ee a er n e e —̃̃ — ae — > . —.— 2 — x 5 — —— . — — 2 5 a — — 2 ee eee eee Meinen nt aaa a ri währen ehe rer ——— - — 1 * Reues ſyſtematiſcehes Conchylien⸗Cabinet fortgeſetzet durch Johann Hieronymus Chemnitz, Paſtor bey der deutſchen Guarniſonsgemeinde zu Copenhagen, Mitglied der Kaiſerlichen Aeaeademie der Naturforſcher, der Nordiſchen Societaͤt der Wiſſenſchaften der gelehrten Geſellſchaft zu Danzig, und der Geſellſchaft naturforſchender Freunde 5 Berlin. — — —-: U Vierter Band. Mit acht und 7 0 nach der Natur asien ah mit lebendigen en De ee Nür r en bey Gabriel Nicolaus Naſpe. "MDCCLXXX. -& — en nn ur m On sINNAEVS in amoenitatibus Academicis Tom. 2. pag. 406. Tapendamus tempus illud, quod alii in luſu, feſtis diebus, compotationibus et fabulis conſumunt, conſiderandis natu- rae theſauris; deſinemus vitam breuitatis accuſare. Satis longa eft, ipfi breuem facimus. | Dem Hochgebornen Herrn Grafen er b n Adam Gokklob von Molkkt, Grafen von Bregentwet, Ritter vom hohen Elephantenorden, Koͤniglich Daͤniſchen wuͤrklichen geheimen Conferenzrathe vr. g ñ digen Herrn Hochgeneigteſten Goͤnner | unterthaͤnig zugeſchrieben und gewidmet. = 22 er > Hochgeborner Herr Graf, Guaͤdiger Herr geheimer Conferenzrath, Hochgebietender, Hoͤchſtzuverehrender Gönner! aum war ich mit mir ſelber einig worden, die Fortſezung des vom Martini angefangenen und unvollendet geblie⸗ benen ſyſtematiſchen Conchylienwerkes zu übernehmen: fo ward auch ſogleich der Entſchluß gefaßt, Ew. Hochgraͤflichen Excellenz une Fortſetzung in tiefſter Demuth zuzueignen. 4 3 Schon Schon lange ſehnete ich mich nach einer abermaligen Gelegen⸗ heit, um es feierlich und öffentlich vor den Ohren und Augen der Welt ſagen und ſchreiben zu koͤnnen, wie ſehr ich Sie bewundere und verehre; wie hoch ich Sie ſchaͤtze und achte; wie viel mein Herz fuͤr Sie empfinde; wie voͤllig es Ihnen ergeben ſey; wie ſtark es ſich Hoch denenſelben fuͤr alle aus Dero hohem Hauſe empfangene Gnadenerweiſungen verbunden und ewig verpflichtet erkenne. Nimmer wuͤrde ich dem ſchnoͤden Eigennutze und der heuch⸗ leriſchen Schmeichelei meine Feder leihen, und um ihrentwillen nur einen Zug, nur eine Sylbe niederſchreiben. Mein Unter nehmen entſpringet aus den beſten und lauterſten Grundquellen, es hat die reinſten und edelſten Abſichten. Durch dieſe Zuſchrift ſoll Ew. Hochgraͤflichen Excellenz ein kleiner Zoll meiner ſchuldigſten Dankbarkeit entrichtet, ein geringes Opfer meiner Erkaͤntlichkeit dargebracht, eine erneuerte Huldigung meiner Un: terthaͤnigkeit abgeſtattet, ein ehrfurchtsvolles Zeugniß meiner vollkommenſten Ergebenheit uͤberreichet werden. 17 | | Hochge⸗ Hochgebohrner, verehrungswuͤrdigſter Herr Graf! Deroſelben ausnehmende Verdienſte, großmuͤthige Geſinnungen, preißwuͤrdige Eigenſchaften beduͤrfen im geringſten meines Lobes und Weihrauchs nicht. Sie ſind zu weit uͤber alle Lobſpruͤche erhoben. Sie find Stadt und Land und welt: kuͤndig. Sie verdienen bey einer dankbaren Nachwelt das herrlichſte Hhrendenkmahl. Nie wird man auch an die güldenen Zeiten der glückfeligen Regierung des verewigten hoͤchſtſeligen Koͤniges Friedrichs des Fuͤnften zuruͤckdenken koͤnnen, ohne zu⸗ gleich den Namen ſeines groͤßeſten Lieblings, ſeines liebſten Grafen von Moltke zu nennen, und zu ſegnen, und ſeinen Verdienſten Gerechtigkeit wiederfahren zu laſſen. Ew. Hochgraͤfliche Excellenz haben es durch Dero hohes Exempel unleugbar bewieſen, daß die Schlangenklugheit und Taubeinenfalt ganz wohl beyſammen wohnen — daß je⸗ mand der feinſte gefälligfte Hofmann und zugleich der aufrich⸗ tigfte von aller Falſchheit weit entfernte Nathanael — daß jemand, beydes der größte Liebling und vertrauteſte Freund des maͤchtigſten maͤchtigſten Monarchen, und doch der waͤrmſte Gottes - und Menſchen⸗ und Tugendfreund — daß jemand ein großer Staatsmann voller Scharfſinn, hoͤchſtverfeinerten Sitten und Weltkenntniß, und zugleich der Mann voller Religion und Chriſtenthum, voller Gewiſſenhaftigkeit, Gottſeligkeit und Rechtſchaffenheit ſeyn koͤnne. | Wie viele andere Lieblinge der Fürften und Regenten auf Erden muͤſſen nicht vielmals beſchaͤmt erroͤthen, wenn ſie an die Menge ihrer Fehler, und an das große Heer ihrer Ver⸗ gehungen zuruͤckdenken, damit ſie ihren Rang, Stand und Ge⸗ wiſſen beflecket? Ew. Hochgraͤfliche Excellenz koͤnnen da: gegen mit dem ruhigſten Herzen und reinſten Gewiſſen auf ihr tugendvolles, mit lauter edlen Thaten bey allen Schritten bezeichnetes Leben, zuruͤckſehen. Sie gleichen in ihrem ſie⸗ benzigjaͤhrigen Alter einer lieblichen Abendſonne, welche der Welt den freudigſten vortreflichſten Tag geſchenket, und nun gegen das Ende ihrer wohlthaͤtigen Laufbahn mit dem ruhig⸗ ſten ſten Blicke zurückfichet, und ſich der fie anſtaunenden Welt mit dem heiterſten Geſichte zeiget. Nun der Herr, mein Segensgott, welcher ſich liebreichſt in ſeinem Worte erklaͤret, und ſpricht, ich wills vergelten, ich komme bald und mein Lohn mit mir, ſey fuͤr das unzaͤh⸗ lige Gute, was durch Dero immer wohlthuende Hand in unſerm Lande geſtiftet und ausgerichtet worden, Dero Schild und großer Lohn, zu Dero Erquickung in der Zeit, und zu Dero Verherrlichung in jener Ewigkeit. Allein, iſt es nicht Vermeſſenheit, wenn ich hier ein Conchyliologiſches Werk Dero Händen zu überreichen wa⸗ ge? Das ſollte ich nicht vermuthen. Ew. Excellenz ſind ein großer Freund, Kenner und Liebhaber der Conchyliologie. Sie hielten auch um deßwillen recht ſehr viel vom ſeligen Mar⸗ tini. Sie beehrten ihn einigemal mit eigenhaͤndigen 1 | b en, fen, und ermunterten ihn durch die Gnade und werkthaͤtige Beyhuͤlfe nicht wenig in ſeinen muͤhſamen Geſchaͤften und kraͤnklichem Zuſtande. Sie haben auch, ohne alles Ge raͤuſch, in der groͤßeſten Stille, ſeiner Wittwe mehr Gutes gethan, als ich hier ſagen darf. Sie ſind es, welche mich zur Fortſetzung des Martiniſchen Conchylienwerkes am kraͤftigſten aufgefordert; daher ich Ihnen hiemit nur dag: jenige uͤbergebe, was durch Sie Leben und Wuͤrklichkeit er⸗ halten hat. Sie beſitzen ſelber eine der ausgeſuchteſten an⸗ ſehnlichſten Sammlungen von Naturalien, ſonderlich von Conchylien. Sie haben, mit einen nicht geringen Aufwande, aus den hollaͤndiſchen Auctionen die koſtbarſten Pracht⸗ und Rangſtuͤcke, welche wir hieſelbſt ſonſt nie würden zu ſehen bekommen haben, erkaufen laſſen. Sie oͤfnen bereitwilligſt Dero Sammlung den Lonchylienfreunden. Sie erlauben es gefaͤlligſt, was andere nimmer erlauben wuͤrden, daß man die allerſeltenſten Stuͤcke auch wohl mit nach Hauſe neh⸗ men, eine Zeitlang behalten, deren Abzeichnungen beſorgen, und und mit guter Muſe betrachten und beſchreiben darf. Ohne Dero gnaͤdige Vermittelung wuͤrde der erſte Theil des praͤchtigen Regenfußiſchen Conchylienwerkes ſchwerlich heraus: gekommen ſeyn, und vollends der zweete Theil, welcher nun ſeiner Vollendung nahe iſt, wohl nimmer ſeine Endſchaft er⸗ reichet haben. Hochdieſelben finden ein inniges Vergnuͤgen daran, auch dieſe kleinen Werke unſers großen Gottes, ich meyne die Conchylien, zu betrachten. Sie haben auch ſchon er nigemal meine Sammlung zu beſehen geruhet, und dabey ſtundenlang, auch in der Begleitung Ihrer wuͤrdigſten Frau Gemahlin, eine ſolche Geduld und Aufmerkſamkeit bewieſen, welche bey ſo hohen vielbeſchaͤftigten Perſonen wun⸗ derſelten gefunden wird. Dieſem Buche werde ich alſo nicht vergebens einen gefaͤlligen Blick, eine gnaͤdige Aufnahme, und einen kleinen Platz in Deroſelben herrlichen Buͤcher⸗ vorrathe erbitten duͤrfen. b 2 Mir Mir fehlen die Worte, um die Empfindungen der tief⸗ ſten und vollkommenſten Ehrerbietung ſtark genug ausdruͤcken zu koͤnnen, mit welchen ich erſterbe, als Meines Gnaͤdigen Herrn Grafen, und f Verehrungswuͤrdigſten Goͤnners Copenhagen, den 25. Februar 1780. unkerthaͤniger Diener und Verehrer, Johann Hieronymus Chemnitz. Vorbericht. ie Conchyliologie iſt ſeit einigen Jahren ſehr aufgeklaͤret und erweitert worden, aber ſie hat auch das Ungluͤck gehabt, viele ihrer waͤrmſten Freunde und größeften Gönner zu verlieren. Der Vers luſt des großen unvergleichlichen Linne, eines Mannes, den ich nie anders als mit Empfindungen der tiefſten Ehrerbietung nennen werde, iſt es nicht für die Naturgeſchichte in vieler Abficht ein unerſetzlicher Verluſt? Das baldige Erblaſſen des Herrn Doctor Feldmanns, Landphyſiei und Rathsherrn zu Neuruppin — Des Herrn Phil. Ludwig Statius Muͤllers, Profeſſors zu Erlangen, des Herrn Gruͤndlers, geſchickten Kupferſtechers und Naturalienſammlers zu b 3 Halle, Vorbericht. Halle „, des Herrn Hofrath Walchs, Prof. der Beredſamkeit zu Jena, mußte nothwendig allen Conchylienfreunden, welche die Ver⸗ dienſte, ſo dieſe Maͤnner um das Conchyliologiſche Studium gehabt, zu erkennen und zu ſchätzen wußten, aͤußerſt empfindlich und ſchmerzlich ſeyn. Aber der ploͤtzliche Tod des wahren irdiſchen Engels, des freund⸗ ſchaftlichen allerliebſten Martini — o Gott welch ein Donnerſchlag war er nicht für feine wuͤrdigſte Gattin, für dieſe feine noch immer un⸗ troͤſtlich weinende Mariane, für feine zuruͤckgebliebenen Waiſen, für feine Verleger, fuͤr ſeine durch ihn geſtiftete Geſellſchaft naturforſchender Freunde, fuͤr die gelehrte Welt, und für alle feine durch die Bande der innigſten und zaͤrtlichſten Freundſchaft mit ihm aufs genauefte verbunde⸗ nen Liebhaber und Verehrer? wahrlich der empfindlichſte Verluſt fuͤr die Conchyliologie! Linne, der ihm freylich an ausgebreiteten Kenntniſſen in der Naturwiſſenſchaft weit überlegen war, hatte damals, wie er vom Schauplatze der Welt abtrat, die meiſten feiner unſterblichen Werke laͤngſtens vollendet. Die andern vorhin von mir mit Achtung und Erz kenntlichkeit genannten Maͤnner, waren doch, bey allen ihren uͤbrigen vor⸗ treflichen Eigenſchaften und ausnehmenden Verdienſten, wenigſtens fuͤr die Conchyliologie, noch eher zu miſſen. Allein Martini ſtand noch recht im Anfange ſeiner Laufbahn. Im Naturlexico war er erſt gegen das Ende des vierten Bandes mit dem Buchſtaben A fertig worden; von der Conchyliologie war erſt der dritte Band, und mit demſelben der dritte Theil des ganzen Werkes, ſo acht bis neun Baͤnde ausmachen wird, geen⸗ 4) Ich ſchweige von den andern Verdienſten dieſes meines vieljaͤhrigen Freundes, und melde nur diß einige, daß er drey anſehnliche Naturalienſammlungen vollig in Ordnung gebracht, nemlich die Naturalienkammer des Waiſenhauſes zu Halle, das Cabinet des Grafen zu Wernigerode, und feinen eigenen vortreflichen Vor⸗ tach, der an Conchylien und Snfeeten in Halle der beſte und fehönfte geweſen. u | Vorbericht. geendiget worden. Von den Beſchaͤftigungen der Geſellſchaft naturfor⸗ | fehender Freunde follte eben der vierte Band durch ihn herausgegeben werden. Und nun muſten wir ihn miſſen; den miſſen, der von feinen Pe bensſtunden den edelſten Gebrauch machte, der ſie recht herauskaufte, und des laͤngſten Lebens und hoͤchſten Alters werth geweſen waͤre. Herr wie unbegreiflich ſind deine Rathſchluͤße, wie dunkel und unerforſchlich deine Wege, wie unerklaͤrbar und undurchdringlich oftmals deine Ab⸗ ſichten? Nach dem Tode unſeres Martini war es nun eine der erſten Fra⸗ gen, wer ſoll und wer wird fein ſyſtematiſches Conchylienwerk fortſetzen? Der Verleger deſſelben wandte ſich ſogleich an mich, trug mir die Fort⸗ ſetzung deſſelben auf, und meldete mir, welches hernach auch die ver⸗ wittwete Frau Doctorin Martini und ihr Curator, der Herr Doctor Brehmer, bekraͤftigten, wie es denn auch aus manchen Stellen ſeiner | ehemaligen an mich gefchriebenen Briefe zu errathen war) daß der ſeli⸗ ge Mann mich laͤngſtens gleichſam zum Erben feiner Conchyliologiſchen Arbeiten eingeſetzet, und mich zur Fortſetzung ſeines Conchylienwerkes beſtimmt und auserſehen habe. Jedoch ich fuͤhlte keinen Beruf mich hierauf einzulaſſen; ich konnte und wollte mich zu keiner Fortſetzung entſchließen. Es fehlte mir freylich nicht an Vortheilen, welche derglei⸗ chen Arbeit erleichtern koͤnnen, und wohl nur wenige ſo beyſammen ha⸗ ben moͤchten. Außer einer zahlreichen Conchylienſammlung, daran ich ö ſeit dreyßig Jahren mit Emſigkeit geſammlet, befige ich auch alle Haupt⸗ bücher fo von der Conchyliologie handeln. Mir ſtehet der Zugang zu den vortreflichſten Conchylienſammlungen, ſelbſt zu der Koͤniglichen auf der Kunſtkammer, der hochgraͤflich Moltkiſchen, Spengleriſchen u. ſ. w. offen. Ich bin auch ſo gluͤcklich, meinen Herzensfreund, den Herrn Kunſtverwalter Spengler, dieſen großen Conchylienkenner, in der Naͤhe u | Ei a Vorbericht. zu haben, und darf auf ſeine Beyhuͤlfe und Unterſtuͤtzung die ſicherſte Rechnung machen. Sobald ich aber nur die acht und dreißig zum vier⸗ ten Bande ſchon fertig da liegenden Kupfertafeln betrachtete, welche durchaus zuerſt beſchrieben werden mußten, obgleich von ganzen Familien der darauf abgebildeten Schnecken vielmals keine Sylbe vorhanden war, dadurch ich haͤtte belehrt werden koͤnnen, was viele mir ganz unkennt⸗ lich vorkommende Figuren vorſtellen ſollten: ſo entfiel mir aller Muth, ja es ſchien mir eine Unmöglichkeit zu ſeyn, mit Ehren dabey durchzu⸗ kommen; warf ich endlich einen Blick auf die Wichtigkeit meines hieſigen muͤhſamen und weitlaͤuftigen Amtes bey einer volkreichen Gemeinde, ſo wurden vollends alle Gedanken, dabey es mir wahrſcheinlich werden wollte, die Sache koͤnne ſich vielleicht noch thun laſſen, verſcheucht und unterdrückt. Daher ſchrieb ich an Herrn Raſpe: mein ſchweres Amt, meine zu ſehr eingeſchraͤnkte Zeit, meine genug uͤberladenen Umſtaͤnde, erlaubeten es mir nicht, an die Ausarbeitung des Textes und an die Fortſetzung dieſer Arbeit zu denken. Er wandte ſich an den Herrn Kunſtverwalter Spengler und erſuchte ihn um dieſe Gefaͤlligkeit; aber er erhielt auch da eine abſchlaͤgige Antwort. Weil ich dem Herrn Ver⸗ leger in meinem Briefe den Herrn Hofrath Walch zu Jena, den Herrn Baron von Zorn zu Danzig, den Herrn Legationsrath Meuſchen zu Haag, als Maͤnner genannt, welche zur Fortſetzung dieſes Werkes weit geſchickter als ich ſeyn würden, fo verſaͤumte er keinen Augenblick, fie dazu aufzufordern. Der Herr Hofrath Walch beſtimmte wiederum mich faſt zu gleicher Zeit zu dieſem Geſchaͤfte, und that mir in einem überaus freundſchaftlichen Briefe manche Vorſchlaͤge, wie dieſe Arbeit aufs leich⸗ teſte vollendet werden koͤnne. Bald nachher erfolgte auch unvermuthet das Ende dieſes eben ſo gefaͤlligen als großen Gelehrten. Der Herr Baron von Zorn, von deſſen gruͤndlichen Conchyliologiſchen Kenntniſſen | viele Vorbericht. viele im Naturforſcher und in den Schriften der Danziger gelehrten Ge⸗ ſellſchaft ſtehende Abhandlungen, darinnen einige neuentdeckte Suͤdlaͤndi⸗ ſche Schnecken beſchrieben werden, ein unverwerflihes Zeugniß ablegen) lehnete dig Geſchaͤfte der Fortſetzung auch von ſich ab, und ließ mich eben⸗ falls durch Herrn Spengler dazu einladen. Der Herr Legationsrath Meuſchen, (dieſer beruͤhmte Conchylienkenner, dem fo viele der groͤſten | und reichſten Conchylienfammlungen in Holland zum Gebrauche offen ſtehen — unter deſſen Aufſicht die Verzeichniſſe der Hollaͤndiſchen zum Verkauf ausgebotenen Naturalienſammlungen eine ganz andere Geſtalt gewonnen, und ſo wiſſenſchaftlich und fruchtbar geworden, als ſie ſonſt von Unwiſſenheit gezeuget und unfruchtbar geweſen ) ließ ſich auch nicht erbitten. Doch gab er Hofnung, der Herr Profeßor Boddaert zu Leyden, dem es an den hiezu nöthigen Eigenſchaften gewiß nicht fehlet, werde nicht abgeneigt ſeyn, das Werk fortzuſetzen. Es wollte aber der Herr Profeßor, wie er darum begruͤßet ward, ſolche Fortſetzung in Hollaͤndiſcher Sprache ſchreiben und dem Verleger die Sorge der Ueberſetzung uͤber⸗ laſſen. Auch war noch von andern Bedingungen die Rede, die eben ſo wenig ſtatt finden konnten. Nunmehr wandte ſich der Herr Verleger wie⸗ der an mich, und da er mich noch eben ſo unſchluͤſſig fand und eine eben ſo abſchlaͤgige Antwort abermals erhielte; ſo ſteckte er ſich, um mich doch zu uͤberreden, hinter einen hieſigen Freund. Die herzliche Bitte der Frau Doctorin Martini, ich moͤgte doch um der Ehre ihres ſeligen Man⸗ nes, meines beſten Freundes willen, ſein Werk nicht unvollendet liegen laſſen, kam hinzu. Viele andere Conchylieufreunde beſtürmten mich mit ahnlichen Bitten und Forderungen. Mein Spengler ließ es auch an dringenden Vorſtellungen nicht fehlen, und verſprach es heilig, wie er es auch redlich erfuͤllet, mir mit Rath und That treulich an die Hand zu gehen. Kurz ich ward uͤberſtimmet und uͤbermannet, und mußte endlich einwilligen. Noch iſt es mir auch nicht leid e 0 mich 4 Vorbericht. mich entſchloſſen zu haben, und es wird mir auch kuͤnftig nicht die Reue ankommen — es muͤßte denn ſeyn, daß mir durch feindſelige Urtheile und kraͤnkende Vorwürfe die Arbeit verleitet, vergaͤllet und verbittert würde. Seit langer Zeit habe ich kein Jahr geſuͤnder, zu⸗ friedener und vergnuͤgter zugebracht, als diß Jahr, darinnen ich mich mit der Ausarbeitung dieſes vierten Bandes beſchaͤftiget. Meine Amtsgeſchaͤfte haben darunter ſo wenig gelitten, daß ſie vielmehr bey ſo manchen Aufheiterungen, die mir das angenehme conchyliologiſche Stu⸗ dium verſchaffet, munterer und freudiger als ſonſten verrichtet worden. h Nachdem ich mich zur Fortſetzung entſchloſſen hatte, fo wurden mir die Martiniſchen conchyliologiſchen Papiere, die der Verleger an ſich gekaufet Hatte, uͤberantwortet. Ich fand aber den Schatz nicht darinnen, den ich geſuchet und vermuthet. Vom ganzen vier⸗ ten Bande, deſſen Ausgabe ſchon ſeit langer Zeit mit Ungeduld er⸗ wartet worden, war nur ein Bogen, der eine Beſchreibung der erſten vier Figuren enthielte, fertig. Er wuͤrde mir doch ſehr willkommen geweſen ſeyn, wenn er eine kleine Einleitung in das erſte Geſchlecht des vierten Bandes, ſo von den Fiſchreuſen handelt, enthalten. Al⸗ lein die ſuchte ich vergeblich. Ich habe mich daher deſſelben gar nicht bedienet, ſondern ihn ungebraucht zuruͤckgeſandt. Unter den andern Manuſcripten fanden ſich Abſchriften ſolcher Conchylienwerke, die ſehr rar und theuer ſind. Der liebe ſelige Mann hatte ſichs wohl anfaͤng⸗ lich nicht vorgeſtellet, noch mit der Zeit und vor ſeinem Ende, ſelbſt Beſitzer ſolcher Originalwerke zu werden, wie er es wuͤrklich gewor⸗ den iſt. Mit herkuliſcher Arbeit, mit der erſtaunlichſten Gedult und mit dem bewundernswuͤrdigflen Fleiße hat er den ganzen Text des Regenfußiſchen Werfes, der Geviſchen conchyliologiſchen Beluſtigun⸗ gen und andere von Conchylien handelnde Schriftſteller von Wort zu Wort abgeſchrieben. Auch eine Abſchrift der drey Tractate von ; de * 5 Vorbericht. g des Liſters Hift. Animal. Angliae befindet ſich darunter, bie doch aber von einer andern Hand geſchrieben worden. Daß mir ſolche Papiere nichts nuͤtzen können, brauche ich nicht erſt zu ſagen. Ein Manuſcript von ihm, welches die Geſchichte aller Conchylio⸗ logiſchen Schriftſteller enthaͤlt, ſcheinet ſehr vollſtaͤndig und des Drucks vorzüglich werth zu ſeyn; — auch ſind alle von ihm im Berliniſchen Magazin befindliche gedruckte Abhandlungen von den Erd⸗ und Fluß⸗ ſchnecken in einen Baud zuſammen getragen, und durch kleine Bey⸗ ſchriften erlaͤutert worden. Noch ſind unter den Manuſcripten drey Bande eines conchyliologiſchen Real- und Verbal⸗Lexicons vorhau⸗ den, die, nach ſeinem Entwurfe, am Ende des ganzen Syſtematiſchen Conchylienwerkes in einem ſtarken Bande, oder in ein paar Banden, herausgegeben werden ſollen. Dieſe drey Manuſcripte gedenket der Herr Verleger in ſeinen Verlag zu nehmen, und das Lexicon durch einen zu ſolcher Arbeit vorzuͤglich geſchickten Gelehrten, dazu ich den wuͤrdigen Herrn Paſtor Schroͤter zu Weimar ernennen wuͤrde, ergaͤn⸗ zen, ausarbeiten und vollenden zu laſſen. 8 Viele feiner Manuſcripte wuͤrden für mich von ungemeinem Nu⸗ Ben ſeyn, und mir das muͤhſame Nachſchlagen der vielen Schriftſteller um ein großes erleichtern, wenn ſie ſich nicht immer auf den Catalo⸗ gum ſeines eigenen Cabinets bezoͤgen, den ich nie geſehen, und der ſich nun in den Haͤnden des Herrn Grafen von Matuſchka, Domherrn zu Breßlau, befindet, als welcher die ganze Martiniſche Naturalien⸗ ſammlung fuͤr zweytauſend fuͤnfhundert Reichsthaler an ſich gekaufet, und dazu auch den großen geſchriebenen Catalogum, wie es nicht mehr als billig war, erhalten. Was helfen mir aber ſolche Manuſcripte, darinnen er alle conchyliologiſche Schriftſteller, zum Exempel: den Bo⸗ nanni, Gualtieri, Dargenville, Seba und andere durchgehet und bey jeder ihrer Figuren ſagt: ſiehe meinen großen Catalogum pag. da 3 8 c 2 und Vorbericht. und da. Auch feine Beyſchriften bey den Conchylien der zwölften Edi⸗ tion des Linnaͤiſchen Naturſyſtems, darnach ich mich mit der heftigſten Begierde ſehnete, weil ich daran eine Fackel bey mancher Linnaͤiſchen Dunkelheit zu finden glaubte, halfen mir ſo viel wie gar nichts. Die gute Frau Doktorin Martini ruhete zwar nicht eher, als bis ſie mir dieſe Beyſchriften abcopiren laſſen. Kaum aber waren ſie in meinen Haͤnden, ſo bedauerte ich es, ihr ſo viele Muͤhe deswegen gemacht zu haben, denn bey jeder Nummer im Linne ſteht faſt nichts weiter beygeſchrieben, als ſiehe meinen Catalogum in Quarto pag. da und dort. Dadurch wird noch dazu nicht der alte Catalogus, den ich vielleicht noch erobern moͤchte, ſondern ſein neueſter gemeint, welcher beym Ca⸗ binette geblieben, und davon niemals wird geſchieden werden. Man wird aus allem bisher gefagten ohne Muͤhe erſehen Fönz nen, wie grund⸗ und bodenloß das Vorgeben ſey, Martini ha⸗ be viele Bande feines conchyliologiſchen Werkes ſchon zum voraus ausgearbeitet. Liſters Hiftoria Conchyliorum in zwey ſtarken mit vie⸗ lem Papier durchſchoſſenen Foliobaͤnden, ſo Martini auf allen Seiten und bey allen Figuren mit unzaͤhligen Noten, Allegationen und Beyſchriften bereicherte, iſt ohnſtreitig das brauchbarſte conchyliologiſche Manuſcript, fo er hinterlaſſen. Ich that alles mögliche, um dieſes liebſten Handbuches meines verklaͤrten Herzensfreundes aus ſeiner Buͤcherauction theilhaf⸗ tig zu werden. Ich machte mir Hofnung, niemand werde ſich an ein ſo ſtark beſchriebenes und dadurch gewiſſermaſſen ganz entſtelltes und verunſtaltetes Werk ſonderlich kehren, und es, ohne die genaueſte Be⸗ kanntſchaft mit der Martiniſchen Schreibart und Abbreviaturen, nicht einmal verſtehen koͤnnen; es werde mir daher ganz unfehlbar zu Theil wer⸗ den. Herr Doctor Brehmer, dieſer wuͤrdige Curator der Martiniſchen Fa⸗ milie, hatte von mir den Auftrag, ſein moͤglichſtes zu thun, um mir dieſen Schaz conchyliologiſcher Kenntniſſe zuzuwenden. Doch überließ | ich Vorbericht. ich es uͤbrigens ſeinem Ermeſſen, wie weit er gehen, wie viel er bieten wolie. Er hat auch ſeine Commißion ſo ſehr weit ausgedehnet, daß er ſeinen Gegner bis auf hundert und zehn Reichsthaler uͤberboten, und es endlich dennoch fahren laſſen, weil er leicht denken koͤnnen, daß mir eine ſolche Ausgabe zu laͤſtig fallen wuͤrde. Nun befindet ſich diß vortrefliche Manuſcript, welches als der beſte Commentarius über den Liſter angeſehen werden kann, in den Haͤnden des vornehmen Han⸗ delsherrn, Johann Noe Gogels, zu Frankfurt am Mayn. Als Ihre Excellenz der Herr Graf von Moltke vernah⸗ men, wie ſehr es mich ſchmerzte, mich des brauchbarſten Mar⸗ tiniſchen Manuſcripts beraubet zu ſehen, ſo erklaͤrten Sie ſich großmuͤthig, wenn Sie das geringſte von meinem heiſen Ver⸗ langen gewuſt, Sie wollten, wie Sie ſich auszudruͤcken ge⸗ ruheten, eine ſo große und ample Commißion gegeben haben, daß uns diß Werk nimmer entgehen ſollen. Wer hoͤret nicht in dieſen Worten den Menſchenfreund reden, dem es Wolluſt iſt, überall Menſchenfreuden zu verbreiten, und im Wohlthun auf allen Seiten uͤberzufließen. Welche Großmuth? Wie ſehr verdienet ſie nicht meine dankbarſte Bewunderung und tiefſte Verehrung? Der nunmehrige Eigenthuͤmer des Martiniſchen Liſters, wie ich ihn nun beliebter Kürze willen nennen will, wird aber feines Schatzes ſchwerlich recht froh werden. Denn das weitlaͤuftige Martiniſche Re⸗ giſter Über dieß ganze von ihm bearbeitete und gleichſam erſt mit einem Text verſehene alte Liſteriſche Werk, darinnen die aͤltern, neuern und neueſten Ausgaben des Liſters (welche letztere ich ihm noch zu dem Ende aus meinem Buͤchervorrath auf ein Jahr geliehen hatte) mit einander in allen ihren gar ſehr von einander abgehenden Zahlen verglichen, bey jeder Figur vom Anfange bis zum Ende berichtiget, und noch mit Nachweiſungen auf den Klein und Adanſon En 0 3 ert Vorbericht. chert worden, befindet ſich unter den Manuſcripten ), und ware dem eigenthůmlichen nunmehrigen Beſitzer hoͤchſt unentberlich. Es ſoll ihm auch gerne, wozu mir der Herr Verleger ſchon ſeine Erlaubniß gege⸗ ben, verabfolget und ohne Entgeld und Unkoſten zugeſandt werden, ſobald er uns die Gefaͤlligkeit erweiſen, und ſeinen Martiniſchen Li⸗ ſter auf eine Zeitlang zum Gebrauch leihen wird. Er darf nur dem Herrn Verleger anvertrauet werden. Von den Linksſchnecken find ſehr gute Grundriſſe und Entwuͤr⸗ fe, wie auch manche brauchbare Zeichnungen unter den Papieren der Martiniſchen Manuſcripte vorhanden. Ich bin faſt ſchluͤßig, dieſe Ent⸗ wuͤrfe mit dem eheſten weiter auszuführen, und im ſechſten Bande die ſaͤmtlichen Linksſchnecken, fo viele deren bisher bekannt worden, zu lie⸗ fern. Sollte jemand unbekannte Arten von Linksſchnecken beſitzen, der wuͤrde mich ungemein verpflichten, wenn er mir davon die getreueſte Abbildung und die zuverlaͤßige Nachricht, etwa von ihrem Vaterlan⸗ de und dergleichen, zukommen ließe. Linksgewundene Land- und Fluß⸗ ſchnecken, auch verſteinerte und gegrabene Linksſchnecken gehoͤren eben fo wohl unter diß Capitel. Um aber dem ſechſten Bande, der da> mit nicht allein angefuͤlet werden möchte, die noͤthige Staͤrke zu geben, und ihn ſeinen Mitbruͤdern gleich zu machen, ſo koͤnnen zu⸗ letzt manche vom Martini bey den vorhin abgehandelten Geſchlech⸗ tern ausgelaſſene, zu einem Supplements bande beſtimmte, hinzugefüget, und ſonderlich den vielen vom Banks und Solander entdeckten, aus den Suͤdlaͤndern herzugefuͤhrten Conchylien Platz gemacht werden. Es iſt aber dieſes vorjetzt nur noch ein bloßer Vorſchlag und See 6 ; h und. ° 6) Liter Hat feinen vortreflichen Zeichnungen der Conchylien oft gar keinen, vielmals i Naber nur einen ganz kurzen Text beygefuͤget; daher Klein mit Recht ſchreibet: „Lifterus in tabularum aenearum titulis parcus et jejunus eſt.,, Dieſen Mangel hat nun Martini in ſeinen ſo ſtark beſchriebenen Liſter reichlich erſetzt. Darum iſt dieſes Manufeript ſo gar wichtig und achtungswuͤrdig. Vorbericht. und 68 beruhet auf dem Beyfall und Gutbefinden der Conchylienfreunde, ob dieſer Vorſchlag durchgehen und dieſer Gedanke realiſiret werden ſoll. Dieſer jetzt herauskommende vierte Band des Syſtematiſchen Conchylienwerkes iſt von mir in der kurzen Zeit eines einigen Jah⸗ res ausgearbeitet und vollendet worden. Anfaͤnglich fiel mir die un⸗ gewohnte Arbeit, Conchylien gehörig nach dem eigenthuͤmlichen ihrer Bauart zu charakteriſiren und zu beſchreiben, unglaublich ſchwer und verdruͤßlich, in der Folge ward fie mir leichter und angenehmer, und gegen das Ende, nachdem ich hierinnen mehrere Uebung und Fertig⸗ keit erlangt hatte, ward ſie mir am leichteſten und vergnuͤgteſten. Sie gereichte mir mehr zur Erhohlung als zur Ermuͤdung. Ob der fuͤnfte Band, welcher die Kraͤuſel (Trochos), die Mondſchnecken (Cochleas lunares), und die Neriden (Cochleas femilu- nares); oder nach dem Dargenville zu reden, die Limacons a d bouche applatie, Limacons a bouche ronde, et Limacons a bouche demironde, folglich drey Hauptgeſchlechter in ſich faſſen wird, eben fo zeitig und geſchwinde, nemlich in Jahresfriſt, werde vollendet wer⸗ den koͤnnen, muß die Zeit lehren. An meinem Fleiße und Eifer will ich es nicht ermangeln laſſen, um es moͤglich zu machen. Al⸗ lein wie vieles liegt nicht, wie Salomo ſchreibet, an der Zeit und am Gluck, oder an der Vorſehung und Regierung unſers Gottes, der eit und Gluͤck in ſeinen Haͤnden hat. Sollte ich auch durch unver⸗ weidliche Hinderniſſe aufgehalten werden, bey jeder Meſſe halbe und ganze Bande fertig zu ſchaffen, fo ſollen doch wenigſtens ſtarke Ab⸗ lieferungen folgen, und es ſattſam beweiſen, daß ich die Haͤnde gewiß nicht in den Schooß geleget habe. Viel getreuere Zeichnungen und ungleich beffere Abbildungen, als wir bisher bey dieſem Werke gehabt, gedenke ich Fünftig den Con⸗ chylienfreunden darzulegen, wozu ich einen mir laͤngſt bekannten ſehr ge⸗ Vor bericht. geſchickten Maler, der recht geboren zu ſeyn ſcheinet, Natiralien, vornemlich aber Conchylien, meiſterhaft nach der Natur zu zeichnen, verſchrieben habe. Er wird naͤchſtens ſeine Reiſe hieher antreten, in meinem Hauſe wohnen, und unter meiner Aufſicht arbeiten. Er wird, wie ich zuverſichtlich hoffe die Erwartung meiner Leſer nicht nur erfüllen, ſondern weit übertreffen. Die vielen aus andern conchyliologiſchen Schriftftellern angeführten Stellen habe ich nicht, wie mein Vorgaͤnger, in geſpaltenen Tolumnen an der Seite des Textes dahinſtellen, ſondern lieber bey jeder Beſchreibung voranſchicken wollen, damit ſie dem Leſer und Kenner deſto eher ins Auge fallen, und von ihm mit einem Blicke uͤberſehen werden möchten: wenn die Abbildungen mancher Schnecken dieſes Bandes nach Originalien, die ich dem Martini zugeſandt, verfertiget worden, ſo heißt es in der Ueberſchrift ex muſeo noſtro, wenn aber diß nicht iſt, dergleichen Conchylien ſich jedoch eben ſo gut in meiner Sammlung befinden, fo heißt es nur in mufeo noftro. Um auch von der Ordnung, die von mir bey der Anfuͤhrung ſo vieler Stellen aus conchyliologiſchen Buͤchern beobachtet worden, etwas zu mel⸗ den: ſo muß ich es bekennen, und deßwegen um Verzeihung bitten, daß hierinnen nicht allemal die allerſtrengſte chronologiſche Ordnung gehalten, vielmehr einige Buͤcher ſo genommen und angefuͤhret werden, wie ſie mir am naͤchſten bey der Hand geweſen. Freylich habe ich mich wohl gehuͤtet, die aͤlteſten Schriftſteller zuletzt und die jüngften zuerft zu ſetzen, aber un⸗ ter ſolchen, die nur um einige Jahre von einander unterſchieden ſind, habe ich es nicht allemal ſo genau beobachtet. Doch ſoll kuͤnftig auch hierauf mehr Bedacht genommen, und auch auf dieſe vielen Leſern unmerklichen and andern vielleicht ſehr gleichguͤltigen Sache mehr Fleiß, Genauigkeit und Aufmerkſamkeit verwandt werden. Kleins Tentemen meth. oſtracol. habe ich mit Willen und Vorſatz immer ſogleich nach des Liſters Hiſtor. Conchyl. allegiret, ohnerachtet es nach der chronologiſchen Ordnung weit zuruͤcke | Vorbericht. zuruͤcke ſtehen muͤſſen. Denn Kleins Arbeit beziehet ſich allemal auf die Liz ſteriſchen Figuren, und iſt wie der getreueſte Tommentarius des Liſters ans zuſehen. Bey manchen Conchylien, wo er diß nicht geweſen, hat er auch mit einem andern Platze verlieb nehmen muͤſſen. Petivers nicht ſonderlich nutzbare Werke ſind mir aus der hieſigen Vibliotheck durch die Guͤte des Herrn Profeſſors Kall, und das alte, wenig brauchbare, mit den ſchlech⸗ teſten Holzſchnitten verſehene Mufeum Mofcardinum vom Herrn Etatsrath Möller geliehen worden. Die uͤbrigen von mir angeführten Bücher habe ich mir nach und nach angeſchaffet. Viele derſelben haben mir eine große Ausgabe verurſachet. Auch die zwoͤlf koſtbaren, und mit Farben erleuch⸗ teten Kupfertafeln des ſeit zwanzig Jahren erwarteten aten Bandes vom Regenfußiſchen Werke, dazu jetzt vom berühmten Herrn Etatsrath Müller der Text ausgearbeitet wird, befinden ſich ſchon in meinen Handen. Der Borniſche Index Muſ. Caeſarei kam erſt nach dem Tode des Mar⸗ tini heraus. Er wuͤrde ſich, wenn er diß Buch noch zu ſehen Gelegenheit gehabt haͤtte, ungemein uͤber den Junhalt erfreuet haben. Denn es iſt bey der ſichtbaren Menge von Druckfehlern, und bey vielen andern Un⸗ richtigkeiten, die bey einer kuͤnftigen Ausgabe berichtiget werden koͤnnen und muͤſſen, dennoch ein ſehr ſchaͤtzbares Werk, fo den Verfaſſern deſto mehr Ehre macht, da fie bey ihrem Aufenthalte zu Wien, in der weiten Entfer⸗ nung von der Linnaͤiſchen Schule, noch mehr Schwierigkeiten als andere gehabt haben müfen, um feinen Sinn zu treffen, und mit einem Linnaͤiſchen Syſtem, bey der Anordnung des Kayſerlichen, nach ganz andern Grund⸗ ſaͤtzen vom ehemaligen Director dem Chevalier Baillou geordneten Konz chyliencabinets ſiegreich durchzudringen. Den erſten nun ſchon vollendeten Theil des groͤßeren von 1 i Werkes, welcher die umſtaͤndlichere Beſchreibung der Conchylien des Kaiſerl. Königlichen Cabinets und die prachtigſten mit Farben erleuchteten 5 Abbildungen der ſeltenſten Stuͤcke deſſelben enthalten ſoll, habe 99 5 mir d aͤng⸗ Vorbericht. 5 laͤngſtens verſchrieben, und ſehe feiner Ankunft, da er nach neueren Briefen ſchon auf dem Wege iſt, täglich mit vieler Sehnſucht entgegen. Auch ver⸗ ſpreche ich mir von dem unermuͤdeten Fleiße des Herrn Paſtor Schroͤters, den er auch auf conchyliologiſche Arbeiten verwendet, und davon durch ſei⸗ ne erſt herausgebene Geſchichte der Flußconchylien ein neues redendes Zeugnis abgeleget, ſehr weſentliche Vortheile fuͤr die Conchyliologie. Gro⸗ novii Faſcic. III. Zoophyl. der unter andern auch die Teſtacea befchreiben wird, habe ich mir ſeit Jahr und Tag beſtellet, und hoffe er ſoll mir ſonder⸗ lich bey Linnaͤiſchen Namen gute Dienſte thun. So viel ich Nachricht ha⸗ be, iſt dieß Buch bis auf die letzten Bogen im Druck ſchon fertig, und wird gewiß naͤchſtens ans Licht treten. | Allein iſt es auch rathſam bey jeder Schnecke die Nachrichten aller conchyliologiſchen Schriftſteller, ſo viel deren nur immer davon geſchrieben und aufgetrieben werden koͤnnen, anzufuͤhren und aufzuhaͤufen? Eigentlich ſollten ja wohl nur diejenigen Schriftſteller allegiret werden, aus deren Worten etwas zu erlernen waͤre, und welche von Conchylien die ſchoͤnſten und richtigſten Abbildungen geliefert. Ich darf aber hierinnen nichts eigens. maͤchtig veraͤndern, und muß ſchon dem ol und Fußſtapfen meines Vorgaͤngers folgen, und deſto mehr folgen, da dieſes Werk nach feiner Alıtz lage dem Conchylienfreunde (deſſen Gelegenheit und Geldbeutel es nicht immer verſtattet, ſich die koſtbarſten, oftmals fuͤr kein Geld faſt mehr zu er⸗ kaufenden conchyliologiſchen Schriftſteller augufchaffen,) alle andere Con⸗ chylienwerke gewiſſermaſſen entbehrlich machen, und ihm das beyſammen liefern ſoll, was in dreyßig ja vierzig und mehreren ſchrecklich viel koſten⸗ den Buͤchern zerſtreuet angetroffen wird. Doch bin ich nicht willens, die ſaͤmtlichen hollaͤndiſchen Auctions verzeichniſſe von Conchylien eben ſo of⸗ te, wie mein lieber Martini gethan, zu citiren, weil ich den Raum noͤthiger brauche, und den de folcher Allegationen nicht einzuſehen weiß. Nur mit einigen werde ich davon eine Ausnahme 1 wenn aus ihnen doch wenigſtens die hollaͤndiſchen Namen zu erlernen ſeyn möchten. an Ein nur etwas billiger und vernuͤnftiger Leſer wird mir die Druckfeh⸗ ler, fo auch in dieſem Bande zu meinem empfindlichſten Leidweſen befind⸗ lich ſind, und uns ſchon auf den erſten beyden Seiten entgegen kommen, nicht zur Laſt legen, da ich uͤber hundert Meilen von dem Orte, wo dieß Werk gebrucket wird, entfernet bin, und der ſonſt genug beſorgte Verleger, keinen folchen Corrector finden koͤnnen, der mit den nöthigen conchyliolo⸗ giſchen Kenntniſſen ausgeruͤſtet, der Correctur vorſtehen koͤnnen. Es iſt aber doch ſichtbar, daß der Conrector meine Hand und Schreibart in den folgenden Boͤgen beſſer kennen gelernet, und eine weit groͤßere Sorge un Vorbericht. und Aufmerkſamkeit bewieſen; daher alles in der Folge richtiger gedrucket worden. Die merklichſten Druckfehler der erſten achtzehn Bogen werde ich am Ende anzeigen. Die andern Bogen bekomme ich vor der Meße nicht zu ſehen; ſonſt wuͤrde ich ihre Druckfehler gleichfalls heraus gezeichnet haben. Die eigenen Worte der Schriftſteller, wenn ſie einigermaſſen er⸗ träglich und verſtaͤndlich geweſen, habe ich überall treulichſt beybehalten. Ihre Rechtſchreibung, wie auch ihre Worte und Ausdruͤcke weichen oft gar ſehr von einander ab. Der eine redet z. Ex. von Ribben, Zaͤhnen, Wul⸗ ſten, der andere von Rippen, Falten⸗Kammern; der eine giebt den Schne⸗ cken, wenn ſie etwa eine vierfach gefaltene Spindel haben Columellam quadruplicatam; Linne Columellam quadriplicatam; von Born Columellam quatriplicatam. Und ſo gehts in hundert andern Faͤllen. Da ſind es nun nicht gleich Druckfehler, ſondern es iſt Genauigkeit, wenn bey der großen Verſchiedenheit conchyliologiſcher Schriftſteller, auch die Verſchiedenheit ih⸗ rer Schreibart beybehalten worden. Ich muß es glauben, daß jeder von ih⸗ nen nicht ganz willkuͤhrlich, ſondern nach Gruͤnden gehandelt, und ſeine gu⸗ ten Urſachen gehabt, warum er ſo und nicht anders geſchrieben und ſich aus⸗ gedrückt. Mir koͤmmt es nicht zu, hieruͤber zu entfcheiden, und ihre Schreib⸗ art zu corrigiren und abzuaͤndern. ER Die Bemuͤhungen des Martini bekamen oͤfters durch die kraͤftigſten Unterſtuͤtzungen auswaͤrtiger Goͤnner und Freunde einen neuen Schwung. Nimmer wuͤrde er ohne ſolche Ermunterungen die Hoͤhe erreicht haben, da⸗ zu er ſich empor geſchwungen. Selbſt der durchlauchtigſte Erbprinz des Hochfuͤrſtl. Rudolſtaͤtiſchen geſeegneten Hauſes lieſſen ſich ſo weit herab, daß ſie die freundſchaftlichſten Briefe mit ihm wechſelten, und ihm viele der vortreflichſten, durch den geſchickten Morgenſterniſchen Pinſel gemahl⸗ ten Zeichnungen von Conchylien, davon noch einige beym Manuſcripte von den Linksſchnecken befindlich ſind, zuſendeten. Der Herr Doct. Bolden in Hamburg, der Herr Prof. Pallas in Petersburg, der Herr Baron von Zorn in Danzig, der Herr von Born in Wien, und ſo viele andere ſeiner Goͤnner und Freunde lieſſen ſichs eine Luſt ſeyn, ihn zu belehren, zu ermun⸗ tern, zu unterſtuͤtzen. Möchte ich doch, da ich ein Erbe feiner conchyliologiſchen Arbeiten geworden, auch ſo gluͤcklich ſeyn, ein Erbe der Freundſchaft und Gewogenheit dieſer eben genannten hochachtungswuͤrdigen Maͤnner zu werden? Inſonderheit wuͤnſche ich auch dem rechtſchaffenen Herrn Verleger viele Kaͤufer und Goͤnner, damit er die Luſt und den Muth nicht verlieren moͤge, ein Werk hinauszufuͤhren, dabey der Vortheil ſo klein, und der Vorſchuß ſo groß, ja ungleich groͤßer iſt, als es die mehreſten glauben wer⸗ den, und welches hundert andere Verleger gewiß ſchon laͤngſt haͤtten lie⸗ gen laſſen. N d 2 | Den Vorbericht. Den kraͤnkenden entſetzlichen Vorwurf, daß dieſe conchyliologiſche Arbeit fuͤr mein Amt zu unwuͤrdig ſey, daß meine pflichtmaͤßigen wichtige⸗ ren Geſchaͤfte ſtark darunter leiden, und viele wohl gar daruͤber verſaͤumet werden moͤchten, befuͤrchte und verdiene ich gewiß nicht. Ich kann mich getroſt auf alle und jede Zuhoͤrer meiner zahlreichen Gemeinde berufen, ob ich mich im vorigen Jahre, wie ich die Ausarbeitung dieſes Bandes unter Haͤnden gehabt, im Lehren und Predigen weniger fleißig und eifrig bewie⸗ fen, und nicht vielmehr Fleiß und Eifer verdoppelt; ob ich es verſaͤumet, ihre Kinder in den noͤthigen Grundwarheiten des Chriſtenthums zu unter⸗ richten? ob ich mich jemals lange bitten laſſen, wenn ich bey Tage oder. Nacht gerufen worden, ihre Kranken und Sterbenden, auch die aͤrmſten, mit den gefaͤhrlichſten anſteckendeſten Seuchen behafteten, in den elende⸗ ſten Wohnungen daniederliegenden Elenden zu beſuchen? Das laße der Herr immer ferne von mir ſeyn, daß ich ſollte ablaſſen, der Pflicht meines Lehramtes eingedenk zu bleiben, ablaſſen fuͤr meine Gemeinde zu beten, und meinen Zuhoͤrern zu lehren den guten und richtigen Weg. Nie ſoll dieſe Nebenſache der conchyliologiſchen Geſchaͤfte zur Hauptſache werden. In⸗ deſſen da ich ſchon von Jugend auf einen unwiderſtehlichen gewaltigen Trieb gehabt, Conchylien zu ſammlen, zu ordnen, zu bewundern, fo vergoͤnne man es mir immer, dieſem Triebe zu folgen, und meinen Gott und Schoͤp⸗ fer auch über dieſe Claſſe feiner Geſchoͤpfe, die im Verborgenen gemacht und unten im Meere gebildet worden, zu verherrlichen. „Ja Herr mein „Gott auch dieſe deine Werke ſind groß und achtungswerth, und werden „einem aufmerkſamen Gemuͤthe immer groͤßer und achtungswerther. Sie „find wunderbarlich gemacht. Sie find voll von Spuren und Fußſtapfen „deiner Macht, Weisheit und Guͤte, und das erkennet meine Seele wohl. „Ein Thoͤrichter glaubet das nicht, und ein Narr achtet ſolches nicht, „aber wer darauf achtet hat eitel Luſt daran. Du biſt es vollkommen wuͤr⸗ „dig zu nehmen, auch wegen dieſer deiner Geſchoͤpfe zu nehmen, Preiß, „Ehre, Anbetung, Verherrlichung. Denn du haft fie erſchaffen, und „durch deinen Willen haben ſie das Weſen und ſind erſchaffen worden. „Laß meinen Mund und mein Herz, und den Mund und das Herz meiner „Leſer deines Ruhmes und Preiſes voll werden täglich. „„ Copenhagen, den 25ſten Februar, 1780. J. H. Chemnitz. Neues beer, | Conchylien Kabine Vierter Band. . 3 “ra 2 Ir ! Ne 24 “+ * Das XX. Capitel. | | Anmerfungen Familie der Fiſchreuſen. gere Miquel Den ſeligen Martini hat es beliebet in ſeinem ſyſtematiſchen Conchy⸗ lienwerke ein Geſchlecht der Fiſchreuſen einzufuͤhren, um unter die⸗ ſem Geſchlechtsnamen diejenige Mittelgattung von Schnecken deſto fuͤglicher anzubringen, welche er nicht bequem den kurz zuvor beſchriebenen duͤnnen und dickſchaalichten Tannen an die Seite ſtellen koͤnnen, noch dem gleich A 2 nach 4 Anmerkungen zur Familie der Fiſchreuſen. a nachher zu beſchreibenden Geſchlechte der Spitz und Kinkhoͤrner beygeſellen wollen. So lautet hievon feine eigene Erklaͤrung im erſten Bande des Naturlexic. p. 182. „Ich habe zu mehrerer Deutlichkeit aus den kurzgezapften „Schnecken ein beſonderes Geſchlecht gemacht und ſelbiges in meiner ſyſte⸗ „matiſchen Tabelle unter dem Namen der Fiſchreuſen angefuͤhret,, Und in ſeinem Verzeichniß einer auserleſenen Naturalienſammlung leſe ich pag. 113. folgendes: „Ich habe die kleinen kurzgezapften Schnecken, welche „oben eine weite ausgekehlte Mündung mit oder ohne Nabel haben, „abgeſtumpfte, die andern aber, an welchen man oben eine zugeſpitzte „Muͤndung wahrnimmt, von der Aenlichkeit ihrer Sigur, wahre Sifch- „reuſen, Naſſas, genannt, um fie von den eigentlichen Fiſchreuſen deſto „beſſer zu unterſcheiden. „ 5 ö 8 ü Der bey den Conchylien⸗Freunden ruͤhmlichſt bekannte verdienſtvolle F. Th. Klein hat ſchon lange vor unſerm Martini ein Geſchlecht der Fiſch⸗ reuſen in feinem Methodo oſtracologica oder disnoſitione naturali cochlidum et concharum aufgerichtet und ſich daruͤber folgendermaſſen erklaͤret. Ge⸗ nus XV. H. 97.98. Naſſa dicitur corbis conice flexa ex viminibus, qua ca- ‘ piuntur anguillae. Simili figura gaudent quaedam cochlides graciles acuto conicae ore patulo longo. Klein redet aber nur von einer geflochtenen Reu⸗ ſe / deren man ſich beym Aalfange zu bedienen pflege. Seine duͤnnen und zarten ſpitzig coniſch zulaufenden Schnecken, mit laͤnglicht weitem Munde, die er unter die Fiſchreuſen ordnet, gehoͤren nach der ſyſtematiſchen Einthei⸗ lungs⸗Tabelle unſeres Martini unter ein ganz anderes Geſchlecht und Fön. nen durchaus unter die hier vorkommenden Fiſchreuſen nicht mit einrangi⸗ ret werden. Indeſſen da es dem Klein erlaubt geweſen und vollkommen frey geftanden, ein ſolch neues Geſchlecht aufzurichten, fo wird man es unſerm guten Martini deſto weniger verargen koͤnnen, wenn er ſich gleicher Rechte und Freyheiten bedienet, indem er ſich davon verſichert und uͤberzeuget ge⸗ halten, es werde ſich eine ziemliche Menge von Conchylien, fuͤr welche er anderswo keinen recht ſchicklichen Ort und Plaz gewuſt, unter diß neue Fiſchreuſengeſchlecht ordnen und hinſtellen laſſen. Weil es aber gar ver⸗ ſchiedene Arten von Fiſchreuſen giebt, je nachdem man groſſe oder kleine Fiſche darinnen zu fangen gedenket; weil auch faſt in jedem Lande und Orte, wo Fiſchereyen getrieben werden, auch hierunter eine groſſe Verſchieden⸗ heit herrſchet und eine andere Einrichtung ſtatt findet, fo find denn ae 5 b Anmerkungen zur Familie der Fiſchreuſen. 5 Gedanken und Vorſtellungen / Begriffe und Figuren, welche man mit dem Worte Fiſchreuſen verbindet, gar ſehr unterſchieden. Nun muß aber, wenn Verwirrung der Begriffe vermieden werden ſoll, ein ſolches Wort, welches ſo gar verſchiedene Begriffe und Vorſtellungen erwecket und veran⸗ laſſet, nicht zum Geſchlechtsnamen erwehlet werden. Wir wuͤrden es da⸗ her unſerm nun verewigten Freunde treumeinend gerathen haben, dieſes Geſchlecht gaͤnzlich aus feinem Eintheilungsplane hinweg zu laſſen, und alle hierunter geordnete Schnecken unter andere Geſchlechter zu vertheilen. Ohnſtreitig wuͤrde er auch ſelbſt bey ſeinen taͤglich wachſenden Conchyliolo⸗ giſchen Kenntniſſen mit der Zeit eine ungleich leichtere und natuͤrlichere Claßification veranſtaltet haben. Allein der Tod hat durch alle ſeine Plane und Entwuͤrfe, und auch durch dieſen, einen unausloͤſchlichen Queerſtrich gemacht. | Da ich nicht berufen worden und mich auch nie würde berufen und brauchen laſſen, die Arbeiten meines ewig geliebten unvergeßlichen Her: zensfreundes zu meiſtern, zu tadeln und zu critiſiren, vielmehr berufen und genoͤthiget worden fie fortzuſetzen, und auch, wo es meinen geringen Kräften möglich ſeyn möchte, fie zu verbeſſern: fo gedenke ich ſtille und ge: dultig bey ſeinem einmal entworfenen Plane und bey ſeinen Eintheilungen zu bleiben. Ich werde um deßwillen auch die von ihm ſo genannten Fiſch⸗ reuſen, (darunter man ſich lauter kurzgezopfte Schnecken (cochlides elavieula brevi) denken muß — denn langgezopfte Schnecken Ccochlides clavicula longiore et producta) heißen bey uns Buccina) fü gut es ſich will 5 thun laſſen, zu beſchreiben ſuchen. Sie ſind mir, weil ich von allen nicht die mindeſte Nachricht in den Papieren des ſeel. Mannes finden koͤnnen, recht von Herzen ſauer geworden. Billige Leſer werden mich bey dieſer Verwickelung mit den Fiſchreuſen ſchonend, guͤtig, und mit vieler Nach⸗ ſicht und Freundſchaft beurtheilen. Unbillige und ungerechte Richter bin ich unter den Conchylienfreunden gar nicht vermuthen. Bittere und lieb⸗ loſe Vorwuͤrfe ſolcher Leute, welche gar keine conchyliologiſche Kenntniſſe haben, werde ich mit der Verachtung, welche ſie verdienen, betrachten. Belehrende und beſſernde Zurechtweiſungen werde ich mit offenen Armen und mit dem dankbarſten Herzen annehmen. A 3 Ge⸗ Geſchlechtstafel der Fiſchreuſen. I. Gattung. Senabelte Siſchreuſen. Species I. Naſſae vmbilicatae. Tabula 122. Fig. 1117. Die genabelte orangenfarbige Siſchreuſe. Naſſa vmbilicata aurantia eburnea. Fig. 1118. Die genabelte braunroth gezeichnete und gefleckte Fiſchreuſe. \ Naſſa vmbilicata ex rufo et fufco variegata et di- verfimode maculata. Fig. 1119. Die im tiefen Nabel mit Jaͤhnen ſtark befeste Fiſchreuſe. Die Molliche Siſchreuſe Naſſa in vmbilico profundiſſimo inſigniter dentata. NMaſſa Moiliana. Fig. 1120 und 1121. Die genabelte laͤngliche chineſiſche f Siſchreuſe mit braunrothen Slecken Naſſa vmbilicata oblonga Chinenſis maculis cro- ceis tripliei ſerie faſciatim depicta. Auf der 37ſten Vignette Fig. a. Der Argus unter den ö Fiſchreuſen. Naſſa oculata - Argus Rumphianus. und die Bordeſtrappe. II. Gattung. Die zugeſpizten ehre Species II. Naſſae acuminatae. Tabula 122. Fig. 1122 und 1123. Die weiſſe geſtrickte Fiſchreuſe. Naſſa alba reticulata. Fig. 1124 und 1125. item Fig. 1128 und 1129. wie auch Tab. 123. Fig. 1136 und 1137. Die Fiſchreuſe, welche beym Linne das Steinchen unter den Kinkhor⸗ nern und beym Liſter die engliſche Purpurſchnecke heiſſet. Naſſa, buceinum, Lapillus Linnaei. Purpura angli- cana Liſteri. Fig. Geſchl echtstafel der ich reuſen. . Fig. 1126 und 1127 — wie auch Tab. 123. Fig. 1148 und 1146. i Die wellenfoͤrmige Siſchreuſe mit braunen oder ſchwaͤrzlichen Queerſtreifen. Naffa plicata vndofa, ftriis caftaneis feu nigrican- tibus circumeindta. Fig. 1130. Die Sifchreufe, welche bey den Hollaͤndern die Vortreppe oder 7 heiſſet. vid. Vignette 37. fig. 2. Naſſa trochlea A Fig. 1131 und 1132. item tab. 123. Fig. 1133 und 1134. Die ſchwarzbraune Iiſchrküſe mit weißem Bande. i 0 Naſſa obſcure fuſca, faſcia ventris nivea. Tabula 123. Fig. 1138. Die ſtark geſtreifte und gefurchte Fiſchreuſe. 3 Naſſa infigniter ſtriata et ſulcata. Fig. 1138 und 1139. Die braͤunlichte gegitterte Fiſchreuſe. Naſſa clathrata ſubfuſca. Fig. 1140. Die braun marmorirte knotige geſtreifte Fiſchreuſe. Naſſa tuberculata et ſtriata marmorea. Fig. 1141 und 1142. Die knotig geribte Fiſchreuſe. Naſſa coſtis nodoſis exaſperata. N Fig. 1143 und 1144. Die weiße rothgefleckte, feingeſtreifte Fiſchreuſe. 5 Naſſa candida ſubſtriata, maculis rubris 8 Fig. 1145. Die bunte Fiſchreuſe. f Naſſa variegata, diverſimode decorata. Fig. 1146 und 1147. wie auch 1148 und 1149. Die wellenfoͤrmige Trankebariſche Siſchreuſe. N Naſſa vndoſa Tranquebarica. Tabula 124. Fig. 1150. Die faſt glatte Fiſchreuſe mit dunkeln Queerbinden. \ Naffa laevis obfcure fafciata. 5 Fig. 1151 und 1152. Die knotige Fiſchreuse. Naffa nodoſa. Fig. Geſchlechtstafel der Fischreuſen. Fig. 1153 und 1154. Die eyfoͤrmige knotige Fiſchreuſe von der 5 Inſul des Heil. Mauritius. Naffa ovato nodoſa Mauritiana. 1 1155 biß 1157. Die mit ordentlichen knotenreichen Binden gekroͤnte Fiſchreuſe. Naſſa monilis inſtar, faſciis ee concatenatis coronata. Fig. 1158 und 1159. Die rauhe geſtreifte und gefaltene Fiſch⸗ reuſe f | Naſſa horizontaliter ſtriis exafperata er longitudi- naliter plicata. Fig. 1160 und 1161. Die ſchwarze weißaͤugigte Siſchreuſe. Naffa nigella, maculis rotundatis candidiſſimis oculata. III. Gattung. Die abgeſtumpften Siſchreuſen. Tabula 124. 5 Species III. Naſſae Truncatae. Fig. 1162 und 1163. Die ſtumpfe laͤnglichte gegitterte Fiſch⸗ | reuſe. Naffa truncata oblonga cancellata. Fig. 1164. Die blau und weiß gegitterte Fiſchreuſe. Naſſa cancellata ex albido coeruleſcens. Fig. 1165 und 1166. Die laͤnglicht gefaltene Fiſchreuſe. Naffa longitudinaliter plicata. Fig. 1167 biß 1169. Die bandirte mit weiſſen rothen und braunen Baͤndern umwundene Fiſch⸗ Hr reuſe. Naffa fafciata, faſciis alternis obſcure brunis et candidis fafciata, Fig. 1170 und 11771. Die ſtumpfe pyramidenfoͤrmige queer⸗ geſtreifte wolkicht gefleckte Fiſchreuſe. Naſſa trochiformis trans verſaliter ſtriata maculis ſeu nubeculis vermiculata. „ Fig. Geſchlechtstafel der Fiſchreuſen. 9 Fig. 1172 und 1173 2 Tabula 125. wie auch Tab. 128. fig. 1174 und 1125. Die geribte treppenfoͤrmige ſeltene Siſchreuſe. 5 Naſſa ſcalariformis contabulata coſtoſa rariſſima. Fig. 1176 biß 1191. Die ah Arten abgeſtumpfter Fiſch⸗ ; reuſen. a Naſſae truncatae minimae et minutiſſimae. Fig. 1192. Die harpfenfoͤrmige Fiſchreuſe. N Naſſa citharaeformis. 8 Fig. 1193. Die glatte ſtumpfe Fiſchreuſe mit blaͤulichtem Wirbel. | Naſſa laevis truncata apice cocruleo, Unter die beſten und ſeltenſten Arten der Fiſchreuſen gehören alle diejenigen, welche in der Geſchlechtstafel mit etwas groͤſſerer Schrift gedruckt worden, nemlich die genabelte orangenfarbige Fiſchreuſe Fig. 1117. beſonders alsdann, wenn ſie ziemlich groß und dabey vollkommen friſch orangenfarbig und ſo glaͤnzend und glatt wie ein Spiegel iſt — — die im tiefen Nabel mit Zaͤhnen ſtark verſchanzte Fiſchreuſe, wenn ſie noch mit allen ihren Zaͤhnen wohl verſehen iſt — Fig. 1119. Der Argus unter den Fiſchreuſen Vignette. 37. fig. I. — Die laͤnglichte chineſiſche Fiſchreuſe Fig. 1120 und 1121. Die wellenfoͤrmige Fiſchreuſe. Fig. 1126 und 1127. Die Vortreppe oder Schifswinde Fig. 1130. Vignette 37. no. 2. Die ſchwarzbraune Fiſch⸗ reuſe mit weiſſem Bande. Fig. 1131 und 1132. Die gelblich weiſſe Tranke⸗ bariſche wellenfoͤrmige Fiſchreuſe Fig. 1146 und 1147. Die ſchwarze weiß äugigte Fiſchreuſe Fig. 1160 und 1161. Die geribte treppenfoͤrmige Fiſch⸗ reuſe / Fig. 1174 und 1175. Ob mein liebſter Martini ſo gluͤcklich geweſen, alle nach ſeinem Plane unter die Fiſchreuſen ſortirende zu errathen und hier gleichſam zuſammen zu fangen — ob nicht vornemlich in den leztern Blättern des dritten Bandes ſchon einige anzutreffen ſeyn moͤchten, welche ebenfalls hier ſtehen koͤnnen — und ob nicht auf den folgenden Kupfertafeln dieſes aten Bandes noch man⸗ che vorkommen moͤchten, welche ſich eben ſo gut hier mit unterſtecken und ein⸗ ſchichten laſſen? darüber enthalte ich mich billig aus dankbarſter Hochach⸗ tung gegen meinen zur ſeligſten Unſterblichkeit erhabenen Freund aller wei⸗ teren Aeuſſerungen und Erlaͤuterungen. ö Conchylien⸗Cabinet IV, Band. B I. Claſſe. Tab. 122. Fig. 1117. 10 Anmerkungen zur Familie der Fiſchreuſen. e an II. Ordnung. Einſchalichte gewundene Conchy⸗ Teſtae vnivalues turbinatae. lien. a d 5 IV. Abſchnitt. ö Seckio IV. Gezopfte Schnecken. Cochlides elaviculatae. J. Geſchlecht. Genus I. Kurzgezopfte Schnecken oder Fiſch⸗ Cochlides clavicula brevi, Naſſae. reuſen. I. Gattung. Species J. Genabelte Fiſchreuſen. Naſſae vmbilicatae. Tab. 122. Fig. 1117. In muſeo noſtro. Die genabelte orangenfarbige Fiſchreuſe. Naſſa vmbilicata aurantia eburnea. Miller, Das Achatkinkhorn. v. Born. Der Canarienvogel. Hebenftreit. Digitabulum. Meulſchen im Catal. Gronoviano. Belg. geele Kuipers Boor. Gal. L’ivoire ou Mitre jaune. Davila.. g Liſteri Hiftor. Conchyl. tab. 974. fig. 20. Buccinum breviroſtrum laeve, ſinu ad columellam longo, anguſto, profundo. e Kleinii method. oſtracol. $. 94. Sp. I. Dipfaccus (quaſi duplex faccus) lae- vis, varie luteus, labio dextro albo, fpiris fere obliteratis. Bonanni Recreat. mentis et oculi no. 149. pag. 130. Mufeum Kircherianum no. 149. pag. 457. Buccina ficut ebur expolita, ni- veum candorem habens, et bafin ex multis membranis, altera alteri fübim- pofita, corticofam. Gualtieri Index teftarum tab. 43. fig. T. Buecinum parvum ſulcatum laeve, inſigniter vmbilicatum, in ſummitate ſtriatum et faſciatum, ex albido ſub- luteum. Hebenſtreit in Muf. Richt. pag. 322. Das gelbe Buccinum welches neben der Mundoͤfnung ein tiefes Loch hat und der Fingerhut genannt wird. Ligitabulum luteum. Argenville dans fa Conchyliologie Planche 9. fig. g. Buccin umbilique de couleur fauve. Knorrs 1 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1117. 11 Knorrs Vergnuͤgen der Augen — tom. 2. tab. 16. fig. 4. und 5. wie \ auch wohl tom. 6. tab. 23. fig. 3.2 Davila dans fon Catal. fyftematique tom. I. pag. 140. no. 185. Bucein à liffe ventre de biche nuè de blanc, nomme I Ivoire ou Mitre jaune. Linnaei Syft. Naturae Edit. 10. no. 406. Edit. 12. no. 470. Buccinum glabratum teſta glaberrima anfractibus obſoletis, infimo bafi fubcanaliculato producto. Habitat in Oceano Americano et in Tranquebar. Teſta quafi butyro ſeu oleo inuncta flava. Columella ſubperforata. Muſ. Reginae Vdaricae pag. 611. no. 266. Teſta ſolida ovato-oblonga, ni- tida flaveſcenti alba, laevis, ad bafin cincta ſutura excavata, minus glabra, alba. Spira anfractibus 3 ſeu 4 ſutura diſtinguente obliterata. Faux ovato lunaris edentula. Labium exterius fimplex interius vel adnatum vel nullum, ſed ejus loco canalis longitudinaliter flexuoſus excurrens. Martini im erſten Bande feines Naturlexic. pag. 182. Achatkinkhorn. Die meiſten Conchyliologen rechnen dieſe ſchoͤne glaͤnzende Schnecke unter die Kinkhoͤrner. Ich werde ſie unter die erſte Gattung der abgeſtumpften Fiſchreuſen hinlegen. Sie beſteht aus 6 Gewinden. v. Born in Indice Muf. Caeſ. pag. 251. Der Canarienvogel. Buc. gla- bratum. Teſta ovato oblonga glaberrima, ſuturis obfoletis, baſi ventricofa, transverfim fulcata, Die genabelte orangenfarbige Fiſchreuſe hat wuͤrklich ſehr viel eigen⸗ thümliches und vorzuͤgliches. Wo findet man leicht eine fo ſpiegelglatte Schnecke, die dergleichen friſche glaͤnzende Orangenfarbe, ſolch einen ſon⸗ derbaren Nabel, ſolche verwachſene Gewinde und ſowohl innerlich als aͤuſ⸗ ſerlich ſolche wunderbare Bauart habe? Sie wird wegen ihrer ungemeinen Glaͤtte von vielen das Elfenbein, von andern aber wegen ihrer gelblich weiſſen ſchimmernden Farben, der Canarienvogel genannt. Sie glaͤnzet wie eine aufs feinſte polirte Flaͤche, oder wie ſich andere hievon ausdruͤcken, als ein mit Butter beſchmierter und in Oel getraͤnkter Coͤrper. Unten an der ausgekehlten Naſe laufen von der aͤuſſern Lippe einige Streifen und et⸗ was erhabene orangenfarbene Baͤnder um ſie herum, die ſich endlich alle an und in dem Nabel zu verlieren und zu verkriechen ſcheinen. Die Gewin⸗ de ſind ſo genau miteinander verbunden und in einander verwachſen, daß man nicht ſicher die Graͤnze des vorhergehenden vom nachfolgenden unter⸗ B 2 ſcheiden 12 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1117. ſcheiden kan. Daher koͤmmt es nun auch daß einige 6 biß 7. Windungen an ihr ſehen und finden wollen, und dagegen Linne nur hoͤchſtens 4 anfractus bey ihr wahrnehmen will. Ich ſelbſt glaubte an meinen beyden faſt viert⸗ halb Zoll langen vortreflichen Stuͤcken, 6 biß 7 Stockwerke zaͤhlen zu koͤn · nen, und mir ſchien daher die Meinung derjenigen, die ſo viele ſtatuiren, ungleich glaubwuͤrdiger zu ſeyn, als die Linnaeiſche Behauptung. Um doch hiervon gewiſſer zu werden, und um zugleich meinen Leſern von dem innerften Wunderbau eine deſto zuverlaͤßigere Nachricht geben zu koͤnnen, fo entſchloß ich mich kurz / eins von meinen beyden ſchoͤnen Stüden dran zu wagen und aufzuſchleifen. Kaum war diß geſchehen, fo entdeckte ich fol gendes: 1) daß Linne vollkommen Recht habe, wenn er nur von drey biß vier Windungen redet. Ich fand auch nicht mehrere. 2) Daß der Nabel nicht wie bey ſo vielen andern Schnecken durch die Spindelſaͤule und Colu⸗ mellam hindurch gehe, ſondern ſich wie ein dicker Wulſt, wie eine ſtarke hohle Schwiele und dazu nicht unterwaͤrts nach der Muͤndung zu, ſondern oberwaͤrts nach der Spitze zu, um die Spindel herumſchlinge. Man be⸗ trachte nur die Geſtalt der Spindel an der erſten Windung bey der Mund⸗ oͤfnung — Iſt fie nicht oben weit dicker wie unten? fo geht es fort durch alle Stockwerke. Die Spindel iſt alſo oben dicker wegen des um ſie herum⸗ liegenden Nabelwulſtes, unten aber, wo fie noch dazu eine Falte hat, aus⸗ gekehlet iſt, ſinuata wird, iſt fie duͤnner und kleiner. 3) Daß die Spindel weiß, die innere Cavitaͤt und Woͤlbung der Gewinde weißgelb oder gelb ins Licht gemahlet ſey. Sie iſt auch innerlich ſo glatt und glaͤnzend, daß man ſich in ihrem Glanze ſpiegeln kan. Doch uͤbertrift der aͤuſſere Glanz den innern. 4) Daß die Schale der Schnecke duͤnner ſey als man es ver⸗ muthen ſollen. Ihre Schwere entſteht alſo nicht von der Dicke der Schale, ſondern von der Dicke der Spindel. Dieſe Schnecke wird zwar auch bey den antilliſchen Inſuln und in den weſtindiſchen Gewaͤſſern gefunden. Allein die groͤſten und beſten ſollen in den africaniſchen Meeren und beym Ausfluſſe des Senegalls wohnen. Wir glaubten daher veſtiglich, in des berühmten Adanſons Hiftoire naturelle du Senegall von ihr näher belehret zu werden, und wir vermutheten, durch ihn den Einwohner dieſer Schnecke nebſt ſeiner Bildung und Lebens⸗ art eigentlicher een zu lernen. Allein wir fanden uns in unſerer Hof⸗ nung Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1118. 13 nung getaͤuſchet. Er redet kein Wort von dieſer Schnecke. Er muß ſi ie alſo dort nicht geſehen und gefunden haben. d Tab. 122. Fig. 1118. In muſeo noſtro. Nafa Molliana. gib. 18g. Die weiſſe genabelte braunroth gezeichnete und gefleckte Fiſchreuſe. Naffa vmbilicata laevis ex rufo et fufco variegata et diverfimode maculata. Belg. tefte Meufchenio in Muſ. Gronov. geplekt Bultje. pag. 116. no. 1175. Lift. Hiftor. Conchyl. tab. 983. fig. 42. lit. c. Klein. meth. F. 94. Sp. 2. Dipſaccus teſſelatus, ventricoſus, laevis, cro- ceis maculis magnis ex triplici ordine faſeiatim pictis. Bonanni Recreat. pag. 165. no. 370. Muſ. Kircher. pag. 473. no. 362. Cochlea alba et levigata vt porcellana, Vbi orbes ſpirarum connectuntur profunditas apparet, quae illos ſimul in- textos demonftrat. E maculis heloaceis quibus notatur magni dueitur. Petiv. Gazophylac. tab. 101. fig. 13. it. tab. 156. fig. 5. - - Aquatil. Amb. tab. 9. fig. 21. Cochlea maculis vndisque ornata. Rumph. tab. 49. fig. D. Gualtieri tab. 51. fig. B. Buceinum majus canaliculatum et ſulcatum, lae- ve, inſigniter vmbilicatum, ex albido et fulvido variegatum et nebulatum. Hebenftreit Muſ. Richt, pag. 321. Buceinum ventricofius, turbine brevi, croceis maculis. Argenville tab. ı7. fig. N. Cette Tonne de couleur d’Agathe claire, ta- chetee de compartimens fauves, fait voir un clavicule etagee de plus extra- ordinaires. Cette Tonne eft umbiliquee. | Kratzenftein in Ima Edit. Regenf. tom. I. tab. 10. fig. 41. Der Chriſtians⸗ hafner Thurm. Turris Hafnienfis ad portum Chriſtiani, ambulacro ſpirali eincta. Buccinum album vmbilicatum maculis fuſeis planoque ambulacro eirca helices inſtructum. Sebae theſaurus tom. 3. tab. 73. fig. 21. 22. Cochlea faſtigiata maculoſa inftar mitrae papalis aurantiae maculis exornata et fuſcis. Knorrs Vergnügen rom. 2. tab. 6. fig. 5. item tom. 3. tab. 3. fig. 4. Da Cofta Elem. Pl. 4. fig. 6. Linnaei Edit. 10. pag. 739. no. 405. 3 Lin- 14 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1118. Linnaei Edit. 12. pag. 1203. no. 469. Buccinum ſpiratum, tefta laevi, an- fractibus canali plano diſtinctis, columella abrupta perforata. Habitat in mari mediterraneo. s Muſ. Reg. IId. pag. 611. no. 265. Buccinum fpiratum. Teſta ovata laevis, anfractus 6 antice plani canaliculo patente, hine anfractus diſtinctiores quam in aliis. Labium exterius integrum, baſi emarginata, interius antice reflexo- adnatum eraſſiusculum, poſtice in acumen definens. Antice ſub labium in- tefius incurrit ruga elevata obtufa craſſa intumeſcens pone vmbilicum ad dor- fum. Color albidus maculis ferrugineis triplici ferie digeſtis. Martini Naturlericon tom. I. pag. ı83. Das genabelte rothbraun ge flekte Achatkinkhorn mit 6 Stokwerken. f Catal. Martini Pag. 113. no. 208. b. Born in Indice Muſ. Caeſ. pag. 250. Die Treppe, teſta ovata oblonga laevi, anfractibus canali plano diftinetis, columella abrupta perforata. Favart d’Herbigny Dictionaire Vol. 3. pag. 395. Tonne volutée en vive arrète. Cette belle coquille nous vient des mers des grandes Indes. Lau- teur en poflede une efpece monſtrueuſe, qui a deux pouces huit lignes de longueur für près de deuꝝ pouces de largeur. Bey der vorigen Schnecke fanden wir die Gewinde dergeſtalt verwach⸗ ſen, daß die eigentliche Anzahl der Stokwerke kaum errathen werden konte. Bey dieſer erblicken wir das Gegentheil. Ihre Gewinde werden durch ei— nen breiten ausgekehlten Rand aufs deutlichſte von einander unkerſchieden. Dieſer ſonderbare treppenfoͤrmige biß zur hoͤchſten Spitze um ſie herumlau⸗ fende Rand, hat ihr bey einigen den Namen der Treppe, bey andern den Namen unſeres bey der Erloͤſers Kirche ſtehenden Chriſtians Hafner Thurms — auf den man von auſſen biß zur Spitze hinaufgehen kan, zu⸗ wege gebracht. Beym d' Argenville wird ihr, weil fie etwas dickbaͤuchigt iſt / ein Plaz bey den Tonnenſchnecken angewieſen, vom Klein wird ſie zu einem Dipfacco oder Doppelſacke gemacht. Bey den mehreſten Conchylio⸗ logen, ſteht ſie wie beym Linne im Geſchlecht der Kinkhoͤrner, hier aber bey den Fiſchreuſen. Die faſt roſtfaͤrbigen Flecken auf der weiſſen Grund⸗ farbe ihrer Oberfläche, ſcheinen dem erſten Anſehen nach nur ganz nad) laͤßig gezeichnet und ohne regelmaͤßige Ordnung, wie dahingeworfen zu ſeyn. Allein, da bey allen Stuͤcken dieſer Art eine gleichfoͤrmige Si e emer⸗ Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122 Fig. f . 1 5 bemerket wird, ſo muß man es geſtehen, auch in dieſer ſcheinbaren Unord⸗ nung herrſchet eine bewundernswuͤrdige Ordnung. Innerlich wird die Fleiſchfarbe bey einigen durch einen ſtarken pomeranzenfaͤrbigen Strich, der ſich um die Spindel herumſchlingt, ungemein erhoͤhet und verſchoͤnert. Die beyden hoͤchſten und oberſten Gewinde ſind violetblau. Die aͤuſſere Lippe der eyfoͤrmigen, weiten, oben und unten ausgekehlten Mündung, iſt ganz ſcharf und ſchneidend. Die innere wird wie ein dickes weiſſes Blat über den Bauch ausgebreitet. Hinter derſelben erblicket man bey vielen jungen und kleinern, aber auch alten und groͤſſern Stuͤcken einen of⸗ nen weiten tiefen Nabel, bey andern kleinern und groͤſſern aber einen ver⸗ ſchloſſenen zugewachſenen Nabel — Bey allen aber hinter dem Nabel ei⸗ nen erhobenen Wulſt, der biß zur Auskehlung des Schnabels und Mun⸗ des herumlaͤuft. Die Gewaͤſſer bey der Kuͤſte Coromandel in Oſtindien find das wahre Vaterland dieſer Schnecken, die wir in Menge aus Tran⸗ kebar erhalten. Meine gröften find 3 Zoll lang und im Durchmeſſer 2 Zoll breit. Wie daraus Favart d Herbigny une efpece monſtrueuſe machen Fön: ne, bleibet mir ein Raͤthſel. Wenn Bonanni vorgibt, daß fie rar und koſtbar fen, fo gilt diß nur von feiner Zeit, vor faſt 100 Jahren, und von feinem Aufenthalte zu Rom. An unſerm Orte iſt fie eine der allergemein⸗ ſten, die man bey jedem aus Trankebar zuruͤckkehrenden Matroſen, der Schnecken mitbringet, ſicher vermuthen kan. Tab. 122. Fig. 1119. In muſeo noſtro. Tab lea. Die im Nabel mit Zaͤhnen ſtark beſezte Fiſchreuſe. 1 Naſſa in vmbilico inſigniter dentata. Buceinum achatinum nebulatum f | vmbilico profundiſſimo dentato. ö Lift. Hift. Conchyl. tab. 982. fig. 42. Buccinum breviroftrum elaviculatum laeve ex croceo nebulatum vmbilicatum. Ä Klein: meth. oftr, pag. 37. $ 4 Spec. IV. lit. a. Dipfäccus nebulatus ſimplex ex croceo. Icon exſtat tab. 2. fig. 47. Hebenſtreit Muſ. Richt. pag. 321. Das ſchwarz und gelbgefleckte Bucci⸗ num. Buecinum ex citrino: et nigro maculatum ore roſeo. Linnaei Syſtema Nat. Edit. ro. pag. 239. no. 406. : Edit. 12. pag. 1203.n0,470.. Buccinum glabratum: Er beruft ſich auf eben die Stellen des Liſters und Kleins, welche wir | | dorhim 16 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1119. vorhin citiret. Doch nimmt er jene bey fig. 1117. von uns beſchriebene borangenfarbene Fiſchreuſe und dieſe jetzige, weil fie in Abſicht der Glaͤtte und des Glanzes, des tiefen Nabels und der laͤnglichten Geſtalt und Bau⸗ art, ziemlich mit einander uͤbereinkommen, unter eine Gaͤttungsart und Hauptnamen zuſammen. Martini Naturlexie. tom. I. pag. 188. Beſchaͤftigungen der Geſellſchaft naturforſchender Freunde tom. 3. pag. 332 biß 343. Daſelbſt iſt auch tab. 8. fig. B. die richtigſte Abbildung dieſer Schnecke anzutreffen. Dieſe Schnecke unterſcheidet ſich ſehr merklich von der vorigen, mit der fie ſonſt aufs nächfte verwandt und verſchwiſtert zu ſeyn ſcheinet. Ihre Gewinde werden durch keinen breiten Nand, ſondern nur durch eine gerin⸗ ge Vertiefung von einander abgeſondert. Sie iſt weit feiner, leichter, durchſichtiger und im ganzen Bau ihres Hauſes laͤnglichter und geſtrekter. Die Flecken haben zwar einerlei Farbenmiſchung, ſind aber viel groͤſſer, auch in der Zeichnung und Stellung derſelben iſt ein ſichtbarer Unterſchied, Allein das unterſcheidende und vorzuͤgliche derſelben beſtehet in ihrem reich⸗ lich mit Zaͤhnen geſpikten tiefen Nabel. Ich ſahe dieſe Schnecke zum erſten⸗ mahle waͤhrend meines Aufenthaltes zu Wien in der Naturalienſammlung meines vieljaͤhrigen unvergeßlichen Goͤnners, des Herrn Bernhard von Moll, Herzogl. Braunſchweigiſchen geheimen Rathes und Geſandtens am Kayſerl. Hofe. Darum ſoll ſie nun auch zum Andenken dieſes vereh⸗ rungswürdigſten Greiſes, Nafla Mollians, die Molliſche Siſchreuſe heißen. Hier in Copenhagen habe ich ſie einigemal, und noch erſt vor we⸗ nig Tagen abermals ein Paar groſſe vortrefliche Stuͤcke von meinem Her⸗ zensfreunde, dem Mißionarius John, aus Trankebar erhalten. Nur wun⸗ derſelten iſt man ſo gluͤcklich, dergleichen friſche, unverſehrte, unbeſchaͤ⸗ digte Stuͤcke, welche noch alle Zaͤhne im Nabel haben, zu erobern. In die Beſchaͤftigungen der Berliniſchen Geſellſchaft naturforſchender Freun⸗ de, habe ich eine umſtaͤndliche Abhandlung uͤber dieſe wunderbare Schnecke und ihren ſtark gezahnten Nabel, einruͤcken laſſen, welche im Zten Bande pag. 332 biß 343 nachgeleſen werden kan — daraus ich denn jezt nur ei⸗ nen kleinen Auszug liefern werde. Man Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. ie i 7 Man zaͤhlet an derſelben ſieben Windungen — an den oberſten laͤßt ſich eine blaue Farbe 0 Die Oberfläche iſt bey friſchen Stuͤ⸗ cken ſehr glatt und glaͤnzend, und mit braungelben dunkel ockerfarbigen Flecken bezeichnet, welche wieder bey allen Stuͤcken dieſer Art eine bewun⸗ dernswuͤrdige Uebereinſtimmung in Abſicht ihres Standortes oder ihrer Stellung haben. Die aͤuſſere Lippe der aͤuſſeren eyfoͤrmigen Muͤndung, iſt ſo ſcharf und ſchneidend, wie ein Meſſer, die innere leget ſich wie ein weiſſes Blat, welches oben mit einer erhobenen, durch hoͤhere Stokwerke hindurchgehenden Schwiele verſehen iſt, um den Bauch herum. Auch in den innerſten Windungen fehlet es nicht an den angenehmſten, dem feinſten Schmelz und Email gleichenden Farbenmiſchungen, damit die braungelbe Farbe heller erſcheine, oder, wie die Mahler zu reden pflegen, feiner ins Licht gemahlet werde. Endlich ſo bemerket man bey aufgeſchliffenen Stuͤcken an der innern Decke der obern Gewoͤlbe einen erhabenen Wulſt, welcher im dritten Stokwerke am dikſten und groͤſten iſt, darauf im vier⸗ ten wieder kleiner wird, und ſich in den lezten ganz verlieret. Der Herr Kunſtverwalter Spengler beſitzet in feinem unvergleichlichen Cabinette ſolche Stuͤcke dieſer Art, welche noch einmal ſo groß ſind, wie das hier vor⸗ geſtellete, daran denn auch, wie leicht zu vermuthen iſt, die Zähne weit ſtaͤrker hervorragen und weit ſichtbarer ins Auge fallen. Dieſe Zaͤhne des tiefen, durch die ganze Spindelſaͤule biß zur hoͤchſten Spitze hindurchgehenden Nabels, deren ich einige 20 Stuͤcke zaͤhlen kan, ſtehen mehr auswaͤrts als einwaͤrts gebogen, und glaͤnzen wie das ſchoͤnſte blaue, weiſſe, violette Email. Warum muß doch wohl der allerweiſeſte Schoͤpfer, welcher auch im Reiche der Natur nichts umſonſt und ohne hin⸗ reichenden Grund zu veranſtalten pfleget, unſerer Schnecke einen ſo tiefen mit Zaͤhnen beſezten Nabel, verliehen haben? Vielleicht verſchaffet diß Nabelloch dem Bewohner dieſes Hauſes eben den Vortheil, wie dem Fi— ſcher ſeine Fiſchreuſe. Vielleicht iſt ihm daſſelbe zum Fange ſeines Raubes, und zur Erwerbung feines Unterhaltes unentbehrlich. Den gezahnten Na⸗ bel der Perſpectivſchnecke betrachte ich als ein ſolches Labyrinth, aus wel⸗ chem ſich kleine Seewuͤrmer und Infekten wohl ſchwerlich wieder heraus⸗ finden moͤchten. Wie, wenn der Nabel bey unſerer vorliegenden Schnecke ein ſolcher Trichter waͤre? Sie muß, weil wir ſie wunderſelten unange⸗ Conchylien⸗Cabinet IV. Band. C freſſen 18 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. T. 122. F. 1119. 1120. 1121. freſſen zu ſehen bekommen, unzaͤhligen Nachſtellungen der feindſeligen Bohrwuͤrmer ausgeſetzet ſeyn. Vielleicht dienen alſo die auswaͤrts gebo⸗ genen Zähne, damit der ganze Nabel bewafnet iſt, ihr zu einer Schuz⸗ wehre und zu einem Verwahrungsmittel, um als Gehege und Palliſaden, die innern edelſten Theile gegen boßhafte Anfaͤlle zu behuͤten. Tab. . Tab. 122. Fig. 1 120 und 1121. In muſeo noſtro. Fg. 1120. 2 5 S ; { ? 1121. Die laͤnglichte, genabelte chineſiſche Fiſchreuſe mit braunrothen Flecken. Naſſa oblonga, vmbilicata Chinenſis, maculis croceis tripliei ferie faſciatim depicta. Auch bey dieſer laͤnglichten und geſtrekten Fiſchreuſe werden die Win: dungen durch einen ziemlich breiten Rand, an welchem aber nichts ausge: kehltes, ſondern etwas mehr abgerundetes wahrgenommen wird, unter⸗ ſchieden. Vermuthlich hat ſie Linne mit im Geſichte gehabt, wenn er bey feinem Buccino fpirato von einer Varietaͤt redet, die ſuturam rotundatam beym anfractu habe. Edit. 12. Syft. pag. 1203. no. 469. Die Zahl der Windungen, die Geſtalt der Mundoͤfnung, wie auch der aͤuſſern und in⸗ nern Lippe, ſtimmet völlig bey dieſer mit jener unter fig. 1118 beſchriebenen Gattung uͤberein. Nur iſt die jetzige dicker und undurchſichtiger von Scha⸗ le, weiſſer von innen, (wie ichs an meinen durchſchliffenen Stuͤcken aufs deutlichſte wahrnehmen kan) geſtrekter in ihrer Form von auſſen, hernach beym erſten Gewinde minder bauchig, an der Spitze gar nicht violet noch blaͤulich, und in der Farbenzeichnung ungleich blaſſer. Die Verſchieden⸗ heit der Wohnorte und Nahrungsmittel verurſacht wohl dieſe kleine Ver⸗ ſchiedenheit der Form und Bauart, der Farben und Zeichnungen, da ſonſt die Einwohner ganz ohnſtreitig Abſtaͤmmlinge eines Hauptſtammes, Kin der einer Hauptfamilie ſeyn muͤſſen. Sollten nicht laͤngſt mehrere Arten genabelter Fiſchreuſen entdekt wor⸗ den ſeyn? Allerdings kennet man ſchon mehrere. Eine anmerkungswuͤrdi⸗ ge Art derſelben wollen wir unſern Leſern nicht vorenthalten. Ich habe ſie aus meiner Sammlung auf der 37 Vignette bey Fig. 1 und 2. von der Seite ihres Ruͤckens und ihrer Mundoͤſnung abbilden laſſen. Ich habe ihr ehemals in meiner Ausgabe des Kumphiſchen Werkes aus einem zu ſpaͤt erkann⸗ Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1 120. 1121. 19 erkannten Verſehen, den Namen des Rumphiſchen Argus beygelegt. Un⸗ ter dieſem Namen iſt fie einigemal vom Martini und andern Schriftſtellern angefuͤhret worden. Nun mag ſie denn immerhin ihren Namen behalten, und der Argus unter den Fiſchreuſen heiſſen. Sie hat teſtam contabulatam vmbilicatam eburneam teſſelatam, tribus macularum purpurafcentium ferie- bus in fundo albo elegantifime notatam, intus ex colore lacteo nitentem. Von ihr reden folgende Schriftſteller. Lift. Hift. Conchyl. tab. 98 1. fig. 81. Buccinum breviroftrum ventricoſius laeve vmbilicatum croceis maculis grandibus ex triplici ordine faſciatim depictam. a Klein: meth. oftrac. H. 94. Spec. 2. lit. a. pag. 36. Dipfaccus teſſelatus ven- tricoſus candidus teſſeris rubris vel caſtaneis pictus. Bonanni Recreat. pag. 121. no. 20. Muſ. Kircher. pag. 453. no. 20. Buccina in cujus baſi foramen ſatis profun- dum patet. Teſta, vt Parius lapis perfecte expolitus, eandida et nitide rubro vel caſtaneo colore teſſelata. In Indico mari inventa eſt. Ruinph tab. 40. fig. e. Regenfus tom. 2. tab. 3. fig. 29. Sebae thef. tab. 73 fig. 23 und 26. Cochlea faftigiata maculoſa. Davila Catalog. pag. 137. no. 125. Bucein peu commun blanc, & grandes taches marron diſpoſées par zones et paralleles les unes au autres, vmbi- liqué. d Es iſt beym Linne buccinum fpiratum ſutura rotundata, wie er denn auch eben dieſe Figur aus dem Rumph ausdruͤklich mit citiret und fie alſo um ter eben die Gattungsart mit begriffen wiſſen will, ſo viel ſie auch unter⸗ ſchiedenes haben moͤchte. 25 5 Favart d Herbigny Diction. Vol. III. pag. 397. On a une autre tonne de Vive-arrète dont les ſpires font moins tranchantes, mais dont les taches font en compartiment, de couleur fauve et de figure quarree, allongees vers la volute, et arrangèes, par zones für un fond blanc, La coquille eſt mince avec une bavure legere à la columelle, et pourvue d'un grand et profond ombilic. 3 £ Daß Linne beyde Arten, welche im Kumph tab. 49. bey fig. C und D, und im Seba tab. 23. no. 21 biß 26. vorgeſtellet worden, in eins zuſammen⸗ faſſe, und unter einer Gattung anbringe, nz ift ſchon vorhin gemeldet 2 wur 20 Das Geſchlecht der Fifchreufen. Tab. 122. Fig. 1120. 1121. i worden. Martini thut ein gleiches in feinem Naturlexico pag. 185. Man vergleiche nur ſeine dort angezogenen Citationen miteinander, ſo wird diß bald ſichtbar werden. Doch geſteht er es an einem Orte feiner hinterlaſſe⸗ nen Papiere, daß ihm Herr Spengler durch ein zugeſchiktes Exemplar des wahren Argus unter den Fiſchreuſen uͤber dieſen Irrthum die Augen geoͤf⸗ net, und der Augenſchein ihn bald belehret , daß ein groſſer Unterſchied zwiſchen dem buccino ſpirato — et in vmbilico dentato und dieſem Argus ſey / davon wir nun reden. Die Grundfarbe unſerer jetzigen iſt viel weiſſer als bey allen vorigen Arten genabelter Fiſchreuſen. Die groſſen purpurfar⸗ bigen laͤnglicht vierkantigen Flecken, welche auf der ſchneeweiſſen Oberflaͤ⸗ che, in 3 Reihen, nach einem regelmaͤßigen Abſtande, geordnet worden, ſtehen ſparſamer, doch ſind ſie viel heller von auſſen und durchſcheinender von innen, als bey den vorigen Gattungen. Ihr Nabel iſt weit und tief und gehet durch alle Stokwerke biß zur Spitze hindurch. In aufgeſchliffe⸗ nen Stuͤcken habe ich innerlich beym zten und Aten Gewinde abermals den erhöheten Wulſt bemerket, deſſen bey fig. 1119. Erwehnung geſchehen. Dieſe Schnecke iſt viel ſeltener, als eine der vorigen Arten. Sie kommt von den Nikobariſchen Eylanden oder nunmehrigen Friedrichsinſuln, und aus den chineſiſchen Gewaͤſſern. Liſter meldet es in ſeinen Beyſchriften, die er feinem eigenthuͤmlichen Exemplar der Hift. Conchyl., welches ſich nunmehro im Mufeo Britannico zu London befindet — mit der Feder by geſchrieben, daß er diß Stuck von Bombay empfangen. 5 Obſ. Da ich hier zum erſtenmal dieſer Beyſchriften des Liſters, davon ich zum oͤftern Gebrauch machen werde, gedenke: ſo muß ich offenher⸗ zig bekennen, wie ich dazu gekommen. Durch die Guͤte meines wohl⸗ thaͤtigen Spenglers iſt mir eine muͤhſam geſchriebene Schrift von 10 Bogen eingehaͤndiget worden, welche folgenden Titul fuͤhret: 0 Adnotata manufcripta Martini Liſter, Jacobi Peitiver et Rob. Gray in Exemplari Hiſtoriae Conchyliorum Liſteri, quo auctor Facobo Pettiver dono dedit, et nunc in Mujeo Britannico aſſervatur. Der Herr Rudolph von Valltravers, Legationsrath des Churfürften von Bayern und Pfalz, und Agent des Großherzogs von Toſcang am engliſchen Hofe / ein groſſer Goͤn⸗ b a Nek Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1122. 1123. 21 ner meines liebſten Spenglers, hat ſich die groſſe Muͤhe nicht ver⸗ drieſſen laſſen, dieſe Excerpten mit dem treueſten Fleiſſe zu verferti—⸗ gen. Iſt es nicht unbegreiflich, wie man in der neueſten Orfortifchen Ausgabe des Liſters, es ſo ſchaͤndlich verſaͤumen koͤnnen, ſich dieſes eigenhaͤndigen Exemplares unſeres unſterblichen Liſters und feiner lehrreichen durch die Feder feiner Freunde noch mehr bereicherten Bey» ſchriften, die einen Schatz guter Nachrichten in ſich enthalten, zu be dienen? Wie gluͤklich bin ich, daß ich fie einmal in Händen habe. Sie ſollen bey mir gewiß kein vergrabener Schatz im Acker bleiben. II. Gattung. Die zugeſpizten Siſchreuſen. „species II. Naſſae acuminatae. Tab. 122. Fig. 1122. und 1123. In muſeo noſtro. Die weiſſe geſtrikte Fiſchreuſe. Naffa alba breviroſtris leviter ſtriata reticulata vtrinque producta. Sebae thef. tab. 49. fig. 67. it. fig. 53. Cylindrus ex dilute einereo luteus minor, omnes ſuper gyros e quibusdam filamentis us inter- textus. Martini Catal. pag. 114. no. 215. Kleine weiſſe geſtrikte Fiſchreuſe. Naſſa reticulo eleganti cincta apice oris recurvo. Naſſe en refeau fin, blanche à bec recourbè. 8 Unſere kleine Fiſchreuſe wird, wenn f es in ihrem Wachsthum aufs hoͤchſte und weiteſte gebracht, etwa einen Zoll lang. Sie hat in ihrem kleinen Haͤußlein dennoch ſieben Abtheilungen und Stokwerke. Die von oben herablaufenden erhabenen Streifen, welche von Queerlinien durch⸗ ſchnitten werden, bilden ein artiges nezfoͤrmiges Gewebe. Dieſe Schnecke iſt innerlich, wie ſo viele andere bey der dickern Muͤndungslippe, ein wenig geriffelt, aber in den innerſten Behaͤltniſſen völlig glatt und BAND, Sie kommt von der Trankebariſchen Kuͤſte. C 3 Tab. Ten 122. Fig. 1122. 1123. 22 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Ul. 123. F. 1124. etc. Tab 122 Tab. 122. Fig. 1124. und 1125. wie auch 1128. und 1129. und Fig. 1124. 1125 Tab. 123. Fig. 1136. und 1137. In muſeo noftro, 8 | Die Fiſchreuſe, welche beym Linne das Steinchen heiſſet. 51 5 hBuc. Lapillus Linnaei. Purpura anglicana Liſteri. Ein aͤhnliches und gleichfoͤrmiges Stuͤk iſt ſchon vom ſel. Martini im III. Theil des Syſtemat. Conchylienwerkes bey tab. 120. unter fig. ırız. und 1112. beſchrieben worden. Zu den vielen dort ſtehenden richtigen Allegatis fuͤge ich nur noch folgende hinzu: Reaumurs Memoires de Paris 1211. Pl. 6. fig. 45. Knorrs Vergnuͤgen tom. 5. tab. 29. fig. 4. | Adanfon Hift. du Senegal. Pl. 2. fig. 4. Le Sadot, pag. 107. La couleur de ces coquilles eſt blanche ou grife, ou cendree, ou jaunatre. Dans quel- ques unes les fpires du ſommet font environnces d'une bande fauve; dans d'autres cette bande eſt brune et fait deux tours fur la premiere fpire. Prof. Muͤllers Linneiſches Naturfpftem tom. 6. pap. 463. Man hat ans gemerkt, ſpricht er, daß ſie bey der Paarung einen Purpur von ſich geben und Purpureyer legen. Schriften der Könige Daͤn. Geſellſchaft der Wiſſenſchaften tom. XI. erſtes Stuͤk. Millleri Zoologia e pag. 244. no. 2944. Tritonium Lapillus. . Horns Index Muſ. Caeſ. pag. 248, Teſta ovata transverſim [mia fpira tuberculata, columella plana. Beſchaͤftigungen der Berliniſchen Geſellſchaft. IV Band. I2tes Stuͤk. Von dieſen Fiſchreuſen, welche beym Linne unter die Buccina gehören und Steinchen heiſſen, giebt es viele Abaͤnderungen. Einige derſelben ſind ganz plump und ſchwer, daher ihnen auch Martini eine Stelle bey den dikſchaligen Tonnenſchnecken auf der 120 Tafel fig. 1111. ſeq. angewieſen. Ein Paar dieſen ſehr nahe kommende erblicken wir tab. 123. fig. 1136. und 1137. Andere ſind um vieles leichter, feiner geſtreift, auch wohl mit hohl⸗ ziegelartigen Schuppen beſetzet. Cfquamulis imbricatis quafi conſitae). Nach andere ſind auf ihrer weiſſen Grundflaͤche mit dunkelbraunen oder braunroͤthlichen Binden umwickelt wie fg. 1128. und 1129. Daß in allen dieſen Arten von Schnecken, die mir hieſelbſt haͤufig von den Do Islaͤn⸗ Das Geſchlecht der Fifchreufen. Tab. 122.1. 123. F. 1124. etc. 23 Islaͤndiſchen und Ferroͤiſchen Ufern erhalten, eine Purpurfarbe ſtecke, hat ſchon Liſter angemerket, Linne weiter bekannt gemacht (Purpura aliqua ex hoc elieitur. vid. Lin. Syft. edit. 12. pag. 1203.) aber niemand genauer und gruͤndlicher unterſuchet, als der Norwegiſche fleißige verdienſtvolle Paſtor Stroͤm. Die ausfuͤhrlichſten Nachrichten von feinen Unterſuchungen fie hen im XI Theil der Koͤnigl. Daͤn. Geſellſch. der Wiſſenſch., die aber in daͤniſcher Sprache abgefaßt worden. Kaum erfuhr es dieſer aufmerkſame Mann, daß einige Nordiſche Bauermaͤgde die Gewohnheit hätten, ihre weiſſen Strümpfe, Leinenzeuge und Wollengeräthe durch den Saft dieſer Schnecken mit unausloͤſchlichen Namen und Merkzeichen zu bezeichnen, fo fieng er alfobald an dieſe Schnecken feiner beſondern Aufmerkſamkeit zu wuͤrdigen, ihre Lebensart, Nahrung, Begattung und Fortpflanzung aufs genaueſte zu beobachten, und ihren innerſten Theilen durch anatomiſche Zergliederungen nachzuſpuͤren. Er erkannte und erforſchete darauf folgen⸗ des: 1) daß kein Glied an dieſer Schnecke bewundernswuͤrdiger ſey, als ihre Zunge. Sie gleichet einer ſubtilen Uhrkette, und da ſie wegen ihrer beträchtlichen Länge nicht ausgeſtrekt in der kleinen Schnecke liegen Fan, fo findet man ſie hinten ſo zuſammengerollet, wie die Kette um die Uhrfeder, oder wie die Schifsſeile in einem Creiß hingeleget werden. 2) Daß ſie mit dieſer langen, ſpitzigen, ſcharfen Zunge, in die Zwiſchenfugen der Meer⸗ eichelſchalen, vornemlich beym lepas balanus und balanoides Linngei, wel- che ihre liebſte und angenehmſte Speife und Nahrung find, meiſterhaft ein⸗ dringen und dergleichen Thiere biß auf den Grund ausſaugen können. 3) Daß der in ihr befindliche Purpur nicht in ihrem blaulichten Safte und vermein⸗ tem Schneckenblute, ſondern allein in vtero materno befindlich ſey. Er hat im veero s beſondere durch Haute und Fibern abgeſonderte Behältniſſe, und darinnen dreyerley Arten von Saͤften angetroffen. In der erſteren kleinern Abtheilung hat er einen lichtbraunen, bleichfaͤrbigen, in der andern miktelſten und groſſen Abtheilung, einen gelben ungemein klebrichten, und in der dritten kleinſten Abtheilung, einen ſchwarzen, unter dem Vergroͤſſe⸗ rungsglaſe dunkelgruͤn erſcheinenden Saft gefunden. Dieſer dreyfache Saft, faſſet alleine die wahre Purpurmaterie in ſich, doch mit dem Un⸗ ſchiede / daß der bleiche Saft die ſchwaͤchſte, der gelbe Saſt ſchon eine weit ſtaͤrkere, und der dunkelgruͤne Saft, die ſtaͤrkſte und beſte Purpurroͤthe giebet. Alles Leinen: und Wollenzeug, ſo mit dieſem weiſſen . un: und | chwarz⸗ 24 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. U. 123. F. 1124. etc. e ſchwarzgruͤnen Saft beſtrichen, bemerket und bezeichnet, und darauf an die Sonne gehaͤngt und getroknet wird, das wird Purpurroth. Dieſe | Farbe iſt hernach unauslöſchlich. Man mag ſie noch ſo oft waſchen, auch ſelbſt in Lauge kochen und mit Seife reiben, ſie bleibt einmal wie das an⸗ deremal beſtaͤndig und unveraͤnderlich. Von dem Purpur, welcher ſich in dem Buceino befindet, welches beym Linne den Namen des Steinchens fuͤhret, habe ich eine ganze Abhandlung dem IV. Band der Berliniſchen Beſchaͤftigungen einverleiben laſſen, dahin ich alle, die von dieſer Sache et⸗ was umſtaͤndlicheres nachleſen moͤchten, will verwieſen haben. Von den Anmerkungen, ſo ich dieſer Abhandlung beygefuͤget, will ich nur, um be⸗ liebter Kuͤrze willen, die erſte anfuͤhren. Die Alten ſcheinen es ganz und gar nicht gewuſt zu haben, daß unter dem weiſſen, braunen und gelben Safte mancher Schnecken, wuͤrklich ſchon der wahre Purpurſaft verbor⸗ gen liege, und daraus durch Huͤlfe der Sonnenſtrahlen bald hervorgebracht werden koͤnne. Wenigſtens findet ſich von dieſer ganzen Veredlung und Verwandelung der Farben durch die Sonnenſtrahlen keine Spur in ihren vom e und den Purpurſchnecken handelnden Schriften u. ſ. w. e >22. 1156 u. 17027, item Tab, 123. F. 1145. U. 1146, Tab. 18g In mufo noſtro. 46, Die wellenfoͤrmige Fiſchreuſe mit braunen oder fü chwärzlichen Quserfirenfen Naſſa vndoſa lineis caftaneis feu nigricantibus transverſim ſtriata. Das Ekhorn. Lift. Hiftor. Conchyl. tab. 938. fig. 33. Buceinum roſtratum labro dupli- cato, ftriis tenuioribus eminentibus rufisque circumdatum ſinuoſum. Klein: meth. oſtracol. $. 141. no. 7. pag. 49. und so Lagena ore femilu- nato labio duplicato — no. 1. Lagena toroides labio dentato. tab. 3. no. 61. Rumpb tab. 29. lit. O. Das wellenfoͤrmige Kinkhorn. Die Wulſte ſind bey einigen ſchwarz und wie e Petiver Amboin. tab. 13. fig. Dargenville tab. 9. fig. N. Ce en eft charge de grandes ftries en forme d' 9 7 55 de couleur brune avec une queue recourbce. Icon exſtat Sehae Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1126, 1127. 25 Sebae thef. tab. 52. no. 26. Buccinum venuſtiſſimum ex Banda in Indiis orientalibus delatum, ex dilute flavo perfundatum, longis elatisque coſtis Praeditum, profundis foveis veluti rugoſum, filamentis fufeis exaggeratis aàcuminatis arcte obvolutum, Rumphio buccinum vndoſum dictum. Knorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 14. fig. a. 5. TLinnaei Syft. Nat. Edit. 10. pag. 740. no. 409. Edit. 12. pag. 1203. no. 472. Buccinum vndeſum ſtriis 1 is elevatis glabris, ventre obtuſe quinquangulari, labro intus ſtriato. Muf. Reg. Vd. pag. 612. no. 268. Tefta magnitudine pruni obtufe ſub- quinquangularis, vtrinque producta, cincta ſtriis elevatis glabrioribus in ventre circiter 13. Spira longitudine fere teſtae fimiliter ſtriata. Faux alba intus ſtriata. Labium .exterius margine intra ſtrias crenulatum — interius deliqueſeens et vix vllum. Cauda brevis emarginata. Color pallidus ſtriis omnibus elevatis ſeu fuſeis. Martini Catal. pag. 114. no. 214. Naſſe jaune à lignes brunes transver- ales. Favart d’Herbigny Vol. I. pag. 143. Bucein onde. Buceinum parvum ven- Eon {ex fpiris convexis coflis et ſtriis transverſis vndofis fuſeis vel ru- befcentibus et totidem canaliculis croceis alternatim difpofitis infignitum, apertura oblonga, labio fpiflo e et dentato, canali brevi leviter fulcato di- ſtinctum. f v. Born in Indice Muf. Caef, pag. 252. Das Eckhorn. Teſta ovato ob- longa transverfim ſulcata etc. Gegen den Namen eines Eckhorns und wellenfoͤrmigen Kinkhorns, wel⸗ chen viele unſern Schnecken, davon wir jezt reden wollen, beygeleget, moͤchten wohl wenige etwas zu erinnern und einzuwenden haben, da wuͤrk⸗ lich das wellenfoͤrmige und eckigte bey der Bauart dieſer Schnecken cha⸗ rakteriſtiſch und auszeichnend iſt. Aber wie Seba ſogleich den Superlati⸗ vum brauchen, und dieſe Gattung durch einen uͤbertriebenen Lobſpruch Buccinum venuftifimum nennen koͤnne, darüber möchten ſich viele erſt a en und Zeugniſſe ausbitten, die ich keineswegs herbeyzuſchaf⸗ en wuͤſte Conchylien⸗ Cabinet IV. Band. 28 Linne 26 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. F. 1126.11 27. etc. Linne will an den ſeinigen nur 5 Ecken oder Wellen bemerket haben. Einige der meinigen haben 6 Ecken und Wellen, andere noch mehrere, die alſo dadurch wahre Vielecke werden. Linne zaͤhlet auch nur 14 erhoͤhete Queerſtreifen, die über den Bauch oder der unterſten groͤſſeſten Windung dahinlaufen. Ich glaube an den meinigen noch mehrere zu erblicken. Doch ein Paar Wellen und Streifen mehr oder weniger, das ſind groſſe Klei⸗ nigkeiten, dabey wir uns nicht auf halten wollen. Nur diß wenige muͤſſen wir doch anmerken. Soviel erhobene Queerſtreifen an dieſen Schnecken geſehen werden, eben ſo viele vertiefte Furchen kan man auch an denſelben wahrnehmen. Das wellenfoͤrmige iſt inſonderheit an dem Bauche und auf der erſten Windung ſichtbar, und bey den hoͤhern Stokwerken kaum zu merken. Die Farben der erhoͤheten Streifen ſind nicht bey allen Eckhoͤr⸗ nern einerley, ſondern gar ſehr verſchieden. Einige haben ſchwarze Queer⸗ ſtreifen, andere roͤthliche. Ich finde bey den meinigen 6 Stokwerke, eine dicke aͤuſſere Lippe, die innerlich weiß geſtreift und fein gezaͤhnelt iſt. Ihr wahres Vaterland iſt Oſtindien, doch habe ich ſie auch wohl von der Guinei⸗ ſchen Kuͤſte erhalten, nur iſt ſie alsdann ſchwaͤrzer, und gleichen an Schwaͤr⸗ ze den Negern, die dort ihre Heimath haben. Ein Stuͤk von einer etwas geſtrekteren laͤnglichteren Form und Bauart finden wir tab. 123. bey fig. 1145 und 1146. Herr Spengler verſichert es die ſeinigen aus der Strafe Malacka, welche unfere nach China gehenden Schiffe öfters zu paßiren f pflegen, erhalten zu haben. Er macht auch noch dieſe Anmerkung „wenn „fie recht friſch find, fo iſt die Einfaſſung der Mündung gemeiniglich Car⸗ „neolfärbig. » Tab. 122. Tab. 122. Fig. 1130. Fig. 1130. 2 Dieſe unfoͤrmliche Figur, davon der liebe Martini das Original we der gehabt noch geſehen, iſt aus dem VI Theil des Bnorriſchen Conchylien⸗ werkes tab. 17. fig. 7. entlehnet worden, und ſoll eine Bordeſtrappe Bor: treppe oder Schifstreppe, vorſtellen. Bey elenden Mahlereien muß man es druͤber ſchreiben, hier ſteht ein Hauß, dieſes iſt ein Baum, jenes iſt ein Schaf — weil es ſonſt nicht leicht jemand dafür erkennen würde. So muß man es hier drüber ſchreiben, diß ſoll eine Bordeſtrappe ſeyn / weil ſonſt keiner fie hinter dieſer Mißgeburt ſuchen würde. Wahre aͤchte Bordeſtrap- pen Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1130. 27 pen gehören unter die Zahl der ſeltenſten Cabinetsſtuͤcke. Unſer groͤſter Conchylienkenner, der Herr Kunſtverwalter Spengler, iſt hier der einzi⸗ ge, welcher ſie aufweiſen kan. Dieſen wuͤrdigſten meiner Freunde habe ich um eine genaue Abbildung und umſtaͤndliche Beſchreibung derſelben erſucht. Ich habe keine Fehlbitte thun duͤrfen. Die ſchoͤne Zeichnung ſehen wir auf der 37. Vignette bey Fig. 2. und feine leſenswuͤrdige Beſchreibung 0 wir hier mit ſeinen eigenen nun folgenden Worten. em der ſogenannten Bordeftrap g e Siehe 37ſte Vignette No. 3. lit. a. b. c. N Wenn gleich im eigentlichen Verſtande unter den Conchylien keine Gattung derſelben, in Vergleichung mit andern, gering und weniger ach⸗ tungswuͤrdig in den Augen des Naturforſchers erfiheinet, ſo iſt es doch ge wohnlich, daß der Sammler und Naturliebhaber einen Unterſchied zwiſchen Allgemeinen, weniger Gemeinen, und ganz ſeltnen Arten zu machen, ſich berechtiget glaubt. Dieſe Stuffen ihres Rangs beſtimmen ſich von ſelb⸗ ſten, wenn eine Conchylie entweder haͤufig, oder in weniger Anzahl, oder nur ganz ſelten ſich finden laͤſſet. So haben unter den Conis, die mit dem Namen der vielerley Gattungen Admirals belegt ſind, ingleichen die ſoge⸗ nannten Wendeltreppen, wegen ihrer Seltenheit, und wegen ihrer hohen Preiſe, ſchon lange Zeit den erſten Rang in Conchylienſammlungen einge⸗ nommen. Es giebt aber auch Conchylien, welche durch eine ganz neue und von den bekannten Geſchlechtern abweichende Figur, und denn, weil ſie nur einzeln angetroffen werden, ſich aͤuſſerſt ſelten gemacht haben. Zu dieſen rechne ich, z. B. die im Dargenville afen Theil planche 10. fig. F. aus des Hr. Lyonet Sammlung abgebildete, mit abgeſchnittenen ſcharfen und flachen Windungen verſehene Schnecke. Eben ſo merkwuͤrdig iſt das im Seba Tab. 57. in der Mitte zwiſchen der Figur 27 und 28. vorgeſtellte Buccinum, das im aten Theil des Regenfußiſchen Werks Tab. 2. fig. 14. unter dem Namen ſeines jetzigen hohen Beſitzers, Graf Moltke, und mit einer Beſchreibung, die dieſem ſeltenen Stuͤk angemeſſen iſt, mit naͤchſtem erſcheinen wird, und worzu ich noch des Davila, von ihm ſogenannten Cabeſtan, ſeiner Groͤſſe wegen Pl. 8. lit. V. fuͤgen will. Zu dieſen ange⸗ fuͤhrten 3 verſchiedenen Arten e und ſeltner N se 2 oͤre 28 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. r22. Fig, 1130, hoͤret nach aller Billigkeit auch die ſo aͤuſſerſt ſeltne / und nur in Holland unter dem Namen Bordeſtrap, bekannte Schnecke. Man findet noch bey keinem Schriftſteller einige Nachricht von derfelben: Sie wurde erſt 1766. bey der Verſteigerung des Conchyliencabinets des Hrn. van der Mied, auswärtigen Liebhabern bekannt, da der Hr. Legationsrath Meuſchen im Haag, fie in ei⸗ ner kurzen Beſchreibung in dem Auctionsverzeichniß pag. 8. no. 156. fehr gut charakteriſirte, wo ſie auch damals fuͤr 20 Ducaten verkauft wurde⸗ Eine Abbildung darvon beſorgte gedachter Hr. Meuſchen auf dem Kupfer⸗ blat vor dem Leerſiſchen Catalogus, neben dem Aroſoir unter lit. b. Mach deſſen Bericht in einem Schreiben an mich, ſollen ſich in einein Cabinet in Batavia, 5 Stuck dieſer fo wunderbar gebauten Schnecke befunden haben, wovon 2 nach Holland kamen, die uͤbrigen z aber daſelbſt verblieben z doch hatte ſchon lange Zeit vorher der Hr. Lyonet für 80. fl. hollaͤndiſch, eine dergleichen Schnecke zu ſeiner praͤchtigen Sammlung zu erkaufen Gelegen⸗ heit gehabt, und nun im leztvergangenen April wurde in einer Verſteige⸗ rung im Haag ein gleiches Exemplar für 23 Ducat. von dem Hrn. Burgers meiſter Gevers in Rotterdam erkauft. Man rechnet alſo auf 3 Stuͤck, die in hollaͤndiſchen Sammlungen ſich befinden ſollen, welche mit den dreyen in Batavia alſo nur 6 Stuͤck ausmachen, die, ahne. die meinige gerechnet, zur Zeit noch bekannt find: Die herzfoͤrmige oder dreyſeitige Muͤndung, das ausgedehnte weite Nabelloch, und die ſcharfabgeſezten keilfoͤrmigen Windungen, die mit erhobenen und in die queer durchſchmittenen Rippen kunſtreich beſezt ſind, machen den Hauptcharakter dieſer Schnecke aus, und dieſer Plan paſ⸗ ſet ſich durchgehends zu demjenigen Stuͤck, welches ich gegenwaͤrtig aus meiner Sammlung beſchreiben will, ob ſie ſchon im uͤbrigen von den hol⸗ laͤndiſchen in einigen Theilen würftich abweichet, welches ich am Ende an⸗ zeigen werde. In der 37ſten Vignette unter no. 3. lit. a. b. e. wird ſie von dreyen Seiten vorgeſtellet. Der Naturliebhaber wird gleich beym erſten Anblick wahrnehmen, daß die erſte und groͤſte Windung ein ganz anderes Verhältnis mit den uͤbrigen hat, als wie man bey anderen bekannten Schnecken wahrnimmt. Sie gehet nemlich nicht ſpitzig von oben zu, weil das erweiterte und trichterfoͤrmige Nabelloch ſie daſelbſt auseinander trei⸗ bet. Am allerbreiteſten aber iſt fie unterwaͤrts gegen die zweyte Windung, wo Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Fig. 1730: 29 wo ſie in einer ſcharfen Kante, gleich allen ubrigen Windungen, gerade abge⸗ ſezt iſt. Nur die erſte Windung iſt etwas wenig gewoͤlbt, gegen den Rand des gleichſam gekroͤnten Nabellochs aber eingebogen. Die andern s Win⸗ dungen ſind gerade, doch ſchmaͤler an der anſtoſſenden Seite als an der Vorderen. Die Mündung iſt, wie ſchon geſagt, dreyſeitig. Die Lippe iſt ſtark und bis tief hinein, mit ſcharfen Zaͤhnen gekerbt, der aͤuſſerſte Rand ausgehoͤlt, ſcharf und ſchneidend. Die Spindellippe iſt dünn, mit drey Falten und vielen kleinen Waͤrzgen beſezt. Sie drehet ſich auswaͤrts gegen das Nabelloch. Oben naͤhern ſich einander die 2 langen Seiten der Mündung, und laſſen zwiſchen ſich eine kurze Rinne entſtehen, die ein we⸗ nig auswaͤrts gebogen iſt. Alle 6 Windungen, ſo wie auch das Nabelloch, find von auſſen mit aufgehobenen ſchmalen Rippen, wovon doch die lezte unter der Muͤndung doppelt ſo breit wie die andern iſt, nach der Länge in abgemeſſener Entfernung geziert. An dem abgeſezten und horizontalen Theil unter jeder Windung, welche in der Abbildung nicht zum Vorſchein kommen konnte, find fie aber ſchaͤrfer und dunner. Nach der Rundung find dieſe Rippen, ſo wie die Zwiſchenraͤume, mit erhöheten Linien durch⸗ ſchnitten. Die Grundfarbe der Schnecke ift durchgehends ſchoͤn gelb, und mit lichtbraunen Bändern regelmäßig ſchattirt. Das Nabelloch (welches meiſtentheils, fo wie bey den Wendeltreppen, bis in die unterſte Spitze rei⸗ chet) und die Muͤndung iſt ſtrohgelb, und 7 ganz durchſichtig. Ihr Vaterland iſt Oſtindien. Der Unterſchied nun zwiſchen dieſer, und der hollaͤndiſchen oben ge⸗ Jachten, in Kupfer vorgeſtellten Bordeſtrap, liegt darinn, daß dieſe leztere mehr geſtrekt und die Windungen mehr auseinander gezogen erſcheinen. Das Nabelloch iſt etwas weiter, und daher kommt die Muͤndung auch mehr vorwaͤrts zu ſtehen. Die Farbe iſt weiß und faͤllt ein wenig ins roͤthliche. Tab. 222. F. 13 TU. 1132. wie auch Tab. 123: F. 1 134 Ul. 1135. Bret 5 In muſeo noſtro. T4 Die ſchwarze und hellbraune Fiſchreuſe mit einem weiſſen Bande. las Naſſa obſcure fuſca, anfractibus nodoſis, faſcia ventris nivea. D 3 Im 30 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. u. 123. F. 1134. etc. Im Regenfuß heißt fie die caſtanienbraune Trompete mit einer weiſſen Binde. Die einfache Mohrenbinde. f Lit. Hiſt. Conchyl. tab. 828. fig. so. Buceinum dentatum roſtratum fuſeum, clavicula muricata. Mit der Feder hat er in feinem eigenhaͤndigen Exem⸗ plar noch folgendes beygeſchrieben: Buccinum dentatum Barbadenfe , fafcüs nodulofis. Klein: meth. oftrac. $. 141. Spec. I. no. 9. pag. 50. Turbo ore ſemilunato. Lagena tympanofa dentata roſtrata, clavicula muricata. Gualtieri tab. 48. fig. E.? Valentins Abhandlung tab. 3. fig. 21. Ein pomeranzfaͤrbiger Bauren⸗ junge mit einem feinen weiſſen Bande. Spenglers 3 Kupfertafeln mit ſeltenen Conchylien tab. 3. fig. F. Knorrs Vergnuͤgen tom. VI. tab. 20. fig. 7. l mit Buckeln beſezte Spindel. Belg. Roode 5 Spil. Gal. Fuſeau rouge a boſſes. Kratzenftein in des Regenfuß. Werkes tom. I. tab. 7. fig. 1. Buecinum ob- feure brunnum eminentiis acuminatis ſtellaribus armatum, in prima helice faſcia alba diſtinctum. Catal. Mart. pag. 115. no. 219. Die braune knotige Fiſchreuſe mit weiſſem Bande. | v. Born in Indice Muf. Caeſ. pag. 321. Teſta oblonga fubra, faſcia ventris nivea, anfractibus longitudinaliter plicatis, obtuſe nodoſis, roſtro abbre- viato. Er glaubt es ſey murex lignarius Linnaei — ich würde es auch glauben, wenn nicht columella ſubplicata vorhanden wäre, und wenn Linne des weiſſen Bandes bey der erſten Windung erwehnete, welches er gewiß nicht wuͤrde uͤberſehen haben. In der erſten Ausgabe des Regenfußiſchen Werkes wird es bey dieſer Schnecke behauptet, daß kein einiger conchyliologiſcher Schriftſteller der⸗ ſelben gedenke, noch von ihr rede. Das waͤre viel, wenn es Grund haͤtte. Die Verfaſſer des verbeſſerten Textes zu dieſem Werke, haben ſie gar bald beym Liſter und Klein entdecket, und beyde Schriftſteller richtigſt ange⸗ fuͤhret. Sie iſt ſchwer und dick von Schale — ſie hat eine zart gefaltene Spindel — Ihre ſieben Windungen ſind insgeſamt mit Knoten und an ckeln Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 122. Ul. 123. F. 1134. etc. 31 ckeln beſetzet. Sie wird bey ihrerserften Woͤlbung mit einem weiſſen Ban⸗ de umgeben, welches ihr zur groͤſten Zierde gereichet. Es iſt aber kein blo— fer weiſſer Band, der etwa nur ganz duͤnne dem ſchwarzbraunen Node über gehaͤnget worden, fondern ein ſtarker weiſſer Wulſt, der durch und durch gehet, durchſichtiger, wie alles übrige am Gehaͤuſe, und wuͤrklich auch et⸗ was mehr erhoben iſt. Unſer Illuminiſte hat ſich die Freyheit genommen, bey den braunen ziemlich ausgebleichten Stuͤcken dieſer Gattung die bey fig. 1134 und 1138. geſehen werden, noch ein Paar weiſſe Bänder hinzuzu⸗ thun. Beſſer wäre es ohnſtreitig geweſen, wenn er treulich und einfaͤltig bey der Natur geblieben waͤre. Otraͤfen und erreichten wir nur ihre Schoͤnhei⸗ ten, die unzeitigen Verbeſſerungen und Verſchoͤnerungen der Natur wuͤrde man uns gerne ſchenken und ſie ſehr verbitten. Wer ſo gluͤcklich iſt dieſe Schnecke ganz friſch und mit unbeſchaͤdigter Muͤndung zu bekommen, der wird da, wo ſich der weiſſe nur allein über die erſte Woͤlbung hinüber lau⸗ fende Streif und Wulſt endiget, an der aͤuſſern Lippe einen merklich her: | vorragenden Jahn wahrnehmen koͤnnen. Ich beſitze ſowohl ein ſchwarz⸗ braunes von ſolcher Groͤſſe wie das hier vorgeftellete, als auch ein rothbrau⸗ nes Stuͤck dieſer Art, daran dieſe Merkwuͤrdigkeit aufs deutlichſte geſehen werden kan. Wenn dieſe Schnecke von ihrem Standorte, wo ſie ſich zu verbergen weiß, loßgeriſſen und von den Wellen des Meeres lange herum⸗ geſchleudert worden, ſo reiben und ſchleifen ſich die Spitzen ihrer Knoten völlig ab / und man ſiehet an deren Stelle lauter weiſſe Flecken. Ein An⸗ faͤnger wird daraus neue Arten und Gattungen machen, allein ein maͤßiger Kenner wird ſich dadurch nicht irre fuͤhren laſſen. 8 Valentin hat dieſe Schneckenart in Oſtindien gefunden. Liſter nennet die weſtindiſchen Eylande und ſonderlich Barbados, als ihr Vaterland. Vor einigen Wochen habe ich noch ein Paar Stüde derſelben von der daͤ⸗ niſchen weſtindiſchen Inſul St. Croix erhalten. Sie werden auch von Guinea hieher gebracht. Groſſe Stücde, die noch ihre friſche ſchwarzbraune oder rothbraune Farbe haben, an ihren Buckeln und Knoten nicht abge⸗ rieben worden, und mit einem weit hervorſtechenden Zahne an dem Ende des weiſſen Wulſtes bey der Muͤndung verſehen ſind, kan man als vorzuͤg⸗ lich rare Cabinetsſtuͤcke anſehen. Tab. 32 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 123. Fig. 1135. T 5. 23a \ \ 5 | 1 / 0 h B Tab 12. Tab, 123. Fig. 1135. In mufeo noſtro. Die geſtreifte und gefurchte Fiſchreuſe. Nafla denfe ſtriata et ſulcata. Die gegenwärtige Schuecke kommt in dem ganzen Bau ihres Wohn⸗ hauſes mit der Nafla vndoſa, davon bey fig. 1126 und 1127. geredet wor⸗ den fast völlig überein. Sie wird von eben ſolchen braungefaͤrbten erhabe⸗ nen Queerſtrichen umgeben, ſie hat gleich darneben ebenfalls tiefe einſchnei⸗ dende Furchen. Eine gleiche Anzahl von Stockwerken, eine eben fo ſchwe⸗ xe Schale und dicke Lippe wird man auch finden. Aber das eckigte wellen⸗ foͤrmige Weſen, welches jener ſo eigenthuͤmlich war, wird man an dieſer, die weder Ecken noch wellenfoͤrmige Falten hat, vergeblich ſuchen. Die Grundfarbe iſt weiß, aber die fadenfoͤrmigen Reifen find rothbraun. Sie kommt aus Oſtindien. 2 Mein auf alles aufmerkſamer Spengler will noch dieſes bemerket ha⸗ ben, daß an den mehreſten Stuͤcken innerlich die Spindelſaͤule fehle und ausgewetzet ſey, welches entweder von der Schaͤrfe des Thieres oder von dem feindſeligen Beſuch ſolcher Seewuͤrmer herruͤhren muͤſſe, die ſich nicht bloß begnuͤget den fleiſchichten Einwohner verzehret zu haben, ſondern ſich auch ſeine feinern Knochen hernach wohlſchmecken laſſen. Mein Freund zeigte mir bey dieſer Gelegenheit eine ganze Schublade voller Schnecken, die ihm jemand aus der Straſſe Malacka mitgebracht. Davon hatte doch keine einzige mehr ihre innere Spindelſaͤule. Alle ohne Ausnahm waren gusgewezt und ausgefreſſen. Von der Straſſe Malacka muß man alſo kei⸗ ne Schnecken verſchreiben, welche zum aufſchleifen und zur Betrachtung des innern Wunderbaues genutzet und gebrauchet werden ſollen. Denn da⸗ zu ſind Schnecken mit ausgewezten Spindelſaͤulen ganz und gar nicht zu gebrauchen. ü Pi. c Tab, 123. Fig. 1138. und 1139. In muſeo noſtro. 1 Die braͤunlichte gegitterte Fiſchreuſe mit weiter Oefnung. Naſſa clathrata, ſtriis eminentibus reticulatim exafperata, fubfufca, ore ö patente. Catal. Mart. Pag. 115. no. 118. Naſſe reticulèe à ouverture large ovale. Die Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 123. Fig. 1740. te. 33 Die jetzige braͤunliche Schnecke iſt ungleich leichter als die kurz zuvor beſchriebene. Von auſſen iſt ſie braun, innerlich aber weiß. Sie iſt mit merklich vertieften Furchen und mit eben fo merklich erhobenen Queerſtrei⸗ fen / deren am Bauche oder auf der erſten groͤſſeſten Woͤlbung wenigſtens 14 groͤſſere gezaͤhlet werden koͤnnen Die kleinern noch dazwiſchen ſtehenden wollen wir zngezaͤhlt laſſen) umgeben und umwunden. Dieſe werden nun wieder ſenkrecht von der Spitze herab mit andern Streifen di irchereuzet / da⸗ durch denn nothwendig eine Art von Gitterwerken oder ein netzfoͤrmiges Gewebe gebildet wird. Die aͤuſſere Lippe iſt ganz einfach und inwendig, nur ein wenig geſtreifet und gekerbet. Die innere leget ſich wie ein duͤnnes weiſſes Blat um die Spindel herum. Sie kommt ebenfalls aus Oſtindien. #ab.125. Ei. 1140, Iomufeanoftro. ‘;, . Die braun marmorirte knotige und geftreifte Fiſchreuſe. : Nafla tuberculata et ſtriata marmorea. Lift. Hift. Conchyl. tab. 991. fig. 32. Buccinum breviroftrum labroſum craflum variegatum, vnico ordine clavatum. Mart. Catal. 115. no..217. Naſſe marbree à cötes longitudinales et à ſtries eirculaires. Die eigentliche Beſchaffenheit dieſer ziemlich gemeinen Schnecke, wel⸗ che in Menge an den weſtindiſchen Stranden gefunden wird, laͤßt ſich ſchon aus der vorhin angeführten Benennung und beygebrachten kurzen Beſchrei⸗ bung errathen. Die weiſſe Farbe iſt ihre Grundfarbe, dabey iſt ſie braun marmorirt, mit Streifen umgeben, und hin und wieder mit erhabenen Knoten beſezt. Sie hat nur wenig Windungen, aber — wie mans beym aufſchleifen erfahren kan — eine ſehr veſte und harte Schale / welche ſich wie das feinſte Elfenbein poliren laͤſſet. Tab. 123. Fig. 1141 und 1142. In muſeo noſtro. Tab, 123. Fig. 1141. Die knoticht geribte Fiſchreuſe. N 1142. Ei Nala vel albida vel ex rufo picta, plicata, coſtis nodoſis en Lift. Hiſt. Conchyl. tab. 939. fig. 34. a. N IV. Band. | E f Klein 34 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 123. Fig. 1142. ete. Klein meth. oſtrac. $. 130. Spec. 6. pag. 45. Cophino-Salpinx (Tuba cor- bis inftar contexta) Buceinum dentatum minus. Icon exftat tab. 3. no. 56. Sebae thef. tom. 3. tab. 49. fig. 70. Mart. Catal, pag. 214. no. 216. Nafle brunatre plièe ä cötes transverfales noueufes. Die knotige Schellenſchnecke. Die breiten Abfäge der Gewinde beſtehen aus lauter tiefen Falten und Knoten, deren eigentliche wunderbare Form und Lage ſich beſſer mit Au⸗ gen ſehen als mit dem Pinſel mahlen und mit Worten beſchreiben laͤſſet. Wo aͤuſſerlich die Ribben und Falten erhaben ſind, daſelbſt bemerket man innerlich eben ſo groſſe Vertiefungen, und wo aͤuſſerlich Vertiefungen ge⸗ 910 1 da erblikt man innerlich Erhoͤhungen. Ihr Vaterland iſt tindien. d 9 Tab. 123. Fig. 1143 und 1144. 3 ö Die weiſſe rothgeflekte feingeſtreifte Fiſchreuſe. Naſſa candida, maculis rubris notata, minutiſſime ſtriata. Das wahre Original, ſo ſich zu dieſer Abbildung ſchicket, kenne ich nicht. Niemand erwarte daher ungewiſſe Muthmaſſungen und unzuver⸗ laͤßige Beſchreibungen von einem Stuͤcke, welches ich nicht kenne. Viel⸗ leicht ſoll uns dieſe Figur nur an eine ganz bekannte Gattung erinnern, da⸗ bey aber wohl dem Mahler und Zeichner fein Umriß fo mißrathen, daß man nun nicht weiß, was er vorftellen ſoll. Solte ich mit der Zeit dahin» ter kommen, ſo will ich es nicht verſaͤumen, meine davon eingezogenen 1 den Leſern und Liebhabern unſerer Conchyliologie bekannt zu machen. 7 Tab. 123. Fig. 1145. In muſeo noſtro. Die bunte Fiſchreuſe. Naſſa variegata, diverſimode decorata. Von ſolchen bunten Fiſchreuſen bekommen wir eine zwiefache Gattung aus Oſtindien. Die hier abgebildete iſt kurz und dick von Schale, von oben wie eingedruͤkt, ſchmutzig braun von Farbe, und bey ihren Queerſtrei⸗ fen noch mit einigen Reihen ſchwarzer Flecken rund umher bezeichnet. f Man emer⸗ Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 123. Fig. 1145. etc. 35 bemerket nur 3 biß 4 Stokwerke, die oben bey ihrer Verbindung ausgekehlt erſcheinen. Die Muͤndung iſt weit und laͤnglicht und endiget ſich in einer kurzen Rinne. Die andere Art iſt dünner von Schale, laͤnglichter in ihrer Form, weiſſer im Grunde, mit Queerſtreifen umgeben und mit braunen von oben herablaufenden Zikzaklinien bemahlet und bezeichnet. Selten er: langen wir friſche Stüde dieſer Gattung an unſerm Orte. Aber an halb⸗ verdorbenen, ausgebleichten, von allen Farben entbloͤßten, an der Spitze beſchaͤdigten, an der Muͤndung abgebrochenen Stuͤcken, haben wir keinen Mangel, ſondern einen reichen Vorrath. | Tab. 123. Fig. 1146. 1147. it. 1148 und 1149. 76. 13. In mufeo noftro, 1 2 8 55 0 Ä 5 5 1148. Die gelblich weiſſe Trankebariſche wellenfoͤrmige Fiſchreuſe. 1149. Naſſa undoſa Tranquebarica. Muſeum Gottvvaldianum tab. 5. Capſula 8. no. 125. Man koͤnnte dieſe gar fuͤglich die doppelte, aͤchte, eckigte, wellenfoͤr⸗ mige Fiſchreuſe, und jene bey fig. 11s und 1127. beſchriebene gewiſſermaſſen die einfache, unaͤchte, wellenfoͤrmige Fiſchreuſen nennen. Denn jene hat nur 5 hoͤchſtens 6 Ecken und wellenfoͤrmige Falten. An dieſer laſſen ſich bey jeder Windung wohl 10 biß 12 Wellen, Ecken und Falten zaͤhlen, die dazu am hoͤchſten Orte der Woͤlbung ſehr ſpitzig zulaufen und uͤberall durch Queerſtreifen merklich eingekerbet und durchſchnitten werden. Das ganze faltige und wellenfoͤrmige, mit Streifen und Furchen umgebene Gebäude hat gemeiniglich ſieben ſtark abſetzende und ſehr merklich unterſchiedene Stok⸗ werke, eine weißgelbe Grundfarbe, ſtumpfe eingeſchnittene Naſe, weite eyfoͤrmige innerlich geriffelte Muͤndung. Wofern die aͤuſſere Lippe derſel⸗ ben unverſehrt und unbeſchaͤdiget geblieben, ſo bemerket man daſelbſt lauter hervorſtehende ſpitzige Zähne, welche aber nicht (wie es bey andern Schne⸗ cken zu ſeyn pfleget) da ſtehen, wo ſich die erhobenen Queerſtreifen bey der Muͤndung endigen, fondern da, wo ſich die kleinen Quderfurchen endigen. Die innere Lippe leget ſich wie ein Blat an die Spindelſaͤule und bildet hinter ſich einen kleinen Nabel. In der koſtbaren Spengleriſchen 3 Sammlung befinden ſich einige beſonders groſſe Stuͤcke dieſer Art, welche vollkommen friſch und mit ihrem Sammet und Mooßartigen Ueber zuge und . E 2 Epiderm 36 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 123. Fig. 1146. etc. Epiderm noch bekleidet ſind. Bey den wohl conſervirten Zähnen der auf ſern dicken Lippe fallt einem ſogleich die ſchoͤnſte Orangenfarbe und weiter hinein die blendend weiſſe Glaſur aufs lieblichſte ins Auge. Dagegen aber iſt das Blat der innern Lippe fo ſchwarz/ wie beym ſchwarzen Schlunde/ der im zten Theile dieſes Werkes tab. 77. fig. 785. gefunden wird. Mein Freund betheuret es, daß er in der langen Reihe von Jahren, ſeitdem er Conchy⸗ lien geſammlet, nur ein einzigesmal die groſſe Freude gehabt ein Paar fü auserleſene Stuͤcke dieſer Gattung zu erkaufen. So ausnehmend ſchoͤne ſind ihm nie wieder vorgekommen. Die hier abgebildeten kommen von Tranquebar. ö Wozu nuͤtzen und dienen ihr wohl die vielen Ecken, Wellen, Falten, Streifen, Furchen und dergleichen? Warum hat der weiſe Herr der Na⸗ tur, welcher ſich aller ſeiner Geſchoͤpfe erbarmet, und fuͤr deſſen Aufmerk⸗ ſamkeit nichts zu klein iſt, eben dieſe und keine andere Einrichtung ihres Wohn⸗ hauſes gemacht? So weit reichet meine geringe Einſicht und Wiſſenſchaft nicht. Wenn wir gleich viel reden und plaudern, ſo koͤnnen wir doch von den eigentlichen Urſachen und Abſichten des Schoͤpfers faſt nichts erforſchen. Wir ſehen von feinen Werken das wenigſte, das meiſte bleibet uns verbor⸗ gen. Die kleine bey fig. 1148 und 1140 abgezeichnete Art kommt in vielen Stücken mit der eben beſchriebenen Gattung überein. Nur freylich har dieſe leztere weniger Windungen und Stokwerke, weniger Wellen, Ecken und Falten. Dagegen aber iſt ſie knotiger und wie mit Koͤrnern beſetzet, ihre Queerſtreifen find farbichter und gelblicher, auch iſt die aͤuſſere Mund» lippe dicker und aufgeworfener, als man es bey einer ſo kleinen Creatur vermuthen ſolte. Sie kommt ebenfalls von der Kuͤſte Coromandel. N es Tab. 124. Fig. 1150. In mufeo Spengleriano, Die glatte Fiſchreuſe mit einigen dunklen Queerbinden. Naſſa laevis obfcure faſciata. Kaum wuſte ich es zu errathen, welche Art von Schnecken der gute Martini bey dieſer etwas undeutlich gerathenen Figur koͤnne gemeinet ha⸗ ben. Endlich ſchikte mir der guͤtige Hr. Spengler ein Paar Stuͤcke 1 1 f rt Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. Fig. 1150. etc, 37 Art und begleitete fie mit folgender Nachricht, die ich hier wörtlich einrüͤ⸗ cke. Die Hauptwoͤlbung macht drey Theile der ganzen Schnecke aus. Auf ihr folgen noch 4 biß 5 kleinere Windungen. Die Muͤndung iſt oval und endiget ſich in einer kurzen ſchmalen Rinne. Die ganze Schnecke iſt von 0 auſſen in der Rundung zartgeſtreiſt, und innerlich bey der aͤuſſern Lippe tief geriffelt. Auſſen iſt ſie lichtbraun gefaͤrbt und mit einigen dunkeln Baͤndern umgeben, innerlich faͤllt fie ing Violette. Sie kommt aus Oſtindien. Tab. 124. Fig. 115 1. und 1152. In mufeo Spengleriano. Try i Die knotige Fiſchreuſe. | ne Naffa nodoſa. An Lift. Hiſt. Conchyl. tab. 1024. fig. 89? | Ä > Hier iſt wiederum die Spengleriſche Beſchreibung derſelben. Dieſe Schnecke hat von auſſen nach der Länge tiefe Ribben, welche durch Queer⸗ ſchnitte gekerbet werden und erhoͤhete Knoͤtchens abbilden. Die weite Muͤndung iſt laͤnglicht und gehet auf beyden Enden in eine Spitze hinaus. Die Spindellippe breitet ſich uͤber die Schnecke aus und an der Spindel fiehet man drey eingeſchnittene Zaͤhne wie bey einer Schraube. Auch die Auſſere Lippe iſt von innen gezaͤhnelt. Von Oſtindien. Tab. 124. Fig. 1153. und 1154. In muſeo noſtro. 11 1155 Die eyförmige knotige Fiſchreuſe von der Inful des Heil- Mauritius Y 8 f Naſſa ovato nodofa Mauritiana. Dieſe Schnecke iſt ſtark und dik von Schale. Die erſte und groͤſte Woͤlbung iſt rund umher mit vier Reihen ſcharfer Knoten beſezt. Wie⸗ wohl ſich der Mahler die unerlaubte Freyheit genommen, bey der einen Fi⸗ gur, welche die Muͤndungsſeite vorſtellet, noch ein Paar Reihen Knoten hinzuzuſetzen und oben drein zu geben. Jede der hoͤhern Windungen hat auf ihrem erhoͤheten Rande nur eine einige Reihe ſolcher Knoͤtchen. Die Muͤndung iſt länglicht / ziemlich enge, und innerlich an der äuffern Lippe mit 6 kleinen Zaͤhnen verſehen. Die Farbe der innern Cavitaͤt fallt ins gelbliche. Von guſſen iſt fie fo weiß wie Kreide, j 4 set E 3 ! Tab, O N 38 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. F. 1155. biß 1157. ee Tab. 124. Fig. 1155. biß 1157. In mufeo noſtro. 1357 O Die mit ordentlichen knotenreichen Gehaͤngen umgebene Fiſchreuſen. Naſſae moniliformes, monilis inſtar faſeiis nodoſis concatenatis coronatae. Liſt. Hiſt Conchyl. tab. 954. fig. s. Buceinum breviroſtrum nigricantibus nodis faſciatim circumdatum, labro craſſo et dentato. Ab Inſula Mauritii. Davila pag. 139. no. 150. Sp. 9. Bucein blanc ſtriè et faſciè de zones noueuſes marron. 2 5 Knorrs Vergnuͤgen. tom. IV. tab. 26. fig. 2. geknobbeld Belhorn. Schellenſchnecke mit Buckeln. v. Born in Indice Muſ. Caeſ. pag. 303. Murex rugoſus. Die runzelichte Knotenſchnecke. Tefta ovata, anfractus quinque connati longitudinaliter ru- gofi, transverſim ſtriati et carinati, carinis nodoſis angulatis. Apertura ovalis, columella vmbilicata, roſtrum breve effufum, | 5 Dieſe Schnecken ſind mit lauter erhabenen reihenweiſe um die Gewin⸗ de herumſtehenden Knoten umgeben. Dieſe Knoten ſind bey einigen ſehr artig ſchattiret und gefaͤrbet, insbeſondere hat jene bey Fig. 1158. abgebilde⸗ te mit ihren glaͤnzenden rothbraunen Knoͤtchen ein ſehr gutes und gefaͤlliges Anſehen. Doch muß man ſich huͤten dieſe Schnecken mit den ihnen ſo aͤhn⸗ lich ſehenden knotigen Maulbeeren, welche bey den Nabelſchnecken rom. III. tab. 101. fig. 970: und 971. in dieſem Werke vorkommen, nicht zu vermiſchen. Denn da findet ſich ein merklicher Unterſchied. Jene haben eine ganz enge, auch innerlich mit Zähnen beſezte gelbliche oder violette Mündung. Dieſe aber eine weite einfache Muͤndung. Jene ſind weit ſchwerer und haben ſpi⸗ tzige recht ſtechende Knoten. Dieſe find weit leichter und haben nur ſtumpfe Knoten. Jene ſind unten beym Schnabel wie abgeſtutzt. Dieſe aber ha⸗ ben einen etwas verlängerten Schnabel — roftrum breve effufum — nach dem Zeugniß des Hrn. v. Borns. Sie kommen von der franzoͤſiſchen In⸗ ſul/ die den Namen des Heil. Mauritius hat, und werden ſelten viel groͤſſer, als ſie hier vorgeſtellet werden. Die Knoten ſind nicht hohl, ſondern ge⸗ fuͤllt; daher wir innerlich, wo alles glatt iſt, keine Spur von Vertiefung unter den Knoten ſehen und finden koͤnnen. ; Tab. Das Geschlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. Fig. 1158. ete. 39 Tab. 124 Tab. 124. Fig. 1158 und 1159. In muſeo noſtro. i Die rauhe geſtrikte und gefaltete Fiſchreuſe. Naſſa ſtriis exaſperata et plicata. Gualtieri tab. 44. lit. E. Buceinum parvum ſulcatum et e copulatum, obfcure ſtriatum ex albido et rufo veluti faſciatum. An diefer kleinen Schnecke wird man bey einiger Aufmerkſamkeit doch manches zu bemerken und zu bewundern finden. Sie iſt ganz rauh wegen ihrer vielen kleinen ſenkrechten Falten, deren ich an jeder Umdrehung faſt zwoͤlfe zahlen kan, und wegen der unebnen Einſchnitte und Streifen, da⸗ mit ſie von oben biß unten umzingelt und eingekerbet wird. Weiſſe und braune ſchilfrichte Baͤnder wechſeln mit einander ab und geben der Schne⸗ cke ein zierliches Anſehen. Sie hat bey ihrem kleinen Wohnhauſe dennoch ſieben Stokwerke. So rauh ſchilfericht und uneben ſie von auſſen, ſo vio⸗ letglaͤnzend iſt fie von innen, woran fie durch die feinen Streifen, welche von der aͤuſſern Lippe in die innern Behaͤltniſſ e hineinlaufen, nicht gehin⸗ dert noch 1 wird. Ihr Vaterland iſt Oſtindien. 1159. Tab. 124. Fig. 1160 und 1161. In muſeo noſtro. Tab. 124, Die ſchwarze weißäugigte Fiſchreuſe. Naſſa nigella oculata maculis rotundatis candidiſſimis, anfractibus tubereulato- nodoſis. Bey ſolchen Schnecken, die auf ihren Gewinden knotige Buckeln haben, pflegen ſich die Farben der knotenfoͤrmigen Erhöhungen, fobald dergleichen Schnecken von den Wellen hin und wieder gerollet werden, gar zu leichte abzureiben, und alsdann an den abgeſchliffenen Stellen weiſſe Flecken und Augen zu hinterlaſſen. Bey der jetzigen an ihren knotigen Erhoͤhungen mit lauter weiſſen aus ſchwarzbraunem Grunde hervorſtehenden Augen ar⸗ tig ausgeſchmuͤkten Schnecke, moͤchte man anfaͤnglich etwas gleiches ver⸗ muthen / und ſolche fuͤr Buckeln halten, davon die ſchwaͤrzliche Farbe ab⸗ gerieben und die Knoten ſo entbloͤſſet werden, wie ſolches gemeiniglich bey dem geperlten Orangeauge unter den kreuſelfoͤrmigen Schnecken und beym bandirten Argusauge unter den Kinkhoͤrnern geſehen wird. Wir ar 5 Fig. 1160. 1161. . 40 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. Fig. 1160. etc, aber nach der Wahrheit verſichern, daß bey dieſer kein ſolches abreiben und abſchleifen ſtatt gefunden. Die ſchneeweiſſen kleinen und groſſen allerlieb- ſten Augen, welche reihenweiſe auf ſchwarzbraunem Grunde ſtehen, und ſich darauf deſto beſſer herauszeichnen, ſind der Schnecke ganz natuͤrlich und werden daher in gleichmaͤßiger Ordnung bey den kleinern und geöffern Stuͤcken dieſer Art angetroffen. Vermuthlich iſt Oſtindien ihre Heimath. Sie gehoͤret gewiß nicht zur Claſſe der gemeinen und alltaͤglichen, ſondern zur Zahl der raren und ſeltenen. Faſt ſolte man glauben, daß Martini feine Exemplare, fo er von dieſer Schnecke gehabt, etwas vergroͤſſert vor⸗ fielen laſſen, um das unterſcheidende derſelben deſto ſichtbarer und einleuch⸗ tender zu machen. Die Stuͤcke, welche in meiner und der Spengleriſchen, Ja ſelbſt in der hiefigen koͤniglichen Sammlung von der Art e wer⸗ pen, find weit kleiner⸗ III. Gattung. Die abgeſtumpften Siſchreuſen. Species III. Malſas iruncatae» Fe. Tab, 124. Fig. 1162. und 1163. In mufeo noſtro. 1163 Die ſtumpfe laͤnglichte gegitterte Fiſchreuſe. Naſſa oblonga truncata et cancellata. Tiſter. Hiftor. Conchyl. tab. 966. fig. 21. Buecinum breviroſtrum cancel jatum denſe finuofum, labro dentato. Bonammi Muf. 88 no. 62. pag. 433. Recreat. mentis, no. 62. pag. 120. Turbo vndoſis anfractibus pro- ductus erenulisque transverſis afper, vnde e linteo leviter crifpato videtur compoſitus. Multicolor plerumque interdum vel albus eburneus vel nigricans vel ſubviridis. Petiv. Gazophyl. tab. 78. fig. 4. Buccinum anglicum marinum cancellatum. Langii methodus teftacea diſtribuendi. pag. 33. Buceinum parvum 8 forme, canaliculatum, ſtriatum et fimbriatum. Gual- Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. Fig. 1 162. U. 1163. 41 Enaltieri tab. 44. lit. e. Buccinum parvum canaliculatum et ſulcatum, ſtriatum rugoſum, rugis eminentibus, lineis circularibus albidis et fuſeis ob- feure notatum. Sebae thef. tom. 3. tab. 49. fig. 61. 62. Cochlea cancellata et funiculis eincta. Martini Catal. pag. 114. no. 213. Naſſe a refeau Angloife. Adanſon Hift. du Senegal. Pl. 8. fig. . Le Covet. Cette coquille repre- ſente un ovoid«allonge arrondi et obtus a fon extremite ſuperieure et poin- tu & l'extremitè oppofee. Sa plus grande longueur eft d'un pouce environ. Elle eſt mediocrement epaiſſe et compoſèe de huit a neuf ſpires presque pla- tes et peu renfl&es, mais bien diſtinguèes les unes des autres. La ſurface de ces fpires eſt chagrinèe par de petits boutons applatis, que forment un grand nombre de canelures longitudinales et transverſales fort ferrecs et qui fe eroiſent à angles droites. Favart d Herbigny Diction. tom. I. pag. 366. Cover, coquillage opercul& du genre de ceux que Adanfon nomme pourprès à canal court enchancre, et repliè en dehors. Da ein Adanſon mit ſeiner Meiſterhand dieſe Gattung umſtaͤndlich beſchrieben: fo wird man meiner geringen Zuſaͤtze deſto eher entrathen und entbehren konnen. Ich merke nur noch folgendes an, die ſenkrechten falten foͤrmigen Streifen, welche von der Spitze biß zum Schnabel in geſchlaͤngel⸗ ten Linien herablaufen, ſind weit ſtaͤrker und betraͤchtlicher als die Queer⸗ einſchnitte, fo fie durchereutzen. Die erſte und groͤſſeſte Umdrehung iſt noch einmal ſo lang als ſie breit iſt. Die aͤltern ganz ausgewachſenen Stuͤcke haben Zaͤhne an der innern Seite der aͤuſſern Lippe, aber die juͤngern er⸗ mangeln derſelben. (Les dents et la plaque de l’ouverture manquent dans les jeunes coquilles. Favart d’Herbigny loco ſupra citato) Die Farben die⸗ ſer Schnecken ſind nach den Stranden, wo ſie gefunden werden, gar ſehr verſchieden: weiſſe und blaͤulichte, braune und gelbliche Streifen wechſeln mit einander ab. Adanſon hat dieſe Schnecke, welche tauſendweiſe im mittellaͤndiſchen Meere und an den Seeufern Engellands gefunden wird, in den Gewaͤſſern der Canariſchen und Azoriſchen Eylande angetroffen. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. F Die 42 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. Fig. 1164. etc. Die meinigen ſind an der Marockaniſchen Kuͤſte aufgeleſen worden. Un⸗ gleich gröffere, feinere und beſſere kommen aus Oſtindien. a Tb» ab. 124. Fig. 1164. In mufeo noftro. Die blau und weiß gegitterte Fiſchreuſe. Naſſa cancellata ex albido coerulefcens. Gualtieri tab. 44. lit. x. Buceinum parvum integrum ore perpendiculari minimum ſtriis minutiſſimis cancellatum, ſubalbidum. Dieſe Art iſt lange nicht ſo geſtrekt, ſondern weit kuͤrzer und ſtumpfer als die vorhergehende. Ihr weiſſes und blaͤulichtes Gitterwerk machen ſie kennbar genug. Vor einigen Jahren wurden mir einige Schnecken zuge⸗ ſtellet, die bey dem Ufer der etwa zwoͤlf Meilen von Helſingör im Cattegat liegenden Inſul Anhalt waren aufgefiſchet worden. Darunter waren auch Stuͤcke dieſer Art befindlich, die ich dorten ganz und gar nicht vermuthet und geſuchet. Ich ſchikte fie meinem Martini und vermuthe ſicherlich, daß es 1925 dieſelben ſi nd, welche hier / wiewohl ein wenig verſchoͤnert, abgebildet worden. Te ab. 124. Fig. 1165 und 1166. In muſeo noſtro. 166. . e \ ; 5 Die laͤnglicht gefaltene Fifchreufe, Naſſa longitudinaliter plicata. Gualtieri tab. 44. lit. V. Buccinum parvum integrum ore perpendiculari mi- nimum, rugis ſeu coſtulis elatis in vnaquaque ſpira diviſum albidum. Auch bey diefer Schnecke erblicken wir die ſchon ſo oft bemerkten ziem⸗ lich ſtark erhobenen Falten, uͤber welche feine Queerſtreife und Einſchnitte hinuͤberlaufen. Die innere Mündung iſt gleichfalls nicht glatt, ſondern rauh und geriffelt. Sie iſt wenig von einigen vorhin vorgeſtellten Stücken unterſchieden. 0 8 Tab. Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. Fig. 1167. etc. 43 Tab. 124. Fig. 1167 biß 1169. In muſeo noſtro. Die bande mit weiſſen rothen und braunen Binden umgebene Fiſchreuſe. a Naſſa faſciata, faſciis alternis obſcure brunnis, rufefcentibus et candidis- circumcincta. Sebae theſ. tom. 3. tab. 53. fig. 43. Cinereo flava haec eſt, itidem coſtata, crenata et profunde lirata? Mart. Catal. pag. 114. no. 211. Naſſe reticulde et à bandes. Dieſe Fiſchreuſen gehören unter die alltäglichen und gemeinſten, die uns in groſſer Menge aus Tranquebar zugefuͤhret werden. So gemein ſie aber auch ſeyn moͤgen, ſo ſind ſie doch gewiß nicht zu verachten. Ich zaͤhle an den Meinigen ſieben bis acht Umlaͤufe. Die Haͤlfte der erſten unterſten groͤſſeſten Woͤlbung iſt glatt — an der andern Haͤlfte laufen, wie bey allen uͤbrigen Stokwerken, artige Falten von oben herab, die faſt glatt ſind, weil ſie nur mit ganz kleinen unmerklichen Queerlinien uͤberzogen werden. Die abwechſelnden breiten blaͤulichten, braunrothen und hellweiſſen Binden, die auch innerlich geſehen werden und eine recht ſchoͤne Politur annehmen, machen dieſe kleine Creatur ganz anſehnlich. Die aͤuſſere aufgeworfene Lippe der eyfoͤrmigen Mundoͤfnung iſt ziemlich dicke und innerlich feingeker⸗ Tab. 124. Fig. 1167 1169. bet und gezaͤhnelt. Die innere Lippe der Spindellefze gleichet dem feinſten Poſtpapiere. Hinter derſelben ſiehet man einige fortlaufende Streifen, welche ſich mit der dabey liegenden tiefen Furche erſt bey der Muͤndung en⸗ digen — auch erblikt man einen erhabenen feingeſtreiften Wulſt, der um den tief und ſcharf eingeſchnittenen Schnabel ſich herumkruͤmmet. Einige ſind auf ihrem ſchneeweiſſen Grunde nur mit einem, andere mit mehreren rothbraunen und innerlich ee Baͤndern Su 52 Tab. 44 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 124. Fig. 1170. ete. 1 Tab. 124. Fig. 1170 und 1771. In muſeo noſtro. Die ſtumpfe pyramidenfoͤrmige queergeſtreifte wolkichte Fiſchreuſe. 1171. Naſſa trochiformis transverſim ſtriata maculis ſeu nubeculis vermiculata. Lijteri Hiſt. Conchyl. tab. 976. fig. 31. Buccinum breviroſtrum parvum Be nigricans leviter ftriatum. tab. 980. tig. 39. Buccinum breviroftrum clavicula- tum maculis nigris vndatim de- pictum. Klein: meth. oſtrac. $. 130. Cophino-Salpinx. Species IV. pag. 44. Bucci- num nigrum parvum leviter ſtriatum. $. 86. 10. 7. pag. 33. Oxyſtrombus vndulatus maculis nigris. Bey der vorigen fanden wir viele Falten, dagegen aber vermiſſeten wir faſt alle merkliche Queerſtreifen. Bey dieſer finden wir ganz und gar keine Falten, dagegen aber in allen innern Windungen und auf allen auf fern Woͤlbungen/ lauter Queerſtreifen. In ihrer Form und Bauart nd hert ſie ſich in etwas den Pyramiden. Einige derſelben haben eine ſchwar⸗ ze Grundfarbe. Nur hin und wieder blicket ein weiſſes Flekgen, wie ein weiſſes Fenſterchen aus dem ſchwarzen Grunde hervor. Andere haben, wie unſere hier abgebildeten, eine weiſſe Grundfarbe, auf welcher hin und wie⸗ der ſchwarze Flecken oder auch braunliche Wolken geſehen werden. Sie kommen von Tranquebar. . Tab: Das Geſchlecht der Fifchreufen. Tab. 124. Fig. 1172. etc, 45 Tab. 124. Fig. ı 17 90 1173. wie auch Tab. 125. Fig. 1174 u. 1175.10. 1% 11 In muſeo noſtr 0. Fab 43 Fig. 1173. 1175 Die 5 faſt treppenfoͤrmige ſeltene Fiſchreuſe. \ Nafla truncata fealariformis, ba alba coftofa, ſtriata, columella triplicata. Gualtieri tab. 48. fig. B. und C. Buccinum majus canaliculatum roftratum ore labioſo, craffum ſtriis et plicaturis ſeu coſtulis eminentibus rugoſum, ele- santiflime cancellatum et exaſperatum candidum aliquando ex fufco lineatum. is Sebae thef. tom. III. tab. 53. fig. 42. Cochlea alba profunde juxta longitu- dinem coftata per omnes gyros. Rnorrs Vergnuͤgen tom. IV. tab. 26. fig. 6. Das Blaͤtterkinkhorn, weil es ſich an die Blaͤtter ſolcher Baͤume anhaͤngt (wie dort vorgegeben wird) die am Strande Indiens wachſen. In des Hrn. v. Borns Indice Muſ. Caeſ. pag. 248. wird unſere jetzige Fi⸗ gur unter dem Namen eines weiſſen Kufferhoͤrnchens citiret, und daraus ‚Buccinum arcularia Linnaei gemacht. Alsdann muͤſte fie aber labium inte- rius explanatum gibboſum et calloſum haben. Diß hat ſie aber Sana und gar nicht, dagegen aber columellam triplicatam, 1 ; Mart. Catal. pag. 113. no. 209. Dieſe Sifehreufe hat einige entfernte Aehnlichkeit mit der aͤchten Wen⸗ deltreppe. Je mehr man ihr kuͤnſtliches Gebaͤude betrachtet, deſto mehr muß man uͤber die Meiſterhand ihres groſſen Werkmeiſters erſtaunen. Herr, wunderbarlich ſind alle deine Werke und das erkennet meine Seele i 10 55 aufmerkſamen Betrachtung deiner Geſchoͤpfe je laͤnger je deutlicher. F 3 5 i Alle 46. Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 125. Fig. 1176 biß 1191. Alle Woͤlbungen der ſechs ſehr merklich abſetzenden Umlaͤufe ſind mit ſtark erhobenen ſenkrechten auch innerlich ſichtbaren in der Queere etwas eingekerbten Ribben, zwiſchen welchen kleine ebene Flaͤchen befindlich ſind, verſehen. An der untern Windung laſſen ſich 10 biß 12 ſolcher bey der Mündung etwas ſchiefgebogenen Ribben wahrnehmen. Und auf jedem der hoͤhern Gewinde ſind deren nicht weniger, ſondern, da ſie dort naͤher bey⸗ ſammen ſtehen, noch faft mehrere zu finden. Die lezte Ribbe der unter» ſten groͤſten Windung, bildet zugleich die Auffere innerlich geſtreifte Lippe der eyſoͤrmigen ziemlich weiten, unten gar nicht eingeſchnittenen Mund⸗ oͤfnung. Sie hat einen ganz kleinen Nabel. Bey der Spindel bemerket man deutlich drey Falten, welche den Linne wuͤrden veranlaßt haben, ihr ein Plaͤtzlein bey feinen Veluten anzuweiſen. Auf ganz friſchen unausge⸗ bleichten Stuͤcken, findet ſich innerlich und Aufferlih eine bräunliche Schattirung, uͤber welche feine weiſſe Linien auf den erhoͤheten Ribben herlaufen. Auch windet ſich ein zierliches weiſſes Band um den Bauch der Schnecke herum. Wir erhalten ſie von St. Maurice, und in etwas veraͤnderter Geſtalt von den Africaniſchen und Guineiſchen Ufern. Denn jene haben 3 Falten, dieſe aber nur eine Falte bey der Spindelſaͤule. — Es giebt noch eine andere nahe hiemit verwandte Art, welche weit dicker von Schale iſt / weniger Falten und Windungen, aber mehrere und merklichere Queerſtreifen hat, gemeiniglich nur in weiſſer Geſtalt geſehen wird, und beym Schnabel ein klein wenig lausgekehlet und eingeſchnitten iſt. Dieſe wird bey Fig. 1174 und 1175. gemeinet. mene. | Tab, 125. Fig, 1176 biß 1191. 17 0 Die kleinſten Arten der abgeſtumpften Fiſchreuſen. Naſſae truncatae minimae et minutiſſimae. Eine ausführliche Beſchreibung dieſes kleinen Speculatiengutesz wird niemand mit Recht von uns erwarten und fordern koͤnnen. Ich beſorge Adem nicht ohne Grund, daß es mir mit der Zeit an Platz und Raum zur Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 125. Fig. 1192. 47 zur umſtaͤndlichen Beſchreibung der groͤſſern und erheblichern Stuͤcke ge: brechen werde, und kan mich daher nicht aͤngſtlich bey ſo kleinen Creatuͤr⸗ chen, deren einige noch dazu ſo ungluͤcklich und unkenntlich abgebildet wor⸗ den, daß ich ihre Originale nicht zu errathen wuͤſte, nicht verweilen noch auf halten. Wenn dieſe kleinen Stuͤcke columellam plicatam hätten, fo wuͤrden fie nach dem Linne volutae mercatoriae heiffen muͤſſen, dergleichen unſer uns zu fruͤh entrißner Freund auf der 44 Tafel des ꝛten Bandes ſei⸗ nes Conchylienwerkes vorgeſtellet und daſelbſt mit dem Namen der Oliven⸗ kernen und bruͤtenden Taͤubchen beleget. Allein die mehreſten unter den hier abgebildeten kurzgezapften abgeſtumpften Schnecken, haben zum la- bium exterius dentatum, aber nicht columellam dentatam. Sehen wir auf ihre Farben, fo erblicken wir gelbliche, rothbraune, ſchwarze, bunte, ſchneeweiſſe, die hoͤchſtens nur noch mit einem rothen Streiſchen gezieret ſind. Sehen wir auf ihre Form und Bauart, ſo finden wir glatte, rauhe, geſtreifte, gefurchte gefaltene, gegitterte. Sehen wir auf ihre Muͤndung, ſo haben einige eine dicke und doppelte, andere eine einfache und ſcharfe faſt ſchneidende Lippe. Ein gutes Theil dieſer Gattungen habe ich ehemals von den Marockaniſchen Stranden empfangen und h mit meinem Martini getheilet. Tab. 125. Fig. 1192. In muſeo noſtro. Tab as Die harpfenfoͤrmige Fiſchreuſe. Naſſa citharaeformis. Von dieſem undeutlich vorgeſtellten Stuͤcke wuͤrde ich mir gar keinen Begrif machen koͤnnen, wenn ich nicht das ſeltene Original deſſelben be⸗ ſaͤſſe. Es hat viele Gleichfoͤrmigkeit mit der unter den Schnecken ſo allge⸗ mein bekannten Davidsharpfe. Es hat im Kleinen (en miniatur) eben ſolche merklich erhobene ſenkrechte Ribben, deren Zwiſchenflaͤchen glatt und eben ſind. Der Bauch iſt auch hier, wie bey den Harpfenſchnecken das groͤſte. Die uͤbrigen Stokwerke ragen nur wenig hervor. Die Muͤn⸗ dung iſt eyfoͤrmig. Ihr eigentliches Vaterland weiß ich mit keiner Ge⸗ wißheit zu beſtimmen. f Tab. — 90 48 Das Geſchlecht der Fiſchreuſen. Tab. 125. Fig. 1193. „ 5 Tab. 125. Fig. 1193. Die gelbliche glatte ſtumpfe Fiſchreuſe mit blaͤulichtem Wirbel. Naſſa laevis fuſca truncata apice coeruleo. Dieſe Figur, damit endlich einmal der laͤngſt gewuͤnſchte Beſchluß der kurzgezopften Schnecken oder der fo genannten Fiſchreuſen gemacht wird, hat unſer feel. Freund aus den Knorriſchen beliebten Vergnuͤgungen der Augen und des Gemuͤthes, entlehnet. Sie ſteht tom. . tab. 18. fig. 3. Sie iſt wie es dorten heißt ex Muſeo Houttuyniano genommen worden. Uns duͤnket ſie bloß eine verungluͤckte Abzeichnung ſolcher Stuͤcke zu ſeyn, die wir bald bey tab. 127. fig. 1215 und 1216. betrachten werden. Doch wir wollen uns vom Hrn. Profeſſor Muͤller, der den Text zum Knorriſchen Werke gemacht, belehren laſſen, was er von dieſer Figur gehalten, und aus welchem Geſichtspuncte er ſie angeſehen habe. „Wir geben, ſpricht „er / loco ſupra eitato pag. 28. dieſer Schnecke den Namen eines Boͤtticher „Bohrers. Die Farbe iſt allenthalben gelblich mit einem weißen Be „ ſchlag oder weiß angelaufen. Die Spitze aber iſt blau und violetartig. „Wir nennen fie um deßwillen den gelben Boͤtticher Bohrer mit blauer 2» Spitze., Lauter Nachrichten, daraus nichts näheres von dieſem unbe kannten Stuͤcke erlernet und erkannt werden kan. Das | 5 | 49 Das XXI. Capitel. Anmerkungen sum Geſchlechte der Kinkboͤrner Annotationes ad Familiam Buccinorum. % Vegrelte. 5 Von den Buecinis, Kinkhoͤrnern, Spizhoͤrnern, Trompeten: und Po⸗ ſaunenſchnecken, wuͤrde ſich eine ſehr weitlaͤuftige Abhandlung zu⸗ ſammen ſchreiben laſſen, wenn wir die eee Begriffe der Caonchylien⸗Cabinet IV. Band. Com so Anmerkungen zum Geſchlechte der Kinkhoͤrner. Conchyliologen, welche ſie mit dieſem Geſchlechtsnamen verbinden, ſamm⸗ len, ein wenig genauer haͤufen, mit⸗ und untereinander vergleichen, und uns bey ihren Fehlern und Verwirrungen verweilen und aufhalten moͤch⸗ ten. Gewiß, Klein hat vollkommen recht, wenn er es in ſeinem methodo oftracol. H. 123. pag. 43. unverhohlen heraus bekennet: Circa characteres Buccinorum hallucinationes innumerae apud autores. Keiner iſt jemals mit dieſem Namen freygebiger geweſen, als der bes ruͤhmte bey den Conchylienfreunden ſo ehrwuͤrdige und hochgeſchaͤzte Liſter. Selbſt die Patellen, Wurmroͤhren, Neriten, Porcellanen, Nautili oder Schifsboote, und uͤberhaupt alle gewundene Schnecken ohne Ausnahm, heiſſen bey ihm Buceina. Daruͤber ereifert ſich nun Dargenville derge⸗ ftalt, daß er feine Remarques für la Famille de Buceins ſogleich mit dieſen in der Hitze niedergeſchriebenen Worten anfaͤngt — On ne peut entrer dans le detail de cette Famille, fans faire le Proces a Ziffer. Cet Auteur lui a donne beaucoup d’etendue aux depens de plußeurs autres. Jedoch, wer felber ein gläfernes Dach hat, muß andere nicht — wie ein altes Sprichwort ſehr weißlich erinnert — mit Steinen werfen. Und wer ſel⸗ ber viele Fehler macht, muß ja nicht zu laut von anderer Leute Fehlern re⸗ den. Der gute Dargenville, deſſen Verdienſte um die Conchyliologie wir nie verkennen, ſondern gebührend erkennen und dankbarlichſt preifen wer⸗ den, hat bey der Familie der Kinkhoͤrner gleichfalls fo viele handgreifliche Fehler gemacht, daß man, in Gleichfoͤrmigkeit ſeiner gegen den Liſter ge⸗ brauchten Worte, ſagen moͤchte — On ne peut entrer dans le detail de cette Famille des Buecins fans faire le procès a Mr. Dargenville. Ex ſezt bey den Kinkhoͤrnern folgende Unterſcheidungsmerkmale veſt, ſie muͤſten die Form einer ziemlich dickbaͤuchigen Trompete, und einen langen etwas krummgebogenen Schnabel haben, (un bee reeourbé) dabey mit einer faſt ungezahnten (la bouche doit &tre peu garnie de dents) weiten laͤnglichten ovalen Muͤndung verſehen ſeyn. Wenn man ſich nun in dieſer Familie bey ihm ein wenig umfiehet, und feine Buceina die Muſterung paßiren läßt, und alsdann ſogar auch den Helicem, welchen Linne ſearabaeum nennet, dieſe Kaͤfer und Zauberſchnecke erblickt, die gar keinen Schnabel — auch nicht die geringſte Aehnlichkeit mit einer Trompete, dagegen aber einen ganz engen Mund, und denſelben noch dazu voller Zähne hat — Wenn man ferner unter feinen Buccinis das Midas Ohr (Voluta auris Midae Lin- nac) Anmerkungen zum Geſchlechte der Kinkhoͤrner. 51 naei) die Grimage, (Diſtorſio, Murex Anus Linnaei) die Zahnſpindel (Murex fuſus dentatus Linnaei) wahrnimmt, fo merkt mans bald, daß er mit vieler Leichtigkeit über die Graͤnzen hinüber gegangen, welche er ſich ſelber geſtecket, und daß er ſich nicht genau an die eigenen veſtgeſezten Kenn⸗ zeichen gekehret, davon er doch ſpricht: Voici des caracteres certains für les- quels on peut ſeè regler. ö Der gruͤndliche Davila erklaͤret das Wort Buceinum für ein unbe ſtimmtes Wort, welches von den Conchyliologen bald im engern bald im weitern Sinne und Verſtande genommen werde. — Daher entſtehe die groſſe Verſchiedenheit, welche bey ihnen in dieſer Familie bemerket werde. Ich kan mich nicht enthalten ſeine eigenen Worte hievon aus dem Catalogue raifonne tom. I. pag. 132 abzuſchreiben. Les Naturaliſtes ont été fort peu d’accord jusqu’a prefent fur la diftribution de cette Famille, qu'ils ont ag- randie ou reſſerrèe ſuivant l’idee plus ou moins etendue qu'ils attachoint au 5 P 9 mot Buccin, qui de lui meme e/t aſſes vague. Nous aurions bien deſiré fuivre une autre route etc. 95 Unſer liebenswerther Martini wird, wie wir nicht ohne Urſach beſor⸗ gen, mit ſeinem Eintheilungsplane bey allen drey Geſchlechtern, die in die⸗ ſem Bande aufgefuͤhret werden, wenig Dank und Beyfall verdienen. Mit dem erſten Geſchlechte der kurzgezopften Schnecken, die clavicu- lam breviorem hatten und Fiſchreuſen hießen, ſind wir im vorigen Capitel kuͤmmerlich fertig worden. Nun folget das zweyte Geſchlecht, die langge⸗ zopften Schnecken, die claviculam longiorem haben, Buccina vorſtellen, oder den Namen der Kinkhoͤrner fuͤhren. Endlich folget beym Beſchluß dieſes Theiles, das dritte Geſchlecht der ſehr gezopften oder laͤngſt gezopften Schnecken, die claviculam longiſſimam führen, dabey wir denn von den ſo⸗ genannten Nadeln, Schraubenſchnecken u. ſ. w. werden reden und handeln muͤſſen. Schon das Wort Jopf und gezopfte Schnecken wird vielen auffal⸗ lend und anſtoͤßig ſeyn. Ich wuͤrde, wenn der Ausdruk nicht laͤngſtens in der ſyſtematiſchen Eintheilungstabelle unausloͤſchlich da ſtuͤnde, lieber an deſſen Stelle von verlaͤngerten / mehr ID EACH und BE 2 % 52 Anmerkungen zum Geſchlechte der Kinkhoͤrner. Formen und Bauarten der Schnecken, als von langgezopften geredet ha⸗ ben. Nun aber muß ich nothgedrungen bey den einmal vom ſeel. Autore be⸗ liebten Geſchlechtsworten, Planen und Eintheilungsgruͤnden bleiben, und ich will ſie auch gerne, aus freundſchaftlicher Liebe gegen dieſen mir ewig theuergeachteten Mann, an Vindesſtatt annehmen. Den hollaͤndiſchen Namen der Kinkhoorens, daraus Klein Ninghoͤrner, der Prof. Muller aber Klinkhoͤrner macht, möchten auch viele weit hinweg⸗ wuͤnſchen , und mit einem bequemern und wohlklingendern vertauſcht wiſſen. Allein es ſteht nicht in unſern Kraͤften, allgemein angenommene Namen und Worte, welche in der Conchyliologie ſeit halben und ganzen Jahrhun⸗ derten einheimiſch worden und das Bürgerrecht erlanget haben, zu ver⸗ draͤngen und zu verabſchieden. Nun, wenn diß unthunlich iſt, ſo muß doch der eigentliche Urſprung und die rechte Bedeutung des undeutſchen Wortes Kinkhorn, naͤher erklaͤret und angezeiget werden. Gut, das ſoll geſchehen. Ich werde aber den feel. Hrn. Prof. Müller an meiner Stelle reden laffen, der ſich hievon in dem Knorriſchen Vergnuͤgen der Augen und des Gemuͤ⸗ thes, dazu er den Text gemacht tom. 2. pag. 30 und 31. folgendermaſſen ver⸗ nehmen laͤſſet. „Kinkhorn will ſoviel ſagen als Klinkhorn, oder klingendes „Horn, weil dieſe Schnecken, wenn man fie an die Ohren hält, durch die „Bewegung ſo in der Luft ift, ein ſauſen und klingen verurſachen. In den „Zeiten, da man die Kinder noch mit dieſer Waare ſpielen ließ, ſpielten „auch wohl die Alten mit den Kindern, hielten ihnen dieſe Schnecken an „die Ohren, und riefen es ihnen zu, hoͤret wie es klingt. Die Kinder, „welche den Buchſtaben L ſelten fruͤhe ausſprechen lernen, haben aus dieſen „Klinkhoͤrnern, Kinkhoͤrner gemacht und die Sammler haben diß den Kin⸗ „dern nachgeſtammelt und dieſen wuͤrklich verſtuͤmmelten Namen biß auf „unſere Zeiten fortgepflanzet — und ich ſehe vor uns, ſezt er hinzu, heu⸗ „tiges Tages keinen betraͤchtlichen Vortheil darinnen, dieſen Namen zu „verwerfen., So mögen denn immerhin diejenigen Schneckengebaͤude, deren erſtes Gewinde laͤnger als die uͤbrigen, deren Woͤlbungen bauchig und laͤnglicht ſind, und die eine weite faſt eyfoͤrmige Muͤndung haben, | 1 1 in eine kurze oder verlaͤngerte Rinne auslaufen, Kinkhoͤrner eiſſen. Daß Anmerkungen zum Geſchlechte der Kinkhoͤrner. 53 Daß Linne einen ganz andern Eintheilungsgrund angenommen, faſt alle vormals ſogenannten Buccina unter andere Geſchlechter vertheilt, und dagegen viele Tonnenſchnecken, Harpfenſchnecken, Sturmhauben u. ſ. w. zu Buceinis gemacht, wiſſen alle Kenner und Verehrer des Linnaei ohne mein Erinnern. Trompetenſchnecken werden unſere Kinkhoͤrner um deßwillen genannt, weil die Indianer auf einigen derſelben wie auf Trompeten zu blaſen pfle⸗ gen, und damit in ihren Kriegen das fürchterlichſte Feldgeſchrey zu erre⸗ gen wiſſen. Daß ſich die alten Roͤmer ſchon einiger groſſen Schnecken an⸗ ſtatt der Trompeten bedienet, erfaͤhret man aus den Worten Virgilli: Buccina jam prifcos cogebat ad arma Quirites. Wie ſolches alles auch ſchon Bonanni, Linne und andere hemerket haben. G3 Geſchlechts⸗ 54 | | Geſchlechtstafel der Kinkhoͤrner. Il. Geſchlecht. Langgezopfte Schnecken. Kinkhoͤrner. Genus II. Cochlides clavicula longiore, primo turbine ampliflimo, Buccina. 1. Gattung. Mit einem Einſchnitt an der kurzen weiten N Mündung. Species IJ. Buccina ore brevi patulo Jupra finuato , velemarginato. Tab. 125. Fig. 2194 und 1195. Das glatte ausgekehlte Kinkhorn. Buceinum laeve finuatum. Fig. 1195 biß 1200. Das lineirte Kinkhorn. Die Eichel. Buceinum lineatum. Glans. N Fig. 120: und 1202. Das fein geſtrikte Kinkhorn. Buecinum eleganter contextum. Fig. 1203. vermiſſe ich gaͤnzlich. Durch welchen Zufall dieſe No. ausgelaſſen und vergeſſen worden, weiß ich nicht. An deren Stelle ſteht nun auf der 38ſten Vignette buccinum flammeum leviter ftriatum. Das flammichte zart geſtreifte Kinkhorn. Fig. 1204 und 1205. Das warzenförmige Kinkhorn. Der Reißbrey. N Buccinum päpilloſum. Cochlea grumo orizae coctae fimilis, Tab, ı26. Fig. 1206 hiß 1217. Das gemeine wellenfoͤrmige Kinkhorn des Pordmeeres. Buccinum vulgare vndatum oceani fepten- trionalis. Fig. 1212. Das langgeſtrekte englifche Kinkhorn. Buceinum anglicanum elongatum. Fig. 1213 und 1214. 1105 gefurchte braune grobſchalichte Kink⸗ orn. Buceinum eraſſum ſulcatum et afperius ſtriatum. Tab. Geſchlechtstafel der Kinkhoͤrner. 55 Tab. 127. Fig. 1215 und 1216. Das geglättete Kinkhorn. Der glatte Schlauch. Buccinum laevigatum. Vtriculus glaber. Fig. 1217. Das kleine Tritonshoͤrnchen. Buecinulum Tritonium. Fig. 1218 biß 1220, Das gefiederte Rinkhorn. Die Hah⸗ nenfeder. Buccinum pennatum, inſtar pennarum in avium tergo et pectore, condecoratum. Fig. 1221 und 1222. Das harpfenartige Kinkhorn. 5 Buceinum ad formam citharae compoſitum. I. Gattung. Kinkhorn mit eyfoͤrmiger oben zugeſpizter Muͤndung. Species II. HBuccina ore ouato acuminato. A. Knotige und gezafte Kinkhoͤrner. Buccina tuberoſa et muricata. Fig. 1223. Das Arguskinkhorn. Das bandirte Argusauge. Argo-Buccinum. Argus faſciatus. Tab. 128. Fig. 1224 biß 1227. wie auch b Fig. 1229 biß 1238. Die verſchiedenen Arten der gedruͤkten, ge ſtrikten und gekroͤnten Kroͤten. Buccina bufonia compreſſa, cancellata, granulata. Fig. 1228. Das gitterfoͤrmige Kinkhorn. Das Nezhorn. g Buccinum reticulatum. - Tab. 129. Fig. 1236 biß 1239. Das rothe knotige Kinkhorn. Die ; | Feuerkroͤte. Hector und Ajax. Die Schweitzer hoſe. Buccinum tuberoſum ore croceo. Rubeta. Bracca Helvetiorum. h Fig. 1240 und 1241. Die wahre eigentlich ſogenannte Kroͤte⸗ Buccinum - Bufo. Tab. 56 Geſchlechtstafel der Kinkhoͤrner. Tab. 130. Fig. 1242 und 1243 wie auch 1246 biß 1249. Die knotigen braun⸗ geflekten Kinkhoͤrner mit gefaltener Lippe. Die Oelkuchen. Buccina ex fufco et luteo variegata nodo- ſa labro duplicato. Fig. 1244 und 1245. Ein ſehr rarer Oelkuchen von vorzuͤglicher Groͤſſe. Cruſtula oleaginea rarifima eximiae magni- tudinis. Tab, 131. Fig. 1250. Eine junge unausgewachſene Schale von einem Oel⸗ kuchen mit ungefalteter und ungezaͤhnter Lippe. Buceinum olearium jun. imperfectum, apertura haud plicata edentula. "er Fig. 1251. Ein Kinkhorn diefer Art fo noch mit feinem Mooß⸗ artigen haarichten Ueberzuge bekleidet ift. Buccinum hujus fpeciei epidermide adhue veſtitum. Fig. 1252 und 1253. Der umwickelte Oelkuchen. Buccinum coſtato- ltuberculatum et faſciatum. Fig. 1254. Das ſchwere fuͤnfeckigte Kinkhorn. Buccinum ponderofum quinquangulare. Fig. 1255 und 1256. Das kleinknotige Arguskinkhorn. Der | bandirte Argus vom aten Range. Argo-Buceinum nodofum. Argus fafciatus ſecundi ordinis. Tab. 132. Fig. 1257 und 1258. Das hoͤchſtſeltene geflekte Kinkhorn, ſo bey den Sollaͤndern das Plekhorn heiſſet. Buceinum rariſſimum maculofum. Fig. 1259 biß 1267. Die mit knotigen Bändern umwickelten Livereykinkhoͤrner. Bucecina faſciis granulatis noduloſis nitidiſ- ſime circumcineta. Tab. 133. 1 1268 biß 1271. Die gedruͤkten und gezakten Kröten. Buccina bufonia quaſi malleo compreſſa muricata. Fig. Geſchlechtstafel der Kinkhörner. 57 Fig. 1272 und 1223. Die gedrukten faſt glatten Kroͤten. Buceina bufonia minus aſpera, compreſſa. Fig. 1274 und 1275. Die Kroͤtenkinkhoͤrner mit langen Stacheln. 8 Buccina bufonia muricata W valde elon- gatis. B. Geſtreifte Kinkhoͤrner. Buccina ſtriata. Tab. 134 und 135. Fig. 1277 biß 1283. Verſchiedene Arten on Tritons- . Tab. 137. Tab. 138. Tab. 139. hoͤrnern. Buccina Tritonis. Fig. 1284 und 1285. Das grobe bauchigte, knollige, ſchwere. Tritonshorn. Buccinum craſſum ventricofius , pondero- ſum, nodoſum. Fig. 1286 biß 1291. Verſchiedene Arten des Achatkinkhorns. Die Tulpe. f Diverſae ſpecies buceiniĩ achatini. Tulipa. Fig. 1292 biß 1296. Einige Sorten Nordiſcher und Ißlaͤndiſcher ſowohl glatter als geſtreifter , gefaltener, gegitterter Kinkhoͤrner. Buccina Norvagica et Islandica laevia, ſtria- ta, plicatæ clathrata. Fig. 1297. Das blaͤttrichte Magellaniſche Rinkhorn. Buceinum foliaceum Magellanicum. Fig. 1298 und 1299. Das mit lauter kleinen ſchwarzen Stricken und Faͤden von oben biß unten umwun⸗ dene Kinkhorn. Das perfianifche Kleid. Buceinum funiculis ſeu filis ab apice ad ba- fin conſtrictum. Veſtis Perſica. Fig. 1300 und 1301. Das ſchwarze und braune Kinkhorn mit N weiſſen Binden. Die Mohrenbinde. Buccinum nigrum (luteo colore ſaepe va- rians) fafciis albis circumferiptum. Mu- rex Morio Linnaei. | Conchylien⸗Cabinet IV. Band. i H Unter 58 Geſchlechtstafel der Kinkhoͤrner. Unter die ſeltenſten und vorzuͤglichſten Stuͤcke dieſes Geſchlechtes, ver⸗ dienen folgende gezaͤhlet zu werden. Das lineirte Horn, buccinum linea- tum. Fig. 1196 und 1197. Das warzenfoͤrmige Reißbreyhorn, buccinum papillofum. Fig. 1204 und 1205. Die Hahnenfeder, buccinum pennatum. Fig. 1218 und 1219. Das bandirte Argusauge, Argo-buceinum fafeiatum. Fig. 1223. Das groſſe Nezhorn unter den Kinkhoͤrnern, buccinum reticu- latum. Fig. 1228. Der Hector und Ajax, Bufo et Rubeta Linnaei. Fig. 1236 und 12390. Der Argus vom ꝛten Range oder der klein knoͤtige bandir⸗ te Argus. Argus ſecundi ordinis. Fig. 1255 und 1256. Das hoͤchſtſeltene von den Hollaͤndern ſogenannte Plekhorn, Fleckenhorn, buceinum macu- tofum. Fig. 1257 und 1258. Die glatte glänzende Kroͤte, buceinum bufo- nium laeve. Fig. 1272 und 1273. Das Magellaniſche Blaͤtterhorn, bucci- num magellanicum foliaceum. Feine in ihrer ganzen Schönheit prangende oſtindiſche Tritonshoͤrner, vollkommen friſche unverſehrte Tulpen von allerhand Farben, Fig. 1286 und 129. Unverdorbene und unveraltete Perſianiſche Kleider, Fig. 1298 und 1259. Wohl conſervirte dabey Tops. ſchoͤne (wie die Hollaͤnder zu reden pflegen) Mohrenbinden von ſchwarzer und brauner Farbe mit ihren weiſſen Binden. Fig. 1300 und 1301. find ge: wiß nicht zu verachten, ſondern gereichen einer jeden Sammlung zur wah⸗ ren und groſſen Zierde. 5 2 IS DIS IV. Ab⸗ Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 125. Fig. 1194. U. 1195. 59 IV. Abſchnitt. Secxio IV. Von den Kinkhoͤrnern oder Trom⸗ De Buccinis. petenſchnecken. II. Geſchlecht. Genus II. Langgezopfte Schnecken. Cochlides clavicula longiore. I. Gattung. Species J. Kurzmaͤulige Kinkhoͤrner mit ei⸗ Buccina ore brevi patulo ſupra nem Einſchnitt an der kurzen weiten ſinuato. : Mauͤndung. Tab. 125. Fig. 1194 und 1195. In muſeo noſtro. g 18 Dias glatte ausgekehlte Kinkhorn. 3195 Buceinum laeve finuatum. Bonanni Recr. no. 60. pag. 120. Muſ. Kircher. no. 60. pag. 453. Turbo minutiſſimis ſulcis afper in omnibus ſpiris maxima excepta, colore livido interdum albo. An Buccinum nitidulum Linnaei. Edit. XII. no. 477. Dieſe Schnecke hat ſchon oben, wo ſich das Ende ihrer Lefze anleget, einen kleinen Einſchnitt, und gegen uͤber eine etwas erhobene Schwiele, die ſich in dem innern der erſten Woͤlbung ſchon wieder verlieret. Unten aber in baſi faͤllt dieſe Auskehlung weit merklicher ins Auge. Unſer Martini hat ihr die erſte Stelle bey den Buccinis ore ſinuato angewieſen. Ihre ſieben biß acht Umlaͤufe ſind merklich von einander unterſchieden, uͤber die oͤberſten gehen ſenkrecht Streifen herab, die andern ſind glatt, nur ganz unten bey der baſi laufen einige Queerſtreifen um ſie herum. Die ziemlich ſtarke Lippe iſt nicht nur innerlich, ſondern auch bey unverſehrten Stuͤcken aͤuſſerlich ein we⸗ nig gezaͤhnelt, oder mit Linnaeo zu reden: Sie hat labrum intus et extus -fubdentatutn. Sie kommt von Tranquebar, und hat viele Aehnlichkeit mit dem Linneiſchen Glanzhorn. 2 Tab. Tab, 125. Fig. 1196- 1200. 60 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 124. Fig. 1 196 biß 1200, Tab. 125. Fig. 1196. biß 1200. In muſeo noſtro. Das lineirte Kinkhorn. Die Eichel. Buceinum lineatum. Glans. Belg. Modervlakje. Das Muttermahl. Die Drathſchnecke. Der Golddrath. Lift. Hiſtor. Conchyl. tab. 981. fig. 40. Buccinum breviroſtrum lineis ſub- flavis cireumdepictum, ad unumquemque orbem ſtriatum. Klein meth. oftrac. pag. 35. F. 92. Sp. 5. Pfeudo ſtrombus laevis lineis ſub- flaveis — A Rumph. tab. 29. fig. P. Buceinum lineatum. Hebenſtreit Muf. Richt. pag. sa. Leſſer H. ss. lit. t. pag. 299. Die Drathſchnecke. Das Kinkhorn mit Strichlein. | Sebae thef. tom. 3. tab. 39. fig. 56. 37 und . Cochlea veficaria dilute ei- nerea minutis funiculis ad regulam digeftis denfe cincta, taeniata cireulata ex fuſeo ſaturatiore maculofa, feu ſubſpadiceis maculis obumbrata. Linnnei Syft. Nat. Edit. X. pag. 737. o. 394. Edit. XII. pag. 1200. no. 456. Glans. Buceinum teſta laevi labro poſtice muricato, labioque interiore bidentato. Habitat in Oceano afiatico. Muf. Reg. Vd. pag. 607. no: 259. Teſta oblonga, acuminata, laevis gla- pra- anfractibus 8, ſimilis vulgaribus paluſtribus. Color pallidus, lineis pa- rallelis fuſcis feu rubris, nebula fulva in dorſo. Spirae apex longitudinali- ter ſulcatus apertura Ovata, bafiobtufeprofunde fuiffa. Labium interius re- flexum adnatum et denticulo ad baſin et apicem. Variat tota atra labie. eraſſo. Knorrs Vergnuͤgen tom. 3. tab. 5. lig. 5 Davila Catale pag. 139. Buccin blanc marbrè par grandes taches de fauve- roux A lignes circulaires canellè et liſſe aux derniers orbes pres, qui font ftries en longueur. . 8 Favart 4 Herbigny Dict. tom. I. pag. 130. Buecin a Filet ou Rayé. Toute la ſurface exterieure de ce bucein eſt cerelèe regulierement de Ägnes paral- leles en partie brun-rouge et en partie noirätre, lesquelles ſe diſtinguent par tout fäns interruption für un fond blanc, avec de grandes taches rouſſes. D. Bors 1 x Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 125. Fig. 1196. biß 1200. 65 v. Born in Ind. Muſ. Caeſ. 244. Glans. Buceinum, teſta ovata, oblonga laevi, fpirae apice longitudinaliter ſulcato, labro poflice muriecato, ‚Regenfus. tom. 2. tab. 12. fig. 55. Martini Catal. pag. 1715. no. 221. aaa. Eine ſchoͤne Golddrathſchnecke. Der Name des Golddraths oder lineirten Kinkhorns paſſet ſich vor⸗ treflich zu dieſer Schnecke. Dennoch hat es dem Linne beliebet ihn abzu⸗ aͤndern, und ihr den Namen einer Eichel zu ertheilen. Auf glaͤnzend weiſ⸗ fen Grunde wird dieſe Schnecke mit goldgelben Parallellinien ſehr regel— maͤßig umwunden. Hin und wieder erblikt man auf der Oberflaͤche hell⸗ rothe Wolken und Flecken, welche ohne Ordnung hingeworfen zu ſeyn ſchei⸗ nen, und dennoch ihrer Schoͤnheit ſo wenig Eintrag thun, daß ſie ſolche vielmehr erhoͤhen. Die Hollaͤnder haben dieſe feuerfaͤrbigen Flecken den Muttermaͤhlern fo ähnlich gefunden, daß fie daruͤber dieſer Gattung von Schnecken den Namen des Muttermahls ertheilet und fie Modervlakje ge: nannt. Die oͤberſten ſpitzig zulaufenden Gewinde find der Länge nach ge⸗ ſtreift oder gekerbet. Die aͤuſſerſte hoͤchſte Spitze iſt hellroth. Die ſtark gewoͤlbte enfoͤrmige Mündung, hat an der aͤuſſern Lippe oben einen Ein⸗ ſchnitt, und an der innern zuruͤckgebogenen Lippe, oben und unten einen Zahn. Die Schale iſt leichte und durchſichtig. Sie kommt aus Oſtindien und iſt wuͤrklich nicht gemein ſondern ſelten. Bey ſolchen Stuͤcken, deren aͤuſſere Lippe unbeſchaͤdigt iſt, bemerket man beym Ende der Linien hervor; ragende Zaͤhne, die bey unſern hier abgebildeten Figuren ſehr gut und deut⸗ lich vorgeſtellet worden. Eben um dieſer Zaͤhne willen, hat ihr Linne einen Otrt unter derjenigen Gattung von Kinkhoͤrnern eingeraͤumet, welche labrum poſtice extrorſum aculeatum haben. Einige Linienhoͤrner ermangeln der rothen Wolken oder roftfärbigen Flecken, fie haben auch wohl eine blaͤu⸗ lichte Spitze. Dergleichen werden hier bey fig. 1199 und 1200. gemeinet. Leſſer verſichert es, daß die lineirten Kinkhoͤrner ohnweit Batavia am Ausfluſſe des Tangerang gefunden wurden. Das Thier, ſo im lineirten Kinkhorn wohnet, hat nach Rumphs Erzaͤhlung in ſeinem Fleiſche einen ſpitzigen Stachel, wie einen Dorn, damit es dem, welcher es angreift, einen giftigen Stich geben und ſchwer verwunden kan. 62 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 125. Fig. 1201.etc. en Tab. 125. Fig. 1201. und 1202. 120%, Das fein geſtrikte Kinkhorn. Buccinum eleganter conſtrictum. Es iſt ſchwer zu errathen, welche Schnecke der feel. Autor bey dieſer Figur vor Augen gehabt, und wie weit er dieſe Schnecke von einigen zuvor beſchriebenen, ihr voͤllig aͤhnlich ſcheinenden aͤchten Fiſchreuſen, unterſchie⸗ den gefunden, daß er ſie ſogleich unter ein anderes Geſchlecht geordnet, und fie den kurzmaͤulichten Kinkhoͤrnern beygeſellet. Vermuthlich hat ihn hiezu die bauchigte Form der erſten Umdrehung und der tiefe Einſchnitt des Schna⸗ bels veranlaffet. Soviel erfahre ich auch aus feinen nachgelaſſenen conchy⸗ liologiſchen Papieren, daß er ſie das fein geſtrikte Kinkhorn mit abſetzenden Windungen genennet. Diß iſt aber auch alles, was ich hiervon ſagen kan. Eine vollig ähnliche befindet ſich in meiner Sammlung. Tab. 25. 8 A 518 5 Tab. 125. Fig. 1203. Dieſe No. vermiſſe ich gaͤnzlich auf der Kupfertafel. Wer Schuld daran ſey, daß fie gaͤnzlich vergeſſen, und dagegen die No. 1145 und 1146. doppelt geſezt worden, weiß ich nicht zu ſagen. Um dieſe fehlende No. 1203. zu erſetzen, ſo iſt auf der 38 Vignette aus der Spengleriſchen Sammlung, das geflammte zartgeſtreifte und ſelten vorkommende Kinkhorn, Bueeinum flammeum, leviter feu tenuiter ſtriatum — vorgeſtellet worden. Die naͤ⸗ here Beſchreibung deſſelben, habe ich der Freundſchaft des Hrn. Spenglers zu verdanken. Das geflammte und zart geſtreifte Kinkhorn. Bonanni 3. fig. 3. Nach der Martiniſchen Geſchlechtseintheilung, wird die gegenwaͤrti⸗ ge Schnecke, um die Luͤcke fig. 1203. unter den kurzmaͤuligen Kink hoͤrnern auszufüllen, ſich ſehr gut ſchicken koͤnnen, und dieſes um fo viel mehr, da ſie, auſſer einer ſchlecht abgebildeten Figur im Bonanni, bey keinem andern Schriftfteller vorgeſtellt noch beſchrieben worden. Sie hat in allen nur 5 bis 6 Windungen, wovon die erſte beynahe zwey Drittel von der ganzen Laͤnge der Schnecke ausmachet. Nach der | Laͤnge Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 125. Fig. 1203.etc, 63 f Lange iſt ſie mit rund aufgehobenen Falten bis an die aͤuſſerſte Spitze zier⸗ lich belegt, und die auf der hohen Kante der erſten Windung find am ſtaͤrk⸗ ſten. Ueberzwerch werden dieſe aufgehobene Falten nebſt den Vertieffun⸗ gen durch regelmaͤßig zart erhobene Reiffen durchſchnitten. Dieſe Reiffen ſind nicht durch bloſſe einfache Einſchnitte, womit viele Schneckenſchalen umgeben find, entſtanden, es find ſchmahl erhobene Stäbe, die zwiſchen ſich wieder einige feinere einſchlieſſen. Die erſtern zeichnen ſich durch lange weiſſe und ſchwarze Flecken, die miteinander abwechſeln, aus, da hingegen die Kleinern, ſo wie der ganze Ueberzug der Schnecke, von hellbrauner Farbe ſind. Die Muͤndung iſt laͤnglich rund mit ſcharf hervorſtechenden Ribben tief hinein gefurcht. Inwendig iſt die Mündungslippe glatt und rund ausgehoͤlt, fo daß fie an ihrem aͤuſſerſten Rand duͤnn und ſchneidend wird. Die Spindel zeigt ſich ſchmahl, und von innen heraus ſtark ausge⸗ ſchnitten, und lauft mit der Muͤndung in eine gerade und kurze Rinne aus, die dieſe Schnecke beym Linne zu einem Murex wuͤrde gemacht haben. Ueberh aupt iſt dieſe Schnecke ſtark von Schale, und inwendig weiß. Ihr Vaterland iſt mir unbekannt, da ich ſie nebſt zwey andern ihres Glei⸗ chen auf einer Auction in Holland erkauft habe. Tab. 125. Fig. 1204 und 1205. In muſeo noſtro. Tab. 15, 5 N. . ; 5 18. 1204. Das warzenfoͤrmige Kinkhorn. Der Reißbrey. 1205. S 8 Buccinum papilloſum. Belg. Ryftenbry-hoorn, quoniam grumo orizae coctae ſimilis. Vocatur quoque de gekartelde kleene Frompet. ‚Lift. Hiſt. Conchyl. tab. 969, fig. 23. Buceinum breviroftrum fafeüis erebro- nodoſis exafperatum. Klein meth. oftrac. H. 155. no. 4. pag. 54. Sipho. Turbo hiulcus tympano- ſus faſciis cerebro nodoſis exafperatus. $. 130. Sp. VIII. pag. 45. Cophino- falpinx. Buecinum granulatum rotundum ventre convexo coloris albicantis. Petiv, Gazophyl. tab, 102. fig. 12. Buccinum breviroſtrum productum ore dentato, lividum laeve, finuatum et apicibus donatum. Rumpb.tab. 29. fig. M. Buccinum granulatum rotundum. Cual. 64 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 125. Fig. 1204. ete. Gualtieri tab. 44. lit. G. Buceinum parvum ſulcatum et canaliculatum, pa- pillis rotundis per feriem diſpoſitis vndique et elegantiſſime refertum, ali- quando candidum, aliquando ex candido et fufco infectum. .. ‚Hebenjtreit Muf, Richt. pag. 320. Das dikbaͤuchige mit Knoͤtgen beſezte Fleine Buccinum. Dargenville tab. 9. fig. I. Bucein tout charge de tuberoſitès, qui forment un compartiment: ſa taille eſt mediecre, et fa couleur eſt en partie fauve et en partie blanche. On remarque des dentelures aux devres de fa bouche, et un peu de couleur de rofe à l'extremitę de fa clavicule. Leller F. 57. lit. V. pag. 286. Die gekoͤrnete birnfoͤrmige Schnecke. Sebae theſ. tom. 3. tab. 49. fig. 57. 58. 59. Haec Buccina faſciata albis no- dulis in funiculos colligatis ambiuntur vt quafi tuberofa et gibbofa appareant. Externa labia late exfhantia numerofis apiculis dentata unt. Os amplum, clavicula brevis. Knorrs Vergnügen tom. 2. tab. 27. fig. 2. Das körnichte K Kinkhorn. | Linnaei Syſt. Naturae Edit. 10.n0. 393. Pag. 737. Edit. 12. no. 455. pag. 1200. Buecinum papillofum tefta vndique tuberculata, labro poſtice muricato. Habitat in Oceano Allatico. Mu. Vd. Reg. pag. 607. no. 258. Teſta magnitudine glandis, i dique cingulis 8, ex punctis conieis digeſtis in quincuncem. Color pallidus ſeu 8 ſpira longior ipſa teſta, tecta itidem papillis. Apertura ſubro- tunda, laevis, glabra, interne parum ſtriata, anticę finu excavata. Labium exterius non reflexum, extrorſum margine dentatum: interius antice oblite- ratum poſtice laeve parvum. Cauda reflexa ad latus. Favart 4 Herbigny Diction. tom. I. pag. 130. 131. Buccin a grains de kie ou a levre dechiquetee. Buccinum parvum rotundum o&o fpiris convexis in acumine röfeo definentibus eompoſitum, vndique parvis tuberibus rotun- dis vel potius papillis per ſèriem difpofitis eircumdatum, raris maculis rufis in fundo ſubalbido exornatum; magna apertura, labio in margine dentato et canali non producto fed valde ſulcato inſignitum. v. Born Index Muſ. Caef. pag. 243. Buc. papillofum, tefta ovata ob- vndique tuberculata, labro poſtice muricato. Meufchenii Muſ. Gronov. pag. 115. no. 1164. Nie⸗ 0 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 125. Fig. 1204. etc, 65 Niemand wird dieſer Schnecke den Namen des warzenfoͤrmigen Kink⸗ horns ſtreitig machen, da ſie wuͤrklich von oben biß unten auf ihren nur we⸗ nig gewoͤlbten Windungen, Reihenweiſe mit Warzen, wie beſezt und mit llaauter Knoten, wie beſaͤet iſt. Von den groſſen Koͤrnern, Knoten und Warzen ihrer Oberflaͤche, findet man innerlich keine Spur. Denn da iſt fie in allen ihren Windungen eben ſo glatt, als ſte aͤuſſerlich hoͤckericht und uneben erſcheinet — Nur bey der innern Mundoͤfnung erblicket man eini⸗ ge faſt unmerkliche Rauhe. An der aͤuſſern Lippe unten ſtehen 6 Zähne hervor, die mit den Zaͤhnen an der Lippe der Stern und Zahnſpindeln ei nige Aehnlichkeit haben, nur daß ſie freylich ungleich kleiner ſind. Die er⸗ ſte und groͤſſeſie Windung iſt mit 8 Reihen Knoten oder Warzen beſetzet, die ate nur mit 4 Reihen, die zte mit 3 Reihen u. ſ. w. Die oberſte Spitze iſt roſenroth, und die innerſte Lippe endiget ſich unten in folder Spitze, die einem Zahn gleichet. Warum ſie Klein unter 2 Geſchlechter geordnet und einmal den turbinibus und hernach den buccinis beygefuͤget, darüber erwar⸗ te man von uns keine Erklaͤrung. Wenn der eine Autor ſie bey ſeiner Claſ⸗ ſitſication zu dieſer, ein anderer ſie zu jener Claſſe gerechnet, das muͤſten wir uns ſtille gefallen laſſen. Aber wenn ein und eben derſelbe Autor einerley Schnecke nun bey dieſer, nun bey jener Claſſe einrangiren will, dakuͤber machen wir billig groſſe Augen. Und das iſt diesmal der Fall bey unſerm ſonſt ſo achtungswerthen und accuraten Klein. Die Nachrichten, welche uns Leſſer von dieſer Schnecke liefert, bedürfen einer groſſen Berichtigung, da ſie faſt insgeſammt falſch und unrichtig ſind. Er ſagt, ſie ſey ganz weiß, da ſie weit mehr ins gelbliche faͤllt und braunrothe Flecken auf ihrem Ruͤcken zeiget / auch gegen die Spitze zu roth wird. Er behauptet es, fie werde im mittelländifchen Meere gefunden, da fie doch eigentlich in Oſtindien zu Hau⸗ fe gehöret, und daher vom Rumph unter die Amboiniſchen mit angefuͤhret wird. Er giebt vor, fie werde hoͤchſtens nur als ein Glied eines Fingers groß; die hier abgebildete iſt ſo lang, wie 2 Glieder eines Fingers, und eine faſt gleiche Laͤnge hat auch diejenige, fo ſich in meiner Sammlung be, Sfindet. Er meldet es in der Note pag. 286. es ſey cochlea echinophora Ron- deletii et Bonanni, und auch dieß hat keinen Grund, ſondern iſt fo falſch unrichtig, wie alles uͤbrige. = Conchylien⸗Cabinet IV. Band. . J Tab. 66 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 126. Fig. 1206. etc. Tab. 126. Tab. 126. Fig. 1206. biß 1211. In mufeo noſtro. Fig. 1206-2 an Das gemeine Nordiſche Kinkhorn. Das Wellenhorn. Buccinum vulgare eraſſum oceani ſeptentrionalis. Buecinum vndatum. Liſter. Hiſt. Conchyl. tab. 962. fig. 14. Buceinum breviroſtrum tenuiter ſtriatum, pluribus vndatis ſinubus diſtinctum. Lift. Hift. Animal. Angl. 3. tract. tab. 3. fig. 2. pag. 156. Buceinum eraſſum rufeſcens ſtriatum 7 fig. 3. p. 157. Buccinum tenue, laeve, ſtriatum et vndatum. Klein: meth. oſtrac. H. 132. Sp. I. et II. pag. 45. Buccinum lacerum eraſ- ſum, rufum, vndatum, it. Laeve, vndatum, tenue. Peltiv. Muſ. pag. 83. no. 809. Buccinum marinum noſtras coſtis fafeiatis, et ftriatis. Angl. Crab. Whelk. Honanni Mul. Kircher. no. 19 1. pag. 460. Recreatio. no. 189. pag. 136. Buccina 1 livida, extrinfe- eus terrea. Septem minimum fpiras in integra teſta numerare licet. Huie crebrae et minutiſſimae ſtriae ſecundum is circumjiciuntur — item aliae ſtriae ęraſſae ductu vndato et transverſo eminent. In mari Britannico naſcitur. Sloane Jamaic. II. pag. 246. no. 13. 65 Muſ. Sibbald. pag. 150. : Rumpb. tab. 29. fig. H. Buccinum Piet d primum five craſſum. Die haarichte Diklippe oder das Bartmaͤnnchen. ü Leffer $. ss. lit. rrr. pag. 310. Ein Kinkhorn, welches die Länge herab ſchiefe und gebogene Furchen hat. Hebenſtreit Muſ. Richt. pag. 320. ö Sebae thef. tom. 3. tab. 83. fig. 7. tab. 39. fig. 76 biß 80. Buccina vulgaria indigena — ex rufo luteis coſtis diftineta , tenuibus filamentis ardte fibi mutuo adpofitis circulata, ſuperficie nonnihil tuberoſa. ‚Linnaei Syſt. Edit. 10. no. 410. pag. 740. Edit. 12. no. 475. pag. 1204. Fauna Suec. no. 2263. Buccinum vndatum, tefta oblonga ru-O di transverfim ftriata, anfractibus curvato -multangulis. Simillimum : murici antiquo et deſpecto, aeque rude. Etatsrath Muͤllers Zool. Dan, Prodr. pag. 243. no. 2938. Tritonium nun Prof. Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 126. Fig. 1206. etc. 67 Prof Müllers vollſt. Lin. Naturſyſt. tom. s. pag. 467. no. 475. Er liefert tom. 6. tab. 16. fig. 3. 4. eine Abbildung des Einwohners. Pontoppid. Hiſt. v. Norwegen. Tom. 2. pag. 315. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 253. Das Wellenhorn. Teſta ovata, trans- verſim ſtriata anfractibus curvato multangulis. Martini Catal. pag. 115. no. 220. Favart d’Herbigny Dit. pag. 133. Buccin du Nord. II provient des mers du Nord. 1 Dieſe Gattung von Kinkhoͤrnern gehoͤret zur Zahl der gemeinften und bekannteſten. Man findet fie haufenweiſe an den Ufern der Nordſee, wie auch an den Kuͤſten anderer Laͤnder. So gar auch vom Ende der Welt, von unſern entfernteſten und entlegenſten Colonien in Grönland, nemlich von Upernavie, habe ich vor kurzen ein Haͤuflein dieſer Art erhalten. Sie waren aber nur Zwerge gegen die groͤſſern Nordiſchen und Ißlaͤndiſchen die⸗ ſer Art. Quotidiana vileſeunt. Weil dieſe Schnecken ſo gar gemein find, ſo hat man ſie in vielen anſehnlichen Conchylienſammlungen und Schriften nicht einmal der Aufmerkſamkeit werth geachtet. Wir vermiſſen fie im Gualtieri, Dargenville, im Muſeo Reginae VIricae, und in andern con: chyliologiſchen Verzeichniſſen gaͤnzlich. Sie haben ſieben biß acht ſpitzig zu⸗ laufende Windungen. Sie haben eine die Laͤnge herab halb bogenfoͤrmig 5 gefaltene, und in der Queere ſtark geſtreifte, auch wohl mit ganz artigen roͤthlichen Farben und Baͤndern, gezierte Oberflaͤche. Auch innerlich habe ich beym aufſchleifen manche angenehme Verſchiedenheit bemerket. Ich beſitze Stuͤcke, die an ihren innern Woͤlbungen dunkelblau, andere die aſch⸗ farbig, noch andere, die ſchneeweiß ſind. Alle dieſe Arten ſind bey den innern Farbenmiſchungen ſo wohl glaſiret, glatt und glaͤnzend, daß ſie dem feinſten Porcellain wenig, ja gar nichts nachgeben. Diejenigen, wel⸗ che in der Oſtſee, im Sunde und bey ſo vielen andern Stranden — wenn die Fiſcher ihre Netze heraufziehen, in Menge mit heraufgezogen werden, find dünne und leichte. Hingegen diejenigen, welche von den Norwegiſchen und Ißlaͤndiſchen Ufern hergebracht werden, find vielmals fo ſchwer und plump, daß man fie für wohlgemaͤſtete Stuͤcke diefer Gattung anſehen muß. Dergleichen dickes Exemplar muß wohl Liſter, Klein und Linne vor ſich gehabt haben, weil jene es buccinum craſſum und dieſer es buccinum rude, J 2 ge⸗ 68 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 126. Fig. 1206. etc. genannt. Ganze Colonien der Seeeicheln pflegen auf ihrer aͤuſſern Ober⸗ fläche ſich veſtzuſetzen, und daſelbſt ihre Zelter aufzuſchlagen, und in das innere der Gehaͤuſe pflegen ſich die Einſtedlerkrebſe gerne einzuquartieren. Wenn dergleichen Schnecke etwa ihren Deckel durch einen Zufall verlohren, wenn ihr folglich die Haußthuͤre fehlet, welche ſie bey der Ankunft ſolcher ungebetenen Gaͤſte verſchlieſſen koͤnnte; ſo faͤllt es den Krebſen deſto leichter, ſich in die unterſten Windungen der offen ſtehenden Haͤuſer einzulogiren. Der verdrungene rechtmaͤßige Einwohner ziehet ſich alsdann, um den Knif⸗ fen und Stichen des Krebſes auszuweichen, ſo weit wie moͤglich zuruͤcke, und findet endlich in den oͤberſten engſten Stokwerken des ihm nun zum Ge⸗ faͤngniſſe gewordenen Hauſes, feine Grabſtaͤtte. Die unwahrſcheinliche Meinung ſolcher Schriftſteller, welche dergleichen Krebſe für die eigen thuͤmlichen Bewohner dieſer Schneckenhaͤuſer halten, verdienet, weil ſie gar zu unwahrſcheinlich und ſich von ſelbſt widerlegt, keine weitlaͤuftige Beantwortung und Widerlegung. Da man den eigentlichen wahren Be⸗ wohner ſolcher Gebaͤude laͤngſtens naͤher kennet, und ihn an ſo viel tauſend andern vollkommen gleichfoͤrmigen Stuͤcken taͤglich kennen lernen kan, da man ferner beym Aufſchleiffen in den lezten und oͤberſten Windungen vie⸗ ler von Krebſen oecupirten Schaalen, noch öfters den kleinen Reſt des ge⸗ waltſam verdrungenen, und daruͤber vor Gram, Hunger und Kummer verſchmachteten und vertrokneten Bewohners, antreffen kan: wer wollte es nun den Krebſen noch einen Augenblik länger zutrauen, daß fir die Er⸗ bauer von Schneckengebaͤuden und die rechtmaͤßigen Beſitzer derſelben ſeyn koͤnnten? Solche ſich überall einquartierenden Krebſe nennet man gemeini⸗ glich Soldaten, auch wohl Eremiten. Deſto auffallender iſt es uns gewe⸗ fen, wie wir es geleſen, daß im Leerſiſchen Catalogo pag. 33. no. 274. der⸗ gleichen von einem Krebſe bewohnte Schnecke, der Norwegiſche Soldat mit dem Eremiten genannt wird. Bey Fig. rr. wird ein Nordiſches, mit einem rauhen, ſteinartigen, der ſcharfen Haut des Hayfiſches voͤllig gleichenden Ueberzuge ganz uͤberzo⸗ genes Kinkhorn mit einem Krebſe vorgeſtellet. Pontoppidan in feiner na türl. Hiſtorie von Norwegen, tom. 2. pag. 317. nennet ſolche von Krebsen in Beſiz genommene Haͤuſer, Krebsſchnecken und Schneckenkrebſe, und anfaͤnglich ſcheinet er ſich bey ſolchen Namen auf die Seite derer zu neigen, 0 welche Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 126. Fig. 1206. etc. 69 ' welche fie für rechte Bewohner und Beſitzer ſolcher Schneckenhaͤuſer halten, wiewohl er ſich doch zulezt ganz richtig pag. 319. eriläret. Wie ungezwei⸗ felt es Seba geglaubt, daß die Krebſe als Einwohner vieler Schneckenhaͤu⸗ ſer anzuſehen, wird man aus folgender Stelle feines cheſauri tom. 3. pag. 188. erfahren: „Animalculum quod in hoc concharum genere degit minorum eſt ſpecies cancellorum, quae duas gerit for cipes 1 latam et craflam alteram minorem: pedes ejus ſunt quatuor exigui vncinati. Huccina omnia et ſtromibi Dt warüs locis eft videre eſusmodi incolis gaudent. „, Das Fleiſch unſerer wellenfoͤrmigen Kinkhoͤrner würde ganz ſchmak⸗ haft, eßbar und nahrhaft ſeyn, und eben fo gut und vortheilhaft, wie das Fleiſch der Weinbergsſchnecken, (von der helice pomatia Zinnaei) zu einem guten Gerichte gebrauchet werden koͤnnen. Allein unter tauſenden iſt hier zu Lande kein einiger, der die leztern ſpeiſen mag — die erſtern haben vollends gute Ruhe. Keiner mag es einmal verſuchen, ob ſie eßbar und nahrhaft oder nicht? b Der Hr. v. Born gedenket eines Linksgewundenen dieſer Art, ſo ſich im Kayſerlichen Cabinette befinde, und naͤchſtens im Muf. Caeſ. Vind. abge bildet werden ſolle. Wofern es ein wuͤrkliches buccinum ſiniſtrorſum vnda- tum, und vom glatten buccino heteroſtropho Liſteri völlig verſchieden iſt, ſo iſt es eine der groͤſten Seltenheiten des Kayſerl. Conchyliencabinets, wel⸗ ches ſonſt nach dem Indice zu urtheilen, weit kleiner und geringhaltiger iſt als man es auswärts vermuthet und erwartet haͤtte. N Ob die Nachricht des Prof. Müllers von ihrem Eyerſtok, fo im Eten Theil ſeines vollſt. Lin. Naturſyſt. pag. 467. geleſen wird, vollkommen zu⸗ verlaͤßig ſey / moͤgen andere entſcheiden. Hier iſt ſie: „Ihre Eyerneſter „ ind blaſenartige Traubenbuͤſchel von gelber Farbe, wo man oft vier tau⸗ „ſend Blaͤßchen, jedes in der Groͤſſe einer Erbſe anemander ſitzen ſiehet. „Dieſe Neſter werden durchs beſtändige nachlegen friſcher Eyer ſo groß, „ und zeigen eine groſſe Vermehrungskraft bey dieſem Geſchoͤpfe an., Mir ſind einigemal aͤhnliche Eyerneſter von unſern Ufern gebracht worden, aber anſtatt 4000 Blaͤßchen waren noch keine 100 darauf beyſammen. 33 Unſere 70 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 126. Fig. 1206, etc, Unſere Leſer werden auf der 126 Kupfertafel bey Fig. 1207. noch ein Kinkhorn dieſer wellenfoͤrmigen Art wahrnehmen, welches in allen weſent⸗ lichen Stuͤcken, mit allen vorhin beſchriebenen, völlig uͤbereinkommt, eben die wellenfoͤrmigen Falten, eben die ſtark erhobenen Queerſtreifen, eben die eyfoͤrmige Muͤndung und ganze Form der Bauart hat, und nur in der Farbe ganz verſchieden iſt, indem es ganz hellblau, oder auch dunkelblau und ſchwaͤrzlich gefunden wird. e nun ein bloß zufaͤlliger Unterſchied, der daher entſteht, wenn die Schnecke ihren Standort an ſolchen Stran⸗ den gehabt, wo etwa ein blauer Leim⸗oder ſchwaͤrzlicher Thongrund be⸗ findlich geweſen. Faſt alle Arten von Schnecken, die von ſolchen Stran⸗ den herkommen, pflegen blau und ſchwarz gefaͤrbet zu ſeyn. Schnecken pflegen, wie jeder weiß, ſich tief einzugraben, und die Saͤfte der nahe um ſie herum befindlichen Erde, einzuſaugen. Wenn ſie daher auf einem blauen Leim⸗ und Thongrunde ihre Lagerſtaͤtte haben, fo nehmen fie an feinen blaͤulichen Farben Antheil, ſeine Saͤfte haben auf ihre Geſundheit einen nachtheiligen Einfluß. Vermuthlich werden ſie es unter ſolchen Umſtaͤn⸗ den auch ſchwerlich zu dem Alter bringen, welches fonft Schnecken au errei⸗ chen im Stande ſind. Ich merke nur noch dieſes hiebey an, daß im Knorrs Bergung tom. 2. tab, 27. fig. 3. ein ſolch Kinkhorn — ſo daſelbſt das aſchfarbige ges gitterte genannt wird — und tom. 4. tab. 19. fig. 1. ein blaues geſehen, und dieß dabey vorgegeben werde, es komme vom Niederlaͤndiſchen Stran⸗ de — ODergleichen wurden auch bey der Inſul Ameland haͤufig gefunden. In dem praͤchtigen Regenfußiſchen Werke, darinnen billig nur lauter ſeltene auserwaͤhlte Stuͤcke vorkommen ſollten, wird dennoch auch tom. 2. tab. 5. fig. 50. dergleichen blaues erkranktes Wellenhorn vorgeſtellet. Der Plaz / den es einnimmt, hätte wohl zu etwas beſſerm angewandt werden koͤnnen und ſollen. Tab, 126. 1 Tab. 126. Fig. 1212. In muſeo noſtro. Das engliſche geſtrekte Kinkhorn. Buceinum anglicanum elongatum. Lift. Hift Conchyl. tab. 963. fig. ız. Buccinum breviroftrum anguſtius et productius ex fuſeo fafciatum. ö Klein: Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 126. Fig. 1212. etc. 71 Klein: m. th. oſtrac. H. 92. Sp. 7. pag. 35. Pfeudo ſtrombus angyftomos, ex fufco faſciatus. Journal des Scav. 1686. pag. 356. tab. 368. Philos. Transact. 1685. pag. 1278. John Lovvthorps Philos. Transact. Vol. 2. t. 12. fig. 224. Teſta ex errore chalcographico ſiniſtrorſa. g Po ntoppidans natuͤrl. Hiſt. von Norwegen ater Theil, pag. 318. auf der Kupfertafel, darauf die nordiſchen Schnecken ſtehen, das te Stuͤk. Dieſes gegenwaͤrtige Kinkhorn unterſcheidet ſich ſehr merklich von den vorhergehenden. Es iſt weit mehr geſtrekt und laͤnglich, aber weniger bau⸗ chig. Es wird nie ſo groß wie jenes, ſondern bleibet immer ungleich klei⸗ ner. Es hat keine ſenkrechte Falten, ſondern nur ein wenig erhobene Quekr⸗ ſtreifen, die auch ſo gar in den innerſten Woͤlbungen merklich ſind. Man zaͤhlet nur fuͤnf hoͤchſtens ſechs Windungen, die mit einer braunen Farbe und Haut bedecket werden. Der Deckel iſt wie bey den vorigen Arten phornartig. Tab. 126. Fig. 1213 und 1214. In muſeo noſtro. Tab. 126 8 at ig. 1213, Das gefurchte braune engliſche Kinkhorn. 1214. Buceinum afperius ſtriatum, ſeu fulcatum, ſtriis elevatis a capite ad calcem einctum et circumdatum. Belg. gezoomd Hoorn. An Liſteri buccinum breviroftrum (a ſinu Mexicano juxta Campeche) ad- modum eraſſum, fufcum, tenuiter ftriatum. tab. 963. fig. 16? Knorrs Vergnügen tom. VI. tab. 33. fig. 3. Dieſes Kinkhorn ift weit groͤber, dicker und maßiver, wie das vorige. Die Ribben, fo es von oben biß unten umgeben, find ebenfalls dicker, ſtaͤr⸗ fer, erhobener, jedoch nur auf der Oberflaͤche. Denn die innern Win⸗ dungen ſind weder geſtreift noch geriffelt, ſondern ganz glatt. Der braun⸗ gelbe Ueberzug, welcher ſie von auſſen bedecket, beſtehet bloß in einer duͤn⸗ nen Haut, die ſich gar leichte abreiben laͤſſet. Weil die unterſte Windung, wie mit einem Saum, über der andern hinlieget / ſo hat ihr der a 7 72 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127. Fig. 1215. etc. Muller im Knorriſchen Conchylienwerke den Namen der Umgeſaͤumten mitgetheilet und zugeeignet⸗ i 0 1 Tab. 127. Fig. 4215 biß 1216. In muſeo noſtro. 18. ICH je 0 a Das geglättete Kinkhorn. Der glatte Schlauch. Buccinum laevigatum. Vtriculus glaber, ventricoſus, anfractibus connatis, Galea laevis obfcure faſeiata. Unerwartet war es uns, dieſe Schnecke beym Pontoppidan in ſeiner natürlichen Geſchichte Norwegens tom. 2. unter den pag. 318, borgefteliten Nordiſchen Meerſchnecken fig. 2. zu erblicken, da wir verfichert find, die un⸗ ſerige aus einem ganz andern Weltmeere, nemlich von Oſtindien erhalten zu haben. Daß uns der Unterſchied zwiſchen jener tab. 125. fig. 1193. aus Ruorrs Vergnuͤgen tom. s. tab. 18, fig. 3. entlehnten Schnecke, und dieſer jetzigen nicht recht deutlich einleuchten wolle, iſt ſchon dorten gemeldet wor⸗ den. Eine mit der jetzigen ganz nahe verwandte, aber weit ſeltenere Gat⸗ tung, ſtehet in Liter Hiſt. Conchyl. tab. 978. fig. 35. und heißt daſelbſt buccinum pbreviroſtrum elaviculatum, laeve ex toto, et ore et columella fufca, ſuturis quaſi callofis und beym Klein in meth. oftrac. H. 92. Spec. 3. pag. 35. Pfeudo ſtrombus calloſus fuſeus. Ich bin ſo gluͤklich, dieß rare Stuͤk, welches man ſo ſelten zu ſehen bekommt, zu beſitzen. 8 Was diejenige anbetrift, welche wir jezt zu beſchreiben vor uns haben, fo ift fie vorzüglich leichte. Ihre erſte Windung iſt wohl amal fo groß, 2mal fo lang und breit, wie alle uͤbrigen. An der unterſten Seite des Mundes bemerket man einen tiefen Ausſchnitt (daher fie Martini den buc- cinis ore ſinuato an die Seite geſtellet). Innerlich zeiget ſich eine glaͤnzend weiſſe Glaſur, an der Spitze eine blaͤuliche Farbe, und bey der Verbindung der nahe verwachſenden Gewinde, laufen doppelte Linien herum. Tab, 127, g | 1 5 Tab. 127. Fig. 1217. In muſeo noſtro. Das gelbgeflammte Kinkhorn. Tritonium, buceinulum nitidifimum flammeum, ſeptem anfractibus praedi- tum, in apice ſtriatum. Unſer Dass Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127. Fig. 1217. ete. 73 Unſer Hr. Etatsrath Muͤller nennet jedes buceinum der See⸗ und Meerſchnecken zum Unterſchiede von den Kinkhoͤrnern der Erd, und Fluß⸗ conchylien, Tritonium. Ich werde daraus einen eigenthuͤmlichen Namen unſeres kleinen allerliebſten buceinuli machen, weil es beym erſten Anſchein ein junges unausgewachſenes Tritonshorn vorſtellet, und daher am fü glich⸗ ſten den Namen Tritonium führen kan. Wiewohl bey genauerer Prufung ergiebt es ſich, daß es von andern Tritonshoͤrnern merklich und weſent⸗ lich unterſchieden ſey; daß es an der aͤuſſern Lippe und innern Spindellefze der Zaͤhne und Falten, bey der Verbindung der Windungen, der Stkei⸗ feu und Einkerbungen, und auf der Oberflache der Wulſte, Klammern, Kno⸗ ten und Erhoͤhungen, und an der Spitze, der rothen Farbe und erhobenen Puncte und Knoͤtchen, ermangle, die den Tritonshoͤrnern fo natürlich find. Auch in der ganzen Farbenmiſchung und Zeichnung der Wolken und Flecken, iſt die Verſchiedenheit gar zu ſichtbar. Die Spitze und oberſten Windun⸗ gen find ſenkrecht geſtreift, welches unſer Mahler uͤberſehen. Ich getraue mir eher 10 Tritonshoͤrner, als ein einiges ſo niedliches Tritonium zu be⸗ kommen. Das Meinige iſt auf dem Vorgebuͤrge der guten Hofnung, die ſem Vaterlande der vortreflichſten Schnecken, gefunden worden. Ich ent⸗ ſinne mich nicht es bey irgend einem son nu 2 5 S chriftſteller geſehen zu haben. f Tab. 127. 1 5 1218 8 biß 1220, In mufeo noſtro. 1 Das gefiederte Kinkhorn. Die Hahnenfeder. | 1220. Buccinum pennatum, lacve, clavicula producta, ſpiris planioribus, Zonis teſſelatis, labro extrorſum dentato. Buccinum inſtar pennarum in avium tergo et pectore, elegantiſſime condecoratum. Lifter. Hiſt. Conchyl. tab. 822. fig. 41. Buccinum dentatum laeve ſubru- fum, faſciis interſectis five maculatis depictum, ex Jamaica. Aus feinen Beyſchriften erfahre ich es, daß er dieſe Schnecke auch von der Inſul Afcenfion erhalten — auch ſteht diß noch dabey Vulgatiſſimus, croceo variegatus. f 5 Klein: meth. oftrac. $. 184. Sp. 2. pag. 34. Sipho Jamaicenfis, ſtriatus, dentatus in labio oris, leviter ſubrufus, fafciis interſectis five teſſelatis. > Knorrs Vergnügen tom. IV. tab. 21. fig. 6. RS Conchylien⸗Cabinet IV. Band. K v. Born. 74 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127. Fig. 1218. etc. v. Born. Index] Muſ. Caef. pag. 317. Murex accintus — Die Gurtel⸗ ſpindel — teſta fufiformi , laevi, fufca, anfractibus convexis, fafcia arti- culata alba, roſtro recto brevi. Dieſe vortrefliche Schnecke wird nur ſelten und nicht leicht groͤſſer, als von zween Zoll gefunden. Die laͤnglichte weiſſe Mündung iſt ſchmal, und wird in den innern Woͤlbungen dunkel von Farbe. Oben an der innern Spindellefze ſiehet man einen merklich erhobenen Wulſt, der an fo vielen Arten von Schnecken wahrgenommen wird, und beym ein- und ausfahren des Einwohners, feinen groſſen Nutzen haben muß. Die aͤuſſere Lippe iſt innerlich geſtreift, und am aͤuſſerſten Rande mit niedlichen gelben und weiß ſen Zaͤhnen bewafnet, welche deſto artiger und angenehmer ins Auge fallen, da fie hinter ſich einen ſchwarzen Grund haben, und den ſchoͤnen Mohren— und Negerzaͤhnen gleichen, welche fie bey aller Schwaͤrze ihres Geſichtes zu haben pflegen. Ihre groͤſte Schönheit (welche aber unſer Mahler und Zeichner viel zu ſichtbar ausgekramet, da fie viel verborgener und beſchei⸗ dener iſt) zeiget ſich auf dem dunkeln Grunde ihrer aͤuſſern Schaale, wo ſie über alle ſpitzzulaufende ſieben bis acht Gewinde, mit den regelmaͤßigſten federfoͤrmig ſchattirten Baͤndern gezieret iſt. Das ſchoͤnſte, mittelſte, breiteſte Band, welches ſich aber bey der zwoten Windung ſchon wieder verlieret, iſt gemeiniglich weiß, durchſichtig und mit rothbraunen Winkel⸗ zuͤgen ſchattiret, welches alles bey einem Lichte, oder an der Sonne am beſten und deutlichſten wahrgenommen werden kan. Uebrigens, faͤllt die Farbe ins ſchwarzbraune, und bey ausgebleichten, abgeriebenen Stuͤcken, ins roͤthliche oder orangenfarbichte. Die meinigen habe ich von Curaſſao, Liſter die ſeinigen von Jamaika und Aſcenſion erhalten. Sie gehoͤren bey den weſtindiſchen Eylanden zu Hauſe. v ia. Tab. 127. Fig. 1221 und 1222. 18.122 0 e1222. Das feine harpfenartige Netzhorn. Buceinum ad formam eitharae compofitum, Vermuthlich hat Bonanni eben dieſe Schnecke im Geſichte gehabt in Recreat. no. 34. pag 117. und im Muf. Aircher. no. 34. pag. 452. Bey ihm iſt es Turbo ſtrigis Jemilunaribus ſtriis autem planis rugoſus, frequenter inve- nitur Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127. Fig. 1221.etc, 75 nitur albus vel piumbeus, aliquando flavefcens et violaceo colore in aqua diluto tinctus, raro punctis fulvis et rufeſcentibus aſperſus. Unſer Martini hat diß rare Stuͤk vom Nudelſtaͤdtiſchen Hoffactor Dans erhandelt. Da ſich dieſer Hr. Dantz eben aniezt da ich mit der Beſchreibung dieſer Schne⸗ cke beſchaͤftiget bin, auf einige Tage allhier aufhält: fo glaubte ich durch ihn eine naͤhere Nachricht von dieſer mir fremden Schnecke, von ihrer Bau⸗ art und Wohnorte einzuziehen. Er weiß ſich ſehr wohl auf ihren harpfen— artigen nezfoͤrmigen Bau, aber gar e auf ihr eigentliches Vaterland zu beſinnen. II. 1 Der langgezopften Schnecken oder der Kinkhoͤrner mit ey⸗ foͤrmiger oben zugeſpizter Muͤndung. Species II. Buccmorum clavicula producttiore ore ovato acuminato. Catal. Martini p. 116. A. Kuotige oder gezakte Kinkhoͤrner. Buccina tuberoſa vel muricata. Tab. 127. Fig. 1223. In muſeo noſtro. er Das Arguskinkhorn. Der bandirte Argus. e Argus fafeiatus, oculatus eingulis nodoſis vndique einctus labro craſſo intus dentato. Belg. geknobbelde en gebandeerde Argus: de gebande Argus-Oog. Gal. Argus a boùtons et bandes. Un buccein a bandes connu ſous le nom d' Oeil d' Argus. Rumpb. tab. 49. fig. b. gebande Argus-Oogen. Die Schnecke iſt mit weiß fen runden Augen, die auf einen braun bandirten Grund ſtehen, gezieret. Pettiver Aquat. Amb. tab. 6. fig. 6. Girdled Argus-Shell. Klein: meth. oftrac. F. 127 und 128. pag. 44. Argo-buccinum. Teſta ele- gs fpiris pulvinatis in apicem torofum elongata, labio parum exerto et ö K 2 canı- © 76 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127. Fig. 1223. canaliculato, cujus ſuper coſtulas fuſcas apparent multae maeulae rotundae oculis aſſimilatae. Icon exſtat tab. 2. no. 128. : | Leffersteftaceotheol. $. 38. lit. O. pag. 293. Der umwickelte ſehr rare Argus. Er iſt mit braunen Binden umgeben, auf welchen weiſſe Augen ſtehen. Die Figur deſſelben wird pag. 246. no. 62. vorgeſtellet. Dawila Catal. pag. 143. no. 191. Un buccin tres rare, fauve clair à faſcies &levees et tubereuleuſes marron, à ſtries des intervalles peu elevees, a fix orbes, à très petite queue, et A levre exterieure en bourrelet, nomme en Hollande Argus faſcic. e | Knorrs Vergnügen tom. s. tab. 3. fig. 3. v. Born fteht in den Gedanken, daß Linnaei Murex olearium den bandir⸗ ten Argus mit bezeichnen ſolle, woran wir ſehr zweifeln. Indeſſen macht v. Born vom Argus folgende wohl paſſende Beſchreibung. pag. 295. Teſta ſuturis alternis eingulis nodoſis, dorfo poftice transverſim ſtriato. Favart d’Herbigny Dictionaire Vol. I. pag. so. Argus faſciè a bandelettes tubereuleuſes et convexes. Büccinum rotundum, canali mediocriter elon- gato, transverſim ſtriatum et canaliculatum; duodecim parvis faſciis conve- xis, parallelis, fuſcis, flavis, partim nigricantibus tuberofis et vndofis in fundo fulvido livido diſtinctum, in vno latere coſtatum, fex ſpiris convexis, labro ſinuoſo, intus fimbriato et replicato. Martini Naturlericon Zter Band pag. 181 und 182. unter dem Titul: Argusauge. — Argus buccinum. f In der Leerſiſchen Auction zu Amſterdam iſt der bandirte Argus für 9 Floren 10 Stuͤver verkaufet worden. Dieß muß aber wohl ein ſchlechtes Stuͤck geweſen ſeyn. Das ſchoͤne in Holland erkaufte Stuͤck der hochgraft. Moltkiſchen Sammlung koſtet einige 40 hollaͤndiſche Gulden. Vom bandirten Argusauge finden wir ſchon eine gar umſtaͤndliche Nachricht in der vorhin angezogenen Stelle des Naturlexicons unſeres ver⸗ ewigten Martini, die ich meinen Leſerneim Auszuge mittheilen, und fie hin und wieder nach meiner Erkaͤnntniß und Einſicht berichtigen und ver⸗ mehren werde. Dieſe ſeltene Schnecke der oſtindiſchen Meere wird nur von wenig Conchyliologen beſchrieben, und nur in wenig Cabinettern vollſtaͤn⸗ dig und mit ihrem Farbenglanze und unverſehrten braunen Knotenbanden angetroffen. Die eyfoͤrmige Mündung iſt an der aͤuſſern Seite mit einer dickgelaͤumten faltigen Lefze/ und an der innern Seite mit einer Reihe ge⸗ 15 doppelter Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127. Fig. 1223. 77 doppelter Zähne verſehen. Allein, was ſoll man von den vielen andern lef⸗ zenfoͤrmigen, ſenkrechten, erhabenen Wuͤlſten und Klammern, denken, die auf den Seiten der Windungen hervortretten. Davon giebt uns der liebe feel. Mann in feinem Naturlexieo folgende ſinnreiche Erklaͤrung: „Wenn »der Bewohner mit zunehmendem Alter und ſtaͤrker anwachſenden Groͤſſe „ des Coͤrpers auch eine Vergroͤſſerung feines Gehaͤuſes noͤthig findet, fo „ geſchiehet es allemal fo, daß er vom innern Rande der aͤuſſern Lefze den „Anfang machet, den aͤuſſern Saum dieſer Lefze aber unveraͤndert ſtehen „ laͤſſet. Hieraus entſtehen an dieſen Schalen die ſenkrechten Klammern, „die man auf der erſten und aten Windung (ich finde fie bey meinen Stuͤ⸗ „cken auch an der zten und gten Windung) als Ueberbleibſel der ehemali⸗ gen Lefzen an jeder Seite wahrnimmt, weil der Bewohner in jedem Fall „einer noͤthigen Vergroͤſſerung nur eine halbe Umdrehung angebauet. „ Dieſer artigen Vermuthung wuͤrde ich bereitwilligſt meinen Beyfall geben, wenn ich nur nicht bey meinen kleinern und kleinſten Stuͤcken dieſer Art, eben fo viele, ja faſt noch mehrere Seitenklammern vorfaͤnde, die doch nach der vorigen Behauptung erſt bey zunehmendem Alter und weiteren Vergroͤſſerung des Wohnhauſes entſtehen ſolten. Ich ziehe daraus den Schluß, daß dergleichen Seitenklammern zum Weſen des Thieres und Wohnhauſes gehoͤren, und vom Anfang ihres Entſtehens an, da ſeyn wer⸗ den und ſeyn muͤſſen. Es iſt auch ſehr anmerkungswuͤrdig — (wie mir es vor kurzen ein Schwediſcher, von mir ſehr hochgeſchaͤzter Profeſſor der Lundenſchen Univerſitaͤt, bey feinem Beſuch, damit er mich beehrte, zu Gemuͤthe fuͤhrete.) daß ſich Linne niemals über dergleichen Phaenomena im Reiche der Schnecken uͤber die Abſichten und Urſachen und Entſtehungs⸗ arten ſolcher Seitenklammern, oder der ſenkrechten Wulſte / Wellen und dergl. erklaͤre, noch ſich in die undurchdringlichen Geheimniſſe des gar zu verborgenen Wachsthums der Schnecken einlaffe. Da nun der ſcharf⸗ ſinnige Einne dieß nicht gethan, und dazu feine weiſſen und wohlgegrunde⸗ ten Urſachen gehabt haben muß, ſo wird man es mir, dem geringſten ſei⸗ ner Schüler, deſto weniger verdenken, wenn ich kuͤnftig bey den vielen Schnecken mit Leiſten und Seitenklammern, welche nun zu beſchreiben find, von der Entſtehungsart derſelben voͤllig ſtillſchweigen werde. Dergleichen Arguskinkhoͤrner, wie hier dargeſtellet . „kommen von n | 3 ine 78 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127. Fig. 1224. etc. Eine weit leichtere und duͤnnere Gattung iſt in den Gewaͤſſern beym Vor⸗ gebuͤrge der guten Hofnung gefunden worden. a: Tab. 127. Fig. 1224 biß 122. 1227. 5 0 he 47 1 Tab. 128. Fig. 1229. biß 1235. In mufeo noſtro. 1235. Verſchiedene Arten der gedruͤkten, geſtrikten, gegitterten Kroͤten. Buccina bufonia compreſſa, nodoſa, funiculis nodoſis rufefcentibus feu nigricantibus circumcincta. Geſtrekte Kroͤten mit Banden. Geloͤrnte, gitterfoͤrmige mit bunten Schmelz beſezte Kroͤten. Die jungen Froͤſche. Grenouillettes. Vorſchen Popje, of Doggerzandertje. Lifter: Hift. Conchyl. tab. 939. fig. 34. Buccinum roftratum labro dupli- cato compreſſum cancellatum. In den Beyſchriften zum Liſter wird ge meldet, daß er fie von Bombay erhalten, und daß Pertiv. Cazophyl. Vol. I. tab. 102. fig. 14. damit zu vergleichen. Klein tentamen meth. oſtrac. $. 137. no. 16. pag. 48. Vrceus ore integro ſubrotundo ad dextram mn ſeu ore plicate integro duplici finuum ferie muricatus. Guallieri tab. 49. fig. E. Buccinum majus canaliculatum, roftratum, ore labiofo, fimbriatum, compreflum papillis et rugis vndique refertum et cir- cumdatum, candidum, ex rufo fafciatum. - - tab. 49. fig. M. Buceinum majus canaliculatum, roftratum, ore labiofo, ſimbriatum, coftulatum ſtriis et papillis rarioribus eminentibus can- cellatum, ex fuſco et albido leviter nebulatum. Dargenville tab. 9. fig. P. Rien n’eft plus fingulier que ce petit Bucein: il’ eit tout chargè de tubercules faillants für les eotès en forme de boſſages. ebae thef, tom. 3. tab. 60. fig. 21 biß 23. Buccina bufonia ſeu ranina, quorum duo ſupina exhibentur. Quaedam minutis tuberculis inaequalia et- exiguis granulis quafi margaritis flavis, in funiculos veluti colligatis, obvo- luta ſunt; quaedam funiculis 5 fuſcis albo ſuper fundo circu- lantur. Davila Catal. pag. 152. no. 223. Bucein blanc nuè de fauve, granuleux en treillis, à levre exterieure dentelde, et deux rangs de bourrelets, qui ſe prolongent fur tous les orbes. Mul. Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 127 u. 128. Fig. 1224. etc, 79 Muf. Gottvvald. tab. 3. Caps. 10. no. 228. — - tab, 4. Caps. 10. NO. 231. 235. 236. 237, 238. Linnaei Syft. Nat. Edit. 10. no. 453. pag. 748. SE - Edit. 12. no. 528. pag. 1216. Murex gyrinus, tefta va- ricibus oppofitis continuatis, punctis tuberculofis faſciata, apertura edentu- la orbiculari. Habitat in mari mediterraneo. Adanfon Pl. 8. fig. 13. Le Jabick. Sa coquille & fept ou huit fpires, dont la premieure eſt environnee de petites boſſettes aflez egales — Sa couleur eft fauve, quelque fois entouree de deux bandes brunes, ou violettes. 80 Knorrs Vergnuͤgen tom. VI. tab. 24. fig. 6. Hochgewundene Kroͤte. pa tom. VI. tab. 25. fig. 5. 6. Junge Froͤſche. Vorſchen poppen. Ihre Geſtalt heißt es daſelbſt, hat mit den Kroͤten viele Aehn⸗ lichkeit, denn ſie find ſtark geſprenkelt. d. Born Index Muf, Caeſ. pag. 254. Die Froſchſchnecke. Teſta ſuturis oppoſitis eontinuatis, cingulis tuberculofis faſeiata, apertura rotunda. Favart d’Herbigny pag. 155. Jabik coquillage opereule etc. Unter den lebendigen Kröten und Froͤſchen befindet ſich allerdings ein fo groſſer und gewaltiger Unterſchied, daß ich es niemanden rathen möchte, jene giftigen, eckelhaften und ſcheußlichen Thiere, mit den eßbaren undo wohlſchmeckenden Froͤſchen unter einerley Gattung und Abtheilung zu brin⸗ gen. Allein, unter den ſo genannten Schneckenkroͤten findet ſich eine ſo ſtarke Uebereinſtimmung und Gleichfoͤrmigkeit, daß ichs mir bey meinen Leſern leichte zu verantworten getraue, wenn ich, um die vielen Unterab— theilungen zu vermeiden, und um Raum zur ausfuͤhrlichen Beſchreibung intereſſanterer Stuͤcke zu behalten, bey dieſer Gelegenheit ſie insgeſamt vereiniget und zuſammengefaſſet. Ich gebe es gerne zu, die erſteren, wel⸗ chen man den uͤblen Namen der Kroͤten geliehen und die hier tab. 127. fig. 1224 biß 1227. abgebildet worden, find weit kaͤnger und geſtrekter, und ihre Knoten erhobener, wie bey den hernach folgenden Froͤſchen. Ihre von oben biß unten auf beyden Seiten herablaufenden Leiſten und Klammern, Saͤume und Naͤthe ſind etwas ſchmaͤler und eingeſchraͤnkter — auch iſt ihre braͤunliche und weißliche Farbe einfacher; ſie ermangeln der angenehm abwechſelnden weiſſen, braunen, ſchwaͤrzlichen oft wie Schmelz glaͤnzen⸗ den e dergleichen die. Froͤſche haben. Allein, wie gering 105 SH 80 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab.ı 27 Ul. 28. Fig. 1224. etc. nicht dieſer Unterſchied, da fie übrigens eine gleiche Anzahl granulirter Win⸗ dungen, gleiche Leiſten und Klammern auf beyden Seiten, und die groͤſte Aehnlichkeit in der Form ihrer Bauart haben, und ſich unten mit einer gleichfoͤrmigen Rinne an der Muͤndung zu endigen pflegen — Wie leichte läßt es ſich auch behalten, einige find geſtrekter und länger, (erapauds gre- nus) andere find kürzer mit weiſſen, roͤthlichen, ſchwaͤrzlichen abwechſeln⸗ den Knotenreihen, die dem Schmelz gleichen, und Baͤndern umwickelt und umgeben. (grenouillettes) An den Fröſchen bemerket man auch ſenkrechte Reifen, welche die Knotenreihen und Queerbaͤnder fein durchereutzen, ein Gitter machen, und recht im Winkel oder im Puncte der ſich durchſchnei⸗ denden Reifen, die braunen oder ſchwaͤrzlichen Knoten ſitzen haben. Der Deckel, damit die Muͤndung verſchloſſen wird, iſt hornartig. Der Linngei⸗ ſche Name Gyrinus, welcher nicht nur einen jungen unausgewachſenen Froſch, ſondern auch eine mit vielen Baͤndern verſehene Kohlraupe bedeu⸗ tet, ſoll vermuthlich auf ihre abwechſelnden farbichten Baͤnder anſpielen. Sie kommen von Tranquebar. i ae Tab. 128. Fig. 1228. = Dias gitterfoͤrmige Kinkhorn. Buccinum reticulatum, tuberculatum, contignationibus prominulis, vari- eibus oppofitis, labro externo admodum craſſo, fimbriato, dentato - interno explanato. Nondeletius pag. ss. Turbo magnus. Fab. Col. de Aquatil. pag. 53. rar un Lift. Hiftor. Conchyl. tab. 935. fig. 30. Buccinum vtrinque productum la- bro duplicato, dentato, quafi reticulatum. Aus den eigenhaͤndigen Liſteri⸗ ſchen Beyſchriften erhellet foviel, daß er hier eben die Schnecke beſchreibe, welche auch Bonanni no. 139. pag. 137. in feiner Recreat. vorgeſtellet, und daß ſie ihm von Barbados zugeſchickt worden. Mr Klein meth. oftr. H. 143. Spec. 4. pag. 51. Simpulum, (vafculum facrificale antiquum), clathratum, fafeiis teſſelatis et oculatis. Bonanni, Recreat. no. 193. pag. 137. 2 Muf. Kirch. no. 193. pag. 461. Haec teſta foris rufa intus candida, inter caeteras praecipue diſtinguitur propter bina eingula rotunda, quibus Ainguli 8 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 128. Fig. 1228. 81 ſmguli orbes inter fe colligantur, ac fi eſſet malleo compreſſa: quadratae valvulae in omnibus ejus partibus ita diſponuntur, vt inter ſingulas veluti filum quoddam emineat reticulato opere connexum et in notis albefcens. Os fe- re perfecte cireinnatum rotundo eingulo coronatur et in roſtrum canalicula- - m definit. * Gualtieri tab. so. fig. A. Buccinum majus canaliculatum roſtratum, ore abioſo, fimbriatum, ſtriatum ftriis papilloſis cancellatis, coftula in Macs que ſpira eminente colligatum, ex albido nu u Peltiv. Gazophyl. tab. 183. fig. 6. Hlebenſtreit Muſ. Richter. pag. 320. Een cancellatum. Das gegit⸗ terte Kinkhorn mit gefaltener Lippe. Mul. Moſcardinb. pag. 214. fig. 9. Il turbine grande ete. 5 Davila Catal. pag. 149. no. 211. Bucein de la Mediterrande, blanc nues de fauve, a ſtries Iongitudinales et transverſales, dont les plus groſſes for- ment un treillis chargè de petites tubercules dans tous les points ou elles ſe eroifent, a deux rangs de bourrelets für a orbe et a levre exterieure frangee et dentelce. Leſſers teſtaceotheol. F. ss. lit. ii. pag. 301. Das gitterförmige Kinkhorn. Er hat es auf der Kupfertafel pag. 260. no. 84. mit abbilden laſſen. | Linnaei Syft. Naturae Edit. 10. no. 461. pag. 749. 2 2 - Edit. 12. no. 538. pag. 1218. Murex reticularis, teſta varicibus ſuboppoſitis reticulata maculis tuberculatis, columella ſubedentula, cauda aſcendente. Habitat in Carolina. Di. Born Index Muf. Caeſ. pag. 299. Die Nezſchnecke. Teſta ſuturis fubop- poſitis tuberculata, ftriis elevatis reticulatis, roſtro abbreviato. Murray in Fundam. Teſtaceologiae fig. 18. pag. 38. Murex reticularis, dorſum cum maculis tuberculatis, varices oppoſidi, continuati, tuberculati, fpira mediocris acuminata, anfractus papillofo tuberculati, cauda exferta ab- breviata, adſcendens, ad latus aliquantum flexa emarginata. Von dieſer ausnehmend raren und koſtbaren Schnecke, welche der feel. Martini nicht ſelber beſeſſen, ſondern, wie ich aus ſeinen hinterlaſſenen kleinen Papieren erſehe, ex mufeo Gleditfchiano et Schmiedeliano entlehnet und hier abbilden laſſen, habe ich ein Paar von eben der Groͤſſe und Schoͤn⸗ heit in meiner Sammlung. Sie hat ſieben bis acht Windungen, welche zum Cabinet IV. Band. L ſich 82 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 128. Fig. 1228. ſich unten am Ende der faſt runden Mundoͤfnung in einen verlaͤngerten hoh⸗ len etwas aufgeworfenen und gekruͤmmten Schnabel Ccauda exferta adſcen- dente wie Murray ſich hievon ausdruͤkt) endigen. Die aͤuſſere an der in⸗ nern Seite ſtark gezaͤhnte dicke Lippe formiret einen halben Cirkul und einen ſo breiten Rand, dergleichen man an wenig Schnecken wahrnehmen wird. Alle Umlaͤufe find von oben biß unten mit erhabenen Guͤrteln umguͤrtet, und zwiſchen denſelben mit feineren Streifen und Faden umwunden. Auch laufen von der Spitze viele ſenkrechte Streifen (die unſer Mahler vergeſſen und uͤberſehen) herab, welche da, wo fie die Gürtel durchſchneiden, mit farbicht gefleckten Knoten (maculis tuberculatis wie Linne redet) verſehen ſind, und ein Fiſchernez bilden. Dieſe Knoten ſind auf der Mitte der bey⸗ den unterſten Woͤlbungen am groͤſten, aber gegen die Spitze zu am zahl— reichſten. Denn da ſteht ein Knoten bey dem andern. Das knotenreiche nezfoͤrmige Gewebe, welches die ganze Oberfläche unſerer Schnecke bede⸗ et, bleibet alfo das Hauptmerkmahl derſelben. Alle Gewinde haben wie die ſtarke gefaltene und geriffelte knotige Seitenklammern, oder erhobene Leiſten, Wulſte und Naͤthe (wir bitten viel tauſendmal um Vergebung, daß wir keine beſſere, bequemere und ſchicklichere Ausdruͤcke gebrauchen — wir wiſſen uns hieruͤber nicht faßlicher auszudruͤcken.) welche gleichſam die Windungen wie mit Klammern zu verbinden und zuſammen zu halten ſchei⸗ nen. Die Grundfarbe dieſer Schnecke iſt weiß, doch ſiehet man hin und wieder an ihren erhabenſten Stellen groſſe braune Wolken und ſtarke brau⸗ ne Flecken. In ihren innern Behaͤltniſſen iſt fie eben fo glatt, als fie auf: ſerlich uneben und Enotig iſt. Der Ritter Linne hat bey der loten Ausga⸗ be feines Syſtems ihr Vaterland noch nicht gekannt, aber bey der Iaten Ausgabe, Carolina angegeben. Liſter nennet in den Beyſchriften die er feinem eigenhaͤndigen Exemplar der Hift. Conchyl. mit der Feder beygefuͤ⸗ get, Barbados, als den Ort ihres Aufenthalts. Davila laͤßt die ſeinige aus dem mittellaͤndiſchen Meere daher kommen. In der Auction des Paſt. Chaiſe zu Amſterdam iſt ſie fuͤr 8 hollaͤndiſche Gulden, folglich noch ziem⸗ lich wohlfeil verkauft worden. An vielen andern Orten wuͤrde man ger⸗ ne 8 und mehr Gulden dafür geben, wenn man fie nur erlangen koͤnnte. Allein ſie gehoͤrt gewiß nicht unter die oft vorkommenden, ſondern unter die ſeltenen, ſo man mit beyden Haͤnden veſthalten muß, wenn man Gele⸗ genheit hat ſie zu erlangen. Tab. Das Geſchlecht der Kinfhörner. Tab. 128 U. 129. Fig. 1236. etc. 83 DR Tab. 128. Fig. 1236. und 1237. ma Tab. 129. Fig. 1238 und 1239. In muſeo noſtro. 1 Bo Das rothe knotige Kinkhorn. Die Schweitzerhoſen. . Buceinum tuberoſum ore croceo. Braccae Helvetiorum. Culotte de Suiſſe. Der einfache Oelkuchen. Der Ajax. Belg. de enkelde Olykoek: de rood a geknobbelde Kinkhoorn. Der doppelte knotige Oelkuchen. Der Hector. Belg: de 1 = gebulte 1 i a © ‚Rondeletius Lib. 2. pag. 81 und 38. Lift. Hit. Conchyl. tab. 1023. fig. 88. Buccinum reeurviroffrum majus, um, an ore eroceo, 1 dentato. rufum N ab res ı in 880 et mucrone gens tar 1 1 0 in verrucis nigrum, ore rotundo, plicato, rubro. Indorum amuletum belli- cum. Icon exſtat. tab. 3. no. 59. $. 134. Spec. 1. pag. 45. Hector, buccinum muricatum, manum 108 teſta, in ventre et mucrone tuberculofa; ignave alba, intus candida, ad inſtar porcellanae, labio i intricato. Bonanni Recreat. fig. 103. pag. 125. Muf. Kircher. fig. 103. pag. 455. Turbo inſtar murieis tuberculis armatus. Ex diverfis tunicis corticoſus apparet, alterum oris labrum ita crifpatur, vt quamvis aſperum et rude elegantiſſimam formam oſtentet. Peltiv. Aquat. Amb. tab. 12. fig, 16. 12. Knobbed Trompet. Gualtieri tab. so. fig. D. Buceinum majus canaliculatum, roſtratum, ore labioſo, fimbriatum, ſtriatum, tuberoſum, papillofum, papillis aliquando ſatis eminentibus, e laminis quafi fibi invicem impoſitis coagmentatum, fin- briis que tuberoſis munitum, candidum, maculis dilute 71 5 infectum. Leffer H. ss. lit. oo. pag. 303. Eine wunderliche Schnecke ſo uͤberall mit knoͤtichten Queerſtreifen verſehen iſt. Die groͤſten werden nur 4 Zoll lang (meine groͤſte iſt 14 Zoll lang) litt. pp. Das knotichte Kinkhorn. Das geflügelte Sauſehorn. Er giebt beyde Arten für ſehr rar und ſelten aus. Das koͤnnen ſie zu ſeiner Zeit und an ſeinem Orte geweſen ſeyn. Heut zu Tage ſind ſie leicht zu haben. L 2 | Dar- 84 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 128 u. 129.Fig.1236. ete. ö Dargenville Pl. 9. fig. D. La culotte de Suiffe. Il eft garni de pointes et de ! tubercules; les replis de fa bouche le font reſſembler à la culotte large que portent les Suiſſes. Sa queue eſt fort eourte et recourbee. Hebenſtreit Muf. Richt. pag. 319. Poftquam perpolitum eft quafi oleo per- fufum fplendet, hinc placenta olearia Rumphio dicitur. 5 tab. ag. fig. D. Buceinum tuberoſum rufum minus. Der Ajax. fig. C. Buccinum tuberoſum majus. Der Hector. Davila Catal. pag. 169. no. 273. Rocher. Culotte de Suiſſe, à plufieurs rangs eirculaires de tubercules granuleux, a quelques porrions de cötes lon- gitudinales tuberculeuſes, à levre exterieure dentelee et à très petite queue. Linnaei Syſtema Nat. Edit. 10. Spec. 452. pag. 748. Murex rana, bubo, rubeta. it. no. 454. 5 — Edit. 12. no. 529. pag. 1216. Murex lampas, teſta varieibus ſuboppoſitis, gibbofa tuberibus longitudinaliter tubereuloſis, aper- tura edentula. Habitat in mari mediterraneo. Teſta viva epidermide veflita. Muf. Reg. Flricae. no. 299. 630. Teſta oblonga rubra. Coſtae pallido: nigroque variae nodofae, oppoſitae, alternae. Nodi tres longitudinaliter tuberculoſi inter coſtas. Apertura alba, ovata. Labia extus dentata, intus non ſtriata, at vna alterave ruga notata. Exterius tumidum, albo nigroque varium.. - - Murex Iampas. Muf. Gottvvald. tab. 4. Caps. 8. no. 174. it. tab. 5. Caps. 8. fig. 174. a. b. Knorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 28. fig. 1. Das knotige Kinkhorn. v. Born, Index Muf. Caeſ. pag. 294. Murex lampas, teſta granuloſa ſutu- sis oppoſitis eingulis tuberculatis, labro dentato, labio ſtriato. J Herbigny Dictionaire pag. 382. Culotte de Suiſſe. La forme 2 corps de ce buccin qui eſt ventrue et chargee de plufieurs gros plis exterieurs, donne une idee de ces vaſtes eulottes anciennes que portent encore au- jourd’hui: les Suiſſes à Verſailles. Ce buccin: varie dans fa: grofleur: les moyennes et les petites eſpeces font les plus vives en couleur. Les gran- des efpeces approchent quelque fois du volume de grandes eonques de Tri- ton; mais elles doivent etre regardees alors comme monftrueufes. Es Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 128 u. 129. Fig. 1236. etc. 85 Es geſchiehet mit gutem Vorbedachte, wenn ich hieſelbſt den Kumphi⸗ ſchen Ajax und Hektor vereinige, und beyde als eine einzige Gattung be⸗ trachte. Denn es findet ſich würklich, man mag die Rumphiſchen Abbil⸗ dungen, oder welches weit rathſamer iſt, die wahren Originale derſelben, ſo lange beſichtigen als man will, unter beyden kein eigentlicher weſentlicher Unterſchied, der uns veranlaſſen koͤnnte ſie von einander zu trennen, und für verſchiedene Species anzugeben. Daß die eine kleiner, die andere aröf fer; die eine jünger und jugendlicher, die andere älter und bejahrter; die eine friſcher, lebhafter, roͤthlicher, glaͤnzender von Farbe, die andere aus Alter ausgebleichter, erſtorbener, kalkartiger iſt — dieß berechtiget uns wahrlich nicht daraus zwo Gattungen zu machen, und die kleinere mit ganz andern Namen zu belegen, wie die groͤſſere und groͤſte. Majus et minus non variat ſpeciem. Daran hat ſich aber Kumph nicht gekehret und das Buceinum majus dieſer Art den Hektor, und das buccinum minus dieſer Art den Ajax mn. Klein macht daraus gleichfalls zwo verſchiedene Gate tungen, Leſſer thut ein gleiches, und ſelbſt beym Linne heißt die groͤſſere Bubo (Die Nachteule, der Uhu) und die kleinere Rubeta, die Feuerkroͤ⸗ te. Nun findet ſich das conchyliologiſche Studium, ſeitdem jeder daran kuͤnſteln will, uͤberdem ſchon mit vielen unnoͤthigen Dingen beſchweret, und mit vielen überflüßigen albernen Namen nicht wenig belaͤſtiget, daß man gerechte Urſache hat daruͤber laute Klagen zu fuͤhren. Was wuͤrde erſt da heraus kommen, wenn dieß weiter einreiſſen und Mode werden ſol⸗ te / die kleinern und groͤſſern Stuͤcke einer und eben derſelben Art ſorgfaͤltig abzuſondern, daraus neue Gattungen zu machen / und jede mit einem neuen Namen zu belegen. i Vermuthlich wird die rauhe knotige Armatur unſerer vorliegenden Schnecken den Rumph bewogen haben, der einen den Namen des trojanz⸗ ſchen Helden Hektors, und der andern den Namen des griechiſchen Helden Ajax zu ertheilen. Wir wollen doch hören, wie er ſich ſelbſt deßwegen ent⸗ ſchuldigen und rechtfertigen wird. Die Worte hievon ſtehen in der hollaͤn⸗ diſchen Ausgabe pag. 98. und lauten in der Ueberſetzung wie folget: „Die Vorfechter unter den Einwohnern einiger Moluckiſchen Inſuln ſuchen dies „fe Schnecken, wenn fie in den Krieg gehen wollen, aus Aberglauben fleiſ⸗ „fig auf. Sie muͤſſen aber alsdann auswendig braunroth und inwendig 1 5 uſchön 86 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 128 u. 129. Fig. 1236. etc. „ ſchön feuerroth ſeyn, auch muͤſſen die Buckeln an der Mündung auf ge: „wiſſe Weiſe mit einander uͤbereinſtimmen. Alsdann ſtecken ſie Ingwer „und andere Wurzeln, wie auch Zettelchen mit Charakteren beſchrieben in „die Schaalen hinein, binden ſolche an ihren Guͤrtel und um ihre Lenden „ veſte / und glauben es dann mit Zuverficht, nun koͤnne es ihnen am Gluͤcke „nicht fehlen, nun werde keine Wunde ſie toͤdten, ja kein Pfeil einmal ſie „treffen. Aus dieſer Urſache werden fie im Kampfe und Kriege ſo tapfer, „wie der griechiſche Held Ajax vor Troja. Drum nennen wir dieſe Schne⸗ | „ cke den Ajax, wie wir die vorhergehende (ungleich groͤſſere) den Hektor „genannt haben. Der trojaniſche Held Hektor iſt alſo weit groͤſſer in ſeinen Augen, wie der griechiſche Held Ajax geweſen. Viele andere belegen unſere Schnecke mit dem Namen der Schweißer hofen, davon Dargenville und Favart Y’Aerbigny dieß zur Urſache anfüh- ren, weil ſie bey ihrer Muͤndung ſo viele Falten haͤtten, als die Schweitzer bey ihren Hoſen zu haben pflegten. Beym Linne heißt die groͤſſere und groͤſte (Bubo) eine Nachteule, und die kleinere bekommt den Namen der Feuerkroͤte (rubeta) wegen ihrer rauhen hoͤckerichten Haut und innern ſeuer⸗ rothen Farben. Ich habe immer geglaubt Bubo ſey ein Druckfehler, und ſoll ohnſtreitig Bufo heiſſen. Allein in der roten Stokholmiſchen und Haͤl⸗ liſchen Edition des Linnaeiſchen Naturſyſtems, ferner in der ı2ten Stok⸗ holmiſchen Ausgabe, wie auch in der 13ten Wieneriſchen (die aber freylich nur ein bloſſer mit Druckfehlern ſtark vermehrter Nachdruck der Stokhol⸗ miſchen ıaten Ausgabe iſt) ſteht immer daſſelbe Wort Zubo. Da ich mich aber beym Hrn. Rhezius, Profeſſ. zu Lund in Schonen, dieſem groſſen Kenner des Linneiſchen Naturſyſtems, deßwegen befragte / fo betheurete er es, meine Vermuthung ſey ganz richtig, es ſey ein offenbarer . und ſolle durchaus nicht Bubo, ſondern Bufo heiſſen. Dem guten Leſſer muß es bey ihrer Beſchreibung gar ſehr an Namen gefehlet haben, weil er ſie nur uͤberhaupt eine wunderliche Schnecke ge⸗ nannt. Die Zeichner und Mahler, welche uns eine getreue Abbildung derſelben liefern ſollen, wuͤrden ſie auch wohl am liebſten die wunderliche Schnecke nennen, weil es dem Pinſel des Mahlers und Kuͤnſtlers eben ſo ſchwer faͤllt ſie mit ihren vielen Wulſten, Klammern, Knoten, Koͤrnern, Strei⸗ Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 128 u. 129. Fig. 1236. etc. 87 Streifen, Falten, Linien, Zaͤhnen, Abſaͤtzen, Erhöhungen, Vertiefun⸗ gen, Farbenmiſchungen wohlgetroffen abzubilden, als es dem Schriftſtel— ler ſchwer fällt fie genau zu beſchreiben. Wenn dieſe Schnecken wohl poli- ret und gereiniget werden, fo glaͤnzen fie dergeſtalt, als habe man fie in Oel getraͤnket. Dieß hat ihnen bey den Hollaͤndern den Namen der Oelku⸗ chen zuwege gebracht. Viele ihrer kleinen und groſſen Knoten und Buckeln, ſcheinen wie von innen herausgetrieben zu ſeyn, weil man innerlich eben ſo viele Reihen kleinerer und groͤſſerer Gruben und Vertiefungen erblicket, als aus waͤrts Reihen von Knoten geſehen werden. In meiner Sammlung be finden ſich jugendliche Stuͤcke dieſer Art, bey deren Mündung der dicke Saum und Wulſt der aͤuſſern Lippe noch ganz hohl iſt — aber auch an- dere bey welchen dieſe Lefze nicht mehr hohl, ſondern laͤngſt verwachſen und ausgefuͤllet und weit ſtaͤrker gezähnelt iſt. Endlich fo habe ich ein ausneh⸗ mend groſſes altes Stuͤck, deſſen Muͤndung aller Zaͤhne (wie bey alten Leu⸗ ten) ermangelt und ſich wie in einem Fluͤgel zu endigen ſcheinet. Es iſt mit feinen 10 Windungen 14 Zolle lang und hat bey der erſten groͤſten Woͤl⸗ bung 18 Zoll in Umkreiſe. Es iſt folglich ſehr bauchigt. Der Hr. Kunſt⸗ verwalter Spengler beſitzet noch weit groͤſſere und dazu vollkommen wohl conſervirte Stuͤcke. Je nachdem ſie aus verſchiedenen Meeren herkommen, und etwa hie und da ein beſſeres und ihnen zutraͤglicheres Clima, eine ge⸗ fündere Nahrung, eine ruhigere Lebensart, und weniger Feinde und Nach: ſtellungen, folglich auch weniger Hinderniſſe des Wachsthums gefunden fo find fie denn auch in der Form ihrer Bauart, Groͤſſe und Schoͤnheit fehr unterſchieden. Ich zaͤhle unter meinem Vorrath einige Stuͤcke die leichter, farbenreicher, glätter, glänzender, der Form nach laͤnglichter, ſchmaler, geſtrekter, bey der Muͤndungslippe aufgeworfener, und mit einem ſtaͤrkern Einſchnitt oben verſehen ſind — aber bey ihrer Laͤnge auch nicht mehr als 10 Umlaͤufe haben. Wo haben ſie doch wohl eigentlich ihr Vaterland? Sollten fie wuͤrklich / wie Linne vorgiebt, im mittellaͤndiſchen Meere gefun⸗ den werden? Kumph hat fie auf Amboina und andern Moluckiſchen Stran⸗ den angetroffen. Meine groͤſten Stuͤcke habe ich von den Inſuln Bourbon und St Maurice bekommen. In Liſters Hiftor. Conchyl. findet ſich die wohlgetroffene Abbildung dieſer Schnecke nicht eher als auf der lezten Sei: te der natuͤrlichen Schnecken bey tab. 1023. Gleich nachher redet er von gegrabenen und verſteinerten. Er muß fie alſo erſt ſpaͤter erhalten haben. 1 | Im 88 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 129. Fig. 1240. 1241. Im Seba ſuche ich ſie vergebens, welches mir bey ſeiner reichen Sammlung etwas ganz unerwartetes geweſen. | my Tab. 129. Fig. 1240. und 1241. In muſeo noſtro. n Diepigenkliche wahre Kröte. Der kleine Oelkuchen mit ofnen Möhren. Bufo. Buccinum tuberoſum, afperum , eanaliculatum , tubulis cireulatim elatis donatum. ‚ Dargenville Pl. 9. fig. R. Voiciun bucein des plus rares. Malgré fa ſu- perficie raboteufe on y voit differens ouvrages de refeau, et für les cotés s’elevent fix tuyaux fendus, dont un communique à fa bouche, qui reſſem- ble à celle de culotte de Suiſſe. | | Sebae theſ. tom. 3. tab, 60. fig. 14. it. fig. 20. Buccinnm bufonium tubero- ſum acuminatis ramis inſtructum. Color cinereo griſeus. No. 20. exhibetur una cum animalculo ſuo cancello. ; ‚Davila pag. 170. no. 277. Rocher des Indes rare, marbré de blanc et de marron, charge de gros tubercules granuleux, à deux groffes cõtes latera- les, d’ou fortent en-dehors de pointes creuſses en gouttiere, ä bouche 4 peu pres femblable ä celle de culotte de Suiſſe et ä petite queue retrouflte, Muf. v. der Med. pag. 22. no. sos. Een geknobbelde Pad. | Muf. Gottvvald. tab. IV. Caps. 10. fig. 234. b. Wenn ja der eckelhafte Kroͤtenname bey den Schnecken gebraucht und eingeführet werden foll, fo mag er dieſer gegenwärtigen ertheilet und bey⸗ geleget werden. Unſerm Zeichner und Mahler iſt ſie noch viel zu ſchoͤn ge⸗ rathen. Im Dargenville und Seba wird ſie ſchon weit richtiger vorge⸗ ſtellet. Im Original, wenn man ſie nach der Natur beſiehet, hat ſie wuͤrklich ein widriges kroͤtenaͤhnliches Anſehen. Sie wird beſonders durch ihre hohle ofne Rinnen, welche man nicht etwa nur an der oberſten Hoͤhe ihrer dicken doppelten Muͤndungslippe, ſondern auch an den Seitenleiſten und Klammern jeder Windung auf beyden Ecken erblikt, ſehr kenntlich ge⸗ macht. Dar genville hat an der feinigen 6 ſolche hohle Rinnen und ofne Rohren bemerket, und eben ſo viele zaͤhle ich gleichfalls an meinen kleinen und gröffern Stuͤcken. Der Canal unten beym Schnabel nimmt eine ganz ſchiefe Richtung, auch find von den aͤuſſern groſſen Knoten innerlich merk liche 5 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 130. Fig. 1242. ete. 89 liche Vertiefungen zu ſpuͤren. Wie richtige oder vielmehr wie unrichtige Gedanken Seba von ihrem Einwohner gehabt, ergiebt ſich aus ſeinen vor⸗ hin angezogenen Worten. Tab. 130. Fig. 1242 und 1243 N) wie auch 1246 Bi 1249. Tab. 130. Fig. 124. In mufeo noſtro. 1243. 1246- 5 5 1249 Helenſir. Das knotige braungefleckte Kinkhorn mit gefaltener Lippe. Buccinum ex fucſo & luteo variegatum nodoſum labro duplicato. Der Oelkuchen mit Roſinen. Der knotige Roſenmund. Belg. de ongemeene Olykoekhorn. Olykoek met Rofynen. Tabius Columna in Aquat. pag. 33. Buceinum alabaſtrinum hirſutum. Rondelet. pag. 8 1. und 26. ö ö Fobnſton tab. ro. fig. 8. pag. 33. f ö Lit. Hiſt. Conchyl. tab. 934. fig. 2. Buecinum utrinque productum, roſtratum, variegatum anguftius_labro duplicato, tenuiter & e ſtriatum. Br Jamaica. „tab. 948. fig. 48. Buccinum roftratum labro > duplicao „ ipfo ore exiguo rotundo, ſenis plicaturis ftriatis deferiptum. In den Beyſchrif⸗ ten, die er feinem eigenhaͤndigen Exemplar mit der Feder beygefuͤget, mel⸗ det er es, daß er dieß Stuck vom Eduard Brown aus Madras erhalten, und ſetzt noch dieß hinzu: Murex Micowaicus faſciatus, roftro canaliculato, plicis elatis rugoſis. Klein meth. oſtrac. F. 134. ſp. 3. pag. 46. Cruftula 5 Buccinum muricatum gyris ventricoſis infigniter elongatum, nodoſum, rugoſum, plicatum, breviter roſtratum labio exerto craſſo. it. ſp. 3. Buc. muricatum lapideum &c. 5 Bonanni Recreat. no. 105. pag. 125. Muſ. Kircher. no. 108. pag. 455. Turbo lapideis coftis ita munitus jut ipfi ‚teftae ſuperimpoſitae videantur ac firmatae claviculo, qui a bafi ad mucro- nem usque in omnibus fpiris apparet. Ex binis labris quae amplum os cir- cumdant alterum teftae incumbit , alterum leviter crispatur. Colore vt plurimum cinereo, terreo, 5 diluto vel caltheo, (das iſt gelb wie Butter⸗Blumen. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. | Mm | Naeh go Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 130. Fig. 1242. etc, : Rumph tab 49, fig. I. Een ongemeene Sort van Olykoek-hoorn. Nil. Gottwald. tab. 3. Caps. 10. fig. 227. Gualtieri tab. 49. fig. A. Buccinum majus, canaliculatum, roftratum, ore labioſo, fimbriatum , labio externo papillis et rugis diſtincto, ſtriatum, colore fufco cinereo notatum , duabus vel tribus faſciis albidis obfcure de- pietum. | ‚ Ne — tab. 49. fig. G. Buceinum majus· canaliculatum, roſtratum, ore labiofo anguſto, fimbriatum, craſſuni, ſtriatum, ſtriis papilloſis & pli- caturis infignibus un ex rufo lineatum, intus flammeo colore fplen- dens. \ Dargenville tab. 10. fig. M. Buccinum tuberoſum ore oblongo & rubro. Un bucein de plus raboteux. Sa bouche eſt d'un beau rouge raye de blanc, avec des levres qui forment un bourrelet de deux cotes & une petite queue a bee. 5 Hebenſtreit. Mus. Richt. pag. 320. Sehae thes. tom. 3. tab. 52. no. 1. 2. Buccinum hoc hispida pelle undique veſtitum — omnia buccina quando primum e mari protrahuntur cute quadam obducta ſunt — (fit fides penes autorem) — helvi eft coloris, brevique gaudet clavicula arcte in ſemet contorta, & labio gemino dentato. Caeterum craſſiuscula eſt ejus tefta, coſtis transverfis eireulata profundeque lirata. Gyri ejus alio quodam vinculo juxta longitudinem a maximis ad mi- nimos usque gyros exporrecto quaſi inter fe colligantur, & ad extremum acuminatum adeo attenuantur, vt prae tenuitate tantum non inconſpieui evadant. N \ — — tom. 3. tab. 57. no. 23. 24. Buccinum oblongum labiis ge- minis praeditum, eraſſoque vinculo, labii aemulo alterum gyrum colligan- te. Oblongis id praeterea ftriis fuſcis a ſuperioribus deorfum decurrentibus ornatum eft craſſisque coftis vndequaque eircumdatum. In ore ſtriis rubris & albis pulcherrime diſtinctum & dentatum. it. fig. 32. 33. 34. Leſſers teſtaceotheol. $. ss. lit. ff. pag. 301. Das geribte Kinkhorn, eine fahle Schnecke, uͤber welcher rund um gleichſam erhabene Ribben liegen, welche auf Klammern ſtoſſen, ſo die Länge herabgehen. Davila Catal. pag. 147. no. 203. Un grand et beaux Buccin de PIsle de Frauen fauve marbre de marron-clair et de blanc, & ftries circulaires inegales . 5 gra- Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 130. Fig. 1242. Etc. 91 granuleuſes, et quelquefois tuberculeuſes, à bourrelets et à petite queue recourbèe, creufee en gouttiere. Aadanſon Pl. 8: fig. 12. Le Voyet. Son opercule eftelliptique aſſez epais. Sa couleur eſt un jaune-päle, marquè d'un grand nombre de taches trös in- egales et d'un noir tirant für le violet. Sa chair eſt tendre et blanche. II rend beaucoup de cette couleur qu'on appelle pourpre. Muſ. Chaifianum. pag. 20. no. 206. Een ongemeene witte bruyn en ech Seplel ste en geſtaarde Olykoek. Knorrs Vergnügen tom. s. tab. 9. fig. 5. Der Oelkuchen aus dem Meer⸗ buſen von Marcaibo in Weſtindien. - Favart d Herbigi Diction. pag. 471. Vol. III. Vojet-coquillage operculé du genre des pourpres- -grande, epaiſſe, pefante, ovoide, et pointue aux deux extremites. il Vol. I. pag. 261. Tab. 137. Fig, 1250. iſt die Abbildung einer jungen Schaale dieſer Art, deren Lippe vielmals noch ganz dünne und ungezaͤhnelt iſt. Dergleichen jun⸗ ge unausgewachſene Stuͤcke mag vielleicht Linne vor ſich gehabt haben, wenn er no. 530: von einem muriee oleario redet, deſſen apertura als eden- tula befihrieben wird, Tab. 13 1. Fig. 1251. iſt noch mit ihrem haarichten mooßartigen Epiderm bekleidet. Denn oftmals ſind dieſe Schnecken, wenn ſie aus der See kom⸗ men, mit einem ſtarken Filz und Mooß, der nichts von ihren Farben ſicht⸗ bar werden laͤſſet, überzogen. Das Scheidewaſſer will ihn, weil er et⸗ was fettig / nicht einmal gerne angreifen. Im heiſſen Waſſer läßt er ſich weit geſchwinder loßweichen, und hernach mit einer ſcharfen Buͤrſte aufs leichteſte abreiben. Seba hat in feinem thefauro tab. 52. fig. 1. 2. ein Paar ſolcher haarichten Stuͤcke mit ihren mooß⸗ und filzartigen Ueberzuge vorſtel⸗ len laſſen, davon man die ausfuͤhrliche Nachricht in der vorhin angezogenen Stelle nachleſen kan. Kenner und eifrige Sammler der Conchylien ſehen es gar nicht ungerne, wenn Schifsleute und Matroſen ganze Haufen der mit einem ſchmutzigen Ueberzug wohlverſehenen Schnecken mitbringen, und ihnen zum Verkaufe darbieten, weil ſie ihnen dieſen ſchmutzigen Oberrock mit leichter Muͤhe abzuziehen, und die darunter liegenden unverſehrten Farbenmiſchungen gar bald zu entdecken wiſſen. Wohl gereinigte und eben dadurch anſehnlich gewordene Stuͤcke 1 den Schifsleuten 110 2 nigli 92 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 130. Fig. 1242. etc. niglich ſehr hoch im Preiſe gehalten. Aber bey ſolchen ſchmutzigen Stuͤcken, die unter ihrem unanſehnlichen Anzuge die reitzendeſten Unterkleider und Farben ſtecken haben, laſſen ſie ſich gerne handeln und ſehr billig finden. Unter den Oelkuchen herrſchet in Anſehung ihrer Farben, Streifen, Knoten, Queerleiſten und ganzen Bauart eine merkliche Verſchiedenheit und groſſe Mannichfaltigkeit, die vermuthlich wieder von der gar verſchiedenen Beſchaffenheit der Orte, Meere, Nahrungsmittel und Seeufer herruͤh⸗ ret, wo fie gefunden und aufgefifchet werden. Einige derſelben haben auf ihrer aͤuſſern Flaͤche lauter farbichte, theils rothe, braune, blaue, weiſſe, aſchgraue ziemlich erhobene, auch wohl dabey in der Mitte gekerbte, theils tiefgefurchte Queerbanden, welche an dem hoͤchſten und erhabenſten Orte der Gewinde etwas knotig erſcheinen (fubnodofae find wie Linne zu reden pfleget) von feinen die Laͤnge herabgehenden Linien und Strichen durch⸗ ſchnitten und gitterfoͤrmig gemacht, auch hin und wieder durch ſtarke lip⸗ penfoͤrmige weiß und braun bandirte und gefaltete Seitenleiſten unterbro⸗ chen werden. Sie ſind ſonſt mehrentheils — wenn ſie mit den nachfol⸗ genden Arten verglichen werden, duͤnner und leichter, durchſichtiger, auch innerlich ſcheinen die Farbenbaͤnder hindurch. Der aͤuſſere dicke, doppelte, den andern Seitenklammern voͤllig gleichende Lippenſaum, hat innerlich eine braunrothe Farbe und gezahnte Falten; die Muͤndung iſt laͤnglicht und enge, das innere Lippenblat der Spindel voller Falten und Streifen, die Naſe gekruͤmmter, aufgeworfener, auch pflegt der ganze Bau des Schne⸗ ckenhauſes laͤnglichter und ſchmaͤler zu ſeyn, wie bey den folgenden Arten. Andere ſind ungleich dicker und ſchwerer, auch mit Knoten uͤberall reichlicher beſezt und wie beſaͤtt. Sie werden um deßwillen von den Hol⸗ laͤndern mit einem in unſern Ohren ſehr ſeltſam klingenden Namen beleget und Doggerzanders genant (welches Sandhuͤgel in der See bedeuten ſoll.) Von ſolchen Knotenreihen zaͤhlet man zwiſchen jeder Queerleiſte etwa 6 ho⸗ rizontale immer in der Mitte durch feinere Streifen gekerbte erhobene Reifen, deren jede wieder biß 6 Knoten hat. Ich habe ein ſchoͤnes Stuͤk dieſer Art (weil ich kein ſchlechtes bey der Hand hatte) aufſchleifen laſſen, uin von der innern Bauart deſto zuverlaͤßiger ſchreiben und reden zu koͤnnen. Ich Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 130. Fig. 1242. etc. 93 Ich vermuthete es ſicherlich unter den aͤuſſern ziemlich ſtark erhobenen Knoten innerlich tiefe hohle Gruben anzutreffen, und ich fand nur einige wenige, dazu faſt unmerkliche Gruͤbchen — auch vermuthete ich es unter allen uͤbrigen dicken Klammern und Queerleiſten eben ſolche Reihen gekerb⸗ ter farbichter Zaͤhne zu finden, als bey den erſten dicken doppelten Lippen⸗ ſaum wahrgenommen worden. Allein ich fand nur einige ganz kleine Zaͤhne unter der ꝛten Queerleiſte, und unter allen übrigen gar keine. Alles iſt ſonſt innerlich glaͤtter, egaler (und von gelber Farber ins Licht gemahlet) glaͤnzender als man es unter einer fo inegalen, knotigen, wulſtigen Decke erwartet. So ſehr kan man ſich vielmals verrechnen, wenn man von der aͤuſſern Bildung auf das innerſte einen Schluß machen will. Aus dem Linne weiß ich mich — ich bekenne es offenherzig — bey dieſer Gattung ganz und gar nicht herauszufinden. Ich habe ihn daher un⸗ ter den vielen voranſtehenden Citationen lieber gar nicht anfuͤhren als ohne Gewißheit und Ueberzeugung anfuͤhren wollen. Ich halte es fuͤr Pflicht richtige und belehrende Allegationen — fo viele ich deren nur auftreiben kan — anzufuͤhren, mit unſichern und unrichtigen will ich meine Leſer deſto lieber verſchonen, da es ganz wider meine Abſicht läuft mit Citatio⸗ nen zu prahlen und eine groſſe Beleſenheit zu affectiren. In des Martini Catal. pag. 116. no. 232. wird der Oelkuchen mit Roſinen Murex olearium Lin. genannt und wir werden dabey auf no. o. pag. 59. dieſes Catal. verwie⸗ fen, wo eben dieß Stüf murex lotorium Lin. heißt. 0 Vermuthlich iſt Lanngei Murex olearium Edit. 12. no. 830. unſer Oel⸗ kuchen, wie er bey uns Fig. 1242 und 1243. vorgeſtellet worden, vornemlich weil er in feinen Allegaten auf des Bonanni Fig. 105. und Rumph. tab. 49. lit. I. (dabey auch Linnaei Edit. 10. no. 455. wo bey murex olearium eine gleiche Eitation des Kumphs ſteht, verglichen werden muß) einen Fingerzeig gie⸗ bet. Vermuthlich iſt fein lotorium no. 533. (welches ja wohl ein Handfaß und Gießkanne zum Haͤndewaſchen bezeichnen fol mit den vielen varicibus decuflatis et nodis longitudinaliter tuberculofis, wobey nach dem Mul. Reg. Vr. no. 301. pag. 631. ſubter coſtas ſingulas tuberculorum feries quinque longitudinales befindlich ſeyn ſollen unſere ate Gattung bey Fig. 1246 biß 1249. vornemlich da ſich Linne a Darg. Tab. B. Fig. M, oder nach der neuern M 3 Aus⸗ O 94 Das Geſchlecht der Kinfhörner. Tab. 130, Fig, 1242. etc, Ausgabe auf Tab. 10. Fig. M. berufet. Vermuthlich wird durch fein Pileare dabey er uns auf Gualt. Tab. 49. g. und auf Sebae theſ. Fig. 23. 24. hinweiſet, woſelbſt wieder lauter Oelkuchen vorgeſtellet werden, ein ſolches Stuͤk die. ſer Art gemeinet, welches mit einem haarichten Filz und Mooß wie unſere Fig, 1281. überzogen iſt. Allein dieß find lauter unſichere Vermuthungen darauf ich gar nicht bauen kan, und welchen keiner ohne beſſere Gruͤnde trauen muß. Denn fein Olearium ſoll aperturam edentulam haben, hinge⸗ gen alle No. und Figuren, die er aus andern conchyliologiſchen Schriftſtel⸗ lern anfuͤhrt, wie auch alle unſere Stuͤcke — das einige bey Fig. 1250. will ich wegen feiner Kindheit und Jugend ausgenommen haben — haben la- brum exterius duplicatum et dentatum. Haͤtte er durch fein Pileare wuͤrk⸗ lich teftam epidermide piloſa et ſquamoſa decidua veſtitam verſtanden, ſo würde er dieſes in der Beſchreibung angemerket haben. Doch wer kan es vom Linne glauben, daß er wegen eines fo kleinen Unterſcheides — wegen eines filzigen Ueberrocks, eine neue Gattung wuͤrde eingefuͤhret, und ſie an eben dem Orte hingeſtellet haben, wo er ſich in der Note erklaͤret, Varie- tates conchyliorum exclufi numerofiflimas, Ich habe geglaubt v. Borns nach dem Linné eingerichteter Index Muf. Caef., Müllers vollftändiges Linnaeiſches Naturſyſtem, Houttouyns Com- mentarius, und des fleißigen Paſt. Schroeters — meines hochgeſchaͤtzten Freundes muͤhſam bearbeitete Linnaeiſche Synonymie im IV. und V. Ban⸗ de feines Journals, werde mich bald aus dieſem Irrgarten herausfuͤhren koͤnnen, allein da ich es geſehen, daß meine Fuͤhrer ſelber im dunkeln ge⸗ wandelt und mich noch tiefer hineingefuͤhret, habe ich fie bey Zeiten wieder perlaſſen. 5 Vielleicht koͤnnten uns die hollaͤndiſchen Auctionsverzeichniſſe der Con⸗ chylien, inſonderheit der Gronoviſche vorzüglich brauchbare vom Hrn. Legat. Rath Meuſchen nach dem Linne abgefaßte zu einem Leitfaden die⸗ nen. Wir wollen ſehen. Murex lampas heißt bey ihm der Oelkuchen mit Roſinen und Cerinthen; murex olearium, der ungezafte Oelkuchen — murex lotorium, die gebackene und gebratene Birne — murex, pileare, die getroknete Birn, wird auch dann und wann der Doggerzander genannt. Vielleicht dient dieß andern zum Lichte, bey mir vermehrt es die Dunkel⸗ heit und Finſterniß. f | 5 Dieſe Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 130. Fig. 1244. etc. 95 Dieſe Gattungen kommen aus den oſt⸗ und weſtindiſchen Gewaͤſſern, wie auch von den africaniſchen Meeren — doch ſind fie, wie vorhin be merket worden, nach der Verſchiedenheit ihrer Wohnorte im Meere, merf lich verſchieden. a Tab. 130, Tab. 130. Fig. 1244 und 1245. In muſeo noſtro. 1 Ein ſeltener groſſer hoͤckerichter Oelkuchen. 45. Cruſtula oleaginea tuberoſa rariſſima eximiae magnitudinis. Ein ſeltener langgewundener Doggenſander oder knotiger Oelkuchen, davon ich nirgends eine Abbildung und Beſchreibung bey conchyliologiſchen Schriftſtellern auftreiben koͤnnen, iſt ziemlich deutlich und kenntlich bey die⸗ fer Figur abgebildet worden. Auf feinen ſtark abſetzenden Windungen be; finden ſich nicht nur die allen Oelkuchen eigenthuͤmliche Leiſten und Seiten⸗ klammern, ſondern auch ſtark erhobene Knoten, und knotige Streifen, Falten und Nibben nach der Queere und Laͤnge. Bey dem einen Exemplar von den Meinigen iſt die aͤuſſere dicke Muͤndungslippe innerlich hohl, und bildet eine Rinne. Man ſollte glauben, dieß Stuͤck ſey alſo unausgewach⸗ - fen, unvollkommen, unvollendet. Dieß würde ich auch glauben, wenn es nicht eins meiner groͤſten waͤre, und wenn ich nicht kleinere Stuͤcke dieſer Art dabey legen koͤnnte, deren Lippe nicht hohl, ſondern voͤllig ausgefuͤllt befunden wird. Etwas gleiches bemerke ich an vielen unter den vorgehen⸗ den Nummern beſchriebenen Oelkuchen. Einige kleinere folglich weit jun gere Stucke haben eine völlig verwachſene ausgefuͤllte dicke Lippe, andere weit groͤſſere eine ofne hohle gleichſam unvollendete unausgewachſene Lippe, Vielleicht hat Dargenville vollkommen recht, wenn er bey einer andern Gelegenheit ſchreibet: „Il y en a une eſpece a levres minces, et une autre » dont les levres font fort epaiſſes., Die Oefnung des ziemlich verenger⸗ ten Mundes bekommt bey den weiſſen Zaͤhnen und Falten durch die angeneh⸗ me orangenfarbige Schattirung ein ſehr gefaͤlliges Anſehen. Die auſſere Schaale iſt aſchfarbig und nur hin und wieder mit braunen und ſchwaͤrzlichen Puncten und Streifen bezeichnet — wiewohl andere auch blaue Queer ſtreifen haben und einem weiſſen Rüden gleichen, darauf ſich hin und wie der erhobene braun und blau gewordene Schwielen von empfangenen Ru⸗ then und Stokſchlaͤgen zeigen. Sie kommen übrigens in ihrer ganzen Fang | Haze 111 96 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 131. Fig. 125 2. etc, und Bauart mit den bey Fig. 1242 biß 1249. beſchriebenen Oelkuchen fo ger nau überein, daß man ihnen keine bequemere Stelle, als in der Nachbar⸗ ſchaft fo nahe mit ihnen verſchwiſterter Stuͤcke anweiſen koͤnnen. Sie kom. men aus Oſtindien, und die kleinern mit den blauen Schwielen aus Weſt⸗ indien. N x To. Tab. 131. Fig, 1252. und 1253. In muſeo Spengleriano 12 | et noftro, Der umwickelte Oelkuchen. Buccinum coftato tuberculatum, fafciatum ventricofum. Der weiße und braune Doggerſander. Lift. Hift. Conchyl. tab. 93a. fig. 27. Buceinum roſtratum laeve, uttin- que productum, alte ſtriatum ad intervalla. Me Klein meth. oſtrac. F. 143. fp. 1. pag. 50. ſimpulum toroſum majus feu buc- einum roftratum laeve, labro ſimplici vndofo alte ſtriatum ad intervalla. Sebae theſ. tab. 57. fig. 30. Buccinum faſtigatum album, — quaquaver- fus albicans, latius plicatum. 5 5 Davila Catal. pag. 142. no. 204. Buccin fauve teint de jaune, ceint de grofles ſtries doubles peu prononc£es für le corps, à bourrelet ſituè en ar- riere de la levre exterieure. Knorrs Vergnuͤgen. tom. 5. tab. 21. fig. 1. Die getroknete Birne. Unſer beſter und wuͤrdigſter Freund der Hr. Kunſtverwalter Speng⸗ ler beſitzet von dieſer Art ein vorzuͤglich groſſes und praͤchtiges Stuͤk, wel⸗ ches ihm der berühmte Prof. Forskaal (den man aus Niebuhrs Reiſebe⸗ ſchreibung durch Arabien laͤngſtens kennen, und deſſen traurige Begraͤbniß⸗ geſchichte man daſelbſt nicht ohne die wehmuͤthigſte Empfindung leſen wird) zugeſchikt. In der Muͤndung dieſer Schnecke hat der verdienſtvolle Mann folgende Worte mit eigener Hand hineingeſchrieben: „Murex neu und rar „aus Italien,, oder aus den italiaͤniſchen Meeren und Gewaͤſſern. Nun hat freylich Liſter dieſe Gattung laͤngſt gekannt, wie denn auch Seba die⸗ ſelbe ſchon beſchrieben. Allein in der ungemeinen Groͤſſe und Vollkommen⸗ heit mit dem friſchen ſtrohgelben Gewande und Ueberzuge, wie ſie Forskaal meinem liebſten Spengler verehret, wuͤrde ſie auch einem Liſter und a: f noch — — —„½ nn Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 131. Fig. 1254. etc. 97 noch immer neu und rar und ſehr willkommen geweſen ſeyn. Der Graf Ginanni welcher die Teſtacea des Adriatiſchen Meerbuſens mit vieler Ge nauigkeit beſchrieben, muß ſie dorten nie entdecket haben, weil er dieſer Schnecke in ſeinem Werke mit keiner Sylbe erwehnet. Aber in den andern Italiaͤniſchen, vornemlich in den Neapolitaniſchen und Sicilianiſchen Ge⸗ waͤſſern, gehoͤret fie gewiß zu Haufe. In meiner Sammlung befige ich ein Paar Stuͤcke dieſer Art, welche unſern bey Fig. 1252 und 1253. abge⸗ bildeten beynahe voͤllig gleich kommen. Das eine hat eine ofne Lippe (la- „brum ſimplex) die andere von eben der Gröffe, folglich auch wohl von eben dem Alter, hat eine verſchloßne dicke Lippe Gabrum duplicatum). Woher dieſer fonderbare Umſtand komme, ob er von einem Unterſchiede der Ge⸗ ſchlechter herruͤhre, oder eine Verſchiedenheit der Gattungen andeute, weiß ich nicht zu beantworten. Innerlich findet ſich bey dieſer Schnecke ein ent⸗ gegengeſeztes Verhaͤltniß. Die dicken Guͤrtel und Ribben, welche oben ſtark erhoben ſind, bilden innerlich deſto tiefere Furchen. Die Rinnen und Furchen welche oberwaͤrts vertieft ſi nd, bilden innerlich deſto mehr erhobe⸗ ne Ribben. Der Hr. Prof. Muͤller in feiner Beſchreibung der Knorri⸗ ſchen Figuren macht aus dieſer Schnecke eine getroknete Birn. Die Bau⸗ art, ſchreibt er, iſt ſchon birnartig, aber die Runzeln ſind vollends Urſache, daß man fie die getrofnete Birne nennet. Tab. 131. Fig. 1254. In muſeo noſtro. en Das Fuͤnfeck. f Buceinum quinquangulare, ponderofum , l tuberculatum, ſub- umbilicatum, labio externo duplicato, dentato, interno ſtriato, ſtriis alter- nis nigricantibus et albidis - in dorfo varicibus decuſſatum ex fusco albido et caltheo infectum feu coloratum. Sebae thes. tab. 57. fig. 29. et 31. Buccinum faftigiatum dilute flavum cu- jus rufi gyri eraſſis elatisque annulis et tuberibus inaequales ſunt. Filamenta graciliora annularia reliquam ſuperficiem totam exornant. Clavicula longa eſt, labia late plicata atque alternatim ex albo et fuſeo maculantur. i Davila Catal. pag. 149. no. 209. Une Trompe marine de la Mediterrande, An Liſteri Buc. roftratum ventricoſius magnis ftrüs intervallo donatum? tab. 936. fig. 31? Conchylien⸗Cabinet IV. Band. N ö An 98 DasGefchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 13 1. Fig. 1254. etc. An Bonanni Murex faſeiatus faſciis in aequalia fpatia diftributis? Recreat. n0. 289. in Muf. Kirch. no. 290? An Kleinii fimpulum maximum omnium? F. 143. Spec. 3. pag. 31? An murex, pileare Linnaei no. 534. Er citiret wenigſtens die vorhin an⸗ gezogenen Figuren des Seba. Dieſe Schaale iſt weit dicker, ſchwerer, vollwichtiger als die vorherge⸗ hende. Ihre ſtarken und dicken Knoten ragen uͤberall hervor, auch zaͤhlen wir fuͤnf ſtarke Klammern und Queerleiſten an derſelben, die uns bewogen ihr den Namen des Fuͤnfecks beyzulegen. Ihre Schoͤnheit beſtehet in der friſchen ſtrohgelben Farbe und in der artigen Abwechſelung weiſſer, ſtroh⸗ gelber und ſchwarzbrauner Falten und Knoten an den Seitenklammern. Sie hat einen ungewoͤhnlich dicken, doppelten mit weiſſen, gelben und brau⸗ nen Farben an ſeinen Falten wohlſchattirten und innerlich mit ſieben geſpal⸗ tenen ſchwarz und weiß gefaͤrbten Zähnen, beſezten Lippenſaum — Bey der innern Spindellefze die hinter ſich einen kleinen Nabel bildet, wechſeln ſchwarze und weiſſe Streifen mit einander ab. Die innern Woͤlbungen ſind viel glaͤtter und glaͤnzender, als man es unter einer ſo ungleichen kno⸗ tigen, bald erhobenen bald vertieften, bald durch Seitenleiſten unterbro⸗ 11 5 Oberflaͤche ſuchen ſollte. Sie wird im mittellaͤndiſchen Meere ge⸗ unden. B s ab. 131. Fig. 1255 und 1256. In mufeo noſtro. Fig. 1255. . Das Hleinfnötige Arguskinkhorn. Der bandirte Argus vom aten Nange. Argo-buccinum nodofum. Argus oculato nodoſus, eingulis alternis bifidis nodoſis faſciatus. Von dieſem ſeltenen Stuͤcke habe ich nirgends eine Nachricht und Ab⸗ bildung antreffen koͤnnen. Alleine beym Seba, in ſeinen theſ. tom. 3. tab. 57. fig. 33. ſteht ein kleines ganz nahe verwandtes Stuͤck — Es wird aber nichts weiter davon gemeldet, als daß es forma und pictura von andern Stuͤcken verſchieden ſey, welches jedes Kind von ſelbſt würde geſehen haben. Ich ſandte das Original des hier abgebildeten vor mehreren Jahren meinem Martini, damit er es beym Aeschi deſto genauer und 1 licher Das Geſchlecht der Kinkhörner. Tab. 131. Fig. 1255. etc. 99 licher kennen fernen , eine getreue Abzeichnung deſſelben beſorgen, und es mir dann gelegentlich zuruͤkſenden möchte. Er nannte es im Briefe bey der Zuruͤkgabe, das kleinknoͤtige Argusauge, welchen Namen es immer behal⸗ ten mag. Da mein Argus in juͤngern Jahren das Ungluͤk gehabt auf der einen Seite ſchief zu wachſen, und daher bey feiner ten Umdrehung auf der einen Seite ganz erhoben, und auf der andern ſehr eingebogen und ver⸗ tiefe, folglich in einer ſehr ſchiefen krummen Lage und Stellung erſcheinet, fo hat er auch dieſen zufälligen Naturfehler getreulich mit abſchildern laſſen. Daruͤber aber daß der Zeichner und Mahler ſeine Aufmerkſamkeit auf die richtige Vorſtellung ihrer ſchiefen verſchobenen Figur und Stellung ange⸗ wandt, ſcheinet er die artigen regelmaͤßig vertheilten Augen und Knoten ihrer erhobenen Guͤrtel, Ribben und Streifen, welche Knotenaugen doch das eigenthuͤmliche ihres Characters ausmachen, und ihr den oben ange⸗ führten Namen erworben — gänzlich uͤberſehen und vergeſſen zu haben. Ich beſitze noch ein kleineres Stuͤk dieſer Art, welches durch keinen ungluͤk⸗ lichen Zufall ſchief und krumm geworden. Es iſt mit erhabenen knotigen Ribben die eine braune Farbe haben umgeben, da hingegen die ſogleich da⸗ bey ſtehenden tiefen Furchen eine weiſſe Farbe haben, welche Abwechſelung der hellbraunen Ribben und weiſſen Furchen der Schnecke an ihren ſechs Win⸗ dungen ein deſto beſſeres Anſehen ertheilen. Es ſtimmet voͤllig mit der oben aus dem Seba angeführten Figur überein — Was aber die hier vorgeſtellte Schnecke anbetrift, ſo iſt die innere Spindellefze geſtreift, der aͤuſſere Lippenſaum innerlich gefalten und gezaͤhnelt. Die eyfoͤrmige Muͤn⸗ dung endiget ſich in einen etwas verlaͤngerten, rinnenfoͤrmigen, ausgehoͤhl⸗ ten Schnabel. Ihren eigentlichen Geburtsort weiß ich mit keiner Gewiß⸗ heit zu beſtimmen. Unſerm ſeel. Martini aber muß man die Gerechtigkeit wiederfahren laſſen, daß er dieſer den Oelkuchen fo ſehr gleichenden und fo nahe damit verwandten Schnecke an dieſem Orte ſeines Conchylienwerkes | die bequemſte Stelle und die ihr zukommende Rangordnung angewieſen. N 2 Tab. Tab. 132. Fig. 1257. 1258, 100 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 132. Fig. 1257. 1258. Tab. 132. Fig. 1257. und 1258. In muſeo Regio | et Spengleriano. Das hoͤchſt feltene gefleckte Kinkhorn. Buccinum maculoſum rarifimum. Belg. de gevoorende Plekhoorn. Lift. Hiſt. Conchyl. tab. 1022. fig. 86. Buccinum recurviroftrum , colu- mella dentata, clavicula longiſſima, fuſcum, ſtriatum, faſciatum. Klein meth. oftrac. F. 130. Sp. 5. Pag. 48. Cophino- salpinx-Korb⸗ Trom⸗ pete. Buceinum dentatum majus labio ſiniſtro calloſo, dextro leviter den- tato, et in canaliculum incurvato. Er beruft ſich dabeyn auf die vorhin angeführte Liſteriſche Figur. Numph tab. 45. fig. G. Die gefurchte und gefleckte Schnecke. de gevoo- rende Plekhoorn. Klein meth. oftr. $. 152. pag. ss». Epidromus. Spee. I. Buccinum ſulca- tum maculofum Schynvoetii. Strombus grandiuscule longus, per ventrem ad- ſtrictum in canaliculum terminans ſuper rugis longitudinariis maculatus. Ex beruft ſich auf das im Rumpb tab. 49. fig. G. vorgeſtellte Stüf dieſer Art, und begehet folglich abermahls den Fehler, dabey wir ihn fehon einigemal betroffen, daß er einerlei Stuͤck unter verſchiedene Geſchlechter einrangiret. Pettiver Amboin. tab. 8. fig. 15. Tuba maculata, coſtis elevatis. Spotted vvhelk Trumpet. Bonanni Recreat. no. 48. pag. 118. Muſ. Kircher. no. 48. pag. 452. Turbo veluti malleo frequenter compref- ſus. Pars interior albicat, circa oris aperturam inter labra reflexa alteram par- tem dentatam oftendit. Ex ipſa ligula quaedam naſcitur orbemque ad mu- cronem vsque connectit, modo teſtae inſerta, modo apparens, fed alio in loco collocata. Sebae thes. tab. 51. no. 20. 21. Cochlea hae alioquin inter turres Babyloni- cas refertur, vtpote quibus perſimilis eſt. Turrita veluti forma gaudens no- vem abſolvitur gyris profunde ſulcatis et veluti ſquamoſis, quorum maximus incurvus vel obliquatus eſt. Omnes autem hi gyri dorſum veluti in medio exſerunt, longisque ſurſum et deorſum decurrentibus ftriis ſpadiceis diſtincti, albis praeterea, fufcis, flavis et griſeis lineis taeniolis atque maculis circu- lantur. Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 132. Fig. 1257. 1258. 101 lantur. Labiis caeterum geminis dentatis pollet, id quod perraro et minus frequenter occurrit. Clavieula labiorum veluti contracta videtur. Davila Catal. pag. 146. no. 201. Buccin peu commun, blanc, marbre, de quelques taches brunes, à robe reticulee granuleufe , à tubercules lon- gitudinaux, et a petite queue retrouffee. Favart d’Herbigny Diät. Vol. I. pag. 145. Buccin tors ou tordu, à caufe de fa forme qui femble avoir ete tordue de force. Buccinum anguſtum lon- gum, octo fpiris exertis partim convexis et partim gibbofis undique ſtriis cancellatis et granoſis, tribus coſtis in triplici ordine gradatim difpofitis et eurrentibus , inftrudtis , conftans; coloribus ex fulvo flavefcentibus et par- vis maculis fere quadratis per ſeries interpofitis elegantiſſime depictum; te- ſta crafla , ponderofa , apertura parva elliptica, labro fimbriato ſpiſſo den- tato; columella laevi et leviter denticulata lamellofa; et canali brevi, ſulca- to, recurvo et aperto diſtinctum. Il vient des mers des Indes orientales. Muſ. Oudan. pag. 30. no. 306. Buccin tachetè appellèe Doig. Vingertje. Muf. Leerſianum. pag. 35. no. 300. Een ongemeen fraaye gevoorende Plekhoorn, iſt in der Leerſiſchen Auction zu Amſterdam für 10. Gulden 10. Stuͤver verkauft worden. In meiner Sammlung befindet ſich nur ein kleines aber ſehr ſchoͤnes Stuͤk dieſer Art, welches nicht viel gröffer is ift, wie jenes von Bonanni an der oben angefuͤhrten Stelle vorgeſtellte. Dergleichen kleinere werden bey den Hollaͤndern Vingertjes Fingerchen genannt. In der hieſigen koͤniglichen Kunſtkammer und in dem vortreflichen Spengleriſchen Cabinette befinden ſich eben fo groſſe und vollkommene Stuͤcke, wie fie im Liſter, Rumph, Seba und nun auch auf unſerer 132 Kupfertafel aus den Boltenſchen Conchy⸗ lienvorrathe durch die Veranſtaltung unſeres Martini abgebildet worden. Der Herr Spengler, deſſen edelmuͤthige Unterſtuͤtzung und freundſchaftli⸗ che Beyhuͤlfe meinen lauteſten und waͤrmſten Dank verdienet, hat die Guͤte gehabt, mir eine ſorgfaͤltige meiſterhaft gerathene Beſchreibung dieſer Stucke mitzutheilen, welche ich nunmehro meinen nn mit ſeinen 1 i ungeaͤnderten Worten vorlegen werde. Wenn dieſe Schnecke nicht ſchon wegen ihrer Seltenheit, da 1 nur wenig vorzukommen pfleget, einen angeſehenen Rang unter den Conchy⸗ lien eingenommen, ſo wuͤrde ſie es wegen ihrer Schoͤnheit und kunſtreichen N 3 Bil⸗ 102 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 132. Fig. 1257. 1258. Bildung verdienen, von den Naturliebhabern mit beſonderer Achtung betrachtet zu werden. Sie macht fuͤr ſich eine eigene Gattung aus, denn, auſſer der ſoge⸗ nannten Fingerſchnecke des Bonanni no. 48. die aber nur klein gegen dieſer, und in einem andern Verhaͤltnis des Ebenmaaſes ſtehet, kenne ich keine andere Schnecke, die ihr auch von ferne gleichen ſolte. Sie iſt dik und ſchwehr von Schaale, wenn ſie alt und ausgewachſen ift, und alsdann kan man 11 Umlaͤuffe oder Windungen an ihr zaͤhlen. Nach ihrer aͤuſſern Geſtalt iſt ſie lang und geſtrekt, in etwas den ehemahls ſogenannten Seenadeln gleich, nur iſt jede Windung mehr aufgeblaſen und bauchig, beſonders find es die erſtern, wo die Mündung ſizt. Diieſe iſt eng und laͤnglicht rund, gehet unterwaͤrts ſpitzig zu, und oben laͤuft ſie in eine tiefe und ſchief gedrehte Rinne aus, welche die Schnautze der Schnecke ausmachet. Die Muͤndungslippe ift ſtark eingebogen, inwen⸗ 50 um erhabenen Reiffen, die an der vordern Kante Zähne abbilden, dicht eſezt. Die gegenuͤber ſtehende Spindellippe iſt glatt und uͤber die Schnecke ausgebreitet, und an ihrem hervorſtechenden dicken Rand von unten mit Falten eingeſchnitten. Von auſſen iſt die Muͤndung mit einem dicken, bey⸗ des nach der Laͤnge und in die Queere zart geſtreiften Wulſt, der vornen mit einem ſchmahlen Abſaz geziert iſt, eingefaßt. Jede Windung iſt uͤber die Hälfte rund gewoͤlbt, und nach unterwaͤrts iſt der übrige Theil hohl aus⸗ gezogen. Das ganze Oberkleid der Schnecke macht auf gewiſſe Weiſe, ein zier⸗ liches und regelmäßiges Gitterwerk aus. Jede Windung iſt nach der Laͤn⸗ ge mit ſchmahlen Vertieffungen eingeſchnitten, ſo daß zwiſchen zweyen der⸗ ſelben ſich allemahl ein ſcharfer Ruͤcken erhebet. Dieſe ſaͤmtliche ſcharfe Ribben werden wieder in die Queere durchſchnitten, durch eben dergleichen abgemeſſene in die Rundung herumlauffende Vertieffungen, doch mit dem Unterſcheid, da dieſe leztere viel breiter und in der Mitte noch mit einem kleinen Faden oder Reiffen ausgeziert find. Die ſich durchkreutzenden Hoͤh⸗ lungen — — nnr, T.. . Kn.. * Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 13 2 Fig. 1 257. 12 58. 103 lungen machen denn die kleinen Knötgens auf der hohen Kante der Ribben aus, die der Schnecke ſo viel Schoͤnheit ertheilen. Als eine beſondere Merkwuͤrdigkeit koͤnnen die vielen Wulſte, deren man an einer ausgewachſenen 15 und mehrere zählen kan, betrachtet wer⸗ den. Der vorderſte und groͤſte faſſet, wie ſchon geſagt, die Muͤndung der Schnecke von auſſen ein. Gerade gegen uͤber hinter der Spindellippe liegt die zweyte. Mitten auf dem Ruͤcken der zten Windung folget die dritte, und in dieſer Ordnung gehen ſie bis in die aͤuſſerſte Spitze der Schnecke fort. Dieſe Wulſten haben nach der Länge, in Anſehung der Einſchnitte, eine ganz andere Eintheilung als der uͤbrige Koͤrper der Schnecke; ſie ſind nem⸗ lich fein, enge zuſammen gezogen, und folglich haͤufiger nach dem Ebenmaas . ihres Raums. Hingegen behalten die in die Queere lauffenden Einſchnitte das gleiche Maas und die kuͤnſtliche Figur wie die uͤbrigen, darnach die Win⸗ dungen eingetheilt ſind. Ein aufmerkſamer Naturliebhaber wird dieſe Wul⸗ ſte, ganz wahrſcheinlicher Weiſe fuͤr den Saum der Muͤndung eines jedes⸗ mahligen Zuwachſes der Schnecken anſehen, und dieſe Vermuthung hat auch wuͤrklich bey genauer Betrachtung alle Wahrſcheinlichkeit fuͤr ſich. Ich darf aber auch nicht die Schwierigkeiten verſchweigen, welche der An⸗ wendung dieſer Vermuthung bey dieſer Schnecke im Wege ſtehen: Bis an die alleraͤuſſerſte Spitze, die fo dünn wie eine Nadel ift, ſitzen dieſe Wul⸗ ſten vertheilt, und wenn man nun behaupten wolte, daß fie alle vorhergehen⸗ de Muͤndungen wären, fo müßte man voraus ſetzen, daß die Schuecken⸗ ſchaale wie ſie aus dem Ey hervor gekommen, kaum eine einzige vollſtaͤndi⸗ ge Windung koͤnnte gehabt haben? Die natuͤrliche Farbe dieſer Schneckengattung iſt gelb mit abwechſelnden weiſſen Baͤndern, die wiederum mit braun rothen laͤnglichten Flecken in der Rundung herum Bandweiſe untermiſcht find. An den Wulſten aber er: ſcheinen die gelben Baͤnder dunkel braun. Das Original der hier beſchriebenen Schnecke iſt in der hieſigen königl. Kunſtkammer / und verglichen worden mit demjenigen aus meiner Sammlung. Die Länge iſt 3 Zoll 4 Linien, und die Dicke des Kopfs 1 Zoll 4 Linien. Das Vaterland dieſer nicht gemeinen Schnecke iſt Oſtindien. 8 Tab. 2 Tab. 132. 104 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab, 132. Fig. 1259. etc, i Hamısz. Fig. 1259 biß 1267. In mufeo noftro. 12078 Die mit knotigen Binden umwickelten Liverey Kinkhoͤrner. Buccina faſeiis granulatis nodulofis nitidifiime eircumeincta. Das Livereyhorn. Die Livreeſchnecke. Linne. Das Rothkählgen. | Belg. Livreyhooren. 5 Gualtieri tab. 49. fig. F. Buccinum majus canaliculatum, roftratum , fim- brlatum, coſtulatum, ore labiofo anguſto, fimbriatum, labio externe den- tato, ſtriis eoſtulis et plicaturis eminentibus, croceum, ex albo fafciatum. tab. 49. Fig. L Buceinum majus canaliculatum , roſtratum, fimbria- tum, coſtulatum, ore labioſo, labio externo dentato, ſtriis papillofis ele- gantiflime diſtinctum et circumdatum, ex flavo fufco et albido faſciatum. Dargenville Pl. s. fig. K. Buccinum flavidum, tuberoſum, ſtriatum, co- Jumella et labro ſtriatis, clavicula depreſſa. Le Buccin marquè K eſt fingu- Jier par ſes ſtries aurores, interrompues par de groſſes tubercules blanches; fa bouche eſt garnie de dents, dont la levre forme un replis. Sebae thes. tom. 3. tab. 49. fig. 1 6. Buccina. Cochleae ſymbolis veſti- arlis pictae. Inufitata; haec eſt atque peregrina buceini fpecies, faturate aurantii, ſpadicei, flavi et albi coloris, funiculis, quos minorum veluti coralliorum lineae tanquam coſtae ſuccingunt et craflior quidam funiculus trans- verſalis ſupra gyros delatus, partitim inter fe conjungit, a parte poſtica us- que ad anteriorem capitis apicem undequaque circulata. Clavicula oblon- ga eſt et excavata inſtar colliquiarum. Labro praeditum eſt bis complicato. Aliud ejusdem ſpeciei buccinum faturatifimo rubore corallino pictum, di- Juce flavis albisque funiculis ornatum eft. Lin. Syſt. Nat. Edit. 10. no. 459. pag. 749. Edit. 12. no. 536. pag. 1218. Rubecula. Murex, teſta va- zieibus decuſſatis obtuſa, rugis nodoſis, ventre aequali, apertura dentata. Muſ. Reg. Vr. pag. 631. no. 302. Teſta ovato oblongiuscula, magnitudi- ne avellanae absque conis muricatis. Sulci transverſales 9 conſtructi lineis eminentibus punctis elevatis rotundatis. Color nitens ex rubro et flavo, fuſeo et luteo, aut luteo et albo. Coſta craflior marginem labii terminat, et alia fimilis cofta a latere oppofito. Sic coſtae 2 crafliores oppoſitae, at ın Das Geſchlecht der Kinfhörner. Tab. 132. Fig. 1259.etc. 105 in alternis anfractibus ſolitaria a tergo. Apertura ovata, rugoſa, dentata. Cauda brevis. a a Bnorrs Vergnügen tom. I. tab. 13. fig. 3.4. it. tom. III. tab. s. fig. 2. 3. Davila Catal. pag. ıs2. no. 223. Bucein allonge avec un troifieme range de bourrelets. it, pag. 146. no. 200. Buccin à ſtries circulaires granuleuſes interrompues par quelque gros tubercules longitudinaux, a bouche dente- Ice, etälevre exterieure garnie d'un large bourrelet. On trouve entre ces Buceins une grande difference des couleurs, qui font tres-vives et très va- rièes. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 293. Die Livreeſchnecke. Rubecula, mu- rex teſta ſuturis oppofitis, cingulis nodulofis, apertura dentata. Die Livreehoͤrner gleichen in Abſicht ihres ganzen Baues voͤllig den Oelkuchen, aber ſie bleiben allezeit klein und im niedrigen Stande, und er⸗ reichen niemals jene anſehnliche Groͤſſe und Hoͤhe, welche bey den Oelku⸗ chen wahrgenommen wird. Das gemeinſchaftliche derſelben, bey aller uͤbri⸗ gen Verſchiedenheic, beſtehet kuͤrzlich darinnen. Sie find alleſamt mit kleinkoͤrnichten granulirten Streifen beſezt, oder wie mit lauter Corallen⸗ ſchnuͤren umwunden. Linne zaͤhlet an der unterſten groͤſten Woͤlbung 9 Queerfurchen und macht auch die Anmerkung, daß die beyden dikſten Queerleiſten auf der erſten Windung befindlich waͤren und gegeneinander über ſtuͤnden; daß die eine dieſer Leiſten den Lippenſaum formire, und daß auf allen übrigen Umlaͤufen nur einfache Leiſten wahrgenommen würden, da der erſte deren zwo habe. Sie haben insgeſamt eine ziemlich dicke Schaa⸗ le, breitgefaltete innerlich geriffelte und gezahnte Lippen, weiſſe Zaͤhne und gleichſam ein orangefarbenes Zahnfleiſch. Einige dieſer Schaalen haben dunkelbraune und faſt ſchwaͤrzliche Furchen und darneben gelbe und weiſſe erhobene Ribben. Solche nennen wir die Kayſerliche Livree (Fig. 1263 und 1264.) Andere prangen in einem roͤthlichen Kleide und find dabey mit weiſſen Bändern wie mit ſilbernen Treffen reichlich geſchmuͤkt (Fig. 126 biß 1267.) ſolche nennen wir die Koͤnigl. Daͤniſche Livree. Noch andere fallen mit ihren Bändern mehr ins Orangegelbe (Fig. 1289 biß 1262.) ſolche nen⸗ nen wir die Livree von Oranien. Andere reden noch von einer franzoͤſiſchen Livree. Und wir wuͤrden leichte noch weit mehrere Arten von Livreen zu⸗ ſammenbringen koͤnnen, wenn wir uns in ſolche unzeitige und unnoͤthige Eench pft Cabinet IV. Band. O Weit⸗ 106 Das Geſchlecht der Kinkhorner. Tab. 132. Fig. 1259. etc. Weitlaͤuftigkeit einlaſſen / und fuͤr jede kleine Abaͤnderung der Farben und Baͤnder ſogleich einen neuen Namen fertig halten wolten. Linne fin⸗ det, wie ſchon oben bemerket worden, 9 Gürtel und Furchen. Dieſe find nicht nur von auffen, ſondern innerlich faſt noch deutlicher wahrzunehmen, und gehen durch alle innern Woͤlbungen biß zur Spitze hindurch. Die abwech⸗ ſelnden farbigten Bänder damit dieſe Schnecken umwunden ſind, gleichen gar ſehr den Livreeborden, damit die Kleider herrſchaftlicher Bedienten pflegen beſezt zu werden. Wir finden es daher ſehr wohl paſſend, daß man ſie Livreehoͤrner genannt. Dem Linne hat es dem ohneracht beliebet auch dieſen Namen abzuandern und dagegen den Namen des Rothkaͤlchens zu er- waͤhlen. Dieſe Schnecken kommen aus beyden Indien, auch wohl von der africaniſchen Kuͤſte, und ſind nicht gemein. ma Tab. 133. Fig. 1268 biß 1273. In muſeo noſtro. 1273. Die gedruckten und gezackten Kroͤten. Die franzoͤſiſche Beuteltaſche. Buccina bufonia compreſſa et muricata. Burſa Gallorum. Murex Rana Linnaei. Belg. geknobbelte of gedoornde Pad. Paddetje. Gall. Racrocheufe. La Bourſe francoiſe. Lift, Hift. Conchyl. tab. 995. fig. 58. Buccinum breviroftrum eompreſ- {um , ftriatum , aculeatum, labro duplicato. ie Klein meth. oſtrac. F. 141. no. s, pag. so. Lagena, ore femilunato, com- preſſa labio duplicato, ſtriata aculeata. Bonanni Recreat. no. 182. pag. 135. | Mus. Kircher. no. 183. pag. 459. Cochlea cui turbinis tuberofi nomen aptari poſſe videtur propter frequentiſſimas glandulas quibus teſta leviter paf- ſim intumeſcit. Munitur in utroque latere crifta aliqua levitor ferrata inftar alarum pifeis. Colore ſubalbida et quaſi duobus filis ſimul contortis, altero albo, rufo altero cincta. 1 Pettiver Gazophyl. tab. 100. fig. 12. Aquat. Amboin, tab. XI. fig. 18. Nebem. Grevv Rarities pag. 130. tab. 10. a Rumph. tab. 24. fig. G. Die warzige Sturmhaube. Caflis verrucofa. Der Rüden hat ſtachelichte Hoͤcker wie der Rüden einer Kroͤte. Ei Gual- Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 133. Fig. 1268. ete. 107 Cualtieri tab. 49. fig. L. Buccinum majus canaliculatum, roſtratum, ore labiofo, fimbriatum labro duplici dentato et marginato, ſtriatum ſtriis papil- loſis et muricibus acutis faſciatum, colore ſubrufo depictum. Leſſer $. 58. no. ddd. Die franzoͤſiſche Beuteltaſche. Crumena Gallorum. Muſ. Richter. pag. 815. Caſſis parva monticulis nodofis afpera labro den- tato. Nodulus. . - Muf. Gottöv. tab. IV. Caps. 10. no. 232.2. b. Sebae thef. tom. 3. tab. 60. fig. 13. ıs biß 18. Buceina maxima bufonia ſu- perne per gyros fafeiata, tuberofa, acuminatis radiis inſtructa. Labia omni- bus ſunt duplici dentium ferie donata; color eſt cinereo-grifeus, fafciolis vel quafi funiculis e rufis diſtinctus. Roſtrum longum eſt clavicula brevis. ; Davila Catal. tom. I. pag. ı70. no. 276. Rocher connu fous 5 nom de Rucrocheuſe. Linnaei Syſt. Naturae Edit. ro. pag. 748. - - Edit. 12. pag. 1216. Rana, Murex, tefta varicibus oppoſitis compreſſis fcabra, cingulis muricatis, apertura ſubedentula ovata.“ Mu. Reg. Vr. no. 298. pag. 629. Rana, murex, teſta alba ovata, acu- tiufcula, depreſſa, convexa, nodoſa ſulcis transverſis ftriisque punctis emi- nentibus ſeu tuberculis. Coſta una labium terminat, altera a latere oppoſito extenfa ficque ad latera anfractuum oppoſitae, nee vlla a tergo, vnde magis plana evadit teſta et gibba quam in aliis quod diftinguithanc a reliquis. Aper- tura ovata, vtraque extremitate fiſſa canali. Os denticulatum. Regenfujs tom. I, tab. 6. fig. 54. Die franzöſiſche Beuteltaſche. Knorrs Vergnügen tom. 2. tab. 13. fig. 6. 7. ©. Born Index Muf. Caeſ. pag. 293. Rana, murex. Spec. I. tefta rotun- data, fpinis dorfi et futurarum brevibus. Favart d’Herbigny Diät. Vol. 3. pag. 235. Racrocheuſe. Nom que les Conchyliogiftes donnent à une coquille univalve du genre de buceins, qui eft une varietè de Pespece que Lon nomme en Holland, crapaud. Sa forme eft comprimèe large et convexe &c. Cette Coquille ſe trouve dans les mers des Indes. cf. Vol. I. pag. 374. Crapaud buccin granuleux. Wie ſo gar verſchieden ſind doch die Namen, welche dieſer Schnecke gegeben werden, da ſie beym Linne, der Froſch — beym Rumph, die Krdte — beym Klein, die Bouteille — un Leſſer und e 2 ie 108 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 133. Fig. 1268.etc, die franzoͤſiſche Beuteltaſche und beym Davila und d' erbigny la racro- cheufe (die ſich gerne anhaltende und anhaͤngende) genannt wird. Leſſer glaubet in der ganzen Figur dieſer Schnecken etwas den Plattfiſchen aͤhnli⸗ ches zu erblicken, und meinet die auf beyden Seiten herabgehenden dornich⸗ ten Leiſten und Klammern ſtelleten gleichſam gezafte Floßfedern dar. Der gleichen eben nicht unwahrſcheinlichen Gedanken hat ſchon Bonanni gebabt. So lauten davon ſeine Worte: Munitur in vtroque latere eriſta aliqua levi- ter ſerrata inſtar alarum piſcis. 55 Dieſe Schnecken ſind entweder ganz weiß und alsdann groͤſtentheils verbleichet oder mit dunkelrothen hellbraunen Flecken hin und wieder vermi⸗ ſchet. Sie ſind etwas platt gedruͤkt und dabey breitbauchig und breitſchul⸗ terich, wenn ich ſo reden darf. Sie ſind ſieben biß achtmal kurz gewun⸗ den. Die ganze Oberflaͤche iſt mit vielen zum Theil koͤrnichten und granu⸗ lirten Guͤrteln uͤberzogen, wozu auf dem unterſten groͤſſeſten Gewinde noch 2 bis 3 Reihen von erhabenen Knoten und auf den oberſten Umdrehungen nur eine Reihe ſolcher ſcharfen Knoten hinzukommt. Zwiſchen den Knoten ſtehen hellbraune glaͤnzende Flecken. Auf beyden Seiten der Schaalen ſie⸗ het man von oben biß unten herab braun und weiß gefaͤrbte Seitenklam⸗ mern und Leiſten. Die eyfoͤrmige Muͤndung hat oben einen Einſchnitt, beym Lippenſaum innerlich Zaͤhne und endiget ſich unten in eine hohle etwas ſchief gebeugte Rinne. In dem Texte, welcher der erſten Ausgabe des Regenfußiſchen Werkes beygefuͤget worden, wird bey dieſer Schnecke die Anmerkung gemacht: „So viele man noch von derſelben angetroffen, ſo „ haͤtten fie allemal den Einſiedlerkrebs Bernhard zum Einwohner gehabt — „ und daß folglich die Krebſe in dieſen Schaalen keine Schmarutzer und „Fremdlinge ſeyn koͤnnten.,, Da ich mehrere Stuͤcke dieſer Gattung mit dem wahren eigentlichen darinnen vertrokneten und begrabenen Einwohner und ſeinen noch dran ſitzenden hornartigen Deckel vorzeigen kan: ſo bedarf es ja wohl keiner andern Zeugniſſe, daß jene Meinung ungegruͤndet und er⸗ weißlich falſch ſey. Es iſt doch ſonderbar genug, daß Dargenville dieſer bey uns ſo gar gemeinen und gewoͤhnlichſten Schneckenart mit keinem Wor⸗ te gedenket, und ſie in ſeinem Werke nicht mit vorgeſtellet. Pontoppidan aber hat dieſe Art von Beuteltaſchen im ꝛten Theil feiner natürlichen Ge ſchichte Norwegens pag. 315. bey den nordiſchen Schnecken mit a aſſen. 0 Das Geſchlecht der Kinfhörner. Tab. 133. Fig. 1268. ete. 109 laſſen. Es iſt aber gar nicht wahrſcheinlich, 5 dergleichen; je bey den nor⸗ diſchen Ufern gefunden werden. Aumph hat fie im Meerbuſen bey Amboina in einem mit Steinen vermengten ſchlammichten Seegrunde gefunden. Wir bekommen ſie hie⸗ ſelbſt in groͤſter Menge von der Küfte Coromandel. Sobald ein Matroſe von Tranquebar kommt und Schnecken mitbringt, ſo kan man es, ehe er noch feine Schaͤtze vorzeiget, ſchon gewiß verſichert ſeyn, daß er mit dieſer Gattung reichlich verſehen ſeyn werde. | Mir find 5 Arten und Abaͤnderungen derſelben bekannt. Einige find, faſt glatt, und dabey wenn ſie wohl gereiniget werden, ſehr glaͤnzend, oh⸗ ne eben Zacken an den Seitenleiſten und ſtark erhobene Knoten auf den Nuͤ⸗ cken zu haben. Ein Stuͤk dieſer glatten ungemein ſeltenen Art befindet ſich hieſelbſt alleine in unſerer beſten und vollſtaͤndigſten Conchylienſamm⸗ lung, nemlich in der Spengleriſchen. Andere find ſchon mehr gekörnt, granuliret, zackigt und knotig wie dergl. bey Fig. 1268 und 1269. geſehen wird. Noch andere ſind ungleich feiner und zierlicher geflecket, gezeichnet, granuliret, gezacket. Ihre Queerlippen ſind breiter, und vollends der Lip⸗ penſaum vorzuͤglich breiter, auch iſt bey dieſen eine innere Spindellippe, die ſich wie ein duͤnnes durchſichtiges Blat um die etwas gekerbte oder durch Falten eingeſchnittene Spindel herumleget. Unverſehrte Stuͤcke dieſer Art kommen weit ſeltener vor, und ſind eine wahre Zierde guter Sammlungen. Unſer lieber Martini ſcheint dergleichen nicht gehabt und nicht gekannt zu haben, weil er ſonſt ihre Abzeichnung auf dieſer Tafel gewiß würde befor. get haben. Seine hieſigen treuen Freunde haben dieß nicht gewuſt, ſonſt wuͤrden ſie dieſen ſeinen Mangel au genbliklich erſtattet haben, weil ſie es ſich zur Luft und Pflicht machten, einem fo würdigen Manne allen moͤgli⸗ chen Beyſtand zu leiſten. Die vierte Art iſt ſchon weit mehr an den Sei⸗ tenleiſten gezakt und auf den Rücken mit ſtaͤrkern Knotenreihen wohl beſetzet. Sie ſtehet bey Fig 1270 und 12771. Endlich die fünfte Gattung mit langen entweder gerade ausgeſtrekten. oder auch wohl gekruͤmmten ſichel⸗ foͤrmigen Zacken werden wir alſobald naͤher kennen lernen. f O3 Tab. Tab. 133. Fig. 1274- 1276. ‚Jongis ac teretibus aculeis. 110 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 133. Fig. 1274.etc, Tab. 133. Fig. 1274. biß 1276. In muſeo noſtro. Die Kroͤten mit langen Stacheln. | Buccina bufonia muricata , ſpinis valde elongatis. Belg. Langgetakte Padden. Liſt. Hiſt. „ tab. 949. fig. 44. Buceinum roſtratum compreflum aculeatum. In feinen mit der Feder hinzugefuͤgten Beyſchriften meldet ers noch / daß er fie ex India orientali erhalten. Kleinii meth. oftrac. H. 245. no. 4. pag. 96. Caflis bicornis, compreſſa, o Sebae theſ. tom. 3. tab. 60. fig. 19. Davila Catal. tom. I. pag. 169. no. 275. Rocher des Indes, de forme ap- platie, à deux rangs lateraux de grandes epines, et a quelque rangs longi- tudinaux de petites pointes, à levre exterieure dentelèe et à petite queue, ‚nommee en Hollande Crapaud. Favart dHerbigny Diät. Vol. I. pag. 374. Crapaud Buccin a longues po- intes. Buccinum depreſſum, canali brevi recurvo, ex utroque latere co- ſtatum et mucronibus acutis et inaequalibus armatum ; ſtriis transverfis tu- berofis exafperatum ex fulvo et einereo nebulatum. Cette coquille vient des mers des Indes. Linnaei Syſt. Naturae Edit. XII. no. 527. pag. 1216. Murex rana, ſutu- ris ſpinis aliquot elongatis e Tranquebar. Mus. Reg. Yiricae no. 298. pag. 629. Murex rana lateribus anfra- ctuum exeuntibus in ſpinas canaliculatas. ä Mus. Leer ſianum Pag. 36. no. 302. lang getakte Padde. Crapaud a longues epines. Catal. Martini pag. 116. no. 228. Buccinum muricatum aculeis longis do- matum. Knorrs Vergnuͤgen tom. 3. tab. 7. fig. 5. v. Born Index Mus. Caeſ. - 293. ſp. 2. Murex rana, teſta compreflas ſpinis ſuturarum elongatis. Die Spitzen an den Seitenklammern der e Kröten errei⸗ chen vielmals die Laͤnge eines Zolles — ſie ſind oberwaͤrts gemeiniglich ge⸗ ſpalten Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 133. Fig. 1274. etc. III ſpalten und rinnenfoͤrmig, und uͤbrigens ſo ſpitzig und ſtechend, wie eine Nadel. Favart d' Herbigny ſagt, daß feine langgezakten Kroͤten 2 und ei- nen halben Zoll in der Länge, 1 Zoll 8 Linien in der Breite hätten, dabey man aber die Ausdehnung der Spitzen nicht mitrechnen muͤſſe. Die gro: ſten unter meinen Stuͤcken — dabey ich auch die Spitzen nicht mitrechne, haben etwas über 3 Zoll in der Breite und etwas uͤber 5 Zoll in der Länge. Das erſte Gewinde uͤbertrift an Groͤſſe, Lange und Breite alle die übrigen. Beydes der Bauch und der Nuͤcken find etwas platt gedruͤkt. Nur hin und wieder ſtehen, wie verlohrne Poſten, auf den erſten Gewinden einige er⸗ habene Knoten. Allein auf den oberſten, lezten und hoͤchſten Gewinden, erblikt man ganze Reihen derſelben. Einige dunkelbraune Baͤnder umge⸗ ben die aſchfarbene Oberflaͤche, welche ſich biß zum glaͤnzend werden poli⸗ ren laͤſſet. Auch in den innerſten Behältniffen zeiget ſich — wie ſolches bey aufgeſchliffenen Stuͤcken wahrzunehmen, eine ſehr angenehme braune und weiſſe Farbenmiſchung. Wozu nutzen ihr wohl die vielen Knoten und die langen ſpitzigen Stacheln? Sind es vielleicht ihre Waffen? Wird ſie etwa dadurch gegen den Angrif gefraͤßiger Raubfiſche um deſto eher ge⸗ ſchuͤtzet und geſichert? Wird ihr nun, weil ſie mit Stacheln verſehen, wohl bewafnet und ſchwerer beyzukommen iſt, weniger nachgeſtellet? Dieſe Fra⸗ gen will ich andern zur nähern Unterſuchung und Beantwortung beſtens empfohlen haben. Die jetzigen langgezakten Kroͤten bekommen wir hieſelbſt abermals oͤfter und haͤufiger als es uns lieb iſt — weil wir dagegen lieber neuere unbekanntere Arten von Conchylien annehmen wuͤrden — von Tranquebar. Doch muͤſſen fie anderswo bey den Conchylienſammlern viel⸗ leicht eben fo felten feyn, als fie bey uns alltaͤglich, gemein und verachtet ſind. Auch von dieſer finde ich wiederum beym Dargenville keine Spur, daß er ſie gehabt und gekannt. Solten etwa in franzoͤſiſchen Sammlungen dieſe Stuͤcke rar und ſelten ſeyn? Wie gerne würden wir ihnen damit dies nen, wenn ſie uns dagegen mit andern, ſo bey ihnen gemeiner ſind, aus⸗ helfen wolten. ir Bisher haben wir unter den Kinkhoͤrnern mit eyfoͤrmiger oben zuge⸗ ſpizter Mündung die knotigen und gezakten (Buccina tuberoſa et muricata) betrachtet. Nun folgen B. die geftreiften Kinkhoͤrner. Puccina ſtriata. Tab. 112 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 134 u. 135. Fig. 1277. etc. F 1. Tab. 134. Fig. 1277 und 1281, wie auch Tab. 135. Tab. 135. Fig. 1282 und 1283. In mufeo noſtro. 155. | Das Tritonshorn. Buccinum Tritonis. Die Trompete. Das Blaſe⸗ und Poſaunenhorn. Liſt. Hiſt. Conchyl. tab. 989. Fig, 12. Buccinum maximum breviroftrum, ſtriatum, et variegatum: ex Inſula Barbados. Buccinum maximum var iegatumſet ſtriatum Fab. Columnae. In den Beyſchriften, die mit der Feder dem eigen⸗ thuͤmlichen Exemplar der Hiſt. Conchyl. beygeſchrieben worden, leſe ich fol⸗ gendes: Dom. Gray annotat, quod ſit plane diverſum ab eo (nimirum a Fab. Col. deſeripto) vt intuenti patebit, auch wird noch diß gemeldet, daß er einige von den Bermudiſchen Eylanden bekommen. Klein meth. oſtrac, F. 126, pag. 43. Buccinum Tritonis. Hoc nomen adhaeret buceinis maximis quibus Mauri, Tartari imo et Itali loco tubae ſo- f norae vtuntur, Spec. I. Buceinum pennatum, mucrone granulatis cingulis conſtricto, ore ſubrotundo, labio incifo et dentato, intus nitide rubro. Spec. II. Buccinum variegatum & ſtriatum Fab. Col. per ventrem ſimilariter fafciatum, ſtriatum et elegantifime marmoratum , gc oris labio femilu- Nato et breviter canaliculato. Peitiver Aquatil. tab. 12. fig. 18. Gazophyl. tabs 151. fig. 5. Bonanni Recreat. no. 188. pag. 136. ö Muſ. Kircher. no. 188. pag. 460. Buccina magna antonomaſtice di- ta magnitudinis mole novem anfractibus produeitur proportione ſervata di- minutis, illique primi orbis longitudine commenſurantur. Circa orbium commiſſuras veluti capillorum trices circumvolvuntur et ſingulis eorum la- brum quoddam adnectitur, quo veluti diſtinctus cortex indicatur. In parte Interiori ex carneo colore albeſeit, exteriorem vero femicirculares maculae albae rufae et caſtaneae invicem alternatae condecorant. Labrum quod re- fjexum orbi propinquo adjacet, minutiſſimis crenulis corrugatur , quod vero expanfum oris aperturam amplificat vndofis finubus crispatur. Invenitur. in mari Europae adjacente, fed coloribus dilutis picta, labrisque crenatis ac tuberofis, Rumph. er Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 134 u. 135. Fig. 1277. etc. 113 Rumph. tab. 28. fig. B. Buceinum Tritonis it. Fig. I. wird eine kleinere mit einem Krebſe vorgeſtellet, wobey Schynvoet — der Editor und Commen- tator des Rumphs die uͤberfluͤßige Anmerkung macht: „Dieß ſey noch das Thier ſo in der Schnecke wohne — da doch Rumph ſelber es kurz zuvor erzählet, der wahre Einwohner habe ein dickes und ſtarkes Fleiſch, erwachſe oͤf⸗ ters zur Dicke eines Armes, ſein Kopf gleiche einer Schildkroͤte und ſey braun und roth geſprenkelt. An dieſem Fleiſche ſitze ein laͤnglichtes Schild (operculum) fo die Dicke eines Meſſerruͤckens habe. Sind nun dieß nicht vortrefliche Editores, die ihren Autoribus, welchen fie ihre öfters ſehr ent ⸗ . Anmerkungen beyfügen, io gerade zu ing Ange ae en? Fohnftons Hift. Animal. tab. 10. fig. 4. und fig. 8. Gualtieri tab. 48. Fig. A. Buceinum majus canaliculatum roftratum ore labioſo ſtriatum tuberoſum, labiis fibi invicem impofitis coagmentatum et coftis quibusdam 5 fimbriisque tuberoſis munitum, maculis ru- fis et caſtaneis alternatim depictum, intus roſeum. Dargenvillè pag. 220. Buccinum magnum Tritonis. Valentini Verhandl. no. ss. 62. Die feinere Oſtindiſche Gattung wird bey ihm vorgeſtellet. N | Hebenftr. Muf. Richt. pag. 320. Buccinum laeve. Muſ. Goitvvald. tab. 2. Caps. 10. no. 224. a. it. tab. 3. Caps. 10. no. 226. Leſſers Teftaceotheol. F. ss. pag. 323. und 324. Er fagt, fie komme aus dem Mittellaͤndiſchen Meere, und ſey, wenn ſie friſch, lebhaft von Farbe und unbeſchaͤdiget fey, für rar zu halten. Das erſtere gilt nur, wie wir in der Folge ſehen werden, von einer Art derſelben. Sebae thefaurus tab. 81. Buccina Tritonis, teſta conſtant valde craſſa. Spirae veluti ſuturis inter fe committuntur. Labio plerumque lato, eraſſo, intus magnis dentibus conſito, gaudent. Corpus fpadiceis maculis, pro- pemodum vt plumae perdicum, diſtinguitur. Davila Catal. pag. 148. no. 206. Grand Bucein des Indes, ventru, imi- tant le plumage de la perdrix, à trois rangs de bourrelets, et à levre exte- rieure dentelèẽe. On le nomme Trompe marine, ou Conque de Triton. Linnaei Syſt. Naturae. Edit. 10. no. 488. pag. 754. Edit. 12. no. 560. pag. 1222. Murex Tritonis, teſta ventricoſa oblonga laevi, anfractibus rotundatis apertura dentata, cau- Conchylien⸗Cabinet IV. Band. P da 114 Daß Geſchlecht der Kinkhörner. T. 134 u. 135. Fig. 1277. etc, da brevi. In oriente et Africa etiam hodie pro cornu militari a Paſtoribus uſurpatur vehementiori ſono quam tubae ſtentoreae vulgaris aut cornu capri. Buccina jam priscos cogebat ad arma Quirites. Anfractus diſtincti ſutura no- duloſa, hinc inde quafi abſeifſi et agglutinati nodo. Apex faepe diffractus. Columella ſtriis transverſis nigris. Color lividus nigro quafi imbricatus. 5 Mus. Reg. Vr. pag. 642. no. 324. Teſta ovata maxima ven- tricoſa, deſinens in fpiram longiſſimam, ſulcis 8 alternis, obliteratis. An- fractuum margo ſuperior contractus plerisque moniliformis. Color pallidus undulatus luteo ferrugineoque. Spira, anfractibus 12, adfperfa tuberculis elevatis et ſuturis variis, alternis, craflis. Apertura ovata intus flava. La- bii exterioris margo patulus dentatus. Labium interius patens adnatum, transverſe rugoſum, baſi notatum aliquot denticulis. Cauda brevis. Knorrens Delic. Nat. tom. I. B. 6. fig. 1. 5 Knorrens Vergnuͤgen ic. tom. 2. tab. 16. fig. 2. 3. tom. 5. tab. 5. fig. 1. v. Born Ber Muſ. Caeſ. pag. 316. Murex Tritonis, tefta oblonga ven- tricofa, albo fuscoque variegata, anfractibus teretibus, prope ſuturam cre- nulatis , varicibus longitudinalibus, apertura denticulata. Favart d’Herbigny Dict. Vol. I. pag. 258. Trompe marine. Conque de Triton des Indes. Buccinum - novem vel decem vel etiam vndecim fpiris elatis convexis, cum pluribus coftis lamelloſis gradatim difpofitis conftans et diftinetum maculis ex fufco rubefcentibus, aureis, carneis, undulatis et ficut pennatis; faſciatim et elegantiſſime depictum; apertura ſpatioſa, labro ar- cuatim expanſo, fimbriato, dentibus validis armato, columella rugoſa, et canali aperto paulum elongato inſignitum, buceinum Tritonis appellatum. Kegenfuſs. tom. 2. tab. 5. fig. 46. Die Tritonshoͤrner behaupten unter den Schnecken wegen ihrer an⸗ ſehnlichen Gröffe und reitzenden Farbenmiſchung einen ſehr vorzuͤglichen Rang. Sie haben gemeiniglich 8 biß 12 Windungen, je nachdem fie aus verſchiedenen Weltmeeren, aus Oft: oder Weſtindien daher kommen. Die erſte bey der weiten Mundoͤfnung hat eine ſehr ſtarke Rundung und Woͤl⸗ bung, die andern werden bey jedem Umlaufe um ein groſſes kleiner und en⸗ digen ſich endlich in eine rothe vielmals ganz durchſichtige Spitze. Unter 50 Stuͤcken wird man aber kaum ein einiges an ſeiner Spitze voͤllig unbe⸗ ſchaͤdigtes Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 134 u. 135. Fig. 1277. etc, 115 ſchaͤdigtes Stüf erblicken und antreffen. Dagegen entdecket man anſtatt der abgebrochenen Spitze ſowohl bey dieſer als bey vielen andern in apice laͤdirten Schnecken einen platten Schnirkel von eben der Art, wie immer bey der helice decollata angetroffen wird, dadurch alſo der Einwohner ſei⸗ ne verlohrne Thurmſpitze wieder ſo gut zu ergaͤnzen, und die verurſachte ihm hoͤchſtnachtheilige Oefnung wieder ſo veſt zu verſchlieſſen ſuchet, als es ihm möglich faͤllt. Die aͤuſſere Oberfläche hat in der Rundung viele erha⸗ bene Guͤrtel und vertiefte Furchen, (Linne zaͤhlet auf dem erſten Gewin⸗ de 8 / wir bey einigen wohl 12) die ſich endlich bey dem dicken Lippenſaum in braune Falten und zahnfoͤrmige Spitzen endigen. Die Zeichnung beſteht in regelmäßigen, abwechſelnden, dunkelbraunen, blaulichten, weiſſen, halb⸗ mondfoͤrmigen Flecken, (andere reden von Flammen) welche die Zeichnung deutlicher darſtellet, als es Worte zu thun im Stande ſind. Starke dicke Seitenklammern und Leiſten entdecket man wieder auf allen Windungen. Doch haben die Oſtindiſchen Stuͤcke dieſer Art mehrere derſelben, als die Weſtindiſchen. Je mehr ſich die Gewinde der Spitze naͤhern, deſtomehr vermindert ſich die Schoͤnheit der Schattirung und die Regelmaͤßigkeit der Flecken. Die lezten, hoͤchſten und oberſten Windungen ſind bey einigen wie geglaͤttet und dabey roth, bey andern, vornemlich bey den Oſtindiſchen, mit einigen Reihen kleiner Knoten, wie mit einer Corallenſchnur umwunden, (ſie ſind, wie es Linne zu nennen pfleget, moniliformes) die Seitenklam⸗ mern ſtehen bey meinen Stuͤcken auch ſo gar an den hoͤchſten und oberſten Gewinden hervor, und koͤnnen alſo unmoͤglich alle, Lippen ehemaliger Maundoͤfnungen geweſen ſeyn. Da ſich dieſe bekannte Schnecke in den Haͤnden aller Sammler und Liebhaber befindet, ſo halte ich es fuͤr unnoͤthig und uͤberfluͤßig mich in eine weitlaͤuftigere und umſtaͤndlichere Beſchreibung derſelben einzulaſſen — ſonſt wuͤrde noch von den tief eingezogenen und gleichſam eingeſchnuͤrten und den wieder gekerbten Guͤrteln bey der Verbindung der Gewinde — von der völlig eyfoͤrmigen Geſtalt der Mundöfnung; von den ſchwarzen und weiſſen merkwuͤrdigen Fakten und Streifen der innern Spindellefze; von den innern weiß und ſchwarz gefärbten Zähnen der aͤuſſern Lippe, und de⸗ ren breiten Abfage und ſtark erhobenem Lippenwulſte; von der eigentlichen Anzahl der Seitenklammern, der 2 N der Lippenzaͤhne; von dem . zwar 116 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 134 u. 135. Fig. 1277. etc. zwar nur kurzen aber ſehr tief ausgehoͤhlten rinnenartigen Schnabel — gar vieles reden koͤnnen. N ö Daß dieſe Schnecke den Hirten im Orient und in Africa zu einer Trom⸗ pete diene, und damit ein ſtaͤrkerer Laut und Schall, als durch ein Sprach⸗ rohr und Widderhorn erreget werden koͤnne, haben wir ſchon aus den oben angeführten Worten des Linnaei vernommen. Er nennet die teftam die⸗ ſer Schnecke maximam, und es iſt wahr, fie erreichen vielmals die Groͤſſe von anderthalb Schuhen, wie ich denn ſelbſt ein ſo groſſes wohl erhaltenes praͤchtiges Stuͤk mit der ſchoͤnſten hellrothen Mundoͤfnung beſitze. Zu mei⸗ ner eigenen groͤſten Verwunderung aber, kan ich daran nur 8 Umlaͤufe und Windungen unterſcheiden, da ich kleine Stuͤcke dieſer Art, die kaum einen Finger lang ſind, beſitze, die eben ſo viel Windungen haben. Von dem Einwohner, welcher in dieſen Schaalen wohnet, will ich den Rumph re; den laſſen. „Ich habe einmal — ſpricht derſelbe in ſeiner leſenswuͤrdigen „Amboiniſchen Raritaͤtenkammer pag. ss. in der teutſchen Ausgabe — „eine der groͤſten Schnecken dieſer Art Tritonshoͤrner in einer Fiſchreuſe, „dahinein fie gekrochen war, auf Hitoͤn (einer Inſul ohnweit Amboina) „bekommen. Das Thier hatte feinen Halß herausgeſtrecket in der Dicke ei⸗ „nes ſtarken Menſchenarmes, und da ich ſeinen Deckel herunter ſchneiden „wolte, zog es mir die Hand mit ſamt dem Meſſer hinein, daß ich alle „Muͤhe hatte mit meiner Hand wieder hinaus, und hernach mit dem Meſ— „fer durchs dicke Fleiſch deſſelben hindurch zu kommen. Das Thier hat „ hinten ein roͤthliches Fleiſch und Fett, welches gut zu eſſen iſt. Das voͤr⸗ „ derſte aber iſt zu hart. In dem Magen des Thieresthabe ich Stuͤcken von „Muſchelſchaalen, Corallen und Kieſelſteinchen angetroffen., Sie wohnen beydes in Oſt⸗ und Weſtindien, wie auch im mittellaͤndi⸗ ſchen Meere. Die Weſtindiſchen ſind kuͤrzer und mehr aufgetrieben oder bauchiger, groͤber, ſchwerer, auch ſpielen ihre braunen und weiſſen Farben mehr ins blaulichte. Viele der Oſtindiſchen ſind ungleich feiner, ſchmaͤler, länger, geſtrekter, an den oͤberſten Windungen knotenreicher, an den un⸗ terſten farbichter, in der ganzen Zeichnung der federfoͤrmigen Flecken regel: maͤßiger und anſehnlicher, und bey der Verbindung ihrer Umlaͤufe gekerb⸗ ter und eingezogener. Man zaͤhlet an ihnen mehrere Windungen und Sei⸗ tenleiſten. | Unſer . 0 diſche. Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 134 u. 13 5. Fig. 1297. etc. 117 Unſer verewigter Martini hat erſt kurz vor ſeinem Tode einige recht feine Oſtindiſche Stuͤcke dieſer Art von ſeinen durch die veſten Bande der zaͤrtlichſten Freundſchaft mit ihm verbundenen Copenhagenſchen Freunden erhalten, als es ſchon zu ſpaͤt geweſen ihre Abbildung in dieſem Werke zu veranſtalten. Wir finden daher auf der 134 und 135 Tafel bloß Weſtin⸗ Pig. 1277. ſtellet die innere aller Aufmerkſamkeit wuͤrdige Bauart der Tritonshoͤrner dar. Nur vermiſſen wir in den oberſten Windungen die Spindel oder columellam; auch iſt bey der Abzeichnung und Illumination die innere, freylich aus dem weiſſen ins blaulichte fallende Farbe, viel zu blau aufgetragen worden. Die abwechſelnden weiſſen und ſchwarzbraunen Falten und Streifen der Spindellefze gehen bey allen Umdrehungen biß zur Spitze hinauf, nur mit dem Unterſchiede, daß ſie bald zur rechten bald zur linken Seite geſehen werden, und allemahl eine Seitenklammer gegen uͤber ſtehend haben. Hinter und uͤber den Falten erſcheinet die Spindelwoͤl⸗ bung (ich rede nicht von der innern Woͤlbung oder Wand der Gewinde, als welche aus dem weiſſen ſtark ins lichtblaue Fat) eben fo gezeichnet und federförmig, mit weiſſen und braunen Flecken bemahlet, wie auf der Ober⸗ fläche. Eine fo groſſe Schnecke läßt ſich fuͤglicher auf einem Sand und Lei chenſtein, als auf der kleinen Scheibe einer Schleifmaſchine abſchleifen. Die ganze Kunſt beſtehet kuͤrzlich darinnen. Man reibet eine ſolche Schne⸗ cke deren innern Bau man gerne ſehen möchte, fo lange auf dem naßge⸗ machten mit Sand beſtreueten Steine hin und wieder, biß eine Oefnung nach der andern ſichtbar geworden und biß man ſeinen Zwek — das Profil oder den völligen Durchſchnitt der Schnecke zu erhalten, erreichet. Fig. 1278 und 1275. iſt ein junges glattes an feinen oͤberſten Gewinden mit feinen weiſſen Puncten geſtippeltes roſenrothes Tritonshorn beym Klein in feinem mech. oſtrac. wird es $. 126. Spec. 4. genannt Buceinum Tritonis minus erocei vel aurei coloris. Belg. het oranje Trompetje, und in v. Borns Indice Maf. Caeſ. pag. 316. wird davon folgende Anzeige gegeben: Murex Tritonis — tefta attenuata rofea et luteſcens, immaculata. Fig. 1280 und 128 . iſt eine weit kleinere aber mehr geſtreifte Art Apex roſeus, ſulci transverſi ſtriati, anfractibus ſuperioribus albo punctatis. P 3 Ne⸗ \ 118 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 134 u. 135. Fig. 1277. etc. Nebenher will ich nur noch dieſes anmerken, daß die kleinern weit ſeltener vorkommen, als die groͤſſern. Tab. 135. Fig. 1282 und 1293. finden wir ſolche lt. Zritonshöre ner wie fie vorhin ausführlicher beſchrieben worden. Die Abbildung der feinern Oſtindiſchen Gattungen muͤſſen wir biß zum Supplementbande verſparen. Wer ſie aber gerne vorgeſtellet ſehen will, den verweiſe ich auf Valentins Verhandl. no. 66. 67. und noch mehr aufs Knorriſche Vergnügen der Augen und des Gemuͤthes tom. s. tab. 5. fig. 1. Die Stuͤcke ſo Kegenfuß im zten Bande feines Conchylienwerkes auf der sten Tafel fig. 46. von der Seite der Mündung und des Ruͤckens ſehr fein und treffend abgebildet, wuͤrden gar leicht, wenn ſie nur etwas ſchmal⸗ baͤuchiger waͤren, fuͤr Oſtindiſche angeſehen werden. Es ſind aber nach ſeinem eigenen Geſtaͤndniſſe nur Weſtindiſche, die er vormals ſelbſt beſeſſen. Rumph belehret uns, daß rechte gute Stuͤcke ſelbſt in Oſtindien und auf Amboina mit einigen Gulden bezahlet wuͤrden. Ich beſinne mich vor etwa 30 Jahren auf der Leipziger Meſſe in dem Gewoͤlbe eines Naturalienhaͤnd⸗ lers ein Paar recht groſſe praͤchtige faſt anderthalb Schuh lange Oſtindiſche Tritonshoͤrner geſehen zu haben, die damals eben mit 50 Rthlr. bezahlt und (wo ich nicht gaͤnzlich irre) fuͤr das e Cabinet zu Dreßden waren erkaufet worden. 8 en, Lab. 136. Fig. 1284 und 1285. In mufeo noftro, > Das grobe knollichte und knotige Tritonshorn. Buceinum Tritonis ventricoſius valde nodofum. Liſt. Hiſtor. Conchyl. tab. 960. fig. B. Buccinum breviroſtrum maximum ventricoſius ex rufo nebulatum nodoſum. Und in dem eigenhaͤndigen Exem- plar des Liſters iſt folgendes mit der Feder des Doct. Cray dabey geſchrie⸗ ben worden, Buceinum maximum variegatum Fabii Columnae quod apud ipſum ſed ſupinum tantum reperies. Klein meth. oſtrac. H. 126: fpec. 3. pag. 43. Buceinum Tritonis nebulatum - feu nubeculofum, nubes maculis imitans, ex rufo maximum, W an Heben- Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 136. Fig. 1284. 1285. 119 Hiebenſtreit Muf. Richt. pag. 321. Das dickbaͤuchige Tritonshorn mit kur⸗ zer Spitze. 8 a =! Muſ. Gottwald. Capf. 10. tab. 3. no. 224. Dieß Stüf gehöret ohnſtreitig im mittellaͤndiſchen Meere zu Haufe, aus welchem Gewaͤſſen ich mehrere dieſer Art geſehen habe. Niemand wird ihm den Namen des Tritonshorns ſtreitig machen. Und doch weichet es in einigen außerweſentlichen Stuͤcken von der Geſtalt und Bauart deſſelben merklich ab. Die groſſen weiſſen braunrothen und braungelben Flecken ha⸗ ben bey demſelben keine ſo ordentliche regelmaͤßige und flammichte Zeich⸗ nung, als bey den vorhergehenden Gattungen. Die Wulſte und Seiten⸗ klammern ſind ganz anders geſtaltet. Die unterſten Gewinde ſind rund um⸗ her mit ſtarken hohlen Knoten beſetzet, welche ſich an den oberſten in klei⸗ ne Koͤrner verjuͤngen und verlieren. Den Guͤrteln und Streifen, welche am Fuſſe eines jeden Gewindes oder bey der Verbindung der Stockwerke geſehen werden, fehlet die Einkerbung, welche bey allen vorigen Arten der Tritonshoͤrner fo merklich ins Auge fiel. Auch bey der Muͤndung ver: miſſe ich die reitzende Schattirung, dadurch bey den andern Tritonen die in⸗ nere und aͤuſſere Lippe fo ſehr verſchoͤnert ued herausgezeichnet wurde. Wer blos fuͤrs Auge ſammlet und feine Conchylien nur zur Parade auf: ſtellet, der wird ſolchen Stuͤcken — die nicht anſehnlicher als das jetzige — ſchwerlich einen Platz unter ſeinen Conchyliologiſchen Kleinodien und Reichthuͤmern vergoͤnnen. Wer aber wiſſenſchaftlich ſammlet, und es darauf anträget, die verſchiedenen Gattungen und Abaͤnderungen nach der Verſchiedenheit der Wohnorte und Weltmeere ſorgfaͤltigſt zu bemerken, der wird es nicht verachten — dem wird es ganz willkommen ſeyn. Eben bringt man mir eine aufgeſchliffene dieſer Art, die ich in der Geſchwindig⸗ keit abziehen laſſen, um doch mit groͤſſerer Zuverlaͤſſigkeit von der Beſchaf⸗ fenheit ihrer innern Cammern reden zu koͤnnen. Anſtatt der artigen blau⸗ lichten und roͤthlichen Schattirung, welche die Gewoͤlbe anderer Tritonen nicht wenig verſchoͤnert, finde ich hier nur die nackten weiſſen Waͤnde. Anſtatt der angenehmen ſchwarz und weiß abwechſelnden Falten der Spin⸗ dellefze und Saͤule, finde ich hier keine einzige Falte, ſondern eine bloſſe glatte weiſſe Spindel, deren untere weiſſe Lefze ſich weit mehr uͤber den ganzen Bauch umleget, uͤberbieget und ausbreitet als bey andern Tritons⸗ 5 hoͤr⸗ 120 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 136 u. 137. Fig. 1286. etc. hoͤrnern. Ich muß auch noch dieß anmerken: ſo ſchlecht wie dies unter obiger Figur vorgeſtellte Stud find durchaus nicht alle aus dem mittellaͤn⸗ diſchen Meer kommende Tritonshoͤrner. Es giebt auch vortrefliche Stuͤ⸗ cke unter denſelben. Tab. 136. Ez, 1286 Tab. 136. Fig. 1286. und 1287. 5 er wie auch Tab. 137. Fig 1288 bis 1291. Fig. 1288 1 f 5 1291. Das geſtreifte, bandirte, gefleckte Achatkinkhorn. Buccinum achatinum ſtriatum faſciatum, nebulatum, columella duplicata, labro producto in ambitu ſerrato. Die Tulpe. Die Achatbirne. Zeig. de gebande Achaathoorn. Tulipa. Gall. La poire d' Agathe. La Tulipe. L'agatine. Liſt. Hiſt. Conchyl, tab. 910 fig. 1. Buccinum roftratum ponderofum laeve raris lineis rufis circumdatum. E ſinu Compeche — auch meldet er es in den Beyſchriften, daß er fie vom Ausfluße des Mififippi erhalten. Tab. sr r. fig. 2. Buccinum roſtratum grande raris lineis cireumdatum, non nifi ima parte cujusque orbis ſtriata. Nach der Beyſchrift fo mit der Feder dem eigenthuͤmlichen Exemplar der Lit. Conchyl. beygefuͤget worden, bezeuget er es, daß er ſie aus dem Meerbuſen Campeche bekommen — daß Bonanni in Recreat. no. 137. pag. 136. eben dergleichen vorſtellen laſſen. — Alsdann folget eine Anmerkung in Engliſcher Sprache — Hier iſt ſie „„The litle Eminenties, or warts, that are figured on the Edge of the Shells „Mouth, are ill repreſented; the Shells having none, but black Specks-in „ thoſe places, derived from the Termination of the black Lines. As is to „be feen in a Shell I have, vvhich is broke on the Edjes. One of theſe I „have ſeen s Inches long. d. 10. Octobr. 1201. -Ich kan es mit keiner Ge; wißheit beſtimmen, ob dieſe Beyſchrift vom Liſter ſelbſt oder von ſeinem Freunde dem Pettiver oder Gray herruͤhre. Der Sinn dieſer Worte ift ungefaͤhr dieſer „die kleinen Erhebungen oder Warzen, welche am Rande „der Muͤndung abgezeichnet worden, ſind nur ſchlecht vorgeſtellet — da „die Schnecke deren keine hat, ſondern an deren Stelle nur ſchwarze „Flecken weiſet, welche an den aͤuſſerſten Enden der ſchwarzen Linien | „ ſtehen , wie zu fehen ift an einer Schnecke die ich habe, welche an den N a „Enden BT j BEN Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 136 u. 137. Fig. 1286. etc. 121 „Enden zerbrochen iſt. Eine von dieſen, ſo ich geſehen habe, iſt 6 Zoll „lang“ Zuletzt wird auch noch die Zeit beſtimmet, wann dieſe Worte geſchrie⸗ ben worden. Dieſe ziemlich unerhebliche Anmerkung, welche dazu etwas unrichtiges behauptet — (denn ſie leugnet es, daß kleine Zähne am Rande der Muͤndung beym Ende der ſchwarzen Linien vorhanden waͤren, ſo wie ſie Eiſter abzeichnen laſſen — da doch wuͤrklich dergleichen bey un⸗ beſchaͤdigten Exemplaren deutlich zu ſehen find —) würde ich gaͤnzlich hin⸗ weggelaſſen haben, wenn ich es mir nicht zum Geſetze gemacht, alle Bey⸗ ſchriften, ſo beym Liſter beygeſchrieben worden, nach und nach meinen Le⸗ fern bekannt zu machen. Viele ſehr anmerkungswuͤrdige und erhebliche werden uns ſchon wegen einiger unerheblichen ſchadlos halten. Klein meth. oſtrac. $. 143. ſp. 6. pag. 51. Simpulum achatinum. Eſt quafi cochlea lunaris roſtrata, labio effufo in roſtrum bene recurvum producto, intus ſtrigato et in limbo leviter dentato. Extra inter maculas fuscas alba vittata. ib. Spec. VII. Simpulum lineatum grande in ima parte ſpirae tantum ſtriatum, labro producto, in ambitu denticulato. - Bonanni Recreat. no. 187. Pag. 136. Muf. Kircher. no. 187. pag. 460. Omnium agmen ducat Buccina laevis et nitida, e duplici faſcia candida, qua primus orbis eingitur dicitur faſciata. In mucronem deinde acuminatur ſenis minoribus ſpiris a quarta cochleae parte commenſuratum. Oris labrum parvulis veluti aciculae globulis diſtingui- tur, in parte gibboſa notulae furvae et ravae (ſchwarzgelbe) colorem vino- ſum frequenter decorant. It. Muſ. Kircher. no. 304. pag. 475. Buccinamaximo pretio habita ob colo- rem. Carneus enim ille eft aureis maculis intermiftus, lineolis fulvis inſuper adjectis, quae fpatio fere aequali inter fe fervato, quinque orbium, quibus conſtat, ductum ſequuntur. Rumpb tab. 49. fig. H. Die bandirte Achatſchnecke. gebande Achaat-hoorn. Von dieſer giebt es mehrere Arten. Denn etliche ſind braun, andere etwas heller gefleckt. | Pettiver Mem, Ao. 1708. pag. 190. b. 14. Buccinum Jamaic. faſeiatum tenue. Sloane Hift. Nat. Jamaicae tom. >. pag. 245. 0. 7. Ich fand fie‘ ſpricht er, von verſchiedener Groͤſſe und Alter im Meere u Jamaica, bekam fie auch Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Q von | y 7 e 8907 | ® 0 E 122 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 136. Uu. 137. Fig. 1286. etc, von der Inſul Beata und vom Miſſiſippi Sluß. Er citiret dabey obige Figur des Pettivers. Gualtieri tab. 46. Fig. A. Buceinum majus aeltere roſtratum, ore fimplici, laeve ex candido et plumbeo elegantiſſime nebulatum, lineis raris- parallelis ſubrubris nitidiſſime circumdatum. Dargenville tab. 10. fig. K. Ce Buccin eſt remarquable par ſa belle mar- brure de couleur brune fur un fond blanc: rien n’imite mieux la Tulipe. Sa queue eſt à ſtries plus marquees que le reſte de fon corps. pag. 218. K. 2. Bucein en forme de bouteille, à ſtries et tachetè de brun für un fond blanc. Leſſers Teſtaceoth. $. ss. fig. M. pag. 297. Das umwundene Achathorn mit ſchmalen weiſſen Queerbinden. Wenn er es in der Note meldet dieſes Achathorn heiſſe bey andern, Cochlea lutaria — oder auch Buccinum vin culatum: ſo hat beydes keinen Grund — denn wer wollte eine ſo ſchoͤn gebildete Schnecke jemals einer Kothſchnecke oder im Kothe lebende Schne⸗ ke genannt haben? — das Wort vinculatum Buc, wird nur bey ſolchen Schalen gebrauchet, welche mit Seitenklammern verſehen ſind, und deren Gewinde dadurch wie verbunden, zuſammengehalten und aneinander ge⸗ klammert werden. Unſere Schnecke aber ermangelt aller Seitenteiften und Klammern. Folglich ſchickt ſich dieß Wort hier gar nicht her. Regenfilſs. tom. 1. tab. 9. fig. 35. g > tom. 2. tab. 2. fig. 16. ‚Hebenftreit Muf. Richter. pag. 321. Buccinum filis eindtum, Das dickſcha⸗ lichte Buccinum mit haarfoͤrmigen Linien umwunden. Davila Catal. pag. 150. no. 212. bis 215. Buccin blanc, Sea dans ſon efpece, marbrè de roux et rayes de brun, à orbes ceints d'un petit cordon granuleux, nomme en France Tulipe et en Hollande Agatbine. Ex ver: ſichert es fie mit ihrem Deckel oder operculo gehabt zu haben. Une autre Tulipe marbree d' orangè et de fouci clair, Sebae theſ. tom. 3. tab. 71. fig. 23. bis 32. Cochlearum achatinarum varia hic exhibemus ſpecimina, quae ob fingulares colorum macularum, faſciarum, quibus ornantur, varietates, curioſis in pretio ſunt. Vtraque facie confpi- ciendas ſiſto. Nec vacat tamen fingulas feorfim deſeribere. Muf. Gottwald tab, 3. Capſ. 9. 0. 220. a. b. Linnaei Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. I. 136. u. 137. F.1286.etc, 123 Linnaei Syft. Nat. Edit. 10. no. 489. pag. 754. - - Edit. 12. no, 562. pag. 1223. Tulipa murex, teſta ven- 5 tricoſa oblonga laevi, anfractibus rotundatis, ſutura geminata apertura uni- FPlicata (beydes fehlt in der edit. 10. da heißt 8 teſta - apertura laevi) cauda patula ſtriata. In dem Muſ. Reg. Vr. wird dieß Stuͤck gaͤnzlich vermiſſet. Muſeum Leerfianum pag. 34. no. 283. Tvvee zeer capitale en ongemeen ſchoone gebande Agate-hoorens, find auf diefer auction für 16 hollaͤndiſche Gulden verEaufet worden. Bnorrs Vergnügen. tom. s. tab. 18. fig. 5. Die braune Achatartige Bin * x - tom. s. tab. 19. fig. 1. Die rothe Achatbirne. D. 5 Index Muf. Caeſ. pag. 3 19. Murex Tulipa, teſta oblonga ventri- cofa laevi, anfractibus rotundatis, ſutura geminata; columella uniplicata, roſtro patulo ſtriato. Martini Naturlexicon tom. I. bag 173. it. tom. W. pag. 157. Aurora un⸗ ter den Achatbirnen. Favart d Herbigny. Diction. Vol. 3. pag. 416. Tulipe Buccin. Buccinum canali aperto mediocriter prolongato, laeve, rotundum, ventricoſum ſe- ptem ſpiris convexis exertis et inſuper partim rugoſis conſtans; columella rugoſa, labro leviter in margine dentato et intus ſtriato; magnis maculis fufcis caftaneis et plumbeis, vel coloribus croceis albidis et flavidis variegatum, vel diverſimode depictum et aliquando faſciatum: fed femper cum lineis paral- lelis fufeis vel nigricantibus diſtincte et ſicut intenſe circumſcriptum; tulipa nomine donatum. pag. 417. Les Conchyliogiftes diſtinguent parmi les buc- eins-tulipes une varietè qui eſt d une feule couleur rouſſe avec de lignes -- transverfales, noiratres aflez larges. N Wer ſich die Muͤhe nehmen, und die Nachrichten, 1 0 aus Con⸗ Gyltologiſchen Schriftſtellern von dieſer Gattung muͤhſam geſammlet und vorhin angefuͤhret worden, leſen will, der wird meiner Zuſaͤtze entra—⸗ then koͤnnen. Martini geſtehet es in feinem Naturlexico, (loco ſupra ei- tato) daß er geneigter fey, dieſen Schnecken den Namen der Achatbirnen beyzulegen, ob es gleich vielen Conchyliologen gefallen, ſie Tulpen zu nennen. Denn man habe ſchon eine Tulpe unter den Meereicheln, und 5 Q2 2 eine 124 Das Geſchlecht der Kinfhörner. I. 136. u. 137. F. 1286-1291. eine Tulpe unter den Voluten (conus tulipa Linnaei no. 323.) Ich daͤchte aber doch, dieß muͤſſe uns nicht hindern, ebenfalls Tulpen unter den geſtreif⸗ ten Kinkhoͤrnern, oder, wie ich fie lieber nennen möchte, unter den kurzen Spindeln, zuzulaſſen. Es hat keine Gefahr, daß ſie mit den Tulpen unter den Meereicheln und unter den Tutenſchnecken werde vermiſchet werden. Sie ſind in ihrer ganzen Form und Bauart viel zu ſehr unterſchieden. Sie erwachſen zu einer anſehnlichen Gröffe und Höhe. Favart d Herbigny behauptet es, fie würden bis ſieben Zoll lang und etwa halb fo breit. Ich habe Stücken, die neun Zoll lang ſind, und unſer Herr Spengler hat noch groͤſſere. | Die ſchwarzen Parallellinien, welche um alle ihre Gewinde herum laufen und ſich bey der Muͤndungslippe in kleine ſchwarze hervorſtehende Zaͤhngen endigen, welche Bonanni ganz richtig kleinen Nadelkoͤpfen ver⸗ gleichet und ſie globulos aciculae nennet — dergleichen aber nur bey einer ganz unverſehrten Mündung deutlich bemerket werden koͤnnen — die zier⸗ lichen Einkerbungen ihrer Guͤrtel bey der Verbindung der Umlaͤufe und Windungen (furura geminata, welche fie mit den Tritonen gemein haben) die merklichen Streifen, welche ſich bey aller uͤbrigen Glaͤtte ihrer Schale an der untern Naſe (am roſtro canaliculato oder der eauda) befinden; die Durchſichtigkeit des ganzen Gehaͤuſes, die ſchoͤne Achatfarbe ihrer Ober⸗ flaͤche, welche hin und wieder durch anſehnliche Flecken umwoͤlket, aber gewiß hiedurch nicht entſtellet, ſondern vielmehr verſchoͤnert wird; die beyden Falten ihrer Spindelſaͤule, welche durch alle 8 Gewinde bis zur oberſten Spitze hindurch laufen — das ſind lauter Eigenſchaften, welche die Aufmerkſamkeit eines Conchylien Freundes und Beobachters er⸗ regen und verdienen. Zinne redet in feinem. Syftem Edit. 10. nur von einer apertura oder columella laevi — in feiner ı2ten Edit. wird es ſchon apertura uniplicata — es iſt aber gewiß duplicata — denn ſie hat zwo Falten, wie dieß am deutlichſten beym Aufſchleifen wahrgenommen werden kan. Vielmahls haben wir ſchon Schnecken angetroffen, welche bey aller aͤuſſern Rauhigkeit innerlich glatt und glänzend geweſen. Bey der jetzigen iſt es ganz anders bewandt. So glatt fie von auſſen erſcheinet, ſo bemerket man doch einige Rauhigkeit von innen. Denn ſie iſt innerlich fein geriffelt wie die Thee und Coffee⸗Taſſen des Dresdener Porcellains innerlich geriffelt zu ſeyn pflegen. Auch innerlich ſpielen die e g arben⸗ Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. T. 136. u. 137. F. 1286-1291. 125 Farbenmiſchungen — und an den Gewoͤlben der innern Spindelſaͤule iſt alles ſo achatfarbig bemahlet und bezeichnet wie bey dem aͤuſſern Ober kleide. Sie wohnen in den weſtindiſchen Gewaͤſſern. Woher ſie Liſter, Pettiver und Sloane bekommen, haben wir vorhin vernommen. Hier er» halten wir ſie reichlich von der Inſul St. Croix und von andern dem koͤnig⸗ lich Daͤniſchen Scepter unterworfenen Antilliſchen oder Caraibiſchen Ey⸗ landen. So ſehr ſie in Abſicht ihrer Form und Bauart uͤbereinſtimmen, ſo ſehr ſind ſie dennoch in Abſicht ihrer Farben, Flecken und Schattirungen unterſchieden. Ich will doch einige der vornehmſten Abaͤnderungen nahm⸗ haft machen. Bey Fig. 1286. erblicken wir die weiß und braun gefteckte Tulpe, de⸗ ren innere Farbe ins lichtblaue fallt. Diejenige ſo bey Fig. 1287. vorgeſtellet worden, koͤnnte man etwa wegen ihrer einfoͤrmigen gelbbraunen Farbe die Negerin oder die 7 nerin nennen. Sie iſt weit ſeltener als die vorige. Bey Fig. 1288. und 1289. finden wir die groſſe anſehnliche Tulpe mit orangefarbenen oder auch dunkelrothen Wolken auf weiſſem Grunde, deren innere Farbe vielmals einer rothen Glut gleichet. Ihre ſchwarzen Paral⸗ lellinien ſcheinen gleichfam mit ſchwaͤrzerer Tinte und ſtaͤrkern Federkielen gezogen zu ſeyn, wie bey der braunen gewoͤlkten Tulpe. Man halte nur beyde Arten mit ihrer Mundoͤffnung gegen das Licht oder gegen die Son⸗ nenſtrahlen, ſo wird der Unterſchied nur deſto ſichtbarer einleuchten. Wir wuͤrden es veſtiglich glauben, daß der ſeelige Martini dieſe und keine andere im Geſichte gehabt haben koͤnne, da er in ſeinem Naturlexico von einer Aurora unter den Achatbirnen redet. Allein er giebt dieſen ſchoͤnen Na⸗ men der bey Fig. 1290. und 1291. abgebildeten. Hier ſind davon ſeine eige⸗ nen Worte aus dem Naturlexico Tom. IV. pag. 157. „„Die Aurora ift allerdings eine der praͤchtigſten Spielarten unter „den Kinfhörnern, die man fonft auch Tulpen zu nennen pfleget. Ob⸗ „gleich aus einem gelblichen Grunde hier bloß ein aurorenfarbiges roth „ hervorglaͤnzet; fo geben doch die ſchwarzen Queerlinien und lezten 3 ſchwarzbraunen Gewinde, 2 5 der anaenehinen roͤthlichen Muͤn⸗ O3 „ dung 126 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 138. Fig. 1292-1296. „dung dieſer Schale, derſelben vor andern ihren Schweſtern ein „ vorzuͤgliches Anſehen“. P 1552. Tab. 138. Fig. 1292. biß 1296. In muſeo noſtro et in omni- 5 bus Muſeis haud infrequentes. | Einige Nordiſche und Ißlaͤndiſche geſtreifte, gefaltene und gegitterte 1 Kinkhoͤrner. ö Buccina N orwagica et Islandica ſtriata, plicata, et clathrata, Belg. geſtrepte Nordfche Kinkhoorens. Dan. Konger. Norw. Konunger. ' Cal. Buecins du Nord à bouche ovale. Wenn ich mir ſelber rathen duͤrfen, ſo wuͤrde ich die ganze Unterabthei⸗ lung, welche von geſtreiften Kinkhoͤrnern handelt — obgleich auch Liſter ſie alfo zu nennen pfleget — hinweggelaſſen, und ſchon bey den Tritonen und noch mehr bey den Tulpen, die zte Gattung der Kinkhoͤrner mit Schnaͤ⸗ beln angefangen, und ſie kurze Spindeln genannt haben. Daß Martini ſelber bey dieſer Eintheilung gewanket, erſehe ich aus ſeinem Naturlexico Tom. J. pag. 174. woſelbſt von den Tulpen, die in dieſem Syſtem. Werke geſtreifte Kinkhoͤrner heiſſen, die Worte geleſen werden „wegen der oben in einer kurzen Röhre verlängerten Muͤndung rechnet man fie unter die kurzen Spindeln,, und daß er geneigt geweſen, dieſe auf der 138 Ta: fel befindliche Nordiſche und Ißlaͤndiſche, ferner jene auf der 139 Tafel vorgeſtellte, den kurzen Spindeln beyzugeſellen, erfahre ich aus der Ueber⸗ ſchrift dieſer Tafeln, wo ſie im Kupferſtich Fuſi breves heiſſen. Allein da dieſe Nordiſchen in ſeinem Verzeichniß eine Sammlung von Naturalien und in dem darinnen befindlichen Syſtemat. Anhange von Conchylien pag. 117. no. 234. unter die geſtreiften Kinkhoͤrner gezaͤhlet werden, ſo laſſen wir es uns gefallen dabey zu verharren; und werden die auf der folgenden Tafel abgebildete gleichfalls noch unter dieſem Namen mit durchpaßiren laſſen. Doch verwehren wir es keinem und rathen es vielmehr allen, ſie in der Stille Furze Spindeln zu nennen. d | Lift. Hift. Conchyl. tab. 962. fig. 15. Buccinum breviroſtrum magnum te- nue leviter ſtriatum. Aus der Beyſchrift erlerne ich fo viel, daß er die ſei⸗ nigen vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung bekommen. Er beruft ſich nun auf 5 et 1266. producta, lineis duabus elevatis. Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 138. Fig. 1292-1296. 127 auf Bonanni no. 190. pag. 137. in Recr. und nennet fie tab. 1037. fig. no. 1. 2. Conchylia maris Caſpii. Lift. Hiſt. Animal. Angl. tab. 3. fig. 1. et 3. pag. 155. Buceinum album lae- ve feptem minimum fpirarum — intus Favefeit — operculum tenue colo- re pullo teſtaceum elaudit. Hanc teſtam piſcantur in alto mari apud Scarbo- rough, vbi primum ex his vivas vidimus. Bonanni Recreat. no. 190. pag. 137. Muſ. Kircher. no. 19. pag. 460. Buccina venis orbibus finita, minutiffimis filis transverſe ductis afpera, colore tophaceo in parte externa, interna vero albo. In mari Britannico nafeitur. Pettiver Gazophyl. tab. 27. fig. 2. Leſſer F. 58. lit. mmm. Ein langes Kinkhorn, fo wie Topfſtein ausſieht, und wegen der wellichten Queerſtreifen rauh iſt. Inwendig iſt der Mund gelbweiß oben geröhrelt, und hat an dem inwendigen Gewinde eine breite Lippe cf. no. nnn. 000. Sebae theſ. tom. 3. tab. 39. fig. 75. Buccinum ex freto Davifii. Buceinum brevi-roftro, magnum, tenue, leviter ſtriatum, quod ex freto Davidis mihi allatum, rufo einereum, priore fpira latum et magnum, ore longo patens, ſupra Se quam tenuiſſime ſtriatum eft. — cab. 33. fig. 3-6. Hanc cochleam noſtra quoque littora nee ter offerunt. Littorum cuftodibus Buccinum audit. Balanis obſeſſam mon- ſtrat ſuperficiem, qui et ipfi variis vermiculorum tubulis conſiti ſunt. Coch- l lea ex carneo flaveſcit, oris tamen interiora ad fuſcum vergunt. — tab. 93. fig. 3. Buceinum noſtras Balanis quos tulipas marinas vocant ac tubulis vermium externe adnatis confitum. Colore eſt dilute ci- nereo. Linnaei Syft. Nat. Edit, 10. no. 486, et 497 pag. 754. Fauna Suec. no. 1265 2 - Ecit. 12. Pag. 1222. NO. 558. Murex antiquus , teſta patulo - caudata oblonga, anfractibus octo teretibus. Habitat in Oceano Eu- 3 Simillimus eum ſequenti Buccino vndato. u 0. 559. Murex deſpectus, teſta patulo - ſubeaudata oblonga, bn octo, lineis duabus elevatis. Habitat in oceano ſeptentrionali et in Islandia. Fer Weſtgothicum. tab. s. fig. 8. Cochlea ſpiris oo oblonga, vtrinque Olaf- 128 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 138.Fig. 1292-1296, Olaffens Reife $- 100. pag. 1012. Cochlea acuminata volutionibus transver- falibus 6 ad 2, longitudinalibus 9 ad to. Murex teſta ovata acuta tuberculofa ſpiris 7 carinatis et corniculatis columellae margine protracto reflexo. Otton. Mülleri Zool. Dan. Prodromus pag. 243. no. 2939. Tritonium an- tiquum.-- murex antiquus Linnaei. no. 2940: Tritonium deſpectum, murex deſpectus Linnaei. N 15 8 85 Da Coſta Eleni. Pl. I. fig. 3-5. Angl. The common english Whelk. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 315. Die Nordiſche Spindel, tefta ob- longa ventricofa anfractibus teretibus, roftro recto. i Regenfuſs tom. 2. tab. 4. fig. 36. Unter eben dieſer No. wird auch daſelbſt eine linksgewundene dieſer Art aus der koſtbaren hochgraͤfl. Moltkiſchen Sammlung vorgeſtellet. Favart d’Herbigny Diet. Vol. I. pag. 133. Buccin du Nord. II provient des mers du Nord. Buceinum rotundum ventricoſum, ſtriis cancellatis mi- nutifime reticulatum, ſeptem fpiris convexis in apice acuto definentibus, colore flavido vel ex fulvo nebulatum; apertura magna labro fpiflo arcuatim. expanſo, et canali brevi aperto diſtinctum. Catal. Martini pag. 117. no. 234 und 236. Die Schnecken, welche auf der 138 Tafel abgebildet worden, ſind nir⸗ gends haͤufiger, als in der Nordſee und bey Island zu finden. Bonanni redet nur von 6 Windungen, Liſter verſichert es, ſie muͤſten wenigſtens ſieben haben, Linne findet bey allen achte — und dieſe leztere Behauptung iſt die richtigfte und zuverlaͤßigſte. Die meiften werden 4 biß 6 Zoll lang, doch erwachſen fie auch noch wohl zu einer anſehnlicheren Groͤſſe und Höhe," je nachdem fie etwa einen bequemern Wohnplaz gehabt und eine reichlichere Weide und Nahrung gefunden. Die Serpulae und Balani pflegen ſich dergeſtalt auf der Oberflaͤche die⸗ ſer Schnecken einzuniſteln und anzubauen, als ſey ihnen darauf ein freyer Plaz zur ungehinderten Fortpflanzung ihrer ſich gewaltig vermehrenden und zuſehends ausbreitenden Familien angewieſen worden. Der Prof. Muͤller beleget diejenige Art, welche beym Linne murex deſpectus heißt, im Tom. VI. des vollſt. Naturſyſt. pag. 31s. mit dem Namen der Nordiſchen Spindel, und Hr. v. Born thut ein gleiches in ſeinem Indice muſ. Caeſ. Eine Nor⸗ diſche kurze Spindel möchte fie immerhin heiſſen — Wir wollen aber lie ⸗ ber Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 138. Fig. 1292-1296. 129 ber den Namen der Nordifchen Spindel für eine Rordiſche weit ſpindelfoͤr⸗ migere Art, welche tab. 141. no. 1213 und 1214 vorkommen wird, geſparet und aufgehoben haben. Ä Einige dieſer Schnecken erman geln gänzlich der ‚vielen blaͤtterichten Falten, Knoten und Zacken, wie auch der ſtarken erhobenen Queerſtreifen, und ſcharfen Ribben und Ringe. Sie ſind zwar fein geſtreift, aber weit glaͤtter, ebener, gleichfoͤrmiger als die andern. Davon findet ſich Fig. 1292 ein ziemlich ausgebleichtes, veraltetes, mit balanis und ſerpulis wohl beſeztes Stuͤk, dem der Linngeiſche Name murex antiquus mit Recht zukommt. Dagegen iſt Fig 1294 deſto friſcher. Dergleichen werden ſchon ohnweit Hel⸗ ſingoͤr im Sunde gefangen. Es giebt daſelbſt — ich erzaͤhle dieß nach der Ausſage dortiger Fiſcher — auf gewiſſen Tiefen ganze Baͤnke folder Schne⸗ cken, wo ſie bey tauſenden und hundert tauſenden neben einander liegen. Sie haben ein braunes ganz modeſtes und anſtaͤndiges Oberkleid — Sie nehmen wegen ihrer Haͤrte, wenn man ſie kuͤnſtlich zu reinigen und vol⸗ lends abzuſchleifen weiß, eine vortrefliche Politur an ſich, welcher aber doch dem innern Glanze, den man bey abgeſchliffenen Stuͤcken an den innern Woͤlbungen erblicket, und eben fo gelblich glänzend ausfichet, wie das be kannte engliſche Steinzeug — weichen muß. Schon Liſter zielet drauf, wenn er ſpricht, Intus flavefeit. Von den Linksgewundenen dieſer Art, ſoll im Tractat von den Linksſchnecken geredet werden. Bey Fig. ı293 und 01296. erblicken wir das Ißlaͤndiſche gefaltete Kinkhorn, welches gemeiniglich mit vielen ſenkrechten Falten, ſcharfen Ribben und aufgeworfenen blaͤtte⸗ richten dicken Lippen verſehen iſt, eine eyfoͤrmige Muͤndung, kurzen, etwas ſchief gebogenen Schnabel, und ein ſolch operculum hat, welches einem hornartigen Schilde gleichet. Bey Fig. 1298. ſehen wir endlich noch jene merkwuͤrdige Gattung, wel⸗ che auf der Hoͤhe ihrer acht ſtark abſetzenden Woͤlbungen durch 2 merklich erhobene Streifen, Ribben oder Linien (lineis duabus elevatisl wie Lin ie redet) unterſchieden wird. Sie wird mit ihren ankractibus bicarinatis vom Herrn v Born in feinem Indice Muf. Caeſ. für eine Art zweykieliger arua⸗ niſcher Spindeln gehalten. Wie ſehr ſie von wahren aruaniſchen Spindeln unterſchieden fey, wird ſich aus der genauen Abbildung derſelben ergeben, die ich naͤchſtens auf einer der folgenden Vignetten zu veranftalten gedenke. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. R Beym 130 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 138. Fig. 1292-1296, Beym Linne heißt unſere Schnecke murex deſpectus, vermuthlich weil er nur ein ſchlechtes Stuͤck dieſer ſonſt gewiß nicht ſo gar unanſehnlichen Schne⸗ cke gehabt — oder wahrſcheinlicher / weil er es bald gemerfet, daß fie bey den Nordiſchen Leuten wenig geachtet, ja gar verachtet werde. Schnecken, die man taͤglich zu finden ı weiß, gelten am wenigſten in ihrer Heimath und in ihrem Vaterlande. Innerlich ſiehet man an dieſer, davonwir hier reden, faſt gar keine Spuren von ihren aͤuſſern Falten, Ribben und Streifen. Die innern Waͤnde werden durch eine feine Glaſur, welche bey einigen weiß, bey andern gelblich, und wieder bey andern gar orangefarbig ausfaͤllt, ſehr verſchoͤnert. Ich vermuthe es aus guten Gruͤnden, daß die Einwohner Del Schneckenhaͤuſer ganz eßbar und ſchmakhaft ſeyn würden. Allein we⸗ der hier noch in Norwegen wird es ſo leichte gewoͤhnlich werden, derg! eichen in unſern „Angrängenden Gewaͤſſern haufenweiſe wohnende Schnecken zu ſpeiſen. In catholiſchen Ländern würde man fie an den Faſttaͤgen zu der ſogenannten Faſtenſpeiſe gewiß begierigſt aufſuchen, und mit gutem Appe⸗ tit verzehren. Aber bey uns haben ſie gute Ruhe — auch zum Kalkbren⸗ nen werden ſie hier zu Lande gar nicht gebraucht, weil man die Kalkſteine aus den vielen Kalkſteinbruͤchen ungleich leichter haben kan — und das Auf⸗ fiſchen dieſer ziemlich tief liegenden Schnecken weit mehr Mühe und Unko⸗ ſten als das Brechen der Kalkſteine verurſachen würde, l Obſ. Da mein liebſter Spengler den Murex antiquus Fig. 1292 und 1294. einigemal mit feinem lebendigen Einwohner aus unſern Gewaͤſßern ge» Tab. 139. Tig. 1297. habt, ſo merket er noch dieſes dabey an, das Thier ſey ein limax nach Lin. naeo, es habe ein weiſſes Fleiſch mit 2 Salem und einem am Kopfe be veſtigten, hornartigen, durchſichtigen Deckel. Da ich eben den Deckel vom murice antiquo anſehe/ ſo finde ich ihn auch ſo ſchildfoͤrmig/ hornartig und durchſichtig. Tab. 139. Fig. 1297. In muſeo Speng gleriano et noſtro. Das blätterichte Kinkhorn aus der Magellaniſchen Straſſe. Buccinum foliaceum multifariam frondoſum ex Freto Magellanico. Das Falblat. Falbala. Der Grantaapfel. Die blaͤtterichte Schnecke. Agnl. The furbelowed Buccinum from Falklands Island. Davila Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 739. Fig. 1297. 131 Davila Catal. pag. 144. no. 194. Icon exftat tab. 10. fig. b. et d. Un rare et tres beau bucein Magellanique, blanc nuè de gris de lin, a ſept orbes ren- fles, charge de cotes longitudinales en vive arrète et papyracdes, repreſen- tant de longues feuilles inclinees toute vers la levre exterieure, à bouche presque ovale, à petite queue recourbèe, ereuſèe en gouttiere et umbili- que. On le nomme Buccin feuillete. 5 Pallas Spicil. Zool. Fafe. 10. pag. 33. tab. 3. fig. 1. Hoc buceinum Geverſianum appellabo. Harpae nobilis ſub titulo a Belgis caro emitur. Teſta intus pulcherrime purpureo violacea eſſe ſolet, extus vero gryſea praeſertim in membranis undulatis et cirea ſpiram in auriculas eductis, im- bricatim poſitis. Inter membranas ſuperficies teftae undulata es depreſſis loeis vbi tenuior violaceus color etiam externe translucet, quod de fpira quoque monendum eſt. Reliqua icon loquitur. 6 „Favart 4 Herbigny Diction. Vol. I. pag. 134. Buccin feuillete de Magel- lan. Buceinum rotundum ventricoſum, ſtriis transverſis ſtriatum, coftis in laminis foliaceis et prominentibus et in longum ductis inſtructum, ſex vel ſeptem ſpiris convexis: magna apertura vel ſubrotunda vel ovata, columella laevi, et canali brevi recurvo et umbilicato infignitum : extus colore füb- albido et fulvo nebulatum, intus ex fufco purpurafcente cinctum: buccinum foliaceum magellanicum nominatum. Le Buecin feuillete eſt ordinairement blanchätre nuè legerement de fauve ou de couleur gris de lin. La ſurface interieure eſt d’un brun pourprè. On trouve ce bucein dans les parages de Pisle de Magellan. Sa longueur parte depuis un pouce et demi jusqu'à plus de trois pouces, für environ un tiers de mains de largeur. Knorrs Vergnügen der Augen. tom. 4. tab: 30. fig. 2. Die blaͤtterichte Schnecke aus der Sammlung des Herrn Doct. Houtuyns zu Amſterdam. Neue Sammlung von Verſuchen und Abhandlungen der Naturforſchen⸗ den Geſellſchaft zu Danzig. Erſter Band, tom. 3. no. 3. A. B. In einem gewiſſen hollaͤndiſchen Catal. ſchoͤner Conchylien, die A0. 1767. den 14. Octobr. zu Amſterdam verauctioniret worden, befinden ſich auch ein paar Kupferplatten. Auf der erſten bey Fig. B. ſteht unſere Schnecke abgebildet, und bey no. 319. heißt es davon: Een extra groote gebladerde Buxcyn zynde vveegens zyn fchoon en Suyverheyt buyte gemeen - lang 3 duym en breet a. duym. Diß Stuͤck iſt damals für 28. Holl. Gulden ver⸗ kauft worden. © R 2 Mus. 132 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 139. Fig. 1297. Mus. Koenigianum. pag. 41. no. sog. Tonne magellanique allongee, nu- ancèe de fauve jaune et de rouge très rare. Dieſe vorzuͤglich rare und koſtbare Schnecke wird in den Schriften der Altern Conchyliologen vergebens geſucht. Der feel. Muͤller hat vollkom⸗ men recht, wenn er im Knorriſchen Conchylienwerke loco ſupra eitato ſchreibet: „Es iſt dieſe ſchoͤne Schnecke erſt neuerlich entdekt, und von den „„ Magellaniſchen Inſuln zu uns gebracht worden. Das entſcheidende Merk: mahl derſelben beſteht in den Blättern, die von oben herunter laufen, und „ ſich in der untern Spitze miteinander vereinigen. Oben aber iſt ein zackig; y ter Rand zu ſehen, welcher um die Gewinde herumlaͤuft. An einigen find „die Blätter ſehr breit, und dieſe werden am meiſten geſchaͤtzet — An der „jetzigen ziehet ſich das weiſſe auf Olivengruͤn. Die Mündung iſt von un: „ten dunkel purpurroth. Man findet ſolche, die zwey biß drey Zoll lang „und faſt eben fo breit find. , | ; Anſtatt der aͤuſſern Mundlippe fiehet man die Länge herab das erfte etwas uͤbergebogene, oben ſpitzige, dem weiſſen Voftpapiere gleichende Blat. Alle uͤbrigen, deren ich an meinem kleinen Exemplar einige 40 zaͤhlen kan, ſtehen in gleicher ſenkrechter Richtung mit dem erſten Blate der Muͤndung, und verkleinern und verjuͤngern ſich bey den oͤbern Umdrehungen, je naͤher fie zur Spitze kommen, nach einem ſolchen genauen Verhaͤltniſſe und Eben: maaſſe, daß es ſich beſſer ſehen und beſchreiben, als durch Abbildungen völlig ſichtbar machen, und mit Worten ſattſam beſchreiben laſſet. Hernach fo entdecket man an derſelben einige etwas gruͤnliche Queerſtreifen, welche ein feines Gitter bilden und der Schnecke ein deſto reitzender Anſehen verſchaf⸗ fen. Von der eigentlichen Anzahl ihrer Gewinde, von der aufgeblaſenen Woͤlbung ihrer Form und Bauart, von der ovalen Geſtalt ihrer Muͤndung, von der grauen Farbe ihrer Oberfläche undi der violetnen Purpurfarbe ih⸗ rer innern Waͤnde, von ihrem rinnenartigen etwas krummgebogenen Schna⸗ bel, dahinter ein kleines Nabelloch bemerket wird, haben uns 3 achtungs⸗ würdige Männer, Davila, Pallas und d'Herbigny, in den Auszügen, die ich vorhin aus ihren Schriften dargeleget, ſolche genaue Nachrichten ge geben / daß ich nichts hinzuzuſetzen weiß. N 9 = em Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 139. Fig. 1297. 133 Dem engliſchen bekannten Naturalienhaͤndler Sumphrey zu London muß ich das Zeugniß geben, daß er ſich bey dem Verkauf dieſer Schnecken⸗ gattung ſehr billig finden laſſen. Ich habe eben feinen Catalogum ſolcher Conchylien vor Augen, die für eine gewiſſe hohe teutſche Reichsgraͤfin und groſſe Conchylienfreundin, von ihm verſchrieben worden. Darinnen hat er für dieß Stuͤk nur 10 Schilling engl. 6 Deut — alſo nur etwas weni⸗ ges uͤber einen Species Ducaten verlanget. Der Hr. Spengler hat mit der ſeinigen, die ſehr ſchoͤn und praͤchtig iſt, noch zugleich die Magellaniſche Rudolphusſchnecke mit dem Zahn (Licorne beym Davila) und ein aus⸗ nehmend ſchoͤnes Flußdornchen mit dem Deckel (Neritam coronam Linnaei) bekommen, und fuͤr dieſe 3 Stuͤcke 6 Ducaten bezahlet. Bey meinem Auf⸗ enthalte zu Wien ward fie vom Hrn. Baron von Buol — einem ſtarken Naturalienſammler und Kenner — von einem Naturalienkraͤmer fuͤr 45 Gulden erkauft. In einem von Paris dem Hrn. Spengler zugeſchikten Verzeichniſſe rarer Schnecken, deren Abbildungen zugleich vorgeleget wer⸗ den, wird fie fuͤr den hohen Preiß von 300 fraͤnzoͤſiſchen Livern feil gebo⸗ ten. Sie kommt, wie ſchon erinnert worden , aus der Magellaniſchen Straſſe und von den Falklandsinſuln. — Es giebt noch eine andere Art derſelben, wie ſolches Favart d' Herbigny richtig anmerket Vol. I. pag. 135. und das unterſcheidende/ dadurch fie ſich von der vorhin beſchriebenen groͤſſern großblaͤtterichtern Art merklich aus⸗ zeichnet, ſehr ſorgfaͤltig darleget. Dieſe kleinere Art wird in dem erſten Theil der neuen Sammlung von Verſuchen und Abhandlungen der Danzi⸗ ger Naturforſchenden Geſellſchaft durch den berühmten Conchyliologen, durch den Herrn Baron von Zorn, beſchrieben und in einer getreuen Zeich⸗ nung dargeſtellet. Favart d' Herbigny nennet dieſe zwote Gattung des blaͤt⸗ terichten Kinkhorns, Bucein feuilletté papyrac&e. Buccinum foliaceum minori fbecie candore niveo intus et extus et vndique praeditum. Ex ſust, dieſe kleinere Art werde durch Queerſtreifen nicht unterbrochen. Die Muͤn⸗ dung endiget ſich in einem unten etwas gekruͤmmten rinnenfoͤrmigen Schna⸗ bel — oder mit andern Worten, fie hat caudam adſcendentem. a Ich habe mein Stüf durch die dritte Hand nebſt vielen en nnten Doct. Solander zu erhalten das Gluͤk gehabt, der es bey feiner beka ö R 3 Reiſe 134 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 139. Fig. 1297. Neiſe um die Welt mit zuruͤk gebracht. In dem vorhin gedachten Catal. der zu Paris feil ſtehenden Conchylien, wird e Sei für 120 Livres aus geboten.“ x Wenn der Prof. müller in ſeinem vollſtändigen Linnaeiſchen Natur⸗ ſyſtem die Figur dieſer Schnecke unter dem murex erinaceus Linnaei citiret, ſo halte ich mich gaͤnzlich uͤberzeuget, daß Linne eine ganz andere Gattung meyne. Ich bitte nur folgendes zu bedenken: 1.) murex erinaceus Linnaei ſoll im mittellaͤndiſchen Meere wohnen dahin unſer buceinum foliaceum aus der Magellaniſchen Straſſe nie gekommen. 2) murex erinaceus ſoll teftam /ub frondoſo ſpinoſam haben, die unſrige aber iſt tefta foliis charta- ceis et frondibus eminentibus vndique obtecta. Wie wolte Linne eineſo blaͤt⸗ terichte Schnecke nur [ubfrondofam nennen koͤnnen? 3) Linne beruft ſich beg feinem murice erinaceo anf Gualt. tab. 45. fig. H. welche Figur mit dem Buccino foliaceo gar feine Gleichheit hat. 4) Endlich fo iſt es gar nicht rathſam, hinter dem Namen des Linne ſogleich die allerrareſten und ſeltenſten Schnecken zu vermuthen. Weit wahrſcheinlicher iſt es, daß Linne dieſe rare Magellanifche Schnecke weder gehabt, noch geſehen. Tab. 139. Fi Iab. 139. Fig. 1298 und 1299. In muſeo noftro, e Das perſtaniſche Kleid. g Veſtis perſica. Gall. Le Tapis de Perſe. Kobe de Perfe. Tiſt. Hift. Conchyl. tab. 93 1. fig. es. Buceinum roſtratum duplieibus li- neolis ſubfuſeis eircumdatum, inter ſinus nodoſum. Aus den Beyſchriften erfaͤhrt mans noch daß er ſie von Madras und Iava bekommen, auch ſucht er fie noch, genauer, wie in den obigen nennten, zu characteriſiren. Murex Moluccenfis caftaneis lineis capillaceis interne et externe ornatus. Murex duplici faſciola in fpiram contorta a baſi ad macronem vittatur, | Klein. meth. oſtrac. F. 171. Spec. 2. pag. 59. Trochus roſtratus. Indu- mentum Perſicum. a s 5 2 % $. 175. Spec. 2. pag. 61. no. h. Fuſus brevis ſtriatus Perizonius. Trochus ventricoſus, nodoſus in mucrone muricatus roſtro in- clinante . | | nn — o 1 8 Das Geſchiecht der Kinkhörner Tab. 139. Fig. 1298. 1299. 135 elinante totus filo multipliei finuofe conſtrictus. it. no. 6. Fuſus brevis ſtria- tus pſeudo purpura Strombus ventrieoſus, ſpiris per angulos quaſi muricatis, roſtro brevi, paululum incuruo, coloris, cinerei vel terrei, fine nitore in erufta, qua detracta apparent ſtriae nigrae , veluti filamentoſae ſuper albo; labium oris tenue, denticulatum; pars oris finiſtra purpurea. EKumpbh tab. as. Fig. E. Baftart Purpur-Slek. Pſeudo- Purpura. tab. 49. Fig. K. Gebande Knobbelhoorn.. Banani Recreat. no. 287. pag. 153. Mus. Kircherianum. no. 288. pag. 468. Murex duplici fafeiola in fpiram contorta a baſi ad mucronem vittatus. V eftem perfarum propriam hujus teſta effingit cujus color flavidus , fafciolae vero caftaneae aut ex rubro ni- gricantes. Fructus eft maris Perfici et non vili pretio ductus. Gualt. tab. 46. fig. B. Buccinum majus, canaliculatum , roftratüm , ore fimplici, ſtriatum, rugoſum, mucrone papillis coronato, duabus lineis paral- lelis fufeis eircumferiptum, labio externo dentato, intus profunde ſtriatum — er atro, fufco et albido infectum. An tab. 48. Fig. F. ? Der genvil tab. 11. Fig. F. Le tapis ou la robe de Perſe, dont il imite les rayures rouges, noires et brunes. Buceinum 5 lane et ann ; Veltis perſica. Seba theſ. tab. 79. N veſtiaria ob lips oldres et ſaſcias qui- bus ornantur. i Leſſers Teſtaceoth. pag. 320. H. 58. lt. gi Das perſianiſche Kleid iſt ein Kinkhorn aus dem Perſiſchen Meere, 5 e bezahlt wird, und wie ein perſianiſch Gewand ausſiehet. Muſ. Gottvvald. tab. 2. Caps. 9. fig. 208. fit tab Gaps. 5. fig. 210. Bnorrs Vergnügen tom. 4. tab. 20. fig. 1. Davila Catal. pag. 149. no. 210. Un très grand Bucein de 5 des Trompes marines, d'un blanc grisatre à cotes longitudinales et groſſes ſtries transverſales, avec un rang de tubercules ſur chaque orbe. u a plus d'un pied fept pouces de long. it. pag 154. no. 227. Bucein fauve revetu de fon Epiderme Marron a lignes circulaires rouffes , diſtribuèes deux a deux, et ä huit orbes charges dans leur milieu de tubercules - nomme le Tapis ou la robe de Perſe. Lin- 136 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 139. Fig. 1298.1299, Linnaei ſyſt. Naturae Edit. 10. no. 493. pag. 755: a 1 f | Edit. 12. no. 567. pag. ı224° Murex Trapezium, tefta oblonga obtufe angulata, anfractibus ſubnodoſis, apertura dentata, cauda breviore recta. Habitat ad Amboinam. Lineae geminae femper, fü- fcae, integrae. ö Bu: N Mus. Reg. VIr. pag. 649. no. 325. Murex Trapezium, tefta gibba flave- ſcens ſeu rufeſcens, transverſim ſtriata lineis fuſcis plurimis femper gemina- tis. Spira ventre longior, angulo nodis conicis ſubſpinoſo. Apertura ovata, intus pallida, ſtriis transverſis fulvis. Labium exterius margine denticula- tum. Columella infra ſulcis tribus elevatis obliquis. Cauda fubcanaliculata. ©. Born, Index Muſ. Caeſ. pag. 321. Nom. Lin. Die Bands Spindel. Tefta oblonga anfractibus carinato angulatis, lineis transverfis geminatis fu- [eis, apertura dentata, roftro recto. Meuſchenii Catal. Mus. Gronov. pag. 123. no. 1282 und 1283. geknobbeld en getakte Band Spil. - | on Favart & Herbigny. Vol. III. pag. 343. Tapis de Perfe. Buccinum canali N prolongato et obtufo, octo fpiris tuberculis et tuberantüs coronatis conftans; colore rufo et duabus lineis parallelis non interruptis vel ſubnigris vel fuſcis depictum et cireumdatum, columella rugofa, apertura magna intus aliquando ſtriata et labro dentato diſtinctum. Le Tapis de Perſe buccin varie dans fon eſpece, autant par fa couleur, plus ou moins foncèe, que par l’epaiffeur de la coquille. Er glaubt veſtis perfica oder la robe perſienne ſey davon wer 1 unterſchieden ; und handelt davon Vol. III. p. 246, in einem eigenen Articu | 117 en Dieſe Schnecke ift wegen ihrer gedoppelten ſchwarzen Queerlinien, die ſich auf ſtrohgelbem Grunde nach einer beſondern Proportion vom oͤberſten Gewinde biß zum unterſten Ende des Schnabels herumwinden, ſehr kenn⸗ bar, und von andern leicht zu unterſcheiden. Dieſe ſchwarzen Linien bil⸗ den, da, wo fie ſich am Rande der Muͤndungslippe endigen, kleine ſchwarz⸗ braune Zähne, die ſich auf dem weiſſen Vorgrunde gut auszeichnen. Sie führet mit Recht den Namen der perſiſchen Tapete und des perſianiſchen Kleides, welchen Bonanni aufgebracht, und worzu er ſich um deſto mehr berechtiget gehalten, da er geglaubt, fie ſey eine Bewohnerin der perſi⸗ ſchen Meere. Die ſtrohſar bine Haut, dann fie bekleidet iſt, pfleget gar zu Das Geſchlecht der Kinkhöͤrner. Tab. 139. Fig. 1298. 1299. 137 zu oft ſchilfericht und abgeſprungen zu ſeyn, und ein ſehr ungleiches Anſe⸗ hen zu verurſachen. Wer die Reinigungskunſt nicht recht verſteht, und gar mit Scheidewaſſer — welches dieſe fettige Haut nicht gerne angreift — daruͤber herfahren, und alſo der Sache rathen will, der macht Uebel aͤr⸗ ger. (*) Rumph giebt uns um deßwillen dieſen gut gemeinten Rath: „Bey Stuͤcken, die man in Cabinettern aufheben wolle, müffe die obere „Haut nicht abgerieben werden, weil man fie faſt niemals ganz herabbrin⸗ „gen koͤnne — fie würden ſonſt ganz raͤudig, ſchilfericht und unanſehnlich.,, Groſſe Stuͤcke mit einem ganz unverſehrten Oberkleide ſind eine wahre Seltenheit in den Conchylienſammlungen. Die ſtark abſetzenden Gewinde dieſer Schnecke, deren 8 biß 9 vorhanden ſind, haben auf der Hoͤhe ihres Ruͤckens und ihrer Wölbungen, eine Reihe groſſer innerlich hohler Knoten, welche gegen die Spitze zu immer kleiner werden, und bey den lezten Win⸗ dungen nicht mehr zu merken find. Die untere tiefe Rinne der ſehr verlans gerten Spindelſaͤule erſcheinet Coffeebraun gefaͤrbet/ welche Farbe bey der Columella in allen oͤbern Stokwerken ſo fortgehet, aber immer heller und lichter und dabey durch feine ſchwarze Linien bezeichnet wird. Die Spin⸗ del hat 3 durch alle Umlaͤufe fortgehende Falten, iſt aber uͤbrigens ſo glatt, wie ein Spiegel. So glatt aber die Spindelſaͤule, ſo geſtreift ſind dagegen die Wände der Gewölbe. In allen innern Hoͤhlungen der Stokwerke, ſiehet man abwechſelnde, glaͤnzende, braune und weiſſe Streifen, welche bey gefunden und friſchen Stuͤcken, deren Farben nicht etwa durch feharfe freſſende Saͤfte, des darinnen verfaulten Bewohners, angegriffen, noch am Seeſtrande ausgebleichet worden, einen ſehr reitzenden Anblik verurfas chen. Kurz / dieſe innere Schönheit uͤbertrift bey weiten die aͤuſſere, und dieſe Art gehoͤret folglich allerdings zur Claſſe ſolcher Schnecken, welche innerlich ungleich reitzender/ als von auſſen ſind. Kein Sammler muß ſichs daher gereuen laſſen, ein gutes Stuͤk durchzuſchneiden, oder (welches weit rathſamer und ſicherer, auch leichter) aufzuſchleifen, um den Vorhang hinwegzuſchaffen, welcher ihm die ſchoͤnſte Ausſicht verbirget, und des vere gnuͤgenden Anbliks der angenehmſten Farbenmiſchungen beraubet. Davi⸗ la muß ein auſſerordentlich groſſes Stuͤk dieſer Art beſeſſen haben, da es 1 5 Fuß (*) Denn dieſe Schneckenart muß nicht mit der Buͤrſte und Scheidewaſſer abgerieben, ſondern rund umber abgeſchliffen werden. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. S 138 Das Geſchecht der Kinkhöcne, Tab. 139. Fig. 1298. 1299. Fuß und ſieben Zoll lang geweſen. Ich bin ſehr geneigt des Liſters tab. 93 1. vorgeſtelltes rieſenmaͤßiges Stuͤck/ ſo turbo omnium maximus heiß fet, für einen nahen Verwandten dieſer perſianiſchen Kleider zu halten. Doch zoͤrne ich mit keinem, der darinnen anderer Meynung iſt. Was den Einwohner betrift, ſo lernen wir ihn aus den Worten des Rumphs ein wenig näher kennen. Sie ſtehen pag sı. in der teutſchen Ausgabe: „Er „hat ein hartes und rothes Fleiſch, das wie rohes Rindfteiſch ausſiehet, „ und gut zu eſſen iſt. Auf dem Kopfe traͤgt derſelbe ein laͤnglichtes Schild, „fo lang wie ein Glied eines Fingers, das zugleich wie ein Nagel krumm „gebogen iſt, und ordentlich auf die Muͤndung paſſet. Dieſer Deckel iſt „ der beſte Meeronyr. 55 Man findet, nach ſeinem Berichte, dieſe Schnecken in ziemlicher Men⸗ ge in dem Amboiniſchen Meerbuſen, wo fie in gewiſſen Monathen haufen: weiſe zuſammen kommen, 5 aber hernach wieder in die Tiefe des Meeres 1 verlieren. Ich kenne und befi tze nur zweyerley Gattungen derſelben, dergleichen f auch hier abgebildet worden. Die eine Art iſt ſchwerer, plumper, groͤ. ber. Sie hat eine doppelte Reihe von Knoten und Buckeln auf dem Ruͤ⸗ cken ihrer unterſten Windung. Sie iſt an ihrem kuͤrzern Schnabel platter, breiter — auch etwas genabelt (fubumbilicata). Die andere Art iſt um ein groſſes leichter, in der Taille geſtrekter, am Schnabel ſpindelfoͤrmiger und verlaͤngerter, und hat auf dem Ruͤcken nur eine einfache Reihe von Knoten. Wir bekommen ſie hieſelbſt zum oͤftern von Tranquebar. Da ich einft eine groſſe Parthie Schnecken erkaufte, die auf St. Maurice ge⸗ ſammlet worden, fo waren auch darunter viele dieſer perfianifchen Kleider befindlich. Sie faͤllt alſo auch auf St. Maurice. Da ich dieſen Artikul ſchon geſchloſſen, ſo ſandte mir Hr. Spengler noch eine dritte Gattung per⸗ ſianiſcher Kleider, die weniger aber deſto laͤngere Knoten und Buckeln hat / welche wie age Zacken ausſehen, und innerlich hohl ſind. Tab. Das Geſchecht der Kinkhörner, Tab. 139. Fig. 1300, 130%, 139 Tab, 139. Fig. 1300. und 1301. In mufeo noſtro. Tas 95 , ® 4 e 301% Das ſchwarze und braune Kinkhorn mit weißen Binden. 5 Buccinum nigrum (luteo colore faepe varians) fafclis albis eircumferiptum. Murex Morio Linnaei. Die Mohren⸗ Binde. Der Mohren- Turban. Belg. de Moor, gebande zwarte Moor. Gall. La Moresque. Ls. pienne. Le Minime. La Cordeliere. b N Lif. Hift. Conchyl. tab. 228. fig. 22. Buccinum roftratum stud, Aafeia- tum, fufcum, finuofum., Ex Jamaica. Klein meth. oftrac. $. 192. no. 9. pag. 73. nn muricatus 1 ſus in turbine. Buccinum ſtriatum, fafciatum, fuſcum Liſteri. it. H. 175. pag. 61. no. g. Fuſus brevis ſtriatus aethiops- de Moor - a colore; binis faſciis inaequalibus cinctus. Bonanni Recreat. no. 357. pag. 164. Muſ. Kircher. no. 350. pag. 472. Furvam aethiopis pellem colore ſimu- lat haec cochlea, binis fafciis cincta, quarum altera duplo latior eft, ambae- que ſecundum orbium fpiras eircumducuntur, ſpatio ſemper coarctatae, prout ſeptem orbes, quibus abſolvitur, decrefcentes , in longum mucronem deſi- nunt. Turbinum genere comprehenditur, osque habet valde anguſtum, quamvis in longum productum: a bafi ad cacumen in longum crispatur et transverfim minutiſſime ſulcatur. Dargenville tab. 9. fig. A. Ce buecin eſt de couleur fauve, raye fur toute la ſuperſicie. Les ſept etages de fa clavicule qui font apa: le 5 eX- tremement rare. _ Lefers Teſtaceoch. pag. 378. no. ggg. Eine dunkele cee kurze Spindel mit wechſelnden Queerſtreifen, flachen Furchen und 2 10 S 2 en 440 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 139. Fig. 1300. 130 . ſen e welche wie ns den au ee ee ou bandirte Achat Opferhorn. 5 Hebenftreit Muſ. Richt. pag. 321. Buceinum nigrum. Die Mohrenbande. Adanſon. pl. 9. fig. 3 1. Le Nivar. Le fond de fa couleur eſt brun, quelque- fois violet, tannè ou couleur de ſuie, coupè par une bandelette blanche, divi- ſee inegalement en deux par un filet brun. Cette bandelette commence un peu au deſſous du milieu de la premiere ſpire et tourne fur la partie ſuperieure des au- tres. Ce coquillage fe trouve aſſez frequemment dans les rochers N 8 de Goree et de la Magdalaine. Se hae thes. tab. 79. Aethiopes inter fuſos numerantur - albis atque luteis faſciis nitent. tab. 80. e faturate fuſci ſunt coloris , qui et in dorſo faturatior cernitur. Im voranſtehenden Indice vosmariano finde ich von diefer 8oſten Kupfertafel des Sebaifchen Werkes folgende Nachricht Multivarias oftendit differentias, quae in illo genere, quod aethiopum fafeia- 5 torum nomen gerit, occurrunr , pertinent autem ad buccina. Davila Catal. pag. 150. no.216. Bucein & ftries circulaires ferree et & or- bes bordés, d'une couronne de petits tubereules, à robe brunebordee au- deſſous de chaque pas de deux zones blanches, ce qui determine Pesp&ce, nommee en Hollande Y’Ethiopienne,et enFraneelaMinime ou laCordeliere. Quelquefois eſt 5 tete entierement recouverte de leſpece de duvet qu'on nomme Drap marin. Kd enſtein i in Regenfufl. tom. I. tab. XI. fig. 61. Buccinum obfeure brun- num fpiris o eminentibus nodofis fubtiliter ſulcatis, capite fimplici, elavicula duplici fafeia alba eincta. Mus. Gertwald. tab. 3. Caps. 9. fg.» 209. Syſt. Linnaei Edit. 20. Spec. 481. pag. 753. ö Edit. 12. no. 582. pag. 1221. Murex morio, teſta patulo 5 nigra, faſcia alba, ſpirae anfractibus fubnodoſis, e rugoſa. Habitat in mari Africano. Muf. Reg. Vir. pag. 640. no. 319. Teſta ſubrugoſa, ruditer transverfim ſtriata colore triſti livido ſeu fufco, fafclis duabus parallelis, inferiore albida, ſupe- Das Gefieätder Kinfhörner. Tab 139. Fig. 1300. 1301. 1 ſuperiore lutea. Spira longitudine ventris, anfractuum angulis nodis i detritis. Labium exterius integerrimum interiore latere rugoſum. Columella curva glabra. Bnarrs Vergnuͤß gen t tom. I. tab. 20. . fig. 1. it. tom. 2. tab. o. e vv. Horn Index Muſ. Caeſ. pag. 311. Der bandirte Mohr. Teſta ventricoſa nigra fafeia trans verſa alba, ſpirae anfractibus nodoſis, columella rugoſa. Favart 4 Herbigny Diction. Vol. 2. pag. 446. Nivar. . Vol. I. pag. 338. Grande Cordeliere ventrue. Buccinum feptem ſpiris con- tabulatis plerisque tuberoſis compoſitum; tefta eraſſo ponderoſa, forma ventri- cofa et rotpunda; columella rugoſa, apertura longa et ſpatioſa, labro ſpiſſo intus ſtriato et canali aperto ſatis in longum produdto diſtinctum; quibusdam ſtriis vel potius rugis per longitudinem quaſi ſtriatum: colore ex fufco e n 5 nebulatum, et lato funiculo albido circumdatum. Die Mohrenbinden muͤſſen vormals ziemlich rar geweſen ſeyn/ wie ſie denn auch noch in den hollaͤndiſchen Auctionen zu einem guten und hohen Preiß hin⸗ anſteigen. In der Leerſiſchen Steigerung ſind 4 Stuͤcke mit 12 Gulden Stuͤver bezahlet worden. An unſerem Orte koͤnnen wir uͤber eine zu groſſe Seltenheit derſelben keine gegruͤndete Klage fuͤhren. Sie werden uns von Guinea, von dieſem reichen Vaterlande vieler prächtigen Conchylien zuge: fuͤhret. Liſter hat fie von Jamaica erhalten, und Adanſon bey der Inſul Goree auf der africaniſchen Kuͤſte in Menge an den Felſen haͤngend, ange⸗ troffen. Sie ſind/ wenn man fie friſch bekommt, mit einem dicken mooßarti⸗ gen Epiderm, wie mit einem Sammet uͤberzogen. Wozu mag ihnen doch die⸗ fer Ueberrok nuͤtzen? Unſere hieſigen nach China und Oſtindien ſegelnden Schiffe werden unten rund umher dik mit Kuͤhhaaren belegt, und alsdann druͤ⸗ ber mit ſtarken Tannenbretern beſchlagen oder wie es unſere Schifszimmer⸗ leute nennen, verhaudert, damit durch dieſe Haare die eichenen Waͤnde, Plan⸗ ken und Breter des Schiffes deſto eher gegen die verwuͤſtenden Angriffe des Pfahlwurms (teredo) geſichert und verwahret bleiben mögen. Vermuthlich ſichert nun auch dieſer mooßartige haarichte Ueberzug unſere Schnecken deſto eher gegen die feindſeligen Ueberfaͤlle der Seewuͤrmer — Vermuthlich dient er ihnen gleichfalls zur Verwahrung und Verhauderung — Wenigſtens iſt an mei⸗ nen vielen Mohrenbinden, die mit fi olchem Epiderm und haarichten Sraf beklei⸗ det find, keine Spur zu finden, daß ſich eine pholas oder ein teredo an fie gewagt habe. Ich ſollte es daher faſt glauben, ein gutes Mooß hinter Tannenbreter Conchylien⸗Cabinet IV. Band, — an 142 Das Geſchlecht der Kinkhoͤrner. Tab. 139. Fig. 1300. 130 1* gelegt, ſollte den oſtindiſchen Schiffen eben die Sicherheit verſchaffen, als die beſten Kuͤhhaare. ö 8 a Sobald das Epiderm im warmen Waſſer von den Mohrenbinden loßge⸗ weicht, und die Schaale davon gereiniget worden, fo kommt die ſchwarze Moh⸗ renfarbe der Schnecke zum Vorſchein, welche durch einige weiſſe durchſichtige Queerbinden. die über den Nücken des erſten Gewindes und hernach am Fuſſe aller übrigen Umlaͤufe biß zur Spitze fortgehen nicht wenig verſchoͤnert wird. Reliqua icon loquitur mag ich auch hier ſagen, wie ſich Pallas an einem andern Orte ausdruͤcket. Daher will ich von der ganzen Form ihrer Bauart / von den ſchwarzen Queerſtreifen ihrer Oberflaͤche, von den Knoten ihres Rückens, von der rinnenartigen Geſtalt ihres verlängerten Schnabels, auch kein Wort weis ter hinzuthun. Adanſon zählet 11 Gewinde an derſelben. Ich bin fo blind, daß ich deren nur ſieben, hoͤchſtens nur 8 ſehen und finden kan, wie denn auch Dargenville nur von lept etages redet. 8 AN, | Von ihrer innern Structur weiß ich eben nichts vorzuͤgliches anzumerken. Sie iſt innerlich zwar auch geftreift, aber doch glaͤtter und glaͤnzender in ihrer ſchwarzen Farbe und weiſſen Binden, als von auſſen. Von ihrer innern ſpie⸗ gelblanken Spindellippe macht Adanſon dieſe Anmerkung, La levre gauche eſt -- -- recouverte d'une plaque luiſante, polie. Die Verſchiedenheit der Strande und Nahrungsmittel verurſacht wiederum verſchiedene Abaͤnderun⸗ gen bey dieſer Gattung. Ich werde nur ſolche, die mir bekannt worden, nahm⸗ haft machen. Es giebt in Abſicht der Farben einige, die ganz ſchwarz und alſo vollkommene Mohren find. Es giebt andere, die gelblich braun, und noch an⸗ dere, die grau und aſchfarbig find. Es giebt in Abſicht der weiſſen durchſichti⸗ gen Queerbinden einige, die gar keine weiſſen Baͤnder haben —andere die nur mit einem weiſſen Bande verſehen ſind — wieder andere (und dieß find die ge⸗ meinſten und gewoͤhnlichſten) ſo mit zween Baͤndern prangen — endlich einige, die mit mehreren weiſſen Binden und Streifen umzingelt ſind. Es giebt in Abſicht der Hoͤcker und Knoten einige, die auf dem Ruͤcken ihrer Gewinde kaum merkliche Knoten haben — nur ſubnodoſae, auch weniger geſtreift und faſt glatt ſind - aber auch andere, die bey ſtark abſetzenden Gewinden mit Knoten⸗ reihen wie bewafnet ſind. Doch ſind es gefuͤllte Knoten, davon innerlich kei⸗ ne Spur der Vertiefung zu bemerken. Seba gedenket noch einer flammicht gezeichneten Art, die ich nie geſehen Adanſon verſichert, ſie biß zur Laͤnge von s biß 6 Zoll auf Geree gefunden zu haben. Ich habe Stücken, die ſteben Zoll laug find, und in der Spengler ſchen Sammlung giebt es noch groͤſſere uͤndbeſſeke. Darinnen befindet ſich denn auch das Foftvare Stuͤk dieſer Art, welches Dargenville rab. 9. fig A vorſtellet, und davon er mit Recht behaup⸗ tet/ es ſey extromement rare. Die Stokwerke deſſelben oder die Umlaͤufe haben bey hrer Verbindung einen breiten mit erhobenen Streifen gezierten Rand, der bey der erſten groͤſſeſten Windung faſt ſo breit iſt, als ein kleiner Singer, Das 143 Das XXII. Kapitel. Anmerkungen dur Familie der 8 E i w . 2 > 2 = > 2 28 2 SE — — 3 2 = =. 2 2 N — 2 NS . 144 Anmerkungen zur Familie der Spindeln und Straubſchnecken. 5 ie Familie der Spindeln iſt wuͤrklich eine der vornehmſten und an⸗ 5 ſehnlichſten im Geſchlechte der Kinkhoͤrner. Einer Conchylien⸗ ſammlung gereichet es um deßwillen zur groͤſſeſten Ehre und Zierde, wenn viele Spindeln, und viele Gattungen und Arten von Spindeln in derſelben befindlich ſind. Das vormals ſo beruͤhmte Sebaiſche Cabinet muß daran keinen Mangel gehabt haben, wie ſolches aus den Kupfertafeln des tom. III. thefauri locupletiſſimi Sebae, inſonderheit aus tab. 79. erſehen und abgenommen werden kan. Hlaee tabula, heiſſet es daſelbſt , propemo- dum univerfum Fuſi genus complectitur. Jedoch ſo reich jener Conchylien⸗ ſchatz an Spindeln geweſen, ſo kurz, mager, armſelig und unvollſtaͤndig iſt die Beſchreibung derſelben ausgefallen, daß man ſie ohne Unwillen und Aergerniß nicht leſen kan. Auch ſind die einzelnen Stücke der groſſen Ku⸗ pfertafeln nicht einmal numeriret worden. Es haͤlt folglich ſchwer, ſie ge⸗ hoͤrig allegiren zu koͤnnen. ö Daß dieſe Gattung von Schnecken, von der wir anjeßo reden und handeln wollen, eine groſſe Gleichfoͤrmigkeit mit ſolchen Spindeln habe, deren ſich die Spinner an vielen Orten beym Wolle⸗ und Garnfpinnen zu bedienen pflegen, lehret der Augenſchein. Klein ſpricht daher in ſeinem Tentamine methodi oſtracologicae $. 174. Fuſus eſt cochlis ex Strombo in roſtrum teres rectum producta. Per ſimilitudinem inftrumenti quo lanae fla ducuntur appellatur Fuſus. Dergleichen Spindeln find nun ſehr kenn⸗ bar, und von andern Schnecken leicht zu unterſcheiden. Sie haben meh⸗ rentheils einen langen mit vielen Stockwerken gezierten Wirbel, und unten einen geraden rinnenartigen vielmals ſehr lang ausgeſtrekten Schnabel, welchen andere den Stiel, die Naſe oder den Schwanz zu nennen pflegen. Beym Gualtieri heiſſen die Spindeln Strombi ore canaliculato. Beym Klein find es cochlides compofitae in quibus duplex teſtae circumvolutio, ita ut quaſi ex duabus cochlidibus videatur compoſita. Beym Linne ſind es murices deſinentes in canalem integrum rectum, und bey unſerm Martini, Buecina ore roſtrato. Favart d Herbigny charakteriſiret eine Spindel fol⸗ gendermaſſen: Buccinum longum, numerofis ſpiris in acùmine elato et acuto finitis compoſitum, canali longo anguſto partim aperto amplius vel minus extrorfum producto, diſtinctum, Fuſus dictum. a Aumph Anmerkungen zur Familieder Spindeln und Straubſchnecken. 145 | Rumph theilet die Spindeln in lange und kurze, und behauptet, die rechten wären 9 biß 10 Zoll, die kurzen aber 4 biß 5 Zoll lang, hingegen in der Mitte kaum einen Zoll dicke, welches alles ſeine groſſe Ausnahmen leidet. Der eigentliche wahre Maaßſtab der Spindeln, und ihrer Länge, Dicke und Breite, läßt ſich nicht fo genau beſtimmen, als es Rumph mit vieler Dreiſtigkeit zu beſtimmen waget. Die Muͤndung der Spindeln iſt klein und rundlich, und wird mit einem ſchwarzbraunen Deckel geſchloſſen. Der Schnabel geht bey den langen Spindeln oft und vielmals eben ſo tief unten hinab als hoch die Gewinde oben hinaustreten. Die Laͤnge der kur⸗ zen Spindeln iſt freylich ungleich geringer, dabey iſt ihr Kopf dicker, ihr Bauch gewoͤlbter, ihre Naſe breiter. Die Gaͤnge und Umlaͤufe der Spin⸗ deln ſind bald geknobbelt, bald ohne Knobbeln. Faſt alle lange Spindeln ſind innerlich weiß, zart gefurchet und mit einer etwas gezaͤhnelten Muͤn⸗ dungslippe verſehen. Ihr Werth und Vorzug muß nach der Laͤnge ihrer Naſen und Wirbel, nach der Schoͤnheit ihres Gebaͤudes, Feinheit ihrer Streifen, Vollkommenheit ihres Farbenglanzes, ihrer Spitze und ihrer Muͤndungslippe geſchaͤtzet und beſtimmet werden. Wenn Rumph ſchon die 10 zollichten Spindeln fuͤr die laͤngſten ausrufet, wie koſtbar und ach⸗ tungswerth muß nun nicht dasjenige edle Paar von Spindeln fern, davon jedes Stuͤck uͤber 12 Zoll lang iſt, und ſich hieſelbſt in der praͤchtigen Con⸗ chylienſammlung unferes uͤber alle meine Lobſpruͤche weit erhabenen Grafen von Moltke befindet. Leſenswerthe aus der Feder meines Spenglers 1 hergefloſſene Nachrichten von den Spindeln ſtehen im erſten Theile des Re genfußiſchen Werkes ben a XI. ig. 61. und tab. XII. fi lig. 62. Unſer Martini ziehet auch 1800 noch die Straubſchnecken in das Ge⸗ ſchlecht der Kinkhoͤrner mit hinein. Sie heiſſen in der lateiniſchen Sprache Strombi. Daher ſoll nun der deutſche Name Straubſchnecken entſtanden ſeyn. Die Straubſchnecken, welche mit den bald in der Ordnung folgen: den Schraubenſchnecken nicht verwechſelt werden muͤſſen, find alle laͤnglicht / nicht dikbaͤuchig. Ihr erſtes Gewinde iſt groͤſſer und länger als alle ubrigen und hat eine lange ſchmale Muͤndung. Die mehreſten, ſo bey dieſer Unter⸗ abtheilung vorkommen, haben eine gezahnte oder gefaltene Spindel C co- zumellam dentatam ſeu plicatam). Vormals nannte man viele derſelben e und machte daraus auch e ein eigenes Geſchlecht. N 113 inne 146 Geſchlechtstafel der Spindeln und Straubſchnecken. Linne gehören fie unter die Voluten. Nach dem Urtheile des fee. Prof. Müllers tom. I. pag. s. des Knorriſchen Chonchylienwerkes, find die Strombi oder Straubſchnecken bey Austheilung der Namen, noch am beften davon gekommen, indem fie die ſchiklichſten Benennungen erhalten. Geſchlechtstafel der Spindeln und Straubſchnecken. Es folget nun im Geſchlechte der lang gezopften Schnecken oder der Kinkhoͤrner die Dritte Gattung. Kinkhoͤrner mit Schnaͤbeln, Spindeln oder Spillen. | Spec. III. Buccina ore canaliculato et roftrato Fufi, A. Kurzgeſchnaͤbelte Spindeln. Fufi breves. Tab. 140. Fig. 1302 und 1303. Die aſchgraue wellenfoͤrmige Spindel. Fuſus cinereus undulato- hiulcus. Fig. 1304 und 1305. Die Ternataniſche kurze Spindel. Fuſus brevis Ternatanus. a Vignette 39. lit. A. Die Ananas Spindel. Der Trichter. Fufus Ananas dictus. Infundibulum. Fig. 1306 biß 1309 und a | tab. 141. Fig. 1314 biß 1316. Die ftumpfe vieleckigte N Bandſpindel. Fufus truncatus polygonus. Fig. 13 10 und 1311. Das umgewundene Horn. Fuſus muricatus aſper ſpiris lineatis. Tab. 141. Fig. 1312 und 1313. Die Islaͤndiſche Spindel. Fuſus Islandicus, _ Fig. 1314 biß 13 16. vid. fig. 1306. Fig. Geſchlechtstafel der Spindeln und Straubſchnecken. 147 Fig. 1317 und 1318. Die ſchwarz linirte Spindel. A Fuſus ſtriatus lineis nigricantibus, Fig. 1319 biß 1322. Gegrabene calcinirte Spindeln. } Fuſi foſſiles caleinati. Tab. 142. Fig. 1323 und 1324. it. Fig. 1326 und 1327. Das ſchwere unaͤchte Fleiſchhorn. Fuſus ponderoſus carnarius. Fig. 1325. Die Artiſchocke unter den Spindeln. Das aͤchte : Fleiſchhorn. a Fufus Scolymus. Fuſus carnarius legitimus. Fig. 1326 und 1327. vid. fig. 1323. Fig. 1328 biß 1330. Einige harpfenartige Spindeln. Fuſi ad formam citharae compofiti. B. Lange Spindeln mit verlaͤngertem Wirbel und Schnabel. Fufi longi, clavicula longiore et roſtrò elongato. Tab. 143. Fig. 1331 und 1332. Der Babyloniſche hh Taurris babylonica. 165 Fig. 1333. Die Dragoner 2 Trompete. { La Trompette des Dragons. Claſſicum legionis de- - fultoriae. Fig. 1334 und 1335. Der unaͤchte Babyloniſche Thurm. 8 Turris babylonica ſpuria. Fig. 1336 biß 1338. Der Javaniſche Thurm. Murex Javanus Linnaei. Vignette 39. lit. B. Der weiſſe hochgeribte und tiefgefurchte Thurm von St. Maurice. Turris albicans coſtata et profunde ſulcata ab Infula quae noinen Sancti Mauritii gerit. Vign. 35. lt. C. Der gecrönte Thurm. Turris ſpinis coronata. C. Die laͤngſten Spindeln. Fufi longi manubrio et clavicula longilſima. Tab. 148 Geſchlechtstafel der Spindeln und Straubſchnecken. Tab, 144. Fig. 1339. Die groͤſte milchweiſſe Spindel. a Fuſus maximus lacteus. Fig. 1340. Das braune Linien Horn mit langem Stiel und Handgriff. Fuſus lineatus fuſcus manubrio longiore, Fig. 1341. Die kleine Spindel mit ſchmarzen Knoten. Fuſus par vulus nodis nigricantibus. Fig. 1342. Die Tobakspfeife. 55 Fiſtula Tabaci. . Tab. 148. Fig. 1343. Die laͤngſte glatte eckigte er Re Iongijjim mus glabratus angulofus. Fig. 1344. Die laͤngſte geſtreifte knotige Spindel. N Fufus longiſſimuis ſtriatus nodofus. ; Fig. 1345 und 1346. Die geflekte Bandſpindel. n Fuſus zonis maculatis einctus. Fig. 1347. Die kleine gegitterte Spindel. Die Lanze. © © Fufus parvus reticulatus. Lanceola. ; Tab. 146. Fig. 1348. Die runde geribte braunbunte Spindel. f Fufus teres coftatus ex fufco variegatus. . Fig. 1349 und 1350. Die knobbelichte holperichte Spindel. | Fuſus tuberculatus ſeu muricatus. Fig. 1351 und 1352. Die dünne zartgeftreifte Spindel. Fuſus tener leviter ſtriatus. Vignette 39. lit. D. Die ſeltene aruaniſche Spindel. Fufus Aruanus rariſſimus 2 1 =. ind: Orient. Vierte Gattung. Schmal haͤuchige mehrentheils gezahnte Kink hoͤrner. Straubſchnecken. Spec. IV. Buccina ventre anguſto ex compreflo, colu- mella plerumque dentata, plicata, Strombi. Tab. 147. Fig. 13 53 und 1354. Die Pabſtkrone. SE Corona Papalis. Fig. Geſchlechtstafel der Spindeln und Straubſchnecken. 149 Bi 1355 1 1356. Die kleine geſtippelte Pabſterone. Tiara papalis minor punctis exiguis per- forata. Fig. 1357. Das Knaͤbchen, nach Linne. Murex Pufto Linnaei. 0 Fig. 1358 und 1359. Der Cardinalshut. ur Pileus cardinalitius. Fig. 1360. Die Biſchofsmuͤtze. Mitra Epiſcopalis. Fig. 1361. Der braungeflekte Mönch. Mönachus ex rufo et fufco notatus. Tab. 148. Fig. 1362 biß 1368. Das geribte Thuͤrmchen. Die Faltenwal⸗ in ze beym Linne. N Turricula coſtata. Voluta plicaria Linnaei, Fig. 1366. Das Fuͤchslein. Der Fuchsthurm, beym v. Born. A Vulpecula. Turris Vulpina. 4 Fig. 1367 und 1363. it. Fig. 1373 und 1374. Das gekoͤrnte en Der Roſencranz. Das Paternofter. Turricula granulata. 2˙ ellerae preca- toriae. Fig. 1369 und 1370. Der umwundene Neger von der Caffern Kuͤſte. | Aethiops faſciatus e regione caſfrorum. Vi. 5 f luta caffra Linnaei. Fig. 1371 und 1372. Das rothe weiß bandirte Thuͤrmchen, b aus dem Südmeere. BR Strombus rufus zonis perpendicularibus albis, | ex Oceano Auftrali. Fig. 1373 und 1374. vid. fig. 1367. Tab. sas. Fig. 1375. biß 1375. 7 0 die Fleinften Arten der Straub⸗ 1 | chnecken 5 Turriculae, feu ſtromborum minimi, cnhrien cdu IV. Band. u Fig, 2 150 Geſchlechtstafel der Spindeln und Straubſchnecken. Tab. 150.5 Fig. 1380 und 1381. Die mit weiſſen und rothen Binden um⸗ wundene Straubſchnecke. Strombus faſciis niueis et rufeſcentibus trans- verfaliter faſciatus. Fig. 1382 und 1383. Die Wellenſpindel beym v. Born. Der Roſt beym Linne. Strombus undulato fmuofus.. Murex cralicu- latus Linnaei.. Fig. 1384. Der Parder.. Pardus, | Fig. 1385 und ı390.. Das gitterfoͤrmig zuſammengezogene 8 Thuͤrmchen. Turricula reticulato conftridta. Fig. 1386 und 1387. Der Armen Thurm. Das arme Weibchen. Zurris pauperum.. Paupercula. Fig. 1388 und 1389, f wie auch 1391. Das mit Eiſendrath umwickelte Thuͤrmchen. Turricula filis ferreis eircumeincta. Fig. 1350. vid. Fig. 1385. Fig. 1391. vid. Fig. 1388. Fig. 1392. Das roͤthlich umwoͤlkte e Turricula ex rufo nebulata. Fig. 1393 und 1394. Der Orange Thurm mit weiſſem Bande. Turricula arauſiaca faſcia alba. Fig. 13958. Das gegitterte Thuͤrmchen. Turricula cancellata. Fig. 1396 und 1307. Das rauhe Thuͤrmchen. Turricula ſtriis exaſperata. Fig. 1303 und 1395. Das tonnenfoͤrmige weiß umguͤrtete Thuͤrmchen. Turricula globoſa cingulo niveo eincta. Fig. 1400, 1408 biß 1411. en die lleinſten Arten der⸗ elben. Turriculae. Fig. Anmerkungen zur Familie der Spindeln und Straubſchnecken. 151 Fig. 1401. und 1402. Das eckigte Thuͤrmchen mit ſtark abſe⸗ tzenden Stockwerken. Turricula.angulofa contabulationibus valde dis- s N JUndkis. 1 Fig 1403 und 1404. Der ſpitzige gitter oͤrmige tranquebariſche Thurm. f Turris acuminato-feneftrata Tranquebarica. Fig. 1405 und 1405. Kleine ſchackigt bemahlte Thuͤrmchen. Turriculae colore vario coloratae et vittatae. Fig. 1407. Das ſenkrecht gefurchte Thuͤrmchen mit weiſſem klein⸗ knoͤtigem Bande. i Turricula Jongitudinaliter ſulcata cum faſcia nives nodoſa. Fig. 1408 biß 1411. vid. Fig. 1400. Die Namen der ſeltenſten und koſtbarſten Stuͤcke in dieſer Familie der Spindeln und Straubſchnecken habe ich auf der Geſchlechtstafel / um ſie kennbarer zu machen, mit etwas groͤſſerer Schrift drucken laſſen. Zur Zahl der rareſten unter den Spindeln gehoͤret, die Ananas Spindel, Vignette 39. lit. A. Die ſtumpfe vieleckigte Bandſpindel, vornemlich wenn fie groß iſt / wie tab. 141. Fig. 1314 und 1315. Die Artiſchocke un? ter den Spindeln. tab. 142. Fig. 1325. Der weiſſe Thurm von der In⸗ ſul Maurice, Vignette 39. lit B. Der mit Stacheln gecroͤnte Thurm / Vignette 39. lit. C. Die lange glatte eckigte Spindel, tab. 14s. Fig. 1343. Die lange geſtreifte knotige Spindel, beſonders alsdann, wenn fie 9 biß 12 Zoll lang ift, tab. 145. Fig. 1344. Die kleine gegitterte Spindel. Die Lanze, tab. 148. Fig. 1347. Die Aruaniſche Spindel, Vign. 39. lit. D. Zur Zahl der beſten und vorzuͤglichſten unter den Straubſchnecken gehoͤret Die Pabſtcrone, tab. 147. Fig. 1353. Das Knaͤbchen, Murex Puſio Lin- naei. tab. 147. Fig. 1357. Der Cardinalshut, tab. 147. Fig. 1352. Das Paternoſter. Der Roſencranz, tab. 148. Fig. 1367 und 1368 Die Caf⸗ ferwalze. Voluta caffra Linnaei. tab. 148. Fig. 1369 und 1370. Das rothe weißbandirte oder nach der Laͤnge weißgeſtreifte Thuͤrmchen aus den Suͤdlaͤndern, tab. 148. Fig. 1373 und 1374. Die roſtfoͤrmige Straub: ſchnecke. Murex craticulatus Linnaei, tab. 149. Fig. 1382 und 1363 Das \ 2 i arme 152 Anmerkungen zur Familie der Spindeln und Straubſchnecken. arme Weibchen. Paupercula. tab. 149 Fig. 1386 und 1387. Das vieleckig⸗ te Thuͤrmchen mit ſtark abſetzenden Gewinden, tab. 180. Fig. 1401. Solte wohl die ganze Unterabtheilung der Kinkhoͤrner in Spindeln und Straubſchnecken die leichteſte, einfacheſte und natuͤrlichſte ſeyn? Sol⸗ ten nicht alle ſogenannten Tulpen, perfianifche Kleider, Mohrenbinden u. dergl. fo auf der 137 biß zur 139 Kupfertafel vorkommen, und Buccina ſtriata heiſſen / ſchon zur Familie der kurzen Spindeln gehoͤren? Solten die Schnecken mit gezahnter und gefaltener Spindellefze nicht vielmehr fuͤr Schraubenſchnecken als fuͤr Straubſchnecken angeſehen werden muͤſſen? Solte man / ſobald von Strombis die Rede iſt/ nicht weit eher gefluͤgelte Schne⸗ cken als kleine Thuͤrmchen vermuthen? Daruͤber enthalte ich mich billig al⸗ ler weiteren Urtheile und Aeuſſerungen, weil ichs mir zur Pflicht und zum Geſetze gemacht, beym entworfenen Plane und Eintheilungsgrunde meines Martini zu verbleiben, und auf dem einmal vorgeſtekten und bezeichneten Wege meines wuͤrdigſten Vorgaͤngers ſtandhaft fortzugehen, wenn gleich hin und wieder manches rauhe, unebene und hoͤckerichte darauf vorkommen a ſolte. a Dritte Gattung der langgezopften Schnecken. Kinkhoͤrner mit Schlaͤbeln. ne . Spec. III. cochlidum clavicula longiore. Buccina ore roſtrato. 0 | A. Kurzgeſchnaͤbelte Spindeln. Fufi breves. 55 15 Tab. 140. Fig. 1302 und 1303. 1303. Die aſchgraue wellenfoͤrmig unebene Spindel. Fuſus einereus undulato hiulcus. In der Form und Bauart gleichet dieſe aſchfaͤrbige kurze Spindel ſehe \ genau den bekannten Mohrenbinden. Das ganze Gehaͤuſe derſelben iſt mit ſenkrechten wellenfoͤrmigen Falten beieget, über welche Queerſtreifen im Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 140. Fig. 1302. etc. 152 im regelmaͤßigſten Abſtande hinuͤberlaufen. Bey den Abſaͤtzen der Ge⸗ winde werden die Knobbeln und Falten durch Binden und Schnuͤre dichte aneinander ſchlieſſenden Streifen, gleichſam unterbrochen. Die laͤnglicht eyfoͤrmige Muͤndung endiget ſich unten in einer breiten Rinne und kurzen Schnabel. Die Farbe iſt einfaͤrbig aſchgrau. Der Mund und die Naſe iſt Coffee braun. Tab. 140. Fig 1304 und 1305. In muſeo noſtro. 1 Die 2 Ternataniſche kurze Spindel. : 1305. Fuſus brevis Ternatanus. Liſteri Hiſt. Conchyl. tab. 892. Fig. 12. Buecinum roſtratum ampullaceum ſtriatum, clavicula tenuiter muricata. 5 Kleinii metl. oſtrac. F. 177. Sp. 3. no. 2. pag. 62. Mazza hiulca muricata, mucrone muricato. Cochlis globofa in roftrum non nihil incurvum vaſtius canaliculatum produdta. it. $. 175. Sp. I. no. 3. pag. 50. Fuſus longus aureus leviter ſuper candido crifpatus. a Honanni Recreat. no. 360. pag. 165. 2 Kirch. n. 353. pag. 472. Turbo ubique crifpatus ore longifflimo « et an- suftifimo. Candor quo tegitur aureo colore in externa facie leviter notatur. Valentyni Verbandling tab. I. fig. 2. De Ternataanfche Spil. Sebae thef. tab. Sa. fig. 5. Buccinum venuftum, dilute arantio flavum, fafci- is longis dorſuoſis eirca gyros ad extremum usqus apicem veluti dentatis, aliarumque elatiorum faſciolarum apparatu einctis, exornatum. Davila Catal. pag. 152. no. 222. Buccin rare, ventre de biche ftrie eireu- lairement, A ſept pas, dont les bords font charges de petits tubercules. Knorrs Vergnünen der Augen, tom. VI. tab. 15. fig. 4. 2 tom. VI. tab. 26. fg. 1. 2 G tab. 5. Caps, 9. fig. 211. 212.214. Die ternatanifche kurze Spindel hat ſehr viele Gl eichfoͤrmigkeit mit je- ner tom. 3. tab. 94. fig. 908. dieſes Werkes vorgeſtellten geſtrekten ſpindel⸗ foͤrmigen Baſtartbirne, die daſelbſt fuͤr eine Art von Dragonertrompeten ausgegeben wird. Der gute Martini hat es wohl gefuͤhlt, daß fie daſelbſt an der unrechten Stelle ſtehe / und daß 7 zur Familie der h 3 f eln 154 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 140. deln gehoͤre. Er entſchuldiget ſich damit, daß ſie nur einen kurzen Zopf habe, und daher fuͤglich den Birnſchnecken beygeſellet werden koͤnne. Als⸗ dann aber muͤſte auch dieſer Spindel, die wir anjetzo vor uns haben, ihr Standort unter den Birnſchnecken angewieſen werden. Denn ſie hat auch nur einen kurzen Wirbel. Man zaͤhlet an der gegenwärtigen ſieben merk⸗ lich abſetzende Gänge oder Umlaͤufe, welche auf ihren Ruͤcken mit wellen⸗ foͤrmigen ſenkrechten Erhöhungen, wie auch mit Buckeln und Knoten, und endlich von oben biß unten mit dicken Queerſtreifen umgeben find. Eine fahlgelbe einförmige Farbe bekleidet den ganzen Bau des Gehaͤuſes. Die laͤnglichte Mündung endiget ſich in einem langen rinnenartigen Schnabel. | Da ſie haͤufig an dem Geſtade der Inſul Ternate gefunden wird, fo fuͤhret ie, den Beynahmen der ternataniſchen Spindel, zum Unterſchiede jenen groͤſſern und allergroͤſten Art, welche naͤchſtens berühret werden ſoll. Ich . beſitze noch ein Paar Abaͤnderungen dieſer Spindeln. Die eine hat zwar N Knoten auf der hoͤchſten Höhe ihrer Wölbungen, aber keine Falten; die andere hat bey einer ſonſt uͤbereinſtimmigen Bauart weder Knoten noch e Sie iſt auch ungleich feiner zarter, durchſichtiger , wie die andern. 8 wi 29 Vignette 39. Lit. A. In mufeo noſtro. Sn Die Ananas Spindel. Der Trichter, ‚Fufus Ananas diötus, Infundibulum. Lifter. Hiſt. Conchyl. tab. saı. Fig. 14. Buccinum roftratum, ex rufo fa- ſeiatum, leviter ſtriatum, ſinuoſum. Bonammi Recreat. no. 104. pag. 123. 5 ; Muf. Kircher..no. 104. pag.455. Turbo angulofus et transwerfis lineis le- viter crifpatus quaſi collum in baſi produeitur, juxta quod oris apertura val- de longa, et in centro ſpirarum foramen profundum patet. Kleinii meth. oftrae. f. 175. fpec. 2. no. 2. lit. f. pag. 61. Fuſus brevis ſtriatus tubulatus, cujus collum quafi tubulum format: turbo anguloſus; oris aper- tura valde longa, etin centro fpirarum foramen profundum. Leffers teſtac. H. sı. lit. aa. pag. 218. Eine hellgelbe Schraubenſchnecke 2 Zoll lang mit braͤunlichen Queerſtreifen. Die Laͤnge herab hat ſie groſſe breite Furchen, deren Hoͤhen rundlicht ſind. N Sebae Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 140. 155 Sebae the]. tab. so. fig. 54. (In Indice Vosmaeriano. Buccinum faſciolis obvolutum) Rariſſimum hoc eſt ſpecimen cui ſimile aliud nullo hactenus in Muſeo conſpicere mihi lieuit.. Eſt autem fuſus brevis profunde detornatus, cauda curta gyrisque teretibus gaudens, ſuleis profundis diftinetus ex Aran- tio flavo perfundatus, ſubtilibus et groſſioribus fafciolis rubris, funiculorum aemulis, circumdatus. Davila Catal. tom. L. pag. 157. m0. 239. Buecin brun- marbrè de blane à ſtries eirculaires, et a cotes longitudinales un peu contournëes. Tavart d Herbigny Dictionaire Vol. 2. pag. ss. Fufeau court de couleur fauve a ſpires concaves. Le canal de ce Fuſeau forme une extremitd-peu- longue, tortueuſe et retrouflee. Dieſe Spindel ver dienet es wegen der Form ihres ſonderbaren Nabels der Trichter, und wegen der Bildung ihres Wirbels die Ananas Frucht zu heiſſen. Sie gleichet mit ihren wellenfoͤrmigen Knoten, und braunen erhabenen Streifen und in ihrer ganzen Bauart ungemein ſehr den ſtum⸗ pfen vieleckigten Bandſpindeln / die ſogleich nach ihr folgen werden. Nur iſt fie geſtreckter und ſchmalbaͤuchiger. Ich zaͤhle an der meinigen, die vier Zoll lang iſt (ohneracht Leſſer ihre Laͤnge nur von 2 Zoll angiebet) neun Stockwerke. In der Geſtalt ihres Nabels hat ſie ſoviel fremdes und un⸗ gewoͤhnliches / daß Seba diß Bekaͤnntniß ableget, dergleichen ſey ihm ſonſt nirgends vorgekommen. Er meint dieſen Nabel wenn er ſpricht, dieſer fuſus ſey profunde detornatus, tief ausgedrechſelt. Benanni giebt uns darauf gleichfalls einen Fingerzeig, wenn er ſchreibt, in centro fpirarum fo-- ramen ſatis profundum patet. Klein meinet, dieſer Nabel ſey wie eine Roͤhre gefaltet. Diß roͤhrfoͤrmige Weſen veranlaßt ihn, die ganze Schnecke fuſum tubulatum ſeu tubuloſum zu nennen. Mir ſcheinet dieſer Nabel einem Trich⸗ ter ſehr aͤhnlich zu ſeyn, daher ich dieſe Spindel den Trichter, Infundibu- lum, genannt. Ich waͤre ſehr begierig ihre innere Structur zu ſehen. Al⸗ lein ich habe wenig Hofnung meine Neugier ſobald zu befriedigen, da ich nur ein einiges, dabey aber ſehr groſſes Stuͤck, beſitze, und fie nur wun⸗ derſelten einmal vorkoͤmmt. Die innere Lippe der ſehr dicken Spindelſaͤule iſt eingeſchnitten und hat 2 Falten. Die innern Woͤlbungen ſind ſtark ge⸗ riffelt. Die Rinne der halbrunden Mundoͤfnung hat auch viel eigenthuͤm⸗ liches. Leſſer ſcheint dieſe Schnecke nur aus den Nachrichten 1 ge⸗ annt 156 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 140. Fig. 1306. etc. kannt zu haben. L Liſter hat ſie am ſchlechteſten, Seba aber am beſten ab⸗ bilden laſſen. Sie koͤmmt vermuthlich aus Weſtindien. Tab. 140. | Tab. 140. Fig. 1306 bis 1309. Fige1306° 8 5 f Tab 44. it. tab. 141. Fig. 13 14 bis 13 16. In mufeo noſtro. 7 96 Die ſtumpfe vieleckigte geftreifte ſchwarzbraune Bandſpindel. Fuſus brevis truncatus polygonus, ſtriatus, anguloſus, octo fpiris fealatis, medio margine acuto nodoſis. Lifter Hift. Conchyl. tab. 922. fig. ıs. Buccinum roſtratum, ſtriatum, ma- xime ſinuoſum ſecundum longitudinem orbium. it. tab. 930. fig. 25. Buccinum roſtratum anguſtius, finuofum, lineis ſubrufis circumdatum. Kleinii meth. oſtr. $. 184 et 1858. Sp. 3. no. 4. lit. b. pag. 54. Sipho 8 tympanoſus maculoſus, ſpiris ſtriatis et bullatis. it. no. 5. Sipho lineatus lineis fubrufis. Bonanni Recreat. fig. 75. pag. 122. Muſ. Kircher. fig. 75. pag. 454. Turbo muricatus, fie dictus a corniculis quibus murices muniuntur, veſte alba tegitur, quamplurimae lineolae rubrae et flavae, finuofe inflexae, reddunt indumento perfico fimilem. An Gualtieri Strombus canaliculatus roftratus, ore angulofo, ſtriatus, ru- goſus ex albido cinereus? tab. 52. fig. P. Dargenville Pl. 10. fig. L. Buccinum fulvum ſtriatum cauda longa. Celui a fond jaune eſt relevè de cotes, qui forment de grands boſſages a chaque etage. Ces boflages font barioles de taches brunes et blanches: il femble que le milieu de fa figure forme un tambour, d’ou partent la clavicule et la gueue. Davila Catal. pag. 157. no. 239. Buccin à ſtries circulaires et à groſſes co- tes longitudinales, dont les fencontres avec le haut des orbes forment au- tant de couronnes de tubercules, fauves ſur les cotes, blancs dans les can- nelures. Leſſers teftac. $. 60. lit. ii i. pag. 348. Eine Straubſchnecke die am Mun: de eine lange Roͤhre und an den Gewinden ſcharfe W und gelbe Strichlein hat, wie beym perſianiſchen Kleide. Sebae theſ. tab. 79. lin. 3. in latere dextro. Kuorss x „ — — — 8 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 140. Fig. 1306. etc. 1 57 o Knorrs Vergnuͤgen der Augen tom. 6. tab. 15. fig. s. Die braune mit Bu⸗ ckeln beſetzte Spindel. ö tom. 5. tab. 10. fig. 4. tom. % tab. 37. m 1. "Martini Catal. pag. 113. no. 242. Diefe 3 Arten vieleckigter Spindeln, welche bey dieſem Abſchnitte vor⸗ kommen / haben untereinander ſehr viel uͤbereinſtimmendes. Bey einer faſt gleichen Zahl der Gewinde haben ſie auch einerlei Form, Bildung und Bau⸗ art, einerlei Dicke und Schwere. Sie haben auch alleſamt etwas eckigtes und wellenfoͤrmiges in ihren Knoten, Buckeln und Erhoͤhungen. Sie ſind bey ihrer Nath, oder bey der Verbindung ihrer Gewinde, wie mit Schnuͤ⸗ ren eingeſchnitten und eingezogen. Sie haben eine laͤnglichte Muͤndung und kurzen rinnenartigen Schnabel. Aber in vielen andern Stuͤcken weichen ſie merklich voneinander ab. f Diejenige bey fig. 1306 und 1307. hat eine weiſſe Grundfarbe. Sie wird mit erhabenen Streifen und Furchen umgeben. Die ſchwarzbraunen Linien, damit ihre rauhe Oberfläche umwunden iſt, ſind gleichſam nicht mit der Feder, ſondern mit einem dicken Pinſel aufgetras gen worden, und da⸗ her ſehr auseinander gefloſſen. Die Spindelſaͤule hat einen e Ein⸗ ſchnitt und unten einen ganz kleinen Mate Dieienige bey lig. 1308 und 1309, hat eine weißgelbliche Grundfarbe. Es lau en um ſie nicht ſowohl Streifen, ſondern nur gedoppelte dunkel⸗ braune Linien herum. Sie iſt weit glaͤtter feiner, zierlicher, ſeltener als die vorhergehende. Ihre Spindel hat gar keine Einſchnitte, doch unten einen kleinen Nabel. Diejenige bey fig. 13 14 und 1315. wird mit srangefarbigen Faͤden um⸗ wunden. Sie iſt nach ihrer Grundfarbe gelblicher, nach ihrem Bau ge⸗ ſtrekter / beym Schnabel länger, bey ihrem wulſtigen Wirbel gedehnter. Ich vermuthe, dieß werden alles Glieder eines Hauptſtammes aus dem Schneckengeſchlechte ſeyn, die aber bey aller Naͤhe ihrer Verwandſchaft ein ſehr verſchiedenes Anſehen haben, je nachdem die e und Meere, ee IV. Band. darin⸗ Tab. 140. Fig. 1310. 1311. 158 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 140. Fig. 13 10. etc. darinnen fie wohnen, verſchieden find. Die erſte Art 1 bey der Inſul, Maurice, die andern in Oſtindien gefunden. Tab, 140. Fig. 13 10 und 1311. In mufeo noſtro. 5 Das umgewundene Horn. Fuſus filamentoſus lineis parallelis nigricantibus einctus. Belg. Het. omvvonde Horn. Lifter Hiſt. Conchyl. tab. 920. fig. 12. Buccinum röftratum fufcum, levi- ter et denfe ſtriatum. Rumpb tab. 40. fig. F. de omvvonde Hoorn. tab. 29. lit. G. Stompe Spil. Gualtieri tab. 52. lit. T. Strombus canaliculatus, roftratus, ore angulofo,, ſtriatus, rugoſus, papillofus, ore etiam incerno ſtriato, ſubfuſeus. Klein meth. oſtrac. $. 175. pag. 61. Fuſus brevis muricatus filamentoſus, ſpiris nodoſis cinereis filo fufco aequaliter conſtrictis, roſtro brevi coniformi. it. no. 2. lit. a. Fuſus ſtriatus Rumphianus. Strombus ventricoſus, inſigni- ter elongatus transverſim ſtriatus, longitudinaliter ſulcatus, ideo nodoſus et hiulcus; roftro tereti et brevi; coloris pallide cinerei. ‚Hebenjtreit Muf. Richt. Buccinum lineis ſubaſperĩs duplieibus einctum. Dargenv. tab. 10. fig. H. Buccinum clavicula in longum eredta, ore in eaudam definente. Ce Buccin eft extremement long avec de Fünen rayees de brun fur un fond blanc, Sa bouche eſt repliè en bec avec de dents irregulieres du cotè de la columelle. Sebae theſ. tab. 79. Knorrs Vergnügen tom. 2. tab. 18. fig. 3. auf einem blaßgelben Grunde liegen braungelbe Ribben, wie ein umwundener Bindfaden. Muf. Goitvvald. tab. 2. Caps. 10. no. 222. Davila pag. 151. no. 216. Buccin flambè de blanc et deroux, à ſtries eir- culaires inegales, et a tubercules petits. Linnaei Edit. 12. Sytt. Nat. no. 567. Pag. 1224. Murex trapezium, Lineae geminae femper, fuſcae, integrae. Favort & Herbigny Vol. 2. pag. 54. 55. Fufeau-court ou ventru. Fuſus bre- vis, craſſus, ventrieoſus, ponderoſus, ſeptem vel octo fpiris convexis compofitus, coftis in longum ductis et ſtriis transverfis undofis inſtructus, apertura magna intus ſtriata, canali mediocriter elongato tortuoſo et obtuſo inſignitus; co- lore Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 140. Fig. 1310, etc. 159 lore albido et fulvo depictus. On diftingue deux varietes du fuſeau court, ſcavoir celui dont la coquille eft mince et l’espece de couleur fauve. Das umwundene Horn hat 9 ſpitzig zulaufende Stockwerke. Es wird von auſſen mit braunen Queerſtreifen und gedoppelten ſchwarzen Linien re⸗ gelmaͤßig umwunden, davon es auch ſeinen Namen erhalten. Der Ruͤcken eines jeden Gewindes iſt bey einigen mit gröfferen, ſtaͤrkeren, erhabneren, bey andern mit kleineren, unmerklicheren Knoten beſetzet. Die Knoten pfle⸗ gen ſchwarz und braun ſchattiret, die dabey liegenden Tiefen aber weißgel⸗ ber zu ſeyn. Die hervorſtehenden ſchwarzen Linien bilden bey der aͤuſſern Lippe kleine ſchwarze Zaͤhngen/ die den Nadelknoͤpfen gleichen. Die laͤng⸗ lichte Mundoͤfnung endiget ſich in einen ſehr verlängerten Schnabel. Die Spindel iſt dreymal eingeſchnitten, es iſt alſo columella triplicata. Die inneren Waͤnde ſind geriffelt und fein granuliret, und zeigen eine artig glaͤnzende braune und weiſſe Farbenmiſchung. Rumph hat dieſe Schnecke auf Amboina angetroffen. Sie iſt alſo oſtindiſch. Tab. 141. Fig. 1312 und 13 13. In mufeo noftro. v. r Die Ißflaͤndiſche Spindel. 1313. Fuſus Islandicus. Muf. Chaiſianum pag. 122. no. 230. Un beau Fuſeau d’Islande d'un blanc eclatant ſtriè et parfaitement cOnferve. Witte Yslandse Spil. V.oon unſerer ganz anſehnlichen Ißlaͤndiſchen Spindel habe ich bey kei⸗ nem einigen Conchyliologiſchen Schriftſteller die geringſte Nachricht finden koͤnnen. Sie iſt ihnen vermuthlich eben ſo fremde und unbekannt geweſen, als ſie in einigen Ißlaͤndiſchen Meerbuſen gemein / bekannt und einhei⸗ miſch iſt. Ich rede mit gutem Bedacht nur von einigen, weil mir es wohl bekannt iſt, daß ſie in andern vergeblich geſuchet wird. In den hollaͤndi⸗ ſchen Auctionsverzeichniſſen der Conchylien, habe ich ihren Namen alleine im oben angefuͤhrten Mufeo Chaifiano entdeckt, und es leicht errathen koͤn⸗ nen, daß unſer Hr. Kunſtverwalter Spengler dieß Stuͤck dem ſel. Paſt. Chaiſe, mit dem er vormals einen ſtarken Briefwechſel unterhalten, wer⸗ de verehret haben. Die Vlandiſche u) hat viele Aenlichkeit mit jener 2 raren 160 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab, 141. Fig. 13 12. etc. raren Schraubenſchnecke, fo tab. 158. fig. 1497. abgebildet worden. Allein da ſie nicht erſt aus der Ferne vom arabiſchen Meerbuſen und rothen Meere, ſondern nur von Ißland verſchrieben werden darf; da ſie nicht ſo rar, theuer und koſtbar, wie jene. ſondern gemeiner und wohlfeiler iſt; fo wird ſie nie den Werth und die Achtung bey vielen erhalten, welchen die andern laͤngſt gewonnen. Die Ißlaͤndiſche Spindel wird bey Fig. 1313. in ihrem natürlichen Zuſtande mit ihrem Epiderm oder Oberkleide, mit der braunen Haut, damit ſie bekleidet iſt, dargeſtellet. Unter derſelben lieget eine fo ſchneeweiſſe Schönheit verborgen, dergleichen man hinter einem fol chen dunkeln Vorhange, aus den kalten und tiefen Gründen der nordlichen Ißlaͤndiſchen Meerbuſen nicht vermuthet noch erwartet hätte. Unſer Mah⸗ ler hatte fie bey Fig. 1312. weiſſer vorſtellen ſollen) und er hat fie viel zu aſchfarbig abgebildet. Er haͤtte ſie mit weiſſeren Streifen umlegen und umwickeln ſollen, und er hat fie mit ganz grauen Streifen umzingelt. Er haͤtte ihr wenigſtens 9 Stoͤckwerke aufſetzen und zueignen ſollen, und er hat ihr nur ſieben Gewinde verliehen. Er haͤtte uns bey dem einen Stuͤcke die Seite ihrer Mundoͤfnung herauskehren und die Bildung derſelben zeigen ſollen, und er zeiget uns beyde nur alleine von der Seite des Ruͤckens. Dieſe Schnecke iſt nun von allen Ißlaͤndiſchen eine der beſten und vorzuͤg⸗ lichſten. Die Spitze ihres Wirbels endiget ſich in ein kleines artiges Knoͤpfgen. Doch bekoͤmmt man fie felten mit unverſehrter und unbeſchaͤ⸗ digter Spitze zu ſehen. Die Windungen ſind rund gewoͤlbet. Die erſte iſt ſehr bauchig und weit gröffer als alle uͤbrigen. Der aͤuſſere Lippenrand iſt duͤnne und ſcharf. Die innere Lippe iſt ſpiegelglatt und leget ſich wie ein weiſſes Blat an die etwas gekruͤmmte Spindelſaͤule hinan. Der verlaͤn⸗ gerte Schnabel hat eine breite Rinne. Der Deckel iſt hornartig und durchſichtig. Ich habe einige dieſer Spindeln aufſchleiffen laſſen, weil ihre innere blendend weiſſe Glaſur durch keine Queerſtreifen unterbrochen wird, ſo ſind ſie innerlich noch viel glaͤtter, weiſſer, glaͤnzender als von auſſen. Es giebt noch eine Nebenart dieſer Spindeln, deren Bau kleiner und ſchmaͤler, deren Schnabel kuͤrzer, deren Deckel, gegen das Licht ge halten, honigfarbigter iſt. Sie haben nur 6 Stockwerke, und kommen ebenfalls von Ißland. Tab. Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 141. Fig. 1317. etc. 161 Tab. 141. Fig. 1317 und 1318. Die ſchwarz linirte Spindel. Fuſus ſubfuſcus ſtriatus, lineis nigricantibus diſtinctus. Tab. 141. Fig. 1317. 1318. An Liſteri buccinum dentatum, longiſſima clavicula, fuſcum, ſtriatum, faſciatum tab. 836. fig. 62? An Xleinii Tympanotonos, Strombus pelagius roftratus, leviter dentatus, fuſcus, ſtriatus, faſciatus. $. 76. Sp. 2. no. 12 Dieſe Gattung, welche Martini in die Claſſe der kurzen Spindeln mit hineingeſchoben, hat wellenfoͤrmige Falten auf dem Ruͤcken ihrer Gewoͤlbe. Sie wird hey ihrer braunen Grundfarbe von ſchwaͤrzlichen Parallellinien umwunden. Die ovale Mündung endiget ſich unten in einen kurzen ſpitzi⸗ gen rinnenfoͤrmigen Schnabel. - Tab. 141. Fig. 1319 biß 1322. In mufeo noftro, Einige gegrabene caleinirte Spindeln. Fufi foſſiles calcinati. 6 Martini hat es gewaget auch dieſe gegrabenen, caleinirten, durch ihr langes liegen in der Erde ganz verbleichten Spindeln, unter die natuͤrlichen und farbenreichen zu miſchen. Dergleichen werden in Frankreich, vornem⸗ lich bey den Dörfern Crignon und Courtagnon ohmweit Rheims in Cham: pagne, in einer ſandigt kreidigten Erdlage gefunden. Das faltenfoͤrmige ihrer mit feinen Queerſtrichen und Linien uͤberzogenen Gewinde, die laͤng⸗ lichte Bildung ihrer Mundoͤfnung, welche ſich zulezt in einer langen Rinne und Schnabel endiget, wird ein jeder aus der Zeichnung aufs deutlichſte erſehen koͤnnen. Bey meinen Exemplaren, die ich hievon vorzeigen kan / ſind auch noch die Einſchnitte an der Spindel ſichtbar. Niemand wird es mit Billigkeit von mir fordern koͤnnen, daß ich von ihrer Grundfarbe, dergleichen fie im natürlichen Zuſtande, vor ihrer Ver⸗ wandlung muͤſſen gehabt haben, Rechenſchaft geben, und von ihrem wah⸗ ren Vaterlande das naͤhere und gewiſſere beybringen moͤge. Da man biß auf den heutigen Tag die eigentlichen Originale zu ſehr vielen Gattungen der bey Crignon und Courtagnon e Schnecken und h 5 ee noc Tab. T r. Fig. 1319- 1322, 162 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 14 T. Fig. ı 317. etc. noch in keiner Conchylienſammlung antrift, noch an keinem von europaͤi⸗ ſchen Schiffen befahrnen Seeufer entdecket: fo muͤſſen fie wohl unſtreitig in den entfernteſten Weltmeeren und an den Geſtaden jener vielen noch unbe⸗ kannten und unbeſuchten Laͤnder zu Hauſe gehoͤren. Durch welche er⸗ ſtaunliche Revolution des Erdbodens und der Weltmeere find fie nun wohl aus den entlegenſten Tiefen biß nach Frankreich und Champagne gebracht worden? Wie viele Jahrhunderte und Jahrtauſende moͤgen ſie nicht ſchon bey Crignon in der Erde gelegen ne Davon will ich an meiner Stelle den Dargenville reden laſſen. Die hieher gehoͤrigen Worte ſtehen pag. 344. in feiner Conchyliologie. „Les coquillages foſſiles font de vraies petrifica- „tions de Coquillages de mer, que le Deluge univerfel a repandu par toute la terre, et qui par le long tems ont ete doureis et petrifies — La cou- „leur de coquillages foſſiles elt toujours blanche, ils ont perdu dans la terre „email et la couleur naturelle qu'ils avoient apportèe originairement de la „mer — Il-y-a cependant de Fofliles qui ont conſervè leur poli et quel- „ques couleurs — Les coquillages de mer qui leur font relatives font incon- „les „ Wer aber doch gerne einige dieſen Arten nahe verſchwiſterte na» türliche Stuͤcke abgebildet ſehen „ den verweiſe ich auf des Gualtieri tab. 52. lit. R. und Q. 11 5 0 Tab. 142. Fig. 13 23 und 1324. 52 wie auch 1326 und 1327. In muſeo noſtro. Das ſchwere unaͤchte Fleiſchhorn. Fuſus craſſus carnarius, teſta muricata, ponderoſa, ſubumbilicata. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 884. fig. 6. lit. a. tab. 885. fig. 6. lit, b. -Buccinum ampullaceum. In den ſchriftlichen Beyſchriften ſteht noch ab Inſula Micovvahi. Klein meth. oſtr. $. 192. no. 2. pag. 73. Trocho- conus muricatus 5 Nen circa coni et trochi conjunctiones diſpoſitis. Valentyns Verhandling tab. 6. fig. 57 und ss. Een paar geele roſagtige Ternataanfche Vlermuizen. D Davila Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 142. Fig. 1323. etc. 163 Davila pag. 154. no. 227. Buccin blanc nuè de fauve, legerement ftrie; a à ſept orbes bordes de tubercules. ©. Born Index Muf. Caef. pag. 314. Murex pugilinus. Das unaͤchte Fleiſchhorn; tefta ventricofa craſſa, anfractus feptem infra ſuturam canali- culati, in medio carinati, carina ſpinis acutis brevibus coronata. Venter laevis, ſpira et roſtrum rectum transverſim undulato- ſtriata. Columella ſub- umbilicata. Color fulvus aut pallide luteus. N Der Name des Fleiſchhorns gebuͤhret dieſer Schnecke vornemlich wegen ihrer innern Geſtalt, die völlig fleiſchfarbig iſt. Sie hat ſonſt wuͤrklich mehr Knochen als Fleiſch, oder der ſchwere ſteinſchaaligte Bau ihres Wohnhau⸗ ſes iſt den fleiſchichten Theilen des Bewohners weit überlegen. Vom Das lentynſ wird fie die fuchsrothe Ternataniſche Fledermauß genannt. Die Ternataniſchen Fledermaͤuſe muͤſſen alfo von den unfrigen gewaltig ver» ſchieden ſeyn, weil er in der Form, Farbe, Bildung und Bauart unſerer Schnecke eine Aenlichkeit mit ihnen zu erblicken glaubet. Daß dieſe Spin⸗ del dick und bauchig, bey der Nath und Verbindung der untern Gewinde rinnenartig ausgekehlet, auf der Hoͤhe ihres Ruͤckens mit ſpitzig auslaufen⸗ den gefüllten Knoten wie gecroͤnet ſey; daß fie bey der Woͤlbung des Bau⸗ ches glatk, an den obern Gewinden, wie auch unten beym breiten, kurzen, etwas ſchiefgebeugten, rinnenartigen Schnabel geſtreift erſcheine, haben wir alles oben aus der wohlgetroffenen Beſchreibung des Hrn. v. Borns groͤ⸗ ſtentheils ſchon vernommen. Ich ſetze nur noch dieß wenige hinzu. Die Hollaͤnder bekommen dieſe Gattung Schnecken von den Ufern der Molucki⸗ ſchen Inſuln. Hieher werden ſie haͤufig von Tranquebar gebracht. Die innere feine glänzende fleiſchfarbigte Glaſur verdienet es, daß man ein gu⸗ tes friſches unverbleichtes Stuͤck daran wage und es aufſchleife. Man wird durch den Anblick der innern Schoͤnheiten fuͤr ſeine Muͤhe reichlich belohnet werden. Der Deckel iſt hornartig und verſchlieſſet völlig die laͤnglicht ovale Muͤndung. Die gelbe und braunrothe, auch die fuchsrothe Farbe iſt die eigenthuͤmliche Farbe friſcher Stuͤcke dieſer Art. Doch findet man auch ſolche / welche, wie bey fig. 1326 und 1327, mit einem ſchwarzbraunen Node verſehen ſind. Von dieſer Spindelart befinden ſich in meiner Sammlung noch folgende Abaͤnderungen. Einige ſind ganz leichte und glatt und haben i gar 164 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 142.Fig. 1325. gar keine Knoten auf dem Ruͤcken der Woͤlbungen. Andere ſind defto ſchwerer und dickbaͤuchiger mit einem ſehr breiten Schnabel. Sie haben nur auf der Haͤlfte des erſten Gewindes 3 biß 4 Knoten und Buckeln, und ſind am Bauche glatt und ohne Knoten. Noch andere ſind eben ſo baͤuchig / aber mit Kneten weit reichlicher beſetzet, daß ich ſchon auf dem Rucken des erſten Gewindes 10 biß 12 Knoten zahlen kan. Wieder andere find ſchmaͤ⸗ ler, geſtreckter, auch am Schnabel verlaͤngerter, und in ihren Knoten ſpi⸗ - Biger. Endlich, fo giebt es von dieſer Gattung noch eine Varietaͤt, welche Tab. 142. Fig. 1325. ſogleich auf dem erſten Gewinde mit einer doppelten Reihe von Knoten ge, crönet werden. Dieſe leztere Art iſt nun ohnſtreitig unter allen jetzt anges fuͤhrten, die ſeltenſte. Tab. 142. Fig. 1325. Ex muſeo noſtro. Das aͤchte Sleiſchhorn. Die Artiſchocke unter den Spindeln. Rufus carnarius legitimus. Hiſſus cardojcolymus. Gall. L’artichaut. Ital. Artichocco. Die Artiſchocke unter den Spindeln ift ohnſtkeitig, wenn ich alleine die ſehr groſſe Wendeltreppe tab. 152. fig. 1426. und die ſchmalbaͤuchige koſtbare Sternſpindel tab. 159. fig. 1500. ausnehme, die rareſte und ſeltenſte Conchylie unter allen in dieſem IV. Bande abgebildeten. Da ich ſeit 36. Jahren Con⸗ chylien geſammlet, und wie ich ohne Prahlerei behaupten kan, mit Fleiß und Eifer und vielen Koſten geſammlet: ſo muß ich es geſtehen, daß dieſe Schnecke mir dennoch in ſolcher langen Neihe von Jahren, nur ein einziges⸗ mal vorgekommen. Sie befand ſich in dem Cab' nette eines reichen Catho⸗ liſchen Cloſters. Man erbot ſich, wie ich darum anhielte, ſie mir zu ver⸗ tauſchen, wenn ich einen Oberadmiral und einige andere Nangſtuͤcke herge⸗ ben wollte. Ich ließ mich zu allem willig finden, um nur ein Eigenthuͤmer dieſes der Aufmerkſamkeit ſo wuͤrdigen Schalengehaͤuſes zu werden. In keinem conchyliologiſchen Schriftſteller habe ich eine Abbildung und Be⸗ ſchreibung dieſer den Artiſchocken fo ahnlichen Spindel entdecken und finden koͤnnen. Ich ſandte ſie einſtmals meinem Martini, um eine getreue Ab⸗ zeichnung derſelben zu beſorgen, und hier haben wir nun die Vorſtellung derſelben. Sie iſt, wie es der Augenſchein lehret, ſehr merklich von dem vor Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 142. Fig. 1325. 165 vorhergehenden unaͤchten Fleiſchhorne unterſchieden. Jene Spindel war a „ dieſe ift weiß und fallt etwas ins 5 gelbliche. Jene hatte nur ſie⸗ ben, dieſe 9 biß 10 Gänge und Umlaͤufe. Jene hat auf der hoͤchſten Höhe ihrer Woͤlbungen etwas ſpitzige aber dabey gefuͤllte Buckeln und Knoten. Dieſe hat ſtumpfe, wellenfoͤrmige, über die ganze Windung heradlaufende, ausgebogene, wulſtige, innerlich hohle, auſſerlich an den mit Reifen um⸗ wundenen Schnabel anſtoſſende Knoten. Jene hat eine ſchwere dicke un⸗ durchſichtige Schale. Dieſe eine durchſichtige und weit dünnere Schale. Doch iſt fie wegen ihrer dicken Spindelſaͤule dennoch eben ſo ſchwer wie jene. Jene hat einen breiten kurzen ſtumpfen Schnabel; dieſe einen langen Schnabel, bey welchem der Mahler gerne noch einen ganzen Zoll bey der Figur zugeben koͤnnen, wenn es der Raum des Papiers erlaubet. Jene hat eine glatte Spindel ohne alle Einſchnitte und Falten. Dieſe hat eine genabelte Spindelſaͤule und 3 ſtarke Zähne und Falten (der Mahler, dem es darauf nicht angekommen, bat ihr 4 Falten verliehen) Jene zeiget in? nerlich die ſchoͤnſte Fleiſchfarbe. Dieſe hat an der Spindelſaͤule eine ſolche Schattirung und Farbe, welche der Fleiſchfarbe am naͤchſten kommt. Jene iſt rund gewoͤlbet; dieſe aber bey jedem Knoten ſo tief eingebogen, daß 2 dadurch ganz wellenfoͤrmig wird. Sie ift zwar auf dem Ruͤcken und am Bauche ihrer erften knotig⸗ wulſtigen Windung ganz glatt, aber ſon⸗ ſten mit lauter Queerſtreifen uͤberzogen, und vollends wechſeln beym Schna⸗ bel groſſe und kleine Streifen (die wieder durch ſenkrechte Linien ganz git⸗ terfoͤrmig gemacht werden) mit einander ab. Die innere Beſchaffenheit der Bauart und Structur, das wahre Vaterland derſelben, ihren Werth in Holland, und dergleichen, weiß ich nicht zu e 5 5 Von 4) In der hochgraͤflich Moltkiſchen Conchylienſammlung befinden ſech ein Paar ausnehmend groſſe Stücke dieſer Art, die über einen Schuh lang und gewaltig bauchig find. Demohnerach⸗ tet haben fie doch nicht mehrere Windungen und Stokwerke als mein ungleich kleineres jugende liches Stuͤck. Meine Artiſchocke hat einen geraderen Schnabel und labium interius adnatum. Dieſe beyben Altvater unter den Schnecken, haben einen etwas gekruͤmmten Schnabel, eine dicke ſehr weit übergebogene und hervorſtehende, von der ſtaͤrkſten Fleiſchfarbe glänzende Spin⸗ dellippe, die hinter ſich einen ſehr tiefen Nabel bildet. Dieſes edle Paar der ſeltenſten Schne⸗ cken iſt aus dem Cabinette des Hrn. Theodor Sluyters, welches am 24 Auguſt 1757 zu Amfter, dam verauetioniret wurde, für den leichten Preiß von 18 hollaͤndiſchen Gulden erkaufet worden. Es ſtehet im Catalogo Mufei Siuyteriani pag. 34. bey der 71 Lade no, 80. unter dem Namen 2 Linkfe Kroonhoorens. Wie der Verfaſſer des Catalogi aus dieſen offenbar rechtsgewundenen . ! Schnee Conchylien⸗Cabinet IV. Band, 9 166 Die Familie der kurzen Spindeln. Tab. 142. Fig. 1328. etc} nene. Von Fig. 1326 und 1327. vide Fig. 1323. 1323. = ı® an. Tab. 142. Fig. 1328 biß 1330. 1330, Einige harpfenartig gebauete Spindeln. Fuſi ad formam citharae eompofiti. Dieſe kurzen Spindeln haben mit ihren Faltenfoͤrmigen Ribben, über welche bey fig. 1328 und 1329. noch ſchwarze Parallellinien hinüber laufen, viele Aehnlichkeit mit den bekannten Harpfenſchnecken. Nur weichen fie freylich in der Bildung ihres Mundes und ihres Schnabels weit von jenen ab. Dennoch aber wird man ſie immer für harpfenartig gebauete e deln ausgeben koͤnnen. Es folgen nun B. die langen Spindeln, welche oberwaͤrts einen laͤngern Wir: bel, und unterwaͤrts einen mehr verlängerten | Schnabel haben. Fufi longi clavicula longiore et roſtro elongato. Tab. 143. Tab, 143. Fig, 1331 und 1332. In mufeo noftro, Fig 1331. „ee | Der babyloniſche Thurm. 2 Turris babylonica. e 1 Babylonfe Tooren. Angl. Babylons Tovvr, The Babel Shell. l Gall. La Tour de Babel. N 9 Liſter Hift. Conchyl. tab. 917. fig. 11. Buccinum roſtratum maculatum, ſtriatum, aſperum, fiffura ad imum labri. In der Beyſchrift meldet er es noch, daß dieß Stuͤk in Oſtindien zu Hauſe gehoͤre, daß er das ſeinige von Amboina bekommen, daß es turris babylonica heiſſe / daß Kumph tab. 29. fig. L. davon rede. Klein Schnecken linksgetbundene 1 koͤnnen, mag er ſelber verantworten. Daß die neueren Auetionsverzeichniſſe hollaͤndiſcher Naturalienſammlungen durch die geſchikte Feder des Herrn Legat ionsrath Meuſchen ungleich brauchbarer, lebrreicher und zuverlaßiger geworden, als alle vorhin herausgekommenen älteren, wiſſen die Conchylienfreunde ohne mein Erinnern, Die Familie der langen Spindeln. Tab. 143. Fig. 1331. etc. 167 Klein meth. oftrac. $. 175. Sp. 1. no. 5. pag. 60. Fuſus longus (feu roſtro longiore) fiſſus it. pag. 61. no. c. Turris babylonica, Strombus elegans acu- tiſſimus, ſpiraliter fulcatus, gyris ex albo et nigro feneſtratis, roſtro tereti et recto. Rumpb tab. 29. fig. L. Turris babylonica ſtrombo ſimilis, Valentyni Verhandl. tab. I. fig. 8. Lange pag. 41. Buccinum turris babylonica dictum. Gwualtieri tab. 52. lit. N. Strombus canaliculatus roſtratus ore fimpliei ſtriis eminentibus craflis rotundis eireumdatus, candidus, maculis rotundis piceis, aliquando fulvis denfe notatus. Petivers Aquat. Amboin. tab. 4. fig. 7. Turris babylonica. Babylons Tovver. Leffer teftac. $. so. lit. 22. pag. 341. Der babyloniſche Thurm iſt eine 3 Zoll lange ſpitzige Straubſchnecke. Iſt rar. it. $. sı. lit. cc. pag. 219. Dargenv, tab. 9. lit. M. Buccinum turris babylonica maculis rubris inſigni- ta. La longueur de ſa clavicule extremement pointue Pa fait nommer ainſi. Ses contours formes de differentes moulures font raygs de taches rouges ſur un fond blanc: ordinairement ces taches ſont noires. Hehenſtreit Muſ. Richter. pag. 32. Sebae theſ. tom. 3. tab. 79. figura 5 Fuſi qui fe maculis nigris di- ſtinguunt turris babylonicae nomen habent. Regenfufs tom. I. tab. I. fig. 9. Davila pag. 156. no. 237. Fuſeau blanc tachete par zones de brun pres- que noir, A levre exterieure enchancrèe dans le haut et nommé Tour de Babel. Knorrs Vergnuͤgen tom. IV. tab. 13. fig. 2. Linnaei Syſt. Naturae Edit. 10. pag. 753. no. 479. Murex babylonius, te- ſta turrita recto caudata, ſtriata, labro fiſſo. Edit. 12. no. 549. pag. 1220. Murex babylonius, tefta turrita, eingulis acutis maculatis, recto caudata labro fiſſo. Habitat in O. Aſiat. Muf. Reg. VIr. no. 317. . pag. 639. Teſta majuſcula eingulis obliquis acutis. Anfractus ſulcati longitudinaliterangulis (dieß ſoll ohnſtreitig cingulis heiſſen) elevatis acutis, quorum qui medius eſt major et aeutior. Color albus ma- eulis nigris. Apertura oblonga unilabiata. Roſtrum bafcos rectum intus 2 parum 168 Die Familie der langen Spindeln. Tab. 142. Fig. 133 1. ete. parum flexuoſum. Margo exterior verſus baſin ſinu ſingulari profundo transverſo exciſus. ö Favart d Herbigny Diät. Vol. 3. pag. 400. Tour de Babel. Buecinum lon- sum, anguftum, transverfim inaequaliter ſtriatum et canaliculatum maculis ex fuſeo nigricantibus et pundtis in fundo ſubalbido; undecim ſpiris vel ela- vicula valde elata, apertura media et anguſta, labio uno ſulco truncato, co- lumella laevi in canali aperto prolongata, infignitum, turris babylonica ma- culata appellatum. Ce joli Bucein fe trouve dans les mers de grandes Indes. Lorsque les taches noiratres font alterèes par les acidens ou autrement, elles deviennent rougeatres, ce qui occafionne quelquefois de varietes acciden- telles. vi. Born Index Muſ. Caef. pag. 306. Der Babels Thurm. Tefta turrita eingulis acutis maculatis, labro fiſſo, roſtro elongato recto. a Gronov. Zoophyl. Faſc. III. no. 1459. 1 Hier haben wir einmal eine Schnecke, welche ſich des ſeltenen Gluͤckes ruͤhmen kan, bey allen Conchyliologen nur immer einerlei und eben denſelben Namen des babyloniſchen Thurms zu fuͤhren. Sie iſt beydes oben und unten ſpitzig und folglich hat ſie mit dem ehemaligen babyloniſchen Thurm nicht die geringſte Aehnlichkeit und Gleichfoͤrmigkeit. Denn derſelbe muß ja 1 unten die breiteſte Grundflaͤche gehabt haben, und oben iſt er nie biß zur Spitze vollendet worden. Dennoch hat dieſe Schnecke ihren einmal em pfaͤngenen Namen ungeaͤndert behalten, ohnerachtet die Conchyliologen bey vielen hundert andern ſich kein Bedenken gemacht, die unnoͤthigſten und gewaltthaͤtigſten Veraͤnderungen der beſten, bekannteſten, beliebteſten und gebraͤuchlichſten Namen vorzunehmen und ſich eigenmaͤchtig zu erlauben. Leſſer giebt vor, dieſe Schnecke heiſſe darum der babyloniſche Thurm, weil jener eben alſo abgebildet werde, und man ſich bey den ſchwarzen Flecken ſeine Thuͤren, Lucken und Fenſter denken und vorſtellen koͤnne. Ich zweifle ſehr, daß er die lezteren gehabt, und geſtehe es gerne, nie eine ſolche Abbildung des babyloniſchen Thurmes geſehen zu haben, die eine auch nur entfernte Aehnlichkeit mit der Bildung und Bauart unſerer Schnecke gehabt. Den⸗ noch mag ſie meinetwegen immerhin ihren alten, ihr nunmehro nach dem Rechte der Verjährung gebuͤhrenden Namen ungehindert behalten, da ichs mir zum Geſetze gemacht / alle unnoͤthige Veraͤnderung der Namen gefliſſent⸗ lich zu vermeiden. ya N Die Familie der langen Spindeln. Tab. 143. Fig. 133 1. etc. 169 So gut dieſe Schnecke bey allen in Abſicht ihres Namens davon ge⸗ kommen, fo ſchlecht iſt es ihr dagegen bey der Glaßification ergangen. Da iſt fie aus einer Claſſe und Familie in die andere verſtoſſen worden, und kei⸗ ne hat fie lange behalten wollen. Beym Liſter, Dargenville und Savart heiſſet fie ein buccinum, beym Rumph, Gualtieri und Lange ein Strom- bus, beym Benanni (denn vermuthlich meint er eine aͤhnliche Reereat. fig. 79.) ein Turbo, beym Leſſer eine Straubſchnecke, beym Linne und v. Born ein murex, beym Prof. Müller ein Mitglied aus der Familie der Thuͤrm⸗ chen, und hier hat ſie die Ehre den erſten Plaz unter den langen Spindeln einzunehmen. Es giebt Stuͤcken dieſer Art, die vier bis fuͤnf Zoll lang find, die wohl zwoͤlf Gange und Umlaͤufe haben, wiewohl die lezteren Stockwerke, wie ſichs beym abſchleifen ergiebet, nicht hohl, ſondern ver⸗ wachſen, und folglich eben ſo wenig bewohnbar ſind, als die aͤuſſerſten Spitzen hoher Thuͤrme. Sie dienen dem Gehäufe alſo mehr zur Zierde als zur Nothwendigkeit und Bequemlichkeit. Sie werden auf allen ihren Windungen mit erhabenen Guͤrteln und Reifen umzingelt, davon der mit⸗ telſte immer der groͤſte, ſchaͤrfſte und ſpitzigſte zu ſeyn pfleget. Innerlich iſt nur die erſte Woͤlbung geriffelt, alle andere ſind glatt und glaͤnzend. Unter den ſchwarzen Flecken, damit ſie bey ihrer weiſſen Grundfarbe bemah⸗ let werden, herrſchet, bey aller ſcheinbaren Unordnung, dennoch die beſte und genaueſte Ordnung. Vorzuͤglich aber erreget der ſonderbare Einſchnitt, den wir an der aͤuſſern Muͤndungslippe wahrnehmen, unſere Aufmerkſam⸗ keit. Wenig Schriftſteller erwehnen deſſelben, weil er vermuthlich bey vielen, wenn ihre Stuͤcke etwa bey der Oefnung beſchaͤdiget geweſen, ge mangelt. Im Patellengeſchlechte giebt es eine Gattung, die fitſuram nota- bilem in margine hat, beym Linne Fiſſura heißt Edit. 12. no. 778. pag. 126 1. und beym Martini im erſten Theile dieſes Werkes tab. 12. fig. 109 und 110. abgebildet worden. Unſer Hr. Etatsrath Muͤller hat fie ſeit der Zeit auch in Norwegen gefunden, und dabey noch eine andere Gattung, die fiſſuram in apice hat, entdecket, und beyde Arten in feiner zoologia danica aufs deutlichſte vorſtellen laſſen. Aber bey unſerer jetzigen Thurmſchnecke faͤllt der Einſchnitt ſichtbarer und merklicher ins Auge, wie ihn denn auch Kumph zu einem ſichern Geſchlechtskennzeichen der babyloniſchen Thuͤrme macht. Wozu derſelbe dem Einwohner nuͤtze, ob er vielleicht beym herausgehen aus ſeinem Hauſe gleichſam einen Fuß oder ein 90 ſeines Coͤrpers ge e 3 ge / 170 Die Familie der langen Spindeln. Tab. 143. Fig. 1331. etc, lege, und ſich dadurch veſthalte, um bey der groſſen Schluͤpfrigkeit ſeines Fleiſches nicht zu weit aus ſeiner Veſtung zu entfallen; oder ob ſich der Be⸗ wohner beym Zuruͤckzuge i in ſein Hauß an dieſer Spalte, wie an einer Lehne anhalte, und dadurch einige Erleichterung im hinaufſteigen finde; oder ob ihm dieſer Einſchnitt bey ſeinem Fange und Geſchaͤften und beym ſuchen ſei⸗ ner Nahrung einigen Vortheil bringe, oder fein opereulum und Deckel ve⸗ ſter gehalten werde, wenn etwa ein Zahn deſſelben ſich hier hineinpaſſe und hineinkruͤmme — das alles erfordert eine genauere Unterſuchung ſeiner Le⸗ bensart, als ich bey meiner Entfernung von oſtindiſchen Gewaͤſſern anzus ſtellen im Stande bin. Sollte dieſe babyloniſche Thurmſchnecke wuͤrklich rar ſeyn, wie Leſſer vorgiebt, und unter die Seltenheiten gehoͤren? Sie befindet ſich ja faſt in allen Sammlungen. Ja wenn ihre ſchwarzen Flecken noch recht friſch ſind und keine Verwandlung erfahren, wenn oben ihre Spitze, und unten ihr langer Schnabel, und auf der Seite ihr Einſchnitt, unverſehrt erhalten worden, ſo iſt ſie immer rar und achtungswerth, und wenn ſie vollends ſo groß iſt / wie fie hier an dieſem Orte, und auch beym Valentyni abgebildet worden, alsdann iſt fie ein ſeltenes Cabinetſtuͤck, welches man ja veſt hal⸗ ten muß. Ich will doch zum Beſchluß einiger Varietaͤten gedenken, die ſich hievon in meiner Sammlung finden. Einige haben ſtatt der groͤbern ſchwarzen Flecken nur kleine blaſſe Puncte. Dergleichen iſt beym Klein Turris babylonica minoribus maculis dilutis F. 175. pag. 61. no. e. Seine groͤſſern Gürtel, damit er umguͤrtet iſt, find nicht fo ſcharf wie beym rech⸗ ten babyloniſchen Thurm, ſondern ſtumpf, indem durch einen Queerſtrich, der über ihre Höhe hinweggeht, und eine kleine Furche bildet, ihre Schaͤr⸗ fe gebrochen wird. Andere ſind mit noch kleinern, blaſſern faſt unſichtba⸗ ren Puncten bezeichnet, ſie haben einen kuͤrzern Schnabel, und ſind bey der Verbindung der Gaͤnge mit einem weiſſen erhobenen in der Mitte durch einen Queerſtreif getheilten und durch doppelte ſchwarze Striche auf weiſſem Grunde artig bezeichneten Guͤrtel umgeben. Tab. * — FU * * * * en f Die Familie der langen Spindeln. Tab.143.Fig.1333.etc, 1711 Tab. 143. Fig. 1333. In muſeo noſtro. 9 Die Dragoner Trompete. Claſſicum legionis deſultoriae. Gall. La Trompette des Dragons. Die ſogenannte Dragoner Trompete macht mit den babyloniſchen Thuͤrmen, in deren Mitte fie vorgeſtellet worden, einen wunderbaren Con⸗ traſt. Denn die Trompete iſt groͤſſer als alle dieſe Thuͤrme. Sie hat un⸗ ten einen ſo breiten und kurzen Schnabel, daß ſie ſich mehr den kurzen, als den langen Spindeln zu naͤhern ſcheinet. Aber die mit ihr verſchwiſterten Gattungen haben einen deſto laͤngern Schnabel, und erwachſen vielmals zu einer ſo anſehnlichen Groͤſſe, daß ich Stuͤcken vorzeigen kan, die faſt an⸗ derthalb Fuß lang ſeyn werden, und alsdann den Namen der groͤſten ter⸗ nataniſchen Spindeln fuͤhren. Bey der jetzigen findet ſich eine weiſſe Grundfarbe, die aber gegen die Spitze zu ins braͤunliche faͤllt. Sie wird mit ſtarken breiten Queerſtreifen umgeben, die vermuthlich der Mahler durch die gelblichen Binden, damit er ſie umwickelt, anzeigen wollen. Auf der Höhe des Ruͤckens ihrer 8 Gewinde ragen Knoten hervor, deren man bey jedem Umlaufe etwa acht biß zehen zaͤhlen kan. Sie koͤmmt von China und iſt nicht gemein. Tab. 143. Fig. 1334 und 13335. Bunt. Der unaͤchte babyloniſche Thum. 1335. Turris babylonica ſpuria. Fuſus ftriatus, teſta oblonga cinerea, anfractibus obtuſe nodoſis, filo conſtrictis, cauda rectiuſcula. Belg. gordelige Knobbel Spil. Bonanni Recreat. no. 46. pag. 119. Muj. Kircher. no. 46. pag. 452. Turbo colore flavus, teſta admodum ſub- tili, ornatur a quibusdam tuberculis ſupra orbes eminentibus, quos veluti filum ſpiraliter ductum arctiſſime ſtringit. In Adriatico mari reperitur et in Luſitanico mari frequenter et pulchrior. Schae 172 Die Familie der langen Spindeln. Tab. 143. Fig. 1334. etc. Sebae theſ. tab. 79. ad bafin. | Knorrs Bergnügen tom. s. tab. 27. fig. 3. Die gedrechſelte Spindel. Belg. Sedraid Spilletje. Gall. Petit fufeau a tours. Prof. Müller glaubt dieß ſey murex lignarius Linnaei. Hr. v. Born meint dieß fey murex Javanus Linnaei, vid. Ind. Muſ. Caef. Pag. 302. Catal. Martini pag. 118.n0.247. Fuſus indieus orbibus nodoſis et catenatis. Der unächte babyloniſche Thurm hat eine aſchgraue Grundfarbe. Er iſt bauchiger (ventricoſior) als der aͤchte. Der oͤbere Rand aller neun Ges winde iſt mit ſtarken Knoten und Buckeln beſetzet, deren ich an meinen Stuͤ⸗ cken auf der erſten Woͤlbung achtzehen bemerken kan. Die ganze Schale wird von oben biß unten ſowohl mit dickeren und ſtaͤrkeren, als auch dazwi⸗ ſchen mit feineren und ſubtileren Faden und Streifen umwunden. Der Einſchnitt macht bey der Muͤndung einen ſtumpfen Winkel. Dieſe Schne⸗ cke muß an andern Orten wohl ſeltener ſeyn, weil ihrer fo wenig in conchy⸗ liologiſchen Schriften gedacht und erwehnet wird. Bey uns it fie ſehr ge mein. Sie koͤmmt von Tranquebar. Eine ſehr umſtaͤndliche Nachricht von ihrem hornartigen Deckel liefert mein wuͤrdigſter Freund der Hr. Paſt. Schroͤter im sten Bande feines Journals pag. 422. no. 26, Tab. 143. 7 Tab. 1 5 Fig. 1336 biß 1338. In mufeo noftro, 338. 55 Der Javaniſche Thurm. Murex Javanus Linnaei, tefta turrita, ecaudata, laevis, albicans, anfra- ctibus ſubnodoſis, ſinu valde profundo, ima parte transverſaliter ſubſtriato, ſeparatis, labro obtuſe fiſſo, roſtro emarginato, Lifter Hiſt. Conchyl. tab. 915. fig. 8. Buccinum roftratum laeve ima parte cujuscunque orbis valde ſinuoſa. In der Beyſchrift meldet er es noch, daß er dergleichen Stuͤck Ao. 1701. von Madras bekommen. Klein meth. oſtr. $. 175. ſp. 2. no. e. pag. 60. Fuſus brevis, laevis, ſinuoſus Lifteri. 1555 Tinnaei Die Familie der langen Spindeln. Tab. 143. Fig. 1336. etc, 173 Linnaei Syſt. Nat. Edit. 12. no. 580. pag. 1221. Murex Javanus teſta tur- rita, eingulis nodofis immaculatis, labro ſinu ſeparato. Habitat in Java. Simillimus murici babylonico ſed albus immaculatus. Anfractus fubftriati , eincti carina vel tuberculis nodofi vel angulati. Labrum fiſſum verſus baſin, ſed ſinu latiusculo magis obtuſo. Cauda longior aut brevior variat. Davila Catal. pag. 157. no. 238. Fufeau blanc liſſe, à pas des orbes ren- ‚trans en dedans et a queue peu longue. Muſcum Gronovianum pag. 122. no. 1272. Ribagtige geroomde Spil. Gronov. Zoophyl. Faſc. 3. no. 1461. Wer dieſe Gattung weiſſer Thuͤrme voͤllig friſch bekoͤmmt ehe ſie ihre Kleider gewechſelt und ihr aͤuſſeres lichtes farbichtes Gewand abgeleget, der wird ſie mit ſolchen gelblichen Flammen und ſchieflaufenden Winkelzuͤgen bemahlt finden, als hier bey Fig. 1336. geſehen werden. Allein da dieſe Züge und Streifen ſolchen Waſſerfarben gleich find, die nur ganz dünne auf der Oberflaͤche aufgetragen worden, und folglich ſehr vergaͤnglich ſind / ſich ſehr leicht abreiben laſſen, und an den oſtindiſchen Meerſtranden bey ſtarker Sonnenhitze ſehr leicht ausbleichen, ſo wird man dieſe gelblichen Flammen auf den mehreſten Stuͤcken dieſer Art, die biß zu uns kommen, ver⸗ geblich ſuchen. Linne muß einen ſolchen von allen gelblichen Flammen ent⸗ bloͤßten Thurm vor ſich gehabt haben, weil er ihn als muricem album et immaculatum beſchreibet. Ich zaͤhle an meinen groͤſten Stuͤcken wohl zwoͤlf Gewinde, welche durch eine ziemliche Vertiefung und Auskehlung / uͤber welche noch ein Streif oder Nath hinuͤber gehet, und ſie noch tiefer einzuziehen und einzuſchneiden ſcheinet, von einander abgeſondert werden. Die aͤuſſere breite, ſcharfe / ſchneidende Lippe hat oberwaͤrts das gewoͤhn⸗ liche Merkmal aller babyloniſchen Thuͤrme, nemlich den Einſchnitt, der aber hier einen ſtumpfen Winkel macht. Die Streifen, welche, wie bey allen Spindeln, alſo auch bey dieſer, unten am Schnabel befindlich ſind, laufen um die Spindelſaͤule herum, und an derſelben durch alle Stockwer⸗ ke biß zur Spitze hinauf, wie ich ſolches an meinen aufgeſchliffenen Stuͤcken aufs deutlichſte wahrnehmen kan. Die Columella iſt alſo ſubſtriata, aber die innere cavitas aller Stockwerke glaberrima und fo glänzend weiß, als das weiſſeſte Porcellain. Linne nennet dieſen Muricem, Javanum, vermuth⸗ Conchylien⸗Cabinet IV. Band. 3 lich/ win, 9 Lit. B 174 Die Familie der langen Spindeln. Tab. 143. Fig. 1336, etc. lich, weil er den ſeinigen von Java bekommen. Hier erhalten wir ihn eben ſo gut von der Tranquebariſchen Kuͤſte. Daß dem Liſter der ſeinige von Madras zugeſchicket worden, erfuhren wir oben aus ſeinen Beyſchriften. Er wird alſo bey vielen Stranden Oſtindiens gefunden. Doch da der Linneiſche anfractus tuberculis nodofos et angulatos haben ſoll, die unſri⸗ gen von Tranquebar daher kommenden aber dieſer Knoten groͤſtentheils er⸗ mangeln, ſo ſiehet man es wohl, daß ſie nach der Verſchiedenheit ihrer Wohnorte auch in Abſicht der Form und Bildung ihrer Wohnhäuser, et⸗ was verſchieden ſeyn muͤſſen. Vignette 39. Lit. B. Ex ne Spengleriano, Der ſchneeweiſſe hochgeribte und tiefgefurchte Thurm von der Inſul Maurice. Turris nivea, transverſim coſtata et profunde ſulcata ab Inſula Ballorum quae nomen Sancti Mauritii gerit. Dargenville Zoomorphofe Pl. 4. fig. b. pag. 42. Ce petit Buecin à queu& eſt d’un blanc couvert d’un epiderme brun: tout fon corps eſt ſemè de ſtries affez profondes, qui le coupent en travers, et laiffent entr'elles de petites intervalles legerement fillonnes. Aucun animal ne Jort plus de fa coquille que ce Buccin. Dawila Catal. pag. 156. no. 237. Tour de Babel. Fufeau entierement blanc et à ſtries plus ſaillantes. On peut nommer cette variete, Tour de Babel blanche. Miillers vollſtaͤndiges Lin. Naturſpſt. tom. VI. pag. 511. no. 581. Ton ex- flat tab. 17. fig. 3. Er macht faͤlſchlich aus dieſen weiſſem babyloniſchen Thurm, den er aus der Dargenvilliſchen Zoomorphoſe vorſtellen laſſen, den murex colus des Linne. In kinem Verzeichniſſe von Conchylien, ſo von Paris hieher vor vielen Jahren an den Hrn. Spengler geſchikt worden, dabey auch Abbildungen der Schnecken befindlich ſind, wird dieſe weiſſe Thurmſchnecke fuͤr den maͤſ⸗ ſigen Preiß von 7 Liv. und 10 Sous ausgebotten, welchen viele mit Frei: den hingeben wuͤrden, wenn ſie nur bald zum Beſitz derſelben gelangen koͤnnten. Im DRSPIONNE wird von dieſem Stuͤcke folgende Baal ge⸗ geben: Die Familie der langen Spindeln. Vign.39.lit.B, 175 geben: C’eft un pendant du tour de Babel. Elle a la meme configuration et les memes enchancrures, ſauf les mouches noires qu'elle n'a point. Favart dq Herbigny Diät. Vol. 3. pag. 401. Tour de Babel blanche. Buc- einum longum anguſtum rotundum fufiforme, transverfim profunde et in- aequaliter canaliculatum ftriatumque , colore albo, canali aperto elongato et labio ſulcato inſignitum. Ce bucein qui eft entierement blanc, differe de la tour de Babel tachetèe non feulement par l’arrondiffement plus renflè de fa cCcquille fon epaiſſeur et pefanteur, mais encore par fes diverfes cannelures profondes, ſaillantes et de vive-arrete, et dans lesquels on diſtingue de ſtries deliees tres ſenſibles. Cette coquille paſſe quelquefois trois pouces de long fur un tiers moins de largeur. Um nicht alles biß auf die Supplementbaͤnde zu verſparen, fo ſuche ich bey den Vignetten einige vom ſel. Martini uͤbergangene, ihm auch vielleicht unbekannt gebliebene Gattungen, einzuflicken und einzuſchieben. Daher habe ich auch bey dieſer Familie der babyloniſchen Thuͤrme den ſchnee⸗ weiſſen hochgeribten Thurm, ſo bey den Inſuln Maurice und Bourbon ge⸗ funden wird, nicht uͤbergehen wollen. Er befindet ſich hieſelbſt alleine in der prächtigen Sammlung des Hrn. Kunſtverwalter Spenglers, der auch die freundſchaftliche Güte gehabt, die Beſchreibung derſelben zu ent» werfen, welche ich hier mit ſeinen eigenen Worten meinen Leſern vorlege. Beym erſten Anblik scheint unter allen Abänderungen von babyloni⸗ ſchen Thuͤrmen keine ihnen näher zu kommen als die gegenwärtige weiſſe Spindel. Ich ſage beym erſten Anblik, denn wenn man dieſe Schnecke ge⸗ nauer in allen ihren Theilen unterſuchet, fo iſt der Unterſchied unter beyden Gattungen ſehr merklich. Der hier zu beſchreibende weiſſe babyloniſche Thurm iſt etwas mehr bauchig und ſchwerer von Schale. Der laͤngere Schnabel iſt dicker und beynahe walzenfoͤrmig. Die aufgehobenen Reiffen, die in die Rundung um die Schnecke laufen erheben ſich an den Seiten der tief ausgehoͤhlten Furchen, und ſind an dem Schnabel in abgemeſſener Groͤſſe und Entfernung, an den Windungen aber und beſonders auf jeder hohen Kante derſelben, ſtaͤrker und ſchneidend ſcharf; hingegen die beym eigentlichen babyloniſchen Thurm, find ſaͤmtlich abgerundet, an den Sei⸗ ten mit kleinen Staͤbgen eingefaßt, und N ſtatt der tiefen en er⸗ f 3 2 obene 176 Die Familie der langen Spindeln. Vign. 39. lit. B. et C. hobene kuͤnſtliche Zierrathen. Die Muͤndung iſt an dem weiſſen Thurm mehr laͤnglicht, duͤnn, durchſcheinend und inwendig gegen den aͤuſſern Rand gekerbt, ſo daß ſie nebſt der weiten und langen Rinne gezaͤhnelt erſcheinet. Der Einſchnitt an derſelben, als das unwandelbare Kennzeichen dieſer Spindelgattung, iſt nicht ganzlich ſo tief, aber etwas weiter wie ſonſt ge⸗ woͤhnlich. Von ihren, gleich einer Nadelfpite zulaufenden Windungen laſſen fi 0 ˖ vierzehen derſelben deutlich zaͤhlen. Die Farbe iſt kein geſaͤttigtes Milch⸗ weiß, ſondern gleichet mehr in der Durchſichtigkeit dem Eiſe, oder dem ge⸗ ſchmolzenen weiſſen Zucker, worzu vieles beytraͤget, weil der ganze Ueber⸗ zug der Schale, ſowohl Reiffen als Furchen, ob er ſchon glaͤnzend erſchei⸗ net, dennoch rauh und uneben iſt. Ihr Vaterland iſt Maurice und Domingo. Vier. 39 en 39. I, C. Ex Muſeo Regis Daniae. Der gecroͤnte Babelsthurm. Turris babylonica coronata, teſta turrita, in ſutura anfractuum ſpinis ſeu aculeis coronata, muricata, labro fiſſo, roſtro brevi et obtuſo. Dieſe rareſte Gattung der Babelsthürme verdienet es wegen ihren Stacheln, der geerönte Babelsthurm zu heiſſen. Ich bin ſo gluͤcklich fie einmal natuͤrlich und vollſtaͤndig, aber auch ꝛtens calcinirt zu beſitzen. Die leztere iſt bey Crignon in Champagne gefunden worden. Ein Paar vortrefliche Stüde dieſer geeroͤnten Thuͤrme befinden ſich in der hieſigen koͤniglichen Conchylienſammlung auf der Kunſtkammer. Dem Hrn. Kunſtverwalter Spengler haben wir die hier folgende naͤhere Be⸗ ſchreibung derſelben zu verdanken. Unter den Spindeln hat freylich dieſe ſo kuͤnſtlich gebaute Schnecke ei⸗ nen ziemlich kurzen Schnabel, der Einſchnitt aber an der Muͤndung und das uͤbrige verhaͤltnißmaͤßige in den Windungen machen es unmoͤglich, daß man fie von den babyloniſchen Thürmen trennen kan. Doch koͤnte man fie noch weit eher, wegen ihrer pyramidaliſchen Figur, und wegen ihrer ausgezak⸗ ten Stockwerke / mit einem chineſiſchen Thurme vergleichen. 8 5 IE Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 1444. Fig 1339. 177 Sie iſt kurz und bauchig, und zugleich ſtark von Schale. Man be⸗ merket neun Windungen an derſelben, die auf das allerzierlichſte ausgebil⸗ det ſind. Die erſte und groͤſte iſt in der Mitte hochgewoͤlbet, und gegen die vordere Schnautze nach der Laͤnge tief eingekerbet, welche Furchen wie⸗ der in die Rundung mit andern durchſchnitten ſind, ſo daß die Ecken davon die Figur der runden Perlen erlangen. Das uͤbrige Feld gegen die zweite Windung iſt ausgehoͤhlt und mit ſchiefen hohl eingedrukten Einſchnitten be⸗ legt, welche eigentlich nichts anders find, als die vorher gegangene Einfaß ſung des Einſchnitts an der Muͤndung. Die hohe Kante, welche die Win⸗ dungen von der folgenden abſondert, iſt mit weitlaͤufigen groſſen Zacken ausgefchnitten, welche der Schnecke eine gekroͤnte Geſtalt geben. Unter dieſem gekroͤnten Rande faͤngt in einer etwas niedrigen Stellung jede Win⸗ dung mit einem Anſatz an, das uͤbrige iſt ausgehoͤhlt und glatt, und in die⸗ ſer Ordnung gehen alle Windungen biß an die aͤuſſerſte Spitze fort. Die Mündung iſt laͤnglicht oval, die Rinne weit und kurz. Die Spindel iſt dick, mit einem verwachſenen Nabelloch. Die Farbe iſt ſchneeweiß / und das Vaterland vermuthlich Oſtindien. 5 a Nun folget 0. die Samilie der laͤngſten und geöffeften Spindeln. Manubrio et clavicula longiſſima. Tab, 144. Fig, 1339. Ex mufeo Feldmanniano. Eibe s. ; Fig. 13 Die groſſe weiſſe lange hoͤckerichte Spindel. N Fuſus magnus lacteus ſtriatus, clavicula valde producta, manubrio longiſſi- mo, in medio anfractuum coſta nodoſa notatus. Rumpbs Amboin. Die hollaͤndiſche Edition. pag. 96. bey no. 7. Die teutſche Ueberſetzung pag. 62. bey no. 7. Es giebt noch eine ſeltenere Art von Spindeln, die ſich nur in der Tiefe des Meeres aufhält und ſelten einmal in den Fiſchreuſen gefangen wird. Sie iſt gröffer als eine gemeine Spindel, aber auch 8 hingegen ganz weiß an 3 en 178 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 144. Fig, 1339. den Windungen mit Hoͤckern und Buckeln beſetzet, welche gegen die Spitze zu etwas ſcharf find. Sebae thief. tab. 79. Medium tenet fuſus magnitudinis inufitatae ex rufo pictus, per ſpiras tuberoſus. Von dieſer groſſen Spindel, die da weiß wie der Schnee ſeyn ſoll, und wohl ein wenig zu grau gemahlet worden, wuͤrde ich wenig ja nichts zu ſagen wiſſen, weil ich ihren Unterſchied von jener auf der folgenden Kupfertafel bey fig. 1344. vorgeſtellten nicht einſehe, und folglich auch nicht zu beſtimmen und zu beurtheilen weiß. Allein da ich unter den hinterlaffe- nen conchyliologiſchen Papieren meines verewigten Martini einen Zettul gefunden, darauf dieſes groſſe Stuͤck hinlaͤnglich charakteriſiret wird, ſo bin ich dadurch aus einer groſſen Verlegenheit geriſſen worden. Hier ſind die eigenhaͤndigen Worte unſeres Martini. „Dieß Exemplar, fo ich aus „dem Jeldmanniſchen Cabinette abzeichnen laſſen, iſt neun und einen hal⸗ „ben Zoll lang. Der Schnabel haͤlt biß an die Knoten des erſten Gewin⸗ des fuͤnf Zoll, von da biß zur Spitze vier und einen halben Zoll. Der wei⸗ j teſte Durchmeſſer iſt drei und ein viertels Zoll. Die ganze ſchneeweiſſe „Schale iſt mit lauter Queerſtreifen umwunden. Jedes von den neun ſtark „ abſetzenden Gewinden, iſt in der Mitte auf dem Ruͤcken feines ſcharfen „Randes, mit einer Reihe ſtarker Knoten beſetzet, die nach der Spitze zu ‚immer kleiner werden. Die aͤuſſere Lefze der eyfoͤrmigen Mündung iſt im „wendig mit langen ſchmalen Furchen verſehen, welche ſich am ſcharfen „Rande in kleinen Zacken endigen. Das uͤberliegende Blat der innern „Lefze iſt etwas rauh. ,, Er berufet ſich hiebey auf no. 2. Sect. VII. im Seldmanniſchen Manufer. Der ſel D. Feldmann hatte in 12 Tranſporten alle Haupt: und Rangſtuͤcke feines gewiß groſſen Conchyliencabinets meinem Mar⸗ tini zugeſandt/ und zugleich dieſen Stücken manche brauchbare Nachrichten und allegata autorum beygefuͤget. Mit dieſem Seldmanniſchen Manufer. fo einen mäßigen Quartband ausmacht, hat mir die verwittibte Frau Doctorin Mar» tini ein ſehr willkommenes Geſchenk gemacht. Da ich bey ihr dringend anhiel⸗ te / ob es ihr denn nicht möglich ſey unter den Papieren des lieben fel. Freundes einige Erlaͤuterungen der Kupferſtiche und mancher Familien dieſes IV. Ban⸗ des herauszufinden, weil ich es hie und da nicht wohl errathen koͤnne, welche Originale er gemeinet, und es faſt unglaublich, daß er nicht einigen Text zum aten Bande ſolte vorgearbeitet haben. Sie antwortete, daß alles 5 nach⸗ Die Familie der längften Spindeln. Tab. 144.Fig.1340. 179 nachſuchen vergeblich geweſen, daß ſie mir aber das Seldmanniſche Manuſer. verehren wolle, welches mir auch wuͤrklich hin und wieder, wo ich im Dun⸗ keln wandelte / ein gutes Licht gegeben. ' Tab. 144. Fig. 1340. In mufeo Spengleriano. 12 5 Das braune Linienhorn mit langem Handgriff. Fuſus lineatus fufcus manubrio elongato. Regenfufs. tom. I. tab. 12. fig. 62. Dieſe Figur iſt aus dem Rage de Conchylienwerke entlehnet/ und eben alſo, wie ſie dorten ſtehet, von der Ruͤckenſeite abgebildet worden. Alle Citationen, welche bey derſelben im Regenfußiſchen Werke aus dem Liſter, Bonanni, Rumph, Gualtieri, Klein, Dargenville, Leſſer und Hebenſtreit angefuͤhret, und alle Namen die ihr zulezt gegeben wer; den, find vollkommen unrichtig und ſchicken ſich gar nicht zu dieſer Schnecke. So viele Allegata und Citationen geben allerdings einem ſolchen Articul ein ſehr gelehrtes Anſehen, und verfuͤhren uns, von dem dabey gebrauchten Fleiſſe des Schriftſtellers im Nachſchlagen die vortheilhafteſte Meinung zu hegen. Allein der Wahrheit und Aufrichtigkeit waͤre es wohl gemaͤßer ge⸗ weſen, wenn man es offenherzig geſtanden; wir finden von dieſer Schnecke in keinem bey den Conchyliologen claßiſch gewordenen Autore die geringſte Nachricht und Spur. Obgleich Linne ſie als eine Varietaͤt vom murex colus in der zehnten und zwoͤlften Edition ſeines Syſtems mit anziehet, ſo iſt fie doch von ſolcher Spindel, die ſonſten Tobakspfeife heiſſet, und bald bey fig. 1342. im Kegenfuß tom. 2. tab. 10. fig. 35. vorkommen wird, gar ſehr unterſchieden. Die gegenwaͤrtige Spindel verſichert Kegenfuß aus dem beruͤhmten Schadelockiſchen Cabinette zu Nuͤrnberg vor 25. Jahren abgezeichnet zu haben. Sie gehoͤret unter die Mittelgattungen des Spindelgeſchlechts. Ihre Hauptfarbe iſt die gelbbraune. Weil aber dieſe nur die Oberflaͤche bekleidet, fo gehet fie durchs ausbleichen und durch andere Zufälle gar leicht verlohren, daß die Spuren davon nur in den Vertiefungen uͤbrig bleiben. Soviel lehret der Augenſchein, daß fie wegen ihres langen Schnabels al» s eine Stelle unter den Spindeln behaupte; daß ſie in ihrer u orm Tab. 144. Fig. 134 le Tab. 144. Fig. 1342. © 180 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 144. Fig. 1341.etc, Form und Bauart den Mohrenbinden ſehr nahe komme; daß ſie wegen der vielen um ſie herumlaufenden Queerlinien und Streifen, die ſo gar uͤber Berge und Thaͤler oder uͤber alle ihre Knoten und Vertiefungen hinuͤberge⸗ hen, mit dem ſogenannten perſianiſchen Kleide, welches beym Linne murex trapezium heißt, viele Aehnlichkeit habe; daß ſie auf dem Ruͤcken ihrer Windungen wie mit Knoten gecroͤnet erſcheine, und daß die untern Gegen⸗ den ungleich braͤuner von Farbe ſind, als die oͤbern beym Wirbel und bey der Spitze. Tab. 144. Re. 1341. In muſeo noſtro. Die kleine Spindel mit ſchwarzen Knoten. Fuſus parvulus nodis nigricantibus in dorfo gyrationum Tuberculatus. Dieß iſt bloß ein kleines jugendliches Stuͤck von jener groͤſſern Art, die wir tab. 146. fig. 1349 und 1350. erblicken, dahin ich den Leſer will ver wieſen haben. Tab, 144. Fig. 1342. In mufeo noſtro. Die Tabackspfeife. Fiſtula tabaci. Fumiſugium. vid Regenfufs. tom. I. tab. 12. fig. 62. Murex colus Linnaei. Belg. de Spil of Tabaks Pyp. Gall. Quenouille blanche. Angl. Spindle Shell. Li fer Hift. Conchyl. tab. 917. fig. 10. Buccinum roſtratum utrinque pro- ductius, ſtriis denfis et tenuioribus exafperatum. In den Beyſchriften be, ruft er ſich auf Kumphs tab. 29. fig. F. JZ 1 lab, an, io ze lit.a. Rumph tab. 29. Fig. F. Fuſus. Een Spil. Wenn die Schalen friſch aus der See kommen, ſo ſind ſie mit einem wollichten Weſen bedecket, welches ſich leicht herunter reiben laͤſſet. Klein meth. oſtr. $. 175. Sp. I. no. 4. Fuſus longus, labio ſimpliei rotundo exferto, inſigniter elongatus. it. F. 175. Sp. I. no. 1. pag. so, Fuſus longus (leuroſtro longiore) Rumphianus. Strombus inſigniter elongatus et roſtra- tus ſpiris ventricoſis, rugofis, longitudinalicer ſulcatis; coloris eburnei, ro- tri et ſtrombi extremis nigricantibus. Figuram oſtendit tab. IV. no. 78. Petiver Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 144. Fig. 1342. 181 Petiver Amboin. Aquat. tab. 6. fig. 5. Gialtieri tab. 52. fig. L. Strombus canaliculatus, roſtratus, ore ſimplici,; ſtriatus, in ſummitate cujusque ſpirae Bey canaliculo omnium lon- giſſimo, fubalbidus. Hebenſtreit, Muf. Richt. pag. 322, Buccinum lineatum manubrio opel kfuſcum. Fuſus Rumphii. Dargenville tab. 9. fig. B. Buccinum- füfs magnus albidus contabulatus et tuberoſus. Buccin tout blanc et rayè par- tout avec de tubercules et de petites taches fauves, dont la couleur domine für lalonguequeud: onl'apel- le le Fufeau ou la Quenouille, Ger ſoint Catal. pag. 88. no. 88. Le Fufeau ou la Quenouille, Leſſers teftac. . 51. lit. ee. pag. 219. Einige nennen dieſe dickbaͤuchige Schraubenſchnecke die Tobackspfeife, andere den langen Weberſpuhl oder \ die Spindel. Sie waͤchſet zu der Groͤſſe von ſieben biß neun Zoll. Sebae thef. tab. 79. Quidam Fuſorum coſtis diſtinguuntur et roſtrum porri- gunt valde longum tubulatum inſtar fiſtulae tabacariae, Knorrs Vergnuͤgen tom. 3. tab. s. fig. 1. pag. 14. Die ächte lange ſchma⸗ le Spindel iſt unter dem Namen der Tobackspfeife bekannt. Linnaei Edit. 10. no. 480. pag. 753. Edit. 12. no. 551. pag. 1221, Murex colus, teſta turrita ſubrecto- caudata, ſtriata, nodoſa, carinata, labro erenulato. Habitat in utraque India. Teſtae cauda huic longiſſima. Variat ventre tereti et angulato. Muf. Reg. Vr. no. 318. pag. 639. Murex colus tefta turrita ſuberecto cau- data, ſtriata, nodofo-carinata, labro erenulato. Teſta magna, longa, ſtriis plurimis ſecundum anfractus. Anfractus ſuperiores, non vero inferiores, ſulcati ſeu angulati longitudinaliter ſulcis 1s. Color albidus. Apertura ova- ta ſuperne indiviſa. Cauda longitudine ſaepe teſtae recta aut parum flexuoſa magis ferruginea. Labium exterius denticulatum denticulis plurimis, inte- rius integerrimum, erectum, vix adnatum. Davila Catal. pag. 156. no. 234. Quenouille blanche, nude an roux vers la columelle fur fes levres et le long de la queue, qui eſt recourbee à Vextremite, Catal. Mart. p. 118. no. 245. Fuſus longus albidus coſtis As filis- que intermediis faſciatus. Fuſeau blanc rare à cordons larges et etroits. ConchylienCabinet IV. Band. A g Favart 182 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 144. Fig. 1342. Favart d Herbigny Dict. Vol. 3. pag. 229. Grand Fufeau ou Quenouille, Buccinum longum transverſim ſtriatum vel canaliculatum; undecim vel duo- decim fpiris convexis compofitum , acumine acuto et exerto, canali recti- roſtro in longum producto partim aperto diſtinctum —. colus appellatum. Cette coquille eft d’une ſubſtance toute blanche, excepte les deux extremi- tes du bucein, qui font quelquefois fauves. Elle peut avoir fix pouces et meme plus de longueur, dont l’etendue du canal eſt presque egale à celle de toute la contre partie de la coquille. \ v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 309 et 310. Die franzoͤſiſche Spindel, teſta turrita, transverſim ſtriata, carinato nodoſa, labro crenulato, roſtro recto elongato. Mufeum Leerfianum pag. 30. Tyvee zeer capitaale vvitte Tobacks Pypen find in der Auction dieſes Cabinets für 10 hol. Gulden 15 Stüver ver» kauft worden. Regenfufs. tom. 2. tab. 10. fig. 35. Mi. Gronov. p. 122. no. 1274. Murex Colus. Franfe Spil. Gronov. Zoo- ‚pbyl. Faſe. 3. no. 1463. item pag. 123. NO. 1279. Geknobbelde Franfe Spil of Tabakspyp. Die weiſſe mit Reifen und Faden umwundene Spindel, fuͤhret mit Recht, wegen ihrer langen ſchmalen Schnabelroͤhre, den Namen der Tobacks⸗ pfeife. Der Canal oder Schwanz iſt bey den meiſten Stücken dieſer Art eben ſo lang als der Bau oder die Hoͤhe und Laͤnge aller obern Windungen der ganzen Schnecke. Gemeiniglich pflegen dieſe Spindeln eine weiſſe Grundfarbe zu haben, doch ſind ſie oben gegen die Spitze, und noch weit ſtaͤrker an dem untern Schnabel, von einer braunen Zimmetfarbe ſchattie⸗ ret, auch erblicket man an den Tiefen der winkelhaften Umlaͤufe, zwiſchen den Buckeln und Knoten, allerhand hellbraune Flecken. Ich zaͤhle an mei⸗ nen Exemplaren, die 6 Zoll lang ſind, 10 biß 12 ſehr ſpitzig zulaufende Stockwerke, vermuthe aber, die lezteren in der hoͤchſten Spitze werden nicht hohl und offen, ſondern gefuͤllet und verwachſen, folglich für den Ein, wohner unbewohnbar ſeyn. Weil ich nicht viele Stuͤcke dieſer ſeltenen Art vorraͤthig habe, ſo habe ich mich noch nicht uͤberwinden koͤnnen, eins davon aufzuſchleifen, ſonſt wuͤrde ich von ihrer innern Beſchaffenheit mit groͤſſerer Gewißheit reden koͤnnen. Die Knoten auf der Hoͤhe ihrer Woͤlbungen, fangen ſich bey einigen, wie bey der hier vorgeſtellten Spindel, ſchon en erſten Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 145. Fig. 1343. etc. 183 erſten Umlaufe, bey andern erſt bey der zten und Iten Windung an, und werden gegen die Spitze ganz eckig und wellenfoͤrmig. Dieß meint wohl Linne, wenn er ſpricht: anfractus ſuperiores non vero inferiores ſulcati ſeu angulati longitudinaliter. Die Streifen, ſo mit den Windungen parallel um die ganze Schale von oben biß unten herumlaufen, ſind auf der Hoͤhe des Ruͤckens und bey den Knoten am dickſten, ſtaͤrkſten, erhabenſten. Die aͤuſſere unverſehrte Lippe iſt gekerbet oder gezaͤhnelt und hat hervorſtechende Spitzen. Innerlich an den Wänden der Woͤlbungen herrſchet eine blen⸗ dende Weiſſe. Doch ſcheinet beydes die Spindelſaͤule als auch die innere Cavitaͤt geriffelt zu ſeyn. Sie werden bey Amboina und uͤberhaupt in den Gewaͤſſern der Moluckiſchen Eylande gefunden. Tab. 145. Fig. 1343. Ex muſeo noſtro. ö \ Tabus Die laͤngſte weiſſe glatte eckigt wellenfoͤrmige Spindel. us longiſſimus glabratus, leviter et tenuiter ftriatus, undatus angulofus ventricoſus roſtro flexuofo uti lit. S. Fig. 1344. 5 Fig. 1344. Die laͤngſte weiſſe geſtreifte knotige Spindel. Fuſus longiſſimus denſe ſtriatus ventricoſus, in ſummitate anfractuum nodo- ſus, roftro valde elongato, canaliculato rectiſſimo. Unter den Spindeln giebt es groſſe Verſchiedenheiten und ſehr erhebli⸗ che Abaͤnderungen. Davon haben wir an dieſen beyden groſſen Stuͤcken / welche der ſel. Martini aus meiner Sammlung abzeichnen laſſen, einen deutlichen Beweiß. Vom communi doctore naturae curioſorum vom Linne vernahmen wir es bey der vorigen Art, daß er faſt allen Spindeln dieſe Ei⸗ genſchaft zuſchreibe, die anfractus ſuperiores non vero inferiores wären an- gulati. Hier aber iſt vorzuͤglich der erſte Fuſus, angulatus, und von der Spitze biß zum Schnabel eckig. 5 Beyde hier vorliegende Gattungen ſcheinen ſonſt dem erſten Anſehen nach in ihrer Groͤſſe und Bauart einander voͤllig gleich zu ſeyn, wie ſie denn auch Ae eine weiſſe elfenbeinerne su: DDR beyde ſehr an un 184 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 145. Fig. 1343. etc, und aufgetrieben ſind, und in der Laͤnge des Schnabels, Canals und Schwanzes, und in der Form ihrer Muͤndung und ihrer innern Lippe an der Seite der Spindel gaͤnzlich miteinander uͤbereinſtimmen. Und doch weichen ſie in vielen andern Stuͤcken weſentlich voneinander ab. 5 Die erſtere iſt ſchon weit ſchwerer, maßiver und dicker von Schale; die andere viel duͤnner und leichter. Die erſte iſt von oben biß unten eckig⸗wel⸗ lenfoͤrmig; die andere zwar auf dem Ruͤcken der untern Windungen knotich und hoͤckerich, doch nur allein auf den hoͤchſten und lezten Windungen ein wenig eckig, laͤnglich gefurchet und wellenfoͤrmig. Die erſte hat auf ihren groͤſten Woͤlbungen nur 6 ſtark herausſtehende Ecken, Wellen und Knoten, die auch innerlich ſehr ſichtbar, hohl und merklich ſind; die andere hat auf ihren gröffeften Gängen und Umlaͤufen, 10 biß 12 Knoten, fo aber kleiner ſind. Die erſte hat 14 Stockwerke, welche zulezt auch ſo klein, duͤnne und ſpitzig werden, daß ſie faſt einer Nadelſpitze gleichen; die andere hat nur 10 Windungen, welche nicht ſo ſpitzig zulaufen. Die erſte iſt faſt glatt oder doch nur ſehr zart geſtreift. Selbſt beym Schnabel, wo alle Spindeln ſtar⸗ ke Streifen haben, wird man bey dieſer nur ganz matte feine Streifen fin; den. Dagegen iſt die andere von oben biß unten deſto ſtaͤrker geſtreifet, und durch Streifen wie umzingelt, und durch Furchen wie eingeſchnitten. Beydes die Streifen und Furchen ſind bey den erhobenen Knoten am groͤ⸗ ſten, ſtaͤrkſten, tiefſten und merklichſten zu ſpuͤren. Die erſte hat labrum exterius duplicatum, erenulatum et dentatum; die andere labrum fimplex, doch bemerket man auch hervorſtoſſende Zaͤhnchen. Die erſtere hat einen etwas breiten, eingebogenen, ein wenig gekruͤmmten und gedrehten Schna⸗ bel; (roſtrum flexuoſum uti litera S, wie ich mich eben erklaͤret) Die an dere hat einen ſchnurgeraden Schnabel. Die erſte hat viel aͤhnliches und gleichfoͤrmiges mit derjenigen raren Schnecke, welche von mir bey tab. 142. fig. 1325. unter dem Namen des aͤchten Fleiſchhorns und der Artiſchocke be⸗ ſchrieben worden. Nur iſt die jetzige freylich viel geſtreckter und ſpindelfoͤr⸗ miger, dagegen aber hat fie auch nicht wie jene columellam triplicatam. Die andere hat ſehr viel übereinftimmendes mit derjenigen Spindel, welche die Tobackspfeife heiffet, von der wir bey fig. 1342. geredet. Nur iſt dieſe viel breiter, bauchiger, dicker und länger. Es fehlet ihr die braune Zim⸗ met farbe, ſowohl an den oͤberſten Gewinden, als unten beym Schnabel, die 0 der —— — Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 145. Fig. 1343. ete. 185 der Tobackspfeife ſo eigenthuͤmlich und natuͤrlich iſt. Die erſte habe ich einſt von einem Naturalienhaͤndler zu Wien erkauft und mit 2. Species Ducaten bezahlet; die andere habe ich aus der Auction des reichshofraͤthlich Gaͤrtne⸗ riſchen Conchyliencabinets, wo ich mich recht beſinne, für 3. biß 4. Spec. Ducaten erſtanden. Indeſſen iſt die erſte wuͤrklich ſeltener wie die lezte. Ein Sammler kan ſehr vergnuͤgt ſeyn, wenn er beyde in ſol⸗ cher anſehnlichen Groͤſſe (die eine der meinigen iſt etwas unter 10 Zoll, die andere etwas über 11 Zoll lang) für fo mäßige Preiſe erobern kan. Sie find ſelbſt in ihrem Vaͤterlande Oſtindien etwas rares, weil fie ſich am liebſten in den tiefſten Tiefen des Meeres aufhalten, und nur wunderſelten unbeſchaͤdiget an den Geſtaden des Meeres gefunden werden. In der praͤch⸗ tigen Conchylienſammlung des Herrn Grafen von Moltke, find von dieſer lezteren Art ein Paar ſehenswerthe Stuͤcke befindlich, davon jedes uͤber ei⸗ nen Schuh lang iſt, welche aber auch den Hollaͤndern ſehr theuer bezahlet worden. Wer von dieſer leztern Gattung noch gerne ein mehreres bey an⸗ dern Conchyliologen nachſchlagen moͤchte, dem zu gefallen will ich noch ei⸗ nige allegiren. Klein meth. oſtrac. F. 175. Sp. I. no. 2. pag. so. Fuſus longus, albus, ma- gnus, leviter acutus in nodis per fulcos formatis. Leſſers teſtac. $. 51. lit. ee. pag. 220. Eine Spindel fo ganz weiß und ziem⸗ lich dick und ſchwer iſt, 8 biß 12 Zoll lang. Sie ſoll in Neuguinea gefun⸗ den werden, und wird, wenn fie vollends 16 Zoll lang iſt, für ſehr rar geachtet. (Ich denke ſie kan gerne 4 biß 6 Zoll kuͤrzer ſeyn und wird doch fuͤr rar geachtet werden, auch kan man ſolche von oſtindiſchen Stranden naher haben, als aus dem zuweit entfernten Neuguinea.) Sebae theſ. tab. 79. figurae centrales ſupra et infra. Davila Catal. pag. 155. no. 231. Un fuſeau blanc à ſtries ſines circulai- ses — à neuf orbes charges dans leur milieu de tubercules, à levre inte- zieure ſaillante en dehors en vive arrete, à tres u queue, et nomme Quenouille, il à neuf pouces de long. Muller im vollſtaͤnd. Linn. Naturſyſtem. tom. 6. pag. 511. no. ssı. Man trift ſolche an, die über einen Schuh lang find und über 10 Gewinde haben. Aa 3 Tab. Tab. 145. Fig. 1345. 1346. 186 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 145, Fig. 1345. etc. Tab, 145. Fig. 1345 und 1346. In mufeo ee Die gefleckte Bandfpindel. Fuſus zonis maculatis cinctus. Der rothgefleckte babyloniſche Thurm. Turris babylonica maculis rufefcentibus diſtincta. Dieſe Beſchreibung iſt aus der Feder des Hrn. Spenglers — deffen freundſchaftliche Unterſtuͤtzung bey dieſer eonchyliologiſchen Arbeit ich nicht sen zu ruͤhmen weiß — hergefloſſen. Bier find feine ungeaͤnderten orte — | Diejenige Spindelgattung, fo von den Holländern der babylonifche Thurm pfleget genannt zu werden, fig. 1331-32. weil fie die ſchwarzen vier⸗ kantigen Flecken, an jedem Stockwerke mit den Fenſterlucken eines Thurms zu vergleichen fuͤr gut befunden, enthaͤlt ſehr viele Arten, bald von merkli⸗ cheren, bald geringeren Abaͤnderungen. Indeſſen behalten fie doch ſaͤmt⸗ lich das unwandelbare Kennzeichen, welches in einem ſonderbaren tiefen Ein⸗ ſchnitt gegen das Ende der Muͤndung beſtehet. Die gegenwaͤrtige Schne⸗ cke iſt nicht nur mit einem ſolchen ſehr tiefen Ausſchnitt verſehen, ſondern kommt noch uͤberdies in den uͤbrigen T Theilen mit dem babyloniſchen Thurm ziemlich uͤberein. Sie iſt im eigentlichen Verſtande ſpindelfoͤrmig/ weil ſowohl die aͤuſſere Spitze der Windungen, als auch das Ende des Schnabels, gleich weit von der hohen Kante des Bauchs entfernet iſt, und in dieſer Abſicht ein beſſeres Ebenmaas vor ſich hat, als gedachter babyloniſcher Thurm. Sie hat 13 biß 14 Windungen, die ſich dadurch auszeichnen, daß uͤberall in der Rundung eine Menge regelmaͤßiger, bald feinerer, bald ſtaͤrkerer Reifen, auf das ſchoͤnſte abwechſelt. Der Rüden an jeder Windung hat noch beſonders einen hoch hervorſtechenden runden Stab, und von demſelben an ſind ſie nach vornen zu hohl ausgezogen, hinterwaͤrts hingegen zugerundet, inſon⸗ derheit iſt die erſte und groͤſte Windung von dieſem Theile an, baͤnchig halb⸗ rund aufgehoben, ſchneidet ſich nach dem langen und etwas gedrehten Schnabel tief aus, und endiget ſich in eine ſchmale Rinne. Der Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 145. Fig. 1347. 187 Der Grund der Schnecke, wenn fie friſch und vollſtaͤndig iſt, iſt gelb, und die hohen Kanten der Windungen weiß, mit rothbraunen Flecken, fo wie alles uͤbrige dicht belegt. Es geſchiehet ſelten, daß man ſie friſch und voll⸗ ſtaͤndig erhaͤlt, denn ſie ſcheinet faſt mehr der Verwuͤſtung der nagenden Wuͤrmer, als andere Schnecken ausgeſezt zu ſeyn. Das Original, nach welchem die gegenwärtige Abbildung genommen ift, muß wohl von dieſer leztern Art geweſen ſeyn, da der Theil der Muͤn⸗ dung, welcher den tiefen Ausſchnitt enthaͤlt, ſchon verlohren geweſen. Wir bekommen ſie hier von Tranquebar. Tab. 145. Fig. 1347. In muſeo Spengleriano. . Die kleine gegitterte Spindel. Die Lanze. 0 Fuſus parvus retieulatus. Lanceola. Valentyns Verhandling Fig. s. Een dunne zeldzame bruine Spil? Der Guͤte meines Spenglers habe ich die hier folgenden Nachrichten von dieſer ſeltenen Lanzenſpindel zu verdanken. | = Diele Spindel ift wohl ohnſtreitig die ſchmahleſte und duͤnneſte in der ganzen Familie. Sie hat 11 bis 12 Windungen, die alle, den langen Schna⸗ bel mitgerechnet, nach der Laͤnge tief eingekerbet, und in die Queere wieder in einem regelmaͤßigen Abſtande, mit erhabenen Ribben ſehr zierlich umge⸗ ben ſind. Die Muͤndung iſt aͤuſſerſt klein, laͤnglicht rund, und nicht nur am Rande ſcharf gezahnt, ſondern inwendig mit erhobenen weiſſen ſcharfen Ribben beſezt. Die Spindellippe hat zwei ſtarke Falten und iſt wie die Muͤndungslippe ganz weiß, legt ſich an die Schneckenſchale an, und ſchließt am Ende der Muͤndung an den Rand des Schnabels, der vornen etwas ſeit⸗ waͤrts gedreht iſt / und beyde machen auf dieſe Art die enge Rinne aus. Die Farbe der Schnecke iſt bey ſolchen, die noch jung ſind, hellroth, und in den Vertiefungen der Kerben dunkler. Bey groͤſſern Stuͤcken iſt ſie weiß und in den Vertiefungen, ſo wie auch in der Muͤndung, dunkel violet. An den ſchmahlen Windungen pflegt zumoͤftern der aͤuſſere Ueberzug des Schmel⸗ zes abgenuzt zu ſeyn. Sie gehoͤren in Amboina und dortigen Gegenden zu Hauſe. 5 - 5 40. Tab. 146. Fig. 1348. 188 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 146. Fig. 1348. Tab. 146. Fig. 1348. In muſeo noſtro. Die runde geribte braunbunte Spindel. Fuſus teres coſtatus ex fuſco variegatus in anfractibus ſuperioribus longitudinaliter ſulcatus. N Sehe theſ. tab. 29. Knorrs Vergnuͤgen tom. 3. tab. 14. fig. I. pag. 30, Linne muß wohl nicht viele Gattungen der Spindeln gehabt haben, weil er in ſeinem Syſtemate nur von ein Paar Abaͤnderungen derſelben re⸗ det. Beym Murex colus leſe ich dieſe Worte, Variat ventre tereti et angu- lato. Diejenige, davon hier die Rede iſt, hat ventrem teretem, einen faſt circulrunden Bauch, doch ſind die oͤberſten Windungen etwas knotich und eckig. Der Prof. Müller hat ſich bey der Beſchreibung dieſer, in dem Knorri⸗ ſchen Vergnuͤgen der Augen ſehr wohlgetroffenen, Schnecke, ſo kurz ge⸗ faßt, daß es nicht kuͤrzer ſeyn koͤnnte. „Wir zeigen hier, heiſſet es in der „oben angezogenen Stelle, eine lange breite Spindel, und da die Bauart mit jener ſchmalen (welche die Tobackspfeife heiſſet) uͤbereinkoͤmmt, ſe haben wir jezt nichts mehr zu erinnern, als daß die Schale viel dicker iſt und die Runzeln alle ſtaͤrker find.,, Ich getraue es mir nicht, meine Leſer eben fü kurz abzufertigen, da ichs uͤberdem finde, daß der gute Prof. Muller ſich darinnen geirret, wenn er geglaubt, daß dieſe mit der Tobackspfeifen⸗ ſpindel in der ganzen Bauart uͤbereinkomme. Jene hat 12 Windungen, dieſe nur 9. Jene laͤuft beydes oben und unten ganz ſpitzig zu. Dieſe nicht alſo, ſie hat einen breiten Schnabel und etwas ſtumpfe Spitze. Jene iſt auf dem Ruͤcken ihrer Woͤlbungen knotich und hat auch daſelbſt die ſtaͤrkſten Rib⸗ ben und Streifen. Dieſe iſt auf den unterſten Windungen gar nicht knotich; ihre groben Streifen, die ich, weil ſie ſo ſtark erhoben ſind, lieber Guͤrtel und Ribben, als mit dem Prof. Muͤller nur Runzeln nennen moͤchte, kom⸗ men in Abſicht der Groͤſſe ſehr genau miteinander überein, und ſind ſich faſt völlig gleich. Jene iſt in der Mitte völlig weiß, und nur an der Spitze oben, und beym Schnabel unten zimmetfaͤrbig. Dieſe ift, wenn fie friſch mit ei⸗ nem gelblichen Epiderm und Ueberrocke bekleidet, und am ganzen Gehaͤuſe mit braͤunlichen Flammen, deren viele in die Länge herablaufen, und fie i ganz Die Familie der laͤngſten Spindeln. Tab. 146. Fig. 1349. etc. 189 ganz bunt machen, gezieret. Jene hat keine innere Lippe bey der Spindel, dieſe eine merklich hervorſtehende Lippe, welche ſogar biß zum unterſten Ende des Schnabels hinunter gehet. Sie wohnet in den oſtindiſchen Ge⸗ waͤſſern. Ich kenne und beſitze noch eine Nebenart derſelben, welche ihr in der Form und Bauart ſehr nahe koͤmmt und aͤhnlich iſt, auch eben ſo rund⸗ gewoͤlbte Windungen hat, allein ſie iſt dabey ganz ſchmalbaͤuchig / am gan⸗ zen Leibe ſchneeweiß, ungleich feiner, duͤnner, leichter, durchſichtiger. Das Verhaͤltniß der Tobackspfeife fig. 1342, zur groſſen langen Spindel fig. 1344 — befindet fi) auch zwiſchen 0 9 und der jezt be⸗ ſchriebenen braunbunten Spindel. Tab. 1466 Tab, 146. Fig. 1349 und 1350. In mufeo noſtro. 1345. i A ; 1350, | Die knobbelichte Spindel. | Fuſus tuberculatus, roſtro non recto- caudato ſed flexuofo et incurvato. Bonanni Recreat. no. 88. pag. 123. N Muf. Kirch. no. 88. pag. 454. Turbo magnus appellatus, quis omnium quos hactenus obſervavimus eſt maximus. Colore pumiceo vel figulino, ore pro- ducto, crenulis transverſis crifpatus, ſupra orbem caeteris majorem cervicem veluti bovinam et robuſtam oſtentat. In anari rubro frequens. Dieſe Spindel iſt weit dunner und leichter als die kurz zuvor befchries bene. Sie hat auf der Höhe ihrer Windungen braungefledte Knoten, doch ermangeln auch einige derſelben. Sie äft mit lauter breiten Queerſtreifen und Guͤrteln, davon die mittelſten auf dem Nuͤcken der Woͤlbungen die groͤ⸗ ſten und breiteſten ſind, umgeben. Die Spindelſaͤule bildet unten keinen graden, ſondern einen merklich gebogenen Schnabel. Das dicke Blat der innern Spindellefze lieget unterwaͤrts nicht dichte beym krummgebogenen Schnabel an, ſondern ſtehet hervor. Hinter dieſer Lippe ſiehet man einen ziemlich tiefen Nabel, dergleichen wir bey allen bißher betrachteten langen Spindeln noch nicht ſo gefunden haben. Bey aufgeſchliffenen Stuͤcken ha⸗ be ich folgendes angemerket, daß die Spindelfäule in allen übrigen Stock⸗ werken, eben alſo wie bey der erſten Woͤlbung gebildet, gedrehet und aus⸗ gebogen ſey — daß die Streifen, welche bey der einfachen Muͤndungs⸗ 9 5 innerlich geſehen werden, ſich gar bald wieder verlieren — daß die Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Bb a Gla⸗ 190 Die Familie der längſten Spindeln. Tab. 146. Fig. 135 1. te. Glaſur der Spindelſaͤule glaͤnzend weiß wie Elfenbein, und bey den innern Waͤnden der Gewinde etwas dunkler von Farbe ſey — daß endlich von allen aͤuſſern Streifen, Runzeln und Knoten innerlich keine Spur gefun⸗ den werde, ſondern alles glatt und um bleibe. Sie kommen aus dem rothen Meere. 8 89 85 Tab. 146. Fig. 1351 und 1352. Die duͤnneſte zart geſtreifte Spindel. 1352. F uſus tenerrimus leviter ſtriatus. Von dieſer Spindel weiß ich nichts weiter zu ſagen, als daß 15 e eine braune Oberhaut, ſehr feine Streifen, eine duͤnne Schale, ſtark verlaͤn⸗ gerten rinnenfoͤrmigen Schnabel, eine eyfoͤrmige Oefnung, und eine ge. kerbte fein gezaͤhnelte Muͤndungslippe habe. b Vignette 39. Lit. D. Ex muſeo Sete | Die feltene Aruaniſche Spindel. Fuſus Aruanus rariſſimus. Belg. de Aroesche Trompet. W tab. 28. fig. A. Buccinum Aruanum. Dieſe Art iſt die groͤbeſte unter den Trompetenſchnecken/ die ich geſehen, denn ſie hat eine ſchwere dicke Schale, iſt uͤber einen halben Schuh lang, und eine Spanne hoch. Bonanni Recr. no. 101. pag. 128. Muſ. Kirch. no. 101. pag. 455. Trochus antonomaftice magnus et duplex appellandus. Superat enim caeteros magnitudine, et ex duplici turbine in baſi fimul coeuntibus videtur compofitus. Pulchra ſtriarum transverſarum dispoſitione ſulcatur. Klein $. 171. pag. so. Trochus roſtratus Aruanus ab Aru Inſula. Teſta craſ- fa, fiſſilis, fine nitore plicas loco fpirarum circa grandiorem Och labio et roſtro diductis in canalem longum , teretem, rectum. Lefers teſtae. F. ss. pag. 323. lit ececec. Dat Aruaniſche Kinkhorn von der bickſten Schale eine Spanne lang. Linnaei Die Famileder anten Spindeln. Vign. 39. lit. D. 191 TLinnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 484. Pag. 753. N E Edit. 12. no. 556. pag. 1222. Murex ee Teſtæ b cadkte), ſpira ſpinoſo coronata. Habitat ad novam Guineam, Chi- nam. Teſta ponderoſa rudis faepe nigra feu fubcaerulea, Muſ. Reg. Vir. no. 322. pag. 641. Teſta magna pugni eraſſitie, ventricoſa. latere dorfali recurvata longitudinaliter rarius rugofa ſupra angulum qui obfo-: letus admodum declivis. Spira brevis conica, anfractibus ſpinis conicis. Apertura ovata deſinens in caudam. Labium integrum non dentatum. Co- lumella flexuofa uti littera S. Color fingularis fufco - caeruleus alioquin| albe-: carneus. | . v. Born Index Muſ. Caef. pag. 3 14. Murex Aruanus. Die zweykielige Spindel. Teſta oblonga ventricoſa anfractibus bicarinatis roſtro elongatos Er beruft ſich dabey auf tab. 138. dieſes IV. Theils und auf fig. 1298 und 1298. wo doch nur murex deſpectus Linnaei gefunden wird, der noch lange kein murex Aruanus iſt. 5 Muſeum Gronovianum pag. 123. no. 1278. Trompet van Aru. : Gronovii oophylaceum. Faſeicul. 3. no. 1464. Mufeum Leerfianum Pag. 38. no. 337. Une ſuperbe Trompette d’Aru if für 17 Gulden 5 Stuͤver in der Auction verkaufet worden. Eine naͤhere Nachricht von dieſem ſeltenen Cabinetsſtuͤcke wird uns der Herr Kunſtverwalter Spengler ertheilen — dem es gefallen auch noch folgende Citationen derſelben aufzuſuchen. f Zufäße zu den Citationen der 5 rompet van Aru. Milben Baarts Audionscatalogus pag. 54. No. 1176. Een Trompet van Aru; Zeer rar. Franciſc. Valentyns . pag. 8. De Aroeſche Trompet. Zy alt op t Eiland Aroe, en op Nova Guinea. Valentini Muſeum muſeorum im zweyten Theile pag. 184. No. ı.. Die aruaniſche Trompet oder Buccinum Aruanùm, iſt die allergroͤſſeſte, weiß und ſchiefericht über den Leib, und fällt in den Inſuln von Arou. Muſeum Richterianum pag. 322. Das ee e das gröſte er allen. ö 5 Bb 2 5 Die⸗ 192 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Vign. 39. lit. D. Diejenige Spindelſchnecke, welche am erſten vom Rumph Buceinum Aruanum; das aruaniſche Kinkhorn, die Trompet von Aru, genannt wor⸗ den, wird mehrentheils nur alleine in hollaͤndiſchen Kabinettern gefunden.“ Auſſer Holland iſt ſie unter Liebhabern und Schriftſtellern mehr nach dem Namen als nach ihrer Wuͤrklichkeit bekannt. Wenige von den alten Schrift⸗ ſtellern haben ſie geſehen, und nur ihre Figur und Beſchreibung dem Rumph abgeborgt. Die neuern, als ein v. Linne und v. Born, haben zwar ge glaubet, filbige geſehen und beſchrieben zu haben, aber ſich ſehr geirret, und eine ganz andere Schnecke fuͤr das aruaniſche Kinkhorn angenommen. Man muß ſich daher wundern, wie dieſe zwey groſſe Conchyliologen neben der ziemlich richtigen Abbildung beym Rumph und Benanni, jener die ſtachlichte Feige beym Gualtieri Tab. 47. fig. B. und dieſer die beyden gemei⸗ nen Ißlaͤndiſchen Spindeln ng. 1295-95. beym Martini für eine und dieſelbe Schnecke annehmen koͤnnen? So ſchwer iſt die Kunſt, zu den oft nur ſchlech⸗ ten Abbildungen in den conchyliologiſchen Schriften, die eigentlichen Ori⸗ ginale zu treffen. Daß der Ritter von Linne den wahren Murex aruanus nicht geſehen, und derſelbe auch nicht im Mufeo Reginae vorhanden gewe⸗ ſen, beweiſet die Beſchreibung, welche ſehr deutlich die im Gualtieri ange⸗ fuͤhrte ſtachlichte Feigenſchnecken charakteriſiret. Der Ueberſetzer des Hrn. von Linne kan ſich darum nicht in dieſe Beſchreibung finden, und wundert ſich, wie derſelbe eine zackichte Feigenſchnecke ſtatt einer Spindel auffuͤhren koͤnnen? Er iſt aber ſeiner Sache eben ſo gewiß, wie jener, da er aus dem Knorr eine dergleichen nee neben der eee Abbildung aufgefuͤhret. Der Hr. Garniſonsprediger Chemniz verdienet daher bey den Conchy⸗ lienliebhabern keinen geringen Dank, daß er durch die genaue Vorſtellung einer Schnecke, die bißhieher ſo unbeſtimmt geweſen, dem Martiniſchen Werke eine groͤſſere Vollſtaͤndigkeit beylegen wollen. Wenn dieſe Schnecke nicht ſchon an und fuͤr ſich ſelten waͤre, ſo wuͤrde das dem Auge gefaͤllige und angenehme Einfaͤrbige, und das kuͤnſtlich ver⸗ theilte Ebenmaas der ganzen Schale, die Aufmerkſamkeit des Naturlieb- habers allein rege zu machen faͤhig ſeyn. Sie hat die voͤllige Figur einer bauchigen Spindel, aus deren Mitte an der einen Seite der lange Schna⸗ bel, + Die Familie der laͤngſten Spindeln. Vign. 39. lit. D. 193 bel, an der andern die abgeſezten Windungen pyramidaliſch und in eine Spitze auslauffen. Ihre szoͤllige Länge begreift zwey und ein halbmal ihre Dicke. Wenn man ſie auf ihrem Ruͤcken betrachtet und den langen Schna⸗ bel verbirget, oder abrechnet, ſo gleichet das uͤbrige gaͤnzlich einem Kraͤuſel (Trochus) und hat auch wuͤrklich einige Aehnlichkeit mit dem ſogenannten Trochus Longaevus. Alle Windungen, deren acht find, die vordere Schraubenſpitze nicht gerechnet, haben einen hoch empor ſtehenden, mit Knoten beſezten Wulſt a. d. welcher dieſelben in zwey ungleiche Theile abſondert. Der Theil nach der vorderen Spitze iſt breiter und zugleich ſcharf ausgehoͤhlt; der hintere ſchmale Theil iſt hingegen gewoͤlbt, und gleich dem Wulſt knoten⸗ foͤrmig eingedruͤckt. Nach dem Schnabel zu hat die groͤſte Windung in abs gemeſſener Weite noch zwey glatte Wulſte b. c. die ſich beſonders auszeich⸗ nen, verſchiedene kleinere folgen darauf, und endlich verliehren ſie ſich in den aus⸗ und eingebogenen Schnabel. Die ganze Schnecke, Wulſt und Schnabel mit einbegriffen, iſt mit feinen glaͤnzenden Furchen und aufgeho⸗ benen Reiffen d. e. bekleidet. Die Mündung , die ſonſten als lan glichtrund koͤnnte agen wer⸗ den, macht gegen der Mitte bey a. einen ſcharfen Winkel. Sie iſt durch⸗ ſichtig und duͤnne, an ihrer aͤuſſern Kante ein wenig einwaͤrts gebogen. Die von auſſen erhoͤhte Wulſten und Knoten ſind hier vertieft und ausge⸗ hoͤhlt. Sie naͤhert ſich biß auf eine Weite von zwey Linien der Spindel, und folget derſelben in einer geſchlungenen Linie biß zu der abgerundeten Spitze des Schnabels, und macht dadurch die lange Rinne aus. Die Farbe dieſer Schnecke hat etwas beſonderes vor andern Conchylien. Sie iſt blaßgelb etwas ins roͤthliche fallend, und ſowohl in⸗ als auswendig einfaͤr⸗ big. Der zarte und gereifte Ueberzug, der gekroͤnte Rand der Windun⸗ gen, die duͤnnſchalichte Muͤndung mit ihrem eingerolltſcheinenden Schnabel, und die walzenfoͤrmige und einer Schraube gleichende Spitze, womit auch die Opferſchnecken, laplaͤndiſche Laphoͤrner, und Orangevlaggen etc. ge zzieret find, muͤſſen dieſe Schnecke, wenn fie anders vollſtaͤndig iſt, aller⸗ dings dem Liebhaber ſchaͤtzbar machen. Bb 3 Ob O 194 Die Familie der laͤngſten Spindeln. Vign. 39. lit. D. Ob das Rumphiſche Exemplar, welches er fo groß und ſchwer, weiß von Farbe und ſchilferigt beſchrieben, die gleiche Art ſey, und unſere viel⸗ leicht deßwegen gelb / duͤnne und leicht erſcheinet, weil fie jünger? weiß ich nicht mit Gewißheit zu ſagen. Wenigſtens ift die Form richtig eben diefelbe | an beyden Gattungen, auch werden fie in Holland für gleiche Schnecken ge⸗ halten. Die zwey Stuͤck in meiner Sammlung u nd einander R gleich als ob ſie aus einer Forme gegoſſen waͤren. Die im hochgraͤflich Moltkiſchen Cabinet iſt at und beynahe ſie⸗ ben Zoll lang, und im übrigen der hier abgebildeten völlig gleich. Es waͤre nichts unmoͤgliches, daß dieſe Schnecke, wenn ihk Zeit zum Wachſen ge⸗ laſſen wird, zu derjenigen Groͤſſe gelangen koͤnnte, wie fie Kumph ange geben. Die weiſſe Farbe und das ſchilfrigte der Schale wuͤrde denn die Sol. ge ihres Alters ſeyn. Das Vaterland iſt, wie ihr Name ausweiſet / die Inſel Aru und Nova Guinea, Nota. Ich ſetze zu dieſer vollſtaͤndigen Nachricht meines wuͤrdigſten Freundes nur noch aus dem Kumph wegen ihres Deckels dieſes wenige hinzu. Der Deckel iſt ein dünner laͤnglichter ſchwarzbrauner Onyx, welchen man vor den beſten haͤlt. Er ift Onyx quinta im 17 Capitel des Kumphs pag. 50. edit. german. vier Zoll lang und zwey Zoll breit, an beyden Enden uugeſpitzet, in der Mitte mit einer Furche verſehen, und kaum einen Strohhalm dick. Man findet ihn nirgends als beg der Inſul Yin und Neuguinea, wo das aruaniſche Kinkhorn im Kaufe gehoͤret. Vierte | 1 | e as Vierte Gattung der Kinkhoͤrner, welche die ſchmalbaͤuchigen meh⸗ e gezahnten „oder bey der Spindel gefalteten in ſich enthaͤlt, ſo den Namen der Straubſchnecken fuͤhren. Species IV. Buccina ventre anguſto et compreflo, colu- mella plerumque dentata feu plicata. Strombi. Fab, 147. F ig. 1353 und 1354. In muſeo noſtro. Tab. 17, Fig. 1353. Die Pabfterone. 73535 Corona Papalis. Tiara Pontificia. Belg. groote Paufekroon. Angl. The Papal Micre or Crovvn. Gall. Couronne Papale. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 839. fig. 62. Buccinum dentztum grave, macu- Jis fanguineis croeeis diſtinètum, clavicula muricata. In der Beyſchrift wird Muſeum Sibbaldianum no. 152. vlt. citiret. Klein meth. oſtrac. F. 92. Sp. 9. no. I. pag. 35. Bee Sin ob Mitra papalis, guttis quadratis, intenſe rubris ſuper teſta candidiſſima, fpirarum margine per turbinem plicato. Si excellit antiquum pretium 100 thalerorum meretur. a i Bonanni Recreat. n0. 119. pag. 127. Muſ. Kircher. no. 119. pag. 456. Turbo quem Galli cum Ollandis pontifi eiam tiaram nominaverunt, Triplici enim corona decoratus videtur, quam fpirae tuberculis eminentibus formant in cõno. Minor cono oris apertura eſt, notulis arantiatis vel ſandichinis ee „ et ob raritatem magnz 6 Rumpb tab. 29. lit. I. Mitra Papalis. . Petiver Aquat. Amb. tab. 9. fig. 15. it. tab. 13. fig. 12. Popes Crovvn. Langius p. 30. Strombus canaliculatus acuminatus laevis mucrone papillofo. Gualtieri tab. 53. lit. I. Strombus ſulcatus vulgaris, triplici corona donatus, quam ſpira in mucrone tuberculis eminentibus cindto efformat, candidus, maculis punctisque flavis denfe adſperſus. Lelſer F. so. lit. ff. pag. 336. Die paͤbſtliche Crone, eine ſtarkſchalichte ſchwere Straubſchnecke die oft drey biß vier Zoll lang iſt. 5 ar- * 6 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig, 1353. etc. . tab. 9. fig. E. Buceinum clavicula in longum erecta, ore in caudam definente. Mitra Papalis clavicula et labro dentatis. Ce Buccin tachete de rouge aflez regulierement für un fond blanc, avec une tete & trois etages garnis de petites pointes s’appelle la Thiare. Hebenſtreit 8 Richter. pag. 322. Buccinum venenatum. Corona Papalis. Ger/aint Catal. rais. pag. 73. no. 27. La Thiare ou couronne Papale. ‚Regenfu/s. tom. I. tab. 1. fig. 1. Sebae thef. tab. 5 1. no. 1. Mitra Papalis maxima cui vel magnitudine vei perfectione omnium partium vel picturae elegantia haud unquam vidi parem. Mitras Papales ideo hujusmodi cochleas vocant, quia omnes earum gyri, quorum infimus eft longiſſimus, ea parte, qua verſus apicem ſpectant, emi- nentiis triangularibus in modum mitrae papalis ſtipantur ſurſumque in acu- men convergunt. Caeterum lacteo ſuper fundo cylindrulis atque maculis corallini ruboris, rotundis, oblongis vermiformibus anguloſis annulatim cir- cumſeribuntur. Teſta conſtant craſſa et ponderoſa. Ex Ceram in Indiis Orientalibus hue transferuntur. Davila Catal. pag. 140. no. 183. Buccin blanc tachet& par zones de rouge ſanguin. Thiare ou Couronne Papale. „ Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 369. pag. 732. Edit. 12. no. 426. pag. 1194. Voluta mitra Papalis. In- ſtrumento venenato tangentem et carnes edentem laedit, Habitat in Oceano Aſiatico. Muf. Reg. Vir. no. 238. pag. 597. Voluta Mitra, ſpira denticulata bro denticulis diſtinctis exafperato, columella plicis quatuor ſolidis. Knorrs Vergnuͤgen tom. I. tab. s. fig. 1. Die Pabſitkone iſt die ſwoönſte unter den Straubſchnecken. Dua Cofta Elements pl. 4. fig. 3. | Favart d’Herbigny Vol. 3. pag. 374. Thiare ou Couronne Papale. Bucci- numlongum, rotundum, canalitruncato, teſta crafla, tuberculis acutis in primis ſpiris coronatum, maculis et flammis rubris in zonisin fundo flavo vel albido difpofitis depietum, corona vel mitra Papalis appellatum. La Thiare fe trouve dans les mers des Indes et peut avoir deux pouces et demi de lon- gueur jufqu’a plus de quatre pouces. v. Born Die Familie der Straub ſchnecken. Tab. 147. Fig. 1353. etc. 197 v. Born Index Muf. Caef. pag. 212. Voluta mitra Papalis, teſta fuſiformi, anfractibus eoronatis, labro denticulato, columella quadriplicata. Gronovii Zoophyl. Faſe. 3. no. 1330. Die Pabſterone gehoͤret ohne Widerrede unter die Schnecken vom er ſten und hoͤchſten Range. Sie iſt allerdings, wie ſolches ſchon der ſel. Prof. Muͤller angemerket, die ſchoͤnſte unter den Straubſchnecken. Ihre mit ſonderbaren ſtumpfen Zacken ringsherum beſezten und becroͤnten Gewinde, haben ihr den Namen der Pabſterone erworben, welcher ihr auch von allen Conchyliologen ohne Bedenken gelaſſen und immer mehr zugeeignet wor⸗ den. Die vielen blutrothen an ihr befindlichen Flecken auf weiſſen alaba⸗ ſternen Grunde ſollen die Granaten, Rubinen und übrigen Edelſteine der Pabſterone vorſtellen. Dieſe Schale hat ſehr viel eigenthuͤmliches, aus: zeichnendes, und charakteriſtiſches an ſich, daher fie keine Gefahr läuft vers kannt, und mit andern fo leicht verwechſelt zu werden. Das ganze Ge baͤude ihres ſchweren laͤnglicht ſchmalen, gar nicht baͤuchigen aber doch ſehr dickſchalichten Gehaͤuſes, welches dem Linne als ſpindelfoͤrmig vorkoͤmmt (denn er ſagt, fie habe teſtam fuſiformem) ſcheinet mir einem alten Dohm⸗ thurme zu gleichen, der nach gothiſcher Bauart aufgeführet worden. Lim ter den laͤnglicht viereckigten blutrothen Flecken auf einem dem weiſſeſten El⸗ fenbein voͤllig gleichenden Grunde, herrſchet zwar nicht eben die ſtrengſte Ordnung, denn es ſtehen in der einen Reihe viel mehrere als in der andern, auch ſtehen groͤſſere und kleinere Flecken ziemlich unregelmaͤßig untereinan⸗ der, viele find auch gar ineinander gelaufen und zuſammengefloſſen — Dennoch halten ſie ſich noch einigermaſſen in Reihe und Gliedern. Ich zaͤhle an me nen Exemplaren auf dem groͤſſeſten Umlaufe 15 Reihen ſolcher Fle⸗ cken. In den oͤberſten und unterſten Reihen finde ich die groͤſten und dickſten, in den mittlern die kleineſten und duͤnneſten Flecken. Die flachen nach der Spitze hingekehrten am Rande bey der Nath und Verbindung der Gewinde her; vorſtehenden wunderbaren Zacken, welche Linne ſpinas und Savart d' Her⸗ bigny eminentias triangulares nennet, geben ihr ein becraͤnztes und beeroͤn tes Anſehen. Ich finde 13 ſolcher dornartigen Zacken auf dem Rande des erſten Gewindes, die folgenden Umlaͤufe haben immer weniger, und end⸗ lich verlieren ſie ſich gaͤnzlich bey der Spitze. Zwiſchen den blutrothen Fle⸗ Conchylien⸗Cabinet IV. Band, Ce cken, 198 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1353. etc. cken, gehen weiſſe Streifen und Queerlinien hindurch, welche auf dem Stücken der oͤberſten Stockwerke merklich tiefer einſchneiden, auch daſelbſt mit kleinen Loͤchern verſehen, und wie mit Nadeln punctiret und bezeichnet find. Wenn die aͤuſſere laͤnglichte Muͤndungslippe unverlezt, unabgerie⸗ ben und unbeſchaͤdiget ift, fo hat fie da, wo ſich die Streifen endigen, klei⸗ ne Zaͤhne. Die innere Lippe hat 5 Falten, welche biß zur Spitze hinauf⸗ laufen. Sie hat alfo columellam quintuplicatam, und nicht bloß quatripli- catam, wie Linne und v. Born behaupten. Die Naſe iſt ganz ſtumpf, doch ſehr ſtark ausgekehlet und ausgerandet. Solche Pabſteronen, die eine Laͤnge von 4 biß 5 Zoll haben, an ihrer Spitze und Mündung unabgerie⸗ ben und unbeſchaͤdiget ſind, und keine Ausbleichung in ihren rubinrothen Flecken erfahren, gehoͤren gewiß unter die conchyliologiſchen Kleinode und Seltenheiten. Seba nennet feine tab. sı. no. 1. vorgeſtellte mitram papa- lem maximam, und verſichert, daß er an Groͤſſe, Vollſtaͤndigkeit und Far⸗ benſchmucke, keine ihres gleichen geſehen. Ich bin aber ſo gluͤcklich gewe⸗ ſen, ein Paar eben ſo groſſe und gute erlangt zu haben, und muß es auf⸗ richtig geſtehen, fie find mir nie groͤſſer, beſſer und vollſtaͤndiger jemals vorgekommen. Jede der meinigen hat 9 Stockwerke, und den vollkom⸗ menſten Farbenglanz. Ich habe dieſes edle Paar der Gewogenheit des Rußiſch⸗Kayſerlichen Hrn. Cammerherrn, Reichsgrafen von Stro⸗ ganoff zu verdanken. Wie ſich dieſer Herr, bey dem die Naturgeſchichte ein Lieblingsſtudium iſt, eine Zeitlang als auſſerordentlicher Geſandter ſei⸗ nes Hofes zu Wien aufhielte, und ich Gelegenheit hatte Ihm bekannt zu werden, und Ihm einige kleine Dienſte und Gefaͤlligkeiten zu erzeigen: ſo erkaufte derſelbe in der Auction des Reichshofraͤthlich Gaͤrtneriſchen Con⸗ chyliencabinets, für einen ziemlich hohen Preiß dieſe beyden koſtbaren Pabſtcronen (welche vormals Rumph — wie fo viele andere Stuͤcke des Gaͤrtneriſchen Cabinets, ſoll beſeſſen haben) und machte mir damit ein eben ſo unerwartetes als willkommenes Geſchenk. Lange zuvor hatte ich ſchon in meiner Sammlung eine Pabſterone gehabt, die gewiß keine der ſchlechteſten war, indem fie in der Länge vier und einen halben Zoll hielte. Sobald ich aber der Eigenthuͤmer ungleich beſſerer Stuͤcke geworden war, ſo ward dieſe alte unverzuͤglich verurtheilet aufgeſchliffen zu werden, um aus ihr den innern Bau der Pabſteronen zu erfahren, darnach ich laͤngſtens ls Is» Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147.Fig.1353.etc. 199° luͤſternd und begierig geweſen. Die innere Structur uͤbertrift gar weit die kunſtreiche Form des aͤuſſeren Gebaͤudes, laͤßt ſich aber durch woͤrtliche Be⸗ ſchreibungen nicht deutlich genug ausdruͤcken, ſondern muß geſehen oder durch einen getreuen Kupferſtich anſchauend gemacht werden. Unter den 5 Falten eines jeden Stockwerkes der Spindelſaͤule iſt nicht wie bey vielen an⸗ dern Schnecken die unterſte, ſondern immer die oͤberſte, welche der Spitze näher ſtehet, die groͤſte, die andern verjuͤngen und verkleinern ſich nach und nach. Die Schale ſelbſt iſt fo hart wie ein Stein, es koſtet Mühe fie zu ſchleifen. Die blutfarbenen Flecken ſitzen nicht tief. Daher koͤmmt es, daß ſie ſo leichte verbleichen und verſchwinden. Die Glaſur der innern Waͤnde iſt bey meinem Exemplare nicht ſo glaͤnzend weiß, wie die aͤuſſere Grundfarbe. Wozu dienen wohl dem Bewohner dieſes Schalengehaͤuſes die Falten ſeiner Spindel, die kleinen Zaͤhne der Muͤndung, die Zacken bey der Nath feiner Gewinde, die gleichſam mit Nadeln geſtippelten Streis _ fen ſeiner Oberflaͤche? Auch nicht eine einige dieſer Fragen wuͤſte ich hin⸗ laͤnglich zu beantworten. Der Einwohner unſerer Pabſterone hat nach Aumpbs Bericht (vide. pag. 63. der teutſchen Ausgabe) ein ſchaͤdliches Fleiſch. Denn es iſt zaͤhe, hart und ſchleimerich. In dem Munde des Thieres, welcher oͤfters wie eine Zunge heraushaͤnget, lieget ein kleines Beinchen, wie ein Dorn verbor⸗ gen, womit es einen giftigem Stich giebet, wenn man es angreift, ſo gar, daß auch etliche an dieſen Stich geſtorben ſind. Wer dieß Thier kochet und ſpeiſet, bekoͤmmt ein toͤdliches Wuͤrgen, daher es nicht leicht zur Koſt ges. brauchet wird. Jedoch pflegen einige der aͤrmſten Leute auf der Molucki⸗ ſchen Inſul Ceram, an deren Ufern dieſe Schnecke gefangen wird, das⸗ Thier des Schalengehaͤuſes auf Kohlen zu braten, und hernach ohne Scha⸗ den — 50 verzehren. Diejenige Pabſterone, welche Martini bey obiger Figur 9 laſſen, gehörte dem ſel. D. Feldmann, und iſt vierthalb Zoll lang ge⸗ weſen. e | Tab. Tab. 147. Fig 1355 1356. 200 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 13 55.616 Tab. 147. Fig. 1355 und 1356. Die kleine geſtippelte Pabſterone. Thiara papalis minor, punctis exiguis perforata. a Liſter Hift. Conchyl. tab. 840. fig. 68. Buccinum dentatum . maculis croceis quadratis faſciatim depictum, clavicula muricata. In den Bey⸗ ſchriften heißt es noch Thiara pontificialis Gallis et Hollandis. Rumphs teutſche Ausgabe pag. 63. no. 10. Eine dritte Art von Pabſtero⸗ nen bleibet ganz klein, wird ohngefaͤhr einen halben Finger lang, iſt meh⸗ rentheils roth und hat nur weiſſe Flammen. Der Rand der Gewinde iſt ſehr tief eingekerbet oder gezacket. Dieſe Art iſt gemein, da die andern Ar⸗ ten ſehr rar ſind. Gualtieri tab. 58. lit. I. Strombus fulcatus vulgaris triplici corona dona- tus. Etc, Klein meth. $. 92. Sp. 9. no. 5. pag. 35. Mitra papalis labio fimplici magnis maculis croceis inter fafcias albas teſſelata. it. no. 7. Mitra papalis minima, rubra, albis flammis. Valentyns. Verhandling. tab. 3. no. 45. Die apfelbluͤthfarbige doppelte Pabſterone. Knorrs Vergnuͤgen tom. IV. tab. 28. fig. 2. Die gegenwärtige Schnecke iſt von der groſſen Pabſterone ſehr verſchieden. Sie iſt roth mit gelben Strei⸗ fen und Adern und mit kleinen Puncten beſetzet, die ſich recht gut aus: nehmen. Sebae theſ. tab. 5 1. no. 37. Mitrae papales minores ratione figurae et colo- rum cum fpeciebus majoribus conveniunt. it. tab. 50. no. 29. 30. Davila Catal. p. 141.no. 186. La thiare A trous, une varietè de Thiare. Favart dq Herbigny Vol. 3. pag. 375. Thiare à trous. Buceinum longum, eanali truncato tuberculis acutis in ſpiris coronatum, maculis rubris plerisque quadratis et punctis exiguis perforatis cinctum, mitra papalis perforata di- &um. La thiare A trous a deux pouces ou environ de longueur. Catal. Mart. pag. 53. no. 20. Kleine geſtippelte Pabſterone. Regenfilſs. tom. 2. tab. 9. fig 22. Wie verſchieden find doch die Urtheile des Seba und Profeſſor Muͤl⸗ lers von dieſer Pabſterone ausgefallen? Der erſtere giebt uns ſein 9911 | | N Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1355. etc. 201 daß dieſe kleinere Art der Pabſteronen mit der groͤſſeren beydes in der Figur und in der Farbenmiſchung gaͤnzlich uͤbereinkomme. Der andere behauptet das Gegentheil und verſichert uns, ſie ſey von der groͤſſeren Gattung gar ſehr unterſchieden. Wer wird von beyden Recht haben? Ich halte es mit dem lezteren, und finde zwiſchen dieſer kleinen und jener groſſen Gattung einen ſehr merklichen Unterſchied. Sie iſt ſchon weit ſchmaͤler und walzenfoͤr⸗ miger. Sie hat ſtaͤrker abſetzende und durch einen breiteren Rand abgeſon⸗ derte Gewinde. Ihre Zacken auf dem Rande der Stockwerke find zahlrei⸗ cher und ſitzen dichter aneinander. Sie haben bey ihrer kleinen Statur und engen Umkreiſe deren doch eben ſo viele als jene bey ihrer groſſen Statur und weiten Umfange. Ihre rothen Flecken find gröffer, gelblicher, flieſſen auch mehr zuſammen und in einander. Auf den Queerlinien, damit ſie um⸗ geben ſind, befinden ſich, vornemlich auch auf dem erſten Gewinde, viel meh⸗ rere ſolcher Loͤcher, die als mit Nadelſpitzen geſtippelt und hinein gebohret worden, und ihr den Namen der geſtippelten Pabſterone, der thiare àtrous zuwege gebracht. Sie hat auch nicht 5 Falten wie jene, fondern nur 4 Falten bey der Spindel, und viel weniger Umlaͤufe und Windungen. Sie koͤmmt von Batavia in Oſtindien. Ich habe davon unter mehreren an⸗ dern ein Stuͤck, ſo 3 Zoll lang iſt und auf dem erſten Gewinde wohl 10 Li⸗ nien mit kleinen Loͤchern und Nadeltuͤpflein hat. Was den Valentyn koͤn⸗ ne bewogen haben, dieſe kleine Art die doppelte Pabſterone zu nennen, weiß ich nicht zu errathen. Unſer Martini hat von dieſer kleinen zweierlei Ver⸗ aͤnderungen abbilden laſſen. Die eine iſt ein klein wenig bauchiger, die an⸗ dere ſchmaler und walzenfoͤrmiger. Die erſte hat mehr geſtippelte Linien, die andere weniger. Die erſte hat mehr ins gelbliche fallende Flammen, die andere mehr blutrothe Flammen, wie ſolches der Augenſchein bey der wohlgetroffenen Abbildung am beſten lehren kan. Wer mehrere Gattun⸗ gen von Pabſteronen kennen lernen will, darf nur in Kleins method. F. 92. nachleſen. Nur glaube ich, daß dieſer brave rechtſchaffene Mann ſich dar⸗ innen verfehen, wenn er aus der Rumphiſchen, Liſteriſchen und Bonan⸗ niſchen 3 verſchiedene gemacht, da alle dieſe Männer eine und eben dieſelbs Art meinen und beſchreiben. h Ce 3 a Tab. 202 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1357. Tab. 147 1 5 Tab, 147. Fig. 1357. In muſeo noſtro. Das Knaͤbgen. Murex Puſio Lifinaei. Lifter Hiſt. Conchyl. tab. 914. fig. 7. Buceinum roſtratum inter ſectis lineis Tafciatum. Klein meth. oftrac. $. 186. Sp. 2. no. 3. pag. 54. Sipho as. teſſelatus in ipſis faſciis. it. $. 196. Sp. 2. pag. 74. Turricula ſpiris rectangulis ore con- tracto. Rumpb Amboin, tab. 49. fig. E. Im Thefauro Rumphii wird ſie genannt Zeer zeldzame Trompette. Petiver Aquat. Amboin. tab. 2. fig. 1. Brovvn Amboina Trompet. Bucci- num Amboinenſe rarum nebulis caſtaneis. Gualtieri tab. 52. Fig. I. Strombus canaliculatus roſtratus, ore ſimplici, laevis, colore muſtelino vel rufo obſcuro lucide depictus, maculis parvis quadratis concoloribus magis intenſe ſignatis atque interruptis faſciatim cir- cumdatus. Adanſon Hift. du Senegal tab. 4. fig. 3. Le Nifat. Sa coquille eſt ovoide, elle a pres de deux pouces de longueur. La couleur de cette coquille eſt un fond blanc, tigrè d un grand nombre de taches quarr&es qui font jaunes dans les vieilles et brunes dans les jeunes. Ces taches font diſpoſées regu- lierement für plufieurs lignes qui s etendent d'un bout a Tautre de la coquille en ſuivant le contour de ſes ſpires. Cette eſpece fe trouve rarement. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 490. pag. 754. Edit. 12. no. 561. pag. 1223. Murex puſio, teſta ven- tricoſa oblonga laevi, anfractibus rotundatis, ſpira ſtriata, apertura laevi, cauda brevi. Habitat in mari mediterraneo. Teſta magnitudine nucis avel- lanae glauco caeruleſcens, fafciis longitudinalibus griſeis undatis. Sutura fimplex. Favart d’Herbigny Vol. a. pag. 445. Nifat. Cette efpece fe trouve fur la cote maritime de Ben. it. Vol. . p. 345. Fauſſe mitre brune. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 317. Die gefleckte Spindel. Belg. Gnemoe Hoorn, teſta oblonga, ventricoſa, laevi, anfractibus rotundatis, apertura laevi, roſtro brevi. Miiſeum Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1357. 203 = Mufeum v. der Mied. pag. 24. no. 540. Kort ee roskleurige dvvars geſtreepte gevvoorende Spil. DODiäieſe ziemlich feltene Schnecke hat einige entfernte Aehnlichkeit mit den Pabſteronen und Biſchofsmuͤtzen. Daher koͤmmts denn auch, daß fie ihnen an die Seite geſetzet worden. Adanſon redet von eilf Windungen. Ich weiß mit andern nur neune herauszufinden, deren Woͤlbungen wuͤrklich bey einigen in der Mitte etwas plattes haben, ob ſie gleich bey andern rund genug erſcheinen. Bey den erſteren hat jeder Umlauf oberwaͤrts einen brei⸗ ten Nand, dadurch denn die merklich abſetzenden Gewinde noch deutlicher voneinander unterſchieden werden. Die durchſichtige Schale hat eine weiſſe Grundfarbe. Einige Reihen viereckigt laͤnglicher braunrother Flecken, ſte⸗ hen ums ganze Gebaͤude der Schnecke herum, und laufen auch innerlich an der Spindelſaͤule fort. Dieſe Flecken werden durch weiſſe Graͤnzlinien un⸗ terbrochen und gleichſam aufgehalten, um nicht aus ihrer Reihe und Gliede hervorzutreten. Der Mund iſt laͤnglicht und eyfoͤrmig, und endiget ſich unten mit einem kurzen innerlich rinnenfoͤrmig gebildeten, aͤuſſerlich queer⸗ geſtreiften Schnabel. Bey der Spitze erblicket man mit einem wohlbewaf⸗ neten Auge einige ſenkrechte Strichlein. Saher Linne bey dieſer Schnecke in der ı2ten Edition noch dieſe Worte hinzugeſetzet, welche in der loten vergeblich geſuchet werden, die Spira ſey ſtriata. Adanſon hat fie an den Ufern von Africa gefunden. Kleinere Stuͤcke dieſer Art, welche nur an derthalb biß zwey Zoll lang find, kommen ſchon ſehr ſelten vor. Gröffere find vollends groſſe Seltenheiten. Cette efpece — 10 1 au) Adanfon, fe trouve rarement. | Tab, 147. Fig. 1358 und 1359. In muſeo noſtro. b 2% Der Cardinalshut. i Pileus cardinalitius. Sn Belg. Cardinals-Muts. Gepuncteerde Pompadoer Pen. Liſter Hift. Conchyl. tab. 338. fig. 65. Buccinum dentatum albidum faſciis punctatis ex rufo nigricantibus depictum, labro aſpero. Ab Inſula Mauritii. Klein 6. 204 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1358. etc, Klein meth. $. 92. Sp. 8. pag. 35. Struthio-Camelus, a fimilitudine cum plumis hujus avis, coloris lactei, maculis igneis rutilus, ore longo vertice ſinuoſe ſeiſſo — faſciis punctatis ex rufo nigricantibus. N Gualtieri tab. 53. lit. G. Strombus fulcatus vulgaris laevis ane maculis croceis ſeriatim diſpoſitis cireumdatus et lucide notatus. item tab. 54. lit. H. Hebenſtreit pag. 322. Der Biſchofshut mit ſchwarzbraunen Flecken. hae theſ. tab. 50. no. 50. 51. Infula epifcopalis ſpuria, maculis dilute ru- bris veluti annulatur. tab. 51. no. 6. 2. Pileus cardinalitius fundo ſuper Alte flavo, maculis punctisque fpadiceis in ambitu veluti faſciatus, labio praeditus lato, minoribus denticulis ferrato, introrſum e cui oppoſitum labium plicatum eſt. Gyri ſunt aequales. Knorrs Vergnuͤgen tom. 4. tab, 28. fig. 3. pag. 44. Dieſe Schnecke wird zuweilen die Baſtart Pabſterone genannt, jedoch gehoͤret ſie mit mehreren Rechte unter die Biſchofsmuͤtzen. Wegen ihrer Farbe heiſſet ſie auch ge⸗ meiniglich der Cardinal. Davila Catal. pag. 141. no. 185. La Cardinale. Mitre legerement ftrige et mouchetee par zones circulaires de taches rouge brun. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 367. pag. 732. Edit. 12. no. 424. pag. 113. Voluta 1 tefta emar- ginata fuſiformi, ſtriata punctis pertufis, feu ftriis exarata transverfis un ctis excavatis, Iabro denticulato, columella quintuplicata. Mul. Reg. Vr. no. 237. pag. 596. Teſta emarginata fufiformi, etc, Habi- tus volutae Mitrae cujus forte fola varietas. DL 1. quod brevior, craſſior. 2. Faſciis longitudinalibus teftaceo-fufcentibus. 3. Striis exarata u ex punctis excavatis, fic etiam Mitra faepius friate eſt. . Favart d en Vol. I. pag. 185. Cardinale. Buceinum oblongum, rotundum, feptem fpiris exertis compoſitum, ſtriis transverfis reticulatis mi- nutiſſime ſtriatum, variis maculis plerisque quadratis et punctis rufis et fulvis in fundo ſubalbido per feriem difpofitis, depictum, apertura oblonga et an- gulofa, columella rugoſa et canali brevi truncato diſtinctum. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 216. Voluta pertufa, die durchſtochene Na⸗ del. Teſta fuſiformi ftriis punctatis transverfim pertuſa, columella quinque- Pace. 2 3 * Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1358. ete. 205 Muf. Gronov. pag. 112. no. 1111. Cardinaals - Muts. Gronov. Zoophyl. Faſc. 3. no. 1326. 1327. Mitra Cardinalis. 0 Der Cardinalshut hat 8 Windungen. Die erſtere davon iſt etwas ſtaͤrker gewoͤlbet als bey der Pabſterone. Alle Gaͤnge und Umlaͤufe wer⸗ den von zart eingeſchnittenen Queerlinien, deren ich auf der erſten Woͤl⸗ bung meines gröften Stuͤckes wohl 2s zählen kan, umwunden. Dieſe Li nien haben kleine dichte beyeinander ſtehende punctirte Loͤcherchen, als waͤren ſie mit Nadelſpitzen geſtippelt worden. Wer aber dieſe punctir⸗ ten Linien recht genau ſehen will, muß ſich dazu eines guten Ver⸗ groͤſſerungsglaſes bedienen. Die Grundfarbe dieſer thurmfoͤrmig, oder wie Linne urtheilet, ſpindelfoͤrmig gebauten Schnecke, iſt weiß. Die ganze Oberflaͤche iſt mit braunrothen, reihenweiſe geordneten, meiſtentheils viereckigten, groͤſſeren und kleineren Flecken beſetzet. Hin und wieder ſind dieſe Flecken zuſammengefloſſen und bilden Wolken. Die aͤuſſere Lippe hat einen ſcharſen etwas gezaͤhnelten Rand. Die innere hat fuͤnf Falten. Sie iſt nicht gemein. Liſter hat die ſeinige von der Inſul Maurice erhalten, ſonſt kommen ſie aus Oſtindien. 3 Solte dieſe Schnecke auch gewiß Voluta pertufa Linnaei ſeyn? Die glaubt Prof. Muͤller, weil er ſich im 6ten Th. des Linn. Naturſyſt. bey dieſem Stücke auf Knorrs tom. 4. tab. 28. fig. 3. beruft. Auch bes hauptet es der Hr. v. Born loco ſupra citato, wo er ſich gar auf dieſe Figur unſeres Werkes beruft. Aber des Linne Voluta pertuſa ſoll faſcias longitudinales teſtaceo fuſeentes haben. Die vermiſſe ich beym Eardinalshute. Indeſſen da alle übrigen Merkmale zutreffen, fo kan es gerne ſeyn. Nach ihrer innern Structur und mit ihrer columella quintuplicata kommt diefe Schnecke der Pabſterone, nach ihrer aͤuſſern Bauart aber der Biſchofsmuͤtze am naͤchſten. | Tab. 147. Fig. 1360. in mufeo noſtro. Der Biſchofshut. Die Biſchofsmuͤtze. Die Straußfeder. Mitra Epiſcopalis. Gall. La thiare epiſeopale. Pinceau en plume. Belg. Biffchops-Myter, de Pennehoorn. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. en Lifter 20.6 98 240 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1360. Liſter Hift. Conchyl. tab. 339. Fig. 66. Buccinum dentatum grave, colu- mella dentata, clavicula longiſſima, maculis croceis majusculis faſciatim de- pictum. In der Beyſchrift wird gefraget An Rumph tab. as. fig. K? Bonanni Recreat. no. 120. pag. 127. Muf. Kircher. no. 120. pag. 456, Pluris habetur (quam thiara pontificia) alius ab hac figura indicatus turbo, quem Galli appellarunt plumam, a pro- portione quadam cum pluma ſtruthio-cameli. Ejus pulchritudinem augent maculae igneae ac rutilae, ſupra lacteum colorem, quo tingitur, diſſemi- Natae. 3 Rumpb tab. 29. lit. N. Mitra Epifcopi. Die Sonne Petiver Amboin. tab. 13. fig. ır. Langius pag. 39. Sttombunl canaliculatus, acuminatus, tievis, mucrone gradatim arcuatin! vel in recta quafi linea acuminato. Svvammerd. Bibl. Nat. Cap. 12. H. 9. tab. 7. fig. 4. Penicillus quem Galli Pinceau en plume vocant. Hebenſtreit pag. 322. Das rothgelbgefleckte Horn mit glatten Windungen. Leſſer teftaceoth. $. so. lit. Kk. pag. 337. Der Biſchofshut eine dickſchalige ſchwere Straubſchnecke 4 Zoll lang, wird um ſo vielmehr geachtet, wenn die rothen Flecken lebhaft von Farbe ſind. Gualtieri tab. 53. fig. G. Strombus ſulcatus vulgaris laevis candidifimus maculis croceis ſtriatim diſpoſitis circumdatus et lucide notatus. Gerfaint Catal. de 1736. pag. 105. no. 198. Klein meth. F. 92. Sp. 9. no. 3. pag. 35. Pſeudo- Strombus gravis, labio dentato, macults croceis majuſculis fafciatus. Spec. 10. pag. 36. Mitra Epifcopi, ore dentato, macu- lae plerumque rubrae magnae (Orange- Pen ſi maculae ſint aurantiae) Dargenville tab. 9. fig. c. Mitra epifcopalis feu penna. La Mitre à fond blanc, tachete regulierement de rouge. ‚Regenfufs. tom. 75 tab. 3. fig. 33. Buceinum Engyſtomum. Knorrs Vergnuͤgen tom. I. tab. 6. fig. 2. Der Biſchofshut. Die Biſchofs⸗ muͤtze. Sebae theſ. tab. 51. no. 8-14. Convenit mitra pe multum cum mie tra papali; Fundo ſuper lacteo maculis miniatis, characteres veluti referen- tibus, aliisque quadratis teflelatis rotundis circumferipta. Omnes hae mitrae gyris odto ad finem usque inſtructae, ex ſaturate croceo pictae interno labio gau- 1 Ey 9 15 ö 1007 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1360. == gaudent ſubtus ad claviculam pro parte quadam reflexo: labium externum late diductum, aequali limbo fimbriatum intus in ore dilute flaveſcit. Ani- malculum in oblongis hisce domunculis pennatis ſive Mitris reperiundum, hominibus alimenti loco inſervire non poteſt, quoniam venenata vis in eo latet. Hill Hiſt. of Animal. Pl. 2. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 368. pag. 732 Mitra Epiſcopalis, a formi laevi labro denticulato. Edit. 12. no. 425. pag. 1193. Mitra Epifeopalis, teſta erareinara fufiformi laevi, labro denticulato, columella quadriplicata. Muſ. Reg. Vr. no- 238. pag. s97. Mitra Voluta, teſta emarginata fufi- formi laevi, labro denticulato, columella quadruplicata. Teſta fuſiformis, aequalis, laevis. Spira longitudine teſtae interdum ſpinoſa, interdum non. Color albus croceo-fanguineo faſeiatim variegatus. Labrum denticulis di- ſtinctis exafperatum. Columella plicis 4 ſolidis. Variat, uti dictum, fpira laevi et denticulatä unde duas formarunt fpecies varii. Davila Catal. pag. 140. no. 183. Buecin blanc tacheté par zones connu ſous le nom de Mitre. a Favart d Hlerbigny Vol. 2. pag. 342. Mitre Epiſcopale. Buceinum elon- gatum rotundum, teſta ſpiſſa, in fundo colore albo, maculis ſaepe quadra- tis coccinatis vel ex colore croceo rubefcentibus ſeriatim depictum, mitra epifcopalis appellatum. C’eft une varietè de l’efpece appellee la Thiare pa- pale. Elle peut avoir quatre pouces de longueur et meme d’avantage. v. Born Index Muf. Caef. pag. 217. Voluta Mitra epifcopalis, tefta fuſi- formi laevi columella quadriplicata. Gronovii Zoophylacium tom. 3. no. 1328. Die Biſchofsmuͤtze ſoll nur eine geringe Abänderung von der Pabſt⸗ crone ſeyn. Linne faſſet daher beyde Arten unter den Namen Voluta Mitra im Muſeo Reginae Viricae zuſammen. Ich muß aufrichtig geſtehen, daß mir dieſes gar nicht einleuchten will, ich halte fie nicht bloß für Varie⸗ täten einer und eben derſelben Hauptart, ſondern für weſentlich verſchiede⸗ ne Gattungen. Wir wollen nur eine kleine Vergleichung der Pabſterone und Biſchofsmuͤtze anſtellen, ſo wird es ſich bald zeigen muͤſſen, ob mein Vorgeben Grund habe oder 1 0 au erſte 99 die Pabſterone) iſt d 2 auf 208 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1360. auf dem Rande bey der Nath und Verbindung der Gewinde mit Zacken oder Zähnen beerönet und becraͤnzet. Die andere ermangelt aller Zacken, ſie hat einen glatten Rand, welcher, wie Prof. Muͤller an dem oben aus dem Knorriſchen Werke angezogenen Orte ſchreibet, dergeſtalt an die hoͤ⸗ hern Gewinde anlieget, als wenn er mit einem Meſſer gleich geſchnitten worden. Die erſte hat labrum exterius denticulatum, die andere eine ſchar⸗ fe ungezahnte einfache Lippe. Die erſte hat 5 Falten bey der Spindel, die andere nur 4 Falten. Die erſte hat 9 biß 10 Gewinde, und in ihrer Form, beſonders beym erſten groſſen Gewinde, etwas ebenes, plattes, wal⸗ zenfoͤrmiges. Die andere hat, wie Seba behauptet, nur immer 8 Gewin⸗ de, und in ihrer Form, beſonders auf dem Ruͤcken der, erſten Woͤlbung, etwas mehr bauchigtes, abgerundetes. Sie laͤuft auch gegen den Schna⸗ bel weit ſpitziger zu als jene, die einen ſehr ſtumpfen breiten Schnabel bil⸗ det. Die erſte hat eine dicke, ſchwere, undurchſichtige Schale; ihre Flecken ſcheinen nicht durch. Die andere hat eine leichtere und duͤnnere Schale. Sie iſt durchfichtig, ihre Flecken, wenn man fie gegen das Licht halt, ſchei⸗ nen hindurch. Die erſte hat dunkelrothe purpurfarbene Blutflecken. Auf dem gröffeften Gewinde ſtehen wohl 14 Reihen derſelben übereinander, und in mancher Reihe wohl 20 Flecken. Die andere hat oft orangefarbene, am oͤfterſten hellrothe Flecken, wie Mennig ſchattieret. Sie haben eine ganz andere Figur wie jene. In ihrer Stellung herrſchet eine ganz andere Ordnung. Auf der erſten Woͤlbung ſtehen nur ſieben Reihen ſolcher Fle⸗ cken uͤbereinander, und in jeder Reihe nicht halb ſo viele Flecken neben ein⸗ ander, als bey jener. Die erſte hat auf ihren oͤberſten Windungen ſtark punctirte oder mit kleinen Loͤchern bezeichnete tief einſchneidende Queerlinien, welche bey der Baſi und dem Schnabel noch tiefer und merklicher ſind. Die andere iſt mit fo zarten und feingeſtippelten Queerlinien umwunden, daß ein wohlbewafnetes Auge noͤthig iſt, um ſie deutlich zu beobachten. Die erſte hat eine breite in etwas vom Leibe abgeſonderte und hervorſtehen⸗ de, faſt über den halben Bauch ausgebreitete Spindellefze; die andere ers mangelt derſelben, fie hat nur labium adnatum. Die erſte ift innerlich bey des an den Woͤlbungen der Spindelſaͤule als auch an den innern Wänden glänzend weiß; die andere hat an ihrer Spindelwoͤlbung innerlich eben ſo hellrothe Flecken, wie auf der aͤuſſern Oberflaͤche. Ob bey ſo groſſer Ver⸗ ſchiedenheit die Biſchofsmuͤtze dennoch nur als eine kleine Abaͤnderung 15 g Pabſt⸗ ö Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1360. 209 0 Pabſtcerone anzuſehen ſey, will ich nun ruhig andern zur Beurtheilung und Entſcheidung uͤberlaſſen. Daß auch in der Biſchofsmuͤtze ein giftiger Ein⸗ wohner lebe, daß ſein Fleiſch zur Speiſe nicht zu gebrauchen ſey, daß in ihm ein ſtechendes giftiges Beinchen verborgen liege, daß er in den Gewaͤſ⸗ ſern der moluckiſchen Inſeln ſeinen Wohnort habe — dieſes alles wiſſen wir aus dem Zeugniſſe des aufmerkſamen Rumphs, der endlichuͤber feine fleißigen Beobachtungen der Natur ſein Geſichte verlohren, und im Alter ſtockblind geworden. Wie Bonanni aus der Biſchofsmuͤtze einen Turbo machen, und ungeſcheut vorgeben koͤnne, daß ſie hoͤher geſchaͤtzet werde und mehr koſte, als die Pabſterone, da fie doch ungleich geringer, gemei⸗ ner und wohlfeiler iſt, mag er ſelber vekantworten. Mein groͤſtes Stuͤck dieſer Art iſt 5 Zoll lang. Ich beſitze von Biſchofsmuͤtzen noch ein ſeltenes uͤber 3 Zoll langes, nur wie ein kleiner Finger dickes, folglich ſehr ſchmales und dabey ganz walzenfoͤrmiges, mit dunkelrothen Flecken geziertes, an der aͤuſſern Lippe gezahneltes Stuͤck, deſſen innere Lippe ein wenig unten beym Schnabel hervortritt. Sie hat 9 Stockwerke. Auf der erſten Woͤlbung ſtehen nicht ſieben, ſondern nur 4 Reihen Flecken, die nicht Mennig, ſon⸗ dern ganz dunkelroth ſind, und davon die Flecken der oberſten Reihen aller Windungen ungewoͤhnlich groß, ja ganz ineinander gefloſſen ſind, deren Stockwerke auch ganz nahe und veſte aneinander liegen, und gar nicht merk⸗ liche Abſaͤtze haben. In dem prächtigen Regenfußiſchen Werke tom. I. tab. 3. fig. 33. Pag. 23. wird noch die Anmerkung gemacht „Solche Bi ſchofsmuͤtzen hieſſen Orangefedern, welche eitron- oder orangegelb gezeich⸗ „net waren. Damit man ſich aber beym Beſitz einer ſolchen Schnecke nicht zu viel einbilden möge, fo ſteht noch dieſer Zuſatz dabey. „Einige Hol; „länder pflegten die rothen §lecken durch Scheidewaſſer in gelbe zu „verwandeln. /, 5 Tab. 147. Fig. 1361. In mufeo noftro, Der braungefleckte Moͤnch. Die brandige Pabſterone. f Die Baſtart Muͤtze. Monachus fuſcatus. Thiara aduſta. Mitra fpuria, Belg. Baſtart Myter. Gall. Thiare batarde, Od 3 Liſter Tab. 147, Fig. 1361. 211 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 147. Fig. 1361. Liſter Hiſtor. Conchyl. tab. 32. fig. 40. Buccinum dentatum ex fuſeo va- riegatum, laevibus ſtriis denſe circumdatum. Klein meth. . 92. Sp. 12. pag. 36. Pfeudo-Strombus clathratus ſeu cancel- latus ex fufco ſtriis laevibus. Rumpb edit. Belg. pag. 97. no. XI. Men vind’er noch en kleinder Soort, schaars een pink lang, over’tiyf vvat gevoorent, en brandoam vvaa- rom men ze brandige Pauskroonen noemt. Sebae thefaurus tab. 50. no. 49. Mitra papalis ſpuria. it. no. 28. Knorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 3. fig. 5. it. tab. 4. fig. ©. Davila Catal. pag. 140. no. 185. ‚Une Mitre à ſtries circulaires flambè de ta- ches rougeatres nommee en Hollande Thiare bacarde. Lavart d Herbiguy Vol. 2. pag. 343. Faufle mitre ſtrièe de forme courte. Buccinum ventricoſum transverſim ſtriatum, una fafcia, variis coloribus fla- vis vel croceis et fufeis ornatum, pfeudomitra appellatum, forma brevi, Catal. Martin. pag. 119. no. 251. Monachus fufco nebulatus. An Holuta pertuſa Linnaci? Dieſe Schnecke will ich lieber mit dem Rumph die brandige Pabſt⸗ crone, als mit andern die Baſtart Biſchofsmuͤtze nennen. Sie hat gleich⸗ falls wie die Pabſterone s Falten bey der Spindel, eine etwas gezaͤhnelte Lippe, und am oberſten Rande der Gänge und Umläufe, kleine Zacken oder vielmehr Kerben. Sie hat ſuturam crenulatam. Ihre Grundfarbe ift gelb⸗ lich weiß, aber mit ſtarken Brandflecken, oder mit groſſen ſchwarzbrau⸗ nen ſich in die Laͤnge herabziehenden Wolken umwoͤlket. Einſchneidende Linien oder Queerſtreifen laufen im richtigſten Ebenmaaß um die ganze Scha⸗ le herum; oben bey der Spitze find fie am feinſten, in der Mitte ſchon weit merklicher, unten ſind ſie am tiefſten eingeſchnitten. Sie koͤmmt aus den oſtindiſchen Meeren. Meine groͤſten Stuͤcke find faſt 3 Zoll lang. Koͤnnte dieß nicht weit eher wie jene, die wir bey fig. 1358. betrachtet Voluta pertuſa Linnaei ſeyn? Sie hat ja alle Kennzeichen derſelben, 1) teſtam emarginatam fuſiformem, 2) labrum denticulatum, 3) colu- mellam quintuplicatam. 4) faſeias longitudinales teftaceo fufcentes. Tab. r ee Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1362. etc. 215 Tab. 148. Fig. 1362 biß, 1365. In muſeo noftro. Das geribte Thuͤrmchen. Die Faltenwalze des Linne. | Turricula coftata. Voluta pliearia Linnaei. Belg. 5 Zvvartstrepige Band- Pen. Ziſter Hift. Conchyl. tab. 820. fig. 37. Buccinum dentatum faſeiis depietum et ftriis valde eminentibus radiatum, Klein meth. F. 22. Sp. 14. pag. 36. Pfeudo ſtrombus faſeiatus, ſtriatus, dentatus. it. H. 196. Sp. I. no. c. pag. 74. Turricula plicata, teſta craſſa, gri- ſea, ob plicas, ſtriges, rugas, tota hiulea. Het geplooide Torentje. Magna in his eſt colorum et figurae varietas. Icon exftat tab. 5. no. 87. Bonanni Recreat. no. 64. 65. pag. 120. d Muf. Kircher. no. 64. 65. pag. 453. Turbo Indici maris, murex a latinis di- etus. Binis coloribus nempe albo et pullo, quibus tegitur, pene innume- ras colorum apparentias effingit. Hic nivis ſuperatur albedo, illic a nigre- Tab. 148. Fig. 1362; 1365, dine penitus celatur, in quadam parte paulatim color pullus diluitur, et al- bus quodammodo detegitur, amboque femper ita mifcentur, ut tertius qui- dam color ex albo nigrefcens vel albeſcens ex nigro videatur. Quibusdam lineolis piceis quafi ealamo factis et undofis transverfe cingitur, ac fi fila eſſent acu teftae inſerta. Sulcos in longum ductos habet et circa oris fora- men valde productum et anguftum teſta frequentiſſime crifpatur. Rumpk tab. 29. lit, S. Turricula plicata. Das gefaltete Thuͤrmchen. Es giebt ſehr viele Abweichungen von dieſer Art. Gualtieri tab. 54. fig. F. (it. lit. D. et E.) Strombus ſulcatus, ore labiofo, rugoſis rugis rarioribus et acutis in ſummitate ſtriatus, ex albido et fuſeo faſciatus, et quibusdam lineis interruptis piceis eleganter ſignatus. Leſſers teſtaceoth. $. 60. lit. rr. pag. 339. Hebenſtreit Muf. Richt. pag. 3 20. Das Thuͤrmchen mit Falten. Dargenville tab. 9. lit. Q. Buceinum, Turris Sinenſis, columella den- tata. Le Minaret a cotes relevèes et tachetèes de noir für un fond blanc. Sa clavieule forme plufieurs etages d'un beau travail. Davila Catal. tom. 3. pag. 141. no. 189. Buccin blanc fafcie de verd et de Zones noires interrompues, à cotes elevees et nommé Minaret. © Knorr 0 y 1 * 212 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1362. ete. Enorrs Vergnuͤgen der Augen 3m. 18. fig. 5. 6. Sie iſt nicht ſelten innerlich lebhafter wie e it, tom, 3. tab, 27. fig. 4. tom 6.tab. 12. fig. 55 N e theſ. tab. 49. fig. 23. 24. Petiv. Gazophyl. tab. 56. fig. 1, Small Indian Mufik-Shell, it. Amb. tab. 13. fig. 7. Furrovv Spire. Liunaci Syft. Nat. Edit. 10. no. 366. pag. 732. Edit. 12. no. 423. Pag. 1193. N Muf. Reg. Vr. no. 23 6. pag. 596. Voluta plicaria, teſta emarginata fuſi- formi angulata, angulis antieis ſubſpinoſis, columella quadriplicata, labro laevi.. Habitat in Oceano Aſiatico. Habitus Volutae Vulpeculae, fed craf- ſior, angulis validioribus mucronatis et mucrone obtufo. Color albidus, fafcia livida, et cingulis fuſcis interruptis. Favari d’Herbigny Vol. 2. pag. 337. Minaret a cotes de vive arrete. Tur- ricula Sinenfis octo coftis in aciem ductis faſciata, et aliquando lineis nigris interruptis cincta. v. Born Index Muf. Caef. pag. 216. Die knotige Bandnadel. Teſta fu- fiformi angulis antice ſubſpinoſis, columella quadriplicata, labro laevi. Caial. Mart. pag. 119. no. 252. Minaret blanc a zones noiratres. i Gronov. pag. 111. no. 1109. Geknobbelde Zvvartstreepige Band-Pen, Regenfufs. tom. 2. tab. 6. fig. 36 U. 61. Gronovii Zoophyl. faſc. III. ne. 1323, Unſere jezt zu beſchreibende Straubſchnecke, welche gemeiniglich das geribte Thuͤrmchen, und beym Linne die Falten Volute heißt, hat bey je⸗ dem Umlaufe die Länge herab ſtarke Furchen und Ribben oder wellenfoͤrmi⸗ ge Falten, welche ſich auf dem Ruͤcken oder der erhabenſten Höhe der Ge⸗ winde ſcharf endigen, und daher einen zackigten Rand oder Cranz bilden. Die ſchwarze dicke Linie, welche uͤber die Hoͤhe des erſten und uͤber die Mit⸗ te aller uͤbrigen Stockwerke hinuͤberlaͤuft, und ſich auf dem aſchgrauen Grunde ſehr gut herauszeichnet, iſt ſo meiſterhaft von der Natur ſchattie⸗ ret worden, daß man beym erſten Anblick verführet wird zu glauben, fie gehe unter den Falten und Ribben (deren Hoͤhe nicht mit gefaͤrbet wird, ſondern bey den mehreſten weißlich oder grau bleibet) hindurch. Die er⸗ ſtere groͤſſeſte Woͤlbung wird mit abwechſelnden weiſſen, ſchwarzen und dun⸗ Die Familie der Skraubſchnecken. Tab.148.Fig.1362.etc. arz dunkelgruͤnlichen Baͤndern umwunden. Von der Abwechſelung dieſer far⸗ bichten Bänder redet Bonanni in der oben angeführten Stelle mit einer Lebhaftigkeit und Beredſamkeit, die nothwendig Aufmerkſamkeit erwecken muß. Die mehreſten Stuͤcken dieſer Gattung haben 11 Umdrehungen. Die leztern oben bey der Spitze ſind ganz braun. Auf den unterſten Ge⸗ winden ſtehen die wenigſten, auf den hoͤhern und hoͤchſten die mehreſten Falten. Die Spindel hat 4 Zähne oder Falten, davon die groͤſte plica bifida zu ſeyn pfleget. Bey der aͤuſſern dicken Lippe ſcheinen innerlich — wo ſie etwas geriffelt iſt — die Farben hindurch, und es hat ſeine gute Richtigkeit, wenn der Prof. Müller im Knorriſchen Conchylienwerke ſchreibet, daß ihre Farben innerlich zum oͤftern reitzender und lebhafter waren, wie bey ihrem Oberkleide. Denn da die ſchneeweiſſen Falten der Spindel auf einem dunkelbraunen glaͤnzenden Vorgrunde ſtehen, und an den Waͤnden der innern Cavitaͤten einen ſehr hellweiſſen Hintergrund ha⸗ ben, fo verurſacht dieß den gefaͤlligſten und angenehmſten Anblick. Doch dazu gehören aufgeſchliffene Stuͤcke. Dieſe Schnecke gehoͤret alſo wuͤrklich zur Zahl ſolcher Conchylien, welche innerlich geſchmuͤckter und anſehnlicher ſind als von auſſen, und folglich die kleine Muͤhe des Abſchleifens durch die Darſtellung ihrer innern Schoͤnheiten und Farbenmiſchungen doppelt erſe⸗ tzen und bezahlen. Einige vortrefliche Exemplare dieſer gefaltenen Straub⸗ ſchnecke, habe ich noch vor kurzen vom Mißionarius der Maͤhriſchen Bruͤ⸗ dergemeinde zu Tranquebar Hrn. Broderſen mit der Nachricht erhalten, ſie kaͤmen von den Nikobariſchen Eylanden. Rumph hat ſie am Ufer der Moluckiſchen Inſuln gefunden, und unter ihnen viele Abwechſelungen wahrgenommen. Einige derſelben koͤnnen wir ſchon bey fig. 1364 und 1365. bemerken, andere werden bey einigen der folgenden Nummern vorkommen. Tab. 148. Fig. 1366. In muſeo noſtro. Pane Das Fuͤchslein oder nach v. Born der Fuchsthurm. | Turricula. Vulpecula. Belg. geele Band-Pen. Toorentje. | Rumpb tab. 25. fig. k. Dieß Thuͤrmchen ift über und über fuchsroth oder elbh⸗ s Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Ee Ee. 214 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1366. Turricula. Klein meth. $. 196. Sp. I. no. b. pag. 74. Turricyla fulcata in longum et ru- gofa; fpiraliter ftriata, coloris rufi et mil aliquando rubris nigrisque fafciis eincta. Petiver Aquat. Amboin. tab. 13. fig. 6. Gualt. tab. 54. Fig. C. Strombus ſulcatus, ore labiofo, ftriatus, 0 0 kineatus, colore ex luteo croceo BL - Kuorrs Vergnuͤgen der Augen tom. 3. tab. 18. fig. 2. ein gelbes ſtrauben⸗ artiges Thuͤrmchen, deſſen Gewinde die Laͤnge herab viele Runzeln haben. tom. s. tab. 16. fig. 3. Die an Drange Sanbnabp)- Sebae thef. tab. 49. fig. 33. 34. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. 8 365. Pag. 732. Edit. 12. no. 422. pag. 1193. Muſ. Reg. Vir. no. 235. pag. 595. Voluta vulpecula, teſta emarginata fu- ſiformi ſubangulata iner mi transverſim ſtriata, columella quadruplicata, fau- ce ſtriata. Habitat in Oceano Aſiatico. Teſta oblonga, obtuſe ſubangula- ta, ſtriis transuerſis numeroſis exarata, baſi leviter adſcendens. Spira . tudine teſtae, magis angulata, anfractibus faepe octo, margine ſuperiore tenui adglutinato. Apertura lanceolata intus alba. Labium exterius obtu- fum , interne transverfe ftriatum: interius adnatum, in medio deliqueftens, antice coadunatum cum exteriore. Columella in medio quadruplicata plicis obtufis, anterioribus majoribus. Favart d Herbigny Vol. a. pag. 337. Minaret allongè à cotes onduleufes. Turricula Sinenfis elongata decem coſtis undulatis, clavieula exerta inſignis, Sa ſurface eft quelquefois entierement jaune. v. Born Index Muſ. Caef. pag. 215. Der Fuchsthurm, teſta fufiformi longitudinaliter angulata, ſtriis transverſis incifis, columella e Regenfufs. tom. 2. tab. 6. fig. 62. Dieß Thuͤrmchen iſt weit ſchmaͤler, länglichter und ſpitziger als das vorhergehende geribte faltenförmige Thuͤrmchen. Einige find mit einer gelblichen, andere mit einer fuchsrothen Farbe bezeichnet und bemahlet, doch fällt die oͤberſte Spitze des Gehaͤuſes ins ſchwarzbraune, und die un⸗ tere gusgekehlte und ausgerandete Baſis ins Violette. Bey einigen iſt der N * | / . Hebenſtreit Muf. Richt. pag. 320. Buceinum parvum luteo turbinatum. Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1367. etc. 215 der Ruͤcken von der erſten Woͤlbung glatt, und es nehmen die wellenfoͤrmi⸗ gen Falten erſt beym Bauche ihren Anfang, und werden alsdann in den oͤbern hoͤhern Stockwerken immer zahlreicher. Bey andern, die der hier abge⸗ bildeten in allen Stuͤcken gleichen, iſt ſchon die erſte Windung voller längs lichten Ribben und Falten, deren hernach bey den hoͤheren Gaͤngen und Umlaͤufen nicht ie länger je weniger, fondern je länger je mehr werden. Viele feine Einſchnitte und Queerſtreifen laufen um dieſe Schnecke herum. Sie hat s biß 10 Stockwerke, bey der Spindel 3 biß 4 Falten, davon die oberſte die groͤſte und die beyden unterſten die kleinſten find. Ihre aͤuſſere ſtumpfe innerlich etwas gefaͤrbte und geſtreifte Lippe endiget ſich unten in einen kurzen ausgekehlten rinnenfoͤrmigen Schnabel. Auch innerlich fehlet 5 es dieſer Schnecke nicht an Schoͤnheiten und farbigten Abwechſelungen. Ihr Vaterland iſt Oſtindien. | Tab, 148. Fig. 1367 und 1368. ne it. Fig. 1373 und 1374. In mufeo noftro. Ba 1374» Das gekoͤrnte Thuͤrmchen. Die Corallenſchnur. Das Paternoſter. . Turricula granulata. Sphaerulae ſeu teſſerae precatoriae. Gall. Le roſaire. Belg. Het gebandeert Torentje: de Staten Vlag Pen: Overlangs ftrepige Band Pen. A © Liſter Hift. Conchyl. tab. Bar. fig. 38. Buccinum dentatum ſtriatum, et ſanguineis guttis radiatim depictum. N f Klein meth. oſtrac. $. 92. Spec. 18. pag. 36. Pſeudo ſtrombus fanguinolen- tus ſtriatus et ſanguineis guttis radiatus. it. $. 196. no. 5. Pag. 75. Turricula granulata einereo alba. it, no. 9. Turricula reticulata, multiplici colore tincta. Bonanni Reereat. no. 78. pag. 122. Muf. Kirch. no. 28. pag. 454. Turbo vulgo Garagoo dictus, a verbo Hi- fpanico Scaragol, multis in locis frequens, multiplicique colore tinctus, ſtriis crifpatus inftar retis difpofitis, et in fingulis nodis five inter ſectionibus ea- rundem veluti ferreo ſtilo contuſus videtur. Ee 2 Runpb. © 216 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1367. etc, ' Rumpb. tab. 29. lit. V. Turricula granulata. Das koͤrnichte Thuͤrmchen. Das Paternoſter. | Petiv. Gazophyl. tab. 4. fig. 5. Amboin. tab. 13. fig. 9. Smooth-Spire. ‚Hebenftreit Muf. Richt. pag. 320. Turricula granulata aurantiis fafciis eincta. Vexillum aurantii ducis. ER . ! Gualtieri tab. 53. lit. F. Strombus ſulcatus vulgaris, ſtriis minutiſſimis can- cellatus, ex muftelino albido et ſubeaeruleo lineatim fafciatus, aliquando mi- mimis punctis croceis ſeriatim notatus. it. fig. D. Strombus candidus parvis maculis croceis ſeriatim circumdätus, j Leffers teſtaceoth. . 58. lit. dddd. pag. 312. Das gekoͤrnte Thuͤrmcher, es ſiehet aus als ob auf den Hoͤhen viereckigte Knoten mit ſtumpfen Ecken ſtuͤnden. it. $. 50. lit. qq. pag. 339. it. $. so. lit. bbb. pag. 341. Die Strei⸗ fen ſehen faſt aus wie ein Netz. 5 Dargenv. tab. 9. fig. V. Buccinum clavicula in longum erecta ore in eaudam definente. Turris angufta undique diminuta, faſciis rubris et albidis circum- data. Ce Buccin eſt dune figure bien allongee et toute coupèe d’etages, qui vont en diminuant par les deux bouts. Ces etages rayes de rouge perpendi- culairement fur un fond gris prefentent un travail admirable. 3 Sebae theſ. tab. 49. fig. ı1. 12. 15. 16. Buccinum breviroftrum cancellatim denfedinuatum. Davila pag. 142. no. 188. Minaret blanc & cotes moins faillantes pointilläs de rouge-fanguin. it. pag. 141. no. 188. Mitre blanche nude de verdatre, o fafciee et pointillee par zones de rouge, à cotes longitudinales croifees par de ftries circulaires. Kegenfuſs. tom. I. tab. 1. fig. 5. Buccinum engyftomum. Knorrs Vergnuͤgen der Augen. tom. 4. tab. XI. fig. 4. Eine fein geribt Ein e Straubſchnecke. 5 Linnaei Syſt. Nat. Edit. 12. no. 419. pag. 1192. Voluta ſanguiſuga, teſta emarginata fuſiformi, longitudinaliter fulcata, transverſe ſtriata, columella quadriplicata, labro laevi. Habitat in mari Mediterraneo. Faſciae anfra- ctuum e pundtis ſanguineis diſtantibus. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 214. Die Fahnennadel. Voluta fangui- ſuga, tefta fufiformi longitudinaliter ſulcata ſtriis incifis transverſis, colu- mella quatriplicata, labro laevi. Mıy, — Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1605 etc, 217 Vaſ. Gronov. pag. 111. no. 1109. Overlangs ſtreepige Band- Pen. Gronov. Zoophyl, Fafc. III. no. 1324. Unter den Thuͤrmchen haben die gekoͤrnten, gleichſam mit Corallen⸗ ſchnuͤren geſchmuͤckten, ſo viele eigenthuͤmliche Schoͤnheiten, daß ihnen der Rang unter allen uͤbrigen Thuͤrmen, wenn anders die Schoͤnheit bey der Rangordnung zum Beſtimmungsgrunde angenommen werden darf, ſo⸗ gleich eingeraͤumet und zugeſtanden werden muß. Die kleinen, den Koͤr⸗ nern fo gleichfoͤrmigen , Knoͤtchen, welche beym Beruͤhrungspuncte der ſich durchereutzenden Furchen und Linien entſtehen, haben einigen den Na⸗ men des Roſencranzes oder Paternoſters zuwege gebracht. Man bemerket bey ihnen die Laͤnge herab vertiefte, oft wie bey Fig. 1374. mit rothen Stri⸗ chen bemahlte Furchen und erhobene feine Ribben, uͤber deren Hoͤhe Queerlinien und Streifen hinuͤberlaufen. Die Baͤnder, welche ihnen die groͤſte Zierde geben und den ſchoͤnſten Reitz ertheilen, beſtehen aus einer ge⸗ doppelten Reihe blutrother Puncte, die den Linne ohnſtreitig veranlaſſet, dieſen Thuͤrmen den Namen der Blutſauger zu ertheilen. Die Spindel hat 4 Falten. Sie ſind gewiß nicht gemein, ſondern rar und ſelten, wenn gleich Bonanni das Gegentheil vorgeben und uns uͤberreden will, dieſe cochlea ſey multis in loeis frequens. Unter dieſen Thuͤrmen giebt es viele Verſchiedenheiten. Einige derſelben find bey nig. 1373 und 1374. vor⸗ geſtellet worden. Linne meinet / ſie kaͤmen aus dem mittellaͤndiſchen Meere. Die ſchoͤnſten kommen ohnſtreitig aus den orientaliſchen Gewaͤſſern. Noch vor kurzem erhielte der Hr. Spengler vorzuͤglich ſchoͤne Stuͤcke die⸗ ſer Gattung aus Tranquebar, dabey ihm gemeldet ward, ſie waͤren bey den Ufern der an Conchylien ſo reichen und . Nikobariſchen Ey⸗ lande aufgefiſchet worden. Ee 3 Tab. 39) Tab. 148, Bee Tab. 148. Fig, 1369 und 1370. In muſeo noſtro. 1370. Der umwundene Neger von der Caffernkuͤſte. Aethiops faſciatus e regione Caffrorum. Das braune Thuͤrmchen mit weißgelben Banden. Die braune Bandnadel. Belg. Bruine Band-Penn. Voluta caffra Linnaei. Gualtieri tab. 53. lit. E. Strombus ſuleatus vulgaris leviter ſtriatus, mu- erone papillis diſtincto, colore muftelino depickus et fafciis candidis eireum- datus. f Sehae theſ. tab. 49. fig. ar. 22. 41. Knorrs Bergnügen tom. s. tab. 19. fig. 4. Die braune Nadel mit Baͤn⸗ dern. | ‚Davila Catal. pag. 141. no. 188. Mitre-marron, à zones jonquilles, & tries longitudinales vers le ſommet, et transverfales vers le bas. 3 Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 363. pag. 732, Edit. 12. no. 420. pag. 1192. Muſ. Reg. Hr. no. 234. pag. 305. Voluta caffra, teſta emarginata fuſiformi, tereti, laevi, fpirae anfractibus plicato-ſtriatis, columella ſubquadriplicata. Habitat in Oceano Aſiatico. Variat colore atro, violaceo, flavo, faſeiis albidis cincto. Variat etiam ventre ſubplicato, obſoleto. Habitus Volu- tac plicariae et vulpeculae absque angulis et ſtriis, ſed major. Apex folus Jongitudinaliter ſulcatus, transverſimque ſtriatus. Color fuſcus eingulis 2 linearibus albis. Tavart d Herbigny Vol. 2. pag. 338. Minaret uni, autrement appell& fauſſe, ou petite Mitre. Turricula Sinenſis laevis, in utraque extremitate leviter ſtriata, etiam pſeudo vel parva mitra epifcopalis appellata, colore albo et caſtaneo vel ex rufo rubefcente faſciata. Ce bucein qui peut varier Par la couleur et la largeur de ſes faſcies et de ſes zones, peut avoir depuis un pouce et demi jusqu’a plus de deux pouces de longueur, ſur deux fois moins de largeur. u, Born 18 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1369 etc. Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1369. etc. 219 v. Bor» Index Muſ. Caeſ. pag. 214. Die braune Bandnadel. Voluta Caffra, tefta fufiformi laevi, ſpirae anfractibus longitudinalibus rugoſis, Columella quatriplicata. i Regenfuſs. tom. a. tab. 7. fig. 6. Bißher haben wir einige ſolcher Thuͤrme betrachtet, welche mit Fur⸗ chen, Falten, Gittern und Queerſtreifen reichlich verſehen geweſen. Nun werden uns zur Abwechſelung auch ſolche dargeſtellet, die faſt aller Falten, Wellen und Furchen ermangeln, die groͤſtentheils glatt find, und nur auf den oͤberſten Gängen und Umläufen nach der Länge und Queere Congitudi- naliter et transverſaliter) geſtreift erſcheinen, und endlich unten beym Schnabel ihres ziemlich dickſchalichten Gebaͤudes Streifen haben. Beyde find oitindifch und gewiß nicht gemein, ſondern ſelten. Die erſte hat eine dunkelbraune Grundfarbe, auf der ſich einige breite gelblich weiſſe durch⸗ ſichtige Bänder vortreflich ausnehmen. Die Martiniſche Figur hat nur zwey ſolcher Baͤnder auf dem unterſten Gewinde. Mein Exemplar hat daſelbſt 3 weiſſe Baͤnder, davon ſich das unterſte ſchon bey der Spindel⸗ lefze wieder verlieret / das andere innerlich um die Spindelſaͤule herumlaͤuft, das dritte oͤberſte ſich von auffen um die hoͤhern Stockwerke herumleget, immer ſchmaͤler wird, und ſich endlich bey den hoͤchſten gar verlieret. Die ſchmale länglichte Mündung iſt innerlich weiß und ein wenig geriffelt. Die aͤuſſere dicke Lippe hat einen kohlſchwarzen Rand. Der rinnenfoͤrmige Schnabel iſt etwas ausgebogen. Die 4 ſtarken ſchneeweiſſen Falten machen auf dem dunkelbraunen Grunde eine gute Parade. f Fig. 1370. iſt hievon nur wenig verſchieden. Sie hat einerlei Form in der Bauart — einerlei braune Grundfarbe — eine gleiche An⸗ zahl von Stockwerken und Spindelfalten. Aber ihre Baͤnder ſind weiſſer, breiter und mit braunen Linien wie durchwuͤrket. Auch ſetzen ihre Gaͤnge etwas ſtaͤrker von einander ab. 220 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1371. etc. Tab. 148. Fig. 1371 und 1372. Ex muſeo Sereniſſimi Principis haereditarii Rudolſtadienſis. Das weißbandirte Thuͤrmchen. Strombus edentulus perelegans rufus zonis perpendicularibus albis faſciatus. Im IV. Stück des Naturforſchers pag. 40. Icon exſtat tab. I. fig. 4. Dieß vortrefliche Stuͤck iſt zuerſt durch die Herren Banks und Solan⸗ der bey ihrer allgemein bekannten, fuͤr die ganze Naturkunde ausnehmend nuzbaren Reife um die Welt, am Geſtade der Falklandsinſuln entdecket / und nach Europa gebracht worden. Der ſel Herr Hofrath Walch hat es aus dem Cabinette des Durchlauchtigſten Erbprinzen von Rudolſtadt — dieſes groſſen Menſchenfreundes und einſichtsvollen Conchylienfreun⸗ des — abzeichnen und dem IVten Stuͤcke des Naturforfchers einverleiben laſſen. Seine Nachrichten von dieſer Conchylie find fo richtig, gruͤndlich und leſenswuͤrdig, daß ich es mir ſelber nicht vergeben würde, wenn ich fie meinen Leſern einen Augenblick Länger vorenthalten wollte. Hier find-fie. Es hat dieß Thuͤrmchen, deſſen Länge ſich beynahe auf 2 Zoll erſtrecket, 0 ſieben Windungen. In der Mitte des erſten Gewindes, wo es am dick⸗ Vſten iſt, beträgt die ganze Dicke im Durchſchnitt etwa einen halben Zoll. „Die Hauptfarbe iſt die braunrothe. Die Laͤnge herunter laufen etliche weiſſe, ſchmale, etwas gekruͤmmete Binden, die der ganzen Schale ein Vſchoͤnes Anſehen geben. Die Schale ſelbſt iſt ſtark und dabey ſchoͤn glaͤn⸗ „zend. Die obern Windungen gehen weit hervor, und nehmen almaͤhlig „ab. Die erſte iſt, wie bekannt, die groͤſte, ihr Laͤngenmaaß beträgt einen „Zoll; die andern zuſammengenommen haben ganz das voͤllige Maaß eines Zolles. Die erſte Windung iſt, wie ſichs aus dem angegebenen „Maapverhaͤltniß von ſelbſt ergiebet, mehr cylindriſch als bauchig, doch ‚fo, daß fie in der Mitte nur etwas weniges dicker iſt, als oben und une „ten. An der Oefnungsſpitze iſt ſie etwas ſeitwaͤrts gedruckt. Die Mund⸗ „ oͤfnung iſt oval, verlängert ſich aber hinaufwaͤrts, nach den obern Win dungen zu, in eine etwas gekruͤmmte Spitze. Sie iſt ſchoͤn roſenfarben mit weiſſen zarten Streifen belegt. Auch da, wo eine Windung 05 andere Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 148. Fig. 1371. etc. 221 andere ſchließet, laͤuft eine ganz ſchmale weiße Binde um die Schnecke „herum., Eine getreue Zeichnung dieſer aͤuſſerſt feltenen Conchylie hatte der Hofrath Walch unſerm liebſten Martini zugeſchickt, der denn ſein Ur⸗ theil über dieſe neuentdeckte Gattung in folgenden Worten, die ebenfalls im Naturforſcher an dem oben angezogenen Orte geleſen werden, über ſchrieben „Der Figur nach wuͤrde ich dieſe ſchoͤn gezeichnete Schuecke, „wenn ſie Zaͤhne gehabt, entweder zu der Art von Midas Ohren, welche ich tab. 43. und 44. meines vollſtaͤndigen Conchylien Cabinets abbilden laſ⸗ fen, oder zu den gezaͤhnten Strombis gerechnet, und mit einer ſehr aͤhnli⸗ chen Figur in Liſters Hiſt. Conchyl. tab. 8 19. fig 35. verglichen haben. Da yyſich aber in der Zeichnung gar keine Zähne wahrnehmen laſſen, ſo gehoͤ⸗ ret fie unter die Strombos edentulos, unter die ungezahnten Thuͤrmchen, „und iſt noch in keinem Schriftſteller abgebildet und beſchrieben worden. „In meinem Conchylien Cabinet wuͤrde ich ſie unter dem Namen Strombus „edentulus perelegans rufus, zonis perpendicularibus albis faſciatus, oder „das weißbandirte Thuͤrmchen aufgefuͤhret und weil nirgends Nachrichten „davon zu finden ſind, ſie etwas umſtaͤndlich in Anſehung des Baues, der „Farben, der Zeichnungen und des Vaterlandes beſchrieben haben.) Das Urtheil des Herrn Kunſtverwalter Spenglers von dieſer ſeltenen Schnecke ſtehet im gten Stuͤcke des Naturforſchers und lautet dafelbft p. 162 und 163. folgendermaſſen. „Bey der großen Menge abwechſelnder Geſchlechts⸗ „arten von Thuͤrmchen, die ich beſitze, war nicht eine einzige, welche die⸗ „fer auch nur von Ferne nahe kam. Die rundbaͤuchigen Windungen, die yin einen Bogen gekruͤmmte, und zur linken Hand ſchief hingedrehte Muͤn⸗ „dung und die Rinne derſelben, die in die Laͤnge herablaufenden weißen „Baͤnder auf einem braunrothen Grunde u. ſ. w. dieſe Theile unterſchei⸗ „den fie von allen bekannten Thuͤrmchens, worunter fie gleichwohl gehoͤret, „und machen fie zu einer neuen Gattungsart, die zugleich mit vieler Schön. „heit verbunden iſt. i ö Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Ff ° Tab. 222 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1375. etc. Bargen. Tab, 148. Fig. 1373 und 1374. vidg bey 1367. und 1368. abt. Tab. 149. Fig. 1375 biß 1379. In muſeo Spengleriano et noſtro. 4379. Die kleinſten Straubſchnecken. Thuͤrmchen. Stromborum minimi. Turriculae ſenſu ſtrictiſſimo. Dtäeergleichen kleine Arten von Thuͤrmchen werden in Holland unter das ſogenannte Speculatien Gut geworfen. Weil man aber heut zu Tage vielen der kleinſten Creaturen faſt eine groͤſſere Aufmerkſamkeit als den gröffern und groͤſten ſchenket, und ſich an Infuſions Thierchen faſt blind ſiehet, und ſich die Muͤhe nicht reuen und den Stank und Eckel nicht abhal⸗ ten läßt, fie fo gar in den uͤbelriechenden Maͤgen und Eingeweiden der Fiſche und Voͤgel, der ſchwimmenden und fliegenden Thiere aufzuſuchen: ſo moͤchte vielleicht die Reihe auch bald an die kleinen und kleinſten Schneckgen kommen, und ſich jemand gedrungen finden, von ſolchen kleinen Stuͤcken ein großes Buch zuſammen zu ſchreiben, welches intereſſant genug werden koͤnte. Allein in dieſen Werke, wo wir es mit groͤſſeren und anſehnlicheren Stuͤcken zu thun haben, und damit faſt nicht fertig zu werden wiſſen, koͤn⸗ nen wir uns bey ſolchen Conchyliologiſchen oft halb unſichtbaren Kleinigkei⸗ ten, nicht ſo lange und umſtaͤndlich verweilen und aufhalten, als es viele viel⸗ leicht verlangen moͤchten. Ich gebe es von Herzen gerne zu, ſolche Kleinig⸗ keiten ſind im Grunde keine Kleinigkeiten — ſie ſind bey allen, die ſie zu achten und zu ſchaͤtzen und auch in den kleinſten Geſchoͤpfen den Finger des großen Schoͤpfers zu bemerken und zu bewundern wiſſen, groß und ehrwuͤr⸗ dig genug. Ich unterſchreibe bereitwilligſt jene ſchoͤne Stelle des Linckii in libro ſuo fingulari de ſtellis marinis pag. 242. Quemadmodum in ſeripturis ne apex quidem occurrere dicitur, ex quo non integri rerum montes depen- deant: ita et in natura nec vermiculum nec atomum reperies, in quo ſapien- tiae bonitatis et providentiae divinae non pateat abyſſus. Unſer Spengler hatte auch noch vor kurzen eine ſehr lehrreiche Abhandlung von lauter unge⸗ mein kleinen Schnecken aufgeſetzet, und ſie in daͤniſcher Sprache als Mit⸗ glied bey den Verſammlungen der hieſigen koͤniglichen Geſellſchaft der Wiſ⸗ ſenſchaften mit Beyfall abgeleſen, welche dereinſt in ihren geſellſchaftlichen Schriften erſcheinen wird. Gerne wuͤrde ich davon fruͤher einen Auszug lie⸗ fern / wenn es erlaubt waͤre der Geſellſchaft hierinnen vorzugreifen. I si ruͤhm⸗ Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1375/1379 223 ruͤhmlich aber und ſo nothwendig fuͤr jeden forſchenden und nach gruͤndlichen Kentniſſen luͤſternen Conchyliologen die Betrachtung der kleinſten Arten ſeyn mag; ſo kan ich mich doch bey dieſem Werke, wo die groͤßern noch nicht zu zaͤhlen und zu uͤberſehen find, darauf nicht einlaſſen. Daher werde ich mich denn auch bey den Nachrichten von dieſen kleinſten Thuͤrmchen ſehr kurz faffen. Ich würde fie — weil es in Ermangelung aller Nachrichten faſt nicht zu errathen war — welche Stüde eigentlich Martini hiebey im Sin⸗ ne und vor Augen gehabt, faſt gaͤnzlich uͤbergangen haben, wenn nicht der getreueſte unter meinen Freunden, der Herr Spengler, ſich die Mühe: gemacht, die dazu gehörii gen Originalien in feiner weitläuftigen Sammlung aufzuſuchen und mit einigen Nachrichten zu begleiten. i Fig. 1378 hat einen weiſſen glänzenden Grund, auf welchem gelbe Fle⸗ cken und ſchwarze Puncte in abgemeſſenen Baͤndern biß zur Spitze abwech⸗ ſeln. Die Muͤndung iſt ſcharf und duͤnne. Die Spindel hat nur 2. Fal⸗ ten, die einem bewafneten Auge erſt recht ſichtbar ſind, da ein unbewafne⸗ tes ſie üͤberſehen wuͤrde. Fig. 1376. Im Grunde gleichet dieſe Schnecke der vorhergehenden. Doch iſt ſie der Figur nach etwas laͤnglichter und geſtreckter, die Windun⸗ gen ſind tiefer eingeſchnitten, die Baͤnder ſind merklicher. Die erſte Win⸗ dung hat zwo Binden, welche aus ſchwarzen Puncten beſtehen. Die uͤbri⸗ gen Umlaͤufe werden nur mit einer ſolchen Binde umwunden. Die Muͤn⸗ dung iſt lang und ſchmal, die Lippe dick. Die Spindel hat 2. Falten. Fig. 1377. Dies zierliche Thuͤrmchen iſt weiß im Grunde und wird mit gelben gleichſam nach Spitzen Art durchbrochnen, und mit weiſſen und brau⸗ nen Puncten regelmaͤſſig punctirten Baͤndern im gleichen Verhaͤltniß als die vorigen Arten umwunden. Fig. 1378 und 1329. Anſtatt der Bänder hat dieſe kleine Schnecke ſchwarzbraune ſenkrechte Linien. Im übrigen ift fie wenig von den vori⸗ gen Gattungen unterſchieden. 1 Sr» = 224 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1380, etc. Tb. 1499. Tab, 149. Fig. 1380 und 1381. In muſeo noſtro. Fig. 1380. ‚se Die mit weiſſen und rothgelben Banden umwundene Straubſchnecke. Strombus faſciis niveis et rufeſeentibus transverfaliter faſeiatus ſeu eircum- einctus, denfe ſtriatus et ſulcatus, anfractibus ſeptem, columella 77 quintuplicata. N Gegenwaͤrtige Straubſchnecke hat in ihrer walzenfoͤrmigen Geſtalt und Bauart ſehr viel aͤnliches mit den Pabſteronen. Auch an ihrer Spindel hat ſie eine gleiche Anzahl von Falten, denn man erblicket bey ihr 5 deutliche Falten. Ihre ſieben Windungen find nach der Rundung mit merklich er⸗ hobenen Reifen umgeben, und werden abwechſelnd von weiſſen und roth⸗ gelb gefaͤrbten Binden umwunden. Auf meinem Exemplar, ſo ich eben vor mir habe, ſind mehr weiſſe als rothgelbe Binden vorhanden. Hingegen auf dem Martiniſchen erblicke ich mehr rothgelbe als weiſſe. Das Vater⸗ land iſt Oſtindien. Tab. 14. Tab. 149. Fig. 1382 und 1383. In muſeo Spengleriano, Fig. 1382. 1363. Der Roſt, nach Linne. Die Wellenſpindel, nach von Born. Murex eraticulatus Linnaei. Strombus undulato- finuofüs, labro ſerrato, columella ſubplicata, parietibus internis ſubſtriatis. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 919. fig. 13. Buccinum roſtratum nebulatum, aſpere ſtriatum et ſinuoſum. It. tab. 967. fig. 22. Buccinum breviroſtrum, hir- futum, ſinuoſum, faſciatum roſtro leviter diſtorto. Klein meth. F. 154. fp. 2. no. 4. Sipho ſtriatus, nebulatus, ex flavo aſpere ſtriatus, labio obtuſe ſerrato. It. F. 92. ſp. 4. pag. 35. Pſeudo- Strom- bus hirſutus, ſinuoſus, faſeiatus, roſtro leviter detorto, labii peripheria dentata. s x Sebae theſ. tab. 50. no. 58. 56. Buceinum fafciolis obvolutum, fundo ſu- per albicante tenuibus filamentis dilute flavis et arantio rubris diſtinctum. it. tab. 51. fig. 31. 32. Strombus rugoſus faſciolis filamentoſis per omnes gyros eircumferiptus, elegantiſſimisque coloribus ornatus. © Knorrs Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1382-1384. 225 Knorrs Vergnuͤgen der Augen tom. 2. tab. 3. fig. 6. Ein gefaltenes Thuͤrmchen. Die Falten werden 9 Queer Ringe tief durchſchnitten, und haben eine hochgelbe Farbe. Linnaes Edit. 12. Syſt. Nat. no. 569. pag. 1224. Murex craticulatus, te- ſta oblonga, anfractibus rotundatis, transverſim reticulatis, apertura denta- ta, cauda brevi. Habitat in mari mediterraneo. Teſta oblonga, anfractibus elevato ſtriatis, albida, longitudinaliter ſubplicata, angulis elevatis ferrugi- neis. Cauda brevis. Apertura intus ſtriata. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 322. Murex craticulatus. Die Wellen: ſpindel, teſta fuſiformi nivea longitudinaliter rugoſa, eingulis elevatis acutis, maculis longitudinalibus croceis, labro dentato, roſtro recto. Die halbrunden Falten dieſes laͤnglicht gefaltenen, wellenfoͤrmigen eckig⸗ ten Thurmes werden von merklich erhobenen Ringen oder Queerſtreifen durch» ſchnitten. Die Schnecke ſelbſt iſt weißlich, aber auf der Hoͤhe ihrer Falten hat ſie eine rothgelbe, und oft eine faſt blutrothe Farbe. Die laͤnglichte Muͤndung, welche ſich unten in einen kurzen rinnenartigen Schnabel endi⸗ get, iſt bey ihrer aͤuſſern Lippe, wenn ſolche keinen Schaden gelitten, ein wenig gezaͤhnelt wie bey einer Saͤge. Da nun die Streifen ſich endigen treten bey der Lippe kleine Zaͤhnchen hervor. Darum behauptet es Klein, labii peripheria dentata ſeu ſerrata. Die innere Spindellippe hat 3 kleine flache faſt unmerkliche Falten. Daher habe ich oben columellam nur füb- plicatam genannt. Die inneren Raͤnde ſind ein wenig geriffelt. Solte dieſe Schnecke ganz zuverlaͤſſig die roſtfoͤrmige Schindel (murex craticula- tus) des Linne ſeyn? Herr von Born behauptet es am oben angezogenen Orte, und ich muß geſtehen die mehreſten vom Linne angebenen Merkmale finden ſich bey ihr, und machen es folglich glaublich und wahrſcheinlich, weil ich aber das netzfoͤrmige ihrer Bauart, da fie nach dem Linne durchaus ankractus transverſim reticulatos haben ſoll, nicht deutlich genug ſehen und finden kan, ſo bin ich dennoch zweifelhaft geblieben. Nach der Verſicherung des Linne wohnet ſie im Mittellaͤndiſchen Meer. 5 | Ff 3 | Tab, 226 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1384-1390. 5 1 Tab. 149. Fig. 1384. In muſeo noſtro. Der Parder. Pardus. { Dargenwille tab. 10. fig. L. Buccin à fond jaune, eft relev& de cotes _ qui forment de grands boflages à chaque dtage ; ces boflages font bariolès de taches brunes et blanches : il ſemble, que le milieu de fa figure, forme un tambour, d’ou partent la clavicule et la queuè. | Ruorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 3. fig. 4. Wo ich nicht gaͤnzlich irre, fo iſt dies Thuͤrmchen, dem wir megen feis ner ſchwarzen, dunkel violetten Flecken auf weiſſem Grunde den Namen des Parders beylegen wollen, nur eine geringe Abaͤnderung jener vieleckigten Bandſpindel, die von uns auf der 40 Kupfertafel bey fig. 1305 und 1307 bee trachtet worden. Eine voͤllig gleiche Figur ſtehet im Knorriſchen Werke tom. 2. tab. 3. fig. 4. daraus ſie der gute Martini ohnſtreitig entlehnet, oh⸗ ne ihr eigentliches Original vor ſich gehabt zu haben. Prof. Muͤller gibt uns davon folgenden Bericht. „Es iſt dieſe Schnecke ein gefaltenes Thuͤrm⸗ chen. Queeruͤber gehen dichte an einander Kerben oder Furchen herum, und von oben biß unten gehen hohle Wulſte und Falten herunter. Die „Muͤndung endiget ſich wie an einer ſtumpfen Spindel und iſt aſchgrau. uDie Gewinde ſetzen merklich ab. N \ Herr Spengler fället von ihr folgendes Urtheil. „Wie diefe Schnecke unter die Straub und Thurmſchnecken gekommen, laͤßt ſich ſchwer „errathen. Der Farbengrund iſt auf den hohen Kanten weiß mit duns kel violetten Flecken ſchattiret. Die tiefen Stellen find gelb. Der „Schnabel ift lang und ſehr ſchmal ausgezogen. /, f N ran. Tab. 149. Fig. 1385. und 1390. In mufeo noſtro. ig. 1385. the. Das gitterfoͤrmig zuſammengezogene Thuͤrmchen. Turricula reticulato - conſtricta. Cualtieri tab. 52. lit. G. Strombus canaliculatus, acuminatus, ſtriatus ſtriis papilloſis cancellatis colore muſtelino depictus. it. lit. F. Strombus canaliculatus acuminatus dentatus, raris et eminentibus ſtriis circumdatus et cancellatus, albidus. N Alls Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 138 5.1390. 227 Alle acht Stockwerke dieſes artig gebaueten Thuͤrmchens haben ſenk⸗ rechte merklich erhobene Reifen und ſogleich darneben vertiefte Furchen, und nach der Breite tief einſchneidende Queerſtreiſen. Dadurch entſtehet nun ganz natuͤrlich ein netzfoͤrmiges Gewebe und auf der Hoͤhe der durch⸗ creutzten und durchſchnittenen Falten bilden ſich ſolche Knoten, als ſey die Schnecke mit Perlenſchnuͤren umwunden worden. Die erſte Woͤlbung iſt ziemlich bauchig, die Muͤndung iſt lang und ein wenig ausgebogen. Die Spindel hat 4 Falten. Fig. 1390 it hiemit ganz nahe verwandt. Einige recht gute Stuͤcke dieſer Art erhielte ich vor kurzen unter einem Haͤuflein von Conchylien welches mir jemand von St. Croix in Weſtindien mitge⸗ bracht hatte. Es iſt etwas ſchmaͤler als das vorhergehende, mehr gedehnt, weniger bauchig und gewoͤlbet. Es hat diß gitterfoͤrmige Thuͤrmchen eine braune Grundfarbe, doch pflegen die Knoten feines netzartigen Oberklei⸗ des oder die Reihen von Perlenſchnuͤren weißlich ſchattieret zu ſeyn. Die Spindel hat ebenfals 4 Falten, wie die vorhergehende. b Tab. 149. Fig. 1386 und 1387. In muſeo noſtro. . Fig. 1386. Der Thurm des Armenhauſes. 1387. Turricula pauperum. Das Bettelweib. Das arme Weibchen. Paupercula. Angl. tefte Huddesfort in nova Edit. Lifteri vid. Indic. pag. 41. no. 20. Ze- bra Rhomb or Buceinum. Liſter Hiftor. Conchyl. tab. 219. fig. 35. Klein meth. oftrac, $. 134. fpec. 2. no. 7. Sipho ftriatus flammeus labiis ferratis. Gualtieri tab. 54. fig. L. Strombus integer vulgaris laevis candidiſſimus, ex piceo ſeu muſtelino colore lucide et elegantiſſime per longitudinem unda- tim lineatus. 5 Knorrs Vergnuͤgen tom. 4. tab. 26. fig. 5. Ein kleines dickſchalichtes Thuͤrmchen, welches zur Mignatur gehoͤret. Es hat roͤthlich braune Flammen auf einem weiſſen Grunde. Linnaci S 228 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1386. etc, Linnaei Syſt. Nat. Edit. 12. no. 411. pag. 1190. Voluta paupereu- la, teſta integra, ovata laeviufcula, baſi ſtriata, fpira prominula, columella quadriplicata, labro obtuſato. Habitat in mari mediterraneo; teſta ferru- ginea , nigra, lineis albis longitudinalibus. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 210. Das arme Weibchen. Voluta paupercula Gall. La Mignature. Teſta ovata oblonga laevi, columella qua- triplicata, labro obtufo. Color fufcus aut ferrugineus, faſciis longitudinali- bus albidis. Liſter hat es vergeſſen, dieſer doch von ihm vorgeſtellten Schnecke eini⸗ ge Nachricht und Beſchreibung beyzufuͤgen. Klein, der Commentator des Liſters (den ich um deßwillen immer ſogleich nach dem Liſter zu allegiren pflege, da er ſonſt nach der Zeitordnung einen ganz andern Platz bekommen würde) hat dieſen Mangel einigermaſſen erſetzet. Er gibt nach der Liſteri⸗ ſchen Figur unſerer Schnecke labium ferratum. Linne aber behauptet fie habe labium obtuſatum. Beydes hat feine gute Richtigkeit. Solche die au ihrer Muͤndungslippe unverſehrt und unbefchädiget blieben, haben labrum ſerratum. Andere die von den Wellen mehr herumgeſchleudert und dadurch an ihren Kanten und Spitzen abgerieben und abgeſchliffen worden, haben labrum obtufatum. In ihrer Form und Bildung gleichet dieſe Schnecke ei⸗ nem Oliven Kerne. Sie iſt ſtark und dick von Schale, in der Mitte et⸗ was bauchig und erhoben, und gegen beyde Enden dünner, und fehmäler. Wie muß fie aber zu dem Namen eines Bettelweibes — den ihr Linne zu⸗ geeignet — gekommen ſeyn? da ſie einmal nicht gemein, ſondern bey eini⸗ ger Groͤße ſelten genug iſt; da ſie ferner nicht armſelig ſondern wohl beklei⸗ det einhergehet; da ſie auch mit ihren laͤnglichten ſchneeweiſſen Streifen, die ſich auf ihrem ſchwarzen eiſen und roſtfaͤrbigen Grunde vortreflich her⸗ auszeichnen und auf der erſten gröffeften Windung vielmals recht artige Winkel formiren, gewiß nicht bettelhaft ſondern ganz anſehnlich erſcheinet. Sie hat freylich, wenn ſie mit höhern ſpitziger zulaufenden Thuͤrmen ver: glichen wird, bey ihrer ſtumpfen abgeſtutzten Form nur wenig / nemlich nur 5 biß 6 Stockwerke, und koͤnte daher, weil fie ſchon unter die Thuͤrmchen geordnet worden, wegen ihrer niedrigen kleinen Geſtalt, der Armen Thurm heiſſen. Allein fie hat innerlich eine deſto bequemere Treppe, nemlich eine 4 fach auch wohl s fach gezahnte und gefaltene Spindel. Bey Fig. 1371 und 5 1372 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1388. etc. 229 1372 erfuhren wir es, daß Martini geglaubet zwiſchen dieſem Armen Thurm und jener aus den Falklands Inſuln daherſtammenden neuentdeckten Schne⸗ cke befinde ſich viele Gleichfoͤrmigkeit. Allerdings iſt auch in ihrer beyder⸗ ſeitigen Zeichnung, Farbenmiſchung und Bekleidung viel uͤbereinſtimmen⸗ des. Dennoch aber find fie in Abſicht ihrer Form und Bauart, da jene lang und geſtreckt, dieſe aber kurz und dicke iſt — ferner in Abſicht ihrer Muͤndungen, da jene eine glatte ungezahnte ungefaltene Spindel und ro» ſenrothe Lippe, dieſe aber eine 4 fach gefaltene Spindel ohne Lippenrand hat, gar ſehr von einander unterſchieden. Herr Spengler hat dieſen von uns ſo genannten Armen Thurm noch vor kurzem von den Nikobariſchen mit Conchylien reichlich geſegneten Eylanden erhalten. Profeſſor Müller ſagt im Knorr. tom. 4. tab. 26. fig. 5. dieſe Schnecke gehoͤre zum Specu⸗ latien Gute oder zur Mignature. Herr von Born aber ſchreibet in ſeinem Indice Muf. Caeſ. pag. 210 fie heiſſe La Mignature bey den Senne, Sok ten hiebey nicht ein Fehlgriff geſchehen feyn ? Tab, 149. Fig. 1388 und 1389. it. Fig. 139 1. In Muſeo noftro. Tab. g. Die rauhe Nadel Walze. Das mit Eiſendrath umwundene Thuͤrmchen. 305. Belg. ruuvve Penhoorn. Turricula filis ferreis eincta, rugoſa, columella ““ 89r. ö quadriplicata. Het Torentje met Dradjes of geribt Torentje. Rumph. tab. 29. lit. T. Turricula. Deze is ronder van Lyf, omgeeven met Zvvart of bruinachtige en uitsteekende ribbetjes, als met dunne yzerdraa- den. 5 Gualtieri tab. 53. fig. H. Strombus ſulcatus e ſtrüs elatis acutis, et filo quodam ferico fuſco einctis, albidus. Klein $. 196. no. 4. pag. 74. Turricula filis eincta, ventre tereti, ſtriis ſpiralibus nigricantibus, inſtar ferreorum filorum compoſitis. Leſſers teftac, H. 60. lit. pp. pag. 339. Ein Thuͤrmchen, welches rund um mit ſchwarzbraunen weit von einander ſtehenden Ribben umgeben iſt / gleich als ob es mit duͤnnem Drat umzogen waͤre. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 412. pag. 740. Buccinum ſcabriusculum. ; Edit. 12. no. 417. pag. 1192. Voluta fcabricula , tefta emarginata fufiformi ſtriata, transverfim rugofa, columella quadriplicata- perforata , labro erenulato. Habitat in India Orientali. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. f Gg v. Born 230 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 149. Fig. 1388. etc. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag 213. Voluta ſeabricula, teſta fufiformi, ſtrüs elevatis transverſis longitudinalibus inciſis, columella quatriplicata, labro crenato. Die rauhe Nadelwalze. i So gar auch der aſchgraue tiefere Grund dieſer Thurmſchnecke, oder der Raum zwiſchen den braunrothen dem Eiſendrate gleichenden Reifen iſt ganz rauh, indem er nach der Laͤnge und Breite zarte Streifen hat, folg⸗ lich dadurch ganz rauh und gitterfoͤrmig gemacht wird; welches, weil es die ifeinſte Arbeit iſt, ſich am beſten und deutlichſten mit einem bewafneten Auge erkennen laͤſſet. Ich zaͤhle ſonſt an der Meinigen neun Windungen, und erblicke bey ihrer Nath und Verbindung ein weiſſes Band, und an der laͤnglicht ſchmalen unten ausgerandeten Mündung bey ihrer aͤuſſern Lip: pe hervorragende Spitzgen. Die innere Lippe hat vier Falten. Sie koͤmmt aus Oſtindien. d f . . Solte es wuͤrklich Voluta fcabricula ſeyn? Alle vom Linne angegebene Kennzeichen ſind bey ihr anzutreffen. Nur vermiſſet man bey einigen co- jumellam perforatam. Doch bey etwas aͤltern und bejahrteren Stuͤcken, deren Spindellippe ſich mehr umzulegen pfleget, iſt columella fubper- forata zu ſehen. a | Der Herr Kunſtverwalter Spengler beſitzet unter feinem reichen Vor⸗ rath von Conchylien ein wunderſchoͤnes ungleich feineres und ſchoͤneres Stuͤck dieſer rauhen Bandpennen. Die Reifen und Faden, damit es umwunden iſt / ſind nicht wie beym vorigen braunroth, ſondern weiß auf aſchfarbich⸗ tem Grunde. Dieſe in der Rundung als Eiſendrat herumlaufenden Faden find ferner nicht rauh ſondern glatt; auch faͤllt das zarte feine Gitterwerk in den Zwiſchenraͤumen weit ſichtbarer ins Auge. Die weißen Baͤnder bey der Nath ihrer Gaͤnge ſind breiter, die Spitzen an der Kante ihrer auſſern Lippe merklicher. Die Columella iſt ſubperforata in umbilico, aber nur triplicata in labio. Fig. 1351. iſt von unſerer erſten rauhen Thurmſchnecke eine geringe Abaͤnderung. Sie hat eine gleiche Form, Bildung und Bauart. Nur ſind die erhobenen Linien oder Reifen nicht braunroth gefaͤrbet. Sie iſt auch weit kleiner und hat weniger Stockwerke und Windungen. Auch iſt im Mittelraum zwiſchen den ſcharfen Ribben kein Gitter, weil er nur nach der Laͤnge gereift und eingeſchnitten iſt. Die Spindel hat eine Lippe mit einigen Falten. Auf der Oberflaͤche ſtehen oft hin und EN Kai 2 Diesanileder Straubfäjnesen. Tab, 150. ig. 1 1392. etc. 237 te gelbe Flecken oder Wolken. Sie kommt in Menge von den Tranqueba⸗ riſchen Kuͤſten. Tab. 150. Fig. 1392. In mufeo Spengleriano, Tab. 186. Das roͤthlich bewoͤlkte Thuͤrmchen. N Turricula ex rufo nebulata. Be Dieß rothbraun gefleckte oder durch rothbraune gelbe Wolken auf eise nem weißen Grunde umwoͤlkte Thuͤrmchenſhat acht Windungen, die nach der Laͤnge etwas faltig ſind, und nach der Breite durch Queerſtreifen ge⸗ riffelt werden. Die Muͤndung iſt ſchmal. Die aͤuſſere Lippe iſt dick und unten etwas auswaͤrts gebogen. Die Spindel hat fünf ſcharfe Falten. Tab. 150. Fig. 1393 und 1394. In muſeo Spengleriano, Tab. se, Das Orange Thuͤrmchen mit weißem Bande. 5 12555 1394. Turricula araufiaca faſcia alba. In der Form und Bauart koͤmmt dieſe Schnecke mit der vorigen voͤ⸗ lig uͤberein. Doch iſt auf ihrer aͤuſſern Oberfläche keine Spur von Falten zu finden. Die Windungen ſind bloß in der Queere flach gereift. Die Lippe der langen ſchmalen weiſſen Mündung iſt wie eine Säge gezaͤhnelt. Die Spindel hat vier ſtark erhobene ſcharfe Falten. Sie iſt nach ihrer Grundfarbe Orange oder auch Pomeranzen gelb. Ein weiſſes um ſie her⸗ umlaufendes Band zieret die vier groͤſten Windungen. N 0 Tab. 150. Fig. 1395 In muſeo Spengleriano. Tab. 180. Das gegitterte Thuͤrmchen. Fig 1398. Turricula clathrata feu cancellata, fülcis longitudinalibus et ftris: trans- verfis. Die zarten Streifen dieſes Thuͤrmchens, welches als wellenfoͤrmig ges faltet und gefurcht vorgeſtellet worden, gehen von oben ſenkrecht herab, und auch in der Rundung herum, und bilden folglich ein feines Gitter. Es iſt ſonſten dieſes Thuͤrmchen einfaͤrbig gelb und gleichet groͤſtentheils jenem bey 1392 vorgeſtellten, nur hat die Spindel weniger alten. o 692. Tab. 232 Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 150. Fig. 1395. ete. e,, 150. Fig. 1396 und 1397. Ei Das rauhe Thuͤrmchen. Turricula ſtriis exaſperata. Durch welchen Zufall dieſe Schnecke, welche ſchon bey den Fiſchreuſen tab. 24. Fig. 1158. und 1155 vorgekommen, und daſelbſt Naſſa plicata et ſtriis exaſperata genannt worden, hier abermals unter den Thuͤrmchen, mit wel⸗ chen ſie keine Gleichfoͤrmigkeit hat, einen Platz gefunden, weiß ich nicht zu ſagen noch zu errathen. So viel lehret der Augenſchein, daß ſie nach der Laͤnge regelmaͤſſige Falten, nach der Queere ſcharfe dichte an einander ſitzende Ribben, und in ihrem ganzen: Anzuge etwas ſchilfrich rauhes ha⸗ be. Die Mündung iſt eyformig und endiget ſich in einer ſchmalen tiefen Rinne. Die Lippe iſt an ihrer ſcharfen Kante nach den Queerſtreifen ein⸗ gekerbet. Die Spindel iſt glatt ohne Falten. Die Farbe iſt blaßroͤthlich und in den Vertiefungen merklich dunkler. Tab. 150. Tab. 150. Fig. 1398 und 1399. In muſeo noſtro. 18555 Das tonnenfoͤrmige weißbandirte Thuͤrmchen. Turricula globofa, cingulo niveo eincta. Lifter Hiftor. Conchyl. tab. 819. fig. 36. Buccinum dentatum eraſſius pro- funde ſtriatum. ü N | Rein meth. oſtrac. g. 206. no. 4. p. 78. Cucumis profunde ſtriatus. Dieſe Straubſchnecke / welche vom Liſter wegen ihrer innern Falten, ſo bey ihm Zaͤhne heißen, buccinum dentatum genannt wird, hat bey der in; nern Spindel Lippe 3 Falten. Beym innern Rande der aͤuſſern Lippe iſt ſie gleichfals gezaͤhnelt. Sie wird ſonſt von ziemlich erhobenen Streifen und Furchen rund umher umwunden. In ihrer Form und Bildung hat ſie wenig thurmfoͤrmiges an ſich. Linne wuͤrde ſie wegen ihrer Falten den Voluten beygeſellet haben. Hier finden wir ſie unter den Thuͤrmchen. Sie hat 8 Stockwerke. Ihre Grundfarbe iſt die rothbraune auch ziegelrothe. Die Spitze pflegt bey den meiſten weiß zu ſeyn. Ueber den Ruͤcken der Gewinde läuft eine weiſſe durch braune Flecken gleichſam gewaͤſſerte Bin de hinuͤber. | Tab. | Die Familie der Straubſchnecken. Tab. 150. Fig. 1389. etc. 233 Tab. 150. Fig. 1400. 1408. 1409 biß 1411. Kat. 18e. Einige Arten der kleinſten Thuͤrmchen. e Turriculae. ae Alle dieſe kleinen Schnecken find von einerley Figur und Bauart. Nur das hinfaͤllige Farbenkleid, damit ſie bekleidet ſind verurſacht einige Ver⸗ ſchiedenheit. Viele haben keine gefaltete ſondern nur eine glatte Spindel, aber dagegen eine gereifte Muͤndung und dicke Lippe. Einige derſelben werden im Mittellaͤndiſchen Meere, andere in Weſtindien gefunden. Tab. 150. Fig. 1401 und 1402. In muſeo noſtro. 570 5 Das vieleckigte Thuͤrmchen mit merklich abſtehenden Stockwerken. ie Turricula angulofa contabulationibus valde disjundtis. Dieß Thuͤrmchen beſteht aus 9 biß 10 Stockwerken und hat viel eigen- thuͤmliches an ſich. Der Bau an den 3 unterſten groͤſſeſten Windungen zeiget mehr eckigtes als rundes aber der an den oͤberſten ſich mehr der Spitze naͤhernden Umlaͤufen mehr rundes als eckigtes. Alle Stockwerke haben nach der Laͤnge erhobene Ribben und dazwiſchen ſtarke Vertiefungen, auch wer⸗ den ſie in der Laͤnge und Queere von einſchneidenden Linien durchſchnitten, und durch Puncte punctiret, daraus denn nothwendig ein knotenreiches git⸗ terfoͤrmiges Weſen entſte hen muß. Die ſchmale enge Muͤndung iſt inner⸗ lich zart geriffelt, die aͤuſſere Lippe ſcharf, die innere Lippe der etwas durch bohrten und genabelten Spindel mit vier biß fuͤnf Falten verſehen. Die Hoͤhe der Ribben und Ecken wird von einer gelblich braunen und ſchwarzen Farbe artig ſchattieret, da ſonſt ihre Grundfarbe die weiſſe iſt. Oſtin⸗ dien iſt ihr Vaterland. Ich vermuthe es ſey Voluta 8 Linnaei, aber ich habe keine Gewißheit. Tab. 150. Fig. 1403 und 1404. In muſeo noſtro. Tab. 150. Das ſpitzige gegitterte Tranquebariſche Thuͤrmchen. K 3 Turricula acuminato feneftrata Tranquebarica. Dieß ſpitzig zulaufende wiederum Netz und gitterfoͤrmig gebildete Thuͤrmchen hat gemeiniglich Io Stockwerke. Es wird gar nicht felten ſon⸗ dern häufig von Tranquebar hieher gebracht. Vielmals iſt es, wie gegen; waͤrtige Figur mit kleinen Meereicheln, (lepas balanoides Linnaei) befeket. Gg 3 a Von Tab. 15% Fig.:405. 1406, 234 Die Famitieder Straubſchnetken. Tab. 150. Fig. 1403. etc, Von oben biß unten gehen an demſelben glarte ziemlich ſtark erhobene ſenk⸗ rechte Streifen herab, deren Zwiſchenraum durch Linien nach der Queere regelmaͤſſig getheilet wird. Die enge laͤnglicht⸗ſchmale Mündung endigt ſich unten in einen kurzen ruͤckwaͤrts ausgebogenen rinnenartigen Schnabel. Die Spindel hat vier Falten, davon die beyden obersten in der Mitte durchſchnit⸗ ten, und dadurch wie getheilet werden. Die gewoͤhnlichſte Farbe dieſer Thuͤrme faͤllt etwas ins braungelbe auch violette. Oft windet ſich um die Gewinde noch ein weiſſes Band herum. Doch giebt es auch andere, deren Farbe hievon ganz verſchieden iſt, und dieſer naͤher koͤmmt, welche hier vorgeſtellet worden. 0 Tab. 150. Fig. 1405 und 1406. Kleine ſchaͤckigt bemahlte und umwundene Thuͤrmchen. Turriculae colore vario coloratae et vittatae. Dieſe kleinen Schnecken haben eine glatte Spindel, find auch etwas bauchig und gehoͤren eigentlich nicht zur Familie der Thuͤrmchen. Ihre - Mündung iſt ein wenig ausgebogen und mit weiſſen Zaͤhnchen beſetzet. Ihr Tab. 150. Fig. 1407. Oberkleid iſt von einer ſchmutzig blauen Farbe mit dunkelbraunen Flecken, welche zuweilen die Geſtalt der Würfel haben. Auch pflegt⸗ſich wohl ein etwas helleres farbichtes Band uͤber den Ruͤcken der erſten Windung hin⸗ über zu legen. Sie kommen aus der Mittellaͤndiſchen See, insonderheit | von den Ufern bey Minorka. Tab. 150. Fig. 1407. In mufeo Spengleriano. Das ſenkrecht gefurchte Thuͤrmchen mit weiſſem kleinkaoͤtigen Bande. Turricula longitudinaliter ſulcata et plicata, faſcia nivea nodulofa circum- ſeripta, columella quadriplicata. Die ſieben Windungen dieſes kleinen artigen Thuͤrmchens ſind ſenk⸗ recht gefurcht und gefalten. Die Spindel hat vier Zaͤhne und Einſchnitte, welche ſich auf braunem Grunde ſehr ſchoͤn auszeichnen. Die Schnecke iſt ſonſt der Grundfarbe nach einfaͤrbig braun, doch wird fie. mit einem weiſ⸗ ſen zierlichen etwas knotigen den Perlenſchnuͤren gleichenden Bande auf den 3 unterſten Umlaͤufen umwunden. Sie wird an den Tranquebariſchen Ufern gefunden. ö Tab. 150. Fig. 1408 biß 1411 iſt ſchon bey Fig. 1400 vorgekommen. Das # | 235 Das XXIII. Kapitel. | | Anmerkungen ® zum dritten 5 | ö Geſchlechte der gezopften Schnecken, f welches die „ 1 ſehr lang gezopften Schnecken | oder die Schraubenſchnecken in ſich begreifet. 40" Vagnelte. Nachdem wir beym erſten Geſchlechte dieſes IV Bandes die kurzgezopf⸗ Aten Schnecken — die Fiſchreuſen — und beym aten Geſchlechte die lang gezopften Schnecken — die Kinkhoͤrner / die kurzen und 2 pin⸗ 236 Das XIII Cap. Anmerk. zum Geſchlechte der Schranbenſchn. Spindeln und Straubſchnecken betrachtet, ſo folgen nun die ſehr lang aus⸗ gezogenen, die ſehr lang ja am laͤngſten gezopften Schnecken (cochlides ela- vicula longiſſima. Sie werden Schraubenſchnecken, Nadelſchnecken, Stif- te, Bohrer, Trommelſchrauben, Trommelkloͤpfel, Lanzen, Pfriemen, Naͤhnadeln, Einherner) vom Petiver, von andern auch wohl Hirſchhoͤr⸗ ner genannt, weil fie den Enden der Hirſchhoͤrner ahnlich ſeyn ſollen. Sie heiſſen im lateiniſchen Turbines, Verticilli, Tympanotoni, Sabulae, Strom- bi ſtyliformes; bey den Italienern Turbini taberofi ; bey den Franzoſen Coquilles faites en Vis, Vis a tambour, Aiguilles, Forets Alenes, Fercoirs; bey den Hollaͤndern Naalden, Pennen, Trommelſchroeven, Snuitpennen, Marlpriemen, Tyger Pennen. Die Nadel und Schraubenſchnecken haben in ihrer Form und Bauart ſehr viel kennbares und auszeichnendes. Daher mir es unbegreiflich bleibet, wie Dargenville dennoch vorgeben koͤnne, „Rien n’eft plus aife, que de confondre la Vis avec le Bucein. , Den Beweiß den er hinzufuͤget „ deux Auteurs-Rondeletius et Aldrovandus- les ont bien confondus,, be⸗ weiſet nichts. Denn dieſe beyden beruͤhmten Maͤnner haben bey ihrer uͤbri⸗ gen weitlaͤuftigen Gelehrſamkeit wenig conchyliologiſche Kenntniſſe gehabt, und fi ch bey ihren Claſſificationen nur als ſchlechte Methodiſten bewieſen. Die Geſtalt und Bildung der Schraubenſchnecken hat ſehr viel gleiche foͤrmiges mit den bekannten Holzſchrauben, deren fich die Tiſchler, Buch binder und viele andere Kuͤuſtler bey ihren Arbeiten zu bedienen pflegen. Hier ſind einige Unterſcheidungsmerkmale derſelben. Sie endigen ſich unter allen Schnecken am ſpitzigſten; daher koͤmmts, daß einige von ihnen gar den Namen der Nadeln und Naͤhnadeln davon getragen. Sie haben unter den ſteinſchaalichten Thieren die meiſten Kammern, Windungen und Stockwerke. Davila verſichert uns, eine Trommelſchraube von 36 Stock⸗ werken oder Umlaͤufen gehabt zu haben. Bey den Kinkhoͤrnern, Trom⸗ peten, Spindeln, iſt gemeiniglich das erſte Stockwerk groͤſſer, weiter ge woͤlbter, bauchiger, anſehnlicher, als alle übrigen zuſammengenom⸗ men. Bey den Schraubenſchnecken befindet ſich unter den Stockwer— ken kein ſolcher auffallender Unterſchied, ſondern eine ziemliche Gleich⸗ heit und Gleichfoͤrmigkeit. Das ꝛte iſt freylich ein wenig kleiner, ur au . Das XIII Cap. Anmerk. zum Geſchlechte der Schraubenſchn. 237 auch nur ein wenig kleiner, als das erſte. Das zte iſt ein wenig kleiner als das andere und ſo gehet es verhaͤltnißmaͤſſig in der groͤſten mathemati⸗ ſchen Genauigkeit, in der richtigſten und vollkommenſten Proportion, auf gleiche Weiſe biß zur Spitze fort. a) Sie haben weiter claviculam longif, ſimam, oder es ſind nach dem Klein canales ſpirales in conum acutum et longum contorti. Die Spindelſaͤule iſt bey den mehreſten glatt, und hat weder Zaͤhne noch Falten. Nur einige Schnabel und Fluͤgelſchrauben ma⸗ chen hievon eine Ausnahme. Solche Schraubenſchnecken, deren Muͤndung Eirkulrund iſt, haben keine eigentliche gerade Spindelfäule, wie ſolches bey aufgeſchliffenen Stuͤcken am beſten erkannt werden kann. Dargenville hat uns den Geſchlechtscharakter der Schraubenſchnecken ſehr gut beſchrieben, wenn er ſchreibet „Le vrai caractere de ce Teſtacè eſt „d avoir la figure extremement longue et menu avec une pointe tres-aigu&, „des fpires qui coulent imperceptiblement fans une grande cavitè, la bafe „plate et petite, de meme que l’ouverture de la bouche: une figure, qui „imite le foret, (inſtrument pour percer un tonneau) ou ’alene, determine „ſon caractere generique.,, N | tun wollen wir doch auch den Favart d’Herbigny reden laſſen, wie er ſich über die Kennzeichen der Schraubenſchnecken erklaͤren wird „Les ca- „racteres generiques et fpecifiques de Vis font d’etre compoſes d' un grand „nombre des fpires, dont les circonvolutions tournent imperceptiblement et „par gradation, en maniere de Vis, pour former un ſommet mince, aigu, „et fort eleve, ou reprefentent un cone tres allonge, eflile et extremement „exhaufle en pointe; d’avoir les corps de la coquille petit, ou ne formant „que la premiere ſpire, dont le volume eſt proportionnè a celui des autres „ſpires. „ Die Unterabtheilungen, welche Gualtieri bey feinen Schraubenſchne⸗ cken veranftaltet, verrathen groſſe Genauigkeit und Aufmerkſamkeit, daher ich ſie meinen Leſern nicht vorenthalten mag. Cochleae marinae ore admo- dum brevi, muerone vero infigniter elongato heiffen bey ihm 5 a) Liſters Worte in Hift. Animal. pag. 160. lauten hievon folgendermaſſen. Spirae ex 1 pauletim minuuntur et ſie eleganter admodum figuram pyramidalem effieiunt - und Adanſon ſchreibt hievon in feiner Hiſt. du Seneg. pag. 152. La coquille à la forme d'un cone allonge. La partie ſuperieure va eoujours en diminuant jusq' ua ſa partie inferieure, qui fe termine en une pointe tres fine. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. HH 238 Das XIII. Cap. Anmerk. zum Geſchlechte der Schraubenſchn. Turbines, und dieſe ſind — 8 — — aperti integri — — — 2 ——ů——ů—— —ê— _— lati, ore ſub- acuminati canaliculati, ſulcati ; vulgares, acuminati , fimbriati, rotundo ſu- ore oblongo = ore Ore ore ore perius late a- in acumen roſtro roſtro ſulcato. ſimplici. acuminato, fimbriato, perto. deſinente. recto. obliquo incurvato. Nach dem Davila find die Schraubenſchnecken Coquilles contournees à grand nombre de ſpirales -- Elles font ou liſſes, ou ſtrièes, ou tubercu- leuſes, et fe diviſent ainſi naturellement en trois genres, qui font 1. Les Vis liſſes. 2. Les Vis ftriees, 3. Les Vis tuberculeufes. Unſer um die ganze Naturgeſchichte und beſonders um die Conchylio⸗ logie hochverdienter Martini hat bey ſeiner Claſſification der Schrauben⸗ ſchnecken nicht ſowohl die Form ihres thurmfoͤrmigen Gebaͤudes, ſondern vornemlich (wie Gualtieri) die Bildung ihrer Haußthuͤre, Muͤndung und Oefnung zum Augenmerke gehabt, und daher ſehr natürlich ausgefalle⸗ ne und ſehr wohl gerathene Unterabtheilungen gemacht. | Alle Schraubenſchnecken haben, | 1) entweder eine faſt Cirkulrunde Mündung / alsdann find es Tur- = bines ore rotundo IR 2) oder eine länglichte, eyfoͤrmige / gedrehte, ausgekehrte Muͤn⸗ dung; Turbines ore ovato. 3) oder eine ſehr weite Muͤndung; Turbines ore patulo. 40 oder eine geſchnaͤbelte Muͤndung; (Schnabelſchrauben,) Turbi- nes, canaliculo recurvo roſtrati. 8 5) oder endlich eine geflügelte Muͤndung, und dabey vielmals einen ſo langen Schwanz und Schnabel, daß man ſie den Spindeln beygeſellen moͤchte. Turbines alati fuſiformes. o Nachfolgende Geſchlechtstafel wird dieſe Unterabtheilungen, nebſt al⸗ len darunter ſortirenden Gattungen noch deutlicher darlegen. Geſchlechts⸗ 239 Geſchlechtstafel der Schraubenſchnecken. I. Gattung. Schraubenſchnecken mit runder Muͤndung. Species I. Turbines ore rotundo. Tab, 151. Fig. 1412. Die glatte Trommelſchraube. 5 Tympanotonos ſpiris laevibus. Fig. 1413. Die Scharfribbe, die einfach ſcharf umtonmdene Trommelſchraube. Tympanotonos, in dorſo anfractuum unica coſta val- de elevata et acuta coſtatus. Fig. 1414. Die doppelt ſcharf umwundene Trommelſchraube. g Turbo duplicatus, duplici cofta valde acuta circum- cinctus. Fig. 141 biß 14190. Die eigentliche Trommelſchraube. Der Bohrer. Das Einhorn. Turbo tympanorum. Terebra. Terebellum. . 8 Unicornu. Fig. 14204Md 1421. Deckel der Elſter Schnecke. Opercula turbinis cujusdam, qui in Syſtem. Linnaei Pica nominatur. f Tab. 152. Fig. 1422. Die marmorirte Schraubenſchnecke. > Turbo marmoratus feu variegatus. Fig. 1423. Die Holzſchraube. Die kleine ausgekehlte Marmor: ſchraube. Xylohelix. Turbo marmoreus minor, (piris quafi excavatis. Fig. 1424. Die ſtark und ſcharfgeribte mit Hohlkehlen umge: bene Elfenbein Schraube. Turbo acute coftatus trochiloſus eburneus. Fig. 1428. Die zwar ſchwaͤcher geribte, aber dagegen ſtaͤrker ge⸗ ſtreifte Elfenbein Schraube. Turbo leviter coſtatus ſed denſe ſtriatus eburneus. Fig. 1426 und 1422. Die aͤchte Wendeltreppe. | Turbo ſcalaris. Scalata. Hh 2 5 Fig. — 240 Geſchlechtstafel der Schraubenſchnecken. Fig. 1428 und 1429. Die ſeltene enge geribte Wendeltreppe, fd der Herr Prof. Pallas bekannter ae macht. Turbo Principalis Profeſſoris Pallas. Fig, 1430 und 1431 wie auch Tab. 153. Fig. 1432 und 1433. Die aͤchte Wendeltreppe. 8 Varietas turbinis ſcalaris. Fig. 1434 biß 1438. Die unaͤchte Wendeltreppe. Scala ſpuria. Turbo clathrus Linnaei. Fig. 1439. a und b. Das Bienenkoͤrbchen. Das Wickelkind. Die Kinder Wiege. | Apiarium. Puer in fuſciis. Lunae, II. Gattung. Schraubenſchnecken mit einer laͤnglicht⸗eyfoͤrmigen oftmals zugeſpitzten Muͤndung. Species II. Turbines ore ovato, interdum acuminato. Fig. 1440. Das dicke ſchwere Tiegerbein. Zurbo tigerinus admodum craſſus et ponderofus.: Fig. 1441. Das dünne Tiegerbein. Die ſchwarzgelb gefleckte Nadel. ö Turbo tigerinus tenuior. Subula quadratulis ex rufo atris ſtrata. Fig. 1442. Das weißgefleckte Tiegerbein. Die große mit weiſſen Tropfen und Augen aufs zierlichſte beſetzte Meer⸗ nadel. Turbo tigerinus ex albo maculatus. Subula guttis, ſeu oculis albis in fronte gyrationum elegantiſſime adſper- ſa et exornata. Tab. 154. Fig. 1443. Eine Abänderung des Tiegerbeins, fo von einer z fa⸗ chen Binde rother Flecken umwunden wird. Varietas turbinis tigerini triplici ferie macularum cro- cearum circumſeripta. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Das Geſchlecht der Schraubenſchnecken. 243 ig. 1444. Die umwundene Nadel. Subula Fafciata. ig. 1445. Die gecroͤnte, gekoͤrnte und eber Pfrieme. Subula in ſpirarum commiſſüiris coronata, granulata, cre- nulata. ig. 1446. und 1447. Das umwundene geflammte Tiegerbein, mit getheilten Windungen. Turbo tigerinus faſciatus flammeus, anfra- ctibus bifidis. 1448. Das punctirte Tiegerbein. f Turbo tigerinus punctatus. 1449. Die Nähnadel. Acus fartoria. 1450. Die Lanzette. Der Pikenier. Die Lanzen und Spießnadel. a Lancinula. 1451. Die zartgeſtreifte und umguͤrtete Nadel. Subula minutiſſime ſtriata et quafi cingulo cindta, Vignette 40. Fig. 1. Der Weinbohrer. Terebellum. Gall. Le percoir ou le Foret. Fig, 1452. Die roth und gelb gefleckte Nadel. Subula ex roſeo et flavo notata et nebulata. 5 1453 und 1454. Die ſenkrecht geſtreifte mit weiſſen Binden um⸗ gebene Pike. Lancinula longitudinaliter ſtriata, fafeiis niveis et fuſcis alternantibus involuta. Tab. 155. Fig. 1455. Die Stahlnadel mit verdoppelten Gewinden. Turbo chalybeus anfractihus duplicatis. Fig, 1456. Die granulirte Nadel bey Rumph, beſſer die gefloch⸗ tene Nadel. Subula filamento granulato diftindta, et contexta; Ai- guille treſſèe gallorum. Fig. 1457. Die durchſtochene Nadel, nach Herrn v. Borns Urtheil. Subula pertuſa. Hh 3 | Fig, 242 Das Geſchlecht der Schraubenſchnecken. Fig. 1458 biß 1460. Die geperlten Bohrer. ! Turbines eirculis granulatis excavatis cindti. III. Gattung. Weitmuͤndige Schrauben. Species III. Turbines ore patulo. Fig. 1461 und 1462. Die weitmuͤndige Schraube mit gekerbter i Nath. i Turbo ore patulo, ſutura crenulata, Fig. 1463. Eine Abaͤnderung der vorigen Art. Varietas praecedentis turbinis. a Vignette 40. Fig. 2. Die Wulſtſchnecke mit ihrem (öneewenen Wulſte, auf der Nath ihrer Stockwerke. Zurbo callofas cum ligamento [us albo calloſo iss - futura anfradtuum. Fig. 1464 und 1465. Die Spitzmorchel. Boletus turbinatus. 5 Fig. 1466 und 1467. Das Diſtelhoͤrnchen. Die Diſtelſchnecke. Turbo ſenticoſus. Carduus. Fig. 1468 biß 1471. Die weiſſe, oder braune glatte Schrauben: ſchnecke. 8 Turbo apertus albus, ſeu caſtaneus ex toto laevis. IV. Gattung. Schnabelſchrauben, mit gefehinmtein Schnabel. Species IV. Turbines roftrati, canaliculo recurvo. Tab. 156. Fig. 1472. Die Ceramiſche Sumpfnadel. Der Aochlöffel. Turbo paluftris Ceramicus. Cochlear ollare. Strombus Paligſtris Linnaei. Fig. 1473 und 1474. it. Fig. 1475. 1476 und 1477. Die rauhe Trommelſchraube; die großen find Oſtindiſch, die klei⸗ nen hier vorgeſtellten ſind aus dem rothen Meere. N Zympanotonos aſper Indiae orientalis et maris rubri. Murex Aluco Linnaei. 1 Fig. Geſchlechtstafel der Schraubenſchnecken. 243 Fig. 1478. Der Rabenſchnabel Das dornichte Schnabelbein. Fig. Tab, 157. Fig. Fig. Fig. 5 Fig. Fig. Roftrum corvi. Tur bo muricatus Jbinofus, obliqueroftratus. 1479 und 1480, wie auch 1488. Der Entenſchnabel. Roftrum anatis. Murex vertagus Linnaei, Des und 1432. Die mit rothen und gelben Bändern ban⸗ dirte Schnabelſchraube. Turbo faſciatus, faſciis rubicundis et flavefcen- tibus. 1483. Die weiſſe Förnicht gegitterte und granulirte Schna⸗ belſchraube. Turbo granulatus, tefta albefcens clathrata et tuber- le . 1484 und 1485. Die Mangosnadel mit weit ausgebogener | Lippe. Turbo mangiorum, labro extenſo et ampliato. 1486. Die gleichſam mit Ringen umlegte Schnabelſchraube. Turbo annulatus. 1487 und 1489. Der Chineſiſche Thurm. Turris feu Obeliſeus Chinenfis., . 1488 vide bey 1480. . 1489. vide bey 1487. 1490. Die mit ſchwarzen Knoten reihenweiſe umgebene Schnabelſchraube. Turbo nodis nigricantibus ſeriatim ſtipatus. 1491. Die grüne mit einem gruͤnlichen Mooß uͤberzogene Schnabelſchraube. Turbo viridis, epidermide viridefeente veſtita ſeu ſu- perinducta. 1492. Die kleine granulirte Schnabelſchraube mit breiter Lippe. 5 11190 granulatus minor, anfractibus excepto primo et maximo granulatis, labro valde dilatato. 1493 und 1494. Die punctirte Nadel. Turbo punctatus. Vignette 244 Geſchlechtstafel der Schraubenſchnecken. Vignette 40. Fig. 3. Die Beuteltaſche Die gleichſam mit einem Hammer eingeſchlagene Schraube. Crumena. Turbo , quafi ze bercujus, Call. Vis martelee. V. Gattung. Gefluͤgelte Schraubenſchnecken, die zugleich etwas ſpindelfoͤrmiges an ſich haben. | Species V. Turbines alati fufiformes. Tab. 158. Fig. 1495 und 1496. Die große breite dicke Jahnſpindel mit verlaͤngerten etwas gekruͤmmten Schna⸗ bel. Die Sternnadel. Der Schwerdfiſch. Turbo ſei Filſus magnus, craſſus, dentatus, latiſſimus, roſtro elongato, oblique incur vaio. Fufus ſtellatus. Piſcis Gladius. Fig. 1497. Die ungesahnte Spindel, das Weibchen der dicken Sternſpindel. Zurbo ſeu fufus absque dentibus oris. Fig. 1498 und 1499. Die Spalte beym Linne. Die gebackene Deviſe beym Martini. Hiſſurella Linnaei. Tab. 159. Fig. 1500. Die ſeltenſte Zahn oder Sternſpindel, mit einer ge⸗ flügelten gezahnten ſternfoͤrmigen Lippe, und mit einem geraden ſehr verlaͤngerten Schnabel. Turbo ſeu Fufus dentatus, ſtellatus, rariſſimus; labro alato, ſerrato, dentato, ſtellato; reſtro valde pro- tracko rectiſſimo. 8 Fig. 1501 und 1502. Die Keule. Das Weibchen der ſchmalen Sternſpindel. Das Steuerruder. Claua. Strombus clavus Linnaei. Fig. 1503 und 1504. Die gefluͤgelte Bandſpindelſchraube. Turbo alatus ſuturis faſeiola plana cinctis. Fig. 1505 und 1506. Die gefluͤgelte Schraubenſchnecke, mit wel lenfoͤrmigen Knoten. Turbo alatus, anfractibus undulato nodoſis. Unter Anmerkungen zum Geſchlechte der Schraubenſchnecken. 245 Unter die ſeltenſten und rareſten Schraubenſchnecken gehöret die eigentliche Trommelſchraube, vorzüglich alsdann, wenn fie fein und Oſtindiſch iſt, wenn fie in ihrem braunen Farbenſchmucke glaͤnzet, wenn fie einige 20 ja wohl einige 30 Gänge und Umlaͤufe, oder wohl gar wie die Davilaiſche 36 Windungen aufweiſen kann. Tab. 187. Fig. 1415. Die aͤchte Wendeltreppe, ſo bald ſie uͤber einen Zoll lang iſt „und noch weit mehr. wenn fie 2, 3, ja wohl 4 Joll lang, ja noch länger iſt. Tab. 152. Fig. 1426 und 1427, wie auch Tab. 183. Fig. 1432 und 1433. Die enge geribte Wendeltreppe, welche der verdienſtvolle Herr Profeſſor Pallas beſchrieben, Turbo principalis Profeſſoris Pallas Tub. 152. Hg. 1428 und 1425 — Das Bienenkoͤrbchen, das Wickelkind, die Kin⸗ derwiege (ich meyne einige vorzuͤglich große und ſehr feine Arten der⸗ felben, denn die gewöhnlichen find leicht zu haben) Tab. 153. Ng. 1439. Das dicke ſchwere Tiegerbein, vornemlich wenn es recht groß und die Lange einer Hand erreichet; Tab. 188. Fig. 11.0 — Die umwundene Nadel, wenn ſie recht friſch ift, und ihre hellrothen Flecken den ſchoͤn⸗ ſten Glanz haben Tab. 154. Fig. 1444. — Die gecroͤnte, gekoͤrnte, ge⸗ kerbte Pfrieme — Tab. 154. Fig. 1445. — Die Lanzette, der Pikenier, die Lanzennadel. Tab. 154. Fig. 1450 — Die Stahlnadel. Tab. 155. Fig. 2455. — Die Wulſtſchnecke, Turbo callofus. Vignette 40. Fig. 2. Das Diſtelhoͤrnchen, die Diſtelſchnecke. Tab. 188. Fig. 1466 und 1467. „Die Ceramiſche Sumpfnadel, Turbo Paluſtris Ceramicus, Der Rochloͤffel. Tub. 156. Fig. 1472. Die rauhe Trommelſchraube, wenn fie recht groß / rein, glaͤnzend, an ihrer Spitze, Jacken, Schnabel, Muͤndungslip⸗ pe unbeſchaͤdiget iſt. Zub. 156. Fig. 1473 und 1474. Der Babenſchnabel, das dornichte Schnabelbein. Tab. 156. Fig. 1478. Der Entenſchnabel. Zub. 186. Fig. 1479. Tab. 157. Fig. 1480. Die bandirte Schnabelſchraube. Tab. 187. Fig. 1481 und 1482. Die Mangosnadel. Tab. 157. Fig. 1484 und 1485. Die mit ſchwarzen Knoten reihenweiſe umgebene Schnabel ſchraube. Tab. 157. Hg. 149%. Die Beuteltaſche mit Kammern auf ihren Windungen. Vis martelbe. Vignette 40. Vg. 3. Die große breite dicke Stern und Jahnſpindel mit gekrümmtem Schnabel. Der Schwerdt⸗ fiſch Piſcis gladius. Tab. 158. Fig. 1495 und 1496. Die ungezahnte Spin⸗ del, gleichſam das Weibchen von der dicken ſchweren Sternſpindel. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Ji Tab. 246 Vom Bewohner einiger Schraubenſchnecken. Zub. 158. Fig. 149 7. Die Spalte des Linne, Fifurella Linnaei — die ges backene Deviſe nach Martini in ſeinem Catalogo, wenn ſie in ihrem naturlichen Zuftande iſt — denn gegrabene und calcinirte dieſer Art von Crignon in Champagne find leicht zu haben — Tab. 158. Fig. 1498 und 1499. Die feinſte Zahnſpindel, die ſchmale Sternſpindel mit einem ſehr langen ſchnur geraden Schnabel. Tab. 189. Fig. 1500. Die Keule. Das Weibchen der ſchmalen Sternſpindel. Das Steuerrus der. Strombus clavus Linnaei (in Mantifla no. 517.) Tab. 159. Fig. 1501 und 1502. N Vom Bewohner einiger Schraubenſchnecken. Vom Einwohner der Trommelſchraube will ich noch folgendes aus des Dargenville Zoomorphoſe herausziehen. (Man vergleiche damit die teutſche Ausgabe derſelben pag. 34 und die franzoͤſiſche pag. 45.) 8 „Das Thier dieſer ſehr langen Schraubenſchnecke, — welche 17 „ſehr erhoͤhete und von einander abgeſonderte Gewinde hat, uͤber „welche verſchiedene ziemlich tiefe Streifen laufen — kriechet nach „Art der ubrigen Schalthiere, welche ſich vermittelſt eines Fußes „fortbewegen, auf einer fleiſchigten Platte: aber anſtatt, daß dieſer „Fuß rund waͤre, iſt er vielmehr am Rande ausgeſchnitten, und der „woͤrdere Theil, welcher einen Wulſt traͤget, wird von kleinen Run⸗ zeln, die nicht eher als biß das Thier fich vollig ausgeſtrecket, erſchei⸗ „nen, in die Queere durchſchnitten. Sein Halß iſt ſehr lang, und „den Kopf begleiten zwey bey ihrem Urſprunge ziemlich dicke, bey ih⸗ „rer Spitze aber ſehr duͤnne Hoͤrner. Die Augen ſitzen nicht an der „aufferften Spitze der Fuͤhlhoͤrner, ſondern unten ganz nahe beym „Ropfe, und find an ihrer Unterflaͤche ziemlich dicke. Der Ruͤſſel „it auſſen mit einer kleinen braunen Franſe eingefaßt, deren zar⸗ te Faͤden ſich wechſelsweiſe bewegen, und hiedurch den Mund „bedecken und gegen alle Zufälle bewahren. Der Deckel iſt aͤuſ⸗ „ſerſt rund, braun von Farbe, und hat einen Perlemutterglanz. Man „erblicket ihn an der Seite des Thieres, wo er an der Fußſohle haͤnget. „Die Abbildung des Bewohners der Trommelſchraube ſtehet beydes j in Vom Bewohner der Schraubenſchnecken. 247 /in der franzoͤſiſchen Original Ausgabe, als auch in der teutſchen Le, „ berſetzung der Dargenvilliſchen Zoomorphoſe. Pl. 4. fig. F. Vom Bewohner der unaͤchten Wendeltreppen gibt uns Janus Plan⸗ eus in feinem unter uns ziemlich raren Tractate de conchis rarioribus minus notis pag. 27 und 28 die Nachricht, daß fie alle 3 Fuͤhlhorner hatten. Er ſchreibet: Obſervavi omnes turbines virgatos (dadurch verſtehet er die unaͤch⸗ ten Wendeltreppen) efle tricorneos. Er gibt uns davon eine kleine Abbil⸗ dung, rab. V. no. VII und VIII, welche Leſſer in feiner teftaceoth. pag. 171. no. 41 nachſtechen laſſen. Nach dieſer Zeichnung zu urtheilen, fo koͤmmt das Thier der unaͤchten Wendeltreppe in gar vielen Stuͤcken mit jenen vom Dargenville abgebildeten Bewohner der Trommelſchraube uͤberein. Nur hir tet ſich Dargenville wohl, aus dem Schwaͤnzgen, welches ohnweit der beyden Fuͤhlhoͤrner heraushaͤnget, das dritte Fuͤhlhorn zu machen. Adanſon nen⸗ net dieß Schwaͤnzgen un tuyau cylindrique, und ſpricht „Ce tuyau ſort par „le canal ou enchancrure de Pouverture de la coquille, et fe rejette für le „eoté gauche de Panimal. Vid. Hiſt. du Senegal. pag. 51. „ Auch Leßer wa⸗ get es nicht dem Janus Plancus in feiner Meinung von den 3 Fuͤhlhoͤrnern ſogleich blindlings beyzufallen. Man leſe nur feine Worte pag. 58s und 38 in der teſtaceo- theologie. . „plancus gedenket eines Wendeltrepchens von drey Fuͤhlhoͤrnern. Al⸗ „sein ich zweifle daran. Denn wenn man ihre Abbildung anſiehet, fo findet man, daß die 2 ordentlichen Fuͤhlhoͤrner dem Thierlein oben „auf der Stirne des Hauptes ſtehen, und vorne ganz ſpitzig als ein „Haar auslaufen, da hergegen das dritte vermeinte Füͤhlhorn vorne „breiter als hinten, auch länger als die beyden andern Fuͤhlhoͤrner iſt. „So ſtehet es auch nicht auf der Stirne, ſondern auf der Seite. Doch „Mt mir deſſen Gebrauch noch unbekannt. / Solten wohl die Bewohner aller uͤbrigen Gattungen von Schrauben⸗ ſchnecken dem Bewohner der jetzt beſchriebenen völlig gleichen? Das weiß ich nicht zu beweiſen, und getraue mir es folglich auch nicht zu behaupten. Ji 2 | II. 248 Von den Schraubenſchn. mit runder Mündung. Tab. 15 1. etc. II. Ordnung. IV. Abſchnitt. | Sectio IV. III. Geſchlecht. f Cenus III. Der ſehr lang ja am laͤngſten gezopf⸗ Cochlides clavicula, longiſſima. ten Schnecken, PP Schraubenſchnecken Turbines. 15 heiſſen. i 1 Gattung. Species 1. Schraubenſchnecken mit runder Turbines, ore rotundo. Muͤndung. | Tab. 11. Tab, 151. Fig. 1412. In mufeo noſtro. Fig. 1412. Die glatte Trommelſchraube. Tympanotonos ſpiris laevibus. | Gall. Vis faite en Vis de Tambour. Belg. Trommelschroeff. Bonanni Recreat. no. 24. pag. 116. | ; Mus. Kircher. no. 24. pag. 451. Hic turbo decem tantum orbibus finitur, valde autem illi tumescunt omnino laevigati. Color ineſt illi mar- moreus ſubalbidus et aliquantulum vetuſtate flaveſcens. Petivers Gazopbyl. tab. 127. fig. . Turbo decem tantum orbibus. Klein meth. oſtrac. $. 74. pag. 28. lit. B. 1. a Strombus marmoreus, albus, decem orbibus tumidis, fpiris torofis laevibus , ore laterali anguſto. Dargenville tab. XI. fig. E. L'aiguille eft contournèe à fond blanc ba- riolè de jaune fans aucune ſtrie. f Linnaci Syftema Nat. Edit. 10. no. 558. pag. 766. | Edit. 12. no. 641. pag. 1239. Turbo replicatus, tefta turrita laevi, anfractibus ſurſum imbricatis. f 55 Mus. Reg. VIr. no. 357. pag. 661. Tefta cornea pallido umbroſa longa, laevis non glabra. aus! ſurſum imbricati margine anguſto. Apertura ovata integra. Knorrs Vergnügen der a tom. VI. tab. 25. fig. 3. Bey Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. etc. 249 Bey dieſer Figur ſoll die glatte Trommelſchraube vorgeſtellet werden, daher man die ſcharfe Ribbe, welche ſie nach der Zeichnung auf dem Ruͤ⸗ cken ihrer Gewinde zu haben ſcheinet, in Gedanken davon abſondern muß. Sie ſoll zwar nicht geglaͤttet, aber doch merklich glatt ſeyn. Sie iſt nie ganz frey von allen Queerſtreifen. Daher lauft es auf einen wahren Wi⸗ derſpruch hinaus, wenn Dargenville vorgibt, fie habe un fond blanc fans aucune ſirie und Linne dagegen behauptet, fie habe anfractus ſurſum imbri- catos margine anguſto. Bey ihren feinen Linien hat fie doch keine ſcharfe Kante, und die iſt es eben, welche man in Gedanken von ihrer Zeichnung abſondern muß In die eigentliche Beſtimmung der Anzahl ihrer Kammern mag ich mich nicht einlaſſen, noch es wagen, mit dem Bonanni und Klein veſtzuſetzen, daß ſie deren nur immer 10 habe, weil wuͤrklich hierinnen eine große Verſchiedenheit nach der Verſchiedenheit ihres Wohnortes wahr⸗ genommen wird. Herrſchet doch ſchon unter den Feld und Gartenfrüchten in Abſicht des Bodens, darauf fie wachſen, und des Climatis, fo fie haben / eine groſſe Verſchiedenheit. Warum nicht auch unter den Bewohnern des Meeres? Dieſe glatte Trommelſchraube koͤmmt von Tranquebar. | Tab, 151, Fig, 1413. In mufeo noftro. Tab. ısı, Die einfach ſcharf umwundene Trommelſchraube. Die Preßſchraube. 1473 Die Scharfribbe, wie Prof. Muͤller ſie nennet. Tympanotonos, in dorſo anfractuum unica coſta elevata et acuta coſtatus. Gall. Vis de preſſoir. Lifter Hiftor. Conchyl. tab. 59 1. fig. 59. Cochlea clavicula longiſſima, medio quoque orbe unica valde acuta et eminente ſtria. Klein meth. oſtrac. $. 74. pag. 29. no. c. Clava. Strombus magnus ore - Junato fimplici. U Gualtieri tab. 58. fig. B. Turbo integer vulgaris minutiſſime ſtriatus coſta acuta eminente, helicis ferreae inſtar per medium anfractuum eircum- datus , ex fuſco ſubalbidus. 11155 Lelſers teſtac. $. 51. lit.ppp. pag. 227. Eine Schraubenſchnecke, welche lang und ſchmal iſt. Sie hat rund um auf jedem Gewinde einen ſcharfen erhabenen Streif. 5 "Sy, | Knorrs 250 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. etc, Knorrs Vergnuͤgen der Augen tom. 3. tab. ro. Fig. 5. Die kurze breite Trommelſchraube. Der mittlere Theil eines jeden Gewindes iſt gleichſam mit einem Wulſte merklich erhoͤhet. Duawviln Catal. pag. 223. no. 434. Une gran de Vis, blanche, nuèe de fauve, à orbes charges de ſtries cireulaires très fines, don une tres fäillante _ en vive arrete, à pas des orbes formant avee leurs voifins des angles ren- trans, et à bouche presque ronde, esfpece que Pon connoit fous le nom de Vis de Preſſoir. ö Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 559. pag. 766. Edit. 12. no. 642. pag. 1239. Turbo acutangulus tefta turrita, anfractibus carina unica majore acuta. Mus. Reg. VIr. no. 358. pag. 66 1. Teſta terebrae et turbini duplicato fi- millima, at inſignita ſtriis aliquot, quarum unica in medio N major et acuta. Apertura rotundata. Color cornu. Ta bart d’Herbigny. Vol. 3. pag. 458. Vis de Prefloir. Strombus craf- ſus, una ſtria eminente et acuta in medio ſpirarum diſtinctus. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 366. Turbo acutangulus. Die Scharf⸗ ribbe. Teſta turrita anfractuum carina unica majore acuta. Die ſcharfgewundene ſpitzwinkelicht gebildete einfache Trommelſchrau⸗ be unterſcheidet fi von vielen andern ganz nahe mit ihr verwandten Gat⸗ tungen, durch ihre ſcharfe Ribbe und Kante, welche unter den übrigen fei⸗ neren Streifen der Schale auf der Mitte einer jeden Woͤlbung ſehr merk⸗ lich heraustritt. Dieſer ſcharfe Streif wird vom Liſter ſtria acuta, vom Gualtieri cofta acuta, vom Klein torus, der Stab (quemadmodum annu- lus eraffus rotundus in columnis) vom Leßer der Gürtel, vom Prof. Muͤl⸗ ler der erhoͤhete Wulſt, die ſcharfe Ribbe, vom Herrn von Born der Queerkiel genannt. In der bey uns abgebildeten Figur hat dieſe Trom⸗ melſchraube nur 12 biß 13 Stockwerke. Man findet aber zum oͤftern ſol⸗ che vielfach umwundene Stuͤcke, bey welchen man weit mehrere Kammern und Windungen zaͤhlen kann. Jedoch beym Aufſchleifen offenbaret es ſich , daß viele derſelben verwachſen, verſchloſſen und folglich unbewohnbar ſind. So viele ich deren auch aufſchleifen laſſen, ſo kann ich mich doch nicht rühmen, eine einzige aufgeſchliffene dieſer Art zu beſitzen, die lauter offene Kammern haͤtte. Die letzteren ſind immer verwachſen und verſchloſſen \ un Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung. etc. 251 und vieileicht noch nie offen geweſen. Von der aͤuſſern ſcharfen Kante ih⸗ res Ruͤckens iſt innerlich keine Spur zu finden. Linne glaubt in ihrer Farbe etwas hornartiges zu erblicken. Sie kommen haufenweiſe zu uns von un Tranquebarifchen Ufern. Tab. 151. Fig. 1414. In mufeo noſtro. mti 18· 141. Die doppelt ſcharf umwundene Trommelſchraube. ö Turbo duplicatus, duplici eingulo valde acuto eircumeinctus. Torculum. Gall, Vis de preſſoir. Belg. de geribde Trommelschroeff. Liſter Hift. Angl. Animal. tab. 3. fig. 7. pag. 160. Buccinum craffum. In fingulis ſpiris 1 acutae ſtriae ne certe in tribus ſuperioribus fpi- ris maxime conſpicuae. Spirae ex propertione paulatim minuuntur, et ele- gantem admodum figuram pyramidalem formant. Rariſſima teſta; at aliquo- ties illam redemi a piſcatoribus littoris. 1 > 5 in alto mari naſei videtur. Bonanni Recreat, no. 114. pag. 127. 5 5 Muf. Kircher. no. 114. pag. 456. Tuba dicitur ob longitudinem hie turbo colore oſſeo. Diſtinguuntur in tres veluti partes ejus orbes a dupli- ci ſubuculari, qui a baſi usque ad mucronem ſpirarum ductus proſequitur. In Perſico mari ſed raro invenitur. Gualtieri tab. 58. fig. e. Turbo integer, vulgaris, craſſus, 1 in medio anfractuum coſta duplici acuta diſtinctus, albidus. Klein meth. offrac. $. 74. no. c. pag. ag. Strombus cochloides ſpiris toro- fis. Aftragaloides ſuper toris. Spitze Schraubſchnecke, mit Ringen über den Staͤben gedrehet. i 5 Lee teftaceoth. F. Sr. lit. mmm. pag. 226. Eine Schraubenſchnecke, die weiſſe Trompete genannt. An jedem Gewinde laͤuft ein zweyfacher Gürtel herum. Sie wird felten gefunden. Sebae thefaurus tab. 6. fig. 7. 8. Strombus hic profunde liratus eſt duo- busque annulis acute prominulis, qui ſuper ſpiras usque ad extremum ca- pitale excurrunt, praeditus. Craſſa admodum et ponderoſa eſt haec concha admodum rara, in mari mediterraneo reperiunda. Color eſt * cinereus, et glaciei inftar fplendens. Davila 952 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mändung. etc. Davila Catal. pag. 223. no. 435. Vis de prefloir. Au deſſus de la gran- de arrete, qui forme la ſommitè de chaque orbe, on y en remarque une ſeconde un peu moins forte, laiſſant entr’elle et l’autre.une large cannelure. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10, no. 560. pag. 766. Edit. 12. no. 643. pag. ı239. Turbo ale te- ſta turrita anfractibus carinis duabus acutis. Habitat in Oceano Europaeo. Aal,. Reg. Vir. no. 359. pag. 662. Structura terebrae, ſed brevior, eraſſior, color albus. Anfractuum cinguli feu coſtae tantum 2 ‚obtufiores. Favart Ben Dict. Vol. 3. pag. 458. Vis de Prefloir. Strombus eraſſus ponderoſus quindecim ſpiris partim oblique et gradatim complanatis, minutiſſime ſtriatis; ſtria dupliei eminente in medio ſpirarum diftinetus; aper- tura ſubrotunda, integra; colore fulvo livido, ſtrombi torculi nomine do- natus. a v. Borns Index Muſ. Caeſ. pag. 366. Die Doppelribbe. Turbo dupli- catus. Teſta turrita anfractuum carinis duabus acutis. 0 Muf: Gronovianum pag. 127. no. 1351. Geribde Baum BZ Gronov, Zoopbyl. fafc. III. no. 1526 und 1527. 7 Wer jemals die Schraube einer Weinpreſſe, oder die eiſernen Schrau⸗ ben einer Tuchpreße geſehen, der wird bey der Figur und Form unſerer jetzt zu beſchreibenden Schnecke ſehr viel gleichfoͤrmiges antreffen, und da⸗ her den Namen Preßſchraube, (Vis de preſſoir) welchen ihr die Franzoſen ertheilen und wegen ihrer ſchraubenfoͤrmigen Geſtalt beyzulegen pflegen, ſehr adaequat und angemeſſen finden. Weil bey dieſer Schraube zween ſcharfe Streife — davon doch aber der zweyte nicht ganz ſo ſcharf wie der erſte iſt, (welches auch Davila ganz richtig anmerket, wenn er ſpricht la feconde eſt un peu moins forte) auf dem Ruͤcken jeder Woͤlbung hervor ragen, ſo wird ſie vom Linne turbo duplicatus und von den Hollaͤndern die doppelte Trommelſchraube genannt. Liſter belehret uns, ſie werde in Eu⸗ ropaͤiſchen Gewaͤſſern gefunden. Seba behauptet, ſie wohne in der Mit⸗ tellaͤndiſchen See. Bonanni und Leßer geben ihr die Perſiſchen Meere zum Vaterlande. Alle jetzt angeführte Conchyliologen verſichern es eine hellig und mit einem Munde, daß ſie ſehr rar ſey Gamocum rara eſt ſchreibt Seba, und Liſter behauptet es in teſta rarifima) In den vorigen Zeiten 15 ie Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung. etc. 253 fie einigen Sammlern vermuthlich ſehr rar geweſen, in jenen vorhin ge nannten Meeren und Gewaͤſſern mag fie vielleicht noch rar zu finden ſeyn. Hier zu Lande iſt es wuͤrklich eine der gemeinſten und bekannteſten Schnecken, die in groſſer Anzahl von der Kuͤſte Coromandel mit unſern Oſtindienfah⸗ rern hieher gebracht wird. Ich beſitze Stücken von ſehr anſehnlicher Groͤf⸗ fe, die 14 biß 16 mal gewunden, biß an die 6 Zoll lang und beym erſten Umlauf in der ganzen Rundung, (ich rede alſo nicht bloß vom Durchſchnitt) uͤber 3 Zoll haben. Mein liebſter Spengler hat in ſeiner weit beſſeren und vollſtaͤndigeren Conchylien Sammlung noch weit groͤſſere und anſehnlichere Stuͤcke. Ihr Farbenkleid it etwas verſchieden, nach dem Seegrunde und Boden, darauf fie leben. Einige find fleiſchfarbig, andere hornar⸗ fig gelb und innerlich dunkelbraun, noch andere innerlich und aͤuſſer⸗ lich blaͤulich und violetfarbig / auch bekommen wir oft ſolche Stuͤcke, die mit dunkelgelben Bändern, welche eine gute Politur und ſchoͤnen Glanz anneh⸗ men, (wenn man ſie nemlich ſcharf und biß zum heiß werden mit Bürften reibet) ganz artig umwunden find. Wer ihren innern Bau und Schrau⸗ bengang beym Gehaͤuſe aufs deutlichſte erkennen will, der muß die aͤuſſeren Bedeckungen ihrer Gänge, Kammern und Windungen rund umher entbloͤſ⸗ ſen und abfeilen, und beym feilen nicht zuerſt unten beym groͤſten und dick⸗ ſten Ende, ſondern beym duͤnneſten und ſpitzigſten Ende anfangen, weil auf ſolche Weiſe das Zerbrechen am erſten vermieden wird. Ich habe ſie auch wohl von beyden Seiten, von vorne und von hinten abgeſchliffen und dadurch ein wunderbares Profil erhalten. Wozu mag nun wohl der einfach ſcharf umwundenen T rommelſchraube ihr ſcharfer einfacher Streif? wozu dieſer doppelt ſcharf umwundenen ihr ſcharfer doppelter Streif? wozu moͤgen endlich allen anderen Trommelſchrauben die vielen Streifen dienen, damit fie umwunden find? Sie koͤnnen doch nicht ganz ohne Abſt cht und Urſache da ſeyn. Sie muͤſſen doch wohl dem Bewohner einigen Nutzen und Vortheil bringen. Allein wer iſt fo weiſe, daß er alle Abſichten 88 Schoͤpfers mit Gewißheit errathen koͤnne? Conchylien Cabinet IV. Band. K Tab. Tab. 151. Fig. 14 15= 141% 254 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc, Tab. 15 1. Fig. 1415 biß 1419. In muſeo noſtro. Die eigentliche Trommelſchraube. Der einfache Wegweiſer. Der Bohrer. Das Einhorn. Turbo tympanorum. Tympanotonos. Terebra; gyris corivexis Ariatis, coloris aliquando caftanei; aliquando albi. Cippus viarum ſimplex. Unicornu: monoceros. Gall: Aiguille faite en Vis de Tambour. Belg. 8 Trommelſehroef. 5 Tab. Columinae Agilot. pag. 53. 55. fig. 2. Te five buceinum MoneoAenmroy Par vum. Liter Hiſt. Conchi l. tab. soo. fig. 54. Buccinum ſtriatum. Cochlea alba denſe et acute ſtriata. In der Beyſchrift wird noch das Mu. Petiverianum’ no. 738: angefuͤhret, und dieß gemeldet, dieſe Schnecke komme ex Ind. Orient. und aus Bat. Dieſe Beyſchrift iſt ohne Zweifel aus der Feder des Petivers gefloſſen. Denn in feinem Mufeo ſtehen pag. 70. no, 738. bey N einer gleichen Figur dieſe Worte: Unicornubatavicum ſex ftriis fingulis orbi- bus donatum. E Batavia Indiae Orient. tab. 590. fig. 55; Coca ex fuſco rufeſcens denſe et leviter ſtriata. N Lifter. Hiſi. Animal. Angl. pag. 16 1. fig. 8. Buceinum tenus denfe ſtriatum 12 minimum ſpiris donatum. Bonanin Recreat. fig: 115. pag. 127. f Muf.- Kircher. fig. f 15. Pag. 456. Turbo elegans fexdecim et aliquan- do viginti fpiris finitur, mueronem habet mira proportione valde äcumina- tum; colore eft eburneo, et cochleatis criſpis corrugatur. it. Recreat. fig. 23. Pag. 116. Levis teſtae turbo in Mari Adriati- co frequens, fabtilifimis erenis eriſpatus; colofe lapidis Tiburtini, tribus fupra decem orbibus, licet mole parvus, extenditur. Petiv. Amboin. tab. XIII. fig. 18. Tamboers Peg. Rumpb. tab. 30. fig. M. Strombus Tympanorum. Tympanotonos. Langii meth. pag. 47. Turbo integer vulgaris ſtriatus. Leſſers teſtaceoth. F. sı. lit. yyy. pag. 228. Der geſtreifte Trommel⸗ kloͤpfel — hat bißweilen 16 auch wohl 20 Gewinde / welche rundum ſtark geſtreifet ſind. Cunaſtieri * Das Gef echt der Schraubenſchn mit runder Muͤndung. etc, 255 Gualtieritab. 58. fig. A. Turbo integer vulgaris maximus, denſiſſime ſtriatus, triginta cireiter ſpiris elongatus, fuſeus. Dargenville tab. XI, lit. D. Buccinum , eraſſis toris ſubalbidis et fulvis decoratus, On voit à la lettre Dune Vis de couleur fauye, et compof&e de differentes pointes rondes toutes rayees, qui vont toujours en diminuant, jusqu’a une pointe fort aigu&. Zoomorphofe.tab. IV. fig. f. Acdanſon Hift. du Senegal. Pl. 10. fig. . Le Ligar. Les coquillages vi- vent enfonces dans les ſables. L’ouverture eſt exactement ronde ou orbicu- lafre. Jai vu animal a la yerité, mais fans avoir le tems de P examiner, Knorrs Vergnügen der Augen. tom. I. tab. g. fig. s. Die lange elfen⸗ beinerne Schraube mit baͤuchiger Windung. 2 Sebae thef. tab. 56. fig. ı2. 18. 25.32. 40. Tympanotoni. Ginanni Opere Poftume. tom. 2. tab. s. fig. 53. Turbo non roftrato. Davila Catal. pag. 223. no. 432. Aiguille des Indes de plus d’ un demi pied de long, marron s’eclairciflant de plus en plus depuis le bas; jusqu’a la clavicule qui eſt blanche, 4 frente quatre orbes bombes, charges chacun de fix ſtries ſeparèes par de profondes cannelures, et à bouche presque ronde, nommee par Seba Aiguille, faite en Vis de Tambour. cf. no. 433. Aiguille - de vingt trois orbes ſeulement. Linnaei Si. Edit 10. no. 562. pag. 766. Fauna Suec. no. 2121. pag. 525. Color corneus, teſta terebri formi, ſingula fpira quinque fi ſuleis fpiraliter exarata, apertura orbiculari. Ot. Nat. Edit. 12. no. 645. pag. 1239. Terebra, turbo „ tefta turri- ta, anfractibus carinis fex acutis. Habitat in Oceano Europaeo. Mils. Reg. VIric. no. 360, pag. 662. Terebra, turbo, tefta turri- ta. Tefta fpithamala, eraſſitie pollicis, acuminata in turrim , pallide teſta- cea, ſeu ungulina. Anfractus 20 ſeu 30 exarati coſtis 7 acutis longitudina- 0 interſtitiis obtufis. Apertura rotundata. Labium interius adnatum, obſoletum. ; Fawart d Herbigny Diet, Vol, 3. pag. 457. Vis a Tambour. Strombus viginti quatuor vel triginta cireiter ſpiris conyexis ftriatis et denfe canalicu- - latis compoſitus, ore fimplici ſubrotundo, et toto colore caſtaneo vel fuſeo; ſtrombus tympanorum appellatus. Toute ſurface exterieure eſt brune, ou d’une couleur marron, qui s’eclaireit de plus en plus jusqu'au fommet. L' ouverture eft e ronde ſimple entiere, En fans canal, ou en ure. n 2 ette 256 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. Cette Vis peut avoir jusqu'a fix pouces de longueur: elle vient des mers des Indes Orientales et Occidentales. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 368. Die Trommelſchraube. Teſta tur- rita anfractuum carinis ſex acutis. Regenfufs. tom: a. tab. 12. fig. 57. Da ich aus 24 Buͤchern die Anmerkungen der Conchyliologen von der Trommelſchraube herausgezogen und hier vorangeſetzet, ſo wird man mei⸗ ner Zuſaͤtze deſto eher entrathen koͤnnen. Das thurmföoͤrmige, ſpitzig zu⸗ laufende, auf jeder Windung rund gewoͤlbte, vielfach mit Streifen um⸗ wundene Gebaͤude dieſer merkwuͤrdigen Schnecke faͤllt ſogleich einem jeden nur etwas aufmerkſamen Beobachter ins Auge. Wie ſchlangen und wurm⸗ foͤrmig muß nun nicht der Bewohner dieſes vielkammerichten Gehaͤuſes ſei⸗ nen Leib formen, ausdehnen und ausſtrecken koͤnnen, wenn er alle Win⸗ dungen biß zur hoͤchſten und aͤuſſerſten Spitze, oder auch nur die meiſten, mit den fleiſchigten Theilen ſeines Coͤrpers ausfuͤllen ſoll. Die eigentliche Anzahl der Stockwerke dieſer Schnecke wird von den Schriftſtellern ſehr verſchiedentlich angegeben, je nachdem ſie ihre Trom⸗ melſchrauben aus Europaͤiſchen oder aus Africaniſchen und Americaniſchen Gewaͤſſern oder aus den entfernteſten Oſtindiſchen Meeren erhalten; je nachdem ſie die feinere und feinſte oder die groͤbere Art derſelben beſchrei⸗ ben, und endlich je nachdem ihre Exemplare nahe beym Seeufer aus dem Sande, dahinein ſie ſich tief einzugraben pflegen aufgeſucht, oder dahin aus der tiefen See bey einem ſtarken Orkan — der fuͤr Sammler oftmals ſehr vortheilhaft iſt — herzugefuͤhret worden. — Bonanni und Leßer geben ihr nur 16 biß 20 Umlaͤufe. Gualtieri und Linne reden ſchon von mehreren und gehen biß auf 30. Davila bezeuget es in ſeinem großen Ca⸗ binette, (welches Adanſon fuͤrs Beſte ausgibt, ſo je eine Privatperſon gehabt Ce Cabinet ſchreibt er als Cenfeur Royal in feiner Approbation zum Druck — ef vrai ſemblablement le plus riche qu aucun Particulier ait encore form — ich halte aber das Spengleriſche Cabinet in Conchylien für weit reicher, anſehnlicher und vollſtaͤndiger) ein Stuͤck von 36 Win⸗ dungen aus den Orientaliſchen Gewaͤſſern gehabt zu haben, welches da⸗ bey über einen halben Schuh bang e Ich habe in meiner e ung Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc, 257 lung ein paar auserleſene Stuͤcke dieſer groͤſten und feinſten Orientaliſchen aus den Chineſiſchen Meeren daherſtammenden Gattung, davon das eine an die 6 Zoll lang iſt, es hat aber nur 26 Kammern. Jedoch ſo ſpitzig es auch dabey zulaͤuft, ſo ſcheinet es mir dennoch einige daruͤber gehabt und auf ſeiner weiten Reiſe nach Europa oder ſchon in Indien verlohren zu ha⸗ ben. Die Zahl der ſcharfen Streifen, welche uͤber alle Woͤlbungen bin überlaufen, wird auch ſehr ungleich beſtimmet. Linne giebt jeder Windung in feiner Fauna 5 Furchen und alſo auch 5 ſcharfe Kanten. (Eingula ſpira quinque fuleis fpiraliter exarata) Davila findet bey der ſeinigen 6 ſcharfe Streifen und darneben tiefe Furchen. (Cbacun orbe a fix ſtries ſeparèes par de profondes cannelures) Linne redet im Muſ. der Koͤniginn von Schwe⸗ den ſchon von ſieben Ribben, ſo dieſe Schnecke auf jedem Umlaufe habe; (anfractus exarati feptem coſtis acutis) Gualtieri erblicket noch weit mehrere weil er es frey heraus bekennet, dieſer turbo ſey denfiflime ſtriatus. Wol⸗ te man alle kleineren Streifen, welche zwiſchen den groͤſſeren befindlich ſind, mitzaͤhlen, fo wurde erſt eine ziemlich große Anzahl herauskommen. Das heißen nun überhaupt eigentliche Trommelſchrauben, welche mit 5. 6. ſieben und mehreren Streifen auf jeder Windung umzingelt und um: wunden ſind, und uͤbrigens die gleiche Form der Trommelſchrauben haben. Wozu brauchet doch wohl der Bewohner dieſer Schnecke eine ſo große Anzahl von Kammern und Windungen? Etwa zu Retiraden und Schlupf⸗ winkeln, um ſich dahinein zu feiner Rettung und Sicherheit bey den An: laͤufen gewiſſer ſeinem Leben nachſtellenden Feinde, die ihm aber ſo weit und tief hinein nicht folgen koͤnnen und duͤrfen, zuruͤckzuziehen? Und wozu nuͤtzet ihm ein ſo kleiner Cirkulrunder hornartiger Deckel, der ſeine Mund⸗ oͤfnung nicht biß zur Hälfte bedecket noch verſchlieſſet? Vielleicht dazu, um durch die Groͤße des Deckels bey der geſchwinden Retirade nicht gehindert noch aufgehalten zu werden. — Etwa dazu um dieſen kleinen Deckel de⸗ ſto fuͤglicher beym Zuruͤckzuge in die inneren engeren Kammern mitnehmen und dadurch — wenn es biß aufs aͤuſſerſte gekommen, wenigſtens noch dem Eingang zu den hoͤheren und kleineren ja kleinſten Stockwerken verſchlieſ⸗ ſen zu konnen — Doch dieß ſind alles nur Wahrſcheinlichkeiten und Muth⸗ maſſungen/ die ich niemanden als ausgemachte Wahrheiten aufdringe. BEI Er In 258 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc, In Abſicht des Farbenkleides giebt es endlich auch noch unter dieſen Schnecken eine ſehr merkliche Verſchiedenheit. Friſche unverdorbene Stuͤ⸗ cke haben gemeiniglich — wie fig. 1415 und 1417 eine ſchoͤne Caſtanienbrau⸗ ne Farbe, die aber gegen die Spitze zu immer ſchwaͤcher / lichter und heller wird. Ganz weiſſe dem Elfe fenbein gleichende Stücke, dergleichen bey fig. 1416, und 1418 vorkommen / find die gemeinſten und gewoͤhnlichſten. Da die duͤnne Spitze ſo zerbrechlich, ihre Caſtanienbraune Farbe fo vergaͤnglich/ und die Muͤndungslippe fo fein und zärtlich iſt, fo muͤſſen ſolche Stucke vorzuͤglich hochgeachtet werden, die ſchon mehr als 20 Gaͤnge und Umlaͤufe haben, deren Spitze unverſehrt, deren Farbe unperbleicht, deren Min dung unbeſchaͤdiget, deren Herkunft aus Oſtindien iſt. Denn in den Chi⸗ neſiſchen Gewaͤſſern werden die ſchoͤnſten, laͤn gſten/ feinſten und ene ſten Stuͤcke dieſer Gattung gefunden. Tab. 15 1. Fig, 1420 und 1421. Dieſe Figur fol das Operculum oder den Deckel der Trommelſchrau⸗ be vorſtellen. Es iſt aber vielmehr der Deckel von der Elſterſchnecke/ ſo beym Linne turbo pica heiſſet. Der Deckel vom turbo acutangulus — du- plicatus und terebra iſt nicht groͤſſer als ein ſilberner Pfenning und dabey faſt Pech und kohlſchwarz. — Er iſt weit kleiner — wie ſolches ſchon oben erinnert worden — als die Mundöfnung feiner Schnecke „daher ſie durch ihn nicht verſchloſſen werden kann. Man findet ihn abgebildet in des Dargenville Zoomorphoſe tab. 4. fig F. „ L'opercule eſt extremement rond de couleur brüne et nacrèe. Er gleichet vollkommen jenem Deckel, wel⸗ chen Adanſon tab. 10. fig. 1. bey Popel vorſtellet, und alſo beſchreibet „Oper- „eule eſt exactement orbiculaire, cartilagineux, fort mince „ brun trans- „Parante et marquè de cing fillons 1 concentriques. Comme cet „operculie eſt beaueoup plus petit que l’ouverture de la Coquille il rentre „eonſiderablement en dedans lorsque l’animal s ’y renferme. ,, Wer einmehe, rers von dieſem Deckel nachleſen will, den verweiſe ich noch auf den V Theil des für die Liebhaber der Conchyliologie ungemein brauchbaren Journals des verdienſtvollen Herrn Paſtor Schroͤters pag. 455 und 485. no. 57 und ss. Tab. Das Geſchlecht der Schräubenfchn. mit runder Muͤndung etc. 259 Tab. 152. Fig. 1422. In muſeo noſtro. Die marmorirte Schraubenſchnecke. Turbo marmoratus; teſta turrita; transverſim multoties fed leviter tantum ſtriata, ore ſubrotundo, anfractibus 12 et 14 planiusculis, ex albo rufo et fuſeo marmoratis. Bonanni Recreat. nos 117. pag. 127. Mus. Kircher. no. 117. pag. 456. Turbo inſtar helicis ferreae, notu- lis rufis ſignatus, duodecim Br productus. Dicitur ob longitudinem filtu- la mufica: Klein meth. oftrac; 9. 74. no. C. 2. à. Helix : acuta. Spitz⸗ Schraube, notulis rufis fignata. ö N Gualtieri 1 58. Lit. E. Turbo integer vulgaris ; ſpiris g gradatim com planatis, friis minutiſſimis cir 5 ex albo et rofeo eleganter variegatus. Nuoro Vergnuͤgen der Augen. tom. 2. tab. 27. fig. 1. wo eine aufge⸗ ſchliffene dieſer Art vorgeſtellet wird. it. tom. 6. tab. as. fig. 2. Die achatne Trommelſchraube. Sebae thes. tab. 56. fig. 26. 31. 334 34. Dawila Cat. pag. 224. no. 436. Vis marbree de brun, de blanc et de fauve roux, A ſtries circulaires grofles et fines, à revolutions de fpires applaties et ſeparèes par un leger Allen‘ a bouche presque ronde. Linnaei Siem Naturae Edit. 10. no, 557. Pag. 7662 Muf. Reg. Vir. no. 356. pag. 660, ; Edit. 12. no, 640. pag. 1239? Turbo imbriea. tus, teſta turrita anfractibus deorfum imbricatis? Habitat in Jamaica. Teſta griſea, anfractus 18, vix ſtriati, inferiore latere gibboſiores inde quafi extra ſuperiorem imbricati. 5 v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 365. Die bunte Schraube. Die Ges winde der gethuͤrmten Schale ſind niederwaͤrts ziegelfoͤrmig gefalten. . Die Gaͤnge und Stockwerke dieſer bunten marmorirten Schrauben⸗ ſchnecke ſind nicht gewoͤlbet und gerundet, ſondern platt, eben und nieder⸗ waͤrts gebogen. Sie gleichen einem plano inclinato. Feine Streifen lau⸗ fen in Menge um fie herum. Man zaͤhlet an ihrem thurmfoͤrmigen Ge baͤude 12 14 und nach dem Linne biß 18 Windungen — welche innerlich wie Tab. 182. Fig,. 1422. 260 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung eto. wie alle vorhin beſchriebene Arten der Trommelſchrauben, keinen geraden Spindelpfeiler, ſondern an deſſen Stelle einen ſonderbaren ſchnecken⸗ foͤrmigen Gang haben, deſſen wunderbare Structur ſich an aufgeſchliffenen Stuͤcken mit einem Blicke beſſer ſehen, als mit der Feder hinlaͤnglich be⸗ ſchreiben läſſet. Dieſe marmorirte Schraube iſt nach ihrer Farbe im Grunde weißlich, und wird hernach durch braunrothe oder braunbunte Flecken marmoriret. Sie wird vielmals über 4 Zoll lang und koͤmmt aus Weſtindien. 5 Linne iſt zweifelhaft, ob dieſe und alle zuvor auch von uns beſchriehe⸗ ne Arten der Schraubenſchnecken fuͤr bloße Varietaͤten oder fuͤr an⸗ . dere Gattungen anzuſehen find. Varietates an diſtinctae fpeeies di- cendae vix dicam, Muſ. Reg. VIr. no. 356. pag. 66. | Tab. 188. Tab. 152. Fig, 1423. In muſeo noſtro. Fig. 1423 4 Die Heine ausgekehlte Marmorſchraube. Die Holzſchraube. Xylohelix. Turbo marmoreus minor in unaque fpira qua- N excavatus. Belg. gevoorende Trommelschroeft. Bonte Trommelschroefje, Gal, Vis de tambour bariolee, Bonanni Recreat. no. 112. pag. 126. Muf: Kircher. no. 112. pag. 456. Turbo albus venulis rubris aut xu- fis diſeriminatus. Spiras habet inſtar helieis ferreae, quae lignis inferitur. Klein meth. oftr. F. 74. C. I. a. pag. 29. Cochloides ſpiris echinofis (aus Viertelſtaͤben gedrehet) ſimplieibus. Xylohelix. Cochlea lignorum, propter ſpiras ejusmodi cochleae ſimiles, apice obtuſo. | Sebae thef. tab. 56. fig. 30. 37. 38. | Leſſers teitaceoth. F. 51. litt. III. pag. 226. Die Gewinde haben bey dieſer Schraubenſchnecken eine Hohlkehle wie ein Nagelbohrer, daher ſie auch von einigen der Nagelbohrer genannt wird. 3 Knorrs Vergnuͤgen der Augen. tom. 6. tab. 16, fig. 3. Im Linngifchen Haturfsftem nennet Prof. Müller dieß im Knorr vorgeſtellte Stuͤck die Aderſchraube. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 563. pag. 767. | Edit. 1a. no. 646. pag. 1240? Turbo variegatus anfra- ctibus planiusculis ſtriis ſeptem obſoletis? f 8 Zwiſchen Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. 267 Zwiſchen dieſer und der kurz zuvor beſchriebenen Schraube iſt der Un⸗ terſchied nicht ſonderlich groß. Beyde ſind rothbraun marmoriret. Bey⸗ de haben gemeiniglich 12 biß 14 Windungen. Beyde Arten kommen auch meines Wiſſens aus einerley Weltmeeren daher. Denn beyde Arten wer⸗ den ſowohl an der Kuͤſte Guinea und in Weſtindien gefunden. Aber die jetzige Art iſt immer merklich kleiner — hienach farbenreicher — ihre Streifen ſind erhobener, und es iſt als waͤren ſie in der Mitte durch eine Hohlkehle ausgehoͤhlet worden. Solte dieſe Schraube würklich turbo Va- riegatus Linnaei ſeyn? Dieß behauptet 1. Der Prof Müller (el. feine Ausgabe des Linnäiſchen Naturſyſt. pag. 358. no. 646.) 5 5 2̃. Der Herr Pat. Schröter in feiner Linnaͤiſchen Synonymie übers Knorriſche Conchylienwerk (ck. feines Journals tom. IV. pag. 309, no. 8. f Der ſeel. Martini in ſeinen Beyſchriften, die er der 12 Edit, des Lin⸗ naͤiſchen Naturſyſt. beygefuget. Allein ich habe dennoch hievon keine voͤl lige Ueberzeugung und Gewißheit Der Turbo variegatus ſoll ja ſeptem ſtrias obfoletas auf jeder Windung haben — dergleichen würden ſich beym vorigen Turbo, der imbricatus geheiſſen und wohl eben ſo gut variegatus ſeyn und heiſſen kann — weit eher finden laſſen. Bey dem jetzigen ſind wohl einige erhobene Streifen, aber keine fieben zu finden. Ich habe, weil es mir bey dieſem und dem vorigen Stuͤcke an der Gewißheit fehlet oben bey der Eitation des Linnaͤiſchen Naturſyſtems ein Fragezeichen gemacht, welches ich allemahl ſolchen Allegaten beyſetzen werde, bey welchen ich ungewiß und zweifelhaft bin. Selbſt Linne pflegt hin und wieder ſolche Fragezeichen als Merkzeichen ſeiner Zweifel und Ungewißheit beyzuſetzen. Ich bitte denn auch mit mir als einem ehrlichen Zweifler Gedult zu haben. Ich ſtre⸗ be, wie in ändern Kenntniſſen, alſo auch in der richtigen Anfuͤhrung Linnaͤiſcher Namen, nach Gewißheit und Ueberzeugung, und N nicht ruhen / biß ich je erhalten. N Conchylien⸗Cabinet IV. Band. f LI 1 0 % Tab. Tab. 752. Fig: 1424. 262 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc, Tab. 152. Fig. 1424. f i Die ſtark geribte mit Hohlkehlen umgebene Elfenbeinſchraube. Turbo acute coſtatus, excavatus, trochiloſus eburneus. Fig. 1424. Die ſchwaͤcher geribte, aber mehr geſtreifte Elfenbeinſchraube. Turbo leviter coſtatus, ſed denfe ſtriatus, eburneus. Helg. fyn geribde Trommelftok, Liſter Hiftor. Conchyl. tab. 591. fig. ss. Cochlea alba medio quocun- que orbe late excavato. | N Klein meth. oſtrac. H. 74. pag. 30. a.a. Sagitta. Cochloides ſpiris tro- chilofis carminatis. Strombus excavatus in medio cujusque orbis, albidus. Bonanni Recreat: fig. 113. pag. 126. 1 55 Muf. Kircher. fig. 113. pag. 456. Turbo eburneus, ſulco admo- dum profundo excavatus quem duo veluti cingula ſimul unita comitan- tur, vt in baſi columnae corinthiae ad ornatum componuntur ab Architectis. Dargenville tab. XI. fig. C. Toreulum ſuleo admodum profundo exca- vatum. Cette Vis eſt contournée de differentes fagons, formant deux rangs de vives arretes; avec des enfoncemens conſiderables, tels que ceux d'une Vis de preſſoir. Sa couleur eſt d un blanc tirant fur le jaune et rouge. Leſſers teſtuceoth. H. S1. lit. 222. pag. 228. Die weiſſe geſtreifte Schrau⸗ benſchnecke ‚fo auf jedem Gewinde in der Mitte eine Hohlkehle hat. it. lit. VV. Pag. »28. Der geſtreifte Trommelklöp⸗ fel von duͤnner Schale wie angelaufen Elfenbein. f Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 561. pag. 786. f Edit. 12. no. 644. pag. 1239. Turbo exoletus, tefta turrita, anfractibus carinis duabus obtuſis diſtantibus. Habitat in Europa auſtrali. 8 Favart d Herbigny Di& Vol. 3. pag. 488. Vis de Preffoir, Dieſe Elfenbeinſchraube, deren Lange nur ein paar Zoll austraͤget, koͤmmt nur ſelten vor, und wenn man ſie endlich einmal zu erhalten das Gluͤck hat: ſo iſt gemeiniglich die Muͤndung verletzet und die Spitze abge⸗ brochen. Jeder Umlauf hat in der Mitte eine tiefe Hohlkehle, und an den beyden Seiten derſelben ſtark hervortretende Ribben oder Guͤrtel, welche doppelte Kanten ſich um alle Stockwerke biß zur Spitze hinaufwinden, und N f ihr Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc, 263 ihr dadurch ein völlig ſchraubenfoͤrmiges Anſehen geben. In welchen Mee⸗ ren ſie ihren Wohnort und Aufenthalt habe, weiß ich mit keiner Gewiß⸗ Rat zu beſtimmen. Die andere hier vorgeſtellte Art, Wah bey den Hollaͤndern den Na⸗ men des fein geribten Trommelſtocks fuͤhret, hat keine ſolche erhabene Kanten und Nibben, als die vorhergehende. Sie wird aber dagegen mit deſto mehreren Streifen umwunden, deren einige etwas merklicher akk treten, als die andern. Sie koͤmmt von der Kuͤſte Guineg. f Tab, 152. Fig, 1426 und 1427. it 1430 und 1431. 1 Tab. 153. A 1432 und 1433. In mufeo Spengleriano 47. et noſtro. 1437. : . Tab, 153. Die ächte Wendeltreppe, 1 Turbo fcalaris. Buccinum ſealare verum. Cochlea fcalata cujus ſpirae ſcalarum more decurrunt, Le veritable efcalier, Gall Coquille faite en efcatier. Ital, Scalata, Angl, Royal. Stair-Cafe, Belg. de oprechte Wenteltrap. Rumph Amboin, tab, 4, fig. A. de rechte Wendeltrap, Valentyns Verbandl. fig. 101. pag. 64. Edit, Belg. De Wenteltrap op tvvederley vvyze, van boven en beneden, net na zyne groote geteekend, Edit. Germ. pag. 144. Die Wendeltreppe von 2 Seiten vorgeſtellet wie fie nemlich von oben und von unten anzuſehen iſt, und zwar nach ihrer na⸗ tuͤrlichen Größe. PDetivers Aquat. Amboin. tab. 2. fig. 9. Buceinum ſealare verum. Angl. Royal Sir Car Hehenſtreit. Mus. Richt, pag. 320. Buccinum ſealare Indiarum Orientalium praeſtantiſſimum. 6 Gualtieri tab. 10. fig. ZZ. Tubulus marinus regulariter intortus buccini formis: ita tubulus hic eſt incurvatus et intortus, ut ipfis ſuis ſpiris buceini corpus externe totaliter et elegantiflime referat; ſed nunguam ſpirae ita inter- nie commectuntur ut communem in circumwolutionibus habeant axem, fecundum te- 2 fta- 264 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung. etc ſtarum turbinatorum eſſentialem ſtructuram; connectuntur autem iſtae cir- cumvolutiones annulis quibusdam externe eminentibus Ele u in una- quaque ſpira difpofitis : candidiſſimus eft et rariſſimus. Klein meth. oſtr. F. 150. Sp. I. pag. 52. Scala genuina cujus ſpirae ventri- coſae non nifi per coftas longitudinales cchaerent. Nonnunquam soo, flor. Belg. carius aeftimatur. 1 Gersaint Catal. raiſ. pag. 193. no. 747. 5 f Leſſers teſtac. F. 51. Lit. ssss. pag. 232. Die wahre Wendel⸗Treppe - iſt überaus rar, hat ſieben Gewinde, die weit von einander ſtehen, wie an einem Korkzieher, daß man zwiſchen denſelben durchſehen kan. Sie iſt ſchoͤn mit Flecken bemahlet, daß es mit der Jeder nicht zu beſchreiben iſt. (Dieſe letztern Worte beweiſen es deutlich, daß der gute Leßer keine aͤchte Wendeltreppe jemals muß geſehen und gekannt haben.) Dargenville Tab. XI. lit. V. Turbo ſealaris Rumphbii albis filis ligatus. La Vis appellèe fealata par Rumphius, dont la ſtructure de contours reparés, par un petit jour eft remarquable. Cette Vis eſt digne par fa rarete d’etre decrite. On la nomme ſcalata. Sept fpirales coupent toute ſa figure pyra- midale, qui approche de celle d'un Minaret : la derniere revient en cornet vers ſa bouche ovale, dont elle forme le bourrelet. Ces fpirales font cou- pees par des cotesminces faillantes et très blanches, fur un fond plus fale; elles| font feparces les unes des autres d’une maniere aſſez fenfible , fur tout celle den bas, dont les dernieres cotes fe reuniſſent en un point vers le bord de ſa bouche. Ce font des anneaux ou des Cordelettes detachees, qui ont toujours une liaifon avec le fond de la coquille — — Ilfaut que la rcalata ait plus d'un pouce de haut, pour etre reputce belle. Knorrs Vergnügen tom. IV. tab. 20. fig. 2. 3. Eine ſehr ſchoͤne mit ih⸗ ren natuͤrlichen Farben beſtens gezierte ächte Wendeltreppe, die aber das ſelbſt dennoch hoͤchſt ungerechter Weiſe für eine Baſtart⸗Wendeltreppe aus; geſchrieen wird. Tom. V. tab. 23. fig. 1. wird eine weit gröffere vorgeſtellet⸗ und dabey das harte Urtheil fo über die vorige vom Autore war gefaͤllet worden, zuruͤck genommen. ch auch tab. 24. fig. 6. : Davila Catal. pag. os. no. 535. Un tuyau de mer des Indes de la plus de raretè de couleur blanche, auquel fon reſſemblence avec un Escalier a fait donner le nom Italien de Scalata. C'eſt un tuyau contournè regulierement en Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. etc. 265 en fpirale de huit orbes, qui fe ſurmontent les uns les autres en forme de vis conique, et donc les plus bas revient en cornet former une bouche ovale. Il eſt revetu exterieurement et a diſtance egale d’anneaux blancs ſaillans en vive arrete, fe 1 et partie fe. joignant d’orbe en orbe, et laiſſant entre deux un orbe à Pautre de jours, a raiſon de neuf par orbe, à com- mencer de la bouche meme, que le premier borde. Il a deux e 55 haut. Linuaei Sy/t. Nat. Edit. 10. no. 548. pag. 764. g Escit. 12. no. 630. pag. 1237. Turbo fcalaris cancella- tus, teſta cancellata conica, anfractibus diſtantibus. Varietas turbinis clathri, ſed magnitudine, anfractibus omnino diſtantibus, folisque cingulis connexis differt, pretioſiſſimus artis perditae luxus. i | Muf, Reg. Fr. no. 351. pag. 658. Teſta pellucida, alba, laevis, anfractus 10 teretes, diſtantes totaliter, connexi eingulis mem- branaceis patentibus, in fafeias 7 oblique ie) ut anfractus toti ſpatio diſtantes appareant, ſolum faſciis longitudinalibus intertexti. Apertura fubrotundo-ovalis ore reflexo in cingulum. Pretioſa haec teſta differt a T. Clathro magnitudine et quod anfractus inter fe diftantes, ceterum fere ſola varietas. Spenglers 3. Kupfertafeln rarer Schnecken, tab. I. Iit. B. eine große aͤchte vollſtaͤndige Oſtindiſche Wendeltreppe. Dieſe iſt fuͤr Herrn Spenglers Rechnung Ao. 1762 auf der Baartiſchen Conchylien Auction in Holland fir 545 Gulden hollaͤndiſchen Geldes erkaufet worden. Da nun nach der. daſelbſt eingeführten Gewohnheit auf jeden Gulden auch noch ein Stuͤver Aufgeld bezahlet werden muͤſſen: ſo kann man leicht den Schluß machen, daß dieſe Wendeltreppe dem Herrn Spengler mit den Fracht⸗Poſt⸗ und andern Speeſen faſt biß an die soo Gulden Unkoſten verurſachet. Murray Fundamenta Teftaceologiae. tab. 1. fig. 2. Turbo ſcalaris, teſta cönica, anfractus cancellati, cingula membranacea oblique perpendicularia, diftantia, fpira acuta papillaris, apertura orbicularis , labium connatum, re- flexum. Hac fpecie optime character turbinis genericus qua aperturam per- ſpicitur. Tavart d Herbigny Vol. 3. pag. 296. Scalata ou coquille faite en eſcalier. Strombus totus albus, octo ſpiris rotundis ſeparatim contortis absque colu- mella, ſed innumeris coſtis vel annulis gradatim catenatis compoſitus; aper- tura vere rotunda vel ovata. La Scalata ſe trouve dans les mers de gran- 3 des 266 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung. ei. des Indes: on la peche en Aſie, dans Pisle de Batavia, ou elle fert dit-on de parures aux femmes, qui s’en fervent comme de pendants d’oreilles. In den Berlinifhen Sammlungen tom, 72. pag. 26 biß 28 hat Mar⸗ tini von der aͤchten Wendeltreppe umſtaͤndlich gehandelt. Paftor Schroͤters Journal für die Liebhaber der Conchyliol. tom. 2. pag. 440 enthaͤlt eine leſenswuͤrdige Geſchichte der aͤchten Wendeltreppe, die theils aus den vorgenannten Berliniſchen Sammlungen, theils durch den eigenen Fleiß und durch die groſſe Beleſenheit des Autoris noch weiter ver⸗ mehret worden. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 362. Turbo 1 teſta . ventricofo-conica, anfractibus diſtantibus, fafeiis engine membra- naceis intertextis, Regenfujstom. 2. tab. 5. Fig. 44. Sie wird daſelbſt von; verſchiede⸗ nen Seiten vorgeſtellet, nemlich von der Seite ihres Rückens, ihrer Muͤn⸗ dung und ihres Nabels. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat es freundſchaftlich übernoms men, die umſtaͤndliche Beſchreibung dieſer Königinn unter den Conchylien, ich meyne der Wendeltreppe, zu beſorgen. Daß ſelbſt Liſter, Bonanni, Seba, Leßer und viele andere, in der Conchyliologie hoͤchſtberuͤhmte Schriftſteller, keine aͤchte Wendeltreppe in ihren Sammlungen gehabt, erſiehet und erfaͤhret man aus ihren Verzeichniſſen. Deſto mehrere und gröffere beſitzt aber unſer Spengler. Er wird uns dahero bey feinen aus, gebreiteten conchyliologiſchen Kenntniſſen die beſten Nachrichten mitthei⸗ len koͤnnen. Hier ſtellt ſich dem forſchenden Auge ein merkwuͤrdiger Vorwurf der Bewunderung und des Erſtaunens, uͤber die Mannigfaltigkeit der Erfin⸗ dung, Schoͤnheit und Ordnung ſolcher Geſchoͤpfe dar, die, weil ſie von ihrem Urheber in den abgelegenſten Gegenden der Welt, und oͤf ters in den tiefſten Abgruͤnden des Meeres gepflanzt und gleichſam verſteckt worden, nur ſelten und wenigen Verehrern der Werke Gottes zu Geſichte gelang gen koͤnnen. Doch nicht der aufmerkſame Naturforſcher, der Kenner natuͤr⸗ licher und kuͤnſtlicher Seltenhejten iſt es allein, der bey dem Anblick eines ſolchen Wunders der Natur erſtaunt; auch der unachtſame, der gleichguͤl⸗ tige Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc. 267 tige Bewohner dieſer ſchoͤnen Erde, wird gerührt) und bewundert was er nie zu ſehen vermuthet / und fragt nach dem Künftler, deſſen Hände die: ſes Meiſterſtuͤck verfertigen koͤnnen? Die feinſte Materie, der herrlichſte Glanz, die duͤnnen und durchſich⸗ tigen Wände, die Zirkelfoͤrmig abgerundeten von einander abſtehenden und wieder mit Klammern verbundene Windungen, die in der Mitte eine weites und trichterfoͤrmiges Nabelloch bilden ꝛc. alles dieſes giebt dieſem Schalen Gehäufe fo viel vorzuͤgliches vor allen andern Conchylien, daß es niemals aufhoͤren wird eine wahre Zierde einer Conchylien⸗Sammlung zu ſeyn. Ob wir gleich hier in Daͤnemark, vermittelſt unſerer Etabliſſements auf der Küſte Coromandel, Beſitzer desjenigen Seeſtrandes find, wo dieſe ſeltne Schneckenart eben nicht ſo ſparſam als auf Ceylon faͤllt, wovon ſie ehemals allein durch die Haͤnde der Hollaͤnder zu hohen Preiſen zu uns ge⸗ langet, fo find doch immer wohl behaltene Stuͤcke, die ihren natürlichen Glanz, ihre volle Spitze und gegen 2 Zoll Länge haben, gar nicht allge⸗ mein und noch weniger wohlfeil, weil die ſproͤde und leicht zerbrechliche Schale nur gar zu ſelten unverſehrt aufgefiſcht wird. ö Mit vollem Rechte hat der feel. Martini dieſes Schalen Gehaͤuſe un. ter die rundmuͤndigen Schraubenſchnecken geſetzt. Der ſonderbare Einfall des Gualtieri, dieſe in der gröften Vollkommenheit eines regelmaͤſſigen Ver⸗ haͤltniſſes aller Theile gebauten Schnecke, in die Claſſe der beynahe regel⸗ loſen und alles Ebenmaas vermiſſenden Wurmroͤhren zu verſetzen, verdient keiner Zurechtweiſung, nur muß man ſich wundern wie ein Davila und ein Quettard, dieſe geübte Naturforſcher, eine fo unnatuͤrliche Verſetzung des ſchoͤnſten Prachtſtuͤckes ſo ſelaviſch nachahmen wollen? Letzterer in ſeiner den Pariſer Memoires von 1760 kinverleibten Abhandlung: „von der Aehn⸗ lichkeit der Corallen mit den wurmfoͤrmigen Meerroͤhren, und dieſer mit ‚nen Schalthieren, ſagt fo gar: es iſt gar kein Zweifel, daß dieſer vom Gualtieri vorgeftellte Meerkoͤrper (nemlich die aͤchte Wendeltreppe) eine wahre Wurmroͤhre iſt. Er gruͤndet ſeine Meynung auf dieſen unrichtigen Satz, daß die Schraubenſchnecken mit runder Muͤndung, worunter die Schriftſteller ehemals die aͤchte Wendeltreppe geſetzt, durchgehends mit ei⸗ ner Axe verſehen waͤren, hingegen ſeyen alle Wurmroͤhren von derſelben entblößt, folglich gehoͤre die aͤchte Wendeltreppe, weil fie keine Axe habe, 5 | eben⸗ 268 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. | ebenfalls unter die Wurmroͤhren. Wenn dieſer Schluß richtig wäre; fo würde man ein groſſes Theil ſtark genabelter Schnecken unter die Wurm roͤhren ſetzen muͤſſen. Ich will nur, um nicht weitlaͤuftig zu ſeyn, ein ein⸗ ziges Erempel davon angeben: Die ſogenannte Perſpectivſchnecke (Trochus perſpectivus) hat gewiß keine Are. Ihre Windungen ſind vom Mittel⸗ punkte ſehr weit entfernt, wer wird ſie aber darum unter die Wurmroͤh⸗ ren verſetzen? Man koͤnnte freylich wohl darauf einwenden, daß die Win⸗ dungen dieſer Perſpectivſchnecke dicht auf einander ſtuͤnden, und nicht fo, wie bey der aͤchten Wendeltreppe und den Wurmroͤhren auseinander gezogen waͤren. Das iſt wahr, es gibt aber auch viele gedrehte Wurmroͤhren de⸗ ren Gewinde dicht auf einander liegen, und deswegen doch nicht unter die Schneckenſchalen gehoͤren. So wird man auch unter allen Wurmroͤhren kaum zwey Stuͤcke antreffen, die in allen Stuͤcken einander gleich ſehen, wenn hingegen die Wendeltreppen An ihrem beſtimmten Ebenmang folgen. 79 Wir haben zwar noch keine Beſchreibung von dem Einwohner der 0 ten Wendeltreppe. Von einem Dr. König in Tranquebar haben wir fie im furzen zu erwarten, das Thier hingegen der Wurmroͤhren iſt deſto allge⸗ meiner bekannt. Ich bin aber aus der Geſtalt und ganzen Bauart der aͤch⸗ ten Wendeltreppen feſt überzeugt, daß der Bewohner derſelben mit demje⸗ nigen von der Schraubenſchnecke mit runder Muͤndung einerley ſeyn wird. Guettard irrt auch ſehr, wenn er eben dieſen Schraubenſchnecken eine Axe zuſchreibt. Sie haben eben ſo wenig eine ſolche Spindel als die Wurmroͤhren. Ihre Windungen ſchlieſſen nur dicht an den Mittelpunkt der Schnecke, und die innwendige Wand derſelben, ob ſie gleich eine Art Spindel auszumachen ſcheint, welches ſie doch nicht iſt, hat dieſelbe Ein⸗ richtung / wie die Wendeltreppe. Ob nun dieſe Windungen etwas mehr oder weniger aus ihrem Mittelpunkte heraustreten, wodurch das bey ſo vielen Schneckenhaͤuſern bekannte Nabelloch entſtehet, ſo hindert dieſes den Einwohner im geringſten nicht, noch weniger giebt es ein Recht, ihn unter das Geſchlecht der Wurmroͤhren Thiere zu verweiſen. Endlich iſt der an- genommene Satz gedachten Schriftſellers „daß alle Wurmroͤhren ohne Axe waͤren , eben ſo unrichtig. Ich habe in meiner Sammlung e 15 rehte Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung, etc. 269. drehte Wurmroͤhre mit einer ſtarken Spindelſaͤule in der Mitte, welche noch darzu bey jeder Windung mit einem empor ſtehenden Plaͤtzgen geziert iſt, eben fo wie man bey denen Straubſchnecken oder Thuͤrmchens, wenn ſie aufgeſchliffen find, anzutreffen gewohnt iſt. Ich habe mir deswegen vorgeſetzt, dieſe merkwuͤrdige Wurmroͤhre in einem eigenen Aufſatz und mit der „ in einer periodiſchen Schrift den Liebhabern bekannter zu machen ° Zufolge desjenigen was ich vorausgeſetzt Habe, ift die Achte Wendel Aeppe alſo: eine weitgenabelte Schraubenſchnecke mit runder Muͤndung. Die Vorſtellung bey fig. 142s iſt ſehr richtig und der Natur getreu y hingegen füllte fig. 1427 vermuthlich die Schnecke von der Seite des Ruͤ⸗ ckens abbilden, und dann müßte an dem untern Ende gar nichts von der Lip⸗ pe der Muͤndung zum Vorſchein kommen, welches hier einen groſſen Feh⸗ ler in der Zeichnung zu erkennen giebt. Dieſe aͤchte Wendeltreppe iſt alſo die erſte Art und diejenige Schnecke, die man noch vor wenig Jahren allein aus Hollaͤndiſchen Conchylienverkaufungen her haben mußte, und die, wenn ſie vollſtaͤndig und von 23 Zolls Groͤſſe vorkam, mit 5 und 600 fl. bezahlt wurde. Sie iſt von Natur ſchneeweis und glaͤnzend wie das ſchoͤnſte Por⸗ zelan, ſie ſey entweder noch klein oder ſchon ausgewachſen. Doch finden ſich zuweilen auch ſolche, die etwas ins roͤthliche fallen, wenn ſchon die Baͤn⸗ der ganz weiß ſind. Diejenigen, die eine ſchmutzig weiſſe, oder wohl gar blaͤulichte Farbe haben, ſind nicht die geſundeſten, es iſt ein Beweis daß der Einwohner in derſelben ſchon lange muß tod geweſen ſeyn, ehe die Schnecke aufgenommen worden. Nach ihrer aͤuſſern Figur gleichet ſie ei⸗ ner runden und zugeſpitzten Pyramide. a Je breiter und dicker ſie an ihrem Untertheile iſt, deſto anſehnlicher und ſeltner wird ſie dem Kenner. Insgemein macht ihre Laͤnge zweymal die dicke von ihrem breiteſten Ende aus. Sie beſteht aus? bis 8 Windun⸗ gen, die auf ihrem Grunde ganz glatt, und in abgemeſſener Weite mit erhabenen nach der Laͤnge laufenden Leiſten, von der Spitze an bis zur Muͤndung zierlich beſetzt find. Sie haben das fonderbare vor allen Con⸗ chylien, und ſelbſt vor der aten Gattung achter Wendeltreppen, daß dieſe Windungen nicht auf einander liegen, ſondern in einer ziemlichen Entfer⸗ e e IV. Band, M m a 270 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. etc. nung von einander abſtehen. Eben fo haben fie ſich auch aus ihrem Mits telpunkt entfernt, daß ſie zwiſchen ſich ein trichterfoͤrmiges Make wel⸗ ches bis in die vorderſte Spitze reichet, offen laſſen. Dieſes Nabelloch haben die Kenner und Sammler zum Entscheidung zeichen angenommen, ob eine Wendeltreppe fuͤr aͤcht oder unaͤcht angeſehen werden ſoll. Und dieſes Kennzeichen iſt auch das unwandelbareſte , und der richtigſte Leitfaden, dieſe Gattungen richtig beſtimmen zu koͤnnen. Die Mündung, ift bey nahe rund, öfters ein klein wenig länglicht gezogen. Sie iſt mit einer halbrunden auswaͤrts gebogenen Lippe eingefaßt, und dieſe ſcheint der Grund und die Urſache von allen vorhergehenden erhoͤhten Lei⸗ ſten zu ſeyn, und vermuthlich ſind ſie auch wuͤrklich der Lippenſaum aller Gand Muͤndungen, ſo wie ſie in ihrem enge nach und nach ent⸗ anden Wenn vorgedachter Lippenſaum der Muͤndung noch unbeſchaͤdiget iſt, ſo findet man den Theil am breiteſten, welcher nach innwendig gegen das Nabelloch zugekehrt iſt. Dieſer Umſtand macht, daß die Schneckenſchale an dieſem Orte ſehr verſtaͤrkt wird, weil ſich dieſer breite Theil des Raums an die Wand jeder letzten Windung dicht anzuſchmiegen pfleget, wodurch denn der Mangel einer Spindel in Anſehung der Feſtigkeit vollkommen er⸗ ſetzt wird. Noch eine anderweitige Feſtigkeit verſchaffen die geraden Lei⸗ ſten oder ehemaligen Lippenſaͤume den duͤnnen und zerbrechlichen Windun⸗ gen, welche, da ſie einander nicht beruͤhren, dem geringſten Druck unter⸗ liegen mußten; aber hier iſt dieſem zu beſorgenden Unheil vorgebaut. Die hervorragenden Leiſten der einen Windung treffen genau auf die Leiſten der folgenden, und ſind mit derſelben durch den Zuſammenwuchs feſt ver⸗ bunden. Dieſe Verbindung gleichet derjenigen, wenn zwey oder mehrere Koͤrper, vermittelſt angebrachter Klammern, der eine durch den andern befeſtiget werden ſoll. Und ſo verhaͤlt es ſich von einer Windung zur an⸗ dern, bis an die aͤuſſerſte Spitze, alles in feinem behoͤrigen Ebenmaaße. Nichts uͤbertrift an Schoͤnheit dieſes regelmaͤſſige Schalengehaͤuſe. Alles ift daran wunderſam für den Geiſt, lieblich und angenehm fürs Auge, Praͤchtig zeiget ſie ſich, wenn das Licht des Tages durch das Nabelloch und aus demfſelben zwiſchen den Windungen und den Leiſten durchdringt. Haß Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. etc; 271 Hat vielleicht der Wurm der dieſe Schale bewohnt, dieſes Meiſter⸗ ſtuͤck fo kuͤnſtlich ausgedacht und angelegt, oder hat es der Menſch erfunden? Bey der guten Anzahl aͤchter Wendeltreppen von dieſer Gattung, die ich befige, war es natuͤrlich, daß ich fie mit einander vergleichen würde. Ich habe auch wuͤrklich merkliche Verſchiedenheiten unter ihnen angetroffen, welche jedoch allein in der mindern oder mehrern Anzahl der Baͤnder oder Leiſten und ihrer Anordnung beſtehen. Eine achte Wendeltreppe von 17 Zoll Laͤnge, hatte auf ihrem erſten und groͤſten Gewinde, den Lippenſaum mitgerechnet, 10 Leiſten. Die allermeiſten hingegen haben deren nur 8 bis 9. Eine andere Wendeltreppe von 2 Zoll Laͤnge, die nur ſehr weit⸗ laͤuftig und mit wenigen Leiſten belegt war, hatte auf ihrer groſſen Win⸗ dung deren nur 7. Eine dritte von 13 Zoll Länge, iſt im Gegentheil ganz dicht mit Baͤndern oder Leiſten beſetzt, ſo das ſich auf der erſten großen Windung 14 derſelben zehlen lieſſen. Auch nach ihrer aͤuſſern Geſtalt fin⸗ den ſich bey dieſer Gattung Abaͤnderungen. Es gibt welche die, wie man pflegt zu ſagen, einen dicken Kopf haben und dabey gleich ſchmal und ſpi⸗ tzig zulaufen/ weil ſie nur kurz ſind, und dieſe werden am wenigſten ange⸗ troffen. Noch andere gibt es die einen, unter dem gewoͤhnlichen Eben maas, ſchmalen Kopf haben und dabey lang ausgeſtreckt find, und Dr werden nicht fo hoch geſchaͤtzt. Man hat ehemals, ſelbſt von den Hollaͤndern, nicht erfahren Fon nen, aus was für einem Theile der Welt fie ihre fo felten gehaltene Wen⸗ deltreppen herhohlten? Zuletzt wurde es bekannt, das fie von Ceylon kaͤ⸗ men. Vor etwa Io Jahren erhielt ich die erſten aͤchten Wendeltreppen von der Kuͤſte Coromandel durch einen fleißigen Conchylienſammler Herrn Angel, der 13 Jahr bey den Koͤnigl. Daͤniſchen Truppen in Tranquebar Regimentsquartiermeiſter geweſen, und der dieſe Schnecken an der Ecke der Kuͤſte, Ceylon gegen über, bey der ſogenannten Adamsbruͤcke auffiſchen laſſen. Die Maͤhriſchen evangeliſchen Brüder in Tranquebar, und be ſonders darunter Herr Broderſen, haben gleichfalls die rechte Stelle ent⸗ deckt, wo dieſe Schnecken eigentlich zu hauſe gehoͤren. Der Herr Dr. Koͤnig ebenfalls in Trauquebar ſchreibt mir, das die ganze Gegend der Kuͤſte, die Ceylon gegen über liegt, von der Landſpize hinter Nagapatnam bis an die Comoriniſchen Vorgebuͤrge, uͤberaus fruchtbar fuͤr die Natur⸗ Mm 2 hiſtorie 272 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc. hiſtorie ſey, beſonders ſollen bey der erſten Gegend die aͤchten Wendel⸗ treppen, ein paar Zoll tief unter dem Sande, da wo das Meerwaſſer anſchlaͤgt , ſich aufzuhalten gewohnt ſeyn. m 1430. ö F ig. 1430 und 1431. a Es ift dieſes eine kleine Achte Wendeltreppe von 7 Linien Länge von der eben beſchriebenen Gattung. Zwiſchen den weiſſen Baͤndern oder Leiſten erſcheint hier der Grund gelblich, ich glaube aber daß die Farben an dem Original roͤthlich braun werden geweſen ſeyn, und find wohl erſt unter den Händen des Illumini⸗ ſten ins gelbe verwandelt worden. N age Tab. 153. Fig. 1432. und 1433. e 1435. Dieſe iſt die zweyte Gattung aͤchter und feltner Wendeltreppen, und muß nicht als eine Abänderung von der oben beſchriebenen fig. 14 1427 angeſehen werden. Wenn dieſe Schnecke nicht einen ſo dicken Kopf und ein ordentliches Nabelloch haͤtte, ſo koͤnnte man ſie, wegen der rothbraunen Farbe und den weiſſen Bändern, und weil die Windungen ſehr nahe am einander ſtoſſen, leicht mit den unaͤchten Wendeltreppen verwechſeln. Ins⸗ gemein hat dieſe Gattung nicht mehr als 7 Windungen, und dieſe ſchlieſ⸗ fen ſo ſehr aneinander / daß kaum diedicke eines Papiers Raum zwiſchen ihnen bleibt. Sie gleicht in der pyramidaliſchen Figur ziemlich der erſten Gat⸗ tung. Doch iſt der Kopf in dem Verhaͤltnis der Schnecke noch viel breiter, denn ihre Länge enthält nur 13 Theil ihrer Dicke, welche breite Geſtalt der Schnecke zu groſſer Zierde gereichet. Die natuͤrliche Farbe dieſer Wendel⸗ treppen Art iſt roͤthlichbraun, und die Bänder oder Leiſten darauf ganz weiß. Dieſe letztern ſind von vornen abgerundet und in die Queere gereift. Die Anzahl derſelben iſt auf der erſten groſſen Windung 8 bis 9. Es gibt aber eine Art, wo die Leiſten häufiger find, fo daß auf der erſten Windung wohl 14 derſelben ſitzen. Dieſe Abaͤnderung ſtehet in Knorrs 4 Theile tab. 20. fig. 2. 3. Die Muͤndung der gegenwaͤrtigen Schnecke iſt rund und der Lippenſaum ſo wie bey der erſten Gattung, gegen das Nabelloch, welches hier viel kleiner iſt, ausgebreitet. Innwendig iſt die Farbe von vorne a weiß, Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. 273 weiß, weiter hinein aber roͤthlichbraun, wie von auſſen. Mein eigenes Exemplar iſt etwas kleiner als die hier abgebildete (die aus dem Knorr Tom. 5. tab. 23. 24 entlehnt iſt) und mit mehrern Bändern durchgehende - beſetzt. Ich habe fie aus Holland vor vielen Jahren für 200 fl an mich er handelt. Eine zte Abaͤnderung von dieſer rothbraunen aͤchten Wendeltreppe, die aber nicht ſo groß wird, die einen ſchmalen Kopf und einen mehr ge⸗ Man“ Koͤrper hat, bekommen wir hier aus Tranquebar / hoch nicht haͤufig 0 Tab. 152. Fig. 1428 und 1429. 2 Die ſeltene enge geribte Wendeltreppe, ſo der Herr Prof. Pallas bekann- 1 5 ter gemacht. Turbo principalis Prof. Pallas. Die Abbildung dieſer vorzuͤglich raren Schnecke — dergleichen an unſerem Orte keiner aufzuweiſen hat, iſt vom ſel. Martini aus des um die N Naturgeſchichte unſterblich verdienten Herrn Prof. Pallas Spicil. Zool. Faſc. 15. tab. 3. fig. 5. s. pag. 33 entlehnet worden. Der Herr Prof. giebt uns davon folgende Nachricht — „Sie befinde ſich im Geveſchen Cabinette „zu Rotterdam. Turbo principalis exhibetur figura s et 6, affinis turbini »fcalari e curioforum ditiorum dementia famofo facto. Ipſe rarior et carior „habetur folito, a quo nifi minori craflitie et ſuturis longitudinalibus plus du- „plo numerofioribus vix differt ; color etiam ut illi albus 5 tefta tenera et „anfractibus folutis per folas ſuturas cohaerentibus, notabilis.,, g Martini hat dieſe enge geribte Wendeltreppe, nebſt einigen andern, ebenfalls vom Herrn Prof. Pallas erſt recht bekannt gemachten Schnecken, auf dem Titul Kupfer des VII Bandes der Berliniſchen Sammlungen, aus den Spec. Zool. aufs neue abzeichnen und vorſtellen laſſen. Er giebt ihr daſelbſt den von uns oben angeführten Namen, und ertheilet uns zugleich folgende ganz lehrreiche Anmerkungen. „Meines Wiſſens hat man von dieſer Art achter Wendeltreppen (bollte yſie im ſtrengſten Verſtande fo genannt werden koͤnnen? — da ihr das Mm 3 vom 274 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc. „vom Martini ſelber angegebene Hauptkennzeichen aͤchter Wendeltrep⸗ pen, neinlich das tiefe, weite bis zur Spitze hindurchgehende Na⸗ „belloch fehlet) noch keine Beſchreibung. Sie hat, nach der Abbil⸗ „dung zu urtheilen 10 Windungen, da man bey der (Achten) Amboi⸗ „niſchen gemeiniglich nur ſechſe, bey der unaͤchten aber wenigſtens neune „zaͤhlet. Ihre oberen Windungen find zwar etwas baͤuchiger als an den „unaͤchten, aber doch weder fo baͤuchig noch fo merklich abftehend , als „an den Amboiniſchen. Von beyden unterſcheidet ſie ſich durch die un⸗ gleich ſtaͤrkere Zahl der Klammern, wodurch ihre 10 Windungen mit „einander verbunden ſind. Ob indeſſen gleich dieſe Wendeltreppe viel⸗ „mehr mit der undchten als Amboiniſchen uͤbereinkoͤmmt, fo wird fie „doch, um der Feinheit ihrer Schale und der zahlreichern Klammern wil⸗ ‚len, für weit ſeltener und koſtbarer als dieſe gehalten. Faſt vermuthe ich daß Bonanni dieſe Schnecke vor ſich gehabt. Man betrachte nur genau ſeine Figur und leſe mit Bedacht ſeine Worte. DBonanmi Recreat. no. 73. pag. 122. Ai. Kircher. no. 23. pag. 454. Turbo ut vifu delectabilis fic dictu non facile exprimendus. Hujus cochleati orbes ſimul connectuntur ligula quadam, quae variis in locis mode contexta, modo foris educta veſte quo- : dammodo reticulata eos induit. Ea autem colore eſt furva teſta cochleata ferruginea. 8 Petiver hat eben dieſe Figur mit allen Fehlern — nemlich mit der faſt ovalen eyfoͤrmigen Mundoͤfnung — da es apertura orbicularis ſeyn ſoll⸗ te — wieder abzeichnen laſſen, in feinen Confuſen Gazophylacio tab. 55. fig. 5. A fort of Winckletrope vvith Ribs finely chained. Cat. 234. Man vergleiche endlich auch noch Schröter Geſchichte der aͤchten Wendeltreppe tom. 2. feines beliebten Journals pag. 451 und 452, wie auch 8 0 Vergnuͤgen der Augen und des Gemuͤthes tom. s. tab. 39. fig. 3. Obſ. Eine ſehr nahe hiemit verwandte Gattung kann man abgebildet an⸗ treffen, in des Andreaͤ vortreflichen Briefen, die er aus der Schweiß nach Hannover geſchrieben, tab. 14. fig. A. Sie befindet unter den Verſteine⸗ rungen der ee Luc zu Geneve. Tab. Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc, 275 Tab. 153. Fig. 1434 biß 1438. In muſeo noſtro. Tab. 163. Fig. 1434. Die unaͤchte Wendeltreppe. | 4358. Pfeudo-fcalata. Scala ſpuria. Turbo elathrus Linnaei. Gall. Fauffe-Scalata. Belg. Baftaard Wenteltrapje. 1 Rondelet. de teftac. Lib. 2. Cap. 17. pag. 89. fig. Benin Turbo vir- . gatus. Aldrovandus de teſtaceis Lib. 3. fig. 2. pag. 353. 5 f LIobnſton in Hiſt. Animal. pag. 36. Art. I. tab. XI. fig. 2. Turbinum qui fpongiis delectantur ſecundus. 85 f Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 588. fig. 51. Cochlea variegata ftriis raris ad- modum eminentibus exaſperata. In der Beyſchrift die dießmal gewiß Pe- tiver gemacht, ſtehet noch die Frage, ob dieß wuͤrklich eben die Art ſey, welche in feinen Mufeo no. 205. beſchrieben werde? Eine Frage, die kurz und Dreiſte mit Ja beantwortet werden muß. Klein meth. oſtrac. $. 150. [p. 2. a. Scala ſpuria coſtis variis aſpera. Fi- suram vide Tab. 111. no. 66. it. Scala ſpuria fpongiarum frequens in | mari Adriatico. Bonanni Recreat. no. 111. pag. 126. Muf. Kircher. no. 111. pag. 456. Turbo in ſpongiarum cavitatibus vivens, frequens in mari Adriatico. Orbes habet mira arte compolitos, ex tefta quae videtur primum rotundata, deinde in ſpiras circumtorta —- et funiculis frequenter connexus, ut plurimum candido colore, funiculi autem Yividi, punctis rubicundis, flavidis et conchyliatis diſtincti, aliquando inve- nitur aureus vel rofeus albis filis ligatus. Rumph tab. as. lit. W. Buccinum ſealare. Die Schnecke iſt klein, weiß, mit vielen Flecken, die queer an den Windungen wie Schuppen ſtehen, umgeben. Die Windungen gehen gerade wie eine Wendeltreppe in die Hoͤhe. Sie iſt rar. ö 8 N Petiver Muſ. ss. no. 705. Buccinum album minus, eoſtis eleganter ela- tis Aqua. Amboin. tab. 13. fig, 10. Buccinum ſcalare. Het Wentel-Trapje. Small Stair-Cafe. Gualtieri tab. sg. lit. H. Turbo integer fimbriatus, ſtriatus, ſtriis velu- ti funiculis in aequali diſtantia difpofitis, et ſuper uniuscujusque volutae pla- num 276 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc, num exftan ibus et eminentibus; aureo, aut rofeo, aut fufco colore diſtin- ctus: funiculi vero illi funt candidi et punctis rubicundis vel flavis in fum- mitate notati. Hebenſtreit Muſ. Richter. pag. 320. Buccinum fcalare we rubris punctis conſperſum. lanus Plancus in Libro de conchis minus notis pag. 28. tab. 5. no. 7. 8. Turbo virgatus ſubviridis, coſtulis latioribus littoris Arimini. Idem albo Vi. ridis coftulis tenuioribus. Dargenville pag. 233. II n-y-a rien de fi commun que les petites 185 la ſcalata, qui fe trouvent dans le Golfe Adriatique. Lejers teftaceoth. $. sı. lit. ccec.pag. 229. Das Wendeltrepchen. Die Gewinde ſtoſſen nicht ganz aneinander, und über dieſelben gehen die Laͤnge herab Klaͤmmerchen, welche die Gewinde zuſammen zu halten feheinen. Er hat ſie auch auf der Kupferplatte bey pag. 177. no. 41 mit dem Thiere nach der Zeichnung des Janus Plancus abbilden laſſen. Kor rs rs Sergnügen tom. I. tab. XI. fig. 5. tom. IV. tab. XI. fi. 5 1 Im She — welches billig Verwunderung erreget — iſt kein Wort weder von aͤchten noch unaͤchten Wendeltreppen zu finden. Sollte er nicht einmal unaͤchte gehabt haben? Ich ſollte es nicht vermuthen. Davila Catal. pag. 221. no. 427. Vis ſtrièe, marbrec de gris et de li- las, à douze orbes bombes, diminuant proportionellement, et charges cha- cun de petits bourrelets longitudinaux, qui fe raccordent et tiennent en. ſemble d'un orbe à l'autre, comme dans la Scalata, fans cependant laiſſer de jour entr eux comme dans celle la, à laquelle ces Vis reſſemblent d ail- leurs, ce qui les a fait nommer faufles Scalata. Berliniſche Sammlungen tom. VII. pag. 29. 30. Del Conte Ginanni Opere Poſtume-tomo fecondo - tab. VI. no. 54. Turbo a coftole. Linnaei Syſtema Nat. Edit, 10. no. 549. pag. 768. Edit. 12. no. 63 1. pag. 1237. Turbo clathrus, te- ſta cancellata, turrita, exumbilicata, anfractibus e laevibus. Ha- bitat in Oceano Europaeo, Americano, Islandico, NM Purpu- ra violacea veterum ab hac defumta. Haec habet eingula longitudinalia ir info anfractu verfus bafın convexa mediante carinula, quod neque turbo 5 fcalaris, Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung. etc. 277 ſealaris, neque ambiguus obtinet: praeterea cingula membranacea longitu- dinaliter huic 12 feu 16, cum in ſealari 8, in ambigua 30 adfint. Fauna Suecica. pag. 525. no. 2170. Facillime diſtinguitur ab omnibus aliis haec cancellata cochlea, cujus ſtriae longitudinales octo vel novem ela- tze quafi membranaceae. | Muf. Reg. Vr. no. 3 52. pag. 658. Turbo clathrus, tefta conico oblon- ga acuminata, facie turbinis ſcalaris ſed minor. Anfractus 11 ſeu 12 tere- tes, albidi, pellucidi, eontigui, nec diſtantes, cingulis membranaceis pa- tentibus in acies five fafcias 14 perpendiculares. Aperturae margo amplia- tus, reflexus in annulum umbilicus nullus. Differt a Scalari quod anfractus lateribus approximentur in hac non vero in illa. Hujus binaę varietates- turbo fafeiis planis, anfractibus ſubtus martzinatis turbo obtufus faſciis recur- vis, anfractibus absque carina. Profeſſor Rhezius Inledning til Djur Riket. tab. IV. fig. 13. Vindel. Tur- bo clathrus. Fuvart d’Herbigny Di&. Vol. 2. pag. 30. Fauſſe Scalata. Strombus novem fpiris rotundis, coftis ficut annulis per longum et regulariter exte- nuatis, et apice acuto gradatim finitus : apertura integra rotunda et labio fimbriato diſtinctus; aut totus albus vel aliquando maculis parvulis fubrofeis et purpurafcentibus in fundo candefcente variegatus — pfeudo ſcalata ap- pellatus. Vol. 3. pag. 292. On donne le nom de faufle Scalata a toutes les especes allongees ou de forme effilèe, et dont les ſpires ne ſont point & HOUR. vi. Born Index Muf. Caef. pag. 363. Turbo clathrus. Die gemeine Wen: deltreppe. Teſta exumbilicata, turrita, anfractibus contiguis, fafciis: lon- ‘gitudinalibus membranaceis. 1. nivea unicolor. a. nivea maculis 1 pur- ° pureis. 3. griſea clathris niveis. Mis. Gronov. pag. 127. no. 1342. Gevvoone Wenteltrap. Gronovii Zopbyl. fafc. III. no. 1519. Die unaͤchten Wendeltreppen welche eben fo häufig und gemein als die aͤchten rar und ſelten find, laſſen ſich von den aͤchten gar bald und leich⸗ te unterſcheiden. Jene die aͤchten ſind weit und tief genabelt, dieſe aber ſind ungenabelt. Jene ſind vornemlich beym erſten Gewinde und bey der Muͤndung dick, baͤuchig, aufgeblaſen — dieſe dagegen deſto ſchmaler, Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Nn ge⸗ 0 278 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. geſtreckter , thurmfoͤrmiger. Jene haben von einander abſtehende Win⸗ dungen, daß man durch axem und zwiſchen die Umlaͤufe hindurchſehen kann. Bey dieſen aber ſchlieſſen ſich die Windungen näher an einander. Uebri⸗ gens find fie in Vergleichung mit den Achten etwas ſtaͤrker und dicker von Schale, laͤnger und gedehnter im Bau ihres Gehaͤuſes, ſie haben mehr Umlaͤufe, Gänge und Stockwerke, auch mehrere ſenkrecht herunter laufen: de Leiſten, Guͤrtel und Klammern — eingula membranacea wie ſolche Linne zu nennen pfleget — die Guͤrtel ſchlieſſen auch beſſer in einer Linie aneinander. In Abſicht der Farbe kenne und beſitze ich ſolche die einfaͤr big weiß — oder lichtgrau — oder braun ſind — wieder andere de⸗ ren Guͤrtel alleine weiß und deren glatter Zwiſchenraum braun, auch wohl, wie auch Davila anmerket, als Lilla gefaͤrbet ſind — endlich noch einige die buntfaͤrbig und reihenweiſe mit Strichen und dunkelrothen purpurfgr⸗ benen Flecken bemahlet worden. Bey einigen Gattungen findet ſich — worauf uns auch Linne einen Fingerzeig giebet — in infimo anfractu ver- ſus bafın eine ſolche artige carinula, oder wie ich es auch nennen möchte, ei; ne ſolche hervortretende Graͤnzlinie, dergleichen bey keiner einigen aͤchten Wendeltreppe geſehen und angetroffen wird. Linne ſchreibet der turbo cla- thrus werde auch in den Irlaͤndiſchen Gewaͤſſern gefunden. Gewiſſer iſt es / daß die unaͤchten Wendeltreppen ſchon ſehr haͤufig im Mittellaͤndiſchen Meere noch feiner und zierlicher in dem Weſtindiſchen Meere, am feinſten und ſchoͤnſten aber in den Oſtindiſchen Meeren gefunden werden. Vor kurzem bekam ich von der Antilliſchen Inſul St. Croix unter eini⸗ gen andern Conchylien ein ſehr friſches Stuck unachter Wendeltreppe, wel⸗ ches zu meiner nicht geringen Freude noch ſeinen vertrockneten Bewohner hatte, und mit dem operculo verſchloſſen war. Dieſer Deckel iſt durch ſichtig und fo fein, zart und dünne, wie die allerfeinſte Haut. Daher mir es leicht begreiflich iſt, warum er fo ſelten geſehen und wahrgenommen wird. Wie ſtimmet aber dieß mit den Worten des Janus Plancus uͤber⸗ ein, der in feinem Tractate pag. 2s und 2» ſchreibet: Obfervavi eos omnes eſſe tricorneos et eos operculum habere cochleatum et complanatum. So un richtig die erſte Nachricht von den 3 Fühlhoͤrnern, wie wir im Vorbericht zu den Schraubenſchnecken im 23 Capitel geſehen haben: ſo falſch iſt nun auch dieſe letztere vom Deckel. Die vermeinten opercula teſtacea ſeu coch- 1 leatae Das Geſchlecht der Schraubenſchu. mit runder Muͤndung etc, 279 leata et complanata, fo der Plancus im ſedimento maris — wie er ſchrei⸗ bet, alſo nicht am Fuße und am Leibe der Schnecken ſelbſt, gefunden und tab. 111. fig. 1. lit. A. B. C. feines Werkchens abbilden laſſen, find wuͤrkli⸗ che cornua on die innerlich. Kammern haben, dergleichen ich von eben der Groͤße in ziemlicher Anzahl beſitze. Daß Linne die aͤchte Wendeltreppe nur für eine Varietät der unäch⸗ ten halte, erfahren wir aus feinem Syſtemate. Daß ſelbſt Davila die ach ten Wendeltreppen den Wurmroͤhren beygeſelle, daß Gualtieri lange zu⸗ vor ein gleiches gethan, aber doch ſo gefaͤllig ſey / den unaͤchten Wendeltrep⸗ un Platz bey den turbinibus su gönnen, werden meine Leſer länaft wiſſen Allein, daß auch der Prof. Müller den Einfall gehabt, die unaͤchten Wendeltreppen aus der Familie der Schraubenſchnecken wieder hinwegzu⸗ nehmen, und biß zu den Wurmroͤhren zu erniedrigen und zuruͤck zu führen, werden viele nicht erwartet haben. Man leſe davon ſeine eigenen Worte in Knorrs Vergnuͤgen ꝛc. tom. IV. tab. XI. fig. 5. pag. 21. „/ Wir haben „dieſe Schnecke unter die Nadeln und Schraubenſchnecken gerechnet / „eigentlich aber ſcheinet fie mehr unter die Roͤhrſchnecken zu gehoͤ⸗ „ren. Denn da die Gewinde der Nadelſchnecken innwendig eine Spin⸗ „del haben, wie alle gewundene Schnecken, ſo beſtehet dieſe Wendeltrep⸗ „pe vielmehr aus einer krumm umgebogenen Wurmroͤhre, welche wie eine Wendeltreppe in die Höhe gehet, und innwendig keine Spindel hat. Ob die Nachricht des Plancus von ihrem Purpurſafte richtiger und zuverlaͤſſiger ſey, als jene von ihren Fuͤhlhoͤrnern und Deckeln, mögen an⸗ dere beurtheilen. Hier iſt fie. Sie ſtehet an der oben angeführten Stelle. „Obfervavi — — carnem eorum ſuccum continere, qui digitos et chartam -„pulcherrimo purpureo colore inficit, quare credibile veteres quoque ex „hac cochlea purpureum colorem comparafle. Sed ſuecus horum turbinum „eoloris rubri ſubobſcuri eſt, quod argumentum praebet genuinam veterum „Purpuram eſſe, quum apud ipfos veſtes purpureae non ejus coloris eſſent, „quo ſplendent modo noſtri temporis Purpurati Viri. Color enim hie no- voter puniceus ſpadiceusque veteribus audiebat, ſed veterum purpura erat Nn 2 {üb- 280 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. „ſubobſeurus, violaceus, rubro admixtus color, qui color noſtris tempori- „bus gallico fermone Bleu nuncupatur. „ Linne macht uns in feinem Syſtemate noch auf eine Art unaͤchter Wendeltreppen, die bey ihm turbo ambiguus heiſt aufmerkſam. Im Muſeo Gronoviano wird ſie pag. 127. no. 1343. Baſtert Wenteltrap genannt und als — uitgerekt en geenfins in een gedrongen — beſchrieben (ef. Gro- nov. Zoophyl: faſc. III. no. 1518. Ich würde glauben — weil fie doch recht ſehr viele Leiſten und Klammern haben ſoll, ihr wahres Ebenbild bey 1437 zu erblicken — denn diefer fehlet es gewiß nicht an Klammern. Al⸗ lein Linne kedet auch von einer bali umbilicata. Und den hat dieſe Schne⸗ cke nicht. Folglich iſt dieß nicht turbo ambiguus. Nun ſo wird es vielleicht jene bey Fig. 1435 und 1436 abgebildet ſeyn. Wir erhalten ſie hieſelbſt von den Tranquebariſchen Ufern. Der Herr Kunſtverwalter Spengler beſitzet da⸗ von ein Stud, welches faſt fo groß wie der auf der vorigen Tafel bey Pig. 1428 vorgeſtellete turbo principalis. Dieſe Schnecke iſt auch wuͤrklich um. bilicata,, fie hat anfractus contiguos laeves — aber fie fol nach dem Linne auch cancellata ſeyn, eingula membranacea duplo plura als die undchte Wendeltreppe halten, mit 2 biß 3 lineis ferrugineis ſecundum anfractus be; zeichnet ſeyn, im Mittellaͤndiſchen Meere zu Hauſe gehoͤren. Lauter Ei⸗ genſchaften die der hier dargeſtelleten fehlen. Ohnſtreitig iſt alſo turbo am. biguus unter den unaͤchten Wendeltreppen die rareſte Gattung. Hier be⸗ findet er ſich in der Naturalien Sammlung der Copenhagiſchen Univerſt⸗ taͤt. Da die Gewinde nicht ſo von einander ſtehen, daß man dazwiſchen hindurch ſehen kann; da auch der Nabel dieſer Schnecke nur enge und gar nicht weit und ſehr offen iſt; da ſie endlich gar nicht baͤuchig ſondern ſehr ſchmal/ geſtrecket und gedehnet iſt, fo. hat es wohl keine Gefahr, daß man dergleichen Gattung mit der Achten verwechſelu werde. A - Tab, Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. 281 Tab. 153. Fig. 1439. a. und b. In mufeo noſtro. 5b. Das Bienenkoͤrbchen. Das Wickelkind. Die Kinderwiege. N Apiarium. Puer in fafeiis. Cunae. Turbo Uva Linnaei. Gall. Enfant au maillot. Belg. Byekorfjes. Gebackerd Kindje Kindervvicgjes. Liſter Hiſtor, Conchyl. tab. 588. fig. 47. Cochlea alba, ventricoſa, bi- dens, ſtriis eminentibus exaſperata, aus der Beyſchrift des Liſteriſchen Original Exemplars im Muſeo Britannico zu London — die dießmal wie⸗ derum vom Petiver herruͤhren muß / erſiehet man es, daß hier im Liſters Werke nach ſeinem Urtheile, die von ihm ſogenannten Unicornua den Anfang nehmen. Auch heißt es noch bey dieſer Figur vide Gazophylacium noftrum tab. 27. 2, wo auch ganz richtig eine gleiche Abbildung gefunden wird. Noch wird dieß gemeldet: fie komme von dem Bermudiſchen Eylanden. f tab. 588. g. 48. et 46. Cochlea fimilis paulo productior eylindracea denfe et leviter ſtriata. In der Beyſchrift heißt es noch Oli- varis Bahamica alte ſulcata. 8 Bonanni Recreat. no. 140. pag. 129. : Muf. Kirch. no. 140. pag. 457. Turbo levis, minutiſſimis ſul- eis corrugatus, colore cinereus, in medio orbe dente armatus qui valde prominet. N } m Klein meth. oſtr. $. 87. no. 3. pag. 33. Oxyftrombus aſper clathratus fire bidens a. albus ventricoſus ſtriis eminentibus afper. b. Simflis productior per longum ſtriatus. c. Similis cylindraceus per longum ſtriatus. it. H. 147. Spec. 8. pag. 52. Caniſtrum ſulcatum unidens Bonanni. Guaſtieri tab. ss. Fig. D. Turbo integer, fimbriatus, cylindroidaeus, per longitudinem ſtriatus, ſtriis interruptis ore dentato, ſubalbidus. An idem cum terreſtri turbine tab. IV. Lit. R? Leſſers teflac. $ sı. lit. mmmm. pag. 231. Eine aſchfahle Schrauben⸗ benſchnecke, einen Zoll lang, inwendig ſtehet aufwaͤrts ein Zahn. it. lit. nnnn. Eine dergleichen weiſſe Schraubenſchnecke, an welcher ſtarke erhoͤhete Streifen die Laͤnge herablaufen. Nu 3 Dargen- 282 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. ete. Dargenville Conchyl. pag. 23 1. L’enfant en maillot eſt particulier par fa bouche, qui approche de celle de la Scalata, g f Knorrs Vergnuͤgen tom. 6, tab. 25. fig. 4. Es ſcheinet — heißt es da⸗ ſelbſt — dieſe Art unter die Flußſchnecken zu « gehören. Die Oefnung iſt inwendig mit einen Zahn verſehen. . Sebae theſ. tab, 55. no. 21. Alvearia funt parva buceina, quae apiario- rum vel et infantum faſciis involutorum formam gerunt, hincque ab allis etiam cunae vocantur. Longiſſima alvearia gyris gaudent decem circumeun- tibus, qui ut apiaria firmiter inter fe mutuo impleti funt, Exiguo patent foramine orbiculari intra quod reconditus degit limax incola, Davila Catal. pag. 222. no. 427. Enfant au maillot d’Amerique , blane de forme eylindrique et bombee à ftries en forme de rides ſur le premier or- be feulement, à bouche garnie de deux dents a leur exterieure retrouſſèe en dehors, umbilique et un autre de forme courteet renflee, et à bou- ehe depourvũe de dents. Auch unter feinen Erdſchnecken hat er ein En- fant au maillot à bouche garnie d'une ſeule dent, von der Art wie es im Gualtieri tab. IV. fig. R. abgebildet ſtehet. Linnaei Syſt. Edit. 10. no. 553. pag. 765, Edit. 12. no. 636. pag. 1238. Uva, turbo, teſta cancella- ta, ‚ovata, obtufa, anfractibus contiguis, a longitudinalibus nh Apertura unidentata. rum, ovato oblonga, obtuſa, alba, vertice obtuſiſſimo. Anfractus unde- eim rugis longitudinalibus, aequalibus confertis viginti peripheriam conſti- tuentibus, arctè imbricatis. Apertura ſubrotunda margine reflexo. Faux latere interiore notata tuberculo ſeu dente obſoleto. e Tawvart d Herbigny Vol. 2. pag. 6. Enfant au maillot. Turbo ſeu ſtrom- bus cylindraceus, novem decem vel amplius ſpiris, plerisque rectis, toti- dem faſcias paulum convexas efformantibus, conftans ; rugis vel ſtriis per longitudinem inſtructus; parva apertura rotunda, labio fimbriato et aliquan- do umbilieo diſtinètus: raro bafı complanata infignis. v. Born Index Muſ. Caef. pag. 364. Das Bienenkoͤrbchen. Turbo Uva, tefta umbilicata, ovata, anfractibus contiguis, Piel ene columella uniplicata. N Catal. Muf. Reg. VII. no. 354. pag. 659. Teſta facie uvae picto- 4 3 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc, 283 \ Catal. Mart. pag. 120. no. 258. Turbo obtufüs ſtriatus alvearii formam referens. Mi. Gronov. pag. 127. no. 1345 biß 1347. Cronnv. Zoophyl Faſc. III. AO. 1521. Daß man dieſer Schnecke in Frankreich und Holland den Namen (gebakerd Kindje, Enfant au maillot) eines Wickelkindes, und in Teutſch⸗ land den Namen des Vienenkoͤrbchens beygeleget, dagegen wird wohl nie: mand etwas zu erinnern haben. Dem Linne hat es beliebet, dieſen laͤngſt gebraͤuchlichen Namen bey Seite zu ſetzen, und ihr dagegen den Namen der Weintraube zu ertheilen, welcher — weil fie wuͤrklich ein trauben⸗ foͤrmiges Anſehen hat, gar nicht unſchicklich feyn wuͤrde, wenn es ihr bis⸗ her an einem ſchicklichen Namen ſollte gefehlet haben. Sie hat gemeiniglich 9 biß 11 ſehr nahe verbundene, und nur durch Queerſtriche von einander abgetheilte und unterſchiedene Windungen; fie ift oben faſt fo dicke wie unten, und hat eine cylindriſche walzenförmige, durch Streifen, die von oben herablaufen, gerunzelte Geſtalt, eine faſt runde, wie mit einem Saume eingefaßte Mündung, (aperturam ſubrotun- dam, fimbriatam, margine reflexo) eine ganz ſtumpfe Spitze. Sie hat innerlich eine gerade aber ſehr duͤnne Spindelſaͤule — Ihre vielen Kam⸗ mern haben das Anſehen der Honigzellen in den Bienenkoͤrben. Sie hat an der inneren Seite der Muͤndung entweder gar keinen oder nur einen einzigen Zahn, oder bey einigen Arten, zween Zaͤhne — woferne man anders dieſe kleinen ruberculos oder eminentias Zaͤhne nennen kann. Einige haben eine weiſſe, andere eine aſchgraue Farbe: einige ſind laͤnglichter und geſtreckter, andere kuͤrzer und wie zuſammengedraͤngter: einige haben groͤbere andere feinere Streifen und Runzeln. Alle ſo ich von dieſer Schneckenart beſitze, haben einen kleinen Nabel. 0 Prof. Muͤller hält fie (vide loc. ex Knorr. Reer. ſupra cit.) für Fluß⸗ ſchnecken; Gualtieri ein ge Arten derfelben mit dem Davila für Erdſchnecken. Aber die meiſten Gattungen derſelben ſind nach dem Urtheile der meiſten Conchhliologen Meerſchnecken. Sie kommen von Weſtindien. Wie 284 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mindungetc, Wie Klein dieſe Schnecke unter zwo Familien (bey oxyſtrombus und caniftrum) aufführen — Davila bey einigen nur auf dem erſten Umlaufe Streifen und Runzeln finden, (A ſtries en forme de rides fur le premier orbe ſeulement) und Prof. Muͤller in ſeiner vollſtaͤndigen Erklaͤrung des Linnaͤiſchen Naturſyſtems ihnen tom. VI. pag. 454 nur die Dicke eines Stroh⸗ halms zuſchreiben, da fie eines kleinen Fingers dicke haben — und wie endlich Favart vielen den Nabel ſtreitig machen, andern eine flache geebne⸗ te Grundfläche geben und ſagen koͤnne, dieſe turbines wären nur aliguando ‚umbilico diſtincti, fie wären auch wohl baf complanata Be Dieſes al⸗ les will ich und muß ich unerklaͤret laſſen. Die innere Structur, fo auch hier bey lig. ae b. vorgeftellet worden, hat fo viel ſonderbares an ſich, daß ich jedem Sammler, der mehrere Stir cke beſitzet rathen will, eins derſelben aufzuſchleifen. II. Gattung. Species II. Schraubenſchnecken mit einer laͤng? Turbines ore ovato, interdum lichten oftmals zugeſpitzten Mündung acuminato. en gedrehten s Nadeln. Tieger⸗ eine. une Tab. 153. Fig. 1440. In muſeo noftro, ig. 1440. Das dicke ſchwere Tiegerbein. Die Pfrieme. Die große Seenadel. Turbo tigerinus maximus craſſiſſimus. Buccinum maculatum Linnaei. Gall. Le Cloud. Vis a caracteres. Alene. Belg. dikke Tyger Pen. Malpriem. Gevlakte Pen. - Fab. Column. Aquat. N Buceinum 5 eburneum „ nitidum, maculoſum. Liſter Hift. Conchyl. tab. 846. fig. 74. Buccinum dentatum grande bi- fafeiatum. Klein meth. oſtrab. F. 73. Spec. I. A. I. pag. 2. Strombus laevis feufu- bula maxima. Strombus maximus palmam longus, albidus nubeculis nigro- caeruleis ſuper cingulis pictus. Bonanni Recreat. no. 3 17. pag. 157. Muſ. Dias Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. etc. 285 Mul. Kirch. no. 313. pag. 470. Turbo et quidem elegantiſſimus, quem dixere Galli Telescopiam. Duplicatis orbium ſpiris videtur cochlea- tus, in quarum altera teſſellulis conchyliatis pulchre diſeriminatur color al- bus, quo undequaque tegitur. \ - e Rumpb tab. 30. fig. A. Strombus primus. Dieſe Schnecke iſt die groͤ⸗ ſte ihres Geſchlechtes, und wird vielmals eine Hand lang. Detiver Amboin. Aquat. tab. 5. no. 4. Thick Tygers-tooth, - _ Gualtieri tab. 56. fig. I. Turbo apertus canaliculatus, rectiroſtrus, lae- vis, candidus, maeulis ex livido rufis, aut ex caeruleo pullis, veluti cha- racteribus quibusdam ignotis, notatus, lineatus, eircumdatus. i ‚Hehenftreit Muf. Richt. pag,323. Strombus eburneus, lividis maculis eircumdatus. Zu | | N Teſſers teſtac. $. st. lit. C. pag. 213. Icon exſtat pag. 144. no. 24. Das dicke Tiegerbein iſt ſchwer und ſtark von Schale, wird wohl 7 biß 8 Zoll lang, und bey den Javaniſchen und Amboiniſchen Inſuln häufig gefunden. Dargenville tab. XI. fig. A. Le Cloud. Turbo clavus, maculis caeruleis -decoratus. La Vis marquèe A eſt tres groſſe: fa couleur blanche eſt ra- yee de fauve, avec de fafcies longes, formee par des lignes bleués, violet- tes et brunes, interrompues par des cercles de meme couleur. Knorrs Vergnuͤgen tom. 3. tab. 23. fig. 2. Die große Seenadel. Das dicke Tiegerbein. f | tom. 6. tab. 19. fig. 6. Einige geben ihr den Na⸗ men der Stechnadel, weil ſie mit der Schuſternadel, damit die Schuhma⸗ cher vorbohren, einige Aehnlichkeit hat. 5 Sebaethefaurus tab. 56. no. 4. et 6. Strombi craſſi tigerini. No. 4. Strom- bi longioris Sceleton vel potius convolutiones denudatae — volumina inte- riora non fine multo labore denudavimus. No. 6. Haec craffa ſubula duo- decim lacteis praedita gyris, quorum ſinguli duabus ſeriebus ſtriarum velu- ti cylindricarum , oblongarum, latarum , fufcarum , fenfim una cum gyris "Suis verfus extremum capitale diminutarum, diftinguitur. Gyri ardte ad fe mutuo appreſſi ſunt laevesque et quaſi politi. Vulgaris eſt haec ſpecies, et ex Indiis Orientalibus frequenter adfertur. 8 Davila pag. 219.n0. 420. Vis grande et belle, fond blanc, à zones ob- liques fuivant la ſpire, à raiſon de deux par chaque revolution, et formee de taches brunes nuees de rougeatre, inegales entr'elles qui reprefentent Conchylien⸗Cabinet IV. Band. ee quel- 286 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc. quelquefois ode caracteres, a bouche un peu oblongue et enchanerèe, eſpe- ce qu'on peut nommer: Vis a caracteres. C’eft le Cloud de Ms. Dargen- genville. g Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 415. pag. 741. f Edit. 12. no. 479. pag. 1205. Buceinum maculatum tefta turrita ſubfuſiformi, anfractibus laevibus indiviſis integerrimis. Ha- bitat in Oceano Africae et Aſiae. Teſta flavefcens maculis purpuraſcenti. bus. . Muf. Reg. Vir. no. 269. pag. 613. Teſta turrita laevis, anfractus circiter 16 integerrimi, exarati linea, quae aſcendit cum ſpira. Color exalbidus cha- racteribus ferie duplici, fuperioribus oblongis fuſeis, inferioribus punctis fer- rugineis. Apertura ovata, unilabiata, interius ſuperne excavata, inferne deſcendens, baſi excavata. Variat colore luteo, characteribus albis, colo- se fulvo, characteribus nigricantibus. . Favari d Herbigny Diet. Vol. I. pag. 17. Alene, La Vis ä caracteres. Strombus eraſſus et ponderoſus, maxima ſpeciei duodecim ſpiris conftans, maculis fuſeis et caeruleis in fundo livido per ſeriem depictis, circumdatus, et aliquando pundtis, lineis exiguis, veluti quibusdam litteris vel characte- ribus circumfcriptus, 5 1 v. Born Index. Muf. Caeſ. pag. 256. Buccinum maculatum. Die Strick⸗ nadel. Teſta turrita fufiformi, anfractibus laevibus indiviſis integerrimis. Pallida maculis latis purpuraſcentibus. f Muf: Gronov. pag. 116. no. 1180. Malpriem. Buc. maculatum. Gronov.Zoophyl. Faſc. 111. no. 1377. 5 Regenfufs. tom. 2. tab. 6. fig. 59. Dieſe thurmfoͤrmige etwas ſpindelartige Schnecke (Linne fagt fie habe teſtam ſubfuſiformem) wird wegen ihrer Flecken und Grundfarbe, das Ty⸗ gerbein genannt. Bey von Vorn heißt ſie die Stricknadel, wozu ſie doch wohl zu groß iſt. Beym Dargenville wird fie le Cloud, beym Favart Alene, beym Davila La Vis à caracteres genannt, weil vielmals in ihrer Zeichnung, und unter ihren Flecken Wolken und Flammen ſolche Züge an⸗ getrofen werden, welche mit den Buchſtaben und Charakteren viele Gleich⸗ heit zu haben ſcheinen. Daß ſie aber, wie Bonanni vorgiebt, bey den Franzoſen den Namen Teleskopium fuͤhre / davon habe ich nirgends eine f f Spur 4 2 | 15 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. 287 Spur finden koͤnnen, obgleich Klein ſich durch den Bonanni verfuͤhren laſ⸗ fen, einen gleichen Namen zu gebrauchen ek. meth. 9. 73. no. 5 pag. 27. So viel iſt mehr als zu gewiß, daß gewoͤhnlicher Weiſe dem Trocho, welcher die Seetonne heiſſet, auch der Name des Teleskops gegeben werde. f Man zaͤhlet an dieſer dicken und ſchweren Schale, welche zum oͤftern über 8 Zoll lang wird 12 biß 14 wenig gewoͤlbte vielmehr faſt platte Win⸗ dungen. Weil ein Streif der biß zur Spitze hinaulaͤuft, jede Windung theilet, und gegen die Spitze zu noch tiefer und merklicher als unten ein⸗ ſchneidet, ſo entſtehet dadurch, wie fi Favart d'Herbigny ausdruͤcket, une double revolution de ſpirale ſur tout vers le ſommet — und dieſe iſt es eben, welche viele verführet, die oͤberſten Windungen doppelt zu zählen und daher ungleich mehr Stockwerke anzugeben, als wuͤrklich vorhanden ſind. Die ſich um alle Gaͤnge herumlegende doppelte Binde, der dunkel⸗ braunen purpurnen auf gelblich weiſſem oder knochenfarbigem Grunde ſtehen⸗ den Flecken, enthaͤlt theils groͤſſere, theils kleinere Flecken. In der obern Reihe ſtehen die groͤſſeren Wolken und Flecken, in der untern die kleineren Punkte und Flecken. Die Muͤndung iſt laͤnglicht oder ovata nach Linne⸗ Die aͤuſſere Lippe iſt ſcharf und ſchneidend. Die innere Lippe leget ſich wie ein Blat herum. Dieſe Spindel gleichet einer gedreheten gewundenen ſchraubenfoͤrmigen Säule. Dieſe Schnecke wird in Oſtindien bey den Mo; luckiſchen Inſuln Häufig gefunden. Der Einwohner hat nach Rumphs Er⸗ zaͤhlung ein weiſſes ſehr hartes zur Speiſe untuͤchtiges Fleiſch. Im Flei⸗ ſche lieget ein giftiges Beinchen oder Stachel verborgen, deſſen Stiche fuͤr toͤdtlich gehalten werden. Seba ſtellet uns loco ſupra eitato das artige Sceleton einer ſolchen Schnecke vor. Er klaget jaͤmmerlich, daß ihm das Ausfeilen ſchrecklich viele Muͤhe und Arbeit verurſachet. Auch Valentyn ſchreibt davon pag. 525. Deze vverden ook vvel uitgedrild. Labor impro- bus — und Davila in feinen Catal. pag. 230. no. 443. Les interſtices des orbes ont ete enleves, pour mettre à jour la columelle et la rampe un peu eoncave, qui tourne autour. Ich weiß davon aus Erfahrung zu reden, daß es gewiß keine leichte Arbeit ſey dergleichen Sceletons — ſo ich mir von ſehr vielen Schnecken beſorget — zu verfertigen. Denn da beſonders bey dieſer, die Schale ſehr dicke , hart und veſte wie Stahl und Eiſen iſt, ſo gehören gute Feilen und hernach viele a Mühe, Geduld und Mr NEN, icht 288 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung ete. ſicht dazu, wenn man ſeinen Zweck erreichen, und ein unverdorbenes wohl⸗ ausgearbeitetes Sceleton erhalten will. Das Profil der Schnecke kann freylich durchs ausſchleifen viel leichter zu wege gebracht worden. Tab. 555, | Tab. 153. Fig. 1441. In muſeo noſtro. Tig. 1 e Das duͤnne Tiegerbein. Die ſchwarzgelb gefleckte Nadel, oder Pfrieme. Subula quadratulis ex rufo atris quaſi ſtrata. Buc. ſubulatum Linnaei. Belg. de dünne Tyger Pen. de zyvartgevlekte Naald. Liſter Hiſtoria Conchyl. tab. 842. fig. 70. Buccinum dentatum laeve, elavicula mainz binis faſciis ex maculis quadratis fufco rufeſcentibus de- pictum. In der Beyſchrift wird man verwieſen auf Muf: Sibbald. 1 52. Klein meth. oſtrac. H. 73. no. 2. a. b. pag. 26. Subula teffelata fpiris ve- zuti geminis tefleris nigris feu ſubfuſce rufis. Fenanni Recreat no. 118. pag. 127. i i Muſ. Kirch. no. 118. pag. 456. Turbo a nonnullis Cornu cer- vinum dictum. Caeteris praeftat longitudine et notulis conchyliatis, five ex purpureo colore nigricantibus, quae juxta ſpirarum commifluras in gy- zum difpofitae eburneum colorem, quo tingitur, pulcherrime diferiminant. Rumph tab. 30. lit. B. Strombus fecundus. Petiver Amboin, tab. 4. fig. 2. Brovvn Tygershoorn. Muf. pag. 70. no. 740. Unicornu Moluccanum gyris planis, ma- eulis fuſcis dupliei ferie ornatum. Gualtieri tab. S6. fig. B. Turbo apertus, latus, candidus , 1 ru- fis denfe depictus, viginti fpiris finitus. Dargenville tab. XI. lit. X. Strombus fufcus 14 toris ſtriatis inftrudtus, Leſſers teſtaceoth. $. sı. lit. G. pag. 215. Das dünne Tiegerbein. Adanſon HH iſt. du Senegal. tab. 4. no. 5. Le Faval. On y compte dix- huit A vingt ſpires applaties. La couleur de cette coquille lui donne une grande ſuperioritè für les autres Vis. Elle eft quelquefois agathe, agreable- ment mouchetèe de taches brunes ou rougeatres, ordinairement quarrèes et diſpoſèes fur deux ou trois lignes qui tournent avec le fpires — du Cap Verd. Sebae thef. tab. 56. fig. 23. 24. 27. 28. Kuorrs Vergnügen tab. 8. fig. 7. Pag. 13. Davila nz Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung. etc. 289 Davila no. 422. pag. 219. Vis tigree de forme fort effilèe a vingt deux revolutions de fpire, blanche, a deux rangs de taches brunes fur chaque revolution. Linndei Syit. Nat, Edit. 12. no. 480. pag. 1205. Buceinum fübulatum; teſta turrita ſubulata, laevi, indiviſa, integerrima. Pallida maculis ferrugi- neis in ſingulo anfractu per Bann, adfcendentibus : differt a Buccino macu- lato tefta minime gibba. Favart d’Herbigny Vol. 3. pag. 463. Vistigree. Turbo feu ftrombus octodecim vel viginti ſpiris in acumine acutiſſimo exertis, ſubalbidis vel fla- vidis, maculis fuſcis vel ex caſtaneo rubeſcentibus per ſeriem vel aſperſe di- ſpoſitis, diſtinctus et depictus, eanali brevi truncato. ©. Born Index Muf: Caeſ. pag. 257. Buccinum ſubulatum, teſta turrita ſubulata, anfractibus laevibus, indivifis, ferie duplici macularum ferruginea- rum pictis. f ..Muf, Gronov. pag. 117. no. 1187. Buc. ſubulatum. Tyger Pen. Gronov. Zoophyl. faſc. 111. no. 1377. Der Augenſchein lehret und zeiget es ſchon, daß dieſes Tiegerbein von dem vorigen gar ſehr verſchieden ſey. Es iſt weit ſchmaͤler, geſtreckter, duͤn⸗ ner, leichter durchſichtiger. Es hat auch ungleich mehrere Stockwerke. Dargenville zaͤhlet zwar nur 14. bey feinem. kleinen Stuͤcke, andere aber reden von 18, Gualtieri und Favart von 20, Davila von 22 Windungen. Und ſo viele finde ich auch bey meinem faſt 5 Zoll lange Stuͤcke, ſo ich eben davon vor Augen habe. Bonanni meinet, man koͤnne dieſer duͤnnen Tieger⸗ Nadel den Na⸗ men des Hirſchhorns beylegen, und Petiver bringet den Namen des Moluͤckiſchen Einhorns im Vorſchlag. Allein ich finde es nicht, daß jemand dieſen Vorſchlaͤgen Beyfall gegeben, und dieſe Namen adoptiret wotden. Seba hat ſich auf keine Benennung und Beſchreibung dieſes jetzigen Tieger⸗ beins und der vielen von ihm dargeſtellten Pfriemen und Nadeln eingelaſſen, jedoch einem jeden die Freyheit verſtattet, den einzelen Stuͤcken beſondere Namen zu ertheilen; „Cuilibet ſingulis peculiare nomen pro varia figura dare Uberum relinguimus,, — eine Freyheit, die man ſich auch ohne dieſe Be günſtigung ohnedem wuͤrde genommen haben. Die Grundfarbe dieſer Schnecke faͤllt ins weißgelbe; darauf ſtehen in gleicher Entfernung faſt vier⸗ eckigt gebildete ee e u, Auf der erſteren Windung ſte⸗ 03 hen 290 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. etc. hen 3. auch wohl öfters 4. Reihen, und auf den andern Umlaͤufen 2. auch wohl 3. Reihen ſolcher Flecken, die auch innerlich hindurchſchimmern. Sie hat auch eine gedrehete ſchraubenfoͤrmige Spindelſaͤule wie die vorige. Adanſon hat ſie an den Ufern der Cabo Verdiſcheñ Inſuln gefunden. Die beiten kommen von den Moluckiſchen Eylanden in Oſtindien. Tab. 153. Fig 1442. In muſeo noſtro. Das weißgefleckte Tiegerbein. Die große mit weiſſen Tropfen und Augen aufs zierlichſte beſetzte Meernadel. Turbo ex albo maculatus et oculatus. Subula guttis vel oculis albis in fron- te gyrationum aſperſa, et elegantiſſime exornata. Gall. Vis tachetee, Belg. vvitt geplekte Pen. De roſſe Naald met vvitte druppels og Zzoutkorls. Rumpb tab. 30. fig. D. Strombus quartus. Es wird diefe Schnecke ſel⸗ ten gefunden. Hehenſtreit Muſ. Richt. pag. 324. Strombus Fufeus oculatus, feu ma- culis albis circa turbines notatus. Petiver Amboin. tab. 2. fig. 4. White Knobbed Pen. Klein meth. oftrac. $. 74. no. D. c. pag. 30. Strombus polyophtalmos, oculatus in jundturis. Leſſers teftaceoth. $. 281. lit. pag. 215. Das weißgefleckte Tiegerbein mit groſſen weiſſen Augen und Wuͤrfeln — hat 18 Gewinde — iſt ſehr ſelten zu finden. Sebae theſ. tab. ss. fig. XI. Species ata dilute Arantio flava, albis ma- eulis loco tubereulorum diſtincta, unde et ſtrombus Arantius vocatur. Davila pag. 219. no. 423. Vis tres belle peu commune, de couleur fau- ve, à dix-ſept revolutions de fpire dont la moitie ſuperieure eſt un peu ren- fie et chargee d'une zone de taches blanshes, ou rondes, ou ovales. Favart d’ Herbigny Dict. Vol. 3. pag. 461. Vis tachetèe. Strombus vi- ginti ſpiris partim convexis et partim oblique complanatis, leviter in longum rugoſis, in fundo fulvo-livido maculis albidis ſubrotundis per feriem notatis inſignis, teſta ponderoſa apertura inaequali; labio et columella in brevi ca- nali ſulcato, et paulifper roſtrato productis diſtinctus. Mufeum Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mindungetc, 291 Mufeum Chaiſianum pag. 28. no. 324. Argus à yeux blanc, für un fond fauve. Fraaye geele en vvit geplekte Pennen. | Beym Linne heißt dieſe Schnecke ebenfalls Buceinum maculatum — denn er allegiret bey dieſem Namen Rumph. tab. 30. fig. D. und ſagt im Mu- ſeo Reg. vom erſteren Variat coloribus albis. Das weißgefleckte Tiegerbein, welches im Mufeo Chaifiano der Argus unter den Nadeln genannt wird, gehoͤret nach den einſtimmigen Zeugnißen des Rumphs, Leßers und Davila unter die ſeltenen Schnecken, welche rar zu bekommen find. Die Meinige iſt faſt J. Zoll lang und hat 23. Windun⸗ gen, davon aber die letztern auch ſo ſpitzig wie eine Nadel zulaufen. Wenn man ihre Oberflache mit einem Ver groͤßerungs⸗Glaſe betrachtet, ſo ſcheinet fie ganz runzelicht und ſchilferichtz zu ſeyn, daher Favart es mit Recht behauptet, fie ſey leviter in longun rugoſa. Ihre Grundfarbe, wel⸗ che andere fuͤr hell und lichtbraun ausrufen, nähert ſich in etwas der Stroh: farbe. Doch ſchimmert auch hin und wieder etwas röthliches hindurch. Die meiſten Augen und Tropfen, welche bey einigen eine runde, bey an⸗ dern eine laͤnglichte Figur haben und regelmäßig. in ordentlichen Reihen um die Stockwerke herum ſtehen, geben ihr ein ſehr gefaͤlliges Anſehen. Auf dem erſten gröffeften Gewinde erblicket man zwo Reihen ſolcher weiſſen Fle⸗ cken, Augen und Tropfen — auf den anderen nur eine Reihe derfelben -- - auf den oͤberſten und hoͤchſten gegen die Spitze zu, verlieren ſie ſich gänzlich, Dagegen aber laͤuft alsdann ein merklich erhobener Guͤrrel und eine tief ein⸗ einſchneidende Linie um alle Gaͤnge der letzteren Umlaͤufe herum. Der Mund hat eine laͤnglichte eyfoͤrmige Oefnung, die unten in eine ziemlich tief ausgekehlte und weit heraustretende Rinne ausgehet. Sie iſt oſtindiſch. Tab. 154. Fig. 1443. Tab, 145 Fig. 2443. Eine Abaͤnderung des Tiegerbeins, ſo von einer 3 fachen Binde rother Flecken umwunden wird. Varietas een Pa, triplici ſerie macularum erocearum circum- ſeripta. Knorrs enden der Augen tom. I. tab. 23. fig. 4. Sebae theſ. tab. 56. fig. 23. 24. i Unter 292 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc, Unter den See⸗Nadeln und Tiegerbeinen giebt es verſchiedne Varietaͤ⸗ ten. Die gegenwaͤrtige, ſo wir bey dieſer Figur vor Augen haben, iſt nichts anders als eine ſolche Abaͤnderung. Sie uͤbertrift vielmals an Weiße das Elfenbein. Jede Wirkung pranget mit einigen Reihen purpurrother Flecken, die ſich auf dem weißen Grunde vortreflich auszeichnen. Ein merk⸗ licher Streif, welcher die Stockwerke in 2. ungleiche Theile abtheilet, und gleichſam Abſaͤtze daſelbſt verurſachet, laͤuft bis zur Spitze um ſie herum. Di Tab. 154. Fig. 1444. In mufeo noſtro. Die umwundene Nadel. Subula fafcia circumvoluta. Belg. de omvonde Pen of Naald. Liſter Hiftor. Conchyl.tab. 843. fig. 71. Buccinum dentatum laeve lon- giſſima clavicula ex flavo nebulatum. In der Beyſchrift ſtehet die Frage An Rumph. 30. fig. C? Bonaumi Recreat. no. 107. pag. 1 126. > Muf. Kircher. no. 107. pag. 488. Turbo nitidus et eburneus in quo ſpirarum commiſſurae vix dignoſcuntur, maculis rufis notatus. Nuumph tab. 30. fig. C. Strombus tertius. Gualtieri tab. 57. fig. M. Turbo apertus ſulcatus ex candido et ſubro- eo colore undatim variegatus. Hebenſtreit Muf. Richt, pag. 323. Strombus tertius fafcia na. tus, ex luteo varius. Klein meth. oftrac. $. 73. no. c. pag. 26. Subula teffelata fpiris velut ge. minis teſſeris plumbeis quodammodo fafciatus. it. no. 6. pag. 27. Strombus marmoratus, nitidus, longus, acu- tus, juncturis ſpirarum vix dignoſcendis, maculis rufis. it. no. 8. Strombus alternas ſpiras latiores et ſtrictiores ex flavo nebulatas exhibens. i Leſſers teſtaceoth. F. 5 i. 3 pag. 214. Das umwundene Tiegerbein hat auf jedem Gewinde 2 Reihen hellgelber Flecken. Knorrs Vergnuͤgen tom. I. tab. 23. fig. 5. tom. VI. tab. 18. fig. 5. Se hae ibef. tab. 56. fig, 15. 19 Linnaei Das Geſch lecht der Schraubelſchl. mit runder Mündung. etc. 93 Liundei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 420. Edit. 12. no. 487. Buccinum dimidiatum, teſta turri- ta anfractibus bifidis laevibus? v. Born Index Muf. Caeſ. pag 261 und 262. Buccinum dimidiatum lute- feens, maculis longitudinalibus niveis, anfractuum margine ſuperiore com- preſlo attenuato. N 2 Die umwundene Nadel iſt in der Bauart ihres Gehaͤuſes von der Bildung und Bauart vieler anderen Nadeln wenig unterſchieden. Rumph glaubet in ihrer Form die Geſtalt eines Zapfens zu finden, den man in ein Faß zu ſtecken pfleget. Sie heiſſet die umwundene Nadel, weil ſich nicht nur ein doppelter tief einſchneidender Streif um alle ihre Windungen herumſchlaͤngelt: ſondern ſie auch bey ihrem ziegelfarbigen durch weiſſe Flam⸗ men ſehr ver ſchoͤnerten Farbenkleide, auf einigen Windungen mit weiſſen Binden und Scherpen umwunden wird. Mein groͤſtes Stuͤck dieſer Art iſt faſt 5 Zoll lang und hat 16 Stockwerke. Sollte es nicht buccinum dimidiatum Linnaei ſeyn? Es iſt ja mit anfractibus bifidis laevibus wohl verſehen. Nach Prof. Müllers im VI. Theile feines herausgegebenen vollſtaͤndi⸗ gen Lin. Naturſyſt. pag. 47 1. bey no. 4832 — und nach Paft. Schröters Mei⸗ nung, im IV. Theile feines Journals, bey der Lin. Synon. über Knorrs tom. I. tab. 23. fig. s muͤſte es buccinum hecticum Linnaei feyn. Vorzuͤglich friſche in ihrem völligen rothgelben und weißgeflammten Farbenglanze prangende Stuͤcke dieſer Art, welchen gewiß nichts hektiſches anzuſehen war, bekam ich vor einiger Zeit aus Tranquebar mit der Nach⸗ richt, daß ſie bey den Nicobariſchen Eylanden oder Friedrichs Inſuln auf⸗ gefifchet worden. Wenn man aber verbleichte Stuͤcke bekoͤmmt, fo haben ſie allerdings ein hektiſches Anſehen. Innerlich find die Waͤnde weiß, die Schale durchſichtig, die Spindelſaͤule in jeder Kammer oberwaͤrts roͤthlich ſchattieret, und übrigens ſchraubenfoͤrmig gewunden. Conchylien⸗Cabinet IV. Band, Pp Tab. o — * 294 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung. ete. Tab. 284. Tab. 154. Fig. 1445. In muſeo noſtro. Pig. 1445. Die gecroͤnte, gekoͤrnte und gekerbte Pfrieme. Subula in ſpirarum commiſſuris coronata, granulata, crenulata. Buccinum crenulatum Linnaei. Belg. de gekartelde Pen ofNaald; de Yvoore Marlpriem. Liſter Hiftor. Conchyl. tab. 846. fig. 75. Buccinum dentatum clavicula longiffima, faſeiatim punctatum, imo quoque muricato orbe. In der Bey⸗ ſchrift , die dießmal vom Petiver herruͤhret, der auch feinen Namen bey geſetzet, wird fie genannt The Mufick Unicorn. Unicornu cujus gyri macu- lis ſtriisque ſunt ornati. Pet. Auch wird noch dieß gemeldet, daß fie bey Ma⸗ dras gefunden worden. | 1 Klein meth. oftrac. F. 73. B. 3. a. pag. 28. Strombus aſper eburneus fpi- ris dentatis et ſtriatis flavis, it. Strombus faſciatus et punctatus in ambitu ſpi- rarum. Rumph tab. 30. fig. E. Die gezaͤhnelte und eingekerbte Nadel. Petiner Amboin. tab. 8. fig. 13. Strombus dentatus: gekartelde Pen. Hebenſtreit Muſ. Richt. pag. 323. Das an den Windungen gekardelte und gezackte Pfriemenhorn. i a SGualtieri tab. 57. fig. L. Turbo apertus ſulcatus in margine fpirarum , papillis rugoſis aequidiſtantibus exaſperatus, candidus. ; Knorr Vergnügen tom. I. tab. 8. fig. 72. Die punctirte Nadel mit eis nem Bande und Reife der uͤberall eingekerbet iſt. e Sebae. theſ. tab. 56. fig. 9. 10. Strombus dentatus, qui totus pallide al- bus, duodenos ſuos gyros omnes ſuperne ſerratos, ſive acutis tuberculis quaſi dentatos habet. Os et parvum eſt et tenue labium. Extremum capi+ tale graciliſſimum eft, et valde longum. ö 5 Davila pag. 229. no. 442. Vis peu commune, à fond blanc, à revolu- tions de ſpire, tachees vers le bas de couleur de chair, entre deux cercles ponctuès de meme et couronnès vers le haut de petits tubercules, à bou- che oblongue et enchaneree dans le bas. f g Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 416. pag. 241. 3 Edit. 12. no. 481. pag. 1205. Buccinum erenulatum te- ſta turrita, anfractibus bifidis, margine erenatis. Habitat in Oceano Africano. 22 pe Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. 295 . Reg. Vr. no. 220. pag. 613. Buc, crenulatum, teſta anguſta laevis. Anfractus circiter 20, margine ſupra lineam interſtitialem erenato, obtuſo. Apertura ut in Buccino maculato, : v. Born Index Muf. Caef.pag. 259. Buc. crenalatum, teftaturrita, an- fractibus bipartitis, margine fuperiore crenatis. f Muf. Gronovianum pag. 116. no. 118 1. Buc. crenul. Belg. doorensvvys. geneepe Pen. 2000 Gronov Zoophyl. fafc. III. no. 1378. Nur wunderſelten bekoͤmmt man dieſe Schnecke in ihrem unverdorbe⸗ 1 nen Farbenſchmucke zu ſehen. Daher koͤmmts denn auch, daß viele Com, | chyliologen welche ihrer in Ehren gedenken, von ihrer Farbenmiſchung ſtock⸗ ſtille ſchweigen, und nur alleine von ihren ſaͤgefoͤrmigen Kerben, Zähnen. und Zacken reden, damit ihre Windungen wie gekoͤrnet, oder beſſer wie gecroͤnet und doch zugleich gekerbet find. Gualtieri iſt fo ehrlich, daß er: es gerade heraus faget, fein turbo apertus in margine ſpirarum papillis rugo- fis exaſperatus der ſey candidus, damit der Leſer deſto weniger zweifeln dürz, fe, er rede von einem weiſſen ausgebleichten Stuͤcke. Eine etwas fleiſch⸗ farbichte / lichtgraue, nur ſehr dünne aufgetragene, mit einigen dunkleren. Wolken untermiſchte, mit kleinen reihenweiſe ſtehenden Flecken und Punc⸗ ten punctirte, und zwiſchen den Kerben nnd Zähnen mit roͤthlich laͤnglichten Strichen bezeichnete Schattirung — bey welcher der weiſſe elfenbeinerne. Grund immer hindurchſchimmert, macht ihre eigentliche Farbe aus, die. fi) aber wie alle Farbenmiſchung/ beſſer ſehen als durch Worte mahlen und beſchreiben laͤſſet. Rumph nennet fie die ſeltene elfenbeinerne Stricknadel, und ſchreibet, daß fie am Rande der Gewinde ſtumpf gezahnelt, von blaß ⸗ gelber Farbe und mit kleinen Strichen verſehen ſey. Denn in den oͤbern Stockwerken haben alle Gänge und Umlaͤufe ſenkrechte Streifen, Kerben. und Runzeln. Seba redet nur von 12 Windungen. Bey den meinigen zaͤhle ich 15 Umlaͤufe. Linne findet 20, und meinet fie wohne bey Africa. Liſter hat fie von Madras erhalten, und meine Stuͤcke find an den Ufern der Nicoba⸗ riſchen Eylande gefunden worden. f D Pp 2 . Tab. Tab. 154, Fig. 4406 1447. 296 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung etc. Tab. 154. Fig. 1446 und 1447. In muſeo Spengleriano. Das umwundene geflammte Tiegerbein mit getheilten Windungen. Turbo tigerinus faſeiatus flammeus anfractibus bifidis. Liter Hift. Conchyl. tab. 841. fig. 69. Buccinum dentatum clavicula tongifima ſtriatum, et latis maculis ex rufo nigricantibus radiatum. Die Beyſchrift verweiſet uns auf Muf. Sibbaldianum. 152. Klein meth. oſtr. $. 73. no. 4. pag. 27. Toroceras. Strombus ſuleatus ma- culis latis ex rufo nigricantibus, radiofis. Diefe Tiegerbeine würden weit kenntlicher feyn , wenn der Mahler nicht daran gekuͤnſtelt und Linien hineingemahlet, die bey den natürlichen Stücken vermiſſet werden. Er hat ſowohl die Abtheilungen der Stock⸗ werke, als auch die Abſaͤtze , Vertiefungen und Erhoͤhungen, fo ſich auf den Ruͤcken der Windungen befinden, durch ſchwarzbraune Cirkullinien ange deutet — dergleichen Linien doch in den Originalen nicht vorhanden ſind. Die erſte Windung iſt etwas baͤuchig, in der Mitte ein wenig ausgehoͤh⸗ let, und wie ausgekehlet, alsdann oberwaͤrts gegen die folgende Umdrehung etwas erhoben. Und fü gehet es bey allen übrigen Stockwerken biß zur Spitze fort. Die erſte Windung hat 3 Reihen ſtarker braunrother Trop⸗ fen und Flecken auf weißlichem Grunde. Die andern haben ur Reihen ſolcher Tropfen. Das Original fo Martini bey fig. 1445 zur Abzeichnung erwehlet, muß bey der Muͤndung viele Anſaͤtze und Anwuͤchſe gehabt haben, und in Abſicht der Farben und Flecken ziemlich verſchoſſen geweſen ſeyn. Fig 1447 unterſcheidet ſich vom vorigen Stuͤcke ſehr merklich durch ſei⸗ ne laͤnglicht herabgehenden braunrothen Flecken, die man lieber Flammen nennen moͤchte. Das wahre Original zu demſelben befindet ſich hieſelbſt allein in der Spengleriſchen Sammlung. Daß die dunkeln Linien bey der Abtheilung der Gewinde faͤlſchlich angebracht worden, da ſie bey den natuͤrlichen Stuͤcken fehlen, ſolches habe ich ſchon bey der vorhergehenden erinnert. N Tab. Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Muͤndung ete. 297 Tab, 154. Fig. 1448 In mufeo Spengleriano, Tab. 154. Fig. 1448. Das kleine punctirte Tiegerbein. 5 - Turbo tigerinus minor punctatus. Gualtieri tab. 56. lit. G. Turbo apertus, canaliculatus, rectiroſtrus, laevis, candidus, punctis rufis in ſpirarum commiſſuris circumdatus. Sebae theſ. tab. 36. Lit. A. Das kleine durchſichtige mit roͤthlichen Flecken auf einem ſchneeweißen Grunde punctirte Tiegerbein, hat auf dem Rücken jeder Windung und Woͤlbung einen zarten, dem bloſſen Auge kaum ſichtbaren, Einſchnitt, den der Kuͤnſtler abermals mit einer blaͤulichen Linie angedeutet. Auch bey der Abtheilung der Stockwerke hat er ſich eine gleiche Freyheit heraus genommen, und ſolche auch durch blaͤulichte Linien bezeichnet. f 0 Tab, 154. Fig. 1449. In mufeo noftro, vb. 5 SUR ig. 1449 Die Naͤhnadel. Acus Sartoria. Von dieſer kleinen Nadelfähne:fe die füglich eine Naͤhnadel heiſſen mag, merke ich nur dieß wenige an — daß ſie ſehr ſpitzig zulaufe, nach der Art vieler Pfriemen, durch Einſchnitte getheilte und wie verdoppelte, dabey et⸗ was gekerbte und runzelichte Windungen, und eine gedrehete ſchraubenfoͤr⸗ mige Spindel habe. Tab. 154. Fig. 1450. In muſeo Spengleriano. 1 . . Fig. \ Die Lanzette. Lanzennadel. Der Pikenier. Bu Lancinula. Buceinum lanceatum Linnaei. Belg, Pickenier. Naalde-Pen. - Rumpb.tab. 30. fig. G. Strombus octavus five lanceatus. Nadelſkift, weil ſie ſehr duͤnne und ſpitzig. Sie iſt an den Windungen mit geraden Strichen beſetzet, als ob viele Spieße in die Hoͤhe ſtuͤnden. . Petiver Aquat. Amboin. tab. 13. fig. 20. Turrovy-Pen, Klein meth.oftrac..$. 73. B. d. pag. 27. Lancinula. Subula parva, tenuis alba, cujus cancellorum extremitates haſtularum apices referunt. Pp 3 An Tab. 174. Fig.1451. x 298 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung. etc. An Gualtieri tab. 56. ig. D? Turbo apertus latus per longitudinemſtria- tus, albus, ex roſeo obſcure ſignatus et variegatus. Hebenſtreit Mul. Richt. pag. 324. Strombus anguſtiſſimus lanceatus. Lelſers teſtaceoth. H. 51. lit. K. pag. 216 Auf dieſem Schraubenhorn ſtehen die Laͤnge herab ſchwarze Striche, wie auf gerichtete Piken. Knorrs Vergnuͤgen der Augen tom. VI. tab. 24. fig. 4. ö Dargenville tab. XI. lit. Z. Subula lineolis flavis et perpendicularibus notata. N 9 8 Davila Catal, pag. 220. no. 426. Vis effilèe, à lignes longitudinales orangces. Linmeei Syft. Nat. Edit. 12. no. 486. pag. 1206. Buceinum lanceatum, teſta turrita laevi, anfractibus integris lineis longitudinalibus teſtaceis. Te- ſta apice leviſſime ſtriata. Cauda vix retuſa. 9 8 v. born Index Muſ. Caeſ. pag. 261. Buc. lanceolatum. Die Lanzenna⸗ del. Teſta ſubulata laevi, anfractibus integris lineis longitudinalibus fulvis. Ii. Gronov. pag. 117. no. 1185. Buc. lanceatum. Pic] seniertje. Grenov. Zoophyl. faſe. III. no. 1386. Hier iſt die Spengleriſche Beſchreibung dieſer feinen Nadel welche mir zu meiner Belehrung mitgeſchicket worden, da ich mir das Original, daran es mir fehlete, auf eine kurze Zeit erbeten hatte. „Dieſe Nadel verdienet Aufmerkſamkeit. Auf einem ſpiegelglatten wie „Achat glänzenden weißgraͤulichten Grunde, ſtehen nach der Laͤnge dun⸗ „kelgelbe regelmäffige Striche auf allen Windungen, welche oberwaͤrts wie abgerundet find, aber unterwaͤrts an die vorhergehende Umdrehung „gerade anſtoſſen. Die Muͤndung iſt eyfoͤrmig, die Lippe ſcharf, die „Schale zart und durchſichtig, die Spindel milchweiß und ſcharf einge „kerbet. Ich zaͤhle 20 Windungen. Von einem franzoͤſiſchen Natura⸗ „lienhaͤndler habe ich fie ehemals erkaufet. Sie koͤmmt vermuthlich aus „Oſtindien. Tab. 154. Fig 1451. In mufeo noftro. "Die zartaeftreifte und umguͤrtete Nadel. Subula minutiſſime ſtriata, et quaſi cingulo cincta. Dieſe Art Nadeln wird haͤufig in den Oſtindiſchen Gewaͤſſern ange⸗ Ten Es gehet gleichſam ein Guͤrtel um alle ihre Windungen Nahe N aher Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc. 299 daher wir fie die umguͤrtete genannt. Sie iſt gemeiniglich weiß oder ſtroh⸗ farbig und nach der Länge zart gefurchet und geſtreifet. Seba hat fie eis nigemal auf der 56 Tafel ſeines Werkes bey Lit. B. abbilden laſſen, und bey den vielen von ihm vorgeſtellten Nadeln noch die unnoͤthige und üͤberfluͤſſige Anmerkung gemacht, daß ein jedes groſſes und kleines Schne⸗ ckengehaͤuſe feinen eigenen Einwohner zu haben pflege „Omnes hae fpecies minime aeque ac maximae ſuo quaelibet gaudent vivo animalculo - quod mi- norum eſt ſpecies cancellorum, So gewiß das erſtere/ ſo falſch if das letztere. Vignette 40. Fig. 1. Ex muſeo noſtro. Der Weinbohrer. Turbo terebellum. Gall. Le percoir ou le Foret. Inſtrument pour percer un Tonneau. Turbo in cingulo anfractuum maculis nigris et rufis notatus et diſtinctus. Ziffer Hiftor. Conchyl. tab. 979. fig. 36. Buceinum breviroftrum clavi- eulatum , ſtriatum, maculatum, orbibus quafi duplicatis diftin£tum. Klin meth. oflrac, F. 73. = I. no. 7. lit. b. pag.28. Strombus afper du- plicatus, in orbibus maculatis per longum ſtriatus. Dargenville tab. XI. fig. R. Turbo terebellum lineis et pundtis inſignitum ö La Vis. Le Percoir entour& de lignes et de points. Gualtieri tab. 57. fig. O. Turbo apertus fulcatus minutiſſime per longi- tudinem ſtriatus, 5 colore obſeuratus, in ſpirarum eomifluris faſcia parvis punctis rufis ſeriatim difpofitis notata, circumdatus. 8 Davila Catal. pag. 225. no. 437. Vis petite, fond bleu ou verd de pa- Vot, à revolutions de fpire chargees de ſtries longitudinales, et bordèes dans le haut d’une zone blanche 1 de rouge-brun, eſpece nommee Je] er- coir, ou le Foret. 5 a Favart d Herbigny Vol. a. pag. 41. Foret ou Percoir. Strombus acu- tifimus tredecim ſpiris per longitudinem ſtriatis eompoſitus, cum una zona alba in iisdem eurrentibus; er: cinereo, caeruleo et virefcente nebula- tus. Coquille-bordee d'une zone blanche et ponctuèe de taches rougeatres. Dieſer ſchmalen und ſpitzigen Nadel haben die Franzoſen den Namen des Weinbohrers ertheilet, weil ſie mit ſolchen Bohrern, damit man die Weinfaͤßer anzubohren pfleget, einige Aehnlichieit haben fol. y Die 300 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit runder Mündung etc, Die 13. Gaͤuge und Stockwerke derſelben werden durch eine tief einſchnei⸗ dende Linie, welche ſich um alle bis zur Spitze hinaufſchlaͤngelt , in 2 un⸗ gleiche Theile getheilet, und dadurch gleichſam doppelt gemacht. Sie wer⸗ den hernach von einer gelblich weißen Binde, die ſehr ordentlich mit dunkel⸗ rothen Flecken bemahlet und damit im regelmäßig abgemeßenen Abſtande punctiret und gezieret iſt, umwunden. Sie werden ferner durch ſenkrechte Streifen die auf den unterſten Windungen am feinſten und zarteſten, auf den oͤberſten aber am dickſten und merklichſten ſind, ganz rauh und runze⸗ licht gemacht. In der ganzen uͤbrigen Form ihres Gehaͤuſes, ihrer Muͤn⸗ dung, ihrer Spindelſaͤule, ihres Schnabels und dgl. koͤmmt ſie ſonſt voͤllig mit der vorigen Gattung uͤberein. Sie iſt oſtindiſch. Beym Linne und v. Born iſt es ebenfalls buccinum ſtrigilatum. an Tab, 134. Fig. 1452. | Die roth und gelb gefleckte Nadel. Subula ex rofeo et flavo notata, Knorrs Vergnügen der Augen tom. VI. tab. 22. fig. 9. Dergleichen Nadel, welche fo ſehr ſpitzig zuläuft, heiſſet bey den 9 5 zoſen, Vis en Aeguille. Auf der jetzigen ſtehen laͤnglicht gelbe oder roͤthliche Flecken auf grau weißem oder blaͤulicht weißem Grunde. Die Gaͤnge und Windungen ſind nicht gewoͤlbet, ſondern faſt eben und platt, in der Run⸗ dung geſtreifet, und mit einem etwas mehr erhoͤheten Gürtel umgeben. Dem Stuͤcke, welches hier vorgeſtellet worden, fehlen offenbar die unter⸗ ſten Windungen. Es koͤmmt ſonſten aus Oſtindien. e Tab. 154. Fig. 1453 und 1454. 11 Die ſenkrecht geſtreifte Pike. Lancinula longitudinaliter ſtriata, fafciis niveis et fuſeis alternantibus involuta. Dieſe Nadel iſt etwas bauchiger als einige andere mit ihr ſonſt nahe ver⸗ wandte und verſchwiſterte Arten. Senkrechte Streifen laufen an derſel⸗ ben von oben bis unten herab. Rund umher wird ſie von weißen und brau⸗ nen Baͤndern, die untereinander abwechſeln, umwunden. Tab. Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit eyfoͤrmiger Muͤndung 301 f Tab. 155. Fig. 1455. In muſeo noſtro. Tab. 153. 5 5 Fi. 14 . Die Stahlnadel, mit gleichſam verdoppelen Gewinden. Turbo chalybeus, anfractibus quaſi duplicatis. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 837. fig. 64. Buccinum dendatum, clavicula longiflima, ſtriis denfe radiatum. Klein meth. F. 23. B. 6. pag. 28. Siphunculus, ſuper fpiris convexis per- pendiculariter denfe ſtriatus. Donanni Recreat. fig. ı10. pag. 126. Muj. Kircher. Fig. 110. pag. 456. Duplicatis ſpirarum anfractibus con- ſtare videtur hic turbo, quarum fingula frequentibus fuleis a baſi ad mucro- nem ductis crifpatur. Colore terreo vel albo. Gualtieri tab. 57. fig. N. Turbo apertus, ſulcatus, minutiſſime per lon- gitudinem ſtriatus, aliquando cancellatus, livido vel plumbeo colore obfcu- ratus. Knorrs Vergnuͤgen tom. VI. tab. 18. fig. 6. item tab. 24. fig. 5. Davila Catal, pag. 224. no. 436. Vis, à bouche oblongue, ä revolutions de ſpires ſeparèes chacune en deux par un fillon, vers les deux tiers de leur hauteur, et chargees de cannelures longitudinales très ferrces. Linnaei Syft. Nat. Edit. 10. no. 419. pag. 742. Edit. ı2. no. 458. pag. 1206. Buccinum duplica- tum, teſta turrita, anfractibus bipartitis, ftriatis. Habitat in Oceano Indico: Muf. Reg. VIric. no. 272. pag. 614. Teſta ſtriis excavatis perpen- dicularibus profundis undique tecta. Anfractus linea interſtitiali exſculpti, ac ſi gemini eſſent. Color ſupra lineam interſtitialem pallidus, infra teſtaceus. Favart d’ Herbieny Di&. Vol. I. pag. 2. Aiguille D' acier. Strombus transverſim et in longum ſtriatus, chalybeus dictus. v. Born Index Muf, Caeſ. pag. 260. Buc. duplicatum, tefta ſubulata, anfractibus bipartitis ſtriatis. N Muf. Gronov. pag. 116. 0. 1182. Buc. dupl. Omslingerde Pen. Gronov. Zoopbyl. faſc. III. no. 73 82. Die glaͤnzend ſtahlgraue Farbe wird unter den Farbenkleidern der Schnecken nur felten angetroffen, verſchaffet aber derjenigen Nadel, fo wir bey dieſer Figur vor Augen haben, ein ſehr reizendes Anſehen, welches, Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Qq durch Tab. 1 55 Fig. 146. 302 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit eyfoͤrmiger Muͤndung durch ein weißes ſchmales Band, daß ſich uͤber dem Ruͤcken der erſten und hernach bey der Nath aller übrigen Windungen herumleget , noch mehr er⸗ hoͤhet wird. Die ſenkrechten Furchen und Streifen, dadurch fie auf allen ihren Umlaͤufen fein geriffelt und gekerbet, und alſo ganz rauh, ſchilfrich und runzelicht gemacht wird, ſtehen ſehr regelmaͤßis g und doch ſo dichte an⸗ einander, daß es ſchwer fallen wuͤrde ſie zu zaͤhlen. Die Windungen wer⸗ den durch eine tief einſchneidende, um dieß ganze kleine Thurmgebaͤude her⸗ umlaufende Linie, dergeſtalt in zween Theile abgetheilet, als wenn lauter doppelte Windungen vorhanden waͤren. Daher redet ſchon Bonanni von anfractibus duplicatis, und beym Linne wird um deßwillen dieſe Schnecke buccinum duplicatum genannt. Innerlich iſt aber von allen dieſen aͤuße⸗ ren Streifen, Furchen, Runzeln keine Spur zu finden, vielmehr iſt daſelbſt alles ſo glatt, als es aͤußerlich rauh und laͤnglicht geſtreifet iſt. Die Spin⸗ delſaͤule dagegen iſt nicht glatt, ſondern ſchraubenfoͤrmig gedrehet und ge⸗ falten. Einige geben ihr — ohne ſich an ihre Groͤße — die doch oͤfters ſehr anſehnlich iſt — zu kehren, den Namen der Naͤhnadel, der doch einer ungleich ſchmaͤleren, kleinern und ſpitzigern Nadelſchnecke gehoͤret und ges buͤhret. Die ſtahlgrau gefärbten Stücke dieſer Art wollen wir am liebſten Stahlnadeln nennen Für ſolche Stuͤcke, deren ich gar viele kenne, die bey vollkommen gleicher Bauart eine ganz andere Schattirung und Far⸗ benmiſchung haben, wird ſich gar leicht ein anderer ſchicklicher Name erfin⸗ den und ausmachen laſſen, weil die Gewinde doppelt erſcheinen, ſo wird die Zahl derſelben gemeiniglich zu groß angegeben. Bey den mehreſten finde ich doch 12 Stockwerke. Das eigentliche Vaterland derſelben iſt ohnſtrei⸗ tig Oſtindien. Eine Parthie davon habe ich einmal vom VBorgebürge der guten Hofnung erhalten. Tab. 155. Fig. 1456 In en noftro, Die geflochtene Nadel — beym Rumph die granulirte Nadel. Beym v. Born, die geſtriegelte Nadel. Subula filamento granulato eonſtricta et contexta. Gal. Aiguille treſſèe. Belg. de N Naald. Liſten Hiſtor. Conchyl. tab. 848 fig. Klein meth. oſtrac. F. 73. B. I. C. 3 27. Lima faſeiatim ſtrigilata. it. no. 2. Acus Sartoria per faſcias ſpirales ſtriata. ö Rumph Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit eyförmiger Mündung. 303 Rumph tab. 30. fig. H. Strombus granulatus. Petiver Amboin. tab. 5. fig. 12. gekorlde Naalde. Leſſers teſtac. $. sı. lit. qq. Die koͤrnichte Nadelſchnecke. Hebenftreit M Richt. pag 324. Strombus anguſtiſſimus granulatus. Davila Catal. pag. 225. O. 437. Aiguille- à revolutions de ſpire bordees: chacune tant en haut qu en bas d'une efpece de bourrelet. Linnaei Syft. Nat. Edit. 10. no. 418. pag. 741. Edit. 12. no. 484. Pag. 1206. Buceinum Arieilatum; tefta turrita anfractibus bifidis, oblique ſtriatis. Habitat in Oceano Afiatico. Muf. Reg. VII. no. 47 1. pag. 614. Teſta anguſta ftriis obliquis per omnes anfractus. Anfractus circiter 16. linea interſtitiali obſcu- ra. Color lividus maculis fuſcis ferie ſimplici. Apertura ovata. Favart d’Herbigny Vol. L pag. 8. Aiguille treſſèe. Strombus tenuis et acutiſſimus, viginti quatuor ſpiris veluti cancellatis vel decuſſatis, conſtans. Cette efpece eſt couronnèe par des ſtries croiſèes en treilles, ou de maniere a imiter une eſpece de petite treffe, 9 5 Born Index Muf: Caef. pag. 260. Bus. ſtrigilatum. Die geſtriegelte adel Muf-Gronov. pag. 116. no. 1182. Gepuncteerd Naaldje, Gronov. Zoophyl. faſe. 3. no. 1381. Die eigentliche Grundfarbe dieſer ſchmalen, langen, ſpitzigen dünnen Ra - del, welche von vielen die Naͤhnadel genannt wird, nähert ſich am meiſten — der Strohfarbe. Vier bis fuͤnf Queerſtreifen laufen um alle Gewinde biß zur aͤußerſten Spitze herum. Diejenige Binde, welche ſich um alle Gaͤnge herum leget, — und die dadurch in zween ungleiche Theile abgetheilet wer⸗ den, wird durch kleine laͤnglichte Furchen ſchief durchſchnitten, dadurch wie gekerbet, und vollends gegen die Spitze zu ganz koͤrnicht gemacht. Sie hat folglich ſehr viele Glenhfoͤrmigkeit in dieſem Stuͤcke mit dem Buccino cre⸗ nulato Linnaei. Linne redet nur von 16. Stockwerken. — Größere Stuͤcke haben oft noch ein mal ſo viel. Hier bekommen wir ſie zum oͤftern von Tran⸗ quebar. ; | Tab. 155. Fig, 1457. Tab. 155. Die durchſtochene Nadel. Fig.14570 Subula pertuſa. v. Born Index Muf. Caef. pag. 263. Buceinum pertufum, Teſta ſubula- ta, anfractibus bipartitis, ſtriis longitudinalibus elevatis, et transverſis exca- vato punctatis. 5 g 242 Dieß Tab. 155. Fig. 1488. 1460. 304 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit weiter Muͤndung. Dieß ſcheinet nur eine geringe Abaͤnderung von jener bey Fig. 1453. vor⸗ geſtellten Nadel zu ſeyn. Sie muß auch nach der Zeichnung wiederum eine gekerbte, granulirte Binde haben. Herr von Born beruffet ſich auf dieſe hier ſtehende Figur, in feinem Indice Mul. Caeſ. nennet fie die durchſtochene Madel, und giebt uns davon folgende Beſchreibung — „die Schale iſt ahl⸗ „foͤrmig. Die Gewinde, deren ungefähr 20 find, haben der Laͤnge nach „erhabene Streifen, und in die Queere eine dreyfache Reihe ausgehoͤhl⸗ ‚ter Puncte. Die Mündung und der Grund iſt wie an den andern Na⸗ „deln dieſes Geſchlechtes. Von Saffrangelber oder weißer Farbe mit zer⸗ „ſtreuten rothgelben Flecken, Nun wird man die wahre Urſache leichte „errathen, warum wir fie die durchſtochene Nadel genannt haben. Tab. 155. Fig. 1458 biß 1460. Die geperlten Bohrer. Turbines circulis granulatis excavatis cincti. Bey dieſen etwas undeutlich abgebildeten Stuͤcken wuͤrde ich es ſchwer⸗ lich errathen haben, welche Originale der liebe ſeelige Mann wohl eigent⸗ lich gemeinet und im Geſichte gehabt. Allein ich habe unter ſeinen hinter⸗ laſſenen conchyliologiſchen Papieren ein Blat gefunden, ſo mir, da ich im Finſtern herumtapte, einiges Licht ertheilet. Er berufet ſich auf Knorrs Vergnügen der Augen tom. 3. tab. 18. fig. 3, woſelbſt von einer granulirten mit Koͤrnern beſetzten Schraube folgende Nachricht ertheilet wird — es werde jedes Gewinde mit einer gedoppelten Reihe von Koͤrnern umgeben, und in den Furchen, wo die Gewinde von einander abſetzten, befinde ſich ei⸗ ne einfache Reihe ſolcher Koͤrner. | Martini aber liefert uns von dieſen Stuͤcken folgende Beſchreibung — „Sie fallen der Farbe nach aus dem weiſſen ins rothbraune. Die Vertie⸗ „fungen zwiſchen den geperlten Windungen ſind wie ausgekehlt und eben⸗ falls mit einer perlenſchnur umwunden. Unten bey der geſtreiften Flaͤche „der M endung endiget ſich die Columella in eine Spitze. An der aͤuſſern „S ite der Muͤndungslippe befindet ſich ein Wulſt, dergleichen auch auf ei⸗ nigen anderen Windungen zuſehen iſt und einer Klammer ahnlich ſiehet. III. Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit weiter Mindung 305 III. Gattung. f Species III. Weitmuͤndige Schraubenſchnecken. Turbines orbe patulo. Tab. 155. Fig. 1461 und 1462. it. Fig. 1463. In Muſeo noſtro. Tab-ıss, 5 18.1461. Die weitmuͤndige Schraubenſchnecke mit gekerbten Gürtel. 1 5 95 Turbo ore patulo, in ſutura orbium cingulo crenulato cinctus. Lifter Hit. Conchyl. tab. 977. fig. 34. Buceinum breviroſtrum elavicu- la tenui et producta, laeve, lacinia quadam ad imum quemque orbem ele- ganter ſtriata, diſtinctum. Klein meth. oftrac. 6.92. ſp. 2. pag. 35. Pfeudo-Strombus, nodoſus inter ſpiras. Icon exſtat tab. 7. no. 12 1. Petivers Gazophyl. tab. 98. fig. 18. Luzone ſpiral vvhelk vvith bugle Tvuvirls. i i | Adanſons Hift. du Senegal tab. 4 fig. 2. Le Rafel. ‚Davila Catal. pag. 142 no. 189. Buccin blanc nue de gris, legerement ftrie , a pas des orbes granuleux. 5 g Habrrs Vergnügen tom. 6. tab. 36. fig. 4. Die geſtreifte Kraͤuſelſchne⸗ cke. Belg. gekepert Tophoorntje. Linnaei Syjt. Nat. Edit. 12. no. 483. pag. ı 1206. Buccinum vittatum, te- fa turrita, ſubſtriata, ſutura anfractuum dupliei crenulata. Tefta ex ovata turrita, albida, remote transverfaliter ſtriata. Sutura duplicata, vix tripli- cata, articulato crenata, anfractus diſtinguens. "Favart de Herbigny Diet. Vol. 3. pag. 238. Rafel. Adanfon nomme ainſi un coquillage univalve, du genre de la Vis, en latin Terebra. . Born Index Muf. Cael. pag. 259. Buceinum vittatum. Teſta ventricoſo turrita trans verſim ſtriata ſutura anfractuum duplicato crenulata. Catal. Mart. pag. 121. no. 264. Bey dieſer ſthurmfoͤrmig gebildeten fein geſtreiften Schnecke wird einem jeden aufmerkſamen Beobachter ſogleich die weite Oefnung ihres mit einer weiſſen Lippe eingefaßten Mundes, der dunkle coffeebraune Hinter⸗ grund ihrer inneren Kammern, die bauchichte Form ihrer erſten Woͤlbung, und vornemlich, der ſtark gekerbte, in der Mitte getheilte, am Rande al⸗ ler Umlaͤufe ſich herumſchlingende Guͤrtel, ins Auge fallen. Sollte dieſer gekerbte Guͤrtel ihr bloß zur Zierde ihres kleinen Wohnhauſes verliehen worden ſeyn? Sollte es ihr nicht durch dieß ſchraubenfoͤrmige Weſen weit leichter fallen, ſich im naſſen Sande, darinnen ſie nach Adanſons Berichte zu leben und zu wohnen pfteget (Ce coquillage ne vit que dans les ſables) Qq 3 gleich⸗ 306 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit weiter Muͤndung gleichſam einzuſchrauben, hineinzubohren und unterzugraben? Einige ha⸗ ben eine blaͤulicht aſchgraue und auf den Kerben des Guͤrtels eine glaͤnzend weiſſe Geſtalt. Andere haben eine weiſſe Grundfarbe. Beyderlei Arten wird man bey Fig. 1461 und 1462 erblicken. Da die Wände der inneren Wolbungen dunkelbraun find, die Spindelſaͤule aber ſchneeweiß bleibet, fo giebt diß einen ſo anmuthigen Anblick und vortreflichen Proſpect, der die kleine Muͤhe des aufſchleifens uͤberreichlich belohnet. Man zaͤhlet an ihr 8 bis 10 Windungen. Adanſon hat ſie an der Africaniſchen Kuͤſte gefunden. Hier zu Lande bekommen wir fie häufig von Tranquebar. Bey dem Krebs⸗ chen, welches in der Oefnung bey fig. 146 1 geſehen wird, würde Seba fo: gleich wiederum die Anmerkung gemacht haben, welche pag. 155 feines theſ. ſtehet — Animalculum quod in hoc cochlearum genere degit et adoleſeit minorum eſt fpecies cancellorum. Buceina omnia et Strombi ejusmodi in- colis gaudent. Aber heut zu Tage läßt ſich dergleichen unerweißliches Zeug keiner mehr auf den Ermel binden. Wer den wahren Bewohner dieſer Schneckenart näher kennen lernen will, darf nur den Adanſon aufſchlagen. Seine Augen hat derſelbe — wie die Einwohner der Porcellanen und fo: vieler anderen am liebſten im naſſen Meerſande lebenden Schnecken, nicht oben an der Spitze, ſondern unten am Fuße der Fuͤhlhoͤrner, vermuthlich weil er immer im naffen Sande wohnet und arbeitet, und feine Augen, wenn ſie an der Spitze der Fuͤhlhoͤrner ſtuͤnden, gar zu leichte beſchaͤdigen wuͤrde. So vaͤterlich hat der weiſeſte Schoͤpfer fuͤr die Erhaltung und Beſchirmung auch der kleinſten Creaturen und ihrer kleinſten Glieder geſorget. So guͤtig erfuͤllet er alle ihre Nothdurft nach dem Reichthume ſeiner Erbarmung. Atcher wird mir auch bey der Betrach⸗ tung ſeiner kleinſten Geſchoͤpfe immer groͤſſer und anbetungswuͤr⸗ diger. Fig. 1463 iſt nur eine geringe Abaͤnderung der beyden vorigen Arten. Es fehlet ihr alleine der gekerbte Guͤrtel. An deſſen Stelle laͤuft eine ziem⸗ lich tief einſchneidende Furche bey der Nath aller Stockwerke herum. Ueber den weiſſen dem Achate an Glaͤtte und Glanze gleichenden Grund gehen gelbliche ſenkrechte Streifen herab. — Auch fehlet es nicht an Queerſtrei⸗ fen. Der Mund iſt eyfoͤrmig. Die aͤuſſere Lippe ein wenig gezaͤhnelt, die innere iſt wie ein weiſſes duͤnnes Blat uͤbergeſchlagen. Sie koͤmmt eben⸗ falls von den Tranquebariſchen Ufern. Vignette Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit weiter Mündung 307 Vignette 40. Fig. 2. In muſeo noſtro. Die Wulſtſchnecke. Turbo calloſus, ore patulo valde diducto, ſubtus emarginato, columella f Ma laevi, ſuturis callofis. 0 Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 978. fig. 35. Buceinum breviroſtrum clavi- eKulatun laeve, ex toto et ore et columella fuſca, /uturis quafı calloſis. Kuen meth. oſtrac. $. 92. Sp. 3. pag. 35. Pfeudo -Strombus -- (eochlis conica multum ventricofa ) callofus fufcus. Ich habe dieſer Schnecke ſchon erwehnet beym gegfätteten Schlauch, tab. 127. fig. 1215. pag. 72. dieſes IV. Bandes, und es mit Recht behauptet, daß ſie mit jenen viele Aehnlichkeit habe. Sie gleichet aber den hier bey fig. 146 f. ſeqq. vorkommenden Gattungen noch weit beſſer. Weil fie nun wuͤrklich ſelten iſt, fo habe ich fie nicht übergehen wollen, ſondern auf der Vignette abbilden laſſen. Sie hat weder Gürtel, noch Kerben noch Queer⸗ ſtreifen, wie viele mit ihr verſchwiſterten Arten. Sie iſt voͤllig glatt. Ihre Grundfarbe gleichet der Nehfarbe — ihre Spindellippe iſt glänzend braun. Ihre Muͤndung iſt ſehr weit, die innere Woͤlbung braun, die aͤuſſere Lip⸗ pe ſcharf und ſchneidend und wie mit einem weiſſen Saume eingefaſſet. Die ſieben Stockwerke derſelben ſetzen ſehr ſtark und merklich voneinander ab. Anſtatt der Nath tritt bey der Verbindung ihrer Gaͤnge und Stock⸗ werke ein ſtark erhobener dem weiſſeſten Elfenbeine gleichender Wulſt heraus, der uͤber der Oefnung und Spindellippe am dick ſten iſt. Dar⸗ auf zielet Liſter, wenn er von ſuturis quafi callofis redet. Eben um dieſes ihr ſo eigenthuͤmlichen wunderbaren Wulſtes willen, der ihr Hauptunter⸗ ſcheidungskennzeichen ausmacht, habe ich ſie die Wulſtſchnecke genannt. Tab, 155. Fig. 1464. und 1465. In mufeo noſtro. Die Spitzmorchel. Boletus turbinatus, teſta turrita, ore patulo emarginato, anfractibus coſta- tis ſeu plicatis, colore oſtrino coloratis, labro ſinu ſeparato ſeu ſinuoſo. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 264. Buccinum ſinuatum. Die Falten⸗ nadel. Teſta turrita, anfractibus longitudinaliter plicatis, ꝓrope ſuturam attenuatis, labro poſtice ſinuato. Peuali. Schroͤters Geſchichte der Flußconchylien pag. 401. no. 194. Die gefurchte Trompete. Sie beſtehet aus 9 Windungen, die ſich allmaͤh⸗ | lig 308 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit weiter Muͤndung lig in eine ſcharfe Spitze endigen. — (Er halt fie für eine Slußſchne⸗ cke.) i N 77 Herr von Born giebt uns von dieſer faltenreichen Conchylie in feinem brauchbaren Indice Muſ. Caeſ. pag. 264. folgende ſehr wohl gerathene Beſchrei⸗ bung. ; „Die Schale ift gethuͤrmt. Die Gewinde, deren ohngefehr neune, find „der Länge nach gefalten, naͤchſt der Nath platt gedruͤckt. Die Schalen; „lefze iſt erweitert, und mit einem kurzen Einſchnitt verſehen. Die „Spindel iſt uͤbergeſchlagen. Die Muͤndung und der Grund wie bey „andern Spindeln dieſes Geſchlechtes, von gelblicher Farbe mit ſchwar⸗ „zer abfallender Oberhaut. Ganz friſche Stuͤcke haben ein faſt kirſchbraunes Epiderm, wenn dieß abgezogen oder abgebeitzet worden, ſo ſind einige gelblich, andere in ihren Furchen roͤthlich und die Ribben weiß. Die Schale iſt innerlich glatt und wohl glaſiret, dabey aber fo durchſichtig, daß man alle aͤuſſeren Ribben in; nerlich ſehen kann. Bey der Spindelſaͤule ſtehen die Stockwerke wie die Kelche der Blumen in einander, welches ſehr gut bey aufgeſchliffenen aber am beſten bey aufgefeilten — das iſt von der Bedeckung ihrer Gaͤnge durch eine Feile entbloͤßten Stuͤcken wahrgenommen werden kann. Jene bey Fig. 1455 iſt etwas laͤnglichter und geſtreckter, und bey der tief einſchnei⸗ denden faſt platt gedruͤckten Binde gekerbter. Sie kommen insgeſammt von der Kuͤſte Coromandel. 15 Tab, 155. Fig. 1466 und 1467. In mufeo noſtro. en Das Diſtelhoͤrnchen. Die Diſtelſchnecke. 5 Turbo ſenticoſus. Carduus., Murex ſenticoſus Linnaei. Gall. Petit bucein epineux. Chardon. Belg. Diftelhoorntje. Bonanmi Recreat. no. 35. pag. 117. Muſ. Kircher. no. 35. pag. 452. Turbo ſpectabilis, ubique finuo- ſis lineis tam bene ſulcatus, ac fi eflent fcalpro incifae, Oſſeum colorem habet, et in Adriatico generatur. Parvae molis eſt. Hujus magnitudinem microfcopii ope exhibemus, vt clarius abdita partium ſtructura in rebus li- cet minimis oculis patefiat. f Rumpb tab. 29. lit. N. Buccinum aculeatum. Petiver Amboin, tab, 9, fig. 12. Small prickle vvhelk. Gualtieri Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit weiter Mündung. etc. 309 Gualtieri tab. sı. fig. G. Buccinum majus, canaliculatum et ſulcatum, ſtriatum, coftulis minutiſſime muricatis aſperum et diviſum, terreo fulvido colore depictum. Klein meth. oſtr. F. 130, Sp. I. pag. 44. Carduus. Buccinum cancellatum et totum aculeatum, coloris caftanei. it, Spec. 3. Buccinum oſſeum parvum. Dargenville tab. 9. fig. O. Buccinum ſtriatum, coftis aculeatis circumda- tum. Celui fe diſtingue par des pointes et de lignes transverſales, quigar- - niflent les cotes, dont ſa robe eſt coupce. Leſſers teſtac. $. 58. lit. A.6mal pag. 323. Das Diftelhörnchen. Sebae thef. tab. 49. fig. 45-48. Cochleae cardui dictae. Quatuor haec bue- eina elegantiora, juxta longitudinem coſtis ſulcisque profundis diſtincta, un- dique capillaceis veluti tenuiſſimis ſpinalis hifpida, forma et coloribus difcre- pantia. 1855 5 Duavila Catal. pag. 142. no. 180. Buccin fauve clair, a cotes longitu- dinales chargèes de ſtries circulaires ſaillantes en vive arrete. ' Knorrs Bergnügen der Augen tom. IV. tab. 23. fig. 4. 5. Das geribte und gerunzelte Thuͤrmchen. i ar Linnaei Edit. 10. no. 474. pag. 251. - 2 Edit. 12. no. 546. pag. 1220. Murex ſenticoſus, tefta ecaudata, longitudinaliter coſtata, transverſim cancellata, apertura ſtriata. Columel- lae plica una alterave. } = Favart d’Herbigny Dit. Vol. I. pag. 133. Bucein epineux. Le petit Chardon. Buccinum parvum, novem ſpiris convexis eleganter exertis et eoſtatis, ſtriis transverſis afperis, vel aculeis, inſtructis, compofitum, apice acutiſſimo, apertura admodum parva, et canali brevi ſuleato et recurvo di- ſtinctum. Ce joli Buccin ne paſſe guere ſeize lignes de long. Toute fafür- face exterieure eſt marbrèe de fauve, et de couleur blanchatre. N ©. Born Index Muf. Caeſ. pag. 304. Murex ſenticoſus. Die Diftele ſchnecke. Teſta ſubturrita, longitudinaliter eoſtato muricata, transverfim can- - cellata, ore ſtriato. i ; Das Diſtelhoͤrnchen fuͤhret die Urſache feines Namens gleichſam an der Stirne. Die 9 Stockwerke deſſelben ſind nach der Laͤnge mit erhabe⸗ nen Ribben beſetzet, welche die Schale ganz vieleckigt machen. Zehen bis zwölf ſolcher Ribben ſtehen ſogleich auf der erſten und gröffeften Windung. Die Queerſtreifen und Furchen, welche uͤber dieſe ribbenartigen Erhoͤhun⸗ gen hinweglaufen, verurſachen auf denſelben allerhand ſaͤgefoͤrmige Spitzen und Stacheln, welche gemeiniglich weiß zu ſeyn pflegen, da ſonſt die Grund⸗ farbe ſich einer falben oder braunrothen Sarbe nähert, auch wohl noch / vor⸗ Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Fr nem⸗ 310 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit weiter Muͤndung etc. nemlich auf der erſten Woͤlbung von einer dunkelbraunen Queerbinde um» wunden wird. Die aͤuſſere etwas gezaͤhnelte Lippe der Muͤndung wird von der erſten ſenkrechten Ribbe formiret. Bey der Spindel erblicket man ei⸗ ne und die andere Falte. Bonanni muß wohl nur ein ſehr kleines Stuͤck dieſer Gattung gehabt haben, weil er es nach feinen eigenen Geſtaͤndniß / durch Huͤlfe des Mieroſeopii vergröffert vorftellen laſſen, und es dennoch von keiner erheblichen Groͤſſe iſt. Ein paar faſt 2 Zoll lange dabey ziem⸗ lich bauchichte, innerlich ſtark geriffelte, aͤuſſerlich hochgeribte und fehr dor⸗ nichte Stuͤcke dieſer Art, davon das eine ſo weiß wie Schnee, erhielte ich vor einiger Zeit, da ich eine Parthie Schnecken erkaufte, die auf dem Cabo de bonne eſperance waren geſammlet worden. Bonanni ſchreibt: daß fein kleines Stuͤck aus dem Adriatifchen Meerbuſen herſtamme. Sonſt fallen ſie in Oſtindien. Vor kurzem bekam der Herr Kunſtverwalter Spengler ein paar auserleſene Diſtelhoͤrnchen, die an dem Ufer der Nicobariſchen Eylande oder der von unſerer hieſigen Oſtindiſchen Compagnie bey der ehe⸗ maligen Beſitznehmung der ſogenannten Friedrichs Inſuln, waren aufgefiſchet worden. Sie ſind noch rauher, runzelichter, ſtachlichter, dornichter als die gewoͤhnlichen, auch ſitzen die Ribben derſelben naͤher und dichter an einander. Eine dunkle Coffeebraune Binde leget ſich uber den Rucken der erſten Woͤlbung und am Fuße der uͤbrigen herum. Gute Diſtelhoͤrner find gewiß nicht gemein, fondern rar und ſelten. Ein Sammler, der viele Arten davon vorzeigen kann, mag darauf ſtolz ſeyn. Tab. 155 x Tab, 155. Fig, 1468 biß 1471. 1 Die weiſſe und braune glatte Schraubenſchnecke. 55 Turbo apertus albus ſeu brunnus ex toto laevis. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 977. fig. 33. Buccinum breviroſtrum, ex tos to laeve claviculatum. Klein meth. oftrac. G. 92. Sp. I. pag. 35. Pfeudo-Strombus carminatus, ad imum quemque orbem, ibidemque eleganter ſtriatus. Petiver Gazophyl. tab. ro. fig. 15. Nom. Liſteri. ‚Adanfen Hiſt. Pl. 4, fig. 1. Le Miran. 55 Knorrs Vergnuͤgen tom. 5. tab. 22. fig. 5s. Die braune Nadel. Favart d Herbigny Vol. 2. pag. 340. Miran. Leur couleur dans tous les ages eit blanche ou agathe, fans aucun melange. b .o Alle Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit gefrämmten Schnabel. zrı Alle dieſe Schnecken ſind nach ihrer ganzen Form, Bildung und Bau⸗ art nur ſehr wenig von jener Gattung, die wir bey Fig. 1451 und 1452 be trachtet unterſchieden. Es fehlet ihnen bloß der krauſe gekerbte Guͤrtel, damit jene wie eingefi chnuͤret und umguͤrtet werden. Sie ſind auf ihrer auffern Oberfläche glaͤnzend glatt wie Achat, und dabey graͤulich oder aſchfarbig weiß gefaͤrbet, oder gleichſam mit einem braunen Oberkleide / welches durch eine blaͤulicht weiſſe Binde nicht wenig verſchoͤnert wird, be⸗ kleidet. Sie werden an der Kuͤſte Coromandel gefunden. Daß Fig. 1470 ungleich geſtreckter, laͤnglichter und gedehnter ſey als alle vorigen, lehret der Augenſchein. IV. Gattung. Species IV. Schraubenſchnecken mit gekruͤmm⸗ Turbines roſtrati, canaliculo re- ten Schnabel, Schnabelſchrauben. curvo. Tab, 156. Fig, 1472. In muſeo noftro, Tab. 156. Die Geramiige Sumpfradel Der Kochloͤffel. Die Weſtindiſche Baſtart . 147, Pabſtkrone. Turbo paluftris Ceramicus. Eochlear ollare. Corona pontificialis Ind. Occid. Gall. La Vis de marais, La Cuiller a pot. La fauffe Thiare des Indes Oe- cidentales. Le faux Telescope. Belg. de l Malpriem. de Weſtindiſche Baſtard Paus-Kroon, Bruyn- | kleurige baftert Zee-Ton. Lifter Hift. Conchyl. tab. 832. fig, 63. Buccinum dentatum, longiſſima clavicula, fuſcum, ftriatum, et labro interno dentatum. Aus der Beyſchrift zeichen man es, daß er ſie ſowohl von Maurice, als auch von Oſtindien er⸗ halten Klein meth. oſtrac. $. 73, pag. 28. no. 4. 8 acularis aſper, palu- ſtris, labioſus, apice plerumque fracto, ſpiris dentatis, intus albus. it. no. 5. Paſtinaca fuſca a figura , ſtrombus dentatus in labroi in» terno, ore acuminato, Rumph tab. 30. lit. Q. Strombus paluſtris, oder die Sumpfnadel. Hebenftreit Muf.Richt. pag. 324. Strombus ſuperiore turbine dentatus, inferioribus laevibus. Das in den Suͤmpfen wohnende Ade oben gezackt unten glatt und mit Linien umwunden. 1 teſtac. $. 60. lit. U 4 mal pag. 357. 2 r 2 5 Sebas 312 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit gekruͤmmten Schnabel. Sebae thef. tab. so. fig. 13. 14. 17. 18. Strombus magnus, late expanſis labiis gaudens. Noſter hic ſtrombus contortus eſt, tuberculis inaequalis et reticulatim feneſtratus. Late expanfum dentatumque labium os producit am- plum hians, curva donatum clavicula. Kan Nuorrs Vergnügen tom. 3. tab. 18. fig. 1. Unter den Nadelſchnecken iſt dieſe ohnſtreitig eine der groͤſten, welche wegen ihres Vaterlandes die Ce⸗ ramiſche Pfrieme genannt wird. . Davila Catal. pag. 222. no. 429. Une Vis des Indes, brune, nuce de fauve et de verdatre, A revolutions de ſpire chargèes chacune de trois ſtries cireulaires, et de plis longitudinaux, qui les rendent onduleufes, a levre exterieure fort evafee et un peu retrouſſèe en dehors, efpece nommee a Paris la Cuiller à Pot. Celle ci porte cing pouces de long. Berliniſches Magazin IV. Band pag. 339. no. 85. tab. 9. fig. 40. . Zismaei Syft. Nat. Edit. 12. no. 515. pag. 1213. Strombus paluftris, tefta turrita laeviuſcula, labro poftice foluto. Habitat in Indiae paludibus. Favart d’Herbigny Diet. Vol. L pag. 378. Cuiller a pot, ou faux Te- lescope. Strombus exaſſus ponderoſus, duodecim vel tredecim fpiris pauli- fper convexis per longitudinem rugoſis et transverfim ſtriatis, compoſitus; apertura oblique expanſa et labro ſpiſſo diſtinctus, coloribus fufeis nigricanti- bus et caeruleis nebulatus et variegatus; cochlear ollare vel Pfeudo-teles- copium appellatus. Cette coquille en Vis, qui eft pefante et epaiſſe, peut avoir depuis trois pouces de longueur jusqu’a cinq. Paſt. Schroͤters Geſchichte der Fluß Conchhlien pag. 341. feq. Bey den Hollaͤndern fuͤhret dieſe dicke und ſchwere Schnabelſchraube den falſchen Namen der Weſtindiſchen Baſtart Pabſterone, da fie doch ohn⸗ fireitig aus Oſtindien herſtammet. Rumpf macht fie zur Sumpfnadel, und belehret uns, daß fie in den Suͤmpfen der dicken Sagobuͤſche auf Ce: ram, und einigen andern Meluckiſchen Inſuln, fleiſſig geſucht, gefunden / und gegeſſen werde. Martini hat ſie um deßwillen ſchon bey den Fluß und Sumpfſchnecken im Berliniſchen Magazin kuͤrzlich beſchrieben. Herr Pa⸗ ſtor Schroͤter hat ſich auch kein Bedenken gemacht, ihr in ſeiner muͤhſam bearbeiteten lehrreichen Geſchichte der Fluß und Sumpfconchylien einen Platz zu goͤnnen Ich halte ſie demohnerachtet fuͤr eine Meerſchnecke, und weiß es zuverlaͤſſig, daß ſie mir vielmals unter lauter Meerſchnecken von der Kuͤſte Coromandel zugeſchickt worden, und daß meine Freunde daſelbſt fie am Meerwrer, und nicht in den Suͤmpfen gefunden Der gute ehrliche in ſeinen Berichten ſo glaubwuͤrdige Rumph kann dennoch Recht behalten, wenn 5 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit gekruͤmmten Schnabel. 313 wenn er ſchreibet, daß dergleichen in den Suͤmpfen und Moraͤſten der Sa⸗ gobuͤſche gefunden wurden Wofern ſolche nahe am Meere liegen, fo koͤn⸗ nen ſie ja dahin — wenn das Meer bey ſtarken Fluthen uͤbertritt — haufenweiſe gefuͤhret werden. Und warum ſollte nicht auch manche Gat⸗ tung von Seeſchnecken in Moraͤſten und Suͤmpfen des Landes, wenn ſie da⸗ hin verſetzt werden, leben, und vielleicht daſelbſt noch fetter und dicker als im Meere werden koͤnnen? Wenigſtens iſt meine groͤſte und beſte, die ich aus Holland erhalten und die ſich vermuthlich von den Moluckiſchen Inſuln herſchreibet, weit ſtaͤrker bey leibe, als alle fo von Tranquebar herſtammen. Vielleicht hat ſie ihre Dicke in einem fetten Moraſte erhalten. Man zaͤh⸗ let an ihren thurmfoͤrmigen Gebaͤude 12 bis 16 Gaͤnge und Stockwerke. Das erſte iſt noch einmal fo groß wie das ate, und bildet eine weite halb: runde etwas geflugelte Mündung, die ſich unten in einen kurzen faſt Circul⸗ rund ausgekehlten Schnabel endiget. Die innere Lippe leget ſich veſt am Bauche an, und tritt nur wenig unten beym Schnabel hervor. Drey tief einſchneidende Queerſtreifen laufen um alle uͤbrigen Stockwerke im regelmaͤſ⸗ ſigſten Abſtande herum. Da auch ſenkrechte ſtarke Furchen von oben herab» gehen, ſo werden dadurch die hoͤheren Stockwerke tief gekerbet und ganz wellenfoͤrmig gemacht, wie ſolches ſchon Davila angemerket, wenn er ſpricht, fie habe „de plis longitudinaux qui rendent les r&volutions onduleuſes.“ Die Farbe ift, je nachdem man jüngere oder aͤltere, friſche oder veraltete Stuͤcke vor ſich hat, gar ſehr verſchieden. Eine braungelbe oder ſchwarz⸗ braune Farbe pfleget die Grundfarbe zu ſeyn. Die Spindel hat eine ſehr groſſe Hauptfalte und bey der Spindeldecke eine kleinere Nebenfalte. Bey⸗ de laufen bis zur Spitze hinauf. Hin und wieder bemerket man bey den Umlaͤufen ſtarke merklich heraustretende Klammern und Wuͤlſte. Darun⸗ ter ſtecken — wie ſolches bey aufgeſchliffenen Stuͤcken beſtens wahrgenom⸗ men werden kann, ziemlich groſſe Zaͤhne, von deren zweckmaͤſſigem Gebrauch in den innern und hoͤheren Kammern ich ganz und gar nichts zu beſtimmen weiß. So viel ſehe ich offenbarlich, dieſe Klammern und Wuͤlſte mit ihren wunderbaren Zaͤhnen, koͤnnen keine ehemaligen Muͤndungslippen geweſen ſeyn — denn die rechte Lippe derſelben hat nie Zaͤhne und keinen ſolchen Wulſt. Davila rerſichert, ein Stuͤck dieſer Art gehabt zu haben, fo 5 Zoll lang geweſen. Mein groͤſtes iſt etwas uͤber vier Zoll lang Unbeſchaͤ⸗ digte Exemplare, die ihre wohl 0 Spitze ihren ee us 314 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit gekrümmten Schnabel, Muͤndungsfluͤgel und Schnabel, ihr unverdorbenes ſchwarzbraunes glaͤn⸗ zendes Farbenkleid haben, muͤſſen zwiefacher Ehren werth gehalten werden. In der Leerſiſchen Auction iſt ein Stuͤck mit 8 Gulden 15 Stuͤver bezahlet worden. a Ich kenne noch eine feinere Art derfelben die ſich von dem an Conchy⸗ lien ſo uͤberaus reichen Meerufer der daͤniſchen Nicobariſchen Inſuln Oſtindiens herſchreibet, und daſelbſt durch einige ſich dort auf halten⸗ de Bruder der Maͤhriſchen Gemeinde aufgefiſchet und hieher geſandt werden. Dieſe Art iſt feiner, leichter, duͤnner; auf allen Gängen find ihre Kerben tiefer und merklicher. Ueber die erſte ihrer Woͤlbungen lauft eine artige weiſſe durchſichtige Binde — auch find ihre Furchen — wenn fie gegen das Licht gehalten werden — ganz durchſichtig. Tas. Tab. 156. Fig. 1473. bis 1477. In muſeo noſtro. 18.1473. 1477. Die rauhe krumgeſchnaͤbelte Trommelſchraube. Die Baſtart Pabſterone. Tympanotonos afper, horridus, nodoſus, obtufe muricatus, roſtro incur- vato, labro duplicato valde extenfo. Murex Aluco Linnaei. Belg. de ruige Trommelschroef: baftard Paufekroon. Aldrovandus pag. 353 et 354. Turbo tuberoſus et aſper, in quo nafeitur cancellus. | Fab. Column. aquat. pag. s3. Buccinum tuberofum. Liſter Hift. Conchyl. tab. 1025. fig. 87. Buccinum breviroſtrum clavicu- datum roftro reflexo. In der Beyſchrift die vermuthlich dießmal vom Pe⸗ kiver herruͤhret, ſtehet folgende Frage, An unicornu Mauritianum fafeiis nodoſis et ſtriatis Pet. S. B. 3. 10. Bonanni Recreat. no. 69. pag. 121. Muj. Kirch. no. 69. pag. 453. Turbo tuberoſus dictus a tuberculis, quae uberum inſtar ex orbibus ſpirarum ad tutamen pendent. Os habet cum labro admodum producto. In luto ftabulatur, quo fi expolietur multicoloribus fuccis videtur fine ordine aſperſus. In eo viridis, furvus et violaceus inter Caeteros diſtinguuntur. g it. no. 67. Nunquam obftetricis manus regium infantem faſeiolis arti- ficioſius einxit, quam natura turbinato huie animali marmoream maſſam mi- xis circumvolutionum anfractibus cochleavit. In mari rubro naſeitur. Rumph tab. 30. lit. O. Strombus anguloſus. Detiv. aquat, Amb. tab, 2. fig. 12. Knobbed Popes Crovvn. Langit Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbeſter Muͤndung 315 Langii meth. pag. 46. Turbo oblique incurvatus ſtriatus, ore fimbriato et crifpato. Hebenfi. Muf. Richt. pag. 324. Strombus muricibus horridus et niger. Gualt. tab. 57. fig. G. Turbo apertus canaliculatus oblique ineurvatus, feriis eireumdatus, et papillis eminentibus raris in unaquaque fpira difpofitis, diſtinctus, albidus. Klein meth. oftr. $. 78. no. s. pag. 31. Vertagus labio plicatus major, ſpiris angulofis et muricatis; cretatus; labio oris obliquo, et quafi incurve licato. ei g k - . Leſſers teſt. $. 51. lit. II. pag. 221. Eine Schraubenſchnecke mit offenen ſchief gekruͤmmten hohlen Munde. An jeden Gewinde Hängen unten Waͤrz⸗ gen wie zarte Bruͤſte. it. $. 51. u amal pag. 232. a Knorrs Vergnuͤgen tom. I. tab. 16. fig. 4. Die geknobbelte Schraubentute. Adanfons Hiſt. du Seneg. tab. 10. fig. 2. Le Cerite. La coquille de cette eſpece ma gueres que deux pouces de longueur, on n'y compte que douze ſpires. L ouverture eſt exactement ronde. On ne la voitqu’en petite quantitè dans le fleuve Gambie. Sebae thef. tab. so. fig. 18. 16. 25. Strombus quem turrrim babylonicam vocant, quia gyri ejus adeo profunde detornati et ſulcati ſunt, anguloſisque oris, tanquam circuitibus turrium cincti. Labium quoque latum eft et fim- briatum. Caeterum ex albo perfundatus, verficolore deſuper pictura ele- gantiae inufitatae exornatur. i Davila Catal. pag. 226 no. 438. Vis des Indes blanche, bariolèe de rouge et de bleu fonce, à ſtries circulaires, a douze orbes charges de gros tubercules à levre exterieure epaifle et dentelèe, et à petite queue. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 497. pag. 755. 8 ‚ Edit. 12. n0. 572. pag. 1225. Murex Aluco, teſta tur- rita, anfractibus tuberculatis ſtria media fpinofa, columella uniplicata, cau- da adfcendente. Habitat in mari Mediterraneo. Teſta cinerea labro rotun- dato. b 5 We: Muf. Reg. VIr. pag. 643. no. 326. Teſta ſolida craſſior. Anfra- &tus margine ſuperiore tenui, laevi. Inferior autem margo exiens in fpinas conicas obtufas diſtinctas. Color albidus adfperfus feriptusque punctis ferru- gineis feu fuſcis. Apertura ſubovata, antice lacunoſa, poflice in lobum excurrens. Labium interius unica ruga elevata fuperius notatum. Variat cauda recta brevi et longiore recurva. Fauart d Hlerbigni Diet Vol. I. pag. 205. Cerite, Cerithium. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 325. Murex Aluco Die gefurchte Dornfpindel. Teſta turrita albida, maculis lineisque fuſcis, anfractibus trans verſim ſulcatis, in medio tuberculatis, columella uniplicata, roſtro afcendente, | Muf — 316 Das Geſchlecht der Schraubenſchn mit geſchnaͤbelter Mündung Muf. Gronov. pag. 124. no. 1297. Murex Aluco. 8 Paufekroön. Gronov. Zoopbyl. faſc. III. no. 1475. Pai. Schroͤters Geſchichte der Flußconchylien. tab. g. fig. 13. pag. 322. Die zwoͤlf Stockwerke dieſer Thurmfoͤrmig gebildeten dicken und ſchweren Schnabelſchraube gehen wie ein Obelisk, oder wie eine vieleckigte Pyramide in die Hoͤhe. Auf dem Ruͤcken aller mit Reifen umlegten Win⸗ dungen ſtehen rund umher dicke und ftarfe Knoten, welche Leßer den War: zen herabhaͤngender Brüfte ahnlich findet und Linne fpiras conicas obtuſas nennet — die ſich gegen die Spitze zu immer mehr verjuͤngern und verklei⸗ nern. Bonanni hat uͤber ihre beſondere Bauart folgende ganz artige Ge⸗ danken „Nunquam obſtetrieis manus regium infantem artificiofius cinxit, „quam natura tnrbinato huic animali marmoream maſſam miris circumvolu. „tionum anfractibus cochleavit , Die unterſte Woͤlbung iſt unter allen die wunderbareſte, wegen ihrer vielen Furchen, Streifen, Falten, Dornen, Buckeln und Knoten. Unten endiget ſie ſich in einen kurzen ſchiefgebogenen Schnabel, und bey der etwas ovalen Mündung mit einer faft flügelförmie gen innerlich geſtreiften, hin und wieder vertieften, aͤuſſerlich wie gekraͤu⸗ ſelten und gezaͤhnelten Lippe. Unter den Buckeln der erſten Woͤlbung iſt die ſechſte allemal die groͤſte, welche zugleich wie eine ſtarke Klammer her⸗ austritt. Von dieſer redet ohnſtreitig Adanſon, wenn er ſpricht „elle „porte un gros bourrelet ſur la gauche,, die Spindellippe hat eine Falte, oder wie Linne im Muſ. Reg. VIr. fihreibet, fie hat fuperius unicam rugam elevatam. Die Grundfarbe iſt weiß, wird aber bey allen Oſtindiſchen die⸗ N ſer Art durch blaue Tropfen zierlich marmoriret und geſprenkelt und da⸗ durch jener Nachteule, die beym Linne Strix Aluco Heiffet , und deren Abbil⸗ dung in der Muͤll. Ausgabe des Naturſyſtems tom. 2. tab. 22. fig. 3 ſtehet, aͤhnlich gemacht. Nun wird man es bald errathen, warum dieſe Schnecke bey ihm murex aluco heiſſe. Man findet ſie gemeiniglich mit einem kalkar⸗ tigen Ueberzuͤge bedeckt, welcher mit vieler Muͤhe davon abgeſondert wer⸗ den kann. Schon Rumph beſchweret ſich um deswillen, daß die Reinigung derſelben viele Muͤhe verurſache. Auf den hoͤheren Gewinden pflegen auch bey den meiſten die farbichten Streifen und Flecken zu fehlen. Meine groͤ⸗ ſten ſehr vollſtaͤndigen Exemplare find 42 Zoll lang. Sie kommen aus Oft indien. Kleinere und leichtere Stuͤcke dieſer Art, ſo aller blauen Flecken erman⸗ Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Muͤndung. 317 ermangeln, auch Feine fo ſtarken Klammern, Knoten, Flügel und Schnaͤ⸗ bel aufzuweiſen haben, dagegen aber von einer gelblichen Thonfarbe mit einigen rothbraunen Flecken, oder von weißgrauer Farbe und hochgeribter Bauart find, und hier bey Fig. 1475 biß 1477 vorgeſtellet worden, werden im rothen Meere gefunden. Adanſon hat ſie auch, doch nur hoͤchſtens 2 Zoll lang, beym Ausfluß des Gambia Namens, an der Africaniſchen Kü⸗ ſte angetroffen. N Tab, 156, Fig. 1478. In mufeo noftro,. u 1 Das dornichte Schnabelbein. Der Rabenſchnabel. bis. 47s. Turbo muricatus, oblique incurvatus. Roſtrum corvi. Gall. Chenille bariolèe. Belg. gedoornde Snuit-Pen. geknobbed Tuitje. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 1017. fig. 79. Buccinum recurvi roſtrum ela- viculatum. In der Beyſchrift die wiederum von Petiver herruͤhret, werden Mem. eur. von 1708. pag. 19. no 25 citiret, wo auch wuͤrklich dieſe Gat- tung gefunden, und Unicornu Americanum maculatum genannt wird. Rumpb tab. 30. lit. N. Strombus tuberoſus. Klein meth. oftrac. F. 28. no. 4.a. pag. 31. Vertagus bifalcatus, mu- ricatus, maculoſus, ſpiris dentatis. it. §. 80. Sp. 2. pag. 31. Noctua hiulca, maculis et fafciis nigris. Petiv. Gazophyl. tab. 153. fig. 2. Unicornu Americanum muricatum. Hebenſtreit Muf. Richt. pag. 324. Das knotige Schnauzenhorn. Gualtieri tab. 57. fig. A. Turbo apertus, canaliculatus, oblique incur- Vatus, ſtriis craflis et papillis acutis fignatus, et valide muricatus, fubalbidus, maculis et punctis piceis aliquando afperfus, 8 Dargenville tab. XI. fig. H. Eruca contabulata, roftrata, tuberoſa, ma- eulis coeruleis et fuſeis inſignita. La Chenille, a plufieurs rangs garnis de tubercules bleuatres: rien n’eft fi joliment marbrè: et fa bouche eſt de plus finguliere. Lelſers teſtaceoth. H. 51. lit. oo. pag. 221. Ein Schraubhorn weiß und ſchwarz marmorirt. a | Sebae ibef. thef: tab. 50. fig. 37. 38. it. tab. sı. fig. 22. 23. 25. Babyle- nicae turris alia fpecies, cujus gyri profundis plieis brevibusque denticulis inſtructi late fimbriati ſunt, atque circa acuminatum apicem numerofis veluti emiſſis radulis inaequales. Clavicula introrſum recurvata eſt. Gyri multifa- riis coloribus eleganter picti ſunt, majoresque praeprimis ſtriis vermiculatis diſtincti, minores punctis exiguis conſiti. 5 Knorrs Vergnuͤgen tom. 3. tab. 16. fig. 5. Der Nabenſchnabel. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Ss Davila \ 318 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Mündung Davila Catal. pag. 226. no. 439. Vis blanche tachèe et pointillèe de brun, à orbes garnis d'un rang de tubercules, à levre exterieure epaille, et à petite queue retrouflee, efpece que Lon nomme Chenille bariolèe. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 12. no. 572. Murex Aluco. Favart d Herbigny. Diät. Vol. I. pag. 110. Chenille bariolèe et marbrèe Strombus novem vel decem fpiris tuberculis acutis coronatis conſtans: co- loribusex fufco purpurafcentibus et aliquando caeruleis, in fundo fubalbi- do et carneo variegatus et punctatus ; apertura angulofa oblique expanfa et brevi canali roftrato diſtinctus, erucae variegatae nomine donatus. ; v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 326. Murex coronatus. Die gedornte Schnepfennadel Teſta turrita ſubſtriata. Anfractus undeni ſubtus laeves, in medio ſpinis procumbentibus coronati, prope ſuturam attenuati. Colu- mella uniplicata, roftro aſcendente. Color albidus maculis latis fuſcis. Der ſogenannte Rabenſchnabel, welcher von den Franzoſen Eruca va- riegata, La chenille bariolée — von den Hollaͤndern de gedoornde ſnuit pen, und vom Herrn von Born die gedornte Schnepfennadel genannt wird / hat ein thurmfoͤrmiges einigermaſſen queergeſtreiftes Gehaͤuſe. Er wird hoͤchſtens 3 Zoll lang und hat 11 bis 12 Gaͤnge und Umlaͤufe. Seine Ge⸗ winde, welche beſonders bey den untern Stockwerken, nur ein wenig abſe⸗ zen, haben am Ende der erſten, auf ihren Bauche der ſonſt ſpiegelglatten Woͤlbungen eine ſtarke dicke Klammer. Die Dornen, welche auf dem Ruͤ⸗ cken der Stockwerke heraustreten, und die ganze Schnecke rund umher wie becroͤnen, find auf den mittleren Stockwerken am groͤſten, ſtaͤrkſten und ſpitzigſten. Die weiſſe Grundfarbe wird durch blaͤulichte Wolken, Flecken, und laͤnglichte Streifen artig marmoriret. Sa bouche eft des plus fingulieres ſchreibet Davila. Die aͤuſſere faſt verdoppelte merklicher hervorſtehende Lippe leget ſich unterwaͤrts wie ein Fluͤgel über den Schnabel hinüber. Die innere weiſſe elfenbeinerne Lippe gleichet einem dicken, von Bauche gleich⸗ ſam abgeloͤſeten, Blatte. Die ganze Muͤndung iſt oval und endiget ſich unten in einen merklich krumgebogenen rinnenartigen Schnabel. Die Spin⸗ del hat oberwaͤrts eine einige kleine Falte oder Runzel. Die Schale iſt ſo dünne, daß die aͤuſſere marmorirte Farbenmiſchung auch innerlich aufs deut. lichſte geſehen werden kann. Dieſe Schnecke wohnet in den oſtindiſchen Ge⸗ waͤſſern und iſt nicht gemein. Vom Linne wird fie beym murex aluco mit untergeſchoben, aber Herr von Born macht daraus mit Recht eine eigene Gattung, die bey ihm murex coronatus heißt. Im Liſter wird ihr bey der Mun⸗ Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnäbeler Mündung 319 Muͤndungslippe, vermuthlich durch die Freygebigkeit des Mahlers und Ku⸗ pferſtechers, noch gleichſam ein Horn oder herausgewachſener Ruͤſſel gege⸗ ben. Eben denſelben hat auch die Petiveriſche oben allegirte Figur ſeines Gazophyl. Klein ſcheinet dadurch verfuͤhret worden zu ſeyn, dieſen Ver- 17 bifalcatum oder bifurcatum zu nennen. Tab. 156, Fig. 1479. it. Tab, 157. Fig, 1480, 1 Der Entenſchnabel. n Roſtrum anatis. Murex Vertagus Linnaei. Fig. 14805 Gall. Chenille blanche. Belg. Snuite-Pen: vvitte Tuitje. 8 5 Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 1020. fig. 83. Buccinum recurviroſtrum, cla- viculatum album, laeve, imis orbibus denfe finuofis, Klein meth. oſtr. $. 78. no. 1. pag. 31. Vertagus, ftrombus. ſtyliformis, ex India, rarus, figura et colore Zeryphino, aureus, croceus et aliquan- do candidus, valde nitidus. In ſpiris fofliculae ſunt perpendiculares atque diſtantes; alterum oris labium falcatum prominet et inflectitur „ Vt in cane venatico. it. no. 3. Vertagus dentatus in ſpiris, ſtriis nunc nigris fufeisve, Bonanni Recreat. mentis no. 84. pag. 123. Muſ. Kircher. no. 84 pag. 454. Rarus admodum hic turbo eft, colore zezyphino. Alterum oris labrum falcatum prominet vt in cane ve- natico. Rump h tab. 30. lit. K. Strombus caudatus albus, Petiver Gazphyl. tab. 56. fig. 4. Indian furrovved Unicornu vyhit a vvrey mouth. f Aquat, Amb, tab. 13. fig. 14. White Snouted Peg, Gualtieri tab. 57. fig. D. F. H. Turbo aper tus canaliculatus, oblique incurvatus, rugis per longitudinem diſpoſitis in unaquaque ſpira einctus, ali- quando lineis minutiſſimis fulvis circumdatus, candidus. Hebenftreit Muf. Richt. pag. 324. Das weiſſe Schnauzenhorn. Whi⸗ te Tuitjen. Das weiſſe Deutgen. lers teſtac. $. sı. lit. hh. pag. 220. Ein Straubhorn mit offenen und ſchiefgekruͤmmten hohlen Munde. Dargenville tab. XI. fig. P. Turbo terebra albida roſtrata, ſpiris et tuber- culis donata. La bouche de cette Vis, qui fe recourbe paul le cotè, et for- un bee, merite d' etre obfervee, Sebae thef. tab. 50. fig. 22. 42. 43. 44. it. tab. 51. fig. 24. 33. 34. Strombi roftrati, Knorrs Vergnuͤgen tom. 6. tab. 40. fig. 4. 5. Ss 2 Davila 320 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Muͤndung Dawila Catal. pag. 229. no 242. Vis peu commune blanche, à quinze revolutions de ſpire, couronnèe de plis longitudinaux peu faillans, ä bou- che oblongue finiſſant par une petite queue retrouflee, et nommèe Chenille blanche. 8 a Linnaei Syſt. Nat. Edit. 12. no. 57 1. pag. 122 5. Murex Vertagus, teſta turrita, anfractibus ſuperne plicatis, cauda aſcendente, columella intus pli- cata. Tefta alba digitiformis. Anfractus ſaepius 15 fuperne plicati. Cauda breviſſima aſcendens. Columellae plica altera prope ſpiram, altera in medio. Mullers vollſtaͤndiges Linn. Naturſyſt. tom. s. tab. 17. fig. 4. Murray Fundamenta teftaceol. tab. I. fig. 23. Murex Vertagus, tefta turrita digitiformis , venter et anfractus fuperne plicati, cauda adſcendens, columella plicata, labrum dilatatum, poſtice retufum. Fawart 4 Herhigny Diät. Vol. I. pag. 211. Chenille blanche, autrement appellee Buire. Strombus candidus, quatuordeeim ſpiris pauliſper convexis sugis in longum ſulcatis in unaquaque ſpira amplius vel minus inſtructis, com- poſitus: apertura obliqua angulofa et canali exaperto extrorfum maxime re- eurvo et roſtrato, infinis. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 323. Murex Vertagus. Die Schnauzen⸗ nadel. Teſta turrita anfractibus ſuperne plicatis, roſtro aſcendente, colu- mella biplicata. Mil. Gronov. pag. 124 no. 1298. Mur. Vertagus. Snuitpen, Gronov. Zoophyl. faſc. 8. no. 1474. Der Entenſchnabel wird bey den Hollaͤndern de witte Tuitje genannt, welches Hebenſtreit ſehr unrecht, das weiſſe Deutgen uͤberſetzet. Die Roͤh⸗ ren oder Tüten des Ausguſſes an einer Thee oder Coffeekanne werden Tuit- jens genannt. Schon Bonanni hat den Einfall gehabt, daß die Mundungs⸗ lippe und der heraustretende Schnabel dieſer Schnecke, der heraushaͤngen⸗ den Zunge eines Windſpiels oder Jagdhundes gleiche. Daher wird ihr nunmehro vom Klein, Linne, und andern der Name Vertagus beygeleget. Es giebt ſtrohgelbe — hernach milchweiſſe — endlich auch ſolche die mit braunen Baͤndern wie umwickelt ſind. Einige ſind kuͤrzer und bauchiger, andere geſtreckter und ſchmaͤler. Einige ſind dick und ſtark von Schale und dabey verhaͤltnißmaͤſſig ſchwerer, andere ſind duͤnne und zart von Schale, und dabey denn auch weit leichter. Sie haben bis 15 Gänge und Umlaͤufe davon die unterſten glatt, die hoͤheren aber mit laͤnglichten Kerben und Fal⸗ ten beleget find. Hin und wieder raget auch ein Wulſt und Klammer her⸗ vor. Anſtatt der erhoͤheten Dornen, welche den Rabenſchnabel bekraͤnze⸗ ten / erblicken wir bey dieſen auf allen obern Gewinden lauter SEN ie Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Muͤndung 327 Die ſchnautzenfoͤrmige Muͤndung, welche dem Rabenſchnabel faſt völlig glei⸗ het, endiget ſich wiederum in einen kurzen krumgebogenen rinnenartigen Schnabel. Die Spindel hat 2 Falten. Ihr Vaterland iſt Oſtindien. Bey aufgeſchliffenen Stuͤcken habe ich noch folgendes angemerket. Sie find in nerlich glänzend weiß. Sie haben unter ihren Wulſten und Klammern die aus einigen ihrer Stockwerke heraustreten, innerlich kleine Zaͤhnchen ſitzen, dergleichen man daſelbſt deſto weniger geſuchet, weil die Muͤndungslippe aller Zaͤhne ermangelt. Mir dienet dieſer Anblick zu einem Beweiſe, daß dergleichen gezahnte Klammern bey einer Schnecke, die an der Muͤndungs⸗ lippe nie Zaͤhne hat, nimmermehr Ueberbleibſel alter Muͤndungslippen ge⸗ weſen ſeyn koͤnnen. Tab. 157. Fig. 1481 und 1482. In muſeo noſtro. g 18.1481, Die bandirte Schnabelſchraube. a © Tagan Turbo fafciatus oblique roftratus, Lifter Hift. Conchyl. tab. 1021. fig. 35. b. Buceinum recurviroftrum as viculatum. Klein meth. oſtr. $. 78. no. 2. pag. 31. Vestas carminatus, albus, ſinuoſus. 5 Gualtieri tab. 57. fig. F et H. Turbo canaliculatus, lineis i eircumdatus candidus. 1 Vergnügen tom. 3. tab. 20. fig. 3. tom. s. tab. 15. fig. 6. tom. 6. tab. 40. fig. 4. 5 Linnaei Syſt. Nat. Edit. 12 no. 571. Murex Vertagus. Tavari d Herbigny Dict. Vol. I. pag. 212. Chenille blanche ftriee, Strombus candidus vel fulvo colore leviter nebulatus, rugis in longum ductis et ſtriis transverfis in unaquaque ſpira inſtructus; apertura oblique expanfa et canali roſtrato diſtinctus. Zwiſchen dem vorhin beſchriebenen Entenſchnabel und der gegenwaͤrti⸗ gen bandirten Schnabelſchraube befindet ſich die groͤſte Gleichfoͤrmigkeit. Die ganze Form ihres Gebaͤudes, ihrer Mündung, ihres krumgebogenen Schnabels, iſt gaͤnzlich uͤbereinſtimmend. Nur pfleget die Schale dieſer bandirten Schnabelſchraube etwas dünner, laͤnglichter, zarter und durch⸗ ſichtiger zu ſeyn. Jene hatte einige glatte Stockwerke. Dieſe iſt auf allen Gewinden länglicht gefurchet, gekerbet und gefalten. Zarte, dünne, gelb» liche Queer binden legen ſich um die ganze Schale bis zur Spitze herum, und SE erwer⸗ 322 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Muͤndung. erwerben ihr den Namen der bandirten Schnabelſchraube, welche weit ſel⸗ tener iſt als die vorhergehende. Die Meinigen ſind in den Gewaͤſſern bey Bengalen gefunden worden. f Tab. 157. Tab. 157. Fig. 1483. In mufeo noſtro. Tig. 1463. Die weiſſe koͤrnicht gegitterte oder granulirte Schnabelſchraube. 0 Turbo roſtratus, tefta albida clathrata, tuberculata, labio interno plica obli- qua munito. Murex granulatus Linnaei. Gall. Chenille blanche reticulée. Belg. gegranuleerde Tuitjen. Liſter Hiftor. Conchyl. tab. 100. fig. 84. Buccinum album finuofum et leviter muricatum, ab Inſula Mauritio dicata. Rumpbh tab. 30. fig. L. Strombus caudatus granulatus. Petiver Amboin. tab. 8. fig. 12. N Klein meth. oſtrac. $. 1. Sp. I. pag. 31. Noctua granulata. Strombus einereus granis majoribus aliquando albis. Icon exftat} tab. 7. no. 119. cf. Klein H. 132. fp. 4. pag. 45. Lelſers teſtac. F. sı. lit. tt. Eine weiſſe gekoͤrnte Schraubenſchnecke. Dargenville tab. XI. fig. K. Turbo albidus reticulatus et granulatus. Sebae thef. tab. ss. fig. 35. Davila Catal. pag. 227. no. 440. Vis blanche reticulee et granuleufe dans les angles du rezeau, à bouche ovale, finiſſant par une petite queue retrouſſèe, eſpece qu'on peut nommer: Chenille blanche reticulee. Linnaei Edit. 10. no. 501. pag. 756. Edit. 12. no. 577. pag. 1226. Murex granulatus, teſta turrita, tuberculis decuſſatim adſperſa, cauda acuta adſeendente. Habitat in Oceano Africano. Teſtam tantum vidi, quam inhabitavit et reformavit hoſpes Bern- hardus Eremita. f Favart d Hlerbigny Dict. Vol. I. pag. 8. Aiguille grenue a queue. Strom- bus ftriis afperis ſtriatus, canali roſtrato. Strombus granulatus caudatus Rumphii. Le petit cornet granuleux, ou la Vis noueufe ou raboteuſe. it. Vol. I. pag. 212. Chenille granuleuſe. Muf. Gronov. pag. 124. no. 1300. Gegranuleerde Pen. Gronov. Zoophyl. faſc. III. no. 1478. Unſere weiſſe koͤrnicht gegitterte Schnabelſchraube wird von den Hol⸗ laͤndern de gegranuleerde Tuitjen — die granulirte Roͤhre oder Tüte zu einer Thee und Coffeekanne; von den Franzoſen Chenille blanche reticulee -- die weiſſe netzfoͤrmige Raupe; und vom Klein Noctua granulata, die granu⸗ lirte Nachteule genannt. Welch eine ſonderbare Verſchiedenheit der Namen? Auch Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Mündung 323 Auch in der Beſtimmung ihres Wohnortes und Vaterlandes ſtimmen die Meinungen der Conchyliologen gar nicht uͤberein. Nach dem Linne wohnet fie in den africaniſchen Meeren, nach dem Prof. Muͤller (ef. den sten Theil des Lin. Naturſyſt. bey murex granulatus) in den Weſtindiſchen Gewaͤſſern, nach dem Rumph in Oſtindien. Die leztere Meinung iſt wohl die ſicherſte. Hier bekommen wir ſie auch daher, denn ſie wird uns reichlich aus Tranquebar zugeſchickt. Die Abbildung derſelben pfleget den Mahlern und Kupferſtechern felten zu gerathen, wie wir denn keinen einigen der oben bey dieſer Figur allegirten Autorum zu nennen wiſſen, der ſie recht kennbar getroffen. Sie iſt mehrentheils ſchneeweiß und nur etwa in den Falten ein wenig roͤthlich punctiret. Ribbenfoͤrmige Erhöhungen laufen von der Spitze ihrer Gewinde bis zur Grundflaͤche herab. Dieſe werden wieder von Queer⸗ ſtreifen durchereutzet und dadurch ganz Gitterfoͤrmig und ſo koͤrnicht gemacht, daß ihr der Name einer granulirten Schnabelſchraube mit Recht zukoͤmmt. Die Muͤndung iſt eyförmig und endiget ſich in einen krummen Schnabel. Die innere Lippe iſt ein wenig abgeloͤſet und hervortretend. Die Spindel hat eine Falte. Die innern Woͤlbungen ſind glaͤnzend weiß. > Tab, 157. Fig. 1484 und 1485. In mufeo noftro, 8 4 Die Mangos⸗Nadel. Belg. Mangos Naalde. 44585. Turbo mangiorum, teſta torofa ttansverfim ſtriata, longitudinaliter plicata, ſpiris novem, ore amplo valde extenfo, intus ſtriato, labro recurvo, cre- nulato, adnato. Roſtro brevi, recto, rotundo. | An Lifteri buccinum recurviroſtrum claviculatum. tab. 1021. fig. 852 Benanni Recr. no. 68. pag. 1212 b Mus. Kirch. no. 68. pag. 4539 Turbo minutiſſimis rugis a cardi- ne usque ad imum mucronem crispatus miro naturae artificis? ' Rumpb tab. 30. lit. T. Strombus mangiorum. Die Mangos⸗Nadel. Petiver Aquat. Amb. tab. 13. fig. 22. Manger Naalde. Mang’os Peg. Gualtieri tab. 57% fig. E? Turbo apertus canaliculatus oblique incurva- dus, et clypeolo in ſummitate perforato tectus, ſtriis papillis et rugis diver- ſimode ſignatus et cancellatus, caſtaneo et muſtelino colore obfcure depictus? Klein meth. oftr. &. 87. no. 2. pag. 33. Oxyſtrombus afper, Mangiorum ſtrombus, craſſus, digitum longus, chalybeus, fine nitore. f Leſſers teftac. F. 51. lit. ttt. pag. 222. Die Mangos Nadel Sie iſt rar. f Davila Catal. pag. 227. no. 440. Vis peu commune, marron, à cotes longitudinales et à ſtries circulaires quelquefois granuleufes, à bouche pres- f 8 que 3248 Das Geſchl echt der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Mündung que ronde, à levre exterieure renfice très ſaillante en dehors et ſe repliant für interieure en avant de la petite queue, quelle forme en tuyau, cequi la rend très finguliere. Kuorrs Bergnuͤgen tom. 5. tab. 13. fig. 8. v. Born Index Muf. Caef. pag. 324. Murex ſulcatus. Die Mangosna⸗ del. ‚Tefta turrita, anfractus undeni, declives, plani, longitudinaliter rugo- fi, transverſim ſulcati. Labrum ampliatum, acute marginatum, antice ſo- lutum. Columella vix labiata. Angulo labro aht Roſtrum brevifimum rectum. Color fuſeus. Pad. Schroͤters Geſchichte der Flußconchylien pag. 383. no. 178. 0 Nach dem Zeugniſſe des Rumphs wird dieſe Mangosnadel an den Wur⸗ zeln des Mangosbaumes (des mangii cafeolaris) in den moraſtigen Gegen⸗ den der Moluckiſchen Inſuln angetroffen. Es waͤre alſo eine Sumpfnadel, der aber hier ein Platz unter den Meerſchnecken vergoͤnnet worden, wozu Martini ſeine guten Urſachen muß gehabt haben. Sie hat eine braune Grundfarbe. Die 9 Gewinde ihres thurmfoͤrmigen Gebaͤudes haben tiefe Queerfurchen, auch ſind ſie von innen und auſſen ſehr geſtreifet. Starke, wellenfoͤrmige, ſenkrechte Falten laufen von oben bis unten herab. Am Ende der erſten Woͤlbung, die doch bey dieſer die wenigſten und kleinſten wellenfoͤrmigen Falten und Furchen hat, tritt wiederum, wie wir ſolches ſchon bey mehreren Schnabelſchrauben angemerket, ein ſtarker Wulſt oder merklich erhobene Klammer hervor. Die Mündung iſt halbmondfoͤrmig. (apertura femilunaris) Die aͤuſſere etwas gekerbte und gezaͤhnelte Lippe tritt faſt wie ein kleiner Fluͤgel heraus, und beuget ſich unten uͤber die kurze cir⸗ kulrunde Roͤhre des Schnabels hinuͤber, und dergeſtalt an die Spindel hinan, als wenn ſie daſelbſt angeleimet und veſtgeklebet worden. Darauf zielt Da⸗ vila, wenn er ſchreibet „à la levre exterieure renfl&e tres ſaillante en dehors „et fe repliant für Pinterieure en avant de la petite queue, qu'elle forme en „ tuyau, ce qui la rend trés finguliere.“ Durch dieſe ungewöhnliche Bil⸗ dung ihrer Muͤndungslippe und rohrfoͤrmigen kurzen Schnabels wird ſie von andern deutlich unterſchieden, und ſehr kennbar gemacht. Es iſt ganz rich⸗ big, wenn Leſſer behauptet, daß fie rar ſey. Durch die Guͤte meines Spenglers beſitze ich noch eine andere Art der Mangosnadel, die labrum ampliatum, duplicatum, fimbriatum hat, aber nicht wieder unten mit dem Schnabel und der Spindelgrundflaͤche zuſam⸗ mengewachſen iſt. Ihre Queerſtreifen ſchneiden nicht ein, ſondern ſind er⸗ haben. Ihre Runzeln und Ribben ſind kleiner aber ſenkrechter und nn maͤſſiger Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Muͤndung. 325 maͤſſiger, wie auch zahlreicher. Sie gleichet übrigens der vorigen derge: ſtalt in der ganzen Bildung ihres Gehaͤuſes, daß keiner zweifeln kan, es ſey eine Nebenart derſelben. Tab. 157. Fig. 1486. Tab er Die mit Ringen umlegte Schnabelſchraube. Fig. 14865 Turbo annulatus, roſtro recurvo, ad baſin ſpirarum faſeia torofa cinctus. Ein mehreres weiß ich von dieſer mir gaͤnzlich unbekannten Gattung nicht zu ſagen, da fie auch mein getreueſter Rathgeber bey ſchweren con: chyliologiſchen Serupeln, mein treuſter Spengler weder beſitzet noch kennet. Tab. 157. Fig. 1487. vid. Fig. 1489. Tab, 157. Fig. 1488. In muſeo Spengleriano, Die knotig gefaltete Schnabelſchraube. 5 Turbo anfractibus 8 plicato-nodoſis. Dieſe Schnecke wird bey ihren 8 Stockwerken nach der Queere von fei⸗ nen Streifen umgeben. Sie hat nach der Laͤnge auf allen ihren Gewin⸗ den dicke knotige Falten. Auf der erſten Woͤlbung, an der linken Seite der eyfoͤrmigen Muͤndung, tritt eine merklich erhabene Klammer hervor. Die innere Spindellefze leget ſich wie ein Blat uͤber den Bauch hinuͤber und hat oberwaͤrts eine faltenfoͤrmige Runzel. Die Schnecke iſt im Grunde weiß wie Elfenbein, aber mit einen duͤnnen glänzenden gelblichen Farbenflor uͤber⸗ zogen, der doch bey den Falten und Knoten mehrentheils abgerieben iſt. Daher ſie auf ihrer Hoͤhe ganz weiß erſcheinen. Sie koͤmmt aus Oſtindien. Iba. 157. Fig. 1487. it. Fig. 1489. In Muſeo noſtro. Tab, 167. Der Chineſiſche Thurm oder Obeliſk. rig. 1489. Turris ſeu obeliſeus Chinenſis, teſta ex albo et fuſco variegata, faſciis gra- nulatis undique eincta, recurviroftra. Gall. Clocher ou Obelisque Chinois. Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 1018. fig. 80. Buccinum recurviroſtrum, ela- viculatum, ſtriatum et afperum. Iamaica. Barbados. Bonanni Reer no. 82. pag. 123. Muſ. Kirch. no. 32. pag. 454. Innumeris pene coloribus fimul mixtis hujus turbinis cutis pingitur: in parte interna ut plurimum albo, cir- ca oris aperturam violaceo et nitido; in externa aſper eſt et luto deformis, ſub quo ſtabulatur. Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Aa: Muf, 326 Das Geſchlecht der Schraubenſchn mit geſchnaͤbelter Mündung Muf. Moſcardo pag. 214. fig. 4. Turbini tuberoſi. Variano per grandez- za et per il colore: percioche alcuni ſono bianchi, altri neri, et altri di co- lor diverſo. Creſcono alcuni alla grandezza del pollicè, altri rimangono piu ſottili; alcuni fono lunghi acuti, e leggeri, et altri tuberoſi ſcabroſi, e transuerſatti di linee. Nella loro natura, et nella ſoſtanca ſono ſimili. Klein meth. oſtrac. F. 78. no. 4. b. pag. 31. Vertagus bifalcatus faſeia- tus et afper, it. $- 86. no. 6. pag. 33. Oxyſtrombus multicolor exacte conicus, labio plicato, foris aſper, in maximis ſpiris denticulatus, et luto, ſub quo ſtabulatur, deformis. 5 Gualtieritab. 56. fig. M. N. Turbo apertus, canaliculatus, oblique in-, curvatus, ſtriatus, papillis majoribus et minoribus exaſperatus, ſubalbidus, punctis fulvis aliquando notatus. 6 i Dargenville tab. XI. fig. F. Turbo Pyramis feu Obelifeus Chinenſis. La Vis lit, F. preſente un vrai clocher Chinois, formant plufieurs etages: fa couleur d’un brun fale regne partout. Sa bouche recourbèe eſt a remarquer. Aalanſom tab. 10. fig. 3 Goumier, Elle paroit brune au dehors ou cen- drèe marbree de blanc. Pai tröuve cette efpece dans les endroits Vafeux de l'isle Tenerif. Sebae theſ. tab. 50. fig. 23 et 24. 17 Davila Catal. pag. 226. no. 440. Clocher ou J obelisque Chinois Vis jolie marron brun, a revolutions de ſpire, formèes de cordons granuleux d' inegale groſſeur. ‚Ginanni de teſtacei dell' Adriatico. tom. 2. tab. 2. fig. 51. Turbo roſtrato. Favari d Herbigny Dict. Vol. I pag. 218. Clocher ou obelisque Chinois. Strombus quatuordecim ſpiris in pyramide exertis, ſtriis granulatis cinctis , compoſitus; colore caftaneo et fufco nebulatus; apertura oblique expanſa, labio extenfo; columella laevi et canali brevi roſtrato diſtinctus; pyramis ſeu Obeliſcus Sinenfis. N it. Goumier pag. 89. Vol. 2. f Der ſogenannte Chineſiſche Thurm wird am haͤufigſten in einigen mo⸗ raſtigen Gründen des mittelländifchen Meeres gefunden. Adanſon hat die⸗ ſe Schnecke in moraſtigen Gruͤnden bey der Inſul Teneriffa angetroffen. (dans les endroits vaſeux) Sie wird auf allen ihren Umlaͤufen mit granu⸗ lirten Streifen umgeben. Diejenigen Knoten, damit fie bey der Nath ih⸗ rer 12 bis 14 Gewinde wie gecroͤnet iſt, ſind die groͤſten und ſpitzigſten. Die brigen ſind ganz kleinkoͤrnig und gleichen einer ſehr feinen perlenſchnur. Die Grundfarbe iſt weiß, aſchfarbig ſchattieret, mit kleinen gelben und groſſen braunen Flecken beſprenget. Die eyfoͤrmige Muͤndung endiget ſich unten in eine ſehr enge Rinne und krummgebogenen Schnabel, auf welchen uns Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Mündung 327 uys Dargenville einen Fingerzeig giebet, wenn er ſchreibet „fa bouche re- cCourbcée eft à remarquer‘ die aͤuſſere Lippe beuget ſich merklich über den Schnabel hinuͤber. Die innere leget ſich um den Bauch herum. Die Spindel hat eine ſtarke Falte, und die erſte Woͤlbung eine dicke wulſtfoͤr⸗ mige Klammer. N Tab. 157. Fig. 1490. In mufeo noſtro. Die knotige Schnabelſchraube. Turbo roftratus, teſta turrita ventricoſa, ſtriis transverfalibus eircumſcripta, \ fafciis nodoſis nigricantibus ſeriatim difpofitis , exafperata. Sebae theſ. tab. 55. no. 21. Heic juxta repraefentamus nigras quasdam ‚conchas tuberoſas, aethiopes dictas, ad buccina pertinentes, tuberculis ma- gnis, parvis, nigris, fplendidis, fafeiarum in morem, einctas. | v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 282. Strombus tuberculatus. Die kno- tige Nadel. Tefta turrita, transverſim ſtriata, nodis glabris cincta, labro incraſſato. \ Hert von Born halt diefe knotige Schraubenſchnecke für den Strom- bum tuberculatum Linnaei. Allein da Linne viele ihr faſt vollig gleichende Stuͤcke den buccinis und muricibus beygeſellet, fo wuͤſte ich nicht , wie und warum er aus dieſer, wenn er ſie je gehabt, einen Strombum koͤnne gemacht haben. Labrum dilatatum ſeu ampliatum ſaepius incraflatum — ſo doch dem hier vorgeſtellten Stuͤcke und den allermeiſten fehlet — ſich alſo wohl nur bey ſehr wenigen finden mag — will ſie alleine noch zu keinen Strom bo machen. Sonſt würde die Mangosnadel mit ihrer weit heraustreten den faſt gefluͤgelten Lippe und die rauhe Trommelſchraube und viele andere Strombi ſeyn muͤſſen. Unſere Schnecke laͤuft hernach bey ihren kurzen Schna⸗ bel ſo wenig in canalem ſiniſtrum hinaus daß ſich daraus gar nichts folgern laͤſſet. Und doch ſollte dieß nach dem Linne ein Hauptmerkmal eines Strom- bi ſeyn, apertura definens in canalemfiniftrum. Wir muͤſſen aber wohl, um unſerer Sache gewiſſer zu werden, vornemlich auf die Kennzeichen unſer Augenmerk richten, welche Linne vom Strombo tuberculato angiebet. 1. Er ſoll ſpiram longiſſimam haben. Dieſe jetzige Schnecke aber hat nur ſieben Stockwerke, und bey ihrer kurzen, dicken, bauchigen Form, fpi- ram breviſſimam. ; “3 ), Tab. I57e Fig. 1490. 62 t 2 0 2. Er 328 Das Geſchlecht der Schraubenſchn. mit geſchnaͤbelter Mündung 2. Er ſoll mit erhabenen hornartigen Puncten wie beſaͤet ſeyn. Dieſe aber iſt gewiß nicht bloß mit Puncten, ſondern auf ihren geſtreiften blaͤu⸗ licht thonfarbenen Grunde, mit ſtarken kohlſchwarzen recht glaͤnzenden Knoten und Buckeln reihenweiſe umgeben. Die untere Windung hat 2 Reihen, die hoͤheren haben nur 2 Reihen ſolcher Knoten. Da ſonſten die unteren Reihen gemeiniglich mit den groͤſten Knoten, und die hoͤheren gegen die Spitze zu mit den kleineren beſetzet zu ſeyn pflegen, ſo iſt es hier um⸗ gekehrt. In der oberen Reihe ſtehen weit groͤſſere Knoten als in der untern. 3. Endlich ſo ſoll ja auch des Linnaͤi Strombus tubereulatus aus dem Mittellaͤndiſchen Meere herſtammen. Dieſe Schnecke aber, davon hier die Rede iſt, wird in den Chineſiſchen Gewaͤſſern gefunden. Sollte es den⸗ noch Strombus tuberculatus Linnaei ſeyn koͤnnen? Meine Leſer mögen es entſcheiden. ee Tab.as7. Tab. 157. Fig. 1491. | »Die gruͤne mit gruͤnlichen Mooß überzogene Schraubenſchnecke. Turbo viridis, tefta epidermide viridefcente veſtita et ſuperinducta. Dieß iſt keine neue Gattung von Schnecken, ſondern eben dieſelbe bey fig. 1468 vorgeſtellte glatte Schraubenſchnecke, fo wir in Menge von den Tranquebariſchen Ufern erhalten. Der gruͤne Oberrock, damit ſie hier be⸗ kleidet erſcheinet, muß uns nicht irre machen. Denn es iſt nur ein gruͤnes Mooß, oder ein mooßartiges vielmals mit rothen Corallen Anſaͤtzen ver⸗ braͤmtes Oberkleid, fo in warmen Waſſer gar leicht loßgeweicht und her⸗ nach abgerieben werden kann. Tab. 137. Tab. 157. Fig. 1492. In muſeo noſtro. . Die kleine granulirte Schnabelſchraube. Turbo granulatus minor, anfractibus, excepto primo, granulatis labro ex- f tenfo „ roftro recurvo. Die erſte Woͤlbung dieſer kleingekoͤrnten Schnabelſchraube wird von eis nigen feinen Queerſtreifen und Furchen umzingelt, hat aber daſelbſt nur bey der Nath und auf dem Bauche einige Koͤrner aufzuweiſen. Dagegen aber wird ein jedes der uͤbrigen Stockwerke mit 3 Reihen kleiner Koͤrner und Knoten, wie mit perlenſchnuren umwunden. Sie koͤmmt von dem Trans quebariſchen Seeufer. . Tab. — Das Geſchlecht der Schraubenſchuecken. 329 Tab. 157. Fig. 1493 und 1494. Tab. 157. Die punctirte Nadel. ne Turbo laevis, pundtis rufeſeentibus feriatim punctatus, columella plicata. Dieſe kleinen glatten mit rothen Flecken auf weiſſem Grunde reihen⸗ weiſe punctirten Schnecken, haben eine merklich gefaltete Spindel, und gehören wohl fuͤglicher in die Familie der Thuͤrmchen, und ins Geſchlecht der Straubſchnecken als unter die Schnabelſchrauben. Voiꝛignette 40. Fig. 3. In mufeo Spengleriano, Re Die Taſche. Der Beutel. | Crumena. Gall. Vis martelee. Vis feuilletee, Liſter Hiftor. Conchyl. tab. 589. fig. 33. Cochlea marina alba, clavicu- la tenui et longiſſima, mediis orbibus in plures finus depreflis. Aus der Bey⸗ ſchrift erfaͤhret man es noch, daß fie bey der Inſul Nevis, welche, wie bes kannt, unter den Antilliſchen Inſuln, ohnweit Antigoa lieget, gefunden worden. Nun wird man es auch deſto leichter erklaͤren koͤnnen, warum ſie vom Petiver Unicornz Nevicenfe genannt werde. Klein meth. oſtrac. F. 74. b. pag. 30. Strombus fpiris trochiloſis. Coceyx (ab oſſis coceygis fimilitudine) irregularis five hiulca. Strombus albus in mediis orbibus faepe depreflus. 5 ü | Petivers Gazophyl. tab. 45. fig. 7. Unicornu Nevicenfe gyris cavis. Leſſers teftaceoth. F. 51. lit. q qq. pag. 227. Ein weißfahles Schraub⸗ Horn. Die Gewinde ſind nicht baͤuchig, ſondern haben rund um in der Maite eine Hohlkehle, in welcher viereckigte Gruben zu ſehen, gleich als ob ſie wie Tellen mit Gewalt hineingeſchlagen worden. (In dieſen allen hat Leſſer vollkommen recht. Wenn er aber auch behauptet fie komme aus den Gewaͤſſern bey Engeland, ſie habe eine ſtarke dicke Schale, ſie werde vom Liſter in feiner Hiftor. Animal. Angliae tab. 3. fig. 7. gemeinet: fo find diß 3 Fehlgriffe, dabey ſich der gute Mann, welcher vermuthlich dieſe Schnecke nie geſehen , offenbar geirret und verſehen. | Tit 3 | Adanſon 330 Das Geſchlecht der Schraubenſchnecken. Adanfon Hiſtoire du fenegal. pag. 158. Jen ai une autre varietè (du Chadet, de buceino quodam recurviroftro) fur laquelle tous les filets paroif- ſent comme effaces, fans le ſecours d aucun frottement. Davila Catal. tom. I. pag. 229. no. 442. Vis feuilletee, blanc de lait, tres rare, affez ſemblable de forme aux precedentes. Vis feuilletèes, dont elle differe en ce qu'on appercoit au lieu de feuilles des enfoncemens irregu- liers qu'on eroiroit faits à coups de marteau, ce qui lui peut faire donner le nom de Martelèe. Icon exſtat tab. 18. lit. Q. Er berufet ſich bey feiner Be⸗ ſchreibung auf die oben angezogene Figur des Liſters tab. 589. fig. 58. welches zum Beweiſe dienet, daß er von eben derſelbigen Gattung rede. a Favart d' Herbigny Diet. Vol. 3. pag. 459. Vis feuilletee. Strombus viginti ſpiris concavis plerisque -oblique lamellofis, duplici quaſi funiculo circumdatis, conſtans; apertura ſubrotunda; ſtrombus albus foliaceus di- etus. Cette Vis, qui eſt toute blanche eſt compofee de vingt ſpires con- caves, char geés dans leur milieu de feuilles inelinèes, bordées en haut et en bas d'une cordelette et ſeparèes par un ſillon. Elle fe trouve dans les mers de PAmerique. Er citiret hiebey die Figur des Davila tab. 16. fig. Q. it. Vol. 3. pag. 460. Vis martelèe. Strombus viginti ſpiris aſperis vel ſicut malleo percuſſis, ex albedine lactea candeſcens. Cette Vis, qui eſt d'une blancheur de lait à de ſpires raboteuſes, ou avec des enfonce- mens irreguliers, qu'on croiroit faits A coups de marteau. C' eſt pourquoi on lui aidonne le nom de la vis martelèe. lle eſt une Variete de Pejpece Appelle la vis feuilletee. . Beſchaͤftigungen der Berliniſchen Geſellſchaft tom. IV. pag. 120. tab. 8. fig. 7 und s. Spenglers Beſchreibung eines feltenen turbo mit auswen⸗ digen Beutelfoͤrmigen Kammern; aus der ich die ganze nun folgende, in einen Auszug gebrachte Nachricht, entlehnet habe. A Das ungewoͤhnliche und feltene dieſer Schnecke beſtehet in beutel und tafchenförmigen Kammern, in welche die 4 bis 5 groſſen und erſten Win⸗ dungen der Schnecke auf der Oberflaͤche ihrer Schale regelmaͤſſig eingethei⸗ let ſind. Es laſſen ſich 15 Windungen an dieſer Schnecke deutlich unter⸗ ſcheiden. Eine jede iſt mit einer hohen Kante, welche ſich in zwo Reifen vertheilet, eingefaßt, und der Zwiſchenraum derſelben auch ſelbſt unter dem Deckel der Kammern iſt rund ausgehoͤhlet. Die Oefnungen der A in 8 Das Geſchlecht der Schraubenſchnecken. 331 ſind gegen die Muͤndung der Schnecke gekehret. Vorwaͤrts ſind alle Deckel in einen halben Cirkul ausgeſchnitten. Hinterwaͤrts werden fie etwas nie⸗ driger und verlieren ſich in einen flach zugerundeten Boden. Die Tiefe dieſer Beutel und Kammern iſt an der vörderften und groͤſten Windung, im unbeſchaͤdigten Zuftande, beynahe 2 Linien lang und in der Mitte ſo weit, als die dicke zweier Karten- Blätter ausmacht. Die Schale des Deckels iſt durchſichtig und duͤnn und die Farbe der uͤbrigen Theile der Schnecke. In der or dentlichſten Eintheilung begreift jede der 4. biß 5. erſten Windungen eben fo viele beutelfoͤrmige Kammern. Die Muͤndung der Schnecke iſt zwar rund, nimmt aber beym Ausgange des getheilten Randes der Schnecke eine in die Hoͤhe gehende Richtung, und endiget ſich daſelbſt in eine ausgekehlte Spitze. Die Muͤndung der Schnecke erlanget hiedurch eben den zirkulfoͤrmi⸗ gen Ausſchnitt, den die Kammern die Beutel haben. Uebrigens iſt die ganze Schneckenſchale zart und etwas durchſichtig. Die Farbe iſt in und auswen⸗ dig dunkelviolet, und die hohen Kanten ſind heller, und mit braunrothen lecken gezieret. Sie wird i in Weſtindien, und auch auf der Kuͤſte Guinea gefunden. IJIch beſitze, ſchreibt noch Herr Spengler, zwey Stuͤck dieſer Schnecke die einander an Geſtalt und Groͤße gaͤnzlich gleich ſind, und es deutlich be⸗ weiſen, daß ihre ſonderbare Geſtalt Fein Naturſpiel ſeyn koͤnne. V. Gattung. . | Species W d @eflügelte ſpindelfoͤrmige Schrau⸗ Turbines ore alato fuſiformes. benſchnecken. „ 1 65 Tab. 158. Fig. 1495. und 1496. Die große, breite, dicke Stern oder Zahnſpindel. Die Dornſpindel. Die Stern⸗Nadel. Der Schwerdtfiſch. Turbo ſeu Fuſus magnus craflus ſtellatus et dentatus ventricoſus, 17 alato, dentibus armato, apertum ſuborata, roſtro elongato e incurvato. Diseis gladius. Gall. Vis etoilce: Angl. The Spindle. Belg. dikke Starre-Pen. a Hiſt Conchyl. tab. 854. fig. 12. Buceinum bilingue laeve, 1 5 giſſima elavicula, labro muricato, roſtro cornuto, columellae ſinu ad ter- tium 0 orbem diducto. Klein 332 Das Geſchlecht der Schraubenſchnecken. Klein meth. oſtrac. 6. 172. et 173. pag. 60. Gladius. Strombus, labro la- cero, ex ultima ſpira gibba in extremitate oris tenue roſtrum canaliculatum acutum extendens. Fer analogiam cum pifce gladio hoc nomine ſalutatur. Sebae thes. tom. 3, tab. 86. fig. 1. In indice Vosmaeriano qui tom. 3. thes. praemittitur - Strombus ſtellatus, qui tamen ob roſtrum ſuum potius ad buc- eina referendus. 0 In textu et deſeriptione tab. aen. pag. 154. no. 1. Buccini heie rariſſimam et elegantiſſimam ſiſtimus ſpeciem, clavicula donatam longa, gracili, bilingui, circa extremum acuminatum arcte conveniente, Labium adeſt late fimbriatum, extrorſum tentatum. Gyrus prior maximus craſſus eſt lateque expanſus; reliqui undecim gyri in acutifimum terminantur api- cem. Superficies ejus undequaque ſimplex eft et laevis. Gyri arete contorti ſunt, et dilute cinereo flavi, circa fülcos tamen colore Arantio conſpicui. Linnaei Syft. Nat. Edit. 12. no. 489. pag. 1207. Strombus Fußus digitatus labro in lacinias exeunde. Genus hujus difficile determinatus. Habitat in America, Prof. Müller im voll. Lin. Ratur Syſtem tom. 6. pag. 478. Die Schale der Sternnadel hat eine auswaͤrts mit Zaͤhnchen beſetzte Lippe, welche Sonnenſtrahlen vorſtellen ſollen, und die Benennung veranlaſſet. Man hat ſchmale mit einem langen, und breite mit einem kurzen Schwanze. Sie iſt oft 8. Zoll lang und unten 3. Zoll breit. Ihr Aufenthalt iſt in Amerika. Spenglers 3. Kupfertafeln ſehr rarer Schnecken. tab. 3. fig. 13. Knorrs Vergnügen. tom. V. tab. 6. fig. 1. und tab. VII. fig. 1. Forskoels Deſeriptio Animal. et teftac. Arabiae pag. XXXIII. no. 86. Mu- rex Fuſus dentatus, rariſſimus in muſeis curioforum , perquam frequens in Inſula Ghoräb. Vacuae domus occupatae a cancris refugis. Catal. Muſ. Leerfiani pag. 38. no. 562. Fuſeau jaunatre très beau et grand. Iſt bey der Auction für 25. Gulden verkauft worden. Des Naturforſchers Hter Theil, pag. 183. tab. 6. fig. 1. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 265. Strombus Fuſus, teſta craſſa lutes- eens, apice longitudinaliter ſtriato, labio ineraflato. ‚Regenfufs. tom. a. tab. 2. fig. 1. Die Familie ber geflügelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenſchnecken. 333 Die Sternſpindel gehoͤret ohne Widerrede unter die Zahl der ſchoͤn⸗ ſten und anſehnlichſten Conchylien. Wer ſonſt auch ſehr flüchtig und nach⸗ laͤßig bey der Beſuchung eines Naturaliencabinets uͤber andere Schnecken hinwegſchauet, der pflegt doch eine Sternſpindel anzuſtaunen, und einen ſtarren Blick darauf zu heften. Es giebt einige merkwuͤrdige Arten derſel⸗ ben. Hier reden wir anjeßo von der breiten Dickſchalichten, die weniger aber ſtaͤrker gewoͤlbte Stockwerke, und einen kurzern ſchiefgebogenen Schna⸗ bel hat. Wie rar muß ſie nicht vormals in Holland geweſen ſeyn, da ſie bis 200 ja bis 400 Gulden gegolten? Seitdem aber das rothe Meer, wo fie zu Hauſe gehöret, fleißiger von europaiſchen Schiffen befahren wird: ſeitdem iſt fie weit öfter und haufiger herzugebracht worden. Der gelehr⸗ ten Geſellſchaft, die unſer hoͤchſtſeliger Koͤnig, Friedrich der Fuͤnfte, nach dem Orient geſandt, und die ihre Unterſuchungen hauptſaͤchlich beym ro⸗ then Meere und in Arabien angeſtellet, haben wir es zu verdanken, daß die Copenhagiſchen Sammlungen an groͤßeren und kleineren Exemplaren dieſer koſtbaren Schnecke keinen Mangel haben. Dem großen Naturken⸗ ner unter dieſer Geſellſchaft dem Profeſſor Forskiaͤl hatte es unſer Speng⸗ ler beſtens empfohlen, daß er ſich ja beym rothen Meere nach dieſer Schnecke, die ihm aus dem Spengleriſchen Cabinette gewieſen wurde, umſehen möchte. Er hat fie auch gar bald am Ufer der Inſul Ghoraͤb ) im rothen Meere ohnweit der Stadt Loheya des gluͤcklichen Arabiens entdecket, fie ſo⸗ gleich einem dortigen Fiſcher gewieſen, und es ihm in der erſten Hitze verſprochen, fuͤr jedes Stuͤck den Werth von etwa zwey Mark zu bezahlen, wenn er bald mehrere davon ſchaffen würde. Der Fiſcher hat es verſichert, daß er dieſe Schneckenart ſehr wohl kenne, ſie liege aber ſo tief im Grunde des Meeres, daß es Muͤhe koſten werde, ſie herauf zu fiſchen. Indeſſen wolle er fein Beſtes thun. Am folgenden Tage hat er . dem 2 0 2 Not. 1. Von dieſer Inſul macht Prof. Forſkial in feiner Hit. Animal. Arab. pag. xxx. nachfolgen. 7 de Schilderung: ⸗Inſulam Ghoräb prope Ghornfod (in mari rubro) conchyliorum feracifimam eſſe „ millii conſtitir, dum in deſeenſu aliquot horarum ultra 30 frecies feſtinanti paſſu collegi , wie herz lich und ſehnlich wuͤnſchte ich es, daß ich mich mit meinen conchylislogiſchen Freunden einige Tage lang daſelbſt aufhalten koͤnnte. Wie viel wollten wir nicht ſammlen, betrachten, bewun⸗ dern. Iſt es nicht Jammerſchade, daß gerade an ſolchen Orten, wo die reichfte Conchy lien Erndte eingeſammlet werden koͤnnte, gar keine Conchylien⸗Freunde, Kenner, Sammler und Liebhaber befindlich find; und daß oftmals die eifrigſten Sammler und aufmerkſamſten Beobachter der Werke des Hirn und die waͤrmſten Freunde des conchyliologiſchen Studii an ſolchen Orten wohnen und veſtſitzen, wo für ihre Leblingg Sammlungen wenig ja nichts zu fiſchen und fuͤr Geld zu erlangen iſt? Conchylien⸗Cabinet IV. Band. Uu 334 Familie der geflͤͤzelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenſchnecken. dem Herrn Prof. Forskial ein paar große aufgehaͤufte Fiſcherkoͤrbe voller Sternſpindein gebracht, und auch wirklich für jedes Stück den Werth von 2 Mark bekommen 2). Kaum haben es die andern Fiſcher erfahren, daß ihr Mitcollege bey feiner Schneckenfiſcherey in kurzem mehr verdienet/ als ſich in langer Zeit beym gluͤcklichſten Fiſchfange erwerben laſſe, — fo haben ſie ſich ebenfalls aufs Fiſchen der ſonſt in groͤßter Ruhe gebliebenen Sternſpindeln geleget, und der gelehrten Geſellſchaft ganze Saͤcke vollen Sternſpindeln offeriret, die ſie denn auch, doch fuͤr einen weit leichtern und geringern Kaufpreiß erhandelt, und ſich ſogleich erklaͤret, daß ſie von nun an keine mehr brauchen und annehmen werde. Ganze Kiſten voll mit ei⸗ nigen hunderten groͤßerer, mittlerer und kleinerer Sternſpindeln, ſind von der gelehrten Geſellſch. hieher geſandt worden, davon noch ein ſehr großer, ja vielleicht der größte Theil beym Naturaliencabinet der hießigen Univer- ſität verwahrlich aufbehalten wird. Von vielen derſelben hat man auch ihren hornartigen Deckel, deſſen eigentliche Form und Beſchaffenheit Haft. Schröter in feinen beliebten conchyliologiſchen Journal tom. 5. p. 412. aufs vollſtaͤndigſte beſchrieben. 5 Unſere gefluͤgelte Schraubenſchnecke, wie fie hier heißen muß, hat ein glattes, ausgeſtrecktes, ſpindel⸗ und thurmfoͤrmiges Gehaͤuſe, welches un⸗ ten beym erſten Gewinde ſehr breit, baͤuchig und auf der linken Seite der Muͤndung etwas wulſtig und oben in den ſechs oberſten Stokwerken fen | „„ SS WERKE Not. 2. Mir begegnete, wie ich noch als Schloßprediger zu Helſingoͤr wohnte, etwas ähnliches. Ich fand zu meiner nicht geringen Freude am Strande des Sundes einen lebendigen Echinum, der noch alle ſeine Stacheln hatte, die er auf meiner Hand wie Fuͤße bewegte, und bald vor⸗ warts bald hinterwaͤrts darauf fortruͤckte. Ein Orkan mochte ihn von feiner uͤbrigen Geſellſchafk losgetißen und dahin geworfen haben. Ich wieß ihn ſogleich einem Fiſcher, bat ihn mir doch mehrere zu fangen, und erbot mich ihm fuͤr jedes lebendiges Stuͤck, ſo er mir hievon verſchaffen wuͤrde 12 Lübſchillinge zu bezahlen. Nimmer hätte ich es damals vermuthet, daß Millionen dies ſer Thiere im Sunde ihre Baͤnke und Lagerſtaͤtte haben wuͤrden. Am folgenden Tage brachte mir der Fiſcher einen großen Tragkorb voller lebendigen See-Igel, darinnen wohl einige hunderte bes findlich waren, die alle noch ihre Stacheln hatten. Ich erſchrack nicht wenig uͤber dieſe alle mei⸗ ne Erwartung weit uͤbertreffende Menge. Ich glaubte es veſtiglich er werde mich bey meinem geſtrigen Worte und Verſprechen veſt halten, da ich denn über 30. Rthl. fuͤr Seeigel zu bezah⸗ len gehabt hätte, welches mir fehr ungelegen geweſen waͤre. Allein er war fehr billig und hielte ſich, da ihm einige Cronenthaler gereicht wurden, fuͤr uͤberreichlich belohnt. Er geſtand es das bey offenherzig, daß der Fang ſolcher See-Igel — fo bald man nur ihre Lagerplaͤtze wiße — wenig Muͤhe verurſache. Sie pflegten ſich aber ſorgfaͤltig zu huͤten, ihre Netze in der Naͤhe ſolcher See-Igel Baͤnke auszuwerfen, weil ſie fonft den Verdruß haben wuͤrden, ſtatt der Fiſche lauter See-⸗Igel zu fangen, dafuͤr ihnen in ganz Helſingoͤr ſonſt keiner einen Schilling geben wuͤr⸗ de. Er erbot ſich mir bald wieder einen guten Korh voll zu bringen. Ich bedankte mich aber und erklaͤrte mich, daß ich nun auf immer genug haͤtte. ; Familie der geflügelten fpindelförmigen Schraubenſchnecken. 335 recht geriffelt iſt, und ſehr ſpitzig zulaͤuft. Ihre wunderbare eyförmige, unten zweyzuͤngige, ausgeſchnittene und ausgerandete Muͤndung, deren eigentliche Bildung am beſten aus der Form des dahineinpaſſenden Deckels erkannt und beurtheilet werden kann, endiget ſich zuletzt in einen öfters über einen Zoll langen, rinnenartigen etwas gekruͤmmten und zu ſich ſelbſt zuruͤck⸗ gebogenen mit einem ſchwarzen artigen Saume eingefaßten Schnabel oder Schwanz. Der breite Fluͤgel der aͤußern Lippe hat ebenfalls einen breiten ſchwarzbraunen Saum, welcher oftmals ſich bis zum dritten Stockwerke hinaufleget, aber durch eine tiefe Rinne vom Gebaͤude der Schnecke und von der innern Spindellippe in etwas abgelöſet und getrennet wird. Vor⸗ ne au Fluͤgel, nahe beym Schnabel, figen ſechs ja wohl acht Stuck hervorſte⸗ hender halb durchſichtiger Zaͤhne, die den Klein veranlaſſet, dieſer Schnecke den Namen des Schwerdtfiſches beyzulegen. Die innere Lippe wurde, wenn fie abgeloͤſet und aufgerichtet da ſtuͤnde, einen noch groͤßern Fluͤgel bilden. Sie lieget aber wie ein dickes, weiſſes, verhaͤrtetes Wachs an dem Bauche der Schnecke wie veſtgeklebet und wie angeleimt. An dieſer Spin⸗ dellippe erblicket man nach oben einen dicken weiſſen Zahn und eine merklich erhobene Falte, welche ſich jedoch im zweyten innern Stockwerke ſchon wieder voͤllig verlieret. | | Die feine Grundfarbe dieſer vortreflichen Schnecke iſt gelblich, doch wird ſie gegen die Spitze zu immer weiſſer, lichter und heller, aber gegen den Schnabel und Fluͤgel immer dunkler, und endlich gar auf den unterſten Saum ſchwarz. Innerlich verlieret ſich die blendend weiſſe Glaſur der er⸗ ſten Kammer in den höhern Stockwerken, und wird daſelbſt immer dunk⸗ ler und violetter, davon ich im neunten Stuͤck des Naturforſchers p. 183. eine umſtaͤndliche Nachricht gegeben, und zugleich auf der ſechſten Kupfer⸗ tafel eine getreue Abbildung des innern Wunderbaues dargeleget, dahin ich meine Leſer verweiſen muß, weil ich es dem rechtſchaffenen Herrn Ver⸗ leger dieſes Werkes, der gewiß weder Fleiß, noch Aufmerkſamkeit, noch Unkoſten ſparet, um es recht brauchbar und gemeinnuͤtzig für alle Liebhaber des conchyliologiſchen Studii zu machen, nicht zumuthen kann, noch mehrere illuminirte Vignetten bey dieſem Theile zu veranſtalten. Die Länge meiner größten Zahuſpindeln betraͤget über ſieben Zoll. Sie haben zwölf bis vierzehn Windungen, die nicht ſehr ſtark von einander abſetzen. Doch iſt das erſte doppelt ſo groß als das andere. In amerikaniſchen Ge⸗ waͤſſern wohnet ſie gewiß nicht, wenn es gleich im Linne ſtehet und vom Profeſſor Muͤller nachgebetet wird. i ——— Uu z Tab. 336 Familie der geflügelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenſchnecken. | Tab. 158. Fig. 1497. In mufeo noſtro. | Die ungezahnte Spindel. Das Weibchen der dicken Sternnadel. Turbo ſeu Fuſus absque dentibus oris. Sebae thef. tom. 3. tab. 56. fig. 3. Buccinum priori per omnia fimile, nifi quod labium huie fit laeve nec dentibus ramofis inaequale. Supinum id huic depictum eſt ut longa eius confpiciatur clavicula, bilinguis, in roftrum gallinaginis exiens. (Ich begreife nicht, wie Seba ohne allen Grund bee | haupten koͤnne, fie ſey bilinguis?) Muf. Gronob. p. 122. no. 1271. Fuſus Murex. Starrepen onvolwaſſen. Gronov. Zoophyl. faſc. III. no. 1458. 8 Man pfleget die duͤnnen leichten Porzellanſchnecken Weibchen un⸗ ter den Porzellanen, und die ungezakten Bootshaken und Teufels klauen Weibchen unter den Bootshaken zu nennen. Daher wird es mir wohl frey 1 0 6 die duͤnnen ungezakten Sternſpindeln die Weibchen dieſer Familie zu heißen. ; Solle aber diß vortrefliche Stuͤck nur eine junge, unvollfommene, un⸗ ausgewachſene Zahnſpindel ſeyn, wie manche uns uͤberreden wollen? — Ich zweifle ſehr. Sie hat ja eben die Groͤße als jene, ja ſie hat noch mehr Stockwerke als jene. Sie hat funfzehn bis ſechzehn Stockwerke, da jene es Nane nur auf vierzehn bringt. Sie iſt nach ihrer Schaale ungleich duͤnner, feiner, zarter, durchſichtiger. Sie hat gar nicht die breite bau⸗ chige Form der vorigen Sternnadel, ſondern weit mehr zirkelrunde Stock⸗ werke und Windungen. Bey jener waren nur die ſechs oberſten Gaͤnge ſenkrecht geriffelt und gekerbet. Bey dieſer ſind neun bis zehn der oͤberſten Gänge viel tiefer und zierlicher geriffelt und gekerbet. Sie iſt unten beym Fuße des erſten Stockwerkes ſichtbarer in die Queere geſtreifet und hard 2 ſelbſt teftam ſubcarinatam. Jene hat einen krummen zweyzuͤngichten ſichel⸗ foͤrmigen, dieſe aber einen ſchnurgeraden Schnabel. Jene iſt oben ganz lichtbraun, beym Fluͤgel dunkelbraun, und beym Schnabel endlich ſchwarz⸗ braun. Dieſe iſt von oben bis unten mit einem ſehr feinen mehr gleichfoͤr⸗ migen lichtbraunen oder braungelben Farbenkleide bekleidet. Jene hat eine ſehr ſtarke oft eines halben Fingers dicke Spindellefze. Dieſe hat labium adnatum, eine ſehr duͤnne, ungezaͤhnte, ungefaltete Spindellippe, weche ſich wie ein ſchneeweiſſes, duͤnnes, durchſichtiges Blat um den Bauch herum⸗ leget. Bey dieſer verwandelt ſich die blendend weiſſe Glaſur an den Waͤn⸗ den Familie der geflügelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenſchnecken. 337 den der innern Kammern ſchon bey der erſten Windung in eine violette Schattirung, da bey jener erſt beym dritten Umlaufe die weiſſe Glaſur ins Voioletfarbige uͤbergehet. Ob bey dieſer weit groͤßern augenſcheinlichen Vollkommenheit unſere duͤnne ungezahnte Spindel dennoch nur eine junge, unvollkommene, unausgebildete, fernerhin heißen konne und heißen fol, moͤgen andere entſcheiden. Bey uns iſt die Sache aus obigen Gruͤnden laͤngſt zu ihrem Vortheil entſchieden. ö f g b Noch eins muß ich anmerken. Dieſe ungezahnte und unbefluͤgelte iſt weit rarer als die gezahnte und befluͤgelte. Der koͤnigl. daͤniſchen gelehr⸗ ten Geſellſchaft wurden von den arabiſchen Fiſchern beym rothen Meere eher hundert gezahnte und dickſchalichte, als ein einziges Paar dieſer duͤnn⸗ ſchalichten dargebracht. | Tab. 158. Fig. 1498. und 1499. In muſeo noſtro. Die gebackene Deviſe. Die Spalte. Strombus Fiſſurella Linnaei. - Petiver Gazophyl. tab. 73. fig. 7. 8. Small Limington Foſſil. whelk with a furrowed ſide. Catal. 88. I have received the live Shell from the Eaft Indięs. Dargenv. Pl. 29. ligne 2. fig. 6. Le fixieme buccin eſt divife en plu- fieurs parties convexes de cannelures droites. Il vient de Courtagnon. Davila Catal. tom. 3. pag. 101. no. 133. Strombite de Courtagnon, a cotes longitudinales et levre exterieure formant une efpece d’aile, dont le prolongement s’etend jusqu’a la clavicule. ; Linn. Syfl. Nat. Edit. 12. no. 51 1. pag. 1212. Fiſſurella. Strombus teſta labro continuato in carinam fiſſam longitudinalem. Habitat in India Orientali. Teſta magnitudine et ſtatura turbinis clathri, alba, anfractus coſtis carinatis, excepto maximo fubtus laevi. Apertura oblongiuseula,. Labrum exterius parum dilatatum; interius adnatum apertura: ex his la- bris excurrit per latus teſtae in carinam fiſſam longitudinalem apice recurva- tam ſupra teſtae verticem. Cauda breuis recta ſinu parum diſtincta a labro. Murray Fund. Teftaceologiae. pag. 40. tab. I. fig. 30. Strombus fiſſu- rella. Anfractus coſtis carinatis reticulati, labrum coarctatum, continua- tum in carinam fiſſam longitudinalem circum fpirae apicem revolutam, cau- da breuis labro aliquantum foluto. Martini Catal. pag. 121. in der Note. Die gebackne Deviſe. Bey dieſer Figur erblicken wir eine gegrabene Schnecke, welche ohnweit Courtagnon in Champagne e worden, und beym Mar⸗ : 13 tim 338 Familie der gefluͤgelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenſchnecken. Tini die gebackne Deviſe, beym Linne die Spalte, Fiffurella, wegen ihres geſpaltenen Flügels, und beym Profeſſor Müller im ſechſten Theile des Linnaͤiſchen Naturſyſtems, der Kielflügel genannt wird, welcher leztere Name wohl einer neuen Erklaͤrung bedürfte. Linne meldet es bey feiner Fiſſurella mit keiner Sylbe, daß er von einem Foſſili rede. Er ſaget bloß, daß fie in Oſtindien, wie ſolches auch Petiver behauptet, wohne, und daß er ſie vom Herrn Grafen Stroganow durch die Vermittelung des Petersburgiſchen Profeſſor Falk erhalten. Aber er macht uns eine ſo meiſterhafte Beſchreibung von derſelben, die zum Muſter einer guten Beſchreibung dienen kann, und meiner Zuſaͤtze ganz und gar nicht bedarf. Nur darinnen irret ſich der große Mann, wenn er glaubet, es ſey die Mitra unter den Foßilien des Dargenville, Dadurch doch eine ganz andere bezeichnet wird. Wir ſahen es oben bey der Sternſpindel, daß ſich die öberſte krum⸗ me Spitze des vom Leibe durch eine Rinne ein wenig abgeloͤſeten Fluͤgels bis zum dritten Stockwerke hinauflege. Bey dieſer kleinen artig beflügel- ten Schnecke leget ſich der geſpaltene rinnenfoͤrmige Saum des Fluͤgels ſo gar bis zur Spitze hinauf, und krümmet ſich alsdann vielmals wie ein Zirkelbogen über die Halfte der Schnecke hinuͤber, welches ich von keiner einzigen andern Schneckenart zu ſagen wüßte. Ich beſitze von dieſer Gattung ſowohl fein und zart gekerbte und geſtreifte, als auch dicker und groͤber gekerbte und geſtreifte Stuͤcke, welche insgeſamt ohnweit CTrignon in Champagne, (wie ſehr wuͤnſchte ich, mich nur vier Wochen an dieſen in Foßilien ſo außerordentlich reichem Orte auf halten zu koͤnnen ?) ge⸗ ſammlet worden, und die vortreflichſte Bildung ungeaͤndert behalten ha⸗ ben. Profeſſor Muller behauptet es im ſechſten Theile des Linnaiſchen Naturſyſtems p. 489. Dieſe Schnecke komme ſowohl naturlich als verſtei⸗ nert aus Oſtindien, welches ich dahin geſtellt ſeyn laſſe. Tab. 159. Fig. 1500. In muſeo noſtro. Die feinſte Zahnſpindel. Die ſeltenſte Sternſpindel. Die geſtirn⸗ te Nadel. Turbo roſtratus ſeu Fuſus dentatus, ſtellatus, rariſſimus, elegantiſſimus, labro ampliato, dentato, ſtellato, ſerrato, cauda fabulata elongata rectiſſima. 8 Gall. Fuſeau dentele ou étoile. Le Grand Fuſeau à dents. Angl. The Spindle. Belg. Staare Pen. de gladde getande Spil. Jonſtons Familie der geflägelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenfehneder. 339 Ionftons Hiſt. Nat, t. XI, Turbo longus. i Liſter Hiſt. Conchyl. tab. 854. fig. XI. Purpura bilinguis. Buc- einum bilingue laeve, clavicula longiſſima, roſtro tenui cornuto, labro muricato. i tab. 916. fig. 9. Buceinum roſtratum, labro muricato, longiſſima elavicula parte ima ſtriata. In der Beyſchrift wird man nur auf tab. 454 verwieſen. Klein meth. oſtr. $. 172. et 173. pag. 60. Gladius: Strombus, labro- dentato et ſerrato. Icon exſtat tab. 4. no. 77. g Bonanni Recreat. no. 12 . pag. 127. f Muf. Kircher. no. 12 1. pag. 456. Turbo ventricoſus dictus a primo orbe, quo caeteros amplitudine fuperat. Praeeipua nota illius: eft labrum denticulatum inſtar rotae in horologio, et roſtrum veluti na- Vale, quo viam tentat dum movetur; quere turbo roſtratus etiam dick poteſt, ut ab alio ventricofo diſtinguatur. Valentiny Verhandling pag. 36. no. r2r. de gladde getande Spil. TLeſſers teftac. $, sr. lib. ff. pag. 220. Sie hat einen hohlen Schna⸗ bel anderthalb Zoll lang. Der Mund iſt an der aͤuſſerſten Lippe mit ſcharfen Zaͤhnen, wie an einer Saͤge beſetzet. Dargemwille tab. zo. fig. D. Buccinum. Fuſus magnus labro dupli- cato et dentato. Le grand Fufeau blanc, dont la levre eſt dechiquetèe, ‚avec une longue queue à tuyau. Ce buccin eſt fort rare. Sebae thef. tab: 56. fig. 2. Buccinum anguſtius et longius expo- rectum, quindecim praeditum gyris circumeuntiBus qui circa extremum: capitale in acutifimum apieem deſſinunt. Clavieula itidem longior eft et acutifime terminatur. Labium pariter profundiſſime ferratum five acutis- dentibus diſtinctum eſt. a Davila Catal. p. 155. no. 230. Un Fufeau très rare blanc, nu& de fauve vers la queue longue, à levre exterieure garnie de quatre dents et nommè le grand Fufeau a dents. II porte eing pouces huit lignes de long. Linnaei Syſt. Nat. Edit. 10. no. 478. pag. 752. Murex Fuſus, te- ſta turrita rectocaudata laevi, labro dentato. Teita diſtinctiſſima. Edit. 12. no. 489. pag. 1207. Strombus Fuſus, teſtaæ turrita laevi, cauda ſubulata, labro dentato. Habitat in Ameriea, rarior- Genus huius difficile determinatur. Teſta laevi a murieibus omnino dif- fert. Cauda magis recta a ſtrombis aliquatenus recedit, ſed labro den- tato convenit. Mu. 3 340 Familie der geflügelten fpindelfdrmigen Schraubenſchnecken. Mu. Reg. Vir. pag. 638. no. 3:6. Murex Fufus, teſta magna, glabra laevis: anfractus 20, tantum ſuperne ſtriati decuſſatim, reliqui breviſſimi, at baſis transverſim ſtriata. Color albido flaveſcens. Aper- tura ovata, antice lacunoſa. Roſtrum bafeos rectum teſta dimidio bre- vius. Labium exterius exſerens dentes 5 ſive 6 validos rectos. Interius integrum adnatum. Prof. Muͤllers vollſt. Linn. Naturſyſtem. tom. 6. pag. 475. Man hat ſchmale, mit einem langen Schwanze. Sie kommen nicht haufig vor. Ihr Aufenthalt iſt in Amerika. (So gewiß das erſtere, ſo falſch iſt vermuthlich das leztere.) Favart d Hlerbign) Vol. 2. pag. 54. Fuſeau a dents ou le grand Fufeau à levre dechiquetee. Buccinum longum ſatis depreſſum, duode- eim fpiris convexis in acumine pyramidato finitis, conftans; apertura elli- ptica, columella laevi fed labro expanfo, fimbriato et quinque dentibus armato, infigne; canali rotundo, tenui paulifper aperto et in longum me- diocriter producto, diſtinctum, fuſus magnus dentatus vel labro laciniato, appellatum albidum. Toute la couleur de ce buccin eſt blanche et nuèe de fauve vers le canal. Il peut avoir jusqu' a cing ou fix pouces de longueur. Catal. Muſ. Da pag. 58. no. 561. Une grande Vis etoilée ou Fuſeau blanc tres beau a levre dechiqueree. 7 v Born Index Muf. Caeſ. p. 265. Strombus Fuſus, teſta attenuata alba, apice reticulatim ſtriato, roftro elongato. Dieſe Schnecke iſt wohl ohnſtreitig unter allen, welche z in dieſem Aten Bande vorkommen, die rareſte und theureſte. Vermuthlich hat der liebe ſel Martini das Original derſelben nicht gehabt noch geſehen. Nimmer wurde er ſonſt eine folche mißt athene Abbildung derſelben, als bey fig. 1500. gefunden wird, genehmiget und geduldet hab en. Ich ſandte ihm einige Monathe vor feinem plözlichen Ende mein vortrefli⸗ ches Cremple ar, dieſes Lieblingsſtück meiner Sammlung. Allein es kam zu ſpate. Denn De 159 Safe 1 darauf die verunglückte Abzeichnung ſtehet; war ſchon geftochen mit Farben erleuchtet und ausgetheilet wor⸗ den. Um die Leſer dieſes Werkes und die Liebhaber zu entſchaͤdigen, ſo habe ich auf ber 41 Vignette eine getreuere Vorſtellung dieſer vor⸗ treflichen Schnecken veranſtaltet, welche beym Beſchluß dieſes Bandes wird zu finden ſeyn. Linne behauptet es, fie habe teftam han Es ſey aber ſo leichte nicht ihr eigentliches Geſchlechte zu beſtimmen. In 800 10. ition — — 1 Familie der geflügelten ſpindelförmigen Schraubenſchnecken. 341 Edition ſeines Naturſyſt. hat er dieſer ſchmalen Zahnſpindel, (denn von dieſer iſt in allen feinen Worten und Citationen am meiſten die Rede) ihren Platz bey den muricibus angewieſen. Sie hat ja auch roſtrum elon- gatum redtum oder canalem integrum rectum, dergleichen feine murices has ben füllen. Allein Linne hatte unter andern herrlichen Eigenſchaften, auch dieſe große Tugend an ſich, daß er, wenn er ſich eines anderen und beſſeren uͤberzeuget fuͤhlete, alſobald ſeine vorige Meinung, waͤre ſie auch in zo Büchern von ihm vorgetragen worden, zuruͤck nahm, feinen Fehler gerne geſtand und ihn auf der Stelle verbeſſerte. So macht er des nun auch bey dieſer Schnecke. Er bekennet es in der 12 Edit. feines Naturſyſt. — fie konne nicht mehr ein murex ſeyn, da fie teſtam laevem habe, und jeder murex teſtam exaſperatam zu haben pflege. Sie entfer⸗ ne ſich freylich wegen ihres geraden Canals und Schnabels in etwas von der Bildung und Bauart der Stromberum, und nähere ſich mehr den muricibus. Allein wegen ihres gezaͤhnten Flügels konne und muͤſſe fie am ſicherſten den Strombis und Fluͤgelſchnecken beygeſellet werden. 6 Daß fie beym Bonanni ein turbo, bey Liſter, Dargewille und Seba ein Buccinum, bey den meiſten eine Spindel heiße, iſt bekannt. Beym Leßer wird fie unter die Schraubenſchnecken und beym Martini unter die gefluͤ⸗ gelten Schraubenſchnecken gerechnet. Sie iſt von der bey Fig. 1495 und 1496 beſchriebenen Zahnſpindel gar ſehr unterſchieden. Jene hat eine har⸗ te / dicke, ſchwere Schaale: dieſe eine zarte, dünne, leichte, durchſichtige Schaale. Jene iſt breit und ſehr bauchig. Dieſe iſt mehr laͤnglicht und geſtreckt und hat eine ſchmale Taille. Jene iſt nur auf den 6 oͤberſten Stockwerken ſenkrecht gekerbet und geriffelt. Dieſe aber auf den 9 oͤber⸗ ſten Stockwerken, nicht allein ungleich feiner und zierlicher ſenkrecht ge⸗ kerbet und geriffelt, ſondern auch dabey zart in die Quere und Rundung mit Streifen umzingelt. Sie iſt rericulatim ſtriata, wie Herr v. Vor ſehr richtig anmerket. Jene hat einen kurzen, krummen, ſichelfoͤrmigen Schnabel, der bey vielen nicht einmal einen Zoll lang iſt. Dieſe hat einen langen ſehr geraden Schnabel, (er wird von Bonanni einem roftro navali verglichen der vielmals 2 Zoll lang iſt. Jene hat ihre kurzen Zaͤhne mehr unten am Fluͤgel ſitzen, dagegen aber leget ſich der obere krumme Lappen ihres Fluͤgels bis zum zten Stockwerke hinauf. Dieſe hat 5 bis 6 Zähne, die alle größer, weißer, aleichförmiger find — fie ſtehen auch viel regel⸗ maͤßiger um den ganzen Fluͤgel herum, und ihr Zahnfleiſch, wie ich es faſt nennen möchte , iſt mit einen gelben artig braungelb ſchattirten Rande und Saum eingefaßt, der bis zur Spitze des Schnabels hinablauft. Bo⸗ nanni glaubt in der Stellung ihrer Stägelsähne einige Aehnlichkeit 15 am 5 5 - k 2 Accel 342 Familie der geflügelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenfchneckeit.. Zacken des Rades einer Uhr zu finden. Jene dicke Zahnſpindel hat am Fuße ihres erſten Gewindes einige faſt unmerkliche Streifen. Dieſe aber daſelbſt ſehr merkliche Streifen. Sieß iſt wie Liſter erinnert, prare ima ſtriata. Dieſe hat ferner nur eine ganz duͤnne Spindellippe, an der ſich oben auch nur eine ganz kleine Runzel zeiget. Sie hat auch nur beym Fluͤ⸗ gel und Schnabel eine gelblich weiße uͤberaus feine Farbe, da ſie ſonſt an Weiße dem Elfenbein gleichet. Auch innerlich ſcheint ſie in allen Cam⸗ mern eine blendend weiße Glaſur zu behalten, ohne ins Violette zulezt überzugehen, wie ſolches, bey ihrer großen Durchſichtigkeit, wenn man fie gegen ein Licht oder gegen die Sonne hält, leichte wahrgenommen werden kan. Wenn Bonanni ſchreibet, daß ſie ſich beym fortkriechen mit ihrem langen Schnabel (gleichſam wie mit einem Stocke oder wie mit einer Stan⸗ ge) vorſpuͤhre, um deſto ſicherer zu gehen, fo möchte ich doch wiſſen, wie und wodurch er diß Vorgeben auch nur einigermaſſen wahrſcheinlich machen wollte. Da dieſe Schnecke, wie alle andere ihres Geſchlechts das Haus auf dem Rücken traͤget, und der Schnabel oder Schwanz davon die lezte Stelle einnimmt: fo kan fie ſich gewiß nicht damit vorſpuͤhren und vorfuͤh⸗ len, wenn ſie ihren Weg antreten will. Die Abbildung bey Eig. 1500 zei⸗ get nur 1o Windungen. Favart redet von 12 Stockwerken, Seba von 15 Linne von 20. Die Meinige hat 1s Windungen. Favart behauptet fie ſey 5 bis ſechs Zoll lang. Davila macht fie noch um 8 Linien länger. Mein gutes Exemplar, ſo ich ehemals zu Wien in der Auction des Reichs⸗ hofraͤthlichen Gaͤrtneriſchen Conchylien Cabinets für 6 fpecies Ducaten noch ſehr wohlfeil erkaufet, da dergleichen in Holland wohl so Ducaten zu koſten pfleget — iſt über ſechs Zoll lang. Das Vaterland derſelben iſt ohnſtreitig Oſtindien. Tab. 159, Fig. 1501. und 1502. In MufeoSpengleriano, N Das Weibchen der ſchmalen Sternnadel. Das Steuerruder. Die Keule. Strombus clavus Linnaei, teſta turrita, absque dentibus oris, anfracti- bus 8 ſuperioribus reticulatim ſtriatis, baſi transverfim lineata, cauda elongata, canalieulata, rectiſſima. Belg. Starrepen, Dargenville tab. To. fig. A. Buceinum. Fufus parvus canaliculatus, Ce Bucein eft un petit fufeau tout blanc, a douze contours, avec une queue tres pointue. A Davila N N Familie der geflügelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenſchnecken. 343 Davila Catal. pag. 155. no. 229. Un buccin rare dont la couleur fauve de premiers orbes ſ' Eclaircit peu à peu dans les autres, jusqu' a devenir blanche dans les derniers, à ſtries transverſales dans le has et lon- gitudinales finement reticulèes; dans le haut, à bouche gärhie d' une queue tres menue, creuſèe en gouttiere, et de I’ efpece nommee Fuſeau. Linnaei Mantiffa vid. den Supplem. Band des Herrn Prof. Muͤl⸗ lers zum Linnaͤiſchen Naturſyhſt. pag. 378. no. 517. a. Die Keule. Strom- bus Clavus. Die gethürmte Schaale iſt glatt, nicht gar einen Finger lang, hat 13 Gaͤnge, davon die untern glatt, die uͤbrigen aber der Laͤnge nach geſtreifet ſind. ü 9 | „ . Favart d Hlerbigny Vol. 2. pag. 57. Fuſeau proprement dit, ou petit fuſeau. Fuſus proprius dictus quatuordecim fpiris exertis, conve- xis, laevibus in primis, et per longum ſtriatis in ultimis, et acumine fini- tis, conſtans: apertura elliptica, columella laevi, labio aliquantulum ala- to, et canali tenui et anguſto recto, fatis elongato, diſtinctus; albido et fulvo colore depickus. Toute la couleur de ce joli fuſeau eft nude de couleur fauve & de blanc. Sa longeur porte ordinairement depuis deux pouces jusqu’a ttois. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 266. Er citiret dieſe Figur von 5O2. und fraget An prioris varietas pulla ? Dieſe Schnecken werden von den mehreſten als junge unvollkomme⸗ ne, unausgewachſene, unvollendete, unbeflügelte Stuͤcke der vorhin be⸗ ſchriebenen duͤnnen und ſchmalen Sternnadel angeſehen. Sie kommen auch allerdings mit derſelben in der ganzen Form ihres Gebaͤudes, und ihres langen geraden Schnabels aufs genaueſte uͤberein. Nur fehlet ih⸗ nen freylich beym ovalen eyfoͤrmigen Munde der gezahnte Fluͤgel. Die Baſis des unterſten groͤßeſten Gewindes hat ſehr merkliche Querſtreifen. Außerdem ſind die 3 unterſten Stockwerke ſpiegelglatt. Die oͤberſten, bis zu der ſubtilſten Spitze, ſind bey einigen alleine ſenkrecht gekerbet, bey andern aber auch netzfoͤrmig geſtreifet. Die gelblich weiße Grund⸗ farbe wird gegen die Spitze zu immer heller, weiſſer und lichter. i Die Zahl ihrer Stockwerke wird ſehr verſchieden angegeben. Das Stuͤck ſo ich eben aus der Spengleriſchen Sammlung vor Augen habe, hat nur rr. Stockwerke. Dargenville redet von 12, Linne in ſeiner Mantilla von 137 Favart von 14 Gewinden. Sie kommen aus Oſtindien. — * * 2 Tab. * 344 Familie der gefluͤgelten ſpindelfoͤrmigen Schraubenſchnecken. Tab. 159. Fig. 1503 und 1504. Die geflügelte Bandſpindelſchraube. “Turbo alatus, ſuturis faſciola plana cindis, anſractibus reticulatis. ö Die jetzige Bandſpindelſchraube hat viele Gleichfoͤrmigkeit mit der Spitzmorchel, welche bey Fig. 1464 vorgekommen. Ihre vielen netzfoͤr⸗ migen Falten und Kerben werden am Fuße der groͤßeſten Windung durch vertiefte Furchen und erhobene Querſtreifen unterbrochen, und auf allen Stockwerken auf ſehr feinen Linien umwickelt. Daß bey der Nath der Gewinde ein faſt glattes Band ſich bis zur Spitze hinaufwinde, lehret der Augenſchein. Die aͤußere Lippe bildet einen kleinen oberwaͤrts etwas eingeſchnittenen Fluͤgel. 18 \ | | Tab. 159. Fig. 1505 und 1505. In mufeo noftro. Die geflügelte Schraubenſchnecke mit wellenfoͤrmigen Knoten. f Turbo alatus, teſta turrita, anfractibus 10. undulato nodofis, transver- ſim ſtriatis, labro alato et ſinuato. Auf dem Ruͤcken aller Gewinde dieſer thurmfoͤrmig gebildeten Schnecke ſtehen lauter wellenfoͤrmige Knoten. Sie wird auch von oben bis unten von Querſtreifen umgeben. Die Gewinde ſetzen ſehr ſtark von einander ab. In Abſicht der Farbenmiſchung ſehe ich braune und weiße Binden dergeſtalt mit einander abwechſeln, daß die erhabenen knotichten Gegenden des kleinen Gehaͤuſes von weiſſen Binden, und die tiefer lie⸗ genden von ſolchen die braͤunerer Farbe ſind ſchattiret werden. Die aͤuße⸗ re Lippe bildet faſt einen kleinen Fluͤgel , und iſt oben etwas eingeſchnitten. Die Form ihres Schnabels naͤhert ſie den Spindeln. Sie kommt von Tranquebar. 5 a 41% Vronelte. 1 Dem Buchbinder dienet zur nothwendigen Erinnerung, daß von dem Bogen S die zwey letzten Blaͤtter weggeſchnitten werden muͤſſen. Nachfolgende Druckfehler find in den erſten 18 Bogen dieſes aten Bandes ſtehen geblie⸗ ben, welche der geneigte Leſer zu verbeſſern erſucht wird. Seite x. lin. 5. für Tannen leſe Tonnen. S. 2. lin. 3. und 7. für kurzgezapften leſe kurzge⸗ zopften. S. g. lin. 27. für brunis leſe brunnis. S. 13, lin. 3. werden die Worte: Nafla Molliana hinweggeſtrichen. ©. 13. lin. 13. für heloaceis leſe helvaceis. S. 15. lin. 22. werden die Worte: N ‚fa Molliana hinzugeſetzt. S. 19. lin. 10. für depictam leſe depictum. S. 35. lin. 17. für Fiſch⸗ reuſen leſe Fiſchreuſe. S. 39. lin. 29. für werden leſe worden. S. 41. lin. 12. für que leſe qui. ©. 42. lin. 12. fuͤr Anhalt leſe Anholt. S. 46. lin. 12. für Veluten leſe Voluten. S. 47. lin. 4. nicht wird ausgeſtrichen S. 47. lin. 10. für zum leſe zwar. S. 50. lin. 2 fuͤr haufen leſe pruͤfen. ©. 60. lin. 9. für flaveis leſe Navis. S. 60. lin. 24. für fuiſſa leſe fifa. S. 60. lin. 30. für filet leſe filet. S. 61. lin. 29. für wurden leſe würden. S. 64. lin. 26. für kie leſe riz. S. 65. lin. g. für Rauhe leſe Reifen. S. 77. lin. 29. für weißen leſe weiſen. S. 81. lin. 9. für Peltiv leſe Petiv. . 82» lin. 18. und 16 für wie die leſe wiederum. S. 83. lin. 22. für Peltiv leſe Petiv. S. 86. lin. 19. Für ſoll leſe ſolle. S. 87. lin. 35. für ſpaͤter leſe ſpaͤte. S. 89. lin. 7. für fuclo leſe fuſco. ©. 90. lin. 12. für raye leſe rays. S. 93. lin. g. für Farber leſe Farbe. S. 94. lin. 30. fuͤr Cerin⸗ then leſe Corinthen. S. 105: lin. 4. für range leſe rang. S. 107. lin. 14. für Rucrocheuſe leſe Ra- erocheuſe. S. 109. lin. 2. und 10. für werden leſe worden. S. 110, lin. 14. für nommee leſe nommé. S. 116. lin. 17. für Hitöu leſe Hitöe. S. 119. lin. 3. für Gewaͤßen leſe Gewaͤßer. S. 124. lin. 5. für werde leſe werden. S. 126. lin. 23. für eine leſe einer. S. 127. lin. g. für venis leſe fenis. S. 129. lin. 29. für elevatisl fefe elevatis. S. 130, lin. 6. für davonwir leſe davon wir. S. 130. lin. 25. für antiquo leſe deſpecto. S. 130. Jin. 31. für Granata Apfel leſe Granat Apfel. S. 131. lin. 23. für parte leſe porte. S. 132. lin. 21. für beſchreiben leſe erkennen. S. 134. lin. 25. für nennten leſe worten. S. 134. lin. 27. für macronem leſe mucronen, S. 134. lin. 27. für vittatur leſe vittata. S. 138. lin. 4. für zoͤrne leſe zuͤrne. S. 140: lin. 16. für ſerrée leſe ferrees. „ 7 8 1 5 = W 8 Are ' ö 5 2 — 2 5 5 8 > „ 2 Ss 5 > 2 * 1 2 = 5 1 4 d ’ NY . 1 — 55 1 1 * 18 4 . — * > Se Eh AN „ ER Er der 8 MER N 2 \ 5 { * * 7 10 7 — ——— u 1 „ . N — N E. . | «Derrabelte and , Zugeſpihle Fiſchreiiſen 4 Gb. CXXIT 2 Hefe = 7 BE, ee „„ See, is Sa f | Se 152. Sem 7 vn. Jug ehe 1 et . 47 sn ninabe I Leer, Fr. Sue, deln: Sa DR 8 . . . = ee Sn tn . EEE a ae 25 e NAI Jacurnitt af ei i 1 45 Atruncat af IS TEL. — = Hehl. Fifehreifen, Naſſæ Jeruncate. Tab.CRXV. Eickmasiline Et Hörrter Buccina. ore brevi finuafo PR ee 2 -| Seer = — wi — * ERTL „ e r . Aa ET unn n, — 79086. C. ermer fec. 5 3 3 — . 7 * FAR . Tab. CXXVU. Tut Taullige Tun. 2 e iges — — linllalo 5 Se 22204. >) Öriter. en — ni Bucine 2,no dofa. khövrrer, 29% ige 5 e Sa xi, Fal 11 D Grner. Bulocina 2,no o la. Y ebnen fee: 72: EXIT, Ihrofige Jinkhör aer. N / nodoſa. 1 } Tab. . Anolrge Mullhjorner. Buceina odo kr. Hg - 2280 2 SY. 226. — 7 . geen er ‚Suofig e Stinehorzer. 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