8 IR el ) Saal 10 Reues 5 ſyſtematiſches Conchhlien Cabi fortgeſetzet und nun vollendet N durch 5 N Johann Hieronymus Themnitz, Paſtor bey der deutſchen Guarniſonsgemeinde zu Copenhagen, Mitglied der Kayſerlich⸗Leopol⸗ diniſchen Academie der Naturforſcher, der Koͤniglich Daͤniſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, der Nordiſchen gelehrten Societaͤt zu Drontheim, der Churfuͤrſtlich Maynziſchen Geſellſchaft nuͤtzlicher Wiſſenſchaften zu Erfurt, der nn Geſellſchaft zu Danzig, wie auch der naturforſchenden Freunde zu Berlin, der Schwedi⸗ chen pro Fide et Chriſtianiſmo zu Stockholm, und der phyſiographiſchen zu x Lund in Schonen. ö letzter Band. Sehenter und * N Mit acht und dreyſig nach der Natur gemahlten und durch lebendige Farben N erleuchteten Kupfertafeln. i 16 mm U SITES EFF — | VRR DIEHENDERG, Br in der Raſpiſchen Buchhandlung. 1788. — 4 COMES TEssın in Praefatione Muſei Tejiniani, 132 quibus defun&tus ſum munia non integras hiſce aliisque innocuis deliciis 125 impendere fiverunt horulas. Alis me occupationibus fors fatumque ad- dixit. Cum vero a laboribus laxandus animus, in illis quidem potius te- rendum pufillum quod na&tus ſum otii exiſtimavi, quam levibus evanidis- que Saudiis. W Quid ad Dei notitiam gloriam atque amorem, via magis eompendiaria, nos ducit quam ſi illius Opera nofcamus et extollamus? — a | Diem g Allerdurchlauchtigſten, Großmaͤchtigſten Fuͤrſten und Herrn | Herrn Friedrich Wilhelm dem Zweyten Koͤnig in Preußen, e zu Brandenburg x. widmet | und überreichet dieſes Lonchplienwerk in allertiefſter Unterwuͤrfigkeit der Verfaſſr. see nd st * 5 a 1 — ne mila rürchz „u Hin 4 . ien 8 7 5 RN * n Wi Ar e N * cee 1 0 73 am Sl Allerdurchlauchtigſter, Großmaͤchtigſter, Allergnaͤdigſter König und Churfuͤrſt! 5 A- Bewegungsgruͤnde, welche jemals die Schriftſteller ver⸗ & anlaſſet und berechtiget, Arbeiten ihres Fleißes den Hohen dieſer Erde zu Fuͤßen zu legen, vereinigen ſich bey mir, da ich mich erkuͤhne dieſen letzten und wichtigſten Theil des Conchylienwerkes Ew. Koͤnigl. Majeſtaͤt allerdemüͤthigſt zu überreichen. Ich bin mir bey dieſem gewagten Schritte der reinſten Abſichten, edelſten Triebe, und lauterſten Geſinnungen beſtens bewußt, in⸗ dem in meiner Bruſt ein Herz wohnet, welches mit Ehrfurcht, Bewunderung und Ergebenheit gegen Ew. Majeſtaͤt ganz AR und bis oben an erfüllet iſt, und von der freudigſten a 3 = Zuver⸗ Zuverſicht belebet wird, daß Höchſdicſcben meine Freyheit und Kuͤhnheit nicht ungnaͤdig bemerken, ſondern mit Gnade, Huld, Leutſeligkeit und Herablaſſung anblicken werden. Ew. Majeität find bey Dero angeſtammten und ſchon laͤngſt erprobten Heldenmuthe, dennoch ein erklaͤrter Freund und ein maͤchtiger Beſchuͤtzer der Wiſſenſchaften. Daher unterwinde ich mich deſto getroſter, dieſes Werk, welches von einer der ange- nehmſten Wiſſenſchaften handelt, davon die drey erſten Baͤnde zu Berlin vom D. Martini angefangen und ausgearbeitet, und die ſieben folgenden von mir, der ich aus Deroſelben Reichen und Laͤndern daherſtamme, zu Copenhagen vollendet worden, als ein oͤffentliches Zeugniß meiner tiefſten Staebent | auf den Stuffen Ihres erhabenen Thrones niederzulegen. Ew. Majfeſtaͤt haben ſogleich von dem erſten Lage Ihrer glorwuͤrdigſten Regierung, die Liebe und das Vertrauen a Ihrer Unterthanen voͤllig und gänzlich gewonnen: Bey der feyerlichen Huldigung iſt Ihnen der Eyd des puͤnctlichſten Ge⸗ horſams und der heiligſten Treue ſo recht von ganzem Herzen, mit der willigſten Seele und mit dem veſten Entſchluſſe ihn unver⸗ bruͤchlich zu erfüllen, geleiſtet worden. Unter Dero ruhm⸗ wuͤrdigen Regierung, dies kann man deutlich vorausſehen und mit e ee da wird die Gluͤckſeligkeit der Preu⸗ Preußiſchen Staaten unausbleiblich zur hoͤchſten Stuff der Voll⸗ kommenheit hinanſteigen. Wie ſehr hat ſich nicht die Preußiſche Monarchie unter dem vorigen unvergeßlichen Könige erhoben! Er war im eigentlich⸗ fen Verſtande ein Selbſtheherſcher, der bey feinem unerſchuͤt— terlichen Heldenmuthe, auch zur Zeit des fiebenjährigen Krie⸗ ges, als ſich die halbe Welt gegen ihn verſchworen, unuͤberwind⸗ lich geblieben, und keinen Fußbreit ſeiner, von allen Seiten ange⸗ griffenen Länder, über welche man ſchon einen Theilungsplan ent: worfen hatte, verlohren, aber den Nachruhm des groͤßeſten un⸗ ter den Helden, die Lobſpruͤche der Voͤlker und das Erſtaunen aller Welttheile der Erde gewonnen. Er verdienet es vorzuͤglich den Beynamen des Großen, des Einzigen, des Unſterb⸗ lichen zu fuͤhren, und wird in der Weltgeſchichte allemal als der Erſte unter den Helden, als der Koͤnig unter den Königen, als das lehrreichſte Muſter der Furſten und Regenten genannt werden. Wer weiß es nicht, daß in ſeiner Regierungszeit die Volksmenge ſeiner Laͤnder, und die Einnahme ſeiner Caſſen ſich doppelt und dreyfach ver⸗ mehret; bey der weiſeſten Oeconomie und Staats wirthſchaft keine Schulden und neue Auflagen jemals gemacht, und doch der 0 1585 Schatz von vielen Millionen hinterlaſſen; die Ar⸗ nee mee un Kriegsmacht unglaublich diſcipliniret und verſtätket; jede Provinz ſeines weitlaͤuftigen Reiches beſſer bevoͤlkert, melio⸗ riret, veredlet, in ihrem Wohlſtande erhoͤhet; die Hauptſtadt ſeines Landes auſſerordentlich verſchoͤnert, und zur prachtvolle ſten Koͤnigsſtadt gemacht; ſo manche Sandwuͤſte und Einoͤde in ein lachendes Gefilde, das nun mit den beſten Saaten und herrlichſtem Getreide pranget, umgeſchaffen; ſo viele tiefe ſum⸗ pfichte, faſt unzugaͤngliche Gegenden durch die Ableitung der ſtill⸗ ſtehenden faulen Gewaͤſſer ausgetrocknet, urbar gemacht, und in blumichte, fruchtbare, nun mit Heerden bedeckte Wieſen verwan⸗ delt; entfernte Meere, Seen und Fluͤße durch Kanäle verbunden; Handlung und Schiffarth erweitert, Kuͤnſte und Wiſſenſchaften geachtet, beguͤnſtiget und ermuntert, Manufacturen und Fabri⸗ quen Koͤniglich freygebig unterſtuͤtzet, unzaͤhlige von Coloniſten angeſetzet; tauſende von neuen Vorwerken, Doͤrfern, Aemtern, Flecken und Staͤdten angeleget und auferbauet; große Waͤlder hie und da angepflanzt; abgebrannte oder durch die Wuth der Feinde ſchroͤcklich verwuͤſteſte und zerſtoͤrte Gegenden baldigſt durch die Aufopferung mehrerer Millionen wiederhergeſtellet; und die Wohlfarth ſeiner Laͤnder und Unterthanen immer zum erſten und letzten Zweck ſeiner unverdroſſenen Bemuͤhungen ge⸗ macht worden? Wiewohl ich fuͤhle mich zu ſchwach und viel zu 0 unge ungeſchickt der Lobredner dieſes über alle meine Lobſpruͤche him⸗ melweit erhabenen Monarchen zu ſeyn, deſſen hochberuͤhmten Namen auch die entfernteſte Weltgeſchichte noch alsdann mit Ehrfurcht und Bewunderung nennen wird, wenn man die Na⸗ men und geringfuͤgigen Thaten vieler andern laͤngſtens wird ver⸗ geſſen haben. Ew. Maßeſtaͤt gehen völlig in den großen und loͤblichen Fußſtapfen Ihres preißwuͤrdigen Vorgaͤngers einher. Sie uͤbertreffen ihn an Guͤte des Herzens, an Sanftmuh und Zaͤrt⸗ lichkeit der Empfindungen, an Leutſeligkeit, Wohlthaͤtigkeit und Menſchenfreundlichkeit des Characters. Hoͤchſtdieſelben trachten nach dem edelſten Ruhme der Könige durch Güte, Sanftmuth, Gnade und Gelindigkeit zu herſchen. In Dero hoͤchſten Perſon vereiniget ſich, was ſo ſelten beyſammen geſehen wird, die hoͤchſte Macht und Würde mit der größeften Gnade und Güte. Ew. Majeftät find zugleich beydes, Monarch und Landesvater, Souverain und Menfchenfreund, Herſcher und Wohlthaͤter. Sie werden daher von allen Ih nen ſo ganz ergebenen Unterthanen nicht aͤngſtlich und ſclaviſch gefürchtet, aber kindlichſt geliebet, geachtet, geehret. Hoͤchſtdieſelben haben erſt ſeit ein paar Jahren Dero herrliche Regierung ange⸗ fangen, aber ſogleich wie die lieblichſte ee e e zen zen Ihrer Länder und alle Herzen Ihrer Unterthanen aus⸗ nehmend erquicket, erfreuet, belebet, erheitert. S ie haben ſich um Dero Reiche und Staaten ſchon unausſprechlich verdient gemacht, und in der kurzen Zeit bey der auſſerordentlichen Thaͤ⸗ tigkeit, Wuͤrkſamkeit, Holdſeligkeit, Menſchenliebe und Freyge⸗ bigkeit ungleich mehr gutes gethan, als manche andere Fuͤrſten und Koͤnige in halben und ganzen Jahrhunderten nimmer wuͤr⸗ den gethan und ausgerichtet haben, weil es ihnen an ſolcher Luſt und Kraft, an ſolchen Willen und Vermoͤgen gefehlet. | Ew. Majeſtaͤt werden auch kuͤnftighin — dieſes hoffen wir zuverſichtlichſt von der Veſtigkeit und Standhaftigkeit Ihres Characters — unermuͤdet fortfahren, die chriſtliche Re⸗ ligion und ihre wahren Bekenner zu ehren, ihre oͤffentlichen Got⸗ tesdienſte zu beſuchen, und durch Dero Gegenwart feyerlicher und feſtlicher zu machen, der einreiſſenden Irreligion, welche fuͤr die Sicherheit der Thronen und für die Gewiſſens ruhe der Chri⸗ ſten ſo gefaͤhrlich als ſchaͤdlich iſt, muthig entgegen zu treten, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben, ein Schutzgott der Kuͤn⸗ fie und Wiſſenſchaften, ein Vorbild, Verehrer und Bergeiter der Rechtſchaffenheit und Tugend, ein Schrecken der Ungerech⸗ tigkeit und Ruchloſigkeit, ein Naher: der Boßheit und Wg ers ſters, eine Zuflucht und Retter der Unſchuld, das Heil aneh Voͤlker, der Segen vieler Nationen zu bleiben. O moͤchten Ew. Majeſtaͤt die Haufen und Heere der Fuͤrbitten, Segenswuͤnſche, Seufzer und Gebete ſehen koͤnnen, welche taͤglich befluͤgelt von der feurigſten Liebe Ihrer Unter⸗ thanen, als anmuthige Rauchwerke, aus den Pallaͤſten der Großen und aus den niedrigſten Huͤtten der Armen, fuͤr Dero unſchaͤtzbares Leben, Koͤnigliches Wohlergehen, und fortdauern⸗ de Gluͤckſeligkeit zum Throne Gottes empor ſteigen, wie herz⸗ ruͤhrend würde nicht für Deroſelben gefuͤhlvolle Seele dieſer Anblick ſeyn? Ich miſche mich freudigſt unter die frommen Schaaren Ihrer betenden Unterthanen, und ſo wie ich niemals aufhoͤren werde fuͤr die Wohlfarth des geſegneten Daͤniſchen Landes, (dahinein mich die goͤttliche Vorſehung vor 36 Jahren geführet, und woſelbſt fie mir Unterhalt und Beförderung ge: ſchenket) und fuͤr die ſteigende unaufhoͤrliche Gluͤckſeligkeit meines jetzigen Allergnaͤdigſten Koͤniges und ſeines ganzen Koͤniglichen Hauſes zu beten: ſo werde ich es auch hernach als eine meiner heiligſten Pflichten erkennen, fuͤr die Gluͤckſeligkeit des Preußi⸗ ſchen Landes, darinne ich geboren und erzogen worden, innbruͤn⸗ ſtig zu beten. Zugleich wird es auch einer meiner heißeſten Wuͤn⸗ ſche bleiben, daß Deroſelben . Regierung, wel⸗ 12 a g 2 che che in der Weltgefchichte allemal die wohlthaͤtigſte, friedfertigſte und erfreulichſte heiſſen wird, auch zugleich die langwierigſte und dauerhafteſte ſeyn, und den Enkeln und Urenkeln des jetzt leben⸗ den Geſchlechtes noch das reitzende Gluͤck vorbehalten werden moͤge, ſich gleichfals eines ſolchen Landes vaters und Menſchen⸗ freundes getroͤſten und erfreuen zu koͤnnen. In der frohen Erwartung, daß die Ergieſungen meines Herzens, dabey ich bloß meine Ehrfurcht und Empfindungen reden laſſen, huldreichſt werden aufgenommen werden, erſterbe ich in der tiefſten Unterwuͤrfigkeit als Ew. Königlichen Maſeſtaͤt Copenhagen den 1. Februar 1788» allerunterthaͤnigſter Knecht, er und Verehrer Johann PN, Chemnitz. | Vor⸗ Vorrede. in Schiffer, wenn er endlich nach einer langwierigen Reiſe und nach vielen ausgeſtandenen Stuͤrmen, Beſchwerlich keiten und Gefahren, den erwuͤnſchten Hafen der Ruhe und ſeines Vaterlandes erreichet, kann gewiß nicht froher und zufriedener ſeyn, als ich es bin, da nun endlich einmal mit dieſem zehenten und letzten Bande dieſes große und meitläuftige conchyliologiſche Werk glücklich zu Ende ge⸗ bracht und vollendet worden. Erſt ſeit acht Jahren habe ich mich mit der Fortſetzung dieſes Buches beſchaͤftiget, und dennoch in der Zeit ſieben ſtarke Quartbaͤnde deſſelben ausgearbeitet. Daß ich dabey meine volle Arbeit muͤſſe gehabt, und bey einem ohnedem genug beſchwerten Amte auch zum oͤftern viele Stunden der Nacht muͤſſe zu Huͤlfe genom⸗ 5 155 b 3 a men Vorrede. men haben, werden alle, die den Umfang ſolcher ſchriftſtelleriſchen Ge⸗ ſchaͤfte kennen, ohne Schwuͤre glauben und einräumen. Allein da ich dieſe Arbeiten mit Luft, Willigkeit und Vergnuͤgen, ja mit einer enthuſiaſti⸗ Vorliebe für die Conchyliologie verrichtet; da fie mich auf manche ger nauere Unterſuchungen hingeleitet und zu gruͤndlicheren Kenntniſſen ver⸗ holfen, die ich ohne dieſen Drang und Trieb wohl nimmer wuͤrde er⸗ langet haben; da ſie mir endlich auch eine gute Gelegenheit verſchaffet, meinen Buͤchervorrath und meine Conchylienſammlung anſehnlich zu vermehren: fo find fie mir nie laͤſtig, druckend und beſchwerlich, aber allemal nuͤtzlich, willkommen und ermunternd geweſen. Ich bin auch dadurch an der Ausrichtung der mir obliegenden wichtigeren und pflicht⸗ maͤßigeren Geſchaͤfte meines Lehramtes nicht gehindert, vielmehr noch munterer und williger dazu gemacht worden. Dennoch aber bin ich von Herzen erfreuet, es nun einmal bis zum Ende dieſer Arbeit gebracht, und dieſen Ruhepunct gefunden zu haben. Aber ſind nun auch, wer⸗ den manche neugierig fragen, die Abbildungen und Beſchreibungen aller bisher bekannt gewordenen Conchylien wuͤrklich in dieſem bis zum roten Bande fortgeſetzten und ausgedehnten Werke zu finden und anzutreffen? Ich habe wenigſtens mein beſtes und moͤglichſtes gethan, um dieſen Zweck zu erreichen, und dabey weder Bemuͤhungen noch Koſten geſpa⸗ ret. Von allen mir bekannt gewordenen erheblichen Schnecken und Muſcheln habe ich keine einzige wiſſentlich zuruͤckgelaſſen, und auch noch in dieſem letzten Bande, den ich gaͤnzlich nach dem Linneiſchen Einthei⸗ lungsplane geordnet, habe ich alles zuſammengedraͤnget, und wenn mir unter der Ausfertigung dieſes Bandes neue Stuͤcke vorgekommen, durch eingeſchobene Supplementstafeln, als mit tab. 144. A. und tab. 169, wie auch durch viele Vignetten zu helfen geſucht. Dennoch aber iſt es weder meinem Vorgaͤnger, dem lieben ſel. Martini, noch mir jemals eingefallen, dieſes Werk für eine vollkommene Univerſal⸗Conchyliologie, darinnen Feine Conchylie fehle, auszugeben. Unſer Wiſſen iſt Stuͤck⸗ | werk. — Vorrede. werk. Wer will doch das Vollkommene finden koͤnnen bey dem Un⸗ vollkommenen? und die Ueberſicht des ganzen Conchylienreiches antref⸗ fen koͤnnen, bey den Kurzſichtigen? Die Menge der Geſchoͤpfe Gottes iſt auch im conchyliologiſchen Fache und Reiche erſtaunlich groß, un⸗ zaͤhlig und unuͤberſehbar. Je ernſtlicher man ſich mit ihrer Unterſuchung beſchaͤftiget, deſto mehrere lernet man kennen. Viele liegen auch hie und da unter der Aufſicht unwiſſender Aufſeher und Eigenthuͤmer, wie ein vergrabener Schatz im Acker verſteckt, und kommen nie einem Ken⸗ ner unter die Augen. Noch immer werden neue Arten und Gattungen aus den tiefſten Tiefen des Weltmeeres hervorgezogen, oder bey ſchreck⸗ lichen Orcanen herausgeworfen. Es iſt auch bey dieſer ld voll⸗ kommen wahr und richtig was einft Syrach 18,6. ſchreibet: „Ein Menſch, „ wenn er gleich fein Beſtes gethan hat / ſo iſt es kaum angefangen, und „ wenn er meinet er habe es vollendet, fo fehlet es noch weit.“ Wenn ich auch die anſehnlichſten Belohnungen zu erhalten wüßte, fo wuͤrde ich doch in einigen Jahren nicht wieder im Stande noch vermoͤgend ſeyn, einen gleichmäßigen Band neuer Arten und Gattungen von Con- chylien zuſammenzubringen. Freylich wenn ich mein Lehr- und Predigt⸗ amt aufgeben, ausgeruͤſtet mit den reichlichſten Reiſegeldern und in der Begleitung eines geſchickten Mahlers und Zeichners die Welt durch⸗ ſtreichen, alle Conchylieneabinetter in Deutſchland, Holland, Engeland und vornehmlich in Frankreich — woſelbſt vorjetzt die groͤßten Conchy⸗ lienſammlungen befindlich ſind — unter die genaueſte Muſterung nehmen, in den Haͤfen von Engeland die Zuruͤckkunft der Schiffe, welche die Oſtſeite von America aufgeſuchet, um daſelbſt Pelzwerk einzuhandeln, und die Ankunft jener Flotte, welche aus Botanybay wieder kommen wird, abwarten, und da dieſe Schiffe bey den vielen ihnen mitgegebe⸗ nen Commißionen reichlich Conchylien mitbringen werden, ſogleich alle neue Arten und Gattungen ausleſen, in Befchlag nehmen und aufkau⸗ 9 koͤunte: ſo moͤchte es noch bey ſo auſſerordentlichen Huͤlfsmitteln, An⸗ Vorredt . | | Anſtrengungen und Beftrebungen thunlich ſeyn, den Stoff und Vorrath zu einem neuen Bande zuſammenzubringen. Allein auf dem ordentlichen Wege, den ich bisher gegangen und verfolget, iſt dazu wenig Ausſicht und Hofnung. Da ich auch beynahe ſechzig Jahre zaͤhle, ſo wird man mir es deſto weniger verdenken koͤnnen, wenn ich allen weitausſehenden Entwuͤrfen gaͤnzlich entſage, und dem redlichen Barſillai nachzuahmen und aͤhnlich zu werden ſuche, der ſich 2. Samuel. 19, 34 u. f. folgender⸗ maſſen erklaͤrte: Ich bin heute ſo und ſo alt. Was iſts noch daß ich zu leben habe? Meine Hütte werde ich bald ablegen muͤſſen. Ich will umkehren zu meiner Väter Grab, und mich von nun an deſto mehr mit Gedanken des Todes, des Grabes und der Ewigkeit beſchaͤftigen. Sollte es freylich dem Herrn, der alle meine Lebenstage in ſeiner Hand hat, gefallen, mich mit neuer Kraft zu ſtaͤrken, und meine Jahre bis auf ein recht ſpaͤtes Alter zu verlaͤngern, und ſollten mir in der Folge⸗ zeit ganze Schaaren neuer Gattungen von Conchylien zugefuͤhret wer⸗ den, ſo koͤnnte ich freylich nach einigen Jahren wohl noch einmal in die Verſuchung hineingerathen, einen neuen Supplementband herauszugeben. Ich kann und will aber nichts zuſagen, und verlange meine Leſer nicht mit ſolchen nichtigen und ungewißen Verſprechungen, deren Erfüllung gar nicht von mir, fondern von den Umſtaͤnden abhaͤnget, und eher zu bezweifeln als zu hoffen iſt, zu taͤuſchen. Um doch aber im conchylio⸗ logiſchen Studio nicht gaͤnzlich unthaͤtig und unwuͤrkſam zu bleiben, ſo gedenke ich kuͤnftig (ſo der Herr will und ich lebe) alle zwey Jahre einen mäßigen Band in groß Octav unter dem Namen und Titul des Con⸗ chylienfreundes drucken zu laſſen. Nach einer bereits gemachten Anzeige hat die beruͤhmte Raſpiſche Buchhandlung zu Nuͤrnberg auch zu dieſem Verlag um ſo freywilliger ſich erbotten, da alles was zur Vollſtaͤndigkeit dieſes Theils der Natur gehoͤrt, derſelben auch kuͤnftig angelegen iſt; unb es haben ſich die Liebhaber gleiche Sorgfalt wie bisher auch in der Ausgabe dieſer Abhandlungen ſicher zu verſprechen. Der Plan, den Vorrede. den ich mir jetzt vorlaͤufig davon entworfen, wuͤrde nun folgendes enthalten. I. Aufrichtige Beichten und Bekaͤnntniſſe meiner hie und da im ſyſtemat. Conchyliencabinet begangenen Fehler und Verſehen, wie auch Berichtigungen derſelben. II. Nachtraͤge, Ergänzungen, Zuſaͤtze, Verbeſſerungen zu den ches mals gelieferten Nachrichten und Beſchreibungen. Ich habe die hand⸗ ſchriftlichen Beyſaͤtze, welche der ſel. Martini zu den erſten drey Baͤn⸗ den gemacht, in Haͤnden. Daraus wuͤrde ſich, weil bisher dazu weder Raum noch Gelegenheit da geweſen, ein brauchbarer Auszug alsdann machen laſſen. Ferner ſo habe ich ſelbſt manches geſammlet, und mir die Winke, Belehrungen und Erinnerungen einiger gelehrten Recenſen⸗ ten und Freunde treulichſt zu Nutze gemacht. Zum Ex. bey der Aus⸗ gabe des oten Bandes, wo fig. 1216. Helix Bontia beſchrieben und das bey gemeldet wird, daß der fel. D. König fie zu Bengalen auf der Bontia gefunden, wußte ich es lange nicht was ich aus der Bontia machen ſollte. Nun aber ward ich in der beliebten algemeinen Littera⸗ turzeitung guͤtigſt belehret und erinnert, daß Bontia eine den Botanicis wohlbekannte Pflanze ſey, und daß D. Konig vermutlich nichts anders ſagen wolle, als dieſes, er habe jenen Helicem auf den Blaͤttern dieſer Pflanze gefunden. Ich gebe dieſer Vermuthung meinen ganzen Bey⸗ fall, und danke ſehr fuͤr dieſe Belehrung. Hernach ſo wurden von mir bey der Tſjankoſchnecke (Voluta Pyrum Linnaei) im ten Bande des ſyſt. Conchyliencab. I. Abth. p. o ſeq. allerhand Fragen aufgeworfen. Ob ihr Fleiſch eßbar ſey? und von Menſchen genoſſen werde? ob ihr Operculum chornartig oder ſteinſchalicht fen? und wozu es gebraucht werde? Nun weiß ich, da ich ſichere Belehrung empfangen und ſelbſt den hornartigen Deckel dieſer Gattung beſitze, alle dieſe Fragen zu beantworten. Nun weiß ich es 1), daß der hornartige Deckel von den Indianern zum Rauch⸗ \ m zur Arzeney und zu andern Beduͤrfniſſen gebraucht werde, und c daß Vorrede. daß man ein 1 ganzes Pfund ſolcher Deckel für eine oder ein paar Ru⸗ pien erkaufen koͤnne. 2) Daß die Fiſcher, welche mit der Tſjankofiſche⸗ rey beſchaͤftiget ſind, das Fleiſch derſelben mit einem krummgebogenen Inſtrumente herausreißen, und ſich daſſelbe (vermuthlich wenn es vor⸗ hero gekocht oder gebraten worden) wohlſchmecken laſſen. 3) Daß man die ander Tſjankos, deren Fleiſch man nicht ſogleich verzehren kann, in die Erde zu vergraben pflege. Es gehet bald in Faͤulniß uͤber, es wachſen Maden darinnen, die ſich bald verwandeln, Fluͤgel bekommen und in den Luͤften davon fliegen. N Vom Vaterlande des trichterfoͤrmig genabelten Nautilus, den ich auf den erſten Blaͤttern des roten Bandes beſchrieben, wußte ich, da ich ſolche Blaͤtter zum Drucke fortſandte, die eigentliche Wohnſtelle mit keiner völligen Gewißheit anzugeben. Aber nun bin ich durch den Ca- tal. Muſei Portland. belehret worden, daß dieſe Gattung in Engeland der große genabelte Nautilus, great umbilicated Nautilus, und beym So⸗ lander in ſeinen hinterlaſſenen lehrreichen conchyliologiſchen Manuſcripte Nautilus ſerobiculatus heiße, daß bey Gelegenheit der Cookiſchen See⸗ reiſen einige derſelben bey Neu-Guinea gefunden worden, und ins Ca⸗ binet der Herzogin von Portland gekommen. Alſo, dergleichen und hun⸗ dert andere Zuſätze beſtimme ich für den Conchylienfreund. III. Umftändliche Recenſionen von neuen conchglüslegiſchen Schrif⸗ ten, Abhandlungen und Buͤchern. IV. Die Lebensgeſchichte ſolcher Schriftſteller welche in der Con chyliologie claßifch geworden, und ſich um dieſelbe beſtens verdient ge⸗ macht haben. 5 V. Ein Magazin ſolcher Abhandlungen und Benthin von Conchylien, welche in Reiſebeſchreibungen und andern koſtbaren Werken zerſtreut da ſtehen, und weder gekannt noch geachtet werden. | VI. Berichte von conchyliologiſcheu Neuigkeiten, etwa von neuen ER , fo man entdeckt, von neuen Eigenſchaften, ſo man etwa bey b Vorrede. bey ihrem Bewohner, oder an ihrer inneren Structur, oder auch ſon⸗ ſten bey ihnen wahrgenommen. Um neue Arten kenntlicher zu machen und ſie anſchauender darzustellen, fo Fönnten jedem Bande ein paar Kur pfertafeln beygefuͤget werden. VII. Nachrichten von berühmten Conchyliencabinettern, und bon den beſten darinnen befindlichen Seltenheiten. VIII. Kleine Abhandlungen uͤber conchyliologiſche Gegenſtande, als z. E. uͤber die Deckel der Conchylien und dergleichen. IX. Auszuͤge aus intereffanten die Conchyliologie betreffenden Briefen. N. Ein Linneiſches Negifter tiber alle zehen Bände des Conchy⸗ neneabinets. In jedem Bande des Konchylienfreundes koͤnnte immer von vier bis ſechs Geſchlechtern des Linneiſchen Syſtems eine getreue Anzeige geliefert werden, wo und an welchem Orte man im ſyſt. Konz chyliencabinet die Abbildung und Beſchreibung jener Gattungen von sehe zu ſuchen habe, die im Linne vorkommen. Ich erwarte uͤber dieſen vorläufigen Plan und Entwurf, bey wel⸗ a ich mir die volle Freyheit, ihn nach Gefallen einfchränfen und er weitern, abaͤndern und verbeſſern zu duͤrfen, will vorbehalten haben, den Wink der Kenner, ob ich ihn aufgeben oder ausfuͤhren ſoll. Einen kleinen Haufen von hieher gehörigen Materialien und Collectaneen, der ſich gar leichte wuͤrde vergroͤßern und vermehren laſſen, habe ich ſchon beyſammen. Da ich nun der Conchyliologie noch ferner meine Aufmerk⸗ ſamkeit goͤnnen werde, ſo hoffe ich alle zwey Jahre einen kleinen Octav⸗ band mit vieler Gemaͤchlichkeit liefern und darinnen fuͤr Conchyliologen manches Unterhaltende mittheilen zu konnen. Von den neueſten conchyliologiſchen Schriften ſind mir ſeit ein paar Jahren folgende bekannt worden. Vi 1 m Schroͤters Einleitung in die Sonchfientenneni 5 Ri 8. Halle, in drey Bänden. 11 2 Deſſben Litteratur der Conchylien und Soßlien, 8. Leipz. Drey „„ Bände | Vorrede. Baͤnde ſind davon in meinen Haͤnden. Den vierten habe ich noch nicht geſehen, wiewohl er auch ſchon herausgekommen. 3) Die Conchylien des Erbprinzen von Rudolſtadt, vom Wee 8. Rudolſtadt. 4) Die Conchylien im Naturaliencabinet des Fürſten⸗ Biſchofes von Conſtanz, beſchrieben vom Secret. Abel, 8. (Vormals hat man das Conchyliencabinet des une Serge von Rudolſtadt fuͤr eins der beſten, erſten und vorzuͤglichſten in Deutſchland gehalten. Nun aber zeiget es ſich aus der Vergleichung jenes Verzeichniſ⸗ ſes mit dem Conchylienvorrathe des Fuͤrſten Biſchofes zu Konz ſtanz, Maximilian Chriſtophs, aus dem Freyherrlichen Haufe von Rodt, daß dieſer letztere dem erſtern den Vorſprung abgewonnen und es weiter gebracht, ohnerachtet erſt ſeit wenig Jahren dieſe Sache zu Moͤrsburg — der Reſidenz deſſelben — mit vollem Ernſte angegriffen worden. Auch von den ſeltenſten und koſtbarſten Suͤd⸗ ſeeiſchen Schnecken habe ich ungleich mehrere in dieſem 1 Verzeichniſſe angetroffen, als ich es vermuthet haͤtte.) N 5) A Catalogue of the Portland Mufeum, 4. London. ihren 6) Catalogus Mufei Houttuiniani, Pars I. quae ſpectat regnum ae 7) Mufeum Geverſianum, 8. Rotterodami. Der Text iſt auf der einen Seite lateiniſch und auf der andern nicht bandit — wie es viele erwartet hätten — ſondern Franzoͤſiſch. 8) A Conchology of Natural Hiſtory of Shells be by Mr. Hum- 5 phrey. London. 0) THOMAS MARTYNS Univerfäl- Concholegili; fol. de 15 Von dieſen und andern neuen conchyliologiſchen Schriften d Werken gedenke ich umſtaͤndlicher in dem Buche, welches den Namen des Conchylienfreundes führen wird, zu reden. Doch kann ich nicht umhin, von dem koſtbaren Werke des Thomas Martyns ſchon zum voraus einige Nachrichten zu geben. Der vielperſprechende Titul, The 5 4 2 Uni- 0 Vorrede. Univerſal Conchologift, verführte mich, dieſes koſtbare Buch aus En⸗ geland kommen zu laſſen, weil es ſchien, als wuͤrde ich es bey meinen Leſern nicht verantworten koͤnnen, wenn ich mit dem Inhalte einer ſol⸗ chen Univerſalconchyliologie unbekannt geblieben. Ich bekam endlich zween koſtbar eingebundene reichlich verguͤldete Bände. Auf so Nthlr. hatte ich mich gefaßt gemacht. Sie koſteten aber, dazu in ſchwerem Gelde, nicht nur noch einmal ſoviel, ſondern noch 20 Nthlr. daruber. Und da bald, wie ich hoͤre, wiederum von der Fortſetzung ein paar Baͤnde fertig ſeyn werden, ſo wird man, wofern es ſo fortgeht, viele hunderte ja tauſende aufopfern muͤſſen, um die folgenden Theile dieſes uͤbermaͤßig theuren Buches zu erkaufen. Mein Beutel verſtattet mir dergleichen Ausgaben nicht, und vielen andern wird es auch nicht gele⸗ gen ſeyn einen ſolchen Aufwand zu machen. In den beyden erſten Baͤn⸗ den dieſes Werkes findet man nur achtzig Gattungen, weil auf jeder Blatſeite nur eine einzige Art und Gattung vorgeſtellet wird. Nun giebt es aber unter den Conchylien einige tauſend Arten und Gattun⸗ gen. Folglich waͤren bey einer ſolchen Anlage und Einrichtung hundert und mehr Baͤnde erforderlich, wenn etwas vollſtaͤndiges, und mit dem prahleriſchen Titul einer Univerſalconchyliologie uͤbereinſtimmendes herz auskommen ſollte. Hernach ſo wuͤrde der Schatz des reichen Mannes und das Alter Methuſalems dazu noͤthig ſeyn, um das Ende eines ſol⸗ chen zu groß und zu praͤchtig angefangenen Werkes erleben, und die dazu noͤthigen Koſten tragen zu koͤnnen. Die marktſchreieriſchen Namen mancher Arzeneyen, wenn fie unter den großſprecheriſchen Titul der Uni⸗ verſaltineturen, der Univerſalpulber und Pillen, der Univerſalbalſame und Eſſenzen feilgebotten werden, haben ſchon manche uͤberraſchet. Da⸗ her bitte ich meine Leſer, ſich nicht auch durch den hohen Titul The Univerfal Conchologiſt taͤuſchen und. verführen zu laſſen, gleichwie ich dadurch nicht wenig getaͤuſchet und verfuͤhret worden bin ſondern aus meinem Schaden klug zu werden. Der Herausgeber dieſes Werkes 03 Tho⸗ Vorrede. Thomas Martyn ſcheinet auch das ungereimte und bestechende ſei⸗ nes erſten mit der aͤuſſerſten Pracht abgedruckten Tituls, (darauf alle Arten von Schriftzuͤgen und Buchſtaben verſchwendet worden), bald nachher bemerket und es eingeſehen zu haben, daß in ſeinem Buche das⸗ jenige gar nicht zu finden ſey, was doch der Titul ankuͤndige und ver⸗ ſpreche. Daher folget auf den erſten ſogleich der zweyte mit gleicher Pracht abgedruckte Titul, der uns nun naͤher und eigentlicher benach⸗ richtiget und belehret, was man wuͤrklich in dieſem Werke finden werde, nemlich Figures of non deſeript Shells collectet en the different Voyages to the South Seas. Durch dieſen letzteren Titul wird alſo die ganze Uni⸗ verſalconchyliologie ſchon zu einer ſehr eingeſchraͤnkten Specialconchylio⸗ logie herabgewuͤrdiget. Denn nunmehro ſoll dieſes Buch nach der Aus; ſage des zweyten Tituls nur diejenigen Conchylien enthalten, welche bey den verſchiedenen Reiſen nach der Suͤdſee entdecket worden. Wo bleibet nun, moͤchte man fragen, der vorige Ruhm? Und wozu nuͤtzet nun der erſte Titul? Wiewohl auch dieſem letzteren Titul kann man nicht trauen. Er verſpricht es, dies Buch wurde ſolche Conchylien enthalten, die nicht zuvor beſchrieben und abgebildet worden. Und doch iſt faſt keine einzige darinnen, die man nicht ſchon ſeit einigen Jahren gekannt, und deren Abbildung und Beſchreibung nicht ſchon in andern Büchern (deren Exiſtenz aber dem Herrn Martyn wohl nicht bekannt geweſen) waͤre geliefert worden. In der oben verſprochenen Schrift, welche den Namen des Conchylienfreundes führen ſoll, gedenke ich es umſtaͤndlich darzuthun, daß wuͤrklich faſt kein einziges Stuͤck in Marz tyns Univ. Conchol. ftehe, davon nicht die Abbildung und Beſchreibung in dieſem ſyſt. Conchyliencabinet gefunden werde, und daß man alſo beym Beſitz dieſes letzteren Buches jenes theure Werk ohne Schaden entbehren koͤnne. Soviel iſt aber doch unleugbar und gewiß, die Zeich⸗ nungen und Abbildungen in des Th. Martyns Univ. Conchol. ſind mei⸗ ferhe und vortreflich. Sie 115 mit dem großeſten Kunſtfleiße verfer⸗ d tiget Vorrede. tiger worden. Sie gleichen der feinſten und kuͤnſtlichſten Mahleren. Sie uͤbertreffen allerdings den Regenfußiſchen Pinſel und Grabſtichel. Noch nie find wohl Konchylien mit ſolcher Pracht und Kunſt vorge⸗ ſtellet worden. Jedoch wuͤrde es beſſer geweſen ſeyn, wenn man dar⸗ auf mehr Bedacht genommen, der Natur getreu zu bleiben, und ſich die unnuͤtze Mühe erſparet hätte, manche Stucke zu verfihönern, und ihnen uͤber die Gebuͤhr zu ſchmeicheln. Der Text fehlet gänzlich bey dieſem ſo auſſerordentlich theuren Buche. Das einzige Blat, welches als eine ſogenannte Table explicative jedem Bande vorgeſetzet worden, und ein trockenes Verzeichniß des vielmals ſchlecht genug gewaͤhlten Namens, des oftmals unrichtig angegebenen Geſchlechtes und des Va⸗ terlandes eines jeden dort abgebildeten Stuͤckes in ſich faſſet, wird doch wohl niemand für einen ſolchen Text ausgeben wollen und Fönnen, der einem ſo koſtbaren Werke angemeſſen und für Kenner und Käufer hin⸗ laͤnglich und befriedigend ſey. A. N 1 055 h Daß dieſer letzte Band des ſyſt. Conchyliencabinets zu jeder Claſſe und zu jedem Geſchlechte der Conchyliologie neue Beytraͤge und betraͤcht⸗ a liche Bereicherungen liefere, und einen wahren Schatz der allerſeltenſten zum Theil noch nie abgebildeten und beſchriebenen Conchylien in ſich faſſe, wird der Augenſchein auſſer allen Zweifel ſetzen. Das Regiſter über die zehen Bände wird bis kuͤnftige Michaelismeſſe ausgegeben wer⸗ den. Der rechtſchaffenen Frau Raſpen muß ich es nachruͤhmen, daß ſie als Verlegerin bey jenen Bänden dieſes Conchylienwerkes, welche nach dem Tode ihres ſeligen Eheherrn herausgekommen, es an ihrer Auf⸗ merkſamkeit niemals fehlen laſſen, und daß fie recht eifrig bemuͤhet ge⸗ weſen, einen jeden daran Arbeitenden zur treulichſten Erfüllung feiner Ge⸗ ſchaͤfte und Pflichten zu ermuntern und anzuhalten. Unkoſten und Aus⸗ gaben hat ſie auch nicht geſparet, ſondern mehr daran gewandt, als es manche vermuthen werden. Der beruͤhmte Lehrer der Naturgeſchichte zu Erlangen, der wuͤrdigſte Herr Prof. Eſper, hat aber bey den letzten Baͤnden vornehmlich uͤber alles die Oberaufſicht gefuͤhret, und uͤber den Abdruck des Textes, und uͤber die Arbeiten der Kupferſtecher und Illu⸗ miniſten ein recht wachſames Auge gehabt. Dem ſel. Maſpe hat erg noch auf dem Todtenbette verfprechen muͤſſen, daß er das Conchy lien⸗ werk gleichſam unter feine Aufficht und Vormundſchaft nehmen wolle, und er hat aus freundſchaftlicher Guͤte immer mehr gethan, als er ſei⸗ nem alten vieljährigen Freunde verſprochen. Ihm gehoͤret und gebuͤh⸗ ret daher der lauteſte Lobſpruch und der waͤrmſte Dank, daß Wee ru Vorrede. Abdruck des Textes und bey der Abbildung der Figuren beſſer, richtiger und correkter wie vormals ausgefallen. Der Herr Superintendent Schröter zu Buttſtaͤdt, dem wir ſchon die brauchbaren Regiſter uͤber das große Knorriſche Naturalienwerk und uͤber den Naturforſcher zu verdanken haben, hat es uͤbernommen, daſ⸗ ſelbe auszuarbeiten. Es gedenket derſelbe naͤchſtens in einigen Bänden ein conchyliologiſches Lexicon herauszugeben. Daran hat es uns bis⸗ her gar ſehr gefehlet, und man hat ſich bloß mit einigen Franzoͤſiſchen, 3. E. mit des Savart d' Herbigny Dictionaire &c. behelfen muͤſſen. Der Herr Super. Schroͤter kann bey der Ausarbeitung eines ſolchen Lexicons auf den waͤrmſten Dank der jetzigen und kuͤnftigen Conchyliologen ſichere Rechnung machen. 12 f Nun ſo beſchließe ich denn meine Arbeiten, die ich bey dieſem Buche gehabt, mit den Worten Davids Pfalm 92, 6. 7.: HErr wie find deine Werke fo groß? Aber ein thörichter glaubet das nicht. Pf. 110, 24.25. HErr wie find deine Werke fo groß und viel? Du haft fie alle weißlich geordnet. Die Erde iſt voll deiner Guͤte, und im Meere, das ſo groß und weit iſt, da wimmelts ohne Zahl, beydes von großen und kleinen Thieren. Pf. 19, 2. Nicht nur die Himmel erzählen deine Ehre, nicht nur die Weltkoͤrper, Sonne, Mond und Sterne, verkuͤn⸗ digen deiner Haͤnde Werk, (ſondern auch die von manchen ſo ſehr ver⸗ achteten und geringgeſchaͤtzten Conchylien erzaͤhlen deine Ehre, und ihre Schoͤnheit und Wunderbau verkuͤndiget deiner Haͤnde Werk.) So bleibet es denn dabey: Pf. 111, 2. Groß find überall die Werke des HErrn. Wer ihrer achtet, der hat eitel Luſt daran. Pf. 103, 22. Drum lobet den HErrn alle feine Werke an allen Orten feiner Herr⸗ ſchaft. Lobe den HErrn meine Seele. Pf. 34, 4. Preiſet mit mir den HeErrn und laſſet uns miteinander feinen Namen erhöhen. —ꝛ—ꝛ— — Des Des neuen bh | Conchylien⸗Cabinets Supplementsband. nn = [Pııs MANIBUS Ss ee RASPII J DICATUM A „ N eee 1LH.CHEMNITTIO SER 2 . 5 ir ae \ | en u Lees Geſchlecht. g Argonautae. um erſten Geſchlechte der Schnecken gehören die duͤnnſchalichten Schifsboote, Argonautae Linnaei. Sie haben eine papierduͤnne in ſich ſelbſt gewundene eingerollte Schale, welche dem Pergas mente gleichet, und mit einer weiten Mundoͤfnung verſehen iſt. Man findet bey ihnen keine Spindel, auch ermangeln fie aller Cammern und Zwiſchenwaͤnde. Dies Geſchlecht zaͤhlet wenig Mitglieder, die der ſel. Martini im erſten Bande dieſes ſyſtematiſchen Conchyliencabinets hin⸗ babs, beſchrieben. Daher ich hier nur eine Gattung nachzuhohlen habe. 5 ; 4 Argonauten. Tab. 137. Fig. 1271-1273. Tab, 137% Hie er s Br Ex Mufeo SpENGLERIANO, Der kleine papierne Nautilus. Das antike Trinkhorn. Nautilus parvus papyraceus, teſta ſubrotunda, alba, membranacea, pellu- cida, uniloculari, in femetipfam involuta et gyrata, anfractibus disjunctis ſeu diſtantibus, dorſo obtuſo, ſtriato et quaſi carinato, apertura N ampla ſubquadrata. Gall. Le Cornet de Chaſſeur. Spenglers Beſchreibung einer neuen Gattung des papiernen Nautili mit ſicht⸗ baren Windungen, in den Beſchaͤftigungen der naturforſchenden Freunde zu Berlin, Tom. 2. pag 458 ſeq. tab. 13. fig. 3 — 5. DE FAVvANNR Conchyl. Tab. 5. fig. I. p. 599. Le Cornet de chaſſeur, petit Tuyau folitaire, blanc, roulè fur lui mème en forme de Corne d' Am- mon, à ouverture evafee, rare. It. pag. 665. Sa partie anterieure eſt large, ouverte, et à peu pres carrè - long, tandis que la pofterieure finit en pointe aigu& et fermee, Ses crues circulaires font tres- fines, ainfi que les ftries longitudinales, dont une beaucoup plus forte que les autres fe fait für tout remarquer; elle ſuit le contour exterieur de la ſpirale. Ce Tuyau que l'on croit etre des Indes eſt tres luiſant et porte fix lignes de longueur fur deux lignes et demie d’evafement a fon ouverture. Il eft dans le Cabinet de Madame la Prefidente de Bandeville a Paris. Schroͤters Einleitung in die Conchylienkenntniß Tom. T. p. 106. no. 2. Dem Herrn de Favanne hat es beliebet dieſe ſeltene regelmaͤßige Schnecke, welche bey allen Mitgliedern und Abkoͤmmlingen von ihrer Gattung immer eben dieſelbige Form, Bildung und Bauart unabaͤn⸗ derlich beybehaͤlt, dem niedrigen Geſchlechte der in ihrer Bauart fo ver aͤnderlichen Wurmroͤhren beyzugeſellen. Sie iſt es aber nicht alleine, welche dies offenbare Unrecht erleiden und erdulden muß. Der aͤchten vortreflichen Wendeltreppe gehet es nicht beſſer Ihr Bau iſt der kuͤnſt⸗ lichſte und regelmaͤßigſte, der billig das Erſtaunen und die Bewunde⸗ rung jedes Kenners erreget. Und doch wird auch die Wendeltreppe vom Gualtieri, Guettard, Davila und Savanne, alſo von einigen der beruͤhnteſten und verdienſtvolleſten Conchyliologen, unter die Wurm⸗ roͤhren mit dahin geftellet. Der Herr Kunſtverwalter Spengler trift es beſſer, wenn er dieſe kleine Schnecke, von welcher wir hier reden, den düunſchalichten papiernen Schifsbooten oder Nautilis zueignet. 115 | ; gie Argonauten. Tab. 137. Fig. 12711273. 5 giebt ihr den Namen des antiken Trinkhorns. Vom Savanne wird ſie Le Cornet de chaſſeur genannt. Sie iſt ganz unlaͤugbar eben ſo duͤnnſchalicht, als die papierneu Nautili, wie auch unilocularis und er⸗ mangelt aller Zwiſchenkammern und Abtheilungen. Ihre Windungen gehen in eine Spirallinie herum. Sie graͤnzen nahe aneinander, aber ſie ſtoßen nicht zuſammen, beruͤhren einander nicht, ſondern laſſen einen kleinen Zwiſchenraum; eben ſo wie das bekannte vielkammerichte Poſt⸗ horn, welches vom Linne Nautilus Spirula genannt wird. Die weite Muͤndung bildet ein kleines Viereck, welches vorne etwas breiter und hinten etwas ſchmaͤler iſt. Beym Mittelpunct der Umlaͤufe iſt der Wir⸗ bel auf der einen Seite mehr erhaben, auf der andern aber zeiget ſich einige Vertiefung. Auf dem ſtumpfen Ruͤcken dieſer Schnecke ſiehet man fuͤnf merklich erhobene glatte Streifen, welche als Spirallinien uͤber alle Windungen mit hinuͤber, oder um ſie mit herum laufen, und zwiſchen ſich vier Furchen und Hohlkehlen bilden. Auf den Seitenwaͤnden ſtehen ſehr zarte laͤnglichte Streifen, die nur ein wohlbewafnetes Auge deut⸗ lich erkennen kann. Es wohnet dieſer kleine Nautilus, der nie eine recht anſehnliche Groͤße erreichet, an den Ufern des Vorgebuͤrges der guten Hofnung, daher der Herr Spengler noch erſt ein paar neue Stuͤcke dieſer Gattung bekommen. Ob er mit ſeinen kleinen Schifsboote gleich⸗ falls, wie mehrere mit ihm nahe verwandte Gattungen, auf dem Meere herumſegeln mag, weiß ich aus Mangel ſicherer Nachrichten nicht zu beſtimmen. Er iſt nur fuͤnf Linien breit und vier Linien hoch. Ich habe ihn in ſeiner natuͤrlichen Groͤße, aber auch, um ihn noch kennba⸗ rer zu machen, vergrößert abbilden laſſen. In den meiſten Conchylien⸗ ſammlungen ſuchet man ihn vergebens. Hieſelbſt beſitzet ihn niemand als nur Herr Spengler. In Paris ſoll er alleine im Cabinette der Frau Praͤſidentin von Bandeville liegen. Da der hieſige geſchickte Zeich⸗ ner, der Herr Hofmuficus Degen, dieſe Figur und ganze Platte gez mahlet, ſo iſt bey ſeiner getreuen Abbildung derſelben, alle weitere Be⸗ ſchreibung unnoͤthig und uͤberflüßig. NL, Zr ” Bee A 3 1 Die 6 Schifsboote. Tab. 137. Fig. 1274. 1275. Die andere Abtheilung des erſten Geſchlechts beſtehet aus dickſchalichten Schifsbooten. Nautili. N ie Kinder dieſes Geſchlechtes haben gleichfalls wie beym vorigen eine eingerollte in fich ſelbſt zuruͤckgewundene Schale, welche aber nicht hohl ſondern vielkammericht iſt, und durch viele Zwiſchenwaͤnde abgetheilet wird. Ein Sipho, hohle Roͤhre oder Nervengang, läuft durch alle dieſe Kammern hindurch, dadurch denn die Gemeinſchaft des Bewohners mit den Kammern und Abtheilungen ſeines Wohngebaͤudes unterhalten wird. In den unzeitigen Streit, ob man die vielen Zwi⸗ ſchenraͤume mit Recht Thalamos, und dieſe Schnecken Animalia teftis po- Iythalamiis inſtructa nennen dürfe, koͤnnen und wollen wir uns nicht mis her. Doch verdienen es die Worte des Kleins, welche in feinem Ten- tamine meth. oftracol. und beſonders daſelbſt in feiner Lucubratiuncula de teſtarum formatione pag. 42. in der Note ſtehen, nachgeleſen und wohlbeherziget zu werden. Er ſchreibet unter andern folgendes: Prout receptaculum omni tempore elauſum thalamus diei nequit, fic Nautilus ma- gis improprie dicitur habere teſtam polythalamiam. Cameras quascunque juidem elaudere poſſumus et fi libet in ſempiternum; thalamos vero nobis praecludere nemo praeſumat; deſinunt eſſe thalami ad quos aditus nullus. Da aber doch dem Bewohner einige Communication mit dieſen Kam⸗ mern übrig bleibet, fo zweifle ich fehr ob man dem Klein völlig in ſei⸗ ner Meinung beypflichten koͤnne. Auch bey dieſer zweyten Abtheilung des erſten Geſchlechtes gedenke ich nur eine einzige neue nme du e Tab. 137. Fig. 1274. 1275. a Ex Mufeo SPENGLERIANO, a Das dach Schifsboot mit trichterförmigen Nabel Der große prächtige genabelte Nautilus. Nautilus eraſſus umbilicatus, teſta polythalamıa, fpiraliter inflexa, fubrotunda, 1 extus ex albo et flavido transverfim faſeiata, et undatim variegata, intus argen- tea feu margaritacea, ita circumvoluta et gyrata ut in centro ſpirarum profunde intorta ſeu umbilico profundiſſimo praedita fit. Gall. Le grand Nautile epais, chambre, nacre et ombiliquè. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 552. fig.4. Nautilus umbilicatus, caudatus, id eft, plurimis tabulatis confectus,. Aus Liſters ee en 175 erfapre Schifsboote. Lab. 137. Fig, 1274. 1275. 7 erfahre ich noch ſoviel, daß er dieſen Nautilum nicht ſelber beſeſſen, ſondern ihn aus der Sammlung des beruͤhmten Charletons entlehnet. RILEIN Meth. oſtracol. §. 6. no. 2. p. 2. Nautilus laevis umbilicatus, 1 bilicus hoc loco eſt centrum ſpirarum profundius. Knorr in Delic. Nat. feledis B. 3. fig. . Knorrs Vergnügen der Augen und des Gemuͤthes, Tom. 4. tab. 22. fig. 1.2. p. 36. 37. Wir halten dieſe Schnecke für ein Ammonshorn und für die erſte Nebenart nach dem rechten Nautilus. Ihre Schale, Glaͤtte, Perle⸗ mutterglanz und grünliche Flammen treten dem Nautilus ſehr nahe, al⸗ lein der Mund ſtehet nicht ſo weit aus, und die Gewinde liegen blos. Man nennet dieſe Schnecken Ammonshoͤrner, theils wegen ibrer Figur, theils weil fie vormals bey dem Gottesdienſte, welchen man dem Jupi⸗ ter Ammon geleiſtet, gebrauchet worden. (Ich wuͤnſchte es zu erfabren, wie und wodurch dieſes letztere Vorgeben erwieſen werden koͤnnte. Jener Erklaͤrung — wir halten dieſe Schnecke für ein Ammonshorn — kann ich auch nicht beypflichten.) FAvanıe Conchyl. Tom. I. tab.7. fig. D.3 p. 679. Le grand Nautile oe 1 liquè, epais et nacré A trois ou quatre revolutions de ſpires vifibles‘: a Pexterieur et a cloifons traverfees par un fiphon; très rare. It. p. 726. Le grand Nautile ombilique eſt roul& für lui m&me en fpirale de trois a quatre revolutions dont les pas contre l’ordinaire des coquilles de ce genre font affez faillans et vifibles a l’exterieur. Les econtours de la fpirale rentrent de part et d’autre en dedans pour former ſur chaque flane une efpece d’ombilic ou d' enfoncement, dont le cen- 115 eſt percè d'un petit trou rond et à jour qu'on appelle le trou de Pombilic. On ignore d' ou vient cette coquille extrèmement rare. Faris Cat. raiſ. no. 250. p. S8. tab. 2. no. 250. Un grand Nautile epais, chambre et ombilique, a ſpirale exterieure a decouvert dit la vraie corxne d' Ammon. Cette coquille extremement rare vient des cötes de f la Nouvelle Hollande; ſa robe exterieure eſt depouillèe jusqu’a la na- cre: ſes nuances font du plus bel orient: il-a- -cing pouces huit lignes de long ſur quatre pouces une ligne de hauteur. Cette coquille fe voit dans peu de Cabinets. Bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen wird das kleine genabelte Schifsboot, Le petit Nautile ombiliquè, und die hier abgebildete Gat⸗ tung des trichterfoͤrmig genabelten Nautilus, Le grand Nautile ombi- Bm ja auch wohl ‚Nayklus Ammonius genannt. Allein man nr 3 Schifsboote. Tab. 137. Fig 1274. 1275. ſich ſchrecklich irren, wenn man jene kleinen genabelten Nautilos für eheleibliche Kinder oder jugendliche Abkömmlinge der großen trichterförz mig genabelten hoͤchſtſeltenen Schifsboote halten, und es im Ernſte glauben und vorgeben wollte, daß beyde ganz ohnſtreitig Kinder und Mitglieder einer und eben derſelben Gattung waͤren, die nur durch eine mehrere oder mindere Größe, oder durch ein höheres oder geringeres Alter unterſchieden wuͤrden. Die gewöhnlichen und gemeinen dickſcha⸗ lichten Nautili pflegen alleſamt in ihrer Kindheit und Jugend im Mit telpuncte ihres eingerollten in ſich ſelbſt gewundenen ſchalichten Wohn⸗ gebaͤudes genabelt und durchbohret zu ſeyn. Man kann alsdann hin⸗ durchſehen, und durch die Oefnung ein Pferdehaar hindurch ſtecken. Dieſen Nabel wird man auch innerlich im Mittelpuncte aller durch⸗ ſchliffenen oder aufgeſchnittenen von dieſer Gattung wiederfinden. Wie⸗ wohl dieſe kleine Oefnung wird beym weitern Wachsthum der Schale ſchon im mittleren und noch mehr im höheren Alter dergeſtalt aͤußerlich verſchloſſen, daß von auſſen auch nicht das geringſte Merkmal mehr da⸗ von geſehen und wahrgenommen werden kann. Dies behauptet auch Linne im Mufeo Reg. Lud. VIricae p. 549. no. 49. wenn er ſchreibet: Latus in minoribus umbilicatum, in majorıbus exoletum. Hingegen beym trichterfoͤrmig genabelten Nautilus wird der Nabel mit dem Alter und weiteren Wachsthum der Schale je laͤnger je groͤßer, tiefer, ſichtbarer und weiter in ſeinen Umfange. Man ſiehet in demſelben drey bis vier merklich abſetzende wulſtige Windungen, und im Munde eine kleine Oef⸗ nung. Wer Planorbem contrarium Mülleri oder jene Schnirkelſchnecke kennet, welche beym Linne Helix Cornu arietis heißt, dergleichen ich im oten Bande des ſyſtematiſchen Conchyliencabinets Tab. 112. fig. 953. vorſtellen laſſen; oder wer die vertiefte Seite von der Helice corner Linnaei (ef. tom. 9. fig. 1114.) recht einſehen will, der wird eine ſonder⸗ bare recht auffallende Aehnlichkeit mit dem Nabel unſeres jetzigen Nau⸗ tili umbilicati antreffen Fönnen. | Von dem gemeinen dickſchalichten Schifsboote wird man leichter hundert größere und kleinere Exemplare erkaufen, als ein einziges von unſern gegenwaͤrtigen tiefer und trichterförmig genabelten erfragen und auftreiben koͤnnen. Die mehreſten Conchyliologen, wenn fie von gena⸗ belten Nautilis reden, verrathen ſich ſogleich in ihren Beſchreibungen, daß ihnen zwar die kleinen Kinder und jugendlichen Abkömmlinge des gemeinen dickſchalichten Nautilus bekannt worden / aber daß ſie nie den trichterfoͤrmig genabelten gekannt und geſehen. Ich weiß meinen 1 Schifsboote. Tab. 137. Fig. 1274 1275. 9 keinen einzigen conchyliologiſchen Schrifſteller nahmhaft zu machen, der dieſen letzteren Nautilus mit ſeinem natuͤrlichen Farbenkleide und in ſei⸗ ner groͤßeſten Vollkommenheit gehabt, und ihn alsdann mit lebendigen Farben abbilden laſſen. Denn die oben angezogenen Schriftſteller, welche wuͤrklich von einem trichterfoͤrmig genabelten Nautilus reden, und ſeine Abbildung liefern, haben nur von ihren Farbenſchmucke entbloͤßte, bis auf den Perlenmuttergrund abgebeitzte Exemplare beſeſſen, deren vor⸗ trefliche Farberinde abgeſchliffen geweſen. Dergleichen trichterfoͤrmig ge⸗ nabelte abgeſchliffene Stucke oder Exemplare von dickſchalichten Schifs⸗ booten ſind zwar ſchon ſelten und rar genug, doch kann man ihrer noch immer eher und leichter theilhaftig werden, wenn man die Unkoſten dran wagen will. Liſter hat dergleichen aus dem Charletoniſchen be⸗ ruͤhmten Conchyliencabinette entlehnet und in ſeiner Hiſtor. Conchyl. tab. 552 vorſtellen laſſen. In Deutſchland hat zu Nürnberg der ſelige Paſtor Schadelook dergleichen beſeſſen, davon Knorr in ſeinen Delicüs Naturae und denn auch in ſeinem Vergnuͤgen der Augen, die Abzeich⸗ nung geliefert. Alleine ſolche trichterfoͤrmig genabelte, die noch mit ih⸗ ren ganzen Farbenſchmucke prangen, wird man in den allermeiſten Conchylienſammlungen vergebens ſuchen. Deſto mehr gereichet es der Sammlung meines wuͤrdigſten Freundes des Koͤnigl. Daͤniſchen Herrn Kunſtverwalter Spenglers zur Zierde und Ehre, daß darinnen zween trichterförmig genabelte Nautili liegen, davon der eine bis auf den Per⸗ lenmuttergrund abgebeitzt und abgeſchliffen iſt, der andere aber ſeinen vollen und friſcheſten Farbenſchmuck traͤget. Es iſt denn auch kein ge⸗ ringer Vorzug dieſes Conchyliencabinets, daß durch daſſelbe eine mit Farben beſtens erleuchtete wohlgetroffene Abbildung dieſer großen Sel⸗ tenheit dargeſtellet werden kann. Derjenige, fo dieſen trichterförmig gez nabelten Nautilus dem Herrn Spengler verkauft, hat dafuͤr zu Paris vierhundert Livres haben koͤnnen. Der Koͤniglich Daͤniſche Herr Ju⸗ ſtitzrath Hwaß, ein ungemein großer Conchylienkenner und Liebhaber, beſitzet eben dergleichen mit feinen natuͤrlichen Farbenkleide beſtens aus, geſchmuͤckten Nautilum umbilicatum, der noch größer und ſchoͤner ſeyn ſoll. Er hat ſich vormals nebft noch einen andern in der Sammlung des verſtorbenen Herzoges von Lothringen befunden, und dieſer zweyte iſt zu Paris aus der Forſteriſchen Auction, wo er in deſſen Conchylien⸗ Verzeichniſſe no. 1454 ſtehet, für 615 Livres verkauft worden. Der eine abgeſchliffene trichterfoͤrmig genabelte kuͤnſtlich gravirte Nautilus, Caonchylien⸗Cabinet Supplementsband. n den t 16 Schifsboote. Tab. 137. Fig 1274. 1073. den Herr Spengler beſitzet, und der an Groͤße den farbichten uͤbertrift, hat ihm ſechzig Reichsthaler nach ſchweren Daͤniſchen Gelde gefofter.: > Iſt denn aber auch wuͤrklich, werden manche fragen, dieſer tief genabelte Nautilus von der gemeinen bekannten und gewoͤhnlichen Gat⸗ tung ſehr merklich und weſentlich unterſchieden? Ich antworte, aller⸗ dings iſt er gar ſehr unterſchieden. Jener gewoͤhnliche verlieret voͤllig beym weiteren Wachsthum den kleinen Nabel ſeiner Kindheit. Bey dieſen aber nimmt der weite, tiefe, trichterfoͤrmige, durchbohrte, mit ſichtbaren Umlaͤufen und Windungen verſehene, auf beyden Seiten ein⸗ gedruͤckte Nabel mit dem Alter der Schnecke je laͤnger je mehr zu. Er wird immer großer und tiefer, und in feinem Umfange weiter und ge⸗ raͤumiger. Jener hat bogenfoͤrmig ausgeſchweifte und ausgebogene Sei⸗ tenwaͤnde, und an dem inneren eingerollten Theile ſeines Bootes ein kohlſchwarzes Hintertheil. Aber bey dem Rande der aͤuſſeren Seiten⸗ waͤnde des genabelten ſiehet man keine ſolche bogenfoͤrmige Ausſchwei⸗ fung; auf dem Hintertheile des eingerollten Schifbootes erblicket man wenig ſchwarze Farbenrinde, auch ſind die Seitenwaͤnde viel weiter und in gerader Linie von dem eingerollten Theile entfernet. Jener wird von braunrothen flammichten Queerbinden auf weißlichen Grunde be⸗ zeichnet. Allein die Bänder des genabelten find viel gelblicher, lichter und heller, auch iſt ihre Grundfarbe mehr lichtgelb oder blaßgelblich als weiß. Die Zahl dieſer Baͤnder iſt auch viel groͤßer und zahlreicher, fie ſtehen dichter und gedraͤngter beyhſammen, und gränzen naher anein⸗ ander. Das Perlenmutter bey dem genabelten iſt viel feiner und zar⸗ ter, es ſpielet mit den ſchoͤnſten Farben des Regenbogens, und. verräch ſich ſchon dadurch, daͤß es aus dem Suͤdmeere daherſtamme, weil den Perlenmutterſchnecken des Suͤdmeeres dieſer Schielerglanz und dieſes Farbenſpiel des Regenbogens eigenthuͤmlich zu ſeyn pfleget. Der ges nabelte Nautilus hat, wie ſolches ſchon zuvor angemerket worden, meh⸗ rere flammichte Queerbinden als der gemeine. Ob er nun auch inner⸗ lich mehrere Zwiſchenkammern und Scheidewaͤnde, diffepimenta, dia- phragmata, thalamos habe? ob dieſe Bänder, weil fie etwas erhoben darzuliegen ſcheinen, im naͤheren ja naͤchſten Verhaͤltniſſe mit den inne⸗ ren Kammern und Abtheilungen ſtehen, und die eigentliche Graͤnze, Lage und Anzahl derſelben bezeichnen moͤgen? ob auf ihrer eigentlichen Wohn⸗ ſtelle im Meere dieſe genabelte Gattung in Meuge, oder ſehr ſelten und einzeln anzutreffen ſey? ob ſich dieſe hoͤchſt ſeltene Art wohl mit der ges | woͤhnlichen zu begatten pflege, und was alsdann fuͤr m | ittels Schifsboote. Tab. 137. Fig. 1274. 1275. 11 Mittelgattungen entſtehen moͤgen? ob irgendwo in einer Sammlung ein deutlich verſteinerter von dieſer trichterfoͤrmig genabelten Gattung liegen werde? oder ob eine Verſteinerung derſelben eben ſo ſelten ſey als ein friſches natuͤrliches Exemplar? das ſind lauter Fragen, die ich ex tacito beantworten, oder verſtaͤndlicher zu reden, unbeantwortet laſſen muß. Von der eigentlichen Zahl ſeiner Zwiſchenkammern weiß ich alſo nichts beſtimmtes. Soviel aber kann ich nicht unerinnert laſſen, daß die Zahl der Kammern bey den gewoͤhnlichen dickſchalichten Nautilis ſehr verfchieden ſey. Ich zähle bey einigen, die ich theils mit einer Säge aufgeſchnitten, theils auf einem Schleif- und Sandſtein aufgeſchliffen, dreyßig bis zwey und dreyßig Kammern, aber ich leſe es in der Con⸗ chyliologie des de Favanne Tom. I. pag. 689. daß die Zahl der Zwiſchen⸗ kammern bey einigen öfters bis auf funfzig ſteige. So lauten hievon ſeine Worte: Le nombre de ces cloiſons varie dans les Nautiles d'une meme efpece depuis trente jusqu’a quarante; il va m&me dans quelques uns jusqu'à cinquante et peut - étre davantage. Durch alle Kammern gehet nur eine einzige Oefnung, Rohre und Nervengang hindurch, welcher dem Bewohner dazu Diener, um in die inneren Kammern und Behaͤlt⸗ niſſe feines Schiffes viele Luft einzulaffen, um ihnen dadurch den gehoͤ⸗ rigen Ballaſt und die noͤthige Schwere zu geben, damit ihre ſchalichte Wohnung, wenn ſie lange genug auf der offenen See herumgeſchiffet, wieder zur Tiefe hinabſinken koͤnne. Iſt es aber dem Bewohner darum zu thun aus der Tiefe empor zu ſteigen, und die Höhe und Oberfläche des Waſſers aufs neue zu gewinnen, ſo pumpet er mit einer ihm eigen⸗ thuͤmlichen Geſchicklichkeit und Behendigkeit die Luft aus den damit beſchwert geweſenen inneren Kammern, Abtheilungen und Behaͤltniſſen wiederum heraus. Er ſteiget alsdann aus der tiefſten Tiefe wie ein Luftballon und Aeroſtat ſchleunig in die Höhe, und ſegelt darauf auf dtr Oberflache des Meeres nach Belieben herum. Wenn der Nauti⸗ lus innerlich nur eine und die andere Kammer und Zwiſchenwand hätte, fo würde, wenn er ſich ſchwer machen, und zur Tiefe hinabſinken wollte, die Luft mit Gewalt hineindringen, und ihn mit einemmahl ſchwer ma⸗ chen. Alsdann wuͤrde er ſchnell wie ein Stein zur Tiefe herabſinken und in Gefahr ſeyn ſeine Schale zu zerſehlagen. Daher hat ihm die für alle Bedürfniſſe ihrer Geſchoͤpfe fo weißlich ſorgende Vorſehung eine ſo zahlreiche Menge von Zwiſchenkammern gegeben, damit nur erſt nach und nach die Luft dahineindringen, und bey einer größern Tiefe und bey einem ſtaͤrkeren Druck des Waſſers 995 hineindringen, und er 1 > 12 Schifsboote. Tab. 137. Fig. 1274. 1275. lich langſam, ſchwebend und gemaͤchlich die Tiefe erreichen möge. Der Nautilus iſt alſo der erfahrenſte Aeroſtat, der die große Kunſt, ſich aus der tiefſten Tiefe zur Höhe zu erheben, laͤngſtens gewußt und gez. über, ehe noch Montgolfier daran gedacht. Vom Nautilo koͤnnte ſelbſt Blanchard zur Verbeſſerung ſeines Luftballons noch gar vieles abſehen, 5 Luftballon mit mehreren Zwiſchenkammern und Behaͤltniſſen zu ver⸗ ehen. Alsdann wuͤrde er weniger in Gefahr ſeyn zu platzen, und beym dere Suͤdlaͤndiſche Conchylien nicht mehr nach fo unmaßigen Preißen werden bezahlen dürfen. Doch bleibt es mir unerklaͤrbar, warum bey den Cookiſchen und andern Reiſen der Engeländer nach der Südfee bis⸗ her 195 nie tief und trichterfoͤrmig genabelte Nautili mit zuruͤckgebracht worden. ET BT 10 n em 1m a IX 5 FH 2473 e 1% — — — an An Aeptes Geſhlech Kegelſchnecken. Conil. die Kegelſchnecken, welche beym Linne Coni, bey den Hollaͤndern | Tooten, bey den Franzoſen Cornets ou Volutes coniques, bey den Engelaͤndern Cone-Shells, und bey den Deutſchen Tuten, Duten, Ke⸗ gel genannt werden, haben eine eingerollte gewundene Schale, welche äußerlich ſtark und dicke, innerlich aber aͤuſſerſt zart und duͤnne iſt. Sie gleichet daſelbſt dem zarteſten Horne, und iſt ſo durchſichtig und zer⸗ brechlich, wie das feinſte Marienglas. Die Muͤndung dieſer Schnecken iſt allemal laͤnglicht und rinnenfoͤrmig. Ihre Spindel hat niemals Fal⸗ ten, und auf ihrer Oberflache wird man nie Stacheln, Dornen und Spitzen, und in ihrer Subſtanz nie einen Perlenmuttergrund antreffen. Einige Mitglieder dieſes Geſchlechtes erreichen zum öftern eine ſehr an⸗ ſehnliche und ungewöhnliche Größe. In meinem Cabinette lieget eine vorzuͤglich große Buchſtabentute, dergleichen ſonſt das A. B E. Buch und beym Linne Conus litteratus heißt. Sie iſt bey der Inſul St. Mau⸗ rice gefunden worden. Ihre Laͤnge beträget ſechs Zoll fünf Linien, ihre Breite drey Zoll acht Linien. Ihr Umfang oder Peripherie iſt da wo dieſe Schnecke am dickſten iſt, eilf Zoll vier Linien. Dabey iſt ſie an⸗ derthalb Pfund ſchwer. Dennoch entſinne ich mich in dem Herzoglich⸗ Meklenburgiſchen Naturaliencabinette zu Schwerin eine noch groͤßere Kegelſchnecke geſehen zu haben. Sie war von der Art, welche den Na⸗ men der Butterwecken führer, und beym Linne Conus betulinus genaunt wird. Sie iſt zwar nicht laͤnger, aber in ihrem Umfange ungleich wei⸗ ter und am Gewichte ungleich ſchwerer und vollwichtiger, wie auch in ihrem Farbenſchmucke friſcher und lebhafter als jene Kegelſchnecke, wel⸗ che ich zuvor als außerordentlich groß beſchrieben. N Linksgewundene hat man bisher noch nie unter den Kegelſchnecken angetroffen. Es würde daher eine ausnehmende Seltenheit ſeyn, wenn jemand dergleichen beſitzen oder entdecken ſollte. Favanne iſt auch der Meinung man finde unter den Kegelſchnecken keine linksgewundene. So lauten hievon feine Worte im 2ten Bande feiner Conchyliologie p. 504: du moins n avons nous poins entendu dire, que jusqu' a preſent il s’en fut trouvè dont les orbes allaſſent de droite a gauche. V3 Die 14 Zweytes Geſchlecht. Kegelſchnecken. Die Kegel haben einen kleinen ſonderbar gebildeten hornartigen Deckel, davon aber nur ein kleiner Theil ihrer Muͤndung bedecket wird. Mir ſind, ſeitdem ich auf die Opereula oder Deckel aufmerkſamer gewe⸗ ſen, einige ſolcher kleinen Deckel der Kegelſchnecken zu Theil geworden. Ich kann daher dem Herrn de Javanne deſto zuverſichtlicher beypflichten, wenn er in feiner Conchyliologie Tom. 2. p. 499. davon alſo ſchreibet: La bouche des Cornets eſt fermèe en partie et non en entier par un oper- cule toujours cartilagineux, qui varie peu dans les diverfes efpeces de cette famille. It. pag. 514. Tous les teftacees de cette famille ont leur bouche en partie fermee par un opercule cartilagineux mince, de forme elliptique, dont la couleur eft ou ventre de biche, ou fauve, ou brunätre. — Loin de fermer exactement la bouche entiere de la coquille, il occupe fouvent a peine la huitieme partie de fa longueur. 1 Bey allen Kegelſchnecken bemerket man oben an der Spindel oder an der inneren Lippe einen tiefen Einſchnitt, der einer Furche gleichet, ins innere hineingehet, und bey einigen tiefer, bey andern aber flacher iſt. Bey den Franzoſen wird dieſer Einſchnitt une rigole genannt, und als une ſmuoſité imitant un fillon beſchrieben. Der aufmerkſame de Fa⸗ vanne hat dieſen Sinum oder Furche der inneren Lippe nicht uͤberſehen, 1 90 ſehr umſtaͤndlich in feiner Conchyliologie Tom. 2. p. 512 davon Mir ſind die Unterabtheilungen, welche Linne bey den Kegelſchne⸗ cken gemacht, ſehr wohl bekannt. Ich weiß es daß er die Kegel in abge⸗ ſtumpfte (truncatos), birnfoͤrmige (pyriformes), verlaͤngerte (elongatos), und bauchichte (ventricofos), abgetheilet. Allein da ich die Mitglieder dieſer Familie, welche ich in dieſem Bande abzeichnen laſſen, nicht mit einemmal beyſammen gehabt, ſondern ſie aus allen hieſigen Cabinettern zuſammengeborget, und daher manche früher andere ſpaͤter bekommen, fo habe ich mich nach Zeit und Umſtaͤnden richten muͤſſen, und die Ordnung der Unterabtheilungen nicht ſo genau, wie ich es gewuͤnſchet, beobachten koͤnnen, welches billige Leſer güͤtigſt entſchuldigen werden. Daß meine Nachleſe im Geſchlechte der Kegelſchnecken die ſtaͤrkſte geweſen, wird nachſtehendes Regiſter beweiſen. Ei HA | 1 | „% A eee 15 ggf der hier im Sipplementheude 8 abgebildeten Kegelſchnecken. | Tab. 138. Fig. 1276. Der Koͤnigliche Kegel. Conus Regius. — Fig. ne 1278. Die Cypriſche Katze. Die Butterwecke bon Boer Conus glaucus Linnaei. Pig. 1279. Die bandirte Herztute. Conus marmoreus Linnaei fifeisthöp Fig. 1280. Der grüne Kaͤſe. Der Hermelinpelz. Conus ae Linnaei.T . Fi 1281. Die gecrönte Mennoniſtentute. Conus N nom coro- natus Fig. 1282. 1283. Die unächte Sbomastute. Bie Thomas, Fig. 1284. Das marmorirte Papier. Papyrus marmorata. Fig. 1285. Der linirte Kegel. Conus lineatus. Tab. 139. Fig. 1286. Das Mauerwerck. Die gleichſam von Ziegelſteinen aufges fuͤhrte Mauer. Murus lapideus. Fig. 1287. 1288. Eine merkwürdige Abänderung der vorhergehenden Gat⸗ tung. Varietas notabilis ſpeciei praecedentis. Fig. 1289. Die ſchwarzbunte Kaiſererone. Conus imperialis Linnaei, obfeure nebulatus. Fig. 1290. 1201. Der monftröfe Kegel. Conus monſtroſus. Fig. 1292. Die Geſellſchaft der Herzen. Societas cordium. Fig. 1293. Der Admiral unter den Amadistuten. Amadis Thalaffiarchus. Fig. 2.34: Der mit punctirten Faden umwundene Kegel. Couus filis punctatis cinctus. Te, 140. Fig. 1295. Der Indianiſche Kegel. ee Indicus, Tab. u Fig. 1306. Die Königin der Sübſee. Regina auftralis, . Fig. 1296. Der heimliche Kegel. Conus elandeſtinus. 1 5 1 1297. Ein Vice Admiral aus dem rothen Wett RR fecun- Aus e mari rubro, Fig. 1298. Der wahre aͤchte Stein⸗Admiral. ne ea err Fig. 1299. Der klimmende Löwe. Leo ſeandens feu ſcanſorius. Fig. 1300. Der kleine klimmende Lowe aus dem rothen Meere. Leo fcan- dens maris rubri. Tig 1301 — 1303. Der General Capitain. 5 generalis. Fig. 1304. Das weiße Geſpenſt. Conus ſpectrum album. i Fig. 1305. Der tauſendmal punctirte Kegel. Coaus millies punctatus. Fig. 16 Verzeichniß der Kegelſchnecken. Fig. 1307. Der Admiral. Conus Ammiralis. Fig. 1308. Der Ober⸗Admiral. Ammiralis ſummus. 1 Fig. 1309. Eine merkwuͤrdige Abaͤnderung des Ober⸗Admirals. Varietas notabilis Ammiralis ſummi. N Fig. 1310. Der dickſchalichte Kegel. Conus ſolidus. * Fig. 1311. Das rauhe geſtreifte goldene Zeug. Conus Textile ſtriatum. Fig. 1312. Der gelbe Tyger. Das Chineſiſche Dambret. Die gelbe Herz tute. Die ſchoͤne Frau. Tygris lutea. Alveolus lufo- rius. Uxor venuſta. Conus nobilis Linnaei. Fig. 13 13. 1314. Der ſchöne Mann. Die braunröthliche Herztute. Ma⸗ ritus formoſus. : Tab. 142. Fig. 1315. 1316. Der aufgeblaſene bauchichte Kegel. Der Eperkuchen. Conus bullatus Linnaei. Fig. 1317. Die groͤßte Achat⸗Tute. Conus achatinus maximus. Fig. 1318. Die Ceyloniſche geſtippelte Herztute. Conus Ceylonicus. Fig. 1319. 1320. Der Franciſcaner Moͤnch. Monachus Franciſcanus, Fig. 1321. Eine ſeltene Abänderung der Butterwecken. Varietas noah lis Coni betulini. Fig. 1322. 1323. Die Amadis⸗Tute. Conus Amadis. Tab. 143. Fig. 1324. 1325. Die Zierde und Ehre des Meeres. Gloria maris. Fig. 1326. lit. a. Der Admiral unter den Drap d'or Schnecken. Ammi- ralis panno aureo circumtextus Fig. 1326. lit. b et c. Das dunkle goldene Zeug. Conus Textile obfceu- ratum. Fig. 1327. Die kleine bandirte Netzrolle. Conus parvus reticulatus et faſciatus. Fig. 1328. Das Netzhorn mit weiten Maſchen. Die größte Art der Netz⸗ rollen. Die große Brunette. Conus aulicus Linnaei. Conus reticulatus maximus. Fig, 1329. Der ſchwarzpunctirte Eirkulbohrer. Der ſchwarz geftippelte * Böttcher» oder Kyper⸗ Bohrer. Terebra ex * ſeria · tim punctata. Fig, 1330. Der violette Boͤttcherbohrer. Terebellum un. Fig. 1331. no. 1. Der granulirte violette Böttcherbohrer. „ violaceum granulatum. Fig. 1331. no. 2. Die St. Tbomas⸗Tute. Conus Amd. 1 7 5 Tab. 144. A. Fig. a und b. Der Prinz von Sumatra. W f Fig. e und d. Der Trauerſchleyer. Conus ae 25 en, Fig. e Berzeichniß der Kegelſchnecken. m Fig. e und f. Der plumpe ungeſchickte Kegel. Conus rudis. Fig. g und h. Das Geſpenſt von Sumatra. Conus Spectrum Sumatrae, Fig. i und k. Der lang ausgeſtreckte Kegel. Conus elongatus. Fig. 1 Der orangefarbichte Kegel. Conus Araufiacus. b Fig. m und n. Die Nordamericaniſche Flagge. Die Flagge der dreyzehn N vereinigten Staaten. Vexillum Amer icae Septentrionalis. Fig. o und p. Das bunte Geſpeuſt. Spectrum variegatum. Fig. q und r. Das ſchwarze Band. Die bandirte Bauren⸗Muſic. Der ſchwarzbandirte Ebraͤiſche Kegel. Vitta nigra. Conus An Ebraeus cingulis nigerrimis einctus. Be Da faſt alle im vorhergehenden Verzeichniſſe namhaft gemachte Kegel vor⸗ zuͤglich rar und ſelten find, fo würde es eine uͤberfluͤßige Weitlaͤuftigkeit ſeyn, wenn ich hier die groͤßten Seltenheiten abermals aufrechnen, und meine Leſer darauf auf⸗ merkſam machen wolte. * | ’ Tab. 138. Fig. 1276. Ex Mufex Regio, Der Koͤnigliche Kegel. Conus Regius, teſta conica, ſolida, laevi, latis ftrigis longitudinalibus ramo- ſis, feu faſciis rubicundis aut ſanguineis flexuoſis paſſim confluentibus in fun- do carneo-albido exornata, ſpira nodofa ſubcoronata, fere truncata, ex ſanguineo maculata, apertura effuſa, baſi integra. Wenig Conchylienfammlungen werden ſich ruͤhmen konnen dieſe hoͤchſtſeltene Schnecke zu beſitzen, auch habe ich mich bey den Conchy⸗ liologiſchen Schriftſtellern vergebens nach einer Abbildung derſelben um⸗ geſehen. In des Liſters Hiftoria Conchyl. ſtehet zwar tab. 78 1. eine ihr ziemlich nahe kommende Gattung, die ſich von Jamaica herſchreibet, aber ſich durch ihre breite weiße Queerbinde, flacheren ungekröͤnten Wir⸗ bel, und durch eine mehr verengerte Muͤndung hinlaͤnglich von der ge⸗ genwaͤrtigen unterſcheidet. Jene Zeichnung, welche in der großen En- eyclop. Recueil de Planches Tom. 6. tab. 69. fig. 7. geſehen wird, wuͤrde unſere jetzige vorſtellen, wenn nicht ihre laͤnglichten Baͤnder und breiten Streifen für ſchwarz ausgegeben würden, da fie bey dieſer blutroth ſind. Hieſelbſt lieget dieſe rare Conchylie einzig und alleine in dem an⸗ ſehnlichen Conchylienvorrathe auf der Koͤnigl. Dänifchen Kunſtcammer, Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. . daruͤber 4 18 Keegelſchnecken. Tab. 138. Fig: 1276. daruͤber der verdienſtvolle mit der Kunſt und Natur ſo bekannte Herr Spengler die Aufſicht führer. Eben um des willen habe ich dieſen Ke⸗ gel den Koͤniglichen, Conum regium genannt. Er gehoͤret zur Familie der gefrönten Kegel, weil auf feinem Wirbel einige Knoten hervortre⸗ ten, und den Wirbel wie eine Crone umgeben. In den Vertiefungen neben den Knoten ſiehet man blutrothe Flecken. Der glatte Schalen⸗ grund iſt fleiſchfarbig und weiß. Blutrothe oder ziegelrothe laͤnglichte breite Bänder laufen auf der ganzen Oberflaͤche in Menge herab. Sie nehmen keine gerade, ſenkrechte, und regelmaͤßige Richtung, ſondern ſie ſind wellenfoͤrmig und flammicht, auch fließen ſie hin und wieder zuſam⸗ men und ineinander. Es bekoͤmmt hiedurch dieſe Schnecke einige Aehn⸗ lichkeit mit den ſogenannten Geſpenſtertuten, von welchen ſie doch in der ganzen anderweitigen Form ihres dickſchalichten Wohngebaͤudes gar ſehr abweichet. Sie hat ſieben Umlaͤufe. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Die Laͤnge betraͤget einen Zoll, zehen Linien, die Breite einen Zoll drey Linien. Ihre eigentliche Wohnſtelle, ob ſie im Oſt- oder Weſtindiſchen Meere zu Hauſe gehoͤre, weiß ich mit keiner Gewißheit zu beſtimmen. Davon aber bin ich uͤberzeuget daß ſie aͤuſſerſt rar und ſelten ſey. Wer die Beſchreibung welche Linne vom Conus Princeps in der zwölften Ausgabe feines Naturſyſtems no. 297. p. 1167. und im Muſ. Reg. Lud. Ulricae no. 156. p. 552. mit Nachdenken und Aufmerkſamkeit lieſet, der wird es geſtehen muͤſſen, daß ſie voͤllig auf unſere jetzige Schnecke zutreffe. Wo ich mich nicht gaͤnzlich irre, ſo habe ich auch dergleichen im Cabinette der hoͤchſtſeligen Koͤnigin von Schweden, zu Dronningholm geſehen. Nun kann ich es eher erklaͤren und begreifen wie Sinne beym Conus Princeps im Muſ. Reginae die Anmerkung machen koͤnnen: Haec pretioſiſſima eſt uti et rariſſima et inter Ammirales numerata a nonnullis. Be Ay: 2 Tab. Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1277. 1278. 19 Tab. 138. Fig. 1277. 1278. Ex Mufeo noſtro. Die Cypriſche Katze. Die Butterwecke von en. Conus glaucus Linnaei, teſta coniea laevi, feriebus ſtriarum interſectarum, ſeu lineis transverfis numeroſiſſimis interruptis ex fufco nigricantibus in fundo cinereo coerulefcente fignata, fpira truncata planiufcula ex albo et obſeure fuſco 5 baſi ſtriata et emarginata. Belg. Cyperſehe Katje. Kattoot. Boeros afchgrauwe Booterwegje. Gall. Pelotte de beurre. F auffe Tinne de beurre. Le chat de Chypre. Rumrus Amboin. Rarit. tab. 33. lit. GG. Booterwegje van Boero is niet grooter dan een lid van een duim, rondagtig van hoofd, afchgrauw van Iyf, met veele banden dwars getekent, die uit ſtukken van ftre- pen beftaan — Deze Tooten zyn heel zeldzam. PETIVER Aquat. Amboin. tab. 9. fig. 10. Rhombus medius faſeiis interſectis. Cyperſche Kat-Toot. Boero Stamper. NEIN Meth. oſtrac. $. 187. p. 68. no. 13. Conus bafeos laevis. Meta Bu- tyri Boeroenfis pollicem longa coloris einerei, ſtriis transverfis inter- ruptis. SBA Theſ. locupl. Tom. 3. tab. 54. fig. Encyelop. Rec. de Planches Tom. 6. 55 85 fig. 8. Celui eſt du genre des 48 Cornets qui font entoures de lignes marquees par des taches ou des points; il a le fond de ſa couleur d'un gris de lin tendre parſemè d'un grand nombre de petits traits bruns, qui par leur diſpoſition ſymmetri- que forment des bandes eireulaires et en mème tems d autres longitudi- nales. Cette coquille eſt très rare. i "Linneı Syſt. Nat. Edit. ro. no. 261. P.714. EN dite re, n.303. p. 1168. Conus glaucus, teſta baſi emarginata, ſtriata, ſpirae inermis anfractibus contiguis. Habitat in Aſia. — Muſeum Reg. Lud. Ulr. no. 160. p. 555. Teſta ovata laevis magni- tudine pruni, baſi emarginata, parumque ſtriata. Spira parum convexa, rotundata, anfractibus convexis. Color teſtae glaucus feu cinereo coeruleſcens ſtriis eingentibus ex punctis ferrugineis longitudinalibus 20. ſeu 30. Spirae color albidus maeulis ad anfractus transverſis. Dif- fert a Cono Betulino magnitudine minore, fpira convexiore, obtufio- re, colore glauco, feriebus punctorum numerofioribus. Favart D' HERRN Did. d' Hiftoire naturelle Tom. 2. p. 31. Fauſſe Tinne de Beurre. Voluta conoides novem fpiris partim complanatis et apice N 2 acuto 20 Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1277. 1278. acuto finita; parvulis lineis nigrieantibus vel ex fuſeo rubeſeentibus in fundo flavido maculata, Pſeudo Meta Butyri dicta. Celle ci diffère de lefpece nommee la Tinne de Beurre en ce que ſes taches brun rouges ou noirätres font beaucoup plus petites arrangees proche les unes des autres en formant plutöt de petites lignes droites difpofees par colum- nes que des cereles ſur un fond jaune pale ou livide. La Volute eſt compoſèe de neuf ſpires. — Vers le cotè du Canal de la Coquille on diſtingue des ſtries circulaires. Ce Cornet qui eſt en general moins connu que la vraie tinne de beurre, porte tout au plus deux pouces N de longueur. 1005 DE FAvANNE Conchyl. Tom. 2. tab. 15. fig. D. 2? Dieſe vortrefliche Kegelſchnecke behauptet unter den Conchylien einen ſehr anſehnlichen Rang. Sie wird bey den Moluckiſchen Inſuln, inſonderheit bey den Stranden von Boero gefunden. Aber ſchon im Aumph, der doch auf Amboina in der Nachbarſchaft von Boero ger wohnet, findet man die Anmerkung, Deze Tooten zyn heel zeldzaam. Sind ſie nun ſchon ſelten in ihrem Vaterlande, vielmehr werden ſie es bey uns ſeyn. Mir hat der nun verſtorbene reiche Banquier Daum zu Berlin, wie ich ſein Cabinet vor einigen Jahren zu beſehen Gelegen⸗ heit hatte, mit dieſer Conchylie ein ſehr angenehmes und willkommenes Geſchenk gemacht. In den meiſten Conchylienſammlungen vermiſſet man dieſe Seltenheit, und viele conchyliologiſche Schriftſteller, wenn ſie vom Cono glauco Linnaei reden, und uns damit bekannt machen wollen, vers rathen ſich ſogleich durch ihre Beſchreibungen und Kitationen, daß fie das wahre Original derſelben nie geſehen noch gekannt. Selbſt der gute ſelige Martini hat ſich hierbey im aten Bande dieſes ſyſtematiſ. Tonchylienwerkes bey fig. 670. 674. gar ſehr geirret. Auch koͤnnte ich mehrere neuere Conchyliologen nennen, die eben ſo wenig das rechte Ziel getroffen; nifi ejusmodi exempla maxime odiofa eſſent. Der wahre Conus glaucus koͤmmt in der Form und Bauart ſeines ſchalichten Wohn⸗ gebaͤudes mit der bekannten Eichenholztute, mit dem Cono figulino et minimo Linnaei völlig überein. Er iſt an feinem abgeſtumpften glatten Wirbel, deſſen weißliche Flaͤche durch ſchwarzblaͤulichte Flecken bunt ge⸗ macht wird, und deſſen neun ſtark zuſammengedraͤngte nahe aneinander graͤnzende Gewinde ſich zuletzt in einen kleinen Knopf oder Spitze en⸗ digen, ſehr leichte zu erkennen. Sein Farbenkleid beſtehet aus einer aſchgrauen, blaͤulichten auf ſpiegelglatten Grund aufgetragenen 1 175 abe, Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1277-1279. 21 farbe, und wird von lauter feinen aͤuſſerſt zarten, ſtets unterbrochenen, braunroͤthlichen oder ſchwarzbraͤunlichen Strichen, wie von Queerlinien und Queerbinden bezeichnet. Linne will auf manchen zwanzig auf an⸗ dern wohl dreyſig ſolcher zart geſtrichelten Queerbinden gefunden haben. In vielen Reihen wechſeln weiße und braunroͤthliche Striche mit einan⸗ der ab. Die Baſis dieſes Kegels wird durch Queerſtreifen rauh ge; macht. Die innern Wände find weiß, fie werden aber bey der Lippe von einem braͤunlichen Saume eingefaſſet, welcher bey der ausgeſchweif⸗ ten oder ausgebogenen Lippe (bali emarginata) noch ſtaͤrker gefaͤrbet ers ſcheinet. Rumph trift es ſehr richtig, wenn er ſchreibet, daß ihre Queer⸗ binden nur uit Stukken van Streepen beſtuͤnden. Linne redet von pun- ctis ferrugineis longitudinalibus. Ich glaube es ſey richtiger zu fagen fie werde von lineis numeroſiſſimis interruptis ſeu interſectis transverſallbus bezeichnet. Linne giebt ihr magnitudinem pruni. Rumph ſchreibet Zee is niet grooter dan een lid van een duim. Favart behauptet: Ce Cornet porte tout au plus deux pouces de longueur. Mein Exemplar iſt andert⸗ halb Zoll lang und etwas uͤber einen Zoll breit. | Tab. 138. Fig. 1279. Ex Mufeo SrENnGLERIANO, Die bandirte Herztute. Conus marmoreus faſciatus, teſta conica, atro fufca, maculis cordiformibus concatenatis exornata, fafciis trans verſis quatuor albis et tribus nigrieantibus eincta, ſpirae fere truncatae anfractibus eanaliculatis, nodoſis, 43 8 coronatis. 5 Jener gemeinen Herztute, welche vom Linne Conus marmoratus, bey den Hollaͤndern Harte-Toot, und bey den Franzoſen Le Damier ordinaire genannt wird, wuͤrde ich keinen Platz in dieſem Supplement⸗ bande eingeraͤumet haben. Der ſel. Martini 0 ſolche laͤngſt im ꝛten Bande dieſes Conchylienwerkes bey fig. 685. beſchrieben, und ſogar auch bey fig. 686. eine Zeichnung von der ſogenannten rothen oder gelben Herztute geliefert, ohnerachtet dieſe letztere für Feine wahre Abaͤnderung gehalten werden kann, ſondern nur für eine durch kuͤnſtliche Mittel ver⸗ falſchte angeſehen werden muß. Denn gewinnſuͤchtige Conchylienhaͤnd⸗ ler wiſſen dieſe Gattung von Herztuten theils durchs Abſchleifen und Poliren, theils durch ſaure Geiſter und Scheidewaſſer, am meiſten aber unter heißer Aſche dergeſtalt zu ee daß die ſchwarze Einfaſſung 22 Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1279. der weißen herzfoͤrmigen Flecken in eine roͤthliche oder gelbliche umge⸗ ſchaffen und verwandelt wird. Alsdann pflegen ſie ſolche durch kuͤnſtli⸗ che Handgriffe umgeaͤnderte Stuͤcke den Conchylienſammlern, die nach neuen Gattungen lüftern find, als die größten Seltenheiten anzuprei⸗ fen, und fie ihnen um einen ſehr hohen Preiß zu verkaufen. rn Bey der Herztute, die ich hier abzeichnen laſſen, hat gewiß die Natur alles allein und die menſchliche Kunſt ganz und gar nichts ge⸗ than. Sie unterſcheidet ſich durch ihre ſonderbaren Queerbaͤnder auf das ſichtbarſte von allen uͤbrigen Mitgliedern dieſer Gattung. Man findet bey ihr vier weiße und drey ſchwarze Queerbinden. Von den weißen ſind die oͤberſte und unterſte ſehr ſchmal, dagegen aber ſind die beyden mittelſten merklich breiter. Von den drey ſchwarzen gleichet die oͤberſte und unterſte mehr einer zarten Linie als einer Binde, dagegen aber iſt die mittelſte die breiteſte, ſchwaͤrzeſte und anſehnlichſte. Dieſe Queerbinden ſcheinen eine beſondere Achtung gegen die weißen herzfoͤr⸗ migen Flecken zu haben. Denn ſie huͤten ſich ihren Weg da hinuͤber zu nehmen und ſie zu durchſchneiden. Sie machen vielmehr bey der Graͤnze ſolcher Flecken alſobald Halte, fie ſetzen plotzlich ab, und fangen nur erſt auf der andern Seite ſolcher Flecken ihre Laufbahn wieder an. Meine Bemuͤs⸗ hungen, um in Conchyliologiſchen Schriften eine Abbildung und Unterricht von dieſer fo wu derbar bandirten Herztute zu finden, find umſonſt und vergebens geweſen. Es iſt mehr wie zu gewiß, daß dieſe Art den Con⸗ chylienkennern und Sammlern bisher völlig unbekannt geblieben. Hier an unſerm Orte lieget ſie nur alleine in dem herrlichen Spengleriſchen Conchyliencabinette. Sie koͤmmt aus dem algemeinen Vaterlande der raren und ſeltenen Herztuten, aus dem Oſtindiſchen Meere. Daß ſie aͤuſſerſt rar und ſelten fey, wird man mir ohne Schwuͤre glauben. Fa⸗ vanne redet zwar in ſeiner Conchyl. Tom. 2. p. 542. von einer bandir⸗ ten Herztute, die bey ihm faux Damier à bandes heißt. Allein fie iſt von der gegenwaͤrtigen himmelweit verſchieden. n Tab. E Kegelſchnecke. Tab. 138. Fig. 1280. 223 Tab. 138. Fig. 1280. 5 Ex Mufeo SpRENCGLERIANO. Der grüne Kaͤſe. Der Hermelinpelz. Conus Capitaneus Linnaei, teſta conica laevi, faſciis duabus latis albis, ferie- bus macularum nigricantium adnatis in fundo lucide vireſeente circumcincta, fpira truncata, planiufcula, concentrice ſubſtriata, ex albo et fufco maculata et variegata. Gall. Le fromage vert. L' hermine. : | DE Favanne Conchyl. Tom. 2. tab. 15. fig. A2. p.585. La queue d' Her- mine verde. N 5 i i Bey der vorigen Gattung erfuchte ich ſchon meine Leſer es doch nicht einmal zu argwohnen, daß ich es wagen wuͤrde ihnen nichts befz ſeres als eine gemeine, allen Conchyliologen laͤngſt bekannte Herztute vorzuſetzen. Nun auch bey dieſer jetzigen Schnecke muß ich es mir zum voraus ausbedingen, niemand wolle es glauben, daß ich hier nichts weiter als einen gemeinen gruͤnen Kaͤſe aufzutiſchen habe. Es iſt viel⸗ mehr dieſe reitzende Schnecke, die ich aus der Spengleriſchen Samm⸗ lung entlehnet, eine der ſchoͤnſten Abaͤnderungen jener bekannten Kegel⸗ ſchnecke, welche vom Linne Conus Capitaneus, von den Hollaͤndern de olyven groene Kaas, und von den Franzoſen ! Hermine verte genannt wird. Das liebliche ſeladon⸗gruͤne oder meergruͤne lichthelle Farben⸗ kleid verſchaffet ſchon dieſer Schnecke ein ſehr reitzendes Anſehen. Durch ihre beiden weißen breiten Queerbinden, welche auch innerlich gegen das Licht gehalten, ſtark hindurch ſchimmern, und noch dazu oben und un⸗ ten von ſchwarzbraunen ſtarken Flecken zierlichſt eingefaſſet werden, wird ſie noch mehr verſchoͤnert. Auf der ziemlich flachen und ſtumpfen Wir⸗ belſeite zaͤhlet man neun Umlaͤufe, welche durch cirkulfoͤrmige concentri⸗ ſche Streifen etwas rauh und durch große ſchwarzbraune und weiße Flecken ganz bunt gemacht werden, und ſich zuletzt in eine merklich er⸗ hobene Spitze endigen. Es wohnet dieſe Schnecke an den Ufern der Philippiniſchen Inſuln. Sie iſt in ihrer Form weit ſchmahler und ge⸗ ſtreckter, und in Abſicht ihres friſchen, meergruͤnen, lichthellen Farben⸗ kleides viel ſchoͤner, und überhaupt weit ſeltener als eine der gewoͤhnli⸗ chen Tuten, welche den Namen der grünen Kaͤſe fuhren. 24 Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1281. Tab. 138. Fig. 1281. | Ex Mufeo noftro. a Die gekroͤnte Mennoniſten⸗Tute. Conus Mennonitarum coronatus, teſtà conica, ſpira convexa ex ſuſco flavido in fundo albo maculata, variegata, nodis obtuſis ſeriatim diſpoſitis coronata, ſuperficie laevi ex cinereo coerulefcente et flavido colorata, ſubfaſciata, baſi integra, Belg. Bandeerde Kroon Toot. Meniſte Kroon-hooren. Gall, Le Cierge ou la Mennonite couronne&e a bandes. Von der bekannten Mennoniſten-Tute, welche beym Linne Conus Virgo, und von andern Cereola, von den Hollaͤndern Mennifte Toot, Kaarsje, witte Was- Kaars, und bey den Franzoſen le Cierge, Cierge jaune ou blanc, le bout de chandelle genannt wird, hat Martini im zweyten Bande dieſes Werkes tab. 53. fig. 585 — 589 eine umſtaͤndliche Beſchrei⸗ bung gegeben. Allein die gecroͤnten Mennoniften- Tuten, welche durch ihre aus Knoten zuſammengeſetzte Crone, oder durch ihren knotenvollen gecroͤnten Wirbel hinlaͤnglich von den gewoͤhnlichen unterſchieden wer⸗ den, ſcheinet er ganz und gar nicht gekannt zu haben. Es iſt auch dieſe gecroͤnte Gattung weit ſeltener. Sie wird nur in wenig Conchy⸗ lienſammlungen gefunden. Man erblicket bey ihr einen mehr erhobenen Wirbel. Derſelbe hat zehen Umlaͤufe, die von vielen ſtumpfen Knoten wie becrönet werden. Dieſe Knoten halten in ihrer Stellung bis zur Mitte des Wirbels, ja bis zur Spitze hinauf, eine eigene Ordnung. Auf jeder Windung ſtehen zwölf bis vierzehn Knoten. Dieſe Knoten ſind weiß, aber in den vertieften Zwiſchenraͤumen, die ſogleich darneben liegen, ſiehet man gelblich rothbraune Flecken. Uebrigens gleichet das Farbenkleid dieſes anſehnlichen Kegels einem duͤnnen aſchgrauen gelbli⸗ chen Flohr, auf welchem einige ſchmale weißliche und einige dunkle breite Queerbinden geſehen werden. Sobald man dieſen duͤnnen, durchſichti⸗ gen farbichten Ueberzug hinwegſchaffet, wegbeitzet und abſchleifet, ſo erblicket man einen weißen, durch ein paar breite violette Queerbinden bezeichneten Grund, welcher, weil die Schnecke ſehr hart und fein iſt, ſich vortreflich poliren laͤſſet, und bis zum ſchoͤnſten Glanze glatt wird. Die aͤuſſere Lippe iſt ſcharf und ſchneidend. Die Baſis wird von einem violetten Saume eingefaſſet, und iſt wenig ausgebogen (vix emarginata). Die Furche, welche oben an der inneren Lippe bey allen Tuten bemer⸗ ket wird, machet bey dieſer einen tieferen Einſchnitt, als bey Ai | Re andern. * Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1282. 1283. 25 andern. Es hat dieſe Schnecke eine merkliche Schwere, auch erreichet fie eine anſehnliche Größe. Mein Exemplar iſt drey Zoll lang, und an derthalb Zoll breit. Die gewöhnlichen Mennoniſten⸗Tuten wohnen in den Oſtindiſchen Meeren. Sehr große und vortrefliche findet man an den Ufern der Friedrichsinſuln oder der Nicobariſchen Eylande. Aber dieſe gecroͤnten Mennoniſten⸗Tuten wohnen bey ſolchen Inſuln, die dem Suͤdmeere näher liegen. | . Tab. 138. Fig. 1282. 1283. Ex Muſeo noſtro. Die unaͤchte Thomastute. Conus Pſeudo- Thomas, teſta conica, ſolida, ſpira obtuſa, anfractibus de- cem planiufeulis vx manifefte canaliculatis, variegatis maculis et flammis ru- fefeentibus, ſuperficie laevi ſtrigis longitudinalibus flammeis rufeſcentibus numeroſiſſimis in fundo nitide-albido exornata, fafciis transverſis albis cincta, baſi vix ſtriata et emarginata. Obgleich dieſe Schnecke nur die unaͤchte Sanet Thomas⸗Tute f = ſo iſt fie dennoch felten und koſtbar genug. Mir iſt fie, da ich ſeit mehr als vierzig Jahren Conchylien ſammle, nur erſt ein einziges⸗ mal zum Verkauf angeboten worden, und ich muß froh ſeyn, daß ich fie damals veſte gehalten, weil ich fie ſonſt nimmer bekommen hätte. Auf ihrer Wirbelſeite zähle ich zehen Windungen, die ſich almaͤhlig wie eine flache Treppe bis zur ſtumpfen Spitze erheben und faſt gaͤnzlich glatt erſcheinen, oder doch nur eine kaum merkliche Auskehlung haben, und durch rothbraune Flecken und Flammen auf ihren weißen Grunde bezeichnet werden. Der ganze Ruͤcken dieſer vortreflichen Schnecke hat auf feiner ſpiegelglatten Oberflache einen glaͤnzendweißen, uberall her⸗ vorſchimmernden Grund. Sehr viele rothbraune, laͤnglichte, nahe bey⸗ ſammenſtehende, oft auch ineinander fließende Streifen und Bänder, die flammicht find, laufen von der Höhe bis zur Tiefe, von oben big unten auf dieſem weißen Grunde herab. Einige ſind ſchmaͤler andere breiter. Sie werden an vielen Stellen durch weiße Queerbinden gleich⸗ ſam in ihrem Laufe unterbrochen und aufgehalten. Einige von dieſer Gattung haben mehrere, andere weniger von ſolchen Queerbinden. Beh dem hier vorgeſtellten Stucke kann ich zwoͤlf ſolcher Queerbinden deut⸗ lich unterſcheiden. Die Baſis hat wenig Queerſtreifen, auch merket Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. D 5 man 26 Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1284. man es kaum, daß ſie ein wenig ausgeſchweifet, oder wie andere ſich auszudruͤcken pflegen, daß ſie ausgerandet worden. Die inneren Waͤnde find weiß. Die äußere Lippe iſt ſcharf, welches bey den mehreſten Ke⸗ gelſchnecken etwas eigenthuͤmliches und gewoͤhnliches iſt. Die Laͤnge dieſer ziemlich dickſchalichten Kegelſchnecke betraͤget drey Zoll, und ihre Breite auf den dickſten Stellen einen Zoll neun Linien. Sie wohnet in den Oſtindiſchen Meeren. g 115 Tab. 138. Fig. 1284. Ex Muſeo noſtro. Das marmorirte Papier. Papyrus marmorata, teſta conica elongata, granulata, feabra, ex aurantio et fufco in fundo albido nubeculata et faſciata, feriebus punctorum eleva- | torum circumferipta, fpira nodis muricata coronata, 90390 acuta. Gall. Peau de Chagrin. Sesa Theſ. Tom. 3. tab. 48. fig. 26 — 28. Davıra Cat. raiſ. Tom. I. no. 463. p. 237. Cornet blanc, a un grand nom; bre de cercles granuleux. — RN 176000 DE FAVvANNE Conchyl. tab. 16. fig. E.3 tom. 2. p. 443. Le papier marbre, - chagrine, a robe blanche granulee par ſuites circulaires, et marbree de fauve foncé. Der fel. Martini hat zwar ſchon im 2ten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets bey fig. 679. eine Abaͤnderung dieſer Gattung aus dem Negenfußifchen Tonchylienwerke (weil ihm damals das wahre Ori⸗ ginal fehlte) abzeichnen laſſen. Da aber jene von der gegenwaͤrtigen gar ſehr verſchieden, dazu die Zeichnung ſchlecht gerathen iſt, ſo wird man die jetzige Vorſtellung und Beſchreibung ſchwerlich vor unnöthig: und uͤberfluͤßig erklaͤren koͤnnen. Beym Linne wird dieſer Conus, von welchen es gar viele ſehr weit von einander abweichende Abaͤnderungen giebt, mit Recht Varius genannt. Andere nennen ihn Cornet geogra- phique, die gekoͤrnte Landcharten-Tute, den falſchen unaͤchten Cedo nulli u. ſ. w. In den neueſten Schriften der Franzoͤſiſchen Conchyliologen heißt er Cornet d' Amerique, und vornemlich Le papier marbré, chagrinè. Bisher haben wir lauter Tuten gehabt, die aus dem wahren Vater⸗ lande der beſten Tutenſchnecken, nehmlich aus Oſtindien dahergekom⸗ men. Hier ſehen wir nun auch einmal eine Weſtindiſche. Sie gehoͤret | wegen Kegelſchnecken. Tab. 138. Fig. 1284. 1285. 27 wegen ihrer laͤnglichten Form und ihres ſpitzigen merklich erhobenen Wirbels in diejenige Unterabtheilung des Linne hinein, welche die Co- nos pyriformes unter ſich begreifet. Sie wird auf ihrem Wirbel bey der Nach ihrer Umlaͤufe von ſtarken Knotenreihen umgeben und dadurch wie gecroͤnet. Es legen ſich ferner um ihren ganzen ſchalichten Bau lauter feine Perlenſchnuͤre oder Knotenreihen als Queerlinien, die aus erhabenen Puncten beſtehen, herum, wodurch denn ihre Schale etwas rauh wird. Die großen orangefarbichten Flecken und Wolken, welche man oben und unten auf ihrer Oberflache wahrnimmt, bilden ein paar Queerbaͤnder, welche durch ein paar weiße Binden noch mehr erhoben und verſchoͤnert werden. Der Schalengrund iſt weiß, und die aͤußere Lippe ſcharf. Die Lange dieſes zierlichen gewiß nicht gemeinen Kegels betraget achtzehn Linien. Er iſt an den Ufern der Hollaͤndiſch⸗Weſt⸗ indiſchen Inſul Curaſſao gefunden worden. 9 45 Tab. 138. Fig. 1285. Ex Muſeo noſtro. | en! Der linirte Kegel. Conus lineatus, tefta eonica, transverfim denſiſſime lineata, ex rufefcente in fundo albo nebulata, fpira planiufcula, anfractibus concentrice ſtriatis et 1 ex nigro fuſco maculatis ſeu variegatis, baſi ſtriata et 1 . 70 5 granulata. f f Die Franzoſen pflegen eine gewiſſe Kegelſchnecke, deren Abbildung und Beſchreibung in der Conchyliologie des de Savanne Tom. 2. tab. 14. fig. D2. p. 462. geſehen wird, le bois veiné, das geaͤderte Holz zu nen⸗ nen. Sie ſcheinet mit unſerer jetzigen viele Aehnlichkeit zu haben. Daß es aber gaͤnzlich eben dieſelbige ſey, wage ich nicht zu behaupten. Ich nenne die hier vorgeſtellte die linirte, weil ſie von der groͤßeſten Menge der feinſten Queerlinien umgeben und umwunden wird. Große braun⸗ röthliche Flecken umwoͤlken den weißen Schalengrund der Oberfläche. Die Umlaͤufe, welche ſich beym Wirbel nach und nach zur Spitze er⸗ heben, ſind flach und kaum merklich ausgekehlet. Sie werden durch einige Streifen rauh, und durch regelmaͤßig geordnete Flecken bunt ge⸗ macht. Es wohnet dieſe linirte Schnecke in den Oſtindiſchen Gewaͤſ⸗ fern. Aus Tranquebar habe ich fie einigemal erhalten. Sie iſt achtzehn Linien lang. 0 en DO n | Tab. * 28 Kegelſchnecken. Tab. 139. Fig. 1286. Tab. 139. Fig. 1286. N a Ex Mufeo noſtro. . Das Mauerwerk. Die von Ziegelfteinen aufgeführte Mauer. Murus lapideus (quafi ex lapidibus coctis ſeu lateribus exſtructus), teſta co- nica ſolida, laevi, fafciis latis obfeure caefiis (dunkelblau) et albis alternis faſciata, filis aurantiis ſeu flavido- rubris numerofiſſimis trans verſis parallelis ex coeruleo interſectis et articulatis eincta, ſpira truncata, planiuſcula obtuſa, bafi vix emarginata. Re: 1111765 Dieſe ſonderbare Kegelſchnecke gehoͤret zur Zahl der neueſten Gat⸗ tungen, die erſt vor wenig Jahren am Ufer der Friedrichsinſuln oder der Nicobariſchen Eylande entdecket worden. Mein Herzensfreund, der Mißionarius John zu Tranquebar, dem ich ſo viele ſchoͤne Stuͤcke mei⸗ nes Cabinetes zu verdanken habe, hat ſie mir guͤtigſt verehret. Sie ſollte daher billig aus Dankbarkeit die Johniſche heiſſen. Daß ſie eine ſehr anſehnliche Größe, einen ſtumpfen flachen Wirbel, eine dicke Schale und volles Gewichte habe, dabey mag ich mich nicht einmal aufhalten, weil dies Dinge ſind, die ſich ſchon groͤßtentheils aus ihrer Abbildung erſehen und errathen laſſen. Allein ſie hat außerdem ſehr vieles aus⸗ zeichnende und charakteriſtiſche an ſich. Ihr ganzes Farbenkleid mit ſeinen Zuͤgen und Zeichnungen, iſt es nicht das ſonderbarſte ſo nur im⸗ mer bey einer Schnecke gefunden werden kann? Es ſtehen auf ihrer Oberflaͤche vier weiße Queerbinden, davon die oͤberſte nahe beym Wir⸗ bel die kleinſte und ſchmaleſte iſt; die zweyte und die vierte ſind ſchon etwas breiter, und die dritte hat vollends die groͤßte Breite. Eben alſo wird ſie von drey ſchwarzblauen weißgefleckten Queerbinden, die faſt einerley Breite haben, umgeben. Die mehreſten weißen Flecken ha⸗ ben eine orangegelbliche Einfaſſung, dadurch fie ſehr verſchoͤnert werden. Das unterſcheidende dieſes Kegels beſtehet in einer großen Menge gelb⸗ roͤthlicher parallellaufender Linien, welche ſich wie Schnuͤre oder wie Queerbinden um die ganze Schnecke herumlegen. Auf dem ſchwarz⸗ blaͤulichten Grunde erſcheinen ſie nur wie verdunkelt, aber auf dem Grunde der weißen Baͤnder und bey den vielen weißen Flecken der blau⸗ ſchwarzen Q eerbinden, fallt die hochgelbliche Orangefarbe dieſer Faͤden und Schnuͤr deſto reizender und angenehmer ins Geſichte. Da nun dieſe Fäden von laͤnglichten blaͤulichten Flecken und Linien hin und wie⸗ der bezeichnet, dadurch abgetheilet und in kleine Zwiſchenraͤume abge⸗ ſondert werden, ſo entſtehet daraus eine ſolche Zeichnung, 9 wenn | auer⸗ * Kegelſchnecken. Tab. 139. Fig. 1287. 1288. 29 Mauerſteine aufeinander gehaͤufet, oder als wenn ein von Ziegelſteinen aufgeführtes Mauerwerk abgebildet worden. Ich habe um deswillen dieſe Kegelſchnecke das Mauerwerk, oder die von Ziegelſteinen aufge⸗ führte Mauer genannt, uͤberlaſſe es aber gerne andern, ihr einen bes quemeren Namen beyzulegen. Die ſcharfe Muͤndungslippe iſt da an der inneren Seite ſchwarzblaͤulicht, wo ſich die ſchwarzblaͤulichten Jueerbin⸗ den endigen, und da weiß und roth gefleckt, wo die weißen Binden und rothgelben Fäden aufhören. Die inneren Wände find weiß. Die Baſis hat innerlich einen ſchwarzen Saum, und iſt wenig ausgebogen. Die ganze Länge dieſer ſeltenen Schnecke betraͤget drey Zoll, und die Breite auf der dickſten Stelle einen Zoll acht Linien. Tab. 139. Fig. 1287. 1288. 5 f 1 Ex Muſeo noſtro. Eine merkwuͤrdige Abaͤnderung der vorigen Gattung. | Varietas infignis ſpeciei praecedentis. Es wird dieſe ſeltene Schnecke ebenfalls wie die vorhergehende vo vier ſchwarzen und von vier weißen Queerbinden umgeben, auch legen ſich viele rothgelbliche Faͤden als Streifen um ſie herum. Allein jene hat ungleich mehrere weiße Flecken, welche dazu groͤßtentheils eine vier⸗ eckigte Form und Bildung haben, und ſelbſt auf den ſchwarzblaͤulichten Queerbinden in guter Anzahl vorhanden find. Hingegen bey dieſer jetzigen ſiehet man auf den blauſchwarzen Baͤndern nur wenig weiße Flecken, aber deſto mehr ſchwarze Stellen auf den weißen Binden. Die meiſten weißen Flecken, welche von einem orangegelblichen Rande ein⸗ gefaßet werden, haben mehr eine ovale als viereckigte Form. Auf dem Wirbel treten bey den acht bis zehen Umlaͤufen deſſelben, die ſich nach und nach ein wenig erheben, lauter kleine Knoten hervor, dadurch denn dieſe Schnecke wie becroͤnet wird. Bey der ſcharfen Lippe ſtehet inner⸗ lich ein ſchmaler Saum, der am Ende der ſchwarzblauen Binden einer ſchwaͤrzlichen, und beym Ende der weißen Binden einer weißlichen Ein⸗ faſſung gleichet. Unten bey der wenig ausgebogenen Bafi, ſiehet man auch an der inneren Seite einen ziemlich breiten ſchwarzbraunen Saum. Die inneren glatten Wände haben eine blaͤulichte Farbenmiſchung. Es gehoͤret dieſe Kegelſchnecke zur Zahl der neuentdeckten, dergleichen vor⸗ mals den Konchyliologen gar nicht bekannt geweſen. Sie wohnet beym Ufer der Nicobariſchen Eylande. Ihre u betraͤget zween Zoll drey nn I 3 Linien, 30 Kegelſchnecken. Tab. 139. Fig 1289. 0 Linien, ihre Breite einen Zoll drey Linien. Der ſelige Martini lebte noch, wie ich dieſe Gattung aus Oſtindien erhielte. Ich verſaumte es nicht, ſie ihm ſogleich zu ſenden, ob er etwa eine Abzeichnung von der⸗ ſelben nehmen, und fie hernach beſchreiben wolle. Er beſtimmte ſie ſo⸗ gleich für den Supplementband, darinnen fie auch nun wuͤrklich eine Stelle gefunden. Er nannte ſie den Admiral unter die Schouts bey Nacht. Da ich ihn aber bedeutete, daß ein Schout ſchon gewiſſer maaßen ein Admiral ſey, und daß ein ſolcher in den Daͤniſchen Landen ſchon wuͤrklich den Titul eines Viceadmirals fuͤhre, ſo empfand er das unſchickliche dieſer Benennung, und verſprach es ſie naͤchſtens abzuaͤn⸗ dern, wovon er aber durch die große Veraͤnderung, welche im Tode mit ihm vorgegangen, verhindert worden. Tab. 139. Fig. 1289. N Ex Muſeo noſtro. gi Die ſchwarzbunte Kayſercrone. 2, Conus imperialis Linnaei, teſta conica, ex albo obfcure fuſeo et flavido nubeculata et fafciata, multis lineis nigricantibus ex albo punctatis cincta, ſpira truncata, nodis coronata, mucrone centrali prominulo, baſi ſub- emarginata, intus limbo obſcuro praedita. Pe Unter den Kegelſchnecken, welche wegen ihres ſtark aecrönten Wir⸗ bels Kayſercronen heißen, giebt es mancherley ſonderbare Abaͤnderungen. Einige Arten werden um deswillen von den Franzoſen die Chineſiſchen, andere die Mohriſche Kayſercronen genannt. Die jetzige unterſcheidet ſich in ihrem Farbenkleide ſehr merklich von den gewoͤhnlichen. Ihre Wolken, Baͤnder und Flecken ſind lange nicht ſo lebhaft, dagegen aber viel dunkler, finſterer, ſchwarzbraͤunlicher. Viele ſchwaͤrzliche Faͤden, welche auf manchen Stellen durch weiße Puncte unterbrochen werden, legen ſich als feine Queerbinden und Schnüre um dieſe Schnecke her⸗ um. Selbſt auf den weißen Flecken und Wolken erblicket man viele gelbliche Flecken und dunkle Stellen. Bald haͤtte mich das duͤſtere und traurige Farbenkleid (welches aber, wie ich aus einer Probeplatte er⸗ ſehe, von den Illuminiſten gegen meinen Wunſch und Willen gelblich und helle vorgeſtellet worden, da es ſchwarz und dunkel ſeyn ſollte), dieſer Schnecke verleitet, ihr den Namen der traurenden Kayſererone beyzulegen. Die vielen Knoten des ſtumpfen Wirbels bilden daſelbſt eine Crone, und verſchaffen dieſer Schnecke eine Stelle unter En er | a 4 croͤnten we Kegelſchnecken. Tab. 139. Fig. 1290. 1291. 31 erönten Kegeln. An den inneren Wänden, wenn man fie gegen das Licht haͤlt, ſchimmern die weißen Flecken der Oberflache hindurch. Die Baſis ſitzet von auſſen voller ſchwarz⸗ und weißbunten Queerſtreifen. Sie iſt wenig ausgebogen, und hat innerlich einen ſchwarzblaͤulichten Saum. Es wohnet dieſe Schnecke an den Stranden von der Inſul St. Maurice und Bourbon. Ich beſitze noch einige Abaͤnderungen, die doch aber nur im Farbenkleide, und in der mehr ſchwarzlich und flam⸗ icht gerathenen Zeichnung, welche ſich von zufälligen Urſachen herſchrei⸗ ben kann, und nicht weſentlich unterſchieden ſind. u Tab. 139. Fig. 1290. 1291. Ex Mufeo noftro. 80 Der monſtroͤſe Kegel. | Conus monftrofus, teſta conica, in primo anfractu tubereulato- nodoſa, maculis albis et nigris quaſi ſupertexta, ſuperiore parte magis nigricante, in- feriore albidiore, ſpira truncata noduloſa, labro ſuperne introrſum deflexo. Monſtroͤſe Schnecken, welche durch Zufälle, Krankheiten, Verletzun⸗ gen in ihrem ordentlichen Wachsthum gehindert, oder zu allerhand Auswuͤchſen, ſchiefen Richtungen, unregelmaͤßigen Stockwerken veran⸗ laßt und gezwungen worden, erblicket man zum oͤftern im Reiche der Conchylien. Allein im Geſchlechte der Kegelſchnecken find es Seltenhei⸗ ten. Mir find, ſeitdem ich den monſtroͤs geformten und ſauber gebilde⸗ ten Kegelſchnecken eine ſtaͤrkere Aufmerkſamkeit gewidmet, und mich be⸗ gieriger darnach umgeſehen, erſt ſechs Stucke in meiner Sammlung vor⸗ gekommen, welche dergleichen ſonderbare Auswuͤchſe, Kroͤpfe, Wulſte und Beulen als Naturfehler an ſich tragen. Unter meinen monſtroͤſen Kegelſchnecken behauptet diejenige, ſo ich hier abbilden laſſen, den erſten und oberſten Rang. Ihre erſte Windung ſitzet oberwaͤrts voller ſtark aufgeblaſenen, innerlich hohlen Knoten, dergleichen man bey Kegelſchne⸗ cken ſonſt nie zu ſehen gewohnt iſt. Soll man dieſe Knoten und ſchwul⸗ ſtigen Beulen, dadurch dieſe Schnecke gewiſſermaßen eckigt und vierkantig gemacht wird, als etwas blos zufaͤlliges oder als etwas weſentliches an⸗ ſehen? Sind fie den Mitgliedern dieſer Gattung eigenthuͤmlich, oder befinden ſie ſich nur als heterogene Dinge, als monſtroͤſe Aus wuͤchſe allei⸗ ne bey dieſem einzelnen Stuͤcke? Dieſe letztere Meinung ſchien mir vor⸗ mals die wahrſcheinlichſte und glaubwüͤrdigſte zu ſeyn, bis ee nn 5 f wuͤrdig⸗ 33 Kegelſchnecken. Tab. 139. Fig. 1290-1292. wuͤrdigſter Freund der Herr Spengler, eben dieſen Kegel mit wulſtigen Knoten aus Oſtindien erhielt. Es muß alſo bey den Mitgliedern dieſer Gattung eben ſo eigenthuͤmliche Sitte und Gewohnheit ſeyn, wulſtige Auswuͤchſe und Beulen zu tragen, als es bey den Einwohnern mancher bergigten Laͤnder gewohnlich iſt, einen großen Kropf am Halfe zu tragen. Der flache ſtumpfe Wirbel dieſes Kegels wird am Rande feiner Umlaͤufe von kleinen Knoten umgeben. Auf der bis zum Glanze glatten Ober⸗ fläche ſiehet man viele herzfoͤrmige weiße Flecken, welche netzartig anein⸗ ander haͤngen, von einem ſchwarzen Grunde umgeben, und von einem ſchwarzen Rande eingefaſſet werden, wodurch ſie ein ſehr vortheilhaftes Anſehen gewinnen. Bis zur Hälfte dieſer Schnecke behält der ſchwarze Grund die Oberhand, und man ſiehet mehr ſchwarze als weiße Stellen. Aber auf der untern Haͤlfte aͤndert ſich dieſes alles, und man ſiehet mehr weiße als ſchwarze Stellen. An der auſſern Lippe bemerket man eine ziemlich ſtarke Beugung, auch ſchließet fie ſich erſt um einige Linien tiefer als bey andern Kegeln bey der inneren Lippe an, (etwa wie bey der Heli- ce caſtanea. An den inneren ſpiegelglatten weißen Wänden ſchimmert eine ſchwefelgelbliche Farbenmiſchung, und bey der wenig ausgebogenen Naſe ſiehet man innerlich einen ſchwarzlichen Lippenſaum. Es wohnet dieſe ſonderbare Schnecke im Oſtindiſchen Meere, an den Stranden von Bengalen. Sie iſt vorzuͤglich rar und ſelten. N | 105 Tab. 139 Fig. 1292. g Ex Muſeo noſtro. Die Geſellſchaft der Herzen. | Societas cordium, teſta conica, maculis numeroſiſſimis cordiformibus albis et ferrugineis marginatis quali fupertexta, ex nigro variegata et transverfim fafciata, ſpira truncata, canaliculata , mueronata feu nodis coronata, apice prominulo. | Auf dieſer Kegelſchnecke ſiehet man eine große Anzahl herzfoͤrmiger ſchneeweißer Flecken von ſehr verſchiedener Groͤße. Einige derſelben ſind Außerft klein, andere dagegen merklich größer, und noch andere haben eine recht anſehnliche Groͤße. Es iſt hier alſo eine ſtarke Geſellſchaft großer und kleiner Herzen beyſammen. Alle haben eine roͤthliche roſtfaͤr⸗ bige Einfaſſung. Sie haͤngen wie ein netzartiges Gewebe aneinander. Lange bin ich zweifelhaft geweſen, ob dieſer praͤchtige Kegel den Herztu⸗ ten, oder den Spinnewebenstuten beygeſellet, oder als eine e en. x | | / tung, Kegelſchnecken. Tab. 139. Fig. 1292. 33 tung, ſo zwiſchen beyden vorgenannten mitten inne ſtehe, angeſehen wer⸗ den muͤſſe. Allein nach reifer Ueberlegung finde ich es für das rathſamſte ihn fuͤr eine eigene Gattung zu erklaͤren. Er kommt von den Friedrichs⸗ Inſuln oder Nicobariſchen Eylanden, und iſt erſt ſeit der Zeit man dieſe Inſuln mehr beſuchet und befahren, den Conchylienfreunden bekannt ges worden. Den meiſten der aͤltern und neuern conchyliologiſchen Schrift⸗ ſteller iſt er gänzlich unbekannt geblieben. Er hat einen ſtumpfen ziemlich flachen Wirbel, der ſich erſt in der Mitte zu einer kleinen Spitze erhebet, zehen Umlaͤufe hat, und auf ſeinen ſchwarz und weiß gefleckten, mit lauter Knoten regelmaͤßig beſetzten Windungen wie bekroͤnet wird. Ich zaͤhle beym Rande des erſten Umlaufes ſechszehen Knoten, die in regelmaͤßiger Ordnung und Entfernung ihren Platz einnehmen, ſich bey den folgenden Windungen immer mehr verjuͤngern und verkleinern, und endlich gar ver⸗ liehren. Die Knoten ſind weiß. Die darneben oder darzwiſchen liegen⸗ den Vertiefungen haben immer einen ſchwarzen Flecken. Bey den ge⸗ woͤhnlichen Herztuten ſind die herzfoͤrmigen Flecken ungleich groͤßer, der Grund, welcher fie umgiebt, iſt ſchwaͤrzer, der Wirbel höher und erha⸗ bener, auch laufen über die ganze Oberflache feine Queerſtreifen hinuͤber. Bey der jetzigen iſt die Oberflache glänzend glatt, und nur unterwaͤrts bey der wenig ausgeſchnittenen Grundflaͤche findet man, was man bey den meiſten Kegelſchnecken findet, allerhand Queerſtreifen. Die herzför⸗ migen Flecken ſind oft gar ſehr klein, und haͤngen wie ein netzartiges Ge⸗ webe aneinander. Ein paar ſchwarze Queerbinden legen ſich um dieſe Kegelſchnecke herum, doch iſt es nichts ſeltenes auch auf dieſen Baͤndern weiße herzförmige Flecken anzutreffen. Die ſcharfe Lippe hat oberwaͤrts einen merklichen Ausſchnitt, und innerlich an den weißen glatten Waͤn⸗ den eine blaßgelbliche, gleichſam ſchwefelichte Farbenmiſchung. Die Laͤn⸗ ge der hier abgebildeten betraͤget zween und einen halben Joll, und die Breite des Wirbels einen Zoll fünf Linien. Eine ſeltene Abänderung, die vermuthlich eine eigene Gattung iſt, wird Tab. 144. fig. e und d vor⸗ kommen. — 5 18 N EM 85 1 201 hi De FN 4 CLoͤonchylien⸗ Cabinet Supplementeband. E i Tab. 34 Kegelſchnecken. Tab. 139. Fig. 1293. Tab. 139. Fig. 1293. a ; Ex Mufeo noſtro. Ken] Der Admiral unter den Admirals⸗Tuten. Amadis Thalaſſiarchus, teſta conico- oblonga, characteribus ex fuſeo flaves- centibus in fundo candidiſſimo reticulatim picta, fafciis tribus aurantiatis ſeu lucide croceis cireumeincta, intermedia fafcia latiore, quam dividit eingulum albis et fuſcentibus maculis alternis artieulatum, ſpira aſeendente, anfractibus concentrice ftriatis, excavatis, marginatis, ex albo et eroceo maculatis, an variegatis; labro acuto ſurſum et ſubtus emarginato. Davıra Cat. rail. Tom. I. p. 233. no. 45 1. Un très beau Cornet des Indes, rare, peu different des Amiraux par le fond et la marbrure, mais d'un volume beaucoup plus fort a clavicule elevee, et a une Zone de trois petites bandelettes de points vers les deux tiers de fa hauteur nomme T TAmadis, | HN 3 en e DE Favanne Conchyl. Tom. 2. p. 449. Eſpece 26. L’Admiral Amadis à cla- vicule elevee, tachetee de fauve, dont les pas des orbes font conca- ves et en vive-arrete, à robe blanche faſcièe de fauve, avec des cor- a dons de points et de marbrures en zig-zags fauve- brun, très rare. Unter den Admirals⸗Tuten fehlet es nicht an vortreflichen Abaͤnde⸗ rungen. Einige haben ein dunkelbrauneres, andere ein lichtbrauneres Far⸗ benkleid, dabey der weißen Flecken ungleich mehrere ſind, und der weiße Hintergrund viel ſtaͤrker hervorſchimmert, als bey der Amadis⸗Tute, die ich Tab. 142. fig 1322. abbilden laſſen. Einige Amadis⸗Tuten werden von breiten Queerbinden umgeben, andere ermangeln derſelben gaͤnzlich. Diejenigen welche, wie unſere gegenwaͤrtige, auf ihren Queer baͤndern noch beſonders mit einem braunz und weißgefleckten Guͤrtel, wie mit ei⸗ nem Ordensbande umwunden find, halt man für die vornehmſten und vorzüglichſten. Sie werden alsdenn Admirale der Amadis⸗Tuten genannt. Wenn Dargenville im Anhange zu feiner Conchyliologie p. 337 bey Tab. I. fig. R. den Surinamiſchen Admiral kennbar machen will, fo nen⸗ net er uns inſonderheit folgendes Unterſcheidungszeichen: il regne dans fa faſcie un cordon de points blanes et bruns qui denotent un Amiral. Alles dieſes gilt nun auch von der hier abgebildeten herrlichen Amadis⸗Tute. Sie wird von drey lichtbraunen faſt orangegelblichen Baͤndern umgeben, davon die mittelſte die breiteſte iſt. Auf dieſer mittelſten ſtehet ein Guͤr⸗ tel, der da aus braunen und weißen untereinander abwechſelnden Wehe . 97115 19 7 Fi Ei te £ ! Fu 8 Tab. f 0 In der Conchylinlogie nouvelle et portative pag. 110. leſe ich folgendes: I. Amadis eſt une ee.pece d' Amiral qui weſt point fafcie. Daß dieſes Vorgeben gänzlich falſch ſey, darf ich N nun nicht erſt erinnern. ER EN IE 1 EN 7 8 ; Nr 6 N 36 Kegelſchnecken. Tab. 139. 140. Fig. 1294. 1295. | Tab. 139. Fig. 1294. | 8 11 Ex Mufeo Lorenzıano. in Der mit punctirten Faͤden umwundene Kegel. Conus filis punctatis einctus, teſta conica laevi, transverfim fafciata faſciis duabus albis, et cireumligata filis punctatis, articulatis fufcentibus, ſpira pyramidata, bafı parum emarginata. SL Diefe gewiß nicht gemeine Kegelſchnecke habe ich aus der fchönen Conchylienſammlung des hieſigen Herrn Kaufmann Lorenzens entlehnet. Sie wird auf ihrem glatten etwas fleiſchfarbichten blaßröthlichen Grunde von mehr als zwanzig Queerlinien oder Faͤden wie umſchnuͤret und um⸗ wunden. Dieſe Faden beſtehen aus unzaͤhligen zarten rothbraͤunlichen Puncten, welche mit dem groͤßeſten Fleiße wie durch eine Nadel gezeich⸗ net und veihenweiſe geordnet zu ſeyn ſcheinen. Ein paar weiße Jueer⸗ binden legen ſich gleichfalls um ſie herum. Die eine ſtehet oben beym Rande, die andere etwas unter der Mitte. Der glatte Wirbel iſt nicht flach noch ſtumpf, ſondern ziemlich erhaben. Wer ſich die Muͤhe nicht will verdrießen laſſen die Stockwerke ſeiner Kegelſchnecken nachzuzaͤhlen, der wird bey den meiſten zehen Umlaͤufe oder Windungen antreffen. Eine gleiche Anzahl finde ich auch bey dieſen mit punctirten Faͤden umwundenen Kegel. Beym Rande dieſer Windungen ſiehet man ſchwarzbraͤunliche Flecken. Bey der Naſe oder Baſi zeiget ſich eine dunkelbraune Farben⸗ miſchung, und an der inneren Seite eine kaum merkliche Ausſchweifung. (baſis vix emarginata). Die inneren fpiegelglatten Waͤnde find weiß. Es wohnet dieſer feltene Kegel in den Oſtindiſchen Meeren. Die Länge des hier abgebildeten beträget einen Zoll neun Linien, und feine Breite auf der dickſten Stelle eilf Linien. ee Tab. 140. Eig. 1295. 1 f Ex Muſeo noſtro. Der | Indianiſche Kegel. N Conus Indieus, teſta conica, oblonga, transverfim ſtriata, ex violaceo in fundo albo longitudinaliter nubeculata, ſpira convexiuſcula, coneentrice ſtriata, pe- nes ſuturam anfractuum quafi eingulo redimita, maculis fufco violaceis et a albis alternis variegata, baſi emarginata et ſulcata, labro 5 1 e ſuberenulato. Er BE ur: Diieſen Kegel hatte ſchon der fel. Martini, nach einem Originale, ſo ich ihm aus meiner Sammlung geliehen, fuͤr den Supplementband 1 1 5 g 5 laſſen, Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 1295. 1296. 37 laſſen, daher ich ihn deſto weniger zuruͤcklaſſen duͤrfen. Er wohnet in den Sſtindiſchen Gewaͤſſern, und er kann um deswillen gerne in Erz mangelung eines beſſern Namens, der Indianiſche Kegel heiſſen. Er hat eine länglichte geſtreckte Form und Bildung, und iſt ziemlich dick⸗ ſchalicht. Es umgeben ihn feine gefaͤrbte punctirte Queerſtreifen, die unterwaͤrts ſich etwas ſtaͤrker erheben, wie gekoͤrnt zu ſeyn ſcheinen, und im Zwiſchenraume Furchen bilden⸗ Die Grundfarbe iſt weiß, ſie wird aber durch große langlichte violetblaͤulichte Flecken oder Wolken wie ummölfet, und dadurch bunt gemacht. Auf der etwas erhobenen Wir⸗ belſeite zaͤhlet man acht Stockwerke. Sie haben concentriſche Streifen, und violetbraune Flecken, und werden bey der Nath von einem erho⸗ benen, weiß und violetbraͤunlich gefleckten kleinen Gürtel umzingelt. Die Furchen und Streifen der Grundfläche verurſachen bey der aͤuße⸗ ren Lippe zarte Einſchnitte und Einkerbungen. Es iſt dieſe nicht ge⸗ meine Schnecke zween Zoll lang und noch keinen ganzen Zoll breit. Tab. 140. Fig. 1296. Ex Mufeo noſtro. 1 Der heimliche Kegel. Conus elandeſtinus, tefta conico-oblonga, obſeure rubra, ſeu rubro· fuſca, filis transverſis rubicundis ſubtiliſſimis clandeſtinis ex albo punctatis eincta, faſcia alba redimita, ſpira convexiuſcula, concentrice ſtriata, . ex albo et rubro maculata. Auch dieſe Kegelſchnecke hatte ſchon Martini für den Supplement⸗ band beſtimmet. Sie traͤget ein braunrothes Farbenkleid, welches von weißen Flecken wie umwoͤlket wird. Die vielen zarten Faͤden, welche ſich wie Schnüre um dieſe Schnecke herumlegen, find dem bloßen Auge kaum ſichtbar. Sie beſtehen aus feinen dunkelgezeichneten Linien und weißen Puncten. Linne nennet eine gewiſſe Porcellanſchnecke, welche auf ihrer Oberflache von auſſerſt zarten Zigzaglinien bezeichnet wird, Cy- Praeam clandeftinam, Deſto eher wird man es mir vergeben, wenn ich dieſen Kegel, der von aͤuſſerſt zarten, kaum merklichen Faͤden umwun⸗ den wird, Conum clandeſtinum genannt habe. Die laͤnglichten Wolken und weißen Flecken, welche auf der Mitte dieſes Kegels als beyeinan⸗ der ſtehend geſehen werden, vertreten daſelbſt die Stelle eines breiten Bandes. Die weiß und braunröthlich gefleckten Queerſtreifen erheben ſich bey der Baſi ſehr deutlich, und e am Rande RR g | | 3 ippe 38 Keegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 1207 Lippe kleine Einſchnitte und Einkerbungen. Auf den zehen Umlaͤufen des erhobenen Wirbels ſiehet man concentriſche Streifen, wie auch auf weißlichem Grunde rothbraune Adern und Flecken. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. Die hier abgebildete iſt einen Zoll zehen Linien lang. Sie iſt rar und ſelten. e Tab. 140. Fig. 120% women: f Ein Vice⸗Admiral aus dem rothen Meere. Ammiralis vicarius ſeu Thalaſſiarchus ſecundus e mari rubro, teſta coniea oblonga, ſpira elevata, anfractibus decem canaliculatis, maculis flammeis in fundo albo regulariter condecorata, ſuperficie reticulatim lineis rufeſcentibus concatenatis picta, quatuor faſciis latis lueidioribus et obſcurioribus alternis fafciata, bafı fcabra, labro acuto. f Wer vom gewoͤhnlichen Vice-Admiral, welcher von den Franzoͤ⸗ ſiſchen Conchyliologen der Rumphiſche genannt wird, die umſtaͤndlichere Beſchreibung nachleſen will, den verweiſe ich auf den ten Band dieſes ſyſtem. Conchyliencabinets p. 284, auf Savarts Dictionaire Conchyl. Tom. 3. p. 443. und auf des de Favanne Conchyl. Tom. 2. p. 269. Der jetzige, von dem wir hier reden, wird dadurch vorzüglich merkwuͤrdig, weil er aus dem rothen Meere herſtammet. Die gelehrte Geſellſchaft, welche vom Koͤnigl. Daͤniſchen Hofe vor mehreren Jahren nach Arabien geſandt worden, hat dieſen Spitzkegel am Ufer des rothen Meeres entdecket, und eine Anzahl derſelben hieher geſandt. Der Grund iſt fo weiß wie das weißeſte Elfenbein, und dabey ſpiegelglatt. Man ſiehet auf der Oberflaͤche lauter rothbräunliche hie und da zuſammen⸗ fließende netzartig und kettenfoͤrmig ineinander geflochtene groͤbere und feinere Linien, hinter welchen der ſchneeweiße Grund in herzfoͤrmigen groͤßeren und kleineren Flecken uͤberall hervorſchimmert. Wer die ſoge⸗ nannten Spinnewebens⸗Tuten kennet, der wird in der Zeichnung un⸗ ſers Vice⸗Admirals manche Aehnlichkeit antreffen. Er wird von vier breiten Queerbinden, davon zwo eine lichtere und die beyden andern eine dunklere Faͤrbe haben, umgeben, und bey der Baſi von ſchieflau⸗ fenden Queerſtreifen, welche in ihren Zwiſchenfurchen laͤnglichte, dem bloßen Auge kaum ſichtbare Runzeln haben, rauh gemacht. Der zier⸗ lichſt gebaute Wirbel dieſes ſchoͤnen und ſeltenen Spitzkegels erhebet ſich treppenfoͤrmig. Er hat zehen Stockwerke, welche mit einem ih Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 12998. 39 lich erhobenen Rande, und mit einer tiefen Auskehlung verſehen ſind. Sie werden von braunrothen regelmaͤßig vertheilten flammichten Fle⸗ cken auf weißem Grunde bezeichnet. Die Lippe iſt ſcharf und ſchneidend, und hat oberwaͤrts einen tiefen Ausſchnitt, und unterwaͤrts einen vio⸗ letten Saum. Dieſer ſchoͤne Viceadmiral des rothen Meeres iſt ſelte⸗ ner, als der gewoͤhnliche, weil er in ſolchem Meere wohnet, daraus die Conchylienfreunde nur ſelten neue Beytraͤge zur Vermehrung ihrer conchyliologiſchen Schaͤtze zu erhalten pflegen. Der hier abgebildete iſt einen Zoll und zehen Linien lang. Viel größere Exemplare dieſer Gat⸗ tung liegen im großen Spengleriſchen Cabinette. 1 % „ ä Ex Mufeo noſtr o. Der wahre aͤchte Stein⸗Admiral. ili Ammiralis Petraeus, teſta conica, glaberrima, rubro- lutea, fafeiis duabus candidis eincta, ſuperiore latiore maculis interrupta, ſpira modice elevata a ex albo et rubro-Iuteo variegata, baſi ſtriis granulatis transverſis Beg. Steen- Admiral. Gall. Carotte ſafranèe. GuaLrierı Index tab. 25. fig. F. Cochlea longa pyriformis vulgaris, lutea, aalbida faſcia diſtinctz. See e 5 $ Favanne Conchyl. Tom.2. p. 452. La Carotte fafrande, à robe d'un beau jaune - ſafran, et à deux zönes blanches, Pune près des pas de la ſpirale, Pautre für le milieu du premier orbe, et des fillons circulaires granu- leux vers le bas de fon premier orde. naher fs | Viele werden fich in dem ſonderbaren Namen sr Stein⸗Ad⸗ mirals, welchen die Holländer aufgebracht, nicht finden koͤnnen. Ver⸗ muthlich hat man bey dieſer zuſammengeſetzten Benennung ſowohl auf die ſteinharte Beſchaffenheit ihrer Schale, und auf die roͤthliche Grund⸗ farbe, als auch auf die vorzuͤgliche Schönheit dieſer Schnecke Ruͤckſicht genommen, und ihr wegen der Haͤrte und ziegelrothen Farbe den Na⸗ men eines Steines, und wegen ihrer Schoͤnheit den Titul eines Ad⸗ mirales beygeleget. Indeſſen bleibet doch immer dergleichen wunderbare * Zuſammenſtellung der Begriffe auffallend und anſtößig. Martini redet im aten Bande dieſes Werkes pag. 271. bey fig. 630. 63 1. von einer nahe hiemit verwandten Gattung, welche bey ihm den Namen des Hermelin⸗Schwanzes führer. Von den Franzoͤſiſchen Sonapliologen (14. 5 6 h : 5 TEE 0 wi 40 Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 1298. 1299. wird unſer Steinadmiral La hs ſafranèe, die ſafrangelbe Mohrrübe, oder die gelbe Ruͤbe genannt. Die Schale dieſes Kegels laͤſſet ſich bey ihrer beſondern Härte bis zum ſchoͤnſten Glanze poliren oder ſpiegelglatt machen. Das rothgelb⸗ liche Farbenkleid deſſelben wird von zwo weißen Queerbinden umgeben. Auf der öberften breiteren Binde ſiehet man laͤnglichte gelbroͤthliche, vom Wirbel herablaufende Bänder, und die unterſte ſchmaͤlere pfleget auf ihrem Rande wie ausgezackt zu ſeyn. Der Wirbel erhebet ſich nur wenig und iſt mehr ſtumpf als ſpitzig. Die Umlaͤufe graͤnzen nahe aneinander und werden nur durch eine etwas einſchneidende vertiefte Nath vonein⸗ ander abgeſondert und von regelmaͤßig abwechſelnden weißen und gelb⸗ roͤthlichen Flecken bezeichnet. Die Bafis dieſes faſt völlig glatten Kegels iſt rauh, denn ſie wird von erhabenen mit Koͤrnern beſetzten Queerſtrei⸗ fen, oder mit Strüs granulatis umgeben. Die Lippe iſt ſcharf und unten an der inneren Seite braͤunlich. Es wohnet dieſe Kegelſchnecke in den Windisch Meeren. Wohlerhaltene Exemplare a nicht gemein. 5 Tab. 140. Fig. 1299. Ex Mufeo noſtro. Der Himmende Loͤve. 5 Leo ſeandens ſeu ſcanſorius, teſta conica, ſolida, crafla, maculis leonis feu leonibus aſſimilatis rubefcentibus nubeculata, variegata, fpira fere truncata, planiufeula, anfractibus ſubcanaliculatis abi fauce r candidiſſima. ö ; > Bel . Klimmende Leewe Toot. Gall. Le . nacpent. 3 1 es Spectre, una GUALTIERI 14. lig. D. Cochlea conoidea aliquantulum mueronata ee Candida, maculis rubiginoſis denſe notata „ punctata, faſclata., Davıra Catal. raiſ. Tom. I. no. 478. p. 242. Cornet blanc à zones formees de grandes et petites taches irregulieres d’efpeces de caracteres de lig- nes interrompues et de e en e nomme Spakkress Aae dans fon efpece. Favarı v’Hersıcny Diet. Tom. 3. p. 327. Coquille e des Spe- ctres. Voluta conoidea alba octo vel novem ſpiris depreſſis et Bat per concavis conſtans; magnis maculis et punctis fuſeis vel fubnigri vel ex fufco rubeſcentibus faſciatim eee een Con- a ee ara, re KR le. SER * Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig.1299: 4 CAN Zoophyl. Faſc. 3. no. 1238. p. 285. Conus teſta conica rudi, al- bida, faſciis transverlis fufeis et punctis maculisque longitudinalibus, apice ſubemarginato, ſubſtriatoque: ſpira plana mucronata. BE Favanne Conchyl. Tom. 2. tab. 14 fig. CI. p. 460. Le Spectre orien- tal à deux bandes, à clavicule mediocrement elevee, à robe blanche marbree dans deux zönes, de grandes taches marron-brun et à plu- ſieurs cordons de petites taches de la mème couleur. It. p. 601. 1 Einige glauben in den wunderbaren Flecken und Wolken, damit die Schnecken dieſer Gattung pflegen bezeichnet zu ſeyn, die Figuren klim⸗ mender und aufſpringender Loͤwen zu erblicken; andere aber meinen in der Stellung dieſer Flecken eine Zeichnung von abgemahlten Geſpenſtern zu ſehen. Daher koͤmmt es nun daß dieſe Tuten bey den Hollaͤndern klimmende Leeuwen Tooten, kletternde Loͤben, und bey den Franzoſen Cornets ou coquilies qui reprefentent de Spectres, oder ſchlechtweg les Spectres, Geſpenſter⸗Tuten genannt werden. Favanne urtheilet ſehr richtig, wenn er davon in ſeiner Conchyl. Tom. 2. p. 602. ſchreibet: Les cordons de petites taches forment auffi quelquefois par la reunion de plu- fieurs d' entre elles des efpeces de caracteres ou chiffres romains plus ou moins diſtincts. Man findet von dieſer Gattung unzählige Abaͤnderun⸗ gen, und ſelbſt unter ſolchen die aus einerley Meeren und Weltgegen⸗ den kommen, wird man niemals zwey Exemplare antreffen, die in der Zahl, Bildung und Stellung ihrer Flecken, Wolken, Puncte, Queer⸗ binden völlig einander gleichen und miteinander uͤbereinſtimmen folten. Der liebe ſel. Martini hat freylich ſchon einige von der Gattung klimmen⸗ der Löwen im 2ten Bande dieſes ſyſtem. Conchyliencabinets Tab. 55. fig. 606. und Tab. 56. fig. 626. abzeichnen laſſen, ja noch mehrere unter die⸗ fen Namen der aufſpringenden Löwen p. 248. befchrieben, die darauf wohl nimmer Anſpruch machen koͤnnen. Indeſſen hat er auch von der hier abge⸗ bildeten, die ich ihm einſt aus meiner Sammlung geliehen, eine getreue Zeichnung genommen und fuͤr den Supplementband beſtimmet, weswegen ich fie denn auch den Conchylienfreunden nicht vorenthalten noch es fin unnoͤthig und uͤberfluͤßig erklaͤren wollen, ihre Abbildung und nähere Bes ſchreibung hier darzulegen. Sie unterſcheidet ſich ſchon ſehr deutlich von andern mit ihr verwandten durch eine ſehr anſehnliche Groͤße, durch den friſcheſten Farbenſchmuck, durch die ſonderbare Stellung der großen braunrothen Wolken und laͤnglichten Flecken, dadurch fie überall bey ihrem weißeſten ſpiegelglatten Grunde umwoͤlket und bunt gemacht wird. Conchylten⸗Cabinet Supplementsband. F Viele 42 Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 1300. Viele der groͤßeſten Flecken und Wolken ſcheinen wie ineinander gefloſ⸗ ſen zu ſeyn und durch ihre Stellung breitere Queerbinden zu bilden. An den Ufern der Weſtindiſchen Eylande findet man manche Abaͤnde⸗ rungen der klimmenden Löwen⸗Tuten. Die jetzige aber ift gewiß orien⸗ taliſch, und in den Oſtindiſchen Meeren gefunden worden, welches ihr einen neuen Vorzug giebet. Ihre Schale iſt ſehr ſtark, dicke, ſchwer und vollwichtig. Der breite ſtumpfe Wirbel hat zehen Umlaͤufe, welche einige Auskehlung haben, von einem etwas erhobenen Rande umgeben, auf weißem Grunde von rothbraunen Flecken bunt gemacht worden, und ſich zuletzt in einer Spitze endigen. Auf der Baſi dieſer Schnecke ſiehet man die gewoͤhnlichen, den meiſten Kegelſchnecken eigenthuͤmliche Queerſtreifen, und alsdenn noch an der innern Seite einen merklich erhobenen Wulſt unten an der Spindellippe. Die Länge dieſes Kegels betraͤget zwey Zoll ſechs Linien, die Breite einen Zoll neun Linien. Tab. 140. Fig. 1300. a ü Ex Muſeo noſtro. 9 N Der kleine klimmende Löwe aus dem rothen Meere. Leo fcandens e mari rubro, teſta conica, maculis rubicundis in fundo albo- maculata, ſpira elevata muricata ſeu acuminata, anfractibus cana- liculatis ſtriatis marginatis. ee Dieſer Tute wuͤrde ich ſchwerlich eine Stelle im Supplementbande eingeraͤumet haben, wenn ſie ſich nicht aus dem rothen Meere daher⸗ ſchriebe, und wenn nicht die Conchylien des rothen Meeres den meiſten Conchylienfreunden faſt gänzlich unbekannt waren. Sie gehoͤret zu der Gattung von Geſpenſter⸗Tuten, welche bey den Franzoſen wegen ihrer rothbraunen Flecken Spectres rouges heißen. Die mehreſten Kegel, wel⸗ che klimmende Loͤwen oder Geſpenſter⸗Tuten heißen, ſind ſehr dickſcha⸗ licht und ſchwer, auch haben ſie gemeiniglich einen ſtumpfen Wirbel. Hingegen dieſe hier abgezeichnete gehoͤret zur Zahl der Spitzkegel. Ihre Schale iſt duͤnne und durchſichtig, aber ſo hart und veſte, daß fie ah bis zum ſtaͤrkſten Glanze poliren laͤſſet. Ihre Grundfarbe iſt weiß. Die rothbraunen Wolken und Flecken, welche auf ihrer Oberfläche ger ſehen werden, beobachten in ihrer Stellung eine ziemliche Ordnung, in⸗ dem mehrentheils ganze Reihen größerer Flecken mit laͤnglicht uͤbereinan⸗ der geſtellten Reihen kleinerer Flecken abwechſeln. Sehr feine dem bloßen Auge unmerkliche zarte Queerſtreifen laufen um ere eker ee ſicht noch Gewißheit beſtimmen. Kegeſſchnecken. Tab. 140. Fig. 13011303. 43 Die Baſis wied durch vertiefte Streifen, die Queerfurchen bilden, rauh gemacht. Die ausgekehlten Umlaufe des Wirbels ſetzen treppenfoͤrmig und ſtuffenweiſe voneinander ab; fie werden in ihrer Auskehlung von Queerſtreifen umgeben, haben auf weißem Grunde rothbraune Flecken, und endigen ſich endlich in einer ſcharfen Spitze. Jene gelehrte Ge⸗ ſellſchaft, welche einſt aus Daͤnnemark nach Arabien geſandt worden, hat mehrere von dieſer Gattung vom Ufer des rothen Meeres hieher geſchickt. Sie haben keine anſehnliche Größe. Die größeften find nur einen Zoll lang. Ob etwa in den Tiefen des rothen Meeres groͤßere und weit anſehnlichere Stuͤcke liegen moͤgen, kann ich mit keiner Zuver⸗ Tab. 140. Fig. 1301-1303. n Ex Mufeo noſtro. Der General Capitain. | Capitaneus Generalis, tefta conica nitidiſſima, oblonga, alba, feriebus pun- ctorum rufefcentium cireumſeripta, apice valde acuminato et exquifito, anſractibus canaliculatis, marginatis, maculatis, labro ſupra f f emarginato. f | Wer ſich mit dem Linneiſchen Naturſyſtem und den Namen deſſel⸗ ben bekannt gemacht, der wird es ohne einen Fingerzeig wiſſen, daß darunter ein Conus Mercator, Monachus, Magus, Minimus, Ruſticus, ja ſogar ein Conus Imperialis, Princeps, Vicarius, Senator, Ammiralis, SGeneralis, Capitaneus, Nobilis und dergleichen gefunden werde., Nach dieſem Exempel und Vorbilde wird es mir nicht verdacht werden koͤnnen, daß ich dieſer gegenwaͤrtigen hoͤchſtſeltenen und vorzuͤglichen Schnecke den Namen des General Capitains beygeleget. Sie koͤmmt von den Ufern der Nicobariſchen Eylande, dieſer nunmehrigen Friedrichs-Inſuln. Sie gehoͤret zur Zahl der neuentdeckten, die erſt ſeit einigen Jahren den Con⸗ chylienfreunden naͤher bekannt worden. Vergebens ſuchet man ihre Ab⸗ bildung und Beſchreibung bey den aͤltern und neuern conchyliologiſchen Schriftſtellern. Nur in Knorrs Vergnügen der Augen Tom. 6. fig. 3. ſtehet eine nahe Vermandtin dieſer Gattung. Sie gleichet in der Form und Bauart ihres ſchalichten Wohngebaͤudes voͤllig jener praͤchtigen Ke⸗ gelſchnecke, welche vom Linne Conus generalis, von den Franzoſen La flamboyante, von den Hollaͤndern Spedelwerks-Kuffen, von den Deuts ſchen das Kloͤppelkuͤſſen genannt, und 55 Martini im aten Bande er 2 2 es 44 Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 1301-1303. ſes Conchyliencabinets fig. 645-652 beſchrieben wird. Es iſt im eigent⸗ lichen Verſtande ein geſtreckter Spitzkegel, deſſen Umlaͤufe ſich 5 in eine ſcharfe Spitze endigen. Es wird diefer Kegel von ze... Reihen rothbrauner Puncte, die punctirte Queerlinien vorſtellen, umgeben. Diefe nur ſparſam dahingeſtellten Reihen rothbrauner Flecken haben einen weiß ſen 5 und zeichnen ſich ſehr vortheilhaft heraus. Zwiſchen zwo Reihen größerer Flecken ſtehet gemeiniglich eine Reihe aͤuſſerſt kleiner kaum ſichtbarer Puncte mitten inne, um eine Abwechslung zu veranlaſſen, und das ewige Einerley zu vermeiden. Ein zarter durchſichtiger pfirſich⸗ blut farbichter Flohr, welcher dieſe Schnecke, wenn ſie vollkommen friſch iſt , zu umſchleiern Pe erhoͤhet gleichfalls den Reitz und die Schön⸗ heit dieſer praͤchtigen Kegelſchnecke. Allein dieſer Flor iſt ſo duͤnne und vergaͤnglich, daß er bey der Reinigung, wenn man nicht recht behutſam damit umzugehen weiß, gar leicht abgerieben wird. Die ganze Oberflaͤ⸗ che dieſes Kegels iſt bis zum Glanze glatt, und nur alleine die Baſis wird durch die gewöhnlichen Queerſtreifen etwas rauh gemacht. Der Wirbel hat zwoͤlf Umläufe, welche nur wenig voneinander abſetzen, von einem kleinen Rande eingefaſſet werden, und auf ihrer Mitte eine Aus⸗ kehlung haben. Ihr Grund iſt weiß, er wird aber von einigen rothbrau⸗ nen Adern und Flecken bezeichnet. Die aͤußere Lippe iſt ſcharf, und hat oberwaͤrts einen tiefen Ausſchnitt. Die inneren Wände find ſchneeweiß und glaͤnzend. Die Laͤnge betraͤget zween Zoll, die Breite einen Zoll. Pig. 1302, welche hieſelbſt im Cabinette des Herrn Kaufmann Lo. Ken lieget, iſt zwar nicht in der Bauart und Bildung, aber deſtomehr der Zeichnung von jener, welche wir bey fig. 1301. kennen gelernet, Iterſchieden Sie wird auf ihrer weißen glatten und glaͤnzenden Ober⸗ fläche nicht blos von reihenweiſe geftellten Puncten und Linien, ſondern hauptſachlich von großen flammicht gebildeten lichtbraunen Flecken be⸗ zeichnet: auch wird ſie von ein paar weißen Queerbinden, theils um die Mitte, theils unten bey der Baſi umwunden. Die ſchoͤne Lorenziſche Conchylienſammlung enthält noch mehrere Abänderungen von dieſer neuen vortreflichen Gattung Nicobariſcher Kegelſchnecken, auf deren naͤ⸗ here Beſchreibung ich mich aber hier nicht einlaſſen kann. Fig. 1303 koͤmmt mit den ee in der Form und Banane. völlig überein. Nur allein das Farbenkleid verurſachet einigen Unter ſchied. Die ganze Oberflache wird von acht Queerbinden umgeben, da⸗ von die unterſte bey der Baſi ae iſt. Bey der andern 2 k breite⸗ Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 1304. 45 breiteren Queerbinde ſiehet man in der Mitte eine puncirte Linie, welche aus den feinſten, zarteſten rothbraͤunlichen Puncten beſtehet. Auf bey⸗ den Seiten der breiten weißen Binde, wie auch beym oͤberſten Rande dieſes Kegels, ſtehen ſolche Queerbinden, welche von flammichten laͤng⸗ lichten braunroͤthlichen Flecken und Puncten bezeichnet werden. Endlich fo bemerket man noch zwiſchen der oberſten und mittelſten Jänglicht ge⸗ flammten Queerbinde, drey linirte und punctirte Reihen. Der eigent⸗ liche Schalengrund dieſer Schnecke iſt weiß, er wird aber gleichſam von einem duͤnnen lichtgelblichen durchſichtigen Vorhange uͤberzogen. Es wohnet dieſe Schnecke gleichfalls bey den Nicobariſchen Inſuln. 8 Nur ſelten trift man Exemplare von dieſer eben beſchriebenen Art an, die einen recht lebhaften Farbenſchmuck haben. Wenn ſie nicht frifch aus der Tiefe aufgefifcher worden, fo find ihre nur fo duͤnne auf⸗ getragenen Baͤnder und Reitze wie verlohren und verſchwunden. f Tab. 140. Fig. 1304. Ex Muſeo noſtro. | | Das weiße Geſpenſt. * 4 Conus ſpectrum album, teſta eylindrica oblonga, laxe convoluta, fubven- tricofa, fpirae anfractibus poftice marginatis, ſtriatis, apice acuto, baſi trans verſim profunde ſulcata, ſulcis longitudinaliter denſe | 2 erenulatis, Linne wuͤrde dieſe Kegelſchnecke, wenn er ſie gehabt und gekannt, ohnſtreitig ſeiner letzten Unterabtheilung, welche die Conos ventricoſos laxe convolutos enthält, mit beygefuͤget haben. Sie hat eine warzen⸗ artige länglichte Form. Die Umlaͤufe des Wirbels werden von zarten Streifen umgeben. Der hintere Rand, dadurch ſie ſich an die folgen⸗ den Stockwerke anſchließen, und bey dieſer ſich gleichſam uͤber ſie hin⸗ überlegen, iſt merklich erhoͤhet. Zuletzt endigen ſie ſich in eine zarte Spitze. Nicht nur bey der Baſi, ſondern bis zur Hälfte der Schnecke hinauf, wird dieſer Kegel von zehen bis zwoͤlf tiefen Queerfurchen um⸗ Be in deren Mitte man vertiefte Puncte erblicket, und die inſon⸗ erheit durch eine große Menge dichte beyſammenſtehender laͤnglichter Streifen, rauh runzelvoll und wie gekerbet gemacht werden Die Dueers furchen verurſachen öfters fo tiefe Einſchnitte, daß ſolche beym Lippen⸗ rande Einkerbungen veranlaffen, und ſogar an der inneren Seite ſicht⸗ bar werden, und da erhobene Streifen rg Die Mundöfnung iſt — 46 Kegelſchnecken. Tab. 140. Fig. 1305. ziemlich weit, und die Umlaͤufe graͤnzen nicht ſo nahe noch ſo gedraͤngt wie bey andern Kegelſchnecken aneinander. Einige dieſer Kegel ſind ſo glaͤnzendweiß wie das weißeſte Porcellain, bey andern zeiget ſich eine lichte gelbröthliche Farbenmiſchung. Friſche natürliche Stuͤcke von die fer Gattung bekoͤmmt man ſelten zu ſehen. Hi Ne In der Gräflih Moltkiſchen Sammlung, wie auch im Spengle⸗ riſchen Cabinette, liegen einige vorzuͤglich große gegrabene beſtens er⸗ haltene Stuͤcke dieſer Art, davon jedes zween Zoll und einige Linien lang iſt. Ihnen fehlet nichts, als allein der friſche Farbenſchmuck. Vermuthlich find fie zu Crignon oder Courtagnon in Champagne, in jenen bekannten, an ſeltenen Conchylien fo ſehr reichen Sandgruben ges funden worden. | | N BE Tab. 140. Fig. 1305. Ex .Mufeo SPENGLERIANO. Der tauſendmal puncticte Kegel. Conus millies punctatus, teſta conica, albida, ſerie multipliei punctorum mi- nimorum circumſeripta, fpira obtufa, anfractibus fubcanaliculatis, baſi Age emarginata, fauce violacea. re SeBA Thef. Tom. 3. tab. 48. fig. 46. 37. Binae hae minores Volutae ex albo perfundatae funiculis deſuper cinguntur cateniformibus ex rubro minu- tifime guttatis et in ambitu quam proxime ad fe mutuo poſitis. Ex Mari Meridionali proveniunt et Catuli guitati vocantur. R Bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen wird eine gewiſſe Kegel⸗ ſchnecke Le Tigre mille points genannt, dont la robe offre un grand noni- bre de lignes circulaires ponctuèes (de FAvANNE Conchyl. Tom. 2. p. 458.) Auf der Oberflaͤche unſeres hier vorgeſtellten Kegels zaͤhlet man eben⸗ fals einige tauſend kleine braunroͤthliche Puncte, damit ihre ganze Ober⸗ fläche wie beſaͤet zu ſeyn ſcheinet. Dieſe Puncte find. meiſtentheils von einerley Groͤße, als waͤren ſie mit dem aͤußerſten Fleiße, mit der fein⸗ ſten und ſpitzigſten Feder, oder dem feinſten Pinſel auf dem weißeſten Schalengrunde aneinander gereihet und nebeneinander hingeſtellet wor⸗ den. Alle dieſe Puncte behalten in ihrer Stellung die ſtrengſte und be⸗ wundernswuͤrdigſte Ordnung. Ich zaͤhle bey dieſer Schnecke einige zwanzig punctirte Queerlinien, welche nach dem genaueſten Ebenmaaſe und in der regelmaͤßigſten Entfernung ihre Reihen halten, und aus lauter kunſtreich nebeneinander geſtellten roͤthlichen Puncten oder aer f — 8 g reihen 2 si > Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig. 1306. 7 reihen beſtehen. Da der Schalengrund weiß iſt, ſo zeichnen ſich dieſe wohlgeordnete Reihen blaßroͤthlicher Puncte darauf deſto beſſer heraus. Die Stockwerke haben eine geringe Auskehlung und endigen ſich zuletzt in eine ſtumpfe Spitze. An den inneren Waͤnden ſiehet man eine violette Farbenmiſchung, und bey der oben und unten etwas ausgeſchnittenen Lippe einen weißen Saum. Es wohnet dieſer ſeltene vielfach punctirte Kegel bey der Inſul St. Maurice. ER TE U RR Ee 5205 Tab. 141. Fig. 1306. Ex Mufeo SPENGLERIANO. ra Die Königin der Suͤdſee. Sn. Regina auftralis, teſta conica rarifima, ex aurantio quafi deaurata, albo ma- culata et nubeculata, transverfim ſtriata, ſpira pyramidata, anfractibus 3 octo nodulofis, canaliculatis ex aurantio et albo maculatis. Re Spenglers Nachrichten in den Beſchaͤftig. naturforſchender Freunde Tom, I. tab. 9. fig. 6. p. 410. Be Schroͤters Einleitung in die Conchylienkenntniß Tom. I. p. 91. no. 154. Schwarze Abbildungen vom aͤchten Cedo nulli liefert Dargenville im Append. feiner Conchyl. Tab. I. fig. H, Seba im Thef.locupl. Tom. 3. tab. 48. fig. 8. Martini im Naturlexico Tom. I. tab. 17. fig. 3. De Fa- vanne in feiner Conchyl. Tom. 2. tab. 16. fig. D8. Eine wohl illu⸗ minirte Zeichnung ſolcher ſeltenen Kegelſchnecken finden wir in Knorrs Vergnuͤgen der Augen Tom. 6. tab. 1. fig. 1, im Martiniſchen ſyſtema⸗ tiſchen Conchyliencabinet Tom. 2. fig. 633, und vorzuͤglich im ten Bande des Regenfußiſchen Werkes Tab. 10. fig. 30. Die zuverlaͤßigſte Geſchichte des wahren Cedo nulli haben wir unſerm verdienſtvollen Spengler zu verdanken. Sie ſtehet im erſten Bande der Beſchaͤftigungen naͤturfor⸗ ſchender Freunde p 411 u. f. Ein gewiſſer Anderſon, Naturalienhaͤndler zu Delft, hatte Ao. 1731 zur hieſigen Koͤnigl. Daͤniſchen Kunſtkammer über fuͤnfthalbtauſend Conchylien für 3000 Nthlr. ſchweren Geldes ab⸗ geliefert, und dabey vom damaligen geſchickten Kunſtkammer⸗Verwalter Grottſchilling den Auftrag erhalten, gelegentlich mehrere Conchylien für die hieſige Königliche Sammlung zu erkaufen. Dieſen Auftrag ſuchte derſelbe aufs treulichſte zu befolgen, und in der Abſicht erhandelte er auf der Auction der Conchylien des de la Faille zu Haag 571 der allerkoſt⸗ arſten und ſeltenſten Stücke, davon ſich der Auctions preiß genau auf 24 hollaͤndiſche Gulden und 6 Stuͤver belaufen, darunter ſich 90 | au 48 Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig. 1306. auch der praͤchtige Cedo nulli befunden, der alleine 965 Gulden geko⸗ ſtet. Dieſe herrlichen Stücke hatte er nun insgeſamt Ao. 1736 hieher geſaudt, und fie dem Könige und der Kunſtkammer di die billige Sum⸗ me von 3000 Floren zum Verkauf angebotten. Grottſchilling konnte die Einwilligung des Hofes, ſogleich wiederum eine ſolche Summe Gel⸗ des fuͤr Conchylien zum Beſten der Kunſtkammer ausgeben zu duͤrfen, nicht erhalten. Er ließ aber um deswillen den Muth nicht ſinken, ſon⸗ dern verhoffte einmal einen guͤnſtigen Augenblick zu treffen, wo ihm die Erlaubniß zu ſolchem Ankaufe nicht werde verſaget werden. Er rieth daher ſeinem Freunde, dem Anderſon, die auf der Auction des de la Saille erkauften Conchylien nur eine Zeitlang hier ruhig liegen zu laſſen. So blieb dann der Cedo nulli iu der Geſellſchaft fo. vieler andern con⸗ chyliologiſchen Koſtbarkeiten wohl ein Jahr lang zu Copenhagen. Allein der brave Grottſchilling ſtarb Ao. 1737, und ſein Nachfolger Wahl, ein Portraitmahler, hatte für Conchylien gar keinen Sinn noch Ach⸗ tung, und war weit entfernt ſich mit dem Handel des Anderſons zu befaſſen. Anderſon erfuhr es kaum, daß ſein Goͤnner Grottſchilling ge⸗ ſtorben ſey, ſo eilte er ſelbſt nach Copenhagen, war froh ſeinen Cedo nulli und uͤbrige herrliche Conchylien noch unverſehrt beyſammen zu fin⸗ den, reiſete damit nach Holland zuruͤck, und ſo wurde Daͤnnemark eines Conchylienſchatzes beraubet, den es nie wieder erhalten wird. Nun iſt es ſehr begreiflich, wie hernachmals Lyonet den Cedo nulli bekom⸗ men. Die unverbuͤrgte Nachricht des Gerſaints in ſeinem Catal. raiſ. von 1736. p. 18, der Cedo nulli des de la Faille ſey bey der Auction für 20000 Franzoͤſiſche Livres verkauft worden, und ins Cabinet des Königes von Portugall gekommen, fällt nunmehro gaͤnzlich hinweg, nachdem die obenſtehenden Berichte ſich insgeſamt mit den hier auf der Kunſtkammer befindlichen ſchriftlichen eigenhaͤndigen Zeugniſſen des Anz derſons belegen laſſen. Aus der Conchyliologie des de Favanne Tom. 2. p. 551, bey tab. 16. fig. D 5, erfahre ich es, daß auch zu Paris die Praͤ⸗ ſidentin von Bandeville einen aͤchten Cedo nulli beſitze, der, nach der Zeichnung zu urtheilen, dem zuvorbeſchriebenen nicht viel nachgeben wird. Der wahre Cedo nulli wird nach der Ausſage des Linne, im Oceano meridionali Americae gefunden. Andere aber behaupten mit mehrerer Wahrſcheinlichkeit, er werde allein im Suͤdmeere angetroffen. Sie nen⸗ x - . . * er 5 nen 9 Den allerſchoͤnſten Cedo nulti befiget der Königl. Daͤniſche Herr Juſtizrath Owaß. Er bat N Selegenheit gehabt, ihn mit dem Lyonettiſchen zu vergleichen. * det worden, lieber die Koͤnigin EN 7 hung zu gleichen, die man von den Inſeln und Eylanden eines Archi⸗ | flag auf einer Landcharte zu entwerfen pfleget. Wenn ihre Perlen, weiche Sefchreibung ich bey meiner fegen zum Gründe gegen werde, aber d verſcho de Queerſtreifer „au ji Um 10 | Durch die wohlgetroffene Abbildung dieſer Schnecke, welche Herr Degen, Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. G Koͤnigl. 0 Kegelſchnecken. Tab. 147. Fig. 1307. König. Daͤniſcher Hofmuſicus deſorget; werden alle weitere ee bungen derſelben gewiſſermaſſen Wee, gema cht. ud lien e. Tab. 141455 Fig. a ‚dio 5 1 Ex Muſeo metro Niue e Der Admiral. Conus Ammiralis, did conica ex furvo-lutea, N albis Geile mn. tudinis variegata, et faſciis flayeſcentibus fübtilifime et artificiofiffime reti culatis eincta, fpira pyramidata ex albo et teftaceo feu luteo HL 6 maculata. de Bin ee 7172 4 55 lande Runen Amboin. tab. 34. 5 i re 777 zr 1. $ gr #3 e Conchyl. tab. 8 A a C efti ici la bemeule Co quille du Vi 11 0 Admiral dont les faſcies marbrees de taches blanches 155 un fond j jaun .. forment un tres beau compartiment; fa tete eſt tres bien marbree et fort elevee pour un cornet. Celle ans les Hollandois appellent Vice Admiral eſt differente. Dam: Cat. raif, Tom. I. p. 233. no. 449. On nomme ce Cornet le Vice | 1 Amiral. La Zone large Jaune du milieu 1 V eſt point chargee dune bandelette. N N LN NIL Syft. Nat. Edit, 12. no. 299. p. 1167. Conus Vicarius, teſta! te fla 1 cdeea albo maculata, fafciis quatuor { flavis „ „ ſecunè angulo. diviſa. * a u Vergnügen der Augen, Tom. 4. 1285 3. fg. 5 u wut s 1 a RT D HxRBIC NY Die, Conchyl. Tom. 3. p- 442. Voluta con 1öides pu cherrimis coloribus flavis, aureis, melee e et albi dis 1 ee Ve i regulariter depictis, v: variegata, una lata fafı edis al „aue circulis punctuatis diſtincta Proarchithalaſſi 1 non ine d | a) N Conchyl. Tom. 2. tab. 17. fig. 15. 7.628. 115 Coitre Aude 0 Ses bandes blanehes A 'refeau font fans cordon nn we: | 1 0 du milieu et 1 ‚cordon deus “ u er 1 a Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig: 1307. 2 lernen, von ihr unterſchieden. Viele braungelblich geſtrichelte, hin und wieder weiß punctirte Linien legen ſich als Guͤrtel und Faden um ſie herum. Die braungelblich wie ein Spaniſch Rohr gefärbte, durch lau⸗ ter parallellaufende Faͤden abgetheilte Oberflaͤche, wird durch weiße Flecken, davon die mehreſten herzfoͤrmig find, noch bunter gemacht: Dieſe Flecken haben eine blendende weiße und braungelbliche Einfaſſung. Keine einige der vorgedachten Queerlinien pfleget ihre Graͤnze zu betre⸗ ten, oder gar uͤber ſolche hinuͤber zu laufen, vielmehr bleiben dieſe weiß fen Flecken, als inviolable unverlegbare, Stellen und Oerter, unberuͤhrt und unverſehrt. Bey dem hier abgezeichneten Kegel ſiehet man vier ziemlich breite lichtgelbliche oder citrongelbe Queerbinden, davon die erſte oben nahe beym Zopfe, die andere ſehr ſchmale ein wenig tiefer herunter, die dritte (welche faſt immer die beſte und breiteſte zu ſeyn pbfleget um die Gegend der Mitte, und die vierte unten bey der Baſt angetroffen wird. Dieſes letztere hellgelbliche Band hat gemeiniglich die ſchlechteſte netzartige Zeichnung, weil bey den gewöhnlichen Queerſtrei⸗ fen der Grundflaͤche dergleichen feines Gewebe nicht wohl beſtehen kann, und auch daſelbſt beym Fuße der Schnecke gar zu leichte weggeriebe und abgeſcheuert wird. Eine jede der andern citrongelben Binden ent⸗ g das feinſte und kunſtreichſte netzartige Gewebe, als wenn daſelbſt ie allerzarteſten Faͤden netzartig, wie bey den feinſten Spitzen, inein⸗ ander gewebet und durcheinander gewuͤrket worden. Man darf nur ein gutes Vergroͤßerungsglas zu Huͤlfe nehmen, ſo wird man bey einem wohlbewafneten Auge über die Kunſt, welche in dieſem netzartigen Ges webe herſchet, erſtaunen, und bekennen muͤſſen, dieſe Kunſt ſey unnach⸗ ih ich und unerreichbar. Kein Pinfel, auch nicht der feinfte des bes ſten Mahlers, könne fo etwas nachzeichnen, kein noch fo geübter Mes r und Spitzenmacher koͤnne ſo feine Netze nachweben, und keine noch ſo geſchickte Feder koͤnne dergleichen nachmahlen und hinlaͤnglich beſchrei⸗ ben. Die eigentliche Anzahl dieſer citrongelblichen, netzartig geſchilder⸗ ten Baͤnder iſt ſehr verſchieden. Einige tragen nur ein einiges Band, andere dagegen zwey gelbliche Baͤnder, das erſtere oben nahe beym Zopfe, das andere ſchlechtere unten bey der Baſi. Noch andere wer⸗ den von drey eitrongelblichen Baͤndern umwunden. Davon liegen ein paar auserleſene Stuͤcke in meiner Sammlung. Einige dieſer Baͤnder ſind ſchmaͤler, andere breiter. Wiederum andere haben vier gelbe Baͤn⸗ findet man auch ſolche, welche von noch mehreren citrongelben Baͤndern n G 2 umwun⸗ * der, wie wir es an dem hier abgezeichneten Stücke ſehen. Endlich ſo umwunden werden. So bald nun auf dieſen gelblichen Baͤndern ein * 52 Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig 1307. ſpitzenartiges netzfoͤrmiges Gewebe geſehen wird, ſo gehoͤret eine ſolche Schnecke, fie mag viel oder wenig citrongelbe Bänder haben, fie mag darauf mit einem gröberen oder feineren Gewebe verſehen ſeyn, ohne Widerrede allerdings zur Zahl der Admirale, und es fehlet ihr alsdann nur noch die Ordenskette. Denn ſobald eine dieſer netzartigen Queer⸗ binden mit einem Cingulo punctato articulato, oder wie die Sranzöfifchen - Conchyliologen zu reden pflegen, mit einem Cordon pon&ue, das iſt, mit einer kettenfoͤrmig punctirten braungelblichen Queerbinde verſehen, und dadurch gleichſam wie mit einer Ordenskette umhangen iſt, ſo heißt alsdann die Schnecke nicht mehr ſchlechthin der Admiral, ſondern ſchon der Oberadmiral, davon wir bey der folgenden Figur das mehrere ver⸗ nehmen werden. Der jetzigen fehlet aber dieſer Orden, oder dieſe Or⸗ denskette. Sie kann in keinen ihrer gelblichen netzartig gewebten Queer⸗ binden dieſen articulirten, punctirten, dunkelbraunlich gezeichneten Queer⸗ gürtel aufweiſen. Es iſt alſo dieſer Kegel nur ein bloßer Admiral. Der Wirbel bildet mit ſeinen ziemlich flachen, kaum merklich ausgekehl⸗ ten, neun bis zehen Stockwerken eine Pyramide, die durch abwechſeln⸗ de braungelbliche und weiße Felder bunt gemacht wird, und ſich end⸗ lich in eine feharfe Spitze endiget. Es wohnet dieſe Schnecke) welche ſeltener als der Oberadmiral v rzukommen pfleget, in den Oſtindiſchen Meeren. Mein größtes Exemplar, fo ich von dieſer Gattung beſſtze, iſt zwey Zoll drey Linien lang, und einen Zoll drey Linien breit. Vor⸗ mais hat man in Holland mit den Admiralen unter den Kegelſchnecken einen ſolchen Wucher getrieben, wie mit e e Allein dieſe Zeiten find vorbey, und man kann iegı zuweilen für einige Duca⸗ ten einen guten Admiral, oder Ober⸗Admiral bekommen. Doch bleiben gute, friſche, wohlerhaltene Stucke noch allemahl koſtbar und ach⸗ tungswerth. e ur 5 2 air f FI Be, BER ; le FRE Login 14554, . 1 nee, e eic iu e u | eee Regeiöneden: Tab. 141. ie 53 W eee Tab. 141. a Fig. 1308. ee tt ts 7029 E Mufeo "SPENGLERIANO et Pr RL nens Fe Bose Bit adde aa | Der Ober⸗Admirall. | 54 En ze Ammiralis nn tells conica, 8 lutea, maculis candidifimis ; in fundo fewo, inſtructa, fafciis quatuor fla vidis reticulatis eireumeineta, media, > Sulo teſtaceo ex furvo et albido punctuato et artieulato diſtincta, 16 ſpira pyramidata ex albo et furvo maculataa. TERN 241275 Belg. Opper Admiraal. Gall. Le grand Amiral. m 0 ano tab. 34. lit. Be Die verbeelt i is by letter B is genaa 10 d Oper \diniraal,; en is, cer de Oranjen Admiraal bekent I 2 > E 1 eerfte Hoorn in rang geweeſt. Periver Aquat. Amboin. tab. 1 Se. 18. Archithalafüs, 05 er Bure en ra #8, 92 r Edi Kızın Meth. oſtrac. §. 188 556. 3. 0 i. Conus Adria De 1 85 Admiraal, teſta obſcure faſeiata eleganter maculoſa, ex flavo fuſca, olbſcurioribus nubeenlis interlabentibus ; maculae fünt cordiförmes; * zonae luteo- albo diſtinctae; muero ante trochiformis, quod Belgi di- FM cunt Topschoon, ; Er * Me * NanenxvIIH Conchyl. ‚tab; 12. fi 18. N. e primus. Wo e 1 au Band Amiraly qui ne differe du Vice-Amiral (ou de PAmiral) ſui- A Veant le f ſentiment de pluſieur 1s Naturaliſtes, que par une ligne Se gu fe trouve au milieu de la grande fafcie jaune. Sera Thiel. locupl.. Tom. 3. t. tab. 48. fig. F. Thalafliarchus alter fafeiis wibus 5 . flavis cinctus. e maculis albis admodum numerofis quafi con- : rn 15 ſuperficies. It. fg. 6. Thalaſiarchus tertius einctus Vater 0 > IM | eng es drey in Kupfer geſtochene Blätter feltener Conchyllen tab. 1. fig E. DaviLA Cat. raiſ. Tom. I. no. 446. p. 232. Un Cornet marbre de larmes \ blanches ſur un fond roi uge brun, et à trois larges 26nes jaunes, dont une für le haut du corps, Tautre en bas, et la troifieme au milieu: celle A ei eſt diviſèe en deux par une bandelette 7 5 "a un au fond. On ir nomme cette An Amiral. N Jeder Ri 9 en enorhata, watlega, et 37 Be ‚depieta;- ‚Auibus. lens N Art 3 cro- * u Kegelſchnecken. Tab. 1450 Fe oh eroceis et latis 1 , eat welle und fe ona A Archi- Sthalaffas major di tab e 1685 Könne Delic. 2 Tom. 50 . LE as * 74 ai 656 3 DEN 5 ch; i 311970 EN 8 5 * 150 5 gie 1 mmm. en ulis albis ſparſis kaleiisque quatuor flavis te⸗ ert 5 i 8 arlus. It 4 za 125 2 2. * 1 incarnata kalen alb ib, i Sr AN 2 DLR 1 E. alte, nu, 1 . 1 I en a 11 r. 6, 7. F is or 1 1 e 119 acu- tiuſeulis: ſeiae tres mee vix e retieulatae; medi _baltheo a artit ılato. _ PR TR Martin e . f tat 18. fs. 6. p. e ‚Zoophyl. F: aleicul.3. 0.1234. p. 284 Kir on FAR I v. Born Index Muſ. Caeſ. p. 134. Die löl Fut. 1811225 tl it ish — Teſtacea — — p. 154. tab. 7, fig. XI. K. Vignette | p.145. lit. B. ‚ConusAnkmiralis,; tefta fulva e e difperfis albis faſciis- > que transverfis e retieulati f ö bifari iviſa. EN 191885 17 255 ind 1773 La Tem. 2. f ee e mirale., Comer a | cFilavieule elevee.täche de blane par ecailles, à points et lignes marron fluoncè, fur un fond fauve, Et à trois bandes circulaires b. ien à8ses d'un reſeau très fin fauve, et don celle du milieu fe divil de 1X par une bandelette ou cordon pondtue de > marron; rare. N 72 „ 581% gltsmag: 624 ſed. Ce qui earactiſe particulierement ¶ eſpece d dont nous 3 parlons.c' eſt que Ia bande ou zöne du milieu fe trouve chargee ee bandelette ou eordon ponctuè de marron, qui la divile en jeux. trouvs ce rare Cornet aux Moluques et ſur tout 2 Amboine. II porte depuis dix lignes jusqu’a deux pouces de longueur et peut Be 1 tres volumineux lorsqu' il atteint deux pouces et demi eri 5 Regenfuß Conchylienwerk Tom. 2. tab. I. lig: 7 Int ee Unter den Admiralen findet man viele Abänderungen. en Stange Ama, wie auch den Guineiſchen und maftaitden hat rear un > ) maculato, bafı Pundtato- feabra. | Singer Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig 1308. 35 tini im ꝛten Bande dieſes ſyſtem. Conchplienwerkes, und im Natur⸗ 2100 hinlaͤnglich 1 g Den Vice⸗Admiral, Stein⸗Admiral, wie auch den eigentlichen Admiral, haben wir bey fg. 1297. 1279. und 130% kennen gelernet. Vom Oberadmiral gedenke ich bey der jetzigen Figur zu reden. Der Extra⸗Admiral ſoll ſogleich nachher beſchrieben werden. Allein die Franzoͤſiſchen Conchyliologen reden auch von einem Rumphi⸗ ſchen, Engliſchen, Spaniſchen, Chineſiſchen, Americaniſchen, Surinami⸗ chen, tote auch bon einem grannlisten. Admiral, Ja noch von mehreren. Vielen Conchyliologen werden dieſe Gattungen ziemlich unbekannt ſeyn. Die Bekanntſchaft mit denſelben wird auch den Conchylienfreunden ſehr ſchwer, theuer und Foftbar gemacht. In keiner Conchylienſammlung wird man die ganze Geſellſchaft der Admirale beyſammen antreffen. Deſto ſchwerer iſt es alſo fie recht genau und gleichſam perfönlich ken⸗ nen zu lernen. Trockene Beſchreibungen und bloße Abbildungen in II RR en in des de Favanne Conchyliolos gie am zahlreichſten gefunden werden, reichen dazu lange nicht hin. Die altern Conchyliologen haben gar nichts, und viele der neueren nur wenig von Admiralen gewußt. Selbſt im Liſter, Bonanni und Gual⸗ tieri ſuchen wir vergebens nach Abbildungen und Nachrichten von Ad⸗ miralen. Waren dergleichen in den Sammlungen der vorhin genann⸗ ten Männer geweſen, nimmer wuͤrden fie uns ihre Abbildungen vorent⸗ halten haben. Allein ſie hatten und kannten keine Admirale. Drum ſchwiegen ſie auch in ihren Werken gaͤnzlich davon ſtille. Ich verſpreche i Mi bey den N die ich auf dieſer Kupfertafel von Admiralen eliefert, den lauteſten Dank und Beyfall der Konchhlienkenner. Der hieſige Königl. Hofmuſicus Herr Degen hat fie mit ausnehmenden Fleiße, Geſchicklichkeit und Genauigkeit gezeichnet, und ſich ſowohl durch dieſe, ls durch mehrere Zeichnungen, ſo wir von ihm in dieſem Bande antreffen, um dies Conchylienwerk beſtens verdient gemacht. Dier Oberadmiral, von welchen wir hier reden, gleichet in feiner Form und Bildung gaͤnzlich dem zuvor beſchriebenen Admiral. Die N Bauptfarbe feiner Oberflache koͤmmt der gelbbraunen eines Spaniſchen Rohres am naͤchſten, daher habe ich die teſtam dieſes Kegels als fur- vam beſchrieben. Zarte braungelbliche Linien legen ſich wie Faͤden um dieſen Kegel herum. Mit vielen weißen Flecken, die glaͤnzend und meh⸗ rentheils herzfoͤrmig find, ſcheinet er wie beſtreut zu ſeyn. Es winden ſich oftmals drey, bey dem hier abgezeichneten aber vier hellgelbliche Queerbinden um ihn her, darauf man das feinſte netzartige al Ae e e „ e⸗ Aer 56 Kegelſchnecken. Tab. 41. Fig. u Gewebe erblicken kann. De Favanne hat vollig Recht, wenn er in feiner Conchyliologie Tom. 2. P. 626. ſchreibet: Le refeau qui couvre les bandes "blanches ou fauves eſt de la plus extreme fineſſe. Der ſchneeweiße Hinz tergrund ſchimmert überall durchs netzartige Gewebe hindurch, und iſt es mehr wie zu gewiß, man kann nicht leicht etwas Eunffrei eres fehen. Ueber die mi teife breiteſte fein geſtrickte Queer binde leget ſich ein zier⸗ lich weiß⸗ und gelbgefleckter Gürtel, wie ein Ordensband, oder wie eine Ordenskette herum. Sobald nun dieſer Spitzkegel mit einer ſolchen Zona teſtacea punctata, oder mit einem ſolchen Cingulo articulato auf feinen bn netzartigen Queerbinden verfehen iſt, fo wird ihm von den Conchyliologen der 0 eines Oberadmirals zugeſtanden. Die Um⸗ kaufe des Wirbels haben eine fache Auskehlung 5 ſehr feine Queer⸗ ſtreifen. Sie endigen ſich in einer ſcharfen Spitze, und werden durch weiße und gelbliche Flecken bunt gemacht. Es wohnet dieſe feltene Gat⸗ tung von Spitzkegeln in den Oſtindiſchen Gewaſſern, vornemlich an den Stranden der Moluckiſchen Inſuln. Urtheil, welches Linne über di die Admirale fi in der ꝛoten e Naturſyſtems p. 713. in einer Note 1 hen: und welches hernach abermals in der zwölften Ausgabe p. 1167. wiederhohlet worden, ant er 5 ir N nitidas SED e Een Obſ. Im Speneriſchen h be it d 112 5 under ya Hi uulirte, Admiral, welcher von den Franzoſen Amiral grenu genannt wird. Er gleichet in der Form und Bildung vollig dem Ober⸗Admixal, aber er iſt weit ſeltener. Er hat ebenfals netzartige En und im N f de U 4 A Kegelſchnecken. Tab. 147. Fig 1309. 57 den articulirten Gürtel, oder die Ordenskette. Ueber die Oberfläche lau⸗ fen merklich erhobene Queerſtreifen hinüber, die etwas gekoͤrnt oder granu⸗ lirt zu ſeyn ſcheinen. Davon beißer es in des de Favanne Conchyl. Tom. 2. p. 63 1. Ces cordelettes circulaires grenues font ce qui diſtin- gue le plus cette variete de celles dont la robe eſt liſſe. Herr Speng⸗ ler hat fuͤr dieſe kleine Schnecke, welche fuͤr ſeltener als der Oberadmiral ge⸗ halten und daher theurer verkauft wird, in Holland einige vierzig Gulden bezahlen, und noch froh ſeyn muͤſſen, fie fo wohlfeil bekommen zu haben. Tab. 141. Fig. 13009. a ee SPENGLERIANO. e 1 15 Eine merkwuͤrdige Abänderung des Oberadmirals. Varxietas notabilis Ammiralis ſummi, teſta conica lueide furva, maculis can- didiſſimis majuſculis inaequalibus undique adſperſa et maculata, faſciis qua- tuor fubtilifime reticulatis faſciata, media cingulo articulato, ex furvo 8 . 5 et albo catenatim maculato, cincta. Daß unter den Admiralen eine große Verſchiedenheit herſche, werde ich hier nicht abermals wiederhohlen dürfen, da es ſchon bey der vori⸗ gen Figur mit duͤrren Worten angemerket worden. Einige een ben ein lichtgelblicheres, andere ein braungelblicheres Farbenkleid. Bey einigen N nur hin und wieder einige ſparſam angebrachte und vers theilte glanzendweiße Flecken. Andere haben dergleichen weit reichlicher und ſcheinen damit wie befäet zu ſeyn. Einige werden von einer groͤßern, andere von einer geringern Anzahl gelbbräunlicher weißgefleckter Faden umwunden. Bey einigen legen ſich mehrere und breitere, dey andern weniger 2 auch wohl ſchmalere netzartig gezeichnete gelbliche Queerbin⸗ den um das ſchalichte Wohngebäude herum. Das zarte Gewebe der Queerbinden hat bey einigen etwas ſtärkere und gröbere Faden, bey an⸗ dern dage en find fie fo fein, als die Fäden eines Spinnegewebes. Eis nige eee gelblichen feingeſtrickten Queerbinden des braun und weißgewuͤrfelten G 2 einen einzigen Gürtel oder Or n Gürtels, wie fig. 1307. Andere tragen daſelbſt nur n Guͤrtel rdensband, wie fig. 1308. Wieder andere haben auf der mittelſten gelblichen Binde drey Ordensbaͤnder, oder zwo Dtrdensketten, ja man findet auch ſolche, die ſelbſt in der oͤberſten Queer⸗ binde nahe beym Zopfe, und hernach auch auf der unterſten nahe bey der Baſi einen punctirten articulirten Ordensguͤrtel haben. Man vergleiche hierbey Dargenvillens Append. tab. 1. fig. O. PD. Encyclop. Recueil de Pl. Caonchylien. Cabinet Supplementsband. H Tom. 58 Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig. 1309. Tom. 6. tab. 69. fig. 12. p. 8. Savgrts Dict. Tom. I. p. 21 ſeꝗ - von Borns Teſtacea Muſ. Caeſ. tab. J. fig. XI. p. 154. lit.) Favannens Conchyl. tab. 17. fig. 12. It. 14. p. 627, 628. Es wird alsdenn ein ſolcher mit mehreren Ordensketten oder punctirten articulirten Queerguͤrteln verſe⸗ hener Kegel, Le double Admiral, L' Extramiral, Amiral à deux ou pluſieurs bandes, Ammiralis polyzonos genannt. Beym Savanne heißt derjenige, welcher gar keine Ordenskette hat, der Vice Admiral — derjenige, wel⸗ cher allein mit einer Ordenskette auf Da DEN MEIN Binde ver⸗ ſehen iſt, wird bey ihm ſchlechtweg der Admiral genannt. Und erſt dem⸗ jenigen, welcher mit zwo Ordensketten in der mittleren gelblichen feinge⸗ ſtrickten Queerbinde gezieret iſt, wird der Name des Grand Amirals oder Sber⸗Admirals zugeſtan den.. Dem vortreflichen Admiral, welchen ich bey fig. 1309. aus der Spengleriſchen Sammlung abbilden laſſen, fehlet es gewiß nicht an ſicht⸗ baren Vorzuͤgen. Durch ſeine anſehnliche Groͤße, durch ſein lichtgelbli⸗ cheres Farbenkleid, durch ſehr viele weiß und braungelblich gefleckte Faͤ : den, welche ihn umgeben, und durch die zahlreiche Menge ſeiner glaͤnzend⸗ weißen Flecken, damit deſſen Oberflaͤche überall wie beſaͤet zu ſeyn ſcheinet, wird er gar ſichtbarlich von feinen Mitbruͤdern unterſchieden. Es legen ſich vier gelbliche Queerbinden, deren Gewebe dem allerfeinſten Netze gleichet, um ihn herum. Die erſte ſiehet man nahe beym Zopfe. Die andere ſtehet ein wenig beſſer herunter. Sie iſt ſehr ſchmal, aber dennoch netzartig. Auf der dritten, welches die breitefte if, wird das netzartige Gewebe vielmals durch große weiße Flecken unterbrochen. In ihrer Mitte erblicket man den Guͤrtel, welcher das Ordensband oder die Or⸗ denskette genannt wird Er iſt ziemlich breit, und beſtehet aus lauter weißen und braungelben Flecken, die kettenweiſe aneinander haͤngen, und untereinander abwechſeln. Die weißen Flecken des Guͤrtels ſind viel groͤßer als die braungelblichen. Unter allen Admiralen, die ich je geſehen, iſt mir noch keiner vorgekommen, der mit mehreren und groͤßeren weißen Flecken, als wie mit Edelſteinen, geſchmuͤckt geweſen, wie der gegenwaͤn⸗ tige. An der Wirbelſpitze zeiget ſich bey dieſen, und faſt bey allen Admi⸗ ralen, eine blaßroͤthliche Farbenmiſchung. Die gelbliche Baſis wird durch die gewohnlichen Queerſtreifen etwas rauh gemacht. Die inneren Waͤn⸗ de ſind ſo weiß, wie das weiſſeſte Porcelain oder Email. Es gehoͤret dieſer Admiral, welcher in den Oſtindiſchen Meeren gefunden woeden, unter die ſeltenſten und koſtbarſten. Seine Länge betraͤget dritthalb Zoll und ſeine Breite auf der dickſten Stelle einen Zoll vier Linien. a 0 Kegelſchnecken. Tab.ı4r. Fig. 1310. 59 Unter den vielen Admiralen der Spengleriſchen Sammlung lieget daſelbſt auch noch einer von der Größe des eben hier beſchriebenen, auf deſſen Oberflaͤche mehrere und groͤßere weiße als braungelbliche Felder und Flecken geſehen werden. > | A HN alle he ne ren ere BUN ER un sc Muleo Moırwano. 0° I m Der Dickſchalichte Kegel. . Conus ſolidus, teſta conica craſſa, trans verſim ſtriata, ex fuſeo et albo nube- culata, filis ſeu ſeriebus numeroſiſſimis ex albo et fuſco punctatis quaſi acu pictis eincta, faſeia lata alba redimita, ſpira pyramidata, canaliculata, alba, ex fuſco ſparſim maculata. Dieſer ſeltene Kegel, den ich aus dem Graͤflich Moltkiſchen Cabi⸗ nette entlehnet, hat eine ſehr dicke, ſtarke und ſchwere Schale, daher ich ihn mit Recht Conum folidum nennen koͤnnen. Sein Farbenkleid beſtehet aus lichtbraunen Wolken, darzwiſchen uͤberall weiße Flecken her⸗ vorſchimmern. Ueber die Oberflaͤche laufen feine Queerſtreifen hinuͤber, die aber feiner: Glatte wenig Eintrag thun. Es wird ferner dieſer Ke⸗ gel von lauter fein punctirten Reihen, oder von ſolchen Faͤden, darauf ſehr kleine weiße und braͤunliche Puncte untereinander abwechſeln, um⸗ geben. Um die Mitte der Schale leget ſich eine breite weiße Binde herum. Doch fehler es auch auf dieſer Binde nicht an zart punctirten Reihen, und an braͤunlichen Flecken und Wolken. Der Wirbel erhebet ſich ſtuffenweiſe bis zur Spitze. Die Umlaͤufe haben eine geringe Aus⸗ kehlung. Ihre Grundfarbe iſt weiß, ſie wird aber durch einige braune Wolken fleckig gemacht. Die Laͤnge dieſes gewiß nicht gemeinen Kegels iſt zween Zoll, und die Breite auf der dickſten Stelle einen Zoll. Ob ſich dieſer Kegel aus Weſtindiſchen oder Oſtindiſchen Meeren herſchrei⸗ be? kann ich mit keiner Zuverlaͤßigkeit und Gewißheit beſtimmen. . N e Bär 15 ma. | ‘+ "Tab. 60 Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig. 1317. ö | Tab. 141. Eig. 1311. . Ex Mufeo SrxxerEnIA No. ren ickte goldene Zeuagimg. Textile ſtriatum, teſta eonico - eylindrica, trans verfim ſtriata, ſeabra, ſtrigis nigricantibus longitudinalibus maculisque aureis et aurantiis reticulatim ſuper- texta, ſpira planiuſcula ſubſtriata, acuminata, maculata u AIllabro crenulato, n Beſg. Goudlaakenſe Rol. Diieſe Art goldener Zeuge iſt von der gewoͤhnlichen Gattung, welche ſonſt dieſen Namen fuͤhret, ſowohl in der Form und Bildung, als auch im ganzen Gewebe und Farbenkleide gar ſehr unterſchieden. Es wird dieſer Kegel durch ſtarke merklich erhobene Queerſtreifen, welche zwiſchen ſich Furchen bilden, und ſogar bey der aͤußeren Lippe Einſchnitte oder Einkerbungen verurſachen, rauh gemacht. Ihr eigentlicher Schalengrund iſt weiß. Vom Wirbel laufen ſchwarzbraune Baͤnder herab. Dazu kom⸗ men viele goldgelbe und pomeranzenfaͤrbige Wolken, und ein mit großen Maſchen verſehenes netzartiges Gewebe, dabey die weißen Flecken des Grundes uͤberall hindurchſchimmern. Der Wirbel erhebet ſich in der Form einer kurzen Pyramide. Auf den Umlaͤufen, die nur wenig von einander abſetzen, ſiehet man feine Queerſtreifen, wie auch weiße, gelb⸗ liche und ſchwarzbraune Flecken, die untereinander abwechſeln. Die in⸗ neren Waͤnde ſind ſchneeweiß. Es wohnet dieſe rare Schnecke, welche wenig Sammlungen werden aufweiſen koͤnnen, in den Oſtindiſchen Mee⸗ ren. Der gewoͤhnliche Conus textilis Linnaei pfleget, wie der Conus auli- cus, bey der Spindel unterwärts Columellam replicatam zu haben, der⸗ gleichen aber bey dieſen nicht gefunden wire. # Das rauhe geſtr 7 N Re” ix Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig. 1312. 61 Tab. 141. Fig. 1312. 0 Ex Muſeo noſtro. Die ſchoͤne Stau. Der gelbe Tyger, oder die gelbe ee: Das Chineſiſche Dambret. Uxor Se Tigris lutea, Alveolus luſorius Chinenfis. 3 nobilis Linnaei, teſta ſubcylindrica citrino flava, glabra, m maculis trigonis albis quafi concatenatis nitidifime notata, ſpira truncata, anfractibus canaliculatis, marginatis, maculatis, apice roſeo. Belg. geele Tygers Toot. Gall, LeDamier Chinois. Tal. a e. Lınnzı Syſt. Nat. Edit. 10. no. 259. p. 14. — — — — Edit. 12. no. 303. p. 1168. Conus nobilis, tefta nitidif- ſima „ flava pundis obſcurioribus ſtriata maculisque albis fparfis, N — — Mul. Reg. Lud. Ulr. no. 158. p. 554, Conus nobilis, teſta eylin- drico conica, glabra, nitida, eraſſitie digiti, vix manifeſte ftriata, Spira ſeere plana difco aſſurgente in cacumen. Anfractus concavi margine 1 acuto, unde arguta et pulchra teſta. Color flavus maculis albis ſub- SB ovatis ſparſis. Saepe cingitur teſta punctis itidem flavis i in flavo, quae non rangunt albas maculas. Favanr D HER BIN Die, om. K. p. 396. Damier de la Chine. Voluta | conoides laevis, lucida, elongata, in primis ſpiris complanata et apice BR acuto pauliſper exſerto claviculata a, in fundo albido maculis Navis vel . eitrinis elegantiflime catenatis regulariter depicta. W Conchyl. Tom. 2. tab. 14. fig. E. 2 p.452. Le Damier Chinoisa Cornet de ſorme alongse — Sa robe eſt liſſe et luiſante ‚marbree fur. e u un fond blanc de traits recourbes d’un beau fauve · roux qui forment une efpece de refeau A mailles grandes et petites laiſſant de taches irre- gulieres du fond. Ces marbrures fauves en chainettes font tres fine- ment hachees en longueur de fauve plus foneè ſouvent ponctuèes par lignes eirculaires extremement fines de la mème couleur. Ce Cornet i eſt tres rare. II vient de I ile d Amboine. — — Catal. raiſ. no. 539. P. 112. Cornet très rare appelle le Damier . nois; il eſt tres riche en couleur et un de plus grands connu à Paris — il à deux pouces deux lignes de longueur. Die gelbe Herztute, welche von andern Bella Donna Grune wird, gehoͤret ohnſtreitig zur Zahl der ſchoͤnſten Conchylien. Sie hat gs e mit der bekannten ae Herztute, welche Ene : inne 25 62 Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig. 1312. ER lein da er bey feiner Sefchreibung kein wahres Original, fondern nur nach der Natur und dazu von der Seite ihrer Muͤndu ng zeichnen lafz fen. Ich habe oben nur einiges aus den neueſten conchhl. Schriftſte i Kegelſchnecken. Tab. 141. Fig. 1 313.1314. 63 genville, Seba und Davila zu wiederhohlen. Er beruft ſich auch auf Valentins Verbandling. fig. 21 ſo aber hier gar nicht hergehoͤret. Tab. 141. Fig. 1313. 1314. 1 tn Mile Ex Mufesiinaftro/ 40! nes Der ſchoͤne Mann. Die braunroͤthliche Herztufe. Maritus formoſus, teſta cylindrica nitidiſſima rubro- fuſea, maculis albis nu- meroſiſſimis reticulatim concatenatis elegantiflime exornata, ex fufco-fafeiara, et filis punctatis eincta; fpira truncata , anfractibus canaliculatis, ſubtiliſſimę ſtriatis, maculatis, apice exerto roſaceo, baſi ſulcata, labro ſupra rer N et infra emarginato. r hi 9 W Gall. Le beau mari. Tal. Il bel Marito. 1 By 5 Hier ſehen wir eine der neueſten Gattungen, die erſt vor wenig Jahren bey den Ufern der Nicobariſchen Eylande entdecket worden, und zuvor den CTonchylienfreunden gaͤnzlich unbekannt geweſen. Um ſie be⸗ kannter zu machen, ſo habe ich ſie aufs beſte ſowohl von der Seite ih⸗ res Ruͤckens als ihres Mundes abzeichnen laſſen. In der Form, Bik dung und Bauart gleichet fie gar ſehr der bey fig. 1312 beſchriebenen. Sie hat eine geſtreckte walzenfoͤrmige Bildung. Ihr Wirbel ſcheinet wie abgeſtumpfet zu ſeyn. Ich zahle darauf zehen Umlaͤufe, welche einen weißen Grund, rothbraune Flecken, und eine tiefe Auskehlung haben, von einem ſcharfen Rande umgeben, und durch Queerſtreifen rauh gemacht werden, und ſich endlich in eine roͤthliche Spitze endigen. Auf der glänzend glatten Oberflache dieſes ſeltenen Kegels erblicket man viele netzartig verbundene und kettenfoͤrmig aneinander haͤngende weiße Flecken, welche von einer zierlichen rothbraͤunlichen Einfaſſung umgeben werden. Hernach ſo legen ſich uͤber die Oberflaͤche zwo breite roth⸗ braune Binden, nebſt einer ſchmaͤlern herum. Auf dieſen Queerbinden findet man viele dunklere Faͤden, welche aus lauter weißlichen und brau⸗ nen Puncten beſtehen. Die meiſten herzfoͤrmigen Flecken, welche man thin und wieder auf dieſen Binden bemerket, werden von den braun punctirten Faͤden gar nicht beruͤhret. Auf der Baſi machen die daſelbſt befindlichen Queerſtreifen und Furchen ziemlich merkwuͤrdige Einſchuitte, welche gar bey ihrem Auslaufe kleine Einkerbungen in der aͤuſſern Lippe zurüclaffen. An der inneren Seite zeiget ſich unten bey der Baſi eine violette Farbenmiſchung. Die Schale dieſer ſchoͤnen Schnecke iſt ziem⸗ lich duͤnne und durchſichtig. An der ſcharfen Lippe erblicket man, nn eh Er ER 64 Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig. 1315. 1316. des oben und unten einen Ausſchnitt. Ihre Länge betraͤget zween Zoll drey Linien und die Breite etwas weniges uͤber einen Zoll. Es Aber 5 trift dieſer Kegel an Seltenheit die Admirale. 0 Ä Tab. 142. Fig; 1315. en Ex Mufeo SpENGLERIANO et noſtro. f ö Der aufseblafme Kegel. Der ee 0 Conus bullatus Linnaei, teſta ovato - oblonga, laevi, EN ex albo flavo et aurantio maculata, nebuloſa, ſpirae anfractibus canaliculatis, colu- : mella rer inferiore reflexo feu replicato, baſi emarginata, u, 7 is aurantia, apertura effufa dehiſcente. * Re Gall. L’Omelette. Belg. geolyde Pannekoek. N L Index Conchyl. tab. 26. fig. C. Cochlea longa pyriformis intor- en integra, leuiter ftriata, ex albido et fulvo obfcure maculata. * Dr Conchyl. tab. 13. fig. H. Voluta Ovorum intrita. Ce Cornet eeſt appelle L' Omelette à caufe de fa couleur aurore melee de blanc. Sinn Thef. Tom. 3. tab. 42. fig. 14.15. Nubecula arantii coloris ornatu h- 2 ulitato conſpicua, anterius in apicem acutifimum turbinäta , ſuper aran- Bm teſtae colorem dilute albis pallentibus nubibus et pundtis ie Ba ta — intus pariter ex ſaturate arantio Picta. Item tab. 43. fig. 15. 16. Knorrs Vergnuͤgen der Augen, TE a NI. he | Davin Catal. raiſ. Tom. I. no. 530. p. 254. Rouleau band bariold de u- 4 ches aurore, et à deux zönes de meme couleur nommé 5 3 53 Last Syſt. Nat. Edit. 10. no. 281. p. 717. mg - “ — — Edit. 12. no. 322. p. 1172. e a | — — WMufeum Reg. Lud. Ulr. no. 176. p. en Contes Bullatus, tell e oblonga, convexa, flava, nebuloſa, maculis albis ‘obfoletis. Spira obtufiuſcula vix tuberculata. Differt a Bullis ſeu a Voluta pallida et luivida, quod teſta folida, interius labium bafı margine reffexum, an- fltactus fpirae canalieulati acuto margine, Varietas ae eoniea fed a latior ad ſpiram tamen vix diverſa. f Fer p’Hersıcny Did. Tom. 3. p. 22. Riems fel Voluta ephtärases, flʒavis et albis coloribus diverfimode depicta, ſpiris depreſſi is’et paulis- per concavis munita, ovorum intrita appallata. Toute la ſurfacè exte- rieure montre un fond blanchatre melè de j ae aan de Bei: Zones wackere debe et de couleur re en Alter- 19% % 1 2 N c DE eee Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig. 1375. 1316. 65 D FAVANNE Conchyl. Tom. 2. tab. 18. fig. C 8: p. 497. L' Omelette, Rou- leau moins volumineux, à robe blanchätre et couleur de chair veinge et marbree d' orange et de fauve peu fonee. It. p. 720 ſe g. Regenfuß Conchylienwerk Tom. 2. tab. XI. fig. 45. | ER Schroͤters Litteratur der Conchylien Tom. X. tab. 2. fig. 10. 1 . p. 245. Dieſe Kegelſchnecke gehoͤret zu der letzten Unterabtheilung, welche Linne im Geſchlechte der Kegel gemacht, dahinein er die mehr gedehn⸗ ten und ſtaͤrker gewoͤlbten geſetzet, deren Gewinde weiter voneinander ſtehen Die Mitglieder dieſer Nebenabtheilung haben teſtam laxe con- volutam ventricoſiorem et aperturam dehiſeentem. Den Beweiß, daß dieſe Schnecke wuͤrklich der Conus bullatus Linnaei ſey , werde ich nicht erſt weitlaͤuftig fuͤhren duͤrfen, da ihr keine der Eigenſchaften und Unter⸗ ſcheidungszeichen fehlet, ſo Linne beym Cono bullato verlanget, und da ſie vollkommen in den Standort und in die Stuffenfolge hineinpaſſet, welche ihr Linne zwiſchen dem Cono, der Spectrum heißt, und jenem, der Tulipa genannt wird, angewieſen. Die glatte Oberflaͤche dieſer laͤng⸗ lichten etwas gewölbten walzenfoͤrmigen Schnecke wird durch weiße und borangegelbliche Flecken marmoriret. Weil man in dieſer Farbenmiſchung etwgs ähnliches mit dem weißen und gelben Gemiſche eines Eyerkuchens zu finden glaubet, fo wird dieſer Kegel von den Hollaͤndern de Panne- koek, von den Franzoſen !' Omelette, und von andern der Eyerkuchen genannt. Vielmals bilden dieſe Flecken ordentliche Queerbinden. Da⸗ von heißt es in Favannens Conchyl. Tom. 2. p. 72 1: Ces Veines et mar- brures font quelquefois diſtribuèes comme en deux zones. Solche Exem⸗ plare ſind rarer und man haͤlt ſie deſto hoͤher. Die Umlaͤufe beym Wir⸗ bel haben eine merkliche Auskehlung. Die Mundoͤfnung iſt weit, und die Spindellippe ein wenig umgebogen. Die Bafis hat eine merkliche Ausſchweifung. Folglich erblicket man bey ihr columellam infra replica- tam et baſin emarginatam. Die inneren Waͤnde werden von der friſche⸗ ſten orangegelblichen Farbenmiſchung ſehr verſchönert. Die Länge des hier abgebildeten Coni bullati 1 dritthalb Zoll, und die Breite einen Zoll drey Linien. Es wohnet dieſe Schnecke bey den Meerufern er nn u... June Sie iſt ſehr rar. Exem⸗ plare von der Größe und Schönheit, als die hier vorgeſtellten, fi vollends aͤuſſerſt ſelten. > a, A sc a 2 Beier ſollten zum Beſchluß noch billig die vielen ſchweren Verge⸗ hungen und conchyliologiſchen Suͤnden geruͤget werden, welche viele Caonchylien Cabinet Supplementsband. J Con⸗ 66 Kegelſchnecken. Tab. 148, Fig: 137801317. Conchyliologen beym Cono bullato Linnaei zu Schulden kommen laſſen. Denn ſie machen ſich groͤßtentheils kein Bedenken daraus, die ſoge⸗ nannten Achat⸗Mollen, Wolken- Backen, oder manche Arten unvol⸗ lendeter unausgewachſener Porcellanen, dergleichen Same Bullas Cy- praeas nennet, mit dieſem Namen zu benennen, und ſie für. Conos bul- latos Linnaei zu erflären. Dergleichen geſchieht von meinem lieben fel. Martini im 2ten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets tab. 68. lig. 725-730, und in feinem Naturlexico Tom. I. p. 191. Eben dieſen Sehr ler begehet der Herr Hofrath von Born im feinem Indice Teſtac. Mul. Caeſ. p. 153, als auch in feinem großen Werke, welches Teſtac. Muß, Cael. in fich faſſet, pag. 168. Doch muß ich es zur Entſchuldigung dies ſes berühmten Mannes bekennen, daß er bey dieſer Sache durch das irrige Vorgeben des Martini hintergangen worden, daß er ferner den Fehler auf der Stelle gemerket, ihn groͤßtentheils zuruͤckgenommen und es ſehr aufrichtig geſtanden: Haec teſta — er redet von unvollkomme⸗ nen Porcellanen, die faͤlſchlich für den Conus bullatus Lin. ausgegeben werden — Cypraeis affinis. Omnia Conum hune veram eſſe Cypraeam produnt. Richtiger wuͤrden die Worte ſo lauten muͤſſen: Omnia Cypraeam hanc nunquam fuiſſe Conum bullatum Linnaei lueulentifime produnt. Es iſt ſchon ſchweres Unrecht von dem großen ſcharfſichtigen Linne, der⸗ gleichen nur einmal zu vermuthen und zu argwoͤhnen, daß er eine un⸗ ausgewachſene Porcellane, oder eine von ihm anderswo genannte Bul- lam cypraeam, jemals fuͤr einen Conum A me ihn a. 9 latum nennen werde. nl "Tab. 142. Fig. 1317. e Wen 08° A t e Ex Mufeo Lorenziano. | Die ‚größte Achat⸗Tute. Conus achatinus maximus, tefta conica, gibba; - en folida, ee ſtriata, (ſtrüs in baſi eminentioribus et granulatis,) lineis punctatis nmumero- ſiſlimis cincta, ex nigro coeruleo et fuſeo maculata, marmorata, e faleiata, don pyramidata, anfradtfbus Fa Artis, 2 ma- kr eulatis, bafı emarginata. Kegelſchnecken von der hier abgebildeten Gatkung führen gent f niglich den Namen der Achat: oder auch der Schildkröten⸗Tuten. Das anſehnlichſte Exemplar derſelben lieget hieſelbſt in der Lorenziſchen we li a bin ne BR e die ale "oe Keegelſchnecken. Tab. 142. Fig. 1317. 1318. „ dieſes prachtvollen Stuͤckes bewundern, und es gerne einraͤumen, daß in andern Cabinettern nicht leicht ſeines gleichen werde gefunden wer⸗ den. Die Lange beträget drey Zoll zwo Linien, und die Breite einen Zoll neun Linien. Es wird die gewoͤlbte Oberflache dieſes Kegels durch ſehr viele Queerſtreifen, die bey der Baſi ſich noch ſtaͤrker erheben und gekoͤrnt zu ſeyn ſcheinen, rauh gemacht. Eine große Menge ſchwarz⸗ brauner Faͤden und ſolcher Linien, die aus unzaͤhligen braunen und weißen Puncten beſtehen, legen ſich als Faden um dieſe Schnecke her⸗ um. Ihre Grundfarbe iſt weiß, ſie wird aber durch eine blaͤulichte Farbenmiſchung, und durch große ſchwarzbraune Flecken, Puncte, Faͤ⸗ den, Wolken marmoriret, bandiret und ſo bunt, wie eine Schildfröte gemacht. Der Wirbel erhebet ſich zu einer ſtumpfen Pyramide. Auf den zehen Umlaͤufen deſſelben ſiehet man feine Streifen und braunroͤth⸗ liche Flecken. Die ganze Schale iſt ſtark und dicke. Die inneren Waͤn⸗ de ſind weiß, da ſie bey andern, welche von dieſer Gattung in meiner Sammlung liegen, blaͤulicht zu ſeyn pflegen. Es wohnen dieſe Schild⸗ kroͤten⸗ oder Achat⸗Tuten in den Oſtindiſchen Meeren. Eben daher dic Herr Lorenzen dieſes koſtbare Exemplar bekommen. Kleinere von dieſer Art ſind mir öfters aus Tranquebar zugeſchickt worden. Ob fie aber beym dortigen Strande wohnen mögen? oder von entferntern Gegenden mögen dahin gekommen ſeyn? muß ich unbeſtimmt laſſen. ee, e ab 142. Fig 1318. r ER ‚Ex Mufeo noftro Mn et Die Ceyloniſche geftippelte Achat⸗Tute. Conus Ceylonicus, teſta conica glabra, ex violaceo et roſeo in fundo niveo nebulata, lineis valde interruptis lineata, pundtis albis et fufcentibus et ma- culis obfeurioribus interpunctata, fpira parum exferta, anfractibus ſub- noduloſis, ſparſim ſuleatis, bafi ſtriata, infra emarginata. 101 Neueſte Mannichfalt, erſter Jahrgang, Tab. 2. fig. 20. p. 445. Die Ceyloniſche geſtippelte Achat⸗Tute. Conus bafi pyramidali laevi, achatinus, albus, ex ochraceo et rofeo nebulatus, lineis abruptis et maculis fuſeis orna- tus Ceylonicus. ; ri 5 Meinem unvergeßlichen Freunde dem ſel. Martini uͤberſandte ich einſt dieſe neue Gattung von Kegelſchnecken, damit er eine Abzeichnung davon nehmen, ihr einen Namen ertheilen, und fie den Conchylien⸗ freunden näher bekannt machen möchte. Ich beſaß damals nur ein ein⸗ N u J 2 8 ziges 5 68 Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig.1318-1320. zziges Stuck, ſeit der Zeit aber find mir noch ein paar derſelben zu Theil geworden, die ich gerne mit meinem ſeligen Freunde wuͤrde getheilet haben, wenn ihn mir der Tod nicht ſo frühzeitig geraubet haͤtte. Mar⸗ tini hat dieſe Schnecke in den Mannichfaltigkeiten loc. ſupra eit. abbil⸗ den laſſen, mit einem ſchicklichen Namen beleget, und umſtaͤndlich be⸗ ſchrieben. Ihre Grundfarbe iſt weiß, fie wird aber durch eine violet⸗ köthliche Farbenmiſchung wie umnebelt, durch viele Linien, welche aus unterbrochenen groͤberen und feineren braunröthlichen Puneten beſtehen, als wie mit Faͤden umwunden, und durch manche dunklere ſchwarzbraͤun⸗ liche Flecken marmoriret und bunt gemacht. Nahe bey der ausgeſchweif⸗ ten Baſi ſtehen die gewohnlichen Queerftreifen. Die Umlaͤufe des merk⸗ lich erhobenen Wirbels ſcheinen etwas knotig zu ſeyn. Jeder Umlauf hat in der Mitte einen Queerſtreif oder eine Furche, dadurch er wie getheilet wird. Es wohnet dieſe ſeltene Kegelſchnecke, von der die Con⸗ chylienliebhaber ſonſt wenig ja gar nichts gewußt, an den Ufern 55 N Ceylon. Ihre Laͤnge betraͤget einen Zoll ſechs Linien, ihre Breite a noch keinen ganzen Zoll. 17 e 5 153 BIN ? are A * 5 u, 13 4111. 15 Si 2 13 F ET 12 A 9 3 2 a “x 2 I 31% ö 1 i nie 3 15 11 Et Se 1 ol FR ne Tab. 14a ge 1349, 182% Ex Muſeo Sereniſſimi Principis Haereditarii Rudolſtadienſis et ex Mufeo Merrkixxo. f 1.5 Der Franciſcaner⸗Moͤnch. W Monachus Franeiſeanus, teſta conico - oblonga, fufca, albo - maculata, faf- ciata, filis ſupra, fuleis infra cincta, ſpira pyramidata „ aeuminata. s Varensyns Verhandeling der Zechoorenkens Tab. 5. fig.52. Een bruin - Spookje met witte Vlekjens. te a Daß Linne in feinem Naturſyſtem unter den Kegelſchnecken ſchon einen Monachum Capueinum ſtehen habe, und ihn no. 304. ſeine Stelle angewieſen, werden alle diejenigen ohne Fingerzeig wiſſen, die ſich mit der Conchyliologie im Linne näher bekannt gemacht haben. Deſto eher wird es mir erlaubt ſeyn dieſe beyden Schnecken, von welchen wir hier reden, wegen ihrer braunen Kutten und Farbenkleider, Monachus Fran- cifcanos zu nenne. . RE EB IE 710 Diie erſtere bey Fig. 1319. abgebildete, gehöret dem gräflich Mole kiſchen Cabinette. Ich glaube ihr Ebenbild im Valentyn fig. 52. zu er⸗ blicken. Sie wird daſelbſt das braune Geſpenſt genannt. Ihre laͤng⸗ lichte walzenartige duͤnne, leichte, glänzende, braungefaͤrbte ar Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig.1319-1321. 69 wird oberwaͤrts von parallellaufenden weißpunctirten Queerlinien durch⸗ zogen, und dadurch wie von zarten Faͤden ummunden. Hin und wie⸗ der zeigen ſich auch einige zerſtreute weiße Wolken. Unterwarts ſiehet man tiefe ſtarke Jueerfurchen. Der Wirbel hat zwoͤlf Umläufe, und endiget ſich in einer ſcharfen Spitze. Es wohnet dieſe Schnecke in den Nan. sau _ und Von Fig. 1320 lieget das Original in der auserleſenen Conchy⸗ . des Durchlauchtigſten Erbprinzen von Rudolſtadt. Die a ee eden des Kegels hat der hohe Beſitzer vor meh⸗ reren Jahren meinem ſel. Vorgaͤnger dem Martini mitgetheilet, unter deſſen couchyliologiſchen Papieren ich fie ae Der Augenfchein hret es daß dieſe Kegelſchnecke viel dickſchaliger fen, als die vorher⸗ ende, und daß fie einen mehr geſtreckten und bey feinen Umlaͤufen ſtärker gewoͤlbten Wirbel habe. Sie wird, wie der Conus figulinus, oder wie die Eichenholztute von vielen ſchwarzbraunen Fäden und Queer⸗ linien umgeben. Einige weiße Flecken, die ſie umwoͤlken, ſtehen ſo bey⸗ ſammen, daß ſie Baͤnder vorſtellen können. Die laͤnglichtweißen ſenk⸗ rechten Linien, ſo man auf ihrer Oberflache nahe bey der Muͤndung wahrnimmt, ſcheinen von neuen Anwuͤchſen der ſich mehr erweiternden Schale enſtanbden zu ſen n | Tab. 142. Fig 1821. ae .ndie Fx Mufeo SpEnGLERIANo. EST ene 2 Eine feltene Abänderung der Butterwecken. „ „ c e ‚Meta [Butyri. Varietas inſignis Coni betulini, tefta conica, laevi, flaveſ- i ‚eente, maculis oblongis fuſcis, feriatim diſtributis, interruptis, cineta, ſpira planiuſcula, anfractibus 12 ex fuſeo maculatis maculis majoribus, - Bel. BooterwegsToot. Gall La Tine de beurre. La pelotte de beurre. Von ſolchen Kegelſchnecken, welche den Namen der Butterwecken führen , redet Martini ſehr gruͤndlich und umſtaͤndlich im Zten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets Tab. 60. fig. 665. p. 308. Zu feinen Eitationen konnen noch folgende Schriften der neueren Conchyliologen hinzugefüget werden, als da Coſta Elem. of Conchol. tab. 5. fg. 3. Ja- vart Diet. Tom. 3. p. 380. Von Born Teſtac. Muf, Caeſ. p. 158. Gro⸗ novii Zoophyl. Faſe. 3. no. 235. De Favanne Conchyl. Tom. 2. p. 485. a“ e ge enen 5 0 70 Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig. 1321. tab. 16. fig. L2, und deſſen Catal. raiſ. no. 47 1. Schroͤters Einleitung in die Kenntniß der Conchylien Tom. I. p. 42. no. I 9. | Unter den Butterwecken giebt es viele fonderbare Abaͤnderungen. Man betrachte nur jene im Seba Tab. 45. fig. 1-6, fo wird man dieſe Auſſage beſtaͤtiget finden. Eine Gattung derſelben traͤget ein ganz eine faͤrbichtes gelbliches Kleid und ermangelt aller Baͤnder und Flecken. Sie wird von den Franzoͤſiſchen Conchyliologen Tine de beurre ſans ta- ches ou fans cordons genannt. Andere haben bald eine blaßgelbliche, bald eine orangegelbliche Grundfarbe. Einige werden nur ſehr ſpar⸗ ſam und weitſchichtig von ſolchen ſchmalen Baͤndern umgeben, die aus braunroͤthlichen Flecken und Puncten beſtehen. Bey andern dagegen ſiehet man mehrere ſolcher gefleckten punctirten Reihen, die theils aus gröberen theils aus feineren Puncten zuſammengeſetzet worden. Der Wirbel iſt bey einigen ganz platt und flach, man erblicket darauf nur wenig braunröthliche Flecken. Andere dagegen werden daſelbſt von ſehr vielen ſchwarzbraunen etwas flammicht gezeichneten Flecken bunt gemacht. Beym aͤuſſerſten Rande des Wirbels haben die meiſten eine ſcharfe Kan⸗ te oder Carinam. Ich bin ſo gluͤcklich in meiner Sammlung eine gute Anzahl der auserleſenſten Butterwecken, die ſich groͤßtentheils aus Oſt⸗ indien herſchreiben, zu beſitzen. Mein größeſtes vorzuͤglich praͤchtiges Exemplar iſt vier Zoll lang, und drey Zoll drey Linien breit, und den⸗ noch nicht halb fo groß als jenes riefenmäßige Stuͤck von einer But⸗ terwecke, deſſen ich im Eingange zu dieſem Geſchlechte gedacht, und es daſelbſt gemeldet, daß dergleichen zu Schwerin im Herzoglich Meklen⸗ bhurgiſchen Cabinette liege Aimeab N Die hier abgebildete Butterwecke, deren natuͤrliche ungemein Schoͤnheit der Mahler lange nicht erreichet, gehoͤret dem Spengleriſchen Cabinette. Ihre Schale iſt vollkommen glatt, und glaͤnzet wie ein Spiegel. Die friſchen braunröchlichen Flecken, daraus ihre Queerbin⸗ den wuͤrfelicht zuſammengeſetzet worden, gleichen groͤßtentheils nicht ſo⸗ wohl grobgezeichneten Puncken, ſondern vielmehr dicken, gleichſam mit einer ſehr breiten Feder gezogenen Linien, die aber durch weiße Zwi⸗ ſchenraͤume immer wieder unterbrochen werden. Die ſchwarzbraunen Flecken des Wirbels find fehr groß und ſtark. Sie ſtehen in einer ziem⸗ lichen Entfernung voneinander. Die Baſis wird auch bey dieſer Va⸗ rietaͤt, fo wie bey allen Butterwecken durch viele nahe beyſammenſte⸗ hende Queerfurchen rauh gemacht. Bey der Baſi ſtehen die e re = en Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig. 1322. 1323. 7r cken und Wuͤrfeln zuſammengeſetzten Queerbinden naͤher und enger bey⸗ einander. Die Laͤnge dieſes ſchoͤnen Kegels N ja ES drey Linien und feine Breite zween Zoll. - Tab. 142. Fig. 1322. 1323. . Ex Mufeo noftro. 12 1 Die Amadis⸗Tute. Conus Amadis, elta e conico- oblonga laevi, lineis caftaneo - fuſeis, ramofis, reticulatis, flexuoſis, i in funde albo-marmorata, zonis duabus paulo obfcurio- zibus redimita, fpira aſſurgente, anfractibus eanaliculatis, ſtriatis, märginatis, ex fufco et albo maculatis, baſi emarginata et ſulcata, et in ſulcis 14 f punctis pertuſis excavatis notata, labro acuto. ri Belg. Amadis Toot. ea 12 ‚Amadis, Di "ARGENVILLE Conchyi. tab. I. fig. 5. Knorrs Vergnügen der Augen, Tom. 6. tab. 5. fe, 3. Die gebe Amadistute. Es ſcheinet, als ob fie von pomeranzenfarbichten Baͤndern umgeben wuͤrde. Fayaar p’ Hersıcny Dict. Tom. 1. p. 18. Amadis. Voluta conoides no- ven fpiris concavis et leviter ſtriatis compofita, maculis et lineis flavis 54 eroceis ex fufco rubefcentibus in fundo albo lucide depictis exornata. La clavieule de cette coquille eſt elevee et compofee de neuf ſpires cConcaves et legerement ſtriees. La ſurface exterieure eſt d’un bel email blanc et fort luiſant ornèe de taches et d' un compartiment de fllets jaunes aurore et brun rouge. L’extremite conique de ce Cornet Vers le Canal eſt garnie de plufieurs cannelures obliques. L’Amadis fe trouve dans le mers des Indes nz en dans les Iles Hi 1125 ‚Java et de Borneo. f ini Natulexicon Tom. J. p.577 tab. 17. fig. 2. FAvannE Conchyl. tab. 15. fg. N. 1 HR — — Cat. raiſ. p. 121. no. 576. Un rare et ſuperbe g dit T Amadis 10 N la couleur la plus foncee; il eft bien Conferve et d' un volume Sa extraordinaire de trois pouees deux lignes de long. Schtörers Einleitung in die Kenntniß der Conchylien, Tom. I. p. 68. 50.38. Von der Amadistute at uns zwar ſchon der ſel. Martini im aten Bande dieſes Conchylienca Ed eine Zeichnung und Beſchreibung ge⸗ liefert. Allein die a daſelbſt, weil er vermuthlich kein gu⸗ tes Original gehabt, auſſerſt fehlerhaft, ſchlecht und unkenntlich gera⸗ . auch hat er ſich beh feiner Beſchreibung fo kurz gefaſſet, daß ma M man Br 4 72 Kegelſchnecken. Tab. 142. Fig. 1322. 1323. mand eine wichtigere Zeichnung und umſtaͤndlichere Beſchreibung fin unnöthig und uͤberfluͤßig anſehen wird. ö e en Die Amadistute hat ſehr viel auszeichnendes, unterſcheidendes, characteriſtiſches an ſich. Wer ſie dahero recht kennen gelernet, wird nicht leicht in Verſuchung gerathen ſie mit andern Gattungen zu ver⸗ wechſeln. Sie gehöret zur Zahl der Spitzkegel. Ihr Wirbel erhebet ſich zu einer Pyramide, und endiget ſich zuletzt in einer ſcharfen Spitze. Sie hat zehen ja zwoͤlf Stockwerke, welche ziemlich ſtark voneinander 2 von einem merklich erhoͤheten Rande umgeben, in ihrer aus⸗ find glänzend weiß. 0 nem wohlbewafneten Auge recht deutlich erkennen. Die inneren Wand 1 F N l Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1324. 1325. 73 Die Amadistuten wohnen bey den Ufern der Nicobariſchen, Sun⸗ a deichen und Moluckiſchen Inſuln. Verbleichte Stuͤcke, darauf nur wenig Reſte vormaliger S Schönheiten befindlich ſind, erhalten wir hie⸗ ſelbſt zum öftern von Tranquebar, aber friſche, unverdorbene Exempla⸗ re, welche, wie das abgebildete, noch völlig ihr wohlbandirtes rothbrau⸗ nes Farbenkleid haben, gehoͤren unter die concholiologiſchen Seltenhei⸗ ten, in Ahle Beth ſich nun Kg a N. 1 1 u Hab. 143. Fig. 1324. 1325 7 7 an Ex Muſeo Morrtkiano, 58 Die Zierde und Ehre des Meeres. | Gloria waris, tefta cylindrica elongata, venis et lineis Sneakers fuſeis et flävefcentibus ſubtiliſlime reticulata, et maculis albis triangularibus undiquèe adſperſa, ſpira pyramidata, anfractibus canaliculatis reticulatim pictis, colu- mella infra reflexa, et uſque ad interiora penetralia nitidiſſime prout in ſuper- 5 1 feie picks, e effuſa, labro Rah antice valde 9 1 BE ‚ emarginato. 1 A e pag. 1. no. 6. Gloria Maris, ey: 1757. ar 11 . Beſchaͤftigungen der naturforſchenden Geſellſch. Tom: 3. p. 331. tab, 8. fig. A. . Schröters Einleitung Tom. 1. p. 63. Noi. Muleum Geverſianum no. 1087. p. 366. Conus G8 Maris, tefta valde elongata alba, lineolis flavis ſe da euffanibus et analtomalanrihüs in a) medio obſcurioribus, reticulata. RN Schon vor zehen Jahren habe ich von der hier abgebildeten Glo. 1 4 aM 1555 in den ES He der Berliniſchen Geſellſchaft naturfor⸗ ſchen der Freunde einige Nachricht ertheilet, aber es mir damals gewiß nic t träumen laſſen, daß ich fie dereinſt auch in dem Supplementbande ſyſtemat. Conchylienwerkes würde näher beſchreiben muͤſſen. Ihre Ubidung Ver iffe ich in allen bisher herausgekommenen claßiſchen Schriftſtellern 1 85 eee und ihr Original wird man in den ö allermeiſten Co nchylie n amnilungen, wenn ich einige Hollaͤndiſche und noch mehr einige ſche (denn die behaupten jetzt den Vorzug) aus⸗ Se vergebens ſuck hen. HBieſelbſt befindet es ſich einzig und allein | Bere r Hochgräfl. Molteife en Conchylienſammlung. Ob etwa der erſte welcher ſo glücklich geweſen dieſe große conchyliologiſche Sel⸗ 10 zu erhalten / ihr dieſen vornehmen Namen beygeleget? ob fie es lich vorzüglich verdiene Gloria Maris, die Ehre und Zierde des Mee⸗ Conchrlien. Cabinet Suppilementsband. K ER es 74 Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1324. 1325. res zu heiſſen? ob man ihr alſo dieſen anſehnlichen und vielverſprechen⸗ den Namen ruhig und ohne Einrede laſſen muͤſſe? ob man nicht unter den andern Conchylien weit ſchoͤnere und herrlichere Prachtſtücke finde, die auf dieſen hohen Titul und Nang einen ſtaͤrkeren und gerechteren Anſpruch machen koͤnnten? dieſes alles will ich andern zur Beurthei⸗ lung und Entſcheidung überlaffen. Soviel iſt mehr wie zu gewiß, den altern Naturforſchern und Conchylienfreunden iſt dieſe Gattung ganz und gar nicht bekannt geweſen. Unter den neueren und neueſten muͤſ⸗ ſen auch wohl nur wenige ſie gekannt und geſehen haben. Unbegreif⸗ lich waͤre es ſonſt, warum ſie uns ihre Abbildung und Beſchreibung, und auch die geringſten Nachrichten von derſelben vorenthalten. 145 Die Gloria maris gehöret zur Familie der laͤnglichten Kegelſchnecken, oder der walzenfoͤrmigen Tuten, die man Conos elongatos, pyriformes, eylindricos zu nennen pfleget. Sie ſtehet in einiger Verwandſchaft mit dem goldenen Zeuge, oder mit dem Cono, welcher bey den Franzoſen Drap d'or und vom Linne Textile genannt wird. Allein fie iſt lange nicht ſo bauchig, oder ſie hat bey ihrem Schalenbau keine ſo ſtarke Wölbung Sie iſt ungleich ſchmaͤler, geſtreckter und laͤnglichter. Das netzartige, durch braungelbliche oder rothgelbliche Winkelzuͤge und Zig⸗ zaglinien kettenfoͤrmig ineinander geſchlungene Gewebe, ſo auf ihrer gan⸗ zen Oberfläche, ja bis ins innerſte ihrer Windungen hinein geſehen wird, iſt weit feiner und kuͤnſtlicher, auch ſind die Maſchen oder die weißen Flecken und Schuppen viel kleiner. Der Wirbel erhebet ſich wie eine Pyramide. Die zwoͤlf Stockwerke und Umlaͤufe deſſelben haben eine merkliche Auskehlung, und man findet auf denſelben eben die bunte netzartig durcheinander geſchlaͤngelte Zeichnung, dergleichen man auf der Oberflaͤche gewahr wird. Ueber den Bau der Schnecke laufen einige etwas lichter und heller gezeichnete Queerbänder hinuͤber, darunter die breiteſte auf ihrer Mitte von einem Guͤrtel oder Cingulo articulato nach Art der Admirale gezieret wird. Die ſenkrecht hinablaufenden, unten bey der Baſi gekruͤmmten Linien und Abtheilungen, ſcheinen die Fuß⸗ ſtapfen neuer Anſaͤtze zu ſeyn, dergleichen dieſe Schnecke beym zuneh⸗ menden Wachsthume bekommen. Die aͤuſſere Lippe iſt ſehr ſcharf und hat vornehmlich oberwaͤrts einen ſehr weiten und tiefen Ausſchnitt. Es iſt dieſe Schnecke in Holland aus der Auction des Sluyteriſchen Con⸗ chyliencabinets zu Amſterdam 1757 für einige vierzig Hollaͤndiſche Gul⸗ den erkauft worden. Und doch iſt man bey dieſer noch wohlfeil davon gekommen. Denn wie bald nachher noch eine dazu erkauft e Hi ME‘ nah BE TREE [77 Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1 326. N. N len, und deswegen bis auf hundert Gulden Commißion gegeben wor⸗ den, fo hat man fie doch nicht bekommen, weil ſie bis auf 120 Gulden im Preiſe geſtiegen. Sie kommt aus entfernten Oſtindiſchen Meeren. Ihre Länge betraͤget drey Zoll acht Linien ihre Breite einen Zoll ſieben Linien. Bey Fig. 1324 ſehen wir die Abbildung von der Seite des Nuͤckens, nach einer Zeichnung, die ehemals der beruͤhmte Kupferſtecher Regenfuß verfertiget und mir verehret. Bey Fig. 1325 erblicken wir dieſe Foftbare Schnecke von der Seite ihrer Muͤndung nach einer Zeich⸗ nung, die Herr Degen entworfen, dabey denn auch die Abſatze, welche durch den weiteren Wachsthum entſtanden, ſehr richtig angedeutet wer⸗ N den da jener ſie uͤberſehen. Mas 8 \ an nn 0 ig, Un an IV RER HINDERNIS 118 ig 3500 f. f ; J 5 rt Fi Verd. Minne Miene e onen eine 2 ea ie 13365 jesaniätingiae und da Re e Es Muſeo LöRenzuano. . ee Sn ee, ,, . , / ‚˖ x Dtiere Admiral unter den Drap d' or⸗Schnecken. Ammiralis panno aureo textus, teſta eylindrica ex albo maculata, venis lon- SLeitudinalibus undulatis in fundo ſubaureo inſtructa faſeiis trans verſis aAäuurÿatꝗuor nitidiſſime reticulatis cinct a. S ett Solche Schnecken, welche den Namen des goldenen Zeuges fuͤh⸗ ren, kennet jeder Conchylienfreund. Man findet darunter viele merk⸗ würdige Varietaͤten. Einige haben ein helleres und lichteres Farben⸗ kleid, welches ſich mehr dem goldgelben nähert, bey andern dagegen falle die dunklere Farbenmiſchung weit mehr ins braungelbliche und ſchwaͤrz⸗ liche hinein. Bey einigen ſcheinet das kettenfoͤrmig durcheinander ge⸗ ſchlungene Gewebe aus groͤberen Faͤden, Zigzaglinien und Streifen zu eſtehen: bey andern iſt es als ſey das ganze Gewebe von einem feine⸗ en Geſpinſte, und von zaͤrteren Faͤden gewuͤrket und verfertiget wor⸗ den. Bey vielen ſiehet man weitere Maſchen, und eine größere Anzahl von weißen größeren und kleineren Fleuen, damit die ganze Schnecke von oben bis unten wie beſtreuet und beſaͤet zu ſeyn ſcheinet. Bey an⸗ dern dagegen erblicket man engere Maſchen, feinere Streifen, und eine geringere Anzahl weißer Flecken, die denn groͤßtentheils nur ſehr klein zu ſeyn pflegen. Manche von dieſer Gattung ſind ganz und gar nicht bandiret, andere aber werden von mehreren Bändern umgeben. Zur Geſellſchaft dieſer letzteren gehöͤret denn auch die hier abgebildete vor⸗ trefliche Schnecke. Ihre Schoͤnheit wird durch vier breite Queerbinden ſehr erhoͤhet. Auf dieſen Queerbinden 15 man das feinſte kuͤnſt⸗ R an ‚2 lichfte \ 76 Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1326. lichſte netzartige Gewebe, welches jenem, ſo ſich auf den Baͤndern der Admiralstuten zu befinden pfleget, ſehr nahe koͤmmt. Ich habe dieſer Kegelſchnecke um deswillen den Namen eines Admirals unter den gol⸗ denen Zeugen, oder des mit goldenem Zeuge behaͤngten und bekleideten Admirals gegeben, und ich glaube, daß ſie zu dieſem Namen ein groͤßeres Recht habe, und ſicherer darauf Anſpruch machen koͤnne als jene, welche Martini im zten Bande dieſes Werkes tab. 54. fig. 601. p. 247, und de Favanne in feiner Conchyl. Tom. 2. tab. 18. fig. B 7. p. 472. und p. 639. unter dieſem Namen aufgefuͤhret. Ich kenne und beſitze mehrere ſogenannte guͤldene Zeuge welche Queerbinden haben, allein ſolche Queerbinden beſtehen aus weit groͤberern Faͤden, Netzen und Streifen. Hingegen die netzartigen regelmaͤßig gewuͤrkten Baͤnder der hier abgezeichneten, uͤbertreffen alle an Feinigkeit und Schönheit. Sie dienet dem Lorenziſchen Cabinette zur Ehre und Zierde, und iſt eine Seltenheit Oſtindiſcher Meer. N ee a ene Ich beſtze ein vorzüglich großes Exemplar vom goldenen Zeuge, welches vierthalb Zoll lang und einen Zoll neun Linien breit iſt. Es hat bier Deutliche doch ziemlich grob geſtrickte netzartig gewürkte Queer⸗ binden. Die breiteſte traͤget auf ihrer Mitte einen deutlich gezeichneten Guͤrtel, Cingulum articulatum, oder ſolche Ordenskette, dergleichen die Groß⸗ und Oberadmirale zu tragen pflegen. Daher kann ihr der Na⸗ me eines Oberadmirals unter der Familie der goldenen Zeugſchnecken nicht wohl verſagt werden. Ich habe dieſes ſchoͤne Stuck vor ein paar Jahren aus Tranquebar bekommen, zweifle aber ſehr daß es an den dortigen Stranden gefunden worden. Vermuthlich wird es ſich von Ceylon oder Nicobar herſchreiben. . BEE ET rer 2 DIR «ur 7 1 eee men 2 f N FAR De ET ee ie a a ENTE TERN RT TIER TI In eee e ET n E 5 Seh eee GE UN Auge: | ee nee F Nr e le o e ee n ne .. ir r LEN TR 10 rang AED 565 e eta ene 7740 a x ER PRREIU NT. 8 4 MT FALL SE E RER TE! 1 A WW Dunz Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1326. 7 Tab. 143. Fig. 1326. lit. b. und lit. e. 3 x Mufeo noſtro. x e, Dass goldene Zeug mit dunklem Grund. Textile obſcuratum, teſta ovato-oblonga, parum convexa, ſtrigis longitudi- nalibus flammeis nigro-fufeis aut caftaneo-fufeis et maculis albis diſtincta, faſ- ‚cüs quatuor fubtilifime reticulatis (eu contextis eincta, ſpirae anfractibus pPlöKhaniuſeulis filis flammeis caftaneo fufeis coloratis, apice obtuſo, Wi columellae labio infra replicato ieee Es iſt ganz unleugbar daß dieſe Drapd'orſchnecke mit ihrem dunk⸗ len und finſtern Farbenkleide eine ganz eigene neue Art, und von der zuvor beſchriebenen Gattung ganz verſchieden ſey. Jene hat eine leich⸗ tere duͤnnere Schale und ein lichtvolles goldfarbiges hellgelbliches Far⸗ benkleid, deſſen Zigzagſtreifen und netzartig durcheinander geflochtene Adern fo weitlaͤuftig gezogen und gezeichnet worden, daß daher allent⸗ halben große Maſchen entſtanden, und der ſchneeweiße Hintergrund in unzähligen weißen, theils größeren theils kleineren Flecken, deſto ſicht⸗ ir eine weit raungelbli⸗ barer geworden. Allein bey) dieſer jetzigen Schnecke finden ı dickere und ſchwerere Schale, und ein dunkles ſchwaͤrzlie ches Farbenkleid, deſſen Streifen, Faͤden, Adern und Züge fo nahe und ſo enge zuſammengedrenget bey einander ſtehen, daß daher bey dem netzartigen Gewebe keine andere als die engſten Maſchen ſtatt fin⸗ deu, und nur ganz kleine weiße Flecken vom Hintergrunde ſichtbar mer: den koͤnnen. Ueber die glatte Oberflaͤche legen ſich einige breite Queer⸗ binden hinuͤber, deren Zeichnung einem netzartigen Gewebe gleichet und von den zarteſten Faden gewuͤrket zu ſeyn ſcheinet. Die breiteſte dieſer Queerbinden windet ſich nahe beym Zopfe um dieſe Schnecke herum. Sie iſt bey der Mündung getheilt, weil ſich ein dunklerer Guͤrtel in ihrer Mitte ſehen laͤſſet, allein weiterhin verliehret ſich derſelbe, ihr Ge⸗ webe ſchließt ſich aneinander und bildet eine einige recht breite Queer⸗ binde. Die andere netzartig gewuͤrkte Queerbinde erblicket man auf der Mitte, und die dritte auf der Baſi. Zwiſchen dieſen Bändern wird die Oberflaͤche von gelblich ſchwarzbraͤunlichen, etwas flammichten, dichte beyſammenſtehenden laͤnglichten Streifen, die mit lichteren oder weiß⸗ gelblichen Streifen abwechſeln, bezeichnet. Doch findet man auch hin und wieder gleichſam zur Abwechſelung netzartig angelegte Stellen, die bald engere bald weitere Maſchen haben. Daher muß man es ja nicht als ein Verſehen des Zeichners, ſondern 155 etwas dieſer Schnecke ei⸗ . K 3 f gen⸗ 78 Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1327. genthuͤmliches anſehen, wenn man bey ihr nicht nur auf den Queerbin⸗ den ein netzartiges Gewebe, ſondern ſelbſt in der Mitte ihrer ſtreificht und flammicht bemahlten Felder netzartig gezeichnete Stellen bald mit engeren bald mit weiteren Maſchen antreffen wird. Der Wirbel erhe⸗ bet ſich wenig; er hat nur ſieben Umlaͤufe, die ziemlich flach ſind, und von dunklen braungelblichen flammichten laͤnglichten Adern bezeichnet werden. Es iſt dieſe Schnecke eine der ſeltenſten Drapd orſchnecken. Der hieſige Hofmuſicus Herr Degen hat ſie gezeichnet. Ich glaube ihr Ebenbild in de Favannens Conchyl. tab. 18. bey fig. B. 2. B, 6. B. 7. zu er⸗ blicken, und vermuthe, daß wenigſtens eine von dieſen drey Abbildungen . die gegenwaͤrtige Gattung werde vorſtellen ſollen. Sie wohnet in den Oſtindiſchen Meeren, vornehmlich bey St. Maurice. Man vermiſſet fie in den mehreſten Conchylienſamm lungen. 2 Men dar ang Tab. 143. a Fig. 1327: u tee 45 81201 A8 11 EIER BIER ned not ane Die kleine bandirte Netzrole. eee ee elongata, eylindrica, luteſeente, transverſim denſe ſtriata ſcabra, faſciis tribus ex luteo et albo concatenatis, ‚reticulatis, et duabus faturatioribus alternis picta, ſpira exerta lava, anfractibus planiufculis ſtriatis ex albo ſparſim maculatis. ö E Belg. Net- Roll. en % Ä Nachdem dieſe Conchylie ſchon mit vielem Fl übe worden, ſo ward ich es zu ſpaͤte gewahr, daß War ini dieſe Schnecke ene war gezeichnet 5 1 ſchon im ꝛten Bande des ſyſtemat. Conchylienwerkes fig. 570. p. 223. abbilden laſſen, und beſchrieben habe. Indeſſen ſollen die Conchylien⸗ freunde dabey nichts verlieren, ſondern durch eine richtigere beſſer getrof⸗ fene Zeichnung und durch eine getreue Berichtigung der Citationen ſchad⸗ los gehalten werden. Martini berufet ſich auf Liſters Hiſtor. Conchyl. tab. 739. fig. 34, (darauf er ſich pag. 242. abermals bey einer ganz vers ſchiedenen Schnecke beziehet) es muß aber heiſſen Tab. 744. fig. 34, doch gehoͤret Liſters Figur nur mit halbem Rechte hieher, denn ſie ermangelt aller Queerbinden. Wir aber reden hier von einer bandirten Netzrolle. Martini glaubte ferner in Knorrs Vergnuͤgen der Augen Tom. 5. tab. XI. fig. §. die Abbildung dieſer Schnecke zu finden. Allein dieſe Citation iſt noch unrichtiger, als die vorhergehende, und muß ganzlich hinwegge⸗ daſſen werden. Denn im Knorr Hehe angeben Kue N See er Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1328. 79 die den Namen der Netzrolle ganz und gar nicht verdienen Endlich fo: meinte Martini in dieſer Netzrolle den Conum clavum Linnaei zu finden. Nun hat ſie freylich teſtam elongatam flaveſcentem, faſeias binas ſaturatio- res, maculas albas reticulatas, aber nicht maculas albas majores, ſondern eher minores: auch finde ich bey ihr keinen ſolchen Cylindrum der duplo, tri- plo et quatruplo lon or wäre quam ſpira. Alſo fehlen ihr einige der noth⸗ wendigſten Eigenſchaften, die Linne zu ſeinem Cono, der Clavus heiſſen fol, erfordert. Doch iſt es nicht zu laͤugnen, daß es allerdings eine nahe Verwandtin deſſelben ſeyn muͤſſe. Es gleichet dieſe Schnecke einer ſchmalen langgeſtreckten Walze, welche auf ihrer gelblichen Oberflache durch Queerſtreifen rauh gemacht und von drey breiten, mit den feinſten Maſchen verſehenen, netzartig ge⸗ ſtrickten Queerbinden umgeben und bandiret wird. Sowohl bey dieſen beyden letzteren, als auch bey den drey lichteren Baͤndern ſiehet man viele weiße gelblich eingefaßte kleine Flecken. Der Wirbel hat zehen Umlaͤufe, die einen gelblichen Grund und feine Streifen haben, und ſparſam von einigen weißen Flecken bezeichnet werden. Es wohnet dieſe Schnecke in: den Oſtindiſchen Meeren. Die Länge der hier abgebildeten betraͤget einen Zoll neun Linien, die Breite nur neun Linien. Sie ift nicht gemein. e 0 Tab. 143. His. 13289 9 i | ER Mufeo noſtro. 5 a g Dias Netzhorn mit weiten Maſchen. 7 Gall. La grande Brunette de forme plus eſfilèe. La Brunette renfise. 9 Da- 80 Kegelchnecken. Tab. 143. Fig. 1328. Davıra Cat. raiſ. Tom. 1. no. 532. p. 254. Un tres grand Rouleau des In- des, marron, à ſuites ou trainèes longitudinales trans verſales et obli- ques, de taches blanches en forme d’ecailles laiffant entr’elles de saß; des efpaces du fond, efpecenommee Brunette. It. no. 533. 534. FavART D' HERBITIONV Dick. Tom. 1. p. 42 1. Drap orange. Voluta cylindroi- des vel Rhombus octo fpiris in cono finitus forma elongata inſignis, ſtriis exiguis circularibus ſtriatus; lineis et maculis fimul catenatis aureis et eitrinis coloribus elegantifime per longitudinem depictus. C' eſt. un rouleau d'une forme allongee et aflez effilèe garni de ftries fines ‚eir- culaires orne de plus grandes taches longitudinales Ke. DE FAvANNE Conchyl. Tom. 2. tab. 18. fig. C. 6. C. 7. p. 474. it. 476. it. paüag. 648. et 650. La brunette renfiée. It. Le drap orange raye. Die Netzrollen oder Netztuten, welche auch wohl große Brünet⸗ ten oder Netzhoͤrner mit weiten Maſchen genannt worden, erreichen zum oͤftern eine ausnehmende Größe. Ich beſttze vortrefliche Exemplare Ders felben, die fünf Zoll lang und faſt zween Zoll breit find, und ich entſinne mich in andern Cabinettern noch ag geſehen zu haben. Aber es halt ſchwer unter vielen auch nur zwey Stuck heraus zu finden, „die einander vollig gleich wären. Bey einigen ſiehet man ein gröberes netzartiges Ges webe und weitere Maſchen, bey andern ein feineres Gewebe und kleinere Maſchen. Bey einigen haben die weißen, bey andern die braunrothen Flecken und Wolken die Oberhand. Bey einigen findet man dickere mehr gewoͤlbte ſchwerere Schalen, und ſtaͤrkere mehr erhobene Queerſtreifen, bey andern aber duͤnnere und leichtere Schalen, wie auch zartere Queer⸗ 8 ſtreifen. Bey der wahren eigentlichen Brunette, dem Cono aulico Lin- naei, zeiget ſich bey faſt unmerklichen Queerſtreifen das feinſte netzartige Gewebe und ein ziemlich ſtumpfer Wirbel: aber bey den großen dickſcha⸗ lichten und größeften Netzhörnern erhebet ſich der Wirbel wie eine Py⸗ ramide, und auf der ganzen Oberflache findet man dichte beyſammenſte⸗ hende deutliche Qneerſtreifen und ein mit den groͤßeſten Maſchen verſe⸗ henes netzartiges Gewebe. Die Farbe der Flecken und Wolken iſt bey manchen rothbraun, ja bey einigen faſt ſchwarzbraun, aber bey andern licht- und hellbraun, ja wohl hellroth. Daher dergleichen Farbe bey den Franzoſen feuille morte, oder Drap orange pflegt genannt zu werden. An den inneren glatten Waͤnden ſchimmert bey vielen eine gelbliche Far⸗ benmiſchung hervor. Es wohnen dieſe Meghörner in den Oſtindiſchen Gemwaͤſſern, vorzuͤglich in den n In il 5 der J In⸗ 1 e Maurice. nt | Diez Kegelſchnecken Tab. 143. Fig. 7328. 1329. 81 Diejenige, welche ich hier abbilden laſſen, zeichnet ſich unter ihren Mitgeſchwiſtern durch ihre anſehnliche Groͤße und durch die Menge ih⸗ rer großen weißen Flecken und Felder aufs vortheilhafteſte heraus. Sie wird nur von wenig braunrothen netzartig miteinander verbundenen Flecken bezeichnet. Die weiße Grundfarbe behaͤlt bey ihr die Oberhand, und es giebt vornemlich nahe bey der Muͤndung große weiße Felder, darauf keine Spur eines braunen Fleckens gefunden wird. Dieſer Ke⸗ gel iſt vier Zoll drey Linien lang, einen Joll neun Linien breit. Er kommt von der Inſul Maurice. Daß dieſe große Walzen nur Varie⸗ ‚täten vom Cono aulico Linnaei, der bekannten Bruͤnette ſeyn ſollten, will mir gar nicht einleuchten, ob es gleich andere nicht bloß zu 9 Wee ſondern au glauben ſcheinen. Tab. 143. Fig. 1329. Ex Muſeo noſtr o. i Der ſchwarzpunctirte Circulbohrer. Der ſchwarz geſtippelte Boͤttcher⸗ oder Kypersbohrer. e Terebra, ex nigro ſeriatim punctata, teſta ſubeylindrica elongata, transverſim ſtriata, ſeriebus punctorum nigricantium maculata, ex ſubviola ; ceœo et fufco fparfim nubeculata, fpira exſerta, e 9 apice acuto. h Bei Zwart gefpikkelde KuipersBoor. Gall. Drap d'or piqueté de la Chne. Base Rouleau piquete d' une forme efülee, „Listen Hift. Conchyl. tab. 744. fig. 35. Rhombus gravis wg mnie ſtriis punctatis eircularibus exaſperatus. Knorrs Vergnügen der Augen, Tom. 3. tab. 19. fg. 4. "Davıra Cat. rail. Tom. I. p. 253. no. 527. Rouleau blanc, 3 Aten cireu- laires ‚charges a diftances egales de points rouge fonee qui fe repon- dent auſſi en longueur, a Elke longitudinales orange brun et de forme efilde; efpece ı nommee Drap d'or piquete de la Chine. FavaxT p' HEnBICxT Dict. Tom. T. p.419. Drap d'or piquets de la Chine. Voluta cylindroides form anguſta tenui vel elongata punctis et purpu- reo nigricantibus et maculis flavidis per feriem difpofitis eleganter ex- _ otnata et regulariter in fundo albido depicta „ ftriis circularibus ſtriata, Kc. Sa longueur peut avoir jusqu’ a près d'un pouee et demi. e Conchyl. Tom. 2. p. 653. Le Drap d'or piquetè de la Chine eft un Rouleau de forme effilèe dont les dix orbes peu renfles für leur Conchylien · Cabinet Supplementeband. pas 32 Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1329. pas offrent une clavicule aſſez elevèe terminèe par un ſommet medio- crement aigu — Cette coquille vient des parages de la Chine, d' Am- boine, des Philippines &c. Elle porte depuis un jusqu' a deux pou- ces et demi de longueur. Ce dernier Volume eſt deja conſiderable cependant on en rencontre de trois pouces. II eſt rare que ceux ei ne ſoient pas fruſtes. f | ii Dieſer ſchwarzpunctirte feltene Böttchersbohrer muß mit jenen gelblich gefleckten, rauhen und granulirten Kypersbohrer, welchen Marz tini in dieſem ſyſtemat. Conchhliencabinet Tom, 2. fig. 567. beſchrieben und vorſtellen laſſen, und davon er mit andern glaubet, daß es Conus Nuſſatella Linnaei ſey, nicht verwechſelt werden. Denn der jetzige iſt ungleich größer, gewölbter, ſeltener, und gar ſehr von jenem unterſchie⸗ den. Die beſte und deutlichſte Abbildung deſſelben erblicke ich im Liſter loc. ſupra citato, auf welche Figur ſich aber Martini bey feiner Beſchrei⸗ bung des rauhen gelblich punctirten Bohrers gar nicht beziehen ſollen. Der unſrige, den ich hier zeichnen laſſen, wird bloß von glatten und zarten, aber nicht von granulirten noch gekoͤrnten Queerſtreifen umge⸗ ben. Er wird auch nicht von rothbraunen, gelblichen, roſtfaͤrbichten Flecken, ſondern von braunſchwarzen Puncten auf ſeinem ſchneeweißen Grunde reihenweiſe umzingelt. Einige zerſtreute, blaͤulichte, violetbrau⸗ ne Flecken und Wolken ſiehet man hin und wieder auf der Oberflaͤche. Der Wirbel tritt merklich hervor. Die zehen Umlaͤufe deſſelben, wel⸗ che ſich zuletzt in einer ſcharfen Spitze endigen, ſetzen deutlich voneinan⸗ der ab, und werden bey der Nath von ſchwarzen Puncten, auch auf einigen Stellen von roſtfarbigen Flecken bezeichnet. Die anſehnliche Größe gereichet dieſer walzenfoͤrmigen Tute zu einem neuen Verdienſte. Denn wenige von dieſer Art pflegen dergleichen Groͤße zu erreichen. Sie iſt einen Zoll breit, und zween Zoll ſechs Linien lang. Ce dernier Volume, ſchreibt de Favanne in der oben angeführten Stelle, eſt con- fiderable. Sie wohnet in den Oſtindiſchen Meeren, an den Ufern von China und bey einigen Moluckiſchen Inſunn. Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1330. 1331. 83 Tah. 143. Fig. 1330. Ex Mufeo noſtro Der violette Boͤttcherbohrer. Terebellum ehe; tefta ſubeylindriea elongata, alba, transverfim es ex violaceo löngitudinaliter maculata, transverfaliter faſeiata, fpira exſerta, anffactibus convexiuſculis, ex violaceo coloratiss. f Gall. Tarriere violette. 5 Listen Hilter, Conchyl. tab. 745. fig. 36. eee ee Neueſte Mannigfaltigk. Tom. 1. tab. 2. fig. 18. 19. p. 444. no. 10. hl "AVANNE Catal. raiſ. tab. 3. fig. 495. p. 90. Rouleau tres rare — Le Betoget Schröters Einleitung Tom. I. p. 91. no. 155. ö Dieſer walzenförmige ziemlich dickſchalichte geſtreckte Bohrer wird durch viele ſtarke Queerſtreifen, die ihn umgeben, rauh gemacht. Die Grundfarbe deſſelben iſt weiß. Drey violet gefaͤrbte Queerbinden, da⸗ von die unterſte die breiteſte iſt, legen ſich theils oben, theils in der Mitte, theils unterwaͤrts nahe bey der VBaſi um ihn herum. Dieſe Queerbinden werden bey meinem Exemplare auf der untern Seite, wo die e de geſehen wird, von drey breiten, ſenkrechten, violetten Bändern oder Streifen durchcreuzet und durchſchnitten. Der Wirbel gleiche einer kurzen Pyramide. Die acht Umläufe deſſelben haben eine kaum merkliche Woͤlbung, und werden gleichfalls von einer violetten f Jarbenmiſchung verſchoͤnert. Die Muͤndung iſt lang, ſchmal und enge. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Die Länge, dieſes Bohrers beträger seen Zoll, die Breite nur zehen Linien. Ich erkaufte einſt fuͤr eine "N beträchtliche Summe Geldes einen Haufen ſolcher Schnecken, die ein Schifscapitain auf der Inſul St. Maurice ſammlen laſſen. NG RR h auch dieſen ziemlich ſeltenen violetten cee Lab. 143. Eig. 1331. no. 1. 5 Ex Mufeo Morrkıano, 170 1 Der Walle violette Botcherbohrer. 8 Conus Ter ebellum violaceum granulatum, teſta ſubconica, pallide violacen, faſciis duabus latis fufeis, unica alba intermedia, cincta, et ſtriis granulatis numeroſiſſimis ſcabra, ſpira pyramidata, 5 decem Yix manifelte reticulatim ſtriatis, baſi interna violacea , fauce fubviolacea. Der gegenwaͤrtige Boͤttcherbohrer, den ich aus dem Graͤfl. Molt⸗ chen Gabinette entlehnet, iſt von dem g gehenden gaͤnzlich unter⸗ AF 0 ſchieden. 84 Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1337. 1332. ſchieden. Er hat keine ſo laͤnglicht geſtreckte und walzenförmige ſondern eine mehr gewoͤlbte dickere und kuͤrzere Schale. Seine Grundfarbe iſt blaßviolet. Es umgeben ihn feingekoͤrnte und granulirte Queerſtreifen, dadurch denn ſeine Oberflaͤche rauh gemacht wird. Ein paar ſehr breite braungelbliche Binden legen ſich um ihn herum. In der Mitte ſiehet man ein blaßviolettes Band, und eben dergleichen oben nahe beym Wir⸗ bel, ja auf dem ganzen Wirbel, welcher eine kurze Pyramide vorſtellet und aus zehen Umlaͤufen beſtehet, herſchet dieſe Farbenmiſchung. So⸗ wohl bey der Baſi als auch bey der Lippe erblicket man innerlich gleich⸗ falls einen violetgefaͤrbten Saum. Die Laͤnge dieſer Schnecke betraͤget zween s Zoll, die Breite zehen Linien. Man haͤlt ſie fuͤr ſehr rar und ſelten. In meiner Sammlung liegen noch ein paar Varietaͤten dieſer Gat⸗ tung, nemlich ! 1) ein Boͤttcherbohrer „der zwar völlig die nemliche Form und Bil⸗ dung hat, aber nur von glatten Queerſtreifen umwunden und von einem einfärbichten violetten Kleide umgeben wird; 2) ein anderer, der zwar von granulirten in einiger Entfernung von einander ſtehenden Queerſtreifen umwunden wird, aber daſelbſt laͤnglichte ſenkrechte Falten traͤget, und an der Muͤndungslippe beym Auslauf der granulirten Streifen wie gezaͤhnelt iſt. Seine Grundfarbe iſt grauweiß; doch kann es gerne ſeyn, daß ſie vormals violet 1 und in a” Sonnenhitze ausgebleichet worden. in Tab. 142. Fig. 13315 - no. 2. 55 Ex Mufeo Moırkuno, Die St. Omas ⸗ oder beſſer die St. Thönlaskute. Conus St. Thomae rariſſimus, teſta conico elongata, laevi, alba, 1 ribus lineatis inſeripta, maculis albis adfperfa, ex caftaneo fufco lineis craf- ſiuſculis approximatis faepius interruptis in fundo albido faſciatim eircum- eincta, et cingulis tribus albis ſeriebusque punctorum caſtaneo · fuſeorum redi- mita, fpira conica, anfractibus canaliculatis, apice rubicundo, ha acuto fupra et infra emarginato. a 1 Gall. Le Cornet d' Oma ou de St. Thomas. Von dieſer & roßen conchyliologiſchen Seltenheit, welche weit rarer iſt als der beſte Oberadmiral, finden wir ſchon eine Abzeichnung und Beſchreibung im zten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets tab 53. 1g. 590. p. 237 ſeq. e hat aber das Original nie geſehen, Pe Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1331. 85 ſich mit einer Abzeichnung, die ihm D. Bolten, nach dem in feinen Cabinette befindlichen Exemplare verfertigen laſſen, begnuͤgen muͤſſen, daher denn auch ſeine Beſchreibung nur ſehr kurz ausgefallen. Herr D. Bolten hat dieſe Schnecke unter dem Namen — es ſey eine Tho⸗ mastute — aus Holland erhalten, und ihre Abbildung unter eben die⸗ ſem Namen dem ſel. Martini zugeſchicket. Eben dieſe Gattung laͤnglich⸗ ter Tuten iſt nun auch auf einer hollandifchen Auction unter dem Na⸗ men der achten wahren Omas⸗ oder Thomastute für das hieſige graͤf⸗ lich Moltkiſche Cabinet fir 120 hollaͤndiſche Gulden erkauft worden. In Holland wird alſo ſicher und zuverlaͤßig dieſe Art die Thomastute genannt, und algemein dafür erkannt und angeſehen. Da Martini dieſe Conchylie von der Seite des Ruͤckens abbilden laſſen: fo habe ich das für geſorget, daß ſie hier von der Seite ihrer Muͤndung und dazu rich⸗ tiger und genauer wie ehemals abgezeichnet worden. Dargenville redet in ſeinem Appendice, weichen er ſeiner Conchy⸗ liologie beygefuͤget, ebenfalls Tab. I. fig. V. von der St. Omastute. Er ſchreibet, fie gleiche gewiſſermaſſen einer Kayſerskrone vom erſten Ran⸗ ge. Allein ſie habe eine ganz andere Zeichnung und keinen knotigen Wirbel, welches alles bey der hier abgebildeten vollkommen zutrift. Allein ſo bald ich die von ihm gelieferte Abbildung betrachte, welche de Favanne in feiner Conchyl. Tom. 2. tab. 17. fig. F. nachzeichnen laſ⸗ fen: fo kann ichs faſt nicht glauben, daß er eben dieſelbe koſtbare Ke⸗ gelſchnecke, von der wir hier reden, Fönne gemeinet haben. Jedoch darf ich es zur Entſchuldigung des Dargenville nicht verſchweigen, daß er das wahre Original der Thomastute nie gehabt noch geſehen, ſondern nur vom Lyonet aus Haag eine Zeichnung derſelben bekommen, die denn, wie es ſcheint, fo ſchlecht und elend beſchaffen geweſen, auch durch den Nachſtich noch mehr verſchlimmert worden, daß man daraus das wahre Ebenbild des Originals gar nicht erkennen noch errathen koͤnnen. Ich habe daher dieſe verunglückte Figur gar nicht citiret. Martini beruft ſich zwar auch bey der St Omastute, (denn es wird dieſer verſtuͤm⸗ melte Name haufiger als der St. Thomasname von ihr gebraucht), auf eine Figur, die von ihr im Seba Tom. 3. tab. 44. fig. 6. ſtehen fol. Allein darinnen hat ſich der gute ſel. Mann geirret. Denn Seba mei⸗ net daſelbſt eine ganz andere Gattung, nemlich jene welche bey den Franzoſen fouſſe aile de Papillon faſeièe genannt und in de Savannens ‚Conchyl. Tom. a. p. 457. beſchrieben wird. Folglich faͤllt dieſe Citation gaͤnzlich hinweg. | | 86 Kegelſchnecken. Tab. 143. Fig. 1331. Die Thomastute gehoͤret zur Familie der laͤnglicht gebildeten Ke⸗ gelſchnecken. Die Laͤnge betraͤget zween Zoll zehen Linien, ihre Breite einen Zoll drey Linien. Die Schale ift ſpiegelglatt, und der Grund fo- weiß wie Email. Sie wird von drey faſt ziegelroͤthlichen breiten Queer⸗ binden umgeben. Die Farbe dieſer Baͤnder wuͤrde ich mit einem fran⸗ zöfifchen Ausdruck marron rouſſatre oder rougeatre nennen. Dieſe Banz der beſtehen aus lauter dichte nebeneinander ſtehenden dicken Faͤden, welche haͤufig von darzwiſchen vorkommenden weißen Flecken unterbro⸗ chen werden. Die gefaͤrbten Queerbinden wechſeln mit drey weißen etwas ſchmaͤleren Binden ab, welche durch einige Reihen rothgelb⸗ licher Flecken oder punctirter Guͤrtel bezeichnet werden. Der Wir⸗ bel erhebet ſich wie eine Pyramide. Die zehen ausgekehlten Um⸗ laͤufe des Wirbels ſetzen als Treppen voneinander ab; ſie haben auf ihrem weißen Grunde einige rothgelbliche oder lichtcaſtanienbraune Adern und ſie endigen ſich zuletzt in eine roͤthliche Spitze. Die innere Lippe iſt ſcharf, und hat ſowohl oben als unten einen merklichen Ausſchnitt. Die inneren Wände find glaͤnzend weiß, und die aͤuſſere Seite bey der Baſi iſt etwas violet. Daß man dieſe Schnecke in den allermeiſten Con⸗ chylienſammlungen vergebens ſuche, und eine gute Abbildung und Be⸗ ſchreibung derſelben in den conchyliologiſchen Schriften vermiſſe, werde ich nicht erſt den Conchylienfreunden melden Dürfen, weil es ihnen ohnedem bekannt iſt. Selbſt im Dictionair des Favarts und im Catal. raif. des Davila habe ich davon keine Sylbe finden können. Warum nennet man ſie aber die St. Thomastute? Etwa zum Andenken des heil. Thomas? oder will man dadurch ihren Wohnort bezeichnen? Wird ſie etwa bey der Daͤniſch ⸗Weſtindiſchen Inſul St. Thomas, welche bey den Antillen lieget, gefunden? Nein, bey dem Strande und uͤberhaupt in den Weſtindiſchen Meeren wird ſie nicht ge⸗ funden. Solte man fie wohl bey der St. Thomasinſul, die an der Africaniſchen Kuͤſte, ohnweit Guinea lieget, antreffen? daran zweifle ich ſehr. Sie iſt gewiß orientaliſch. Da es nun in Aſien noch manche Thomaschriſten, und im Oſtindiſchen Archipelago auch eine St. Tho⸗ masinſul giebt, ſo kann ſie ihren Namen daher bekommen haben. Der Herr de Favanne will ſie nicht fuͤr die wahre Thomastute erkennen, weil ſie der Dargenvilliſchen Abzeichnung und Beſchreibung, an der doch nach ſeinem und anderer Urtheil ſehr viel auszuſetzen iſt, gar nicht glei⸗ chet. Er behauptet es im aten Bande feiner Conchyl. p. 683 dieſe hier von uns beſchriebene Gattung ſey die von ihm ſogenannte ! Inſeription Chi- 4 Kegelſchnecken. Tab. 144. Fig. a und b. 87 Chinoiſe, die er p. 480. Efpece 14. characteriſiret, und davon nach feis ner Ausſage nur ein einziges Exemplar in Paris vorhanden ſeyn ſoll. Jenes iſt aber ein Rouleau, deſſen Farbe als gris de lin und als rouffa- tre angegeben wird. Hingegen unſere Thomas tute iſt ein eigentlicher Co- nus, auf deſſen Oberflache von der Farbenmiſchung, welche gris de lin heißt, keine Spur zu fehen iſt. Der Herr Kunftverwalter Spengler iſt durch ſichere Briefe aus Paris belehret worden, daß ein Original von unſerer hier beſchriebenen Achten Thomastute im Cabinet des ehemali⸗ gen Generalcontrolleur des Herrn de Calonne liege, und den Namen Amiral d' Omas fuͤhre. 1 men Tab. 144. A.) Fig. a und bd. E Ex Mufeo noſtro. e e Der Prinz von Sumatra. | Princeps Sumatrae, tefta conica glabra, ftrigis longitudinalibus fuſeentibus flexuoſis et ramoſis paſſim confluentibus in fundo luteſeente- albo exornata, flaſeia triplici nivea cincta, fpira exferta, anfractibus planiuſeulis, maculis Rene flaveſcentibus notatis, baſi integra, fauce et cavitate nivea. Lister Hift. Conchyl. tab. 781. fig.23? Rhombus major eylindro-pyrami- dalis undatim ſecundum longitudinem depictus, clavicula compreſſa. lamaica. In den Beyſchriften wird er noch genannt: Rhombus Mauritia- . nus albus lineis caſtaneis undatus. N e IN KLEIN Merh. oſtracel. $. 187. p. 68. no. 22. Conus, voluta faſciata flammea VvVeoel undatim fecundum longitudinem depicta, clavicula compreſſa. Prrıver Gazophyl. Vol. I. tab. 153. fig. 10. f TEN Dieſe vortrefliche Schnecke hat in ihrer Bildung und Bauart fehr viele Aehnlichkeit mit jener bekannten Schnecke, welche beym Linne Co- nus Capitaneus, bey den Holländern groene Kaas. Toot, der grüne Kaͤſe heißt; wie auch mit jener, welche von den Franzoͤſiſchen Conchyliologen ) en nn 5: | Au- ) Ich war willens einige dieſer Kegelſchnecken, davon mir manche erſt vor kurzem zu Theil ge, worden, auf einer Vignette abbilden zu laſſen, allein da die Zahl derſelben größer geworden, habe ich mich entſchließen muͤſſen deswegen eine neue Tafel verfertigen zu laſſen, die als Tab. 144. K bezeichnet worden. Weil aber die folgenden Tafeln ſchon fertig, und mit fort⸗ laufenden Nummern der Figuren verſehen geweſen, ſo habe ich die Schnecken dieſer neuen Ta⸗ feel mit Buchſtaben bezeichnet, welches billige Leſer vergeben und auch mit der Ordnung ſo bier beobachtet, und daben Kegel mit platten, mit gekroͤnten, und mit ſtark erhobenen Wirbel 0 vermiſcht untereinander geſtallet worden „ guͤllge Rachſicht tragen werden. Die Figuren dieſer f he 1 Tafel hat der geſchickte Koͤnigl. Daͤniſche Hofmuſſcus Herr Degen gezeichnen. 88 Kegelſchnecken. Tab. 144. K. Fig. a und b. Aumüſſe, der Domherrenmantel, von den Hollaͤndern de groote Olyven Band Toot, und vom Martini im zten Bande des ſyſtemat. Conchylien⸗ Cabinets fig. 629. das Ordensband genannt wird. Im Seba Tom. 3. tab. 42. fig. 26. finde ich die Abbildung einer ſonderbaren Abaͤnderung der grünen Kaͤſetute, welche der gegenwartigen Schnecke nicht nur in der Bauart, ſondern auch in der Zeichnung ihrer laͤnglichten Streifen ſehr nahe koͤmmt. Nur haben die Streifen eine andere Farbe. KW. K Dieer Grund unſerer jetzigen Kegelſchnecke iſt weiß und gelblich. Viele breite laͤnglichte braune und ſchwarzgelbliche, etwas ſchlangenfoͤr⸗ mig gebogene Streifen, welche nahe beyſammen ſtehen, auch vielmals ineinander fließen, und ſich zum Theil wie zackigte Zweige und Aeſte aus» breiten, erblicket man auf der Oberfläche, die zugleich von einigen ſehr breiten gelblichen und einigen ſchmaleren weißen Queerbinden umgeben wird. Der Wirbel iſt mehr flach und ſtumpf als erhoben, und endiget fich in einer gelblichen Spitze. Ich zähle auf demſelben zehen Umlaͤufe, die von großen braun⸗ und brandgelben Flecken, welche mit weißen ab⸗ wechſeln, bezeichnet werden. Die weißbandirte Baſis hat kaum merkli⸗ che Queerſtreifen, und unterwärts keinen Ausſchnitt. Die inneren Waͤn⸗ de find fo weiß als das weißeſte Elfenbein. Es wohnet dieſer praͤchtige hoͤchſtſeltene Kegel in den Oſtindiſchen Meeren, vornehmlich bey den Stranden der großen Sundaiſchen Inſul, welche Sumatra genannt wird. In den mehreſten Conchplienſammlungen ſuchet man dieſe Conchylie vers geblich, und bey den Schriftſtellern, die ſich um die Conchyliologie ver⸗ dient gemacht, habe ich auch weder Nachrichten noch getreue Abbildun⸗ gen von ihr antreffen können. Zwar ſcheinet es, als wenn fie Liſter in der oben angeführten Stelle im Geſichte gehabt. Allein da er Jamaica als ihr Vaterland nennet, und ihren Wirbel, oder wie er ſich ausdruͤcket, ihre claviculam als compreſſam beſchreibet, da bey unſerer offenbar clavi- cula exſerta convexiuſcula vorhanden iſt, ſo zweifle ich nr daß er von der jetzigen rede, obgleich in den handſchriftlichen Noten, die dem eigenen nun im Mufeo Britannico befindlichen Conchylienwerke des Lifters beyge⸗ ſchrieben worden, die Moritzinſul (Inſula Sancti Mauritii) als ihr Wohn⸗ ort genannt, und fie dadurch ſchon ihrem eigentlichen Vaterlande, naͤm⸗ lich der Inſul Sumatra, um ein großes näher gebracht wird. Ich beſitze verſchiedene merkwürdige Abaͤnderungen von dieſer Gat⸗ tung davon ein paar Stuͤck zu einer fo anfehnlichen Größe gelanget, daß ihre Länge fünf Zoll und ihre Breite drey Zoll betraͤget. Bey einigen Kegelſchnecken. Tab. 144. A. Fig. e und d. 89 ſtehen die Tänglicht geſchlaͤngelten, den Baumaͤſten gleichenden ſchwarz⸗ braͤunlichen Streifen näher und enger beyeinander, auch iſt der Grund gelblicher und dunkler. Bey andern ſiehet man ungleich weniger von die⸗ ſen rothbraunen und ſchwarzbraͤunlichen Streifen, ſie ſtehen in weiterer Entfernung voneinander, und der Grund iſt viel weißer. Einige haben auch eine geſtrecktere Schale, einen mehr erhobenen Wirbel, und eine völlig weißbandirte Baſin. Soviel iſt endlich mehr wie zu gewiß, dieſe Conchylie kann von dem Cono, welcher beym Linne Princeps heißt, nur wenig unterſchieden ſeyn. Sie iſt von mir der Prinz von Sumatra ge⸗ nannt worden. Daß fie mit dem Cono, welchen ich Tab. 138. fig. 1276. beſchrieben, viele Gleichfoͤrmigkeit habe, lehret der Augenſchein. A eee big e und d. d Te Ex Mufeo noftr. | . Der Trauerſchleier. Der mit einem Trauerflohr umwundene Kegel. Conus Peplum, teſta conica, lineis ferrugineis nigricantibus in fundo albo denſiſſime et ſubtiliſſime reticulata, duabus faſeiis latis obſcurioribus cir- ae cumdata, fpira exſerta nodoſo - coronata. Dier Spinnewebenstute, welche von den Hollaͤndern Spinnewefs- toot, von den Franzoſen Esplandian oder Toile d’araignee genannt wird, kann dieſe mit allem Rechte an die Seite geſetzet werden. Auf ihrer ganzen Oberflache, die glatt iſt, und nur auf manchen Stellen durch neue laͤnglichte Anſätze etwas rauh gemacht wird, ſiehet man das fein⸗ ſte netzartige, von zarten roſtfarbigen Faͤden durchwuͤrkte Gewebe, wel⸗ ches größere und kleinere Maſchen bildet, hinter welchen der Grund in weißen herzfoͤrmigen Flecken hervorſchimmert. Der hervorragende Wir⸗ bel wird von lauter Knoten umgeben, und dadurch gekroͤnet. Die zehen Umlaͤufe erheben ſich merklich und ſetzen deutlich voneinander ab. Die Oberflaͤche wird von ein paar breiten ſchwarzbraunen Queerbinden, die völlig einem Trauerflohre gleichen, umwunden. Die äußere ſcharfe Lippe hat oberwaͤrts einen tiefen Ausſchnitt. Auf den weißen inneren Wanden zeiget ſich eine ſchwefelgelbliche Farbenmiſchung. Es wohnet dieſe ſeltene Gattung, welche zur Zahl der neuen gehoͤret, ſo erſt ſeit einigen Jahren bekannter geworden, an den Nicobariſchen Stranden. Ich habe ihr, wegen der ſchwarzen Binden, damit ſie umwunden wird, den Namen des Trauerſchleiers oder Trauerflohres beygeleget. Sie iſt von jener, welche in dieſem Bande Tab. 139. fig. 1292. beſchrieben Caonchylien⸗Cabinet Supplementsband. M wor den, 90 | Kegelſchnecken. Lab. 144. A. ‚Fig. e und f. worden, gar ſehr verſchieden, indem ihr Wirbel nicht flach noch ſtumpf iſt, ſondern ſich ſehr erhebet und hervorraget; da ferner die Faden ih⸗ | 85 Gewebes keine ſchwarze, ſondern eine roſtfaͤrbige Einfaſſung haben, da auch ihre Maſchen ungleich feiner ſind, und ihr ganzes netzartiges Gewebe viel zarter und kuͤnſtlicher gewuͤrket worden; da endlich ihr Bau ſchmaͤler und geſtreckter iſt und fie von ſchwaͤrzeren Wee en umwunden wird. Tab. 144. A. Fig. e und f. it Ex Mufeo noſtro. 8 e Der plumpe, knotige, ungeſchickte Kegel. Conus rudis, teſta conica eraſſa, ponderoſa, alba, et ſubdiviſa 4 (appoſitione inerementoruni novorum) ex fuſeo maculata et nebulata, vie 1 g i n s baſi ſulcata ſtriis ſubgranulatis ſcabra et n emarginata. Aue 15 Dieſer Kegel hat eine ſehr dicke und ſchwere Schale, daher l ihn den plumpen Kegel, Conum rudem, genannt. Die erſte größeſte Windung beſtehet aus zehen laͤnglichten, durch tiefe Furchen voneinan⸗ der geſonderten Abtheilungen. Einige derſelben ſind breiter andere ſchmaͤ⸗ ler. Sie ſcheinen ſaͤmtlich aus neuen Anſätzen des ee beym weiteren Wachsthum der Schale entſtanden zu ſeyn. Doch wird man wenig Kegelſchnecken antreffen, dabey die Anwuͤchſe und neuen Zufäße. ſichtbarer, breiter, merklicher und zahlreicher ſeyn ſolten, als bey der gegenwartigen. Ob dies nun bey dieſem einzelnen Stucke von einem beſondern Zufalle herruͤhre? oder bey dieſer Gattung etwas gewoͤhnli⸗ ches und hergebrachtes ſey? kann ich nicht entſcheiden. Der Grund 1 iſt weiß, er wird aber durch ſtarke Flecken oder durch ſchwarzbraune Wolken, welche aus den Furchen der Anſatze und Abtheilungen ſchei⸗ BE nen hergekommen zu ſeyn, bunt gemacht. Die Baſis ift rauh. Viele Queerfurchen und etwas gekoͤrnte Queerſtreifen laufen uͤber ſelbige hinüber. Auf den Stockwerken des weit hervortretenden Wirbels ſiehet man einige Queerſtreifen, und auf weißem Grunde eine roͤthliche Schatz tirung und viele ſchwarzbraune Flecken. Die inneren Waͤnde ſind weiß, 5 und bey aller Unebenheit der Oberflaͤche, dennoch völlig glatt. Ich habe dieſe Schnecke aus Weſtindien bekommen. a iſt bey den Arik len gefunden worden. N : 19 55 | Kegelſchnecken. Tab. 144. A. Fig. S und bl. 51 Fab. 144. A. Fig. g und B. VVVVVVVVVVVVVVVV Das Geſpenſt von Sumatra. Conus Spectrum Sumatrae, teſta conica laxe convoluta, laevi, alba, ex fuſeo - coeruleſeente fparfim maculata ſeu nebulata, fpira afcendente, anfra, Clibus ſtriatis ſtriis granulatis, bafı transverſim ſtriata, fubemarginata, a . apertura effuſ. Die gegenwaͤrtige Kegelſchnecke gehöret ohnſtreitig zur Familie jener Tuten, welche von den Franzoſen Spectres, von den Hollaͤndern Spookjes, von andern Geſpenſtertuten pflegen genannt zu werden. Eiz nige derſelben hat der ſel. Martini im ꝛten Bande dieſes ſyſtematiſchen Conchylienwerkes bey fig. 581 leg. beſchrieben. Da ſich dieſe jetzige von der Inſul Sumatra herſchreibet, ſo habe ich ihr den Namen des Ge⸗ ſpenſtes von Sumatra beygeleget. Sie iſt ziemlich bauchigt und duͤnn⸗ ſchalicht. Ihre Windungen ſtehen nicht nahe und gedraͤngt beyeinan der, ſondern etwas voneinander, auch ſiehet man bey ihr eine weite Nundoͤfnung. Ihr Grund iſt ſchneeweiß, er wird aber von einigen rothbraunen blaͤulicht ſchattierten Flecken umwoͤlket. Dieſe Flecken hal⸗ ten in ihrer Stellung keine gewiſſe Ordnung. Oft erblicket man meh⸗ rere und größere auf der ſpiegelglatten Oberfläche. Alsdann aber giebt es auch Exemplare — davon einige in meiner Sammlung liegen — eren ganze Oberflache beynahe voͤllig weiß iſt, und kaum einen und hen andern ſolcher Flecken aufweiſen kann. Der Wirbel iſt mehr flach en Sr wird von der erſten Windung durch eine kleine Kante oder Carinam abgeſondert. Die Umlaͤufe deſſelben werden von feinge⸗ köͤrnten Streifen umgeben. Sie haben nur hin und wieder rothbraune Flecken, und ſie endigen ſich zuletzt in einer ſcharfen Spitze. Die Ba⸗ ſis wird von Queerfurchen und Streifen rauh gemacht. Sie hat un⸗ terwaͤrts einen kleinen Ausſchnitt, und an der inneren Seite gemeiniglich einen bläulichten Flecken. Die inneren Wände find fehr glatt und weiß. Dieſe Schnecke iſt ſelten und gewiß nicht gemein. * 1 {3 721 N 75 5 * . 5 Wann W ; Ve IN n 92 Kegelſchnecken. Tab. 144. A. Fig: 1 l. Tab. 144. A. Fig. i und K. nd! Ex Muſeo noſtro. i unn Set Der lang ausgeſtreckte Kegel. e Conus elongatus, tefta oblonga, tenui, laevi, ſtrigis fufcentibus longitudi. 5 nalibus flammeis et maculis albidis variegata, fafciis latis teſtaceis et in me- dietate illarum cingulis quibusdam articulatis (more Ammiralium) eircum- eincta, ſpira conica, apertura effufa, bafı transverim ftriata. Von dieſer Gattung lang ausgeſtreckter Kegelſchnecken kenne und a beſitze ich manche Abaͤnderungen, die insgeſamt bey der Guineiſchen Küſte gefunden werden. Einige werden von laͤnglichten rothbraunen, etwas flammichten aͤſtigen Streifen, (ſtrigis ramofis), andere von breiten braͤunlichen Queerbinden bezeichnet; noch andere haben gar hoͤckerichte Auswuͤchſe. Diejenige, fo ich hier abgebildet darſtelle, verdienet unter den vorgenannten Arten den Vorzug. Ihre Schale iſt duͤnne und leichte. Auf ihrer glatten Oberflaͤche ſiehet man einige flammichte rothbraune Streifen, und weißblaͤulichte größere und kleinere Flecken. Ein paar breite braͤunliche Binden legen ſich um die Schale herum. In der Mitte dieſer Binden ſtehen ſchmale articulirte Guͤrtel, dergleichen man bey den Oberadmiralen anzutreffen pfleget. Der almaͤhlig abnehmende Wirbel raget bey dieſer Schnecke weit empor. Die Baſis wird von Queerſtreifen umgeben. Auf den inneren Waͤnden erblicket man eine blaͤulichte Farbenmiſchung. Die Laͤnge a 5 7 ee zween Zoll Her e die Breite einen Zoll. ae h Tab. 144. A. Fig. 1. 1 e Ex Mufeo noſtro. En 5 : 19 52150 Der orangefarbichte Kegel. 0 Conus Araufiacus five Araufionenfis, teſta conica ex aurantio 0 mfecta, Ai fbafeendente, anfra&tibus canaliculatis ex albo aurantio N baſi transverfim fulcata. Diefe ziemlich dickſchalichte Kegelſchnecke zeichnet ſich durch ihr ein⸗ faͤrbiges einer Orange oder Pomeranze gleichendes Farbenkleid unter den Kegelſchnecken vorzuͤglich bie Bey Fleinen jugendlichen Stuͤcken iſt dieſe Farbe am friſcheſten. Oftmals wird dieſe Gattung auf ihrer Mitte von einer weißen Binde und von zarten Queerſtreifen umgeben. ar Wirbel raget nur in Br Die Umlaͤufe deſſelben haben eine kaum Kegelſchnecken. Tab. 144. A. Fig · m und n. 93 kaum merkliche Auskehlung. Sie werden durch feine Queerrunzeln et⸗ was rauh, 1 5 durch abwechſelnde rothe und weiße Flecken bunt ge⸗ macht. Bey der Baſi ſiehet man die den meiſten Kegelſchnecken eigen⸗ thuͤmlichen Furchen und Queerſtreifen. Von den Franzoſen wird dieſe Kegelſchnecke mannichmal Carotte rouge genannt. Sie wohnet in Menge bey den Weſtindiſchen Zuckerinſuln, und erreichet oft eine ſehr anſehn⸗ VV 155 . Tab. 144. A. Fig. m und n. | Die Nordamericaniſche Flagge. Die Flagge der dreyzehen A pyereinigten Staaten en Vexillum Americae Septentrionalis feu 13 Civitatum foederatarum, teſta conica, alba, laevi, tredecim fafciis feu ſeriebus articulatis punctorum nigro- cCioeruleſeentium et albeſcentium redimita, fpira exſerta, anfractibuus pPalwanjuſculis ſparſim maculatis, bafi ſubemarginata. K An Liiſteri Rhombus cylindro-pyramidalis ſublividus lineis ex rufo alboque interſectis eircumferiptus elavicula paulum exſerta? Hiſt. Conchyl. dab. 763. fig. 12. menen Hier ſehen wir eine zwar nur kleine, aber ſehr rare allerliebſte egelſchnecke, welche in ihrer Form und Bildung, und noch mehr bey den vielen articulirten Queerbinden, damit ſie umwunden wird, dem raren Guineiſchen Kegel, der beym Linne Conus gerwanus heißt, gleichet. Allein in Abſicht der Farbenmiſchung iſt ſie von jenem weit unterſchieden. Es winden ſich dreyzehen Queerbinden, die alleſamt aus abwechſelnden ſchwarzen und weißen Wuͤrfeln, Puncten oder Linien beſtehen, um ſie herum. Ich habe ſie um deswillen die Nordamericaniſche Flagge, oder die Flagge der dreyzehen vereinigten Nordamericaniſchen Staaten ge⸗ nannt, die auch dreyzehen Streifen zu fuͤhren pfleget. Ihre Oberflaͤche iſt glatt Es wechſeln auf derſelben weiße und blaulichte Bänder mit⸗ einander ab. Der Wirbel raget etwas hervor. Seine Umläufe find flach. Man ſiehet daſelbſt auf weißem Grunde einige ſchwarzblaͤulichte Flecken. An den inneren Wänden zeiget ſich auch eine blaͤulichte Far⸗ benmiſchung. Es wohnet dieſe vortrefliche Kegelſchnecke in den Oſtin⸗ diſchen Meeren bey Bombay und Suratte. Ich glaube ihr Ebenbild, oder doch eine nahe Verwandtin derſelben in des de Savanne Conchyl. Tab. 15. fig. D 2. zu erblicken. e en en ee nn, 70 ü M 3 Tab. 94 Keegelſchnecken. Tab. 144. A. Fig; O r. f Tab. 144. A. Fig. o und Ban N, . 13 Ex Muſeo noſtro. NIA Ar LEN 2 mapn . Das bunte Geſpenſt. e e ed Spectrum variegatum, zu conica laevi, minus er ü edle ex rübi⸗ W et albo a faſeiis tribus albis vittata, ſpira 4 ex 50 0 nato, baſi ſuleata, apertura effuſa. Jenen Kegelſchnecken, welche den Namen der e gb ren, kann dieſe neue Gattung am richtigſten beygeſellet werden. Ihre Windungen ſtehen gar nicht nahe noch gedrängt. beyſammen, ſondern in En ziemlichen Entfernung voneinander. Ihre Muͤndung iſt weit und offen. Die Umlaͤufe des flachen Wirbels werden von feingekoͤrn⸗ ten Streifen umgeben, durch abwechſelnde weiße und rothbraune Fle⸗ cken bunt gemacht, und zuletzt endigen ſie ſich in eine ſcharfe Spitze. Das Farbenkleid dieſer ſchöͤnen Schnecke iſt braunroth. Drey weiße Binden, die aber hin und wieder durch rothbraune Flecken unterbrochen Dean „legen ſich über die glatte Oberfläche hinüber, und dienen die⸗ Schnecke zur Zierde und Verſchoͤnerung. Die Baſis wird durch Whg rhen und Streifen rauh gemacht. Die inneren Waͤnde ihrer ziemlich ſtarken Schale find. weiß. Sie wohnet an den Ben der in Wen und Moluckiſchen Inſuln. . Tab. 144. A. Fig. q und W 0 1 hi & Ex Mufeo noftro,. me" 25 10 Das ſchwarze Band. Die bandirte Baurenmaft. Der ſchwarzbandirte Ebraͤiſche Kegel. 15 Vitta nigra. Conus Ebrac eus cingulis nigerrimis latis in fundo carneo- ae einctus, ſimulque ſeriebus quibusdam punctatis et lineatis ee 8 15 ſpira parum exſerta. DEREN Call. L’Hebraique à cordon. - _ ' Bey der Gattung von Kegelſchnecken, welche von den Franzoſen L' hebraique, von den Holländern de Boeren Mufiek, die Baurenmuſik genannt wird, giebt es mancherley Abaͤnderungen. Bey einigen ſtehen die ſchwarzen viereckigt⸗laͤnglichten Flecken in einer ziemlichen Weite und Entfernung voneinander, bey andern ftehen. ſie nahe und enge beyſam⸗ men. Bey einigen W . W in drey * beuten b Kegelſchnecken. Tab. 144. N. Fig q und r. 95 dern gleichen, bey andern in vier ja wohl in fuͤnf Reihen vertheilt. Bey einigen haben die ſchwarzen Flecken eine viereckigte, mürfelartige, bey ans dern eine laͤnglichte, bey noch andern eine mehr verlaͤngerte, dabey auch wohl gebogene, aͤſtige Form und Bildung. Es ſind alsdann Strigae ramoſae. Einige haben eine glatte Schale, andere werden durch neue Anwuͤchſe und Lippenanſatze, die länglichte Furchen und Narben zurück laſſen, rauh und uneben gemacht. Ich beſitze ein Stuͤck von dieſer Art, welches dazu eine bey dieſer Gattung ungewohnliche Größe erlanget, indem es faſt zween Zoll lang und einen Zoll breit iſt. Auf dieſem zaͤhle ich 16 neue Lippenan⸗ fäte, die ſtarke laͤnglichte Furchen und Narben verurſachen. Noch andere werden von glatten, wieder andere gar von feingekoͤrnten Queerſtreifen umgeben. Bey einigen iſt der Grund weiß, bey andern etwas fleiſchfar⸗ big. Einige haben pechſchwarze, noch andere ſchwarzroͤthliche Flecken, auch pfleget bey manchen der Wirbel roͤthlich zu ſeyn. So viele Abaͤnderungen bemerke ich alleine bey den Stuͤcken, welche in meiner Sammlung von die⸗ ſer Gattung liegen. Wer von mehreren etwas nachleſen will, dem will ich de Favannens Conchyl. Tom. 2. p. 445. Efpece 16 anempfohlen haben. Diejenige, ſo ich hier abzeichnen laſſen, habe ich erſt vor kurzem aus ſtindien empfangen. Sie wird von drey breiten kohlſchwarzen, und von vier weißen Queerbinden auf das zierlichſte umwunden. Die pechſchwar⸗ zen Bänder werden nur auf wenig Stellen von weißen Adern unterbrochen. Ihr Grund iſt weiß, aber zugleich etwas fleiſchfarbig. Bey der zwoten weißen Queerbinde ſiehet man auch eine aus lauter feinen Strichen beſte⸗ hende, und bey der dritten und vierten weißen Binde eine aus ſchwarzen weitſchichtig gestellten Puncten gezeichnete Jueerlinie. Der Wirbel raget nur wenig Ober. Der erſte und andere Umlauf wird von einigen Kno⸗ ten umgeben, und von ſchwarzen und weißen Flecken bezeichnet. Die ſchwarzen Bänder der Oberflaͤche find auch an der aͤuſſeren Muͤndungslip⸗ pe innerlich zu ſehen. Die inneren Waͤnde haben eine blaͤulichte Farben⸗ miſchung. eee 5 | Ä | Obſ. Im Conchologifte Univerfal, den Thomas Martyn zu London mit fo bHortrefllchen Zeichnungen herausgiebt, welche ſelbſt au Kunſt und Richtigkeit die Regenfußiſchen weit übertreffen, finde ich Tom. 1. tab. 39. eine Kegel⸗ ſchnecke von anſehnlicher Größe, die ſich von den freundſchaftlichen Infuln des Suͤdmeeres berſchreibet, ein zartes einfärhiges aſchgraues, faſt rebfarbi⸗ ges Kleid träger und von einem dicken ſchalichten Gürtel auf ihrer Mitte, wie bon einem Tonnenreif, umgeben wird. Sie wird in dieſem koſtharen Werke 4494 k ; zur 96 Drittes Geſchlecht. Porcellanſchnecken. zur Volute gemacht, Girdle oder Cingulum genannt, und für aͤuſſerſt rar und ſelten ausgegeben. Sie lieget im Cabinette des Heren D. Sordyce zu London. Ob alle von dieſer Gattung eben dergleichen erhobenen ſchalichten Guͤrtel tragen mögen? ob man ihres gleichen zu London kenne? oder ob nur bey dieſem einzigen Kegel durch einem Zufall dergleichen Guͤrtel entſtanden? weiß ich nicht zu entſcheiden, aber doch ſoviel zu melden, daß ich eine Porcel⸗ lanſchnecke (Cypraeam exanthemam) beſitze, die von eben ſolchem Guͤrtel - der ihr gewiß nicht natürlich oder ihrer Art eigenthuͤmlich und weſentlich iſt, umgeben werde. A 40475 e IR, ! 1 i Drittes Geſchlecht. F Porcellanſchnecken. Cypraeae. Massen ich mich faſt ein wenig zu lange beym Gefchlechte der Kee gelſchnecken aufgehalten, ſo werde ich mich bey dem jetzigen und bey einigen der folgenden deſto mehr der Kuͤrze befleißigen muͤſſen. Die Porcellanſchnecken werden von den Hollaͤndern Porfeleinhoorens, von den Franzoſen Porcelaines, und von den Engelaͤndern Cowryes genannt. Von dieſem letzteren Worte bekennet es der Engelaͤnder Thomas Martyn in den Anmerkungen, die er für la table explicative feinem Univerſal Con- chologiſte vorgeſetzet, ſehr aufrichtig, daß er deſſen Urſprung und Bez deutung nicht wiſſe. So lauten davon feine Worte: Le mot Cowıy etant un terme local dont je ne connois pas la ſignification j.y ai ſubſtituè le mot latin employè par Linnaeus Cypraea. Aber werden andere fragen, warum hat Linne dieſe Schnecken Cypraeas genannt? Vermuthlich um Lu Urſachen willen. Auf der Inſul Typern wurde vormals die Göttin Venus abgoͤttiſch verehret, daſelbſt ſtanden zu Paphos und an andern Orten, die ihr gewidmeten groͤßten und praͤchtigſten Tempel. Daſelbſt wurden inſonderheit die Porcellanſchnecken als ihr beſonders werthe und geheiligte Dinge angeſehen, und deswegen von den Alten Cochleae Veneris, oder Venereae genannt. Daher mag es nun wohl gekommen ſeyn, daß Linne ſolche Cypraeas betitelt. Man findet bey dieſen Schnecken eine enge laͤnglichte, auf — Seiten gezahnte und etwas gefaltete Mündung, welche mit der Baſi eine gleiche Länge zu halten pfleget. Einige derſelben haben einen ſichtbaren merklich hervor⸗ tretenden, andere einen gar zuruͤckgedruͤckten faſt genabelten ei ! Verzeichniß der hier vorkommenden Porcellanſchnecken. | 97 Manche haben eine laͤnglichte geſtreckte eyfoͤrmige, andere dagegen eine mehr verkürzte höher gewoͤlbte, auch wohl unterwaͤrts mit einem Dickes ren Seitenrande verſehene Schale. Darnach hat nun Linne feine Un⸗ terabtheilungen bey dieſem Geſchlechte gemacht. 1 Wie und wodurch der Prof. Murray ſein Vorgeben, ſo in deſſen zu Upfal herausgegebenen Fundamentis Teftaceol. p. 5. geleſen wird, — Cy- praeae unoquoque anno vetuſtas demittunt domos novos ampliores formatu- rae — erweiſen und wahrſcheinlich machen wolle, kann ich nicht errathen. In dem Suͤdmeere iſt bey den Cookiſchen Seereiſen eine ganz neue Gattung von Porcellanen, die bey ihrer anſehnlichen Groͤße ein einfaͤr⸗ biges Orangekleid traͤget, und mit orangefarbichter Mündung und Zaͤh⸗ nen verſehen iſt, entdecket worden. Ihre Abbildung ſtehet in Thomas Martyns Univerf. Conchol. Tom. 2. tab. 59. Sie heißt Orange Cowry, Cypraea aurora. Sie iſt ſehr rar und koſtbar. Sie wohnet bey den freundſchaftlichen Inſuln des Suͤdmeeres. Herr Wood zu London be⸗ ſitzet ein vortrefliches Exemplar derſelben. In Deutſchland lieget eine länglichte Cypraea aurora zu Moͤrsburg in der herrlichen Conchylien⸗ ſammlung des Fuͤrſten Biſchofen von Conſtanz, auch hat in dieſen Ta⸗ gen der Herr Spengler ein ausnehmend ſchoͤnes Exemplar derſelben aus Engeland bekommen, welches weit größer iſt als jenes in Martyns Werke abgebildete. i — ͤ he - — EIER — Verzeichniß der hier vorkommenden Porcellanſchnecken. Tab. 144. Fig. 1332. Das Bretſpiel unter den Porcellanen. Tabula luſoria. Fig. 1333. Die gebrandmarkte. Cypraea cauteriata. Pig. 1334. Die bandirte Porcellane. Cypraea faſciata. FR Fig. 1335. 1336. Die Königin unter den Porcellanen. Regina Cypraearum. Fig. 1337. Die wellenfoͤrmig bemahlte Porcellane. Cypraea undata. Fig. 1338. Der wahre Harlekin. Cypraea Scurra. i i Tab. 145. Fig. 1339. 1340. Das gelbe Kuoͤpfchen. Cypraea Globulus, s Fig. 1341. Die angebrannte Porcellane. Cypraea aduſta. b Fig. 1342. Die umguͤrtete Porcellane. Cypraea zonata. Fig. 1343. Das Firmament. Die größte unter den Porcellanſchnecken. N CEuypraearum maxima. f 7 Fig. 1344. 1345. Der aͤchte einfache Argus. Cypraea Argus ſimplex. Fig. 1346. 1347. Die Harlekine. Cypraea Arlequina. 1 Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. N f Tab. 8 Tab. 144. Fig. 1332. Ex Mufeo noſtro. a Das Dambret, oder das Bretſpiel unter den Porcellanen. Tabula luſoria, Cypraea, teſta ſubturbinata gibba, in fundo glaueo maculis quadratulis ſaturatioribus faſciatim eincta, utrinque marginata, 8 ſubtus plana. Gall. Le Damier entre les Porcelaines. Die kleine Sturmhaube, welche den Namen des Bretſpiels, oder des Dambrets führer, und bey andern das Gartenbeet (Areola Linnaei) heißt, kennet jeder Conchylienkenner. Aber das hier abgebildete Dam⸗ bret aus dem Geſchlechte der Porcellanen wird wohl den mehreſten eben fo fremde als unbekannt ſeyn. In der Form, Bildung und Bauart gleichet ſie voͤllig derjenige Porcellanſchnecke, welche beym Linne im Na⸗ turſyſtem Cypraea ſtercoraria heißt. Vermuthlich iſt dem Linne ein ſehr verdorbenes, verbleichtes, veraltetes Stuͤck in die Hände gefallen. Hätte er von derſelben ſolche friſche unverdorbene Exemplare gehabt, als wir hieſelbſt zum oͤftern von der Guineiſchen Kuͤſte bekommen, er wuͤrde ſie gewiß mehr geehret, nimmer Stercorariam genannt, ſondern gerne mit dieſer ſchmutzigen Benennung verſchonet haben. g Diejenige Porcellanſchnecke, von der wir hier reden, hat eine hoch⸗ gewoͤlbte Schale, deren Wirbel auf der Vorderſeite weit hervortritt. Ich habe daher ihre teftam oben als ſubturbinatam beſchrieben. Der Grund iſt blaͤulicht und hat eine wahre Achatfarbe. Um den Wirbel leget ſich ein braunes Band herum, auch ſtehet nahe beym Wirbel ein ſtarker ſchwarzbrauner Flecken, wie bey der Cypraea ſtercoraria, von welcher es ſchon Linne angemerket — antice juxta ſpiram macula fufca, Nahe beym Wirbel ſiehet man ein blaͤulichtes Feld, ſo einer breiten Queerbinde gleichet. Alsdann folgen fünf Reihen viereckigter fahlbrau⸗ ner Flecken, die als fuͤnf Queerbinden anzuſehen ſind, und deren Fle⸗ cken den Steinen eines Dambrets gleichen. Es wird dieſe Schnecke auf beyden Seiten von einem dunkelbraun⸗gefaͤrbten wulſtigen Rande unterwaͤrts umringet. Die Baſis oder Grundlage derſelben iſt braun, und dabey mehr flach und platt als erhoben. Die ſtarken Zahne bey⸗ der Lippen find weiß. An der inneren Lippe bemerket man hinterwaͤrts — f | wo Porcellanſchnecken. Tab. 144. Fig. 1333. 99 wo ohnſtreitig der Bewohner aus feinem Gehaͤuſe hinaus und wieder hineinzukriechen pfleget — ſowohl bey dieſer als bey vielen andern Por⸗ cellanen eine ſehr ſtarke Vertiefung, oder wie ſich Linne ausdruͤcket, ein labium interius poſtice valde retuſum. An ſolchen Stellen iſt denn auch die innere Lippe der Spindel breiter als gewoͤhnlich, wie ſolches bey aufgeſchliffenen Stuͤcken am deutlichſten wahrgenommen werden kann. Es wohnet dieſe Schnecke an der Guineiſchen Kuͤſte und iſt nicht ge⸗ mein. Ihre eigentliche Groͤße erſiehet man aus der wohlgetroffenen Abbildung, die es uͤberflußig macht ihre Länge, Breite und Höhe ges nauer zu beſtimmen. Ich entſinne mich nicht ſie irgendwo in einem . Schriftſteller abgebildet oder beſchrieben gefunden zu aben. Tab. 144. Fig. 1333. | | Ex Mufeo noftro. Die gebrandmarkte Porcellane. Cypraea cauteriata, teſta mueronata vel ſubturbinata, gibba, marginata, eraſſa, pPonderoſa, glaſtina, in dorſo fufcata et maculis pluribus praegrandibus 2. albis notata, et quaſi cauteriata. Daß man durch mancherley Kuͤnſteleyen und inſonderheit durch ein gluͤhend gemachtes Eiſen allerhand wunderbare Flecken auf den Schalen der Conchylien hervorbringen, und fie dadurch auf eine ſon⸗ derbare Weiſe zeichnen und brandmarken koͤnne, werde ich nicht erſt als etwas unbekanntes erzählen, und bekannt machen duͤrfen. Allein bey der gegenwartigen Schnecke find die vielen Flecken gewiß nicht durch menſchliche Kuͤnſte und Bemuͤhungen erkuͤnſtelt worden, ſondern ſie ſind ihr natürlich und eigenthuͤmlich. Wie mir vor zehen Jahren die erſte dieſer ſo ſonderbar durch weiße Flecken bezeichneten und gleichſam ge⸗ brandmarkten Schnecken in die Hande fiel, fo glaubte ich veſtiglich dieſe Flecken muͤßten von einem bloßen Zufalle herruͤhren, und etwa bey die⸗ fer Schale durch einige darauf gefallene freßende, aͤtzende, beißende Gifttropfen eines ſchaͤdlichen Meerinſects, oder durch gehabte Wunden, Narben und Verletzungen, die wieder zugeheilet und verwachſen, ver⸗ urſacht worden ſeyn; oder man werde ſie als Folgen gewißer Krankhei⸗ ten anzuſehen haben Allein nachdem ich mehrere von dieſer Gattung, die eben alſo mit weißen Flecken unordentlich bezeichnet ſind, erhalten: ſo darf ich es wohl nicht weiter 1 dieſe weiße Flecken als eine 2 1 bloße 100 Porcellanſchnecken. Tab. 144. Fig. 1334. bloße Zufaͤlligkeit anzuſehen, ſondern ich bin nun geneigter, dergleichen als etwas dieſer Gattung natürliches, und bey ihr gewoͤhnliches zu be⸗ trachten. Die glaͤnzende fahlgraue Farbe dieſer Schnecke hat etwas glaſirtes an ſich, als waͤre ſie wie eine glasartige Schnecke aus dem Feuer gekommen. Ich habe ihr daher oben teftam glaftinam zugeſchrie⸗ ben. Ihr gleichſam glaſirter Wirbel tritt merklich hervor. Der hohe Ruͤcken iſt dunkelbraun. Die weißen Flecken find von ungleicher Größe und Figur. Die kleineren ſind rund, die groͤßern gleichen den Wolken. Sie halten, wenn man mehrere Exemplare vergleichet, nicht einerley Stellung und Ordnung. Man findet uͤbrigens bey dieſer Schnecke eine ziemlich dicke Schale und eine merkliche Schwere. Bey der inneren Lippe zeiget ſich, wie bey der kurz zuvor beſchriebenen, eine ſtarke Ver⸗ tiefung. Es wohnet dieſe weißgefleckte Porcellane beym Strande der Guineiſchen Kuͤſte, und iſt nicht gemein. Tab. 144. Fig. 1334. x Mufeo noftro. * ’ Die bandirte Porcellane. | Cypraea fafciata, teſta turbinata, glaucina, marginata, faſeiis fufcentibus transverſim cindta, dorſo gibboſo, fauce glauca. Dieſe Porcellanſchnecke hat manches eigenthuͤmliche an ſich, da⸗ | durch fie unter dem großen Haufen ihrer Mitgeſchwiſter herausgezeich⸗ net und ſehr kennbar gemacht wird. Ihre Schale iſt ſehr leichte und dünne, auch hat fie eine hohe Woͤlbung. Der Ruͤcken tritt auf der hoͤchſten Stelle wie ein Hoͤcker, Knoten oder Buckel hervor. Der Wir⸗ bel gehet fo weit heraus, daß man deutlich vier Abſaͤtze und Umlaͤufe deſſelben zaͤhlen kann. Die Grundfarbe dieſer Schnecke beſtehet aus einer bläulichten fahlbraunen Achatfarbe. Der ſtark gewoͤlbte Ruͤcken wird von ſechs braunen Queerbinden umwunden, davon die breiteſte den Wirbel umgiebet. Unterwaͤrts zeiget ſich auf beyden Seiten ein brauner Rand. Auf der ziemlich flachen nur wenig erhobenen Grund⸗ fläche herſchet eine ſchwarzbraune Farbenmiſchung. Die vielen Zähne der inneren und aͤußeren Lippe ſind weiß und ihre Zwiſchenfurchen braun. Innerlich auf den glaͤnzenden Waͤnden erblicket 1 dunkelblaues unvergleichliches Kolorit, das ſich beſſer ſehen und bewundern als be⸗ ſchreiben laͤſſet. Es iſt glaͤtter und glaͤnzender als der beſte Spiegel. Die Guineiſche, an Conchylien und vornehmlich an Porcellauſchnecken fo gusnehmend reiche Kuͤſte, iſt der eigentliche Wohnort dieſer Schnecke. — Tab. | a Porcellanſchnecken. Tab. 144. Fig. 133.1336. 101 Tab. 144. Fig. 1335. 1336. Ex Mufeo LoRENzIAxO et noſtro. Die Koͤniginn der Porcellanſchnecken. | Regina Cypraearum, teſta mucronata, bullata, gibboſa, pulcherrima, rarif- ſima, glauco :- fuſca, maculis triangularibus teſtaceis et albicantibus nitidiflime inſignita, fafciis tribus transverfis eincta, bafı convexiufeula fufca, fauce nigro glauca. Knorrs Vergnügen der Augen, Tom.6. tab. 18. fig. 2. Sega Thef. locupl. Tom. 3. tab. 76. Vide Figuram tertiam in quinta ferie, v. Born Teſtacea tab. 8. fig. 6. p. 1799 . FAvANNE Cat. raif. p. 66. no. 985. Points d' Hongrie de la rare efpece, Schroͤters Einleitung Tom. I. p. 159. n0.104. und p. 187. 0. 2. In Geſchlechte der Porcellanen behauptet dieſe Schnecke den erſten und oberſten Rang. Sie koͤnnte mit Recht der Admiral unter den Por⸗ cellanſchnecken heiſſen. Martini gedenket ihrer ſchon im erſten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets tab. 22. fig. 207. 208. p. 295. Allein da hieſelbſt im Lorenziſchen Cabinette ein ausnehmend ſchoͤnes Exemplar von dieſer Schnecke gefunden wird, fo habe ich darnach die gegenwaͤrti⸗ ge Zeichnung verfertigen laſſen. Der Kuͤnſtler hat aber ihre natuͤrliche ungemeine Schoͤnheit lange nicht erreichet. Vom Martini wird dieſe Gattung das Faſtnachtsey genannt, und den Blaſenſchnecken beygeſellet, weil er ein ſolch Stuͤck derſelben in Haͤnden gehabt, welches ſeinen ſcha⸗ lichten Bau noch nicht vollendet, nicht voͤllig ausgewachſen, und alſo noch nicht auf beyden Lippen mit Zaͤhnen beſetzet geweſen. Bey den Franzoſen heißet dieſe Gattung Point d' Hongrie. Weil aber jener zuvor angeführte deutſche und dieſer Franzoͤſiſche Name bisher wenig Beyfall gefunden, fo habe ich mich erkuͤhnet, ihr den Namen der Königinn un⸗ ter den Porcellanſchnecken beyzulegen. Die beſte Abbildung derſelben habe ich in Knorrs Vergnuͤgen der Augen Tom. 6. tab. 18. fig. 2. ange⸗ troffen, woſelbſt auch tab. 27. fig. 6. die Zeichnung einer unvollkommenen, deren Lippen und Zaͤhne noch nicht gebildet geweſen, geſehen wird. Die Bonannifche Figur, darauf ſich Martini berufen, verdienet es nicht bey dieſer Schnecke angefuͤhret zu werden. Denn niemand wird ſich dabey eine Vorſtellung von dieſer wunderſchoͤnen Conchylie mach en konnen. Es hat dieſe Porcellane eine hohe Woͤlbung, auch ſcheinet fie auf der oͤberſten Höhe des Ruͤckens einen Anſatz wie einen Buckel zu has ben. Ihre Oberflaͤche wird von ſehr e en blaͤulichten, Mai, i 3 gelb⸗ 102 Porcellanſchnecken. Tab. 144. Fig. 13 36 1337. gelblichen und ſchwaͤrzlichen Farbenmiſchungen bezeichnet. Ueberall wird fie von gelblichen Wolken und dreyſeitigen Flecken wie befäet, bunt ge macht und verſchoͤnert. Am Bauche erblicket man die meiſten dieſer herzfoͤrmig weißgelblichen Flecken. Drey breite weißgelbliche, hin und wieder marmorirte, und durch dunklere Flecken und Striche unterbro⸗ chene Queerbinden legen ſich uͤber ihre Oberflaͤche hinuͤber, und tragen allerdings das ihrige dazu bey, um die Schoͤnheit dieſer Schnecke zu erhoͤhen. Die Baſis dieſer Schnecke und die beyden Lippen ſind braun⸗ roth und die Zaͤhne gelbbraͤunlich. Die Zwiſchenfurchen haben eine lichtere Farbe. An den inneren Wänden des Gewoͤlbes zeiget ſich eine ſchwarzblaͤulichte oder violet dunkelblaue Farbenmiſchung, wie ſolches die Abbildung Fig. 1336 deutlicher vorſtellen wird. Der Wirbel tritt vorne bey dieſer Schnecke merklich hervor, und endiget ſich in einer ſcharfen Spitze. | i Hier an unſerm Orte fehlet es zwar weder in meiner noch in an⸗ dern Conchylienſammlungen an Exemplaren von dieſer Gattung, aber dem Lorenziſchen Cabinette muß man den Ruhm laſſen, daß in demſel⸗ ben das beſte und allerſchoͤnſte Stuͤck von dieſer Gattung befindlich ſey. Tab: . Fig 1337. Ex Mufeo noſtro. Die wellerförmig bemahlte Porcellane. Cypraea undata, teſta turbinata valde tenui, ovata, nitidiſſima, magnitudine ovi gallinacei, picta undis longitudinalibus fufcentibus, ex flavido- albo marmoratis, faſciis ſaturatioribus. l Kaum hatte ich vor mehreren Jahren dieſe feltene Porcellanſchne⸗ cke bekommen, ſo ſandte ich ſie auch ſchon meinem wuͤrdigſten Freunde dem ſel. Martini, damit er fie perſönlich kennen lernen, eine Zeichnung davon nehmen, und ſie mir einmal gelegentlich zuruͤckſenden moͤchte. Er beſtimmte ſie alſobald für feinen Supplementband, den ich nun, da mir das Loos feiner conchhliologiſchen Arbeiten zugefallen, gegen meine Er⸗ wartung beſorgen und vollenden muß. Ich habe lange mit mir ſelbſt nicht einig werden koͤnnen, welcher Name dieſer neuen Gattung erthei⸗ let werden folle, bis ich endlich durch das Wellenförmige, fo in ihrer Farbenmiſchung und auf ihrer Oberfläche in der Zeichnung wahrgenom⸗ men wird, veranlaßt worden, ſie Cypraeam undatam ſtrigis marmoratis undulatam zu nennen. Man findet bey ihr eine laͤnglichte Tun 5 N - eichte, Kegelſchnecken. Tab. 144. Fig. 1338. lit. a und b. 103 leichte, duͤnne, halbdurchſichtige Schale, eine hohe wohlgerundete Wöl⸗ bung, und die Größe von einem Huͤhnerey. Ihre Oberflache iſt ſo glänzend glatt, daß man ſich darauf ſpiegeln kann. Das Farbenkleid eſtehet aus einer braunroͤthlichen und weißgelblichen Miſchung. Einige Stellen ſind dunkler, andere lichter und heller. Die herabgehenden brei⸗ ten Streifen haben eine wellenfoͤrmige Bildung. Es find Strigae undu- latae. Einige breite Queerbinden, deren Farbe etwas dunkler und brauner iſt, legen ſich um dieſe Porcellane herum. Die beyden unter⸗ ſten Queerbinden werden durch eine in ihrer Mitte liegende weißliche, lichtere braungefleckte Binde noch mehr gehoben und verſchoͤnert. Der Wirbel dieſer Porcellanſchnecke tritt, gegen die Gewohnheit ihrer Mit⸗ geſchwiſter ſo weit hervor, daß ſich dabey deutlich fuͤnf Windungen und Umläufe unterſcheiden laſſen, die ſich zuletzt in eine Spitze endigen. Die Baſis dieſer Schnecke iſt merklich gewoͤlbet und erhoben. Die Zaͤhne der Lippen find weißgelblich, und die Zwiſchenraͤume weißlich. Die inneren Waͤnde haben eine lichtbraune Farbenmiſchung. Ich habe dieſes ſeltene Stuͤck unter einem Haufen ſolcher Schnecken angetroffen, die auf der Inſul St. Maurice waren geſammlet worden. a Tab. 144. Fig. 1338. lit. a und b. Ex Muſeo SpRNGLERIANO. f Der wahre Harlekin. . Cypraea Scurra, teſta ovato-oblonga, maculis rotundis pallide viridefcenti- bus feu lividis concatenatis in fundo luteſcente ſignata. Spira nulla, lateri- bus feu marginibus ex fuſco ſparſim punctatis, baſi plana, denti- bus rimae anguſtae luteſcentibus. Dieſe kleine niedliche Schnecke erhielte vor kurzem der Herr Kunſt⸗ verwalter Spengler von einem großen Conchylienkenner aus Paris, mit der Verſicherung, daß fie bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen der Namen des wahren Harlekins führe, und Le vrai Arlequin heiſſe. Sie ſcheiuet, wenn man fie nur flüchtig und obenhin anſiehet, die größte Gleichheit mit den jugendlichen Stuͤcken des ſogenannten falſchen Argus, (Cypraea Exanthema Lin.) zu haben, den wir hier in Menge von den Weſtindiſchen Zuckerinſuln bekommen Allein ſie iſt von jenem gar ſehr unterſchieden, welches einem jeden bey naͤheren Vergleichung bald ein⸗ leuchten wird. Sie iſt ſowohl auf ihrem Ruͤcken als auch auf der Baſi weit flacher, und weniger gewoͤlbet. Auf den Zaͤhnen der .. 810 \ aͤuſſeren 104 Porcellanſchnecken. Tab. 144. Fig. 13381340. aͤuſſeren Lippe ihrer engen Mündung ſiehet man nicht, wie bey jener, eine ſchwarzbraune, ſondern eine braungelbliche Farbe. Die Flecken ihrer Oberfläche haben gar nicht das Anſehen, als waͤren fie gleichſam hinangeſpruͤtzet, oder mit einem Farbenpinſel wie darauf gemahlet und aufgetragen worden. Nein, ſie ſcheinen der Schale wie eingeaͤtzet, ein⸗ gewuͤrket, und mit ihr verwebt zu ſeyn, und aus dem innerſten derſel⸗ ben hervorzukommen. Sie haͤngen netzartig aneinander. Sie haben eine runde Form und Figur, und gleichen gruͤnlichgrauen achatfarbigen von einem gelblichen Rande und Felde umgebenen Augen, welche in ihrer Mitte von einem dunkleren Punkte oder Stern bezeichnet werden. Die Baſis iſt fahlgelb, und wird beym Rande ſparſam von einigen ſchwarzbraͤunlichen Tropfen bezeichnet. Ueber den Rücken dieſer laͤng⸗ licht gebildeten Schnecke laͤuft ein breiter achatfarbichter Streif wie eine Binde herab. In dem Cabinette des Herrn Hofmuſicus Degens, der mir die Gefaͤlligkeit erwieſen, dieſe Schnecke meiſterhaft zu zeichnen, fand ich gegen meine Vermuthung auch ein großes Stück von dieſer ſeltenen Gattung. Obſ. Nachdem ich dieſes alles ſchon geſchrieben und die Zeichnung nach Nuͤrn⸗ berg ſchon fortgeſandt hatte, ſo erkannte ich es zu ſpaͤte, daß der ſel. Mar⸗ tini dieſe Gattung aus dem Feldmanniſchen Cabinette bekommen, und im erſten Theile dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets fig. 276.277. p. 358 kuͤrz⸗ lich beſchrieben. Die Leſer aber werden hier durch richtiger gezeichnete Figu⸗ ren und durch einige genauere Nachrichten gaͤnzlich ſchadlos gehalten. Nach des Herrn Kunſtverwalter Spenglers Urtheil fol Martini eine ganz u re Gattung gemeinet, und im Geſichte gehabt haben. f Tab, 14, Eig. 330 Ex Mufeo noſtro. Das gelbe Knoͤpfchen. Cypraea „globulus Linnaei, teſta ovata, globoſa, flava, glabra, urinque roſtrata, marginibus punctis vix manifeſtis ane Knorrs Vergnügen der Augen, Tom. 6. tab. 21. fig. 7. Lınnzı Syſt. Nat. Edit. 10. no. 326. p. 725. . | E32 Fair t 05 368. p. 1181. a — — Muf Reg. Lud. Ulr. no. 214. p. 583. Seer Siebald; ehe 2 oui pafferini magnitudine, ovata, glabra, alba feu flaveſcens, extre- mitate utraque prominula, fubroftrata, Superficies ern vix En . A ekeſtis Praortellanſchnecken. Tab. 148. Fig. 71339. 134: 105. feſtis notata. Spira nulla. Rima utrinque roftrata bifida acumine dupliei obtuſo utrinque dentata aequalis. Dentes utrinque transverſales inte- riores et exteriores maxima ex parte per baſin excurrentes in ſtrias. Noſeitur glabra utrinque ſubroſtrata et utrinque dentata. Habitat in Aſia. N 5 Murray Fundam. Teſtaceol. Tab. 1. fig. 12. p. 37. Cypraea globulus, teſta globoſa utrinque roftrata. Extremitates roſtratae, antica bifida, po- riore longior. 5 Ber v. Born Index Muſ. Caeſ. p. 182. Das glatte Knoͤpfchen. — — Teftacea — — p. 195. 196. Cypraea globulus, teſta ovata, fpi- rae veſtigium nullum; extremitates roftratae bifidae; latera fubemargi- nata; rima flexuofa utrinque dentata; bafis comprefliufcula ; dorfum laeviffimum lutefcens, prope latera pundtis obfoletis fuſcis maculatum. Variat colore albo. 5 Mufeum Gottwaldianum tab. 8. fig. 44. lit. f. Schroͤters Einleitung Tom. I. p. 132. no. 44. Martini hat im erſten Theile dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets bey fig. 242. das weiße Knoͤpfchen abbilden laſſen, n Zeichnung deſſelben iſt ohne des ſel. Mannes Verſchuldung ſo undeutlich gerathen, daß niemand daraus dieſe Gattung kennen lernen wird, der ſie nicht zuvor ſchon gekannt. Ich habe um deswillen eine getreue Zeichnung des gelben unverbleichten Knöpfchens verfertigen laſſen. Vermuthlich gehoͤret daſſelbe zur Geſellſchaft ſolcher Conchylien, welche ſtets klein und im niedrigen Stande bleiben, und ſich nie zu einer anſehnlichen Groͤße erheben. Denn man hat bisher noch keine andere als ſo kleine Exemplare von dieſer Gattung gelber Knoͤpfchen entdecket, welche hoͤch⸗ ſtens die Groͤße eines Sperlingseyes oder einer Haſelnuß gehabt. Bey allen Porcellanſchnecken pflegen die aͤuſſerſten Enden der bey⸗ den Lippen ſowohl auf der Vorder- als auch auf der Hinterſeite m wenig hervorzutreten. Alle haben, wie ſich Linne ausdrüͤcket, apertu- ram utrinque effufam, aber bey einigen ſiehet man mehr verlaͤngerte, bey andern mehr verkürzte Schnabel der hervortretenden Spitzen und Enz den der Lippen. Bey der jetzigen Gattung treten beydes vorne und hinten die Schnaͤbel der Lippen ſo weit hervor, daß man ihr ohne Be⸗ denken teftam antice et poſtice roſtratam, eine vorne und hinten geſchnaͤ⸗ belte Schale beylegen kann. Sie hat ſonſt eine 1 8 Sn und rundgewoͤlbten Rüden. Das wahre eigentliche Farbenkleid beſtehet CLonchylien Cabinet Supplementsband. O bey | 106 Porcellanſchnecken. Tab. 145. Fig. 1341. bey einigen aus einer orangegelblichen, bey andern aus einer lichtgelb⸗ lichen Miſchung. Nicht eben alle, ſondern nur einige, haben zerſtreute braunroͤthliche Flecken, die alsdann nur — wie es von Born ſehr rich⸗ tig anmerket — auf den Seiten und beym Rande geſehen werden. Die Baſis iſt flach, und wird auf beyden Seiten von weitauslaufen⸗ den Zaͤhnen und Furchen der Lippen rauh gemacht, wie ſolches alles aus der Abbildung fig. 1340 deutlich kann geſehen werden. Es e net dieſe Gattung in den Oſtindiſchen Meeren. Tab. 145. Fig. 1341. Ex Muſeo noftro. Die angebrannte Porcellane. Cypraea aduſta, teſta umbilicata, gibba, nitida, marginata, glaberrima, Fahre atra, ſupra lutea ſeu albido - flava. f f Gall. L’Agate brulce. Liszen Hift, Conchyl. tab. 657. fig. 2. Concha Veneris toto ventre et late - ribus aterrimis et albido dorſo. KLEIN Meth. oſtracol. 5. 230. no. 23. p. 87. Porcellana tumida toto ventre et lateribus leviter gibboſis, albido dorſo. 1 Hier ſehen wir eine ſeltene Porcellane, die den Conchylienfreun⸗ den nicht leicht in die Hände zu fallen pfleget. Einige gute Conchy⸗ lienkenner haben mich überreden wollen es ſey Cypraea Onix Linnaei. Man findet auch bey ihr allerdings die Eigenſchaften, welche Linne bey ſeiner Onyxporcellane im Naturſyſtem no. 346 angegeben. Sie hat teſtam umbilicatam ſubtus fufcam et atratam, ſupra albido flavam feu lu- team, magnitudinem pollieis &c. Allein wenn ich den Linne eben daſelbſt bey einer Vergleichung dieſer Gattung mit jener, welche Caput Serpen. tis heißt, ſo unerwartet fragen hoͤre, ob nicht etwa Cypraea Onix aus einer bloßen Veraͤnderung jener gemeinen Gattung entſtanden ſeyn moͤge? wenn ich ferner feine Citationen im Bonanni, Rumph und Gualtieri nachſchlage, und endlich auch das Mul. Reg. Lud. Ulr. zur Hand neh⸗ me, und es da ſehe, daß ihr nun wieder eine doppelte gelbliche Binde zugeſchrieben, und tefta coerulefcens und fupra eineraſeens anſtatt der zuvor gehabten tefta lutea et albido flava beygeleget werde: fo bekenne ich es aufrichtig, daß ich bey dieſer Gattung aus der ganzen Charak⸗ teriſtik des Linne nicht klug zu werden wiſſe, und es von andern gerne erlernen moͤchte, wie man ſich aus dem Labyrinthe herausfinden Ki 5 Porcellanſchnecken. Tab. 145. Fig. 1341. 1342. ar Die hier abgebildete vortrefliche Porcellanſchnecke ift fo glatt und ſo glaͤnzend wie ein Spiegel. Sie hat eine dicke Schale, und bey ihrer mittelmäßigen Größe dennoch eine ſtarke Woͤlbung. Auf dem Ruͤcken fiehet man ein einfaͤrbiges braungelbliches Farbenkleid, welches auf eini⸗ gen Stellen etwas lichter, auf andern dagegen dunkler iſt. Unterwaͤrts iſt ſie auf beyden Seiten des Randes und auf der Baſi ſo ſchwarzbraun, als waͤre ſie daſelbſt angebrannt worden. Die Spalte der Mundoͤfnung iſt ziemlich weit und ſie erſcheinet bogenfoͤrmig gekruͤmmet. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Auf der Stelle des Wirbels ſiehet man eine ſolche Vertiefung, als ſey der Wirbel daſelbſt zuruͤckgedruͤckt und wie genabelt worden. Sie gehoͤret alſo beym Linne im Geſchlechte der Porcellanen zu der Unterabtheilung, welche Cypraeas umbilicatas ſpira retuſa inſtructas in ſich faſſet. Ich habe dieſe rare Schnecke einſt von Tranquebar erhal⸗ ten, ſie iſt aber nicht daſelbſt, ſondern bey den Nicobariſchen Stranden gefunden worden. Sie wird durch ihre ſchwarzbraune Grundflaͤche ſehr kennbar gemacht. Abgebleichte von dieſer Gattung ſind eben nicht ſelten, aber wohl erhaltene, die noch ihren vollen Farbenſchmuck haben, bekoͤmmt man ſelten zu ſehen. Tab. 145. Fig. 1342. Ex Mufeo SzxSLERIANO. Die umgürtete Porcellane. | Cypraea zonata, teſta ovata laeviufcula, magnitudine ovi columbini, qua- tuor Zonis maculis lunaribus fuſcis notatis vittata in fundo coeru- | •Vſleſeente, Ipira fubresufis;.»-; N er Diieſe eyfoͤrmige Porcellane ift ſehr duͤnnſchalicht und leichte. Ihre Grundfarbe iſt blaulicht. Sie wird von vier breiten Guͤrteln umwunden. Dieſe werden theils von helleren, theils von dunkleren Flecken, welche ſchwarzbraun, halbmondförmig, ja auch etwas flammicht find, bezeich⸗ net. Der erſte dieſer ſonderbaren Gürtel ſtehet beym öberften Ende, und umgiebet den platten Wirbel, deſſen Windungen zwar zuruͤckgedruͤckt und etwas vertieft, aber doch ſichtbar ſind. Der vierte Guͤrtel ſtehet beym hinterſten Ende. Die beyden mittelſten Guͤrtel graͤnzen nahe beyeinan⸗ er. Sie werden zwar vom oberſten und unterſten Guͤrtel durch einen blaͤulichten Zwiſchenraum abgeſchieden, aber untereinander ſelbſt ſind ſie ‚fo nahe verbunden, und liegen ſo dichte beyſammen, daß man kaum eine Spur vom lichteren Zwiſchenraume n kann. Die Bafis hat = 2 eine 108 Porcellanſchnecken. Tab. 145. Fig. 1343. eine kaum merkliche Woͤlbung. Die Zähne der Lippen find weiß. Eks wohnet dieſe Schnecke bey Guinea und iſt ſehr ſelten. Tab. 145. Fig. 1343. ö Ex Muſex noſtro. . ; Die größte unter den Porcellanſchnecken. Das Firmament. Cypraearum maxima, (Varietas rariſſima illius fpeciei quae in Syſtemate Lin- naei Exanthema vocatur), teſta ovato-oblonga, ventricoſa, innumeris ma- eulis rotundis albis in fundo luteſcente obſita lineata lata albo-flavidain mmedio dorfo decurrente, fauce ſubviolacea, fpira obliterata. 1 Lister Hiſt. Conchyl. tab. 697. fig. 44. Concha Veneris maxima fuſca in- numeris maculis albis depicta. f DavIL A Cat. raiſ. Tom. I. no. 5 80. p. 274. Faux Argus de la grande efpece different de tous les autres. f a ae FavANNE Catal. raiſ. no. 298. p. 69. Le Firmament ou la Perdrix orientale. Faux Argus. e a | Unter den ſogenannten falfchen und unaͤchten Argusporcellanen giebt es viele Varietaͤten. Einige derſelben find dickſchalicht und dabey ziemlich ſchwer, andere dagegen ſind duͤnnſchalicht und dabey ſehr leichte. Bey einigen ſiehet man groͤßere und weißere, bey andern kleinere und dunklere Augen. Bey manchen zeiget ſich ein leichterer, hellerer, bey andern ein braungelber dunklerer Grund. Einige haben nur wenig Au⸗ gen, die in einer ziemlichen Entfernung voneinander ſtehen, aber deſto groͤßer und weißer ſind, andere haben faſt unzaͤhlige Augen oder weiße Flecken. Vom Linne wird dieſe Gattung Cypraea Exanthema genannt, weil er in ihren weißen Flecken eine große Aehnlichkeit mit einem weißen Frieſel⸗ oder Pockenausſchlage zu erblicken geglaubet. Einige tragen auf ihrem Ruͤcken einen breiten, laͤnglichten, lichthellen Streif, auf welchen keine Augen noch weiße Flecken zu ſehen find. Andere ermangeln deſſel2? ben. Die Weſtindiſchen von dieſer Gattung ſind ſehr gemein, aber die 3 welche auch ſichtbare Vorzuͤge vor jenen haben, ſind deſto eltener. 8 un 1 Diejenige Porcellane, ſo ich hier abbilden laſſen, wird in wenig Ca⸗ binettern ihres gleichen an Groͤße haben. Sie koͤnnte wegen ihrer auſſer⸗ ordentlichen Groͤße auf den Namen eines Rieſen im Geſchlechte der Por⸗ cellanen, und in der Familie der Argus augen Anſpruch machen. Site iſt iſt wuͤrklich vier Zoll ſieben Linien lang, und en, - Porcellanſchnecken. Tab. 145. Fig. 13431345. 109 bekam ſie zu Wien aus den Haͤnden eines ſehr reichen Juweliers. . = Schnupftobacksdoſe beſtimmet, und ihr eine ſehr gute Einfaſſung zugedacht, ließ ſich aber endlich uͤberreden, ſie mir abzutreten. Sie kömmt aus Oſtindiſchen Meeren und iſt in der Große ungemein ſel⸗ ten. Liſter hat ohnſtreitig keine andere damals im Geſichte gehabt, wie er in der oben angezogenen Stelle von einer Concha Veneris maxima gere⸗ det. Bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen wird fie Le Firmament, Per- drix orientale, Faux Argus de la grande efpece genannt. Sie wird von unzaͤhligen größern und kleinern weißen Flecken, die zum Theil auch ins einander fließen, und einem pockenartigen ſchon eyternden Ausſchlage gleichen, wie beſäet. Der Grund, oder das Feld, welches dieſe groͤßten⸗ theils runden Flecken umgiebet, iſt lichtgelb. Nahe beym Rande ſiehet man eine etwas blaͤulichte Farbenmiſchung. Ueber den Nuͤcken läuft ein breiter laͤnglichter Streif herab. Von den Umlaͤufen des Wirbels iſt aͤuſſerlich keine Spur zu ſehen. Bey der Mündung ſtehen die beyden hin⸗ terſten Enden oder Schnabel gar weit voneinander. Die Zähne der inne. ren und aͤuſſeren Lippe find braun. Ihre Anzahl beläuft ſich bey jeder Lippe auf vierzig Zaͤhne. Auf den inneren Wänden glaͤnzet bey vielen eine dunkelblaue, bey dieſer aber eine blaßviolette Farbenmiſchung. 5 Tab. 145. Fig. 1344. 1345. Ex Mufeo SrRNGIERIANO et noſtro. ge Der achte einfache Argus. 05 Cypraea Argus fimplex. Tefta ovato-cylindrica, pallida, quatuor faſciis vio- laceis feu lividis circumfcripta et annulis teftaceis valde a fe invicem diftan- bus feu circulis fufcis ſparſim infignita, baſi convexa quatuor maculis prae- grandibus fuſcentibus ſubquadratis notata, labio interno valde 4 . lato, fauce alba, u \ Gall. Le grand et double Argus fimple. DE Favanne Catal. raiſ. p.71. tab. 2. no. 308. Le grand Argus fimple, re- marquable en ee qu'il eſt beaucoup moins couvert d’yeux qu'à Por- ordinaire, qu ils font bien plus diſtant entre eux et que plufieurs font cernes de traits plus gros; ih eſt de trois poucee. 8 Den bekannten doppelten Argus, auf welchem eine große Menge von nahe beyſammenſtehenden großen und kleinen runden Flecken, und von theils gefuͤllten, theils offenen Ringen geſehen wird, und auf deſſen Woͤlbung einige hundert Augen R hat ſchon der ſelige . 3 ar⸗ 110 Porcellanſchnecken. Tab. 145. Fig. 1345 1347. Martini im erſten Theile dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets tab. 28. fig. 285. 286. p. 363. beſchrieben. Allein der gegenwaͤrtige, den ich hier abzeichnen laſſen, iſt von jenem ſehr weit unterſchieden, und auch viel rarer und ſeltener. Er erreichet beym Wachsthum eine weit anſehnli⸗ chere Größe, auch iſt fein Schalengrund weißer, glaͤtter, glaͤnzender. Es hat dieſer Argus, welcher bey den Franzoſen Le grand Argus ſimple genannt wird, ungleich weniger braungelbliche Ringe oder cirfulrunde Flecken. Die Augen deſſelben ſtehen alſo nicht nahe beyſammen, ſon⸗ dern in einer ziemlichen Entfernung voneinander. Die Schnecke ver⸗ liehret dabey nichts von ihrer Schoͤnheit, aber ſie gewinnet dadurch offenbarlich, und ihr Anſehen wird bey dieſer ſparſamen Stellung groͤſ⸗ ſerer Augen deſto reitzender und gefaͤlliger. Vier breite Baͤnder, wel⸗ che einem zarten, duͤnnen, durchſichtigen Flohre gleichen, legen ſich uͤber die walzenartige Oberflaͤche hinüber. Auf der etwas gewölbten Baſi ſiehet man die vier großen ſchwarzbraunen Flecken, dergleichen den aͤch⸗ ten Argusarten eigenthuͤmlich zu ſeyn pflegen. Jede der Lippen hat uͤber vierzig Zaͤhne. Die inneren weißen Waͤnde ſind ſpiegelglatt. Die Länge betraͤget drey Zoll ſechs Linien, die Breite einen Zoll neun Li⸗ nien. Es wohnet dieſe vortrefliche Gattung von Argusporcellanen bey den Nicobariſchen Eylanden. dpa! ö | Tab. 145. Fig. 1346. 1347. Ex Mufeo noftro. Ps ai Die Harlekinen wie wie, ada Cypraea Arlequina, tefta ovata, plerumque turbinata, annulis rotundis, ſub- lividis, concatenatis, ocellata, lateribus incraflatis ex atro fufco-maculatis, ftriga lucidiore livida in dorfo decnrrente, baſi plana alba, fauce violacea, 4 1 1 J) A mad 2 engine Lister Hiftor. Conchyl. tab. 659. fig.3a. Concha Veneris ponderoſa, ex parte detrita, ventre fubplano, albicante, lateribus crebris maculis nigricantibus mediocribus diftindtis — a Freto Sundae, SR Knorrs Vergnuͤgen der Augen, Tom. 2. tab. 16. fig. 1. N 25 3 Davıra Cat. raiſ. Tom. 1. no. 573. p. 270. Porcelaine rare blanche nuèe a par intervalles de fauve, ou de gris- bleu, ornee dans toute ſa robe de traits ſouci, qui laiſſent un grand nombre de taches rondes ou po- f 1 5 lygo- Porcellanſchnecken. Tab. 145. Fig. 1346. 1347. 111 Iygones du fond ferr&es les unes contre les autres, et à bande longi- tudinale de m&me couleur, efpece que Lon nomme Arlequine. - Favart p’Hersıeny Dit. Tom. I. p. 5. Porcellana ovata lineis vel potius filis ex fuſco mediocriter rubeſcentibus ubique et in omni ſenſu per ſeriem catenatis, innumeris maculis caftaneis, lividis, coeruleis, cine- reis lueide et regulariter exornata, et eleganter depicta; in utraque ex- tremitata ſulcata duabus maculis ſubnigris notata; baſi complanata ex albido livido in utroque latere aliis maculis rotundis vel ficut tigrinis ſignata, veftis Arlequinae nomine donata. a 5 DE Favanne Catal. raiſ. no. 287. p. 67. Une tres belle et vraie Arlequine dite la vraie Arlequine reticulee. = Tuomas Marryns Concholog. Univerfel Tab. 15. Netted Cowry. Cypraea ‚ reticulata from Friedly Isles. \ ö Diejenige Schnecke, welche vom Linne Cypraea Arabica, von andern die Griechiſche, Arabiſche oder Chineſiſche Buchſtabenporcellane und von den Franzoſen la fauſſe Arlequine genannt wird, hat der fel. Martini im erſten Theile dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets tab. 31. fig. 328. P. 397. hinlaͤnglich beſchrieben. Hier aber habe ich die achte 1 Arlequine, welche ungleich ſeltener iſt, abzeichnen laſſen. Die meiſten ſind bey ihrer eyfoͤrmigen Wölbung ziemlich dickſchalicht, auch tritt bey vielen, obgleich nicht bey allen, der Wirbel ſehr merklich hervor. Auf der Oberflache erblicket man lauter platte runde Ringe, welche den Aus gen gleichen, und einen gruͤnblaͤulichten oder graublaͤulichten Grund ha⸗ ben. Sie haͤngen netzartig oder Fettenförmig aneinander, und werden von einem gelblichen, bald dunkleren bald helleren Gewebe eingefaſſet und umgeben. Ueber den Ruͤcken läuft ein laͤnglicht bläulichter Streif, welcher bey einigen breiter, bey andern ſchmaͤler iſt, wie ein Band herab. Der untere Seitenrand iſt ſehr ſtark und dicke. Er wird auf ſeinem weißen Grunde durch große ſchwarzbraune und ſchwarzblaͤulichte Flecken, die ſtarken dicken Tropfen gleichen, bunt gemacht. Auf den beyden Auſſerſten Enden der Lippen, ſowohl auf der Vorder- als Hinterſeite ſtehet ein großer ſchwarzer Flecken. Die Baſis iſt ziemlich flach, ohne merkliche Woͤlbung. Jede der Lippen hat 27 braungefärbte Zähne. Die inneren Wände haben bey einigen eine weiße, bey andern eine vio⸗ lette Sarbenmifchung. Dasjenige Exemplar, ſo ich hier abbilden laſſen, iſt zween Zoll fünf Linien lang, und einen Zoll neun Linien breit. Es wohnet dieſe Gattung in den Oſtindiſchen Meeren, vornehmlich an den Ufern von der Inſul St. Maurice. Ich beſitze einige merkwuͤrdige Va⸗ 4 8 5 rietaͤten 112 Viertes Geſchlecht. Blaſenſchnecken. rietaͤten dieſer Gattung, welche duͤnnere Schalen, kleinere Ringe und Augen, und dabey eine dunklere gelbliche Einfaſſung haben. Unter den ſuͤdſeeiſchen Conchylien, die mir von den Cookiſchen Seereiſen zu Theil geworden, befindet ſich auch eine vortrefliche Arle⸗ quine. Auf der Oberflaͤche erblicke ich regelmaͤßigere Ringe und eine dunklere Einfaſſung der Augen und Flecken. Auf dem Seitenrande ſte⸗ hen mehrere ſchwarzbraune Tropfen und Flecken, davon ſelbſt ein große ſer Theil der Grundflaͤche wie getiegert worden. Jede Lippe hat nur 22 Zaͤhne, die eine braunſchwaͤrzliche Farbe haben. Dieſe iſt am Stran⸗ de von Otaheite gefunden worden. Bee 5 Viertes Geſchlecht. Blaſenſchnecken. Bullae. ey den Mitgliedern, welche Linne ins Geſchlecht der Blaſenſchne⸗ f cken hineingeſetzet, ſollte billig die ſtaͤrkſte Muſterung vorgenom⸗ men werden. Vormals war dergleichen noch noͤthiger, wie Linne in der roten Ausgabe feines Naturſyſtems auch viele ſolcher Schnecken, welche mit einer gezahnten oder gefalteten Spindel (columella dentata et plicata) verſehen find, als zum Beyſpiel das Midas⸗ und Judasohr, den Bullis beygeſellet hatte. Allein der große Linne, der das unſchick⸗ liche dieſer Zuſammenſtellung mit ſeinem Adlersblicke bald bemerket, hat dieſe letztern in der ı2ten Ausgabe feines Naturſyſtems ſelber ausge⸗ ſondert, und ihnen neue Plaͤtze in der erſten Unterabtheilung des Ge⸗ ſchlechts der Voluten angewieſen, aber dagegen das Geſchlecht der Bla⸗ ſenſchnecken mit einigen ſolcher Mitglieder wieder recrutiret, die ehemals in der roten Ausgabe feines Naturſyſtems Murices geheiſſen, z. E. mit der Bulla Rapa, Ficus &c. Wenn ich mich dazu faͤhig, geſchickt und berufen fuͤhlte, ein Reformator des ſonſt in ſo vieler Abſicht hoͤchſtvor⸗ treflichen conchyliologiſchen Syſtems des Linne zu ſeyn, ſo wuͤrde ich des Linne Bullam Ovum, Volvam, biroſtrem, Speltam, verrucoſam, gib- boſam, Cypraeam, den Porcellanſchnecken zueignen, denn ſie haben insge⸗ ſamt aperturam linearem, effuſam longitudinalem, ſaepius dentatam, quae aperturae conformatio Cypraeis eſſentialis eſt. Ferner ſo würde ich Bul- lam Ficum et Rapam wieder den Muricibus zuführen, und Bullam achati- N j nam Verzeichnis der hier abgebildeten Blaſenſchnecken. 1 13 nam und virgineam den Helicibus zuweiſen, und ſehr ernſtlich darauf be⸗ dacht ſeyn auch der Bulla, welche Terebellum beym Linne heiſſet, einen bequemeren Standort zu verſchaffen. Allein da ich hier den Supple⸗ mentband, und keine Abaͤnderungen und Verbeſſrungen des Linneiſchen Syſtems — (welches bey allen ſeinen Unvollkommenheiten dennoch un⸗ ter allen das beſte und vollkommenſte bleibet —) zu beſorgen und aus⸗ zuarbeiten habe, ſo kann und will ich mich mit ſolchen Translokatio⸗ nen ſeiner geſellſchaftlich zuſammengeſtellten Mitglieder ganz und gar nicht befaſſen. Ich folge den Fußſtapfen des Herrn Hofrath von Borns, welcher ſich in feinem Teſtac. Muf. Caeſ. p. 196. fo erklaͤret: Nos quibus a veltigiis ſummi Linnaei non deflectere conſtitutum eſt, Bullas ordine Lin- naeano recenfemus, Linne, der bey den meiſten Geſchlechtern Unterab⸗ theilungen gemacht, und dergleichen auch in der roten Ausgabe ſeines Naturſyſtems bey den Blaſenſchnecken beliebet, hat ſolche Nebenabthei⸗ lungen in der ı2ten Ausgabe des Naturſyſtems gänzlich hinweggelaſſen. Und da ich hier nur wenig Bullas den Conchylienfreunden darzulegen habe, ſo kann ich auch fuͤglich aller Unterabtheilungen entbehren. NY 2 PPP —Y—ꝓ—m—— — Verzeichnis der hier abgebildeten Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1348. 1349. Die Negerflagge. Vexillum Nigritarum. Fig. 1350. 1351. Der Roſenknopf. Die Admiralsflagge. Ampluſtre Tha- x laſſiarchi. ie; : 2 Fig. 1352. 1353. Die rauhe Blaſenſchnecke. Bulla ſcabra. N Fig. 1354. 1355. Die Oblate. Die offene Blaſe. Der Theeloͤffel. Bulla A i aperta Linnaei. f 5 Fig. 1356. 1357. Die walzenfoͤrmlge Blaſe. Bulla cylindrica. Fig. 1358. no. T. 2. 3. Die kleine abgeloͤſete Blaſeuſchnecke. Bulla ſoluta a parva. Fig. 1359-1361. Die neue Oblate. Die große abgeloͤſete Blaſenſchnecke. Bulla ſoluta magna. f i Fig. 1362. 1363. Der puuctirte Kypersbohrer. Terebellum punctatum. Fig. 1364 — 1366. Die Nicobariſche Rüde. Bulla Rapa Nicobarica, | Coychylien Cabinet Supplementsband. P | | Tab. > S N — NG — GB Kr Tab, 146. Fig. 1348. 1349. Ex Mufeo noſtro. | Die Negerflagge. Vexillum Nigritarum, teſta globoſa olivacea, papyracea, pellucida, fragilif- ö ſima, ſpira retuſa umbilicata, faſciis nigricantibus et albis 8 eircumeincta. f Gall. Oublie couleur de paille, i a Neueſte Mannigfaltigk. Tom. 1. tab. 1. fig. 10. I. p. 409. Die Tranquebari⸗ ö ſche Flagge. Die weiß und braun bandirte Negerflagge. Bulla capillaceis ftriis eleganter ſignata, faſciis brunneis et albis decorata, Vexillum. Nigritarum dicta. Gondole rubannee à ſtries capillaires. v. Borns Index Muſ. Caeſ. p. 189. Das rothe Band. N — — Teftacea,' p. 204. tab. 9. fig. 1. Bulla ampluſtre, teſta rotundata, fubpellucida, glabra; ſpira obtufa, convexa; labrum patulum, colu- mella torta; color albus, fafciis transverfis parallelis fuſcis, quarum ſuprema verticem, infima baſin, media vero duplicata ventrem ambit et aliam intermediam niveam cingit. Long. 1 poll. 3 lin. lat. 1 poll. ılin, Schroͤters Einleitung in die Kenntnis der Conchylien Tom. I. p. 188. no. 5.6. Der Herr Hofrath von Born glaubet in dieſer Blaſenſchnecke, bavon er nur ein ſehr verbleichtes Stuͤck abbilden laſſen, jene Gattung zu erblicken, welche vom Linne Bulla ampluſtre genannt wird. Alsdann müßte fie aber teſtam ſubrotundam, fpiram elevatam obtuſam, fafcias in- carnatas rubras haben, und dieſe letzteren deſto nothwendiger haben, weil Linne im Mul. Reg. Lud. Ulk. no. 222. p. 587. es zu einem Hauptkenn⸗ zeichen macht und angiebet, Nofeitur fafeiis incarnatis. Allein dieſe ges grnwaͤrtige Gattung, dergleichen ohnſtreitig Linne nie geſehen, indem ſie zu den neuentdeckten gehoͤret, die erſt ſeit wenig Jahren den Con⸗ chylienfreunden bekannt worden, hat teftam globoſam, fpiram retuſam um- bilicatam, faſeias nigricantes et albas illis adnatas. Es kann folglich nim⸗ mer Bulla ampluſtre Linnaei ſeyn, auch kann ſie eben ſo wenig den Na⸗ men des rothen Bandes fuͤhren, weil gar nichts rothes bey ihr anzu⸗ treffen iſt. f | u Vom Martini wird fie die Tranquebariſche Negerflagge genannt. Indeſſen, da ſie nicht bey Tranquebar, ſondern bey den a Kegelſchnecken. Tab. 146. Fig. 1348. 1349. 115 Eylanden wohnet, da auch gewoͤhnlich nur die ſchwarzen Mohren, wel⸗ che von der Guineiſchen Kuͤſte daherkommen, und nicht eben die Oſtin⸗ diſchen ſchwarzen Voͤlkerſchaften, noch die braunen Malabaren, Mes ger genannt werden: ſo will mir dieſer Name, der ſich fuͤr eine Gui⸗ neiſche ſehr wohl ſchicken wuͤrde, bey einer Oſtindiſchen Schnecke auch nicht ſonderlich gefallen. Nachdem doch aber mein ſeligſter Freund Martini ihr dieſen Namen zugetheilet, ſo mag ſie ihn meinetwegen im⸗ merhin behalten. 5 ; Sie hat eine papierduͤnne, durchſichtige, zerbrechliche, hochgewoͤlb⸗ te, kugelförmige eingerollte Schale, deren Grundfarbe aus einer feinen blaſſen, grau⸗gruͤnlichen olivenartigen Miſchung beſtehet. Doch iſt es als wäre dieſe Farbe mit den zarteſten Pinſelſtrichen durch lauter haar⸗ foͤrmige dichte nebeneinander angelegte Streifen aufgetragen worden. Mitten auf der Oberflache windet ſich eine breite weiße Binde, welche von zwo ſchwarzen, die weit ſchmaͤler find, eingefaſſet wird, um fie herz um Der Wirbel ſcheinet wie zuruͤckgedruͤcket und wie genabelt zu ſeyn. Sowohl auf der Vorderſeite nahe beym Wirbel, als auch auf der Hin⸗ terſeite erblicket man ebenfalls ein weißes Band, das ſich an ein ſchwarzbraunes anſchließet, und dadurch wie eingefaſſet und verſchoͤnert wird. Die inneren Waͤnde ſind ſchneeweiß. Die Queerbinden der Oberflaͤche ſchimmern uͤberall hindurch Die eingerollten Gewinde lie— gen ſo offen da, daß man faſt bis zu ihrem Mittelpuncte hindurchſehen kann. Ihre Laͤnge betraͤget einen Zoll ſechs Linien, ihre Breite einen Zoll drey Linien. Ich habe von dieſer Gattung einige vorzuͤglich ſchoͤne Stuͤcke aus Tranquebar bekommen, die man daſelbſt von Nicobar er⸗ halten. Vermuthlich halten fie ſich nicht ſowohl im ſalzigen Meerwaſ⸗ ſer, als in den ſuͤßen Gewaͤſſern der Landſeen und Fluͤße auf. Große, friſche, unverſehrte, beſtens conſervirte Stuͤcke von dieſer Gattung ſind äuſſerſt ſelten, und in den wenigſten Sammlungen zu finden. Verge⸗ bens habe ich mich in conchyliologiſchen Buͤchern — wenn ich die we⸗ nigen oben angeführten davon ausnehme, nach getreuen Abbildungen und umſtaͤndlichen Beſchreibungen, von dieſer Blaſenſchnecke umgeſehen. nn, 116 Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1350 1351. Tab. 146. Fig. 1350. 1351. Ex Mufeo noſtro. Der Roſenknopf. Die Admiralsflagge. Roſae Alabaſter. Bulla ampluſtre Thalaſſiarchi, teſta ovata, ſubeylindrica, pellucida, nitida, faſciis albis et rubicundis ſeu incarnatis ac lineis nigrican- tibus adnatis eincta, columellae labio reflexo, fpira obtufa parum elevata. Belg. gebandeert Eytge. Gall. Le Bouton de Rofe. VALENTyNs Verhandeling tab. 2. fig. 19. p. 67. Een ongemeene groote Sta- ten Vlaggetje. Linnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 337. p. 727. (Die falſchen Citationen aus dem Liſter und Gualtieri hat Linne in der 12ten Ausgabe feines Naturſy⸗ ſtems hinweggelaſſen. — — — Qqit. 12. no. 381. p. 1184. — Teſta alba faſcüs rubris. Habitat in Aſia. — — Mul. Reg. Lud. Ulr. no. 222. p. 587. Bulla ampluſtre, teſta ovata, pellucida, glabra, alba. Spira obtuſiſſima, parum ſupra teſtam con- vexa. Labium patulum. Columella parum torta. Color albus lineis fpiralibus obfeurioribus, inter quas alternatim color albus et incarna- tu. Noſeitur faſciis incarnatis et albis alternis parallelis aequalibus. Martini Naturlexicon Tom. I. tab. 18. fig. 10. p. 383. Die Admiralsflagge. Ampluſtre Thalaſſiarchi. Cochlis volutata, ſubovata, tenuiſſima, labio externo ſimplici repando. Bulla tenuiſſima inter 5 nigra zonis carneis faſciata. DE Favanne Catal. raiſ. no. 266. p. 61. Une petite Bulle extrẽmement rare dite le Bouton de rofe, à clavicule exterieure applatie et tournès en ſpirale: elle eſt papyracèe, a robe couleur de chair traverfee par qua- tre rubans bruns et trois zones blanches, elle eft tres grande dans fon efpece quand elle à huit lignes de longueur. Martini bekennet es in feinem Naturlexico in der oben ange⸗ fuͤhrten Stelle ſehr aufrichtig, daß er dieſe Schnecke bey der Ausarbei⸗ tung des erſten Bandes vom ſyſtemat. Conchyliencabinet gar nicht ges kannt, ſondern ſie erſt nachher vom Herrn Spengler und von mir be⸗ kommen. Er hat die ſchlechte Abbildung, ſo man davon bey ihm im erſten Bande Vignette 14. fig. 3. antrift, aus dem Valentyn entlehnet, ohne das wahre Original 1 5 zu haben. Allein im Naturlexico hat er das dort verſaͤumte nachgehohlet. Er glaubet es ii Bulla Phyfis u a Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig.1350.135. 117 da es doch offenbar deſſen Bulla ampluftre iſt. Man kennet meines Wiſ⸗ ſens keine andere als kleine Stucke und Exemplare von dieſer Gattung. Sie erwaͤchſet nie zu einer recht anſehnlichen Große. Vermuthlich woh⸗ net fie in den Oſtindiſchen ſußen Gewaſſern, welches mir bey ihren fo ſehr friſchen und lebhaften Farben das wahrſcheinlichſte zu ſeyn deucht. Sie ſcheinet den Conchyliologen bisher wenig bekannt geweſen zu ſeyn. Daher habe ich mich denn auch bey meinen obenſtehenden Citationen nur auf wenig Schriftſteller berufen und beziehen koͤnnen. Sie hat eine laͤnglicht⸗ eyfoͤrmige Bildung, eine glatte, glanzende, durchſichtige Schale, die ſo duͤnne und leichte iſt, daß ſie mit einem Hauche weggeblaſen wer⸗ den kann. Auf der glatten Oberflaͤche wechſeln weiße und blaßroͤthli⸗ che Queerbinden, welche oben und unten von einer ſchwarzen Linie wie von einem Saume eingefaſſet werden, miteinander ab. Drey von die⸗ fen Bändern find weiß; zween breitere haben eine angenehme blaßröth, liche Fleiſchfarbe, die man Lilla nennen moͤchte. Dazu koͤmmt hernach oben und unten die Einfaſſung mit einer ſchwarzen Linie. Die inne⸗ ren Waͤnde ſind weiß. Der Wirbel iſt flach und ſtumpf. Die Um⸗ laufe erheben ſich nur wenig in der Woͤlbung. Die Spindel zeiget ſich etwas eingebogen und gedrehet. Die innere Lippe leget ſich wie ein dünnes Blat an fie hinan, auch ſiehet man unten einen faſt rinnenar⸗ tigen Auslauf. Etwas aͤhnliches erblicket man nun auch bey der Bulla, welche beym Linne Phyfis heißt, fo in dieſem ſyſtem. Conchyliencabinet Tom. I. fig. 196. 197. abgebildet geſehen, und gewohnlich die Venetia⸗ niſche Gondel genannt wird. (Call. Gandole à liſeré). Es wuͤrde gar nicht rathſam ſeyn, beyde um dieſes rinnenartigen Auslaufes willen, aus dem Geſchlechte der Bullarum oder der Blaſenſchnecken hinauszuweiſen. Die hier abgebildete iſt ſieben Linien lang. Sie wird bey den Molucki⸗ ſchen und Nicobariſchen Inſuln gefunden. Ich beſitze eine Abaͤnderung derſelben, welche aller ſchwarzen Ein⸗ faſſung und Linien ermangelt, und alleine abwechſelnd von weißen und blaßroͤthlichen Bändern umgeben wird. Die zarten blaßroͤthlichen Binz den werden bloß oben und unten von einem feinen rothen Faden ein⸗ gefaſſet, und auf ihrer Flaͤche mit ſenkrechten etwas roͤthlicheren Linien bezeichnet. Uebrigens kann ich in der ganzen Form und Bauart keinen Unterſchied ſehen. 5 5 . e e e 118 Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1352. 1253. Tab. 146. Fig. 1352. 1353. Ex Mufeo SeENCLERIANO. Die rauhe Blaſenſchnecke. Bulla ſcabra, teſta ovata, in dorfo fubcarinata, decuſſatim ſtriata, ſcabra, alba, lineis roſeis longitudinalibus inſignita, ſpira parum elevata, f f obtufa, columella finuoſa, reflexa. f An Lifteri tab. 715. fig. 74? 6 Dieſe kleine allerliebſte Blaſenſchnecke, welche ich hieſelbſt nirgends als im Spengleriſchen Cabinette angetroffen, iſt weit ſeltener als die vorhergehende. Sie hat eine eyfoͤrmige Bildung, und ſie wird durch zarte Furchen und Queerſtreifen, welche von zarteren laͤnglichten durch⸗ ſchnitten und durchkreuzet werden, rauh gemacht. Auf dem Ruͤcken ſtehet ohnweit der Nath, welche die erſtere Windung vom andern Um⸗ laufe trennet, eine Carina, oder merklich erhobene Kante. Ob dieſe nur von einem Zufalle bey dieſem Stuͤcke entſtanden, oder ob ſie allen von dieſer Gattung eigenthuͤmlich und algemein ſey, kann ich um des⸗ willen nicht mit Gewißheit beſtimmen, weil ich von ihr nur dies einige Original in Haͤnden habe. Die feinen roſenrothen nur ſparſam ange⸗ brachten Faͤden, welche auf dem ſchneeweißen Grunde vom Wirbel bis bis zur Naſe hinabgehen, dienen dieſer Schnecke nicht wenig zur Ver⸗ chönerung. Der Wirbel erhebet ſich etwas über die erſte größefte Win⸗ ung und iſt bey ſeiner Spitze wie abgeſtumpfet. Bey der Spindelſaͤule ſiehet man unterwaͤrts eine merkliche Drehung oder Einbeugung, und bey der Baſi zeiget ſich wiederum, wie bey der vorhergehenden, ein rinnenartiger Auslauf. Es wohnet dieſe Gattung auf der Inſul Java. Ob ſie daſelbſt beym hoͤheren Alter eine anſehnlichere Groͤße zu errei⸗ chen pflege? ob jedes Mitglied dieſer Gattung mit einer erhabenen Kante auf dem RNuͤcken verſehen ſey? ob fie im ſalzigen Meerwaſſer oder im füßen friſchen Waſſer gefunden werde? kann ich mit keiner Gewißheit beſtimmen. Tab. Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1354. 1355. 119 Tab. 146. Fig. 1354. 1355. Ex Muſeo noſtro. N Die Oblate. Die offene Blaſe. Der Theclöffel. Bulla aperta Linnaei, teſta alba, fragiliſſima, pellucida, vix gyrata, (&u an- tice parum involuta, poſtice effuſa, apertura patentiſſima. Gall. Oublie. Angl. The Buble. Ianus Planeus Append. tab. XI. fig. F. G. Guarrizrı Index Conchyl. tab. 13. fig. EE. Nux marina transverſim minu- tiſſime ſtriata, (ore omnium una) tenuiſſima, fragiliſſima, pellu- cida, candida. Davıra Catal. raif. Tom. J. no. 389. P.207. Oublie blanche papyracèe — entre les Tonnes à bouche entiere. LIN NI Syft. Nat. Edit. 12. no. 376. p. 1183. Bulla aperta, teſta ſubro- a) tunda, pellucida, transverfim fubftriata, tota hians. Habitat ad Ca- put bonae fpei. Simillima Bullae Nauco antice etiam umbilicata, fed tota ita hians ut univerfa tefta intus pateat, modo labium interius ver- ſus antica parum involutum. An mera Varietas? | PENNANT Brit. Zool. Tom. 4. no. 85. tab. 70. fig. 8. A. Bulla patula. DA Costa Brit. Conchol. p. 30. no. 16. tab. 2. fig.3. Bulla pellucida, fra- siliff ma, tota hians feu apertura ampliſſima. L’ouverture eft fi evaſèe aue la coquille entiere reſte presque ouverte a la vue — Le corps n' a 1 7 ni revolutions ni columelle, car cette revolution eſt ſi lache ou lar ge f qu elle eft très viſible et par cet moyen toute la coquille paroit pres- que ouverte et concave. Linné fait queſtion fi ee n’eft une ſimple varieté de fon Bulla Naucum. 1 elle n'eſt pas, mais une eſpèce diſtincte. v. Born Index Muſ. Caeſ. p. 187. Die offene Blaſe. = Teftacea — — p.201. Bulla aperta, teſta ovata pellucida, fpi- rae veſtigium nullum; labrum patentifimum; columella anguſta brevis; 8 cavitas tota patula ſuperius excurrens, due ff, Color niveus. . DE FAVAnNE Conchyl. tab. 27. fig. F 7. entre les Tonnes. — — Cat. raiſ. no. 271. p. 62. entre les Bulles. Schröters Einleitung Tom. I. p. 172. no. 8. tab. I. fig. 8. lit. a et b. Der ſel. Martini redet ſchon von dieſer Blaſenſchnecke, (welche, da ſie faſt gar keine Umlaͤufe und Windungen hat, kaum den Namen einer Schnecke 1 8 Tom. 1. p. 278. dieſes ſyſtem. Conchylienwerkes. F Weil 120 Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1354. 1355. Weil er aber damals kein Original von ihr in Haͤnden gehabt, ſo iſt ſeine Beſchreibung ſehr kurz, und ſein Umriß, den er von ihr auf der 13ten Vign. fig. 3. nach den ſchlechten im Janus Plancus und Gualtieri befindlichen Zeichnungen geliefert, ſehr undeutlich und unkenntlich aus⸗ gefallen. Ich habe es daher nicht unterlaſſen koͤnnen, eine wichtigere Abbildung derſelben zu beſorgen, und eine umſtaͤndlichere Beſchreibung von ihr zu geben. Dem Herrn Kunſtverwalter Spengler gebuͤhret die Ehre, daß er den Linne zuerſt mit einem Original von dieſer Gattung bekannt gemacht, da ſie ſonſt freylich lange zuvor vom Janus Plancus wie auch vom Gualtieri ſchon abgebildet und beſchrieben worden. Linne hat zur Dankbarkeit für die Guͤte und Aufmerkſamkeit des Hn. Speng⸗ lers, ſowohl bey dieſer als bey mehreren andern von eben demſelben ihm mitgetheilten neuen Arten von Conchylien und Inſecten, den Namen des Herrn Spenglers, ſolchen im Naturſyſtem ſpecificirten Gattungen beygeſetzet. Anfaͤnglich hat ſich Linne nicht uͤberreden laſſen wollen, daß dieſe Bulla, von der wir hier reden, fuͤr eine voͤllig ausgewachſene neue Schneckengattung anzuſehen ſey. Er iſt geneigter geweſen ſie fuͤr eine Larvam oder unausgewachſene unvollendete Schale derjenigen Blaſen⸗ ſchnecke anzuſehen, die bey ihm B. Naucum, und bey andern das Tauben⸗ ey oder das weiße Kybitzey heiſſet: auch laͤſſet er ſichs in ſeinem Sy⸗ ſtem nach den oben angefuͤhrten Worten ziemlich deutlich merken, daß er Luſt habe, fie für eine bloße Varietaͤt von der Bulla, die Naucum heißt, auszugeben, welches ſchon da Coſta in den oben angefuͤhrten Worten nicht gebilliget. Mit dem Herrn Spengler hat Linne deswegen meh⸗ rere Briefe gewechſelt, um das nähere und gewiſſere hievon zu erfah⸗ ren ES gleicher übrigens dieſe Schnecke völlig einer nur ein wenig umgelegten und eingerollten Oblate. Ihre Schale iſt ſchneeweiß und dabey ſehr dünne, leichte, durchſichtig und zerbrechlich. Die bogenfoͤr⸗ migen Streifen, welche man auf ihrer Oberflache erblicket, davon einige naͤher, andere weiter voneinander ſtehen, ſcheinen blos von neuen An⸗ ſaͤtzen beym Wachsthum und bey mehrerer Erweiterung der Schalen entſtanden zu ſeyn. Es wohnet dieſe Schnecke beym Vorgebuͤrge der guten Hofnung. Janus Plancus hat ſie im Mittellaͤndiſchen Meere, und Pennant wie auch da Coſta bey der Engliſchen Kuͤſte gefunden. 7 | Tab, \ Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1356. 1357. 121 Tab. 146. Fig. 1356. 1357. Ex Mufeo noſtro. Die walzenfoͤrmige Blaſe. Bulla cylindrica, teſta cylindrica elongata, involuta, alba, in vertice umbi- licata, area antica et poſtica transverfim ſtriata, intermedia glabra, apertura oblonga, columellae ſinuoſae labio replicato. Helbings Beytraͤge zur Kenntniß neuer Conchylien in den Abhandl. der Boͤhmi⸗ ſchen Privatgeſellſch. Tom. 4. p. 122. no. 18. tab. 2. fig. 30. 3 1. Die Walzenblaſe. Bulla cylindrica. DE FAVANNE Conchyl. tab. 27 fig. F 5. entre les Tonnes. n — — Catal. raiſ. no. 27 1. P. 62. Une Bulle dite la Dragee elongée. Der verlaͤngerte Tragant. Bey dieſer Blaſenſchnecke finden wir eine völlig walzenartige in ſich ſelbſt hineingezogene, eingerollte, ſchneeweiße, durchſichtige Schale, deren Muͤndungslippe ſowohl oben als unten uͤber die eingerollte Schale hinausgehet, und bey der Defnung oben enger iſt, unten aber ſich wei⸗ ter ausdehnet. Der Wirbel ſcheinet genabelt zu ſeyn, weil die Schale daſelbſt eine Vertiefung bildet, aber eigentlich iſt er doch nicht gena⸗ belt. Ueber die weiße Oberflache laufen oben und unten Queerſtreifen hinuͤber, deren Zahl ſich zwar beym Wirbel ſelten hoͤher als bis auf neune belauft, allein bey der Baſi ſtehen weit mehrere. Das mittlere breiteſte Feld auf dem Nüden dieſer Schnecke ermangelt aller Queer⸗ ſtreifen und bleibet ſpiegel glatt. Ich habe es daher oben in der vor⸗ anſtehenden kurzen Beſchreibung dieſer Schnecke behauptet, daß bey ihr die Area antica et poſtica ſtriata, intermedia glabra ſey. Daß ſie in die⸗ ſem Stuͤcke mit dem Mytilo, welcher beym Linne difcors heißt, uͤberein⸗ komme, werde ich nicht erſt erinnern Dürfen. Die aͤuſſere Lippe iſt ſcharf und ſchneidend. Die innere leget ſich unterwaͤrts auf die eingebogene Spindel zuruͤck. Die inneren Wände find glatt und weiß. HBelbing urtheilet ſehr richtig, wenn er ſchreibet, dies ſey eine Mittelart, welche zwiſchen jener, die behm Linne Bulla Ampulla, und der, welche Bulla Naucum heiße, mitten inne ſtehen koͤnne. Mein laͤng⸗ ſtes Exemplar iſt eilf Linien lang, aber in der Spengleriſchen Samm⸗ lung lieget eine ungleich groͤßere, deren Laͤnge ſich bis auf einen Zoll, fuͤnf Linien, und deren Breite ſich bis auf acht Linien erſtrecket. Die vom Helbling beſchriebene ſoll aus Portugall gekommen ſeyn. Die hie⸗ figen haben wir theils aus Oſtindien, theils aus der Suͤdſee erhalten. Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. 2 In 122 Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1358. no. 1. . 3. In meiner Sammlung lieget auch noch eine merkwuͤrdige Varietaͤt dieſer Gattung, deren Wirbel ſtumpfer, deren Form cylindriſcher, deren Leib glaͤtter iſt. Denn ſie ermangelt aller Queerſtreifen. Ich finde ihr Eben⸗ bild in Liſters Hiſt. Conchyl. tab. 714. fig. 70, wo fie Concha Venerea, exigua, alba, vere eylindracea genannt wird. 5 N Tab. 146. Fig. 1358. 0 2 4. Ex Mufeo noftro. Die kleine abgeloͤſete Blaſenſchnecke. Bulla foluta parva, tefta ſubcylindrica, cornea, pellucida, fragiliſſima, primo anfractu in ſutura aliis ſoluto, vertice obtuſiſſimo, apertura antice verfus. apicem anguſtata, poſtice effufa et fic hiante ut tota gyratio interna pateat. MälLER in Prodromo Zool. Dan. no. 292 1. p. 242. Akera bullata, teſta ovata pellucida vertice truncato canaliculato. — — Zoologia Danica Tom, 2. tab. 71. fig.I-5. p. 88. Koll-Boblen. Paa Tarre ved Krageröe. | Dieſe feltene Gattung von Blaſenſchnecken wohnet bey Norwe⸗ gen im Krageroͤiſchen Meerbuſen. Ihre Form iſt walzenartig, mit einem ſtumpfen gleichſam zuruͤckgedruckten Wirbel, der aber auf ſeiner aͤußeren Graͤnze oder Periphere von einem erhobenen Rande umgeben, und auf deſſen Flaͤche die Schneckenlinie der Umlaͤufe deutlich geſehen wird. Ueb⸗ rigens, ſo iſt die Schale ungemein duͤnne, federleichte, durchſichtig, horn⸗ artig, zerbrechlich, daß man ſie ohne Gefahr nicht angreifen kann, indem man es immer befürchten muß, fie zu zerdruͤcken und zu zerbrechen. Zarte, dem bloßen Auge völlig unſichtbare Queerſtreifen, welche weit feiner find, als die Faͤden eines Spinnegewebes, laufen uber die Dberfläche hinuͤber. Oben bey der Lippe ſiehet man einen tiefen Einſchnitt, welcher weit hin⸗ eingehet, und bey der Math (Sutura) die erſte Windung von der zunaͤchſt dabey liegenden abloͤſet und trennet. Ich habe um deswillen dieſe Bla⸗ ſenſchnecke Bullam ſolutam, die Abgeloͤſete genannt, weil ich ſehe, daß fie durch dieſen Einſchnitt von allen andern Blaͤſenſchnecken auf das ſichtbar⸗ ſte unterſchieden werde. Die Mundoͤfnung iſt nahe beym Wirbel ziem⸗ lich enge, aber unte waͤrts fo weit und offen, daß man ungehindert ins innerſte der Windungen hineinſehen kann. Damit dieſe den meiſten Con⸗ chyliologen gaͤnzlich unbekannte Blaſenſchnecke bekannter werden moͤge, ſo habe ich ſie von drey Seiten, naͤmlich no. 2. von der Seite ihres 1 ; 3 es, Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig.1359- 1361. 123 des, ferner no. 1. von der Seite ihres Ruͤckens und Wirbels, und dem daſelbſt befindlichen Einſchnitt recht kennbar zu machen, und endlich bey no. 3 auch fo ſtellen laſſen, daß dabey das innere ihrer Windungen ge⸗ a. werden möge. Sie iſt nur ſechs Linien lang, vier Linien breit und ehr ſelten. 5 f i Tab. 146. Eig. 1359-1361. Ex Mufeo SpENCLERIANO. Die neue Oblate. Die große abgelößte Blaſenſchnecke. Oblata nova. Bulla ſoluta magna, tefta cylindrica, cornea, pellueida, fra- gilifima, transverfim ſtriata, in primo anfractu ab adjacente ſoluta, apice parum elevato, anfractibus marginatis canalieulatis, vertice obtuſo et retuſo, apertura ſupra anguſtata, ſubtus effuſa et hiante ut pateat aditus ad interiora penetralia. 8 Gall. La nouvelle Oublie. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat dieſe koſtbare hoͤchſtſeltene Schnecke aus Paris bekommen, und er iſt dabey benachrichtiget worden, daß ſie ſich von der Inſul Ceylon herſchreibe, daß in Paris nur wenig Exemplare von derſelben befindlich wären, und daß man ſie daſelbſt nou- velle Oublie zu nennen pflege. In Deutſchland lieget fie in der Samm⸗ lung des Durchlauchtigſten Erbprinzen von Rudolſtadt. Sie ſtehet im Verzeichniſſe dieſer CTonchylien tab. 3. fig. I. 2. 3. abgebildet, und wird pag. 35. no. 3. beſchrieben, und die zarte Blaſenſchnecke mit ſichtbarem Gewinde genannt. Daß dieſe Ceyloniſche Gattung mit jener zuvor bes ſchriebenen, welche in einem Norwegiſchen Meerbuſen gefunden worden, viele Aehnlichkeit habe, wird niemand leugnen wollen und koͤnnen. Nur iſt freylich die gegenwaͤrtige ungleich groͤßer, indem ſie einen Zoll ſieben Linien lang und zehen Linien breit iſt. Ihre zarten Queerſtreifen ſind ſchon dem bloßen Auge ſichtbar. Der Wirbel erhebet ſich uͤber die erſte Windung. Seine fünf Umlaufe find an der inneren Seite wie ausgekeh⸗ let, werden von einem ſcharfen Rande umgeben, und endigen ſich zuletzt in ein kleines flaches Knoͤpfchen. Uebrigens hat dieſe Schnecke eine ch⸗ lindriſche walzenartige Form, und eine aͤuſſerſt duͤnne, durchſichtige, zer⸗ brechliche Schale, welche einer Waſſerblaſe, dem zarteſten Horne, und dem feinſten Chineſiſchen Papiere gleichet. Ohne die groͤßte Behutſam⸗ keit iſt es pur unmoͤglich eine einige dieſer Conchylien unverletzt und un⸗ zerbrochen aus Ceylon nach Europa zu sr BORKEN. in 1 22 ihrem 124 —Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1359-1363. ihrem Vaterlande und auf ihrer Wohnſtelle haͤufig genug zu finden ſeyn, aber nur wenige werden ſich mit einer ſolchen zerbrechlichen Sache be> faſſen und damit abgeben wollen, ſie wie ein weiches Ey zu verwahren. Daher darf man ſich nicht wundern, wenn fie in Europaͤiſchen Konz chyliencabinettern nur hoͤchſtſelten einmal geſehen und gefunden wird. Die Muͤndung iſt oben enge und unterwaͤrts ſehr weit. Man kann daher, wenn man von unten hinauf ſiehet, das innerſte aller Windun⸗ gen erblicken. Die Spindel wird mit einem erhobenen Rande oder zar⸗ ten Saume eingefaſſet. Der Einſchnitt, dadurch bey der obern Lippe und bey der Nath die erſte Windung von der andern wie abgeſondert und abgeloͤſet wird, gehet ſehr weit und tief hinein. Durch die Abbil⸗ dung wird dieſe Schnecke von verſchiedenen Seiten vorgeſtellet. Bey fig: 1359 ſehen wir fie von der Seite des Ruͤckens, wobey uns zugleich die Stellung des Wirbels mit ſeinen vertieften, mit einem Rande ein⸗ gefaßten Umlaͤufen, und der tiefe Einſchnitt bey der obern Lippe, ins Auge fallen wird. Bey fig. 1360. erblicken wir fie von der Muͤndungs⸗ ſeite, welche oben verengert wird. Endlich fo wird durch lig. 1361. die innere Lage ihrer Windungen und die Einfaſſung ihrer Spindel kennt⸗ lich und ſichtbar werden. SE. Tab. 146. Fig. 1362. 1363. Ex Mufeo SPENGLERIANO. Der punctirte Kypersbohrer. | Terebellum pundtatum, teſta elongata, cylindrica, laevi, alba, feriebus punctorum ex rufo lutefeentium maculata, ſpira ſubulata, baſi emarginata, N canaliculata, truncata, labio replicato adnato. Gall. La Tariere ponctuèe. La Tariere marquee de Points. Avoine de Mer. Aiguille à coudre, Vrille de St. Pierre, | ’ Belg. geftippelde Kuipers Boor. | Lister Hiftor. Conchyl. tab. 737. fig. 32. Rhombus cylindrieus, edentulus, anguſtus, tenuis, punctatus. Kea De PRTIVER Aquat. Amboin. tab, 13. fig. 24. geftippelde Boor. Speckied Augur- Peg. | | Davila Cat. raiſ. Tom 1. p. 220. no. 426. La Tariese ponctuèe de canelle. LINNI Syft. Nat. Edit. 10. no. 284. p. 718. Conus Terebellum. * — — Muf Reg. Lud. Ulr. no. 178. p. 564. Conus Terebellum. — — — — Edit. 12. no. 388. p. 1185. Bulla Terebellum. Textura Bullae, apertura Coni, in bivio poſitae. 8 RE 1 Favakr Brlaſenſchnecken. Tab.r46. Fig. 1362. 1363. 125 Favarr p’Hersıenv Dict. Tom. 3. p. 348. Tariere. Terebra. Terebellum. Strombus laevis, canali truncato, tribus ſpiris conſtans, forma elon- gata, teſta tenui, et labio quaſi alato diſtinctis. v. Born Index Muf. Caeſ. p. 192. Der glatte Boͤttcherbohrer. — — Teftacea — — p. 206. Bulla Terebellum, tefta ſubeylindrica laevis, ſupra in ſpiram conicam ſubulatam attenuata; anfradtus quatuor; labium replicatum adnatum; labrum integrum; baſi truncata, ſinu in- trorſum angulato exciſa; color albus aut pallidus rubro punctatus. lit. ,. lineis punctatis. Teſta ad Conos propius accedit. GRONOVII Zoophyl. Fafc. 3. no. 1250. p. 287. Conus teſta cylindricas ſpira ſubulata. - DE FAvanne Conchyl. Tom. 2. p.724. La Tariere ponctuèe à robe blan- che femee fans ordre d' un grand nombre de petits points fauves ou marron. It. p. 805. 85 | Den gewöhnlichen Boͤttersbohrer, auf deſſen Oberfläche nur hin und wieder zerſtreute, braunroͤthliche, wie angeſpruͤtzte Flecken geſehen werden, hat Wartini laͤngſtens im aten Theile dieſes ſyſtem. Conchy⸗ liencabinets p. 190. bey fig. 568. 569. ſehr umſtaͤndlich beſchrieben. Allein hier rede ich vom punctirten, in ſchiefer Richtung mit regelmaͤßigen gelb⸗ roͤthlichen Punctreihen beſetzten, und auf ſeiner erſten Windung mit einigen dunkleren Queerbinden gezierten Kypersbohrer, deſſen Grund ſchneeweiß iſt, und der viel ſeltener vorkoͤmmt, als der gewöhnliche, ‚Die von meinem fel. Vorgänger Martini angeführten Citationen habe ich groͤßtentheils hinweggelaſſen, aber dagegen habe ich viele aus neues ren Schriftſtellern hinzugethan, und Diejenigen am wenigſten vergeſſen, welche vornehmlich von unſerm punctirten geredet. Der hier abgebil⸗ dete iſt einen Zoll neun Linien lang, lieget hieſelbſt nur alleine im Speng⸗ leriſchen Cabinette, und wird ſonſt nirgends als in Oſtindiſchen Mee⸗ ren gefunden. Jener alten Klage, welche ſchon Martini erhoben, daß fi der Kypersbohrer wie ein Ball von den Conchyliologen muͤſſe her⸗ umwerfen laſſen, daß er bald zu einem Rhombo, bald zu einem Strom- bo, bald zu einem Cono, und von andern zu einem Cylinder, bald zu einer olivenartigen Schnecke, bald zu einer Volute, und vom Linne zu⸗ letzt gar zu einer Bulla und Blaſenſchnecke gemacht werde, muß ich gleich⸗ falls beypflichten, und es aufrichtig geſtehen, daß dieſe Gattung noch bis auf den heutigen Tag unter den Conchyliengeſchlechtern keine recht bleibende Staͤtte gefunden, wo * ſtehen und wohnen wa 38 koͤnne. 126 Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1362. 1363. koͤnne. Ich wuͤnſchte es ſehr, daß Linne dabey geblieben waͤre, dieſe Schnecke als einen verlohrnen Poſten dem Geſchlechte der Kegel zu laſſen. In der roten Ausgabe feines Naturſyſtems und im Muſ. Reginae ſtehet ſie unter den Conis. Es iſt freylich wahr, ihr Inneres koͤmmt mit dem inneren Bau der Kegelſchnecken nicht überein. Bey den Ke⸗ geln gleichen die inneren Windungen dem feinſten Marienglaſe, ſie ſind alle cryſtalliniſch, glasartig, durchſichtig, zerbrechlich, und beftehen gleich⸗ ſam aus einer ganz andern Maſſe und Materie als die aͤuſſere Schale. Aber die inneren Windungen unſers Kyperbohrers haben keine ſolche glasgrtige und eryſtalliniſche Durchſichtigkeit, und gar nicht die herzfoͤr⸗ mige Bildung der Tuten und Kegel, ſondern eine laͤnglichte, geſtreckte ovale Form. Allein da die innere Form und Bildung noch nicht zum Eintheilungsgrunde dienen kann, als bis Darüber unter den Conchy⸗ liologen eine nähere Verabredung genommen, und beſſere Uebereinſtim⸗ mung getroffen worden; fo koͤnnte uns ſolche nicht abhalten, dieſe Sehne: cke für einen langgeſtreckten Kegel auszurufen, und ihr die letzte Stelle im Geſchlechte der Kegel zu goͤnnen. Wiewohl da es dem Linne be⸗ liebet, ſie zur Bulla zu ernennen, ſo verlange ich ſie nicht von ihrem Platze zu verdraͤngen, ob ich gleich dem Herrn Hofrath von Born voͤl⸗ lig beypflichte, wenn er ſchreibet: Haec tefta ad Conos propius accedit quam ad Bullas. Unter den Oliven kann ſie, da ihr alle Falten und Run⸗ zeln an der Spindellippe fehlen, nicht geduldet werden. Mit dem Bey⸗ namen, es ſey Olive allongee, iſt es nicht abgethan und ausgerichtet. Der Herr Superintend. Schroͤter hat in ſeinem von den meiſten Conchyliologen verkannten, und doch gewiß achtungswerthen Buche, welches vom inneren Bau der Conchylien handelt, pag. 15. und p. 77. den Schritt gewaget, von dieſer Conchylie, deren innere Struktur er daſelbſt teb. 2. fig. 3. vorſtellen laſſen, ein eigenes Geſchlecht zu errichten. Allein dieſer Schritt iſt ein wenig zu raſch. Neue Geſchlechter muͤſſen nicht gleich um einer und der andern Schnecke willen, die man nicht wohl unterzubringen weiß, aufgerichtet werden, weil ſonſt gar zu viele \ Geſchlechter entſtehen würden. 1 7 3 51 5 Tab. g Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig.1364-1366. 127 Tab. 146. Fig. 1364 - 1366. 6 Bi Ex Mufeo SpENCLERIANO et noſtro. Die Nicobariſche Ruͤbe. Bulla Rapa Nicobarica, teſta umbilicata, rapiformi, globoſa, ſubdiaphana, trans verſim leviter ſtriata, infra coſtata, apice mucronato, cauda exſerta, curvata, labro crenulato, labio adnato, colore ex flavo candeſcente. . Da Martini im ſyſtemat. Conchyliencabinet Tom. 3. fig. 747 749. ſchon ſehr umftändlich von der Gattung, welche den Namen der Nübe fuͤhret, gehandelt, fo würde ich derſelben hier gar nicht erwehnet haben, wenn ich nicht den Conchylienfreunden ein paar neue bey Nicobar gefun⸗ dene Varietaͤten bekannt zu machen wuͤßte. Daß bey den mehreſten dieſer Gattung eine blaßgelbliche oder auch weiße Grundfarbe geſehen werde; daß dieſe Art bey den Franzoſen Le Radis, auch wohl Le Radix, und bey den Hollaͤndern Papierne Kroll heiße; daß Linne dieſe Art vormals in der loten Ausgabe feines Naturſyſtems unter die Murices, und erſt in der 12ten Ausgabe den Blaſenſchnecken beygefuͤget habe, dabey will ich mich nicht aufhalten, ſondern es als wohlbekannt vorausſetzen. Fig. 1364. iſt aͤuſſerſt duͤnne, leichte, durchſichtig und zerbrechlich. Ihr zartes Farbenkleid gleichet der angenehmſten Pfirſichbluͤte. Ueber ihren aufgeblaſenen hochgewoͤlbten Schalenbau laufen feine Queerſtreifen hinüber. Unten bey der Baſi ſiehet man Queerribben, welche nahe bey der Mundung rauh und etwas zackig werden, und beym Ausgange an der Lippe Einkerbungen bilden. Viele werden ſich kaum uͤberreden Eins nen, daß dieſe federleichte Conchylie im Meere zu Hauſe gehoͤre, und ge⸗ neigter ſeyn fie für eine Bewohnerin füßer Waſſer zu halten. Bey Fig. 1365 und 1366 erblicken wir einen mehr erhobenen blaß⸗ gelblich gefaͤrbten Wirbel, auf dem ſich acht Umlaͤufe unterſcheiden laſſen, und der ſich zuletzt in einer ſcharfen Spitze endiget. Ueber den Ruͤcken des oberwaͤrts braungelb gefärbten Leibes legen ſich groͤßere Queerſtreifen (eordelettes circulaires ſaillantes) herum. Die ſtarken rauhen Streifen bey der Baſi gleichen den Ribben. Unterwaͤrts ſtehet ein merklich verlaͤn⸗ gerter, mit einer tiefen Rinne verſehener, am Ende noch gar gekruͤmmter Schnabel. Deſto weniger wird man ſich entſchließen und überreden koͤn⸗ nen, dieſe Conchylie mit dem Linne fuͤr eine Blaſenſchnecke zu halten, noch ſich mit ſeinen Erklaͤrung begnügen, wenn er ſchreibet: Textura et omnia naturam Bullae indicant, etſi muricibus affinior fit ob caudam, Hin⸗ a 5 f ter 128 Blaſenſchnecken. Tab. 146. Fig. 1364-1366. ter der inneren breiten umgelegten Lippe findet man einen deutlichen Na⸗ bel. Die inneren Wände ſcheinen wie geriffelt und die aͤuſſere Lippe wie gekerbet zu ſeyn. Die Länge betraͤget einen Zoll neun Linien, die Breite einen Zoll zwo Linien. Obf, Im hieſigen Königlichen und Spengleriſchen Cabinette lieget noch eine Gat, tung von Rüben, die mehr als viermal fo groß iſt wie die hier beſchriebene. Ihre Schale iſt denn auch verhältnismäßig dicker und ſtaͤrker. Die dicken Queerſtreifen find rauh und gleichen den Ribben. Die Zwiſchenfurchen ſitzen voller laͤnglichten Runzeln. Bey den Naͤthen oder Suturen ſind dieſe Runzeln am merklichſten. Der Schnabel hat drey bis vier Abſaͤtze, derglei⸗ chen man bey den Purpurſchnecken zu finden pfleget. Das Ebenbild dieſer Gattung finde ich in des Seba Thef. Tom. 3. tab. 68. fig. 7. 8. Not. In der Suͤdſee ſind bey den Coofifihen Seereiſen ebenfals einige neue Gattungen von Blaſenſchnecken entdeckt worden. In meiner Sammlung lieget davon eine merkwuͤrdige Ab⸗ aͤnderung jener bekannten Blaſenſchnecke, welche Bulla Ovum heißt. Dieſe Suͤdlaͤndiſche unterſcheidet ſich von der gewoͤhnlichen durch einen mehr wulſtigen, bucklichten und erhabenen Ruͤcken, und durch (faucem ſeu cavitatem violaceam) durch eine violette Farbenmi⸗ ſchung der inneren Waͤnde. Sie ſtehet in des Thomas Martyns Conchol. Tom. 2. fig. 60. und fuͤhret daſelbſt den Namen Crumpled Cowry-Cypraea Tortilis. Sie wohnet bey den freundſchaftlichen Inſunn. Von der Bulla die beym Linne Phyſis, und bey andern die Venetianiſche Gondel heißt, hat man in der Suͤdſee bey den Sandwichsinſun Exemplare gefunden, die ſtaͤrker blaͤulicht geſtreift und bandiret, auch wohl viermal großer ſind, als die bisher bekannten. Die Abbildung ſtehet in Martyns Univerſel Conchol. Tom. I. fig. 11. Sie heißt daſelbſt Striped Bulla. Virga Ich habe es fuͤr unno⸗ thig erachtet dieſe beyden Abaͤnderungen, von welchen won neun ohnedem eine 1 Vorſtellung machen kann, hier abzeichnen zu laſſen. 2 Fünftes Geſchlecht. 0 Walzenartige Schnecken. Oliven. S ſie walzenfoͤrmigen Schnecken, welche den Namen der Oliven, Rol⸗ len, Datteln führen, und von den Franzoſen Roulleaux ou Oli- ves, und von den Hollaͤndern Dadels genannt werden, machen ohnſtrei⸗ tig eine abgeſonderte Familie aus, welche ſich nicht fuͤglich weder mit den Kegelſchnecken vereinigen, noch bey den Voluten mit anſchließen laͤſſet. Alle haben einen cylindriſchen Bau, eine glatte, glaͤnzende Scha⸗ le, (auf der nie ein Ueberzug oder Epiderm geſehen wird,) eine lange ſchmale Muͤndung, welche einer Spalte gleichet, und bey der innern Lippe findet man viele ſtarke Streifen und faltenartige Runzeln. Die - Auffere Lippe pfleget oben und unten ausgeſchnitten zu ſeyn. Die Muͤn⸗ dung ſamt den innern Wänden iſt bey einigen orangegelblich, bey anz dern blau, roͤthlich, purpurartig gefaͤrbet, bey den mehreſten aber ſchnee⸗ weiß. Sobald man die Oliven aufſchleift, um ihre innere Struktur kennen zu lernen, fo erfähret man es, daß der innere Bau nicht ver⸗ haͤltnißmaßig und nach und nach abnehme, ſondern mit einemmahl von der dickſten aͤuſſern Schale zur duͤnnen, durchſichtigen, glasartigen uͤber⸗ gehe. Einige CTonchyliologen ſtellen die Oliven unter den Tuten oder Kegelſchnecken mit dahin, Linne aber verbindet ſie mit den Voluten. Sie heißen bey ihm Volutae ecylindroideae, ſubeylindricae, emarginatae. Vermuthlich haben ihn die faltenartigen Streifen, welche an ihrer in⸗ nern Lippe und Spindel geſehen werden, hiezu veranlaſſet. Allein dieſe Streifen gleichen mehr den Runzeln als wahren eigentlichen Falten; hernach ſo ſind dieſe Streifen nur alleine bey der Spindellippe, und keine derſelben windet ſich, wie bey andern Voluten, um die andern Umlaͤufe der inneren Einrollungen mit herum. Linne begnuͤget ſich nur drey Gattungen der Oliven anzunehmen, ja er iſt kaum willens dieſe drey Arten fuͤr wahre Gattungen anzuſehen, und vielmehr geneigt ſol⸗ che für bloße Abaͤnderungen zu halten. So lautet hievon feine Erklaͤ⸗ rung: Hae tres Volutae füubeylindricae Varietates potius quam diftinctae Species. Allein wenige Conchyliologen werden ihm hierinnen beypflichten. Wie de Savanne ganz anderer Meynung ſey, davon leſe man feine ei⸗ Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. R e genen 130 Oliven. Tab. 147. Fig. 1367. 1368. genen Worte in deſſen Conchyliologie Tom. 2. p. 80. In der Oliven⸗ familie hat man noch nie linksgewundene Kinder gefunden; auch ſoll keine einige Olive mit einem Operculo verſehen ſeyn. Die mehreſten haben einen verkuͤrzten Wirbel. Diejenigen, ſo mit einem mehr ver⸗ laͤngerten und ausgeſtreckten Wirbel verſehen find, werden von den Hol⸗ laͤndern Sluik-Dadels, und von andern Schlauchdatteln genannt. Man⸗ che Gattungen der Oliven erreichen eine ſehr anſehnliche Groͤße. In meiner Sammlung liegen einige die uͤber viertehalb Zoll lang und uͤber anderthalb Zoll breit ſind. In der großen Spengleriſchen Sammlung giebt es noch weit groͤßere und anſehnlichere. Unter den Oliven fehlet es nicht an unzaͤhligen Abaͤnderungen. Ich habe es gewaget, eine ganze Kupfertafel davon vollzeichnen zu laſſen, beſorge aber, daß ich mich nicht ſonderlich meinen Leſern dabey empfehlen, noch damit großen Beyfall finden werde, weil Varietaͤten den Kenner nicht befriedigen, und neue Gattungen ihm weit willkommener find. „ Tab. 147. Fig. 1367. 1368. 44175 Ex Muſeo noftro, Die Braſilianiſche Olive. 1 Oi Oliva Brafilienfis, tefta ſubcylindrica, glabra, eraſſa, ponderoſa, ſtrigis longitudinalibus pallide flaveſcentibus et lividis alternis ſtrigata, fpira brevi planiuſeula, ſuleo profundo ſuturali a primo anfractu diſtincta, labro fupra excifo, labio albo reflexo antice ineraſſato, poſtice rugoſo, reflexo, ſubplicato, baſi emarginata, apertura effuſa. Dieſe Gattung von Oliven iſt vormals ene e bekannt geweſen, und wird vermuthlich auch jetzt noch den mehreſten Conchylien⸗ freunden fremde und unbekannt ſeyn. Bey den Cookiſchen Seereiſen ſind mehrere von dieſer Gattung an der Braſilianiſchen Kuͤſte gefunden worden, und ich bin fo gluͤcklich, daß mir drey Stuͤck davon zugefallen. In Engeland wird dieſe Art The Olive from the Brazils, das iſt, die bauchichte Olive von Braſilien genannt. Sie hat, wie alle Oliven, eine walzenfoͤrmige Bildung und ungewöhnlich dicke Schale, daher fie denn auch an Schwere einem kleinen Bleygewichte gleichet. Auf ihrer glatten Oberflaͤche wechſeln breite, ſenkrechte und fahle blaßgelbliche Streifen, welche breiten Pinſelſtrichen gleichen, miteinander ab. Der ſpiegelglatte x Wirbel iſt breit, und mehr flach als gewölbet. Er wird von der gleiche 0 # ſam üͤbergefloſſenen Materie des Spindelwulſtes bedecket / und h N. Oliven. Tab. 147. Fig. 1369. 1370. 131 erſten Nath durch eine tiefe Furche und Auskehlung von der erſten Win⸗ dung wie getreunet. Er endiget ſich in eine ſcharfe Spitze. Unten, nahe bey der Baſt, erhebet ſich ein breiter, dunkelgefaͤrbter, durch einen vers tieften Streif abgeſonderter Wulſt. Die auſſere Lippe hat oben beym Wirbel einen merklichen Ausſchnitt, und bey der Baſi ſiehet man vollends eine ſtarke Ausſchweifung, daher ich oben mit Recht bafın als valde emar- ginatam beſchreiben koͤnnen. Auf der innern Lippe ſtehet oben ein dicker ſtarker Wulſt, oder ein ſolcher Callus, der einem Geſchwulſte gleich ſiehet. Unterwärts ſtehen Falten, Runzeln, und Einſchnitte an der umgelegten weißen Spindellippe. Die inneren Wände find weiß, bis zum Glanze glatt, und nahe bey der Lippe fahlgelb. Die Länge betraͤget zween Zoll zwo Linien, und die Breite einen Zoll ſechs Linien, welches bey einer Dlive, die nicht länger als die gegenwaͤrtige iſt, für eine ungewohnliche Breite gehalten werden kann. Daß dieſe Olive bey ihrer ſo ſehr dicken, breiten und ſchweren Schale, bey ihrer ſo ſehr wulſtigen Spindellippe (eolumella inſignita callofa) und bey ihrem ſonderbar geformten, wulſtig uͤberzogenen Wirbel, fuͤr eine eigene Gattung gehalten werden muͤſſe, werden Kenner ohne langes debattiren und ſtimmenſammlen, erlauben en,, SUHHANNnT | 10 We 147. Fig. 1369. 1370. 5 Ex Mufeo noſtro. 12 . * 132 Oliven. Tab. 147. Fig. 1371-1382. gemacht. Ich zaͤhle bey dieſer Olive fuͤnf Windungen, die ſich in eine Spitze endigen, und bey ihrer Nath von einer ſchmalen Furche umgeben werden. Die aͤuſſere ziemlich ſcharfe Lippe wird an der inneren Seite von einem braunen Saume eingefaſſet. Die inneren Waͤnde ſind ſchnee⸗ weiß. Die innere Lippe leget ſich als ein dicker weißer Wulſt an die Spin⸗ del hinan. Oberwaͤrts iſt dieſer Wulſt ſehr dicke und wie aufgeſchwollen, unterwaͤrts wird er durch einige Falten, Einſchnitte und Runzeln rauh gemacht. Da man faſt bey allen Oliven eine ſtark ausgeſchnittene Baſin (baſin valde emarginatam) zu finden pfleget, fo will ich es bey dieſer nicht beſonders anmerken, daß fie gleichfalls damit verfehen ſey. Beym Fuße der Schnecke erblicket man ein breites Band, welches durch einen etwas erhoͤheten Wulſt gleichſam vom Leibe der Olive unterſchieden, und von breiten, röthlichen, flammichten, laͤnglichten Streifen, fo durch den Flor der wulſtigen Oberhaut hindurchſchimmern, bezeichnet wird. Ob dieſe Olive nur durch einen Zufall ihr mittelſtes breites, weißes, roͤthlich ge⸗ flecktes und geſtreiftes Band, nebſt der dabey liegenden Furche bekommen habe? oder ob man laͤngſt mehrere eben fo ſonderbar bandirte, ihr. völlig gleichende Oliven entdecket habe? ob ſie ebenfalls bey den Tranquebari⸗ ſchen Stranden, wo Millionen von Schlauchdatteln wohnen, gefunden worden? das ſind Fragen, die ich unbeantwortet laſſen e e De Tab. 147. Fig. 1371-1382. Ex Mufeo SpENnGLERIANO, LORENZIANO et noſtro. Merkwuͤrdige Abaͤnderungen der Oliven. Varietates notabiles Olivarum. Bey der unendlichen Verſchiedenheit, die unter den Oliven herſchet, würde es eine eben fo unnoͤthige als uͤberfluͤßige Beſchaͤftigung ſeyn, wenn man fuͤr jede Varietaͤt einen beſondern Namen erdenken und erfinden, und ſich die undankbare Mühe geben wollte, eine umftandliche Beſchreibung derſelben zu verfertigen. Ich kann mich damit nicht befaſſen, ſondern be⸗ auge mich nur eine ganz kurze Nachricht von den hier abgebildeten zu geben. e eee 2 Pig. 1371 und 1372 hat einen grauweißen Grund, der von vielen ſchwaͤrzlichen weit auseinander gezogenen Winkelzuͤgen und Zigzagſtreifen bezeichnet wird. Die wulſtige innere Lippe hat eine vöthliche Farbe. Oberwaͤrts iſt ſie ſchmal, unterwaͤrts aber breit, auch ſiehet man daſelbſt vier deutliche Furchen und Falten. Die aͤuſſere Lippe iſt diemlich 815 Oliven. Tab. 147. Fig. 13711382. 133 Die inneren Waͤnde ſind ſchmutzig weiß. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. ö äh Fig. 1373 hat ſchwarze Zigzagſtreifen, die auf einem weißen Grun⸗ de von en bis unten herablaufen, kleine Winkelzuͤge bilden, bald in ziemlicher Entfernung voneinander bleiben, bald näher beyſammen ſte⸗ hen, ja gar ineinander fließen. Bey der inneren Lippe iſt eine Falte die weit hoͤher iſt als die andern. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Fig. 1374. Die braunen Winkelzuͤge und Zigzagſtreifen dieſer Olive ſtehen auf grauweißem Grunde nicht enge beyſammen, ſondern in weiter Entfernung voneinander. Sie gleichen den Blitzſtrahlen und bilden bald weitere bald engere Winkel. An der inneren Lippe ſiehet man eine wulſtige Falte, die flärker iſt als die ubrigen. Beym rothen Meere iſt dieſe Olive gefunden worden. . Fig. 1375 hat auf ihrem grauweißen Grunde große Stellen oder Felder, die völlig leer geblieben, andere Stellen aber werden von fol chen dunkelbraunen Linien bezeichnet, die mehrmalen ein lateiniſches M bilden; bey andern fließet die dunkelbraune Farbe gaͤnzlich ineinander. Die innere wulſtige Lippe hat unterwaͤrts einige ſtaͤrkere Falten und tiefer eingeſchnittene Furchen, allein oberwaͤrts find fie flacher und klei⸗ ner. Dieſe Art wohnet bey der Guineiſchen Kuͤſte. Fig. 1376 und 1377 iſt ein vorzüglich rares und ſeltenes Stuͤck, ſo mir einſt bey der Auction einer Tonchylienſammlung unvermuthet zugefallen, daher ich das eigentliche Vaterland derſelben nicht beſtim⸗ men kann. Die Umläufe des Wirbels ſetzen ſtuffen⸗ und treppenförmig voneinander ab. Der Grund iſt weiß. Die laͤnglichten braungelblichen Streifen ſtehen ſo dichte zuſammengedraͤnget beyeinander, daß der weiße Hintergrund nur wenig hindurchſchimmern kann. Die Falten der in⸗ neren Lippe find ſtaͤrker und zahlreicher als bey andern Oliven. Nahe bey der Baſt leget ſich ein dicker merklich erhobener Wulſt um die Schale herum. RA 5 Fig. 1378 koͤmmt aus dem rothen Meere und wird von rothbraͤun⸗ lichen breiten Queerbinden umwunden. Die innere Lippe ſitzet voller ſtarken Runzeln. Die inneren Wände find weiß. ü Were Fig. 1379. 1380. Vergebens hat ſich der Kuͤnſtler bemuͤhet, mit ſeinem Pinſel die Schönheit dieſer as Olive zu erreichen. 1 Ihr R . Grund 1 3 134 Oliven. Tab. 147. Fig. 1371-1382. Grund gleichet der feinſten Achatfarbe. Wer dieſe Schnecke in der Queere vor ſich hinleget, und bey der darauf befindlichen braunroͤthli⸗ chen Zeichnung die Einbildung ein wenig zu Huͤlfe nimmt, der wird darauf die Grundriſſe ſolcher Pallaͤſte antreffen, deren Hauptgebaude in der Mitte ſtehet, und deren Seitengebaͤude große Fluͤgel abbilden. Die aͤuſſere Lippe iſt weiß, aber die inneren Waͤnde haben eine braun⸗ roͤthliche Farbenmiſchung ). 9 Pig. 1381 iſt eine eigene Gattung von Oliven, die in ihrer Form und Bauart von den andern Mitgliedern ihrer Familie merklich ab⸗ weichet. Sie hat beym Wirbel keine Spur von einer eingeſchnittenen Furche oder Vertiefung. Sie wird daſelbſt von einer breiten weißen Binde und auf ihrer Nath von einer braunrothen Einfaſſung umgeben. Sie traͤget ein einfaͤrbiges lichtroͤthliches Farbenkleid. Nahe bey der Baſi ſiehet man ein paar vertiefte Queerfurchen, davon die oͤberſte bey ihrem Ausgange an der Muͤndungslippe einen Zahn bildet, der aber bey den mehreſten Exemplaren vermiſſet wird, weil er laͤngſt abgeſtoßen worden. Die aͤuſſere Lippe hat ſonſt oberwaͤrts keinen Einſchnitt, ſon⸗ dern leget ſich tiefer herunter an die Spindelſaͤule hinan. Die innere Lippe ermangelt aller Falten und hat nur unterwaͤrts einen weißen er⸗ hobenen zart gefurchten Wulſt. Dieſe kann alſo vollends, weil ihr Columella plicata fehlet, keinen Anſpruch auf den Volutennamen machen. Aehnliche wird man in Liſters Hift. Conchyl. tab. 729. fig. 17. 18. ab⸗ gezeichnet finden. Sie werden bey Tranquebar und Guinea gefunden. In der Encyclop. Rec. de Planches Tom. 6. tab. 69. fig. 1. finde ich auch die Abzeichnung dieſer Olive mit folgender Beſchreibung: Celui eſt du genre de Rouleaux epais d'une ſeule couleur et dont le noyau eſt dente: il a la bouche fort large et un bourrelet aſſez gros au haut du noyau, il eſt en entier d'un brun clair. Was der Autor mit dem Aus⸗ druck ſagen wolle: le noyau — der Kern, die Spindel, — eſt dente, begreife ich nicht, da ich keine Schnecke dieſer Gattung kenne, welche auf ihrer Spindel Zaͤhne habe. Denn die kleinen Furchen auf dem 4 Wulſte unten bey der Baſi wird man doch nicht Zaͤhne nennen wollen. Vermuthlich ſolls heiſſen: Sa levre exterieure eſt dentee. a. Fig. ) unter den Oliven der Gübfee, die bey Gelegenheit der Copkichen Reife mitgebracht worden, habe ich keine kennen gelernet, die etwas vorzuͤgliches gehabt, dadurch ſie ſich von den Oliven anderer Meere unterſchieden. Daher habe ich ihre Abzeichnung hinmeggelaffen. 1 Oliven. Tab. 147. Fig. 13711382. 135 Fig. 1382. Die braunſchwarze bandirte Dattel. Sie wird da⸗ durch merkwürdig, weil fie von ein paar breiten Queerbinden, davon die mittelſte noch dazu getheilt erſcheinet, umgeben wird. Daß man ſonſt kohlſchwarze und einfaͤrbig gelbliche von dieſer Gattung habe, und eine ſolche ſchwarze glänzende Olive die Ungariſche Wittwe, die Prie⸗ ſterfrau, (weil ſie ſo zuͤchtig gekleidet iſt, als billig eine Prieſterfrau bekleidet ſeyn ſollte), die Mohrin, la Negreſſe ou Moresque, genannt werde, und eine gelbe von dieſer Art die Zigeunerin, Moresque orangee heiſſe, wird den Conchylienfreunden laͤngſt bekannt ſeyn. Ich finde ihr Ebenbild in Knorrs Vergnügen der Augen Tom. 3. tab. 17, fig. 3, wo⸗ ſelbſt es p. 308 ſehr richtig bemerket wird, daß ſolche Stuͤcke, die Baͤn⸗ der haben, ungleich ſeltener ſind wie andere, die dergleichen nicht haben. Scchſtes Sechſtes Geſchlecht. Boluten. — Era wurden die Tutenſchnecken, welche beym Linne Kegel (Con) heißen, Voluten genannt. Allein Linne hat ſich an dieſen Sprac gebrauch nicht gekehret. Die Haupteigenſchaft ſeiner Voluten iſt ein mit Falten beſetzte Spindel (columella plicata). Sie laſſen ſich d auch wuͤrklich aufs leichteſte erkennen, und von den Conchylien an Geſchlechter unterſcheiden. Nur wuͤnſchte ich, daß Linne ande . Sechſtes Geſchlecht. Voluten. * Tag dieſem Hauptunterſcheidungszeichen möge verblieben ſeyn, und daß er nie eine Conchylie mit einer Columella plicata unter einem andern Ge ſchlechte moͤge aufgenommen und geduldet haben. Jenen Zuſatz — alle Voluten müßten mit keinem verlängerten Schnabel oder Schwanz, und mit keinem Nabel verſehen ſeyn, fie müßten teſtam ecaudatam und kei⸗ nen umbilicum haben, haͤtte Linne fuͤglich hinweglaſſen koͤnnen. Daher hätte Murex Trapezium und Tulipa, obgleich beyde einen ſehr verlaͤn⸗ gerten Schnabel haben, und der erſtere bey vorzüglich großen Stuͤcken auch wohl genabelt zu ſeyn pfleget, den Voluten beygezaͤhlet werden ſollen, denn fie haben Columellam plicatam. Man muͤßte ihnen glei⸗ ches Recht wie der Volutae die Pyrum heißt, und doch caudata iſt, wiederfahren laſſen. Das Buccinum, welches beym Linne Smaragdus heißt, ob es gleich ſubcaudatum iſt, hätte doch wegen ſeiner gefalteten Spindel unter den Voluten ſtehen ſollen. Eben dieſes gilt von meh⸗ rern andern, 3. E. vom Strombo paluſtri, vom Trocho, der den Namen Telefcopium führet. Die Mundöfnung hat bey einigen Voluten einen rinnenartigen Ausgang, bey andern nicht. Es iſt alſo bey einigen aper- tura canaliculata, bey andern coarctata vorhanden, wie bey den Midas⸗ ohren, die unſer Müller unter die Helices gerechnet. Einige Voluten haben auf ihrer Spindel nur eine Falte; bey andern ſiehet matt daſelbſt mehrere, und noch andere, als Voluta Mufica, fißen an der Spindel⸗ fäule voller Falten. Vielleicht wäre es das rathſamſte darnach die Un⸗ terabtheilungen dieſes Geſchlechtes zu machen, und in der erſten Ab⸗ theilung diejenigen dahinzuſtellen, welche bey der Spindel nur eine Falte haben, in der andern die zu ſetzen, die zwo bis vier Falten tragen, und die dritte für ſolche zu beſtimmen, welche eine recht faltenvolle Spindel haben. In dieſem Supplementbande habe ich die Voluten ſo ordnen muͤſſen, wie ſie mir nach und nach vorgekommen und in die Hände ges fallen ſind. Doch habe ich auf der letzten Tafel dieſes Geſchlechtes tab. 151, lauter Voluten, die teftam turritam, fuſiformem haben, und oft Nadelwalzen heiſſen, beyſammen geſetzet. * . eee su 1 f TR WW e | * ee 0 aan TE K CLaonchylien, Cabinet Supplementoband. ro e Ge⸗ Gefehlechtstafel 1 hier abgebildeten Bolten. Tab. 148. Fig. 1383. 1384. Der Neptunusloͤffel. Die Mageuanfhe Volute. Voluta Magellanica. . Fig. 1385. 1386. Die kleine Kahnſchnecke. Das Kaͤhnchen aber Kiten. Voluta Cymbiola, ſeu Navicula. Fig. 1387. 1388. Die Dornenkrone. Voluta, Corona ſpinea. 8 Fig. 1389. 1390. Der Weberſpul unter den Voluten. Voluta Volva, Fig. 1391.1392. Die Vorhaut. Die warzenartige Kahnſchnecke. 3 Praeputium. Fig. 1393. 1394. Noch eine Art warzenartiger Kahnſchnecken, die 2 5 die Vorhaut heißt. Voluta Praeputium valde diverſa a Priori. Tab. 149. Fig. 1395. 1396. Das verdrehte, verſchobene Midasohr. Voluta Auris Midae diſtorta. Fig. 1397. 1398. Die braune Fledermaus. Arötta Vefpertilio. Fig. 1399. 1400. Das weiße Band. Der Dannebrogsorden. Voluta Veſpertilio, in ſuperfieie faſeia alba latiſſima eincta. Fig. 1401. 1402. Die langgeſtreckte Notenſchnecke. Voluta Muſica elongata. Fig. 1403. 1404. Die gefurchte faltenvolle Notenſchnecke. Voluta Muſica ſulcata et plicata. a Vignette 20. Fig. A. und B. Die Orangeflagge 1 Vexillum Araufiacum, . 7 3 RE Fig. 1405. Die Dickſchale. Voluta folidula. kat Fig. 1406. Die Ziervogeliſche Volute. Voluta Ge e Tab. 150. Fig. 1407. 1408. Der Rhinoceros. Voluta Rhinoceros dia, Fig. 1409. 1410. Die blaſenfoͤrmige Volute. Voluta bullata. Fig. 1411. 1412. Die Dattel. Voluta dactylus. Fig. 1413. 1414. Die eingekerbte Volute. Voluta erenulata. Fig. 1415. 1416. Die Kegelvolute. Voluta conoidea. Voluta Conus. Fig. 1417. 1418. Das geſchmuͤckte Bettelweib. Voluta Paupercula ad- f Ornata. „ Fig. 1419. 1420. Die Porcellavolute Voluta Bondeli ſeu Kiypraca ; Fig. 1421. Die eingefäumte Cornelkirſche. Voluta marginata. Fig. 1422. Die Gurke mit gezaͤhuelter Wee Volua, e Linnaei, labro denticulato, 2 2742575 Fig. 1423. 1424. Die un eat Gurke. Voluta glabella ande 7 A Fig. 1425. Geſchlechtstafel der hier vorkommenden Voluten. | 139 Fig. 1425: 1426. Die patriarchaliſche Krone. Voluta Corona patriarchalis, Fig. 1 Eine merkwuͤrdige Abaͤnderung der vorigen rar Varietas nmaotabilis anteced. ſpeciei. u 151. Fig. 1428. 1429. Die Schaͤcke oder der Schimmel. Wolde fcutu- lata ſeu difcolor. rn Fig. 1430. 143 1. Die ſchwarze Volute. Voluta nigra. Fig. 1432. 2433. Der Fingerhut. Voluta digitalis. Fig. 1434 — 1437. Die abgetheilte Volute. Voluta ſubdivifa. Fig. 1438. 1439. Die blutige Volute. Voluta eruentata. Fig. 1440. 1441. Die rauhe Volnte. Voluta exaſperata. Fig. 1442. 1443. Die gekoͤrnte Volute. Voluta granofa. Fig. 1444. 1445. Die laͤngſte Faltenwalze. Voluta plicaria longiſſima. Vignette 20. Fig. C. und P. Die keuſche Volute. Voluta cafta, e — Tab. 148. Fig. 1383. 1384. Ex Mufeo SPENGLERIANO, Die Magellaniſche Volute. Der Neptunuslsſfel- wou Magellanica, teſta ovata, ſubventricoſa, albida, venis ſparſis undu- latis rußsfeenäbus, notata, columella quadriplicata, bafı emarginata, apice papillofo. Z „TTT... Belg. Magellaanſche Tophooren. - Darms Catal. raiſ. Tom. I. tab. g. fig. S. no. 181. p. 140. Un grand Buc- ein Magellanique, rare, blanc, nuè de fauve et de jaune avec quel- ques zigzags marron de forme allonge, à fept orbes terminés par un mammelon, à lEvre interieure garnie de trois dents, et à robe liſſe chargèe de quelques plis ou rides. Encyclop. Rec. de Pl. Tom. 6. tab. 67. fig. 9. On a donne au Buccin de la fig. 9. le nom de Bucein alonge, il eſt entierement d’un blanc jaunätre et beaucoup plus Epais pres de la Volute que vers les levres. In einem Hollaͤndiſchen Catalogus ſchoͤner Conchylien, die Ao. 1767. . 12. N Octobr. zu Amſterdam verkauft worden, finde ich auf der beygefuͤgten erſten Kupferplatte bey lig. C. eine gute Abbildung dieſer feltenen Schnecke, und p. 10. no. 307. dieſe Nachricht, daß es ein ertra ſeltenes Buceinum fey, und den Namen der Gondolen fuͤhre. Bes Vergnuͤgen der Augen, Tom. 4. il 29. fe. 1. 2. p. 45. Das Magel⸗ llaniſche Kinkhorn. Es iſt aͤuſſerſt rar. Be Farbe gleichet , da fie eb sand. ge 140 Voluten. Tab. 148: Fig; 1983.1984: gelb und braunlich iſt, einem gelben Ocker, und wird von einigen braunen Streifen und Linien beſetzet. FAVART D’Hersıcny Dictionaire Conchyl. Tom. A . 3792 Cuillier de Neptune. Concha ſphaerica mamillaris, vel Cymbium mamillare cy- lindraceum, tribus ſpiris latis contabulatis et apice obtuſo vel umbone finitum, forma elongata anguſta, apertura longa ſpatioſa, ex albedine minus rufefeente extus nebulatum, intus eodem colore lucide fplendens. DE FAVANNE Conchyl. tab. 28. fig. E. Tonne allongèe ou Cuiller de Neptune. — — Cat. raiſ. n0.387.388. p.86. Deux coquilles allongees dites la Cuiller de Neptune, connues vulgairement ſous les noms de Buccins ou de Tonnes allongces des Isles Malouines — avec leur robe coloree des zigs-zags marron, ce qui eſt peu commun. Catal. of the Portland Muſeum, no. 1873. Voluta Ancilla Solandri from the Straits of Magellan, very rare. ; Den altern Conchyliologen, als dem Liſter/ 1 Rumph und andern, iſt dieſe Gattung gaͤnzlich unbekannt geweſen, und den meiſten der neueren ſcheinet ſie ebenfalls unbekannt geblieben zu ſeyn. Vergebens ſuchet man ſie im Gualtieri, Klein, Dargenville, Linne und in von Borns conchyhliologiſchen Schriften. Davila iſt meines Wiſſens der erſte, ſo ſie beſchrieben und abbilden laſſen, jedoch iſt ſie, wie alle im Davila vorkommende Abbildungen, links vorgeſtellet wor⸗ den. Weil man dieſe Art zuerſt bey den Ufern der Magellaniſchen Meerenge entdecket, fo iſt dieſe Schnecke vom Davila Le grand Bucein Magellanique genannt worden. Nachher hat man mehrere derſelben bey den Stranden der Malouinen oder Falklandsinſuln — die nicht weit von der Magellaniſchen Straſſe entfernt liegen, gefunden. Um den Raum, der mir bey dieſem letzten Bande des Conchylienwerkes fo gar enge zuſammengehet, moͤglichſt zu erſparen, ſo habe ich hieſclbſt nur ein kleines Exemplar von dieſer Gattung abzeichnen laſſen. Im Knorr wird man loco ſupra citato ein weit größeres abgebildet finden, bey dem aber die Falten der Spindellippe gaͤnzlich vergeſſen worden. Oftmals erreichet alſo dieſe Gattung eine ſehr anſehnliche Größe. Der Herr de Favanne machte mir neulich in einem Briefe die angenehme Hof⸗ nung, daß ich naͤchſtens von ihm ein Exemplar bekommen ſolle, welches ſechs Zoll lang ſey. Sie heißer bey ihm Tonne allongee ou Cuillier de Neptune. Doch ſcheinet mir Savart in der oben angezogenen Stelle feines Dit. beym Cuillier de 3 eine a 8 im chest ehabt zu haben. | 2 105 Wenn Voluten. Tab. 148. Fig. 1383-1386. "TAT. Wenn man dieſe Schnecke alleine von der Seite ihres Ruͤckens anſiehet, fo glaubet man eine länglichte weit ausgedehnte Sturmhaube, alſo ein Buccinum Linn. zu ſehen. Allein ſobald man fie umkehret und von der Seite ihrer Muͤndung betrachtet, und auf die ſtarken tief ein⸗ geſchnittenen Falten ihrer Spindel merket, ſo iſt es ohnſtreitig, daß ſie nach dem Linneiſchen Naturſyſtem zum Geſchlechte der Voluten gehöre, und inſonderheit jener Abtheilung, welche die Kahnſchnecken oder Tepel⸗ backen in ſich faſſet, beygeſellet werden muͤſſe. Die gewoͤlbte Oberfläche iſt glatt und hat bey friſcheren Stuͤcken ein gelblicheres, und bey an⸗ dern ein blaſſeres, mehr verbleichtes Farbenkleid, auf welchem hie und da einige wenige braunroͤthliche Adern und Winkelzuͤge geſehen werden. Der ziemlich weit hinausgeſtreckte Wirbel endiget ſich zuletzt in eine ſtumpfe Spitze, oder in einen warzenartigen Knoten. Je nachdem die Schnecke größer oder kleiner, alter oder jünger iſt, fo find bey ihr mehr oder weniger Umlaufe vorhanden. Kleinere haben nur vier bis fünf. Windungen, bey groͤßern werden ſieben bis acht angetroffen. Davila redet nur von drey Falten der Spindellippe. Die hier abgezeichnete hat vier Falten, davon die beyden unterſten die ſtaͤrkſten ſind. Die Baſis hat einen tiefen Ausſchnitt. Die Muͤndung iſt groß und weit. Die Schale ſelbſt iſt leichte und halbdurchſichtig. Brett Tab. 148. Fig. 1385. 1386. 0 3 Ex Mufeo Morrklaxo. f a Die kleine Kahnſchnecke. Das Kaͤhnchen. Das Kähnlein. Voluta Cymbiola ſeu Navicula, teſta ovata, glabra, ſubalbida, lineolis longitudinalibus ſanguineis ſparſis diſtincta, ſpirae anfractibus nodoſis, apice - papillofo, bafi emarginata, apertura effufa, columella triplicata. I e Beym Linne wird eine gewiſſe wohlbekannte Volute Cymbium ge, nannt, und im Mul. Reg. Lud. Ulr. wird es dabey noch angemerket, daß fie öfters die Lange eines Fußes erreiche. Weil nun dieſe gegen⸗ waͤrtige Volute, welche hieſelbſt alleine im Graͤflich Moltkiſchen Cabi⸗ nette lieget, mit jener vom Linne beſchriebenen großen Kahnſchnecke ei⸗ nige Aehnlichkeit hat, ſo habe ich es gewaget ihr den Namen der klei⸗ nen Kahnſchnecke, oder des Kinderkahnes, des Kaͤhnleins beyzulegen, und fie Volutam Cymbiolam feu Naviculam zu nennen. Ich finde bey ihr eine ſehr eyfoͤrmige Bildung und glatte Schale, weiche auf grau⸗ HR S 3 weißem 142 Voluten. Tab. 148. Fig. 1385-1388. weißem Grunde von blutroͤthlichen laͤnglichten Strichen bezeichnet wird. Ihr hervortretender Wirbel hat fuͤnf Umlaͤufe, die nur wenig vonein⸗ ander abſetzen. Auf den beyden erſteren treten einige Knoten hervor. Der Wirbel endiget ſich zuletzt in eine warzenartige ſtumpfe Spitze. Die Baſis hat einen ſcharfen Ausſchnitt, oder ſie iſt emarginata. Die Spindel hat drey merklich erhobene Falten, oder columellam triplicatam. Die Muͤndung iſt weit und offen, und die aͤuſſere Lippe ſcharf. Es wohnet dieſe ſeltene Schnecke, welche in den meiſten Conchylienſamm⸗ lungen und in den conchyliologiſchen Schriften vermiſſet wird, in den Oſtindiſchen Meeren. Sie iſt einſt mit großen Unkoſten auf einer Hol⸗ ländiſchen Auction erkauft worden. Ihre Länge betraͤget zween Zoll und ihre Breitr einen Zoll. . n | Tab. 148. Fig. 1387. 1388. Ex Muſeo SrengLeriano. Vie Dorne; na Voluta Corona fpihea, teſta obovata, ex carneo albida, longitudinaliter ſtriis exarata, ſtriis in anfractuum ſpirae ſuturis exeuntibus in ſpinas ſubtiliſſi- mas et acutiſſimas; gyratione prima in ſummitate muricibus ſtipata et coro- nata, columella quadriplieata, ſuperficie ſeriebus punctorum rufeſcen- tium eincta, bafı emarginata, apice papillari. I Dieſe Volute iſt noch ſeltener als die vorhergehende. Ihre dün⸗ N ne leichte Schale ift nicht glatt, ſondern wird durch viele merklich erho⸗ bene Streifen rauh gemacht, und oben auf dem Rande ihrer Hoͤhe von einer Reihe hoher Stacheln, die auf der einen Seite hohl find, wie befrönet:. Hinter dieſen Stacheln hat die erſte Windung eine Auskeh⸗ lung. Die länglichten Streifen find daſelbſt noch häufiger wie auf der Oberflaͤche anzutreffen, und ſie endigen ſich bey der Nath der erſten und zweyten Windung in lauter zarte, ſpitzige, den Dornen gleichende Stacheln, wodurch ich eben veranlaßt worden, dieſer Schnecke den Na⸗ men der Dornenkrone beyzulegen. Die drey letztern Windungen ſind weiß und glatt, und haben gaͤnzlich die Form einer Warze. Auf dem | Ruͤcken der weißgelblichen etwas fleiſchfarbichten Dberfläche ſiehet man einige Reihen runder rothbrauner und ſparſam hingeſtellter Puncte. Die Baſis hat einen ſtarken Ausſchnitt. Auf der Spindellefze findet man vier deutliche Falten und oberwaͤrts noch ein paar kleinere. Hie⸗ ſelbſt lieget dieſe ſeltene Schnecke, welche den meiſten Conchylienfreun⸗ den Rn — Voluten. Tab. 148. Fig. 1389-1392. 143 den unbekannt ſeyn wird, einzig und allein in der großen Spengleriſchen Conchylienſammlung. Ihre Lange betraͤget nur einen Zoll zwo Linien, und ihre Breite ſechs Linien. Sie wohnet in den Oſtindiſchen Meeren und wird wenig gefunden. f 5 £ | Tab. 148. Fig. 1389. 1390. FR n Ex Mufeo SPENGLERIANO, Dter Weberfpul unter den Voluten. | Voluta Volva, tefta cylindracea, albida, glabra, fpira protenfa, apice ob- tuſiuſculo, bafi emarginata, apertura effufa, columella quadriplicata. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat dieſe ſeltene Volute einft von der Guineiſchen Kuͤſte bekommen. Sie gleichet in etwas dem We⸗ berſpule deſſen ſich die Tuchmacher bey ihrer Weberey zu bedienen pfle⸗ gen. Ihre Schale iſt ziemlich ſtark, auf der Oberfläche glatt, aͤußer⸗ lich weiß und innerlich hellweiß. Doch kann es gerne ſeyn, daß ſie ehemals ein farbichtes Kleid gehabt, welches aber von der Sonne der⸗ geſtalt ausgebleichet worden, daß keine Spur des ehemaligen Farben⸗ ſchmuckes uͤbrig geblieben. Ihr Wirbel hat fuͤnf Windungen, die weit hervortreten, faſt unmerklich voneinander abſetzen, und ſich zuletzt in eine ſtumpfe Spitze endigen. Wer dieſe Schnecke alleine von der Seite ihres Ruͤckens anſtehet, der glaubet einen Strombum vor ſich zu haben. Allein ſobald man ſie umkehret und ihre vierfach gefaltete Spindel er⸗ blicket, fo bedarf man keiner weiteren Zeugniſſe daß es eine wahre Vo⸗ lute ſey. Bey der Mündung findet man eine weite laͤnglichte Oefnung, und bey der Baſi einen merklichen Ausſchnitt. Die Länge diefer- feltes nen walzenfoͤrmigen Volute betraͤget zween Zoll fuͤnf Linien, die Breite einen Zoll. Wenig Cabinetter werden dieſe Seltenheit vorzeigen koͤnnen. oe Tab. 148. Fig. 1391. 1392. 8 N 5 h * N 125 Mues notte 9 Die Vorhaut. Die warzenartige Kahuſchnecke. Voluta Praeputium, teſta ſubovata, teſtacea, ex rufefcente- caftaneo macu- 6 lata, ſpira ſingulari papilloſa, columella quadriplicata, baſi emarginata, LIsTER Hiſt. Conchyl. tab. 798. fig. r. Buceinum faſciatum. Ir ip Krein Meth. oſtracol. $.219. Spec. 4. no. 3. p. 81. Cymbium tefferis caſta- zneis faſciatum, muerone inſtar emboli feu obturaculi (wie ein Zapf oder Stopſel) prominul o uc A Szsa Theſ. Tom. 3. tab. 66, fig. 11.? Cymbium mammillare. | W N Beh B Doluten. Tab. 148. Fig. 13911394. Bey dieſer ſonderbaren Schnecke laſſen ſich fuͤnf Umlaͤufe deutlich unterſcheiden. Die Windungen des warzenartig⸗ geformten Wirbels haben eine merkliche Wölbung. Sie werden von zarten, dem bloßen Auge kaum ſichtbaren Queerſtreifen umgeben, und endigen ſich in eine ſtumpfe Spitze. Der Grund iſt lichtgelblich. Hin und wieder ſiehet man einige größere und kleinere rothbraune Flecken. Die Spindel hat vier ſtarke Falten. Die inneren Waͤnde ſind weißlich, und die Baſis 5 merklich ausgeſchnitten. Ich habe meine Beyſpiele, die ich von die⸗ Gattung beſitze, aus Tranquebar bekommen, und vermuthe daß fie bey der Kuͤſte Coromandel gefunden worden. Vermuthlich ſind es nur die Larven, oder die jugendlichen Stucke ſolcher Tepelbacken, die im Alter, wenn ſie ſich beym weiteren a mehr eee e eine [ ganz andere Geſtalt gewinnen. | Tab. 148. Fig. 1393. 1394. 458 Ex Mufeo noſtro. Noch eine Gattung warzenartiger Kegelſchnecken, die auch den Namen der Vorhaut fuͤhret. Voluta Praeputium, (a priori valde diverſa) teſta eylindrica luteſcens, : ee ctibus duobus, ſpira papillari, columella triplicata, bali ene apertura effufa patente. IR Sera Thef. We Tom. 3. tab. 64. fig. 9 - 11. Eper ck lae- vium ſingularem hae e exhibent. Colore ſunt ex flavo coeru- leſcente. een eee Ne a It. tab. 66. fig. 13. 14. 16. Speeies Cymbiorum mammillariumnmn. Davıra Cat. raiſ. Tom. I. no. 401. p. 201. Varieté d'une Petite Tonne i qu on nomme Prepuce. La mammeken 15 en 9 75 an u y eft for- \ me d'un ſeul orbe. C. nac IE Favarr D' HERRONY Diet. Tom. 3. p. 224. Piepube. h mammillare abſque fpiris, ſed eraſſo umbone, ampliſſima apertura et columella ru⸗ . gofa diſtinctum praeputium appellatum, N BE Re Die Franzoſen find mit dem Namen e Prepuee e gent Sie ertheilen ſolchen mehreren Gattungen von Tepelbacken. Auch dieſe hier abgebildete Conchylie pfleget gewohnlich mit dieſem, der Form ih⸗ res Wirbels ſehr gut angemeſſenen Namen beleget zu werden. Dieſe Schnecke hat nicht mehr als zwo Windungen, davon die erſte, laͤngſte ae größeſte walzenartig gebildet it, eee Ane ein ehe * he I — 88 Voluten. Tab: 148. Fig. 1393. 1394. 145 hebet, und ein einfaͤrbiges lichtbraͤunliches oder braungelbliches Farben kleid traͤget. Die andere Windung, welche zugleich den Wirbel aus⸗ macht, gleichet einer Kappe, oder einem gewoͤlbten Deckel, oder einer großen Warze, das iſt, einem Tepel. Sie wird nur durch eine Nath oder durch eine vertiefte Furche von dem erſten Umlaufe, der wenigſtens viermal größer iſt, abgeſondert. Dieſer einem hohlen Deckel fo gleich för⸗ mige warzenartige Wirbelknopf iſt innerlich, wie ich es beym Aufſchleifen mehrerer Stücke gefunden habe, völlig hohl, indem die Spindelfäule bey dieſer und bey einigen andern nahe mit ihr verſchwiſterten Gattungen nie⸗ mals durch die oͤberſten Windungen bis zum Mittelpuncte hindurchzuge⸗ hen pfleget, ſondern ſchon bey der vorhergehenden gänzlich aufhoͤret. Hier haben wir alſo eine Schnecke deren Kopf oder Wirbel voͤllig leer iſt. Ein Freund, der einft meine zahlreiche Sammlung aufgeſchliffener Schne⸗ cken beſahe, und auf dieſen Umſtand ſehr aufmerkſam wurde, machte da⸗ bey die witzige Anmerkung, man koͤnne völlig unwiſſende grundeinfältige Leute, deren Kopf und Verſtand nie durch nuͤtzliche wiſſenſchaftliche Kennt⸗ niſſe bereichert worden, ſondern allemal leer und unaufgeklaͤrt geblieben, füglich mit der hier abgebildeten Art von Schnecken vergleichen und ſagen, ihr Herz und Kopf ſey fo leer wie dieſe Gattung von Tepelbacken⸗ Da dieſe Arten von Schnecken an der weſtlich⸗afrikaniſchen Kuͤſte wohnen, woſelbſt die Brandung des Meeres ungemein groß iſt, ſo erle⸗ ben fie zum oͤftern das Ungluͤck, welches andern den Tod unausbleiblich bringen wuͤrde, von den reiſſenden Meereswellen nicht nur aufs weiteſte fortgeſchleudert, ſondern auch zugleich gleichſam decolliret, und ihres Wirbelkopfes beraubet zu werden. Man bekoͤmmt daher vielmals unter den Conchylien jener Meerufer eine Menge ſolcher abgeſtoßenen Koͤpfe. Sie gleichen in etwas den Patellen, und haben daher die beſondere Ehre gehabt, vom fel. Martini im erſten Theile dieſes ſyſtem. Conchyliencabi⸗ nets bey den Patellen als eine eigene Gattung mit dahingeſtellet und mit dem Namen der Urnenpatellen belegt zu werden. Ich ſaͤumte nicht, mei⸗ nen theuerſten Freund eines beſſern zu belehren, und ihn von ſeinem Ir⸗ thum zu überzeugen, welcher denn auch von ihm mit vieler Offenherzigkeit eingeſtanden und verbeſſert worden. In f Von gekopften Menſchen wird man es nie gehöret haben, daß fie demohnerachtet das Leben behalten, und daß ein neuer Kopf hervorge⸗ wachſen, oder der alte nochmals mit dem Rumpfe — davon er durchs Beil oder Schwerdt getrennet worden — ſich wieder vereiniget. Allein Conchpylien⸗Cabinet Supplementsband. T ö dieſe 146 Voluten. Tab. 149. Fig. 1395. 1396. dieſe Schnecken, welche dem ſchlimmen Zufalle, zum oͤftern gekoͤpft zu wer⸗ den, ausgeſetzt find, beſitzen die ſonderbare Reproductionskraft, daß ſie in wenig Tagen an ihrer Schale einen neuen warzenartigen Wirbelkopf an⸗ ſetzen und anbauen koͤnnen. Doch pfleget dieſer neugeſchaffene Kopf ge⸗ meiniglich etwas kuͤrzer, ſtumpfer, rauhen und en zu ſeyn, als der den ſie zuvor gehabt. Ich zaͤhle an der Spindel dieſer Schnecke nur zwo höchſtens drey du 5 . e Zoll zwo Linien, ihre Breite einen Zoll; } a REISEN 11 nen NER im He Tab. 149. Fig 1395. 1396. hen a WER Ex Mufeo Regio, 2 ae 5 er BUT ar Das 1 e Mose 55 347 x 55 5 3 crenulata. f Daß 1 in 335 loten Aus gabe 1 7 enen his Midas; | 115 den Bullis beygeſetzet, aber fie in der 12ten Ausgaben zu Voluten ernannt, habe ich ſchon beym Geſchlechte der Blaſenſchnecken er Sie ſcheinen mir aber bey den Voluten mit ihrer apertura integra poſtice coarctata noch gar nicht am rechten Orte zu ſtehen. Daher ich ſehr ban⸗ ge und beſorget bin, ſie werden bey einer neuen Reformation des con⸗ chyliologiſchen Syſtems aber mals von ihrem Standorte berdrenget und verwieſen werden. | u M Sars A Das hier abgebildete höchſtſettene Midasohr iſt gar ſehr von jenem, welches im aten Bande dieſes ſyſtemat. Conchylienwerkes fg. 44 — 450, und im gten Bande fig. 1039 — 1042, und in von Borns Teſtaceis tab. q. 805 3 4. Were ai 5 N Fr u ce bean, Voluten. Tab. 149. Fig. 1395-1398. 147 macht. Auf dem erſten groͤßeſten Umlaufe erblicke ich lauter warzen⸗ artige dichte beyſammenſtehende kleine Knoten, dadurch die Schale wie chagrinirt und einer Seehundshaut gleich gemacht wird. Die enge ver⸗ ſchobene und wunderbar verdrehte Muͤndung wird von einem ſchnee⸗ weißen Saume eingefaſſet, und hat unterwaͤrts keinen ausgeſchnittenen Nand, oder rinnenartigen Ausgang, ſondern wir finden bey ihr aper⸗ ar eine einzige Falte, die aber auch deſto breiter und dicker iſt. Die eren Wande ſind weiß, und die Nath bey der erſten und andern N VFC e Mufeo Spererksnso. en nns n Die braune Fledermaus. i enen Voluta Veſpertilio, teſta obovato - conica, ex ſaturate caftaneo „colorata, emarginata, anfractibus muricatis ſpinis ſeu unguiculis acutis, fpira eincta ſpinis; apice papilloſo obtuſo, ſpinoſo; columella quadriplicata, pPaalöieis albicantibus, fauce candida, d in dom Es traͤget dieſe vortrefliche Fledermausſchnecke, fo dem Spengle⸗ 1 chen Cabinette zugehoͤret / auf der glatten glaͤnzenden Oberflache ein einfaͤrbiges Kleid, welches man ein chocoladen⸗ oder coffeebraues, oder elleicht noch richtiger ein dunkelcaſtanienbraunes (marron fonce) nen⸗ möchte. Sie unterſcheidet ſich dadurch auf das ſichtbarſte von den emöhnlichen Arten und Abaͤnderungen der Fledermausſchnecken, aber iſt auch ungleich rarer, ſeltener und koſtbarer. Die ſcharfen Zacken, damit ihre Windungen umgeben und wie bekroͤnet werden, endigen ſich zuletzt in weiße Spitzen. Ich zaͤhle auf 85 Hoͤhe des erſten Umlaufes ca u 2 acht > 148 | Voluten. Tab. 149. Fig. 1397 1400. acht ſolcher weißen, eckigten, ſpitzigen Zacken, welche ſich auf dem glaͤu⸗ zendbraunen Grunde ſehr vortheilhaft herauszeichnen, und dieſe Schne⸗ cke nicht wenig verſchoͤnern helfen. Der Farbenſchmuck des Wirbels, der aus fuͤnf Umlaͤufen beſtehet, iſt bleicher und blaſſer. Die ſtumpfe Spitze iſt warzenartig und traͤget ebenfalls kleine Spuren von Zacken. Auf der Spindel ſiehet man bey dieſer, wie bey allen Fledermausſchne⸗ cken, vier ſtarke weiße Falten, welche ſich aber innerlich — wie ich es bey gleichfoͤrmig gebildeten aufgeſchnittenen ſehen kann — nicht bis zum Mittelpuncte der Spitze erſtrecken, ſondern ſchon in den beyden oͤberſten und letzten Windungen gaͤnzlich vermiſſet werden. Die inneren Wande find weiß. Die Baſis hat einen tiefen Ausſchnitt. Die aͤuſſere Lippe iſt ſcharf. Die Länge dieſer ganzen Schnecke betraͤget zween Zoll ſeche Linien, ihre Breite einen Zoll drey Linien. Ihr Vaterland iſt Oſti dien. Nur wenig Conchylienſammlungen werden ihres gleichen aufwei⸗ ſen koͤnnen. W ens e e Seren Not. Eine neue Gattung der koſtbarſten Fledermausſchnecken iſt bey den Cookiſchen Seereiſen 5 bey Neu⸗Seeland gefunden worden. Sie ſtehet in Th. Martyns Univ. Conchol. Tom. 2. fig. 72. Sie wird daſelbſt, ob es gleich ganz unlaͤugbar eine Volute iſt, für ein Buc- einum ausgegeben, und Arabicum genannt. Sie hat acht Stockwerke, eine langaus⸗ geſtreckte Schale, einen weit hervorragenden Wirbel, und auf jedem Umlaufe eine Knoten, reihe. Auf der Spindel ſtehen fünf ſtarke Falten. Sie traͤget das Farbenkleid der andern Fledermausvoluten, aber fie wird dabey von zwo breiten ſchwarzblaͤulichten laͤnglicht gebluͤm⸗ ten Queerbinden auf ihrem erſten Stockwerke umgeben, und durch dies Unterſcheigungszeichen von allen ihren Mitgeſchwiſtern, die aus andern Meeren daherkommen, hinlaͤnglich unters ſchleden. Sie iſt vier Zoll ſechs Linien lang. Weil fie aus dieſer kurzen Beſchreibung bin kingli erkannt werden kann, fo habe ich fie nicht beſonders wollen abzeichnen laſſen. Tab. 149. Fig. 1399. ee ee 15 Ex Mufeo Mora, o. Der Dannebrogsorden⸗ Das weiße Band. Voluta Veſpertilio, teſta obovato- eonica, glauco-teftacea, longitudinaliter venis undulatis fuſcentibus undata, faſcia latifima alba diaphana trans- verſim redimita, columella quadriplicata, baſi emarginat̃a. Dieſe Schnecke gleichet in ihrer Bauart voͤllig den gewöhnlichen Fledermausſchnecken. Sie hat eben dieſelbige Form und Bildung, eben daſſelbe gruͤnbunte, grauweiße, achatne, mit braunen laͤnglicht und wer lenfoͤrmig gemahlten Adern bezeichnete Farbenkleid. Auf der Hoͤhe ih⸗ rer Stockwerke ſiehet man ebenfalls hervortretende Zacken; an der Spindelſaͤule vier weiße Falten, und an der Baſi einen tiefen Ausſchnitt, Hy 2 1 wie Voluten. Tab. 149. Fig. 1499. 1402. 149 wie bey allen andern. Aber ſie wird von einem acht Linien breiten ſchneeweißen durchſichtigen Queerbande auf der Mitte ihres erſten Stock⸗ werkes umwunden, und durch dieſes weiße Ordensband unter allen ih⸗ ren Mitgeſchwiſtern aufs vortheilhafteſte herausgezeichnet, und von al⸗ len übrigen Fledermausvoluten hinlaͤnglich unterſchieden. Dieſes praͤch⸗ tige ſchneeweiße Ordensband iſt durchſichtig, und wird durch eine gelb⸗ liche Kante oder Einfaſſung gar ſehr gezieret und veredelt. An der in⸗ nern Seite, wie ſolches auch aus der Abbildung bey fig. 1400 erhellet, iſt es eben fo deutlich und ſichtbar, wie an der aͤuſſern; auch gehet es in die innerſten Windungen mit hinein, und windet ſich an der Spin⸗ delſaͤule bis zum Wirbel hinauf. Wie es zugegangen, daß dieſe Schne⸗ cke ein ſolches auſſerordentliches Gnadenzeichen unter allen ihren Mitge⸗ ſchwiſtern davon getragen? ob es wuͤrklich die einzige in ihrer Familie ſey, der ein ſolch weißes Ordensband zu Theil geworden? oder ob man ſchon mehrere weißbandirte Fledermaus voluten in dem Oſtindiſchen Mee⸗ re, als in der eigentlichen Wohnſtelle der Fledermausvoluten entdecket? ob noch wohl irgendwo in einer Conchylienſammlung ein voͤllig gleiches | weißbandirtes Exemplar dieſer Gattung liegen moͤge? oder ob die Hoch⸗ grafl. Moltkiſche Sammlung die einzige in der Welt fen, welche ders gleichen Seltenheit aufweiſen koͤnne? ob man dieſe weißbandirte Volute für eine eigene Gattung, und ihr Ordensband für etwas zufälligeg, das nur dieſer einzigen mitgetheilt worden, anzuſehen habe? das ſind lauter Fragen die ich unbeantwortet laſſen muß. In Holland iſt dieſe Schnecke für das hieſige Graflich Moltkiſche Cabinet ſehr theuer erkauft worden. Hieſelbſt hat man ihr den wohlangemeſſenen Namen des Dan⸗ nebrogordens, oder des weißen Bandes beygeleget. Ihre Laͤnge be⸗ traͤget zween Zoll ſieben Linien, ihre Breite einen Zoll vier Linien. ure Tab, 10. Fig 1401. 140% ĩð n wir en N j 2 1 } Die langgeſtreckte Notenſchnecke. . Voluta Muſica elongata, teſta obovato-conica, valde protenſa, eraſſa, pallida, ſuleis eircularibus fafciata, et punctis rufefeentibus (quae referunt notas Mu- fices) ſignata, anfractibus angulatis plicato-nodofis, apice papillari obtuſo, co- lumella plicata plieis albis duodecim, quarum ſuperiores minores, RE er inferiores majores, baſi emarginata, - Knorrs Vergnügen, neueſte Ausgabe, Tom. 3. tab. 12. fig. 1. Das geſtreckte eh T 3 Daß e N re eee — 1 Voluten. Tab. 149. Fig. 1403. 1404. 151 Wi: Tab. 149. Fig. 1403. 1404: u... 99 — Ex Muſeo noſtro. dun ann Die gefurchte faltenvolle Notenſchneckke. Voluta Mufica ſulcata et plicata, teſta obovata, albida, fcabra, longitudi- naliter plicata et angulata, transverfim fulcata, ſpira plicato- nodoſa, baſi emarginata, columella plicis duodecim rugoſa. Habitus Volutae Muſi- a ae ſed abfque characteribus ſeu notis muficalibus. Dieſe Schnecke koͤmmt zwar in der Bildung und Bauart mit ge wiſſen Varietaͤten der bekannten Muſikvoluten völlig uͤberein, aber fie at 155 manches ſonderbare und eigenthuͤmliche an ſich, dadurch ſie von jenen hinlaͤnglich unterſchieden wird. Auf der erſten Windung ſie⸗ Sc Done ſtarke, dicke, laͤnglichte Falten, welche durch Vertiefun⸗ zen voneinander geſondert, und dadurch eckig und winkelhaft gemacht werden. Die öberften ſechs Umlaͤufe des Wirbels ſitzen voller Falten und Knoten, welche ſich zuletzt in eine warzenartige ſtumpfe Spitze en⸗ digen. Ueber alle dieſe Falten laufen tief einſchneidende Queerfurchen hinüber, dadurch denn die Schale vollends ganz rauh und uneben ge⸗ acht wird. Die Schale ſelbſt iſt dicke und ſtark. Der Grund iſt weiß, nur hie und da ſtehen einige gelbröthliche Flecken. Bey andern Motenſchnecken pflegen glatte Felder mit queergeſtreiften Bändern, wel⸗ che Notenſtrichen gleichen, abzuwechſeln, und ſolche Striche pflegen mit rothbraunen Puncten wie mit Noten bezeichnet zu ſeyn. Allein bey ber viel kleiner find. Die Baſis hat einen tiefen Ausſchnitt. Es wohuet Diefe Me in den Ofindiſhen Meeren. , n A ah Sul: 10 mans; nen Ae ne une g g e Vie- 152 Voluken. Vign. 20. Fig. A und B. Vignette 20. Fig. A und B. Ex Muſeo SrenGLeruno et 5 e SH | Die Drangeflagge. | Voluta Vexillum Araufiacum, teſta obovata laevi, transverſim Se auran- tiatis, albis, parallelis, alternantibus, redimita, anfractibus „obtufe nodoſis. . longitudinaliter fubplicatis, apertura oblonga effula, labro STAU. columella octoplicata, fauce albefcente. 1 Belg. Orange Vlag. Gall. Pavillon d'orange. 1 2 0 bange Ben Angl. Prince of Orange’ 8 Flag- Mufick. PL EN N 5 Rec. de Pl. Tom. 6. tab. 70. fig. 2. | \ en p’Hersıcny Did. Tom. 3. p. 84. Pavillon e N haeyis medioeriter coftatus, quinque fpiris convexis conftans; apice obtuſo, apertura magna oblonga, labro fatis expanſo, columella rugoſa inftru- ctus. Ubique coloribus pärallelis ſubalbidis aureis amplius vel minus miniatis alternatim vittatus et lineatus, vexillum arauficanum appellatus. Toute la ſurface exterieure de ce Murex eſt ornee de dix huit ou dix neuf bandelettes de couleur orangee ou aurore, ou de couleur cinna- bre paralleles et alternatives avec autant de Zones blanchätres. — La columelle ‚qui eſt garnie de ſix ou ſept dents en forme de rides ne for- me ä fon extremite ni canal allongé, ni echancrure; elle eſt obtuſe.— k Ce Murex tres diſtinguè que plufieurs ont range parmi les tonnes, et que d’autres ont regard& comme un bucein „vient des mers des gran - 5 des Indes. ie Ku: W pl FavANNE Conchyl. tab. 33. fig. nan 8 — — Catal. raif, no. 662. p. 140. Un Rocher tres rare dit le Pavillon. ‚d’orange; il eft vif en couleur; il eſt de deux pouces ſept lignes de largeur. Pai claffe cette Coquille dans le genre le Rocher tant par ſa fa figure que par le caractere de fa colümelle et de fon ſommet mialgr& que Meflieurs de FAYARNE, non fans 1 A u la FA, qui Pavoit range ns 1 F male des ene 5 plus huit de ces Coquilles dans Paris. 9 Schroͤters Einleitung Lom. I. p. 270. no. 12. Bi Des 3 von Rudolſtadt Conchplieneabinet Pag. 4 9. tab. g. f fig. 1 und Muſeum Geverſianum no. 765. p. 326. Muren Arauſiacus, tels 1 504 „ apice acuto, ut „ parvo: alba ex aurantio diſtinete falciata. Re DARAN oe Voluten. Vign. 20. Fig. A und B. 153 5 Im Linneiſchen Naturſyſtem vermiſſet man gänzlich dieſe koſt⸗ bare Gattung, weil Linne in allen Schwediſchen Conchyliencabinettern kein Original derſelben auftreiben koͤnnen. Der ſel Martini hat gleich⸗ falls nie das Gluͤck gehabt ein Original der Oranienflagge zu ſehen, daher man es dieſem wuͤrdigſten Manne verzeihen muß, wenn ſeine Ab⸗ bildung, die er davon im 4ten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets geliefert, ſehr undeutlich und unkenntlich, und ſeine Beſchreibung etwas mangelhaft ausgefallen. Ich habe es fuͤr Pflicht gehalten, eine ſehr accurate Zeichnung dieſer herrlichen Conchylie durch Herrn Degen ver⸗ fertigen zu laſſen. Da mein ſel. Vorgaͤnger Martini ſchon die Stellen vieler conchylioloziſchen Schriftſteller, fo von der Orangenflagge gehan⸗ delt, angefuͤhret, ſo habe ich hier nur die Nachrichten aus den Buͤ⸗ chern einiger neuern Conchyliologen nachhohlen wollen. Bey einigen findet man dieſe hoͤchſtſeltene Conchylie unter den Buccinis, bey andern unter den Muricibus; Martini hat ihr einen Platz unter den duͤnnſcha⸗ lichten Tonnen angewieſen. (Da ſie doch ſehr dickſchalicht iſt). Er ge⸗ ſtehet es aber ſelbſt, daß ſie da nicht auf ihrer rechten Stelle ſtehe, ſondern ſeinen gezahnten Birnſchnecken haͤtte beygefuͤget werden ſollen. Nach dem Linne iſt es, wegen ihrer vielfach gefalteten Spindel, eine Volute. Im Bau und in der Bildung gleichet die Oranienflagge gar ſehr jenen Conchylien, welche den Namen der wilden Muſik oder des geaͤderten Holzes führen: auch hat fie viele Aehnlichkeit mit dem Lap⸗ horn oder der Voluta lapponica. Die hier abgebildete, ſo ich aus dem Lorenziſchen Conchyliencabinette entlehnet, hat auf ihrer Spindel acht Falten, davon die vier unterſten die groͤßeſten, und die vier oͤberſten etwas kleiner ſind. Auf der Oberflaͤche wechſeln lauter parallellaufende hellrothe oder orangefarbichte und weiße Queerbinden miteinander ab. Ich zaͤhle auf der erſten groͤßeſten Windung zwoͤlf ſolcher orangefarbich⸗ ten Bänder, davon einige breiter andere ſchmaͤler ſind. Manche find beym Ende oder Auslaufe wie geſpalten, oder ſie theilen ſich in zween Theile. Es hat dieſe Schnecke ſechs Stockwerke, welche von ſtumpfen Knoten umgeben werden und etwas faltig ſind. Die erſte Windung wird von neun Buckeln oder faltigen Knoten wie bekroͤnet. Die beyden letzten oberſten Stockwerke erſcheinen wie eingekerbet oder wie geriffelt. Die aͤuſſere Lippe iſt ziemlich ſtark und dicke. Die inneren Waͤnde ſind 155 zum Glanze glatt und weißlich. Die Laͤnge der hier abgebildeten betraͤget drey Zoll, die Breite einen Zoll acht Linien. de Favanne be⸗ lehret uns in der oben angefuͤhrten Stelle, 15 zu Paris 115 9 kůcke Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. 154 Voluten. Tab. 149. Fig. 1405. Stuͤcke von dieſer ſeltenen Schnecke zu finden waͤren. Im Catalogo der Conchylien, welche die Herzogin von Portland hinterlaſſen, wird ſie no. 3965. p. 186. Voluta Araufiaca Solandri, or Prince of orange's Flag- Mufick genannt, und die Inſul Amboina als ihr Wohnort und Was terland angegeben. Hieſelbſt befinden ſich Exemplare von dieſer Gattung in dem Graͤflich Moltkiſchen, Spengleriſchen und Lorenziſchen Cabinette. In jeder der beyden letztern Sammlungen iſt ſie doppelt vorhanden, auch ſoll der Koͤnigl. Daͤniſche Herr Juſtitzrath Zwaß ein vortrefliches Stuͤck davon beſitzen. Ich hoffe ſie auch naͤchſtens zu bekommen, da mir dazu von meinen getreueſten Correſpondenten in Band: alle gute Hofnung gemacht worden. Tab. 149. Fig. 1405. | Ex Mufeo noftro. Die Dickſchale. Das kleine weißgefurchte und reihentveife blau⸗ punctirte oder gewuͤrfelte Midasohr. Voluta ſolidula Linnaei, teſta ovali ſolidiuſeula, alba, transverſim ſulcata, infra coarctata, numeroſiſſimis quadratulis ſeu ſeriebus macularum quadrata- rum coerulefcentium cincta, in medietate faſcia alba anguſta e 5 fpira exſerta acuta, columella biplicata, labro acuto, Linnzı Syſt. Nat. Edit. 10. no. 346. p. 728. Bulla ſolidula, teſta Gn ovata opaca, ſtriata, ſpira elevata acutiuſcula, . biplicata. — — Muſ. Reg. Lud. Ulr. no. 228. p. 590. Bulla folidula, teſta ſolida opaca, ovalis, ftriis numerofis ſecundum anftactus. Spira ſemiovata, anfractibus 5 ſeu fex, acutiuſcula. Rima ovato-lanceolata, intus alba, poſtice rotundata, antice acuta. Color albus fafeiis lineato- undatis rubris longitudinalius. Labium exterius acutum, interius tenue, ad-. natum fla vum, columella biplicata ad ipſam baſin. — — yſt. Nat. Edit. 12. no. 395. p, 1187. Voluta ſolidula, teſta coarda- ta, oblongo-ovata, opaca, ftriata, fpira elevata acutiufeula , colu- _ mella ſubplicsta. (Die Citation des Vonanni Rees. Cl. 3. fig. 143. ik grundfalſch.) 5 Schroͤters Litteratur der Conchylien Tom. 3. p. 25 1. no. a; tab. 2. fig. 14. 15. Des Erbprinzen von Nudolftadt Conchyliencabinet tab. 8. fig. 3. p. ui no. 10. Die geſtreifte ſchwaͤrzlich gefleckte Straubſchnecke. Wer die wahre Volutam ſolidulam Linnaei, welche colorem 19 5 und falcias Jineato, undatas rubras a haben muß, in en Voluten. Tab. 149. Fig. 1405. 185 ſehen will, der ſchlage nach Liſters Hift. Conchyl. tab. 814. fig. 24. und den zten Band diefes ſyſtemat. Conchyliencabinets tab. 43. fig. 439, wo⸗ bey es aber der ſel. Wartini nicht gewußt, daß er bey dieſer und bey fig. 440.441. Vol. ſolidulam Linnaei vor ſich gehabt. Linne hat daraus in der roten Ausgabe feines Naturſyſtems, wie auch im Mul. Reg. Lud. Uir. eine Bullam gemacht, und ihr columellam biplicatam zugeſchrieben. Allein in der raten Ausgabe feines Naturſyſtems hat er fie, obgleich aper- tura coarctata bey ihr vorhanden iſt, zur Voluta ernannt, und ihr nur columellam ſubplicatam beygeleget, da fie doch unterwarts mit einer ſtar⸗ ken weißen Falte verſehen iſt, welche gemeiniglich getheilt erſcheinet, und daher fuͤglich biplicata oder duplicata heiffen kann. Oftmals iſt die co- lumella nur uniplicata ſeu unidentata, welches ich mit Beyſpielen aus mei⸗ ner Sammlung erweiſen und belegen kann. Ich liefere hier eine Abaͤnderung von der raren Voluta ſolidula, wel⸗ che in der Form, Bildung und Bauart ihr voͤllig gleichet, und nur ein wenig flacher und walzenfoͤrmiger iſt, aber im Farbenkleide und der Zeich⸗ nung deſſelben merklich von ihr abweichet. Das erſte laͤngſte und groͤße⸗ ſte Stockwerk dieſer Schnecke iſt walzenartig und flach. Der Wirbel be⸗ ſtehet aus ſieben Umlaͤufen, welche von kleinen blauen vie! eckigten Punk⸗ ten reihenweiſe umgeben, und von Queerfurchen umwunden werden. Der Wirbel endiget ſich zuletzt in eine ſcharfe Spitze. Der Schalengrund iſt bey dieſer Schnecke beydes innerlich und aͤuſſerlich weiß. Ueber die Ober⸗ 9 laufen viele Furchen hinuͤber. Auf den Streifen, welche zwiſchen dieſen Queerfurchen liegen, und in der Mitte etwas breiter, oben und unten aber etwas ſchmaͤler ſind, erblicket man reihenweiſe dahingeſtellte dunkelblaue viereckigte Puncte, welche den Wuͤrfeln gleichen, und in gen Menge gedrängt beyſammen ſtehen. Der weiße Grund ſchimmert dabey uͤberall hervor und verurſacht eine angenehme Abwechſelung. In der Mitte und oftmals auch unterwaͤrts leget ſich eine weiße ſchmale Binde als ein Band um die Schnecke herum. Die laͤnglichte Mündung iſt oben enge, unten weit, und hat keinen rinnenartigen Auslauf, ſondern es iſt, wie Linne zu reden pfleget, apertura coarctata vorhanden. Die Auſſere Lippe iſt ſcharf und ſchneidend; am inneren Saume ſchimmern die Flecken der Oberflache deutlich hindurch. Nur alte bejahrte Stuͤcke pfle⸗ gen dickſchalicht zu ſeyn, daher ſich denn auch der Name Dickſchale nicht wohl für fie zu ſchicken ſcheinet. Die innere Lippe leget ſich wie ein zartes weißes Blat an die Spindel hinan. Unterwaͤrts ſiehet man eine ſtarke weiße Falte, welche in der Mitte e ift, und daher gerne für 15 Re 2 zwie⸗ 156 Voluten. Tab. 149. Fig. 1406. zwiefache oder doppelte gelten kann. Dieſe ſeltene Schnecke kommt aus Oſtindien. Vielleicht wohnet fie gar daſelbſt im füßen Waſſer. Meine groͤßte iſt einen Zoll drey Linien lang und faſt ſieben Linien breit. Ich kenne mehrere gelblich, roͤthlich und ſchwaͤrzlich punctirte und umwoͤlkte Varietaͤten derſelben. Tab. 149. Fig. 1406. Ex Mufeo noſtro. > | Die Ziervogeliſche Volute. Voluta Ziervogeliana, teſta ovata, ſaturate coffea, ſeu obſcure caftanea, ſupra longitudinaliter fubplicato-rugofa, infra transverfaliter profunde ſulca- ta, fpira penes ſuturas canalicula‘a et crenata, apice obtufo, columella ſub- tus quadriplicata, ſupra in angulo calloſa, labro eraſſo denticulato, apertura definente in lacunam. 5 Wie ich vor mehreren Jahren Stockholm, die große Hauptſtadt Schwedens lediglich in der Abſicht beſuchte, um meine kleinen conchy⸗ liologiſchen Kenntniſſe zu erweitern, ſo war ich nach vielen vergeblichen Verſuchen ſo gluͤcklich, daß mir das ziemlich anſehnliche Ziervogeliſche Conchyliencabinet, welches nur wenigen gezeiget wird, auf mein oftma⸗ liges dringendes Anhalten endlich geoͤfnet wurde. Ich war um des⸗ willen nach dieſem Cabinette ſo luͤſtern, weil mich viele meiner conchy⸗ liologiſchen Freunde es als zuverlaͤßig erzaͤhlet hatten, der vortrefliche Linne habe ſelber dieſe Sammlung geordnet, die Namen aus feinem Naturſyſtem bey jedem Stuͤcke beygeſchrieben, und alles daher ſehr lehr⸗ reich für jeden Conchylienfreund eingerichtet. Allein dieſes ganze Vor⸗ geben ward ſogleich grundlos befunden. Ein Linneiſcher Juͤnger und Schuͤler hat die ganze Einrichtung und Anordnung nach des Herrn Ziervogels eigenem Geſtaͤndniß beſorget, und ſich dabey zum oͤftern, wie es mir bald ſichtbar und handgreiflich wurde, in Beſtimmung der Ge- nerum und Specierum gar ſehr geirret. Ich forſchte z. E. nach der Vo⸗ luta coffea Linnaei, die ich ſeitdem im oten Bande dieſes ſyſt. Conchy⸗ liencabinets bey fig. 1043. 1044. umſtaͤndlich beſchrieben, damals aber noch nicht genau kannte. Der Herr Apotheker Ziervogel uͤberreichte mir das hier bey fig. 1406 abgebildete Exemplar, und er machte mir zus gleich damit ein willkommenes Geſchenke, daher ich dieſe Schnecke aus Dankbarkeit Volutam Ziervogelianam genannt. Sie hieß im dortigen Cabinette, laut des dabey geſchriebenen Namens, Voluta coffea R f f U Voluten. Tab. 149. 150. Fig. 1406-1408. 157 Und das kann fie doch nimmer feyn noch werden. Sie hat freylich ein dunkles einfaͤrbiges caffeebraunes Farbenkleid, und eine an der innern und aͤuſſern Lippe gezahnte Mundoͤfnung (aperturam utrinque dentatam). Aber wo iſt apertura poſtice eoarctata? wo teſta laevis und facies Coni? welches lauter Eigenſchaften ſind, die Linne bey ſeiner Voluta coffea durchaus verlanget. Hier ſehen wir ja eine Muͤndung die ſich unter⸗ waͤrts in einem rinnenartigen Ausgang und Canal endiget. Wir fin⸗ den ferner eine Spindelfäule, die nicht blos mit Zähnen, ſondern ober⸗ waͤrts mit einem dicken weißen Wulfte, und unterwaͤrts mit vier weißen Falten beſetzt erſcheinet. Ihre Form und Bildung hat nicht die ge⸗ ringſte Gleichfoͤrmigkeit mit einem Kegel, da die Oberflaͤche unten vol⸗ ler länglichten Falten und Runzeln, und nahe bey der Nath in der Auskehlung voller Kerben ſitzet, ſo kann ihre Schale nicht als glatt be⸗ ſchrieben, noch ihr tefta laevis beygeleget werden. An der aͤuſſern dicken Lippe, welche durch einen kleinen Einſchnitt vom weißen dicken Wulſte der inneren Lippe getrennet wird, zaͤhle ich zehen kleine Zaͤhne. Die inneren Waͤnde ſind ſchneeweiß, auch endiget ſich der Wirbel, welcher nur aus fuͤnf Umlaͤufen beſtehet, in eine weiße ſtumpfe Spitze. Es ge⸗ horet dieſe Schnecke, deren getreue Abbildung das weitere lehren wird, unter die ſeltenen. Ihre Abbildung ſuche ich vergebens in conchyliolo⸗ giſchen Büchern, und bin es gewiß, daß man ihr Original in den meh⸗ reſten Sammlungen eben ſo wenig antreffen wird. a Tab. 150. Fig. 1407. 1408. ö Ex Mufeo SrENELERIANxo. 1 Der Rhinozeros. e ae Voluta Rhinozeros dicta, teſta ovata, ſubtriangulari, rugoſa, nodoſa, an- gAulata, trans verſim ſulcata, umbilicata, fpirae anfractibus muricato. nodoſis, columella triplicata, labro dentato, fauce ſtriata. ! DE FAVANNE Catal. raif. tab. 3. fig.701. p. 148. n0.701. Un Rocher de la plus grande raretè dit le Rhinoceros, il eſt extrèmement lourd et epais: a figure approche de celle de l’Aigrette blanche; un rang de gros tu- bercules fourchus ſuivi dun autre rang moins fort fe voit für le haut du premier orbe; un autre rang tres petit s’obferve pres du bee. Ce Ro- cher a groſſes cordelettes àᷣ fa robe blanchätre veinee de marron brun; fa columelle caffe au lait a trois plis ſaillans. 11 vient de la nouvelle Guinee, il eſt d'un fort grand Volume ayant deux pouces neuf lignes de longueur. g . 1 3 Die 158 Voluten. Tab. 150. Fig. 1407. 1408. Die Franzöfifchen Conchyliologen find mit dem Rhinozerosnamen ſehr freygebig. Sie pflegen ſolchen derjenigen Schnecke beyzulegen, (cfr. Favarts Dict. Tom. 3. p. 430.) die bey ihnen auch la Vache heißt, und ſonſt das Fußhorn, die getrocknete Birn, von den Hollaͤndern Voethoorn, gedrooyede Peer, und vom Linne Murex femorale genannt wird. (Sie iſt im zten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets fig. 1039. abgebil⸗ det und beſchrieben worden.) Nun aber gefaͤllt es ihnen auch dieſe neue Gattung, welche erſt ſeit wenig Jahren den Conchylienfreunden bekannt geworden, gleichfalls den Rhinozeros zu nennen. i HR Es hat dieſe Schnecke viele Aehnlichkeit ſowohl mit jener Volute, welche beym Linne Capitellum heißt, als auch mit jener, welche bey den Franzoſen den Namen Aigrette blanche führet, und in dieſem ſyſtemat. Conchyliencabinet Tom. 3. fig. 949. 950. beſchrieben worden. Ihre Schale iſt, wie es Favanne ſehr richtig anmerket, etwas grob und dicke. Durch die vielen hervortretenden Knoten, welche infonderheit auf der Höhe ihrer erſten Windung am ſtaͤrkſten ſind, wird ſie etwas eckigt gemacht. Unter⸗ waͤrts nahe bey der Baſi ſtehet wieder eine Reihe von Knoten, und auch oben beym Wirbel ſiehet man dergleichen auf allen Naͤthen und Umlaͤu⸗ fen. Ueber die ganze Schnecke laufen viele tiefe Furchen und ribbenarti⸗ ge Streifen hinuͤber, welche durch ſenkrecht herabgehende Linien rauh und runzelhaft gemacht, und auf weißem Grunde von braunroͤthlichen Adern bemahlet werden. Es hat dieſe Schnecke ſieben Windungen, ei⸗ nen merklich geſtreckten Wirbel, der ſich zuletzt in eine ſcharfe Spitze en diget. Die glatte Spindellippe wird von einer lichtbraunen Farbe gezie⸗ ret, dergleichen die Franzoſen Caffé au lait zu nennen pflegen. Auf der Spindel ſtehen drey ſtarke Falten. Die inneren lichtbraunen und weißen Wände haben merkliche Streifen, und bey der aͤuſſern Lippe zeigen ſich tiefe Einſchnitte und Einkerbungen, dadurch ſolche Abfäge in der Schale entſtehen, die den Zaͤhnen gleichen. Hinter der innern Lippe erblicket man einen weiten Nabel. Es wohnet dieſe ſeltene Schnecke an dem Ufer von Neu⸗Guinea. Erſt durch die Cookiſchen Seereiſen iſt fie entdeckt und nach Europa gebracht worden. Ihre Laͤnge betraͤget zween Zoll fuͤnf Linien, ihre Breite einen Zoll drey Linien. DIR, | Tab. Voluten. Tab. 150. Fig. 1409. 1410. 159 Tab. 150. Fig. 1409. 1410. ö Ex Mufeo SENOLERIANO. "a Die blafenförmige Volute. Voluta bullata, teſta cylindracea glaberrima, pallide achatina, faſeiis obfo- letis ſublividis eincta, ſpira obtuſa, columella ſupra convexiufcula, 1 infra quadriplicata, apertura effuſa. a ” Lister Hiftor. Conchyl. tab. 803. fig. 112 4 BoNANNI Muf. Kircher. Cl. 3. no. 269. p. 465? Cochlea quam jure dicimus faſciatam: illam enim Zonae circa centrum juxta fpirarum circumvolu- tiones cingunt modo anguſtiores modo ampliores. Oleacinae illae ſunt, ceterum ex ebure videtur eompacta, os tamen in quo quinque dentes prominent colore croceo adſperſum oſtentat labroque ſatis craflo munitum. Indicum mare illam produxit. Knorrs Vergnuͤgen der Augen, Tom. 4. tab. 23. fig. 1. It. tab. 27. fig. 1. Dieſe Eyerſchnecke iſt halb porcellan, halb rollenartig, und hat eine umge⸗ worfene Lippe an der Mündung. Die glatte Oberfläche iſt apfelbluͤthfarbig And hat viele ſchmale niedliche Bänder. 5 5 v. Born Index Muf. Caeſ. p. 206. Die Blaſeuwalze. — — Teflacea — — p. 218. Voluta bullata, teſta emarginata, ovata, laevis; fpira obliterata complanata, apertura lanceolata, extremitati- bus ſubeffuſis; columella convexa glabra ſubtus plicata plicis quatuor oCeraſſis obliquis; labrum obtuſum extrorfum reflexum ineraſſatum; baſis infra plicas oblique marginata; color pallide rubeſcens faſciis transver- is obſoletis albis. Longa 2 poll. 4 lin., lat. 1 poll. 2 lin. a ö Dieſe ausnehmend rare Schnecke iſt laͤnglicht eyfoͤrmig gebildet. Ihre Schale iſt ſpiegelglatt, ſie ſcheinet etwas aufgeblaſen zu ſeyn, und einige Aehnlichkeit mit manchen Blaſenſchnecken zu haben Dies hat ihr auch den Namen zuwege gebracht, daß ſie Blaſenwalze, Voluta bullata, genannt worden. Sie hat eine blaſſe Fleiſch⸗ oder Achatfarbe, welche von ſehr zarten blaͤulichten Queerbinden umwunden wird. Die Muͤndung iſt fo lang als die Schnecke ſelbſten ift, und dabey ziemlich weit. Voͤllig ausgewachſene Stuͤcke ſollen einen verdickten Lippenſaum, labrum ineraſſatum et reflexum haben, wie ſolches auch in Knorrs Ver⸗ gnuͤgen der Augen, und in von Borns Teftaceis Muf. Caeſ loc. fupra eitato angemerket wird. Bey dem hier abgebildeten jugendlichen Exem⸗ plare vermiſſe ich dieſen Lippenſaum. Die Spindel iſt oben gewoͤlbet, unten ſtehen vier ſtarke weiße Falten, und hinter derſelben leget ſich er u ein 7 160 Voluten. Tab. 150. Fig. 141 1. 1412. ein brauner Wulſt um die Schale herum. Die ganze Conchylie iſt zween Zoll lang und eilf Linien breit, alſo um vier Linien kuͤrzer und um drey Linien ſchmaͤler, als jene im Kayſerl. Cabinette. Sie wohnet in den entfernteſten Oſtindiſchen Meeren. Hieſelbſt lieget ſie alleine im Speng⸗ leriſchen Cabinette. Kleinere nahe mit ihr verwandte Arten kann man noch wohl bekommen, aber große, der hier abgezeichneten Figur voͤllig e Exemplare gehören unter die größten conchyliologiſchen Sel⸗ tenheiten. | Der Herr Hofrath von Born berufet ſich bey dieſer Gattung auf Liſters tab. 803. fig. 11, und auf des Bonanni fig. 269. Allein weder Liſter noch Bonanni haben dieſe Gattung gekannt noch gemeinet. f Tab. 150. Fig. 1411. 1412. Ex Muſeo noftro, Die Dattel. Voluta dactylus, teſta conica, folida, albida, maculis incarnatis nubeculata, emarginata, transverfim et prope piram decuſſatim ſtriata, labro incraſſato vix crenato, columella ſexplicata. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 8 13. fig. 23. Buceinum Muficum cralfun;: va frliegatum, ventricofum, denfe ſtriatum, e finu Bengalenfi. KLEIN Meth. oſtrac. $.206. p. 78. no. 2. Cucumis craſſus denfe ſtriatus. Sxzak Thef. Tom. 3. tab. 53. fig. S. Cylindrus craſſus ex mari Auftrino oriundus, rariſſimus et perquam fingularis, brevis et craflus, ex albo perfundatus, filamentoſis faſciolis profundius impreſſis confertim cir- cumdatus, ex rufo marmoris in modum variegatus, albisque ſtriis ob- longis ab obtufo apiee poſteriora verſus ad claviculam uſque diſtinctus. LINNI Syſt. Nat. Edit. 12. no. 401. p. 1188. Voluta dactylus, teſta ob- ovata, laevi, decuſſatim ſtriata, obtuſa, columella ſexplicata. Habi- tat in India. Teſta albido incarnatoque variegata. Labium vix crena- tum. Columellae plicae valde compreflae. Encyclop. Rec. de Pl. Tom. 6. tab. 69. fig.2. Ce Rouleau. eft profonde- ment ftrie et fort epais et dente; il a une couleur blanche avec des taches dun brun „ für environ le tiers de fa longueur du cot de la pointe. v. Born Teſtac. Muſ. Caeſ. p. 00 Voluta Dactylus, teſta ovata, obtuſa, effufa, transverſim et prope fpiram decuſſatim ſtriata; ſpira brevis ob- tufo-conica, anfractibus quinque; labrum integrum non emarginatum 4 5 cColu- Voluten. Tab. 150. Fig. 1411. 1412. 161 columella fexplicata plieis transverfis valde compreſſis; color albus, mamaculis difperfis incarnatis rubris. Wi N 1 DE FAVANNE Conchyl. tab. 25. fig. F. 1. Rocher. titel Ae Schroͤters Einleitung in die Conchylienkenntniß Tom. I. p. 208. no. 10. It. Pi. 302. 0. 229. tab 1. fig. 16. Der unaͤchte Cardinalshur. ie Der Herr de Favanne rechtfertiget ſich im zten Bande feiner Conchyl. p. 803 ſehr umſtaͤndlich, daß er dieſe Schnecke, welche doch von ihm Olive de la Mediterranee genannt wird, und auch vom Seba den Olioen beygeſellet worden, lieber in die Familie der Rochers geſetzet. Er ſchreibet — les raiſons qui nous ont decide à la placer dans la famille de Rochers font, 1) fa forme qui s’ecarte un peu de celle des Olives, für tour dans la partie de la clavicule qui eſt granuleuſe et nullement creufee par un fillon fur les pas de la ſpirale. 2) fa columelle chargee de fix gros plis ſemblables a ceux qu'on voit au Rochers Foudres. 3) fa levre à peine en- chancree et fans appendice. 4) fon teſt qui loin d’etre liſſe et luiſant, eſt u cannelures circulaires. 5) enfin le periofte et l’opercule qui manquent à toutes Olives. Nun zur Olive würden wir fie ohnedem nicht ernannt haben, aber unter die Rochers, oder unter die Murices Linnaei duͤrfen wir ſie vollends nicht dahinſtellen. Linne erklaͤret ſie weit richtiger we⸗ gen ihrer ſechsfach gefalteten Spindel fuͤr eine Volute, und giebt ihr die erſte Stelle unter den eyfoͤrmigen Voluten, welche eine weite laͤng⸗ llichte Mundoͤfnung und eine ausgeſchnittene Naſe oder Baſin haben. Ihre Schale, ſo einem Kegel gleichet, iſt ſtark und dicke und wird auf weißlichem Grunde von rothbraunen Flecken und Wolken bezeichnet, welche oftmals in beſter Ordnung uͤbereinander ſtehen. Ich zaͤhle bey ihr ſechs Windungen, uͤber welche viele ſchwaͤrzliche Queerfurchen hin⸗ über laufen, welche auf der Hoͤhe des erſten Umlaufes und bey den übrigen fünf Windungen des Wirbels von ſenkrechten Streifen durch⸗ ereuzet, und dadurch netzartig gemacht werden. Die innere Lippe leget ſich wie ein ſtarkes weißes Blat an die Spindel hinan, und hat ſechs deutliche, nahe beyſammenſtehende Falten. Auf der aͤuſſeren Lippe, die LDiemlich dicke iſt, ſtehen Kerben, welche aber kaum ſichtbar und merklich ſind, aber am Rande, nahe bey der Nath von den Umlaͤufen des Wir⸗ bels, ſind ſie deſto merklicher. Die inneren Waͤnde ſind ſchneeweiß, und auf der Baſi ſiehet man einen tiefen Ausſchnitt. Das Vaterland dieſer nicht gemeinen Schnecke wird von den Conchyliologen fehr vers ſchieden angegeben. Linne nennet Indien, Liſter den Bengaliſchen Meer⸗ buſen, und de Favanne das Mittellaͤndiſche Meer als ihren Wohnort. CLonchylien⸗Cabinet Supplementsband. * 8 Meine 162 Voluten. Tab. 150. Fig. 1413. 141% Meine Exemplare habe ich aus Oſtindien bekommen. Die Laͤnge der hier abgebildeten Volute beträger einen Zoll acht Linien, die Breite faſt einen Zoll. Favanne gedenket auch ihres Deckels. Ich wuͤnſchte es, daß er ihn uns naͤher moͤchte beſchrieben und ele ſobiel SR haben, ob er hornartig oder ſteinſchalicht ſeh. | Lab. 150, Fig. 1413. 1414. u CHART Ex Mufeo noftro, 4 Die eingekerbte Volute. A Voluta &enularz; tefta eylindrica decuffatim ftriata et pundtis ı excavatis no- tata, labro et ſpirae anfractibus in margine erenulatis et noduloſis, ſuperficie alba eite maculis luteſcentibus nubeculata, apertura oblonge, cColumella otoplicata, 3 An fer in 1 Hiftor. Conchyl. tab. 813. fig. 23. lit. a, An GvaLrizrı in Index Conchyl. tab. 28. fig. P.? 197 Dieſe Schnecke gleichet einer ſchmalen Walze Sie hat acht in dungen und an der Spindel acht Falten. Weil ich bey der aͤuſſern Muͤndungslippe viele Einkerbungen erblicke, und auch die Einſchnitte, welche ich auf ihrem mit lauter kleinen Knoten beſetzten, und damit wie bekroͤnten Wirbel zwiſchen den Knoten wahrnehme, den Einkerbungen gleichen; ſo habe ich ihr vors erſte den Namen der gekerbten Volute gegeben, damit ſie ſich ſo lange behelfen mag, bis jemand einen beſſern und bequemern Namen fuͤr ſie ausfuͤndig gemacht. Die Oberflaͤche wird von vielen Queerſtreifen, die voller bertieften Puncte ſitzen, auch von ſenkrechten Linien durchkreuzet und dadurch netzartig werden, um⸗ geben. Der Grund iſt weiß, doch ſiehet man hin und wieder einige gelbliche Wolken und Flecken. Die Spindel hat acht Falten, davon die öberſte die größefte iſt, und die andern verhaͤltnißmaͤßig kleiner wer⸗ den. Bey der Baſi ſiehet man einen tiefen Ausſchnitt. Die inneren Wände find weiß. Ihre Lange betraget einen Soll zwo ginn, u W in den Ofindiſchen ee 5 Ker een wee a = dt r enn N Voluten. Tab. 150. Fig. 1415-1418: 1 Tab. 150. Fig. 1415. 1416. i £ Ex Mufeo noftro. NG Die Kegelvolute. Wort a Voluta Conus, teſta conica alba, anfractibus ſex exfertis et erenatis, colu- mella fexplicata, baſi trans verſim ſtriata, et punctis excavatis notata. Habi- tus et facies Coni, ſed propter columellam plicatam merito ad Volutas refertur. 55 1 Wenn man dieſe Schnecke von der Seite ihres Ruͤckens anſiehet, fo hat fie völlig die Geſtalt eines Kegels, allein ſobald man fie umkeh⸗ ret und die ſtarken Falten ihrer Spindel betrachtet, fo muß man fie nach dem Linneiſchen Naturſhyſtem durchaus für eine Volute erklaͤren. Ihr Schalengrund iſt ſchneeweiß und bis zur Haͤlfte glatt. Alsdann legen ſich manche Queerfurchen, die mit vertieften ausgehoͤhlten Punk⸗ ten beſetzt ſind, um die Schale herum. Alle ſechs Umlaͤufe ſcheinen etwas ausgekehlet zu ſeyn, auch findet man nahe bey der Nath kleine Knoten und Einkerbungen. Die Spindel hat ſechs weiße Falten, da⸗ von die oͤberſte die groͤßeſte iſt, und die andern verhaͤltnißmaͤßig abneh⸗ men. An der Baſi zeiget ſich ein deutlicher Ausſchnitt. Die inneren latten Wände find fo weiß als das weißeſte Elfenbein. Die Lange dieſer Volute betraͤget einen Zoll zwo Linien, die Breite ſieben Linien. Ihr Vaterland weiß ich mit keiner Gewißheit zu beſtimmen. ai . la. 1c, fig i ad. W 1975 ER Ex Mufeo noftro. lle Das geſchmuͤckte Bettelweib. Ba Voluta Paupercula adornata, tefta ovata, folida, lineis longitudinalibus un- dulatis albis et nigris alternis, fpira prominente, anfractibus ſeptem conve- - xiufeulis, baſi trans verſim ſtriata, columella quadriplicata, labro 1 * legnticulato, antice ſinuoſo. ERS Wer die Volute kennet, welche vom Linne Paupercula genannt wird, und in dieſem ſyſtem. Conchyliencabinet Tom. 4. fig. 1386. 1387. beſchrieben worden, der wird geſtehen muͤſſen, daß die gegenwaͤrtige ſo⸗ wohl in der Bildung als Bauart mit ihr beſtens uͤbereinkomme. Aber im Farbenkleide iſt ſie von jener ſichtbar unterſchieden. Die Schale iſt ſtark und dicke. Die Windungen des Wirbels haben einige Woͤlbung. Weiße und ſchwarze wellenfoͤrmige, laͤnglichte ſchmale Streifen oder Sander wechſeln aufs zierlichfte a ag ab, und werden bey eini⸗ 1941 4 2 gen 164 Voluten. Tab. 150. Fig. 1417-1420. gen auf der etwas eingezogenen Mitte von einer weißlichen Queerbinde unterbrochen. Auf der Baſi ſiehet man viele Queerſtreifen und Furchen, dadurch denn auch die weißen Streifen in lauter große Puncte abge⸗ theilet werden. Die braunſchwarze Spindel traͤget vier weiße Falten. Die aͤuſſere Lippe ſitzet voller kleinen Kerben und Zähne, und hat ober⸗ waͤrts einen kleinen Sinum oder Ausſchnitt. Es wohnet dieſe niedliche Conchylie in den Oſtindiſchen Meeren. Wel 5 ' Tab. 150. Fig. 1419. 1420. “A Ex Mufeo Srencıerano, \ 6 Die Porcellanvolute. 125 Voluta Porcellana feu Cypraea, teſta ovata alba, feriebus pundtorum rufeſ- eentium fafciata, ſpira obtuſa, bafı emarginata, columella quintuplicata, | labro gibbo denticulato, 4 Wer dieſe Schnecke nur alleine von der Seite des Ruͤckens an⸗ ſiehet, der ſollte darauf ſchwoͤren, daß es eine Porcellanſchnecke, oder nach Linne eine Cypraea ſey. Allein ſobald man fie umkehret, und ihre vielfach gezahnte oder gefaltete Spindel betrachtet, ſo verſchwinden alle Zweifel, und man erkennet es ſogleich daß man keine Porcellane, ſon⸗ dern eine Volute vor ſich habe. Die Oberflaͤche iſt im Grunde weiß und ſpiegelglatt. Sie wird von lauter purpurröthlichen Puncten, wel⸗ che reihenweiſe beyfammen ſtehen, und punktirte Queerbander bilden, bezeichnet. Oben an ſtehen vier Reihen kleiner Puncte, alsdann folget ein Band, welches aus vier Reihen großer Punkte zuſammengeſetzet worden. Darauf kommen wieder drey Reihen kleinerer, und endlich fuͤnf Reihen größerer Puncte. Der Wirbel iſt flach und ſtumpf. Die weiße Spindel ſitzet voller Falten, auch ſehe ich auf ein paar Stellen einen weißen Wulſt oder Callum, aber ich kann es, weil ich nur ein Stuͤck dieſer Gattung vor mir habe, mit keiner Gewißheit beſtimmen, ob ſolche kleine Wulſte für etwas zufälliges — das ſich nur bey einem und dem andern Stuͤcke findet, oder für etwas eigenthuͤmliches und weſentliches — das allen gemein iſt, angeſehen werden muͤſſen. Die inneren Wände find weiß. Die aͤuſſere Lippe iſt ziemlich dicke und ſitzet voller kleinen Zaͤhne. Es wohnet dieſe kleine Schnecke in den Oſtindi⸗ ſchen Meeren. ERBETEN SR e ein t Br j N Er 2888 1 W re 2 b 417 N 5 * . 1 2° ‘ Dar en RE IL 8 2 H. eee N . 0 Tab. 2 T: Voluten. Tab. 150. Fig. 1421. 1422. 165 e e Tab. 150. Pig. 1421. 8 Ein) Ex. Mufeo noftro. Die eingeſaͤumte Cornelkirſche. Voluta marginata, teſta ovata laevi, candidiflima, labro duplicato „ lateribus ec ineraſſatis et marginatis, columella quadriplicata. f v. Born Index Muſ. Caeſ. p. 107. Die eingeſaͤumte Cornelkirſche. 5 — — Teſtacea — — p. 220. Voluta marginata. Teſta ovata laevis; ſpira turbinata adnata labro incraſſato; latera eincta margine lato, tu- mido; columella plicata plicis eraſſis obliquis quatuor; apertura lan- ceolata, extremitatibus effufis; color niveus. Patria ignota. H Favanne Conchyl. tab. 29. fig. E. Porcelaine. Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. 300. no. 224. | Diefe Schnecke gleicher gar ſehr jenen gewöhnlichen Bolten, wel⸗ che von vielen mit dem Namen der Bohnen oder Gurken beleget, vom Linne aber Volutae Fabae oder Glabellae genannt werden. Sie iſt bey⸗ des innerlich und aͤuſſerlich ſo weiß, als das weiſſeſte Alabaſter, oder als das weiſſeſte Elfenbein. Ihre Schale ift ſtark und dicke, auch iſt 0 bey ihrer eyfoͤrmigen Bildung bis zum Glanze glatt. Beyde Sei⸗ ten werden von einem dicken aufgeworfenen Nande wie von einem Saume eingefaſſet. Eben um deswillen wird ſie denn auch die einge⸗ faͤumte genannt. Die auſſere Lippe iſt vorzüglich dicke, und hat auf der aͤuſſeren Seite noch eine Abtheilung. Sie kann fuͤglich als doppelt an⸗ geſehen werden. Das aͤuſſerſte Ende der Lippe reichet bis zur Wirbel⸗ ſpitze hinauf und bedecket gewiſſermaſſen dieſelbe. Die Spindel hat vier ante Falten. Es wohnet dieſe Schnecke an der Guineiſchen Kuͤſte. e ; 5e, Fig, 423. ER ‚Ex Mufeo noftro, a Die Gurke mit gezähnelter Lippe. | Voluta Glabella Linnaei, teſta ovata laevi, fpira noduloſa, labro ineraſſato Bir; HE denticulato, columella quadriplicata. 616 5% Die gewoͤhnlichen Gurkenvoluten, welche beym Linne Fabae oder Glabellae heiſſen, hat der ſel. Martini umſtandlich im aten Theile dies ſes ſyſtemat. Conchyliencabinet beſonders bey fig. 429. p. 111 fe. beſchrie⸗ ben, und ſie daſelbſt porcellan⸗ oder walzenartige Schnecken genannt. Allein Linne hat in der raten Ausgabe a Naturſyſt. no. 407. p. 11 985 | * 3 8 40 e 166 Voluten. Tab. 150. Fig 1422-1426. bey der Voluta Glabella noch dieſe Anmerkung: Variat labro dentato feu denticulato. Nun dergleichen Varietaͤt mit gezaͤhnelter Lippe habe ich hier abzeichnen laſſen, weil ſie etwas ſeltener als die mit glatter Lippe zu ſeyn pfleget. Hernach ſo iſt dieſe auf der Hoͤhe ihrer erſten Win⸗ dung und bey den Umläufen des Wirbels nicht glatt, ſondern voller faltenartigen Knoten, Ihre Schale iſt ſchneeweiß. Die Spindel hat vier Falten. Sie wohnet an den Africaniſchen Stranden. N 8. Tab. 150. Fig. 1423. 1424. Ex Mufeo noftro. a Die gewaͤſſerte Gurke. aM Voluta glabella undulata, teſta ovata, ftrigis longitudinalibus nigricantibus undulatis, ſpira obtuſa, columella quintuplicata, labro incraffaro denticulato, erenulato, marginato. 0 | Unter den ſogenannten Gurkenſchnecken fehlet es gewiß nicht an mancherley Abaͤnderungen. Ich koͤnnte, wenn der Raum nicht zu wich⸗ tigern Stuͤcken geſparet werden müßte, noch mancherley Varietaͤten der⸗ ſelben bekannt machen, aber ich begnuͤge mich nur noch die Abbildung dieſer einzigen darzulegen. Ihre Bildung iſt eyförmig und der Wirbel beynahe voͤllig flach und ſtumpf. An der inneren Lippe ſtehen fuͤnf ſtarke weiße Falten. Die aͤuſſere iſt breit und dicke, auch wird ſie auf der Auſſenſeite von einem gelben Rande eingefaſſet. Ueber die Oberfläche, deren Grund weißlich iſt, laufen ſehr viele nahe beyſammenſtehende, wellichte, zigzagfoͤrmige ſchwarzgraue Linien bis zur Baſi hinab. Die inneren Wande ſind weiß. Es wird dieſe Schnecke bey der Guineiſchen Kuͤſte gefunden. ö eee en enen 8 Tab. 150. Fig. 1425. 1426. 1 WK Ex Mufeo Srengreriano. vs N Die Patriarchaliſche Krone. Voluta Corona Patriarchalis, teſta obovata, folida, transverſim ftriata, et ex croceo in fundo albido et rufefcente faſciata, plieis noduloſis in ſummi- tate et feriebus nodulofis in baſi circumdata, angulata, columella qua- driplicata, anfractibus quafi coronatis tuberculis. | Dieſe Schnecke beſtehet aus fieben bis acht Windungen, welche merklich voneinander abſetzen. Sie hat viele Aehnlichkeit mit der Con⸗ chylie ſo den Namen der Pabſtkrone fuͤhret, nur iſt ſie ungleich en | en 1 25 | und Voluten. I ab. 150. Fig. 1425-1427. | 167 und in Abſicht ihres Wirbels ſtumpfer. Ich habe fie daher die Patri⸗ archaliſche Krone genannt, weil es bekannt iſt, daß auch die Griechi⸗ ſchen Patriarchen zu Conſtantinopel, wenn ſie im vollen Ornate auf ihrem Throne ſitzen, mit einer Krone bekroͤnet zu ſeyn pflegen. Die Schnecke ſelbſt iſt im Grunde weiß, und hat eine ſtarke Schale, welche von Queerſtreifen und von breiten braunroͤthlichen Queerbinden umge⸗ ben wird. Unten bey der Baſi legen ſich vier bis fünf Knotenreihen um fie herum. Auf ihren Umläufen wird fie durch hervortretende Kno⸗ ten wie befrönet, und dadurch faltig und eckigt gemacht. Die erſte Windung iſt ſo groß wie alle uͤbrige zuſammengenommen. Die Stock⸗ werke des Wirbels gleichen einer mehr als dreyfachen Krone. An der Spindel ſtehen vier weiße Falten, davon die oͤberſte die groͤßeſte iſt und die andern nach und nach kleiner werden. Hinter den Falten ſiehet man einen kleinen Nabel. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren, und iſt nicht gemein. i \ Tab. 150. Fig. 1427. „. Ex Muſeo noſtro. Eine merkwürdige Abänderung der vorigen Gattung. Varietes notabilis antecedentis ſpeciei, teſta ovata, ſubumbilicata, in ſum- mitate anfractuum nodoſa et quafi coronata, angulata, trans verſim ſulcata et 952 ſeriebus noduloſis circumdata, columella quadriplicata, r labro crenato. ö i Dieſe einfache gekroͤnte Volute traͤget ein einfaches roſtfaͤrbiges Kleid. Ihre Windungen ſetzen wie Treppen voneinander ab, und da ſie auf ihrer Hoͤhe von lauter Knoten regelmaͤßig umgeben werden, ſo erſcheinen ſie wie gekroͤnet. Ueber die Oberflaͤche laufen viele Queer⸗ furchen hinuͤber, die von ſenkrechten Streifen durchſchnitten, und da⸗ durch rauh wie auch knotig gemacht werden. Viele kleine Perlen⸗ und Knotenreihen legen ſich um dieſe Schale herum. An der Spindel ſiehet g em, vier Falten, hinter derſelben einen ganz kleinen Nabel, und auf der aͤuſſeren Lippe viele Einkerbungen. 5 in RER, abe niit che | nz An es Fin aden 168 Voluten. Tab. 15 1. Fig. 1428- 1432. ö Tab. 15 1. Fig. 1428. 1429. Ex Mufeo SPENGELERIANO. Die Schäde oder der Schimmel. | Voluta ſcutulata feu difcolor, tefta turrita, in primo anfractu parum ventri- cofa, ex fufco -nigricante infecta, maculis albis variegata feu fcutulaca, transverfim ftriata, columella quadriplicata, . Dieſe feltene Volute hat eine thurmfoͤrmige Bildung. Veym er⸗ ſten groͤßeſten Stockwerke derſelben findet man eine merkliche Wölbung. Ihr ſchwarzbraunes Farbenkleid wird durch viele weiße Flecken ganz bunt gemacht. Feine Queerſtreifen winden ſich um die Umlaͤufe des Wirbels, und einige ſchwarze Faͤden, welche hin und wieder durch weiße Flecken unterbrochen werden, legen ſich um die Baſin herum. Auf der Spindel ſtehen vier weiße Falten. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. | eee, Ex Muſeo noſtro. e Die ſchwarze Volute. | Voluta nigra, tefta turrita emarginata, nigricante, anfractibus feptem planiuſculis parum convexis, columella quadriplicaa.. Es träger dieſe thurmfoͤrmige Volute auf ihrer glatten ſtarken Schale ein einfaͤrbichtes ſchwarzes Trauerkleid. Sie hat ſieben Stock⸗ werke, welche wenig voneinander abſetzen, faſt flach ſind, und keine merkliche Woͤlbung haben. Bey der Baſi ſiehet man einige feine Queer⸗ ſtreifen und unterwaͤrts einen ziemlich ſtarken Ausſchnitt. Die Spin⸗ del hat vier weiße Falten, davon die oͤberſte die groͤßeſte iſt, und die andern verhältnismäßig abnehmen. Auf den inneren Wänden erblicket man einen blaͤulichten Farbengrund. Ich habe dieſe Gattung ſowohl von der Öuineifchen-Küfte als auch von Tranquebar bekommen. Sie muß in mehreren Meeren wohnen. Denn neulich wurde ſie mir gegen meine Erwartung auch aus Groͤnland zugeſchicket, doch waren die Exem⸗ 9 aus den Groͤnlaͤndiſchen Gewaſſern etwas duͤnnſchalichter und eichter. f 4 Voluten. Tab. 151. Fig. 1432.149% 169 5 Tab, 151. Eig. 1432. 1433. Ex Mufeo MorrNANO. * Dteäer Fingerhut. Voluta digitalis, teſta fuſiformi, emarginata, flavefcente-teftacea, ex albo maculata, trans verſim ſulcata, et punctis pertuſis excavatis notata, ſpirae aanfractibus nodoſo- ſpinoſis, columella quintuplicata, labro i & denticulato. ala Gall. La Tiare a Cul de De, bf FRAvANNE Conchyl. tab. 3 1. fig.D.3. - m. — — Cat. raiſ. p. 18 1. no. 860. tab. 4. fig. 869. Une Tiare äxträme- : maent rare appellee la Tiare a Cul de Dè, a gros ſillons eirculaires pon- Cliués regulierement de trous concaves, mais plus gros que ceux de la I.iare a trous; elle eſt a ſpirale couronnée et à robe rouflätre panachee _ de blanc et de brunätre; elle à un pouce neuf ligne de long. (Voluta pertuſa Linnaei.) 7 Diieſe ſeltene Volute gleichet in ihrer Form und Bildung der bekannten Pabſtkrone, jedoch durch ihr braungelbliches weißgeflecktes Farbenkleid, wie auch durch viele mit vertieften Löchern bezeichnete Queer⸗ furchen wird fie aufs deutlichſte von jener unterſchieden. Sie hat fieben Stockwerke, welche bis zur Spitze hinauf von lauter Queerfurchen durch⸗ ſchnitten werden. Von den gewöhnlichen Fingerhuͤten iſt es bekannt; daß ſie mit vertieften Loͤchern verſehen ſind. Da nun bey dieſer Vo⸗ lute gleichfalls ſehr viele vertiefte ausgehoͤhlte Loͤcher in den Queerfur⸗ chen geſehen werden, ſo hat dieſer Umſtand die Franzoͤſiſchen Conchy⸗ liologen veranlaſſet ihr den Namen Cul de De beyzulegen, und fie alfo den Fingerhut zu nennen. Auf dem hoͤchſten Rande ihrer Umlaͤufe tre⸗ teen kleine, weiße, knotige Zacken hervor, dadurch denn dieſe Schnecke einigermaſſen wie befrönet wird. Die Baſis hat einen tiefen Ausſchnitt. An der Spindellippe ſtehen fünf weiße Falten. Die aͤußerſte Lippe ſitzet or Einkerbungen. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen 0 Ya Im Cat. raiſ. loc. ſupra cit. behauptet es de Savanne, dies ſey Voluta pertufa Linnaei, und der ſelige Prof. Forskiäl, dieſer getreue Schuͤler des Linne, (welcher zur Anordnung des hieſigen Graͤfl. Molt⸗ kiſchen Cabinets vor feiner Abreiſe nach Arabien nebſt dem Herrn Kunſt⸗ verwalter Spengler das meiſte beygetragen, und vielen Conchylien den Linneiſchen Trivialnamen beygeſchrieben) , hat 712 Schnecke die no. 367. 5 a 75 Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. der 170 Voluten. Tab. 151. Fig. 1432. 1433. der roten Ausgabe des Linneiſchen Naturſyſtems beygeſchrieben (vid. not.) und fie alſo dadurch fuͤr Volutam pertuſam Linnaei erklaͤret. Dieſes Zeugniß eines fo großen Kenners, und „eres Linneaners, iſt gewiß wichtig, da ſich nun auch bey dieſer Conchylie die Kennzeichen und Ei⸗ genſchaften, welche ausführlicher im Mul. Reg. Lud. Ulr. no. 237. p. 596 bey der Voluta pertuſa Linnaei angegeben werden, aufs richtigſte befin⸗ den; da bey ihr allerdings Habitus Volutae Mitrae deutlich geſehen wird; da man bey ihr wuͤrklich teſtam emarginatam fufiformem exaratam ftriis transverſis et not tam punctis pertufis excavatis, ferner labrum denticula- tum und columellam quintuplicatam erblicket, fo würde ich ihr dieſen Namen nicht einen Augenblick laͤnger ſtreitig machen, wenn nur die faſciae longitudinales teftaceo-fufeentes, dergleichen Linne ausdruͤcklich erfordert, ſichtbarer vorhanden waͤren. Ihrem Farbenkleide kann man gerne colorem teftaceo - fuſcentem zuſchreiben, nur wuͤnſchte ich auch daſ⸗ un in faſcias abgetheilet zu ſehen, ſo fiele alle Bedenklichkeit gaͤnzlich Andere find geneigter den bekannten Cardinalshut, den ich im aten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets bey fig. 1358 beſchrieben, und der allerdings mit unzaͤhligen punctis pertuſis verſehen iſt — oder auch die fogenannte brandige Pabſtkrone, welche eben daſelbſt bey fig. 1361 geſehen wird (obgleich deren puncta pertuſa nicht recht ſichtbar 2 deutlich find) für Vol. pertufam Linn. auszugeben, wie ich ſolches alles 14 1 im sten Bande bey ihren Figuren deutlicher und umſtaͤndlicher gemel⸗ det habe. Noch andere haben den Einfall, es koͤnne auch wohl Linne dieſe drey Arten von Conchylien unter einer und eben derſelben Benen⸗ nung und Gattung mitbegriffen haben. Denn da er ſogleich nachher Mitram papalem und epiſcopalem, deren Unterſchied größer ſey, unter einer Hauptgattung zuſammengefaſſet, ſo ſey dergleichen bey den drey oben genannten Arten, nemlich beym Fingerhut, Cardinalshut und der brandigen Pabſtkrone noch vielmehr moglich geweſen. | 7 7A 4 9 y 4531 W. 1 1 5 r N 3. Bit, Br ae Not. 1. Zu der Zeit, wie ſich der Prof. Forskiaͤl hier aufgehalten, war die Late Ausgabe des Linneiſchen Naturſyſtems noch nicht herausgekommen. Daher iſt es leicht zu begreifen warum er ſich bey allen im Hochgraͤfl. Moltkiſchen Cabinette beygeſchriebenen Namen und Nummern 1 nur immer der Toten Ausgabe des Naturſyſtems bedienet. ; ta pertuſa Linnaei. 2. Nach des Herrn Spenglers Urtheil iſt die brandige Pabſtkrone die eigentliche wahre Volu- 1 — * 4 nr 7 54 Lö om ehe tells 1 4 * Voluten. Tab. 151. Fig. 1434-1439. 171 „Tab. ss Fig. 1434 1437 “ b Bus: — | Ex Mufeo SerNSLERIANO et noſtro. u 3 Die abgetheilte Bolute. Voluta ſubdiviſa, tefta turrita, emarginata, ang coſtata, plicata, ie, l ſubtiliſſime ſtriata, anfractibus octo vel des ein grada- tim adſcendentibus, cauda parum recurvata, 1 | triplicata. 5 Die Voluten, welche ich hier zuſammen nehme, ſind nur wenig 1 0 1 unterſchieden. Beyde haben einen langausgeſtreckten thurm⸗ foͤrmigen Bau, welcher durch laͤnglichte Ribben und Falten vielfach ab⸗ getheilet, und von Dueerbinden und Queerſtreifen umgeben wird. Die Stockwerke ſetzen wie Treppen voneinander ab. Die Spindel hat drey weiße Falten. Fig. 1434. 1435. iſt etwas langer und geſtreckter als die folgende. Bey ihrer Naſe oder Baſi ſiehet man eine ſtarkere Kruͤmmung. Dieſe Volute hat zehen Stockwerke, ein aſchgraues etwas bläulichtes Far⸗ 5 enkleid, welches von einigen theils ſchmaͤlern theils breitern braunen zaͤndern zierlichſt umwunden wird. Die länglichten Ribben find weiß. KA Fig. 1436. 1437. iſt etwas kuͤrzer als die vorhergehende. Sie hat 1 acht Stockwerke und ein dunkelbraunes Farbenkleid, welches von weißen Queerbinden umgeben wird. Die inneren blaͤulicht gefärbten a Bände find geriffelt, und werden durch Queerſtreifen rauh gemacht. Es wohnen dieſe Schnecken in den Oſtindiſchen Meeren. Sie haben | viele Aehnlichkeit mit der bekannten Voluta plicaria Linnaei. Nur ſind ſie ungleich schmaler und lange nicht ſo dickſchalicht. Zul, 1 UT HAARE 0 Tab. 151. Fig. 1438. 1439. e ene Ex Mufeo noftro. 2 Die blutige Volute. N Voluta eruentata, a turrita, emarginata, longitudinaliter coſtata, angu- lata, ſubdiviſa, in ſummitate coſtarum nodoſa, et cruentata, transverfim itriata, fafciis nigris et albis alternis cincta, columella triplicata, 1 fauce ſtriata. Hier ſehen wir eine nahe Verwandtin der ſogenannten Paternoſter⸗ en Ihre Stockwerke ſetzen wie Treppen voneinander ab, daher man dieſe Schnecke die graduirte nennen moͤchte. Durch viele laͤnglichte vr Bra gleichende Ribben, die fich ip beym Abſatze der Stockwerke ! in 172 Voluten. Tab. 151. Fig. 1438 144i. in ſcharfe blutroth- gefärbte Knoten endigen, wird fie nach der Länge abgetheilet und eckig gemacht. Viele Queerfurchen laufen uͤber die Oberflaͤche hinuͤber. Sie werden von einigen ſenkrechten Streifen durch⸗ kreuzet und durchſchnitten. Schwarze und weiße Queerbinden wechſel untereinander ab, doch ſind die ſchwarzen viel breiter als die weißen 1. Durch die blutrothe Farbenmiſchung, welche man theils auf ven Kno⸗ ten der Ribben, theils in der Mitte mancher Ribben erblicket, wird die Schoͤnheit dieſer Schnecke nicht wenig erhoͤhet und vermehret. Auf der Spindel ſtehen drey weiße Falten. Die inneren Waͤnde ſind geriffelt. Es wohnet dieſe niedliche Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. Tab! 15 T. Fig. 1440. 1441. Ar Ex Mufeo noſtro. le 3 Die rauhe Volute. — Voluta exaſperata, teſta turrita, emarginata, fubumbilicata, longitudinaliter coftata, angulata, ſubdiviſa, decuſſatim ſtriata, granulata, fcabra, ex pallide- 7 fufco fafciata, columella quintuplicata, labro crenulato,:- fauce ſtriata. b f Alle Eigenſchaften, welche Linne bey ſeiner Voluta ſeabricula an⸗ fuͤhret, wird man bey dieſer hier abgebildeten Nadelwalze antreffen. Denn fie hat teftam emarginatam fuſiformem, ſtriatam, transverfim rugo- fan, columellam perforatam, labrum crenulatum. Allein da fid) Linne bey feiner Vol. ſcabricula auf den Gualtieri tab. 53. ſig. D. berufet, wel che Figur der hier abgebildeten keinesweges gleichet; da er ferner be hauptet, fie habe nur vier Falten bey der Spindel, wo bey der unſri⸗ gen fünfe angetroffen werden, (wiewohl freylich die fünfte fo klein iſt, daß Linne ſie gerne kann uͤberſehen haben), ſo mag ich es nicht wagen, fie mit Zuverſicht für Vol. ſeabriculam Linn. auszugeben, ob ich gleich geſtehen muß, daß ſie bey der groͤßten Rauhigkeit ihrer Schale dieſen Namen vorzuͤglich und vollkommen verdiene Sie wird durch viele lange lichte auf ihrer Hoͤhe etwas ſcharfe und faſt ſtachlichte Rippen und durch viele nahe beyſammenſtehende granulirte Queerſtreifen ſo rauh wie eine Feile gemacht. Ihre Stockwerke ſetzen ſtark wie Treppen voneinander E 5 ab. Die laͤnglicht herablaufenden Ribben haben eine ſchwarzbraune Farbenmiſchung. Sie werden von Queerſtreifen durchſchnitten und da⸗ durch wie gekoͤrnt gemacht. Der Schalengrund iſt weiß, doch legen ſich einige blaſſe braͤunliche Queerbinden um ſie herum. Die e 15 8 at | Voluten. Tab. 15 1. Fig. 1442- 1445. 173 hat fuͤnf weiße Falten und einen kleinen Nabel. Auf der aͤuſſern Lippe ſiehet man einige feine Einkerbungen. Die inneren weißen Wande find geriffelt. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren, und iſt gewiß nicht gemein. ia | JJV Nia lla b. 151. Fig. 1442. 1443. R Ex Müfeo SrENGTERIA xo. 177625 i Die gekoͤrnte Volute. a Voluta granoſa ſeu granatina aut noduloſa, teſta turrita, Emarginata, lineis, rubeſeentibus cincta, longitudinaliter ſulcata, trans verſim ſtriata, gra- noſa, apice et baſi nigricante, columella triplicata. 95 Dien Namen der gekoͤrnten verdienet dieſe thurmfoͤrmige Nadel walze mit dem groͤßeſten Rechte, da ſie von oben bis unten von lauter Koͤrnern wie beſetzt und beſaͤet erſcheinet, und von lauter Perlen⸗ oder Knotenreihen und Corallenſchnuͤren umwunden wird. Die vielen laͤng⸗ lichten Furchen, welche von der Spitze herablaufen, werden von Queer⸗ furchen durchſchnitten, und eben dadurch ganz koͤrnig oder granulirt ge⸗ macht. Feine roͤthliche Linien legen ſich um dieſe weißliche Schnecke her⸗ m, und tragen das ihrige zur Verſchoͤnerung derſelben bey. Die Spitze if kahl weng und unten bey der Baſti leget ſich gleichfalls ein ſchwaͤrz⸗ liches Band um die ſtark ausgeſchnittene Naſe herum. Auf der Spindel ſtehen drey weiße Falteu. Es wohnet dieſe ſeltene Schnecke in den Oſt⸗ indiſchen Meeren. . . ꝑU: See ern u ur nu... s 4 ae eins,, ae, Die langgeſtreckte Faltenwalze. f Voluta pliearia valde elongata, teſta turrita emarginata, longitudinaliter plicato- — coſtata, angulata, transverſim ſulcata, fafeiis albis, luteſcentibus, lividis, nigricantibus vittata, cauda adſcendente, columella quadriplicata. Unter den Nadelwalzen behauptet dieſe vortrefliche Schnecke bey ihrer anſehnlichen Groͤße und vorzuͤglichen Laͤnge, und bey ihrem lebhaf⸗ ten und friſcheſten Farbenſchmucke, den erſten und vornehmſten Rang. Sie iſt wuͤrklich uͤber drey Zoll lang, welches unter ihren Mitgeſchwiſtern etwas ungewöhnliches iſt. Sie gleicher ſehr der bekannten Faltenwalze, welche von den Franzoſen Minaret ordinaire, von den Hollaͤndern de ge- ıknobbede 2zwartſtrepige Band Pen a e Voluta e d 3 | wird. „Nl 174 Voluten. Vign. 20. Fig. C und D. wird. Aber ſie iſt ungleich laͤnger, geſtreckter, vortreflicher, und hat dreyzehen Stockwerke Man findet bey ihr lauter Tänglichte, faltige Rib⸗ ben, welche von ſtarken Queerfurchen durchſchnitten, und dadurch wie gekerbet oder Enstig und Förnicht gemacht werden. Viele breite gelbliche unterwaͤrts gleichſam ſchwarz eingeſaͤumte oder eingefaßte Bänder, wel⸗ che mit andern weißen und ſchwarzen abwechſeln, und die friſcheſte Far⸗ be haben, winden ſich um ſie herum, und verſchaffen dieſer Schnecke einen ſolchen Reitz und Schmuck, der ſich beſſer ſehen als beſchreiben laͤſſet. Die Baſis oder Naſe wird von einem ſchwarzbraunen breiten Bande un⸗ wunden, und ſitzet voller knotigen Queerſtreifen. Unterwaͤrts findet man eine merkliche Krümmung und Erhöhung, dergleichen Linne caudam ad- fcendentem zu nennen pfleget. Auf der Spindel ſtehen vier Falten. Die innere Lippe leget ſich wie ein Blat an die Epindelfäule hinan. Hinter derſelben finder man einen kleinen Nabel. Die inneren Wände find weiß und etwas geriffelt. Es iſt dieſe Schnecke ohnweit Bombay, alſo im Oſtindiſchen Meere gefunden worden. Sie iſt ſehr rar, und wird in den wenigſten Conchylienſammlungen angetroffen. ö N EN Vignette 20. Fig. C und D. ü Die keuſche Volute. | Voluta cafta, teſta turrita, laevi, glabra, ex brunneo nitidifime in fundo albo faſciata, columella fexplicata, bafı emarginatda. TH. Martyns Univerf. Conchol. Tom. I. fig.20. The banded Mitre. Mitra faſciata. La couleur brunätre de cette coquille confifte dans une efpece d’epiderme tres mince, plus adherente au corps de la coquille que de coutume. Elle eſt encore tres remarquable en ce que fon epiderme, _ a une direction ſpirale tandis que celle des autres coquilles univalves les couvre pleinement, fans qu'elle paroiſſe ſuivre le cours de ſes dif- ferentes convolution. a it RR ung Unter den Conchylien, welche bey Gelegenheit der Cookiſchen Seereiſen aus der Suͤdſee zuruͤckgebracht worden, findet man auch mans che thurmfoͤrmige Voluten. Von der ſogenannten brandigen Pabſtkrone (vid. ſyſtemat. Conchyliencab. Tom. 4. fig. 1361.) hat man daſelbſt vor⸗ zuͤglich große Abänderungen entdecket, deren Abzeichnung in Th. Martyns Univerfal Conchol. Tom. I. fig. 14. nachgeleſen werden kann. Jene vor⸗ trefliche Volute, deren Abbildung in Knorrs Vergnuͤgen der Augen Tom. 4. Voluten. Vignette 20. Fig. C und D. 175 Tom. 4. tab. XI. fig. 3. flehet, wird nirgends beſſer und vollkommener, als im Suͤdmeere angetroffen; vid. Thomas Wartyns Univerſal Conchol. Tom. I. fig. 21. Sie heißt bey ihm Beaded Mitre. Mitra ſphaerulata. Bey den freundſchaftlichen Inſuln der Suͤdſee werden die beſten Varietaͤten jener Volute gefunden, welche beym Herrn Hofrath von Born in ſeinem Teſtac. Muſ. Caef. tab. 9. fig. 9. 10. Voluta filoſa heißt. Vom Th. Marz tyn wird die Varietaͤt derſelben Tom. I. fig. 22. feiner Univerſ. Conchol. Knitted Mitre-Nexilis genannt. Allein da von allen dieſen Gattungen theils ſchon in dieſem, theils in andern conchyliologiſchen Buͤchern getreue Abbildungen vorhanden ſind, ſo mag ich mich bey den etwas verſchiede⸗ nen Abaͤnderungen nicht aufhalten. Nur eine neue Gattung thurmfoͤrmi⸗ ger neuentdeckter Voluten, die in Th. Nartyns Univ. Conchol. auf der oben angeführten Stelle beſtens vorgeſtellet worden, kann ich hier nicht unangezeigt laſſen. Sie iſt ziemlich dickſchalicht und im Grunde ſchnee⸗ weiß. Eine ungewoͤhnlich breite braunroͤthliche Binde leget ſich bey ihr um das erſte Stockwerk herum. Auf den hoͤheren Stockwerken ſiehet man noch ein paar ſchmalere Binden von eben dieſer Farbe. Ich zaͤhle hey ihr acht Stockwerke, und ſinde nahe bey der Nath feine laͤnglichte Linien, und zartpunctirte Queerlinien. Auf der Spindel ſtehen fuͤnf bis ſechs Falten. Die Baſis hat einen ſtarken Ausſchnitt. Die far⸗ bichten Queerbinden gleichen einem duͤnnen Flor, welcher leichte abge⸗ rieben werden kann. Dieſe Gattung iſt bey den Cookiſchen Reiſen auf der Nordoſtlichen Kuͤſte von Amboina gefunden worden. Th. Martyn will uns überreden, die Binde, welche ſich um dieſe Volute herumlege, ſey blos ein Epiderm. Mir ſcheinet dies gar nicht wahrſcheinlich zu ſeyn. Doch empfehle ich feine oben angeführten Worte deſto mehr der Prüfung und näheren Unterſuchung. ä | Obſ. Da mir eben der vom Herrn Seer. Abel mit groͤßeſtem Fleiße verfertigte Catalogus der Couchylien des Fuͤrſten Biſchofs von Conſtanz in die Hände koͤmmt, fo erſehe ich es, daß dieſe hoͤchſtſeltene Voluta caſta Solandri ſich in jener Sammlung befinde, und daſelbſt im Nachtrage p. 16. no. 18. a. berzeichnet ſtehe. | en | N rr me rt 110 8 N Ber ’ 5 * g 1 i | ; iz . | Sieben⸗ Siebendes Geſchlecht. € "+2 2 i Buceina des Linne find groͤßtentheils gar ſehr von jenen unte ſchieden, welche bey andern Schriftſtellern dieſen Namen führe Solche Schnecken, welche bey ihrer Baſi mit einem geraden rinnenarti⸗ gen Auslaufe verſehen find, heiſſen beym Linne Nurices. Iſt bey ihnen vollends ein wohlverlaͤngerter Schnabel oder Schwanz zu finden: ſo Fön Siebendes Geſchlecht. Kinkhoͤrner. 177 koͤnnen fie noch ſicherer auf diefen Namen Anſpruch machen. Drehet ſich aber bey Conchylien die erweiterte Muͤndungslippe, und der rin⸗ nenartige Canal zur linken Seite hinuͤber, (wenn man nehmlich die Schnecke auf ihrer Mundoͤfnung vor ſich hinleget, und ihre Spitze in die Hoͤhe kehret), ſo werden ſie vom Linne Strombi genannt. Hingegen wenn Schnecken eine eyfoͤrmige Mundoͤfnung und einen kurzen gleich⸗ ſam abgeſtumpften Schwanz und Schnabel haben, und ſich ihr rinnen⸗ artiger Canal und deſſen tiefer Ausſchnitt zur rechten Seite hinuͤber kehret und neiget: ſo ſind es nach der Linneiſchen Beſtimmung und Ein⸗ theilung Buceins. Es ſcheinet anfänglich als würden ſich bey dieſer Bez ſtimmung die Mitglieder der drey eben genannten Geſchlechter aufs leichtſte erkennen und voneinander unterſcheiden laſſen: allein es gehoͤ⸗ ret wuͤrklich viele Aufmerkſamkeit und Uebung, und eine große Bekannt⸗ ſchaft mit den Conchylien dazu, wenn man auf dieſem noch lange nicht voͤllig geebneten Wege ſichere und gewiſſe Tritte thun will. Die Mit⸗ glieder dieſer Geſchlechter ſind oft ſo nahe miteinander verwandt, daß es nicht ſo leicht entſchieden werden kann, welchem Geſchlechte ſie eigent⸗ licher und rechtmaͤßiger zugehoͤren moͤchten. Be Ob Linne recht und wohl daran gethan, daß er die fonderbare Familie der helmfoͤrmigen Schnecken, (teftas caſſideas), ferner die thurm⸗ foͤrmigen Nadeln, unter feine Buccina mit aufgenommen? will ich an⸗ dern zur Beurtheilung uͤberlaſſen. a Verzeichniß der abgebildeten Kinkhoͤrner. Vignette 21. Fig. A und B. Das zuſammengeſetzte (aus vielen kleinen Blechen gleichſam zuſammengefaltete Neuſeelaͤndiſche) Kink⸗ horn. Buccinum compoſitum. ö Vignette 21. Fig. C und D. Das neuentdeckte Kinkhorn. Buceinum no- 6 viſſime detedtum. a Tab. 152. Fig. 1446. 1447. Das Kinkhorn des Eismeeres. Buccinum glaciale 0 f ınnael . Fig. 1448. Das Groͤnlaͤndiſche Kinkhorn. Buccinum Groenlandicum. Fig. 1449: 1450. Die Waſſerſchaufel. Buecinum Hauritorium. Fig. 145 1. Die altmodiſche Harfe. Die Harfe mit weitſchichtigen breiten Ba Ribben. Buccinum Harpa antiqua, ConchylienCabinet Supplemenisband. 3 Fig. 1452. 178 Verzeichniß der abgebildeten Kinkhörner. Fig. 1452. Die Kayſerharfe. Die vielgeribte Harfe. Harpa imperialis. Buccinum coftatum Linnaei. Fig.1453. Die gegitterte Harfe. Harpa cancellatı Fig. 1454. Das kleine geſprenkelte, oder das Schildkroͤtenartige Rn Buccinum teftudineum. Fig. 1455. Der Waſſerfall. Buceinum Cataradta. Fig. 1456. Das Caſquet. Buccinum caſſideum. Tab. 153. Fig. 1457. 1458. Das laͤnglichtbandirte Caſquet. Buccinum cafli- ! deum ftrigatum. Fig. 145 9. 1460. Das knotig gefaltete und gekraͤuſelte Caſquet. Bischhusn eaflideum (plicis et nodis quafi) crifpatum. Fig, 1461. 1462. Das Thyrheniſche Caſquet. „ „ Tyrhenum. Fig. 1463. 1464. Das verkuͤrzte Caſquet. Buccinum lid ee abbre- viatum N Fig. 1465. 1466. Abaͤnderungen der vorigen Gattung. Wir ae piie- ris ſpeciei. Tab. 154. Fig. 1467. 1468. Die Nudolphusſchnecke mit breiten Binden und 8 großen Flecken. Buceinum Rudolphi ſeu Perficum. Fig. 1469. 1470. Der gezahnte Rudolphus. Das Einhorn. Butimen 4 Monoceros. Rudolphus dentatus. | Fig. 1471.1472. Die große Wagengleiſe. Buceinum Orbita. Fig. 1473. Die kleine Wagengleiſe. Buceinum Orbita lacunoſa. Fig. 1474. Das Reißbrey Kufferhorn. Arcularia papilloſa. ene Fig. 1475. 1476. Das große rothgeſprenkelte eee Buccnum ex ſanguineo adſperſum. a Fig. 1477. Das Söͤdſeeiſche Kinkhorn. Buceinum aufale, Be 55 80 * Vignette 21. Fig. A und B. 6 070 Das zuſammengeſetzte, oder zuſammengeſchichtete Kinkhorn. BZBuceinum compoſitum, teſta ſubplicata, transverfim coſtata, ſulcata, tuber- culata, lamellis juxta ſe aggregatis quaſi compoſita, ex brunneo et albo fafciata. f Thomas Martyn Univ. Conchol. Tom. 2. fig. 44. Plaited Buceinum — Buceinum plicatum, from King Georges Sund. Dieſe Schnecke, welche andere wohl lieber den Muricibus wuͤr⸗ den beygeſellet haben, wird vom Th. Wartyn in feiner Univ. Conchol. loc. ſupra allegato, Buccinum plicatum genannt. Weil aber Linne dies fen Namen in feinem Naturſyſt. no. 444. ſchon einer gewiſſen Gattung helmfoͤrmiger Kinkhoͤrner zugeeignet, ſo kann er bey dieſer neuen Gat⸗ tung nicht abermals adoptiret, genehmiget und geduldet werden. Ihre Schale beſtehet ſonſt wuͤrklich aus vielen Falten, und ſcheinet aus La⸗ mellen und kleinen Blechen wie zuſammengeſchichtet und gefaltet zu ſeyn. Die laͤnglicht herabgehenden Lamellen werden von tiefen Queerfurchen durchſchnitten, und dadurch ribbenartig und knotig gemacht. Mitten in den Furchen ſiehet man zartpunctirte weißliche Linien. Beym Far⸗ benkleide wechſeln weiße und braune breite Queerbinden miteinander ab. Auf den inneren Waͤnden erblicket man eine blaͤulichte Farbenmiſchung, und hinter der inneren Lippe einen kleinen Nabel. In dem vom Ca⸗ pitain Cook entdeckten Sunde, welcher Neuſeeland durchſchneidet, iſt dieſe merkwuͤrdige Gattung gefunden worden. | Vignette 21. Fig. C und D. Das neuentdeckte Kinkhorn. | Buceinum nuperrime detectum, tefta laevi, brunnea, cauda obtufa, anfracti- bus planiuſculis, venis feu ſtrigis longitudinalibus in fundo 7 brunneo-albido notatis. i Til: Martyn Univ. Conchol. Tom. 2. fig. 55. Streaked - Buecinum. Bucci- num ſcutulatum, from New- Zealand, a 5 Dieſes Kinkhorn iſt weit rarer und ſeltener als das vorherge⸗ hende. Man hat es bey Gelegenheit der Cookiſchen Seereiſen am Ufer der an Conchylien fo vorzüglich he Inſul Neuſeeland f ie : 2 ie = 180 Kinkhoͤrner. Tab. 152. Fig. 1446. 1447. Die Form und Bauart hat manches eigenthuͤmliche an fich, man mag nun auf den kurz abgeſtumpften Schnabel, oder auf die ziemlich flachen Windungen, oder auf die ſonderbare Mundoͤfnung ſein Augenmerk hin⸗ richten. Das braune und weißliche Farbenkleid dieſer Schnecke wird von braunen laͤnglichten Streifen, und bey der Nath von einem klei⸗ nen Bande, darauf weiße und braune Flecken abwechſeln, bezeichnet. Der Name, welcher oben dieſem Buccino beygeleget worden, iſt freylich zu algemein. Alle neuentdeckte Gattungen koͤnnen darauf Anſpruch ma⸗ chen. Allein da dieſe erſt bey der letzten Cookiſchen Reiſe fol entdeckt worden ſeyn, und der vom Th. Martyn erwaͤhlte Name den meiſten noch weniger gefallig ſeyn moͤchte, ſo mag er ſo lange ſtehen bleiben, bis andere einen beſſern und bequemern werden vorgeſchlagen haben. Tab. 152. Fig. 1446. 1447. Ex Mufeo noſtro. Das Kinkhorn des Eißmeeres. Buccinum glaciale Linnaei, teſta ovali oblonga, transverſim ftriis exarata, longitudinaliter angulato plicata, infimo anfractu in medietate carinato, luabro incraſſato, finuofo, ſubſtriato. LIxNEI Syft. Nat. Edit. 12. no. 474. p. 1204. Buecinum glaciale, teſta lae- vi, ſubſtriata, ovato-oblonga, anfractu infimo ſubearinato. Habitat in Oceano Septentrionali ad Spitzbergam Inſulam. — — Fauna Suec. no. 2162. p. 523. Buccinum glaciale; teſta craffa ma- gnitudine extimi articuli pollicis, pallida, ſecundum anfractus obſolete ſtriata, acuminata ſuperne conica. Anfractus infimus ſeu maximus fub- carinatus eſt, fed haec carina in reliquis ſuperioribus anfractibus eva- nefeit, cum ſutura anfractuum evadat, quae attenuata. Baſis gibba emar- ginata. Apertura ovata. Labium exterius eraſſum, patulum, itriis in- cumbentibus. Habitat in Oceano Norvegico ufque in Spitzbergam. O. Fa RIC Fauna Groenlandica no. 397. Tritonium glaciale, tefta ovato- oblonga, exarata, angulata, anfractu infimo ſubearinato. Teſta ad- . modum crafla anfractus feptem habet ſpiraliter exaratos, et ut Bucci- num undatum curvato-multangulos, fed magis diſtincte et quidem in omnibus anfractibus hi anguli apparent. Praeterea carina obtufa anfra- étum infimum ambit, in furura fecundi evanefcens, infra quam tefla eoarctata non angulata, ſupra vero conica, Color pallide rubicundus KEN a N ee interne albus politus, * Schroͤ⸗ * Kinkhörher. Tab. 152. Fig. 1446. 1447. 187 Schroͤters neue Litteratur Tom. 3. p. 270. tab, 3. fig. 20. 21. a ee Schriften der Berliniſchen Geſellſch. Naturf. Freunde Tom. 6. p. 3 17. tab. 6. N fig. 4. 5. f g Catal, Muſ. Portland. no. 569. Buccinum glaciale Linn. and avidum Solan- dri, both from Grönland — and very rare. HERE Linne muß von diefer Gattung nur eine ſehr kleine gehabt haben, weil er ſchreibet, dieſe Schnecke ſey nicht groͤßer als das aͤuſſerſte Glied eines Fingers oder Daumens. Ich beſitze mehrere derſelben die drey Zoll lang find. Linne iſt der erſte, welcher uns von dieſem Buccino eine rurze Beſchreibung in der ı2ten Ausgabe feines Naturſyſtems, und eine ausfuͤhrlichere in der Fauna Suecica gegeben. Der Herr Paſt. Fab⸗ ricius hat uns daſſelbe noch umſtaͤndlicher in feiner Fauna Groenlandica beſchrieben. Man muß es dem vortreflichen Linne, welcher nur ein klei⸗ nes unvollkommenes Stuͤck von dieſer Gattung in Haͤnden gehabt, zu gute halten, wenn ſeine Nachrichten etwas mangelhaft ausgefallen, und wenn er ihre teftam als laevem, als ſubſtriatam, oder als obfolete ſtria- tam ausgegeben, da fie doch mit ſtarken Queerſtreifen, mit ftriis exara- dis, reichlich genug verſehen if. Man muß es ihm ferner vergeben, wenn er dieſe Schnecke nur als in intimo anfractu ſubcarinatam beſchrie⸗ ben, da er fie mit Recht als diſtinckiſime carinatam charakteriſiren koͤn⸗ nen. Indeſſen hat er uns doch mit einigen Eigenſchaften derſelben bes ſtens bekannt gemacht, indem er uns belehret, ſie habe auf ihrem un⸗ terſten Stockwerke eine erhabene Kante, Ccarinam), welche bey der Nath der nachfolgenden Stockwerke ſich verliehre und wie verſchwinde, weil daraus die Sutura der höheren Stockwerke entſtehe; fie habe ferner eine weite eyfoͤrmige Mundoͤfnung, und eine dicke Lippe mit ſtrüs incumben- * tibus, weil nemlich die Streifen der Oberflaͤche über die Lippe hinuͤber⸗ laufen. Auch nennet uns Linne ſehr richtig ihr wahres eigentliches Vaterland, wenn er ſchreibet, fie werde ſchon in Norwegen nemlich an den Noͤrdlichſten Stranden deſſelben) und bis nach Spitzbergen hin⸗ auf gefunden. Dieſe Schnecke liebet alſo die kaͤlteſten Meere und weiß ſich daſelbſt zu ernaͤhren und fortzubringen. Ich habe einen guten Vor⸗ rath derſelben von der ſuͤdlichſten Colonie Groͤnlandes, von Julianens⸗ Hofnung erhalten. Wie mir die erſten Stuͤcke dieſer Gattung in die Haͤnde fielen, ſo leuchtete es mir ſogleich ins Auge, daß ſie mit dem Buceino undato Linnaei ſehr nahe verwandt ſey. Aber ich fand zu glei⸗ cher Zeit ſoviel unterſcheidendes, nemlich die erhabene Kante des erſten Stockwerkes, und die dicke, ausgeſchweifte, eckigte Muͤndungslippe, d aß 83 ich 182 Voluten. Tab. 152. Fig. 1446-1448. ich fie für eine ganz eigene Gattung halten mußte. Bald nachher ward es mir je länger je wahrſcheinlicher, es müßte Buccinum glaciale Lin- naei ſeyn, darnach ich mich ſchon lange, wiewohl vergeblich umgeſehen hatte. Endlich ward meine Vermuthung zur Gewißheit, da ich die Faunam Suec. Linnaei zur Hand nahm, und die daſelbſt befindliche aus⸗ 10 Beſchreibung des Buccini glacialis mit meinen Exemplaren verglich. Ä Die laͤnglichten ſchieflaufenden Falten, welche auf den Stockwer⸗ ken dieſer Schnecke geſehen werden, erſtrecken ſich nur bis zur erhabe⸗ nen Kante des unterſten Stockwerkes. Keine waget es uͤber dieſe Graͤnz⸗ linie und Scheidewand hinuͤber zu gehen. Die meiſten haben ſieben Umlaͤufe. Ihr Farbenkleid iſt verſchieden. Einige haben eine gelbliche, andere eine blaßroͤthliche, noch andere eine aſchgraue und weißliche Farbe. Bey einigen zeiget ſich auf den inneren Waͤnden einige Fleiſchfarbe, bey andern ein ſchmutziges Gelb. Noch andere ſind daſelbſt ſchneeweiß. Auch ſind mir ein paar Stuͤcke vorgekommen, bey welchen auſſer der großen erhabenen Kante, die in der Mitte des unterſten Stockwerkes geſehen wird, nach oben und unten ein paar andere, zwar etwas klei⸗ nere, aber doch auch merklich erhobene Kanten geſehen werden. | * 5 Tab. 152. Fig. 1448. 5 Fx Muſeo noſtro. Das neue Groͤnlaͤndiſche Kinkhorn. 14 Buccinum novum Grö£nlandicum, teſta ovali- oblonga, tenui, coerulefcente, ‚ftriis valde diſtantibus transverſim notata, anfractibus in ſutura appreſſis, ſeu margine anfrattuum ſuturam obducente et contegente. Dieſes hier abgebildete Groͤnlaͤndiſche Kinkhorn iſt vom Buceino undato und glaciali gar ſehr verſchieden. Es hat eine ſehr leichte und duͤnne Schale, welche von wenig Queerſtreifen, die noch dazu in ziem⸗ licher Entfernung voneinander ſtehen, bezeichnet, und von einem blaͤu⸗ lichten Epiderm bekleidet wird. Nimmt man dieſen Ueberzug hinweg, ſo findet man einen dunkelbraunen Grund. Der obere Rand eines je den Stockwerkes ſchließet und leget ſich ſehr nahe an die folgende Win⸗ dung hinan, und bedecket jedesmal die Nath und Sutur derſelben, das her ich oben mit Recht von ankractibus in ſutura appreſſis reden koͤnnen. 70 Von meinem alten treuen Correſpondenten in Groͤnland habe ich auch manche ſonderbare Buccina undata bekommen, die aͤuſſerſt ban Kinkhoͤrner. Tab. 152. Fig. 1449. 1450. 183 licht find, und von lauter linirten, rothbraunen, unterbrochenen Queer⸗ binden zierlichſt umgeben werden. Der Raum verbietet es mir ſie eben⸗ falls abzeichnen zu laſſen 1 | : a. 1 Tab. 152. Fig. 1449. 1450. Ex Mufeo noſtro. Die Waſſerſchaufel. Buceinum, Hauritorium, teſta ovata, ventricoſa, nigro fufca, transverfim fulcata, ſpira brevi, columella depreſſa, alba, plana et in medietate longi- tudinaliter retuſo - excavata, fauce alba, labro introrſum ftriato ur et crenulato. 1 f eh Angl. Water Scoop Whelk from New: Zealand. 51 Neue Sammlung von Abhandl. der Danziger Naturf. Geſellſch. Tom. 1. p. 272. ' no. 95. a 23 1 x ITI. 1 Univerſ. Conchol. Tom. 1. fig. 9. Scoop. Buceinum Hauftrum. . Die Engelaͤnder, welche dieſe zuvor unbekannt geweſene Schnecke bey den Cookiſchen Reiſen um die Welt am Strande von Neuſeeland entdecket, haben ihr den Namen der Waſſerſchaufel ertheilet. Dieſen bequemen Namen habe ich bereitwilligſt beybehalten. Es gleichet die gegenwaͤrtige Schnecke in vielen Stuͤcken dem Buccino patulo und per- ſico Linnaei, davon das erſte bey den Hollaͤndern Wydmonden und das letztere Rudolphushooren genannt wird. Ihre erſte Windung, welche wohl dreymal groͤßer iſt, als alle uͤbrigen, erſcheinet ſehr gewoͤlbet, bauchicht und aufgeblaſen. Es laufen über dieſelbe viele flache Queer⸗ furchen hinuͤber. Der Grund iſt braunſchwarz, er wird aber vornehm⸗ lich bey jugendlichen Stuͤcken durch ein kalkartiges Epiderm, welches zum Theil auch nach der Politur in den Furchen zuruͤckbleibet, etwas weißſtreifig gemacht. Der Wirbel iſt wenig erhoben und hat ſelten mehr wie vier Umlaufe. Die Mündung iſt weit und offen. Die auſſere Lippe ſitzet voller Einſchnitte, Streifen und Kerben, und hat an der inneren Seite gemeiniglich einen farbichten Lippenſaum. Auf den inneren glat⸗ ten Wanden ſiehet man bey einigen eine weiße, bey andern eine blaͤu⸗ lichte Farbenmiſchung. Die Spindellippe iſt weiß und ſehr breit. In ihrer Mitte ſiehet man eine ſtarke langlichte Vertiefung. Nach dem Linne ſollte billig jedes Buecinum lacunam retuſam, ſeu caudam retuſam haben. Dergleichen kann ich weder beym Buccino patulo noch bey Diez ſer Schnecke antreffen. Dennoch wird ihr nicht leicht jemand ihre Stelle unter den Buccinis ſtreitig machen wollen. 5 8 5 er NL - N 184 Voluten. Tab. 152. Fig. 145 1. 1452. Der Herr Baron von Zorn belehret uns in der obenangezogenen Stelle, daß die Naturforſchende Geſellſch. zu Danzig dieſes Buccinum aus Engeland mit ſeinem Deckel oder Operculo bekommen. Allein er meldet es nicht dabey ob der Deckel hornartig oder ſeinschalich ! ein Operculum corneum oder teſtaceum ſey. Tab. 152. Fig. 1451. Ex Mufeo noftro. . Die altmodiſche Harfe. Die Harfe mit weitſchichtigen Ribben. Buccinum Harpa antiqua, coſtis diftantibus, teſta ovata, longitudinaliter ob- ſolete ſtriata, coſtis latis, planiuſculis, valde diftantibus , verfus apicem mu- un et na baſin curvatis diſtincta, fpira breviſſima, colore pallido. Dieſe Harfe gleichet in ihrer Bildung, Groͤße und Bauart völlig den gewöhnlichen Harfenſchnecken, aber bey ihr findet fich eine kleinere Anzahl von Ribben, welche weitſchichtig voneinander ſtehen. Jede die⸗ ſer Ribben endiget ſich oberwaͤrts in eine ſcharfe Spitze, und jede wird auf ihrer breiten glaͤnzendglatten Oberflaͤche von roͤthlichen Queerlinien ſparſam bezeichnet. Auf dem weiten Raum, der ſich zwiſchen den Rib⸗ ben befindet, ſiehet man feine laͤnglichte Streifen, und einige kaum merkliche, in weiter Entfernung voneinander ſtehende FEN: Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. Tab. 152. Fig. 1452. Ex Muſeo SpENOLERIANO. Die Imperial⸗Harfe. Die vielgeribte Harfe. Harpa Imperialis. Buccinum coſtatum Linnaei, teſta ovata, ventricoſa, coftis longitudinalibus confertis approximatis, fupra mucronatis, infra recurvatis inſtructa. 1 # 1 15 0 Gall. Harpe Imperiale. Harpe à ſtries ſerrèes. Le Manteau de Sainte = Mi Jeanne ou de Sainte Helene. D’ARGENVILLE Append. tab. 3. fig. F. Harpe canelée profondement dans toute l’etendue de fa robe &c. Davıra Cat. raiſ. Tom, I. no. 406. p. 212. Tlarpe tres rare — à un i nombre de .cötes Aa ie er entr elles des cannelures tres profondes. Mee emen enen 5 1 1 1 Lu 0 5 ap er Kinkhoͤrner. Tab. 152. Fig. 1452. 185 LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 400. o. p. 738. Buccinum coſtatum, tefta coftis aequalibus &c. 3 — — — — Edit 12. no. 463. p. 1202. Buccinum coftatum, tefta Varicibus aequalibus, longitudinalibus, confertis, mueronatis, eolu- mella laevigata. Simillima Buccino Harpae, forte Varietas, ſed coſtae approximatae. i 5 — — Mul. Reg. Lud. Ulr. p. 608. no. o. Buceinum coftatum. Varietas forte Bucc. Harpae. Magnitudo, habitus, ſutura ejusdem. Differt ab illo fequentibus, coſtis triplo pluribus, alternis exoletis, alternis triplo altioribus membranaceis, reflexis antice minus pungentibus. ; Colore albo. FavxRT D’Hersıcny Dict. Tom. 2. p.107. Belle Harpe. Harpa aliis ſpe- ciebus praeſtantior, triginta coftis anguftis et amplius per longitudinem ordinatis, et uſque in ſpiris elegantifime productis, eminenter coſtata; totidem canaliculis profunde et regulariter excavata, maculis ex fufco purpurafeentibus duodecim zonas efformantibus in fundo partim flavo et ſubalbido exornata, Sanctae Helenae pallae nomine praedita, DE Favanne Conchyl. tab. 28 fig. A. 4. Tonneäcötes. — — Catal. raiſ. n0.783. p. 164. Une Tonne de la derniere rareté, elle \ oa ceſt chargee d’un grand nombre de cötes longitudinales, Etroites. arron- dies du cotè gauche et creufees en rigole adroite dont les bords font en vive arrete: fes cötes extremement faillantes et ſerrées les unes contre les autres produifent für le bord du pas du premier orbe large et creufe en gouttiere une fuite de pointes formant une couronne. Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. 333. no. 26. Unter allen Harfenſchnecken iſt dieſe ohnſtreitig die vorzuͤglichſte und allerſeltenſte. Sie hat auf ihrem erſten größeften Stockwerke mehr als dreyßig Ribben, folglich dreymal ſoviel Ribben als die gewoͤhnlichen Harfen zu haben pflegen. Sie wird von den Franzoſen La Harpe Im- periale, oder auch der faltenvolle Mantel der heiligen Johanne oder Helene genannt. Die Ribben dieſer wunderbaren Harfenſchnecke ſtehen ſehr nahe oder enge beyſammen, und kruͤmmen ſich ein wenig zur rech⸗ ten Seite herum. Sie endigen ſich oberwaͤrts in ſtumpfe Spitzen, auch bilden ſie beym Wirbel gewiſſermaſſen eine Krone, und unten bey der Baſi einen dicken faltenvollen Wulſt. In dem engen Raume, welcher ſich zwiſchen den Ribben befindet, ſiehet man laͤnglichte Streifen, und auch auf einigen Stellen kleinere Ribben. Der Wirbel erhebet ſich Cionchylien Cabinet Supplementsband. Aa wenig. q | 186 Kinkhoͤrner. Tab. 152. Fig 145 2. 1453. wenig. Die Umläufe deſſelben figen voller ribbenartigen nahe beyſam⸗ menſtehenden Falten. Die Grundfarbe iſt weiß. Einige Queerbinden, deren Zahl Favart bis auf zwoͤlfe beſtimmet, legen ſich um die Schne⸗ cke herum. Sie beſtehen aus blaßroͤthlichen, mehrentheils verbleichten Flecken. Die inneren Wände dieſer geribten Harfe find weiß. Von den vielen Ribben und Unebenheiten der Oberflache, find daran nur wenig Spuren und Eindruͤcke zu ſehen. Die Spindel wird gemeiniglich von einigen ſtarken roͤthlichen Flecken bezeichnet. Martini gedenket zwar ſchon im zten Bande des ſyſtemat. Conchyliencabinets fig. 1093 dieſer ſeltenen Gattung. Weil er aber kein Original derſelben in Haͤnden ger habt, und die Abbildung nur nach einer fehlerhaften Figur, die in Dar⸗ genvillens Append. de la Conchyliologie geſehen wlrd, verfertigen laſſen: ſo wird es wie ich hoffe, den CTonchylienfreunden gewiß nicht entgegen ſeyn, daß ich hier eine getreuere Abbildung nach dem im Spengleri⸗ ſchen Cabinette liegenden Originale entwerfen laſſen, und daß ich ihnen zugleich eine umſtaͤndlichere Nachricht von dieſer Seltenheit gegeben. Dem Herrn Kunſtverwalter Spengler, der dies Stuͤck aus Paris er⸗ halten, koſtet daſſelbe drey Louis d'ors. Es iſt zween Zoll ſieben Li⸗ nien lang, einen Zoll neun Linien breit. Es erreichet dieſe geribte Harfe oftmals die Laͤnge von vierthalb Zoll. Sie wird, wenn ſie vollkommen friſch, ſchoͤn und vollſtaͤndig iſt, in Paris vielmals mit hundert Livres bezahlet. Ich entſinne mich, eine der ſchoͤnſten von dieſer Gattung im Cabinette des Durchl. Herzogs von Meklenburg geſehen zu haben. Sinne fcheinet zweifelhaft zu ſeyn, ob es eine eigene Gattung oder eine Varietaͤt der gewoͤhnlichen Harfengattung ſey. Ich daͤchte, einer Schnecke, die dreymal ſo viele Ribben hat, als eine andere Harfenart, ſtehe es gleichſam ſchon an der Stirne geſchrieben, daß man ſie als eine ganz eigene und hoͤchſtverſchiedene Gattung anzuſehen habe. Tab. 152. Fig. 1453. 1 5 J Ex Muſeo noſtroo. Die gegitterte Harfe. Harpa cancellata, teſta ovata, longitudinaliter coflata, et ſpatiis intermediis ! coftarum ſtriis transverfis quafi cancellata. -SesAE Theſ. Tom. 3. tab.70. Vide Figuram primam in ferie ultima. 4 Unter den Harfenſchnecken fehlet es nicht an mancherley Abaͤnde⸗ 1 3 Is rungen. Die hier abgebildete unterſcheidet fich in ihrer Form und 9 „ 3 7 y € u Kinkhoͤrner. Tab. 152. Fig. 1453. 1454. 187 dung wenig von den gewöhnlichen Harfenſchnecken. Aber fie wird in den vertieften Falten, welche die Zwiſchenraͤume ihrer Ribben ausma⸗ chen, von lauter feinen Queerſtreifen, davon immer zween und zween nahe beyſammen ſtehen, gleichſam gegittert gemacht, und dadurch von allen andern Harfen hinlaͤnglich unterſchieden. Sie wohnet bey Tran⸗ quebar und iſt nicht gemein. 5 ; | ee I Tab. 152. Fig. 1454. Sn 7; Ex Mufeo noftro. | | Das kleine gefprenfelte Kinkhorn. Das Schildkroͤtenartige 1 %% Kinkhorn. Buceinum teftudineum, tefta ovata, laevi, feriebus articulatis macularum ur b albefcentium et fufcentium alternantium cincta. | Auugl. The leſſer fpotted Whelk from New-Zealand. Neue Sammlung von Abhandl. der Danziger Naturf. Geſellſch. tab. 3. fig. S. p. 260. Pon dieſer Gattung iſt bey Gelegenheit der Cookiſchen Seereiſen eine gute Anzahl von den Neuſeelaͤndiſchen Ufern nach Europa gebracht worden. Es gehöret dieſe Schnecke ganz ohnſtreitig zum Geſchlechte der Kinkhoͤrner, und nach dem Linneiſchen Syſtem unter die Buccina laevigata. Es wird auf ſeiner glatten Oberflaͤche von vielen articulirten, abwechſelnd weiß und ſchwarzbraun gefleckten Queerbinden umgeben, und dadurch fo geſprenkelt, marmoriret und bunt gemacht, wie eine Schildkroͤtenſchale. Eben dadurch bin ich veranlaſſet worden, ihm den Namen eines Schildkroͤtenartigen Kinkhorns beyzulegen. Wenn ſich bey einigen von dieſer Gattung die aͤuſſere Farbenrinde auf den höheren Stockwerken abgeſcheuret, ſo ſiehet man daſelbſt einen ſchwarzbraunen Grund, auch pfleget wohl die Spitze ganz hornartig und gelblich zu ſeyn. Dieſe Schnecke hat nur ſechs Windungen, welche bey der Nath wenig abſetzen, vielmehr ſehr aneinander ſchließen. Die Muͤndung iſt weit und ehfoͤrmig. Auf den inneren glatten Wänden findet man eine blaͤulichte Farbenmiſchung. - | ut; Kr ? ee n . 188 Kinkhoͤrner. Tab. 152. Fig. 1455. 1456. Tab. 152. Fig. 1455. N Mufeo noſtro. Der Waſſerfall. Buceinum Cataracta, teſta ovata, fcabra, transverſim denſiſſime et fabeili- me ſulcata, ftrigis longitudinalibus flammeis undulatim decurrentibus 1 (ſicut undae in cataracta). Auch dieſe Gattung haben wir den Cookiſchen Seereiſen zu ver⸗ danken. Sie iſt gleichfalls bey Neuſeeland. bey dieſem Wohnorte der herrlichſten Conchylien gefunden worden. In der Form, Bildung und Bauart koͤmmt ſie voͤllig mit der zuvor beſchriebenen Gattung uͤberein, nur iſt fie nicht glatt, ſondern wird durch lauter nahe beyſaͤmmenſte⸗ hende feine Queerſtreifen rauh gemacht. Der Grund iſt blaͤulicht und weiß. Sehr viele breite Streifen oder rothbraune laͤnglichte flammichte Bänder, welche den herablaufenden Strömen eines Waſſerfalles glei⸗ chen, gehen auf ihrer Oberflaͤche vom Wirbel bis zur Baſi hinab. Ich zähle bey dieſer Schnecke fünf Stockwerke, die genau aneinander ſchlieſ⸗ fen, und nahe bey der Nath wie ausgekehlt erſcheinen. Die Muͤndung iſt eyfoͤrmig. Die inneren Waͤnde haben eine blaͤulichte Farbenmiſchung. Tab. 152. Fig. 1456. Ex Muſeo noſtro. } 96 1 i Das Caſquet. Buccinum caſſideum, teſta obovata, umbilicata, caflidiformi, lutea (eu fulva, transverfim inaequaliter denfe ſtriata, laeviufcula, fpira wee cauda recurvata, labio W adnato. labro acuto. Dieſe Gattung, welche zur Geſellſchaft der helmfoͤrmigen Kink⸗ hoͤrner gehoͤret, iſt ohnweit Neapel im Mittellaͤndiſchen Meere gefun⸗ den worden. Den mehreſten Conchylienfreunden wird fie gewiß neu und unbekannt ſeyn. Ich entſinne mich nicht ſie in irgend einer Samm⸗ lung geſehen oder ihre Abbildung bey einem der bekannten conchyliolo⸗ giſchen Schriftſteller gefunden zu haben. Daß ſie manchen Arten von Sturmhauben gleiche, und inſonderheit mit dem Buccino echinophoro in ganz naher Verwandſchaft ſtehe, iſt gewiß und unleugbar. Aber es iſt auch eben ſo gewiß, daß es eine ganz eigene Gattung ſey. Auf ihrer 1 ziemlich glatten Oberfläche ſiehet man keine Spur von tuberculis oder Knotenreihen, aber viele ungleiche Queerſtreifen. Denn einige derſelben f daͤrter und e andere dagegen > und ſtaͤrker. Es träge Es dieſe 0 Kinkhoͤrner. Tab. 153. Fig. 1457. 1458. ä 189 dieſe Schnecke ein braungelbliches einfärbichtes Kleid. Die erſte gröfiefte Windung iſt wie aufgeblaſen und bauchicht. Der Wirbel mit ſeinen Umlaͤufen raget merklich hervor. Die Naſe oder der Schwanz macht eine ſtarke Krümmung. Die innere Lippe leget ſich wie ein weißes Blat an die Spindel hinan. Hinter derſelben ſiehet man einen Nabel. Die auf ſere Lippe iſt ſcharf und hat keinen Lippenſaum, dergleichen doch ſonſt Sturmhauben zu haben pflegen, und auch dieſe bey einem höheren Alter gewiß wuͤrde erhalten haben. Die inneren Waͤnde ſind glatt, und dabey gelblich oder ſchmutzig weiß. 9885 Tab. 153. Fig. 1457. 1458. Ex Mufeo noftro. 5 Dass laͤnglicht⸗bandirte Caſquet. Bueccinum caflideum ſtrigatum, teſta ovata, laeviufcula, albida, transverfim ſüulcata, faſeiis feu ftrigis latis rufo-Navefcentibus repandis ornata, varicibus quibusdam feu ſuturis lateralibus inſtructa, fpira conica reticulatim ſeu de- euſſatim ſtriata, apertura oblonga, labio interiore plicis, granulis et denti- ceulis exafperato, labro eraſſo fimbriato, dentato, maculato, So cauda recurvata. Belg. de geftreepte Bezoar. Gall. Caſque rayè. Le Cafque flamb&, " Favart D’Hersıcny Diet. Tom. 1. p. 190. Cafque A bandes longitudinales. Ciaaſſis laevis quinque fpiris retieulatis et plurimis coſtis modo triangu- Iari interpofitis conftans, in fundo albido vittis rufis per longitudinem . exornata, apertura longa irregulari, labro fimbriato intus dentato et columella rugoſa diſtincta, umbilicata. DE FAvannE Conchyl. tab. 24. fig. D. we ; — — Cat. raiſ. no. 73 2. p. 155. Le Caſque Aambe; fa robe blanche eſt à flammes longitudinales fauve -orange: il a deux pouees quatre lignes de long. . 5 . uk Kür Mein mir ewig werther Vorgänger, der fel. Martini, redet ſchon im aten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets bey 18. 356. 7 p. 40 feq. von dieſer jetzigen laͤnglicht bandirten, geſtreiften und geflamm⸗ ten Sturmhaube. Allein da er nur ein kleines Exemplar gehabt, und die Abbildung deſſelben ſehr ſchlecht gerathen, fo kann es ſa wohl den Gonchylienfreunden nicht entgegen ſeyn, daß ich dieſe vortrefliche Con⸗ . Sylie in der größten Schönheit und Vollkommenheit daͤrſtellen laſſen. Ich werde mich bemuͤhen, die een meines ſel. Freundes zugleich 5 f Ag 3 | zu Wen 2 se 190 Kinkhoͤrner. Tab. 152. Fig. 1457. 1458. zu berichtigen, und die Beſchreibungen der neueren Conchyliologen nach: holen. Martini nennet Weſtindien als ihr Vaterland, allein ſie wohnet in den Oſtindiſchen Meeren, vornehmlich bey Java. Martini ſchreibet, fie prange mit einer weißen ſpiegelglatten Flache, und werde weder durch Streifen noch durch ſchmale Furchen uneben gemacht. Nun iſt freylich ihre Oberflaͤche glatt und glaͤnzend, doch wird ſie von oben bis unten von weitſchichtigen Queerfurchen umgeben, die ſelbſt uͤber die Spindel hinuͤber laufen, bis ins innerſte hineingehen, bey der Baſi tiefer einſchnei⸗ den, und bey kleineren jugendlichen Stuͤcken am merklichſten und deutlich⸗ ſten find. (Mir iſt es ſehr unangenehm, daß der Mahler dieſe Queer⸗ furchen des Ruͤckens bey dem einem hier abgebildeten Stuͤcke uͤberſehen und hinweggelaſſen. Bey jenem, das er von der Muͤndungsſeite gezeich⸗ net, hat er zwar mehrere Queerfurchen angebracht, aber auch wieder das netzartige, welches ſie auf dieſer Seite an ſich hat, uͤberſehen. Martini glaubet, dieſe Schnecke wuͤrde von jener, welche den Namen des Dam⸗ brets, oder des gewuͤrfelten Gartenbeetchens führet, und von den Hol⸗ laͤndern Dambord, gevlakte Bezoar, von den Franzoſen Caſque tacheté, pavè ou truite, vom Linne Buccinum Areola genannt wird, nur allein durch ihre laͤnglichte flammichte Baͤnder unterſchieden, da ſie doch auch durch die Queerfurchen ihres Ruͤckens, durch ihren netzfoͤrmigen geſtreif⸗ ten Bauch und durch einige andere Nebendinge von ihr unterſchieden wird. Auf den Umlaͤufen des Wirbels ſiehet man lauter netzartige Strei⸗ fen. Hin und wieder erblicket man laͤnglichte Leiſten und Wulſte, welches vermuthlich die vormaligen Lippen der Muͤndung geweſen. Die breiten flammichten Streifen und laͤnglichten Baͤnder, welche ſich auf dem weißen Grunde treflich herauszeichnen, haben eine rothgelbliche Farbe, die ich faſt orangegelb nennen moͤchte. Die dicke, umgelegte, gelblich gefleckte | Mindungslippe figet innerlich voller Zaͤhne. Die innere Lippe wird durch f viele Falten und kleine Zaͤhne rauh gemacht. Hinter derſelben iſt ein klei⸗ ner Nabel. Die inneren Waͤnde ſind bey friſchen Stuͤcken braungelb. Das ſchoͤnſte Exemplar ſo ich von dieſer Gattung je geſehen, lieget hie⸗ ſelbſt im Gabinette des Herrn Kaufmann Lorenzens. Es iſt drey Zoll Vier Linen lang, , é m Eh Eu Kinkhoͤrner. Tab. 153. Fig. 1459. 1460. 191 Tab. 153. Fig. 1459. 1460. Ex Muſeo SpENOLERIANO et LORENZ IAN O. Das knotig gefaltete und gekraͤuſelte Caſquet. Buccinum caſſideum plicis et nodis quafi criſpatum, tefta ovali oblonga, albi- da, vix manifeſte transverſim ſtriata, ſtrigis flavicantibus flammeis et plicis longitudinalibus ſubundulatis inſignita, in collo ſeu in ſummitate anfractuum ſerie nodoſa eircumſtipata, ſpira eminente, anfractibus papilloſis et noduloſis, apertura oblonga, intus lutea, labio latiſſimo infra plicato - rugoſo, labro ©...» fimbriato, intus dentato, poſtiee muricato, cauda recurva. 8 Sega. Theſ. Tom. 3. tab. 53 no. I. 2. Haec merito Princeps vocanda inter reliquas omnes caſſides, oblonga, teftam exteriorem magnis plicis di- ſitinctam gerens, cinereo flava, ſuleis albis profundis ad clavieulam uf. que lirata. Spira major ſupra ad caput acuminata eſt et veluti aequali- ter abſeiſſa. Spirae minores fubfequentes in omni ambitu globulis tan- quam margaritis exornatae ſunt, qui ſenſim imminuuntur ut apici extre- mo accedunt. Ad latus dextrum lata pariter fimbria datur alba, ob- ſeure fuſeis maculis ordine digeſtis diſtincta, admodum fingularis, cui ſimilem in aliis obſervavi nunquam. Praeterea et confuetae labiorum flimbriae utrinque adfunt, quarum finiftra, ut in plerisque aliis quoque ex fuſco maculata eſt, dextra vero inferior plana et alba. Clavicula ceornu inftar retrorſum curva eſt. | N Knorrs Vergnuͤgen der Augen, Tom. 3. tab. 28. fig. 1. In der neueſten Ausga, be wird folgendes angemerfet: Unter allen Sturmhauben gehöret die knotig gefaltete unter die ſeltenſten. FFV 8 DR Favanne Conchyl. tab. 25. fig. D. 4. e en ee — — Catal. raiſ. no. 730. p. 154. Un Casque de plus rares dit le Pluvier arme. (De Favanne glaubt es ſey Buccinum flammeum Linnaei no. 448.) Schroͤters Einleitung in die Conchylienkenntniß Tom. I. p. 391. no. 140. Dieſe ſeltene Sturmhaube wuͤrde ich ohne langes Bedenken bey ih⸗ ren vielen wulſtigen, laͤnglichten Falten, Buccinum cafideum plicatum ges nannt haben, wenn nicht Linne dieſen Namen ſchon einer andern gleich⸗ falls faltigen Sturmhaube no. 444. in feinem Naturſyſtem zugeeignet hatte. Die jetzige hat einige Aehnlichkeit mit der ſogenannten grauen Bezoarſchnecke, die ſonſt Caflis einerea, oder beym Linne Buccinum glau- eum genannt wird. Allein fie iſt weniger aufgeblafen, gewoͤlbet und bauchich, und dagegen laͤnglichter, ſchmaͤler und geſtreckter. Sie hat eine dickere und flärfere Schale. Javanne auſſert in ſeinem Catal, rail die ET | 27 8 en dee E 3 EAN U Ma OR 1285 ö Ver⸗ 192 Kinkhoͤrner. Tab. 153. Fig. 1459-1462. Vermuthung / dieſe Gattung ſey das wahre Buccinum flammeum Linnaei no. 448, woran ich doch ſehr zweifle. Indeſſen erblicke ich auf ihrer Ober⸗ flaͤche flammicht herablaufende gelbliche Baͤnder, ja welches weit merk⸗ wuͤrdiger iſt, flammichte, wellenfoͤrmige, ribbenartige, laͤnglichte Falten, und auf der Hoͤhe der erſten Windung, wie auch hernach bey der Nath, Reihen von Knoten. Feine Queerlinien laufen uͤber die Oberflaͤche hin⸗ uͤber, welche doch auf der hinterſten Seite derſelben ſichtbarer ſind, und noch groͤßer unten nahe bey der Baſi ausfallen. Der Wirbel raget weit hervor. Auf den ſechs Umlaͤufen deſſelben ſtehen Knotenreihen und Queer⸗ ſtreifen, nebſt einigen laͤnglichten Falten. Die innere ſehr breite weiße Lippe leget ſich, wie ein dickes weißes Blat uͤber den ganzen Bauch der Schnecke hinuͤber, ſitzet unterwaͤrts voller Runzeln und Falten, und en⸗ diget ſich in einem umgelegten Lippenſaum. Hinter der inneren Lippe lie⸗ get eine laͤnglichte Leiſte, welche vermuthlich vormals die Muͤndungs⸗ lippe geweſen. Die inneren glatten Wande haben eine braungelbliche, auch oͤfters eine braunſchwarze Farbenmiſchung. Die aͤuſſere ſtark ge⸗ ſaͤumte Lippe hat an der inneren Seite viele Zähne, und auswärts unten ausgezackte Spitzen (labrum muricatum). Hinter dem Lippenſaume findet man große, viereckigte braune Flecken, die man auch bey der Leiſte hinter der inneren Lippe antreffen wird. Die Naſe oder der Schwanz iſt bey dieſer Schnecke ſehr weit zuruͤckgebogen und tief aus geſchnitten. Wenig f Conchyliologen haben uns dies ſeltene Caſquet beſchrieben, und Dei | Kabinerter werden es beſitzen. Es wohnet in den Oſtindiſchen Meeren. Das hier abgebildete iſt zween Soll neun Linien 2 Mi u einen 80 ſechs Linien breit. 1 n g Ae Tab, 152. Fig. 1461. 1462. 8 1 f Ex Mufeo MorrkiAx O. 5 7 j Das Thyrreniſche Caſquet. Buceinum caſſideum Thyrhenum, tefta, ovata, umbilleata, globoſa, reich data, flavefcente, fuleis et ftriis exaratis ſcabra, fpira conica, labro marginato intus ſubdentato, labio albo, lato, nitido, complanato, infra calloſo Sb plicato- rugofo, cauda valde recurvata, fauee candida. Habitus Boes 1 cini echinophori fed caret eingulis ee 1 5 4 Bendbhel Recreat. Ci. Seng c Du1 324, he nz 8 sw 1 — — Muſ. Kircher. Cl. 3. no. 162. P. 458. er 5 ee Edit. nov. Tom. 2. Cl. 3. no. N p. 79. Strigis; minus e catur N Kinkhoͤrner. Tab. 153. Fig. 1461. 1462. 193 catur haec cochlea aurita. Quinque orbium ſpiris eonvolvitur quo- rum quatuor in mucronem minuuntur medietati amplioris orbis aequa- lem. Colore pingitur terreo in quo triplex fulcorum difpofitio aliquan- tulum evanida apparet. n GIN aN N Opere poſtume Tom. 2. tab. 5. fig. 44. tab. 6. fig. 45. P. 6. lit. o. Buccina di feconda fpezie. Di efla ve ne fono aleune che hanno in due giri le prominente. f Daß dieſe Gattung in der Bildung und Bauart mit dem bekann⸗ ten Bucc. echinophoro Linnaei (welches von den Franzoſen la Marmotte, und von den Hollaͤndern geknobbede Belhooren genannt wird viele Gleich⸗ foͤrmigkeit habe, und auch mit demſelben aus einerley Meere herſtamme, werden die Conchylienfreunde von mir nicht erſt lernen Dürfen. Aber da das Buce. echinophorum mit einer vier- ja fünffachen Knotenreihe, oder wie ſich Linne ausdruͤcket, mit einer ferie nodofa quadruplici ſeu quintu- plici tubereulorum verſehen iſt: fo wird dieſe Gattung alleine von tiefen breiten Furchen, und von ſtarken Streifen (ſtrüs exaratis von oben bis unten umgeben. Was Bonanni in der obenſtehenden Stelle damit ſagen wolle, es zeige ſich bey dieſen Streifen eine dreyfache Ordnung, (triplex difpofitio ſulcorum apparet), kanu ich nicht errathen. Sollte er vielleicht darauf zielen? einige Streifen waͤren etwas breiter und ſtaͤrker, andere, vornehmlich unten bey der Baſi, waͤren etwas feiner und ſchmaͤler, hie und da wuͤrden ſie auch wohl von einigen ſenkrechten Streifen durchſchnit⸗ ten — oder ſollte er auf den kleinen Umſtand gemerket haben, daß die öͤberſten Streifen von den mittleren durch eine tiefere und breitere Furche, und die mittelſten von den unterſten kleineren durch einen vorzüglich brei⸗ ten Streif unterſchieden würden? das alles mögen andere beſtimmen. ITIch habe dieſe Sturmhaube das Thyrreniſche Caſquet genannt, weil ſie im Thyrreniſchen oder Toſcaniſchen Meere gefunden wird. Auf der hoͤchſten Höhe ihres Nücfens erblicket man einige kleine Knoten oder kno⸗ tige Erhebungen, die aber bey einigen gar nicht geſehen werden, und uͤber⸗ haupt von keiner Bedeutung ſind. Es iſt uͤbrigens dieſe Schnecke ſehr bauchich, oder ſie hat eine ſehr ſtarke Woͤlbung. Sie traͤget ein gelbli⸗ ches Farbenkleid, dabey der weiße Hintergrund ein wenig hervorblicket. Die Umlaͤufe des weit hervorragenden Wirbels, auf den ich ſechs Stock⸗ werke zaͤhle, haben gleichfalls eine wohlgerundete Woͤlbung, auch wech⸗ feln daſelbſt Queerfurchen und Queerſtreifen miteinander ab. Die Muͤn⸗ dung iſt weit und laͤnglicht, die inneren glatten Waͤnde ſind ſchneeweiß. Cionchylien⸗Cabinet Supplementsband. Bb Die 194 Kinkhoͤrner. Tab. 153. Fig. 1463-1466. Die aͤuſſere Lippe hat einen Saum, der auf der Auſſenſeite von Strei⸗ fen und Furchen (ftrüs incumbentibus), und auf der inneren Seite von runzelhaften Streifen, die Zaͤhnen gleichen, rauh gemacht wird. Die innere Lippe leget ſich wie ein weißes, breites, glattes und dickes Blat über die Spindel, ja über den ganzen Bauch der Schnecke hinüber, und hat unterwaͤrts wulſtige Auswuͤchſe und Falten. Hinter den breiten Vorhang der inneren Lippe ſtehet ein Nabel. Die Naſe dieſer Schnecke hat eine ſtarke Krümmung und tiefen Ausfchnitt. Das hier abgezeich⸗ nete Exemplar iſt vier Zoll lang und zween Zoll drey Linien breit. Stuͤcke von dieſer vorzuͤglichen Größe bekoͤmmt man ſelten zu ſehen. x Tab. 153. Fig. 1463. 1464. Ex Mufe noſtro. Das verkürzte Caſquet. Buccinum caſſideum abbreviatum, teſta ovata, rotundata, albida, transver- ſim fuleis et ftriis exarata, fpira conica gradatim adfcendente, labro duplicato, | intus dentato, labio replicato, ſtriato, rugofo, Cauda brevifima quafi truncata. Diäieſe feltene Gattung rundgewoͤlbter, dickſchalichter, verkürzter Sturmhauben, wird von ſtarken Queerſtreifen und Queerfurchen um⸗ geben. Ihre Schale iſt weiß, doch pfleget ſie bey einigen von gelbli⸗ chen Flecken, die den Wolken gleichen, wie umwoͤlket zu ſeyn Die Stockwerke des weit hervorragenden aus ſechs Umlaͤufen beſtehenden Wirbels ſetzen ſtuffenweiſe wie Treppen voneinander ab. Die duffere Lippe hat einen breiten Lippenſaum, der aͤuſſerlich durch Streifen, und innerlich durch faltige Zaͤhne rauh gemacht wird. Die innere runze hafte Lippe leget ſich wie ein Blat an die Spindel hinan, und hat ober⸗ i f warts einen kleinen Wulſt. Es wohnet dieſe e al % erthalb Zoll, und in den Oſtindiſchen Meeren. Ihre Länge betraͤget an ihre Breite einen Zoll. Tab. 153. Fig. 1465. 1466. VVV f Abaͤnderungen der vorigen Gattung. Larietates praecedentis fpeciei. 1505 w Bien 4000 Fig. 1465 iſt viel kleiner und ſchmaler als die zuvor beſchriebene. Ihre Windungen haben eine geringere Woͤlbung, und find mehr un 1 win‘ IRH EN mund 1. 1 1 yo u. 7 ER br he 4 3 . wir U. 3 e eee Ni 1 WF 1 99 5 var" vu » IE Be Kinkhoͤrner. Tab. 153. Fig. 1463. 1466, 195 und eben, als gerundet. Sie wird von einer großen Menge zarter dichte beyſammenſtehender Queerſtreifen umwunden. Sie traͤget ein hell⸗ rothes Farbenkleid. Die letztern Windungen beym ſtumpfen Wirbel haben gar eine roſenrothe Farbe. Eine ſchmale weißgelbliche roͤthlich gefleckte Bindet windet ſich bey der Nath bis zur Spitze hinauf um ſie herum. Bey der aͤuſſeren Lippe ſiehet man an der inneren Seite kleine - Zähne, und auf den inneren Waͤnden eine roͤthliche Farbenmiſchung. Auf der inneren weißen Lippe ſtehet oberwaͤrts ein runzlichter Wulſt. In meiner Sammlung liegen noch ein paar Stuͤcke von dieſer helm⸗ foͤrmigen verkuͤrzten Gattung, die zwar der eben gemeldeten in der Form und Bildung voͤllig gleichen, von unzaͤhligen feinen Streifen gleichfalls umwunden, und bey der Nath bis zur ſtumpfen Spitze hinauf von ei⸗ ner weißlichen gefleckten Binde ebenfalls eingefaſſet werden. Allein ihr Farbengrund iſt blaͤulicht, und wird von braunen duͤnnen Flecken be⸗ zeichnet, umwoͤlket und bunt gemacht. Auf den inneren Wänden her⸗ ſchet eine violette Farbenmiſchungzd. F PFeig. 1466 iſt zwar kleiner, aber friſcher, ſchoͤner, ſeltener als die vorigen Arten. Sie wird zwar auch von Queerſtreifen umwunden, dieſe aber ſind ſo zart und fein, daß ſie kaum mit dem bloßen unbewafneten Auge geſehen werden koͤnnen. Ihre Oberfläche iſt daher bis zum Glanze glatt. Der Grund iſt auf dem unterſten Stockwerke weiß, wird aber groͤßtentheils von einem großen gelblichen Flecken, wie von einer Wolke N bedecket. Die obern rundgewoͤlbten, ſtuffenweiſe als Treppen abnehmen⸗ den ſechs Stockwerke des Wirbels, haben eine dunklere graugelbliche be, und endigen ſich zuletzt in eine blaue Spitze. Ein buntes weiſ⸗ 5 gelbgeflecktes artiges Band, windet ſich bey der Nath als eine Einfaſſung um alle Windungen herum. Die aͤuſſere verdickte Lippe | ſitzet innerlich voller Zaͤhne. Die innere weiße Lippe hat oberwaͤrts einen kleinen Wulſt, deſſen Zweck und Nutzen mir unbekannt iſt, aber | fie bey allen und jeden von dieſer Gattung findet. Die inneren Waͤn⸗ de ſind weiß. Es wohnet dieſe Schnecke nebſt den vorhergehenden in den Weſtindiſchen Meeren. K ni * # 8 u 4 * A r E oh TEE © x 8 \ 8 5 1 b . | Bb 2 ab. 196 Kinkhoͤrner. Tab. 154. Fig. 1467. 1468. Tab. 154, Fig. 1457, 146g on e, een Ex Muſeo noſtro. Die Rudelwhusſcnecke mit breiten Binden und großen Flecken. Buccinum Rudolphi ſeu Perficum, teſta ovata, ſeabra, einereo- nigricante, transverſim ſtriata, faſciis noduloſis ex albo et nigro articulatim maculatis eincta, labro crenulato, ſupra et infra ſinuoſo vel quaſi exciſo, labio plano incarnato, in medietate retuſo, apertura ovali, patula. Gall. Conque Perſique à grolles taches. Sesa Theſ. Tom. 3. tab. 72. fig. 12 - 16. 2220217751 re Martini Naturlericon Tom. 1. tab. 19. fig. 597 le. 200200 DE FAvANNE Conchyl. tab.27. fig.D.3. entre les Tonne. — — Cat. raif. no. 811. p. 170. Conque Perſique (Tonne) non polie, ö a cordons mamelones et à grofles taches. Die bekannte gemöhnliche Rudolphusſchnecke, Bucc. Perficum Lin- naei, hat uns laͤngſt Martini im zten Theile des ſyſt. Conchyliencabi⸗ nets fig. 760 beſchrieben, wiewohl die Abbildung ſehr undeutlich und unkenntlich gerathen iſt, wovon aber die Schuld nicht dem lieben fel. Martini, fondern den Illuminiſten zugeſchrieben werden muß. Warum ſie bey den Hollaͤndern den Namen der Rudolphusſchnecke bekommen, davon habe ich keine genugthuende und vernuͤnftige Urſache erfragen und entdecken koͤnnen. Aber den Namen der Perſiſchen ſoll ſie um des⸗ f willen bekommen haben, weil ſie ſich vornehmlich im Perſiſchen Meer⸗ bufen aufhalten fol. Eine ſeltene Abaͤnderung derſelben, welche von vielen für eine eigene Gattung angeſehen wird, habe ich hier abzeichnen laſſen. Sie iſt von der gemeinen Rudolphusſchnecke gar ſehr unterſchie⸗ den. Denn ſie iſt ungleich ſchmaͤler und geſtreckter, oder fie hat einen mehr hervorragenden Wirbel. Ihre Schale iſt lange nicht fo ſtark, dicke und ſchwer; ihre Mundoͤfnung iſt nicht ſo „weit und offen, auch ihre Oberflaͤche iſt nicht ſo rauh und uneben. Jene wird von vielen f ſchmalen articulirten ſchwarz und weißgefleckten Baͤndern wie von Schnü⸗ ren umgeben. Bey der jetzigen ſiehet man breitere Queerbinde da⸗ f rauf ſich merkliche Knoten erheben, und groͤßere ſchwarze und weiße Flecken untereinander abwechſeln. Daher redet de Favanne bey ihrer Beſchreibung von Cordons mamelonnes et A groſſes taches. Bey der Nath werden die Stockwerke gleichſam von einem ſchwarz und weiß⸗ gefleckten Kragen umwunden. Ueber die Oberflache legen ſich lauter N Queerfurchen hinuͤber. Die te Mündung iſt eyfoͤrmig und hat 10 2 „5 N en 88 . Kinkhoͤrner. Tab. 154. Fig. 1469. 1470, 197 waͤrts einen rinnenartigen Auslauf, und auch oberwaͤrts einen Ausſchnitt. Die aͤuſſere Lippe ſitzet voller Einkerbungen, ſie iſt oben und unten wie ausgeſchnitten, und hat vielmals eine ſchwaͤrzliche Einfaſſung, welche einem Saume gleichet. Auf der inneren breiten, glatten, fleiſchfarbig⸗ ſchattirten Lippe, ſiehet man eine laͤnglichte Vertiefung. Die inneren Wände find röthlich liniret und geftveifer. Es wohnet dieſe Gattung in den Oſtindiſchen Meeren und iſt gewiß nicht gemein. Die weite ey⸗ förmige Mündung wird von einem braunſchwaͤrzlichen hornartigen De⸗ del verſchloſſen. Die Meinigen, fo ich von dieſer Gattung beſitze, habe ich aus Tranquebar bekommen, zweifle aber ſehr, daß fie am dortigen Ufer einheimiſch ſeyn werden. N | Br ws... Lab 154 ‚Be. 1469. 1470. 0 1 Ex Muſeo noſtro. 2 Der gezahnte Rudolphus. Das Einhorn. Buceinum Monoceros. Rudolphus dentatus, teſta globoſa, obſcure caſtanea, trans verſim eollocatis coftulis imbricatis et ſquamoſis ſcaberrima, labro cre-: nato, infra unidentato, ſeu unico dente acuto valde prominente in- K 7 ſtructa, labio plano, lato, albo, ore patulo. i Beg. getande Rudolphus. Gall. LaLicorne. Angl. The Unicorn. Paras Specil. Zool. Fafe. 10. Tom.3. p. 33. Hoc Buceinum quod Ameri- cena originis eſſe fertur Galli Monocerotem, la Licorne, appellarunt, propter fpinam ſubulatam prope eaudam ex interiore parte labii obiique enxſertam, quae hui teftae fingularem characterem praebet. Color eceuus intus albus eſt, exterius grifeus eodem fere modo variegatus ut in Buccino Perfico, cui tota forma et craflitie teſtae quoque perſimile ee 1 Eneyelop. Rec. de Pl. Tom. 6. tab. 67. fig. 2. Ce Buccin eſt tres different de tous ceux que nous connoiſſons en ce qu'il a une pointe ou dent à la partie ſuperieure de la levre inferieure pres du bord, ce qui lui a fait donner le nom de la Licorne. Toute fa ſurface eſt heriſſée de petits ttubercules faits en tuile creufe et difpofes de fagon qu'ils forment de petits cordons qui ſuivent la ſpirale de cette coquille. hy Martini Naturlexicon Tom. I. tab. 19. fig. 14. P.599. e FAvART D' HRBT-ONV Dict. Tom. 2 p. 252. La Licorne. Concha globoſa, fiſtriis imbricatis, labro cornu armato diſtincta, Monoceros nominata, e du genre de Tonnes ou conques ſpheriques. Les Licornes vien- 8 | Bb 3 nent 198 Kinkhoͤrner. Tab. 154. Fig. 1469. 1470. nent des Mers Magellaniques. Cette Tonne peut avoir jusqu’& deux ; pouces de longueur fur ſix ou ſept lignes moins de largeur. Regenfuß Conchylienwerk Tom. 2. tab. 7. fig. 2. DE FAvannE Conchyl. tab. 27. fig. D. I. | — — Catal. raiſ. no. 817-819. p. 171. a 0 ri TH. Martyss Univ. Conchol. Tom. I. fig. 10. Spur. Buccinum Calcar, — — — — — — 7Tomll. fig. 50. Long Spur, Buc. Calcar 8 i longum, from Cap Horrr. Catal. Muſ. Portland. no. 372. Buccinum Monodon Solandri or Unicorn Shell from Terra del Fuego. a; ae RAU, 1 Diejenigen Stuͤcke, ſo mir von dieſer Gattung in die Haͤnde ge⸗ fallen, ſind bey Gelegenheit der Cookiſchen Reiſen in der Magellani⸗ ſchen Straſſe und an den Stranden des Feuerlandes gefunden, und mir unter dem Namen The Unicorns from Falklands Island, it from Terra del Fuego zugeſchicket worden. Sie find von dem Stuͤcke, welches der ſel. Martini in dieſem ſyſt. Conchyliencabinet Tom. 3. fig. 761. abbilden laſ⸗ ſen, gar ſehr verſchieden, daher durch jene Zeichnung die jetzige gewiß nicht unnoͤthig und uͤberfluͤßig gemacht worden. Die erſte Windung dieſer Schnecke, welche ein dunkles caſtanienbraunes einfaͤrbiges Kleid traͤget, hat eine wohlgerundete ſtarke und hohe Woͤlbung. Die Ober⸗ flaͤche wird durch viele ribbenartige mit Schuppen wie mit Hohlziegeln beſetzte Queerſtreifen, dabey immer kleinere und groͤßere untereinander abwechſeln, ſehr rauh, ungleich und uneben gemacht. Ich zaͤhle bey ihr nicht mehr als fuͤnf Windungen, die ſich in eine weißliche Spitze endigen. Das Hauptkennzeichen, dadurch dieſe ſonderbare Schnecke von andern aufs kenntlichſte unterſchieden wird, iſt der wunderbare weiße Zahn, welcher unten an der aͤuſſeren Lippe ſitzet, oftmals die Laͤnge von fuͤnf Linien erreichet, und der Auslauf oder Ausgang von einer inneren wulſtigen ribbenartigen Erhöhung zu ſeyn ſcheinet. Wozu dieſer Zahn dem Bewohner nuͤtzen moͤge? in welcher Abſicht und zu welchem Zweck er dieſer Gattung vom Schöpfer verliehen worden? das kann ich nicht errathen noch beſtimmen. Die inneren glatten Waͤnde ſind braun und weiß. Die aͤuſſere Lippe ſitzet voller tiefen Einkerbungen. Die eyfürs mige Muͤndung iſt weit und offen, und hat unterwaͤrts einen rinnen⸗ artigen Ausgang. Die innere Lippe iſt ſehr breit, glatt und weiß. Die hier abgebildete iſt dritthalb Zoll lang und einen Zoll eilf Linien breit. Selten bekommt man, fie fo ſchoͤn, ſo friſch von Farbe und fo unverſehrt. Sa⸗ e Kinkhoͤrner. Tab. 154 Fig. 1471. 1472. 199 Savart redet an der oben angeführten Stelle noch von einer zwey⸗ fachen Abänderung. Die eine heißt bey ihm La Licorne fans corne abf que cornu ſeu dente. Sie hat eben die Bildung und Form als die hier abgezeichnete, aber ſie ermangelt des Zahnes. Sie befindet ſich hieſelbſt alleine im Spengleriſchen Cabinette. Ihre Abzeichnung ſtehet in Th. Martyns Univ, Conchol. Tom. 2. fig. 46. und heißt daſelbſt Buceinum Lima. It. fig. 41. Die andere Abänderung, deren Favart gedenket, heißt bey ihm Petite Licorne. Ihre Queerribben und Streifen find glatt und haben keine Schuppen. Der Zahn an der Lippe iſt weit laͤnger und ſpitziger. Die deutlichſte Abzeichnung dieſer Varietaͤt, die oft weit größer iſt, als die oben beſchriebene, und daher nicht wohl Licorne petite heiſ⸗ fen kann, ſtehet in Thom. Martyns Univerf, Conchol. Tom. 2. fig. 50. 1 Sie wird bey Cap. Horn gefunden. Tab. 154. Fig. 1471. 1472. 0 N Ex Mufeo noſtro. i ae Die große Wagengleiſe. e Buccinum Orbita, teſta ovata, crafla, albida, transverſim coſtata et pro- funde fülcata, labro intus plicato, labio depreſſo, plano, lato, | „ e ae apertura ovali, patula. 5 ra Augl. The greater Cart Rut - Buceinum from New Zealand. | Tu. Martyn Univerſ. Conchol. Tom. 2. fig. 45. Corded-Bucceinum ſue- Anl sendtum 00 730 | t en Dieſe Gattung gehoͤret zur Zahl der neuentdeckten und iſt vor⸗ mals den Conchylienfreunden gaͤnzlich unbekannt geweſen. An den Stranden bey Neuſeeland iſt ſie bey Gelegenheit der Cookiſchen See⸗ reiſen gefunden worden. Ihr Grund iſt ſchmutzig weiß, oder bey recht jugendlichen Stuͤcken braun ſchattiret. Viele ſtark erhobene etwas rauhe oder ſchuppichte Queerribben, in deren weiten und tiefen Zwiſchenraͤu⸗ men kleinere Streifen gefehen werden, legen ſich über die gewölbte Ober⸗ flache hinuͤber. Weil dieſe Ribben und Furchen mit ihren Erhöhungen und Vertiefungen einigermaſſen ſolchen Wagegleiſen gleichen, dergleichen wir auf allen Wegen und Landſtraſſen anzutreffen pflegen, ſo haben die Engelaͤnder, welchen die Ehre der Entdeckung dieſer Conchylte gehöret, ihr den ſchicklichen Namen der großen Wagengleiſe beygeleget, welchen ich bereitwilligſt beybehalten habe. Ich finde bey dieſer Schnecke nur fünf Windungen und einen weit hervortretenden Wirbel. Die A i N Muͤn⸗ 200 Kinkhoͤrner. Tab. 154. Fig. 1473. 15 Muͤndung iſt eyfoͤrmig und hat einen rinnenartigen Ausgang. Die aͤuſ⸗ fere Lippe ſitzet voller Falten und Einſchnitte. Die innere Spindellippe iſt ſehr breit, flach und glatt. Die inneren glatten Waͤnde ſind weiß. Es erreichet dieſe Art oftmals eine recht anſehnliche Groͤße. Die hier abgebildete iſt drey Zoll lang, und faſt zween Zoll breit. Da ſie an den Ufern eines ſolchen Landes wohnet, welches nur wunderſelten einmal von Seefahrern beſuchet wird, ſo verſtehet es ſich von ſelbſt, daß ſie ziemlich rar und ſelten ſer. Nen 3 N | Tab. 154. Fig. 1473. N. 0 | Ex Mufeo noftro. N) Alan... 175 Die kleine Wagengleiſe. ee Buceinum, Orbita lacunofa, teſta ovali, alba, transverfim coſtata, profun- de fulcata et lacunofa, ſpira exſerta, labro plicato, columella 1 plana, retuſa. wer BR Neue Sammlung der Danziger Naturf. Geſellſch. Tom. I. p. 27 I. n0.93. TH. MaRryNs Univerſ. Conchol. Tom. I. fig. 7. Channelled - Buceinum ſtriatum from New Zealand. re eg | Auch diefe neue Gattung von Konchylien wuͤrden wir gar nicht kennen, wenn nicht die Cookiſchen Seereiſen zu ihrer Entdeckung Gele⸗ genheit gegeben hätten. Von den Engelaͤndern iſt fie The lefler Cart- Rut from New Zealand, die kleine Wagengleiſe von Neuſeeland genannt worden. Eine andere von eben dieſer Gattung wurde mir aus Engeland mit der Ueberſchrift geſandt: Small white udged whelk. Es iſt dieſe Schnecke viel weiſſer ſchmaler und geſtreckter, als die vorige Gattung. In ihren Furchen ſiehet man Gruben, Loͤcher, Vertiefungen, ſo wie man etwa in ausgefahrnen Landſtraſſen und Wegen allerhand ausgefahrne Köcher antrift, oder wie die Sternlöcher der Aſtroiten ausfehen. Man wuͤrde ſich ſehr irren, wenn man dieſe vielen kleinen Löcher und Gruben als etwas zufaͤlliges anſehen wollte, das etwa nur bey einigen von dieſer Art geſehen wuͤrde. Es ſind dieſe Gruͤbchen der Furchen bey allen und jeden Mitgliedern dieſer Gattung etwas gewoͤhnliches, n b Ein s und eigenthuͤmliches. Die aͤuſſere Lippe ſitzet voller Falten und Einſchnit Die innere Lippe iſt ſchneeweiß, breit und glatt. Die? zuͤndung iſt eyh⸗ foͤrmig, und der rinnenartige Auslauf nimmt einen ſo geraden Gang, daß man in Verſuchung kommen koͤnnte, dieſe Schnecke den Muricibus ezeugeſellen. , e ee e e e e 1 1 12 Kinkhoͤrner. Tab. 154. Fig. 1474-1476. 201 Tab. 154. Fig. 1474. Ex Muſeo noſtro. Ä | Das Neißbeey Kufferhorn. | Buceinum Arcularia papillofa, teſta magnitudine nucis coryli deeuſſatim ſul- 1 cata, feriebus nodulofis undique circumftipata, fauce ſtriata. ae Belg. Rystenbry Koffer - Hoorentje, Lauter Knotenreihen und Perlenſchnuͤre umgeben dieſes kleine Kink⸗ horn von oben bis unten. Man ſiehet auf demſelben viele laͤnglicht hinabgehende und viele queer hinuͤberlaufende Furchen, welche ſich ein⸗ ander durkreuzen, und dadurch das ihrige dazu beytragen, um dieſe Schuecke recht gekoͤrnt und knotenvoll zu machen. Es halten dieſe Per⸗ lenſchnuͤre und Knotenreihen, davon neun bis zehen allein in der erſten Windung ſtehen, die beſte Ordnung, und werden durch die Furchen aufs regelmaͤßigſte abgetheilet. Der oberſte Rand der Stockwerke wird von den größeſten wie gefrönet. Ich zähle bey dieſer kleinen Schnecke ſieben Windungen, welche ziemlich ſtark voneinander abſetzen. Die meh⸗ reſten Knoten und Perlen find weiß. Einige haben eine braune Farben⸗ miſchung. Auf den inneren Waͤnden ſiehet man tiefe Streifen und Furchen. Die Spindellippe wird durch viele Koͤrner ſehr rauh gemacht, und hat hinter ſich einen Wulſt. Die Muͤndung endiget ſich unterwaͤrts in einen tiefen rinnenartigen Ausſchnitt. Es wohnet dieſe Schnecke beym Vorgebuͤrge der guten Hofnung und iſt nicht gemein. n 12 — ab. 15. Pig. 1475. 1476. e Ex Muſeo noftro. N Das große rothgeſprenkelte Kinkhorn. Buccinum ex fanguineo adſperſum, teſta obovata, flavefcente, ſeriebus ma- 25 j eularum fanguinearum cincta, ſubumbilicata, labro ſinuato. Neue ee der Danziger Naturf. Geſellſch. Tom. 1. tab. 3. \ lig. g. p.22 ² en AR 1 Univerſ. Conchol. Tom. 2. fig. 49. Spotted - Buceinum- macu- latum from New. Zealand. ö 1 8 \ Bey Gelegenheit der Koofifchen Seereiſen, die auch für die Tonchyliologen ſehr vortheilhaft geweſen, iſt dieſe neue Gattung an den Stranden von Neuſeeland gefunden worden. Sie heißt bey den Enge⸗ laͤndern The great ſpotted whelk or Buceinum from New-Zealand, das Conchylien⸗ Cabinet Supplementsband. Ge große S DR Kinkhoͤrner. Tab. 154. Fig.1475-1477. große geſprenkelte oder getuͤpfelte Kinkhorn von Neuſeeland. Von den erfteren ift das Stuͤck zu London anfänglich mit einem Pfunde Sterling bezahlet worden, hernach hat man dieſe Art, da bey den folgenden Cookiſchen Reiſen mehrere nach Europa gekommen, um weit geringere Preiſe verkauft. Die Grundfarbe nähert ſich dem Wachsgelben. Ueber die Oberflaͤche winden ſich wohl fuͤnfzehen ja mehrere Streifen punctir⸗ ter Bänder herum, die aus blutrothen Puncten und großen Flecken be⸗ ſtehen. Auf den hoͤheren Windungen bemerket man in der Mitte eini⸗ ge Knotenreihen. Die Muͤndung iſt weit und groß, und 1 4 waͤrts einen tiefen rinnenartigen Ausſchnitt. Die aͤuſſere Lippe iſt me lich ausgeſchweifet und ausgebogen. Die innere wachsgelbe Lippe iſt glatt. Hinter derſelben iſt ein kleiner Nabel und dicker Wulſt. Dieſe Schnecke mag in ihrem Vaterlande an den Stranden von Neuſeeland ſehr gemein und häufig zu finden ſeyn, aber bey den Europaͤiſchen Con⸗ chylienfreunden wird ſie wohl immer rar und ſelten bleiben. Sie iſt zween Zoll und zwo Linien lang, und einen Zoll drey Linien breit. * Obf. Daß dieſes Kinkhorn beym Solander Buceinum turgidum heiße, erfah⸗ deſſen Nachtrag p. 14. no. 14. a. PH Tab. 154. Fig. 1477. Ex Mufeo SPENGLERIANO. re aus dem Catalog der Conchylien des Fuͤrſten Biſchofes zu Conſtanz. vid. Dias Südfeeifche Kinkhorn. Der Otaheitiſche Thurm. "Buccinum auſtrale Otaheitenſe, tefta turrita, trans verſim coftulata et fulcata, ſulcis rugulofis, ſutura anfractuum cincta ſtria fpirali, ſubtiliſime erenulata et noduloſa, apertura ovata, labro fubplicato coftulis et ſulcis 2 incumbentibus, labio albo nitido. ee Daß dieſe Conchylie in ihrer thurmförmigen Bauart und Bildung mit dem bekannten gemeinen Buceino undato Linn., welches in dieſem ſyſtemat Conchyliencabinet Tom. 4. fig. 1461 ſeg. abgebildet und beſchrie⸗ ben worden, ſehr viele Aehnlichkeit habe, wird niemand leugnen wollen noch koͤnnen. Allein ſie hat auch ſehr viel auszeichnendes an ſich, und es iſt ganz unleugbar eine neuentdeckte hoͤchſtſeltene Gattung, die erſt bey den letzten Cookiſchen Reiſen um die Welt, bey Otaheite entdecket 1 rl 5 3 7 Ik A N, * En worden. Daß fie einen thurmförmigen Bau, acht ſtark von einander abſetzende Umläufe, und ein graues, etwas bläulichtes, hie und da braungeflecktes Farbenkleid habe, wird die getreue Abbildung deu licher lehren, Kinkhoͤrner. Tab. 18. Fig. 1477. 203 lehren, als es Worte und Beſchreibungen lehren koͤnnen. Es wird dieſe Schnecke auf allen ihren Stockwerken von ribbenartigen Queer⸗ ſtreifen, und von tiefen Queerfurchen, welche voller Kerben, vertieften Puncte und zarten Runzeln ſitzen, umgeben. Die eyföͤrmige Mundoͤf⸗ nung endiget ſich unterwaͤrts in einen tiefen rinnenartigen Ausſchnitt. Die auſſere Lippe ſcheinet wie gefalten und gezaͤhnelt zu ſeyn. Die in⸗ nere Lippe leget ſich wie ein dickes glaͤnzendweißes Blat an die Spin⸗ delſaͤule hinan. Die inneren glatten Wände haben eine braune Far⸗ benmiſchung. Die ganze Schale iſt einen Zoll acht Linien lang, neun Linien breit, und dabey ſo aͤuſſerſt rar und ſelten, daß ich es gewiß vers ſichert bin, die wenigſten jener Sammler, welche auch ſonſt noch das Gluͤck gehabt, manche neue Gattungen der Suͤdlaͤndiſchen und Suͤd⸗ ſeeiſchen Conchylien zu erobern, werden ſich ruͤhmen konnen auch dieſer theilhaftig geworden zu ſeyn. Hieſelbſt lieget fie einzig und allein in der großen Spengleriſchen Sammlung, darinnen nicht leicht ein ſeltenes n 77 DIL ziele Mitglieder dieſes Geſchlechtes bekommen bey reiferen Jahren, und bey einer mehr ausgewachſenen Schale eine ausgebreitete weit hervorragende Lippe, welche oͤfters einen Fluͤgel gleichet, und vielmals lange Finger und Zacken zu haben pfleget. Sie werden von den Hol⸗ laͤndern Vleugelhoorens und von den Franzoſen Ailées und Semiailées genannt. Die unausgewachſenen, unvollendeten Strombos, bey welchen ſich noch keine hervorragende Lippe und Fluͤgel angeſetzet, nennet man Stuͤmpfchen. Dieſe Eönnen leicht einen Anfänger irre machen. Er glaubet Murices vor ſich zu haben, und ſiehe es ſind jugendliche unaus⸗ gebildete Fluͤgelſchnecken. Es gehöret auch eine gute Kenntniß der Con⸗ chylien und ein langer freundſchaftlicher Umgang mit dieſen Geſchoͤpfen dazu, wenn man es bey einer Menge von da liegenden Stuͤmpfchen ſo⸗ en beurtheilen und entfcheiden foll, zu welcher Gattung von Strom- Dis fie eigentlich gehören. Wer das Kapitel vom Wachsthum der Schne⸗ cken recht ſtudiren will, der mag nur bey den Strombis in die Schule . 2 gehen, Mars AN 204 Verzeichniß der Fluͤgelſchnecken. gehen, und da nachfragen, wie viele Zeit zu ihrer Vollendung und völligen Entwickelung erfordert werde? wenn, ehe ſich der Fluͤgel an⸗ zuſetzen, Zacken und Finger zu bilden, zuerſt offene und duͤnnſchalichte, hernach verſchloſſene und dickſchalichte zu bekommen pflege? die Strombi endigen ſich, wenn man ihre Schalen auf den Bauch vor ſich hinleget, u 11 zur linken Seite eee Schwanz, Canal oder nabe! 0 ed Werfel u der hier gediehen Bügefhnecen. | Tab. 155. Fig. 1478. Der Cameel. Strombus Camelus. Fig. 1479. 1480. Die neunfach gezackte Kraubenſchpecke. Strombus novem dactylis inſtructus. Fig. 1481. 1482. Das ſchmalere Beſaansſegel. Strombus vittatus angu- ſtior. Artemon arctius involutus, Fig. 1483. 1484. Die vielfach bandirte Kegelſchnecke. Strombus polyfaſeiatus. f Tab. 1 56. Fig. 1485. 1486. Das Neuſeelaͤndiſche Dianenohr. Strombus Auris ! Dianae Novae Zelandiae, bus Auris Dianae aduſta. Fig. 1489. 1490. Der Scharfrand. Strombus marginatus Linnaei. Fig. 1487. 1488. Das angebrannte Eſels- oder auch Dianenohr. Strow- . Fig. 1491. 1492. Das kleinſte Beſaansſegel. Strombus Epidromis minima. ; A. Fig. 1493. Der Kaͤmpfer mit doppelten Gliedern. Strombus Pugil duplieatus, Tab. 157. Fig. 1494:1495. Der Vielfuß. Strombus Multipes. 2; Fig. 1496. Das Beſaansſegel aus dem 1 Mete. ‚Strombus tat | maris rubri. 115 Fig. 1407. 1498. Der Nordiſche Strombuz. 8 Norvagieus, Fig. 1499. 1500. Merkwuͤrdige Abaͤuderung der &opönifhen, Jlügelſchnecke. | Varietas notabilis Strombi Luhuani. Fig. 1501. 1502. Die gezahnte d uͤgelſchnecke. Serombus dentatus Linse \ Fig. 1503. Der glatte Samar. Strombus Samar. vis. 2. 1505. Die kleine Orangeflagge, Serombus Vesilum Ar aa Ra In; nnn cum parvum. ! 9 17 fi it sy 150. 7 Tab, 158. Bi 1506. 1507. Die gleichſam an Brigefönsdt, Strombus i „Jaciniatus, a al ER 2 | Di: 1508. 1 B 80 Fluͤgelſchnecken. Tab. 155. Fig. 1478. 205 Fig. 1508. 1509. Der Scorpion ohne Knoten, oder der Bootshaken mit brangefarbichter Mündung. Strombus Scorpio cum fauce Madame aurantia. N 5 RR Fig. 15 10. 1511. Der Sommervogel. Strombus Papilio. Tab. 159. Fig. 15 12. Die unvollkommene unausgewachſene Gichtruͤbenwurzel. 1 Strombus Radix Bryoniae nondum adulta. Fig. 15 13 — 1515. Einige Stuͤmpfchen der Gichtruͤbenwurzel. Teſtae f juveniles radicis Bryoniae nondum adultae. 5 a 42 Fr 2 aus Se = Te Se Se — : 3 a 3 Tab. 155. Fig. 1478. Ex Mufeo noftro, - Der Cameel. Strombus Camelus, tefta ovata, alata, gibbere maximo inter congeneres diſtincta, ſeptem dactylis feu digitis longiſſimis aduncis inſtructa, fauce lae- f viſſima luteſcente, parietibus internis faſeia caftaneo - coffea coloratis. f | Wollte man dieſe Schnecke auch für nichts weiter als für eine ſehr merkwuͤrdige Abaͤnderung von jener ſiebenzackigten Krabbengattung anſehen, welche ſchon vom Plinio hebtadactylus, vom Ariſtotele Apor- rhais, von den Franzoſen Araignee male heptadactyle, vom Linne Strom- bus Lambis, von den Hollaͤndern de geele geplekte of gebulte Krabbe ge⸗ nannt wird, und dergleichen Martini im zten Bande dieſes ſyſt. Con⸗ chyliencabinets fg. 85. und 858. 359. beſchrieben, fo verdiente fie es den⸗ noch hier abgebildet zu werden. Allein die jetzige hat ſoviel auszeichnendes und eigenthuͤmliches an ſich, daß ich bey billigen und vernuͤnftigen Leuten keine Entſchuldigung und Rechtfertigung nöthig haben werde, warum ich dieſes anſehnliche Stuck hier vorſtellen laſſen. Ihr friſcheſtes braun⸗ elbliches Farbenkleid, ihre anſehnliche Größe, (denn fie iſt neun und einen halben Zoll lang, und faſt ſechs Zoll breit, ihre ſieben langen Zacken und ſtark gekruͤmmten, wie auch geſpaltenen Finger, davon jeder uber dritthalb Zoll lang iſt, und inſonderheit ihr ausnehmend großer g FAR hervorragender Buckel, machen fie äufferft wichtig, und unferer Aufmerkſamkeit würdig. Dieſer auſſordentlich hohe Buckel, gegen wel⸗ chen die Buckel anderer Krabbenſchnecken nur wie unanſehnliche Zwerge erſcheinen, iſt bey meinen Exemplaren (denn ich beſitze mehrere von die⸗ ‚fer Gattung) uͤber anderthalb Zoll hoch. Ich habe ihn wegen dieſes 122 ar e l Buckels 206 Fluͤgelſchnecken. Tab. 155. Fig. 1478. Buckels den Namen des Cameels beygeleget. Wozu mag ihr aber dieſer große und hohe Hoͤcker und Buckel dienen? und was mag ihr der kleinere nutzen, der ohnweit davon geſehen wird? Und da der Bu⸗ ckel bey allen jugendlichen Exemplaren dieſer Gattung in ihrem Findli- chen Alter gänzlich mangelt, wie viele Zeit mag dazu gehören ehe fich> derſelbe ſo ſtark erheben kann? oder welch Alter muß dieſe Gattung zu⸗ vor erreichen, ehe ſie zu dieſer Vollſtaͤndigkeit und Vollkommenheit ih⸗ res ſchalichten Wohngebaͤudes, (denn bey ihr gehoͤret der große Buckel zur Vollſtaͤndigkeit, Schönheit, Vollkommenheit) gelangen kann? Eben alſo muͤſſen wir in Abſicht der ſieben langen gekruͤmmten Zacken die Frage aufwerfen, welchen Zweck und welchen Nutzen mögen dieſe Fin⸗ ger und Zacken haben? Warum muͤſſen bey ihr eben ſieben vorhanden ſeyn? da andere, als zum Exempel der Bootshaken Griffe du Diable) ſich mit ſechs Zacken zu behelfen wiſſen. Warum finden wir beym er⸗ ſten und letzten Zacken eine ſolche Krümmung, als wenn ſie ſich vom Leibe der Schnecke gleichſam hinwegkehren wolten? Und warum haben die andern fuͤnf Zacken eine ſolche Richtung und Kruͤmmung, als wenn ſie ſich dem Leibe der Schnecke, oder dem Ruͤcken ihrer Schale nahern wollten? Soll man etwa dieſe langen Zacken für Waffen oder Palli⸗ ſaden anſehen, dadurch ſie gegen die Anfälle und Nachſtellungen feind⸗ ſeliger Thiere in Sicherheit geſtellet wird? oder was ſoll man ſonſt von dieſen vielen Zacken und Fingern denken und urtheilen? und warum tra⸗ gen einige offene und rinnenartige, andere aber ausgefuͤllte Zacken? Etwa weil jene juͤnger und dieſe aͤlter ſind, oder vielleicht weil einige männlich andere weiblich find? Ich zähle bey dieſer Schnecke zehen Windungen, welche ſich beym Wirbel coniſch erheben, und in eine ſcharfe Spitze endigen. Die Muͤndung iſt verhaͤltnißmaͤßig ſehr enge. Ibee⸗ i gelblich gefärbten Wände find weder gefurcht, noch geriffelt, noch ger zähnelt, wie beym Bootshaken oder der Teufelsklaue, ſondern ſpiegel⸗ glatt und glaͤnzend. Wenn man dieſe Gattung von Schnecken etwa durch Huͤlfe eines Sandſteines aufſchleifet, um die Beſchaffenheit des inneren Wunderbaues ein wenig kennen zu lernen, ſo findet man an den inneren Wänden ein breites coffeebraunes Band, welches ſich dureh alle Umlaͤufe hindurch windet, und zu einem Beweiſe dienet, daß viel⸗ mals bey den Schnecken der innere Farbenſchmuck größer und lebhafter fen, als der aͤuſſere. Saft vor wenig Jahren hat man weder = 1 gefleckter Krabben, welche einen fo ungleich großen Hocker oder Buckel und fo lange ſtarkgekruͤmmte Zacken haben bey den S 1 Fluͤgelſchnecken. Tab. 155. Fig. 1479. 1480. 207 Nicobariſchen Eylande entdecket. Der kleinen Colonie Evangeliſcher Bruͤder, welche ſich daſelbſt aufhaͤlt, haben wir ſo manche conchylio⸗ logiſche Entdeckungen, und inſonderheit auch dieſe zu verdanken. Tab 155 Fig. 1479. 1480. Ex Mufeo SpENGLERIANO et LORFNZIANO. ur Die neunfach gezackte Krabbenſchnecke. Strombus novem dactylis inſtructus, teſta alata, ſolida, labro craffo,, lato, duplicato, exeunte in novem digitos breviores, rectiuſculos, N fauce utrinque ſtriis exarata. N Dieſe ſonderbare neunfachgezackkte Krabben⸗ oder Fluͤgelſchnecke habe ich hieſelbſt nur alleine in der Spengleriſchen und Lorenziſchen Con⸗ chylienſammlung angetroffen. Es fehlet ihr nur noch ein einziger Za⸗ cken, ſo wuͤrde ſie dem Strombo hecadactylo gleichen, der beym Linne Millepeda, das Tauſendbein, heißt, und gemeiniglich mit zehen Zacken, ſelten mit eilf Zacken verſehen iſt, als in welchem letzteren Falle ſie von den Franzoſen Araignee hendecadactyle, ou A onze pattes genannt wird. Daß ſie in ihrer Form und Bauart, und mit ihren kurzen ſtumpfen Zacken, von den gewoͤhnlichen ſiebenfachgezackten Krabbenſchnecken gar ſehr verſchieden ſey, lehret der Augenſchein. Sie iſt ſehr dickſchalicht und ſchwer. Von erhobenen Dueerftreifen, und von ribbenartigen mit Knoten beſetzten Queerwulſten wird ſie umgeben, und auf weißlichem Grunde durch viele gelbliche Flecken marmoriret und bunt gemacht. Der weite Fluͤgel endiget ſich zulezt mit einer breiten, dicken, wulſtigen, doppelten Lippe Die ſtumpfen Zacken find kurz und in der Mitte ges 8 (polen. Warum und zu was Nutz und Ende dieſe Schnecke nicht blos echs oder ſieben, ſondern neun Zacken haben muͤſſe? warum ihr nicht ſpitzige, lange, gekruͤmmte, ſondern kurze, ſtumpfe, geſpaltene Jacken, und auſſerdem noch eine ſo breite, dicke und doppelte Lippe verliehen worden? dieſes alles weiß ich nicht zu beantworten. Die beyden inne⸗ ren Seiten und Wande der Mundoͤfnung, haben eine violetblaue Farbe, und ſitzen voller ſtark erhobenen weißen ungleichen Streifen, deren eini⸗ ge größer, andere kleiner ſind. Es wohnet dieſe ſeltene Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. Sie iſt uͤber vier Zoll lang und zween Zoll vier Linien breit. 33 i Terre „ N 7 5 — 8 S He e ee ag Tab. 208 Fluͤgelſchnecken. Tab. 155. Fig, 1481. 1482. Tab: 15 Fig. 11 1488. Ex Muſeo noſtro. Das ſchmalere Beſaansſegel. Strombus vittatus anguſtior (Artemon arcte convolutus) tefta turrita, lon- gitudinaliter plicata, trans verſaliter ſtriata, infra alata, in ſutura anfractuum quaſi Wirte labro ſinuoſo, ventre plicato, fauce ſtriata, labio replicato, baſi ſulcata. FavanT D' HxRBTENT Did. Tom. 1. p. F 4. Artimon entortille. Buccinum canali brevi, leviter truncato et recurvo, novem ſpiris plurimis coſtis coronatis vel in longum canaliculatis; labro alato in ambitu ſinuoſo. DE FAvAnnE Conchyl. tab. 20. fig. A. 8. | — — Catal. rail. no. 594. p. 125. La Voile chen ou Yoifeau de - Paradis. Rocher. Diejenige Fluͤgelſchnecke, welche den 2 Namen des agel aufge 1 rollten Segels fuͤhret, und von den Franzoſen Artimon entortille, Voile roulde, le petit Mat de Mifaine roule, von den Hollaͤndern opgerolde be- zaantje, und vom Linne in der raten Ausgabe des Naturſhſtems no. 508. Strombus vittatus genannt wird, hat Martini im zten Bande die⸗ a ſes ſyſt. Conchyliencabinets bey fig. 822. 823. hinlaͤnglich a | Hier habe ich eine merkwuͤrdige Abänderung derſelben, nämlich das ſchmale Beſaansſegel abzeichnen laſſen. Dieſe Conchylie iſt ae a | ſtreckter und ſchmaͤler als jene vom Martini befchriebene: fie hat 2 ; magis elongatam, coarctatam et arctiorem. Ich zähle bey ihr zehen Um⸗ laͤufe, auf welchen lauter ribbenartige laͤnglichte Falten und einige Queer⸗ ſtreifen geſehen werden. Bey der Nath windet ſich um alle Stock⸗ N werke ein breiter Streif herum, der einer Schnur gleichet. I Streif meinet Linne, wenn er im Mul. Reg. Lud. Ulr. no. 287. p. 6 23. ſchreibet — anfractus diſtincti ſunt ſutura lineari tanquam vitta. e nen⸗ net um deswillen dieſen Strombum den vittatum. Der kleine Flügel ie⸗ 4 fer Schnecke iſt oberwärts glatt, aber auf der andern Seite beym Baus che und nahe bey der Mündung ſiehet man lauter a it len icht Fal⸗ 5 ten. Die Baſis ſitzet voller Queerſtreifen. Die Li 5 wohl ob als unten ausgeſchweift oder ausgekehlet und inn er e felt. 1 innere Lippe leget ſich wie ein Wulſt an die Spinde 9 Man fin⸗ det dieſe ſeltene e in den ee e f 3 5 ik Fluͤgelſchnecken. Tab. 155. Fig. 1483. 1484. 209 Tab. 155. Fig. 1483. 1484. Ex Mufeo noſtro. Die vielfach bandirte Fluͤgelſchnecke. Strombus polyfaſeiatus, teſta alata, albida, muricata, fafciis compluribus ; nigro-fufcentibus eincta, fauce lutefcente. DE Favanne Cat. raiſ. no. 586. p. 123. Rocher ailé rare — le Bengali ray& — à bouche orangee. (Ich vermuthe es wird nicht le Bengali ſondern le Bencoli heißen ſollen, weil die Inſul Bencoolen, fo das wahre Vaterland dieſer Gattung iſt, von den Portugieſen und Franzoſen gemei⸗ niglich le Bencoli genannt wird). - Der felige Martini hat von dieſer Gattung nur diejenige Abaͤn⸗ derung gekannt, welche von unterbrochenen Queerlinien, deren Zuͤge, Pfeile mit Wiederhaken vorſtellen, bezeichnet wird. Er liefert uns davon im sten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets eine etwas undeut⸗ lich gerathene Zeichnung, und giebt ihr den Namen der pfeilförmigen Fluͤgelſchnecke. Die hier abgebildete vielfach bandirte iſt weit ſeltener, und den Conchylienſammlern weniger bekannt. Ich habe fie auch erſt vor einigen Monathen genauer kennen gelernet, nachdem ich einen guten Vorrath derſelben von einem Engliſchen Kaufmanne, der fie auf der Veſtküſte von Sumatra, ohnweit Bencoolen und Mokka ſammlen laſſen, erkaufet. Sie ſollen daſelbſt in Menge ſich aufhalten. Die Grundfarbe a Schnecke ift weiß. Ihre Schale, wenn fie frifch iſt, pfleget mit einer gelblichen etwas fettigen Haut oder Epiderm bedecket zu ſeyn. Breite ſchwarzbraune etwas wellenförmige Queerbinden legen ſich um ſie herum. Die Zahl dieſer Baͤnder iſt verſchieden, denn einige haben mehrere andere weniger Baͤnder. Bey einigen ſiehet man breitere, bey andern ſchmaͤlere Baͤnder. Oftmals fließen dieſe Baͤnder gar ineinander. Die Schale dieſer Schnecke iſt glatt, jedoch erheben ſich auf der Höhe ihrer erſten groͤf⸗ ſeſten Windung mehrere ſtarke Knoten, die hernach auf den uͤbrigen hö- heren Stockwerken den Wirbel bekroͤnen, aber verhaͤltnißmaͤßig abnehmen und kleiner werden. Es hat diefe Schnecke acht Windungen, die fich endlich in einer ſcharfen Spitze endigen. Im erſten Alter pfleget dieſe Conchylie keinen Fluͤgel zu haben. Ich beſitze mehrere Stuͤmpfchen oder unausgewachſene, unbefluͤgelte, unvollendete Schalen von dieſer Gat⸗ tung, und kann alſo obige Auſſage mit Beweiſen und Zeugniſſen belegen. Diejenigen, welche etwas Alter geworden, haben einen zarten und dünnen Fluͤgel. Aber die voͤllig ausgewachſenen vollendeten Schalen haben einen Conchylien Cabinet Supplementsband. D d ziemlich 210 Eluͤgelſchnecken. Tab. 156. Fig. 1485. 1486. ziemlich dicken, ſtarken, ausgeſchweiften, innerlich geriffelten Fluͤgel. Auf den inneren Waͤnden findet man eine gelbroͤthliche, oder bey den meiſten eine ſaffrangelbliche Farbenmiſchung, die nicht nur vorne an der Muͤn⸗ duͤng, ſondern auch in den innerſten Kammern angetroffen wird. Auf der inneren Spindellippe ſtehen zarte Queerſtreifen. 4184 Tab. 156. Fig. 1485. 1486. 0 Ex Muſeo SpEnGLERIANO et noftro. Das Neuſeelaͤndiſche Dianenohr. strombus Auris Dianae Zelandiae novae, teſta alata, teftaceo - nebuloſa, transverſim ftriata, ſpira oblonga tubereulis muricata, labro craſſo ſupra in- ” ſtar digiti dilatato, infra dupliciter finuato ſeu emarginato, au ad- | ſeendente recurva, fauce ſtriis exarata. a FoRsters Catal. pag. 192. no. 1340. Une nouvelle et tres rare efpece falle de la nouvelle Zelande, a levre epaiffe et ſinueuſe, liſſe vers les bords mais profondement ſillonnèe dans Finterieur de la bouche. ur? DE FAvanne Conchyl. tab. 2 T. fig. A. 2. THomas Marryn Univ. Conchol. Tom. 1. fig. 1. Plough- Aratrum- Alta. ron Friendly Isles. Catal. Muf. Portland. no. 679. Variety of le Kurts Dianae or Afs's Ear Alatus, from Pulo Condore. It. no. 1452. Erſt ſeit der Zeit der Cookiſchen Seereiſen iſt das Neuſeelandi⸗ ö ſche Dianenohr, fo ich hier abbilden laſſen, den Conchylienfreunden naher bekannt geworden. Der Naturalienhaͤndler Sorfter, (welcher aber mit keinem der beyden berühmten Gelehrten, die eben dieſen Namen führen, verwechſelt werden muß), hat vollkommen Recht, wenn er es in feinem Naturalienverzeichniſſe an dem oben angefuͤhrten Orte behauptet, dieſes ſey une nouvelle et tres rare efpece. Von der bekannten Schnecke, die gemeiniglich das Eſelsohr, von den Franzoſe Oreille d' Ane, vom Linne aber Auris Dianae genannt wird, iſt ſie merklich verſchieden. Bey jener iſt der Fluͤgel mit ſeiner Lippe bis zur oberſten Nath des zten Stockwer⸗ kes angewachſen, bey dieſer aber erſtreckt er ſich bis zur oberſten Nath des dritten, ja oft bis zur Haͤlfte des vierten Stockwerkes. Sie wird von fünf farbichten Queerbinden, (eingulos quinque pallidis variegatis), die jenen beym Strombo ſuceincto Linnaei ſehr gleichen, umgeben. Das Farbenkleid iſt gelblich und weißlich marmoriret, voller gelblichen Zigzag⸗ 9 linien und Adern. Auf Lr en Seite des Fluͤgels en R lecken 1360 4 Filuͤgelſchnecken. Tab. 156 Fig. 1485 1488. 211 Flecken und breite gelbe Baͤnder miteinander ab. Auf dem Bauche ſtehet immer ein großer brauner Flecken. Man zaͤhlet bey dieſer Schnecke zwoͤlf Stockwerke, die ſich beym langausgeſtreckten Wirbel thurmfoͤrmig erhe⸗ ben, und eine etwas purpurrothe Farbenmiſchung haben, welche von den rothgefaͤrbten inneren Wänden herzuruͤhren ſcheinet. Alle Stockwerke werden von einer Reihe dicker, ſcharfer Knoten umgeben, und dadurch wie befrönet. Der ziemlich weit ausgebreitete Fluͤgel endiget ſich bey ſei⸗ ner dicken Lippe oberwaͤrts in einem hervortretenden, an der inneren Sei⸗ te etwas geſpaltenen Finger. Unterwaͤrts findet man einen doppelten Ausſchnitt Clabrum bilingue). Die Naſe oder der Schwanz richtet ſich ſehr in die Hoͤhe, und kruͤmmet ſich, wenn die Schnecke auf dem Bauche lieget, von der rechten zur linken Seite hinuͤber. Im Schlunde oder auf den inneren gelblich gefaͤrbten Waͤnden ſtehen tiefe Furchen, und merk⸗ lich erhobene weiße Streifen. Die Lippe iſt glatt. Die Länge, der hier abgebildeten betraͤget drey und einen halben Zoll „ die Breite einen Zoll neun Linien. Sie wohnet nach Forſters und einiger andern Zeugniß, bey Neuseeland, nach Th. Martyns Ausſage bey den freundſchaftlichen Inſuln des Suͤdmeeres, und nach dem Vorgeben des Muf. Portland. loco ſupra eitato, bey Pulo Codore, ja fie wird wegen dieſer letzteren Wohn⸗ fee von manchen in Engeland Strombus Alatus Condorenſis Aan. A Tab. 156. Fig. 1487. 1488. F Ex Mufeo SrensLeriano et noſtro. Das angebrandte Dianenohr. . omi Auris Dianae (aliis Auris Aſini) aduſta, teſta alata, transverfim ftriata, ſulcata, tuberculato- nodoſa, labro craffo fupra digitato infra 99 99150 REED ventre niere fauce erocea, cauda adſcendente : ; recurvata. Gall, Oreille d’Ane! a bouche noir ou avec la columelle brulee. Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 872. fig. 27. Buceinum bilingue digitatum, va- Kater: riegatum, leviter ſtriatum et muricatum; apertura ex toto nigricante. . D' HFERBTCN Y Dict. Tom. 3. p. 43. Oreille d' Ane. Murex transver- ſim ſtriatus canali brevi et recurvo, labro alato, craſſo, dupliciter la- einiato, ad inſtar digiti in altum erecto, voluta pyramidat in ‚puimis bre tuberculis coronata, Auris Aſini appellatus. Ken Unter den Fluͤgelſchnecken, welche bey den Franzoſen den ß oe Elben, und beym Linne den Namen der Dianenohren fuͤhren, 15 b D d 2 giebt 212 Fluͤgelſchnecken. Tab. 156. Fig. 1487 1490. giebt es ſonderbare Abänderungen und Verſchiedenheiten. Einige der ſelben haben eine leichtere faſt glatte Schale, die oberwaͤrts mit einer einzigen Reihe von Knoten auf ihren Umlaͤufen umgeben wird. Andere haben eine dickere, mehr geſtreifte, tiefer gefurchte, runzelvolle, grau⸗ weiße hie und da gefleckte Schale, welche ſchon auf der erſten Win⸗ dung von drey Knotenreihen umgeben wird. Die erſteren ſind auf den inneren Waͤnden ſpiegelglatt, die andern ſind daſelbſt oben und unten geriffelt. Die hier abgebildete wird ſchon durch ihre anſehnliche Groͤße, durch ihren breiten Fluͤgel, durch den weit heraustretenden breiten, ſchwarzen, oben abgeſtumpften Finger, durch ihre an der inneren Seite ſchwarzeingefaßte, gleichſam eingeſaͤumte, und an der aͤuſſeren Seite ſchwarz und weiß bandirte Lippe, und durch ihren friſchen orangefar⸗ bichten Schlund aufs vortheilhafteſte heraus gezeichnet. Aber inſonder⸗ heit wird ſie durch ihren ſchwarzgefaͤrbten, gleichſam geraͤucherten und angebrandten Bauch, ſehr kennbarlich von ihren Mitgeſchwiſtern unter⸗ ſchieden. Woher die friſche Orangefarbe ihres Schlundes, und die ſchwarze Farbe ihres Bauches ruͤhren moͤge? da andere von dieſer Gat⸗ tung einen ganz weißen Bauch zu haben pflegen, muß ich unentſchieden laſſen. Es wohnet dieſe Gattung in den Oſtindiſchen Meeren und ki | nicht gemein. e N Tab. 156. Fig. 1489. 1490. Ex Mufeo noſtro. 3 a strombus marginatus Linnaei, teſta alata, transverſim ſulcata flavefcente, eingulis quatuor vel quinque albis et venis linearibus fuſcentibus redimita, dorfo anfractuum carinato ſeu marginato, labro ſupra incumbente, in medio prominente, infra vix ſinuato, fauce alba penes labrum 4 * N fulcata, % 0 65 LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 431. p. 744. b { — — — — Ekit 12. no. 499. p. 1209. Strombus marginatus, teſtae 1 labro prominulo, dorfo marginato laevi, cauda integra. +2 Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. 43 I. no. 12. tab. 2. fig. 10. — — neue Litteratur der Conchylien Tom. 2. p. 265. no. 7. Die geſäumte Fluͤgelſchnecke. Mein wuͤrdigſter Vorgaͤnger hat dieſe Gattung im sten Bande ; dieſes ſyſt. Conchylienwerkes bey fig. 816. abzeichnen laſſen, ee 1 > I Fluͤgelſchnecken. Tab. 156. Fig. 1489. 1490. 2213 ſelbſt pag. 105 hinlaͤnglich beſchrieben. Allein die Abbildung iſt ſehr ſchlecht und undeutlich gerathen, auch hat es dabey der liebe ſel. Mann zum Ungluͤcke nicht gewußt noch gemerket, daß er Strombum marginatum Linnaei in Haͤnden gehabt. Denn er hat dieſe Conchylie fuͤr nichts weiter als fuͤr eine Varietaͤt vom Strombo fuceineto Linnaei angeſehen. Ich habe mich um deswillen, weil ich Linneiſche mir bekannt geworde⸗ ne Gattungen ungerne dahinten laſſe, gedrungen gefunden, eine richti⸗ gere Abbildung und umſtaͤndlichere Beſchreibung dieſer Conchylie zu be⸗ ſorgen. Man findet bey dieſer Gattung einen hervorragenden Fluͤgel, deſſen aufliegende Lippe oben bis zur Nath der zwoten, ja oft bis zur dritten Windung hinaufgehet, unterwaͤrts aber nicht ſo ausgeſchweift und ausgeſchnitten wird, als wir es beym Dianenohre, und andern Fluͤ⸗ gelſchnecken bemerket haben. Die zehen Stockwerke dieſer Schnecke ſetzen ſtark voneinander ab. Sie haben auf ihrem Nüden einen ſtark hervor⸗ tretenden ſcharfen Rand (marginem feu carinam elevatam). Dieſer Rand figet bey einigen voller Knoten, welche auf den hoͤchſten und oberſten Windungen faltenvoll und eingekerbt erſcheinen. Hinter dieſen ſcharfen Rand der Umlaͤufe ſiehet man eine etwas ausgekehlte Flaͤche. Ueber den ganzen Bau der Schnecke laufen feine Furchen und Queerſtreifen hinuͤber, welche bey der Vaſi am ſtaͤrkſten und am merklichſten find. Der Grund iſt weiß, aber das Farbenkleid gelblich voller feinen Puncte und Adern. Einige weiße, durch gelbliche linirte Adern gleichſam ge⸗ waͤſſerte Queerbinden winden ſich um dieſe Schnecke herum. Die in⸗ neren Wande ſind glatt und weiß. Nur iſt die Lippe an der inneren Seite geriffelt. Die innere Lippe leget ſich wie ein ſtarkes Blat an die Spindelfäule hinan, und nur untermärts zeigen ſich bey derſelben einige feine Streifen. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. Hier bekommen wir ſie häufig aus Tranquebar. Mein groͤßtes Exem⸗ plar iſt zween Zoll ſechs Linien lang und einen Zoll ſechs Linien breit. ann By Witt Dd 2 Tab. 214 Fluͤgelſchnecken. Tab. 156. Fig. 1491. 1492. Tab. 156. Fig. 1491. 1492. Ex Mufeo noftro, Das kleinſte Beſaansſegel. Smd Epidromis minima, teſta alata, dorſo luteſcente, ſpira piteatg 5 nodoſa, labro duplicato, ſupra et ihfra ſinuoſo, labio albo callofo, fauce flaveſcente. Beg. Het klein Bezaantje. Gall. L. Artimon entortill& de la petite efpece, h Rom Amboin. tab. 36. fig. P. Epidromis minima, zyn. ſchaars een lid van een Vinger lang, dik van ſchaal, op den rugge bruin, voor in den Mond fehoongeel. (Das will ſo viel ſagen: ſie iſt kaum fo lang als das Glied eines Fingers, hat eine dicke Schale, ift auf dem Ruͤcken braun und in der Muͤndung lichtgelblich.) GLTRI Index Conchyl. tab. 31. fig. L. Murex in 8 an me ftriatus, rugoſus, muerone acuto et e labio interno ere ex albo et fulvo nebulatus. KLEIN Meth. oſtrac. $. 165. no. F. p. 56. Gallinula minima pollicem long. teſta crafla, dorfo fuſco, ore luteo. g LINNI Mantiſſa p. 549. Strombus minimus, teſtae labro retuſo, Sibbe ventre ſpiraque plieato-nodofis, apertura bilabiata laevi. Habitat in India Orientali. Teſta ſimillima Strombo Urceo fed minor. Dorſum teſtaceum. Faux laevis, flava nec ſtriata. Labium utrumque albidum. Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. 439. no. 20. tab. 2. fig. 11. Wer diejenige Schnecke, welche vom Linne Strombus Ditdreini, von den Franzoſen Tourterelle à grande levre ailèe, Pigeonneau, Mifaine deployee,. von den Hollaͤndern her Bezaantje, oder das Beſaansſegel genannt, und im zten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets fig. 82 1. abgebildet gefunden wird, in ihrer zarteſten Kindheit ſehen will, der darf | nur die hier abgezeichnete Figur betrachten. Es iſt alſo durchaus keine neue und beſondere Gattung. Ich wuͤrde ihr daher den kleinen Raum, 1 welchen ſie einnimmt, doch nicht einmal gegoͤnnet haben, wenn ihr nicht | Linne eine Stelle in feiner Mantiſſa eingeräumet, und fie als eigene Gat⸗ | h 8 I 1 tung aufgefuͤhret, daher ich fie nicht wohl übergehen koͤnnen und duͤr⸗ fen. Sie traͤget ein gelbes Farbenkleid. Ihre acht Windungen wer⸗ die etwas faltig zu ſeyn ſcheinen, umgeben. Der i Fluͤgel hat eine dicke Lippe, die oben und unten ausgeſchnitten iſt, und den von Knotenreihen, . 2 in der Mitte hervorraget. Die innere weiße Lippe iſt wulſtig und wird en oberwaͤrts und bey der Baſi von der aͤuſſern Lippe durch ne 5 a = / Ra | Fluͤgelſchnecken. Tab. 156. Fig. 1499. 2215 tiefen Ausſchnitt und rinnenartigen Canal getrennet. Die inneren Waͤn⸗ de ſind glatt, gelblich gefaͤrbet, und nur unterwaͤrts ein wenig geriffelt. Man findet dieſe Art in den Oſtindiſchen Meeren. Die Meinigen ha⸗ be ich aus Tranquebar bekommen. Dieſe kleinſten bekoͤmmt man ſelte⸗ ner zu fehen als die größeren und größeften von dieſer Gattung. m. Tabs 136: eee 1808 . 11 5 n ae een ee ee ra Der Fechter mit doppelten Gliedern. Das monſtroͤſe Schweinsohr. Strombus Pugil duplicatus, teſta alata rubicunda ſeu crocea, monſtroſa, ſpinis tuberculatis priorum anfractuum bifidis, ſuleo lato transverfo disjundis, labro ee expanfo laciniato, apice et bafi ex violaceo infedtis. i as TATAUCETÜDEE. Kazuo, le Daß es mir nicht einfallen koͤnne das gemeine rothe gefluͤgelte “ Zackenhorn, welches vom Linne Strombus pugilis, von den Franzoſen Oreille dechiree, oder Oreille de Cochon, von den Hollaͤndern het Vleefch- Hooren genannt wird, abermals darzuſtellen und zu beſchreiben, nach⸗ dem es vom ſel. Martini hinlaͤnglich genug im zten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets fig. 830. charakteriſiret worden, werden meine Leſer von ſelbſt vermuthen und erwarten koͤnnen. Dagegen ſtehe ich im Be⸗ griff aus dem Spengleriſchen Conchyliencabinette ein auſſerordentlich ſeltenes, ungewoͤhnlich gebildetes Zackenhorn hier bekannt zu machen. Vermuthlich wird keine andere Conchylienſammlung eben dergleichen aufweiſen koͤnnen. Viele Kinder, wie es algemein bekannt iſt, haben bey der Engliſchen Krankheit doppelte Glieder. Dieſem geflügelten Za⸗ rkenhorne find gleichfalls doppelte Glieder zu Theil geworden. Denn die Zacken des erſten und zweyten Stockwerkes, welche bey andern nur einfach vorhanden ſind, ſtehen hier doppelt beyſammen. Eine breite mit einer weißen Kante eingefaßte vertiefte Queerbinde, welche einer Fur⸗ che gleichet, gehet mitten durch die Zackenreihen hindurch, und es hat faſt das Anſehen, als wenn dadurch die Zackenreihen der erſten und zweyten Windung wie geſpalten, getrennet, und durch eine Art von Gewalt voneinander geriſſen und gedruͤcket worden, damit dieſe Queer⸗ furche deſto ungehinderter darzwiſchen hindurch ihren Weg nehmen moͤchte. Wer ſich jemals die Mühe genommen, mehrere Zackenhoͤrner recht auf⸗ merkſam zu betrachten, der wird immer zwiſchen den Zacken der erſten und andern Windung ein breites blaſſes, gewiſſermaſſen en 8 l hir a N > and, 216 Fluͤgelſchnecken. Tab. 156. 157. Fig. 493-1495. Band, welches auf den Zacken und in den Zwiſchenraͤumen ſichtbare, kenntliche Eindruͤcke hinterlaſſen, und gleichſam ſchon Verſuche gemacht, ſie auch voneinander zu reißen und zu ſpalten, wahrgenommen und be⸗ merket haben. Bey der hier abgebildeten vortreflichen Conchylie ſind nun wuͤrklich bey der erſten und andern Zackenreihe, die Zacken durch die darzwiſchen hindurchgehende Furche voneinander getrennet, und wie geſpalten worden. Daher ſehen wir daſelbſt gedoppelte Zackenreihen, wo wir ſonſt nur einfache zu finden pflegen. Ob nun dergleichen nur bey dieſem einzigen Stuͤcke, welches der Herr Kunſtverwalter Spengler von der Guineiſchen Kuͤſte bekommen, durch zufaͤllige, wunderſelten ein⸗ mal zutreffende Umſtaͤnde bewuͤrket, und fie alſo ganz monſtroͤs gebildet worden? oder ob dergleichen beym dortigen Strande bey mehreren von dieſer Art geſehen werde, und ſich daſelbſt eine eigene, mit doppelten Gliedern reichlich verſehene Familie von rothen Zackenhoͤrnern aufhal⸗ te? — dieſes alles muß ich beym gaͤnzlichen Mangel zuverlaͤßiger Nach⸗ richten unentſchieden laſſen. . ite ni Es hat dieſes ſonderbare Schweinsohr, welches mit dem vorzuͤg⸗ lichſten Rechte Oreille dechiree heiſſen kann, nur acht Stockwerke, da ſonſt feine gemeinen Mitbruͤder gewöhnlich zehen Stockwerke zu haben pflegen. Uebrigens ſiehet man auch bey ihm ein feuerrothes, obgleich etwas feineres Farbenkleid, eine violet gefaͤrbte Spitze und Naſe, und 9 5 Nath, die von doppelten, merklich erhobenen Streifen umwunden wird. eee Tab. 157. Fig. 1494. 1495. 4 Ex Muſeo SrEN GERA. 4 5 Di Vielfuß. ie 92 | -Strombus Multipes, tefta alata, duodecim digitis apertis et adhue pluribus minoribus adornata et inſtructa, dorfo valde gibbofo, ftriis coftatis et tuber- 1 culatis referto, ſpirae anfractibus octo exſertis, tuberculato-nodoſis, ‘ fauce ſtriata violacea. 5 e Dieſer Flͤͤgelſchnecke fehler es bey ihrem ziemlich weit ausgedehn⸗ ten Fluͤgel gewiß nicht an Zacken und Fingern, die aber doch weder fo lang noch ſo krumm ſind, als man es bey vielen andern Krabbenſchne⸗ cken, inſonderheit bey den Scorpionen, Tauſendbeinen, Bootshaken, gelben gefleckten Krabben, Podagra, und Chiragraſchnecken, wahrzu⸗ nehmen pfleget. Man findet bey ihr zwoͤlf groͤßere Finger, davon Ne 8 3 eie e eee ng 2 j £ 1 1 9 5 4 — a % f Fluͤgelſchnecken. Tab. 157. Fig. 1494-1496. 217 länger, andere aber kuͤrzer, und alle rinnenartig wie auch offen find. Auſſerdem ſiehet man noch bey der ausgebogenen Muͤndungslippe eini⸗ ge kleinere verſchloſſene. Es iſt ſonſt bekannt, daß bey den meiſten za⸗ ckigten mit Fingern verſehenen Fluͤgelſchnecken die Finger und Zacken in den jüngeren Jahren offen, im höheren Alter aber verſchloſſen, vers wachſen und ausgefuͤllt zu ſeyn pflegen Bey dieſer, die alſo noch nicht ihr hoͤchſtes Alter erreicht haben muß, ſtehen ſie offen. Der Schalen⸗ grund dieſer Schnecke, die mit Recht den Namen des Vielfußes erhal⸗ ten, iſt weiß. Doch ſiehet man auf recht friſchen Stuͤcken hin und wie⸗ der gelbliche Flecken. Der Ruͤcken, welcher nicht, wie bey den Poda⸗ gras und Chiragra⸗Krabben und Tauſendbeinen wie niedergedrückt, ſondern ſehr erhoben iſt, wird von ribbenartigen Streifen, auf deren Hoͤhe ſich manche dicke anſehnliche Knoten erheben, rauh, runzlicht und uneben gemacht. Die Stockwerke des weit hervorragenden Wirbels ſetzen ſtark voneinander ab, und werden auf der Höhe ihres Ruͤckens von einer Reihe großer Knoten, die auf den erſten Windungen gedop⸗ pelt und getheilt zu ſeyn ſcheinen, bekroͤnet und umgeben. Die inneren Waͤnde ſind geriffelt, und werden von einer angenehmen violetroͤthlichen Farbe, die ſich der Purpurröthe nähert, geſchmüͤcket. Die Länge die⸗ ſer Schnecke betraͤget faſt vier Zoll, die Breite dritthalb Zoll. Sie wohnet in den Oſtindiſchen Meeren. Herr Spengler hat ſie von Tran⸗ quebar bekommen. In den mehreſten Sammiungen ſuchet man fie ver⸗ gebens. Tab. 157. Fig. 1496. Ex Mufeo SENCLERIAÄNxo. Das Beſaansſegel aus dem rothen Meere. Strombus vittatus maris rubri. Der gelehrten Geſellſchaft, welche vom hoͤchſtſel. Könige Friedrich den Fuͤuften, aus Daͤnnemark nach Arabien geſandt worden, haben wir in der Conchyliologie manche Aufklärung, und die Bekanntſchaft mit vielen im rothen Meere entdeckten Gattungen zu verdanken. Dahin gehoͤret nun auch dieſe Art von Beſaansſegeln. Ihr Slügel iſt breiter, bey ſeiner Lippe dicker und abgerundeter, auch unterwaͤrts ausgeboge⸗ ner und ausgeſchweifter, als man es bey andern von dieſer Familie an⸗ zutreffen pfleget. Starke Streifen laufen über die Oberfläche hinuͤber, und werden bey der Baſi ſo erhoben, und dieke, daß man ſie fuͤr rib⸗ Caonchylien⸗Cabinet Supplementsband. Ee benartig 218 Fluͤgelſchnecken. Tab. 157. Fig. 1497 1800. benartig ausgeben kann. Auf der Höhe des Ruͤckens ſtehet eine Reihe merklich erhobener Knoten. Die zehen Umläufe des weit ausgeſtreckten Wirbels werden von faltenartigen Knoten wie bekroͤnet. Die Grund⸗ farbe dieſer Schnecke iſt weiß, ſie wird aber von gelblichen Flecken und Wolken ſo bunt gemacht, als es einige der gefleckten Krabben zu ſeyn pflegen. Der Bauch dieſer Conchylie ſitzet voller laͤnglichten Falten. Die inneren Waͤnde werden von lauter Furchen und Streifen geriffelt und rauh gemacht. Der Wohnort dieſer ſeltenen Schnecken iſt das rothe Meer. Tab. 157. Fig. 1497. 1498. Ex Mufeo SpENCLERIA NO. Der Nordiſche Strombus. Strombus Norvegicus, teſta oblonga, ſubalata, alba, anfractibus ſex tere- tibus, apertura patula, ovata, cauda ſubadſcendente, fauce eburnea. s ate SEBA Thef. Tom. 3. tab. 52 fig. 9. sun sol Diefe Schnecke würde ich lieber wegen ihres geraden rinnenartigen Auslaufes den Muricibus beygeſellet haben. Allein da ſich ihre weit herz ausgebogene Lippe wie ein Fluͤgel ausbreitet, und ſie auch im Spengleri⸗ ſchen Cabinette den Strombis zugeeignet wird, fo bin ich es gar nicht wil⸗ lens ſie aus dieſem Geſchlechte zu verdraͤngen. Ihre Schale iſt weiß und glatt. Ihre Stockwerke haben eine wohlgerundete Woͤlbung. Die Lippe, | welche ſich wie ein Fluͤgel ausbreitet, iſt beym aͤuſſerſten Ende ſcharf und ſchneidend. Die eyfoͤrmige Muͤndung iſt weit und offen. Die inneren glatten Waͤnde ſind ſo weiß wie Elfenbein. Der Schwanz hebet ſich ein wenig in die Hoͤhe. Es iſt dieſe Schnecke faſt drey Zoll lang, und einen Zoll ſechs Linien breit. Sie iſt in der Nordſee an den Norwegiſchen Ufern gefunden worden. Sie verdienet es daher der Nordiſche Strom⸗ bus zu heiſſen. Sie wird ſelten gefunden. Tab, 157. Eig. 1499. 1500. f Ex Muſeo noſtro. RER "8 Merkwuͤrdige Varietaͤt der Lohoͤniſchen Fluͤgelſchnecke. Varietas notabilis Strombi Luhuani, fauce ſanguinea, columella haud nigricante. * Die gewöhnliche Lohoͤniſche Fluͤgelſchnecke, welche bey den Franzo⸗ fen Rocher en Cornet, la Columelle brulee, Gueule noire a columelle noire, a ! i ie Fluͤgelſchnecken. Tab. 157. Fig. 1499. 1500. 219 le Bourbeux, von den Hollaͤndern Loehoenfe Hoorentjeg vom Linne Strombus Luhuanus, und von andern der ſchwarze Schlund genannt wird, hat Martini im zten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets 68.789 791 hinlanglich beſchrieben, auch hat er lig. 865 noch ein verbleichtes Stuͤck abzeichnen laſſen. Unter dieſen Fluͤgelſchnecken giebt es manche merkwuͤr⸗ dige Abaͤnderungen. Die eine derſelben, welche der gegenwaͤrtigen am nachften koͤmmt, wird von den Franzoſen L Interpretation Chinoife a groſ- fes taches genannt. Savart d Herbigny ſcheinet inſonderheit die hier ab⸗ gebildete Varietat im Geſichte gehabt zu haben, wenn er in feinem brauch⸗ baren Dictionaixe Tom. 2 p. 101. feinen Nachrichten, die er vom Strombo Luhuano gegeben, noch folgendes beygefuͤget: II faut dans cette Varieté fupprimer le nom de gueule noire parce que la columelle eſt ornèe de mé- mes taches jaunes qui regnent für la coquille et qui reprefentent plus ou moins de faſcies ou de zones des zigzags et des efpeces de chevrons. Cette columelle eft totalement ſans couleur noirätre dans ces dernieres efpeces, mais la couleur rouge plus ou moins vive orne toujours l’interieur du Mu- rex dont la forme reſſemble d’ailleurs ou dans toutes fes autres parties au rochers demi ailes a columelle noire. II n'y a guere de coquille demi ailèe qui varie autant dans fon eſpece que celle ci par le nombre de fes faſcies et par la difference de taches plus ou moins interrompues. Ich weiß zu dieſen zuverlaͤßigen lehrreichen Nachrichten wenig hinzuzuſetzen. Die wohlge⸗ kathene Zeichnung wird es deutlich vorſtellen, daß die hier abgebildete ein ſehr buntes bandirtes Farbenkleid trage, auf der Hoͤhe des erſten und einiger andern Stockwerke von einer Knotenreihe umgeben werde, daß auf ihren inneren Wänden das ſchoͤnſte Roſenroth prange, und daß auf der inneren Lippe bey der Spindel keine Spur von einer ſchwarzen Farbe, alſo keine columella nigricans geſehen werde. Es wohnet dieſe Gattung in den Oſtindiſchen Meeren, inſonderheit bey St. Maurice, und bey den Stranden der großen Sundaiſchen Inſuln. 777 ug Ee 2 Tab. 220 Fluͤgelſchnecken. Tab. 157. Fig. 1501. 1502, „ Tab. 157. Fig., 1501. 1502. Ex Mufeo SrENGLERIAÄ xo. Die gezahnte Fluͤgelſchnecke. 0 Strombus dentatus Linnaei, teſta ſubulata, longitudinaliter plicata, labro infra dentato, fauce ſtriata obſcure rufeſcente, labio reflexo, adnato. Sesa Theſ. Tom. 3. tab. 61. fig. 41-47. LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 440. - O. p. 745. Ai — — — — Edit. 12. n0.513. p.1213. Strombus dentatus, teſtae f labro attenuato brevi dentato, ventre ſpiraque plicatis. f Hier ſehen wir eine aufs beſte geſchmuͤckte Canarienſchnecke, wel⸗ che mit einem gleichſam gezahnten, mit Zähnen beſezten, vielfach ausge⸗ zackten und ausgeſchnittenen kurzen Fluͤgel verſehen iſt. Sie hat alle die Eigenſchaften, welche Linne bey ſeinem Strombo dentato erfordert. Ein ſolcher muß mit dem Strombo, der beym Linne Urceus. heißt, nahe ver⸗ wandt ſeyn, und dies nicht nur daher, weil er im Naturſyſtem ſogleich unmittelbar nach ihm folget, ſondern vornehmlich um des willen, weil ihn Linne in der roten Ausgabe feines Naturſyſtems nicht einmal für eine beſondere Gattung, ſondern nur fuͤr eine bloße Abaͤnderung des vorge⸗ nannten Strombi gehalten wiſſen wollen. Erſt in der ı2ten Ausgabe des Naturſyſtems hat ſich Linne dazu verſtanden, den Strombum dentatum für eine vom Strombo Urceo ganz verſchiedene Gattung zu erklaren. Der Strombus dentatus ſoll nach der Beſchreibung des Linne ein labrum breve attenuatum et dentatum, und Falten am Bauche wie auch auf den Stock⸗ werken des Wirbels haben. Alles dieſes findet ſich ohne die geringſte Ausnahme bey der hier abgebildeten Schnecke. Sie ſtehet allerdings in ſehr naher Verwandſchaft mit der Fluͤgelſchnecke, welche beym Linne Strombus Urceus genannt wird. Sie hat eine kurze, unten ſehr verduͤn⸗ nete, und daſelbſt vielfach gezahnte, ausgezackte und ausgeſchnittene Lippe. Endlich ſo fehlet es ihr gewiß nicht an laͤnglichten Falten, weder auf der Höhe des erften Stockwerkes, noch am Bauche, noch auf den Umlaͤufen des Wirbels. Sie verdienet es daher mit vollem Rechte Strombus denta- tus Linnaei zu heiſſen. Ihr friſches lebhaftes Farbenkleid wird durch den großen rothbraunen Flecken, welcher auf dem erſten Stockwerke gefun⸗ den wird, gar fehr verſchoͤnert. Die Mündung iſt innerlich geriffele und dunkelbraun. Die umgelegte Spindellippe iſt weiß. Die Baſis hat einen tiefen Ausſchnitt. Bey der Inſul St. Maurice iſt dieſe ſchoͤne Schnecke gefunden worden. Nur ſelten giebt es Gelegenheit den Srrombum denta- 9 tum 10 a Fluͤgelſchnecken. Tab. 157. Fig. 1503. 221 tum fo vorzüglich ſchoͤn und friſch zu bekommen. Wer ſonſten mehrere deutliche Abbildungen deſſelben ſehen will, den verweiſe ich auf des Seba Thef. locupl. Tom. 3. tab. 61. fig. 41 — 47, und auf das Verzeichniß der Conchyl. des Erbprinzen von Rudolſtadt tab. 7. fig. 4. 5. p. 94. no. 3. Vermuthlich werden manche unter ihrem Conchylienvorrath den Strom- bum dentatum Linnaei beſitzen, ohne ihn zu kennen. Allein wenn ſie mei⸗ ne hier gegebene Beſchreibung mit Aufmerkſamkeit leſen, und die Abbil⸗ dungen, darauf ich mich berufen, recht anſehen werden; fo wird es nicht ſchwer halten, ihn ſogleich zu erkennen. Tab. 157. Fig. 1503. Ex Muſeo noſtro. Der glatte Samar. Strombus Samar, teſta femialata laevi, tenui, ſubgibboſa, ex flaveſcente albo et fufco nubeculata et maculata, baſi et columella fufca, | Ä Weil es der Raum verſtattet, fo habe ich dieſer niedlichen Schne⸗ cke hier abzeichnen laſſen. Sie gehoͤret zu der Gattung, welche mit einem ziemlich barbariſchen Namen Samar, welches einen Indianiſchen Weiberrock bedeuten ſoll, benannt wird. Martini redet im zten Ban⸗ de dieſes ſyſtem. Conchyliencabinets fig. 810 — 814 von ſolchen Samar⸗ ſchnecken. Allein ſeine Samars haben insgeſamt einige Falten, und ſcheinen dabey ziemlich verbleicht geweſen zu ſehn. Dieſe aber erman⸗ gelt aller Falten. Ihre Schale iſt völlig glatt, und träger ein gelb⸗ grau- und braungeflecktes oder bewoͤlktes Farbenkleid. Unten, nahe beym Ende ihres verduͤnnten kleinen Fluͤgels, ſiehet man einige Aus⸗ ſchnitte, Zähne und Zacken. Dieſe würden ihr ein Recht verſchaffen, auf den Namen eines Strombi dentati Anfpruch zu machen, wenn nur auch die übrigen Kennzeichen und Erforderniſſe, naͤmlich die Falten am Bauche und auf den Stockwerken des Wirbels, gleichfalls bey ihr vor⸗ handen waͤren. Soviel aber bleibet dennoch mehr wie zu gewiß: Un⸗ ter der Gattung, die den Namen Samar fuͤhret, muß man den Strom- bum dentarum ſuchen. Denn darunter iſt er gewiß zu finden Bey der jetzigen befindet ſich eine braune Spindellippe, auch iſt die ziemlich aus⸗ geſchweifte Baſis von auſſen geſtreift und innerlich braun. Es wohuet dieſe Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. . N Ee 3 Tab. 222 Fluͤgelſchnecken. Tab. 157. Fig. 1504, 1505. Tab. 157. Fig. 1504. 1505. Ex Mufeo noſtro. Die kleine Orangeflagge. Strombus Vexillum Arauſiacum parvum, teſta ſemialata, ſolidula, fubeylin- drica, fafciis rubefcentibus et flavido - albidis alternis ind, 170 craſſius- culo intus denticulato, ſpira parum eminente, columella plana et glabra, baſi emarginata, fauce alba. Verzeichniß der Conchylien des Erbprinzen von Rudolſtadt tab. 7. fig. 2. 3. P- 119. no. 11. Die kleine rothbandirte dickſchalichte Tonne. Wer die hoͤchſtſeltene Orangenflagge kennet, die ich auf der aoten Vignette dieſes roten Bandes habe abzeichnen laſſen, dem wird es ſogleich einleuchten, daß die hier abgebildete kleine bandirte Schnecke ihr ſehr ähnlich ſey. Sie iſt ziemlich dickſchalicht, und wird auf ihrer glatten Oberflaͤche eben ſo wie jene, von vielen rothen Queerbinden umgeben, indem ſogleich auf der erſten Windung acht ſolcher Baͤnder vorhanden find. Nur hat die Orangeflaͤgge hellroͤthlichere, dieſe aber dunkelroͤthliche ja faſt rothbraune Queerbinden. Die Zwiſchenraͤume find gelblichweiß, daher bey ihr rothe und gelblich⸗weiße Queerbinden, wie bey manchen Flaggen, als z. E. bey der Hollaͤndiſchen, miteinan⸗ der abwechſeln. Indeſſen bleibet doch dieſe Schnecke weſentlich von der Bi wahren Orangeflagge unterſchieden. Denn die Drangenflagge gehoͤret zum Geſchlechte der Voluten, und hat Columellam plicatam, eine falten⸗ volle Spindellippe. Die jetzige aber gehoͤret zu den Strombis, und hazt eine glatte, breite, flache, etwas eingebogene Spindellippe, darauf keine Spur von Falten zu ſehen iſt. Der Wirbel raget wenig hervor, und beſtehet nur aus drey bis vier Stockwerken. Die Vaſis hat bey bo 5 zuruͤckgebogenen Naſe einen tiefen Ausſchnitt. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Die auſſere Lippe hat oberwaͤrts einen kleinen engen Ausſchnitt. Die laͤnglicht⸗eyfoͤrmige Mündung endiget fid) unterwaͤrts in einen rin⸗ nenartigen Canal. Die ziemlich verdickte, und in der Form eines hal⸗ ben Fluͤgels ausgedehnte Muͤndungslippe ſitzet voller kleinen Zaͤhne. Es wohnet dieſe Gattung in den Oſtindiſchen Meeren, und iſt rn. felten. V r “4 7% Tab. Fluͤgelſchnecken. Tab. 158. Fig. 1506. 1507. 223 Tab. 158. Fig. 1506. 1507. 8 Ex Mufeo noftro. ; Die gleichfam zerriſſene Fluͤgelſchnecke. Strombus laciniatus, teſta alata; labro lato, uſque ad ſextum ſpirae anfractum dilatato, fupra laciniato et quafi quinquies laciniato et diſſecto, in medietate recurvato et duplicato, infra ſinuoſo; ſuperficie trans verſim ſtriata, rugoſa, faſciis luteſcentibus et albis alternis vittata, ſpira conica valde exporrecta, anfractibus tuberculato nodoſis, ventre inermi maculis flavefcentibus in fundo albido maculata et nubeculata, fauce nitidiſſima fuſca, cauda J Vin adſcendente. ö SEBAE Theſ. Tom. 3. tab. 62. fig. 2. Haec alata alam gerit replicatam in gquinque cufpides abeuntem. Spenglers Kupfertafeln mit Abbildungen ſeltener Conchylien tab. 3. fig. A. DE FAvANNE Conchyl. tab. 22. fig. A. 2.7 . — — Cat. raif. no. 616. p. 131.? Un Rocher extrömement rare dit l’Aile large couronnee, a levre repliee, mais arme pres de la clavicule de einq pointes ou feftons. II a trois pouces et demi et n’eft connu gdue dans tres peu de Cabinets à Paris. . Catal. Muf. Portland. no. 4022. A very perfect Specimen of Strombus ſimuatus or fcollop-winged Strombus extremely rare. N Di.ieſe hoͤchſtſeltene Fluͤgelſchnecke gehöret unter die vorzuͤglichſten Stuͤcke meiner Sammlung, und unter die Zahl meiner auserlefenften Lieblinge. Ich habe fie einſt durch einen glüdlichen Tauſch aus einem Oeſterreichiſchen Kloſter erhalten, welches bey feiner Bibliothek auch mit einem guten Naturalien⸗ und Conchyliencabinette verſehen war. Sehr bereitwillig wurden von mir Admirale und einige andere ſeltene Stuͤcke, darnach man fo ſehr luͤſtern war, aufgeopfert und verleugnet, um nur dieſen herrlichen Strombum, der mir hernachmals nie wieder vorgekommen, zu gewinnen und zu beſitzen. Der weit ausgedehnte Fluͤ⸗ gel deſſelben, welcher ſich bis zum ſechſten Stockwerke des durch Kno⸗ ten rund umher beſetzten und wie gekroͤnten Wirbels hinauf erſtrecket, und ſich bis dahin veſte anleget und anſchließet, iſt oberwaͤrts, wo er ſehr ſcharf, flach und duͤnne iſt, fünfmal eingeſchnitten und gleichſam faltenartig abgetheilet worden, auch raget er mit feinen aͤuſſerſten Enz den ſogar über die Höhe der auſſerſten Wirbelſpitze hinaus. Durch dieſen eingeſchnittenen wie zerriſſenen Slügel unterſcheidet fich nun dieſe Schnecke auf das ſichtbarſte von andern Mitgliedern und Gattungen n n ihres 22 Fluͤgelſchnecken. Tab. 158. Fig. 1506-1509. ihres Geſchlechtes. Ohnſtreitig meinet Favanne dieſe faltenartigen ſon⸗ derbaren Einſchnitte, wenn er an der oben angefuͤhrten Stelle ſchrei⸗ bet: Laile eſt arme pres de la clavicule de cing pointes ou feſtons. In der Mitte des breiten Flügels iſt die Lippe, darauf weiße und gelbe Baͤnder zierlich abwechſeln, ſehr dicke und zuruͤckgebogen, daher ſolche mit Recht labrum duplicatum et replicatum heiſſen kann. Unterwaͤrts ſiehet man es bey dieſer Fluͤgelſchnecke, daß ſie eben ſo ausgebogen, und mit eben dergleichen ausgezackten Lappen verſehen ſey, als man es bey vielen dieſes Geſchlechtes wahrzunehmen pfleget. Ueber die Oberflaͤche laufen runzlichte Queerſtreifen, welche keinen geraden Strich halten, hinuͤber. Es wechſeln darauf gelbe und weiße Baͤnder miteinander ab. Der glatte Bauch wird durch gelbe und weiße Flecken bunt gemacht. Auf der Hoͤhe des erſten Stockwerkes treten einige ſtarke Knoten her⸗ vor. Die übrigen acht Umlaͤufe des Wirbels werden von feinen Queer⸗ ſtreifen umgeben, und durch eine Reihe dicker Knoten wie bekroͤnet. Die inneren Waͤnde dieſer vortreflichen Fluͤgelſchnecke ſind weder gefurcht noch geriffelt, ſondern ſpiegelglatt. Es herſchet darauf die feinſte und ſchoͤnſte braunroͤthliche Farbenmiſchung, welche dabey ungemein glaͤnzend iſt, und zu einem neuen Beweiſe und Zeugniſſe dienet, daß bey einigen der innere Farbenſchmuck größer und ſtaͤrker ſey, als der aͤuſere. Das wahre eigentliche Vaterland dieſer Schnecke weiß ich nicht genau zu be⸗ ſtimmen. Ohnſtreitig wird fie in keinen andern Meeren als in den entfernteſten Oſtindiſchen gefunden. De Favanne belehret uns, daß zu Paris nur wenig Cabinetter dieſe Gattung vorzeigen koͤnnten, welches jeder Conchylienkenner — ohne erſt weitere Beweiſe und Zeugniſſe zu verlangen — gerne glauben wird. Mein Exemplar iſt vier und einen halben Zoll lang, und zween Zoll neun Linien breit. e Tab. 158. Fig. 1508. 1509. Ex Muſeo noſtro. 1 Der Scorpion ohne Knoten, oder der Bootshaken | mit orangefarbichter Mündung. a Strombus Scorpio, tefta alata, labro heptadactylo, digitis curvatis glabris claufis, primo et ultimo digito longiflimis, dorſo gibboſo eingulis tribus nodofis, fauce aurantia, lueide fufca, laevi. d 5 Gall. Scorpion orange. Hi Davıra Cat. raif. Tom. I. no. 343. p. 191. Rocher des Indes nomme le Scorpion orange eſt tres different de celui qu’on nomme en a h ; Crabe Fluͤgelſchnecken. Tab. 158. Fig.1508.1509. 225 Crabe à noeuds, ou Goutteux, et en France Scorpion, en ee que les Pattes en font ä peine ra et que le dedans de la bouche en eſt orange et fans ſtries. Knorrs Vergnuͤgen der Augen, Tom tab. 4. fig. 3. Dieſe Scorpionſchnecke if in ihrer Art vorzüglich ſchoͤn. Die Farbe ihrer Mündung ift pomeranzen⸗ farbig roth und ganz anders als in den Podagraſchnecken. DE FAVANNE Catal. raiſ. no. 619. p. 132. Un Rocher rare dit le 3 brangéè, ou le Scorpion non Goutteux. Celui ci eſt d autant plus re- marquable que fon interieur orange foncè eſt toujours liſſe, que ſes doigts ou Pattes n' ont auſſi jamais de noeuds. Il eſt de quatre pouces onze lignes de longueur. FAvART D' Hersıcny Did. Tom. 3. p. 302. Scorpion orange heptadackyle. Murex alatus heptadadtylus ſtriatus et duabus fafciis tuberoſis eircum- datus, labio ſpiſſo ſeptem digitis longis, anguſtis et acutis armato, ex- tus ex colore fufco et caftaneo in fundo livido variegatus, intus colore aureo vel croceo lucide nebulatus, Pſeudo- Scorpio (le faux Scorpion) appellatus. L’ouverture eſt entierement unie, luiſante et nude d'une belle couleur ou aurore, ou orangere, ou d'une belle couleur de chair vive. Le Scorpion orange peut avoir jusqu' à 90 pouces = lon- gueur, II vient des grandes Indes. Schröters Einleitung Tom. I. p. 469. no. 5g. tab. 2. fig. 1. Muſeum Geverſianum, p. 342. no. 889. Crochet et Matelot à bouche rou- geatre pele. Alata fecuriclata ore rufefcente glabro. Me Diefe Gattung von Scorpionſchnecken ift von jener, welche der fa. Martini im sten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets bey fig. 860. beſchrieben, gar ſehr verſchieden. Jene wird wegen der vielen Knoten, die auf ihren ſieben Zacken und Fingern geſehen werden, das Chiragra, das Zipperlein, der Podagrakrebs mit Knotenreihen oder mit knoten⸗ vollen Fingern, genannt. Dieſe aber hat ungleich ſchmaͤlere, laͤngere, mehr gekrümmte Finger, welche von auſſen glatt, innerlich aber ver⸗ ſchloſſen ſind, und nur in ihrer Mitte eine ſehr enge Spalte haben. Unter ihren ſieben Zacken und Fingern ſind der erſte oben beym Wirbel und der unterſte unten bey der Naſe die laͤngſten. Beyde haben auch die ſtaͤrkſte Kruͤmmung unter allen. Die aͤuſſere weit hervorragende Lippe, von der fünf Finger auslaufen, iſt in der Mitte ſtark und dicke; unterwaͤrts hat fie beym Schwanze eine doppelte tiefe Auskehlung. Zwiſchen beyden rinnenartigen Auskehlungen lieget ein breiter ausge⸗ Conchylien Cabinet Supplementsband. Ff zackter * * 206 Fluͤgelſchnecken. Tab. 158. Fig. 1508-15 11. zackter Lappen. Auf den inneren Waͤnden der ſpiegelglatten Muͤndung pranget die ſchoͤnſte Orange oder Pomeranzenfarbe, welche tiefer hin⸗ ein ſchwaͤrzlich oder dunkelbraun wird. Ich habe ſowohl von dieſer Gat⸗ tung als auch von den andern Podagra- und Chiragrafluͤgelſchnecken einige aufgeſchliffen, in der gewiſſen Erwartung, auf den Wanden der inneren hoͤheren Windungen eine noch reizendere Farbenmiſchung anzu⸗ treffen. Allein meine Erwartung iſt voͤllig getaͤuſchet worden, weil ich daſelbſt nur glaͤnzende weiße Waͤnde angetroffen. So ſehr kann man ſich auch in ſeinen wahrſcheinlichſten Vermuthungen irren! Die glatte rothgefaͤrbte Spindellippe hat oberwaͤrts einen Wulſt, der einem Zahne gleichet, und nebenbey eine rinnenartige Furche, die ſich bey der Spalte des oͤberſten Zackens und Fingers endiget. Ueber die Oberflache, wel⸗ che im Grunde weißblaͤulicht iſt, aber durch gelbliche und braunroͤthliche Flecken bunt gemacht wird, laufen Queerſtreifen hinuͤber, auch treten aus dem Nücken drey knotige Gürtel hervor. Die acht Umläufe des kegelfoͤrmigen Wirbels endigen ſich in eine ſcharfe Spitze, welche ſich bey der hier abgebildeten unter den oͤberſten Zacken verlieret und von ihm ganz bedecket wird. Der unterſte Zacken bey der Naſe oder beym Schwanze der Schnecke, welcher ſo vorzuͤglich lang und krumm iſt, und allemal bey dieſer Gattung von Fluͤgelſchnecken geſehen wird, ſoll vor⸗ nehmlich die Veranlaſſung gegeben haben, daß ihnen der Name der Scorpione beygeleget worden. Die hier abgebildete Scorpionſchnecke iſt vier und einen halben Zoll lang, und zween Zoll drey Linien breit. Dieſe Gattung wohnet in den Oſtindiſchen Meeren und iſt ſehr ſelten. Tab. 158. Fig. 15 10. 1511. EEx Muſeo noſtro. | Der Sommervogel. Strombus Papilio, tefta alata, transverfim ſtriata, et fafciis noduloſis (nodis in primo cingulo majoribus et latioribus eincta, ex albo luteſeente et fuſeo nitidifime variegata, labro ſupra adnato, infra ſinuoſo, ſpira conica nodofa, cauda emarginata intus fuſca, fauce albida laevi. Ä Sesa Thef. Tom. 3. tab. 52. fig. 17 18. Buccinum bilingue granulatum ore interno ſuberoceo. Venter min utis tuberculis five granulis aſper ef et ſpira major magnam partem alba ex cinereo ruffula flavedine variega- tur, Os ſaturate croceo pictum colore labio gaudet Iato sefiexo. f Knorrs Fluͤgelſchnecken. Tab. 158. 159. Fig. 1510-1512. 227 Knorrs Vergnuͤgen der Augen, Tom. 3. tab. 26. fig. 2. 3. Schroͤters Einleitung Tom 1. p. 462. no. 31. Dieſe artige Fluͤgelſchnecke ſcheinet mir eine nahe Verwandtin des Strombi lentiginofi Linnaei zu feyn. Nur iſt fie etwas kleiner, aber weit ſchoͤner und ſeltener. Ueber ihre Oberflaͤche laufen viele Queerſtreifen hinuͤber. Einige mit Knoten beſetzte Guͤrtel legen ſich um ſie herum. In der oberſten Reihe dieſer knotenvollen Gürtel ſiehet man die ſtaͤrk⸗ ſten breiteſten und groͤßeſten Knoten. Hinter der erſten Knotenreihe ſcheinet die Schale bis zur Nath wie ausgekehlet zu ſeyn. Die uͤbrigen ſieben Umlaͤufe des Wirbels werden gleichfalls von einer ſtarken Kno⸗ tenreihe umgeben. Auf dem Farbenkleide dieſer Fluͤgelſchnecke wechſeln gelbe und weiße Flecken miteinander ab, auch ſiehet man hin und wie⸗ der untermiſchte braunroͤthliche Adern. Die Baſis iſt an der inneren Seite dunkelbraun. Die inneren glatten Wande find weiß. Der klei⸗ ne wenig umgeſchlagene Slügel leget ſich oberwaͤrts bis zur oͤberſten Nath des zweyten Stockwerkes hinan, und unterwaͤrts iſt er auf ein paar Stellen ausgebogen und wie ausgekehlet. Es wohnet dieſe ſeltene Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren. Die hier abgebildete iſt einen Zoll neun Linien lang, und einen Zoll drey Linien breit. 5 15 Tab. 159. Fig. 1512. rk Ex Mufeo Morrkiano. Ä Die unvollkommene unausgewachſene Gichtruͤbenwurzel. Strombus, Radix Bryoniae nondum adulta, teſta quidem alata ſed nondum digitata, transverſim ſtriata, dorſo valde tumido, ex flavido et albido varie- gata, ſpirae anfractibus cindtis nodis tuberoſis, apice planiuſeulo obtufo quaſi truncato, cauda exferta, fauce candidiſſima. Gall. Racine de Brione femelle imparfaite. Sea Thef. Tom. 3. tab. 63. fig. 3. Inuſitatae formae hoc Speeimen eſt inter alatas latas. Ejus ſpirae labio non adnaſeuntur ſed turris in modum aſſurgunt quaternis tuberculorum ambitibus ornatae. Muero fufeus tenuibus diſtinguitur ſtriis, quae inde per ventrem ſecundum longitu- dinem maculatum, et plurimis veluti Hebraicis ſignis pictum, decur- runt eundemque in ſex quaſi areas partiuntur. 1 locupletifimo Tom. 3. loc. ſupra cit. abzeichnen und beſchreiben laſſen. | Sf2 _ Sie 228 Fluͤgelſchnecken. Tab. 159. Fig. 1 12. Sie iſt in Holland für die hieſige Graͤflich Moltkiſche Sammlung fie einige zwanzig Gulden erkauft worden. Im Hollaͤndiſchen Auctions⸗ Catalogo hat fie bloß den Namen En fremd Vlerkhooren geführet: Der verdienſtvolle ehemalige Danziger Secretair Klein iſt meines Wiſſens der erſte geweſen, der bey den Conchylien dieſer Gattung den Namen der Gichtruͤbenwurzel aufgebracht, welcher hernach von den beruͤhmte⸗ ſten Franzoͤſiſchen Conchyliologen, als dem Davila, Savart und de Fa⸗ vanne angenommen und beybehalten worden. Im Muſeo Due. Port- land. wird ſolche Gattung von Fluͤgelſchnecken einigemal, als no. 2967. und 3307. nur ſchlechtweg Strombus truncatus genannt. Vom fel. Klein vermuthe ich es, daß er die von ihm benannte Gichtruͤbenwurzel nur aus einer Zeichnung des Liſters, (darauf er ſich berufet), in ihren un⸗ vollkommneren Zuſtande gekannt, und von ihren weit ausgebreiteten Fluͤgel, und ſieben langen Zacken oder Fingern nichts gewußt. Auch darinnen hat er es verſehen, daß er um ihrentwillen ſogleich unnoͤthiger Weiſe ein neues Geſchlecht errichtet. Vid. Klein Meth. oſtrac. $. 211. 212. Die Franzoſen ſetzen dieſe Gattung unter die Rochers oder Mu- rices, aber richtiger wird fie unter die Cochleas Alatas gerechnet und den Strombis beygeſellet. 3 * Martini hat uns im zten Bande dieſes Conchyliencabinets bey fig. 904. 905. mit einer ſolchen Gichtruͤbenwurzel bekannt gemacht, bey der ſich noch kein Fluͤgel angeſetzet. Da iſt nun aber die hier abgebil⸗ dete in ihrem Wachsthum ſchon einen guten Schritt weiter gekommen. Sie hat einen zwar nur zarten, aber doch ſchon fehr weit auggebreites ten Fluͤgel. Aber noch fehlen alle Zacken und Finger. Wer ſich nun dieſen Fluͤgel als mehr erweitert und ausgebreitet vorſtellen, und bey den ſechs erhabenen Ribben deſſelben, die vom Nücken herablaufen, noch ſechs Finger und Zacken annehmen, und unten die Naſe als fehr vers laͤngert und wie einen langen Zacken einbilden will, der wird ſich ohne weitere Zeichnungen das volle Bild einer in ihren Wachsthum gänzlich vollendeten und ausgewachſenen Gichtruͤbenwurzel leicht denken koͤnnen. Da in meiner Sammlung ein großes ausgewachſenes, duͤnnſchalichtes, mit ſieben kurzen offenen rinnenartig gebildeten Zacken und Fingern ver⸗ ſehenes Exemplar dieſer Gattung, welches zwoͤlf Zoll ſieben Linien lang und faſt acht Zoll breit iſt, lieget; da ich ferner ein noch größeres ſeht dickſchalichtes Exemplar dieſer Gattung beſitze, welches auſſer der dick⸗ ſten Lippe ſieben ſtarke lange völlig ausgefuͤllte Zacken oder Finger traͤ⸗ get, und dabey funfzehen Zoll lang, und neunzehen Zoll breit iſt: 1 i . waͤre Fluͤgelſchnecken. Tab. 159. Fig. 1512. 229 waͤre es mir ein leichtes geweſen die genaueſte Abbildung dieſer Stuͤcke zu veranſtalten. Allein dazu konnte ich mich um deswillen nicht ent⸗ ſchließen, weil jede Figur ein ganzes Kupferblat wuͤrde erfordert haben, und ich dennoch nur ein ſehr verkleinertes Bild derſelben haͤtte darlegen koͤnnen. Alſo waͤren denn, wenn dieſe beyden Arten von der Seite ih⸗ rer Muͤndung und ihres Ruͤckens abgezeichnet werden ſollen, vier ganze Kupfertafeln dazu erforderlich geweſen. Allein die wußte ich beſſer und nothwendiger zu gebrauchen, und habe daher die Abbildungen der voͤl⸗ lig ausgewachſenen Gichtruͤbenwurzeln, ſowohl jener duͤnnſchalichten mit ſieben offenen Zacken, als jener dickſchalichten mit ſieben verſchloſſenen langen Zacken gaͤnzlich hinweggelaſſen. Nur dieſes muß ich noch erin⸗ nern, daß jene duͤnnſchalichte Gichtruͤbe mit ſieben hohlen Zacken, bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen Racine de Brione femelle ailèe hepta- dactyle, Murex alatus heptadactylus ſeptem digitis cavis armatus genannt werde, der andere dickſchalichte mit verſchloſſenen Zacken beſetzte dagegen bey ihnen Racine de Brione male heptadactyle ailèe à ſept pattes maflives, Murex alatus heptadactylus labro craflo, ſeptem digitis ſpiſſis plerisque acu- tis armato inſtructus heiſſe. Iſt noch gar kein Anſatz von einem Fluͤgel vorhanden, ſo beleget man dieſe Schnecke mit dem Namen der unvoll⸗ kommenen, unausgewachſenen, ungefluͤgelten Gichtruͤbenwurzel. Hat ſte zwar, wie die hier abgezeichnete, einen Fluͤgel, aber keine Finger noch Zacken, ſo kann man ſie die gefluͤgelte, ungezackte Gichtruͤbenwurzel, oder das junge Weibchen derſelben nennen. Martini giebt uns p. 189. im zten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets den Rath, man möge die aus gewachſene Gichtruͤbenwurzelſchnecke, die Fluͤgelſchnecke mit acht Fingern nennen. Es iſt aber in der That nur ein Strombus heptadacty- lus. Wenigſtens habe ich bey meinen ausgewachſenen vollſtaͤndigen Exemplaren, davon mir mehrere zu Theil geworden, nie mehr als ſie⸗ ben Finger zählen koͤnnen. Daß dieſe Schneckengattung oftmals zu einer ungemeinen Groͤße heranwachſe, werden wir aus dem vorhin von mir angegebenen Maaſe erſehen haben. Die Stockwerke des Wirbels, welche merklich voneinander abſetzen, werden von einer Reihe dicker, ſtarker Knoten wie bekroͤnet und umgeben. Bey der Nath der Stock⸗ 2: erblicket man eine tiefe Auskehlung. Die fehr erhobene bucklichte Oberflache wird durch etwas erhoͤhete, ribbenartige Wulſte gleichſam in beſondere Felder abgetheilet, wie ſolches auch Seba angemerket, wenn er in der oben angefuͤhrten Stelle ſich alſo vernehmen laͤſſet: in ſex quaſi areas dividitur. Uebrigens wird dieſe Schnecke durch Queer⸗ Wie | Ff 3 ſtreifen 230 Fluͤgelſchnecken. Tab. 159: Fig. 151 21515. ſtreifen rauh und durch gelbliche Adern, Flecken und Wolken auf weiß⸗ lichem Grunde bunt gemacht. Die inneren ſpiegelglatten Wande find weiß. Ich habe es gewaget ein voͤllig ausgewachſenes ſiebenzackigtes Stuck von dieſer Gattung aufzuſchleifen, weil ich in ihren inneren Kam⸗ mern etwas beſonders in der Bauart vermuthet, und mir die Hofnung gemacht, es koͤnne vielleicht gleichſam tapezierte und mit der ſchoͤnſten Farbenmiſchung ausgeſchmuͤckte Waͤnde haben, wie ich dergleichen bey den gefleckten Krabben, beym Strombus Lambis und bey einigen andern angetroffen. Wiewohl meine großen Erwartungen wurden nicht erfuͤl⸗ let. Ich fand nackte weiße Wände. Jedoch bin ich dadurch fir meis nen bey einer ſo ſeltenen Gattung gewagten Schnitt, und fuͤr meine beym Nufſchleifen gehabte ſaure Mühe und Arbeit hinlaͤnglich belohnet worden, daß ich nun die ganze Lage der inneren Abtheilungen, und in⸗ ſonderheit die Einrichtung der Kammern, welche zunaͤchſt an den abge⸗ ſtumpften flachen Wirbel graͤnzen, genauer kennen gelernet, und eine weit richtigere Vorſtellung derſelben erlanget. Dieſes aufgeſchliffene Stuͤck hätte auch wohl eine Abbildung verdienet, aber wer kann alles abbilden laſſen? Eſt modus in rebus, ſunt certi denique fines. Die Zahl der Stockwerke iſt bey dieſer Gattung nach der Verſchiedenheit des Alters gar ſehr verſchieden. Die hier abgezeichnete hat acht bis neun Stockwerke, und keinen ſo ſtumpfen Wirbel als man bey andern von dieſer Gattung anzutreffen pfleget. Es wohnet dieſe Art von Conchy⸗ lien in den Sſtindiſchen Meeren, beſonders bey den Stranden der In⸗ ſul St Maurice. eee, * Tab. 159. Fig. 1513 - 1515. g Ex Mufeo SrENGLERIANO.. Einige Stümpfchen der Gichtruͤbenwurzel. ae Teſtae juveniles imperfectae nondum adultae radicis Bryoniae. * Call. Raeine de Brione du premier age. 1 Davıra Catal. raiſ. Tom. I. no. 342. p. 190. Racine de Brione petite, 8 6 levre exterieure papyracce et qui eft moins avancee en age. Bi Das Verzeichniß der Conchylien des Erbprinzen von Rudol⸗ ſtadt giebt uns einige Nachricht von dem kleinſten Stuͤmpfchen einer Gichtrübenwurzel, welches nur fünf Linien lang iſt. Ich mag mich aber auf die Abbildung / fo daſelbſt tab. 8. fig. en we ; | ’ berufen, Fluͤgelſchnecken. Tab. 159. Fig. 15131515. 231 berufen, weil ſie aͤuſſerſt undeutlich gerathen iſt, daß doch auch gar nichts daraus erſehen und erlernet werden kann. Dagegen habe ich hier ein jugendliches Stuck dieſer Gattung aus der Spengleriſchen Sammlung abzeichnen laſſen. Es iſt nur einen Zoll neun Linien lang, und einen Zoll drey Linien breit, und ſtellet uns die Gichtrubenwurzel in ihrem erſten Alter und in ihrer zarteſten Kindheit dar. Der Wir⸗ bel iſt ſehr breit und flach. Bey dem friſchen jugendlichen Farbenkleide dieſer Schnecke wechſeln gelbe und weiße Flecken miteinander ab, doch ſind die gelblichen Flecken groͤßer als die weißen. Ich zaͤhle bey ihr fünf bis ſechs Windungen, davon die beyden erſten von einer Reihe dicker ſtarker Knoten umgeben werden. f Bey fig. 1514. 1515. erblicken wir ein ſolches Stuͤmpfchen der Gichtruͤbenwurzel, welches albereits die Kinderſchuhe vertreten und weitere Fortſchritte im Wachsthum gemacht. Es iſt drey Zoll und fuͤnf Linien lang, und zween Zoll drey Linien breit. Es hat den plat⸗ teſten und flacheſten Wirbel, und ſchon ſieben Windungen, davon die drey erſten oder unterſten von einer Reihe dicker Knoten umgeben, alle aber von zarten Queerſtreifen, wie auch von braungelben und weißen Flecken, die auf manchen Stellen Queerbaͤnder bilden, bezeichnet wer⸗ den. Will man die weitern Fortſchritte des Wachsthums dieſer Schne⸗ cke im Juͤnglingsalter kennen lernen, ſo darf man nur jene im dritten Bande dieſes ſyſtematiſchen Conchyliencabinets bey fig. 904. 905. abge⸗ bildeten Figuren betrachten. Aus dem Hochgraͤflich Moltkiſchen Cabi⸗ nette habe ich oben bey fig. 1512 dieſe Gattung von Conchylien in ihrem mannbaren Zuſtande, darinnen ſie ſchon befluͤgelt find, dargeſtel⸗ let. Im hoͤheren Alter erlanget ſie einen noch weit mehr ausgebreite⸗ ten und erweiterten Fluͤgel, und darneben ſieben offene, unverſchloſſene rinnenartige Zacken und Finger. Endlich im hoͤchſten Alter, auf der lezten Stuffe ihres Wachsthums, bekoͤmmt ſie eine ſehr verdickte Lippe am Ende des Fluͤgels, ferner ausgefuͤllte, verſchloſſene lange Zacken, und eine mehr verdickte und ſchwerere Schale. Ich kenne wenig Gatz tungen von Conchylien, bey welchen mir alle Grade und Stuffen des Wachsthums, der Kindheit und Jugend, und des mannbaren, reife, ren, höheren und hoͤchſten Alters ſo bekannt geworden waͤren, als bey dieſer hoͤchſtſeltenen Gattung. Wenn es hier der Ort und die Zeit berſtattete, die mit fo vieler Dunkelheit umhuͤllete Lehre, vom eigent⸗ ee ichen | 232 Fluͤgelſchnecken. Tab. 159. Fig. 1514. 1515: lichen Wachsthum der Schneckenſchalen, ein wenig umſtaͤndlicher, | gruͤndlicher und ausführlicher, als es in den mehreſten conchyliologi⸗ | fchen Schriften zu geſchehen pfleget, abzuhandeln, wie viele belehrende | und erläuternde Folgerungen würden ſich alsdann nicht aus den obigen | von der Gichtruͤbenwurzel und ihrem Wachsthume angemerkten Nach⸗ richten, herleiten laſſen? WERTET mn — GER Neuntes Geſchlecht. | Murices a2fte Vignette. 4 RL e : Ile: allen Geſchlechtern der Conchylien ift dieſes Nunte, welches die Murices in ſich begreifet, ohnſtreitig das weitlaͤuftigſte. Viele Schnecken, die ſonſt nie dieſen Namen gefuͤhret, und von andern Con: chyliologen mit dem Namen der Stachel⸗Purpur⸗Trompeten⸗Straub⸗ und Schraubſchnecken beleget worden, gehoͤren nunmehro nach den Kenn⸗ zeichen, die Linne in feinem Naturſyſtem veſtgeſetzet, unter die Murices. Die Muͤndung dieſer Schnecken endiget ſich in einem geraden rinnen⸗ artigen Canal, oder mit dem Linne zu reden, in einem canalem integrum rectum ſeu ſubadſcendentem, der ſich weder, wie bey den Buccinis, zur rechten, noch wie bey den Strombis zur linken Seite hinuͤber neiget, ſon⸗ dern gerade ausgehet, und bey einigen ſehr verlängert wird, wie bey C.onchylien⸗Cabinet Supplementsband. Gg den 334 Neuntes Geſchlecht. Murices. | bey den Spindeln; bey andern aber fich hinten gerade in Die Höhe he⸗ bet, wie beym Murex Vertagus, Aluco und dergleichen. Alle Murices pflegen ferner keine glatte, ſondern eine ſehr rauhe, bald blaͤtterichte, bald gekraͤuſelte, bald eine mit Knoten, Falten, Zacken, Spitzen und Dornen beſezte Schale zu haben. Wird man unter den hier aufgeſtell⸗ ten und abgebildeten Muricibus manche erblicken, die man ſonſt fuͤr Mit⸗ glieder anderer höchftverfchiedener Geſchlechter angeſehen, fo vergeſſe man es nie, daß ich laͤngſt das Linneiſche Naturſyſtem zu meiner Regul und Richtſchnur erwehlet, und daher ganz und gar nicht nach den oft gar zu ſehr ſchwankenden Begriffen und Geſchlechtskennzeichen anderer Con⸗ chyliologen, ſondern alleine nach den Linneiſchen Grundſaͤtzen gerichtet und beurtheilet werden muͤſſe. Murices. | Verzeichniß der Conchylien, die aus dieſem Geſchlechte hier im Supplementbande abgebildet und beſchrieben werden. Tab. 1 60. Fig. 15 16. 1517. Der Buͤgermeiſter. Murex Conſul. Fig. 1518. 15 19. Der weiße Helm. Murex galea alba. Fig. 1520. 152 1. Der Straußfuß. Murex Pes Struthiocameli. Fig. 1522. Der kleine baudirte Argus. Murex Argus faſciatus. 5 Fig. 1523. Die bunte Nicobariſche Spindel. Mures Colus Nicobaricus 2 5 variegatus. 46 0 5 Fig. 1524. 1525. Der Maulkorb. Murex Fifcellum, Tab. 161. Fig. 1526. 1527. Die Mexicaniſche Krone. Der gekerbte und gekraͤu⸗ 5535 ſelte Murer. Murex crenulatus et crifpatus. Fig. 1528. 1529. Der Roſenſtock. Murex Roſarium. Fig. 1530. 153 1. Die bandirte Purpurſchnecke. Murex Purpura faſciata. Fig. 1532 — 1535. Die Corduan⸗ oder Chagrinſchnecke. Die Kalbszunge. Murex Purpura ſcabra. Lingua vitulina. 1 Fig. 1536. 1537. Die fenſtervolle Spin delſchnecke. Murex feneſtratus. Fig. 1538. 1539. Die breitblaͤtterige Purpurſchnecke. Murex Purpura alata. Fig. 1540. 1541. Die Schoͤpſen⸗ oder die Hammelzunge. Murex Lingua 5 vervecina, | Tab. 162. Fig. 1542. 1543. Die Syracuſaniſche Spindel. Murex Syracuſa- nus Linnaei. e 0 Fig · Neuntes Geſchlecht. Murices. 335 Fig. 1544. 1545. Der uͤberzuckerte Murer. Murex candifatus. Fig. 1546. 1547. Der leiſtenvolle Murer. Murex varicofus. Vignette 22. Fig. A und B. Die bunte Simſonskeule. Murex Cla- va variegata Simfonis. Fig. 1548. 1549. Der Loffel von Ebenholz. Die Herculeskeule. Murex Cochlear ebeninum. Clava Herculis. Fig. 1550. 155 1. Der Taxusbaum. Der dornichte Stock. Der mit Mans ſchetten beſetzte Thurm. Murex Taxus. Baculus rudis ſpinoſus. Fig. 1552. 1553. Die allerfeinſte Art des Platthorns. Murex maculatus elegantiſſimus, nitidiſſimus. Fig. 1554. 1555. Die ſechseckigte Pyramide. Murex hexagonus. Tab. 163. Fig. 1556. 1557. Die Loͤdeupfote. Murex Scrobilator Linnaei. Fig. 1558. ‚Der knoten volle Meerrettich. Murex Raphanus marinus tu- berculatus. Fig. 1559 1560. Die größte und laͤngſte Art geſtreckter Hautſchnecken. Murex cutaceus maximus elongatus. Fig. 1561. 1562. Der Perſianiſche Goͤtzentempel. Murex Sacellum ſeu Idoleum Perficum. . Fig. 1563. Die Bachſtelze. Murex Motacilla. Fig. 1564. 1565. Die knoten volle Feige des rothen Meeres. Murex Ficus i nodofa maris rubri. Tab. 164. Fig. 1566. 1567. Das doppelt gezackte unaͤchte Fleiſchhorn. Murex carnarius duplici ſerie nodorum tubereulatus. ; Fig. 1568. Die vierfach gezackte Bettdecke. Murex Melongena Linnaei. Fig. 1569. Die Franciſcanerin ohne Guͤrtel. Murex Cochlidium Linnaei. Fig. 1570. Der Magellaniſche Murer. Murex Magellanicus. Fig. 1571. Der dreyfach gezackte Schnepfenkopf. Murex Brandaris Pin Fig. 1572. Der linirte Murer. Murex lineatus. Fig. 1573. 1574. Der Perron. Murex Perron. Fig. 1575. 1576. Die Raupenpuppe. Murex Larva erucae, Tab. 165. Fig. 1577. 1578. Der Neritenartige Murer. Murex Neritoideus, b. 169. Fig. 1634. Der Wachsſtock. Murex Glomus cereus, ſeu Cereus conglomeratus. Fig. 1635. 1636. Das Priſma. Murex Priſma. Fig. 1637. 1638. Das Taubenhaus. Murex Columbarium. ee =. W Tab. 160. Fig. 1516. 1517. Ex Muſeo SPENGLERIANO et LORENZ IAN O. Der Buͤrgermeiſter. | | Murex Conſul, teſta ecaudata, crafla, ventricoſa, alba, transverfim le nodis tuberculata, fauce lutefcente, labro e intus plieato et en e ‚eulato, apertura repando- ovata definente in canalem abbreviatum integrum feu caudam rectam. Im Eten Bande des Schroͤteriſchen, fuͤr die Liebhaber der Son chyliologie geſchriebenen brauchbaren Journals, finde ich Tom. 1. fig. 2. eine Schnecke abgebildet, welche mit unſerer jetzigen etwas verwandt zu ſeyn ſcheinet. Sie wird daſelbſt p. 265. no. 18. eine beſondere Fluͤgel⸗ ſchnecke genannt, und gar unter die Alatas perfectas gerechnet. Nach dieſer Erklaͤrung muͤßte alſo auch unſere jetzige Conchylie unter die Strombos gezaͤhlet werden. Andere werden geneigter ſeyn ihr unter den Kinkhörnern oder Buccinis eine Stelle anzuweiſen. Weil ſich aber ihre Mündung unterwaͤrts in einem gerade auslaufenden rinnenartigen Caz nal endiget, ſo wird ſie von uns den Murieibus, und wegen ihres ab⸗ geſtumpften Schnabels oder Schwanzes den Ecandatis beygefellet., Sie iſt ſehr ſchwer, dickſchalicht, hochgewoͤlbet und bauchich. Ihre Grund⸗ farbe iſt weiß. Feine Queerfurchen laufen über die ganze Oberfläche hinüber. Die erſte Windung wird von zwo Knotenreihen, und jedes der hoͤheren Stockwerke des Wirbels von einer Knotenreihe umgeben. Dieſe Knoten find hoch, ſtark, dicke und ſehr maßib. Es finden ſich bey dieſer kurzen und dicken Schnecke ſechs Stockwerke. Auf den inne⸗ ren Waͤnden zeiget ſich eine gelbliche Farbenmiſchung. Die aͤuſſere aus⸗ gebogene Lippe iſt an der inneren Seite wie gezaͤhnelt, und voller klei⸗ nen Falten. Die weite faſt eyfoͤrmige Muͤndung endiget ſich unterwaͤrts in einem gerade ausgehenden rinnenartigen Canal, und in einem fee verkürzten Schwanz. Die Spindellippe iſt glatt und gelblich gefaͤrbet⸗ Oberwaͤrts ſiehet man eine ribbenartige, in das innerſte hineingehende Erhoͤhung, und unterwaͤrts hinter der Lippe bey der Baſi einen dickauf⸗ geworfenen Wulſt. Es wohnet dieſe hoͤchſtſeltene Schnecke in den Oſt⸗ indiſchen Meeren. Hieſelbſt lieget ſie nur alleine im Spengleriſchen und Lorenziſchen Cabinette. Vergebens ſuchet man von ihr in den bisher ne a Schriften eine Abbildung zu e Miurices. Tab. 160. Fig. 1518. 1519. 287 und eine Beſchreibung zu finden. Sie ſcheinet allen gaͤnzlich unbekannt geweſen zu ſeyn. | Be 2 i Tab. 160. Fig. 1518. 1519. Ex Muſeo noſtro. E Der weiße Helm. 8 Murex Galea alba, teſta ovata, umbilicata, ſolida, nivea, fcabra, longitudi- naliter ſubplicata, trans verſim denfe ſulcata et ftriata, ſtriis inferioribus echi- natis, fpira exſerta, cauda brevi recta, labro crenulato, labio plano 1 glaberrimo, fauce alba ſtriata. Lis TER Hiftor. Conchyl. tab. 896. fig. 16. Buceinum ampullaceum parvum aqdmodum tenuiter et denfe ſtriatum, roftro leviter ſinuoſo, clavicula es brevi. Ten: KLEIN Meth. oftrac. $. 167. no. 12. p. 57. Galea —(Cochlis globofa galeis capitum ferramentis ex parte fimilis) par va admodum tenuiter ſtriata. 5 Allerdings hat dieſe Schnecke einige Gleichfoͤrmigkeit mit einem ſolchen Helme, damit vormals die alten Krieger ihren Kopf in Sicher⸗ heit zu ſetzen geſuchet, und damit auch noch heut zu Tage manche in den Schlachten ihr Haupt zu verwahren pflegen. Sie iſt ſchneeweiß, ziemlich dickſchalicht, merklich gewoͤlbet, und hat einige laͤnglichte Fal⸗ ten. Man ſollte beym erſten Anblicke glauben, ihre Schale muͤſſe ſehr calciniret worden ſeyn, und ſie vielleicht zur Zahl der gegrabenen gehoͤ⸗ ren. Allein fie iſt von Natur und in ihrem friſchen Zuſtande ſchneeweiß, und hat nur an der inneren Lippe eine kleine Beymiſchung von Fleiſch⸗ farbe. Sehr viele nahe beyſammenſtehende Queerfurchen, und ſcharfe rauhe Queerſtreifen laufen über die Oberflaͤche hinüber. Einige derſel⸗ ben, vornehmlich diejenigen, welche nahe bey der Baſi ſtehen, erheben ſich etwas ſtarker, und haben auf der Höhe ihres Ruͤckens feine Zacken. Die Muͤndung endiget ſich unterwaͤrts in einem geraden rinnenartigen and Die aͤuſſere Lippe ſitzet voller kleinen Zaͤhne und Einkerbungen. Die inneren weißen Waͤnde ſind geriffelt. Hinter der glatten Spin⸗ dellippe ſtehet ein Nabel. Von dieſer Gattung habe ich einige aus Oſtindien, aber noch mehrere aus Weſtindien bekommen. Die letzte⸗ ren werden von tieferen Furchen und groͤberen Queerſtreifen umgeben. Ihre erſte Woͤlbung iſt groͤßer und eckigter, auch ſetzen die Windungen ſtaͤrker voneinander ab. Ich beſitze auch noch eine gar merkwuͤrdige Ab⸗ Anderung dieſer Gattung, die von einer ee „durch Queerfur⸗ un - 93 chen 238 Fluͤgelſchnecken. Tab. 160. Fig. 1520. 1521. chen vielfach durchſchnittenen Knotenreihe auf der Hoͤhe des Rückens ihrer Windungen umgeben wird, und deren etwas mehr wee Schwanz enger und ſpitziger zuſammengehet. Tab. 160. Fig. 1520. 1521. Ex Mufeo SpENOLERIANO. Der Straußfuß. Murex Pes Struthiocameli, teſta ovata, quafi ex ſtramineo infecta, trans verſim denfe ſulcata, et ſtriata, aufractibus planiufeulis in ſummitate faſcia noduloſa cinctis, ſpira valde exferta, cauda brevi recta, labro duplicato, replicato, inſigniter finuofo, labio calloſo, fauce n lucide fuſcente. Gall. Le pied d' Autruche. DE FavANNE Conchyl. tab. 79. fig. S. — — Cuatal. raiſ. no. 889. p. 187. tab. 4. no. 889. Un Bucein extrème- ment rare, A bouche prolongee en bee court dit le Bucein à bouche ſinueuſe, ou le Pied d' Autruche; il eſt de figure renflee dans fon premier orbe, et à clavicule elevee: un rang de petits mamelons fe voit pres le haut de chaque orbe, ce qui en rend le pas larges et obli- ques; il eſt cannele eireulairement; fa robe blanche eſt nuèe de bleuä- tre marbre ou veinè de fauve; fa levre contrefaite eft terminde par un bourrelet finueux arrondie et ektremement faillant qui doit fon exten- fion a appendice qui recouvre le füt ou la columelle qui eſt blanche. Il vient des cötes de la Nouvelle Zelande; il a deux pouces huit lignes ö de longueur, ſur 21 lignes de largeur. On en connoit a plus eing * Paris mais le plus beau eſt celui que poſſede Mf, de Calonne Cei devant) f Controleur General. Ki Naturforscher ı7te8 Stuͤck p. 24. Spenglers Befhreibung einer neuen om ſuͤdlaͤndiſcher Conchylien, tab. 2. fig. A. B N Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. ‚608. no. 104. 1 Kt TH. MarTyNs Univerf. Conchol. Tom. 2. fig. 54. parts. Buceinum pa- puloſum from New - Zealand. It. eine kleinere nahe damit verwandte Gattung Tom, 2. fg. 53. Worm. gi Buceinum Vermis. Er Catal. Muf. Portland. n0.349. A very perfect S of Buccinum co- ronarium Solandri, or gread waved-lip Buccinum be N g extremely ſcarce. 2 4 Diese . Murices. Tab. 160. Fig. 1520. 1521. 239 Dieſe neue Gattung von Conchylien iſt bey Gelegenheit der Cooki⸗ ſchen Seereiſen an den Ufern von Neuſeeland entdecket worden. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat ſie ehemals unter folgenden Namen aus Engeland bekommen: The greater waved Lip Shell or Non pareil from New Zealand extrem rare. Sie wird daher von ihm im Naturforſcher die große wellenfoͤrmig belippte Schnecke, vom Solander Buceinum corona- rium, und von den Franzoſen Le pied d’Autruche, der Straußfuß ge nannt. Dem Herrn Spengler iſt fie vom Herrn Humphrey zu London für fünf Pfund Sterling und fünf Schilling angerechnet worden. Ich zaͤhle bey dieſer Schnecke ſechs Windungen, welche ſtark voneinander ab⸗ ſetzen. Die Stockwerke ſind mehr flach als gewoͤlbet, und werden auf ihrer Hoͤhe von einer ſtarken Knotenreihe wie bekroͤnet. Ueberdem wird die ganze Oberflaͤche dieſer Schnecke durch feinere und groͤbere Streifen und Furchen rauh gemacht. Ihr Farbenkleid naͤhert ſich dem ſtrohgelben, 7 nur hin und wieder ſchimmert etwas blaͤulichtes hervor. Die äuffere um⸗ gelegte verdickte Lippe iſt auf eine ſonderbare Weiſe wellenfoͤrmig oder ſchlaugenartig ausgebogen. Durch dieſen fo wunderbar geformten Lip⸗ penſaum wird dieſe Conchylie von andern auf das ſichtbarſte und kennt⸗ lichſte unterſchieden. Die weite Muͤndungsofnung endiget ſich unterwaͤrts in einen kurzen Schwanz und geraden rinnenartigen Auslauf. Die inne⸗ re Lippe leget ſich wie ein weißer Schmelz an die Spindelſaͤule hinan, und iſt oberwaͤrts, wo fie ſich an die aͤuſſere Lippe anſchließet, und auch unter⸗ waͤrts etwas wulſtig. Auf den inneren glatten Wänden ſiehet man eine zarte braͤunliche Farbenmiſchung. Die Schale dieſer Schnecke iſt nicht ſonderlich dicke, weil an den inneren Wänden die Aufferen Streifen hin⸗ durchſchimmern, und weil ſelbſt die Knoten der erſten Windung innerlich wie ausgehoͤhlt erſcheinen. Die Laͤnge erſtreckt ſich auf drey Zoll drey Linien, die Breite auf zween Zoll. Die gruͤndlichſte und ausfuͤhrlichſte Beſchreibung dieſer Conchylie hat Herr Spengler im Naturforſcher ges liefert, dahin ich alle diejenigen will verwieſen haben, welche etwas weite⸗ res gerne von ihr nachleſen möchten. Hieſelbſt lieget dieſe feltene Con⸗ chylie in keinem Cabinette als alleine im Spengleriſchen. Eine nahe mit ihr verwandte Gattung hat Herr Spengler ebenfalls im Naturforſcher auf der oben angezogenen Stelle beſchrieben und abbilden laſſen, auch ſie⸗ » het man ihre Abzeichnung in Th. Martyns Univerfal Conchol. loc. fupra 5 cit. 7 | 1 N 5 d ; | Tab. : 240 Murices. Tab. 160. Fig. 1522. Tab. 160. Fig. 1522. Ex Muſeo noſtro. Der kleine bandirte Argus. Murex Argus faſeciatus, tefta ovata, transverſim ſulcata et coftata, ſuleis latis albidis, eoſtis fuſcentibus nodulofis, labro duplicato intus crenato et denticulato, labio ſtriato, cauda recta. 5 Sesa Theſ. Tom. 3. tab. 57. fig. 33. Haec cochlea duplicato labio donata eſt. Pertinet ad buccina faſtigiata. 5 ö 8 5 Favart D' HERR CNV Dict. Tom. T. p. 50.? Argus fafeie a bandelettes tuber- culeufes et eonvexes. Buccinum rotundum, canali mediocriter elon- gato, transverfim ſtriatum et canaliculatum; duodecim parvis fafciig convexis parallelis, fuſeis, tuberoſis, et undofis in fundo fulvido livi- do diſtinctum — fex fpiris convexis ; labro ſinuoſo intus fimbriato et replicato. 5 hg Wer den großen bandirten Guineiſchen Argus kennet, welcher von mir in dieſem ſyſt. Conchyliencabinet Tom. 4. lig. 1223. beſchrieben worden, der wird es geſtehen muͤſſen, daß der gegenwaͤrtige nahe mit jenem verwandt ſey, und daher mit Recht der kleine bandirte Argus heiſſen koͤn⸗ ne, wenn man ſich die Knoten ſeiner Queerribben als Augen gedenken und vorſtellen will. Jener große Argus hat auf ſeinem ſchalichten Gebaͤude einige laͤnglichte Wulſte, Leiſten oder Kammern, welches zum Theil die Lippen ehemaliger Mundöfnungen ſcheinen geweſen zu ſeyn. Bey der jetzi⸗ gen hier abgebildeten finde ich keine Spur ſolcher Leiſten und laͤnglichten Wulſte. Ueber die ganze Oberfläche von der Spitze des Wirbels bis zur Naſe herab, laufen viele tiefe breite Furchen, in deren Mitte kleine zarte Streifen angetroffen werden, uͤber die Oberflaͤche hinuͤber; auch legen ſich viele ziemlich breite ribbenartige ſtarke Streifen, welche auf ihrem Ru⸗ cken kleine Knoten tragen, als Baͤnder und Reifen um die Schale herum. Die Furchen find weiß, aber die knotigen Queerribben oder ribbenartigen Streifen ſind braunroͤthlich gefaͤrbet. Die Windungen, deren ich ſechs bis ſieben zaͤhlen kann, ſetzen merklich voneinander ab. Die verdickte doppelte Lippe ſitzet an der inneren Seite voller Einkerbungen und kleinen Zaͤhne. Die Naſe oder der Schnabel iſt kurz, und hat an der inneren Seite einen geraden rinnenartigen Canal. Es wird daher dieſe Conchy⸗ lie mit allem Rechte den Muricibus beygeſellet. Sie wohnet im Mittellaͤn⸗ diſchen Meere und iſt gewiß nicht gemein. Die hier vorgeſtellte iſt einen Zoll neun Linien lang, und einen Joll drey Linien breit. 5 1 1 e | Ä lab, Murices. Tab. 160. Fig. 1523. 241 a Tab. 160. Fig. 1523. . 5 ; Ex Mufeo noftro. Die bunte Nicobariſche Spindel. Die getiegerte Spindel. Murex Colus Nicobaricus variegatus, tefta fuſiformi, turrita, re&to-caudata, transverſim coſtata, cofta ſeu carina anfractuum tuberculato-nodofa, in fundo albo nitidiflime ex nigro- fuſco maculata, anfractibus ſuperioribus angulatis et plicato - nodoſis, in ſuturis crenulatis, labro denticulato et crenato, cauda Br: recta flexuoſa, labio adnato , replicato , albo. DE Favanne Conchyl. tab. 33. fig. A. 5. La Quenouille tigrée. — — Canal. raiſ. no. 976. N a Dien Namen einer Spindel wird wohl niemand dieſer langgeſtreck⸗ ten und langgeſchwaͤnzten Schnecke ſtreitig machen wollen und konnen. Da ſie ſich von der Nicobariſchen Kuͤſte herſchreibet, ſo habe ich ihr den Namen der Nicobariſchen Spindel ertheilet, und da ſie auf weißem Grunde von ſchwarzbraunen Adern und Flecken bunt gemacht und wie getiegert wird: ſo habe ich ihr den Namen der bunten getiegerten bey⸗ geleget. Von den Franzoſen wird fie La Quenouille tigree genannt. Daß ſie mit der Spindel, welche bey einigen die Tobackspfeife, bey den en Quenouille blanche, bey den Hollaͤndern Tobakspypen, und beym Linne im Naturſyſtem no. 551. Murex Colus heißt, und in dieſem ſyſtemat. Conchyliencabinet fig. 1342. beſchrieben worden, viele Aehnlichkeit habe, lehret der Augenſchein. Aber es zeiget ſich auch ein ſehr merklicher Unterſchied. Sie iſt viel dicker, breiter und bauchichter. Sie wird von tieferen Queerfurchen und von ungleich dickeren und ſtaͤr⸗ keren Queerſtreifen, die den Rippen gleichen, umleget und umgeben. bey der weißen Spindel, welche den Namen der Tobackspfeife fuͤhret, iſt der weit längere und ſchmalere Schwanz zuletzt völlig glatt und am Ende zimmetbraun gefaͤrbet. Hingegen bey dieſer iſt er viel kuͤrzer, brei⸗ ter, gebogener, und zugleich wird er von dicken, wulſtigen, ribbenarti⸗ gen Streifen umwunden. Der Grund ift bey dieſer Conchylie weiß, er wird aber durch viele ſchwarzbraune Flecken, Flammen und Adern ganz bunt gemacht. Jedes der drey unterſten groͤßeſten Windungen und Stockwerke hat auf der hoͤchſten Höhe feines rund gewoͤlbten Nuͤ⸗ ckens eine Ribbe, die ſich als eine mehr erhöhete wulſtige Kante uͤber die andern in etwas erhebet, und mit Knoten beſetzt erſcheinet. Die hoͤheren Stockwerke bis zur aͤußerſten Spitze hinauf, haben ein eckigtes Anſehen; es find, wie Linne zu reden pfleget, nicht nur ankractus ſulcati, Caonchylien⸗Cabinet Supplementsband. Hh ſondern 242 Murices, Tab. 160. Fig. 1524 1525. ſondern longitudinaliter angulati, und ſie werden von ſolchen Knotenrei⸗ hen bekroͤnet, die den Falten gleichen. Ich zähle bey dieſer Schnecke | eilf bis zwolf Stockwerke, deren Mach durch allerhand Einkerbungen | ganz runzelhaft gemacht wird. Dieſe Spindel ſcheinet den meiften Con- chyliologen bisher ganz unbekannt geblieben zu ſeyn. So viele Spindeln auch Seba auf der 7often Tafel des zten Bandes ſeines Theſauri locupl. zuſammengehaͤufet, ſo vermiſſe ich doch darunter die iher ge welche oben beym Wirbel ſich ſoweit thurmfoͤrmig hinaus erſtrecket, ale ſie unterwaͤrts beym Schwanze verlängert erſcheinet. Sie iſt fünf Zoll fünf Linien lang, und einen Zoll neun Linien breit. Die Carina oder hohe Kante der erſten Windung macht gleichſam die Mittel⸗ oder Graͤnz⸗ linie aus, zwiſchen dem oͤberſten und unterſten Bau dieſes ſchalichten Wohugebaudes. Die aͤuſſere Lippe ſitzet voller Einkerbungen. Die in⸗ nere leget ſich wie ein dickes weißes Blat an die Spindelſaͤule hinan. Die inneren Waͤnde ſind weiß und geriffelt. Friſche unverſehrte, unaus⸗ gebleichte, im beſten Farbenſchmucke prangende Stuͤcke dieſer Gattung ſind ſehr rar und ſelten, und muͤſſen zwiefacher Ehren werth gehalten werden. e ee e er Tab. 160. Fig 524% 1 %%%/ „ Ex Muſeo noſtro. ee ee Derr Murex Fifcellum, teſta angulata, clathrata, feneftrata, criſpata, ex plicis frondis longitudinalibus quafi compoſita, ſtriis transverſis albo- flavidis faſciata, labro dentato, fauce violacea, cauda recta brevi. ke Dieſe Schnecke ift von den Engeländern bey ihrer Zuruͤckkehr von der letzten Cookiſchen Reiſe an den Stranden der Inſul Pulo Condore, die ohnweit China lieget, gefunden worden. Ich erhielte ſie unter den Engliſchen Namen Pourple Mouth Basket Buccinum from Pulo Condore, welches ſoviel ſagen will: das Korbbuccinum mit purpurfaͤrbigem Munde. Der Name Mouth Basket hat mich veranlaſſet, dieſer Conchylie den Namen des Maulkorbes beyzulegen. Sie hat einige Aehnlichkeit mit 1 manchen Purpurſchnecken an ſich / aber ſonſt ſehr viel ſonderbares in ih⸗ rer Bildung und Bauakt. Man findet bey ihr viele laͤnglichte eckigte Falten, welche aus übereinander liegenden zackigten, rauhen und gekraͤun⸗ ſelten Blättern zu beſtehen ſcheinen. Ueber dieſe Falten legen ſich gel⸗ liche Reifen hinuͤber, dadurch denn dieſe Schnecke wie gegittert gemacht wird. In den Zwiſchenraͤumen dieſes Gitters ſiehet man 9 1 h | | Vertie⸗ Murices. Tab. 161. Fig. 1526. 75 27. Bi Vertiefungen, die einen ſchwaͤrzlichen Grund haben, und der Schale ein Anſehen geben, als wenn ſie mit kleinen Fenſtern verſehen ſey. Die krauſen, runzelvollen, laͤnglichten Falten, und die gelblichen Queerſtrei⸗ fen erblicket man auch auf den höheren Windungen. Die dicke aͤuſſere Eippe ſitzet innerlich voller weißen kleinen Zaͤhne, auch unter den an⸗ dern Falten der Oberflaͤche ſiehet man innerlich die Spuren kleiner Zaͤh⸗ ne, welches auch der Mahler andeuten wollen, da er auf der Tiefe der violet gefaͤrbten Muͤndung einige kleine weiße Zaͤhne angezeichnet, die man aber ja nicht aus Irthum fuͤr Zaͤhne der inneren Spindellippe an⸗ ſehen muß, denn dieſe iſt völlig glatt. Vermuthlich find alſo alle Fal⸗ ten der Oberfläche, welche innerlich Zähne haben, vormals die Lippen der alten Muͤndungen geweſen. Aus Weſtindien, beſonders von St. Croix und St. Thomas, habe ich mehrmals eine ähnliche Gattung von onchylien bekommen, welche mit der jetzigen in der naͤchſten Verwand⸗ ſchaft zu ſtehen ſcheinet, nur iſt ſie kleiner und weniger gekraͤuſelt. e k. bis 28. 12% n 15 Ex Muſeo BOT TExIANO. f ö Die Mexicaniſche Krone. Der gekerbte und gekraͤuſelte Murex. Corona Mexicana. Murex erenulatus et eriſpatus, teſta faſtigiata, fafciis eis et flaveſcentibus alternis circumcincta, anfractibus ſupra planiufculis, imbricatis et crifpatis lamellis undoſis, cauda recta ae din“ ;5 integra, Fall. La Couronne Mexiquainè ou le Rocher crenele. Javıra Cat. raif. Tom. tab. 9. fig. A. n0.202. p. 146. Un tr&s rare Buc- 1 5 ein du Golfe du Mexique, à robe brune faſcièe dans le premier orbe de deux zones jaunes, dont la plus haute blanchiſſant peu à peu ſuit la ſpi- € G A 57 erg” 8 Er 8 j 3 Zn! Kale jufqu’a la clavicule, à fix pas larges et plats garnis de petites lames onduleuſes presque perpendiculaires à leur plan et bordés chacun d'une mite d’ongles ou de ſerres en forme de crenelures, dont les premieres, . font creufees en bec de Perroquet; eſpèce qu'on peut nommer le Buc- 7 2 Cenali brevi integro, fex fpiris latis et Contabulatis, exiguislamin! 5. 20 vel ungues efformantibus diverfimode inſtructis conſtans, colore fufco et duabus faſciis flavis depictum. MEN u 5 l Hh 2 DE 244 Murices. Tab. 161. Fig. 1526. 1526. DE FAvAnNE Cat. raiſ. no. 708. p. 143. Un Rocher extremement rare nom- me le Rocher crenelè ou la Couronne Mexiquaine vulgairement appel- le d’apres Mf. Davila, Buccin crenel&. Cette coquille imite par ſa forme le Rocher larde; la nature de fon teſt lui eſt meme ſemblable; les pas de ſes orbes larges font legerement concaves applatis charges d'une nombreufe quantitè de lames ou de feuillets en vive arr&te les. quelles produifent für le bord des pas des orbes une Couronne d’ Ethio- pie; fa robe brune eft chargee de plufieurs cordons blanchätres et jau- nätres, elle a deux pouces fept lignes de longueur. re ne connois cette efpece A Paris que dans le Cabinet du Roi, dans celui de Mada- me de Bandeville et chez Mf. de Nanteuil. Davila iſt der erſte, welcher dieſe aͤuſſerſt rare Schnecke den Con⸗ chylienfreunden bekannt gemacht. Er hat ihr den Namen der gekerbten ertheilet, weil er bey den gekraͤuſelten Blättern, welche auf dem öberften Abſatze der treppenfoͤrmig abgetheilten Windungen hervortreten, viele | Gleichheit mit dem eingekerbten Rande mancher Münzen und Thaler zu bemerken geglaubet. De Favanne giebt ihr wegen der vielen e Blaͤtter, damit die Stockwerke bey ihren Stuffen und Abfägen wie bekroͤ⸗ net zu ſeyn ſcheinen, den Namen der Krone — und weil ſie aus dem Meer⸗ buſen 130 Mexico herſtammet, den Namen der Mexicaniſchen Krone. Si heißt bey ihm Couronne Mexiqaine. Vom Davila und Favart wird die ö Schnecke unter die Buecina, oder unter das Geſchlecht der Kinkhoͤrner ge rechnet, dahin ſie auch wegen der nahen Verwandſchaft, darinnen ſie mit dem Buccino ſtehet, welches bey uns die Manſchette, bey den Franzosen 1 Rocher de la Chine, und beym Linne im Naturſhſtem no. 478. Buceini m 1 Bezoar heißt, am richtigften zu gehören ſcheinet. Allein da es ſchon Linn f bey dem Buecino, ſo von ihm Bezoar genannt wird, angemerket, ef fe 3 maxime affine Murici, da ferner albereits de Favanne dieſes Buceinur Bi erenele des Davila zu einem Rocher erenelè umgeſchaffen; und da endlich bey dieſer Schnecke offenbar cauda recta integra, alſo das ſicherſte Kenn⸗ 10 zeichen eines Murieis vorhanden iſt; fo wird man es mir auch nicht verar⸗ „ gen koͤnnen, daß ich dieſe Schnecke lieber den Murieibus als den Buceinis zugeeignet. Durch ihre gekerbten, ineinander geflochtenen und wie ge 9 kraͤuſelten Blätter, dadurch die Abſaͤtze ihrer Umlaͤufe wie mit Manſcher⸗ 0 ten beſetzet worden, unterſcheidet fie ſich kenntlich und hinlaͤnglich genug von andern Conchylien. Auf ihrer Oberflaͤche wechſeln braune und blaß⸗ gelbliche Bander Wide ab. Sie lieget hieſelbſt in keiner Sou 5 b In eee ift das beruͤhmte Boltenſche ee 10 cabinet NM 3 * Murices. Tab. 161. Fig. 1528. 1529. 245 | cabinet das einzige, darinnen dieſe große conchyliologiſche Seltenheit ges funden wird. 5 8 Tab. 161. Fig. 1528. 1529. Ex Mufeo SrENOLERIAN O. ö 51 8 Der Roſenſtock. Murex Roſarium, teſta ovata, umbilicata, ſeabra, ſeptem ſuturis longitu- dinalibus frondofis, ſpinoſis ex fufco-rubicundo et albo variegatis angulata, labro crenato et dentato, labio adnato rubicundo nitidiſſimo, fpirae ſuturis obliquis, cauda recta extus armata fpinis fornicatis, fauce candida, 5 wie Ay ſubroſea, Dieſe Schnecke zeichnet fich durch ihre ausnehmende Schönheit unter den Purpurſchnecken aufs vortheilhafteſte heraus. Man fiehet auf ihrem erſten Stockwerke ſieben laͤnglicht herabgehende tief eingeſchnittene, ge⸗ kraͤuſelte, mit offenen Stacheln beſetzte Blätter, welche veſte auf der Schale anliegen und anſchließen. Vermuthlich ſind es vormals die Lip⸗ pen der alten Mündungen geweſen. Die gefräufelten Blätter haben eine zierliche roſenfaͤrbige Einfaſſung, auch wechſeln bey derſelben braune, weiße und roſenrothe Flecken miteinander ab. Die Zwiſchenraͤume der Blätter find weiß. Durch viele größere und kleinere Queerſtreifen und Queer⸗ furchen werden fie ganz rauh gemacht. Der Wirbel, darauf ich ſechs Um⸗ aufe unterſcheiden kann, ſitzet voller blaͤtterichten Wulſte, die aber insge⸗ ſamt eine ſchiefe Richtung haben. Der etwas geſtreckte Schwanz wird auf der Auffenfeite von einigen Reihen offener, rinnenartiger Zacken um⸗ a Die halbrunde Mundoͤfnung pranget mit einer roſenrothen Far⸗ denmiſchung auf ihren etwas geriffelten ſchneeweißen Wänden. Die auf. ſere Lippe wird durch viele Einkerbungen und kleine Zaͤhne ganz krauß ge⸗ macht. Auf der inneren glatten Lippe ſiehet man das lieblichſte roſen⸗ roth. Hinter derſelben findet man unterwaͤrts einen Nabel. Es woh⸗ net dieſe Gattung bey der Linneiſchen Kuͤſte. Sie hat viele Verwand⸗ ſchaft mit dem Murice, welcher beym Linne trunculus genannt wird. Die Zahl ihrer Blatter iſt ſehr verſchieden. Ich beſitze einige die nur ſechs E. latter haben. Stuͤcke mit ſieben Blaͤttern ſind ſchon ſeltener, und vol⸗ lends trift man nur wunderſelten ſolche friſche, wohlerhaltene, mit dem ſchoͤnſten roſenroth ausgezierte Exemplare als wir hier abgebildet ſehen. Es iſt zween Zoll ſieben Linien lang, einen Zoll neun Linien breit. W ag 246 Murices, Tab. 161. Fig. 1530-1535. 8 Tab. 161. Fig. 1530. 1531. Ex Muſeo noſtro. Die bandirte Purpurſchnecke. f Murex Purpura faſciata, teſta trifariam frondoſa, albida, fcabra, transverlim f ſtriata, ſulcata et faſeia lata fuſea circumdata , apertura ovali, labro duplica- to et cid labio adnato, roſtro fubadfcendente, fere clauſo, vix dehiſcente. 5 1.18 Dieſe weiße geſtreckte faſt . Purpurſchuecke wird n derheit durch das breite braune Band, welches ſich um fie herumleget, und auf ihrem weißen Farbenkleide vortheilhaft herauszeichnet, ſehr kennbar gemacht. Dieſe braune Queerbinde ſchimmert auch an der in⸗ neren Seite deutlich hindurch, und iſt daſelbſt auf den glatten Waͤnde faſt eben fo ſichtbar wie auf der Auſſenſeite. Auf jeder Windung ſieh 5 man drey laͤnglicht herabgehende blaͤtterichte etwas gekraͤuſelte Wulſte, über welche tiefe Queerfurchen und ſtarke ribbenartige Streifen hinüber laufen. Der kurze Schnabel iſt bis auf eine kleine Spalte beynahe völlig geſchloſſen. Die Mundöfnung iſt eyförmig. Die aͤuſſere verdop⸗ pelte Lippe iſt wie gekraͤuſelt. Die innere leget ſich wie ein weißes Bla an die Spindelſaͤule hinan. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſtin⸗ diſchen Meeren. Ich habe die Meinige aus Tranquebar bekommen. ji N : sis Tab. 161. Fig. 15321535. 1 Ex Muſeo SrENGLERIARNO et noſtro. 95 00 1 Die Corduan⸗ oder Chagrinſchnecke. Die Kalbszunge. Murex Purpura fcabra. Lingua Vitulina, teſta ſubumbilicata, a a doſa, in tota ſuperficie feabra, longitudinaliter feptem coſtis crenulatis, eri⸗ # fpatis, membranaceis oblique coſtata, labro duplicato, dentato, labio ad 1 nato replicato, fauce candidiflima et nitida, cauda adſcendente i | anguſta. l 0 ö Gall. Langue de Veau. Belg. Zegıyn- Poren d I b Varentyns Verhandeling Tom. 2. fig. 14. a. 15. b. 16. c. 17.d. 18. e. (All dieſe Figuren ſtellen die Corduanſchnecken nur von der Seite ihres Rüde dar, da es doch weit noͤthiger geweſen, einige derſelben von kn Wündungs, 1 ſeite kennen zu lernen. 4 Hnorrs Verguuͤgen, Tom. 3. tab. 29. fig. 5. ce Martini ſyſtemat. ug Tom. 3. p. 356 0 Wiens se fg. 1 I) DE Murices, Tab, 161. Fig. 1532-1535. 247 DE FAVANNE Cat. raif. p. 223. no. 1102. tab. 4. fig, 1102. Une Pourpre de couce rarete dite la langue de Veau, a teſt ëpais et d'une figure differen- te de fa famille des Pourpres: fa forme renfſèe eſt chargee de tubereules e.t de cötes longitudinales irregulieres: fa robe eſt chagrinée ou gre- nue comme la Peau de Truffes ou de Limaces; le fond de ſa couleur eſt jaunätre nuè de blanchätre, tachetè de fauve brun: elle eſt dun pouce huit lignes de longueur für treize lignes de largeur. Nous n’en connoiſſons jufqu’a prefent que trois a Paris et peut- Etre en France. Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. 549. no. 19. N Verzeichniß der Conchylien des Erbprinzen von Rudolſtadt, tab. 9. fig. 4. p. 107. n no. 172 4 | 5 » Dieſe Gattung von Purpurſchnecken wird von einigen die Cor⸗ Manz von andern, wegen ihrer rauhen granulirten und chagrinirten Oberhaut, die Chagriſchnecke, und von den Franzoſen Langue de Veau, die Kalbszunge, genannt. Sie gehoͤret zur Zahl der ſeltenſten Conchy⸗ lien, und wird in den wenigſten Cabinettern angetroffen. Wer muß nicht erſtaunen, wenn er es aus dem Zeugniſſe des de Savanne erfah⸗ ret, daß zu Paris, auf dieſem Sammelplatze der herrlichſten Conchy⸗ liencabinetter, und vielleicht in ganz Frankreich, nur drey Exemplare von dieſer Gattung befindlich wären. Den meiſten der älteren und neueren Conchyliolpgen iſt ſie ganzlich unbekannt geblieben, weil fie uns weder eine getreue Abbildung noch eine umſtaͤndliche Beſchreibung derſelben geliefert. Der ſelige Martini gedenket zwar ihrer in der oben angezogenen Stelle: allein da er kein Original derſelben gehabt und ge⸗ ſehen, ſondern die Zeichnungen, fo er davon auf der 36ſten Vignette des zten Bandes dieſes ſyſtematiſchen Conchyliencabinets veranſtaltet, Be e der Seite des Ruͤckens, nach den Kupferſtichen des oben angefuͤhrten Valentyns, entwerfen laſſen: fo wird es jeder billige Leſer gerne entſchuldigen, wenn ſeine Zeichnungen ziemlich undeutlich, und ſeine Beſchreibungen etwas mager ausgefallen. Ich habe dieſen Man⸗ gel durch die hier dargeſtellten Figuren zu erſetzen und zu erfüllen gez ſucht. Von fig. 1532. 1533. lieget das praͤchtige Original in der groß fen Spengleriſchen Conchylienſammſung. Es iſt zween Zoll vier Linien lang und einen Zoll acht Linien breit, folglich eben ſo breit als jenes vom de Javanne beſchriebene Pariſiſche Exemplar lang iſt. Man fin⸗ det bey demſelben das friſcheſte dunkelbraune Farbenkleid, welches durch einige weiße und hellbraune Stellen gar ſehr verſchoͤnert wird. rn | 248 Murices. Tab. 161. Fig. 1532-1533. viele ſchmale, ſcharfe, gekerbte, merklich erhobene, in ſchiefer ausgebo⸗ gener Richtung herablaufende Blaͤtter wird dieſe ſtark gewoͤlbte und bauchichte Schnecke ganz eckigt und winkelhaft, wie auch durch die Knoten, welche auf der Höhe ihres Ruͤckens bey den Blaͤttern hervor⸗ treten, und durch die kleinen erhabenen Puncte oder Koͤrner ihrer Ober⸗ flaͤche, welche de Favanne mit der Haut von Truͤffeln oder der ſchwar⸗ zen Schnecken vergleichet, ganz rauh, uneben, und chagrinartig gemacht. Ich zähle bey der erſten Windung auf der hoͤchſten Höhe des Ruͤckens ſieben Knoten, und ſieben ribbenartige, verlaͤngerte, ausgebogene, in ſchiefer Richtung und ziemlicher Entfernung voneinander ſtehende ſchma⸗ le gekerbte Ribben. Die Zahl derſelben wird auf den ſechs ſchief ge⸗ knobbelten Stockwerken des hervorragenden Wirbels nicht kleiner, ſon⸗ dern eher noch größer. Die eyfoͤrmige Mündung endiget ſich unters waͤrts in einen etwas verlaͤngerten, rinnenartigen, in die Hoͤhe gebo⸗ genen, einer kleinen verſchloſſenen Rohre gleichenden Schnabel, auf deſſen Mücken an dem Auslaufe der laͤnglichten Ribben und Blätter noch die Nöhren aller vormaligen Muͤndungslippen und Schnaͤbel ger ſehen werden. Die inneren Wände find fo glaͤnzendweiß, wie da: weißeſte Elfenbein. Die äuffere verdickte, etwas ausgezackte und blaͤ⸗ terichte Lippe ſitzet innerlich voller weißen Zähne, deren ich bey dieſem vorzüglich großen Exemplare woh' zwölf Stücke zählen kann. Die ine nere weiße Lippe leget fich wie ein umgeſchlagenes weißes Blat uͤber die Spindelſaule hinuͤber. Hinter derſelben ſtehet ein kleiner Nabel. Es wohnet dieſe hoͤchſtſeltene Schnecke in den Oſtindiſchen Meeren, inſonderheit bey den Nicobariſchen Inſuln. In ihren Farbenkleidern 9 ſind die Corduanſchnecken gar ſehr voneinander unterſchieden. Einige tragen ein einfaͤrbichtes, andere ein buntes vielfaͤrbichtes Kleid. Bey fig. 1534. 1535. graͤnzen die wulſtigen, ribbenartigen, laͤnglichten Erhöz hungen etwas näher beyſammen, auch wechſeln bey ihr braunröthliche 5 und weißgelbliche Queerbinden miteinander ab. * Murices. Tab. 161. Fig. 1536. 1537. 249 Tab. 161. Fig. 1536. 1537. Ex Mufeo SrENSLERIANO. Die fenſtervolle Spindelfchnedfe. Murex feneſtratus, teſta oblonga, angulata, nodoſa, ſtriis albis longitudina- libus et transverſalibus decuſſatim reticulata, interſtitiis excavatis profundio- ribus rufeſcentibus, cauda brevi recta, labro duplicato dentato, Bir 8994 fauce alba. i DE Favanne Conchyl. tab. 35. fig. C. I. 5 — — Cat. raiſ. no. 891. p. 188. Un Bucein de toute rarete dit le Bue- ein à Cul de De figure effilee, à bouche dentee; il eſt à cötes longitu- dinales traverſèes par des cordelettes qui forment un refeau groflier, et qui laiffent de diſtanee en diftance de trous profonds ä peu pres car- res — Sa robe eft blanchätre: il eft de feize lignes de longueur. Bey dieſer ſonderbaren Schnecke, welche auf der Höhe ihrer Stockwerke durch Knoten ganz eckig gemacht wird, werden die dicken, weißen wulſtigen Streifen, fo vom Wirbel bis zum Schwanze herab⸗ laufen, von eben ſo dicken Queerſtreifen durchflochten und umwunden, daß daraus, wie ſich de Favanne davon ſehr richtig in der oben ange⸗ führten Stelle ausdruͤcket: un refeau groflier ein grobes netzartiges Ges webe oder Korbwerk auf der Oberflaͤche entſtehet. In den großen Zwi⸗ n dieſes Gewebes ſiehet man Höhlen und Löcher, oder ſolche Vertiefungen, welche mehrentheils viereckigt ſind, einen braunrothen Grund haben, und einigermaſſen den Fenſtern gleichen. Dadurch bin ich bewogen worden, dieſen Muricem den fenſterbollen, oder feneſtratum zu nennen. Daß der Wirbel mit ſeinen ſieben Stockwerken ziemlich weit hervorrage, daß auch unterwaͤrts der Schnabel oder der Schwanz ſich verlangere und von einigen gezackten weißen Streifen umgeben werde, ſolches alles wird die Abbildung deutlicher lehren, als es Worte thun konnen. Die halbrunde Mundofnung endiget ſich in einen geraden rin⸗ nenartigen Auslauf. Die aͤuſſere verdickte Lippe ſitzet an der inneren Seite voller Zaͤhne. Die innere leget ſich wie ein Blat an die Spin⸗ delſaͤule hinan, und hat hinter ſich einen kleinen kaum ſichtbaren Nabel. Die inneren Wände find weiß. Die Länge betraͤget einen Zoll neun Linien, und die Breite noch keinen ganzen Zoll. Conchylien Cabinet Supplementsband. Ji Tab. — 8 250 Murices. Tab. 161. Fig. 1538. 1539. Tab. 161. Eig. 1538. 1539. Ex Muſeo SpENeTERIANO et noſtro. ‚Die breitblätterichte Purpurſchnecke. 4 Murex Purpura Alata, teſta triangulari, transverſim eoſtata, trifariam fron- doſa, frondibus alatis membranaceis inſtructa, cauda recta clauſa, labro latiſſimo, labio adnato, apertura ſubovata, fauce alba. THOMAS Martyns Conchol. Univ. Tom. 2. fig. 66. Leaved- Purpura foliata from N. welt Coaft of America. Dieſe wunderbare Purpurſchnecke ift bey den Cookiſchen See⸗ reiſen nach dem Vorgeben des Thomas Martyns auf der Nordweſtli⸗ lichen Kuͤſte von Amerika, und nach dem Zeugniſſe des Humphrey in König Georgens Sund auf Neu⸗Seeland entdecket und gefunden wor⸗ den. Mir wurde ſie aus Engeland unter dem Namen Leaved Purpura from King Georges Sound, das iſt, die blaͤtterichte Purpurſchnecke aus König Georgens Sund zugeſchicket. Sie ſcheinet mir mit der Conchy⸗ lie, welche im Davila, im Catal. raiſ. Tom. I. tab. 16. fig. M. ſtehet, und P. 199. no. 368. Pourpre ailèe genannt wird, viele Gleichfoͤrmigkeit zu haben, ja wohl eben dieſelbige zu ſeyn. Jeder aufmerkſame wird ſogleich in ihrer Form, Bildung und Bauart etwas dreyſeitiges oder dreyeckig⸗ tes wahrnehmen. Die ganze Schnecke wird durch breite duͤnne Blaͤt⸗ ter gleichſam in drey abgeſonderte Felder abgetheilet. Auf dem Zwi⸗ ſchenraͤume, der zwiſchen dieſen gefluͤgelten Blaͤttern geſehen wird, ſiehet man auf gelbbraͤunlichen Grunde einige Queerribben und Furchen. Die breiten, gleichſam gefluͤgelten Blaͤtter ſind weiß. Da ſich die Muͤn⸗ dungslippe bey einem ſolchen breiten, duͤnnen, weißen Blate endiget und anſchließet, fo iſt dieſe Lippe eine der breiteſten, fo bey einer Pur⸗ purſchnecke gefunden werden kann. Sie ſcheinet aus lauter uͤbereinan⸗ der angelegten Lagen zu beſtehen, und daher ganz ſchilfrig zu feyn. Die innere Lippe leget ſich wie ein weißes Blat an die Spindel hinan, und ſchließet ſich fo veſte mit der aͤuſſeren unten beym Schwanze zuſammen, daß dadurch der gerade rinnenartige Canal deſſelben gänzlich bedecket und verſchloſſen wird. Die Länge dieſer Schnecke betraͤget zween Zoll drey Linien, die Breite einen Zoll ſechs Linien. eee 8 171 Tab. D Murices. Tab. 161. Fig. 1540 1541. | 251 Tab. 161. Fig 1540. 1541. Ex Muſeo noſtro Die Schöpienz oder die Hammelzunge. Murex Lingua vervecina, tefta triangulari, angulata, alba, ex obſcure fufco infecta, tubereulato-nodofa, trifariam longitudinaliter coſtala, ſupra penes ram excavata, apertura ellyptica, labro duplicato, bi e fauce alba, cauda recta, lata, cava, clauſa. Gall. Langue de Mouton. 5 ee Hiſt. nat. du Senegal tab. 9. fig. 2 1. p. 129. Le Jatou. Voici une efpece des plus communes autour de l' Isle de Goree et des plus rares dans les Cabinets. Je ne bai vu figurèe nulle part. Sa coquille eſt très - Epaiſſe de figure triangulaire. Elle eft comme étagèe de trois groſſes cötes longitudinales. Ces eötes font ailees et tranchantes fur Ila premiere fpire, arrondies für les autres et ſeparèes par un gros bou- ton» qui s’eleve dans l’efpace qu'elles laiſſent entr’elles fur chaque ſpi- re. L' ouverture reprefente une ellipfe tres reguliere. Sa levre droite ee.ſt bordée au dehors d'un gros bourrelet: elle prefente en devant fon bord qui eſt aigu tranchant et deeoupe en fix à huit petites dents plates arrondies à leur extremitè, et d’autant plus grandes qu'elles approchent a davantage du Canal. Son Canal a la figure d un tuyau applati fermé exactement dans toute fa longueur. — Cette coquille montre nettoyèe un fond blanc quelquefois marbrè de brun et le plus ſouvant d'un brun brulè qui remplit l’efpace abandonne par les trois cotes ailees. L'ani- mal du Jatou eft parfaitement blanc; il n'a que les yeux noirs. — Son opercule eft elliptique auſſi grand que l’ouverture et releve au dehors de neuf petites nervures courbees en are. FxVART D ° HERBIGNY Dit. Tom.2. p. 171. Jatou — - coquillage opercule du genre de Pourpres à canal long et ferm& comme un tuyau. DE FavANNE Catal. raif. tab. 4. fig. 1103. p. 224. no. 1103. Langue de Mouton — Pourpre tres rare. Ses orbes font finueux ce qui produit ? 10 des efpeces de boſſes ſaillantes: elle a trois cötes longitutinales et ſa robe n’eft point chagrinee, Nous nen connoiſſons a Paris que dans deux Cabinets. Schroͤters Litteratur der Conchylien Tom. 1. p. 423 feq. verglichen mit Tom. 2. p. 592 feq. Diefe Gattung von Purpurfehneden welche bisher den mehre: fen Conchyliologen unbekannt gemefen und in ihren Sammlungen 125 Ji 2 miſſet 4 „ 2 252 Murices. Tab. 161. Fig. 1540. 1541. miſſet wird, ſoll deſto häufiger auf der Africaniſchen Goldkuͤſte, und nach dem Zeugniſſe Adanſons bey der Inſul Gorse zu finden ſeyn. Sie hat eine durchſichtige Form und Bildung. Man ſiehet bey ihr auf dem erſten Stockwerke drey große laͤnglichte Ribben, welche oberwaͤrts ziem⸗ lich knotig und dicke, unterwaͤrts aber ganz ſchmal und ſcharf ſind. Zwiſchen den Ribben erhebet ſich ein ſtarker, dicker, gewoͤlbter Knoten. Ueber jeden derſelben, nahe bey der Nath der folgenden Windung, wird man eine ſtarke Vertiefung oder Aushoͤhlung antreffen. Die Rib⸗ ben der oberen Windungen gleichen gleichfalls den Knoten. Auch da findet man oberwaͤrts die zuvor beſchriebenen Vertiefungen und Hoͤhlen. Die Schale ſelbſt iſt im Grunde bis zum Glanze weiß wie Elfenbein, fie wird aber von einer braunſchwarzen Haut (d'un brun brule, wie Ad⸗ anſon ſchreibet,) wie von einem Epiderm überzogen, jedoch nie, völlig. von dieſer farbichten Haut bedecket, vielmehr iſt dies Epiderm allemal auf manchen Stellen wie abgeſcheuret und abgerieben. Die kleine ey⸗ foͤrmige Mündung endiget ſich unterwaͤrts in einer geraden Rinne, wel⸗ che einer Roͤhre gleichet. Die aͤuſſere wulſtige verdickte Lippe ſchließet ſich unterwaͤrts bey der mehr erwachſenen mit der inneren ſo zuſammen, daß dadurch der rinnenartige Canal des breiten, kurzen, gerade aus⸗ gehenden Schwanzes ganz bedecket und verſchloſſen wird. Bey junges ren ſiehet man einen offenen unbedeckten Canal, deſſen Lippen ſich noch nicht zuſammengeſchloſſen haben. Die innere Lippe leget ſich wie ein kurzes weißes Blat veſte an die Spindelſaͤule hinan. Die inneren Waͤn⸗ de ſind weiß. Was Adanſon in der obenangefuͤhrten Stelle vom Be⸗ wohner und vom Operculo ſchreibet, will ich zum Nachleſen beſtens r empfohlen haben. Wir kennen hier an unſerm Orte wuͤrklich nur allein die jugendlichen, unausgewachſenen Stuͤcke dieſer Gattung. Die voll⸗ kommneren, welche es weiter in ihrem Wachsthum gebracht, haben mehrere Windungen. Ihre laͤnglichte Ribben erheben ſich ſtaͤrker, und gleichen faft den Fluͤgeln, auch ſitzen alsdann ihre Muͤndungslippen vol⸗ ler Zaͤhne, wie man ſolches alles aus dem Adanſon erſehen kann. Die Nachricht des Herrn de Favanne, daß dieſe Conchylie nur in ein paar Cabinettern zu Paris liege, iſt deſto unerwarteter, da ſchon Adanſon einen guten Vorrath derſelben mit nach Hauſe wird gebracht haben, ‚und hernach die Inſul Goree als das wahre Vaterland und die eigent⸗ liche Wohnſtelle dieſer Gattung den Franzoſen zugehoͤret, folglich in * Frankreich die leichteſte Gelegenheit ſeyn muß zum Beſitz dieſer Schne⸗ . 2 93 12 cke zu gelangen. Tab 6 Murices.. Tab. 162. Fig. 1542. 1543. 253 Tab. 162. Fig. 1542. 1543. Ex Mufeo noftro, Die Spracufanifche Spindel. | Murex Syracufanus Linnaei, teſta caudata, angulata, transverfim ſtriata, fafeiis teftaceis ſeu flavefcentibus et albis alternis eincta, transverfim firiata, longitudinaliter plicato- nodoſa et fulcata, fpira turrita, cauda recta elongata, labro crenulato, labio glabro, fauce ſtriata. BoNANNI Recreat. Cl. 3. fig. 80. p. 123. — — Muſ. Kircher. Cl. 3. fig. 80. p. 454. — — Edit. noviſſ. Cl. 3. fig. 80. Tom. 2. p. 94. Turbo in Saen miari frequens, fuleis undofis afper at praeclarus fabrica colorumque varietate, Singuli enim orbes ex duobus teſtae fragmentis conftare vi- re dentur quorum unum candidum eft, alterum ex fufco Purpurafcens, ( ie eben fo unrichtige als unnoͤthige Anmerkung, welche noch zu dieſen Worten in den Noten der neueſten Ausgabe des Bonanni hinzugefuͤget wird: Hic Strombus accedere videtur ad illum quem pinxit Gualt, tab. 52. primo loco, hätte gaͤnzlich wegbleiben ſollen. Denn n meinet da⸗ ſelbſt eine ganz verſchiedene Spindel. 8 7 0 Ph Teftaceoth. $-58. P. 319. no. I. 5. Ein Kinkhorn fo im Syracuſani⸗ ſchen Meere haͤufig anzutreffen iſt. Es hat die Laͤnge herab wellenförmige . 85 Furchen. Luna Syft. Nat. Edit. 10. no. 494. p. 755. (Die Citationen aus dem Gual⸗ Ri tab. 52. fig. H. Dargenv. tab. 13. oder in der neuen Ausgabe tab. 10. g. L. hat Linne in der 12ten Ausgabe feines Naturſyſtems hinweggelaſſen, at er deren Unrichtigkeit eingeſehen.) an — — — Ecit. 12. no. 568. p.1224. Murex Syracuſanus, teſta . oblonga, anfractibus ſtriatis plicatis, tuberculoſo- carinatis, apertura edentula, cauda brevi. Habitat in mari Mediterraneo, Teſta anfra- ctuum teſtis teſtaceis, parietibus vero albis. Schroͤters Einleitung Tom. I. p. § 33. no. 52. * DE Favanne Conchyl. tab. 33. C. 1. tab. 34. fig. D. 2.7 N Verzeichniß der Conchylien des Erbprinzen von Rudolſtadt tab. 9. ng. 7. P. 1 37. no. 4. Die braune weißbandirte rauhe Spindel. Dieſe S pindel wird um des willen die Syracuſaniſche genannt weil ſie am haͤufigſten im Syracuſaniſchen Meere bey Sicilien gefunden wird. Nach dem grundfalſchen Urtheile des Bonanni ſoll dieſe Schnecke ein Turbo, nach der in der neueſten Ausgabe | deſſelben befindlichen ns 50565 St eines 254 Murices. Tab163. Fig. 1542-1545. feines vermeinten, dem Johann Ballhorn gleichenden Verbeſſerers, gar ein Strombus, und nach dem Vorgeben des Leffers ein Kinkhorn oder Buccinum ſeyn. Aber da wir bey ihr Die größte Aehnlichkeit mit den Spindelſchnecken, und einem gerade hinabgehenden merklich verlangerren Schnabel erblicken, fo gehoͤret fie ganz ohnſtreitig unter die Murices. Ihre Stockwerke ſetzen treppenfoͤrmig voneinander ab. Viele knotige e Falten, welche von Queerſtreifen und Queerfurchen durchſchnit⸗ ten werden, machen dieſe Schnecke ganz rauh und eckigt. Es giebt viele faltenvolle queergeſtreifte Spindeln. Allein man wird wenige finden, deren Umlaͤufe ſo treppenfoͤrmig abſetzen, auf der Hoͤhe ihres Ruͤckens eine ſo erhobene, knotige, eckigte Kante bilden, und alsdenn in einer abhaͤngig liegenden Flaͤche ſich den folgenden Stockwerken alſo naͤhern ſollten, wie wir es an der jetzigen wahrnehmen. Der Wirbel mit ſeinen vielen eckigten faltenvollen Umlaufen, deren Zahl ſich oͤfters bis auf zehen erſtrecket, hat eine recht thurmfoͤrmige Bildung, und endiget ſich zuletzt in einer ſcharfen Spitze. Weiße und braungelbliche Baͤnder wech⸗ ſeln auf dieſer Schnecke dergeſtalt miteinander ab, daß inſonderheit die ſchraͤgliegenden treppenfoͤrmigen Abſatze der Stockwerke colorem teſta- ceum, wie Linne zu reden pfleget oder eine braungelbliche Farbe haben. Bey einigen find die Vertiefungen in den Zw iſchenraumen der Falten lichtgelblich, bey andern braungelblich gefaͤrbet. Der ziemlich verlaͤn⸗ gerte rinnenartige Schwanz hat eine gerade Richtung. Auf der aͤuſſe⸗ ren Lippe findet man einige Einkerbungen. Die Spindel iſt unterwärts ein wenig gebogen. Die inneren Wände find fein geriffelt. Anſehnliche Stuͤcke dieſer Gattung find zween Zoll lang, und einen Zoll breit sen Tab. 162. Fig. 1544. 1545. ses m Ex Mufeo Lorenztno, a Ni ; Der überzuckerte Murex. Murex candifatus, teſta turrita, ſubalbida, ſcaberrima, granulis quaſi can- diſatis ſeriatim diſpoſitis undique cindta et obſita, varicibus longitudinalibus lateralibus ſubalternis coftata, cauda brevi recta, labro duplicato, ſupra et infra emarginato, intus dentato et crenulato, apertura ovali, ’ labio et fauce ſtriatis. DE 5 Conchyl. tab. 33. fig. X. 2.5 { — — Catal. rail. no. 950. p. 198. La Limace ou la Loche tricottde? 1 Andere 1 Murices. Tab. 162. Fig. 1544.1545. 255 Andere werden geneigter ſeyn dieſe hoͤchſtſeltene Schnecke mit dem Savanne für ein Buccinum zu halten. Allein ich habe ſie lieber wegen ihres gerade ausgehenden kurzen Schwanzes, und wegen der Verwand⸗ ſchaft, fo fie mit dem Murice, der beym Linne Aluco heißt, zu haben ſcheinet, den Muricibus beygeſellet. Ihre ganze Oberfläche wird von wohlgerundeten Koͤrnern wie beſaͤet, oder von einer großen Menge dich⸗ te beyſammenſtehenden Perlenreihen umgeben. In einigen Reihen ſiehet man groͤßere in andern kleinere Perlen. Alle ſcheinen wie candirt und uͤberzuckert zu ſeyn, daher man es leicht errathen wird, was mich bez weget dieſen Muricem den uͤberzuckerten, candiſatum zu nennen. Nur hie und da erblicket man einige gelbliche und braune Flecken, als fey die Schale dieſer Conchylie damit beſpruͤtzet worden. Auf jedem Stock⸗ werke findet man ein paar laͤnglichte ſtarke Leiſten, davon die eine auf der rechten, die andere auf der linken Seite befindlich iſt, dadurch denn die Schnecke auf beyden Seiten wie eingefaſſet und eingeklammert wird. Nur ſtehen dieſe Leiſten nicht uͤbereinander, daß etwa die Seitenleiſten und Klammern des 2ten Stockwerkes gerade über die Klammern des erften ſtehen ſollten, ſondern fie entfernen ſich immer ein wenig weiter voneinander. Dieſe Klammern, welche vermuthlich vormals die Lippen der alten ehemaligen Muͤndungen geweſen, gleichen dicken Ribben. Sie ſitzen voller kleinen Körner und Knotenreihen, auch wechſeln auf denſel⸗ ben braune und weiße Bänder miteinander ab. Man zaͤhlet bey dieſer ziemlich geſtreckten Schnecke ſieben bis acht Stockwerke. Die Muͤndung iſt eyformig. Die auſſere dicke Lippe wird von der ſtaͤrkſten und gröffes ſten Klammer eingefaſſet, und hat viele Einkerbungen und kleine Zähne, auch iſt ſie oben und unten ausgeſchnitten. Die innere Lippe wird durch viele Streifen und erhoͤhete Koͤrner ganz rauh gemacht. Die inneren weißen Waͤnde ſind geriffelt. Es betraͤget die Laͤnge dieſer raren Schne⸗ cke faſt drey Zoll, die Breite unten bey der Muͤndung einen Zoll. Ihre eigentliche Wohnſtelle weiß ich mit keiner völligen Sicherheit zu beſtim⸗ men, doch vermuthe ich es, ſie ſey orientaliſch. ö Nd n e f 256 Murices. Tab. 162. Fig. 1546.1547. | Tab. 162. Fig. 1546. 547. Ex Mufeo SEN LERANxo. 55 a Der leiſtenvolle Murex. | Murex varicofus, tefta ovata, varicibus longitudinalibus, plicata, ee transverfim ſtriata, cauda brevi, wie Solmmella er ſinuata. Daß Linne die wulſtigen laͤnglichten Leiſten und Falten, dadurch manche Conchylien wie durch Klammern eingefaßt werden, Varices zu nennen pflege, das werden alle diejenigen laͤngſtens wiſſen, welche ſich mit der Terminologie des Linne bekannt gemacht. Bey der kurz zuvor beſchriebenen Schnecke fanden wir auf jeder Windung nur ein paar Va. rices oder Leiſten. Aber bey der jetzigen zaͤhle ich auf jeder der merk⸗ lich gewoͤlbten Windungen neun laͤnglichte Ribben und faltenartige wul⸗ ſtige Leiſten, dadurch denn alſo dieſe Schnecke ganz eckig, und durch die hinuͤberlaufenden Queerſtreifen ſehr rauh, und auf den oͤberſten drey letzten Umläufen völlig netzartig gemacht wird. Friſche unverbleichte Stücke tragen ein gelbliches Farbenkleid. Die inneren Wände find glatt. Der kurze gebogene Schwanz hebet ſich ein wenig in die Hoͤhe. Da dieſe Gattung zur Zahl der neuentdeckten gehoͤret, fo wird man ihre Ab⸗ bildung und Beſchreibung vergeblich bey den conchyliologiſchen Schrift⸗ | ftellern aufſuchen. Sie tft beym Vorgebuͤrge der guten Hofnung ger funden worden. In meiner Sammlung lieget eine nahe mit ihr ve „ nd deren Leiſten und ae 8 I näher beyſamn en ! ehen. — ù— = Vignette 22. Fig. A und Bas Be Fx Mufeo SrrwerERIAMO. 2 1 Die bunte Simſonskeule. e Muren Clava Simſonis maculata, variegata, teſta turrida, ſolida, Hanser n ſtriata, anfractibus plicato- nodolis, cauda adfeendente, labro dipl, dilatato, labio replicato, glabro. a * Lis TER Hiſtor. Conchyl. tab. 837. fig. 632 Bucc, dentatum clavicula long, \ ſima, fufeum, et labro interno dentatum? 1 Tu. Manrvxs Univerf. Conchol. Tom. 2. fig. 57. Brindled Club. chan maculata from Pulo Condore. W Catalogus des Herrn Secretair Abels, von den Conchyl. des Fuͤrſten Bibel 1 Conſtanz — im Wachttage P. 17. no. 44. a. wi si: 5 Murices. Vign. 22. Fig. A und Z. 2857 Bey der großen Aehnlichkeit, in welcher dieſe Schnecke mit dem Strombo paluftri Linnaei zu ſtehen ſcheinet, war ich anfänglich willens fie den Strombis beyzugeſellen. Allein da ich ihren gerade ausgehenden Schwanz caudam rectam adfeendentem genauer betrachtete, fo ſahe ich es gar bald ein, daß fie durchaus den Muricibus zugeeignet, und jenen an die Seite geſtellet werden muͤſſe, welche beym Linne turriti heiſſen, und noch insbeſondere Murex Vertagus, Aluco, fuſcatus &c. genannt werden. Ich wuͤrde glauben Liſter habe dieſe Gattung gekannt, und in der oben angezogenen Stelle dieſelbe im Geſichte gehabt. Allein da er von einem labro interno dentato redet, dieſe aber daſelbſt mit keinen Zaͤhnen noch Falten verſehen iſt, und der oben befindliche kleine Wulſt nicht gleich fuͤr einen Zahn ausgerufen werden kann, ſo habe ich oben bey der aus dem Liſter angezogenen Stelle ein Fragezeichen, als ein Merkmal meiner Zweifel und Bedenklichkeiten hinzugeſetzet. Ich finde bey dieſer Schnecke eine ſehr dicke langgeſtreckte und ſchwere Schale, welche ſich thurmfoͤrmig erhebet, von Queerfurchen und knotigen Queer⸗ ſtreifen umgeben und durch eine Menge von Flecken fo bunt gemacht wird, daß der Engliſche Schriftſteller ſich daher bewogen gefunden, ſie in feiner ſogenannten Univerfal Conchol. Clavam maculatam zu nennen. Weil aber die nun gleich folgende Gattung bey den Engelaͤndern den Namen The Hercules - Club führet, fo wird es mir erlaubt ſeyn, die jetzige The Simſons-Club zu benennen. Hieſelbſt lieget ſie alleine im Spengleriſchen Cabinette. Bey der Inſul Pulo Condore iſt fie gefun⸗ den worden. e Tab. 162. Fig. 1548. 1549. Ex Muſeo noſtro. Der Loͤffel von Ebenholz. NMurex cochlear ebeninum, tefta turrita nigerrima, anfractibus transverſim 7 ſtriatis, tuberculato- nodoſis, labro ſubalato ſinuoſo, labio i replicato glabro. Neue Sammlung von Abhandl. der Danziger Naturf. Geſellſch. Tom. I. p. 273. no. 103. Die Herculeskeule mit ihrem Deckel von Neu⸗Seeland. Ein gut gewählter Name. i 0 Naturforſcher gter Theil tab. 5. fig. 3. p. 153 feq. Spenglers Beſchreibung | 4 einiger neuen Conchylien aus der Suͤdſee. | DE FAvanne Conchyl. tab.79. fig. W. — — Catal. rail. no. 136. p. 33. tab. 2. fig. 136. Une Vis extremement Caonchylien⸗Cabinet Supplements band. rare 258 Murices. Tab. 162. Fig. 1548. 1549. rare dite la Cuilliere d’Ebaine; elle vient de la Nouvelle Zelande: fa forme tient de celle de la Cuilliere à pot et de la Chenille; elle eſt pa- pyracèe et noire comme de Fencre; une cöte circulaire borde le pas de fes orbes, et vers le bec de la coquille elle eft chargee de plufieurs cordelettes faillantes, a rides longitudinales et tuberculeufes en cet endroit. Elle a deux pouces huit lignes de longueur. Schröters Einleitung Tom. 1. p. 537. 1 i TH. MaRTYN Univerf. Conchol. Tom. 1. fig. 13. Hercules Club, Clava Herculea from Friendly Isles. Catal. Muf. Portland. no.681. Three varieties of the black Hercules’s Club, a curious Species of Strombus from New Holland. Wr It. no. 752. Three varieties of the black Hercules's Club from New South Wales rare. 8 Dieſe Schnecke ift bey den Koofifchen Reiſen am Strande von Neu⸗Seeland, Neu⸗Holland und Neu Wallis gefunden, und von den Engelaͤndern The black Hercules Club genannt worden, welchen Namen der Herr Bavon von Zorn in der oben angezogenen Stelle fuͤr ſehr gut gewaͤhlt erklaͤret. Weil aber der Murex Brandaris Linnaei, oder der dorgichte Schnepfenkopf ſich ſchon ſeit langer Zeit im Beſitz dieſes Na⸗ mens befindet, und von den Franzoſen algemein La Maflue d' Hercule, die Herkuleskeule genannt wird: ſo iſt es wohl rathſamer der jetzigen den Namen zuzueignen, welchen ihr de Favanne ertheilet. Sie wird von ihm ſehr treffend Cuilliere d' Ebaine, der Löffel von Ebenholz ger nannt. Wenn aber de Favanne ſchreibet, daß fie in ihrer Form mit derjenigen, welche von den Franzoſen Cuillies à Pot, beym Linne Tro- chus Telefcopium und bey andern die Seetonne genannt wird — wie auch mit jener, welche bey den Franzoſen Chenille und beym Lim be! Au- rex Aluco, bey andern auch wohl die Baſtart Pubſtkrone und d Re beuſchnabel heißt, gar große Aehnlichkeit habe: fo glaube ich es daß ig mit der erſteren nur in einem ſehr entfernten Grade, mit der andern aber ſchon weit naͤher verwandt ſey, und daß ſie auch in vielen Stuͤcken der bekannten Sumpfnadel, dem Strombo paluſtri Linnaei gleiche. Ihre Grundfarbe koͤmmt an Schwaͤrze dem Ebenholze ganz nahe. Doch pfle⸗ gen nur die erſten und groͤßeſten Windungen recht ſchwarz und die hoͤhe⸗ ren lichter und braͤunlicher zu ſeyn. Auf der Hoͤhe eines jeden Stock⸗ wertes tritt eine ſtarke Reihe von Knoten hervor. Ueberdem wird die ganze Schnecke von vielen Queerß reifen umgeben. Ihr langgeſtreckter Bau iſt thurmfoͤrmig. Vollig ausgewachſene Exemplare eee Murices. Tab. 162. Fig. 1550. 155 . 259° zwölf bis vierzehen Windungen zu haben. Die weitausgebreitete dick⸗ ſchalichte Muͤndungslippe bildet einen kurzen Fluͤgel. Die dicke etwas wulſtige Spindellippe iſt weiß und glatt. An den inneren ſpiegelglatten Waͤnden ſchimmert die auſſere ſchwarze Farbe ſtark hindurch. Die Mine dungslippe iſt oval und endiget ſich unten gerade eben fo wie beym Srrom⸗ bo paluftri Linnaei. Daher wird fie auch im Cat. Muf. Portland. unter die Strombos gerechnet. Der Herr Kunſtverwalter Spengler iſt dagegen der Meinung, dieſe Schnecke gehoͤre zur Familie jener Conchylien, die vom Linne unter dem Namen Murex Aluco begriffen würden, davon feine‘ Erklaͤrung im Naturforſcher loc. ſupra cit. nachgeſehen werden kann. Die Länge meines Exemplares iſt nur zween Zoll neun Linien, aber im Speng⸗ a a liegen ungleich größe, die uͤber drey ja viertehalb Zoll lang ſind. | 8 Tab. 162. Fig. 1550. 1551. 1 . Ex Mufeo noſtro. | Der Taxusbaum. Der dornichte Stock. Der mit Manſchetten an 10 bieſetzte Thurm. | Murex Taxus, Baculus rudis fpinofus, tefta fuſiformi feu turrita, recto- caudata, flaveſcente, fuperne noduloſa, ſutura priorum anfractuum lamella Aae eriſpata ſingulari modo ſupertexta, labro fiſſo ſinu 4 latiufeulo. ! DE FAvANNE Cat. raif, tab. 4. fig. 997. p. 207. Bucein tres rare Etroit à bee et queue fort alongèe un vrai Fuſeau nommè d' If ou le Baton d Epine. — — Conchyl. tab. 79. fig. T? | . Diieſer thurmfoͤrmige Murex hat ſehr viel ſonderbares und unge⸗ woͤhnliches an ſich. Bey der Muͤndungslippe erblicken wir einen ſol⸗ chen Ausſchnitt, dergleichen beym Murice Babylonio und Yavano Linnaei angetroffen wird. Hernach ſo wird die Nath (Sutura) der drey erſten und unterſten Windungen von einer wulſtigen Lamelle, welche aus dem oͤberſten Rande der vorhergehenden Umlaͤufe gleichſam als ein Auswuchs heraus tritt, dergeſtalt bedecket, daß ich keine Schnecke mehr zu nennen müßte, bey welcher eben dergleichen geſehen und gefunden würde. Durch dieſe ſchalichte Excreſcenz, welche gewiſſermaſſen einer gekraͤuſelten Manz ſchette gleichet, und von einem Ueberfluß der zum Wachsthum erfor⸗ erlichen Säfte entſtehen muß, wird man gehindert die eigentliche Nath * und Verbindung der Stockwerke zu e die eigentliche Anzahl | der 260 Murices. Tab. 162. Fig. 1552. 153. der Umlaͤufe genau zu erkennen. Die oͤberſten flachen, wenig abſetzen⸗ den Windungen werden unterwaͤrts von einer kleinen Knotenreihe um⸗ geben. Es träger dieſe Schnecke ein gelbliches Farbenkleid. Man fies het auf ihrer Schale manche länglichte Runzeln, und unten beym Fuße des gerade auslaufenden rinnenartigen Schnabels feine Queerſtreifen. Die Länge dieſer geſtreckten ſpindelfoͤrmigen aͤuſſerſt ſeltenen Schnecke — deren Vaterland ich mit keiner voͤlligen Gewißheit zu beſtimmen weiß, betraͤget beynahe drey Zoll. Bey den Franzoſen wird fie L' If, der Ta⸗ zusbaum, und Baton d’Epine, der dornichte Stecken genannt. Favan⸗ ne iſt meines Wiſſens der einzige Schriftſteller, welcher uns von ihr in feinem lehrreichen Catal. raiſ. ſowohl eine Abbildung als auch eine Beſchreibung gegeben. ö Tab, 162. Fig. 1552. 1553. Ex Mufeo SPpENGLERIANO. . Die allerfeinfte Art des Pleckhorns. 5 Species elegantifima Muricis maculati, tefta turrita, folida, granulis feria- tim et reticulatim difpofitis nitidifime cancellata, varicibus appoſitis longitu- dinalibus hinc et inde coſtata, transverſaliter fulcata ſulcis fufcentibus, ex luteo · fuſco ſparſim maculata, cauda brevi, recta, ſubadſcendente, labro fimbriato, replicato, denticulato; labio late ſuper columellam expanfo, uniplicato, fauce ſtriata. 1 DE FAvanne Conchyl. tab. 33. fig. X. 3.7 1 — — Cantal. no. 899. p. 190.? Buccin rare dit la Couleuvre ou la gran- 5 de Limäce reticulèe. II a trois pouces cing lignes. — Volume extra- } ordinaire. Pe ; Rain. Das feltene Plett- oder Pleckhorn, welches von den Hollaͤn⸗ dern de gevoorende Plekhoorn, von den Franzoſen Buccin tors, tordu ou tacheté genannt wird, iſt ſehr umſtaͤndlich im aten Bande dieſes ſyſt Conchyliencabinets bey fig. 12 57. von unfern beften hieſigen Conchy⸗ lienkenner, dem Herrn Kunſtverwalter Spengler beſchrieben worden. Ich | befaß damals in meiner Sammlung noch kein Original deſſelben, aber ſeit der Zeit bin ich fo glüdlich geweſen, von vielen mir ehemals feh⸗ lenden Gattungen, und auch von dieſer ſehr gute Exemplare zu bekom⸗ men. Es würde daher eben ſo uͤberfluͤßig als unnoͤthig ſeyn, hieſelbſt eine abermalige Beſchreibung des Pletthornes zu verfaſſen. Aber ich gedenke hier den Conchylienfreunden eine neue mir erſt ſeit kurt i kannt⸗ Murices. Tab. 162. Fig.1552-1555. 261 kanntgewordene Abaͤnderung des Pletthornes bekannt zu machen. In der Groͤße, Form, Bildung und Bauart koͤmmt freylich dieſe allerfein⸗ ſte Gattung mit jener gemeineren vormals beſchriebenen in etwas uͤber⸗ ein. Sie iſt auch eben ſo dickſchalicht. Nur iſt ſie walzenfoͤrmiger, da das gewoͤhnliche mehr pyramidenfoͤrmig iſt, auch ſind ihre Knotenreihen, davon ſie wie von Perlenſchnuͤren zierlichſt umgeben wird, ungleich fei⸗ ner, glatter, wohlgerundeter und zahlreicher. Sie ſtehen noch weit naͤ⸗ her und gedraͤngter beyhſammen. Die Queerfurchen, dadurch fie von⸗ einander abgeſondert werden, haben einen braͤunlichen Farbengrund und gleichen braunroͤthlichen Faͤden. Die Zahl der laͤnglichten hin und wie⸗ der auf den Stockwerken vertheilten Leiſten und wulſtigen Klammern und Einfaſſungen belaͤuft ſich auf funfzehen Stuͤcke. Sie werden von braunroͤthlichen Furchen und von granulirten Reihen artig bezeichnet. Die Mundoͤfnung iſt eyfoͤrmig, und endiget ſich unterwaͤrts in einen ges raden rinnenartigen Canal, und in einen kurzen ſich etwas emporheben⸗ den Schnabel. Die aͤuſſere verdickte, wulſtige, etwas uͤbergeſchlagene Lippe ſitzet innerlich voller Zähne. Die inneren Waͤnde ſind geriffelt. Die innere Lippe leget ſich wie ein breites Blat über die Spindelſaͤule, ja uͤber den Bauch der Schnecke hinuͤber, und hat unterwaͤrts Strei⸗ fen, oberwaͤrts aber eine einzige wulſtige Falte. Das Farbenkleid iſt gelblich und wird von einigen wenigen dunkleren viereckigten, reihenweiſe geſetzten Flecken bunt gemacht. Es wohnet dieſe Schnecke in den Oſt⸗ ſtindiſchen Meeren und bey der Inſul St. Maurice. Sie iſt vorzuͤglich rar und ſelten. Ihre Laͤnge betraͤget drey Zoll zwo Linien, ihre Breite unten bey der Muͤndung einen Zoll drey Linien. In den meiſten Con⸗ chyliencabinettern wird man ſie vergeblich ſuchen. Tab. 162. Fig. 1554. 1555. Ex Mufeo SPpENGLERIANO, ER Die ſechseckigte Pyramide. N Murex hexagonus, teſta turrita, angulata, flaveſcente, hexagona, trans- verſim ftriis granoſis eincta, primo anfractu tubereulato, apertura 5 ſubrotunda, labro dilatato, ſubalato. Verſteinerte von dieſer Gattung find fo gar felten eben nicht. Mir find einige, die in Eiſenerz verfteinert worden, und ſich aus der Ober⸗ pfal herſchreiben, in die Haͤnde gefallen. Der Abt Fortis hat eben der⸗ gleichen in Italien unter den Salben 123 angetroffen. 905 n f 3 g eißt 4 262 Murices. Tab. 162. Fig. 1554-1557. f heißt bey ihm Buccinum pentagonum undecim ſpirale, ſpiris e tribus filis granulatis praecipue conftantibus, primo orbe acute muricato, coeteris co- ſtulatis. Ihre Abbildung ſiehet man in des Superint. Schroͤters Jour⸗ nal der Conchyl. Tom. 6. tab. I. fig. 5. und ihre Beſchreibung lieſet man daſelbſt p. 273. no. 28. Der Abt Fortis redet von eilf Windungen. An meinen Exemplaren kann ich kaum fieben herausfinden. Indeſſen erhel⸗ let doch aus dieſen allen ſoviel, daß verſteinerte von dieſer Gattung den Naturfreunden laͤngſt bekannt geweſen. Aber natuͤrliche unveraͤnderte Stuͤcke, die erſt friſch aus dem Meere dahergekommen, hat man meines Wiſſens bis anhero wenig ja gar nicht gekannt. Deſto erfreulicher wird es den Conchylienfreunden ſeyn, daß ich fie anjetzo damit bekannt machen kann. Nur findet ſich zwiſchen beyden dieſer merkliche Unterſchied. Die hier vorgeſtellte natuͤrliche iſt kein Pentagon, wie jene verſteinerte, ſon⸗ dern unleugbar eine ſechseckigte Pyramide, ein Murex hexagonus. Sie hat alſo nicht bloß fünf Seiten und fünf Ecken, ſondern ſechs flache Sei⸗ ten und ſechs ſcharfe Ecken. Ihr Bau iſt thurmfoͤrmig. Sie wird auf ihren ziemlich flachen Stockwerken nicht blos von drey granulirten Schnuͤ⸗ ren, fondern von mehreren umteunden, und auf der Höhe der erſten groͤf⸗ ſeſten Windung auch von einer Reize ſcharfer Knoten beſetzt. Das Far⸗ benkleid iſt gelblich. Die breite Muͤndungslippe gleichet einem kurzen Fluͤgel. Die runde Munboͤfnung enbiget ſich unterwaͤrts in einen rinnen⸗ artigen Ausgang. Auf der Spindellefze ſiehet man oberwaͤrts einen Wulſt. Ich zaͤhle bey ihr nur neun Windungen. Sie iſt einen Zoll neun Linien lang, und wohnet in ber Suͤdſee. Sie iſt daſelbſt bey Gelegenheit der Cookiſchen Seereiſen gefunden worden. Be 3 Tab. 163. Fig. 1556. 1557. Ex Muſeo noſtro. i f Die Loͤwenpfote. f Murex Scrobilator Linnaei, teſta futuris varicoſis profunde ferobieulatis fub- 4 7 * oppofitis inſtructa, ſuperficie laeviuſeula, eingulis fuſeis fafciata, labro fin- briato, ſinuato, luteo, dentato, ſupra et infra excifo ſeu canaliculato, labio uniplicato, denſe ſtriato, fauce ſubviolacea. 52 Gh Lister Hift. Conchyl. tab. 943. fig. 39. Buccinum roftratum, labro dupli- 2 cato, dentato, duplici ferie finuum eavato. Fr tea 814 KLEIN Meth. oſtrac. $. 137. p. 48. no. 16. Urceus ore plicato integro, du- plici ſinuum ferie muricatus. i . FR 0 8 e GUAL=- Murices. Tab. 163. Fig. 1556. 1557. 263 « GuaLTIERı Index Conchyl. tab. 49. fig. B. Buccinum majus, canaliculatum, roſtratum, ore labioſo, fimbriatum, laeve, labio externo duplicato et papillis rotundis tubulo quodam fibi invicem conjunctis diſtincto, in dorfo ligulis quibusdam bullatis cum ſpiris continuatum; labio interno rugofo ex albido et fufco diverfimode coloratum, ‘Apanson Hift, du Senegal tab. 8. fig. 13. p. 121. Jabik. Sa coquille eft obtufe et arrondie a lextremitè fuperieure — La premiere fpire eft quelquefois liffe et quelquefois environnèe de trois rangs de petites boſſettes aſſez egales: les autres n' en ont qu'un rang. Chaque ſpire eft encore traverſee parallelement à la longueur de la coquille par deux bourrelets qui n ont pas de place fixe: quelquefois il font rangè bout à bout les unes des autres fur les deux cotes de la caquille, et quelque- fois ils font difperfes fans ordre mais toujours diſtans d'un tour de fpi- rale les uns des autres — Le Canal ſuperieur de l’ouverture eſt très long et il domine à peine la lèvre droite. Le canal inferieur eſt moins evafe cylindrique, à demi ferme, mediocrement enchanerè et recour- bé en bas. La levre droite eft creuſèe tres profondement au dedans de fon bourrelet et ſes bords font irregulierement ondes fans erenelures et marques de dix ou douze rides inègales. Le perioſte qui recouvre cette coquille n’eft point velu. Sa couleur eft fauve quelquefois en- . tourree de duux bandes brunes ou violettes. LIN NI Syft. Nat. Edit. 10. no. 460. p. 749. — — — — Edit. 12. no. 537. p. 1218. Murex Scrobilator, teſta varicibus ferobiculatis fuboppofitis, laevigata, apertura dentata. Ha- bitat in Mari Mediterraneo. FavaRr D' HRBLONV Diet. Tom. 2. p. 155. Iabik. D Favanne Conchyl. tab. 32. fig. E. 5 — — Cat rail. no. 914. p. 192. Un Buccin rare dit la Patte de Lion; a il a trois pouces une ligne. Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. 499. no. 20. — — Atteratur der Conchylien Tom. 3. p. 257 ſeꝗ . tab. 2. fig. 16. 17. 8 Die wulſtigen Leiſten und Klammern, damit dieſe Schnecke auf beyden Seiten eingefaßt wird, beſtehen aus großen Knoten, welche in ihrer Stellung gewiſſermaaßen die knotigen Tatzen einer Loͤwenpfote abs bilden. Weil nun auch an der Muͤndungslippe bey der dort befindlichen gröͤßeſten Leiſte und Klammer fünf ſolcher knotigen Erhoͤhungen geſehen werden; (wenn nemlich der kurze ſich dabey anſchließende Schnabel hin⸗ N zuge⸗ 264 Murices. Tab. 163. Fig. 1556. 1557. zugerechnet wird), ſo werden dadurch die fuͤnf Zehen oder Finger einer knotigen Loͤwenpfote noch deutlicher dargeſtellet, und man muß die Fran⸗ zoͤſiſchen Conchyliologen deſto mehr entſchuldigen und rechtfertigen, daß ſie dieſer Schnecke den Namen Patte de Lion beygeleget. Die tiefen Hoͤhlen und Gruben, welche auf beyden Seiten dieſer Knoten der Klam⸗ mern und Leiſten ſichtbar find, dieſe Scrobiculi haben den Linne veran⸗ laſſet dieſer Conchylie den ſonderbaren ziemlich unlateiniſchen Namen eines Serobiculatoris, das iſt, Grubenmachers, beyzulegen, welcher im Mufeo ‚Geverfiano no. 593. Franzoͤſiſch durch Scrobieulateur ausgedruͤcket wor⸗ den. Linne berufet ſich bey dieſer Gattung auf des Seba Thel. 3. tab. 16. fig. 13. 15. Petiver Gazophyl. tab. 100. fig. 12. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 939. fig. 34. Allein wenn man nachſchlaͤget, ſo wird daſelbſt im Petiver und Seba Murex Rana, und im Liſter Murex gyrinus abgebildet. Daher dieſe Citationen als grundfalſche ausgemerzet werden muͤſſen. Die ſieben Stockwerke dieſer wunderbar gebildeten anſehnlichen Schnecke ſetzen ziemlich ſtark voneinander ab. Sie ſind im friſcheſten Zuſtande rauh, chagriniret, und mit erhobenen Puncten oder kleinen Koͤrnern wie beſaͤet. Weil ſich aber dieſe gar leichte abzuſcheuern pfle⸗ 2 gen, und alsdann die Oberfläche der gewoͤlbten Windungen dieſer Schnee cke etwas glatt erſcheinet, fo habe ich oben ſolche fuperficiem in der vor⸗ anſtehenden kurzen lateiniſchen Beſchreibung nicht als granuloſam, ſon⸗ dern als laeviufeulam angegeben. Die Grundfarbe dieſer Schnecke iſt dunkel braungelb. Einige breite ribbenartige ſchwarzbraungefaͤrbte Queer⸗ binden legen ſich über die Schale hinuͤber. An dem breiten roͤthlich ges faͤrbten und tiefgefurchten wie auch gezaͤhnelten Lippenſaume zeiget ſich oben und unten ein tiefer rinnenartiger Ausſchnitt. Die Spindellippe — leget ſich wie ein Blat uͤber den eingebogenen Bauch hinuͤber. Sie ſitzet voller weißen ſtark erhobenen Streifen, und hat oben einen falti⸗ gen Wulſt. Auf den inneren Waͤnden ſiehet man bey recht friſchen Stuͤcken eine violette Farbenmiſchung. Die Laͤnge dieſer Schnecke be⸗ traͤget faſt drey Zoll, die Breite einen Zoll neun Linien. Sie wohnet im Mittellaͤndiſchen Meere und an der weſtlichen Africaniſchen Kuͤſte. Meine beſten und groͤßeſten Exemplare, die ich von dieſer Gattung be⸗ kommen, ſind beym Neapolitaniſchen Meerſtrande gefunden worden. Ich beſitze einige Abaͤnderungen derſelben, zum Beyſpiel ſolche, die auf ihrer Dberfläche nicht glatt find, ſondern voller Knoten ſitzen. Einige Rei⸗ a et iz IB cn hen haben größere, andere dagegen kleinere Knoten. i Hut: Pe Murices. Tab. 163. Fig. 1558. 263 Tab. 163. Fig. 1558. ; Ex Mufeo noftro, Der knotenvolle Meerrettig. Murex Raphanus marinus tubereulatus, teſta patulo- caudata, oblonga, alba, venis fufcentibus notata, trans verſim ſtriata et fulcata, anfractibus tubercu- lato- nodoſis, labro vix ſinuato, intus ſubdentato, fauce alba, nn . cauda brevi recta. f DE FavANNE Cat. raiſ. no. 946. p. 197. tab. 4. fig. 946. Un Buecin extre- g mement rare appelle le Raifort tubercule; il eft a teſt papiracè — & deux rangs de tubercules dont le premier eft plus gros. Ce Bucein _ eſt ſtriè eirculairement et fa robe blanchätre eft veinèe de fauve tendre: il a deux pouces quatre lignes de long für dix — fept lignes de large, Taouas Marty Univerfäl Conchol. Tom. 1. fig. 5. Knotted- Buccinum nodofum from Friendly Isles. 05 Der Murex antiquus Linn., welcher in deſſen Naturſyſtem bey no. 558. beſchrieben ſtehet, wird, wenn die Schale deſſelben weiß iſt, von den Franzoſen le Raifort blanc; wenn fie braunroth iſt, le Raifort roux, und wenn ſie ein paar erhabene Streifen oder Knoten auf dem Ruͤcken traͤget, und alsdann beym Linne no. 559. Murex deſpectus heißt, le Raifort à vive arrète genannt. Weil nun die gegenwärtige Schnecke mit jenen Gattungen allerdings viele Aehnlichkeit hat, ſo iſt ihr der Name le Raifort tubercule gegeben worden. Sie iſt bey den Koofis ſchen Seereiſen an den Ufern von Neuſeeland gefunden, und mir unter dem Namen The light coloured knobbed Buceinum from New Zealand, das lichthell gefaͤrbte knotenvolle Kinkhorn zugeſchicket worden. Ich finde bey dieſer Schnecke viele Gleichförmigkeit mit dem bey fig. 1542 beſchriebenen Murice Syracuſano. Die Windungen ſetzen auf gleiche Weiſe 5 voneinander ab, nur ſind ſie freylich bey der jetzigen ungleich dicker, bau⸗ chichter, aufgeblaſener. Starke Queerſtreifen und Furchen laufen über die weiße Oberflache hinuͤber, welche durch braͤunliche Adern etwas bunt gemacht wird. Ich zähle bey dieſer Schnecke acht Umlaͤufe. Der Nuͤ⸗ cken eines jeden Stockwerkes wird auf ſeiner Hoͤhe von einer Reihe groſ⸗ fer Knoten wie befrönet. Veym unterſten größeften Stockwerke findet man eine Doppelte Knotenreihe, ja öfters eine dreyfache; die öberfte aber enthält jedesmal die größeften und die ſtaͤrkſten Knoten. Die inneren Waͤnde find glatt und ſchneeweiß. Die eyfoͤrmige Mündung endiget ſich unterwaͤrts in einen kurzen geraden rinnenartigen Schwanz oder Conchylien Cabinet Supplementsband. gl Schna⸗ 266 Murices. Tab. 163. Fig. 1559.1560. Schnabel. Die Laͤnge dieſer Schnecke betraͤget zween Zoll fuͤnf Linien. Sie iſt ſehr rar und ſelten. Einige nennen die reundſchaftlichen In⸗ ſuln des Suͤdmeeres, andere Neuſeeland als ihr Vaterland. In des Th Martyns ſogenannter Univ. Conchol. ſtehet Lom. 1. fig. 3. eine Schnecke, die ſich ebenfalls von den freundſchaftl. Inſuln der Suͤdſee herſchreibet, und die billig, wenn es der Naum erlaubet hatte, hier ebenfalls ſtehen ſollte. Sie wird daſelbſt Flag-Buceinum Am- pluftre, und im Cat. Muf. Portland. no. 944. The American Flag Buc. from the N. W. Coaſt of America genannt und als extremely fcarce beſchrieben. Sie hat auf jedem Stockwerke nur eine Knotenreihe. Sie wird von lauter ſchwarzen Bändern, die dieken Linien gleichen, umwunden. Sie iſt an der aͤuſſeren Lippe gekerbet, an den inneren Wänden ein wenig geſtreift, und an der inneren Lippe mit kleinen Falten beſetzet. Sie ſoll weit rarer ſeyn als die zuvor beſchriebene welches in Abſicht ihres Va⸗ terlandes 155 zu vermuthen iſt. Tab. 163. Fig. 1050 1800 Ex Muſeo noſtro. Die größte und laͤngſte Art geſtreckter Hautſchnecken. | Murex cutaceus maximus elongatus, tefta umbilicata, ſemialata, albicante, j anfractibus inferioribus transverfim leviter ſtriatis, ſuperioribus coſtato- no- 9 doſis, labro duplicato, nodofo, intus fulcato et dentato, labio fupra 7 ‘ uniplicato, ventre varice nodoſa unica labro oppoſita, fauce alba. Gall. Gueule de Chien. Von dieſer Gattung muß Linne wohl nur alleine das jugendliche 7 Alter gekannt haben, weil er ihr blos magnitudinem luglandis beyleget. Er nennet dieſen Muricem um des willen cutaceum, weil er im friſcheſten 2 Zuſtande, wenn er eben aus dem Meere aufgefifchet worden, eine rauhe haarichte Haut zu tragen pfleget, und alſo mit Recht Murex cutaceus heiſſen kann. Er erreichet oftmals eine ſehr anfehnliche Größe. Man betrachte nur, wenn man ſich davon uͤberzeugen will, jene Abbildung, welche von ihm in des Seba Thef. locupl. Tom. 3 cab. 52. fig. 10, ſtehet. Ich beſitze davon einige ungleich größere Exemplare, davon ich das groͤßeſte und vornehmſte beydes von der Seite des Ruͤckens und der Muͤndung hier abzeichnen laſſen. Wenn es nicht der offenbare Augen⸗ ſchein bewieſe und auſſer allen Zweifel ſetzte, fo ſollte man es kaum un 5 725 dieſe Gattung im hoͤheren Alter beym ganzlich ee Murices. Tab. 163. Fig. 1559 - 1562. 26 Wachsthume ihres ſchalichten Wohnhauſes eine ſolche gänzlich veraͤn⸗ derte Form und Bildung annehmen, und ſich, da ſie in ihrer Kindheit und Jugend mit knotenvollen Queerribben umgeben geweſen, nun im Alter dergleichen nur noch als Ueberbleibſel der Kindheit auf den letzten öberften Stockwerken beybehalten, aber auf den unterſten groͤßeſten Stock⸗ werken blos mit einer faſt geebneten zartgeſtreiften Oberfläche, und ei⸗ nigen Knoten behelfen, und zuletzt bey der Muͤndung mit einer faſt ge⸗ flügelten Lippe endigen werde. Die erſte Windung iſt bey dieſer laͤn⸗ ger, größer und gewoͤlbter, wie alle uͤbrige zuſammengenommen Die ſtarke viereckigte Muͤndungslippe hat auf ihrer Auſſenſeite ſolche Knoten, welche wiederum, wie beym Murice der Scrobilator hieß), den knotigen Pfoten einer Loͤwenklaue gleichen. An der inneren Seite ſitzet ſie vol⸗ ler tiefen Furchen und Zaͤhne. Auf der Spindellippe erblicket man ober⸗ waͤrts einen dicken Wulſt, welcher einem Zahne gleichet Hinter die⸗ fer. Lippe findet man einen tiefen Nabel. Am Bauche dieſer Schnecke, der Muͤndungslippe gegen uͤber, ſiehet man eine einige mit Knoten be⸗ ſetzte Klammer oder laͤnglichte Leiſte, die vermuthlich vormals die Muͤn⸗ dungslippe geweſen. Die inneren Wände find weiß. Die Länge dieſer Schnecke beträger vier Zoll und zwo Linien, die Breite zween Zoll vier Linien. Ich zahle bey ihr ſechs Stockwerke So vorzüglich große Exem⸗ plare von dieſer Gattung ſind wahre Seltenheiten. Sie kommen von der Guineiſchen Kuͤſte. Ein anderes Stück, ſo hievon in meiner Samm⸗ lung lieget, iſt nur drey Zoll drey Linien lang, und zween Zoll zwo Linien breit. Es hat fünf Stockwerke. 8 Bu Nan) 7 8. Tab. 163. Fig. 1561. 1562. Ex Mufeo SrENOLERIANO. Der Perſianiſche Goͤtzentempel. | Murex Sacellum feu Idoleum Perficum, tefta umbilicata flaveſcente, coftis muricato - fpinofis circumeindta, anfractibus ſupra late planiufculis et margine acuto imbricato a parietibus diſtinctis, ſpinis coftarum ex fufco maculatis, da * ſubulatis, labro crenato,. cauda recta adfcendente, Da dieſe vortrefliche Conchylie zur Zahl der neuentdeckten geho⸗ ret, welche erſt ſeit wenig Jahren entdecket worden, und da ſie vormals den Conchylienfreunden ganzlich unbekannt geweſen: fo iſt es umſonſt und vergebens ſich nach ihrer Abbildung und Beſchreibung bey den con⸗ chyliologiſchen Schriftſtellern e 2 ihr wunderbares Ge⸗ N * h 12 baͤude 268 Murices. Tab. 163. Fig. 1561-1563. baͤude einige Aehnlichkeit mit einem heidniſchen Tempelchen zu haben ſcheinet, ſo gebe ich ihr den Namen eines Perſianiſchen Tempels. Es wird mir aber gar nicht entgegen, ſondern ſehr lieb und erfreulich ſeyn, wenn andere einen beſſern Namen fuͤr ſie erdenken und erfinden werden. Ihre Windungen ſetzen ſtark voneinander ab, und haben oberwaͤrts eine breite, rauhe, geſtreifte, gekoͤrnte etwas abhaͤngende Flaͤche, welche durch eine ſcharfe Kante oder durch einen weit hervortretenden Rand von den Waͤnden wie geſchieden und abgeſondert wird. Dieſer Rand ſitzet voller hohlen braungefaͤrbten zur Muͤndung hingekehrten Dornen und Zacken. Die Waͤnde dieſer Schnecke werden von etwas kleineren Queerribben wie von Guͤrteln umgeben. Alle ſitzen gleichfalls voller hohlen dornichten Zacken. Dieſe Schnecke, welche ſich durch ihre ſonderbare Bildung und Bauart von andern Conchylien auf das kennbarſte unterſcheidet, hat ſechs Stockwerke. Sie traͤget ein gelbliches braungeflecktes Farbenkleid. Auf der Muͤndungslippe ſiehet man, wegen der darneben ſitzenden Zacken, und der daſelbſt auslaufenden Furchen, manche Einkerbungen. Hinter der glatten weißen Spindellippe ſtehet ein tiefer Nabel, der von einem erhoͤheten runzelichten Wulſte umgeben wird. Die weite etwas eyfoͤrmi⸗ ge Muͤndung endiget ſich unten in einen rinnenartigen Auslauf. Der kurze Schnabel hebet ſich ein wenig in die Hoͤhe. Bey den Nicobariſchen Ufern iſt dieſe Seltenheit gefunden worden. Sie iſt einen Zoll neun Li⸗ nien lang, und einen Zoll vier Linien breit. ö Tab. 163. Fig. 1563. e e Ex Muſeo SrENGLERIANO. f 9 Die Bachſteize. 5 Murex Motacilla, teſta triangulari, ſpinoſa, nodoſa, transverfim ſulcata et ſtriata, varieibus oppoſitis trifariam diviſa, fafciis rubeſeentibus et albis cindta, apertura ovata, cauda elongata, fubulata, recta, adfcendente, ria longitudinali dehiſcente, fauce alba. | ea Ä Gall. Hoche- queue. 185 e Wer dieſe Schnecke nur fuͤr eine ſeltene Abaͤnderung jener bekannten Gattung, die beym Linne Murex hauſtellum, oder der Schoͤpfer, und bey andern der Schnepfenkopf genannt wird, halten wollte, der wuͤrde ſich gewaltig irren. Es iſt unleugbar eine eigene Gattung, die von jener gar ſehr verſchieden iſt. Sie wird durch eine dreyfache vom Wirbel bis zum Schwanze herablaufende Reihe ſolcher Seitenleiſten, eee | | = 1 0 | en e 2 Murices. Tab. 163. Fig. 1563-1565. 269; den Blättern einiger Purpurſchnecken gleichen, in drey Felder abge⸗ theilet. Auf dieſen Zwiſchenfeldern ſiehet man einige ſcharfe Knoten, auch werden ſie durch hinuͤberlaufende Streifen und Furchen ganz rauh, und durch einige ſenkrechte Streifen etwas netzartig und gekoͤrnet gemacht. Und da dieſe Streifen und Furchen auch über die Seitenleiſten hinuͤber gehen, und da faſt noch tiefer einſchneiden, ſo werden denn auch dieſe dadurch noch rauher und ungleicher, wie auch durch einige daſelbſt heraus⸗ tretende Spitzen etwas dornicht gemacht. Der Wirbel hat acht Stock⸗ werke, die ſich in eine ſcharfe Spitze endigen. Alle werden von einigen weißen und braunrothen Queerbinden zierlichſt umwunden. Die eyför⸗ mige Muͤndung wird bey der Lippe von einem weit hervortretenden Ran⸗ de umgeben, und da ſich eben daſelbſt die dickſte und ſtaͤrkſte Seitenleiſte anſchließet, ſo kann dieſer Lippenſaum mit Recht als verdoppelt angeſehen werden. Die innere Lippe leget ſich wie ein zartes weißes Blat an die Spindel hinan. Der verlaͤngerte rinnenartige Schwanz hebet ſich auf eine ſehr merkliche Weiſe in die Hoͤhe. Daher iſt dieſer Schnecke der Na⸗ me einer Bachſtelze, (die ihren Schwanz immer in die Höhe zu heben pfle⸗ get), gegeben worden. Sie iſt Oſtindiſch und gewiß nicht gemein. Ihre Laͤnge betraͤget zween Zoll ſechs Linien, die Breite einen Zoll drey Linien. Tab. 163 Fig. 1564. 1565. Ex Muſeo noſtro. Die knotenvolle Feige des rothen Meeres. Murex Ficus nodofa maris rubri, teſta ovata, folida, flavefcente, transver- ſim ſubtus ſtriata, anfractibus ſerie nodoſa coronatis, ſpira parum exſerta, cauda recta, labro intus ſtriato. Dieſe Gattung von Feigen ſtehet mit jener, welche der ſel. Martini im dritten Bande des ſyſtematiſchen Conchyliencabinets bey fig. 909. 9 10. unter dem Namen der rothmuͤndigen Paradiesbirne beſchrieben, in einer Fehr nahen Verwandſchaft. Sie iſt dickſchalicht und träger ein fahles gelbliches Farbenkleid. Zarte Streifen winden ſich um die gewoͤlbte al⸗ maͤhlig abnehmende Oberflache herum. Unterwaͤrts beym Schnabel find fie am ſichtbarſten und deutlichſten zu ſehen. Die Stockwerke werden von einer Reihe ſtarker Knoten umgeben und wie bekroͤnet. Die ſtaͤrkſten und groͤßeſten dieſer Knoten ſtehen auf der Höhe des erſten Stockwerkes. Ihre Anzahl iſt verſchieden, indem einige mehrere andere weniger Knoten ha⸗ hen. Ich habe bey einigen nur acht, ee wohl zwölf Knoten den 5 3 er 8 * — 270 Murices, Tab. 163. Fig. 1564-1567. der erſten Windung angetroffen. Hinter dieſen Knoten ſiehet man eine merkliche Auskehlung und Vertiefung. Der Wirbel raget nur wenig hervor, doch ſind ſechs Umlaufe vorhanden. Die inneren gelblichen Wande ſind ſpiegelglatt. Die aͤuſſere Lippe der Muͤndung iſt an der inneren Seite geriffelt. Die eyfoͤrmige Muͤndung endiget ſich unter⸗ waͤrts in einen geraden rinnenartigen Auslauf. Es wohnet dieſe fei⸗ genfoͤrmige Schnecke im rothen Meere. Sie iſt gewiß nicht gemein, ſondern wird den mehreſten Conchyliologen unbekannt und fremde vor⸗ kommen. Sie erreichet nur ſelten die vorzuͤgliche Größe des hier abge⸗ bildeten Stuͤckes. Ich beſitze noch eine merkwuͤrdige Abaͤnderung, deren Leib ſchmaͤler und geſtreckter, und deren Wirbel hervorragender iſt. Sie wird durch ſtarke Queerſtreifen und Furchen ganz rauh gemacht. Sie hat Feen Windungen, ein aſchgraues Farbenkleid und lauter faltenar⸗ tige Knoten. 5 76 Tab. 164. Fig. 1566. 1567. Ex Muſeo noſtro. ö Das doppelt gezackte unaͤchte Fleiſchhorn. Murex carnarius duplici ſerie nodorum tuberculatus, teſta ſolida, ventri- coſa, fubumbilicata, pallide lutea, ventre et dorfo laevi, fpira et cauda 4 transverſim ſtriata, anfractibus nodofo tuberculatis et in prima gyratione dupliei ferie nodorum feu fpinarum conicarum cindta, fauce ex ; carneo colorata. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 885. fig. 6. lit. b. Buceinum ampullaceum,. | Das unaͤchte Fleiſchhorn, welches vom Hofrath von Born Mu-. rex Pugilinus, und von den Franzoſen Tete de Veau, auch wohl Tete de Taureau genannt wird, iſt von mir im Aten Bande dieſes ſyſtem. Con⸗ chyliencabinets p. 162 ſeq. bey fig. 1323. 1324 beſchrieben worden. Von Tranquebar wird uns dieſe Gattung in Menge zugefuͤhret; denn es ſoll beym dortigen Meerſtrande eine der gemeinſten Schnecken ſeyn. Da⸗ gegen aber iſt die hier abgebildete Varietät derſelben deſto ſeltene. Das gemeine Fleiſchhorn wird auf ſeinen Stockwerken nur von einer 1 einigen Reihe dicker Zacken wie umzingelt. Dieſe aber wird auf der Höhe ihrer erſten Windung von einer Reihe langer, breiter, ſpitzigen Zacken, und beſſer herunter von einer Reihe dicker Knoten umringet. Ihre glatte Schale iſt beydes innerlich und aͤuſſerlich fleifchfarbig, und wird nur auf den Umlaͤufen des Wirbels, und unten beym Se ; 5 oder Murices. Tab. 164. Fig. 1567 15 68. 271 oder Schnabel durch viele Queerſtreifen rauh gemacht. Sie hat, wenn wir fie mit den gemeinen Fleiſchhoͤrnern vergleichen, einen mehr verkurz⸗ ten Schwanz und einen weniger geſtreckten oder verlängerten Wirbel. Friſche Exemplare haben ein feines Epiderm, ſo aus einer dunkelgelb⸗ lichen Haut beſtehet. Ich kenne keinen Conchyliologen der dieſe dop⸗ pelt gezackte Gattung genau beſchrieben und abbilden laſſen. Doch ver⸗ muthe ich es daß Liſter in der oben angeführten Stelle ein ſehr anſehn⸗ liches Exemplar derſelben im Geſichte gehabt Sie erreichet oͤfters eine ungemeine Größe. Ich entſinne mich in einer hieſigen Conchylienſamm⸗ lung ein paar Stuͤcke von dieſer Art geſehen zu haben, die wohl drey⸗ mal ſo groß geweſen als die hier abgebildeten. Sie werden bey den Ufern der Nicobariſchen Eylande gefunden. f Tab. 164. Fig. 1568. ö Ex Muſeo noſtro. Die vierfach gezackte Bettdecke. Murex Melongena Linnaei, teſta ovata, ponderoſa, ventricoſa, faſciis ru- beſcentibus coeruleis et albis faſciata, anfractu primo ſerie quadruplici fpina- rum acutarum circumſtipato, fpira brevi, gyrationibus plicato -nodulofis, apertura repando-ovali, labro crenato, labio expanſo folido adnato, fauce alba, cauda nulla. Daß dieſe Gattung gemeiniglich das Bettzeug, von den Dänen Senge Teppen, von den Hollaͤndern Beddetyken, von den Franzoſen Coutil a lit de Plume, Toile a Matelas, ou Coutil bleu ray&e, Rocher A clous ou lardè, vom Linne Murex Melongena genannt werde, iſt bekannt und darf nicht erſt erinnert werden. Weil die vielen blauen und weiſ⸗ ‚fen Streifen und Bänder, welche auf der Oberflache dieſer Schnecken⸗ gattung abwechſeln, gar ſehr den blauen und weißen Streifen vieler Bettuͤberzuͤge gleichen: ſo vermuthe ich es, daß eben dadurch jemand auf den Einfall gerathen, dieſe Schnecke mit dem Namen des Bett⸗ zeuges, des Bettuͤberzuges, oder der Bettdecke zu belegen, welcher Name hernach bey dieſer Gattung allgemeiner geworden, als es ſich der erſte Erfinder deſſelben wird vorgeſtellet haben. Die viele Dornen, Stacheln oder Zacken, welche in ganzen Reihen bey manchen Mitglie⸗ dern dieſer Gattung geſehen werden, wollen ſich aber zu dem Namen eines Bettuͤberzuges nicht wohl ſchicken und reimen. Viele Franzoͤſiſche Conchyliologen haben es Daher für ſchicklicher gehalten, dieſe Conchylien RT RKRochers * 7 * 272 Murices. Tab. 164. Fig. 1568. Rochers lardes, die geſpickelten Murices zu benennen. Es wohnet dieſe Gattung, wiewohl unter mancherley hoͤchſtverſchledenen Abaͤnderungen, beydes in den Oſtindiſchen und Weſtindiſchen Meeren. Einige haben einen geſtreckten, weithervorragenden Wirbel, andere haben einen kurzen wenig hervorſtehenden Wirbel. Einige derſelben find völlig glatt, andere ſitzen voller Queerſtreifen. Einige ermangeln aller Stacheln und Dor⸗ nen, andere haben nur ſehr wenige hie und da einzeln hervortretende Stacheln, wieder andere werden von einer einzigen, oder von einer doppelten Reihe von Stacheln und Dornen umringet. Diejenigen haͤlt man fuͤr die beſten und anſehnlichſten, welche von breiten friſchen him⸗ melblauen Bändern und dabey von drey, ja wohl gar von vier Reihen ſtarker Stacheln umgeben werden. Martini hat im zten Bande dieſes ſyſtem. Conchykiencabinets die ganze 39 ſte Kupfertafel dazu hergegeben, um uns mit mehreren Abaͤnderungen dieſer Gattung bekannt zu machen. Dennoch wird es vielen lieb ſeyn, auch noch dieſe hier abgebildete merk⸗ wuͤrdige Varietaͤt derſelben kennen zu lernen. Sie kommt von der Hol⸗ laͤndiſchen Inſul Curaſſao. Sie wird von weißen, blaͤulichten und roth⸗ braunen Baͤndern, welche untereinander abwechſeln, umwunden. Man ſiehet auf der erſten groͤßeſten Windung vier Reihen ſtarker Stacheln, welche auf der Seite, die ſich zur Muͤndung hinkehret, geſpalten und offen find, und fo dichte beyſammen ſtehen, daß davon in mancher Reihe zwölf Stuͤcke gezaͤhlet werden. Von dieſen vier Stachelreihen findet man auf der hoͤchſten Hoͤhe des Ruͤckens drey Reihen nahe beyeinander, die vierte aber unten bey der Baſi. Die weite eyförmige Mündung en⸗ diget ſich unten in einen rinnenartigen Ausgang. Auf der aͤuſſeren Lippe ſtehen einige feine Kerben. Die dicke glatte Spindellippe leget ſich wie ein weißer breiter Wulſt uͤber die Spindelſaͤule hinuͤber. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Ihre Laͤnge betraͤget drey Zoll drey Linien, und die Breite drey Zoll. Ich beſitze, unter mehreren die zur Gattung der Bettdecken gehören, auch noch einige Oſtindiſche ſehr große, welche gleiche falls mit vier Reihen Zacken bewafnet ſind, und derjenigen am meiſten gleichen, welche der ſel. Martini auf der zoften Kupfertafel des zten Bandes dieſes ſyſt. Conchyliencabinets in der Mitte verſtellen laſſen. Jede meiner vorzüglich großen, iſt fünf Zoll ſechs Linien lang und vier Zoll neun Linien breit. Ihre Zacken ſind ſehr groß und auf der einen Seite geſpalten. Ihre Zackenreihen ſtehen in ziemlich weiter Entfernung voneinander. Sie werden von den friſcheſten blauen und weißen Baͤn⸗ dern umgeben. ER Ä T b 1 ab. Murices.. Tab. 164. Fig. 1569. 273 , Pie ay6c, 1 N fr Ex Mufeo SPENGLERIANO. DE Die Franciſcanerin ohne Gürtel. 5 Murex Cochlidium Linnaei, teſta fuſiformi, caudata, brunnea ſeu fuſca, trans verſim denſe ſulcata, anfractibus ſupra carinatis, complanatis et fie gradatim inſtar cochlidii contabulatis, ſuperioribus gyrationibus plicato- no- daoſis apertura oblonga, fauce pallide lutea, cauda elongata, 1 5 columella rugoſa. DARCENVILLE Conchyl. tab. 9. fig. A. Buceinum cauda longa et diſtincta bre elongato, clavicula ſeptem contabulationibus complanatis inſtructa. Le Bucein marquè A, eft de couleur fauve rayè für toute la ſuperficie: les fept etages de fa clavicule qui font applatis le rendent extremement rare. 5 d SEB Theſ. tab. 52. fig · G. Buceinum profunde fulcatum, ſuperne majoribus ö dentibus ad gyros plicatos ſerratum filamentis tenuioribus confertim eircumdatum, triſti colore fufco pictum, ftriisque oblongis cinereo lu- teis quafi obumbratum. N r ae AN 8 Ii. tab. 57. fig. 27. 28. Buccinum faftigiatum fufeum, annulis fila- 4 it mentoſis confertim cinctum. Gyri ejus duo maxime ſuperne flavo lim- bo fimbriati ſunt, lati, plani, expanſi et profundiſſime ſuleati: gyri minores reliqui ſupra coſtis diftin&ti longum efficiunt apicem. A po- ſtica parte longa datur clavicula colliquiarum aemula. Dave Catal. raiſ. Tom. I. no. 218. p. 151. Bucein rare, marron, à ſtries 8 15 eirculaires et à ſept pas applatis, couronnè de tubercules. INNzI Syft. Nat. Edit. 10. no. 482. p. 753. „ — — — — Egdit. 12. no. 553. p. 1221. | Mu. Reg. Lud. Ulr. no. 320. p. 640. Murex cochlidium, teſta e acea, transverfim ſtriata. Spira longitudine ventris, Anfractus margine repandi, ſubintegri, ſupra plani, unde inſtar cochlidii ſingu- Ari modo ducunt ad verticem. Apertura oblonga pyriformis pallida. Caauda ſubulata longitudine teſtae. Labium exterius undique integrum. Sewell integr. | 1 ‚Favarr p’Hersıcny Dict. Tom. 1. p. 340. Cordeliere fans cordon. Bucei- num transverſim ſtriatum, ſeptem ſpiris elatis, contabulatis, tribus ſtrüs parallelis inſuper et gradatim in iisdem currentibus diſtinctum, co- lore ex fuſeo rufeſeente. Cette efpece eſt moins connue, que les au- tres cordelieres — eompoſèe de ſept ſpires etagées applaties en deſſus Caonchylien⸗ Cabinet Supplementsband. M m ee Eye 274 Murices. Tab. 164. Fig. 1569. et remarquables par trois ſtries paralleles eloignèes l'une de Y’autre, Toute furface exterieure de la coquille eſt de couleur canelle ou brun- roux vif. | DE Favanne Conchyl. tab. 35. fig.B.3. * e — — Cat. raiſ. no. 1000. p. 208. Buccin rare nomme le Minime, ou le Cordelier, ou la Cordeliere a etages appla tis. It. no. 1020. p. 211. La Cordeliere ou le Cordelier fans cordon. Cette Variete privée de liſerè eſt peu commune et à gros tubercules: elle a cing pouces ſept lignes de long. ar eee Muſeum Geverſianum, no. 554. p. 300 — 301. Buceinum Cochlidium. Tu- lipe cordonn£e. 555 e ee „ f Die Stockwerke dieſer Schnecke ſetzen fo ſtuffen- und treppenfoͤr⸗ mig voneinander ab, daß Linne bewogen worden, ſie gaͤnzlich von der Gattung, die Murex Morio heißt, mit der ſie ſonſt in naher Verwand⸗ ſchaft ſtehet, zu trennen, und dieſer Spindel den Namen eines Cochlidi, oder einer Wendeltreppe beyzulegen. Von den Franzoͤſiſchen Conchy⸗ liologen wird ſie La Cordeliere ſans cordon (die Franciſcanerin ohne Guͤr⸗ tel) genannt, und auch dadurch ſchon hinlaͤnglich vom Mohrenturban, (Murex Morio Linnaei), der bey ihnen ſchlechtweg Le Cordelier oder La Cordeliere heißt, unterfchieden. Denn der Mohrenturban wird auf ſei⸗ nem ſchwarzen Farbenkleide von weißen Queerbinden umwunden, und auf der Hoͤhe ſeiner erſten und andern Windung von einer ſtarken Kno⸗ ten⸗ und Zackenreihe umgeben. Die gegenwaͤrtige Schnecke iſt weniger bauchicht, aber dagegen viel ſchmaͤler und geſtreckter. Sie wird auf der erſten und andern Windung von keiner Knotenreihe umgeben, vielmehr hat fie daſelbſt, wie Linne redet, anfractus ſubintegros. Sie wird fer⸗ ner von keiner weißen Queerbinde, aber wohl von regelmaͤßigen Strei⸗ fen und Furchen umwunden. Ihre Stockwerke ſind oberwaͤrts ganz platt und flach, dabey ſehr breit, wie die Stuffen einer Treppe, auch ſiehet man daſelbſt drey ſcharfe Kanten oder Carinas, darauf Favart in der oben angezogenen Stelle einen Fingerzeig giebet, wenn er von tribus ſtriis parallelis inſuper et gradatim in fpiris contabulatis eurrentibus redet und ſchreibet. Dieſe ſonderbare mit drey erhobenen Linien bezeichnete breite Flache der abſetzenden Windungen, iſt das Hauptkennzeichen, Das ran Murex Cochlidium Linnaei aufs leichteſte zu erkennen iſt. Es tut get dieſe Schnecke kein ſchwarzes weißbandirtes, ſondern ein einfarbiges dunkelbraunes, etwas braunröthliches Farbenkleid daher denn auch vom f s 4% Linne ihre reſta als teſtacea beſchrieben wird. Ich ‚alla. bed Ma e — Murices. Tab. 164. Fig. 1569. 1570. 275 Stockwerke davon die oͤberſten eckig find und von einer ſolchen Knoten⸗ reihe, die in etwas den Falten gleichet, umgeben werden. Die innere und Auffere Lippe ſitzet voller Streifen. Auf den inneren glatten Waͤn⸗ den ſiehet man eine fahle blaßgelbliche Farbenmiſchung. Es wohnet dieſe Gattung in den Oſtindiſchen Meeren Sie iſt ausnehmend rar und ſelten. Die hier abgebildete iſt vier Zoll zwo Linien lang, einen Zoll neun Linien breit. . Obf. Sehr irrig wird vom Houttuyn i in Aiien Muſeo Regni Aritnalis no. 374. und vom Herrn von Born in den Teſtaceis Muſ. Caeſ. p. 311 die kleine Ternataniſche Spindel, deren Abbildung in Knorrs Vergnügen Tom. 6. tab. 26. fig. 1. und in dieſem ſyſt. Conchyliencabinet Tom. 4 fig. 1304 und 1333 gefunden wird, für Murex Cochlidium Lin. angefepen. Die ernataniſche kurze Spindel hat ja anfractus tuberculatos ſupra declives, und das Cochlidium ſoll anfractus ſubintegros ſupra planos, und teſtam teſtaceam haben. Noch mehr aber irren diejenigen, welche, wie Gronov im Mufeo no. 1467, und im Zoophyl. faſe. 3. no. 1289. ſich überreden, daaß die große ausgekehlte Feige, welche im Liſter tab. 878. und in dieſem It. Conchyliencabinet Tom. 3. fig. 742 geſehen wird, Murex cochlidium Linnaei feyn koͤnne / ohnerachtet ſte weder teſtam teſtaceam — noch ſpiram i a longitudine ventris vorzeigen kaun, aber dagegen Eigenſchaften beſitzet, die N 1 Murex cochlidium durchaus nicht haben darf. Denn wo verlanget Linne DE 1 bey dieſer letzteren teſtam ventricoſam und anfractus per omnes ſpiras ca- 10 10 naliculo diſtinctos? das ſind ja Kennzeichen, dadurch der Murex canalicu- latus ſo ſichtbar bezeichnet wird; daß man bey einiger ee ihn N N 99156 . verkennen kann. a Maas. 5 nn 160 Fig, 1570. e e HANS N ir NMufeonoftro. = 5 e 7 5 e Der Magellaniſche Murer. "Murex Magellanicus, tefta patulo-caudata, oblonga, ventricofa, lueide te- 925 e reticulatim ſtriata, fubumbilicata, cauda brevi recta, labio ns e adnate ſupra calloſo, labro vix fimbriato. x Di.ieſer große duͤnnſchalichte gitterförmige, netzartig geſtreifte Mu⸗ rex 555 den Cookiſchen Seereiſen am Ufer der Magellaniſchen Straſſe gefunden worden. Er hat viele Aehnlichkeit mit dem Murice deſpecto d antiquo Linnaei, aber er iſt leichter / zarter, duͤnnſchalichter. Seine erſte wohlgerundete und gewölbte Windung wird von breiten ueer⸗ he | Mm 2 ſitreeifen 276 Murices. Tab. 164. Fig. 1570. 1571. ſtreifen und Queerfurchen umgeben, aber auf den folgenden Stockwer⸗ ken werden dieſe Streifen und Furchen von ſenkrechten ſtarken Pt durchſchnitten, und dadurch ſo netzartig wie ein Gitter gemacht. hat dieſe Schnecke ſieben Stockwerke, und traͤget ein lichthelles gelb ches Farbenkleid. Ihre weite eyfoͤrmige Muͤndung endiget ſich unter⸗ waͤrts in einen kurzen geraden rinnenartigen Canal oder Schwanz. Die aͤuſſere Lippe leget ſich ein wenig herum. Die innere weiße Lippe hat oberwaͤrts einen weißen Wulſt (callum), wie einen Zahn. An den in⸗ neren glatten hellbläulicht gefärbten Wänden ſind die Furchen und Strei⸗ fen der Oberflache — weil die Schale duͤnnſchalig iſt — ſehr deutlich zu ſehen. Dieſe Schnecke iſt drey Zoll drey Linien lang, einen Zoll news Linien breit, und dabey ſehr ſelten. Obſ. Der Murex deſpectus Linnaei, welcher durch die beyden ſtark Nelobenati Queerſtreifen, die ſich um feine Stockwerke berumlegen, gar kenntlich vom Murice antiquo Linn. unterſchieden wird, pfleget im höheren Alter oftmals mit laͤnglichten, blaͤtterichten, hohlen, runzelhaften Falten winkelhaft beſetzt zu ſeyn. (vid. ſyſt. Conchyliencabinet Tom. 4. fig. 1296.) Er hat alsdann ein ganz veraͤndertes Anſehen, und wird daher mit feinen ankrackibus ven- tricofis longitudinaliter angulato- fornicatis vom Paſtore Fabricio in fein ner Fauna Gröenlandica für eine eigene Gattung erfläret, und no. 399 Tritonium fornicatum genannt. Eben dergleichen Murices fornieatos, die nur ein wenig bauchichter find, haben die Engelaͤnder bey den Cookiſchen Seereiſen auf Neuſeeland im Koͤnig Georgensſund gefunden. Ihre Abbil⸗ dung fiehet man in Th. Martyns Univerſal Conchologiſten Tom. 2. fig. 47. unter dem Namen Bellied-Buccinum faturatum. Es wird dafelbft für hoͤchſtrar und felten ausgegeben, und vermuthlich in Engeland zu hohen ö Preiſen verkauft. Daß dergleichen in den Groͤnlaͤndiſchen, Ißlaͤndiſchen und Nordiſchen Meeren haufig vorhanden ſey, weiß jeder manolgubennsE 5 i Tab. 164. Fig. Aae e Bi Ex Mufeo DrGENHANO et noſtro. 1005 50 Der dreyfach gezackte Schnepfenkopf. Die Herileskell. — Miurex Brandaris Linnaei, triplici eingulo eee e 1 en e e e g rn 4350 Gall. Maffue d Hercule & trois rangs de pointes. 198 wg Belg. gedoornde Snippekop. l Davıra Cat. rail. Tom. 1. no. 386. p. 204. Une petite Wade d Here 1 de la Mediterranee fauve et rare, en ce au elle a für le corps trois rangs d' epines. Fav Tr M,urices. Tab. 164. Fig. 1571. 277 Favarr D' HERRN Did. Tom. 2. p. 322. Maſſue d' Hercule. Purpura longis ſpinis in tripliei ordine diſpoſitis armata, canali elongato et ro- ſtrato diſtincta Herculis Clava appellata. Le caractere ſpecifique de cette coquille eſt d'avoir le corps arrondi charge de fix ou ſept cötes Ke longitudinales armees de deux rangees circulaires de longues epines pPlièes entr’ouvertes et quelquefois de trois rangees, mais rarement. DEFAvAnnE Conchyl. tab. 38. fig. E. I. entre les Pourpres. 2 1 A — — Catal. raif. no. 1125. p. 128. La Maſſue d' Hercule trés rare, & tttrpple rangs d'epine. i 3 N Unter der Menge von Zeichnungen, welche der ſel. Martini von der ſogenannten Herculeskeule, oder dem gezackten Schnepfenkopfe im sten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets fig. 1o58 bis 1065 vor⸗ fielen laſſen, vermiſſet man doch fehr ungerne die dreyfach gezackte, wel⸗ che unter allen die rareſte iſt. Ich habe daher in der gegenwaͤrtigen Figur dieſen Mangel zu erſetzen geſuchet. Der Koͤnigl. Daͤniſche Hof⸗ muſicus, Herr Degen, beſitzet in feinem Conchyliencabinette ein ſchoͤnes Exemplar derſelben, und da er ein guter Zeichner iſt, davon wir in die⸗ ſem Bande ſchon ſo manche redende Beweiſe geſehen haben, ſo hat er auch die Abzeichnung freundſchaftlich uͤbernommen, die denn auch ſehr gluͤcklich ausgefallen. Ich beſitze zwar auch ein ſolches Stuck, welches ebenfalls eine dreyfache Reihe von Dornen traͤget, allein es koͤmmt an Schoͤnheit jenen lange nicht bey. Es war mir daher uͤberaus troͤſtlich vor einigen Monathen aus einem Briefe des Herrn de Savanne zu Paz ris folgendes zu vernehmen: le vous envois la Maſſue d' Hercule rare en ee qu'elle à trois rangs d' Epines für le haut du premier orbe, fans compter le rang qui eſt ſur le bec. Dieſer letzte Umſtand muß ja nicht uͤberſehen werden, daß man, wenn von einer dreyfachen Reihe der Stacheln bey dieſer Gattung die Rede iſt, nur die drey oberen nahe beyſammenſtehen⸗ den Reihen meyne, und die vierte mit wenig Dornen verſehene, bey dem verlaͤngerten Schnabel hervortretende, gar nicht mit in Anſchlag und Rechnung gebracht wiſſen wolle. Es wohnet die gezackte Hereuleskeule Murex Brandaris Linnaei, im mittelländifchen Meere, und wird fehr fleißig aufgefiſchet, weil der Bewohner wohlſchmeckend und eßbar if. Man bedienet ſich ihres Fleiſches um gewiſſen Bruͤhen den ſogenannten haut gout zu verſchaffen. 5 5 Die allerſeltenſte unter den gezackten Herculeskeulen iſt die ban⸗ dirte, welche de Favanne in feinem Catal. raiſ. tab. 4. fig. 1115 abbilden laſſen, und p. 227. no. 1115 e beſchrieben. Une Pourpre l m 3 N tres 278 Murices. Tab. 164. Fig. 1572-1574. tres rare et tres belle dite la grande Maſſue d' Hercule à bandes: elle eft armee de quatre rangs de longues epines: fa robe blanchätre eft chargee de. bandes brunes: elle eft de la confervation la plus parfaite | et à quatre pouces neuf lignes de long. C’eft peut ètre la plus belle qui foit connue en Europe. Elle vient du Cabinet de feu Prince de Conti. Tab. 164. Eig. 1572. 10275 „„ E NMußeg nofff f, n 1 h Der linirte Murer. Ba“ Murex lineatus, teſta oblonga, transverfim ftrüs rufefcöntibusi in ıfundo A} albido lineata, cauda brevireda * N DE FavANNE Conchyl. tab. 35. fig. L. I.? Be 1 Tomas Martyns Conchol. Univ. Tom.2. fig. 48. Lined- Buceinum Linea — from New Zealand, Unter dem Namen Brown Rue Wei 2 Baih Ane whelk oh | New Zealand habe ich dieſe niedliche Schnecke aus London bekommen. Sie iſt bey den Eoofifchen Seereiſen an den Ufern von Neu⸗Seeland gefunden worden. Sie hat einen geſtreckten Bau, und ſieben Stock⸗ werke. Sie wird auf weißlichem Grunde von purpurroͤthlichen parallel⸗ laufenden Linien, die da merklich erhobenen Streifen gleichen, zierlichſt 5 umwunden. Der kurze ganz gerade hinabgehende Schnabel beweiſet es g deutlich, daß dieſe Schnecke nach dem Linneiſchen Syſtem durchaus nicht den Buccinis, ſondern durchaus den Muricibus beygeſellet werden ö muͤſſe. Die inneren Waͤnde ſind weiß, doch ſchimmern bey der Muͤn⸗ dung die rothen Linien der Oberflaͤche ſtark hindurch. ee EN AT 1 Tab, 64, Fig, , , mei Ex Mufeo SpENCLERINJÄ o. f Der Perron. 1.599 9 Mauren Perron, tefta fahformi ſeu ſubturrita, albida, ine karte ea natis, eee complanatis, lateribus planiuſculis, 1 110 f cauda recta elongata. i Davıra Cat. raiſ. Tom. 1. tab. 5. fig. L. no. 193. p. 144. Un Meri lie avec des orbes applatis et faillans en dehors Ber une en vive art nommes en Hollande Perron. FavaRT p’Hersıicny Tom. 3. p. 120. Perron. Buceinum parvum ca pauliſper elongato Re fpiris fuperne infigne, II eb com- Murices. Tab. 164. Fig. 1573.1574. 279 eompoſeẽ de cing fpires de vive arrète applaties en deſſus et faillantes en dehors. Sa couleur eſt fauve clair avec un lifere plus fonce. Il peut avoir dix à onze lignes de longueur für moitiè moins de largeur. DE FavANNEH Catal. raiſ. no. 833. P. 174. Un petit Buccin tres rare dit le Cabeſtan ſimple; celui ci n'eſt charge que dune cordelette circulaire. Dieſe Schnecke wird, wie Davila und Favart bezeugen, von den Hollaͤndern Perron genannt. Warum aber von den Holländern für. die gegenwärtige Conchylie dieſer und kein anderer Name erwehlet wor⸗ den? was er eigentlich anzeigen und bedeuten, und auf welche Eigen⸗ ſchaft der Schnecke er ſich beziehen ſolle? oder ob es nur, wie jene Na⸗ men, welche Adanſon manchen Conchylien gegeben, ein ganz willkuͤhr⸗ licher, aus der Luft gegriffener Name ſey, der gar keine weitere Be⸗ deutung und Beziehung habe und haben fol? und in welchem Hollaͤn⸗ diſchen conchyliologiſchen Schriftſteller dieſer Name befindlich fey? wo und wann und von wem er zuerſt dieſer Schnecke ertheilet worden? dar⸗ über hat ſich weder Davila noch Favart erklaͤret, auch iſt meine Mühe ey den Hollaͤndiſchen Conchyliologen etwas hieher gehoͤriges zu ent⸗ decken völlig umſonſt und vergeblich geweſen. | Amy Die Stockwerke diefer thurm⸗ und ſpindelfoͤrmig gebildeten Schne⸗ cke ſetzen treppenförmig voneinander ab. Sie haben flache Seitenwände, er oberwaͤrts find fie platt und eben wie die Stuffen einer Treppe, auch tritt dabey noch ein Rand oder eine ſcharfe Kante heraus. Die Schale iſt grauweiß, und nur bey der oberſten Spitze, woſelbſt ich auch bey den Windungen ein paar feine Knotenreihen finde, etwas violet. Die eyfoͤrmige Mundoͤfnung endiget ſich unterwärts in einen langen ges rade hinabgehenden Schnabel, der auf der Auſſenſeite von einigen Streis fen umgeben wird. Favart redet nur von fünf Stockwerken, fein Exem⸗ plar iſt aber auch nur zehen Linien lang geweſen. Ich zaͤhle bey der Sie Schnecke, deren Länge einen Zoll fünf Linien betraͤget, zehen Stockwerke. Sie wohnet im Suͤdmeere und iſt aͤuſſerſt rar und ſelten. N HR uin ee an eee * 5 5 5 280 Murices. Tab. 164. Fig. 1575. 1576. Tab. 164. Fig. 1575. 1576. 5 Ex Mufeo SPENGLERIANO. Die Raupenpuppe. 5 0 a Murex Larva Erucae, tefta cylindracea, anfractibus eingulo callofo-crenato vittatis, gyrationum ſuperiorum parietibus plicato-nodofis ex violaceo et fufco coloratis, inferiorum albis, planiufculis, cauda brevi, recta, emarginata, ſubadſcendente, labio adnato fupra.uniplicato. 1 Vermuthlich wird es vielen alſobald einleuchten daß dieſe fonders bare Schnecke allerdings einige Aehnlichkeit mit der Larve oder Puppe einer vortreflichen Raupe habe, und ſie werden es deſto eher vergeben, daß ich ſolche, in Ermangelung eines beſſern Namens, die Raupenpuppe genannt. Die Stockwerke der kurz zuvor beſchriebenen wurden von ei⸗ ner ſcharfen Kante umgeben, aber bey den jetzigen finden wir daſelbſt einen dicken wohlabgerundeten fein gekerbten Wulſt. Hernach ſo ſchei⸗ net es, als ſey ihr ſchalichtes Gebaͤude gleichſam nach einer doppelten Bauart angeleget worden. Auf der oberen Haͤlfte ſitzen die Windun⸗ gen voller Knoten, die gewiſſermaſſen den Falten gleichen. Die Kno⸗ ten ſind weiß, aber die darneben liegenden Zwiſchenraͤume ſind bunt. Die inneren Wände haben einen bläulichten violetten Farbengrund, der hier aͤuſſerlich hindurchſchimmert. Die beyden erſten und größeften Win⸗ dungen, welche bey dieſer Schnecke die größte Hälfte ausmachen, find glatt, flach und ohne Falten und Knoten, wie auch ſchneeweiß. D gerade ausgehende ſich nur wenig erhebende Schnabel oder Schwanz iſt | ſehr kurz. Die innere weiße Lippe hat oberwaͤrts einen Wulſt, der eis 1 ner kleinen Falte gleichet. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat dieſe vortrefliche Conchylie aus Paris bekommen. Ihren eigentlichen Wohn⸗ ort weiß ich nicht zu nennen, aber ſo viel weiß ich, daß ſie bisher noch von keinen Conchyliologen beſchrieben worden. Lab, i, Fie, 1007. 1070.00 A Ex Mufeo noſtro. s A „ 5 Der Neritenartige Murex. hl arbeann 2 Murex Neritoideus, teſta ſubſpirali, folida, craffa, rudi, fpira exferta, an- fractibus transverfim ſtriatis, apertura femiorbiculari, violacea, ftriata, definente in canalem integrum, roftro hrevi recto. A 4 ’ 1 f ER Lange bin ich zweifelhaft geweſen, welchem Geſchlechte Diefe Sons chhlie⸗ deren Abbildung und Beſchreibung bey den aue Murices. Tab. 169. Fig. 163% 281 gebens gefitchet wird, zugeeignet werden muͤſſe. Sie gleichet von auſſen einer ſolchen Nerite, die einen ziemlich weit hervorragenden Wirbel traͤ— get. Sie hat eine beynahe halbrunde oder halbmondfoͤrmige Mund⸗ öfnung, dergleichen alle Neriten zu haben pflegen. Allein da ſie unter⸗ wärts keine aperturam coarctatam, ſondern einen kurzen geraden Schna⸗ bel und einen rinnenartigen Ausgang hat, und man es daher von ihren Mündung ſagen muß: definit in canalem et in caudam rectam; fü darf ihr wohl eine Stelle unter den Muricibus nicht verſaget werden. Ich finde bey ihr eine dicke, ſchwere, ſchmutzig weißliche Schale, welche von Queerſtreifen umgeben wird. Bey ihrer Muͤndung und auf den inner⸗ ſten Waͤnden pranget und glaͤnzet die ſchoͤnſte praͤchtigſte violette und pur⸗ purrothe Farbenmiſchung, welche ſelbſt bis zur aͤuſſeren Oberflaͤche etwas hindurch dringet. Durch dieſe vortrefliche, violette, glaͤnzende Muͤn⸗ dung zeichnet ſich dieſe Schnecke unter allen andern Schnecken auf das vortheilhafteſte heraus. Es wohnet dieſe ſeltene Schnecke, die gewiß den mehreſten Conchylienfreunden neu und fremde ſeyn wird, an 28 Stranden der Nicobariſchen Eylande. Auf der Supplementtafel Tab. 169. Fig. 1634. Der Wachsſtock. | Mürex ons cereus, feu Cereus conglomeratus, tefta transverfim fulcata (Kuleis latiuſculis n et coftata (coſtis validis) colore obfcure luteo, cauda flexuofa adfcendente, labro duplicato, finuato, ass % tato , labio replicato crafliufeulo, Tu. MaRtyn Univerf. Conchol. Tom. 2. fig.43. Ridged - Buceinum lira. . tum from King Georges Sound. be Unter den Suͤdſeeiſchen Schnecken, die bey Gelegenheit der Cookiſchen Reiſen nach Europa gebracht worden, iſt dieſe Gattung eine der groͤßeſten, anſehnlichſten und ſeltenſten, davon man nur wenig Exem⸗ plare muß gefunden haben. Ihre Figur gleichet einem aufgewundenen Wachsſtocke: daher ich ihr vorlaͤufig dieſen Namen gegeben, weil ich es nicht wagen wollen, den gemeinen Engliſchen Namen beyzubehalten, und ſie nur ſchlechthin die Gefurchte zu nennen. Im Mittellaͤndiſchen Meere findet man einige Gattungen, die der jetzigen ſehr nahe kommen, und von mir im sten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets bey fig. 1252 ſeq. beſchrieben worden. Aber die jetzige iſt von jenen dennoch gar ſehr unterſchieden, und behauptet einen ausnehmenden Vorzug. Conchylien⸗Cabinet Supplements band. Nn Daß 282 Murices. Tab. 169. Fig. 1635. 1636. Daß ihr anſehnlicher Bau von ſehr dicken Queerribben und tiefen brei⸗ ten Queerfurchen umgeben werde; daß ihre Windungen ſtark voneinan⸗ der abſetzen, und nahe bey der Nath, beſonders auf den beyden erſten und groͤßeſten Stockwerken einen wulſtigen Guͤrtel tragen; daß die Mund⸗ oͤfnung eyförmig ſey und ſich unterwaͤrts ſehr verengere, und in einen geraden rinnenartigen Auslauf endige; daß der verlaͤngerte Schwanz ich nur wenig erhebe, und alſo nur als cauda ſubadſcendens anzuſehen 15 daß die innere weißlich gefaͤrbte Lippe ſich wie ein Wulſt an die Spindel hinanlege; daß die aͤuſſere ſehr verdickte Lippe an der inneren Seite faltenartige Zaͤhne habe; daß dieſe Schnecke ein dunkelgelbliches Farbenkleid, faſt wie Murex Pyrum trage, werde ich aufmerkſamen Con⸗ chylienfreunden, welche dieſes alles aus der meiſterhaft vom Herrn Degen getroffenen Abbildung ſchon ohnedem erkennen konnen, nicht erſt fagen dürfen. Bey den Cookiſchen Reiſen iſt dieſe Gattung, welche am richtigſten den Muricibus beygeſellet wird, in König Georgens Sund auf Neu⸗Seeland gefunden worden. 5 u Tab. 169. Fig. 1635. 1636. Ex Mufeo SpenGLERIaNo,. Der Priſmatiſche Murer. Das Priſma. Die Irisſchnecke. Murex Priſmaticus, teſta ovata, angulata longitudinaliter ſuleata et plicata, transverfim ſtriata et cingulis coeruleis Iridis inſtar ſplendentibus cireumein- cta, ſpira valde exferta, cauda recta, apertura ovata definente in caudam rectam integram, labro denticulato, denticulis eoeruleſcentibus, labio | adnato et fauce flavefcente. | 5 1H. MaRTxNS Univerſ. Conchol. Tom. 1. fig. 2. Prismatie — Buceinum Pris- maticum from Friendly Isles — und dans la table explicative no. 2. leſe ich von ihr folgendes: Cette coquille offre une fingularite abfolu- ment unique, et fans exemple. En la trempant dans l'eau ſes cötes ou petites elèvations de brunes, qu'elles font naturellement deviennent en pnu des momens d'un bleu le plus riche et le plus Eclatant, lequel diſparoit à meſure qu'il ſeche. On remarque un Phenomène a peu pres ſemblable dans ! Oeulus Mundi range par les Naturaliſtes dans la Claſſe de Foſſiles. | | ee N Catal. Muß, Portland. no. 301. Buceinum Iris Solandri — the Epidermis of this fingular Species when wet is of various colours, and it is exceeding ſcarce. Murices. Tab. 169. Fig. 1635. 1636. 283 ſearce. It. no. 3356. It. no. 1455. Buccinum Iris very fine and ex- tremely fcarce. . Seeretair Abels Catalogus der Conchylien des Fuͤrſten Biſchofes zu Conſtanz, im Nachtrage pag. 1. m0. 15. a. Der feltene prifmatifche Roſt. Wenn man dieſe Schnecke nur obenhin betrachtet, ſo wird man ſie kaum der Aufmerk⸗ ſamkeit wuͤrdigen. Aber ſie verdienet es wuͤrklich unter die vorzuͤglichſten Rangſtuͤcke geſetzet zu werden. Sie iſt aͤuſſerlich ſchmutzig grau mit ſtark ges kerbten dunkelbraunen Banden umwunden. Sobald ſie einige Minuten im friſchen Waſſer gelegen, fo zeigen ſich bey ihrer Mündung nach und nach die ſchoͤnſten Farben des Regenbogens, welche aber auſſer dem Waſſer wieder verſchwinden. " Schnecken die ganz beſondere Vorzuͤge und Eigenſchaften an fich haben, reitzen billig am meiſten unſere Aufmerkſamkeit. Dahin gehoͤret denn auch die Irisſchnecke, welche vom Solander, vom Th. Martyn und vom Catal. Muf. Portland. für ein Buccinum erfläret wird. Es iſt aber nach dem Linneiſchen Syſtem wegen des gerade hinabgehenden ziem⸗ lich verlaͤngerten Schnabels ganz unleugbar ein Murex. Den eigentli⸗ chen Wohnort dieſer ſeltenen Conchylie weiß man mit Feiner Zuverlaͤßig⸗ keit zu beſtimmen. Thomas Wartyn nennet die freundſchaftlichen In⸗ ſuln als ihr Vaterland. Andere behaupten es mit größerer Wahrſchein⸗ lichkeit ſie komme von der Inſul Pulo⸗Condore. Man ſiehet bey ihr viele länglichte Falten und Furchen, welche von ſtarken Queerſtreifen und von himmelblauen wulſtigen etwas durchſichtigen Queerribben umwunden werden. Wenn man dieſe Schnecke ins Waſſer leget, fo geben die blauen Queerguͤrtel, und noch mehr die hellblauen Zaͤhne der Mündungslippe ! einen ſolchen Wiederſchein, welcher den Farben des Regenbogens, der⸗ gleichen ein Priſma von ſich zu werfen pfleget, gleichet. So bald man aber dieſe Schnecke aus dem Waſſer wieder heraus nimmt und trocken werden laͤſſet, fo verſchwindet das ganze Farbenſpiel. Weil das Epiderm zu dieſem Wiederſchein das meiſte beytragen foll: fo iſt es gar nicht rath⸗ ſam ſich mit der Reinigung dieſer Schnecke zu befaſſen, dieſer Schale den Ueberrock abzuziehen und ſie von ihrem Epiderm zu entbloͤßen. Wer den Lapis mutabilis kennet, und wer es an den weißen Quarzen, die fo haͤu⸗ ſig an den Stranden der Meere, Fluͤße und Seen angetroffen werden, be⸗ merket, daß fie im naſſen Zuſtande durchſichtig und glänzend ausgeſehen, aber fo bald fie trocken geworden, ihre Durchſichtigkeit und ihr Anſehen verlohren, der wird ſich deſto leichter 1 finden und ſichs e ER n 2 d erklaͤ⸗ 284 Murices. Tab. 169. Fig. 1635 1638. erklaren koͤnnen, wie auf dieſer Schnecke im Waſſer die Farben des Ne genbogens ſpielen, und wenn ſie trocken worden, wieder verſchwinden koͤnnen. In Engeland wird dieſe Gattung Priſmatiſcher Schnecken, ſehr theuer verkauft. Dem Herrn Kunſtverwalter Spengler iſt ſein Exem⸗ plar drey Pfund Sterling und drey Schillinge zu ſtehen gekommen. Aus dem Catalogo der Herzogin von Portland erſiehet man es, daß ſie drey Stuͤcke derſelben beſeſſen. Wer dieſe ſonderbare Eigenſchaft der Priſmatiſchen Schnecke zuerſt bemerket? und bey welcher Gelegenheit er fie bemerket? wiſſen wir nicht. Soviel iſt hoͤchſt wahrſcheinlich, wofern jemand dieſen Vorzug ſogleich, da man ſie zuerſt gefunden, entdecket, man wuͤrde ihre Wohnſtelle gewiß richtiger behalten, und eine größere Anzahl derſelben aufgeſuchet haben. Ich zaͤhle bey dieſer Schnecke acht Stockwerke, und finde bey ihr einen geſtreckten Wirbel, und einen merk⸗ lich verlaͤngerten Schnabel, welcher unten gelblich gefaͤrbt erſcheinet. Sobald es meine Zeit und Gelegenheit zulaſſen wird, ſo werde ich beym helleſten Wetter und ſchoͤnſten Sonnenſchein mit wulſtigen geribten Schne⸗ cken allerhand Verſuche anſtellen, ſie bald im warmen, bald im kalten Waſſer baden, ſie bald naß machen, bald trocken werden laſſen. Ich hoffe auf dieſem Wege noch mehrere Priſmatiſche Schnecken ausfuͤndig zu machen. Th. Martyn behauptet es zwar dieſe Singularité ſey bey dieſer Priſmatiſchen Schnecke unique und ſans exemple. Nach meiner Vermuthung aber werden es ihr einige andere darinnen gleich, wo nicht gar zuvor thun, und ihr den Ruhm noch wohl ſtreitig machen koͤnnen. Tab. 169. Fig. 1637. 1638. Ex Mufeo SpENCLERIA NO. Das Taubenhaus. Murex columbarium, teſta longitudinaliter plicato- coftata, angulata, fpinofa, 5 transverfaliter ſulcata, carinata, ex albo et fufco alternatim faſciata, anfracti- bus gradatim exſtructis, cauda recta brevi, fauce violacea. r Tk. Martyn Univ. Conchol, Tom. 1. fig. 4. Thorn-Buccinum fpinofum from Friendly Isles, Dem Herrn Kunſtverwalter Spengler iſt dieſe Schnecke unter dem Namen Radiated-Whelk aus Engeland geſandt, und dabey die Inſul Pulo Condore als ihr Vaterland genannt worden. Vom Th. Martyn Murices. Tab. 169. Fig. 1637. 1638. 285 Martyn wird ſie der Dorn, oder das dornichte Buceinum genannt, und es dabey behauptet, ſie werde bey den freundſchaftlichen Inſuln des Suͤdmeeres gefunden. Die Namen, welche man ihr in Engeland er⸗ theilet, habe ich um deswillen nicht beybehalten koͤnnen, weil fie viel zu algemein lauten, und auch ſchon laͤngſtens andern Schnecken zuge⸗ eignet worden. Ob aber der meinige mehreren Beyfall finden werde, iſt wohl eine hohe Frage. Mir ſcheint dieſe Schnecke einem Tauben⸗ hauſe ſehr aͤhnlich zu ſeyn. Ihre Stockwerke ſetzen ſehr ſtark und trep⸗ penfoͤrmig voneinander ab. Die laͤnglichten Furchen, Ribben und Fal⸗ ten, welche vom Wirbel bis zum Schnabel hinablaufen, machen die die Schnecke ganz eckigt. Ueberdem wird ſie von vielen Queerfurchen durchſchnitten, und von breiten weißen und ſchwarzbraunen Banden zierlichſt umwunden. Hie und da treten ſcharfe Spitzen aus den Ecken hervor. Das innere der Muͤndung iſt violet gefaͤrbet. Nuss Zehen⸗ Zehentes Geſchlecht. | Kraͤuſelſchnecken. Trochi. zugt 2 J ich im sten Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets zum Ge, ſchlechte der Kraͤuſel eine ſehr umſtaͤndliche Einleitung verfertiget, fo kann ich mich hier deſto kurzer faſſen, ja der Muͤhe gänzlich übers hoben ſeyn, eine abermalige Vorrede zu entwerfen. Seit der Ausgabe 1 des sten Bandes find ſchon ſechs Jahre verfloſſen, und doch habe ich in der ganzen Zeit bey aller Aufmerkſamkeit nur erſt fünf neue Sau Y at 4 | gattun⸗ Zehentes Geſchlecht. Kraͤuſelſchnecken. 287 gattungen zuſammengebracht, die denn hier im Supplementbande mei⸗ nen Leſern dargeſtellet werden ſollen. Zwar find mir allerhand Abaͤn⸗ derungen vormals beſchriebener Kraͤuſelgattungen vorgekommen und zu Theil worden. Aber mit deren Abbildung und Beſchreibung habe ich mich nicht befaſſen wollen, und auch wuͤrklich wegen Mangel des Nauz mes nicht abgeben koͤnnen. Ehemals habe ich alle Kraͤuſelgattungen in genabelte und ungenabelte abgetheilet, und noch darf ich es mir nicht reuen laſſen, dieſe leichteſte und natuͤrlichſte Abtheilung erwehlet zu ha⸗ ben. Allein diesmal weiß ich nur einen einigen ganz kleinen genabelten darzuſtellen, aber dagegen werde ich vier neue ungleich wichtigere unge⸗ nabelte namhaft machen. Hier iſt das kleine Verzeichniß derſelben. Vignette 23. Fig. A und B. Der höoͤckrichte Kraͤuſel von Nen⸗Seeland. Trochus gibberoſus Novae Zelandiae. ö Tab. 165. Fig. 1579. 1580. Der gleichſam mit Reifen umwundene, oder wie mit | Tonnenbaͤndern beſchlagene Kraͤuſel. Trochus doliarius. Fig. 158 1. 1582. Der Jungfraͤuliche Kraͤuſel. Trochus virgineus. Fig. 1583. 1584. Das einzahnichte genabelte Kräuſelchen. Trochus uni- dens Liſteri. h Tab. 169. Fig. 1639. Der grobgekoͤrnte Kraͤuſel. Trochus grandinatus. Ne ee a — 22 2 — 9. — ea —— — Vignette 23. Fig. A und B. ö Ex Mufeo noſtro. Der hoͤckerichte Kräufel von Neu⸗Seeland. Trochus gibberoſus Zelandiae Novae, teſta imperforata trochiformi, longi- tudinaliter oblique fulcata et plicata, plicis granulatis anfractibus in margine earinatis, carina ciliata, baſi planiuſcula ftriis denfioribus ruguloſis et ſulcis concentricis exafperata, fauce argentea, opereulo teſtaceo. Forsters Catal. no. 1374. La Raboteuſe de la nouvelle Zelande. TH. MaRTYN Univerfal Conchol. Tom. 1. fig. 3 1. Rugged - Trochus inae- i qualis from Friendly Isles. Dieſen Kraͤuſel bekam ich aus London unter folgenden Namen: The Orange and brown eloudet Sun- line Trochus from King Georges Sound, das iſt, der orangegelbe braunbewoͤlkte Kraͤuſel, welcher einer Son⸗ 288 Kraͤuſel. Tab. 165. Fig. 1579. 1580. Sonne oder einem Sonnenhorne gleichet, von Koͤnig Georgens⸗Sund auf Neu⸗Seeland. Er gleichet ſehr jenem Weſtindiſchen Kraͤuſel, den ich im sten Bande bey fig. 1536. 1537. unter dem Namen Trochus cae- latus (der geſchnitzte wie mit Bildhauerarbeit gezierte Kraͤuſel) vorſtellen laſſen. Da nun ſolcher bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen La Rabo- teuſe heißt, ſo iſt es nun leicht zu begreifen, warum der jetzige im For⸗ ſteriſchen Catalogo, La Raboteuſe de la Nouvelle Zelande, und von mir oben der hoͤckerichte genannt worden. Thomas Martyn belehret uns, daß er auch bey den freundſchaftlichen Inſuln des Suͤdmeeres gefunden werde. Vermuthlich faͤllt er daſelbſt ungleich beſſer, zackigter, zierlicher und geſchmuͤckter. Ich ſchließe dieſes aus der Abbildung, welche uns davon Th. Martyn geliefert, und die ich auf der Vignette nachſtechen laſſen. Mein Exemplar wird davon gar ſehr uͤbertroffen. Man findet bey dieſer Kraͤuſelgattung viele laͤnglichte Furchen und viele gekoͤrnte, etwas ſchief liegende Falten. Jede Windung wird bey ihrem aͤuſſeren Rande von einem zackigten, knotigen Rande umgeben, und daher dieſe Schnecke von den Engelaͤndern mit einer Sonne oder Sonnenhorne verglichen. Das Farbenkleid iſt orangegelb und braun umwoͤlket. Auf der flachen Baſi ſiehet man viele concentriſche Furchen, und dicke gra⸗ nulirte runzelbolle Streifen. Innerlich ſchimmert der angenehmſte Sil⸗ berglanz des ſchoͤnſten Perlemutters. Der Deckel iſt ſteinartig und glei⸗ chet voͤllig jenem Operculo, dergleichen die Weſtindiſche Raboteuſe zu tragen pfleget. 8 Tab. 165. Fig. 1579. 1580. Ex Mufeo noftro. Der gleichſam mit Reifen umwundene (oder mit Tonnenbaͤndern belegte und beſchlagene) Kraͤuſel. 44 Trochus doliarius, teſta imperforata pyramidali, coſtis transverſis albis aut carinis ſubgranulatis quaſi circulis doliaribus in fundo livido eireumdata, baſi planiuſcula concentrice ſtriata, fauce ſtriata ! argentea. i TH. MART yN Univerfal Conchol. Tom. I. fig. 32. Fluted- Trochus canali- culatus from New-Zealand. 4 a 1 5 Hier ſehen wir wiederum eine neue Gattung von Kraͤuſeln, die wir gleichfalls den Coofifchen Seereiſen zu verdanken haben. Sie wird bey ihrem pyramidaliſchen Bau von erhobenen weißen, zum Theil 1 | 5 gekoͤrn⸗ Kraͤuſel. Tab. 165. Fig. 1579-1582. 289 geförnten Reifen, oder ribbenartigen Queerſtreifen umgeben, welche ſich auf dem dunklen, grauen und bläulichten Grunde beſtens ausnehmen. Auf der ziemlich flachen Baſi ſiehet man auch concentriſche weiße Strei⸗ fen. Die inneren Wände find perlenmutterartig und geriffelt. Da Neu⸗Seeland, weil da wenig oder nichts ergiebiges von Kaufmanns⸗ guͤtern zu holen iſt, nur wunderſelten einmal von Europaͤiſchen Natio⸗ nen wird beſuchet werden: ſo iſt es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß dieſe dor⸗ ten wohnende Kraͤuſelgattung allemal rar und ſelten bleiben wird. Ich würde glauben, daß de Savanne in feiner Conchyl. tab. 79. fig. K. eben dieſe Gattung im Geſichte gehabt — Er nennet fie Sabot à cordons, und verſichert fie komme von Neu Seeland — und habe une robe ornée de ſillons granuleux. Aber da er ſchreibet: fa baſſe eft profondement om; bilique , fo iſt es mehr wie zu gewiß, daß er von einer ganz verſchiede⸗ nen Gattung rede. | | Tab. 165. Fig. 1581. 1582. Ex Mufeo noſtro. Der jungfraͤuliche Kraͤuſel. Trochus virgineus, teſta imperforata pyramidali eingulis granofis monilifor- mibus ex rufo punctatis cindta , faſciis flavefcentibus et violaceis nitidiſſime redimita, baſi ſtriis granoſis concentrieis exafperata, centro circa colu- ö mellam et apice ſummo violaceo, fauce argente. DE FAvanne Conchyl. tab. 79. fig. I. Tom. 2. p. 342. Sabot Magellanique? — — Cat. raiſ. no. 1352. p. 269. Sabot rare appellè le Sabot Magella- nique? 8 TH. Marryns Univerfal Conchol. Tom. 1. fig. 33. Ringed- Trochus annu- latus from New- Zealand. e Catal. Muf. Portland. no. 1240. The purple edged Trochus, It. no. 1970. A large and fine ſpecimen of the purple edged Trochus from the N. W. coaſt of America - rare. f u Dieſer vortrefliche Kraͤuſel, den ich wegen feiner Schönheit den jungfräulichen genannt, gehoͤret ganz ohnſtreitig zur Zahl der beſten Perlenkraͤuſel. Er wird von granulirten roͤthlich⸗punctirten größeren und kleineren Streifen, wie von zarten Perlenſchnuͤren umgeben. Die Stockwerke dieſes Kraͤuſels find gelblich bandiret, aber unten beym aͤuſ⸗ 2 Rande, wo ſich durch eine ſcharfe Kante die Pyramide von der Grundflaͤche ſcheidet, ferner beym ene der Grundflaͤche, und 0 Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. oben 290 Kraͤuſel. Tab. 165. Fig. 1583. 1584. oben bey der Spitze des Wirbels, wie auch bey der Nath oder beym aͤuſſeren Nande aller Gewinde und Umlaͤufe, ſiehet man die zarteſten violetten Baͤnder und Einfaſſungen, dadurch die Schoͤnheit dieſes aller⸗ liebſten Kraͤuſels ausnehmend erhoͤhet und vergroͤßert wird. Auf den inneren geriffelten Waͤnden zeiget ſich der ſchoͤnſte Silberglanz. Bey den Cookiſchen Seereiſen iſt dieſe Gattung erſt entdecket worden. Ei⸗ nige nennen Neu⸗Seeland, andere die Magellaniſche Straſſe, noch an⸗ dere die ſo wenig beſuchte und noch ſo unbekannte Nordweſtliche Kuͤſte von America als ihr Vaterland. Vielleicht wird ſie, wie viele andere Gattungen, an mehreren Stranden angetroffen. Man kennet von der⸗ ſelben nur ſolche Exemplare, die eine mittlere Groͤße haben. Ob ſie bey zunehmenden Jahren eine recht anſehnliche Groͤße erreiche? weiß ich mit keiner Gewißheit zu beſtimmen. Aber ſo viel weiß ich, ſie iſt ſehr rar, und wird in London fuͤr einen hohen Werth verkauft. Tab. 165. Fig. 1583. 1584. Ex Muſeo noſtro. 5 Das einzahnichte (mit einem einzigen Zahn verſehene) Kraͤuſelchen Trochilus unidens Lifteri, teſta trochiformi, umbilicata, anfractibus carina- tis trans verſe ſtriatis, baſi convexa, apertura ſubrotunda, labio unidentato, fauce ſtriata. ö Listex Hiftor. Conchyl. tab. 654. fig · S4. Trochilus unidens ſtriatus elavi- cula tenui acuta. g p KLEIN Meth. oſtrac. $. 119. no. 6. p. 42. Trocho- cochlea integra unidens. DE FAvANNE Conchyl. Tom. 2. p. 150. tab. 8. ſig. D. Le Grenat ou Limacon de vive arrète, à clavicule applatie, ä cordelettes circylaires granuleu- fes, à bouche fillonnee en dedans et ombiliquee, 3 Schroͤters Einleitung Tom. 1. p. 728. no. 128. | 1. Des Erbprinzen von Rudolſtadt Couchyl. tab. 12. fig. I. p. 163. no. 20. Der niedrige mit granulirten Lippen umgebene Kraͤuſel. | Em Dieſen kleinen bekannten Kraͤuſel habe ich ehemals, wie ich im fuͤnften Bande das Geſchlecht der Kraͤuſel beſchrieben, vergeſſen und uͤberſehen, ohneracht ich ſchon damals mehrere derſelben in meiner Samm⸗ lung gehabet. Da dieſer Kraͤuſel beym Lifter Trochilus unidens heißt, fo iſt es wohl am rathſamſten ihm dieſen Namen zu laſſen, und ihn nur ſchlechtweg das einzahnichte Kräufelchen zu nennen. Es iſt dieſer Kraͤu⸗ ſel ohnſtreitig mit jenen, die ich Tom. 5. fig, 1567 — 1570 ase f N 5 ler ES TS RER 2 Kraͤuſel. Tab. 169. Fig. 1639, 291 laſſen, und dergleichen auch Selbling in den Abhandlungen der Boͤh⸗ miſchen Privatgeſellſchaft Tom. 4. tab. 2. fig. 32. 33 p. 123 ſeq. unter dem Namen Trochus filoſus, der Schnurkopf vorgeſtellet, ganz nahe ver⸗ wandt. Nur hat der jetzige keinen flachen, ſondern einen erhobenen Wirbel, deſſen ſechs Stockwerke insgeſamt einen kielfoͤrmigen Rand ha⸗ ben, in der Mitte wie ausgekehlt erſcheinen, und von roͤthlich punctir⸗ ten etwas granulirten Quͤeerſtreifen umgeben werden. Die Baſis iſt nicht flach, wie bey andern Kraͤuſeln, ſondern gewoͤlbet und erhoben. Sie wird von feinpunctirten etwas geförhten concentriſchen Streifen umgeben. Die runde Mundoͤfnung iſt an den inneren Waͤnden gerif⸗ felt. An der Spindellippe ſtehet ein ſpitziger Zahn, und hinter dieſer Lippe ein kleiner Nabel. Es wohnet diefer Kraͤuſel in den Weſtindi⸗ ſchen Meeren, inſonderheit bey den Antillen und Zucerinfuln. Sein Farbenkleid iſt etwas roͤthlich. Vom de Favanne wird er um deswil⸗ len der Granatſtein, Le Grenat genannt. Auf der Supplementtafel Tab. 169. Fig. 1639. ö Ex Müfeo SrENCLERIANO. Der grobgekoͤrnte Kraͤuſel. Der gleichſam mit Hagelkoͤrner reihenweiſe umzingelte Kraͤuſel. f Trochus grandinatus, teſta pyramidata, imperforata, feaberrima, teſtacea nodis concatenatis globoſis eincta, baſi corvexa, ſtriis concentricis granulatis ſtriata, labro duplicato dentato. TH. MaRTYN Univerfal Conchol. Tom. 1. fig. 38. Studded- Trochus bulla- tus from New Zealand. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat dieſen Kraͤuſel vor kur⸗ zem aus Engeland mit folgender Beyſchrift bekommen — Studded Pe- riwinkle ſuppond from Palmerſtons Isle. Er iſt ihm fuͤr ein Pfund Ster⸗ ling eilf Schilling und ſechs Pence angerechnet worden. Unter den Kraͤuſeln welche man bey Gelegenheit der Cookiſchen Seereiſen entde⸗ cket, iſt dieſer jetzige einer der ſonderbarſten und merkwuͤrdigſten. Er hat eine pyramidaliſche Form und iſt ziemlich dickſchalicht. Man ſiehet auf ſeinen Stockwerken lauter ſtarke dicke Knoten, die den Hagelkoͤr⸗ nern gleichen. Sie ſcheinen wie aneinander gekettet zu ſeyn, und ſie 8 ee ſo zuſammen, als waͤren ſie wie 80 Schnuͤren e . 0 2 et R 292 Kraͤuſel. Tab. 169. Fig. 1639. het worden. Einige Stockwerke werden von vier, andere von drey, und die hoͤheren und hoͤchſten nur von zwo, ja oft gar nur von einer Knotenreihe umwunden. Die Baſis iſt weder flach noch vertieft, ſon⸗ dern merklich convex und erhoben. Sie wird von concentriſchen granu⸗ lirten Streifen ganz rauh gemacht. Die aͤuſſere Lippe iſt breit und dicke. Sie ſitzet beydes innerlich und aͤuſſerlich voller Streifen, Zähne und Einkerbungen. Es ſoll dieſer Kraͤuſel, nach dem Zeugniſſe des Thom. Martyns, bey Neu⸗ Seeland, und nach der Auſſage anderer, bey der Inſul Palmerſton gefunden worden ſeyn. 1 Eilftes | Eilftes Geſchlecht. un | Mondſchnecken. Turbines. 24 ſte Vignette. Aonele 22 e n den Anmerkungen, welche ich im fünften Bande dieſes ſyſtema⸗ tiſchen Conchyliencabinets den Mondſchnecken (Turbinibus) vor⸗ geſetzet, habe ich mich fo ausführlich uͤber die Eigenſchaften und Kenn⸗ zeichen der Mitglieder dieſes Geſchlechtes erklaͤret, daß ich hier wenig ja faſt gar nichts neues hinzuzuthun weiß; auch habe ich damals eine ſo zahlreiche Anzahl von Mitgliedern dieſes ſonſt nicht ſonderlich weit⸗ läuftigen Geſchlechtes zuſammengebracht, daß ich nur eine ganz kleine Nachleſe halten, und nur mit Kummer und Noth ſieben neue Recru⸗ ten auftreiben koͤnnen. Daß e e cen eine We 6 | ie 93 und⸗ 294 Eilftes Geſchlecht. Mondſchnecken. Mundöfnung, eine apertura rotunda, orbiculata, integra, coarctata, vor⸗ handen ſey; daß man bey ihrer Mündung weder oberwaͤrts tiefe Ein⸗ ſchnitte, noch unterwaͤrts rinnenartige Ausſchnitte wahrzunehmen pflege; daß man bey ihrer Spindel weder Falten noch Zaͤhne erblicke — dieſes alles ſind ſo algemein bekannte Dinge, dergleichen meine Leſer nicht erſt aus dieſem Supplementbande werden erlernen dürfen. Linne iſt mei⸗ nes Wiſſens der Erſte geweſen, welcher auch ſogar manche thurmfoͤr⸗ mige und ſchraubenfoͤrmige Schnecken, die eine runde Mundoͤfnung ha⸗ ben, den Mondſchnecken beygeſellet, und ſich daran nicht gekehret, daß doch ihre ganze Form und Bildung vom Bau der andern Mondſchne⸗ cken fo gar ſehr verſchieden ſeh. Viele mißbilligen dieſen ihnen fo gar befremdlich und unnatuͤrlich ſcheinenden Schritt des Linne. Sie drin⸗ gen auf eine Abaͤnderung. Allein da ich mich nicht berufen fuͤhle, den groͤßtentheils ſo weißlich entworfenen Eintheilungsplan des Linne zu veraͤndern und zu verbeſſern, ſondern geneigter bin ſtandhaft dabey zu verharren: ſo muß ich bitten, es ſich nicht befremden zu laſſen, wenn man auch hier unter der kleinen hier vorkommenden Anzahl von Mond⸗ ſchnecken fogleich einige thurm- und ſchraubenfoͤrmige antreffen wird. Die mehreſten Trochi tragen hornartige Deckel, und es find nur ſehr wenige, die im Geſchlechte der Kraͤuſel mit einem ſteinſchalichten Oper- eulo ſich zu verſchließen pflegen. Aber bey den Turbinibus, bey den Mondſchnecken, iſt es umgekehrt. Die mehreſten haben einen hornarti⸗ gen, und die wenigſten einen ſteinſchalichten Deckel, oder mit andern Worten, die mehreſten Turbines haben ein Operculum teftaceum ſeu la- pideum, und nur bey wenigen Mitgliedern dieſes u He 1 man ein Operculum corneum ſeu coriaceum. — eis ——k Verzeichniß der in dieſem Supplementbande abgeloeten d beſchriebenen Mondſchnecken. Vignette 24. Fig. A und B. Die Mondſchnecke mit einem ingfengen oder gekraͤuſelten Halsbande. Turbo collari exornatus. Sufpplementtafel. Tab. 169. Fig. 1640. 1641. Die gewaͤſſerte wellenföcmig be mahlte Mondſchnecke. Turbo undulatus. Tab. 165. Fig. 1585. 1586. Die grüne, ſcharfe, gedornte Seehundspaut. Tube | rugoſus, . ſpinoſus. B. Mondſchnecken. Vign. 24. Fig. A und . 295 Fig. 1587. 1588. Die ſchneeweiße durchſichtige Mondſchnecke. Turbo ni- 3 veus pellucidus. Fig. 1589. 1590. Der Heine Sonderling. Turbo Separatiſta. i Fig. 159 1. Die Schraube ohne Ende. Turbo Terebra Linnaei. Cochlea 5 Archimedis infinita. 8 Fig. 1592. 1593. Der kleine glatte genabelte Bohrer. Turbo Terebel- 1 diet an Kae f f bel 5 nter dieſen wenigen findet man fuͤnf genabelte und zwo ungena⸗ belte Mondſchnecken. ne : 1 8 7 ——— 8 D u a u Vignette 24. Fig. A und B. Die Mondſchnecke mit einem Ringkragen, oder mit einem gekraͤuſelten Halsbande. f Turbo collari praeditus ſeu exornatus, teſta ovata, convexa, profunde um- bilicata, transverfim fulcata et ſtriis ruguloſis eraſſioribus coftata, ex obfcure viridi infecta, anfractibus collari nodofo einctis, apice obtuſo, aper- tura patentiſſima rotunda, fauce argentea. TH. ManTyN Univerſal Conchol. Tom. 2. fig. 7 1. Thready Snail. Helix Sta- -minea from New Zealand. Ss Aus dieſer Schnecke, welche ganz ohnſtreitig dem Geſchlechte der Mondſchnecken zugehöret, wird vom Th. Martyn gegen alle 1 ein Helix gemacht. Sie heißt bey ihm Helix ſtaminea, die ſtriemichte, weil fie auf ihren ribbenartigen, wulſtigen, runzelvollen Queerſtreifen mit ſtriemichten Haarfaͤden wie durchflochten und durchzogen zu ſeyn ſcheinet. Sie träger ein dunkelgruͤnes einfaͤrbiges Farbenkleid. Durch den ſonder⸗ baren mit dicken Knoten beſetzten Ringkragen, welcher nahe bey der Nath, ihre Windungen bis zur ſtumpfen Spitze hinauf umgiebet und bekraͤnzet, wird ſie ſehr kennbar gemacht, und auf das ſichtbarſte von allen Mond⸗ ſchnecken unterſchieden. Unterwaͤrts ſtehet man im weißen Felde einen tiefen, durch den ganzen Bau der Schnecke hindurchgehenden Nabel. Die Mundöfnung iſt rund und dabey ſehr weit und offen. Auf den in⸗ neren Waͤnden glaͤnzet der angenehmſte Schieler⸗ oder Silberglanz, und es ſchimmern auf dem feinſten Perlenmutter alle Farben des Regenbo⸗ gens. Dieſe Gattung wohnet bey Neu⸗Seeland, woſelbſt fie bey den bokiſchen Seereiſen entdecket worden. Sie iſt aͤuſſerſt yar und ſelten, 296 Mondſchnecken. Tab. 169. Fig. 1640. 1641. und wird gewiß den mehreſten Conchyliologen ganz neu und fremde ſeyn. Daß fie mit jener im sten Bande auf der 43ſten Vignette vorgeſtellten, und daſelbſt p. 187 beſchriebenen ſuͤdlaͤndiſchen bundfoͤrmigen Mondſchne⸗ cke, und mit jener in der neuen Sammlung der Danziger Naturf. Ges ſellſch. Tom. I. tab. 2. no. I. p. 248. viele Aehnlichkeit und Gleichfoͤrmig⸗ keit habe, ſolches wird ein jeder Aufmerkſame, der ſich die Muͤhe neh⸗ men, und eine genauere Vergleichung anſtellen will, gar leichte abneh⸗ men und einſehen koͤnnen. Die Conchyliologie hat uͤberhaupt von den Neu⸗Seelaͤndiſchen Stranden bey den Cookiſchen Seereiſen den reichlich⸗ ſten Zuwachs empfangen. Auf der Supplementtafel Tab, 169. Fig. 1640. 1641. Die wellenförmig bemahlte oder bandirte Mondſchnecke. Turbo undulatus, teſta ovata- convexa, profunde umbilicata, glabra, ſtrigis latis undulatis virideſeentibus longitudinaliter i in fundo albido nitidiſſime pita, columella planiufcula, apertura rotunda patentifima, apice obtuſo, fauce argentea. - Forsters Catal. no. 1339. La Peau de Serpent de la nouvelle a: efpece tres rare de limacon ombilique a veines en zigzag. TH. MaRTyN Univerfal Conchologift Tom, I. fig: 29. Waved- S Limax undulatus from New-Holland. ' Catal. Muf. Portland. no. 408. A large and fine Turbo undulatus 1 05 New. | Holland extremely fcarce. ö It. no. 3828. A large and very fine Turbo undulatus or waved Emerald | Turbo extremely ſcarce, from van Diemans Land, New-Holland. Dieſe hoͤchſtſeltene Mondſchnecke, welche ich auf der Supplements N tafel zeichnen laſſen, iſt eben ſo groß und anſehnlich als die vorige. Sie hat gleichfalls eine rundgewoͤlbte Schale, einen ſehr tiefen Nabel, eine Mundoͤfnung, auf deren inneren ſpiegelglatten Wänden der angenehmſte Schielerglanz ſchimmert, und auf dem Perlenmuttergrunde die lieblich ſten Farben des Regenbogens ſpielen. Jedoch hat dieſer Turbo in Di Schoͤnheit des Farbenkleides vor jenem einen großen Vorzug. Er wi von einer Menge der friſcheſten, meergruͤnen, zigzag⸗ oder wellenfoͤrm gezeichneten, breiten laͤnglichten Streifen oder Binden, auf weißlichem Grunde wie bandiret, gewaͤſſert und aufs zierlichſte geſchmuͤcket. Vom Th. Martyn wied dieſe Schnecke ein Limax genannt. Es iſt aber ganz unleugbar ei Turbo. Es wohnet dieſe Gattung bey Naeh mn | k | eh Mondſchnecken. Tab. 165. Fig. 1585. 1586. 29 bey Neu⸗Holland. Wir wuͤrden ſie gar nicht kennen, waͤre ſie nicht bey Gelegenheit der Cookiſchen Seereiſen entdecket worden. Ein zwar nur kleines aber ſehr friſches Exemplar von dieſer Gattung lieget in der Spengleriſchen Sammlung. Ki | Tab. 165. Fig. 1585. 1586. Ex Muſeo SrEnGLerIANDo. | Die grüne ſcharfe dornichte Seehundshaut. Turbo rugoſus, muricatus, ſpinoſus, teſta imperforata, fcaberrima, ferie- bus ſpinarum muricata et circumftipata, columellae labio purpureo, flauce argentea. DE FAvanne Conchyl. Tom. 2. p. 97. Le Marron d' Inde. Ce Limacon nous paroit Etre oriental. 8 — — Catal. raiſ. no. 127 . p. 252. Un Limagon de plus rares par fa b beautè dit la fauſſe Raboteuſe ou le Marron d' Inde, à robe d' un verd mme aus 298 Mondſchnecken. Tab. 165. Fig. 15871590. aus Oſtindiſchen Meeren. Es iſt aber zuverlaͤßig, daß fie im Mittellaͤn⸗ diſchen Meere bey den Kuͤſten der Barbarey wohne. Tab. 165 Fig. 158 7% 1588. „ % ae ö 5 Ex Muſeo noſtro. 5. PN Die ſchneeweiße durchſichtige Mondſchnecke. Turbo niveus pellucidus, teſta fpirali, alba, pellucida, umbilicata, trans. verſim ſtriata, anfractibus faepe diſtortis, apertura lunari ar Jah feu orbieulari. 9 BERN Verzeichniß der Conchylien des Erbprinzen von Rudolſtadt tab. 8. fig 4. F. P. 182. u ö. 19. Die niedrige, zarte, geftreifte Mondſchnecke mit abſtehenden Win⸗ dungen. 1 55 | e ieee 15 Dieſe Mondſchnecke gehoͤret gewiß zur Zahl der nagelneuen. Den vormaligen Conchyliologen iſt fie gänzlich unbekannt geweſen. Die Scha⸗ le dieſer ſeltenen Mondſchnecke iſt ſchneeweiß, duͤnne und durchſichtig. Sie wird von Queerſtreifen und Queerfurchen umgeben, die auch bey den inneren Waͤnden deutlich hindurchſchimmern, und ihnen das Anſe⸗ hen geben, als wären fie ſtark geriffelt worden. Ich zaͤhle bey dieſer Schnecke nur drey Windungen, davon die erſte mit der andern nur ganz leichte zuſammenhaͤnget, und beym weiteren Wachsthum ſich öfters gar von denſelben trennet und abloͤſet. Die Mundoͤfnung iſt cirkulrund. Hinter der inneren Lippe zeiget ſich ein kleiner Nabel. Es wohnet dieſe Gattung bey den Nicobariſchen Eylanden. Sie erreichet nie eine recht anſehnliche Größe. Die hier vorgeſtellte iſt nur ſechs Linien 9990 % 1 f Tab. BF, Fig Hr e enen VVT 7 —ů— Ex Mufeo LORENZ IAxO. | Däier kleine Sonderling. 5 Turbo Separatifta, teſta helicina, eornea, ſubdiaphana, tricarinata, laeviufcula, | 1 profunde umbilicata, anfractibus prioribus diſtantibus, } 1 2 927 N SEE Wa, ee nat a apertura triangular. 00. ed Daß die gelbliche gezackte Knollenz oder Rübenſchnecke Cid. ff Mondſchnecken. Tab. 165. Fig. 1589-1591. 2090 kleine fonderbare Schnecke zuweiſen, welche zwar mit den Knollen und Ruͤben in Verwandſchaft zu ſtehen ſcheinet, aber durch ihre dreyeckigte Mundoͤfnung gänzlich von ihnen unterſchieden iſt? Ich geſtehe es aufs richtig, daß ich hierüber mit mir ſelbſt nicht einig werden koͤnnen, und ſie dahero nur aus Noth, weil ich mit ihr nirgends zu bleiben gewußt, hieſelbſt bey den Turbinibus eingeſchaltet. Sie ſoll augenblicklich ver⸗ ſetzet, und von dem ihr nur pro tempore eingeraumten Platze wieder ausgehoben werden, ſobald jemand fuͤr ſie eine ſchicklichere Stelle wird entdecket haben. Soviel iſt unleugbar, unter die Murices kann und darf man ſie nicht zaͤhlen, da bey ihr keine Spur von einem gerade ausge⸗ henden Schnabel und rinnenartigen Auslauf zu ſehen iſt. Aber den Mondſchnecken kann dieſe Schnecke auch nicht mit Recht beygeſetzet und gleichſam zur Nachbarin aufgedrungen werden, denn ſie hat keine run⸗ de, ſondern eine wunderbar gebildete faſt dreyeckigte Mundoͤfnung. Den Trochis und den Neriten kann man ſie auch nicht beyfuͤgen. Aber un⸗ ter den Helicibus möchte. fie etwa noch koͤnnen geduldet werden. Die Schale dieſer Conchylie iſt gelblich⸗hornartig, halbdurchſich⸗ tig und bis zum Glanze glatt. Die obere Hälfte wird von der untern durch eine ſcharfe Kante abgeſondert, auch findet man dichte darneben noch ein paar ſcharfe Queerſtreifen, daher habe ich ihre teftam als tri- carinatam beſchrieben. Die erften Umlaͤufe dieſer Schnecke ſchließen nicht dichte aneinander, fondern find dergeſtalt getrennet, daß man darzwi⸗ ſchen hindurchſehen kann. Der tiefe und weite Nabel gehet durch alle Windungen bis zur Spitze hindurch. Daß die Mundoͤfnung dreyeckigt ſey habe ich ſchon oben angemerket. Es lieget dieſe ſonderbare Schne⸗ cke hieſelbſt alleine in der Sammlung des Herrn Kaufmann Lorenzens. Sie iſt im Oſtindiſchen Meere gefunden worden. 25 f r Mae noftro, 1 Eine vorzuͤgllch große Oſtindiſche Trommelſchraube. Die Schraube ohne Ende. Turbo Terebra Linnaei. Cochlea Archimedis infinita, teſta turrita, anfra- Clibus viginti ſex convexiuſeulis, ſtriis exaratis ſeu carinis ſex, apertura i 15 . 9 orbiculari fauce ſtriata. \ v. Born Teſtacea Muf. Caeſ. p.358. Turbo Terebra, teſta turrita ſubula- daz anfractus .circiter viginti ſex contigui, teretes, fülcis transverfis 7 ii 8 I p 2 78 coſtis- 7 N 300 Mondſchnecken. Tab. 165. Fig. 1591. boſtisque feptem intermediis exarati, apertura rotundata; columellae labium adnatum laeve; color pallide griſeus albus aut fuer d DE Favanne Catal. raiſ. no. 1390. p. 277. Une ſuperbe Vis dite ”Aiguille de Tambour ou la Vis d’Archimede — elle eft parfaitement bien con- ſervèe et de cing: a nz lignes de 105 ſur un en in hauen de large. 13 Negenfuß Conchylienwerk Toni. 2. tab. 12. 56 57. Lee eee Schroͤters Einleitung Tom. 2. p. 50. no. 41. Bet FH. MARTWN Univerfal Conchol. Tom. 1. vid. das Situlfupfer. Auf demſel⸗ ben findet man die vortreflichſte Abbildung unſerer gegenwaͤrtigen Schnecke, mit der Unterſchrift: Aphrodith. (Daß ehemals die Venus, quafi ex ſpuma genita, dieſen Namen gefuͤhret, iſt bekannt,) Alsdann lieſet man P. 3. in der Note folgendes von dieſer Schnecke: Voyez le frontispice qui reprefente une coquille qu'on eroit avoir ëtè conſervèe dans un tem- ple conſacrè à Venus, comme le meilleur embl&me de la Deeffe: en effet fi nous confiderons que les convolutions, depuis leur commenee: ment jusqu’& leur terminaifon font diſtinctement canelees de maniere f qu elles augmentent admirablement Teffet du ſpiral dans le quel elles tournent. Si nous confiderons que la fürface de. chaque convolu particuliere eft fi elegammant arrondie, qu elle donne dans ee 1 à la ligne qui borde les figures une apparence de tournoyement, pe ut etre pas regulierement conique, mais produiſant quelque choſe de plus 5 parfait que le cöne lui meme; nous trouverons dans cette adtnirabfe coquille l'union de ces lignes et de ces figures, que les mathemaciı ens, ſont convenu de nommer les plus belles, et qui meritent plus F u lierement cette &minente preference 40 on donne : al cette coquille ſur toutes les autres. 5 Da ich ſchon im aten Bande dieſes hf. Conchplleneabinets bey 1 fig. 14151419 p. 254. ſehr umſtaͤndlich von der jetzigen Gattung ge⸗ { redet, die beym Linne Turbo Terebra, von den Holländern gevoore 9 Trommelschroef, von den Engelaͤndern Tamboers Peg, vo Wade | fen Aiguille de Tambour und Vis de Preſſoir genqunt wird, 05 i hier gaͤnzlich davon geſchwiegen haben, wenn ich nicht aus einer Samm lang eine vorzüglich große, ausnehmend ſchoͤne, o 1 ſche Tromm ſchraube den Conchylienfreunden bekannt zu mad Wie ſolche fuͤr dieſen Supplementband zeichnen ließ, ſo c 5 unter all mir bekannt gewordenen conchyliologiſchen Schriftstellern keinen einzigen, a Bi uns die Abbildung einer be aus nehmend agen durch 2 g Mondſchnecken. Tab. 165. Fig. 1891. 301 Farben erleuchteten, geliefert haͤtte. Allein ſeitdem iſt mir das Con⸗ chylienwerk des Thomas Martyns in die Hände gekommen. Da finde ich nun ſogleich auf dem Titulkupfer die praͤchtigſte Abzeichnung dieſer Gattung. In der Vorrede ſeines Buches redet er mit Bewunderung von derſelben, wie ſolches alles aus feinen oben angeführten Worten erſehen werden kann. Weil aber der ſogenannte Univerfal Conchologifte des Th. Martyns, indem er ganz enorm und auſſerordentlich theuer und koſtbar iſt, nur den wenigſten Conchyliologen zu Geſichte kommen wird, ſo bin ich es gewiß, die hier befindliche Abzeichnung wird nicht für uͤberflußig gehalten werden. 5 N 9 Die Franzoͤſiſchen Conchyliologen pflegen dieſer Oſtindiſchen fo fer langen Gattung von Trommelſchrauben einen beſondern Namen zu er⸗ theilen, und fie Vis cannelee, oder la Vis d' Archimede, die Archimedi⸗ che ache oder die Schraube ohne Ende zu nennen. Sie hat aus⸗ nehmende Vorzuͤge und einen recht bewundernswürdigen Bau. Thom. Martyn will gar die Nachricht haben, (davon er uns doch die näheren Beweise und Zeugniffe ſchuldig blieben), daß man dieſe Gattung vor⸗ mals der Venus geheiliget, comme le menleur embleme de la Deeife. ie unterſcheidet ſich durch ihre vorzuͤgliche Lange, durch die große zahl ihrer Windungen und Umläufe, und durch ihr feines lichebrau⸗ s oder rothbraunes Farbenkleid gar ſehr von den, gernöpnlichen Eu ropaͤiſchen Trommelſchrauben, und fie iſt fo rar und felten, als jene ges mein, alltäglich und überall zu finden find. Bey der hier vorgeſtellten hle ich 26 Kammern, doch ſind ſchon einige derſelben verlohren ge⸗ zangen. Denn ſie muß, wie ich ſicher vermuthe, ehemals dreißig Win⸗ dungen gehabt haben. Davila hat ein Stuͤck von ſechs Zoll beſeſſen, daran man 34 Windungen zählen koͤnnen. Alle Umlaͤufe der jetzigen haben eine merkliche Woͤlbung. Auf jeder ſiehet man ſechs erhobene Streifen, oder ſechs Kanten, daher Linne von fex carinis acutis redet, die auf ihren ankractibus geſehen würden. Die Länge der gegenwarti⸗ gen betraͤget fünf Zoll ſechs Linien. Die Mundoͤfnung iſt völlig rund, Und innerlich geriffelt. Exemplare von dieſer Lange, Schönheit und Lebhaftigkeit des Farbenkleides ſind aͤuſſerſt ſelten und koſtbar. Sie werden in den Chineſiſchen Gewaͤlſſern gefunden. ch 33 an m — 3 Miondſchnecken. Tab. 165. Fig. 1592. 1393. 1 G Nr Tab. 165. Fig. 1592. 1593. Ex Mufeo noſtro. f Der kleine glatte genabelte Bohrer. Turbo Terebellum umbilicatum, teſta turrita, umbilicata, glabra, flave- feente, carinata in unoquoque anfractu. 5 Hier ſehen wir eine zwar nur kleine aber ganz neue Gattung von Bohrern. Er hat manches eigenthuͤmliche an ſich, dadurch er von an⸗ dern nahe mit ihm verwandten Schnecken auf die deutlichſte und ſichts barſte Weiſe unterſchieden wird. Er hat eine glatte wachsgelbliche Schale und vierzehen Windungen, die ſich zuletzt in eine ſcharfe Spitze endigen. Die unterſte größeſte Windung wird auf ihrer Mitte von ei⸗ ner ſcharfen Kante (carina) umgeben. Die übrigen Umlaͤufe haben alle⸗ ſamt unterwaͤrts beym auſſerſten Rande, dichte über der Math, eine Kante. Die Baſis iſt nicht flach, ſondern gewölbet. Auf ihrer Mitte findet man einen merklichen Nabel, dergleichen ſonſt bey allen nahe mit ihr vergeſchwiſterten Arten der Trommelſchrauben gar nicht geſehen noch gefunden wird. Dieſe ſelten vorkommende Schnecke, welche den mehreſten Conchylienfreunden ganz fremde ſeyn wird, iſt bey den Ni⸗ cobariſchen Stranden, welche der Conchyliblogie ſchon fo, Die ka 9 nean Necruten geliefert, gefunden worden. 1 . 11 1 1 14 18 4 b ge . 9 0 n a . u Fer "og 1 1 17 5 - en : TE BRUNO. 4, - 4 N nn RE n eh As N e i e en e I 7 rer Ä eu: tar > — 148 11 F * 17 ? DD EN 1620 F n | Zwoͤlftes Geſchlecht. e ee Nel beben. Nor it ae, E⸗ ſind nur drey neue Mitglieder, die ich meinen Leſern bey dieſem Geſchlechte vorzuſtellen habe. Die erſte Nerite, fo ich hier abe zeichnen laſſen, iſt ſpiegelglatt; die andere rauh, netzartig, gegittert und genabelt. Die dritte ſitzet gar voller kleinen Dornen, Spitzen und Ja⸗ cken. Man findet bey allen das Hauptkennzeichen der Neriten: eine halbrunde, halbmondfoͤrmige Mundoͤfnung. Im fuͤnften Bande dieſes ſyſtemat. Conchyliencabinets habe ich bey den drey daſelbſt vorkommen⸗ den Geſchlechtern der Kräuſel, Mondſchnecken und Neriten, die vielen ſonſt gewohnlichen Neben⸗ und Unterabtheilungen ſorgfaͤltig vermieden, und ſie blos in genabelte und ungenabelte abgetheilet. Ich finde aber in der neueſten Ausgabe des Knorriſchen Vergnuͤgens der Augen Tom. 3. P. 300. eine zum Neritengeſchlechte gehoͤrige, der Aufmerkſamkeit al⸗ lerdings wuͤrdige Anmerkung, die ich zum weiteren Nachdenken hiedurch latens empfehlen will. Man theilet, heißt es daſelbſt die Neriten in zweyerley Arten. Einige haben einen mehr abgerundeten Bau, und wenigſtens etwas hervorragende Windungen, und dieſe haben inwendig eine regelmäßige Spindel. Andere dagegen haben einen mehr gedruͤck⸗ ten, geſchobenen, eyfoͤrmigen Bau — ihre Windungen ragen oft gar nicht hervor, und dieſe haben inwendig eine bloße Kammer. e Verzeichniß der hier abgebildeten Neriten. Tab. 165. Fig. 1594. 1595. Die blumichte oder gebluͤmte Nerite. Nerita flo- n : .gefeens,, . 8 Dig 1596. 1507. Die gegitterte Nerite. Nerita eancellata. | Auf der Supplementtafel Tab. 169. Fig. 1642. Die ſtachlichte Nerite. Nerita in 5. e h Kr 0 41 1 9 1 . | | Tab. 34 Neriten. Tab. 165. Fig. 15941597. | RE Tabs. Be Dat Ex Mufeo Lorenziano, Die blumichte oder gebluͤmte Nerite. Nerita flaveſcens, (floribus albidis quaſi intertextis), teſta laevi, fafeiis tribus nigris circumdata, maculis albis florum inſtar in fundo obſeure luteo u 5 ſemirotunda, fauce flaveſcente, labro leviter n a a a labio bidentato Dieſe vortrefliche Nerite iſt ſpiegelglatt. Sie wird von drey brei ten ſchwarzen Baͤndern wie von drey Trauerfloͤhren umwunden. Auf ihrem dunklen braungelblichen Grunde ſtehen viele weiße fein geſtrichelte, den weißen Blumen gleichende Flecken, als waͤre ſie damit beſtreuet oder beſaͤet worden. Ich habe ihr um deswillen den Namen der blumich⸗ ten, oder der geblumten Nerite gegeben. In der Mundoͤfnung findet man eine glaͤnzendweiße und gelbliche Farbenmiſchung. Die Auffere Lippe ſitzet an der inneren Seite voller feinen Streifen. Auf der inne⸗ ren Lippe ſtehen in der Mitte zween Zaͤhne. Die Mündung iſt halb⸗ rund, wie ſie es bey allen Neriten zu ſeyn pfleget. Es wohnet dieſe ſeltene, wunderſchoͤne, den meiſten Conchyliologen gänzlich unbekannte Einen im Oſtindiſchen Meere, und e En den | Eylanden. . Hi 1 Tab. 165. Re 29955 1597. en een, Ex Muſeo noſtro. f 5 5 er Ak. Die gegitterte Nerite. „„ Nerita cancellata, teſta ſcabra, alba, immaculata, bümbitkeataz Tete ſtriata, cancellata, reticulata, fpira, parum exſerta, apertura patula, J N femirotunda, fauce alba, glabra. 79 Auch dieſe Gattung von Neriten iſt bey Nicobar gefunden wor den. Sie iſt beydes innerlich und aͤuſſerlich weiß, und wird auf ihrer duͤnnen Schale durch laͤnglicht herabgehende bogenförmige Streifen ganz rauh und durch Jueerſtreifen, welche die vorigen durchkreuzen un d durchſchneiden, völlig netzart 25 und gitterfoͤrmig gemacht. Sie hat oben einen etwas hervorſtehenden Wirbel, unten einen deutlichen Nabel, und eine weite mehr als 1 e e, Die i inneren Ae nn | 1 5 ſind Wanzen — f — * 1 Neriten. Tab. 169. Fig. 1642. 305 Auf der Supplementtafel Tab. 169. Fig. 1642. Ex Muſeo noſtro. Die ſtachlichte Nerite. Nerita aculeata, teſta imperforata, nigreſcente, transverſim ſtriata, ſtriis agculeatis ſeu ſpinoſis, labio interiore planiufculo, laevi, in margine fubdentato ſeu crenulato. Dieſe dornichte Flußnerite erhielt ich vor kurzem auf eine ſonder⸗ bare Weiſe. Ich gieng bey einem Packhauſe vorbey, dahinein eben aus einem von Oſtindien zuruͤckgekommenen Schiffe viele hundert Saͤcke mit Pfeffer, den man auf der Pfefferkuͤſte erkauft hatte, getragen und auf dem trockenen Boden ausgeſchuͤttet wurden. Bey den Leuten, die mit der Ausleerung folder Saͤcke beſchaͤftiget waren, erkundigte ich mich ſorgfaͤltig, ob ſie niemals allerhand kleine Schnecken, die ſo leichte beym Einſammlen des Pfeffers haͤtten mit aufgeraffet werden koͤnnen, unter ihren Pfefferhaufen bemerket und angetroffen haͤtten? Sie hatten dar⸗ auf nie gemerket noch Achtung gegeben. Ich machte ihnen ein kleines Geſchenke, und ermunterte ſie, ſich kuͤnftig genau umzuſehen, ob nicht hie und da kleine Schnecken unter den Pfefferkoͤrnern liegen möchten? Dergleichen koͤnnten ſie fuͤr mich zuruͤcke legen, an einem guten Trink⸗ gelde wuͤrde ich es alsdann nicht fehlen laſſen. Wenig Tage nachher überbrachten ſie mir ein artiges Haͤuflein ſolcher im Pfeffer gefundenen Schnecken. Ich erwartete allerhand Baum- Land⸗ und Erdſchnecken, und ich bekam gegen meine Vermuthung lauter Waſſerſchnecken, als Flußneriten, Flußpabſtkronen, Flußmuſcheln, die etwa unter ſolchen Pfef⸗ ferbaͤumen, welche nahe bey einem ausgetretenen Bache oder Fluße gez ſtanden, mit aufgeleſen worden. Die mehreſten waren freylich zerbro⸗ chen und verſtuͤmmelt, weil man in den Pfefferfäden gar nicht ſaͤuber⸗ lich mit ihnen umgegangen war. Andere dagegen waren mir wuͤrklich nen und ſehr willkommen. Unter manchen niedlichen Neriten fand ich beſonders dieſe ſtachlichte, dornichte Nerite, welche in ihrer Form, Bil⸗ dung und Bauart voͤllig jener Nerite gleichet, die vom Linne Nerita pulligera genannt wird, aber ſich dennoch durch ihre ſtachelbollen Queer⸗ ſtreifen auf das ſichtbarſte von jener unterſcheidet. Die Stacheln ſind kurz, aber ſehr ſcharf und ſpitzig. Es traͤget dieſe Schnecke ein ſchwaͤrz⸗ liches Farbenkleid, und fiser am Rande der inneren ſonſt flachen und glatten Lippe voller kleinen Zähne oder Einkerbunkgen. Caonchylien- Cabinet Supplementsband. A Drey⸗ 1 u ä Dreyzehentes Geſchlecht. Helices. 2 J ich! in dieſem Supbferktentkande nur einen einzigen Helicem, del noch dazu viele nicht einmal dafuͤr erkennen werden, nachzutragen habe: fo würde es ſehr unſchicklich und unweißlich gehandelt ſeyn, wenn ich dennoch eine lange Vorrede und Einleitung voranſchicken wollte. Wer von dem Namen, Eigenſchaften und Abtheilungen der Schnirkelſchnecken etwas weiteres nachleſen will, den verweiſe ich auf dasjenige, was — von im andern Abſchnitte des oten Bandes p. 5 5 worden. ih 11 Tab. 165. Fig. 158. 1599: Ir 3 i Ex Mufeo noftro. N b 0 y He Die Neritenartige Schnrkelſchnecke. i Helix Neritoidea, tefta bnllata, tenuiſſima, transverfi m denfe arts, ell. g „cida, epidermide 1 luteſcente obducta, aperkura operculati . f 55 patentiſſima. 140 BEINEN chin ö ; O. Mürter Zool. Dan. no, 2922. p. 242, Bulla Velutina, ‚tefta vertrat tomento transverfim ſulcata, vertice obtuſo. 1 Fasrıcı Fauna Gröenlandica no. 387. P. 390. Helix Falloriäel, telta it perforata, depreſſo· -planiuſeula, ftriis undatis, apertura ovali aifätand uſque ad apicem. Quoad teſtam inter Patellas et Haliotides medium N eft, vermis autem ad limaces pertinet. Teſta minus craſſa, ſubdiapha - na, ovalis. Superficies epidermide fülvefeente obducta eft, quae pli- cas viles longitudinales undulatas habet cum ſuturis transverlis v vix no- tabilibus. Vermis parvus albus lente procedit ſuper lapides more Pa. tellarum. Sub ineeſſu Vermis extra teſtam non conſpieitur. Opereu lum nullum nec nativum nee lactitium vidi. abi in fundo 1 maris minus frequens. 40 Wauxers Teſtacea minuta rariora tab. 1. fig 17. p. Helix audi pa tifima. The very wide mouth Snail. The En white tinged v pale red pellucid. From Sandwich and Reculver very rare. (Er glaw bet es auch daß Pennant in ſeiner Zool. Tom. 4. tab. 86. fig. 139. die Gattung im Geſichte gehabt, woran ich doch ſehr zweiſte / weil es se zu Zu ft. nung gar nicht zu berſprechen ſcheinet.) ne N ’ Helices. Tab. 165. Fig. 1598. 1599. SO. Oftmals habe ich ſchon den Namen und den Standort dieſer Schne⸗ cke verändert, und fie bald den Blaſenſchnecken (Bullis), bald den Neri⸗ ten, bald den Schnirkelſchnecken oder Helicibus beygeſellet, und noch bin ich, da ich mich endlich entſchloſſen fie bey den letzteren ſtehen zu laſſen, meiner Sache und Meynung lange nicht gewiß. In unſers Muͤllers Prodromo Zoologiae Danicae wird fie zur Bulla gemacht, und um des wil⸗ len Velutina genannt, weil ſie einen rauhen gelblichen mooßartigen Ueber⸗ zug im friſcheſten Zuſtande zu tragen pfleget. Ich gedachte ſie auch an⸗ fänglich wegen ihrer duͤnnen aufgeblaſenen, faſt gar nicht eingerollten Schale, die ſich mit einem Hauche wegblaſen laſſet, den Blaſenſchnecken beyzufuͤgen, und fie Bullam Neritoideam zu nennen, indem ſie doch aller⸗ dings vieles mit den Bullen und Neriten gemein zu haben ſcheinet. Her⸗ nach aber duͤnkte mir es rathſamer zu ſeyn, ſie lieber gaͤnzlich mit den Ne⸗ riten zu verbinden, und ſie als Neritam bullatum zu beſchreiben. Allein da keine halbrunde den Neriten eigenthuͤmliche Mundoͤfnung, ſondern eine faſt cirkulrunde bey ihr vorhanden iſt, ſo habe ich dergleichen nicht wagen wollen noch dürfen. In der oben angezogenen Fauna Gröenlandica wird fie zur Helice haliotidaea Linnaei ernannt. Nun hat ſie freylich viele Aehnlichkeit mit den ſogenannten Milchnaͤpfen, die eben den obigen Lin⸗ neiſchen Namen fuͤhren. Allein dem ohnerachtet iſt es noch lange nicht die wahre und wuͤrkliche Helix haliotidaea Linnaei, welches auch der wer⸗ theſte Herr Paſt. Fabricius laͤngſtens erkannt und eingeſehen, und bey einer neuen Ausgabe feiner lehrreichen Faun. Gröenl. abändern wird. In⸗ deſſen bleibet es doch das beſte und ſicherſte, dieſe Schnecke fuͤr eine Schnirkelſchnecke oder für einen Helicem zu erklaren. Ihr Bewohner iſt ein Limax, wie er es bey den Helicibus gewoͤhnlicher Weiſe zu ſeyn pfle⸗ get. Die Mundoͤfnung, welche bey ihrer Schale ſo groß und weit iſt, daß man wohl ſagen moͤchte, das Maul ſey bey ihr das groͤßeſte, wird von keinem rinnenartigen Canal und Einſchnitt unterbrochen. Ihre aper- tura kann folglich ſehr wohl integra et coarctata heiſſen. Der weiße Wir⸗ bel raget wenig hervor. Auf ihrer Oberflaͤche, die man ſich mehr rund gewölbet und erhoben denken muß, als fie hier in der Zeichnung erſchei⸗ net, wird fie von zarten Queerſtreifen umgeben. Ich habe dieſe Gattung ehemals von Grönland aus der Colonie Julianens⸗Hofnung, und vor kurzem auch vom Strande beym Vorgebirge Kulla, welches nur acht bis neun Meilen von hier entfernet lieget, bekommen, und nimmer geglaubet, daß mir dieſe Gattung ſo nahe wohne. Andere haben ſie an den Nordi⸗ ſchen Ufern gefunden. Indeſſen iſt fie gewiß nicht gemein, ſondern aͤuſſerſt N I) Q q 2 rav 308 Vierzehentes Geſchlecht. Meerohren. rar und ſelten, welches vermuthlich daher koͤmmt, weil fie, wie uns Sab: ricius belehret, auf dem tiefſten Grunde des Meeres wohnet. Sie ſoll mit keinem Operculo oder Deckel verſehen ſeyn, der auch fuͤr ſie ſehr entbehrlich iſt, weil ſie ſich wie eine Patelle an Felſen und Klippen veſte anzuhängen pfleget. Wenn ſich der Bewohner von einer Stelle zur andern fortbeweget, ſo geſchieht es mit der aͤuſſerſten Langſamkeit und Bedaͤchtlichkeit, wie bey den Patellen, auch kann bey ſolchem Gange der Bewohner auſſerhalb ſeiner Schale nicht einmal geſehen werden. So lauten davon Fabricii Woree: Lente incedit more ee il inceſſu Vermis extra teſtam non eonfpicitur. | Wierzehentes Geſchlecht. Meerohren. VRR m Geſchlechte der Meerohren werden meine Nachtraͤge e ſtar⸗ a ker und zahlreicher ſeyn, als es manche erwartet. Allein in mei⸗ ner Vorerinnerung werde ich mich der groͤßeſten Kuͤrze befleißigen, und nur folgendes wenige anmerken. Alle Mitglieder dieſes S e ſind perlenmutterartig. Sie gleichen in ihrer Form und Bildung den menſchlichen Ohren. Ihre Mundoͤfnung iſt faſt ſo groß und weit als der ganze Umfang ihrer Schale. Sie wiſſen ſich nach der Weiſe der { Patellen und der Chitonen fo genau und veſte an Klippen und „ 1 anzuſchließen, daß man ſie oft nur mit vieler Muͤhe davon losbrechen \ kann. Der Schneckengang oder die Spirallinie wird bey einigen an De inneren Seite durch den Rand der inneren Lippe wie verdecket und 9 0 borgen: daher redet Linne von einer ſpira occultata laterali. Bey ans. 4 dern lieget dieſer Schneckengang ſo deutlich und offen da, daß er eig bis zum Mittelpunete gefehen werden kann. Linne hätte wohl bey der . Beſchreibung der Meerohren ſich nicht ſo algemein ausdruͤcken ſollen, als wenn bey allen Spira occultata und diſeus poris pertuſus borhendee N ſeyn muͤße. Es waͤre wohl beſſer geweſen, wenn er geſchrieben: Spira in plerisque occultata margine laterali — Difcus plerumque poris Pe eſt. Denn einige Meerohren ermangeln auf ihrem erhobenen Seit en⸗ rande aller Loͤcher und Oefnungen, aber die allermeiſten haben french einen e mit N verſehenen Seitenrand. Die Sage, . Meerohren. Tab. 166. Fig. 1600. 1602. 309 ſchen Conchyliologen machen daher in dieſem Geſchlechte eine doppelte Abtheilung. Die erſtere enthält die Oreilles de Mer à trous, und die andere die Oreilles de Mer ſans trous. In dem bekannten großen Werke des Seba ſtehet kein einziges Meerohr, wie auch keine Patelle. Ich wuͤnſchte davon die Urſache zu wiſſen. Er muß doch eine Menge don Gattungen aus dieſen Geſchlechtern gehabt haben. Wiewohl die Mit⸗ glieder einiger Geſchlechter der Muſcheln werden ebenfalls im 0 ie „ 14 945 1 vermiſſet. 5 f RN G 1. . g 1 TEE * r BIT we Verzeichnis der hier imSupplementbande abgebildeten Meerohren. Tab. 166. Fig. 1600. 1601. Das undurchloͤcherte oder undurchbohrte Meerohr. Y . Haliotis imperforata. 9 Fig. 1602. 1603. Das glatte Meerohr. Haliotis glabra. N N Fig. 1604. Das runzelichte faltenvolle Meerohr. Haliotis rugofo-plicata. Fig. 1605. 1606. Das ſchoͤnſte Meerohr. Haliotis nitidiſſima. N Pig. 1607. 1608. Das Venusohr. Das Jungfernohr. Haliotis Virginea. Fig. 1609. Das Schaafsohr. Haliotis Ovina. eee ee, Tab. 167. Fig. 1610. 1611. Das Rieſenohr. Haliotis Gig ante. Pig. 1612. 1613. Das Regenbogenohr. Haliotis Iridis. ieee VV „ Tab. 166. Fig. 1600. 1601. | | a F Ex Mufeo SpenGıeriano. RAT f Dass undurchloͤcherte oder undurchbohrte Meerohr. Haliotis imperforata, tefta auriformi, alba, impertuſa, rugofa, coſtata, tu- berculata, ſtriata, noduloſa, ſpira valde exferta, apertura patentiſſima ane ſimnuata, fauce ſubargentea. R g Rn Call. Oreille de Mer nacr&e fans trous. 1 DE FAvanne Conchyl. Tom. 1. tab. F. fig. F. p. 592. Oreille de Mer en Hhuecin eft extremement rare et vient des Indes orientales — elle eſt ornée à extérieur de deux rangs longitudinaux de tubercules — la ſpirale fe termine en une clavicule fort prolongee, L'ouverture eſt cegale fort alongee plus large à la partie anterieure qu’a la poſterieure. Sa couleur eſt en deſſus blanchätre, ou jaunatre marbree ou flambee ddi'un rouge de brique fonce et orangee — I interieur offre une belle nacre argentine roſe et vert tendre F interieur prive de columelle ett entiersment vnde, e e HS WINN ih Qg 3 Natur * 310 Meerohren. Tab. 166. Fig. 1600. 1601. Naturforſcher 18tes Stuͤck tab. 2. fig. 18. e. p. 19. no.xvırı. Das undurchbohr⸗ te kleine Seeohr mit austretenden Wirbel. f ; Abhandlungen der Boͤhmiſchen Privatgeſellſch. Tom. 4. tab. 2. fig. 34.35. P. 124. Das knotige Napfohr. Stomatia Phymotis, | a Schroͤters Einleitung Tom. 2. p. 389. | Mufeum Geverſianum, p. 250. no. 115. Auris antiqua, coeca, fpira elevata, foraminibus nullis, woben Liſters fig. 1056. jedoch mit einem beygeſetzten Fragezeichen allegiret wird. ur EN Bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen wird der bekannte Milch⸗ napf (Catinus lackis, Helix haliotidea Linnaei) Oreille de Mer non nacree et ſans trous genannt. Daher kann nun das gegenwaͤrtige undurchbohrte Meerohr ſehr bequem Oreille de Mer naerée et fans trous genannt Merz 5 den. Es hat eine ohrfoͤrmige Bildung und einen merklich erhobenen Wirbel, oder wie ſich de Favanne aus druͤcket, une clavieule fort pro- longee. Nahe beym Wirbel erhebet ſich eine Ribbe, aber beſſer herun⸗ ter ſtehen ein paar weit ſtaͤrkere Ribben, auf deren Ruͤcken ſcharfe Schup⸗ pen wie Hohlziegel hervortreten. Auf dem etwas vertieften ausgebo⸗ genen Zwiſchenraume der oberen und beyden mittleren Ribben erblicket man laͤnglichte den Falten aͤhnliche Streifen, Aber welche feine Queer⸗ ſtreifen hinuͤberlaufen, und alles rauh machen. Auch wird unterwaͤrts dieſe Schale von einer Knotenreihe umgeben. Die hier abgebildete iſt beydes innerlich und aͤuſſerlich ſilberweiß. Ihre ſehr weite eyfoͤrmige Mundoͤfnung iſt unterwaͤrts eingebogen, und daſelbſt etwas breiter wie oben. An den inneren glatten Waͤnden findet man die Spuren jener Ribben, Runzeln und Falten, welche die Oberfläche rauh machen. Es iſt dieſe Gattung, von welcher der Herr Kuufverwalter Spengler ein paar Stuͤcke beſitzet, im rothen Meere gefunden worden. In den mei⸗ ſten Conchylienſammlungen vermiſſet man dieſe hoͤchſtſeltene Schnecke, auch beobachten die mehreſten conchyliologiſchen Schriftſteller in Abſicht ihrer, altifimum filentium. Daß Liſter in feiner Hiftor. Conchyl. tab. 1056. fig. 6.7. fie fol im Geſichte gehabt haben, will mir nicht einleuch⸗ ten. Diejenigen von dieſer Gattung, welche in Oſtindiſchen Meeren gewohnet, ſollen innerlich einen ftärfern Silberglanz, eine mehr perle mutterartige Schale, und aͤuſſerlich mehrere roͤthliche Adern und Flam⸗ 1 * 1 r E 14 * men haben, wie ſolches aus de Savannens und Selblings oben ange- führten Nachrichten erfehen werden kann. 7 1 FE en Tab. 9 4 Meerohren. Tab. 166. Fig. 1602- 1604. 311 Tab. 166. Fig. 1602. Ex Mufeo SpENCLERIANO. Das glatte Meerohr. Haliotis glabra, teſta ovata, auriformi, Iaeviufcula, folida, ex viridi et albo. Variegata, foraminibus fex perviis, labio interno valde lato, ; x ſpira humili. _ | Man findet bey dieſem feltenen eyfoͤrmigen Meerohre eine faſt völlig glatte und ebene Schale, die noch glaͤtter iſt, wie bey jenem, welches vom Linne Haliotis afınina genannt, und in dieſem ſyſtem. Conchylien⸗ cabinet Tom. 1. fig. 150. beſchrieben worden. Jedoch ſiehet man nahe beym Wirbel einige Queerſtreifen, und auf dem Felde hinter den Loͤ⸗ chern einige laͤnglicht herablaufende deutliche Streifen. Die ganze Ober⸗ fläche dieſes ziemlich dickſchalichten Meerohres wird durch dunkelgrüne und weiße Wolken und Flecken marmoriret und bunt gemacht. Die ere Seite gleichet völlig einem Ohre. Der Wirbel iſt mehr flach als erhoben. Der innere Lippenrand iſt breiter, als er es font gewoͤhn⸗ lich bey andern Gattungen der Meerohren zu ſeyn pfleget. Die Schale iſt wie alle in dieſem Geſchlechte perlenmutterartig. Ich zähle bey ihr wie bey den mehreften Meerohven ſechs offene Löcher. Die Lange bes träget zwween Zoll fünf Linien, die Breite einen Zoll neun Linien. Wale Tab. 166. Fig. 1603. 1604. U ea Ex Mufeo noftro. Dass runzelichte faltenvolle Meerohr. | Haliotis rugoſo- plicata, tefta ovali- oblonga, longitudinaliter plicata, rugofa, Coſtata, ex rofeo et albo infecta, fpira valde elevata, foraminibus | ſeptem perviis, fauce nitidifime margaritacea, Mr * i | Spenglers Abhandlung von den Conchylien der Suͤdſee, im gten Stücke des Na⸗ ar ende u Neue Sammlung von Abhandl. der Danziger Naturf. Geſellſch. Tom. I. p. 264. % 214. Kar Br ' f 1 3 Schroͤters Einleitung Tom. 2. p. 386. 0. 7. Ki | Von dieſer vortreflichen Gattung füdfeeifcher Meerohren erhielte ich ſchon vor einigen Jahren ein paar Stuͤcke unter dem Namen The chequered or wrinkled Ear from New Zealand, das gewuͤrfelte faltenvolle Meerohr von Neu⸗Seeland. Das eine hatte noch zu meiner nicht ge⸗ ringen Freude, fein natuͤrliches Oberkleid. Beyde koſteten nicht mehr e ; als v4 312 Meerohren. Tab. 166. Fig. 1603. 1604. bekannt worden. Neu⸗Seeland iſt ihr Vaterland. In Th. Martyns Univerſal Conchol. vermiſſe ich in den bisher herausgekommenen erſten und andern Bande ihre Abbildung. NT 4 \ ri: 77 1 e N 5 er Um d 7 1 i Meerohren. Tab. 166. Fig. 160.1666. 313 Tab. 166. Fig. 1605. 1606. Ex Mufeo noftro, . Das ſchoͤnſte Meerohr. 2 Haliotis pulcherrima, teſta ſubrotunda, ex rofeo et albo picta, ſtriis granu⸗ latis, fpira exſerta, fauce margaritacea, margine interiore 8 valde lato. | RL 1 Neue Sammlung von Abhandl. der Danziger Geſellſch. p. 275. no. 1 12.? A beautiful fmall red and white Ear Shell with a ſilvery Infide from the South -Sea. Ein ſchoͤnes kleines roth und weißes Meerohr, deſſen innere Seite ſilberfarbig iſt, aus der Suͤdſee. N TH. Martyn Univerfal Conchol. Tom. 2. fig. 62. Beauty- Ear - Auris pul- cherrima from King Georges Sound. 1 Dieſes vortrefliche Stuͤck habe ich unter dem Namen The beauty Ear, das ſchöͤne Seeohr aus London erhalten. Es iſt bey den Cooki⸗ ſchen Seereiſen bey den Ufern mancher Inſuln der Suͤdſee, und inſon⸗ derheit bey Neu⸗Seeland gefunden worden. Es verdienet den Namen zu führen, welchen ihm die Engelaͤnder beygeleget, denn es iſt eine wahre große Schönheit. Nur ſchade, daß dieſe Schnecke nicht groͤßer noch anſehnlicher iſt. Ihre Oberflache iſt weiß und hochroth marmori⸗ es vielen Streifen fo auf derſelben gefehen werden, find wie ges kraͤuſelt. | felt. Ihre Länge betraͤget etwas über fieben Linien, und dennoch Ne über dreyßig Löcher, davon aber nur ſechſe offen find. Die übrigen findet man verſchloſſen und verwachſen. Zwiſchen den Löchern und der inneren Lippe ſtehen feingekoͤrnte granulirte Queerſtreifen. Der A iralfoͤrmige Schneckengang gehet ununterbrochen bis zum Mittelpunete _ des Wirbels fort. Der Rand von der inneren Lippe iſt flach und breit. Die Auffere Lippe hat Einkerbungen. Auf den inneren Waͤnden, welche da Furchen haben, wo auf der Oberflache erhobene Streifen ſtehen, ſchimmert der ſchoͤnſte Silberglanz. Daß dieſe Schnecke zur Zahl der neuentdeckten gehoͤre; daß ſie vormals gar nicht bekannt geweſen; daß fie in den wenigſten Sammlungen liege; daß fie aͤuſſerſt rar und felten ſey, werde ich wohl nicht einmal anmerken und erinnern duͤrfen. CLonchylien/ Cabinet Supplementsband. Ni Tab. 314 Meerohren. Tab. 166. Fig. 1607. 1608. Tab, 166. Fig. 1607. 1608. Ex Mufeo noſtro. 8 Das Venusohr. Das Jungfraͤuliche B hr. Haliotis virginea, teſta ovata decuſſatim ſtriata, ſtriis fübundulatis, ex ob- ſeure - viridi infecta, maculis et in margine faſeiis albidis infignita, cavitate ſtriata, margaritacea, coloribus Iridis ſplendente, foraminibus er pers, bildete Streifen, welche noch dazu von Queerſtreifen durchereuzet, und dadurch netzartig gemacht werden. Auf den inneren perlemutternen Wänden ſiehet man gleichfalls Streifen. Sechs Loͤcher ſtehen bey die⸗ ſem Meerohre offen, die andern ſind verſchloſſen. Es iſt einen Zoll ſechs Linien lang, und einen Zoll breit. Es wohnet dieſes Meerohr bey Neu⸗Seeland. Eine gute Anzahl derſelben iſt nach Europa gekom⸗ — —— — — — 5 7 1 N b : N 1 Schiling Englisch, oder für einen Reichsthaler verkauft. a 4 | ne — 7 Tan > Er 4 . 1 8 ; 5 1 955 N 17 f a5 ER N 7 25 f 188 5 * fr, al S8 Meerohren. Tab. 166. Fig. 1609-1611. 315 Tab. 166. Fig. 1609. Ex Muſeo noſtro. | Das Schaafsohr: fü Haliotis Ovina, teſta ſuborbiculari valde depreſſa, plicata, rugoſa, ex rubro et albo marmorata, triplici difco parellelo eincta, medio poris pertuſo, mar- gine interiore valde lato, fauce margaritacea, ſpira ibidem non 2 occultata fed' aperta. = Da es der Raum auf der Kupfertafel erlaubet, fo habe ich dieſes Br, gewiß nicht gemeine Meerohr den vorigen noch beyfügen wollen. hat keine ſtarke Woͤlbung, ſondern es iſt ziemlich platt. Die rauhe Oberflache wird durch eine weiße, rothbraune und gelbliche Farbenmi⸗ ſchung etwas bunt gemacht. Man ſiehet darauf einen dreyfachen Dil⸗ eum, oder drey ſpiralfoͤrmig gebildete Erhoͤhungen. Hinter den falten⸗ artigen Runzeln ſtehen in einer Spirallinie lauter Knoten, die vermuth⸗ lich vormals durchbohret geweſen, ehe dieſe Schnecke beym weiteren achsthum ſich mehr erweitert und ausgebreitet. Alsdann folget Ders 28 er Perlemutterglanze, und haben da vertiefte Furchen, wo auf der Beläge erhabene Selen ehe BER A SEN S Fr a 2475 Pa, Nine N 1 C . SER öde ed 2 at. | Dias Rieſenohr von NewHolland, Haliotis Gigantea, teſta ovali, auriformi, extus rugoſa ex rubro et albo in- f ecta et naevoſa, ſpira depreſſa, foraminibus tribus ſeu quatuor imo pluribus voalde elevatis perviis, cavitate margaritacea fplendidifima, margine ine interno valde lato. . N = Fons ERS Catal. raiſ. no. 1356. p. 193. Une très grande Oreille de Mer de Ila Nouvelle Hollande non depouillèe de fa robe couleur de cinabre, Son interieur eft tapiſſè d' une tres belle nacre. Six pouces deux lignes 0 de longueur fur pres de cing pouces de largeur. DE FavANNE Cat. raiſ. no. 234. p.54. Une Oreille de la Nouvelle Hollan- dee dite 1 Oreille de Geant applatie et etendue — elle eſt chargee de Nea gros Kan. 316 Meerohren. Tab. 167. Fig. 1610. TIGER! gros plis faillans et arrondis, & fillons bien diſtinéts, et à ſept trous: fa robe rouge de brique orange eſt marbrèe de blanchätre, Sa naere interne n’eft gueres plus vive en couleur que celle des Oreilles de France. 24 36 0 | ts U ieee Neue Sammlung von Abhandl. der Danziger Naturf. Geſellſchaft p. 275. no. 111. A broad red Ear Shell from van Diemens Land? 10 ae ln TH. Marrtyn Univerfal Conchol. Tom. 2. fig. 63. Frechled Ear. Haliotis Naevoſa from New Wales. FTFFFFVVVCCCC Daß dieſes Meerohr eine vorzuͤgliche und ungewoͤhnliche Groͤße habe, lehret uns ſchon die Abbildung und der Augenſchein. Es kann daher mit allem Rechte den Namen führen, welchen ihm die Franzoͤ⸗ ſiſchen Conchyliologen beygeleget, und immerhin Oreille de Geant, Au- ris Gigantea, das Rieſenohr heiſſen. Die Laͤnge des hier abgebildeten aus dem Spengleriſchen Cabinette entlehnten betraͤget vier und einen halben Zoll, und die Breite drey und einen halben Zoll. Dasjenige ſo de Favanne in der oben angeführten Stelle aus dem Cabinette des Comte Tour d' Auvergne beſchreibet, iſt zwar anderthalb Zoll laͤnger. Weil er es aber dabey meldet, ſein Silberglanz ſey nicht beſſer noch lebhafter, als er bey jenen gemeinen Meerohren der Franzoͤſiſchen Kuͤſte angetroffen werde, ſo iſt es ja offenbar, daß es nicht mehr vollkommen friſch geweſen, ſondern ſchon gar vieles von ſeinem Farbenſchmuck muͤſſe verlohren haben. Allein bey dem herrlichen Exemplare, das hievon der Herr Spengler beſitzet, ſiehet man innerlich den friſcheſten und lebhaf⸗ teſten Silberglanz, darauf, wie auf allen aus der Suͤdſee daherſtam⸗ menden perlenmutterartigen Schnecken, der ſchoͤnſte Schielerglanz mit den reizendſten Farbenmiſchungen des Regenbogens ſpielet. Auf der Oberflache ſtehen ſtarke Queerrunzeln, die von laͤnglichten Streifen und von wellenfoͤrmigen Falten durchſchnitten, und dadurch noch runzelhaf⸗ ter, rauher und netzartiger gemacht werden. Das Farbenkleid gleicher an Roͤthe den Ziegelfteinen oder dem Zinnober: es wird aber hie und da durch breite, weiße, bogenfoͤrmig gebildete, den Queerbinden glei⸗ chende Streifen unterbrochen. Auf dem erhobenen Seitenrande, dar⸗ auf die Loͤcher ſtehen, finde ich bey dieſen, ſo ich eben vor Augen habe, nur drey große offene Löcher, die ubrigen alle find wie verklebet und verſchloſſen. Alle haben eine ſolche Einfaſſung welche recht coniſch iſt, und großen Knoten oder Buckeln gleichet. Das Stuͤck / fo Thomas Martyn vortreflich abbilden laſſen, hat fünf offene Löcher, und dasjeni⸗ ge, fo de Javanne beſchrieben, hat gar ſieben offene Loͤcher. Der 9 88 5 4 0 „ be Meerohren. Tab. 167. Fig. 1612. 1613. 317 bel iſt mehr flach, platt und niedergedruͤckt als erhaben, wie denn auch dieſe ganze Conchylie mehr flach als gewoͤlbet und erhoben erſcheinet. Die innere Lippe der weiten Muͤndung hat einen breiten Rand, der den ſpiralförmig gewundenen Schneckengang des Wirbels bedecket und ver⸗ birget. Die äuffere Lippe hat unterwaͤrts flache Einſchnitte wie Falten. Es wohnet dieſe Gattung großer Meerohren bey Neu⸗Holland und Neu⸗Wallis. Erſt bey den Kookiſchen Seereiſen hat man fie entdecket und kennen gelernet. Sie iſt ſehr rar, theuer und koſtb ar. lab. 16% Fig 1612. 16139. ee ien no. VVV N Haliotis Iridis, teſta praegrandi, auriformi, ventricofa, Extus rugis transver- ‚falibus et plicis tuberoſis longitudinalibus fcabra, ex fufco-flavido infecta, fo- raminibus fex perviis, intus colore margaritaceo, rubicundo, aureo, coe- 10 ruleo, ſulphureo, virideſcente, nitidifime ſplendente. 85 Forsters Catal. raiſ. no. 1553. P. 193. La grande Oreille de Mer de la Nouvelle Zélande dépouillèe ſusqu'à la nacre, qui eſt ici panachèe de plwus vives couleurs d' azur chatoyantes ſur un fond argentin tant à I' in- u nterieur qu’ä Texterieur. Six pouces trois lignes de longueur für quatre pPouces et demi de largeur. CCCCCCC CCC DE FAVANNH Conchyl. Tom. T. p. 585. tab. 79. ſig. D. L' oreille de Mer de la Nouvelle Zelande eſt extremement rare et lune de plus belles de 3 ‚cette famille. Elle eſt de forme ovale un peu alongee mais beaucoup plus convexe que les autres coquilles de ce genre. Son peu d'epaiſſeur Fe legere. Son ſommet eſt fort &leve — il en part de fines ceuannelures longitudinales traverfees par des rides irregulieres et peu ſail. lantes. Un Cordon de fept à huit trous ovales regne für l' epaulement du coteè gauche, qui eſt fort elevs. Exterieurement fa robe eſt pana- ss chee d'un jaune de ſoufre, de rougeätre, d’olivätre et de blanchatre; I. interieur qui eſt d'une grande beauté offre für ſa nacre un verd de gris N foncè tres éclatant, qui felon diverfes aſpects donne Pazuré, le jaune, Ie violet, et le bleu celefte, à peu pres comme la huppe de l'oifeau Mͤouche. La longueur de cette coquille va depuis quatre pouces jus- lte gu a eing. e e ee n — — Ouatal. raiſ. no. 23 1. p. 54. Une ſuperbe Oreille de la Nou- velle Zelande dite I Oreille de Singe verd .depouillee et polie; elle eſt U, HN EN a dene 318 Meerohren. Tab. 167. Fig. 1612. 1613. d'une nacre vive et foncee gorge de Pigeon reflechiffant les belles cou- leurs de Mines de cuivrex elle porte pres de fix pouces de longueur ſur quatre pouces ſept lignes de largeur. Elle eſt une de plus que Fon cConndiſſe. u 1 f fe Inn. nis TH. MaRTyN Univerfal Conchol. Tom. 2. fig. GI. Iris Ear — Halictis Iri from New Zealand. er I a u 0 Dieſe koſtbare Schnecke wird von den Engelaͤndern The Iris Ear, das Iris oder Regenbogenohr genannt, welchen Namen ich bereitwilligſt beybehalten. Bey den Franzoſen wird dieſes Meerohr L'Oreille de Sin- ge verd, das grüne Affenohr genannt. Allein bey feinen ausnehmenden Schönheiten verdienet es gewiß einen beſſern und anſtaͤndigern Namen. Ich würde ihm bey feiner vorzuͤglichen Größe gerne den Namen des Ele⸗ phantenohres zugeeignet haben. Allein dieſer Name iſt laͤugſt vergeben, und von den Franzoſen jenem Meerohre verliehen worden, welches behm Linne Haliotis Midae, und in dieſem ſyſtemat. Conchyliencabinet Tom. 1. 95 fig. 136. das runzelichte Rieſenohr genannt wird. Wir finden bey dieſem Suͤdſeeiſchen und Neu⸗Seelaͤndiſchen Regen⸗ bogenohre eine ovale ohrförmige Bildung, auf der inneren Seite eine ſtaͤr⸗ kere Vertiefung, und auf der aͤuſſeren Seite eine hoͤhere Woͤlbung als andere Meerohren zu haben pflegen. Die Oberflaͤche wird durch viele Queerrunzeln ganz rauh, und durch laͤnglichte Streifen und faltige Kno⸗ ten noch unebener gemacht. Auf der Hoͤhe oder auf dem Ruͤcken des Seitenrandes ſiehet man die Haupteigenſchaft oder das vornehmſte Kenn⸗ zeichen der Meerohren, naͤmlich viele verſchloſſene und ſechs große offe⸗ ne Löcher. Die fonderbare Farbe des grauen, ſchmutzig⸗ gelblichen, hie und da braungeſtreiften Oberkleides, muß uns die mit lebendigen Far⸗ ben erleuchtete Abbildung deutlicher machen, als ich es durch Worte zu thun im Stande bin. Viele Arten der Farbenmiſchungen laſſen ſich fo wenig beſchreiben, als ſich der Geſchmack beſchreiben laͤſſet. Aber vollends uͤbertrift der Farbenglanz des Perlemutters auf der inneren Seite auch die hochgeſpannteſte Erwartung. Er iſt wunderſchoͤn, uͤber allen Ausdruck erhaben, und für jeden Pinſel unnachahmlich und unerz reichbar. Ich habe keine Koſten geſparet, um mehrere Zeichnungen von dieſem Meiſterſtuͤcke der Natur entwerfen zu laſſen. Allein alle Abbil⸗ dungen dieſer Conchylie bleiben ungemein weit hinter dem Originale zuruck. Wer Gelegenheit gehabt, die koſtbarſten Kupferſtuffen mit allen - Darauf ſpielenden blauen, rothen, grunen, gold⸗ und ſchwefelgelben d . 5 - br R 5 5101 nr: 1 n mit vieler Kunſt und Geſchicklichkeit abgezogen worden. Man N. ann wann ar REDE RENT ' einen halben Zoll, die Breite drey Zoll. ina SGupplementbande einräumen wollen: fo hätte ich, auffer der hier ſcho | Funfzehentes Geſchlecht. e rer Patellen. Wen a 28ſe Wunde. —— 2 e nel 28. | i Pel- Martini unbemerkt und mbeſchr ben 1 eee gleichfals einen Plage in n diese ſtehenden mit Patellen beſetzten Kupfertafel, wenigſtens noch eine gan Tafel mit Patellen voll machen koͤnnen. Allein ich habe es nicht wo wagen duͤrfen, dieſen Band, der ohnedem dicker und weitlaͤuftiger al feine Mitbrüder geworden, noch mehr zu erweiten und zu vergrößern. Indeſſen fiel mir, da dieſe den Patellen gewidmete Kupfertafel ſchon vollendet und nach Nuͤrnberg — um daſelbſt geſtochen und mit Farbe erleuchtet zu werden — abgegangen war, noch eine getreue Abzeichnu einer ganz neuen, aͤuſſerſt merkwuͤrdigen, bey den Cookiſchen Seere auf der Nordweſtlich⸗Amerikaniſchen Kuͤſte entdeckten Patellengatt in die Haͤnde, die ich meinen Leſern nicht vorenthalten mögen, fonder auf Funfzehentes Geſchlecht. Patellen. 321 auf der Supplementtafel tab. 169. fig. 1643. 1644. abbilden laſſen. Weil auch die Zeichnung derjenigen ſeltenen Patelle, die den Namen des Chi⸗ neſiſchen Paraſols führer, im erſten Bande tab. 6. fig. 44. fo undeutlich und unkenntlich gerathen, daß einige daraus gar eine Fiſchſchuppe ma⸗ chen wollen: ſo habe ich eine richtigere Abbildung derſelben veranſtaltet, und ſolche auf der 169 ſten Kupfertafel dieſes Bandes eingeſchaltet. Von der Patelle, die von vielen, und inſonderheit vom da Coſta in ſeiner Conchology tab 4. fig. 10. p. 22, de Favanne im Catal. raiſ. no. 213. fuͤr Patella antiquata Linn. (ef. Naturſyſt. no. 762.) ausgegeben, und von den Franzoſen Labochon feuillerte genannt wird, und im Liſter tab. 5 44. fig. 30 — 32, wie auch in dieſem ſyſt Tonchyliencabinet Tom. 1. fig. 111 bis 113. ſtehet, habe ich es laͤngſtens vermuthet, daß es keine wahre Pa⸗ telle, ſondern eine Auſter ſey, und meine Vermuthungen dem Herrn Super. Schroͤter ſchriftlich entdecket, (vid. deſſen Einleitung in die Con⸗ chylienkenntnis Tom. 2 p. 456. no. 36.) Nun habe ich mehrere Beweiſe, daß meine Vermuthung richtig geweſen, in Haͤnden. Denn ich beſitze einige derſelben, die noch an ihrer andern Schale veſte ſitzen und genau damit verbunden ſind. Dieſe Gegenſchale iſt ganz flach, wie auch aͤuſſerſt dünne, und ſitzet an Felſen und Corallenfteinen oder andern Körpern eben ſo veſte, wie bey der Anomia Cepa, Electrica, Squamula. Daher es nun ſehr begreiflich und leichte zu erklaͤren iſt, warum wir nur immer die eine Schale und nur wunderſelten einmal die andere duͤnne, veſtklebende, zu ſehen bekommen. N f Verzeichniß der im Supplementbande abgebildeten und . beſchriebenen Patellen. | n Sa K n * ? 2 8 N Vignette 25. Fig. A und B. Die Muſchelpatelle. Concho-Patella. * vo — — Fig. B und C. Die notirte, gezeichnete Patelle. Patella N r notata Linnaei. a Tab. 168. Fig.1614.1615. Die Grönlaͤndiſche Schildkroͤtenpatelle. Patella 1 7 eh teftudinaria Gröenlandica, ' Fig. 1616. lit. a und b. Das bronzirte Schild. Patella Scutum deauratum. Mina Fig. 1617. Die Sternpatelle. Patella ftellata feu ftellifera. W Fig. 1618. Die ſtrahlichte Neu⸗Seelaͤndiſche Patelle. Patella radiata No- hir | nn a Vvae Zelandiae. 5 Dig. 1619. Das Wagenrad. Patella Rota. 3. CLonchylien⸗Cabinet Supplements band. Ss. Fig. . 322 | Patellen. Vign. 25. rig A und B. Fig. 1620. 1621. Die durchſichtige blaupunctirte oder Staugefiafite di telle. Patella pellucida Linnaei. Fig. 1622. 1623. Die dreyfach geribte Napfmuſchel. Patella riet Fig. 1624. 1625. Der ſtachlichte Patoffel. Patella fornicata aculeata. Fig. 1626. 1627. Die Kraͤuſelfoͤrmige Napfſchnecke. Patella trochiformis. Fig. 1628. 1629. Das Oehrlein, die geoͤhrte Patelle. Patella auriculata. Fig. 1630. 163 1. Das Chineſiſche Dach. Patella Tectum Chinenſe. Fig. 1632. 1633. Die Blatter. Der Daumennagel. Pateila 5 2860 Fig. 1643. 1644. Die Pelzmuͤtze. Patella Calyptra. Fe 1645. 1646. Das Chineſiſche Fe nn et. nem | wen 25. Fig. A i 5 „ 5 „ Die Miſchelpatelle. Concho- Patella. Concho- Lepas, vertice incurvato prope limbum dofnente, “ et repraeſentate pectinem profunde ſtriatum et imbricatum. DARGENVILLE Conchyl. tab.2. fig.D. 1885 de plus linguliers. Er oe 9 met ou Oeil fe recourbeè et va fe terminer pres d'un de ſes bords; ce 4 qui forme une eſpëce de peigne a ſtries ‚profondes et noueuſes: la fe conde f mgularite eft d’avoir la moitie de fes bords presque unie, pen- 4 dant que Pautre eſt dentelèe. On prendroit ce Lepas pour une mois 1 tie de Bivalve, et il n' y- a que le manque de charniere qui puiſſe con- Vainere quꝰ il depend = 1 le ‚des Parelles. Lies Auteurs le nom 9 ment Concho Leas ae Deere n nen Davira Cat. raif. Tom. 1. no. 35. P. 87. Un Lapası rare de couleur fauvfe nr à groffes ſtries raboteuſes longitudinales et à petites transverfales qu hi 99 croiſent en reſeau, à baſe ovale et à tete recourbee für I' un de ſes 'cötes; I' interieur reſſemble à une valve de Came qui ſeroit deſtituèe N" de charniere ce qui lui a fait donner le nom de Concho-Lepas. 4 175 DA berg Conchol. tab 2. fig. 7. ane ee Patella integra magna Bivalvo ſimilis. It, tab, F. fig. 9. P. 1 Y ee, Favarr p. HREN Dict. Tom. I. p. 255. e Lepas. Lepas valve formis, apice recurvo, ftriis craſſis, aſperis, papilloſis et leviter re oeullatis per longitudinem ſtriata; bafı ovata; ex colore fulvo rufeſcens. 8 a E On prendroit cette efpece pour la contre: partie q une coquille bi- Valve — fon inte rden zeffemble i a Arsen ae — 20 0 de- 1 N 2 Bee Patellen. Vignette 25. Fig. A und B. 323 ftituee de charniere. Ce Lepas eſt de couleur fauve, charge de groſ- ſes ſtries longitudinales, raboteuſes ou garnies de mammelons, traver- ‚fees. par d'autres ſtries plus petites, en maniere de reſeau. — Conchyliologie nouvelle et portative p. 158. Concho Lepas. Cette — ve eſt finguliere et recherchee. — Sa fingularite vient de fa forme — La moitié de fes bords eſt unie l’autre dentelee. Elle vient des ‚gran- des Indes. DE Favanne Conchyl, Tom..ı. tab. 4. fe. H. 2. p. 543. Le grand Concho: ö Lepas, ainſi nommè de fa forme qui tient en mème tems de celle de la Conque et de celle du Lepas. — Elle reſſemble à une moitié de bi- valve du genre des Coeurs appelles fauſſes Arches de Noè. C Wa chon extrèmement rare eft Americain et vient des Côtes de Chili. 0 — Cantal. raiſ. no. 207. p. 47. Un Lepas Cabochon extremement rare dit le Concho Lepas. — Il eſt brünatre. I' obſerverai- que depuis plus de foixante ans on men connoit de lefpece de celui- ei que ſept ä 1 au plus dans Paris, ce qui prouve fa rarere extreme. Cette Co- quille connue ſeulement en France n’exifte dans aucunes des fameufes Collections de la an de ne du Danmemark, de = 0 Suede et de Allemagne. rr ak Er Schröter Einleitung Tom. 2. p. 466. 10. 64. ee nee e Dieſe dickſchalichte Muſchelpatelle unterſcheidet ſich in ihrer gan⸗ | jen Sonn, Bauart und Bildung völlig von allen andern Napfmuſcheln. Ihr fehlet nur noch das Schloß oder Charnier, fo würde fie jederman für die Hälfte einer zwoſchalichten Muſchel erklaren. Nach dem Dar⸗ a. ſoll fie einer Kammmuſchel, nach dem Davila und Favart eis ner Chame, nach dem de Savanne der Hälfte einer falſchen Napfmu⸗ ſchel gleichen. Sie träget auf der aͤuſſeren Seite ein gelblich⸗braunroͤth⸗ liches Farbenkleid. Sie hat daſelbſt einen merklich erhobenen und ge⸗ kruͤmmten Wirbel. Die ribbenartigen Streifen, welche wie Strahlen vom Wirbel herablaufen ſind fo rauh, wie bey einigen Nebenarten von der Chama imbricata. Die innere eyfoͤrmig gebildete Seite hat unter⸗ waͤrts einen ſehr dicken, gezahnten, eingeſchnittenen, gekerbten, und oberwaͤrts einen noch dickeren recht wulſtigen Rand. Nach des de Saz vanne Meynung ſoll dieſe ) attung auffer Frankreich nicht einmal be⸗ kannt und in keinem Cabinett zu finden ſeyn. Er verſichert, in Paris hefaͤnden ſich nur acht Exemplare von derſelben. Selten treffe man ein tuͤck an das nicht von Wuͤrmern durchft . fey. Die Laͤnge der i r . — BER, * 324 Patellen. Vignette 25. Fig. C und D. ſten erſtrecke ſich auf zween Zoll zwo Linien, und ihre Breite drey Zoll acht Linien. Sie wuͤrden auf der weſtlichen Kuͤſte von Amerika am Strande von Chili gefunden. Indeſſen verſichert es da Coſta, der in Engeland lebet, daß von zwey Exemplaren, die er . dns eine vier Zoll lang und drey Zoll breit geweſen. Vignette 25. Fig. C und D. Ex Muſeo noſtro. Die gemerkte oder bezeichnete Patelle. Patella notata Linnaei, teſta integra radiatim denfe ſtriata ftriis nigricantibus, g margine ſuberenulato, intus macula atra cordata ſeu fpatulata ſub fornice _ diſtinctiſſime in fundo albido ſtigmata, ſeu cauteriata. A Cos rA Conchology tab. F. fig. I. p. 26. La Gerbe de Bled. Manipuls. Patella integra parva grifeo ; alba coſtis nigris, notata. Sa partie centrale eſt marqu&e par une grande tache reguliere, point fort diſſemblable a une Gerbe de Bled ou a une demi ovale 1 96 Ai un Pyramide renverſèe eſt placèe. be > LN I Syſt. Nat. Edit. 10. no. 687. p. 784. 1 1 — — — — Edit. 12. no. 775. p. 1261. Patella N integra ſtriata: vertice ſubmueronato erecto, intus alba: macula atra cordata medio albida. Habitat in mari Mediterraneo. Teſta ftriis elevatis lae- vibus fuſcis. Intus alba margine fuſco maculato: ſub fornice macula ſpatulata nigra, medio alba. 579115 EN I, Schroͤters Einleitung Tom. 2. p. 43 1. tab. 5. e 9 Des Erbprinzen von Mae Conchylien⸗Verzeichniß, p. 1 13. uo. 2 5 ad. 2. 4 fig. 3. 7. 9 Dieſe niedliche euförmig gebildete Patelle wird Weh den Goten 9 ſchwarzen, in ſeiner Mitte weißlichen Flecken, welchen man auf ihrer inneren Tiefe (in fornice) antrift, wie gebrandmarket, und dadurch auf das kenntlichſte unter ihren Mitgeſchwiſtern heraus gezeichnet. Man kann fie um des willen die gebrandmarkte (ſtigmatam feu cauteriatam ), oder mit dem Linne Patellam notatam nennen. Der Flecken gleichet, nach dem da Coſta einer Korngarbe, oder nach dem Linne theils einem Herzen, theils einem Grabſcheide oder Spaden. Von dem Wirbel die⸗ fer Couchylie gehen [eine zartgekoͤrnte ſchwaͤrzliche Streifen, deren Zwi⸗ ſchenfurchen weiß find, bis zum auſſerſten Rande herab. Der Rand ſizet voller Einkerbungen und N ER Linne N en ik 05 * Patellen. Tab. 168. Fig. 1614, 1615; 325 Mittellaͤndiſche Meer als den Wohnort dieſer Patellenart. Ich habe ſie auch von Guinea und von Weſtindien bekommen. Die Figur, ſo im ſyſt. Conchyliencabinet Tom. 1. fig. 5. 57. geſehen wird, ſcheinet zwar 555 auſſen der jetzigen Gattung gleichfoͤrmig zu ſeyn, aber ihr e iſt gaͤnzlich von der hier beſchriebenen unterſchieden. . Tab. 168. Fig. 1614. 1615. Ex Muſeo noſtro. ei Die Groͤnlaͤndiſche Schildkroͤtenpatelle. Patella teſtudinaria Gröenlandica, tefta ovali integra, ex fufco et albo.tef- ſellulis concatenatis nitidiffime picta, margine interiore ex albo * i et fufco elegantifime maculato. nn NN Lınnzı Syft. Nat. Edit, 10. no. 674. p. 783. % | — — — — Edit. 12. no. 77 1. p. 1260. e e e e — — Muf Reg. Lud. Ulr. no. 420. p. 693. Patella betta tefta 3 ſubovata, integerrima, laevis, convexo- conica acumine obtuſo, fer- lt ruginea, picta faſeiis a muerone verſus marginem undique nebuloſis. O. MürLer Prodromus Zool. Dan. no. 287 1. p. 237. Patella teſtudinaria, dteeſta integerrima, ovata, laevi, glaberrima. It, no. 2872. Patella te- ſtudinalis, teſta integerrima ovata, ſtriata. 2 aden Fauna Gröenl. no. 382. p. 385. Patella teſtudinalis. Teſta ovalis eceeonvexo-gibboſa, bafı ampliata, ſtrias confertas verticales fübtiles ſu- C turis longitudinalibus ſubtilioribus tranſectas habet, quae in minoribus magis, in adultioribus vero ob ruditatem minus confpicuae. Vertex obtuſus mueronem obſoletum habet verſus antica tendentem. Interne 2 * lae vis glaberrima alba, ſub cacumine, quouſque vermis occupat, te- ſtudinaria. Variat colore 45 majorum vireſcente, g, minorum ſubvio- N laceo, 9, minimorum albo in omnibus teſſeris vel un brunneis (ma- ae gis minusve obſeuris) verticaliter eurrentibus variegata. Maxima viſa n, 14 lin. longa, II lin. lata et 7 — alta erat. Habitat ad littora maris Vvulgatiſhma inter fucos. 15 ö DE FAvanne Conchyl. Tom. 1. tab. 1. fig. Q. 2. La petite Ecaille de Tor- N 2 tue à fond blanc. Les mailles ou chainons dont il eſt parfeme font de couleur de caffe brun — violet: T interieur eſt grifatre depourvu de nacre, ce qui ne nous empeche pas de regarder comme une variete du Bouelier Ecaille de Tortue. On la trouve a St. Demingus. | | Ehhröters Einleitung Tom. 2. p. 426. no. 25. . n Nudolſtadt Conchyl. p. 12. no. 2. b. tab. 2. fig · l . Ss 3 Daß nere Rand iſt glatt und ſcharf. An der inneren Seite deffelben wech⸗ ſeln ſchwarze und weiße Flecken zierlichſt miteinander ab. Alsdann fol⸗ get ein weißes blaͤulichtes Feld. Die Vertiefung iſt dunkelbraun. Es wohnet dieſe Patelle in größefter Menge bey den Groͤnlandiſchen Meer⸗ ufern. Fabricius ſchreibet in der oben angeführten Stelle, die größer ften fo er hievon gefehen, wären vierzehen Linien lang, eilf Linien breit, und ſieben Linien hoch geweſen. Mein groͤßeſtes Exemplar iſt ſieben⸗ zehen Linien lang, zwoͤlf Linien breit und acht Linien tief oder hoch. Allein Stuͤcke von dieſer Groͤße findet man ſelten. Hingegen kleinere hat mir mein treuer, nun leider verſtorbener Grönlandifcher Correſpon⸗ dente in ſolcher hberflüßigen Menge zugeſandt, daß ich ihn bitten und befchwören muͤſſen, mich damit Fünftig zu verfchonen , b nee An nicht ſey, mir das Haus mit Groͤnlaͤndiſchen Patellen anzu 1 üllen. , LT TRNE LAIEN. a Man bemerket bey diefer Gattung allerhand Abaͤnderungen. Ei⸗ nige derſelben find glatt, andere haben dichte beyſammenſtehende, vom Wirbel bis zum aͤuſſeren Rande hinablaufende laͤnglichte Streifen. Die erſte Art wird vom Muller im Prodr. Zool.' Dan. Patella teftudinaria, die andere Pat. teftudinalis genannt. Einige find duͤnnſchalichter und und durchſichtiger, andere dickſchalichter, welches vermuthlich vom ge⸗ ringeren oder höheren Alter, und von gehabten ſchlechteren oder befier ren und reichlicheren Nahrungsmitteln herruͤhret. Bey einigen haben die braunſchwaͤrzlichen, kettenfoͤrmig und netzartig gewebten Flecken, bey andern die weißen Flecken und Würfel die Oberhand. Vom Bewoh⸗ ner, den man öfters in den Schalen dieſer Patellen eingetrocknet an⸗ trift / giebt uns Paſt. Sabricius / der als soon ae 10 EN 2 5 le⸗ Patellen. Tab. 168. Fig. 1616. 955 Gelegenheit gehabt, ihn in Grönland lebendig zu betrachten, die gruͤnd⸗ lichſten Nachrichten in feiner lehrreichen Fauna Groenlandica. Der Herr de Favanne belehret uns, daß dieſe Gattung auch bey St. Domingo wohne. Bey den Ferroiſchen Eylanden und an den Ufern von Island und Norwegen wird ſie gleichfals in Menge angetroffen. Ja ich habe ſie auch einigemal aus dem nur etwa neun bis zehen Meilen von hier entfernten, auf der Schoniſchen Kuͤſte gelegenen Meerbuſen Kulla be⸗ kommen. e e een e ee Tab. 168. Fig. 1616. lit. a. und b. an ons a Ex Muſeo noſtro. i Der bronzirte Schild. Wk atella Scutum deauratum, teſta ovali, integra, coſtis longitudinalibus ſub- imbricatis inſtructa, quaſi deaurata, intus argentea, margine c ADeen, As allnndd Sende sarı Huus Vergnügen, Tom. 4. tab. 9. fig. 1. 2. Das braune geribte Schild. AVART D HxR RINA Dict. Tom. 2. p. 235. Lepas de Magellan. Lepas ſtria- FR bali ovata, aequali, aliquando et paulisper dentata, extus colo- kibus fuſeis rubiginoſis et auratis intus margaritiferis argenteis et plum- beis magis minulve fplendens. .. Neue Sammlung von Abhandl. der Danziger Naturf. Gefelfeh. Tom. 1. tab. 3. e ur. lit. 4 und E. p.253. Tne bronze Shield. a young one from DE Favanne Conchyl. Tom. 1. tab. 1. fig. D. 1. It. tab. 3. fig. D. 2. p. 496. LC grand Lepas tuile et nacre, Ses cannelures font tuilèes et d'un brun 3 noirätre leur intervalles font ardoife bleuätre. Dans l’interieur outre les cannelures elle eft a bords dechiquetes et d'une belle nacre plus N ee e eee 8 f g . 5 floncèe que le reſte lequel tire für Fargentin — Le ſommet eſt toujours Ie ne R ARTEN a 28 a Couleur d’ecaille doree tant en deflus qu en dedans. Ces Lepas ont Jus qu a trois pouces trois lignes de longueur. se Zu. Maaryn Conchol. Univerf. Tom. 2. fig. 65. Lepas denticulata? * Unter dem Namen The bronze Limpet from Falklands Island A gung — die bronzirte Patelle von den Falklands⸗Inſuln, ein junges Stück, wurden mir einige von dieſer Gattung, welche bey den Cooki⸗ ſchen Seereiſen waren gefunden worden, aus London zugeſchicket. Her⸗ nach bekam ich vom Herrn de Favanne noch mehrere derſelben aus Paris, Dem Einfalle des Herrn Humphrey, von welchem der oben SB | | ange⸗ * 328 Patellen. Tab. 168. Fig. 1616. angefuͤhrte engliſche Name herruͤhret, daß dieſe flache eyfoͤrmige Patelle fuͤr eine junge unausgewachſene anzuſehen ſey, und daß andere nahe mit ihr verwandte Patellen, die einen mehr coniſchen hoͤher gewoͤlbten Bau hätten, für alte in ihrem Wachsthume mehr vollendete gehalten werden muͤßten, kann ich keinen Beyfall geben. Es ſind ſolches ohn⸗ ſtreitig verſchiedene Gattungen. Die Bildung der jetzigen iſt eyfoͤrmig. Der Wirbel kehret ſich zur mehr verengerten Vorderſeite hin. Vom Wirbel laufen ſchuppichte, mit feinen Schuppen wie mit kleinen Hohl⸗ ziegeln beſetze, dicke, faſt ribbenartige Streifen bis zum aͤuſſerſten Rande hinab, der dadurch etwas eingekerbet und wie gezaͤhnelt gemacht wird. Auf der Hoͤhe des Wirbels ſcheinet dieſe Schnecke, wenn ſie gegen das Licht gehalten wird, wie bronziret zu ſeyn. In jedem Zwiſchen⸗ raume der Ribben ſiehet man einen weißen durchſichtigen Strahl, wo⸗ durch dieſe Schnecke nicht wenig verſchoͤnert wird. Die Ribben und Furchen ſind auch auf der inneren Seite ſichtbar. Die inneren Waͤnde ſind wie verſilbert, und in der Tiefe unter dem Wirbel wie verguͤldet. Es wohnet dieſe Gattung, welche vormals nur wenig ja gar nicht be⸗ kannt geweſen, an den Ufern der Magellaniſchen Straſſe und bey den Falklandsinſulnn. In Paris ſollen dieſe Patellen, nach einer Auſſage des Herrn de Favanne in ſeiner Conchyl. Tom. I. p. 497. ſehr haͤufig zu finden ſeyn. Cette efpece eſt aujourd'hui fort commune — Pimmenfe quantite eſt venue des Isles Malouines. Einige werden über drey Zoll lang. Favanne belehret uns noch in feiner Conchyl. Tom. I. p. 407 in der Note no. 16. von einem ſonderbaren Betruge, welchen manche mit dieſer Gattung von Patellen geſpielet. So lauten hievon ſeine Worte: On en voit qui ſont d'un fauve brun. Ceux de cette couleur etant mis ſur les cendres chaudes, ou dans un poële mediocrement echauffe, deviennent au bout d' un temps convenable aufli brillans que l’or et de la mème cou- leur. On dit que I invention de cette ſupercherie relativement au Lepas nacres vient de la Rochelle. Vers 1767 il en vint à Paris une grande quan- titè qui fut vendue presque le mème jour a divers curieux, qui les paye- rent tres cher dans la perfuafion que c’etoit une nouvelle eſpece; mais on ne tardà pas àᷣ s’appercevoir par le peu de fon que ces Lepas rendoint et par N les felures dont ils étoit remplis, que leur couleur avoit Ete alterèe par Vartifice de quelque brocarteur. | 99 90 Patellen. f Tab. 168. Fig. 1617. 1618. 329 int un Tab. 168. Fig. 1617. ! 147 VVV %%% en ae - Patella ftellata, feu ftellifera, tefta ovali, integra, atro-fuſea, Iongitudina- u. liter ftriata, ſtellata et radiis albis inſtructa, intus argentea. Dieſe Patelle bekam ich aus London mit folgender Beyſchrift: The brown and white ſtarred Shield Limpet from Friendly Isles, die brau⸗ ne und weiße Sternpatelle von den freundſchaftlichen Inſuln. Ver⸗ muthſich iſt es eben dieselbe Gattung, deren in der neuen Sammlung von Abhandl. der Danziger Maturf. Geſelſch. Tom. 1. p. 262. no. 56. Erwehnung geſchieht, und die daſelbſt The brown Shield with a withe ‚Started Eye from New Zealand, das braune Schild mit einem weißen Sternauge heißt. Zwar wird eine ganz verſchiedene Wohnſtelle ange⸗ geben. Allein es iſt gar nicht ungewöhnlich, daß eine und eben dieſel⸗ be Gattung an ganz derſchiedenen weit bon einander entfernten Stran⸗ den wohnen kann. Es gleichet dieſe in ihrer Bildung einen eyfoͤrmi⸗ gen Schilde. Die Grundfarbe iſt bey größeren Stucken dunkelbraun, bey kleineren braunſchwarz Das weiße Auge des Wirbels wird von einem rothen Ringe zierlichſt eingefaſſet. Von dieſem Auge des Wir⸗ bels berbreiten ſich auf allen Zeiten einige weiße durchſichtige Strahlen, Dadurch denn das deutliche Bild eines Sternes gebildet wird. Sonſt laufen dom Wukelrbis zum Aufferen Rande viele Streifen hinab, welz che bon Queerſtreifen durchſchnitten werden, und dadurch die Schale ziemlich rauh machen. Auf der inneren Seite ſind die Wande perlen⸗ mutterartig, aber die Hoͤhle der Tiefe unter dem Wirbel iſt weiß. 3 8 of 28 Tab. 168. 1 1618. N ee ee neee e „Ex Muleo noliro. Bin Die ſtrahlichte Neu⸗Seelaͤndiſche Patelle. Patella radiata Novae Zelandiae, teſta integra, ovali, pellucida, valde de- preſſa, longitudinaliter ſtriata, maculis nigricantibus in funddo — mas maß ecomed radiata. ehe i 1 Diieſe Patelle erhielt ich aus London unter dem Namen Grey mott- led Shield Limpet from New Zealand, die graubunde Schildpatelle von Neu⸗Seeland, auch wurden mir noch einige andere ihr völlig ähnliche mit der Nachricht zugeſandt, ſie kamen von der Terra del Fuego, oder vom Feuerlande. Die Schale dieſer Patelle gleichet einem eyfoͤrmig ge⸗ CLaonchylien · Cabinet Supplemencsband. Tt bildeten 330 Patellen. Tab. 168. Fig. 1619-1621. bildeten ſehr flachen, wenig erhobenem Schilde. Ihr Grund iſt grau⸗ weißlich, hornartig, durchſichtig, und wird durch Streifen, die vom Wirbel zum aͤuſſeren Rande herablaufen, etwas rauh, und durch ſchwarze Flecken, welche in ihrer Stellung Strahlen bilden, ganz bunt gemacht. Das Wirbelauge ſtehet nahe bey der ſchmaleren Vorderſeite, und wird von einer gelblichen Farbenmiſchung umgeben. Auf den inneren ſpiegel⸗ glatten Waͤnden ſchimmert ein matter Silberglanz, auch blicken die ſchwaͤrzlichen Flecken der geſtrahlten Oberflaͤche uͤberall hindurch. Der aͤuſſere Rand iſt fo flach, als ſey er etwas umgebogen, und beym befte i ſitzen an Steinen und Felſen noch mehr geebnet 1 icke en 2 Tab. 168. Fig. a Ex Muſeo noſtroo 99 1 Das Wagenrad. eee, Patella Rota, teſta Ki ſtrigis rufefeentibus 40 5 radiis rotae Hera limbo flaveſcente, cavitate ſubargentea. f 5 Dieſe Gattung von Patellen wohnet beydes in den Oftindiſchen und Weſtindiſchen Meeren. Friſche wohlerhaltene Exemplare haben ein ſehr gefälliges Anſehen. Die farbichten rothbraunen, regelmaͤßig ver⸗ theilten Strahlen gleichen den Speichen eines Wagenrades. Die Form dieſer Patelle iſt mehr rund als laͤnglicht. Nahe beym auſſeren Rande ſiehet man eine gelbliche Farbenmiſchung. Auf den Wänden der innes ren Hoͤhlung 1 ein . a Bla als denkst Per⸗ | lemutteer. | ir ee Fe isn 3a Tab. Bi Fig, Ion 1621 er en Ex Mufeo noftro. 124 f Die durchſ chtige blaupunctirte oder blaugeſtrablte Patel. Patella pellucida Linnaei, teſta ovata integra, cornea, radiis punctatis aer ruleis a vertice ad marginem directis fubrilifit me infignita, He Lister Hiſtor. Animal. Angl. in Appendice p. 38. tab. 2. fig. 10. Lepas e Patella minor, vertice laevi tanquam adunco, minus rugoſa. Ex his f aliquot invenimus eirca Hartlepool — at rariores ſunt. ö ca — — Hift, Conchyl. tab. 543. fig. 27. Patella vertice adunco minima her i pellueida aliquot coeruleis lineis eleganter inſignita. F. almuth. f Lan Meth. oſtrac. $. 292. 5. 6. eee tg a Patellen. Tab. 168. Fig. 16 20.1621. 33¹ Periver Mufeum no. 725. p. 68. Patella Anglicana parva, praetenuis, cym- buliformis, lineis coeruleis guttatis. Blue rayed Limpet. 5 — — Gazophyl. tab. 75. fig. 3. Hartle-Pool-Horn Limpet, Davıra Catal. raif, Tom. I. no. 962. p. 428. entre les Coquillages Unival- ves d' Eau douce. Un petit Lepas de la forme d'un demi ovoide olive © vet transparent orné de trois lignes longitudinales bleues dae du ſommet comme autant des rayons. BoRLAck Natural Hift. of Cornwall tab. 28. fig. 1. Patella minima I 39 "ovara pellucida, en a nen — RR Im SB ee inſignita. LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 875. p. 198. — — — — Eqcit. 12. no. 770. p. 1260. Patella pellucida, teſta inte- gerrima obovata, gibba, pellucida, radiis quatuor coeruleis. Habitat in Mari Mediterraneo et in Norvegia. Teſta facie Patellae lacuſtris ſed 17 major, muticaque livida, glaberrima, radiis coeruleis nitidiſſimis; 185 2 poſticum marginem quali vertex obſoletus. Ex hace patet colore | coeruleum etiam in cochleis eſſe. g ritter Brit. Zool. Tom. 4. tab. 90. fig 150. p p. 143. Patella with a pel- 115 5 marked longitudinally with rows of fich blue ſpots. The Vertex placed near one édge. Inhabits the Sea rocks of Cornwall. v Costa Conchol. or Natural Hiſtory of Shells tab. 4. fig. 4. p. 20. Blue . Patella integra exigua laevis cornea, coeruleis lineis g ignita. Cette eoddille eft extremement 3 ente dans fes differents 788 ou, aceroiſſem ens. — — British Conchology tab. I. fig. 5. 6. p. 7. no. + Patella certhental Blue rayed. Le Lepas a lignes bleues. i Acta Nidrofienfia tom. 4. no. S3. Naturforſcher rotes Stuck, p. 82. no. 4. tab. 1. fg. 7. Das buntgemablte Schiffchen hat in abgemeſſenen Diſtanzen ſehr zarte hellblaue Strichflecken, die der ganzen Schale ein ſchoͤnes Auſehen geben. | O. Mürıer Prodr. Zool. Dan. no. 2862. p.237. Patella Peltuetda, tefta integerrima pellucida, radiis coeruleis. Variat radiis 4—36 coeruleis. Ä Bruce Mannigfaltigkeiten Tom. 1. p.410. tab. ı. fig. 12. Die e ee Horn⸗ oder Glaspatelle. 856 Denia Beytraͤge zur Kenntniß neuer Couchyl. im Aten Bande der Abhandl. i ner Boͤhmiſchen Privat⸗Geſellſch. p. 107. no. 5. tab. 1. fig. 8. Die Horn⸗ patelle. Die laͤnglicht ee ee ee er beneiden meet; grünen Widerſchein. | ‚za 5 T t 2 v. Bond 332 Patellen. Tab. 168. Fig. 1620. 1621. v. Born Index Muſ. Caeſ. p. 442. Die Glaspatelle. — — Teftacea — — P. 424. tab. 18. fig. . Patella ee Wette membranacea, pellucida, glabra; ambitus ovatus; margo integerrimus, dorſum convexum, utrinque compreſſum. Vertex obtuſus poſticus; * color fuſcus radiis dorfalibus a vertice ad marginem ductis. n ſtrat haec teſta colorem eoeruleum in cochleis a 5 * il Dieſe eyförmige Patelle hat eine hornartige © sale: as if: PT durchfichtig. In ihrer zarteften Kindheit und Jugend iſt fie ſehr duͤnne und zerbrechlich, aber beym zunehmenden Alter bekommt ſie eine dickere und ſtaͤrkere Schale, die aber alsdenn nicht mehr ſo ſpiegelglatt und glänzend bleibet, ſondern durch laͤnglichte Streifen etwas rauh gemacht wird. Ihr Vorzug und keunbarſtes Unterſcheidungszeichen beſtehet in himmelblau punctirten Linien / welche vom Wirbel wie Stral len zum auſſern Rande hinablaufen. Die Zahl dieſer Linien it ſehr Die kleinſten und juͤngſten pflegen doch wenigſtens mit drey punctirten Schroͤters Einleitung Tom. 2. p. 428. no. ꝶ44. ir | Strahlen bezeichnet zu ſeyn. Die hoͤchſte Zahl diefer Linien ſetzet Mil ler in feinem Prodr. Zool. dan. bis auf ſechs und dreyßig. Ich u. aber vor kurzem ein merkwuͤrdiges Stuͤck aus der nur etwa neun bis zehen Meilen von Copenhagen entfernten Kulla⸗Bucht bekommen, fo ich bey fg. 162 1 abzeichnen laſſen, darauf ai Eren funfzig folcher blaß punctirten Linien befindlich ſind. Allein ü rar und ſelten. Die Farbe dieſer e puncti len if ſehr duͤnne aufgetragen worden, 1 je ſich leichte abreiben laſſe et Ja bey vielen mehr ausgewachſenen Stu cken 10 ſt kaum noch eine Spur dieſer blauen Linien zu finden. Bonanni ſtand 8 die e ee che a 10 0 5 he bh be emp lare Lund aͤu vormals in der falſch 5 5 Patellen. Tab. 168. Fig. 1622. 1623. 3335 ſur les eoquilles. Linnè remarque la deſſus avec jugement que cette co- quille prouve que Taxiome eſt fauxz cependant il eſt certain que e’eft le ſeul exemple au contraire encore decouvert. Man findet dieſe horn und glasartigen blaupunctirten Patellen an den Stranden des Nordmeeres, inſonderheit bey Engeland, den Ferroͤiſchen Inſuln, Ißland und Nor⸗ wegen. Davila irret ſich gar ſehr, wenn er e ee Eatmug) werde in ſußen Waſſern gefunden. ee in 7179707 10 85 950 ade 0 ene „Tab. 168. Fig. be, 8915 TE; N 119 NS 1219 1 ed Muſeo "DEGENIANG. art ent 1 5 916 n 9113 * 1 Die dreyfach geribte Pa Peel sad n SE lan 8 100 I 330 ER 37 3 Batella tricoſtata, teſta oyali, alba, vertiee 5 alda aduneo 7 1 75 coftis in- 8 ructa, in laveribus ittiata, mar BEHRENS. e 8 ie eee 9111 ne on f la res) ieh 10 Dieſe ſeltene dreyfach geribte 0 telle hat Ba mit der Patella ttt carinata Linnaei no. 764. und mit jener, welche in d es da Coſta Con- chol. tab. 4. fig. O. p.22. vorgeſtellet "und, bechrieben worden, einige ent⸗ 1 Aehnlichkeit, aber e fie doch ganzlich e een, ver⸗ des Die S ale ſell = iſt weiß un 7 der 1 0 3 . ae nn f „meet na luf der inneren Seite erbli 1 malt ein 1 . e . 1 | =? = = 15 = 9. ! e ai e | indi n ei, 01a ara nl nec nung a See ane aile ai bug 3 nd 5 0 ine 130 n e ee aha a 9 91 0 url ar te; 17777 Nr eee N 5 u 4 Wee U DHr 155 1720 : * ö a Seiden Ni ner ei Ps 8 5 FFF 0 A 171 wong kot! rad RE Aa i A Auron 22 1 80⁰ 1 ER 908 Y Sid rm 4 1 1 Red 0 te 15 | 60 u ; "er 334 Patellen. Tab. 168. Fig. 1624. 1625. Tab. 168. Fig. 1624. 1625. Ex Muſeo noſtro. Der ſtachlichte Pantoffel. Patella fornieata aculeata, teſta integra, ovali, fufca, eoncamerata, labiata, ſeu labio interno vel fornice inſtructa, ſtriis aculeatis , vertice recurvo. a ö voa Cos rA Conchol. tab. 6. fig. I. 1 123% — — Elements of Conchol. ab. a. fig. 2 Patella 6 concamereta — - cham- | bered Limpet. Pi Rec. de Pl. Tom. 6. 3 68. . 7. p. 8. pe Patelle a ha le fom- met recourbè de facon qu’il imite la pointe de certains Limas: elle a une couleur blanchätre avec de pointes creufes rangees für des lignes demi circulaires; fa cavite eſt auſſi diviſèe en deux ee an cloi- ſon qui stand transverſalement d'un bord de l'autre. AA Davıra Cat. raiſ. Tom, I. no. 41. p. 90. Lepas chambre aue ag Ne clair, à ſtries longitudinales inégales et heriffees de petites pointes, & tete recourbee et contournee qui leur donne une forme en : de celle des Oreilles de Mer DE FAvanne Conchyl. Tom. I. tab. 4. fig. F. 2. La Rte epieult e 17 It. ‚fig. F. 3. La Retorte Eee 1300090 Naturforſcher rotes Stuͤck ai 1. fig. 5. Die ſtachlichte Auſterpatelle. N Diäieſe Patelle iſt mit derjenigen, welche vom Linne Patella daten no. 751. und von andern der Pantoffel genannt wird, ſehr nahe vers ſchwiſtert. Sie hat auf der inneren Seite eine weiße Scheidewand, und eine dahinterliegende kleine Kammer, welche faſt die Hälfte des inneren Raumes einnimmt. Ihr Wirbel kruͤmmet ſich zur linken Seite hinuͤb er daher manche wohl gar in Verſuchung gerathen möchten, ſie den Linke ſchnecken beyzugeſellen. Ihre Oberflaͤche wird durch erhobene Streifen, die vom Wirbel zum aͤuſſeren Rande herablaufen, rauh gemacht, d dem Rücken dieſer Streifen ſitzen lauter kleine Stacheln, daher ſie mit Recht die ſtachlichte genannt werden kann. Einige von dieſer Gattung ſind braunroth, andere weiß. Sie wohnen bey den Weſtindiſchen Zucker⸗ u ee fen eine anfeonlie Sue und find an gemein, »@ 2 5 uc dei my aaa J da | 1 11940 0 nacb. 1 0 9005 Be g 1 N % 9 7214 33 4 1 93 8015 £ ÖNRUNHRDEN "BR BIER lun ene Tab. hd er Patellen. Tab. 168. Fig. 1626. 1627. 235 Tab. 168. Fig. 1626. 1627. Ex Muſeo noſtro. | Die kraͤuſelfoͤrmige Patelle. Patella trochiformis, teſta integra concamerata, longitudinaliter plicata, 1 15 5 labio laterali interno. ; = Da Costa Conchology tab. 6. fig. 2. . Knorrs Vergnügen der Augen, Tom. 3. tab. 29. fig. 1. 2.? In der alten Aus⸗ gabe wird dieſe Schnecke der flach gerunzelte Kraͤuſel genannt, welcher bey den Autillen gefunden worden. In der neueſten Ausgabe heißt dieſe Schne⸗ cee Patella Chinenſis plicata, das umwundene geribte Chineſiſche Bonnet. Auch Favanne behauptet es in feiner Conchiliologie loco infra citato, itts deem er ſich auf dieſe Knorriſche Figur berufet, es ſey eine Patelle, die zu der SGlattung gehoͤre, von welcher wir jetzt reden. 55 d ic PERNE TTV Voyage aux Isles Malouines Tom. 2. p. 33. Limas chambre. Naturforſcher 18tes Stuͤck, tab. 2. fig. 16. 17. Die gewundene ſtark gefaltete Napfſchnecke. | DE Favanne Conchyl. Tom. 1. tab. 4. fig. A. 1. p. 55 1. Le Lepas volute chambré. Sa Figure eſt contournee en fpirale comme certains Lima- cons appelles Sabots. a. 401 I A0 Schroͤters Einleitung Tom. 2. p. 503. no. 147. Auf dieſer ſeltenen Patelle, die von auſſen etwas kraͤuſelfoͤrmiges an ſich hat, ſiehet man glatte ribbenartige Falten, welche vom Wirbel bis zum aͤuſſeren Rande in ſchraͤger Richtung herablaufen. Die weiße Schale iſt dünne und leichte. Die Breite ihrer Grundfläche uͤbertrift das Maaß ihrer Hoͤhe. Innerlich tritt aus dem Mittelpuncte und aus der Seiten⸗ and ein dünnes Blat hervor, welches innerlich hohl iſt. Die inneren Wande ſind weiß, ohne Perlemutterglanz. Ich habe dieſe Gattung aus Tranquebar bekommen. Bey den Falklandsinſuln fol vornehmlich ihr Aufenthalt und Wohnſtelle ſenn. g eee e Dieſenige Patelle, welche Dargenville in feiner Conchyl. tab. 2. fig. L. vorgeſtellet, heißt beym de Favanne Tom. 1. tab. 4. fig. A. 2. p. 55 2. Le Bouton de Chapeau. Sie wird vom Savanne ſorgfaͤltig von derjeni⸗ gen unterſchieden, die ich oben beſchrieben, und die bey ihm tab. 4. fig. A 1. geſehen wird. Jene Dargenvilliſche gewundene Patelle hat eine mehr ge⸗ rundete Figur, eine dickere Schale, eine mehr darniedergedruͤckte Form, einen gelblichen Wirbel, breitere mehr wulſtige, wellenförmige, rauhe, ſchuppichte Falten, und innerlich bey der Scheidewand eine blaſſe violette * ext Farben⸗ 336 Patellen. Tab. 168. Fig. 1628. 1629. Farbenmiſchung. Sie iſt alſo von derjenigen Gattung, davon hier gere⸗ det worden, gar ſehr verſchieden, und auch ungleich ſeltener. Ein vor⸗ zuͤgliches Exemplar von derſelben, welches vormals Dargenville beſeſſen, lieget nun im Cabinet der großen Conchylienkennerin, der Frau R dentin; von Bandeville zu Paris. In meiner Sammlung lieget noch eine ſeltene Patelle, deren äuffe rer Bau mit der hier befchriebenen viele Aehnlichkeit hat, die aber anſtatt der Falten voller Dornen oder Stacheln ſitzet, und innerlich fo wunderbar abgetheilt erſcheinet, als wenn daſelbſt ehemals Kammern und Windun⸗ gen geweſen, oder doch dazu die Anlage gemacht worden, um mit der Zeit bey reiferen Jahren ausgebauet zu werden. Der ſel. Martini hat dies ſeltene Stück, fo ich ihm einſt geliehen, in den neueſten Mannichfal⸗ tigkeiten Tom. 1. tab. 1. fig. 7. 8. p. 407. abbilden laſſen und beſchrieben. Weil ich aber hievon kein frifches, ſondern nur ein gegrabenes wohlerhal⸗ tenes Exemplar beſitze, welches ſich aus den Sandgruͤben, die bey Sri non und Courtagnon in Champagne liegen, 1 0 habe u 7 1 0 nicht mit abzeichnen laſſen. Tab. 168. Fig. 1628. 1629. | all 14 4 Ex Mufeo noſtro. 5 0 Br 2 5 Das Sehrlein. Die geoͤhrte Date. ait i 9 Patella Auriculata, teſta integra ſubrotunda, radiatim ſulcata et ſtriata, apice ö recurvo, intus camera minuta auriculari inftrudta. Bun N Periver Gazophyl, Tom. T. tab. 21. fig. 11. Patella Borneoca auriculata 9 tenuis. Thils odd Shell. Ml. * 3 ne) me 55 the Island Borneo. 1 ; Dx Costa Conchology 3 92 fig. 10. 5 8 DE FAvanne Conchyl. Tom. 1. tab. 4. fig. C. 2. 958855 2 5 Bonnet a 1 raye. Dans fon interieur part du fond du ſommet un appendice f 6 g forme de languette entiere creufe et applatie un peu couchee für u un des cötes de la coquille. Le bord inferieur et adhaerant de cette lan- guette étant beaucoup plus prolonge que le ſuperieur elle paroit fort g grande d' un cote et petite de autre. Ce Lepas eſt oriental et commun. II vient de Isle Borneo fuivant Petiver ani en à donné a Bu: Da die Heine Kammer, welche an der inneren kürzeren Seite die N fer Patelle befindlich iſt, voͤllig einem kleinen DIR gleicher ia hat! 788 ö I Patellen. Tab. 168. Fig. 1628-1631. 337 gar nicht unrecht gehandelt, daß er fie Patellam auriculatam genannt. Er glaubet, fie wohne im Oſtindiſchen Meere bey der Inſul Borneo, und nennet ſie auch um deswillen Patellam Borneocam. Ich beſitze faſt ein halbes Dutzend Exemplare von dieſer ſeltenen Gattung, die ich insge⸗ ſamt von den Weſtindiſchen Zuckerinſuln und namentlich von St. Croix und St. Thomas bekommen. Wozu die kleine ohrfoͤrmige Kammer, welche auf der kuͤrzeren Seitenwand der inneren Hoͤhlung hervortritt, dem Bewohner dienen und nutzen moͤge? kaun ich nicht beſtimmen. In der Form iſt dieſe Patelle einem Chineſiſchen Hute ſehr ahnlich. Sie heißt daher bey den Frauzoſen Le Bonnet Chinois raye, Der etwas gekruͤmmte umgebogene Wirbel kehret ſich zur verkuͤrzten Seite, unter welcher die Kammer lieget, hinuͤber. Ribbenartige Streifen und Furchen laufen vom Wirbel wie Strahlen zum aͤuſſeren Rande herab. Das Farbenkleid die⸗ ſer Patelle iſt ſo verſchieden, daß ich es mir nicht zu beſtimmen getraue. Ich habe eben mehrere vor mir liegen, aber keine gleichet voͤllig der an⸗ dern. Die eine iſt ſchneeweiß und nur beym Wirbel und unter dem Wir⸗ bel violet. Andere haben einen braungefaͤrbten Wirbel, einen gelblichen Limbum; und find innerlich in der Tiefe braungelb, und am Rande weiß. Wiederum werden andere von vielen ſchwarzen ſtrahlichten Flecken, die auch bey den inneren glatten Waͤnden deutlich hindurchſchimmern, bunt gemacht. } 1 Il—lnab. 168. Fig. 1630. 1631. Ex Mufeo SPENGLERIANO, 2 Das Chineſiſche Dach. ö Patella Tectum Sinenfe, teſta papyracea, concamerata, contabulata, ! alba, pellucida, rarifima, bafı fere orbiculari, 0 Call. Lepas feuillete. Toit Chinois. "DARceENVILLE Conchyl. tab. 2. fig. S. Lepas femiconcamerata. Le Lepas en Cabochon blanc à quatre replis feuilletes par etages, à de möme une efpece de chambre en dedans avec une langue ou pointe. Ce Lepas eſt fort rare. MT . N DaviLA Cat. raiſ. Tom. I. no. 42. p. 91. Deux petits blancs feuilletes, for- muess chacun comme de ſept autres papyracès empiles à diſtance ine gale les uns ſur les autres et qui vont en diminuant de volume à meſure / qu’ ils approchent du fommet imitant par la un Toit Chinois a plufieurs eetages d’ou ils ont tiréè leur nom de Toit Chinois. i Conchylien⸗Cabinet Supplementsband. Yu | DA 338 Patellen. Tab. 168. Fig. 1 an 1632. DA Costa Conchology tab. 6. fig. 9. | Conchyliologie nouvelle et portative, p. 141. 5 blane m. rare chambrè en dedans avec une pointe, mais qui porte für l’exterieur de fa robe quatre replis feuilletes par etage. Ces Shun nous Wer. nent des grandes Indes. ' i Knorrs Vergnügen der Augen, Tom. 6. tab. 35. fig. 4. ch FavaRT p’Heasıeny Diet. Tom. 3. p. 384. Loit Chinois. mar feu Pa- tella, teſta ſquammata et papyracea gradatim contabulata, ſemiconca- merata cum appendice interiore, tota albida, tectum Sinenſe dicta. pz FavaNNE Conchyl. Tom. 1. tab. 4. ſig. B. 1. Le Toit Chinois ou la Mo- lette. La partie ſuperieure eft compofee de cing, de fix et méme de ſept étages de feuilles circulaires minces aſſez ſaillantes et a bords ſinueux. Dieſe ſonderbare höchſtſeltene Schnecke beſtehet aus lauter pa⸗ pierduͤnnen, ſchneeweißen, eckigt ausgebogenen Blaͤttern, welche wie Stockwerke uͤbereinander ſtehen, und immer kleiner werden, je nachdem ſie der in ſich ſelbſt zuruͤckgebogenen Wirbelſpitze naͤher kommen. Sie wird daher mit Recht die blaͤtterichte Patelle, oder das Ehineſiſche Dach genannt. Sie wohnet in den Chineſiſchen Gewaͤſſern. In den meiſten Konchyliencabinettern ſuchet man fie vergebens. Hieſelbſt befindet fie ſich nur allein in der vortreflichen Sammlung des Herrn Kunſtverwal⸗ ter Spenglers. Die Zahl ihrer blaͤtterichten uͤbereinander geſtellten ö Stockwerke iſt ſehr verſchieden. Einige haben nur vier bis fuͤnf, an⸗ dere ſechs bis ſieben Stockwerke. Auf den Blaͤttern erblicket man mit einem wohlbewafneten Auge feine Streifen. Die innere Hoͤhlung hat eine kleine Seiten- oder Nebenkammer. Der äuffere Rand iſt beynah eirkulrund und felten mehr als ſechs bis acht Linien en, el * Gattung erreichet nie eine recht anſehnliche Größe. Tab. 168. Fig. 1632. 1633. Ex Muſeo noſtro. ien \ Die Blatter. Der Daumennagel. 2 Patella Puftula, five Unguis Pollieis, teſta ovali, depreffi, ern 5; — 3 re radiatim ſtriata, antice ſubtruncata, marg ine crenato. Belg. Puiſt. 13 Lister Hiſt. ee tab. 528. fig. 3. Patella e depreih, verde 4 Bern: finu quodam ad Wa ee donata. 5 1 . . Kan 15 Patellen. Tab. 168. F ig. 1632. 1633. 339 Kreim Meth. oſtrac. 6.284. no. F. P. 116. PETIVER Gazophyl. Nat. Tom. I. tab. 3. fig. 12. Patella compreſſa, parva, exotica, orificio ſtrictiori. ON m SLoANE Iter Iamaic. p. 232. Patella minor compreſſa, oblonga, einerea, vertice perforato. Bes E Brown Iamaic. p. 307. no. 3. Patella rugoſa et radiata, interne nitida, lim- bo crenato, apice aperto. . 25 8 DB Cofta Conchology tab. 7. fig. 12. LINNT Syſt. Nat. Edit. 10. no. 682. p. 784. | — — — — Edit 12. no. 779. p. 1262. Patella puftula, teſta ovali gibboſo- convexa ftriato-reticulato, vertice perforato. Habitat in Mari Mediterraneo. Teſta fimillima praecedenti; apertura margini poſtieo » pPropior. 5050 g . at. 5 Martini im ten Bande der Beſchaͤftigungen der Berliniſchen Geſellſch. Naturf. Freunde tab, 12. fig. 4. 5. Der Daumennagel. Ha EBEN), Naturforſcher 18tes Stuͤck — aus Herrn Meuſchens conchyliologiſchen Briefen dab. 2. fig. I. p. 12. no. 8. Das flache durchbohrte Schildchen. I GRONO VII Zoophyl. faſe. 3. no. 1636. p. 348. Patella teſta ovata, dilatata, antice ſubtruncata, ſtriis laevibus convexis continuis longitudinaliter a2 vertice ad marginem ſtriata. Vertex foramine ovali pertuſus vix ele- VvVatus lateri truncato propior, ſubdepreſſus. Limbus incraſſatus inte- gerrimus. Color albus haud ſplendens. Habitat in Mari Iamaicenſi. Schroͤters Litteratur der Conchyl. Tom. 3, tab. 1. fig. 9. p. 173. no. 327. Die deutlichſte Abbildung von dieſer ſonderbaren Patelle liefert Nane an dem oben angezogenen Orte. Linne beruft ſich auf dieſe Figur des Petivers bey feiner Patella Puſtula, auch kommt feine davon gegebene Beſchreibung aufs genaueſte mit der hier vorgeſtellten Gattung überein. Man findet bey dieſer Napfſchnecke einen laͤnglicht durchbohr⸗ ten Wirbel, der von einem etwas verdickten Rande, und von einer kleinen roͤthlichen Einfaſſung umgeben wird. Sie hat eine eyfoͤrmige Bildung, welche aber, wie Gronov fehr richtig erinnert, als teſta ovata dilatata antice ſubtruncata erſcheinet. Ihre Streifen laufen wie Strah⸗ len vom durchbohrten Wirbel zum Rande herab, und werden von eini⸗ gen feineren Streifen und Runzeln durchſchnitten, und dadurch etwas netzartig gemacht. Dieſe Patelle hat nur eine ſehr geringe Wölbung und iſt mehr flach als erhoben, dadurch eben Martini veranlaſſet wor⸗ den ihr den Namen e zu ertheilen. ln N u 2 ihm 340 Patellen. Tab. 169. Fig. 1643. 1644. ihm gar nicht eingefallen damit ſoviel ſagen zu wollen, dies koͤnne Pa- tella Unguis Linn. ſeyn. Denn die kannte er beſſer. Sie ſitzet am inne⸗ ren Rande voller Kerben, und hat alſo marginem crenulatum. Der Wir⸗ bel mit feiner Oefnung ſtehet weit näher bey der verkuͤrzten Hinterſeite, als bey der mehr verlaͤngerten Vorderſeite. Das Farbenkleid dieſer Gattung iſt ſehr verſchieden. Ich beſitze wohl zwoͤlf Stuͤcke derſelben, die ſich insgeſamt von den Weſtindiſchen Zuckerinſuln herſchreiben. Die meiſten ſind einfaͤrbig roͤthlich, andere etwas gelblich gefaͤrbet. Manche ſind ſchlechtweg weiß, ohne weitere Beymiſchung anderer Farben. Alle find auf den inneren Wänden glatt und weiß. Doch ſchimmert bey den rothen die roͤthliche Farbe etwas hindurch. Vom Sloane iſt ſie haͤufig bey Jamaica gefunden worden. Im Catal. Muſ. Geverſiani no. 83. p. 246. wird fie gar Patella Unguis Linnaei genannt, wovon ſie do himmelweit unterſchieden iſt. Was man von der Patella die beym Linne Unguis heißt, zu halten, werden wir noch in dieſem Bande bey fig. 1675 fq. erfahren. a Ne Auf der Supplementtafel Tab. 169. Fig. 48460 CE Die Pelzmuͤtze. | Patella Calyptra, teſta integra mucronata, fulcata, coftata, coſtis fubimbri- catis, vertice hamofo, adunco, margine Crenato-finuato. | u, Martyss Univerf. Conchol. Tom. I. fig. 18. Bonnet Limpet — Calyp- tra from North Weſt Coaſt of America. Catal. Muf. Portland. no. 1729. Patella Calyptra another rare Species of Patella. Dieſe Gattung von Patellen ift bey den Cookiſchen Reiſen an 9 ” 5 1 20 der Nordweſtlichen Kuͤſte von Amerika gefunden worden. Da dieſe Küfte nur wunderſelten von Europaͤiſchen Seefahrern beſuchet wird, fo) iſt wenig Hofnung da, daß wir viele von dieſer Gattung in Europa bekommen werden. Ihre 1 9 0 hat eine bogenfoͤrmige Woͤlbung und der weit heraustretende Wir el eine ſtarke Kruͤmmung. Die Nibben, welche vom Wirbel zum Rande herablaufen, werden durch regelmäßig abgetheilte Queerrunzeln wie eingekerbet und rauh gemacht. Das Far⸗ benkleid iſt hellbraun und etwas braunroͤthlich. Die innere weißliche Höhlung wird roͤthlich und bläulich ſchattiret. Der aͤuſſere Rand ſitzet 1 AI H 47 i 12 7 4 5 7 a Br fi 1 12 12 voller Einſchnitte und Einkerbungen. 1 1 Patellen.] Tab. 169. Fig. 1645. 1646. 34¹ Tab. 169. Fig. 1645. 1646. Ex Mufeo noftro, Der Chineſiſche Sonnenſchirm. Umbella Chinenfis, tefta integra, ſubrotunda, diaphana, albida, depreſſa, ‚ planiufcula, vertice luteo, cavitate lineis radiata, flaveſcente margine acutiſſimo. LINNEI Muſeum Teſſinianum tab, 6. fig. 5. p. 116. Opereulatum . ˖ teſta fere lapidea orbiculata, a latere ſuperiore magis gibba; ab inferio- re plana punctis elevatis — ignoti generis, Favakr p’Hersıcny Dict. Tom. 3. p. 80. Parafol Chinois, Lepas feu Par tella fpecie peculiari valde depreſſa, ſulcis undofis plerisque concen- trieis amplius vel minus excavata; colore albo pellucido et apice um- bonato croceo extus diſtincta; intus concavitate magna et lata apophyſi repleta et ſtriis diverſis ſingulariter radiata flavoque colore tincta infig- nis, Umbella Sinenfis dicta. Da Costa Conchol. tab. 1. fig. 5. p.4. Patella integra maxima compreſſa 80 goſa apice luteo. Le Bouton du ſommet eſt jonquille, le milieu de Pinterieur eſt jaune. Item tab. 5. fig. 5. DKE Favanne Conchyl. Tom. I. tab. 3 fig. H. p. 524 ſeq. Le Parafol Chinois ee.ſt un Lepas ovale ou orbiculaire plus mince qu’&pais, tres applati, mais quel quefois legerement concave. II s’etend toujours plus en lar- geur qu'en longueur. En dedans il eſt d'un bel email vif. — — Catal. raif. no. 143. p. 35. Un très- beau Parafol- Chinois bien conſervè brunätre en dedans de quatre pouces trois lignes de largeur fur trois pouces fept lignes de longueur. Tout le monde fait la grande 0 rarete de ce volume pour cette efpece dont on n’en connoit jusqu’a preſent que deux de cette grandeur dans Paris. Schroͤters Einleitung Tom. 2. p. 445. no. 1 I. Linne iſt der erſte, welcher dieſe merkwuͤrdige und ſeltene Schale bekannt gemacht. Schon Ao. 1753 erwehnte er derſelben im Müleo Teſſiniano. Allein er war es gar nicht willens fie für eine Patelle zu erklaren, vielmehr ſaget er es frey heraus, dies ſey tefta ignori generis. Denn da ſie ſchon in Abſicht ihrer Subſtanz und Beſtandtheile von an⸗ dern Napfmuſcheln ſo ſehr abweichet; da ferner ihr Bau ſo gar flach iſt, daß kaum ein Limax darunter bequem wohnen kann; da man end⸗ lich auch innerlich bey ihr ſolche granulirte Streifen und Strahlen an⸗ trift, dergleichen Napfmuſcheln nicht zu haben pflegen, ſo iſt Linne (wie „ N Un 3 man 342 Patellen. Tab. 169. Fig. 1645. 1646. man es aus der von ihm dieſer Schale beygelegten Benennung leichte abnehmen kann) gar nicht abgeneigt, fie für ein Operculum zu erklaren. Linne iſt, welches ſehr nachdenklich iſt, auch hernachmals bey ſeiner Bedenklichkeit in Abſicht dieſer Schale beharret. Er hat ſich nie ent⸗ ſchließen wollen, ſolche bey ſeiner roten und ı2ten Ausgabe des Natur⸗ ſyſtems, noch in der zuletzt herausgekommenen Mantiſſa unter feine Par tellen mit aufzunehmen. Ich überlaffe es jedem meiner Leſer daraus die weiteren Folgerungen zu ziehen. a ö > Seitdem Davila Ao. 1767 in feinem Cat. raiſ. p. 78. no. 1. eine genauere Beſchreibung dieſer Schale bekannt gemacht, und eben daſelbſt tab. 2. fig. A. die Abbildung einer vorzuͤglich großen geliefert, und ſie für eine Patelle erklaͤret: fo wird fie num auch von den mehreften Con chyliologen dafuͤr gehalten und angenommen. Mein ſeliger Vorgaͤnger Martini hatte kein wahres Original derſelben je gehabt und geſehen. Er kannte ſie nur aus dem Davila. Nach deſſen ſchwarzen Kupfer⸗ ſtiche hat er ihre Abbildung im ſyſt. Tonchyliencabinet Tom. I. fig. 44. entwerfen laſſen. Weil aber jene Zeichnung ſehr unkenntlich und un⸗ deutlich, und ihr Farbenkleid vollends ſehr fehlerhaft gerathen: ſo bin ich erinnert worden, eine deutlichere Abbildungediefes ſeltenen Stuͤckes zu beſorgen. Weil mirs aber an dem noͤthigen Raume gebricht, ſo habe : ich ſolche nur nach einem ganz kleinen Originale verfertigen laſſen. Da 2 mein unvergeßlicher Freund Martini dieſen ſogenannten Chineſiſchen ö Sonnenſchirm hinlaͤnglich genug beſchrieben, und in den oben angefuͤhr⸗ ten Stellen aus den Schriften der neueren Conchyliologen das mehrere hievon erſehen und erlernet werden kaun; ſo will ich nur noch dieſes hinzuthun, daß derſelbe nach der Auſſage des de Favanne — die in feinem Catal. raifonne nachgelefen werden kann — mannichmal vier Zoll drey Linien breit, und drey Zoll ſieben Linien lang ſey. Wenn wegen der eigentlichen Wohnſtelle dieſes Sonnenſchirmes die Rede iſt, fo lau⸗ ten die Zeugniſſe verſchieden. Einige laſſen ihn aus dem Ehineſiſchen Meere, andere von der Inſul Bourbon und Isle de France, noch andere gar aus Weſtindien von St. Domingo herkommen. Der hier abgebil⸗ dete iſt bey den Nicobariſchen Eylanden gefunden worden. Not. Nachdem dieſes alles ſchon geſchrieben worden, ſo ward ich vom Herrn Spengler belehr daß jenes große Exemplar, davon Davila in feinem Catal. p. 78. no. 1. redet, für 72 Livr. und no. 2. für go Livr. verkauft worden, und daß er von Nicobar eine Patellengattung erhal⸗ ter, die zwar auf ihrem Rande ausgezackt, aber uͤbrigens innerlich eben fo beſchaffen und eben fo flach ſey, als der hier beſchriebene Chineſiſche Sonnenſchim. Ben. I Kleine | Kleine Nach leſe aus den ö Geſchlechtern der Muſcheln oder 5 de der ae ent . ya ich erst vor allg. Jahren in rh bellen Banden, naͤmlich im Sten bis zum Sten Bande dieſes ſyſt. Conchyliencabinets, die Geſchlechter der Muſcheln, oder der zwoſchalichten Conchylien beſchrie⸗ ben; ſo iſt es ſehr begreiflich, warum ich hier nur eine ſo kleine Nach⸗ leſe halten kann. Es ſind nur drey Kupferplatten, die ich mit neuen ir ſeitdem bekannt gewordenen Muſchelgattungen kuͤmmerlich und muͤh⸗ En befeßen und voll machen Fönnen. In der Beſchreibung derſelben we ich mich der größten Kürze befleißigen. Verzeichniß der hier abgebildeten Muscheln. I. Aus dem Geſchlechte der Myen. Tab. 170. Fg. 1647. 1648 Die Nordiſche Mya. Mya Norvegica. . Fig. 1649. Die größere runzelvolle Mahlermuſchel. Mya 10 e Fig. 1650. Die knotige Mya. Mya noduloſa. II. Aus dem Geſchlechte der Tellinen. | Fig. 165 1 — 1653. Die unächte Guineiſche Telline. Tellina Guinaica fpuria feu illegitima. Fig. 1654. 1655, Die queergeftreifte Telline. Tellina ſiate, III. Aus dem Geſchlechte der Korbmuſcheln. Fig. 1656. Die Nordamerikaniſche Strandmuſchel. Mactra folidifima Americae ſeptentrionalis. ö IV. 344 Verzeichniß der hier abgebildeten Muſcheln. IV. Aus dem Geſchlechte der Archen. ei 1657. 1658. Die kleine S Arche. f Arca minuta Groen- "land ica, ho 1 . 9 V. Aus dem Geſchlechte der Venusmuſcheln. Tab. 171. Fig. 1659. 1660. Die Handelsmuſchel. Venus Mercenaria 1 Fig. 1661. Die rieſenmaͤßige Venusmuſchel. Venus Gigantea. Fig. 1662. Die Suͤdſeeiſche Venus. Venus Auſtralis. Fig. 1663. Die Chineſiſche Venus. Venus pine 8 > Tab. 172. Fig. 1664. 1665. Die Steinhaueriu. Venus Lapicida. ‚sang ‚an BR IE, Ai Eh 1667. ei ungleich BERN Fe ken rs, 0 ar inzelne Schalen, deren Geſchlecht ich mit keiner Ge. Au #3 10 vi 5 A 10 7 * itt ißheit A. kaun. e 1 8 Tee neuste as ü Sener. , 55 Wa 100 Vu. Aus dem Geſchlechte der Micßnuſcheln. 1 Tab. 171. Fig. 167. Das grüne Vögeſein. Be. Avicula fu Hirun 0 a Basta mE Sir Se Fur MT i 5 0 A e vit eſcens. * i A n WIN n nun 10 sid yon vl. Aus dem Geſchecht der hen a in Tab, w. Fig 1673. 1670 Die Corauen durchbohrende Su ‚Cham co. | 33 Bar e eee : g vim. Aus dem Geſhlechte der Stecwuſchen. | 1 re 1675 1676. Der Nagel ober die Zunge. Pinna Unguis feu u Lingua, | MN Aus dem Geſchlechte der Pholaden. 1 Ana 4 ms 1678- 1681. Die offene ene Pholgde. Pholas hianss 2 a 1 u - jr N e e 1 * 2 8 Ca en 5 IT en 7 8 Dec UR 0 ii > t 7 N % U 5 Myen. Tab. 170. Fig. 1647. 1648. 345 J. Aus dem Geſchlechte der Myen. Tab. 170. Fig. 1647. 1648. | Ex Mufeo Paft. Fasrıcır. Die Nordiſche Mya. Mya Norvegica, teſta ovali longitudinaliter denſe ſtriata, altera extremitate rotundata, altera truncata et hiante, natibus plerumque decorticatis, b fundo argenteo ſeu margaritaceo. en 5 Der ſel. Conferenzrath Muller redet in ſeinem Prodr. Zool. dan. 0.2963. von einer Mya nitida, die er bey Norwegen gefunden. Er Kubet: fie habe ceftam ovalen, albam, levem, dentem obtuſum in utro- ‚que cardine. Die hier abgebildete hat weder in der einen noch in der andern Schale einen Zahn, ſondern nur in jeder beym Schloſſe eine ſol⸗ che Vertiefung oder foveolam, dergleichen man in mehreren Myen, als zum Exempel in der Mya Hifpanica anzutreffen pfleget. Muller hat mir auch ſelber von feiner Mya nitida eine Zeichnung hinterlaſſen, da ſich denn bey der Vergleichung mit unſerer jetzigen ſoviel ergiebet, daß ſeine Mya nitida nur eine ganz kleine Muſchel 175 daß ſie eine auf bey⸗ den Seiten abgerundete Schale habe, und durch Queerſtreifen bezeich⸗ net werde. Da nun die jetzige mit vielen laͤnglichten Streifen, die vom Wirbel als Strahlen hinablaufen, verſehen iſt, da ſie auf der einen Seite wie gefchnäbelt, abgeſtumpfet und klaffend erſcheinet, und hernach auch keinen dentem obtuſum in cardine aufweiſen kann: ſo mußte ich fen, fahren laſſen. Es wohnet dieſe Mya bey den Nordiſchen Stran⸗ den, und iſt, fo gemein ſie auch dort ſeyn mag, dennoch hieſelbſt nur alleine i x 0 2 N N 7 \ BE 7 cz VIREN ER plien, da doch dorten genug vor⸗ # 4 N 6: ? & CLouchylen. Cabinet Supplementeband. ö Tab. 346 Myen. Tab. 170. Fig. 1649. Ex Mufeo noſtro. Die groͤßere runzelvolle Mahlermuſchel. Mya corrugata magna, ⁊eſta ovali ſuperfieie corrugata, extus vireſeente, intus margaritacea, cardine ut in Mya Pictorum. Dieſe ſeltene Mya iſt in den füllen Waſſern bey Tirutſchinapalli, welches auf Coromandel ohnweit Tanſchaur lieget, gefunden, und mir von meinem dort wohnenden getreuen Correſpondenten, dem Herrn Mißionarius Pohle uͤberſandt worden. Sie iſt von der Mya corrugata, deren Beſchreibung im Eten Bande dieſes Werkes bey lig 22, geleſen wird, gaͤnzlich verſchieden. Denn jene iſt ungleich kleiner, ſie hat eine rhomboidaliſche Form, und man findet nur alleine auf den Höhen: ihrer Wirbel oder auf ihren umponibus oder natibus ſolche Run zeln, als ſey daſelbſt ihre Schale eingeſchrumpfet, oder runzelhaft 20e ee worden. Die jetzige aber iſt weit groͤßer, fie hat eine eyfoͤrmige Bil dung / und man ſiehet bey ihr nicht nur oben bey den Wirbeln, ſondern auch weiter herab auf der Oberflache ſehr viele nahe beyſammenſtehen⸗ de, zigzagfoͤrmig gebildete, wie zuſammengeſchobene Runzeln. Nur ab leine unten nahe beym Rande iſt die Schale glatt. Da ſonſt das Al⸗ ter viele Runzeln zu bringen pfleget, fo iſt es bey dieſer Muſchelgatti ng umgekehrt. Die jugendlichen Schalen haben die meiften und ſtaͤrkſten Runzeln, aber die ſpaͤteren im höheren Alter geſchehene Anſaͤtze der Schalen ſind glatt. Das Epiderm hat eine gelbliche und gruͤnliche Farbe. Der Grund iſt perlemutterartig. Das Schloß gleichet mit ſeinen kerbten Zähnen völlig jenen in der Mahlermuſchel. Von der kleinen runzelvollen Mya, die ich in dieſem ſyſt. Con⸗ chyliencabinet Tom. 6. fig. 23 und 24 vorſtellen laſſen, und daſelbſt die Marockaniſche genannt, (indem ich einige derſelben aus Marocko bekom⸗ men’, find mir nun mehrere jener völlig gleichenden, aus Tirutſchinaß zu Theil geworden. Ich habe bey genauerer Betrachtung derſelben gendes erlernet: daß man dieſe ſo ſtark gerunzelten Muſcheln als k eigene beſondere Gattung, ſondern nur als jugendliche Schalen, teftas juveniles, quafimodogenitas, der eben berieben gerunge Mahlermuſchel — (die auch auf ihrer Stirne oder Wirbel immer das wahre Ebenbild ſolcher Heinen Schalen, an welche ſich hernach die weis teren Anſatze anſchließen, zu tragen pfleget) anzuſehen habe. ö 12 37 „ 1 fr ab. 0 Myen. Lab. 170. Fig. 1650. 347 Tab. 170. Fig. 1650. Ex Mufeo noftro, Die knotige Mya. Mya nodoſa, teſta ovali, tenera, pallide virideſcente, natibus ſeu 5 umbonibus valde noduloſis. Beg dieſer eyfoͤrmig gebildeten Flußmuſchel finden wir eine dünne, leichte, zerbrechliche, glatte, halbdurchſichtige Schale, welche auswaͤrts von einem gruͤnlichen Epiderm bedecket wird, und im Grunde perlemut⸗ terartig iſt. Anſtatt der vielen Runzeln, dadurch Mya corrugata auf ihrem Wirbel wie eingeſchrumpfet wird, traͤget die jetzige auf ihren Wirbeln oder naribus lauter ſonderbare ſpitzige Knoten. Man koͤnnte leicht auf die Gedanken verfallen, dergleichen Knoten wuͤrden von einem bloßen ohngefaͤhren Zufalle, gehabten Unglücke, ausgeſtandenen Krank⸗ heit, vormaligen Verletzung der Schale und des Wirbels ihren Ur⸗ ſprung genommen haben. Man muͤſſe fie daher als zufällige Auswuͤchſe, Excreſcentien, Beulen, Warzen und Sebrechen, aber durchaus nicht als eigenthämliche Beſtandtheile, die ſich allemal als weſentliche, zum Wirbel dieſer Schnecke gehoͤrige Glieder und Theile bey allen Mitglie⸗ dern dieſer Gattung antreffen ließen, anſehen. Allein die ſo denken und muthmaſſen, irren ſich groͤblich. Denn da ich mehrere von dieſer Gat⸗ tung darlegen, und es augenſcheinlich beweiſen kann, daß es die fri⸗ ſcheſten Exemplare ſind, welche nicht die geringſte Verletzung erfahren: da ferner bey allen die Knoten des Wirbels eben dieſelbige regelmäßige Stellung einförmig und uͤbereinſtimmend beobachten: fo iſt es mehr wie zu gewiß, dieſe Knoten kommen unſerer Gattung nicht bloß zufällig und von ohngefähr, ſondern eigenthuͤmlich und weſentlich zu, und machen das Hauptunterſcheidungsmerkmal derſelben aus. Wozu aber dieſe Knoten dem Bewohner nuͤtzen und dienen mögen, das uͤberlaſſe ich an⸗ dern zu unterſuchen. Das wahre Vaterland dieſer knotigen Flußmu⸗ ſcheln, deren Schloß mit feinen gekerbten Zaͤhnen völlig. dem Schloſſe der vorigen gleichet, kann ich mit keiner Gewißheit beſtimmen. Sie wurden mir, nebſt mehreren andern Conchylien, einſt von einem Juden verkaufet, der es nicht der Mühe werth geachtet, ſich bey den Matro⸗ den, welchen er fie abgehandelt, nach fo etwas zu erkundigen. Anis 12 nen RR 1 RT OT INN T2 II. Aus l. Aus dem Geſchlechte der Tellinen. Tab. 170. Fig. 16511653. ö 7777. yn Eiind..s Die unaͤchte Guineiſche Telline. a Tellina Guinaica fputia feu illegitima, tefta alba immaculata, ſuborbieulari, antice angulata ſeu flexuoſa, transverfim ſtriata, cardinis dente in altera val- Fbula unico exporrecto duplicato, et in altera duobus Oppoſitiss, W läteralibus nüllis: Dieſe ſeltene Muſchelart nenne ich um deßwillen die u line, weil ihr allerdings einige von den Kennzeichen und fehlen, dadurch fie ſich als eine wahre Telline billig legit Sie traͤget in der einen Schale nur einen einzigen ſtarke hervortretenden, in feiner Mitte geſpaltenen Zahn, (vid. cher in der Gegenſchale zu ſeinem Empfange zwiſchen zwey nen eine Vertiefung findet, wo er hineintreten und eingı Eine Telline fol aber auch Seitenzaͤhne haben, und de ne Spur zu ſehen. Ich machte mir dahero anfaͤnglie denken dieſer Mufchel einen Platz im Geſchlechre der fen. Weil ich aber doch nicht wußte wo ich mit ihr b d we chem Geſchlechte ich fie richtiger zueignen ſollte: ſo eroͤfnete ich meine Bedenklichkeiten einigen hieſigen einſichtsvollen Conchyliologen, als dem Herrn Kunſtverwalter Spengler und dem Herrn Paſtor Fabricius Beyde riethen es einmuͤthig ſie getroſt den Tellinen beyzugeſellen, u der Ietere antioortete mie (hrifelich folgendes: die dusche nach meinen Gedanken ficher den Tellinen beygefuͤget werden, den hat ja eine etwas umgebogene Vorderſeite. Sind gleich keine Sei zaͤhne vorhanden, ſo fehlen ja dergleichen auch bey mehreren, die do unter den Tellinen ihre Stelle gefunden, z. E bey der Tellina Polygo Tom. 6. fig. 77, mit welcher ſie eine auffallende Aehnlichkeit zu habe und ihr ſelbſt bis zur Form und Stellung ihrer Muſculflecken ſo gleichen ſcheinet, daß ich nicht eben abgeneigt waͤre, die jetzige fuͤr ei merkwuͤrdige Varietaͤt derſelben zu halten.“ i 5 en Die Tellina Polygona wird im Oſtindiſchen Meere vornehmlich b Tranquebar gefunden. Unſere gegenwaͤrtige undchte wohnet bey Gui⸗ nea. Ihre ziemlich abgeriebene Schale hat demohnerachtet viele Queer⸗ ſtreifen, aber keine laͤnglichten noch ſenkrechten Streifen. 17 1 nee E RE 1 Tab. Tebllinen. Tab. 170. Fig. 1654. 1655. 349 Babe Pig re. d l Ex Mufeo noſtro. 5 | Die queergeſtreifte Telline. Tellina ſtriata, teſta ovali planiufcula antice inflexa et angulata, pallide ro- fſacea, transverfe denfe ſtriis exärata, cardinis dente unico bifido, j Tateralibnsiremosie., Nr ene ie Dieſe Telline muß mit jener blaßröthlichen, welche im Sten Ban⸗ de fig. 96 beſchrieben worden, ja nicht verwechſelt noch fuͤr einerley ge⸗ halten werden, denn ſie iſt merklich verſchieden. Jene iſt Oſtindiſch, dieſe Weſtindiſch. Jene iſt dickſchalicht und undurchſichtig; dieſe dage⸗ en iſt duͤnnſchalicht und durchſichtig. Jene hat keine andern Queer⸗ treifen als ſolche irregulairen, die aus neuen Anſatzen behm Wachs⸗ thume entſtanden. Dieſe aber wird von dichte bepſammenſte enden re⸗ gelmäßigen Queerſtreifen, die ſich bey der etwas eckigten Vorderſeite herumbeugen, ganz rauh gemacht. Ihre Grundfarbe iſt weißlich, mit einer blaßröthlichen Schattirung. Auf den inneren ſpiegelglatten Waͤn⸗ den wechſeln ſtarke roſenrothe und weiße Flecken miteinander ab, auch . die feinſten ſenkrechten Linien. Im Schloſſe ſtehet unter dem Wirbel in der einen Schale nur ein einziger gefpaltener Zahn, und weit davon ein einiger Seitenzahn. In der andern Schale ſtehen unter dem Wirbel zween Zähne, die zwiſchen ſich eine Vertiefung has. ben, dahinein der geſpaltene Zahn von der Gegenſchale eingreifen kann. In einiger Entfernung ſtehet auch daſelbſt ein Seitenzahn. Es woh⸗ net dieſe Telline bey den Weſtindiſchen Zuckerinſuln und iſt nicht gemein. Herr Spengler hat fie auch von Newport auf Nhode⸗Island und von Guinea bekommen. „ are ee W f N F W 350 ii, Tab. 170. rie 1656. III. Aus dem Geſchlechte der Backtroͤge, die beym | Linne Mactrae heiſſen. Tab. 170. Fig. 1656. 5 Ex Mufeo noftro. Die große Neid a Strandmuſchel. Mactra ſolidiſima maxima Americae Septentrionalis, teſta ſubcordata, ſolida, craſſa, in latere anteriore obtufiore ſubangulata, i in poflico rotundata, natibus ad anum recurvatis, cardinis dente unico complicato cumadjedta: foveola pyriformi, lateralibus infertis, foveolis faepe erenulatis. Von dieſer Gattung beſitze ich durch die Guͤte des Harn Sun verwalter Spenglers ein paar vorzuͤglich große Exemplare. Weil aber ihre Abzeichnung ein ganzes Blat einnehmen würde, fo habe ih bier nur einen Theil ihrer Schale abzeichnen laſſen, daraus aber dennoch die Lage ihres Wirbels, die Beſchaffenheit ihres Schloſſes, und die Hauptkenn⸗ zeichen ihres Geſchlechtes dergeſtalt erſehen werden koͤnnen, daß Dh Kennern kein Zweifel weiter ſtatt finden wird, es ſey eine wahre Mactra. Ihre Form iſt etwas dreyſeitig, und gleichet einigermaffen einem. Herze 1 Ihre Schale iſt dicke, hart und ſchwer. Ihre Länge 101 0 dre 110 einen halben Zoll, ihre Breite fuͤnf Zoll. Im Spengl eriſchen Ca inette liegen noch größere. Sie find alle bey dem Nordamerikaniſchen Strand gefunden worden. Sie ſind das im großen, was Mactra ſolida An im kleinen iſt. Die foveola cardinis iſt größer, und dagegen der dens complicatus kleiner wie in andern Mackris. Die Mufkulflecken der i inne⸗ ren ſtark vertieften glaͤnzend⸗ weißen Wände, haben eben die Form, Bil⸗ dung und Stellung, wie bey der Mactra parva ſolida. In beyden Arten naͤmlich in der großen und kleinen Mactra folida, lebet alfo ſicherlich eine und eben dieſelbe Thierart. Die Oberflaͤche der aͤuſſeren Schale iſt fall artig weiß, und wird nur durch neue beym ee en Er wuͤchſe und ai der ea en gemacht. | Aͤcchen. Tab. 170. Fig. 1657. 1658. 357 | IV. Aus dem Geſchlechte der Arche. J Tab 10, Fig 1657 568. 15 ht ae ee Mufeo goto. as 855 Die kleine Groͤnlaͤndiſche Arche. N Area minuta Gröenlandica, tefta ovali, transverfim ftriis exarata, epidermide viridefcente induta, extremitate antice rotundata, poftice roſtrata, attenuata, cCarinata, truncata, ſubhiante, cardinis dentibus numeroſiſſimis et acu- tiiſlimis, intus albida, margine integerrimo. 19510 O. Mür LER Prodr. Zool. Dan. no. 2985. Area minuta, teſta compreſſiuſcula, extremitate remotiore attenuata, oppoſita rotundata, transverſim ſtria- Ba, margine inte, de Fasrıcı Fauna Gröenl. no. 4 15. p. 414. Arca minuta, teſta comprefiufeula, extremitate remotiore attenuata, &c. Diameter transverſim 4 lin., long 23 lin. Habitat in locis profundis maris, rariſſime obvia. Duo tantum individua in ingluvie anatis molliſſimae detexi, hinc animal non Diieſe kleine nette Arche ſollte billig Arca Fabricii heiſſen, weil fie vom Herrn Paſt. Fabricius wie er noch Mißionarius in Grönland eweſen, zuerſt entdecket worden. Er hat fie an einem Orte gefunden wo man fie am wenigſten geſuchet hätte, namlich in dem Magen einer Eyderente. Durch meinen alten treuen Correſpondenten in Grönland, den ich aber nun leider durch den Todt daſelbſt verlohren habe, bekam ich ſieben Stuck von diefer feltenen Gattung, davon einige ſieben Linien breit und vier Linien lang, und alſo weit groͤßer waren, als jene die Fabricius gefunden. Es hat dieſe Gattung eine eyfoͤrmige Bildung. Ueber ihre Oberflaͤche laufen viele regelmäßige Queerſtreifen hinüber. re Schale verlängert ſich auf der einen Seite in einen kleinen, eckig⸗ verduͤnneten, mit erhobenen Streifen wie mit Kanten beſetzen, am Ende abgeſtumpften und daſelbſt klaffenden und etwas offenſtehenden Schnabtl. Die Schale ſelbſt wird von einem dunkelgruͤnlichen Epiderm bedecket. Die inneren Wande find weißlich. Das Schloß ſitzet voller f hr ſpitzigen Zähne, deren man einige zwanzig und mehrere in jeder Schale zahlen kann. Dieſe Gattung der Archen hat mit jener, welche im 7ten Bande dieſes Conchylienwerkes fig. 150. p. 206. Arca Martini roſtrata heißt, (und die ſchon im Sunde bey Daͤnnemark und noch haͤu⸗ figer in Norwegen gefunden, und auch ſehr oft in dem Magen und . Schlun⸗ fi 352 Venus muſchell. ae Fig: 3 Schlunde der wilden Enten angetroffe 9 wm iefe am dich teſten ſind, ſie aus der Tiefe heraufz ifiſchen,) die sur alt 4 Aehnichtet i Nur hat jene Arca roſtrata einen mehr verlange 105 Sans bel und 55 glatte Schale, dieſe aber eine rauhe 0 5 une inen verfürge ten Schnabel. Jene Atca roftrata iſt gemein, Sub fe jetzt beſchriebene Arca minuta iſt dagegen Aufferft rar und elten⸗ „Mit der Arca e Linnaei ſtehet fie gleichfalls in naher Verwandſchaft. 7 . Aus dem Geſchlechte der Waugh, Tab. 171. Fig. 1659. 7660. ha Ex Mufeo noftro, MEILE: Die Handelsmuſchet. Venus Mercenaria Linnaei, teftä cordata, eraſſa, ante, tansverfe aequaliter arcuatim ſtriata, margine extus integro, intus crenato, an — N dato, limbo interno obſcure violaceo, natibus police TEURER. b e recurvatis. * a 13 Hiſtor. Conchyl. tab. 271. no. 107. Pectunculus margine denſe cre- } 40 nata intus ex viola purpuraſcens. In feinen Noten, 1 die der neuesten Al 8, gabe aus den Handſchriften des berühmten Liſters angehänget worden, lie. fet man von dieſer Muſchel p. 3. no. 271 folgendes: This is a very shal« | low and exceeding thick and ponderous Shell ſmooth on the outſi fide pr if you will fafciated or irregulary worked. On the Inſide towards 0 the left Hand it is of violet Purple: The Edges i is very full of ſmall and dhallow Hatchings but not indented the extreme Edge being fi m0 hs ’ This is the only Shell of de kind ı that i have feen it was in Mr. 4 Collection that i ſaw i it and caufed i ittobefgue. a KLEIN Meth. oſtrac. 5. 3 7. no. 17. p. 155. Chamelaea laevis magna. mar- ) ; gine denfe 2 intus ex viola purpuraſcens. 1 1 I - | LIN NI Syft. Nat. Edit. 10, no. 99. p. 686. Fauna Suec. no. 52144. p.519. | ar FREI. .... mercenaria, 0 cordata, ſolida, transverſe ſubſtriata, laevi, margine crenulato, inte violacea, ano ovato. Habitat in Penſilvania teſte p. Kalm ı Canad.; p. 355. ex hac Sylveſtrium Nummi parantur. In Norvegia copioſ Oltia maris; editur a Penſylvanis. In montibus Sueciae fofli . 1 „prae reliquis craffa. ef et ame als tantum reflae intern ne laceus elt. x RR R je * Ka’. 1 1 17 > 1 8 40 74 10 650 Br var Tre \ Fi St, Une grande Came tres rare appellı 3 jj FA En Si 3% rile de plus lourdes et des plus epaifles: . Sreunde, kom. . p:307 fq,.1ab.6, fg 3. tung nicht eigenthuͤmlich zugehoͤret, daß er nur eine einzelne Schale e kn andern Sammlung gefunden, und ſogleich Für fein Werk zeichnen laſſen. Vieles von der Ven. Mercenaria habe ich in ei⸗ er Note bey der Len. Islandica im éten Bande p. 343 angemerket. Durch die hier gelieferte wohlgetroffene Abbildung wird ſie einem jeden noch kenntlicher gemacht. Daher begnuͤge ich mich anjetzo nur noch von ihrem Unterſchiede, wie und wodurch fie von der Ven. lslandiea unters ſchieden ſey, etwas weniges anzufuͤhren. Soviel iſt mehr wie zu ge⸗ wiß, mit der Ven. Islandica ift fie aufs naͤchſte verwandt, fie gleichet e üsensehn in der Form und Bildung, fie iſt daher auch zum öftern mit ihr verwechſelt worden. Allein Venus Mercenaria iſt ungleich dicker, ſch * er, vollwichtiger und härter, weswegen fie. ſich auch beſtens ab⸗ ſchleifen und bis zum ftärkften Glanze poliren laͤſſet. Venus Islandica hat einen glatten, ſcharfen faſt ſchneidenden Rand; Venus Mercenaria r 129 100 4 e innerlich eingeſchnittenen und tief eingekerbten Nand. Ven. Islandica hat, wenn ih. e e e Epiderm hinweggenommen wird eine glatte Schale ena eu e n ge e dee noch dazu durch herablau⸗ fen e feine ſenkrechte Streifen etwas gitterartig gemacht werden. Da⸗ zu findet ſich noch bey der Ven. Mercen. anus diftin&ifime cordatus, und CLaonchylien⸗Cabinet Supplements band. Y ſelbſt ? 2 a chale. Venus mercenaria aber ſitzet 354 Benusmufheln: Tab. 17. Fig. 26592661. ſelbſt in den Zaͤhnen des Schloſſes, und in der Form und Bildung der Muſculflecken, und in denen nicht gegeneinander, ſondern zum ano hin⸗ uͤbergekehrten ee e ſich ein merklicher Unterſchied. Ven. Island. iſt auf ihren inneren Wänden kalkartig weiß. Hingegen Ven. Mercen. wird bey ihrem Limbo von einer ſtarken dunkelblauen Far⸗ be, die auf manchen Stellen ſogar bis zur Oberflache hindurchdringet, bezeichnet, und auf das zierlichſte eingefaſſet. Sie wohnet ſchon im Nordiſchen Meere, aber am häufigften beym Nordamerikaniſchen Stran⸗ de. Der Herr Spengler hat eine gute Parthie derſelben von Nord⸗ amerika bekommen, und mir mehrere derſelben liebreichft geſchenket. Die hier abgebildete iſt drey und einen halben Zoll breit, und zween Zoll neun Linien lang. Wer etwas ausfuͤhrlicheres von dieſer Gattung nach⸗ leſen will, den verweiſe ich auf jene leſenswerthen Nachrichten, welche der Herr Spengler von ihr in den Schriften der Berliniſchen Geſell⸗ ſchaft Naturforſchender Freunde auf der oben angefuͤhrten Stelle ge⸗ geben hat. FFC sdne TR Fanny 12 Wie manche Schriftſteller, und wie inſonderheit unſer Muͤller die Linneiſchen Nachrichten von der Ven. Mercenaria in Zweifel gezogen, und wie Pennant in ſeiner Zool. Tom. 4. und da Coſta in ſeiner Brir. Conchology p. 183 aus der Ven. Islandica die Veen, Mercenariam Linnaei, oder die von ihnen ſogenannte Commercialmuſchel gemacht, wozu die im Linne ſtehenden falſchen Citationen auch ihr Theil beygetragen, das von ließe ſich noch gar vieles anmerken, wenn es die Zeit und der Raum erlaubete. Daß Ven. Mercen. vom Liſter zum Pectunculo, vom de Savanne zur Chama, vom Klein zur Chamelaea ernannt werde, leh⸗ ren die oben angeführten Citationen. Mr 0 Tab. 171. Fig. 1661. r, e eg Ex Mufeo Bor TENMANO. ee Die rieſenmaͤßige Venusmuſchel. 1 Venus Gigantea, teſta ovata, maxima fui generis, radiis numeroſiſſimis, in⸗ 3 terruptis, fubcoeruleis a vertice ad marginem areuatim directis in fundo 1 livido inſignita, ano impreſſo ova to DE Favanne Conchyl. tab. 40. fig. I. 1. (Sie wird daſelbſt wie viele andere Vrenusmuſcheln zur Feine gemacht)) — — Cat. raif, no, 1486. p. 305. Une grande Telline rare dite auch 1 2 3 55 72 — - m “ 5 x . . a N 3 l 15 Br ’ N 7 Denusmufcheln. Tab. 171. Fig. 1661. 1662. 335 line. Parquctee ou l’Aile de l'Oiſeau; elle eft de einq pouces quatre lignes de large, fur deux pouces dix lignes de long. It. no. 1487. Catal. Muf: Portland. no. 3761. A large and fine fpecimen of Venus nimboſa e , SION KUN. . Die.ieſe hoͤchſtſeltene Venusmuſchel lieget in keinem der hieſigen . fie befindet ſich in der zahlreichen Sammlung des Herrn D. Boltens zu Hamburg, der mir davon die beſten und rich⸗ tigſten Zeichnungen zukommen laſſen. Einige haben ſich die vielen Strah⸗ len, damit ſie bezeichnet wird, als Regenguͤſſe vorgeſtellet, und ſie da⸗ r Ven. nimbofam genannt. Andern find ihre fo oft unterbrochene Strahlen als etwas getäfeltes vorgekommen. Drum heißt fie bey den Franzoͤſiſchen Konchyliologen Telline parquetée. Vielleicht würden an⸗ dere geneigter ſeyn ihren Namen nach ihrem Vaterlande einzurichten, und ſie etwa Venerem Zeylonicam nennen, weil ſie von Ceylon her⸗ kommen fol. Allein im Catal. Muſ. Portland. wird Florida als ihr Va⸗ terland genannt. Ich habe es fuͤr das beſte und rathſamſte gehalten, von ihrer außerordentlichen Groͤße die Anleitung zu ihrer Benennung herzunehmen, und glaube es verantworten zu koͤnnen, daß ich ihr den Namen der rieſenmaͤßigen beygeleget. Einige ihrer Strahlen, die in bogenfoͤrmiger Krümmung vom Wirbel bis zum Rande herabgehen, ſind ſehr ſchmal, andere dagegen ſinb deſto breiter. Alle werden durch weißliche ſchmale Queerbinden unterbrochen. Beym Ano ſiehet man einen tiefen herzförmigen Eindruck. Die eyfoͤrmige Bildung dieſer groß ſen Muſchel, die Stellung ihrer Schloßzaͤhne, die Kruͤmmung ihrer Wir⸗ belſchnaͤbel, welche ſich zur Hinterſeite hinuͤber neigen, wird die Abbil⸗ dung deutlicher lehren, als es trockene Beſchreibungen thun können. Ihre Breite betraͤget ſechs Zoll, und ihre Laͤnge drey Zoll drey Linien. Sie iſt alſo weit größer als jene, deren de Favanne in feinem Cat. raif, gedenket. . | „bene, Fig. 1662, Ex Muſeo SrENCLERIANxo. V„ẽd᷑Die Suͤdſeeiſche Venus. Venus Auftralis, teſta cordata, glabra, nitida, eharacteribus fufcentibus ſeu N nigricantibus in fundo albido elegantiſſime inſignita, e . margine integro. e e d e e Dieieſe vortrefliche Venusmuſchel hat der berühmte Banks dem Herrn Spengler verehret. Sie iſt in 1 Suͤdſee gefunden worden. A Yy 2 f Sie J 356 Venusmuſcheln. Tab. 177. Pig. 1663-1668. Sie hat einen herzfoͤrmigen Bau, eine veißliche, ſpiegelglatte, glängenz de Schale, welche von vielen ſonderbaren ſchwarzblaͤulichten Charactern Brite Wachs Tab. 171. Fig. 1663. Raten ie 90 FCC Die Chineſiſche Venus. 15 Venus Chinenfis, teſta orbiculari trans verſaliter ex albo et violaceo areuatim „keit, Iongirudinahtet ftriata, margine intus erenato. | 5 Wel diefe eiten Gattung im Chineffchen Meere wohne, fo habe ich ihr den Namen der 66 sefifchen Venus ae e > Sie hat eine ziemlich hohe Woͤlbung, und eine faſt cirkulrunde Form und Bildung. Ihre Oberflache wird von vielen Streifen und von weißen und violet rörhlichen Queerbinden umgeben. Vom Wirbel laufen viele fenfrechte | Streifen bis zum auſſern Rande herab. Die gekrümmten Wirbelſchna⸗ bel kehren ſich zur Hinterſeite hinüber. Der innere Rand hat eine vio⸗ N lette Einfaſſung, und bis zum Schloſſe hinauf viele Einkerbungen. Die | inneren Wande find weiß. Mein größtes Exemplar ift einen Zoll ſechs Linien lang, und einen Zoll ſechs Linien breit. Auch dieſe Angabe ihres Maaßes wird uns uͤberzeugen koͤnnen, daß fie formam orbicularem habe. Tab; 172, Fig. 1664. 66... nV R Ex Mufeo noſtro. eee f Die Steinhauer. Venus Lapicida, tefta alba, fubcordata, antice longitudinaliter ſtriis exarata; poſtice transverfim inaequaliter ſtriata. Rodit coral lia et lapides i 0 ealeareos ſicuti Teredo ligna. ° um on 00 ul Von dieſer Gattung habe ich mehrere in ſolchen Corallſteinen ger funden, dergleichen einige Schiffer bey den Weſtindiſchen Zuckerinſuln als Ballaſt im unterſten Schifsraum eingeladen hatten, um ihren Fahr⸗ zeugen die nöthige Schwere zu verſchaffen, damit fie tief genug im Waßf⸗ fer gehen möchten. Der Directeur einer hieſigen Handelscompagnie In verehrte mir einen ganzen Wagen voll — ſo viel zwey PR 0 ch . onn⸗ SE — Venusmuſcheln. Tab. 172. Fig. 1665 1667. 357 konnten — ſolcher kalartigen Corallenmaſſen, und nachher erhielt ich noch ein paar Wagen voll ſolcher Corallenſteine von einem hieſigen an⸗ geſehenen Handelshauſe. Doch waren die letzteren lange nicht ſo weiß noch ſo friſch als die erſteren. Ich ſuchte aus dieſen Steinhaufen die beſten Maeandriten, Aftroiten, Milleporiten &c. für meine Naturalien ſammlenden Freunde heraus, um ihnen, weil ich keine Corallſteine noch Seegewaͤchſe ſammle, damit eine Freude zu machen. Die andern ließ ich nach und nach durch meinen Bedienten (der ſich bey dieſem Geſchaͤfte, welches ihm manchen Nebenverdienſt einbrachte, ſehr brauchbar bewieß) ſpalten und zerſchlagen, um der vielen darinnen ſteckenden Schnecken und Muſcheln habhaft zu werden. Ich erhielte zu meiner Freude viele My. tilos lithophagos (vid. Tom. 8. fig. 729.), Myt. einnamominos (fig. 73 I.), davon einige anderthalb Zoll lang waren, Myt. coralliophagos (fig. 752), u ſo manche neue Gattungen von Schnecken und Muſcheln, die ich ft wohl nie kennen gelernet. In ſolchen Corallfteinen entdeckte ich nun auch mehrere von dieſer hier abgebildeten Gattung. Sie kommen wegen der Stellung ihrer Schloßzaͤhne den Venusmuſcheln am naͤchſten. Es verſtehet dieſe Muſchel die Kunſt ſich in Corallſteine einzubohren, und ſich daſelbſt eine Wohnung auszuhöhlen. Ihre Schale iſt weiß, und ſcheinet mit ihren rauhen, einer Feile gleichenden Streifen, zu den Werkzeugen einer Steinhauerin deſto geſchickter zu ſeen. een ene ki 1685, 1067 e {fi Die ungleich geſtreifte Venus. | Venus divaricata, teſta ſubeordata alba, ftriis ſubtiliſſimis triangularibus 3 divergentibus dehfiffime inferipta ſeu notata. f 3 Dieſe iſt beydes innerlich und aͤuſſerlich weiß. Sie wohnet, gleich⸗ wie die vorhergehende, in den von ihr ausgebohrten Hoͤhlen der kalk⸗ artigen Coralleine. Nur hat fie auf ihrer Oberfläche viel zartere Strei⸗ fen, die als lauter dreyſeitige, ineinander gedraͤngte, und ſich durch⸗ ſchneidende Zigzagſtreifen beyſammen ſtehen. Sie gleichet mit dieſer rau⸗ hen Oberflache einer feinen Feile, und ſie weiß ſich durch die oͤftere Be⸗ wegung ihrer Schalen in den veſten Corallenſteinen (die im naſſen Zus ſtande weicher und leichter auszuhöhlen find) Platz zu machen. Ich habe ſie etwas vergrößert abbilden laſſen, damit die ſonderbare Stellung ihrer Streifen und die Aehnlichkeit AN. mit den Streifen der Tel. i 5 9 3 linae 358 Venusmuſcheln. Tab. 172. Fig. 16681671. ‚linae divaricatae deſto fichtbarer werden möchte. Ob es dieſer Muſchel moͤglich ſey auch auſſer den Corallenſteinen zu leben? ob der von ihr abge⸗ Gelen Corallenſand chr. A ar a: davon habe ich keine Gewißheit Tabs; 172. bag 1668 - ve ' er 15 Er Ex Mufeo noftro. Eine Me deren Geſchlecht inet iſt. Valvulae folitariae i ignoti et dubii g generis. 2 1 05 Fi 1668 und 1669 habe ich einſt aus Ostindien bekommen. ER Muſchel hat teftam albam, folidam , triangulo- -cördatam , transverfim cofta- tam, vulvam planam diſtinctam carina a lateribus et nates incurvatas. Im 0 Schloſſe ſtehet ein einziger dicker röͤthlichgefarbter Zahn, und auf beyde Seiten deſſelben findet man kleine Vertiefungen, dahinein die Sahne e mir fehlenden Gegenſchale vermuthlich eingreifen werden. 77 97 Von Fig. 1670 und 1671 bekommen wir hieſelbſt zum öftern 1 ne Schalen, aber niemals vollſtaͤndige Doubletten von der Guineiſchen Kuͤſte. Das ausgebogene und gekruͤmmte in der Form ihrer Schale, und das ribbenartige ihrer wulſtigen, etwas gelblich gefärbten Queerſtrei a wird ſogleich aus der deutlichen Abbildung einem jeden aufmer fa kenntlich werden. Im Schloſſe ſtehet nur ein einzelner ziemlich weit \ hervortretender Zahn. Andere mögen es nun entfcheiden und beurtheis | len, welchem Geſchlechte dieſe fonderbaren Schalen zugeeignet werden muͤſſen. Die erſtere bey Fig. 1668. 1669, iſt vermuthlich ein Donax. Jedoch es iſt zuviel gewaget, wenn man aus einzelnen Schalen, deren f Gegenſchalen man nicht kennet, etwas Beni wegen des Geſchlechtes 0 einer Muſchel beſtimmen will. Darauf muß man ſichere Tritte ur 1755 nicht enlaſen. . J. Bine u. . Tab, 177. 172. Fig. 1672. L674. 359 VI. Aus dem Geſchlechte der machn won 55 F e 171% Fig. 1672 1 Ex Mufeo SrENCLERIMNʒ⁸oo. alete f Das grüne Voͤgelein. / vun Hirundo feu Avicula viridis, teſta aliformi viride ſcente e ex albo füb- tiliſſime radiata, intus argentea. i Dieſe angenehme Vogel oder Schmalbenmufegel unterſcheidet ſich iſonderhelt durch ihr friſches glattes meergrünes Farbenkleid, welches durch zarte laͤnglichte weiße Strahlen oder Streifen noch weit mehr ver⸗ ſchoͤnert wird, von andern Varietaten ihrer bekannten Gattung. Sie hat keine weitausgeſtreckte, noch gleichſam geſchnabelte und gekruͤmmte, ſondern eher abgeſtumpfte Flügel. Auf den inneren Wänden ſiehet man 8 ſchöͤuſte und feinſte Perlemutter, darauf der b e ee anz und ein ſehr reizendes ‚Sarbenfpiel gefehen wird. ; VII. Aus dem Geſchlechte der chumen. 1 e Tab. 172. Fig. 1673. 1674. | | ‚GE Er 7 7 i N Ex Muſeo noſtro. 5 Di Soratenbehrern. Eine Chama, welche in Goralifeinen zu wohnen und ſie zu durchbohren pfleget . rd onhage, teftacylindrica alba, diaphana, en et trans- verfaliter ftriata, ſtriis arcuatis transverfis infra fubfoliaceis ſeu imbricatis; pine Apen, fed. car do Chamae — igitur media inter Chamas et Nie i 70 Ik Saxa et Corallind ealearea exedit et penetrat. Diese Muſchel habe ich in ſolchen Corallſteinen, daraus in Weſtin⸗ Ki der beſte Kalk gebrannt wird, angetroffen. So große und anſehn⸗ liche, als wie wir hier abgebildet vor uns finden, waren freylich nur wun⸗ een in ſolchen Steinmaſſen zu finden, aber von kleineren dieſer Art d Gattung bekam ich einen guten e Oftmals ſteckte eine ganze 2 Bien. oder eine ganze Geſellſchaft der Eleineren und kleinſten in den Schalen der größeren und größeften beyfammen. Ihre Schale ift weiß und durchſichtig. Ihre Form und Bildung iſt walzenartig oder chlind⸗ riſch, jedoch an beyden Seiten abgerundet. Der Wirbel lieget faſt ganz am Ende der Schale. Anfänglich hielt 0 dieſe Conchylie für eine Mieß⸗ — —— pf. muſchel, N [A 360 Steckmuſcheln. Tab. 172. F 18.1678 1657. muſchel, aber wie ich die Zähne ihres Schi genauer betrachtete, und es bald einſahe/ daß ſich dabey alles genau ineinander ſchieben laſſe, und wie ich ferner es merkte, daß ihr Schloß jenem in der hama calyculata Linnaei, und jenem in der Chama phrenitica Fornm (vid. ſyſt. ae cabinet Tom. 7. fig. soo— 503 ſehr ähnlich ſey: fo erkannte ich es, d dieſe Muſchel mit den Chamen eine naͤhere Verwandſchaft habe, als mit den Mytilis, oder gleichſam als eine Mittelgattung zwiſchen beyden Ge⸗ ſchlechtern mitten inn e ſtehe. Man könnte fie um des willen Chamam My- tloidem nennen. Wei r ihre Fertigkeit harte Corallenſteine auszu⸗ bohren, fie vorzi glich 0 macht, ſo 77 lieber davon die Benennung entlehnen wollen, 1. 0 ſie um 9 die e ee 2 Chamam corallicphag am enannt. Auf ihrer gewölbten Oberflaͤche ſiehet man laͤnglichte Streifen, che unterwaͤrts ! ogenfoͤrmig gekruͤmm⸗ ten, merklich erhabenen blaͤtterichten Streifen jenen er Dyſera (vid. Tom. 6. fig.2 7.) ale eichen, du rchſchnitten werden. Wie iſt es doch möglich, daß ſich dieſe blätterichten pergamentartige Streifen in ihrer Stein⸗ und Felſe nd bey ih⸗ 1 in dieſer 9 8 Won ren wunderbaren Geſchäften ae 8929 5 ae hen | Muſkulflecken welche hat der eine eine gan 1 8 chen einen 0 81 3 1 75 zuch auswa ſichtbar . b diese weh dee 115555 1 den & | 1 ewe i in ſſen Sande a im wohner i chte ich bon dergl. 80 8 Mi ern De 107 a | Bu ie Jiri Aus cl V III. Aus d 3 Bien dem Geſchle 11 cht eh eehmufche Dae sa Geſchte Jig er Ste 1800 a 9 en El N 119 Fig. 1e Besen 155 5 0 Mae gate 5 zum Sheet en 19955 asg BT Der Nagel. D | kinn Uhguir ſeu 1 telta 6 vi HET 1 antice et e Steckmuſcheln. Tab. 172. Fig. 16751677. 361 PETIV ER Gazophyl. tab. 32. fig. 9. Coneha Luzon. tubularis vireſeens. Hiſ- an pan. Boca de Pato. alle Bee ge apatek Went ne Ko: ſtrum Anatis. Wen 23 ya 5 0 1 dicht 8 Syſt. Nat. ee 10.n0, e p. 783. N — — — — 1 Edit. 12. no. 767. p. 1260. Patella rien teſta i inter gerrima oblonga, margine antico retuſa, eat mueronato en Fabitat in Amboina ad littora ſub arena. . — Mu. Reg. Lud. Ulr. no. 419. p. a patella 1 — tötet 0 alba, 'ovali, oblonga, apice obtufo emarginato, dorfo poſtice ungui- + ceulato, carinato: diſco inter unguem et rem Fünen ein- clta ſtriis minimis. ee Conchology or Natural Hiſtory of Shells, tab. 2. fig. 2. p. 9. Patella integra oblonga virideſeens. Coquille fort mince et demi- 9116. sw transpatents, Sa forme eſt oblongue 8˙ etreciſſant Vers le fommet j jus- adues à etre fort pointue et les Cotes ſont un peu comprimes. Petiver dit qu'il eſt tubulaire. L’exterieur eſt liſſe excepte quelques ſtries lege- t e Fes eirculaires et transverfale, et le Bout large à des ſtries très fines et mb longitudinales. Le fond eſt blane terne avec un foible Nuance de verd die Mer ſale et les Cötes et les bords ſont d'un Verd de Mer foible. im Cette coquille eſt extremement rare; il ya trois dans le Muſeum Bri- tdannique dont. deux repondent à cette Deſeription, la troiſieme eſt dif- nf: 2 en ce 168 Toeil ne Abou pas 1 Bord, mais eſt ſituè un DER en n l en nt Tom. 1 1. rar 2 48. G. p- 542. est le Lepas. Colt plutòt une efpece d’opercule qu'un Lepas. ‚Lorsque nous l’avons, fait graver d’apres l’original que poflede la Prefidente de Bandeville nous tions incertains ‚fur la nature de cette production finguliere, mais Mr. ' Solander nous a aflure depuis — que c’etoit / opereule d une eſpèce de Buccin des Iles Maldives. — Cet opercule eſt fort mince de natu- re de corne — Sa couleur eſt vert de Mer mèlè de jaunatre plus fonc& en deſſus qu’en deſſous. Celui dont nous donnons la figure a vingt Su Br Heuss de longueur für pres de neuf lignes dans fa plus grande lar- Sn. 9 Rumph regarde cette production de la mer comme une forte . — et le fecond la donne pour une coquille tubulaire. Quel- ques curieux penſent au contraire, que c’eft une Fei * . Ser que poiſſon qui nous eſt encore inconnu. 8 50 turforſcher 22 tes Stuͤck, tab. 3. fig. A E. p. 23. woſelbſt ar in einer eis genen Abhandlung dieſe Conchylie beſchrieben / und den e gefüpret, daß Lonchyien· Cabinet Supplementsband. 33 fie wi Be ) 362 8 Steckmuſcheln. Tab. 172. Fig. urs 15 . ſie nicht zu den Patellen, ſondern zur Zahl der zwoſchalichten Muſcheln ge, hoͤre, — nur muß daſelbſt ein oft vorkommender Druckfehler ausgemerzet, und ſtatt der Worte: Concha Auland immer er tubularis WE werdem n Hol Sad ‚Maine SUR an HAIE Jil Ha HumrHreys Eonchnlesft tab. 2. fig. sd Ind Catal. Muf. Portland; no. 1718. A large and End: Ener or f Patella Unguis: Linnaei (Mytilus Lingua or green Duck’s Bill Limpet Solandri from Amboyna extremely ſcarce. It. no. 3717. A very fine Feine of Patella Unguis Linnaei, Mytilus Lingua Solandri very rare. Item no. 3904. A fine Specimen of Patella Unguis Linnaei, Mytilus Lingus Solandri, or Green’s Duck Bill Limpet from Amboyna very rare. Dieſe Conchylie wird vom Linne und von den meiſten Conchy⸗ Anlegen fuͤr eine Patelle gehalten, ob ſie gleich mit keiner einzigen an⸗ dern Patelle die geringſte Aehnlichkeit, Verwandſchaft und Gleichfoͤn⸗ migkeit hat. Linne berufet ſich bey dieſer vermeinten Patelle auf jene Zeichnung und Worte des Kumphs, die ich oben angefuͤhret. Allein im Kumph finden wir die jaͤmmerlichſte und undeutlichſte Abbildung, und die elendeſte Beſchreibung. Beyde laſſen uns ſo klug oder vielmehr fo unwiſſend, als wir zuvor geweſen. Nach Rumphs Ausſage iſt dieſe Eonchylie nichts anders als ein Opereulum, welches auf einem harten Stuͤck Fleiſch oder auf einem Callo eines Limacis marinae veſte ſitzet. Der Limax träger, wie Rumph vorgiebet, dieſe Schale wie einen Na⸗ gel auf dem Muͤcken. Er wohnet bey Amboina an den Meerſtrande oͤfters ſehr tief unter dem Sande. Soviel erfaͤhrt man denn doch aus dieſen ſonderbaren Nachrichten, es kann dieſe Conchylie keine Patelle ſeyn, weil ihr Bewohner gegen die algemeine Weiſe und Lebensart der Patellen nicht an Klippen und Steinen ſich anſetzet, ſondern unter dem Sande lebet. Tee e hn ua Eine deutlichere Abbildung und wichtigere Nachrichten von dieſer 1 Conchylie finden wir im Petiver loc. ſupra cit., darauf ſich Linne eben⸗ falls berufet. Sie heißt beym Petiver Concha Luzon. tubularis vire cens &c. Daraus erlernen wir nun ſchon ſoviel, daß ſie auch b zan, alſo bey einer von den Philippiniſchen Inſuln, gefunden daß ſie ein gruͤnliches Farbenkleid habe, und daß Petwer ſie fuͤr Patelle, ſondern fuͤr eine zwoſchalichte Muſchel erklaͤre, und Co tubularem nenne. Demohnerachtet heißt ſie doch wieder beym da — der doch den Petiver in Haͤnden gehabt, und ihn ſehr richtig Be — Patella N Br ne es Sag aus DD “ € teckmuſcheln. Tab. 172. Fig. 1675. 1677. 363 angezogenen Worten ſeiner Conchol. mit mehrerem erſehen werden kann. Der Herr de Favanne, wie es ſeine oben angefuͤhrten Bekenntniſſe be⸗ weiſen, iſt auch ſehr zweifelhaft und unentſchloſſen, was er von dieſer Conchylie denken und aus ihr machen fol. Bald ſoll es nur ein Imi- tant le Lepas, bald ein Operculum eines Maldiviſchen Buceini, bald gar eine Fiſchſchuppe eines uns noch unbekannten Fiſches ſeyn: une partie o oſſeuſe de quelque poiſſon, qui nous eſt encore ineonnu-. In meiner Sammlung lieget eine aͤchte, aufs genaueſte zuſammen⸗ paſſende, und mit ihren Schalen auf⸗ und aneinander ſchließende Dou⸗ blette von dieſer von vielen fo. ſehr verkannten Conchylie. Ich habe ſolche bey lig. 1677 auf das beſte abbilden laſſen, und da ich auſſer die⸗ ſer Doublette auch noch eine einzelne Schale dieſer Art und Gattung beſitze, fo iſt auch ſolche bey fig. 1675 von der Seite ihres Nuͤckens und fig. 1676 von ihrer inneren Seite gezeichnet worden. Sie iſt einen Zoll neun Linien lang und neun Linien breit. Eine noch beſſere und friſchere Doublette von dieſer Muſchel befindet ſich zu Altona in der Conchylien⸗ ſammlung des Herrn Weinhaͤndler Meyers. Sie wird von ihm die 1 genannt, und für eine Gattung don Pholaden angeſehen. ne getreue Abzeichnung derſelben habe ich im 22ſten Stuͤcke des Na⸗ turforſchers tab. 3. fig. A und B geliefert, und eben daſelbſt es, wie ich — utlich genug, bewieſen, daß dieſe Conchylie, welche man vor⸗ aus Irthum zu einer Patelle gemacht, ganz unleugbar eine zwo⸗ e Mufde ſey. Dafür hat ſie ſchon vorlaͤngſt Petwer erkannt, und eben dieſes hat auch der D. Solander geglaubet, davon die oben aus dem Cat. Mul. . Aa e e Seugniſſe nachgeleſen werden ae, 8 . Die Schalen dieſer Muschel ‚find duune und zerbrechlich, ſie endi⸗ gen a ich unterwaͤrts in eine ſcharfe Spitze, fie find in der Mitte ein we⸗ nig 9 ewoͤlbet und erhoben, und oberwaͤrts breit und wie abgeſtumpfet, aber auf beyden Seiten ſcharf und ſchneidend. Das Farbenkleid iſt bey dem Exemplar, ſo ich beſitze, gelbbraͤunlich, allein bey dem friſcheren Ben des Herrn Meyers zu Altona auf vielen Stellen grün fchatz tiret. Dieſe Muſchel klaffet auf beyden Seiten. Selbſt die Wirbel⸗ ſpitzen ſchließen nicht an⸗ und aufeinander, ſondern kehren ſich mit dem ganzen untern Theil der Schale ziemlich weit voneinander. Allein welchem Geſchlechte fol man nun dieſe den Patellen gluͤck⸗ lich entriſſene Muſchel beygeſellen? In dem Catal. des Muſei der Her⸗ n von Portland finde ich auf dreh E die fuͤr mich ſehr e g 8 2 A7 364 Ptholaten. Tab. 172. Fig.1678:1681. ge und erhebliche Nachricht, daß der aͤchte Schuͤler des Linne, der D. Solander, dieſe Conchylie mit duͤrren deutlichen Worten für eine zwoſchalichte Muſchel ausgegeben, und daß ſolche von ihm Mytilus Lin- gua genannt worden. Allein da ihre Schalen gar ſehr klaffen, und an beyden Enden ziemlich weit voneinander ſtehen; da ferner bey ihr gar kein Cardo, und am wenigſten eine linea ſubulata excavata longitudinalis, die das Hauptunterſcheidungszeichen eines Mytili ausmacht, vorhanden iſt: ſo begreife ich es nicht, wie und warum der liebe ſelige Mann aus ihr einen Mytilum verſchaffen wollen. Da fie nach Rumphs Zeugniſſe im Sande ſtecken fol; da ferner ihre Schalen beym aͤuſſerſten Rande (margine ſummo) nach der Weiſe der Steckmuſcheln klaffen, und von⸗ einander ſtehen; da ſich ferner in ihrer Form einge Aehnlichkeit mit den Steckmuſcheln zeiget: ſo daͤchte ich ſie koͤnnte immerhin den Steckmu⸗ ſcheln beygeſellet, und da ſie lange genug faͤlſchlich und unrichtig Patella Unguis geheiſſen, Fünftig richtiger Pinna Unguis genannt werden. Wie⸗ wohl da fie nicht nur bey ihrem Aufferften und oͤberſten, ſondern auch bey ihrem unterſten Ende klaffet und offen iſt; da ihre ſpitzigen Wirbel gar nicht zuſammenſchließen, ſondern weit voneinander ſtehen; da barba byfina, der aus den Steckmuſcheln herauszuhaͤngen pfleget, hier gaͤnz⸗ lich fehlet; da auch dieſe Muſchel nicht bloß im Sande ſtehen und ſtecken, ſondern ſich tief unter dem naſſen Sande verbergen ſoll: ſo zweifle ich daß bey ſo offenbaren Anomalien mein Vorſchlag werde genehmiget werden. Eine einfache Schale von dieſer Muſchel pfleget ſchon ſehr rar und ſelten zu ſeyn, aber eine gute Doublette derſelben gehoͤret vollends un? ter die conchyliologiſchen Selten heiten. Au 1 120 i ei n 1 ee 9 XI. Aus dem Geſchlechte der Pholaden. , Tab, le, Fig, ,,, | e, he ar Die offene zwoſchalichte Pholade. Pholas hians, teſta bivalvi, alba, ovali, ſupra connivente, in medietate con- vexa, ſubtus cuneiformi, transverſe arcuatim ſtriata, apertura ovali paten- ! tiſma. Perterebrat, exedit, excavat lapides calcareos | T ahnen Met ccrailia, gun inis zun nat n Mi Spenglers Beſkrivelſe over en ny Genus af toſkallede Muſkeler —i den Nye Sam. ling af den Kongelige Danſke Videnſkabers Seſkabs Skrifter, Tom. 2. pag. 179 fed. fig. 8 11. Gaſtrochaena cuneiformis. 705 115 9000 160 KURSE .. 532 Ki on Pholaten. Tab. 172. Fig. 1678-1681. 365 nme i od STE ER TE LP SE 2 nr Ha e 1 3 BE N in as dr 4% gut 4 IR HF N 1 8 * Be 5 4 x 55 | 35 3 X. Nach⸗ 366 Linksſchnecken. Tab. 173. Fig. 1682. 1683. X Nachleſe von Linksſchnecken. Sei der ausführlichen Abhandlung, die ich in der erſten Abtheilung des gten Bandes von den Linksſchnecken geliefert, habe ich wenig neue Arten dieſer anomaliſchen Conchylien, welche in der Bauart ihrer ſchalichten Wohngebaͤude von dem ebenen gewoͤhnlichen Wege und der algemeinen Regul abweichen, kennen gelernet. Ich habe mich auch, die Wahrheit zu geſtehen, nicht ernſtlich genug darum bemühet. Denn ſeit der Zeit ich die intereſſante Entdeckung gemacht, daß linksgeborne Schne⸗ cken rechtsgewundene Kinder erzeuget, und ich dadurch auf die ſichere Vermuthung geleitet worden, daß rechtsgeborne Schnecken durch einen ſonderbaren Contraſt der Urſachen, Verhaͤltniſſe und Umſtaͤnde, Links⸗ ſchnecken erzeugen koͤnnen: ſo iſt meine Hochachtung, die ich vormals ge⸗ gen Linksſchnecken gehabt, ungemein geſchwaͤcht und gar ſehr vermindert r in ar ing nni unloileihnan 13 9 Tab. 1 Zu Fig. 1682. 16. 3 e bet, zu e RETURN 1 ans a e e i Die Staatenflagge. Die Prinzenfahne. Das Jungfernhorn. 1 91 e e — — Cat. raif. no. 93. p. 23. Une Vis dit le Ruban extrömement rar der Franzoͤſiſchen Conchyliologen, und vornehmlich in des de | a re 19 1 lie gewebe Bulla Virginea Nachricht egeben werde. Ich hätte aber dergleichen nie geſehen, a wo lichkeit des Daſeyns einer ſolchen Conchylie nicht in Zweifel ziehen, aber ich vermuthete, es werde am Ende nichts anders als eine Abaͤnderung von der Helice laeva ſeyn, davon ich Tom. 9. fig. 940 — 948 gar viele Varieraͤten abbilden laſſen. Wiewohl in dieſer Vermuthung rn f Linksſchnecken. Tab. 173. Fig.1684: 1685. 367 mich geirret. Der Herr Spengler hat wuͤrklich eine linksgewundene eigentliche Bullam Virgineam aus Paris bekommen, darnach ich hier die Abzeichnung verfertigen laſſen. Es iſt offenbar eine Landſchnecke, die nach dem Linneiſchen Naturſyſtem wegen ihrer gleichſam abgeſtutzten Spindel (propter columellam truncatam) unter die Bullas gezaͤhlet wer⸗ den muß. Sie hat eine glatte glaͤnzendweiße Schale. Auf dem erſten Stockwerke ſiehet man drey Queerbinden, die einer dicken, ſchwarz⸗ oder purpurroͤthlichen Linie gleichen. Auf den andern Stockwerken hat dieſe Schnecke nur eine linirte Queerbinde und gleich darneben eine ganz ver⸗ bleichte. Der Wirbel iſt roſenroth gefaͤrbet, und bey der Spindellippe ſiehet man eben dergleichen roſenrothe Farbenmiſchung. Es hat dieſe Schnecke ſieben Stockwerke. Sie iſt einen Zoll neun Linien lang. Ihr eigentliches Vaterland weiß ich nicht anzugeben, doch iſt ſie ſicherlich Oſtindiſch. Der Herr een ee rechtsgewundene, welche dieſer linken völlig mit ihren Binden und Queerlinien gleichet. Daß eine ſolche linksgewundene Prinzenfahne unter die größten conchyliolo⸗ giſchen Seltenheiten gehoͤre, haben wir oben aus dem Zeugniſſe des Haien Fe enen bernomme n ne e, aD. 179: Fig. 1684. 1685. S 15 Se . Fr i Ex Mufeo noſtro. Diͤ grüne Pfaune. Prunum viride, Helix Guineenfis paluſtris, teſta globoſa, contraria, epider- mide obfcure viridi obtecta, umbilico patulo pervio, apertura ſubrotunda, Aubio acuto, operculo coriaceo diaphano ſeu pellucido. all. La Prune Reine Claude. * „als $ 368 Linksſchnecken. Tab. 173. Fig. 1684. 1685. nannte fie um deswillen die Guineiſche linke Meerſchnecke, Helicem ma⸗ rinam cum tefta ex fuſco et albo marmorata, et nubeculata. Aber nun habe ich einige derſelben durch die Freundſchaft des Herrn Iſerts, ei⸗ nes geſchickten und aufmerkſamen Mannes, der mehrere Jahre auf Gui⸗ nea Königlich Daͤniſcher Oberwundarzt geweſen, bekommen, auch durch ihn, da er ſich nun ſelbſt alhier zu Copenhagen befindet, bin ich naͤher von der eigentlichen Natur dieſer Schneckenart belehret worden. Nun weiß ich es zuverläßig, es iſt keine Meerſchnecke, wie auch keine Lands Baum oder Flußſchnecke, ſondern eine Sumpf⸗ und Moraſtſchnecke, die ſich auf Guinea in ſumpfichten Pfützen, und inſonderheit in den mo⸗ raſtigen Gegenden, welche in der Naͤhe des Voltaſtromes liegen, auf⸗ zuhalten pfleget. Sie muß um des willen kuͤnftig Helix Guineenfis ſini- ſtra paluſtris heiſſen. Sie hat in ihrer Form und Bildung mit der He- lice ampullacea, (vid. Tom 9. fig. 11331135.) welche auch im Sumpfe zu leben und gleichfals ein gruͤnliches Epiderm zu haben pfleget, die groͤßte Aehnlichkeit. Nur hat die jetzige einen ſehr tiefen, weiten, offe⸗ nen Nabel, da jene kaum genabelt genannt werden kaun. Die jetzige hat ein Operculum corneum, jene ein teſtaceum. Die jetzige iſt linksge⸗ wunden, aber von der Hel. ampullacea kennet man bis jetzt keine ande⸗ re als rechtsgewundene. Ich zähle bey dieſer Linksſchnecke fünf Win⸗ dungen. Das aͤuſſerſte ihres Lippenrandes iſt fo ſcharf wie ein Scheer⸗ meſſer. Unter dem Epiderm iſt die Schale blaulichtbraun (tefta livida), Hund wird gar von blaulichten und weißlichen Bändern umwunden, ja ſie ſcheinet auf der Mitte ihrer erſten Windung eine Kante zu haben, fo daß man ihr teſtam ſubcarinatam zuſchreiben kann Mein groͤßtes Exemplar, ſo ich nun von dieſer Gattung e Durch⸗ meſſer zween Zoll drey Linien. Der Diameter des Mundes iſt auf der weiteſten Stelle ein Zoll ſechs Linien. Hieſelbſt habe ich nur ein klei nes aber deſto frifcheres Stück, nebſt feinem Deckel abbilden laſſen. Vor⸗ mals da ich den Ueberzug und das grüne Epiderm dieſer Gattung nicht kannte, war ich mit ihrem Namen, den fie bey den Fran AS BP: ine Claude ge chyliologen fuͤhret, wenn fie von ihnen La Prune de Reine Claude nannt wird, gar nicht zufrieden. Nun aber bin ich überzeugt, daß dieſer Name ſehr wohl fuͤr fie ſchicke, und bereitwilligſt angenommn werden muͤſſe In Hollaͤndiſchen Conchyliencabinettern ſoll ſie gar nicht anzutreffen ſeyn. In Paris iſt ein Exemplar derſelben vor kurzem mit 120 Libr. bezahlt worden. 2% ne dr! a 4 200 5 73 IE N e ahb. Linksſchnecken. Tab. 173. Fig. 1686. 1687. 369 ab 173: Fig. 1686. 1687. . g Ex Mufeo SrENSLERTAN O. er In je Die kraͤuſelfoͤrmige linke Schnirkelſchnecfñfe. Helix trochoides contraria, teſta trochiformi, perforata, nitida, laevi, ſini- ſtrorſum gyrata, in primo anfractu carinata, longitudinaliter ſtrigata, n apertura lunari angulata, columella brunnea. 2 Aae Dieſe hoͤchſtſeltene Linksſchnecke hat viele Aehnlichkeit mit jener rechsgewundenen Oſtindiſchen gruͤnlichen Helice vivipara, die ich in gu⸗ ter Anzahl aus Tirutſchinapalli, fo ohnweit Tanſchaur auf Coromandel lieget, bekommen, und in der andern Abtheilung des neunten Bandes P. 139 beſchrieben. Auch habe ich es daſelbſt gemeldet, daß ich einſt, da ich den Deckel bey einigen dieſer Schnecken geoͤfuet, hinter denſelben ein ganzes Neſt junger kleiner Schnecken angetroffen, welche vielleicht eben ans Tageslicht gebohren werden ſollen, da man ihre Mutter ge⸗ Fangen und aufgefiſc her. . Weil ich bey der jetzigen, ſobald ich ſie auf die Spitze ſtelle, viel kräuſelformiges antreffe, ſo glaube ich fie koͤnne fo lange / bis ein beque⸗ merer Name fuͤr ſie ausfuͤndig gemacht worden, Helix trochoides heiſ⸗ ſen. Sie hat eine glatte, glanzende, weißliche, durchſichtige Schale. Ich zaͤhle bey ihr ſechs Stockwerke, welche kaum merklich voneinander abſetzen. Hie und da ſiehet man feine herablaufende Streifen, vor⸗ nehmlich auf ſolchen Stellen, welche vermuthlich die Lippen ehemaliger Mundoͤfnungen geweſen. Die Kante auf der Mitte des erſten Stock⸗ werkes 1 deutlich und ſcharf. Der Nabel dagegen iſt nur klein. Die Spindel iſt braun gefaͤrbet. Der halbrunde Mund erſcheinet we⸗ gen der Kante etwas eckigt. Die Lippe iſt ſcharf und ſchneidend. Es kommt dieſe Schnecke aus Oſtindien und iſt vermuthlich eine Schnecke ſuͤſſer Waſſer. Auſſer der Spengleriſchen Sammlung wird fie nicht leichte in einem andern Conchyliencabinette befindlich ſeyn. In den Schriften der Conchyliologen wird man vollends von ihr weder Nach⸗ richten noch Beſchreibungen antreffen. oe 5 E ET: . ebe n tent s 8 11 nens Kesten bie e rr aer al rare * 023 „99 7 44 Conchylien. Cabinet Supplementsband. | Aaa XI. Nach⸗ 370 vielſchalichten Napfmuſcheln. Sei der Ausgabe des achten Bandes dieſes ſyſtemat. Conchylienwer⸗ kes, darinnen ich von den Chitonen umſtaͤndlich gehandelt, hat mei⸗ ne Sammlung manchen anſehnlichen Zuwachs bey dieſem Geſchlechte er⸗ XI. Nachleſe aus dem Geſchlechte der Chitonen oder halten. Meine guten Freunde in Weſtindien haben mich ſo reichlich und überflüßig mit Chit onen verſorget, daß ich mich gedrungen geſehen es bey ihnen ausrufen zu laſſen, was einſt im Iſraelitiſchen Lager, freylich bey ganz andern Beytraͤgen und Geſchenken ausgerufen werden mußte. (Exod. 36, F. 6.) Ich habe meine Correſpondenten aufs herzlichſte gebeten ihrer Freyheit Graͤnzen zu ſetzen, und mit allen weiteren Ueberſendungen der Weſtindiſchen gewoͤhnlichen Gattungen von Chitonen, die ich nun hun⸗ dert⸗ und tauſendweiſe vorraͤthig haͤtte, mich in Gnaden zu verſchonen. Solten ihnen aber ganz beſondere ungewöhnliche Abaͤnderungen der bis⸗ herigen Gattungen vorkommen, oder neue Arten in die Haͤnde fallen, die wollte ich mit tauſend Danke annehmen. Aus dem entfernten Groͤnlande ſind mir viele anſehnliche Stucke und vortrefliche Varietaten des roth und weiß marmorirten Chitonis (vid. Tom. 8. fg. 81.) z ſelbſt aus meiner naͤchſten Nachbarſchaft, aus den G — ewäſſern des Sun⸗ Theil worden. Ja des, habe ich eine gute Anzahl kleiner koglſchwarzer Chitonen hekonmen. Möchten mir jene ſelteneren Arten von Chitonen, welche auf der Africa ?- niſchen Kuͤſte, auf dem Vorgebuͤrge der guten Hofnung und in den Ofie indiſchen Meeren wohnen, eben fo reichlich wie jene zuvor genannte Arten zugefallen ſeyn: ſo würde ich eine ſtaͤrkere Nachleſe halten konnen, als ich beym Beſchluſſe dieſes nun endlich einmal glücklich vollendeten Werkes zu liefern vermag. | Verzeichniß der hier abgebildeten und beſchriebenen Chitonen. Tab. 173. Fig. 1688. Der haarichte Epiton. Chiton faſeicularis Linnaei. 8 1 Pig. 1689. Der gezaͤhnelte Chiton. Chiton fquamofus denticularis. Fig. 1690. Der ſiebenſchalichte ſchuppichte Chiton. Chiton ſquamoſus 8 ; ſeptemvalvis. t ein e an a Fig. 1691. Der candirte Gaditaniſche Chiton. Chiton candifatus Gadi- At de eee 94 a sl eee hie Fig. 1692. Der ſtachelvolle Nieobariſche Chiton. Chiton aculeatus Nico- ö a a eee, Chitonen. Tab. 173. Fig. 1688. qm Tab. 173. Fig. 1688. Ex Mufeo noftro, Der baarichte Chiton. | Chiton faſeicularis Linnaei, teſta octovalvi punctata, in dorſo ex flavido ſtri. gata, corpore nigricante faſciculato, faſciculis piloſis utrinque in latere 80 uniuscujusque val vulae difpofitis. | LIN NI Syſt. Nat. Edit. 12. no. 4. p. 1 106. Chiton faſeicularis, teſta octo- valvi, corpore ad valvulas utrinque fafeiculato. Habitat in Barbaria. Corpus cinereum laeve. Teſtae leviter carinatae. Faſeiculi pilorum tcotidem albidi juxta teſtarum latera corpori inſident. a Schroͤters Einleitung Tom. 3. p. 496. no. 4. ig Bey manchen Arten der Chitonen ſchließen fich die Spitzen der drey⸗ ſeitigen Seitenleiſten ſo genau aneinander, daß man auch um des willen ihre Valvulas als faſciculatas anſehen möchte. Aber beym Chitone faſeicu⸗ Lari Linnaei muß man die fafciculos nicht auf den Schalen und Schildern, ſondern auf dem Schalenſaume im Limbo teſtae, oder wie Linne zu reden pfleget, in eorpore aufſuchen. Da findet man denn bey der hier abgebil⸗ deten Gattung auf jeder Seite der Schilder und Schalen kleinere haarich⸗ te Büſchel, die gleichſam aus einem Knoten als weiße zarte Haare und Borſten hervortreten. Bey der erſten und letzten Schale ſiehet man noch mehrere ſolcher Buͤſchel, auch ſcheinet mir der grauſchwarze Wulſt oder Limbus ganz haaricht zu ſeyn. Da ſich die Haare ſolcher Buͤſchel leichte abzureiben und abzunutzen pflegen, fo iſt es etwas hoͤchſtrares und ſeltenes, einen unbeſchaͤdigten Chitonem von dieſer Gattung anzutreffen, deſſen Buͤ⸗ ſchel noch gar nicht abgeſtoßen noch verletzet worden. Bey einigen Chito⸗ nen beſtehet der Limbus oder Wulſt, der die Schale umgiebet, nur aus einem lederartigen Saum, bey andern ſitzet er voller Schuppen, die klei⸗ nen Steinen oder Perlen gleichen, bey noch andern ſtecket er daſelbſt voller Dornen und Stacheln. Allein bey dem gegenwaͤrtigen vertreten haarichte borſtige Buͤſchel die Stelle ſolcher Perlen, Schuppen und Stacheln. Wie ſonderbar und wie hoͤchſt verſchieden ſind doch die Wege und Einrichtun⸗ gen des Herrn der Natur? Die Schalen dieſes Chitons pflegen ſchwarz zu ſeyn, und voller ſchwarzen erhobenen Puncte zu ſitzen. Auf der Hoͤhe ihres oft ziemlich ſcharfen Ruͤckens erblicket man dreyſeitige glatte noch ſchwaͤrzere Flecken, welche von ein paar lichtgelben Streifen oder Linien zierlich eingefaſſet werden. Ganz kleine Exemplare von dieſer Gattung findet man bey Norwegen, aber groͤßere und anſehnlichere im Mittellaͤn⸗ T Aaa 2 diſchen \ 37 Chitonen. Tab. 173. Fig. 1689. ö i diſchen Meere, inſonderheit bey Algier und an den Kuͤſten der Barbarey. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat die feinigen vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung bekommen, wo ſie noch beſſer und vollkommener, als auf den zuvor genannten Wohnorten gefunden werden. 115 Tab. 173. Fig. 1689. a m Ex Mufeo noftro. 11755 ö ö Der gezaͤhnelte Chitoeoͤn. 1 Chiton ſquamoſus denticularis, teſta octovalvi, carinis triangularibus ſeaberri- mis ſubdenticulatis, limbo ſquamulis minutiſſimis obſito ſeu obtecto. Linne hat ſeine mehreſten Benennungen, die er den Chitonen erthei⸗ let, nicht nach den Eigenſchaften ihrer Schalen und Schilder, ſondern nach der Beſchaffenheit ihres Saumes, oder des von ihm ſogenannten Corporis eingerichtet. Sitzet dieſer Limbus, oder ein ſolches Corpus vollen wulſtigen Knoten, fo heißt eine ſolche Gattung bey ihm Chiton tubercula- tus. Erſcheinet daſſelbe Corpus wie mit kleinen Steinen, Perlen und Schup⸗ pen beſetzet, fo heißt er Chiton ſquamoſus. Stehen aber auf einem ſolchen Limbo oder Corpore lauter vertiefte ausgehoͤhlte Puncte, ſo iſt es Chiton punctatus. Stehen daſelbſt Stacheln, wie bey einem Seeigel, ſo iſt es Cbiton aculeatus. Treten gar auf ſolchem Wulſte oder Corpore, Buͤſchel mit Haaten hervor, fd iſt es Chiron faſeicularis. Iſt das Leder dieſes Cor- poris oder Limbi ganz roth, ſo iſt es Chiron ruber. Durch jeden der bis⸗ herigen Namen wird alſo immer eine Haupteigenſchaft des Limbi, Wul⸗ ſtes oder Corporis ausgedruͤcket, dadurch denn einem nur etwas aufmerk⸗ ſamen Conchyliologen dieſe Gattungen gar leichte kenntlich gemacht wer⸗ den koͤnnen. Aber bey den weißen und grauen Chitonen iſt er doch von 3 8 dieſer Regul und Gewohnheit abgegangen. Ihre Namen hat er nicht nach der Beſchaffenheit ihres Corporis, ſondern ihrer Schalen abgefaſſet, und daher den erſten, weil feine Schale ſchneeweiß erſcheinet, Chitonem album, und den andern, weil feine Schale aſchgrau iſt, Chitonem einereum N genannt. Beym Chitone hifpido nimmt er die kleine Anzahl der Schalen oder Schilder zum Hauptaugenmerke, derſelbe, ſchreibt er, habe nur teſtam ſexvalvem. f Ich hätte es fehr gewuͤnſchet im Geſchlechte der Chitonen dleſen Deut, 1 lichen Fußſtapfen, welche mir der große Linne gelaſſen, treulich folgen, und jedesmal von dem Wulſte, Limbo oder Corpore das Hauptmerkmal der Gattungen hernehmen zu koͤnnen. Allein dergleichen will ſich bey manchen neuen Gattungen, die bey aller uͤbrigen großen Verſchiedenheit dennoch wieder 0 | Chitonen. Tab. 173. Fig. 1689. 1690. 373 wieder Corpus ſquamoſum, aeuleatum &e, haben, nicht thun laſſen. Es iſt daher nicht zu aͤndern, man muß, wenn man brauchbare Namen der Chi⸗ tonen erfinden, und ſichre Unterſcheidungszeichen, um die Gattungen ab⸗ zuſondern, angeben will, beydes auf die Beſchaffenheit des Wulſtes oder Corporis, und auf die Eigenſchaften der Schilder, Schalen und Schienen ſein Augenmerk richten. i | Auf dem Schalenſaume (in Limbo et corpore) des jetzigen Chitonis, ſiehet man unzaͤhlige, den Perlen oder kleinen runden Steinen gleichende Schuppen, die kleiner find, wie auch dichter und enger beyſammen ſitzen, als bey fo manchen andern mit Schuppen beſetzten Gattungen. Dieſe flei⸗ nen Schuppen haben eine ſtahlgraue glänzende Farbe, und werden durch aſchgraue Streifen oder Baͤnder in kleine Felder abgetheilet. Die Farbe der Schalen und Schilder iſt verſchieden. Einige find grasgruͤn, andere dunkelgrün ja ſchwarzlich. Manche haben auf der Höhe ihres Nuͤckens gelbliche Streifen und Flecken, die von ſchwaͤrzlichen wie eingefaſſet werden. Ja ich beſitze auch ſolche, die auf der Höhe ihres Ruͤckens durch roͤthliche Flecken verſchönert werden Die Bauart iſt verſchieden. Einige haben ei⸗ nen hochgewoͤlbten und ſcharfen, andere einen breiten und flachen Nuͤcken. Auf den dreyſeitigen Seitenleiſten, wie auch auf dem erſten und letzten Schilde ſiehet man merklich erhobene Knoten, dadurch folglich alles ſehr rauh gemacht wird. Die Seitenleiſten haben auf der Stelle, wo fie fich an die andern Schalen anlegen, lauter kleine Stacheln und Zaͤhne, dadurch ich eben veranlaſſet worden, dieſe Gattung die gezaͤhnelte zu nennen. Der Chiron ſquamoſus, den ich im 8ten Bande 18.790 von feiner inneren Seite zeichnen laſſen, pranget auf ſeinen inneren Wanden mit dem ſchoͤnſten meer⸗ grünen Farbenſchmucke. Bey der jetzigen Gattung erblicket man innerlich eine blaßgruͤne glänzende Farbe, die mehr weiß als gruͤnlicht ift, und bey der nur eine kleine Beymiſchung des Gruͤnen gefunden wird. Ohnerachtet ich mehr wie hundert Stuͤck von dieſer Gattung, und darunter die ſchoͤnſten Ab⸗ änderungen beſitze, fo kann ich mich doch nicht rühmen, bisher nur ein einzi⸗ ges bey dieſer Art entdecket zu haben, ſo weniger als acht Schilder gehabt. Daß er von dem naͤchſtfolgenden gar ſehr verſchieden ſey, werde ich nicht erſt erinnern duͤrfen. 5 3 ag aa fr wi 374 Chitonen. Tab. 173. Fig. 1690. 1691. Tab. 173. Fig. 1690. f Ex Muſeo noſtro. a 0 N Ein ſiebenſchalichter ſchuppenvoller Chiton. Chiton ſquamoſus, teſta ſeptemvalvi- ſtriata, virideſcente, corpore ſquamoſo, a dorſo ſtrigis albidis et nigricantibus diſtincto. a So felten man unter den Schnecken linksgewundene antrift, eben ſo ſelten findet man unter den Chitonen ſolche Exemplare, die nur ſieben Scha⸗ len haben. Eher wird man von einer und eben derſelben Gattung tauſende und mehrere mit acht Schalen, als ein einziges Stuͤck mit ſieben Schalen und Schildern antreffen. Wie ich vor einigen Jahren den achten Band dieſes Conchylienwerkes herausgab, da kannte ich noch keinen Chitonem ſquamoſum mit ſieben Schildern, ob ich gleich unter andern Gattungen der⸗ gleichen laͤngſt entdecket und gefunden hatte. Allein ſeit der Zeit haben mir meine getreuen Correſpondenten in Weſtindien ganze Heere des Chitonis fquamofi zugeſchicket, daß ich im eigentlichen Verſtande damit uͤberhaͤuft und uͤberſchwemmet worden. Da konnte es denn ſo leer nicht abgehen, un⸗ ter einer ſolchen gewaltigen Menge mußte doch leichte einer oder der andere vorhanden ſeyn, der gleichfam eine Sparre zu wenig bekommen, oder deem es an einer oder der andern Ribbe fehle. Ich zähle nun acht Mitglieder 1 unter dieſer Gattung, davon jedes nur ſieben Schalen aufweiſen kann. Sie gleichen im übrigen völlig ihren Mitbruͤdern, die ordentlicher Weiſe alle mit acht Schalen verſehen ſind. So wenig man es einem Menſchen, dem eine Ribbe von der gewoͤhnlichen Anzahl fehlete, ſogleich von auſſen anſehen würde, fo wenig kann man es dieſen ſiebenſchalichten Chitonen ſogleich an?? merken, daß bey ihnen nicht die volle Zahl ihrer Schalen und Schilder vor⸗ handen ſey. Den einen von dieſen acht Sonderlingen meiner Sammlung, die nur ſieben Schilder aufweiſen koͤnnen, habe ich bey fig. 1690 abzeichnen 4 laſſen. Er hat einen ziemlich ſcharfen Ruͤcken, welcher von ſchwarzen und weißen Streifen angenehm bezeichnet wird. Er iſt bey St. Thomas in Weſtindien gefunden worden. | | Tab. 173. Fig. 1691. Ex Muſeo noſtro. Der candirte Gaditaniſche Chiton. Chiton candifatus Gaditanus, teſta octovalvi ſtriata, ſtriis quaſi candiſatis, N corpore ovali coriaceo. Ein braver Schifscapitain, den ich den Auftrag gegeben hatte, mir viele aus dem Mittellandiſchen Meere, dahin er feine arth eben nehmen wollte, Chitonen. Tab. 173. Fig. 1691. 162. 375 viele Conchylien, und inſonderheit Chitonen (die ihm zuvor wohl bekannt gemacht wurden) mitzubringen, wuͤrde dieſen letztern Auftrag, da er des erſteren beſtens eingedenk geweſen, vielleicht vergeſſen haben, wenn ihm nicht das Gluͤck eine gute Anzahl von Chitonen wun⸗ derbarer Weiſe zugefuͤhret, und en dadurch an meine Wuͤnſche und Bitten erinnert, Wie er einſt ohuweit Cadix nahe beym Fredo Gaditano feinen Anker lichtete und her⸗ aufwinden ließ, ſo hatten ſich viele Chitones von der hier abgebildeten Gattung am An⸗ kerſeile veſtgeſetzet, die denn losgemacht und für mich zuruͤckgeleget worden. Moͤchten doch mehrere Schiffer auf die Creaturen, welche ſich an ihre Ankertaue veſtzuſetzen pfle⸗ gen, aufmerkſamer ſeyn, und ſolche den Conchyliologen goͤnnen wollen! Wie bald wuͤr⸗ den alsdann unſere Sammlungen mit mehreren Gattungen von Chltonen, und mit neuen Arten von Conchylien bereichert werden? Ich nenne dieſen Chiton den uͤberzuckerten oder candirten (candiſatum), weil feine Queerſtreifen und Seitenleiſten wie uͤberzuckert und candirt zu ſeyn pflegen. Allein da dieſe letztere Eigenſchaft nur den friſcheſten Stuͤ⸗ cken von dieſer Gattung eigenthuͤmlich iſt und bey andern vermiſſet wird, ſo moͤchte es wohl rathſamer ſeyn bey ſeiner Benennung auch auf die Wohnſtelle, wo er gefunden worden, Bedacht zu nehmen, und 0 daher Chitonem Gaditanum zu nennen. Auf feinem Corpore oder Limbo, der blaß ledergrtig und braun iſt, und aller Schuppen, Knoten und Stacheln ermangelt, habe ich keine Unterſcheidungszeichen erblicken koͤnnen. Der Schalengrund iſt dunkelbraun. Die Queerſtreifen ſind wie candirt und weiß. Die Schilder find conchiformes und flach. Die dreyſeitigen Leiſten figen voller zarten, weiſ⸗ ſen laͤnglichten Streifen. Die abgerundeten Seiten der Schalen haben eine weiße Ein⸗ Fler oder kleinen ſchmalen Saum. Die inneren Wände der Schalen find ſchneeweiß. der Ruͤcken iſt ziemlich flach, und wird von artigen dreyeckigten Flecken, die etwas brauner ſind, bezeichnet. a Tab. 173. Fig. 1692. 10 fahr Ex Mufeo SrenGLerIano et SVTERIANO. Dter Nicobariſche ſtachelvolle Chiton. Chiton Nicobaricus aculeatus, teſta octovalvi, brunnea, folida, haud cari- aan 145 nata, limbo aculeis albidis numeroſiſſimis hiſpido. ILINNEI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 3. p. 667. — — Amoenit. Acad. Tom. 8. tab. 3. fig. 1. — — Syft. Nat. Edit. 12. no. 3. p. 1106. Chiton aculeatus, teſta octo- valvi ſtriata, corpore ſubaculeato. Corpus ovale ſupra hiſpidum acu- leis anguſtis, ſubulatis, rubris, fubarcuatis, inaequalibus. Teſtae 8 conchiformes transverſe per totum ſtriatae, non carinatae, ultima teſta minore. Habitat in Aſia. 1 | Murray Teſtaceologia tab. 2. fig. 1. p. 40. Chiton aculeatus, teſta octo- voalvis, valvulae longitudinaliter digeſtae incumbentes, lateribus ro- tundatis. 449870 A ni 1; Schroͤters Einleitung Tom. 3. p. 495. no. 3. ga | « Diele 376 Chitonen. Tab. 173. Fig. 1692. Dieſe vortrefliche Gattung ſtachlichter Chitonen iſt bey den Nicobariſchen Inſuln gefunden worden. Aus Weſtindien beſitze ich manche Arten von Chitons, welche auf dem ſie umgebenden ledernen Schalenwulſte voller kleiner Stacheln ſitzen, und daher Chitones aculeati Indiae Occidentalis heißen koͤnnten. Einige derſelben find im achten Bande bey fig. 806810 beſchrieben worden. Aber ſeit der Zeit find mir einige von ſolcher vorzuͤglichen Groͤße zu Theil geworden, daß ſie dem gegenwaͤrtigen nicht viel nach⸗ geben werden. Sie haben ebenfals keine dreyſeitige Seitenleiſten, aber auf ſolchen Stel⸗ len viele erhobene Puncte und feine Streifen. Ihre Schalen liegen muſchelfoͤrmig übers einander, und ſind auf beyden Endſeiten wie abgerundet. 5 Re Wiewohl der jetzige Oſtindiſche ſtachlichte Chiton hat doch vor jenen viele Vor⸗ zuͤge. Seine Schalen find ſtaͤrker und dicker. Der Limbus iſt viel breiter und gleichet bey dem jetzigen, den ich eben vor mir habe, einem weißen eingeſchrumpfen, etwas ſchmu⸗ gig gewordenen Leder. Er ſitzet ſo voll von größere und kleinern zum Theil gekruͤmmten Stacheln, daß es unmoͤglich ſeyn wuͤrde, ſie alleſamt zu zaͤhlen. Derjenige, welchen Linne bey feiner Beſchreibung im Sinne gehabt, muß nur wenig Stacheln gehabt ha⸗ ben, weil er nur von einem Corpore ſubaculeato redet. Linne verſichert es ferner, daß die Stacheln bey ſeinem Chitone aculeato roth geweſen. Bey dem Spengleriſchen Exemplare ſind ſie roͤthlich, aber bey dem ſo ich jetzt vor Augen habe, ſind ſie ſaͤmmt⸗ lich weiß. Linne bezeuget es endlich, daß die Schalen oder Schilder des ſeinigen uͤberall Queerſtreifen gehabt. Dergleichen kann ich bey dem jetzigen nicht eben herausfinden. Aber ſoviel iſt gewiß, er hat keine eigentlichen dreyſeitigen Seitenleiſten, e aa deren Stelle viele zarte Puncte und feine Queerſtreifen. Allein die höheren Felder des Ruͤ⸗ ckens ermangeln dieſer Puncte und Streifen, vermuthlich weil fie daſelbſt abgenutzet und abgeſchliffen worden. Denn beym Spengleriſchen Exemplare ſtehet der Drücken voller er⸗ hobenen Puncte und kleinen Knoten. Von der braunen, ſchwarzen und weißgefleckten Farbenmiſchung ihrer Schalen mag ich nicht reden, weil ſolche nach dem Alter, gehabten Wohnſtelle und andern Umſtaͤnden, ſehr verſchieden ausfallen kann. Daran zweifle ich nun keinen Augenblick, daß der hier abgebildete und beſchriebene Chiton ein aculeatus ſey; daß er ſicherlich unter die vom Linne gemeinte Gattung gehoͤre; daß er auf den Namen eines ſtachlichten und ſtachelvollen mit dem vollkommenſten Rechte Anſpruch ma⸗ chen koͤnne; daß er bey ſeiner vorzuͤglichſten Groͤße unter die erſten, edelſten und vor⸗ nehmſten Glieder dieſer Gattung un Aber unſern vortreflichen Chitonem aculea- tum, den wir erſt vor kurzem hieſelbſt von Nicobar bekommen und kennen gelernet, hat Linne wohl ſchwerlich gekannt. Und da er ihm nur ein Gorpus ſubaculeatum behle⸗ get, ſo muß er weniger Stacheln gehabt haben. Der Beyſatz im Linne, daß ultima tefta minor ſey, wird mancher urtheilen, hätte fuͤglich wegbleiben koͤnnen. Denn die letzte Schale iſt ja bey allen Chitonen kleiner als die uͤbrigen. Dergleichen kann alſo bey dieſer Gattung nicht als etwas beſonderes, oder als ein Unterſcheidungszeichen angefuͤh⸗ ret werden. Allein der ſcharfſichtige Linne hat ganz recht geſehen, weil bey dieſem Chir tone die letzte Schale, in Vergleichung der andern Schalen und Schilder, und in der Zufammenftellung mit andern Chitonen, kleiner, kurzer und ſchmaͤler ausfällt, als es ge⸗ h meiniglich bey den vielſchalichten Napfmuſcheln zu ſeyn pfleget. fog. = Wi Ne ar * von Joh: Ge Lebensgeſchichte i verdienſtvollen Herrn en Nicolaus Raſpe, berühmten Buchhandlungsherrn der Kayſerl. 1 Neichsſtadt Nürnberg ꝛc. aus den Werken des Hochehrwuͤrdig und hochgelahrten Herrn Johann Hieronymus Chemnitz, Paſtor bey der teutſchen Guarniſongemeinde zu Copenhagen, Mitglied der Kayſerlich⸗Leopoldini⸗ ſchen Academie der Naturforſcher, der Koͤnigl. Dänifchen gelehrten Geſellſchaft zu Copen“ agen, der Nordiſchen Societaͤt der Wiſſenſchaften zu Drontheim, der Churfuͤrſtlich Mainziſchen Geſellſchaft nuͤtzicher Wiſſenſchaften zu Erfurt, der Naturforſchenden Geſellſchaft zu Danzig, der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin, und der Schwediſchen phyſiographiſchen Ger ſellſchaft zu Lund in Schonen ꝛc. 8 RE 185 N Be N E Mr 5 mon anne $ | J Lebensgeſchichte verdienſtpoller Männer nach den gemeinnuͤtzigen Ge, ſchaͤften des Privatſtandes, die lehrreichen Schilderungen ihres Cha⸗ racters, ihre Verdienſte um den Staat, und das Beſte, das fie für ihre Mitbuͤr⸗ ger dadurch verbreitet hatten, haben in gewiſſer Ruͤckſicht gleichen Werth als die oͤfters in vollen Baͤnden uns geruͤhmten Thaten der Großen. Dorten, ſo ver⸗ ehrungswuͤrdig ſie uns immerhin ſind, finden doch nur wenige zur Nachahmung belehrende Muſter. Man fordert gleichen Rang, gleiche Umftände, um dasjenige im Kleinen auszuuͤben, was fie nach dem Erhabenen ihrer Beyſpiele in allzu⸗ ungleichen Abſtaud geleiſtet haben. Man bewundert den Heldengeiſt, den Uns fang der Thaten, und wenn uns ihre Geſchichte liebenswuͤrdig iſt, die auf Niedere herablaſſende Großmuth, die Belohnung der Verdienſte, und das Gluͤck, mit welchem ſie nach ihren eigenen Vorzuͤgen andere beguͤnſtiget haben. Bey dieſer 5 er aber wird es gemeiniglich alleine gelaſſen. um ſo wuͤrkſamer wird man fuͤr die groͤßte Anzahl der Mitbuͤrger eilied Staats, die lehrreichen Beyſpiele derjenigen edlen Männer finden, die ſich durch ihre Rechtſchaffenheit, durch die Förderung des gemeinen Beſtens, in ihrem Leben als Muſter ausgezeichnet haben. Hier hebt die Gleichheit des Standes, die Ein, wuͤrfe von ſelbſten, um ſich nach dieſen zu bilden. Werden es nicht Regenten unter A 2 a die 4 ne die Vorzüge ihrer Länder rechnen, viele dieſer thätigen Glieder, der wahre Neich⸗ thum der Staaten, in ihrem Bezirk zu beſitzen? Gewiß, Denkmahle dieſer Art haben ihren allgemein verbreiteten Nutzen! Sie ſind weit von eitlen Gepraͤnge entfernt, fie haben eben fo wenig einer Verſchoͤnerung noͤthig. Wir ſind ſie ihnen dieſen wuͤrdigen Maͤnnern, wir ſind ſie der Nachwelt ſchuldig! Sie gereichen den Hinterlaſſenen zum Troſt, Freunde verſetzen ſich dadurch in den Umgang ihres Lebens, und ein kommendes Zeitalter wird ſie eben ſo ſehr bewundern, als es etwa um fo ruhmvolle Beyſpiele uns beneidet. Doch wie ſehr iſt es zu beklagen, daß Nachrichten dieſer Art ſo ſelten, und für gemeinnuͤtzige Bemerkungen allzuſparſam find. Hat es in unſeren Zeiten an muſterhaften Beyſpielen ſelbſten, oder an ſorgfaͤltigen Beobachtern gemangelt? ich wage es nicht zu entſcheiden! Iſt man doch mit allen Eyfer dahin bemuͤhet, uns das Bild des rechtſchaffenen, des nuͤtzlichen Mannes zu ſchildern, es ſcheint dies jetzt ſogar ein gemeinſchaftliches Geſchaͤfte zu ſeyn! Wir werden mit Schriften dieſer Art in unzaͤhlbarer Menge, mehr als gemahlen bereichert. Wie ſehr wird aber nicht der geſuchte Entzweck verfehlt! Sie werden als Ideale behandelt, nur nach dem Schönen der Erzehlung, nur alleine zum Vergnuͤgen geleſen. Man hat 1 an der Ausübung allzuvieles einzuwenden, fie haben den Eindruck nicht, den man 4 billig erwartet. Um ſo mehr wird man die Memiähumgen eines ER größten Gelehrten, des verehrungswuͤrdigen Herrn Guarniſonprediger Chemnitz zu Copenhagen / auch dm rinnen mit Dank zu erkennen haben, der die Lebensgeſchichte eines Mannes bez ſchrieben, an dem wir beydes, die groͤßten Verdienſte und den edelſten Charakter zu ſchaͤtzen haben. Es ſind die merkwuͤrdigſten Umſtaͤnde des Lebens eines Naſpe, der ſich unter den Buchfuͤhrern Teutſchlands einen eben fo ſehr ausgebreiteten Ruhm erworben, als unter feinen Freunden ein ewiges Denkmahl ſich geftiftet hat. Und dieſe ſind es, welche in gegenwaͤrtigen Blaͤttern zu gemeinnützigen Abſichten dargelegt werden. Ich habe nach dem mir gegebenen 1 nur alleine die 1 ee dieſer e zu en f = ee Es „5 5 Es 1 der berühmte Herr Verfaſſer dieſe Lebensbeſchreibung, nach den ihm in dieſer Entfernung bekannten Nachrichten, als ein Denkmahl der aufrichtigſten Liebe und Hochachtung ſeines verewigten Freundes, dem neunten Band des von ihm ausgegebenen allgemein. geſchaͤtzten Conchylien⸗Cabiuets vorgeſetzt. Die wuͤrdige Frau Wittwe, welche den Verlag dieſes auserleſenen Werkes, mit. glei cher Angelegenheit beſorgte, als es ihr im Leben zaͤrtlichſtgeliebteſter Gatte ge. wohnt war, hatte von dieſer vortrefflichen Abhandlung einige Exemplare beſon⸗ ders abdrucken laſſen, um einigen Freunden damit ein angenehmes Geſchenk zu machen. Doch dieſe Blätter hatten ſich im kurzen oͤffentlich verbreitet, fie wur⸗ den mit allgemeinen Beyfall aufgenommen). Um die häufigen Nachfragen zu befriedigen, hatte die belobte Frau Wittwe den ruͤhmlichen Entſchluß gefaßt, eine neue Auflage zu veranſtalten. Die Kürze der Zeit erlaubte nicht, dem Herrn Verfaſſer dieſer Biographie ſelbſten Nachricht zu geben, um ſie etwa durch mehrere Zuſaͤtze zu bereichern. Der mir ertheilte Auftrag, die Beſorgung dieſer Ausgabe zu uͤbernehmen, war mir um ſo angenehmer, da ich auch den Beyfall dieſes ver⸗ ehrungswuͤrdigen Goͤnners, von dem ich ſo vielfaͤltige Proben der ausnehmenden Guͤte und Freundſchaft zu ruͤhmen habe, mir zuverſichtlich verſprechen durfte. Dieſe Erzehlungen find fo vortreflich, fo getreu und meiftermäßig entworfen, daß es ſtraͤf⸗ lichen Tadel verdiente, das mindeſte daran zu veraͤndern. Nur was auf das Werk des Herrn Verfaſſers feine Verbindung hatte, machte hier eine jedoch ganz unerheb⸗ liche Abaͤnderung noͤthig. Hiernaͤchſt habe ich diejenigen denkwürdigen Nachrichten A 3 einge⸗ J Dies hatte vorzuͤglich die berühmte Nuͤrnbergiſche Gelehrte Zeitung auffer andern Nachrichten veranlaſſet. Ich habe die Beurtheilung diefer Schrift, als ein ſocales Zeugnis hier beyzufuͤgen. Sie iſt im Sten Stuͤck vom 16. Januar 1787 unter nr. 15. enthalten. „Lebensgeſchichte des verdienſtyollen Herrn Gabriel Ni⸗ „colaus Raſpe, 23 Bogen, gr. 4. Nicht ſowohl die Seltenheit eines ſolchen bf, dv o fentlichen Monuments der dankbarſten Liebe eines Autors zu feinem. Verleger, als „bier Herr Paſtor Chemnitz in Coppenhagen unſerm feef. Raſpe errichtet hat, als „bielmehr unſere eigne Pflicht, das Andenken eines fo edlen, thaͤtigen, und ver⸗ „dienten Mannes auch in dleſen Blaͤttern zu erneuern und zu erhalten, verbindet uns 5d ant Anzeige dieſer, der Zten Abtheilung des Hten Bandes des Martiniſchen dom 6 = eingeruͤckt, welche derſelbe in dem Vorbericht der erſten Abtheilung des Conchylien⸗ cabinets, vorhin erwaͤhnet hatte. Auch hat der gelehrte Herr Schade in der vor. treſlichen Ueberſetzung der Reiſen des P. Labats, die Lebensgeſchichte unſeres verewigten Freundes vorgetragen. Da aber die meiſten Bemerkungen ſchon in dieſer Abhandlung ausfuͤhrlicher enthalten ſind, ſo habe ich wenigſtens nur ed daraus, hier bepzuſetzen nicht ermangeln koͤnnen. Vorzuͤglich habe ich dieſe Gelegenheit zu ſchaͤtzen, welche mir erlaubt, auch öffentlich die innigſte Hochachtung eines im Leben mir ſo verehrungswuͤrdigen Goͤn⸗ ners bezeugen zu koͤnnen. Es ſind die lauterſten Pflichten des Dankes, und der aufrichtigſten Freundſchaft, die mich dazu auffordern, und die mir in ſteter Erin⸗ nerung zeitlebens heilig ſeyn werden. Nach ſo vieljaͤhrigen Umgang habe ich un⸗ zaͤhlige Proben der wohltpätigften Liebe und der edelſten Geſinnungen ke er⸗ fahren. Doch bey ſo naher Bekanntſchaft wird man mit Recht von mir fordern, daß ich dieſer denkwuͤrdigen Lebensgeſchichte mehrere Zuſaͤtze nach eigenen Bemerkungen N beyzufuͤgen hatte. Wie vieles fände ſich auch noch von den nuͤtzlichen Geſchaͤften dieſes verdienſtvollen Mannes, von deſſen bewuͤrkten Anſtalten, von den Unter ſtuͤtzungen in gelehrten Bearbeitungen, der mildthaͤtigen Güte gegen Wittwen und Waiſen verdienter ut, von demi im Stilfen Ae e Guten, und noch mehrer „Conchyliencabinets vorgeſetzten Biographie, wovon einige Exemplare beſonders fuͤr „die Freunde des Seeligen abgezogen worden.!“ — — Nach einem Auszug der merkwürdigſten Lebensumſtaͤnde fügt der gelehrte Herr Recenſ. folgende Ausdrucke bey: „Treflich iſt die Bemerkung, welche Herr Ch. über den öffentlichen Werth „eines ſo induſtroſen, und durch feinen koſtbaren und vervielfaͤltigten Kunſtverlag „die Induſtrie fo befoͤrdernden Mannes, macht: urtheile, wer da urtheilen kan, „ob es nicht für ein großes Gluͤck, ja für einen wahren Seegen zu achten, zſolche Bürger in den Ringmauern einer Stadt wohnend zu haben? nnd ob nicht „ein Buchhaͤndler von Raſpens Verdienſten und Wirkſamkeit, für eines der ach; „tungswüurdigſten anſehnlichſten Mitglieder im Lande und Staate zu Ae ſey .. Am en N mehreres nach ſeiner perfoͤnlichen Schilderung, hier anzuzeigen. Allein ich ſehe mich genoͤthiget dies alles zu übergehen; es find mir zu dieſem Vorhaben allzuenge Graͤnzen geſetzt. Ohne namentliche Anzeige, wuͤrde eine Erzehlung nur allzuvieles verliehren, und ſie zu erwaͤhnen, verſtatten erhebliche Umſtaͤnde nicht. So er⸗ | laubte auch die allzugroße Beſcheidenheit der Frau Wittwe welche den erhabenen Eigenſchaften ihres verewigten Gatten gleichkommt, meine Bitte nicht, mir irgend einige wichtige Anmerkungen, nach ſo langjaͤhrigen Erfahrungen, wo ſie Zeuge von ſo vielem Guten war, mir mitzutheilen. Allein auch die meiſten dieſer edlen Handlungen hatte der Seelige ſogar ſeiner theuerſten Gattin, ſo gleich ſich auch ihre Geſinnungen waren, verborgen gehalten. Dasjenige, was derſelben lange nachgehends zufaͤlligerweiſe bekannt geworden, hielte die Bedenklichkeit zuruͤck, es anzuzeigen, um nicht der Abſicht ihres auch noch in der Aſche geliebten Gattens eben dadurch entgegen zu handeln. Man erwarte alſo noch lange nicht eine aus⸗ fuͤhrliche Lebensgeſchichte, dazu fehlt uns noch allzuvieles, es ſind Bruchſtuͤcke, da⸗ für fie auch der verdienſtvolle Herr Verfaſſer erklaͤrt. Er hatte in fo weiter Ent⸗ fernung nur dasjenige nach den zuverlaͤßigſten Nachrichten geſammelt, was ſich auch dahin verbreitet, und nach ſo vieljaͤhrigen ſchriftlichen Umgang ihm bekannt geworden. Wir haben es deſſen edelſten Geſinnungen zu danken, daß dieſe Nach⸗ richten der Vergeſſenheit entriſſen worden. Wie vielmehr wuͤrden wir erſt nach perſoͤhnlicher Bekanntſchaft vou ihm zu erwarten gehabt haben? Nach dieſen aͤch⸗ ten Schilderungen, wird niemand die Verdienſte eines ſo thaͤtigen Menſchenfreun⸗ f N 8 8 des Am Schluß wird noch hinzugeſetzt: „Wir haben hier nur einige Züge aus dem „Gemaͤhlde des Entſchlaffenen herausgehoben, welches fein Freund mit eben ſo vieler „Treue und Gewiſſenhaftigkeit als Wärme und Herzlichkeit dargeſtellet hat, und „welches beyder Geiſt und Herzen gleichviel Ehre macht, und empfehlen die Aufs vſtellung des ganzen in jede Gallerie, welche dem Verdienſt des guten Bürgers, und vs des nuͤtzlichen Mannes offen ſtehet! Chemnitz wollte noch mehr thun, wollte das „ Bild feines verewigten Raſpe in Kupfer ſtechen laſſen, die Wittwe ließ ſich aber vo dieſe Art der Verewigung nicht rauben, (ob fie nun gleich leider! unter den Hin, „den des Bildners verunglückt iſt) und es blieb ihm daher nur übrig, in einer Vig⸗ voliette auch dieſen Wunſch feines edlen und dankbaren Herzens zu befriedigen. 8 SS des verkennen, wer ſolte zur Unehre unſerer aufgeklaͤrten Zeiten dabey gleichguͤltig ſeyn? Was ich noch am meiſten zu bewundern hatte, war die Gelaſſenheit unſers verewigten Freundes in wiedrigen wie in gluͤcklichen Zufaͤllen und ſelbſten bey den ſchmerzhaften Empfindungen ſeiner Krankheit. Nie habe ich eine Unzufriedenheit, nie eine Klage, auch bey aͤuſſerſt nahe gehenden Schickſalen wahrgenommen, noch weniger bey gluͤcklichen Ereugniſſen irgend eine auch nur maͤßig geaͤuſerte Freude, am mindeſten aber den Schein des Ruhms einiger Verdienſte. Und doch war er der munderſte, der angenehmſte Geſellſchafter, von dem man ſich nie ohne reiche Belehrung entfernte. Ich erinnere mich, daß er auch in den froͤhlichſten Stun den öfters in Geſpraͤchen unter vertrauten Freunden, am liebſten ſich von der Gleichguͤltigkeit feines Todes unterhalten. Erhabene Grundfäge, denen er nach ſo erprobten Erfahrungen, auch in ſeinem Scheiden ſich getreu geblieben! Wie ſehr ruͤhrte mich das Mißliche feiner Geſundheit, das ſich mit jeden Tagen bedenklicher machte. Er hatte aus zaͤrtlichſter Liebe es ſogar feiner Gattin ver⸗ hehlt. Bey öfteren Beſuchen ſchien feine Munberkeit mir noch immer getroſte Hofnung zu machen. Aber wie nahe gieng mir die letzte Nachricht, ich eylte zum Beſuch eines mir ſo theuern Freundes, jedoch zu ſpat, er hatte ſchon einige Stun⸗ den zuvor alle Leiden beſiegt. Ich will nicht in dieſen Empfindungen meine Schmer⸗ zen erneuern. — Ein Nafpe wird nicht durch Klagen, nur durch Nachfolge 1 muſterhaften Beyſpiels geehrt! Erlang den Maͤrz 1 1787. 5 } € Eugenius Johann Ehriſt. Eſper. | Einige 38 . wg ana ee om = ee „Er: N er, UN er DS = 2 Er 285 85 ra RR Be . = Be ER Dr Eye —= Ge 3 = 1 ae . 5 8 daa ,,E , „ „b = |[Pııs MANIBUS TR en RASsPII BR ee DICATUM A a = * = NE: IEE Curl N 2 DS DO 8 = EN = : NEN — . 0. 0 einge Bruchtice zur Bebensgeffichte 0 des verdienſtvollen Herrn Gabriel Nicolaus Naſpe. ni Fer Naß dankbare Verleger zum Ifen treulichſt dafür geforget, die Lebenslaͤufe und Bildniſſe mancher Gelehrten ihren Werken bvbvorzuſetzen, davon wuͤßte ich manche redende Beweiſe und Zeug⸗ tiſe namhaft zu machen: aber wenn ich aufgefordert wuͤrde, ein Regi⸗ ſter ſolcher Gelehrten zu verfertigen, die ſich beeifert , verdienſtvolle Ver⸗ leger der Vergeſſenheit zu entreiffen, und ihre Bildniſſe und Lebensbe⸗ ſchreibungen dem Publico darzulegen, fo würde ich warlich in die aͤuſſerſte 15 wa B Ver⸗ ” e — Verlegenheit hinein gerathen, und mein Regiſter wuͤrde ſehr klein werden, ja aus wenigen Zeilen beſtehen. Und doch iſt es unleugbar und gewiß, daß mancher Verleger ungleich mehr Verdienſte um die Welt gehabt, als viele Schriftſteller und Gelehrte. Der rechtſchaffene, und nun zur ſeligſten Unſterblichkeit hinuͤberge⸗ gangene Herr Raſpe, welcher ſich in feinem Leben unter Deutſchlands Buchhaͤndlern ruͤhmlichſt herausgezeichnet, bedarf zwar meiner Bekannt⸗ machung und Lobſpruͤche im geringſten nicht. Ich habe auch, da ich ihn nie geſehen, und erſt in den letzten zehen Jahren mit ihm naͤher durch einen ſtarken Briefwechſel bekannt geworden, viel zu wenig Kenntniffe von ſeinen Lebensumſtaͤnden und allerdings großen Verdienſten erlanget, als daß ich es mir einfallen laſſen könnte, eine vollſtaͤndige Biographie deſſelben zu verſprechen. Es ſind blos einige hin und wieder aufgeſamm⸗ lete Bruchſtücke, die ich zur Geſchichte feines Lebens und feiner. Geſin⸗ nungen herbeytragen kann. Wiewohl auch dieſe wenigen ſind ſchon hin⸗ reichend genug, um ihn in den Augen und Herzen aller derer, die Recht- ſchaffenheit und Verdienſte zu beurtheilen und zu e Wilen ach⸗ tungswerther und ehrwuͤrdiger zu machen. Meine Abſicht gieng auch dahin, dem e j 1 vergeßlichen Freunde, durch einen auf meine Koſten beſorgten Kupferſtich feines Bildes, ein kleines Denkmal der Liebe, Ehrfurcht und Freund⸗ ſchaft bey der Ausgabe der zweyten Abtheilung des neunten Bandes des Conchyliencabinets zu ſtiften. Allein die ehemalige treue Gehuͤlfin und 4 Gefaͤhrtin feines Lebens, die verwittwete Frau Raſpin, als fie kaum etwas 1 von meinem heimlichen Vorhaben erfahren, hat mir dieſe Ehre nicht laſſen wollen, ſondern ihm ſelber ein ſolch Andenken aufgerichtet, und es mir nut noch erlaubt, eine vorſtehende Vignette als ein geringes Merkmal meiner Achtung ihm weihen zu duͤrfen. Viele, die den Seligen perſoͤnlich gekannt/ wollen et —— lei 11 wollen uc überreden, das kleine Bildniß, fo ich auf meiner Vignette entwerfen laſſen, ſey viel aͤhnlicher, als das Titulkupfer gerathen ). Mein nun verklaͤrter Freund Raſpe iſt im Jahr 1712 den 4. Des cember auf dem Rittergute Crelpa, zwiſchen Saalfeld und Neuſtadt an der Orla gelegen, geboren worden. Sein Vater iſt zuerſt Verwalter des vorgedachten Brandenſteiniſchen Gutes, und zuletzt Churfuͤrſtl. Saͤchſiſcher Steuereinnehmer und Buͤrgermeiſter zu Lauche an der Un⸗ ſtrut, und ſeine Mutter eine Enkelin des Rudolſtaͤdtiſchen Superinten⸗ denten D. Soͤeffings, geweſen, welche an ihren neun Kindern (nemlich fünf Soͤhnen und vier Toͤchtern) und beſonders an dieſem zweiten Soh⸗ ce viele Ehre und Freude erlebet. Von ſeinen ersten Shäenpjänneh habe ich nur ſoviel erfahren, daß er ſchon im neunten Jahre die Naumburgiſche Lateiniſche Schule beſu⸗ chet, und daſelbſt den Grund zu vielen nuͤtzlichen Kenntniſſen, und in⸗ ſonderheit zu der reinen, fließenden vortreflichen Schreibart und Hand⸗ ſchrift geleget, die ihm hernach bis zur letzten Stunde feines Lebens fo natuͤrlich und eigenthuͤmlich geworden, daß ſie zum oͤftern meine und aller feiner Correſpondenten Bewunderung erreget. In der Coͤrneri⸗ ſchen Buchhandlung zu Leipzig hat er ſeine Lehrjahre ausgeſtanden, hernach aber in der Weygandiſchen zu Helmſtaͤdt, in der Zimmerman⸗ niſchen zu Wittenberg und Zerbſt, und endlich in der beruͤhmten Gle⸗ ditſchiſchen zu Leipzig conditioniret, bis er im Jahr 1739 nach Nuͤrn⸗ berg berufen, und ihm die Direction der von Johann Stein hinterlaſ⸗ ſenen Buchhandlung uͤbertragen worden, die er auch bis zum Tode der Wittwe Gehen, nemlich bis ins Jahr 1743 fortgefuͤhret. Er hat in N 2 her⸗ ) Den hier vorgeſetzten Kupferſtich hatte die Frau Witte nach einem moßfgetffeen 1 Deiginalgemäbtbe von neuen fertigen laſſen. hernach — nachdem er erſt zehen Jahre lang mit dem jungen Herrn Stein freundſchaftlichſt in Geſellſchaft geweſen, auch ſich mit deſſen Schweſter im Jahr 1744 verheirathet — ) die ganze Steiniſche Hand⸗ lung alleine uͤbernommen, ſie aus einer Sortiments- in eine Verlags⸗ handlung verwandelt, und den Verlag derſelben ſo ausnehmend ver⸗ wehkek und ausgebreitet, daß er Ai uͤber fechs hundert Verlags⸗ articul: . ) „Er führte mit derſelben während feines achtjährigen Eheſtandes, bis zu ihrem den erſten Jaͤnner 1752 erfolgten Tode, ein hoͤchſt vergnügtes Leben: die fünf mit ihr erzeugten Kinder, naͤmlich drey Söhne und zwo Töchter, find insgeſamt noch vor; ihrem Herrn Vater, und größtentheils in der fruͤheſten Jugend verſtorben. Nach einem ſiebenjaͤhrigen Wittwenſtande, wuͤnſchte er durch eine anderweitige treue Ge⸗ faͤhrtin, der ihm bey feiner neu eingerichteten Handlung allerdings ſehr laͤſtigen Ber ſorgung des Hausweſens entledigt zu werden. Seine gluͤckliche Wahl fiel auf Jungs fer Maria Margaretha Sabina Regina, ältefte Tochter des hochadelich von Stapliſchen Amtsverwalters zu Rechenhof, Herrn Johann Chriſtoph Krakhers, der jego hinterlaſſenen boͤchſt betruͤbten Frau Wittwe. Mit dieſem in allen Ber tracht vollkommenen Frauenzimmer, verband ſich alſo der wohlſeelige Herr Raſpe den dreyzehenten September des Jahres 1758, durch prieſterliche Einſegnung, und; erzeugte mit ihr ein einziges Töchterlein, welches aber ein paar Jahre nach feiner. Geburt wieder verſtorben iſt. Wie begluͤckt dieſe Verbindung für unſern nunmehr verklärten Freund in allen Stuͤcken geweſen iſt, hat der Erfolg hinlaͤnglich gezeigt. Er bekam dadurch eiae zaͤrtliche Freundin, mit welcher er feine übrigen Lebenstage in einer ſtolzen Zufriedenheit vollends binbringen konnte. Die aufrichtige Liebe, f welche ſie bey aller Gelegenheit gegen ihn blicken ließ, ihre treue Pflege, und der redliche Beyſtand, den fie ihm leiſtete, da fie ſogar auf den öftern beſchwerlichen⸗ 3 Reiſen, die er ſeiner Handlung wegen unternehmen mußte, ſeine Begleiterin war, um deſto beſſer fuͤr die ihr ſo theure Geſundheit deſſelben ſorgen zu können. Alles dieſes überzeugte ihn, daß er ſich in feiner Wahl nicht geirrt hatte. Ihr liebreicher Umgang war daher bey den vielen und wichtigen Geſchaͤften feiner ſich immer ſtarker ausbreitenden Handlung, welche er, was noch an meiſten zu bewundern iſt, bis an den letzten Tag feines Lebens, mehrentheils allein beſorgt hat, die beſte Erholung 1 nach vollendeter Arbeit, wo fie alsdann, befonders in den Abendſtunden, dureh Vor⸗ leſung guter hiſtoriſcher Schriften, wovon er eine mit Verſtand ausgewaͤhlte Samm⸗ lung hatte, einander abwechslend auf die aogenehmſte Art von der Welt zu unter ‚haften pilegeen.‘“ Schad im Vorb. zu P. Labats Reifen, S. vi —= 14. De — 13 articul gehabt, oder mehr als ſechs hundert verſchiedene Werke von ihm verleget worden). Viele werden es hierbey gewiß vermuthen, daß er viele geſchickte Gehuͤlfen und Handelsdiener gehalten. Allein was wer⸗ den ſie denken, wenn ich es ihnen betheure, daß dieſer unermuͤdet ge⸗ ſchaͤftige Mann, welcher im Buchhandel und in der Befoͤrderung ge⸗ lehrter Kenntniſſe und Wiſſenſchaften etwas auſſerordentliches geleiſtet, 124 0 V 3 ganz ) Von dieſen zahlreichen und gemeinnuͤtzigen Werken, habe ich nur einige der vorzuͤg⸗ lichſten anzuzeigen: N . . 1) Zur Gottesgelahrheit. J. Abbadie, von der Gottheit unſeres Herrn Jeſu Chriſti, aus dem Franz. überf. gr. 8. 1754. J. Ch. Beers Bibliſche Geſchichte, mit 52 Kupfert. 8. 1775. Von Brandenſtein Geiſtliche Reden, 8Z. Gedan⸗ ken und Uebungen der Gottſeeligkeit, zur h. Adventszeit, von einer aller hoͤchſten Verfaſſerin. Aus dem Franz. 12. 1776. Ueber Toleranz und Reformation, in vertrauten Unterredungen, 1. B. in 6 Th. 8. 1782. ce. . 2) Rechtsgelahrheit. J. J. Moſers Einl. zum Reichshofrathsproceß, 4 Th. 8. f 1734. Ebendeſ. Lehre von der heutigen Staatsverf. von Deutſchland, 8. 1772. Ebend. vermiſchte Schriften, 2 Th. 1733. Desgl. vermiſchte Nachrichten von Reichsritterſchaftl. Sachen u. a. m. J. Ch. Krackhers Handlexicon, in welchem alle juriſtiſche und bey der Kaufmannſchaft ſowohl als in Zeitungen gebraͤuchliche Wörter vorkommen, nebſt einem jüdiſch, deutſchen Wörterbuch ee. gr. 8. 1768. P. J. Marbergers Tr. von Leyhhäuſern, Leyhbaͤnken und Lombards, ingl. Leibren⸗ ten ce. mit J. H. G. von Juſti Anm. u. einem Anhang von Braut- und Wittwen⸗ eaſſen, und von dem genueſiſchen Lotto, 8. C. H. Schweſers Informatorium iuridicum officinale, oder der Rechtsgelehrte kluge Beamte, nach allen drey Objectis Juris, neue u. verbeſ. Aufl. nach dem Reichsproceſſe ſowohl, als den ſäch, ſiſchen und preußiſchen Proceßordnungen eingerichtet, 4. 1769. Ebend. Formu, larbuch, 2 Th. 1772. — Criminalproceß, 1768. — Zehendrecht — Rech⸗ nungsbeamter — Theatrum ſervitutum — der kluge Jagd- und Forſtbeamte, — Wirthſchafts eamte ce. Hattard von Hartſtein, Hoheit des deutſchen Reichs- adels, mit Kupf. fol. 1785. V. Ludewigs vollſtändige Erleuterung der goldenen 0 Bulle, mit Eſtors Vorrede, 2 Th. 1752. ke 3) Arzneygelahrheit. Onomatologia medico- practica, Eneyflopaͤdiſches Hands buch für ausuͤbende Aerzte, in alphab. Ordn. 14. B. 1786. Baglivii Opera omnia medico - practica et anatomica, acc. I. D. Santorini Opufcula IV, 4. 1751. L. Heiſters Chirurgie, 4. mlt 33 Kupft. 1779. Ebend. practis % ſches Mn 14 u ganz und gar keinen Gehuͤlfen gehabt, ſondern alle feine großen Han⸗ delsgeſchaͤfte, weitlaͤuftigſte Correſpondenz und uͤbergroßen Arbeiten al leine beſorget, daß er weder Buchhalter, noch Ladendiener, noch Lehr⸗ burſche gehalten, und ſich lediglich eines Auslaufers, als eines Hand⸗ langers zum Einpacken und tragen, bedienet. Er war, da er es zum oͤftern mit andern Leuten verſuchet, gar u hintergangen und betrogen worden, ſches medieiniſches A 8. 1767. M. G. Pfanns nik verſch. merkw. Fälle, 1750. f m Naturgeſchichte, Naturlehre und Oekonomie. Fr. Heinr. Wilh. Mar⸗ tini, Neues ſyſtematiſches Conchyliencabinet, 1. 2. 3. Band. Nach deſſen Tod von dem 4. bis 9. Band fortgeſetzt von Joh. Hier. Chemnitz. Die erſten fuͤnf Bande enthalten die Beſchreibungen der Conchylien oder Schnecken mit 193 illu⸗ minirten Kupfertafeln, die vier folgenden die vielſchaligen oder Muſcheln, mit 136 dergleichen Tafeln. Der zehente und letzte Band wird im naͤchſten Jahr ausgegeben werden, Realquart, 1769 bis 1786. Joh. Ellis Tr. von den Corallen und an, dern Meergewaͤchſen, aus dem Engl. u. Franzoſ. uͤberſ. und mit neuen Zufägen - vermehrt von Krünitz, mit vielen Kupfert. 4. J. F. Gmelins allgem. Geſch. der Pflanzengifte, Z. — Desgl. deſſen Mineralogie, Chemie und Pharmacie. Icones plantarum medicinalium, oder Abbild. der Arzneygewaͤchſe, nach dem Leben ges mahlt, fünf Hundert, gr. 8. — Amerikaniſche Gewaͤchſe, nach Linn. Ordn. erſtes Hundert, illuminirt, gr. 8. C. v. Linne vollitändiges Naturſyſtem mit aus, fuͤhrlicher Erklaͤrung von Ph. L. Statius Müller, 9 Bande. Deſſen Pflanzenſhſtem, 13 Bände, gr. 8. Deſſen Naturgeſch. des Mineralreichs, 1 gr. 8. Lehrbuch über das Nat. Syſt. fo weit es das Thlerreich angehet, 2 Th. E. J. Ch. Eſpers Na, turgeſchichte im Auszug des Lin. Syſt. mit Erleuterung der Kunſtſprache, gr. 8. P. La,. bats Reife nach Weſtindien, 1.6. Th. 8. mit Kupf. — Deſſen Abhandl. vom Zucker, überfegt von G. F. C. Schad, 8. 1785. D' Ardene Traktat von Ranun. keln, mit Kupf. 8. Gottwals Muſeum Conchyliologicum, mit 51 Kupf. N gr. fol. 1782. Deſſen phyſ. anat. Bemerk. über den Biber, gr. 4. 178% N Desgl. phyſ. anat. Bem. über die Schildkröten, mit Kupf. gr. 4. 1781. J. V. K. A. von Huͤpſch Naturgeſch. des Nieder⸗Teutſchlands, 1. u. 2. Th. gr. 8. N L. Baron Degeer Abhandlungen zur Geſchichte der Inſeeten, aus dem Franz. über, und mit Anmerk. herausgegeben von J. A. E. Goeze, 7 Bände, gr. 4. 1783. J. E. von Fichtel Beſchreibungen der im Großfuͤrſtenthum Siebenbürgen endet, ten a sc, nebſt Beſchreibung der Ungriſchen und Siebenbürgiſchen 1 g Sale 1 170 nn ———— 15 worden, und er hatte bey feiner raͤſtloſen Thaͤtigkeit und ungemeinen Freundlichkeit und Wolthaͤtigkeit, von ihrer Langſamkeit, Untreue und Undankbarkeit vielen kraͤnkenden Verdruß, aber keine wahre Huͤlfe ges habt. Dies hatte endlich feinen Entſchluß bewuͤrket, ſich fo gut wie . g 2 moͤglich Salzwerke mit Landcharten und andern illuminirten Kupfern ge. 4. Handbuch für Kuͤnſtler in allen erdenklichen Fällen ke. 8. 1764. J. L. Heppe Jagdluſt, oder die hohe und niedere Jagd, nach allen Verſchiedenheiten sc, in drey Theilen, mit Kupfern, 8. 1783. P. S. Pallas Abhandlung von den Corallen und an⸗ dern Seegewaͤchſen, von C. F. Wilkens überfezt und mit Anmerkungen und Rus pfern vermehrt, zwey Theile, gr. 4. 1787. G. W. F. Panzers Geſchichte des Oſtindiſchen Brodbaums, mit Kupf. 1783. von Tournefort Reiſe in die Levante, aus dem Franzöͤſtſchen mit vielen Kupfern, drey Theile, gr. 8. 12 7 Wiedeburgs Natur, und Größenlehre, gr. 8. 1782. 5) Zur Geſchichte. P. G. Daniels Geſchſchte von Frankreich ſeit der Stiftung 5 der fraͤnkiſchen Monarchie in Gallien bis auf jezige Zeiten fortgeſezt, nach der neueſten Pariſer Ausgabe, ſechzehn Theile, gr. 4. mit Kupfern. Fourmout biſtoriſch, geographiſche Beſchreibung von Heliopolis und Memphis, mit Kupfern, 1781. Beſchreibung der kaiſerlich königlichen Schazkammer in Wien, gr. 8. 1771. Charlevoix Geſchichte von Paraguay und dem Mißionswerk der Jeſuf, ten, zwey Theile mit Charten. Gatterers Abriß der Heraldik, gr. 8. 1774. Geſchichte des Kriegs zwiſchen Rusland, Pohlen und der ottomanniſchen Pforte, ſechs und dreißig Theile, mit Landcharten und Kupfern, 1775. Geſchichte der Kriege in und auſſer Europa, ſeit dem Aufſtand der brittiſchen Colo, nien in America, dreißig Theile, mit Kupfern, 4. 1783. Le Moine und Batteney praktiſche Auweiſung zur Diplomatik, und zu einer guten Einrichtung der Archive, zwey Theile, 8. Panzers Geſchichte der Nuͤrnbergiſchen Bibelaus⸗ gaben, 1778. Raſpe vormalige Verfaſſung Roms, zur Aufklaͤrung alter Schriftſteller, Münzen, Gemmen, Innſchriften sc. zwey Theile, mit Kupfern, gr. 8. 1778. Joh. Siebmachers ſonſt Weigels groſſes und vollſtaͤndiges Wap⸗ 14 penbuch, ſechs Theile und ſieben Supplemente, gr. fol. 1785. 6) Kriegs wiſſenſchaft. Onofandri Strategicus ſ. de Imperatoris Inſtitutio- ne Lib. cum verfione gallica, cura et ſtudio M. Nic, Schwebelii, fol. R et Hlavii — 16 —— —— — möglich alleine durchzuarbeiten. Man wuͤrde ſich ſchrecklich irren, wenn man dieſes bey Maͤnnern in ſeiner Lage ganz ungewoͤhnliche Verfahren, als elenden Geiz, als unzeitige Sparſamkeit, als Feindſeligkeit und Unvertraͤglichkeit ausdeuten und ausſchreyen wolte. Der liebe Raſpe war, wie es alle, die ihn kennen zu lernen Gelegenheit gehabt, willigſt unter⸗ Flavii Vegetii Inſtitutiones rei militaris, eura et ſtudio M. Nic, Schwe- belii, 4. maj. 1767. Accurate Vorſtellung der kaiſerl. koͤnigl. Armee, wo, rinnen zur eigentlichen Kenntnis der Uniform von jedem Regiment ein Officier und Gemeiner in völliger Montirung und ganzer Statur nach dem Leben abgebildet — find, nebſt der Geſchichte, gr. 8. 1735. — Dergleichen von der Preußiſchen Ars mee, — der königlich Franzoͤſiſchen, — koͤniglich Pohlniſchen, — Churhannoͤveri⸗ ſchen, — Churſaͤchſiſchen, — den Fraͤnkiſchen und Schwaͤbiſchen Kreißtruppen,— und der Rußiſchen Armee. von Belidor kurzgefaßtes Kriegslericon, aus dem Franzöſt ſchen uͤberſezt, 1765. 1 5 Zu den ſchoͤnen Wiſſenſchaften Kuͤnſten, Mu calien, Woͤrterbuͤ⸗ | chern und andern, wären noch eine Menge Werke anzuführen, wovon ich aber nu folgende bemerke. Früchte der Oettingiſchen Geſellſchaft der fehönen Wiſſenſchaf, ten, 1751. Hauns Sachſens Gedichte, Fabeln ce. gr. Z. Salz zur Bruns neneur, eine Sammlung ſcherzhafter Gedanken, Fabeln und Erzehlungen, 1759. Familiengeſchichte und Abendtheuer des Junker Ferdinand von Thon, 1776. Die Schreibkunſt in einer Anweiſung zur deutſchen Orthographie sc, 1765. Elementarbuch für Kinder, durch Abbildung der merkwuͤrdigſten Dinge, und deren deutſch, latein franzöſiſch » und italieniſchen Benennungen, 8. 1771. Neues Italieuiſches Woͤrterbuch, von Profeſſor Jaͤger. Dreßlers Freundſchaft und Liebe, in zwölf melodiſchen Liedern auf das Clavier, zweyte Auflage, 4. 1779. Neucaſtle, neueröfnete Reitbahn, oder vollkommener Stallmeiſter. 8) Kupferſtiche. Blanks 51 Bildniſſe berühmter Künftfer, Buchdrucker un Buchhändler, fol. 1779. Neue Vorſchriften zur zierlichen Kanzley und Fra turſchrift, 1786. Atlas von Pommern auf zwölf Charten, mit einer doppelte Einfaffung, wovon die innere in dem Wappen des Pomeriſchen Adels, und die du ſere in den Grundriſſen und Proſpeeten der Städte beſtehet. Charte vom Koͤnig N reich Polen, beſtehend in einer Generalcharte und funfzehn DRIN N 1585. 55 verſchiedene große und kleine e ge. ö > 33 . m unterſchreibeu und endlich befräftigen werden, der menſchenfreundlichſte, freygebigſte, wohlthaͤtigſte Mann, deſſen Herz zur Güte und Freund⸗ ſchaft wie geſchaffen war, der allemal mehr that, als man erwarten und vermuthen konnen, und dem es eine Wolluſt wurde, wenn er im Wohlthun aus und uͤberfließen und mit vollen Haͤnden geben und mit, theilen konnte. Allein er liebte den ſtillen edlen Hausfrieden über alles, und da dieſer durch nichts groͤßer und leichter, als durch einen Schwarm ſolcher Leute geftöree werden kann, die dem Haus- und Handelsherrn mehr zur Laſt und Plage als zur Beyhuͤlfe und Erleichterung gereichen: ſo glaubte er die Hauptquelle großen Verdruſſes am beſten verſtopfen zu koͤnnen, wenn er ſie gaͤnzlich von ſich entfernt hielte. Er verrichtete daher, bis zu den ſpaͤteſten Augenblicken ſeines Lebens alle Geſchaͤfte mit der groͤßeſten Thaͤtigkeit, Puͤnctlichkeit und Unverdroſſenheit ganz alleine. Es herrſchete bey ihm ein Geiſt der ſtrengſten Ordnung. Dieſer war in allen feinen Briefen, Geſchaͤften, Handelsbuͤchern und Rechnungen un⸗ verkennbar, wie ſolches alle Buchhandlungen, die mit ihm Verkehr ge⸗ habt, beſtens wiſſen und bezeugen werden. Als er es zuletzt je laͤnger je ſichtbarer merkte, daß ſein Ende herzunahe, daß ſein letztes Stuͤndlein bald ſchlagen werde; ſo brachte er noch vollends alle ſeine Sachen ins Reine. Seine Handelsbuͤcher wurden berichtiget, ſeine Rechnungen ab⸗ geſchloſſen, und ſein Haus beſtellet, damit er ſeiner beſten Gattin alles in der ſchoͤnſten Ordnung zuruͤcklaſſen, und nun deſto leichter, entlaſteter und freudiger was dahinten iſt und bleiben muß, vergeſſen, und ſich deſto ungeſtoͤrter nach dem, was da vorne iſt, nach dem 1 u der Se⸗ 5 ligkeit ausſtrecken Fönne. Ä Ich gedachte zuvor ſeiner Wohlthaͤtigkeit: nun will ich ſtatt vieler Proben, die ich anfuͤhren koͤnnte, nur allein auf ein einziges anmerkungs⸗ wuͤrdiges Beyſpiel aufmerkſam machen, wovon ich aber die mir naͤher bekannten Umſtaͤnde zu übergehen habe. Ein ſehr geſchickter Mann, der f K 8 in 1 EIER ER in einer gewiſſen Stadt ein anfehnliches Amt bekleidete kam, wiewohl durch eigenes Verſchulden, nach einem ſtrafbaren Vergehen, um ſeinen Unterhalt. Er gerieth mit ſeiner Familie in die aͤuſſerſte Duͤrftigkeit, ohne daß ſich irgend jemand ſeiner angenommen und erbarmet haͤtte. Unſer Rafpe erhielt durch einige Freunde Nachricht von feiner traurigen Lage, und ſogleich war er entſchloſſen, wenn er auch an ſich keine Verbindung mit demſelben hatte, ihn zu unterſtuͤtzen. Er uͤberſendete ihm nach und nach, aus Mitleiden geruͤhrt, anſehnliche Gelder, die endlich uͤber tau⸗ ſend Gulden betrugen. Auch dies ſolte nach ſeinen edlen Geſinnungen verborgen bleiben, wie anderes mehr. Er befoͤrderte ſein Aufkommen auf Reiſen, die derſelbe, um neue Bedienung und Verſorgung zu ſuchen, 3 Es gelung ihm auch endlich fie au finden. Ganz Nürnberg wird ihm übrigens willigſt und Freudigft das 3 geugniß geben, daß er von feinem unter dem Segen des Herrn und durch Fleiß, Geſchicklichkeit und Arbeitſamkeit erworbenen anſehnlichen Vermoͤgen mildthaͤtigſt Arme und Nothleidende erquicket, fromme und wohlthaͤ⸗ tige Stiftungen freygebigſt unterſtuͤtzet, ſchamhafte unter Kummer und Noth gebeugte, in der Duͤrftigkeit und Verborgenheit ſchmachtende Hausarme ſorgfaͤltig aufgeſuchet und ihnen reichlich mitgetheilet, dabey es aber die linke Hand vielmals nicht Et wieviel en 1 58 than und en m 1 ff ö f Wie f ) In der Vorrede zu des P. Labats Reifen V. B. S. xl. fügt Herr Schad noch dieſe Schilderungen bey. „Einer von den Hauptzugen des Charakters unſers wohl⸗ ſeligen Freundes war, daß er ſich ſtets fort gleich blieb. Er war durch Vernunft und Religion zu einer ſolchen Feſtigkeit in allen feinen Handlungen und Entſchlieſ⸗ ſungen gekommen, daß er nicht leicht durch etwas konnte erſchuͤttert werden. Geis ne Religion beſtund nicht aus ungewiſſen Meynungen, ſondern ſie beruhte auf dem feſten Grundſatze, Gott, als ſeinen Schöpfer, liebreichen Vater, weiſen Verſorger und größten Wohlthaͤter, kindlich und dankbar zu verehren, deſſen geoffenbartes Wort zu einer beſtaͤndigen 11 vor Augen zu haben, und ſich 1 Fuͤhrun⸗ gen Bee 19 Wie vielen hat nicht ſonſt dieſer wackere Manu bey feiner großen und weitlaͤuftigen Handlung Brod, Nahrung und Unterhalt verſchaf⸗ fet? Wie ſehr werden ihn die Kupferſtecher, die Illuminiſten, die Setzer, die Buchdrucker, die Papiermuͤller und ſo viele andere Kunſt⸗ verwandte vermiſſen? Als ich einſtmals einige Bedenklichkeiten aͤuſſerte, ob auch die vielen Kupfertafeln, welche noch zu einem gewiſſen Bande unſeres Conchylienwerkes noͤthig waren, gegen die naͤchſte Meſſe fertig ſeyn wuͤrden, ſo bekam ich von meinem nun verherrlichten Freunde fol⸗ gende Antwort: „Bey den vielen Kunſtmeiſtern zu Nuͤrnberg läßt ſich „ gar vieles ausrichten, was anderswo ſchwerlich zu bewerkſtelligen ſeyn „ mochte, wie ich denn ſelbſt mehr als funfzig Kupferplatten alleine fuͤr „auswaͤrtige Handlungen in dieſem halben Jahre habe ſtechen laſſen, „ohne die vielen zu rechnen, welche fuͤr meine eigene Handlung verfer⸗ „üiget werbe Da ircheile nun wer urtheilen kann, wie ste Hände dieſer thaͤ⸗ tige unverdroſſene Mann in Arbeit geſetzet? und wie viele Menſchen er nuͤtzlich befchäftiget? und ob es nicht für ein großes Gluck, ja für einen wahren Segen zu achten, ſolchen Buͤrger in den Ringmauern einer Stadt wohnend zu haben? und ob nicht ein Buchhaͤndler von Raſpens Verdienſten und Wuͤrkſamkeit, fuͤr eines der achtungswuͤrdigſten, an⸗ ersten Mitglieder im Lande und Staate zu achten En e C2 Bey gen getroſt zu uͤberlaſſen. Er war überzeugt, daß es die Schuldigkeit eines CHris ſten und rechtſchaffenen Mannes allerdings erfodere, in den Stand, worein ihn die goͤttliche Vorſehung geſetzt hat, der Welt nuͤtzlich zu ſeyn, Gutes zu wirken, und alle Kraͤfte zum Beſten der menſchlichen Geſellſchaft aufzuopfern. Man ſah ihn da⸗ her niemals unthätig das ihm anvertraute Pfund, die vorzuͤglichen Gemüthsgaben womit er aus geruͤſtet war, gehoͤrig anzuwenden, und die Pflichten ſeines Berufs zu erfuͤllen.!“ S. xv. „„Das liebſte Geſchäft, dieſes in allen Stuͤcken rechtſchaffenen Mannes, und welches er fuͤr die groͤßte Belohnung ſeiner Arbeit hielt, war, ohne alles Geraͤuſch/ und in der reinſten Abſi cht, aͤchte Menſchenliebe auszuuͤben, guten Samen 30 — a nn — 5 8 Bey aller Bereitwilligkeit des ſeligen Mannes, um die ihm fo häufig angebotenen Schriften der Gelehrten in feinem Verlag zu neh⸗ men und es ſogar mit den groͤßeſten, weitlaͤuftigſten und wichtigſten Werken ebenfalls getroſt zu wagen, war er doch nie — zu ſeiner Ehre und zu ſeinem wahren Nachruhme ſey es geſaget — zu bewegen, ſchmu⸗ tzige verfuͤhreriſche Romanen, die der Unkeuſchheit das Wort reden, und freygeiſteriſche Schriften, die der Tugend ſpotten und der Religion Hohn ſprechen, in ſeinem Verlag zu nehmen, ſo ſehr man ſie ihm auch öfters aufnoͤthigen, ja aufdringen wolte, und fo groß vielleicht der ſchein⸗ bare Gewinn geweſen, den er bey unkeuſchen, nach unzuͤchtigen Schrif⸗ ten begierigſt greifenden Leuten, und bey freygeiſteriſchen Gemuͤthern davon haͤtte hoffen koͤnnen. Er war davon lebendig uͤberzeugt, daß ein Schriftſteller, der ſolche Schriften ſchreibe, und ein Buchfuͤhrer, der ſie verlege und verbreite, ein ſchreckliches Aergerniß anrichte, ja noch nach dem Tode, ſo lange ein Blat ſolcher verfuͤhreriſcher Schriften uͤbrig ſey und geleſen werde, fort und fort ſuͤndige. Eine jede Seele, welche durch die Leſung ihrer unſeligen Schriften verfuͤhret, in ihren Sitten und Geſinnungen wie vergiftet, in Lehre und Leben aͤrger, unedler, un⸗ keuſcher, ungöttlicher gemacht, und zu Suͤnden und Miſſethaten veran⸗ laſſet worden, darauf ſie ſonſt von Aab wohl nimmer gekommen und ver⸗ Samen in Verborgenen aus zuſtreuen, und manche Thränen von den Augen der Be⸗ trübten in der Stille abzuwiſchen. Bey fo großen, jedem in die Augen leuchtenden eigenen Verdienſten, war unſer nunmehr verewigter Freund, von allem Stolze weit entfernt. Er war beſcheiden und vorſichtig in allen feinen Urtheilen, ernſthaft ohne Haͤrte, und gewohnt von jedermann Gutes zu denken und zu ſprechen, eine heut zu Tage äufferft feltene Tugend: fein Umgang mußte alſo ganz natürlich, überaus ans N 4 genehm, gefällig und lehrreich ſeyn. Mit ſolchem Bewuſtſeyn alſo, die Pflichten feines Standes erfüllt, und feine Kräfte zur Beförderung des allgemeinen Beſtensů̃, redlich angewendet zu haben, konnte der wohlſelige Herr Raſpe, wie ein jeder ehr licher Mann, mit vollkommener Zufriedenheit, am Abend Ayla lebens, auf die eien Tage zurück ſehen. I ar verfallen wäre, wird dereinſt am Tage der Vergeltung und des gerech⸗ ten Gerichtes ihre Verſchuldung groͤßer, ihre Verantwortung ſchwerer und ihr Urtheil ſchrecklicher machen. Unſer rechtſchaffener Kaſpe war viel zu chriſtlich und zu gewiſſenhaft geſinnet, als daß er feine Ehre in der Schande, ſeine Nahrung gleichſam im Kothe der Wolluſt und Got⸗ tesvergeſſenheit, und zeitliche Vortheile im Verlage ſolcher Schriften ſuchen ſollen, welche nicht ſowohl als ruͤhmliche Verlagsarticul, ſondern als Schandflecken mancher Buchlaͤden anzuſehen ſind, und zuletzt un⸗ ausbleiblich ſtatt des gehoften Gewinnes und Nutzens beydes dem Schriftſteller und dem Verleger lauter Schande und 3 Sud) und Verderben bringen. Wir verlangen Beweiſe, werden manche ſagen, daß Raſpe wuͤrk⸗ lich in Abſicht ſchluͤpfricher und ſchaͤdlicher Schriften fo gefinnet geweſen, als es hier vorgegeben wird. Gut, hier iſt ſogleich ein ſehr auffallender Beweis. Als vor einigen Jahren das liebe Gera von einer alles zer⸗ ſtoͤrenden Feuersbrunſt heimgeſuchet und zugleich ein werther in einem anſehnlichen Amte lebender Freund des ſel. Kaſpe, feines Hauſes und aller Haabſeligkeiten beraubet ward, ſo ließ es ihm der Wohlſelige vors erſte an Beyhuͤlfe und Unterſtuͤtzung nicht fehlen. Um aber zur Scho⸗ nung feines Freundes, von den Gaben und Wohlthaten auch den ge⸗ ringſten Schein des Almoſens zu entfernen: ſo machte er ihm den Vor⸗ ſchlag, ob er nicht bey feiner großen Bekanntſchaft mit der Franzoͤſi⸗ ſchen Sprache ein Werk für den Raſpiſchen Verlag gegen ein anſehn⸗ liches Honorarium uͤberſetzen wolle. Der Vorſchlag wurde ſehr annehm⸗ lich gefunden, und die Wahl traf nun zuerſt das Leben des Roſellt, weil ſich unſer Kaſpe noch dunkel erinnerte, daraus einmal etwas in feinen jängern Jahren mit Vergnügen geleſen zu haben. Viele dazu noͤthige Kupfertafeln waren nun ſchon geſtochen, und ein Alphabet des Textes bereits zum Drucke eingeliefert worden, als unſerm Raſpe bey & 3 „ einer 22 | —— —— einer näheren Prüfung dieſes Buches, gleichſam die Schuppen von den Augen fielen. Er fand mehrere anſtößige, aͤrgerliche und unanſtaͤndige Stellen. Mehr bedurfte es nicht, ihn alſobald zum Entſchluſſe zu brin⸗ gen, den weiteren Druck einzuſtellen, die Kupferplatten zu zerbrechen, die ganze Schrift zu unterdruͤcken, damit auch kein Blat davon auf die Nachwelt aus ſeinem Verlage kommen, Anſtoß verurſachen, und ihm das Wehe zuziehen moͤchte, welches unſer Heiland allen denen gedro⸗ het, die Aergerniſſe anrichten. Solte ich denn, ſprach der redliche Kaſpe, in meiner Jugend einen ſolchen verdorbenen Geſchmack gehabt haben, daß mir etwas gefallen koͤnnen, was allerdings l und des 8 ſerſten Abſcheues und Mißfallens wuͤrdig iſt? Guten Schriftſtellern und Gelehrten ſtunde ſein Haus und ſein en offen. Er kam gemeiniglich allen ihren Wuͤnſchen und Erwartungen zuvor. Kaum durften fie ſich es merken laſſen, daß ihnen dieſes und jenes Werk aus ſeinem Verlage ſehr dienlich und willkommen ſeyn wuͤrde, ſo machte er ihnen oft unvermuthet damit ein Geſchenke. Ich ſchrieb es ihm einſt, er moͤge doch einem gewiſſen, nicht ſehr bemittelten Ge⸗ lehrten einen Theil meines Conchylienwerkes, und noch ein paar andere Buͤcher feines Verlages, für meine Rechnung übermachen. Er ant⸗ wortete mit dem naͤchſten Poſttage, wie er die vorgeſchriebenen Buͤcher ſchon abgehen laſſen, und dafuͤr geſorget, daß fie franc und frey mei⸗ nem gelehrten Freunde in die Haͤnde kommen moͤchten. Nimmer aber wuͤrde er ſie in Rechnung bringen, denn er mache ſich ein freudiges Vergnuͤgen daraus, ſolchen wohlgelehrten aber eben nicht wohlbemittel⸗ ; ten Männern damit ein Geſchenke zu machen. Ich entſchuldigte mich | einſtens aufs hoͤflichſte bey ihm, wegen der vielen Briefe, die ich für mehrere meiner Freunde zur ſichern Beförderung beygeleget. Er ers | wiederte: „die Beyſchluͤſſe, ſo Ew. — mir zur weiteren Beſtellung an⸗ | „vertrauen, beſchweren mich ganz und gar uicht Es freuet mich viel- ! wech nn 23 „mehr innigſt, daß ich zu der unter den Naturforſchern herkommlichen „Correſpondenz durch meine geringen Dienſte etwas beytragen kann.“ Werke, die mir zu meinen conchyliologiſchen Arbeiten unentbehrlich wa⸗ ren, wurden mir durch Kaſpens Vermittelung, ſobald ich ihm nur den geringſten Wink gegeben hatte, auf den wohlfeilſten Wegen und zu den billigſten Preiſen herbeygeſchaffet. So habe ich durch ihn die allerneueſte Ausgabe des Bonanniſchen Muſei Kircheriani aus Rom, den Janus Plan- eus de conchis rarioribus minus notis aus Venedig, alle Theile von Ger⸗ ſaints Catal. raifonne, und des de Favanne Conchyliologie, wie auch die Conchyliologie nouvelle et portative aus Paris, des da Coſta Elements of Conchology, wie auch deſſen British Conchology, und Pennants Bri- tish Zoology aus London, Gronovü Zoophylacium aus Holland ꝛc. er⸗ halten. ü 8 Viele große Werke, die der unternehmende Aafpe in feinem Ver⸗ lag genommen, und bey welchen er, wegen der vielen dazu erforderlichen Kupferſtiche einen ſehr betraͤchtlichen Aufwand gemacht hatte, brachten ihm keinen Gewinn, ſondern den anſehnlichſten Verluſt. So ergieng es ihm mit des Ellis Naturgeſchichte der Corallen, mit der Degeerſchen Inſectengeſchichte, mit der Ueberſetzung von des Pater Daniels Geſchichte von Frankreich, dabey er fehr viel eingebuͤßet, und bey ſehr vielen andern . Buͤchern. Ich bezeugte ihm einſtmals meine Verwunderung, wie er doch des Pater Daniels Geſchichte von Frankreich als Maculatur gebrauchen, und alles, ſo an mich geſandt wuͤrde, in lauter Bogen dieſes gewiß uicht zu verachtenden Hiſtoriſchen Werkes einballiren möchte. Er uͤberraſchte mich bald uachher mit den ſechzehn Quartbaͤnden dieſer Geſchichte, die er mir uͤber Luͤbeck als ein gewiß wichtiges Geſchenke verehrte, und er ſchrieb mir bey der Gelegenheit folgendes: „Ich war anfaͤnglich mit die⸗ „sem Buche ſehr glücklich. Allein der während der Ausgabe deſſelben er⸗ abe ſiebenjaͤhrige Schleſiſche und Vohmiſche Krieg hatte auch auf „mei⸗ N 5 24 2 „meinen Verlag einen ſehr ſchaͤdlichen Einfluß. Viele vormalige Kaͤu⸗ „fer blieben aus, und bekuͤmmerten ſich nicht weiter um die Fortſetzung. „Und alſo blieben mir die letzten Theile groͤßtentheils auf dem Halſe und „wurden Ladenhuͤter. Das iſt gemeiniglich das Schickſal großer und „weitlaͤuftiger Werke, welche ein Verleger endlich in Maculatur ver⸗ „wandeln muß. Das will ich aber, ſetzt er hinzu, von unſerm großen „conchyliologiſchen Werke nicht hoffen, noch hingedeutet wiſſen, ob ich „es gleich aus langer Erfahrung weiß, daß zweyhundert Exemplare bey „Werken, die von Korallen, Inſecten und Conchylien handeln, vollkommen „hinreichen, um die ganze Entomologiſche und Conchyliologiſche Welt „zu vergnuͤgen und zu befriedigen. Ja ich will zufrieden ſeyn, wenn nur „oft noch ſoviel abgeſetzt werden.“ Er hat aber doch ſeiner wuͤrdigen Gattin noch zuletzt den Rath gegeben, ſich mit dem Verlag anderer Werke und mit ihrer Fortſetzung nicht weiter zu befaſſen, aber doch das Con⸗ chylienwerk bis zu ſeiner nun bald zu hoffenden Vollendung fortzufeßen. | Er betheuerte es mir einigemal: „feine Handlung habe zwar von dem gar d» koſtbaren Conchylienwerke viele Unkoſten, aber gar den anſehnlichen „Vortheil nicht gehabt, den er und andere davon vermuthet und erwar⸗ „tet. Indeſſen ſolle ihm und ſeiner Verlagshandlung der Ruhm bleiben, „ein ſo großes und wichtiges Werk vollendet zu haben, das taufend an⸗ f „dere gewiß laͤngſt unvollendet (bey den vielen dabey vorgefommenen nun „gluͤcklich uͤberwundenen Schwierigkeiten) hätten liegen laſſen. “ Er ward von einem ſehr werthen Freunde zu Berlin, der ſeine Na⸗ turgeſchichte — — ins Franzoͤſiſche uͤberſetzen laͤſſet, ermuntert, er moͤge doch auch mit dieſem conchyliologiſchen Werke eine gleiche Anſtalt treffen. Der ehrliche Raſpe belehrte mich ſogleich von dieſer gut gemeinten Zu⸗ } muthung, erklaͤrte fich aber dabey mit einem fehr edlen deutſchen Natio⸗ nalſtolze: „er verlange es nicht, durch ſolche Ueberſetzung von einer au⸗ „dern Nation die ä zur EN dieſes Werkes zu erbetteln. f „De — „ 25 „Denn ſeinem Deutſchlande muͤſſe die Ehre alleine bleiben, ein conchyliolo⸗ „giſches Wer, dazu faſt vier hundert illuminirte Kupferblaͤtter gehoͤreten, „ohne Franzoͤſiſche Subſidiengelder vollfuͤhret zu haben.“ Wie ich mich bey ihm beklagte und beſchwerte, daß a den erſten Lagen des fünften Bandes vom Syſtemat. Conchylienwerke viele den Sinn der Worte ganz verkehrende Druckfehler angetroffen wuͤrden, ſo uͤbernahm er von der Zeit an, ſelber die letzte Correctur der Boͤgen mit der groͤßeſten Genauigkeit und Puͤnctlichkeit. Als aber dennoch im ſie⸗ benten Bande, auf den Kupfertafeln, darauf die Abbildungen der Spon- dylorum zu ſehen find, der aͤrgerliche Fehler begangen und uͤberſehen wor⸗ den war, daß der Kupferſtecher aus Klapmuſcheln, Klaxmuſcheln gemacht, und ich den nun verewigten Freund daran erinnerte, ſo aͤuſſerte er den ge⸗ rechteſten Unwillen, und es war ihm hoͤchſt empfindlich, dergleichen gro⸗ ben Fehler nicht bemerket zu haben. Er ließ ſich daruͤber in einem ſeiner Briefe folgendermaſſen heraus: „Der unſinnige Fehler des Kupferſte⸗ „chers, welcher aus Klapmuſcheln, Klaxmuſcheln gemacht, und meine „eigene Nachlaͤßigkeit und Blindheit, dergleichen auf den ſo oftmals durch „meine Haͤnde gegangenen Abdruͤcken nicht geſehen noch bemerket zu ha⸗ „ber, hat mich nicht wenig verdroſſen und empfindlichſt geaͤrgert. Ich „will dieſen haͤßlichen, aͤuſſerſt anſtoͤßigen Fehler auf allen noch bey mir „vorraͤthig liegenden Exemplaren mit der Feder verbeſſern, und auf „den Kupfertafeln ſogleich ausſchleifen und abaͤndern laſſen. Auſſer⸗ „dem aber leſe ich es mit wahrem Vergnuͤgen, daß Ew. H. mit den „Arbeiten des Kupferſtechers und der Illuminiſten bey dem ſiebenten „Bande weit zufriedener, als bey den erſten Metz des ſechſten „Bandes geweſen. E,s gereichte dem Wohlſeligen zur innigſten Freude, wie er fahe, f daß durch meine Wege immer ein Band des Conchylienwerkes D nach EN RG „„ nach dem andern, dazu oft geſchwinder als er es erwartet hatte, ge⸗ liefert, und beym fuͤnften Bande ſchon die ganze erſte Ordnung der einſchalichten gewundenen Schnecken, beym achten die zweyte Claſſe und Ordnung der zwoſchalichten Conchylien geſchloſſen, alſo dadurch ſchon das conchyliologiſche Werk zu einiger Vollſtaͤndigkeit gebracht und ſeiner endlichen Vollendung immer mehr genaͤhert ward. Er brach⸗ te mir deswegen in ſeinen freundſchaftsvollen Briefen den waͤrmſten und herzlichſten Dank, und dabey aͤuſſerte er ſich in Abſicht des fonft unvergeßlichen Martini: „derſelbe ſey bey feinen kraͤnklichen Umſtaͤn⸗ „den von andern Verlegern, die ihm naͤher geweſen, ſo gepreſſet „und mit Arbeiten uͤberhaͤufet worden, daß er an das von ihm ange⸗ „ fangene Conchylienwerk faſt gar nicht mehr denken koͤnnen, und es „gewiß nimmer wuͤrde vollendet haben, wenn er auch das hoͤchſte Al⸗ „ter erreichet.“ Im November des 1783ſten Jahres war unſer Raſpe noch fb geſund, daß er es mir zuſchrieb: „ich hoffe es von der göttlichen „Guͤte, daß ſie Ew. H. und mein Leben noch ſo lange friſten wird, „bis wir den gaͤnzlichen Beſchluß des Conchylienwerkes gemacht. „Alsdenn wollen wir ein feierliches Te Deum laudamus anſtimmen und »„abſingen laſſen, welches fuͤr uns von größerer Wichtigkeit ſeyn wird, „als das Te Deum der Spanier, ee ihres Bombardemens vor 5 Algier. ,, Allein die Waſſerſucht, davon er be ward, zerſtörte gar bald { den fonft veſten Bau feiner irdiſchen Hütte. Er bewieß in feiner ſchweren und ſchmerzlichen Krankheit die groͤßeſte Stille, Gelaſſenheit, Standhaftigkeit und Geduld. Er ſetzte feine Geſchaͤfte, fo viel es nur immer ſeine Krankheit zuließ, wie auch feine Correſpondenz, bis zur letzten Stunde fort. Was er mir noch wenig Tage vor ſeinem Ende 1 f i vor — — i 27 vor rührende Zeilen zugeſchrieben, wird man aus meiner Vorrede zu der ausfuͤhrlichen Abhandlung von den Linksſchnecken erſehen koͤnnen ). Er litte bey der zunehmenden Waſſerſucht die groͤßten Schmerzen. Aber er huͤtete ſich ſehr ſeinen Freunden, und inſonderheit ſeiner zaͤrtlichſt von ihm geliebten Ehegattin, einer gebohrnen Krackherin, durch aͤngſtliche Klagen und Seufzer laͤſtig und beſchwerlich zu fallen. Er ergab ſich gaͤnzlich und mit vieler Reſignation in den goͤttlichen Willen, und war gelaſſen in ach Leiden, geduldig in der Truͤbſal, ruhig bey der Ruͤckſicht auf ſein | D 2 vori⸗ ) Dieſe Here Nachrichten des Hn. Verfaſſers, habe ich nach ihren ausführlichen Inhalt hier beyzufügen. — „Traurig iſt die Nachricht, welche ich hier niederſchreiben muß, daß der rechtſchaffene Verleger des Conchylienwerkes, der liebe, wuͤrdige, verdienft, volle Herr Raſpe, im October des vorigen Jahres ſeine Laufbahn geendiget, und dieſer Welt, die ihm den Verlag der wichtigſten und koſtbarſten Werke zu ver⸗ danken hat, durch den Tod entriſſen worden. Ich hoffe meinen Leſern, entweder noch, wenn es moglich und thunlich ſeyn wird, oder doch gewiß naͤchſtens, das wohlgetroffene Bildniß und den Lebenslauf dieſes verehrungswertheſten Mannes zu uͤberreichen. Hier begnuͤge ich mich, den Leſer mit den Zeilen bekannt zu ma⸗ chen, welche mir der Selige wenig Tage vor ſeiner Aufloͤſung, wie er gleichſam ſchon am Rande des Grabes, bey der Graͤnze des Todes, auf dem Scheidewege zwiſchen der Zeit und Ewigkeit geſtanden, bey den Schlußworten eines langen und ausführlichen Briefes zugeſchrieben, und die mir ſtets unausloͤſchlich und unvergeß⸗ lich im Andenken bleiben werden. „Ich kann und will es ſchließlich E. H. nicht laͤnger verhehlen, daß ich „Den ganzen Sommer hindurch krank geweſen, und es nun endlich fo weit „mit mir gekommen, daß ich meinen Abſchied ſtuͤndlich erwarten muß. Dies wird alſo mein letzter Brief ſeyn. Tür alle Güte, Liebe und aufrichtige „Freundſchaft erſtatte ich Ihnen hiemit den innigſten und herzlichſten Dank, „und erbitte zugleich als ein ſterbender deren Fortſetzung fuͤr meine zuruͤck⸗ bleibende Frau, welche das Conchylienwerk, deſſen Vollendung ich nicht verlebet ⸗ zu bolenden bemuͤhet ſeyn wird.“ 0 0 5 28 — voriges in der nutzbarſten Geſchaͤftigkeit durchlebtes Leben, froͤhlich bey der guten Ausſicht in die ſelige Ewigkeit. So ſtarb er endlich am 25ſten October 1785 den Tod des frommen Chriſten, betend, glau— bend, hoffend, nachdem ſeine Pilgrimſchaft gedauret im ledigen Stande zwey und dreyſig Jahre, in der erſten Ehe acht Jahre, im Wittwer⸗ ſtande ſieben Jahre, in der andern hoͤchſtvergnuͤgten Ehe ſieben und zwanzig Jahre, in allem drey und ſiebenzig Jahre weniger einen Mo⸗ nath und neun Tage. Daß mir be der Trauerpoſt von ſeinem Tode CM manche „Einem feiner alten treuen Freunde zu Bamberg, ſchrieb er wenig Tage vor feinem Tode, mit der reinſten Handſchrift, die ihm fo geläufig und eigenthuͤmlich war, nachſtehendes zu: „Freund! Man blaͤßt die Retraite! Alſo gute Nacht fuͤr dieſes Leben. „Tauſend Dank für alle Liebe und Freundſchaft, und eine gluͤckſelige Nach⸗ „folge! Nuͤrnberg den 1. Octob. 1785. N. „Erſtaunen wir nicht billig über die Seelenruhe und Geiſtesgegenwart, mit welcher der nun verklaͤrte Redliche von ſeinem baldigen Abſchiede geredet, ſein Haus i beftellet, feinen Freunden das letzte debet wohl geſaget? und über die Freymuͤthig⸗ | keit und Unerſchrockenheit, mit welcher er dem immer näher auf ihn andringenden | Tode unter die Augen geſehen? Wahrlich der Gerechte ift auch in feinem Tode | getroſt, ja getroft wie ein junger doͤbe. Impavidum ferient ruinae. Wenn auch die letzte Plage kommen will, ſo fuͤrchtet ſich dennoch ſein Herz nicht, er hoffet unverzagt auf den HErrn und Heiland, der es fo theuer verheiffen, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich ſtuͤrbe, und wer da lebet und glau— bet an mich, wird nimmermehr ſterben. Vielleicht werden manche ſchon bey dies fen wenigen Zügen, die ich aus feinem Leben und Charakter angefuͤhret, begieri⸗ ger gemacht, das Bildniß und den tebenslauf eines ſolchen vortreffichen Mannes näher und genauer kennen zu lernen. Dies Verlangen ſoll gewiß befriediget wer⸗ den. Ich bin ihm wegen ſeiner e Verdienſte und Freundſchaft dies Denkmal der Liebe ſchuldig. 5 — 29 manche Thraͤne entfallen, wird man bey der Freundſchaft, damit mein ganzes Leben gegen ihn erfuͤllet geweſen, ohne eydliche Betheurungen glauben koͤnnen. Indeſſen goͤnne ich Ihm vom Grunde der Seelen die erwuͤnſchte Ruhe, zu der Er nunmehro eingegangen. Denn es bleibt doch vollkommen wahr und gewiß, die richtig vor ſich gewandelt haben, kommen zum Frieden und ruhen in ihren Kammern. Bey der Einſenkung ſeiner Gebeine in die Ruheſtaͤtte und Todtengruft, iſt nachſtehendes von ſeinem Beichtvater uͤber ſeinen Sarg ausgeſprochen worden, welches ich, um die Nuͤrnbergiſche erbauliche Art, verdienſt⸗ volle Maͤnner zu begraben, ein wenig kennbarer zu machen, hier nicht habe hinweglaſſen wollen. \ Se D Ein⸗ Einſegnung. * I Die Treue Gottes, welche groß if, verherrlichet ſich an den Seinigen auch noch an ihrer abgebrochenen Leibeshuͤtte, auch noch im Grabe. Hier gehet zwar der Leib, 5 wenn der erlöfete Geiſt bereits mit Himmelsglanz umgeben iſt, in die Verweſung uͤber; Hier muß das, was Erde iſt, wieder zur Erde werden: aber mitten in der Erde ſtehet der Staub unter der Aufſicht deſſen, der auch den Staub geſchaffen hat. Er bewahret denſelben, daß er nicht verlohren gehen kann, und die Zeit und Stunde iſt ſchon veſtgeſetzet, in welcher ſeine Allmacht | denſelben aufs neue ins Leben rufen wird. Dann wird das Verwesliche anziehen das unberwesliche und das Sterbliche anziehen die Unſterblichkeit, und was geſaͤet worden in Schwachheit, wird auferſtehen in Saft | Der Gerechte \ wird alsdann in feinem Fleiſche Gott ſehen, ſeine Augen werden ihn ſchauen und kein Fremder. Er wird erblicken ſein Antlitz in Gerechtigkeit, 5 er wird ſatt werden wenn er erwachet nach ſeinem Bilde. 5 In 9 — Ä 31 In dieſer getroſten Zuverſicht uͤberlaſſen wir nun die abgebrochene ar 1 unvergeßlichen F Freundes f der Erde, die unſer aller Mutter iſt. Wir ſaͤen ſie auf Hofnung kuͤnftiger Auferſtehung zur ſeligen Unſterblichkeit aus, x mit innigſtem Danke für Seine Treue, aber auch mit Segen den wir fuͤr Ihn von der Quelle alles Segens zu erbitten ſuchen. Euch, ihr theuren Glieder, Euch ſegne Vater und der Sohn, Euch ſegne Gott der heilige Geiſt. Geſegnet ſey Euer Eingang in das Grab und Eure Ruhe daſelbſt muͤſſe Ehre ſeyn. Geſegnet ſey Euer kuͤnftiger Ausgang aus dem Grabe zum ewigen Leben. Der Erſtgeborne von den Todten, IEſus Chriſtus, welcher todt geweſen, aber lebendig worden, und nun lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit, wolle, wenn er die Todten wird an jenem Tag aufwecken, auch nach Eurem Grabe ſeine allmaͤchtige Hand ausſtrecken. Er wecke dann den verweslichen Leib nach der langen Todes Nacht wieder auf, und führe Ihn fehön verflärt zum auserwaͤhlten Hauk, zur Schaar der Seligen, die ſeinem großen Namen ein ewiges Halleluja weihen ꝛc. 8 RR MO Ka SE ER Be 5 8 . Kegel 5 = mecten. ont, , en. Coni, — ——8 1 x - 1 5 N 5 „ u} — 7 f > g Ben: 0 x 1 de 5 * 2 „ 5 “ — 8 RB, 0 * * * x . er > 4 2 8 1 228 ö > PX - FR 1 2 2 2 8 8 5 . 59 Sn — 2 N * 2 1 r = 3 7 5 * “ - . « * 7 % F 3 Er en 2 0 „ * ı IR 2 pe 5 * 1 5 . i u l 5 S i s x > 5 er A 5 4 0 u — — 73L I. NG. S 5 x A N 2 . ö + vs 1 7 4 id ” 5 * 5 2 = Y . „ 4 - — Pr - * * 8 » „„ 3 | Boreellau — Hehnecken 0 Cypracae. Tab. 144. 222 1332. Pe 1 Kegel — chnecken 0 | A | 2 ar Wesel 2 el, bee. eee, De 5 4 „„ 5 * >) 25 0 5 2 ( D LE RUN ne ‚ 7 } 6 h 1 4 5 93 1 1 * 05 een n N « NY a) ( — — 5 — i Dehneeken 9 1 . 1 ar 2 = A 1 mir { vn 1 — * 1 . 2 n 1 „ 2 ? k ; 1 a . 2 7 A * 7 1 a 82 5 = 5 ra N 0 * N PER e 7 — 7 7 723 r # * a \ 5 Er > 2 \ “ F — £ m d 1 1 EA, % 0 * 8 A 1 2 1 > ir erh 1 Pr . 8 5 G . 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Lin Sehne | a es pre: En Fr. 2084. 74.2032. RN AAO