft zu machen. In biefen acht⸗ 1:Samilienkreifen lernte. ex befonderd die Sit⸗ ‚den Ton und bie. Ausbildung. ber hoͤbern aßf baftlichen Cirkel von der vortheilhafteſten Sl nen; und ohne daß feine ernflergn Studien ing Bere Richtung genommen hätten, warb ihm ges

e dadurch Der feirie Takt zu eigen, mit ange fiener Milde und Zreumdlichfeit unter Perfon oben, mittleren und niedern Standes im bdeſten ehr zit Teben und Ieden zuvorkommend und - bevoll zu behandeln.” Der nachbradtichen Ems. _ ſehlung —* vorgenannten Goͤnners, des Ober⸗

.. dpenden" wit fanfter Belehrung durch die AM

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Kammerherrn, Grafen v. Boſe, verbankie Ce —* Befoͤrderung zum Serretalt an der fi ntlichen Bibliothef, welche im Sept, 18 folgte; eine Stelle, bie feinen vielfeitig ni sifien und feiner Neigung zur fiterarifchen Fi Leit vollkommen angemeſſen war. Was br bene in einer Reihe von 25 Jahren: bier‘ J weitere Verbreitung ber Wiſſenſchaften gethe wie oft er, unter ſokratiſchen Scherzen "ati A

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gen Buͤcherreihen gefuͤhrt hat, iſt Keinem nig eblieben, ‘dem jemals die reihen Schaͤtze, 3 dem koloſſalen japaniſchen Palais zum Mi en Gebranch aufgeftellt ſtehen, augen fin find. Hier möge nur angedentef werdikm feine Bereitwiligkeit *) allegeit ruhmendwerg uvorfommend, ja daß er. in ben verſchieden her des menfchliben Wiffend und der Ku bervahdertt war und oft aus ganz wirertWim Kiuellen etwas brauchbar heraus zu finden”. Ungemein viel trug bierzu_feine Gewohnſ | ig er ſich in Zeiten eine Sammlung von | kaneen angelegt hatte, die hauptſaͤchlich in Ton biet der Äeſthetik und ber bildenden Khnpkz ſchlug, und welde einen ſchaͤtzbaren heil we banSfriftlichen Nachlaffes andmacht. Auf Beife‘ Tonnte er manchem jungen Gelehru J Tüuͤnſiler müßlich werden, und beſtimmt wäre ches Projekt unausgeführt geblieben, vorn, race hierzu die nähere Beranlaffung gegeben haͤtt In ſeinen Studien zog ihn hauptſaͤchſ9 Cultur⸗ und Sittengeſchichte, fo wie bie J

F .*) Ge ſelb t eanßert | | end feinen v | Eelun wenigfens where In piaken ri

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—4— Oodteen Zo noch Be Saͤchſ

J hei kam. ſeinen Garen mo wu ‚(eb gluͤcklich das Exnftere und Heitere mit einanz zu verbinden und philofopbifchen, ee In und Tünfklerifchen Anfichten ein em Drug R Coloxit zu neben. Alles, was er dem D ergab, iſt gebiegen, gehaltvoll und in logiſche nung daygeſtellt. Was er in den Jahren 179 s0ä Über bie Verbeſſerung der Gartenkunſt Brieben bat, iſt noch jegt neu und obwohl fi m ‚die Anfichten . . mannigfach geändert —*— Pat ohne ſichtbaren Werth. Semier war unbes peifelt in Sachfen einer der, Erften, welcher bie ig kem höchften Glanze herrfchende Eritifche Philofos pe mit Gluͤck auf, das Gebiet der Gartenkunſt *

juͤngern —Aã Werfen, oft dr Sche ausſprach. UÜeberhaupt ehrte er jede abwel⸗ dende Meinung, ſobald fie nur von richtigen Gru undt Men ausging umd er drang feine Anfichten Nies monden auf, wie bie neuern Kunſtjuͤnger nicht fels sen zu thun pflegen. Den bildenden. Stünften ab war Semler vor allen ergeben und die Natur felb Sehr © erzte Senier über 80 —*

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eine "heile ie je Uhende chriftſteller u. Kuͤnßtleß mötle ex {ihn @ 7. mitte unter die —52— Belle in Cl) und Glied geteilt hatte!"

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ZZ feier ihn je Kuaf derufin gu üben. DR | e, welche er Tür dieſes um Le bi ward in der Folge fogar zur’ amtlichen Diak) Au Fahr 1804: mit Beibehalt feiner frh I ion sum -Unterinfpecter an der Tönigii ntidengallerie ertiannt ward. Die gereiffenf "Berwaltung, dieſes neuen Amtes und bie haͤ durch Fremden-Fuͤhrungen veranlaßten Sri - hielten ihn um fo mehr von feiner’ SH AftRedeng 7haͤtigkeit ab, je mehr ohnehin tiefere Stubite ein freundfchafllicher Umgang mit mehren ai eichneten hieſigen Kuͤnſtiern feine werigen RU unden größtentHeild in Anſpruch nahmen. IE ‚wird leicht erklaͤrlich ſeyn, wie viele: Arbeitet inen Schultern lafteten, da er wenigſtens 2 M indurch den jüngern Künftlern :angiehende 9 g fungen’ hber Aeffhetit hielt. In diefer Periolt 4 ihm auch das Gefchäft übertragen, für. DEM März jeden Jahres ftattfindenden Kunſtausſteh gen den Katalog für den Druck zu ordnen 9 deffen ward doch: "die gewiſſenhafte Verwch zweier mit einander. oft collidirenden Aenter’W sven Semler nicht: felten beſchwerlich und F Gefundheit begann dur den haͤufigen -Xufentiie im den Falten Stuben bes Antilenmufeus in ren Orundfeften erfejüftert zu werden. Diefe I ter Umfland bervog ihn, daß er ke Jahre an

ſchließlich zur Böniglichen offentlichen BEIM

ckkehrte, mit welcher et nunmehr mil: BOWEE

er Liebe ſich beſchaͤftigte. Im Ftuͤhjahre

dielt er, ohne fein Anſuchen, das Praͤbicat

Bibliothekar, wodurch die obere Behörde ihre vol. - Fr F m U * 2

. Seit w ns 10 Jahren, 1

| ge wu ler —8 ou er ®.. . , Bu on

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Semler. Nsi amensZufriedenheit mit feiner Geſchaͤftsflchrum— ber Ai Thaͤtigkeit zu erkennen gab. . Im Mes Deſſelben Jahres, Purz vörber, che be wirthiger Gollege, der Biblivfhelat GC. Ehr, saug, Hempel die irdifche Laufbahn verieffen He feierten feine vertrauteſten Freunde fein haͤhrige Amtsfuͤhtung, bei welter Belegenheit’det sr. Hofrath und Bibliothekar Fr. Ad. Ebert”) £ in Beziehung auf den Gefeierten ſehr finni wählte und ansgeflhite Meine Drudictiff fer dem Titel: „Die Eulturpefioden des "Ober ſiſchen Mittelalters," in den Druck gab. Wer Itte wohl glauben ſollen, daß der Abend ſeines pens fo nahe feyn folteg oo .Im geſelligen Kreife war Sentler in der Re⸗

J.das Organ der Froͤhlichkeit. Bei feinem (ins wit erheiterten fich die meiſten Geftchter und fos .

gl. der Gelehrte **) als der Kuͤnſtiet fuͤhlten fa Mauthj X wenn Semler aus dem Reich⸗ 3 nes iffens eine-freundlihe Mittheilun

9 Seine geſelligen, fo wie die literariſcher Mierhaltungen zeichneten ſich befonders durch eine EN tomifhe Zrodenheit aus. In feinen Aufa mben verbarg er oft unter etwas altfränkifcy fcheis Menden oder unter ſcheinbar Bochtrabenden Worten, We ſich manche Tonangeber angewähnt hatten, die ‚Finke Ironie und nur: bei einer gefpahnten Auf⸗ merkſamkeit oder. bei "einer einſichtsvollen Dutchz fiht dieſer Auffäge,. war man in Stande den ſchla⸗ gendſten Wis aufzudecken und meiter zu verfolgen. 8 unerfüllt gebliebene Me en, des Herew Sera Gier ht uns verhindert ſeine Sara w liefern. j emler feiner. beſondern A

weilte ee manchen —— Sanfe. dieſes —*8 ſreradlichen be. |

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Iu feinen 9 a jab er —* joden aus dsbielten., , wit H aan die nöth

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Neu. vum BE mdlichkeit, wu gen zu Merle g ten Jahre fen Idee, feine zahlrei erſtreuten und hoͤ

ſollen, beforgen. ur fung jahren 1: heit der Prinz el neueſte eig fait tte. Da’ er dien iſtotiſchen Segen

. wollen und interefi....... eng Di Hlra eforetge Burakar, =. EC y glichen —X ——c

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alaigen mancht tue) bunte: drfeiktei de —V :Jahıe. hindinch· der:etzigen Bicekoͤnigin vou en; damaligen Prinzefin von Carignan in —* Eprache —— über mehrere ‚Smeige

C% ‚feiner: Familie Semler mit —— a rin Muttet, welcher er feine“ verdankte pflegte er auf: daS: zaͤrt⸗ sınh ıfbegte :amch in. zweiter. Entfernung fer ——— und: Schaltung. Noch in Fake Johren erkaunte er, daB feine Mutter adf ‚seiige RBidung, fo wie ur Veredlung ſcins —— —— feiner: Imeiter; ber Paflorin: Haaſenritter in Weißenfels ein ‚in Dich 1 Nichte wer er wit Biger Herztichkeit zu Mn, jeden Som e enternahm er eine fleine , MBetßenfeld; "ws 28:0 nahe 5— heimſuchte und - an Geiſt und Körper ee kehrte ar aus dem ande feiner os | n feine müheoatlen! eſchaͤtcx zur et. einer langen. Reihe: vo abren Beni uͤber aft —— 3 al 1-4 F Anhattende Kopffchtergen ahrzehend nicht hd fi (di im ahre .1825 war. er (gar. genötigt, ae ere Stmden ‚aus ‚feinem. Stub qur dei Auen Eirperlichen m Namer heiter Br man fonnte, sie „eis gidern HAAN "ober ein muͤrriſches Weſen 2 ſpiuen. Ueberhaupt aber theilte-.er. dur Werl Fremden feines Kummed mund -ibie ihr beengenden Sorgen mit. Im November- aber dentt· ler anqhuce Mochen: hierdurch. ſein Zimmer nicht verlaſſen; doch ertrug er mit ſeltener Seduſd R. Retzolog. Br Jahrg. 78

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‚2 Rleinese —* in Der —— u 1% De Ber 5

an FR Bebpal * * An

en Hälfte des m Jahrh. No. 443, k But Gefiete der Dentfchen -Geiplis RO: 198, DIE 195% Weber geiftliche Känge,; schen, 8 lorenz J ———

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n Rürnbeig, 1010. te der br und Dektankatsria, —— RE 201. Ko Din alte ae armen 7 Ro. 26. 27. to et

—A R, 12, 13. 1812. R. 4. 46. * Das mapeinfitnt dee, Freimaurer in Dresden , 1811. Fr Ehrentag eines Baumeiftert, (Ser⸗ —5— te genen, 112.

nad dem e eines 76 tie Bureuak im 16

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ae a ; =. v. itſchen TZheaters in "Ueber eine —2 u⸗ isn. der —— —2* An. efchichte 2 Ein Hifi,

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Proben altdeutſcher dierung der Bühne landea, 1824. Weg⸗

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3 derfelben beats ie an

Fr 5; ar,

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b; Bapıgen iſt ein Wilners Mitternachtsblatt, 1 —28 a gar nicht von Ihm.

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& is. > fehr gear nach Be nur wah er feyn | fol, fo Liebe un‘ bei dem fehlen. möge, ‚d Beifall ı in unfen Ihwärze Gegenſta Mann n ner Gef

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brigens machen, in ber R benen B meindegl „Sehet ı

m Voi ihnen an

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Mosdorf. 189

—— die arten dei wie und:

VBewohner Raumburgs zu erwerben. & * et fie Aut bus fein ganzes Aduech gro offen: hatte, To war auch. der BR nd ’d Betrug bei der Rachricht ſtines * Ir: Dodes defto größer und allgemeiner, nick: etw eine augenblidliche vorliberges , | ſondern die Wirkungen ber Liebe Bon et ver und Breunde © enbarten fidp j nad) nem Zodt, wie wir weiter unten

* e in Neumburg Yon‘ Nor | Ren **— Be noch uͤberdies durch eis 4 R von Ih ‚getrennt wurden: Ge ap gen fihon uh’in die große Schule ver Er weife Lehren er ya gut. aufpejoßt Ögeftig. mpßte de wohl lernen füch in did 43 diten “um ſich das durch ein wohlgeſit⸗ agen zu erwerben, was ihm das | d hatte er bie Kunſt erlernt/ ſich nt ——*8 beſcheſdnes und frommes Ders | t zu —8*— daß er nach wohlvollbrach⸗ | a ahren edelmuͤthige unterſtuͤtzung gir⸗ ie he oh le mit der Univerfität zu Leip⸗ klaifchent Fortrite, wo es ihm ebenfalls ſehe 1: ang, wohldenkende Beförderer feirtes Gluͤcks Inden. Raum hätte er die alabemifche Laufbahn Bet Bart, ald er von feiner Vaterfladt‘ ben Ruf zum en" Prediger an ber hieſigen Marienkirche exs %, vom welcher er nad) einigen Jahren an bie Mtlticche verfeßt wurde. SHieruilt nahmen nun ! fine fegensreichen Wirkungen ihren erfreulichen ng, da er zeither -Teine befondere Gemeinde Khabt hatte. Wer Beifall, welchen er 'fchon zu Mir Zeit als Prediger gefunden Hatte, ſchien ſich

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wit: jedem Fahte zu wermehuen,- : Dia; ihmt wit der Det, um als ‚Redner 4 ine M fomteit zus Schau zu ſtellen, oder Druch Joe . zenbe. orte, die Obren verwoͤhnter ee R ‚um fie. nur: für. ſich Amen: au Mi ith: Gottes yu;- geminnei.. llr +} Wort Gottes, ‚ohne. auen vebnerifchen: Sg wer. umd rein und fo, deß ihm al: feing Bu verſtehen und Nusen für Merſtand und Eee feinen geißlichen: Vorträgen. rs y immer her Kusiprische Jeſu erineruiugn Armen wird daß Edangefium, gep Kenn: bie Starbens —— | acht, fondern bie Schwareng 8 nach dem. Beifalle der Vornehnen, ges Beſtreben war. nur d —— den, zu beſſern und gu berw ige ale big —— der· Biſſecrung nd -Wershiguihge duͤrftigſten waren, Er Dachte, auchn Dürfen u der Appficl:..ich bielteoimichnuidaksche —5 wußte unter euch, whne it GHriftum den Gefvenzigten.":.. Auf dieſe Lehre Jeſu ‚gründsten ſich ale. feine F wußte aber immer ‚hie Glaubent⸗ undı @ & ſo gut: mit einander zu werbinden va ge ze gemein. viel Gutes durch feem re | worden ift, und zwarılim fo pie) ‚mehr, wei FJ ‚wohl die oͤffentlichen als befondern * und Begebenheiten ſehr weiſe zun-Befdrt J ned großen Endzweds⸗zu benutzen ſuchte. ‚a N.

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daher auch. nie Urſache, in die ‚jet fafl. & od . Klagen uͤber odie Vernachläffigung . ber Siem | nie an-andäctigen unb aufmerktfamen Zuhöre pft ‚die Reihe zu prebigen an ihm war.

Biottesverehwung: einzuſtimmen, deun es fei digte. fo. recht aus Herzensgrunde, und wejl er m

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ee eben vecht blos darauf ana Ben ſeine Buhoͤrer in ‚einen 8* augenblide ale Be fübrung.. zu verfegen,,. Sb

pe Aa fehr. rule ‚und begnuͤgte ſich mit dem

**8 erfülh gu baben. da terer mit U N ba { „oO in tet ke mer, Gut —* ER,

Mnichei,. ſondern t * ——* nuͤgte. Pa Se iM und Bere der wenfhlächen sn ehem r Kirche * feyn moͤge, ſo war ſie außerhalb berfelben 28 m —ãſ ſegensreichen Erfolgen 1 begleitet,

Be fie nicht. blos at die kurze Zeit der öffent | 1 uhesverehrung tinfchränkte, fondern: immer

ii teißig: war gustathen,- zu troͤſten und.zu hel⸗ | Das immer: Ruth, Kroft und Hülfe, noͤthig Au m fh mit feinen Gemeindegliedern

utzitte feines. Amtes: an "zu, befreunden ‚war eben dabuch mit ihren häuslichen ini en ‚gemauet bekannt geworben. Pine

g ab, bis er von einem Kranken E Ehrbenteg verlangt ‚wurde sifonbern.. hielt es t heilige Pflicht, auch unaufgefprbest die Leiden: ben und. Kranken zu befuchen, und das nicht etwa nus in der Abficht, um mit ihnen zu beten, fondern

Ihnen, guten" Rath zu. eribeilen ober huͤlfreiche Hand

eißali Pad wwärhe ober nicht, das | vußtſeyn, feine —5 and | in biefer, * |

X —— ſeiner —2 | u Bm: on Men. unfigern und —*

BE: min. aber auch Immer. “feige

‚em. engen ‚wartete. er Doch - die Zeit

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An er: egenbeiten der ga: fentlichen Vorträge Bern Beduͤrfniſſen ai Bärilim Fehfte ed ihn ‚die Gebtechen, die Helyen:diefe pder j es ihm um ſo weni zu dent; Tehr =" id Fe Then Ui di men, bürget Sehe ee &, dv and fuchte Feine rühmen Zu koͤnnenn. befannt- gebl ee ji Eh mwohlbefesten Zafef und MW guten ungewohnten Wei 2 u rl Menfcpen- an feiner geiftfichen, Wuͤrbe und wohl gar hurch Rake verfunt tung vermindert und die Mirkfamkeit, (et Gen Amtes Eee v pe er Aush, iA eizig war, fo hielt er ſich lieber zu denen Yen Sinn und —— für reii genſtaͤnde g wurde und denen et auf J ene Weiſe einen nüßfidhen Dienft teilten Ti uch mochte ihm wohl nicht utbgtannt. feyk; > das ‚Bedürfnig der: Religion den: Vornehm Keichen Tange nicht· [6 fuͤhlbar iſt / ais den

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Rbshotf. 1245 1 ſolchen bornehmen Gefelz' | efunden werden, welche ihre And’ Geiftesüberlegenheit das! 1, daß fie den Prediger durch Fragen In Verlegenheit zu her er ſich / entweder auß wart oder. ans dl mal ſogleich "zu ber ihn ald einen n Vorurtheilen u nehr beftärkt wei keiner Widerle m Geſellfchaften gleichen Miglingı ẽnun aber aut dich ein Getwe

au dich braug "war, nicht uͤbertriebne Bida

dit, ober MRangel an feiner, - em näheren Umgange nıit, wüdhielt, fonbern’'et z0g es u‘laffen, Ks fi) unbeſchei⸗ man nicht gefucht ti. I" igenehmſten und fegensreich? " e in den Häufern ehtenwer⸗ ther birgerlicyer Familien des rikeiftanbes, ‚Hier war es ihm nur ganz wohl, hiet konnte er fein und die geheimften Gefinnungen deffelben ohne Alm Ruͤckhait und ohne alle Futcht, unrecht ders fanden zn weiben, eröffnen und immer fo reden, Wie es ihm gerade um das Ha wär: Alle fanden

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'ag ihm . einen :freumdhl fe:

erz und wußte, daß 5 Schmer es uch eine. Täräie der wmen ſey, els durd al d der Feligen und zeinenden. Er hatte

18 aus eigner trauri—

arum fanden. feine gang in die, Herzen b > Den nagenden Sorgen iR der frübeften, Juger gehört "aber k joren. ni ei won. fe ham. Sin ingen ihm vor iR: & trug mit Nie am Eben, und bie, machten dabet einen bi m menfchenfreundlicheg ‚Gehfithr .".-: - < “So wie er'nih aber,.nac, Der Kprdefun öftels, "weintE alt den Weingpden, fo. fh aud mit den t von Pf frunde, ohne feiner. priefterlichen, Würde irgen was zu vergeben oder ſich Bebeh au vergeſſen, hennoch eine eraſtz und miönjiene zu

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tiren._ Er ſtoͤrte Beine e Gefelicaft und {end ſich durch feine Gegentaart fa beihwert, man feine baldige. Entfernung, wie das fa Aft Fa ift, gewünfcht Haben follte. Er wußte ſie d gngenehme und ichrreiche Erzählungen, zu erheit

Mason. Ars g" elt har? vba’ Yet ven" vba" etie wohl nit

ig. agen | Haft En, „Ahr gutee ie di ig a Bari Bi ie ie me

RS QOTUTeN wurve. . 80 we aber ih bem ipigen. Rathe ‚er eſchloſſin, baß Sa 1} früh von eis net Hebenden Zamille umb’won''einkt geliebten Ges meinde ‚trennen und in einem, böhern irtungstieis Peregt ‚Bent, Tolte, "ben ütes Gedanken finp

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DIR ; 0 EN SIT EL safe erwarb , : die. Alam hel ber Rowell AM YER | n KB SUY Ks KIT

weiter Sohn ded damaligen Erb}

ee Fuͤrſten Friedrich Dar Ai | Friedericke Sophie Augufle, geborumm. im effin zu Schwarzburg:Rudolfladt, wurde er 38 chiefje der Refidenzfiadt Rüdolftadt gebeuuei Gemeinfchaft mit feinem um 4 Jahre älter. 8 der, dem nachherigen Erbpringen und 08 Zode feines Vaters regierenden Fuͤrſten AM Friedrich, wurde er durch die Fuͤrſorge feine Eltern, die ihre ganze Aufmerkfamkett auf mE " beiden Prinzen zu gebende angemefjene (raw richteten, ſchon frühzeitig der Leitung GEM 4

) Leider verhinderte der verfpätete en. —55 ‚Beitrags deſſen Einſchaltung in ge Reihenfolge. | Bi

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il, kenntnißreich und gelehrt, welcher Ums ſamohl auf die Wahl. ihren Lehre, als iner⸗

war. Als ber Prinz dad Alter etreige einige Sahıe gersfien hatte, Antheil nehmen

y * anvertraut und Selen ſpaͤterer Ab⸗

Theils von dieſen Speden theils von Ben geſthickten Lehrern erhielten die Prinzen in

hie, er Mathemalik k, Zei⸗

je —— Auber:· Logik Pfyehologte Ainıtionen, Ei “rer: vaterlaͤndiſche Sefehichte Tamen So war

„und Fleiß die Hand giboten wurde und: dies in übtral von dam Velten Erfoßge bagteitet wa⸗ + meh in dem Imniglingsalker mit eine Menge Keũntaiffe —— die, beſonders wenn Ei —** be Verewigten in Betracht ge⸗ Hd, Ale Aufmerkſamkeit verbienten.

Sehe erwanſcht ſur deer Vrinzen —T dien Reiſe ſeyn, bie von ben fuͤrſtl

Prinzen In das —* Deutfäland, bie Schweiz mid inen Theil don Ftankreich befchlofieh : wurde und ab auelche diefeiben im Mai 1789: unter Flihrung Mm Bigleitung: des damaligen Hofraths, igen —— von Beulwig und des damaligen aihse jehineri. Karziers won’ —* —⸗ Fuf dieſer e gelangten fie nach Schaf⸗ R.Rekrolog. 8. dahrs

Garı Shnther. | 149 | uͤbergeben. Ihr Water war feldſt (ehe ein⸗

hen auf ihre Erziehung von vem vortheilhafteſten wa er am bem Unterrichte, ben fein. Brüder zdurch den nachherigat Hofrath Scheibe erſetzt igion, lateiniſchen Sprache, deutſchen Seyl,

ache ꝛc. —2 wow

ven Bemithungent ber Lehrer durch Wera

Großeltern zur Vollendung ber Bildung beider:

er. Garl Saͤnther.

hauſen, als der erſten Stadt der Schweig, u Diefet Seite über ‚Coburg, Erlangen, Nuͤrnben Stuttgart, Waldenbuch, Tübingen und Konſt - Die freundliche Aufnahme bed ihnen nahe vermag ten berzogl. Hofed zu Coburg. hatte ihnen die 2 - ihre Aufenthalts in dieſer Stadt fehr. angerreiii verlieben laflen. Crlangen wurde ihnen duch Bekanntwerden mit den Profefloren Seiler, De und Abicht merfwürbig; zu Nürnberg und beſond .. zu Siuttgart während ihres laͤngern bafigen | enthalts, welcher befonbers in der guten Aufnche yon Seiten bed Herzogs Carl feinen Grund bat befaben fie alles Mertwürbige und ſchenkten beſet ders den literdrifchen Seltenheiten und gelehrten Aw ſtalten, wohin auch der Beſuch einiger Vorlefungige der Profefforen Reuß und Schott auf der Alabeuuil ader Garlöfchule zu, Stuttgart gehörte, ihre Au; merkfamkeit. In Schafhaufen angelommen, betrach teten fie. den großen Rheinfall mit derjenigen Bew wurfberung, welcher. biefer erhabene Gegenſtand w big if. Wei Fortfetzung ihrer Seife wurde Zürich bauptfächlich durch bie Befanntfhaft mit Say. vater und dem Ratheherrn Fuͤesli intereffant u in den Gaatond Schwyz und Uri nahmen fie bie, in der Schweiger Gefchichte durch Wilhelm Zell wi herühmt .geworbenen Gegenden und bie. demſelben errichteten Monumente in Augenſchein. Radvew | fie. dns. St. Gottharhägebirge.erfiiegen, nahmen fe: Ä ferner uͤber Lucern, Bern und Laufanee , welcher legtere Dit. ihnen die Belanntfchaft bei Dichters Matthiſan gemährte und trafen in der Dritte : des Monats Juni in. Genf eii. ' eine laͤngere Beit heſtimut war, gab ihnen theild Geiegenbeit zu mancher Belguntfchaft mis andeen frenpen Prinz, die.Ach Dazumal. häufig bier .aup-

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| . Carl Guünther. . - 151

imb "wohin bie Prinzen, nachher repferen:

Beth, der Prinz Eduard von England, der Prinz Wekizien und andere mehr gehörten, theilß war ders for literärifchen Beichäffigungen, als Sprachſtu⸗ kom, den Vorleſungen des Profeſſors Pictet Uber

Hiothet, der Verfammlung der Gefellſchaft der unfte ıc. gewidmet, theild diente er um die Ma: Phatturen und Zabriten in Augenfchein zu neh en, theils zu einigen kleinen Luftreifen nah ben Pevoyiſchen Gletſchern, nach Chamouni, Vevay den Salimen zu Ber. EEE >: Im März des folgenden Jahres wurde vdie tteiſe und zwar uͤber Chambery und Lyon angette⸗ Maund uͤber Dijon, Nancy, Luͤneville und Straßbur

Hg, Darmſtadt, Mainz, Biegen, Marburg, Cafs "WM, Göttingen, Hannover, Braunfchweig, Hamburg

Ban die Drte, wohin. fie kamen und ihre Reife, - fie ihren Rückweg Aber Luͤbeck, Schwerin, Lu .

Westaft, Berlin, Potödam, Dresben und Being Ehmen, im Juli 1790, wo fie wieber in ihrer Bas berſtadt eintrafen, beendigten. Ueberall hatten fie

des Mertwürdige in Iiterärifcher, artiflifcher und -

Aſteriſcher Hinſicht in Augenfchein genommen, ‚übers

bie. berupmten Männer Tennen gelernt, : wohnn oren

deſonderd noch die Bekanntſchaft der Profe

e, Blumenbach, Leß, Kaͤſiner, Schloͤ zu Goͤttingen, fo wie ber Heiden Such

ſtudirenden Engliſchen Prinzen Ernſt und Mtolph . und des Dichters Klopſtock zu Hamburg ehrt u Am

Kan Ki EB ne | weig hatten fie ‚während ihres" Au halu an —2* der gioottommendſten Aulnahme

* "Herzöge Augufl und Friedrich von Sachſen⸗

ft und Chemie, der Beſnchung der "Stadt:

h Dentſchland fortgeſetzt. Carlsruhe, Bruchſal, Hei⸗ Aberg, Schwezingen, Mannheim, Frankfurt, Homs -

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imlich «hatte der Prinz viel’ Meigung zum

uase TatiDunthet. | u eefreuen gehabt Die Witz⸗ und kerabegieii:

Bringen. mar: auf biefer: Reiſe auf mannigfalug Weife Hefriediget und -ed war. ihr Entzwed,

Ausbildung ihres WBeiftes und Herzens dergeſt erreicht: worden, daß fich für bie. Zukunft die g fprießlichſten Folgen davon ermarten: legen:

: "Die, Im: Jahre: 1791: erfolgende Bermähl des Erhprinzen Ludwig Friedrich mit: der Prinz An Caroline Lonife zu Heflen Homburg war ame - St den Prinzen Earl, abgefehen von dem innige Antheil;; welchen ex an diefer-atiö-gegertfeitiger wahl are ebei und Achtung: erifiprungenen WBerbintui nahm, die feinem Bruder die Ansficht zur alüdige Ahern : Aubumft öffnete, ein hochwichtiges | Denit. er lernte feiner Schwaͤgerin Schweſter, bie. Peiß | geſſin Lomiſe Ulrike zur Heffens Homburg. näher kennch and. ſchaͤtzen, fo daß ihm weber die Erfullung dei amf Teine Vermaͤhlung abzweckenden Wunſches WE Artlichen Eltern und des, fürftlichen Haufes, [du Bearb; noch Daß er wegen der Wahl einer Prif Ä in Zweifel gewefen. wire. Von Zugert at

Hrflande gezeigt und es war bei feiner Erziehung dorauf, Aaf er. diefen Stand ergreifen koͤnnte, Ridk Mht gendmmen. worden. Vorzuͤglich Arbhuft wurst aber diefer Wunfch' nach der Ruͤckkehr vor de Reife... Da nim aber ter Erbprinz Ludwig Frie⸗ Atich :: une. ber Prinz Carl: die einzigen maͤnnlichen Syprhßlinge des fürſtlichen Hauſes warem, fo mußt, ann die: Erbfolge mehr gu; ſichern, dem Fuͤtſten⸗ dauſe, ja. dem ganzen Lande viel, ſehr viel baren gelegen ſeyn, daB der Prinz ſein Vorhaben auf gab....Mit wie vielen Schwierigkeiten es auch ver Uunden wur, ihn dazu zu vermögen, fo konnte er buch der ſich zu deutlich aus ſprechenden Liebe der Seinigen auf die Dauer nicht widerſtehen. Den re)

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Gatten tmräg

Erreichung diefed ide aäͤngewendeten Bemlihun⸗ Is wurde beſonders durch die zwiſchen bein Prin⸗ Mund der gedachten Prinzeffin Louife Ulrike zu Mien:Homburg entftandene Liebe bie Hand. gebb⸗ MR und am 19. Juni 1793, wurbe die feierliche fmählung zu Homburg vollzogen, welche’ beide Aedem und durch verwandfchaftlihe Verhältniffe Preundete Fürſtenhaͤuſer nur noch inniger verei⸗ Be - Noch vorher aber war er burd bad ans B. April deffelben Jahres erfolgte Ableben feines Mad, der erft im Jahre 1790 nad) dem dama⸗ Hinfcheiden bed Großvaterd des Prinzen bie desregierung angetretgn hatte, ſammt ber übris fürflihen Familie in die tieffte Trauer verſetzt wenden, welchem nun fein Bruder, der Fuͤrſt Lud⸗ Win Friedrich, in der Regierung folgte 9 Durch diefe VBermählung wurde nım auf dem Werloffe zu. Rudolſtadt das fchönfte und gluͤcklich

—5 begruͤndet, geſtuͤtzt auf die Eintra

Feier innig verbundener, mit zwei eben ſo innig

undenen Schweftern vermählter Brüder. Die

je ihres häuslichen Meundfchafttiche Befuche erhöht, welche fie eben ſo⸗ Wohl hei fürftlichen Anverwandten gaben, ald von Mefen empfingen. Auch bekleidete der Prinz und feine Gemahlin das Fuͤrſtenpaar auf einer Reife nach Holland, welche, um fich wegen bes erlittes nem Verluſts einer PrinzeffinZochter zu zerſtreuen,

am 5, März 1794 angetreten und am 4. Mai deſ⸗

felben Jahres beendiget wurde, während. welcher fie die Städte: Leipzig, Halle, Quedlinburg, Hals berflabt, Braunfchweig, Harnover, Hamburg, Am⸗

erdam, Harlem, Leiden, Haag, Rotterdam, Dord⸗ teht, Utrecht, Nimwegen, Cleve, Wefel, Pader⸗

dem, Caffel, Eiſenach, Gotha x. berührten und

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Lebens wurden noch durch |

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er Gert hntpen

. fenanfalten und dad Irren⸗ und Krankenhaus

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batbı.siusm ‚Längeren, :baly eines kuͤrzeren Xu balt darin. machten. . u Dem Wunſche des Prinzen, nunmehr ay an Öffentlichen Geſchaͤften Theil zu nehmen, wug von feinem Bruder auf eine Art entfprocen, mei ihm ebenfowohl eine feinem Stande angemefe Stellung, als einen Wirkungskreis anwieß, welq feinem Charakter durchaus zuſagte. Im J. 17 nämlich wurde ein Polizeicollegium, unter bei Leitung und Aufficht zugleich die Armens und-D4

ftelt wurden, errichtet und dem Prinzen dad 2 rectorium barüber übertragen, Die ee udn kommenen Gefchäfte, bie” er fi) doch ſelbſt aufs legt batte, beſorgte er mit einer Puͤnktlichkeit u Gewiſſenhaftigkeit, Daß es ihm ber eifrigſte Staath biener darin zuvorzuthun ‚nicht im Stande geweſen wäre. Nicht genug, daß er den Sigungen dab Collegiums unausgefegt beiwohnte und daß er de

ve. Berathung kommenden Gegenflände durch fein

inficht immer ‚auf bie beſte Axt leitete, halte a fih von den Verbältnifien der Stadtarmen beſon⸗ ders unterrichtet, fo daß er jeben Anfpruch auf Un⸗ erfiligung fogleih gehörig zu würdigen und zu

urtbeilen wußte, ob die fupplicirende Perfon der Unterftügung und welcher werth oder unwerth ff

: Eben fo, wie unverfchuldete Armuth und Elend ven

feinem menfchenfreunblichen Herzen auf bie (hl tigfte Abhülfe rechnen Tonnte, eben fo konnte die Traͤgheit Inter fachdienlicer Ermahnung zum Fett abgemwiefen und die Verfielung, folte es ihr aub einmal gelungen feyn, wenigftens beim zweiten Ber firhörentlarot zu werben überzeugt feyn. Stelb auf Verbeſſerung der unter feine Leitung geſtellten Anftalten bedacht, fcheute er zu Grreichung fein

"Abficht Feine Mühe und machte felbft eine Reiſe

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Bingen; um bie daſigen Armenarflaiten, des jwedmäßige Einrichtung allgemein anerkannt

als Muſter zweckmaͤßig zu benutzen. Eine von Folgen dieſer Reiſe war, daß in Rudolſtadt Arbeitshaus errichtet und die Einrichtung des München hauptfächli dabei zu Grunde gelegf

4 | und bad Krankenhaus, wo ein fchnellerer

hfel der aufgenommenen Perfonen flatt findet, } täglih. Bet feinen perfönlichen Beſuchen uns werd der Koͤrperkranken durch eigene Anfchauung ı ud bewies beſonders bei. gefährlichen Krankheiten ciele Furchtloſigkeit. Und wie er in beiden Ans : ‚Balten ſtets fireng barauf ſah, daß ben getroffenen ı Anordnungen und Borfchriften überall: Folge gelei⸗ Het werde und zu bem Ende immer alles felbſt un⸗

Gpeifen, welche er in dieſer Abficht oft koſtete. Mit nicht minderer Genauigfeit und angele- genttiher Fuͤrſorge übte. er die Aufficht über das

immer alles in erwünfchter Ordnung befand. °;

Schenkte er allen Zweigen der Polizei die Aufs

merkſamkeit, die fie verdienten, fo. war dies doch

vorzüglich bei einem ber Fall, der ſo fehr auf Men⸗

ſchenwohl abzwedt, bei der Feuerlöfchanftalt. Er feibft fchrieb eine Feuerordnung für Rudolſtadt, wies ben fürftlihen Dienern und ben übrigen Eins wehnern der Stadt jebem feinen Wirkungskreis bei der Anftalt an und ſah bei den Verfammlungen und Uebungen, welche er alle halbe Jahr mit dem ganzen Perfonal anftellte, fireng darauf, daß jedes an feinem Plage war, niemand ohne hinreichende Entfhuldigung fehlte. Bei einer ſolchen Einrich⸗

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in Augenſchein zu nehmen und fie hie und .

arde. Sehr häufig befuchte er das Irren⸗

ichtete er fich; von dem Zuftande der Irrenden

| Karl Bünthern. arus

terfuchte, fo geſchah dies auch in Anſehung de

Waiſenhaus aus, daher auch bei dieſer Anſtalt ſich

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fung unb unter einem folchen Director konnt nicht fehlen, daß die. Kewerlöfchanftalt im Ruh ſtadt bald der deften eine in der Umgegend warn No darf in Beziehung auf fein Verbättik gu dem Polizeicollegium wicht unerwaͤhnt gelaß werben, daß alle Verorbnungen, welche unter A ‚wen Diteetorium erfchienen, fi) durch die doll vormaltende Humanität ruͤhmlichſt auszeichnet „Eine Reife nach Italien, welche -der FW Lildiwig Friedrih im Jahr 1803 mit feiner WE mablin unternahm und anf welcher ihn der Pi und ſeine Gemahlin begleiteten, 'verbieß eben fo Wi fen Sefhmade an ben bildenden Künften. und der Muſik die reichfte Ausbeute, wie fein Sinn für Natürfchönheiten auf das Angenchmfl digefprochen zu werden Rechnung machen bifikl Dieſe Reife wurde am 24, Februar über % burg, Inſpruck, Boten und Trient angetreten Aber Verona, Mantua, Parma, Modena, Bologt Kir Perugia und Terni bergeftait - fortgeii

DoR die Reiſenden kurz dor dem Öfterfefte zu Rom anlangten. Welche "Gefühle der Anblick diefer Stelt ihnen einflößte und wie er Roms ehemaligen Glan; und alle die großen Thaten ihnen vergegenwäßs. tigte, laͤßt fich eher empfinden als befchreiben. & gewaͤhrte diefed „lebendige Gefühl und die BVäle gung fm eine frühere Zeit allen Gegenftänden, De fe. in Augenfchein nahmen, ein höheres Intereſe und der abwechfelnde und immer wiederkehrende Andiid von ben Ruinen der Tempel, Triumph. ger, -Eheater, Säulengänge, Grabmähler, Grotte Baſſerleitungen zc., ferner von ben Bildſaͤulen ber ge Fr und Helden nahm ſtets von Neuem ihre „"Depynderung in Anſpruch. Uber nicht mindert

Au merkiamfeit, alß dieſen alten Denkmaͤlern, wurde

denjenigen, was „die. ſchoͤnen Küufterin, neueren

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s ' ' \ Eart Gneter 61 geſchaffen, gewidniet ; "wohln Die priipiigel Wlcchen, Kloͤſter, a ar ' wen 1c. gehoͤtren. 3 we Bon- Rom aus, welches. fie am 12. ‚Ront - ließen, bereiften fie einige Gegenden von Unter wen und nachdem fie zu Vellekri, Terracina Gael ua, Neapel, von wo aus ſie den Veſuv mo zwar bid an den Krater erfliegen,, in bem un: rviſchen Herkulanum und dem durch Aſche und ba verſchuͤttet geweſenen neuerlich wieder ans Mt gezogenen Pompeyi, zu Salerno, Paͤſtum Ic Mug Nahrung für ihren forſchenden Geiſt gefunz vr hatten‘, kehrten fie wieder dahin zuruͤck und am 1. Mai bafelbft ein.” Mährend diefeb - es Ween Aufenthalte in Rom bis zum 17ten deſes Monat befuchten, fie Tivoli und einige ans Wre Orte in der Nähe und eiften dann 'liber Los o nah Ancona, fchifften ſich bier‘ ein und fax wen am 27. Mai nach Venedig,“ Rach einenk fenthalte von einigen Zagen fester fie die Meife _ über Yadud, Klagenfurt nach Wien fort und lan :

der in Rudolftadt an, ausgeſtattet mit den ſchoͤn - fen Erinnerungen an das Geſehene und an den. ' . Umgang mit gebildeten und imtereffanten Menſchett. ‚_ Nachdem die fürfllihe Familie wieder eintte Jahre. ihr gewohntes ftille Leben fortgefeßt batte, erſchien der Zeitpunkt, wo ein fremdes Volk An | Iands Gauen uͤberſchwemmte nnd welchem in einer Reihe von Jahren die. haͤrteſten Bedruͤckungew'und ungluͤcklichſten Ereigniffe für daffetbe folgten. Nicht. lange darauf ereignete. fich ein Vorfall, welcher ver⸗ anlaßte; daß: der Prinz mit der ganzen Bertvals- timg des Fuͤrſtenthums in nähere Berührung fat. &8 flarb nämlich im April 1807 nad} Idngereh. Leiden der Fürft Ludwig "Friedrich, durch wmelcheh Todesfall der, Prinz eben fo wie die übrige Fürfl: \

den vom bier über Kegensburg am 25, Juni wie u

m J u Ahathun '

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bie des Geiſtes und Edelmuth des ausgezeichnete Fuͤrſtin und der Prinz. wußten durch die politifchen Verhaͤltniſſe häufig ſehr Top ſchen Lagen duch ihre Geifteögegenwart und E t immer auf eine Art zu begegnen, welche q ewunderung verdient. | - Der Prinz. erhielt In. Folge feiner Mirwig. kung bei den Regierungsgeſchaͤften auch wieder Bew nlafjung zu einer R Reife Da naͤmlich nach Shüg- ng des Tilſiter Friedens mehrere Deutfche in ten für angemeflen erachteten bei ber > muthenden andern Geftaltung der Dinge in De land für ihre Fürſtenthuͤmer mit dem tailerlichen net zu Paris theild perfönlich theils durch rd nete zu unterbandeln, fo begab fi aud der Prim Karl in Begleitung des Geheimenrathd von Ben wis zu dieſem Gntzwed dahin. Späterbin im J. 4908 verfügte er fich auch gleich mehreren Deub fhen Fürften nach Erfurt zu dem damals been - Rotsfindenden Congreſſe. + Bei den fortgefegten Drangfalen, welche bad | Deutfhe Volt heimfuchten, blutete biefem wahr haft Deutfhen Manne das ‚Sen , bo ei ee dos unausſprechliche Glüd und zwar noch . während der obervormundfchaftlichen Regierung, daß ‚bie Kataſtrophe herbeikam, nach welcher die Dem⸗ ‚fen Regenten, in ihren angeſtanunten Ländern nicht J

Garieniten "0089 pe bein Phomen, fonbern ud Der AEhat nad wi:

texten. » on, weniger, als fuͤr die dußern Verhaͤlt⸗ Je während ber obervormundſchaftlichen Regie . 4, wo fie gerade von der dußerßen Wichtigkeit pen,. möglihit Sorge getragen wurde, geſchah Buch für bie inneren und eine Menge zweck ger neuer Einrichtungen in allen Theilen der ya Serwaltung fchreiben ſich aus derfefben her. allem, was in diefer Ruͤckſicht geſchah, nahe Prinz den thaͤtigſten Antheii. Inſonderheit rich⸗ e er auch feine Vorſorge während dieſes Zeitrau⸗ 6 auf das für. das Fuͤrſtenthum fo wichtige Forfi⸗ Ban und es iſt feinen Bemühungen gelungen, Be in diefer Hinſicht yiele nüpliche Verbeffetung gen zu bewirken. 66 Durch die mit dem 6. November 1814 -eins Metende Volljährigkeit. des Fuͤrſten Zriedrich Sun⸗ ger traten die verwittwete Fuͤrſtin und der Prinz ‚Wu. einem Schauplage ab, welchen fie über ſiebtü re unter aͤußerſt ſchwierigen Verhältniffen ruͤhn⸗ ft. behauptet hatten. Ihnen. folgten die Segrumns - ber Untertbanen, . welche fich mit den fhönen finungen vereinigten, die man an die Regierung des Fürsten mit Hecht hegen Fonnte und diefp ſqhoͤn realifirt wurden. DS. .. Der Prinz kehrte nun in feine vorigen Ver⸗ haͤliniſſe zurid. Zwar fland er ald Director des izeicollegiumö und. der unter dieſes Departe⸗ ment geftellten Anftalten, deren er fi mit unaußs mieptem Eifer bis an fein Lebensende annahm: in Beziehung zu dem Hffentlichen Leben war .er üͤbtl⸗ end ganz Privatmann.». Sein großer ' Sinn. für shit. ließ ihn feine fchönften Freuden Im Kreiſe feiner. Familie genießen. Tren und liebevoll als Gatte sonen er und. ſeine Gemahlin deingig darauf bedacht, ihnen vier Kindern, zwei Söhnen

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2260... Gast Shhihen

und zwel Wöchtern, eine Erziehung u gebem, ſich eben ſo durch die Einfachheit ald durch die . Ügiofitdt und durch bie ebetmätbigen Geſinnung auszeichnete, welche fie dei ihnen zu befördern ſucht Fe aͤlteſter Sohn, Franz Friedrich & Adolph, geboren. den. 27, September 1801 d ‚im Jahre 1820 in Deftreihifche Mifitärbienfte = kam zu der gegen bie Menpolitaner aufgeftelten 8 +. Die Altefle Tochter, Caroline Augufte ®r Amalie, geboren den 4. April 1804, war bei t Ableben des Prinzeri bereitö mit dem Prinzen zu Anhalt Deffau verlobt, —— DODle beiden jüngeren Kinder find der PM Maria Wilhelm Friedrich, geboren den 31. Di 1806 und die Pririzeffin Caroline Irene Mach geboren den 6, April 1809, feit dem’ 12, März 138 vermähft nrit dem Erbprinzen Carl Friedrich Guͤnth zu Schwarzburgs Sondersbauſen. 2* Sie faͤmmtlich, mit Ausnahme des aͤlteſich Sohnes, befanden fih um den Prinzen, als Herbfl 1824 deffen Leiden an der Bruſt, mit nen er ſchon länger. zu kaͤmpfen hatte, einen- tigen Charafter annahmen und ihn allmaͤhlig das Krankenbett bradıten. Seine Gemahlin ib * feine Kinder verließen ihn in dieſer Periöde nie Es wechielte während der ganzen Zeit Furcht md Hoffnung bei ihnen, je nachdem fich der Krank heitszuſtand fehlimmerte und befferte, bis end der 4. Sebruar 1825, an welchem er fein zul ſehr leidenvolles endete, bewieß, wie ge—

—2

8

gruͤndet ihre Beſorgniſſe geweſen waren. Der Verewigte nahm an allem Gemeinmikb gen den lebhafteften Anfheil und Beförderung bei Bohls feiner MNebenmenfchen lag ihm beftändig am Herzen.! "Zum Beweife mögen einige Worte bie nen, die er bei einer Gelegenheit uͤber dad Schub -weien- [chrieb 3 E83 ditrfte jetzt wohl: die hoͤchſte

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cauch bei. Ans eine bedenteade fe | —* ber. * hoͤchſte

bäte uch dann nothmals fih der M

Kt zu ſeyn ſcheinen; als die Jungenf

. gl uͤr jetzt ip ich Kine: andern Rt) den: fattfam bekannten, daß ndmlic : a " —* den Sculiehrerdienfl mit Übernehmen,

Gar hähiten ww.

*8 eh nicht: vielleicht ſchon gar zu fpät

| Bien zu ericnern, weihe mir von / noch größeren =

Ben 70 Prebigten von 865 Tagen abgezogen-dieir

B ihnen ‚205m Jahre übrig, wo fie, wenn: fie

anderer ‚gefehehener Vorſchlag, naͤmlich alle Kir⸗ Mends, in eine Maſſe zu bringen "und: Kirchen Schulen. "vom ganzen Lande dann damit zu

halten ; ſcheint mis onöfihrbar' Aber dann - Auofh nicht geholfen, wenn‘ N mehe Grat Be Bde: Manner ſeyn / e Nicht das Amt. —— macht. Venn

ung ba iſt, ea muͤſſen au

B. ein Schülmeiſter ſeinem Heften feibn ver hert, nuch dem neuen Catechtsnus koͤrme er wicht ei verſtehe⸗ ihn auch nicht, fo ſollte Ati: ſol⸗ 1 angehalten werben, ferne fleißig in’ ie Schute

edle. Holger als Echret it. J

= ———— folgen bier noch emige Worte. im Yeszuge;. die.nicht Tange Tach: Benz: Wexfcheiden des 17 in der Nationalgeitung der Deutfchen zu

| wein ‚nichts. zu thun brauchen: ) Anh

- .

Mn waren und welche zu feine Charakteriſit J

woig beitragen: ·

"Dur. feinen Austritt and dem Leben hat dewende treuer Freunde und Befoͤrderer alles Gu—

kan und Edlen wiedernm ein Slieb verlohren. Denn

wa ab: But ihm :begegnäte, Ba reichte: er. ihm. . hother Bildung ans Beift and Den verband er die: edelſte ‚Einfachheit: in -als-

Uekpric ;die. Hand: ‚Im Degbehighgen: feines Lebens, Die Wiſſenſchaft

| hate m Ihre Säge stur, vorzügligp Natur:

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| a ihren verſchiedenen Zweigen, die er * ihm ihren waͤrmſten Freund, vorzügli

deß Am Kite mit der: Gemeinde

we Ges Sänger

bie. Tonkunſt. Gr war nicht allein ſelbſt —* auf: mehreren a ſondetn auch gruͤnd

war ihm peiligen Beduͤrfniß ſtete Verbefferung der. Einrich⸗ tungen der Kirche, fo wie bed Staates fein innig⸗ fer. Wunſch und. wo er fie fand, ſeine hoͤchſte Freude. Aus dieſar wahrhaft chriſtlichen Froͤmmigkeit ſproßte

a bei allen feinen Geſchaͤften leitete. Er war olizeidirector und hatte zugleich die erſte Aufficht her. 098 Maifen- , Sreen: und Krankenhaus. Mit

* bie unermudete Liebe zum Pflicht: hervor, bie |

. warmen Liebe ſorgte er für alle die Nothleidenden,

denen dieſe wohlthätigen Anſtalten geöffnet waren

und die Waiſen ponyäglich verlieren an ihm noch⸗ mals ihren. Bater m Jrauernd und fegs nend blickt jedes Auge dem Entfhlafenen nad, -

das fein edles. für, Menfchenwohl wirkendes on

Tannte, Dei. Berewigten Anſpruchloſi | ſich noch in feiner legten Verordnung fch ges | ſprochen. Er hatte verlangt, in dem einfachen An: _ zuge, in welchem er ftarh und ahne alles. Gepränge, auch ohne Stand⸗ oder Grabrede beigeſetzt zu werben. | ; Sein. Wunſch warb erfüllt und bei. feiner Den . J zur Ruhe ſprach nach dem Geſang einiger. iberserfe ber Seſtuce nur das ! &.

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x Zweite Abtheilung.

Srärsere Notiyen

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*76. Joh. Arnold v. Recklinghauſen,

Pangeliſch reformirter Prediger und Kirchen⸗ und Scqhulinſpector zu Langenberg bei Elberfeld.

geb. den 12. Dec. 1783. geſt. ven 2. Januar 1826.

Pas Herzagthum Berg, und vor Allem das freundliche, Inland geliebte und im Ausland geachtete Wupper⸗ reich an Raturſchoͤnheiten und Gewerböjweigen, war andy nie arm an verdienfluollen, biedern Männern. Die oangelifche Geiftlichkeit beſonders erfreute fi von jeher ESrwuͤrdiger Mitglieder, die die chriſtliche Moral, welche ke von der Kanzel Ichrten, durch eignes Beiſpiel bet tenund sicht felten bei großen Hednertalenten und foliden MKenntniffen in der Theologie und deren Hälfswiffenfchafs- ia mit Recht auf Audzeichnung Auſpruch machen konn⸗ in, Einem diefer Diener des Evangeliums gebührt in ärtigen Blättern ein Tleines Denkmal, Es if syann Arnold u Redlinghaufen. * Zu einem Sande geboren, wo beinahe Alles ſich Ge⸗ werben und Kandel widmet, in deren Ertrag reichlichen hn erntend, war auch er von feinem Water Heinrich Arnold v. Recklinghauſen, einem vermögenden Fabrikbe⸗ r zu Rheda, im Kirchſpiel Solingen, wo er ben 12, c. 1753 geboren wurde, fur den Handelöftand beſtimmt Seine Reigung war aber fruͤhe den Wiſſenſchaften zuges wendet und vor Allem erfchien ihm ber Predigerftand als das Biel feiner hoͤchſten Wuͤnſche. Sein redlicher Bater, defien Andenken noch ehrenvoll in jener Gegend fortlebt, obgleich nicht mit der Neigung feines Sohnes einverſtan⸗ den, ſchien doch derfelben fich fügen zu wollen, ald er ihn auf die lateiniſche Schule nach Golingen brachte. Gr entzog ihn aber derfelben bald wieder und that ihn, nach⸗ dem er fein Glaubensbekenntniß abgelegt hatte, 17 Jahre alt, ia die Spezereihandlung der, Gebrüder Kirberg F Montheim am Mhein, zwiſchen Mülheim und Däflelhen 4J in die Lehre. Der Hang des jungen Recklinghauſen fuͤr das Stubdium, und befonders für die Theologie, war R. Rekrolog. 8r Jahrg. 80

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1266 v.Redlingbaufen. |

aber bei ihm. ed vorherrſchend, daß ſeine Lehrherra Ah bemerkend, fuͤr ihre Pflicht hielten , ungeachtet fie Jg mit ihm zufr fefenen waren, die Eltern darauf aufl zu machen. Diele, hierdurch für die Wuͤnſche ihret nes gewonnen , ertheilten ihm nun die Erlaubniß Studien von Neuem zu beginnen und diefen die gewiig Richtung Mi geben. So tom der junge Reckl obgleich bereit6 20 Jahre alt, um befonders it Yan Sprachen Unterricht in alten, zu dem zwei Gi von Solingen en gu © er wohnenden damaligen = ten 9 Prediger Ben —* „Bater des bi noch Pr en Profeſſors et8. In Dieter Weiſe, mi, den, n Worten

b ende Bu faule > m Sa er na Feiner Denugung Pi | Bötting en beg ab, —— hatte gle Znfange eine ge . Lebe für die Geſchichte en gemeinen und 8 chichte im Beſondern. In dieſer Ir * vier einen wndern Lehrer an dem .d . 'ten Draft or Berg, deſſen Borlefungen ihn Mr J 3 eſſelten und Denen er, feiner eigenen $ fung sach, größtentheild feine Kenutniſſe in der valg diſchen Kirkye enge fhichte verdantte, von denen * ſchoͤne farifiß eriſche Proben ablegte. In Goͤ war ihm der’ berühmte Joß. ee eben Pan ie theuer als nuͤblich geworben ,. dd en Borlefungen h iuptfchuch ſeine exegetiſcheꝛ e erwa "Bein Abzug. von Göttingen wor ihn np .ite weil —8* —E diefer Tim fee em * r ihn eben fo ledrreih als angenehm war, theild r ſich mit wahrer Liebe gu der enfbntiuteit Du i hehe Michaelis —— gen fühlte. Wie vor Senfelben imd ſtets neu blieb ihm in Ay | dvium der ften diefes Jerrlihen Mannes. Ungeachtet und wenig Gingelnheiten bes Univer Lebens Son Neklinghanfen bekannt find,. fo —52— and feinem ruͤhmlichſt veſtandenen Examen uud * dald nach ffinem Eintritt ind bürgerliche Beben Mi Agerbreiteten Rufe feiner Beleprfamteit, Daß ex feim 4 . gi benugt haben mußte, ‚Diefer Ruf, feine reinſit afführung nnd feine x iegenen Kanzelvottri je: s 2 ſchafften ihm bald eine Predigerftelle, Indem die @

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v. eckuingya uſen. 1267

enänd in der, Eifel ihn bereits im Oetober 1781 zu A $ * erwaͤhlte. Bier heirathete er die Tochter A. „feiner Gemeinde, des Huͤttenmeiſters Abra⸗

ochter. Schon im Jahr 1784 wurde er f [eine benere Pfarrei nad Gfchweiler im Jalichſches

7 |

At un £ en fehle ch einer Die du Erin en:in Holland und Frank

ch. Gefotg belohnt wurde,

Bu ven ae er @ollekte . nicht nur das

einahe en —— ſondern der Hau

e vollſtaͤndig erreicht, d. h. eine neue ſch ne

de wurde erbaut, die den 1. Dat 1 TE durch Den

Aöntteödient eingeweiht t wurde. Bon Eſchweiler folgte

Eiger von Recklinghanſen abermals einem Ruf nach

berg bei Elberfeld im Jahr

ee feinen eiftigen Kräften mehr angemeffentg * kreisb Gemeinde, in der er ſpaͤter zur IR eines Biegen: und Schulinfpectors befördert wurde, Nieß er nicht mehr bis an feinen Jod, der den 2. Ja⸗ | :1825 unerwartet ſchnell erfolgte, nachdem: er in den maßıtötagen noch fünfmal Sottesdienft gehalten datte: Alter bradyte er auf 72 Jahre, ‚die Liebe feine! Farrgemeinde "und die Achtung feiner Amtsbruͤder mit ins Grab nehmend. In. der Ehe mit feiner obemers sten Gattin, Gornelia geb. Münder, ergeupte er fies m Kinder, wovon noch vier am Leben un Ken. Die Witte lebt mit zwei Toͤchtern noch

Bang Des Dei ger Johann Arnold von geckinghauſen, m no) Einiges über feinen Sharakter, feine Kenneniffe e amtliche und titerarifehe Thaͤtigkeit zu Tagen, var in jeder diefer Hinfichten ein fehr achtbarer Monn: Hin trener Gatte und Water, zeguen er durch die icbevoll fte Arerezzeeir und Sorgfalt fuͤr die Seine In and, deren © * moraliſche end geiftige wshildung eben ſo gr dur ne ſtreng geregelte Decð⸗

* wartete feiner in einer en Gemeinde auch

zum Theil

1268 v. Retlinghaufen: u

aomte" zu 'bearimben feuchte

Hirte (me geiftlichen Heerde, machte er NeTDsWmpeic deren Wohl burch Rath und Kede, vor Alım al eigenen Act chriftlihen Wandel. Der Jugerz

1

ker in Langenberg einen „Erſten Unterricht aud elbergiſchen Katechismus⸗ nieder als" vier Fegege erſchienen ſind. ide Sch wurden mit Befall aufgenommen: und beinaf —* reformirten Schulen der dortigen Gegend. einge ‚Nedlisgbanfen, ohne durch eigent X w gläugen und bus. feine. Predigten einen IM nett ergreifenben Eiudruck auf dab Sefüpt ſſcu zer zu machen, befeiebigte um fo mehr den SEHE felden durch einen rubigen, klaren Börtrag ſein wohläberdacten und dee Intelligenz „fo wie den Zi aiffenn feiner, Gemeinde, forgfältig angepaßten. Beine religidfen Auſichten waren Die eines Str mirten, ohne ihn illiberal gegen Anderödentendeng den, und: wenn er einer Bereinigung beider ewnngm _ Kirchen abgeneigt war, fo waren doch jene Anficht Daran Schmid, Fondern feine Neberzeugung, daß Di gen enaugelifchen Gemeinden noch nicht reif zu Oman Finigung feyen.. &8.ift möglich, daß diefe feine Ami f nicht ganz unbedeutenden Gründen bepuhte, * Borwurt wird ihn ſtets treffen, nie etwas zur De nigung jense Reife beigetragen zu haben. Die Sem mit dee er an den kirchl. Lehrdegriffen feiner (Gen yielt, ſchrieb fich beſonders von einer Bekanntſag ie er in der Zeit jener oben berährten Reife nad A furt machte. Er lernte nämlich damals Den gem Prediger Kraft kennen. Fuͤr diefen frommen Meng er. fogleich eine wahre Verehrung und in feinen My fab ex dg& Mufter, deſſen Nachabmung ibn von ganz in Anfpruch nahm und woburd er. Dann Vom zu jenen ftreng: catoinifchen Begriffen gefuͤhrt mn De eifriger Anhänger Kraft war, yet - Redlinghaufen war aber auc ein Mann, von 9 und —— weöwegen feine Amtshruͤder WE wahrhaft hochachteten und welche fchöne Eigenſcha fonders in den. Beiten des Franzoͤſiſchen Unmefend TE Gemeinden-beider evangel. Tonfeſſionen jener Gegca uugemeinem Nugen waren, Kein weltliche Beame v

Or 35

Zangklaß. 4969

# gene iihn zu irgend einem Kadıgeben Ser Hoc amen a dam en en er nit te ihnen ſtets, | Salvin, e nen kraͤ Widerſtand, den bei⸗ je immer der ſchoͤnſte Srfolg Geönte. Diefes fein Bers f auch von Dr. Krummacher Eſſen 1821 exfchionenen Gaeit: „die freie naelifi I Kirchen rithtig und danfbge gewürdigt worde © Für feine —e che rt führen wir n enr vorgeruͤcktem A herausgegebene Kefor⸗ ktionsgeſchichte der Laͤnder Salt ch, Berg, Gleve zc, an welpen Fitel fie zu Elberfeld 1818 bei. Eyrich in Theilen gedruckt erſchienen iſt, denen noch ein drit ge ae Dieſes Werk beſchaͤftigte den Serfaffer en Theil ſeiner Sn und ein Be⸗ ir feine A et und feinen. Zleifk wuͤſſen 8: bei dem nicht gei: —ã einer nen —E— und fleißi ng der Altern Quellen des belebenden ke BR, der man bei ühnlichen Merken der neueren Siteras

dien den Verfaffer am beſten würdigen —* Aus

het der B in Bearbeitu rung. Ges Ben Ghrengenformirten je ben

Dr. Joh. Sr. Kuapp.

1

* 77. Carl Ludwig Zungkif,

mM * der Med. zu Schwedt Epreudiſche Provinz Brandenburg.) geb. 1780. geſt. den 2. Januar 1825, | -

e zu Halle am 28. mie 1805, ward ak

j

yeomsnirt 1: ie. 4807 von dem Obermedicinalcollegium in Berlin Ex approbirt und als foldher vom. Kreisphnfiene, me feld 1808 eeteet Seit diefer Seit prakticirte -und-Beburtshelfer in Schwedt mit Stud und Der a ft wegen feines liebreichen Beteagend und wen *8 keinen Rueigeunügigkeit beiiebt und geehrt, fo daß dort allgemein bedauert. wurde. Im Jahr 1819. War ı2':von der zkammer zu. Schwedt als Medicua forensis yereidigt worden. Berheitathet war er mit der des Kommerdirectord Jungnickel fu Schwedt, der x Rarb in der ſchoͤnſten

‚m [7] Po

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179 v PDaunwitz.

Bus Lebens, Gäuriften mul festation, nicht Ft

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78, Albrecht Wilgelm v. Panmolen

13 . Sandrath, Sanhtagsb burg, Ditter bed eifernen Are „. Aben Mlesorbend poeiter Glaf

sed, den 1, Dee, 174. |

Ge wurde fu Königsberg h feined Baterd, des Dbrikli joren uud im

men oil jerlin angemelt, 1 0.8 won fi ch ihre 1780. ein in X , Banerngut, nei

Wei 8 diejenigen praktifchen dfons

terhin, bei der mehrjä'

ea Hereigaft

Als im Sabre 1786 der Landrat Ienburg: zum Seheimen + Staats · Minikter beachte ex den Gingsfeffenen des Biedesbasnimfe feö den Herrn v. nis zu Teinem Racıfülger 5* Et ne 5

zo Kenntniffe in

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v..Banuwig 1271

‚ia Ditßer : mals versihet, „we e

n audy im Jahre 1802 durch die einmäthige Wahl den

sRände und mit Genehmigung der höhere Wehörde

Fener ſocietaͤtsdirector des Riederbarnimfchen Kreiſes

zum Deyntirten bei Beſorgung der Kurmaͤrkfchen Fou— gelegenheiten ernaunt wurde. Do

In dieſem often arbeitete und wirkte er mit Eifer, freue, Umſicht und Erfolg zu großer Zufriedenheit feiner efegten und im wollen Beßtz des

en I Zutrauens und der nglichkeit dev Kreisſtaͤnde und feiner Kreiseingeſeſſe⸗ en. Darum ward er auch in der Unglüdisperiote bei. ahres 1806 unterm 28. November und wiederholt unterm B, Suli 1807 zum Mitgliebe des zur Megalirung dew Maaßichen Kriegscantributiondangelegenhsiten erwähls Metnite für die Kurmark ernannt und im Sabre 1807, dem Trieben zu Zilfit, von den verfammelten land; aftlichen Deputitten der Kurmark gem Mitdeputirten sefehen, um Gr. Me dem Könige in Memel bie: LSB zu Deirtgen ur Keunteiß von ben Greiguifen: a zu bezeugen atniß von den en:

bie fi R den 9 Momaten der feindlichen Be«

3 e, recht⸗ igte er das in ihm geſetzte Bertrauen, befonders in dem:

e Provinz ab, unterſtuͤgte mit Math und That, wo eb tderlich wor und hatte beim Abgang der Sranzöfifchen: ungsormee aus der Kurmark für feine zum Sbeil wormten Kreiseingefeflenen aus feinen Mitteln noch 47000; Bhie. ganz. uneigennügig uorgefchoffen. nn . Des Konigs Majeſtaͤt, Allerhoͤchſtwelche fchon in bes: tabinefänrdre vom 29. Auguft 1807 ein befonderes Wohle, . «fallen. über die: Wahl des. Landraths von Pannwis zum: [bgeorbneten dev. Provinz bei gedarhter Reife nach Memel: uözudrüdten. geruhet hatten, verliehen ihm fogleich nach er. Ruckkehr aus Preußen am 18. Januar 1810 wegen, er in der Zeit der Roth bewiefenen Freue und patrivkis: hen Gefinnungen den rothen Adlerorden dritter Gtaffe:' - . In den Jahren 1811 und 1812 wurde er zum Mit; liebe einzelner Gommiffionen zur Berathung mehrerer iul

. " . J 1278 vdunndig Borſalag gedvachter Geſete durch die‘ Gaben AUS im Jahre 1818 nene Gewitterwolten am jen Horizont fich auftpürmten, ward ber Landrat . 3 gem. erften ‚Meitgliede des Ausfhuffen -

Irganifatit

m Bezahlung

‚Sbebürfniffe,

weht feines J

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eid gefühet w

Haten dem: &

1816 dis

gain G. de und 1817

dleroeden zweiter Glaffe mit Eichenlaub, Bachmals audy.mitteift Gabinetäordte v. 17.

wi San & Turn wieder hergefte! Det. 1824 anwefend, unterzo in den erlen Moden mit großer Anfrengung ihm übertragenen Sandtagsarbeiten, unterlag in) 8 in Folge dieſer Muftrengung der wied⸗ wWäche und Krankheit, die ihn auch hinderte, dem Dad Landtags im Dec, 1824 beisumöhnen::uind ft 5. Januar in einem Alter von 70 ISahrem, 1 R 5Zagen geagtet von feinem erbabenen Laudest hecgefchägt'und verehrt von. den ihm vorge fegten den und feinem Mitftänden geliebt und betranded‘ au efeenen, Die wu, ne —8 eiten dev Ruhe, wie en: Roy a un geuuen der eyhen Rotp

S. B.iSaf v. Tpuan uhe-Wälfafine, ri

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9. Joſeph Benediet Graf von Thurn und? Maiing, auf Wartegg

1M4, geſtorben Yin 5. Senne 10°

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H 5 zum Domderhant erwählt,

a und Beenfingifcher ! mehrerer geiftlicher &t Donprobſt. In dem-obengenannten Sabre 1779 war es auch, wo er Baiern bekannt und twichtig wurde, während fen diefe Anhänglickeit benugte und fpäter mit der

leipung, der Domprobftenwürde zu Breölau belohnte, Die Memoiren des der Stadt Megenshurg unvergehlichen? Grafen von Gaͤrz geben: darüber Bericht und unit da fe des Grafen von Thurn als des deauchbarften Mitz

urn it eine diplomatifche 2 et, aber, er entzog ſich Elag und. vorſichtig der, Zufmerkfamteit,

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geb. am a. gan. 1781. zeſt. den 10, Pr PR

Wie. weit: thätige Gefhäftigkeit, verdemden mit’)

e Kenntniß des erwaͤhlten Faches und huit —— fer Sparfam eit, bei eringen Ausßch ung unbebsutendem Anfangs ale, ed doch "ringen —*— davon gibt Schwickerts Leben und Wirken einen ei —— ———— ‚Bunte nen 4

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fr, Roten druden. zu 37 vol ‚er

* uſizpen ‚übernahm. Doc —5— tigte ſich ſein re Geiſt nicht Lange mit dieſer Art des Buchhandels,

nach Verlauf vinig ahre und mit noch meh: * Gelepzten in noch nähere Berbindung gefegt , ers

erte er feinen Verlag durch mehrere wichtige 'vtitel, n abl wie fie die Leſer Kur fo gende,

aus derer großer Anzah Ha *2 jetzt —8 ſortdauerud arten aube

*) Gbeiiberfelde, wel e Erw der BibHothef der gie nen DS ae Hart en 80 mehrerer "ach cher, ſich —563 Ah male, Bi |

©. widertn ist

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wur. Zei Denia m

en, 1 * ndbicher über. meherre Srgenpinde m Bordichn und WBundarzneilunde, |

Blancardi 'Lexicen med, ed, [senflamda 1770. an Bornti Lexicon gradüp et lat. ZT.

. Charitoa d. Orville et Reiskii, 1788,

. Gartind; Saͤchf. Givilrecht 4 Ihle. -

" Ewipidh Barhesii et Beckii, Tomi IH, im. | 6. Sehiers phyfitet. Wörterb. 6 Zhle,, vom wel Werke jegt wied eine neue 2 SB get Branzöf. Deutſwes und

Jetmischii, 8. Vol. Ivab. sed g Herodotud db. Pr u. Schäfer ie: Jokephus Audseni et Short nür, 8 , “Oi i Metamorph, Ge St te Zube v3 : Sehroͤckba chriſil. A ef. 85 Zi u. 9 def, at der Reformation he 2 . Terentius Bentleji,. 1791. "

Thucydides von Bauer und Beil. Magners portug: d. u. Dich. p er

- Weldenbacs Holländ. Deutlich u. N Babe

velch⸗ bedeutende unternehmungen fuͤr die Abaͤti

@destö das ſprechendſte Zeugniß ablegen. —5 ——

Ber beſchraͤnkten 50 feinen utoran nicht immer eia gla⸗

wi Honorart aͤhren, was au paterhin eine R —*8* 3 —X

theils auf moͤglichſt ſparſamen Drad J

Preife feſtſtel end, auch den Liebhabern feiner UM dur die Auſchaffung bebeutender, fon koſc Be, "Tepe etleichtert hat.

Da Schywickert mverehelicht blieb t $, dr Ah Bin a ne des Alteften und jſuͤngſten Bruders Abe gaige en, von Damen bar en bie ala Seo ee aa üben antineu Hr wu dla er feine epriahte bei dem dan getan

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R ei N ho:l & sen A * 806. Heinrich Refn hofd,

Eandfhaftömanter, BE Zee u —*z zu Gera 1790 , geliorben zu Nom am 15. gaua 108. -

T Eon eineB RA ng —5 1 Bitenifmiapteri in ar: ‚„tWiomete eye 5 der Kunft, zu deren —— th feinem. 26 Leberisjähre, nad ps PR wo fein noch daſelbſt lebender Brus Fe de aA I TE ein. ‚Derbieuter Landfchaftds mehreren Jadhren fi aufbielt. Diefer; let in. vor alien Grade befisende Man Bigen a aa e, we —* auf der k. | N N jr penben urenzeichnen zpiz J KR 34 66 t zu landſhe afeifhen Stublen nach der.

* Fan T' Hebenoller Balen jus u e er er Ku Fein End wire 44 ae er tes, ohne daß er

ete. er darin" in du rzer Zeit in diefer ſchwierigen Runft fremde Heitung genoſſen hatte, ne Sahre 1209 folgte er dem des 22— xanzoͤſiſchen Mufeen , Een on, ent Paris, wo er fünf Jahre lebte und dann errlichften, an dem Sufammenfluffe aller Kunſt⸗ opas re, Kenntnifjen bereichert, auf wet * wege, laͤngs der rordtüfte aufwärts, durch die Schwei z, in die Orſter * ide autüittehete, Bon nun dn legte er den re BR eite und ‘widmete fich dem Landfchafts | Pix ie ag, und ori „daß feine Leiftungen bald Blit enner auf fi & goaen und von Kunſtfreun⸗ —5 ig geine eſucht wurden. Ex hatte bereits einen aus⸗ F tad der Meiſterſchaͤft erreicht, ald er ik. “4 —* in Geſellſchaft des genialen Band chafts⸗ werd und Kupferſtecherz Erhard +) nach Italien we 6, wo er, nach einem längeren Aufenthalte zu Rom X mit dem Herrn Fuͤrſten v. Lobkowis, Fichten * durchſtreifte und ſich hernach an eine ange⸗

8 oph Eberhard war am 26, Mai u Räme erg ee ee bereit8 im zehnten Sabre die EA ule bes te tex bei dem Kupferfteher Ambro us Gabler im age, ur pRabiren, 0 wie re auch den Unterrit rA

eng wien, wo feine fehr lm enen (von,

ra 1 ; rn berg 17 3 einer m © Wien verlegten), radir⸗ Lan aften ihm einen Ramen e

wi einzige vollendete Bild aus biefem Beiteaume,, Avel⸗

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in. war Die. Zrauer, ve Rom, die in anf feinem m der Pyramide des —— vieler Künftler des Auslands it ber von den Freunden des fie geia ehrendes Dentmab ige Sporwatdfen, unauß ig aus Gararifhem Marmor 6 fdhmüdte und fo auf die 8. ausſprach, welche er. als Fl 5 Werewigten beait · iſt; * nn REINHOLD 5 Pictor . | F Denatus D. XV. Januar I J A. 8. CIIIICCCHKV

* “Anno Aetgtis XXXIIIT Te Tabulae loquuntur. Amici colunt Artes lugent. E ö >

* 81. Chriſtian Friedrich Möller, ı . * Pfarr zu Bipfensert bei Beil. dire dem 16. Bedrwar 1788,-geft..ben 11. Januar 1826. der Schwicger ſohn dieſes würdigen und Eenntnißeels ae Adelt; —ã—n S— logie gehe fehe gut Tumdigen Mannes, der Oberlehrer au Glberfelder Gymnaftum, Herr Dr. Garl Hantfchte Diem Allgem. Ans. det D. 1825. N. 72. bei der Ans ' Bie de Uegläctefals, den der Berewigte erlitt, bekannt Faqht hat, daß eine pollftändige, uiufaffende MWürdie Bug dd tinfachaftillen, befdeidenen thätigen Lebens, ſei⸗ ke um die Wifjenfchaften, wie um das bürgerliche Bes ermorbener, Werbienfte und fein wahrhaft geiſtliches in feinen Gemeinden als‘ Geelforger®, erſcheinen ide, fobald die dazu gehörigen Papiere, fo viel Devem u den friegerifepen Seiten umd aus derm bamalß erlittes m Berluft noch gerettet und wieder erlangt wurden, fommelt und benugt werden Zönnten, fo man von m nut. —ãA— mitthelln J Beantenberg im Erzgebirge iR, die Stadt, in welher tb 16. Zebruae 1763 daß Licht dee Welt erblidte, Clan Mater, der in Heig ein Sthrkefabritant war, ver» ser feinem 14, und 15. Lebensjahre. Auf den Inerfitäten zu Wittenberg ımd Jena wurde er in dem R. Nefrolog. Be Jahrs . 8 \

er

Mille. 1088 .

i eigers dee⸗ Deutſchen he feine mebriten 3.* von, wie denn ber Kebacttenr des Berı ofen Beiträge, die-derfelbe zu Blättern" —RRR * wit dem Gefühl inniges barkeit Sffentlich anerlannte., —* verdient bier mit Bahnt zu werden, daß —8 e Kaiſer u Rußland eine in-den ˖odrn zu enannten Schri | et ftehende, aber Sufamınen ngeude Bingen BD ihm mit einer goldnen Doſe lohnte. :Aein, theils mit, theils de Borfegung feines. Ras Re bat: dDerfelbe , fo viekder. Herausgeber. dieſes Aufı _ jet weihı nachbnanute Geiſtesvrodu te in den Druck

im Bode; vi elu Zewiet In 8 8 Akten, yni 4: [| nr 0 amen) ——— PA Baus im —X ..

daſ. v. 12. Apr. A796, „Des Köni Ste 8

35 er Zug % _ in des

* Fe eine. Grzählungen fire Mr ar es werben on. (m que 1. und * . Lei

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Geicileiten 878 m zehmer ——— wi re ie

1805: 3..— Atademifche een 8. (ungenamnt). Deukmän —B aus der des 3 ſchen Adels. FH fen win. 1000. . 12. würdigleiten auß der SL chte Saͤchſ. Prediger tenbutg, 1820. , Predii —— ebd. 180

Aud; werden‘ mehrere xtlein⸗ Cchriitn

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begegrete ihm das traurige. Greigniß, daß rſ

ehe, Abends 9 ühr am 11. Januar : 1825,

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en fehe angefchwollen ‚war am fol Morgen fand,

Ba Beben —WB er auf 62 SE, rg

Sedbriü. zzoren er2 ee feine Sat; - 8 6. v. 9

2. Jeham —* Sehr, b

F farzer zu Aub im Untermainfreife.

Pr HÄLT den 29. Rat 1768, geft. ben 14, Jan. 185 N.

wurde geboren zu Pberwittſtadt, einem "ehemals | ifhen »jeßt h ET Baden ſchen een

J te Gehri von eh, we Ban ie Im —— J en Mit. dem & * 3 —3 war ee ausgeruͤſtet mit einem trefflichen (Be; Kötniffe. und vie: affungötraft uude bald machten ie ‚Ionellen. ortfchritte feiner Bildung bemerkbar. ältefte umter drei Geſchwi ss tmurde —* Vater —* Lehrfache be ſchon im 6 Ad eines Alters mußte er water Anleitung des Dr Jentel Elavier ſpielen Ionen und Im 8. Jahre fplalte er hen mit Beifall auf De Orgel: in- vr Bade zu Ober» * In Kupfer RG chulſeninax 3 Dieburg Bike «. en fie dae —— * a

rzuͤg Bifer wid A B . va k sdinete er ie nfang —* a ae, a | nit einem. Reyolutiouedeere. —— chs ve Gtodt und

—2 —2 u * ee

Geysis wu

ierauf a "Sehrig 'an die Baden'fche diegie RR In ‚daß, da —— feine 1ee’ its, Fe} auch feine. Anftelung zu ng habe, em, genjeisen feine Dienſte ſchuldig zu ſeyn glaube und.

die Rechte der Eingeborenpeit in Baden verzich⸗

* Worauf feine weitern Anforderungen ı an ipn: ergingen.,

a. j ryri

a m hen tea lt das 0 alle au 3 gt uf die Pfarrei des *

—2 de m Erbfte 46

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-Teins Yun: was⸗ da un'eh- re —— das Ertl da 2 einen. "andern,"

en, S. 82. $. 75. 2c. Doch wurde ihm Anb zu⸗ lieb Rd angenehm, eo dab er Be den Wunſth ei Singern Lebens nährte; aber dies ward ihm nicht Bänmt; der Tod ſtand "bald mit gebietender Miene

we ihm. und forderte bie Schuld des Lebens. Am 14.

zansat 1925 war es wo Gehrig das Zeitliche, fegutte. Son ein halb ode or feinem TJode Kae er im⸗ ner: über Ballungen des Bluts, befonders fhhlte.er o Ken und gappelnden ed. ER Seite des Bruſt. Am Worabende des —— Aber Denttigteit und Uebelbefinden. und ging ei W Wette, Am andern Mongen, ben in wie be 225. ze dennoch in die Kirche, um, wie ttesvienft_ zu Halteny -ruber oe Lone an * man mußte ihn nady H a und man rief nun den F Das B. gu Wülfer- Dev aus den ——— wen. ber —— featei an auf BZografell: und: & vung und anch Dar Kein und Bifls inderung - veridaifte. Doch dadurch: war a; nicht gerettet, benn obgleich; durch einige fpäter ee Aderläffe die ganze —— gehoben war, ſo —— fibeklemmmgen/, die mit Wie drohten; Ber are, Erbrechungen und dann nieder enheartige Durchfaͤlle ein. Am 6. Januar hatte Key. Gehrig heiligen Saframentgieeigpen laſſen, fpä= erhin act a noch ginige Anorinmgen gun inesi nen —8 und ſtarb am 1“ Sanum ahre. ee war von kleiner Rörperfatur und feine Hak Weg etwas einfeitig ; fein SBlick und feine Sefihtözkge „aren exnft, aber doch fanft und: milde. . Seine ehendart war einfach, FIR und zuruͤckaez en, we = Iebtt, ‚fo viel ed ſeyn konnte, nur ſich und feinen Stu⸗ vien. Die oben angegebese Tagebordnuung —— vis feinen Ende. Feden Morgen, wenn ihn nicht Am 6 Re | binderten, —ã er on kariftlichen —* ee es hies er: „Studiren““, wobei ex aber oft fo lange figen blied, bis er ganz matt und erfchöpft war; - dem Racdmittag widmete ee nüglicher Bectüre, abwechſelud wit Gartenarbeit im: Sommer, oder einem Spaziergange, ven ee aber meiftens biß zur Grmädung fortjegte. Konnte wer wollte er ſolche Geholung. nicht dann er⸗

auferbringen. ‚Am —*

2 . Gahrig

Helte, ae, andere —*

juten Te ea En a wären aus feinem

aelannten und —& ve ae munser, heiter ı it ‚einem woraliſchen @ i., ächte Meligiefttät. jen.von den ewigen Wahrheit: It son der Liebe: des himmli Er) —*7 zum Bu trug er auch, Be Ab dets vVoa dieſe durch Ten gan Fender durch ſei—

a ranlaffun, je Zuneig eiplimn Kirche einige Aenderung wün lange icht eintrat, der mad liebte feinen Stand und ‚durch. an den Tag, di «ih B ierialzade fehen Ueß. rn 4 18 —8 u Seelſorger war « Berufe Yin, * hatte ‚zwar eine gi ſchwerſiche len, aber ennoch vgrrigtete willenpafter Treue alle die Dienfe „Reim obia⸗ Die liturgiſchen Berrichtüngen Am: wol als am Rtantenbette, fielen —5 fr igen üchtetn n wer, doch verfab er fie gern und immer e dacht und jenem Außer nkande und al wie ed die Chemie ‚keit und Heili Reit, biefer gen erfordert. Sein liebſtes ee war ten. Ueberzeugt und erfüllt von der Dem -Ännewohnenden Kraft zur eiligumg, ‚uud Belek Menfchen, war es feine größte Angelegenheit, daf ‚ner Öemeinde rein mit Würde und Kraft vorzuste

‚Gelegenpeit, die ſich dazır darbot, war ihm er.mußte oft 4 oder 5mal wöchentlich die Kanzel. wen, ‚Beine wopklingende und auögebildete, Gimme

BSchrig 4491

be cr —* ei eleeben un! —— Are Wan) dam Bauch bald, meit in eine Kae x te er nicht nögbi einem Zortvagg feine Arbeit einme

fe Predigten gab Gepcig ie ia

rercouferenzen von einem Thei B een einer, ferund ae

‚uber Behr; e und mehrer m Bee SER ielt er au u An. die Lehrer, wovon hereitd au ebrudt erfhienen (fnd und deren Forts naldivector Hergentöther in, Würzburg mftand feiner Rortrige am bie Lehrer sier Sommer, in welder Jahreszeit ferengen haben, [0 eingetheilt, daß er ) bie intellectuelle, 3) die moeahich 4) die äfthetifce. Exziehung und Gt» u Warner ———— wolte, m Pfarrei unl inen verfchiedenen ıd doc Gehsig nach Zeit, Bandes pearheiten an ED er in Br sin en Jahren liefert; [0 bedeu: is daß man glauben Knnte,. er

um - “ori.

Ye immer ! iber_ Dil

aim Tägte, was Gehrig and

er L fen und es man

ae, 7. fe. wa er J redi di, a ben

feine Scri ters etuae ren fo a fo Er na a feige Di "Zugend erjül 1

Rue en md.8 öl a

\

G i J 1208

y 5 des —8*— Kirchenjahres. ] Sa Bamb. ve 1813; 3:8. R. verb. Au } 1923. 8.

Meiſtes und ‚beraudgeg. Bamb.zc. 1818. 8. * —B

= e meiner ‚Dani. wa Ein 81 Be 3 Befoͤr Fig

pe Melt: w. Menſchenkenniniß. Rebk ei nbhange vor⸗

gl. Stellen aus guten‘ Schriften. Bamb.zc, 18 er

dachts⸗ u. Erbanunhsb.. ehe gebildete, NR oligen

22, —r

3 A. Bamb. 2t. 1319.,8. Ii. verm. A | nn! le, Bamb. re⸗

au alle Epait. de in —— j e pn; Gerne a he ih ße u. u. inne u —— et u. in Reden d. chriſti. Wo

mb. 26. 1820. 8, II, Aufl, 1824. —** an aber die Leidens eich. eſu. 3 ⁊c. 1821. FR 7 Sacramehte d. kath. Kicche, in ee vebigten u. Sb u.

uk Sc im * Damit. 26 1821, 8, ufl 92. t im Geifte w. Binde Jeſu unterhaltende Eh vn Gebet⸗ u angsb, autgefinnte kath. ser jeden, Standes. N i st gb ee! edv ndige Bamb.ꝛc. 1822-88, 6 Smen 1. Befbeberung d. Religions, v Welt⸗u Menſchenkenntniß. Bamb. zc. 1823. 8. Kiütehefen über die chriſtl. Tathol. Glauhensl., nad der Drdn. ner 12 Artikel des apoſt. Symbolums, W. Ausg. mit 12 neh anged. Katechefen.über dr 10ten Glaubensartikel. Bamb. ꝛc. 1823. 2. —A— VTirder u. Sebet⸗ für den ſonn⸗ und —S Gottesdienſt u. für verſchiedene

= I enteo ober er epabener Sprüche u. —* u

_

Seiten u Gelegenh. Bamb. 2c. 1828. 8. Beitraͤge gue

Grichumgstunde, In Reden gehalten beid. Konferenzen dd.

—— für Schullehrer im Könige. Batern 1.

2. Liefi zung Wurzb. bei Ettinger, 1824—25. 8 XIII

Peaigin dh als Geinnerungen an einige wichtige Wahrbeiten Ben H Re an wi (eittentepee. Event. 8 8 Fri

Be Ele Dee ngesd auE bee Weofünge Gin Leſeb. fh —— Die

129% e Dieding feed. Gin Tepe w; Geherihit: für Ainker: | 4.Af. 1824. 8 Der Weg. zu. A ‚oder —2* ——— für die herauwachſ. u. erwacfene being Jugend, Mit 1 Kf. 1824 8. Wie gelangt Sn. Üsberzeugung, daß das Ghriftenth. Gotteswerk feyi aufmortet für Gevildete. Gbend. 1824. 8. Ginteriugie „u. Feiertsgepredigten., &bend. 1825. 8. Ri bandi. Predigten, Homilien, Satzpi *1 en. in „einigen theol. Zeitfcht., ER | farzeit. für kath. Relig. ‚eeheer, ——* 8

u

* 88. Ghriftian Friedrich aegeſt v.

—öRR des Fuͤrſtenthums Suͤnebuts und Dempuikl : Hohen Domfliftö zu Rammbung.: .: 3 2 geb. den 22. Sult 1726. geſt. don 00. Zaunat acn Be

Aus einem ſehr alten Bronufchwei ie un; en Baaızen. [hen zu Ende bed 12. Jay und in, der Perſon des Somilimälteprn, * rſchallamte des Fuͤrſtenthums Lüneburg betichengg lechts entiproffen, 3 Maler: in dem sure Ropre als ein u: Langenbagen b ver, we fein Bater in eamter war, (der = aer ald’ Ausrentey des Klaftera Ct. Micaelid und J ars noch Shut. nerfent wurde), fo. Ichwer * er die Rotktanfe erhalten mußte, Außer, ei Me KRörperfhmace und einer Mißgeftaltung. vom pertheile war er übrigens fo gefund und wo feine Lebensjahre, fa bis zum 90. brachte; Dein Kopf und tbätiger. Geiſt wurde fo gut aufgebildc zur Akademie ſo trefflich ‚vorbereitet, Daß er in 1753, dem 13. feines Sebens, Die Uniwerfität, ( wit Nugen beziehen konnte, befonders da ex im er an den Tiſch des großen Giviliſten, Ganoniſta eudiſten, Weste Sudwig: Böhmer zu kommen jo GW _ au ‚war Da blieb Derieibe hig zum Zahr 1756, afer,. feinem berühmten Wirth nody rin 2. Brendell als als ‚große Sterne leuchteten und von Rechts⸗ und 55* ger bereichert, in ra: terſtadt Ba CET eine Anftellung hei eines WE” hoben Juſtizttelen fh gu bemerken, wollte ihn a wie, gons arbanme-Lürperliche. Schwaͤche nicht

\

Mm 1 . U Top fine Eltern Pion fruher ehen dethalb eine ajorathraͤbende beim Domſtift Rauinburg verſchafft ya Mi:fo wurde feine Gehe in" ii Stufe als Sierilhen, Dem Br im Sabre 1762 offen. Nach dem bei diefem Gtifte Fehenden Geſetze, daß der Einführung eine Reife nad.

BE in · des Prof. Gebhardi (feines Iugendfeeundes)- Poleitung Diefe Reiſe in die Gauptſtadt der Franzoſen P wurde nach beren Beendigung ald Dombert in diefem imfifte eingeführt, deſſen Kapitel ihn, 47 Jahr her⸗ We, 1809, zu feinem Domprobft erwählte, Nach Dem. ®. Jahr 1795 erfolgten Tode des Generallieutenants und marſchalls von eding wurde er am 20. gebeuar Defs " arichallamte des &

Bit gar. bald die Unterfuchungen der Ahnenproben Wen Domherren übertragen, weil ee

ewandert war, ja in

hen —55 en, fe iin der weltlichen und (am .

hen, mit dem beften Erfolge gewählt hat. Bei feis

soft (nie brauchte er eine Brille) nahm dabei nicht, nur -

ein in frühern Jahren Tone Tepe gutes Gedaͤchtniß im

Ah oder Paris vorausgehen muß, unternahm er im Jahr

-

RE v⸗Meding.

en tegiem Lebenatagen mertliih ab. KB ‚eigstich Seant- geweien, zu feun, wurde fein Körper in ſeinen I tern Rebensjahre immer fehwächer, jedod war er, mg legt fein einziges Vergnügen ausmachte auch nad Au age vor feinem Tode in feinem amilienfreife außer aem Haufe. Am legten feiner Zage ging er MOM m enoffener Abendſpeiſe zu mächtlicher, bald darauf TR Gipe) aber zur ewigen Ruhe. 3

„KTiefe Ehrfurcht (fügt dee mit G. v. M., We Stheintih ein naher Berwandter des Were wigten, AR terfänriebene Berfaffer des Auffages in ben Syn ‚bergifhen vaterländif. Archiv 1825. 26 m 818.) „tiefe Ehrfurcht gegen feinen Schöpfer, die aind größte Anbänglic eit an Landesherrn und Va ſtrenge Serechtigtertöliebe &. die herzlichſte thaͤtigſte F

waftsliebe gegen Fe Freunde waren bie aug

em Sharatter diefes "edlen Entſchlafenen.“ 89.

ter feinem Kamen geb er im 3. 1786. 687 richten von adt. Wappen 3. Beften des Freihet⸗ F fen Waifenhaufes zu Hamburg mit einer Borrede ð Bebhards zu Limeburg (der dieſem Werke die E Yeraldifchen Gefegbuches einraͤumt) heraus *9 Bande (auf deſſen Zitelblatte nicht erſter San Pi eine heraldifche Kunftwörtererkiärung vorgeſest g6 appenbilderrepifter angehängt. Der 2te ©D.@ 41738 zu Weißenfeld und Leipzi mit 6 in Kur ‚enen Wappen.‘ Der Ste erſchien 1791, welder enzahl ftarker als die beiden erftern ift. In Tropen nd 100 Wappen meiſtens kurz, aber durchaus EM Beichrieben. Bufäge und Nachträge zu biefem ME nern und Freunden der Heraldik fehr geſchaͤtt dat der Iteiherr Wolfram von Wolftamıg zu F Dem, wie von Meding, in der Worrede zum 3.. ME rühmt, er fehe' wichtige Beiträge zu Diefem RE dankt, in den Jahren 1804 bis 1806 in 3 a, . $ ammengetragfn, die 300 Wappennummern un’ ww Zen ebem diefe Berichtigungen und Rachtraͤge W es Manufeript der Herr Verfaſſer der lfm ihliothek beftimmt hat. ' a

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5 [ .„.. " . x B Pa, . . 4 " j L [] 7

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ollinger. aoꝙ ‚7.484 Friedrich Wilhelm BVollinger, ı. \ Wrofeffor ag der ‚Abodeinte anb.Kupfesfiecher, zu Berlin „den den 6. Februar i. geſtorden den 8W. Januar 19.

But Kupferftecher, welcher wohl nidjt unter die erſten Bonfled’ zu zählen war, doch immer einen Ylag. unter den

Ep eine große: Neigung. zur Kupferſtecherkunſt, bils Pr fie) in feinet Waterfiedt an der Akademie zum Künft: Iund widmete fich feinem Lieblingsfach, ohne darin eis a eigentlichen Lehrer gehabt zu Gaben und mehr na

GR in len Munieren zu arbeiten und verdand in feinen Merken öfter Anit Gluͤch die Punktivmanter mit’ der Ras Braddel 'und Dem Grabſtichel. Nur Schade, daß diefet kanfllet wenige größere Bitter‘ fertigen Eonnte, indemn SE ſehr von Buchhändlern in Anſpruch "genommen ı Bae, Die Bildniffe suthers und Bugenhagens, welche sy dem Cranachiſchen Gtammbuche fertigte, ftehen den Ban Blättern. nicht nach und Übertrefgen auch ſogar Be. Den Eharakter des Zaler gor Bo Llinger En und feine Köpfe - haben Ausbruck und Leben,

t ; N x 5m Anzahl feiner Blätter iſt nicht unfedeufend. Nicht f

‚Möteicfeitig gebildet, Beine Sränklichkeit, welche im : Wertungeifchwindfücht und in einem ulmähligen Dahins

eſſern eihnimmt, war geborft’zu Berlin‘, zeigte fchon

u beiten Blaͤttern verſchiedener Meäfter. Auch ſucht er

iin feinem Fache war Bollinger bewandert, ſondern

: Wellen feiner Kräfte beftand, Eonnte ihn nicht übellamig .

Achen, aber fle.Hinderte ihn, in den fpätern Jahren fo U R liefern, als in feähern Beiten. Sein Sharakter 5 uftmid' anſpruchslos. Cr hinterließ eine Esiährige ı Muller, gegen. die er ſich ſtets mit kindlicher Liebe als ::Maldankharer "Bohn betragen Imt und deren Verforger 2) Bei er er in hrem Hohen Alter war, Zu feinen hir en Aubeiten gehören: ii N :2 9) Mehrere Wildniffe, nach eigenen Beidhriungen un⸗ | Bi Mııa daſsn yes Puobftes Hanftein und des Mirikus nitier. no: Zu TER 2) Mehrere Bildniſſe fach andern Meölftern, z. B. Der Prinz Wilhelm k. H., Bruder 'ded Koͤn. Maj. Die Drinzeffin Wilhelmine k. H. Der Prinz Heinrich ©. H., Bruder des Kin, Maj. Der Prinz Louis Ferdinaud E, H. . nach Büften des Bildhauer: Wichmann, 82

N, Netrolog. Br Jahrg. |

c

N.

pa j Enanber Sb Sinserion,. von Wieland, -- .. .? v . )

nier, der Kurfürft von Brandenburg, Joachim .

des tete fie alle drei zu feinen letzten Arbeiten geboͤr u on Sunficraften nicht anfichet. u

* 86. El Friedrich. Freiherr von M

Zemer Studirenden, welche er auf alle Art untreil Ri: die hervorſtehenden -Büge feines Gharafterk, Wim

41298 v. Wendt, . .y en Kar . tm > 1, Di Sah auſhielerin, Mint: Sihie, nad Tinen-Ge mälde v.. abling, a Vo u 3) Mehrere Blätter nach Beldmungen von Stanz Gas tel zu Almanschen und Zafchenbuchern, und eines der ges Tungenften darunter iſt das Zitellupfer zu Dem Zafhes fe Blumen nach Zeichnungen nad der Ray von dem Grafen von Hoffmannsegg zu feinem groß tanifchen Prachtwher. . .M 5) Ein großes hiſtoriſches Blatt in punktittee

ger vor Wittenberg, nach einem Gemälde von Kin yo 6) Die Porträt des Königs von Gunter jene Kurfürften von Heffen im Deutfchen egenterzakihäg gt ZJobrgang, ſo wie das. zum gegenwärtigen Falg —*2— gehoͤrige Titelportraͤt, denen thatz

ie #19. Prof. *9 N -.,. de 1 Generalvicar, Weihviſchof und Domprobſt zu· Hildetheim/ zu Baſinopel, Ritter des koͤnigl. Preuß. rothen Ableres ſter Clafſe. 9* Du Hr. * . .. . n - .. geb» im Jahr 170. gel. den A. Januar 1825. Ä Ri ipın ſchließt fid die Jange Reihe der Hilden Wen Doripröbfte ſeit der Stiftung der Gifneötreimg omlicche unter Eudwig dem Srommen. Dienſtz 9 peit, Menfchenfteundlichkeit und große Mildthaͤtigke en Arme und. Hülfsbedürftige ohne Ungerfäied DC ion und feine Theilnahme an dem Schräfel ‚fo Wi

*

n noch lange in Hildesheim und im Hapnöverf " h (er Vicar vorftand I

elde, dem er als apofto nbdenten erhalten werben. Gr

von 78 Jahren und farb an obiger Gnreehflung. 2 Ren - ® " a

nn > DE

Möſtewius. | Pr "86, Sophie Wilhelmine Mofeivins, geborne - . on Müller, J

‚Sängerin in Stestau. geboren den 6, April 1792, geftorben den 21. Januar 1MS

Boppie Wilyelmine Mofewins, geb. Müller, erouckte a Berlin das Licht der Welt. 'eegn Webte alt bes r fie die dortige Wühne im Chor. bes Rationaltheaterd, Chordirectoer Beidel, welcher auf ihre fchöne Sruſt⸗ me aufnlerkſam wurde, theilte ihr fehr bald kleine loporthieen gu. So fang fie 3. B. bei den erften Aufs Mungen der Gluckſchen Armide im .I. 1805 den Golas Mang der Rajade und lenkte dadurch die Aufmerkfamteit N Publitums auf ſich. Iffland wollte fie ganz für die tige Bühne erziehen; fie folgte jedoch dem Wunſche —* Rutterbruderd, des damaligen erſten Zenoriften zu 8 in Preußen, der ihr eine Anſtellung bei m daſigen Theaterdirektor Steinberg ausgewirkt hatit die betrat Die Königsberger Bühne am 28. Julius 1805 Weirschen im Milchmaͤdchen von Düny. Bon i⸗ em Oheim, dem Mufitdirector Streber zu Königsbe arptſaͤchlich für den tragenden, einfachen Geſang gebi et, zu welchem fich ihre metalleiche Stimme vorzuͤglich ignete, 309, fe eine innere Neigung, ihr Vorbild in der krligen Sängerin Schild zu ſuchen und diefem hohen Bethilde nachzüſtreben. Die Bebürfniffe des Theaters Kadıten fie bald in eine andere Sphäre, und im J. 1808 gaun ſie, da ihre Stimme an Kraft und Höhe gewons en hatte, SBravourpartpieen zu fingen, Cie wußte ſich m jene Seit den Beifall und die Sheilnahme des damals a Königsberg anmwefenden preußifchen Hofes zu erwerben - ad wurde zu allen Unterpaltungen bei Hofe gezogen, lches, Ba dieſe Unterhaltungen in gefellfchaftlicher Form “geben wurden, und die Huld Gr, Maj. des Koͤnigs und et holdſeligen allgerhein geliebten Königin jedes. Zalent uichnete, auf ihr Benehmen und in der Örgerlichen Melt einen bedeutenden Einfluß hatte. Nach et erſten Aufführung der. Oper Sargines, in welder als Sophie großen Beifall erhielt, gab ihr der das allge Direktor. dar Königäberger Bühne, A. Schwarz, ' Mafgefordeet eine bedeutende Gehaltözulage und ftellte e als erfte Sängerin an. Am 19. Mai 1810 verheira- ke ſie ſich and: machte hieranf Im, Ve Jahre eine

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00 Mofewius.

Meifſa ad: lin, mm- @ltern zu. baf u‘ %, | bin!’s —* ein halbes Jahr tag IE ui. Leider war jedody biefer- Meifter anderweitig jo befagme tigt, daß jener Hauptzweck ihrer Neife unerfüllt BE Bei diefer Gelegenheit gaffirte te auf der Berliner ne ald Gonfanzge und Königin ber Racht mit im au. Im Januar 1812 Lehrte fie, nachdem fie auf Wi ücreife in Danzig Gaftrollen gegeben hatte, nüdys nigsber —5* wo ſie bis zum Kugufl 1816 bee EIM "des Yublitums und der Direction blieb und wo ihre. Aue auch für das Schaufpiel oft benugt wurde, weshait Kogebue in feinen damaligen Beurtheilungen der Sag 'berger Bühne oft lodend erwähnte. Ihre volle ME ‚Himme gewann vorzuͤglich Durch das Koͤnigsberger FIheater, welches für Kopfſtimmen fo gefährlich um, ünfig, it; denn bier Tonnte ſich die Größe und I Feier timmte und ihr herrliches Austönen (messa 9 im vollſten Glanze zeigen. Wer von ihren Sei "erinnert ſich nicht noch mit Entzücken der wenigen Mi hen Zöne, die Lodviska im Thurme fingt: ‚Tem ſcy auf der Hut!“ oder der Iphigenia? J Te allerdings in Paſſagen, Rouladen und Srillern, ihre Stimme theils an ſich zu großartig, theils, Mg ‚nicht fruͤh genug gute Schule gehabt, zu. unbeugkan⸗ Bon ihrem Fleiße aber zeugt, daß fie auch dieſe rigkeiten zum großen Theile überwand, Das fuel Duett der beiden Schweſtern in Afchenbräpdel F Königöberg nie beſſer gehört, .ald von ihr und Dex iur falls fehon verflorbenen Mad. Schmidt; und eine AU che iſt ed, daß der verftorbene Koͤnigsberger Sta kus Kraufe die Geige vor Rührung weglegen mußte, X in der nämlidhen Oper Mad, Mofewius vor day: ii "den Bolero aus F moll fang, flatt defien man geingih ‚eine glänzende Bravourarie zu hören befommt, as fie in Breslau geleiſtet, iſt vom Publike ‚beifälig anerkannt, von Kennern mit großer Geil ‚würdigt worden. Die Kraft ihrer grandinfen, ER gu zu ihrer ganzen Entfaltung in. dem. Fleinen : 00 reslauer Schaufpielhaufe nicht den rechten Raus ihr jedoch die Kirchen und befonders der große- al: Untverfität, die aula Leopoldina, zur. $reude und ul derung der Zuhörer oft gewährten, Ihre entihiebege u Lebendige Vorliebe für edle höhere Mufit und für Me ‚teren, ftrengeren, gediegeneren Meifter und Meiftungg macht ihr große Ehre und. darf nicht: imerwaͤhnt NR

9

4 .

Mofemius,. 13501

ni nad neun’ Wochenbetten ſang fie noch ein Jahr vor ya Bode in Breslau die Iyhigenie mit Kraft und Ansı Beer und widerlegte dadurch das Gerücht vom -gäyglichen luſt ihrer Stinnme zur Genuͤge. Seit Weihnachten 1824 ihrem Manne vom Theater entfernt und ohne Anſtel⸗ 5 in. Breslau lebend, ftarb fie am 21. Ian. 1825 dens 39 in ifrem Berufe, Am 8. December 1824 nämlich ste der akademifche Mufltoerein zu Mozart's Gedaͤcht⸗ Ffeier die Aufführung des Davide peritente veranftaltet d fie datin die. Hauptparthie uͤbernommen. Im’ More’. a des Tages uberfiel fie ein Kieberfchauer, ber fie den zen Sag im Wette hielt. Doc) gutmächin und mit Kopferung gefaͤlig, tie fie immer war, wollte fie den Rrein nicht in Berlegenheit fegen, fuhr in die aula Leo- pldina und fang mit Anftrengung im Fieber. Bon dies Ma Rage an erlitt fie täglich 3 bis 4 Kieberparorismen, fogegen alle von ud gefchägten Aerzten angewandten fittel erfolglos blieben; die Fieber kamen immer und

Kräfte zu unterftügen. Sie Titt unglaublih, doch guter Ergebung und mit Vertrauen auf Gott. Am B- Sanuar bildete fich der Kieberanfall zum Bruſtkrampf 8, dem höchften Punkte ihrer Leiden, die dann ein idfluß bald endigte. Sie wurde am 25, zur Erde bes ttet unter allgemeiner Theilnahme Aller, die fie fo oft Re) ihre herrliche Stimme erfreut hatte, vorzüglich im me bei Meßaufführungen. Sie gab’in ihrer giemlich agen theatralifichen Laufbahn nie Beranlaffung zu Uns und Unfrieden. Daher begleiteten fie die ſaͤmmtli⸗ ben Schaufpieler zu Brabe unaufgefordert und ohne Aus: e. Die Mitglieder des Shenterorchefters, die Mus x des 10. Regiments, ein Theil der Trompeter des füroffierregiments, das Mufilchor des Schügenbataillond, e beeiferten ſich uneigennuͤtzig, dad Begräbniß der Vers borbenen zu verherrlihen. Seibſt das gefammte Unters etfonale des Theaters nahm aus eignem Drange heil m der ehrenvollen Begleitung der Leiche. Ihr legter Gefang, den fie Schon im kranken Buflans e vorteug, beftand merkwürdig genug in den Worten des errlichen Terzetts und der Schlußfolge des Davide pe- ente: . 'Tutte le mie speranze ho riposto in te, o Dio! Non ha timore, chi solo in Dio spera, All meine Hoffnung hab’ ich auf Dich, o Gott, gefest! Des fürchtet nichts, dev nur auf Gott vertraut.)

ftiger wieder. Seit dem 1. Jamar fuchte man nue

1308 Eeunk...

—E

—8 58 as 55. iz 13 Sabe alt. * Kinder Sie war eine Uebe, brave te fleißig, anfpruchlos und gefällig Üinfierifgen Berufe und fomit allgemeiner tung .

. B. I Dr.

[5 J

2*817. Johann Carl Zriedrich Leune,

d tl t »% ei 1, wie Dem TBeifiper der menlcinifen, * eibeit, wie *

geb. den 21. Januar 1787 , geft. den 38. Sanuer un”

Er war aus dem Dorfe Schladebach bei Merfebe bürtig, wo ſen Bater, Johann Gottlob, *5 deſſen Beruf zu ergreifen er, obgleich er vor

zu ſtudiren brannte; ſich feiner Dürftigen Umftände gendenigt fab, Als er in Leipzig auf der Barbie es nachherigen Doctor Edold war, am Dem er ® väterlichen Gönner fund, fah er fein fehnliches M gen doch in Erfüllung gehen da ihn dieſer vieth, Ar

ven. ‚Unter Auguft Wilhelm m 5 Nertorite

"ward er inferibirt und hörte b endlig md hand a bei Johann ee Ir Behler hematit, bei Ghriſtian Ludwig P . Reiz amd Ber Hiftorie und Philologie. 6 2 reitet ging et gu feinem Hauptſtudis Der Keilkunde in deren verfgiedenen Theilen ihn Kraft u 9 mer, Pohl, Hebenſtreit, Eſchenbach und sichteten. Die mehrften dieſer verdienten hen 2 De auch als rn fg een au ten

' und von Hohenthal in eburg

den erwähnten Wiſſenſchaften befpäftigte er iM während feiner Univerfitätsjahre mit Erlernung ded W aöfifchen, Englifhen und Italienifchen und überfegte® rere Werke aus diefen Sprachen, auch verfertigte & Bebanıte medieinifhe Differtationen: Im Iahır ie wurde er Magier und am 16. Nov. 1797 Doctor. nige Jahre vor feinem Tode rüdte er erft ale 8 die mediciniſche Facultaͤt ein. Sein Jod erfol * lich, Abends zuvor ins er noch fpapieren und ibh der Schlag. befoß viele Kenntniffe, He Fleiß, welches auch aus nen Schriften, die hie =

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Leume 4808

*

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‚werde ‚apellt, Gr war un siegten Ichte eins. " Vale ee immer auf 8 aka ‚Keußere. Br. + 2. Kraufend Abhandl. v. heilfomer Säugung ageborner Kinder, a. d. Latein. überfegt. Leipz. 1788, a. Ypey’s phyſiolog. Beobachtungen über die wills el, und unwilltürl. Bewegung der Muskeln, a. d. Eat, pre. und mit Anmerfungen begleitet. Leipz._1789. 8. ern. Alb. Klockhof's ſaͤmmtl. Schriften, a. d. Latein. derf., und mit einem Verſuche eines Beweiſes, daß die

hen Theile ded menfchl. Koͤrpers in einem nähern Zus ee e mit dem menfchlichen Geifte ſtehen, als die Alligen deffelben, verfehen. 2 Bde. Leipz. 1739 1790. .— be Brun's Theorie über die epidem. Krankheiten, .d. Franz. überf., m. Anmerk. und einer Abhandl. über le trhaltenden und heilenden Naturkräfte des Menfchen, tdi. 1790, 8. .D:Ryan’8 Abhandlungen über die ans saden Zieber, ‚in welchen theils die Natur Ddiefer nkbeiten— unterfucht, theild Die Unfchädlichkeit de Ges 6, in den Kirchen und innerhalb der Städte zu bes kn, dargetyhan wird, a, d. Franz. überf, Seipg, 1790. Matt « Salvaderi über die Lungenſucht u. die mit mehr oder weniger verwandten Krankheiten, aud d. lien. mit vielen Beränder. und Zuf. herqusgeg. Seiph- 1. ge. 8. Geſundheits⸗Almanach, zum Gebrauch für aufgeklaͤrten Stände Deutfchlands, auf d. Jahr 1794. Big. 1793. 8 Diss. I. et 1 de corpor. humani excre- weibus naturalibus. Lips, 1797. 4, Ueber die Verdien⸗ ſe des vergwigten Dpetor Kadelbachs, ausuͤbenden Arztes B Leipzig; dem Andenken des Verewigten geweiht u. —AN fuͤr angepende Aerzte. Leipz. 1797. 8. aan Bell uber die Natur und Heilung der Wunden, auß » Engl. umgearbeitet. 2 Ih. Leipz. 1798. gr. 8. MW. ahan's Anmweifung, ohne Hülfe eines Arzies ben vene⸗ iſchen Krankheiten zuvorzukommen u. fie zu heilen, na er zweiten Engl. Ausg, frei bearbeitet. und mit Anmerk, ® Zuſ. verfehen. 1. Bändch. Leipz. 1800. 8. Salob- Bare über die vorzüglichiten Urſachen des Miflingens dev ntılehung. des Staats, nebſt prakt. Bemerk. über eini⸗ K andere. Augenkrankheiten, a. d. Engl. überf. und mit ſumerk. und Zuf. begleitet. Lpz. 1799. 8. W. Gruid- hank's Verſuche und Erfahrungen über die Wirkfamteit es Sauerſtoffs zur Heilung der Luftfeuhe, ad. Engl. nt einer Einleitung. Leipz. 1801. gr. 8, 2te Audgabe 8. 1808. gr. 8. W. Buchan's Anweifung, ohne Hülfe ines Arztes den venerifchen Krankheiten zuvarzulommen

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4306. u Krente

u. t. w., feet Genrbeiter u; f; wW, 2. Bindch. Vie _

und den Anhang von Mitteln und Necepten erthoTin::

Beipz. 1801. 8. Nepertorium hirurg. und mebichn. WR andlungen für prakt. Aerzte und Wundärzte, forfge

J. w. 4: Bd. daf. 1801. 8. Auch unter dem Litel: Au epertorium u. ſ. w. 1. Bd. (Die drei erften Bänd

ein Ungenannter heraud.) -- Bandb. der venerif. M

über das Gehirn, vorzüglich betrachtet als ein Inbige et. u. moral. x w

af. 1808. 8. Gab mit 8. F. Burdadı Wi

aus: Realbibliothek der Heilkunft, od. Darftelung d. Gap ſchritte der prakt. Arzneitunft u. Wundarzneikunſt it I

805. El, 8. Naturgefchichte des Weibes, ein Geil für Aerzte, gebildete Lefer u. Leferinnen aus allen ‚fer, nach Moreau, m. Zuf. u. Anmerk. Beine 1308 5 Bde. 8, 2te mit neuen Kpfn. verm. Aufl. 19% Bde. 8, Deo apoplexia, Lips, 1817. 8.

ne —65

* 88. Auguſt von Klenke,

4

: Bönigh Hamoͤvriſcher Oderſt, Eommandeur bed Guelphenori: | . geboren 1779, geſtorben den UM. Januar 1825.

Baſſendahl im Herzogthum Bremen :ift feine Baterfelk Er trat im Jahre 1794 ald Faͤhndrich im 6. Hamm. Snfanterieregimente in Militairdienfte, avancirte im die gr Armee bis zum Staabscapitain und ging, wie die

ranzofen 1808 fein Baterland occupirten, nach dee (er pitulation ber&auenburg an der Elbe mit mehreren fib ner Gameraden nach England, wo er bei der dort errils teten Englifch = Deutfchen Legion als Gapitain angeht . wurde, Mit diefer machte er die Feldzuͤge in Stalim, Portugal und Spanien, die Belagerung von Kopenha⸗ en 2c. mit und wie die Kranzöftfcye Armee nach dan

ußland 1812 erlittenen Unfällen ſich nach Rorddertſo⸗ land und Sachſen zurudzog, die Schlacht bei Beipzig ge:

v.KA änk e. | A306 | ® agen war; behtte er. nal Dede Setecment gucke er⸗

' a3 tete unter: feinem Namen im Mecienburgifchen mößr Er | Herbſtes 1813 ein leichtes Jaͤgercorps, aus wei N m, nachdem ed der Belagerung Hamburgs beigewohnt kte und dieſer Plas nach dem Parifer Frieden 1814 wrfolld von den Franzoſen geräumt worden war, Ds Be Bataillon Eitnebiing gebildet wurde, Diefes fuͤhr ats Obriſtlieutenant und Sommandeur im Herbſte 1816 TR Brabarit, welches Land damals ton Engländern und MWnvveranern bid zur Organifation der Armee des Rd:

6 der Niedevlande befegt werden follte. Als aber Bes harte im März 1815 von Elba aufs Neue landete, mare Wirte fein Bataillon mit der Hannövrifchen und Engl - im: Armee -an: die Franzoͤſiſch⸗ Brabantſche Grenze und ante unter Mellingtond Gommando am 18. Juni Dee Flacht bei’ Waterloo bei. Hier war ed, wo von Klenke bp Kaltblütigkeit und Muth in manchem kritiſchen Aus Klicke mit feinem Bataillon Wunder verrichtete und befonder8 auszeichnete, derfelbe aber fchwer verwunds R& wurde und noch che der Sieg errungen war, vom Peglachtfelde nad) Antwerpen gebracht werben mußte, Rachdem ex aber geheilt war, übernahm er das Goms, mondo feines Bataillons im Bois de Bouloghe bei Pa⸗ tis wieder und führte dafielbe nach dem zweiten Parifer den nach der nördlichen Grenze zurüd, wo es bis 18 in Gonde in Garaifon-Ing und einen Theil der. Des wpotionsarmee gusmachte. Bei Errichtung des Guel⸗ henordens fehmüdte ihn fein König mit dem Gommans urkreuze dieſes Ehrenzeihens. Nachdem er fein Batail⸗ Ion ins Bhterland zurückgeführt hatte, diente ed 1830 u jun Stamm des errichteten Infanterieregiments Line g unter Commando des zum Titular⸗Oberſten ernannten won Klenke, der ein Jahr fpäter zum wirklichen Oberſten . woancirte und dem als Chef das 2te Infanterieregiment tGalenberg) anvertraut: wurde. Lange Jahre an das anftäte Leben im Felde gewöhnt, ſchien feinem raſtloſen Seiſte dad einförmige Garnifonleben nicht zuzuſagen und in den leſten Jahren feinea Lebens zeigten: ſich mehrmals periodiſche Anfälle non Geifteözerrüttung bei ihm. Zar: tes Ehrgefühl, Muth und Ausdauer in den fchwierigften . ‚Gefahren waren die Hauptcharakterzuͤge diefed Außerfl ges bildeten 'geiftreihen Mannes, - - D. D eo r.

Doctor der Rechte , Profefer,. Dberbibliothekor unb ged· Hu

fein treffender Wig J u he —8 ſeiner machten ihn zum furchtbur

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j . er . , |

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ae Beilane dem befindliche Recenſion. Ulm 1786: « behrlichkeit oder Unentbehrlichkeit eines unfehlbaren |

“wider denfelben. 1787. Säge aus allen Theilen dev.

mu. Ruspar Wr;

‚an ber Univerficät zu Sreiburg im Breiögau. . se geboren 1768, geſtorden den 95 Januar 1828,

er „Freimuͤthige“ und deſſen Bortfegung, weiche mul

ter Joſepbhs II. Megierung herausgab, haben. ſanes B

in Deutfchland verbreitet. Als muthiger Vertheidiger J

Aufklärung hatte ex manchen Kampf I beftehen, «U is, feine gründliche Gelehrſamkeit.

egrei Gegner. - - s Gear früher Srofeffo: der gri

eite Beilage, den Gebrauch der -Bernunft. u. die Gaf

ters. in Religionsſachen betreffend. Wider Erich Ebend. 1787. Dritte Beilage, eine Kortf. der 3

risprudenz und aus den polit. Wiſſenſchaften, zur & tung der juriſt. Doctorwuͤrde. Freib 1788, 4. Beitr. z. Beförderung des Alteften Chtiftenthums u. d neueften Philofophie. 7 Hefte. Ulm 1783 89. 8.5 8— | 11. Heft. Ebend. 1790; 12. u. 13, Heft. Daf. 1791; 14 |

.— A. Heft. Daſ. 1792 98, zuſammen 8 Bünde. (Miss

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m > 170. "Sein Bilduih Yon Echleich in augsburg befindet ip dem 24. Heft der erwähnten andy vor dem Bande der neuem aulgem. —*2 —ã—

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—4 90. Gar Chriſtian Ernſt Sadıfe,

"alter Profeffor und Inſpector der Ritteracademie m Lüneburg, | geb. den 81. Auguſt 1779, gef. den 25. Januar 1685. *)

war geboren zu Halberftadt, ſtubirte feit 1796 u e, wurde 1803 Lehrer an ber Domfaule iu. u. Salbe ‚1805 Profeſſor am Gymnaſium zu He —*5 GEonrector am Gymnafium zu der an zugleich 1814 Prediger daſelbſt, 1820 Profeffor ee e Bittere demi + Lüneburg und 1821 erſter or.be derfelben: Er ſchrieb: 1) dio: eines chen der griech. und rim. Eiterärgefchichte. 1809. 9 uch einer kurzgefaßten biftorifh -tonograp 87 Be⸗ eibung der Stadt Rom. 1810 3) Geſchichte und

dur. der alten Stadt Rom. Zpeil 1 I. 1824. Hannover.

*91. Joh. Gottfried Bornmann, ,. . Poflor zu Praudnig, Jauerſchen Kreifed in Schlefien. | geb, d. 81. März 1766. geſt. d. 26. Jan. 1805. Gelbſtbiographie.)

Jo Wurde zu Lauban im der Oberlaufls geboren. Mein

‚, Zohann Gottfried Bornmann, war Archidiakonus

an der Kreuzkirche dafelbft und meine Mutter war Jos Yanne Koncadine, geb. Frietzſche. Den erſten Unterricht

») Spangenberg Archiv. 18%. 2. Heft. Ueber freundſch aft⸗ u Berhl J— 2 —* el SE —X mt gelten Wektoleg ©. UL.

Vo . - Boduineni.

—X de age Br on im ‘7° —*2 Alters , n., ſtard mein Master, 47 ab alt, viel mich und · meine zwei Brhder; über nicht.zu FE rom: Ternere Borforge Sottes, die wir in unferm ERSTE Btande fehr oft redit augenscheinlich erſahren J Sechs Jahre nachher, ‚unter -weldyer Zeit ich das F Weiner Vaterſtadt befuchte, zeigte mir Gott einem Wet , wo mir bis jest noch gänzlidy unbetanzte Zi und Wohlthaͤter fieben Jahre hindurch Für. Die Mg niffe meined Geiftes und Körpers forgten! BudipiwT meine zmeite Baterftadt. Der daftge Mufitdireftge, 2 tor und Gollege des SHumaftums, Saba Syn tri, rief mich und meinen zweiten Bruder im ZeJ dahin und forgte dafür, daß wir an den viel Stiftungen eines Maͤttigs, Franke zc. . dafelbft Au nehmen konnten, Meine Lehrer am Gumnaftukt we Roſt, Demuth, Kober, Petri. Unter. unfern.vielsg thätern nenne ich blos'unfern Freund Petri,. eig? amtökanzler Janus, Stiftöfammerrat Sefbler, 2 Appellationsrath Meißner zu Dresden, damal. Ditus zu WBauzen. 1785 bezog ich nebft meinen WE die Univerfität Leipzig und erfuhr aud hier gef. iuw Daß die Vorſehung uns begleitet hatte. Meine 0 faen Lehrer waren; Morus, Rofenmiüler, Plotug * ß 9, Bieland, Caͤſar zc. und meine Wöhlthätel fi dich das wahrhaft edle Rathscollegium meiner Baſ der gelehrte Edle von’ Gersdorf auf‘ Mefferedorf iin vath Nöhde. in Muskau, Stadtſchreiber Konrad ET ‚g8 und mehrere Biedre aus Lauban, Budißin, DU orf und Grenzdorf. 1788 verließen wir wieder 9 chaftlich unfer geliebtes Leipzig und reifen nad : ten, unfeen Altern Bruder, Pfarrer in -Ulberäiei, Goldberg, zu befuhen. Kaum hafte ich hier wenigk: nate in brüderlicher Eintracht verlebt, To eräffnekk Die Vorſehung auch ſchon einen Wirkungskreis! ME malige Grundherr von Ulbersdorf, Freiherr von GER and-Renbaud,. evwählte mich zum Lehrer für- feimewäg gigen Sohn; ic, veifte nach feinem Wohnfig Geige ei Gr. Slogan ; und ald in der Folge diefer mein J fh nad Schmiedeberg zur Grlernung der Fock ſchaften begab, kehrte ich wieder nad) Ulberdorf So folte.eö ſeyn! Dahin follte ich wieder zurüc um hier in der Raͤhe des Orts zu ſeyn, wo mit WW bald meine lebendlängliche Beſtimmung anweiſen weil

J

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Bernmam.

5 te ie. Abt Sabre lang Ik ich —78 Saufe, edte Beit blos zur Geſell Hart des verfiorbenen D u ET em im Jahr 1797 der damalige Jene * Sottivied Anders geſtorben war, ward i

R gegangen Probepredigt. und Wahl mit algenei JR dee Germeinde von dem Herrn Baron rausnitz vocirt den 2. Juni Bre a Am 14. Sonnt. nach Zrinit. bielt ich hierauf —* Üntritteprebigt und wurde von dem damaligen Ile ' kor. Ludwig aus Sauer feierlich inſtallirt. 1798 Den Auguft verheirathete ich mie Sungfer Beate Bde. Hrn, Karl Heinrich are! ar Grgermeiferh Mauban zweiten Tochter exfter & Dr farb nach einer ea kein Reihe von Jahren Vallenfieber und hin naugetretenem Eungenfhlage unR ksläßt eine Wittwe und 2 Göhne: Karl Gottfrien Seorq Zbeodor, beide Kandidaten des Peedigtamis, en Beine Scthriftken (md: Ze? J nit von Prausnitz u. Haſel, Lie ui& 1801. 8. * a nplätter f. Elementarfchulen ur nüglichen. Ku igung. Ebend..1817. "&ummarien üb. He efhichte alten Teſtaments, in BVerbindüng gie gewöhnlichen Sonn: u, Feſttagsevangelien zur Beung. für Mrediger u. Schullehrer 2, Goͤrlitz, 1818, 819. 2 Iheile, gr. 8. Jextbuch oder Sammlung ausr defener Schriftiteller zu den gewöhnlichen Amis Ga⸗

eden. Biegnis, 1818. gr. 8. Zeitereigniſſe schler von den —* bis auf die oe hen Jauer F

En —— 1008, Fi Fe

swur: m, * rrrin Saleh ten; Fi

fen: en Gelehrten Älterer und neuerer Zeit. Rebſt jn em vollſtaͤndigen Megifter. 1826. 16...

—2 * ‚fa gi | Fr und Lehrer für fein * F B Sohn und h

?

11T LuiTe v. Holtei. * n2. Eulſe von Heli "geb. Asgke 2 9

geb. den 1. Dec. 1800. se den 8. Ian. TERS, Luſe Rogee, geboren in Wien am 1. Des. 1300

als achtjahriges Mädchen yon Madam el, Fer. auf, —— erzogen ind nach

acht. etrat ſie, von Neigung und * nern geleitet, als —XX der nerſt im Sa, Spleen‘ und im Weißentharufi un el, „welche ift Die Braut“, 1814 als vierzehn aͤdchen das Theater und bildete fi unter ® J

Bolfffdien ——— uwabug Rn de fie feeumötie ich ben bald ungen seineß reinen, entthölenden und 4 8 ern, jugendlich weiblichen Nakurells ein Liebli ublitums. Die Hollen der en „Bunt J ta" zeugten von ihren fee eitten, In ve ed AL FRE —*

ze am

oe .befonderß wurde ie

ber 1330 verließ fie nad)

die Bühne und —— * bruar 1821 in Obernigt bei Breslau mit Karl v. Bald darauf erwachte ihre Neigung fir vie Dia Bene; fie widmete ſich abermals dem Apänter MW die Breslauer Buͤhne tm Mai 1821, um- tt Kae durch inzwifchen erlangte noch höhere I ou

5 e Alerde derfetben zu bleiben. In —— * —** b

ihr Telent amd Ihre Bildung der ‚Siebling des Publikums. Man wolte era ſehen und gefällig übernahm ſie heile welche außerhalb der von ihrem Raturell ihe < gr m Sphaͤre lagen, kheils die unbedeutenbiten jenen wußte fie durch gefchidte Wendungen di ar tigen Aufgaben zu Idfen, An ‚die n dachte —* BGSiuͤck und nicht an- Der Beifall ser den, und die vieken idyter, welche fie. be ein ‚Bergeltungsrrat für die entfagte Eiche, Rt in den Werft der Rollen -einging. ge: Buri, 1828 verließ.fle, zum Sqhmerz t ihrem "Gatten: das dortige Aprae = u \ Per * ‚großen: Aue von ton: d '

—RR aus ven ‚Bien = dae Geab · derl

—*

| pielerin folche . P let, Ihre liebliche, ie Hr

hmuth begabte Schaufpielerinnen mögen durch ihr a Auftreten, ihre Blicke, wie The bezaubern, ſelten ‚fo wenig davon zu wiſſen ſcheinen, wie- Luife von N. Aufpruchlofigkeit, tiefe® Gefühl, weibliche Aue ° Pit und Das auufopfernde ſich Hingeben -in ‚den Geiſt Mole harakterifirten ihr Spiel. Borin fie haupt RU glänzte, führten wir fchon ‚oben an. Als „Mas rin Goͤthe's „Geſchwiſter˖“ brachte fie neues Leben ps nie alternde Drama. Die Innigkeit und das Feihe Pl, mit weichem fie in ihres Gatten Euftfpiel, „die g", auftrat, würden vom tiefſften Pfychologiſchen Bm zeugen, müßten wir nicht annehmen, ihr Ge: Pbe ihe Hier dad Rechte gezeigt: - Ste verftand die Ver Gurly“: aus, einer ernten in Die natuͤr⸗ Pe Rasur zu en un ihr Spiel {m Kammerpie⸗ M bewieg, daß Tre auch in der meifterhaften Darftels —* Launigen daB’ Gemuͤthliche mehr damit zu ver⸗

‚wußte, als es oft die Dichter verſtehen.

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dre kommen sud gehn; es werden ung. Are | Ri Selbſt dem großen EN m ‚Aeingt fa 7 | . —— Haie

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© einen Rücblict von Jenſeits wir "unglädtichen Heinzi von Kleiſt. Sein en” wirklicht zu ſehen, war das unerreichte Ziel ſeiner = ſche "Hätte ‚er. diefes Käthchen nur einmal gefehen, m

er fich belohnt gefunden haben für allen uch mi gr ſelbſt gekuͤrzten Lebensbahn. 2 ce nach fi ode der Merth des Gedichte erkannt würde, "wird m and) erſt nach dem ‚Sobe der Künftlerin überall daß fie die erike uud Einzige geweien, welche, Disf gu erfaßt bat ee Recht Tann ‚man en

zu‘

eboren;.: y Zuͤge in ihreni Enger, dei. ER bem —— perbög niger. Wir! en 3— beriommen, F . * behen‘ zu jehen, um den Eindruck, d {. eu | ngene zuruͤck gelaſſen, nicht zu Bir. ; ) * ald Riemand e8 wagen, zu Berlin.in vi F * zutreten. Die Natur hatte fie zu dieſen weiblicher Hingebung geſchaffen, ihr Spiel ae vn d ae ee ung ihres TR nen Er eines , n, nach- der Schoͤpfung ihre unftwer ſterben Einige: fchreiben die urfache ihres Konnte nächtlichen Be, non Potsdam nad Berlin, Kudree zen drganifchen Fehler zu. Die der © ee Äberhaupt, veſonders ‚aber auch, ihrer n Sun gene —* ſich quf eine ruͤhrende Weiſe aus. u Ange I ei der Schreckenſsnachricht ihres Todes troden. Er Ä :..' Frau dv, Holtei hinter äft mit ihrem Ga als rin geiflveicher Dichter und Fuuffesund: ni Miete | lebt, zwei kleine Kinder. . ',: 3a ber —— u 5 aublugg. in edice fee. bin

fen eine Gamming von H Bi es De hu Da a te Du i Per ht : mr aan en

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Garen. 158

And’ver Breunde füße Lieder | Band ich dankbar mit hinein, ae Ale follen duft'ge Glieder

Meiner Leichengabe feyn.

Alfo nehmt des Wittwers Habe,

Die Ihe hochbegluͤckt mir fcheint,

Weil Ihr nicht, wie id, am Grabe

Eines ſolchen Weibes weint, . : ‚Den Breunden and Berehrern der Verſtorbenen wird

j der Herausgeber, Herr von Holtei, es gun Haupts

n. gemadt at, aus dem freundlichen Leben feiner

an, Die wichtigften Momente herauszubeben und fo eine

übe Eleiner poetifcher Bilder, von ihrer —5— wunder⸗ bewegten Kindheit au bis zum Augenblid ihres Zo⸗ zu geben und babei nicht nur bie Beſtrebungen ber

Maufpielerin,, fondern hauptſaͤchlich das tiefe reine Ges hp des wahrhaft weiblichen Weſens zu ſchildern.

* 98. Carl Eduard Heinrich Garftens, Prediger zu Aerzen im Könige. Hannover. den 25. December 1766, geſtorben d. 29. Januar 19%. _

gen Rectors Steffans verdantte er feine ers

garde, welches auf feine gelehrte und praktiſche Ausbil:

N. Rekrolog. Sr Jahrg.

wicht unintereffant feyn, durch uns zu erfahren, daß

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4314 Coarftens

Hort im Altenlande; deffen Werteauen er in einen hohen Grade durch die Berdienfle, welche er fih eig Erziehung feiner Söhne erwarb, gewann, daß er Wii nach Bremen begleiten mußte, tim auch dort, wo fie ii x Ausbildung auf der Lateinifhen nder Domſchule fr, gen follten, ihr Zührer zu feyn. Gt brachte dafelbk Wi nige fehr glückliche und frohe Jahre zu und fein der Aufenthalt hatte. auf feine eigene Bildung den wohtii tigften Einfluß, indem er fidy an die trefflichen Demg diger und andere Geiftlichen daſelbſt auſchloß, welche i ſaͤmmtlich freundlich entgegen kamen. Da unſer Carſtens nunmehr das canoniſche Alte. reicht hatte, meldete er ſich bei dem koͤniglichen Gouff vium zur Prüfung, unterwarf fich Derfelben ud W et fo fehr ‚zur völligen Zufriedenheit feiner Ob er gleich nachher, feinen Wimfchen gemäß, & Predigeramt befördert und als Gollaborator der M zu WBezendorf, in der Infpection Line, angeftellt « Einige fehr beſchwerliche Fahre veriebte vr N von 1788-1785 als Gehülfe eines gemuͤthskrauke ii digers und nur ber ihm eigenthämliche Zrohfiun Mi mogfe ihm das Drüdende feiner Lage zu erle ¶9 Nac Verlauf. dreier Jahre übertrug ihm das on

Lat

Sonfiftorium die Pfarrei zu Magelfen, in der In , Hoya; wo eine fehr glüdliche Lebensperiode fur ii gann, indem er hier die treue Lebensgefährtin fand, von nun an feine Erdenlage zu verfchönern vom al beſtimmt war, Gleonora Friederike. Dororhen Jir 1 Tochter ded würdigen Paftord Timaeus zu Doͤr mit welder er ſich am 11. November 1789 ehelih I band. (Sie ſchenkte ihm eine Tochter und drei u { einer‘ von diefen nebft jener gingen dem Bater Ewigkeit voran, zwei der legtern überlebten ihr #1 | Mutter). Nah zwölfjäpriger treler Amtöführunge Magelſen fand fid) das koͤnigl. Conſiſtorium base ihn nebft zwei andern Predigern für die erledigte FR } u Aerzen, Infpection Stofjen.Berkel, dein Parse en, Landrath von Muͤnchhauſen in Vorſchlag zu ie Be: Nachdem alle drei ihre Probepredigten voliwe atten, beftimmte ſich der Herr Patron für den Wie Garftens, welcher nach erfolgter Beſtaͤtigung deö Ti Gonfiftorii am 21. October 1798 ald Prediger zu eingeführt wurde, Nun fah er ſich an einen welches viel erwünfchter ald er es erwartet hatte, WEL allein die Unvollkommenheit aller wmenfchlichen X

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Carſtens. 4815

it ſich auch bier nur gu bald. Die unglädliche Beit feindlichen Occupation nahete heran und Kerzen mußte,

deiden und die unvermeidlichen Kriegsläften druͤckten den Verftorbenen mehrere Jahre fehr hart, AL e Ungludsperiode zu Ende ging, fingen dann auch die ächen des herannapenden fpätern Alterd nadı und on, fich bei ihm einzuftellen und ein unheilbares Uns tiböleiden, verbunden mit den Befchwerden einer en Bruſt, ließ oft drohende Gefahr befürchten. emungeachtet verſaͤumte er bis in feine 1Ietzten Jahre enals, feine. Dienſtpflichten treulich zu erfüllen und feiz WB mühenollen. Amtes gu warten. Im Sommer 1824 er von einer ind Lüneburgifche gemachten Reife entfräftet zurüd und mußte einen Monat lang daß antrulagee höten. Bon diefer Zeit an erholte ex ſich 18 vollig wieder, feine Dienftgefchäfte fingen an, mehr wie je befchwerlich zu werden, feine Kräfte zu Reigen, fo daß er ſich den Beiftand feiner benachbar⸗ Amisbruͤder erbitten müßte. Ungern wollte er ficy autfaliehen, um Anftellung eines Collaborators nach⸗

wegen der benachbarten FZeftung Hameln, jeher.

hen, jedocy gab er am Ende den freundfchaftlien . .

ungen des Ephorus nach und erhielt in der Per⸗ a des Candidaten und Mitgliedes des koͤnigl. Hannover⸗ Predigerſeminariums, Hrn. Mehlis, einen Amtsge⸗ en, dem es weder an Kraft, noch an gutem Willen e, ihn auf alle Weiſe zu unterflügen und der nun dald die ganze Dienftarbeit übernehmen mußte, da Bollendeten Kräfte immer mehr dahinſchwanden und

woͤlf Wochen lang ohne Nemiffionen viel leiden weiches er aber Alles mit chriftlicher Ergebung

I dem Millen des Seren des Himmels und der Erde mm nnd geduldig ertrug. Diefe unheilbare Bruſtkrank⸗

auf ein Krankenlager geworfen wurde, auf welchem -

war ed, welche am 29. Sanuar feinem Leben in eis -

em Alter von 69 Iahren und 8 Monaten ein Ende nöte, nachdem ex 43 Jahre Lang fegensreih ald Seel⸗ ger gewirkt hatte. |

Er war ein Maun von einnehmendem Aeußern , von

m Bitten und einem hohen Grade von Menſchen⸗ maniß und Gewandheit im Umgange, fo daß er jebers it den rechten Fon bei Hohen und Niedern treffen konnte;

ihn feine ſtets gleichmüthige heitere Laune und fein ttiſher ig zu einem angenehmen Gefellfchafter mach⸗ % Daß er ein wiffenfepaftlich at ann und in

4 \

1316 Nahl.

vielen Fuͤchern menſchlichen Wiſſens gut zu Hauſe feyı

merkte man ihm gleich an. Mo er in feinem A redete, wußte er ihm den Charakter der. Humanitth Sanftmuth und Friedlichkeit einzuprägen. Geine oͤff | den Vorträge an heiliger Stätte, welche er con | Dann‘ memorirte und frei ohne Hulfe hielt, waren | vaktifch und biblifch. und durch ben ruhigen Gang feinf ortrans und fanften Kriedensworted wirkte er fehe fa ‚gensreich auf feine Gemeinde ein. Kurz. vor fen anften Hinfcheiden hatte er den Superintendenten M | meyer zu Großen:Berkel erfucht, ihm die Gedächtnißpeg Digt zu halten; welder die Worte GSimeons: , Ä nun | Je du deinen Diener in Krieden fahren’ auf! |

zu großer Erbauung eines zahlreichen Beichengefolges - ft. °

wendete. 94, Zohann Auguft Nahl, :

Birertor der Klaffe der Malerei an der Kunſtacademie zu She

geb. den 7. Ban. 1782. geft. der 81. Januar 1826. ).

r war der fuͤngſte Sohn des berühmten Bildhauch Nahl, geboren auf der Glanne, einem Eondgute f Vater unweit Bern in der Schweiz, Der Sohn mit dem Vater ſchon 1756 nach Kaflel, wo er von MM bi audgezeichneten Kunftlee den erften Unterricht a

ielt. In feinem 14. Jahre fandte ihn ber Bater traßburg, wo er unter Sanefch und Beinnnels Leit (zweier damald berühmter reifen) der Malerei fig bi fleißigte, in welcher Kunft er auch fpäter zu Bern - manns Unterricht genoß. Im ee 1769 kehrte er ia Das väterliche Haus zuruͤck, verließ es jedoch bald wieder, am feine Kunftftudien zu Paris fortzufegen. Er war de ‚mals 30 Jahre alt und jedem Eindrucke offen, allem e wußte ſich doch, vor der Damals herrfchenden franzöffam Schule, die man auf Leine Weife mufterhaft nenne | konnte, zu verwahren, indem er fich beſonders an Lefuen hielt, den man, nicht mit Unrecht den Raphael Frank reichs nennen möchte, und obgleich Nahl 10 Jahre fpäler in Italien fich befonderd dem Studium der Antike wik mete und dadurch eine vorherfcyende Richtung zum Pla

*) Nach der Kaffler Beitung.

Nahl. 1817

iſchen in feiner Kunſt erhielt, fo if. doch der Geiſt Lex

Fars immer in feiner Kompofitionen gu erkennen, der u vornehmlich duch eine gewiſſe Weichheit und fentis tale Ginfachheit, durch Leben und Bewegung in der Bmpofition und lobenswerthe Behandlung von Schatten d Licht darlegt. Im Jahre 1774 reifete Nahl zum ers male nach Rom, wa er nicht muͤde wurde, an Ras Jaels und an Guido’s Meifterwerken fich zu ſtaͤrken und b erheben. Rad einem 7iährigen Aurenthalte verließ er em wieder und kehrte nach Kaffel zuruͤck, wo er feinen bater auf dem Sterbebette fand. Im Sabre 1781 reifte, al nach London und das Jahr darauf abermald nad Bm,wo er un 10 Jahre lang blieb. Mehrere feiner dama⸗ pen Erzeugniffe find nun in fremden Händen, vorzügs h muͤſſen fich viele davon in England befinden. Iu beſe Zeit fallen fein Amor und Venus, Narciß, feine htadne auf Raxos und feine treffliche Kopie von Guis wd Aurora. Auch zur Bandfchaftömalerei vwerrieth er est Neigung. und fludirte mit allem Cifer außer der Gönen Rotur Italiens felbft die Merle eines Claude: rain, Salvator Rofa und anderer, allein feine ent» Wiedene Nichtung zum Plaſtjſchen binderte ed, daß er Wer nicht ganz die Vorzuͤge feiner Eigenthümlichteit, das harte, Idiüyſche entfalten konnte. Als Nahl im Jahre 993 durch ‚die Schweiz nad Deutſchland zurückkehrte, melte er eine Menge landſchaftlicher Studien, deren führung ihn in den erften Jahren feines Aufenthalts R Kaflel faſt ausfchließend beſchaͤftigte. Später wandt kW fein Streben mehr auf die Hiftoriedmalerei, wobei

Im feine früh erlernte Geſchicklichkeit im Modelliren

vopl zu Statten kam, wenn ſchon auch nicht zu laͤugnen

Ei daß dadurch ein fintuarifcher Sharakter in feine Ges.

ten überging. |

als Böthe im Jahre, 1799 und 1800 in den Propys den feine Preisaufgabe für malerifhe Kompoſitionen eannt machte, bewarb ſich Nahl um die Preife der weiten Aufgabe, welche den Abfchied Hektors von der Indromackye betrafen und er erhielt den erften Dusch wine vefflihe Zeichnung in einer Art brauner Sepia, die er ich felbft geichaffen hatte. Dieſer Arbeit wurden von Böthe und Goiler die ermunterndften und belohnendften kobfprüche ertheilt. Im 3. 1801 erhielt Nahl abermals en reis für die in den Propyläen geftellte Aufgabe: (dies am Hofe des Lykomedes auf Scyros. Nun wurde s mit Aufteägen von dem Zunftliebenden Weimariſchen

Dr

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isiszs Strinkopf.

Hofe beehrt und im Ahr 1807 erteilt er den Pes9 Aufgabe für die Taͤvinger Kunſtausſtellung. E: Ka son nun an mehrere bedeutende Werte aus, worct fih andy eine Landſchaft befand, auf. der fich der Wrede taub bes Gaftor und. Pollur darftellte. Im Algemeiii bezeichnet NRahls Kunft eine gebildete ‚Phantafte, - WM rege Empfänglipkeit tür Ideen, ein bildender Siun, ie befonders Ausdrud, Schönheit und jeden Weiz ber Eis

*

zog ſich von aller öffentlichen Zerſtreuung ger. | um fi ganz feinem Gefuͤhl fur die flillen Genu

ihn ftets Freude, wenn Kunftfreunde ihn befuchten,

terlande Laftete, blieb ſich Nahl in feinem Leben Wirken gleich. Seit dem Jahre 1815 bekleidete s ‚Stelle eines Directors ‚der Glaffe der Malerei ie Aeademie der bildenden Kunfte zu Kaffel:, auch wir Wi Mitglied der Zeichnungsacademie zu Hanau und E mitglied der naturwiffenfchafttichen Gefellfchaft zu ME burg, Eine, zunehmende Schwäche des Gehveruungie inderte ihn in den Testen Jahren an der thätigen Kuh ubung; doch war fein inneres Künftlerleben ſtets ang: ſchwaͤcht, wie die gahlreidren in unferer Beit von Ihe die’ eführten Skizzen beweifen. Vor. allem: aber widmet Fi der Ausbildung des alteften feiner Söhne, ber feine Studien zu Paris fortfegt und zu den ſchoͤnſten Er wartungen berechtigt Zu *

*98. Johann Friedrich Steinkopf, Maler und Kupferſtecher zu Stuttgart. 1 | geboren 1788, geftorben im Anfange des Jahres TER5, 2 | |

4

Diefer Künftler zeichnete ſich beſonders als Landſch und Thiermaler aus und lebte zu Stuttgart, wo er dem dortigen Gymnaſium die Stelle eines Zeichnungelth:

bekleideee. Man kennt von ihm auch Ei geaͤtztes ttchen, 3 Pferde in einer felfigen Gegend vorſtellend.

t lebende. treffliche Landfchafts« und Thiermaler telob Steintopf ift ſein Sohn und Gchüler, und Bater wird wahrfcheinlich der Nachwelt mehr Durch als dardy feine eigenen Werke befannt werden.

Bin... " j Prof. H. —R bs

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in Gohlis bei Leipzig. ı gehoten ben 27. Bebruar 1798 , geftorben den 4. Februar 1825.

* 96. Carl Friedrich Wilhelm Berg,

Dein bereits wor 19 Jahren verſtorbener waderer wib ee Vater war bei feiner Geburt GSchullehrer im e Kriedrih: Schwarz und feine Mutter lebt noch. Bon Nefen Eltern ward er forgfältig erzogen und fein Water, ver in deu Kolge als Mädchenfcullehrer in dem Staͤdt⸗ hen Acken angeftellt ward, unterrichtete ihn nebft dem wetigen Gapellan Sawel, welcher auch nicht mehr. lebt: Mit Bergnügen bemerkten fie die ficy frühzeitig _entwis Keinden Fähigkeiten ded Knaben, der zu weiterer Ausbils - mag auf. dad Waiſenhaus nach Halle gebracht ward, wo er durch Fleiß und gutes Betragen die Liebe feiner Behs ee und Mitfchüler ſich erwarb und fo viele Kenntniffe inſammelte, Daß er nach dem Abgange von diefer beruͤhm⸗ ten Sehr> und Erziehungsanftalt ſelbſt Hauslehrer bei den Rindern eines benachbarten Amtmannd auf dem Lande - werden konnte. Hier lernte er lehrend noch viel, beobs schtete die Natur und machte ſich mit der Landwirthfchaft ! befannt, zu der er von jeher große Neigung hatte. AIG im Jahre 1813 die Ruſſen in * Gegend kamen, wurde re ihnen einige Zeit als Commiſſaͤr ſehr nuͤtzlich und em⸗ ofahl fich ihnen dermaßen durch feine Rechtlichkeit, Ges wandtheit, Sprach⸗ und andere Kenntniffe, daß fie ihn, suter ſehr annehmlichen Bedingungen, in ihe Baterland mitzunehmen wänfchten, wo er unftreitig fein Gluͤck ges

macht haben würde; er zog aber die Heimath vor, ließ -—

ic zu den, wo er am 7. Febr. 1815 heirathete, haͤus⸗

lich nieder und trieb Dekonomie. Um noch beffere Gele⸗ eit zu haben, dieſe theoretifch und practifch zu ums en and in feinen Lieblingsftudien fortzufchreiten, zog

w im 3. 1819 auf. das freundliche Dorf Gohlis bei Leip⸗

1328 Berg

ig, von deffen fi fein immens thätiger E het die reichſte Rahrung verſprach. Er pac Bauerngut, das ar, jede ländliche Arbeit ſelbſt —Ru greifend, muſterhaft bewirthſchaftete. Einige Sem Der Nacht brachte er mit Leſen und Schreiben zu. er ein offener, menfchenfreundliher Mann war, X gute Geftalt und angenehmes Benehmen Autrauen flößten, fo erwarb er fich bald die Achtung und Liebe ner Rachbarn, für die fein Umgang nicht anderd als er⸗ ſprießlich ſeyn konnte und um die er fi unter anders auch duch Webernahme des Dorfrichteramtes verdient machte. Auch in Leipzig er war Freimaurer machte er viele gute Befauntfiharten und durch fein greundlicheie' mit vorzuͤglicher Wefcheidenbeit verbundenes Wiffen ward: er bald ein ausgezeichnetes Mitglied der Dafigen oͤconon - fen Seleufhaft ‚, in der er manchen nüglichen und genehmen Bortrag bielt.. Hier war es, wo ihn - der M \ geb. Hofrath Dr. Baumgärtner kennen lernte, Ing

en er, fo wie mander andre verdienftuolle Geleßete ber Schriftftelleewelt eingeführt ward. Was er int bei längerem Leben geleiftet haben würde, erheilet. Aib. aus folgenden, von ihm verfaßten, mit. Beifall auf nommenen Werken: 4 Deconomie der Sandwirthfchaft von E. 9.0. Geud. Aus d. Franz. Leipz. 1823. gr. 4. G. ang neue Theorie des Düngerd u. feiner Anwendung im Ha bau, Im Ausz. berausgeg. Ebend. 1823. 8. Der der Hängebrüden aus Tiſendraht; nad Stevenfon, A um, Dufour, Navier u. U. &bendaf. 1824, gr u houin Monographie ded Pfropfens, od. .technol, Mei Der verfchiedenen Pfropfarten, welche zur Vermehr Schaltung u. Berediung der Gewaͤchſe angewenbet mer Nach d. Kranz. Ebend. 1824. gr. 4. Die verſch Arten, Unterarten u. Spielarten des Kohl u. der Metil ge; welche in Guropa erbauet werden. A. d. Franz. d

e Candolle. Auffäge in Vohl's Archiv f. die deutſche Landwirthfchaft. Bd. 21. u. 22. Ebend. 1819. 8. Ans theil am Magaz. d. neuen Erfindungen, Gntdedlungen m .

Berbeflerungen. Ebend. 1823 u. 24. gr. 4&- 22 Er war Mitherausgeber dieſes nuglichen Werkes und ſollte auch die „Allgem. Encyclopaͤdie d. geſammten Lands und Hauswirthſchaft,“ welche in der Baumgaͤrtnerſchen Buchhandlung herauskoͤmmt, in Verbindung wit Grm. Pfarrer Putſche in Wenigen s Iena_ herausgeben, wege ' au er mehrere ſchaͤtbare Worarbeiten hinterließ, aber ſein

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belletdese: Man kennt von Ihm auch Ei ‚geägtes tthen, 3 Pferde in einer felfigen Gegend vorſtellend.

ttlob Steintopf ift fein,‚Sohn und Schüler, und Me Bater wird wahrfcheinlich der Nachwelt mehr durch als durch feine eigenen Werke befannt werden.

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* 96. Carl Friedrich Wilhelm Berg, in Gohlis bei Leipzig. ‚geboten den 27. Zebruar 1798, geflorben den 4. Bebruar 1825.

Din bereits vor 19 Jahren verftorbener waderer und ickter Water war bei feiner Geburt Schullehrer im

e Rriedrih: Schwarz und feine Mutter lebt noch. Bon

en n ward er fr faͤlti erzogen und fein Bater, der in der Folge als Mädcyenfcullehrer in dem Staͤdt⸗ den Aden angeſtellt ward, unterrichtete ihn nebft Dem Bortigen Gäpellan Sawel, welcher auch nicht mehr, Lebt: Mit Vergnügen bemerkten fie die ſich frühzeitig entwis

Kelnben Fähigkeiten des Knaben, der zu weiterer Ausbil⸗

Bung auf das Waiſenhaus nach halle gebracht ward, wo er durch Fleiß und gutes Betragen die Liebe feiner Behs zer und Mitichuler Gi erwarb und fo viele Kenntniffe einfammelte, Daß er nach dem Abgange von dieſer berühms ten Schr: und Erziehungsanftalt felbft Hauslehrer bei den Kindern eines benachbarten Amtmannd auf dem Lande werden konnte. Hier lernte er lehrend noch viel, beobs achtete die Natur und machte ſich mit der Landwirthfchaft | bekannt, zu der er von jeher große Neigung hatte. ALS im Jahre 1813 die Ruffen in jene Gegend kamen, wurde er ihnen einige Zeit als Commiſſaͤr ſehr nuͤtzlich und ems pfahl fich ihnen dermaßen durch feine Rechtlidjteit, Ges wandtheit, Sprach⸗ und andere Kenntniffe, daß fie ihn, unser ſehr annebmlichen Bedingungen, in ihr Baterland mitzunehmen wänfchten, wo er unftreitig fein Gluͤck ges

macht haben würde; er zog ’aber die Heimath vor, ließ -—

fi zu Aden, wo er am 7. Febr. 1815 heirathete, haͤus⸗ lich nieder und trieb Dekonomie. Um noch beffere Gele⸗ eit zu haben, dieſe theoretifch und practifch zu ums

fen und in ıfeinen Lieblingöftudien fortzufchreiten, 30@ er im 3. 1819 auf das freundliche Dorf Gohlis bei Leip⸗

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t lebende. trefflihe Landſchafts- und Thiermaler

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* year de | Bauerngut, das a, jede wit

, Arbeit ſelbſt geeifend, mufterhaft bewirthſchaftete. Einige | Nacht brachte er mit Lefen und Schreiben zu. | er ein offener, menfchenfreundlidder Maun wer,: d | gute Geſtalt und angenehmes Benehmen Zutrauen .: flößten, fo erwarb er fich bald die Achtung und Liebe Feb ner Nachbarn, für die fein Umgang nicht anders als ers forießtich feyn Tonnte und um die er fih unter andern auch durch Webernahme des SDorfrichteramted verdient | machte. Auch in Leipzig er war Freimaurer machte er viele gute Bekarintfchaften und durch fein agranblineh mit vorzuͤglicher Wefcheidenbeit verbundenes Wiffen ward ee bald ein ausgezeichnetes Mitglied der dafigen öconomis ſchen in der er manchen nuͤtzlichen und amg, genehmen Vortrag hielt. Hier war es, wo ihn ber Gen * geb. Hofrath Dr. Baumgärtner, kennen lernte, *7 en er, fo. wie mancher andre verdienſtvolle Gelehrte, der Schriftftellerwelt eingeführt ward. Was er in dien bei längerem Leben geleiftet haben würde, erhellet ſchon aus folgenden, von ihm verfaßten, mit. Beifall aufges nommenen Werken: .. Deconomie der Sandwirthfchaft von E. H. B. Var: Greud. Aus d. Franz. Leipz. 1828. gr. 4 6. 1 neue Xheorie des Düngerd u. feiner Anwendung im > bau, Im Ausz. berausgeg. Ebend. 1823. 8. Der Be der Hängebrüden aus Eiſendraht; nad) Stevenfon, Gm. un, Dufour, Navier. u. A. Cbendaf. 1824. gr. 8. =: houin Monographie des Pfropfens, od, technol. Bein | Der verfchiedenen Pfropfarten, ‚welche zur Bermebruge | Erhaltung u. Beredlung der Gewaͤchſe angewendet | Rach d, —8 Ebend. 1824. gr. 4. Die verfhiedbeum Arten, Unterarten u. Spielarten des Kohls u. der Rettir- ge; welche in Curopa erbauet werden. A. d. Kranz. det e Candolle. Auffäge in Pohl's Archiv f. die deutſche Landwirthfchaft. Bd. 21. u. 22. Ebend. 1819. 8. Ans theil am Magaz. d. neuen Erfindungen, Entdeckungen m _ Berbefferungen. Ebend. 1823 u. 24, ge. 4.- a Sr war Mitherauögeber diefes nüglichen Werkes’ und follte auch die „Allgem. Gncyclopäbie d. gefammten Lands | und Hauswirthſchaft,“ welde in der Banmgärtnerfchen Buchhandlung heraustömmt, in Berbindung wit Kram. Dforree Yutiche in Wenigen s Senna berauögeben, wes zu er mehrere ſchaͤtbbare Worarbeiten Hinterlich, aber fein

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Kruntpeit, der Bolge ei ee

RT... Bernard Beirig Kahn, 3 hioteſor der Neqhte an der Kcademie zu geboren me. „getorben den 4. Behruar 15,

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'98, Friedrich Heinrich Chriſtoph Bergmann: fürfl. Schwarzburg. Gommerrath in Rußolkadt, J geboren den s. April 1785, geſtorden ben 6. debruat ias.

Bein Water war Gi in Mudelfadt, wo er: hu deren wine Den —— er auf dem

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Kae —— Im Jabr 1788- RA a timme bei dem Gammercollegio und wurbe im 4798 sum Henn ei —* Er 4 emen er e um das X feiner und a ; Sollegen ſpecielten Leit unter der De ded Gpllegii anvertraut war, dient‘, Indem er diefer Branche mit befonberee Eiche | | eit und feine.K ‚widmete, : Bei. tung ligeicollegi im Sahr_1798 er —— wid als in’ demſelben Jahre Die S ——— * welche biäyer zu dem A ir —— „vbn dieſer getrenat und einer vEer Am Kamen —— Ha gehilt er auch Hei dieſer hie: Mitglie er letteren erwarb. ab. 8* Ka In de 8 vor ibm varſtorbenen ſtlientenant He * a Anfangs noch auf. eig er job niederen: wann tsaßeulau unleugbara Werdienfte , und. ſah feine Kim durch daß innen —5— A ae a ** ven befisihen In a | waͤhrend mehrerer Sahte. das Ne un Bensandien ‚auf ihn gekommen war, : Bee n old -füritl, Diener verwaltet, tent fol wieder. an einen Verwandten ab: 1984 nahm die —— am di mans don feig u eg Beit litt, mehr umd er n er Fchon eini onate vor feinem Dapinfeeeig Bimmer nicht, mehe: verkaffen konnte und am 5. d 1825, in Kolge ganzlicher tkraͤftung, im beinahe beten 70. Lebensjahre farb, Gr war zweimal t und ne e zweite Gattin überlebte ihn mit 6 tem und % Göhynen. Won dea erſteren . en Ar ch 3 noch bei der Mutter, und bie eine wer vade im Begriff 7 nach dem mehrere Sabre vorher ten Ableben, i en Hatten ein zweites E mit einem ach baren anne einzugeben; die Legteren mia m. pe auf Lex Univerficht, aus der erfien Ehe

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s e' * 9, Vvohann Betr Georg Behr, | Pithen pt, ——— und biſchonicher Dekan ‚ap Plar⸗ get. %.:23, Sanuar ner. on. De Beben

$ wiirde ebören ‚u Großen» Bardorf bei Sin ib Brent im —* iſchen, und uit ipm 7 en late nn eifeigften Maͤnner m Di I « 1786 den 10, Nov, ttat 2 iR ——ú— Erminar zu "Br burg ein, nachdem er; damaliger Sinrichtung, als der Se hfte ber Defen⸗ Met,- zum Dpcter der hilbſophie promovirt worden u Geminar zu Mürzburg. verlebte er 5 Jahre agte 1798: die Prieftgrwiigde ud arbeitete darauf * in in dervGeelforge zu. an⸗Kette heim, von w B cc drönthalifahe ‚uam Eönigl. ® Dorf Simmringen ein halbes Jahr lang yerfa 3 Eigenſchaft wurde er. in ch one | 1001. erhielt. ex Dia Yarrei Mind Pre dans:

\ udau, wo er En Sadı Jahre, * Ben, we er 1 Jahr blieb. Seit 105 Jahr *

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die und Merebsung, Deren en. Tide Durdy: ein Sehen ne ren. Pen Mus eten Sifer und uchtigeit in feinem vielſe

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3. a 100. Siegmund. Haller von Hallerftein,; '

CScommimaladminiſtrator in Rüriderg. EEE Weburtsjahr unbekannt, geil. hen 7. Zebruar 1295,

Ueber ihn theilen ir in Ermangelung näherer ei ten, 25 ie, Schreiben, aus. R tenberg vom 10

V a Heutige! übergab der. Mutteverde de: u alle eines: Ka Gehurt / Charakter und Geif R In: Mannes, Den'Srabe Heven Sie Son Hallerftein folgten tieftraueend Dig Betr Adjtung. In einer gajähyrigen feine 5 * Staate gewidmeten Irtetn tee E p..' —I Jaͤhren, wo ee bdis die —8* ea Leben trat ppn 1312 1819), als Gotim er miniſtrator wirkte, ward Mini Das fchont hie I DeB Guten und Trefflichen viel- ‚pi wirt,‘ 9 fo- bewegter Zeit nur durch vrnnliche Kraft, umd muthige JZusdauer gelingen Tomntz, FÜR Eu tie legten 25 Tuyre ale bautenbee Beltt te

ee ch Die en eh “er ——

Itigfte LESER zu

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2) Hebperuß 1208. Ro. 68.

v. Lannoy. 4624

Beſanders war die. ‚Merhefferumg be ec m fe sehe fein a ncohenre ugenmerh, als er den⸗ ben,“ geftäst auf aͤchte nicht Oh weinftroͤmmigkeit 18 die erſte zu jeber —R Vervo ſbomu⸗

achtete. Die ihm bleibenden Erholungsſtunden

—* er Freunden aus der. Raͤhe und Berne, denen kin immer gaſtlich offen ſtand und die nie v ihm rten, ohne durch Ion heben Kur weh unermübet etes Big den nad) Wahrheit uud Eur

die ſchon nee, im gewibmete Achtung un J erhößt u eben. Eben fo freute ſich Seder, im de Hauſe a,b sche en häufigen, Beſuchen in ſeiner Ge⸗ XRx » fchägte diacũch feinen Mathe p —X * „feine Theilnahme allen den Greigniffen 47 ‚welche. der der Bat. Kalb wur Grade; Bye Sraurt herbei

n in den Si Keane 3 un ang ee aue

tfäfte Ecbenöweife Tip erhalt —ãa Bebruars er *3 und om —* sand ſchon fein ionen, “s je ihm ale jene. Rüthfel fen, Weiden deren eforfgung

* imd bien „bis zur fe igen Wirderbereinigung!

101. ‚Peter treiherr von vannh,

U Rita tänbifder Staatsrath, des kobaisl. Undeni! we . phanordens Ri tter. u va‘

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er. 1788. . get. den 8. ‚Bebpuar 1885. We 2:7

Bruͤſſel geboren: und ſchon im Jahre 1754 in öffent lichen Din angeReit Me ih Eiſer und Er⸗

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* 108, - Dr. Sal Bhriflan o Don 4

Ami Blctenh. Obrmodiehnalratd zu Stuttgart, "Mei 9* ‚Wulfifgen Si. Wiablsäitordenb ar @lafe, -' 1m

ge. den ®. Sanuat 177. gef. den % Brbragr. .*

r . . *231

Quam utilis sune patriae füerit, tam) +" carendo patet,' quain olim Sruendo. Bussieh,

U Are ehört nicht zu Senen: 3 Bine si it Dani begten Bone N rer Todtengl giode fon ie

Pr: Thaͤtigt hat t or, Water und Freund 55* —— : verdient ein bleibendes a um JIhn lage wicht fe Eiegiel Miod terreral petit ————— AQuod ooelo-Iucet, mon eget iinferũs. Gshriien von. Klein wurde am 28, Januar im —— geboren. Sein Bater Rand ol als keibchirut

ttemb. Dienſten und erwarbfich einen ˖wohlverdieni⸗

o, Klein. 2u

* A nie —— * 7 ** ern ſind "nme noch 2 nn wet a : Den en Nıftseriät g er tm väter auf; 7 Fe —— er ur bee lang * ae one * Ba, dann wurde er in die Gariſchule zu un far fogleich in die zweite Ah the An btheilung au Pe I (wie vu Eile ele Runden 2 und D Operadionen Tom binlänglich Ban

fe ſtorden im yon deu Chir ie yttgart den irurg. Lehrbrief. Am 3; jat 1738 won isigte ee nach andenem Examen feine Differtation: Bstons monstrorum quorundam descriptionem‘ mit Wei) Mund empfing am 5. Maid. 3. das Doctordiplom, A Im Sunius 1793 Poing er nach Wuͤrzbu befeath Siebold, Dem Water, und 9 eofehor eich Fa Im 0 „Goliegien hörte, ſich ve ch mit Anatos ent, irurgie und Accduchement befchäftigte und b h an Sirboß den Curſus der Bperationen mehrma olte. Inm Bat 1794 begab er fich nach Frankfurt und fanb , vermoͤge der neh ng des ar —— Sie⸗ old, die ſchoͤnſte —A die —— Spitaͤler aer dem Generalſtaabsarzte von Goͤrke zu beſuchen. Er RE fich bei benfelben als Bolontär aukelen und fies Bam fie bis in den Serbſt 17%. Nun ging er nad urg zuruͤck, um nochmals unter oft —E—— der Operationen zu vollenden. Nm Märg —X ee Aber Jena und Halle nach Göttingen, wo % bei Hofrath, Richter, Oftander,, Siumenbach und Lich⸗ Wiberg Collegien über apie, Chirurgie, wa | nk, Raturge *— und Pyyſik deſevie fich im iſchen ver Chi rgie und Geburtshälfe mit —2 un —* pre: im Babe 1796 als —* ie der phyſtolv Befelfchaft in un ft der —55 —5— agetun A nd ve Goͤttin

e anfgenommen wurde. a 20% er in Böttimgen-das Derret (ae Anſte *

ehrte er N u F d &rantfım nad Dr

el uf * dentlich glaͤnzended Look. J el ein außerordent! .9% ande io

d er in Stuttgart als Oi

eit erhielt er auch ‚den Titel eines herzogl. Hotelier 2 ri 1806 die Stelle eines 5 IE.

die Raturkunde. un .. Wein Ruf als: praßtifcher Arzt ‚verbreitete ſich fine Ihätigkeit und die vielen gelungenen Operatium

dead allein, ‚fondern in ganz Würtemberg, im Auslaig B. tm Badiſchen, in Straßburg und den umliegeiil Einen erklang feines Namens Rubm. Unter meyci erationen verſchaffte ihm befonders das gueiee Sal .; enßein⸗ “Gr pa

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v: Klein. .. 4398

mim. ine Sammlung von etlichen. und neunzig mit Be und Gluͤck gefchnittenen Steinen aufzuweifen.

In den Jahren 1814 und 15 wurde ihm die Ober

Wet über die Ruſſ. Spitäler in_der Umgegend von Hgart auf. dem koͤnigl. Iagdfchloffe der Solitude, in aldenbuch und in Gundelsheim am Nedar übergeben. fuͤhrte da mehrere hundert fehr Schwierige Amputa⸗ en von Srtremitäten mit bewunderumgöwerthem Ges BR qus. Referent erinnert fich, daß ihm Klein mit füs k Rährung ein kleines Heiligenbild zeigte, welches ein Me, Den. er durch eine kühne Operation vom Tod ers It hatte, von feiner Bruft nahm umd ihm dankbar zum denk Darreichte. Gemeine und Offiziere verehrten ihn Rtpren Wobhlthaͤter. , h Die fogenannte gerihtlihe Arzneilunde war æ allen Hauptfaͤchern der Medizin dasjenige, für wels ia er ſich beſonders auch noch in feinen legten Lebens⸗ men am meiften zu interefficen ſchien; auch ſcheinen u befonders ſolche chirurgiſche Fälle, welche mit dem peunten Zweig der Armeilunde in näherer Beziehun den, wie 3. DB. die zur Vornahme oder Richtuornahm Irepanation ſich Tignenden befonders wichtig gewefen pie. Er hat auch in feinen legten Lebensjahren den kten Streit uber das Angezeigt = oder Nichtangezeigtfenn fee Operation wieder aufgeregt und zu verfchiedenen arifchen Berhandlungen darüber Anlaß gegeben. Eben "Jat er durch eine hauptſächlich aus den zum E. Med. tun eingelaufenen Acten und befonderd aus allen m diefen Gegenſtand von ſaͤmmtlichen Geburtöhelfern 08 Bandes eingegangenen Notizen gefhöpfte Abhandlun ndie Zolgen Des Sturzes der Kinder au a Boden’ bei ſchnell und unerwartet erfolgten Ges weten Veranlaſſung dazu gegeben, daß diefer Gegenftand wi von andern Aerzten in verfchiedenen Journalen nuͤ⸗ We erörtert wurde.

Schon zu Anfang ded Jahres 1790 fand er in Stutt⸗ met Gelegenheit, bei dem verflorbenen Damaligen Haupt⸗ han Groß einige magnetifhe Kuren zu beobachten und

i fenem Glutheifer für alles Neue in der Medizin

T, von den auffallenden Erſcheinungen hingeriffen, au elbſt an, fich in magnetifhe Verſuche einzulafien. Eine m Jahr 1811 beobachtete Kur befchrieb er in Hufelands Sournal für praktiſche Arzneilunde und andere Fälle in dieſers Archiv für Magnetismus. Anfangs Lagen ihm Doffnungen merkwuͤrdiger neuer /Entdeckungen durch Hell⸗ N, Netrolog. Br Sabre. 84

Michter und Anderer, die manches in der Mac

4

fuͤhlendes Herz befonders an. Er fpielte felbft

4880 v. Klein.

feherel ganz nahe, ſo daß ew-die Zweifler an der frag noch unbeftätigten. Lehre in der Eutruͤſtung Rulaie ſchen naunte; almählig aber, wie ſich Referent noch nau erinnert, ſchlug er fich auf die Seite Sean Poukig

feffelfreieren Seele liegende Wunderbare zugeben, orausfagungen, als ihr unmöglich, verwarfen. Leg ‚gens_baben feine vaftlofen Bemühungen, in diefem Sg ein Syſtem auffinden zu wollen, leider! ben Keim If Bode gelegt. Dies fein Lieblingsſtudium konnte bi Wi glich bedeutend vermehrten Genfibilität, nur trag olgen bewirken, um fo mehr, ald er zumeilen ſich 9 ch zn flärken ſuchte. Daher feit ungefähr ſechs Jan die ſich wiederholenden Anfälle von Lähmung, zu der ip

am Ende noch -eine Gelbfucht gefellte,. die unſern J Dauernöwerthen Klein endlich am 9, Februar 182 binzoffiee Aut . @eine Schriften find (nach Meufels gelehrten Du land) hier beigefügt. . Klein hatte bei einem ſehr muskuloͤſen Körper Wi noeh fehr viel Einnehmendes in feiner Bildung, JM Sefundheit ſtrahlte aus feinen Zügen und fein Gang kuͤndete Kraft und Gewandheit. Gr zeichnete ſich academiſchen Inſtitute Durch, Fechten, WBoltigiven Burnen aus. Dem Tanze fehr ergeben, übertraf er Wi chen an Kunft, Zierlichkeit und Ausdauer. Er fi Leibesbewegungen unermudbar, Die Muſik ſprach IM und fang angenehm. Wenn es nur irgend feine Geſcha— erlaubten, eilte er der Dper zu. Mozart war fen plus ultra. Eine fchöne Arie, ſchoͤn gefungen, wenn af Die Sängerin nicht ſchoͤn war, Eonnte ihn zuweilen gu Thraͤnen rühren. Bu | .', Richt nur mens sana herbergte in corpore sano, | dern die berrlichften Geiftesanlagen waren unverken and zu diefen gefellte ſich ein vortzeffliches Gedäd ein fchasfer Weberblid und, beſonders in jüngeren. gen, ein unnadhlaffender Fleiß. nt In feinem Betragen gegen Andere, mar er Änbemk | liebengwürdig und human, für Leidende vol Gefäligt und mit jeder Aufopferung zur Hülfe rüftig. Daher Di | wiefen auch feine Kranken ihr gränzenlofes Zutraum in einem Grade, deſſen fich wohl nur wenige Aerzte rüpmm

Tonnen. Nict felten wies er die (Ghrengebähr zur und gab noch einen Zufchuß ‚aus feiner Boͤrſe, Damit die

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wRlein: fdsr

einen Arm wieder einzurichten oder einen Eu zu pyutiren, fo ging er fogleich zum weifen Ern feine Gedanken waren nur mit dem Rothleidenden- Wäftigt. Wenn ihm bei dem Wewuftfeyn, keine Pflicht umt zu haben, ein Kranker dennod) ftarb, that es ſehr wehe und feine heitere Laune Lehrte erſt ſpaͤt

Gegen feine Sreunde war er Kreund in der heiligften Bedeutung ded Wortes, ein Pylades ohne Want, der feis

Dreftes kein Geheimniß verfchwieg, Alles mit Freude,

ihn that, ja, Blut und Leben im gefährlichften Falle ihn zu opfern feinen Anftand genommen hätte,

Er liebte feine Gattin und feine Kinder mit. großer: tigkeit. Er ließ fich in der Mitte der Kamilie auf em großen Tableau mahlen und seigte ed Beſuchen⸗

va mit glänzenden Augen, Die fein häudliches Glück fund 8. \ . .

In feinen wenigen Nebenftunden las er gern treffli-

Digere und gelungene Romane. Zum Scherze ließ ee -

za Berfertigung von Gharaden, oft fogar gereimter. eeab und gab fie feinen Sreunden auf. Gelbft in diefen Heinigleiten beurkundeten fich fein Wig und Iuftiger yumor, Allein in feinem wöchentlichen Schachkraͤnzchen, a8 in den Abendftunden von ſechs bis neun ftattfand, peach er in Gpielpaufen gerne über Wortforfchung, neue Schriften, Myfticiöomus, Vorſehung, Zukunft, Unfterblicys eit und andere wichtige Gegenftände. Geiner Bibliothek me ein eigenes Zimmer geweiht. Er befaß ein Select on intereflanten, mitunter fehr Eoftbaren Werken feines taches. Außerdem benugte er auch Die Sch ge der gro⸗ em königlichen Bibliothek, befonders die Philosophical- Fansactions,, fehr fleißig und bereicherts fein Pult mit mauen Auszügen. Er neckte gern feine vertrauten Freunde und freute W, wenn.fie.e6 ſcherzhaft erwiedertn. So rief er eins

wi feinem vieljährigen Freunde H. m j „Gib mie doch

1

eines von deinen Eylgrammenblättern, um meine Pfeife damit anzuzänden, „dieſer antwortete aus dem Stegreife:

„Was feommt ein Epigramm von mie „Als Bibuß die abgegeben? „Gib lieber ein Recept von dir! „Das rettet keinem doch das Leben.’

Rein lachte von Herzen und ruhte nicht, bis das Sinngedicht ind Morgenblatt eingerüdt wurde. Er ſelbſt erzählte den Schwant umher und lockte feinem Freunde mt gleichen Anforderungen noch zwei Epigramme ab, die auch) im Morgenblatfe 1812, ©. 268. und 1106. ſte⸗ hen, Er wußte eine ganze Geſellſchaft aufzuheitern und Die Gaͤſtetafel auch mit komiſchen Einfällen zu bereichern.

Er fammelte. feine vielen Grfahrungen forgfältig und vielleicht iſt ed feinem Sohne, dem Arzte vorbeh ten, feiner Beit fie zu ordnen und herauszugeben. Ä

- Bei feinen Törperlichen und Geiftesanlagen, bei der _

Energie, die er immer bewies, hätte er auf ein hohes Alter rechnen koͤnnen, (wie denn fein Vater im 75. Sabre mit voller Kraft an einer Pneumonie ftarb), aber f üderfpannte Thätigkeit und befonders der Kenereifer iq magnetifchen Verſuchen, nebſt mandyen unangenehmen fallen, die ihn ohne alle Schuld feiner Gollegen, in Tee. sen amtlichen Berhältniffen flörten, untergruben dei nem Bange zur Schwärmeret und feiner großen Reight Zeit, feine Geſundheit Thon zehn Jahre hindurch wuduuig feine kraftvolle Gonſtitutivn Tonnte den wieberke Krankpeitsanfällen fo lange Widerftand leiſten. Sub machte das unbeilbare Uebel einer Keberverdärtung ı Gelbſucht feinem Leben fchneller ein Ende, ald man aut feinen früheren Anfaͤllen erwarten konnte. "

Der Gute fah, übrigens ftoifchen Muthes dem ode’ - entgegen. Gr beſuchte, wie zuvor, feinen freundſchaftli⸗ en Abendzirkel und hängte 6—8 Tage vor fenem Abe - flerben einem Briefhen an feinen Freund 9. mit wohl⸗ erfundenen Räthfeln ein ſchwaͤbiſches Spruͤchwort an, deſ⸗ fen Sinn iſt: „Meine letzte Stunde wird bald ſchlagens, Er ſtarb im 58. Jahre.

Seinem Leichenzuge folgten Unzählige sum Fried⸗ bofe nach. Die ruͤhrende Gtabrede that ſichtbare Wir⸗ tung und an feinem Sarge floffen ungeheucyelte Thraͤnen.

‚Sein Freund Haug ließ folgende 2 Grabfchriften im ben Hesperüs einchden: .

| |

0

. ©. Klein. 1883

I, Kleini Epitaphium, - Post longos, varios, lauris dignosque labores, Nate patris digni, sit tibi longa quies! Kleini, artis medicae Cultor, Culterque vocande, j Non vitae, mortis stamina rite secans |

" IL » Kleins Grabſchrift.

Dea ruht ein Thaͤtiger, dem felbft vom Neide ' Der Lorbeer nicht enteiffen werden Tann, - Klein, der mit priefterlicher Sohneöfrende " Dee Ehirurgie Gefahren Hebgewann, AIch, und fo gern den Kranken Troſt im Leibe,

Und Steig’rung der Gefelligteit erſaun.

Da ruht, zu früh entfloh’n dem Pilgerkleide

Des Unglücks Arzt, ein Freund, ein Bie⸗

, dbermann. Bring Schriften Tind: 0 Diss, imang. sistens monstrorum quorundam descrip- - . wuum, Stuttg., 1793. Chirurg, Bemerkungen. Stuttg. D.— Gallerie griechiſcher weibl, Schönheiten in ihren citendſten Attitüden, im antiken Geſchmack einfarbig « erfaben (em haut relief) gearbeitet, mit krit. u. äfthet. erfungen. 1, Samml. mit 4 Fig. Zübingen, 1801. 8. ÜR dev Turze Text zu d. Hafelmaierifch. in Wachs bes kbeiteten Figuren). Probe v. d. Charalteriftit menfchl. Menfnnften, in erhaben gearb. Figuren (en haut relief), Rukellt u, mit erklaͤrendem Texte verfehen, für große wreen, Kunftliebhaber, Dfyhologen, Schaufpieler und Anfler, ebd. 1801. 8: Abhandl, über d. Kaiferfchnitt;, yLoders Journal d. Chirurgie. 2. B. St. 4 3wei ewöhnt, Durchbohrungen Der Blaſe, ebd. B. 3. St. Rt, 4. (1802), Meder d. Blafenfchnitt in 2 Zeitz men; ebd, B. 4. Gt. 4. Ueber die Wergröferung - Slaſenſchnitts, ebd. Beiträge 3. Operation d. Bla⸗ afeins, ebd. Beobachtung einer durch. die Abfchneis mg abgefürzten :verlängert. Zunge; in 3. ©. v. Sie⸗ 8 Ehiron, B. 1. ©t. 3. (1806).— Zwei Beobachtung. er die Durchſchneidung d. Nerven b. Gefichtöfchmers;. d. ©, 2. St. 1. Bemerkungen über d. Luftroͤhren⸗ mitt; ebd. St, 2. Leber die Heilung d. Kropfed; deſſ. Samml. feltener chirurg. Beobachtungen. B.2.— ber die Gaſtration; ebd. Weber die Zerftreuung eis: 5 Knocherauswuihſes aus d. Kinnbackenknochen; ebd, —-

%

13% Shwab;e |

Ueber die Durchbohrung des Kopfes ; in deffetb. Suckm, =. 4 St. 3. Prakt. Anſichten der bedeutendfl. als rurg. Operationen auf eigne Erfahrungen gegründet. 1- 2. & Zübing. 1816, 3. H. Stuttg. 1819. 4. m. Xÿſu. - Bemerkungen über die biöh. angenommenen Folgen-i# Sturzes der Kinder auf d. Boden bei fchnellen Geburten, Stuttg. 1817; 8. Kurze Befchreib. einiger Telten. Wfe —— ebd. 1319. 4. m. 2Kfn. Abhandl. u. Bar fuche über die Ratanhia, nebft Beiträgen v. Dr. Reu Judy, v. Flgchs, Karpe u, den chem. Berfuchen won Bis el u. Ch. Gmelin. Stuttg. u. Wien, 1819, gr: 8.1 bbild. Vorrede zu Meier's Gefchichte d. magmk hellfehenden Augufte uler u. f. w. 1818. Bd ve d. gerichtl. Arzneiwiſſenſch. gr. & Zubing., 182%“ uffäge in Journalen. '

9-8

7

* 103. Zriedrich Wilhelm Schwade,

arrer und Ephorieadjunct in Wolferſtedt bei Altſtaͤdt im sh ——— len: —— AU

geboren den 17. Mai 1743, geftorben den 9. Februar 189, 5

Das liebliche Iimenan, am Fuße des Thüringer } b gebirasn gelegen, war fein Geburtsort. a a ann Wilhelm, war damals Frühprediger dafeitk farrer zu Stuͤtzerbach. Gpäterhin wurde derſelbe Pfarrer in Roda und Unterpörlig und endlich zum conus und Ephorieadjunet in Ilmenau befördert, fo dc daß fein Wohnort ſich nicht änderte, indem er auf al Harrer von Roda, weil: dort damals keine Pfaroch nung. war, in Iimengu wohnen mußte. Durch feine ter, eine geborne Cruſius, war er mit dem berihnts theol. Geſchlechte diefes Namens verwandt, Diefe war ihrer Umgebung als ſehr fertige -Gelegenheitsdichterin be liebt; Wenn auch die theologifche Welt ihre Ahner te, fo dürfte er fehr ſtolz auf folche ſeyn, denn alle Min Boveltern, väterlicher und mütterlicher Geits, fo weit M befannt, waren Zheologen, Sein Vater unterrichtete Ik ſern 5. ©. ©. ſelbſt bie zum 16.-Lebenejahre, in | chem. er ihn auf das Enrfürftl. und. herzogl. Gächfiidenen nebergiſche Gefammtgymnafium nach Schleufingen abae hen Äuß , wo.namelß Genrg Gruft Wach der Di

\ 2

Schwabe. 1345

ſer des berhenten Jenaer Theolsgen, das Rectsrat ver⸗ baltete. Hier verweilte unſer ©. bis 1768, zu welcher keit ee die Univerfität Jena bezog und. fih, von feinen Nöherigen Lehrern mit den günfi ften Empfehlungen und von beiten Wöunfchen begleitet, der Theologie widmete.. kaͤchſt der Walche, Bater und Sohn (Georg und Ima⸗ mei), hörte er bier Polz, Koͤcher, Reuſch, Bitler w Hennings; Doch galt ihm bi8 an fein Ende der Balchiſche Name ganz befonders viel. Der nähern Ver⸗ ſendung mit dieſem Haufe hatte er ed auch wohl zu dan? en, daß er, Taum von der Univerfität abgegangen und bir die” Candidaten des Prebigtamts aufgenommen, n zu Dftern 1767 als vierter Tollege und Infpector ne Freitifche: an demfelben Hennebergiſchen Geſammt⸗ yymnaſio, deffen Bögling ex war, durch die damals regie⸗ ende Kram Herzogin Anna Amalia von Sachſen⸗Weimar mgeſtelt wurde: So beſchwerlich und uneintraͤglich Diefe ötele war, fo war fie ihm doch in vieler Rüdficht fehe . . wänfcht und zu feiner fernern Ausbildung hödft wirk⸗ am. Er gewann hier nicht nur die Liebe für dad Erzie ungs: und Unterrichtewefen, die ihm fpäterhin, da er ater einer zahlteichen Familie wurde, fehr zu flatten am, fondern er fand bier auch um fo mehr Beruf zum Fottſtudiren, da ihm bei dem zunehmenden Alter feined rieljährigen Goͤnners und Kreundes, des Rector Walch, nehrere Stunden, namentlich der Unterricht im Hebraͤi⸗ wen in der erften Glaſſe, übertragen wurden. Doch känfchte ex zum Predigtamte überzugehn ‚für welches er fon durcy fein imponirendes Aeußere, feine ſtarke imme, feine ganz eigne Gabe, das Gafuelle aufzufafs ſen, geeignet fand, und wozu ihn der feinen Kanzelreden efchenkte Beifall noch mehr aufmuntern mußte. Die Er⸗ Kilung dieſes Wunfches erfolgte im Jahre 1773, wo er das Pfarramt Eichelborn mit Naundorf, zur Specialdids: ed Weimar gehörig, mit der Buficherung empfing, Daß man feiner ferner beftend gedenken werde, und nur, um einen Wuͤnſchen fchneler zu begegnen, ihm einflweilen iefe, durch ein entferntes Kilial ſebr befchwerliche Stelle habe uͤbertragen wollen, indem fich fo eben eine andere Gelegenheit nicht dargeboten habe. Indeffen ging doch die ihm gegebene Hoffnung nicht bald in Erfüllung. Dreis zehn volle und lange Sabre mußte er in dem duͤeftigen und mühfamen Eichelboen aushalten; Jahre, die jedody. in mancher andern Nüdficht für die Blüthezeit feines Le⸗ bend und feines Gluͤckes gelten koͤnnen. Bier ſchloß er

gie Welt fie gänzlich aufgegeben hatte, fo daß en;

ei

1886 Shwabe

im 3. 1774 die -glüdliye- Ehe mit Katparine Man: garethe Friederike, des damaligen Turfürftl. Maag ifchen geifllichen Iufpectord Koch zu Schloß = Aounbag Iteften Tochter, welche fich erft im „Sabre 1821, alle F Sabre nach ihrer Schließung, duch den Tod der treffiggg n Sattin auflöfte. In diefer Ehe wurden ihm 11 Mfg gebouen, von welchen 9 heranwachfen zu fehen x lücklich war. ‚Hier widmete er auch fortgefegt feine Inu iche Muße den Wiffenfhhaften und ermuthigt von By Gatten feiner geireithen Schwefter ,*) dem Hofrath Zi el, der damals in Iimenau. privatifirte, Tpaterhin N effor der Aheologie und morgenländifhen GSpraden« Gieſen und zulegt in Dorpat war,**) ließ er auch Ein Öffentlich ericheinen. Namentlich bearbeitete er Die ſaͤm lichen Artikel aus der biblifyen Geographie für „Hey biblifches Realwoͤrterbuch,“ welches 1783 erſchien, und „Kleine hebraͤiſche Bibel,“ weldye er 1787 zu Detwu and Licht treten ließ; auch andere Auffäge, die theild % ter, theils ohne feinen Namen erſchienen. Mi Mehrere ‚Arbeiten, die damals feiner Feder ent fen, wollte. und konnte er nicht öffentlich ‚werben Taf weit zwifchen feiner-Bildungdzeit und der jegigen Tebuig eriode die große wifjenfchaftliche Revolution in der ogifhen Welt eingetreten war und er von feiner Fag und handfeften Gelchrfamkeit, aus Baier und Holle und von dem Syſtem feines Walch keinen Schrit weichen vermochte, während die geſammte neuere thag

einen, kaum 5—10 Jahr jüngern Beitgenoffen, Die fl in Jena einen Danov und Döderlein gehört Kaum ſich nicht zu vereinigen wußte, obwohl er im Leben I hoͤchſte Toleranz bewies. Die fpätern Iahre widmete. fo viel e8 Amtöarbeiten geftatteten, dem Unterrichte iS ner Kinder, welchen er in feltener Regelmaͤßigkeit in Morgenftunden von 6 9 Uhr fo fortfegte, Daß ei Soͤhne, aus dem väterlichen Haufe entlaffen, gern in ih höhere —— Fiafie aufgenommen wurden. Gr few RER der in. Sihleufingen angenommenen Gewohnheit g olge, jeden Morgen, auch im Winter, ſchon Fruͤh 4

an fein Tagewerk; in den Stunden von 4 6 wurd 4 a“

*) Ste mar felbft Schriftftellerin u. gab eine eitlan enblatt für das "one ——e —* Sehr r 9 hat fie Ihrem Wanne: bei feinen ſchriftſtelleriſchen Arbeiten + Amannensis. gedie

t. ”) Deffen eben fe Netrolog 2x Jahrg. S. 1150.

.

a $ ch wa⸗b e. 1337

u Mpehägten;-gegchbeitet, Vach Dan Unterrichts ſtunden

de 4 Stunde Im. xuͤhſtuͤck und häuslichen Unterhals " en gewidmet, Die übrigen Vormittagsſtunden mit ges n, und die erſten Stunden des Nachmittags mit Zei⸗ 3: uud Sournallectüre ausgefüllt, Den Heft des Las guerwendete er auf feine Gärten, in welchen er viel B arbeitete, und auf Spaziergänge und freundfchaftlie . Beſuche. Um 9 Uhr Abends ging er regelmäßig ſchla⸗ g, Diefe ſtrenge Ordnung, verbunden mit einer regel⸗ Figen Diät, ließen ihn 82 Jahre alt werden. Bon born ging er im Jahre 1786 nach Wolferftedt, in ‚Diöces, Altkädt, in eine mit Hecht bochgerühmte Me über, die nicht nur nach ihrer äußern angenehmen. Rund ihrer fehr großen Bequemlichkeit, fondern auch In ihres vorzüglichen Einkommens vielleicht die befte predigerftelle im gefammten Bereich ded Weimari⸗ A Oberconſiſtoriums iſt. Nur ſollte e8 unferm ©, .fp gut werden, diefe Stele ohne vorgängige Auf Ersungen und Entbehrungen zu überfommen. Es war Blich in Wolferſtedt kurz gave mehr als ein‘ Drittheil ‚großen Dorfs (über 50 Wohnhäufer) und mit diefen Mfarts und 2 Schulwohnungen, auch der Kirchthurm brannt, die. Kirche felbft aber fehr befhädigt und die el gänzlich zerftört worden. . Das ‚baupflichtige Kirs rar war anfäbig den Anfprüchen zu genügen; ..die. Adiarifch verbindliche Gemeinde war zum heil felbft großer Bedraͤugniß: da verwilligte der durchlauchtigſte desherr, dag don dem Pfarreinkommen die größere te, nämlich die bedeutende Dekonomie, zum Beſten Jerſchoͤpften Kicchenärard. auf ſechs Jahre entnommen BD. verpachtet werden möchte und Der neuantretende, nur | Berzichtleiftung auf diefe fehsjährigen Einkünfte . je Stelle erhalten follte. Unſer S. wurde ſich diefe Be⸗

gung ſchon wegen der Ausſicht auf eine allerdings gute Imuahme nach Verlauf der fechsjährigen Entbehrung has sefallen laſſen, fand ſich aber hierzu um fo mehr ges Bet, da fein Wohnhaus in Eichelborn nothwendig neu ort werden .mußte, er aber mit feiner ſchon damals gbleeichen Familie in dem Eleinen Dorfe kein Unterkom⸗ Ber finden Eonnte und überbem feines höchfl befchwerlis Ben Filials fehr überdruffig war. Auch hatte er damals.

den durch das kurz zuvor erfolgte Ableben feines Vaters. niges Vermögen ererbt, mit welchem er die ungünftige Zeit weniger druͤckend aushalten zu Eönnen hoffen durfte. Br ging alfo nach Wolferftedt, begleitet von der Hoff:

1338 Schwabe

nad) 4 bekam, die aber indgefammt bald welter befüg wurden.. Lange noch hätte er vielleicht fein Amt Beihülfe verwalten koͤnnen, wenn nicht ein unglüd | al auf Slatteid ihm einen Bruch des rechten Arm ezogen hätte, der ihm feit jener Beit alles Gh ehr befchwerlich machte. Während der SYjäprigen U ferftedter Dienftzeit waren nun feine Kinder fang berangewachfen, 6 Söhne waren theild auf gelehrten ftalten, theils zu anderweitiger Gefchäftsrhätigkeit f gebildet worden, alle feine Kinder wußte er außer 4 tungsforgen, mehrere gluͤcklich verheirathet und im} nen Wirkungskreiſe beit Dagegen fah er Ti allen Zeitgenoffen verlaffen, die alle vor ihm (eingigg AJugeydfreund, der Bergrath Lenz in Senn ausget men) heimgegangen waren. Der große Kampf bei @ terloo Eoftete ihm feinen Alteften Sohn, der als pagnieführer und Nitter des eifernen Kreuzes bei Ex mung von Blanchenoit in den Reihen der Preußk Krieger fiel; Das Jahre 1821. raubte ihm Teine treu bensgefährtin ; 1824 farb fein Schwager Hezel in pat und fein füngerer Eruder, der arofeftr er M u. Landphyſikus Dr. Schwabe in Giefen*); mehrek ner Alteften Freunde und feiner naͤchſten Berwandtenf terlagen dem allgemeinen Menſchenſchickſale in dieſen Zi ren. Da fühlte er lebhafter, daß auch feine Zeit @ laufen {en zumal da Abnahme feiner Sinne und | de Kraftlofigkeit ficy ihm als die Todesboten ar ten. Zwar hatte er noch in den lestern Sabre t amiltenfrenden. Sein zweiter Sohn wurde 18224 er Pfarrei Wormſtedt zur Guperintendentur Neuf d. D.**) befördert; fein vierter Sohn, Heinrich, Ri I. 1822 zum Eönigl. Preuß. Premierlieutenant vowi Savallerie; fein fünfter Sohn, Bernhard, acquirir

*) Deflen Leben f. ——— er Jahrg. S. 1111.

Hall?" Kr La m 1 nach ol er dei ve bene Dbers 3 sDirectord un ofprediger

in Weimar ernannt. ' ee

.

\

Cd wabe .. 189

pet m eeingta, die big dahin die Firma: Simbuni A ch umd

fe an Berlin als D ffizier nach Mainz verfegt wurde,

Kantitienannehmlid e Rn guten Baters noch erheitern, um fo mehr, da ex im ir glücklichen Seftaltımgen der Schickſale feiner Kindes 4 auch Die Früchte feiner mufterhaften Erziehung ern⸗ R, aber. Die Folgen der Jahre aufzuhalten, das vers kehrten fie nicht. Er fühlte das endlich lebhaft und be⸗ Be zu Dot: „Es ift geung! Herr ich bin viel zu ges

Wei feinem ode noch 16 lebten, freudig heranbluͤhen, Bd wollte nun gern flerben, gern dort fegn, wohin fo Bel feiner Lieben voraudgegangen waren. Ref., deſſen

Weruf ihn oft an die Lager der Gterbenden führte, ftand

B am Tadtenbette unſers. S. Froher und freier ſah

wm dem Tode ins Auge, Er hatte’ ausgelebt. Ver⸗

Mängerung ſeines Daſeyns ſchien ihm; fo wie es unmoͤg⸗

Ph war, auch nicht mehr des Wunſches werth. Sein Dtolg, feine Zreude, fein einziger Gedanke waren feine

finder. „Von meinen vielen Kindern hat Leined mir

ande gemacht!" Das war. das Ruhekiſſen, auf wel⸗

Fihem er entichlummerte, nachdem ex 58 Sabre in amtli-

er Shätigkeit der Welt genügt hatte. Strenge Recht:

viigleit, : forgfgme Ordnungsliebe, grändliches Wiſſen,

wausgezeichnete / Rednergaben, feltne Amtötreue, und, im

vAbſicht anf fin Haus , eine im Schulamte angenommene

gewiffe, zuweilen pedantiſch fcheinende Strenge, jedoch vderbunden mit unausgefetzter Sorgſamkeit, die fi zum

"Beten der Geinen, wenn ed nöthig war (und es war früherhin oft nöthig), jeder Entbehrung willig unterwärf, wwarb ihm die Iufriedenheit, die Achtung, Die Liebe ſei⸗ ner Vorgefetzten, feiner Bemeinden, feiner Kinder im ‚nicht geringen Grade; und die anfcheinende —— md Derbheit, mit der er. wohl zuweilen anflieh, ver

1542 Meiliutr Steindel. |

108, Georg Samuel Albert Mein,

Doctor dor Theologie, kðnigl. Preuß. Conſiſtorialrath, Spa utendent , erfter Prediger der dort, Deutichreförmirten Gemeinde

geboren, d. 13; Juni 1756, gekorben d. 14. Fehruar 1826 -

eine Baterftadt iſt Halle und fein Hauptftudium

neben Phyſik und Mathematik die Kantifche Philofey

Kant felbft bezeugte von ihm, Daß er ihren Gin

tiefften durchdrungen und am klarſten Dargeftelt 4

&r ift Vater von 18° Kindern geworden, von denei y Drei Söhne und fieben Toͤchter am Leden find } h

Seine hinterlaffenen Schriften find: Mar Megifter z. Kants Kritik d. Erkenntnißverm. 2:

1:03. Jena, gr. 8. Kunftfprache der krit. Philoſch Mit Kants eignen Ertlärungen, 1798. Jena ge. 8.1 hang zu dief. Werke, 1800. Jena 8. Mariginalien Ned. zu Kants Rechtslehre, 1800. Ebd. gr. 8. . richt in der Lehre Jeſu, Magdeb. 1808. 8. Woͤite d. Philofepdie, 2 Thle. Ebd. 1305. 1807. gr. 8. Mi er Unterricht in d. Lehre Jeſu für Schulen, Ebd. IM R. —_ Entdeckungen über Intigralxechnung. (Ebd. I 4, Außerdem lieferte er auch Predigten ‚in d. Fi auer Mag. f. Pred. 2. Thl. Ro. 73. 74. (1783) 3. träge zu Erſch u. Gruders Encyclopädie,

* 106. Hanns Auguft von Steinde, kboniglich Saͤchfiſcher Major außer Dienſt. . „geboren am 21. Dctober 1758, geflorben am 11. Bebruar 188 ,

Dieſer thaͤtige Dekonoin ward zu Annaburg Im vorm Kurk: eife geboren. Im 14. Jahre (1796) ward er in DM Aurjächt. adettencorps aufgenommen und 1777 als Gou⸗

"2, Wie ſchon in der Worrede bemerkt, hat und das unfül gebtiäbene Werfpreden des Deren Gonftorial und Säultatht Koch in Magdeburg abgehalten, über diefen denkwuͤrdigen Gelche : ten mehrere Lebendsumſtaͤnde beizubringen. |

D 2 - |

Steindel. 46048

mtenant beim Infanterie. ent 4 Sachſen Go⸗ a, (welches im Kurkreiſe und in der Mederlaufitz fein andquartier hatte), angeftellt; erhillt aber im Jahre

88 wegen der ihm übertragenen Bolleinnehmerftelle zu tsbach in der Oberlaufig, feine Eutlaffung aus dem ilitärdienfte mit dem Prädikat als Prem. Lieutenant, Be von Jugend an große. Reipang zur Landwirthe ft. gehegt hatte, To hatte er hier MWeranlaffung genug, zugleich mit den verfchiedenen. Zweigen Der ODekonb⸗ fonnter zu machen. Im Jahre 1796 gab er feine Jeinnahme gänzlich ab und gog ſich auf das von ihm Rufte Rittergut Balbendorf bei Bautzen zurüd, Kurze I darauf wendete er ſich nach Authauſen bei Düben; 9 nach Bölfchen bei Merjeburg unb 1805 nach Sitzen⸗ Re bei Torgau. Aue biefe Süter, die er eigenthuͤmlich 8 und dann wieder Yerkaufte, bewirthfchaftete er nach en Grunnfägen. Zu Michaelid 1811 wendete er ſich ) Dresdeh und hielt fich geößtentheiie dort oder in Nmgegend auf. Als im Koͤnigreich Sachſen die Bands Vr organiſirt ward, trat er aͤls Hauptmann bei dem

m Meiß'niſchen Landwehrbataillon ein, wohnte den dögen dieſes Gorps in Belgien. bei‘ und am im. J. 85 nach Dresden in Gatnifon zu ſtehen. Nach erfolge HL wendete er ſich nach Trachenberg, einer _ men Beligung feines erften Bruder, des Generals vo; jerndel in der kaum 2 Stunden von Dresden gelegenen Roͤsnitz, wo er feine übrige Lebendzeit in ländlichen "Die ‚Eundwirtbfaft hat thm manche Erfindung i te Landwi aft hat ihm manche ndung im vr tiefen Bearbeitung der Aeder, iu der Piegelfabritas und im Geſtuͤteweſen, (wo er beſondirs Die Stall⸗ tterung einzuführen verfuchte), gu verdanken. Auch ers w er 3. 2. ein Bieharqneipulver *), weldes bie und w erſprießliche Dienfte geleiftet haben ſoll. . Beine Schriften nd: W WVerſuch u, Beſchreib. einer neuangelegt. Ziegelbren⸗ ei u. eines beſſern, bolgerfparenden Pyramidenziegels 8. Leipz. 1798. 8. m. K. Ginige der widtigft. u. Ihft, Wahrheiten in d. Delonomie; in Winteraben- aufgefegt. Ebd. 1799. 8. m. 1 8. Bemerkungen ber Thaer's Schrift v. d. engl. Landwirthſchaft für die,

—— Ueder die Wirkung deffelben if daB Leipz. Intelligenzblatt: Re Een nen If das Bring. Sutelligenab af?

1644 dam.

welche ihr Ackerhandw. u. den Staat Lieber WERb. A 8. Auf Erfahrung gegründete Anweif., bie Bunde {dyaft, vermöge d. Einführung d. WBechfelmirtäft. F Seifen; nebit Borfchlaͤgen 3. Errichtung einer Cm Fratt. Unterrichtsanft., 3. Bildung angehend, Oeken Gbend. 1803. 8; - oe Dekonom. ——— in folgenden Zeitfchrift

An Fr. Benjam. Webers“ dtonom. Samthler, f 4803) ; im allgem. Neichdanz. (1802—1805) ; IM w Intellig. Blatt (1804); im allgem. Anz. d. Gem (1807, 1815, 1820); in Schnees landwirtbfchaftl. 8 (1808—1810, 1813, 1814) und in 7% Pohls Ara die deutſche Landwirthſchaft, Od. 4-6, 8, 9, 1816 | Er

107. Aloys Joſeph Adam, J— Vicepraͤſibent bed koͤnigl. Appellationsgerichts für den Dei kreis zu Bamberg, 2

geb. d. 12. Februar 1763 in Hippoltſtein, geſt. zu Bamberg ll . Bebruar 1825,

Nach dem Elementarunterricht zu Eichſtaͤdt wurde ce die hohe Schule u Ingolſtadt befördert, wo er Wi den ſchoͤnen Wiſſenſchaften fo vertraut machte, © ihnen lebenslänglich gerne huldigte. Seine bi6 zum? in griechifcher Sprache fortgefegte Korrefwondeng mi nigen Iugendfreunden mag zum Belege Dienen. = ‚au Pe 2 Lebhaftigkeit des Geiſtes erreichte et er. dad Ziel Weiner Justvifnen Studien , als andere‘ chuͤler. Nach einiger Praxis zu Monyeim wurt® 1737 . gurpfalzbaterifcher Kegierungerarh u Land 1791 Landbeamter zu Freiſtadt bei Reumarkt, 0 4 mit Zofepha Freyin v. Gronegg, verehelichte. L Der Auf feiner Spätigteh in diefem Amte gab 5 en'-"ıng, daß er 1797 wieder Regierungsrat und C 2 ,:x d 1799 Regierungdfanzler gu Bandeput mit d Befoldung von 2000 fl. Auf. wurde. Da aber DE fige Regierung. in Bolge der General:&andesdirertion J Bünchen aufgehoben wurde, fo wurde er am 18. *9 1802 zum zweiten Hofgerichtskanzler in Straubing am 13. Juli 1808 zum Hofgerichtödirector ermannt wit. Beforgung der dahin treffenden Lehengefcäfte MM auftsagt, Durch die Konflitution von 1808 war m

Kaum zj J 4845

x, Ruapnifetion bee. Amy Rönigueirhs ‚Malern ber nt; ‚wie andere Gericht#glieder wurde auch er im Des ber 1808 als zweiter Appellationöger. Director mit Po fl. Sehalt nah Memmingen verfegt. Die na gen Monaten ſchon erfolgte Empörung der Zyrole j Beranlaffung zu einem Spezialgericht über diefel: welches zu Lindau feinen Sitz hatte, Cr wurde an Anguft 1309 als Vorſtand defjelben zum Troſte vieler pilien gewählt. Denn ſein gutes Herz unterfchied ge a die vorübergehende, aus Unbefonnenheit entitandene | wallung von bedachtſamer Empoͤrung und Aufreizung en die Baierifche Regierung, wodurch viele Berhaftete pe weitere Strafe wieder entlaffen wurden, weöwes h ihm allfeitiger- Dank zuftrömte. Zür Belohnung dies & mühfamen und gefahrnollen Unterfuchung ‚wurde er J. 1810 zum erften Director des koͤnigl. Appellations- richts in Burghauſen mit 3000 fi. Schalt befördert. 38 dafjelbe durch die Abtretung des Salzachkreiſes an terreich entbehrlich geworden und die neue Miniſterial⸗ janifation vom 2. Februar 1817 auch jene aller unter: dneten Behörden nad Tich gezogen hatte, ‚würde 18. März 1817 in gleicher Eigenfchaft an dad Tönig ppellationsgericht zu Bamberg _verfegt, wofelbft.er am Dctober 1820 zum Bicepräfidenten befördert wurde, z Richter hatte er den allgemeinen Ruf der hörhften Pötlichteit, Zhätigkeit und Zuvorkommenheit ſowohl m Bas Kollegium,, als die Recht fuchenden Parthein, nen er faft zu gefällig war. Als Menfch gab. er it t Gelegenheiten eine vorherrfchende Herzensguͤte zu unen, Als Gatte und Bater berudfäghtigte er das ph feiner Frau und Kinder mit eben WM viel, Zärtlich- RK old Bernunft,. Darum. war auch fein früher Tob m ſchmerzlich, welde ihn zu würdigen Gelegenheit Hills 0 - " B. J. * 108. Friedrich Kunz, .. betor der Phil. und ordentlicher Profefior der Technologie. und WHandelswiſſenſchaften am Garolinum zu Braunſchweig. geb. ben 24. Februar 1755. geſt. am 13. Jebruar 1825. Baeren ward er zu Zerbſt. Mit hinlaͤnglichen Vor⸗ kenniniſſen verſehen, begab er ſich in feinem Juͤnglings⸗ alter nach Leipzig, wo er Theologie zu feinem Hauptſtu⸗ N,Netrolog. Se Jahrg. | ı 88

Siebeit,

dium machte, im ehe aber auch andere MBlffentägg ten auf diefer Uninerfität fi anzueignen fucdte, W beendigten Studien in den Dienft des Königs von Se otreten, ward er ber Gründer ‚einer Sanblungsf “8 der er durch ſeine einſichtsvolle Yen während voller fünf und man ig Jahre eine auch as halb Deutfchland ausgebreitete Berühmtheit erwarb. 3 als 1100 Ihnglinge hatte er dort für ihre Lünftigesf ebildet, als ihn der Herzog von Braunfchweig, ilhelm erdinand, gum Lehrer der Technologie | en Beau im Jahre 1804 an das Golleg arolinum In Braunſchweig berief. Nach der Aufhes . diefer Anftalt_ und ihrer Einrichtung zu einer Weit jo Militaͤrſchule im Jahre 1808, wurde ihm der erricht in der Militärgeograpbie übertragen. Mit dhaelis 1814, wo daß GSarolinum als höhere Bildungf ftatt wieder her eftellt wurde, übernahm er wieder f feüheren Lehrfaͤcher und wurde im Jahr 1821, nad

riums. Er zeichnete fich durch einen ungewöhnlich le ten Eifer für alles Schöne, Wahre und Gute anf uchte es mit allen Krätten zu befördern. Mit MU mmer regfamen Streben, welches fih in feinem WW Alter von beinahe fiebenzig Jahren noch mit Jugent Außerte und ihn felbft auf feinem Kranfenlager nit Yieß, ftiftete er auch im der That großen Nugen. jeet in ihrem Berufe ausgezeichnete Männer, die pre Bildung verdanken, haben feine Berdienfte um Durch Beweiſe wahrer Dankbarkeit und inniger DM zung, oft aufggpeiter Berne ihres jegigen Baterlandet erkannt, Geil Andenken werden die Früchte feines ff zeichen Wirkens noch lange erhalten. - Schrift ihm find: u , L 1) neberſicht der wichti ften Handwerke, Manet ven und Fabeiten, zum Gebraude technologifcher SWS Pe raunſchweig 1807. 29 Militaͤrgeog bend. 1800. D r.

* 109. Wilhelm iebert,

Profeſſor am Gymnaſium zu Detmold. geb. den 22. November 1797. geft. den 17. Februar 1895

Auch das angehende Verdienſt iſt des Andenkens werth. Benn dem jungen Lehrer von ber goͤttlichen Borfehung

Hochbichler. 147

ib nicht dergoͤnnt wurde, den von ihm in ſich aufge: menen Saamen des Guten und Nüglidyen zur feucht: genden Meife zu entwickeln, fo verdient, wasder, noch er erſten Bläthe des Alters Leider au rräp hinwegge⸗ t, einſichtsvolle Siebert für die Bildung deren kuͤnftiges Gluͤck verſprach, nicht befto weniger Andenken aufbewahrt zu: werden. Benig Merkwürdiges nur kann daher von ihm bier getheilt werden. Bu Mengöberg in Kuchefien, wo Bater Prediger tft, geboren, verlebte Wilhelm Sie- # Teine Kinder» und Juͤnglingsjahre fröhlich und gluͤck⸗ im väterlichen Haufe. Sein Bater allein war fein ker und erfter Führer in den Gefilden der Wiffenfchaf- „er felbft ergog und unterrichtete ihn, fo daß fein et, fein Geift und fein Berftand durch des Waters Me md zärtliche Liebe entwickelt und ausgebildet wur⸗ So weit brachte ihn durch eigenen Unterricht fein iger Lehrer, Daß er fo vorbereitet, ohne ein Gym⸗ Pam befucht zu haben, die höheren afademifchen Stu⸗ B anfangen und die Univerfität Marburg beziehen ae. Dort legte er fich mit befonderm Eifer und lo: Mwerthem Fleiß auf das Studium der Iheologie und tlologte und blieb dafelbft bi8 zum Herbſt 1820, wo ee b Rufe als Prof. am Gymnaſium zu Detmold folgte. diefem Wirkungskreiſe, dem er leider nur wenige Nahre and, erwarb er fich durch den großen Ernſt und Eis womit er raſtlos feine hohe Idee von Iugendbildung oerwirklichen ſtrebte, die ungetheilte Achtung feiner ' pleten und Mitlehrer; durch innige Theilnahme an E Befttebungen der Jugend und, rende ernfte Hin⸗ Feng an ihre Art zu empfinden und zie Denken, das trauen und die Liebe feiner Schuler in einem hohen Rode; durch Biederkeit, wie fe in feinem Herzen wohnte fidh in feinem Gefichte, in feinem Aeußern, fo wie

ganzen Stade, wo er ald Fremder zu wirken berufen Bat. Gin Bruſtuͤbel, von weldem fchon in früher Egend ſich Spuren gezeigt hatten, entriß ihn diefer fo

nen und auf eine fo viel Gutes verfprechenden Weife girfengenen Laufbahn und raubte ihm fo die Freude, die

chte feines redlichen und einſichtsvollen Strebens ges Biegen zu koͤnnen. Gein Andenken wird fich unter feinen Srranden und Schülern lange erhalten.

Joſeph von Lücenay. Br,

[3

feinen Reden ausſprach, viele Freunde und die Achtung

unger Leute _

N

. 1. % N | 1348 SHodbidler |

* 110. Franz Zaver Hochbichler,

Seneralvicar Ser Erzdidceſe Salzburg, Director bed fürfkergbiiäiß| lichen Confiſtoriums, fürftlih Salzburgifher Geh. Rath | ded ehemaligen Maria: Schneeftifted Kanonicud. |

geb. den 18. November 1788. gefl. den 20. Zebruar 10. "|

Se. Majeſtaͤt der Kaiſer von Deſtreich beehrten den win digen Greis durch allerhöchfte Entſchließung vom 6. I& nuar 1825. noch kurz vor feinem Tode mit der großen gel denen Ehrenmedaille nebft Kette und der Züriterzbiideg von Salzburg, der den Auftrag bekam, ihm folce ein Bin am wählte dazu den 12. Februar, Den Geburtitag r. Mojeftät des Kaiſers und hing fle ihm nach abgehak tenem Hochamte in der Domkirche mit den Worten um: „Wenn es eine audgezeichnete Gnade Gottes if, A Lebensjahre bereits zurückgelegt, 67 Jahre fchon im * erthume vollendet zu haben, 57 am geiftlichen Rathis che zu wirken und 48 Jahre der Leiter des Gonfiftoriumg dieſer Eradiöcefe zu ſeyn; fo ift es nocy eine unendilp geibere ‚Gnade Gottes, in diefer langen und wichtig ienftleiftung fo beiſpielvoll zur allgemeinen Grbor elebt‘, mit fo. reinem Herzen feinem Amte entjproheng o viel Gutes gethan, fo viel Boͤſes verhindert zu hab als Ihnen darüber die ganze Didcefe das Zeugniß gebe muß. Es bat ſich an Ihnen erfüllt, was der Geiſt Gb tes im Buche der Sprüchmörter (16, 31.) fagt: Die Krone aller Würde ift ein hohes Alter, das auf der Bat der Gerechtigkeit erreicht wird." , Nicht Late genoß der ehrwürdige Greis diefe ehem volle Auszeichnung, denn am 20. Gebruar nahm er Is fchied von diefer Welt und ging hinuber, um jenfeitd TR feine Berdienfte um Kirche u:-d Staat belohnt zu werke Auf fein Sinfcheiden erfchienen mehrere Gedihte& Deutfcher und lateinifcher Sprache im Druck, von beugt wir bier eins mittheilen. * In repentinum obitum reverendissimi Domini Fra cisci Xav. Hochbichler, Archidioeceseos Salisb. carii gener,, Reverendissimi Consistorii Directoris c- riti, et caes. reg, Moneta aurea majori cum torgus & nati etc,, nocte 19nae ad 20mam Februarii MDCCCXZTV,

Cum Te major honos naper solemnis adiret Munere caesareo; Numen‘ait: „Satis est „Terrenae > Senior Jam nonagenarie! famae;

N

. | * Ebermaier. 1349 - Name, benedicte veri, et acripe sidereum: -

„Te cantor mentis, ferrorgae pius, stadiunque, h ;‚Aernm sacrarum, tegue suada potens, & „Consilium sapiens heroibus atque heatis : „Associant sacri coetus, ejusque choris!‘“ Decrevit genitor: fati simul atque minister Te lenis tetigit; lenia et ossa cubant!

Feierlich trat zu Die jüngft hohe Züe der Ehre \ des Kaif as gun die Wottpek efhloß:

—W

1,7 ..14. j —** Irdiſcher Ehre genug, Du neunzigjahriger Weiſer! En f Sefegneter, nun, —— weine Dir

. . . „zu heil; Reines Gemäth, und heiliger Eifer, und tiefere Kenntni "

„Goͤttlicher Dinge, und Macht heil’ger Beredtſam⸗ —A ital, mueisheit in Rath und in abe vereinen mit Helden

der Kirche, . 7 „Mit den Seligen Dich, Dis mie der Himmliſchen . or!‘ LEE 4 der Höchfte beſchloß; da berübete der Diener des fi u e eh Auf der Stelle Dich fanft: ruhe num fanft auch * Im Grabe! Eu

"111. D. oh, Erdwin Chriftonh Ebermaier, |

. koͤnigl. Preuß. Regierungd und Medizinalrath zu Düffelvorf. a geb. am 19, April 1769, geft. am 21. Februar 1825 *),

bermaier ward zu Melle im Osnabruͤckiſchen, wofelbft Kein Bater Apotheker war, geboren, Diefer ertheilte ihm au, da er ge zum Apotheker heſtimmt hatte, Unters siht in der Botanik, Chemie und Pharmazie; hierauf dildete er fich in den Apotheken zu Rageburg und Brauns ' fümeig weiter aus. Als Proviſor verließ er aber diefen Stand und ging nach Göttingen, um fich dort der Heil: tunde zu widmen. Kurze Beit darauf gab er fein Her- barium vivam herand und ‚die gute Aufnahme dieſes

) Mit Benusung von Piererd mebiz. Annalen. 18%, St. 5.

u 1360 Ebermaien BWerks v

8 vermehrte ungewein feine Borlieb ſoleren ‚Einige Zeit ker erhielt er von der hen Geſellfchaft zu Regensburg den Preid über cing

nach Brabant, lebte fodann, -ald der Theil Des Ham bei welchem er ftand, ſich nach Holland zurückzog, Zeit in Leyden, und genoß dort des Unterrichts mehr rofefforen, beſonders des vortrefflihen Brugmas ad) der Ruͤckkehr der Hannöverifchen Truppen aus land nahm Ebermater feinen Abfchied und girs zum egung feiner Studien nad) Göttingen zuruͤck, . 797. die medicinifche Dockorwürde erla ti» Grüß nun (1797) als prakt. Arzt in Rheda und hierauf in F nabruͤck nieder und ward im Jahre 1805 zum. Tell burgiſchen Hof⸗ und Medicinalrath ernahnt und im‘ 1810 -ald Phyſikus des Ruhrdepartements nah ME mund berufen. Am’ legten Orte, wo er Überdied ziemlich große Praxis zu beforgen ‚hatte, befchloß er fe Praktiſche Laufoahn. Endkich warb er im Jahre $ um Siegierungs: und Medicinalrath nach Glene Me ert und 1321 von da nad Duffeldorf verſetzt. Miet JHolte rheumatifche Krankheiten, weldye zulegt Die Rei tationsorgane ergriffen und durch ein bösartiges Wed fieber complicirt wurden, veranlaßten feinen Zod, 4 am 21. Zebruar 1825 erfolgte. Seine Schriften find: , Herharium virum plantarum offcinalium cum dem “Könibus et amiMadversionibus, Fascic, [-— XIV, Brom- gae, 1790-1792. Bergleihende Befchreib. derjen. Pen en, weldje in den Apotheken leicht mit einander vermide ot werden, :nebft ihren unterfcheidend. Kennzeichen u. Einleit. über diefen Gegenft. Mit einer Borredi v. Is J. P. Pott. Braunfhw. 1794.8. Ueber die Rothue⸗ digk. der Berbind, des Studiums d. Botanik mil de Pharmazie; eine v. d. bot. Gefellfch. in Regensb. gekriakt Preisſchr. Hannover, 1796. 8. Commentatio de Id in corpus humanum praeter visum efficacia, praemio 0 nata, Goetting. 1797. 4. Deutfch unter folg. tel: ſikal. diem, Geſchichte d. Lichts u. deſſ. Einfluß auf der menſchlich. Körper, Osnabruͤck, 1799. 8. 2. Aufl. keipp 1810. Diss. inaug,. (praes. J, Fr. Gmelin) de num hiebis amplitudine, ejusque in gravitatem et partum Ir uxu, Goett, 1797. 8, Ueber die Standoͤrter d. Pia

E.bermeier 488

he 1802. 8. —e— mit S. Big, Consbruch: Allgem. Encyclopaͤdie f. prakt. Aerzte b Bundärzte, I. Thl. ) 1. 2. Bd. Leipz. 1802. 8, 2te ufl. 1804. Ste 1819. 1320, II. hl. 1. Bd. 1802. 2, em. Aufl. 1808. 3. 1818. 2. Bd. 1813. 2, verm. Aufl. 8231. II. hl. 1902. 2. Aufl. 1820. IV. hl. 1804. 2. arbeſſ. Aufl. 1810. 3. 1818. V. Thl. 1. Bd. 1809. 2. erb. u. verm. Aufl. (mit ſ. Bildniß). 1823. 2. Bd. 1823. H, Zhl. 1908. 2. verbeff. Aufl. 1912. 3. 1818. VII. hl, 802. 4. Aufl. 1804. 5. 1803, 1309 in 2 Bdn. 6, 1817 12 Bdn. VII. Thl. 1. Bd. 1805. 2. Aufl. 1815. 2.08%. 807. 2, Aufl. 1816. IX, Hl. 1. 2: Bd, 1802. 1808. 2% nf. 1811. 3. Aufl. 1318. 1819. (dav. jifo ürerſegt wor⸗ en: Th. 1. Bd. 1. pohlniſch v. ©. Girtler, Krakau, 811. 8. Th. VI. franzoͤſ. von I. B. Capeller. Paris, 821. 2 Vol, 8.) Pharmaceut. Receptirkunſt, oder Ans eitung f. Apother, die von den Aerzten vorgefchr. Arz⸗ wiformeln Eunftgemäß zu bereiten. Leipz. 1804. 8. Ta⸗ ellariſche t d. Kennzeichen, d. Aechth. u. Güte, wie d. Berwechfelungen u.Berfälfchungen fämmtl. eins ahen u. zufammengefest. Arzneimittel, 3, bequemen Ges rxauche f. Aerzte, —96 u. Apotheker, "Ebd. 1804. 8, umgearb. u. verbefl. Aufl. 1810. Fol. 8. Aufl. 1815: . mit der (auch beſonders gedrudten) Anweiſ. dur Viſi⸗ ation der Apotheken verm. Aufl. 1819. Muſeum für. lerzte m. Wundärzte; eine Samml. vermifcht. Auffüge f. Ne gef. Arzneiwiſſenſch. aus d. Schriften ber Reiſebe⸗ reiber u. and, nicht medic. Werken. Leipz. 1805. 8. harmaceut. Bibliothek f. Aerzte u. Apotheker. 1. Bd, -4, Stüd. Lemgo, 1805—1807. 8. 2. Bd. 1-4. Stud, 808— 1810. SPract. Anweifung zu einem zweckmaͤß. herfahren bei d. Wifitationen d. Apotheker, nebft einem herzeichn. der gebraͤuchl. Reagentien. Leipz. 1819. 8. ein befond. Abdruck d. 4. verbeſſ. Aufl. feiner tabellar. leberſicht d. Kennzeichen, .Aechth. u. Güte ſaͤmmtl. Arz⸗ eimittel). Etwas über den Stechapfel u. deſſ. Ver⸗ bechſekung mit d. Schwarzkuͤmmel; in d. Braunſchweig. Radaz. 1794. St. 4. Heilung einer Gloſſitis; in Hu⸗ lands Journ. d. prakt, Heilkunde, B. V. ©t. 3. (1798), resden. Wilh. Lindner.

*) Ieder Theil hat einen Separattitel; die einzelne Auffühs ung deſſelben er ſage dem Swed biefes Bertb.

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1398 "Sr | * 112; Georg Anton Chriftoph Scheffler;

Dr. der Philoſ. und ordentlicher Profeffor der alten Literatur m nn Collegium Warglinum zu Braunfchweig. |

J geb. den 21. October 1762, geſt. den 21. Februar 1038.

€: zurde zu Wolfenbüttel geboren, wofelbft er auch fels | nen Sugendunterricht genof. Die höheren Studien der | trieb er in Helmitädt und die Wiflenfchaften, denen & auf diefer Univerfität ſich vorzugsweiſe widmete, wareg &heologie und Philologie. Nach Beendigung feiner ach demifchen Laufbahn, im Jahre 1785, erhielt er die S eined ordentlichen Kehrerd am Pädagogium in Helmkilk and 1 Jahr fpäter die eines Gollaborators am demfelden, wodurd er zugleich Guftos der Univerfitätsbibliothek ward, Gr blieb ih Helmftädt bis Michaelis 1788, worauf er of Gonrector Anfangs an das Gymnafium zu Schönin weiterhin im Jahre 1790 an dasjenige zu Molfenbutte berfegt wurde. Um Oftern 1801 übernahm er als R tor die Leitung des Unterrichtd auf dem Martineum i Braunfchinei Er hatte die ‚Beute, daß ſich biefe, einer Ankunft wenig befuchte Anftalt, unter feiner Dires | ion von Neuem bob und er fie bei feinem nachherigen Abgange in dem trefflichften Buftande verließ. Im Fer 1815 wurden ihm, mit dem Zitel eines ordentlichen Pre fenors, einige Unterrichtöftunden in der claffiicyen Litere⸗ ur auf dem Gollegium Garolinum übertragen. 1821 1a | „ex die Stelle ald Hector am Martineum nieder, um de yeltung des dortigen Gatharineums zu übernehmen. Rıd dem Tode des Hofraths Emperius, eines der Directoren am Garolinum, nahm er 1822 defjen Stelle ein und um Weihnachten 1828 gehörte er diefer Anftalt, nach Nieder | Legung. feines Directorats des Cathrineums, als Lehe der alten Literatur ganz an. Seine Ausgabe von Sr phoclis Electra ift für ihre Seit mufterhaft zu nenn. Diefe kurze Darftellung feiner almähligen Beförderms gen non einer fchwierigen Stelle zur andern, sent fc allein von dem Bertrauen, welches Die Regierung Braut: ſchweigs in ihn ſetzte und er machte fich dieſes Bertrouend nicht blos dutch feine gründliche Kenntniß der alten Epre hen und übrigen Alterthbumdwiffenichaften, über welde er übrigens nicht die neuern Sprachen und andere Wil: fenfchaften vernachläffigt hatte, fondern auch durch feinen großen Fleiß, und feine gewiffenhafte Treue in der Er⸗

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"Seh zu Vohne 1853

Pi meluer Beruföpflichten wärbig: Bon ſtinen wfes ‚andern trefflichen Eigenſchaften zu ſchweigen, fey hie Bar noch feiner beftändigen Beſcheidenheit und aͤchten Hu⸗ Marität erwähnt, Die fein tiefes Wiſſen verbargen und num fo, achtungöwerther madıten. In dankbarem Ans mten wird er bei feinen vielen Zoͤglingen und bei als ba fortieven, die ihn ald Menſch und Gelehrten nähen hant und gefchäßt haben... Noch am 16. Februar war feinem kurz vorangegangenen Freund und Gollegen, f, Kunz zum Grabe gefolgt und 5 Tage fpäter war Bu er nicht mehr unter den Lebenden. Am Morgen ſei⸗ } Rodteötages hatte er fogar noch feine Vorleſungen ılten, Nachmittags klagte er über Verdunkelung feiner Agen als ihn ploͤtzlich ein Rervenfhlag binwegraffte. Sm Druck iſt von ihm erfchienen: Sophoclis Electra, ece. cam antiquis scholiis selectis ex recensione Rich, Mauc, Phil. Brunckii, Varietate lectionis et perpetna TMstatione illustravwit Georg Christ, Scheffler, Phil. Doc ir, Helmstadii, MDCCXCIV, Außerdem hat er an Wi we Magazin gearbeitet uhd den Iiterärifchen Th we Sfchenburgifchen Handbuchs der claſſtſchen Literatur MR bedeutenden Zuſaͤtzen bereichert. et

3 d. Dr. u. \ ie ° 8 115. Gräfin zu Dohna, geborne Gräfin E von Finkenſtein, on

[1]

Obermarſchallin. geboren den 28. October 1745, geſtorben den 28. Febr. 1825.

dIn Geburtsort war Oſterode in Preußen. Waͤhrend ‚De Bater im ſiebenjaͤhrigen Kriege im Felde ſtand, gs ‚ne mit ihrer Mutter zu ihrem Onkel, dem Geheimen Ka⸗ ' Dinetöminifter Grafen von Zintenftein und mit ihm dars uf nach Magdeburg. Dafelbft erhielt fie von dem von derlin dahin gekommenen Hofprediger und Oberconfifto- dalrath Gack den Unterricht in der Religion, wodurdg ‚Re fi eine wahre Froͤmmigkeit aneignete. Go entwi delte fich auch in diefer merkwürdigen Zeit an Ereignifs en ihr Geift zu einer hoben Bildıng, einem gediegenen heil und einer hohen Stärke des Charakters, wodurch te ſich ihr ganzes Keben hindurch als eine boͤchſt ausge⸗ zeichnete und bedeutende Ftau auch unter den ſchwierig⸗

10% Buchhol. Grome.

Umftinpden bemährt hat. Mit Wilfuung ale Penalicten Anerbietungen durch weldye man fie Dem Kreife des königlichen Hofes zu erhalten wänfdte, ging Se nach gefchloffenem Zrieden mit ihren Eltern nad

reußen zurüd, wo ſie 1769 mit dem Burogeafen An ohna s Schlobitten *) fich vermählte, . Aus Diefer entfproßten 12 Kinder. Rach Aojühriger gludliher Ver⸗ ‚bindung wurde fie Wittwe und fand bei ihrer tiefen

Trauer den beften Troſt in dem Bewußtſeyn deö Guten, "was fie gewirkt und in dem Gegen, der auf der tremm GSrfühung mütterlicher Pflichten ruhte.

114. Sohann Simon Buchholz, Orcgelbauer zu Berlin. aeboren d. 27. September 1758, geftorben den M. Februar 1835."

Sein Geburtsort iſt Schloß⸗Vippoch bei Erfurt. Die BOrgelbauerkunft erlernte er in Magdeburg beim Orgel bauer Nieg, conditionirte bei Grüneberg in Altbrandens burg und.bei Marr in Berlin lange Jahre. Er erbaute - einige 30 Orgeln, worunter 16 Werte mit mehr ale & nem Manuale befindlich find, Durch Größe und vorzig lich zweckmaͤßige Dispofition zeichneten ſich Darunter and: die zu Bath in Nenpommern mit 42 Elingenden GStimw an; zu Treptow. an der Zollenfe mit 28 Tlingenden Stimmen.

„..* 115. Friedrich Auguft Crome, Suvperintendent zu Ieinfen im Hannoͤverſchen.

geboren den 21. Januar 1757, geſtorben den 1. Maͤrz 1826. Er ward geboren zu Rehburg, wo fein auch durch vieie

Schriften bekannter Vater, Friedrich Andreas, Prediger

. war, aber ein Jahr darauf als Generalfuperintendent nad

*) Bon ihm aben fi) Höchft ruͤhmliche Lebendnotizen u. trait im Jqhrbuch häuslicher Andacht für 1826. Halle, b. worin er als ein fehr frommer, vaterlandöliebender und tapferer Herr bezeichnet ift._” , d. H.

⸗2) Allgem. muſical. Zeit. 1826. Nr. 11.

I)

Trome. 41855

Yrefopt wurde. Hier genoß der junge Erame Unterricht bei feinem Water ae —ã "dortige Schule... Im Jahre 1778 kam er mit feinem eren Bruder Heinrich Wilhelm, dem nachherigen Hil⸗ Be kandſyndicus und Hofratb, in die Eimber

e Schule, der fein älterer Bruder, Ludwig Gottlob, ald or vorftand. 1775 bezog er, mit ben fchönften Kennt⸗

WW dert Dem theologifchen Studium in dem Haufe feines Kowoagerdö, des Gonſiſtorialraths Dr. Wald, der feine Ihmester ‚gebeicntpet hatte und mit ihr in den gluͤcklich⸗ tm Berhaltniffen lebte. Unter feinen Lehrern fuͤhlte er ih gegen das Ende feiner academifchen Laufbahn am m zu F. B. Koppe bingezogen, deſſen exegetiſche

md dogmatifche Vorleſungen ihn am meiſten befriedigten md in deffen PredigersGeminarium ex die erfte Bildung um Sredigeramte erhielt. Cr blieb drei und ein halbes ſahr in Göttingen und verlor in der legten Beit feinen Bater durch den Tod. Die Bekauntichaften mit gelehrz m Männern,. die ihm feine Berhältniffe mit feinem Schwager darboten und von denen wir nur einen Leß, Ridastis, Feder nennen, waren feiner gelehrten Außds Hung von dem ‚größten Nugen. Nach beendigten Stus rien hielt ex ſich ein Jahr bei einem Freunde feines Bas 5, dem Paſtor primar. Groſchupf in Markt:Oldens ef auf, um ſich in der Ertheilung des Unterrichts zu m. 1780 wurde ee Hauslehrer bei dem Sohne des Rajors von Hinuͤber in Wunſtorf, wo er fo lange blich, 6 der Zögling auf die Univerfität ging. 1785 kam er a das Haus des Gonfiftorialraths Heiliger in Hannover Hofmeifter zu deffen Kindern, Drei Sabre Darauf ete Helt er die erfte Pfarrei und wurde nach Lauterberg am barz berufen, wo er ſich den 12. October 1791 mit Dos othen Saroline Henriette König vermälte, aus welcher Ehe noch ein Sohn, der jegige zweite Prediger zu Giffs ſorn und eine Tochter am Leben find. Im Sahr 1793

‚aubte ihm Der Tod die liebenswürdige Gattin und Dies

er ihn ſehr niederbeugende Schlag wirkte nachtheilig auf ine Gefundheit. ' ur .

Wegen feiner in Lanterberg gezeigten Tuͤchtigkeit wur⸗ re ihm 1799 die Stiftöpredigerftelle zu St. Alexandri in

kimbeck und die Damit verbundene Superintendentur über

te zehn umliegenden Eandpfarrer übertragen. Pier ver nälte er ficy 1800 zum zweiten Male mit Wilhelmine

-

en auögerüftet, die Univerfität Göttingen und widmete .

1366. Geome

Bohife: Eiifabeth von Mambofe, aus wrlcher Ge: 4 Zöhter und 3 Söhne am Leben find. Bei der Suppreffion der Stifter unter der Weltuäie liſchen Regierung gerieth er durch bie Sinziehung | Sefoldung und durch die beabfichtigte gänzliche Anfhei feiner Stelle in große Berlegenyeit, welde inbefjen Baldige Wiederherftellung der Hannoͤverſchen Ber gehoben wurde, ; ": 4817 teat er, nach dem Wunſche des koͤnigl. Gonfi riums und-auf die von dem Gabinetöminifterium gete ne Verfügung, als Senior in das geiftliche Miniſten Ber-Stadt, wovon font der Stiftsprediger Leim: ‚edge es Mitglied war. | . 7 Er blieb in Eimbeck bis 1823, worauf er als Guy intendent nach Jeinſen im Galenbergifchen berufen om . Bei Allen, die Diefen ehrwürdigen Geiftligen feinem moralifchen und intelectuellen Wirken, nad ner regfamen Thaͤtigkeit, die ihn bis zu feinem Todes auszeidjnete und der tamit verbundenen unerfchätterliäen Bewifienhaftigkeit, Bannten, genoß er die hoͤchſte Achtung ©ein Beruf ftand ihm ftetd vor Augen. - Die größte Senfation mußte das Ableben des in fe nem ganzen Wirkungskreiſe beliebten Geiſtlichen ern fen feiner Leiche folgten außer ſaͤmmtlichen Prediger

!

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einer Infpection die Beamten des’ koͤnigl. Amts. Galın erg und viele Mitglieder feiner vwerwaifeten Gemeink | err Paſtor Eggers von Geſtorf ſprach zu den chmerz niedergebeugten. Hinterbliebenen einige worte im Leihenhaufe; am folgenden Sonntage piels | Sehälfsprediger Becker eine herzergreifende Gedä rede und in dem am 10. Mai abgehaltenen Prediger eine zu Gerödorf Hr. Paflor Bauer von Wälfin Sams fen einige gewichtige Worte zum Andenken des Berklärten, Durch fein Buch über die Meditation des Prebiges at er fih beſonders vortheilhaft bekannt gemacht. & ft ein Auszug aus der Garvifchen Abhandlung über DW Meditation für Prediger und mit eigenen Bemerkumgeg vermehrt, worin er ſchaͤtzbare und trefflicde Belehrunget über das Meditationdgefchäft, welche auf 55 e

ruͤndet und aus dem eben genommen find, mitch

tch auch über Eintichtung der Gotteöverehrungen,

topen und das Predigtwefen verbreitet und durchg

als ein gelehrter Prediger zeigt. , Bu Folgende befonderd herausgegebene Schriften und in

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Reihhbeim - - 135

* Beltraͤgen enthaltene Aufläge ſind von ihm

enen: E 1) Meber die Erziehung durch Hauslehrer. In dem iſchen Revifionswerke. Bd. X. Auch befonders abs dt. Braunfchw. 1783. 8. 2) Predigt auf Berans 3 des Conſiſtorialausſchreibens vom 1. Febr. 1798 atth. IV, 1—8. In Salfeld's Beiträgen z. Ver⸗ eſerung des Kirchen: u. Schulweſens. 2. Bd. ©, 435 5. 8) Ueber die Meditation des Predigerd, ein Aus⸗ and der Garviſchen Abhandlung uber die Meditation, Prediger bearbeitet u. m. einigen Bemerkungen. Auch Honderd abgedrudt. „cp! 1800. 8. 2te Aufl. 1820. Bon der Induftriefchule zu Eimbeck. In Galfeld’s atl. Rachrichten. 1802. ©. 82. ff. 5) Nachrichten Ber die Verbeſſerung det deutichen Schulen in Gimbed, —* einer von ihm entworfenen Schulordnung. In Sal⸗ Wr. Beiträgen 6. Bd. 2. Hft. 1804. H. Dr [2 u.

116. Garl Friedrich Reichhelm,

beigt; Superintendent, Oberpfarrer gu Prenzlar und. Ritter des er rothen Ablerordend Ster Gloffe. ..

geboren ben 25. December 1743, geflozben den 7. März 1825.*) .

Sr begann im Jahre 1770 feine erfte öffentliche Lauf⸗ aba als Diaconus der St. Marienkirche und Prorector "8 Gymnaſiums zu Prenzlau und ward im 3. 1789 zum beuptpaftorat, mit welchem die Ephorie, verknüpft iſt, fördert. Ausgerüftet mit großen Talenten und Kennts iffen zeichnete er ſich in feiner langen Amtöwirkfamteit ſurch unermüdete Berufstreue und gewifienhafte Pflicht- sfällung aus; 'nicht minder erwarb er fich als ein treuer Diener des Herrn durch feine geiftlihen Vorträge, durch einen frommen Wandel, fo wie durch die Milde feines Sharakter& die Liebe und Hochachtung feiner Herren Pas tone, Gemeindeglieder und Amtögenoffen, beren Sierde t war, und Aller, mit welden feine Aemter ihn in Be⸗ Ührung brachten.” In Anerkennung diefer Berdienfte bes nabigte der König von Preußen ihn bei feiner 5ojähri« en Amtöjubelfeier mit dem rothen Adlerorden 3. Glaffe, effen Decoration ihn mit. den Gluͤckwunſchſchreiben der önigl. hohen Behörden überreicht wurde. Geit dem 3.

*) Ra ded ra. Superint, Schartow Gedäßituißtede:

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wie fah er Sid durch "2 Schalin ſpektoren in der Gag

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Dflichtliebe vereinigte,

‚Helle noch Erfparniffe zu machen, die er bei feinem

x

4388: Plagemann.

ten feiner ausgedehnten Dioͤcefe erleichtert, und mitt J. 1818 ward ibm Hr. Superint. Schartow in dem sen Umfange feines mühfamen Wirkungskreiſes als Amtä ülfe beftellt und zugeordnet. Bei feinem flillen und F &ufchlofen Leben und ın einer Zinderlofen Ehe was ibm möglich, von den geringen Einkünften feiner Di

ſchiede zum Theil zu frommen Bermäctniffen beitimuie Er farb an det Bruftwafferfudt im 82. Jahre feine! bens, durch allgemeine Theilnahme und zahlreiche Beg tung no im Tode geehrt, nachdem er 54 Sabre 6 feinem Amte vorgeftanden und nur in den legten 7 zen eines förmlich beftätigten Amtögehülfen hedurft I Gein Andenken wird der Stadt, feinen Pfarr: und }

noffen , fo wie Allen, die mit ihm in Berbindung

en, noch lange theuer feyn, da Mr Rechtſchaffenheit Religioſitaͤt mit umfaſſender Gelehrſamkeit und fire

*117. Georg Otto Ludwig Plagemam, Rector emerit. an der großen Stadtſchüle zu Roſtock. geb. d. N. Juli 1748. geſt. d. 7. März 1825.

Er war geboren zu Spornitz bei Parchim, früher CE rector der großen Stadtfchule zu Wiömar, wurde er IA Gonrector der großen Stadtſchule zu Roſtock und 1 Hector derfelben. Im Jahr 1815 wurde er in Kuheret verjegt und flarb zu Roſtock im 77. pabre feines Altag nachdem er feit zehn Jahren das Unglüd einer ganz like Erblindung ertragen hatte, "

Seine Schriften find:

Lehrb. 3. Unterricht in der latein. Sprache; aus beften alten u. neuen Schulbüchern gefammelt, theild gearb. u. mit Hilfsmitteln begleitet. Wismar, Cd u, Bügow. 1784. 8., 2te u. Bte Aufl. 1787 u. 17% Ideen üb. die Privatfiunden der Lehrer an öffentl. Eh8 len. Roftod 1738. 8. Die Rüdkehe der Mufen; is Gedicht, ebd. 1789. 4. Gedanken üb. den Berfüll % die Aufnahme öffentl; Schulen, ebd. 1789. 8. Die Ideer u, Gedanken. (Roft, 1788 u. 1789) find auch, jedod om

! f)

« Plagemann. 41068 mit dem itel: rer gemehifchoftt. A Zwei

( chwerin u. Wismar 1790), verfehen wors Die erleichterte Latein. Syntaxis nach Anleit. d. elften Altern u. neuern Grammatiker. Zum Ges ' uch junger Styliften, den Bedürfniffen unf. Zeitalter® gemeflen. Roft. u. Leipz. 1794. 8. Nachricht von n großen Bau der latein. Stadtfchule zu Noftod u. gen damit verwandten Gegenftänden; in d. neuen Mo⸗ fr. von u. f. Medlend. 1794 St. 4, 5., 6., 3. de bei d. Einfuhrung drei neuer Lehrer auf d. Stadt⸗ e zu Roſtock, ebd. 1796. St. 11. Ginzelne Ges e u. kurze Auffäge, auch Ueberf. a. d. Franz. in per R. Schriften, mit u. ohne feinen Namen. Kritik Fitels einer kleinen Abhandl,; ein wichtiger Beitrag

Premotionsunfug unferer Zeit; erfchien zuerſt in der: atsſchr. v. u. f. Mecklenb. 1799. Zwei gegen Ei⸗ 3 ein Federkrieg aus Gorrecturen. Roft. 1800. 3. erkritit, ebd. 1800. 8 Grleichterte lat. Gram⸗ ktit f. d. Anfänger, 2 Thle. Roſt. 1808. (Der 2te Th. thien bereits 1794 unter d. Zitel: „Die erleichterte la⸗ Syntaxis“ u. hat b. d. Erfcheinung des erfien nur inen neuen Titel befommen). Bon d, Eehrbuch z. Unters icht in d. latein. Sprache erſchien die Ate verb. Ausg. 801. Kleined Handb. der Mecklenb. Geſchichte, ebd. 810. 8. Lehrb. der mathem. Geographie, ebd. 1819, hr m. K. Die Bürgerfugenden; ein Gedicht von

cificus Bürgerfreund, ebd. 1801. 4. Web. d. rich⸗ jgen Gebrauch des Wortes: Quod, ein Verſuch, zugleicdy md) Berichtigung u. Ergänzung des 104ten und 105ten 5, a feiner erleichterten Syntaxis, ebd. 1812. (25 Bogen) k Dankempfindungen, ebd. 1814. Beweis, daß er öffentl. Schulmann völlig berechtigt feyn muß, einen hoͤrriſchen, trogigen u. f. w. Schüler a. d. Zahl der befs ern eigenmächtig u. ohne die Einwirkung eines dritten mözuftoßen, kurz u. aphoriftifh dargeſtellt, ebd. 1814. .B. 8. An den heldenmüthigen Heberwinder (Kür: kin Bluͤcher von Wahlſtatt) des verwegenen Weltbezwin⸗ ms. Bon einem alten Mahne, ebd. 1316. 8. Auf⸗ dge in der Monatöfchr. v. b. f. Me Redienb. Proving. Blätter, Schwerinſches Abenddl. zc. J. vielem weten Blatte Lieferte er eine Autobiographie - v 0. 1.

Mecklenb., Wehnerts ——

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ER "1 - - |

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336p Derfdel + 118. Sacl Chillen gerhl, 1;

. Protonotar des koͤnigl. Saͤchſ. Oberhofgerichtd zu Leinzig | geb. d. 7. Febr. 1772. geſt. d. 7. März 1825-

Bu irna an der Elbe geboren, wurde er ein ‘Zöglk der Landesſchule zu St. Äfra und ftudirte nad dem IE

ange von diefer fegendreichen WBildungsanftalt auf WS Uniprrfität Leipzig die Rechte. Schon in feinen frühe Kahren befchäftigte fich Herfchel mit Eleinen fcyrifekeig riſchen Arbeiten, worunter der, mit einem Freunde meinſchaftlich bearbeitete dritte und vierte Theil von Sp Ueberall und Nirgends, Leipzig 1797. (Neue Ausg. 1 und 1803.), ferner eine kleine Broſchuͤre zu nennen f welche intereffante Bemerkungen uber die vaterlänk Staatseinrichtung enthält, Durch die bekannte Wcpk „das Grabmal des Leonidas‘ veranlaßt wurde und SA dem Zitel: „Ueber dad Grabmal des Leonidas. burg 1799 erfchien. Sodann beforgte Herfchel diel fiht eines von einer Freundin gefchriebenen Rowag „Die Gräfin Dttilie, ein Beitrag zur weiblichen II tommenpeit. Leipzig 1803." Vermehrte Gefchäfte, ihm feine Mußeftunden verringerten, fo wie auch m immerwährend fchwächliche Geſundheit, laͤhmten in tern Jahren befonderd ſeine literariſche Thaͤtigkeit 9 fo ward denn die Erſcheinung eines von ihm beabſih ten und fchon vorbereiteten Werks: „Ueber die CAR füffigkeit der Saͤchf. Nittergüter‘ von einer Zeit zu dern verfchoben und endlich durch feinen Tod verhiaßß Nur an der, früher von Dolz, feit 1828 aber von MM Rothe herausgegebenen Sugendzeitung Die fi) jet die „Hebe, Zeitung für heitere und ernfte Unterhalt umgewandelt Hat nahm er durch Beifteuer mehrenf humoriftifcher Auffäge bis Eurz vor feinem Tode dan} bafteften Antheil.

Als GStaatöbürger Towohl, wie als Kamille verdient Herfchel up niit erwähnt zu werden, From Wandel vor Gott, Anhärglichkeit an König und Sat land, Biederherzigkeit und Treue gegen Freunde, Gab und Kinder zeichneten ihn fein Lebelang fortwaͤhrend ai Seine frohe Laune verlieh ihn felbft auf feinem Lang rigen Krankenbette nicht ganz. Noch muß der ume nügige Eifer bemerkt werden, mit welchem Herfchel Jahr 1817 um die Thomasſchule zu Leipzig und um ei

8

Schroͤ ten 1861

im 2 1849 geſtifteten, noch beſtehenden Gänger, —* N Re in. Beipzig Fr —8* gemacht Hahı 2. DE

. . 04 F:* 119. Heinrich Rudolph Schröter, ' h Superintendent und Obervfarrer in Edartöberga,

% arboren den. 27. Auguß.1760; geſtorben den 9. Maͤrz 1028.

i nn alten undheit, die nur hoͤchſt felten von eiffinem Leichtes

arfhall in Altengottern, der. mit ihm in gleichem Als ‚war, die erſte Beranlaffung gegeben. Er exchielt.näms mit diefem augleich Privatunterricht von einem Les der damals fehr. guten Dorffchule, diefen hat er im⸗ rt aut gerübimt und feiner-ftetö mit Liebe und Danke, eit gedacht. * Jahr 1774, da die Entwickelung ſeiner Gei⸗ bigteiten wahrnehmbarer wurde, tam er, als ein chuͤler, nach Mühlhaufen auf das dortige Gym⸗

zu dem Jahr 1782 verweilt, ſich mit anshaltendes leberwindung vieler Schwierigkeiten der wiffenfcyaftlichen dung ernftlich gewidmet und auf dad Studium der Unis At vorbereitet bat, , Mit guten moralifchen und mifienfihaftlichen Ber en veriehen, betrat er endlich im Jahr 1782 die Unts ität Halle, wo er fi zwei Jahre aufbielt und ins alb Bel Beit die Korlefungen der damaligen fo bes ten Lehrer nicht nur fleißig und unansgefegt beſuchte, dern zugleich auch fortwährend Unterricht in ben nie⸗ Claſſen des Waiſenhauſes ertheilte, 86

R. Nekrolog. St Jahrg.

I} . . m ___—_ _ a Lan —— —s—

ven, daß er ficdh, ,

Au feiner geiftigen Bildung hat ein- Sohn des Herru

f —* wo er, unter mannigfaltigem Kummer und Roth,

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b 2:15 Zu Scroͤr'e r.

So Hldete ſich ſelun Geiſt durch Syaͤtigkeit Lernen und Lehren docendo disoimus vortheil aus und er hatte dadurch feine armieligen Umſtaͤnde ex causa felbft nun ad effectum ſich umgewandelt yalk fo ſehr verbeffert, daß er im Jahr 1784 die Univerf Wittenberg befuren, feine Studien dort vollendea

ührer Der zwei Söhne des Heren Hofprediger Rafaig

reöden werben konnte. Gin abermaliger Beweis, dev Menich durch Selbſtſtaͤndigkeit und Beharrlichteg Guten fi) aus Kummer und Roth herausarbeiten Kg jo, mie, daß diefe, ald ihm von Gott zu feinem wahk

Wohl und Beſten gegeben , betrachtet werden mi

Im Jahr 1787 verließ er mit feinen ihm anveh ten Böglingen die Univerfität Wittenberg und begaß nad Dresden. Dort verweilte er, unter müglihen wendung feiner Zeit, bi6 1788, wo. er einen R "Gofrheifter dei dem GSchwediſchen Gefandten Bare elfing in Wien erhielt, um einen Verwandten def einen ungegRann von ungefähr 14 Jahren, zu! richten. . u. . Den Aufenthalt daſelbſt, der ein Jahr dauerte der ganz-befonderd durch das qusnehmend feine ei des Herrn Gefandten fehr newirzt wurde, bat ev ſeht geriihmt und ſich deffelben gern erinnert, Ra Lauf Diefes Jahres begab. er fich mit dem ihm anver ten Söglinge nach Straßburg, blieb dafelbf 2 u dehrte endlich im Jahre 1798 krankheitshalber in feiih terland zuruͤck. Diefen feinen Sogn ruhmte und Berte er immer als einen offenen BR. aber zugleich unruhigen Geift voller Oppofitionsfucyt und wu durch mancherlei Gharactergüge von ihm zu beſtaͤtigch

Die Beit von Schröter Aufenthalt in Steofbunke gerade in die. lebendigften Perioden der Sean: All volution, Wie Gemüther waren damald am erhltik und 08 war nicht zu ändern, daß auch Schröter ‚wall kuͤhrlich mit In fie verwidelt und fortgeriffen ward, ©

‚Als er eines Tages von einem Beſuche bei eine ten Freunde in Straßburg in feine Wohnung zurudi begegnet ihm ein Haufe wäthender Bürger und Mag kaner, die, als er ſich nicht fogleic an fie anfplieht in ihr Gefdjrei:_ ‚ed lebe die Republik’ einftimmg, % aureifen,. mit ſich nehmen und thn auf das NA führen. Bum Glück befindet fi dort einer feiner W lichen Bekannten, der ihn als einen gut 2 Republitaner darſtellt, worauf man sa feri gibt, |

J

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Shrödten -. 1368

er ſogleich als Kationalgardiſt eintreten und die Gos aufftedten. Cpäterhin har er. als Augenteuge mit je ehen, wie dad Rathhaus in Straßburg geplundert, rt und Alten, Schränke, Fenſter, Tiſche und Stühle, einem Worte, Alles, Alles aus ihm auf die Straße fen und vernichtet worden if. So hat es denn, da Be Graͤuel immer mehr überhand genommen, die Res tion immer auögebreiteter worden "und zulegt Fein iſch mehr feines Lebens ficher gewefen ift, an der Zeit men, Straßburg mit feinem Zöglinge zu verlaffen fiy in fein Baterland zuruͤck zu begeben, was, wie a angeführt wurde, im Jahr 1793 geſchah. ' Seine bieherige Stellung aufgebend, wurbe er num . 1795 Zeltprediger bei dem Regiment Prinz Carl, beim Regiment Prinz Albert und 1795 beim Regi⸗ t Steßler Chevaux legers in der damaligen Kurſaͤch⸗ en Armee. Als folder wohnte er von 1793 1796 4 el am Rhein bei; er war bei der Belagerung B Mainz, bei einem Aus⸗ und Meberfalle, den die Frans en von Mainz aus auf. die elagerer machten, bei der . fergabe diefer Feſtung, bei Ber Schlacht von Kaiferds een, beim Rüczuge ber Verbündeten und hatte, mit Im Worte, in diefer Gampagne unfäglicyed Ungemach Berbulden. Der wenigen guten Tage, die er hierbei bt und der Belanntfchaften, die er in noths und amervollen Sagen, wo die ‚Herzen fich einander immer Br und leichter, als im Sonnenfchein.des Gluͤcks ans an und wo er auch mancyem Hartbedraͤngten Gutes erzeigen Tonnen, erinnerte er ſich mit lebhaftem

Ronügen. Gene diefem Beldzuge gab Schröter einen Band Feld⸗ Wdigten heraus, die 1794 bei Severin in Weißenfels deuckt worden find, auch ifk fein jüngfter Sohn noch jetzt Befitz eines Manufcripts von ihm, welches eine Deutſch⸗ ein de Pirafeolopie aus dem Gicero, mit der Anfühs aa der St Fzüglich und gewiß würde er dieſes Merk, von gelehts ännern dazu ermuntert, aud) noch beendet und her⸗ agegeben haben, wenn es ihm feine überhäuften Amtsge⸗ äfte geftattet hätten. . 8 In Jahr 1796 wurde er sum Diaconus in Dohnd N Pirna etuannt und endlich 1807 als Paſtor und perintendent vach Edartöberga verfegt. und befürs —* Wegen der letztern Stelle hielt ex am 12. Waͤrz fein Solloauium ‚vor dem gurchenrathe in Dresden,

een umfaßt. -Diefen Schriftfteller liebte e .

I Shröter

en 12. Mat’ vorfetden Jahres feinen Einzug in Call erga und am Darauf folgenden 1. Pfingftfeiertnge Untrittöpredigt. en, | ‚Das erftemal verheirathete er fidy 1796 in Ba mit der älteften Tochter ded Senator Fleifcher in den, zeugte mit diefer 3 Kinder, wovon aber nur-& am Leben find und verlor die Grftere ſchon 1801 durch den Tod. 1802 verehelichte er fich zum ud male mit Henriette Erdmuthe Friedericke, des Dr. Bange in Dresden jüngften Tochter, die ihm 8: gebahr, wovon das eine jedoch wieder geſtorben iſt. Sein eigentiiher Wirkungskreis war num Ci » Berga udd das ihm anvertraute Ephoralamt, | fi mit dem rühmlichiten Eifer annahm und dadurd zu oft verkannt und mißverftanden wurde. Das Of ewig, wie die ewige Gute und begleitet den Me elbft dis Über die Hügel des Todes, alled Uebrige ſich am Grenzfteine der Beitlichleit von ihm und E hinter ihm zuruͤck. Und wer dad Gute ernftlich wil, W oft wird der falfch verftanden, wie oft fucht man.M nen redlichften Beſtrebungen Hinderniffe in den 2 u legen! Died alles find fo bekannte Gacı fie ſich eigentlich von felbft verftehen, . weshalb W nur Dies Eine noch anführens Wiel Gutes, Nugii . nd Heilbeingendes wirkte er hier in feinem Berufe, w Die ganze Ephorie gewiß noch lange Zeit dankbar «m Eennen und die feegensreichen Erfolge davon an fih an der Betriebsordnung der Ephoralgefchäfte, b fr Betreff des Kirchenredmungswefens, ber Ginrid nd Berbefferung des Schulunterricht u. f. w. weil tig empfinden wird, Die Erriditumg einer dritten GR Lehrerſtelle für die Stadt Eckartzberga, die dem K Telbft faft gar nichts gekoftet. hat, weil das Geh % Durch die verftatteten Gollecten, die fehr reichlich & Ien, beigefchafft wurde, wogu allein der vormalige fo allgemein geliebte Superintendent ꝛc. won Breg ‘die anfehnliche Summe von 707 Zhle. 12 Gr. 3 ei fammelt hatte, ift Lediglich fein Werk, Gr weg Der in dem bedraͤngnißvollſten Jahre 1313 fich für A Ephorie felbft nach London wendete, die unausſprecht Moth feiner Gegend fhilderte und es dahin brachte, | - mehrere Zaufend Thaler zur Unterftügung der Net denden und Bedraͤngten hier und in ber Ungegeünd MER wheilt werden konnten. A 4 v1 Dies Alles find Öffentliche, Icdermann bekannte m! ( .

Böttger. 1868

Be dis Augen ſpringende Abatfachen; was er aber insges . I gethan, wie er Ghriſtenliebe und Ghriftenpflicht ofs - eigener Anftrengung mildthätig geübt, mit einem arte, wie er ald edler Menſch und Geelförger gewirkt das ift Sott nur allein bekannt und dies iſt es gang fonderd, was den Menſchen über die Hügel des Zode ein anderes, befferes, in ein ewiges Sehn und in ein per: mglichen Leben begleitet. nn roter farb an einer Leberkrankheit, die nervoͤs Beorden war. Bein Ende war frhön, ja heiter, Er iſt t einer Ergebung und Goiſtesruhe aus dieſer Er Ben, die gewiß felten il. Er hat 17 Jahre 10 Mo« Re als Ephorus in Eckartöberga fungirt und Beachte fein m auf 64 Jahr 6 Monat und: 10 Sage, Sein Leis Mbegängniß am 13. Mai 1825 war hoͤchſt feierlich, der mein gefchägte und gründlich gelehrte Herr M. Nauck merftädt hielt die mit allgemeiner Theilnahme ange,

Pe Seichenpredigt. J Dr. Emsman.

* 120. Johann Gottlob: Böttger,

techer und Lehrer der Beichnen?unft an ber Buͤrgerſchule zu Leipzig. _

“.. geb. den 9. Decembec 1763, geft. den 10. März 1825.

kipsig ift der Geburtsort dieſes fleißigen Kuͤnſtlers, wel⸗ 2, da er fchon im paötften Sabre feinen Water verlor, Dat nur für fich felbft, fondern auch für die Familie RE Berfterbenen forgen mußte, Zeichnungen und Mufter den damals fehr gewöhnlichen Stickereien waren fein erbözweig. Neben diefem ftudirte er emſig u. machte der Kunftacademie feiner Vaterſtadt, deren würdiger or damals der unvergepliche Adam Friedrich Defer Ber den 18. März-1799) war, bedeutende Fortſchritte. jegt Kraft zu etwas Beſſerem, als die Berfertis

Ps jener Mufter war, in fich fühlte, auch die Erhal⸗ g der Familie, indem die Bruder ſelbſt fortkommen Banten, feine Thaͤtigkeit nicht allein mehr in Anfprudy ahm, fo verſuchte er fich in andern Arbeiten, die ihn Kafangd weniger einbrachten, ihm aber lehrreicher und heenvoller waren. Seine erften Berfuche im Kupferfte: hen fallen in den Unfang des legten Viertels des voris vn Jahrhunderts und da er keinen Lehrer als ſich felbft

[4

f

. auch bei ihm ein! Wer langfom gebt, geht ſicher;

thet it, und ein bo

1366 Baͤttg'er.

hatte, ſo waren feine Fortſchritte Langfam; evnf · qur

warb ſich eine ungemeine Fertigkeit im Techni u Faches, in dem er in den neunziger Jahren befunutäg beliebt war, wie die vielen Kupferfliche und VSic.

die er damals zu Romanen, Zafchenbühern und al Schriften verfertigte, ‚bemeifen. In diefer Zeit nase den Namen senior an, um ſich von einem ander lebenden Kupferſtecher Johann Gottlieb Bottger, Dur] ‚von Dresden nach Leipzig gewendet hatte umd Tide ale halb Dresdensia ſchrieb, zu unterfcheiden. An 8 waͤhnten, für Buchhaͤndler gearbeiteten Blaͤttern ug man ein merkliches Fortſchreiten beobachten. Sie ſc

nach Schubert, Mettenleiter, Pforr, Klinski, in

wmößler u. a. geftodıen zu vielen entwarf>er auch Beichnungen .felbft und alle haben ein eigenthämliches, ii gu verkennended Gepraͤge. Seine beften Werke finden: I der bei Graf und Barth zu Breslau in Quarthe te mit einem Kupfer nach feiner Zeichnung «4 attet) herausgekommenen Geſchichte von Schleften; | ner in einer Ähnlichen Geſchichte der Kriegsjahre 1818 == 1815 und endlich in Menzels Geſchichte der Dentfchen, MM An 50 Quartheften mit eben fo vielen Knpferftichen Di ben, die er fümmtlich zum Theil nach Mettenleiter Siegert, zum Theil nach Zunge und Grospiegic ia Mi Sahren 1815 1823 verfertigte. Wenn er glei u Beendigung dieſes Werkes, das von feinem rafflofen Fi dos fprechendfte Denkmal ift und feinen. Namen ui Rachwelt,, der diefe vaterländifche, hiftorifcye Bilde n zie Vergnuͤgen gewährt, ehrenwerth erhalten wird, iR: sig mehr ſtach, fo war er doch wie man leicht Hl ben wird nichts weniger als mußig und hätte als Bil nenlehrer an. ber Buͤrgerſchule feiner Baterftabt, mh Stelle ihm von dem umfichtigen Magiſtrate, nad IE wadern Grünlerö*), Zode, im Jahre 1828 ertbeilt m noch viel Gutes ftiften Edunen, wenn er nidt, nad er Thon einige Zeit gefränkelt, durch die Folgen gm wiederholten Schlagfluffes im 62. Lebensjahre von fee Zagewerke abgerufen worden wäre. ine Gattin, der er viele Jahre in der zufriedenften Ehe lebte, 4 Bochter, die.mit einem der geſchaͤtzteſten praktiſchen Bam confulenten zu Dr. Ruͤhling, gluͤcklich verbam nungévoller Sohn, der dafelbte I

*) Siehe Netrolog 1895. 38 Heft ©. 882. /

ni

. Kkohen.. 1367

‚Mubiet, nebſt visien Freuuden und Schtern be en den zu frühen Berluft des biedern und geſchickten hartes, der. iu fliller Häuslichkeit und ahfprucktafer Kuss. feines Berufa fein Gluͤck fand, Kraft und Mer heit find der Character feiner Kunfterzeugniffe ut a er nichtd Beſſeres geliefert bat, als er vollbradytes ‚ec, der immer vorwärts firebte, wohl wicht daran ed, fondern Mangel an guter Unterweifung in fruͤheen Bag an Unterflügung zu größeren Werken in ven. ' | | Ee.

121. Abraham Herz Cohen, koͤnigl. Hanndor. Gammeragent. geboren 1746, geflorben den 10. März 1896. *)

e war der Sohn des Israeliten Herz Cohen und feine, aterſtadt ift Hannover. Mit feiner Gattin, einer _ges en Amalia Sand aus Zelle, zeugte er vierzehn Kin⸗

r, von welchen drei vor ihrem im December 1822 er=- Igten Ableben in die Ewigkeit vworauögiengen Im J. 16 wurde diefer ebtrirdig Greis zum koͤnigl. Cam⸗ Reragenten ernannt, Reine Gottesfurcht, Toleranz, all⸗ jemeine Menſchenliebe, fern, von allem Sectengeiſte und jie größte Rechtlichkeit in feinen ausgebreiteten Banquier⸗ wihäften waren die Gtundzuͤge feines GCharakters. In ener Reit, wie Hannover unter der aufgedrungenen -Tremds- ſerrſchaft feufzte, wie Bonaparte mit eifernem Gcepter Fled zu vernichten drohete, was den Hannoveraner an ein rechtmaͤßiges Negentenhaus zu erinnern vermogte, vo jede Sommunication mit England ſchwer verpönt, ja hit Lebensgefahr verbunden war und unter andern. öffentz' Ichen kurfuͤrſtl. Anftalten auch die koͤnigl. Marftälle ver⸗ det Daftanden, die Die Hannoveraner jegt wieder wie früs- er gern ihre. Puppe nennen, da würden mehrere zählreis: be gamilien, deren Berforger bis dahin ald Unterbediente-. im Eönigl. Hofe und bei den damit in Verbindung ftehen= en Anftalten ihren Lebensunterhalt bezogen hatten und rot der gaͤnzlichen Grmangelung von Huͤlfsquellen fich ennoch „nicht entfchließen Tonnten, in Rapoleond oder

*

GSpangenbergs vaterl. Archiv. 1226. 3

b

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1370 UherSpazier.

#123. Johame Caroline Wilhelmine 9 oo. ‚Spazier. 7—

geboren ben 10. Mai 1777, geſtorben den 11. Maͤrz 5

Diefe befonbers unter dem Namen Gpazier wegem Bildung ihres Geiſtes als Dichterin und Schriftſte ruͤhmlich bekannte Frau war die Altefte Tochter De Rotbö u. geofeftors der Medicin Dr. Joh. Chrif. IE Meyer zu Berlin, wo fie geboren wurde, deſſen drei AM ter durch Geifteöverwandtichaft und Ausbildung drei m gezeichnete Gelehrte feffelten. Cie wurde, 19 Jack mit dem fürftl. Wied-Neuwiedſchen Hofrath Dr, $ pazier (im Jahre 1796) verheirathet und folgte in -. felben Jahre diefem ihrem Gemale nach Deffan, wg als Lehrer und Erzieher bei dem, von dem berühmten fedow dort gegründeten Philantropin oder Grjichungg kitute, welchem der durch feine befondere Lefemethonei annte Dlivier damals vorftand, angeftellt ward. | 4 Jahre blieb fie da, denn ſchon im Sabre 1800 % beide nach Leipzig und ihr Gatte gründete dafelbfk 2 noch jest fehr gelefene Zeitung für die elegante Melt welcher Wilhelmine Spazier auch dann und wann FR Beiträge lieferte. Das Gluͤck dieſes Unternehmen g beſonders das häusliche Gluͤck, welches fie mit dem rath genoß, wurden aber bald auf einmal fchrediih nichtet;.ein gu fruͤhzeitiger Tod riß ſchon am-19..3 1806 den treuen Gatten von ihrer Seite und lich ſie vier in dieſer Ehe erzeugten unmündigen Kindern zul in einer fo ftürmifchen Zeit, ihrer Stüge, ihres Vol Gerd beraubt. Nach diefem harten Gchlage lebte noch mehrere Jahre in Leipzig, wo fie, die gute und ſtaͤndige Mutter, mit der Erziehung ihrer Kinder bef tigt, in geiftig : freundfchaftlichem Verkehr mit den bekannten gelehrten Männern Leipzigs, einem NE . einem Adolph Wagner, Heinrothp, Maplme Schnorr / Conradi und andern lebte. Mit M mann verband fie naͤchſt der Freundfchaft aud Werd ſchaft; Die eine ihrer Schweftern war mit ihm uni andere mit dem genialen Dichter: Philofophen Iean Wi ‚Richter vngheirathet. Die Nähe ihrer Schweſter maß} mals nicht wenig dazu beigetragen haben, ihr den J enthalt in Leipzig, wo fie fonft nur, von traurigen nerungen umgeben, gelebt hätte, angenehm zu madın.—

utve⸗Spazier. FT, Ts daß fie mit den

; War up: rockbaus Bekanntſchaff machte und Redactrite Taſchenbuchs Urania, das noch jaͤhrlich herauskommt purde, fo wie auch hernach die erſte Heraudgeberin deb Kliebten Taſchenbuchs fur Liebe und Freundſchaft, wel 6. feit einigen Jahren vom Doctor Steph. Schütze digirt wird. Als fie aber im Jahre 1810 nach Alten ben gereifet war, wurde fie dort von einem neuen Uns ME getroffen; ein ſchweres Nervenfieber, das fie je Reli überftand, hielt fie Dort bid Anfang des Jahre 41. Nach ihrer Genefung reifete fie nun, um Troſt > Stärkung zu fuchen, zu ihren Eltern nach Berlin und Jeb dafelbft bis gegen das Ende des Jahres 1814. Uni Die Zeit trennte fie fich wieder von ihnen, indem fie den af nach Neuſtrelitz ald Lehrerin an der dortigen herzogl. Päterfchule annahm ‚- welches Amt fie aber bald an x wieder aufgab, um die Erziehung zweier Söhne des Bern von Jasmund daſelbſt zu übernehmen. Nachdem

& diefe Knaben mit Fleiß und Einficht während einiger ahre unterrichtet und auögebildet hatte, z0g fie nun im _ 6hre 1816 nach Dresden, wo fie fi zum zweitenmale

t dem Zönigl. Hoforgelbauer, Johann Andreas Uthe, m gefchägten Phyſiker und Chemiter, nerheirathete, Jelcher außerdem dürch mehrere in feinen Faͤchern wide igen Erfindungen ruͤhmlich bekannt if. Geit diefer

eit verband fie den Namen ihred zweiten Ehegatten mit

m ihres erften; blieb aber immer noch bekannter unter ſem Kamen Spazier. Nut eine kleine Anzahl von Jab⸗

m verlebte fie in diefem nesen Bündufß: noch in einem kifchen Alter, fie war noch nicht 48 Jahr alt, entriß fie

we Tod, ihrer Thaͤtigkeit ein Biel fegend, ihren Kindern,

er Seeundfchaft und der Literatur, am 11. März 1825

m Dresden, welches ihr legten Aufenthaltsort war, und - no ihre Aſche in Frieden ut. Als Dichterin bewundern wir in: diefer Frau eine 3 Shätigkeit des Geiſtes, verbunden mit reinem Ge⸗

3 biefem

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e, tiefem Sinne und Verſtand. Dadurch zeichnen fich see in mehreren Taſchenbuͤchern und Journalen zerſtreu⸗ a tigenen Dichtungen aus, welche fie in Berlin, Neu: Reelig und Dresden fihrieb. Sie hatte auch an den be - kannten Oertern 'eine Sammlung von romantiſchen Er: zaͤhlungen deutfcher Frauen angefangen , welche fie mit Einer von ihrem Schwager, dem jest verllärten Jean Paul 'gefchriebenen Einleitung verfehen, unter dem Zitel: „Sinngrän”, zu Berlin 1819 herausgab. Unter den von

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4378 Mansleben. fr zu den verfchiedenen ‚Hterneifäyen Bebefdyehften 1 iu

erten Acheiten in der letztern Beit, zeidmet ficy x & aus der in der Zeitung für die elegante Melt drudte Rekrolog von Auguft Apel; em BDentmol WM Freundſchaft, weldes ihrem Herzen, ihrem Gefuͤhle J wie ihrem Talent als Schriftftellerin Ehre madt. Keferte auch‘ wohlgelungene Ueberfegungen aud dem WM ſchen. Die Briefe der P’Espinaffe wurden von trefftich uͤberſezt, 1809 in 2 Bänden herausgegeben, N Lean Paul in feinen Herbfiblumen beurtheilt und $ von Neuem aufgelegt. Desgleichen lieferte fie eine Werdeutfchung des von der Frau von Stasl⸗Holſtein ter dem Zitel: „Charaktere und ‚Gedanken des Pr Karl de Ligne“ herausgegebenen Buchs, welche zu Bei in einem Bande 1812 erfchien. 8 - ‚An ihe_ verlor die Literatur einen thätigen Beift; ihre Kinder eine gärtliche Mutter und kluge Ai geberin; ihre Freunde eine muntere, treue Zreundin Ti angenehme Gefellfchafterin. Ibhr juͤngſter Sohn, von zaͤrtlicher Verehrung .9 J feine wuͤrdige Mutter ducchdrungen, iſt jetzi damit’ Thäftigt, in einer Beſchreibung des Lebens diefer geiſte ben Frau ihr ein ihren mannigfaltigen Berdienften Wi

Sofeph v. Lücenay.

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viges Denkmal zu fetzen.

J 124. Johann Ludwig Ransleben, emerit, Geheimer Dberfinangs, Krieg und Domänentatt m

geb. den 17. Febr 1788, geft. den 12. Maͤrz 126 ®).

€. war geboren zu Derenburg im Halberftäbtifchen, we ‚fein Vater erfler Prediger war, bezog, nachdem er az dem Hallifhen Waiſenhauſe feihe Schulbildung erhalte Dftern 1766 die Univerfität dafelbft und legte dort mA zend dreier Studienjahre und durch fpätere praktiſcqh Debungen bei dem ausgezeichneten Advocaten Hugo Na felbft, den Grund zu feiner Laufbahn als tüchtiger Sur

1773 Kammergerichtsrath und 1775 Mitglied des 2, &

*) Da und eine ausführlidhere Lebensbeſchreibung zicht_ Zommen ift, fo haben wir Diefe Notizen —X Bere. urn und Spener’fchen Beitung entnommen. .. 2

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Sliacholand. 1873

5 und Pryillenrath geworden, begründete das Jahe 76, durch die Berbirbung mit einer liebenswärdigen a, Ranslebens dauerndes häusliches Gluͤck. Im Jahre v und 1780 war er eine der Hauptfignren in der Mül« BXrnold’fhen Prozeßſache. Er: vertheibigte freimittkig dem ‚großen Könige die Gründe der angefochtenen fcheidung Der Gerichtsboͤfe. 1783 wurde Ransleben Rffor des Oberxeviſionscollegii und Juſtiziarius Dee Berals Accifendminiftration, 1787 aber Geh. O. Reviſ. x and 1789 Seh. DO, Finanz, Kriegs⸗ und Domänens Br, auch Hegiffeur und 1790 zugleich Mitglied ber Febkommifſion und - befchloß feine_ amtliche Laufbahn Jahre 1812, wegen zunehmender Gehoͤrsſchwaͤche, mit ehrenvollen Entlafung, unter Beibehaltung feines

zen Eintommens. widmete. num feine ganze 8 fchon. längft gehegten MBorliebe pe die Baumzucht . Domologie und es gelang ihm, tn feinem bedeutend

pfen, dem Waſſer abgerungenen Garten, Baumſchulen BI Treibereien herzuftellen, welche einen rühmlichen Na⸗ Br erworben und viel Racheiferung erregt haben. Gr Beband Damit literarifche Ahätigkeit, insbefondere durch

träge zu den pomologifhen und Gartenzeitichriften, wech Das Lleine Merk: „Auffüge für Freunde der Gaͤrt⸗ ſerei 2c. und einen audgebreiteten Briefwechfel, fo daß Im mehrere Sartengefellichaften, namentlich auch bie zu

don, zu ihrem Mitgliede erwählten. . Dutch geregelte Ehätigleit und Mäßigkeit erreichte et trog großer Ans kengungen, erlittener Unfälle und Krantpeiten, ein ho⸗ na Alter, welches er im Kreife von vier Kindern und

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nelen Enkeln durch Lektüre und -gefelige Genuͤſſe zu ers

eitern wußte.

* 125, Zacob Conrad Flachsland,

Iroßherzogl, Bad. Geh. Hofrath, Mitglied der Sanitaͤtscommiſ⸗ fion bei dem Dlinifterium ded Innern zu Carlsruhe und mehre: ter gelehrten Geſellſchaften.

geboren den 81. Juli 1788, geftarben den 16. März 1625.

luf dee muͤhevollen Reiſe durch das Beben gelangt mans her deutſche Biedermann geraͤuſchlos und nur in einem leinen Umkreiſe gekannt und geehrt zum Ziele der Bahn, effen Leiſtungen für die Menfchheit von: dem geſamm⸗ en ——* m anerkannt zu. werben verdienen

mnilie, welche die erfte Aufregung zum Handel mit I

| tigen Phyſikus Dr, Gyſer, welcher fich durch

1374 Ftachs laud.

nun. dem’ ſohin andy narh feinem Hiniberſchimuern ia danfbare Srinnerimg gebührt. 7 Jn den Kreis ſolcher Biedermaͤnner gehört Fluke land, deſſen Geburtsort die bekannte Fabrikſtadt Pfe beim. iſt, welche auf. der Mitte der Heerſtraße von Ka rube nach Stuttgart an dem gewerbreichen Finßchen Gi Hegt. Bein Bater war Martin Flachsland, damall markgraͤflich Badiſcher Forſtverwalter, felke Mutter: geborne Fauler, aus einer geachteten und bemittelten

und Marineholz nach Holland gab, der noch jegt gu Wohle der: Umgegend von Pforzheim und des Groß zogthums Baden fortbluͤht. Die Eltern ließen dem hoffnungsvollen Sohne erſten Schulunterricht auf dem Paͤdagogium ihres Wu ortes ertheilen und fandten ihn fodann anf das Gym flum illuſtre zu Karlsruhe, wo er fogleich in die Ya Glaffe der Eremten aufgenommen ward. Er dem berühmten Hrofeffor Zitel, Lehrer der Philoſec der ihn an den Fifo und in bie Wohnung nahe und , dem Phyfiter Boͤckmann senior vaͤterlich gefinnte Geh und Freunde, Der legtere ermunterte ihn befoniimk gem Studium der Raturwiffenfchaften, weldye er ich ieblingswiſſenſchaft erfohren hatte und ‘die ihn ſpu . zu dem Studium der Arzneitunde hinleiteten. . Zu dem Betriebe deffelben verfügte er fich im 539 1774 auf die Aludemie zu Straßburg, die Damals Mediziner in großem Rute. Rand; er ſtudirte dort, Dem berühmten Profeſſor der. Medicin und Ghirurgte | Lohftein befonders unterflügt,, mit dem gluͤcklichſten folge und erhielt nach Beendigung feiner‘ akademi . Zaufbahn die medizinifche Doctorwurde.. N. Auf einer, großen Reife en Wien, Paris und Lon⸗ don, wo er die großen Krankerihäufer und andere mebht if e und polizeiliche Anftalten befudhte, wo er bi ekanntſchaft der vorzüglichften Aerzte der bamalk en Zeit machte, mit mehreren .eine e Breund nüprte und fich überhaupt einen Schas von Beoba gen und nüglihen Erfahrungen fammeln Eonnte, fu. ex feine erfte wiſſenſchaftliche Ausbildung zu vollenden. . Er, kehrte im Jahre 1779 in fein Baterland

praktizirte anfangs in feiner Baterftadt unter Den 5 feine g

v it 1.

lichen Kuren einen großen Ruf erworben hatte und‘ von beſten praktiſchen Herzten des Bandes gezählt war,

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Slachsland. 4375

ie erhielt darauf Im Jahr 1788 das Phuficat zu Kirch⸗ Peg jenſeits des Rheins und im Jahr 1785 das bedeu⸗ möire zu Birkenfeld ebendafelbf. Im Jahr 1790, vor Im Ausbruch des Franzöfifchen Revolutionskrieges, ward Hals Affiftenzarzgt in die Nefidenzftadt Karlsruhe berus

und im Jahr 1794 als Landphyſikus bei dem Ober⸗

e daſelbſt angeſtellt. Er heirathete bier die Tochter w Sch, Rathes Preuſchen, eines angejehenen Staates ya aus weldger Ehe noch zwei Toͤchter am Les

nd,

sm Sabre 1797 erhielt Flachsland von der Gnade Anes Zürften den Gharakter als Hofrath, 1807 die Grs nung zum Medicinalveferenten bei der damaligen ßherzoglichen Provinzregierung des Mittelcheins und e Seneralfindiencommiffton mit dem Gharafter eines My. Hofrathes und als im Jahr 1809 eine neue Organis on des Großherzogthums eintrat, die Mittelftellen der foninzregierungen aufgehoben wurden und Dad Land im ife eingetheilt wurde, erhielt derfelbe bei dem Minis tium des Snuern die Anftelung als Medizinalreferent. e Stelle begleitete er bis zu feinem Zode; zugleich Keb er Mitglied des Ganitätöcollegiums, wo er zulegt fe Directoriatögefhäfte beforgte und der Prüfungscoms

fion, bei welden beiden Stellen er fich ubrigend durch

humanes Benehmen, durch feine Duldfamkeit und Jopularitaͤt allgemeine Liebe erwarb, . Beine Golleginlarbeiten, feine Genügfamkeit bei war Wär glänzenden, aber doch guten Bermögensverhältnifs im und die zarte Ruͤckſicht, den füngern Aerzten Gele: . jenheit und Spielraum zu einer ausgedehnteren Praris u geben, beftimmten ihn, in dem legten Dezennium feis ws Lebens, der medizinifchen Praxis zu entfügen und er yab fich in diefer Periode nur noch mit der unentgeldlis ben Heilung armer Kranken oder feiner Freunde ab, die einer Hülfe vertrauten und fie anfpraden. Nebenbei ebte er den Wiſſenſchaften, befchäftigte ſich mit Lecture md widmete als Wittwer feiner Familie eine- zärtliche, Kiterliche Sorge, Selten ſah man ibn am öffentlichen Orten des raujchenden Bergnigend erſcheinen, dahingegen veilte er gerne in den Zirkeln, wo lojale Geſelligkeit md fliller Frohſinn herrichte ; Dort erblickte man ihn üht felten, bejonders in den Winterabenden bei einer Darthie Schach, die ihm eine ernfte, beitere Erholung. ges

baͤhrte. ‚Beine Bildung des Weltmannes, Gelehrſamkeit, Rechts

.

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1876 Bauen

ihleit, veutſeligkeit, Wohlipätigkeit die 1 edler Zwecke und —— Fo gen, Abneigung gegen Parteigeift und Gpfterme eosmopolitifche Sinneigung, Y feinen Landoleuti Den verfhiedenen , an Baden gefallenen Lan len zc., waren bei ihm hervorſtechende Chare ſchaſten und machten ihn zu einem audgezeichneil uchteten Bewohner der Badifchen Reſidenzſtadt u kandes. Mit dem Innern diefed. Biedermannes % nirte ein empfehlendes Xeufere. Er hatte einen A open, männlien Wuchs, feine Geſichtszͤge, N Gang und Bewegungen und. ein lee med Organ der Stimme. Durd ein regelmäßiges, les Leben Hat ich dieſes Aeußere bis zum vorge Alter fo gut erhalten, Daß man den angehenden. noch für einen rüftigen Mann, welder das 50: kaum erreicht hatte, halten Eonnte, 24 .. ‚Am 18. März 1825 befiel ihn eine Schwachheih ber Straße, er wurde nach Haufe. gebracht und | elbft feinen Zuſtand bedentlih. Er unterwarf ſich rztlichen Behandlung feiner collegialifcyen Freunde, = nete mit philofophifher Ruhe fein Saueweien und N heiter und freundlic dem Tode entgegen, der ihn wel age daranf fanft in feine Arme ſchloß. r . Die Literatur feined Faches verdankt feiner ge ten Zeder mehrere Deutfc und Lateinifch geſchrieben andlungen über die Wuthkrankheit der Hunde, übe edungdftoffe, über die Baccination, Behandlungs Scheintodten, uber Kopfverlegungen zc. und er beig endlich größtentheild die Redaction der Medicinale, nungen, welche Die Badifche Regierung ergehen Lief

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J

*126. Karl Bauer, .4 Ba koͤnigl. Baieriſcher Somnaflal-Profeffor zu Bamberg. . gebogen. 1708, geft., den 18. März 1B25,

Er iſt gebuͤrtig aus Altbaiern (wo? konnte Ref. erfahren) und wurde Im Herbſt 1828 aus einem andiſchen Proghmnaſium nach Bamberg als Gymucl rofeffor defördert. Dafelbft übernahm er gugW . die. Stelle’ eines Privatlehrers im Haufe des RM kiers von Weling. Nachdem er in beiden Aemtern

J

De l’Aspee 87T.

‚feiner gründlichen philologiſchen Kehntniffe, feis meifterlihen Kunft in deren "Mittheilung nach den chiedenen Faffungsträften der Zuhörer und feiner bier en Dentweife ein Jahr abgelegt hatte, wurde ex der Sungenfucht ergriffen, welche durch ununterbro⸗ ed Aabakrauchen begruͤndet, oder wenigſtens ſehr bes ert worden iſt. Auch in dieſem peinlichen Zuſtande er während der legten Monate ſeines Lebens ſich ‚zu vervölllommnen. In den legten Zagen noch ließ fh das Beſte vorlefen was die alten Griechen und uber den od uns hinterlaſſen haben, Er flarh 18. März 1325 und wurde von den Schälern mebres Glaſſen ſehr betrauert. Geine mannigfaltige Geiſtes⸗ g erprobte fiy unter andern noch aus der Gamms auserlefener Bücher, weldge er hinterließ. B. I

oa rt ib [

127. Johannes de l'Aspée, berzogl. Naſſauiſcher Hofrath in Wiesbaden. ‚geboten 1754, geflorben .den 20. März 1825 ®), -

Wurde zu Johannesberg bei Mainz von vedlichen, wenig, bemittelten Eltern geboren. Schon als Anabe e er den Trieb zum Lehrer der Bugend in fid un wackerer Bater gab gern feine Sparpfenn

em geliebten Sohne zu unterftüßen. Nachdem er einige Zeit in, dem Seminarlum zu Maing Baebract hatteund als die Stürme der Beitverhältniffe jene tanftalt verdrängten, ging er nach Wiesbaden und rahm die Stelle-ald Elementarlehrer an,bald aber fühlte ver Edle, von einer höhern Strehekraft gedrängt, daß r noch nicht Die Kraft Habe, zu leiften, was ec wünfchte, Schnell entſchloß er fich, fein Amt niederzulegen, um Bertrauen auf Gott, mit kaum den duͤrftigſten Reis tofteh in det Tafche, zum edlen Peſtalozzi zu eilen. tt Eröhte fein Bettrauen und Biejer Bater der Ius d erkannte bald die innere Büte des jungen Mannes ahm ibn mit Väterlihkeit auf, wo er dann mebs ahre zubrachte und mit unbeſchreiblichem Fleiße, in die innerften Tiefen biefer herrlichen Bildungss

n———

*) Ans der Schuljeitung 1885, Ro. 46. .

N. Nekrolog⸗ Be Jahrg. 87

e ber die Entwickelung diefed edlen und Fräftigen —X

|

"sem guten Bewußtſeyn unterftüst, waren ſtets die MM

unſerer Beit, die duch ihr Handeln ihre Lehven Lügen

Medicinalrath Peetz eine gehaltreiche Standrede und

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"1378 De lAspéc \

methode Diefeb ‚[eöpferifeen Seite efudraung. Go ae eräftet an Geiſt ımd Herz kam er nad) Wirsbareui vu und errichtete im Kampfe mit den vielfeitigen Saal zigkeitey, nach diefer trefflihen Methode, eine Erziege und Bildungsanftalt für Knaben, die nun feit achtz Jahren befieht. In dem Verewigten tagen bie Zu den, die fein hoher Beruf erheifchte. id in die eu Falten ded innern Menfchen reichte fein ſchat

li und fein Geift war unerfchöpflih in Auffiudc der Mittel, den jugendlichen Herzen die gehörige Ri tung fr ertheilen. :-. Gein eigned. Herz war ein vd Gbenbild des heiligen Herzens Jeſu. In ihm -wef Zein Falſch: anfiheit von fleter innerer Ruhe nk

1

fen, mit welchen. ex alle Schwierigkeiten überwältigte j Ibft die Gallſucht feiner Keinde und Neider zu beüi fen Tuchte und immer überwand! Gr bewies fi einem ganzen Beben nad 2 Korinth, ©. 6.8.6. „ui

unbefledten Wandel, durch Klugheit, durch ein fan

und Lliebreihes Betragen mit heiligem Geifte und us verftellter Liebe.” Gr machte es nicht, wie fo viele in

fleafen, fondern er Ichte wie er lehrte und handelte ıer wollte, vof feine Schüler. handeln follten. Nachdem diefer edle, Teltene Dann nach einem beinahe zweijähtb gen krankhaften Zuftande am 20. März 1825 vollendet hatt wurde er am 22. mit einer feiner würdigen Feierligkeh beerdigt, wie fie nur felten gefehen wird. Ein einer Schüler trug die heiligen Refte zur Ruhe md brigen Zoͤglinge und Schuler folgten in tiefer Traum Mehrere hundert Menfchen aus allen Ständen bildeteh den Leichenzug, der von vier Geiftlichen, dem Herm Ge neralfuperindentenden Müller, Herren Hofprediger Bib helmt, dem katholiſchen Stadtpfarrer Gern Dr. Mei und Heren Kaplan Schü begleitet wurde. Ale kehret der übrigen Lehranftalten der Stadt folgten ebenfalls die. Elementarlehrer vereinigten ſich zur Anftimmung nes Trauerchorais am Grabe. Im Gterbehaus m

Grabe trat der Latholifche Kaplan, Herr Schüg mit ner bekannten falbungsvollen Beredtfamkeit auf und eine Trauerrede, wie fie nur felten an Gräbern ge ten werden Tann. Dem Innigſtgeliebten war fein ger Bruder, Jacob de U’Aspee, der mit ihm gleiche Saul ahn ‚betreten und gemeinfhaftli im Weinberge

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U bilc. m7

Agen einer Gehlrnentzuͤndung vorangegangen. Gr hin⸗ Mßt eine Gattin, welche die Vorſehung für ibn pr: affen gu haben fcheint, fie ift ganz Mutter der Zoͤg⸗ e und ihre Mütterlichleit wird durch einen Lichtuollen Ferblick des Ganzen unterftüst, wie er: felten Weibern en iſt und ihre Tugenden bilden den Lichtfranz sum unzen. Acht Kinder beweinen den Werluft des —* s und Hunderte feiner Schuͤler mit ihnen. oo »Die von ihm vor 18 Jahren errichtete Erziehungs⸗ d Bildungsanftalt für Knaben, die durch ihre innere rtrefflichkeit, auch den beften in Europa zur Geite den verdient, wird anf dem bisherigen Standpunkte tbefteben, indem ein ſehr wärbiger —8 ‚Der: bißs Br an Der Seite des berühmten Dr. Niederers zu Ifer⸗ Mn, als Director eine gleiche Erztiehungsanftalt geleitet Bet, ſich an die Spige geftellt: und in Gemeinfchaft der \ igen würdigen Lehrer dieſes Haufes, Bad Ganze in anfelben Geiſte wie bisher fortführen wird, . Ruhe fanft, vom Kampf des Schickſals müde, ESEchlumm're num zum beffeen Beben hin! , Beil um deine Gruft und Ruh und Friede j Stroͤm' auf deinen Leichenhügel hin!

Ausgeduldet haſt du, ausgelitten, Audgerungen und das Biel erfitebt, " Ausgelämpfet und das Lob erftritten, Daß dich nım zur Engelftufe hebt. oo

r. Schw., den 80. März 1826. v. N ern beim.

* 128, Friedrich Theophilus Thilo, Generalaeelſsinſpector und Gerichtsdirector in Rochlig. geb. d. 24. Juni 1748, geft. am 26. März 1825. i

Er ward in Roda bei Geithain geboren, wo fein Water, M. Carl Friedr. Thilo, damald als Paſtor angeftelt war. 1762 befuchte er das Gymnafium zu Altenburg und 1767 1768 die Univerfität Jena. In diefem. Zeit» raum ftarb ihm. fein Bater und er mußte ſich, da Letzte⸗ ter fein Verinoͤgen hinterlaſſen hatte, hoͤchſt kuͤmmerlich durchhelfen. Bon Oftern 1768 bis Auguft 1771 fette or feine Studien auf der. hohen Schule zu Leipzig fart, wo %s ihm gluͤckte, die Unterftägung einige: ‚hoben Goͤnner

a "mit ihm’ gearbeitet‘ hatte, im Yade 181 an dan

. . 1380 £hilo.

‚u erhalten. Kar Jahr 4778 ward er- Advetat und Age —** Ki Miendelftein an der Unſtrut, legte abcs

feinen Wohnſitz in Rochlitz auf. In den

und 1790 wurden ihm einige Gerichtöbeflellungen wm | 1789 die bafige Aesisinfpection übertragen. Sm folgm | den Jahre verband er ſich mit. einer Aochter des Pape 1J Anton zu Derlite, and welcher Ehe eine einzige Ze | entſproß. Er genoß bis zu feinem Ende einer dau ten Gefundheit und war fletd ein vaftlofer, unermuͤdeh ‚Arbeiter, der von der reinften Anhänglichkeit an ſeh SRonarchen imd von der zärtlichften Sorgfalt für Ga und Jochter beferlt war, - . j en est eine, ſaͤmmtlich anonym erfchienenen Schriften I ) olgendes ee | 1) Eupbemie, ein Zrauerfp. in 5 Hand lungen. Tei 1775. 8.— 2) Eduard u. Gecilie, od, die Klippe d. Guam

haftigk., ein Schaufp. in 8 Aufz. Ebd. 1775. 8. BY

2 Bde. 8., 2te verbeil. Driginalausgabe, 1785. 4 De.

rzens.

1784. 8. 18) Lebensſcenen aus der wirklichen Mörlk Ebd: 1784 1790. 12 Bdchn., 2te Aufl, 1. 2 ii 14) General Moorner; oder der @treit zwiſchen Liebe um

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Pazzig. j ..t 8 ein are. in 6 Aufz. Ebend. 1785. 15

fels, eine Geſchichte menfchlicher Kend Leiden. Ebd. 1787. 1788. 4 Bde. 8. 16)

R. 3 Bandchn. 8. 17) Die reiche Wittwe gend die theurer, ein Luſtſp. in 1 Aufz. Ebd. 1791. Anm. Rt. 11. macht audy den 11. bis 15. Sn. der Driginalromane der Deutſchen (Leipz. 1782. u. [0 ‚fo wie Kr. 15. den 27. bis 80 3b, derfelben.

129. Dr. Ernſt Theodor Poziig,

Diakonus zu Wiehe. qeboren im Sanur 1792, geſtorben ben 97. März 1826. *)

war geboren zu Kahla im Altenburgifchen, udirte 1808 anf der Ehekenfehule zu Meißen und feit 1814 1813 auf den Hochſchulen zu Jena und Wittenberg: Jahre 1815 ward eriin Jena Doctor der Philofophie Privatdocent und blieb hier bis pin Sabre 1817, wo nach Biche (im Regierungsbezirk Merfeburg) beförs ward, Mit Karl Rud. Au Löffel gab er heraus: Afra⸗ ſche Lindenbluͤthen. eifen 1810. 8. De poetica vi, apirant sermones Christi et Apostolorum, Jen, 1815. 1 edit, auctior, ibid, 1816,

En

130. Sohann Amon,

kuͤrſti. Dettingifä-Mallerfeinfcher Kapellmeiſter in Balerhein, geboren 1763, geftorben ben 29. März 1886.)

Dieter von Allen, die ihn Eannten, 8 erhägte Boni. verdient hier rühmliche Erwähnung. erber muß er ihn und feine Arbeiten fehr weni unterrichtet gewes

ſeyn (fiche deſſen Neues Zonkünftlerstericon, wo jes Ih fein Rame unrichtig, Ammon gebrudt it), um fa am

A he er Ste. u | J

7

zus

Toi@lale älterer und neuerer Seiten. Ebend. 1791.

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. und 1783 in Paris, wo on auch bei Sackini E

Junn und dirigirte die von dieſem gegebenen Gontt

pont, Haak, Gros und die Mara in Berlin, fo wie f

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\ . _ J 1382 . —Amoun.

*

eber werden wenigfiend bieien en, bie 3333 I mit ihm in einigem en Kechatın e geftandew; Int, ier etwas Beftimmteres aus ficherer Quelle U n en. . .. Gr war 1763 in Bamberg geboren und wurbe als Knabe für die Tonkunſt gebildet, Die erfte $ ein daſelbſt, Fracaſini, unterrichtete ihn im Gefum efonders für die Damals ausgezeichnete Sirchenmufil, der Goncertmeißter Bäuerle in. der Inftrumentalmufil, ſonders im Biolinfpiel. Da feine Knabenftimme gel Ken war, faßte er eine befondere Liebe zum Wald und fuchte auf dieſes Inftrument u was 1 In

Singſtimme nicht, mehr vermochte, unto, damals berühmtefte aller Horniften, lernte ipn kennen, half nem Fleiße nah und nahm ihn mit auf feinen Rei Durch Frankreich und Deutfihland. So waren beide #

richt in der Gompofition nahm. 1783 befuchten fie au

oße Städte Frankreichs, bis fie 1784 über Straf bre deutſche Heife begannen und Länger oder türzed Frankfurt a. M. Afchaffenburg, Leipzig, Dresden, Berti verweilten. Später gingen fie nach Wien und hielten dort Länger auf. Auf Diefen Reifen ferundirte Amon |

n jedem dieſer Orte ward Amon mit den vorzüugiidgi Meiftern feiner Kunft bekannt und fand bei ihnen, da fein jugendlicy beſcheidenes, muntered und ang . Werfen ‚Allen gefiel, gute Aufnahme, Beſonders vum er in dieſer Hinſicht Hiller in Leipzig, Reicyardt, MU

ter in Wien Haydn, Mozart, Bunhall_und Hoffme 4 Durch nähere Bekanntichart mit ſolchen Männern u. Du ihre Merken erweiterte er feine Kenntniffe und defeſt feinen —— Aber feine Bruſt ward ſchwach 4 dies nöthigte ihn, fein bisheriges Bieblingsinftrument ugeben. Bioline, Biola und .Pianoforte fegte er an en Stelle, übte fie feißia, und, ohne daß er jemaltj} entlicher Soncertfpieler auf einem derfelben wurde 9 eyn wollte, lernte er fie doch meifterlich behandeln, einem ausdauernden Aufenthalt und Amte- gelangte | 1789, und zwar ald Mufildireltor zu Heilbronn, we® auch faft 30 Jahre lang die Liebhaberconcerte bieigiete, je nad) 1817 als Kapellmeifter des Fuͤrſten von MWalerft an deffen Hof er den Reſt feines Lebens thätig zubrac m : Bon frühen maͤnnlichen Jahren an bis zu feinen

Lmnsarnı

y Amon 1683 en widmete er ſeine beſte Zeit und ſeine beßen

| Be der Compoſition. &o wurde die Zahl feiner Ars hen ſehr groß Hi weit größer, als vente 3

WenHe ihm nicht näher fanden; denn nicht wenige find druckt geblieben und von den gedruckten gewiſſe Gat⸗ n nicht zahlreich in die Weite verbreitet worden. MVeen und Auffehen in der Welt haben fie nicht ges Bht; dazu waren fie nicht geeignet und: er gleichfalls s aber Vielen haben fie Vergnügen, angenehme und Mliqhe Unhaltung gebracht. In .eine nähere Kritik der⸗ Aen wollen wir uns hier nicht einlaffen; es bedarf des auch um fo weniger, da über verſchiedene in früheren Burgängen der mufical, Zeit. von Kennern iſt gefpros pa und nicht mit Schmeicyeln, aber mit ruhigem, anges ſenem Beifall geurtheilt worden. Auch ein volläns es Berzeichniß feiner ‚Sompofitionen & geben, enthals . Tun. wie uns, wiewohl wir es liefern Tönnten. Die ges MFecten find erſchienen bei Smbault und Pleyel in dar L bei. Gaſtaud in Lyon, bei Boßler in Speyer, bei. Ans u in ODffenbach, bei Simrod in Bonn, bei Falter in Märnchen, bei Sombart in Augsburg ꝛc. Sie beftehen in Vros, Trios, Quartetten, Quintetten 2c., in Sympho⸗ en, Sonsten, Variationen, Märfchen, leichten Hands Baden fürs Pianoforte, Taͤnzen 2c.; für den Gefang, ih ae Dieffen (darunter die eine, deutſch, vom Fürften von Mettingen: Wallerftein gedichtet) , Eleineren Kirchenftucen, Mantaten, Arien, deutfchen Liedern, italienifchen Ganzo⸗ ten 2c. Auch zwei Operetten hat er gefirieben. Kurz Foer feinem Tode fchrieb er noch eine Muſik zur Beglels Ä ang der: Gebete während der Weſſe für Verſtorbene. Biefe Mufit erklärte er felbft für feinen Schwanengefang "Bad bat, als er den Tod nahen fühlte, daß man fie waͤh⸗ send der Meffe für ihn felbft aufführen möchte Die | Brit. Wallerfteinfche Kapelle erfüllte diefen Wunſch bei dem zweiten Gottesdienfte für ihn, ihren entichlafenen Anführer und Freund. Unter feinen ungedrudt gebliebes gu Sompofitionen find 27 faft aus allen oben angeführs sen Gattungen der Suftrumentalmufit, auch deutſche Lies ‚ber und ein deutfches Requiem. ı_ | ‚, Amon war ein erfahrener "Director (Orcheſtermuſik dirigirte er mit der Violine, Geſang mit dem Pianofors te); ein forgfältiger Lehrer des Gefanges und faft aller uiteumente, da er fie alle kannte, vorzüglich des Klas viers, der Harfe und der Guitarre, worauf er denn auch geſchickte Schüler und Gchulerinnen hinterlaffen hat; am

1884. .Rbidede

bgezeichnetſten ſpielte er ſelbſt Sioline ober Wiek

—X und bei Begleitung des Pianoforte. Bon G

rakter war er. ein vedlicher, gutmäthiger Mann, fitt . gefälig und zuvorkommend, ein angenehmer Geſellſe

ter, ein inniges Freund feiner Kreunde ; übrigens ein ge

‘Ber, ſchlanker, ſchoͤner Mann. Er hinterließ eine EM we, vier Söhne und eine Fochter. Ginen Sohn, der

fehpeften Zeit an audgezeichnete Talente und Geſchicküs it in der. Muſik und in der Zeichnenkunſt bewies, be

er das Ungluͤck, erwachfen und ſchon von nicht "geringe Ruf, durch den Tod zu verlieren. Alle, die den g

ſchickten, fleifigen, guten und angenehmen Mann gekar

aben, werden ohne Bweifel, was bier uber ihn gefche

n. worden ift, im Geifte unterzeichnen und feuer imm

mit Achtung und Zuneigung gedenten,

* 131. Johann Samuel Ludwig Nölbede, Prediger zu Eoftosf im Königreich Hannover. ‚geboren den 37. März 1768, geflorben den R. März 1885

Geboren zu Luͤchow im Koͤnigreich Hannover, wo Bater Kaufmann war, iſt er als wehlverdienzer Predi nicht unbekannt. Wegen feiner ſchoͤnen Naturanlag welche ſeine Eltern ſchon in ſeiner fruͤbeſten ‚Kindheit ihm wahrnahmen, fanden fie fich bewogen, ihn der There, logie zu widmen und_ihn im 6; Jahre feines Alters bes Leitung des damaligen, Paftors Roͤldecke in Hermannk burg, feines Oheims, zu übergeben, der mit wäterlicher Liebe ſich feiner annahm, deſſen daher der Werftorbem noch oft in feinen fpäteren Zahren mit berzlidher Licht und Dankbarkeit, fo wie mit innigfter Berehrung. gedadte und von dem er es ganz vorzüglich rühmte, Dap- er Dit Liebe zu den Wiffenfchaften und den Ginn für NRatues ſchoͤnheiten frühzeitig in ihm geweckt habe. Nur pt fruß raubte ihm der Ted diefen feinen zweiten Water umd er ward Dadurch genöthigt, zu feinen Eltern zurückzukeh⸗ zen, um die Schule feiner Vaterſtadt zu befuchen , wa er ſich der vortrefflichen Leitung und des zwedmäßigen Um terrichtö des damaligen Rectots Milter in Luͤchew za “erfreuen hatte. Nachdem er hier einen guten Grund zu feiner fernen Ausbildung gelegt hatte, ward ev in der

S

- . 0% Rildeke . 4988.

Glaͤffe der Michaelisſchute zu Limeburg aufge en und ıwuchte unter Anweifung des

Niclkas fo gluͤckliche Fortſchritke, DaB er nach dem laufe einiger Jahre die völige_Reife für den hoͤhern enfchaftliyen Unterricht erlangt hatte und die Landes⸗ serfität in Goͤttingen befuchen konnte, Nach einem übrigen Hufenthalte dafelbft ging er auf 6 Monate. feinen Eltern zuruͤck und übernahm dann eine Haus⸗ erftelle in Hannover. Jedoch nur 3 Jahre dauer⸗ dieſe Berhältniffe fort, denn das koͤnigl. Gonſiſto⸗

berief ihn zum Amtögehülfen des betagten Paſtors nruh im Minnhaufen,.wo er ebenfalls 3 Jahre in Ges arbeitete. und von wo. er nun, zum Feldprediger bei koͤnigl. Gaunöverfchen Fußgarde ernannt, abgerufen bard. Im 3. 1796 ward ihm die Interimsverwaltung er erledigten Pfarre zu Barrel für eine Beitlang übers zogen, bis er um Michaelis des nämlichen Jahres deu . Ruf alg Prediger zu Barum, Infpeetion Ebftorf, erhielt. bier verband er fich mit der aͤlteſten Zochter des Teligen tectord Ummins in Bremen, die ihm bis zu feinem Zode eine treue, liebevolle Lebensgefährtin war. Zu Ba⸗ um wirkte er 11 Jahre lang zum größten Seelenheil feis ver Pfarrkinder, die es fchmerzlih empfanden, wie er im B. 1807 qus ihrer Mitte entfernt und. nach Ebſtorf, Ins Mection Harburg, abgerufen wurde. . ‘Als Gelehrter, als Chrift und als Seelſorger war Röldete gleich achtungswerth und je genauer man ihn kennen gu lernen Gelegenheit hatte, deſto mehr müßte won ihn lieb gewinnen und werthfchägen. Seine Liebe we den Wiffenichaften trieb ihn.im Sommer wie im Wins ter ſchon um 3 Uhr Morgend aus dem Bette, um bie

hſtunden dem Kortftudiren und feinen literarifchen Be⸗ dhäftigungen zu widmen, da die Tagesſtunden größtens heils ſeiner Gemeinde und dem Unterrichte feiner Kinder beftimmt waren. Erß in den Testen Jahren mußte ev nuf nachdruͤckliche Vorſtellungen feines Arztes, wiewsh ungern, dieſe feine gewohnte kebensweiſe abzuaͤndern ſich mtfchließen. Mit feinem Syſteme ber Theologie war er längft aufs Heine gefommen. In feinen Gandidatenjah: ren hatten-ihn manche Bedenklichkeiten beunruhigt, aber Durch das forgfältig-fleißige Studium Der en Schrift war es ihm gelungen, diefelben- glücklich zu beftegen, und, sbgleich er viel las und prüfte, jo konnte ihn won da an sichtö mehr in feinen Ucherzeugungen irre machen. - ©b vie er feiner Gemeinde mit einem mufterhaften und wahr⸗

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weten fich durch eine edle Popularität aus und

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1888 hide . Re geirtähen Bebentwanbel vpeleuchtete, it und. chaͤ

g Beftreben babln duch fine Antsckigue urch die Art und Beiſe, wie er ſeine —— fte verrichtete, das Reich Gottes in derfelben u zu begründen. Geine Predigten zeugten vom zn eue, mit der er fich darauf vorbereitet hatte; fie 3

von ihm mit einer Wärme und. Lebbaftigkeit vorgetvag ‚die das Gepräge der eigenen lebendigen innern Üchempg gung und einer hoben DBegeifterung fur feinen Gegent an ſich trug. ben deshalb wurden fie aber auch iyn fo fehr angreifend, ertange hielt Röldede. M

.

einer Gemeinde.

und ſcheuete keine Mühe, Leine Anftrengung , —— Fortbildung der Lehrer, als auch bei der Jugend

jeher Gegenſtand ſich beſtaͤndig auf dem ihm. einmal am gewiefenen Plage befinden. Noch auf feinem legten Kun

fhäften.

Schon mehrere Jahre lang kraͤnkelte der Berewigke; Der früher fo ſtarke Mann zehrte ſichtdar mit jedem “ge mepe ab, Er war felbft feft Davon überzeugt, Def

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E Bude nicht mehr ferne fey, und. er, der fo wiele Aus ie in feinen gluͤcklichen Berhältniffen noch an dad un machen Eonnte und mit fo ehernen Banden’ bey . Beten = und Baterliebe an daſſelbe gefeffelt war, ſprach Pr feinen nahen Scheiden nicht blos mit eines Kaflung,

Men aud mit einer Freudigkeit, die allein aus feinen Suen religidfen Ginne und aus feinen feftgegräudeten

Amungen und Erwartungen hervorgehen konnte. Er Ferte unter Andern einft:. ex habe ſchon feit mehreren Buren den: wichtigen Schritt, ben er nun bald thun de, näher ind Auge’ gefaßt und bei feinen Todesbe⸗ Bhtungen auch durch bie Schrift von Hader: „Meine Prbereitungen zum Tode“ fich Leiten laſſen. Gr lie

auf diefes Buch aus feiner Bibliothek herbeiholen und Penkte es einem Freunde, weil ibm felbft der Inhalt fſelben genau befannt fey und er davon keinen Gebrauch Behr machen koͤnne. Die legten Wochen feines Kray⸗ Mlagers führten unter mancherlei Leiden auch noch ein Miges Erblinden herbei und felbft diefes harte Loos ers ug er mit bewunderungswürdiger Refignation; keine lage darüber entihlüpfte feinen ‚Lippen. Bon ihm Wunte man lernen, wie der Ghrift Leben und fterben muffe. (2 : Groß ift der Seegen, den Noͤldecke in feiner legten Ed feinen früheren Gemeinden geftiftet hat und noch Lange Mach feinem Tode wird der von ibm ausgeftreuete Saas ı wen keimen, reiche und herrliche Zrüchte tragen.

.r.

+ 152.» Otto Heinrich Graf von Loͤben zu Dresden. | . geb. den 18. Auguft 1786. geft. den 8. April 1825.

Vito Heinrich Graf von Läden, unter dem Dichternamen kidorus Orientalis bekannt, war zu Dresden geboren. Sein Bater war ber im Jahre 1790 in den Reichsgrafen⸗ Rand erhobene kurfuͤrſtl. Saͤchſiſhe Kabinetöminifter und Staatöfecretär der innern Angelegenheiten, Otto Ferdi⸗ nand Graf von Löben und feine Mutter ſtammte aus Dem edeln Geſchlechte der Greifenheim. Otto Heinrich, von acht Geſchwiſtern das dritte Kind, überlebte ſechs derſel⸗ ben und feinen Water, welcher 1804 flarb. Seine Mut: ter folgte ihm, wenige Tage nad) feinem Heimgange, den 35. April. 1825. Im Haufe feiner Eltern erzogen und

N

\ / Jogchim ein bei Goͤrlitz genoß, wo dieſe ala Stifteheß

baß alle feine übrigen Seelenkraͤfte nur als dieſem dienerd

*

A BSGraf b. Löbe in

umtertichtet, ee 1801 bie Unfverfität Sittente . gm fich den juriſtiſchen Studien gu widmen, Die ihn J doch wenig zufogten. Reichere Rahrung fand feine Mi gung für die fchbnen Wiffenfchaften in Heidelberg, weße er fa, nadı Boendung feines Kurſus in Wittenbc begab. In der Folge lebte er theils in Wien, theils® Berlin, wo befonders der vertraute Umgang mit dem Mi yon de la Motte Kougud, auf deſſen Schloffe zu # aufen bei Rathenow er mehrere Monate raſtete, fer ur Romantik des Nitterthums fchon früher geſtinng eift zu manchen Schöpfungen und Entwürfen aufre - die dem damaligen Modegeſchmacke jenes beliebten Sri ftellerö huldigten. Als Sachſen die Waffen gegen | Sransöfilmen Wfurpater tehrte, teat er begeiftert In 3 teihen des Banners und machte den Feldzug von 16H amd 1814 ald Souslientenant unter den Fupjägern DE Korps. So kam er nach Paris, wo er fic einige IM aufhielt und Eehrte, nach Auflöfung des Bannerd, ia WE friedliche Mufenftille zuruͤck, die er theild in Drveöben, WM Kreiſe weniger Freunde, unter denen der treffliche MM burg *) zu nennen ift, theil bei feiner Mutter im 9*

meifterin lebte. Im Jahre 1817 vermaͤhlte er ſich Jobanna Viktoria Gottliebe, geborher Graͤfin v. Breſi und ließ ſich haͤuslich in Dresden nieder, - die Gomucu monate abwechſelnd auf den Gütern feiner Gemahlin om , in Ioachimftein zubringend. Im Winter 1822 wurde ® loͤtzlich von ‚einem fchlagartigen Bufalle getroffen, deſe olgen bald nachher zwar befeitigt ſchienen, fpäter als bleibend und um ſich ‚greifend zu erkennen gabs und feine ohnedied ſchwaͤchliche Gefundheit gaͤnzlich zes rütteten. Mit kindlichein gottergebenem- Sinne erteag e Jahre lang die Leiden epileptifcher Krämpfe und flard pt Dresden am 3. April 1825, nachdem er noch ein SR vorher eine magnetifche Kur hei feinem geliebten nus Kerner in Weinsberg verfucht hatte. Sein Fe tefter Sreund, Freiherr yon der Malsburg, war ihm ein balbed Jahr in die Ewigkeit yorausgegangen. ‚.., Der Graf von Loͤben war einge ſchoͤne Seele in de fhönften. Bedeutung dieſes Worte. Bein Herz, wid warm, tief und doch leicht erregbar, beherifchte fein get 308 Wefen und durchdrang daffelbe fo, durch und dur

‚und yntergeordnet erfchienen. Seine reine kindliche Ro tur, feine innige Frömmigkeit, ‚feine ſchwaͤrmeriſche die VDeſſen Biographie im Nekrolog. 2er Ihre. Seite M.

[4

war

Bis: in dieſem -Beiteaum,. daß fie mit. dein Menen Brockhaus Bekanntſchaff machte und —R F Taſchenbuchs Urania, das no jährlich herauskommt de, fo wie auch hernach die erſte Herausgeberin de Febten Taſchenbuchs für Liebe und Freundfchaft,. we} B_feit einigen Jahren vom Doctor Steph. Chüge girt wird, Als fie aber im Jahre 1810 nach Alten B gereifet war, wurde fie dort von einem neuen Un⸗ getroffen; ein ſchweres Nervenfieber, daB fie jenod Uch überftand, hielt fie dort bis Anfang des Jahre I. Nach ihrer Genefung reifete fie nun, um Zroft @tärkung zu fuchen, zu ihren Gltern nach Berlin und M Dafelbit bis gegen das Ende des Jahres 1814. Uni ® Zeit trennte & fih wieder von ihnen, indem fie den nach Reuftrelig als Lehrerin an dee dortigen herzogl, terfchule annahm, welches Amt fie aber bald nach. ieder aufgab, um die Erziehung zweier Söhne des BR von Jasmund Dafelbft zu übernehmen. Nachdem Dieſe Knaben mit Fleiß und Einſicht während einiger Dre unterrichtet und .auögebildet hatte, zog fie nun int

PM dem koͤnigl. Hoforgelbauer, Johanu Andreas Uthe,

her außerdem durch mehrere in feinen Faͤchern wich⸗ a Erfindungen ruͤhmlich bekannt if. Seit diefer Br Verband fie den Namen ihres zweiten Ehegatten mit B ihres erften; blieb aber immer noch bekannter unter fe Namen Spazier. Nur eine kleine Anzahl von Jah: } verlebte fie in diefem nesen Bündufß: noch in einem B od, ihrer Thaͤtigkeit ein Stel fegend, ihren Kindern, % Freundſchaft und der Literatur, am 11. März 1825

ihre Aſche in Frieden rut. N

als Dichterin bewundern wir in diefer Frau eine Be Thaͤtigkeit des Geiſtes, verbunden mit reinem Ge⸗ ne, tiefem Sinne und Verſtand. Dadurch zeichnen ſich ee in mehreren Zafchenbuchern und Journalen zerftreits

Bits und Dresden ſchrieb. Sie Batte auch an den be: janten Dertern eine Sammlung von romantifchen Er: fangen welche fie mit Iner von ihrem Schwager, Dem jest verklärten Sean Baul geſchriebenen Einleitung verfehen, unter dem Zitel: Winngrün”, zu Berlin 1819 herausgab. Unter ben von

Bhliingen deutſcher Frauen ange

& jr

-

uthe⸗Spazier. 4871 |

te 1316 nach Dresden, wo fie ſich zum zweitenmale ' gefchägten Phyſiker und Chemiter, wnerheirathete,

hen Alter, fie war noch nicht 48 Jahr alt, entriß fie

k Dresden, welches ihr letzter Aufenthaltsort war, und -

k eigenen Dichtungen aus, welde fie in Berlin, Neu: .

In

1800 Beemanun.

muſikal. Drama. Ritterehre u. Minnedienſt, alte ı mant. Gefchichten. Berlin 1819. 8 Die Irrfale tars u. d. Sräfln Sigismunda. Eine romant. ©

Altenburg 1821. 8. Erzählungen. Dreöden 1822. 2 Bde. 8. Der Pilger u. die Pfalzgraͤfin. Gin terlied. Heidelberg 1835. 8. 5 7

Def. Wilhelm Mike,

u +

* 133. Auguft Nathanael Friedrich Seemank, | Privatgelchrter zu Wiesbaden. geb. den 6. Auguft 1769. gef. den 4. April 1835. -

' Er war geboren zu Frankfurt a. d. O., wo fein Batexr, Gotthilf Abraham Seemann, Prediger an-der Unterkirch 3 Seine Mutter, Chriſtiane Luiſe, war eine geborm o in et. " ® Bon früher Iugend an hatte er mit Lörperlichen Erb den zu kämpfen, wodurch er verhindert wurde, ein d% fentliches Amt anzunehmen. Er war früher Gausleek beim Oberhofmarfhal von Maffow zu Berlin und Ofeht höfel und wurde feiner zunehmenden Kraͤnklichkeit wegen von Sr. Mai. dem König von Preußen mit einer Ieben$ Iänglichen Penſion von 100 Kthlr. begnadigt. uud daß er neben einigem Wermögen Durch ſchriftſtel ſche Arbeiten feine Griftenz fücherte, fühlte ex ſich keinen

Seemann. FL mgeldlaßgeneben, umfo weniger, da et Durch feine * an weni —E e gewoͤhnt war. Seine Kran war unheilbar; Anfangs flechtenartig, artete fie ſpaͤ⸗ :in Kuochenfraß aus. Darum z0g er ſich, ohne men⸗ enfcheu zu ſeyn, in die Einſamkeit zuruͤck und nur / des ends ſah er feine Brennde, mit denen er religiöfe. und agogiſche Gegenflände zur Unterhaltung wählte. Hier Haltete der von früher Jugend durch. Eörperliche Leiden bergedrüdte Mann dennoch eine Geiftesbildung in ver⸗

prachen, die ihn w einem heitern fee

e Mittheilungen, die ſich auf fein Bas erland bezogen. Hörte er, daß für Wiffenfchaft und kunft etwas Große gefhah, fo ſprach er mit Entzuͤcken | on, pries oft unfer Beitalter des beffern Schulunters ichts wegen glücklich, vermißte dagegen. auch mit Wehe nuth in vielen Familien und Schulen Dad, was noch hoͤ⸗ ven Werth hat, als bloßes Wiffen, die Sorge für wligiöfe und fittlihe Erziehung. Bon ‚der Befreiun| Priechenland& konnte Niemand begeifterter ſprechen, alt we. Es ſchien ihm unmöglich, daß die Barbarei über- ie Humanität fiegen follte! Die fchönften Hoffnungen dies unglüdliche Volk nahm er mit ind Grab. Kle empfindlidie Schmerzen und alle trübe Ausfichten. chowanden bei der Erinnerung an feine Jugendfreunde und le feines männlichen Alters; ihre Namen ſchwebten im: ner auf feinen Lippen und den edeln Spieler zu Frank⸗ urt a. d. D. ftellte er oben an. Tief gerührt gedachte © off feiner Mutter, als feiner treueften Pflegerin. D% Boffnutg zu feiner Genefung gaben die Aerzte auf, doch = vetlor unter unbeſchreiblichen Schmerzen, ‚Die er mık

2 aermüeter Geduld ertrug/ die Boffaung nicht.

Pi. De Runye

Eklagte er ängftlih, nie murrte er gegen Bott; je fi

Geduld. Kaum Eonnte er in den legten Wochen fi Eebens noch einige Worte herporbringen, weil fein Gpragk organ zerſtoͤrt war aber fein Vertrauen zu Gott ie aid. „Ich will”, fagte er einmal, „ba ich als M zer meines Glaubens nicht dulden. Tann, wenigflend einem ISammerzuftande, welchen ich nicht verfhn et, beweifen, Daß der Glaube des Chriften ſelbſt abe :die barteſten Beiden ſiegt.“ Cr hielt Wort, bis det En g des Friedens fanft-die Banden Löf’te, die ihn an bie Srde knuͤpften! Cine Werbiutung machte unvermuthet Jeinem Leiden ein Ende,

Er iſt Berfoffer folgender Jugendſchriften: Blumen u. Früchte. Zum Geſchenk f. d. Jugend Antritt d. 19. Jahrhund. Werlin 1800. 8. m. Kupf, Mufit, Reujahrsgeſchenk f. gute Kinder auf U.

menlefe f. gute Kinder, enthaltend kleine E abeln, Lieder, Raͤthſel u. Charaden. Schweſter; ein Unterhaltungab. f. Knaben u, 8—12 Jahren. Helmſt. 1818. 8. m. K. Kleine ‚tur u. Sittengemaͤlde 3. Denk⸗ u. Leſeuͤbuug. Ebd. 8. m. 1 Kpf. BDarftellungen a, d. Jugendwelt. Beſchenk f. Knaben u. Mädchen. Berl. 1821. gr. 8.

Kpf., 2te Ausg, m. 4 8. 1822. Albert un. Eug

. Süngere u. Aeltere. Cine Bildungsgeſchichte f. d.

re Tugend. Herausg. v. D. Chr. Wild. Spieler, Ey 1823. 8. m. 4 Mum. Kpf. Die Familie Otto.

Bildungdgefchithte f. Iünglinge u. Iungfrauen. Geitete ſtuͤck zu Albert u. Eügenie, herausg. von D. Ehr.

Spieker. ebd. 1825. 8. in. 4. Kpf. Gediähte und Faifche Auffäge in Dolzens Sugendzeitung und in Bat

Jehrvuch der häudlihen Andacht.

. .

* 184. Karl Friedrich Kunze, Mogifter der Phil. und Superintendent zu Biſchofswetda. , geb. d. 17. San. 1751. geſt. d. 6. April 1825.

Er ward zu Biſchheim bei Bautzen, wo fein Bater Schal⸗ Lehres war, geboren, ‚hatte von 1761 an bie Gtadtſchrie

I...

Degen. - 1808-

Mami, 1773-- 1777 die hohe Schule gu Mittenberg Bot, auch dort die Magiſterwürde angenommen und feitdem amehrern anfehnlichen Häufern Unterricht ertheilt, Im 3781 ward er. Hulföprediger in Wildenau bei Herz

» 1782 Pfarrer zu Anippelsderf, 1792. Pfarrer in Bern und endlich 1797 als Superintendent nah Bi: Möwerda berufen, wo er & Anfang des Jahres 184 uheſtand gefegt ward. ‚bat in den Jahren 1781 1795, einige- Heden und Predigten in Druck gegeben.

Dresden. W. Lindner.

* 185, Carl Ferdinand Degen, VProfeſſor der Mathematik zu Copenhagen. . geboren 1766, geftorben den 6. April 1825.

> war zu Braunſchweig geboren, wo fein Bater da: Maler und Tonkuͤnſtier war, aber bald nöchber Sinladung des. Grafen Brand nach Dänemark gin es durch feine hohen Goͤnner auszuwirken wußte, da fein Sohn auf Koſten des damaligen Kronprinzen Topenhagen findiren konnte. Mit großem Fleiß legte fi) bier auf die Wiffenfchaften und ſchon im Jahre erparb er fich bei dortiger Univerfität den erften 8 in ber theolagifchen. und mathematifchen Facırltäts ERachdem er feine Studien vollendet, wutde er auf gge?s Empfehlung berufen, die Prinzen Chriftian n Zerdinand des koͤnigl. Haufes in der Mathematik zu Wtertichten. Seine literarifche Laufbahn eröffnzte er der Herauögabe der Differtation: „Tentamen heu- icae zeneralis“, 1798. Darauf wurde er als Leh⸗ WM an der hohen Schule zu Ddenfee, dann zu Biborg; r 1814 nach Gopenhagen ald Profeflor der Mathemas zu der Univerfität zuruͤckberufen. Seit vielen Jah⸗ en bereicherte er durch feine gehaltreichen Beiträge die. bandlungen bdortiger Akademie, der Wiffenfchaften; 5 enthält der neueſte, juͤngſt erfchienene Band drei Ab⸗ Yendiungen von ihm. Meiftens befchäftigte er fich hit dem Differential: und Integral-Colcül, der Wahr: Weinlichkeitörechnung, der Geometrie und Mathematik. Befonders bemerkenswerth find feine Schriften: „De ‚analogia motus compositi, progressiri ct Gyratorii. 1815. ‚— Tabul, ad faciliorem et breviorempyobabilitatis com-

NR, Rekrolog. 87 Jahrg.

1396 Tanner.

„putationem:aen. Copenh, 1814. Adanbratra Aecu „strationis theorematis arithmetici maxime ar tue, Im 8. Bde. der Abhandl, der St, Peteräburger T Akad. d. Wiſſenſch. 1322. abgedruckt.

Vide Danske Litt, Tidende, 1825. N. 17. . |

‚» . D— tr. | 136. Konrad Tanner,

Zuͤrſtadt des Benedictinerflifts Einfiedeln In der Schweiz. geb. im J. 1752, ſtarb zu Einfiedel am 7. Aril 1825.

% Ce: yaucde zu Schwytz geboren und 1808 zum Fürflakt erhoben. 0 | i Geine Schriften find: a Betrachtungen zur fittlicyen Aufllärung im 19. Jahr⸗ hunderte, fowohl f. Geiſtliche als Weltl. 1. hl. 8. Der fterbl. Menſch. Mit Genehmigung d. hochw. Dibis nariats. m. 1 Titelk. Augsb. 1804. 2. Thls. 1. Bd. ebd. 1805. 2. Shle. 2. Bd. daſ. 1806. 3. hl, ebd. 1807. & Thl. ebd. 1808. Bildung des Geiftlichen durch Sels Resübungen, 2 Thle. ebd. 1807. 8. PB !

* 137. Johann Ehriftian Ludwig Ziermann, Doctor der Medizin. geboren am 4. Auguſt 1786, geftorben am 8. April 1825,

Geboren zu Neuhaus an der DOfte im Hanmoͤverſchen kam er im Jahre 1799 nach Celle, wohin fein Bauten, früher NRegimentöchirurgus bei dem 12. Infanterierrg: mente zu Lüneburg, in gleicher Eigenfchaft zu bem 2 GaralleriesMegimente verfegt wurde und bejuchte hie nicht nur die Stadtfchule, fondern auch, um füch zum Wundarzte audzubilden, da8 Collegium chirurgicum,

Sm Sabre 1805 begleitete er feinen Bater, der ald Hberwundarzt bei dem 8. Linienbataillon der Toniglicen Deutfhen Legion angeftellt war, nah) England, In Boss

"Don wurde er, 19 Jahre alt, eraminirt, beftand vortreff lich und ward nun feinem Vater ald Affiftent-WBundarzt au: Seite gegeben. Mit feinem Bataillon machte er'd

xpedition nach Rügen, Stralfund und Gopenhagen mit,

Ziermann. | 4895

ſid mit demſelben wieder nach Endland und 1807 Gieilien, wo er fieben Jahre lang in Garniſon kb. In den legten fünf Jahren verzichtete er dafelbfk n.Abwefenheit der Wundärzte mehrerer Regimenter, die netionen eines Oberwundarztes, verheirathete fid) mit mer Griechin_ aus Zante und kehrte 1814 mit den Krups vn über Gorſica, Frankreich und die Niederlande, wo er ee Schlacht bei Waterloo beiwohnte, nach Deutfajtand

aruͤck. —W

Bei Aufloͤſung der Deutſchen Legion und dem Nüdk eitte ihres Ueberreſtes in Hannoͤperiſche Dienfte wurde ® als Oberwundarzt im Gardecuͤraſſier-⸗Regimente ans eſtellt. Nach anderthalb Jahren nahm er indeffen feis jen Abfchied und begab füch nah Berlin, um dort prak⸗ iſch und \theoretifch feine_medicinifhen Kenntniffe gu ermehren. Rah Werlauf einiger Zeit prompnirte er _ Yafelbft ald Doctor der Medizin und ging darauf En * balbes Jahr nach Goͤttingen, um die dafige Biblid

zu benußen, | | " keranf ieh er fich als praßtifcher Arzt in Hannover _ neder, verlieh aber diefen Ort aus Urfachen, die in efs tigen feiner Schriften angedeutet worden find und begab Ad in gleicher Eigenfchaft nach Selle, Hier erwarb er Ach durch feine vielfeitige wiſſenſchaftliche Bildung, feine taktifchen Kenntniffe und feine ganze Perfönlichkeit die Hebe und Achtung aller Stände. Worzüglihd nahm en . ich der ihm von dem Armencollegium übertragenen Arz nenpraris mit größter Aufopferung und Uneigennuͤtzig⸗ eit an; er fiel leider als Opfer derfelben, durch Anftes tung. Er ftarb an einem Nervenfieber, beweint nicht wr von feinen Angehörigen, fondern auch von allen, die pn Tannten und namentlich von feinen Kranken, denen æ fich ſtets ald der theilnehmendfte Arzt zeigte Ihm ne ein feyerliches militärifches Ehrenbegraͤbniß zu

ei

Seine Schriften find:

De febre in: Sicilia praevalente tentamen, Messanae,' 1812,80. 8. in 4. Medicinae nauticae epitome, Disser- atio inauguralis, Berolini 1817. 60 S. in 8. Die na⸗ urgemäße Geburt des Menfchen, oder Betrachtungen Iber die zu frühe Durchſchneidung der Rabelfchnur des wugeborn. Kindes, ald Urgrund der häufigften u. gefaͤhr⸗ ichſten Krankheiten d. Menfchengefchl. Berl. 1817. 71.

‚in 8. Der Magnetism. in vamoer Ein wichtig.

gu bie Aufklär, Diefes Bandes, mit befond. Weriehungd

a6 ° Boagıaer Betr: zur Geſch. der Aufelde, Berlin, 1618. 64; Gelb

8. Ueber die vorherrfchenden Krankh. Gicitiens, zinleitenden Bemerk. über d, Aerzte, Die Medichnalv

2 Zeitr. v. J. 1808 - 1814. Hannovs. 1819. 280. G. Stieglitz, Ideen über d. thier. Magnetism. beler Hannovyer. 1820. 159, S. in 8. Geſchichtl. Darſtel ©. thier. Magnetism. als Heilmittel, mit beſond. a. d. Somnambulism. in einer Reihe aͤhnl. Erſcheinn Ber Vorz. bis auf Mesmer, Berlin, 1824. 231. 6. ins,

H. Dr. u.

138. Chriſtian Wagner, Geheim. Regierungsrath zw Hilddurghauſen. geboren zu Hlibburghäufen 1776, geſtorben dem 9 April 15%

Mas er feinem Fuͤrſten und feinem Baterlande war, be weißt am beften ein Wort, des Kürften: „fein Eamd iq nicht groß, aber er wolle lieber einen Theil deffelken us Ioren haben, als diefen Dann.” Es ift fchwer zu 3 -wen dieſes fuͤrſtliche Zeugniß mehr ehrt, ob den &

der fo die Verdienſte des anfpruchlofen Dieners erkamie und ehrte, oder den, der fich dieſes Zeugniß verdient

Berdient aber bat er es durch feinen redlihen B

durch feine unwandelbare Rechtſchaffenheit und Gera eit, durch Elare Einſicht, Befonnenheit und Unſch urch vielſeitige Brauchbarkeit und Thaͤtigkeit in s ſchaͤften, durch feine treue Aubängligkeit an Fürk mi and. Er hat die alte Lehre beftätigt, daß üherel da gerade Weg der befte und fidherfte tft. . Was ein guter Sohn dem Vater feyn Eann, dab war der Entſchlafene im Unglüd und im Glud dem tiefgebeugten, doc immer fromm ergebenen Bater *) Er war ein guter Gatte, ein liebender, gewiffen Bates, ein Zreund, wie man jedem, mit dem man es a eſten meint, einen wünfchen. kann, offen und wahr, in froben und trüben Stunden, theilnehmend nicht biek für das Leibliche, -fondern auch für Das höhere und iM nere Leben der Seele. Selbſt herzlich froh und heilt

me Aus der Nationalzeitung No. 16. vom W. Apr. 1995 atı **) Diefer folgte ihm am id. Juli 1825 im Tode nad. mb

B.oz:jret = u: |

wie nar Der gute and fromme Menſch flerben fan,

e wir e8 uns alle wünfchen, mit dem Innern Seugnißy RB er Riemanden mit Willen und Wiffen ungerecht { s

end erdöhte-er gern Be Fedude Aiheier. ! wie getreten fey, mit dem Rüdblid auf ein wohlvo

Leben, veich an verdienter Liebe, thätig in ſei⸗

Wa Berufe bis an die legten Stunden und mit freund“ Wen Bildern an ein goldnes Haus, in das die entflie⸗ 4 Seele hinüber gehoben werde, Br

| ...189.. Franz Jacob Hozzel, Metropolitan und erſter Prediger zu Melfungen. ibtren den 9; Avril al, geſtvrden den 11. April 1825

Kern. nd) der Rekrulog‘ des Jahres 1825 hohe gefeiertä Ramen nennt, die theils in der WBeltgefchichte, theils: im Iaterlaffenen Schriften unvergeßlich glänzen, ſo barl

doch auch Das Andenken eines unbetuhinten,'- ade erdienſtvollen Mannes bewahrt werden, den derfelbe Mige Wille, welcher der Könige Herzen lenkt uud ihre Bhateh :richtet,, im berftoffenen Yahre aus dem ftillen,. feinen Kreife feines vedlichen Wirkens für Religion,

peheit und Tugend zur höheren Laufbahn führte, - - :@r if es, dem Freundfchaft, reine Achtung und Der‘ Bunfh,-das filfe Verdienſt wor Zu früher Vergeſſenheit # dewahren, hier ein kleines Denkmal fegen möchte.

hielleicht, daß Die Bemerkungen, zu welchen diefer -Aufs

u.veranlaßt, manchen Amtsbrüdern als Stoff zum Nach⸗ unten Aber: nicht unwichtige Gegenftände ihres Berufs ich dardieten. Re on In diefer Hinficht ſcheint mir Dreierlei aus dem Les m des Berewigten einer öffentlichen Erwähnung merth a pn. Erftens lieferte derfelbe einen neuen Beweis, Hr vielangefttengter Eifer, Schwierigkeiten zu befftgen und

He viel befonders reine Liebe zu demgemwählten Berufe vers _

m. F. J. Gozzel war der Bohn eines Landbeveiters n dersfeld, Der kein Bermögen und ein geringed Eins ommen hatte, Durch bie auögepeißineten Fähigkeiten: eines Sohnes wurde er zu dem

budieen zu: Iaffen; doch als diefer 11 Sabre alt war, Ä | * 328

) Aut der Kirchenzeitung 1996: Ro. 80. BEE \, \

.

unfche bewogen, ihn

« \ '

1208 Here

& war nun: der auf dem Bun

Hard fein Mater. naflm gemachte Anfang, die vaterloſe Miinife mußt den nächften Weg, er wurde Schreiber und Tpöterhin AB: alzverwalter zu Vacha ahgeftellt. Da lernte ihn, den einnehmenden Süngling, ein benachbarter Prediger. keu⸗ nen, deffen Freude und Lieblingöbrfchäftigmg das Gt Rium ‚dee Exegefe.und befonders der orientaliichen Spem de war. Diejer weckte in. dem gegen Wunſch und Reis ung den Mufen abtrünnig gewordenen Jünglinge nee Soffnungen nnd Dlane und wirkte mit reinem Eifer und uneigennügigem Wohlwollen zu ihrer Reglifi ung. Hoz⸗ gel ging täglich zu jenem Prediger und —2 Unter⸗ richt im Griechiſchen und Hebraͤifchen. Man ſage nidt, im Sngtingsolten laſſe ſich nicht: leicht nachhoſen, was im Knabenalter geleynt. werden muͤſſe: ‚zent, ‚satte uum einmal feft feinen Plan ergriffen, ein freudiger if nach. Theologe gu: werden, begeiſterte iha; mit ber \ en Bibel, in der. Hand ,-verfah er feine Gefchäfte: eis li auf das Mechauiſche feiner Berufsürbeiten, wech Ite, mit innigeren Blicken auf: das Bud, dem feine Reis img zueilte, Nach Ablauf ‚eines Jahrs war ber ſchor Sikhuige Bdgling teif zur Univerfitätt und Unterflügum gen, die er, da. fein Schickſal Theilnahme erregt hatte exhielt, fegten ihn in den Stand, nach Marburg zu gehn wo er durch Unterricht, den ex felbft ertheilte, einen hei Dev: Studirkoften zu beftreiten ſuchte. Go blieb er immer

ganz mit vollem Herzen den Wiflenfchaften feines Stau e

zugethan. Nichts reiste ihn mehr, als irgend eins Vervolkommnung im Reiche der Miltenfchaften, beſon⸗ ders in allem, was zum Sredigerberufe gehoͤrt. Er kounte in Stillen von fid Tagen, was Harms ſo naiv in feinen Hredigten fagt:- ich bin mit Luft Prediger”. Jede für die Biffenfcpaften ‚feines - Standes: Gewinn darbietende Schrift, die durch inneren Gehalt fich auszeichnete, fülkte nit bloß feine Bibliothek, fondern feine Mufeftunden aus, er notirte ſich genau alle vorzügliche, aber auch feine Bedeuflichkeit in Anfpruch_nehmende Gtellen, peufte, -forfspte und.man fand bei ihm ,,. der nie an recenfirenden Schriften Theil genommen, die treffendften Benrtheiluns en. der wichtigſten und fchägbarften Werke, welche im Een hienen. deffen er Mr ir lich „Der Verewigte, deſſen Romen hier oͤffentli wird, war aber uch ald Mufter geiftlicher 34 die ſtreng nach den Regeln der Kunft zu Werke geht, im

e ae andere Laufbahn wählen, Seme Kalligraphie zeigte ige

Hoyzyoel 0.021

weite feiner Bekannten gefchägt und ſelbſt din ihm nicht opiwodten , Eonuten hierin Vorzuͤglichkeit nicht abs wecyen. Ihn batte ſchon die Ratur auf den Play es geiftlichen Redners geftellt. Seine Bildung war eins eymend, feine Haltung wiürbdevoll, feine Sprachorgane saren unverbeſſerlich, feine Stimme tönte rein im wohls kingenden. Baßtone. Doc feinem unermüdeten Fleiß nd feiner. vorzüglihen Neigung zu 'geiftlicher Beredtſam⸗ sit kam auch das Slud, einen auögezeichneten Lehrer #erin auf der Univerfität gehabt zu baben, zu Hülfe, Diefer Lehrer, deſſen Berdienfte um Kurheſſens Geiftlich, eit noch lange im Segen bleiben wird, wiewohl feine Afche Kon laͤngſt ruht, war der ehemalige Profeflor der Theo⸗ ogie und fpäterhin Oberappellationsgerichtörath Robert u Gafiel, ein Mann, der fein vorzügliches Rednertalent werd) Meifen zu den berühmteften Muftern feiner Zeit suögebildet hatte und in der legten Hälfte Des vorigen Scahrhundertö einige Decennien Hinduch zu Marburg mgemeinen Nugen duch Bildung der Böglinge des Pre⸗ rigtamts fliftete, ein Mann, deffen Andenken alle ältere Peediger: Kurheſſens, Die noch hinieden wirken, fegnen

sd der bei manchen Schwierigkeiten befiegt bat, wie fle

Demofthenes an ſich ſelbſt uͤberwand. Freilich fagt Ho⸗ az: „non cuivis homini contingit adire Corinthum ‘“, weicht jeder Schüler Roberts kam der Stufe feines Leh⸗ ser6 fo nahe, als der verewigte Hozzel, denn nicht jeder vewahrte und vervollkommnete, jo wiediefer, im nachheris zen Berufe die von der Univerfität mitgenommenen Gas sen des trefflichen Lehrers für den Kanzelnortrag. . Hoz⸗ sei, als er den Mann feiner Bewunderung nicht mehe &ren Eonnte, fügte nun dad unabläffige Studium der Schriften älterer und neuerer Lehrer und Mufter der Bes cedtfamfeit hinzu und widmete Diefem wichtigen Theile der Amts fuͤhrung bis ins Alter eine nie ermüdende Sorgfalt. Ich Babe mandye ehemalige Schüler Robertö, im nachherigen Wredigerberufe fagen gehört: „man Tonne ald Prediger

nicht immer bei den Kegeln der Kunft bleiben, man ſey zu Beiten genöthigt zu ertemporiren, koͤnne nicht immer

auf Geſticulation und Modulation im Fluffe der Nede regelhaft Acht geben.” Hozzel wollte von folgen Ent faulbigungen nie etwad wiflen; jede feiner Predigten

lieb biß in feine höheren Jahre im Bortrage ein Kunſt⸗ wert. Ob nun das Herzliche, dad Salbungsvolle, dad Sroreifen der Momente, wodurch innige Sprache des

Herzens zum «Herzen, der Weg zur Lenkung der Gemüs .

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&hey gefunden wirt, Die mit dein unwandelberen den Schranken des Regelrechten auf der Karzel bar ift, ob es dem natürlichen Erguſſe des vom Rande der Rede ergriffenen Herzens nicht inhalt fi wenn .man fid) dem Zwange hingibt, nur innerhalb Begeln.der Kunft, feyen fie auch aus der Natur gef fi) zu bewegen? das find Gedanken, die icy gern prüfenden Wrtheil meiner Amtöbruder hingebe. | _ Eine deitte Individualität des WBerewigten, dein Bild hier nur in einigen Zügen dargeftellt wird, if von manchen mit den viel beiprochenen Ramen des geiſtlichen Airs bezeichnet worden. In allen feinen Reden, Hand ungen, Unternehmungen, herrſchte Würde, Mupe, fonnenheit. und fie ſchienen von dem Gedanken: da if Seelforger, Prediger, Borbild auszugehn una geleich £ werden. Körperliche und Geiſteskraft im gluͤckliche unde, machte ein kraͤftiges, confequentes Handeln Wi ihm habituell. Unentichloffenes Schwanken voreiligh Meden, Wollen und Handeln, das Bloͤſen gebende I tritte nach fich zieht, Abweichen vom einmal gefa geiflidy überlegtem Plane, oder feft angenommenen fage und jede Nachgiebigkeit von irgend einer Furcht gi leitet, hielt er vorzüglich unter der Wuͤrde des Predig Dieſes Feſthalten der Amtöwürde , diefe Achtung bende Stellung, ‚welche er in feiner Gituation feines dvdens Aufgab, war nicht übernommene für Daun und einfluditte Rolle, fondern es war ihm dergeßallt netis lich, fih fo zw zeigen, daB wer ihn genau Tannte, fi ihn nicht anderd denken konnte und e8 unwahrſcheinlid fand, daß er fich jemals in irgend einem Stuͤcke compromies fire... Und mit diefer Mavität in der ganzen Handiungkt weife verband er den feinften Weltton, die aufmerkiomße: Wirdigung der Berhältniffe des Lebens, die angenehmit : Anterhaltungsgabe in Gejelfchaften, welche ex gern old ; Erholung ſuchte und wo.er, jedem Gebildeten willen ı men, feinem Stande in jeder Hinficht Ehre machte, Golß män nicht denken, Daß dies für den Prediger der Wu ſey, welcher des Lebens gefahrvollſte Klippen glädiig vermeidet $ Und doch wurde der Beremigte ve anf

verfannt,. ftechend waren die Dornen, weldye Das Schi fe beſonders am. Rande feiner irdiſchen Laufbahn, anf ' feinen Lebensweg warf: Sollte es den Prediger ſichere und glüdlicher leiten, weun eine gemiffe Pepularität Dt vorherrſchende Zug in feinem ganzen Benehmen it? Am Quelle der Wahrheit. und des Lichts ſieht Ir.

| v Drabanäfu m

Awenben wein ehrn auf erab, —52 auch den ft Ba hinieden vom der Vol kommenheit entfernen, dach bier (dpa uud auch jenſeits hat des Apoſtels Spruch ibn getche „id bin mie wohl nichte bewußt, aber ich bin. das 2 erewttertigt/ bo des Herr iſt's dee

*440. Georg von Hrabowßy, |

peliſcher Prediger. A. G. zu Lajos Komarom, Senior des Mey mer untern Genipratd und Archivar ber Buperintendentug » 6, jemfeitö.der Donau, >.

geb. d. 8, Märy1767, geſt. d. 13. April 1898,

. Iutherifchen Byceum zu —— ——

b | —8 damals gewoͤhnlich ſehr lange verzögerte, E uf als

Iren Tief, welche Stelle er 23 Jahr lang bekleidete * erhielt er im J. 1786 feinen Reiſepaß und eng

Bande. Im 3. 1791 wohnte er der merkwürdigen pro⸗ eſtantiſchen Synode zu Peſth bei. Am 1. März 1796 urde er nach Kis Somiys zum Prediger berufen, kehrte ber im. 3. 4808 wieder nach Palota zuru uud wurie

Ihre Vorwürfe mit Befcheidenheit und Rachgiebigkeit,

1408 vb Mrabew fly:

—— dust u yınıe folgte er endlid, 1317 einem Ruf zu der mug

»Deutfiye flawifhen Gemeinde zu Lajos Komsk weldye gemifchte Semeinde er: in eine reins magyarifi serwandeln tracdhtete, wa6 ihm auch zum Theil gels 2.4 Es. war eiftiger Gelehrter und Opriftkeller ren ‚großer Freund und Beförderer der magyariſchen nallitawatur. Sehr gern ſprach und Difputirte er Den mägyarifchen Nationalismus und die magyarifde: teratur, wobei er nicht felten das, gehörige Maaß Biel uͤberſchritt. Wenn feine Amtögeichäfte es erlau —* er ſich ganz mit Lectuͤre (zu welchem Ende nach und nach eine ſehr anſehnliche Bibliothek ai uifft Hatte) und mit Schriftſtellerei, auf andere Unter . Bingen ganz verzichtend, ungeachtet er wohl wußte, \ feine ichriftſtelleriſchen Bemühungen unbelohnt bie würden, .. Zwar fuchte er keine Belohnungen für f Anfttengungen ; er ehnfehte nur ſeine Geiſteswerke gede u fehan- und damit wügen zu koͤnnen. Da er keine ger fand und nur für einige Eleinere Schriften die De BoRen: feltft auftreiben konnte, wandte er ſich an & Magnaten ımd katholiſche Prülaten und fordert uf, die Druckkoſten ald Märene zu beftreiten, , ber - keine Mäcene, mit Ausnahme des Grafen 3 feine Brauerrede auf Ludwig XVI, zum Vortheil Moilenhnufes zu Palota drucken ließ und des Nofıng Pathol. Bifchofs Grafen Eſterhazy, der eine theologi Echrift von ihm (das Leben Jeſu)ſ auf feine Koften dru & taffen, bereit war, “aber bald nach dem gema jerfpresten plöglich ftarb. Dies ſchreckte ihn jedocht ab, fortwährend theologifche und andere gelehrte MOM In Ungarifcher Sprache auszuarbeiten, da eine folde M fchäftigung ihm zur zweiten Natur und zum Beduͤ geworden war und er durch feine Gelehrſamkeit fich rund Berfolger sugegogen hatte. Seinen meiften orgefegten, antwortete er 4

w

gern, befonders feinen

" aigen dev bitterften aber mit Heftigkeit und ſchonungt 8. von feinen geringen’ Einkünften, nach Beſtreit Her: häuslichen Ausgaben und der Ausgaben auf die 6 dedung feiner Kinder, uͤbrig blieb, verwandte er auf ermehrung feiner Bibliothek, die bis auf 2000 Bi flieg. Seine hinterlaffenen rein und correct gefchriebe wwiffenfchaftlichen Handfchriften betragen 965 Bogen ſind in der fhönften Ordnung. Moͤchten fit doch für

Eohneman. Ados

un. . BE N VE MAURER db! Tingiräfänen Siitkonatereihie” zu "One EDER. lade ui zu Pt. war von mittierer Stakur, ſchoͤn gewachfen, dorf w, on roͤthlicher Gefihtsfarbe. ' Geradheit und lie Seigfeit geiäpieten feinen Eharakter aus. Daß ziſche Jüustum et tesacem propösiti virum ete. ſchwebte tetö dor. Rachdem er zu Lajos Komärom acht Jahrte Pörelforges mit Segen gewivtt hatte, farb ar im 64 5 feined.thätigen Bebens und Binterlieh 'eine Bitte ühne und 2 Züchter, "Gegen feinem Andenken... -' 1 Im Druch arſchienen vor Ihr : (außer einigen Srlar RitBg edichiem)' vierzehn Schriften meiftens theol: Airbate: gar. Sprache, worumter f.DiRitgeutoren feine bisgraggst Pieh #6. d. Prediger In dee Guperintendenz X. G. jenfelt® Donau (aDanantuli Erang, Aug. Conf. Süperistens| Ba Prodikätör), Weßprim 1807; 1876. 8. "Küdyites, ew: Beiträge zur Zeitſchr. u 16 f. Ungarn, zum‘ Plate ri ——— Doedigermag in), Magyar Kun} Tudomänyos Byijteményi. (Miffenſchafti. S Weib. In der Bandfchrift Hinterlich er 32Werke, die, P&heil ſehr intereffant find, 3. B. das Leben des aus Ftothol, Mitiye ausgetretenen und ik Wreslag geſtorbe⸗ u Zühfkirchnee Biſchofs Dudith oder Dudic, Memora- ° Ang. Gonfessiohis in Hungaria' Transdanubiean F5gR6 23817 (70. Bogen), Clerögumia oder Berzeichniß der 01. Bifchöfe, welche heiratheten, GyninaslölogiaiEraing, Pi. Trausdanubiana, Preshyteriologie Evang. Aus, Cont. ssdanubiana (100 Bogen), die Schriftfteller der Om ik. a Veßprim, Schmirgh, Zolna, Opale, „MNaab, Wiefelburg, Eiſenburg, Ordenburg j'. Rei Be, Gtuhlweißenburg (70 Bogen) u. ſ. w. 11

W ‚Remy. Fi. Ehriſtian Auguft Friedrich Köhneyane, n Stadtrath zu Berlin, tn. un. v geb. 1767, geſt. den 13. April 1886. 2) ne Su ve fit..1792 war er Mendant der damal, k. Serviscaſſc,

. 9

* = u nd 2) Ein volftändige® Verzeichniß feiner zedruckten oder un hatten Verke ben: A Tudomanyos —— 1826. vn ft. ®. 53. 72e. 3 ' 20 Haude und Spen. Beitung ibas. ana

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Er: eine an, {

ee lege te it unauögefent Aa 7 Anipundrleftgerit verl wa. Achtung des 'Magiftan Ebern ihm ein bleibendes am: tungen Krautonlager is

* 142. Friedri

Aheniagie Doctor, zweiter ioßes" Gonfftoriakgatb, in de

Sesdionie iu Dönabrüd,

"> geb, den 28. Jui 1778.

darch das- Geprängi Veheten :Abhandlungen und $ An mung feiner. Merbienfte u * Sf ee L nn einen Plag in den J— ten Deusfchen ; | itbt Baer dad, ale Kufbemabrt it, das eine lange dankbar erfennen wir zu Dönabräd, wurde er om neh. "Er befuhpte früh das er fih mit auögegeichneten Bamatigen Gonrector u} Gymnasii, dem jebi Biesiigie lebenden * * denſchen Siudien vorbereit -.- Univerfisht Nena bezog. . Dort Inte er Bi nahen AM

x

ee, XC afen anf dad Beritfeſtadlant der Adeviogle, ware £ auf der Univerfltät zu Leipzig, ann af nach 2 em ging, vollendete, Als er dann im Jahre 1794

zewirkt hatte, wurde er im folgenden Jahre zum ser Prediger an der St. Cathariñenkirche in feinet Retkadt von der zu dieſem Kirchfpiele gehörenden ſoaft erwaͤhlt. Dana rüdte er im Jahre 1805

Prfoseite Gtelle ein, die er 20‘ Nahre hindurch Immer tpätig, zur größten ſeiner Pfarrkinder,

Dem Hinſcheiden der Schmerz des Uebels, das feinen ) perbeiführte, die Thatktaft lähmte, Inzwiſchen ward mac, Dem Jode des Conſiſtorialraths Baflus, im Jahre sum Sonfifterialenth in dem Consistorio Augnstanae fessionis zu Osnabruͤck ernannt, in welchem Amte es F das Schulweſen des ganzen Landes einen worlthätts Rn Siafiuß ‚ausübte. Ihm: verbanten Die Volkaſalen B Dönabrucchen manche Berbefferung und manche nuͤtz⸗ pe Einrichtung. . Ein größeres und noch bleibendei rbienft hat er um_die Armen bes Landes, weldyes Bew kur, Jahrhunderte fortdauern wird, Er hauptſaͤchlich ur im Jahre 1810 Stifter der Osnabruͤckſchen Armens Bolt. Seit diefer Zeit war er einer von den thyätigs ‚amd einfichtsvollften Vorſtehern derſelben und fie vers gebt den blühenden Zuftand, worin fie jetzt if, ſeine Bermübeten Gifer, feiner beharrlichen Thaͤtigkeit u nen weifen Sinrichtungen. Ber‘ BR Er war eim guter Hedner und dad Wort Gotted-auß m Munde Drang tief in die Herzen, wo es ..gnte te entwickelte. Ein guter Gatte, ein forgfamer und iger Vater, ein treuer Freund, war er immer tregeif;

dern zit beifen und zu dienen. Sreundlichteit und. mils

J Ernit blicten aus feinen Geſichtszuͤgen hervor... Dax E war er ein angenehmer, durch große Beleſenheit fehe Rerrichteter und unterhaltender Geſellſchafter. VBon ho⸗ I Wüchs, ſtarkem und gefunden Körperbau und. gefuus 8 feifcher Gefichtöfarbe, hätte er ein längeres Lehen bei Mhmder hohen Alter hoffen dürfen, ats leider! ein⸗ Beh Fiftige und anhaltende Arbeiten und durch bie figen« . —— genaͤhrtes Uebel, eine polypenartige Ge⸗ wulft im Gehien, nach vielen und ziemlich langem Leis 7 das fchöne bluͤhende Leben des fo thätigen Mannes

17. April 1825 im noch nicht vollendeten 52. Lebens⸗

Rademie verlaffen und eine kurze Zeit ais Bausichs '

ee war, eidete, biß-wenige Wochen wor

endete und fo vielen feiner Mitbürger ihren Vater,

. Be) ! J g

EL 12 30

pt Fo mit welcher er. 1798 verheicatket mugy 40 Kinder zeugte, wovon 6 nur ihn uͤberleben. J \ wähnung werth ift es no, daß der Dank einge wmeinde Ic nach feinem Tode bei der Wahl feir J folger8_nody deutlich ausgeſprochen hat, indem, ii ritte Prediger in feine Stelle der Ordnung nee

fücte,. die Mahl, feiner Pfarrkinder auf. feinen. Zi Sonn, dem Gandidagef,der Theologie und einſti 1

&eminarlehrer, einfinbnig fiel. —J— oe. win. Joſeph v. Lüci Wit ——— | F gs, cChüſtian Friedrich Ernſt Eh a | . Apotheker zu Erfurt. oe

! geüsren-ben = März 1756, geſtorden ben 17. April * Er war geburtig aus Maunsfeid, woſeldſt fiel

Apotheker war. Gr erlernte bei demfelben nad M ten Schuljapren die Apothekerkunſt und kam mal 2

[1

digung der seprjabte im Jahre 1774 als Gehüh —2* in die Bucholziſche Apotheke, wofelbft « Jahre Lang blich, alddann in bie Apotheke des e6 Dr. Wilhelm Bernhard | als er ife eintrat und einige Jahre diefe Stelle zu tedenheit bekleidete. Als ein Finger Mann wirt aber doch nun auch fich weiter In der Welt umzufrin up eine Stelle in NRaffau- Diez an, wo er t Sommer hindurch zugleich das Proviforat der F in Ems verfah. ur "Als im Jahre 1788 der Profeffor Trommödorf wurde er von deſſen Wittwe nach Erfurt zuruͤck um das Proviforat zu übernehmen, welches er nic uehmigte und 1 Jahr lang mit aller Sorgfalt und Zus verwaltete. Waͤhrend diefer Zeit wurde ihm die M zenapotheke in Erfurt angetragen, deren Befiger A tee bejahrter Mann war‘, der das Werk ganz in IM hatte kommen lafien, fo daß ficy dieſe Apotheke ae zraurigften Umftänden befand. Der Handel kant zu WE Be un® im Jahr 1784 übernahm Hr. Lucas dieſt N

Aus Stomdborf3 neuen Journal X, 2.

j 1} a

Luca. 7 BE

au Käufer elgentgämtidk Durch Telhe: Khfigkeie leiß wurde -fie bald in einen

Ä man -fie zu den untadelhaften Apotheken zaͤhlen te, und erhielt einen guten Ruf, deſſen fie fich noch ur Stunde orfreuet.

efter des Prof. Tommsdorf und lebte mit derfelben größter Eintracht, bei ſtrenger Haͤuslichkeit und ſtets ſſenhafter Betreibung feiner Berufögefhäfte, die er

in der ſchwierigen Lage, in welcher er ſich in da en Jahren ſeines Etabliſſements befand, ſtets mit deu

Sweife heimſuchten.

b er gleich zu-einer Zeit feine ꝓharmaceutiſche Baufa

or der Chemie an der vormals Beftehenden Univerſitaͤt ar, Gedegenheit gab, Auch haf er befonderd die chemi⸗ n Studien nie aufgegeben, fondern ſtets an den 358 Written der Wiſſenſchaft noch Theil genommen, ſelbit dem er ſein Fach aufgegeben hatte. Uebrigens hin⸗ ten ihn feine Berufsgeſchaͤfte, für die Wiſſen cafe:

jarch eigenthimliche Arbeiten wirkfam zu feyn. Ginige

beiten von ihm befinden fich aber Doch im Journal dee armacie, z. B. Ueber die vortheilhafte Wenugung des puma, “dad bei der Bereiting der Sirupe und ..bet der einigung. des Honigs gewonnen wird, 19. Bd. 1 St. S. 6 ffe Ueber die Benugung der Wachholder- und Hola underbeeren zu Branntwein und Eſſig. Reues Journ, d.

Pharmacie. 2. Bd. 2. St. ©. 142. ff. f

Im Jahr 1785 verheirathete er fich. mit der jüngftew‘ |

gufen fand 1/6

‚ihm der Aufenthalt bei Hrn. Trommsdorf, der Pro⸗

« \ ' Ps \

1208 Here.

Yard fein Mater. Bepgehlidg war. nun der auf den ae yallum gemachte Anfang, die vaterloſe Waiſe mußte eins andere Laufbahn wählen, Seine Kalligraphie zeigte iym den nächften Weg, er wurde Schreiber uud fpöterhin als alzverwalter zu Vacha ahgeftellt. Da lernte ihn, den einnehmenden Juͤngling, ein benachbarter Prediger ken⸗ nen, deffen Freude und Lieblingöbrfchaftigung das Sta⸗ dium der Eregeſe und befonders der orientaliihen Spras che war. Diejer weckte in. dem gegen Wunſch und Reis ung den Mufen abtrünnig gewordenen Sünglinge newe offnungen and Plane und wirkte mit reinem Eifer und unetgennügigem Wohlwollen zu ihrer Reglifigung. Hop zel ging kaͤglich zu jenem Prediger nnd. mind Unters ticht im Griechifchen und Hebräifhen. Man fage nicht, im Juͤnglingsalter Taffe ſich nicht: leicht nachholen, was im Enabenalter. geleunt. werden muͤſſe: eur ‚bakte uam einmal feft feinen Plan ergriffen, ein freudiger Eifer, ch: Shesloge zu werden, begeiſterte ihn; mit der hebräls Ba d. ip der, Hand, verfah er feine Geſchaͤfter eim U auf das Mechauifche feiner Berufsnrbeiten, wedge felte, mit innigeren Blicken auf das: Bud, dem feine NReb | mg zueilte, Nach Ablanf ‚eines Jahrs war der ſchon Sikhuige Bögling reif zur Unigerfitäti ugd Unterfiugen gen, die er, da fein Schickſal Theilnahme erregt hatt, erhielt, festen ipn in den Stand, na Marburg zu gem, wo er durch Unterricht, den ex felbft ertheilte, einen Theil bar: Studirkoften zu beftteiten ſuchte. Co blieb er immer ganz mit vollem ‚Herzen den Wiſſenſchaften feines Stans es zugethan. Nichts reiste ihn mehr, als irgend eine Bervollommnung im Reiche der Wiltenfchaften, befen« ders in allem, was zum Predigerberufe gehört, Er kounte in Stillen, von fi Iagen, was Harms ſo naiv in feinen Fredigt fagt:- „ich bin mit Luft Prediger“. Zede für die Wiffenfchaften. feined - Standes Gewinn darbietende Schrift die durch inneren Gehalt ſich auszeichnete füllte nicht blos feine Bibliothek, ſondern feine Wufeftunden aus, er notirte fich genau alle vorzüglicye, aber auch feine Bedenklichkeit in Anſpruch nehmende Stellen, pruͤfte, ftorſchte und.man fand bei ihm, der nie an recenfirenden Schriften Theil genommen, die treffendftee Beurtheilun⸗ en. der wichtigſten und fhägbarften Werbe, welche im u e hienen. N ſe— Ha = bi ir Lich ‚„ Dev Berewigte, deffen Nomen hier öffentlich genammt- . wird, war aber uch als Mufter geiftlicher Berehtiamkeit, Die ſtreng nach den Regeln der Kunft zu Werke gebt, im

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ſch ‚felbft in pm wicht en , konuten hierin Vorzuͤglichkeit nicht ab⸗

Prechen. Ihn hatte fchon die Natur auf den Plas Des geiftlihen Redners geftelt. Seine Bildung war eins nehmend, feine Haltung würbevoll, feine Sprachorgane waren umverbefieclicy, feine Stimme tönte rein im wohls Eingenden. Baßtone. Doc feinem. unermudeten Flei

und feiner. vorzüglichen Neigung zu geiftlicher Beredtfams .

Eeit kam auch das Gluͤck, einen "auögezeichneten Eehrer Hierin auf der Univerfität gehabt zu haben, zu Hilfe, Dieſer Lehrer, deſſen Berdienfte um Kurheſſens Geiſtlich⸗ keit noch lange im Segen bleiben wird, wiewohl feine Aſche ſchon laͤngſt ruht, war der ehemalige Profeſſor der Theo⸗ Iogie und ſpaͤterhin Oberappellationsgerichtsrath Robert su Safiel, ein Mann, der fein vorzuͤgliches Nednertalent durch Reiſen zu den berühmteften Muftern feiner Zeit ausgebildet hatte und in der legten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einige Decennien hindurch zu Marburg uungemeinen Nugen durch Bildung der Zöglinge des Pres digtamts fliftete, ein Mann, deſſen Andenken alle ältere DMrediger: Kurheſſens, Die noch hinieden wirken, ſegnen

and der bei manchen Schwierigkeiten befiegt bat,.wie ſſe

Demoſthenes an fich felbft überwand. Freilich fagt Ho⸗ za2: „non cuivis homini contingit adire Corinthum “, Richt jeder Schüler Roberts kam der Stufe feines Leh⸗ zer& fo nahe, als der verewigte Hozzel, denn nicht jeden bewahrte und vervollfommnete, fo wie diefer, im nachherks gen Berufe die von der Univerfität mitgenommenen Gas

en des trefflichen Lehrers für den Kanzelvortrag. . Hoz⸗ zel, ald er den Mann feiner Bewunderung nicht mehr Hören tonnte, fügte nun das unabläffige Studium der Schriften älterer und neuerer Lehrer und Mufter der Bes redtfamkeit hinzu und widmete dieſem wichtigen Theile dee Anmts fuͤhrung bis ins Alter eine nie ermuͤdende Sorgfalt. Ich Habe manche ehemalige Schüler Roberts, im nachherigen Mredigerberufe fagen gehört: „man koͤnne als Prediger aicht immer bei den Kegeln der Kunft bleiben, man fey

zu Zeiten genöthigt zu ertemporiven, koͤnne nicht immer

auf Gefticulation und Modulation im Fluffe der Nede vegelbaft Acht geben.” Hozzel wollte von ſolchen Ente ſchuldigungen nie etwad willen; jede feiner Predigten blieb bis in feine höheren Jahre im Bortrage ein Kunſt⸗ wert. Ob nun das Herzliche, dad Salbungsvolle, das Ergreifen der Momente, wodurch innige Sprache des Herzens zum Herzen, dev Weg zur Lenkung ber Semi:

Ä Heo z z.1. 4800

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then: n. wird, die mit dem unmaubelbiguen Bleiden den Schranken des Megelvechten auf der Kougel verdie bar iſt, ob es dem natürlichen Erguſſe des vom Ge

ſtande der Mede ergriffenen Herzens nicht. Einhalt ti wenn .man fi) dem Zwange hingibt, nur innerhalb Me Begeln. der Kunft, feyen fie auch aus der Natur geihäyiik fi) zu bewegen? Das find Gedanken, die ich gern Ni

. peüfenden Urtheil meiner Amtöbrüder hingebe, Ä

Eine dritte Individualität _ded Verewigten, deſſen Bild hier nur in einigen Zügen dargeftellt wird, if um manchen mit den viel beiprochenen Ramen des. geiftligen Airs bezeichnet worden. In allen feinen Neben, Hans Imgen, Unternehmungen, herrſchte Würde, Ruhe, Be: ſonnenbeit und fie ſchienen von dem Gedanken: da Seelforger, Prediger, Borbild auszugehn una gel * werden. Koͤrperliche und Geiſteskraft im gluͤcklichs

unde, machte ein kraͤftiges, conſequentes Handeln bi ähm habituel, Unentfchloffenes Schwanken verein Meden, Wollen und Handeln, das Blöfen gebende A tritte nach fich zieht, Abweichen vom einmal a xeiflich überlegtem Plane, oder feſt angenommenen Arme) Tage und jede Nachgiebigkeit von irgend einer Furcht er leitet, hielt er vorzüglich unter Dev Würde des Predigerien Dieſes Feſthalten der Amtöwürde , dDiefe Achtung erwebs, bende Stellung, ‚welche er in feiner Gituation feines far ı

. Bens Aufgab, war nicht Üübernommene für dann und nu: |

einftuditte Rolle, fondern ed war ihm dergeſtallt

Sich, Sich fo gu zeigen, daß wer ihn genau Zannte, Rs ihn nicht anders denken konnte umd es unwahrfceiniß. fand, daß er fich jemals in irgend einem Stücke compromtb

tire. And mit dieſer Guvitaͤt in der ganzen Handlung : weife verband er den feinften Weltton, die aufmertfomß

Würdigung der Verhältniffe des Lebens, die angenchmt

NAnterhaltungögabe .in Gefellfchaften, welche ex gern ol Erholung fuchte und .mo.er, jedem Gebildeten will men, feinem Stande in jeder Hinficht Ehre machte. Grütt man nicht ‚denken, daß dies für den Prediger ber

ſey, welcher des Lebens gefahrvollfte Klippen güdiig Yermeidetf Und doch wurde der Verewigte vielfertig verkannt, ftechend waren die Dornen, melde dad Schid⸗

| fe befonderd am. Rande feiner irdiſchen Laufbahn.

einen Bebensweg warf: Sollte es den Prediger ſichers und glülicyer leiten, weun eine gewiſſe Popularität De

vorherrſchende Zug. in feinem ganzen Benehmen ifl?

: m Duehe-der Wahrheit. und des Licpts Heht der

‚der Bollöommenhrit entfernen, day bier (cpu up auch jenfeits bat des Apoſtels Sprach ihn 3 „ich bin mie wohl nichts bewußt, aber ich bin da⸗ price

13 a A, x

ur, . .0r * Prediger X. G. zu Lajos Komaͤrom, Senior des Weg

[73 u.

5%, 6, jenfeitö.der Donau, 4 geb. d. 8, Mãrz 1767. geſt. d. 19. Apru 1898,

0 fe. Si guid in est nobie ws... Hoc fartim tagiti.me docuere libri,

geboren. Sein Vater war der Superintendent Gap ‚von Hrabowßky. Gr ftudirte eilf Sabre in Dem ng. Iutherifchen Lyceum zu Dedenburg oder Sop

We er indeffen im Jannar 1784 den L We zur evang. Luther. Gemeinde zu NrajsUifalu an, & im folgenden Monate auch zu ihrem Prediger ordiz

wre 1 Deffon: Nuhınden ‚mein -Senı-chrhe zn beige mu6 den —X*— Bi en.yom

nicht gerechtfertigt, doch der Herr iſt's der.

imer untern Seniorats und Archivar her Superintendentac

Georg von Hrabowßky,

war zu VomokeBoͤdoͤge in der Weßprimer Gefyanmı -

r E inteinifche Grammatik, Humaniora, Philoſophie J ologie. lim feine wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe zu er itern, beichloß er Deutſchlands Hochſchulen zu befuchem; : es ſich aber mit der Ertheilung des Paſſes nach tſchland Damals gewöhnlich ſehr larg verkögeste, ſe— uf als Schullein

‚v

iren ließ, welche Stelle er 23 Iahe lang -beileidete

Endlich erbielt er im J. 1786: feinen Reiſepaß und gin Berk auf bie Univerfität nach ——ã— Dann nach ale, wo er bereits die Gchriftitellerei begann, . Im J. 1788 berief ihn die Evang. lutheriſche emeinde zu Palont

a ihrem Prediger in Ungarifcher Sprache und er nahm

en Auf an, Hier arbeitete er als Gerliorger mit Segen mb. Durch feine Bemühungen kam auch der Bau. eine

enen Schule, eines Pfarrhauſes und Waiſenhauſes zu

Btande. Im 3.-1791: wohnte er der mertwürdigen pras eſtantiſchen Synode zu Peſth bei. Am 1. März 1796 purde er nach Kid Somlys aum Prediger berufen, fehrte ber. im. 3. 1808 wieder nach Palota zuru und wurde

A4OR uigwobenßty.

in Deulor des unteen Bbeßprimer ——— 9 —5* folgte er endlich 1817 einem Ruf zu der mug

fa) » Dautiche flavifchen Gemeinde zu Lajod Koma waldye gemifchte Gemeinde er in eine rein magyarifug verwandeln tradıtete, was ihm auch gum heil gelan 3.3 Eu. war eiftiger Gelehrter und Schriftſteler u großer Freund und Befoͤrderer der magyariſchen nallitwatur. ‘Schr gern fpracy und difputirte eri den mägyarifchen Nationalidmus- und die magyarifde teratur, wobei er nicht felten dag, gehörige Mach Biel überfceitt. Wenn feine Amtägetchäfte. ed eriaubl

OR er ſich ganz mit Lectuͤre (zu welchem Gar,

nach und nach eine ſehr anfehnliche Wiblicthet ı afft Harte) und mit'Schriftftellerei, auf andere Unte . Pingen ganz verzichtend, ungeachtet er wohl wußte, feine saprifttelsriichen Bemühungen unbelohut bie würden, 3war fuchte er keine Belohnungen für Anfterngungen ; er wünfchte nur feine @eiftesiwerte gedt

u fean- und damit nügen zu koͤnnen. . Da er keine I

ager fand und nur für einige Eleinere Schriften die Dom

Ken: feltft auftreiben Eonnte, wandte er ſich an Ay m Magnaten ımd Tatholifche Praͤlaten und forderte

uf, die Drutkkoſten als Maͤrene zu beftveiten, Erf

bar - keine Mäcene, mit Ausnahme des Grafen IM

feine Frauerrede auf Ludwig XVI, zum Bortheil Maiſenhauſes zu Palota drucden ließ und des Hole Dthol. Biſchofs Grafen Eſterhazy, der eine theolog Schrift von ihm (das Leben Iefu) anf feine Koften dr 5 taffen, bereit war, aber bald nady dem gemcik

Berfprecten plöglicy ſtarb. Dies ſchreckte ihn jedoch mm ab, fortwährend theologifche und andere gelehrte M In Ungarifcher Sprache auszuarbeiten, da eine folde DU ſchäftigung ihm zur zweiten Natur und zum WBeduriet gworten war und er durch feine Gelehrfamteit fi @

rund Berfolger zugezogen hatte. einen meiften &eg nern, beſonders feinen Vorgeſetzten, antwortete er Ihre Vorwürfe mit Beſcheidenheit und Racıgiebigkeit, & ' us ber bitterflen aber mit Heftigkeit und fchonungdlm

8 von feinen geringen‘ Einkünften, nach Beſtreit Der haͤuslichen Ausgaben und dev Ausgaben auf die S giehung feiner Kinder, übrig blieb, verwandte er a

jermehrung feiner Bibliothek, die bis auf 2000 flieg. Seine hinterlaffenen rein und correct geſchriet Ä wifienichaftlichen Handfchriften betragen 965 Bogen uk Find in der ſchoͤnſten Ordnung. Möcten fie doch für

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TEL YR . MS

IXR. T., ded Va ie: Mutlon —R— any ar ll rn z

tets vor. Rachdem er zu Lajos Komärom ucht Yahen: Seelſorger mit Segen gewirkt Watte, farb er Tim 64

erfayienen don Ip : (außer

| year, worunter f.d:Ritteatoren feine diogeavhe 7 d. Drediger In der Superintenden; A. G, jonfeft®: Donau (aDanantuli Evang, Aug, Conf, Süperiatensj ka Prödikätor), Wefipeine 1807 187°©. 8, Auch Atos, BR er Beitraͤge zur Zeitſchr. v. 16. f, Ungarn, Zum‘ PA jüri Tärbfzi( Predigermagagin),: zum Magyur Rueki R Tndomänyos Gyüjtemduys(iiffenfchaftt. —— Veſth. In der Handſchrift dinterließ er 82 Werke, Die, Zpeil ſehr intereffant find, 3. B. das Leben des aus Eatbot, Siege ansgetretenen und in Breolat geſtorbe⸗ Fuͤnfkirchner Biſchofs Dudith oder Dudies, Memora- Ang. Gonfessionis in Hungerie' Tränsdanublen "FEgge ı 1817 (70: Bogen), : Elerogumla oder Berzeichniß der pet. Biſchoͤfe, welche heiratheten, Gymmasiologia.Ersing, C, Transdanubiana, Preshyteriologie Hr ‚Aug, Conb, Ansdanubiana (100 Bo en), die Schr fefkelier der G Beufihaften Weßprim, Schmirgb ‚-Zolna, sale, ? PB, Raab, Wieſelburg, Eiſenburg, BDebenburg ;. Rei 3 SGStuhlweißenburg (70 Bogen) u. ſ. w. 3

„1. Chriſtian Auguſt Friedrich Koͤhnemaun,

Stadtrath zu Beim. 2°. rm geb, 1767, geſt. den 13. April 1895.99 1 Eu Brit 1792 war er Rendant der damal, E. Serviscaſſe

—— at

* “0 wid %) Gin vollftändigeß Verzeichniß feiner Aedrudten oder unge: untien Bette —* A Tudomanyos Oyufeoindny 1826. vi.

ht. @. 53. 7% . E 20) Haude und Spen. Beitung 1B6. _ - - .. ar

m Bun en.

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ng Mi ruf die 0 der ib.

Birke ‚in hohem Geqde erworben: and Darm | _

1809 bie ehreuvolle Aufnahme in das —— mal. Servis⸗ und Sinquertisungeromuiiifion in Du

5 eines ers * Theil. Als 1817 7

Bernie, und —— —ã rn berief in soneten um si

er

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pit verl —8 sewarben —* wa. Achtung dee IE und feiner Mit J Gr Ausb. , - 142, en Andreas «eine

f Dan Mihenkogie Doctor, ‚gweiter Prediger an der ©t..G 3— Be Gonfiltoriakgath, in dem. Consistprio August: ;z Sendiohis zu Dönabrüd,

: geb, den 28. Jull 1778. geſt. den 17. a 1uis, " f

‚due das- Gepraͤnge einer langen Reife. ee ‚Abhandlungen. und Werken erwarb fin zus kennung ferner. Verdienſte und, Andern zur Race ei Esuſiſtorialrath Gruner das wohlgegründete | f einen Dia in den Sahrbüdjern der hingefcd Deutfchen; fondern durch ein Berdimm ge das, als ſegensvoll, In ihrein —33— i das eine süehhe von Nachkommen Lange dankhar erkennen wird. Sohn des Sauzlerding wurde er am 28. Juli 1773 Cr befuchte früh das: dafige Stadtgymnaftuh er mit_audgezeichnetem Zleiße, befonders Amt 3 damaligen Gonzector Fr. Arnold us und d tor —— dem test: noch zu Kiel als ve | Eheolögie: Iebenden. & Tr. Kleuker, zu den —* demiſchen Studien vorbereitete, bis er im Jahre 17 | Univerfirät Jena bezog. . Dort legte er. Eich. nahen anf

nf:

un Zu . . - -

Senne 208 era auf dad Mecichäftindtäuk der Tdeviogle, "nf BER anf der Univerfität zu Leipzig, wohin * oo ver ging, vollendete, Als er dann im Jahre 1794

*

gewirkt hatte, wurde er im folgenden Jahre zum

etſtadt von der zu dieſem Kirchfpiele gehoͤrenden ierſchaft erwaͤhlt. Dann ruͤckte er im Jahre 1905 ik Aweite Stelle ein, die er 20‘ Jahre hindurch immer⸗ } thatig zur groͤßten Zufriebeuheit feiner Pfarrkinder, In Water ed war, bokleidete, bis wenige Wochen vor Bin Hinfcheiden der Schmerz des 'Webels, das feinen herbeiführte, die Thatkraft Lähmte, Inzwifchen ward ach Dem ode des Conſiſtorialraths —2 im Jahre en gun Vonſiſtorialrath in Dem: Copsistorio Augustanae Messionis zu Osnabrück ernannt, in welchem Amte es das Schulwefen des ganzen -Lündes einen wöhlthäti« N Ei Ausuübte. Ihm verdanken Die Bolkeſmulen Osnabruͤckſchen mauche Verbeſſerung und manche nüge pe Einrichtung. . Ein größeres und noch bleibend Brdienft hat er um die Armen des Landes, welches Bew her Jahrhunderte fortdauern wird, Gr hauptſaͤchlich Br im Super 1810 Stifter der Osnabruͤckſchen Armen⸗ ale. Seit dieſer Zeit war er einer von den tbhaͤtig Bund einfichtsvollften Vorſtehern derſelben und fie vers kt den blühenden Zuftand, worin fie jett if, : feinem Bermüdeten Eifer, ſeiner bebarrlicyen Thaͤtigkeit und nen weifen Ginrichtungen. med Er war eim guter Redner und dad Wort Gotted-auß m Munde Drang tief in die Herzen, wo es gute Bhte entwidelte., Ein guter Gatte, ein forgfamer und Figer Bater, ein treuer Fremd, war er immer hereit,

| Ernk blickten aus feinen Geſichtszuͤgen hervor... De

war er ein angenehmer, durch große Beleſenheit [ehe derrichteter und unterbaltender Sefellfchafter. Bon ho⸗ WBuüchs, ſtarkem und gefunden Körperbau und. geſun⸗ feifcher Gefichtöfarbe, hätte er ein längeres Leben bei hendem hoben Alter hoffen dürfen, ats leider! ein/ ah eifrige und anhaltende Arbeiten und durch bie fihen« Lebensweiſe genährted Uebel, eine polypenartige Ghex ui im Gehirn, nach vielen und ziemlich langem Keis vr

17. April 1825 im noch nicht vollendeten 52. Lebend«

ken Prediger an der St, Gatharinenkirhe in feiner -

u heifen und zu dienen. Zreundlichkeit und mils

Hlademie verlaffen und eine kurze Zeit als Hausichs '

das fehöne blühende Leben des: fo thätigen Mannek. hre endete und {6 vielen feiner Mitbürger ihren Bater,

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GR Re —AXRÆ— eigen er. *8 —— u

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410 Kinder zeugte, wonon 6 nür ihn Überleben. Tiiei —2* werth iſt es noch, daß der Dank fo meinde ſich nach feinem Tode bei der Wahl feis ir. folaers nody deutlich auögefprochen hät, indem, ritte Prediger in feine Stelle der Ordnung new rickte,. die Mahl feiner PMfarrkinder auf. feinen Kohn, dem Gandidageii,der Theologie and einſtäi Seminarlehrer, einfiggpig fiel. _ | je re > Sofeph v. Luͤcici

If 82 "

a "148 Ehriſtian Friedrich Ernſi Br ee Avotheker zu Erfurt.

U Er war gebürtig aus Mannsfeld, woſeldſt feel Apotheker war: Gr erlernte ber denifelben nach WM ten Schuljapren die Ayothekerkunft und kam nad SM Digung der Lehrjahre im Jahre 1774 als Gebulie.z Erfuri in De Bucholziſche Apotheke, woſelbſt F Jahre lang blieb, al&dann in bie Apotheke des Wi £8 Dr. Wilhelm Bernhard Trommsdorff als er Ife eintrat und einige Jahre diefe Stelle zu vo tiedenheit befleidete. Als ein funger Mann win aber doch nun auch fich weiter In der Welt umzuf adhm eine Stelle in Naffau: Diez an, wo er 1 Sommer hindurch zugleich das Proviforat der X in Ems verfoh. | | n Als im Jahre 1788 der Profeſſor TZrommödorfii wurde er von deſſen Wittwe nach Erfurt zurück am das Proviforat zu übernehmen, welches er cu mehmigte und 1 Zahr Lang mit aller Sorgfalt und“ verwaltete, Mährend diefer Zeit wurde ihm die‘ renapotheke in Erfurt angetragen, deren Beſitzer ii ter bejahrter Mann war, der das Werk ganz in I Hatte tommen loffen, fo daß fich diefe Apotheke & Sraurigken Umſtaͤnden befand. Der Handel kan? zu. Be und im Jadr 1784 übernahm Hr. Lucas dieſe F

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Aus Nromddorfd neuen Journal X, 2.

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* und erhielt einen guten Ruf, deſſen fie ſich noch r Stunde erfreuet. 1 Jahr 1785 verheirathete er ſich mit der ‚Ninaften‘

n eröffnet hatte, wo die Wiffenfhaft noch fchlummere

Atete, wo Schlendrian und Zunftgeift die. maiften Apo⸗

noch zu den Handwerkern zählen ließ; ſo hatte der mewigte ſich doc herausgearbeitet und nicht nur zu ei⸗ s tächtigen praftifchen Apotheker ausgebildet, ſondern

ihm der Aufenthalt bei Hrn. Zrommädorf, ber. Pro⸗ Mor der Ghemie an ber vormals deftehenden Univexlität ı Bergenheit gab. Auch haf er befonderd die chemi⸗

itten der Wiſſenſchaft noch Theil genommen,. felbfk: chdem er fein Zach aufgegeben hatte, Uebrigens hinz. ten ihn feine Berufsgeſchaͤfte, für die ch eigenthuͤmliche Arbeiten wirkſam zu ſeyn. inige beiten von ihm befinden ſich aber doch im Journgl der armacie, 4. B. Ueber die vortheilhafte Benugung des puma, dad bei der Bereiting der Sirupe und bei der tinigung des Honig gewonnen wird, 19. Bd, 1 St, S. 36 ff. Ueber die Benugung der Wachholder: und Hola underbeeren zu Branntwein und tip Reues Zourn, d. Pharmacie. 2. Bd. 2. St. S. 142. ff.

B man ſie zu den untadelhaften Apotheken zählen

| Ds er glei zu-einer Zeit feine pharmaceutiſche Lauf⸗ ‚wo auf der Pharmacie die Feſſel der groben. Empirie

%b fich gute wifjenfchaftliche Kenntniffe angeeignet, mes .

Studien nie aufgegeben, fondern ftetd an den Fk |

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u | ISuta

fe Ichre asri wach Dee Teer" forderung der fel. Prof. Suchholz und Sehlen - ei Die Unterfiüpungsanftalt für arme anögediente Uyoti Hülfen gegründet wurde und fidh Die Diefigen Gi Apotheker zu einem Verein für dieſe Unternehmung benden, nadm der Berewigte ſich Derfelben auf Dal

af: an und beforgte als deſſen Sekretuͤr bie

enz. ; R. Kahre 1817 uͤbergab er ſeinem zweiten Wi de. Apotheke, aber er trennte fich. doch nicht gell dem Geſchafte, fondern leiftete, fo weit es fein etw ſwachtes Geficht erlaubte, ſtets hülfreiche Hunkg eine ununterbrochene Thaͤtigkeit nt, übern mehrere feinem Alter augemefjene. Ghrenämter, Wi oft zum Nachteil für feine Geſundheit, weil TU ——öã nicht zuſagte, mit der groͤßten aftigkeit und Eifer veſorgte. Groß war feine Freude, als ihm im Decemben won dem Oberdirektorid des norddeuticen Apotbc eins das Diplom- al6 Ehrenmitglied diefeb 8 . fandt würde und mit ‚vielem Bergrügen wohnte am 14. September 1824 gefeierten Stiftungstagt Mi In den legten Jahren feines Lebens ar er I ig über Unterleibabefchwerden, zu welchen ſich ein! ilcher Huften gefelte, der am 6. März 1825 mit " fiebechaften Sußand heftiger als je wurde. und ber chem Mangel an Gfluft eine Abzehrung zux. Gelge Wi die am 17; Äpril 1825 fein thätiged Beben ndigte fi „Der Berewigte binterläßt außer feiner Witt würdige Söhne, die fein Andenken ehrenvoll. cl werden. Der ältefte derſelben ift einer unferer vorzig Men Aerzte ımd genießt die ‚allgemeine Achtung und & feiner Mitbürger, die feine Kenntniffe eben fo ehe fein Herz zu ſchaͤzen wiffen; Grfurtö Arme verbannt zer Menfchenfremmdlichkeit ihre Hülfe,*) Det zweits ift jegiger Beſitzer dee Mohrenapotheke und wird wen andern Bruder hülfreich unterftägt, beide Wu enntnißreihe Männer von Fach zn ſchaten; eis Mi Cohn iſt Befiger einer Apothele in Arafkadt und. fald ein wiflenfchaftlich gebildeter vorzuͤglicher Apot

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2* 9 Anch er tik im Sabre 188 d ekrolog verfallen, = % —*— feiner gedenten, Re or tue

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Spistee 1499 I +44." Dr.. Johannes Spiekrr,,

ont. Nafſauiſcher Kirchenrath, eriter Profeffor d | 7 Eee NY: Intanffgen Sertlnanum 1n Orıborn. De Min und Oderpfärrer da

% geboren ben 26. März 1756 '„ geſtorben den 18. April 1826.

"war geboren zu Wolféhagen in-Riederheffen Geis Kr, ein Kaufmann, fanhte ihn in Die daſige Stadta pie. in. welcher aber zu jener: Zeit Der Unterricht nicht glich gu nennen war, weshalb Spieler zeitlebens J Mangel gruͤndlicher Sprachkenntniſſe bedauerte, dee Soupturfadhe war, daß ihm unter allen theol. Diss Hinen. die: Exegetik am Kremdeften blieb. Schon als hriger Jüngling bezog er Die. Univerfität Marburg, er durch eigenen Fleiß erſetzte, was ihm an den er⸗ derlichen Borbereitungswiflenfchaften noch abging und Hd der Liebling feiner Lehrer wurde, mit denen er auch Br in Fecundtajaftlicher Berbindung blieb, als er ge⸗ R das Ende des Jahres 1776 die reformirte Pfarrftele Manfihenderg unweit Marburg erhielt. Immer aber Ben ihn: Die philoſophifchen Studien mehr an als bie. Mologie, beſonders ergab - er fic der Kantiſchen Yhilo⸗ hie. mit. ganger Seele, '- der dr aud in der Hauptfache Adig treu blieb, wenn glei fein originellen Geiſt ſich Hlen eine ganz eigene Bahn brach. Ohne den Ger BR der Schrift im öffentlichen Unterricht zu vernach⸗ Aaen,. war er gleichwohl fein biblifcher brolege; . tepretiete. die beiligen Buͤcher nach Kantifcher Weife, Ho mehr an den moraliſchen als an ben dogikatia SIubalt des Ehriſtenthums, beftritt zwar das Poſt, In ‚yicht, Legte aber auch keinen Werth auf dafſelbe und- IR der Meinung, das Hiftorifche fey zu ungewiß, um:

einer feiten Grundlage des Glaubens zu Ditnen, der BE den ewigen Bernunftprincipien weit ficherer, ruhe. Merdem befaß er einen großen Reichthum gemeinnüugis e penktifchee Kenntniffe, was unter andern fein viermal Pigelegtes Verſtandesbuch bezeugen kann. Im J. 1300 xde er als Stiftsprediger nach Hersfeld verfegt, wo Bw jeden Sonntag dreimal zu predigen hatte, des Mor⸗ pas auf zwei Dörfern, deren Pfarrer er eigentlich war, ind des Rachmittags in der Stiftskirche der Stadt, in veldyer ihm übrigens keine Geelforge oblag. 1806 wurde 3 Plarrer in Raftädten und Iufpektor der reformirten Ecken des Doxtigen Sprangelö, in weldem Amte er in- erzogl. Naſſauiſche Dienfte Lam, als die Riedergrafiyaft : Istenelenbpgen von Heflen. au. Roflau uͤberging. Rach⸗ N, Nekrolog. Sr Jahre. 89

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110 &pirker,

dem bei dem Reformationährbitänm 1817 Wie heiten elifchen Kirchen im Herzogthum Naffau ficy vereint hg en, wurde 1818 ein Eheologifcheß (evangetifcy-ceifiäge Seminarium in Herborn errichtet, das Die Sub der evangelifchen Theologie nach vollendetem zmeijähcigg akademiſchen Gurfus ein Jahr lang befuchen müffen, Bie weitere Borbildung zur Führung des geiſtlicheü 128 gu echalten. Spieker wurde zum Direktor ii... and zum erſten Profeſſor ber Gottesgelahrtheit, &yen zum Dekan der-Didcefe und erften Pfarrer der Herborn berafen und wirkte. hier fegensreich bis au’ Ende in Berkindung mit feinem Collegen, dem Kir rathe und zweiten Profeſſor der Theologie Dr, Se zeich,- der Jept feine Stelle erhalten hat, Bei Ge heit des ‚dritten Saͤrularfeſtes der Reformation erg Ste theologiſche Kacultät gu Warburg Spiekern M caasa die :theologifche Doctorwärde, Bermält wir zweimal. Aus, der erſten Ehe haben ihn ein Sof, als erſtet Prediger und Direktor des Gymnafſinu Trarbach an der Mofel ſteht, und zwei verheitg Zöchter überlebt; die Ehe mit ber zweiten ihn über den Gattin ift ohne Kinder geblieben. Zu Anfang Maͤrzes 1825 befiel ihn ein. Katarthalfieber, das in Lungenfucht aukartete. Rode. vollendete er die im terfemefter angefangeneh Borktfungen, predigte. nef

mal auf erften Oſtertage, beforgte in der Ofterwocht

Gonfirmandenunterricht, hielt in der. folgenden Bon’ öffentliche Schulpruͤfung und entfihlief ganz fanft au April, ihm ſelbſt unerwartet, in der Mittagsftunde WE Geſpraͤch mit den Seinigen. Ueberall, wo er gi und gearbeitet, hat er fi; Achtung, Vertrauen und U erworben. Hinſichtlich feines "Charakters zeidmete W unbeftechliche Rechtſchaffenheit, raſtloſe Ipätigielt puͤnktliche Berufstreue, unermuͤdliche Bereitwilligkeit dem nach Kräften zu dienen, ein heiterer Ernſt und w Gottergebenheit aus." Mit einem Plaren Seit mal errfchenden Berftand vereinte ſich Entſchiedenhbeit feftigkeit im Handeln, große praktiſche Gewandtheit eine gleihmüthige an Kälte gränzende Ruhe, bei DM indefjen nicht an einem theilnehmenden Sinn und au pfaͤnglichkeit für.fromme, nus mehr im Innern ſich ende als merfbar hervortretende Gefühle fehlte 2 einen ebenfalls mehr für deu Verſtaud als das Gei berechneten Predigten berrfehte lichtvolle Klarheit, ſot Ordnung, edle Popularität und eine würdenolle, obgiM nicht in ſchmuckvoller Beredtſamkeit glänzende Cure

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x.

Kousta 3411

8 Katschetön gleichen ihm Wenige; groß find Teind Mes Re um bie Schulen, um die Atmen und Nothleidens

fäner Gemeinde und um feine Diöcefari = Geiftlichen, ‘ee dutch zweckmaͤßig gewählte Aufgaben zit den Coma zarbeiten in fürtgefegtem Verkehr mit der Wiſſen⸗ t zu erhalten fuchte und bei ihrer Amtsführung treffs "keitete und berieth. | 2. An Schtiften hater bei literariſchen Welt Hinterlaffen : * Verſtandesbuch fuͤr Landſchulen. Ate Aufl, Marburg wet; Katechismus der chriftl. Lehre. 8te Aufl, Gotha m. Unterricht in d. chriſtl. Lehre für Kinder, Marb Bo. NReformationspeedigt. Marb; 1817. Yinters R über das Reförmationsfeft. Wiesbaden 1818. Zu n muß alljährlich eine Denkfchtift erſcheinen, in des ww Berfertigung die beiden Profefloren mit einander abs

Sſfeln; Spiekers Denkſchriften find: 1) Nachricht von WB evangeliſch⸗chriſtlichen Seminarium in Herborn. 18197 ' Ueber den Gebrauch des Nationalismus im veltgigs Bolks⸗ und Jugendunterricht, 18215 iſt auch in Detan Pebrugt worden und ald Kriegerfcher Berlagsartikel in Buchhandel gekommen, 8) Ueber das urfptühgliche fe im Menfchen, deſſen Grälätbarkeit und Heilung. B. und 4) feine legte Litterafifche Arbeit: Uebet den. Wefticiömus, deffeh Wegtiff, Urſprung und Werth. 1885, um iesbaden, Kirchenr. Dr. Heydenteich, * —* 2 RO | . 2 *146. Stanz Seraphicus Lauska, ezezeichneter Klavierfpieler, Lehrer und Tonfetzer zu Berlins geb d. 13. Ian, 1766, Heft. d. iS: Apr, 1826.

| aͤdte Italiens: | | _ Rach Deutfchland zurückgekehrt, hörte ee Mozart MU andere auögezeichnete Sortepianofpiele: und nach eis

gkiR Bartholomaͤides.

nem laͤngern Aufenthalfe in München als kurfuͤrſtl M hᷣaierſcher GCammermuſikus und Lehrer mehrerer no & lebender febr auögezeichneter talentvoller Perfonen er Kunftreifen nad) Hamburg, Kopenhagen und Gt, sersburg, hielt ſich im Haufe ber eifteeicen T son Kurland einige Zeit auf und wählte dann 1794 Lin zu feinem Wobnorte, wo er ſich, mit Untereiggl Somppefitionen befchäftigte, wiele vorzügliche Spielcn ‘ter. welchen Meyerbeer obenan fteht, bildete und WE oncerts hören ließ. Ex war einer der fertigften ug chmackvollſten Klavierfpieler, Sein Charakter mar wie jeine Melodien; edel und huͤlfreich, unmandeibg teue Ind Glauben, bat Lauska fich Freundfcafl ertenuen des MWürdigften, auch in den hödhften den , erhalten. Geine zahlreichen Gompofitionen g für feinen raſtloſen Fleiß und erhalten fein Audeniw tee: und, : u u - &e flach im 61. Jahre zu Berlin. und wurde u April 1825 auf dem katholiſchen Kirchhofe feiert 1 Erde befkattet. Kunſtgenoſſen, Gelehrte, Zöglinge, dee de, Alt und Yung folgten der theuern Leiche, Gin quu do coorpus morietun, der legten Gompofition Laudted m gebildet, Die er noch am Furzvannichenen Sharfreit Inprgen vollendet hatte, befchloß die Feierlichkeit. 8 ingarademie. feierte, feine Beerdigung mit Zelter's MM nem Nequiem: „Beil dem Manne, der rechtfcyaffen 1

* 446. Ladislaus Barthotomäfdes, .

Silavi ⸗evangeliſch⸗lutheriſcher Prediger zu Oſti der Stavifäjrenange ea de In uhgarn. na in ,

geboren 1754, geflorben den 19, April 1825.

Er iſt zu Klengez im Klein⸗Honter Diſtricte derich Geſpanuſchaft, wo ſowohl fein Vater, als auch fein und. Urgroßsater Prediger waren, geboren. Gr kl Die Theologie auf. der Univerfität zu Wittenberg, manchen Drangfalen in feiner Jugend gelang, e endlich im Jahre 1783 die Predigerftelle zu Offino | jalten, der er bis zu feinem Tode, weldem eine ug ſchmerzhafte Krankheit vorherging, mit Beifall vorße Er war ein biederer, gelehrter Mann, der außer ern a eifee f unter —F— Lehrbuch der © ' ig; Neuſohl, 1798 tm 8, are geograppi

Bari und —28 Werke (bee Ungarn A dat ſcher Sprache heraudgab, namentlich: De Bohemis KW

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fen auf dad Berufsftudlank der Thevlogle, "weh Feinſ Der Univerfität zu Leipzig, wohin er nach 2 "ging, vollendete; Als er dann im Jahre 174 _ Endemie verlaffen und eine kurze Zeit als Hausleh⸗ biekt hatte, wurde er im folgenden Jahre zum Prediger an der St. Gathäritienkieche in feiner dt von Der gu dieſem Kirchſpiele gehörenden Bimaft erwählt, Dann rückte er im Jahre 1305 ih fite Stelle ein, die er 20‘ Kahre dindurch immer— 7 DD zur größten Zufriebenheit feiner arcöinder, Water er war, Sokleidete, bis -wenige Wochen wor 5 Sinfyeiden der Schmerz des Uebels, das feinen ferbeifühtte, die Thatktaft Tähmte. Inzwifchen ward n dem ‚Tode des Goufifterialratte us, im Sabre en Bonfifterialeath in dem: Consistorio Augustanae Peionis zu Dönabrüd ernannt, in welchem Amte ex Rs Schulwefen des ganzen Eändes einen wöhlthätis Binfiuß ausübte, Ihm verdanken bie Bolksſcnulen ennbruckfchen manche Werbefferung und manche inrichtung. Ein größeres und noch bleibend Maft hat er um die Armen des Landes, welches Bew Jahrhunderte fortdauern wird, Gr hauptfächlic im Jahre 1810 Stifter der Osnabruͤckſchen Armen⸗ Rt, Seit diefer Zeit war. er einer von den thaͤtig BR ein ſichtsvollſten Vorſtehern berfelben und fie vers den blühenden Zuſtand, worin fie jetzt it, (feinem müdeten Eifer, feiner beharrlichen Thätigkeit und R weifen Ginrichtungen. on ren Fe war eim guter Redner und dad Wort Botted-auß R Munde drang tief in die Herzen, wo es ::gnts fe entwickelte. Gin guter Gatte, ein forgfamer und Vater, ein treuer Freund, war er immer bexeit, pm N beifen und zu dienen, Freundlichkeit und mils zuſt blickten aus feinen Geſichtäzuͤgen hervor. Die Me er ein angenehmer, durch große Beleſenheit ſehn chteter und unterhaltender Gefellfchafter, Von bos Buchs, ſtarkem und gefunden Körperbau und. gefuue Mlicher Gefichtöfarbe, hätte er ein längeres Leben bei kaden hoben Alter Koffen dürfen, als leider! ein⸗ } Yiftige und anhaltende Arbeiten und durch bie figen« promdweife genährted Uebel, eine polypenartige Giex pIR im Gehirn, nach vielen und ziemlich langem Keis 9 daß Schöne bluͤhende Leben des fo thätigen Monne& K April 1825 im noch nicht uollendeten 52. Lebens-]0 endete und ſo vielen feiner Mitbürger ihren Vater,

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41414 Muller

Genie nicht abſprechen kann, hätte mit feiner Saat Malerei Ken Sn beffer gemadıt, als en jet mit Fig Hiftorifchen Karrikaturen nimmer thun wirk. New wann unfer Künftler fo lieb, das er fich gar nict Davon trennen konnte, obgleich er fich im feinen L u

—7— felten als ausuͤbender Künftler *

eine angenehmſte Beſchäftigung was, Fremde mi unftfchägen Roms bekannt' zu machen, Nacırichteg Das Keben und Weben der dortigen Künftler in

ihe, Bürger, $

Diefen vorzüg ihen Männern ftand unfer K

immer die Riobe, Kauft und Genofena bleiben und

nd we (hrift, bie er

Wenig gekannt und weniggefchäst, hab’ ich beim 6 Rad) dem Wahren geftrebt und mein hoͤchſter War die ——* des Schönen und Großen babe geld! « Daß Fortung nie mich geliebt, verzeih' ich ib ai | Seine Schriften find: * Bachidon u. Milen; eine Idoue nehft einem Auf die Beburtd. Bachus. 1774. 8, Die Schaafſchet \ l3. Idylle. Mannh. 1775. 8. Der Satyr an

dylle in 8Geſ. Frankf. n. Leipz. 1775.8.

auſts deben. Mannh. 1776, 8, Balladen, ebd. 1 Adam erfled Erwachen u. erſte Tel. Nächte, ebd. 177 Niobe, ein lyr. Drama, ebd. 1778. 8. Fauſts Leben, | tifirt, 1 Thl. ebd. 1778, gr. 8. Berfchiedene Ged. ind. WM Blument.. im Boff. Mufenalmanadı a. d. J. 176, 1.8 Mannh. Schreibtaf. - Graählungen, Berl, 1803. 8,- IM

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ak Bexke Heidelb. 1811.8 8, (ma, Vbe. : Miobe, ein Echaufn. u. 5.3. dad Gchauſp. Solo.u. Geno⸗ Bau. melch. bereits Probefcen. in (6. U. v. Bertram’&) emexid. d. Literat, u. d. Theaters, Ab.5. (1789) ©.247.f. we. 68. 177. f. ftanden), -— Keitil d. Schriftd, R. v. Boſſi ber d. Abendm. d. Leon. da Hinci(aus ),Heidelh, Jahrh. ab⸗ e) ebd. 1817. gr. 8. Kunſtnachr. aus Rom, in Fr. Schle⸗ As deutſch. Muſeo (Bien 1812) April, S. 336858. Vaul. de v. Maler Müllers Bildungsgefch, u. d, gleichzeit. Bit j gezuſt. d. Rheinpfalz, im Morgenbl. f. gebild, Stände, . Nr. 222, 223. Ad, Storks Darftellungen a. d. Rhein⸗ Moſellande Th. 1.

Ss * 257. 5 " Drof. Bent 148. Joh. Zriedrich Pfaff, -;

pol. Braunſchweigiſcher Hofrath ‚und Profeflor der Mathema⸗ tik zu Halle.

geb. den W. Dechr. 1766 , gefl, den 21. April 1885 9).

er war der zweite Sohn des Fönigl. Würtemberg. GER... are Tin angeathe und Sommandeurd des Würtemberg. Si; perdienttordend F. B. von Pfaff und wurde gebore JH Stuttgart. Aus einge angefehenen Familie entfprofs m, die Schon Früher ſehr ausgezeichnete Gelehrte und ges tete Staatödiener zu ihren Gliedern zählte, wurde uns x Pfaff im Iahre 1774 durch die Gnade des damal Ben Herzogd Karl von Wuͤrtemberg in_die von dieſem richtete Karlsacademie zu Stuttgart aufgenommen. Diet whielt er feine Schulbildung und machte dann an der Jamlichen Akademie den volhändigen en Gurfuß buch. Beine feltenen Zalente und fein Eifer für die iſſenſchaften, befonders fur die Mathematik, hatten ih deß die Achtung feiner Lehrer erworben und dadurd ſelbſt die Aufmerkfamkeit des Herzogs auf ihn hinges lenkt, fo daß Legterer ihn im Jahre 1785 zur weiteren usbildung in der Mathematit nach Göttingen fandte, ort verweilte Pfaff bis ind Jahr 1787 und hörte bes onders Käftners und Lichtenbergd Boriefungen ; fo wie _ ‚gu der nähere Umgang mit dieſen Männern und nit zinigen talentvollen Sunglingen, von denen wir hier nur Bouterwe und Buttmann nennen wollen, im hoben trade bildend auf ihn wirkte. Durch feine mit unge

>) Zum Theil aus der Hall, Literaturzeit. 1985, Ro, 112:

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1416 ma ‚meinem: Kleiße ausgearbeitete Commentatio‘"de vtau

"Socasibes siderum apad Auctores -classicos vonimeif Die noch Immer für das Studium der Ehrondlogiei Geographie der Alten ein wichtiges Hülfsmitteli@ warb unfer Pfaff im Sabre 1786 von der: philofogi Fakultät. zn Goͤttingen Den, academifchen Preis. M Willen ſeines Herzogs gemäß machte er, nach DU gung feiner Studien in Göttingen, eine gelehrte dur Deutfchland, auf welcher er vorzüglich in’ verweilte und dafelbſt Bode’s Unterricht in der y ſchen Aſtronomie genoß. In Berlin gab er au 1 ſchon in Goͤttingen ausgearbeiteten und-von der di koͤniglichen Goriesät der Wiflenfchaften mit: ihrem‘ fall beehrten „Verſuch einer neuen Summationsme nebft andern damit pufaramenpängenden anglytifchen? merfungen!! mit einigen-Beshnderungen und Zufägen aus. Dieſe gehaltnolle Schrift die auf 120 GM eine Menge neuer hoͤchſt ſcharfſinniger Wemeriungiig fo gedrängter Kürze enthält, daß der Verfaſſer, wen nicht. mebr Freude Doraır gefunden hätte, gu erfinden das weitere Entwideln. feiner Gedanfen andern Taffen, Leicht einen ſtarken Quartanten daraus hätte] ben koͤnnen machte unfern Pfaff batd fo berühmt ii er als 22jähriger Jüngling, während feines Aufen J m Wien einen Ruf als ordentlicher Profeſſor drei —ãA nach Helmſtaͤdt, an die Stelle des vom der Kalle abgegangenen Profeſſors Klügel erhielt. Mt nehmiguog feines hoben Goͤnners, des Herzogs Kad Mürtemberg folgte er diefem Rufe und blieb ber & ſtaͤdter Mniverfität bis zu ihrer Aufhebung im N. ] gerren. Bon der Weſtphaͤliſchen Regierung nad: perfegt, wirkte er hier wie in Helmftadt, als Lehre. Schriftſteller mit unausgefegter Thaͤtigkeit. Dice Anzahl dankbarer Schüler des Berewigten, von MM mehrere in der gelehrten Melt fich einen bebeutk ung und Namen erworben haben (3. B. Molly Serling, Schrader in Tübingen, Bartels n. ſ. w.) gen eben fo fehr für fein Lehrtalent, als bie zah Schriften deffelben, durch ihre Grüändlichkeit, Zieft pP Klarheit Pfaffs Beruf zum Schriftfteller beurkuc Echt klaſſiſch gebildet, wie es den wahren Gelehrten fuchte er die Strenge und Gruͤndlichkeit der alten @ meter auch in ben erft von den Neuern erworbeuen bieten der Mathematik geltend zu machen. Befo zeigen. feine Entdeckungen in der Analyſis den durth⸗

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Do 1417

zenden Ofick, womit er ‘Mu. die Tiefen dieſer MIR

daft ſchaute. Auch wurde dies in der Räye und Fernt

Neriwessgegeichnetften Männern feines Fachs bewunt

end awerbansıt. Am Sabre 1793 warde er von dee Par

möburger —— zu ihrem Gorrefpondenten und 1798 itg

iu Berlin und 5 Jahre fpäter, ors ted derſelben; im 93. 1821 erwählte

Pfaff in Kiel und I. W. Andre. Pfoff in Erlangen; | F mit Serß Fiſcher in Berlin, Gurlitt, Biot, Gars ws, w 1 w. . j . z, Unter feinen Papieren find noch wichtige wiffens aftliche Hundfchriften, an die er nur noch . bie legte Sand zu_ legen hatte ımd von. denen es fehr zu wünfchen , dad fie dem mathematifhen Publitum nicht lange vors eäthalten bleiben ‚mögen. , Er Hinterläßt eine Wittwe, (geb. Brand, eine Cou⸗ e des Verftorbenen ‚an ihn verheirathet feit 1803) und: ei Söhne, qus deren Mittheilungen die vorſtehenden achrichten größtentheild gefhopft find. _ Bas —2— ſittlichen Charakter betrifft, ſo erlaube y mit einige Worte aus einer kurzen Rede am Grabe des Werfiorbenen hier zu wiederholen: Mehr noch als Pfaffs Kenntniffe macht ihn fern fireng fittlichee Cha⸗ rakter, feine Deutfche Biederkeit, die Gefaͤlligkeit und umanität, womit er das aufftrebende Talent unter: ste, zu einem Gegenftand innigfter Hochachtung. Als ‚Krtliher Gatte und Vater, als treuer Freund verlebte © in dem Kreife der Seinigen die glüdlichften Stunden feines Dafeyns und war ein Mufter denen, die ihn kann⸗ en und.zu würdigen verftanden. Auch er würde, gleich einem Euklide, mit männl: Hem Freimuthe dem Fürften, der das Weſen der Mathe: Matit verkannt hätte, geantwortet haben: „Es gibt zur

1415 Yioh

Mathematik keinen eigenm Zugang für Rönige”, Dez ae Som gatte dee GR fen Wölfenihoht auch Meg Sharakter durchdrungen und mit Recht darf aan ihn us ter die erfien Mathematiker Deutfchlands zählen.

Seine Schriften find.

Commentatio de ortibus et occasibus sidermm apmd auctores classicos commemoratis. Göfting. —3— - Verſuch einer neuen Summationdmethode, nebſt < analytiſchen Bemerk. Berl. 1788. gr. 8. Progr, I culiaris differentialis investigandi ratio, ex theoria fimer tionum, Helmstad, 1783. 4. Disquisitiones an: cae maxime ad _calculum integralem et doctrinam s zum pertinentes, Vol, I. *), Helmfl. 1797..4. Zi #8 einer wichtigen Aufgabe ded Herrn la Grauge;

indenburgs Archiv der Mathematik. 5, 1,.©. SI 179. nwendung biefer Aufgabe auf die Umk ber Reiben; ebd. Allgem. Summat, einer Reihe, wort Öbere Differentiale vorflommen; ebd. 9. 8. 1795, Bir faͤtze zu feiner allgem. Summat. einer Reihe zc. ed. $ 5. 1796. Ueber d. Bortheile, welche eine Univerfit. 2 nem Lande gewährt; in Häberlins Staatsarchiv. H. 2 @. 203216, 1796. Rahrichten 1: mathemat. Wiätie | taphie; in Käftnerd Gef. d. Mathematik, B. 1. 17% earbeitete mit Zetend, Kramp u, Hindenburg: Der | Inom. Lehrfag, das wichtigfte Theorem der ganzen | yſis, nebft einigen verwandten u. a. Sägen. Leipz. 1796— . Viro illustri A. G. Kaestner de problemate e Geometria euryaram respondet, Helmst. 1799, 4 #Sabelle 3. Bes pleihung d, Franzoͤſ. republican. u, ded Gregoriau. Ka⸗

. Tender v. 22. Septbr, 1792—31. Dec. 1805.; in Dre dow's Chronik d..19. Jahrh. B. 2. ©. 755. Aufif. einer algebr, Aufgabe; in d. Braunſchw. Magazin, 1808 St. 83, Beftimmung d. größten in ein Viereck, fo mie auch in ein Dreye zu befchreib. Ellipfe; in .v. Bade monatl, Gorrefpondenz, B. 22%, ©. 223 —226, Me thadus generalis, aequatianes differentiarum particalarum, nec non aequationes differentiales vulgares, utrasgue pri- mi ordinis, inter quotcnnque variabiles, complete inte- grand; in d. Abhandl. d. Berl. Akademie d. Wiſſenſch.

814—1815. mathemat. Glafie, ©. 76 - 136. Sarg.

‚”) Ein zweiter Band iſt leider nicht erſchienen.

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v. Kereßtury. 1419

449 Aloys Joſeph. von Kereßtury,

Drofeſſor der Univerſal⸗ und der Staatsheſchichte des Koͤnigteichtz

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: Senfchaften an des Eönigl. Academie zu "auf bekleidete er 16. Jahre lang die Profeflur in Pefty

. wefens in Baden durch den unvergleichl

Ungarn zu Peſth. . geboren 1765, seflorben den M, April 1825, -

Fraher war er 31 Jahre lang en de Bi 3 9

wad fland alfo 42 Fahre in Amtöthätigkeit. Er zeichnete

Dusch Lehrtalente aus und war auch ein fleißiger Behriftiteller, trug jedoch als folcher mehrere umerwiefene npothefen uber die ungarifche Gefchichte vpr. Se. Maj.

Ber Kaiſer und König Kranz belohnte feine Verdienſte durch Erhebung in den Adelitand und durch Verleihung | 8* Fivil-Ehrenmedaille, Cr ſtarb nach einer 19 Wocheũ

:;

gen fehweren Krankheit im 70. Jahre, nn Im Drud erichienen von ihm: | . - ineamenta histariae pragmaticae Hungariae positio- nibus distincta,. Pest. 1796. 8. Historia Episcopatus M, Varadinensis. De anonymi Belae Regis Notarii aetate dissertatio,. Pest. 1812. 8 De Hungarorum origine atr que primis incunabulis dissertatio, Pest, 1813. 8. (Er fucht darin, aber in vita Minerva, zu beweifen, daß die Ans oder Magyaren von den Hunnen abflammen.) Pissertationes historico criticae pccasione tentgminum pu- blicorum vulgatae, queis Belae Regis Notarii aetas ejJus- que de origine, sedibus asiaticis ac migratione aliisque ge- stis Magyarorum traditiones adversus Novatorum calum- nias et figmenta (?) vindicantur, Pestini, typis Trattneria- nis. 1814. 8. Compendium Historiae uniyersalis, Pe-

stini, typis Trattnerianis, Partes Ill, 1817 1819. 8,

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* 150. Shriftian Ludwig Schweidhard,

großherzogl. Vadiſcher geh. Rat, Birector der Sanitätdcommif: fion und Ritter des Zähringer Loͤwenordens zu Karlörube.

geb. den 23. Auguſt 1746, geſt. den 22. April 1826.

Von jenen Dienern der Hygiea, welche ihr Emporklim: men und ihre Gelebrität der —A— des Medicinal⸗ chen Großherzog

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1420. Schweickardb.

Karl Friedrich zu danken paben und von welden We berühmten Namen von Frank, Schridel, Gtüdg berger, Flachsland, Zandt um ſ. w. in den X len der Arzneikunde aufgezeichnet find, verdient dieſer im ME Jahre: heimgelehrte Neftor eine befondere Bu achtung. 9 Er trat in das Erdenleben zu KRarlöruhe, wo WM Water Ghriſtian Schweidhard als markgräfl. * den:Durlachifcher Rentcammerrath angeftellt war. %

dem derfelbe auf dem damaligen Gymnafium illuſtre ner Baterftadt die niederen und höheren Schulen bit fein 19. Jahr zur Bildung ſeines Geiſtes benust. fo verfügte er fich mit dem Vorſatz, die Heilkunde diren, nach Straßburg, erhielt dort auf der hohen im Jahr 1769 den Doctorgrad und ging, um ſein dium im praktifchen Zache noch beſſer auszubilden, naͤmlichen Jahre nadı Wien, Fam gegen Mitte 1771 W Karlsruhe zurüd, wurde im Frühjahr 1772 als zw goofieus nach Pforzheim berufen, wo er 1774 als uf tadt: und Landphyſieus bis zum Jahr 1775 yraktisieig Dann aber als Oberamtsphyſicus nach Karlsvuhe zurädhe zufen worden war.. | Im Sahre 1782 erhielt er den Rathscharakter, 17% den Zitel eines fürftl, Hofraths und 1785 ift ihm 7 Stadtphyſicat in der. Reſidenz Karlörube anvertraut wor den. Im Jahre 1800 ward ihm der Charakter als Oben hofrath ertheilt; 1803 wurde er zum Mitgliede, 2 Japet fpäter 1805 zum WBicedirector und 1810 zum wirkliäts Director der großherzogl. Sanitätscommiffion ernamk Im Jahr 1818 nahm er feinen Rücktritt aus dem tätöcollegium und behielt fich bloß die. Leitung der fungen der Gandidaten der Heilkunde vor. Er Legte auf das Stadtamtöphyficat nieder und begab ſich fohin feldf in den Ruheſtand, der ihm auch unter Nichtfchmälerug feiner Befoldung zugeftanden worden iſt. Er befchäftigte fid) jedoch fortwährend und bis kurz vor feinem Gnde mit Heilung der Kranken, welde feine Hulfe nachſuchten. Der jet regierende Sieopderiog Ludwig begnadigte des nun Bollendeten mit dem Geheimenrathscharakter Ste Glafle und mit der Verleihung des Zähringer koͤwen⸗ ordens. Schweickhard war zweimal verehelicht und wurde zun weitenmale Wittwer. Don 12 Kindern aus den beidek hen waren nur noch 3 verheirathete Toͤchter bei ſeinen

Schweickhard. HR

infheiden am Leben. Beſonders ſchmerzlich fiel ihm im m legten Dezennium feines Lehens ber Verluſt zweier. Soͤhne und einer verheicatheten Tochter, von welchen er⸗ fern der eine ald_Hofwundarzt, der andere als Bitts meifter in einem Dragenerregiment angeftellt war. Die Belümmerniß hierüber untergrub. nadı und nad ip feis wa ſteigenden hohen Alter feine biöher allen widrigen * trotzende Geſundheit, konnte aber niemals Fein toftöolles. Ausfehen zerftören. In dem legten Jahre fets ar Lebens wurde insbefondere ſeine Gefundheit wankend; A fellte ſich abwechfelnd eine Geſchwuiſt der Beine und An erfchwertes Athmen ein. Gr mußte feine gewohnten Befuche oft unterbrechen, war jedoch auf feinem Arbeits nmet mehr als je thätig und leitete von hier aus dem denden Hülfe zu. Int Frühjahr 1825 wurde fein Ue⸗ Kl eenipafser; ev ſah feinen -Zod kommen mit der Anhe ind Hoffnung eined Chriften. Am 22. April 1825, der zu den heiterſten Sagen gebörte die der Kranke feit ges rammer Zeit hatte, entfplief er, nachdem er Morgens zus: vor ae Abendmal empfangen hatte, fanft auf feinem Lehnſtuhle. \ . Sdhweidhard. war ein bieberer vechtlicher Mann’ son altem deutfchen Schrot und Korn umd einer von jenen Lerzten aus dem vorigen 18. Zahrhundert, welche mit einem ſtracken pofitiven Benehmen aufgetreten find, Frei⸗ big, Fräftig und ernft in feinen Aeußerungen, fobald feinem Dienft oder dem Rechte galt, hat er wohl mans hen, der ihm nicht näher kannte, abgeftoßen; in feinem tivatleben war er fonft fehr frohfinnig, munter, gefel= g und dabei zuthulig gegen feine Zreunde und Bekann⸗ e, daher auch bei ihnen beliebt, Er hatte eine mittel: lßige Größe, dabei aber einen fehr ſtarken muskuloͤſen Körperbau und eine Eräftige Stimme, und Ansſprache, die nanchen Kernfpruch und manches derbe und feine Witz⸗ dort zur Beluſtigung feiner Zuhörer auöftieß.

Seine Beiftesthätigkeit bereicherte die medicinifche Li⸗ ratur mit mehreren Produkten, von welden einige po⸗ emiſchen Inhalts find. Bemerkenswerth find ein Unter: ichtsbuch für Hebammen; Beiträge und Beobachtungen se gerichtlichen Arzneigelahrtheit; drei räfonnirende Ca⸗ Hogen über die Differtationen, welche feit dem 16. Jahr⸗ undert bis jegt über Geburtöhulfe, gerichtliche Arznei= inde, Anatomie und Phyſiologie erfchienen find; Be⸗ breibung von Mißgeburten; über die Vaccination zc.;

4% Deiherr v, Hobenvurik

Sotter verweilen nud Daun ‚andy. ſeig ſchoͤnes Mate

abinet noch mehr bereichern zu Pannen. _Geine

svollen Forſchungsgeiſte Fonnte nicht Leicht, etwhk

gehn; fo fand er zuerit den Eyanus oder vieleicht

neus lapis auf der fogenannten Saualpe aus der @

Ei ogifhen Sammlu gen. vielfältig, ‚begeigerke.g er am,

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vleichterung für fremde Naturforfäuestioß lodner einen ejgenen Ruheort errichten, welsg en Nomen. Hohenwarte erhielt: Mit eitgenoſſen Scopoli und Wulfen ‚weg, er tin rm bemubt, die minerglogifhen und ‚botnmifchen S— aͤrnthen, Krain und Tyrol zu erforſchen. @ ainer unternommenen botaniſchen Retſer nach den fl aͤrntheuſchen Alpen haben zuerſt die Aufmerkſamte du en Naturforfcher dorthin geleitet umd die ip Zufig ftgtt findenden hotanifhen Wallfahrten nach Gegenden find; zum Theil Folge feines rühmline anged. Auch hei dem wichtigen Unternehrgen zur eeigung des Groß⸗Glockners, deſſen hoͤchſten MR ex felbft etreichte, leitete er das Ganze, und ſeinen fältigen Bemühungen verdankt man ws Theil de ram botaniihen Eutdeckungen, die vachher in KAM genden beſonders von Schwaͤgrichen, Funt und Vomp der Mooskunde gemacht worden ſind. die ai logiſchen Entdeckungen, bie in Kaͤrnthen, beſonde der Saualp, gemacht wurden, find vorzugsweiſe W fein unermuͤdetes Vachforſchen herporgegangen m wuͤrde noch weit mehr geleiſtet haben, wenn e duch feine. fpäter erfolgte Verſetzung aus Kaͤrntl nem naturhiſtoxiſchen⸗Wirkungskreife entruͤckt wordeu te, in deren Kelge onen Sammlungen, N reichen phyſikaliſchen Inſtrumente größtentheils d genthum des Johanneums zu Graͤß wurden. MI nun Die getreus Erfüllung, aller. feiner Amtepflichte Dberhirten, Den, Mitarbeitern, und ber ganzen DM vorzüglich ſchaͤzbar und. ehrwürbig. machte, fo mal ihn auch bald diefe feine ſchoͤnen Scholungen im Zus Außlande, beruhmd und die gelehrten Geſellſchaften eiferten gleichfam, ihn unter ibte Mitglieder auf men, Daher kamen Ion bald nach einander Die Disigk der Geſellſchaft naturforichender Freunde in Deal Grlangen, der mineralogifchen in Jena, der botas n Kr ‚Regensburg zu; aber den größten Vortheil genoiiw oͤkonomiſche ebſett in Klagenfurt, weil er als glied Die Verſaumglungen befuchen. und, durch feine Kun

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Seide von Hehenvacth. - 1485

uud gemachten Grfobeuugen vielfältigen Natzen Kifs ante br. Doctor v. Me in Rlogenfui denken in dev gelehrten Welt durch eine Hohenwar- und eine Saxitraga Hohenwurthil zu verewigen. So p der hochwuͤrdige Generalvikar wit Gott und den Bufchen ſehr wohl zufrieden und vergnägt in Klagens , ala ibm im J. 1809 auf einmal der: unerwartete, feines huldvollſten Monarchen entgegen Tam, daB r fiayin der Diöcefe Linz als Bifchof vorſtehen folke mit diefem ‚erhielt er fogleich die Infignien des eben pieten Deftere Beopoldordend. Ungern verlieh Sieg⸗ > fein liebes Klagenfurt, aber als Nachfolger des verdienten und vortrefflichen Biſchofs Gall durfte ee hoffen, in Linz eben fo gute und chriſtkatholiſche Meienangehörige zu finden, wie er fie denn wirklich gefunden hat. Rebſt feinem eigenen hinterließ Sieg⸗ Bd in Klagenfurt noch ein anderes fehr —— An⸗ a, nämlich feine, noch kurz vorher mit einer andern men aus Erlangen angefauften, vermehrte Naturalien⸗ nlung, fammtallen dazu gehoͤrigen koſtbaren Boͤchern, ed alles einem kenntnißvollen und um. die Willens . ft fehe verdienten Kanalier überlaffen wurde, daß er en Mifbegierigen und befonders fudirenden Juͤngliu⸗ freien Zutritt geflattete; und dadurch können Kaͤrn⸗ B eifeige Juͤngl ne noch heute die Ichrreichflen Fruͤchte B-feinen fchönen Wenrühungen ziehen. Um diefe vors Miche Sammlung aber noch gemeinnägiger zu machen, | ie dermaliger Beflges dem Johanneum in Gräg ohne egenforderung den Antrag gemacht, aus Siegmund Bgelafienen Sammlungen eine freie Auswahl machen dürfen und dadurch wird ‚natürlich Klagenfurt alles Benige, was in Graͤtz biöher mangelte, Dorthin mans n fehen muͤſſen und es freilich ungerne fehen. N - Die Dideefanen von Linz freuten ſich allgemein, einen Rortrefflichen Oberhirten zu erhalten, dem von allen ken der befte Ruf voraus eilte. Aber. die im naͤmli⸗ Ba 3. 1809 ausgebrochenen feindlichen Einfälle erfüllten d Alles mit Sammern und Elend. Die biichöfl. Reft⸗ B; in Linz mußte ‚die erſten feindlichen Generaͤle mit em annzen Gefolge beherbergen und bewirthen auf Kos des noch in Klagenfurt ſich befindlichen Biſchofs und Mer mußte bier bald unter gleichem feindlichen Drucke erneres Schickſal abwarten. Gerade damals, als in einem abzuhaltenden Gonfiiorium zu Rom feine ung zum Biſchyf in Ling beftätigen wellte,. wurbe R. VRekrolog. Br Jahrg, 90

1416 mu fiaff.

reinem Itriße ausgearbeitete Commentatio‘ "de —3 X Meere 9 —8 auctores clhassicos -bonsmektio | Die noch Immer für das Studium der Ehronslogi Geographie der Alten ein wichtiges Hülfsmittel ip yu warb unfer Pfaff im Jahre 1786 von der philefoypiiie Fakultaͤt zu Goͤttingen den academifchen Preis. - - Wi Willen ſeines Herzogs gemäß machte. er, nach Dieb gung feiner Studien in Göttingen, eine gelehrte urch Deutſchland, auf welcher er vorzüglich ini verweilte und dafſelbſt Bode’s Unterricht in’ der wu ſchen Mitronomie genoß. In Berlin gab er ans Tiw Thon in Göttingen ausgearbeiteten umd-von Der Dorf koͤniglichen Gotiesät der MWiffenfchaften mit: ihrem Wk . fol beehrten „Verſuch viner neuen Summationsmeg nebft andern damit zufammenpängenden anatpei teen % merkungen! mit einigen -Beuänderungen unb Jufügen fie

u and. Dieſe gebaltuolle Schrift Die auf 120 Gele eine Menge neuer hoͤchſt ſcharfſinniger Bemerkangemn ſo gebrängter Kürze enthält, daß der Berfafler, wert nicht. mehr. Freude Doram gefunden hätte,zu erfinden das weitere Entwideln feiner Gedanken andern zu Taffen, Leicht einen ſtarken Quartanten derans 8 c en können machte unfern Pfaff bald fo beruͤhm er als 22jähriger Juͤngling, während feines Aufe in Wien einen Ruf als ordentlicher Profeſſor der Thematik nach Helmftädt, an die Stelle des von dort: Halle abgegangenen Profeſſors Ktugel erhielt. Mit We nehmigung feines hoben Goͤnners, Des Herzogd Karl ven MWürtemberg folgte er diefem Rufe und blieb der Heib ſtaͤdter Univerfität bis zu ihrer Aufhebung im 3. 14 gerren. Bon der Meftphälifchen Regierung nad: verfegt, wirkte er hier wie in Helmſtaͤdt, als Lehrer und Schriftfteler mit ‚unausgefegter Thaͤtigkeit. Die | Anzabl dankbarer Schüler des Berewigten, von dent mehrere in der gelehrten Welt fich einen bedeutend

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Mang und Namen erworben haben (z. B. Mollwelne

Gerling, Schrader in Tuͤbingen, Bartels m. ſ. w.), gen eben fo fehr für fein Zehrtalent, als die zahlrei Schriften deffelben, durch ihre Gründlichkeit, Ziefe uw Klarheit Pfaffs Beruf zum Schriftfteller beurkunden, Echt klaſſiſch gebildet, wie e8 den wahren Gelehrten zient,

fuchte er die Strenge und Grundlichleit der alten Gem -

meter auch in den erft von den Neuern erworbenen Ge⸗ bieten. der Mathematik geltend zu machen, Befonders zeigen feine Entdeckungen in der Analylis den durch⸗

Pfaff. 1417

deu "WR ; womit er Mr’ pie Zirfen dieſer ik an ſchuute. Auch wurde dies in der Nähe und Fermt vom den: as gezeichnetſten Männern feines Fachs bewun: bernd anerkannt. Im Jahre 1793 "wurde er von der Per ters burger 2 eademig gu ihrem Gorrefpondenten und 1798 jum ordentlichen Mitgliede erwaͤhlt. Ferner wurde er . Jahre. 1793 Gorrefpondent der eöniglihen Sotietät an ‚1801 Mitglied der herzogl. Deutfchen Ge: Afchaft in Helmſtaͤdt; im Jahre 1802 ernannte ihn det Berzog von Braunfchweig, mach Ablehnung eines ehren: vollen Rufs 'nadı Dorpat, zum Hofräth; im Iapre 1811 nahm ihn die Gefellihaft naturforfchender Freunde in Halle unter ihre Mitglieder auf; im Jahre 1812 mucde er Gorrefpondent der königlichen Akademie det Baifienfchaften zu Berlin und 5 Jahre fpäter or: bentlicyes Mitglied derfelben; im I. 1821 erwählte Iyır das koͤnigl. Inſtitut von Frankreich zu feinem Cor⸗ gefpondenten. Außerdem fand er, in wiflenfchaftlicher tivatcorrefpondenz mit feinen beiden Brüdern Chriſt. - Pfaff in Kiel und 3. W. Andre. Pfaff in Erlangen; F mit En Zifcher in Berlin, Gurlitt, Brot, Gars no 4 u. + w. nter ſeinen Papieren find noch wichtige wiſſen—

enthalten bleiben ‚mögen. \ Er hinterläßt eine Wittwe, (geb. Brand, eine Cou⸗ fine des Verftorbenen ‚an ihn verheirathet feit 1803) und - wei Söhne, qus deren Mittheilungen die vorftchenden achrichten größtentheild gefhöpft find. Was Pfaffs fittlihen Charakter betrifft, fo erlaube. ih mir einige Worte aus einer kurzen Rede am Grabe des Berftorbenen hier zu wiederholen: Mehr noch als Pfaffs Kenntniffe macht ihn fen ftreng fittlicher Cha— rakter, „feine Deutihe Biederkeit, die Gefälligkeit und Humanität, womit er das aufftrebende Talent unter: fügte, zu einem Gegenftand innigfter Hochachtung. Alt zärtliher Gatte und Vater, als treuer Freund verlebte er in: dem Kreife der Seinigen die gluͤcklichſten Stunden feines Dufeynd und war ein Mufter denen, die ihn Tann: ten und. zu würdigen verftanden. . Auch er würde, gleich einem. Euflide, mit männli: chem Freimuthe dem Fürften, der das Weſen der Mathe: matik verkannt hätte, geantwortet haben: „Es gibt zur

1418 Pfaff.

Dathematit keinen eigenm Sugaug für. Kbeige, Dean kei {m hatte der Geiſt ne Bilenfbaft aude des

Seine Schriften ſind:

Commentatio de ortibus et occasibus siderum annd auctores classicos commemoratis. Götting. 1786, 4 Verſuch einer neuen Summationsmethode, nebſt aubern analytifcyen Bemerk. Berl. 1788. gr. 8. Progr, Pe culiaris differentialis investigandi ratio, ex theoria faser tionum, Helmstad, 1788. 4. Disquisitiones cae maxime ad calculum integralem et doctrinam serier rum pertinentes, Vol, I. *), Helmft. 1797, 4 % ſis einer wichtigen Aufgabe des Herrn la Trange; Pinbenburgs Archiv der Mathematil. 5, 1,6. 8I— 8, "1794. nmendung dieſer Aufgabe auf die Umke der Reiben; ebd. Allgem, Summat, einer Reihe, höhere Differentiale vorkommen; ebd. H. 3. 1795. Bus

‚füge zu feiner allgem, Summat, einer Reihe zc. ebd. H. 5. 1796. Ueber d, Bortheile, welche eine Univerfit..d nem Lande gewährt; in Haͤberlins Staatsarchiv 5.2 @. 203—216. 1796. Rachrichten 3; mathemat. Biblio geapbie; in Kaͤſtners Gef. d. Mathematik, B. 1. 17%

earbeitete mit Tetens, Kramp u, Hindenburg: Der yes Iynom. Lehrfag, das wichtigfte Theorem der ganzen Ana Infis, nebft einigen verwandten u. a. Sägen. Leipz. 1796.— Viro illustri A. G. Kaestner de problemate e Geometria curyarım respondet, Helmst. 1799. 4, &abelle 3. Bas leihung d. Franzoͤſ. republican, u, des Gregorian. Ka

lenders v. 22. Septbr, 1792-31. Dec. 1805.; in Bre⸗

dow's Ghronik d. 19. Jahrh. B. 2. ©. 755. Auflf. einer algebr. Aufgabe; in d. Braunfchw, Magazin, 1808. Gt. 33, Beltimmung d. größten in ein Viereck, fo wie auch in ein Dreyer zu beſchreib. Ellipfe; in .v. Bade monatl, Gorrefponden., B. 2%. ©. 2233 —226, Me-

thodus generalis, aequatioues differentiarum particalarum,

mec non aequationes differentiales vulgares, utrasgque pri- mi ordinis, inter quotcunque variabiles, complete inte- odi; ind. Abhandi. d. Werl, Akademie d. Wiffenfe 814—1815, mathemat. Glaffe, ©. 76 136. | Gartz.

—— ) Ein zweiter Band iſt leider nicht erſchienen.

v

v. Kereßtury. 1419 #169: Aloys Joſeph won Kereßtury,

yrofeſſor der Univerſal⸗ und der Staatsgeſchichte des Koͤnigreichz | Ungarn zu Peflh. ot

..geboren 1765, geſtorben den M, April 1825. -

Fraher war er 31 Jahre lang Ireeſgr derſelben Wif: ſenfchaften an der koͤnigl. Academie zu Großwardein; dar⸗ anf -bekleidete er 16. Jahre lang die Profeſſur in Peſth und fand alfo 42 Jahre in Amtöthätigkeit. Ex zeichnete Sich durch Lehrtalente aus und war auch ein fleißigee | Sehriftſteller, trug jedoch als ſolcher mehrere unerwieſene Sypotheſen über die ungariſche Gefchichte vpr. Se. Mai, der Kaifer und König Kranz belohnte feine Verdienſte durch Erhebung in den Adelſtand und durch Verleihung der Givil-Ehrenmedaille, Er ftarb nach einer 19 Wochen Aangen fehweren Krankheit im 70. Jahre. nn - Im Drud erichienen von ihm: | . Lineamenta historiae pragmaticae Hungariae pasitio- znibus distincta,. Pest. 1796. 8. Historia Episcopatus M, Waradinensis, —. De anonymi Belae Regis Notarii aetate dissertatio, Pest. 1812. 8. De Hungarorum origine atr qus primis incunabulis dissertatio, Pest. 1818. 8, (Gr ſucht Darin, aber in vita Minerva, zu beweiſen, daß die Ans oder Magnaren von den Hunnen abftammen.) N iesertationes historico criticae pccasione tentgminum pu- blicorum vulgatae, queis Belae Regis Notarii aetas ejus- gue de origine, sedibus asiaticis ac migratione aliisque ge- stis Magyarorum traditiones adversus Novatorum calum- nias et figmenta (?) vindicantur, Pestjni, typis Trattneria- mis. 1814. 8. Compendium Historiae uniyersalis, Pe- stini, typis Trattnerjanis, Partes IIf, 1817 1819. 8, W. Rd

* 150. Chriftian Ludwig Schweickhard, großherzogl. Badiſcher geb. Rath, Director der Sanitätdcommif: fion und Ritter des Zähringer Loͤwenordens zu Karlöruhe. geb. den 28. Auguſt 1746, gef hen 22, "April 1825.

Von jenen Dienern der Hygiea, welche ihr Emporklim: men und ihre Selebrität der des Medicinal⸗ weſens in Baden durch den unvergleichlichen Großherzog

+

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1420. Schweichard.

Karl Friedrich zu danken jaben und von were de s Ye y * |

berühmten Namen von Fran berger, Flachsland, Bandt u. f. w. in den Kuss Ien der Arzneitunde aufgezeichnet find, verdient dieſer im

vorigen Jahre heimgekehrte Reſtor eine befondere Wer

achtung. lt ® * trot in dad Erdenleben zu Karlörube, wo

Water Ehrifian Schweidhard als markaräf. den-Durlachifcher Rentcammerrath angeftellt war. 7

Dem berfelbe auf dem damaligen Gymnafium ifuftre ner Baterftadt die niederen und höheren Schulen bis fein 19. Jahr zur Bildung feines Geifted benugt, yatıy fo verfügte er fich mit dem Borfas, die Heillunde zu a diren, nadı Etraßburg, erhielt dort auf der hohen Schull im Jahr 1769 den Doctorgrad und ging, um fein Geb dium im praltifchen Zache noch beſſer auszubilden , nämlichen Jahre nad) Wien, kam gegen. Mitte 1771 Karlsruhe zurüd, wurde im Zrübjahr 1772 als zweitet

hyſicus nach Pforzheim berufen, wo er 1774 als erſter

tadt: und Landphyſieus bis zum Jahr 1775 praktizierte, Dann aber ald Oberamtsphyſicus nach Karlsruhe zuckdibes vufen worden war.

Im Sahre 1782 erhielt er den Rathscharakter, 17 den Zitel eines fürftl, Hofraths und 1785 iſt ihm ab Stadtphyſicat in der. Reſidenz Karlsruhe anvertraut wors den. Im Jahr 1800 ward ihm der Charakter als Oben hofrath ertheilt; 1303 wurde er zum Mitgliede, 2 Jahre fpäter 1805 zum Bicedirector und 1810 zum wirkliches Director der großherzogl. Sanitätscommiffion ernamak Im Jahr 1818 nahm er feinen Nüdtritt aus dem Sam— tätscollegium und behielt ſich bloß Die Leitung der Pris fungen der Sandidaten der Heilkunde vor. Er legte aud das Stadtamtöphyficat nieder und begab ſich fohen felbft in den Ruheſtand, der ihm auch unter Richtſchmaͤlerung feiner Befoldung zugeftanden worden ifl. Er befchäftigte fi jedoch fortwährend und bis kurz vor feinem Gnde mit Heilung der, Kranken, welde [eine Hulfe nachfuchten, Der jest regierende Großherzog Ludwig begnadigte deu nun Bollendeten mit dem Geheimenrathöcdaratter Ster Glaffe und mit der Verleihung des Zähringer Loͤwen⸗ ordend:

Schweickhard war zweimal verehelicht und wurde zum weitenmale Wittwer. Don 12 Kindern aus den beidek

ben waren nur noch 3 verheirathete Zöchter bei feinem

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Schweickhard. 41421

hinfebeiden am Leben. Beſonders ſchmerzlich fiel ihm im em legten Dezennium feines Lebens —— zweier Böhne und einer verheiratheten Tochter, von weldyen er⸗ teren der eine als Hofwundarzt, der andere als Bitts neifter in einem Dragonerregiment angeftellt war, Die Betümmernif hierüber untergrub. nach und nach in feis ven ſteigenden hohen Alter feine biöher allen wiärigen zufällen trogende Geſundheit, konnte aber niemals fein raftvolles Ausfehen zerftören. In dem legten Sabre ſei⸗ es Lebens wurde insbeſondere feine Gefundheit wankend; 8 ftellte ſich abwechfelnd eine Geſchwulſt der Beine, und in erfchwertes Athmen ein. Er mußte feine gewohnten Befuche oft unterbrechen, war jedoch auf feinem Arbeits⸗ immer mehr als je thätig und leitete von bier aus dem beidenden Hülfe zu, Im Frühjahr 1825 wurde fein Ue⸗ rel erhfihafters er fah feinen Tod kommen mit der Ruhe md Hoffnung eined Chriſten. Am 22. April 1825., der den heiteriten Zagen gehörte, die der Kranke feit ges aumer Zeit hatte, entiplief er, nachdem er Morgens zu⸗ or das an Abendmal empfangen hatte, fanft auf Tinem Lehnftuhle, \ . Schweickhard war ein biederer vechtlicher Mann’ son altem deutfchen Schrot und Korn und einer von jenen’ Rerzten aus dem vorigen 18. Iahrhundert, welche mit nem flracden pofitiven Benehmen aufgetreten find. Frei⸗

uͤthig, Fräftig und ernft in feinen Aeußerungen, fobald 5 feinem Dienft oder dem Rechte galt, hat er wohl man⸗ ben, der ihn nicht näher kannte, abgeftoßen; in feinem Privatleben war er fonft fehr feohfinnig, munter, gefel- ig und dabei zuthulig gegen feine Freunde und Bekann⸗ e, daher auch bei ihnen beliebt. Er hatte eine mittel: näßige Größe, dabei aber einen fehr ftarken mustuldfen Körperbau und eine fräftige Stimme und Ansſprache, die nanthen Kernfpruch und manches berbe und feine Witz⸗ vort zur Beluftigung feiner Zuhörer ausftieß.

Seine Beiftesthätigkeit bereicherte die medicinifche Li⸗ eratur mit mehreren Produkten, von welchen einige po⸗ emifchen, Inhalts find. Bemerkenswerth find ein Unter: ichtsbuch für Hebammen; Beiträge und Beobachtungen ur gerichtlichen Arzneigelahrtheit; drei räfonnirende Ca⸗ alogen über die Differtationen, welche feit dem 16. Jahr⸗ wundert bis jest über Geburtöhulfe, gerichtliche Arznei⸗ unde, Anatomie und Phyfiologie erfchienen find; Be⸗ hreibung von Mißgeburten; über die Vaccination 2c.;

1498 Freihert d. Hohenwarth.

Mehrere Abhandlumgen ia Huftel and's und andere Nackt nale der Arzueiwiffenfhaft u. f. w. | y K. | 2 5; < J . Iq 151. Siegmund Freiherr von Hohenwarth Domherr zu Gurk Commandeur des Deſtreichiſchen Leopold

dens, Biſchof zu Linz, Mitglied der Eaifer!. Leop. Carol. N demie, der naturforfchenden Geſeuſchaft zu Berlin, Erl

. ber mineralogifihen zu Jena, der betanifhen zu Regen ber oͤkonomiſchen zu Klagenfurt:

. geboren 1745, geſtorben ben 22. April 186.“ ©

Sein Geburtsort. ift die Stadt Stein im Herzogthe

Strain. Er befuchte die Schule zu Laybach und Hub

alldort. auch Philofophie. Sein Lehrer IA den naturhife tischen Wiffenfchaften war, hier der berühmt ges | PD: Wulfen, deffen gruͤndlicher und faßlicher Vorttag ihm eine befondere Vorliebe für die Naturgeſchichte regte:. Nachdem er im Jahre 1762 die nicdern We . erhalten hatte, wurde er in dem folgenden Jahre 3

die Zahl der adeligen Kathedral-Domherrn zu Gurka genommen, welche die Regeln der Ghorherren dei gen Auguftind, beobachteten. Er trat daher am 11. IR vember des naͤmlichen Jahres in das Noviziat, legte nl vollendetem Probejahr die feierlichen Gelubde ab. und gmE dann nach Graͤz, wo er fih 4 Jahre dem Studium Theologie widmete, während welchen er in dem Seil des Stiftes Barau wohnte. Schon im erften Jahre | theologiichen Gtudiums machte er die rigerofen Prüf | gen. aus der hebräifyen und griechiſchen Bpradr, Mk Dritten aber erhielt er nach ruͤhmlich baſtandener Dr ud gehaltener offenflicher, Vertheidigung mehrerer the logiicher Streitfäge das Bakkalaureat und im viert Zahre unterzog et ſich der öffentlichen Bertheibigtng 7 | wähltee Säge aus der ganzen Theologie. Schon an 1766 erhlelt er die erften zwei hohen Weihen und wicht‘ am 24. Juni 1767 zu Borg zum: Priefter geweiht, - Zur Erlangung Dee ‚Piäentinte mangelten: ihm aut noch die Punktuͤt, d. i. die Erklärung einiger Stellen all . | *) Bei diefer Lebensbeſchreibung ift benutzt: Helder’s Gelehrten! Bein der 5 a ; ne a ken Te botanifche Beitung, Flora, 1885, 1188.

|

Ferchert u, Hohenwarth. 1428

wyel, Domas von Aquin, wie fle bei zufäliger Er⸗ Km des Buchs zum kommen, u eine Pruͤ⸗ mg aus den heil. Büchern. Beides leiflete er zur vols m Zaftiedendeit feiner Lehrer und kehrte alfo im Jahre 10 als Lizenciat Der Sheolggie nach Gurk zuruͤck. Hier wüte er nichs dem, hüßigen Domberim machen, ſondern W ein eifrigkr Seetſorger zut Ehre Gottes und zum dehle feiner Mitmenſchen arbeiten, Gr. bereitete ſich das mit möglichftem Fleiße und Eifer zu diefem wichtigen kate vor, verricdtete Anfangs jede Function unter Aufs M und Leitung gefchiktter erfahrner Seelforger, las und bitte eifrig Die Geſetze und Vorſchriften unferer heil, lirche und feines Bisthums, fuchte Die nöthige Hülfe von Wen im demuthsvollen Gebete und fing dann mit Kluge Kit und Eifer -feine heil: und fegensvollen Arbeiten im Beinberge des Heren an und zwat zur fo’gänzlichen Zu⸗ odenheit ‚feiner Worgefegten, daß iym. non 1770 die deſergung dee Pfarre anvertraut wurde, Mit Doppelte. - hiſer arbeitete er jopt zum Heile ſeiner Pflegbefohlnen wiede foines-Werwichtungen war -voll Würde und Gals ung, ſo zwar, daß der Biſchoff felbft in’ ihm bald den Bam erkannte, von dem er für feine Discefe noch fehr Vihtige und heilſame Dienfte hoffen durfte. Er ernannte I kin en 1784 zum CGonſiſtorialrath und ald ihn im Hlgenden Jahre das Domkapitel zu feinem Dechant wähls ®, fo beftätigte er mit vielem Vergnügen deffen getrofs me Wohl. Im J. 1787 wutde das Domkapitel von Berk nach. Klagenfurt Der Hanpiftadt von Kätnthen Haverlegt u. bei. diefer Gelegenheit ernannte der Biſchof⸗

nz Layer, and dem Hauſe Der Grafen v. Salm:Beifa deſcheid, Damals Gardinalpriefter, den bisherigen Doms’ qant Siegmund zu_feinem Generalvikar und fand in: Im einen eben ſo einſichtsvollen Rathgeber, als getreuen md eifrigen Gefährten auf den Reiſen durch fernen Sirds drengel. Ge lebte immer fehe mäßig, eingefihränkt, Rd, mit Wenigem zufrieden, konnte er ſehr vieles zur‘ Interftügung der Armen, zum Troſte der Kranken und Me Hülfe für arme faͤhige Sin linge verwenden. Geine

holungen fuchte und fand er immer in feiner vottreff⸗ Men ausgewählten Bibliothek, in feinem reichen Natu⸗ dien: und phyſikaliſchen Kabinette, weldye einen großen Spell feiner geräumigen Wohnung einnahmen. Und Tonnte % einige Stunden erübrigen, fo war -ein Spagiergan in ie niederen ober auch hoben Gebirge fein ge ßtes Ver⸗ gen, um in der MWetsachtung des herrüchen Werte

244 Jreiben. v Hobenwnerh verweile dann auch Kig Bat Gotteß verweilen und dann and. toi färbmep Mate *

Be noch mehr bereichern zu koͤn svollen Forfchungsgeiſte konnte nicht Leicht, etwäkzil gehn; fo fand er:zusrit den Gyanuß oder vieleick9 »eus lapis auf der. fogenannten Snunipg.aus der | ineralogiſchen Sammlungen vielfältig, ‚beweicherte. vleichterung fir fremde Naturforfguestioß er am J zlockner einen eigenen Muheort erxichten, Weihe RN Nomen. Hohenwarte erhielt. Mit F Zeitgenoſſen Scopoli und Wulfen weg er unaus⸗ emuͤht, die mineralogiſchen und bofaniſchen Sau aͤrnihen, Krain und Tyrol zu erforſchen. Geo ainer unternommenen botanifchen Reifen: nad) den # aͤrntheuſchen Alpen haben zuerſt die Aufnerkfaufil m chen Naturforſcher ‚dorthin geleitet umd bie 1a äufig. ftatt findenden hotaniſchen Wallfaprten nah Gegenden find; zum: Theil Folge feines ruͤhmlichen Auges. Auch hei dem wichtigen Unternehrgen zur Mi Befteigung des Groß⸗Glockners, deſſen hödıflen ME x jelbft. erreichte, leitete er das Ganze, und ſeinen fältigen Bemuͤhungen verdankt mau pam heil de tigen botanifchen Cutpeckungen, Die vawber im RM genden beſonders von Schwaͤgrichen Gut und Fou der Mooskunde gemacht worden find. Auch Die mail Ipgifchen Entdeckungen, bie in Kaͤrgtheu, beſonden der Saualp, gemacht wurden, find vorgugämeife Wi fein unermüdetes „Nacforichen herporgagangen‘ MEN würde noch weit mehr geleiſtet haben, wenn m ww durch feine. fpäteg erfolgte Verſetzung auf Kärntbauguue nem naturhiſtoriſchen Wirkungskreiſe entruͤckt wr 22, in deren Kelge ſejne koſtbaren Sammlungen, ae reichen phyſikaliſhen mente größtentheils d .genthum, des Johanneums zu Gräg wurden. , nun die gatreus Erfüllung aller, feiner Amtspflicht R Dberhirten,, Den, Mitarbeitern und bez ganzen ME vorzüglich ſchaͤzbar und. ehrwuͤrdig machte, fo man ibn auch bald, Diefe ‚feine ſchoͤnen Grholungen im In⸗ Auslande beruͤhmt und die gelehrten Geſelſchaften Wr eiferten gleichfam, ihn unter ihre Mitglieder arm men. Daher kamen ton bald nach eingndar Die DIE der Gefellfhaft naturforfchender Freunde in B8 Grlangen, den mineralogiihen in Sena, der botsuiäume 13 B zu; aber den größten Vortheil genen oͤkonomiſche —58 Klagenfurt, weil er old Wi glied. Die Merimunmlungen befuchen, und durch feine AM

\

*

I

Seifen um Hehemvarch. 1485

e uud aemadıten Erfadrusgen vielfältigen Netzen ſtif⸗ \ nme er. Doctor v. Neſt in ——— denken in hrten Welt durch eine Hohenwar- ha und eine Saxjfraga Hohenwarthii zu verewigen. der hochwuͤrdige Generalvikar wit Gott und den enſchen ſehr wohl zufrieden und vergnügt in Klagens kt, :ala ihm im 3. 1809 auf einmal dee: unerwartete, f feines huldvollſten Monarchen entgegen kam, daß ee - Btigbin der Didcefe Linz als Biſchof vorſtehen folle J mit diefem ‚erhielt er fogleich die Iufignien des eben ' "teten Defterr Leopoldordens. Ungern verlieh Sieg⸗ Br fein liebes Klagenfurt, aber als Nachfolger des verdienten und vortrefflichen Biſchofs Gall durfte er 4 hoffen, in Linz eben fo gute und chriſtkatholiſche Jeeſey augehoͤrige zu finden, wie er fie denn wirklich efunden hat. Nebft feinem eigenen Sieg⸗

ift ſehr verdienten Kanalier uͤberlaſſen wurde, daß er Bein Mißbegierigen und beſonders fludirenden. Juͤnglin⸗ u freien Zutritt geflattete; und dadurch können Kaͤrn⸗ B5 eifrige Juͤnglinge noch heute die Lehrreichften Früchte feinen fchönen Wemmihungen ziehen. Um dieſe vors Mmiche Gammlung aber noch gemeinnügiger zu machen, Ike dermaliger Befiges dem Johanneum in Gräs ohne Be Segenforderung den Antrag gemacht, aus Siegmunds Behibgelafjenen Gomminngen eine freie Auswahl machen R tüefen und Dadurch wied natürlich Klagenfurt alles e, was in Graͤtz biöher mangelte, Dorthin wan⸗ wen fehen muͤſſen und es freilich ungerne fehen. on - Die Dideefanen von Linz frenten ſich allgemein, ein voertrefflichen Oberhirten zu erhalten, dem von allen n. ber befte Ruf voraus eilte. Aber. die im naͤmli⸗ 3. 1809 ausgebrochenen feindlichen Einfälle erfüllten Wd Alles mit Jammern und Elend. Die bilchöfl, Reft⸗ un; in Binz mußte ‚die erften feindlichen Seneräle mit ſrem ganzen Gefolge beherbergen und bemirthen auf Ko= ben des noch in Klagenfurt ficy befindlichen Biſchofs und "fer mußte bier bald unter gleihem feindlichen Drucke «in ferneres Schickfal abwarten. Gerade damals, als ‚in einem abzubaltenden Gonfiftorium zu Rom feine mennung zum. Biſchof in Linz beflätigen wellte, wurde N. Nekrolog. Br Jahrg. 90

-

dA iiber‘ von Hohenwarch.

"am 7. Mai 1815 zum Bifhof geweiht, mit verbogg

gute gen Volke die Bekenntniſſe der begangen

biläum beging, nahmen Hohe und Niedere an dieſer M

begierigen

der h. VBater, von deſſen hohen Eigenſchaften A ‘mund bei dem Aufenthalte in Venẽedig, perfon eugt hatte, verhaftet, von feinen Rarbindien getren gi gen von Rom weggeführt, und an alten Orten 6 5 ‚fältig bewacht, daß ihm nicht einmal ein Schreibeg ommen Eonnte. Der gute Hirt mußte alfo Längecl wegen den feindlien Unruhen von feiner Herde ge Leben, und auch dann noch, als er ſchon Länger tk F ‚Mitte wohnte, erfüllte der Mangel an unumſche Vwollmacht noch oft fein vaͤterlich geſinntes Herz mist muth und Sorgen. Gr that unter dem Berftantpt Himmels und unter, eifriger Mitwirkung feines auts nen Domcapiteld für feinen Sprengel, was er wi im Stande war und fobald die Alles Leitende Bora ‚wieder Alles in feine Ordnung zurädführte, fo fehl

Eifer nachzuholen, ‚was ihn die traurigen Beiting fraͤher zu thun gehindert hatten, Am ieiften und Berzensleid verurfachte ibm die befannte Gem Poſchlianer, aber er fand doc auch bald wieder M enbigenden Zroft, von dem irregeleiteten, aber WM

Ver mit der ſchmerzlichſten Reue und dem unzweir ‚Werfpeechen wahrer eifriger Beſſerung felbft zu © inen, nachdem er fogleidy zwei feiner Domherrn an dIeRM ‚voraudgefendet hatte und ihnen dann an ‚alle Oxte Ti ‚defolgt war, Auch von den übrigen nötpigen Viſitau * Sprengels konnten ihn weder ſein hohes Alter, ie Reiſebeſchwerlichkeiten zurüdhalten.

Ald er am 15. Aug. 1818 ſein feierliches Prieft

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nen Zeierlichkeit gleich innigen Antheil und Ale fee in ihren herzlichen Gebeten den einftimmigen Wunſch Himmel, daß er ihnen den guten Hirten noch recht I gefund und froh und ſegensvoll zu ihrem Heile wig erhalten wolle, Nach gehaltener Feierlicykeit in der WW Äberreichte ihm nebft den aufrichtigften Gluͤckwuͤnſche hore Landespräfidium im Namen Gr. Maj. des AM dad Gommandeurkreug des Oeſterr. Leopoldsorden) nun folgten von allen Seiten die aufrichtigften WE nahmeverficherungen. | | Roc in feinem hohen Alter fuchte und fand ber.

dige Mann feine einzige Erholung in den Gegenſti ber Dat gef und Raturlehre und ——

it Bergnuͤgen ſeine gruͤndlichen Kram

Bıneten, 1427

Rt, bie fein Zod am 22. April feinem ruͤhmlichen Mile, # ein Ende machte. Diefer edle Charakter, von allem holz und aller Selbftfucht entfernt, war voller Herzens⸗ liebenswäürdig, leutfelig und herablaffend gegen Ies Amann. Gr wurde von Allen geliebt, die feines Péangs erfreuten und deshalb erregte fein Hinſcheiden | art te Theilnahme. |

er immer in großen und mit vielen Arbeiten bes Beten Aemtern ftand, ſo Tonnte er nie fo viele Beit er⸗ Bigen, um größere wifienfchaftliche Werke anszuarbeiten, m er feine obhabenden Pflichten getreu erfüllen wollte

| riet d, Wisthums. 6) Rede an fein Wolf, geferes

apalt dee wohlthätigen Frauen auf

" der Theologie, Ritter des Suelphenordend, Confiſtorial⸗

} zath, zweiter Hofprediger und Director der Hofſchule zu Dan nover.

Be. geb. ben 14. Juni 1768. geſt. den 2. Aprii 1886.

ein Bater war Dredioer u Dorum im Herzogtum en, wo unfer W. das Licht der Welt erblidte. Als diefen aber frühzeitig verlor, nahm Ihn deffen Bruder, als Amtmann zu Ublar, nachher Oberzollin ſpector neten in Brunshaufen bei Stade, zu ſich, um ihn mit em einzigen Sohne von Oſtern 1778 bis 1780 dutch noch zu WBrelingen lebenden Prediger Y. Müller ers den und unterrichten zu laffen; dann kam er mit ſei⸗ Better nach En orte und ein Jahr ſpaͤter bezogen de die Nniverfität Goͤttingen. Nach vollendeten demifchen Studien wurde unfer Wyneken als Haußlehs bei den Söhnen des damaligen annöb, Großvoigi⸗

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428 Bıyonetem

fpäterhin aber nach Melgen als Probft verfest wurd,

torftelfe der Hofſchule anne

ven dem Buſche auf noenmen; ſpaͤterhin Hobped im; Star. Loccum, dann 832 an an der Reuftädteg I zu Hannover und am 1. Auguft 1798 Superinteybig Bine, von wo er in derfelben Eigenfchaft nad Sacq

‚Im Jahr. 1819 wurde er als ‚Gonfiftorialvath und zug Hofprediger nach Hannover zuruͤckberufen, fpäterhin & ‚die Würde als Doctor der Theologie ertheilt, die DM rtraut und der Zönigl. J ‚phenorden verlichen. Nach einer fehweren Krankheit fehied er am 22. April 1825, me Gattin und % ‚Kinder beweinen mit Allen, bie den Berewigten ka⸗ den herben Berluft. Bas über ihn felbft, über fi ‚Seift,; feine Willenfaft, feinen Gharofter, fem eigenthuͤmliches Weſen und Wirken zu fagen.ift, 3 nicht beffer als mit folgenden Morten darzulegen „8 ‚and des lirchlichen Gedäctnißrede entlehne, AR Here Hofcapellan Rupftein an, feinem Grabe Hiellt 2 . „Dee.mun Vollendete,“ ſprach diefer ‚beliebte Wi tedaer, „erh fon ausgezeichnet durch einen na9 ‚heit forfchenden Geiſt und durch ein edles, frommeß' Zeiargte noch der gnädigen Keifung Gottes, die „pft demutbBugN: gepriefen, hat, zu wmehreren BedR 9 vollen Wirkungskreifen, in welchen er reichen Scgu tete. Wem es je vergönnt war, fein Wirken iR achten, der ſah darin eine fo hohe Gewiſſenhafth eine fo wo Vorſicht und Bedaditfamkeit, eine“ —* tile-und- WBefcheidenheit, daß nur fer ugenden fo innig und fo fchön in einer. wenſchlich

‚vereint gefunden werden mögen, SB fpraı A wenn er Gotted Wort verkündete, mit dem "Graf Wahrheit zugleich Ehriſti milder Geiſt. —, Lehres ermabnend , als evangeliſcher Prediger, bat er IE herzliche Menfihenfreundlicpkeit geoffenbart, mit | fonft auch unter allen Berhältuifjen feines Lebend ‚beite und denen dadurch ſo unvergeflich wurde, I feiner Milde erfreueten. Seinen Freunden war & treuefte Freund, manchem Huͤlfloſen ein Selfer 1 Neth und ein Rathgeber im Stillen, fo, wie er im. feiner Famjlie als Gatte und Vater für das S5 ‚geliebten Seinigen ſtets auf das Zärtlihfte beforchji Was aber Allem, diefen den hoͤchſten Werth geMi was zugleich ihn ſelbſt nicht finfen ließ, auch mi medrfachen Prüfungen des Lebens, das war die IeW gefühlte Kraft des Glaubens, womit er Sott

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vi Rinde m mas. Ing unbe womdt Dann" ice Gott den Binamiet

Bde Hl Se To. m Manch em

arte Hohe dein müden Pilger, der noch To ſchuce teiben mußte,’che % Air ihm um SR dım.

53. Hußo Heinrich Baron von Linden; emaliger Weitphälifäer Gefandter am koͤnigl. Prewb. Kofe.. geb. 1762. geft. dest 28. April 1825. 2

Ptiminung, wozu et ohnehin Fein te, wieder aufzugeben und ließ den Nömifchen Hof von“ den < ee Er befuchte fodanı die, Ztalien und Srankreih und bi d —7 Zeit auf. Von der rem Geſte, vielem Wig und Tat ch nicht nur zu einem gelfreicben Eu an au an den untet dem'erft.. _..... .. . “Kalfer- Napoleon fich entwickzlnden Grunbfägen Selma, Er Eehrte. darauf nach Deutfehland Rüd und wurde am 7. Juni 1805 vom damaligen Kur⸗ em Wilhelm I. von Heffen zum Kammetjunker er⸗

t.

. Napoleons Waffehglüd ftürzte das morſche Gebäude

8 Deütfchen Reich bald darauf zufammen uhd’in Zolge ‚Zilfiter Zriedens wurde daB Kurfürſtenthum Heflen fgelöft und aus bemfelbeu mebft einigen Ben

provinzen das Königreich Weſtphalen gebiidet,” zu Di

1480 u Linden

** Napoleon be ee ger von

Baron 9. Enden, Mon durch feine Gehurt auf Hinten Rheinufer kaiſ. HAN 5 Unterthan, ging m 2. vielem andern Hefltfchen edienfeten g vet Des Kim Kimige von We * über und wurde zum \

an rap ihm u ee

Hofe Anvertraute * " Reln gewandter Gef Aberwand auch hier ci Schwierigk fiten, die fi * n Folge der damaligen gälteiffe o vielfältig a en den beiden Staaten et ußten; daher belohnte ihn auch ber König unter mu ar nerkennung feined treuen Eifers far die & Häufes mit Nebermacyung des Ordens ber $ an men Krone. Als in den Jahren 1812.und 18T Der Waffen die A a ſchen Heexe verlaffen gud eine allgemeine Gährung in’ Deutfchland eintrotä hörte der Baron v. Linden treu dem geleifteten g und den. einmal angenommenen Grundfägen zen! nigen, welche die Sache ihres Seren nicht verli Llbete in diefer Eritifchen Zeit mit grofien Aufopf feinem Monarchen und deſſen Berbindeten den chf Denften. Nutzen, lud aber atıch zugleich hierdurch dei Rer entgegengejesten Parthei auf fid. . - Nnterdefjen ruͤckte der Feind gegen Berlin v ungeachtet der. damalige Vicekoͤnig von Italien, | Eugen, ihn warnen ließ, nicht länger dafelbſt —. geriet e er dennoch gas feiner Ahreife noch unweit & die HA nde der Kofaden. Seiner ſaͤmmtlichen CE beraubt (wordt ihm jedoch durch den großmäthigen J lerander in der Kolge einige Entſchaͤdigun 51 wurde), ward der Baron v. Linden, unang gipiomatifeien Gharakters, als Gefangener behande Rußland und von da nach Königsberg gebraqt,

Nihrtet Aa

| befonduer Serwendung bei. dem Belt: zen . nad Berlauf eines Zahres wieder anf freien Yu ist. Er begab ſich fofort bis zur Beendigung ‚des Srier Fam feinen SBerwandten- nach Wirtemberg und hielt Modann einige Seit bei feinem vormaligen Monarchen, £ nachberigen Prinzen Hieronymus von Montfort in FR und Schönau auf, „Hierauf wählte derfelbe Müks zu feinem Aufenthalte, wo er in ſtiller Zuruͤckgezo⸗ wit nur dem Studium der Geſchichte und im Um⸗ e treuer, geprüfter Freunde die letzten 9 bis 20 Jah⸗ knes Daſeyns verlebte, bid er am 23. April -1825,

ich in den lebten

154. Peter Puflett, u ' .” _ . . * 4. . “r HF von Paſſau, des aufgelöften Stifted der vequlirten Batezas

enfer Chorherren des Heiligen Auguftin infulitter Prob unb: Bateranenter Abt.

geboren den 16. März 1768; geflorhen den 24. April 1825.

iBftet erblickte das Licht der Welt zu Hemau (ein ehe⸗ BB Neuburg: Pfälzifches Städtchen) und erhielt in’ der, De den Namen Kor. Sein Vater, Jakob Puftett, R ein fehr braver Schulmann, ein eben fo gruͤndlicher tor und Organift, der feinen Dienft an dem dortis s Schul: und Gotteshaufe durch eine lange Reihe von dee vühmlichft verſah. Die Mutter des Bifchofß, Aadalena, eine geborne Tannenbaum, war eine frefflis r bauswirtpik, eine fromme, forgfältige Mutter ihrer Mder; fie erreichte ein Alter von mehr als 90 Jahren . ging erft vor Kurzem im. Haufe ihres Sohnes, bes ofe, det fle mit-mufterhaft Tindlicher Sorgfalt pflegte, . ‘eine beffere Welt hinüber, Sie zeichnete ſich nad) dem kimmigen Wrtheil, Aller, die fie Tannten, durch Acht Fu „Um a . no. . . > .

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J

xvraeee Yaiert

| In daß die Benedictiner des Kloſters Prüfling %

- nem böhern Biel,

gerri 24 der bibliſchen Veſchichte, in Geographie, Muft: X a rg R

‚bien feine efwwäftigung, Seinen tkeologifchen

get We verli ia ve? dem ip Zugralige nr lihr So war mn

eh ee eeken Um Unterricht empfing der eleine £ aco durch ſeinen braven Water. Dieſer drachte il

gensburg., die in dem Hährigen Puſtett feltme 2 Ei: höheren Berufe benierften, ihn vomn ZH 1776 in ihre nftanpfauie aufnapınen. Diefe

ſtanden damals m Heman und in der - in —— Pfarreien mit muſterhaftem Eifer wer; " empfing ‚der junge, talentvolle Puflett den weiten t. Ihn Ghriftenthum, in der. lateiniſchen

eine ſchoͤne Diskantſtimme beim öffentlichen Got achten: es bald dahin, daß er der * Seminar des Reichsſtifts zu St.-Emmergn tm zu erfrenen hatte: - I bifchöflicheie Syn

bei den Exieſuiten, feste er feine Studien fort m r folvirte, wie die Jahresberichte darthun, mit RuhJ vor aglicer ——— die —5 tale und- claſſeũ. erwach fich Nas Wohlwoer föhner und Lehrer —* die Liebe und Inhaͤnglichkeit feiner | chuͤler unter denen er fortwährend iminer einen Di 2 einnahm. Unermuͤdet war fein Flei

eine Talente, die natürliche Anlage zur Poefte ul I seagpmeten ihn überall aus. Co wuchs ber Ik ann heran und Die Borfehung leitete‘ Da

8 fittfame- untere im een des $

Er 534 den geiſtlichen Stand und zwar eh

Kalten url der segulisten Ch Chorherren des Zuger in: Ex bat. um: Aufnahme in das damalige

* ohr bei Abensberg. Sein Wunſch ward erfullk , . Koybr. 1784 trat er. fein, Probejahe an. WE Hoobr. AR legte er fein ‚feierliches Ördenögekäbk hen d. Mund öffentlich in der dortigen Kol tiftökiche, in bie Hände des Probfted und Lateranı

Abtd Petrizius, Freiherr von Gugomos ab und den Nomen Petrus. on jegt an waren religiöfe Bildung, und bobe |

machte er unter dem gelehrten Gilbert chön- ar Siikanien Beide waren Kanoniler des

var! u. =

FIAT

Am 23. Oeptanben 1737 zum Prieſter geweiht, iind - Puſtett am 1. Ste Deffelben Kapres sum ers al:vor dem Altar. Nicht tanıe daranf ward er son. m Probſte als Bibliothekar, nachher, 1788 im te als Feſttagbprediger und Zuspälfäprieter, bite "pfärver e in Eſchenhart angeſtellt. Zuögezwichnet Durch aͤſthetifche Bing, wurde er am ovember 1790 a rofefſor ER Grammatik

arademif® um gi In ZJahre —8 er die Profeſſur der Poeſſi tpetotit“ „Hier entpfing er- —8 die philoſoph. Does“ ürde.

am Roveniber 1796, wo eine Gtudienderänderung

eeufen und ihm im October 1796 die Pfarrei in ech. eben: Hier wird fein Andenken: noch Lange egeßlich bleiben‘, denn faft volle .5 Sahre widnrete ex Selle da gen Eifer‘ feine_ Kräfte der Ehre Gotte® geile per en, ohne fidy den "häuslichen Oblie⸗ Stifte und andern ihm aiwertrauten wich⸗ FEN zu entziehen.

verfiorben wär, wurde am 3. Sept. 1801 zur nemen

Eee gefchritten und Peter Puſtett zur allgemeis'

4 Suftsangeh eboͤrigen au Peobft und 2as —— erwaͤh Roc nicht he Sabre waren verſloſſen, ale in Sal⸗ wn. bie n(9 bebung der Stifter und Klöfter erfolgte. Auch as regulirte —— Rohr dies Probſt Peter Puſtett befchloß, fo lange auf den Zimmern der Abtei gu wohnen, bis der Verkauf des Klos kers rztiiget worden ſey; Daun Wanderte er nach Kumpf⸗ aähl bei megeneburg, wo er Anfangs für fich und feine, vomme er eine Wohnung miethete. "Später erfanfte” wei Garthäuferzellen zu Prüel, die er ſehr geſchmack⸗ 3 zu ſeiner Wohnung einrichten ließ. Hier lebte er 152 Feng lang in ftilee Zuruͤckgez

lange währte. fein zuhiges A bald mußte" ch er 809 bie Peangfale des Kriegs mit den unglüds

Bewohnern vor Hegensburg tragch

Stine reihen Erfahrungen im ——— eine‘

xhan eit, fein Eifer für alles Gute, kopnten der Sant ztich baieriſchen Btegierung nicht unbekannt bleiben. Mau

ſtadt —E

aſinin vorging, warb er in fein Gtift eo

m

ats im. Jahre 1500 der Probſt Anton Junkler in

PR | Beim

Br er at

ction in ale und | feine ruͤel, eine Grunde ‚von Be entfernt ift, —* —* er doch t äglich zweimal zu : efen Weg, um feiner Pfliht Genuͤge au leiſten. Darauf wurde er gum wirklichen geiſtlichen Rat | ori hen Gonfiftorium zu Re eneburg mi mit Sit

imme ernannt und ihm die bifchöftiche Kan:

Bert en,

Be der neuen Organifation ber Domagitel

& als Domcapitular bei der Kathedralki Ba genannt und den 4. November 1821 als ls Tide: .

J „nid Biss er in erwähnten Gigenfchaften mühewoll , gi —5 wird eine kommende Bei gu vergeflen. m “n März 1824 ernannte ihn..der König. Bali im zum Biſchof yon Gichftätt, was Gr. Leo XII. befläfigte. Am 3. October 18% Fi confecrirt hie Eur; isdeit [ob euf St. Builibalbs 2 DU. ber würbige Eile etrud BR —F yore ’B eine fchönere Welt abgeru agetretener gänzlichen ein iin 61. Jahre feines fo thätigen Le —* AuUe, die eines reinen, heiligen Sinnes, * Billeis waren, liebten ihn. Gein Andenken bleibt ſegnet und fanft ruhe die Afche dieſes würdigen Ma

Rothalmünſer. Dr. J. A. Zrägen, Pr

* 158. Carl Anton tZwierlein ,

Doxtor der Philoſophie und Arzmeitunde, ehzniglich Baieriſcher .Hofrath, Director des Medicinal⸗ und Sanitätöcellegiumsd " : Zuldo, _

geboren zu Belecnan am 18. —AA 1756, geſtorben zu Fulda m

Inte chöͤrte zu jenen Maͤnnern, welche aus Kraft ihre Stellung errangen, das Meiſte wenig fremdem Wirken und dem Glüde u danken ten. _Biwierleind Vater, ein Bruͤckenauer Bürger,

Awięcleig. —8B k

—— igen Leib ſchen Staatsraih, Dr. FR a wat zu Römer

—A— auf de t wurde

——— —F Fulda mit

Zoen im Laufe feines yraktii [oem Bea 6 hatte fir Ausietein durch tel ut igleit‘ verdient. du * mußt, deren Erweitttung er nun die ihm gewor⸗ Pine me Bupe und Dip an —8 et “x der Bester, folgender Sch große ;t oben: das Genie und der zart (> ehe der Schönheit. eidelb. 1731. Abhandl, über die ehren dei rückenau. Fulda, 1785. Bermiſchte medic. Schriften, Gebeib. u. Leipz. 1788. Daffelbe 1789. Der Arzt für Biebpaberinnen _d. Schönheit, der Schutzgeiſt der Mens Then, Ber P „Bug. ‚Leipg. (2) Bom Rugen u. Ge: brauche d. Brügfenauer, Wernarzer u. Cinnberger Mafs‘ . It Sat a M. 1797. Der Aetkulap f. Brunnen⸗ Mitn , 1800. ai neneft, Badeanflalten in; entf, , Böpmen u. der © .2: Kufl. nit d. Eli „Allgem, Bean f f Säfte % Ierzte a

ud greihert v. Wreißteigen,

* 156. Freiherr Exhfl Zug Übert u Uslar= Gleichen, PR Oroßbr. dann⸗v. Kammerherr, Ritter des Johan:

S gebotpm. den 12. Zr 1788, geilorben am 3. April m.

E Wurde zu Scharnebeck bei Luͤneburg gebbren, wo gein ter Dber Jauptimatın, wat, br im 38 auſe durch einen gefhicten Be ——— bildet worden, trat er als ©: aihenvallerie-Regituent (von die

6 Baterlandes, Haungver, weichen Poften er aber im. Geber 100 winer Varia" am Drektug Geis

r

4

Breiherr,us Uslag:Gleihen. 1487 rg ® Be ber De Die Deo Gore

‚, überhaupt die f. g. ſchoͤnen Miffenfchaften u gie dann unter Führung feines Waters eine Reife be einen großen heil Deutfihlands und Zranfreicht, Der. Bunſch, feine Kräfte dem Baterlande zu waidinee Yarde. durch feine Ernennung zum churfürftl, Sans 2 ches Hofjunker am Schluſſe des Jahres 1802 erfült; _ ii 10. Suli 1816 erfolgte feine Beförderung zum om nerjunker und am 12. Decbt. 1821 zum wirklichen Ka erherrn. Unterdeffen war er am 9. April 1818 zum Drvutizten der Talenberg⸗Grubenhagenſchen niteerfchaft, 9. Dechr. 1824 zu deren Landrath und zum Deputir- ven in der erfien Kommer der Generalftändeverfomustmf wB Köhigreihd Hannover erwählt, fo wie ihm im Au⸗ gr 1824 der Auftrag zu Theil wurde, Die irdiſchen Ue⸗ Mrrefte 3. M. der 2 Königin Caroline v. Eng⸗ and bei ihrer" Landung zu Stade in Empfang zu neh ne aud bis. an die Braunſchweigiſche Grenze zu de⸗ en. ° " . Bon früher Jugend zeichnete er ſich durch echte Relis piefität, Liebe nad Anhänglichfeit an Koͤnig und Waters and, fo wie u. wneigenmügige Nächftenliebe aus. Keine 2, keine Aufopferung ſcheuete er, galt es Ande auglicy zu werden. Ein Beiſpiel möge dies einleuchten nahen; und wie viele derfelben könnten wir hier nicht wmfftellen! Während der den Hannoveranern aufgedruns jeuen Herxſchaft des Königs von Begohgien wurde c ier feiner mehrjaͤhrigen Freunde v. M. als vers aͤchtig von der Polizei eingezogen und nach Caſſel ger leppt; v. Nelar: leihen verfügte ſich ſelbſt dab md sing zum General Bongars, dem Polizeichef, u 18 y. M. MWertpeidiger aufzutreten und ſich zum Buͤr— ven für die Schuldlofigkeit des Augellagten zu erbieten, Waͤhrend der erflen Hälfte des Befreiungskrieges 1813 und 1814) war er einer der erflen Hannoveraner, velche die Wolfen gegen ihren Unterdruͤcker ergriffen uni vohnte ala Lieutenant im damaligen von Beaulieufchen, Säger:, nachher Scharffchügencorps der Belagerung Hana urgd bei, weshalb ihm auch fpäterhin vom dortigen Ges ate die Hanfeatifhe Ehrenmedaille uberreicht wurde. Son feinem Streben, gemeinnügige Unternehmungen in einem Vaterlande zu befördern, liefert der Umftand dem, edendften Beweis, dag er zuerk die Errichtung eines Cre⸗ itvereins in Antrag brachte, der für. die Ritterſchaft her,

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GBGchweſtern, von deren ihm die Altere wenige

Amtes Börden zu Malgarten.

. * wen. Bau Be Se Bes Ep FE Mi Pa 7 .. ö „Ss ehe Ga 7 Ki nf ! r R . 2 ö Pd nopsapue * a

cher: Sstendeth, Grab Bitch Rituht war und dirch Die koͤnigl. Bersrinung vol, Auguft 1825 ins Dafenn trat, Noch wenige Mitheig WE feinem am 50. April 1825 zu Gele erfolgten Abler machte er im Hannoverfchen Magazin einen Aufſat Bi Zandt, worin ee feinen Mitbürgern die Borzige & maſſiven Baues vor hölzernen Gebäuden darlegte. Durch jenen Böinterfeldzug von 1813—14 vor Burg. wurde feine bis dahin ungeftört gewefene Geh Beif völlig untergraben und ein Sturz mit dem Pfech veranlaßte ein Innerliches, unheilbares Hebel, welchem M nach mehrjährigen fchmerzhaften Leiden am oben sen Rage andhaft unterlag. , j “Niemals war er verheitathet und Hinterließ une

feäter in die Ewigkeit folgte und zwei. füngere Wril n Obergppellationsrath in Gele und den Droſten D—-e.

* 157. Samuel von Bat,

Doctor der Philofophie und Medizin, praktiſcher Arzt ** |

fieuß zu Miscolez in der Borfchader Geſpannſchaft in ng geb, 1748, geſt. Ende Aprils 1825.

©, bekleidete 43 Jahre Lang die Stelle eines Ppaffkat der Vorfchader Sefpannfhaft und eined ausübenden Arg tes zu Miskolez und erreichte das hohe Alter von 82

ten. Er war in Siebenbürgen von adeligen Eltern der teformirten Kirche geboren und ein Anverwandter hhmlich bekannten fiebenbürgifchen Schriftftellers Jofeyf Benkoͤ von Közep:Ajta (geft. 1315), Verfaſſers der geos graph. hiftorifchen Werte Transilvania sive Magnus Tran-

silvaniae Principatus (2 Bde. Wien, 1778.8), Milkovia sive

antiqui Episcopatus Milkoviensis per terram Transilvanicam

waxima dioeceseos suae parte olim exponenti explanatio, (Wien, 1781. 8.), Imago —7 in Transilvania natidai e

Siculicae historico-politica (Herrmannft., 1781. 8.) u. ſ. w. und des veformirten Predigers Franz Bentoͤ, eines mine Satogifhen und geographifchen essifeftellers in ungtis

ee Sprache. Samuel von Benkoͤ fiudirte auf mehreren —5 und Hollaͤndiſchen Univerfitäten Philoſophie und Medicin und beendigte das Studium dee letztern gu

\

Bent” tr. pt nad Dfen. Auf der Unioerfitit. su Leyden erhielt

e Die philoſophifche, auf der Univerfttä In Ofen 1778 _

ie medieiniſche Dockorwuͤrde, nah Berthetdigung feiner snaugural:Differtetion de insomnüs. Wald darauf wurs e er nad als Arzt und Phyſikus der Borfeä- er Geſpannſchaft berufen, hatte als folcher große Pra⸗ is und erwarb ſich viele Verdienſte. Am 21. Juli 1735 ehielt er von der Gelehrten:Gocietät zu Dijon das Ac⸗ effit. für feine Preisfchrift uber die Frage: Determinent ea signes, auxquelles des le debut. d’une fidvre continue m intermittente ou reconneitra, si elle sera maligne, et enx qui daus son cours indigneront le moment, ou elle

era sur le point de prendre un caraetere de maliguitd, _

Er. gab viele, vorzüglic medicinifche Abhandlungen und wößere Werke in Iateinifcher und ungriſcher Sprache he

ms. Das Hauptwerk darunter ift: Topographia oppidi Miskolez historico-medioa, Cassoviae 1782, 4., .eine mit Beifall aufgenommene medicinifche Topographie, die e

em Fürſten⸗Primas von Ungarn und Graͤner Erzbifchof, -

Foſeph Grafen Bätthyäny, als einem Mäcen ohne Rüde acht der Kirche, bedicirt hat. ine neue Auflage be orgte Davon im Jahre 1818 Dr. Joſeph Gzathmäry. Noch füh- sen wir hier von den Schriften dieſes in den Naturwifs fenfhaften und in der Medicin wohl bewanderten Mans ned an: Problema-chirurgicum : quisnam potest esse animi

thomatum in morbos Chirurgicoa influxus etc, CGassoviae 1783. 8. Tentamen philopatriae in monarchiis et ari-

stocratiis promovendae philosophicum, Vindohonae 1787, :

B. p- 856. Ephemerides meteorologico-medicae Anno- rum 1780 1793, in toto Comitatu Borsodiensi, signan-

ter in Regio Gamerali Oppido Miskolez factae, V. Vol, | Vindob. 1794. 8. Novae Ephemerides astronomico-me-

dicae Annorum 1794 1%1. Vindob, 1802. 8. Ratio snedendi arcanis mixta, juxta synopsia Nosologiae metho- dicae, Miskolozii 1718, 8. AIuch ift das vom Profeflor Dr. Samuel von Näcz unter eigenem Namen in Ungri⸗ ſcher Sprache herausgegebene Werk vom Scharlachficher (A? skarlätor hidegnek leiräsa ds ervosläsa), Peſt 1784 in 8. nach einem Mannfeript von Benkoͤ verfaßt. ;

Dr. R 9.

268. Chriſtian Leberecht Bhohtagutt ar:

Delisih in Condition und Lam endlich 1798 iu

4

Bi I Rymming

Viertelsmeiſter und Buchdruder in Dreöven... ‚geboren den 12. Juli 1769, geflorben den 2. Met 1836.

Er war der dritte Sohn eines Pfarrers zu Sean, M. Zeh. Chriſt. Gotthelf Ramingk (wie er fid | ferieb), und hatte kaum das 5. Jabr erreicht, au ten Water farb. Seine erfle Erziehung -erhielt et zum Jahre 1731 im Armen: und Waifendaufe zu Zora wo.er 6 Jahre bei Heren Miedel die Buhdrndetuf® ernte. Weit den Jahren 1787 ſtand er m Witte)

eipzig, Jena, Schleuſingen, Berbft, Wrandenbug

Fürftt. Hofbuchdruckerei nach Dresden. Im folgender ie wurde er-bei der Wittwe Gerlady in der Friedrichſen Faktor angenommen und nach wenigen Jahren er fich ſelbſt als Buchdrucker. Um die Wittwen der F ner Buchdrucker machte er ſich hauptfächlich Ichlaͤge zur Errichtung eines Witiweninſti tuts fir} fige Buchdruckergeſeliſchaft verdient; auch entwarf erfolgter Genehmigung die dazu nöthigen Artikel, X I. 1822 ward er im 3. Stadtbezirke zum” umangefil Wiertelömeifter erwählt. Gein Ableben erfolgte fchnel, indem er durch Rauch erflidt ward. Gik3 nend gelaffened Licht‘ hatte nämlich einen Brand WW acht, der aber glüdlichee Weiſe nicht um fi iM unte und da er allein fchlief, fo konnte Niemgn den Seinigen den Borfall gewahr werden. Geh" orgen halb 6 Uhr machte feine Ehegattin die FM liche Entdeckung und ale angewendeten‘ era fichen ** Jungen waren nicht vermögend, den Entfeelten wieder eben zuruͤckzurufen. Bon ihm iſt im Druck erfcime: 1) Kalender fir Prediger und Schullehrer der koͤn. fifhen Lande je leichtern Meberficht ihrer Amtögefhaft, nebft einem Verzeichniß Ver jeeigen Prediger, Oct zer Und Kirchendiener, nach Den Sonſiſtorien und Cumt intendenturen. Dresd. 1807 1817. 8. 2) Berzei aller im Königreich Sachſen befindlichen ewangel. Here Prediger, Schullehrer, Cantoren, Organiften, Kies und confirmirten Gatecheten, nach, Handfcpriftlichen * ben entworfen. Ebend. 1818. 4. 3) Kalender fuͤr diger und Schullehrer zur leichtern Meberficht ihrer Auts⸗ geichäfte, auf die Sahre 1819 1825. Ebd. 1819. fol

Mann.-— Frodoͤſe. 1441

ae otähte were en fie ander ar

:%* 159... Johann Ghriftian Mann,

ikdent des herzogl. Anhaltifchen und fürft. Schwarzburgiſchen Geſammt⸗Ober⸗Appellationsgerichts zu Zerbſt. u

. : geboren 1753, geſtorden den 8. Mai 1826. .

jene Baterftadt ift Deſſau, wo er Die Schule beſuchte. ı Halle begann er fein Nechtöftudium ‚und endete es in innen. Dann war er zuerfl Anhalt Deflauifcher Ad- t und zeichnete fich als folder durch Freimuͤthigkeit 8; auch wurden ihm fpäter einige Geridjtähaltereien ertragen; dann wärd er zum Regierungsaflellor, gu egierungsrath, zum Vicepraͤſidenten bei der Anhalt: Defz wien Eandesregierung ernannt und zuletzt bei Errich« mg dys Oner-Appellationsgerihts zu Zerbſt als Praͤſi⸗ mt dieſes Gerichtshofes erwählt. Seine Verdienſte in m drei legten Poſten find unerfamt. Seit 40 Jahren inmelte er Materialien zu einer Diplomatifchen Geſchichte m Anhalt. Möchte ſich bald ein Freund des Verſtor⸗ men zum Ordnen dieſer Materialien entfchließen. und 28 Werk zum Dtuck befördern. Er farb zu Berbft im.

B Sohre. Ä

. Bon ihm find folgende Schriften befannt: De obli- Mione auctorum intuitu evictionis imminentis. Hal. 1776, Rechtliche Anmerkungen von dem peinlichen Gerichts⸗ ande eines Verbrechers. Ebend. 1776. 4. Wertheidis ungsfchrift. der Herren Schußler u. Sintenis wider den ren geh. Hofrath Hafe zu Zerbſt. 1790. 4.

460. Johann GChriftian Wilhelm Froboͤſe, Buchthausptebiger zu Belle.

Med. den 2a. Juli 1796, geſt. den 8. Dat ia.) 5 Deine Vaterſtadt ie Nordhauſen. Er ftudirte feit 1817

# Göttingen Theologie und Philologie, wurde Doctor re Philoſophie daſelbſt, 1820 Rector zu Uslar, 1821

«

”) Spangenbergd vaterl. Archiv. 1026. K, Nekrolog. dr Jahrg. 91

1442 Chryfander.

Rector zu Hameln, 1825 Prediger an ber Buchthaufpäege zu Zelle, endete jedoch in einem Anfall von Geiſtedech wirrung noch vor feiner Introduetion freiwillig fein Die Anzeige feiner Berufung nach Zelle im Intel. r. 41 zur Jenaer Biterätutzeftung v eptember 188 kam alfo etwas zu fpät.) ‚Außer mehreren Abhandiuwgi in’ Seebode's Erit. Bibl. für das Schul> und Unterti wefen, gab er herans: 1) Dr. M. Lutherb ernfte Trkfiig Worte an Eltern, Lehrer und Erzieher. Gött. 1822. 8. 2) De fructu, quem ludi et litterae ex Lutheri emexg tione ecel&siae ceperunt. Goeft. 1823. 8) Zenop Lachrichten von Eociates ‚Reden. und Thaten, ans Sriechiſchen. Goͤtt. 1824. 4) Bitero’3 Neden gegen tiling. Gött. 1824. - 5) Sicero’d Reden für Die ſche BIN und den Dichter Archias. Hannov. 1835.

161. Johann Joachim Chryſander, Prediger zu Ahrendfelde bei Berlin, geboren den 17, März 1765, geſtorben den &, Mai 1846,

Er war zu Salzwedel in der Altmark yon unbemitth Eltern g ouen 'jeigte aber von früpefter Zugend an u als gewöhnliche Zalente und weit mehr als gewöhn - . Schon ald Knabe von 11 Jahren gab er eu ern wohlhabender Bürger Privatſtunden und die GW Diefer. Kinder, wie die Honoratioren des Orts, ließen hinreichende Unterftügung widerfahren, ſo daB er‘ Symnafinm befuchen An ih ganz den Wiffenfeke widmen Eonnte, was durch feiner Eltern eigne IM ihm fonft nicht möglich ae, feyn würde. Nachdem a hierauf in Halle Iheologie ftudirt hatte, bewies er als tinatlehrer fo feltene Zalente in der fchweren Kunſt der nterweifung und dabei eine fo vorherrfhende Neigung ze der Jugend, die feinem Unterricht anvertraut ward, daf er im Sahre 1794 bei dem Gadettenhaufe zu Berlin als Gouverneur angeftellt ward. Als er, zum Behuf weite: zer Beförderung, fi zum großen Eramen meldete, ers ‚fheilte ihm der, Probſt Seller, der bei diefem Gramen den Borfig führte, feiner bewiefenen vorzüglichen Sprach und wiflenfchaftlichen Kenntniffe wegen, große Lodſpruͤche

*) Aus ber Berliner Baude: u, Spenerſchen Zeitg. 1838.

Br

Btambof: 1443

Hd um ibrentwillen zu einer benfels angeimeffenen Stelle zu melden. Gr ver jerte Dagegen, da er als Sandprediger fehr viel Gutes fiften ie ſoldde Des fe Erklärung, anzendere nicht

£ eignee Hand geimpft und ward dafür von dem Dbers [3 medico durch Getheifung der großen ent PH und eifeiger Ginn_für alles Meihte und

ken weftphälifchen Regierung befreun” - viei fe fühlte er fich unter Derfelben fo m daß er en frühern techtmäßigen ‚andeöherrı in di feitigen Staaten aufzunehmen. Die war! Im Jahre 1812 gewährt, wo er als zu de, Mebro und Bönow anı eſteüt Seel⸗ ı Al Prediger und ais Lehrer o ch deg

ur, ae mi in Berüprung omen, gefhägt und verehrt, in-treuer lung aller fei

Aogenet Kinder, vom Rervenficber hinweggera! ward; J t ie Ahnen:

‘162. Johann Georg Ludolph Blumbof, j

herzegl. Seffifher Hofammerratd und auberorbemtiläger Pros felor der Pilefopbie zu.@iefen.

geb. den 25. September 1774, geft. ben 9. Mal io, Unnhofs Geburtsſtadt itt Hannover. Gein-Batek; frü⸗

iebte —8* und haete Ai endes, wenn nidzt veichliches Auslommen, Au- engen, welde Gen in Er —8* h Redentovf bei

1444 Bhumhbof.

fucte-ayf der Akademie Nebenverdienft unb_giauptedie fen am beften dadurch zu erlangen, dag er Schriften dem. Wrangöfifchen oder, Englifyen überfegte. Gr:f

mit, Schriftftellerei, Weberfegungen und Eitengih seine eriten fchriftftelerifchen Arbeiten waren: Ve über andwirthfchaftlige Gegenftände. Götting.- 179 orher im Hannovr. Magaz. adgedrudt. Die ferdg fchen Gewichte der Körper, von Briffon, aus dem geu - zöfifchen, mit Anmerk. von Käjtner. , Leip. 1795, 8. pin alten Mathematiker Conrad Dafgpodius, mi. rede von Käftner, Goͤtt. 1796. 8. Einige Racrid über das Studium der Alten, zur Erläuterung einet fung des Eratofthenes. Ebend. 8., welchen mehrete berfegungen aus dem Schwedifchen folgten. Nun, efkil fein Studium eine neue und bleibende Richtung. Dit Beranloffung dazu war die Ueberfegung von Zoh. God I one 2m ae * koͤnigl. Schwediſcher iger nr Bi) Ds Bönigt. Gämmenifäer Gofnrebiger und Peabigen 9 |

BIumd:ot. 1445

Jaenejis Abhandlung von Bau und Betrieb der Hohöfen,: us dem Schwediſchen mit Anmerk. von Lampadius und Hörner, welche in Freiberg 1800 und 1801 in 2 Bänden eſchien. Er legte fi) nunmehr mit großem Wifer auf Bergwerföwiffenfchaften und Gifenhüttenfunde, Er bes fi zu diefem Endzwed als Hftteneleve auf die Ro⸗ ehütte am Harz und erlangte dort bald eine Anftellung 18 Hüttengehülfe. Ev drüdt fich hierüber in der Vor⸗ ede zu der angeführten Abhandlung Garnejis mit folgens m Worten aus: „Die Ueberfegung dieſes zweiten Theile nachte mir weit weniger Schwierigkeit, ald beim erften Bheil, indem ich im Laufe diefer Literarifchen Arbeit auf rer Churhannoͤverſchen Hütte angeftelt wurde. Baar hat ed mein Schickſal fo gefügt, daß ich genoͤthigt yard, meine Entloffung zu fordern und wieder in den ad eines. Privatmannes zuruͤckzukehren Wahrſcheinlich waren es mangelnde Subfiftenzmittel, eiche ihn nöthigten, feine Gntlaffung zu fordern und ach Goͤttingen zurückzukehren. Diefes geltah im Herbſt 0. Die Früchte feiner literarifchen Mufe, verbunden wit der Benugung der Göttingifchen Bibliothek ge fein Weblingsfach,, waren: Blumbof und Stuͤnkel Beobach⸗ angen-auf einer Fußreiſe von der rothen Hütte ind An⸗ jaltſche nach Maͤgdeſprung, der Roßtrappe, Thale und en Blankenburgiſchen Eifenhütten, befonders in Rückficht Sifenpüttenwerte. Freib. 1800. 8. Auch im Bergs anifhhen Journal. Bd. 3. St. Su. 4. Die Ewens dad's gefrönte Preisſchr. von den Sumpf: und Moraſtei⸗ Weinen in Norwegen und det Methode, folche in foges wmnten Bauer» oder Blasöfen in Eiſen und Stahl je Krwandeln, aus dem Dänifchen. Gött. 1801. 8. Boll⸗ kandige fuftematifche Literatur vom Eifen, in mineralos. über, chemiſcher, technologiſcher, Stonomifcher, kame⸗ aliſtiſcher und mediciniſcher Hinſicht. Braunſchw. 1808. .— Hauy Grundlehren der Phyſik. Aus d. Geansäfif ut Vorrede von Voigt. Beim. 1804. 2 Bde. 8. Grid. Rordmall Mafchinenlehre, oder theoretifch-praktifche Dar⸗ tellung dep Mafchinenwefens bei @ifen:, Berg⸗, Hütten und Pan erweren, aus dem Schwedilchen. Berl. 1804 6. Bde. 4.

Im Jahre 1808 trat BI. in die Dienſte des Kam⸗ kerherrn von Veltheim zu Deſtedt bei Braunſchweig als Soffter und Auffeher über deffen beträchtliches Fort: und Baumofen. In eben dieſem Sabre erhielt er: von der phis sfophifchen Kacnltät zu Heimftaͤdt das Diplom ls Doc

' ‚1446 | Blumb'of.

esr bee Phlleſophie. ) Sie belden folgenden "aber LA

SBeranlaffung, daß er von der Großherzogl. Seſſiſchen

- Brodelor im Amte Marsberg, erbielt. Seine Be a

‚wat, wurde ihm.interimiftifch Die Verwaltung diefer M |

rariam, metallicam et oeconomicam seriptis ingenü et

ex wieder als Privatgelehrter zu Braunſchweig. Der Rome, welchen fih Bl. erworben hatte, war

ferung 1805 den Ruf als Adminiſtrator Der Herriuuge hen fenhütten= und Hammerwerke zu Silbach in ‚Madebady (vorher dem Kloſter Grafſchaft zuſtaͤnd ip

nahm er .zu Silbach im Herzogthum Meftpbalen. m der Rentmeiſter zu Grafſchaſt um diefe Zeit geffe

eg: promt und eract war, fo war man fehr woR® ‚feiner Seſchaͤftsfuͤhrung zufrieden. | Daß bei feiner ‚Hüttenverwaltung_ Ra herac

Die Hütten wurden daher verkauft und I. erpiri &

N D

5

duktion des Roheifend in Nußland u Schmelzmethode in fogensunten St den. Kreiberg 1805. 3. Gwen Rinman’s alk

. Bergwerkölericon. 2 Bde. 4. von A bi6 F, Die)

:fegung if in Freiberg umgearbeitet und ergän Im Jahre 1811 erhielt BL., als Beweis ders denheit feiner vorgefegten Behörde mit feiner ZU ‚zung, den Zitel als Hofkammerrath. Alein a auf trat ein für ihn unangenehmes und tränteniik :eigniß. ein, wozu er, wenn auch nicht wiffentiich we ‚mittelbar, die Veranlaſſung gegeben hatte amd ‚iym eine weitläuftige. Unterfuchung zuzog. Gene W lingsneigung zur Schriftftellerei fefjelte ihm zu. ME ‚den Schreibtiſch, als daß er’ eine hinreichende AM ‚geführt hätte, Seine Untergebenen trieben bapee WE -Unterfchleife mit Kohlen und es entfland in einigen * ‚ren ein ſehr beträchtlicyer Kohlendefect. Die lange ‚ernde Unterfuchungscommiflion endete für BI. Dam ihm nichts von Theilnahme und Schuld erwiefen WERT Allein dieſes Ereignifi hatte die Folge, daß die H :pachtet. wurde And daß Bl., mit Fortbeziehung

*) Die Worte des Diploms lauten; ab merita in rem Bir

ditionis. laude insignibus parta, .

», Blumbof, 4447

Buyehond verfopt wurde, BL b —eãa ermals ſeiner uͤße und Schriftſtellerei. Gr überfegte

ben Beichränktheit des akademiſchen Curſus, für diefe yerielen Fächer ſich nur wenige Zuhörer fanden, fo was

Enfenthalts in ©. vollendete BI, feine Gnepelöpäbie der Hienhüttenfumde mit dem vierten Band. Er gab ferner

Bl. lebte in Gießen zurückgezogen in dem Kreife feis me Familie und unter feinen. literarifchen Befchäftiguns a, mit dem Ruhme eines redlichen, verträglichen und

enndfchaftlichen Mannes, Am 16. Mai überfiel ihn plöglich eine Eungenentgindung und fchon am vierten Tage, en 19. Mai, gab er feinen Geift auf.

BL war Mitglied der phyſikaliſchen Gefelfchaft zu Bittingen, der Landesculturgefelichaft zu Arnäberg, der nüfurforfchenden zu Marburg und der Gentenbergifenen Mörenkfurt. Gr ſelbſt hat von feinem Leben und Schrif⸗

1448 BIeich ten eine kurze Nachricht gegeben tn: Seiberz Mekyhüikk Then Beiträgen zur Deutſchen Geſchichte. Daruſtu

Ba re

* 163, Dr. Chriſtian Ernft Ulrici, Rechtsconſulent in Dredden. geb. den 11. Mat 1750. geſt. den 14. Mai 1825.

Er war der dritte Sohn erſter Ehe des D. und Km rath Albin Ernſt Ulrici. Als Kind verlor er ſeine ter, eine geb. Gutbier. Gein Bater ließ ihm eine eim enge aber vorzügliche Erziehung zu heil werden, wi

ym im 3. 1754 vom Kapitel in Wurzen eine Expech tenftelle aus und übertrug den Unterricht deffelden in Wi Grundzügen der Wiffenfchaften und Künfte mehreren WM dienſtvollen Hauslehrern, worunter ſich zulegt der. fyl Oberconfiftortal= und Kirchenrath D. Raͤdler in Drei ganz befonders verdient machte, die treue Anhängiiiiee und Dankbarkeit feines Schülers fich verpflichtete, TA aber auch noch in den fpäteften Jahren genoß. © bereitet wurde: Ulrici im I. 1766 auf ber Univeriii Wittenberg vecipirt, wo er die Vorträge tiber die (MM Künfte und Böifjenfhaften von Ritter, Hiller und F berg, fo wie die juriſtiſchen Vortraͤge von Kraufe, J Ber: iefand und Kluͤgel beſuchte. Rach Verlauf M

ahres ließ er ſich in veivaig Imferibieen , wort gapre lang die Vorträge von Winkler, Ernſt, Heu

oller, Scott, Seger, Sammet, Böhme, Börner, ning u. A. hörte. Nach vollendeten Studien im 3 vertheidigte er öffentlich und unter dem Vorſigte de feffor D. goller das dritte Spezimen von deffen Au ungen zu den Pandecten, erhielt noch in demfelben IM bei dem Eramen pro praxi die erfte Genfur und wm gm Notar creict. Im 3. 1772 ward. er als folder

ee Landesregierung beftätigt und als Advocat admi woranf er in Ofchas unter dem Accisinſpector und cat Haafe, welcher Gerichtödirector zu Bornig (dem Har⸗⸗ marfchall von Schönberg gehörig) war, als Actuarind Mb pflichtet wurde und unter defien Leitung mehrere J hindurch die juriftifche Praris betrieb, Bon bier ging ‚nach Leipzig und advocirte dafelbft einige Zeit und m - Auszeichnung unter dem D. Zigmann, Nach des

utrich | 1448

e oben kehete ev nach Dresden zuriick, Ueß fich bier Ud nieder, feste die juriſtiſche Praris fort und —* vortheilhaft, im I. 1781 in Leipzig zu promdvrn wobei er- unter dem Borfige des Prpf. D. Zoller eine iſt gearbeitete Differtation über die ſtatuariſche Erb⸗ e der Ehegatten vertheidigte. Im I. 1782 vermäplte ch .mit Zohanne Elifabeth Röder aus Leipzig, deren 86 Tchon feit vielen Sahren fein Streben geweſen wa dichte mit derſelben bid zu feinem Tode in der'glä fen Ehe. Nach einer mehrjährigen Thaͤtigkeit als vocat häuften ſich die Gefchäfte der Derweltung ſei⸗ B durch Erbſchaft bedeutend gewordenen Vermoͤgens rgeftalt, Daß er die juriftifche Praxis niederlegte und a nun an als Privatmann einzig jene Berwaltung feieb. Seine Rechtlichkeit, fein Achter frommer Sinn, ine ſtrenge Beobachtung häuslicher und oͤffentlicher relis dfer Gebräuche bewährten in ihm einen_fehr guten heiften und doch ahnte bei feinen Kebzeiten Niemand, zit ehem wohlthätigen Zwecke er fein ermögen beſtimmt über 40 Jahrẽ für die Erhaltung und Vergroͤßerung *— gearbeitet hatte. Gr ſtarb kinderlos nach langer eankheit an Nervenfhwädhe Durch fein Bermächtniß curtundete fich erft ganz der Zweck, welchen er bei feb wm flillen Wirken im Leben vor Augen gebabt hatte,

Inter der Sicherung einer forgenlofen Zukunft für feine - Bhttin hatte q ndenlich fein mmtliches Kapitalvermoͤ⸗

jen von 42000 Athlr. der in Dresden beftehenden allge⸗ nein bekannten und hochgeachteten Wohlthaͤtigkeitsanſtalt, um Vereine zu Rath und That, ohne jemals ps dieſer Geſellſchaft gehört zu haben oder derfelben je⸗ mals feinen legten Willen afhen zu laffen, mit.der Bedingniß übermwiefen, die Binfen zu Unterflügung armer Mitbürger zu verwenden. Dieſe Stiftung bat hieranf ben Namen der D. Ulriciſchen Stiftung erhalten, welche buch) ihre fegensreichen Früchte das dankbare Andenken ihres Begründers bis auf die fpäteften Nachkommen forte Wanzen und noch in ferner Zukunft unter den milden wanftungen Dresdens einen ruhmlichen Platz einnehmen

%

9.

D

4450 Riten 164. Johann Ghriſtian Richter

Tdaigl. Preuß. wirt. Geh. Kriegſrath in Berlin, Ritter ded “1; then Ablerordens dritter Glaffe, To wie des eiferuen „x. Bm weißen Bande. . 0. #4

: geb. 1770: geſt. den 28. Mai .1828. °) 9

ein Biedermann es verdiente, daß

| \

-

wähnung geſchehe, fo iſt es der

on in der früheften Jugend zeigte er zur Freube nes Waters, des Altmeifterd bed hiefigen Riemergemit welchen die Stadt mit zu ihren achtbarften Biirgern sl eine durch Zolent ‚begünftigte Neigung zu den MBi haften. Gr vollendete feinen Schulunterriht auf We erlinifchen Gymnaſio und bezog im Jahr 1789 die Ti verfität zu Halle, um fi) dem Gtudio der Sheolegie, Bi Rach feiner Rückkehr von der Akademie k

ei mehreren biefigen Lehranftalten, deren noch Salinge ſich feiner mit Liebe und Achtung erinnern, hätigkeit, Im Jahr 1799 verließ er jedoch Die the ifhe Laufbahn und ward als Geheimer Kriegsſe in der Expedition des a ee de Gr. Majeftät des Königs angeftellt und daſelbſt Yan ie; (genden Jahre zum Kriegsrath ernannt. Mei ber ia ahr 1810 erfolgten neuen DOrganifation ded Oberkriegde £ollegiums ward er zum wirklichen Geheimen Kriegäre) bei. dem Militärötonomiedepartement befördert und 185 in dem Bureau des Kriegsminifterö, in welchem er der erſte ortragende Rath war, zum Director deſſelben er⸗

nann s . s 8 Eine, 1799 eingegangene gluͤckliche Ehe trennte Me | od der Gattin ſchon nach dem erften Jahre; von, biefe eit an lebte er wieder in dem väterlihen Haufe, ww die liebevollſte mütterliche Pflege und das ſchoͤne Ban Ber innigften Eindlichen und Geſchwiſterliebe jeden feine

.. Kage beglüdte. , . ' rn allen feinen, meiftens ſchwierigen Dienftverhälb aiffen, bat er fich nicht nur durch den vaftiofeften Gifen, durch die flrendfte Rechtlichkeit und die treufte v Ä ‚füllung, fondern auch durch die umfaflenden gruͤndliche Kenntniffe aller Zweige der Militärverwaltung auf das . Rühmlichfte ausgezeichnet und fich unter allgemeinem Zu⸗ geftändniß die hHöchfte Achtung und das unbedingtefte Ders

2) Aus der Berliner Haudes u. Spenerfhen Big: Mai 1996

Karancfid. 1451

nuam aller fdimer Hohen: > fo wie Die Siche ' paul YA feiner en ——*— w Ale feine Amtögenoffen und Freunde, denen thaͤtige ſeweiſe feined Wohlwollens zu geben, feine guößte Freude ar, empfinden mit tiefem Schmerz feinen unerwarteten erluſt. n feinem Privatleben war er den Freunden treuer Freund, dem Hülfsbedürftigen Beiſtand und hitböter und unter feinen zahlreichen Bekannten if Be nicht. einer, deſſen Herz er nicht Durch die unver⸗

bare Güte feines eigenen Herzens gewonnen hätte, theilen daher den Schmerz feiner Geichwifter und bes, Aders feiner ihm gleichgeſiunten würdigen 80jaͤhrigen utter, welche zu lieben und zu ehren fein einziger Gtolg und weiche, bei dem Kummer, eimen ſolchen Sohn überleben, nur von ihren wahrhaft religiöfen Geſin⸗ gen Troſt und Erleichterung erwartet. s . m 26. Mai in der Frühe ward feine ſterdliche Huͤlle ker Erde beftattet. Gein hoher Chef, feine Amtögenoffen und Freunde erwiefen ihm die legte Ehre - -

+ 165. Matthias Peter Katancſich (fprid

W Katantſchitſch.

Prieſter im Frantis kanerorden der Capiſtraner Provinz und emeri⸗ tirter, in den Ruheſtand verſetzter Profeſſor der Archäologie 33 Numismatik and Bibliothekscuſtos an der Univerſitaͤt zu Peſth.

geb. den 12. Auguſt 1700. geſt. den 24. Mai 1888. *)

€. war geboren zu Balpo in der Beröczer Geſpannſchaft im Slavonien. Rachdem er die Humaniora abſolvirt hatte, teat er zu Baͤcs (Bätich) in den Francistanerorden und wurde am 17. April 1775 um Priefter geweiht. Als er

ierauf, an der koͤnigl. Ungarifchen Univerfität zu Ofen die philofophifchen Wiffenfchaften und namentlich bei dem gelehrten Jeſuiten Georg Szerdahelyi Aefthetit hörte, 309 er duch feine Talente und feinen Fleiß deffen Aufmerks ſamkeit und deſfen Siebe fo auf fih, daß er auf deflen Empfehlung zum Profeffor der Humanitätswiffenfchaften ‘on dem koͤnigl. Gymnaſium zu Eſſek, im J. 1789 'aber

9 ©. die Ungarifche geitſchrift: Tudomänyos Gysjtemday 4826. I, Heft. ©, 120 122. . .

[4

148 ° Katanrıtird.- an'dem koͤnigl. Archigymnaſftum gu Agram ernannt uuuie Ceine in den achtziger und neunziger Jahren des work Jahrhunderts im Drud beraußgegebenen Merle, in Wi chen er Römifche Alterthümer erläuterte, vermehrten nen Auf und Ruhm und hatte zur Zolge, daß, als mw betühmte Profeffor der Archäologie und Rumismatik Ws Bintiotheköcuftos Schönwiesner zur Bibliothekarſtelle der’ Peſther Univerfität ernannt wurde, Katancſich 17: Zuli 1795 an feine Stelle nach Peſth berufen wu Er trat fie am 29. September 1795 an und bekleidete mit außgezeichnetem ‚Eifer, bis ‚feine ſchwache Gefur Jahr 1800 ihn nöthigte, um Berfegung in den 8 Ban zu bitten. Seine Bitte wurde erfüllt und em elt eine Penflon von 500 Gulden, unter der Beding daß er feine theils ſchon fertigen, theils noch auszuns tenden gelehrten pansfarifien der Peſther Hochſchule IM Taffe und daß er in Peſth oder in der benachbarten GM Dfen wohnen bleibe. Seine zfesun in den Nuheflg gewährte ihm mehr gelehrte Muße, als er bisper Pi e beſchloß Daher, fein ubriges Leben ganz ber Sag ellerei, vorzüglich aber der Adfklärung der alten ( Befchreibung von Guropa, Alten und Afrika zu midyg war der Neſtor und zugleich der fleißigfte der Um foren Gelehrten und GSchriftfteller. Um keine Zeit zu ieven, verließ er nie fein Bimmer von 1800 bis zum Detober 1809: in Peſth und dann in Dfen bis 1822 prob felten einige Worte zu den Perfonen feiner g hen Umgebung, fo daß durch diefe Beranlaffung Klatfcherei entftand, er habe feinen Berftand Allein mit Gelehrten, ‚die ihn befuchten, -fprady er euer und Scharfſinn über gelehrte Gegenftände achs, welchem er ſich ganz widmete. Da er durch & itbenugung und Aufopferung feiner felbft bid zum 1822 fo viel gearbeitet hatte, daß er mit fich felbf- feieden war, fo erlaubte er fi von jest an, von zu Zeit, aber felten, fein Zimmer zu verlaffen und auf eine kurze Zeit in die frifche Buft zu begeben. Da weiß, uber welche fehwierige, mit langwierigen terfuchungen verbundene Gegenftände er ſchrieb und Menge feiner gelehrten Werke, deren einige binrei würden, um den Ruhm eines gelehrten Alterthum ners zu erlangen, berechnet, muß geftehen, daß er fache hatte, mit der Zeit haushälterifch umzugehn, ungk⸗ achtet man feine -übertriebene Gelbftaufopferung keines⸗ wegs billigen kann. Er beſchloß ſein Leben im -75, Take zu Ofen (Bude),

Katancſirch. 166

atio de columna milliaria ad Essekum reperta. Esse- 1731. 4 p. 114. 2) Poskocsnica Pana i Thalie, Eſ⸗- 8 1783. 8. in Slavoniſcher Sprache. 8). In veterem tarum patriam indagatio philologica, Zagrahiae 1700, ». 22. 4) Fructus autumnales in jugis. Parnassi Panno- lecti. Zagrabiae 1791. 8. p. 78. (Lateinifche u. Sla⸗ ifhe Gedichte). 5) De columna milliaria ad Essekuns a. ZEditio II, Zagrabiae 1794. 4. p. 122. 6) Speci- a philologiae et geographiaer Pannoniorum, Zagrabiae

mestris. Pesni ‘1797. 8. . 8) ‚De Istto ejusque adcolis entatio, in’qua autochthones Myrii ex genere Thra- adrenee. jtem apud Illyrios a primis rerumpuhlicarım mporibus ad nostram usque aetsetem, praesertim quod nem, linguam .et literaturam attinet, deducuntur, Bu- e 1798. 4. p. 325. 9) Josephi Bckkel Elemönta na-

wuam translata, Budae 1799, 8. 9) Orbis antiguus ex ala itineraria Theodosii Imperatoris sen Pentiugeri, ad ema geographiae redactus et commentario illustratus, ı U. 4. Budae 1824 et 1825. (MWerfaßt von. 1800 Bes.) Kin claffifches Werk für die alte. Geographie, @) Istriv adcolarum illyrici nominis Geographia epigra= pbica. Budae 1825. 4. - u In der Handfchrift hinterließ er folgende, zum Theil deluminoͤſe Werke, deren baldige Herausgabe durch .die Peſther Univerfität ſehr wünfchenswerth ik. 1) Istri ad eolarum illyrici nominis geographbia vetas, (Nicht mit dem obigen Werke No. 10. zu verwechfeln.. 2) Geographie lemaei, ad graecum exemplum commentario illustrata, 9) Geographia Ptolemaei e graeco illyrice, reddita, sub. junctis vocibns graecis et varietate lectionis, 4) Plinit geograpbia, velut promptuarium antiquae geographiae sin- gulari stadio elaborata. 5) Strabonis geographia . com- mentario ällustrata. 6) Herodoti geographia commentario ilostrata, 7) Homerxi -geographia commentario illustrata. 8) Mosis geographia commentario illustrata. 9) Sacra Scriptura Vetoris et Novi Testamenti ad fidem Vulgatae, adhibitis graecis et hebraicis fontibus dialeeto Illyricas Bosnensis reddita, 10) Prolusio in Literaturam aevi me- ü de Denario Banali, Cyrilli charactere insigui;, de Li» teratura Cyrilli; de Literatura Glagolitica; de Casula Divä Stephaniae Hungariae Regis Crude aurea Gis "KR i- Bae,. numis, pigillis allisque, Epigraphise monumentis,

6

e- Im Den herautzgegebenen Werke ſind: 1).Dis-

aticae e germanico sermone in-latinum pro weu An

. 4. 7) Tentamen publicum e Numismatica utriusque °

144 Kranzius-

11) De potsie 'Myrica Mbellus. 'I9) Möioria Beigih olim 'Singiduni; '13) Memoria Valpo arcis, oppidi, hestiae, Scriptoris. 14) Etymologicon Illyricam a4 ges Philolograe dielecto Bosnensi exactum. 15) A saria philologica Yaria itinerum per Hungariam, f nium, Uroatiam suscepforum. 16) Tabulae geogrepkii: ehorographicae propria manu depictae una cum & Theodosii sen Pentinger,

-

8.3

.

* 166. Johann Nicolaus Franzias, Mi dalziich Hannoverſcher Domaͤnenrath und Waudirecter WÄRE ‚Provinz Dfifeiedland, Fun

geh. am 2, Aprii 1761, geſt. am 26, Mai 1838.

Sein Geburtsort iſt Norden, wo fein Water, Dr. Eudewig 8., Medichhalrath war, ge ihn mit fein "Feat, einer Zochter des dortigen Amtsvermalterd de erzeugte. Wis jum Sabre 1782 befuchte er die fd chule daſelbſt und ging dann nach Berlin, 7 rtiger koͤniglichen Nealjchule unter Anleitung bei eimen⸗ und ODberbauraͤthe Silberſchlag wid Ya athematik, Land: und Wa nf und die da rderlichen Hülfswiffenfchaften drei Sabre lang WM n. Nachdem er 1785 im töniglichen Oberbaudh ent eraminiet worden, wurde er 1786 als Bau eur bei der koͤniglich Preußifchen Kriegs » und ® nentammer angeftellt, im Jahre 1790 gum fpeter und 1798 zum Landbaumeifter befördert. 9 Jahre 1806 die Provinz von Lönigl, Honändiik Fruppen befegt und ein Jahre fpäter an Holland A treten war, wurde er zum Domäneninfpeitor und RE gerten des Bauweſens, auch im I. 1808 zum SRiNme r Tönigl. Hollaͤndiſchen Landbaucommilften und * denten der Abtheilung für Oftfriesland ernannt. W —* 1813 die Provin au & neue don Preußen in e

Hannover vereinigt worden, ernannte ihn die koͤnig terusg 1816 nicht blos zum Baudirector aufs neue, ern and zum Domaͤnenrath und-Mitglieb dee |

Proviazialeegierung und wie 1823 an bern Stelle

Tranjius 14886

opet in Aurig trat, Mede deeſelden (mic und Stimme, fo wie it; bald nachher das Pas als miete dee koͤnigl. Landwirthfchaftlicen Bes Ichaft in Gelle und, weil er ein vorz ati erfahrner dekenner war, als Kit, lied der zum Zühren, Beur⸗ pilen, Auswählen) der Befhäler für die Provinz Ofts land niebergefesten Gommiffion erhielt. Bevor der vielen Leiſtungen diefeß äuferft tpätigen Staats⸗ arts während feiner faßt iersigjt wigen ienflzeit ts

_ mit einer feften Gonftitution und, rien Ki —& ausgeruͤtet, einer uns jebe zu raftlofer Gefchäftstpätigkeit imb enauen —— der ganzen Provinz und’ der Ber⸗

je jedes einzelnen Gtandes: in berfelben begabt

Pe er von den verfchiedenen Regierungen derfelben bei in großen Unternehmungen in feinem Bache zu Mathe en, fie möchten nun Bands oder Waflerbau:, Donfäs angelegenpeiten oder die Errichtung von neuen Golos fa und Behen betreffen und fo vermochte er bei feinen unıumterbrochenen Gefchäftsreifen jeder Witterung Körperanftrengung zu teogen. Dhue der unzähligen

neffungen bei oorregulirungen und Gemeinheitö? - lungen zu gedenken, führte er die Direction bei der Peihung von ſechs Poldern, bei der Anlage des Berus ; Ben mit einem drei Stunden langen, fi bis zur tadt Korden erſtreckenden Ganale, bei mehreren Behnen, alanlagen, Schleufenbauter ?c. Ferner wurden unter fer Auffiht und nady den von ihm entworfenen Pia- fa mehrere Giehle und Geefchleufen angelegt. Mit dem; knige Jahre ihm in die Gwigkeit vorausgegangenen briegs: und Domänenrathe Bley gemeinfhaftlich leitete Arbeiten bei dem Äurichet Sirefacthekanale”) und

l

: 1088 Franzinz.

Ben age ‚gehävenderi Sqchleuſen. Wräden und Seblug 9 den ehren 1309 und 1808 wurde er beauftragt Plan zur Berlängerung diefer Zreckfarth bis nad) R | mund,und Garolinenfichl, mit dem erwähnten Rath IM emeinfchaftlich. zu entwerfen und mit Zuziehung da eitdem ebenfalld verftorbenen Ingenieurcapitäns ( pius den ganzen Koftenanfchlag dieler Zredkfarthöveik erung, einfchließlich der dazu ‚gehörenden fieben j en und vielen Brüden zu begründen. Die Aui . zung diefes für ganz Oſtfriesland fo wichtigen Un mens wurde jedoch durch den 1806 ausgebrochenen yereitelt. Wie im naͤmlichen Iahre durch einen BB tigen Sturm der Zeldmerfichl im Amte- Stickhanfen der Leda beraudgeriffen war, entwarf et den Plan Anlage eines großen Vehns mit einem ſchiffbaren nale zwiſchen Deichen eingeſchloſſen, um duxch Gr Yumpen durch die Deiche Hr; beiden Seiten des Gum dad fette Emswaſſer auf die dortigen ‚njebrigen und M dahin geringen Ertrag liefernden Wiefen. der. Gemeuds Feide, Ammerffum ı. f. w. zu ergießen und fo zu mb beffeen,. _ Damals unterblieb zwar dies Unternihns wurde aber zwanzig Jahre fpäter von der Hannöverfüßt Regierung wieder aufgenommen und fol jegt dahin Ib weitert auögefuhrt werden, daß flatt einer, zwei angelegt werden, bie durch die Fluth ans der Leda 8 Ems mit Waffer verfehen werden, um Torfſchiffe trag zu koͤnnen; dies wird zur Cultur der dortigen Hodimikt ac. wefentlic beitragen, da die Moorerde bier eineniin lichen Zorf liefert, Der nun auf dee Ems überall hin %b fenbet werden kann. Zur Ausführung diefed Plans I Öhern Orts fürs erfte 25,000 Thaler bewilligt. _ Ganz vorzuͤglich machte fich Franzius aber um die Ir Lage neuer Golonien verdient, von denen wir nur bie wik figern bier nennen koͤnnen: die Golgnie der Wieſede⸗ Behn im Amte Friedeburg , welcher Anbau die neut Bb eanlage von Gtudholt und der Colonie Boffeborg ns Amt Friedeburg, bei Wiefede über das Hodimor in einer geraden Linie von 14 Stunden Länge yırk laßte, um eine Berbindung zwifchen den Aemtern X und. Zriedeburg über das Moos zu fihaffen. Dieſer Mt dient jest aud) due Sommunication zwiſchen dem Jet fen, Goͤdens, einem Theil des Herzogthums Oltentun ‚und den Aemtern Aurich, Friedeburg und Leer. ner wurden nach feinem Plane und unter feiner Au ‚angelegt: die Golonie Neuſtrackholt an der Güdfeite um

Franziuns. 441

ſrackholt, Voſſeb daſelbſt ſehr erweitert, die Colonle wfalz im a Aurich neu angelegt; die Golonie aggenburg vergröffert, ingleichen die Golonie Neus 00 im te Fſens, daſelbſt die Golonie Langefeld, andere im Schwindprfer Felde, die Colonie Glofters im Amte Berum, unweit Glofter Golldine, alles in yaeinichaft mit den Eöniglichen Aemtern und Rentereien B angelegt. Um die Holzkultur und den Anbau zu bes dern, übernahm er felbit im I. 1804 von der koͤnigl. Fiegs- und Domänenlammer funfzig Denath unweit geechaufen im Amte Aurich, in Erbpacht, wofelbft er % großem Koftenaufwande eine. jegt trefflich gedeihende Manpflanzung hat ausführen laſſen. Nicht minder Babe Sorgfalt widmete er dem Deichwefen Oſtfrieslands w oftmals bat er auf eine allgemeine Erhöhung und tätkung der Seedeiche angetragen. Wären diefe vor⸗ Baommen worden, fo würde namentlich im-3.1825 einem Menloſen Unglücte vorgebeugt feyn, das von dem nachs Piligften' Einfluffe für ganz Oftfriesland war, ‚indem m Höhe der Gturmfluthen in der, Nacht vom 3—4. Bebr. gewöhnliche" Fluth um zwolf bis dreizehn F tetraf. Die Erhöhung und Berftärkung der Seede nach feinem Plane mußte aber unterbleiben, weil die dentenden Koften *) in den ſchlechten Seiten und na⸗ lich bei den niedrigen‘ Preifen, won den Deichpflichs wen nicht ohne au erorbentlichen Drud aufgubringen ges Bien wären. Die Slzener⸗Amts-Societaͤtsdeiche was F Antritt ſeines Poſtens als Waſſerbauinſpector

opentheild noch mit ſehr koſtbar zu unterhaltenden Halt⸗

en vor den Deichen verſehen, da Franzius aber ein⸗ ab, daß dieſe Deiche bei einer Verſtaͤrkung ihres Unter⸗ heiis auch ohne jene Haltzüge erhalten werden koͤnnten, ® trug er darauf an, bdiefelben nad) und nach zu fernen, welches auch durch die bedeutend verminderten nterhaltungskoften der Deiche ausgeführt und dadurch Wohlftand der Bewohner dieſes Amtöbezirks fehe. efördert wurde. Beine langjährigen ‚Erfahrungen ad genauen Eocalkenntniffe wollte die Hannöverjiche Res ferung auch benugen, wie die fämmtlichen Deiche Oſt⸗ . .

+) Wie be d, beweifet folgegbe Angabe s Ion fan ——— —— —— eie Unterhaltung toßet im gewöhnlichen Zeiten —* an 140,000

Maler, di i eiche aber über 1,000 "2 a Wiederherſtellung jener ze ch uͤbe

R. Nekrolog. Sr Jahrg. 98

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. „1458 u 5a Im ut h.

dienſte erworben, fon verftorbenen Gebeimencabinetsraths Salmuth in G

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eſslands durch die ungeheuern Sturmfluthen Ta Kacht vom S— 4. Februar 1825 meht oder weniger ftövt worden waren und überteng ihm daher bie tion bei’ Wiederherſteͤllung derfelben. Diefen ausgeb ‚ten Sefchäften widmete er fich wie immer mit der g ten Anftrengung. Die Damit verbundenen bedeu Strapazen wirkten aber im übjahre 1825 auf Geſundheit nachtheilig ein und ungeachtet er fchon längerer Zeit gekräntelt hatte, unternahm er dennoch febt beſchwerliche Reife nad Emden, um dig beim velter Kolke angeordneten Arbeiten in Augenfchein nehmen; in dee Mähe -deffelben, mitten in feinen enfögefchäften traf ihn am 26. Mai der Schlag; er

ach Emden gebracht und g bier in den Armen fi hn begleitenden jüngften Sohnes feinen Geift anf.

- Hannover. Dr. Dittmer,

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* 167, Heinrich Salmuth,

Doctor der Medicin, Herzog. Anhalt⸗Coͤthenſcher Sam auch Bezirkdarzt und Rentbeamter, fo wie Deputirter des :. thenfhen Stände zu Süften im Anhalt-Göthenfchen.

geb. den 5. April 1762, geft. den 27. Mai 1835.

Er hat ſich nicht nur in feinem eigentlichen Wirken kreiſe als Arzt und öffentlicher Beamter manderlei | ondern ſich auch durch ſchriftliche Handlungen, über einige Thierkrankheiten, in der ten Welt vähmlich befannt gemacht; eine Eukze * fiber Einiges aus feinem Leben, wird daher wohl g manchem wünfchenswerth feym Ich gebe fie ma den Nachrichten, Die ich bis jest Aus feinem Rad erhalten konnte. Er war der jüngfte Sohn des fpäterhin zu bt

ber felbft mehrere furiftifche Arbeiten dem Drucke & geben hat, jedoch ohne fich zu nennen *) und mit m ren Gelehrten in Verbindungen ftand, wie denn überh der Name Salmuth in der Literatur nicht unbekannt

*) Gr ftard 1809.” Eine Eurze Lebensgeſchichte beffelben * t rn in den Bernburger wödentlihen 5— Sabre .

Solmuth 14 .:_ Ragb- erbaltenem Gcyulunterrichte iu Göthen uud

fchaft, blieb kurze Zeit am legten Orte und bezog im

PR am 14. November 1783 die mebicinifche und chis Agiſche Doctorwürde, Die zu deren Erlangung geſchrie⸗ Rue und Öffentlich vertheidigte, feinem Vater gewidmete Afiertation „de Diagnosi Puris‘“ {ft in der Barmeierfchen in herausgelommen. hy

Belt und für feine künftige Laufbahn noch mehr audbil- Bi, ging er als ausübender Arzt und als Landwirth in Bnen Geburtsort, verheirathete di dafelbft und wurde her zum Dafigen Bezirksphyſi nr zum herrſchaftlichen Rentbeamten, mit dem Jitel Mmes Canmerraths, ernannt. Als Beauftragter der Rent⸗ ammerdin allen die fuͤrſtlichen Guͤter und den Landbau, fo ie das Grenz: und Bauwefen überhaupt betreffenden oͤffent⸗ ion Angelegenheiten, erwarb er fit Wertrauen und Bus iedenheit, weshalb er auch im Sahre 1811 in Die das nals errichtete Göth. Ständeverfammlung berufen wurde, deren fortwährender Deputirter er bis an feinen Tod Nied, den ein Schlagfluß ſchnell herbeiführte., Der Bes wieb feiner eignen Delonomie, die er immer mehr er⸗ —5— und in mehreren Zweigen ausbreitete, gab ihm elegenheit, mehrere nuͤtzliche Beobachtungen anzuſtellen ind allgemeiner zu machen. .3 Als 1793 die koͤnigliche Societaͤt der Wiſſenſchaften w Goͤttingen Die Frage aufgab:

„Hat die Inoculation der Pocken bei den Schäfen wah⸗ ren Nugen, fichert fie wider Anftedung und was „für Regeln find alddann dabei zu beohachten?" lieferte er, nach feinen gemachten Srfahrungen bei der von ihm eifrig betriebenen Schafpodenimpfung, die Ges Bidtergählung einer von ihm im Jahre vorher anges Uten Inoculation mit Bemerkungen, welche den Preis Yavon- trug und nicht nur in dem Hannoͤverſchen neuen Mogazine Jahrgang 1799, St. 101. abgedruckt

onrde, fondern auch nachher nach weiterer Ducchficht,

Berbefferung und Ausführung unter dem Fitel: . „Gekroͤnte Preisſchrift über die Einimpfung der Schaf: pocden, nebit Anweifung, folhe auf eine fichere und ges Ihwinde Art zu verrichten. | '

a der Aue'ſchen Buchhandlung & Göthen 1804, als bes

onderes Werkchen erſchien, im —*

Dagogio zu Halle, widmete er ſich der Arzneiwiſ⸗

= und Auslande allge: c

Sabre 1781 die Univerfität Göttingen, erhielt auch das .

Im Sabre 1786, bis wohin er fih in Göthen aufs .

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fus, im Sabre 1799

a0 Hatmurk

meinen Beifall und unter andern audy die | Berüdfichtigung feines Landesheren, fo wie Sr. Mai des Königs von Preußen erhielt, . 3m December 1808 fehrieb er ein mebicinifches Gut⸗ achten über die, im Iutherifchen Amte Nienburg damalf unter dem Rindviehe herrfchende Krankheit den brand und machte folched in mehreren answ Ä Blättern bekannt, unterm 2. März 1323 eine Yung über die Drehltankpeit' der Schafe und daß Strakeſche dagegen eıhpfohlene Mittel, welche und. Rr. 16. von 1828, des Band: und Hauswirhts von S99 aufgenommen ift und am 27. Mat deffelben Jahres F miges über die, in den Werhandinngen der fünigl. 8 Kihen dtonomifhen Geſellſchaft, 8. Lieferung 1828, etheilte Anficht des Herrn Zenker in Moltig, % Drebkrantpeit der Schafe. BE Geine durch diefe Bekanntmachungen fich erwen nen Berdienfte, wurden durch die Anfnahme in die fi glich Sachſiſche oͤkonomiſche Gefellſchaft und als Geh mitglied:der Märkifchen oͤkdnomiſchen Geſellſchaft zu PR dam anerkannt, " Mit raftlofem Streben hat er auch ferner feine ſchungen fortgefegt, ununterbrochen mit mehreren wirthen und Gelehrten in Briefwechſel geftanden, and kan legten debenstagen noch einen anderweiten ag über die Drehkrancheit der Schafe audgearbeit est dee Beurtheilung einer. berühmten auswärtigen wirthichaftögefellfchaft vorliegt, workber aber ebem halb noch nichts Näheres--gefagt werden kann. Bu Mehrere der von ihm in feinen Schriften inte und Vorfchriften find als zwednäßig, | guch in der Nationalzeitung und tm allgem. Anzeiug früherhin empfohlen worden. Noc, dürfte ſich mem aus feiner Feder, auch über andere Gegenſtaͤnde dier da zerſtreut auffinden Laffen, doc wird das hier hinreichend diefe öffentliche Darftellung rechtfertigen. “Gerne überlafie ich. es einem mehr Unterrich ausführliche Notizen von dem Manne zu geben, ber früp für fein nügliches, beſcheidenes Wirken, die zu plöglich für die Seinen _den Kteid verließ, in we er als fröhliger Geſellſchafter, treuer Freund, als ger und liebevoller Hausvater fland.. '

Coͤthen am 27. Juli 1825. 8: ©, Baentſch.

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Bits ner. 22461

”: Aßs. Gottfried Bittner: : Säulichrer zu Tſchirndorf bei Sagen, geboren 1791, geflorben: den 8. Mai 1825. *)

Deit dem Jahre 1814 verwaltete er das Schulamt-ba- bft mit feltener Treue und unermüdetem Eifer. Keine he war ihm zu fchwer, kein Hindernig und keine Auf⸗ At für dad Wohl feiner Jugend zu groß.‘ Dadurdy Racıte er bie ihm anverfraute Schule auf eine Stufe - Me Vollkommeyheit, auf der fie vor ihm nie gewefen und —* te n einer ne in F den N ule vorher ganz erflorben zu fenn ſchien, } lebhaftefte Theilnahme für Diefelbe. Seine Schülju⸗ jend hing mit Lindlicher Liebe an ihm und wie fehr ihn * Eltern geichägt hatten, bewiefen die vielen Thraͤnen, an feinem Grabe am 81. Mai geweint wurden und Ehre, die fie ibm im Bode noch erwielen. Gewoͤhnlich Ben die Leichen von Tſchirndorf nach Gunau gefahren: en lieben, Büttner aber trug .die Gemeinde den dans we Weg, der eine halbe Meile beträgt, fo wie fie au einen auögezeichneten Platz auf dem-Kirchhofe. für h ebeten hatte. Jedem Anweſenden brach dad Herz, ſich Buͤttners Schüler um, fein Grab herumftellten id eine Trauerarie fangen, die er ihnen felbft eingeubt kte. Der Geheimerath Andrei, dem die hiefigen Schu⸗ ziel Dank jautoig. ind, bofft der arnien verlaſſenen itwe einen kleinen Gehalt auszuwirken, fo wie Die Hexr⸗ MWait auch . bereitd während der. Krankheit deſſelben 3 ihm nothwendigen Gehülfen bezahlt hat. Die Schuls —X der Gegend vereinigten ſich, um der duͤrftigen Wit⸗ w- Eine Beihuͤlfe zum Begraͤbniſſe zufammenzutragen, ke Gemeinde Zichirndorf, Die wie alle Landgemeinden Gegend arm zu nennen ift, bewilligte der Berlafs nen und ihren noch drei kleinen Kindern bis Diefe erzo⸗ feyn werden, eine jährliche Unteuftügung an Lebens duͤrfniſſen. So wird frommer und chriftliher Sinn R Kirchen: und Schulämtern gefchägt, fo viel Gewalt Ang? folhe Treue auch auf noch wenig gebildete Ges wäther. u et

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*) Fat. Beitung, 1885.

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1462 sabri. * 169. Johann Ernft Ehregott Fabri,

ordentl. Profeſſor an der Univerſitaͤt Erlangen. geboren d. 16. Jutli 1756, geſtorben d. 80. Mai 1825.

Er war geboren zu Dels in Schleſien, wo fein Behr Kevaalor am dafigen Gymnaſium war. Die NRegag Geographie und Geſchichte wurde ſchon früh in {m erweckt. Sm Jahr 1765 kam er in das daſige herzape Seminar, wo er ſich in der griechiſchen und lateiniſe Dichtkunft hervorthat, In Mathematik, Phyfit, in ie Lienifcher und polnifcher Sprache, andy in Mufik, ertpee: ihm fein Water befondern Unterricht. Im Jahre 126 kam er auf die Univerfität Halle, wo er ſchon im ern Jahre in daB theologiſche Seminar trat und im folge den darin Genior wurde. Die naturforfhende haft daſelbſt ernannte ihn zum Mitglied und ' er Geſellſchaft und die ybilefopbifche Faeultaͤt zum ie tor; auch wurde er zum Juſpector der Tönigf. Gere erwählt. Durch mehrere Schriften ſchon ruhmlich ie kannt, erhielt er 1786 die außerordentliche Profeffur = Statiftit und Geographie auf der Univerfität Jena. Bi gelepete Geſellſcha gar Ausen der Wiſſenſchaften v er Künfte) gu Frankfurt a. d. D. machte ihn zu ibm ordentlichen Mitgliede. 1794 bekam er. einen uf m Grlangen, wo er die Herausgabe der Erlanger Seltum bernahm, Geit 1805 war er ordentlicher Profeſſor W der dafigen philoſophiſchen Facultaͤt.

Geine Berdienfte um das Studium der Erdb bung, zu welchem er ald Lehrer am Erziehun beim theologifchen Seminar zu Halle. unter Schäg geb tet wurde, zu deffen Elementarwerfe er die g fchen Zheile lieferte, find durch fo viele größere und nere vielfältig aufgelegte Lehrbiiher, Summlungen Um Materialien u. f..w. zu bekannt, als daß fie Hier em nähern Angabe, bedärften.

iM Er farb im faft vollendeten 70, Lebensjahre zw 6 ng

en. Seine Schriften find foigende: y De Aoidois, Hal, 1778. 8, Der 2. u. 38. 25, ven neuen Elementarwerk für die niedern Klaſſen lateiniſchs Schulen (von Schuͤtz herausgeg.). Halle 1780 und 1782 Auch unter dem Titel: Elementargeographie, 1. 4. Do. Ebd. 1780 1790. gt. 8. Des 1, do. 8, durchgehend

Satdıi 1865

wuratbeitefe Andg. erſchien 1798. gr. 8. HSeinr. jepfo Grundlegung der Univerſalhiſtorie, ver der und #6 zum Jahr 1782 fortgefest. Halle 1782, Bid zum jabt 1786. Ebend. 1786. 8. (oder 19. Außg. von, Bopfs Iniverfalhifterie). Geograph. Lefeb. 3. Nugen u. Vers gen. 7 Bochn. m, Kpfn. Ebend. 1782 1787. 8. ograph. Magazin, 14 Hefte oder 4 Bde. (jeder zu 4 heften, der 4. beſteht nur aus 2 Heften). Defi, u. Leipz. 3 1785. gr. 8. Handb. der neueften Geograph Akademien und Gymnaſien. 1. Abth. Halle 1734, 2. Kilegte Abth., nebſt einer Einl. !n die mathem, u. phy⸗ Hal. Srdbefchhr., einem kurzen Abriß der geogranh. Lite⸗ stur u, einem umſtaͤndl. Regiſter. Ebd, 1785. gr. 8. Kumgearb. Ausg. Ebd. 1787. gr..8. 3, verb. Ausg. Bd. 1790. 4. Ausg. Ebd. 1798. 5. ver Ausg. Bid. 1995. gr. 8. Fabri beforgte die Sammlung von Btadt-, Land⸗ und Meifebefchreibungen, mit Kupfern u; ' Rerten. 1. Th. Ebd. 1784, 2. Ih. Ebd. 1786, gr: 8. Bab heraus und vermehrte feined Baterd Joh. Ehregott ri hiſtor. Taſchenbuch, nebft einer kurzen Erzählung r darin angeführten Begebenheiten. Ebd. 1784. 4. Reued geogr. Magazin. 3: Wide. GEbd. 1785 1787. gr. 8. > Abriß der Geographie für Schulen. Ebd. 1786. 8. Ausg. Ebd. 1789. 8. 4. Ausg. Ebd. 1791. 8. (Radhs. edruckt zu Wien 1788, 8.) Geographie f. alle Stände, 1 Shi. 1. Bd. Leipz. 1786, 1. Thls. 2, Bd,, melcher wa Beſchluß vom oͤſtreich. Kreife, den fhwäb. und bair. kreis u. einige Abſchn. vom fränd. Kreife enthält, Ebend. 790, 1. Thls. 3, Bd. enthält den Befchl. vom fraͤnk. tueife F einige Abſchn. vom oberfähftf. Ebd. 1791. » hl. 4. Bd., Zortf. u. Befchl. vom oberfächf. Kreife. Ebend. 1793. gr. 8. Neues geogr. Lefeb. z. Nugen u. Bergnügen. 1. Bdochn. Ebd. 1791. 8. Beiträge i, Sue hichte, Geographie u. Staatenbunde. 1. Bds. 1. Stud, kuͤrnb. 1793, 2. u. 8. St. 1794, 4. St. Ebd. 1795, 5. u. . St. Ebd. 1796. gr. 8. Borrede u. Zuſaͤtze z. Deuts hen Webetfegung von 3. I. Hartfin®’3 Beſchreibung von Iniana, Berl. 1734, 8. Borrede zu ©. H. Stuck's zerzeichniß von Älteren u. neueren Land» und Reifebefchreis- ungen. Halle 1784. gr. 8. Zabri beforgte die Halliſche slit. Zeitung vom April 1786 u. feste fie vom Zuli an . pet unter. dem Zitel: Allgem. polit. Zeit. f. ale Staͤn⸗ e; in den Jahren 1787 u. 1788 beforgte er fie mit Dam» - verdörfer u. Erich, im Iahre 1789 u, 1790 aber allein; om 3.1790 an gab er fie ganz auf, Mit Hammers

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/ a6 | | & abri sefer gab er eine neue BR. u. Monatofchr. herams, *8 Halle 1788. 8. Fortfetung unter dem Sitel: Yiftor, u. geogr. Zournal, 6 Gt, Halle, Leipz. u. Jent 1789. und 1. u. 2. ©t, 1790. 8. Grlangi Ihe Realzei⸗ tung 1794 mit dem St. 57. Verſchiedene Aufſaͤtze in einigen Zournalen, Recenfionen .in vertcienenen ge | Lehrten Zeitungen. Ragagin n für die Geographie, Sta tentunde und Gefchichte. 3 Bde. Nürnb. 1797; gr. 8. | Abriß der natürl. Erdkunde, infonderheit a in au führlidjer Darftellung f. Akademien u. Gymnafiep. Ei 1800. :8. Bon der 3. Ausg. der E ——— erſchien der 2. Bd. 1799. Bon dem Handb. Der nein Ben Geographie erichien zu Halle die 6. Ausg. 1797 ww die 7. verb. u. verm. Ausg. ebend. 1800. Won Dam | Kur Kuren Abriß der Geographie für Schulen erfchien die us. su Halle 1794, die 6. vechtmäfige, durchan Seh, usg. ebend. 1796, 7. zung. ebend. 1799, 8. 1801, 9. +++, die 10. rechtmaͤßige verb. Ausg., im -weidte Die neueſten Staatenveräuderungen bis 1803 bemerkt fin, 1804. Bon der ee argeogt bie erfchien des Se BdE, 3. neu ungearb. Ausg. zu Halle 1801, und von & andb. der ‚neueften Geoge. die 8. Ausg. 1808. Di lang. Seit. fchrieb er von Wr. 42. des Jahres 1808 nicht mehr. Finanzwefen des Hamburg. Staates, | Sarl’8 Kamesaltorzefp. 1807. St. 42, 48 u. 46. Bes d. Handb. d. neueften Geogr. für Akademien, Gumnafie u. f. w. erfchien die 9, verb. u. verm. Ausg. 1805, und von dem’ Kurzen Abriß .d. Geogr. die 11, Ausg *

1805, u. d. 12. 1806. Encyklopaͤdie der hi |

wifienfchaften u. deren Huͤlfsdoctrinen, Archäologi terthpumdtunde, Chronologie, et er Spigeapbih Senealogie, Heraldik, Hieroglyphik, Mythologie, Nuuite matit, Sphragiftil, Zoponomie, yolit. Arithmetik; a akadem. Borlefungen. Erlang. 1808. gr. 8. Bon em Handb. d. neueflen Geögr. erfchien die 10. umgearb. jn 2 Th. Halle 1819. gr. 8., und von dem Kurzen A d. Geogr. die 15. Nufl. 1817. Bon dem ——* der. Menfchen auf dem Erdboden, in den Hal. gel. Am. 61 Fa 1. und in den Dresdn, gel, Anz. 1786. ©. 181

Gerhäder u

‚#470, Saunmel Irledrich Gerſtäcker, " Dperhfänger ang Theater zu Caffel. 8

geb. ben 15. Nov. 1790, geſt. den 1, Juni 1826.

e Sefangfchule hat ſich erft im 19. Jahrhundert im Beutfchland vervolllomnet, nachdem die Italiener .durig bre Gonverfationen ihren Ruhm im Gefang fehon längft veuugen hatten. . In Folge defien haben die Opern im Beutichland eine bedeutende Prädomination über das Schau⸗ iel erhalten und Goncerte, fo wie andere mufitalifche erhaltungen, die fich allenthalben gebildet haben, wers m jest höher als andere theatraliſche Kunftleiftungen Bachtet und auch theurer begabit. —. Das erfte Melodram, die erſte theatraliſche Hands wg mit Gefang wurde von Martin Opitz in Dresden R Naheb 1627 eitgeführt, indem er die Daphne des Wis kedni überfegte. Denn früher uͤberflutheten Deutſchlaud ienifche Sänger und Dichter, weil man die deutfche rache zum Geſang gar nicht tauglich finden wollte, her die Ftaliener erhielten Dadurch eigentlich. ihre Auf⸗ bunterung zur Poeſte und Muſik. Die Mäfchiniften und Bscorateurd wurden hoch -geschtet und. die Sänger (im 8. Sahrpundert) ſchaͤmten ſich Saͤnger zu beißen, denn k wollten von den Schaufptelern unterfcyieben ſeyn w nannten ſich Birtuofen! Leicht möglich, daß ne Rachahmung im 19. Jahrhundert geſchehen Eönnte! " Die erfien Gomponiften componirten alles frifch weg, 8 mogte Profa oder Poefie ſeyn. Gin Beifpiel davon nben wir won des heiligen Joſephs Genealogie von Abra⸗ wm on, mit den fchönften hebraͤiſchen Wörtern. "Cie wtten auch die Gewohnheit, zuvor den Gefang zu mus ben und den Zert nachher unterlegen’ zu lofien. Man wtümmerte ſich alfo nicht viel um den Next, wenn nur fit da war. Aber eine Oper mit Rezitativen bes agt und Deutfchen nicht, deun auch die befle Muſik, der ee Sefang, wenn er, nicht Ruhepunkte hat, ermuͤdet. kraͤftiger Dialog mit Handlung gefüllt, giebt zugleich em Zufchauer neuen Reiz, Muſik und Sefang anzuhören, Infere heutigen Somponiften paben es in Erfahrung ges racht, daß Glanz der Decoration, Garderobe und Schnels keit ‚der Maſchinerie und Dentfche hoͤchſtens einmal

cht! Die Sänger ſtehen freilich jeßt oben an, fie werden ergöttert und. N} —æe—— ertönen aus allen

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aes GSGerſtacker

Ausländ unfern deutſchen Kehlen u. unferer vermeinten vie ben Sprathe Gerechtigkeit wid Ffahren laffen muß. Sänger oder eine Sängerin von angenehmer Bildung. einer von der Natur begabten Bruftfiimme gefällt, were auch kein Spiel da ift ‚und die Noten einftubirt weräg müffen. Hat nur der Saͤnger Reinheit der Intonatit dann er gut yortragen, gut declamiren, empfindet er M was er fingt, ift er mufiltalifsh und hat er ein gM Spiel und ift kein bölzerner Peter, wobei ich aber fehöne koͤrperliche Bildung nicht vergefien will, Dann Wi er des Beifalls mit Recht gewiß ſeyn und re mit: Händen und mit der Feder; Gold, Blumentriuh Apotheofen in Klingklängen u. a. m. reguen ohnedies di ähn herab! ——— laͤnzt dee Saͤnger in ber U „bie eine Bollendung ber Melodie bed Gpiphonemg Leidenfchaft it, Hierin kann man ihn’ beurtheilen, AB nicht etwa wegen feiner Solloraturen und Schaörkel, ein Befang kann auch ohne diefed ſchoͤn ſeyn: auch wegen der ſtarken Stimme, denn wie. übel klingt wenn er 3. B. in Enfembled oder in Ehoͤren bie Kr überfehreit! fdndern ob er den Text und die Wuſik a ſtanden und empfunden hat. i Unfer Gerjtäder hatte alle Eigenſchaften eines "Sängers und war des Beifalls werth, der ihw john gezollt wurde. Er war zu Schmiebeberg in en geboren, wo fein Bates, ein Ghirurgus, in fehr tigen Umftänden lebte. Schon in feiner fruͤheſten entwidelte ſich fein Talent zur Muſik und feine Stimme wurde bald bemerkt, daher er auch bei & - nißfeierlichkeiten ſtets den Borfänger machen mußte, fur er ein kleines Gratial erhielt und fo fuchte er ſchon feine Eltern nach und nad von eimer d Loft zu befreien und dennoch dabei fein Ziel nicht au Augen zu verlieren. Gein Onkel, ein Pfarrer, beſti ihn, der Schule zu folgen, worauf er nach feiner watien auf die Kreuzichule nach Dresden kam. machte er die Bekanntfchaft feines "unvergeßlichen | des Pohlenz, von dem er einen geündlichen Unterricht der Mufit erhielt und zugleich durch feine gute Gtimg den Bruder des Gchaufpieldireftors Ritſchke, Lehrer

- Dreöden, anf fi) aufmerkſam machte; von demfelbm

wurde er überredet, fein Heil auf der Bühne zu fuchen, ab er verfchaffte ihm auch ein Engagement bei feinem Bruder, der. eine Geſellſchaft in der Gegend von Dresden dici⸗

u. Bertäden. Kr

» Bier blieb er * Zehre, feine Stimme vervon nete fich und Ritſchke brachte ihn, da er den jungen. ann liebte und fein Wohl fuchte, bei der Sekonda'ſchen Befelf&aft, die in Dresden und Leipzig fpielte, at. Im Jahre 1814 verheirathete er ſich mit feiner jetzi⸗ jen Grau, deren Bekanntſchaft er Damals gemacht, und gagirte ſich das Jahr darauf in Hamburg. Seins qus⸗ gezeichnet fchöne Figur, feine gute audgedehnte, biegſa⸗ he und wohltlingende Zenorflimme viß alle Herzen bin, bobucch er feinen Ruf gründete. -Allenthalben hörte man son Gerftäders genberitcher Stimme und jede Bühne Deutfchlands wollte ibn hören. Go war er denn in eis ſem Zeitraum von 10 Jahren in Wien, Berlin, Weimar, _ deipzig, Frankfurt a, M., Amſterdam, in Dänemark, in BöUn, Bremen, Hannover, Magdeburg u. |. w. als Gaſt nit Freuden aufgenommen. Kurz, Die Kraft und dee. Bohlaut feiner. umfangreihen Beuftftimme, ‚fo wie feine chöne.Seftalt und fein gutes Spiel hatten. ihn zu einem Inferer beften Zenoriften erhoben. Nach 5 Iabren verließ = Samburg, um einem Ruf nach Dredden zu folgen, da pährend feiner Abwefenheit die dortige Bühne zum Hof⸗ deater umgewandelt worden war. Serftäder hatte daB Blud, dem König To zu gefallen, daß ihm nach feinem Baftfpiel’eine goldene Dofe zus Anerkennung feiner Kunft - vord. Allein nur 1 Jahr hatte fein Aufenthalt in Drespeg . ſedauert, als er einen vortheilbaften Ruf nach Wien erhielt, [18 er aber hörte, daß die Oper daſelbſt verpachtet fey, ahm er dad Engagement nicht au, gab jedoch mehrere Baftrollen mit Beifall. Bald darauf trat er mit der Dis eftion zu Gaffel in Verbindung, wo er aber, leider! nm ventge Jahre noch lebte. "Im Jahre 1823 zeigten fh te erften Spuren feiner Krankheit, die ihm deu od urcdy einen Blutfturz beachten. Doch feiner guten Nature ertrauend, achtete er der Gefahr zu wenig, er gab hier ad dort Gaftrollen, wie vorher, und fang nach feiner Rixchkehr feinen Schwanengefang als Adolar in Guryans be. Sein koͤrperlicher Zuftand wurde immer bedenkli⸗ her, daher reifte er ind Bad nach Ems (1824). In Karls ubhe überfiel ihn auf feiner Ruͤckreiſe abermals ein Bluts turz, wodurd er mehrere Monate daſelbſt aufgehalten yurde. Durch Hülfe eines geſchickten Arztes und durch ie PA feiner Frau erholte er fi wieder, um in Enffel, in dem Kreife der Geinigen, auf ewig von dieſet Erde Abfchied zu nehmen. . Natur und Fleiß hatten Gerſtaͤcker zum beften Gäns

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17" Ve ‚77 Be ‚o chaffen und at Ich‘ ſeinen eh in ee an ihm. verlo ie —X auch

lande fügte, beweiſt die Zuſchrift von Paer aus worin ihm gedankt wird, daß er die, Oper Sargino d Geſang und Spiel in Deutichland gehoben habe. Fu feinen Eoholungsftunden malte er, wobei er Tein unbe jentended Talent zeigte, ohne Unterricht genoſſen zu | ‚ben. Er pouflirte auch in Wachs und einige Po | feiner Freunde find täufchend ähnlicy geworden. Gr war ein treuer Freund und liebte feine Familie, war aber um u fehr veizbar und keidenfchaftlich, welches ibn zu bald, n der Blüthe feiner Jahre, dem Tod in die Arme warf. | Bein Leben war ihm rafch, wie ein Traum, vorüber egangen, denn Genuß und MBergnügungen bege | 8 und kauni war eins geendet, als ſchon wieder ein ai

deres anfing | | * TG Gräben * 171. Gaspar Bed, :

Doctor dee Philoſophle, biſchdſticher Generalvicge und Don nn tulder zu Würzburg. R U {) vo.

geboren den 15. Febr. 1789, geftorben den 6. Juni 106 "N j *

Er war geboren zu Diraurq wo ſein Vater Ho ner war, beſuchte ſchon fruͤh dad daſige Gymnaſium ruͤhmlichem Eifer und nachdem er auch auf der Unige | tät zu Würzburg feine Studienlaufbahn zurückgelegt

$e, trat er am 31. Det. 1779 in das bifhöfiche © ein. Hier empfing ex nach Ajährigem Aufenthalt den SE April 1783 die Priefterweihe, ward 1784 Gooperater & dee Kirche zu Schwebenried, 1785 Kaplan in Kif darauf ‚Hofmeifter in dem freiherrl. v. Buttenbergfiauug Haufe, dann Kaplay zu Miefenheid, Pfarrer in 2

gebt, 1798 Pfarrer in Arnftein und 1797. Dekan. Di Bandcapiteld gleichen Namens, 1812 Pfarrer beim Juli hospitale zu Würzburg und zugleich wirklicher geiftlid Math, nach einigen Jahren auch Direktor des Urfuls kloſters, 1821 Bomcapitular und bifchöflicher Gene

cor des Bisthums Würzburg.

Am 7. uni 1825 fand fein Leichenbegängnif mit als ker der Würde des Verſtorbenen angemeflener Feierlich⸗ eit ftatt. Cr hinterlaͤßt einen allgemein guten Ruf und bat ſich auf der ganzen klexikaliſchen Laufbahn ruͤhmlichſt

Ürmenyi von my. Yes

| czeichnet. Er befaß einen: biebern Charakter, wer Dnacns fehr angenehm und empfänglid für alles Bahre, Gute und ne. ' " =—n ' | *172. Joſeph Ürmenyi von Urmeny, ' 1b wirklicher geb. Rath yad Staatsminiſter, emeritirter Obers Randedrichter (Judex Curiae) des Königreich Ungern, Groß⸗ kreuz des k. St. Stephanordens, Obergeſpan des Stuhlwei⸗

benburger Gommitatd, Praͤſes der koͤnigl. Ungriſchen Univerfis tuaͤt zu Peſth.

geboren Tl, geſtorben dem 8. Juni 1825.

Fe Aarb auf feinem Gute Baal im Stuhlweißenburger Boinmitat, 84 Sabre alt. Im ihm verlor dad Vaterland inen feiner wuͤrdigſten Göhne. und trefflichften Patrioten; en verdienftvoliften und gerechteften Dber-Landesrichter, - un eifrigften Befoͤrderer alles’ Guten, der Staat einem kiner treueften und würdigften Oberbeamten,. die Wiſſen⸗ Waften und die Srziebung dee Jugend einen eifrigen Bes dtderer, die Gelehrten einen liberalen Mäcen. Frühen . bar ee Gouverneur in Galtzien, wo er fich gleihfals die pößten Berdienfte und gleiche Achtung und Liebe erwarb, Andenten wird in. Ungern unfterblich bleiben und kine rühmliche lange öffentliche Laufbahn wird zu einem emunternden Beiſpiel dienen, daß Talente, wiſſenſchaft⸗ Ihre Kenntniffe und Amtöeifer, mit Redlichkeit u. Recht⸗ Waffenheit gepaart, unter einem Monarchen, wie Franz. R,. der das Gute und Treffliche zu würbigen weiß, zw en höchften Würden den Weg bahnen. Ba er fih um ie Peftyer AUniverfität unſterbliche Verdienſte erworben atte, fo wurde "in bderfelben zu feinem’ Andenken ein Seauerfeft gefeiert. Der Probft Georg von Zeidr, Unis. erfitaͤtsbibliothekar, hielt in der. Univerfitätälirche auf: re Kanzel eine Trauerrede in ungrifcher Sprache, der veofeffor der Aefthetit und klaſſiſchen Literatur, Ludwig: pn Schedius, aber im großen Univerfitätsfanl eine lateis iſche Ehrenrede auf ihn. Mähere biographifche Notizen ber ihn gehen uns noch ab. on. W. R

- mg

HR 530. Brante

% wie Hindenburg in der Phyſik. Bei Eudws

und EEold, den er befonders zum Gönner hatter

| fi des Jahres 1806 ward er Baccaulerus der Medish

* 478, . Yohann Chriſtian Gottlob Yale: . . . 2! 1, + Doctor der Mebicin ii. ausuͤbender Arzt zu Leipzig. . e geboren den 6. Ianuat 1775, geftorben ben 8. Juni 1895.

Er ward zu Muskau in der Dberlaufig, wo fein Van leiches Namens Peruguenmacher war, geboren, und M- * in ſeiner Vaterſtadt den erſten Unterricht, weidt ge Prediger Heinrich gu Reibersdorf fortſetzte. Si auf erlernte er zu Zittau die Wundarzneikunſt und WM fich da zugleich, unter Anleitung des Lehrers am bertigh Syihnafto, Gerlach, in der lateinifchen Sprade. SEE wohl zuruͤckgelegten vehrjahten conditionixte er in 8 4 men und Gchleften, wo ihn fein gutes Gluͤck zu Pruch km brachte, bei denen er Gelegenpeit fand, beine —R.1 niſſe und Geſchicklichkeit ſehr zit bereichern. Roh mi bildete er fich im -Collegio medico-chirurgico zu Drei wohin er 1797 .tam, zwei Sabre unter vortrefflichen Eu zen and und begab ſich dann 1999 auf die Homfhle Leipzig, um da die Arzneigelahrtheit in ihrem ga Umfange zu fiudiren und ſich einft derfelben völlig f widmen, wozu ihn vorzüglich Der unvergeßbare, bet diente Gabinetöminifter Graf v. Einfiedel veranlant Der ihm huldvolle -Unterftügung angedeihen ließ, well ſich Franke durdy raftlofen Fleiß würdig machte und er jederzeit dankbar ruͤhmte. Unter dem Mectorate ofeffors Caͤ far erhielt er das Bürgerrecht der ins tät und diefer ward auch fein Lehrer in der Philofeppi

bpmie, bei Haaſe Anatomie, - bei Platner Ph gie, bei Hebenftreit Pathologie, Aherapie u * richtliche Arzneikunde, welche legtere ihn auch Pro Kuhn vorteug. Zur Ausübung dieſer erlernten Kelk niffe gab ihm das cliniſche Inftitut und der darin erthei Unterricht eined Hebenftreit, Koch, Reinhet

örte er Botanik und E—— bei Eſch kalt ud

beſte Gelegenheit, und noch mehrere erhielt er babucdı, N er des Fepteren Gehuͤlfe in der Praris war. Im Anfıit

ielt bal® Hernach feine Vorlefungen pro Licentia, weiß:

e sterilitate mulierum handelten und ward am 23. De, cember beffelben Jahres unter Platners Vorſitze, durt Bertheidigung feiner Disputatio de inflammatione brer® expositio, Doctor, Unter günftigen Ausſichten betrat er

rede 0

ie Laufbahn des praftifären Arztes, ahf der der Tennts ifreiche, menfchenfreundliche, fchlichte, Zutrauen einfloͤ⸗ imde und unverbroffene Mann bald ausgezeichneten ekam, den er auch, da fich in ihm die vorzuglichften Eis jenſchaften eined guten Praktikers vereinigten, mit vol⸗ ma Rechte verdiente Gr befaß eine vortreffliche, Binde | und war- äußerft forgfältig und unermüdet in Außs g feiner Berufspflichten. Arme behandelte er ſehr ganz unentgeldlich und fen liquidirte er ftetd

e dilig. Seine Unverbröffenheit zu helfen verließ ihr ſt dann nicht, wenn er ſich unwohl fühlte und noch wenige ‚Sage vor feinem Zode ertheilte ex ärztlichen iefe vielen —— hindertin ihn, mehr

) ganz wenig von feinen Erfahrungen aufzuzeichnen und lieferte er z. B. einige Krankengeſchichten zu Struve's ft Aber die kuͤnſtlichen Mineralwafler. Daß der ger has fo vielen Leidenden Helfende- *— als Opfer Morboun, welche ex raftlos bekaͤmpfte, fo fruͤhzeitig „iſt ſehr zu bedauern. Schon im Winter 1824 klagte über Befchwerden, die er für Magenkrampf hielt und Rarcoticis eben fo behandelte, wie er dies vor 11: zhren geihan hatte, wo, nad glücklich uͤberſtandenem Lervenfieber, ein folched Uebel zurüdgeblieben war. Res bei brauchte er auch andre Mittel. Abwechfelnd war;

he Krankheit bald mehr, bald minder Keftig, doch bes te er deſſen ungeachtet feine Patienten; aber endlich Februar ſah er fich genöthigt, zu Haufe zu bleiben, heil ſich durch eine Neife auf das Land zu einem Kran⸗ in, in ungeflümem Wetter, das Uebel ſehr vermehrt hatte. Bon nun an wurde er Dutch vortreffliche und bes rühmte Aerzte, die Herren Reibetanz, Glarus und Bähne d. Ad. behandelt; da er aber die Arzneien, welche ve Heilung feines Leidenszuftandes, der als Leberkrank⸗ eit erfannt wurde, nicht vertragen Tonnte, vermehrte % das Uebel und er litt die größten Schmerzen, bis Mdlich ein heckiſches Fieber dazu trat, an dem er ruhig berſchied. Außer feinen Freunden und vielen Andern, des. sen er dutch feine Kunft ſich huͤlfreich bewies und‘ die ins nigk feinen Berluft beklagen, beweinen ihn drei troftlofe, Bang verwaifte Kinder (da ihre Mutter bereits 5 Jahre vor farb), welche an ihm den beften Vater hatten und von denen jet zwei Göhne zu Leipzig, der eine Medicin, ver andere Theologie fludiren, die Mebenjährige Tochter F auf dem Lande bei einem Berwandten "erzogen ie

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um Maltintrode * 174. Ludwig Clamor von Schecke,

zöntgl. Hannoͤverſcher Landdroſt der Aemter Reckenberg md © geb. d. 15. Dec. 1741. geſt. pi. Suni 1825.

Er iſt zu Osnabruͤck geboren, Fam 1752 als Page an annöverfchen Hof und begleitete als ſolcher den I Higen Seriog von Gumberland 1756 zur Hannoͤverſche mee während den erften Feldzuͤgen des fiebenjährigen® des; trat dann 1757 bei derſelben als Faͤhndrich in DW dvaneirte 1759 zum Oberadjutanten und erhielt 175 Sapitän eine Compagnie, Anfangs im von Aplefeiifie nachher im Hannöverfchen Fußgarderegimente. J. 1766 wurde er vom-dbmcapitel gu Dönabräd tengt, Sr. Lönigl. Maj., Georg III. die Madıridt Gi "England zu überbringen, daß die dortigen Landrtuntt zu Herzog Friedrich von York, EEten Sohn des König) Biihof erwählt hätten, Bon -dort zuruͤck *

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Heß er den Militaͤrdienſt und es wurden ihm 81 Temter Wittlage und Hunteburg, mit dem Charat9 DHroſt, conferirt. Im J. 1784 ernannte ihn 66% der Herzog von York, ais Biſchof von Osnabruͤck ME nem Kammerherrn und verlich ihm den Zitel al a ‚deoft. Im 3. 1796 erhielt er die Laͤnddroſtei det MER ‚ter Nedenberg und’ Vörden, welche er bis zu ſeines⸗ 11. Iuni erfolgten, Todestage zur allgemeinen JUE denheit abminifkrirte, u i Ve RD

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* 176. Arnoldt Mallinkrodt,

Doctor der Rechte, großd. Darmitädt. und derzogl. Mad ' . Negierungdrath..

geboren den 7. März-1768. geflorben ben 12. Juni 1006 . |

Wae wir hier von” diefenm thaͤtigen, vaterlandsliebc and freimuͤthigen Manne geben, theilen wir blot J damit ſein Name in dem Nekrolog nicht —2*— Zr Da alle unfere Bemühungen, etwas Bolt ndigered, J ihn zu erlan en, bergebtich waren, fo bleibt und mg übrig, ald folgendes Wenige von ihm zu jagen. , . Er ift zu Dortmund geboren, ftudirte die Rechkt,

eine Zeifiang Mitglied des Raths zu Dortmund der ‚Derlageowhhandlung betheiligt, welche bis 1816 unter, der Zirma: „Gebrüder Mallinkrodt” beſtand

j | Mallinfrodbt - 148

BI *) einen fprechenden Beweis, der dadurch entſtan⸗ nat, daß M. aus allen Kräften öffentlich gegen’ das Ehen und Srommelfchlagen der Truppen an den Sonn während des Gottesdienstes eiferte. Nach, Abgabe R Volkszeitſchrift hielt er fich von 1817 bis 1819 ei:

. privatifirte auf feinem Gute Schweve bei Goeft, aber ſp tet in feine Vaterſtadt zuruͤck, wo er auch R4 wor en iſt.

An Ermangelung ſeiner nähern Lebensſchickſale ſtebe „als ein ſchoͤnes Denkmal für ihn fein Glaubensbe⸗ uiß aus feiner Schrift: „Was thun bei Deutfchs und Europa’d Wiedergeburt," ? (Dortmund 1814): Der Menſch. Höheres noch hat der Staatsbuͤr⸗ „bat der Deutfche, das Höcfte hier ift dem Mens ‚der Menſch. Hoch ſteht er als ſolcher entwickelt a Ti) das Edle, das wahrhaft Hehre feiner Natur. Faden Verſtand, Vernunft und Freiheit. Die hohe sehe menfchlichen Seyns iſt Streben nadı immer gro» r Wiffen, nach imiher größerer Beredlung des RBils

Sapre als Privatdocent bei der Univerfität zu Iena

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Theil hat der Menſch an dem erhabenen. Er i

Wahrheit und Gerechtigkeit und die Gottheit Bunde, fie erblickt er überall um fich her.” "Stoß If die Würde feines Handelns. MWruder i nieder Menfch, brüderlich bietet er ihm bie Hand, mdig nüst er Sedem, wo er kann; er lebt nicht engs

g für fih, das Wohl Anderer, Gemeinwohl iſt

Belt; mild ift et gegen die Schwächen der Brüder B vergilt nie Boͤſes mit Böfem. Sein Nächftes iſt w fein Haus, theuer iſt ihm fein Weib, theuer find 4 Kinder; ſie zu erziehen zum Guten, zum Edeln, m Berftändigen das iſt ein ſchoͤnes Biel feines Peebeng, \

' , In Difen Sehen von Dr. Knapp flieht im In. Jahrgang des Ne⸗

R. Nekrolog. Br Jahrg. os

Cchule, welde an die Ewigkeit ſich anknuͤpft.“

Urtheilen, über Alles denkt er nach, denkt er ſelbſt;

. fein Thun.“

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47h Mallintrodt

| penüofam mit wenigen Bedürfniffen, firebt. er zwar

“wir wollen es, Menfchen wollen wir feyn.”

4. unterricht üb, Zeſtamente nach Preuß. Recht. Dorn

Wahrheit und Gerechtigkeit find die Grundlage f beine Orehens und Handelns; wiſſentlich verlegt & J nie, aud die zartere Billigkeit, auch die feinere U nicht. Er ſpricht freimüthig, obne Aufehn der Pag uͤr Wahrheit und Recht, ohne Scheu vor, unangenepg

olgen für feine Perfon. Denn Pflicht ift ihm ein] 1966 Wort, Gutſeyn ift ihm Das Poͤchſte; um fein f willen thut er das Gute, nicht mit ſelbſtſuͤchtigen! auf Lohn und Dank, denn in diefer Welt Erblidt a

„Beſonnen geht er durchs Leben, Alles um ihn! ift Segenftand feiner Aufmerkſamkeit, feines Deufe nicht blind fpricht er Andi. nach, nicht Elebt er anf

bend zur Herrſchaft über ſich felbft, iſt werftändig, ı woplthätig feine Rede, virftändig wahr, woh u

eines Lebens fucht er, obgleich immer tätig,‘ edeln Sinne froh zu werden; einfach lebt er und mil

ich nadı anftändigem Lebensunterhalt, aber Schaͤte zubäufen. fucht er nicht; fchüneres Ziel ift ihm Weifer Lebensgenuß; ttent und rein tft feine eofag Diefe Genägfamkeit insbefondere,. ja fie muß zucudf ren unter die Menfchen, foll es wieder Beler werden Der Welt; bie Gier, Das Jagen nach Beſitz und Fl em Genuß hat unfer Zeitalter ins Unheil geftürzt, die Menfchen verderbet.” 1 nf denn fo der Menſch das, wozu feine Ratır: beruft, wahrlich ein ehrwurdiges Weſen ift er dann; Wi Teyn kann dies jeder, kein Stand iſt ausgeſchloß som Menſchſeyn; nicht der Stand, nein, die Art, I wir ihn bekleiden, gibt Würde, dem Niedrigiten g Dem Hoͤchſten.“ ' „Steht nun endlich der Menf hier am Ziele, da reicht ihm der Seraph die Hand und er fteigt hinauf f unendlicher Höhe. Ja, Menſch, viel Lannft du fe

„. „Seine Schriften find: '

WVerſuch üb. d. Berfäffung d. Reichsſtadt Dortmund,

2 Bdchn. Dort. 1795. 8. Magaz. v. u. f. Dort

ir Ihrg. 18 88 Stud. Ebd. 1796. 8. (diefes gab B.

Schemann mit ihm gemeinfchaftl. heraus.) Dissertst, inaug, de praescriptione’ servitatum extinctiva, Jenae, 1

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% v. JZagım 1475

R38. gr. 8. Magaz. f. Weftpbalen 1797 u. 98. (es Beinfhaftl. mit Weddigen.) Bauernkalender, 3 2fgn. 1811— 18. Ebd 8. KL. Beitr. f. prakt. Beben. Belehrung d. Banernftandes üb, d. Pflichten u. Rechte , Goföherren. Ebd. 1812. gr. 8. Zwei Meciamationen Leibgewinner u, Zeitgewinner. Ebd. 1812. 8. Web. neuen Urkunden, welche Bauerngutöbefiger aufanftellen nben, Ebd. 1812. 8. Iſt der Aufgehohene über das fhebende Geſez? Ebd.. 1812. 8. Entwurf einer Sans desgrundverfaffung f. Staaten Deutfchen Stammes. Eypz. Bid. 8. Mas thun bei Deutichlands Wiedergeburt ? R Bd. Dortm. 1814. gr. 8. Water Jacob d. reich ges Wordene Bauer. Ebd. 1814. 8. Bemerk. üb. Deutfcht, Bteratur u. Buchhandel. Ebd. 1815. 8. Thue Recht fheue Niemand. (Ueb. Rechtöverhältniffe d. Bauern⸗ nded). Ebd. 1816. 3 Neueftes Magaz. d. George, Seih., Statiftit, 17 Bd., 1—48 Heft. Ebd. 1816. 8. Berufung d. Deffentlichkeit an d. Deffentlichleit. Ebd. 17. 8, Preßfreiheit, Preußens Srundton. Ebd. 1317, *. 8. Ein merkwuͤrdiger Prozeß in zwei Prozeßakten. d. 1818. gr. 8. Gin Angriff d. Preuß. Staatsztg. B. eine Bertheidigung. Lpz. 1819. 8. Beredtſamkeit, en Beduͤrfniß un. Zeit. Weimar. 1819, gr. 8. Leitfaden a Vorlef. db, Deutfches Privatrecht. Jena. 1819. gr. 8. —- Ueb. Behand!, d. Deutfchen Privatrechte, Ebd. 1819, 8. Umriß meiner Borlef. üb. prakt. Geſchaͤftsle⸗ » Ebd, 1819. gr. 8. Ueb. Beredtſamkeit überhaupt, üb. geiftL.«-Stontds u. gerichtl. inshefondere. Schwelm, 821. gr, 8. Beitgegenftände, (EL Weite, üb, Staats⸗ verf.) 16 28 Heft. Hamm. 1818. .” Bab heraus: Weftphäl. Ang. 1798 1803. u. 180%. N. 8. Müllers Pfarrer von Elfey 1810 u. D. I. 9 2 Seidenſtuͤckers Nachlaß, war auch 1819 Redactenr des Auen Rheiniſchen Merkur,

176. Ludwig Friedrich Andreas Günther . von Jagow. Lnigt, Preußifcher Oberftallmeifter,, Ritter vieler Orden In Berlin, £& - geb. d. 21. Febr. 1770. geft. d.19. Juni 1825, Er w

ae geboren zu Gräden, dem Stammgute ſeines Bas ME, dei Deihhanptmannd von Sagen auf Grüden und

‘Yon 1806 fol

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‚rung und Berbefferung der beftehenden, durch Wiederher⸗

. Rande er Tein Departement binterlaffen hat, wie fein aan:

.1814 ald Generalmajor und Generaladjutant des König |

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1476 v. Jagow.

Gehrhoͤff, welcher in den Wunſch feines Schwiegervaters, des Erbmarſchall Frorn. v. Pıtlis auf Wolfhagen eins willigte und: den Knaben der Pflege feiner Großelters Abergab; unter deren liebevoller Fürforge or feine fräies ten Tugendjahre verlebte. In patriarchalifger Cinkach⸗ ‚Heit des Herzens und der Gefinnungen erzogen trat @ im Jahr 1782, von dee Ratur mit einem einnehmesder eußern, einem klaren Berftande, einem für alles Gut und Schöne empfänglichen Sinne ausgeſtattet, aus Be Stille des väterlichen Hauſes in Die bewegte Welt. Selm eigene Neigung beſtimmte ihn für das Militär und * wählte er das Regiment Kronprinz zu Potsdanı, bei wi em fein. Vater in den Feldzuͤgen Friebrichs des Geeßen dedient, hatte. In dem Haufe des damaligen Negimen commandeurs, Oberften von Winning, einem Freunde sie Eltern, fand er näterlihe Aufnahme. Im I. 1985 ward er zum Offizier und 1792 zum Adfutanten Er. Maj. d Königs, des damaligen Kronprinzen ernannt, nach Demfit ierungöanteitt Hochdeffelben wurde er Fluͤgeladjutant ud lieb in diefem Berhältniffe, worin -er die Rheincan⸗ Sagne mitmachte, bis zum Jahr 1807, wo er zum Mic | obertallmeifter ernannt ward und als ein Zeichen befem derer Gnade die Anwartſchaft einer Präbende Des Dem ſtifts zu Brandenburg erhielt, in deren Befig er fpdtee bin Senior war. Während dem unglüdliden F gie er dem Könige nach Preußen und A 1809 zum wirklichen Oberftallmeifter und Chef ſaͤm | cher Haupt: und Sandgeftäte befördert, dennocy theilte @ die Gefahren und den Ruhm der Feldzüge von 1818 md

dem er nach Paris, nad) Sondon und 1814 zum Geo nah Wien folgte, ſchied gber nach wiederhergeft | ieden aus allen militärifchen Berhältniffen aus ub ebte nur feinem Berufe als Oberftallmeifter. Sein Wir⸗ kungskreis als ſolcher hatte ſich Durch die Acquiſition dei Herzogthums Sachſen ſehr erweitert, wo die Geſtuͤte Gras Dig, Merſeburg und Veſſra neu organiſirt werden muß: ten, ie er mit treuem, unermuͤdlichem Eifer nad. Vervollkommnung der ihm anverfrauten Verwaltungen geſtrebt, wie einſichtsvoll und nüglich er durch Wergrö

flellung eingegangener, durch Anlegung neuer Geftüte Wohl des Landes gewirkt, in Weldem blähenden En

508 Beben nur Liebe für feinen König und fein Vaterland

me t h. 117Y

Ahmete: dat wiſſen Alte, die je mit thin. In @eidsäfte zerbindung fanden, wie.er aber mit diefem ernften Stan urch ein Herz, treu und wahr, wie es wenige gibt, :bie Achte Semuͤthlichkeit, die menſchenfreundlichſte, liebes nüfte Geſinnung fire alle feine Mitmenfchen verband, daB

eugen die Gefühle Aller, die ihn kannten! Wen nem Könige ſtets mit beionderer Gnade beglüdt,. eu: peit er die eifernen Kreuze ifter und 2ter und den rothen

erorden ifter Glaffe, von vielen andern Monarchen ' Buropa’8 aber Orden und aunfiberengungen im Aus dru | yes wahrhaften Wohlwellend. Geit 1801 mit der Ho Name dev hochfeligen Königin Majeſtaͤt, Augufte Sidon \ von Heinitz, ehelich verbunden, lebte er mit Derfelben in ner ungetrübt glücklichen Ehe, in welcher gwei Toͤchter, veren eine an den Kammerherrn 2c. von Thielan, Die au⸗ re an den Hauptmann und Adiutanten, Grafen voh Bchlieffen, verheirathet iſt, den blühenden Kreis haͤusli-⸗ der Gluͤckſeligkeit vollendeten! Uber organifche Seh er und Berbildungen gerförten feine fonft fo Eräftige Befundgeit , umendliche Leiden feſſeiten ihn feit Jahr und dag an das Schmerzenslager, vermochten aber dennoch ucht, den freien Geift zu bengen und die wohlwollendfle Liebe ınd feinem Herzen zu verdrängen. Der angeftzengtefben Runft und Sorgfalt der erften Aerzte Berlins gelang eB sicht ,. ihn zw retten: als der Frühling ſchied und der Bommer in feiner bunten Farbenpracht heranzog da ing auch er heim ,. an dDeffen Gruft nächft feiner ists, einen Kindern, Enteln uud Gefhweiftern auch.feine acht⸗ keitbeige Mutter den Liebling ihres Herzens beweint!

der ländlichen Stille feines Stammgutes Srüden, an, von ihm felbft gewäpiter Stätte, .auf einem Berge des Richhofs, ruhen feine irdifchen Ueberreſte und zerfallen n Staub, fein Andenken aber wird in den Deren Aller, re ihn kannten, treu und unwandelbar bewahrt

P. Dr 0 E.

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* 177. Daniel Kmeth,

ms dem Piariftenorben, Profeflor der Mathematik an der Lönigl: Akademie zu Kaſchau. geb. am 15. Jannar 1783, geft. den 20. Juni 1825.

Dein Geburtsort ift Bries (Brezno⸗Baͤmja) in Ungern. Su den Orden der frommen Schulen trat er am 1. Ro⸗

/

Sn .

I 1478 | Kmeth. vember 1799, Nach: aberſtandenen MPreb en

- en in den Grammatikalclaffen vier Jahre lang. Hierauf

ftudirte er zu Waigen die Philofophie mit fo gutem Ci -Tolge, daß ee an der Peſther Univerfität die philofophifdge Doctorwuͤrde erhielt; dann abfolvirte er zu Reutra' bad theologiſche Studium. Run fehieten ihn _die Borftcher feines Ordens nach Ofen, um anf der.dafigen Univerſ caͤts⸗ Sternwarte die Aftronomie praktiſch zu evlernmm Dies that er mit fo vielem Gifer, Bleibe und gutem folg, das ihn im Jahre 1812, nad ruͤhmlich überflande ner flrenger Prüfung der koͤnigl. Ungrifhe S |

tereitäth zum Adjuncten des Praͤfecten der Sternwarkt

( des beruͤhmten Mathematikers und Aftconomen Yale quich) ernannte, Die Adjunctenſtelle verſah er mit vie⸗

lem .Kifer und benugte fie zugleich zur Shriftftelterig

veanier dab im Jahre 1821 im Drud heraud: Aftromb shifche Beobachtungen "dee: Zenitdiftangen und Der gern Auffteigungen der Sirfterne, der Sonne und Der Plawk

‚ver ten, (Ofen in ber niverfitätäbuchbrudierei, 8. nud in

Jahre 1823 das Merk: „Astronomia popularis 3 usum, qui sine graviori calculo hac scientia delectantgg secundam probatissimnos Auctores in modam historiae gie

Zrnats“. (Ofen in der Univerf.-Buchdruderei, 333. S. gr.

Im Jahre .1828 wurde er zum Profeſſor der. theorerifigeg

und "angewandten Mathematik an ber koͤnigl. Acaden

dem a ernannt, wo er auch dad Amt eined ncademb x

en Religiondlehrerd und Exhortators uͤbernahm ‚Fich um die academifche Jugend verdient machte. &elcheit Kenntniffe und Lehreifer koͤnnen ihm nicht abgefpr werden, aber hoͤchſt tadelnswerth bleibt ed, daß er ans Leidenfchaft fo weit vergaß, den verdienftvollen ferten der Sternwarte, Pasquich, durch eine falfcye im ®lage in der Ungrifchen Peſther Beitung Tudomänyos Gyäjte-

wmöny umd in des Freiheren Franz von Zach Correspast

‚danpe. astronomique 1823, auf eine unwürdige Weiſe aus’

gugreifen und der aftronomifchen Erdichtung zu beſchul⸗ igen. Er wurde gründlih widerlegt und Der ehrwuͤr⸗ Dige Greis Pasquich gekachtfertigt vom Profeffor Schw macher im dritten Bande der aftronomifchen Nachrichten Altona, 1824, Kmeth flarb im 42, Jahre in Ver Bluͤthe feines männlichen Alters,

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Beta 1479. ve * 178.Xbolph Chriſtian von Halke,

Beneral der Infanterie, Broßkreuz des koͤnigl. Großbritt. Han! ndðverſchen Guelphenorhens, Erbherr auf Diederſee und Daſ⸗ ſel xꝛc. En . am 3. Septbr. 1747, geſt. am M. Junl 1885’ zu Diberfen | ws *9* Bei —E— zu Di ba Br wurde zu Hannover geboren, eine Ektern waren) 1771 .verftochene Hannoͤperſche Premierminifter und Monfiftoristpräfident Levin Adolph von Hake und Nes te Sophie von Alvensleben, geflorben 1798 in Hans

Der. | . BR "Er’genoß mit feinem Bruder, dem verflorbenen Staats:

iniſter Chriftion eadwig gleichen Unterricht bei treffs.

Bepen Hauslehrern, als Kleinfchmidt, nachher Prediger in Hameln, "Badmeilter, nachher Superintendent 5 Bchwarmftedt und Drönewolf, fodapn Probſt in Uelzen;

ı Am. Zebenar 1762 trat er bei dem Hannoͤverſchen Barde: Infauterieregimente als Fähndrih in Dienfte, * der Schlacht bei Grebenſtein und mehreren Ge;

chten des ſiebenjaͤhrigen Krieges bei und ward 1769 zum

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kieutenant ernannt. Im demſelben Jahre reiſete er mit

feinem Vater, der zum Miniſter bei dev Perſon des Koͤ⸗ 98 erhoben war, nach England und ‚hatte dafelbft das Biud, die befondere Gnade Georgs III. zu erlangen. Der Erfolg Davon, war, Daß er bereits 1773 ertraordis sair und außer der Anciennetät Stabscapitain und 177& yei dem 7. Infanterieregiment zu Hameln Hauptmann vard. "Am 22. Februar 1775 verehelichte er ſich „mit der Baronefie Amalla Erneſtine von Kipen, welche ihm in ver Theilung der Güter der Kipenfchen Gefchwifter da® Sıt Imböhaufen, welches er fpäterhin gegen dad Gut Dasperde vertaufchte, zubrachte. -

1789 ward er Maſor und als Georg III. feine Deut⸗ chen Staaten befuchen wollte, wurde er ernannt, den Kös auf ſeinen Reiſen zu begleiten. Eine Krankheit des Tönigs verhinderte indeſſen die Reiſe. Gleich darauf vurde von Hate bei dem 6. Infanterie > Regimente mgeftellt und 1793 zum Obriftlieutenant und Fluͤgelad⸗ udanten ded Herzogs Mork erhoben, |

Er begleitete diefen in dem gelbzuge gegen die Fran⸗ Sfifche Republik, hatte aber dad Unglüd, bei der Bela: jerung von Valenciennes mit dem Pferde zu ftürzen, bie

180° Hate —.-

Häfte-aigufegen_ımd in die Hände Trleibter "erge gerathen, welde fie nicht gehörig wieder einſetzten. "Auf Krüden Lehrte er zurück, erhielt aber 17 Unftelung als Flügeladiudant bei bem Feldmarſchall A tag. 1797 ward er Dberft und 1800 Generalmajor, 1 foliher. erhielt: er die Auszeichnung, Daß er zum Mitgl der Hannöverfchen Kriegsfanzlei "ernannt ward, Ye it der Exiſtenz derfelden noch feine Militäcperfon enommen worben wat. oo * .. As 1308 die Franzoſen das Hannoͤver ſche ein men, folgte ‚von Hate der Armee in das Lanenburgif und begab ſich nach dem Abfchluffe der Lanenburger vention nach Wismar, wo er bis 1805 das Directe in den Angelegenpeiten der Kriegskanzlei führte. _ Radıdem die NRuffen 1813 in Hannover -ein * waren, kehrte er dahin zuruͤck, veſorgte die —* Kriegskanzlei und blieb Mitglied derſelben bis a ihre, durch die Preußen und Fangofen erfolgten Aufköfäng Während der Ber lifchen Herrſchaft lebte er 4 e

imb eingezogen auf ſeinem, von ſeinem Dheime; anddro en von Hake zu Bremen, ererbten Bere erfee. . ' un Rach der Beſitznahme Hannovers durch ben redenten war er einer der erften, die zu inne often zurückberufen wurden. Zum Grnerallientenaet oben, trat ex feine Stelle als Mitglied der Kri ei wieder an und zwei Jahre darauf wurde Tym 1 Großkreuz des Guelphenordens zu Theil. Die Iepte

7

die er befam, war, daß er zum General ie nfanterie- und Vicepraͤſidenten der Kriegstanzlei ern w

urde. 1823 bat et, nathdem er das ihm angebotene | torium der Kriegskanzlei ausgeſchlagen hatte, unm | Entlaffung; die ihm a Veilegung feines ganzen & balt als Penſion, bewilligt wurde. Er

ben Jahres vorausgegangen war.

Er zeichnete ſich nicht blos, duch genaue Keumtaif feines Faches, fondern auch durch einen treffiihen Sy rakter qus. Mit Treue und Grgebenpeit, worin er dub

Reith h. 1481

ker | Ku 4 , ' in 7 B wahtend gemacht werden Tonnte, Yiente er * nigen, Georg II, und IV, mit größter Anhaͤnglichkeit d hafte das Gluͤck beider Gnäde im hohen Grade zu erden. Er bewied fich gegen feine Angehörigen und ergebenen mit mildthätigem Sinne und war flet# bes Arme und Sbedücktige. unterfläsen. Wahre joſitaͤt ſprach ſich tn alen feinen Handlımgen aus. "Ointerläft wei verheirathete Söhne und feine Aſche

het in feiner Familiengruft zu Bisperode. H. ne Dr. u.

ed Bu en * 179. Bernhard Reith (früher Reid),

Bollegienrätts, Profeſſor det Geſchichte und Statiſtik an der Unis

.. verfität Charkow.

ged, den 6. Januar 176%, geft. den 25. Juni 1825. .

e wat geboren zu Mainz, wo er zur Beit der Franzb⸗

en-Revolution bei der Verwaltungsbehoͤrde angeftellt , privatifirte dann zu Beinslg, Jena und Göttingen, ed fett 1799 Hauslehrer bei dom Herch von Geplin

Elsfleth im Herzogthum Dldendurg, 1804 Dr. det bilsfophie und Bicedivector eines "Erziehungsinftituts zu rpat 1805 Privatdocent auf der Univerfität zu Chats io, fp tee Profeffor der Sefchichte und Statiftit und Kollegientath. -

Kolgende Schriften find von ihm bekannt: Hiſt. polit. Briefe, nebſt d. Verſuche einer Geſch. ver ehemal. KReichsſtadt Mainz. Mannh. 1789. 8. Au twas Aber die Wahlcnpitulat. (Ohne Druckort) 1790. 8. Beine. Sathar. Davilaͤs Geſch. dee bürger!, Kriege v. Beonte. A. d. Italien. uͤberſ., mit einer Din: der koͤ⸗ u

gl. Macht u. -d. Stantöveränderungen in Kranke. bis c Ligue u. mit andern nöthigen Erläuterungen u. Zu⸗ auen begleitet. 5 Bde. Leipz. 1792— 9. gr. 8. (Auf db. tel dieſer Neberfeg. u. des folg. Buthes nennt er ſich eith). Geſch. der koͤnigl. Macht u. d. Staatsveraͤnd. n Franke, von d. Untergange der Ligue bis z. Erricht. ver Republik. 2 Bde. Leipz. 1796 u. 97. Des Generals Dümouriez hiſt. ſtatiſt. Gemaͤhlde v. Portugal; a. dem Franzoͤſ. mit Zuſaͤtzen begleitet. Mit 1Karte. uk 1797. —* über Klubbs und. Klubbiften’in Deutſchl. Frankf.

1 Ds ıffart |

793, r i 8 OU ion: 4 °,,2 Pe -

. On a ee nl cilien u. HR, Ya

feln des Archipelagus, Smyına, Konföhkind 6% uͤſten v. Afrika; aus d. Engl. überf,,u. nit CE Wegleitet. Leipz. 1798. Gemälde d. KRevolun

bir 1. St. def. 1798. Gah mit, Michael

eraus: Magaz. der Philof. u. fehön, Küäfte, 40 N ainz N. eins. 1781 17B6. (Bon ihm iſt un a eins "Weber Schillers dramaturg. Arbeiten, -

* 480, Auguft - Ferdinand Ludwig Dörfurt, \ Bürgermeifter und Apstheter zu Wittenderg. | geb. den. 12. Auguft 1967. geſt. den a Sutil +

Sein Vater wor Baͤckermeiſter zu Berlin, WILL Diefer Sohn gegpten Dan —E | in ndau. Er heſuchte. die Stadt! giu Op an 8* en —e— zn —— Bien . effen feiner Mutter, des Bergraths Schadow,.zu Bei: Apotheker Weinlich in Berli in die ige Nachdee ie beitete er in mehreren Apotheken und aͤbernaum U Drovifor die Verwaltung, der Shamäfchen,. Apothefe Si Wittenberg; verließ aber im folgenden Jahre Diele Sun fen, um. in Berlin chemifche Worlefungen zu hoͤr ehrte im Februar 1789 nach Wittenberg zurüd. Wr | : fih nun förmlih in Wittenberg nieder, übernahm WW vorhin verwaltete Apotheke Für eigne Rechnung und verhe⸗ rathete fich, verlor aber feine grau im 3.1613 Dusch, den Zub. m Sahre 1797 ward er als Rathöchemiter verpfliack m ‚folgenden Jahre zum Mitglied der Leipziger dom. miſchen Societät ernannt und fpäterhin auch im ande gelehrte Verbindungen aufgenommen. “. Im Jahre 1800 ward. er zum ‚Mitglied des Gtabb raths uud 1814 zum WBürgermeifter erngunt. Die fra rigen Ereigniffe, welche in diefer Zeit Wittenberg beiute fen, wirkten auch auf ihm fehr nachtheilig ein, indem 5 nicht nur als Vorſtand des Stadtraths feine Gefu pndern auch ‚den größten Theil ſeines Wermögend a feste, Im Jahr 1816 verheirathete er ſich zum zweite mal mit einer Tochter des verfiorhenen Amtmannd Dieb rich. Gr war ein fehr einficht8voller Chemiker und Pharma ceutiter, deſſen Leben eine Waſſerſucht zu früh endete. Crint

temäh Ä 1483

tuiſſe beuttunden nachflchentte elften: . Abbandl. den Kampfer, mit einer. Vorrede v. D. Joh. Gottfr. nhardi. Wittenb, u. Zerbſt, 1792. 8. Reues deutſch. ekerb., nach der legten Ausg. der Preuß. Pharma⸗ p., 3. gemeinnuͤtz. Gebrauche bearbeitet. Leipz. 1801: 2. 3 Thle. gr. 8 —. Auch hat er einige Auffäge ig Wittenberger Wochenblatt in den J. 1806, 1806,

geliefert, . W. Lindner.

* 181. Heinrich Wilh. Lawaͤtz, koͤnigl. Daͤniſcher Juſtizrath zu Altona geboren ben 27. April 1748, geft. den 97. Juni 1825 *).

$r war geboren in Rendöburg, wo fein Water, der 062 verſtorbene Juſtizrath «Heine. Kranz Lawäg, den Waiglichen Dienft- eines, Damals für Holftein angeordnes «A vobianscommiflaire, mit einer Lhfung, die unwans ribar, im Andenken, einiger mmigen noch vorhandenen mterlandifchen Greife Lebt, vorftand. Seine Mutter wa

We jüngfte Tochter des, durch einen audgebreiteten Handel Ep um feinen Wohnort Eckernförde bekanntlich verdient achten Kaufmanns Otte. Nach dem Zode ihres ers

}

wm Juſtizrath und königlichen Gaflierer der Herzogthuͤ⸗ wer, Martenſen, der ihr, jedoch unbeerbt im Tode vor⸗ moing. Sie felbft endete ihre Laufbahn Binieden im I. 797. In der erften Ehe hatte fie vier Söhne gebören, wovon der Ältefte der Etatsrath und Deputirte im Oeko⸗ somies und Gommerzcollegio zu Kopenhagen: im’ Jahre 1800, mit Hinterlaffung einer zahlreihen Familie die Welt verließ; der jest verftorbene war der zweite Sohn, ver Conferenzrath Lawaͤtz in Altona **) und der Juſtiz⸗ vath und 20 meifter auf Fehmern, der dritte umd vierte. - Der Berewigte -genoß in feinen Sugendjahren mit feinen Bruͤdern im elterlichen Haufe den Unterricht ſehr verdienter Hauslehrer, ging, 16 Jahre alt, zum academi⸗ [hen Gymnaſio nad Altona, wo er 3 Jahre lang im baufe des würdigen Juſtizraths und Profefjors Henrici verlebte und dem Studium der Rechtskunde und fhönen

*, Aus den Vortr. in d. Schlesw. Holſt. patr. Geſellſch. "ey Auch bief Jahrg. mehr.über ihn au bringen.

. . Mr ——— m nn

Mannes verheirathete ſie ſich zum zweitenmale mit

er iſt 1826 heimgegangen und wir hoffen im achſten

—— ——

1484 Mercy

Bittenfiyaften oblag. Im Jahre 1767 er ai al Leipzig, wo befonders der a dat G rY feines nähern und bemalichen Umganged edigte. | auf bezog er 1769 die Akademie zu Kiel umd ward, dem er dort feine Studien beendet hatte, zum großf lichen Regierungsfecretär daſelbſt und hiernaͤcht Syndicus des abelichen Kloſters in, Ueterſen gan Im Jahre 1801 trat er in koͤnigliche Dienſte ald WE zector des Seihinflituted und zog fi, nachdem bie Wi famteit deſſelben bekanntlich im Jahre 1813, 3 4 nen mehrerer koͤniglichen Einrichtungen dieſer Act, gehoben worden, gänzlich ins ſtille Privakicben zw Als Scheiftfteller hat er fich durch feine geiftlichen & und Lieder, 1775, durch den Verſuch über die Zeug mente, dem ein Luftfpiel: die Kemperamente bei folgte, durch die Schrift uber Tugenden und & 1789, 3 Thle. und durch die Wibliogräphie intireie und gemeinnügiger Kenntniffe, 1795, 2 Tble., de welt bekannt gemacht. Auch ward er 1799 wife Jicher Gtifter des vorerwähnten, jeBt durch die & lichſten Erweiterungen viel bedeutender geworden terftugungeinftituts und war ein fleißiger Mitar an verſchiedenen Encyclopaͤdien und Zeitſchriften. hatte 1774 die liebenswuͤrdige Tochter des Juſtg und Landvogtd Matthieffen zu Sylt gebeirathet: bar ihm zwei noch Lebende Kinder, die Majorin voR me in Kiel und den in Altona wohnenden Agentig wäß, Beide ſchenkten ihm den Anblick geliehter ©

* 182, Wilhelm Mercy,

Pfarrer zu Gruol im Fuͤrſtenthum Gohenzollern : Sigmati geb. den 9. Febr. 1753, geſt. ben 1. Juli 1

Seine Baterftadt iſt Veberlingen , tehemalige am fee liegende Reichsſtadt. Gr erhielt feine wiffenf@ liche Iugendbildung in dee Prämonftratenferabiel W in Oberfywaben und empfing, nachdem er in bei die Kloftergelübde abgelegt hatte, am 22, Februar i die prieſterliche Weihe. Durch fein ausgezeichnetes J zeltalent zog er die Aufmerkfamkeit des Herzogd. son Würtemberg auf IT als derfelbe mehrere treg Tatholifhe Prediger in Teiner Hofkapelle auſtellte.

_

- BWeriy 41485

Mai 1797 folate auch Mercy ſeinem Kufe, der fuͤr einen um fo Höhern Werth erhielt, da er ſchon im Beenden Jahre, auh Vermittlung des Fuͤrſten, von B Papfte der ihn druͤckenden Mönchögeläbde entbunden ) in den Weltpriefterftand verfest wurde. Zwanzig te hatte ex, belohnt von ber allgemeinen Achtung, die 5 Proteftanten ſowohl als Katholiten zollten, gelehrt B gewirkt, als ihm am 20. Aug. 1798 das Pfarramt F&rnol übertragen wurde. Im September 1819 legte

ehe nieder, zog fich mit einer Penſion von 500 ZI. in B in feinem piorrorte befindliche fecularifirte Domis Baner-Ronnenklofter zurück und durchlebte Dafekbft dem md feiner Sage in firenger Abgezogengeit von dee gt, bis fein edler Geift zum höhern Dafeyn fidy erhob, . Mercy vereinigte mit hellem wiflenfihaftlichen Bli⸗ anfgeklärten religiöfen Grundfägen und einer gedies ben geiftvollen Darftellung, ein für alles Gute warmes; Mudig für die höchflen Intereſſen der Menfchheit fühs Br ben und ein, ale Menfchen mit inniger Liebe um⸗ Mendes, frommes und treued Gemüth. Gr betrieb des⸗

r mancher feiner Seitgenoffen,, Tondern mit Ruhe umd } Bigung, duch lichtvolle and Elar entwidelnde. Darftels 9 der Wahrheit, und immer geleitet durch die Maris R, daß vor allem auf Srregung der reinfittlichen, chriſt⸗

6 zeinern Lichtes von felbft eindringen werben, In Dies em Geiſte wirkte er, in der ſchoͤnſten Periode feines Les nd, als Hofprediger in Stuttgart, wo er durch fein treffliches Rednertalent und durch feinen herzlichen, mils den und frommen Bon, der mit der weltliden Manier —— Gollegen Eulogius Schneider ſeltſam contra⸗ irte, ſich eines allgemeinen ununterbrochenen Beifalls, ch von Seiten der ſich immer zahlreich hinzudraͤngen⸗ on proteftantifchen Buhörer, erfreute, und der nicht Min, feinem Charakter galt, den er Durch vegen Gifer für nügliche Anftalt, durch edeln, um dbaren Fleiß Dienfte der leidenden Menfchheit und durch einen wuͤr⸗ Igen Wandel bewährte. In diefem ——— war es, wo er das engſte Band der Freundſchaft mit feinem, an wiffenfchaftlicher Bildung ihm wohl &berlegenen, aber zurch Streben und Sefinnung ihm innig verwandten Amts⸗ zenoſſen Wertmeifter Enüpfte.* Diefes Band blieb mter ollen Wechfeln der Umftände und ber Stellungen

*) Sein Leben f. Nekrolog Ar Jahrg. S. 5.

46 das Werk der Aufllärung nicht mit dem ftürmifchen

5. von den Schwachheiten des Alters bedrädt, diefe

en Sefinnmg zu arbeiten fey, da dann die Strahlen -

dad Kriegsungemad zum größten Bortheile für bie‘ Ugion vergütet werden?’ Die im Jahre 1801 zu Nig

. Bigung und Milde, .und überall‘ Die Berechnung auf

ſes nicht Älter geworden fey. Möchte diefer fein Scuu—

NRNeligions⸗ und Kirchenmwefend auf dem Herzen hatte, i

naͤmlich Eein geringerer, als eine völlige Reform der $

"denen Schilderungen waren zum Theil. überrafchen.:

auch in ‘feinen zur Befeitigung der in die Kirche

fers vernahmen in ihr ihnen ‚längft vertraute Zöne U

genheit, Kraft und Gedankenfuͤlle diefer Anſprache on f

IDEE Merch.-

vngertrenulich; und old "der Tod für die ſichtbare Wi es: trennte „febte der. Überlebende Fremd ‚Dem Hingeiäig benen einen würdigen Denkftein auf fein Grab, (Knie ten an Benedict Maria von Wertmeifler,‘ von einem ner Freunde. 8. Stuttgart 1823.) - 4 Bad Mercy für die Berbefferung des Eatbolif

er dem Publikum zuerſt in dee aus Drei Heften bein Ben Schrift vor: „Wie Tann dem katholiſchen Sci

ſchien und bei Aufgeklaͤrten und Obfeuranten eine-pl große Senfation machte. Der Plan des VWerfaſſer lichen ——— der Geiſtlichkeit, des Lehrvortragt des öffentlichen Cultus. Die von dem Zuſtande ber che und von der Rothwendigkeit der Berbefferung g

den Borfchlägen aber yerrfchte ein fanfter Geift der iii

alimählige, fchrittweife Abhülfe der - beftehenden AA unter, der Mitwirkung der Zeit, Derſelbe Geift wek

drungenen Mißbraͤuche und Vorurtheile ſpaͤter heranige gebenen Schriften, namentlich in Dem „Entwurf ein neuen katholiſchen Rituals.“ Ulm 1806. 8. Zte

Lehren über Die Kunft aber, die er ſelbſt fo gluͤcklich

übt, gab er in feinen „Srundfägen der Beredtſ

für junge Geiſtliche.“ Ulm 1810. 8. BR - Bei den Bewegungen, die in der legten Zeit @ die Miederbefegung der erledigten bifchöflichen Deutfchland entflanden,: brach auch Mercy dad Ok gen feiner Einſamkeit und drückte feine Diefen Gegenſe betreffenten Anſichten, Wünfche und Hoffnungen, ia Heinen Schrift: „Zur die künftigen Bifchöfe.” Zübinge 1822. 8., aud. Die Berehrer und. Freunde des Ber }

BSanftmuth, der Humanität umd des frommen Ging aber mit gleichem Genufle bemerften fie in der &

Lünftigen Hirten der Kirche, Daß Der Geift des edeln S

sengefang ein prophetifcher ſeyn! . Bichberg. Dahl,

\ \

Anhäufee, 1487 ”* 488. Gall Ludwig von Zeſterfleth,

Befter Gräfe des Altenlandes zu York im Hanndverfeien. | . gebd. dr 80, Mat 1784, geſt. d. 6. Juli 1W6 . i

iſt gebürtig aus Stade, midmete ſich in feiner Ius PB ‚mis Eifer feiner wiflenfchaftlichen Ausbildung und de, nachdem er feine juriftifchen Studien auf Der Lanz niverfitat, der Georgia Auguſta vollendet, Anfangs Anditer beim E. Amte zu.Dfterobe und dann bei dem: ı Bremervörde angeftellt;. jedoch 1810 gum Droſt er⸗ it. Er verlieh aber die Beamtencarriere und trat bevorſtehender Bertreibung des Feindes 1813 ala Hineiftek in das fo eben errichtete Hannoͤverſche Hu⸗ puvegiment Bremen und Verden, mit welchem er dem auge im Medienburgifchen und Holſteinſchen, fo wie in Braband beiwohnte. Mac) der entſcheidenden lacht bei Waterloo trat er in den Civildienſt zurud, Kde 1817 zum erften Gröfen des AUltenlandes ernaunt ſtarb als folcyer am obengenannten Enge, . IJ Dittmer.

r

* 184. Johannes Anhaͤuſer,

an der reformirten Gemeinden im Koͤnigreiche Wuͤrtombarg au Stuttgart.

geboten am 17. Mai 1767, geſt. am 8. Juli 1826.

tnheim im Baieriſchen Rheinkreiſe iſt fein Geburtds wo fein Bater, dee fräher Hofprediger zu. Kirchheim⸗ anden gewefen war, als Pfarrer lebte, Nachdem er se Studien vollendet hatte, wurde er erſt ald Lehrer ‚dir ‚hoben Karlöfchule in Stuttgart, im Jahre 1789 ald Pfarrer der reformirten Gemeinden zu -Stutts ‚Ludwigsburg und Kannftatt angeftellt, da er denn nen Wohnſitz in dem lestern Orte nahm und in feinen keien Gemeinden, die urfprünglich, aus ausgewanderten igenotten entftanden waren, abwechölungsweife in Deuts Der und Franzöfifher Sprache predigte. Im I. 1809 Kırde er zum Decan der reformirten Gemeinden in Wür⸗ nuberg ernannt, welche am Ende des fiebenzehnten Jahr⸗ undertö durch die Aufnahme mehrerer aus den piemons Mifchen Thaͤlern vertriebenen Waldenſern ihren Anfang

*

ET Te Anhänfen

genommen hatten und in 18 Orten zerſtreut, eine Beudh erung von nicht mehr als 2200 Seelen ausmachten. Hand in diefer Eigenfchaft unter dem evangelifch-Iuthen {gen Oberconfiftorium tn Stuttgart, dad die Auffih ber die Waldenſiſchen Geiſtlichen und Schullehrer fung und in ihren Angelegenheiten nach den Grundſätzen zeformirten Kirche erkannte. Nach feinem Tode das von ihm bekleidete Decanat nicht wieder befegt, dern bei der ‚eingeleiteten und in einigen Orten bee vollzogen Bereinigung bei den Kirdyen, die x Gemeinden in die "ihnen zunaͤchſt gelegenen evange Iutherifhen Diöcefen eingespeilt. Auhaͤuſer war, ohne in irgend einem Fache das dienſt wiffenfchaftlihen Fiefe anzuſprechen, weis Bi «denn auch nie als Schriftſteller aufgetreten iſt il Mann von ausgezeichneten Verſtandesanlagen unbe fitiger audı in feinem Aeußern und geſellſchaftü eben fich ſehr vortHeilhaft. ausprägender Bildung angenehmer und beliebter Prediger in beiden obemy ten Spradyen und din vorzüglicher, mit dem bekeiri folge arbeitender Jugendlehrer. Durch das letztere lent eröffnete ſich außer feinem Berufe ein zweiter ner Wirkungskreis, da er die Zeit, die er von Dem Mi ften erübrigte, zum Unterrichte in Wiffenfchaften und Me fonders in neuern Sprachen auwaybte, ben er hänf .) den erften Kamilien ertheilte, in denen feine gebiäck Aufßese. @itte ihm. den Zutritt aufſchloß. WIE DUB wirkte er mit Eifer und Shätigkeit für das Intereffe ie ihm anvertranten Gemeinden, die in ihm ihren Verircis und Befchüger erkannten und ibm deßhalb ſehr ergetg waren. Diefelde Achtung genpß er in feinem befi Werufötreife und_in feinen Privatverhaͤltniſſen und war ihrer durch Humanität, edle Sefinnung, Wohlwe En, Dieuſtfertigkeit werth. Sein unerwarteter,, ein 3 beches Beben in feiner beiten Kraft endender od,’ ers deßhalb auch allgemeings Bedauern. -,

Vidberg. Pape

8

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.

. | Heff.e. -, 1489 .*. 185. „Johann Zriedrich Chriſftoph Heſſe,

DOberiuftiztath in Hannover / geb. den 2. Jannar 1778, Heft, den 8. Juli 1086.

Er wurde geboren zu Münden, ſtudirte in Goͤttingen son 1789 bis 1792, wo er als Doctor juris utriusque Mromovirte und bi8 1802 als Advocat in Münden prafs | ,— 1802 wurde er Sarnifonsauditeur dafelbft und

nd diefem Poften bis. 1804 Vor, worauf die Göttingis Gehe Buͤrgerſchaft ihn zum: Stadtfyndicus Yon Göttingen erwählte. 1805 wurde er außerordentlicher Beiliger des

yruchlollegiums der, Suriftenfaßulcäe hielt feit dieſem

ahre Borlefungen über- den practiſchen Givilprogeß, heard 1807 Bürgermeilter und Mitglied der Polipeieoms miſſion, 1808 Tribunalrichter erſter Inſtanz zu Goͤttin⸗ gen. 1818 trat er bei Wiedereinſetzung der rechtmaͤßigen —— Regierung fein fruͤheres Amt als Bürgers qmeifter wieder an, ward aber 1817 zum Suftipcath on Ber Iuftizlanzlei gu Göttingen und 1819 zum O erjuftige zath in Hannover ernannt. Gr war ein fehr thätiger and einfichts voller Geſchaͤftsmann und wurde wegen feiner Sewandheit im legislativen Fache oftmals darin gebraucht. Auch war er Mitglied der jur Entwerfung eines Hannds _ werſchen Strafgeſetzbuches niedergefegten. und unter aus - dern aus Bauer und Spangenberg beftehenden Gominifs Hion und hat als ſolches großen Antheil an-dem nun gr: Ächienenen Entwurfe, Sein Vaterland verlor an ihm eis nen fehr hochverdienten und fehr thätigen STHäf mann. \ ® . " Ko e

\ 2 *2

186. * Dr. Andreas Joſeph Schnaubert,

Wroßb. S. Weimarifher Geh, Juſtizrath, erfter ordentlicher Pro: feffor der Nechte auf der Univerfität Jena, des Schoͤppenſtuhls “und det Huriftenfacultät Ordinarius und Senior, erfler acade⸗ miſcher Rath des Gefammtoberappellationdgerichtd daſelbſt.

geb. ben 30, November 1760, geſt. den 10. Juli 1828. Diefer vielfeitig und gruͤndlich gelehrte Mann war gu Wingen am Rhein geboren, eine Eltern waren katho⸗ Ufcy; der Vater, ein Weinhaͤndler, ließ ihm, da er gute

N. Nekrolog. Br Jahrg. 94 -- -

*

!

*

1400 Shnaubert. Anlagen’ zeigte , eine vortreffliche Erziehung. geben und

‚beftimmte ihn zum geifllihen Stande, . &r machte audp-

bald folche Forffchritte, daß er ſchon im Jahre 1765 ju Mainz Phlioſophie und Geſchichte fludirte und es dung Talent und. Fleiß dahin brachte, daß er im Jahr 1 um Magifter erhoben wurde. Hierauf betrieb er amalfgen kurfuͤrſtlichen Seminarium dad Studium Ber Theölpgie, hörte nebenbei aber auch juriftifye Col fand fchon-damals vorzüglichen Geſchmack an dem pä& lichen Recht, der Kirchen= und Deutfchen Reichsgeſchiche und würde bald Darauf Baccalaureus der Theologie.

* Mangel an Neigung ımd andere Umftäude verautaß

ten ihn, ploͤtzlich die geiftliche Laufbahn, auf welcher e gute Ran Hatte I eriffen im Jahr 1796

nach Gießen Mu gehen, wo er fortfuhr, juriftifche Ber fungen au hören und ſich in der Surisprudenz ' andy t en, . . . .

Nachdem er fd Öffentlich zur evangeliſch⸗lutherifchen Neligion bekannt hatte," wurde er zu Gießen im Jahre 1780 Doctöe der. Rechte und erlangte ald Privatdocent "bald allgenieinen Beifall. Seine befannte Inaugueak Differtation: de principe legibus solato und die von IR berausgegebene „ueiftifche Bihlietpei trug nicht wenig zu feinem Rufe bei. Im Nähte 1783 erhielt er eine Außerordentliche Profeffür der Rechte in Gießen,

aber fchon ein Jahr daranf als ordentlicher Profeſſor de Rechte und Beiſitzer der Iuriftenfacultät nad GHelmftäit

berufen, wo jedoch das Glima auf feine Gefundheit na

theiligen Einfluß hatte. Daher der damalige Herzog von Weimar, Karl Auguft, das Wohl der Univerfität Iena ſtets im Auge habend und Willens, dieſes Inftitut der Wiſſenſchafter = heben, Schnaubert im Jahre, 1786 als ordentlicgen rofeſſos des Lehnrechts mit dem Charakter eines Koß raths nach Jena berief, folgte derfelbe diefem Nufe, we er denn auch ſchon nach acht Jahren, 1794, in Die fort "Stelle und zugleich in die Zukultät einrüdte. Im Jahee 1793 wurde ee zur vierten, 1800 zur diitten, 130% ge zweiten und 1809 zur erften Stelle in der Facultät be

foͤrdert. Als er 1809 zum Ordinarius ernannt wurde,

erhielt er vom Herzog von Weimar den Charakter u. Sufigargen, J zu R eines -. Die vormehmften. Zweige der Jurisprudenz, w Schyngauhert ‚benrbeitete and. —* er ——— en waren; Staatsrecht, Lehurecht und Kirchenrecht Der Kas

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—Sqcnaubert. 1491

tholiken und Proteſtanten und er hat fich in dieſen Faͤ⸗ chern durch eine Menge von Schriften hoͤchſt würdig aus⸗ gezeichnet, deren Anzahl mit Differtationen und Programs men auf S1 fleigen. In den fpätern Jahren, befonders

als er Ordinarius wurde, hielten ihn feine- überhäuften - |

praktiſchen und Facultätsgefchäfte ab, fich mit dee Heraus: gabe neuer Schriften mehr zu befaffen. Gern hätte er noch ein Handbuch über daB Kirkhen- und Lehnrecht, wo⸗ von er die Materialien ſchon gefammelt hatte, vor feis nem Zode herausgegeben, aber ed war nur ein frommer Wunſch geblieben. - ,

Schnaubert war ein fhlichter und in feinem Berufe außerordentlich thätiger Mann und die Univerfität Jena verlor an ihm ein Mitglied, welches mit einer Fälle von

Kenntniffen auögeftattet, nicht fo leicht wieder’ zu erſe⸗

gen feyn wird. W Dr. Gr. Seine Schriften find folgende: . Erörterung d. Lehre von heilbaren m. unheilb. Nul⸗ litäten. Gießen, 1780. 8.— Dissertat. inaugural. de qua-

litate comitiali Placit, Regii in imperio Romano Germa-

nico ad votum consilii Imperii Aulici d. d. 16. Now. 1778. publ. defensa. Giesen, die prima Maji, 1780. 4, Neuefte jurift. Bibliothek, vornehml. des deutfch. Staats⸗

eiträge 3. deutfh. Staats⸗ u. Kicchenrechte. 1. u. 3 Th. Gießen, 1731. 1783. 8. Progr. de jure succeden- di feminarum in feudo a femina acquisito, Gies. 1783. 4, Widerlegung, d. zechtl. Staatsbetrachtungen über die

age: ob die in d. fürftl. Heſſ. Gebiet geleg. Güter u.

intunfte d. von d. Kurfürften v. Mainz 1781 aufgehob, 8 Kiöfter, d. Kurfürften zu Mainz od. d. Landgrafen v⸗ Heffen zugefallen find? Gießen, 1783. 8. Antwort auf Herren Hofger. Rath u. Prof. Roths Vertheidig. feiner Staotöbetrachtungen, die in Heff. gelegen. Güter d. Mainz. nufgebob. Klöfter betreffend. Gießen, 1783. 8 Ueber Die Zrage: Ob die im Heſſ. Gebiete geleg. Güter u. Res penüen d. 3 i. 3,1781 aufgehob. Mainz. Klöfter d. Hrn. Bandgr. v. Heffen v. Rechtswegen zuftändig feyen? Ant⸗ wort a. Hrn. Roths Vertheid. ſ. ſtaatsrechtl. Betrach⸗ tungen üb, dieſe Frage. Gießen u. Marb. 1784. 8.0— Srläuterungen d. in Deutſchl. übl. Lehnrechts, in einem Sommentar über die Böhmerifch. Principia juris feudalis. Steßen, 1784. 2, Thl. Braunſchw. 1786. 2. verbeff;

> - 142 Shvwoubert,

1798. 8. Ih. 1799. Die erfte u. zweite Fortfeh. gebt bie + $. 158. des Böhmerifch. Lehrbuches. Progr. * ans- ogia juris publici Imperii in fontibus juris publici, $, R. J. territorium non A mn 1785. m Daffelbe Programm v. ihm felbft mit Zufägen vermehet, in Mereau’8 Midcellen & deutſch. Staats: u. Privat seht. Ih. 1. (1791). Summar. Einleit. in d. Staats⸗ recht der gefammten reichsſtaͤnd. Lande, Jena, 1737. & Anfangsgrüunde ded Staatsrechts der. gef. Reichslande. Jena, 1787. 8. Ueber d. Freihrn. v. Mofers Vorſchlaͤ⸗ ge 4. Verbeſſerung d. geiftl. Staaten in Deutfchl. Jena, 1788. 3 Kurzer Entw. d. proteſtant. Kirchenrechts in Deutſchl. Sena, 1788. 8. Meber die redyten Mittel, die roteftanten wider d. Katholiciömus zu fichern. Jena, - -4738. 8. Neuefte fortgefegte jurift. Biblidth. I. 9. ‚1-3. St. Jena, 1789-1790. 4. '&. 5. ©t. Ebd. 1791. 8. Leber Kirche u. Kirchengewalt in Anfehumg d. firdl, öffentl. Religionebegrifts „nach Grundfäg, d. matärl, md oteftant, Kirchenrechts. Jena, 1789. 8. Zweite ver. uög. ebd. 1795. dr. 8: Diss. de principe legibas suis öbligatd. Jena, 1793. 4. Diefelbe Schrift Deutſch um

ter d. Titel: Auch d. Regent iſt an die v. ihm u. feinen |

Borfahren gegebenen Gefege gebunden. Aus d. Lateinifd. v. &. 8. Hagemeiſter. Roftod, 1795. 8. Grundfäge d. Kirchenrechts d. Rh in Deutſchl. Jena, 179%, & 2, verm. Ausg, Jena, 1793. 8. Beſond. Grundfäge &

Kirchenr. der Katholiken in Deutſchl. Iena, 17. 8.—

Progr. Expositio veri sensus' quaestionis de existentia Cor oris Evangelicorum ejusque juribus controversae. Jens, 796. 4. Pr. de civitatum Imperii jurihus rmiinorum

juste restringendis, Jenae, 1800. 4. Korcede zu I. 6.

©. Schröter Abhandl. über die Lehnstraͤger u, Lehns⸗

yormünder. Seipʒ. 1801. 8. Pr. de ratione, car circulo

Saxonico superiori in Camera imperiali manserit locu

penultimus, Jenae, 1801. 8. Pr, de inspectione ter-

ritoriali in Postas imperiales, Jenae, 1804. 4. Pr. de raedio.mediato, amissa pruedii equestris qualitate, col- ectabili. Jenae, 1804. 4. Grundfäge des Kirchen. %

Proteſt. u. Kathol. in Deutfchl. 1. 2. Bd. 8. u. respre,

2, Aufl. Zena, 1805-6. Lehrb. d, Deutſch. Staater.

. 1. Th. Iena, 1806. 8. Prolusio de termino diei l. &. in $. 45. conclusi depntationis Imperii de 25, Febr. 41803 sanoito, ad diem 1. Dec, 1803 non transferende. Jenae, 1806. 4 De ratificatione caesarea $. 82. com cdlusi deputat, 'imperii de 25, Febr. 1808 quatenus plara

2 4 w

rm Haidenberg. 14988

‚in ea vota principum saücita sunt. non denexanda nec

suspenda. Jenae, 1896. 4. Pr, de justitia divortii in-

ter conjuges principes, catholicae religioni addittus, bo-

na gratin divertentes. Jenae, 1811. 8. Bein Schatten; riß im alademifchen Zafchend. aufd Jahr 1791. .

J. A . Dr. F. W. Bu

* 187. Georg Anton von Hardenberg, roͤnigi. Preuß. Kammerhers.und Landrath zu Oberwiederſtaͤdt. geboren den 38, Jult 177*, geft. den 10. Juli 1825.

Er war geboren zu Schloͤben im Altenburgiſchen and Der jüngfte Bruder Friedrich umd, Karl Gottlieb Anton von Hardenbergd, die unter dem Namen Rovalis und Hop: Dorf (von zwei Geitenlinien der Hardenbergifihen Famt⸗ Lie früher: geführt) in der Dichterwelt bekannt geworden find; Friedrich farb den 25. März 1501 zu Weißenfels und Karl. Gottlieb Anton daſelbſt am 28. Mai 1818. Georg Anton von Hardenberg fand früher als-Oberforfl- meiſter in Heſſiſchen Dienften. Sein Bruder Karl ‘li Defien Gedichte unter Dem Namen Sylvefter und mit d Sitel: der Dichtergarten, 1. Bang (Mürgburg ...) dru⸗ den. Dieſer mußte im Jahre 1807 umgedrudt werden, . Da mehrere Gedichte gegen das Franzoͤſiſche Syſtem ge richtet waren. In Raßmanns Pantheon wird ihm irrig ein Roman: „Ludw: v. Zollern“ Verlin, 1821 beigelegt, Der den Paſtor Theodor Schwarz (zu Wiek auf der Ins fel Rügen) zum Berfaffer hat. Eu | Hardenberg ſtarb zu Oberwiederftädt bei Eisleben.

* 188. Joſeph Leski, Profeſſor der Aſtronsmie und’ Direktor des Obſervatoriums auf * der Univerſitaͤt Krakau. . - geb. den 2. April 1765, geft. ben 15, Juli 1806.

Joſeyh Lesti war im Dorfe Male Lauy im Krakaui ſchen bei Zarnowieg geboren. Gr flammte von. einer als ten udlihen Familie ab und fein Bater war Obrifter tn einem polniſchen Dragonerregiment, deſſen Ehef der Kron⸗

‚Hebung genoß Leski im väterlichen Haufe, ſpaͤt

Handelt wurde. So ward er als ein gemeiner, und

0 1494 Lest ſtallmeiſter Graf BislopolgEl gewefen it. Die erſte

chickte ihn fein Vater nach Danzig. Hier befand er 8 Jahre im Haufe des Profeffors Schiller und. befi dad Gymnaſium. Mon. hier aus kam er in die 6 tenſchule zu Warfchau, wo er fich unter Pfleiderer beſon⸗ Deus in der Mathematik auszeichnete und 1790 ald ter angeflelt ward, Gr maͤchte fich bei feinen Lehrern und nndefesten fo beliebt, daß ihm der ee be Gadettenfchule, der Durch feine Schriften ruͤhmlichſt be⸗ Tannte Profeffor Hube 1794 eine feiner Toͤchter SE She gab. Damals brach aber gerade der Anfurreeti Trieg unter Kosciuscko aus und als diefer nad dem Ders luft der Schlacht bei Scorekocin fich nach ſchat Tee fo foüte ihm Lesti eine Depeche von Wichtigk

erbringen, Uppenachtet er fchon in der Arme.

geftellt war, fo verfuchte er. dies in Givillleidern zu tig

‘und da er den Meg bei Raſchin verfehlte, fo ward x

von Kofaken überfallen und gefangen genominen. Depeche vergrub er indeffen" auf Dein Beide, Tut

ſich flüchten wollte und geftand ihnen felbſt dann ni als er. wegen feines bartnädigen Stillſchweigens übel

Achtiger Menſch zu Fuß auf die Feftung zu Großgl (Gros; Glogau) En hlefien —— und von an

Reiſſe gebracht. Hier wurde er aber bald von mehreren

anfehnlichen Polen, die auch gefangen worden. waren, er⸗ kannt und da fidh der Damals dort in Gefangenfehaft be findliche Graf Joſeph Wodricki um feinen ehemaligen keh⸗

zer ale Mühe gab, beffer behandelt. -: Durdy feine Am

Iente in der Zeichnenkunft und Miniaturmalerei ward Zi bei der Familie des damaligen Generallieutenants Gouverneurs von Neiffe, Balthafar Ludwig von Wen fen fo einheimiſch, daß er als Hausgenofje dort angefes ben wurde. Durch Unterricht im Zeichnen und Malis erwarb er ſich auch fo viel, daß er feinen Mitgefangenes manche Unterflügung gewähren konnte. So wie der Friede erfolgte, fo begab er fich nach Dresden und ſtudirte von in der Bildergallerie die Mufter der fchönen Malerei.

| Im Sahre 1796 ließ er ſich in Krakau nieder, gab

Yatunterricht in der Mathematik, hielt eine Eleine Pew Konsonftalt. und feste fein. Lieblingsſtudium die

fort, Auch machte er fich durch einige Schriften befanst und ward proviforifcher Lehrer der hoͤhern Mathematik und Aſtronomie. 1795-1802, als der jegtregierende Kür

arichan ge

* | Lesti. : . 1498

von Preußen das Eyceum zu Waxrſchau fliftete, fo e Leski ala Profeſſor der Mathemafit: 1803 dahin en. Die allgemeine große Vorliebe der Polen für tis, führte ihn 1809 auch dahin, wo er ein volles Jahr Urlaub blied und alle Kunftfhyäge, die Napoleon das 18’dort gefammelt hatte, fleißig ftudirte. Im Sabre 1 wurde er gum Profeffor der Aſtronomie in Krakau Bann, weil Littrow nach Rußland gegangen war. Cr Amete fid nun mit allem Eifer diejer neuen Laufbahii Bobgleich fein Körper fehr gelitten hatte, fo war doch ganze Aufmerkfamkeit diefe 13 Jahre hindurch nur Diefer. Men Wiffeufchaft gewidmet, In Freiftunden huldigte ex, ee feiner Lieblingsbefchäftigung der Malerei mit allem fer der Sugend. Sein Zimmer war mit, deu ſchoͤnſten Arintargemälden feiner eignen Hand geziert.: Mich, BB SHorteaitö, fondern auch größere Gegenftande malte, mit einer Lebendigkeit fo, daB fein angeborned Zalent ch fihtbar war. Ob ihm gleich das höhere Alter e Kräfte zu fchonen gebot, fo war er bis 1824 immer ich thätig, In diefem Jahre reifete er von den önheiten der Natur 'Yingeriffen an ben Ufeen der eichfel äu Waſſer nah Warſchau. Aber diefe Reife te feine geſchwaͤchte Befundheit nicht vertrugen und leunigte bald darauf fein Ende. Er flarb in War⸗ u den 15. Zuli 1826. . | m

| Seine Schriften find folgende: BE Darſtellungen der fämmtl. Theile d. Mathematik, the während d. dreifähr. Curſus auf d. Krakauer Unis: fität öffentl, u. In Privatftunder vorgetragen werden. au, 1801. 4. mit Kpfen. 168. © Theoret: und Öft. Unterricht in militaͤr. Vermeſſungen. Warſchau, p in poin. Sprache. Es iſt dies die Ueberſetzung ei⸗ 5 engl. Werks von Hogrewe. 8. 246. 8. Eine Ab⸗ adL, über d. mannigfaltig. Nutzen d. Unterrichts in d. bit Wiffenfch. 1814. 4. 29. ©. polniſch, eine-Rede, F der Verfaffer bei Eröffnung des Lehrcurſes 1814 im ober in Krakau hielt. u \ Lu, Außerdem lieferte ee zahlreiche Beiträge zu der Hal⸗ hen Kiteraturzeitung.. 0 oe

Krakau. Bandtke, Profeſſor und. Biblioth. F a |

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*

14060 Ickobi * 489, Chriſtian Carl Philipp von Hattef; Pberamtmann zu Schnackenburs. u

geboren 1746. geſtorben den %, Juli 1828,

Von der Akademie zuruͤckgekehrt, wurde er, 21 Iahtt alt, beim Hannoͤverſchen Amte Herzberg 1767 als Aud tor, 1774 als fupernumerärer Amtölreiber beim koͤnigl Amte Winfen an der Euhe, 1782 ala wirklicher Iutk fchreiber beim Amte Brakenburg und 1791 beim Zmte Lauenförde angeftelt 1793 zum Amtmann IH zum eriten Beamten und Elbzoͤlner zu Cichnafenburg wie endlih 1817 zum Dberamtmann daſelbſt ern

wo er fein thaͤtiges Leben am 20. Juli 1825 beſch achdem ee feinem Vateriande 58 Jahre Lang geil

otte, D L

* 490, Andreas Rudolph Sacobi, Doctor beider Rechte, Hofrath und Landſyndicus. Ritter bed Geel rn phenordens in Gelle, |

‚geb, den 21. Januar 1746, geil, den 22, Juli 28%. .

Er ward geboren in Hannover wo fein Vater, Johen /

Friedrich, —8* Prediger an der Kreuzkirce war, da eriten Unterticht ertheilten ihm Privatlehrer, bis m 8 Die zweite Glaffe ‚des Stadtfchule in Gelle kam. zu Oftern 1761 ging er auf das Gymnaſium zu Ilfeld, er drei Jahre blieb. und darauf die Univerfität GöttingM De30g- Hier widmete er fich vorzugsweiſe dem Gtuikt der Rechtswiſſenſchaft und begab ſich nach vollbtachtt akademifſcher Laufvahn im Jahr 1768 nad Gelle, mM dieſem Hrte, wohin fein Water als Gonfiftoriolrath, e ‚neralfuperintenhent und erfter Prediger an der Gtadtfirdt 1758 verfegt worden war, feine praktifde Laufbahn M | beginnen, Er ward’als Auditor bei dem Gellefcen, het fhaftlihen Amte der fogenannten Burgvoigtei ange wobei er nebenher Advotaturgefchäfte betrieb.

Im Jahr 1764 war in Gelle die annoch beſtthene Landwirthſchaftsgeſellſchaft errichtet und Jacobüe Bat zum Director derfelben ernannt worden. Da nun Sat

ei feinem Bater im Haufe wohnte; fo verfhaffte im diefe häusliche Werbindung Gelegenheit, ſich anper DM

*

| Kacobi 1497

aresace, auch mit den landwirthſchaftlichen Gegen, den der Gocietät bekannt zu machen. Er gewann ihs un. bald einen folchen Geſchmack ab. und wußte fich Die Yazu erforderlichen Kenntnifje fo, anzueignen, daß er bes , its in feinem 26. Sabre für würdig befunden ward, als Ritglied der Geſellſchaft aufgenommen gu werden, .. Im Sapr 1773 erwählte ihn die Lüneburgifche Lands haft zum Schatz ſecretaͤr, zwei Sahre fpäter zu ihrem - nubicns und mit Ruhm füllte en beide ihm anvyertraute en auß. Beiterhin entwärf er-den Ylan zu einem Lüneburgs hen ritterſchaftlichen Greditinftitute, der den Beifall der ierung erhielt und in Ausführung gebracht wurde, AL wur ihm Die Stelle eines Aſſiſtenten der Gredits iffion übertragen. - Im Jahr 1794 wuͤnſchte die damalige Churſaͤchſiſche konomife Gefellfhaft in Leipzig von dem engern Kuss chuſſe der Gellefchen ndwirtbiehaftögefellfchaft ein Gut⸗ uihten über eine Hagelſchlagsſocietaͤt, Die in Leipzig ers ichtet werden Sollte, zu erhalten. Jacobi,' der bereits eit längerer Zeit Mitglied des Ausſchuſſes war, wurde Hexau beauftragt und er, entledigte ſich binnen Kupzem Kefed Auftrags. mit. einer folden Kenntniß und Grund» ichkeit, daß fich die Saͤchſiſche oͤconomiſche Gefellfchaft wwogen fand, ihm unter dem 26. December 1794 daß Diplom eines auswärtigen Eprenmitgliedes der Societät m überfenden. Bald darauf ertheilte ihm fein Monarch, er König Georg IU,, den Hofrathscharacter. | Sein Hauptaugenmerk war von jegt an auf bie zuerſt m Lüneburgfchen eingeführten. Gemeinpeitötheilungen ges ieotet und aus allen Kräften fuchte ex Diefelben zu beförr een. So seigte, er fi) dann aud) befonder& thätig bei wm 1802 in Selle errichteten Landesoͤconomiecollegium, pelches hauptſaͤchlich die Erleichterung dev Gemeinbeits⸗ heilungen und die ſchnellere Ausführung derſelben zum ſwecke hattee. en Die eingetretenen politiſchen Ereigniſſe gaben feinen Zerufsgeſchaäften eine andere Richtung. Im Jahr 1807 vurde, im Namen ded Franzoͤſiſchen Kaiferd Napoleon, ion Dem aum Generalintendanten über Hannover ernannz en Franzoͤſiſchen Commiſſaͤr Belleville das Hannöverfche andesdeputationscollegium für aufgelößt und deſſen fers ere Gisungen für aufgehoben erklärt und Dagegen eine Bermaltungscommiffion eingerichtet, welche diejenige Macht ekleidete, die die ehemaligen Landſtaͤnde in den Provin⸗

% N 1498 Jacobi

en andgeübt Haften. In jeder goin] inz ward ein Ge Yelegirtes der Sommiffion echt un Dazu The burg der Landfyndicus Jacobi ernannt. ft Im Jahr 1810. wurde Hannover mit dem Königeeil " Weftppalen vereinigt und in drei Departements ring theilt. Bei dieſer Gelegenheit wurde Jacobi die DM tion det: indivecten Steuern im Niederelbdepartement M tragen und er dadurch genäthigt, feinen bisherigen Weil fig mit Lüneburg, dem Hauptorte des Departements, vertaufchen. Nachdem dieſe Stadt mit dem größten Ai des neuen Bezirks unter Franzoͤſiſche Herrfchaft W ward Jacobi im Februar 1811 nach Helzen verfebt,.y feinen Dienft als Steuerdirector,; fo weit er noch a übt werden konnte, dafelbft ferner zu verwalten 9 December, deffelben Jahres endigte ſich auch Diefer' 2 enthalt für ihn, indem er die einftweilige Donanenll tion in Magdeburg erhielt. Nachdem er 1813 no Douanendirectot näch Braunfchweig verſetzt worden WB kehrte er, nach den, in Folge der Schlacht: bei Teig . eingetretenen politifchen Beränderungen, nah Gele # feine frühern Dienſtverhaͤltniſſe zuruck. hr . - Die nunmehr wieder bergeftelite Hanndverfhe Ke zung übertrug ihm am Ende dos Jahre 1813 die teil direction für das Kurfuͤrſtenthum Lüneburg, und ll lange Zeit nachher, im Jahr 1816, ermählten ihn Mitglieder der Celliſchen Landwirthfenaftögefellfghaft‘|

Ihrem Director. - | Welches Verdienft fich Sacobi durch Teine unermäll langjährige Thaͤtigkeit um fein Baterland’ erworben Mal ſprach ſich insbefondere bei Gelegenheit feines funfzgn rigen Jubilaͤums aus, welches am 14. Ianuar 18% ) feiert wurde. Die Hannöverfche Regierung wünfchte 9 gu dieſer Beier in eineni in dem ſchmeichelbafteſten den abgefaßten Schreiben Gluͤck und zeigte ihn WR leich feine Grnennung zum Nitter des Hannöverfünil elphenordens an. Außerdem überfandte ihm die Ja9 enfacultät in Göttingen das Diplom eines Doctors ME ber Rechte, fo wie endlich auch Privatperfonen ſich er festen, ihm Beweiſe ihrer Hochachtung zu geben. Außer in feinen Berufögefchäften zeichnete er fich aM als Schriftſteller aus. Seiner einzelnen Muffäge in Zeit ſchriften, die a ra Fan anonym eingerhckt worden ſind, au gefhmmeigen ſind hier vorzugsweife folgende Schriften aufzuführen: . 1) Anleitung 7 Kenntniß d. Hechte in aupergeriihtl.

W

c Jacobi. 1499 fester nebſt —B Anha & einiger befondes

“3

Braunſchw. Luͤneburgifcher, Gelleſcher u. Galenbergis bandesgeſetze, für ſolche, die keine Rechtsgelehrten d. Celle. 1772. 8. (Ein Werk, welches mannigfal⸗ ie Mängel enthält, worin ſogar an manchen Stellen Mechtsmaterien unrichtig dDargefteßt find und: welches namentlich den Nichtlennern der. Rechtswiffenfthaft, £ welche es beflimmt war, von gar keinem Nugen ſeyn n. Es tft auch wenig in Umlauf. gelommen.) 2) Bers ) einer Apologie der Todesſtrafen. Lemgo 1776. 8. ‚Betrachtungen abe einige Zweifel wider den Nugen Fabriken und nufacturen in feuchtbaren Staaten. Inover 1779. 4. (Dieſe Schrift war hauptfädhlich anlaffung zu feiner Aufnahme in den engeen Ausfchuß p-Sellefchen Sandwirthichaftägefellfchaft.) 4) Weber dem en der Clubbe, Gelle 1782. 4. 5) Beitrag zus Ent Melung der natürl, Rechte der höchften Gewalt, in Rück It auf bürgerliche Freiheit. Deffau u. Leipz. 1783. 8. Ginige Staatdangelegenheiten abgehandelt. Gelle 1787, ı 7) Annalen der Braunfchweigiiyen Ghurlande, eine hrift, herausgegebeh mit Kraut und Benecke. Reun Khrgänge. Celle, Büneburg und Hannover 1780 1798. 8. 8) Landtagsabſchiede u. andere die Berfaffung des enthums Luͤneburg vetregerde Urkunden. Hannover

4. 1795. 2 Theile.

a

| 9) Berfischte Auflöfung einiger ifel über das Alter und Die Nepräfentationsrechte deutfcher Landſtaͤnde. Hannover 1798. 8. 10) Was ftönt tohfinn u. Zufriedenheit unter ben gebildeten Ständen? a dem Hannoͤverſchen Magazin 1800. (Ein geifttofer, ter Auffag.) 11) Sammlungen für Geſchichte und ztaatskunde aus den Braunfchw. Lüneb. Churlanden, Th. Celle 1802, herausg. mit 5. X. von Ende. 12). keinnerungen aus dem Leben des Landfchaftödirectors v. Salow. elle: 1802. 8. 13) Beſchaͤftiguugen mit Ge: seinheitötheilungsmaterien. Hannover 1808. 8. 14) Mits heilungen aus der Geſchichte, in Beziehung auf den deutſchen Ackerbau der Legtern zehn Sahrhunderte. In em Hannöverfihen Magazin 1801. ©. 40—46. 15) Vor: &de zu den Grundfägen der Gemeinheitdordnung für das ſürſtenthum ‚Lüneburg, Hannover 1805.85. - | 9. Ä Dr. U,

.. . ven N

fhöne © Leben geftimmtkt , ſich innig liebender o e

Weim. Baltenordend, Inhaber der Tyrol. goldenen a

1830 Pelz Heimi IV. v. Reuß⸗Plauen.

Sugendfeemmd, dem Grafen Emil zn Erbach 83 durch die Folgeordnung des —*8* die badı Sihhänberg anheim gefallen war. Dieſe duug führte fie ald Hausfrau in das Schloß ihrer und an * ae Zugendfi einen fie ‚gewährte

ungen einer fchönen reichen ee j Fe lebte fie ‘mit ihrem Gemabl 14

en Die F ner Entzuͤndungskrankheit entriß brer Degtäten Umgebung.

Bas die Bollendete im Leben vorgich audzeicha war ihr hoher ſittlicher Werth. Die Reinheit igrer ! zen Seele war auch nicht durch den kleinſten F trübt. Gin lebendiges Thun und Birken echte | bewährte die Güte ihrer Gefinnung. Ihre £ | verbreitete überall hin en er auß, 7 nicht den gütfabendeftigen tam i fuchte ihn auf und fletö, war ihr Bohltben von Beicc

eleitet. Wer den ſittlichen Werth als des Muh oͤchſten erkennt, mu ipe Di die Krone reichen. \ D. , j Dr. R

*.199. Prinz Heinrih X. v. Reuß⸗ Plant,

raiſ. Oeſtr. Feidmarſchall und Geueralcommandant von Geile, Großkreuz des Deſtr. kaiſ. Leopoldordens, Ritter des DIE kaiſ. Ordens der eiſernen Krone ifter Claſſe u. des Marine reſftenordens, des Ruf, kaiſ. St. Alexander⸗Rewsky⸗ uud Ib ednigl. Baierſchen St. Hubertusordens, Großkreuz bed alt Baier. Milit. Mar. Joſephordens und Ritter des gr

medaille und der kaiſ. Oeſtr. goldenen Civilehrenmedaille, &% wirklicher Kämmerer, General ber Gavallerie und Inhaber ib 17. uyriſchen) Infanterieregiments,

geb. den 2%. Febr. 1751. geft. den 30. Aug. 1805.

Er war der vierte Sohn des am 28. Juni 1800 verſin

benen Aelteſten des Stammes der Ältern Reußen wo

und Wietenden Fuüͤrſten zu Ober⸗ und Untergreiz, Hess

und Oheim des legt ve gierenden ürften Hein

Mr XIX, Daß tiefe Samerzgeäpl des fürftl. i über den Verluſt des Dahingefchiedenen ward um fo i

‚ger getheilt, je befannter das hohe Verdienſt des.

Hageabad. 4a Arch Ermonität und Leutfeligkeit halte er ſich die

en Aluer, die ihn kannten, angeeignet. 3 farb nach langen Leiden zu Greiz im 74. Les re. en % PER Va ı 200. Sohann Jacob Hagenbah, Naturforſcher und Conſervator am Muſeum in Leyden. geb. 1801. get. den 1. September 186.7) 5 john des ehrenwerthen Prof. u. Pflanzenforſchers Hagens zu Bafel. Aus der geiftuollen Schule der Nees v. Efens beroorgegangen, hatte -er zu Bonn, neben andern, Bekanntſchaft des Prof. Reinwart aus Leyden ge= Bet. Dieſer, ſeine ausgezeichneten Talente bemerfend, Ei 21jähr. Iüngling den ehrenvollen Antrag, am

2

izl. Mufeum in Leyden (welches an Reichthum Dem er Mufenm nicht nachſteht) gegen..einen anſehnlichen Behalt ald Gonfervator'zu arbeiten. Gr reifte im ge 1823 dahin ab. Auch hier genoß er des Gluͤcks, ſich in Knem, Kreife wiflenfchaftlicher Männer geehrt. und geach⸗ tet zu ſehn. Beſonders fchenkte der Director aller Tonigl. Mufeen in Holland, der berühmte Naturforfcher Tem⸗ nd, ihm foeundfchaftliches Wohlmollen. Schon ſtand m, in Berbindung mit andern Raturforfchern, eine Ents KEmgereite nad Java bevor, als er aus Beforgniß, ch eine fehr gefahrvolle Reife den Seinigen auf immer atzogen zu werden, in Leyden zu bleiben vorä0g. Was w dort zu vermeiden dachte, das erreichte ihn hier. Un⸗ naͤßiger Studienfleiß und Anftrengung hatten ein Zehrfie⸗ ver herbeigeführt, dem auch die kaum erreichte Heimath ht Einhalt zu thun vermochte. Gr flach wenige Zage ach feiner Zuruckkunft nach Baſel. Sweitreffliche entomolos ide Schriften von ihm find gedrudt: Hagenbach, J, &c,, faunae insectorum Helvetiae exhibens vel novasspe- ses vel necdum iconibus illustratas. Fasc, I, Basiliae, feukirchh Mormolyce novum Coleopteroram Genus, um tab. color. 8. ma). Norimbergae, Felsecker, Aus einem haudſchriftlichen Nachlaß hoffen die Breunde der. Btffenfchaften noch mehrere Mittheilungen,

») Schulzeitung 1825, Nr. 19, ©. 1081.,

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2567994, Johann Heinrich Bohte, = 00 ‚Bbnigt. Deutſcher Gofkscchhändler in Landon. geboren zu Bremen im November 178%, geft. den 1. Gent. 23%

Er war „ein. Anferft thätiger- und, mehrfach gebildete Mann, Det vorzuͤglich fich um die Verbreitung wohlfeiler Ausgaben Gnglifcher Geifteswerte in Deutfchland große Berdienfte erwarb und noch Vieles hätte leiten köͤnnen. Hatte hoch die Leipziger Oftermefle 1825 yerfonlid ſucht und war eben im Begriff, eine reue Reife nad dem Gonthient vorzubereiten. Untergeichneter, fein Is endfreund und Schultamerad madıte fih Hoffnung, ven ee Frau Wittwe in London einige ausführliche biogmm phifche Nachrichten frühzeitig genug zu erhalten, ua fe bier niederlegen zu koͤnnen. Da fle aber, wider Grwan ten, bi8 zu dem mir vergönnten Cinſendungstermin wide in ‚meine Hände gefommen find, muß ic mich Darauf ber —e meinen Freunde obiges beſcheidene Denkmal zu feßen. u Ba Hannover. Heinrich Dittmer Dr.

* 02. Gottfried Tauber, Doctor der Pbiloſophie zu Leipzig und Mitglied mehrerer gelche⸗

. ten BBereine. \ geb. den 6. Mai 1766, geft. den 2. Septbr. 1825.

Dieter rechtſchaffene, menfchenfreundliche, kenntnißreiche und tn feinem Fache eben fo geſchickte als thätige Mam verdient im Nekrolog der Deutfchen ehrenvolle Erwaͤh⸗ nung, befonders wenn wir berüdichtigen, daß durch feine Betriebſamkeit einer ungemein großen Menge feiner Ne benmenſchen, ihr edelfter Sinn, die: Sehkraft erhalten und verbeflert wurde,

Tauber war ‚der Sohn wackerer Landleute und te Dorfe Joniswalde im Fuͤrſtenthum Altenburg, wo feit Bater, Michael, ein Gut befaß, geboren. Da er außer dem gewöhnlichen Schulunterrichte nocy einigen andern erhalten hatte, fo entftand in ihm ein brennendes Ver⸗ langen, die Wiſſenſchaften näher Eennen zu lernen und keine Schwierigkeiten Eonnten ihn von dem einmal gefaß— ten Entſchluſſe zu Rudiren, abbringen. In feinem funf

Fanuber—; 1513

ten Same Dam er nach Aitenbung, wo er zehn Sabre zag auf dem Gymnaſium den forgfältigen Unterricht der Achickten und verdienten Männer: "Meicel, Borner, Ei und Döhler genoß und fo glücklich war, mehrere

bithäter zu finden, unter denen befünders der Kama verpräfident von Thuͤmmel (S. Den neuen Nekrolog ber utichen,, 2. Jahrg. 1. Heft, ©. 449. ff.) fi um ihn sedient machte und ihm durch feine Empfehlung von am unvergleichlichen Herzoge von Sachſen Gotha, Etnſt II. in Gtipendium verſchaffte, Die Borlefungen Döpler& sten ihm eine entichiedene Neigung zux Mebtunk und

Baturfunde ein, welchen Mifjenfchaften-er, als er, im

hahre .1792- auf die Univerfität Leipzig gegangen wary ich unter einem großen Meifter in Denfelben, dem unver⸗ Blicken Profeffor der Phyſik Hindenburg gänzlich wid- nete. Dieſer hatte ihm in gedachtem Jahre, als damas iger Rector des Akademie, deren Buͤrgerrecht ertheilt

bemerkte, bald „die worzüglichen Fähigkeiten feined '

ißigen Zuhoͤrers, fchenkte ihm Daher fein befondere&

ohlwollen und machte ihn in der Folge zu feinem Amas-

menfis, wobei Zauber, durch den Umgang mit dem grund⸗ jelehrten und wigigen Manne, täglich Gelegenheit hatte, ieles zus lernen, Yußer Hindenburgs fämmtlihen Vorle⸗ Iagen, die er mehrmals hörte und in denen er bei dem, zperimentisen hulfreiche Hand Leiftete, hörte er Philos sphie bei Caͤſar, Heydenreich und Platner, Naturges —* und Mineralogie bei Ludwig; Botanik bei Hed⸗ ig und Chemie bei Eſchenbach. Im Sabre. 1793 er⸗ yeilte Die Leipziger philoſophiſche Kacultät ihm nach vohlüberftandener Prüfung das Magifterdiplom und im Jahre 1800 ftellte ihn der Stadfmagiftrat als Lehrer dee Nathematik an der Thomasſchule an, welche ausgezeich⸗ tete Anftalt bis dahin noch feinen eigenen Mathematikus jebast hatte. Noch erinnern ſich viele der damaligen hüler wit dankbarem Vergnügen feines faßlichen und. nit mancher zwedimäßigen Ironie gewürzten, angeneh⸗ nen Unterrichtö, von dem er fich nur losmachte und im Jahre 1803 diefes Lehramt aufgab, um deſto ungeftörter

ſem von ihm ſchon im Sahre 1300 begründeten, fogenanns .

ten optifch:oculiftifchen Inſtitute obliegen zu Tonnen, mit Jem er ein phyſikaliſches Magazin (eine ſehr vollftändige Riederlage aller Arten von mathematifchen Werkzeugen, Ye er nach feiner. Angabe und unter feinen Augen vers fertigen ließ) verbunden hatte. Diefein überaus nüglis ben Anftitute, ihm -ein.chrender Erwerbozweig, widmete

Ü

/ 1614 Tauben Ban, mn ne an us

[hwächer, wirkende Gläfer eingefegt hatte, erful Tee

den Gebrauch nicht paffender und ſchlechter @läfer, \

RS:

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v. Hauſen. 1515

mendung folder @taubbrillen, welche bie wehithätige inwirkung der Luft, fo wie Die regelmäßige Ausd | g förten, durch fehlerhafte Diät und dürch andere. | anlaffung entzündete, doppelfichtige, fchielende Au⸗ due und ein mattes Geficht. befommen hatten, erhielten - —28 regulaͤres Geſicht wieder.“ R. . Zauberts Erfindung verdankt man: eine uͤberaus X Art von Studir- und Arbeitslampen, ferner von pdruders und Gegerlampen; ein tragbares Barome⸗ Ser, das leicht transportiert, juftirt und in richtigem Gang: arhalten werden kann; eine Zatowirpreffe, die Schafe am. Ken Ohren dauerhaft und .ohne Schmerz zu bezeichnen, die er aufs neue verbefjerte und vervolllommmnete und ein Seues oͤkonomiſches Mikroſcop, um die Güte und Feine veit der Wolle durch ihre Kräufelungen und wellenformis Biegungen nach Graden zu beilimmen. Ale diefe Inſtrumente find in’ dem phyſikaliſchen Magazine für die billigften Preife zu haben.

Auſſer den ſchon erwähnten. amtlichen Lehrſtunden

elt Taubert auch mehrere Vorleſungen in der Leipziger

konomiſchen Societaͤt und einige Winter hindurch in |

den Abendftunden, ſehr Lehrreiche und unterhaltende Bors- teäge über die Experimentalphyſik vor einer anfehnlichen IAnzahl von Zuhörern beiderlei Geſchlechts aus den gebildeten en Gin Schlagfluß endete A fruͤh das Leben Des hätigen Mannes, der in feinen Berhältniffen keine Ges Legenpeit, Gutes zu wirken, ungenügt vorbeiließ, aus wels “em Drange er auch, noch ehe er die Stelle an der Tho⸗ mas ſchule erhielt, ſich eine Zeitlang der Leipziger Rathö- reifchule als waderer Lehrer unentgeldlich anſchloß und päterhin auch dem Maurerbunde beitrat, von dem viele itglieder ihm auch noch nad feinem Tode ihre Liebe. und Achtung dadurch, daß fie ihn zu Grabe begleiteten, an Den. Zag legten. | - j L. E.

2

* 208. Ferdinand Ludewig von Hauſen, . -Sothatfdher ker, Erb⸗, = und Be htanerr und Kirenpatzen auf Großballhaufen und Ehr genfömmern und Erbherr auf Stotternheim. ‚geb. den 29. Decbr. 1746, geil. den 8. Septbr. 1825. Das ‚frommer Eltern Segen ald ein heiliges Erbtheil auf Kinder felb dann übergehen Tann, wenn es jenen

1616 vu. Haufen,”

icht geffattet vdurch Eehre und Beiſpiel auf das Se⸗ mind ihrer Nachkommen zu wirken, Davon gibt uns das Beben des obengenannten ehrwärdigen Mannes ein fchös nes und erweckendes Beiſpiel. Noch hatte derfelbe fein viertes Lebensjahr. nicht an urüdgelegt, als der Ted Die Liebenden Eitern, den Föntgl. Polniſchen Major Eruf Gottlob von Haufen und Fran Henriette Caroline, aus dem alten Geſchlechte der von Zehmen, binnen fünf Tagen beide von feiner Seite riß. Allein neben Dem nidt unbedeutenden Nachlaffe an irdiſchen Gütern, war dem Knaben jenes höhere Erbe ſchon gefichert: denn in dem Gterberegifter. der Kirche "zu -Großballhaufen vom Jahre 1750 fteht, von. des Pfarrers Hand bemerkt: „zum Nubs me Bann ich fagen, daB beide Adeliche von Gebluth und Gemüth ch Hriftliy und fromm gegen Gott und redlich amd wohlwollend gegen ihre Mitmenſchen verhalten Jas ben, Ihr ‚Andenken. fey in Frieden!“ ,

Der verwaifte Knabe, welcher nach dem Hinfcheiden eined Altern und fehr talentwollen Bruders, wenige Jahre fpäter, einziger VBefiger von Großbalipaufen und Luͤtzen⸗

mmern wutde, entfaltete im Laufe eined langen, wech⸗ loollen Lebens einen Charakter, in welchem jenes geis ige Bermächtniß von Bater und Mutter fih nicht wes niger als unbefttittenes Eigenthum bewährte: denn wer ihn gekannt hat, der muß ihm auch das Seugniß geben: e war Ehriſt und Menfchenfreund im- vollen Sinne de Wortes! Und daher verdient aud er ein Andenken uns “ter uns in Frieden. ' Bis zum 14, Lebensjahre fland er unter der ſehr firen gen, aber wohlmeinend forgfamen Obhut feines mütter⸗ tchen Großvater zu Hainichen, Zobiad Ludolf von Ich men, Erb⸗, Lehn⸗ und Gerichtsherrn auf Hainichen, Mus den, Peucha und Thierbach, welcher ihn theild Hausleh⸗ tern, theild benachbarten Predigern -ubergab, um dem ungen, lebensfrohen Geift des frifchen Knaben wo mögs ich in eine gelehrte Richtung zu lenken; fodann trat er, ray damaliger Eitte, die Pagenlaufbahn am herzogl. Gothaiſchen Hofe un, wo. er im 20. Jahre dad Kammer: junferpatent empfing und zwei Iahre nachher ſich beurs aubte, um fein häusliches Gluͤck zu begründen. Aber er hatte weder dort, unter dem ernften Blicke ded Großva⸗ terd, fein wohlwollendes Gemüth, noch hier, unter den lockenden, leichtfertigen . Umgebungen des Hofes, feinen frommen Sinn eingebüßt, fondern e8 war ihm aus beis ben Verhaͤltniſſen noch eine Frucht geworden, welche biö

u Haufen. 3014

ms Ende als kine Zierde des kraͤftigen Stannnes feehen tieb. Ohne eigentlich gelehrte Bildung zu befigen, wußte = geiftige Beftrebungen hoch zu achten und ganz frei von ener vornehmen Seringfhägung, welche das Wiffen für inen allenfallfigen &mpfehlungsbrief der untergeordneten slaffen aufleht, zog er Männer von Kenntnifſen, geiftlis

ben umd weltlichen Standes, und namentlich die Predts .

jer feiner Umgebungen, mit zuvorkommender Herzlichkeit n Den fchönen Kreis feined gaftlihen Haufes und diefe Reigung war ihm aus der erjten Periode des ingendlichen zebens geblieben. Böllig entfernt jowohl von jener bes mgftigenden Steifheit, ald auch von jener nichtigen Faſe⸗ ei, welche nicht felten als uwnächtes Anhängfel der hoͤſi⸗ Henn Politur erfcheint, offenbarte er bis ins hohe Alter ws Baltung, Benehmen und Zon eine Würde, Anmuth

md Beiiigkeit, welche in feiner Nähe den Geringern

nit Ruhe, den Vornehmſten mit Ghrerbietung und beide nit Hochachtung erfüllte; und dabei „seiraelee ſich in feis ſem Weſen doch jene heitere Jovialitaͤt, jene Tchalthafte

kaume, ‘welche den kindlich unſchuldigen Menſchen fo Ye:

venswäürdig macht, und beides’ mochte ſich aus der zwei⸗

en Epoche, aus dem Hagenleben, in ibm entwickelt haben.

Co, duch Geelenadel, durch Herzensgüte, Gitte einheit:und gefellige Tugenden nicht weniger, als durch Iußerliche Vorzüge der Geburt, der Geftalt und ded Mes tgthums empfohlen, verband er ſich im Jahre 1768 mit Kränlein Gavoline Dieterike Luife aus dem ihm ſchon ver⸗ pandten Gefchlechte der v. Sehmen auf Peucha, Mödern, Dber= and. Niederſchmon, welche ihm ſechs Göhne und Anf Zöchter gebar und fein Herz nicht bloß während eis

ser neunzehnjährigen Ehe durch die treueſte Zärtlichkeit, .

ſondern auch durch die innigfte Berwandfchaft Dee Gefins sung, das ift, durch Froͤmmigkeit und wohlwollende Mit ve, beglüdte. Doch es fbllte auch an fehmerzlichen

ungen nicht fehlen, damit die ernften Schiungen Toms nender Tage fchon geübte Kräfte vorfinden und das. Ges nuͤth dung Ergebung die höhere Weihe empfinge. Inner⸗ alb der erften- 16 Jahre, welche Das vor Haufenfche Ches yaar in Lüßenfömmern verlebte, waren von 10 Kinderg non 3 Söhne und 1 Tochter wieder des JZodes Beute

jerwsorden und: kaum hatten fie nach geändertem Wohnfitze

zoch einige Sabre in Ballhauſen verlebt und dem jüng; ten Spehh 1

‚en - beim -Randtage anwefenden ‚Gatten die etichätternde Nachriqht erreichte, daß am 13. Febr. 1787 feine Gema⸗

ling des Hauſes begrüßt, als den: zu Dress -

BB Haufen a., auf der ſhoͤnen Mitte ihrer Laufbahn, yiöpikireie. ‚gerufen fei Ai; feinen Slicken bei der Rückkehr nur in. ‚Kreis verwaifter Kinder begegnen werde! —Unm diefen Kindern eine- forgfame, mütterliche Sell ‚tung; deren fie noch fo. ſehr bedurften, nicht fehlen g Iafen, vermälte er ſich am 25. Gept. 1787 zum zweite male mit Zrau Henr, Dorothee Sophie v. . von Gleichenftein & Stotternheim bei Erfurt und ei in der gewählten Gefährtin jene Mifchung von Bild ‚Bartfinn und Pflichttreue, welche aud in höheren Ja em ein Ehebündniß nicht bereuen läßt. Die Bewirth ſchaftung des zugebrachten-Befisthums in Stotterahei machte bald eine Trennung der Familienglieder no dig und endlidy brachte das Beduͤrfniß nach Wiederver nigung den Entfhluß zur Reife, Gtotternberm zum gb ‚einfhaftlichen Aufenthalte zu wählen... Der- nun Bee en te bat an —— —— 4 ein ee

undert verliebt und ed ma elbſt rechtfertigen,

wir num erft von feinem een, Birken und Leiden uf gufammengebrän te Schilderung. verfuchen, da eben M tiefen Abfchnitt die göttliche Borfehung, zumal hi Ic —* ſchmerzlichen Erfahrungen, To Vieles aufgeht ben hatte. ne

Was wir oben als allgemeine Grundzüge feines Fe

rakters angegeben haben: Frömmigkeit, Mental freundlichkeit und ein kindlicher Sinn offenbarte fich hier in treuer Entfaltung len, ‚bie kannten und man Eönnte fagen, es fey durch die des Alters noch verfchönert worden, wenn es in der genthümlichkeit des Mannes gelegen hätte, jemals gewöhnlichen Sinne alt zu werden. . ĩ.

Mit wahrer Demuth und erbaulichem Fleiße er den ‚beiligen Andachtsuͤbungen der Ghriften bei, Mi lange, und länger noch als ihn ‚feine Züße teugen w wie diefer kirchliche Sinn in feiner ganzen Familie tiefge Bel war, fo follten au Hausgenofſen und Diemige

Schaft nicht abfallen: Dafür forgte er mit Gruft. | ein Prediger feines Geriotstorfß, Lügenfommern aus feib: Jever Zeit in diefer Hinficht über ihn berichtet: *

„Es lag ihm nicht daran, an den Cinwohnern, „feiner Gerichtsbarkeit untergeben waren, nur „Arbeiter und geſunde Froͤhner zu haben: fein Au „war vielmehr dahin gerichtet, daß biefe Gemeine als eine rifkliche ſich bilde und alle zu Kindes

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» Haufen : 1619

Ben chſen; und daper wollte er au ſelbſt Immer dänter den Grften feyn, weldye Gott die at _ Dieb bewährte ſich auch, obfchon unter verfchiedenen ı bältniffen, zu Stotternheim. Doc die wahre chriſt⸗ Froͤmmigkeit muß immer auf irgend eine Weiſe zur Bpat werden. Da nun ve H., wenn man den Beruf ol Mudftand ausnimmt, eines amtlichen Wirkungskreiſes ehrte, fo waren herzliche Theilnahme an Wohl und be feiner Mitbrüder, treu forgende Kreundfchaft und geübte Mildthätigkeit der naturlichſte Ausdruck ſei⸗ RB religiöfen Sinne; und wenn ihm die Ausübung Dies \ ugenden,' von der einen Geite, durch feine Bermds Sumftände erleichtert und durch den ſonſt fehr einfas en Gang und Verlauf feines täglichen Lebens fogar zu . | fügen Bedürfniffe werden mußte; fo erhielt fie, ven der andern Geite, durch die reine Hergenögüte, aus we fie quoll und durch die flile Aufpruchälofigkeit, mit Bi He geubt ward, auch einen bleibenden, fittlihen \ tb; aber eben daher ift man ed auch dem Andenken Weis Mannes fchuldig, die Beweiſe feiner Liebreichen Benfungsart nicht ‚Öffentlich herauszuftellen, fondern dieſe Knerfennung dem zu überlaflen, der das Dankgebet des seidenden und die Thraͤne deg Armen in feinem Buche wfbewahrt. Leicht wurde es ihm, von jedem Anliegen in wen Umgebungen Kunde zu erhalten, Da er Jeden, der m am Wege begegnete, durch vertrauliche Anrede Die 6 ige loͤßte; Leit wurde e8 Iedem, dem Menfchenfreunde Ib zu offenbaren, da auch nicht. die leifefte Spur von Btandesütbergewicht oder an fahr an ihm zu bemerken

Bar; man mochte ihn allein finden, oder in der Umgee- hıng ebenbürtiger Genoffen. Immer fchien e8, als wollte ein theilnehmender Blick, fein horchendes Ohr ein leben⸗ ges Wild abgeben von jenem alten. Ausſpruch: homo mm; hamani nihil a me alienum puto! , . Wenn dies der gemeine Landbewohner nicht felten mech den einfachen Eobfpruch andentete: „es ift ein Mann, vie ein Kind; fo lag darin um fo reinere ht als wi H. das milde Wohlwollen nans oe Bweile kindlich, a8 heißt, mit Sanftmuth, mit Arglofigteit und Heiter⸗ it verbunden war. Gr wußte der Wahrheit die Ehre m geben; aber eifriger noch waren feine Bemühungen, Inannehmlichkeiten durch Geduld zu befchwichtigen, N rlligketten Durch Ausweichen zu umgeben, oder Durch ſcho⸗ jendes Urtheil -beizulegen, daher denn auch fügenannte Zpannungen in feinem Beben gewiß ſehr felten eine Macht

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Aub ibten. " Se war ein erklaͤrter Feind alled VNerehit aber ſeine Seele kannte den Argwohn nicht, melden bg Hingebung verhindert: vielmehr hegte er ein innigeb Be

trauen zu feinen Umgebungen, : namentlich zu alten Ip Tannten; und wenn er ſich hierin nicht felten und 1q am Abend feines Lebens auf eine hoͤchſt ſchmerzliche Ai getäufcht fah, fo war es eben nor. Achtung gegen Wi eignes Gefühl, welches ihm daruͤber. die vippen verſchi weshalb Denn auch bier billig Davon gefchwiegen w Er war ernften Unterredungen nicht _abgeneigt, aba | feinem Eindlichen Gemüthe fpiegelte ſich gern die heitcz Seite des Lebens ab, und cine lofe Nederei, ein uf diger Scherz, eine drollige Anekdote waren immer bei 4 Hand, die gefellige Freude zu beleben und die Unterhaie tung zu würzen. Und daß dies nicht. etwa eine flug Anwandlung der fogenannten Laune, welche von den Um | Händen abhängig, aus dem Weißen ins Schwarge üb ſchlaͤgt, fondern daß es in feiner ungetrübten Seeleche ſchaffenheit begründet war, Died erfieht man wohl m Deutlichften daraus, daB er fich diefen Frohfinn 3

23

rauen Haaren und durch die ſchmerzlhichſten Sch ale durchgerettet hat. WMit fürchtbarer Geißel traf ihn und feine hie

thümer der ‚steieg von 1806; fiegeötruntene 5 | . und beuteluflige Nachzuͤgler hatten ihn und die GW) nigen- in Die Flucht gefchredt und innerhalb wenige Stunden bot fein Haus den. Anblid der entfeglidften wd frechften Berftörung dar; Doch dieſes Geſchick ließ fih wer Ihmerzen. Aber als der Greid am Ende feiner Lanfbeie angelommen war, da traf fein rudwärtsfchauended Zug auf andre. Berlufte in der nächften Vergangenheit, | daffelbe mit wehmüthigen Thränen erfüllten. Richt Koh bargen zwei Gewölbe auf dem Kirchhofe zu Stotternpeis ſchon die Ueberreſte feiner älteften geliebten Tochter ul feiner zweiten Gemalin, ‚die ihm vorangegangen waren, fonderh an’ drei Punkten in der Kerne waren aud fein? Drei braven Söhne Gebeine und mit ihnen Die Hoffnunger des Stammvaters zu Grabe gegangen. Der aͤlteſte [des verheirathete, aber noch Einderlofe Sohn, Ludolph terich Ferdinand von Haufen, fand als königl. Saͤcfiſce Hauptmann im Treffen bei Hloczk während des nd Feldzugs von 1812 feinen od. Der jüngfte, Chr Heinrich, Auguft von Haufen, ging, nach gluͤcklich Ku flandenen Gefahren diefer Gampague, ald Panptmau Der vierten Schügencompagnie des Banuers bei der

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1

Frriherr v. Erffa auf Wernburg x. Nr

von Mildenburg Wer Den Main mit 60 Ye (12. April’ 1814) ;.und dee mittlere, Ferd. Ehr. v. Haus Be, nun, ber ‚eingige Erbe der Mannlehngüter auf Balls

en und Lügenfömmern, ſchon als Stellvertreter des enden Vaters von den Gerichtöeingefeflenen mit Won⸗ begrüßt, ſchon gludlich vermählt, mußte am 14. Au⸗ 1822, von einem Lebergefchwüre getödtet, vom fris Leben Tcheiden, und eine Tochter, vier Wochen alt, er zuruͤckließ, war der einzige Enkelzweig, den der

de Stamm an feinen Wurzeln fprofien fah. Go te fi der Kammerjunker von Haufen feiner Gruft; noch in den legten Abendftunden leuchtete die Sonne Glaubens von feiner Stirne, nod während des kur⸗ Krankenlagers ſchimmerte Heiterkeit durch die verfal« en Züge, ia noch im Sarge fpielte das Lächeln des end um. feine Lippen, Wer ihn fo dahingehen fah befjere Sand (von den Geinigen: waren es nur. drei, nach wenigen Hagen nur zwei Zöchter und jene Enke⸗ ), wer fein ſchoͤnes Lebensende erwog ‚und die Thraͤ⸗

uögenoffen um den feligen Herrn auf deſſen Ruheftätte

Men ſah, der fühlte ſich verfucht, nody einmal zu fchreia was jenes Kirchenbich vom Sahre 1750 auf feinen n Tafeln trug: ein Adeliger. von Geblut und Ges h! Bein Andenten fey in Friede!

Klkke, Mr

1204, Karl Lebrecht Hartmann Freiherr von

Erffa auf Wernburg, Niederlind u. Laskau.

reßherzogl. Saͤchſiſcher Kammerdert, Geheimers und Lanbrath, des Fönigl, Preußifchen rothen Abler- und des großherzogl. Saͤchſiſchen weißen Falkenordens Ritter m. f. m.

geb. d. 17. Febr. 1761, geſt. d. 9. Sept. 1898.

J. Anſpach, wo er daS Licht der Welt erblickte, vers ihte er nur die allerfrühefte Jugend; bald folgte er feis mm Vater Georg Hartmann, welchen der damals regies mde Diotfgrof von Anſpach, nad dem Anfall der Bai— mtbher ande zum Statthalter und dirigivenden Minifter ıbin abgeordnet hatte, in diefe neue Heimath. Zwei ingere Brüder begleiteten ihn. Die Mutter, eine geborz N. Netrolog, Br Jahrg. 96

von den Wimpern gram gemordener Diener und treuer

1098 geeiherev. Erffa auf Werabung ıc

ze von Schönfeld, Enmnte es nicht; fie ruhte kmh ‚in, einer Anfpacher Gruft, und eine zweite Gattin d würdigen Vaters, eine geborne von Marfcall, 4 aannt Greif, war an ihre Stelle getreten. Mit da in Baireuth bald auch dev Water und der jüngkeii ter den drei Brüdern heimgegangen waren, bezog ı E. und der nocd Übrige Bruder dad väterliche Ritke Niederlind bei Meiningen, von wo aus beide Brüder zum Behuf ihrer wiſſenſchaftlichen Ausbildung, zu auf das Eyreum in Meiningen, fpäterhin aber auf das demiſche Gymnaſium nad Coburg, zulegt aber aufı berühmte Schule gu Klofter Bergen bei Magdeburg aben, An legterem Orte verweilten fie jedoch zug nge, al& ihr geliebter Lehrer, der Abt Krommans, fie von Coburg aus dahin gefolgt waren, dort lebteg Tehrten nach deſſen Tode nach Goburg zurud, No endeten Schulftudien ſchieden ſich Die Wege ber I Brüder, indem der jüngere, Gottlieb Friedrich Hart von Erffa +) in ZA iſche Kriegedienfte trat, unftg aber zu feiner willenfchaftlichen Aus⸗ und Zortbildy Univerfität Iena bezog. Die hier gewonnene Reigung einer unabhängigen Thaͤtigkeit vermochte ihn, DIE Seiten des hergogl. Coburgiſchen Hofes dargeboten ſtellung um fo mehr abzulehnen, da die damaligen Äituiffe in Coburg, welches eine kaiſerl. Debitcomg ion Hatte, weit weniger anziehend waren, als die fe iche Riederlaffung auf dem muütterlichen Erbgute F burg, wo eine treue Gattin, die-ihr Schickſal 178U das feinige gefyüpft hatte, Sara Johanne Fri zite Edle von Geudern aus dem Haufe £ berg bei Erlaugen, ihn das glüdlichfte häusliche 8 hoffen ließ. Seine Hoffnung wurde ganz erfült, } Bit an keinen gebunden, war er an allen benadjl

uritenfigen freundlich willlommen und fein Wery elbft, wo feine hochgebildete Gattin dem gaftliken $ vorftand, wurde zum Sammelplag für die gebildete in der Umgegend, und die froben Sage, die dort ww ‚wurden, leben nod in dem dankbaren Andenken BR Bertraut mit den Wiffenfchaften, einheimifch in de

.*) Er farb im September 1823 als herzogl. Sacfens Ti gifeher Seheimerrath und DOberftallmeifter, Comthur des A aierifhen Verdienft- und Ritter bed großherzogl. Sähffdien

ker Balkenordene , 61 Jahre, alt. "Seine drei R nen | öhme pflanzen dad altberühnte Gefchjecht der von ſchon im Huſſitenkriege gedacht wird, fſtet noch fort.

Zreihert v. Erffa auf Werbung ve. 1828

een Gefelfyaftökreifen, unabhängig von Eleinen Erden rgen bedurfte er, zumal feine Che kinderlos blieb, wes te für’ feinen Thaͤůgkeitstrieb noch für fein Haus der taatsdienſte; doch gad er den Anträgen, die bei einem chen Manne ui feten tonnten, endlich nady, gis es u Jahre 1810 die Stelle eines koͤn gl. Sächfifchen Amtss auptmanns im Neuftädter Kreife. übernahm. Wie fehe E fich zu einer folhen Gefhäftsführung, die in den das raligen Kriegszeiten mehr ald je Kenntniffe und Lebends ewandheit erforderte, berausgebildet hatte, davon zeus en zwei in jenen Jahren aus feiner Feder geflofiene Schriften: 1) Hülfstabelen für Richter, Schulzen und dorfeinnehmer des Kurfürftenthums Sachfen bei Liefes ungen an Getraide nad Magazinhufen, oder Geldeins ab men und Ausgaben, fo nad) gleichem Fuße beredpnet serden, Neuftadt a. d.D. bei J. K. G guter. 1806.

ven ,. die als Gelegenheitsgedichte, Prologe zu Gharafs orftellungen und Auffüge in —S ER

I und von Diefem größern Theild an de

fe Monard) die Berdienfte, die ſich unfe

lied der Theilungscommiffion erworben jeilung de rothen Adlerordens, vermochte aber nicht, In für den önigl. Dienfk zu gewinnen, obgleich fein Kits fig Wernburg dem Biegenruder Bezirk zufiel, welcher a Preußifchen Händen blieb. Perfönlihe Neigung und Berpältnilfe Inüpften ihn an den Großherzog Karl Aus ſuſt von Gachſen⸗Weimar, deffen Kammerherr er früher on geweſen und dem er feit langen Jahren fchon Lieb jorden war. Gr übernahm daher die ihm dargebotene telle ‚eined geoßherzogl. andraths im Neufkädter Kreife flug fein Erpeditionslocal in Reuftadt a.d.D. auf, leich er feine meifte Zeit nach wie vor auf feinem glüds

en Wernburg verlebte und die angenehmen Berhälts -

Hffe fortfegte, weiche ihm die drei ae Saprzehnte

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1838 Zeeiherr p. Erffa auf Wernburg x:

ſeines Lebens mit allen Reizen ausgeſchmuͤckt hatten. Ray eine und zwar hoͤchſt ſchmerzliche Unterbrechung Röckt I nen Lebensgang; er verlor 1819 feine in einer BEjäyei Ehe ihm unendlich ſchaͤtzbar gewordene Gattin, mit i cher ein nicht geringer heil "feines bisherigen Tri Iück8 zu Grabe gettagen wutde, Diefer Berluft mei n um fo mehr beugen, da er zu gleicher Beit den J. des herannahenden Alters immer mehr fühlte. Er Til and fand deshalb eine fehr willkommene Pflegerin m ner vielbewährten und längftgefannten Freundin, J eiin Erneftine von Shlümbad, mit wein. Jahre 1820 ein zweite Ehebündniß fchtoß, will wenn auch die Sonne des frühern Lebens nicht zurüdie ren. Tonntd, doch feinen Abend möglichft erheiterte we das Sinken feines Dafeind mild erleichterte. Bom In 1824 an wurde dieſes Ginken merklicher. Der Tod

nes einzigen vielgeliebten Bruders, das öfter wieberib tende und hartnädiger verweilende podagriſche Uebel, zeigen einer drohenden Bruftwafferjucht, der Wer einer fonft unbefieglichen Heiterkeit, der Unmuth, feipR nft raſtlos verfolgten Geſchaͤftsthaͤtigkeit ſich nicht an t gewohnter Meife widmen zu koͤnnen das Alles trük daß legte Lebensjahr fo, daß man den Ausgang. aud Weg Daſein mit Gemwißheit fich nähern fh. Er erfolgte J 9; September 1835. Seinem Leihnam, der am 1: WE felden Monats neben feiner erften. Gemahlin einge wurde, folgten alle Behörden des Neuftädter Ki zahlloſe Verehrer, tief trauernde Untertanen, ** Verwandten. Er war Allen theuer geweſen. Sehr gi liche Lebensverhaͤltniſſe hatten ihn in den Stand g immer nur geben zu koͤnnen, nie bitten zu müffen. 9 wohlwollendes Gemuͤth hatte die Freude des Wiohiium im reichen Maaße genoffen, Geine bürgerliche Sehe ‚die ihn zum Bermittler zwifchen dem Furften und W Behörden auf der einen und dem Volke auf ber al Seite machte, verfchaffte ihn vielfache Gelegenheit, ſchoͤne Gabe, Alles zu gewinnen, geltend zu machen. & der in einer ſehr freundlichen Gefchäftöuerbindung, dem Vetewigten ftand, hat nie Jemand kemen gel der es beffer verflanden hätte, dem Hoͤchſten zu HMM und dem Kleinften zu gefallen. Derſelbe &., deſſe -feliges Talent die Fürftenhöfe erheiterte, war, mi Geſchaͤft dies oft forderte, im der Bauernbuͤtte el Milch und verdiente ficy. hier und dort gleichen. Dank. F der dieſer feltnen Lebens: und Geſchaͤftsbiidung ſchwcht

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Freiherr Bochner: vr. u. . Huttenbach. 2626

pdo hoͤheren Weihe ‚der. Genind ber Roligion. er Geblimgslectire ehörten die Gebauungöfrpeifiteilee ned Volks und der Engel des Zodes fand ihn mit eis- frommen Buche in der Hand, 2 Ge follte nicht Vater werden, aber er bat viele Kins erzogen, An feinem Grabe weinten viele Unterflügte iße Shränen und fo ſchwer es im Leben feyn mag, an a alles zu werben, um alle zu gewinnen: ber Bar | ned Fürften, die Achtung aller, die ihn kannten, bie ebe und Dpeebrung feiner Untergebenen fie wanden den. ſchoͤnſten Todenkranz, der —— ſeine e ſchmuͤckt. | Be N. j D. ©.

k 205. Adam "Friedrich von Lochnex, Freihers von und zu Huͤttenbach,

üniglich Baierſcher Negierungddirertor, Ritter des Givilverdienft: ordend ber Baierfchen Krone in Banıberg.

geb. 1770, geh. den 9, Sept. 1826." . .-

Er war zu Bamberg geboren und ein Zaufpathe des uͤrſtbiſchofs zu Bamberh, Adam ‚geledeich von Seins: . kim, Er wurde als fürftbifchöflicher Edelknade es I der Refldenz, theild an der öffentlichen Schule Dafelbfb naogen, wagte fih am 25. Suni 1795 unter dem Schuge tegigen koͤnigl. Baierſchen Staatsraths von Goͤnner/ * damaligen Profefford der vaterlaͤndiſchen Univerfität; ner Öffentlichen Prüfung in der Rechttzwiſſenſchaft zuuns erwerfen und erlangte deren Bicentiatwärde. Rach dem das nals herrfchenden Syftem, daß alle Edelleute entweder Domberren oder auf der adelihen Bank im Gegens atze der Gelehrten ſeyn mußten, wurde er aus Mans 1 einer Dompfründe zum fürftbifchöflichen Hofrath er⸗ iannt. Rach der Sälularifation wurde er 1803 zum Inndesdirectiondrath in Bamberg, 1808 zum Kreisrat Rn Rürnberg und 1811 in Bairenth befördert. Nachdem er Miniftet von" Monteglad entfernt nnd der Graf von Ehiürheim zum Minifter des Innern ernannt worden dar, wurde auch von Lochner, in Folge feiner gefellfchafts ihen:Berbindung mit diefem, den. 12. Januar 1818 zum inifterialeath des Innern erhoben und als folcher zur jeheimen Leitung der Deputirtenwahlen ‚für Den. erften

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am 18.Det. 1823 in gleicher Eigenſchaft, nachdem der

und erwatb fich die allgemeine Liebe und Achtung

16 Ppapenheim. Ä Bandtah in mehrere Kreffe gefendet. Defferiungeadktet Yielt er den 12. October 1819 die umerwartete

mung, : ald Regierungsdirector des Obermainkreiſes Baireuth. Wegen verfchiedener ‚Berhältniffe wurd

zector von Mieg zum Minifterialrathe befördert- w war , an bdeffen Stelle nad Würzburg verfegt. Er j 2 Bamberg an einer Bruſtwaſſerſucht und hinterlieh em ittwe, einen Sohn und eine mit dem herzoglichen Hof fourie Iſta verehelichte Tochter. Sein Zod wurde In Re 255. des Fränkifchen Merkurd mit deni Zuſatze angelum

, a of dee Berluft für den Staat, welchein der ‚Dinger ch

iedene 57 Jahre lang (von der Pagerie an) mit uners

müdeter Thaͤtigkeit gedrent hatte, ein unerfeglicher Bers Luft fey. .Deffentliche Proben feiner befondern Gele kraft find nicht bekannt, ' |

D. . » J.

206. Laurentius Papenheim, Pfarrer an der katholiſchen Gemeinde zu Schwerin. geb. d.21. Sept. 1766, geſt. d. 13: Sept. 1825.*)

Er war geboren zu Neuherſe in We halen, ſtudirte ?

Jahre auf der katholiſchen Univerfität zu Paderd ward darauf in dem neuerrichteten Seminarium da old erfter Lehrer angeftellt, fchrieb im Jahr 1788 Buch über die drei göttlichen Zugenden, Blanper nung und Liebe, über Reue und Leid und den Eatfi ur Beſſerung und theilte es unter feine Schüler m Jahre 1790 erhielt es den Ruf als Hauslehrer Hauskapelan zu einem Herrn von Mittemig nady on der Weſer. Im Juli 1796 kam er ala Paftor ned Schwerin, zeigte fich als ein vorzüglicher Kanzel

2 9—

emeinde. Am 80. November 1809 weihete er auf haltene Dispenſation des Fuͤrſtbiſchofs zu Hildesheim Die neu erbaute Kirche zu Lüdwigsiuſt ein und ließ echt reres "über bie Geremonie der Einweihung, Die und Pfalmen druden, fehrieb vier Meßgelänge und bete, jo wie Betrachtungen über das Leiden Ghriſti.

”) Del, ein. Beitung, 18%. Ro. 2.

Frei herr v. Shliäffen. 17

du, 1812. &; flieben Unterwetfungen Aber eintze der ta⸗ | L Kirche eigenthimliche- Lehren u; Ge Gcwes

1814. gr. 8. 1817 gab: er mit feinem. Collegen, dem Baftor Stephanus Hank das gegenwärtig in der katholi⸗ ben Kirche zu Schwerin gebräuchliche Andachtsbuch herz F * ſtarb auf einer Reiſe begriffen, zu Luͤbech im. Fahre. rer

* 207. Martin Ernſt Freihetr von \ Schli effen,

kroherr auf. Niegleve, Bierhagen, Schliffenberg md PYolzin im Meklenb. Schwerin'ſchen, fruͤher Generallieutenant und Stnats⸗ minifter in Caſſel, dann koͤnigl. Preußiſcher Generallieutemnt

bei der Infanterie und Gouverneur ber Feſtung Wefel, Hitter des koͤnigl. Preußiſchen ſchwarzen und rothen Adlerordens und Mitglied der Akademie ber Wiſſenfchaften zu Berlig.—

geboren den 80, Detober 1732, geil: den 15, Seytör. 1825 *), ,

In ihm iſt einer ber wenigen noch lebenden Kriegäge: ahrten des großen Königs Friedrich II. von Preußen und

er der gebildetften Geiſter von dieſer Erde efchieden, Sr war geboren zu Pudenzig bei Gollnow in Pommern, wat fruͤh in Kriegödienfte und Lam 1749 nach Potsdam

inter die Töniglide Garde. Mit unglaublicem Eifer wid ohne Eehrer erwarb er fich hier mannigfaltige Kenntz _

kiffe, Doch eine gefährliche Krankheit und eine Laune Zriez beich8 entfernten ihn aus dem Preußifchen Dienft,' wor: uf er in Heffen angeftellt wurde und zu dem bedeuten- den Poften eines Adjutanten ded die alliirte Apmee com: Mandivenden Prinzen Aion: von Braunfchweig ge> langte. Zu Ende des Tiebenjährigen: Krieges. war. ex Bes reralmajor. Im Jahr 1772. ernaunte ihn. Landgraf

tedeich II, zum Generallieutenant und Staatsminiſter.

t entftand bei ihm der erſte Gedanke zur Stiftung -

*) Man vergleiche Über ihn: Strieders Heſſiſche Gelehrten⸗ und Schriftftellergefhichte, Band XII. XV. u. Dohms Dentwirt digkeiten, Band IH. Meufeld gel. Deutſchland, Sp. VII. X. XL u. XV: Sein Bilbniß befindet fi im Berliner milität. geneal, Kalender 172 und vor dem 71. Bd. der allgemeinen Drutſchen Bihliothek. .. a

4528 gKreiherrn Schlieffen.

eines Treten und uabgae Deut ſchen ein Gedanke, der Friedrich II, mitgetheilt und. vom lebhaft aufgefaßt wurde. Im Fahre 1789 ſuchte uud - pielt Ochlieffen feine Entlaffung in Kaflel; er fu eufifche Bienfie als Generallieutenans bet der ferie umd wurde Gounerneur der Feſtung Beſel, im vorzugiichen Grade das Vertrauen Friedrich peime Il. und wurde mit wichtigen Sendungen nach nd und England beauftragt. Die Uneupen in den oͤſter⸗ sleifchen Miederlanden gaben ihm viele und fehwierige Sefhäfte, Im Jahre 1793 nahm Schlieffen feine an | loffung und lebte feit diefer Zeit, ganz den Wöiffenfher ten gewidmet, auf feinem Sandgute Bindhaufen bei Hab fei, wo er am 15. Geptember 1825 im 99. Sabre ſtach Im Jahre 1780 gab er auouyın heraus; Rea* won dem pommerfhen Befchlechte der von Sliewin Me Gchlieffen.” Diefes Merk ift nicht nur ein Mufter trefflichen Gefchlechtögeichichte, . fondern die voras {cjicte Abhandlung „Bon ber Befcaffenheit bes DM hen Adels in alten und mittlern Seiten‘ en alt RB ner edeln, Träftigen Sprace, geiftvolle Kefuitate J Forſchungen ‚und ausgebreiteter Beleſenheit; es iR efte, was über die Geſchichte des Adels gefchriebe uch hat der ehrwürdige Greis die Geſchichte ſeine bens geſchrieben, von der im Berliner militärifch- iS - Iogifchen Kalender aufs Sabre 1792 fchon ein Eurzer WE ick erfchien; ſollte das Manufcript derfelben ein: anögegeben werden, fo erhält die Deutfche Literatuf Wert, welches nach von Dohms Urtyeil, den beſtes moiren des Auslandes an die Geite gefegt werden Tay u Seine Schriften find: : : Rache. v. d. pomm. Geſchlechte d. v. Sliewin od, SM fen. 1780. 4. 8. d. Beſchaffenh. des Deutſch. alten u. mittl, Seiten; in dem Deutſch Mufenm F Sontar ©. 48—67. Febr. 109-144. Rachricht u gen Häufern d. Geil, d. ©; Schlieffen oder vor Altetö Sliewen oder Glimingen. Goffel, 1785. 4 eigentl, eine yerm. u. verbeſſ. Audg. d. vorherg, Bon d. ritterlihen Heldenfänger, Hartmann v. D .d. 12. Jahrh., vorgelefen vor einer Berfamml. d. Geſellſchaft v. Alterthumsforſchern am 1. d. Len 1787; in d. Deutſch. Mufeum 1787. St. 1%. ©, 502.—. Mede bei Gelegenh. d, Grrihtung eines mald in dee Gegend v. Weſel; in der Berl, Monatäfe

a

Bunde 99

\

998; ‚Mode bei Ginfü der (von Ibm gemict Geſellſch. d. Kriegs a en eiel, 3— |

3.:.1792, Weſel, 1792. 8. Auch in d. Berl, Mo: natsichr. 1792. März ©. 251-268. Gdle patriot. Bes etung einer hochedi. hochpatriot. That; ebd. 1791. id,

* 208. Carl Ludwig Wundt, |

roßherzoglich Badiſcher Miniſterialrath bei dem Miniſterium pe Innoern in Karlsruhe und Mitglied ber zweiten Konumey , ver Stänbeverfommlung.

. geb, den 19, Suli 1779, geft, den 2, September 1885. Das Erdenbuͤrgerrecht trat er in der ehemaligen Kurs

pfätzifen DOberamtöftadt Kaiſerslautern an, wo fein Bas er

r. Friedrich Peter Wundt, reformirter Pfarrer und MDidcefaninfpecter war. Diefer wurde fpäter in gleicher Eigenſchaft nach Wieblingen, nahe bei Heidelberg vers est und zugleich zum Profeſſor der Landesgeſchichte bei er gedachten Univerfität ernannt. Dieſes befürderte na⸗

türlih) das Studium feiner Böhne. Der begeichnete As -

tere Carl Ludwig, ausgezeichnet durch Talente und gute Borkenntniffe, ftudirte mit Fleiß und Eifer in den Jah⸗ zen 1799 1802 die Rechtöwiffenfchaft auf feiner yaters Ländifhen Hochſchule und zu Morburg und wurde nach⸗

dem er folche abfolvirt und eine Prüfung beftanden hatte,

als Advocat bei dem evangelifchen hegseihte in Hei⸗ delberg angeftelt.e Nach der Badifchen Beſitznahme der Orpeinpfalz ward Ihm im Jahre 1801 die Ernennun

Stadtgerichtsaſſeſſor in gedachter Univerfitätsftadt zu Theil |

und im Sabre 1808 erhielt er die Anftellung als 2, Amt: mann. bei dem Oberamte 1 Zreiburg BR 39 ‚Sabre 1810 follte er in gleicher Cigenſchaft nah Schopf: am bei Bafel verfegt werden; er verbat ſich aber dieſe Gtelle.und wurde im Eünftigen Jahr 1811 zum Oberamt: mann bei dem Landamte in Freiburg befördert. Nach Der Berfegung des berühmten Dberamtmannes Freiheren von Liebenftein in Lahr und nad deffen Beförderung zum Oberhofgerichtörathe in, Mannheim erhielt Wundt 1820 deſſen wichtige Stelle in der gedachten Handels- und

abritftadt, welchem often er ruͤhmlich und mit dem arakter als Obervogt bis zum Jahre 1824 vorgeſtan⸗

—*

+

- Dos Zutrauen und die Liebe feiner ehemaligen Ami

1655860 D 0-1.

Yen hat, wo er zum Miniſterialrathe bei’ dem großiem

uch, Minifterium des Innern einberufen ward. ZW —2* er mit gleichem Erfolge, wie auf feinen mi beBeideten Stellen und erwarb {ich dadurch Die 39 denheit des Miniſteriums und die Gnade des Regent

tergebenen zu Zreiburg-Leitete auf ihn die Wahl cp Depntirten für jenen Wahlbezirk in der Badiſchen Cie, deverfammlang des Jahres 1825. Dort ſuchte er beifhe ner Stimmführung dad Intereffe der Regierung mit juli des Volkes in kluger Mäßigung zu vereinigen, FR den Schluſſe der Stänbeverfammlung und nad einem geftellten kieinen Erholungsreife beftel ihn ein safe nervöfes Fieber, welches feinem Leben am 22. Geptem des gedachten Sahres ein allzufrähes Ziel ftecte. Row war vpreheligt, aber Einderlos ; er war.ein humanet, UM Jicher, unbeftechlicher Etantöbeamtor, Daher belicht. @ feinen Golkegen und Untergebenen.. Unverändalid ı bieder bezeigte er fich gegen. feine Freunde; froßf trat er in jede Geſellſchaft und ohne falfchen Schein ze gr fi jedem Begegner. Won kanger,. hagerer Ge ‚batte fi derfelbe befonders bei feiner figenden ech weife keiner fehr feften Geſundheit zu erfreuen, d auch dem ı gedachten. Krantheitäanfal bald muhte: Bu hi ar $; . x ı. . X J

2

Erziehung gt geben ftrebten. Gr ftudirte daſelbſt Auf nafium zu Garlöruhe und widmete fi

Garlörıthe und zugleich als Huͤlfslehrer bei der 1. und 8 Blaffe an dem 65 uno

v

Doll _ 1591 hraͤceytor anb Bauptleheer der 1. vöhern Glaffe ernannt,

dozu ihm. 180% die Lehrer⸗ und Hofmeifterftele bei den ofedeltnaben (Pagen) übertragen worden ifl. In diefem

tadtdinconus und. zum Hauptlehrer der $. und 4. Claffa

Gymnafium, in welther Stelle nämlich, als Hahptz ter der 3. Klaſſe, er auch beftätigt worden tft, als im f. 1807 das Gymnafium zu der höheren Lehranftalt eined yceums erhoben wurde. Im 3. 1808 ift ihm der Titel uid die Aüszeichnung eines Eyceumäprofeffors zu Then eworden. Zn den beiden Stellen am Lyceum und in der

getie ward ihm von 1811 bis 1816 eine Lehrſtelle amt

adetteninftitut übertragen und er wurde zugleih al&-"

itglied in das Conſeil diefer Anftalt-gezogen. 1821 ers ſielk er unter Beibehaltung feiner Per bei der 8. pceumsclaſſe den Character als Kirchenrath. * Er hatte ſich bald nach feiner Anſtellung im J. 1802 nit einer Tochter des Geh. Raths Seubert verehligt un Hefe. Ehe ward mit 5 hoffnungsvollen Kindern gefegnetz Mein Drei davon flarben in den legten Jahren in dem Hühendften jugendlichen Alter und der Kummer Über deu rluft der zwei legtverftorbenen war es, der den feine Inder zärtlich Tiedenden Bater an. dem obenbemertten Sig in das Grab drüdte. U

Sein Tod war ein großer Verluſt für daß Carlsruher Inceum , bei welchem er zu den auögezeichnetften Lehrern

jehinte- Er war ein Mann von tiefer Gelehrſamkeit, fei⸗ ee Bildung und den humanften Gefinnungen. Liebevoll jenahm er fich ‚gegen. feine Schüler, die wie zu einem Bater zu ihm hinaufblickten, freundſchaftlich verhielt. ef ch gegen feine Collegen und höflich und freundlic gegen Sedermanı. Darum fland er auch bei allen ohne arlöruhes in allgemeiner hohen Achtung und fein To

regte eine allgemeine ſchmerzliche Theilnahme. * "; - nn ; !

*) Sein warmer Freund und Gönner, der berühmte Prälat Heb wolte feine Lebensbeſchreibung für unfern Nekroiog fhreiben, allei ehe dieſes geſchehen Eonnte, fank der edle allemanifche Sänger in dem freundlichen Schwetzingen bei Mannheim tiefbetrauert in die Gruft. Mehr uber. ihn im & Jahrg. d. N.

XXI

i D)

e' erhielt er ferner die Ernemung zum Hofs und

Epr. Beni. Klein war geboren zu GteinEunzenbort | |

‚411. Sahren brachten ihn Diefelben nach Sandehui, 8

‚haupt den Kirchengeſang zu leiten bat) und Unterrugg

168% a } j . . ai * 210. Ghriffier Benjamin lin, % Gantor‘ und Organiſt zu Schmiedeberg in Schleim J Geboren den 14. Mai 1764. geſtorben den 27. September Gi

Kupferberg in Schleſien, wo fein Bater, David | ein Handeldmann war. Zuerſt befuchte er die Schule J Orts; aber joon in dem Alter von 8 Jahren gaben feine Eltern in die Schule nad Rudelſtadt, wo er Mi andern auch die Anfangsgruͤnde der Muſik erlernte, 3

er nicht nur in der höhern Bürgerfchule den beſſecs J terricht in den Sprachen und andern Wiſſenſchaftss nießen, fondern audy and ganz befonderd bie tregiuue Kenntniffe und Zertigkeiten des damals berüͤhnten J tor Gebauer in der Muſik benugen Eönne. Und Peek er denn auch wirklich den Grund zu feinen nadhmald fe züpınlid außzeichnenden muſikaliſchen Kenntniffeg. ethode, nach welcher er hier in der theoxetiſchen M cheint unterrichtet worden zu feyn, mag die bed A Bur oder feined neuen Bearbeiters, Albrechtäbergee wefen ſeyn. Kurz er brachte es hier darin fo weit, er anfing, Telbft kleine Arien, wie a 8 Drgel zu fegen, welche die öffentliche Aufmerkfamit dy zogen. Bu feiner noch weitern Bl J ildung ging Klein 1771 auf das Gymnaſium nad) 2 wo &r bald Praefectus Chori wurde. Daß Gäng j wurde yon ihm gleichſam neu organifirt und die Bei deffelbigen gab ihm hier noch mehr als Died der Sm Landshut war, Beranlaffung, Arien und kleine Mol u fegen, fo wie er hier auch Gelegenheit fand, I rgelfpiel zu üben und auszubilden. Nachdem er ing fo 4 Jahre mit großem Nugen für feine Bildung dk hatte, erhielt er im 3. 1775 den Ruf zum Gignatt wird in Schleften und in der Laufig ein ſolcher weldjer die Lieder in der Kirche anzufangen und ME

ften in Schweidnig, wo fein vaftlofer Eifer unter de mald auögezeichneten Santos Rohleder neue Gelege fand, fid weiter auszubilden. Gegen den Gchreidert ſes ruͤhmte er Schweidnit in diefer Hinficht einmal befonders, Er fcheint uͤberhaupt jest ſchon einen gewir Nuf durch die ganze Gebirgägegend gehabt zu haben. Zolge deffelben wurde Klein 1778 ald Lehrer an die Di

FE ® . ' | !

Klein. 1638

Gute nach Schmiedeberg berufen, welche Stelle er eis ntlich in der Hoffnung und wohl. auch unter dem Ver⸗ hrechen annahm, die Gantorftelle bei der noͤchſten Erle⸗ ung zu erhaktten, was auch 1780 erfolgte, Boch mit Aefem Poften war, wie auch an andern Orten gewöhnlich , ebenfalls eine Schuilleprerffelle verbunden und die dar⸗ & hervorgehenden Schularbeiten nahmen ihn fo in Au; uch, daß er bei Tage der Muſik durchaus nicht fo viel it widmen konnte, als er wohl wunfcdhte, Gr fah er genötigt, die Nächte zum Lefen und Studiren retifcher und theoretifcher Mufitwerke zu Hulfe zu neh⸗ . Wirklich war fein Eifer hierin groß, feine Be⸗ erde, noch immer mehr Kennttiffe zu fammeln, fa cht zu fättigen. Er fchaffte fich nicht nur alle damali- m guten theoretifchen Werte von Marburg, Kirnbers , rc. an, me er fuchte fich auch Durch das damals t der Breitkopfifchen Handlung in Leipzig verbundene ptenabfchreibeinftitut eine Menge Abfchriften von alten, onders Stalienifchen Kirchenmufiten zu verfchaffen. Auf ſeſe Weiſe gelangte er nach. und nach zu einer audge; —* ſchoͤnen muſikaliſchen Bibliothek, deren Shichl ch nicht entfchieden iſt. Seine. häuslich - Htonomifchen Sau und anderweitigen freundfchaftlichen Verbin⸗

ungen begünftigten diefe feine Wuͤnſche And. Kunſtliebha⸗ ver glücklicher Weiſe ziemlich. Hier in Gchmiedeber fte nun Klein, nachdem er einige Neifen nah Görli Nicolai, deögleichen nach Dresden und Beipzig ꝛc. ges acht, zum Manne in der Kunſt. Gr feste von da au Hne Menge geiftliche Lieder, Kirchenarien, Motetten, eine Santaten und fein Drgelfpiet, erhielt einen beftimm- ten kirchlichen Charakter. uch gab er ſich viele Mühe nit dem Einſtudiren und Aufführen größerer Kirchencom⸗ ofitionen, Oratorien 2c. Go 3, B. führte er 1789 deu *— von Händel nach der Qriginalpartitur auf, 1792 edor yon Rolle, fpäter die Schöpfung von Haydn und m wiederholten Malen den Tod Jeſu von Graun 2c, Geiz ner gefchieht deshalb nicht nur in mehrern Reifebefchrei- bungen aus der damaligen Beit, fondeen aud in der ehem. Berliner muſikal. Zeitung (5. B. im I. 1798, im 18. Btüd) rühmliche Erwähnung. Cinen beftimmten Gcheis depumkt in. Kleins Beben macht da8 Jahr 1815. Nämlich e Mitglieder eines hohen Minifteriums. zu Berlin hatten auf einer Schlef. Gedirgäreife DWeranlaffung, genommen, ihn näher kennen zu lernen und flatteten darüber im Mi⸗

,

ii Klein rwiſterio ‚einen für den Gantor Klein ſehr une

—⸗

In einem hohen Reſcripte des koͤnigl. Minifteriums We

Viebten Schleſien und beſonders zu den lieben Berg,

_ ericht ad,’ U _ Da, um diefe Zeit mehrere Gantoren> und Orgu ftenftellen in Berlin gerade erledigt waten und bie Di Behörden um diefelbe Zeit eine zeitgemäße Umbilf und Berbefferung des mufilalifch = liturgifchen Zheils W Gottes dienſtes beabfichtigten, fo wurde unfer Gantor Zi von Einem hohen Minifterio aufgefordert, einmal ww Berlin zu kommen. Seines vorgericten Alterö und tet machte er fich dennody auf den Weg und ward Hier veranlaßt, ſich vor dem Herrn Prof. Zelter, - F en Heren Staatöräthen Schulz und Körner und mei ‚andern Frennden des Orgelfyield auf ber St. Marie gel hören zu lafien. Gr ärntete dafür großen Be ein; befonder& gefiel feine einfache, folide, wa. Lirhliche Art den Choral zu behandeln, außerordenäg

{

24, Rovember des gedachten Sahres heißt es Dark alfo: „Dad Minifterium bezeugt Ihnen, daß €# Bergnügen in Ihnen einen der gründlichften und tüchtic DOrganiften kennen gelernt hat und recht fehr wünfER Ihren Zähigkeiten zur Ausbildung Tünftiger Organ Gebrauch zu machen. Indeß feine Eiebe zu feinem

fo groß, dag er wohl um Leinen Preiß in Berlin gi ben wäre. Die Sache. würde daher fo eingerichtet, j er von da an aus dem Schlefif. Kirchenmufitfonds ja einige hundert Thaler erhielt, wofür er ‚gehalten WW einigen ihm von den koͤnigl. Regierungen in Gd vder von dem hohen Minifterio felbft aus den Schy Then .Seminarien zugefchidten jungen Männern einen M Torgfältigen und- gründlichen Unterricht In der Com tion und im Orgelfpiel zu ertheilen, Das hohe Mi zium hatte auch noch die Gnade gehabt, fich bei Dem | gifttate zu Schmiedeberg für ipn dahin zu verwe

ihm in den legtern Jahren das Schulamt abge

men wurde, fo daß er nur no das Mufikalifchye” Kirche beforgte und außerdem det Ausbildung der zugewiefenen jungen Männer fich widmete. Ihre U ift bedeutend und noch mehr dad, was fie bei ihm: lernt haben und es fteht. zu hoffen, daß fi das F

efonderd dad Einfache, Edle und Solide feines SM pielg durch Diefelben in Schlefien erhalten und fortvſte & werde, Sehr eigenthümlich war.er im Vortrage } orale; Manche ruͤmpften zwar die Raſe, ſpoͤttelna

Slein 1885

md wigelten wohl gar darüber; aber es war.unb en recht viel Gutes daran, e8 trug den Stempel der tirchlichkeit. Vierſtimmig ausgeſetzte Ghoräle, es if onderbar, Eonnte er nicht leiden. Er konnte ſich in die⸗ er Hinficht zu wenig herabdenken in die Unbeholfenheit . vieler., namentlich angehender Orgelfpieler., Das Ges ngbuch. hatte er immer vor ſich aufgefchlagen liegen, pährend er fpielte und nad) dem jedesmaligen Inhalte ſer Worte richtete er feine Zwifchenfpiele ein. Eine ent- chiedene Stärke und Fertigkeit hatte er darin, einen Cho⸗ al Auf, 2 verfchiedenen Mannalen aͤußerſt mannigfaltig. u figuriren, meift triomäßig. Hierin war er ein Meifter, rer, feines Gleichen fuchte, J In der Harmonielehre war er in der Zeit mit fort⸗ chritten und bekannt mit den Werken eines Boglet, ch icht 2, Doch ſcheint er ſich beim Unterrichte fei- wer Schuler meilt an Albrechtsberger gehalten zu ben, Was Wunder? war doch er nach dDiefem Gange im tüchtiger Mufiter geworden und kann man aus diefem ınd dergleichen Büchern noch immer vecht viel Gutes und Züchtiges lernen. Beim Unterrichte war.er ernft und in er Behandlung der Kinder faft etwas zu ſtreng. Der Ernſt fcheint in feinem Leben und Wirken überhaupt vor⸗ jewaltet zu haben. Eine befondere Eigenthuͤmlichkeit war zoch feine außerordentliche Sorgfalt für die Orgel. Ie rm Sonnabend Nachmittag Tonnte ihn nichts fo. Leicht ibhalten, in Die. Kirche zu gehen und die Orgel genau zu snterfuchen, ob etwaß fehle, ob ein Regifter, eine Pfeife twa veritimmt fei. Er hatte alle die zum Stimmen und für Eleine Reparaturen nötpigen Werkzeuge und machte uch das alles felber, und wie? wie nidyt Leicht ein Orgel- Jauer es fo gut macht und machen kann. Und dazu war rw auf feiner Orgel fp bekannt, daß er alled auf den er- ten Stiff, ohne hinzufehen, fand und hatte. Seine Dr. zel war daher immer in einem fehr guten Zuſtande und such in diefer Hinſicht war er ein Mufter, das nicht fo« bald übertroffen werden wird. Eben in Folge feiner aus⸗ gezeichneten Kenntniffe vom Orgelbau wurde er auch von der ehemals in Reichenbach beitehenden Regierung ſehr ft gebraucht, um Orgelanfchläge zu machen oder einges richtete zu präfen und um reparirte oder neugebauete Or⸗ zeln zu prufen und abzunehmen. oo Sechr zu bedauern ift, daß foviel ald Feine Gompoſi⸗ jonen von ihm gedruckt und nur ſehr wenige in Abfchrifs en zu haben find, Das kommt daher, weil er Darin fehr

1536 Eraft,

einen war. Auch nach feinem Tode ſcheint über feige Sachen ein eigned Schickſal zu walten, fo daß man [dw lich fe viel davon wird erhalten können. Klein war von ziemlidy länger Geftalt und litt fiher feit vielen Jahren an heftigen Magenfrämpfen, bi & denn den 27. September 1835 in einem Alter von N Sahren in ein anderes Leben hinüberfchlummerte. Sen ndenten werde dankbar in Ehren gehalten!

Breslau. H.

* 211. Barbara Kraft, geborne Steiner, |

Hiftorienmalerin zu Bamberg, Mitglied der E. k. Akademie ver

Künfte zu Wien. geb. 1763, geft. den 38. September 183.

Diefe gefchickte Porträtmalerin wurde zu Mannheim ge.

boren, erhielt ihren Unterricht in der Kunſt von ihrem Bater, Johann Repomut Steiner, k. k. Kammerma in Wien, widmete ſich nur dem hiftorifchen Fade um

machte darin ſolche Kortfchritte, daß fie bald als Mit |

glied der k. k. Akademie zu Wien aufgenommen wurde Befonders viel Auffehen machte fie durch ihre die nicht gepinſelt, ſondern kraͤftig gemalt ſind und

‚Durch Aehnlichkeit auszeichnen. Auch mehrere größere Hi ftoriengemätve fertigte fie in diefer Kaiſerſtadt. Sie wen ehelichte fi mit einem gewifien Kraft, reifte 1798 mi ihm nach Prag, hielt ſich einige Sabre dort auf und him

terließ ruhmliche Beweife ihrer whätigkeit. Unter diefen Ä ar „we |

wollen wit nur bemerken: das fchöne ch in der Pfarrkirche zu Dweneog (jett Bubenecz) bei ag befindet und den beit, Bifchof Gotthard vorftelit, bezeichnet: Barbara Krafft, nata Steiner, pinxit 1801. Unter den vielen Porträts: die Bildniffe Kaifer Ier ſephs II., Leopolds II, und Franz IL, Dr. Ignaz Me tuſchka und des Prof, Joſeph Mayer. Bon Prag begab fie ſich nach Salzburg, wo fie ſchon 1804 arbeitete und ebenfalls viele Porträt und mehrere kleine Konverfation® fſtuͤcke verfertigte. Hier bielt fie ſich über 10 Jabre auf . Tam gegen d. 3. 1820 nach Bamberg, wo fie fich bis zu threm Ende mit Porträts befchäftigte. Ste hatte immer viele Beftellungen, indem ihre Bildniffe allgemeinen Weis fall fanden, fowohl wegen der Aehnlichkeit als freien Be

ndlung: Unter die vorzüglichften find wohl jene des eneral-RriegScommiffäs v. Stengel, des ee v. Rotenhahn zu Rentweinsdorf, des Kanonikus Femmer⸗ des Finanzdirettors Grau, des Raturalienkabinets⸗ jufpeftor Eindner 2c. zu rechnen. In ihren jüngeren ahren fo fie auch außerordentlich gefhwind gemalt und u 4 Köpfen nur etwas über 2 Stunden gebraucht haben. Ihre Konverfationsftüde follen ſich denjenigen des Honts yorft nähern. Uebrigens ift zu bemerken, daß fie bei Por⸗ raͤtz älterer Perfonen weit größere Aehnlichkeit hervor⸗ achte, ala bei Männern und Weibern unter SO bis 40

Sahren. ' ' Prof, Hr

212. Zerdinand von Straud,

fürftt. Reuß⸗Plaueſcher Hofeath in Schleiz. geboren 1777, geflorben den 30. September 1825. *)

m ruft Hr. Dr. Bernh. Böhme in Gera**) nachftehende - Würdigung feiner Verdienfte ins Grab nah: Er war eis ter der Edelſten unferer Beitgenofien, eine Bierde des Reußiſchen Baterlandes und befonderd ein für Schulen⸗ ad Kirchenwefen unermüdlich tbätiger Mann. Wie ho jer mit Acht deutfchem Kürftenfinne, mit Weisheit un Milde für das Wohl aller feiner Unterthanen forgende Fürst von Reuß⸗Schieiz, Herr Heinrih LXIT., die Ver⸗ Aenfte des Verewigten, welchem in diefem Fürftenthume He oberfte Leitung der wictigften Staatdangelegenheiten mvertraut worden war, geſchaͤtt babe, das hat diefer hohbersige Fuͤrſt, den alle feine Unterthanen als einen

ter des Vaterlandes in vollem Sinne des Worts vers hren, duch Aufbietung aller Mittel zur Erhaltung Dies es theuern Lebens und durch viele andere unzweideutige

eweife höchfter Zufriedenheit an den Zag gelegt. Den Berluft diefes hochverdienten Mannes fühlen mit der tief⸗ ebeugten Familie trauernd alle Verehrer und Freunde es Berewigten, ‚alle Glieder des Schul: und Kirchenwe⸗ ms in den Kürftenthümern Schleiz und Gera, für die in thätiger Freund und Beförderer aller auf wahres Mens

2) Schulzeitung,, 1825. 128. **, Der nun auch geftorben ift und deffen Lehen wir im nächften Jahrgang liefern werden.

N. Nekrolog. Sr Jahrg. 97

1538 v Straud. |

ſchenwohl ſich beziehenden Beranftaltungen nicht mehr wirkt. Wenn in größeren Staaten, wo die oberfte Leis tung der Staatswohlfahrt nach den verfchiedenen Zwei der Regierung und Verwaltung unter mehrere Ginzel vertheilt ift, zur Erfüllung fo wichtiger Pflichten eine audgezeichnete, bietumfaffende ein umſichtiger Blick, eine raſtloſe Thaͤtigkeit, eine auch im Kleinſten ge wiſſenhafte Treue, eine aͤcht chriſtliche Achtung der auch im Niedrigſten unſerer Mitmenſchen anzuerkennenden Men⸗ [henwürte verbunden mit der feften Neberzeugung eine n8-Unendliche fchreitenden Vervollkommnung der Wenige heit, erfordert wird, fo wird in den an Umfang Fleinern, an Mitteln befchränkteren Staaten, wo ein einziger Mis nifter a har Geſchaͤftskreiſen zugleich Yorzuftehen Yat, auf alle jene auch in größern Staaten, für ein Fach nat —8 ſich vorfindenden Erforderniſſe noch weit mehr ehen, und derjenige, Der ſolche Anforderungen für vielfache Geſchaͤfte befriedigt, für einen der ausſsgezeichnet⸗ ften Wohlthäter der Menfchheit zu halten feyn. Daß der verewigte Sofratb v. Strauch ein ſolcher Mann gewefen fey, dafür fpricht nicht eitle Lobrebnerei, die nach dem ode fhweigt, fondern das Verdienft der von ihm oder durch ihn eieoffenen Einrichtungen ſelbſt. Wohl wii: fend, daß Schulen und Kirchen, durch welde der Zwed der Menfchheit unmittelbar befördert wird, Die Grund pfeiler find, auf denen alle übrigen Einrichtungen des Staates ruhen, richtete er feinen Blick unverwandt auf die Menfchenwohl fordernden Anftalten. Was unter fe ner Leitung für die Verbefferung der lateinifchen Schule und für die Errichtung eines Seminars für Landfculich rer. in Schleiz geichehen ift, was er, Durch die Breigebig Leit des erhabenen Landeöfürften, der kein Opfer für the Gegenftände fcheut, aufgefordert und unterftügt, für die vor allen übrigen Berbefferungen des Schulweſens nd thige Erhöhung des Eärglichen Einkommens der Schule ver gethan bat, was endlich nicht nur für den Aufbau neuer, fondern auch für die fehr wichtige äußere Aus ſchmuͤckung alter Kirchen: und Schulgebäude durch ihm ges _ leiftet worden ift, dad ift nur zum Theil durch oͤffentliche Blätter betannt geworden, aber nod Die fpaten des glücklichen Reußenlandes werden ſolche Verdienſte, deren Früchte fie genießen, dankbar anerkennen. Auch m den Lehrern des Gymnafiums zu Gera, welches unter -feis nen erhabenen Grhaltern, den durdylauchtigften Fu Reuß jüngerer Linie, feit mehr als zwei Saprhunderten

Bunde 8889

f. d. J. 1792. Weſel, 1792. 8.. Auch in d. Ber Mo⸗ ſchr. 1792. März ©. 251-268. Edle patriot. Bes | * einer hochedi. hochpatriot. Ahat; ebd. 1791. Mid,

} , » | i . . . | * 208. Earl Ludwig Wundt, heßtherzoglich Badiſcher Miniſterialrath bei dem Minifteriam bed

1 .Sunsen in Karlöruhe ımd Mitglied ber zweiten Konumey bei h' der Staͤndeverſammlung. |

j \ “geb. den 19, Juli 1779, geft, den 22. September 1808. un Has GErdenbürgerredht trat er in dee ehemaligen Kurs

r. Friedrich Peter Bundt, reformirter Pfarrer und

genfchaft nad) Wieblingen, nahe bei Heidelberg vers Pot und zugleich zum Profefſor der Landesgeſchichte bet © gedachten Univerfität ernannt, Dieſes beförderte na⸗

we Carl Ludwig, ausgezeichnet durch Zalente und gute

ot. Geſellſch. d. Kriegskunftverehrer zu Weſel,

Plziſchen Oberamtsſtadt Kaifersloutern an, wo fein Bas

Bit, ‚Mode bei Ginführung. der. (von jpm

Diöcefaninfpector war. Dieſer wurde fpäter in gleicher

Irlich das Studium feiner Söhne. Der bezeichnete As -

Borkenntniffe, ftudirte mit Fleiß und Eifer in den Jabhs .

1799 1802 die Rechtöwiffenfchaft auf feiner vnter⸗ difchen Hochſchule und. zu Morburg und wurde nachs

er ſolche abfolvirt und eine Prüfung beftanden hatte,

Ms Advocat bei Dem evangelifchen Ehegerichte in Hei⸗ elberg angeftelt.e Nach ver Badifchen Beitsnahıme der

Ryeinpfalz warb Ihn im Sabre 1801 die Ps

Btadtgerichtöaffefior im gedachter Univerfitätsftadt zu md im Sabre 1808 erhielt er die Anftellung als 2. Amt: nn bei dem Oberamte zu Freiburg im Breidgay. 32 ahre 1810 follte er in gleicher Eigenſchaft nad Schopf⸗ im bei Bafel verfegt werden; er verbat ſich aber biefe tele.und wurde im künftigen Jahr 1811 zum Oberamt⸗ kann bei dem Landamte in Freiburg befördert. Nach det Berfegung des berühmten DOberamtmanned Freiherrn von Hebenftein in Lahr und nad defien Beförderung zum Dberhofgerichtörathe in, Mannheim erhielt Wundt 1826 veffen wichtige Stelle in der gedachten Handels⸗ und abrikftadt, welchem Poſten er ruͤhmlich und mit dem Bpardtter als Obervogt bis zum Jahre 1824 vorgeſtan⸗

.

*

‚1540,

* 214 Bernhard Nathanel Gottieh 2 Schreger,

Dottor der Heilkunde, koͤnigl. Preußiſcher Höfrath und Ua Baierſcher Profeffor der Medicin und Chirurgie zu Gries, Director ded Klinicums und mehrerer gelchrten Gefeikhefn

Mitglied.

geb. am 4. Juni 1766, geſt. den 8. October ibes

Die Stadt Zeiz in ber jetzigen preuß. Provinz Schal fein Geburtsort, wo er den 6. Juni das Licht der Welt ıb blickte: (nach Müllers Verzeichniß der in Zeiz und Rum burg gebornen Künftler, Gelehrten und Schriftitele, ı Ar uni 1766). Sein Bater Nathanael Glaubereht ws Gonreetor an der dortigen Gtiftöfchule, eine bei ‚Brüder waren Chriſtian Heinridy Sheodor , früher yaab tifcher Arzt, jest Profeſſor & Halle und Ehriſtian Mi geim Gabriel, Pfarrer zu Cospoda bei Neuftadt an de

rla. . Schreger widmete ſich dem Studium der Acne fenfoaft und bezog mit trefflichen Geifteögaben un iſchen Schulkenniniſſen auögeftattet, 1783 die Un tät Leipzig. Mit weldem Eifer und Erfolg ee WE feine Studien betrieb, zeigen unter andern feine erſte 177 4 eipzig erfchienene Orückſchrift: Pelvis anomant, breir rum cum humana comparatio, Spec. 1, und feine M „vielen ſchaͤzbaren Selbſtverſuchen bereicherte Monograpfe De irritabilitate vasorum lymphaticorum, Lips. 179,8 Im Iahre 1791 habilitirte er ſich Durch öffentlice Se Eheidigung feiner Snaugural[heift Fragment, asat, @ hysiol. Fasc. 1, ald Magifter legens an der Üsi tät zu Leipzig und las mit ungetheiltem Beifall 18 bhuliologie ,, gerichtliche Arzneikunde und wor eine MP en Anzahl junger wheologen über biblifche Krankpeii worüber zuvor noch Eein Lehrer öffentliche Borträge & ‚halten hatte. In demfelben Jahre wurde er nah BC . theidigung feiner Inauguraldiſſertation: De corı® Fraxini excelsioris natura et viribus medicis, Lim i auch gu Doctor ber Medicin und Chirurgie creit m Sabre 1793 folgte er dem Ruf als Öffentl ordentlicher Profefjor der Anatomie, Chirurgie und burtöhülfe nach Altdorf, wo er ſich nicht nur ald nifcher Lehrer, fondern auch als ypraktifcher Arzt "Achtung erwarb, Im Jahre 1797 wurde ee als o

Doll 1581

—2 eptor and Häuptlößeer DE 1. Höhlen Staffe ernannt, au ihm 1803 die Lehrer= und Hofmeifterftele bei ‚den

porden. Zu den beiden Stellen am Eyceum und Inder Berie ward ihm von 1811 bi6 1816 eine Behritelle amt jefteninftitut übertragen umd er wurde zugleih al&”. Kglied in das Gonfeil diefer Anftalt-gezogen. 1821 ers # er unter Beibehaltung feiner Profefiur bei der 8. umsclaſſe den Character als Kirchenrath. .

H Er Hatte fich bald nach feiner Anftelung im J. 1802 k einer Zochter des Geh. Raths Senbert verehligt und De Ehe ward mit 5 hoffnungswollen Kindern gefegnet; än drei davon flarben in den legten Jahren in dem bondften jugendlichen Alter und der Kummer über deu luft Der zwei lestverftorbenen war es, der den feine ader zärtlich Liebenden Bater an. dem obenbemerften g in das Grab drücke. Bu Br . Sein Zod war ein großer Verluſt für das Carlsruher yeeum , bei welchem er zu den ausgezeichnetften Lehrern hörte. Er war ein Mann von tiefer Gelehrſamkeit, fei⸗ x* Bildung und den humanften Gefinnungen. Liebevolf nahm er fich gegen. feine Schüler, die wie zu einem ater zu ihm hinanfblicten, freundfchaftlich verhielt er & gegen feine Collegen und höflich und freundlich gegen edermann. : Darum ftand er auch bei allem Bewohnern arlsruhes In allgemeiner hohen Achtung und jein To regte eine allgemeine fchmerzliche Sheilnahme, *) f /

————

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i Eee 7 9% Sein warmer Freund und Gönner der berühmte Prälat Heb te feine Zebenöbefchreibung für unfern Nekroiog fchreiben, ae je dieſes geſchehen konnte, ſank der edle eNemanifche Sana m m. freundlichen Schweßingen bei Mannheim tiefbetrauert in die ruft, Mehr aber. ihn im & Sahrg. d. N. , . Br

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‚1642 ‚Shreger

1798. "Die Werkzeuge der Alt. u. ‚neuern nike: dungdfunft. Erlang. 1799. De functione placentae uterinae epistolae ad Virum illnstrem Sam, 'Thom, Soem- mering. Erlang. 1799.— Tabulae armamentorum ad rem obstetriciem pertinentium, Erlang, 1800. , Auswahl eut. kleiner Schriften medicin. chirurgiſch. Suhalte. eipg. 1801. Grundr. d. chirurg. Operationen. 1806. Dritte Ausg. Nürnb. 1825.— Ueberſicht d. geburtk yülfl. Werkz. u. Apparate, Erlang. 1810. Plan einer ihirurg. Verbandlehre. Erlang. 1810. Weber d. Ber d. Schädelmunden. Erl. 1810. Verf. eines Stredappe rats 3. naͤchtl. Gebr. f. Ruͤckgrathgekruͤmmte. Erl. 18M Sbicurg, Berfuche, 2 Bde, Nürnb. 1311. u. 1818. Beobacht. u. Bemerkungen über die bewegl. Goncremmi in d. Gelenten u. ihre GErflirpation. Erl. 1816. u nalen des chirurg. Klinitums auf d. Univerf. zu Grlang Erl. 1817. Handb. d. chirurg. Verbandlehre. 3 Ahle Erl. 1820-238. : De hursis mucosis subcutaneis, Bi. 1825.

Außerdem überfegte ex mehrere fremde Werke, 5 ®: revinäre. Abhandi. über die verfchied. Arten d. Gdieis des, Aus d. Franzoͤſ. m. Anmerk. Leipz. 1790. Bil

Cullen Elin. Borlefungen über Die Nervenkranky. Aus Engl. Eeipz. 1794. Auch finden ſich viele von ijn verfaßte Auffäge in Iournalen und andern Sammlunge zerftreut; vorzüglich in den Annalen der neueften Gngl. und Kranzöfifchen Chirurgie und Geburtshuͤlfe, heransge eben von Schreger und Harles. Zu diefen kommt nd ie Uebeſez. des Werkes von Gimbernat: Neue Me. d. Operation d. Schenkelbruchs, mit einem Rachtr. die Operat. d. Schenkelbr. (Rürnb. 1817) a. Dem Gpas, wegen welcher der unermüdet thätige Mann eigens da

BGpaniſche erlernte,

So vorzüglich Schreger als Lehrer und Schriftkek lee war, fo vorzüglich war der Edle als Menfch. * von allem Eigennutz trug er dad wohlwollendſte, gefühl yolfte Herz im Buſen. Nicht Menſchliches war ihm fremd. Er war der redlichſte, thätigfte, theilnehzmendfe Freund, der Tiebenswürdigfte Sefellfchafter. Sein Haupt Baratter in war Gemüthlichkeit und Herzlichkeit; Siger⸗ haften ‚die bei talentvollen und geiftreihen Männerz felten find, So verließ er einft eine nahe Anver wandte des Keferenten dieſes, mit der Entſchuldigung: ihre Krankheit ruhe in einer unheilbaren Abnormität Be]

" .

Klein. “1533

mle nach Schmiedeberg berufen, welche Stelle ex ei» ntlich in der Boitnmg und wohl. aud unter dem Ver⸗ techen annahm, die Santorftelle bei der nächiten Erle kung zu erhalten, was auch 1780 erfolgte. Doch mit Hem Poſten war, wie auch an andern Orten gewöhnlich ebenfalls eine Schileprerftelle verbunden und die dar⸗ & hervorgehenden Schularbeiten nahmen ihn fo in An; Klich,, Daß er bei Zange der Mufit durchaus nicht fo viel At widmen formte, als er wohl wänfchte, Er fah ſich Ber gendtsigt, die Nächte zum Leſen und Studiren Betifcher und theoretifcher Mufitwerke zu Hülfe zu neh⸗ m. Wirklich war fein. Eifer hierin groß, feine Be⸗ pede, noch immer mehr Kenntniffe zu fammeln, fa

It zu ſaͤttigen. Er ſchaffte ſich nicht nur alle damali⸗ A guten theoretiſchen Werke von Marburg, Kirnber⸗— F ꝛrc. an, fondern er fuchte fich auch Durch das damals

Rh nicht entfchieben tft. - Beine, häuslich » oͤkonomiſchen ngen begifkigeen diefe feine Wünfche And: Kunftliebhar

t, zum Manne in der Kımfl. Gr feste von da an "Menge geiftlihe Lieder, Kirchenarien, Motetten, eine Gantaten und fein Drgelfpiel. erhielt einen beftimms m Eirchlichen Charakter. Auch gab er fich viele Mühe Kt dem Einftudiren und Aufführen größerer Kirchencom⸗ ofitionen, Oratorien 20. Go 3, B. führte er 1789 den eſſias von Händel nach der Originalpartitur auf, 1792 dor von Rolle, ſpaͤter die Schöpfung von Haydn und u. wiederholten Malen den Tod Jeſu von Graun zc. Get: ee gefchieht Deshalb nicht nur in mehrern Neifebefchreis

ungen aus der damaligen Beit, fondeen auch in der eben.

Berliner muſikal. Beitung (3. B. im I. 1798, im 18. Stuck) rühmliche Erwähnung. Einen beftimmten Schei⸗ punkt in. Kleind Beben macht das Jahr 1815. Nämlich ı Mitglieder eines hohen Miniſteriums zu Berlin hattet uf einer Schlef. Gedirgöreife Weranlaffung, genommen, in näher kennen zu lernen und flatteten dazüber im Mi⸗

1: 7 Schreger.

Uns ihre zo D guter . g hier der Blinde ein: o fließt denn Leine Thraͤne rein!! 3. Die Kehren und die Winde. (eine Schlingpflanze, Convolatus,) ieh? mich, bat der Ehrenhalm die Winde, lieh’, Geliebte! ch’ der Morgen glübt, ben Sichel und die Garbenbinder; Und der Schnitter fingt mein Sterbelied. Ich dich fliehen? laͤchelt fe und webte Inniger um deren Bufen fih, . Komm, o guter Schnitter Tomm! ich Lebte! Liebend mäht ja deine Sichel mich! 4. Supiterö Adler und der Gimpel. Zevs Adler ſaß im Götterfale Und fpeißte aus der goldnen Schale Gemaͤchlich fein Ambrofia. Mit Blicken ſchnoͤder Sehnſucht ah Ein Gimpel, wie ihn Hebe tränfte, Ihm Nectar bald, bald Küffe ſchenkte; Und Gimpel find befanntlidy frei, Drum flog auch diefer ſchnell vorbei Und pickte dreift vom, Himmelsbrode, Ja, trotz dem nahen Donnergotte, Wagt er fogar, das Dedelglas, Das nur Kronios Aetherlippen . Geweiht ift, lüftern zu benippen.

Doch ach! dem Frevler Eommt der Spaß Sehr hoch zu ſtehn: Er hängt’s Gefieder, Das Köpfchen wankt ihm auf und nieder, Kurz ſchwer beraufcht mit wirrem Sinn Sinkt er auf. eine Molke Hin,

Doch lacht der Aar und warnt ihn weife:

„Bleib künftig huͤbſch bei deiner Speiſe

- wine Gimpel. ſiehſt du ja,

„Taugt kein Ambroſia!“

5 Die Harmonieglocke.

Ein reicher Toͤlpel ftieß

An die Harmonika der Mamſell Paradies nd ach!

Der Glocke lieblichſte zerbrach.

Die Schweſtern klagten: hin iſt fie,

Hin unſers Lebens Harmonie!

_ Schreger. 118646

Hin, ſprach der Reiche, wenn ihr wollt, Erſetz ich die Verlorne euch von Gold. Erſeten, du? Kann Gold dem Leben, Der Harmonie Gefühle geben?

4. Der Geier und die Lauben. 8 Ein Geier, groß und Eühn im Raube, Packt eine fchöne Ringeltaude,

"Ba bat dad ganze Jaubenchor, DO Würger, fchone ihrer! vor. _ , Wer würgt denn? ftolz der Geier fpricht, Sch würge eure Schwefter nicht, Nur ſteſurg will ich ſie, Behufs der Graniodcopie!

7. Die Sternfhnuppe. Aus eined Sterned Flammenſchooß, Gr glänzte noch am Silberſaume Der Straße, die im Wolkenraume Alcides ſchuf riß fih ein Funken los Und wogte leicht auf eilendem Gefieder Hin durch die Nacht zur Erde nieder, - Ein Sonnemeer duͤnkt ſich die Lichtmonade

Und weichend fegnet fe die irdifchen Geftade: >

upei! euch, bald wird aus Aetherquellen,

„Mein Strahl des Chaos Schatten hellen:

So finkt fie fort und naht fich fchon der Flur; Doch dunkel bleibt der Erde dunkle Gruppe, Schwach, immer fhwächer glimmt des Funkens Spur Und bald verlifcht fie ganz, die ſtolze Schnuppe:

Schreger hatte Eeine fefte Konftitution. Sein fchlaffer,, chwammiger, put Fettfucht geeigneter Körperbau bins,

verte ihn an Eörperlichen Leibesübungen. Er war alfo ſequem und fchwer, auch nur zu einem, kurzen Spagiers menge zu bewegen. Died mußte die Uuflöfung des ganzen Drganismud herbeiführen. Die Difpofition zur Waſſer⸗

ucht war vorhanden. Noc in den legten Wochen verz: ichtete eu glückliche Operationen. Berjährte Haͤmorrhoi⸗ Yalleiden veranlaßten zulegt noch eine Entzündung im.

Anterleibe. Fruchtlos war alle Arztliche Huͤlfe und nach

inem zwar kurzem, aber furdhtbaren Kampfe, verſchied

rer Edle am 8. Det. 1825, Rachmittags 34 Uhr.

Seine Leichenbegleitung , von der Schreiber diefes zus

Alig Zeuge war, glich einem Sriumphzuge ; fo groß war

Yie Liebe und Achtung, in der er beim Publikum aller

1546 vu Miällex

Klaffen ftand, fo die allgemeine Sheilnahme. - Aa am oe kon tages brachten feine Banz a Fackelſchein auf dem Kirchhofe eine f

ie,

Gin wahrhaft tröftended Ereigniß in dieſer egeifi- ſchen Zeit, daß doch Edelmuth mit Kenntnißreichthum ge⸗ pᷣaart, allgemeine Achtung und Liebe erregen! |

Schreger war Mitglied mehrerer geicbrien Geſel⸗ | fhaften und hatte Ruf nad mehrern | iverfitäten m ter den vortheilhafteften Bedingungen. Der athlie | zog vor, in der Mitte ſeiner alten Freunde za

eilen. |

Sein Andenken wird ſtets im Geegen bleiben, feinen

eunden wird er unvergeßlich fen, am Heiligſten feik edächtnig dem Unterzeichneten, der ihm als x un eſchickten Chirurgen tie Mitwirkung zu feiner | PerRellung und Rettung verdanlt. Sul. Or. v. &

215. Franz Sofeph v. Müller,

Freiherr v. Reichenftein,, k. k. wirklicher Hofrath bei der allgemeb nen E. k. Hoflammer zu Wien, Ritter bed Eönigl. Unger. & Stepbandordend, Mitglied der Societät der Bergbautunde, WE Sefelifchaft naturforfiyender Freunde zu Berlin und der Sed® tät für die gefammte Mineralogie zu Jena.

geb. 1740, geft. den 12. Diet. 1825 *).

Racdem er auf der Wiener Univerfität feine pbilofen: fen und juriftifchen Studien mit auögezeichnetem Erfolge beendigt hatte, begann er im Jahre 1763 feine Di | laufbahn auf der tönigl. Bergatademit zu Shemmig uud widmete ſich mit einem fo glänzenden Erfolge ber bautunde, Mechanik, Chemie und Mineralogie, daß bereits im Sabre 1768 zum Niederungrifchen Markies der ernannt wurde. Im I. 1770 wurde er zw ber fe die Regulitung der Banater Berg- und Hüttenwerte & nannten Hofcommiffion gezogen, bei welcher Geleges heit fich feine umfaffenden Kenntniffe in den Bergwerk: wiſſenſchaften fo glänzend erprobten, daß er noch in dei:

*) RR v bio 3 24 vun 1 der Peer Bei Sr is: As Rai |

x . .

v. Müller 41547

[ton Jahre um Dberbevgmeifter und Bergwerksdirector Banat befördert wurde. Im I. 1775 wurde. er in der Bigenfchaft eines Bergwerködirectord und wirklichen Berg⸗ raths nach Tyrol verfeßt,, von wo er 1778 zum Theſaura⸗ riats⸗Rath in Siebenbuͤrgen befoͤrdert und nach (durch Kaifer Joſeph IT.) aufgehobenem Theſaurariate zum Ober⸗ inſpector und Chef des geſammten Siebenbuͤrgiſchen Berg⸗, Sütten⸗ und Salinen-Weſens ernannt wurde. Dur eine auf diefem Gebiete bewährten Kenntniffe und die, ſowohl im Banate, als auch in Tyrol und Sieben⸗ bürgen, um ein namhaftes, mittelſt der von ihm einge⸗ übrten verbefierten Manipulations » Vorrichtungen, ers

öheten Staatseinkünfte, babnte er fi) den Weg, im J. 1788 zum wirklichen €. k. Gubernialrath ernannt und in Den Nitterftand von Kaifer Joſeph II. erhoben gu werden. Im 3. 1795 erhielt er das Siebenbuͤrgiſche —* enat, Im 3. 1798 wurde er mit Beibehaltung feiner Würde bei dem wieder errichteten Shefaurariate in GiebenBürgen. zum wirklichen Hoftath befördert und im Jahre 1802 zur hohen Hofftelle in Wien berufen, Im 3. 1818 wurde er auf fein Anfuchen in den Ruheſtand verfegt, aber nur fo, Daß er von dem Referate enthoben wurde, jedoch ben Raths⸗ ſitzungen beizumohnen hatte, um durch feine auf dem Ges biete des Bergweſens gefammelten, umfaſſenden und gründs lichen Kenntniffe dem Staate noch ferner nuͤtzlich zu blei⸗ ben. Zugleich wurde er, zum Beweiſe der Anerkennung feiner wichtigen Dienftleiftungen, mit dem Nitterkreuze Des Ein. Ungriſchen St. Stephansordens geziert und in Dem Jahre 1820 durch die Gnade des Kaifers und Königs Sranz I. in den Freiherrenftand erhoben.

Berühmt durch mehrere auf das Berg- und Hütten- wefen, auf Chemie und Mineralogie einfchlagende, im Druck herausgegebene Werke, hat ſich Müller, Freiherr von Reichenſtein, ein bleibendes Denkmal errichtet. In Der Mineralogie machte ev mehrere Entdedungen. Nach ihm wird der Hyalith (eine Opalart) von einigen Mine: ralogen „Müllerifcyes Glas“ genannt. Im Jahre 1778 entdedte er in Tyrol den Zurmalin (einen elektrifchen Shörl) und im Jahre 1783 in Giebenhürgen ein neues Metall in einer goldreichen Erzart, weldyes in der Beat Zellur, von einigen Sylvan (ald Anfpielung auf den

undort Siebenbürgen, Transilvania) genannt wurde. Gr arb in dem hohen Sreifenalter von 85 Jahren, nachdem er dem Staate 62 Jabre lang gedient hatte.

Der Regent verlor an ihm einen der treueften Unter⸗

\

1548 Dorfmäller

thanen, der Staat einen würbigen, eifeigen, rechtlichen Staatsdiener, feine Familie einen liebevollen Bater, die Mineralogie und die Bergwerköwifienfchaften den Reftet der Mineralogen und Metallurgen unferer Zeit. Ge hat gefchrieben: _ Nachricht von den in yrol ent⸗ deckten Turmalinen. Wien 1778. gr. 4. Berſuch mit dem in der Grube Mariahilf in dem Gebirge Fazebay bei Salatna vorfommenden vermeinten gediegenen Spiesglas⸗ koͤnig; in von Borns phyſikal. Arbeiten der eintraͤchtigen eunde in Wien, 1. Jahrg., 1. Quart., 1788. Zert⸗ etung daſ. 2. Quart., 1783, und 3. Quart., 1784. RKachrichten von den Golderzen aus Magbag in Sieben⸗ bürgen; ebd. 2. Duart., 1788, Mineralgefchichte der Goldbergwerke in dem Voͤroͤspataker Gebirge in Sieben Bürgen; in der Bergbaukunde 1. B., 1789, ine Aubr beute von Bergoforte. Wien 1796. 8. W. R yv. J

* 216. Auguſt Bernhard Dorfmuͤller. Confiſtorialrath und Advöcatus patriae 38 Dönabräd, geb. 1740, geſt. den 12. Oct. 18%.

Nachdem er als Bolontär im Hannoͤverſchen Militär dem legten Feldzuge des fiebenjäprigen Krieged beigewohnt, _ widmete er ſich dem Studium der Suriöprudenz; wurde

1777 von dem corpore Archidiaconorum zum Referendar und Gonfulenten erwählt, erhielt 1787 den Charakter als Roth und wurde 1791 zum Advocatus patriae ernannt. Rachdem das Bisthum fäkularifirt- worden und an Has never gefallen war, ernannte ihn der König zum Gommib für bei der niedergefegten Commiſſion in Fatholifchen Kiss chen⸗ und Schulfachen diefer Prov. ded Königreichs Hass nover und fpäterhin zum weltlichen Rath in dem neu ews richteten katholiſchen Confiftorio zu Odnabrud; welden Doften er, feines hohen Alters ungeachtet, mit auerkaum— ter lobenöwerther Thaͤtigkeit vorftand, bis er 1828 in den Nuheftand verjegt wurde und am 12ten October feinen Geiſt aufgab.

R. D 1.

Du Roi ‚1549 * 217. Julius Georg Paul du Rot,

Doctor der Rechte, Großherzogl. Mecklenb. Strelig. geb. Juſtiz⸗ | ° tath in Brauuſchweig,

geb. den W. Juli 1754, geſt. den 18. Ottober 1825.

Fulius Gedrg Paul du Roi wurde in Braunſchweig ge⸗ zoren, wo fein Vater die Stelle eines Generalauditeurs egleitete. Nachdem er feine Studien auf dem Gollegium Baroliuum in Braunfchweig und auf der Univerfität Helma kaͤdt beendigt hatte, wurde er: 1779 Dortor der Rechte ınd im folgenden Jahre außerordentlicher Profeflor. der Rechte in Helmftädt. Sm Jahre 1786, wurde er zum Aſſeſſor bei dem Hofgerichte in Wolfenbüttel und im 3. 1796 zum Hofrathe bei dem Hofmarſchallamte in Brauns chweig, welchem damals noch die Gerichtäbarkeit uber ie Hofbedienten beigelegt war, ernannt. 1798 übernahm re die Mitdirection der Braunfchweigifchen Armenanftalt ind wandte von nun. bi6 an das Ende feines Lebens Dies fem Iuftitute, welches 1805 durch Leifewig und ihn eine pöfig neue Shreichtun nach dem Mufter der Hamburgis [chen Armenanftalt erhielt, feine ganze Kraft und Thaͤ⸗ tigkeit zu. Der damals regierende Herzog‘Cari Wilhelm erdinand erkannte fein Verdienft in diefer Hinficht durch erleihung eines Ganonicats an dem St. Blaſius⸗Stifee in Braunſchweig an. Während der Meftphälifchen Ufurs- pation des Herzogthums lehnte er aus Anhänglichkeit an das Braunfchweigifche Fürftenhaus jedes öffentliche Amt ab, hatte aber die Zreude, das Inftitut der Armenanftals auch in jener verhängnißvollen Zeit in feinem Stande zu erhalten. Im Jahre 1811 legte ihm der Herzog von Mecienburg-Strelig den Titel eined geh. Juſtizraths bet, Rach deriitederherftellung der rechtmäßigen Braunfchwets gifchen Regierung im Sabre 1313 trat er anſpruchslos in einem vorigen Berhältniffe bei dem Sofmarigallamte in Braunfihweig zurüd, Er flarb, von feinen Mitbürgern betrauert, am 1Sten October 1825 an Waflerfucht und Entkräftung im 72ten Sabre. Seine Schriften, außer mehreren Eleinen Auffägen m Braunfchweigifchen Magazin, Find folgende: . Dissertatio de donatione inter conjuges remuneratoria absque insinuatione vatida. Helmst. 1779, Dissertatio le testamento ob exheredationem sine elogio factam non ipso iure nullo, ibid, 1780. Liber singularis de

1550 Girolamo Luckhefini Marchefe.

iacta lapilli, Holmst. 1782, Gedanken üb, die bither übl. Lehrmethode p. Röm. Rechts u. die Mittel, fie au verbeffern. . Bradhfchw. 1787. Biographien der Helmfl. Nechtölehrer (in Guͤnthers u. Hagemanns Archiv für die Rechtsgelehrſamkeit im 1. bis 4. heile). —. Anleitung gu Kenntniß der Quellen und Literatur des Braunfchw.s

olfenbüttelfchen Rechts. Braunſchw. 1792. Darfſtel. lung der Grundfäge u. Einrichtungen der Braunſchweig Armenanftalt. Braunfchw. 1817. Außerdem war ee ein thätiger Mitarbeiter der allgemeinen Deutfchen Wiblies thek im jnriftifchen Fache.

* 218. Girolamo Luccheſini, Marchefe,

ehemal. k. Preußifcher Staatsminiſter, Ritter ded ſchwarzen We lerordend, "Mitglied der Atabemie der Wiffenfhaften und Künfe in Berlin. ' geb. zu Lucca 1752. geft. den 19. Oct. 1825.

iewohl ein Italiener von Geburt, darf er bier als Deut: —* Staatsmann und Diplomatiket erſten Ranges nicht ehlen. Er ſtammt aus einer Patricierfamilie in Lucca und wurde im J. 1779 Friedrich dem Großen durch dem Abbe Fontana vorgeſtellt, der ihn, als er zum vor dem König erfchien, alfo anredete: „Herr, gibt es noch viele ſolche Italienifhe Marquis, die in der Welt umberreifen und an jedem Safe die Spione machen ?" „Sire,“ antwortete Luckhefini, „fo viele, ald es Deut he Zürften gibt, die thöricht genug find, ſolchen Glen en. Orden zu ertheilen.” Diele Spradye gefiel dem Ki nige; Lucchefini wurde der literarifche Freund Friedrichs II, von diefem feiner Kenntniffe wegen fehr gefhäst und mit dem Titel eined Kammerherrn, mit einem Gehalte von 2000 Zhalern, als Bibliothekar und Borlefer in Dienſte enommen. Erft unter Friedrich Wilhelm II. ward er iplomatiſch angeftellt und nach Warfchau gefandt, wo es ſich 1788 bei Eröffnung des Staatsraths befand. bes nahm Tich bier. mit vieler Gewandtheit, reizte die für Unabhängigkeit geftimmte Parthei gegen Rußland auf und brachte es im März 1790 zwiſchen Preußen und Po⸗ len zur Abſchließung eines Allianztractats. Im daranf folgenden Jahre wohnte er in der Eigenſchaft eines bes vollmaͤchtigten Minifterd dem Kongreß in Reichenbach bei, um in Bereinigung mit dem Englifchen und Holländis

Shregew 1541:

ber Profeſſor nach Erlangen beenfen, nachdem er ben uf R- ven chirurgiſche ee zu 3. abge⸗

mgstreis, ſowohl im Lehr⸗, als im aͤrztlichen und wund⸗ lichen Fache. Wie rühmlic er beide ausfuͤllte, bes feine vielen Schuler, fo wie die vielen Kranken in außer Erlangen, die er glüdlich behandeite; davon gen, feine vielen Schriften. In Erlangen gleichſam kgeburgert, von feinem König durch mehrere bedeutende Ehaltözulagen und: andere Auszeichnungen begünftigt Bon feinen Mitburgern verehrt, vermochte er ed nicht We: fich, mehrere fehr ehrenvolle Vocationen an die Unmi⸗ ten zu Beipzig, Würzburg, Halle 2c. anzunehmen, Als praktifcher Arzt war er indeß doch weniger, denn böchfte Inftanz in der: Chirungie und. Geburtöpülfe Bannt. Jedoch verrichtete er viele glücklichen Kuren in Nähe und Ferne. Audgebreitet war ‚fein Ruf im g hen Fache und felbft Schreiber dieſes verdankt e Heilung von einem höchftgefährlichen Schenkelhals⸗ hache und feine, fo wie feines Freundes, des Hrn. Prof. riſchmaun Eriftenz, deffen Einficht und Sorgfalt. ; Sm Sabre 1815 unternahm Schreger die Errichtung Res chirurgifchsclinifchen Inſtituts, vorzüglich zum Be⸗ » der Hülfsbedürftigen Armen. Es wurden darin unter twirten des damaligen Sch. Hofraths und Prafiden: der Afademie der Naturforfher von Wendt und des

igen Dr. Beyer mit dem ſo geringen Fond von ans lich 200 fl., nachher 500 fl., in 85 Sahren 2250 tentheild unbemittelte Kranke behandelt. Im. Mai

wurde diefes Inſtitut mit dem neuen allgemeinen Ankenhaufe vereinigt und feitbem 620 Kranke behandelt. " Was Schreger ais Eehrer geleiftet hat, beweifen bie flen geſchickten Chirurgen, die er gebildet, Geinen Ruf 8 Schriftfteller bewährt die reihe Anzahl nachflehender hriften: Pelvis anımantium brutorum cum humana isparatio. Lips, 1787. Dissextatio de irritabilitate sorum lIymphaticorum, Lips, 1790. Fragmenta ana- Mica et physiologica, Lips. 1791. Dee in allen Seus en u. Krankh. d. Haus: u. Hofviched unterrichtende u, koßt heilende Thierarzt. Beiz u. Raumb. 1793:— 94.

oret. u. prakt. Beiträge 3. Gultur d. Saugaderlehre. tp3. 1799. Kit. Dispenfatorium der geh., ſpecifi⸗ en und univerfellen Heilmittel. Leipz. 1795. Handb, popyul. Shierheiltunde f. aufgeklärte Dekonomen. Altd, Rurnb. 1797.— Programmu de fasciis capitis, Krlaug.

hnt hatte. Hier öffnete ſich ihm ein noch weiterer Wirs:

1552 Girolamo Luccheſini Marcheſe.

confederaiono renana Itala 1819, (eigentlich in be Daß alß gefäictlihe Gutwidelung, ber Seit von 166 1814 ein großes biftorifcy = publiciftifdyes Intereffe ge währt, erblidt man die Gatafteophe des alten „hrilign Roiniſchen Reichs Deutfcher Nation und dem Zenith mn Napoleons Macıtgröße, deffen „Größe und Zal." Di Darftellung biefer univerfalpiftorifchen Greigniffe von i nem fo hochgebildeten Stantömanne, dem Wertrauten grieh richs des Großen, der bei feiner Gefandtfchaft in Pal den Wendepuntt des Schickfals der Monardiie richs II, gewiffermaßen in feiner Hand hatte und der (ab ter in philofophifher Ruhe, völlig unabhängig, an rum einen Hofe Italiens dem großen Schiffbruge zufhem konnte, ift keine Ghronit, fen Gompendium, Fir te thederberedtfamkeit, Leine Hyperpolitit, fondern die ge biegene Anfiht eines erfahrnen und gebildeten Welt: mi Staatsmannes von Dingen quoram ipse pars mau fuit wenigftend bis jum Jahre 1807. & war kein & thufiaftifcher Berehrer Napoleons und betrachtete dießes tettung von Urfoche und Wirkung aus einem him Standpuntte als der bloße Kriegskuͤnſtler, Unpe überblicte er die Europäifchen Staatenverhaͤltniffe von tes don und Petersburg, von Paris und Wien, ohne fih m einzelnen Greigniffen blenden zu laffen. Das Gndrefslkt feines Werks ift: nDeutfchlande Wohlfahrt hange von ber Gintredt feiner Fürften und Völker, von der Kefligkeit des Fe ntionalpandeld ab, welder die Zerritorialtrennungen nad Äittliche geiftige Volkseinheit umfchlinge und durch gemeinfame Intereffe der Unabhängigkeit, der Kraftm nder Ehre verkettet." In den „Atti della reale academia Iucchese *)d scienze, lettere e arti, J. Lucca, 1821," befindet M von ihm ein Beitrag zur Geſchichte Friedrichs IL.

on. ®: 3. ale. Der erite Sheil (Rpp., Brodhauß, enthält’bie

>) Davon erfälen eine Deutſche Heberfegun v 3.8. en des Mheinbundes Napoleons Gerrfäjerplan: Ut hal

/

Schreg e,t. | 1548 .

eganismud und er Eönne den Anblick ihrer Leiden aus zehmuth nicht länger ertragen, da er nicht, zu ‚helfen wmöge. Der bald darauf erfolgte Tod beftätigte Die. Seine erfte_ Che mit Wilhelmine Hertel, Buchhaͤnd⸗ eötochter and Leipzig, die er im Jahre 1795 heirathe- , war fehr unglädlihd. Nach nem Jahren wurde efelbe getrennt und er vermählte ſich zum zweitenmal it eimer Kaufmannstocter, Magdalena De von Er: ngen , einem det brapften, teizendften und liebenswür- rl en Mädchen und lebte mit ihr feht zufrieden gluͤcklich. In der erflen Ehe erzeugte er vier inder, wovon 3 Zöchter ihm vorangingen und,nur ein obhn, Guſtav Schreger, Abrig ii ‚der, im Jahr 1798 ge: wen zu Erlangen, die Kameralwifjenfchaften fludirt und bon um des edlen Baters willen, die Unterftüugung aller zeunde. Des Guten verdient. * Schreger hatte nicht allein gründliche Kenntniſſe in braten Wiffenfchaften, fondern war auch ein feinge- deter Aeſtethiker. Gr: verfertigte recht niedliche Ge⸗ ichte, wollte fie abet durchaus nie gefammelt, noch ge= packt wiffen und legte nad) feiner großen Befcheidenheit, rauf Leinen Werth. Seine Gedichte follen jest gefam- jelt und, herauögegeben werden: bis dahin fey es uns laubt, einige ihm halb abgeftohlene hier mitzutheilen, a fie es durch ihren Gehalt verdienen:

1. Sharade. Die erften Zwei bezeichnen ein Erz, Dich rettet kein Gott, triffts Dritte dein Herz, Du biſt für dieffeits verloren; Doch trifft es die Erften, geführt mit Berftand Und waltet des Genius fchaffende Hand, ' Wird Schön Dad Gange geboren. (Kupferftich.)

2. Der Weinflod und bie Blinde, Du weineft Mutter! ſprach die junge Ranke Zum Weinftoc, deffen wucherndem Geſchüß, Aus jedem Aug ein Shranenftrom entfloß, Du weinft! Ja, Tochter diefe Zährte - - Des Mitgefühls, ſie ift der Menfchen Leid, Sie ift der Menfchen Heil geweiht,

Sieh’ nur, wie fie mit heißem Dane, Des blinden Auge kuͤßt! auch wäre

‘3684 Beer

Belt gewann, das Wenigen zu Theil geworden, dei . „Neichere ald er entbehrten, denn der Beſitz nicht, dern die Art, mit der er erworben, der Ginn, mit web) chem er erhalten wird, erweckt und erhält dem Kaufmap das allgemeine Vertrauen. Zufrieden mit em ie wußtfeyn, dad Gluͤck feiner Familie, das Wohl vi) Menfcheu befördert zu haben, erfuhren es ſelbſt die RE ften an feiner Seite nidyt, wie Vielen er geholfen, viele Thränen er getrocknet hatte und erft nad | Tode wurde es kund, mit wie großen Aufopferungen -zaftlofem Eifer er da half, wo die Noth der zeit ð "drängte. Mit der Verpflichtung, ihn nicht zu neue erkundigte er ſich bei Allen, die mit den Lokalverhä fen vertraut waren, nad) den Bedürftigen und war u kannt ihnen ein unermüdlicher Netter aus Kummer, "Unglüd, Aber es bleibt auch der Segen eines red Treibens und Wirken nicht aus. An der Geite trefflichen Gattin, im Kreife treuer Kinder, in Staate, deffen. Lenker Aufklärung verbreiteten, D ‚ge Pflicht machten, gefegnet von Unzähligen, dent® Gutes that, erfreute er ſich des wachſenden Wohlſta bis der unfelige Feldzug des Jahres 1806 den Feind "Land rief und das Unglüd von Tauſenden herbei Da blied Keiner unverfchont und Alle feufzten unter ‚chem Drud. Der Reihe fah den größern Theil ‚Habe fchwinden, dem Bürger wurde die Frucht dei! lichen Erwerbes von den -nimmerfatten Drängern

Munde ‚geriffen und der Arme, ganz

‚ward der Verzweiflung, dem Hungertode Preis geget Auf allen Bruͤcken und Plägen jammerten Schaaren ‚Kindern, verwaift, von aller Hülfe entblößt. Ds ten die Beſſern mit bewundernswerthem Muth und harrlichkeit. In Diefer Zeit wurde don einem eblen 8 lien dem Probnte Hanſtein, von dem Staatsrath W fenftiel und J. H. Beer das Luifenftift, eine Anſtalt F 60 valerlofe Knaben gegründet, die noch heute

und vorzugsweife der Beharrlichkeit, dem Eifer feinen Fonds verdankt. Nicht nur mit eignen Kell unterflügte er, et intereſſirte eine Anzahl der reichſten ‚edelften Männer für dies Inſtitut, fammelte felbp verſprochenen Unterjtügungen ein und verfchaffte der 9 ſtalt ducch feine Fürfprache, Durch feine Bemühung it ‚nigen Tagen einen jährlichen Beitrag von 1800 Apit. - ‚Die Knaben dieſes Inftituts bewirthete er aljährlid 18 feinem efgnen Haufe: zu des Königs Geburtötng. OR

Beer 4566

g, den er immer mit, freubiger Ruͤhrung feierte, eben g war er eine der Eräftigften Stuͤtzen des vaterländifchen Bereind und mehrerer anderer oͤffentlicher und wohlthätt- Anftalten. Ihnen allen madıte er fich mit Rath und * unvergeßlich. Als nun eine neue Zeit der Opfer ur den redlidien Bürger kam, ald König und Volk in yiligem Verein Die Feinde des Landes zu verfagen, fich fteten, da war auch er wieder, wie er in der hoffnungs- ofen Zeit das Elend zu mildern ftrebte, jegt am Lage - ver Rettun epätig vor Vielen, bereit Gut nnd Blut zu wfern. Zwei feiner Söhne fandte er ind Feld, rüftete uf feine Koften manchen Zreiwilligen aus, fypendete und half, wo er es vermodte. Sein Name ging gerühmt von Rund zu Munde, und ald er in den Tagen der Schlach⸗ em bei Stoßbeeren und Dennewig fehwer erkrankte, da eigte es fich, wie lebhaft feine Mitbürger Theil an feis wm Wohl nahmen und die Bewohner einer ſchwerbedroh⸗ en Stadt vergaßen den Einzelnen nicht in allgemeiner Roth. So wird der Bürger geprüft in Zeiten der Noth, ein eeben ift unfehägbar in Stunden der Gefahr. In inem fpätern Augenblide der Bedrängniß, ald Napoleon von Elba im Jahre 1815 zurudkehrte, eine allgemeine Seldnoth eintrat und man zu 15 bis 18 Proc, Diöconto te die beften Wechſel nur Tpärlich Geld erhalten konnte, ſa im Befis einer ſehr bedeutenden Gaffe erfärte er an ie Börfe, daß er nur 5 Proc. Diöconto nehmen und ſienlich feyn wolle, wo er Tonne, | Bieeigern der Stadt fcheuten ſich ein foldyes Opfer nzunehihen, die Seehandlung, Die ihn um Geld erfuchen wollte, überließ ihm die Beſtimmung der Bedingungen, Er blieb bei feinem edlen Vorſatz, feßte Dadurch den For⸗ ungen der andern Didconteurd Grenzen und rettete anchen, der ohne ihn feine Zahlungen hätte einftellen nuͤſſen, vom nahen Abgrunde des Elends und der Schande, .So war fein Leben reih an Thaten der Liebe und Milde, reih an Gluͤck und ihm war der freundlide Sinn serliehen, der fich mit Undern der erworbenen Früchte freuen konnte. Sein anfpruchslofes Weſen, fein hell⸗ Khender Geift, fein klares, redliches Gemüth, das ihm md den Augen leuchtete, machten ihn bei Hohen und Rieden gleich beliebt. Er ſuchte die Gunſt der Einen nie, er ließ die Andern nie das Gewicht und den Stolz )e8 Ueberfluffes fühlen. N. , Der Himmel bewahrte ihn bis wenige Tage vor feis em Rode vor Leiden und Schmerzen. 7 ward ſeine

1856 Batfe

Lebendige Heiterkeit felten geträbt. Ein anfdeinend Vai Ye Sagen zu toͤdlicher Krankheit; WW

gefang feines Lebens, Sein Verluft wi

Künftlet und der Held. Det Allwiffende bat feine 4 ten gepäblt und wird fle vergelten; feine Mitbů I ehren In tieffter Betruͤbniß und in dankbarer Berpii tung fein Andenken, '

B—n. +.

* 220. Sottfried Ballen Buchdruder und Buchhändler zu Quedlinburg. geb. 17732 geſt. am 28. Oktober 1825:

kenntniß zu erweitern, fondern auch fich ein Eleined zitat zu fammeln. Unterftügt von feinem Prinzipal * bierauf, nicht lange vor dem vreußiſch⸗frauzo von 1806, eine eigene Buchdruckerei zu Aut burg an. „ee gab in diefer Stadt eine, obwohl nicht dentende ruckerei, und er konnte theils deshalb, t un! ebr noch aus andern von den Berhältniffen dei berzu eitenden Gründen, wenig darauf rechnen, * öffentlicyen Behörden oder dem nicht buchhändletfchen Pi eigeum eich ftigt zu werden, Meiftens dendte er dab erlag und es gelang ihm, ſich auf diefem Be

x *

v Müller. 1547

hen Jahre Oberbergmeifter und Bergwerksdirector Banat befgcdert wurde. Im J. 1775 wurde. er in der enfhaft eines Bergwerködirectord und wirklichen Bergs aths nach Tyrol verſetzt, von wo er 1778 zum Theſaura⸗ jats⸗Rath in Siebenbürgen befoͤrdert und nach (durch Baifer Joſeph II.) anfgehobenem Zhefaurariate zum Ober: pector und Chef des gefammten Siebenbuͤrgiſchen Berg», tten⸗ und Galinen = Wejend ernannt wurde. Durch e auf diefem Gebiete bewährten Kenntniffe und durch je, fowohl im Banate, als aud in Tyrol und Sieben ürgen, um ein nambaftes, mittelft der von ihm einges EA verbefierten Manipulations = Vorrichtungen, ers heten Staatseinkünfte, bahnte er fich den Weg, im J. 788 zum wirklichen k. k. Gubernialrath ernannt und in Ritterſtand von Kaifer Sofeph IT, erhoben zu werden. m 3. 1795 erhielt er das Giebenbürgifche Indigenat, im J. 1798 wurde ex mit Beibehaltung feiner Würde ei dem wieder errichteten Theſaurariate in Siebenbürgen. um wirklichen Hofrath befördert und im Jahre 1802 zur when Hofftelle in Wien berufen. Im 3, 1818 wurde er mf fein Anfuchen in den Ruheftand verfest, aber nur fo, er von Dem Referate enthoben wurde, jedoch den Raths⸗ ungen beizuwohnen hatte, um durch feine auf dem Ges te des Bergweſens gefammelten, umfaflenden und gründs ichen Kenntniffe dem Staate noch ferner nuͤtzlich zu bleis | Sugleidy wurde er, zum Beweiſe der Anerkennung kiner wichtigen Dienftleiftungen, mit dem Nitterkreuze es tin. Ungrifchen &t. Stephansordens geziert und in em Jahre 1820 durch Die Gnade des Kaiferd und Könige franz I. in den Sreiherrenftand erhoben. Beruͤhmt durch mehrere auf Dad Berg» und Hütten: sefen, auf Chemie und Mineralogie einfchlagende, im )ruck herausgegebene Werte, bat ſich Müller, Freiherr on NReichenftein, ein bleibendes Denkmal errichtet. In er Mineralogie machte er mehrere Entdedungen. Nach km wird der Hyalith (eine Opalart) von einigen Mine: nlogen „Müllerifched Glas’ genannt. Im Jahre 1778 ntdedte er in Tyrol den Zurmalin. (einen eleftrifchen Schörl) und im Jahre 1783 in Giebenhürgen ein neues Netall in einer goldreichen Erzart, welches in der Bone bellur, von eintgeh Sylvan (als Anfpielung auf den tundort Siebenbürgen, Transilvania) genannt wurde. Er arb in dem hoben Greifenalter von 85 Jahren, nachdem 5 dem Staate 62 Jahre lang gedient hatte. Der Regent verlor an ihm einen der treueften Unter⸗

1558 .Baftf e.

er lebte, auch nicht ſeyn, obwohl er fich einigemal Perlag von Schriften verleiten ließ, die als Nach feinerer Art angefehen werden konnten und auch als bier und da gerügt worden find. Geine fchriftftellent Spätigkeit beſchraͤnkte fi auf Compilationen von

Dichten und unterhaltenden Auffägen, die et theils nym, theild unter Tem erdichteten Namen Emilie

herausgab, weshalb er im Scherz oft verfichert2, daß Sräulein Gleim einen Bart trage. In den legten ren feines Lebens gründete er ein Wochenblatt für

linburg und die Umgegend, an weldhem nur ber 3

geringe Preis ſechszehn gute Groſchen für den gang von 52 Bogen merkwürdig iſt. Dieſer war Kolge der Nothwendigkeit, denn ohne denfelben er nicht % viel Exemplare haben abfegen können, um ® Drucdkoften zu decken. Dem Preiſe entſprach voll die tupographifche Audftattung ded Blattes, welches Abdrüude von neuen Erzählungen beliebter Schri und nur ausnahmöweife mitunter Originelauffüage li Bei feinem ode erfchien diefes Wochenblatt mit fhwarzen Rande. j Mas ihn In der Gefchichte des dentfchen Buchhan merkwürdig macht, ift feine große Zhaͤtigkeit in ger ächern. Er war ed indbefondere, der die Leihbidlick en unaudgefegt mit Romanen gewöhnlichen Schlages forgte. Nach der franzöfifchen Invaſion von 1806 Die Vorliebe für Romanleferei in Deutfchland einen ‚Ben Stoß und die Verzeichniffe der neu erfchienenen FJ mane in den Meßkatalogen fehrumpften ploͤtzlich zufl men. Mehrere Buchhändler zogen fich zurück von ein Zweige der Literatur, der ihnen wenig Bortheil mehr ſprach. Der Ausfall wurde den Leibbibliotheken vorn ch duch B. erfegt., ragt man, wie er bei einem @ ſchaͤft beſtehen und felbft gewinnen Eonnte, Das And als unfruchtbar aufgaben, fo ift die Antwort diefe: ‚wendete an diefe Romane Äußerft wenig, zahlte ein Yö4 unbedeutende® Honorar gewöhnlich kaum ein Paar 2 ler für den Bogen, wäh te dazu eine geringe Sorte Fi pier, die er in feiner Mühe fehe wohlfeil Haben Ton drudte fie in eigner Druderei, ließ fie hoͤchſtens du feinen Gehülfen (oft fehe nachläffig) corrigiren und fe gleihwohl hohe Preife, Auf diefe Weiſe war ſelbſt fen Ban Abfag Eein bedeutender Verluſt und in den ı

U 4

en Fallen einiger Gewinn ficher zu erwarten. Auf iteln feiner Iomane kommen Die Namen des im I

KRintelen. 108

9 verftorkenen Krĩminalraths Karl Nicorat, wie’ e der noch lebenden Prediger Hildebrand (zu Eils⸗ im Salberftädtifchen) und Heinrid Müller (zw Umirdieben im Magdeburgifchen) am öfterften vor.” Behr viele erfchienen anonym, aber mit Ausnahme eines inzigen, dee fogenaunten „falſchen Wanderjahre Wilhelm Beifters,” von Puſtkuchen gefchrieben und Göthen uns ergeſchoben, bat: Feiner von allen ein bedeutendes Aufſehn si oder (io viel. Ref. bekannt) eine neue Auflage noͤ⸗ 9 gemacht. RE on 1. Mitunter verlegte B. quch verfängliche Schriften‘ md der Verlag der geheimen Gefchichte des weſtphaͤliſchen Bofes, von einem unbekannt gebliebenen Verfafſer, 30g im Unannehmlichkeiten zu, über deren Berlauf Ref. jes- ch nicht naͤher unterrichtet if on Er war yon. mittlerm, "mehr als kleinem Buchs, von ſtarkem und anfcheinend kraͤftigen Körperbau, ran fenrigem Temperament und von jovialer Sinnesart. MB Menſch und Geſchaͤftsmann befaß ee mande gute kigenſchaften, war unermüdet thätig, unternehmend, im Beipräcy freimuͤthig offen, gegen feine Freunde, deren er tele zählte, zunorfommend und Dienfifertig, Daß eine Mau ängftliche Sorge für feinen Ruf nicht zu feinen orzügen oder Fehlern gehörte, geht zum Theil aus dem ſagten hervor; auch mag er zumeilen im Lebendgenufje jas rechte Maß Hberfchritten und dadurch feiner Geſund⸗ keit gefchadet haben, Eine genauere Darftellung feiner benögefchichte wurde uber die Lage des deutſchen Buchs mndels noch manchen, eben. nicht erfreulichen Aufſchluß währen; bier follten nur Andeutungen gegeben werden;

. 1 ° * «

* 221. Zerdinand Rintelen, Doctor der Rechte, Director ded Land und Stadtgerihts zu Büs zen in ber Herrſchaft Deſenberg (Pteuß. Prov. Weſtphalen). "geb. zu Bühne 1762. geſt. zu Bären am 1. Nov. 1825.

[0 .

Mein Bater war Anfangs Lieutenant in Landgräflich Heſ⸗ fen = Gaffelfchen Dienften, darauf Amtmann zu Ruoͤſebeck m der Herrſchaft Defenberg, dann Rentmeiſter auf der son Spiegelfchen Burg zu Pideläheim, wobei er zuglei ben Patronatgerichten zu Borlinghaufen und Helme porftand, Seine Mutter war eine geborne Gatharing

160 _ Rintelen

Quſabethe Weiler ans Buͤhne, eine Frau von freude Sinn und audgeseiöinet moraliſchem Lebendwandel, Ferdinand Nintelen erhielt feinen erſten Unterricht uf den Spmnaflum zu Paderborn, wo er nachher auch Pb Iofoppie zu ſtudieren anfing und ſich, wie zu Seimkih, | wo er hd fpäterhin der Rechtsgelahrtheit widmete, an gezeichnete Kenntniffe in Sprachen und Wiſſenſchaften w ward. Rach beendigtem. Studium und naddem & eraminirt worden, wählte er Paderborn zu feinem Ark enthaltsort und arbeitete hier, unter Anlertung 1

lehrten Doctor Buchmann, als legalifirter Advokat md gaf Buchmanns Empfehlung ertheilte ihm der kaiſerlich koͤnigl. öftreichifche Hofrath Dr. Meizer zu Köln die jur Mifche Docrtorwürde. Biele wichtige Prozeſſe für oe liche Familien führte er mit entfchiebenem Gluͤcke, wih 16 ihn die aufgefhwornen Ritter zu ihrem beftändign ecretär beim Landtage erwählten, welchen Poſten © auch bis zur Säcnlartfation des Bisthums Paderben vorſtand. Als nach der preußiſchen Beſitznahme ca hohes Patent vom 3. Aug. 1802 die Organiſation der Ge eirhtöverfafjung feftftellte und diefe vollendet war, wurk Nintelen im 3. 1804 als Amtmann des neuen Anti Suͤren mit 32 verfchiedenen Ortfchaften angeftellt. e Brennung von Preußen im 3. 1806 empfand Rintelen af das Schmerzlichfte und ungern verließ er Bären, um ml Hörter als Zribunalrichter zu gehen. Auch hier er ſich den Ruf eines geſchickten, fleißigen Richters 5 fein Ausfpruch in mehreren fchwierigen Prozeſſen wu amals vom koͤnigl. weftphäl. Ober « Appellationspoft Gaffel beftatigt. Bei der neuen Drganifation im 1815. wurde er wieder nach Büren als Dirigent ed ie felbft neu errichteten Ober Land⸗ und Stadigerichts z ‚rüdgerufen, Beſonders leiftete er fehr viel im Hype | thetenwefen, mit welder Beſchaͤftigung manche Ba verbunden waren; dieſe mußte er in dringenden Fila ost bei ſtuͤrmiſchem Wetter unternehmen, durch weldt & ſich die Gicht zugog, die fich auf feine Innern Organe weil und fo zu feinem Sode. den Keim legte, der an ‚jenem ob erwähnten Lage erfolgte und feine Wittwe nebft 8 I vn and feine zahlreichen Verehrer in die tieffte Art erfebte. . , elgende Schriften find.von ihm im Druck erfchime: Darftellung d. Erbfolge der Gerh. Groͤnefeldſchen Defu® denz, bed wahren Sinnes u. d. Wirkung aller unter beib ſelben exrichteten, teftamentarifchen Verordnungen, Ber

Gerolamo Lucchefini Marchefe. 1551

en Minifter zwifchen den Türken und: dem Kalfer den ieden einzuleiten. Im Suli 1792 ging ee gbermald ch Warſchau, wo er durch die obwaltenden Amflände IR Bruche .des Allianztractatd, den er felbft unterzeichs £ hatte, genöthigt ward. Im Januar 1793 ernannte k der König zu feinen Botſchafter in Wien; er beglei- fe jedoch den König während des größten Theils de maligen Feldzugs. Erſt im März 1797 ward er von Ken guchekberufen und im Sept. 1802 zum auferordent- ben Sefandten in Paris ernannt, von wo er ſich fpä- zu Napoleon nad) Mailand begab. Seinen Anregun- u befonderd gab man, aber. wohl mit Unrecht, den Wbruch des Preußifch = Sranzöfifhen Kriege im Sept, 06 Schuld. Er begleitete den König bis nad der lacht bei Iena, unterzeichnete nad) derfelben zu Char⸗ Kenburg mit Napoleon einen Waffenftilftand, den aber pr König nich vatificirte, und nahm in Folge aller die: Greigniffe, weil er die Gunft des Köntgd verloren, zu ben glaubte, feine Entlafjung, um nad Lucca zurids lehren. Späterbin ward‘ er bei Napoleons Schweiter, ‚Sürftin von Lucca, ald Kammerherr angeftellt und eitete dieſe ger weiten Bermählung ihres Bruders h Paris, ee Graf von Seguͤr urtheilt in feinem 'ableau historigue et politique de ’Europe“ von ihm, Betreff feiner Polniſchen Miſſion, Folgendes: „Ries: md war zu einer ſolchen Stelle geeigneter, ald er. Sei⸗ Thaͤtigkeit entfchlüpfte Fein Augenblick unbenugt. Feut in Verfolgung feines Ziels, ſchnell entfchloffen, die ecdienlichſten Mittel, zu ergreifen, vereinte der Mar: 18 von Lucchefini die Eigenfchaften eines, gewandten fings mit der Geübtheit eines Staatsmannes. Ges et, ohne Pedanterie, lieferte ihm fein gluͤckliches Ges Htniß eben fo viele nügliche Thatſachen zum Behufe ner Arbeiten, als anziehende Anekdoten für die Bele⸗ 28 einer Gefellfchaft. Seine Vertraulichkeit mit Fried: II, hatte ihm ein bedeutendes Anfehn verfchafft; fein ſchmeichelnder Charakter führte ihn in dad Innere als Gharaktere ein; feine Freiheit z0g bald den Schleier t allen Seheimniffen und feine warme Thaͤtigkeit, die s ein offenes freies Weſen gab, während fie feinen been Sinn gluͤcklich verdeckte, beredete die Polen, daß ihre Angelegenheiten mit einem Gifer umfafle, «als ve es feine eigene,‘

In feinem Wert: „Sulle cause e gli effetti della .

4562. R 8 ER

vernichtet werben Zönnten. eine Yufweriunik und Beifall ſchenkte man feinen Beten; weil man glaud, daß diefe Kunft verloren gegangen ſey. Der Herzog | Medlenburg » Schwerin war der Exfte, welcher im G Ben Hon diefer Miedererfindung Gebrauch —ã—i—— er in feiner neu erbauten Kapelle zu Ludwigsluſt die pen Medlenburgs und. Rußlands Eoloffal, nebft Berzierungen anbringen lief. Nach Beendigung Arbeit lebte Mohn zu Berlin und das ungünflige 1806 Eonnte er nicht beffer benugen , als ſich von den Zannten Chemikern Klaproth, Kermbftädt zc. Unte geben zu laffen. Noch am Ende dieſes Jahres ging = nach Leipzig, wo ihm Prof. Schnorr nody einige Anl tung gab, Später. hielt er ſich abwechſelnd zu Be A Ac

und Dresden auf und ſuchte beſonders feine durch den Umgang mit Chemilern zu erweitern. | ſchien ihm noch nothwendig, die Wiener Kunftakademie befuchen, und 1811 trat er feine Reife dahin an. HR gefieken feine Arbeiten gleich, befonderd dem Maͤcen It unft, Herzog Albrecht von Sachfen= Tefchen, u. ſchon 1813 echielt Mohn den ehrenvollen Auftrag, die Fenſter in br Ritterburg des k. ©. Euftfchloffes zu Laxenburg zu wolm. Leider wurde dieſe Arbeit durch die Kriegsjahre unterbronen. Dafür beftellte der Erzherzog Johann verfchiedene Arber ten und die drei Fenfter im Brandhofe in Steyermar gelangen ſehr gut. Durch diefe Arbeiten gewann er IB mer mehr an praktifcher Erfahrung und feßte das Studum der Chemie fleißig fort; befonders hatte er dem Pu Scholz am polytechniſchen Inftitut zu Wien viel zu DW ten. Seine Fortfchritte ſieht man deutlich am den Kern der Kirche zu Wartas Stiegen in Wien. Es m 6 große Fenſter, worauf vorgeftelt find: geharniſch Ritter, Ahnen ded Fürſten Roſenberg, Die Himmelfait Chrifti. Diefe gefielen dem Kaifer fo wohl, Daß er DM Künftler ſogleich (1821) den Auftrag srtbeilte, Die ng übrigen Fenſter der Nitterburg zu Yarenbarg mit einge brannten Glasmalereien zu ergänzen. Der Künfller dahin, ließ fich fehr zwedimäßige Schmelzöfen einrichta und brachte einen Feuermeſſer an, der die richtige fimmung des Schmelzpunktes bezeichnete, Im J. 188 erfand er, nach vielen Berfuchen, mit dem Slashüttendb rektor Schleg zu Zürnig, die hochrothe Farbe der Alten wieder. Zu den vorzuͤglichſten Arbeiten dieſes Künftlers gehören: das Mittelfenfter in dem Prunkſaal des Rittes ſchloſſes; es ift hier der Kaifer nebft feinen Soͤhnen, 8

B u ſach. 1563

Böller Raftung nie Surpurmänteln, ftehend vorgefteik Sieiches Berdienft Hat das Gpipfenfter: im - Speifefal, - wrelches 20 Schuh hoch, 12 Schuh breit iſt. In der Mitte erblicht man den Stifter der. Ritterburg, den Kaifer Franz I, und. Me Kaiferin Thereſia mit Pupurmaͤnteln von Hrühend rother Farbe. In der Einfaflung fieft man die

ildniſſe der 3 Kinder des Kaiſers. 1824 trat er zur Botholifchen Meligion über und verehelichte ſich, konnte aber die ehelichen Freuden nicht lange genießen, indem er. Fon am 2. November des daranf folgenden Jahres in

em ET. Schloffe zu Laxenburg farb und zwei Kinder. hinterließ. Sein’ Kunftnachlaf ift zu Wien fehe gut vers Zanft worden. Unter demfelben zeichnete fich befonders aus: eine Scheibe mit dem altöfterreichifchen. Wappen und zwei andere mit der h. Thereſia und dem Kaiſer Maorimilien. Unter Mohns Schuͤlern iſt vorzuͤglich M. Viertel, ein geborner Leipziger, zu zählen. 0

B..... g. Pf Het.

* 223. Dtto Karl Theodor Buſch, "Buchhändler in Altona. u J geboren ben 20. December 1791, geſt. den 4. Nov. 1836. ..

rt war Mm. Kiel geboren, in Bater war Buͤr⸗ E Mm: Kiel geboren. Sein Water war dort Bi

ger und Gaſtwirth. Da er feine beiden Eltern aber {chen als zartes Kind verlor, fo hatte der dortige Kaufmanırfer 2. Knuth ihn, obgleich er felbft mehrere Kinder. Haste; als Kind zu ſich genommen und nach der Zeit Vaterſtelle bei ihm vertreten. Nachdem er die Schule verlaffen Hatte, entfchloß er fich die Buchhandlung ‚zu erlernen und ‚mard als sehrling in die atademifche Buchhandlung von. dem Damaligen Eigenthämer derſelben, H. A. Schmidt, auf: genommen, auch ging er, als diefer die Handlung an &errn Heffe verkaufte, - mit zu diefem uber. Im Sabre 1813 im März kam er als Gehälfe zu Heren 3. 8. Ham: merich in Altona. Durch feine Kenntniffe und Bildung erwarb er fih bald die Zuneigung und dad Vertrauen nicht nur feines Prinzipals, fondern auch mehrerer Alto⸗ naer und gewann nach und nach Zutritt in mehrere fehr achtbaren Familien, Um feine Kenntniffe im Buchhandel zu eweitern, war er im Anfung des Jahrs 1818 ent> Aaptoffen, im füdlichen Deutſchland eine Anſtellung zu fü;

1666 | Kiotz er.

chen und hatte ſchon in einer bebeutenden Haudlung in Brantfurt 0. MR. eine Stelle angenommen, als er erfube, fein Prinzipal nicht abgeneigt fen, feine Sortiments⸗ . handlung zu verkaufen. , Wenn biefer feinem biöherigem Bepülfen nichts bavon ‚gefagt hatte, To geſdah Die nick aus Unznfriedenheit, fondern weil sr glaubte, Daß dem damals noch jungen Wanne mehr Daran gelegen fey, fi etwas weiter tır jeinem Fath umzufehen, So wie er abes Herren Hemmerich den Bunſch äußerte, daß er beim Ver⸗ kauf feiner Handlung :auf ihn reflektiren mögte, kam dies fer ihm gerne entgegen und der junge Maun ohne Bers mögen fand bei der Gelegenheit viele Bereitwilligkeit wohlwollender Freunde „die dem Berkäufer zur Sicher⸗ beit diente und den baldigen Abſchluß des Kontrakts bes förderte, Dem. zufolge übernahm er Jannar 1819 die Handlung für feine Rechnung, welche er feitdem mit glücklichen Erfolg fortfegte. Gr fand in feinen eiges nen Wirkungsfreis durch feine Thaͤtigkeit, Ordnung und Mechtlichleit, eben fo viele Beweife von Buteauen‘, als bei feinen Kollegen allgemeine: Achtung und Werth⸗ chaͤtzung. Im Jahre 1822 ward durch die Hand einer ungen Altongerin-fein häusliches Gläd fehr erhöht, das nur duch feine Kränklichkeit getrübt ward. In der Mitte des folgenden Jahre ward er duch die Geburt eines Toͤchterchens noch mehr erfreut. Beine Kränklicykeit, die ihren Sig in der Bruft und im Unterleibe hatte, verans | tapte feinen Arzt, ihm den Gebrauch der Heilquellen in Ems zu empfehlen, wohin er im Sommer 1824 und 1835 reiſete; Das. legtemal in Begleitung feiner Gattin, die ihmonun ganz treue Krankenpflegerin ward. Bei feiner Yogfen Rückkehr von da Tonnte fein Suftand bei feinen eunden nur bange Beforgniffe erregen. Dieſer vers chlimmerte fich eos aller. Ärztlichen Sorgfalt und Liebes voller Dflege mit jeder Woche ımd machte feinem Leben den 4, November 1825 im 34. Bebendjahre ein Ende.

* 224 Chriftian Heinrich Koßer, Doctor der Philofophie und Inhaber einer Privatfchule in Leipzig.

geboren zu Ludau- am 80. December 1755, geftorben zu Leipzig am 7. November 1825.

Nachdem er nicht nur auf dem Gymnaſium ſeiner Vater⸗ ſtadt, ſondern auch auf dem zu Luͤbben guten Unterricht

Kotzzer. 1668

penoffen hatte, ging er, wohl vorbereitet, nach Leipzig, do er unter vortrefflichen Lehrern feinen Geiſt mit fchöte baren Kenntnifjen in der Philologie, Philoſophie u. Theo⸗ ogie bereicherte. Nach beendigten Uriverfitätsftudien ers

hielt er von der philofophifchen Facultaͤt zu Wittenber

Das Doctordiplom, und da er zum Lehren Der Jugend in fich befondern Beruf fühlte, fuchte er bei den Magiftrate

ver Stadt eeipsiß, im Jahre 1781, um bie Gelaubniß one

sine Privatfchule errichten zu dürfen, wozu ihm auch a

Hnem gefchickten und dazu anerkannt tüchtigen Maune ogleihy die Genehmigung ertheilt wurde. Seit diefeg Zeit, bis wenige Wochen vor feinem Ende, erfüllte er, mit Ernſt und Treue, die Pflichten eines Schulhalters :ühmlicy, indem er einige Taufend Kinder beiderlei Ges ſchlechts in der Religion und den Elementarkenntniffe taftlo8 zu unterrichten beflifien war. Mer zweifelt, da

Yadurch der wadere Manır im Stillen viel Gutes ftiftete,

md in der That nüglicher war, ald Mancyer, ber in feinem Wirkungskreiſe großes Geraͤuſch macht. Er hatte die Kreude, Kinder und Enkel von denen wieder in feine Schule gebracht zu fehen, welchen er den erften Unterricht etheilt hatte, und die dankbar erkannten, daß er ihnen, zußer den Anfangögründen gemeinnügigen Wiffens, in früs yes Zugend befonders fittliche und religiöfe Grundfäge ein= ſchaͤrfte, die ihnen für das ganze Leben heilfam und trös tend waren, u ... Die Zeit, welche Kogern vom Unterrichtgeben übri

slieb, wandte er zum Gchreiben und Lefen guter Schrifs ten und der neueften Erzeugnifje der Literatur an: Denn re ging in feinen Kenntniffen. mit Dem Seitalter fort. Da er ein audgezeichneter Katechet war, wovon er auch aach Einrichtung der vortrefflichen Raths⸗Freiſchule zw Beipzig, in den Tonntäglichen Erbauungsftunden dDerfelben, siele fprechende Proben feiner Tuͤchtigkeit ablegte: fo machte er einige dieſer Katechifationen nebfl einigen, die son feinen paͤdagogiſchen Freunden, den Herren MM. Dolz md Doring, gehalten worden waren, unter dem Zitel: Katechifationen und Andachtsuͤbungen,“ durch den Druck betannt. Auch fehrieb er „Warnungstafeln gegen bie Ge⸗ fahren des jugendlichen Leichtſinns,“ 2 Bde, ein wie Strobels Unglüdögefchichten unvergeßbares u. nlı$s iches Bnch. Außerdem lieferte er mehrere, nicht ohne Beifall aufgenommene Auffäge in Rullhannd Mate:

-ialien für alle Theile der Amtöführung eined Predigers,

n bed Grafen von Benſt Saͤchſiſche Provinzialblaͤtter,

1556 | 2— af { e.

lebendige Heiterkeit ſelten getruͤbt. Gin anſcheinend leich⸗ tes Hebel wuchs in 2 Sagen zu tödlicher Krankheit; den "dritten Tag am 27. Detober 1825 verſchied er plotzlch fanft und ſchmerzlos im s6ſten Jahre ſeines Alters, wie durch ſein ganzes Leben ſein Sinn und Geſchick geweſen. Zaufend feiner Mitbürger geleiteten feine Hülle zur Gruft Die Klage um ihn war allgemein, fie iſt der ſchoͤnſte Lob⸗ geſang feines Lebens, Sein Verluſt wird der Stadt, im c er lebte, Lange fühldar ſeyn, denn die Zeit erzeugt dus

Seltene nur felten, und nicht, leichter erfteht das vo mene Mufter eines edlen Bürgers wieder ald der Künftlee und der Held. Det Allwiffende hat feine ten gesäblt und wird fie vergelten; feine Mitbürger aber ehren in tieffter Betruͤbniß und in dankbarer Berpflide tung fein Andenken, "

‚B—n | G—3.

* 220 Gottfried Baſſe,

Buchdrucker und Buchhändler zu Quedlinburg. geb. 1778 2 geft, am 28. Oktober 1825;

Er war zu Halberitadt neboren, wo fein Vater bei einer

äffentlichen Behörde den Dienft eines Boten verſah. Rach dem Tode defielben nahm ein Nachbar, der Busgbrudee Delius, den verwaiften Knaben zu ſich und Lährtte ihm Teine Kunft. Nachdem er hierauf als Buchdruckergehuͤlfe eine Beitlang zu Goslar gelebt hatte, wo Verhaͤltnifſe der Tochter ‚feines Principals eine etwas übereilfe rath herbeiführten, kam er als Faktor in Die ruͤhmlichßt bekannte Druckerei bed Herrn Vieweg zu Braunſchweig und hatte hier Gelegenheit, nicht nur feine Befhäftt Tenntniß zu erweitern, fondern auch ſich ein kleines pital zu fammeln, Unterftügt von feinem Prinzipal legte ‚er hierauf, nicht lange vor dem preußiſch⸗ Franzöfifchen Kriege von 1806, eine eigene Buchdruckerei zu Quedlin burg an, Es gab in diefer Stadt eine, obwohl nicht bes Dentende Druckerei, und er Eonnte theild deshalb, theils und mehr nody aus andern von den Berhältniffen des Des tes herzuleitenden Gründen, wenig darauf rechnen, voR öffentlichen Behörden oder dem nicht buchhändletfchen Pus blitum befchäftigt zu werden. Meiftens druckte er daher eigenen Verlag und es gelang ihm, füch auf dieſem Sege

d nad Wohlftande zu erheben, ‚womit ſich ie Zahl einer Berlagbartif ni brte. Eine befonders günftige Periode war für ihn it unmittelbar nach der Leipziger Befreiungsfchlacht, den Augenblick raſch benugend, Manches verlegte, für die Stimmung der damaligen Zeit berechnet, ng und guten Abfag fand. Wir nennen Davon nur Beitichrift in zwanglofen Heften, neue Badeln bes die an fich keinesweges für gediegen gelten konnte auch bereitö vergeflen ift. ud) nachdem diefe ers. te Periode vorüber war, lieferte er, nach feiner ans en unermüdeten Zhätigkeit, zu jeder Meſſe forts end eine bedeutende Anzahl Verlagdartitel und hegte

Menge Plane für die Zukunft, -deren Ausführung ein

artet fruher Tod hinderte. Er ftarb nach einer drei⸗ wotlichen, durch aͤrztliche Kunft nicht zu_befiegenden erfrantheit im 48ſten Lebendiahre am Morgen des . Detoberd 1825, nachdem er in demfelben Jahre auch ie Gattin durch den: Tod verloren hatte. Kinterlaffen- ex einen Sohn und eine Tochter, wovon erfterer jegt vaͤterliche Gefhäft fortfegt.

Man würde Die en verlegen, wenn man bes wten wollte, daß DB. ſein Geſchaͤft als Buchhändler > Buchdruder mit ‚befonderd ruͤhmlicher Auszeichnung, Be babe. Er gehörte nicht in die, freilich nur kleine

von Berlegern, deren bloßer Name ſchon ald Em:

kung für ihre Verlagsartikel gilt; vielmehr kann man 173 Hngerehti keit behaupten, daß fich unter den von y verlegten Schriften der geringhaltigen Waare ver: snißmäßig viel befindet, was er zum Theil felbft_er- mte und eingeftand. Auch in typographiſcher Hinficht egte er feine Verlagsartikel nur dürftig, audzuftatten' b er mochte den Weg, den er hierbei, vielleicht durch Heterifche Umftände genöthigt, in frühern Jahren eins chlagen hatte, auc (item ai anz verlafien, Ein ptfchreiten zum Beſſern war indefen, fhtör, ‚denn n trifft unter feinen fpätern Verlagsartikeln auch einige, F einer ihm fonft fremden Eleganz auögeftattete, und am gleich im Ganzen die Mahrfcheinlichkeit des Ge: ins ihn bei der Annahme der zum Berlag angebotenen beiften ausfchließlicy leitete, fo hat er doch auch aus tung für den Verfaffer oder den Gegenftand Manches 3 Licht befördert, wovon er ſich wenig oder ge einen Idgewinn verfprechen zu Dürfen glaubte. Gin ach: ker war ex nicht und Eonnte es in Dem Gtante, worin

el von Jahr zu Jahr

1558 -.Baffe

er Tebte, auch nicht feyn, obwohl er ſich eintgemal zum‘ Verlag von Schriften verleiten ließ, die als Nahdre® feinerer Art angefehen werden konnten und auch als fordie ier und da gerügt worden find. Geine fchriftftellerifie bätigkeit beſchraͤnkte fich auf Gompilationen von Ger Dichten und unterhaltenden Auffägen, Die et theils ang nym, theild unter Tem erdichteten Namen Emilie Gleim herausgab, weshalb er im Scherz oft verfüchert:, daß dab Träulein Sleim einen Bart trage, In den lesten Seh ven feines Lebens gründete er ein Wochenblatt fitr Quel⸗ Iinburg und die Umgegend, an welchem nur, der äuferf® geringe Preis ſechszehn gute Groſchen für Den Iayex gang von 52 Bogen merkwürdig if. Dieſer Preif war Folge der Nothmendigkeit, denn ohne denfelben wirde er nicht jo viel Exemplare haben abfegen können, um We Druckkoſten zu decken. Dem Preife entfprady voll kommes die typographifche Audftattung ded Blattes, welches mei Abdruͤcke von neuen Erzählungen beliebter Schriftfteller und nur ausnahmsweiſe mitunter Originelauffäge Liefert. Bei feinem ode erfchien dieſes Wochenblatt mit einen fhwarzen Rande. . | Was ihn in der Gefchichte des deutſchen WYuchhandeis | merkwürdig macht, ift feine große Thaͤtigkeit in gewiſen Bäcern. v war e8 inäbefondere, der die Leihbiblistger en unauögefegt mit Romanen gewöhnlichen Schlages | forgte. Nach dee franzöfifchen Invafton von 1806 erlitt Die Borliebe für Nomanleferei in Deutfchland einen Ben Stoß und die Verzeichniffe der neu erfchienenen mane in den Meßkatalogen ſchrumpften plöglich 3 men. Mehrere Buchhändler zogen fich zurück von einem Zweige der Literatur, der ihnen wenig Bortheil mehr wer ſprach. Der Ausfall wurde den Leihbibliothelfen vornen⸗ lich duch B. erfegt, Fragt man, wie er bei einem Ge ſchaͤft beftehen und felbft gewinnen konnte, das Andere als unfruchtbar aufgaben, fo tft die Antwort diefe: Er ‚wendete an diefe Romane Außerft wenig, zahlte ein Hd unbedentendes Honorar, gewöhnlich kaum ein Maar Tha⸗ ler für den Bogen, wählte dazu eine geringe Sorte Pas | yier, die er in feiner Stäbe fehe wohifeil haben Tonnte, drudte fie in eigner Druckerei, ließ fie hoͤchſtens durc feinen Sehülfen (oft ſehr nachläffig) corrigiren und | gleihwohl hohe Preife. Auf diefe Weiſe war ſelbſit ken em Abſatz kein bedeutender Berluft und in Den mei

en Fällen einiger Gewinn ficher zu erwarten. Auf dei iteln feiner Itomane kommen die Namen des im Safe

KRiatel:ie.n. 4108

miı9 werftorhenen Kriminalraths Karl Nicolai, wie’ He der noch lebenden Prediger Hildebrand (zu Eils- iorf im Halberſtaͤdtiſchen) und .Heinrid Müller (zu Bollmirdieben im Magdeburgifchen) am öfterften vor,” Sehr viele erfchienen anonym, aber mit Ausnahme eines inzigen, der fogenaunten „falfchen Wanderfahre Wilhelm Meiſters,“ von Pufttuchen gefchrieben und Göthen uns ergefhoben, hat keiner won allen ein bedeutendes Auffehn erregt oder (fo viel Ref. bekannt) eine neue Auflage ads big gemantt, un n Ä itunter verlegte B. . auch verfängliche Schriften’ md. der Berlag der geheimen Gefchichte des weftphälifchen: Bofes, von. einem: unbefannt gebliebenen Verfafſer, zog ben Umannehmlichkeiten zu, über deren Berlauf Ref. jes- och nicht näher unterrichtet if on Er war von. mittlerm, mehr großem als kleinem Buchs, von flarkem und anfcheinend Träftigen Körperbau,‘ on fenrigem Zemperament und von jovialer Sinnesart, Ks Menſch und Gefhäftömann befaß er manche gute Eigenfhaften, war unermüdet thätig, unternehmend, im Beipräd, freimhthig offen, gegen feine Freunde, deren er jtele zählte, zunortommend und Dienftfertig. Daß eine lau ‚ängftliche Sorge für, feinen Ruf nicht zu feinen orzügen oder Fehlern gehörte, gebt zum Theil aus dem fagten.hervor; auch mag er zuweilen im Lebenögenuffe. jas rechte Maß Üiberfchritten und dadurch feiner Gefunds heit gefchadet haben. Eine genauere Darftellung feiner —— wurde uber die Lage des deutſchen Buch⸗ handelö noch manchen, eben. nicht erfreulichen Auffchiuß gewähren; bier ſollten nur Andeutungen gegeben werden,

Fa v

| * 221. * erdinand Rintelen,

Doctor der Rechte, Director des Lande und Stadtgerichts zu Büs ren in der Herrſchaft Deſenberg (Pteuß. Prov. Weſtphalen). geb. zu Bühne 1762. geſt. zu Bären am 1. Nov. 1826.

Dein. Bater war Anfangs Lieutenant in Landgräflich Hefs fen » Gaffelfchen Dienften, darauf Amtmann zu Roͤſebeck in der Herrſchaft Defenberg, dann Rentmeilter auf der von Spiegelfchen Burg zu Pickelsheim, wobei er zuglei Den Patronatgerichten zu Borlinghaufen und Helmer vorſtaͤnd. Seine Mutter_war eine geborne Gatharine

1860: RKintelen

uſabethe Wedler aus Mähne, eine von @inn und ausgegeichnet moraliſchem Lebenswandel. | | Ferdinand Rintelen erhielt feinen erken Unterricht anf dem Symnaflum zu Paderborn, wo er nachher auch Pb Iofophie zu ſtudieren anfing und fih, wie zu Helmpäß, wo er ſich fpäterhin Der Mechtögelahrtheit widmete, ande orzeichnete Kenntnifle in Spradyen und Wiffenfchaften em warb. Mad) beendigtem Studium und nachdem eraminirt worden, wählte er Paderborn zu feinem Auf enthaltsort und arbeitete hier, unter Anleitung des ge Iehrten Doctord Buchmann, als Iegalifieter Advokat und guf Buchmanns Empfehlung ertheilte ihm der kaiſerlich Lönigl. Itreichiſche Hofrat Dr. Meizer zu Köln die juri⸗ Aifche Doctorwuͤrde. Biele wichtige Prozeffe für abe lihe Familien führte ev mit entfhiedenem Gluͤcke, weis ib ihn die aufgefhwornen Ritter zu ihrem beftändigen ecretär beim Landtage erwählten, welchen Poften er auch bis zur Säcularifation bed Bisthums RPaderbora vorſtand. Als nad der preußifchen Beſitznahme die hohes. Patent vom 3. Aug. 1802 die Organiſation der Ges richtsverfaſſung feftftellte umd dieſe vollendet war, wur Nintelen im 3. 1804 als Amtmarn des neuen Auıts Büren mit 32 verfchiedenen Ortfchaften angeſtellt. Trennung von Preußen im 3. 1806 empfand Rintelen uf | Das Schmerzlichfte und ungern verließ er Büren, um nad Hörter als Iribunalrichter zu gehen. Auch bier erward er fid) den Ruf eines geſchickten, fleißigen Richters ein Ausſpruch in mehreren fchwierigen Prozeffen wurde amals vom koͤnigl. weſtphaͤl. Ober : Appellationspofe £ Gaffel beftätigt, Wei der neuen Organifation im 1815. wurde er wieder nach Büren als Dirigent des Me felbft new errichteten Ober :Land » und Gtadtgerichts g% ruͤckgerufen. Beſonders leiftete er fehr viel im Hype thetenwefen, mit welder DBefchäftigung manche Reifen | verbunden waren; bdiefe mußte er in dringenden Kühlen oft bei ſtuͤrmiſchem Wetter unternehmen, durch welche e ſich die Gicht zusoR, die fich auf feine Innern Organe werf und fo.zu feinem Tode den Keim legte, ber an. jenem oben erwähnten Tage erfolgte und feine Wittwe nebft 8 Kies feine zahlreichen Verehrer in die tiefſte Arame - Bolgende Schriften find von ihm im Druck erfchienen: Darſtellung d. Erbfolge der Serh. Grönefeldfchen Deſces denz, des wahren Sinnes u. d. Wirkung aller unter dem⸗ ſelben errichteten, teflamentarifchen Berordnungen, Wen

\ f Msöohn. 1861

ſtriche u. Werträge als Beweis, DAB die Otkdergifchen Gaͤ⸗ or weder für 2 oder Stammguͤter erflärt, noch dafuͤr kehalten werden koͤnnten. Nebſt einer Ausführung faͤmmt⸗ fdher der Frau Geheimscätpin v. Groͤnefeld durch die in Bachen Diefer ald Provokantin wider die Geſchwiſter Groͤ⸗ sefeld, Provokaten, ergangene Urtheile zugefügte Befchwers ve (In Folio ohne Drudort), Cine weitläuftige Abs yandiung über das Hypothekenweſen, welde feht gründ« ich abgefaßt und deshalb in „v. Kampz Sahrbücern urfgenommen worden ift. |

. . D—r.

* 222. Gottlob Samuel Mohn, ': Glasmaler zu Wien. geb. den 4. Nov. 1789, geft. den 2. Nov. 1825.

Inter allen dentſchen Künftlern, welche in neueren Zeiten Gr Streben dahin richteten, die faft verlorne Kunſt der neanftifhen Glasmalerei wider in Aufnahme zu bringen, keht Mohn an der Spige. Denn er war faft einer der Erſten, welde darin Berfuche anftellten, Die auch gluͤck⸗ kche Wefultate brachten. Seine Werke aus diefem Zeit: aum verglih man ſchon mit den alten. Bald Fam er wefen gleich, und in feinen fpätern bleibt nichts zu wüns chen übrig. So kurz fein Erben war, fo thätig und ruhm⸗ zoll iſt es gewefen. Er wurde den 4. Ron. 1789 zu Wie⸗ enfeld geboren, wo fein Vater als fleißiger Zeichner und Porgelainmaler allgemein bekannt iſt. Dieſer wendete Ue Sorgfalt auf die Erziehung feines Sohnes , ließ ihm ie Gumnafien zu Halle, Berlin und Stettin befuchen und etheilte ihm auch fchon in zarter Jugend den erften Un⸗ erricht in der Kunft, Diefe wählte er in der Zolge zu einem Berufe und ſchon zu Halle war er als geſchickter Bithonetteur bekannt. Um fie vollends auszubilden, un⸗ ernahm er mehrere Kunſtreiſen und das Geſchaͤft feines Baters brachte ihn bei Beſichtigung der alten Glasmale⸗ sei dahin, dieſe ſchoͤne Kunſt, die ſich mit der deutſchen Baukunſt fo innig vereinigt, wieder zuruͤck zu führen. Die erfte gelungene Probe war ein Pokal mit dem Eönigt, oreuß. Wapen, weldher Sr, Maj. dem König Zriedrich Bilhelm III, verehrt wurde. 1805 gab ihm der berühmte Shemiler Klaproth A“ae ein Zeugniß, das feine Gemälde n dem Glaſe eingeſchmolzen fegen und nur mit diefem

4562 Mohn.

vernichtet werden Einnten. Allgemeine Yufmerifamägit und Beifall ſchenkte man feinen Werken, weil man glaubte, daß diefe Kunft verloren gegangen ſey. Der Herzog vmm Medlenburg - Schwerin war der Erſte, welcher im Guss Ben Bon diefer Wiedererfindung Gebraud machte, inden er in feiner neu erbauten Kapelle zu Ludwigsluft die Se⸗ Medlenburgs und. Rußlands koloſſal, nebſt eini rzierungen anbringen ließ. Nach Beendigung d Arbeit lebte Mohn zu Berlin und das ungunflige Jahr 1806 Eonnte er nicht beffer benugen, als ſich von den bes kannten Chemikern Klaproth, Hermbftädt zc. Unterricht geben zu laſſen. Noch am Ende Ddiefes Jahres ging er nad) Leipzig, wo ihm Prof. Schnorr noch einige Anleis tung gab. Später hielt er ſich abwechſelnd zu Beip und Sresden auf und ſuchte befonderd feine Kenntni e durch den Umgang mit Chemikern zu erweitern. Auch ſchien ihm noch nothwendig, die Wiener Kunftafademie zu befuchen, und 1811 trat er feine Reife dahin an. Hier gefielen feine Arbeiten gleich, befonders dem Mäcen der unft, Herzog Albrecht von Sachſen⸗Teſchen, u. ſchon 1813 erhielt Mohn den ehrenvollen Auftrag, die Fenſter in der Hitterburg des k. k. Euftfchloffes zu Larenburg zu malen.

Leider wurde dieſe Arbeit durch die Sriegsjahre unterbrochen.

Dafür beftellte der Erzherzog Iohann verfchiedene Arbeis ten und die drei Fenſter im Brandhofe in Steyermart gelangen ſehr gut. Durch diefe Arbeiten gewann er: im;

mer mehr an praftifcher Erfahrung und feste das Studium |

der Chemie fleißig fort; befonders hatte er dem Prof. Scholz am polytechniſchen Inftitut zu Wien viel zu dan⸗ ten. Seine Fortfchritte ſieht man deutlich am dem 43 ſtern der Kirche zu Marias Stiegen in Wien. Cs

6 große Fenſter, worauf vorgeftelt find: geharniſchte

Ritter, Ahnen des Kürften. Nojenberg, die Htimmelfahest

Ghriſti. Diefe geftelen dem Kaifer fo wohl, daß er dem

Künftler fogleich (1821) den Auftrag ertbeilte, Die noch übrigen Zenfter der Ritterburg zu Laxenburg mit einges brannten Glaömalereien zu ergänzen. Der Künftler z0g babin, ließ fich [ehr zweckmaͤßige Schmelzöfen einrichten und brachte einen Keuermefjer an, der die richtige Bes

fimmung des Schmelzpunltes bezeichnete. Im J. 1822 |

erfand er, nach vielen Berfuchen, mit dem Glas huͤttendi⸗ rektor Schleg zu Zurnig, die hochrothe Farbe der Alten wieder. Zu den vorzuͤglichſten Arbeiten dieſes Kuͤnſtlers gehören: das Mittelfenfter in dem Prunkſaal des Ritter⸗ ſchloſſes; es ift hier der Kaifer nebft feinen Söhnen , in

Bufd. 1668

böller Rift 6 mit Purpurmoͤnteln, Ahend vorgeſtellt Bteiches —eSS das Spitzfenſter im Gpeifefal, - welches 20 Schuh hoch, 12 Schub breit iſt. In der Mitte erblidt man den Stifter der Nitterburg, den Katfer tanz I. und Me Kaiſerin Sherefia mit Pupurmaͤnteln wow geünenn rother Farbe. In der Einfaflung fieft man die

ildniſſe der 8 Kinder des Kaiſers. 1824 trat er zur Batholifchen Meligian über und werehelichte fich, konnte aber die ehelichen Freuden nicht lange genießen, indem er. ſchon am 2. November des darauf folgenden Jahres in dem E. €. Schloffe zu Larenburg farb und zwei Kinder Hinterließ. Sein’ Kunſtnachlaß iſt zu Wien fehr gut vers Tanft worden. Unter demfelben zeichnete ſich befonders aus: eine Scheibe mit dem altöfterreichifchen. Wappen und zwei andere mit der h. Thereſia und dem Kaiſer Maximilian. Unter Mohns Scyälern iſt vorzüglich M.

Viertel, ein geborner Leipziger, zu zählen. | B..... g. Prof. H....r.

* 228. Otto Karl Theodor Buſch, | Buchhaͤndler in Altone. i geboren den 20. December 1791, geft. den 3. Nov. 1826.

Er war Mm: Kiel geboren. Sein Bater war dort Bürs ger und Goftwirth. Da er feine beiden Eltern aber chen als zartes Kind verlor, fo hatte Der dortige Su mann Ber &. Kuuth ihn, obgleich er felbft mehrere Kinder hatde, als Kind zu fid) genommen und nad) der Zeit Baterſtelle bei ihm vertreten. Nachdem er die Schule verlaften Hatte, entfchloß er fich die Buchhandlung zu erlernen und ward als sehrling in die alademifche Buchhandlung von. dem Damaligen igenthiümer derfelden, H. A. Schmidt, aufs

enommen, auch ging er, als diefer die Handlung: an Seren Heffe verkaufte, mit zu diefem uber, Im Sabre 1813 im März kam er als Gehülfe zu Herrn S. 8. Ham: merich in- Altona. Durch feine Kenntniffe und Bildung erwarb er ſich bald die Zuneigung und dad Vertrauen nicht nur feines Prinzipals, fondern auch mehrerer Altos naer und gewann nach und nad) Zutritt_in mehrere fehr achtbaren Familien. Um feine Kenntniffe im Buchhandel

u eweitern, war er im Anfung des Jahrs 1818 ent⸗ —* im ſuͤdlichen Deutſchland eine Anſtellung zu ſu⸗

1668 | Kiontz er.

chen und Hatte ſchon In einer bebeutenden Haudlung in Beankfurt a. M. eine Stelle angenommen, als er erfuhr, fein Prinzipal nicht abgeneigt fey, feine Sortimentse . Yandlung zu verkaufen. , Wenn Diefer feinem biöherigen Gehuͤlfen nichts Davon ‚gefagt hatte, fo geſchah Dies nicht aus Unznfriedenheit, fondern weil ex glaubte, DaB dem Damals noch jungen Wanne mehr daran gelegen fey, ih etwas weiter tır jeinem Fach umzuſehen. So wie er aber Herrn Hemmerich den Wunſch aͤußerte, daf er beim Bers kauf feiner Handlung:auf ihn reflektiren mögte, Tam dies fer ihm gerne entgegen und der junge Maun ohne Bers mögen fand bei der Gelegenheit viele Bereitwilligkeit wohlwollender Freue die dem Berkäufer zur Gichers heit diente und den baldigen Abſchluß de& Kontrafts bes förderte. Dem: zufolge übernahm er im Sanuar 1819 die Handlung für feine Rechnung, welche er feitdem mit gluͤcklichem i⸗ fortſetzte. Gr fard in feinem’ eiges nen Wirkungskreis durch feine Thaͤtigkeit, Ordnung und Mechtlichkeit, eben fo viele Beweife von Butcauen‘, alß bei feinen Kollegen allgemeine Achtung und Werth⸗ chaͤtzung. Im Jahre 1822 ward durch die Hand einer ungen Altonaeein-fein hänsliches Bläd-fehr erhöht, das nur durch feine Kränklichkeit getrüubt ward. In der Mitte Des folgenden Jahre ward er durch die Geburt eines Toͤchterchens noch. mehr erfreut. Seine Kränklicykeit, die ihren Sig in der Bruft und im Unterleibe hatte, verans laͤßte feinen Arzt, ihm ben Gebrauch der Heilquellen in Eus zu empfehlen, wohin er im Sommer 18324 und 1825 röifete; das legtemal in Begleitung feiner Gattin, die ihme nun ganz treue Krankenpflegerin ward. Bei feiner Toten Räckehr von da konnte fein Suftand bei feinen —X nur bange —— erregen. Dieſer ver⸗ chlimmerte ſich trog aller aͤrztlichen Sorgfalt und liebe⸗ voller piege mit jeder Woche umd machte feinem Leben den 4. November 1825 im 34. Lebensjahre ein Ende.

* 224 Chriftian Heinrich Koßer, Doctor der Philoſophie und Inhaber einer Privatfchule in Leipzig. geboren zu Luckau am 30. December 1755, geftorben zu Leipzig am 7. November 1825. Madden er nicht nur auf dem Gymnaſium feiner Vater⸗ ſtadt, fondern auch auf dem zu Luͤbben guten Unterricht

Kotzer. 466s

enoſſen hatte, ging er, wohl vorberettet, wach Leinzig 50 er unter vortrefflichen Lehrern feinen Geift mit end Jaren Kenntniffen in der Philologie, Philofophie u. Sheor ogie bereicherte. Nach beendigten Uriverfitätäftudien er⸗ vielt er von der philofophiichen Facultaͤt zu Wittenberg »as Doctordiplom, und da er zum Lehren der Iugend in ich befondern Beruf fühlte, fuchte er bei dem Magiftrate ver Stadt eeipäiß, im Sabre 1781, um die Erlaubniß a

ine SPrivatfchule errichten zu Dürfen, wozu ibm auch al

inem gefchickten und dazu anerkannt tüchtigen Maune ogleidy die Genehmigung ertheilt wurde. Seit dieſer Zeit, bis wenige Wochen vor feinem Ende, erfüllte er, nit Ernft und Treue, die Pflichten eines Schulhalters ühmlich, indem er einige Tauſend Kinder Heiderlei Ges chlechts in der Religion und den Glementarkenntniffe

‚aftlod zu unterrichten befliffen war. Mer zweifelt, da

yadurch dee wadere Manır im Stillen viel Gutes ftiftete,

md in der That nüßlicher war, als Mancher, der in feinem Wirkungskreife großes Geräufch macht. Er hatte die Kreude, Kinder und Enkel von denen wieder in feine Schule gebracht zu fehen, welchen er den erften Unterricht etheilt hatte, und Die dankbar erkannten, daß er ihnen, rußer den Anfangdgründen gemeinnügigen Wiſſens, in früs ver Jugend befonders ſittliche und veligiöfe Grundfäge eins ihärfte, die ihnen für das ganze Leben heilfam und trds tend waren.

. Die Zeit, weldhe Kogern vom Unterrichtgeben übri lieb, wandte er zum Gchreiben und Lefen guter Schrifs ten und der neueften Erzeugniffe der Literatur an: Denn re ging in feinen Kenntniffen mit dem Beitalter fort. Da er ein auögezeichneter Katechet war, wovon er auch sad Einrichtung der vortrefflichen Raths⸗Freiſchule zu Beipzig, in den Tonntäglicyen Erbauungöftunden derfelben, giele ſprechende Proben feiner Tüchtigkeit ablegte: fo machte er einige dieſer Katechifationen nebft einigen, die on feinen paͤdagogiſchen Sreunden, den Herren MM. Dolz md Döring, gehalten worden waren, unter dem Zitel: ‚Katechifationen und Andachtönbungen,” durch den Druck bekannt. Auch fchrieb er „Warnungstafeln gegen die Ges fahren des jugendlichen Leichtſinns,“ 2 Bde., ein wie Strobels Unglüdögefchichten unvergeßbares u. nmuͤtz⸗ liches Bnch. Außerdem lieferte ee mehrere, nicht ohne Beifall aufgenommene Auffäsge in Ruil manns Mates riglien für alle Theile der Amtöführung eines Predigers, m deö Grafen von. Benft Saͤchſiſche Provinzialplätter,

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I

1566 von Kalkreuth.

in die Sunendzeitang, in die vaͤdagegiſchen | Blätter, in das Nouflädfer Wochenblait u. f. w. Feü WMeferte er in verfchiedenen critifchen Beitfcheiften mehrem gelungene Recenfionen, j .

18 braver Gatte lebte er über vierzig Jahre in eine gufriedenen Ehe, .in der er eine Zochter, Chriftiane Benriette, zeugte, die am 4. Sun, 1805 mit dem da mals fechften, fest fünften ordentlichen Lehrer der Leipzis ger Nicolaiſchule, Hrn. M. Friedrih Wilh. Hempel, verheirathet ward, und ihn zum gludlichen Großvater von vier Enkeln machte. .

Koger erwarb fich uͤbrigens durch feine vielſeitigen Kenntniſſe, offene, nicht ſelten von Humor gewürzte Mit

tyheilung in freundlichen Cirkeln, durch feine ſchlichte Red⸗

Jichkeit und. Anfpruchlofigkeit die Achtung und Liebe vie fer Freunde und Bekannten, denen -fein Andenken werth bleiben wird. Der gute Saame, welchen er als Sugends Jehrer, beinahe ein halbes Jahrhundert lang, auöftrente, hat fehon viele fegensreiche Fruͤchte getragen und wird deren auch in der Zukunft bringen. Fi

+

v

225 Hans Chriftoph Ernſt von Kalkreuth, (aus dem Haufe Arensdorf in der Neumark,) Königl. Preuß. Generalmajor, legter Commandeur ded Infanterie

Regim. Fuͤrſt Hohenlohe, Ritter d. milit. Verdienſtordens ıc. x.

zu Breßlau.

. geb. den 38. Juny 1741, geft. den 11. Nos. 1825. *).

iefer Ehrenmann hat, zur Auszeichnung des in der Press Bifchen Kriegsgeſchichte auf das ruhmlichfte befannten Res mend Kalkreuth, auch an feinem Theile beigetragen. Schon nach zurüdgelegtem i5ten Lebensjahre fchwor er

. am 1. Aug. 1756 zur. Sahne des damaligen Infant. Regis

ments von Treskow, weldes, zur Armee des Feldmar— fhaus Grafen von Echwerin gehörend, in der denkwuͤr⸗ digen Schlacht bei Prag, am 6. Mai 1757, zum erftenmal gegen den Feind gebraucht, die von einer zahlreichen Ars tillerie vertheidigten fleilen Felſen bei Hlupetin, mit einem Verluſt von 5 Offizieren und gegen 500 Unteroffizieren

N x

9) Berl. 9 Sp. Beitung 1086. Nr. 10.

von Kalkreuth. 4867

ad Bemeinen erffürmte. Ded Verſtorbene war bei dien ern Angriff von drei Flintenkugeln getroffen, wovon: bie Ime feinen linken Arm befchädigte, die beiden andern aber‘ einen Hut und Rock ducchbohrten. Den 7. September ben diefes Jahres gerieth derfelbe in dem unglüudlicher Befecht bei Mois, ohnweit Goͤrlitz, mit einem großen Eheile des Negiments, weldyes 14 Offiziere an Todten md Berwundeten zählte, in feindliche Kriegsgefangenſchaft; vard bei Diefer Gelegenheit von den Kroaten vollig aus⸗ jezogen ımd geplündert und nad) Krems an der Donau bgefährt, am 2. April 1758 aber wieder auögewechfelt, md mit der frohen Nachricht feiner Beförderung zum Ofs izier uberrafcht. Das noch nicht vollzählige Regiment vard nach wenigen Mochen befehligt, jenen großen Munis tonstransport zur Belagerungsarmee von Olmüg zu bes leiten, In den Defilsen bei Domſtadel am 29. Juni 758 vom Feinde angegriffen, fäumte der Berftorbene nicht, bgleich an beiden Füßen von der Roſe befallen, die ihm veder Schuhe noch Stiefeln anguziehen, und nur fahrend ortzulommen erlaubte, feinen Wagen ohne Anfland zu serlaflen, und mit großer Anftrengung in bloßen Struͤm⸗ fen in den Reihen feiner Gefährten dem ganzen Gefecht uf das thätigfte keizumohnen. Das Uebel war jenem’ hes oifhen Mittel vollftändig gewichen. Im Jahre 1761 zue Sarnifon von Schweidnig gehörend, hatte derfelbe in der yerhängnißvollen Nacht vom 80. September zum 1. Octo⸗ ver die Redoute Nr. 1. mit 30 Mann befegt, welche von > Kanonen vertheidigt ward, gu deren Bedienung jedoch me 6 Artilkeriften vorhanden waren, Mit diefen ſchwa⸗ hen Bertheidigungsmitteln gab der Berftorbene dennoch rſt gegen 6 Uhr früh, als ſich der ſtuͤrmende Feind bes seitd fchan aller Außenwerke und fogar des Hauptwalles yemädhtigt hatte, einer feindlichen Aufforderung Gehör, vobei er ſich den Befig feines Degend, feinen Leuten aber yen aller ihrer Habfeligkeiten ausdrücklich ficherte. Auch m baierfchen Erbfolgekriege hatte der Berftorbene als Premierlieutenant Selegenpeit, feine ealeblätige Unerfchrofs ‚enheit bei einigen Gefechten zu zeigen. er Ausbruch es franzöfifchen Nevolutionskrieges im Jahre 1792 ers Iffnete demfelben aber ein neues, erweiterted Feld Erieges iſcher Zhätigkeit, indem er bald nach dem Ruͤckzuge aus rer Ghampagne, ald Major zum Commandeur des Grenas Herbataillend Hohenlohe ernannt ward. Nachdem das Sorps des ——— u Hohenlohe am 25. März 1798 mwifchen Kaub und‘ dus über den Rhein gegangen

.

1568 von Kalfreuth. ar, um, Moinz umgehend, die Straffen nach Wiewmß Kr

Landau vom Feinde zu reinigen, war man am 30. deff Monats bei Alsheim angelangt, welcher Ort zum Haupt⸗ uartier des Königs beftimmt worden war, und wofelbft mehrere Gefechte mit feindlichen Aruppenabtheilungen antſpannen, die von Mainz über Oppenheim Tommend, nach der Gegend von Worms zurüdgeworfen wurden. Das Gorys felbft war Richtung ‚gefolgt, und auf die Rachricht, Daß auch über Oppenheim hinaus nichts meße wom Feinde wahrzunehmen fey, erhielten die Zruppen ge: ven Abend den Befehl, die für fie beſtimmten Gantonnk rungen zu beziehen. Dem Grenadiers und erften Bataillen Hohenlohe war der Flecken Guntersblum, ohnweit Oppen« heim, zum Qartier angewiefen, und man feste ſich dem gufolge auf der dahin führenden Chauſſee in Marſch, als der mit den Fouriers voraudgefchidte Offizier mit der ganz unerwarteten Meldung zurüdkehrte, Daß Gunterk: blum von feindlichen Zruppen angefullt fey.. Eben war man ohngefähr in gleicher Höhe mit dem feitöwärts der Strafe liegenden, und nur von der gewöhnlichen General wacht befchügten Hauptquartier des Königs angelangt ale. die Spitze der feindlichen, aus Suntersblum entges ngerücten Golonne auf der Ghauffee erihien. Die de fahr war dringend, und es galt einen ſchnellen Entſchluß, Das an der Tete marfchirende Batatllonsgefhüg war abgeprogt, und der Feind fofort mit einigen Kugeln bes ruͤßt, welches Gompliment derfelbe auf der Stelle erwies berte. Ohne bei dem hereinbrecyenden Abend die Gtärk des Zeindes beurtheilen zu koͤnnen, formirte Der Verſtoe⸗ bene fein Bataillon ſchnell in Schladhtordnung, indem das ibm folgende erfte Bataillon des Regiments fich auf feis nem linken Slügel aufftellte. Durch einige Eu Fin Untergebenen auf ihre Pflicht verweifend, rückte der⸗ elde nunmehr dem Feinde raſch entgegen, und ging fols em, im Avanciren chargirend, mit kühner Unerjchroden heit auf den Leib, Bon dem erften Bataillon Des Reg mentd, und Durch einen gleichzeitigen Angriff des Füftlien botaillons von Martini auf das kraͤftigſte unterftügt, ver mochte der Feind, durch dieſe Kühnheit über feine wahren Streitkräfte .getäufcht, demfelben nicht Lange Ar widerftes ben. Er floh in größter Unordnung, in die Schatten der | Racht gehült, und überließ ihm das Schlachtfeld, üben füet mit Jodten, Bleſſirten und allerlei weggeworfenen Seräthichaften. Nur die Nacht und der Mangel an dis ponibler Meiterei,, fiherte dem feindlichen General Schal

von Rakfreutt. 1660:

kmd ſeinem ‘8000 Mann ſtark geweienen Corps einen uns zeftörten Rückzug. Der Köntg befuchte am folgenden Mor- en das Schlachtfeld, bezeugte ten anwelenden Zruppen eine Zufriedenheit, und belohnte die beiden Commandeurs and noch * andere ziere des Negimentd mit dem Vers bienftorden. In der Racıt vom 16. zum 17. Rov.. 1798. ward dem Merftorbenen der ehrenvolle Auftrag, mit 300 Breiwilligen die Stadt Bitſch zu occupiren, während auf ya8 dabei liegende Bevaftlot ein flürmender Weberfall mternommen werden folte. Mit gewohnter Unerfchroßs. Penheit ward die Stadt genommen, and unter einem möre. yerifhen Zeuer fo lange behauptet, als ed die Sicherung, yes Ruͤckzüges der von der Feſtung abgefchlagenen Trup⸗ nen, und die Zortfchaffung der In der Stadt aufgehäufs en DBerwundeten nothwendig machte. Als Obrift und Sommandeur führte derſelbe endlich Da6 Regiment am. [4. October 1806 in die unglüdliche Schlacht bei Jena... Bon einer Flintenkugel durch die Wade des linken Fußes’ jefchoffen, und im nämlichen Augenblid durd eine ges, prungene Sranate an der rechten Hand verwundet, ge=. - :ieth ex bier in feindliche Gefangenfchaft und endete feine. sctive, mehr als Sojährige militärifchhe Laufbahn. Mer, Berftorbene hat überhaupt in ſechs und vierzig. Schlakhten, Belagerungen und Gefechten, den. Beinden_ des Baterlandes feine unerfchrodtene Bruſt ent⸗ jegengeftellt, und ſich das Vertrauen feiner Borgefegten ınd die Liebe und Achtung feiner Untergebenen in.bohem, Brade zu erwerben gewußt. Bei Gelegenheit feines Dienſt⸗ ubiläums, am 1. Auguft 1806, fptachen fich Diefe Geſin⸗ ungen von mehreren Geiten auf Das deutlichſte aus, Bon Gr. Mai. dem Könige mit einem fchmeichelhaften Schreiben beehrt, und von feinem Regiments⸗Chef, dem ürften zu Hohenlohe, durch das Geſchenk eines goldenen

egens aufs hoͤchſte überrafcht, mußten Gefühle der Ruͤh⸗ ung die Bruſt Des Subelgteifeß erfüllen. In den legten rt Ai ‚von (comer; ichen Mebeln beimgefucht, und endlich fogar des Augenlichtes beraubt, ertrug er dieſe Beiden mit männliher Kaffung; und aller Freuden der Gegenwart verluftig, entfchlummerte er zu Breßlau in yvem hohen Alter von 84 Jahren, 4 Monaten und 13 Za⸗ br 2 mit dem erhebenden Bewußtſeyn fireng erfüllten.

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10 ° Voffe. * 226. Abolph Felix Heinrich Poffe,

Doctor und Profeflor der Rechte an der Univerfität zu Erlangen geb. d. 14. Apr. 1760, geſt. b. 11. Nov. 1825.

Auf der Schule feiner Baterftadt, Sondershauſen, ws fein Vater Kircgenrath und Superintentent war, erhielt ee den erſten Witerricht bis in fein vierzehntes Iabr. Im diefem kam er auf die Saͤchſiſche Fuͤrſtenſchule Pforte, wog er unter den Rectoren Grabner und Geißler von diefen und andern, zu der Zeit dort Lehrenden Schulmäns mern für feinen künftigen Stand gebildet und vorbereitet wurde. In dem Jahre 1780 wählte er zu feiner akade⸗ mifchen Saufbahn die Univerfität Göftingen und widmete fich unter einem Pütter, v. Saldhow-, den Gebrüder Belmann und andern damals dort befindlichen akade⸗ miſchen Eehrern der Rechtöwiflenfchaft und deren Hülft⸗ wiſſenſchaften, unter lestern aber beſondets der neuern Sefchichte. Der im Jahre 1733 erfolgte Tod feines Bas terd beftimmte ihn, in ſeine Waterfladt zuruͤck zu gehen, jedoch gleich in der Abſicht, um die nöthige Einleitung m treffen,: feinen _Bwed zu erreichen, und diefer war deu, ch zu. einer alademifchen Lehrſtelle qualificirt zu machen und zu dem Ende fi mit feiner, die damaligen Berpälts niffe richtig beurthetlenden und feinen Borfas dieſerhalb gons billigenden Mutter, einer gebornen Eudloff, dab Öthige zu verabreden.” Im Sommer des Jahres 1756 Eehrte er. daher nach Göttingen zuch und arbeitete teils feine Inaugural⸗, theild jene Schriften aus, zu der ihm die damaligen Streitigkeiten ‚des Erzbiſchofs von Ce burg und des Bifchofs won Speier mit ihren Domkayb teln Beranlaffung gaben. Am 11. April 1735 vertheis digte er jene Inaugural:Differtation öffentlich ohne De und erhielt darauf und auf beftandene weitere ngen die juriftifche Doctorwurde. In dem folgenden Jahre benugte er die über den peojectirten Zaufd vor‘ anz Baiern gegen den größten Shell der Deſtreichiſchen Biederlande berbeigefuhrte wichtige Seitperiode, welde Den befannten Fürftenbund hervorbracdhte, ſich Durch DIE Schrift: „Weber das Einwilligungsrecht deutfcher Unter thanen in Landeöveräußerungen,” dem gelehrten Yublle' tum befannt zu machen. Diefer gelungene Verſuch er⸗ warb ihm den Beifal und die Gunft feines verehrteften und vorzüglichften Lehrers, des geh. Juſtizrathe Puͤttere,

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Hoffe 1571

n hohem Grade, wodurch er einen ſeht lehrreichen und rfreulichen Umgang, ja in der glänzendften Periode der zeorgia Angus auch als bloßer Drivatdocent einen reich⸗ chen Erwerb gewann. Als ‚nach befeitigten Streitigkeiten der Herzöge von Mecklenburg : Schwerin mit ihrer Stadt Noftod bie ip defer befindliche, 370 Jahre alte Univerfität wieder ins teben gerufen wurde, bekam er einen Ruf dahin, den er mnahm und damit die mit 700 Rthlr. Gehalt verfehene edentliche Preeitze des Staats⸗, Lehn⸗ und deutſchen Privatrechtd mit Michaeli 1789 erhielt. Hier zu Roſtock ‚erlebte er 15 und ein halbes Jahr fehr vergnügt, und lieb, wie er ſich in feinem Entwurf feiner Gelbitbiogras ‚hie ausdrudt, „während die Kolgen der in Sommer ‚1789 ausgebrochenen umfeligen Franzoͤſiſchen Revolution ‚den Süden Deutſchlands heimfuchten und den Untergang ‚der alten Deutfchen glücklichen Verfaſſung vorbereiteten, ‚unter einem biedern ficken und einer germanifchen. reis ‚heit athmenden Berfoffung im ‚ruhigen Senuffe feiner ‚duch Kriegsüubel nie geftörten bürgerlichen Verhaͤltniſſe, ‚und erfreute fich bei den freundfchaftlihen Gefinnungen ‚feinee Mitbärger gegen ihn, der Bortheile, welde dev. ‚beionders im legten Jahrzehend des vorigen Sahrhuns derts blühende Handel um ihn her verbreitete. , Es gelangten während feines Aufentpalte in Roſtock yer für dieſe Akademie durch feine fhägbaren Borlefimgen ehr nüglicdy war, mehrere bedeutende Rufe auf andere deut⸗ che Univerfitäten an ihn, 3. B. im Jahre 1801 zur erſten uriftifchen Profeffur, verbunden mit dem Univerfitätss rirektorio in Halle, weldhen Huf er aber, da er in dieſer Stelle unangenehme Berhältniffe befürchtete, deyot abs ehnte. Im folgenden Jahre erging von dorther ein gen indertes Anerbieten, nämlich eine RNeiheſtelle in der da altät mit 1000 Thir. Gehalt. Er entzog ſich aber and ieſem, da ihm fein gnädigfter Herzog durch ein Reſcript om 27. Juli 1802 huldvoll feinen Gehalt auf 1000 Zhlr. whöhete. Diefe Gnade feines Heren dankbar erkerinend; ehnte er einen Antrag zu einer neuen Profeflur einer Stiftung in eeipäiß, wobei er den Gehalt felpft, beſtim⸗ nen fellte, ebenfalls ab. Er erhielt auch in Auftrag beb Rurfächfifhen Minifterit durch den damaligen Hofrath Martens in Göttingen 1803 die Anfedige: vb ’er Luft has ve, die durch den Zod des Profeſſors Gadebuſth erledigte - Peofeffur: des Staatsrechts in Greifswalde zu Übernghe nen; aber auch dieſen ſchlug er aut. Hurch den im

1872 Yolfa

1804 : erfolgten Vebertritt des een St V. on adenſche Dienfte erledi I & auf be verfität Erlangen eine juriſtiſche R effur. Bon der ip

figen Univerfitöts: Guratel erhielt er den Ruf zu viehkg Etelle unter annehmlichen Bedingungen, die er nicht auf⸗ flug. Nadı der durch Napoleons Unternehmungen map und nach erfolgten Auflöfung des deutſchen Reichſsverba des, Und nachdem das im Jahre 1807 feit 1806 von Frag Sfitchen Intendanten regierte Baireuth durch den

et Srieden von dem preußiſchen Staate abgeriffen my wurde im Juli 1810 daffelbe mit dem Königreich Bai vereinigt, und P.offe, wie die übrigen. Drofefloren, mehr Lehrer an der Baierfchen Univerfität Erla Während feined dortigen Anfenthaltsö wurde ihm im 1809 die zweite Stelle in der juriſtiſchen Facultaͤt der U berfität zu Greifswalde unter noch anfehnlicyern Bey gungen ungetragen, fo wie et nadı dem Ableben feige Festen ehemaligen Kollegen, des Sonfiftorialdirector.

rofeffor Vehers, einen ibm wegen feiner chemalleg

ienftverbhältniffe höchſt Tchäßbaren und eben fo vort baffen Zurüdtuf nad Roſtock an Webers Stelle erdi den er nur in Rüdficht feines herannahenden Alters, mit Dank gegen Medlenburg und feinen vorigen geig ten Souveraͤin ablehnte. ein neuer Kerr, ber Marimilian Iofepb von Baiern, erfreute ihn hierauf mm Bezeigung des hoͤchſten. Wohlgefallens darüber, indn Deshalb duch den akademiſchen Genat ein huldreiches Belobungsfchreiben vom 16. März 1818 an ihn gel Bald darauf erging durch den Suftizrath und Seofehe Konopät eine beftimmte Anfrage an ihn: ob ex bi Durch den Abgang des Profeflor gaffe von Sena erleih Drofeflur der Rechte mit der Stelle eines Oberap Cionetotpe gegen die. ihm gemachten Anerhietungen nehme genti t ſey? Gr verneinte diefe Anfrage Bar, weil er Bein immer möhr herannahendes Alter te, in weldem er einen nochmaligen Umzug von Ort zum andern nit mehr ratblom fand; doc ion der Verfaſſer dieſes Auszugs aus feiner biographie noch im folgenden Jahre in feiner Ba gar fehr heiter und wohl. WBahrfceinlid würde er auf eben jenen Gründen auch die erſte Gtaatsdienerftelle, Die ihm 5 Jahre At feinem. Tode ein. einfüchtövoller Für zu⸗ dachte, ebenfalls 33 häben, wenn auch einga⸗ iüptene andete Umßände, Diefen. Aufıag nicht verhinderi

»

%

Yo 1573

Im Rovemder, und zwar am 8. dieſes Monats inf gehe 1825, fhrieb er, 3 Tage vor feinem ode, feiner elbſtbiograͤphie diefe Nachbemerkung hinzu: -. ... „Die Krankheit, die. mein Ende herbeiführen wire ef die Schleimfhwindfucht. Sie begann im Auguft 1 „mit einem Drüden auf der Bruſt, welches die Rerven „angriff, zwar geftillt wurde, aber fejt dem Winter 1824 „fſtaͤrkern Auswurf verurfachte und ſeit Wichaelid 1825 zu . „vollen Ausbruche Fam.‘ Re An eben dem Zuge ubergab er feinem geliebten Kols legen, Herrn Profeffor Dr. Bucher die Willenserklärung, mie e8 mit feinerh Leichenbegängniß gehalten werden fo te. Sie lautet wörtlich alfo: . . „Ich wimfche eine afodemifche Beerdigung, wie i „Toldye von Göttingen und Roſtock her, und auch felb „hier bis zum Jahre 1810 zu ſehen gewohnt war, Diele „befteht darin, daß nur die Herren Studenten die flerbiiz „che Hülle eines Lehrers, der ſich ihrer Achtung zu er⸗ „Treuen gehabt und eine lange Lebenszeit zu ihrem Nügen „verwendete., zur längften Ruheftäffe begleiten, und nad „vollbrachter Sandlung ih feiner Wohnung mit einem ihs „rer Würde angemeffenen Fruͤhſtuͤck bewirthet werden,. bei ‚welcher Gelegenpeit fie auch den. Jodten leben Taffen „eonnen. Begleitung zu Roß und mit Fadeln wird aber „verbeten. Der Sarg fol ein. eichner mit: 6 Handhaben „Teyn, Erlangen den 8. November 1825. . . .3. Adolph Felix Heinrich Poſſe.“ —.. Die Titel der Poſſeſchen Schriften Tind diefe: 9) Weber die Rechtöbeftändigkeit der Wahlcapitulatiöz sen Tatbolifcher geifklicher Zürften in Bezug auf die Baus yeshoheit im Weltlihen. Götting. 1784 4. 11 Bogen, vorin der Verf. befonderd den, Steubenfchen und Buder⸗ hen Geundfägen folgt. Umgearb. ef. fie 1787 auf 10 Bog. unter dem Zitel; Weber Grundherrfchaft u. Wahl⸗ apitulation der deutſchen Domcapitel. 2) Disput. in- ug. de transmissione voti, in Comitiis S. R. Imp. com- yetentis, Goett. 1785. 4. 6 Bog. Bie erhielt ihre Belo⸗ yung in Schott's Bibl. d. n. j Bit. f. 1785. 8.123 u. f. 8) Uever das Einwilligungsrecht deutſcher Unterthanen a Landeöveräußerungen. Jena. Reue aladem.. Buchandl, 1786. 8. 51 Bog. Es wird darin behauptet, daB nach yem allgemeinen Staatsrecht fowohl, ale nady dem deut⸗ hen Herkommen, ohne der Landesftände Einwilligung reine Banbesperäußerung vorgenommen werden koͤnne. Schotta. a. O. 1786. ©, 14 u. f. Rachgedruckt ju Res

* r

-

10 yore.

unter dem vie: Beine. 1 Hp und mit Dem Zu age auf dem Titel: bei Gelegenheit: Des vorges wefenen Bertanfches der Baierſchen Lande, auch in bei

berlin

8 Nachrichten von den bei der Reichsverſamm—

$ Erlaugen 1786 erſchienenen 7, Stüde von Garl Friebe.

ung u. ben Reichsgerichten erfchiehenen Schriften einge

t. 4) Ueber die Aufhebung d. Maforate unter dem Fondfäffigen Adel, im deutf, Mufeum v. 3. 1786. 9. St. und daraus aufgenommen in gr. Ernft Carl Mereaw’s Miscelaneen 3. Staats; u. Privatrechte. 2. Th. Nr. 5. ©. 75—9. 5) Etwas Über die unftandesmäßtgen Ehen unten Du beat, heben Adel, amd Ana n daf d A Abad;

ng gegen diefelben aus der Lehnsverfaſſung -en veingk Im bet Muf. v. 3. 1787. 2. St. in 4. e. 164 —1 Ingerudt in Zepernick's Miscelaneen pm Echnrechte, 8

Xr. X. ©. 171 19. u. Sr. Carl Mereau’s Mic.

8, ‚Sch. Kr. I. ©. 1 26. Schott a. a. O. 1787 S. 8

n, 9. meint, daß die darin vorgetragene Meinung, fo wie

die B jbung von Fuͤrſtenmaͤßigen eine ſtrenge Prüfung | PN rad * die Scnderung —S—— |

hicht aushaͤlt. 6) eu Staats u. Privatvetlaffenfchaft. Götting. 1790. 258 8. 7) Ueber d. Staatseigenthun in den dentf. Keidhd landen u. das Staatsrepraͤfentationsrecht d. Deutf. Band ände, Roſt. u. Leipz. 1794. 248 ©. 8. 8) a red Unterſchieds * Erbfolgerecht und Erbfolgeo nung in Hinſicht auf die neueſten reichs ſtaͤndiſ. Erbfelge⸗

ſtreitigkeiten; nebſt einer. Eutwickelung des Begriffs von |

Stamm: u. Fideicommißgut, Roſt. u. Leinz. 1796, 1716. 8.. In diefer Schrift griff P. die von © 2. Böhmer « mehrern Zeudiften aufgeftellten Unterfchlede zwifchen rk:

fotgerecht u. Exbfolgeordnung lebhaft an, und ſtellte Mk

als Teer und widerfprehend Dar; Runde in den Beitt. Be vet. Gt a 1a B. Nr A 1 ne 2 ahm ihn Dagegen in Schußz, worau öffe mit de Shift: 9 Die Erbfolge in Lehn⸗ und Stam ohne den Unterfchied zwifchen Erbfölgereht u. Erbfolge örhnung. Eine nicht unwichtige Berichtigung der Boͤhmer füyen Lehre. von der gefest.. Erbfolge ins eehn. Roſt. x. eipz. 1800. 78 ©. 8. vertheidigte. G. M. Weber Hand⸗

| |

uch des deutſchen Lehnrethts III. Ih. ©. 380— 337. |

10) Bon der Berbindlichkeit der Vaſallen zu Ehrendien⸗

en, vorzüglich bei Bermälungsfeierlichkeiten. 1797. &

Ein Programm bei Gelegenheit der Bermälung der Peine zeſſin Eonife Charlotte von Cawerin _ Segenflände bei |

11) Appandiungen einiger vorzůglichen

deutf. Staats⸗ “op 1 & + Mei: v. 1802. 8. &8 —8 1) Eroͤrterung re Brage: i gemeined deutfches Privatrecht uud was iſt Der Gegen⸗ tand. deffelben? 2) Ueber die Nechte d. deutf. Adels, in orzaͤglicher Nudficht auf die Gintheilung derfelden in perfönliche und dingliche. 3) Ob die Gütergemeinfchaft 1vter Ehegatten durch eine von dem Ehemanne yorgennms mene Veränderung des Wohnorts eingeführt oder. mit eis em andern Rechte vertauſcht werden Tonne? 2. Heft, 1804. Es enthält: 1) Das Polizeirecht ift ein befonderes Doheitörecdht und der Unterfchied zwilchen hober und nie⸗ erer Polizei muß anderd. und genauer, als hisher gefer ven ift, .beftimmt werden. 2) Ueber die erlöfchende Ver⸗ Ahrung der gutäherrl. Bauerudienfte, nebft einem Verſu⸗ he, die Hanptgattungen der deutf. Bauern genauer voR ingnder-zu unterfcheiden,; von welcher Abhandlung, bes onders von der darin befindl. Verfchiedenheit der Bauer⸗ jüter der verewigte Haubold in Diss, de quantitate lau- emii recte computanda, . Lips, 1807. in der. Rosa unter ver Vorrede fagt: Quam (varietat praedios rustiol) Nemo abtilius ‚inyestigavit A. F, H..Possio etc. 8) Ueber Die. Ratur d. deutf. Erbgebühr der Ehegatten oder’ der flatu: ‚arifchen Portion. 12) Die Succeſſion der Kinder in ilte Lehn- u. Stammgüter ift keine gemeinſchaftliche fons yern eine diefen Gütern eigenthümliche Erbfolge. Roſtock t. Zeipg. 1805. 4. ine zweite u. verb, Aufl. dieſ. Schr wfchien ebendaf. 1806. 156 ©. 8. BER In feinen 20 legtern Bebensjahren hat.er nichts ges fheieben, das im Druck erfchienen-ifl; ob er in Hands. Ieriften etwas hinterlaffen bat, ift ungewiß. Geine Bis Hiothek Ylein aberrauserlefen, ift für 400 ZI. rhein. am. Hnen Zürther Antiquar verkauft worden. Darunter war wach eine ſtarke Samml. jurift. Differtationen, woruͤber 2 ein genaues Nepertor. gefestigt hatte. Weber ihn iſt rachzulefer: Puͤtter's Verſuch einer akadem. Gelehrten⸗ zeſchichte von Goͤttingen II. Th. $. 150. ©. 1. Fortſ. yerf. von Saalfeld Ill. Sb. von 1783 1820. (Hannov. 1820. 8.) S. 225. Fidenfhers Gelegetengefe, der Antverfität Erlangen, 1. Abth. ©. 134— 236, eufel’s el. Deutſchl. VI. 8.151., X. ©.432., XI. G. 620, XV. .76 2. Zr. Heffe Berzeichn. geb. Schwarzburger, die ſich als Gelehrte oder als. Künftler durch Schriften bes Bannt gemacht haben. Einladungsfchr. XII St. (Rudolf, 1821. d) &. 13 15. Ludlof's Vaterlaͤndiſche Unter yaltungen, eine Wochenſchr. Sonderöh, 1821.89, 246 = '

168718 Spitzuer.

(Ds. IR wörtlich Poffent, vie ae pn So. Georg Beit Engelp arde

(sed, Prof. d. Theol., Univerfitätäprediger 2c; in Erlan⸗ en) Bon den Borbereitungen zu einem heitern ode, Ges auf Poſſe über Roͤm. 15, 7. 8. auf Verord⸗ nung des alad, Genuts v. 18, Dec, 1835 in der Unxiners fitätslirdhe zu Grlangen. Erlang. 1826. gr. 8. 24 ©. &

4 10 ftedt der Abriß feines Lebens u. Berzeichn, feines | Schriften, nadı einem unter des Berewigten Papieren ges

ndenen Auffape: „Skizze meines Bebens und Berzeich⸗ he meinet —* u een Abriß ſteht auch wörtlich und ohne allen Zuſatz im 2. Hft. des 1. Bos. der Jahr⸗

bücher der gefammten deutſ. jurift, Citeratur, im Berein |

mit mehrern Gelchrt ausgegeben von Fr. Ghr. K. BGchunk. Erlang. ge &r. Ge. A. J. C. v. H.

227. Siegmund Wilhelm Spitzner, Baͤrgermeiſter zu Potsdam, Inhaber des allgem, Ghrenzeidiend ifter Claſſe.

Geburtsjahr unbekannt, geſt. d. 14 Nov. 10326. )

Fraber hatte er anf den Univerfitäten zu Leipzig u. Wit tenberg Sheologie ftudirt und war ogar [don 2 Jahre lang Prediger in Sachſen geweien, als er Erzieher der Kinder ded_Kammergerichöpräfidenten Woldermann wurde und fich fpäter zum Nechtöftudium entſchloß. Rachden

——

er die Rechte auf der Univerfität zu Halle in den Jahren

1792 bis 1794 ftudirt batte, begann er feine praktiſch Laufbahn in Berlin und ward im Jahre 1795 in Folge Ber neuen Organiſation ded Potsdamer Magiftratscalles

umd bei demfelben als Polizei:Rathmann. a ellt Be Einfuhrung der neuen Gtädteordnung berief ihn das Berteauen feiner Mitbürger zum Bürgermeifter, in weis *5 Bigenfhoft er im Sabre 1821 zum zweitenmale ges

wurde, .

Durch feine der Stadt 30 Jahre Lang geleifteten treum Dienſte hat er fid) den gevechteften Anfpruch auf die Lie⸗ be u Hochachtung feiner Sollegen und dee Biergerſchaft erworben. .

: 0) Berliner Hundes u, Spenerſche Beitung. 1896,

.

_

Dikkride NIIT.

3. du nen des ‚900 1806 bi 1 md in der denktwürdigen Periode allgemeiner Anſtrengung ind Aufopferung von 1813 bis 1815 entwidelte-er, befons ders in den ihm übertragenen muͤhevollen Befchäften der Binquartierungsangelegenheit eine feltene Energie, die um 3 mehr der ehrenvollfien Erwähnung werth if, als ew de mit dem Herzen in Ginklang zu bringen u, das Wohl rer Einzelnen mit der, ben allgemeinen Zwecken fchuldie zen Muckficht möglichft zu vereinbaren firebte. Auch verdantt die Stadt vorzüglich ihm die zur geößs ten Erleichterung der Hauseigenthuͤmer bier feit 1810 bes kehenden Servideinrichtungen, die ſtets der Gegenſtand einer befondern Gorgfalt und Borliebe waren,

Geine Zpätigkeit, womit er ſtets für das Wohl dey Stadt forgte, feine Annehmlichkeiten als heiterer Geſell⸗ after hatten ihn bei den Bürgern von Potsdam ſebr veliebt gemacht, wobei er zugleich auch fehr geachtet war.

#228. Sofeph Dittrich, Deagifter dee Philoſophie u. Pfarrer zu Dohenduco bei Gtlichn. geb, im Non. ober Dec, 1748, geil. den 15. Nov. 16, .

Sr ward zu Bürftenau bei Pirna geboren, hatte in Wit⸗ ienberg fudirt, dort im Detober 1779 die Sagiſterwuͤrde ıngenommen und 1780 das Paſtorat Er Hohenbucko und Preßmark erlangt. Er gab in Drud: Ghriftliches Er⸗ auungäbuc für. Abgebrannte und ihte Miteinwohner, wie such fir andere religiös gefinnte Chriſten, befonders ‘aber füe die Gemeinde Preßmark, zur Unterhaltung ihrer Aus yacht bei der jährlichen Gedaͤchtnißfeier der am 26, Iulf I809 erlittenen dritten Feuersbrunſt, anf ihre Beranlafs ung und Koften gedruckt und heraudgegeben. Wittenberg 1 10 gr. [en

Dredden. Ä W. Lindner, ';

* 229. Sohann Philipp Breitenſtein, .

erfter evangel. veformirter Prediger zu Marburg. geb. den 16, Juli 1758, geft. den 21. Nov. 1865 ___ !

Einfach, wie der Charakter des Verſtorbenen, war auch

0 Wreitenktin

Mrönnern der gebffusteil Btäxve zu und wär allen’ Liedern durch feine Gemuͤthlichkeit und fein Heiteres $ " Ukommen. Im Herbfte des Jahres 1825 wurde ee kraͤnklich, achtete aber anfänglich zu wenig auf die Ges fahren feines Zuftandes und mußte durch feine Kreunde gleichfam erft genöthigt werden, fich nach ärztlicher Halle simgufehen. eine Schwäche nahm indeffen mehr wäh mehr zu umd am 21. November 1825 entfcdhlief er fanft, in einem Alter von 72 Jahren, 4 Monaten und 5 Zagek: Un einem vrecht trüben Rovembertage (den 2sten) warhe : feine Hülle feierlih und ‘unter Begleitung ſaͤmmtlichä Geißichen aller drei hier in Eintracht lebenden chrifiiden Konfefitonen, zur Erde beftattet. Die von dem Konftft Walratde Dr, Beckhaus gehaltene Nede ehrte den 8298. und gab ein treues Wild ſeines Lebens n arakters. -. We. War von der Ratur nicht fliefmütteriih we geiffigen Antigen ansgeftattet worden; er beſaß viel Gm sahrblimkeit und eine lebhafte Einbildun ft, @ eine leichte Kaffungsgabe, dabei hatte er fih man Renntuiffe erworden und war nicht ohne eine gewiſſe tärliche- Beredſamkeit. Es fehlte ihm jedody an Licher Llaffifcher Bildung und umfaflender hiſtoriſcher

dehrfamkeit, feine theologifchen Anfichten waren merk We ten, die ex aber ven einer gefälligen Seite darzufl |

|

ſuchte; auch neigte er fi) etwas zum Wiyftichsnus Ya Strenge philoſophiſche Prüfung war nicht feine a | Die neuere Gregefe des alten und nenen Zeftaments fagte ihm nicht zu, fo, wie denn auch das, was fi in inen Schriften auf: Exegeſe grändete zu der ſchwaͤchern arthie gehörte. An Ideen und orginellen Wendungen ges beach es feinen Arbeiten nicht, wohl aber an Ziefe um bisweilen vermißte män aud) einen geläuterten oma und Korrektheit der Sprache. Diefe Borzäige und wim Man beſonders auch in feinen kleinen beietriffifgen tiften an. ' AB Kanzelcedner ward er in früheren Jahren gerne hört, in fpäteren Jahren Hatte fein Beifall fich vermiw ert, woru wohl feine eigene Art ded Vortrags beigetra⸗ gen haben mag; biswellen verlor er ſich auch zu febr is allgemeine und Neben Betrachtungen. Dagegen war re i. gluͤcklich bei Worträgen in deſondern Fällen, Leichen⸗, Zrauungd: und Taufreden, und Ginfender dieſes . Bat felbſi mehrere Grabreden des Berewigten gehört, die

- Breitemfleim 1881

\ wedy geiftvellen ‘ud ruͤhreuden Inhalt tleſen Eiudruc nachten uud trefflich genannt werben konnten.

Sein ſittlicher Charakter bot manche ſchoͤne Seiten ar, fo war er in hohem Grade wohlthaͤtig, ſelbſt wenn eine Kaſſe. nicht am: beſten beſtellt war, bisweilen gab er Tleidungsſtuͤcke weg, die er. ſelbſt nicht wohl. entbehren onnte. Da.er kein Mißtrauen kannte, fo wurde er nicht elten. von heuchlerifchen Menfchen hintergangen und mans ber Müßiggänger, der deu Bedürftigen gu Tpielen wußte; purde reichlich. von ibm beſchenkt. Weberhaupt wurde eine Sutmüthigkeit, die an Schwaͤche gränzte, .oft gemiße raucht. Gr felbft lebte einfah, ohne allen Aufwand ind dennoch war bei einer ganz anftändigen Einnahme eine Berlafienfckaft nur gering. Fuͤr Mufit, infonders jeit Kirchenmuſik, hatte Br. hohen Sinn und er war elbft ein guter Orgelſpieler. Meligiöfe Dichter, wie Rlopftod, Envater, u. a. zogen ihn vorzüglich an. Das mmer mehr um ſich greifende Verweltlichen bes geiftinen Standes, von deffen hoher Bekimmung und MBürde er’ Jurchdrungen war und dem er durch Wort und That Ehre nr ; Kan au Auuiben und bei sin, ben, Peebigere .

auferlegten, ihrem: eigentlidhen Berufe nicht auge wuden Gefchäften, bewieß .er .eine gewiffe Unbeholfenheit wd GSorglofigkeit, die er auch ſelbſt gerne eingeſtand. Bohl ihm, Daß er, ohne viele Schmerzen in jene beffere Belt hinüber ift, die ihm im mancher feines ſchoͤnſten Stunden in lieblihem Lichte entgegen fhimmerte!

eine Schriften find: .

Predigt, einer chriftl. Gemeinde in Selangen vorge: wagen. Erlang. 1780. 8. Treue eines ers bei ver Gonfirmation. Frankf. a. M. 1784. 8. Abraham u Movia, eine Predigt. Caffel 1785. 8. Jrauer⸗ 2, Gedaͤchtnißpred. auf Bandgr. Friedrich IT. Frankf. u.’ deipz. 1786. 8. Kragen, beantwortet durch Schrift⸗ teen. Frankf. u. Marb. 1787 u. 1817._ 8. Untere uchungen dunkler Gchriftwahrbeiten, 1. Böden. Leipz. 1789. 8, Die Pflicht des tyätigen Andentens an Leh⸗ ser des göttl. Worts, eine Predigt zum Gedaͤchtniß des et. K.⸗R. u. Prof. Endemann.zc.. Marb. 1789. 8.

redigt üb. 1. Zheffal., 4. 11. Gbd. 1792. 8, Deei Yeediger, von Geiten feines Gharakters u. feiner Amts⸗ übeung. Frankf. u. Leipz. 1795. 8. Mehrere Eleine: Kuffäge im Intelligenzbl. für Heſſen, wom 3. 1787. Etwaß üb. den Auffas: Ye g.; Berheffecung. der Luther ;

ifchen Buͤrgerſchule zu Marburg zc., nebſt einem

1508 - Heuer:

aufe® unmöglich zu machen, von L. J. K. Juſti, Superint. Brarb.1797. 3. (Dieſe Bemerkungen ſtanden zuerſt in den Marburger Anzeigen 1799, Stud 3. 4. 6. 8. u. 10.). Nachrichten von dem evangel. reformirten Baiſenharſe bei’'m Anfange d. 3. 1800. arb. 4. Liturgie. Kalle 1804. 8. Necenfionen. in der Erfurt. gel, Seit. 1800 u. ff. Das Halleluja Ab. Gottes immerwährender Herr⸗ ſchaft. Am eriten Tage ded 19. Jahrhunderts vorgetra⸗ . Marb. 1801.38. Dad Billige u. Gegiemende der eudenfeier bei unferd Fürften Erhebung zur Rurwürde, eine Predigt. Ebd. 1803. 8.— * Jandyen, des Pachters Ernft Sohn, eine kindl. —— Fraufkf. und Leipz. 1804. 8. Ghriſtlicher Cultus nach Angabe der GSchrift. Halle 1811. 8. Die Bildungsiahre zum &riftl. Religionslehrer. Leipz. 1811. 8. Das Evan gelium Johannis, HAberfegt u. mit auöführlidyern Erläu: terungen verfehen. Marburg 1813. gr.'8. Bon der yı> gt zu Endemanns Andenken erfchien eine neue verb. abe 1817. Etwas über den Religionsunterricht; im Sutelligenzbl. f. Heffen 1737. ©&t: 8. Die Schif⸗ fenden, eine Parabel. Ebd. Gt. 12. * Berſuch einer Kirchenkatechiſation, u. Br. m F.; in den Gamm en einem chriftl. Megasin GGuͤrich 1782. 8.). Auff den Frankf. gel. Anzeigen. Biele Jahre lang be: fargte er die jährlichen Nachrichten von dem Menienhanfe in Marburg. | <

* 230. Heinrich Philipp Gotthold ‚Hauer, großderzogl. Bad. Kriegdratd, Ritter des Zähringer Löwerorbend. geb, den 8. Febr. 1782, get. den 21. Nov. 1835.

E: erblickte das Licht unferes Erdballes zu Sernsbach, einem Gtäbtdyien in dem herrlichen Murgthale, wo fein Water, Ehriſtoph Hauer, Präceptor bei der evangelifchen Schule war. Bon diefem erhielt er auch die Srundl feiner Erziehung ımd erſte wiſſenſchaftliche Bildung; fp tee wurde fein Bater nach Birkenfeld, ienfeitö des Rheins, und endlih nach Durlach als Lehrer verfegt. In Teßtges dachter Stadt fand unfer Hauer die erwünfdhte Selegen⸗ heit, feine Keuntziffe auf dem dortigen Pädagogium bes Deutend zu. erweitern. Nachdem er die Glefien diefer

Breitemflein 1631

\ | \ dr geiſtselden ud vährenden Inbalt tiefen Eibruck achten uud. trefflicdy genannt werden tonuten. .. @ein fittlidrer Charakter bot manche Tchöne - Seiten ar, fo war er in hohem Grade wohlthätig, felbft wenn Hue Kaffe. nicht. am beiten. beftellt war, bisweilen gab er Ueidungsſtuͤcke weg, ‚die er. felbft nicht wohl entbehren mmnte. Da.er kein Mißtrauen kannte, fo wurde er nicht Aten von heuchlerifchen Menfchen hintergangen und mans er Müßiggänger, der deu Bedürftigen zu fpielen wußte, nirde reichlich. von ibm beſchenkt. Ueberhaupt wurde une Gutmüthigkeit, die an Schwaͤche gränzte, .oft gemiße raucht. Gr felbft lebte einfach, ohne allen Aufwand ud dennoch war bei einer ganz anftöndigen ne Verlaſſenſchaft nur gering. Für Muſik, infonders. nit Kirchenmuſik, hatte Br hohen Ginn und er war elbft ein guter Orgelſpieler. Meligiöfe Dichter, wie Kopftod, Lavater, u. a. zogen ihn vorzäglid an. Das: er mebr um.fid) greifende Berweltlichen des geitlinen des, von defien hoher Beſtimmung und MBürde er‘ rchdrungen war und dem er durch Wort und: That Ehre Achte, war ihm zumider und bei vielen, den, Predigerw - et auferlegtem, ihrem: eigentlichen Berufe nicht angebd« naden Gefchäften, bewieß .er .eine gewiſſe Unbebolfenpei. Sorglofigkeit, die er auch ſelbſt gerne eingeſtand. Bebl ihm, Daß er, ohne viele Schmerzen in jene. beffere: It hinüber. ift, :die. ihm in mancher feinen fchönften: tunden in lieblihem Lichte entgegen fhimmarte!— Seine Schriften find: . Predigt, einer chriſtl. Gemeinde in Gefangen vorges wagen. Erlang. 1780. 8. Treue eined ers bei Kt Sonfismation. Frankf. a. M. 1784. 8. "Abraham uf Movia, eine Predigt. Gaffel 1785. 8. Trauer⸗ & Gedächtnißpred. auf Bandgr. Friedrich I. Frankf. u. deipz. 1786. 8. Kragen, beantwortet duch Schrifts Rellen. Frankf. u, Marb. 1787 u. 1817. 8. Untere uchungen dunkler Schriftwahrheiten, 1. Bdochen. Lripz. 1789. 8. Die Pflicht des thätigen Andentens ah Leh⸗ ver des goͤttl. Worts, eine Predigt zum Gedaͤchtniß des ſel. K.⸗R. u. Prof. Endemann.zc. Marb. 1789. 8. vedigt üb. 1. Zheffal., 4. 11. GEbd. 1792. 8, Der Mediger, von Seiten feines Charakters u. feiner. Amts⸗ ührung. Frankf. u. Beipz. 1795. 8. Mehrere kleine Auffäge im Jntelligenzbl. für Heffen, vom 3: 1787. Etwas üb. den Kuffası Plan 4. Berhefferung. bee Luthe⸗

riſchen Buͤrgerſchule zu Marburg zc., nebſt einem More!

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im Jahre 1816 Hatie eu fid, mit Dir Wittme.di

olloredo, ehemaligen k. Er —— et male vermählt, wurde äter von. Ihe trennt, Geit der Frongöfifeen —— hei Berest bruch er fi als Sommandant derufranzöfiidden als damaliger : Prinz won Lambesc,. benzrfhen. hatte, trat in Öftreichifche Dienfte, und wurde now nen erhabenen Berwandten auf das Ehrenvolifte —8 as Yen Gala von Beblät „gesäßete pm der Bang aach zur!

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. - . oo. . . 11 2ss Carl Friedrich Hendker,

Diredtor des k. k. Theaters in der Iofephöfladt zu iin. ' geboren ben 2. Februar 1761, gefiorben den 24. Nos 1896. *) -

Ein Mann, der um die Dramaturgie ımd um bob Eheaterwefen große Berdienfte erwarb und in Wien als ein im Aufe eines Biedermannes fland, Er war * *38 von proteſtantiſchen Aeltern eboren und d ohn eines herzogl. würtembergifchen Leibarztes. & Kadirte auf der berühmten Georgia Augufta zu Göttingen, no ſich bereits fein Dichtertalent: entwirdelte. Nachdem re dieſen rufen verlaffen hatte, wurde er Erzieher in mem Handelöhaufe zu Mühlheim am Rhein. Im J. 1784 kam er nad) Wien, wo fein Onkel, Freiherr von Wähler, In dem Ddiplomatifchen Fache widmen wollte, ein ine Borliebe für die dramatiſche Dichtkunſt, der giftige tfolg eines von ihm verfaßten und in Göln aufgeführs en Stuͤckes, unter dem Zitel: „der Invalide,“ und dje Hu Wien gemachte perfönlige Bekanntſchaft mit dem’ das naligen Schaufpiel» Ditector des Keopoldftädter Bolkd- beaters, Marinelli, veranlaßten ihn, ein Gtüc für diefe Bühne, unter dem itel: „der Soldat von Cherſon,“ zu reiben, welches am 1. May 1785 in diefem Theater wmfgeführt wurde und vielen Beifall erhielt, was ihn be⸗ timmte, fiy von jest an der Dramatifchen Dichtkunſt zu widmen. Die von ihm nach u. nach verfaßten Stuͤcke, bes Ionders Ritterfyaufpiele und Opern, wurden auf den er> ken Theatern Deutfchlands mit Beifall gegeben. namen ich: das Donauweibchen (die Donaunire), die Zeufeld: nühle u.f.w. Hensler wußte aan den damaligen Thea⸗ ergeſchmack zu treffen und zu befriedigen. Dem heutigen Beihmade fagen feine Producte allerdingd weniger zu, and entfprechen auch weder dem ftrengeren Dramatifchen Unforderungen an Schaufpielen und Opern als vollendete Runftwerke; noch dem heutigen Geſchmacke an Localſtuͤcken in Meist’ und Baͤuerle's Manier in Wien. Doc wird noch jest fein Donauweibchen von Zeit zu Seit mit Bei⸗ all aufgeführt. Hensler Yatte in kurzer Zeit gegen zwei undert Stuͤcke gefchrieben, und ber Beifall, mit welchem

*) ©. die ganze Rede in der Beilage zu Ar. 145 der Wiener TrsuBlfälet IE Au eldem on mer graph h vorausge emo Te Kotiyen über Henßler entlehnt find. or » u an

RN. Nekrolog. Br Jahrg. 100

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1586 Hensler.

—E eigennügiger, freundlicher, dienſtfertiger Aum, —— r.

. 28% Carl Friedrich Gender, Direttor des k.k. Theaters In der Joſephöſtadt zu Wien. - geboren ben 2. Februar 1761, geſtorben den 24. Rod» 1026.)

in Mann, der fd um die Dramaturgie ımd um das Ppeaterwefen große Berdienfte erwarb und in Wien all:

ein im Mufe eines Biedermannes fland, Er war fhaufen von proteſtantiſchen Aeltern geboren und der

dirte auf der berkhmten Georgia Augufta zu Göttingen, fi bereits fein Dichtertalent entwidkelte. Nachdem & diefen je verlaffen hatte, wurde er Erzieher in em Handelöhaufe zu Mühlheim am Rhein. Im. 1784 er nad Wien, wo fein Onkel, Freiherr von Wähler, dem diplomatifchen Bade widmen wollte. Allein eVorliebe für die dran Befolg eines. von ihm verfaßten und in Göln aufgeführ- Mm GSltuͤckes, unter dem Sitel: „der Invalide,“ und die K Wien gemachte perfönlidye Bekammtfchaft mit dem da: Büligen Schaufpiel- Diteetor des Leopoldftädter Boll. aters, Marinelli, veranlaßten ihn, ein Stuͤck für diefe Bühne, unter dem *

nfgeführt wurde und vielen Beifall erhielt, was ihn, be⸗ Hmmte, fich von jest an der dramatifchen Dichtkunſt zu yidmen. Die von ihm nad) u. nach verfaßten Stüdle, bes enders Ritterfhaufpiele und Opern, wurden auf den er⸗ kon Theatern Deutfchlands mit Beifall gegeben. namen ih: das Donauweibchen (die Donaunire), die Zeufeld- nuͤhle u.f.w. Hensler wußte san den damaligen Theaͤ⸗ eſchmack zu treffen und zu befriedigen. Dem peutigen hmade fagen feine Producte allerdings weniger zu, Md entfprechen "auch weder den firengeren Dramatifchen nforderungen an Schaufpielen und Opern als vollendete hinftwerfe; noch dem heutigen Geſchmacke an Localſtuͤcken n Meisl's und Baͤuerle's Manier in Wien. Doch wird sch jegt fein Donauweibchen von Zeit zu Zeit mit Wei: all aufgefuͤhrt. Hensler yatte in kurzer Zeit gegen zweis nmdert Stuͤcke gefchrieben, und der. Beifall, ‚wit welchem

*, &, die ganze Rebe in ber Beilage zu Nr. 146 der Wiener a Baier dad lan abe meta et 0308 voxausge N ER —X uͤber Dendler entlehnt fihd. ' Ba on

N. Netrolog. Sr Jahrg. 100

atifche Dichtkunſt, der guͤnſtige

itel: „der Soldat von Sherfon, zu reiben, welches am 1. May 1785 in diefem Theater

fohn eines herzogl. wärtembergifchen Leibarztes, Er -

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bei der Führung f lcyen au abs —— er gt em ihm angewieſenen yo u verfolgte und Yin keine und ze sw ermüden war‘ u. ß w. v Bon demfelben find folgende Schriften betamntı _, Die Morinelifhe Schaubühne zu Wien. Wien 1792-179. 8. Der Kriegägefangent, Dt TR Desliebe Eennt keine Gränzen; ein Lufifpieh in 5 di;

Joha ana -Meimba Bi. 1688

eh Iamvqhen aus Prag; Mels et ee 3 a 1792. 8; —. Der Großvater, Wi ahrige Hoch ayehfeier; Oeiginalluſtſy. in 4 Aufz.) 8 179 92%; 8. —'WDer-Körd aus Liebe, oder Frauenzimmer⸗ j me. Suftfpiel- in 1 Auf. 5-daf. 1798.. Der Da Mr an) fder das FE euftfpiel in 8 KAufı.s. daſ. "2. 8’ De V Odaliken, oder die Mehgagd;! en il u 3 Tg ; da]. 1792. ‚Der weitmeitter, S —5— in 3 Kunz. ebd...1798, 8. Das ernarnuchen Gina. wei ang, nach Gpielens N ergei —* mit —* vom Kapellm. J. Wei⸗ TFhle. Wien?n. Leipz. 1794. 8. 2. Aufln 1804. . er Neberall und Nirgends; Schauſp. ‚mit Gef. in Aufz. sich d. Beiftergefäi. v. Cyiedı’Miäten, 2796. B. Bert d. Sweite, Der Held unſ. ns ein Faͤlße mit Ehoͤren in TAufz. —* Ri eK unf: want: Eezherʒ Rat, die KR. priv. et fihine- Bien, ' 1796; g -n: Ben braune bert he Gionden :Muntyen; ein Fuͤrſtengem. in 4 E Ber. 4796, Die1e fihlaf. Zungf.; auſp. m. i nt en. = » di Geiſtergeſch. v.:Opieb. 2 Aufl; —— 12 Dae Donauweibch., ein ro⸗ —— Rühethen, wi." Goſ. in:2 Thin. 2: Aufl; 1797018, 5, Aufl. 1808. Eugerias Skoko, Erbpriuz daltmatien / Di Schauſp. in 5 —* ebd. 1798. 8. runv v. Elferburg, 18 Th., als Shan. in & p

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8.1798. Der Sturm, heroiſch⸗ tom. 2.8 ae eure, ebd. 1799. 8. Der Feldtrems —* Her a: Wurf; Doffe in 1 Aufz. daf. 1799. —' Rum. Grünziuger; Luſtſp. in 1" Aufz. ebbaf. 1799. u Der gefchwinde-Barbier; Luftfp. 1799. Wer . ), Schaden hat, darf f. d. Spott nicht forgen. daf. 1798. Bez od. die fchöne Sen in Alerandria; ein

tt. Schaufp. m. Gef. in 3 A Wi f. die Maringliifche —8 Wien, 1800. Der Wa enſchmied, Oper in 3

. daf. 1797. on Dr, Rumy in Wien.

233. Johanna Reindahl, geb. Rullmann, ‚geh. den 28. Mär 1776, geſt. den 26. November 1836.

Ip Bater war ein armer Schuhflicker und Kiechendies ver (Voigt) am Dom gu Bremen, der aber fo gludlich

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PA tät Wittenberg, wo er Theologie ftudirte. Zu des Jahres 1789 ging er als Hauslehrer nad

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und yeaflifiper Deuflter. Ju der Verwaltang ſeinck dichen Jemter erwarb er fich durch gewiſſenhafte deit, Energie und Conſequenz im Lebem durch äufett Würde und Hamanitaͤt Achtung und Bertrauen. In fe nem Zeftamente ließ er die Schulen, die feiner amtlide Sorge anvertraut waren, nicht unbebacht; den griſta perl feines nicht unbedentenden Bermögens aber Mt machte er einem wadern Frauenzimmer, dad ihm ct Iange Relpe von Jahren hindurch fein hausvaͤterliches Ei ben erleichtert hatte.

* 289. Graf Emanuel Cſaͤky v. Lereßtßegh

Erbderr in der Zips, Srundderr zu Moittkocz, k. E. wirkl. Se Rath, Kämmerer, Erbobergeſpan der Bipfer Gefpanfäaft.

Geburtsjahr (nicht bekannt) , geftorben zu Kaſchau den V. Det ber .

Ee ſtammt aus einer der älteſten Familien Dr im war einer der humanſten und Iiberalften gmote, ein wahrer Patriot, ein ſcharfſtuniger Gtantämam, ein Freund und Maͤcen der Wiffenſchaften, ein gefhmad voller lateiniſcher Stylift und ' Dekticher Gariftkele einen reinen edlen Gefhmad an Natur und Kunfl be währte er in feinem herrlichen Caſtell und Luſtgarten #4 Hottkocz, welche Franz von Kayiecay ‚in Unger. GSprach

Mm Huzai Tuddsitäsok (Baterländifchen Radrictee) in Peſth malerifcy. ſchilderte und welche Schilderung Dr.

Aumy in einer freien Deutfchen Ueberſetzung in den Br terländifchen Blaͤttern mitteilte. Als Hbergefpan ward er im Jahre 1807 inftallirt. Gr wohnte ſtets den Gmb, tatöcongregationen in Perfon bei, bis ihn feine mehrläb rige ſchwere fchmerzliche Krankheit, welche erſt mit dee Zode endete, daran hinderte, weswegen er in den lettes Jahren ſtets in Kaſchan (wegen feines Arztes) lebte. x m feiner Krankheit beſchaͤftigte er fich mit Borliebe Lectüre und Gchriftftellerei. Sein vor einigen Jahren © | ſchienenes Bildniß in Kupfer iſt "wohlgetroffen und zeigt einen andgezeichnet fchönen Mann. Gr wurde in feine Samiliengruft zu Hottkocz Begraben. Außer mehreren I teinifchen Qelegenpeitäreren erfchtenen von ihm im Drud: Tateinifche Bapldarinfägriften im Rumys Mufenalmene |

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»feidte ais Rei —— für ‚die Jugend imte Gefthichte Veb Königreich Wii ei 9:8, iu ihrem IShhalte, zu Dürfti; £ Klug zu unvolllommen, als dai

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3: 8., aber hät überall die wobiverd

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dien betrieb, fant eine Belohnung Bi

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db des Berkind für Baferlandslunde

Ueberdies war int ein ausgczeich

1602 ü Ba gne r. * 241. Johann Jacob Wagner,

Doctor der Theologie, Kanonicus des neuen Erzbisthums na - Bamberg. geb. den 16. Nov. 1772. geſt. den 23, Dec, 18%.

Er war auf der Veſte Roſenberg bei Kronach gebetn, wo fein Vater, Oberzeugwart und Hauptmann der % tillerie, 3 Söhne und 3 Züchter gezeugt hat. Bit da ‚fergfältigften häuslichen. Unterrichte der Eltern war und Dafelbft der lateinifche Elementarunterricht verbunden, & -Zolge deffen der Verblichene auf dad Gymnafium dr berg kam und. den philofophifchen ſowohl, als tpeolagt fhen Curſus vollendete. Weniger durch Zalente, ab durch anhaltenden Fleiß und äußere Neligiofität empfahl er fi) in den unteren Schulen zu Öffentlichen Preifen, 8 Sept. 1792 in den philofophifchen zum zweiten Plot di Primates unter dem erften Beförderer der Kantifhe hilofophie, E. Daum. Als Sheolog verfah er 17% b stelle eined Privatlehrerd im Marianifchen Hosrhin für Symnafiaften und im Det. 1794 wurde er in dab ür neftinifche Priefterhaus aufgenommen, wo er 3 Jahre ſih für die Seelforge zu bilden beftimmt war, weinen 0 am 3. April 1797 die .höchfte Genehmigung zum Beiht ſtuhle erlangte. Ganz unerwartet erhielt er aM 3. Dd d. 3. die Beftimmung zum öffentlichen ordentlichen &b zer der Dogmatik ‚an der Univerfität zu Bamberg, mes wegen er ſich auch den 27. Ian. 1798 bei einer Dispuis ‚tion die theologifche Doctorwuͤrde ertheilen ließ. Beide ‚erften Reorganifation der Schulen 1804 wurde mit feinm Lehramte der Dogmatik auch der Elementarunterriät 8 ‚der hebräifhen Sprache und Exegeſe verbunden, bi de weiten 1806 ihm Das vom geiſtl. Rath Joh. Friedrit a& abgetretsne Rectorat des Lyceums und Gymnofiust

übertragen, bei der dritten 1809 aber erfteres allein uch

dem neuen Studien und Normative gelaffen. Für few ‚Dem Fürft-Primad, Karl v. Dalberg, gefendeten bil Abhandlungen über die hebräifche, griechifche und late

Ihe Sprache, wurde er von diefem mit einer goldene Medaille belohnt, Am 15. Januar 1821 hat er ald älte

fter theologifcher Profeffor die Ernennung zum geiflihe Rathe fich erbeten; aus gleichem Grunde wurde er in

Herbſte d. I. zum Kanoniker des neuen Erzbisthumd be

flimmt. Aus einer mißlungenen Sinanzfpeculation dei &

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Bau 1823. 8.

. SERIEN + MN— yY. VER n. By I 6: vorhid Samuel Benjamin. Sarnen, A T— au Chirurg zu Wittſtoe 118013 2,

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dem er die Chirurgie erlernt, ander ahre ”- k. Preuß, Artillerie in Berlin als Bag

eg gedient und en gehoͤrt hatte, Dr u

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—2 ein. anfterdender Ayphuk,rtien ſich me wohnern, ehr berbreitete, >

Ih her. Kranken mit grodem Gifer ger untegag aben mit

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mwolfommen und 28 blieb große Shwähtzd etheit

Bruſt zuruck. Im Jahre 1518 wurde en armen⸗

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ger Der o ey, und Besabonten hinceichaund befund d. Demnach) ward Gcheyder, dem ſtets der Beifall | pie Zufriehenbeit, feiner_vorgefegten Behörde zu Zheil mit feigem ganzen Gehalte penſionirt. +. Seitdem *, ſo vg eine Kräfte erlaubten, noch ‚Die chirur⸗ Praxis fortgetrieben, wie ex ſich denn auch vin die PA ng .der in feinen. ‚Gegend verd ent gemacht h Pe

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.Nekrolog. Br Jahre. 101

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darmenhaufe zu Wittſtothaurch ge⸗

Belle Gaͤmlich zu Strausberg) un. ——

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1604 greinball:en,

das ſo Uufgefaßte mit feisrem Geiſte zu emal gamiren un e6 als eigenen Gedanken wieder zu geben. Meswege mußte ed auch allen Sachkundigen laͤcherlich vorkommen, daß der Einfender feiner furzen Lebens-Angeige im Miy Hefte des Religiond:Freundes und der Beipziger Eiterotee Seitung 1826, ihn das höchft geiftreihe Merk: Religion, WBiffenfhaft, Kunft und Staat in ihren geges feitigen Berbältniffen betrachtet: welches 18 u Erlangen aus der Feder des berühmten gleichnanige Profeſſors der Philoſophie zu Würzburg erſchienen wir, dem Bamberger Kanoniker zuzufchreiben ſich erlgubt, Doc die Redaction felbft rugte noch auf dem Umfälag des nämlichen Monatöheftes diefen groben Mißgriff Er ift Verfaſſer folgender Schriften: Bon der Wi tigkeit d. hebr. Sprache f. d. kathol. Sheologen, Das w. Würgb. 1806. 40 ©. 8. Ueb die Behandl. u. eb tur des Studiums der Griech, u. Roͤm. Glaffiker. Bank. "4807. 8 Rachricht v. d. koͤnigl. Baierf. Gymnches 8 Bamberg ‚, beim Antritte des Schuljahr 1809. 8 tn.

B. J. * 242. Franz Joſeph Freindaller,

Mitglied des regulirten Chorherrenſtiftes zu St. Florian in Die oͤſtreich, Profeſſor, Decan und Pfarrer zu Voͤklabruck in Dir oͤſtreich.

geb- den 2. Febr. 1763. geſt. den 25. Dec. 18%, *)

Dieſer würdige und als theologifher Schriftſteller y% verdiente Mann iſt zu Ybb8, einer Landesfürktlichen Grat in Unteröftreih am 2. Febr. 1753 agboren. Die Same niora fludierte er an den Gymnafien zu Krems und Ei die philofophifchen Wiffenfchaften an dem Lyceum zu Fi die Theologie an der Wiener Univerfität. Er wurde 2. Februar: 1776 zu Wien zum Priefter geweiht, nad er bereit8 6 Jahre vorher in dad regulirte Ghorherrenfl St. Florian aufgenommen worden war. Gr verlieh mit einem Schatze gefammelter wiffenfchaftlicer, beim ders theologiſcher, Kenntniffe. Im J. 1777 Tam er ol Cooperator nach Feldkirchen unweit Linz, kehrte aber . 9, &. Feidexs Gelehrten: iſchen Geiftihlet mb er er Beitf a Renee a a Sr Ritter von⸗Seyfried. 1896. ‚Nr. 9,

Freindallerz 2605

u Gmpe des Jahres wieder. in das Stift zurick, um bie pömiletit zu Dociven. Im J. 1782: verband er damit das ehramt der theoretifchen Theologie. Im 3. 1784 bekam e die Pfarrei zu Regau. Brei Jahre darauf wurde er uf die Pfarrei zu Si. Gotthard bei Linz und fünf Jahre arnach nach Gt. Martin im Mühlviertel verſezt. Auf Sefehl feiner Borgefegten ging er im J. 1798 nach Wien, ohin der Soncurd für die theologifchen Lehrkanzeln an er neueroͤffneten theologifchen . Facultdt, am Eyceum zu inz auögejchrieben war. Er erhielt Sie Profeffur der Iogmatit,- um welche er concuerirte, verband damit ſpaͤ⸗ re: dad akademiſche Predigtamt (welchem er mit dem roͤßten Beifall vorftand) und war gugleid Director ber Herilaljiugend feines Stiftes. Nachdem er andı Nector ed Lyceums geworden war, verwechfelte er, mit Ende des Schuljahres 1803 feine akademiſche Lehrſtelle mit der eben amald erledigten Stiftöpfarre zu Niedernemkirchen. Zur zelohnung feiner als Profeffor geleifteten erfprießlichen sienfte erhielt er von Sr. k. k. Majeſtaͤt, Zranz L, die roße goldene Ehrenmedaille ſammt Kette und von beim inzer Bifchof, Joſeph Anton Gal, die Würde eined wirk⸗ chen Gonfiftorialrathes. Am 13. März 1306 trat er das farramt in der landesfürftlichen Stadt Voͤcklabruck an, ‚0. er, als im 3. 1809 jener Difteiet des Hausrüdviertele, ı weldiem Böclabrud Liegt, an Baiern übergegangen ar, am Namensfeſte des Königs Marimilian gofenh ie Huldigungspredigt zu halten hatte. Seit dem 23, zept. 1811 wurde ihm das Diſtrikts-Schulinſpettorat nd feit dem 24. May 1812 auch das Dekanaͤt im Lands wicht Böklabrüc übertragen.

Als Schriftſteller erwarb er fidy bleibende Berdienfte sch) die von ihm im Jahre 1802 in Linz in Berbindung it einigen gelehrten Freunden begonnene „theologifche raktiſche Monatsfchrift”, die, nachdem fie dafelbft zu. 8. Händen herangewadhfen tft, von 1812 1821 zu Galz- rg ald Quartalfchrift für katholiſche Geiftlihe in 11 ahrgängen erfchienen ift. Leider wurde Freindallet an r Sortfegung diefes fehr nüglichen, mit dem verdienten eifall aufgenommenen periodifchen Werkes durch feine ißlichen Gefundheitsumftände gehindert. Gin immer ehr grrehmendes. Drüden im Magen erlaubte. nämlich m Geſchwaͤchten nicht mehr lange am Studirtifche zu beiten. Das Uebel.lag in. einer ungewöhnlich ſtark ans ſchwollenen Magendrife, wogegen Die gebrauchten Bü- x nichtö vermochten. So wie fein Grundcharakter in

1606- Yreinadallır.

Sanſtmnuth md Milde befand, fo war auch ſein Aulber ſchlummern fanft und leicht. Bon ihm gilt. unflreitig: non 'Smuis morlar, I . Außer der oben erwähnten Einzer theolog. praktiſches Monatsfchrife ift von ihm erfhienen: Gedanken üb. bie wedmäßige Auswahl deffen, was man auf öffentl. Scha⸗ en lehren follte. Stendal 1778. 4. Bon den Lehres des Pythagoras u. ihren Quellen. Ebd. 1779. 4. Bm der Ausbild, d. Iugend in öffentl. Schulen zu wärdiges Mitgliedern d. nnfhl. Sefellfchaft. Ebend. 1730. 4. Zuſaͤtze 3. Steinersdorfs hebr. Grammatik, Ebd. 1781. 8.— Cajt Romani presbyteri. Linz 18038. 8. Caji Fragmen- tam acephalum de canone divinorum novi foederis hbro- zum, commentatur etc. Salzb, Rede bei Dem prieſtecl Subelfefte des Stiftdechants Schiffermayr. Wien 1791.— Trauerrede auf Ludwig XVI., König in Frankr. u. Marie Antonia, Erzherz. v. Deftr. u. Königin v. Frankr., gehak ten zu Balenciennes vom Abbe Levis, a. d. Kranz. ub fest. Seipz. 1794. Akademiſche Rede b. WBiedererö nung der Schulen, von der Pflicht ſtudirend. Juͤuglinge,

‚in den Neligionskenntniflen fortzufchreiten. Ebd. 1800.

Animaversiones in libellum, cui titulus: Recensio ceritiea | dissertationis de Rosario a Linciensibus Theologis editae, ibid. 1805. 8. Verſuch eines Leitfadens zu einem fie | fenweifen fortfchreitenden Religionsunterrichte Der Kinder Ebd. 1806. 8. Denkſchrift auf Georg Rehberg in Ling Ebd. 1809. Predigt ab. 1. Petri II, 13. 14. u. fe v. Salzb. 1810. 8. Ueb. das Benehmen des Seelforgers

in Ertheilung des ſechswoͤthentl. in den kaiſ. oͤſtr. Gtas

ten bei dem Uebertritt zu einer tolerirten Konfeſſion gefegl, vorgeſchriebnen Religiondunterrichts. Ein Nachtrag zum Siftfhugifchen Lehrb. d. Paftoraitheologie. Ebd. 1812.8.— Handb. zur gleichförm. Ertheilung des ſechſswoͤchentl., bei Uebertritte zu einer toleristen Konfeflion gefegl. vorge | Jeriebenen Religionsunterrichts. Sammt einer nachteägl nweifung, wie daſſelbe bei andern feelforgl, Amtshandl. zu gebrauchen tft. Linz 1818. Skizze der chriſtkathol. Dogmatik oder chriftl. Glaubenslehren nach dem aͤchtes kathol. Lehrbegriffe, 2te Aufl. Gbd. 1813. Ueb. das Wibellefen des gemeinen Mannes; ein Geſpraͤch. Ebend. 1815.—: Ablaßpredigt. Salzb. 1816.— Dentw. Mais feft. E&6d.1817.— Predigten. Salzb, 1817 SBertraute

Meden an junge Diener der Kirche zc. Ebend. 1817.

W. R— y. |

, eeeuunligen

Eiecemanı. 1607 #248; Friedrich Johann Chriſtoph Eleemann,

Privatgelehrter zu Parchim im Mecklenburgiſchen. = geb. den 16. September 1770, geſt. den 36. December 1825. .

Fr wurde geboren zu Grivis unweit Schwerin, wo fein Bater damals Rector der Stadtſchule, nachher. zu Leuſ⸗ ſow, einem Medlenburgifchen Dorfe im Amte Mirow, Prediger war, ftudirte zu Roſtock und Iena und war eis sige Zeit Hülfeprediger feined Vaters zu Leuſſow, privas iſirte Dann bis an fein Ende zu Schwerin, Leipzig u. Parchim. Won ihm ſind folgende Schriften befannt:. Repertorium universale, oder Zericon rein hiſtoriſch⸗ echtvarifher Momente Der Luth. chriftl. Gemeinden, Kits he und Beiftlichkeit zu Mecklenburg, in Biographien u. Mnzeigen des Amtes u. Standes, nebft bulfstenntlichen. Anwendungen, vorzüglich aladem. Liter., fonft aber übers . yaupt archivar. Verwahrungen u. ‚Dublieieungen durch den Drud, als Nachweifungen zur Kirchen: u. Gemeindenge⸗ chichte. 1. Samml. A 3, zunaͤchſt Parchim⸗Mecklenb. Provinzial: und Generalmomente, mit Weiterungen zum Üugem. u. zur complet. Namenverzeichnung der geiftl. u. irchl. Beamten Mecklenburgs bis ins fernfte Alterthum. Entſtanden durch Leſung, Anſammlung u. Ordnung des Dt. Georgenarchivs der Parchimifchen Superintendentur 1. Kirchen, die der Verf. feit 5 Jahren frequent u. Durch: veg felbft, als alleiniger Augenzeuge, angeftelt hat und H8 Auszug aus dem unter Anficht jenes Archivs erwach⸗ enen, bisher im Manufcript auf 9 Ries Papier flarten, efonders genealogiſch erfhöpfenden u. durch alle Kicchen- ücher reichenden privaten Archivlericon des Verfaſſers. Mit dem Bildniß des Verf. Parchim 1809. gr. Kol. yllabus Parchimensinum, oder biogr. Verzeichn. der Par⸗ yimfchen GSuperintendenten u. ſaͤmmtl. geiftl. u. kirchl. 3eamten, mit Rüdfiht auf M. Joachim Manzels Sche- iasma de Suptd. Parchim, Als vorläufiger Anhang zum. [ de&.archivar. Lexicons der Gemeinden- u. Kirchengefch. s Medlenburg u. f. w. Ebend. 1809. Fol. Syllabus archimensium, fortgeſetzt als Syllab. Circulorum, oder logr. Verzeichn. der Seniorum, Praepositorum, Pastorum . fammel. gei;t!. u. kirchl. Beamten und Diener; nebſt urzen Anzeigen einiger Hauptmomente der Bifitationen, ed Alters der Kirchenbücher u. Rechnungdregifter u. dgl. 18 Eingang zum B’des ardjivar. Lericond u. f. w. Ebd, 310. Fol. Open und Lieder für das Clavier. Leipz. . Breittopf u, Härtel 1796. 15 Bog. Querfol. Kleine

N

1608 Cleemann.

Lieder in Simyns Taſchenbach zur Beförderung ber Ne Tigiofität f. gebildete Lefer. Schwerin 1798. 8. Das eins ige, was er anonym gefchrieben hat. Berzeichniß u.

ergleihung d. Ghoralmelodien zu dem Mecklenb. Schwe rin. Landesgefangbudje. Parch. 1818. 8. 2te Aufl. Bi for. u. hauptſaͤchl. genealog. biograph. Archivlexicon der Geiſtlichkeit u. Kirchen in Mecklenburg, aus den Kirchen archiven und feltenen Quellen, aus Infchriften, Familien⸗ papieren, Leichenpredigten, Gedichten , Programmen, In⸗

bis 3, zunächft ein vollftändiger Syllab. Gustroviens., wel her auch. auf das ganze Hof: u. Landgericht, den Stabt: magiftrat, dad Amtögericht, Die Kirdyenpatrone u. andere weltliche Perfonen u. Suter in Güſtrow u. in ben Land einden fich erfiredkt, aber außerdem andı gauz Biel enburg befrifft, mit Borausfegung, Revifton u. manden nöthigen Wiederholungen des 1809 u. 1810 von ihm he:

- audgegebenen Syllab. Parchimens. u, mit Beilagen einzel

ner Genealogien. Parc. 1219. bei bem Verf. Kol. Das Werk geht nur bid zum Buchſtaben I, von dem Buchſta ben 8 find nur bis Kupentin ungefähr 8 Bogen ol. ges druckt unter feinem NRachlaſſe gefunden worden. GEhre⸗ nit u. Urkunden d. Stadt Parchim, mit 4 Abbild. Parc. 1825. 8., eine ſehr bereicherte Ausgabe eines Altern Mer: tes von Gordes. Beiträge z. Schwerinf. Abendblatte. 1818— 1835. Kleinigkeiten in mehrern Beitichriften.

telligengblättern u. ſ. w. gefhöpft. Erſter Eurfus 4

Geit 1818 war er Redakteur der Yarbimfchen polit.

Beitung. Unter feinem Nachlaß fand fh im Manufcrigt: a) theoret. Abhandl. über die Muſik u. Anweiſung beim Unterricht darin; b) Muſik. Eertcon, angefangen zu Leip⸗ ig 1801, aber nicht vollendet; o) 535 gefertigte und ges beiten Predigten; d)da8 große Archivlexicon von 16 Jos iobänden, mit ausführl. Biographien; e) Dad noch fl tere genealogifche Lericon zu den zwei Parchimfchen und benachbarten Kircyenbüchern von Neuftadt, Spornig, De: nem, Möderig u. f. w. in einzelnen Tabellen. Sein Bildniß iſt gu Berlin in Kupfer geflochen und ‚von ihm felbft in Verlag genommen worden. Kr farb zu Parchim im Großperzogtyum Medien

..burg:Schwerin im 55. Sahre. Seine Arbeiten zeugen von

unermüdeten Gammlerfleife. Gr benugte dazu bejonders Kirchenbücher und Kirchenarchive, und wenn auch viele Motizen diefer Werke nur für Wenige ein Intereffe has ben, fo find fie doch befonders für die Medienb. Litera⸗ tur von Werth und er hat fi dadurch für mehrere Ars chive feines Baterlandes feyr verdienftlicd gemacht,

1609 "244 Joſeph Paul Jokkliczke,

Doct. Med., ordentl. Be or der medic. Kiinit und ſpeciellen

Therapie’an der Univerfität Prag, n. Primärarst an dem daf.' Kranten:, Itren= und aufs Pi

geb. den 25. März 1792, geft. ben 81. Der. 1825. *)

© war geboren zu Giboged in Böhmen und ſchon als Sungling einer der auögezeichnetften Studirenden, wes⸗ halb er bereitö im Jahre 1814 Adjunct an der mathema: tifchephpfifchen Abtheilung der philoſophiſchen Fakultät wurde, in welder Eigenichaft er aud Das Lehramt der allgemeinen Naturgefhichte iuterimiftifcy verwaltete. Durch immer regen Eifer für Naturwiffenfchaft angetrie- ben, widmete er fich dem Studium der Heilkunde, anfängs Lich an der hohen Schule zu Prag, vollendete dann dafs ſelbe an ber Univerfität zu Win, wo er die. medicinifihe. Doctorwuͤrde erhielt. In der Veberzeugung, daß für deu jungen Arzt wohl eingerichtete öffentliche Krankenanftalten die lehrreichſte Schule der Erfahrungen, feyen,. widmete er feine Kräfte dem Dienfte des allgemeinen Krankenhaus ſes zu Wien ald Gecundärarzt. Wie trefflich er hier feine Dflichten erfüllt habe, davon ift der fprechendfte Beweis, - Daß er binnen wenig Monaten zum Affiftenten der medi⸗ ciniſchen Klinit für Wundaͤrzte daſelbſt ernannt wurde, Run war feinem Geifte Die Bahn geöffnet, um einft ald Lehrer feine vielfeitigen Kenntniffe zu verbreiten. Gr un: terzog ſich in diefer Hinficht den oͤffentlichen Concurfen (Pruͤfungen) für das Lehramt der Krankheits- und Heils mittellehre an der Univerfität zu Pefth, dann für daſſelbe Xehramt und für die gerichtliche Arzneitunde zu Prag, ferner den Eoncurfen für die Eehrfächer der practifchen eillunde zu Pavia, und der theoretiſch⸗practiſchen Medi: cin zu Salzburg, welche ſaͤmmtlich durch ihre Gediegenheit” Ar Beruf zum Lehrer laut beurkundeten. Bereits im ahre 1820 wurde ihm ducch eine Allerhöchfte Entſchlie⸗ Bung das Lehramt der theoretifchen Medicin zu Prag ans vertraut. Sein gediegener fchöner Vortrag in klaſſiſchem Latein erwarb ihm bald die Liebe und das Zutrauen feiz. zer Schüler; aber ſtets war in ihm der Drang, feine viels feitigen Kenntnifje in lebendes Handeln umzuwandeln, sorherrfchend, und fo wurde er [don im 3. 1823 fupplis render Profeffor der Klinik und praktiſchen Heilkunde, und im 3. 1824 wirklicher Lehrer derfelben, und zugleidy Primaͤrarzt im allgemeinen Kranken, Irren⸗ und Siech⸗ batıfe. Hier wirkte er in einer neuen, durch ihren Einfiuf

e) Aus dem Deöperus 1826... St. 88 S. 2.

1610 Joklicezke.

auf das oh! von Zaufenden gleich wichtigen Sphaͤre, in welcher ihm ſein Reichthum an vielfeitigen Kenntniſſen,

verbunden mit Acht praktiſcher, blos auf das Nüglide

hin gerichteter Gelehrfanikeit, die Hochachtung und Liebe aller feiner Schüler im vollften Maße erwarb, Mit

Weharrlichkeit und feitem Sinn betrat er den Weg de.

reinen Erfahrang, führte feine Zuhörer mit ficherer Hand auf Ihrer Bahn und Lehrte fie, von keinem Schwindelgeiſt überfinnlicher Ideen geblendet, die Leiden der menfchlichen Natur getreu am Kranfenbette beobachten und auf eine gründliche Erfenntniß der Krankheit dad Heilverfahren auen. Bieles und Kraftvolles hat er in kurzer Zett geleiftet, was würde er aber dem Baterläude noch erf geworden feyn, hätten ihm nicht die unergründlichen Wege Der Vorficht fo früh aus dieſem trdifchen Dafeyn abge zufen! Bei den in den legten Monaten des verfloffenen Sahres herrfchenden Krankheiten weihete er feine Krafte mit fo thätigem Eifer der leidenden Menfchheit , daß er, ſelbſt fchon Eränkelnd, die nöthige Ruͤckſicht auf eignes Wohl hintanfegte. Ein Freund befuchte ihn nody den Sag zuvor, ehe er ſich legte, und befchwor ihn, ſich, bei den Damals arg wüthenden Faul- und Nervenfiebern, befonders in den Epitälern, ja doc felbft zu fehonen. Jokliczke VerTprad dad Möglichfte zu thun, „wenn ich aber," fuhr er fort, mit wahrer Begeifterung und vielleicht ſchon im Borgefühl der eignen, nahen Auflöfung „wenn ich als Opfer der leidenden Menichheit und meiner Yflicht fiele, würden Sie mir ſolchen Tod nicht gönnen, ja ihn als am fehönften anerkennen?" Und fo fiel er alö Opfer feiner raftlofen Anftrengung in der Blüthe feiner Jahre; aber nie wird fein fegenvolles Andenken in den Herzen der Geretteten erlöfchen! Un ihm verlor der Staat einen gelehrten und talentvollen, das Vaterland innig liebenden Bürger, die Univerfität eine ihrer ſchoͤn⸗ ften. 3ierden, feine Schüler einen durch Reichthum an Kenntniffen und aͤcht praktiſchen Geift ausgezeichneten Lehrer, feine Kollegen einen durch Rechtfhuffenheit und Biederkeit gleich geehrten, nun tief betrauerten Freund,

| 245. Johann Ghriftian Krieger, Univerfitätd: Buchhändler und Buchbrudereibefiter in Marburg. Geb. im März 1746, geft. den 81. Dec. 1825.

Er war ‚geboren gu Gießen, wo er audy feine erfte Bils dung erhielt. Sein Stoßvater, der die Stelle eines Kar

|

Siegen 16:

eiſters bekleidete, war. Hin beriihmter Mufitus feiner eit, und war von dem Kaifer Leopold I. in den Adels Stand erhoben worden, von dem aber weder. der Sohn noch Der: Eufel Gebrauch machten . Anfänglich Wollte er die Arzneikunde ſtudieren; der unterdefien eingetretene füchems, Jährige Krieg vereiteite jedoch feinen Plan, und er be⸗ Ichloß nun, fi dem. Geſchuͤfte feines Vaters, dem Buch} Bandel, zu widmen. Im J. 1760 ging er nach Nürnberg und erlernte deufelben in Der Schwarzfopfifchen, vormals Endterſchen, Buchhandlung. Im 3. 1766 bezog er zum erftenmale die Leipziger Oftermeife und. machte hier mit einigen neuen, fo wie auch mit einigen Älteren Artikeln Des väterlichen Verlags, gute. Geſchaͤfte, fehlug mehrere giuftige Anträge aus und .leiftete feinem redlichen alten Water treue Dienfte bis zu defjen im 3.1775 erfolgten Bode. Fuͤnf Jahre lang ſetzte er den Buchhandel mit feinem Altern Beuder Juſtus Friederich (mit Dem er Übris end nicht gleidye Srundfäge in Abſicht auf Die Gefhäftes führung hegte) fort. . Im: 3. 1779 trennte er ſich von ym und legte eine eigene Buchhandlung zu Gießen, unter Der Firma Krlegerd des jüngeen, an. Bas feinem Bater nidgt gelungen war, ſich auch in Marburg zu ptablicen, das gelang ihm. Im J. 1783 er⸗ hielt er ein fürftliches. Privilegium, als Univerfitaͤts-⸗Buch⸗ Händler und Buchdruder, in Marburg. Hier legte er nun ' eine neue alademifche Buchhandlung an, womit er, dem Kontrakte gemäß, eine neue Buchdruderei. verband, die fich durch gute und gefhmadvolle Einrichtung auszeichnete Die Kenntniffe, die er fich während feines Aufenthaltes in Nürnberg, im. Umgange mit fachlundigen Freunden, befonders dem Buchdruder Fleifhmann, erworben hatt Zamen ihm dabei fehr zu Statten, und im J. 1794 lie er fih, nachdem er, feiner erworbenen Kunft wegen, fich Iegitimirt hatte, als ordentliches Mitglied in die Geſell⸗ £chaft der Buchdrucker aufnehmen. Viele bedeutesde und zum Theil elegant gedruckte Werke find aus feinem Berz; age hervorgegangen. Für feinen Beruf hegte er ſtets einen eifrig=regen Sinn, ja er war unter feinen Deutichen Gollegen einer von denjenigen, welche über Die Bervolls kommnung bes Buchhandels mit Luft und Liebe dachten und wirkten. Mehrere Jahre vor feinem Tode fliftete ex daß noch beſtehende Wochenblatt für Buchhändler, Buchs drucker, Antiquare, Muſik⸗ und Disputationshaͤndler, wos durch er ſeinen Collegen, beſonders unter ſich ſelbſt, als Organ zum Austauſch ihrer Ideen, Vorſchlaͤge, Bekannt⸗

12 Krieogei

machungen, Beſchwerden, Heberfegungbanzeigen 2c. gate Dienſte leiſtete ef wiewohl auch nft einen Zummelpiag Leidenfchaftlicher Streitigkeiten abgeben mußte, wobei Kr. etö feine Zurchtlofigkeit und Freimuͤthigkeit darthat. Berdem iR er auch Heraußgeber folgender Schriften: Handbuch der Literatur der Gewerbötunde, bis zum J. 1812 in alphab. Ordnung, 2 Abt, Marb. 1815—188. r. 8 Nachtrag dazu, enthaltend die Literatur der werböfunde von 1813 bi6 1820, Ebd. 1822. Große, unermübdliche Thaͤugkeit in feinem Geſchaͤfte (man achtete ihn zu Marburg als einen der unermudets fleißigften Mitbürger), vielfeitige Gefchäftsumficht, Em⸗ Yfänglichkeit für neue, oft mit Schwierigkeiten, Berkannts werden, Undant und Entgegenwirkungen verbundene, ls Sernehmungen und Einrichtungen, Borliebe_ für immer größer: Ausdehnung feiner Wirkſamkeit, Craft an feinem rbeitöpult und. im Kreife feiner Untergebenen, aber große, an Sovialität grängende Munterkeit umd lebhafte Unter haltım Bgabe in gefelfchaftlichen Zirkein, Mitgefühl mit nglüdklichen und Unterfügung der Nothleidenden waren Bauptzüge feine Charakters. Nicht mit Unrecht befdyuls Digte man ihn zumwellen, befonderd in den früheren Zeiten, als Förderer und Berbreiter des Nachdrucks, was ihm tim Buchhandel manchen Freund entzog. Durch öftere Reifen fachte er ſich von feinen vielfachen ernſteren Geſchaͤften gu erholen, und war auf diefen Ausflügen ein immer heis terer und angenehmer Gefellichafter, und weniger von Lau nen abhängig, als unter feinen Arbeiten. Roch während feiner legten Krankheit war er, fo oft ihm einige Erleich⸗ terung feiner Befchwerden zu Sheil wurde, mit den Ans gelegenheiten feines Berufes befchäftigt, und gedachte mit ruhigem und hoffendem Geifte: feiner bevorſtehenden Aufs Köfung. Ein fanfter Zod führte ihn in dem hohen Alter von 79 Zahren, 8 Monaten und 26 Aagen in das Band ber Ruhe ein. An einem rauhen Wintermorgen (den 3. .. Januar 1826) wurde feine Hülle,-von vielen Freunden bes gleitet, dem Schoß der Erde Äbergeben. Der Unterzeidhs nete, feit vielem Sahren ein Freund des Beſtatteten, ruft ihm mit Theilnahme ein: ‚sit Tibi terra levis zu um erfülte auch. den ehrenden Wunſch einiger anwefenden und abweſenden rzund, ihnen die anfpruchlofen Worte, die ee

nah Einfen des Garges an feinem Grabe‘ ſprach, ve den Druck zu erhalten. 8 + +,

Dritte Abtheilung

Kurze Anzeigen

Januar 1825.

246) Den 5. Geh. Archivrath Krenkel zu ˖ Berlin. 247) Den 6. Baron Johann Friedrich von Un⸗ gen: Sternberg, vormald herzogl. Oldenburgiſcher andrath, dann Aſſeſſor zu’ Reval, ausgezeichnet durch li⸗ terarifhe Bildung. Geboren 1759, farb zu Meißenftein da Liefland. Cr fchrieb: Bli auf die moralifche u. po⸗ Utifhe Welt, was fie war, was fie ift, was fie. feyn wird. Brem. 1785. 8., 2. Aug. daf. 1795. 8. Er hat Antheil an der Monatöfchrift: Für Geift und Herz (herz auögegeben von Kogebue), befonders in den letzten Stuͤ⸗ cken des Jahred.1787. et 243) Den 8. Der römifch>Fatholifhe Wesprimer Bifhof Anton Mafay von Maka und.Gele, E. E, Hofe zath und Kanzler der Königin von Ungern. Die Geift lichkeit verlor an ihm .einen weifen und 'eifrigen Oberhir- ten, .die Ungrifche Literatur einen eifrigen Beförderen. Er ftarb zu Suͤmegk in Ungern an einen zweimächentlichen Katarrhalfieber, nachdem er nur ein Jahr lang die bis Wörifhe Würde bekleidet hatte. RE 249) Den 9. Joſeph Conſt. Bifinger, Profef: for der Statiftit an der E. E. Sheref. Ritterakademie zu Bien, Seooren zu IJamnig in Mähren den 17. Februar 1771. Er hat gefchrieben: Generalftatiftid des Veftreich. Kaiſerthums. 1. Th. Wien u. Srieft 1807, 2. Th. 1808. Bergleichende Darftelung der Staatöverfaflung der euros päifhen Monarchien u. Republiken. Wien 1818. Auf- fäge in den vaterländ. Blättern. ©. Czikann's Lebende Schriftſteller Mährens, 250) Den 10, Dr. Bernhard von Sartorius, gewefener Prälat und Generalfuperintendent zu Stuttgart, ein beliebter Kanzelredner, im 80. Jahre. - 251) Den 17. Joſeph Freiherr von Waldftätten, k. k. Niederöfte. Appellationsrath, Truchſeß und Ritter des Oeſtreich. kaiſerl. Leopoldordens, ſtarb zu Wien un Entkraͤftung im 77. Jahre. 252) Den 17. Joh. Jac. Bindheim, kaiſ. Ruſſi⸗ ſcher Rath und Mitglied mehrerer gelehrten Geſellſchaf⸗

.

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1616 Januar

ten, um Beförderung der Ghemie und WMineralogfe vers dient, ſtarb 75 Jahr alt zu Berlin. Er hat gefchrieben: Ahopfodien der philofophiichen Pharmakologie, nebſt eis ner Anleitung zur theoret, prakt. Ghemie. Berl. 1785; mehrere Abhandl. in Grells chemifchen Annalen 173% 1787, 1788, 1789,. 1790 ; in Grells Beitr. zu den diem. Annalen 1791; m Elwertd Magaz. für Apotheker uw Ghemiften 1785; in Den Schriften der Berl. Gef. d. Ras turf. 1788, 1789, 1790, 1791, 1798 u. 1795.

353) Den 18. Hieronymus Lemoin, Exconven⸗ tual des Klofters St. Sadehart, Prof. am tatbol. the. Seminar und Synodalexaminator. Feierte im vorigen Jahre fein Zubildum. |

254) Den 18. Lazarus Auerbad, BicesRabbiner und Borfiger im jüdifchen Gericht zu ai Orrelig, 463.

255) Den 20. Zranzista Anton, geb. Amber

er, Zochter eines Eieutenantd der Kurpfalz. Leibgarde zu Irene, geboren zu Mannheim den 15. Nov. 1749. Ge eierte 1809 ihr goldened Künftlerfubiläum u. fpielte dam noch einige Sahre. In dem Melodram Medea, mit Me: fit von Benda, hat fie ſich allein ſchon die Dauer ihres Auhmes gefihert. Gie flarb zu München.

256) Den 20. Caspar Georg Levitfhnig, Nik tee von Slomberg, Doctor der Rechte, Hofs u.- SGerichtäs abvotat tr und Herrfchaftsbefiger. "Starb zu Bien im 52. Jahre.

257) Den 21. Giuſeppe Carpani, ein verdiehfl voller italienifcyer Schriftfteller, geb. den 28. San. 1752 gu Billalbefe. Er war früher bei der italieniſchen Oye in Wien angeftellt; in feinen fpätern Jahren lieferte ee als Kurffifchriftfteller und Kritiker ſchaͤßzbbare Arbeiten, if bekannt durch feine lettere Rossiniane, durch jeinen „götzeit mit Maier über malerifhe Nachachmung ud "Undere Werke, Er flarb zu Wien im 73. Jahre an Entkraͤftu

258) Den 28. Dr. Leopold Joſeph Reuketel Eurfürftl. Heffif. Obergericht6anwald von Hanau. Gtarb zu Nizza im 27. Jahre. Er gab mit D. Sigism. Zims mern heraus: Roͤmiſch⸗rechtliche Unterfuchungen f. Wifs ſenſchaft u. Ausübung. 1. Bd. Keidelb. 1820. gr. 8..— Dat Antheil an Gensler’s, Mittermaier’d u. Schweiger | Archi fuͤr die civil. Praxis. Heidelb. 1817 u. folg. 9 Den 5. Gottlob Jacobi, Hütten | Starkrad bei Mühlheim a. d. Ruhr; ein Mann von tenen und umfaflenden Kenntniffen der praktiſchen Eiſen⸗ huͤttenkunde, beſonders des Schmelzens des Eiſens in

on Behrygn . K6t7

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Minboͤ n ‚und & löfen ſo ‚bei. 4 7 or Sreintopin, toben. rg Gonts. a

var muſterhaft, feine Grapen Leiferne Seo von einer .

‚eichtigkeit, die kaum etwas zu wünfchen übrig ließ; Hüttenmafchinenwefen bortrefrlic. Er. hatte‘ ſich An ine Dampfmalcine zue Bewegung feines vervollkomm⸗ eten Kaftengebläfed bereite. Er war ein Mann von trenger Rechtlichkeit, für wahre Freundſchaft empfänge ich und von hohem Yatriotifhen Sin. 260) Den 27. Daniel Seiebrih. Rofenferd, Doctor der Philoſophie und jubilirter Predig ei Schneeberg, vorher von 1796 bis 1800 Yaſtor zu: Karie⸗ eld, geboren zu Schneeberg 1765, Er ſchrieh: Litexaris he Pflanzen, zum Nutzen und Vergnügen in den, teis

undengezogen und gepflanzt. Schneeb. 1808. B. Dies

e animi alacyitate gt hjlaritate, qua cum oratignes sa- rae hahendae sunt, 1809. Berfuc in Volke und. salveden; ein Veitrag zur Kenntniß des- phyſiſchen 4 soralifhen Zuftandes des Saͤchſiſchen Obergebirges, Ami au u, £eipz..1810. 8 Quid.oratoribus saczıs, Yicazij ı orationibus. stis praecipue tractandum sit, ut eas duamg ‚aximam afferant utilitatem,. quaeritur etc, ibid. 1813. r. 4. Eine Abhandlung im Halliſchen Predigerjoung. al. Bd. 59. Er ſtarb zu Schneeberg im 61. Jahre, 264) Den 27. Sobann Remy, jubilirter Srofe ie der franzöfifchen Sprache und Literatur an dert, $

Herefianifhen. Ritterakademie, an, der Ingenieurakade,

te und bei Der Eönigl, Ungrifchen ‚Reibgarde,. . tarb zu Bien im 58. Jahre.

263) Den 30. Dfarc « Golabotätor Häntme an

ildesheim. .4 er

264. Den 30. Samuel Saphür, ein. Söraelit.unb utſcher Dichter zu Moor in Ungern, Bruder ded ers ner iR © ar hir, der die Schnellpoſt hergne ebt. ahr alt. Fa; +

265) Den 81. Griebrig Zhaliigen aftor: Subftigut in Dorfſchellenberg im Königreig ‚Sad n, im 82, Sabre. een

. Sebreaer . 266) Den 1. Dr. Auguft MIYid, Lönigt Seen, es: u Ftadtphyſikus zu Dale, 51 Iahre 5 Monate ochen nd 267) Den 1. Garl Zeinlich, prigllegitler Zecht⸗ u Fur 5 ,77 1 2 -Y,

N. Nekrolog. sr Jahrg.

er zu Zſchoxlä

Y

was 8e 6 tu a tr. Kinferfteder, trat and als Sriftgtter auf.

wieiſter Au Starb FAN Bien im 81 = Den 8: M. Cyriſtian SottHelf Uh lich, öfgen bei Grimma. Er war geboren zu hmweta Y chatz am 30. Juni 1749, ftudirte 1772 zu Seit 1777 war er Paſtor⸗Subſtitut zu Zftr: vn Äh Eribady bei’ Goldiz und wurde dann nad

Er farb im 76. Jahre, um ſeine Grinende verdient.

269) Den 4. Jofeph Wittek, Edler von Sal⸗

Doctor der Rechte, k.k €. Sofagent, ‚Hof: md Ge E —B on öffentlicher. Rotar zu Wien. Gtard ya a ie nn Den. 4 M. ob. Gottl, Surith, —— onus -an- der Short zu. Querfurt, im 6%, zn Din? Branz von Ki, Doreen &: E hr Weather ee Eee Nik ofeffor der’ Theologie und Kirchengeſchi in I AL N Ri Wesprim md- Peſth. war 5 Erful lung feinen mtspflichten ſtets ſehr treu, eifrig und tha⸗ tig. Starb zu Wesprim im 58. Jahre. 272) Dem 7. Iguaz Schlager, Doctor d. Rethte, Bel: md Seriähtsabpokat zu Wien, Süper. Ler Heiden burfifchen:, "Kilbers:u, Bilinifchen, der Preterfchneckiſchea und der Scheuermaunifchen Wiener Uniderfitäts-Stiftuns gen: GStarb zu Wien im 65. Jahre,

273) Den. 9. Erimerid Ballowig, Doctor der Mediein/ und Mitglied der Wiener meditiniſchen Facultoͤt. Starb zu Wien im 50. Jahre.

* *8 Den ann Se £8 Xenuib v. De e r, Der Rechte und Do itular des vorma Wompiftes und Genator- zu 2 —28 275) Den 13. "Wilhelm Bauer, Doctor der Iofophie und Senior der philofoph. Zacultät zu * | k. €, Roth, emeritirter Profeffor und jubilirter Dir " a dee k. t. Normal⸗Hauptſchule bei St. Anna in Wien. Starb dafelbft im 82. Jahre. Bon ihm ifl: Bolfäntis ge Abhandlung der mathematifchen Wiffenfcyaften nad er einzig wahren Lehrart, Wien 1786. 8.

276) Den 13. Johann Sofeph Straf v. Gtie | bar auf Buttenheim, Ober: u. Zrieberboufegg 2c., Oberſt⸗ | Grh : Land » Kücrenmeifter in Defterreich ob und unter ber Gas und fi. Niederoͤſtreichif. Regierungsrat) zu Bi. Starb bafelbft im 74. Jahre. 27 Den U ll. SEhriſtoph Junnemann, Doctor

Mär, j 4610

te aktı mi ansübender Arzt zu Wim. War daf. ahre alt. f 278) Den 14. Earl von Breitenfern, Bürger * und, onisl. Schwediſcher Juſtizrath zu Wiemar, ahre alt. u * 279) Den 15. Garl Friedt. Schröder, großh. decklenb. Schwerin. Commercienrath, als praktiſcher Bas

irth und durch ‚feine zu Karſtend neueften Beiträgen dee

nnalen der Mecklenburg. Aderbangefellfchaft gelieferten haͤzbaren Beiträge bekannt. Starb zu Kleefen, einem Inte im Mecklenburgiſchen. Zr 230) Den 19. Bean von Elbracht, Ein. Bair. enereilientenant icepräfidene des Con. Gensraks Audit. 4 nchen. > A FR 231) Den 21. Winnede, Pfarrer in Wartgenftelit 3 Königreich Hannover. ur ee 282) Den 22. Geh. Ober: Tridunaleatb Heinrich. nguft Friedrih Wilhelm v. Borried zu Char ttenbung im kaum angetretenen 42, Jahre. 283) Den 22. Königl. Hannoͤvr. Archivrath, ante id Lehns⸗Fiscal Martin Johann Heife gu dans z. Geboren 1761. u Zn 234) Den 24. M. Friedr. Gufl. Wange, e und Adjunct der Ephorie Zwickan, geboren zu Belzig 59, flach gu Werdau im 66. Jahre. Ze . 235) Den 24. Graf Leopold Palffy von Ew d, Erbherr in Boͤroskeoͤ, k. k. wirkl. Kämmerer und rel. Seh. Math zu Wien, General⸗Feldwachtmeiſter d Erb⸗Obergeſpan des Preßburger Gomitats, erblicher d oberſter Gapitän des koͤnigl. Presburger. Schlofſes. tarb zu Presburg im 61. Jahre nach Piergehntägigem ankenlager am Eungenbrand. Die Einwohner Br eg6 und’ des Presburger Gomitats nahmen Den innigs n Antheil an. dem Verluſte diefes allgemein verehrteu

anne.

386) Deu 7. Scheffky, Guperintendent ge Wie

ı a. d. Aller im Königreich Hannover. " 287) Den W. Bibrans,. Paſtor gu Eberholzen im

nigreich Hannover. 0 ' Marz3. 288) Den 2. Dr. Joſeph Ruefs, ehemaliger

tſchmriſterlicher Dberamtsphyſikus, nachher Bairifcher -

wg egtearzt zu Elbingen. Starb zu Elbingen im ahre.. .. : on

102 *

1620. = Nr.

2 39) Den 8. Zofens Raphael Braf. Fe v. Ezetyely, k. k. wirt. Kämmerer und geh. Rath wein , Bröfident der koͤn. Ungrifchen Hofkammer, ni fpan Des Beröczer Gomitatd , Sömmandenr- des Tünigk ngr. Gt. Stephan⸗Ordens und des goldenen- Ginil:Chrew Kreuzes Mitter; um den Staat fehr verdient. Start zu ofen im 62. Sabre. © +5 290):Den 8, Baffetbring, Paſtor zu Ofen Am Königreich "Hannoser.. - : 2912 Den 11, Friede. Mesler, bekannter Dee tin, tönigl. Preuß. geb. Gommerzienrath in Zrantiet aM; 75 Jahre alt. 400) Den 12. Seopold Ritter, v. Saner, Ek Onbernialeaty, Kreishauptmann, Director - bed Eyans ‘zw. Bogen und. zu Meran in Tyrol. "Star zu ogen im 45. ahre, 7 298) Den:12: "Dr. Gettlod Benjamin Bent yaalt. Arzt zu Kleinwelker in der Oberlaufig, 70 I. alt 294) Den 18. Graf v. Shurn und Zaris, Oben Hhofwieiſter, eönigl, Neicheraib⸗ Ritter mehrerer Drden zu Minden. .. —R ti d, 295) Den ‚s Erasmus Baue Pfarrer uönning und Mitglied der Baierſchen botan. & 3* Regentburg, ein Meißiger: Botaniker und vorzägki Fenner der GEryptogamen, (ber. Entdeder einer näten * Dem Untsröberg: wachfenden Jungermannia, Die ihm. zu Ch: zen Hersihoftath von Martius mit dem Namen Junger- ‚mania Baueri benannt Hat (vergl. Flora 1818. ©. 108. & Marti Flora eryptogamjiea 'Erlang, p. 172.). 296) Den 16..'@ark Kern, Ania der theolog. daſiger nniverſitaͤt, ſtarb zu Wien und wer Vahre alt, en en Den 16. v Sasmund, ven. Staateminiſter u gart.. 2 abe 298) Den 17. Ref, Dechant und farrer su Le andy im Erzbisthum Bamberg; Bar früher Brofeflor ia Bamberg, Münden und Nürnberg: md wurde dann all Mfarrer nach Kronach verſetzt. Er gene die. Liche * —* Aller, die ihn kannten. In dem Kugenblid, als

er ſich in Kronach in, die Kirhe begab, um Abend-Faſten⸗

Andacht zu-halten, fürzte er, d einen Rervenſchlag getroffen⸗ todt zu:Boden.“ 890): Den 19. . Joy. Jae. vr Eydow. zu Bel geh. Ober⸗Tribunalrach, im 54 Jahre T. U. 800) Den 19. Gau Fuͤrſtin Gleonore Retter

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5 Sa 21. Btophanıvön Thät, Seformieter Esel En Dig —3 iR

en)‘ En San er ed! ne) .im Oro urſtenthum u rar in des ibeoiogiſchen Mi m wohl heivandert, Ei: 805) Deu 24. M. Mare, u Senior zu o 70 Jahre. ou nel Bo) Den 25. Migael v.. er Gerigtskafel des Com jahren lebte er ganz in im andy «Dje.ihm angetrogene die Bahr der berühmten m tler Ulgrander und Garl v ® Ssgnarter in der Ranber Gefpanichs 305) Den 26. , Sobann vo tath dem Siebenbärg. ‚Subern Rugifch: Sächfifchen Nation, Ritt »rdend.“ Gtarb im 72. Sahre & eablirgen am bieigen Sieger, dient. oh, 806) Den 26. M. Ehr. Gotth Sejolb,: uch) genaue Correktur wichtiger, an eipzig im 1.8: Zabee fe. (geb. 1: 8307) Den 27. ©, —— u Berlin Bi titter be vothen. Adler Ordens. umd Komma eur Di vaifer 2 Alerander» Grenadier Regiments. h Den er. Eriedr. Genf Hofmantı, ‚fürfl. im hfder Kabinetöraty. Starb zu Braunfels Im7a ahre 309) Den 8. G. A. Biener, an med, st.ch urg: rakt Art zu Naumburg; ftarb daf. im 33. Zahre, - 810) Den 30. Johann von Käldy, Aueitee Bice eſpan ded Dedenburger Gomitats und ver! i er Die zietual » Infpestor der evangelifcyen. Gemeinden im Die

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en und —— ——— niverftaͤt zu Luttich; geb. zu Göttingen —— DEE DEE Up ih 5. | a De ** —X re Bi»

:yerlor, wovon. feine, Im dortigen Be au aeftelten Gradi Be af! ion. ge u des Kai —* Brafilien mit Beruͤckſichti der Ehe wanderung fremder Aufiedlen, nebft einer 112° tung der neuen, Gplonie Feopoldina und der wich ra Be für- Unropät Anftedler; irn, ®e 4 Canal 18%, 819. ne Friedr. Stan en | ku 6 Sapr ve pfurrer u Schermanerf, Bi shaten Pfarrer in Liebſtadt und Borna; Monafe alt; ſtarb zu Neuftadt:Bresden, BL Scan; 55— |

er „uemerit, 5 Decan der Facult ee zu

söften Sabre, 86 53 astal Flala, Pater, —— Bi. EA Haken ihen Ordens der barmherzigen | dre lang war er Orbens-Provinztal und ukste | als follger ſowohl feinem Orden als Der leidenden Wenfih⸗ it ‚gbne. Unterfchted der Religion. Schon vor 12 338* | te er fein Jubiläum ald Ordenöpriefter. Gr war Sentdk des ganzen⸗ Ordens im Deftveichifchen Etarb zu Wien im 82. Jabre. 318) Den 10. Heine Reinhard Bo ertm Side *— Sanndverifcher Landrath und Iegermeiße; oren & SI9)'Den 11. Danfel Ottlit von Zeifö⸗ Det und Kochangez, Beifiger der koͤnig. Ungrifchen Tafel Birrch juridiſche Kenntniffe, Dereihtigteitöliche und Patrio⸗ tiemug Kitgezeicmet. Stard zu Peth im 652. Jabre. 920; Den 18, Saroline Friederike Mathilde,

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Jon en Ber re! ‚Ab; ER —* Hr —*

2216 . Meufſch, Paſtor —* gu Srringe * —2 Gottlob ‚Heinr.-Unge j kor, 2 ©t. Bobs vor GShemnig, im 75 Beide er J 0}

23) Dey.is. Fr WER whard Mi Solkeolen Regikcatar u 28 feit 1797

Etugr des Dobleriſchen —— chts zu Mitqn vother. in dem ſelben Jahre, öffentlicher Rotarı 1 feit 1796 Reh tar. und Archivar, des Surländifchen- EZeerlanbep 5 ); geb. den 15. März 1773 zu Nine. -&r ft

er de⸗ Bozdifch en Almanach6 und M —& De Dt. —e— Monatsſchrift; Rutenia; kleine Aufſaͤtte

yon ibm im Journal des Lurus und der Mode, J Dart u. 74, und in Kaffka’s Nordifchen Archiv; er hatte An wm Sreimüthigen von 1803 1810, wie auch). an Mitauiſchen wöchentlichen. Unterhaltun wagen.

824) Den 16. Emrihvon ei iczky, Advokat rei der kön, Ungriſchen Tafel. en Ungrifchen Rech⸗ en: wohl. bewa 1; ;chn ausgezeichneter Patriot, Starb u Peſth im:47.

826) Den 18. ons von Batthyany, Abt vou

Madocfa, Domherr des Graner Metropolitanm-Gapitels, Schaſchwarer Dberdechant, Rector des Peſther Generals eminariums, Dr. der Theologie, Ein gelebetge. Daun, Btarb zu Pefth in der. Blüthe feines Alterd. _ 827) Den 18. Adeodatus v. Babik, orimenifcher Erzbifhof von Ecimiazin und Generalabt Der Mechitas iften» Gongregation in Wien, um die Armenifche Kirche ehr verdient. Starb zu Wien im 37. Jahre.

328) Den 19. Johaun Nepomuk Zemantſek, enſ. k. k. Profeſſor zu Wien, im 66, Jahre.

B329) Den20. Friedrich Widtmann, ein geſchick⸗ er Graveur zu Wien, im 31. Sabre,

.830) Den.22. Dr. Roth, Weofeffor der. Rechte und näbeonbere des kathol. Kirchenrechts zu Zuͤbingen, im 8. e

331) Den 5. J. F. Ritter v. Strausky, von Btrankg und Greifenfels, E. oͤſtr. Kreishauptmann und äubernialtath zu Prag; flarb daf. im 85. Jahre.

B82) Den 27. Grafin Maria Eleonore, Wittwe

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des Eeafen Kort von Saiuor Riegel Verdin —— gain : 177 888) Den 27. farb u 8* dp. wg: Sr joa, D , Director gofiger tabtfähule re ee na au Budich ee. Bet) m m . am —— des Bi vr Gneehed Ungarn ; am

aften ‚wohl beimandert und um die virte —— in Angarn ſehr verdient. Unter Kakfer Sofepb II: -war er ie des k. k. Somuif 6 von Bako. Schon frühe wurde er Oberftublricter ides Batſcher Comitats. Er war Able dei’ mehreren Angriſchen Reichstagen und Pas als Folcher Für das Wohl des Baterlandes, Zu Humba errichtete er me neue Kirche und Schule. Die Eandwirthfchaft bradte er ya Ragy Almaͤs in Zlor, 8335) Den 38. Chrifl. Sottl. Kötde, Ms for Kae) Den 30 dei Bau en, in ſeinem 60. 3. 80. 365. Farl Veier, Daftır m Reuenheiliggen bei Eangenfelga;, im S6. Zahre.

Hei

sn Der 1. Dietrich Wilh. Zeidler, Pre ge zu Adim an De: Weſer und Guperintendent dei Femifchen Kreiſes. wär geboren zu’ Berben am 23. Mai 1743, ſtarb zu Achim im 82. Jahre: - 338) Den 2. Ignas Jacob Pollaf,'‘ Ct. k. Pre feffor der lateiniſchen Philologie an der Lemberger Unis ——— ein Deutſcher Dichter, erſt Jahre alt, ge ai, feinen Eollegen und Zuhoͤrern. en 3. Johann Perenyi, Freiherr nv. * Kaͤmmerer, ehemals Adminiſtrator des Er utraer comitai⸗ in Ungarn, ſtarb zu Presburg im 68. a bee: .

340) Den 6. Geor Samuel Friedr. Bilh. Mantel / MPfarrer zu Böffow, unweit Grevesmühlen, im 42. Jahre feines Alters 'und im 15. feiner Anıtöfäh tuig. Er war Mitarbeiter an mehreren Zeitfchriften.

- 841) Den 7. Fridr. Phil. Schmidt, Oberpre "Digen zu Köpnit, im 73. Sabre.

342) Den 7. Frang Julius von Plate, E Bannöpe. Landrath und Gräfe, farb zu Zreiburg im Re: -7 848) Den 7. M. Joh. Georg Greuz, —— zu Brauenflein und Adjunkt der Diöcefe Breiberg, 86 3. alt.

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RER au 1. 40) Bears) Se ae

Wintowad. Dun in. 54, RLahrr feines ieh |

| —X rabend, atade [eher Mayter zn Wien im 88. (9% and MO) Din’1. I6H. Gambu ix ı ı K:y 76»: J. 5 2:2 73:37). Den ki Geh. —E— Fuss, "Oebreint Deut und Paſt. Prim., ſtarb an Hardegfen im unweit Go ingen um 93. Labeno. uud «83; Dienſtjahre, geb. 1788. Din 26: ARE: von SyHnta In Soanunk Mebirin, Beifiger der Zipfer Provinz, Admini XVI Kronftadta und igene cher K —— er * gelbehrter · Mann, war geboren zu Bglo und hatte cWicin auf⸗der Univerfität Jena unter Gruner und ans dern veriſhanten "Männern ſtudirt. Seine Inaugaralvt —— Yandelte de causis impotentiäe: in sezu'polib m Hesperus und. anderw Beiffchriften gab er toͤpog wife und. wiinswalsgifche (zum Se ——— Tu

Ran Er flacb rl

as). wen 16 hr. Ehlſtoph ag

Sondra und aͤlteſter Birgermeifler ſtarb zu Wisma faſt 91 Sabre, geb. 19, Septbr. 1784. '

350) Den 17. Bened. oh Dav. Blonde: ehpofitus und. zweiter Prediger zu Sternberg im Mei VBurg⸗Strelitziſchen, im 65. Jahre. Biele url vor ahm finden ſich in der Monatsfchrift von vw. für Mediums

burg, Mehnerts Mecklenb. Provinzialblätteen. u. r u.

gewöhnlich auter.der Ghiffte B-w. - -.

351) Den 17. Armand Beftris, Balstimeipet und Zaͤmzer im k. k. Kaͤrnthnerthortheater zu a Er mar einer. dev geſchickteſten KBallestänger unfoood" B Be ſtarb im 88. Jahre an der Waſſerſucht

352) Den 19. Aloyfie, verwitlwete Kr von Dettingen-Dettingen und DettingensSpielberg, geb. Ehre ftin von Aueröberg, im 63. Zahre. Sie war geboren am 20, Rovember 1762. Sie hinterläßt den Ruf einer gu⸗

ten Landeömutter und einer Woplthäferin.der Menſchheit.

353) Den 20. Kranz Maria Zreiherr.v. Gar nea:Gteffaneo zu Bapoglians, eihere auf Kröns heim und Eppenftein, k. k. wirklicher Geheimerräth und Kämmerer; um den Staat verdient ir 68. Jahre. & vinterlaͤßt eine enfehnliche Bibliothek. eig

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08 Suti

4 BR) Den Si. Gorhpia Daelrid, ww möplte Gräfe von; le geh. au 21. Im. 1767, n 2, anl Kid von Balasfalva, Welke der Gerichtötafrl des Gang Somitats,

nates ‚det ‚pripüs gieten —ã ſY— Kecakemét in Un⸗

gern. Um ſeine —— ka um bie refermirte Braten En ut; ſtarb im 66. Jatzre u

et. im der

su init im Zeitiſchen daſige gun Er REN Gottleh Suredenberger, abe alt,

857) Den 23. geopold Friedr. Hagemeiſter, —8 dandgerichtsadvokat zu Kiel, 56. Johr alt. —* Bl, Des Hall. Genlvari 25. te an

M e, Mitgli es Tomi eminarium San en und Lehrer am Berliner Gymnaſium rk Kloſter. Gr war zu Radrenſee bei Stettin am 10. Sep⸗ tember 1797 geboren hatte dab. Gymnaſium zu Ste beſucht, den Jeldzug von 1815 mitgemadt, in den Jah⸗ Pe vs Ale 1 ph N —2 dann ogie, Philofopbie und Raturwiſſen⸗ findirt, war feit 1822 Mitglied des koͤnigl. * und feit 13 Johren Lehrer am Berl. Bun. Gr zeichnete. fich durch Gelehrſamkeit, Autstrene nd.edle Geltnnung aus. Gein Undenten ward am 6 gun 1325 durch eine Gedaͤchtnißrede und Geſang im ymnafium gefeiert. In den Herzen feiner Amtsgenoſ⸗ fen und Schüler. hat er ſich ein bleibendes Denkmal ex zungen. Er verunglückte beim Baden im Gee bei Jegel. 359). Den 24. Garl Gottyelf Naumburger, ehemaliger Profeſſor der Engliſchen Literatur an Der Uni vr t zu Bern; flarb zu Dresden. . en 25, Peter Ioris,!. k. Rath und Bi een, bi der E, £, Porzelau Manufakturdirection zu ten im 56. Sabre, - 361) Den St. Bari Salomo Gotthold Hauß⸗ a0: f, Gerichtsdirector zu Groſſenhain, im 62. Jahre.

Jent 863) Den 3. Dr. Wüftenfeld, Senator der freiem habt En urt a. M., im 43. Jahre an der Bruſtwaſ⸗ Serfucht. Allgemeine Theilnahme ſprach ſich bei allen Bürgern Frankfurts Schon während feiner Krankheit aus. Unbefcoltene Mechtlichkeit, eifrige Amtöthätigkeit und gerade offene Biederkeit, zeichneten. ihn in feinem Amte

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me. Er war Zeraumb BZeit Poltzeidirector, Iuiker milk em Rufe eines Mannes, der Kets das Gute weilte. Kud feine. Gemeinde, die katholiſche, hat an ihm viel derloren. \ . ! > 868) Den 3 Gigm. Grdel, Privatgelehrter in

a

ig, im 70. Jahre.

864) Den 6. Bernhard Seypel, koͤnigl. Preuß.

Bey. Dberreviſionsrath ap. » zu. Zrier 17673 a

Barb zu Berlin im 68. Jahre. Berfafier mehrerer Schrif⸗ ten Aber das. uründliche Gerichtsverfahren. . 865) Den 9, Martin Sing, ‚ehemaliger refor⸗ mirter Sofpeediger zu Stuttgart, im 85. Jahre. J :866) Den 10. Emanuel König, Doctor der Mes Biein, k. k. Math und Gtabsfeldarzt im Liederoͤſterreich, wirkliches Mitglied der E, k. mediciniſch⸗chirurgiſchen Ie feyh: Akademie, Weifiser der permanenten MilitärsBanls tätscommiffien,- Decorirt mit der großen goldenen Givik Ehrenmedaille fammt Kette; flach zu Wien an ber Ma⸗ genverbärtung im 68. Jepre ++ 867) Den 11. Garl Pazmandy von Ezomor und Somorod, Beiliger der Gerichtötafel mehrerer Gomitate, Soadiutor des Gurators ‚der veformirten Ges meinden in Peremartoner Seniorat. Er war ein Freund und Befoͤrderer der vaterlaͤndiſchen Literatur. anfts muth und Gutherzigkeit erwarben ihm allgemeine Ach⸗ tung. Er farb zu Den im 49. Sabre. 868) Den 11. Gonſtantin von Gyika, ein News eche, nicht nur ein Freund und Befoͤrderer ber griechks Shen, jondern and) der Magyarifchen Literatur. Beine anfehnlihe Bibliothek ‚enthält Die beften Ansgaben der ‚alten griechifchen Glaffiter, Er zeichnete. ſich durch Wöchk pätig eit aus; ftarb auf feinem Gute zu Belatietz. in ‚der Szalader Gefpanfchaft in Ungern. |

\ 869) Den 13. Graf. Heinzih XLVIM j. e Meß

aus dem Haufe Koͤſtriz. Er war geboren den 25 JIam. 1759 und ſtarb zu Köfteis im 66. Lebensjahre. Sein Leiche nam wurde am 15. Juni 1825 .in die Bamiliengruft nach Markt-Hohenleuben gebraht. -

870) Den 14. Joh. Chriſtian Seyffert, koͤnigh. preuß. Gonſiſtorialrath u. Generalſuperintendent der Reis mark; fruͤher Belöpvebiger bei dem Tauenzinſchen Infant. Regim. zu Breslau. Gtarb zu Berlin. Schriften: Ans dachten bei der heil, Nachtmahisfeier für denkende Chriften. 2p3. 1782. Neue Aufl. 1785. 2te Samml. 1787. Reue Morgenandachten auf alle Ange im Sabre; ebend. 1734.

vons Zurl

Mue Un. 1787, Bit’u. Ate Auf 1792 u.4736: Reue Aendandechten auf alle Aage im I.; ebend. 1754. Bew Ainfl. Cend. 1987. Ste Aufl. 1793. Beitrag zur gemein; nugigen Lefung der heil. Schrift, 1—36 St. 1734—1736 m- Yanli Paftorakbriefe, erklärt m. angewandt, als d. 4te u. te Beitr. 3._gemeinnug. Leſung d. h. Schrift, ebend. 1787. AMrdaͤchtuiſyrrd. auf des Konigs v. Preußen Friedrich II, Mai. Bredl. 1786. 8. VPeedigtes, Homilien u. SGelegen⸗ Yeisteden. Rufe. 1789. gr.3. R. homiletiſches Magaz. en ten üb. enangel. a. andere Aexte 3. NBeförderung 3. bausl, Andaet. Apg. 1792. gr;8. Danlpredigt wegen d. Wiedereitünahme Bi St. Mainz. . . 1793. 8 sen: im’ Haudb. f. Prediger. Briefwechſel d. ‚fen Sohanı md. des ledten Biſchoffs ze Lehus; in Dintwurd. d. Marl Brandenb. 1798. a. &. 897-118 Annal. d. St. u. Feſtung Kuͤſtrin, aus Urk. u. Dandfer. dearb. ‚Kufte. 1801. 8. Borr. gu 8. 5. Diina’s Schrift: SE. eine allgem. Land⸗Kirchen⸗Matricui fi d. kön. Preuß Lande nüglich 2c. Berl. 1807. Bond, 2ten Samml. & Andachten bei d. heil: Rachtmahlöfeier erfchien 1818 eine went Auflage. . ..” . . - 871) Den 16. Gerfting, Paſtor zu Steimbke im Königreich Hanunoper.. _ on ı 872) Deu 17. Joſeph v. Barbaciy, penftonirte LS 3. Adenerolmajor. Starb zu Preßburg im 76. Japre. 373) Den 17. Gattfried Ehrenreich Dertel, Paſtor zu Liebenau bei Pirna, Gr war 1761 zu Dresden geboten, u. bekleidete zuerfi von 1790—1795 das Diacmat zZu Seyda dei Wittenberg, von wo aus er nach Liebenau ‚befördert wurde.. Er ftarb im 64. Jahre. Bon ibm find: Sechs Predigten. Dresd, 1783. gr. 8. und noch einige ein tzelne Predigten. 5. - _ - 374) Den 20. Dr. Döwald, koͤnigl. Wuͤrtemb. Gofs Er und Beibarzt. Gtarb im 72. Sahre zu Karlsruh im . GEN. . . » 375). Den 22. Der Dberpferrer M. Wilh. Aders "mann zu Auerbady, 67 Iahr alt. 376) Den 35. Anton.&rager,. akademiſcher Land Ahaftswater zu Wien; ſtarb Dafelbft im 70. Sabre. 377) Den 7. Joh. Sam, Gottl. Hürde, Ober⸗ prediger zu Sonnenkurg, 74 Jahre 7 Monate 27 Z. alt. 373) Den 3. Matthias Zendler, ruhmlid bes Tannter Mechanicus zu Bing; ſtarb daf. im 72. Jahre.

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879) Den 1. Joh. Joach im Brinkmann, groß⸗ herzogl. Meklenb. Schwerin'ſcher Schulrath, Früher Rector ber Schule zu Boitzenburg; geb. zu Eutin 1750; geſtorben in der Borftadt St. Georg bei Damburg im 75 Zahraı Schriften: Lehren in Erzählungen, Beifpielen und Ges - Dichten zum gemeinnügigen Unterricht fuͤrs erfte Jugend“ - alter, Lübed 1788. 8. Oden u. Gefänge, Schwerin 1785, pe 8: Berfudy einer Ueberſetz. d. Briefes Pauli. an Die

pheſer. Homb, 1798. 8. Auffüge ind. Monatsſchrift yon u. für Meklenb. in der Roflod’fhen Monatsſchr. füg 1791, in angelß Meklenb. Kaſuabibliothek, in Welmertö Mannigfaltigk. u. Dietzen's Meklenb. Mufeum , Gedichte n. Aufl, in v. Archenholz neuer Literatur u. Bolkertunde« 380) Den 1. Dr. Joh. Ehriftian Martin Weh⸗ gert, Prof, u. Rector der großen Stadtfchule zu Parking im Mellend.; geb. zu Halle 1755; flarb zu Parchim im ro. Jahre .an der Bruſtwaſſerſucht. Schriften: Brogm; feber die nothwendige Verbindung der haͤusl. Erziehung:

mit der öffentl; Parch. 1783. 4. Progr. von d; Exlerns =

ber Latein. Sprache auf Schulen; ebend. 1788. 4, Moin nigfaltig. f. Kinder; eine Vierteljahrsſchrift, 4 Studie, Bipgierin, Wismar. u. Buͤtzow 1784. 8. Proge. Untere fach. d. Frage: Iſt dem Staate mit. Schulen geholfe, deren Gegenßand blos Unterricht u. nicht Damit merbaus dene Erziehung iſt? Parch. 1784. 4. Progr. uͤber dinige Urfachen der ſchlechten haͤusl. Erzieh. ebend. 1784, 4 Zinladungsſchr. zur Feier d. 68. Geburtstages des Henze Herzogs Friedrich zu Meklenb. ebend. 1784. 4. D

nan in monarch. Staaten durch Borhalten dei Wildes. de Regenten, wenn er felbft dad erfle Beifpiel der Thaͤtigkeit and des Wohlwollens giebt, den Bürgern Patrmtrömng nflößen, Baterlandsliebe erwirken könne? Cine Gedaͤcht⸗ ußrede auf Herzog Friedrichs Sod. Roſt. 1786. 8. Rue Mannigfaltige. f. Kinder; eine Vierteljahrsſchr. 2 Stüde. Schwerin, Wism. u. Buͤtzow 1786. 8. Auch ein Beltz me. Methodik d. öffentl. Schuluntere, Parch⸗ 1786. 8. Progr. über d. große Menge d. Studirenden ; ebend. 1789% j. Gab heraus: Meklenb. gemoinnyg: lätter, 1. u. 2, Band, 1789—1798. (SHefte.) 8. Droge. ub. d, Wohl⸗ hat d. Privatfreitiſche für Schüler auf Hffentl. Schulen. Reubrandenb. 1792. 4. Progr. üb. d. große Menge d4 Studirenden, oder wer fol ftudiren t, ebendaf. 1794. B. Droge. üb, d. Mittel, die Studirſücht zu hemmen u. Vielg

/

168% Salt Den 19. Feyerabend, Saperintendent is

an | 3) Den 19, Kregel, Paftor zu Hanfledt im SH: nigreich Hannover. u

594) Den 23. Graf Franz Birgilius von Bar— bacori, als Schriftfteller bekannt. Starb zu Zrient im 85. Sabre. ie .

395) Den 25. Scherer, feit 1314 Pfarrer gu Rif felöheim am Main, in frühern Zeiten als GSchriftfteller und Necenfent in der paͤdagogiſchen Literatur befannt.

896) Den 35. ‚Bincenz Ritter von Rainer Horbach, Ritter ded Ordens der eifernen Krone, eh Renpolitanifcher Minifter am Hofe des Königs won Hok eu rn farb zu Wien im 68. Jahre am Rer: venſchlag. In.

897) Dein 28. Aug. Georg Kniep, koͤnigl. Has noͤv. Domänenrath zu Hannover, geb. 1770.

93) Den 28. Chrifl. Sotffr. Selle, Medici⸗ nalaſſeffor zu Güftein, im 65. Jahre.

399) Den 23. Johann Philipp Wolf, Dr. med, gu Schweinfurt. Er war ein fehr gruͤndlicher Botaniker,

er die Pflanzen feiner Gegend genau ftudirte- und mans che Arten von Juncus, Arabis Vulmonaria aufgehellet bat, die er. ſchon in frühern Zeiten Herrn von Gchrebet und Hoffmann bekannt machte. Wahrfcheinlich fanden ſich unter feinen Papieren noch manche ſchaͤzbare Motizen über Pflanzenkunde. |

400) Den 29., Paflor Bauermeifter, Senior Mi- nisterii zu Nordheim. . . .

401) Den 9. Alvaro, Zurft von. Ruffo aus dem Sauſe Scaletta, Großkreuz des- Tönigl. Ungrifcyen Et. Stenbhan⸗, des Ein. Sicilianiſchen St. Ianuarius:, Et.

erdinand> und des Berdienflö:, auch des Johanniter Dr end, koͤnigl. Kämmerer, Staateminifter und außerordent licher Botichafter des senige beider Gicdilien am LE A du Wien. Starb dafelbft im 71. Sahre am Ner: venfhlage.

M Den 29. Anton Auguf Caſtelliz, kak Math, Doctge der Medicin, Profeſſor der fpeciellen Pas thologie, Therapie und medicin. Klinit an der k. k. me bieinifchechirurgifchen Joſephsakademie, permanentes Mit: glied der Militär-Sanitätd:Commilfion, Staaböfeldarzt, Inſpector der k. €, Militär-Medicamenten:Regie u, Arzt im SInftitute für Offizierstächter zu Harmels, Mitglied mehrerer gelehrten Gefellfchaften. Starb zu Wien im 60. Sabre an der Rungenläbmung, ' |

Auguf 168

405) Deu 29, Dr. Peter Brüdner, k. E Rath, rovincial der Böhmifc » Mährifchen Provinz der Piari⸗ en, geboten zu Ditenthal in Deftreih am 10. Dec. 1747,

son 1804 bis 1323 Direktor der ©, k. Ritterakademie zu

Bien. Starb zu Auspitz in Mähren. . | " - 404) Dun 31. Iohann Heinrich Roſenberg,

yerzogl. Sächfifcher Regierungsrath und Lehnfecretär zu

Botha, im 42. Jahre. ——5.

—. Auguſt. 405) Den 1. Auguſt Friedr. ©, H. Baͤdecker,

Seneralfuperintendent und Pfarrer zu Dahl in der Graf⸗

Haft Mark, Nitter des rothen Adlerordend Iter Clafſe.

Bin Schlagfinß endete in ben Arbeiten feines Berufs, in

er Mitte feiner Sonfirmanden, die er unterrichtete, fein

haͤtiges und verdienftreiches Leben. Er ftarb, in einem yohen Alter. Bon ihm befigen wir: Unterricht iq der

infachen Obftbaumzudjt. Dortm. 1796. u. Duisb. 1804.,

. Aufl. Effen 1820. Ausführlicher Auszug deffen, was

a dem-algem. Landr. f. d, Preuß. Staaten die proteſt.

Prediger befonders angeht. Vortm. 1795. Die neue Aus:

yabe dieſes Buches ift betitelt: Allgem. Preuß. Kirchen⸗

echt; ein fuftematifch geordneter Auszug desjenigen, was

n dem Allgem. Preuß. Landrechte u. der Gerichtdordnun

fr die Preuß. Stanten Bezug hat; vorzüglich |. Predis

ver, Sandidaten u. Kitchencollegia. Dortm. 1798, gr.8.

Predigt won dei weiten Vorſicht im Almofengeben. Ebd,

79.. 8. Ueber den Nugen und die zwedimäßige Ein⸗

ichtung der kirchlichen Lagerbuͤcher, in Rotorp’s Quartals

rift für Religiondlehrer, Jahrg. I. Quatrt, 1. Nr. $,

1804. Grände für und wider die Einführung einer

wuen Liturgie. Ebend. 1806; Quart. 2. Geſchichtliche

Bemerkungen, die evangel. Iuther. Gemeinde zu Dahl bes

reffend, bei Gelegenh. der 8, Jubelfeier d. Reform, am

1. Oct. 1817. Effen, Bädeder. 1817. Gefänge zum

bwechſelnden Gebrauche bei der Gonfirmationdfeier, ‘Ste

Kufl. Ebend. 1816. " IL, |

406) Den 3. .Superintendent Bremer in Nienburg,

‚_ 407) Den 18. Heinrich Schinz, vormaliger Pro:

effor der hebraͤiſchen Spradie in Zürich, zulegt Dekan

8 9 hanee Sapiteld und Pfarrer zu Glattfelden, im . Suhre. - .

... 408) Den 17. Aug. Bfhorn, Ältefter Eollaborator

in der Realſchule zu Halle. Ein allgemein geachtetär

ind uerdienftuoller Lehrer. . " N. Nekrolog. Br Jahrg. 105

. 16% September.

- 409) Den 18. Dr. Stamler, beezogl. Sächfifcher Medicinalcath zu Gotha. . Ä 410) Den 35. Iacob Rudolph Khünl, Dom err an der Metropolitankicche zu St. Stephan in Wien, rofeffor der Paftoraltheologie an. der Univerfität Wien, ——ãn— Coͤnſiſtoriairath u. emeritirter Domprediger. ztarbd zu Wien am Brande der Harnblaſe. - 411) Den 28. Dr. Johann. Ludolf Holſt zu Hamburg. Er hatte früher ein Erziehungsinftitut in der St. Georg: Vorftadt zu Hamburg. Geboren 1756. Schrif⸗ ten: Wie können Banquerotte felbft in open Anzahl aus bloßem Mangel an baarem Gelde, mithin aus bloß ne ativen Schulden beftehen? Hamb. 1800. 8. Darfſtel⸗ ung der Meinung: ob auch in Hamburg eine Settelbauf oder Papiergeld zu errichten fey? Ebd. 1800, 8. Ber [us einer Erttifchen Ueberſicht der Voͤlker-Seerechte; aus er Gefhichte, der Staatslehre und der Ppilofophie, in Hinficht auf ihre Streitigkeiten bearbeitet u. f. w. 1. Th. amb. 1802. 8. Segenftände der Agonieen, Des Hera . 2. von Heß, die Republik Hamburg im Fruͤdjahr 1813 betreffend. Hamb. 1815. gr. 8. . .412) Den 28. Sofeph. Koll, alademifcher Lande Schaftsmaler zu Wien, im 42. Jahre. . 413) Den 80. Aloys Joſeph, Freiherr von H% pel, k. £. wirklicher geh. Rath. zu Wien, Großkrenz deö Önigl. Ungrifchen St. Stephan: und mehrerer andern her Starb zu Wien im 71. Iahre an der Bruſtwaſ⸗ erfucht, ..

s

September. 414) Den 2. Bartels, Paſtor zu Wahmbede,

. 415) Den 3. Paflor Bodemann zu Gadebuſch in Königreich Hannover. . 416) Den 4. Frau Joſepha, verwittwete Fuͤrſtia von Aueröberg, Herzogin zu Gottſcher, geborne Fürfin von Eobkowig, Herzogin zu Raudnig, Valaſtdame Ihre Majeftät der Karferin, des hochadel, Sternkreuzordens u, des kaiferl. Ruſſiſ. Katharinenordend Dame, Stard zu ‚Wien im 70. Jahre an der Bauch: und Bruftwafferfuct. 417) Den 7. Friedrich Wilhelm, zweiter Prim von Thurn und Taxis zu Tiſchingen, geboren den 29. Ja⸗

nuar 1805. Er ſtatb durch einen ungluͤcklichen Zufall auf |

der Jagd. Seine Leiche wurde in der Kapelle des Schloſ⸗ fes Thurn und Taxis bis zum 11.’ Sept. ausgeſtellt und

dann nach Regensburg in das fürffl, Begräbniß- abgeführt.

September. 1685 -

. 448) Den 14." Johann Karger, Doctor der Me: Hein und Mitglied der medicinifchen Facultät zu Wien. Ztarb daſelſt im 59. Jahre. 419 Den 17. Joſeph Carl, Graf von Dietrich⸗ kein, Freiherr auf Hollenburg, Finkenſtein und Thei⸗ serg, Herr der Herrſchaften Sonnberg, Sitzendorf, Groß, Zpitz, Schwallenbach, Zeiſing, Arbesbach, Merkenſtein md Großau, Erblandjaͤgermeiſter in dem Herzogthum Steyermark u. Erbmundſchenk in dem Herzogthum Kaͤrn⸗ hen, Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des Deftr.. aiſerl. Leopoldordens (G. C. E. K.), k. k. wirklicher geh. Rath, Kämmerer, Praͤſes der k. k. Riederoͤſtr. Erbſteuer⸗ Hofcommiſſion, Curator der beiden Convicte und des E. k. Avil:Mädchenpenfionats, Gouverneur der privil. Deſtr. Rationalbant, Präfes der k. k. Landwirthſchaftsgefell⸗ Saft in Wien und Mitglied der £. k. Gefellf. zur Be⸗ örderung des Ackerbaues, der Naturs und Landeskunde sm dem Markgrafth. Mähren und Herzogth. Scleſien, ann der patriotifch-öconomifchen Gefelfchaft in dem Koͤ⸗ rigreiche Böhmen und des landwirthſchafti. Vereins in ' rem Könige. Baiern und Ehrenmitglied der oͤcon. Gefells: Saft in dem Koͤnigr. Sachen. Er wurde dem Staate ind den Miffenfchaften zu früh entriffen; hat fich um die Deftr. Nationalbank und- die k. k. Laudwirchichaftögefell: "oft andgegeichnete Berdienfte erworben. Eine Schilde⸗ ung derfelben in einem ausführlichen Nekrologe erwars en wir in den Schriften der k. k. Landwirthfchaftögefells haft. Er farb zu Wien im 62. Jahre am Schlagfluß.- 480) Den 21. Johann molfgang Edler von. Dt k. k. Generalmajor. tarb zu Wien im .Jahre. 421) Den 22. Julius Brinkmann, geb. 1766 zu Rienburg, trat frühzeitig in Militärdienfte und ging im . 3. 1781 mit dem Churfürftl. Hannöv. 15. Linieninfante⸗ sieregimente nach Oftindien als Faͤhndrich; von dort nad. . Europa zuruͤckgekehrt, wohnte er 1794 dem Franz. Revo⸗ utionstriege in den Niederlanden mit dem 1. Infanteries- segimente ald Lieutenant und von 1803 bid 1815 den Feld⸗ ‚ügen in Spanien, Portugal 2c, ald Gapitän mit Dee Engl. Deutfchen Legion bei. Im lestgedachten Jahre trat er nach Auflöfung diefed Corps ald Major in dab Bandwehrbataillon Nienburg und ſtarb als Obriſtlieute⸗ aant, wozu: er feit 1824 ernannt worden war, im 9. Ins: Fanterieregimente am 22. Sept. nad) vollendetem 44. eh⸗ venvollen. Dienfliohre mit Wundnarben bededt, .„ Dot, 103

1686 Detsber . | 432) Den 77. Der Prof. Kuris” Lauk au ber nl:

verfität zu Würzburg. Ein ausgezeichneter Lehrer. Statt |

auf einer Reife in Salzburg an einer Hirnentzündung,

- 43) Den 8. tanz Zof. Kollowratb:Lieb geinden, k. €. wirklicher Geh. Rath uud Kämmerer, itter des Maltheferordens, des Aufl. kaiſ. Et. Annen⸗

des Lönigl. Preuß. vothen Adlers und des xhucheff. geldes nen Loͤwenordens Ritter, Er hat ſich um das Deftr. Kai en wohl verdient gemacht und ftarb zu Bien, 78 r alt, an der, Lungenlaͤhmung.

® ctobervr

424) Din 5. Frau Erneftine Fürſtin von He

—ãAãA echingen, geborne Graͤfin vorn Sobeck,

interlaffene Wittwe eines k. k. Generals der Cavallerie Storb zu Wien an der Auszehrung im 74. Jahre.

|

435) Den 6. Stephan von Fangh, ermählter

Siſchof von Dulcino und infulirter Domprobft "bei dem Domcapitel des BSiebenbürger Bistyums zu Garlshburg ‚Abt zum heil, Georg von Szerents, Domberr, Ableget für den Ungrifiyen Reichſstag zu Preßburg. Stard des ſelbſt 46 Jahre alt. , -

2426) Den 8. Auguft Ritter von Elhardt, E 8 Deſtr. Oberfi und Generaladjutant Sr. Mar. des Kai⸗ ſers; Ritter des Rufſ. kaif. St. Annenordens 2ter Elaſſe

und des koͤnigl. Baier. Max⸗Joſephordens, Sommandene |

des großberzogl. Badifchen Ordens vom Bähringer Loͤwen. Starb zu Deepburg, u : 477) Den 11. Hand Pfeifer, Bormundfiyaftks

verwandter im Dorfe Ibenhain (im Sothaifchen). Er Hand

sicht hoch in Rang und Würden, aber in Der Achtung de ver, die mit ihm umgingen. Bu diefen gehörten Galy mann und Bechſtein und manche geacktete Beurer der nahe elegenen GErziehungdanftalt Schnepfenthal, viele Ange feene der Stadt Waltershaufen und die Nachbarn feiner meinde. Er war ein redlicher und erfahrner Mann und gern Epätig, wo er Anderer Nutzen und dad gemeine Beſte befördern konnte. So half er einft Salzmann den Pla zu defjen Erzichungsanflalt ausſuchen und ward von Dite

fem Freund und Rathgeber genannt. Go leitete er die Bepflanzung der oͤffentlichen Pläge feines Wohnorts mit |

Obftbäumen, die Urbarmachung eined wüften Plages, die Degung eines Weideriedes u. ſ. w. und gab eines Der ers Ken. Beifpiele zur Ginführung..des. Klees amd

. Detober 1.

samen in feiner Gegend. Darum verdient wohl ſein Name vier genannt zu werden. Gr flarb im 74. Lebensjahre.

4283) Den 11. Gornelius Burgend, Director der 'athol. koͤnigl. Erziehungsauftalt zu Braundberg in Preu—⸗ en. Er war ein vielfeitig gebildeter Mann. Die allges neine Liebe, die er befaß, ſprach fich bei feiner Beerdi⸗ ping auf feltene Weife aus. Auf dem Eathol. Gottesacker vard fein Begräbniß nicht vertattet, weil er, obgleich er athol Geiftlicher war, in. Öffentlicher Che lebte und eb ıen Sohn und eine Tochter hinterließ; auf dem evange . iſchen Gottesacker wurde er beigefegt. Er war ein lau— iger Gelegenheitsdichter. Schon früher hatte fi das Berücht verbreitet: Burgend jey evangeliſch geworden, od) ed wurde widerlegt, indem er Director einer kathol. Braichungsanftalt blieb. Er flarb im 55. Jahre. -

429) Den. 12. Franz Andreas Wenmohs, groß⸗ jerzogl. Mecklenb. Schwerinfcher Criminalrath zu Buͤßow; geb. zu Grabow im Jahr 1778. Er begann nach vollen> weten Studien in Böttingen feine erfte juriftifye Laufbahn ld Advocat und Amtsauditor zu Grabow, war nabher ıbjungivter Stadtrichter nd Gteuersinnehmer und 1812 ei Errichtung des Griminalcollegii zu. Buͤtow zum zwei. ten wirklichen Rath und dritten Mitgliede deffelben beru: fen. Gine Gemuͤthskrankheit entzng ihn bereits feit meR- een Jahren feinen Berufsarbeiten. Er ift bekannt durch ein Werk „uͤber Gauner ꝛc.“

480) Den 12 Friedrich Schäffer, Doctor dee Medicin und Mitglied der mediciniſchen Facultaͤt zu Wien. Dtarb zu Wien, 56 Jahr alt.

R 431) Den 12, Paftor Köfter zu Wilhelmsburg (Kor, annover. N 482) Den 19. Johann Soahim Adam Kofe zarten, älterer Bruder des bekannten früher verſtorbe⸗ nen: Dichters Kofegarten, Prediger zu Altergamme in. ben Bierlauden., geboren zu Grevesmuͤhlen im Mecklenburgi⸗ ſchen, alt 75 Jahre. —. .. P * 488) Den 15. Gabriel Freiherr v. Geringer, enfionirter k. k. Generalmajvr und Mitter des Marien: erefienordens. Gtarb zu Wien im 67. Jahre an Enke kräftung. N 434) Den 17. Boigt, Regens des kathol. Prieſterſe⸗ minard zu Nottenbung am Nedar. Starb im 53. Jahre, : 485) Den 15. Auguſt Graf v. Brunßwik, & 8 Kämmerer und Secretaͤr bei der k. k. Botbfchaft zu Rom, eimziger Sohn des Ungrifchen.:Bandesrichters (Juder Gup

1688 November.

eih Oraſen von: Brunßwik. Starb zu Wien im 37. Jahre an der Lungenlaͤhmung. 486) Den 18. Franz Hartl, akademiſcher Maler; ſtarb zu Wien, 83 Jahre alt. .

437) Den 26. Dr. Sobann Ludwig Maaſſen, großherzogl. Mecklenb. Schwerinfcher Oberarzt bei dem

YLovember

489) Den 2. E. ©. H. von Gerädorf, k. Preus. ifcher Hauptmann; farb auf feinem Gute Seichau in Schleſien. (Befungen non feiner hinterlaffenen Gattin in den Schlefifchen Proninzialblättern, Sanuarheft 1826).

440) Den 5. Gräfin Veronica von Fugger⸗ Kirchheim, geb. den 2, Januar 1766, geſt. Den 5. Res vember 1825, .

441) Den 6. Franz Hammer, Doctor der Phis loſophie und emeritieter Profeſſor an der Umiverfität Bien, k. k. Büchercenfor ; farb zu Wien, 67 Jahre alt,

442) Den 6. Chrift. Wilhelm Ghappuceaur, wurde nad) vollendetn Studien 1798 zum Auditor beim Serichtöfchulgenamt in der Haupt: und NRefidenzftadt Hans nover ernannt, 1800 nach dem Amte Harfefeld vers fest; Tehrte aber zu jenem Gerichtöfchulgenamte 1801 als fupernumerärer Amtöfchreiber (Affeflor) zuchd und wurde 1814 als zweiter Beamter nach Bederkeſa berufen, wo er ein. ehätiged Leben endigte. Cr war geboren den 2%

at 1776. : 443) Den 6. Graf von Eyben, koͤnigl. Daͤni⸗ fer und herzogl. Holftein-Lauenburgifcher Bundesta efandter., Er arb u Ratzeburg, wohin er fich feit - ang der Bumdeötagsrerien und nad feiner Rückreiſe aus den Bädern begeben hatte. Seit mehreren Iahren litt er am Podagra, was ihn jedoch nicht abhielt, die auöges Thaͤtigkeit in feinem weit umfaſſenden Ge: chaͤftokreiſe zu ‚eutwideln. Der Graf war, außer den

November 1689

Frankfurt da8 einzige Mitglied der Deutfejen Bundgöverfommltng, Daß. bereit ihrer. Eröffuung im Sapre.1816. beigewopnt

Geſandten deu . ferien Staͤdte ‚Hamburg: und.

hatte.

‚_444) Den 1%. Joh. Friedr. Ludw. Pauli zu Guͤſtrow, der als Liederdichter bekannte Domprediger, nachdem er lange an Neryenſchwaͤche gelitten hatte. - Es

find von ihm mande Verſuche im Bade der Dichtkunſt

bekannt geworden, .., 445) Den 18. Michael Dangel, Doctor. der Mes dicin und Mitglied der medicinifchen Facultät zu Wien ſtarb daf. im 62.. Jahre. 0) . .,. 446) Den 14. Johann Chrifl. Friedr. Heife, Lehrer der Franzöfifchen und Engl, Sprache am Gymna- fium zu Stralfund. BE | 447) Den 16. Sarl Frieder, Stößner, Paftor zu Ofterhaufen bei Querfurt feit 1794, vorher zu enger feld und Wettelroda; ftarb zu Ofterhaufen im 79. Jahre, Süriften: De oratiunculis prophetarum christianorum apud Petrum non reperiendis oocasione ‚norae interpre-

» tationis loci 2 Petr. I. 19. Halae, 1789, 4. Abhandl..

v. d. Elugen Verhalten eines kurſaͤchſ. Predigers in Ehe⸗ ſachen. Quedlinburg, 1791. 8. Moral. Handb. f. Sol⸗ Daten, beſ. f. die Unteroffiziere u. Gemeinen d. Eurfürftl« Saͤchſ. Armee. Leipz. 1793. 8. Predigt: ob und im

wiefern. der Prediger felbft der NReligion.nachtheilig wers

Den könne? ebd. 1797. gr. 8. . L, 448) Den 19. Paſtor Heinze. zu Berger bei Diep⸗ Holz im Königreich Hannover. 449) Den 19. Joh. Hugo WBorzizet, UT, ere Fer Hoforganift- zu Wien, Mitglied der Gefellfchaft der Mufitfreunde des Defterreichifchen Kaiſerſtaates, ſtarb zw Mien im 34. Jahre. y . 450) Den 20. Paſtor Schirmer in Simfenhanfes bei Göttingen, F „451) Den 20, Franz Alban von Schraut, k. 2. ofterreichifchee wirklicher Geh. Rath, auferordentlicher, Gefandter und bevolmächtigter Minifter bei der Schweis zer Eidgenoſſenſchaft, Nitter des unge. St, Stephan⸗ Drdens und des filbernen Civilehrenkreuzes. Tags vor⸗ her war er zu Bern von dem Landhauſe, Dad er im Som⸗ ner bewohnt, ‚wieder in die Stadt zurückgekehrt, befand ch aber ſehr ſchwach und als er ſich frub zu Bette les gen wollte, verfchied er. Dem Bernehmen nach hatteer

ein Alter von 82 Jahren erreicht.

1640 Ngvember

." 452) Den Ludwig Bleibtren, —— lehrtee, befanut als Berfaffer nachfolgender Schriften: Methode den Flaͤcheninhalt u. d. Gonſtruct. jeder Figur a. d. Seiten u. Winkeln 3, berechnen m. X. 8. Biesbad. d. Schellenb. 1810. Theifungslehren od. ausführl. Ans leitung, jede Srundfläd;e auf die zweckmaͤßigſte Art f. vie Benugung u. n. allen Berhältniffen geömett. zu theilen. Frankfurt 1819..m. K. Darſtellung d. Stern himmels od. Anweiſung z. Kenntniß d. Geſtirne durch Selbſtun⸗ terricht, ebd. 1823. m. Kpfn. Die arithmet. Wunder; Sammi. mertwürdiger Bahlenergebniffe u. unterhaltend. Aufgaben, ebd. 1824. Lehrb. d. niedern uw. hoͤhern Arithmetit, mit vollftänd. Anlejt. z. Nechfelrechuung, fe wie 3: Bevechn, der bei Leibrentenze, vortommenden &

gr. 8. Fraukf. a. M. 1826. ' | : 453). Den 2% Paſtor Böning zu Mandelsloh im Könige. Hannover, |

- 454) Den 33, Dr. Bauer, Pfarrer zu Bobten om Berge im Schleſien, im 70. Jahre.

- 455) Den 28. - Gonrad, Soherr, Doctor der Ber Sie u ausuͤbender Arzt in Wien; flach daſelbſt im

D ahre. J

: 456) Den 29. Dominicus Volkmer, Pfarrer zu Wieſenthal im ſchleſ. Muͤnſterb. Kr.; 61 Jahre alt. 457) Den 29. Friedr. Sobann Bettlow Arie drich, Rotarius zu. Schwerin, im 54. Jahre. Befannt Durch dad dem Meklenb. Shwerin’fhen Staatskalend angebängte topograph. Hesifter aller Mecklenb. Schwerin. Derter ! wodurch er ſich um dieſes Werk fehr verdient

acht, oo. 458). Dei 30. ©. G. D. Duiöburg, Doctor der Braneitunde zu Danzig, geb. 1767, ſchrieb: Danzig, eine Skizze gefehrieben von, während und nach dem- Bombars Sement im Jahre 1807. Danzig, 1808. 8. Verſuch ei⸗ ner hiſt. topograpb. Befchreib. v. Deng Ebd. 1809. &

Gemäh en Bänslg, eine Bell: 3, ige. Edd. 1809. a ren Seſchichte d. Belagerung u. Blokade v. Danzig. 1 . .

459) Den 0. ®. Habermann, -& Baierſcher Generalmajor, Brigadelommandänt, Kommandant meh⸗ verer Orden. Ale Krieger von dem König Marimil, Und der Armee gefchäst, bieder und gegen Jedermann human, nahm er die Achtung und Liebe Aller mit ins Brad. - Er wurde. in feiner Bamiliengruft zu Unsleben

Au a 0 _ ---

ſarb zu Nürnberg.

December. 164 im Untermainkreife beigefegt. Geb. d. 11. Maͤrz 1766,

December

_ 460) Den 1. Friedr. Maurer, Stadtrath gu Berlin, weldyes Amt er 15 Jahr mit Gifer und Treüe bekleidet hatte; früher Befiger der bekannten Maurers hen Buchhandlung und feit 20 Jahren blos Verlags⸗ uchhändler, Berfaffer einiger Schriften über Freimaͤu⸗ rerei; flarb zu Berlin im 76. Iahre. .

461) Den 6. Die Gemahlin des Grafen Franz as ver v. Königsegg-Aulendorf, Marin, Zochter des Strafen Joſeph Karolyi de Nagy Karoly, geb. den 25. Septbr. 1793. oo

462) Den 6. Joh. Gottfr. Ritter von Roͤßler, Doctor der Rechte, k. k. niederöfterreich. Regierungsrath,

fe und niederöfterr, Kammer s Procurator, Präfes der difhen Sacultät u. Studien-Director, Siarb zu Wien

61. Jahre an der Auszehrung.

463) Den 6. Die Gemahlin des Grafen Karl von Drttenburg, Karoline, Tochter des regier, Grafen Franz su Erbach-Erbach, geb. d. 21. Nov. 1779.

464) Den 7. Ephraim Joh. Gotth. Schmidt, Profeſſor x Schulpforte. I

465) Den 8. Joh. Wilh. Ritthauſen, ER or

ahre.

ein Amt 42 Jahre lang verwaltet.

. zu Hate (en Schleſien, an Entkraͤftung, im 69.

atte en 8. Georg Ziennaſt v. Herdy, k.k. öfter. Hberſt und Gommandant des Invalüdenhauſes zu eſth; farb daf. im 73. Jahre. j 07) Den 8. Doct.. Zul. Heine, Pitſch, herzogl. Hofmedicus, farb zu Sagan, 84 Jahr alt, . 468) Den 10. D. Franz Wilhelm Friederich, Gerihhtöverwalter zu Thallwit bei Wurzen, im 87. Jahre, Er ſchrieb: Diss. inaug. qua quaestionem, an detur com- pascuum ex praesumtione, quod sit familiaritas aut prad- carium revocabile? Jenae 1784. 4. Und: Berfuch einer An⸗ Leitung, nady welcher Dorfgemeindeordnungen errichtet wers Den könnten, zunaͤchſt den Herren Suftigbeamten und Ges zichtöverwaltern, auch Dorfgemeinden in Ghurfachfen ges widmet. Leipz. 1797. 8.

469) Den 11. Anton Köpy, Edler v Felſenthal, zuf oe an dem k. k. Therefianum zu Wien; ein treffe cher Landſchaftsmaler. Starb zu Wien im 57. Sabre,

470) Den 14. Samuel riede, Iwer, koͤnigl.

N, Nekrolog. Br Jahrg.

1642 Detembe:

Medicinalaffefigg u. Apotheker zu Breslau. (Ein Eleines poetifches Denkmal hat ihm im Sanuarheft der Scyiehf Provinzialblätter (1826) fein Here Bruder gefegt.) 471) Den 14. Kr. Aug. v. Temsky, Forſflrath zu Grob: Slogan, im 75. Sabre. 472) Den 15. M. Beatus Friedr. Slafewald, arree und Adjunct zu Röbdenig im Amte Altenburg, 79. Zahre feines Alters und im 51. feines Amtes. 473) D.19. Wenzel Srofv. Kaunig:Niethberg, & E, wirkt. geheimer Rath und Kämmerer, Commander ded Deutfchen Ordens, k. k. General:Feldzeugmeifter und Inhaber des 2often Linien-Infanterie-Regiments. Starb zu Wien im 88. Jahre an Altersſchpaͤche. j 474) Den 19. Ludwig Wolf, Doctor d. Medick, Mitgl. d. medic. Zaculfät zu Wien und k. E, Hofmedicus Starb zu Wien im 66. Jahre. , 475) Den 19. Sebaftian de Pian, akademiſcher und Intheoterdecorationemaler zu Wien; ſtarb dafelft im Jahre. 476) Den 20. ſtarb zu Poſen der dafige Erzbiſchof, Graf Gorzensky, 84 Jahre alt. ang zbiſch 477) Den 20. Graf Franz Wenzel, Dheim des Fürften von Kaumitz-Riethberg, geb. den 2. Juli 1742. 478) Den 21. Georg von Kehrentheil und Bruppenberg, Hauptmann außer Dienft; ſtarb zu Hal: dendorf bei Eauban am Nervenfchlage im 38. Jahre. . 479) Den 22. Carl Aug. Barhwig zu Delſe m Schlefien; ftarb an Altersſchwaͤche, 66 Jahre, 5 M. ind 15 Lage alt.

Den 35. Anton Graf zu let | a

| ) Den 26. Karl Friedr. ellbaner, fünfte Lehrer am Gymnaſium zu Freiberg, ftüͤher Hauslehrer bei

| | | i

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December. 1648

dem Buchhaͤndler Goͤſchen zu Leipzig. Geb. zu Beribeg den 11. Dec. 1775. Schriften: Kajus Krifpus Salluft’s Katilina und Jugurtha; aus d. Latein. uͤberſ. Lpz. 1806. &. 8. Ucher unfere Dürgerfcnnlen ; ein Paar Worte. Bee: 1812. 8.— Was wäre Sacıfen ohne feinen Bergbau. ur VBeherzigung für Patrioten beantwortet. Freib. 1821. Einige anonyme Auffäge und Gedichte in d. Freiberger- Wochenblatt. Starb zu Freiberg im 50. Lebensjahre. 485) Den 27. D, med, Phil. Gottfr. Gärtner, Director der Wetterauer naturforfchenden Gefellfchaft. Se erlernte in feiner Baterftadt Hanau Die Apotheker: wiffenfchaft, conditionirte mehrere Jahre in Straßburg, wo er Gelegenheit fand, fich unter Spielmann in der Bo⸗

tanik auszubilden, der er fiaf in der Kolge, nach feiner

Baterfladt zurückgekehrt, ausfchließlich widmete. Die Her- ausgade der Wetterauer Flora, fo wie die Errichtung der MWetterauer nasurforfchenden Geſellſchaft, waren größten- theils durch feine Anregung und vorzugliche Beihälfe ent⸗ fanden, Nicht minder bat er fich Durch die Ausgabe von _ ſehr Schön gettodineten Wetterauer Pflanzen verdient ges macht,. und fo die Botanit auf mancherlei Weiſe thätig ‚fördern helfen. Er ftarb zu Hanau im 71. Jahre.

486) Den 8. Ioh. Aug. Schwarz, Diaconus und Paflor zu Cursdorf; flarb zu Steudig im 66. Iabre. . ..:487)-Den 28. d Bobten am Bober der Probft und‘ Ba harfenberg, 57 Jahre SM. alt, am agfluß. u .. 488) Fe 29. farb zu Breslau der geweſene Stifts⸗ geiftlihe am St. Bincentium, Franz Fiedler, 54 I. :5 Mon, alt,'on der Auszehrung. . nn

104 *

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Berihtigungen zum vorhergehenden zwe ten Jahrgang, |

@eite 1090 lies Chriftion Daniel Meyer nicht Meier. ©. 1199. 3.9. ift verwuͤnſcht ſtatt er wuͤnſcht. S. 1206: Freiherr von Neger bieß Sf Brieh ri und war am 25. Suni (1755) geboren. Nicht erft in dem 90er Jahren hat er Gedichte herausgegeben, fondern ſchon 1774 Gedichte aud dem k. E. Shereftanum zu Wien, daſ. 1785. Nachleſe zu Sined’s Liedern und ben Literarifchen u von M. Denis in 2 Abtheil, 1801 u, 1808. 4. fieben Gedichte zu Berlin 1806, andere zerſtreut im Deutfhen Mufenm, Merkur, Wiener Mufen:Almanadhe ꝛe.

Drudfchler im dritten Jahrgang.- Seite 187. 3. 4 v. u, flatt den Nullpunkt lies dem Nullpunkte. ©. 189. 3. 9% v. u. fl. Nuppeau I. Rupp nau. S. 191. 3. 10 v. 0, fl. vermochten L vermochte Ebend. ft. den I. dem. Ebend. 3. 18 v. o. fl. Grafen L Gräfen. Ebend. 3. 1 v. u. fl, Frau aber I. Frau, aber. S. 198 8. 15.9. u. fl. würden I. würde, @. 195 3. 13 v. 0. fl. hielt Durch 1. hielt, duch. S. 19 3. 12. v. 9, $: Erhohlung I. Erholung. Ebd. 8. 10. v. u. ſt. in L. am ®. 200 8. 13 B: 2 ft. ihn L i m. S. 210 16 v. o. fl. abwieß. I. abwies. ©, 674 8. 14 v. o. ſt. Bi mier's I. Boͤhme's. ©. 682 3. 4 d. Rote fl. Miaelis L Michaelis. ©. 687 5.5». u. ft. feiner B. l. feinen ©. ©. 692. 3. 2. v. o. fl. dichterifch befungenen I. Dichters befungenen. ©. 694 3. 21 v. 0. fl. flummen I, ſtummem. + 706 « 7 v. o. fl. bewieß I, bewies. ©. 708 3. 15 —B für. ©, . . 0. fl. bitten fie itten ®, 721 3. 1. v. o. fl. werden I. werde,

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