. — nn nn denn es Dr ee 7... ren Vansisaren wre. —* ; 2 3 N 7 5 3 627 5 > 7 22 ar 1 0 ö˙ęñ•ùſ Ries ſyſtematiſches Conchhlien⸗Cahinet fortgeſetzet durch Johann Hieronymus Chemnitz, Paſtor bey der Copenhagener deutſchen Guarniſonsgemeinde, Mitglied der Kayſerlich Leopol— diniſchen Academie der Naturforſcher, der Koͤniglich Daͤniſchen gelehrten Geſellſchaft zu Copenhagen, der Nordiſchen Societaͤt der Wiſſenſchaften zu Drontheim, der Churfuͤrſtlich Mainziſchen Geſellſchaft nuͤtzli⸗ cher Wiſſenſchaften zu Erfurt, der Naturforſchenden Geſellſchaft zu Danzig, der Geſellſchaft natur; forſchender Freunde zu Berlin, er 1 1 phyſiographiſchen Geſellſchaft zu f und in onen ꝛc. ö Siebender Band. ER. * * " Mit drey und dreyßig nach der Natur gemahlten und durch lebendige Farben erleuchteten Kupfertafeln. Nuͤrnberg, in der Raſpiſchen Buchhandlung. 1784. . in 1 Rigeh Hſt. Nat, Edit. 12. pag.14. Dim res creatae ſunt divinae fapientiae et potentiae teftes, divitiae felicitatis humanae; ex harum uſu bonitas Creatoris; 3 ex pulchritudine fapientia Do- mini; ex Oeconomia in conſervatione, proportione, renovatione potentia Majeſtatis elucet. Earum itaque indagatio ab hominibus ſibi relictis ſem- per aeſtimata; a vere eruditis et ſapientibus ſemper exculta, male dogtis et barbaris ſemper inimica fuit. . . | | Der Hochgebornen verwittweten Frau Gräfin Albertina von Podewils, | gebornen von der Marwitz, gnädigen Frau Graͤf in, verehrungswürdigſten Goͤnnerin, widmet ehrerbietigſt dieſen ſiebenden Band des ſyſtematiſchen Conchylien⸗Cabinets der Verfaſſer. Hochgeborne Frau Gräfin Gnaͤdige und hochachtungswuͤrdige Goͤnnerin. Tw. hochgraͤfliche Gnaden verehre ich als die größte Conchy⸗ lienfreundin, und als die fleißigſte und aufmerkſamſte Leſerin mei⸗ ner conchyliologiſchen Schriften. Von Ihrer Guͤte habe ich ſchon manchen Beytrag, beſonders von einigen hoͤchſtſeltenen ſuͤdlaͤndiſchen Schnecken, für mein Cabinet erhalten. Seit zehen Jahren beehren Ew. g 3 ‚One: Gnaden mich mit einen ununterbrochenen eonchyliologiſchen Biieſwechſe, und ich finde mich gedrungen, öffentlich zu bekennen, daß durch Dero⸗ ſelben Winke, Erinnerungen und Belehrungen meine Kenntniſſe in die⸗ ſen Fache der Naturgeſchichte oftmals ſehr berichtiget und verbeſſert; und daß mein Gemuͤthe durch den lauten und frohen Beyfall, welchen eine fo große Conchylienkennerin meinen ſchriftſtelleriſchen conchyliologiſchen Ar⸗ beiten geſchenket, nicht wenig ermuntert, und zur getroſten Fortſetzung bewogen worden. Ich weiß daher den eben vollendeten ſiebenden Band des ſyſtematiſchen Conchyliencabinets keinen beſſeren Händen zuverſicht⸗ licher zuzuſchreiben und zu uͤbergeben, als den Haͤnden einer ſolchen er⸗ leuchteten und einſichtsvollen Dame, welche ſchon durch ihre Geburt, Rang und Stand, aber noch weit mehr durch ihren edelſten Character, vortrefliche Gedenkungsart und großen . Kenntniſſe lber andere erhoben wird. Wie ſehr würde meine Zueignungsſchrift verlängert werden, wenn ich in derſelben die Verdienſte, welche ſich einige hohe Damen, und inſon⸗ derheit auch Ew. hochgraͤfliche Gnaden um die Naturgeſchichte, und beſonders um die Conchyliologie erworben, umſtaͤndlich anführen und aufrechnen wolte. Ich begnuͤge mich nur dieſes wenige anzumerken. Von der letztern hoͤchſtſeligen verwittweten Königin in Schweden iſt es algemein bekannt, daß Sie eine wahre Schutzgöttin der Wiſſenſchaften, und eine große Freundin der angenehmen Conchyliologie geweſen. Ihr zu zu Dronningholm befindliches recht koͤnigliches Conchyliencabinet habe ich vor ein paar Jahren mit Vergnuͤgen und Bewunderung betrachtet. Linne muß es ſelber geſtehen, daß er ſeine beſten conchyliologiſchen Kenntniſſe erſt bey dieſen Cabinette geſammlet. Nimmer wuͤrde er uns im Mufeo Re- ginae Lud. Vlricae ſo genaue, gruͤndliche und meiſterhafte Beſchreibungen von Conchylien geliefert haben, wenn er dieſes koͤniglichen Conchylien⸗ ſchatzes entbehren, und nicht auf dem Luſtſchloſſe Dronningholm unter den ſcharfſichtigen Augen der großen unvergeßlichen Koͤniginn arbeiten, und. ſeine Beſchreibungen verfertigen, und ſein Tagewerk hernach an jeden Abend Ihr vorleſen, und Ihrer näheren Prüfung und genaueren Unter, ſuchung unterwerfen muͤſſen. J % 0 In Engeland beſitzet die Herzogin von Portland das groͤſſeſte und auserleſenſte Conchyliencabinet, und in demſelben die ſtaͤrkſte und vollſtaͤn⸗ digſte Sammlung ſuͤdlaͤndiſcher Conchylien. Von ihr ruͤhmet es Hud⸗ desford in der neueſten Ausgabe des Liſteriſchen Conchylienwerkes: „Inu- 3 ſtriſſima Domina Margaretha Cavendishe, Duciffa Dotaria de Portland, „fumma benevolentia tum inſtructiſſimi ſui Gazophylacii uſum, tum ingenii „judiciique limatiſſimi acumen promptiſſime adhibuit, ut Editor in Lifteri „opere eximio illuſtrando, officio fibi demandato melius ſatisfaceret.“ Sie ſparet keine 5 um die ſaͤmtlichen Gattungen aller britanniſchen Erd⸗ Land⸗ und Flußconchylien — wobey auch die kleinſten, ja halb unſicht⸗ baren, nicht vergeſſen walken. — zuſammenzubringen. Sie gedenket hie⸗ von von ein Werk herauszugeben, welches alle bisher in der Art gefehene an Pracht, Mannichfaltigkeit, und Vollſtaͤndigkeit übertreffen wird. In Frankreich weiß es jeder Conchylienfreund, daß man eine der ſchaͤtzbarſten und herrlichſten Conchylienſammlungen bey der Praͤſidentin von Bandeville zu ſuchen habe. In Rußland wird jederman den Namen der Fuͤrſtin Daſchkow, gebornen Graͤfin von Woronzow, nennen, fo bald man daſelbſt nach der groͤſten Freundin und Kennerin der Naturgeſchichte ſich erkundigen wird. Sie beſitzet im hohen Grade das Vertrauen der Rußiſchen Monarchin, auch iſt ihr von der groſſen Kayſerin das Directo⸗ rium uͤber die Peters burgiſche Academie der Wiſſenſchaften uͤbertragen wor⸗ den. In Deutſchland behaupten Ew: Gnaden unter allen Damen, welche die Naturgeſchichte und vorzuͤglich die Conchyliologie zu ihrer Lieblingswiſſenſchaft erwehlet haben, die erſte und vornehmſte Stelle. Sie beſitzen eine der ſtaͤrkſten und vortreflichſten Naturalienſammlungen, welche an Steinen und Mineralien ſehr reich, an Inſecten vornemlich, an Papillions, noch reicher, und an Conchylien, vorzuͤglich auch an ſuͤdlaͤn⸗ diſchen Conchylien, am reichſten iſt, und unter Privatſammlungen in Deutſchland ſchwerlich ihres gleichen haben wird. Man darf nur in Ber⸗ noulli's Reiſebeſchreibung die leſenswerthen Nachrichten von Dero ange⸗ nehmen, durch die weiſen landwirthſchaftlichen Einrichtungen Ihres vers ewigten Gemahles, des Herrn Staatsminiſters von Podewils Excell. ausnehmend verſchoͤnerten und verbeſſerten Landgutes Guſow, und von Ihren daſelbſt befindlichen anſehnlichen Conchyliencabinette nachleſen: ſo * wird wird man ſich vollkommen überzeugen koͤnnen, daß ich hievon nicht zu⸗ viel, ſondern zu wenig geredet. Meine Sehnſucht, Deroſelben ge⸗ liebtes Guſow, dahin ich ſo ofte leutſelig eingeladen worden, zu ſehen und Dero lehrreiches Cabinet in der Nähe betrachten zu koͤnnen, iſt ungemein groß. Ich hoffe auch meine Wuͤnſche bald einmal, und viel leicht ſchon im kuͤnftigen Jahre, erfüller zu ſehen. Ew. Hochgraäfliche Gnaden finden in der Betrachtung jener herrlichen Werke und Wunder Gottes, welche er uns in den Conchy⸗ lien fuͤr die Augen geleget, das unſchuldigſte Vergnuͤgen und die ver⸗ gnugteſte Unterhaltung. Sie lieſſen ſich hievon vor ein paar Jahren in einen ihrer Briefe folgendermaaſſen vernehmen „Ohnerachtet ich bey „der fortwaͤhrenden Betruͤbniß uͤber den Tod meines unausſprechlich „von mir geliebten und theuergeachteten Gemahls, mit dem ich 37 „Jahre lang in der vollkommenſten Geiſtes Einigkeit verbunden gewe⸗ „ſen, faſt zu keiner recht freudigen Empfindung mehr aufgelegt und „fähig bin: fo iſt doch die Beſchaͤftigung mit meinen Naturalien abſon⸗ „derlich mit meinen Conchylien noch das einzige, was mich nach den „Troſtgruͤnden der Religion ein wenig erheitern vergnuͤgen und erfreuen „kann.“ Und noch in Dero lezteren vor wenig Wochen erhaltenen Schreiben bemerke ich folgende, fuͤr mich ſehr ſchmeichelhafte, und er⸗ munterungsvolle Stelle: „Ich bin ſtolz darauf mit ihnen einerlei Ge⸗ „ſchmack in der Naturgeſchichte und vornemlich in der Conchyliologie, „welche immer meine eee bleiben wird, zu haben. Ich leſe „leſe die neu herauskommenden Bände ihres ſyſtematiſchen Conchyliens „werkes mit deſto groͤſſeren Vergnuͤgen, weil ich die Belege zu ihren „Beſchreibungen in meiner Sammlung liegen habe, und alles geſagte „durch meine Originale beweiſen und beſtaͤttigen kann.“ Nehmen dahero Ew. Hochgraͤfliche Gnaden meine unterthaͤ ?“ nige Zuſchrift als ein geringes Opfer und Zeugniß meiner Ehrfurcht und Ergebenheit mit einen gefaͤlligen Blicke und mit der Ihnen ſo eigenthuͤmlichen Gnade und Holdſeligkeit auf. Fahren S ie fort denje⸗ nigen fernerhin zu ermuntern und mit Deroſelben achtungswerthen Beyfall zu beehren, welcher mit der ehrerbietigſten Hochachtung verharret Ew. Hochgraͤflichen Gnaden Copenhagen f u a den 23ſten Julius | 1783. geber ergebenſter Diener und Verehrer J. » Chemnitz. Vor⸗ RU SE eee %% N || li RE 4 N N, \ R Vorbericht. . 8 e = on vernünftigen und billigen Leſern befuͤrchte ich keine bitteren und beleidigenden Vorwuͤrfe, daß die Geſchichte der zwoſcha⸗ lichten Conchylien, gegen meine eigene anfaͤngliche Vermuthung, in dieſen Bande noch nicht beſchloſſen worden. Wie konnte auch ein ächter Conchylienfreund dazu ſcheel und ſauer ſehen, daß ich unter der Ausarbeitung dieſes Werkes ſo gluͤcklich geweſen, ungleich mehrere Ar⸗ b 2 | | ten Vorbericht. ten und Gattungen ausfuͤndig zu machen, als ich vormals zu erhalten geglaubet? Nun darf ich aber nach den Grundgeſetzen und Abſichten dieſes Werkes, mit guten Gewiſſen keine einige mir bekanntgewordene Gattung weder unter den Abbildungen, noch bey den Beſchreibungen uͤbergehen und zuruͤcklaſſen. Auch iſt bey den Geſchlechtern der Mu⸗ ſcheln die Mannichfaltigkeit der Gattungen ſo groß, daß ich viele der vorzuͤglichſten Arten, ja ganze anſehnliche Familien, haͤtte hinweglaſſen muͤſſen, wenn ich eigenſinnig haͤtte darauf beſtehen wollen, mit allen Muſchelgeſchlechtern in dieſem Bande fertig zu werden. Wozu ich mich, wie man leichte erachten kann, ohnmoͤglich entſchließen konnte. Dadurch iſt mir aber von den zwoſchalichten und vielſchalichten Mu⸗ ſcheln noch ein reicher Vorrath uͤbrig geblieben, der im achten Bande beſchrieben und abgebildet werden ſoll. Die Ausgabe dieſes achten Bandes, welcher das Geſchlecht der groben und rauhen Auſtern, der wunderbaren und hoͤchſtſeltenen Anomien, der Mieß⸗ und Steckmu⸗ ſcheln, und die wenigen Geſchlechter der vielſchalichten erhalten wird, kann ich zwar ſo bald nicht verſprechen, als der vierte, fuͤnfte, ſechſte und ſiebende auf einander gefolgt ſind, ich werde aber allen Able Fleiß anwenden, denſelben bald zu vollenden. Man nenne es doch ja keine Uebereilung, wenn dieſer ſiebende Band ſchon im erſten Jahre nach den vorigen erſcheinet, und fruͤhzei⸗ tiger herauskoͤmmt, als es manche vermuthen geweſen. Meine Leſer koͤnnen ſich verſichert halten, daß dennoch nichts dabey uͤbereilet, noch unbedachtſam, gleichguͤltig und leichtſinnig behandelt, vielmehr alles auch in dieſen Theile mit der gewiſſenhafteſten Treue und fleißigſten Unverdroſſenheit ausgearbeitet worden. Folgende Umſtaͤnde nöthigen mich zur Eilfertigkeit. Der gute, ehrliche und geſchickte Conchylien⸗ mahler, welchen ich mir aus Wien verſchrieben, lebet und wohnet nun ſchon Vorbericht. ſchon bis ins vierte Jahr in meinen Hauſe. Seine Frau iſt in Wien geblieben, und beſchwert ſich in jedem Briefe über feine vieljaͤhrige, für ſie unausſtehlich lange Abweſenheit. Weil er aber in meinen Hauſe wie ein Sohn gehalten wird: ſo hat er ſich zwar durch alle dieſe Kla⸗ gen nicht wankend machen laſſen. Ich bin aber demohnerachtet nicht voͤllig frey von allen Beſorgniſſen, daß ihm einſt bey den oͤfteren drin⸗ genden Anforderungen ſeiner Ehegattin zur baldigen Zuruͤckkunft, das fatale Heimweh anwandeln, und alsdann gar vieles bey dieſen Con⸗ chyliencabinette unvollendet bleiben werde. Daher muß ich nun, weil ich dieſen brauchbaren, vom fruͤhſten Morgen bis zum ſpaͤteſten Abend unablaͤßig beſchaͤftigten Mann noch um mich habe, der Zeit und Ge⸗ legenheit beſtens wahrnehmen, viele meiner Erhohlungstage und naͤcht⸗ lichen Ruheſtunden bereitwilligſt aufopfern, und geſchwinder fortarbei⸗ ten, als ich es unter andern nen er el nimmer wurde 1 ae 92 | Dazu 5 ferner auch dieſes — Meine Jahre eilen unter tau⸗ ſendfaͤltigen Geſchaͤften ſchnell, wie im Vogelfluge, zur Ewigkeit. Ich weiß es, ſchreibet Petrus, (2. Petr. I, 14. 15.) daß ich meine Huͤtte ab⸗ legen, daß ich fie bald ablegen muß. Drum will ich Fleiß thun u. ſ. w. Diß weiß ich nun auch, und werde durch die vielen Kranken, ſo ich beſuchen, durch die Sterbenden, fo ich troͤſten, durch die Abgeſtorbe⸗ nen, welche ich zu ihrer Ruheſtaͤtte begleiten muß, noch lebhafter daran erinnert. Weil ich aber diß wichtige Conchylienwerk noch gar zu gerne vor meinem und meines rechtſchaffenen Herrn Verlegers Ende vollen⸗ det ſehen möchte — um die große Zahl der unvollendeten Conchylien⸗ Wir nicht auch noch durch das unſrige zu vermehren ), ſo will ich f b 3 Fleiß ) Man denke nur, wenn man unvollendete Cenchhlienvetke nennen will, an das Werk des Seba, Regenfuß, Geve und an viele andere. Vorbericht. | Fleiß thun, eilen was ich eilen kann, und es an meinen unverdroſſenen Eyfer, um die Vollendung beſtmoͤglichſt zu befoͤrdern, gewiß nicht feh⸗ len laſſen. Da ich von einer faſt enthuſiaſtiſchen Liebe zu den Conchy⸗ lien belebet werde, und ſelber das groͤßeſte Vergnuͤgen in der Bewun⸗ derung und Beſchreibung dieſer betrachtungswuͤrdigen Geſchoͤpfe finde, ſo wird man keine weiteren Buͤrgſchaften begehren, ſondern es mir ohne Schwuͤre glauben, daß es mein voͤlliger Ernſt ſey, Wort zu halten, und meine Verſprechungen zu erfuͤllen. Vermuthlich hat auch nicht leichte jemand unter vortheilhafteren Umſtaͤnden im conchyliologiſchen Fache gearbeitet. Nur ſelten gehet eine ganze Woche vorbey, in der ich nicht einigen neuen Zuwachs für mein Conchyliencabinet erhalten, und eine neue Nahrung fuͤr meine Conchylienluſt bekommen ſolte. Es ſtehet mir ferner der freye Zugang zu allen hieſigen, zum Theil gar an⸗ ſehnlichen Conchylienſammlungen taͤglich offen. Was mir zur Abzeich⸗ nung und naͤheren Beſchreibung dienlich iſt, darf ich ohne Umſtaͤnde herausnehmen, und Wochen, ja Monathe lang, in meinen Hauſe be⸗ halten. Der menſchenfreundliche und freundſchaftsvolle Herr Kunſtver⸗ walter Spengler wird es auch nicht muͤde, mich aufs werkthaͤtigſte zu unterſtuͤtzen. Der ehrliche Mahler wird nie unwillig noch verdruͤß⸗ lich, wenn er Figuren, die er nach meiner Einſicht nicht voͤllig getrof⸗ fen, abermals mahlen, ja ofte zum drittenmale mahlen muß. Der rechtſchaffene Verleger thut denn auch auf ſeiner Seite treulichſt das Seinige, um ein Werk, welches wegen der Koſtbarkeit und Weitlaͤuf⸗ tigkeit hundert andere laͤngſtens haͤtten liegen laſſen, unaufhaltbar fort⸗ zufuͤhren, in möglichſter Schoͤnheit 1 und ſeiner Vollendung naͤher zu bringen. Wie gluͤcklich iſt ein Schriftſteller, der es mit einen fo edeldenken⸗ den Verleger zu thun hat? Gewiß ein ſolcher Mann verdienet die groß⸗ Vorbericht. aan Nachſicht aller billigen Gemuͤther, wenn auch hie und da gegen feinen Willen ein Fehler bey feinen Verlagswerke mit unterlau— fen ſolte. Allein dieſe Nachſicht laͤſſet mir und ihm ein gewiſſer Recen⸗ ſent, der die ſonderbare Gewohnheit an ſich hat, die Hälfte unſerer her, auskommenden Baͤnde und Theile in der leipziger gelehrten Zeitung, und die andere Haͤlfte in einer wohlbekannten beruͤhmten Bibliothek zu beurtheilen, im geringſten nicht angedeihen. Ich war anfangs Wil⸗ lens jene getheilte Recenſionen hier ungetheilt abdrucken zu laſſen, nnd ſie zu unſerer Rechtfertigung mit einigen Anmerkungen zu begleiten. Aber nach Faltblütiger Ueberlegung dieſer Sache, finde ich es nicht mehr rathſam, dieſen Vorbericht zu einen Kampf und Schauplatz verjaͤhrter Streitigkeiten zu machen, und die unverdienten beleidigenden Vorwuͤrfe zu erneuern, die vermuhtlich ſchon laͤngſt vergeſſen worden. Nur dieſes einige darf ich nicht wohl verſchweigen. Mir wird die Anfuͤhrung ſo vieler Schriftſteller und ihrer ofte ſehr lang gerathenen Beſchreibungen faſt zu einen Verbrechen angerechnet: Dahingegen ein anderer Recen⸗ ſent die vielen gewiß richtigen, ausfuͤhrlichen und zuverlaͤßigen Cita⸗ tionen anderer Schriftſteller als die groͤſte Tugend und Verdienſtlich⸗ keit unſeres Werkes ruͤhmet. Nach dem Zwecke und dem bedaͤchtlich entworfenen Grundplane ſoll diß Werk alle uͤbrige conchyliologiſche groſſe Buͤcher — deren Ankauf fo gar koſtbar iſt — gewiſſermaſſen entberlich machen, und zugleich das beſte und brauchbarſte aus allen Schriftſtel⸗ lern, die in der Conchyliologie elaßiſch find, in ſich enthalten. Daher wird denn bey jeder Schnecke und Muſchel zuerſt alles dasjenige ange⸗ fuͤhret, was ſchon in anderen Schriftſtellern von ihr gemeldet und be⸗ hauptet worden. Alsdann folget erſt die eigene Beſchreibung, deren Praemiſſen nnd Belege gemeiniglich in den vorſtehenden vielen Allega- tionen enthalten ſind. Dieſer Plan kann nunmehro, da wir uns mit me Schritten der Vollendung des Werkes nähern, ummoͤglich ab⸗ geaͤndert Vorbericht. geaͤndert werden, ſo viel auch mancher dagegen zu erinnern haben moͤchte. Eine groſſe Ungerechtigkeit ſtehet unſerm Verleger bevor, da je⸗ mand damit umgehet, ehe noch einmal das Werk geendiget worden, einen Auszug ans dieſen ſyſtematiſchen Conchyliencabinet zu verfertigen, wodurch das rechtmaͤßige, mit den ſchwerſten Koſten erworbene Eigen⸗ thumsrecht des Verlegers zu dieſen Werke gewaltig wuͤrde beeintraͤch⸗ tiget und geſchmaͤlert werden. Ich verhoffe aber zur Billigkeit und Gerechtigkeitsliebe aller Conchylienfreunde, daß ſie eine feht 1 5 rechtigkeit keinesweges 3 werden. 5 Copenhagen den 25ſten Julius 1783. J. H. Chemnitz. Neues Neues ſpyſtematiſches Conchhlien-Cabinet Siebenter Band. Dritte und vierte Unterabtheilung des ſiebenten Geſchlechtes, l welches die Venusmuſcheln in ſich faſſet Er. u 7 N 0 | AN EN Geſchlechtstafel. Dritte Unterabtheilung. Scheibenfoͤrmige faſt cirkelrunde Venusmuſcheln, welche am Vorderrande weder Dornen noch Zacken haben. Familia III. Veneres impuberes ſeu inermes orbiculatae. Tab. XXXVII. Fig. 390. 391. Die Tiegerzunge. Venus Tigerina Linnaei. Fig. 392. Die concentriſch geſtreifte Venus. Venus concentriea. | . Fig. 393. , 4 Geſchlechtstafel der Venusmuſcheln. Fig. 393. Eine Abaͤnderung der Cirkelſcheibe. Varietas Veneris proſtratae. Fig. 3904396. Die Penſylvanerin. Venus Penſylvanica. . Fig. 397398. Die punctirte Venusmuſchel. Venus punctata. Tab. XXXVIII. Fig. 399. Eine nahe Verwandtin der Penſylvanerin. Cognata Veneris Penfylvanicae. Fig. 400, und 401. Die ausgeſchnittene Venus. Venus exciſa. Fig. 402. und 404. Die veraltete Venus. Venus exoleta Linnaei. Fig. 403. Die kleinere concentriſche Venus. Venus concentrica minor. Fig. 405. Die jugendliche Venus. Venus juvenis, : Fig. 406. Die ziemlich gleichfeitige veraltete Venus. Venus exoleta ae. quilatera. g Fig. 407. Die veraltete bunt gekleidete Venus. Venus exoleta variegata. Tab. XXXIX. Fig. 408. 409. Venus von Jamaica. Venus Jamaicenfis. Fig. 4 10. 411. Die runzelvolle Venus. Venus corrugata. Fig. 412—4 14. Die nordiſche Venus. Venus borealis Linnaei. Fig. 415—4 19. Das Scherbchen. Die Kammvenus. Venus pectinata. Tab. XL. Fig. 420426. Die runde Buchſtabenmuſchel. Die Baftartfirike muſchel. Chama literata rotunda Rumphii, Venus ſeripta Linnaei, Fig. 427429. Die ungezahnte Venus. Venus edentula. Fig. 430. 43 1. Die Kugelvenus. Venus globoſa. Vierte Unterabtheilung. Die laͤnglicht eyfoͤrmig gebildeten Venusmuſcheln. Familia IV. Veneres impuberes ovales ſupra rimam ſubangulatae. Tab. XLI. Fig. 432 — 434. Die Buchſtabenmuſchel. Die ſpaniſche Matte. Die aͤchte Strickmuſchel. Venus literata Linnaei. f Fig. 435. Die Nachtmuſchel. Venus nocturna. Fig. 436. 437. Die geſtippelte und durch ſchwarze Flecken punctirte Strickmuſchel. Venus punctata maculis nigricantibus. Tab. XLII. Fig. 439. Die ſtrahlichte Strickmuſchel. Venus literata radiata. Fig. 440. Die geographiſche Venus. Venus Geographica, Fig. 441. Der Schmetterlingsfluͤgel. Ala Papilionis, 5 Fig. 442. 443. Die Weherin. Venus Textrix. i 5 Fig. 444. Geſchlechtstafel der Venusmuſcheln. 5 Fig. 444. Die veraltete eingeſchrumpfte Venus. Venus obfoleta ſeu decrepita. Fig. 445. 446. lit. a. und b. Die monſtroͤſe Venus. Venus monſtroſu. Fig. 447. vid. tab. 43. bey fig. 457. 458. Tab. XLIII. Fig. 448.449. Das Waffeleiſen. Venus fimbriata Linnaei. Br Hieher gehoͤret aluch die Figur fo auf der achten a Vignette abgebildet worden. ö Fig. 450-454. Die weitlippichte Venus. Venus Meroò Linnaei. Fig. 455. 456. Die creuzweiſe geſtreifte Venus. Venus decuſſata. Fig. 457. 458. Die eßbare Venus. Endlich von der Supplementstafel tab. LXIX. lit. A. B. C. D. Die bleyſchwere N Venusmuſchel. Venus Plumbea. Zur Zahl der rareſten in dieſen Familien gehoͤren, die concentriſch ge⸗ ſtreifte Venus, tab. 37. fig. 302; die Penſylvanerin, wenn fie von der Groͤße iſt, als hier eine derſelben vorgeſtellet worden, fig. 394; die punctirte Venusmuſchel, fig. 397. 308; die ausgeſchnittene Venus, tab. 38. fig. 400. und 401; die Venus von Jamaica, tab. 39. fig. 408. 409; die runs zelvolle Venus, fig. 410. 411; die runde Buchſtabenmuſchel, tab. 40. fig. 420 — 426; die ungezahnte Venus, fig. 427 — 429; die Buchſta⸗ benmuſchel, die ſpaniſche Matte, tab. 41. fig. 432 — 434; die geſtippelte, durch ſchwarze Flecken punctirte Strickmuſchel, fig. 430. 437; die geogra⸗ phiſche Venus, tab. 42. fig. 440; der Schmetterlingsfluͤgel, fig. 441; die veraltete eingeſchrumpfte Venus, fig. 444; die monſtroͤſe Venus, fig. 445. 446; das Waffeleiſen, tab. 43. fig. 448. 449, und auf dem lezten Rus pferblate dieſes Bandes, die gleichſam bleyerne und bleyſchwere Venus, tab. 69. lit. A. B. SN A 3 Dritte Dritte Unterabtheilung. Scheibenförmige, faſt cirkelrunde Venusmuſcheln, welche an der Vorderſeite weder Dornen noch Zacken haben. Tab. 37. Fig. 390. 391. Ex Muſeo noftro. Die Tiegerzunge. Venus Tigerina Linnaei, teſta orbiculata, parum convexa, ftriis longitudi- nalibus numerofifimis per transverfales retieulatis et exafperatis, natibus recurvis, rima hiante, cavitate interna faepius flavefcente, limbo rofeo, Be/g. Venus Labaar. Tygers Tonge. Fyn geribde Labaaren. Gall. Le Rezeau blanc. Langue de Tigre. Lister Hiftoria Conchyl. tab. 337. fig. 174. Pectunculus magnus planus or- bieularis fere rubefcens, capillaribus ſtriis quafi cancellatis conſpicuus. Barbad, lamaica. KLEIN meth, oftrac. $. 399. no.4. pag. 160. Tellina granulata magna, plana, orbicularis, fere rubefcens, capillaribus ſtriis quafi cancellata et aſpera. Bonannı Recreat. Cl. 2. fig, 69. pag. 108, — — Muf. Kirch. Cl. 2. fig. 70. pag. 445. Concha parum excavata et quafi perfecte circino rotundata; in utraque parte albeſeit, in externa minutiſſimae ſtrigae a centro ad marginem producuntur, aliis lineolis _ in transverſum incifis corrugatae. Ab Oceano occidentali in lucem edita mirum naturae artificium oſtendit. RUMpH Amboin. tab. 43. fig. H. Chama granoſa. PETIVER Aquat. Amboin, bab. 18. fig. 9. Chama granoſa. Gekorlde dou- blet. Checker - grained Cockle. it. Memoir. cur. 1708. pag. 222. no. 27. Pectunculus Barbadenſis cancellatus. GALTIERI Index. tab. 77. fig. A. Concha marina valvis aequalibus aequi- latera, mediocriter vel leviter umbonata et oblique incurvata, ſub- rocunda, complanata, ſtriis cancellatis elegantiſſime ſignata, candida EBEN- Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 390. 391. 7 HEREN STREIT Muf. Richer. pag. 282. Chama granofa Rumphii alba, mar- gine lutea, intus purpuraſcens, quae detrita Lavacrum Veneris Belgis dicitur. DARCENVILLE Conchyl, tab. 21. fig. E. Celle a le ſommet plus elevè que les autres et les ſtries moins profondes, toute ſa robe forme un vrai reſeau blanc. SLOAnE Natural Hiftory of Jamaica Vol. 2. pag. 260. This is three Inches in Diameter, thick and white — — I found it on the Shores of the Island of Iamaica. ADANSON Hiſt. naturelle du Senegal tab. 16. fig. 3. Le Codock — Un re- ſeau aſſez fin forme par environ cent canclures longitudinales et autant de trans verſales plus petites qui les coupent a angles droits couvre toute fa furface exterieure. Les bords de la eoquille font unis fans dents et fans canelures au dedans. Cette coquille eft d’un beau blanc au dehors, jaune- ſouffrèe au dedans, avec un bord couleur de chair aupres de la charniere. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 748. pag. 329. Came de St. Domingue blan- che nuèe de couleur de rofe en dedans et a charniere formée dans Yune de valves de deux groſſes dents fort proches l’une de ] autre et de trois cavites qui regoivent les trois dents correfpondantes de T' autre valve, nommee le rezeau blanc. Knorrs Vergnügen der Augen und des Gemuͤthes tom. 4. tab. 14. fig 4. LIN NEI Syft. Nat. Edit. 10. no. 112. und 118. pag. 688. — — — — Edit. 12. no. 136. und 141. pag. 1133. Venus Tigerina. — — Muf. Reg. Lud. VIr. no. 65. pag. 503. Venus Tigerina; Tefta orbicularis triſte fuliginoſa exaſperata ſtriis elevatis transverſis undatis erenatis et ſtriis minoribus longitudinalibus. Margo fcaber atro pur- pureus; intus alba. Nates recurvae obſoletae. Rima oblonga hians, labiis antice incumbentibus. Nymphae retractae longae craſſae. Anus ovatus. Cardinis dentes 3 ſive 4, intermediis didymis. Habitat in Oceano Indico. FavART D’HERBIGNY Diet, tom. 3. pag. 242. Reſeau blanc ou Came blan- che a refeau de l Amerique. Chama rotunda deprefla vel parum con- vexa, ſtriis reticulatis albis eleganter ſignata, intus aliquando colori- bus citrinis depicta, zonis rubris miniatis vel chermefinis in ambitu lineata, Americana dicta. On les appelle.en general les Americaines a reſeau blanc parce qu' elles fe touvent dans les parages de Saint- Domin- 8 Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 300. 391. Domingue. Elles peuvent avoir depuis deux pouces de diamètre jus- qu' à plus de trois. — — it. tom. I. pag. 226. Codok. : v. Born Index Muf, Caeſ. pag. 58. Die Tiegerzunge. 5 — — Teſtacea — — pag. 70. Venus Tigerina, tefta orbiculata; val- vae planiuſeulae, longitudinaliter radiatim ſulcatae, ſuperficie e ſtriis transverfis retieulata; area convexa, claufa; areola cordata, profunde veſtigiata; apices recurvi laeves; dentes convergentes folidi fimplices; color teftae albus cavitatis ad limbum anticum et pofticum roſeus. Gronovi Zoophyl. fafc. 3. no. 1115. pag. 264. Tellina, tefta lentiformi compreſſiuſcula, coſtis tenuibus longitudinalibus inflexis, ſtriisque trans verſis ſcabris, natibus obliquatis. Habitat in Oceano Americano. Color varians, tum albus, tum rubieundus, tum flavus. . — — it. no. 1154. pag. 270. Venus tefta ſuborbiculata ſtriis crenatis decuſſatis, ano ovato. Habitat in mari Indico. £ FAvAnNE DE MONT ERV. Edit. 3. Darg. tab. 47. fig. D. Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 2. tab. 3. fig. 24. Hier wird die abgeſchliffene Venus tigerina, welche bey den Hollaͤndern das Pfirſichblat heiſſet, ſehr meiſterhaft vorgeſtellet. 2 Jie Muſchel wird gemeiniglich die Tiegerszunge genannt, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß ihr dieſer Name wegen der Rauhigkeit ihrer Schale gegeben worden. Sie hat eine ziemlich flache, beynahe eir⸗ kelrunde Form. Ihre vielen ſenkrechten Furchen und Streifen, werden von lauter Queerſtreifen, die doch etwas feiner und zarter ſind, durch⸗ ſchnitten und durchereuzet und dadurch wie gekerbet, ja ganz netzfoͤrmig und rauh gemacht. Die Spalte iſt laͤnglicht und ſtehet offen. Die Wir⸗ belſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Beym After zeiget ſich ein kleiner vertiefter herzfoͤrmiger Eindruck, den ich einſeitig nennen moͤchte, weil er nur von der rechten Schale und durch einen Auswuchs derſelben gebildet wird. Der aͤuſſere Rand erſcheinet auswaͤrts rauh und wie ge⸗ kerbet, alleine an der inneren Seite iſt er glatt, und ermangelt aller Ker⸗ ben. Die Grundfarbe der Schalen iſt weiß, nur beym inneren Rande zeiget ſich eine purpurrothe Einfaſſung. Die weſtindiſchen pflegen auch zum oͤftern an den inneren Waͤnden ſchwefel- oder citrongelb gefaͤrbet zu ſeyn. Einige meiner Exemplare ſitzen an dieſen Waͤnden voller ungleichen ſenkrechten Streifen. Es wohnet dieſe Muſchel in groͤßter Menge an den Stranden der weſtindiſchen und oſtindiſchen Meere. Die hier ir i Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 390.291. 9 iſt bey den Friedrichsinſeln, oder den nicobariſchen Eylanden gefunden worden. Sie iſt drey Zoll lang und etwas über drey Zoll breit. Bey den Hollaͤndern wird dieſe Tiegerzunge auch Venus Labaar ge⸗ nannt, welcher barbariſche Name ſoviel als Lavoir heiſſen ſoll. Doch aͤuſſert der Herr Prof. Muͤller in ſeinem vollſtaͤndigen Linneiſchen Natur⸗ ſyſtem tom. 6. pag. 275. eine andere Meinung, indem er vorgiebt, dieß Wort bedeute gewiſſe Weiberhalstuͤcher, die Labaartjes hießen. Wie koͤmmt es doch, daß Linne Ven. tigerinam zweymal in ſeinem Syſtem, nemlich bey no. 136. und 141. aufgefuͤhret? Solte er wuͤrklich in beyden Nummern, und bey einerley Namen, nur eine und eben dieſel⸗ bige Muſchelgattung im Sinne und Geſichte gehabt haben? Dieß glau⸗ bet der Herr Hofrath von Born, daher er ſich auch bey dieſer Gattung auf beyde vorhin angezogene Stellen des Linneiſchen Syſtems berufet. Es ſcheinet auch wuͤrklich hoͤchſtwahrſcheinlich zu ſeyn, daß Linne in beyden Stellen, nemlich bey no. 136. und 141, nur von einerley Gattung rede, weil einerley Figur aus dem Rumph, nemlich tab. 43. fig. H. alle⸗ giret; und an beyden Orten auf einerley weitere Erklärung und Umſchrei⸗ bung, nemlich aufs Muf. Reg. L. V. no. 65. pag. 503. hingewieſen, und bey beyden einerley voͤllig uͤbereinſtimmende Erklaͤrung gegeben wird. Das Vorgeben des ſel. Prof. Muͤllers, welches in ſeinem vollſtaͤndigen Lin⸗ neiſchen Naturſyſtem tom. 6. pag. 265. geleſen wird, daß Linne bey no. 136 die natürliche Venerem tigerinam, und bey no. 141. die abgeſchliffene gemeinet, welche bey den Hollaͤndern das Pfirſichblat heiſſe, moͤchte wohl ſchwerlich erwieſen werden koͤnnen. Denn es ſtreitet wider die ganze Han⸗ delsweiſe des Linne. In feinem ganzen Naturſyſtem wird man kein aͤhnliches Beyſpiel namhaft machen koͤnnen, daß er natuͤrliche und abge⸗ ſchliffene Schnecken und Muſcheln unterſchieden, und daraus verſchiedene Gattungen gemacht. Vielmals iſt mir der Gedanke eingefallen, ob Lin⸗ ne nicht bey der einen Ven. tigerina auf diejenigen, welche aus oſtindiſchen Gewaͤſſern kommen, und bey der andern (die in der roten Ausgabe des Naturſyſtems no. 118. nicht tigerina, ſondern orbicularis heißt auf die weſtindiſchen in etwas von jenen unterſchiedenen gezielet. Aber bey einer näheren und genaueren Prüfung habe ich dieſen Gedanken ungegruͤndet befunden, und gerne wieder fahren laſſen. Conchyliencabinet VII. Theil. B Tab. 88 Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 392. | Tab. 37. Fig. 392. Ex mufeo noftro. Die concentriſch geſtreifte Venus. Venus concentrica, tefta orbiculari, alba, valde complanata, concentrice ftriata et ſulcata, rima lanceolata hiante, nymphis intractis, ano cordiformi, margine integerrimo. - Lister Hiftoria Conchyl. tab. 288. fig. 124. Pedtunculus albidus, denſe fafciatus, latifimus, admodum planus, lunula notatus, margine laevi. Iamaic. In den Beyſchriften wird auch Carolina, Virginien und Mary⸗ land als der Wohnort und das Vaterland dieſer Gattung angefuͤhret. KLEIN meth. oftracol, §. 374. no. 14. pag. 147. Diconcha umbilicata, latiſ- ſima, albida, denſe circinata, admodum plana. Gvarriseri Index tab. 76. fig. F. Concha valvis aequalibus aequilatera, 5 mediocriter vel leviter umbonata et oblique ineurvata, ſubrotunda, ſtriis profundis transverfis, umbonem verſus decrefcentibus elegantif- ſime undique cindta, albida. (Linne citiret dieſe Gualtieriſche Figur ſehr unrichtig bey feiner tellina remies.) AbANSON Hift, nat. du Senegal. tab. 16. fig.5. Le Doſin. La ſurface de la coquille du Dofin eſt d' un poli luifant et eclatant, relevee de foi- xante canelures un peu plus larges applaties et en ce que la foſſette en forme de coeur qui paroit au- deſſous des fommets eſt moins enfon- ee et polie fans rides. Les battans font arrondis für leurs bords: ils portent chacun quatre dents à la charniere. Elle eſt d' une blancheur parfaite au dedans et au dehors. On la voit affez abondammant für . la Cote de Portudal. Davıra Cat. raif. tom. I. no. 757. pag. 330. Came de la Jamaique peu com- mune, blanche, de forme applatie, a ſtries circulaires tres-fines, et a charniere compofee de quatre dents dans ! une et l'autre valve. Favart D' HERBICNV Dict. tom. I. pag. 412. Dofin — — on la voit aſſez abondammant für /a cotè de Portugal, v. Born Index Muſ. Caef, pag. 58. Die Guͤrtelvenus. — — Teftacea — — pag. 71. tab. F. fig. 5. Venus concentrica, teſta orbicularis, ſolida, laevis, fulcis transverſis concentricis: apices bre- ves recurvi; areola cordiformis impreſſa; limbus integerrimus; color totius teſtae niveus. Habitat ad Inſulam Mauritii et lamaicam. GRO- Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 392. 17 CRONOVII Zoophyl. faſe. 3. no. 1114. pag. 264. Tellina tefta lentiformi compreſſa, ſtriis transverfis ſcabriuſeulis, natibus obliquatis. Habitat ad Iamaicam. 8 . FavaNNE DE MONTCERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 48. Fig. F3- Die concentriſche Venusmuſchel iſt beydes innerlich und auſſerlich ſchneeweiß. Sie wird bey dem ziemlich flachen wohlgerundeten Bau ihrer Schalen von lauter glatten concentriſchen Streifen umgeben, und daher von den Conchyliologen als transverſim faſeiata, circinata, fulcata und ſtriata beſchrieben. Nahe beym Wirbel ſind dieſe Streifen ungemein zart und fein, aber je mehr ſie ſich dem aͤuſſeren Rande naͤhern, deſto mehr nehmen fie an Größe und Starke zu. Ad anſon redet nur von ſechzig Queerſtreifen, er muß folglich nur ein kleines Exemplar gehabt haben; denn bey groͤßeren ſind ungleich mehrere vorhanden. Die laͤnglichte Spalte iſt weit und offen, und das lederartige Band wie hineingezogen. Die etwas gekrͤmmten Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinüber. Beym After zeiget ſich ein deutlicher glatter, tiefer, herzfoͤrmiger Ein druck. Der aͤuſſere Rand iſt glatt, und hat keine Kerben. Im Schloſſe ſtehen vier Zaͤhne in ſchiefer Richtung nahe beyeinander. Die Muskel⸗ flecken haben an den inneren weiſſen glatten Waͤnden eine ſonderbare Form und Figur. Die Länge dieſer Muſchel erſtrecket ſich auf zween Zoll fünf Linien, die Breite auf zween Zoll ſechs Linien. Folglich iſt dieſe Muſchel beynahe eben ſo lang als ſie breit iſt. Die beſten und groͤßeſten Stuͤcke von dieſer Gattung werden bey der Kuͤſte von Jamaica, Carolina und Virginien gefunden. Kleinere hat Adanſon bey ſeinem Aufenthalt auf der africaniſchen Kuͤſte an den Stranden beym Hafen Portudal angetrof⸗ fen. Favart d' Herbigny muß wohl dieß Wort für einen Druckfeh⸗ ler angeſehen haben, indem er daraus ſehr unrichtig Portugal gemacht. Wenn er ſich die Mühe genommen, die ſchoͤne Charte, welche Adanſon von der africaniſchen Kuͤſte geliefert, nachzuſehen, ſo wuͤrde er gar bald den Ort Portudal ohnweit des Gambiaſtromes entdecket haben. In meiner Sammlung befindet ſich ein kleineres Stuͤck dieſer Art, bey deſſen Spalte am Rande kleine Zaͤhne hervorragen. Sollten etwa dieſe kleinen Zaͤhne bey allen ganz kleinen Ven. concentricis zu finden ſeyn, und ſich beym reiferen Alter verlieren, fo müßte man es geſtehen, daß kleinere jugendlichere Stuͤcke derſelben unter diejenige Linneiſche Unterab⸗ theilung der Venus muſcheln gehoͤreten, welche die Pubeſeentes in ſich ent⸗ ö 5 B 2 haͤlt; 12 Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig.393 - 396. hält; daß aber ausgewachſene Stuͤcke derſelben unter die Veneres inermes ſeu impuberes zu rechnen waͤren. nn - Tab. 37. Eis ö Ex muſeo noſtro. | Eine Abaͤnderung der Cirkelſcheibe. Varietas Veneris proftratae, teſta orbiculari, valde comprefla, transverfim leviter ftriata, obfolete variegata, radiis albis, ano cordato, margine integro. Lister Hiftor, Conchyl. tab. 291. fig. 127. Pectunculus denfe fafciatus ex rubro variegatus et undatus: ab infula Guarnfey. KLEIN meth. oftrac. S. 374. no. 13. Diconcha umbilicata, ci rubro undata ſuper eirculis denfis. Dieſe flache beynahe cirkelrunde und wie zuſammengepreßte Muſchel reinata, ex iſt nur wenig von derjenigen Gattung, welche beym Linne Venus pro- ſtrata heißt, und tom. 6. tab. 29. fig. 298. in dieſem Syſt. Conchyl. Werke beſchrieben worden, unterſchieden. Sie wird gleichfals von lauter bogen⸗ foͤrmigen Queerſtreifen, welche mit dem auſſeren glatten Rande parallel laufen, umgeben. Beym After zeiget ſich ein eben ſo tiefer herzfoͤrmiger Eindruck, beym Schloſſe eine gleiche Anzahl und Stellung der Zaͤhne; auch die Mufkelflecken an den inneren Wänden haben völlig eben dieſelbe Figur. Doch findet ſich in andern Stuͤcken ein merklicher Unterſchied. Die Queerſtreifen ſind ungleich feiner, zarter und glaͤtter. Die gelbliche Oberflache wird durch einige zarte roͤthliche Puncte und Linien etwas bunt gemacht. Vom Wirbel gehen einige duͤnne ſchwache Strahlen herab. Die laͤnglichte Spalte iſt ſehr enge. Die etwas roth gefaͤrbten Wirbel⸗ ſpitzen kehren fich zur Hinterſeite hinuber. Nach Liſters Bericht wird dieſe Muſchel an den Ufern der Inſel Guarnſey gefunden. 5 Tab. 37. Fig. 394-396. Ex Mufeo SPENGLERIANO et noſtro. Die Penſylvanerin. Venus Penfylvanica Linnaei teſta fere orbiculari, craffa, gibba, alba, antice longitudinaliter plicata et inflexa, transverlaliter ſtriis membranaceis concentrice ſtriata, ano cordato, margine ſuberenulato. Gall. Came boſſue. Bille d' Ivoire. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 305. fig. 138. Pectunculus albus admodum craflus ſinu five ſulco conſpicuus. Jamaica, Barbados. In den Bey⸗ ſchriften i Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 304-306. 13 ſchriften wird auch noch Carolina als Wohnort genannt, und das Mufeum Petiverianum pag. 839. angefuͤhret. KLEIN meth, oſtrac. 5. 385. no. 17. pag. 152. Chamelaea fimilis Quadranti Rumphii muricibus carens. SLOANE Natural Hiftory of Jamaica Vol. 2. pag. 261. no. 27. This is thick and having a Sinus running from the Cardo on one Side to the Circum- - ference. I found it on the Shores of Iamaica. DarcenviLte Conchyl. tab. 2 1. fig. N. Chama albida craffa plicata ex Ia- maica. On appelle cette Came Jamaique. Elle eſt toute blanche. On remarque fon epaiſſeur confiderable et dans fa partie gauche un plis ou reprife de matiere qu’on trouve deſſus et deſſous avec une petite cavite de l'autre cotè formant un coeur vers la charniere qui eſt faite en bec. Cette coquille fe trouve dans peu de Collections. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 770. pag.336. Came d’Amerique blanche à coque epaiſſe de forme presque ſpherique, à ſtries et fafcies circu- laires peu ‚prononcees, a double ſinuoſitè vers les bords de chaque valve, et a charniere formèe de trois dents dans l' une des valves et de quatre dans l'autre. C' eſt la Jamaique de Mi. „ Knorrs Vergnuͤgen der Augen, tom. IV. tab. 14. fig. 4. . Syft. Nat. Edit. 10. no. 114. pag. 688. — — — Edit. 12. no. 138. pag. 1134. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 67. pag. 504. Venus Penſylvanica, teſta craſſiſſima, lenticularis, albiſſima, fulcata transverfim rugis, fuleis di- ſtinctis ſtria elevata fiſſa, licet vix manifeſte. Margo interne crenatus, Rima fiſſa lanceolata, nymphis emaciatis. Anus cordatus impreſſus. Nates ſubrecurvatae. Cardo dentibus duobus primoribus compreſſis. Dens lateralis intra anum. Color intus verſus marginem violaceus. Habitat in Ameriea ſeptentrionali. N „FAVART D’Hersıcny Diet. tom. I. pag. 73. Bille d' Ivoire. Chama aequi- latera rotunda, convexa, uno latere finuofo diſtincta, ſublata cuticula transverfim ftriata, laevis et Jucide candefcens. Quelques uns la nom- ment auſſi la Came boflue et d' autres la Jamaique, — — — tom. 2. pag. 157. Jamaique. Chama alba fere globoſa, craſſa, rugis trans verſis raris et ſinu laterali ovato inſtructa, Iamaicenſis. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 60. Der Abricoſenſtein. — — Teſtacea — — pag. 72. tab. F. fig. 8. Venus Penfylvanica; teſta rotundata, umbonata, antice compreſſa, margine altero replica- to, ra ventricofae, membranis elevatis transverfis parallelis deci- 3 duis 14 Venusmuſcheln. Tab. 77. Fig. 394-396. duis einctae, antice uttinque ſuleo arcuato notatae; areola magna cordiformis veſtigiata; apices recurvati; dens medius duplex, lateralis craſſus, anticus remotus. Color niveus, membranis fuſcen- tibus. N GRONOVII Zoophyl. faſe. 3. no. 1155. Pag. 271. ; 5 FavANNE DR MONTCERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 47. fig. I. Paſtor Schröters Naturgeſch. 2. Band, pag. 258. Dieſe wohlbekannte weſtindiſche Muſchel wird vom ſel. Prof. Muͤl⸗ ler die Penſylvanerin, vom Herrn Hofrath von Born der Abricoſenſtein, vom Dargenville Came Jamaigue, vom Davila Came d’Amerique, von andern franzöfifchen Conchyliologen Came boffue, wie auch Bille d'Ivoire, und vom Linne Venus Penfylvanica genannt. Sie naͤhert ſich der runden Form, und iſt, wenn man ſie miſſet, eben ſo breit als lang. Sie wird durch die ſtarke laͤnglichte Falte, welche ſich an ihrer Vorder⸗ ſeite befindet, ſehr kennbar gemacht. Viele feine, faſt blaͤtterichte Queer⸗ ſtreifen gehen uͤber ihre ziemlich ſtark gewoͤlbte Oberflaͤche hinuͤber. Sie graͤnzen aber nicht nahe bey einander, ſondern man ſiehet zwiſchen dieſen Streifen einen merklichen glatten Zwiſchenraum. Die gekruͤmmten, im Mittelpuncte der Schale ſtehenden Wirbelſpitzen, kehren ſich zur Hinter⸗ ſeite hinuͤber. Beym After zeiget ſich ein rauher deutlicher, etwas runzel⸗ hafter herzfoͤrmiger Eindruck. Der aͤuſſere Rand ſitzet voll der feinſten Kerben. Beym Schloſſe ſiehet man zween Mittel- und zween Seiten⸗ zaͤhne. Folglich ſtehen in jeder Schale vier Zaͤhne. Weil Linne dieſe Muſchel von den penſylvaniſchen Ufern erhalten, fo hat er fie Venerem Penſylvanicam genannt. Sie wird aber bey allen weſtindiſchen Stranden in groͤßter Menge gefunden. Dargenville ſcheinet ſie fuͤr eine Selten⸗ heit anzuſehen, weil er ſchreibet: Cette coquille ſe trouve dans peu de Col- lections. Solch ein großes Stuͤck dieſer Gattung, als ich hier aus der Spengleriſchen Sammlung abbilden laſſen, moͤchten auch wohl nur wenig Conchyliencabinetter aufweiſen koͤnnen. Denn dieſe Doublette iſt zween | Zoll lang, und eben fo breit. Aber kleinere von dieſer Art gehören unter die gemeinſten Muſcheln, welche in Menge an den Stranden der weſtin⸗ N diſchen Meere liegen, und dergleichen auch von den Ufern der daͤniſchen | weſtindiſchen Eylande haufenweiſe hieher gebracht werden. Fig. 396. kommt mit der vorigen in der ganzen Form und Bauart uͤberein, nur alleine durch die Farbenmiſchung wird ſie ſichtbarlich unter⸗ ſchieden. Sie ermangelt auch der blaͤtterichten Queerſtreifen, 115 1 aher Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 397.398. 15 daher ungleich glätter. Die weiſſe Grundfarbe. wird durch eine beyge⸗ miſchte lichtroͤthliche Orangefarbe fehr erhoͤhet und verſchoͤnert. Inner⸗ lich iſt die Tiefe ſchneeweiß, aber auf dem Rande ſiehet man die ange⸗ nehmſte hellroͤthliche Farbe. Liſter gedenket dieſer Muſchel in feiner Hiſt. Conchyl. tab. 298. fig. 135. Es iſt nach ſeiner Beſchreibung pectunculus planus ex interna parte lutefcens, a Iamaica. Die hier abgebildete, habe ich von St. Croix erhalten. Sie iſt weit ſeltener als die weiſſe. Auf dem inneren Rande bemerket man einige feine Kerben. Tab. 37. Fig. 307. 398. Ex Muſeo SpENOLERNANO et noſtro. Die punctirte Venusmuſchel. Venus punctata Linnaei. RU H Amboin. tab. 43. fig. D. Chama pectinata. Sie iſt flach und dick⸗ ſchalicht, und hat kammartige Ribben und Furchen, die dom Schloſſe bis zum Rande auslaufen. Man findet fie bey Amboina. PETIVER Aquat. Amboin. tab. 18. fig. 6. Chama pectinata. Kam- doublet. Camb Cockle. i GUALTIERI tab. 75. fig. D. Concha pectiniformis aequilatera, depreſſa, ſtriis raris complanatis et aliquibus lineis eircumdata, candida. LINNEI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 116. pag. 688. b — — — — Edit. 12. m0. 140. pag. 1134. — — NMuf. Reg. Lud. VIr. no. 69. pag. 505. Venus punctata, teſta : lentiformi, minus craſſa, exarata ſulcis longitudinalibus et ſtriis trans- verſis vix manifeſtis; colore albo, lateribus ſaepe rubro. Intus ob- ducta cortice eraſſo, albido, flaveſcente et inſuper notata punctis ex- cavatis ſparſis. Ani veſtigium foramine rotundo ſub natibus. Habitat in Oceano Indico. g i Igkn der großen Spengleriſchen Sammlung wird dieſe Venusmuſchel pundtata Linnaei genannt. Es iſt auch hoͤchſtwahrſcheinlich, daß Linne bey ſeiner Punctata eben dieſe und keine andere Gattung im Geſichte ge⸗ habt. Er berufet ſich zwar ſowohl in der zehenten als zwoͤlften Ausgabe feines Syſtems, wie auch im Mufeo Reg. auf eine völlig verſchiedene Fi⸗ gur, (nemlich auf Rumphs tab. 43. fig. G.) welche teſtam globoſam, val- de craffam, transverfim ſulcatam vorſtellet, und fie ſollte uns reſtam lenti- formem, minus eraſſam, longitudinaliter ſulcatam darſtellen. Es iſt aber ſichtbar, daß hier eine Irrung vorgegangen, und dieſer Linneiſchen Si ion 16 Venusmuſcheln. Tab. 37. Fig. 397.398. Tab. 38. Fig. 399; tion nicht zu trauen ſey. Vermuthlich hat er auf jene Figur des Rumphs 0 auf fig. D.) hindeuten wollen, welche ich oben mit angefuͤhret abe 5 Alle Eigenſchaften welche Linne bey ſeiner Ven. punctata angiebet, finden ſich bey der hier abgebildeten. Sie hat eine ziemlich flache, linſen⸗ foͤrmige, faſt cirkelrunde Bildung. Sie iſt faſt eben fo lang, als fie breit iſt, denn ſie iſt zween Zoll lang, und zween Zoll eine Linie breit. Viele laͤnglichte ſenkrechte Furchen gehen vom Wirbel bis zum aͤuſſerſten Rande herab. Einige ſchalichte Queerringe ſiehet man an ſolchen Stellen, wo ſich neue Anſaͤtze der Schale zeigen. Die Grundfarbe iſt weiß, und hat nur auf den Seiten eine roͤthliche Schattierung. Die Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Mit der Spalte, dem After, den Zaͤhnen des Schloſſes, der Glaͤtte des Randes hat es vollkommen eben die Be⸗ wandniß, wie bey der Ven. tigerina. An den inneren Waͤnden zeiget ſich eine dicke gelblich gefaͤrbte Kruſte oder Rinde, darauf gemeiniglich einige zerſtreute Puncte zu ſehen ſind, welche den Linne ſollen veranlaßt haben, fie Venerem Punctatam zu nennen. Ob man dieſe Puncte für etwas zu⸗ faͤlliges, oder für etwas dieſer Gattung eigenthuͤmliches und weſentliches zu halten habe? und ob man dieſe Puncte fuͤr ein ſicheres und kennbares Unterſcheidungszeichen annehmen koͤnne, oder fuͤr ein hoͤchſt unſicheres und unzuverlaͤßiges halten muͤſſe? daruͤber will ich andere urtheilen laſſen. Der innere Rand hat eine roͤthliche Einfaſſung, wie es aus der Abbildung der inneren Seite, bey fig. 398. deutlicher kann geſehen werden. Es wohnet dieſe Muſchel in den oſtindiſchen Gewaͤſſern. Rum ph hat fie an den Ufern von Amboina gefunden. Sie iſt nicht gemein. Tab. 38. Fig. 399. Ex Muſeo noſtro. Eine nahe Verwandtin der Penſylvanerin. Cognata Veneris penſylvanicae, teſta ſubrotunda, alba, gibba, extus trans- verfim intus longitudinaliter ſtriata, antice nec ſulcata, nee plicata feu inflexa, margine integro. ® Lister Hift. Conchyl. tab. 296. fig. 133. Pectunculus albus orbicularis, erafle faſciatus. a N KLEIN meth. oſtrac. 5. 336. no. 1. pag. 129. Cyelas circinata craffa alba. Mit der Penſylvauerin, welche fig. 394. beſchrieben worden, ſtehet dieſe Muſchel in einer ſehr nahen Verwandſchaft. Man e 11 h 5 2 f | — Venusmuſcheln. Tab. 38. Fig. 399-401. 17 beynahe einerley rundachtige Form und Bildung. Sie iſt einen Zoll drey Linien lang und eben ſo breit. Sie wird von vielen Queerſtreifen, welche nahe aneinander graͤnzen, umgeben. Sie hat im Schloſſe eben dergleichen Mittelzaͤhne, aber es fehler ihr an Seitenzaͤhnen. Der Hauptunterſchied beſtehet darinnen: es befindet ſich an der Vorderſeite keine Falte, Furche und Einbeugung der Schale, welche als das kennbarſte Unterſcheidungs⸗ merkmahl der Penſylvanerin anzuſehen iſt. Ihre rima ſtehet weiter von einander. Beym After zeiget ſich kein herzfoͤrmiger, ſondern ein laͤnglicht eyfoͤrmiger Eindruck. Ihre Farbe iſt beydes innerlich und aͤuſſerlich kalk⸗ artig weiß. An den inneren weißen Wänden ſiehet man zarte laͤnglichte Streifen. Der aͤuſſere Rand hat keine Kerben. Es wohnet dieſe Mu⸗ ſchel am Meerufer bey Ferroͤe und Ißland. Sie iſt ſehr gleichſeitig und heißt um deßwillen beym Klein Cyelas. Denn alſo benennet er Dicon- chas rotundas ex vertice umbonato aequaliter expanſas. Tab. 38. Fig. 400. 401. Ex Mufeo noftro, Die ausgeſchnittene Venus. Venus exciſa, teſta fuborbiculata, alba, trans verſim denfe ſtriata ſtriis craſ- fioribus, rima exciſa, ano ovato, margine integro, cardine ut N in Ven. exoleta. 8 Lister Hiſt. Conchyl. tab. 294. fig. 130. In den Noten und Obſervationen, welche der neueſten Ausgabe des Liſters aus einem alten Manuſcript deſſel⸗ ben angehaͤnget worden, wird uns noch folgendes von dieſer Figur gemeldet: „„This Shell is very thick and shallow, the Edges smooth, the eireu- lar wrinkles are very numerous, small, and not very .rifing; it is ſtai- ned with a brown hair Colour, and in ſome places with that Colour indented or waved. The figure of the Head or Point is very odd an flattisch. It is a rare Cockle. I never faw but two Pair of them. KLEIN meth. oftrac. $. 374. no. 19. pag. 147. Diconcha umbilicata acuta, in vertice denfe circinnata. . Vermuthlich ift dieſe Muſchel nur eine Spielart von der zunächft- folgenden, welche beym Linne Venus exoleta genannt wird. Sie hat aber keine ſo runde Form, auch iſt ſie etwas erhobener, wie denn auch ihre Queerſtreifen ungleich dicker, ſtaͤrker, und groͤber find. Sie iſt von auſſen blaßgelblich weiß. Ihre laͤnglichte Spalte iſt ſehr weit und offen, ja wie ausgeſchnitten. Eben daher wird fie mit Recht Venus excifa ge⸗ Conchyliencabinet VII. Band. & nannt. 18 Venus muſcheln. Tab. 38. Fig. 400. 404. nannt. Ihre Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Beym After zeiget ſich ein zwar ziemlich großer, aber gar nicht tiefer eyfoͤrmiger Eindruck. Das Schloß hat in jeder Schale vier Zaͤhne, welche nahe bey⸗ ſammenſtehen, und eine ſchiefe Richtung nehmen. Der erſte unter dieſen Zaͤhnen iſt der laͤngſte, der zweyte der dickſte, der dritte der duͤnneſte, (er gleichet einen duͤnnen Blech,) der vierte iſt der kuͤrzeſte und kleineſte. Die inneren Wande find ſchneeweiß. Die Narben und Muſ kelflecken ha⸗ ben eine ſonderbare Bildung: jedoch eben dergleichen bemerket man bey der Ven. proſtrata und exoleta. Es wohnet dieſe Muſchel, von der es Liſter in der oben angeführten Anmerkung behauptet, daß er in feinem Leben nur ein paar Stücke dieſer raren Muſchel geſehen, an den nicobari, ſchen Meerufern. In meiner Sammlung liegen noch ein paar Stuͤcke dieſer Art, ſo ich von Tranquebar bekommen, und nur darinnen von den vorigen unterſchieden ſind, daß ſie zwar von feineren Queerſtreifen um⸗ geben werden, aber ſtaͤrkere Runzeln am Rande der Spalte, und keinen großen flachen eyfoͤrmigen, ſondern einen kleinen ſehr tief age herzfoͤrmigen After haben. Tab. 38. Fig. 402. und 404. Ex Muſeo noſtro. 0 Die veraltete Venus. Venus exoleta Linnaei, teſta orbiculari, craſſa, alba, transverſim denſiſſime ſtriata, ſaepius ex fuſco obſolete radiata, ano cordato u margine integro. Lister Hift. Conchyl. tab. 292. fig. 128. Pectunculus erafls, denfe faſcia- tus, leviter ex rufo variegatus. — — — it. tab. 297. fig. 134. Pectuneulus tenuis albus tenuiter faſciatus: a Norwegia. KLEIN meth. oſtrac. $. 374. no. 17. pag. 147. Diconcha umbilicata crafla denfe circinata leviter ex rufo variegata. PETIVER Gazophyl. tab. 93. fig. 15. Red-waved thread-girdled Heart Cockle. — — — — tab. 76. fig. 1. Fine Hair- girdled white Orchney Moon Cockle. 5 N ‚GuaLTierı Index tab. 74. fig. F. Concha marina valvis aequalibus aequila- tera notabiliter umbonata et oblique incurvata, ſubrotunda, vulgaris, ſtriis denſiſſimis ex profundis transverſim ſtriata et exaſperata, candida, leviter ex fuſco variegata et radiata. AD- Venusmuſcheln. Tab. 38. Fig. 402. und 404. 19 Avanson Hift. du Senegal. tab. 16. fig. 4. pag. 224. Le Cotan. 3 Brit. Zool. tab. 54. fig. 48. lit. A. — — tab. 56. fig. 49. Venus exoleta. Antiquated. kn Syſt. Nat. Edit. 10. no. 117. pag. 688. — — — — Edi. 12. no. 142. pag. 1134. — — Fauna Suec. no. 2145. pag. 5 19. — Muſ. Reg. L. V. no. 70. pag. 506. Venus exoleta, teſta lenti- 127 alba, ſtriata transverſim ſtriis retrorſis; intus Obducta cortice crafliore Aevefcente albo non punctato. Rima, anus, dentes ut in Ven. incruftata et punctata. Habitat ad Garnſey et in Norwegia. DA Costa British Conchology tab. 12. fig. 5. pag. 187. Pectunculus capil- laceus planus, craſſus, ftriis capillaceis denſe ſtriatus. Hair Streaked. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 61. Die Strahlſcheibe. — — Teftacea — — pag. 73. Venus exoleta: teſta orbicularis antice elauſa; valvae planiuſculae, transverſim arcte ſtriatae. Areola pro- funde veſtigiata, cordiformis; margo laevis; dentes ven. incruſtatae; color teſtae albus roſeo variegatus, radio uno alterove lato, cavitatis albidus, macula media roſea. Fav. DE MONTeERVELLE Edit. 3. Dargenv. tab. 48. fig. El. Ez. Dieſe Muſchel wird vom Linne die veraltete Venus genannt. Sie hat eine cirkelrunde Form, und eine ſehr ſchwere, ſtarke und dicke Schale. Ueber ihre Oberflaͤche laufen ſehr viele dichte beyſammenſtehende concen⸗ triſche Queerſtreifen hinuͤber. Die laͤnglichte Spalte iſt ſehr enge, und das lederartige Band ganz klein und tief hineingezogen. Die gekruͤmm⸗ ten Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Beym After zeiget ſich ein tiefer herzfoͤrmiger Eindruck. Die mehreſten, ſo man von dieſer Gattung bekoͤmmt, haben nur eine blaffe weißliche Farbe. Doch findet may auch einige, welche wie fig. 404. mit braunroͤthlichen breiten Strah⸗ len verſehen ſind. Die Queerſtreifen dieſer letzteren, welche ſich von den andern durch ihre Breite und Groͤße merklich unterſcheiden, ſind fuͤr nichts anders anzuſehen, als für neue Ringe und fehalichte Anfage, die beym Wachsthum der Schalen entſtanden. Der Rand iſt glatt, ohne alle Ker⸗ ben. Die inneren Wände ſind weiß, und gemeiniglich von einer dicken Rinde überzogen. Das Schloß gleichet voͤllig dem Schloſſe der kurz zu⸗ vor beſchriebenen Muſchel, ſo gar auch die Mufkelflecken haben einerley Form und Figur. Die Laͤnge betraͤget zween Zoll, und die Breite iſt der Laͤnge gleich. Man findet dieſe en au den Ufern von ia 2 a 20 Venusmuſcheln. Tab. 38. Fig. 403. da Coſta belehret uns, daß fie auch auf der engliſchen Kuͤſte, bey den orkadiſchen Inſeln und auf Guarnſey gefunden werde. Daß fie viele Gleichfoͤrmigkeit mit der kurz zuvor beſchriebenen Venere exciſa 1 leh⸗ ret der Augenſchein. Tab. 38. Fig. 403. Ex Mufeo regio, et noſtro. Die kleinere concentriſche Venusmuſchel. Venus concentrica minor, teſta fuborbiculari alba, transverſim ſubtiliſſime et denſiſſime ſtriata, rima excifa, labiis incumbentibus, ano cordato impreſſo, margine integro. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 289. fig. 22: Pectunculus albidus denfe faſeia- tus, parvulus lunula notatus. In den Anmerkungen, die der neueſten Ausgabe des Liſters angehaͤnget worden, leſe ich noch folgendes bey dieſer Figur: „This Shell is well figured, it is flad and shallow for the Bigneſs of a yellowish pale Colour. The liſts are ſmall and very regular and not much, extant but flat ſo it is, as it were ſmooth. Here alſo is a ſmall lunar Sinus near the Nib. Ab Infula Jamaica. a KLEIN meth. oftrac. §. 374. no. 15. pag. 147. GUALTIERI Index tab. 75. fig. N? Chama aequilatera transverſim ſubſtriata fubviridis ex albo fafeiat”. Lınnzı Syft. Nat. Edit. 10. 1:0. 123. Venus Lupinus tefta lentiformi trans- verfim ſubſtriata, ano ovato, nymphis nullis. Teſta alba ſtriis circu- laribus tenuiflimis, intus callo albo notata. Variat maculis grifeis. Gronovıt Zoophyl. faſc. 3. no. 1157. pag.671. Venus tefta ſublenticulari laeviuſcula, depreſſiuſcula: natibus prominulis obliquis: ano cordato prominulo: Habitat ad Iamaicam. Tefta craſſiuſeula ftriis transverſis contiguis obfoletis, colore albo. Liſter vermuthet von diefer Muſchel, daß es wohl nur eine junge unausgewachſene Venus concentrica ſeyn möge, dergleichen hier bey fig. 392. abgebildet worden. Er wirft daher in ſeinem Conchylienwerke, darinnen er tab. 288. Ven. concentricam vorſtellen laſſen, die Frage auf, ob nicht die gegenwaͤrtige Muſchel, welche bey ihm tab. 289. geſehen wird, für eine junge unausgewachſene Venus concentrica zu halten ſey? Das iſt ſie aber gewiß nicht. Ich halte dieſe Muſchel für eine Spielart von der Ven. exciſa. Sie iſt nur in der Form etwas langlichter und gleichſam geſtreckter. ar tz Venusmuſcheln. Tab. 38. Fig.405. 21 Dtdberflaͤche iſt glaͤtter und glaͤnzender. Ihre Queerſtreifen find zarter, 1 feiner und zahlreicher. Ihre Farbe iſt blaßgelblicher. Der kleine herz⸗ foͤrmige After ift tiefer. Wenn Liſter in feiner oben in engliſcher Spra⸗ Ik che angeführten Anmerkung von einem mondfoͤrmigen Sinu redet, der fich nahe bey den aͤuſſerſten Wirbelſpitzen befinde, fo meinet er nichts anders, als dieſen After. Er glaubt fie werde bey Jamaica gefunden: das be, gehre ich nicht zu leugnen, nur von der hier vorgeſtelten weiß ich ge⸗ wiß, daß ſie in oſtindiſchen Gewaͤſſern gewohnet. Tab. 38. Fig. 405. Ex Muſeo Regio, et MoLTkıano. Die jugendliche Venus. Venus Iuvenis, tefta fuborbiculata, transverſim denſe ſtriata, in fundo niveo ex fuſcente maculata et radiata, rima exciſa, ano cordato impreſſo, margine integerrimo. Lister Hiftoria Conchyl. tab. 295. fig. 131. KLEIN meth. oftrac. $. 374. no.21. pag. 147. Circomphalos. Diconcha um- bilicata feu lunata ad verticem. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 760. pag. 332. Came bombee blanche à grandes taches circulaires rougeatres interrompues dans chaque valve par deux rayons du fond. | Um die richtigfte Abbildung dieſer ſeltenen Venusmuſchel deſto eher veranſtalten zu koͤnnen, ſo habe ich mir die dazu noͤthigen Originalſtuͤcke aus der hieſigen Koͤniglichen und Graͤflich Moltkiſchen Conchylienſamm⸗ lung entlehnet. Sie koͤmmt, wie es ſogleich der erſte Anblick lehren wird, in ihrer Form, Bildung und Bauart einigen der zuvor beſchriebenen ſehr nahe. Sie wird von vielen dichte beyeinander ſtehenden cirkelfoͤrmigen Queerſtreifen, welche ſich am Ende bey der Vorder- und Hinterſeite merklicher erheben und daſelbſt Runzeln bilden, umgeben. Die laͤnglich⸗ te Spalte iſt weit und offen, ja wie ausgeſchnitten. Die gekruͤmmten Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Beym After zeiget ſich ein zwar kleiner aber tiefer herzfoͤrmiger Eindruck. Die Grundfarbe iſt bis zum Glanze weiß. Es ſtehen darauf viele zierliche braunroͤthliche Flecken, die von weiſſen Queerbinden unterbrochen, und durch weiſſe, vom Wirbel herablaufende Strahlen getheilet werden. Die inneren Waͤnde haben bey dem Koͤniglichen Exemplare, welches eben vor mir lie⸗ get, eine braunroͤthliche EDLER bey dem Moltkiſchen aber find 3 ſie 22 Venusmuſcheln. Tab. 38. Fig. 406. ſie weiß. Die erſtere Doublette iſt auch viel friſcher und geſünder, wie denn auch die Flecken und braunröthlichen Wolken unverblichen darauf vorhanden ſind. Die Schloßzaͤhne und Muskelflecken kommen mit jenen, welche in der Ven. exoleta geſehen werden, völlig überein. Der Ran iſt glatt, ohne alle Kerben. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel in den oſt⸗ indiſchen Gewaͤſſern. Tab. 38. Fig. 406. Ex Mufeo SPENGLERIANO. Die faſt gleichſeitige veraltete Venus. Venus exoleta aequilatera, teſta orbiculari ſubalbida, transverſim denſe ſtriata, pallide radiata, ano cordato impreſſo, margine integro. Een Hiftor. Conchyl. tab. 293. fig. 129. Pectunculus ſubfuſeus, tenuiter admodum faſciatus. In den Beyſchriften wird man auf Petivers Ga- zophyl. tab. 93. fig. 18. hingewieſen, wo auch wuͤrklich eine Abbildung dieſer Muſchel befindlich iſt, dabey folgende Nachricht ſtehet: Thread gird- led white Cockle like fig. 15. (ſo Venerem exoletam vorſtellet) but with a much ſmaller Hinge and no cordated Impreſſion at the Noſe. In den Anmerkungen, die in der neueſten Ausgabe des Liſteriſchen Werkes aus einem alten Manuſcript deſſelben angefuͤhret werden, leſe ich bey dieſer Figur folgendes: This Shell is white inſide, outſide: probably brown when the Animal is in it, and that it is fresh. The Lifts are fo very ſmall and many, that the Defign hath ſcarce figured the one half of them. It hath a remarkable lunar Sinus on the one Side of the Nib; it is a thik and ſtrong Shell. This is found on the English Coaſt. KEIN meth. oftrac. 9.374. no. 18. pag. 147. Diconcha ſubfuſca ſubtiliſſi⸗ me circinata. Dieſe Muſchel würde ich ebenfals ſchlechtweg Venerem exoletam nennen, weil ſie wärblich aufs naͤchſte mit derſelben vergeſchwiſtert iſt. Allein bey genauerer Vergleichung zeiget ſich doch ein ſehr erheblicher Un⸗ terſchied. Sie iſt viel gleichſeitiger wie jene. Ihre Wirbelſpitzen neigen ſich lange nicht ſo ſtark zur Hinterſeite hinuͤber, ſie ſcheinen vielmehr ge⸗ nau in der Mitte zu ſtehen. Die vielen dichte beyſammenſtehenden Queer⸗ ſtreifen, damit ſie umgeben wird, ſind ungleich rauher. Die Grundfarbe faͤlt ins gelbliche und grauweiſſe. Blaſſe braunroͤthliche Strahlen laufen vom Wirbel herab. Die Schnabelſpitzen find roͤthlich. Veym 1 15 iehet Venusmuſcheln. Tab. 38. Fig. 407. 23 ſiehet man einen zwar nur kleinen, aber tiefen herzfoͤrmigen Eindruck. Das Schloß gleicher faſt völlig demjenigen, fo bey der Ven. exoleta be⸗ ſchrieben worden, wie denn auch die Muskelflecken einerley Figur haben. Der Rand iſt glatt. Es wird dieſe Muſchel bey den weſtindiſchen An⸗ tillen gefunden. Liſter will ſie auch an der engliſchen Kuͤſte entdecket ha⸗ ben. Die Länge der hier abgebildeten iſt ein Zoll neun Linien, die Breis te ein Zoll eilf Linien. Tab. 38. Fig. 407. Ex Mufeo SPENCGLERIANO. Die veraltete buntgekleidete Venus. Venus exoleta variegata, teſta ſuborbiculata in fundo ſubalbido ex fufco radiata et variegata, trans verſim ſtriis elevatis retrorſis circinata, vulva obliterata, ano cordiformi impreſſo ferrugineo. Dieſe Muſchel ſcheinet beym erſten Anblick viele Gleichfoͤrmigkeit mit der Venere Gallina zu haben, und ſie iſt doch gaͤnzlich von derſelben vers ſchieden. Jene hat glatte Queerſtreifen, welche ſich, ehe ſie noch Vulvam erreichen, gleichſam verdoppeln, und in kleinere Nebenaͤſte vertheilen. Dieſe aber hat rauhe und ſcharfe ruͤckwaͤrts gekehrte Queerſtreifen, welche ihren bogenfoͤrmigen Strich behalten, ohne ſich in Nebenaſte zu theilen. Jene hat einen uͤberall gezaͤhnelten und gekerbten Rand: dieſe aber einen glatten Rand. Sie wird auf ihrem weißlichen Grunde durch braunröth- liche Strahlen und Flecken bunt gemacht. Bey ihrer Spalte und Vor⸗ derſeite wechſeln weiſſe und braunroͤthliche Flecken mit einander ab. Die Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuber. Beym After ſiehet man einen kleinen tiefen herzförmigen roſtfaͤrbigen Eindruck. Das Schloß kommt mit jenem bey der Ven. exoleta überein. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel in den oſtindiſchen Meeren. f Tab. 24 Venusmuſcheln. Tab. 39. Fig. 408.409. Tab. 39. Fig. 408. 409. Ex Mufeo SpENCLERIANO. Venus von Jamaica. Venus Iamaicenſis, tefta orbiculata, gibba, intus et extus ſublutea, antice et poftice longitudinaliter ſinuata, ſulcata et inflexa, transverfaliter ſtriis membranaceis concentrice ſtriata, rima lanceolata, ano oblonge minuto, margine integro, cardine ut in Ven. Penſylvanica. Call. Came jamaique. Came d Amerique. Came ſafranèe. : L’Abricot, Lister Hiſt. Conchyl. tab. 300. fig. 137. Pectuneulus ſubluteus planus te- nuis utrinque a roftro finuofus. In den Noten, die der neueſten Ausga, be des Liſteriſchen Werkes angehaͤnget worden, wird uns noch in Abſicht ihres Wohnorts folgendes gemeldet, daß ſie ab India orientali herſtamme. In den Liſteriſchen Beyſchriften, die ſich in meinen Haͤnden befinden, wird Ca⸗ rolina als ihr Vaterland genannt. KLEIN meth. oftrac. S. 401. no. 14. pag. 162. Tellina fubflava &c. GvaLrierı Index tab. 88. fig. B. Concha valvis aequalibus aequilatera me- diocriter vel leviter umbonata et oblique incurvata, ſubrotunda, ut. rinque in cardine ſinuoſa, aliquibus ſtriis transverfis aliquantulum ela- tis circumdata, albida. DAviLA Catal. raiſ. tom. I. no. 77. pag. 336. Came d' Amerique peu diffe- rente de la ſamaique de Mr. Dargenville quant aux plis lateraux des deux valves mais de forme applatie, jaune clair en dehors et fouci en dedans, à charniere compofee de trois dents dans l’une des valves s’engrainant dans trois cavites correfpondantes, à ftries circulaires fines et lamelleuſes. On la nomme Abricot. FavART n’Hersıcny Diet. tom, ı. pag. 182. Came fafranee. Chama ſub- . rotunda admodum aequilatera ex utroque latere finuofa et ficut plicata, ftriis transverfis vel potius rugis lamelloſis inſtructa, diverfis coloribus flavis et croceis ubique amplius vel minus depicta et aliquando faſciata. Toute fa furface eft chargee de ſtries transverſales lamelleufes en for- me de rides. Le dedans de cette Came qui eft fouvent raboteux et d' un jaune mat lui a fait donner le nom d' Abricot. P. Schroͤters Naturgeſchichte tom. 2. pag. 260. Dieſe Muſchel wird im Spengleriſchen Cabinette Venus Tamaicenfis genannt, welche Benennung ich ſehr gerne beybehalte. Sie ſtehet in na⸗ her Verwandſchaft mit der Penſylvanerin oder Ven. Penfylvanica, ni A Venusmuſcheln. Tab. 39. Fig. 408-41 f. 25 hat aber nicht bloß auf der Vorderſeite, ſondern auch auf der Hinterſeite eine tiefe Furche und Falte; auch finde ich bey ihr keine verſchloſſene, ſon⸗ dern eine offene Spalte, und beym After keinen großen herzfoͤrmigen, ſondern einen kleinen tiefen laͤnglichten Eindruck, unter welchem ſich das⸗ jenige Stuͤck der Schale, welches auf der Hinterſeite durch die laͤng⸗ lichte Falte gleichſam abgeſchieden wird, ſehr merklich erhebet. Sie hat ferner, in Abſicht der Farbe und Schale, keine ſchneeweiſſe, dicke ſchwere Schale, ſondern eine ungleich leichtere und duͤnnere Schale, welche von auſſen gelblich und von innen thonartig gelblich iſt. Sie hat keine ku⸗ gelförmige und gleichſam aufgeblafene hochgewoͤlbte Bildung, noch gez kerbten Rand, ſondern eine mehr breite und flache Form und glatten Rand. Die Queerſtreifen, welche uͤber ihre Oberflaͤche hinuͤberlaufen, erheben fich ſehr merklich, und werden daher auch vom Favart d' Herz biguy ſtries lamelleuſes genannt. Aus der wohlgetroffenen Abbildung wird dieſes alles weit deutlicher, wie aus allen woͤrtlichen Beſchreibun⸗ gen, zu erkennen ſeyn. Das Schloß gleichet jenem in der Penſylva⸗ nerin, auch koͤmmt die Figur der Muskelnarben in beyden Arten vollig mit einander überein. Sie iſt zween Zoll drey Linien lang, und zween Zoll ſechs Linien breit. Sie wird an der weſtindiſchen Kuͤſte, und am meiſten beym Strande von Jamaica gefunden, und um deswillen Venus Jamaicenfis genannt. Dort mag fie haufig zu finden ſeyn, in unſeren hieſigen Cabinettern wird ſie nur ſelten geſehen und angetroffen. Daß fie bey den franzoͤſiſchen Conchyliologen den Namen der Abricoſe wegen ihrer Farbe fuͤhre, haben wir oben aus den Worten des Davila und des Fav. d' Herbigny vernommen. Tab. 39. Fig. 410. 411. Ex Mufeo LoreEnzıano et noitro, Die runde runzelvolle flache Venusmuſchel. Venus corrugata plana, teſta orbieulari, ftriis ſeu eingulis transverſis eraſſis- ribus cincta, natibus valde depreflis corrugatis er rugofis, vulva et ano obfolete obliteratis, margine crenulato. Cinguli transverſales apparent crenulati quamvis non ſint. Die breiten Queerguͤrtel dieſer runden Muſchel ſcheinen aus lau⸗ ter 1 zu beſtehen. Der entfernteſte bogenfoͤrmige Gürtel, nahe beym aͤuſſeren Rande, iſt der unterſte und tiefſte Abſatz. Der folgende erhebet ſich ſchon etwas ſtaͤrker. Der dritte iſt noch hoͤher, und ſo ge⸗ Conchyliencabinet VII. Theil. =) het U 25 Venusmuſcheln. Tab. 39. Fig. 410-414. het es im richtigſten Ebenmaaſe fort. Naͤher beym Wirbel verwandeln ſich dieſe Gürtel in wellesförmige Runzeln. Der Wirbel ſelbſt, deſſen wie zuſammengepreßte und plattgedruͤckte Spitzen genau auf einander paſſen, iſt wie mit Runzeln bedecket. Eben um dieſer Runzeln willen, habe ich dieſe Muſchel Venerem corrugatam genannt. Ich erinnere mei⸗ ne Leſer hiebey an jene beym Wirbel gerunzelte Gattung von Mahler⸗ muſcheln, welche tab. 3. fig. 22. beym erſten Geſchlechte vorkam, und Mya corrugata genannt wurde. Die Queerguͤrtel ſcheinen gekerbet zu ſeyn, fie find es aber nicht, ſondern fie werden nur auf blaßgelblichem Grunde mit feinen lichtbraunen Linien bezeichnet und bemahlet. Vulva und Anus haben beynahe einerley Form. Man ſiehet darauf braune Queerlinien und Adern. Die laͤnglichte Spalte, in welcher das Liga⸗ ment tief hineingezogen wird, iſt ſehr klein und enge. Im Schloſſe be⸗ merket man die gewoͤhnlichen, nahe beyſammenſtehenden, gleichſam diver⸗ girenden Zähne dieſes Geſchlechtes. An den inneren glatten Wänden, darauf keine Spur der aͤuſſeren Queerguͤrtel zu finden iſt, zeigen ſich vornemlich auf der Vorderſeite rothbraune Flecken. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel im rothen Meere. Sie iſt daſelbſt von einigen Mitglie⸗ dern der gelehrten Geſellſchaft, welche unſer hoͤchſtſeliger Koͤnig Friede⸗ rich der Fuͤnfte auf feine Koſten nach Arabien reifen laſſen, entdecket und hieher geſandt worden. 11 In den Schriften der Conchyliologen habe ich keine Spur von dieſer Muſchel finden koͤnnen, es muͤßte denn ſeyn, woran ich doch ſehr zweifle, daß der Herr Hofrath von Born bey ſeiner aderichten Venus, die er in Teſtac. Muſ. Caeſ. tab. 5. fig 7. vorgeſtellet, und fie Venerem rivularem genannt, und Gronov bey ſeiner Ven. Depyga (plattgebil⸗ deten Muſchel, cf. Muſ. Gronov. no. 917. pag. 97. und Gronov. Zoophyl, n0, 1156.) unſere Ven. corrugatam im Geſichte gehabt. Tab. 39. Fig. 412-414. Ex Mufeo noftro. 6 | Die nordiſche Venus. | Venus borealis Linnaei, tefta ſubrotunda aut lentiformi depreſſa, transverſim ſtriata, epidermide rufeſcente veſtita, natibus femper decorticatis rima et ano quaſi exeifis et truncatis. Lister Hiftor. Animal. Angl. tab. 4. fig. 23. pag. 174. Concha tenuis fub- rotunda omnium minime cava, colore albicante. Vivos piſees non- dum vidimus | GUAL- 7 Venusmuſcheln. Tab. 39. Fig. 412-414. 27 Guarrierı Index tab. 75. fig. S. Chama aequilatera transverfim ſtriata ex fulvido rubeſcens? 5 LIN NI Syſt. Nat. Edit. 12. no. 143. pag. 1134. Venus borealis, tefta len- tiformi, ſtriis transverſis membranaceis remotiſſimis. Habitat in Ocea- no Europaeo. Teſta alba, angulata, ad rimam recta et quaſi truncata; ſtriae inaequales membranaceae. 1 Vermuthlich gehoͤren die hier abgebildeten Arten von Muſcheln zur Ven. boreali Linnaei. Sie wohnen in den nordiſchen Gewaͤſſern und find alſo boreales. Sie haben zum Theil teſtam lentiformem. Diejenige bey fig. 413. hat ſtrias transverſas membranaceas remotiſſimas. Die Schalen ſind unter dem Ueberzuge weiß, bey der Spalte wie abgeſtumpfet, und die Streifen derſelben bey einigen ziemlich ungleich. Sie haben alſo die Kennzeichen an ſich, welche Linne bey ſeiner Ven. boreali anfuͤhret. Friſche Stuͤcke werden von einer braunen Haut bedecket, welche, wenn ſie wohlgetrocknet werden, ſehr leichte abſpringet. Unter dieſem Oberkleide, welches bey einigen hellbraun, bey andern dunkelbraun iſt, lieget eine kalkweiſſe Schale verborgen, deren innere Waͤnde eben ſo kalkartig ſind. Die gegeneinander gekehrten Wirbelſpitzen pflegen allemahl wie abgefreſſen und abgerieben zu ſeyn, wenigſtens bin ich nie ſo gluͤcklich geweſen, jemals eine an ihren Wirbeln voͤllig unverſehrte Doublette zu ſehen, ob ich gleich manche hunderte derſelben unter Händen gehabt. Vulva und Anus find faſt voͤllig einander gleich und ſcheinen wie abgeſtumpfet und ausgeſchnitten zu ſeyn. Im Schloſſe ſtehet ein einiger ſtarker Mittelzahn, der in eine ge⸗ genſeitige Vertiefung, welche zu beyden Seiten einen Zahn hat, eingreifet. Die nordiſchen Gewaͤſſer find das wahre Vaterland dieſer Muſcheln. Die Meinigen habe ich von Ißland und den Ferroͤiſchen Eylanden erhalten. Ich habe drey Abaͤnderungen derſelben abzeichnen laſſen. | Fig. 412. ift ſehr flach und hat eine ziemlich gerundete Form. Ihre ungleichen Queerſtreifen, welche ſo bald das braune Epiderm hinweggenom⸗ men worden, kaum noch auf der weiſſen Schale ſichtbar ſind, graͤnzen ſehr nahe aneinander. Der weiſſe Grund ſchimmert durch den duͤnnen Flor des n uͤberall hindurch. Der aͤuſſere Rand iſt glatt und hat keine Kerben. f 5 Fig. 413. iſt hievon gar ſehr verſchieden. Sie hat einen linſenfoͤrmi⸗ gen Bau. Ihre ſtarken Queerſtreifen, welche ftriis membranaceis gleichen, ſtehen viel weiter auseinander und laſſen merkliche Zwiſchenraͤume. Bey den Muskulflecken zeiget ſich zwar a Figur des Eindruckes der 1 2 en, 28 Venusmuſcheln. Tab. 39. Fig. 414-419. ben, wie bey den vorhergehenden, allein der äußere Rand iſt nicht glatt, ſondern deutlich gekerbet. Fig. 414 hat weit feinere und dichter zuſammengedraͤngte Queerſtrei⸗ fen, als fig. 412. Ihr Oberkleid iſt dunkler und ganz ſchwarzbraun. Der Schalenbau iſt end e und dicker, und die Wirbelſpitzen ge⸗ kruͤmmter, auch der Eindruck beym After tiefer. Der Rand iſt glatt und hat keine Kerben. Tab. 39. Fig. 415-419. Ex mufeo noftro. Das Scherbchen. Die acm e | Venus pectinata Linnaei, tefta lentiformi, crafla, fingulari modo ſtriata, ftriis longitudinalibus granulatis, faepius bifidis, antrorſum ramoſis, ano in quibusdam cordiformi, in aliis ovato, margine denticulato, Belg. Scherfſe. Gall. Came feuille ou l’Amande. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 3 12. fig. 148, Pectunculus ex rufo variegatus, ftriis craſſiuſculis diſſimilibus exaratus. — — — — 10 tab. 313. fig. 149. Idem cum ſuperiore. KLEIN meth. oftrac, §. 383. no. 2. pag. 151. Chamaetrachaea craffe ſtriata, languide alba, per ſtrias granulata, pectinata, fimilis grumo oryzae coctae, maculis in margine nigricantibus. — — — — it. 8. 386. no. 5. pag. 153. Chamelaea. Pectuneulus Orientalis ex rufo variegatus, ſtriis craſſiuſculis diverſi centri. RuneH Amboin. tab. 42. fig. D. Teſtae Scherfjes. Sie haben dicke platte 5 Schalen, und ſehen aus wie Scherben einer zerbrochenen Schuͤſſel. Einige ſind ſehr weiß, als ob es Klumpen vom gekochten Reiß waͤren, andere ſind ſchmutzig weiß und roͤthlich. Rumph redet noch von einer andern Art, die er wilde Scherbchen nennct. Er beſchreibet ihre Schalen als großer und dicker, und ſchreibet, ſie hätten Furchen und Nibben wie Kammmuſcheln, waͤren dabey ſchmutzig weiß, und mit ſchwaͤrzlichen Flecken bezeichnet. Perıver Amboin. tab. 18. fig. 14. Teſtae Scherfjes. Croſs Cockle. GuALTIERI Index tab. 72. fig. E. F. Concha eraſſa ſtriata ſtriis prominen- tibus aliisque ſtriis circularibus faſeiata et exaſperata, ſubalbida. — — — — tab. 75. fig. A. Concha pectiniformis aequilatera, ſtriata ſtriis granulatis aliquando bifidis, albida, aliquibus maculis ſubrubris punctata. 5 Dar- { 1 9 2 7 9 1 ee Venusmuſcheln. Tab. 39. Fig.415-419. 29 DaRCRNVILLE Conchyl. tab. 2 1. fig. P. Chama ſtriis diverſimode exaratis. Came très petite et barlongue de couleur blanchatre melce de petites taches rouges; tout fon merite eonſiſte dans ſes ſtries pofces partie de travers et partie droites. Lesser Teſtaceotheol. S. 80. lit. b. pag. 432. Davıra Cat. raif. tom. I. no. 778. pag. 340. Came blanche marbree vers la tete et ! un de cotes de fauve brun, a groſſes ſtries longitudinales gra- nuleuſes et comme ficelèes, devenant obliques vers le cote finueux, a charniere de quatre dents dans chaque valve, efpece nommèe Came i feuille ou l’Amande. Knorrs Vergnügen der Augen, tom. VI. tab. 3. fig.3. Die Braunlippe: fie koͤmmt aus Weſtindien. ö LIN NET Syſt. Nat. Edit. 10. no. 120. pag. 689. — — — — Edit. 12. no. 144. pag. 1137. — — Muſ. Reg. L. V. no. 72. pag. 507. Venus pectinata, teſta minus exacte orbiculata, exarata ftriis obtufis catenulato nodofis 12 pluribus- ve, exceptis 2 ſeu 3 femibifidae evadunt. In area antica ſtriae eleva- tae 12 circiter excurrentes antrorfum fimplices nodofae. Color albi- cans ferrugineo-undatus, at antice nigricans exuſtus. Rima anguftif- fima, Nymphis nullis. Ani veftigium fuſeum lanceolatum impreſſum. Cardo dentibus tribus compreflis et poſtieo obliquiore ſub ano. Ha- 6 bitat in Indiis. Favanı D' Hersıcny Nidt. tom. I. pag. 178 Came feuille ou PAmande. Chama admodum aequilatera, ftriis granulatis plerisque biädis oblique partim et in longum ductis ſtriata, coloribus ſubalbidis croceis et ful- vis variegata, intus candicans. Ses ſtries tres prononcees granuleufes quelquefois bifourchues et fa forme lui donnent aſſez de rellemblance avec une feuille d’arbre. La charniere eft compoſèe de quatre denti- cules dans chaque valve lesquelles ſe logent dans leur alveoles corre- ſpondantes. L’Amande fe trouve dans la mer du Breſil. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. GI. 62. — — Teſtacea — — pag. 74. Venus pectinata, teſta ovata, lata, N craſſa, ponderofa, antice claufa, rima hiante, poſtiee complanata; valvae parum umbonatae fuleis viginti ſeptem, quorum quindecim an- .trorfum excurrunt, reliqui vero duodecim longitudinales radiatim diſpoſiti ſunt, quibus interjedtae coftae ſtriis transverfis faepe duplicatis decuffantur; areola nulla; limbus crenätus; dentes Ven. exoletae fimi- » les; color albidus. D 3 Fa- 30 Venusmuſcheln. Tab. 39. Fig.415-419. FAvannE DE MoNTCERV. Edit. 3. Darg. tab. 46. fig. E. I | Diefe fonderbare Gattung von Venusmuſcheln wird vom Rumph das Scherbchen (Scherfje genannt, weil, nach ſeiner Meinung, einzelne Schalen derſelben den Scherben einer zerbrochenen Schuͤſſel gleichen ſollen. Die franzöfifehen Conchyliologen geben ihr den Namen des Blates, oder der Mandel, weil ſie die Form einer Mandel hat, und ihre gleichſam in Aeſte getheilten Streifen viele Aehnlichkeit mit dem Blate eines Baumes zu haben ſcheinen. Beym Linne heiſſet ſie Venus pectinata, die kamm⸗ artige Venus, weil ihre meiſten Streifen nicht, wie bey den mehreſten Venusmuſcheln, uͤber ihre Breite queer hinuͤber laufen, ſondern, wie bey den Herz- und Kammmuſcheln, laͤnglichte ſenkrechte Streifen find. Ich habe drey merkwuͤrdige Abaͤnderungen derſelben abbilden laſſen. Fig. 415. hat eine dicke, ſtarke, ſchwere Schale, welche durch viele tiefe ſenkrechte Furchen, und durch merklich erhobene koͤrnichte und gra⸗ nulirte Streifen, die bey der Vorderſeite eine andere Richtung nehmen, ganz rauh gemacht wird. Die Spalte iſt laͤnglicht und offen; doch tritt das lederartige Ligament nicht heraus, ſondern iſt tief hineingezogen. Beym After ſiehet man einen herzfoͤrmigen blaͤulicht gefärbten Eindruck. Die Grundfarbe iſt weiß, aber beym Wirbel und After blaͤulicht. Die Vorderſeite wird durch allerhand violetblaue Flecken bey vielen ganz bunt gemacht. Bey andern ſind die Schalen uͤberall weiß. Der aͤuſſere Rand iſt ſtark gekerbet und gezahnelt. Das Schloß hat in ieder Schale vier Zaͤhne. Die inneren Waͤnde ſind weiß, nur an der Vorderſeite ſiehet man einen großen ſchwarzblauen Flecken. Es wohnet dieſe Muſchel an den Ufekn der nikobariſchen Eylande. Bey den Conchyliologen vermiffe ich die Abbildung und Beſchreibung dieſer merkwuͤrdigen Varietaͤt kamm⸗ artiger Veuusmuſcheln. Doch kann Rumph, wenn er von einem wil⸗ den Scherbchen redet, ſie vielleicht gemeinet haben. Hier vermuthen einige meiner conchyliologiſchen Freunde, daß Linne bey ſeinem Cardio pectinato no. 92. pag. 1124. Edit. XII. Syſt. Nat. auf die jetzige gezielet. Ich vermuthe dieß nicht, weil ich im Lin. Muſ. Reg. L. V. no. 43. pag. 492. leſe, daß die Striae longitudinales beym Cardio pectinato in latere anteriore und die trans verſales in latere pofteriore ſtehen ſollen. Bey dieſer aber finde ich die ſtrias oblique — transverſales in latere anteriore, und die longitu- dinales in latere poſteriore. Auch wollen die andern vom Linne augege⸗ benen Kennzeichen nicht zutreffen. Es kann folglich wohl nicht Card. pe- Ctinatum Linnaei feyn. Fig. 417% 11 9 Venusmuſcheln. Tab. 39. 40. Fig. 417-426. 31 Fig. 417. iſt viel weniger erhoben und gewoͤlbet, und in der Form ovaler und eyfoͤrmiger. Sie hat zwar ebenfalls ftarfe, koͤrnichte, ſenk⸗ rechte Streifen, ſolche ſtrias diffmiles, wie Liſter fie nennet, welche bey der Vorderſeite eine ganz andere Richtung nehmen: doch werden ſie in der Mitte nicht fo geſpalten, wie bey der vorhergehenden Art. Beym Rande und Schloſſe ſehe ich keinen erheblichen Unterſchied. Der Rand hat ebenfalls Kerben, und das Schloß in jeder Schale vier Zaͤhne. Nur beym After zeiget ſich kein herzfoͤrmiger, ſondern ein eyfoͤrmiger Eindruck. Dieſe Art von Scherbchens wohnet an der tranquebariſchen Kuͤſte. An⸗ ger belehren uns, daß fie auch bey den brafilianifchen Ufern gefunden werde. eh Fig. 418.419. iſt zwar von eben derſelbigen Art, aber nicht ſchmutzig weiß, ſondern im Grunde blaͤulicht. Ihre Streifen haben kleinere Koͤrner, und theilen ſich in mehrere Aeſte. Ses ſtries font bifourchues, nach dem Ausdruck der franzoͤſiſchen Conchyliologen. Der aͤuſſere Rand hat nur auf der Vorderſeite Kerben, und iſt auf der Hinterſeite glatt. Wie ſtark die innere Seite blaͤulicht gefaͤrbet ſey, wird die Abbildung deutlicher leh⸗ ren. Diefe Art wird bey den Stranden der Inſul St. Maurice angetroffen. Tab. 40. Fig. 420-426. Ex Mufeo Regio, SrEnGLERIANO et noftro. Die runde Buchſtabenmuſchel. Die Baſtartſtrickmuſchel. Chbama literata rotunda Rumphii. Venus ſeripta Linnaei, teſta orbiculari, ſcabra, valde depreſſa et complanata, trans verſim concentrice circinata, venis et lineis undatis quaſi characteribus infignita, vulva et ano feu,agea et areola plana, lanceolata et fufcata, natibus incurvatis, ; margine integerrimo. ä Belg. Baaftart Strikdoublet: de ronde Letter Schulp, Angl. Round Letter Muscle. Rx Amboin. tab. 43. fig. C. Chama literata rotunda iſt ganz flach und faſt vollkommen rund, hat aber dem ohnerachtet eine dicke Schale mit vielen Ringen und ſchwarzen Buchſtaben, wie M und W. Weil dieſe Muſchel ſelten gefunden wird, ſo iſt ſie rar. i PETIVER Aquat. Amboin, tab. 18. fig. 3. Round Letter Muſele. * KLEIN meth. oſtrac. 9. 385. no. 2. pag. 15 1. Chama literata rotunda, um- bone cardinum protenſo, aequaliter expanſa, plana, tenuis, ſuper eir- einis nigris undis inſeripta, ſeu literis quibusdam rufis eleganter exaratis. LAN- 32 Venusmuſcheln. Tab. 40. Fig.420-426. Lancır metb. pag. 59. Concha valvis aequalibus aequilatera, notabiliter umbonata, rotunda, vulgaris, laevis. N a Guarrierı Index tab. 77. fig. C. Concha marina valvis aequalibus aequila- tera, mediocriter vel leviter umbonata et oblique incurvata, fubro- tunda, complanata, transverſim ſtriata, albida, lineis fuſcis angulos acutos efformantibus aliquando undatim fignata. a Knorrs Vergnügen der Augen, tom. V. tab. 15. fig. 3. Die Baſtartſtrickdou⸗ | blet hat einen runden Umfang, und iſt feltener als die Achten Strickdoubletten. LIN NEI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 12 1. pag. 689. — — — — Edit. 12, no. 145. pag. 1135. — — Muf. Reg. L. VIr. no. 73. pag. 50%. Venus ſeripta, tefta major planiorque reliquis, retrorſum ſtriata, ſtriis parallelis, aequalibus, tri- gonis, confertis, intus alba, vix pellucida. Nates obtuſae ut anus et rima easdem intra angulum rectum contineant, Rima linearis, labiis rectis obtuſis purpurafcenti-pundtatis. Ani veſtigium planum rufeſcens. (impreſſio ani lanceolata). Cardinis dentes 3 compreſſi, et marginalis, latus intra anum. Habitat in Indiis, ; Groxovı Zoophyl. faſc. 3. no: 1156. pag. 271, Venus teſta lentiformi compreſſa ſtriata, poftice angulo recto angulata. Habitat in mari Indieo. Muf. Gronov. a Dom. Meuſchenio edit. no. 917. pag. 97. Depyga. Plat- . gebilde. 3 Man haͤlt die runden Buchſtabenmuſcheln oder Baſtartſtrickdoubletten für viel ſeltener, als die laͤnglicht ovalen aͤchten Strickdoubletten, welche den Namen der ſpaniſchen Matten fuͤhren, und bey der folgenden Kupferta⸗ fel vorkommen werden. Sie haben insgeſammt eine linſenfoͤrmige, faſt cirkelrunde Bildung, und dabey ganz flache gleichſam zuſammengepreßte Schalen. Beyde Seiten ſind faſt voͤllig einander gleich. Concentriſche nahe beyſammen ſtehende Streifen gehen uͤber die Oberflaͤche hinuͤber, und machen fie ganz rauh. Die plattgedruͤckten Wirbelſpitzen kehren ſich gegen einander. Beydes Vulva und Anus ſind wie abgeſtumpfet, platt / jaͤnglicht und braunroth gefaͤrbet. Das Schloß hat drey Mittelzaͤhne, und unter dem After einen Seitenzahn. Der aͤußere Rand iſt glatt und ſcharf, und ermangelt aller Kerben. In der Zeichnung und dem Farben, kleide ſind ſie gar ſehr von einander unterſchieden, ſo genau ſie auch ſonſt in allen uͤbrigen Stuͤcken uͤbereinſtimmen. Daher iſt denn auch bey einer jeden der hier abgebildeten Spielarten das Farbenkleid beſonders beſchrieben worden. Die inneren weiſſen Waͤnde haben gemeiniglich in der Mitte ei⸗ nen 4 r 1 Le ni Venusmuſcheln. Tab. 40. Fig. 420-426. - 33 nen groſſen braunen Flecken. Die Muskulflecken ſind ſtark, auch iſt die Schale an ſolchen Stellen ein wenig erhoben. Das Ligament oder Band wird ſehr tief in die kleine Spalte zuruͤckgezogen. 0 Fig. 420 — 421. gehöret zu meiner Sammlung. Die plattgedruck⸗ ten faſt voͤllig glatten Wirbelſpitzen ſind weiß. Die gelblich gefaͤrbte Schale wird nahe beym aͤuſſeren Rande von einigen braunrothen Adern bezeichnet, und von groſſen braunrothen Flecken und Wolken wie umwoͤlket. Auch an den inneren weiſſen Wänden ſiehet man braunroͤthliche Flecken, wie ſolches alles die Abbildung der inneren Seite bey fig. 421. ſichtbarer darſtellen wird. Es wohnet dieſe Muſchel an den Ufern der Nicobari⸗ ſchen Inſuln. Fig. 422 habe ich aus der Koͤnigl. Kunſt⸗ und Naturaliencammer, welche unter der Aufſicht meines freundſchaftlichen Spenglers ſtehet, er⸗ borget. Sie gleichet in der Form und Bauart voͤllig der vorhergehenden. Nur iſt ſie rauher, da ihre concentriſchen Queerſtrifen dicker, hoͤher und merklicher find; auch vertheilen ſich vom Wirbel zu beyden Seiten Strei⸗ fen, welche die Queerſtreifen beym Ano und der Vulva durchereuzen. Der Grund iſt weiß. Die wellenfoͤrmigen Zigzackadern und Streifen ſind roͤth⸗ lich oder purpurfarbig. Fig. 423. hat eine vorzüglich ſchoͤne Zeichnung. Sie koſtete mir bey einem Naturalienhaͤndler einige Gulden, ehe ich ſie als mein Eigenthum anſehen, und meiner Sammlung zueignen durfte. Sehr viele concentri⸗ ſche Queerſtreifen gehen über die Oberfläche hinuͤber. Wer Venerem eaſtrenſem Linnaei und Chamam opticam Rumphii kennet, der wird ſogleich einſehen, daß ſie mit einigen Spielarten derſelben ſehr viele Aehnlichkeit habe. Nur iſt freylich bey dieſen Buchſtabenmuſcheln die Schale ungleich flacher, rauher, duͤnner und gleichſeitiger, auch ſind ihre Queerſtreifen groͤßer und ſtaͤrker. Vom Wirbel laufen nach beyden Seiten Queerſtrei⸗ fen hinaus. Man ſiehet folglich rugas ſeu lineas bifariam divergentes. Der Grund iſt weiſſer als bey der vorigen. Die Zigzackſtreifen haben eine blaͤulichte Farbe und eine regelmaͤßigere Zeichnung, als bey den vorherz gehenden Arten. i Fig. 424. habe ich aus dem Spengleriſchen Cabinette entlehnet. Wie ſehr ihre gelblich braune, an vielen Stellen zuſammenfließende Far⸗ benmiſchung von den andern abweiche, wird die Abbildung ſichtbar machen. Fig. 425. gehoͤret gleichfalls der Spengleriſchen Sammlung. Die Queerſtreifen derſelben ſcheinen gekerbet, granuliret oder koͤrnig zu ſeyn. Conchyliencabinet VII. Theil. E Sie 34 Venusmuſcheln. Tab. 40. Fig. 425-429. Sie ſind es aber nicht, obgleich ihre Zeichnung ſo beſchaffen iſt, daß man zu dieſer Vermuthung veranlaſſet wird. Rumph hat vollkommen Recht, wenn er behauptet, durch viele Charaktere dieſer Strickdoubletten werde ein lateiniſches Moder W abgebildet. Der Grund iſt weiß: die Adern, Puncte, Flecken und Charaktere find braunroth. | | Fig. 426. unterſcheidet ſich von den andern bloß durch ihr Farbenkleid. Sie iſt blaßgelb. Einige feine weißliche Strahlen laufen vom Wirbel her ab. Sie ward mir vor kurzen aus Tranquebar verehret. | Es wohnen alle zuvor beſchriebenen Strickdoubletten in den oſtindi⸗ ſchen Gewaͤſſern, auch find es ganz ohnſtreitig Meermuſcheln. Herr Hof⸗ rath von Born nennet eine Spielart derſelben Venerem rivularem. Obſ. Im Feldmanniſchen ſonſt ſehr brauchbaren Catalogo, wird bey dieſen Buchſtabenmuſcheln pag. 238. no. 5636. Liſters Hiſt. Conchyl. tab. 246. fig. 80. und von andern Muf. Kircher. Bonanni Cl. 2. fig. 131. und vom Linne Dargenvillens Conchyl. tab. 24. fig. M. (oder nach der neueren Dargenvilliſchen Ausgabe tab. 21. fig. M.) angefuͤhret. Allein auf alle dieſe Figuren habe ich mich in meinen oben angezogenen Citationen nicht berufen duͤrfen. Denn Liſter redet da⸗ ſelbſt von einem Pectunculo polyginglymo, folglich von einer Arche. Bonanni liefert uns eben dieſelbige Figur, und vom Dargenville wird loco eit. Chama optica Rumphii, oder Venus caſtrenſis Lin- naei abgebildet. Allein da jene eine convexe dicke Schale und nates verſus anum convolutas hat, dieſe Buchſtabenmuſcheln aber eine flache, zuſammengepreßte duͤnne Schale und nates incurvatas haben, an fo iſt der Unterſchied ſehr groß, wiewohl fie beyde vom Leſſer in feiner teſtaceoth. §. 77. lit. f. in der Note gluͤcklich mit einander vermiſchet werden. Tab. 40. Fig. 427-429. Ex mufeo noſtro. Die ungezahnte Venus. Venus edentula, teſta ſubgloboſa, tumida, transverſim inaequaliter ſtriata, intus ſubaurea. Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 260. fig. 96. Pectuneulus admodum profun- dus extra albidus intus ſubaureus. Jamaica. KLEIN meth. oſtrac. §. 365. no, 6. pag. 141, . | GuAL- Venusmuſcheln. Tab. 40. Fig. 427-429. 35 GoALTIERI Index tab. 88. fig. B. Concha valvis aequalibus inaequilatera mediocriter vel leviter umbonata et oblique incurvata, ſubrotunda, utrinque in cardine ſinuoſa, aliquibus ſtriis trans verſis aliquantulum elatis circumdata, albida. Lınnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 122. pag. 689. — — — — Editı2. no. 146. pag. 1135. — — Muf: Reg. Lud. VIr. no. 74. pag. 508. Venus edentula, tefta fere globoſa, lenticulari, margine acuto, alba, ſubdiaphana, transverſim rugoſa. Rima patens lineari- lanceolata absque nymphis. Ani veſti- gium ovato acutum valde excavatum angulo acuto. Cardinis dentes nulli in noſtris ſpeciminibus: an abraſi? Habitat in Indiis. Ob dieſe Muſchel, welche Prof. Muͤller im vollſtändigen Linnei⸗ ſchen Naturſyſtem das Stumpfſchloß nennet, mit voͤlligem Rechte den Venusmuſcheln beygeſellet werden koͤnne, da fie doch im Schloſſe faſt gar keine, oder doch kaum merkliche Zaͤhne aufzuweiſen hat, daruͤber will ich andere urtheilen laſſen. Sie hat eine duͤnne, kugelfoͤrmige, ſehr hochge⸗ woͤlbte und ſtark aufgeblaſene Schale, uͤber welche ungleiche Queerſtreifen hinuͤber gehen und ſie etwas rauh machen. Die Vulva, deren Lippen ſich erheben, wird durch einen Streif, oder durch eine matte carinam von den Seitenwaͤnden abgeſondert. Das Ligament ſitzet ſo tief, als ſey es in die enge länglichte Spalte wie zuruͤckgezogen worden. Die Wirbelſpitzen kehren ſich ein wenig zur Hinterſeite hinuͤber. Der Anus iſt laͤnglicht ey⸗ foͤrmig. Friſche Exemplare pflegen fleiſchfaͤrbicht, andere aber ſchmutzig weiß zu ſeyn. Der aͤuſſere Rand iſt ſcharf, ohne Kerben. Die innere Seite der ſehr vertieften Schalen iſt gelb, oder „nach Liſters Ausdruck wie verguldet. Liſter ſchreibet, ſie werde bey Jamaicg gefunden. Ich habe ſie von St. Croix erhalten. Da ſie beym Schloſſe mit keinen ein⸗ greifenden Zaͤhnen verſehen iſt, fo fällt fie gar leichte auseinander. Drum ſiehet man denn auch in den Sammlungen ſo wenig vollſtaͤndige Doublet⸗ ten derſelben. Ich beſitze ein doppeltes ſehr vollſtaͤndiges Paar dieſer un⸗ gezahnten Venusmuſchel. Die hier abgebildete iſt einen Zoll neun Linien lang, und zween Zoll breit. E 2 Tab. 40. 36 Venusmuſcheln. Tab. 40. Fig. 430. 431. | Tab: 40. Fiss e 1. Ex Mufeo SPENGLERIAN O. Die Kugelvenus. Venus globoſa, teſta rotundato globoſa, valde tumida, alba, diaphana, laevi, vix manifeſte ſtriata, natibus recurvatis, margine i integro. ForskıeLs Defer. Animal. in itinere obſerv. no. 122. pag. 53. Venus glo- boſa, teſta ſubgloboſa, alba, laevi, ano non diſtincto, margine laevi. Ad litora prope Sues projecta teſtis ſolitariis, geminis perquam raris. Plerisque dentes cardinis detriti. In utraque teſta duo quorum alter bilobus. Sub vulva interne ad marginem canaliculus latus inter duos margines prominentes. Externa facies cardii. 8 Der wuͤrdigſte und gelehrteſte unter der ganzen Reiſegeſellſchaft, wel⸗ che von unſerm Könige Friederich dem Fuͤnften nach Arabien geſandt wor⸗ den, ich meyne der Profeſſor Forskiaͤl hat mehrere einzelne Schalen dieſer Gattung ohnweit Sués beym rothen Meere angetroffen. Allein ſolche vollſtaͤndige Doubletten, dergleichen ich hier aus der Spengleriſchen Sammlung abbilden laſſen, ſind daſelbſt am Wohnorte und eigentlichen Vaterlande dieſer Muſcheln Seltenheiten geweſen. Wie rar und ſelten muͤſſen fie nun in den Sammlungen der Conchylienfreunde ſeyn? Es hat dieſe Venusmuſchel eine glatte, ſchneeweiſſe, durchſichtige, hochgewoͤlbte, kugelfoͤrmige Schale. Die Queerſtreifen, welche uͤber ihre Oberflaͤche hinuͤber gehen, ſind dem bloſſen Auge kaum ſichtbar. Ihre gekruͤmmten Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hin. Bey der Vulva und dem Ano zeiget ſich kein deutlicher Eindruck. Unter der Vulva ſiehet man, wie bey der vorigen Gattung, einen laͤnglichten mit der baſi parallel gehenden Canal, darinnen das Ligament veſte zu ſitzen pfleget. Im Schloſſe ſtehen in jeder Schale nur zween Zaͤhne. Einer derſelben iſt ge⸗ ſpalten. Der aͤuſſere Rand iſt glatt und ſcharf und hat keine Kerben. gem OD) gm . Vierte Venusmuſcheln. Tab. 41. Fig. 432-434 37 Vierte Unterabtheilung. Die länglicht eyfoͤrmig gebildeten Venusmuſcheln. Familia IV. Veneres impuberes ovales ſupra rimam ſubangulatae. Tab. 41. Fig. 432-434. Ex Mufeo Regio et noſtro. Die Buchſtabenmuſchel. Die ſpaniſche Matte. Die aͤchte Strickmuſchel. Venus literata Linnaei, teſta ovali, antice ſubangulata, characteribus piceis in fundo ſubalbido inſignita. Belg. Geftrikte of Spaanfche Mat. Gall. L' Ecriture Arabique ou Chinoife. La Natte de Jone. Angl. Lettered Venus. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 402. a 246. Tellina magna luteſcens tenuiter faſciata, undatim depicta. In den Beyſchriften werden die moluckiſchen Inſuln als das wahre Vaterland dieſer Muſcheln genannt. Bonannı Recreat. Cl. 2. fig. 67. pag. 107. — — Muſ. Kirch. Cl. 2. fig. 67. pag. 445. Concha levis, albida, in par- te gibboſa lineae furvae et ſanguineae ita ſerpunt ut angulos acutos ſae- piſſime efforment. — — it. Muſ. Kircher. Cl. 2. fig. 120. pag. 448. Tellinam feu potius con- cham levem dicam quae ſub hoc numero apparet. Indicum mare illam PpProduxit figura oblonga et minutis erenis circa centrum corrugata. In parte interiori nitida apparet colore helvaceo in album propendente ſa- turata, in exteriori vero tophaceo, ſupra quem lineolae nigerrimae ita diſcurrunt fine ullo ordine, ut plurimis in locis inflexae angulos modo acutos, modo obtufos reticulati operis inftar efforment. RumeH Amboin. tab. 43. fig. B. Chama literata oblonga. Die länglichte Buch⸗ ſtabengienmuſchel. Die Schale hat parallele Ringe. Die Schale iſt hellroͤth⸗ lich oder falb und hat ſchwarze Linien, welche wie der lateiniſche Buchſtabe W ausfehen. Je groͤßer die Menge dieſer Buchſtaben iſt, und je dichter fie beyſammen ſtehen, deſto ſchoͤner iſt die Muſchel. PETIVER Aquat. Amboin, tab. 18. fig. 2. Chama literata oblonga. Japanſche Matje. Long Letter Muscle. E 3 VALEN- 38 Venusmuſcheln. Tab. 41. Fig.432-434. a VALENTvns Verhandling tab. 13. fig. 6. Een Orangie geele gemarmelde Strik-doublet als met een netje er over. — — — — (cab. 14. fig. 13. Een paar zeer diftin& geteekende Strik- doubletten met een rand onder. KLEIN mech. oftrac. $. 393. no. 1. pag. 157. Tellina literata et circinata ob- longa ad 5 digitos longa, tres lata, ex cardinibus uinbonatis oblique in latum expanfa, ſuper fundo leucophaeo nigris lineis angularibus in- feripta. Hujus fpeciei dantur quinque vel ſex varietates. GUALTIERI Index tab. 86. fig. F. Chama inaequilatera, ftriis minutiſſimis eir- cumdata, ſubalbida, lineis luteis ſerpentibus et angulos acutes effor- mantibus diverfimode fignata. DaRCENVILLE Conchyl. tab. 21. fig. A. Came appellee l’Ecriture Arabique ou Chinoife. Pluſieurs lignes noires qu'on y remarque par leur diſpo- fition bizarre paroiſſent former de caracteres finguliers. Regenfuß Conchyl. Werk. tom. I. tab. 4. fig. 39. DaviLA Catal. raiſ. tom. I. no. 787. pag. 344. Une grande Came des In- des à ftries transverfales fines et applaties ornees d' un deflein de traits en zig-zag violet-noir qui fe croifent diverſement l'un ! autre, et forment plufieurs lozanges für un fond blanc, a charniere compofee de trois dents dans l' une des valves, et de deux dans l' autre; efpece que l'on nomme en France Ecriture Arabique ou Chinoiſe en Hollan- de la Natte de Jonc. Knorrs Vergnügen tom. I. tab. 6. fig. 4. Letter Schulps. Buchſtabenmuſcheln, ungleichſeitige tellfoͤrmige Muſcheln. PENNAN T Brit. Zool. Cl. 5. tab. 57. fig. 53. LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 124. pag. 689. — — — — Edit 12. no. 147. pag. 1135. — — Muſ. Reg. L. V. no. 75. pag. 508. Venus literata, teſta ovata, antice latior, transverſim confertim ſtriata, ſtriis erenulatis antice et poſtice, opaca, limbo antice obfolete angulata. Color extus flavefcens ſeriptus characteribus fuſeis ziezac; intus alba. Rima hians, lanceo- lata, labiis obtuſis planiuſculo retuſis, nymphis minime prominentibus. Anus retuſus oblongus. Cardinis dentes utrinque tres ſeu quatuor, quorum medius bifidus. Habitat in Europa et India. Obs. Color faepe cinerafcens fed plurimum varians, ſaepiusque chara- cteribus notatus; variat etiam rugis antice longitudinalibus, in majoribus imprimis et Indicis, Eney- J 2 J sa Ju ar Venusmuſcheln. Tab. 41. Fig. 432-434. 39 Encyclop. Recueil de Planches tom. 6. tab. 71. fig. 4. Cette Telline eft du genre de celles dont les bords font liffes en dedans. On la nomme P Ecriture Chinoife; elle a le fond de fa couleur d' un jaune tendre un peu rembruni avec des traits noirs en zigzag, qui imitent en quelque ſorte des eharacteres Chinois. . Favarr p’Hersıcny Dict. tom. 2. pag. 3. Eeriture Chinoiſe. Chama in- aequilatera parvis ftriis planis circumdata; lineis nigricantibus diverfi- mode angulatim diſpoſitis et quaſi in fundo livido literas efformantibus, deſeripta vel delineata. La charniere de la coquille eſt compofee de trois. petites dents dans l' une de valves et de deux dans ] autre qui s’ engrenent dans leur alveoles correfpondans. Cette Came fe trouve dans les mers de l' Inde. Sa longueur porte ordinairement un peu plus d' un pouce et demi für deux pouces et demi de large. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 62. 5 — — Teftacea — — pag. 74. Venus literata. Die aͤchte Schildmuſchel. Teſta ovata, trans verſim elongata, margine antico elongato; valvae parum umbonatae, planiuſculae, transverfim arcte et undulatim ſtria- tae; area Janceolata laevis, introrſum declivis, labiis tenuiſſimis extra ligamentum; areola plana lanceolata elongata: dentes tres quorum me- dius bifidus. Color grifeus, lineis angulatis fuſcis. Long. ı poll. 3 lin. lat. 1 poll. 6 lin. Striae undulatae in ſpeciminibus Oceani Euro- paei fere ſemper obſoletae, in Indicis vero laetiores. GRONOVII Zoophyl. faſe 3. no. 1158. pag. 271. Venus teſta ovata, antice angulata, ſtriis transverſis. Habitat in Oceano Norwegico et Indico. FavANNE DE MONT CERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 47. Fig. Al- Da die Zeichnung dieſer Muſcheln einigen lateiniſchen und chineſiſchen Buchſtaben gleichet, und in einander geflochtene Schlingen und Stricke vorſtellet, ſo iſt es leichte zu erklaͤren und zu begreifen, warum ihnen die oben angeführten Namen ertheilet und fie von einigen die chineſiſchen Schrift: und Buchſtabenmuſcheln, von andern aber japaniſche Matten oder auch Strickdoubletten genannt worden. Sie haben eine breite eyfoͤr⸗ mige ziemlich erhobene und gewoͤlbte, vorne etwas umgebogene und verlaͤn⸗ gerte, hinten aber verkuͤrzte und verengerte Form und Bauart. Sehr vie⸗ le nahe beyſammen ſtehende Queerſtreifen, welche Linne als gekerbet bez ſchreibet, legen ſich uͤber die Oberflaͤche hinuͤber. Der Grund iſt bey ei⸗ nigen weiß, bey anderen gelblich und wird von vielen ſchwaͤrzlichen Zigzack⸗ Jinien, die Charaktern, oder einigen chineſiſchen und lateiniſchen en aben 40 Venusmuſcheln. Tab. 41. Fig. 432-434. = ſtaben, infonderheit dem W und M gleichen, zierlichſt bezeichnet. Die laͤnglichte Spalte ift weit und offen. Die Lippen derſelben find breit und ſtumpf. Das Ligament raget nicht hervor. Beym Alter zeiget ſich ein vertiefter laͤnglicht eyfoͤrmiger Eindruck, der oftmals eine braͤunliche Zim⸗ metfarbe hat. Die Wirbelſpitzen kehren ſich zum After hinuͤber. Das Schloß lieget auſſer der Mitte und macht hiedurch dieſe Muſchel ſehr un⸗ gleichſeitig. Im Schloſſe ſtehen drey Zaͤhne nahe beyeinander, davon der mittelſte geſpalten iſt. Der Rand iſt glatt und die inneren Waͤnde ſind weiß. Einige zarte ſenkrechte Streifen laufen an denſelben von der Wir⸗ belhoͤhle herab. Es wohnen dieſe Muſcheln in den oſtindiſchen Meeren, vorzuͤglich bey den moluckiſchen Inſuln. Sie ſind ziemlich rar und ſelten. Fig. 432 gehoͤret dem Conchyliencabinette der hieſigen toͤniglichen Na⸗ turaliencammer. Es iſt unter allen hier abgebildeten die ſchoͤnſte und rare⸗ fi. Man findet ihre Figur im Valentyn tab. 13. fig. 6. und tab. 14. fig. 13, wie auch in der Encyclop. an dem oben angeführten Orte. Je groͤſſer, ſchreibet Rumph, die Menge der Charaktere und Buchſtaben auf dieſen Letterſchulpen iſt, und je dichter ſie beyſammen ſtehen, deſto ſchoͤner iſt die Muſchel. Nun bey dieſer ſtehen die Charaktere und Zigzackſtri⸗ che, welche einige Gleichheit mit den aufgeſchlagenen Zelten eines Lagers haben, zahlreich und dichte genug bey einander. Nahe beym Wirbel find die Züge blaſſer, heller und braͤunlicher, aber ohnweit des aͤuſſeren Ran⸗ des ſchwaͤrzer und dunkler. Ihre Laͤnge betraͤget einen Zoll neun Linien und ihre Breite zween Zoll acht Linten. Fig. 433 iſt bey Nicobar gefunden und mir von Tranquebar zugeſchicket worden. Die ſchwarzen Striche und Charaktere ſtehen bey dieſer ungleich weiter von einander, und ſind gleichſam mit einer breiteren Feder geſchrie⸗ ben und mit einem dickeren Pinſel gemahlet worden. Einige derſelben ha⸗ ben die Form eines lateiniſchen W und M. Es hat dieſe Muſchel auch eine dickere Schale und ſtaͤrkere Queerſtreifen als die vorhergehende. Im Schloſſe der linken Schale ſtehen drey Zaͤhne, davon der mittelſte und hin⸗ terſte geſpalten iſt. Die rechte Schale hat vier Schloßzaͤhne. . Fig. 434. lieget in meiner Sammlung. Sie wird auf ihrer Oberflaͤche nicht alleine von Charakteren und Buchſtaben, ſondern auch von ſtarken ſchwarzbraͤunlichen Flecken und Wolken bezeichnet. Ihre genauere Bez ſchreibung liefert Davila im Cat. rais. tom. 1. no. 788. pag. 344. Ecriture “ Chinoife de mème grandeur et de meme fond mais peu commune en ce que la Venusmuſcheln. Tab. 41. Fig. 435. 41 la marbrure brune y eſt jettèe partie par grandes taches, partie par chevrons, dont quelques uns fe reuniſſent en zigzags. ars Ich befige auch noch eine Lettermuſchel, deren Grundfarbe blaßroͤth⸗ lich iſt, und deren Schale ungleich converer, erhobener, bauchiger und gewoͤlbter iſt, als bey allen zuvor beſchriebenen. Es fehlet mir aber am Raum, um dieſe und mehrere Spielarten gleichfals abzeichnen zu laſſen. In den hollaͤndiſchen Conchylienverſteigerungen werden ſolche Strickdoubletten gemeiniglich mit vier bis ſechs Gulden bezahlet. Tab. 41. Fig. 435. Ex Mufeo SPENGLERIAN0O. Die Nachtmuſchel. Venus nocturna, teſta ovali, antice angulata, transverſim denfe ftriata, maculis grandioribus nigricantibus in fundo ſubalbido obumbrata. Gall. L' Eeriture Arabique tachetee. Belg. Nagtfchulp. Gevlakte, gewölkte Strikdoublet. . Rumru Amboin. deutſche Ausgabe pag. 128. no. 6. Diejenigen, welche man Nachtmuſcheln nennet, haben keine Buchſtaben, ſondern ſind ſchwarz und mit breiten hellrothen und weißlichen Strahlen, die hinten ſchmal zuſammen⸗ laufen, beſetzet. Dieß ſiehet ſo aus, wie ein Gemaͤhlde, wo ein Licht, das durch die dunkle Nachtwolken hindurchſcheinet, abgebildet iſt. VALENTVNS Verhandling. tab. 14. fig. 10 — 14. Een fraeje donker- zwarte Strikdoublet. (Eine ſchoͤne ſchwarzdunkle Strickmuſchel.) KLEIN meth. oſtrac. 8.394. pag. 158. Tellina Virgata, Nachtſchuly. Loco literarum virgis latis rubris et albis ſuper circinis ex umbone ad fpeciem radiorum in conclave obſeurum projectorum. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 789. pag. 344. Natte de Jone differente des precedentes, en ce qu' on n’y remarque aucun zigzag mais feulement de grandes taches noifette für un fond paille. Knorrs Vergnügen tom. VI. tab. 14. fig. I. Favarr D' HERRN Y Diet. Vol. 2. pag. 407. Natte d' Eſpagne. Chama inaequilatera, Matta Hiſpanica nominata, colore livido et magnis ma- culis ex atro purpurafcentibus inſignis. Le refeau qui ſemble etre formè de petits jones ferres les uns contre les autres eſt beaucoup plus fin vers la partie laterale la moins etendue, que de l autre cotè. Elle a des varieres dans fon efpece dont les grandes taches pourprees font entremelèes des chevrons. Conchylien cabinet VII. Band. F Unter 42 Venusmuſcheln. Tab. 41. Fig. 435-437. Unter den Strickdoubletten, Letterſchulpen oder ſpaniſchen gefloch⸗ tenen Matten giebt es viele Verſchiedenheiten und Abaͤnderungen. Eis nige derſelben ſind mit dichte in einander verflochtenen Zigzackſtreifen, Buchſtaben und Charakteren, (als fig. 432.) andere dagegen mit ſehr weit⸗ ſchichtigen Charakteren (wie fig. 433.) bezeichnet. Noch andere haben nicht bloß Charaktere, ſondern auch ſtarke Flecken und Wolken, wie fig. 434. Auch giebt es ſolche, die bloß von dunklen Flecken umwolket werden und aller Charaktere, Buchſtaben und Zigzackſtreifen ermangeln. Zu dieſer letzteren Art gehoͤret nun diejenige, welche hier aus dem Speng⸗ leriſchen Cabinette abgebildet worden, und bey fig. 435. geſehen wird. Sie hat einerley Form, Bauart und Bildung mit den zuvor beſchriebenen Schalen. Nur iſt ſie etwas groͤßer, gewoͤlbter und erhabener. Sie iſt drey Zoll neun Linien breit, und zween Zoll drey Linien hoch oder lang. Die Queerſtreifen ſind an der Vorderſeite viel ſtaͤrker, als bey der mehr verkuͤrzten Hinterſeite, wie ſolches auch Favart d' Herbigny ange⸗ merket. Die ſchwaͤrzlichen naͤchtlichen Wolken ſtehen hauptſaͤchlich auf der Vorderſeite. Der fahle und grauweißliche Grund ſchimmert wie ein Licht hinter den finſtern mitternaͤchtlichen Wolken hervor. Feine laͤng⸗ lichte Linien gehen vom Wirbel herab, und durchſchneiden die Queerſtrei⸗ fen, daher ſie als gekerbet erſcheinen. Auch an den inneren Waͤnden, welche weiß und unter dem Wirbel etwas gelblich ſind, ſiehet man ſolche ſenkrechte zarte Streifen wie Strahlen herabgehen. Es wohnen dieſe Muſcheln bey Amboina und an den Stranden der groͤßeren und kleineren EL Inſuln. In unſern hiefigen Cabinettern find es große Sel⸗ tenheiten. f . Tab. Ar.) Pig, 136.097. Ex Mufeo noftro, Die geſtippelte und punctirte Strickmuſchel. Venus punctata, teſta ovali, transverſim denſe ſtriata, longitudinaliter via manifeſte lineata, in fundo albido maculis nigricantibus fine ullo ordine disperfis punctata et variegata. { Rumpt Amboin. deutſche Ausgabe pag. 128. no. 6. Einige Strickdoubletten find grau mit wenigen ſchwarzen Puncken, die keine Figur vorſtellen, beſetzet. VALENTVNS Verhandl, tab. 15. fig. 19. Een paar graeuwe gefpikkelde Strik- doubletten. . Dieſe Venusmuſcheln. Tab. 41. Fig. 436. 437. 43 Dieſe Varietaͤten der Strickdoubletten laſſen ſich gar leichte durch ihr Farbenkleid von den zuvorbeſchriebenen unterſcheiden, ob ſie gleich in der Form und Bauart mit ihnen uͤbereinkommen. Sie werden von keinen Buchſtaben, Winkelzuͤgen und CTharaktern bezeichnet, wie auch von kei⸗ nen Wolken noch dunklen Flecken umwoͤlket. Nur alleine ſiehet man hin und wieder auf weißlichem Grunde einige zerſtreute groͤßere und kleinere Puncte, welche ohne alle Ordnung wie hinangeſpruͤtzet zu ſeyn ſcheinen. Die Narben der Muskulflecken haben in allen Strickdoubletten einerley Form und Figur. Pig. 436. hat eine duͤnne, faſt glatte, halbdurchſichtige Schale, und die feinſten Queerſtreifen, welche auf der Vorderſeite etwas ſtaͤrker und runzelhafter, aber auf der verengerten Hinterſeite deſto glaͤtter und zarter ſind. Der laͤnglicht eyfoͤrmige Eindruck des Afters iſt braun und weiß gefaͤrbet. Vom glatten Wirbel gehen laͤnglichte kaum ſichtbare Linien wie Strahlen zum aͤuſſeren Rande herab. Der Grund iſt weiß, er wird aber von unzaͤhligen kleineren und groͤßeren, bleicheren und ſchwaͤrzeren Puncten und Flecken fo punctiret, als fen er damit beſaͤet und davon be⸗ ſpruͤtzet worden. Nahe beym aͤuſſeren Rande find dieſe Flecken größer und ſchwaͤrzer, aber nahe beym Wirbel kleiner und blaſſer. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel, welche nur an den inneren Wanden weiß und unter dem Wirbel citronfärbig gelblich iſt, an dem nicobariſchen Seeſtrande. Diejenige Strickmuſchel, welche bey fig. 437. abgebildet worden, hat eine dickere, groͤbere, ſtaͤrkere und ſchwerere Schale, wie auch groͤßere und breitere Queerſtreifen, welche an der Vorderſeite Runzeln bilden. Doch finde ich keine vom Wirbel herablaufenden ſenkrechten und laͤnglichten Li⸗ nien. Hin und wieder ſiehet man auf ihrem grauweiſſen Grunde ſchwarze Flecken und Puncte. Sie heiſſet um deswillen mit Recht die punctirte oder geſtippelte. Das Schloß gleichet dem Schloſſe der andern Strick⸗ muſcheln, mit welchen ſie auch in der Form und Figur voͤllig uͤbereinkoͤmmt. Die inneren Waͤnde find am Rande weiß und in der Mitte gelblich gefär, bet. Auch der Wirbel iſt gelblich. Sie iſt zween Zoll lang und drey Zoll breit. Ich habe ſie von Tranquebar bekommen. Obſ. Wie dieſe Zeichnungen fertig waren, fo erkaufte ich noch von einem hollaͤndiſchen Naturalienhaͤndler, der alle Jahre einmal hieher zu kom⸗ men pfleget, einige Varietaͤten von Strickmuſcheln. Eine davon glei, chet vollig der bey fig. 437. abgebildeten, fie iſt aber ganz duͤnnſcha⸗ licht und hat ſehr feine und zarte Queerſtreifen, aber keine e F 2 inien. > 44 Venusmuſcheln. Tab. 42. Fig. 438. Linien. Die andere iſt noch zarter und duͤnnſchalichter. Ihre Strei⸗ fen ſind ſo fein, daß daher die Schale voͤllig glatt zu ſeyn ſcheinet. Sie hat nicht bloß winkelhafte Zuͤge und Charaktere, ſondern auch al⸗ lerhand Queerbinden oder fafcias, folglich teſtam undatim pictam et faſciatam. Die inneren Wände haben eine citrongelbe Farbenmiſchung. Tab. 42. Fig. 438. RT Ex Mufeo noſtro. Die beſpruͤtzte Strickmuſchel. Venus adſperſa, teſta ovali, antice ſubangulata, transverfim ſtriis latioribus denfe ſtriata, ſubtiliſſime longitudinaliter lineata, maeulis characteribus et nubeculis nigricantibus in fundo aurantiato adſperſa, ano . ovali- obliterato. Dieſe gleichſam beſpruͤtzte Venusmuſchel muß mit jener punctirten und geſtippelten Strickmuſchel, welche bey fig. 436. vorgekommen, nicht verwechſelt noch fuͤr einerley gehalten werden. Jene iſt flach und ſehr duͤnnſchalich, dieſe iſt convexer, gewoͤlbter und dickſchalichter. Jene wird von einer großen Menge der feinſten Queerſtreifen umgeben, auch koͤn⸗ nen ihre ſenkrechten zarten Linien kaum mit einem bloßen unbewafne⸗ ten Auge erkannt werden. Dieſe aber hat ſehr breite, platte, grobe Queerſtreifen, auch find ihre ſenkrechten, vom Wirbel herabgehenden Linien viel ſichtbarer, deutlicher und merklicher, als bey jener. Jene hat eine weiſſe Grundfarbe, dieſe aber eine orangefarbichte. Sie wird von vielen ſchwaͤrzlichen Charaktern, Puncten und kleinen Wolken, die ohne alle Ordnung wie dahingeſpruͤtzet und dahingeworfen zu ſeyn ſchei⸗ nen, bezeichnet. Die Wirbelſpitzen ſind weißlich. Die Vulva iſt ver⸗ tiefet, und das Band wie hineingezogen. Beym After zeiget ſich ein eyfoͤrmiger mit braunroͤthlichen Linien bezeichneter Eindruck. Die inne⸗ ren glatten Waͤnde ſind weiß, und in der Mitte citrongelb. Der aͤuſ⸗ ſere Rand iſt bey dieſer, wie bey allen andern Strickmuſcheln, glatt. Das Schloß hat in der linken Schale drey nahe beyſammenſtehende Zaͤhne. Der mittelſte davon iſt gekerbet und geſpalten. Im Gelenke der rechten Schale ſtehen drey Zaͤhne, davon der erſte ebenfalls geſpaln⸗ ten iſt. Ich habe dieſe ſeltene Muſchel aus Ceylon bekommen. Tab. Venusmuſcheln. Tab. 42. Fig.439.440. 45 Tab. 42. Fig. 439. Ex Mufeo noſtro. Die ſtrahlichte Strickmuſchel. Venus literata, radiata, teſta ovata, antice ſubangulata, transverfim ſtriis latioribus denſe ſtriata, radiis divergentibus albis et fufcentibus | radiata, ano fubovali. In der Form und Bauart gleicher dieſe Muſchel völlig der vorher⸗ gehenden. Sie wird auf ihrer Oberflache von eben fo breiten Queer⸗ ſtreifen umgeben. Aber durchs Farbenkleid und durch die darauf ſtehen⸗ den Zeichnungen, wird ſie ſichtbar von ihr unterſchieden. Vier bis fuͤnf deutliche auseinanderfahrende Strahlen gehen vom Wirbel herab. Man ſiehet auf dieſen Strahlen lauter ſchwaͤrzliche und weiſſe Flecken, welche miteinander abwechſeln. Die weiſſe Grundfarbe wird durch braͤunliche Flecken, und durch allerhand Linien und Charaktere, welche bey einigen deutlicher, bey andern Stuͤcken matter und verbleichter erſcheinen, ganz bunt gemacht. Einige Dueerlinien ſcheinen beym erſten Anblick wie gez kerbet zu ſeyn. Alleine bey einer genaueren Unterſuchung zeiget es ſich, daß dergleichen Kerben nicht wuͤrklich vorhanden ſind, ſondern die Zeich⸗ nung nur den Queerſtreifen ein ſolch Anſehen verſchaffe, als waren fie gekerbet worden. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel an den nicobariſchen Meerufern. 1 Tab. 42. Fig. 440. a Ex Mufeo SpENGLERIANO. Die geographiſche Venus. Venus Geographica, teſta ovali, decuſſatim ſtriata, diaphana, lineis fufcen- 0 tibus retieulatim dispofitis depicta. GuALTIERI Index tab. 86. fig. H. Chama inaequilatera, ſtriis minutiſſimis eircumdata, ſubalbida, lineis luteis ferpentibus et angulos acutos effor- mantibus diverfimode fignata. DavıLa Cat. raif. tom. I. no. 855. pag. 370. Telline ornee dans toute fa robe de traits fins et chevrons fe croifant diverſement, & ſtries trans verſales -tres fines. a ö Es wird dieſe Muſchel in der Spengleriſchen Sammlung die Geo⸗ graphiſche genannt, weil ihre Zeichnung einigermaſſen ſolchen Abtheilun⸗ gen gleichet, dergleichen man auf Landcharten zu finden pfleget. Die Queerſtreifen, welche über ihre en hinuͤber gehen, RL b 3 enk⸗ 46 Venusmuſcheln. Tab. 42. Fig. 440. 441. ſenkrechten Streifen, die vom Wirbel herablaufen, durchereuzet und durch⸗ ſchnitten. Aber ſowohl die Queer- als ſenkrechten Streifen ſind ſo gar zart und fein, daß fie mit bloßen Augen nicht wohl bemerket werden koͤn⸗ nen, ſondern ein bewafnetes Auge erfordern. Der Grund iſt weiß, er wird aber von ſchwarzbraͤunlichen Linien, welche durcheinander laufen und ein Netz bilden, bezeichnet, und am Ende der Vorderſeite, wo die Linien zuſammenſtoſſen, ganz braun gemacht. Der Wirbel lieget weit auſſer der Mitte. Die Schale iſt folglich ſehr ungleichſeitig, und dabey ſo duͤnne, daß an den inneren glatten und weiſſen Waͤnden die aͤuſſere netzfoͤrmige Zeichnung deutlich geſehen werden kann. Jede Schale hat im Schloſſe drey kleine nahe beyſammenſtehende Zahne. Es wohnet dieſe Muſchel im mittellaͤndiſchen Meere. Vermuthlich wird ſie bey den Muͤndungen der Fluͤſſe am erſten anzutreffen ſeyn. f Tab. 42. Fig. 4. Ex muſeo noſtro. Der Schmetterlingsfluͤgel. Ala Papilionis. Venus tefta ovali inaequilatera, ſtriis transverſis latioribus retrorſis, radiis quatuor latis fuſcentibus et flavidis, vulva obliterata, ano lanceolato retuſo. Gall. Aile de Papillon. OLE AR Gottorfiſche Kunſtkammer tab. 29, fig. 2. pag. m. 56. Eine zierliche Muſchel, von auſſen dunkelgelb mit vier Riemen, fo mit licht und ſchwarz⸗ gelb unterſchieden find, und aus dem Puncte der Combinenz bis an den Lim- bum ſich erſtrecken. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 854, pag. 370. Une Telline des Indes peu commune et grande dans fon efpece, blanche nuèe de fauve, recou- verte de fuites de chevrons gris de lin peu prononces à quatre rayons de taches rouge brun, à ſtries transverſales fines et applaties, et à charniere formée de trois dents dans l' une de valves, et de deux dans l'autre, nommèe Aile de Papiſlon. | DARCENVILLE Append. tab. 3. fig. D. La Came Traitee. Elle fe diſtingue par fa grandeur et par fa couleur de pain d' epices interrompue par qua- tre rangs de taches rouge - brun et entrecoupees qui partent du fommet a la cir conference. Toute la robe eſt revetue de lignes transverſales formees par de petits bouts de lignes qui oecafionnent un joli compar- timent, 3 Knorrs Venusmuſcheln. Tab. 42. Fig.44r. AT... Knorrs Vergnügen tom. 2. tab. 18. fig.4. Eine glatte Gienmuſchel. Ihre Schalen ſind ziemlich dicke, und ſchließen dergeſtalt aufeinander, daß keine Luft hindurchgehen kann. Juwendig find fie weiß, und auswendig nehmen fie eine vortrefliche Politur au. FavaRT p’Hersıcny Didt. tom. I. pag. 12. Aile de Papillon. Came. Cha- ma inaequilatera, lata, ſtriis transverfis planis circumferipta, magulis ex fufco rubefcentibus in fundo ex croceo colore flavefcente radiata, angulis innumeris purpurafcentibus obfcure depicta, alae papilionis no- mine donata. Cette belle Came fe trouve dans les mers de !’Inde: elle peut avoir trois pouces de large für un pouce neuf lignes de haut. FavANNE DE MoNTcERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 49. fig. 13- Unter den Mitgliedern ihres Geſchlechtes zeichnet ſich dieſe prächtige Venus muſchel durch ihre anſehnliche Groͤſſe und durch ihre vielen Vor⸗ zuͤge und Schoͤnheiten aufs vortheilhafteſte heraus. Die franzoͤſiſchen Conchyliologen nennen fie den Schmetterlingsfluͤgel, welcher Name gerne beybehalten we den kann. Daß ſie beym Dargenville, Favart d'Herbigny und Knorr eine Chama, und beym Davilas eine Telline heiſſe, erſiehet man aus den oben angeführten Stellen. Sie wird bey ihrer laͤnglicht eyfoͤrmigen Bildung von lauter glatten und breiten Queer⸗ ſtreifen umgeben, welche wie gewoͤhnlich beym Wirbel glaͤtter und fei⸗ ner, und naͤher beym aͤußeren Rande groͤſſer und breiter ſind. Die Grund⸗ farbe iſt gelblich, doch zeigen ſich unter dem Farbenflor unzaͤhlige braͤun⸗ liche und bläulichte Flecken und Linien. Dargenville glaubet in ihrem Farbenkleide die Farbe der Leb⸗ und Pfefferkuchen oder der Honig⸗ und Ge⸗ wuͤrzkuchen zu erblicken. (Elle ſe diſtingue par ſa couleur de pain d'epices). Die vier breiten vom Wirbel herablaufenden Strahlen, welche dieſer Muſchel zur ſchoͤnſten Zierde und Verſchoͤnerung gereichen, werden immer breiter, je naͤher ſie dem aͤußeren Rande kommen. Es wechſeln bey den⸗ ſelben gelbliche und braunroͤthliche Flecken mit einander ab, wie ſolches alles die Zeichnung deutlicher lehren wird. Der dicke aͤußere Rand wird auf weißlichem Grunde von vielen blaͤulichten Flecken dergeſtalt bezeich⸗ net, daß man beym erſten Anblicke glauben ſollte, er ſitze voller Kerben. Die offene laͤnglichte Spalte iſt bey ſo groſſen Stuͤcken, als hier abge⸗ bildet worden, uͤber anderthalb Zoll lang. Beym After ſiehet man einen laͤnglicht eyfoͤrmigen etwas vertieften Eindruck. Das Schloß, welches bey dieſer ungleichſeitigen Muſchel gänzlich auffer der Mitte lieget, hat in jeder Schale drey beyſammenſtehende Zaͤhne, davon in der linken Sch . 7 14 48 Venusmuſcheln. Tab. 42. Fig. 442. 443. le der mittelſte geſpalten, aber in der rechten Schale beydes der Vorder⸗ und Mittelzahn geſpalten iſt. Die inneren glatten Wände haben eine kalkweiſe Farbe. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel an den Ufern der In⸗ ſul Ceylon. Meine groͤſten Stuͤcke ſind zwey Zoll drey Linien lang und drey Zoll acht Linien breit. 0 In der neueſten Ausgabe des Dargenville, welche die Herren de Favanne de Montcervelle beſorgen, ſiehet man eine Muſchel abgebildet, welche mit dieſer einerley Form und Bauart hat Nur zaͤhlet man auf ihrer Oberflaͤche nicht bloß vier ſondern wohl zwanzig Strahlen. Einige glauben in dieſer gegenwaͤrtigen Venusmuſchel Venerem ro- tundatam Linnaei zu erblicken, weil die umſtaͤndlichere Beſchreibung, welche im Muſeo Reginae L. V. gemacht wird, auch ſehr wohl auf dieſe Muſchel zu paſſen ſcheinet. Denn Venus rotundata ſoll nach der eigenen Angabe des 9 05 teftam ovalem haben, und mit der V. lirerata fehr nahe verwandt eyn. Tab. 42. Fig. 442. 443. Ex Mufeo LORENZZ IAN O et noſtro. Die Weberin. Venus Textrix, teſta ovali, glaberrima, venis purpureis angulatis texturae ſimillimis ſeu undatis undique quaſi ſupertexta, ano et vulva lanceolata et obliterata. BEN, Lister Hiftor. Conchyl. tab. 400. fig.239. Tellina major reticulata, GUALTIERI tab. 86. fig. F. Chama inaequilatera lineis luteis ſerpentibus et i angulos acutos efformantibus diverſimode ſignata. Knorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 28. fig. 4. Iſt aus dem Geſchlechte der Gien⸗ muſcheln. Die Zeichnungen ſind oftmals wie der Buchſtabe W, zuweilen aber beſtehen ſie nur aus braunen ausgewiſchten Flecken. i v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 54. Die wellenfoͤrmige Venus? — — Leſtacea — — pag. 67. Venus undulata? | | GRONOvII Zoophyl. faſc. 3. no. 1160, pag.271. Venus tefta latiſſima, ſub- cordata, glabra, vulva lanceolata, margine laevi. Habitat in mari Indico ad Ceylonam. 28 f | Fav. DE Monteerveire Edit. 3. Darg. tab. 49. fig. 1% Weil die Mahlerey und Zeichnung, welche auf der Oberfläche dies ſer Muſchel geſehen wird, einem Netze und Gewebe gleichet, ſo wen e € \ 17 a Venusmuſcheln. Tab. 42. Fig. 442. 443. 49 es deſto eher entſchuldigen und rechtfertigen, daß dieſe Muſchel die We⸗ berin genannt worden. a Einige meiner conchyliologiſchen Freunde in Schweden wollen mich uͤberreden, es fe) Venus rotundata no. 148. im Linneiſchen Syſtem. Da⸗ ran, ſagen fie, muͤſſe man ſich nicht ſtoßen, daß fie rocundata heiſſe, und doch eine laͤnglicht eyfoͤrmige Bildung habe. Denn ſie ſtehe ja nicht unter die Ven. orbiculares, ſondern unter die Veneres ovales, auch werde ihr vom Linne ſelber tefta ovata zugeſchrieben. Sie heiſſe auch nur um des⸗ willen rotundata, weil ſie auf keiner Seite eckigt, ſondern auf beyden Sei⸗ ten abgerundet ſey. Sie habe uͤbrigens diejenigen Eigenſchaften an ſich, welche Linne bey der Ven. rotundata angebe, und die er beſonders im Moſ. Reg. L. V. no. 76. pag. 509. umſtaͤndlich darlege. Sie ſey auf der Vorderſeite nur ein klein wenig breiter wie auf der Hinterſeite. Man finde bey ihr rimam lanceolatam hiantem und einen abgerundeten Lippen⸗ rand, auch rageten die Nymphen nicht hervor, ſondern waren wie einge zogen. Der Anus ſey ovato lanceolatus, und das Schloß gerade fü be⸗ fchaffen, wie es Linne beſchreibe. Allein Linne behauptet von feiner Ven. rotundata, fie fe) antice ſubangulata, fie habe ſtrias transverſas et ra- dios latos duos aut tres albos vel griſeos. Dergleichen aber weiß ich bey dieſer nicht zu finden. Sie iſt nicht ſubangulata, hat auch weder Strahlen noch Queerſtreifen. Daher kann und darf ich es nicht wagen, ſie fuͤr Venerem rotundatam Linn. auszugeben. Daß die Grundfarbe einiger⸗ maſſen der Iſabellfarbe gleiche und ein wenig blaßroͤthlich ausfalle; daß die Zeichnung der Oberfläche aus lauter blaͤulichten Adern und Linien bes ſtehe, und einem netzartigen Gewebe gleiche; daß ſie in ihrer Bauart ge⸗ woͤlbet und in ihrer Bildung laͤnglich eyfoͤrmig ſey, wird die Abbildung deutlicher lehren, als es Worte und Beſchreibungen thun koͤnnen. Die laͤnglichte Vulva wird auf ihren runden Lippen von braunroͤthlichen Adern und Linien bezeichnet. Ein gleiches bemerke ich beym vertieften laͤnglicht⸗ eyfoͤrmigen After. Die inneren glatten Waͤnde ſind kalkweiß. Im Schloſſe ſtehen drey Zaͤhne nahe beyeinander, davon zween geſpalten find. Es wohnet dieſe Muſchel an der malabariſchen Kuͤſte. Die hier vorge ſtellte iſt einen Zoll ſechs Linien lang, und zween Zoll ſieben Linien breit. Fig. 443. gehoͤret zur auserleſenen Conchylienſammlung des Herrn Kaufmann Lorenzens. Sie ſoll einem Mitgliede der gelehrten Geſell⸗ ſchaft, welche von hier vor vielen Jahren nach Arabien gefandt worden, bey den Ufern des rothen Meeres in die Haͤnde gefallen ſeyn. Die vorige Conchyliencabinet VII. Theil. G Muſchel 50 Venus muſcheln. Tab. 42. Fig. 444-446. Muſchel war ſpiegelglatt, dieſe aber wird von den feinſten Queerſtreifen umgeben. Ihre Grundfarbe iſt weiß. Die Zigzackſtreifen, damit ſie von oben bis unten bemahlet und bezeichnet wird, haben eine braunroͤthliche Farbe. Weder bey der Vulva noch beym Ano ſiehet man einen deutlichen Eindruck. Die Schale iſt ungleich duͤnner als die vorhergehende, und faſt durchſichtig. Im Gelenke jeder Schale ſtehen drey Zaͤhne, davon zween geſpalten ſind. Tab. 42. Fig. 444. Ex Muſeo noftro. | Die veraltete eingeſchrumpfte Venus. Venus obfoleta ſeu decrepita, teſta ovali, transverſim inaequaliter ſtriata, (ſtriis intermediis undulatis et rugoſis) longitudinaliter ſubtiliſſime lineata, latere anteriori interno violaceo. Die Bildung dieſer Venusmuſchel, welche ich wegen ihrer ſonderba, ren Runzeln die veraltete und eingeſchrumpfte Venus genannt, iſt ehfoͤr⸗ mig. Ihre Queerſtreifen ſind an der Vorderſeite ſehr ſtark und dicke, an der Hinterſeite ſehr fein und duͤnne, und in der Mitte wellenfoͤrmig run⸗ zelhaft. Der Grund iſt ſchmutzig grauweiß, ohne alle Beymiſchung von Farben; doch ſiehet man an der inneren Vorderſeite ein ſchoͤnes Violet. Einige zarte kaum merkliche Linien gehen vom Wirbel herab. Im Schloß⸗ gelenke ſtehen drey kleine Zaͤhne nahe beyſammen. Die Spalte iſt laͤng⸗ licht, weit und offen. Veym Ano zeiget ſich kein deutlicher Eindruck. Ihre Laͤnge betraͤgt einen Zoll fuͤnf Linien, ihre Breite zween Zoll zwo Li⸗ nien. Sie wohnet im mittellaͤndiſchen Meere. | Tab. 42. Fig. 445. 446. lit. a. b. Ex Mufeo LORENZ IAN O et noſtro. Die monſtroͤſe Venusmuſchel. Venus monſtroſa, teſta ovali, valde inaequivalvi, alba, ſeabra, decuſſatim ſtriata, valvula dextra latiore quam finiftra, intus ex violaceo maculata. 5 a In dem Spengleriſchen Cabinette wird dieſe Muſchel die ſchwim⸗ mende Batterie genannt. Vergeblich wuͤrde es ſeyn nach Abbildungen und Nachrichten von derſelben in den Schriften der Conchyliologen zu forſchen. Denn ſie gehoͤret zur Zahl der neuentdeckten welche ſeit 1915 ö e 7 [4 — m 1 Venusmuſcheln. Tab. 42. Fig. 445. 446. 51 Zeit einigen wenigen Conchylienfreunden bekannt und an den nicobari⸗ ſchen Ufern gefunden worden. Ihre Schalen haben eine weißliche Grund⸗ farbe und eyfoͤrmige Bildung. Auf ihrer Oberflaͤche ſiehet man Queer⸗ ſtreifen, welche ſich an der Vorder⸗ und Hinterſeite ſtaͤrker erheben, und daſelbſt große Runzeln bilden. Dieſe Queerſtreifen werden von feineren ſenkrechten Streifen durchereuzet und durchſchnitten, und dadurch rauh, netzartig und koͤrnicht gemacht. Beyde Schalen ſchließen nicht genau duf⸗ einander, ſondern klaffen ein wenig. Die rechte Schale iſt viel groͤßer als die linke, und pfleget ſowohl nahe beym Schloſſe, als auch an der Vorder⸗ und Hinterſeite mit ganz wunderbaren Auswuͤchſen verſehen zu ſeyn, welche ſich aus der Abbildung bey tig. 445. und 446. deutlicher wer⸗ den erkennen laſſen. Wenn dergleichen Aus wuͤchſe nur bey einem und dem andern Exemplare befindlich waͤren, ſo moͤchte man ſolche fuͤr Miß⸗ ‚ geburten und Auswuͤrflinge dieſer Gattung halten, welche etwa bey ihrer erſten Entſtehung verungluͤcket, oder durch eine uͤble Lage zwiſchen Felſen⸗ ritzen und Corallen im ordentlichen Wachsthum gehindert, oder ſonſt durch Schalenverletzungen und Krankheiten mit ſolchen Leibesgebrechen behaftet worden. Allein da alle Doubletten, welche ſich von dieſer ſon⸗ derbaren Gattung ſowohl in meiner eigenen, als auch in der Spengleri— ſchen und Lorenziſchen Sammlung befinden, eine eben ſo ungleiche Schale haben, und mit gleichen Auswuͤchſen verſehen find, fo muß ich glauben, aß es unter den Muſcheln dieſer Gattung, an ihrem Wohnorte und bey ihren Nahrungsmittelu eben ſo natuͤrlich ſey Auswuͤchſe zu haben, als es bey dem Einwohner mancher gebuͤrgigten Gegenden gewoͤhnlich iſt Kroͤpfe zu haben. Im violet gefaͤrbten Schloßgelenke ſtehen in der linken Schale drey Zaͤhne, und in der rechten zween Zaͤhne. An den inneren Waͤnden zeigen ſich ſtarke tiefe Narben und Muskulflecken. Die Wirbelſpitzen kehren ſich ein wenig zur Hinterſeite hinuͤber. Bey der Vulva und dem Ano iſt kein deutlicher Eindruck vorhanden. Meine Doublette von dieſer Gattung, welche ich fig. 445. abbilden laſſen, iſt innerlich weiß, aber dies jenige, ſo ich aus dem Cabinette des Herrn Kaufmann Lorenzens ent⸗ lehnet und bey fig. 446. lit. a. und b. nach ihrer inneren Seite zeichnen laſſen, hat innerlich ſtarke violette Flecken, welche auch aͤuſſerlich hindurchſchim⸗ mern. Daß dieſe Gattung von Muſcheln vorzuͤglich rar und ſelten ſey, wird ein jeder ohne meine Erinnerung vermuthen koͤnnen. Pig. 447 ſo noch auf dieſer Kupfertafel uͤbrig iſt, wird bey ihren Verwandten, bey fig. 457 und 458 mitbeſchrieben werden. G 2 Tab. 52 Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 448. 449. | Tab. 43. Fig. 448. 449. Ex mufeo noſtro. Das Waffeleiſen. Venus fimbriata Linnaei, teſta ovali, craſſa, alba gibba, transverfim quafi coſtata, lengitudinaliter ſtriata, contignationibus prominulis ficuti in krete, margine ferrato, cavitate tinctura citrina colorata, Belg. Waafelyzer. Lipdoublet. Gall. La Tricotée, la Lime ou la Corbeille. Angl. Cancellated or chequered Venus. Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 105 6. fig. 1? RUufH Amboin. tab. 43. fig. F. Favus, oder der Bienenſtock „auch das Waffel. eiſen. Dieſe Muſchel iſt dickſchalicht, weiß, und dergeſtalt mit Ringen und Queerribben, welche ſcharfe Raͤnde haben, beſetzet, daß lauter viereckigte Faͤcher dazwiſchen liegen, dergleichen man an den Eiſen, darinnen Waffeln gebacken werden, fiebet. Prrivzx Aquat. Amboin, tab. 18. fig. 8. Honeycomb Cockle. Waafelyzer. DarcenviLLe Conchyl. tab. 2 1. fig. G. La Tricotèe ou la Corbeille d' une couleur toute blanche. Ses ſtries ondees et coupees für les deux fens forment un ouvrage reticule, extr&mement curieux. GUALTIERI tab. 75. lit. C. Concha pectiniformis aequilatera, ſtriis cancella- tis elegantiſſime diſtincta, ſtriae vero a cardine ad oram ut plurimum crafliores ſunt, illae vero quae dorſum circumdant minutiſſimae et acutae in decuſſatione quaſi imbricatae exaſperantur et undatim diriguntur; in margine interno tenuiſſime et argutiſſime eſt denticulata. Tota eſt lactea. KLEIN meth. oſtrac. 5. 385. no. 2. pag. 15 1. Chamelaea circinata, five con- centrice ſulcata. Favus teſta craſſa, alba, quadraticis cellulis per cir- culos exaſperata, in latere brevi ſinum profundum formans. e eſt convexae quodammodo parabolicae. DAviLA Catal. raif. tom. I. no. 776. pag. 339. Une belle Came des Indes, blanche, à ſtries longitudinales et trans verſales, celles ei un peu ondees et formant avec les autres un rezeau granuleux vers la tere et les cotes, a bords épais tailles en bifeau et tres finement dentelés, à charniere formee de deux dents dans chaque valve et grande dans fon efpece, nommee la Tricotee ou la Corbeille. GERSAINT Catal. raif. 1736. pag. 10 1. no. 166. La Tricotee ou la Lime Cette eſpece n’eft pas commune. 85 Lxsskks teſtaceoth. F. 8 1. lit, k. pag. 436. Eine eiſenkuchenfoͤrmige Muſchel. IN. Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 448. 449. s3 Lınnzı Syſt. Nat. Edit. 10. no. 109. pag. 687. — — — — Edit. 12. no. 133. pag. 1133. — — Muf. Reg. L. V. no. 63. pag. 502. Venus fimbriata, teſta ovali, alba, gibba, ſubrotunda, transverfim fulcata, ſulcis acutis nee non ſul- eis longitudinalibus, ut teſta reticulata fere evadat. Inſuper ſtriae lon- gitudinales plures inter ſingulos ſuleos, unde magis reticulata. Margo introrfum denticulatus aequalis. Intus alba. Nates reflexae. Rima lanceolata hians. Nymphae intractae longitudinales. Anus impreſſus ovato-acutus. Cardinis dentes primores duo, at marginales utrinque unus, quorum alter ad apicem ani, alter ad apicem rimae. Habitat in Oceano Indiae Orientalis. FavaRT n’Hersıcny Dict. tom. I. pag. 337. Corbeille orientale, ou Cor- beille Came Coeur. Chama cordiformis lata, maxime convexa, pul- chro nitore candicans, et in apicibus valvarum colore rofeo leviter de- picta: ſtriis undofis reticulatis et canaliculis profundis cancellatim ftria- ta, et in ambitu denfe ferrata. La ſurface interieure eft unie, nude de blanc et de couleur eitron. Les bords de fa circonference font garni d' une infinitè de denticules regulieres qui s' entre joignent admi- rablement dans la reunion des battans. Cette Came faite en coeur a le poids du marbre: elle fe trouve dans les mers de l' Inde orientale. — — — — it. tom. 3. pag. 241. Rayon de Miel. Chama inaequi- latera valde convexa, ſtriis cancellatis magnis maculis radiata et inſig- nis Favus appellata. b v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 56. Die Waffelmuſchel. — — Teftacea — — pag. 69. Venus fimbriata: tefta ovata, transver- ſim elongata, craſſa. Valvae cingulis transverfis elevatis, craflis, ſur- ſum imbricatis einctae, quae ſulcis intermediis longitudinaliter ſtriatis decuſſantur; rima lanceolata hians: areola ovato lanceolata, veſtigiata, circumferipta; margo undique introrſum denticulatus; dens primarius ſimplex cum foſſa ad utrumque latus, lateralis obtuſus, poſticus remo- tior; color lutefcens. Habitat in Oceano Indiae Orientalis. Long. 2 poll. 5 lin. lat. 3 poll. 1 lin. ö FAvANNE DE MONT CERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 53. Fig. E. Linne wuͤrde wohl ſchwerlich Venerem fimbriatam in ſeinem Natur⸗ ſyſtem bey der tefta ovali, ſo er ihr beyleget, unter die Ven. ſubeordatas mit hingeſtellet haben, wenn nicht daſelbſt eine nahe Verwandtin derſelben, von deren Seite er ſie nicht trennen Pa nemlich Venus retieulata, Die 3 wuͤrk⸗ 54 Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 448. 449. wuͤrklich teftam ſubcordatam hat, befindlich wäre. Dennoch aber habe ich es fuͤr rathſamer gehalten, ihr lieber einen Platz in dieſer lezten Familie und Unterabtheilung, welche die Veneres ovales in ſich begreifet, anzuweiſen. Daß ſie bey den Hollaͤndern wegen ihrer vielen viereckigten Faͤcher den Namen des Waffeleiſens fuͤhre und den Wachs⸗ und Honigzellen vergli⸗ chen werde, und daß ſie bey den franzoͤſiſchen Conchyliologen die geſtrickte oder die geflochtene heiſſe, haben wir aus den oben angefuͤhrten Stellen der Conchyliologiſchen Schriftſteller vernommen. Viele Queerſtreifen und Ringe, die ich wegen ihrer Groͤſſe lieber Queerribben oder Queer guͤr⸗ tel nennen möchte, legen ſich uͤber die Oberflache hinüber. Sie nehmen eine wellenfoͤrmige Richtung. Vom Wirbel gehen viele ſenkrechte Ribben und unzaͤhligere feinere Streifen herab. Da wo die ſenkrechten Ribben die Queerribben durchſchneiden und durchcreuzen, ſiehet man erhobene Puncte wie in einem Netze und Gitterwerke. Die Grundfarbe iſt bey den mehreſten glaͤnzend weiß. Die Schalen ſind ſehr dicke und ſchwer. Die laͤnglichte Spalte iſt weit und offen. Die gekruͤmmten Wirbelſpitzen keh⸗ ren ſich zur Hinterſeite hinüber. Beym After ſiehet man einen vertief⸗ ten ovalen Eindruck. Die Lippen der Vulvae und des Afters haben bey einigen eine blaßroͤthliche Farbenmiſchung. Der aͤußere dicke und breite Rand ſitzet voll der feinften Kerben und regelmaͤßigſten Zaͤhne, welche von beyden Schalen aufs genaueſte in einander paſſen, ſchließen und eingreifen. Der Rand beym Gelenke und Schloſſe, wie auch die Tiefe der inneren Hoͤhlung, pfleget gemeiniglich citrongelb gefaͤrbet zu ſeyn. Das Schloß gleicher dem gewoͤhnlichen Schloſſe der Herzmuſcheln. Denn es hat nicht bloß zween Mittelzaͤhne, ſondern auch unter der Vulva und dem Ano einen Seitenzahn. Es wohnet dieſe Muſchel in den oſtindiſchen Meeren. Sie iſt nicht gemein, ſondern ſelten. Auf der achten Vignette habe ich ein vorzuͤglich großes und praͤch⸗ tiges Exemplar der Ven. fimbriatae, welches mir durch die freundſchaftliche 2 E r Liebe des Herrn Kunſtverwalter Spenglers aus der hieſigen koͤnigl. Naturalienkammer geliehen worden, abbilden laſſen. Nur wenig Con⸗ chylienſammlungen werden groͤßere und vollſtaͤndigere Doubletten von die⸗ ſer Gattung aufweiſen koͤnnen. Die auf der Vignette vorgeſtellte iſt zween Zoll eilf Linien lang, und drey Zoll ſieben Linien breit. Daß ſie bey ſol⸗ cher ausnehmenden Groͤße eine deſto dickere Schale, deſto ſtaͤrkere Queer⸗ ribben, eine deſto erhabnere Woͤlbung, und alle zuvor angeführte Merk⸗ male und Eigenſchaften deſto ſichtbarer haben muͤſſe, wird ein jeder von ſelbſt glauben und vermuthen koͤnnen. 115 = — Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 450-454. 55 Tab. Fi Ge as e 7454. Die weitlippichte Venusmuſchel. (9 Venus Mero, teſta ovali, depreſſa, albida, laevi, transverſim ſtriata, lineis et characteribus violaceis angulatis et triangularibus undatim irregulariter picta, rima excifa, ano lanceolato, margine erenulato. Gall. Le Zigzag. Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 378. fig. 32 1. Tellina latior faſeiata et undata, quadam pictura conſpicua. Ind. orient. In den Beyſchriften wird noch inſonderheit die Kuͤſte bey Madras, als der Wohnort dieſer Muſchel angege⸗ ben, und jene Stelle aus Petivers Gazophylaceo angefuͤhret, welche ich ſogleich herſetzen werde. Periver Gazophyl. tab. 13. 588 Tellina Madrafpatana fafciata et undata. Darcenv, Append. tab. 3. fig. B. Came. La fingularite de fon comparti- ment ne fe peut aſſez admirer. C’eft une melange de lignes violettes aſſez larges formant des zig-zac, des triangles et autres figures fur un fond blanc traverfe par de petites lignes tournantes: le deſſous eſt du m£eme ordre; mais moins fort de couleur que le deſſus, chofe aſſez ordinaire dans toutes les coquilles. DavILA Catal. raif. tom. I. no. 778. pag. 340. Came du Brefil de forme applatie, a zigzags plus nombreux diverfement entrelaces de couleur violette ſur un fond blanc jaunatre, a ftries plattes circulaires, a bords tres-finement denteles et à une grande tache violette au dedans de chaque valve, efpece nommee de Zigzag. Knorrs Vergnügen tom. VI. tab. 7. fig. 2.4.5. nn Syft. Nat. Edit. 10. no. 107. pag. 687. — — — Edit 12. no. 13 1. pag. 1133. — — Muſ. Reg. L. V. no. EZ. pag. 502. Venus Mero£, teſta ſubro- tunda, feu ovata, trans verſim ſtriata. Color albus pictus ramis ſeu venis leucophaeis. Nates remotae parvae. Rima oblonga longitudi- naliter hians. Nymphae tumidae eminentes tam ſupra quam infra ri- mam hiantes. Anus obſoletus oblongus. Sutura hiat, rima oblonga pone anum. Cardinis dentes primores 2 laterales divaricati. Affinis plurimum donaci ſeriptae. Habitat in Oceano auſtraliori. f FAVART 6) In einer Martiniſchen Handfehrift wird fie die weiſſe en mit violetten irregulaͤren Figuren bezeichnete Gienmuſchel genannt. 56 Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 450-454. Favakr D' HuRnTeNV Did. tom. 3. pag. 487. Zigzag. Chama depreſſa ſtriis planis et trans verſis ſtriata, in ambitu interiore leviter denticulata, lineis et angulis violaceis in longum et diverfimode catenatis in fundo fubal- bido vel ſubflavo eleganter exornata, intus colore violaceo et albido nebulata. Cette Came fe trouve dans les mers de ' Amerique meri- dionale ſur tout dans celle du Breſil. v. BoRN Index Muſ. Caeſ. pag. 54. Die weitlippige Venusmuſchel. — — Teſtacea — — pag. 67. Venus Mero, tefta ovata, transverfim elongata: valvae ſuleis parallelis remotis transverſim exaratae; area profunde et late ſinuata, rima hiante; areola longitudinalis lanceolata, canaliculata; apices breves acute incurvi; margo erenatus; color alu lineis craffioribus angulatis purpurafcentibus. GRONOvII Zoophyl. fafc,3. no. 1161, pag. 671. Venus teſta lata, comprefla, transverfe ſubrugoſa, laevi: ano ovato excavato: vulva lanceolata, margine crenulato. Habitat in mari Indico. FAvanne DE MonTcerv. Edit. 3. Darg. tab. 47. fig. A.2 Came. Vom Petiver wird dieſe cel nach ihrem Wohnorte Tellina Madrafpatana, von einigen franzöfifchen Conchyliologen Chama Zigzag, vom Linne Venus Meroe, vom Prof. Muͤller im vollſtaͤndigen Lin⸗ neiſchen Naturſyſtem, wegen der vielen violetblauen Charaktere, die aderichte Venus, und vom Herrn Hofrath von Born, vermuthlich wegen ihrer weiten und tiefen Spalte, deren Lippen ſehr weit aus ein⸗ ander ſtehen, die weitlippige Venus genannt. Bey ihrer Schoͤnheit haͤtte ſie doch auch wohl einen beſſern Namen verdienet. Linne beſchreibet ganz richtig ihre Bildung als eyfoͤrmig, und ſtellet fie dennoch unter die Veneres fubcordatas. Ich glaube dagegen den Bey⸗ fall meiner Leſer zu erhalten, wenn ich ſie lieber der lezten Familie, wel⸗ che die Ven. teſta ovali in ſich enthält, zugeeignet. Ihre Schalen find ſehr flach, wie zuſammengepreſſet, und nur wenig erhoben oder gewoͤlbet. Sie werden von breiten glatten Queerſtreifen umgeben. Die Grundfar⸗ 2 3 be iſt weiß, und wird von violetblauen, winkelhaften, unregelmaͤßigen Zig⸗ zackſtreifen, Bändern, Adern und Charaktern aufs zierlichſte bemahlet und bezeichnet. Die Spalte iſt ſehr weit, tief und offen. Die Seiten⸗ lippen derſelben ſtehen daher weit auseinander. Das Band oder Liga⸗ ment iſt wie hineingezogen. Beym After zeiget ſich ein lanzenfoͤrmiger, laͤnglichter, vertiefter Eindruck. Der aͤuſſere Rand ſitzet voller Kerben und Heinen Zähne, und ſtehet an der Vorder⸗ und Hinterſette ein klein wenig Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 450-454. 57 wenig von einander. Im Schloſſe ſiehet man drey Mittelzaͤhne, und un⸗ ter der Vulva und dem Ano noch einen kleinen Seitenzahn. Die Wirbel⸗ ſpitzen kehren ſich gegen einander, und reiben ſich an einander ab. Die inneren glatten Waͤnde ſind weiß, und in der Mitte violetblau gefaͤrbet, wie es die Abbildung der inneren Seite bey fig. 45 1. lehren wird. Es wohnet dieſe Muſchel an der malabarifchen Kuͤſte. Nach dem Zeugniſſe des Davila und Favarts d' Herbigny wird fie auch an der bra⸗ ſilianiſchen Kuͤſte gefunden. Einzelne Schalen kann man leichte zu hun⸗ derten und tauſenden haben, aber gute Doubletten, mit völlig unver⸗ ſehrtem Farbenkleide, find nicht fo gemein. Wenn Dargenville be⸗ hauptet, die Unterſchale habe zwar einerley Zeichnung, aber kein ſolch friſches Farbenkleid als die Oberſchale, und noch hinzuſetzet, dergleichen ſey etwas gewoͤhnliches bey allen Muſcheln, ſo iſt beydes falſch und un⸗ richtig. Bey friſchen Stuͤcken dieſer Art, iſt gemeiniglich gar kein Un⸗ terſchied zu ſpuͤren, da pfleget die Unterſchale eben ſo gut gezeichnet und ſo ſchoͤn gefaͤrbet zu ſeyn, als die Oberſchale. Die hier vorgeſtellte iſt einen Zoll ſechs Linien lang und zween Zoll breit. Mit der donace ſeripta, oder der xulaneiſchen Lettermuſchel hat fie viele Gleichfoͤrmig⸗ keit. Beyde folten daher in einerley Geſchlechte nahe beyſammen ſtehen. Fig. 452 unterſcheidet ſich von der vorhergehenden nur alleine durch eine veraͤnderte Zeichnung, und durch ihr Farbenkleid, da ſie uͤbrigens in der Bildung, Form und Bauart vollig mit ihr uͤbereinkoͤmmt. Sie hat ein braungelbliches Farbenkleid, iſt auch merklich groͤßer und viel ſeltener als die vorige. Sie iſt bey den Stranden der Inſel Ceylon gefunden worden. Fig. 453. gleichet völlig der zuvor beſchriebenen, nur iſt fie einfaͤrbig weißlich. Nahe beym Wirbel zeigen ſich einige milchblaue Queerbin⸗ den. Die inneren Waͤnde ſind weiß und haben einen eben ſo großen violetblauen Flecken, wie fig. 45 1. 452. Sie wohnet bey Tranquebar. ig. 454 hat ein völlig einfärbiges, violettes, glänzendes, achat⸗ F artiges Farbenkleid. Der aͤuſſere Rand iſt weiß. Die inneren Waͤnde ſind violet. Sie iſt mir von Tranquebar geſandt worden. Conchyliencabinet VII. Theil. H Tab. 98 Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 455.456. Tab. 43. Fig. 455. 456. Ex Mufeo noſtro. Die creuzweiſe geſtreiſte Venus, deren Streifen ſich durchereuzen. Venus decuflata, teſta ovali, antice fubangulata, decuffätim ſtriata, cinerea, dar, radiis obfeurioribus, labiis vulvae violaceis. Lister Hiſtor. Animal. Angl. tab. 4. fig. 20. pag. 171. Concha quafi rhom- boides in cardine tribus exiguis denticulis donata. Extra rugis afpera- tur et creberrimis minutiſſimisque ſtriis transverſis. Intus ad alteram cardinis partem colore violaceo inſignitur. Ad oſtium fluminis Tees frequentes reperiuntur. 5 GuALTIERI Index tab. 85. fig. L. Chama inaequilatera, minutiſſime ſtriata, nonnullis lineis ſeu rugis ſuper impoſitis raro et gradatim circumdata, ſubflava, punctis cyaneis et fuſeis aliquando denſiſſime 1 et fignata. — — — it tab. 85. fig. C. E. I. LIN NI Syft. Nat. Edit. 10. no. 126. pag 690. — — — — Ecit. 12. no. 149. pag. 14 36. — — Muſ. Reg. L. V. no. 77. pag. 509. Venus decuſſata, teſta ovata, antice latior, vix angulata, ſtriata ſtriis longitudinalibus et faepe trans- verfalibus confertis. Color extus pallide cinereus, radiis aut ramentis fufeis: intus albus in multis autem tinctura crocea. Rima ut in prae- cedente, Anus minimus non retufus ulla macula impreſſa. Cardo ut in Ven. rotundata, Habitat in Oceano Indico. PENNANT Brit. Zool. Cl, F. tab. 57. fig. 53. 54. Da Costa British Conchology tab. 14. fig. 4. pag. 202. Reticulated - Pürr. Cuneus reticulatus longitudinaliter et transverſim vel deeuſſatim ſtria- tus, ſubrufus, intus ex parte violaceus. Toute la coquille eſt reticu- lee ou à ftries longitudinales et transverſales trés ferrees. La bordure de la charniere fur le Cote allonge eſt d'une fort belle couleur violette. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 56. Die Blaulippe. 7 — — Teftacea — — pag. 68. Venus deflorata, teſta ovata, transver- fim elongata, ventricofa; valvae umbonatae longitudinaliter ſtriatae, ftriis undulatis denſis; area convexa; areola obfolete veſtigiata, ellipti- ca. Dens cujusvis teſtae primarius ſimplex, apice eraſſo bifido, ſero- biculo interjecto, lateralis unus, marginalis elongatus. Color teftae albus aut grifeus, maculis da fufeis, limbi ad cardinem violaceus. Der Herr Hofrath von Born meynet in dieſer Muſchel, die er in feinem groͤßern Conchyl. Werke, welches Teſtacea Muſ. Caeſ. ech 9 1 de 0 1 1 Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 455. 456. | 59 abbilden laſſen, Ven. defloratam Linnaei anzutreffen Alsdann aber muͤßte die ganze Vorderſeite vornemlich innerlich violetblau gefarbet ſeyn, die Vulva müßte ſchwarze Lippen haben, und vom Wirbel müßten ſenkrechte runzelvolle Streifen bis zum aͤuſſeren Rande herabgehen. Dieſe gegen waͤrtige, von der wir hier reden, ermangelt aber aller dieſer Kennzeichen, und hat alleine limbum violaceum ſub vulva. Die wahre Ven. defloratam Linnaei habe ich erſt vor wenig Mona⸗ then durch meinen gelehrten Freund, den Herrn Rhezius, Profeſſor der Naturgeſchichte zu Lund, bey einem Beſuche, damit er mich hier be⸗ ehrte, genauer kennen gelernet. Es iſt nemlich keine andere als diejenige wohlbekannte Muſchel, welche ich im Eten Bande dieſes ſyſt. Conchylien⸗ werkes tab. 9. fig. 79 — 82. abbilden laſſen. Ich war fo unvorſichtig, fig den Tellinen beyzugeſellen, und ihr den Namen zu laſſen, welchen ſie in den conchyliologiſchen Werken des Herrn Hofraths von Born fuͤhret. Sie heißt daher Tellina Anomala, die unaͤchte Tellmuſchel. Soviel habe ich damals ſchon bemerket und erinnert, daß ich bey ihr die eigentlichen Eigenſchaften einer Telline vermiſſe, und daß ich es vom Herrn Hofrath von Born vermuthe, er werde fie um deßwillen Tellinam anomalam ge> nannt haben, weil es keine wahre Telline ſey. Nun aber erfahre ich es ein wenig zu ſpaͤte, daß man jene Muſchel Ven. defloratam Lin. nennen muͤſſe. Sie iſt ja auch longitudinaliter rugoſa, ſie hat nymphas atras, es iſt ihr latus anticum praeſertim interne violaceum. Bey fo deutlichen Gat⸗ tungskennzeichen hätte ich in ihr laͤngſtens Ven. defloratam Linnaei erken⸗ nen ſollen. Sie lag nun aber ſchon ungluͤcklicher Weiſe unter den Telli⸗ nen, und ward, wenn von Venusmuſcheln die Rede und Frage war, gar nicht mehr angeſehen. Nach dieſem offenherzigen Geſtaͤndniſſe meines Fehlers und Irthums werden ſich meine Leſer deſto williger finden laſſen, denſelben zu verzeihen, ihn guͤtigſt zu uͤberſehen, und in meinem Conchy⸗ lienwerke zu verbeſſern. 8 Die hier vorgeſtellte iſt Venus decuſſata Linnaei. Sie iſt ziemlich bauchicht, gewoͤlbet und erhoben, und hat dabey eine eyfoͤrmige Bildung. Die vielen dichte beyſammenſtehenden Streifen, welche vom Wirbel zum aͤuſſerſten Rande herabgehen, werden von vielen Queerſtreifen, vornem⸗ lich auf der etwas verlaͤngerten Vorderſeite und verengerten Hinterſeite durchcreuzet, und dadurch ganz rauh, netzartig und koͤrnicht gemacht. Das aͤuſſere Farbenkleid dieſer Muſcheln iſt nach der Verſchiedenheit ihrer Lagerſtaͤtte und gehabten e ſehr verſchieden. Einige ſchei⸗ 2 nen 60 Venusmuſcheln. Tab. 43. Fig. 457. 458. nen bey ihrem aſchgrauen Grunde von ſchwaͤrzlichen Puncten, Linien und Flecken, welche Linne den Feil⸗ und Eiſenſpaͤnen (ramentis) vergleichet, wie beſtreuet zu ſeyn. Vom Wirbel gehen einige dunklere und ſchwaͤrz⸗ lichere Strahlen zum aͤuſſeren Rande herab. Bey andern, die eine etwas 1 hellere Grundfarbe haben, find dieſe Strahlen ſehr breit, als bey fig. 456. Noch andere, die ich inſonderheit aus Portugall vom Strande bey St. Hubes erhalten, ermangeln aller Strahlen. Der innere Rand unter der N Vulva iſt bey den meiften dieſer Gattung violet. Das Schloß hat in jeder Schale drey Zaͤhne, davon der mittelſte geſpalten iſt. Die inneren glat⸗ ten weiſſen Wände haben gemeiniglich eine etwas gelbliche Farbenmiſchung. Es wohnet dieſe Muſchel in größter Menge an den Stranden des mittels laͤndiſchen Meeres. Meine groͤßten Doubletten ſind einen Zoll neun Li⸗ nien lang und zween Zoll acht Linien breit. N Tab. 43. Fig. 457. 458. Ex Mufeo noſtro. Die eßbare Venus. Venus edulis teſta ovali transverſim ſubtiliſſime ſtriata, ano cordiformi, cavitate interna ex croceo tincta. Von dieſer Gattung Muſcheln werden in Wien zur Winterszeit un⸗ zaͤhlige verzehret. Sie kommen aus dem adriatiſchen Meere, und vor⸗ nemlich von den Ufern bey Trieſte und Fiume. Es ſind vermuthlich eben diejenigen, von welchen es Bonanni in ſeiner Recreat. mentis p. 107. no. 66 - 68. und im Mufeo Kircheriano no. 65 — 67. pag. 445. ſchreibet: His conchis littus Neapolitanum abundat. Sie geben, wenn ſie gekocht werden, den Bruͤhen und Saucen, welche man uͤber Fiſche, gebratene und gekochte Capaunen und uͤber anderes Fleiſch und Fluͤgelwerk herzu⸗ ſchůtten pfleget, den angenehmſten Geſchmack, und den wahren haut gout. Sie haben auf der Oberflaͤche ihrer eyfoͤrmigen duͤnnen Schale dielmals die artigſte blaͤulichte Farbenmiſchung und zierlichſte Zeichnung. Der After iſt herzförmig. Das Gelenke gleichet völlig dem Schloſſe bey der Ven. decuſſata. Die inneren glatten Wände haben gemeiniglich eine cit⸗ trongelbe Farbe. ER Man hat von dieſer Muſchelart fehr viele Varietaͤten. Einige der | merkwuͤrdigſten ſehen wir bey lit. a. b. c. wie auch bey fig.447. auf der gaſten Kupfertafel. Sie werden von feinen Queerſtreifen umgeben. Faſt bey einer jeden ſiehet man eine verſchiedene Zeichnung und Farbenmiſchung, | | welche Venusmuſcheln. Tab. 69. Lit. A. B. C. D. 61 welche ſich beſſer aus Abbildungen ſehen, als durch Worte kennbar machen laͤſſet. Einige meiner ſchwediſchen conchyliologiſchen Freunde wollen mich uͤberreden, daß unter dieſer Muſchel Venus virginea Linnaei verbor⸗ gen liege. Ich zweifle aber noch gar ſehr daran. Tab. 69. Lit. A. B. C. D. 5 Ex mufeo noftro. Die bleyſchwere Venusmuſchel aus der Suͤdſee. Venus plumbea Oceani Auſtralis ad littus Guineae novae nuper inventa, teſta fubcordata, valde crafla, convexa, ponderoſa, einerea, inaequilatera antice gibbofiore, parum effufa, ſubangulata, poftice anguſtata et rotundata in ſu- perficie imprimis penes marginem ambitus et in umbonum apieibus concentri- ce ſeu areuatim rugofa, parte intermedia ad fplendorem usque glaberrima; vulva diſtincta profunde intruſa, excifa, ovato lanceolata et marginata, labiis incumbentibus; ſutura ſeu rima pone nates hiante; natibus approximatis et recurvatis feu verſus poſteriorem teſtae regionem convergentibus; ano ovato, retuſo, exciſo, eireumſeripto; margine ſuberenulato, cicatricibus ſeu veſti- giis muſeulorum in interna cavitate diſtinctiſſimis; cardine dentibus duo- bus folidis cum adjectis ſerobiculis ſeu foveolis. Die bleyſchwere Venusmuſchel, welche beym Strande von Neugui⸗ nea gefunden worden, iſt vermuthlich die nemliche, welche der Herr Ba⸗ ron von Zorn meinet, wenn er im erſten Bande der Schriften, der Dan⸗ ziger Naturforſchenden Geſellſchaft, bey Beſchreibung einiger Suͤdſeei⸗ ſchen Conchylien no. 155 pag. 281. von einer Gienmuſchel redet, die man anfaͤnglich beym erſten Anblick für eine Verſteinerung halten ſolte. Als lein ſie ſey wuͤrklich von Natur alſo beſchaffen. Die aͤußere Schale habe Cirkellinien und Streifen. Die Herren de Favanne de Montcer-⸗ velle, Vater und Sohn, dieſe Herausgeber der neueſten ungemein ver⸗ beſſerten Ausgabe der Dargenvilliſchen Conchyliologie, haben mir damit ein ſehr angenehmes Geſchenk gemacht. Sie hatten es bey der Ueber⸗ ſchickung vergeſſen, mir das eigentliche Vaterland dieſer neuen hoͤchſtſelte⸗ nen Muſchelgattung zu melden. Da ich mich nun ſorgfaͤltig und neugie⸗ rig darnach erkundigte, ſo bekam ich folgende, mich ſehr belehrende und vergnuͤgende Antwort. Vous defirez ſavoir la patrie de la Conque tres pefante que nous avons eu Phonneur de vous envoyer. Jusqu' à prefent nous la eroyons ſi rare à Paris, que nous ne connoiſſons que les trois que nous avons eu, dont vous avez maintenant une: elles nous ont et& donnees 53 pour ! 62 Venusmuſcheln. Tab. 69. Lit. A. B. C. D. pour avoir ete ramaſſè es fur les cotès de la nouvelle Guinèe provenantes du vo- Fage du Capitain Cook. Von der vorzuͤglichen Dicke und Schwere ihrer Scha⸗ len, von der Staͤrke ihrer erhobenen und glaͤnzenden Muſkulflecken, (derglei⸗ chen man bey keiner Venus muſchel deutlicher antreffen wird) von der wun⸗ derbaren Beſchaffenheit ihres Schloſſes, von den feinen Kerben ihres Randes und Umriſſes, von den zarten Runzeln ihres Wirbels, von der winkelhaften Einbeugung ihrer Vorderſeite, von den tiefen Eindruͤcken, die bey der Vulva und dem Ano gefehen werden, und von andern Merk⸗ wuͤrdigkeiten derſelben, habe ich fo umſtaͤndlich in der vorſtehenden la⸗ 4 teiniſchen Beſchreibung geredet, daß ich hier völlig davon ſchweigen kann. Auf der Supplementstafel, die ich dieſem Bande angehaͤnget, habe ich dieſe neue Muſchelgattung von verſchiedenen Seiten vorſtellen laſſen, um ſie auch hiedurch deſto kennbarer zu machen. Sie gehoͤret ſonſt zur zwoten Familie der Venusmuſcheln, welche Veneres ſubcordatas in ſich faſſet. Sie iſt zween Zoll lang und eben ſo breit. SS en] Das Ä | | N 9 Achtes Geſchlecht der zwoſchalichten Conchylien. Genus octavum teſtaceorum bivalvium ſeu concharum. Klapmuſcheln. SPONDYLI Das XXXU Capitel. | Anmerkungen zum ie der Klapmuſcheln. Par den Klapmuſcheln finde ich in den Martiniſchen conchyliologiſchen N Handſchriften folgende nicht recht vollſtaͤndige Erklaͤrung, es waͤren Conchae aculeatae cardine perfecto valvulis conniventibus. Sie werden von manchen Conchyliologen irrig den Auſtern beygeſellet, von welchen ſie ſich doch ſehr ſichtbarlich und hinlaͤnglich durch ihr Schloß und 1 1 64 Anmerkungen zum Geſchlechte der Klapmuſcheln manche andere Unterſcheidungsſſerkmahle unterſcheiden. Linne giebt uns hierüber in einer Anmerkung, die er dieſem Geſchlechte beygefuͤget, fol⸗ gende Auskunft. Spondyli tota ſua ſtructura teſtae ad oſtreas aceedunt, ſed dentibus cardinis differunt et ſpinis valvularum chamas referunt. Die Au⸗ ſtern haben kein Charnier, Gelenke und eigentliche Zaͤhne, aber bey dem Gelenke der Klapmuſcheln ſiehet man zween etwas gekruͤmmte Zaͤhne, welche genau in eine Vertiefung der Gegenſchale eingreifen. In der mit⸗ telſten dreyeckigten Hoͤhlung ſitzet ein ſchwarzes knorpelichtes lederartiges Band, welches beyde Schalen genau zuſammenhaͤlt. Daß aus dieſem 5258 Knorpel und Steine ein ſehr beliebter Stein zu Ringen verfertiget werde, 1 leſe ich im aten Bande der Mannichfaltigkeiten pag. 356. Adanſons treffende Beſchreibung des Schloſſes der Klapmuſcheln will ich der Aufmerkſamkeit meiner Leſer beſonders empfohlen haben. Sie ſtehet in ſeiner Hiſt. naturelle du Senegal pag. 203. La Charniere dans le battant inferieur confifte en deux gros boutons arrondis entre lesquels eſt place le ligament: a cotè de chaque bouton on voit un trou de meme gran- deur. Le battant fuperieur a un pareil nombre de trous et de boutons qui ſont dispofes de maniere que les deux trous voifins de la charniere recoi- vent les deux boutons correfpondans du battant inferieur, pendant que les deux trous de celui-ci emboëtent les boutons plus eloignés du premier. Nur darinnen kommen ſie mit den Auſtern überein. Sie haben, wie Adanfon ebenfalls anmerket, nur einen Muskulflecken in jeder Schale — une grande tache ronde qui deſigne le lieu du muſele. Dieſer Muskulfle⸗ il cken ſtehet nahe bey der linken Seite in der Unterſchale, hingegen bey vie⸗ len Auſtern ſtehet er naͤher an der rechten Seite. Die eine Schale iſt ge⸗ meiniglich viel flacher als die andere. Folglich haben fie teftas inaequival- ves. Mit der Unterſchale 10 die Spondyli in der ganzen Zeit ihres thie⸗ riſchen Lebens an Felſen, Corallengewaͤchſen und Steinen unbeweglich veſte, ohne je ihren Standort zu veraͤndern. Die Spur und Stelle ihrer Schalen, wo ſie veſte geſeſſen, laͤſſet ſich bey einiger Aufmerkſamkeit ſehr leichte entdecken. So wie manche Thiere nur alleine den Oberkiefer ihres Hauptes und Kopfes, aber nicht den Unterkiefer bewegen koͤnnen: eben alſo koͤnnen denn auch die Spondyli nur alleine ihre Hb aber nim⸗ mer die Unterſchale bewegen. Die ſchnabelfoͤrmige Ausdehnung und Verlangerung der Klapmu⸗ ſcheln, welche beym Schloſſe der Unterſchalen geſehen wird, und bey einigen wie glatt, abgeſchabet oder abgerieben zu ſeyn ſcheinet, faͤlt ſogleich ee Anmerkungen zum Geſchlechte der Klapmuſcheln. 65 aufmerkſamen als etwas ſonderbares und merkwuͤrdiges in die Augen. Einige dieſer Schnaͤbel nehmen eine gerade, andere eine krumme Richtung; einige haben auf beyden Seiten, wie Kammmuſcheln, Ohren, andere aber ermangeln derſelben; einige Schnaͤbel ſind klein, ſtumpf und kurz, andere aber groß, lang und breit; bey einigen bemerket man eine ver⸗ ſchloſſene und verwachſene, bey andern eine offene, mit dem ſchwarzen Li⸗ gamente erfüllte Rinne und Spalte; einige dieſer Schnabel wenden und kehren ſich zur rechten, andere aber zur linken Seite hinuͤber. Dieſe letz⸗ tern werden linke Klapmuſcheln genannt. In dem Bande, welcher von linksgewundenen Schnecken und Muſcheln handeln ſoll, werde ich davon ausfuͤhrlicher reden. Soviel merke ich nur vorlaͤufig an, daß ich ein gan⸗ zes volles Kupferblat mit linken Klapmuſcheln zeichnen laſſen und zum kuͤnftigen Gebrauch zuruͤckgeleget. a Unter den Zacken, Stacheln und Dornen, welche die Schalen der mehreſten Klapmuſcheln wie Palliſaden umzaͤunen und beſetzen, herſchet die groͤſſeſte Verſchiedenheit. Einige derſelben find fo fein und ſpitzig wie Dornen und Nadelſpitzen, andere ſind ſo breit wie Blaͤtter und Schuppen, noch andere ſind rinnenartig, knotig, und ſchaufelfoͤrmig. Einige ſind unterwaͤrts, andere oberwaͤrts geſpalten und hohl, wieder andere ver⸗ ſchloſſen und gefuͤllt. In welcher Abſicht und zu welchen Zweck und Nu⸗ Ben mögen fie wohl dem Bewohner von unſeren guͤtigen und weiſen Schoͤpfer geſchenket werden ſeyn — Als Waffen kann er ſie doch wohl bey ſeiner veſtſitzenden und beym Felſen angeketteten und angefeſſelten Scha⸗ le nicht füglich gebrauchen — Vermuhtlich ſollen fie feinen ſchalichten Wohnhauſe zu einigen Gehege dienen, um die zahlreichen Colonien der Lepadum, Seetulpen und anderer Körper abzuhalten, ſich auf einen fo unebenen, dornichten und ſtachelvollen Boden nicht veſtzuſetzen und nie⸗ derzulaſſen. Wiewohl, wer hat des Herrn Sinn erkannt, und wer kann die Urſachen, Zwecke und Abſichten feiner Veranſtaltungen errathen? Wenn wir gleich viel reden und ſagen, ſpricht Syrach 43, 29. fo koͤnnen wirs doch nicht errathen noch erreichen. | Der Bewohner in den Spondylis ſoll die größte Aehnlichkeit mit den Auſtern haben. Auch Linne bekennet es Animal Tethys wie bey den Auſtern. Ihr Fleiſch ſoll eben ſo eßbar, ja oft noch wohlſchmeckender ſeyn, als das Fleiſch der beſten Auſtern. Davon verſichert uns Favart d' Herbigny wenn er tom. 3. pag. 330 in feinen brauchbaren Conchylio⸗ logiſchen Dietionaire folgende Worte mit einflieſſen laͤſſet: La chair du Conchyliencabinet VII. Theil. Ss Spon- 6 Anmerkungen zum Geſchlechte der Klapmuſcheln. Spondile eſt femblable & celle des autres huitres; elle eſt environnèe de mem branes frangees. Rumph bezeuget freylich von einigen orientaliſchen Spondylis, ihr Fleiſch werde nicht gegeſſen, weil der Genuß deſſelben Schwindel, Beaͤngſtigung, Ueblichkeit und Erbrechen verurſache. Der⸗ gleichen kann von ſolchen Spondylis, die aus einem ungeſunden Meeres⸗ grunde, woſelbſt fie die elendeſte Lagerſtaͤtte und ſchlechteſten Nahrungs⸗ mittel gehabt „aufgefiſchet worden — und von ſolchen, die man zur un⸗ rechten Jahreszeit, etwa wenn ſie traͤchtig geweſen — oder mit einem ſchon halbverdorbenen Magen genoſſen, vollkommen richtig ſeyn. Aber Unbillig⸗ keit und Ungerechtigkeit waͤre es, wenn man daruͤber alle Spondylos in den uͤbelſten Ruf bringen, und ihren Genuß, den andere hoͤchſt ſchmackhaft befunden, als aͤuſſerſt ſchädlicht N giftig und ungeſund ausſchreyen wollte. Geſchlechtstafel der Klapmuſcheln und Lazarusklappen. Tab. 44. Fig. 459. Die gezackte Klapmuſchel. Spondylus Gaederopus Linnaei. gte Sun lit, a. und b. Der rechte wahre Efetöhuf oder Eſelsfuß. Gaederopus. lit. c. Der flache gefleckte Spondylus. Spondylus, valde compreflus variegatus. Fig. 460. Eine ſtachlichte Lazarusklappe aus dem rothen Meere. Spondylus aculeatus ex mari rubro. Fig. 2er 462. Ein paar Lazarusklappen aus dem Chineſiſchen Meere. Spondylus gaederopus ex mari Chinae impe- rium alluente. ya 3 ze f R 2 Tab. 45. Fig. 463. Die ſaffrangelbe gezackte Klapmuſchel. Spondylus 1 croceus. Fig. 464. Die bunte Lazarusklappe. Spondylus variegatus. Fig. 465. Die weiſſe Lazarusklappe mit hellrothem Wirbel und ſehr langen Zacken. Spondylus gaederopus tefta alba, umbone roſeo. Fig. 466. 467. Die weſtindiſche Lazarusklappe. Spondylus gaederopus Indiae occidentalis. Fig. 468. Der Elephantenrüßel. Probofcis Elephanti. 125 Fig. 469.470. Ein paar kleine nicobariſche Klapmuſcheln. Spondyli Ni- cobarici. Ne \ Tab. Geſchlechtstafel der Klapmuſcheln und Lazarusklappen. 67 Tab. 46. Fig. 471. Der Fönigliche Spondylus. Spondylus regius. Fig. 472. 473. Die blaͤtterichte Lazarusklappe. Das Peterſilienblat. Spondylus foliaceus. Folium Petroſilinum. Tab. 47. Fig. 474. 475. Die mit breiten ſpadenfoͤrmigen Schuppen beſetzte Lazarusklappe. Spondylus ſpatagoides. Fig. 476. Die dornichte Klapmuſchel. Spondylus muricatus. Fig. 477. 478. Die herzogliche Klapmuſchel. Spondylus ducalis. Fig. 479 — 482. Die Faltenklappe. Spondylus plicatus. Aus der e dieſes Bandes Tab. 69. Fig. E. F. Die Klapmuſchel der Mahler. Spondylus pictorum. 5 Die mißreſten dieſes Geſchlechtes gehören zu den conchyliologiſchen Selten⸗ heiten, davon auch in den beſten und reichſten Conchylienſammlungen eben kein gar großer Vorrath vorhanden zu ſeyn pfleget. Lazarusklappen der mittellaͤndi⸗ ſchen See und von den weſtindiſchen Stranden kann man noch ziemlich leichte erhalten, allein wer auch gerne einige von jenen Gattungen beſitzen will, die im rothen Meere wohnen, und in den oſtindiſchen Gewaͤſſern und an den chineſiſchen Stranden gefunden werden, der wird ungleich mehrere Schwierigkeiten zu uͤber⸗ winden und größere Koſten zu übernehmen haben. Zur Zahl der vorzuͤglich ſelte— nen unter den vorhin angefuͤhrten gehoͤret: Tab. 44. Fig. 460. Eine ſtachlichte Lazarusklappe aus dem rothen Meere; Fig. 46 1. 462. Ein paar Lazarus. klappen aus dem chineſiſchen Meere; Tab. 45. Fig. 463. Die ſaffrangelbe gezackte Klapmuſchel; Fig. 465. Die weiſſe Lazarusklappe mit hellrothen Wirbel und ſehr langen Zacken; Fig. 468. Der Elephantenruͤßel; Tab. 46. Fig. 47 1. Der koͤnigliche Spondylus; Fig. 472. 473. Die blätterichte Las zarusklappe; Tab. 47. Fig. 474. 475. Die mit breiten ſpadenfoͤrmigen Schuppen beſetzte Lazarusklappe; Fig. 477. 478. Der herzogliche Spon⸗ uns; Tab. 69. fig. E. F. Die Sllopmihel Der Mahler. Dargenville redet noch von einem Spondylo tab. 19. lit. E, der bey ihm le Pont, die Bruͤcke heißt. Aus dieſer Lazarusklappe wird von ihm etwas auſſer⸗ ordentliches gemacht, und ſie un morceau unique genannt. Es iſt aber nur eine bekannte und gewoͤhnliche Lazarusklappe, deren Hauptvorzug darinnen beſtehet, daß ſie auf ſolchen Steinen und Auſtern veſte gewachſen iſt, dazwiſchen man wie unter einer Bruͤcke hindurchſehen kann. In dem Spengleriſchen Cabinette habe ich eben dergleichen angetroffen, allein da es keine neue Gattung von Klapmu⸗ ſcheln war, ſo konnte und mochte ich ſie nicht mit abzeichnen laſſen. 32 | Tab. en 68 Klapmuſcheln. Tab. 44. Fig. 459. Tab. 44. Fig. 459. Ex Mufeo noftro. Die gezackte Klapmuſchel. Spondylus Gaederopus Linnaei, teſta inaequivalvi muricata et ſpinoſa, ai vularum altera convexiore, gibba, alba, quafi roſtrata, feu talo prolongato nee altera planiore rubra, margine plicato, cardine valido ginglymo inſtructo. Belg. G en a Klap. Angl. Torney Oifter. Gall. Claquet de Lazare. Cliquette de lepreux ou de Ladre. Palettes de Jepreux. Huitre a pointes d'ourſins. Huitre epineuſe. Huitre Spondyle à talon. RONDELET. Teſt. pag. 41. AL DROVANDVs Teſt. pag. 492. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 206. fig. 40. Spondylus fere ruber muricatus. In den Anmerkungen, welche der neueſten Ausgabe des Liſteriſchen Werkes als ein Anhang vom Herrn Huddesfort, dem Herausgeber, beygefuͤget worden, leſe ich noch folgendes. Concha corallina aſpera Aldrovandi. This is the leſſer or under Shell of this Sort of Spondyle, the upper Shell having a Break and from that Break tho the Hinge a Slope cut very remarkable as though done by Art not Nature. — Das will ſoviel ſagen — dieß iſt die kleine oder die untere Schale dieſer Gattung der Klap⸗ muſcheln. Die obere Schale hat eine Spitze oder Schnabel, auf welchen bis zum Gelenke eine eingeſchnittene Kerbe ſtehet, die ſehr merkwuͤrdig ift, und fo ausſiehet, als wenn fie durch die Kunſt oder von Natur gemacht wor⸗ den waͤre. In den Beyſchriften, die ich aus einem Liſteriſchen Exemplare, welches im Mufeo Britannico befindlich iſt, abſchriftlich beſitze, wird noch Jamaica, nebſt den eee als das Vaterland dieſer zackigten Klap⸗ muſcheln genannt. KLEIN meth. oſtrac. $. 356. Sp. 3. no. 1. pag. 136. Figuram exhibet tab. 9. fig. 37. Spondylus muricatus ruber Lifteri, BONANNI Recreat. Cl. 2. no. 21. pag. 100. — — Muſ. Kirch. Cl. 2. no. 21. pag. 441. Gaideropoda valvas unitas f et apertas oſtendens ſunt ambae intus ut lapis Parius candidae, foris pars inferior concolor eſt ſaxis e quibus formatur in ſuperiori vero bronchi et tubercula fine ullo ordine dispofita teguntur quafi laneo operimento pingui et untuofo rufo colore. Rumru Amboin. tab, 47. fig. E. Oftreum echinatum. In Schynvoets An⸗ e ſteht folgendes: Dieſe Art fuͤhret bey uns den Namen einer Laza⸗ rus⸗ Klapmuſcheln. Tab.44. Fig. 459. 69 rusklappe, weil die Schalen am Schloffe mit krummen Gelenken fo in einan⸗ der ſchliefen und nicht auseinander fallen, daß man damit wie mit einer Bett⸗ llersklappe, die man hin und her ſchlaͤget, klappen kann. . PRETIVER Aquat. Amboin, tab. 20. fig. G. Oſtreum echinatum, De Lazarus Klap. SLOoANE Natural Hiftory of Jamaica, pag. 255. no. 2. GERSAINT Catal. raif. 1736. pag. 74. Huitre heriſſèe ou epineuſe. II eſt difficile de trouver entieres et avec leurs pointes. - GuaALTıerı Index tab. 99. fig. F. r ſtriatus muricatus, ruber, mar- gine interno dentato. Lessers Teftaceoth. $. 106. lit. c. Der Bettlersmantel oder Eſelshuf. DaRCEN VILLE Conchyl. tab. 20. fig. B. Groupe de quatre Huitres epineuſes. it. Append. tab. 3. fig. A. SEBE theſ. tom. 3. tab. 89. fig. 7. Leproſi crepitaculum fature rubra foliatura. DavILA Catal. raif. tom. I. no. 682. pag. 308. Une tres grande huitre epi- neuſe de la Méditerranée, a valve ſuperieure pourpre et! inferieure blanche, & ſtries longitudinales tres ferrdes et heriſſèes d’epines les unes plus "grandes, s’elargiffant vers le haut, les autres plus petites et rondes, et a valve inferieure chargèe de quelques feuilles qui naiſſent f entre les epines. Regenfuß Conchyl. Werk. tom. I. tab. 4. fig. 48. tom. II. tab. 8. fig. 10. AbANsoN Hiſt. naturelle du Senegal tab. 14. fig. 6. Le Gouron. Toute fa furface exterieure eſt heriffee de pointes applaties en forme de cretes aſſez longues, plus larges a l extremitè qu’a leur origine et un peu in- elinèes fur le devant. Hırı Hiſt. of Animal. Pl. 9. GINANNI Opere Poſtume tom. 2. tab. 17. fig. 125. Knorrs Vergnuͤgen tom. I. tab. 7. fig. 1. Die Steinauſter. Lazarusklappe. Der ruf. Delic. Nat. I. tab. B. IV. fig. I. nz: Syſt. Nat. Edit. 10. no. 127. pag. 690. — — — — cit. 12. no. 151. pag. 1136. — — Muſ. Reg. L. V. no. 78. pag. 5 10. Spondylus Gaederopus, teſta ſubaurita ſpinoſa, longitudinaliter rugofa, rugarum dorſo exeunte in ſpinas varias adfcendentes acutas aut planas: valvula altera magis gibba. Margo intus plicatus eft. Baſis utrinque dilatata in auriculam more oſtrearum; ſuperiore valvula gibba, ad cardinem truncata. Color u Re albus, 70 Klapmuſcheln. Tab. 44. Fig. 459. albus, einereus, ruber ſeu fulvus, fie diverſiſſimus in diverfis, ſaepe ſtriatus albo et fuſco, varietate infinita ludens. Cavitas intus obcor- data, ſub cardine fornicata, magis tamen in ſuperiore. Cardo denti- bus duobus recurvatis et cavitatibus tribus cum dentibus alternantibus media vacua pro tendine. Natium altera longior hine plana ac ſi arte ſecta abſeiſſa et abraſa fuiſſet. Habitat in mari mediterraneo ardte ad- haerens fcopulis. i FAvart D' HRB TONY Didt. tom. 1. pag.217. Cliquette ou Claquette des Ladres ou des lepreux, parce que leur ecailles qui font reunies par une charniere exacte s’ouvrent aifement fans la quitter et retombent en fai- ſant un bruit tres net, qui reffemble àᷣ celui des efp&ces de caftagnettes dont les lepreux font obliges de fe fervir en Hollande pour annoncer leur paſſage. N * Murray Teſtaceolog. pag. 42. tab. 2. fig. 14. Spondylus Gaederopus. Den- tes cardinis duo incurvi cum foramine intermedio. Foſſulae tres, una intermedia, ceterae ad dentium latera collocataez; nates quaſi cultro inaequaliter abſciſſae. . 5 v. BoRN Index Muſ. Caeſ. pag. 63. Die gezackte Klapmuſchel. N — — Teftacea — — pag. 77. Spondylus Gaederopus. Teſta inaequi- valvis, eraſſa, longitudinaliter rugoſa, obfita ſpinis variis adſcendenti- bus, acutis, elongatis, aut membranis planis, expanſis, laceris; baſis prope apices utrinque aurita; valvae inaequales, altera gibba, altera planiore; apex planioris brevis, acutus, convexae incurvatus, ſubtus planus ac fi arte abſeiſſus fuiſſet; eardinis dentes duo recurvati, crafli, adjecto utrinque fcorbiculo alternatim dentem excipiente, cum foveo- la intermedia pro tendine. Color purpureus luteus aut albus maculis purpureis. Gronxovıı Zoophyl. fafc,3. no. 1162. pag. 272. Spondylus tefta fubaurita ſpinoſa. Habitat in mari Indico, Americano et Mediterraneo plerum- que rupibus affixus. ö FAvannE DE Monrcerv. Edit. 3. Darg. tab. 44. fig. E. r Der Spondylus welchen ich bey fig. 459 abbilden laſſen, fuͤhret bey den Conchyliologen gar ſehr verſchiedene Namen. Einige nennen ihn die za⸗ ckigte oder ſtachlichte Steinauſter, Oſtreum echinatum, weil er ſich an Steine und Felſen des Meeres veſte anzuhaͤngen und wie anzuleimen pflee get, voller Stacheln und Dornen ſitzet und ihnen zum Auftergefchlechte zu gehoͤren ſcheinet — wie denn auch der Bewohner eben ſo eßbar ahl wohl⸗ Klapmuſcheln. Tab. 44. Fig. 459. | “a wohlſchmeckend, als die beſte Auſter ſeyn ſoll. Andere nennen ihn den Eſelsfuß oder Eſelshuf, weil fie auf dem Nücken der größeren und tier _ feren Schale die groͤſte Aenlichkeit mit einen Eſelshuf zu erblicken glauben. Bey den meiſten heiſſet er die Lazarusklappe, welches Wort Leſſer ſehr unrichtig in einen Lazarus und Bettlersmantel verwandelt und umgeſchaf—⸗ fen. Die Lazarusbruͤder oder Bettler bedienen ſich an manchen Orten gewiſſer Klappen, damit ſie bey den Hausthuͤren klappern, um die Leute auf ihr Daſeyn und Gegenwart aufmerkſamer zu machen. Ja Favart d' Herbigny weiß ung zu erzählen, daß die Ausſaͤtzigen in Holland ver⸗ pflichtet waͤren zu klappern, damit man ſie ſchon von Ferne hoͤren und ihnen, (um nicht angeſteckt zu werden, und nicht den ekelhafteſten Anblick zu ha⸗ ben) ausweichen koͤnne. Weil nun bey dieſer Muſchelgattung beyde Scha⸗ len ſo veſte zuſammenhaͤngen, daß man damit laute klappen kann, ſo hat man ihr den ſonderbaren Namen gegeben und ſie die Lazarusklappe ge⸗ nannt. Die Schalen derſelben ſind in der Farbe und Bauart ſehr ungleich. Die eine ift blutroth und purpurfarbig, die andere iſt weiß (). Die eine iſt vertieft und beym Schloſſe wie geſchnaͤbelt, die andere iſt ungleich fla— cher und hat keinen Schnabel. Mit der tieferen und groͤßeren Schale ſitzet und klebet dieſe Muſchel an den Steinen und Felſen fo veſte, daß ſie nur mit Muͤhe und Gewalt loßgeriſſen werden kann. Sie hat auf ih⸗ ren Ruͤcken nicht alleine ſpitzige Stacheln, ſondern auch viele blaͤtterich⸗ te, ſehr erhobene Queerrunzeln. Der beym Wirbel und dem Schloſſe be⸗ findliche ſehr verlängerte Schnabel ſcheinet oberwaͤrts wie abgeſchabet, abgeſaͤget und abgerieben zu ſeyn. Er wendet ſich zur rechten Seite hin⸗ uͤber, und hat in der Mitte keine eingeſchnittene Rinne noch Spalte. Die kleinere Schale iſt flacher und viel weniger vertieft und gewoͤlbet. Sie ſitzet, wie ein Igel, voller kleinen und groſſen Spitzen, Zacken und Dornen, welche ſich groͤſtentheils zum aͤußeren Rande hinwenden und unterwaͤrts ausgehoͤhlt und rinnenartig find. Der Wirbel dieſer Scha⸗ le iſt klein. Auf beyden Seiten ſtehen Ohren, wie bey den Kammmuſcheln. Die inneren Wände find weiß und haben, wie die Auſtern, in jeder Scha- le nur einen einigen ſtarken Muſkulflecken. Der aͤußere Rand ſitzet vol⸗ ler Kerben und hat in der flacheren Schale eine purpurroͤthliche Einfaß ſung beym ganzen Umriſſe. In jeder Schale ſiehet man im Gelenke zween ſtarke ) Celui de deſſons, ſchreibet Favart d Herbigny, eſt presque toujours d' une eouleur differente. La valve inferieure préſente quelquefois une belle conleur orangée lorsque la ſuperieure eſt de conleur pourpre ſur- tout dans ſes pointes et igs falllies, 72 Klapmuſcheln. Tab. 44. Fig. 459. ſtarke Zaͤhne und drey Hoͤhlen oder Gruͤbchen. In der mittelſten drey⸗ eckigten Grube ſitzet der zaͤhe leder und hornartige Knorpel, oder das ſchwarze ſteinharte Ligament. a Man findet dieſe Klapmuſcheln haufenweiſe an felſichten Gruͤnden des mittelländiſchen Meeres und der guineiſchen Kuͤſte. Der Herr Prof. Herman behauptet im ſechzehenten Theile des Naturforſchers pag. Fo. ſeq. daß zwiſchen den ſtachlichten Lazarusklappen, die von Malta und anderen Kuͤſten des mittellaͤndiſchen Meeres herkaͤmen, und jenen, Bere die bey den weſtindiſchen Stranden gefunden wuͤrden, ein wefentliher und ſichtbarer Unterſchied anzutreffen ſey. Denn bey allen mittelländis ſchen ſey die ſchnabelfoͤrmige Verlangerung der unteren Schale hinter dem Schloſſe voͤllig ganz, verſchloſſen und ohne Furche. Bey den america⸗ niſchen aber finde man in der Mitte dieſer ſchnabelfoͤrmigen Verlaͤnge⸗ rung eine Rinne, darinnen ſich der ſchwarze Knorpel zu verlaͤngern ſchei⸗ ne. Da wir aber hieſelbſt manche Spondylos des mittellaͤndiſchen Meeres vorzeigen koͤnnen, bey welchen ein Einſchnitt und Rinne zu ſehen iſt, und dagegen auch manche Spondylos der guineiſchen Kuͤſte und der weſtindi⸗ ſchen Meere beſitzen, bey welchen er ſich nicht befindet, ſo kann wohl die⸗ fer rinnenartige Einſchnitt und Spalte nicht weiter zu einem ficheren Unz - terſcheidungszeichen, daran man die weſtindiſchen von den mittellaͤndi⸗ ſchen ſogleich unterſcheiden koͤnne, angenommen werden. Neunte Vianette lit a. b. Ex Mufeo SPENGLERIANO. Der rechte Eſelshuf oder Eſelsfuß. ; Gaederopus. Gall. Pied d’Ane. Bonannı Recreat. Cl. 2. fig. 20. pag. 100. — — Muf. Kirch. Cl. 2. fig. 20. pag. 44 I. Spondylus five Oſtrea. Gai- deropode dicitur haec concha quaſi aſini pes, cum ab ea repraefente- tur. Tarentini eam dicunt Scataponzolo. E fcopulis nafeitur nee nifi ferreis ſarculis et labore avelli poteſt. In medio cardine vinculum ner- veum praedurum inſeritur. Teſta admodum inaequalis eſt et ſinuoſa inferior valde fcabra et veluti ſaxeis ſquamis tecta ſuperiorem eavo ſu- perat. Superior vero bronchis eanaliculatis et ſpiſſis armatur. — — it. Recreat. Cl. 2. fig. 22. pag. 100. — — Mufeum K. Cl. 2. fig. 22. pag. 441. Alia eodem nomine donata fed coloribus diverſa — diſtinguitur etiam a caeteris per roſtrum e cardine productum pedunculo ſimile quo fructus arbori connectuntur. | GuAL- Klapmuſcheln. Vig. 9. lit a. b. c. 73 Gusrrterı Index tab. 10 1. fig. A. Spondylus complanatus aculeis ſatis longis et canaliculatis inſigniter muricatus, umbone ſatis producto et ſubalbido. KLEIN meth. oſtrac. 5. 327. no. 3. pag. 126. Gaideropoda, ſeu pes aſini a ſimilitudine it. no. 5. DaRCENVILLE Conchyl. tab. 20. fig. E. Spondylus ou le Pied d' Ane par fa reſſemblance qu'elle a avec la corne du pied de cet Animal; le fond de! Huitre eft blanc avec de longues pointes couleur de roſe. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 654. pag. 302. Huitre des Indes, a prolon- \ gation du fommet de la valve inferieure blanche et s’etendant fort au loin, efpece nommee par Dargenville le Pied d’Ane. Favarr D' Hersıcny Dict. tom. 3. pag. 331 Dargenville a fait repreſenter une efpece d’huitre qu’il nomme fpecialement Spondylus ou le Pied d’Ane. FAVANNE DE MonTcERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 44. fig. Al. AZ. Unter den Spondylis wird vornemlich dieſe Muſchel der Eſelshuf oder Eſelsfuß genannt, welcher Name ſonſt beym Linne und bey einigen andern Conchyliologen ein faſt allgemeiner Name aller gezackten Lazarus⸗ klappen geworden. Es lehret der Augenſchein, daß diejenige Klapmuſchel, von der wir hier reden, allerdings die groͤßte Aehnlichkeit mit einem Eſels⸗ fuße habe. Die Halfte der Schale bis zur Spitze des Wirbels und Schna⸗ bels iſt weiß, und ſitzet voller Queerrunzeln und Falten. Die andere Haͤlfte bis zum aͤuſſeren Rande iſt auf dem Ruͤcken ihrer erhobenen laͤnglichten Strei⸗ fen mit lauter dornichten, unterwaͤrts ausgehoͤhlten oder ausgekaͤhlten Sta⸗ cheln beſetzet, die roͤthlich gefarbet ſind. Die inneren weiſſen Wande haben beym aͤuſſeren Rande Kerben und Falten. Der verlaͤngerte Schnabel beym Gelenke hat in der Mitte einen Einſchnitt. Beym Schloſſe ſiehet man die gewoͤhnlichen Zaͤhne dieſes Geſchlechtes. Es wohnet dieſe gewiß nicht gemeine Muſchel in den oſtindiſchen Meeren. 8 Neunte Vignette lit. e. Ex Mufeo SPENGLERIANO. Der flache gefleckte Spondylus. Spondylus maculatus, tefta ſuborbiculata, aurita, longitudinaliter ftriata, in dorfo ſtriarum ſpinoſa, in fundo ſubalbido ex fuſeo maculata et conſperſa. f Beyde Schalen dieſes Heinen faſt runden Spondyli find im Grunde weiß, Dünne, flach und durchſichtig. Die Oberſchale wird durch viele Conchyliencabinet VII. Theil. K | braun⸗ 74 Klapmuſcheln. Tab. 44. Fig. 460. N braunroͤthliche Flecken ganz bunt gemacht. Die Unterſchale hat eine blaß: gelbliche Schattirung. Vom Wirbel gehen ſenkrechte Streifen, die auf ihrem Ruͤcken mit Dornen beſetzet ſind, zum aͤuſſeren Rande herab. Auf beyden Seiten des Wirbels ſiehet man ſolche Ohren, wie bey den Kamm⸗ muſcheln. Auf der Unterſchale hat der Schnabel des Wirbels in der Mitte eine rinnenartige Spalte. Die inneren Waͤnde ſind weiß, und haben beym gekerbten Rande eine blaßgelbliche Einfaſſung. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel in den oſtindiſchen Meeren. ü Tab. 44. Fig. 460. Ex Muſeo noſtro. Eine ſtachlichte Lazarusklappe aus dem rothen Meere. Spondylus aculeatus ex mari rubro. i ForskızLs Defer. Animal, pag. XXXI. no. 29. Spondylus Gaderopus, yadsgcmod« frequens Sues, eſculentus crudus. 1 N REcENruss tom. 2. tab. 12. fig. 31. Die gelehrte Geſellſchaft, welche unſer hoͤchſtſeliger König von Daͤn⸗ nemark nach Arabien reiſen laſſen, hat viele dieſer ſtachlichten vortreflichen Lazarusklappen bey den Steinen und Felſen des rothen Meeres veſtſitzend angetroffen, und einige davon hieher geſandt. Sie unterſcheiden ſich merk⸗ lich in ihrer Bildung, Farbe, Schwere und Bauart von der vorigen aus dem mittellaͤndiſchen Meere herſtammenden Gattung. Ihre Oberſchale iſt nicht flach, ſondern ebenfalls ziemlich gewoͤlbet und erhoben. Die Grundfarbe beyder Schalen gleichet der Bluͤte eines Pfirſichbaumes. Vom Wirbel laufen viele weiſſe wulſtige Strahlen, oder groͤßere und kleinere Ribben bis zum aͤuſſeren Rande herab. Die vielen großen Stacheln, welche auf dieſen Wulſten ſitzen, ſind zum Theil ſehr breit, und gleichen in etwas den Hohlziegeln. Da dieſe Stacheln eine weiſſe Farbe haben, und die wulſtigen Strahlen und Ribben, darauf ſie gleichſam wie hervorgewachſen, ebenfalls weiß ſind, ſo verurſachet dieſes alles bey dem pfirfichblätfarbichten Grunde eine deſto beſſere Wuͤrkung, und erhoͤhet un⸗ gemein die Schoͤnheit dieſer Muſchel. Der Fortgang, welcher beym Schloſſe geſehen wird, und einem abgeſchabten Schnabel gleichet, hat in der Mitte keine Spalte noch Rinne. Doch bey andern Spondylis des ro⸗ then Meeres, die von eben dieſer Gattung ſind, findet man beym Schna⸗ bel dergleichen Rinne und Spalte. Der Meinung ſolcher Conchylien⸗ freunde, welche jene Spondylos, welche einen Einſchnitt oder nn im | Schna⸗ Klapmuſcheln. Tab. 44. Fig. 461. 462. 75 Schnabel haben, fuͤr weibliche, andere aber, die deſſelben ermangeln, für männliche angefehen wiſſen wollen, kann ich unmöglich meinen Beyfall gez ben. Im Gelenke ftehen die gemöhnlichen Zähne dieſes Geſchlechtes, nemlich in jeder Schale zween ſtarke Zaͤhne und drey Gruͤbchen. Der aͤuſſere Rand ſitzet voller Falten und Kerben, die eine purpurrothe Einfaſſung haben. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Sie iſt vier Zoll lang und drey Zoll ſechs Linien breit. Alle Conchylien des rothen Meeres pflegen ziemlich ; vn zu ſeyn, und inſonderheit iſt es auch dieſe ſtachlichte Lazarusklappe. Tab. 44. Fig. 461. 462. Ex Muſeo noftro. Lazarusklappen aus dem chineſiſchen Meere. Spondylus Gaederopus ex mari Chinae imperium alluente. Gall. Huitre epineuſe. Rupert Amboin. tab. 48. fig. 1. Die blutrothe Lazarusklappe. fig. 2. Die weißlich graue Lazarusklappe. Beyde Stuͤcke ſind ausnehmend ſelten. GvALTIERL der tab. 101. fig. B. Spondylus oblongus rugoſus aculeis lon- gis craflis et validis muricatus, umbone magis — et veluti pedi- culo donato ex fubalbido einereus. Krk meth. oſtrac. $.327. no. a. pag. 126. Oſtreum muricatum. De bloed roode Lazarus Klap. Si rubet inftar Corallii magni eſt pretii. DandEN VILLE Conchyl. tab. 19. fig. E. Huitre epineufe de couleur brune me- a lee de rouge avec plufieurs pointes. fig. H. Oftreum auritum aculeis rubris livi- disque armatum. Huitre epineufe extremement belle, "Davıra Catal. raiſ. no. 647. pag. 300. Une huitre de forme allongèe à val- ve ſuperieure marbree par traits fins de blanc et de lilas, garnie d’epi- ves peu nombreufes et petites à valve inferieure blanche et couleur de chair recouverte d' un grand nombre de groſſes Epines plus ou moins larges, et a la tète tres groſſe recourbee en deſſus en forme de bec de Peroquet. SEE thef. tab. 88. no. 1. Oſtreum muricatum. Externa ſuperficie utrius- que valvae complures extant proceſſus plerique ſatis longi nonnulli etiam breves qui coſtis eodem colöre tinctis ſupereminent. FAVART D’Hersicnv Diet, tom. 2. pag. 149. Huitre epineufe des Indes orientales. Oſtreum ſpinoſum vel ſpondylus diverſis fpinis et mucro- N 2 nibus 76 Klapmuſcheln. Tab. 44. Fig. 461. 462. 9 5 WEBER rg a nibus armatus, acumine valvae inferioris mediocriter in talo produto diſtinctus. ER Sax 4 ei 7 Die Spondyli und Lazarusklappen der oſtindiſchen Meere werden von Conchyliologen begieriger aufgeſuchet und weit höher geachtet, als die weſtindiſchen und mittelländifchen. Die erſteren find auch gemeiniglich feiner, zackigter und farbenreicher. Diejenigen, welche ich bey ig. 461. und 462. abbilden laſſen, find im chineſiſchen Meere gefunden worden. Ein Schifsprediger, welcher aus China zurückkehrte, und fie mir mitbrachte, belehrte mich zu gleicher Zeit, daß man bey der Tiſchgeſellſchaft ſeines Schifscapitains die Bewohner dieſer Schalen ſowohl roh als gebraten, wie Auſtern, geſpeiſet, und es ihm etwas leichtes geweſen ſeyn wuͤrde, mir ganze Haufen ſolcher Schalen, die keiner von ihnen des Aufhebens werth gehalten, mitzubringen, wenn er damals gewußt und vermuthet, daß er dafuͤr in meinem Hauſe einen ſo warmen und herzlichen Dank erhalten werde, als er fuͤr die beyden obigen erhalten. Freylich ſahen denn auch dieſe Schalen in ihrem natuͤrlichen ungereinigten Zuſtande dergeſtalt ſchmu⸗ tzig und unanſehnlich aus, daß es leichte zu begreifen und zu erklaͤren war, wie der Schifsprediger glauben koͤnnen, mit der Ueberbringung ſolcher Muſcheln werde er ſchlechte Ehre einlegen. Allein kaum war ihnen ihr kothiger Ueberrock abgezogen, und fie mit Mühe und Sorgfalt gereiniget worden, ſo zeigten ſich im Grunde die angenehmſten Farben, welche die Abbildung deutlicher darſtellen wird, als es Worte zu thun vermoͤgend waͤren. Nun wieß ich ſie in ihrem vortreflichen Farbenſchmucke meinem Freunde, dem Schifsprediger, und erkundigte mich bey ihm, ob er noch der Meinung ſey, daß es ſich der Muͤhe nicht verlohne, ſolche Sachen aufzuheben, und aus China nach Europa zu fuͤhren. Er ſtaunte ſie mit Verwunderung an, und zweifelte, ob es dieſelbigen Schalen wuͤrklich waͤ⸗ ren, die er mir mitgebracht, daß es faſt der Schwuͤre und ſtaͤrkſten Be⸗ theurungen bedurft haͤtte, um ihn davon zu uͤberzeugen. Er wuͤrde mich gewiß, wenn er Schifsprediger geblieben, mit einem reichen Vorrath die⸗ fer Schalen, bey einer abermaligen Reiſe, verſorget haben, allein, nach? dem er ſchon dreymal die Fahrt nach China mitgemacht hatte, ſo ward er von weiteren Seereiſen freygeſprochen, und mit einer eintraͤglichen Land⸗ pfarre verſorget. RN Beyde hier vorgeftellte Spondyli haben beynahe einerley Größe und | Schwere. Jeder ift vier Zoll drey Linien lang, aber der rothe iſt nur drey Zoll ſechs Linien, hingegen der violetblaͤuliche iſt drey Zoll neun ge reit. Klapmuſcheln. Tab. 45. Fig. 463. 77 breit. Beyde haben auf dem Mücken ihrer weiſſen, ſtarken, ſenkrechten wulſtigen Streifen oder Ribben große weiſſe, unterwaͤrts hohle, und faſt rinnenartige Zacken, die ſich zum auſſeren Rande hinkehren. Man findet bey ihnen eine ſehr vertiefte Unterſchale, aber auch die Oberſchale iſt ſehr bauchich, gewoͤlbet und erhoben. An beyden Seiten des Wirbels ſtehen ſolche Ohren, wie bey den Kammmuſcheln. Die inneren Wände ihrer dicken ſtarken Schalen find weiß, und beym aͤuſſeren Rande wie gekerbet und gefalten, mit einer breiten farbichten Einfaſſung. Das Schloß iſt wie in den vorhergehenden Klapmuſcheln. Bey de unterſcheiden ſich am meiſten durch ihr Farbenkleid. Bey der erſten herſchet eine roͤthliche Fleiſch⸗ farbe, bey der andern eine violetblaͤulichte Grundfarbe. Vom Wirbel laufen auf dieſem roͤthlichen und blaͤulichten Grunde weiſſe Wulſte und Ribben herab. Der blaͤulichte Spondylus hat einen größeren, breiteren, gleichſam abgeſchabten ſchnabelfoͤrmigen Fortgang des Wirbels bey der Unterſchale, und auf der Mitte deſſelben keine Rinne noch Spalte; auch find die dicken Schloßzaͤhne der Oberſchale lichtbraun. Der roͤthliche Spondylus hat einen kleineren Schnabel, auf deſſen Mitte eine Spalte geſehen wird. Bey dem rothen ſiehet man am inneren breiten gekerbten und fein gezaͤhnelten Rande eine roͤthliche Einfaſſung mit weiſſen Zaͤhnen, bey der blaͤulichten aber eine breite blaͤulichte Einfaſſung mit weiſſen Zaͤh⸗ nen. Dieſe farbichte Borde beym Umriſſe dienet gar ſehr zu ihrer Ver⸗ ſchoͤnerung. " Tab 45: "Bio. 46,, Ex Mufeo SpRENCLERIANO. Die ſaffrangelbe gezackte Klapmuſchel. Spondylus eroceus teſta aurita longitudinaliter ſuleata et ſtriata in dorfo ſtria- f rum ſpinoſa, colore eroceo. i Wer im Pflanzenreiche Calendulam oficinalem, den bekannten mil: den Saffran oder die Ringelblume, kennet, dem werden wir bas vortref⸗ liche Farbenkleid dieſes Spondyli nicht lange muͤhſam beſchreiben, ſondern nur ſoviel ſagen duͤrfen, daß er auf der Ober- und Unterſchale eben ſo grell lichtroth und orangegelblich gefaͤrbet ſey, als man es bey dem ſoge⸗ nannten wilden Saffran, oder der bekannten Ringelblume zu finden pfle⸗ get. Einige Stacheln, welche auf den wulſtigen ſenkrechten Streifen die⸗ ſes eiufaͤrbig bemahlten Spondyli en ſind ſehr lang, und dabey unter⸗ waͤrts hohl und rinnenartig. Bey. 9 meiſten Klapmuſcheln findet 5 3 ie Ra... Klapmuſcheln. Tab. 45. Fig. 464. die laͤngſten und gröſſeſten Stacheln auf der Oberſchale. Allein bey dieſer ſiehet man die meiſten und laͤngſten Stacheln auf der Unterſchale. Am weiſſen verlaͤngerten Wirbel oder Schnabel der Unterſchale zeiget ſich noch eine kleine Spur einer ehemaligen Spalte, die doch mehrentheils 4 verwachſen iſt. Die inneren Waͤnde ſind ſo weiß als das weiſſeſte Elfen⸗ bein. Der aͤuſſere Umriß ſitzet voll der feinſten Zaͤhne, Kerben und Falten, und hat dabey die zierlichſte hellroͤthliche Einfaſſung, welche völlig der Farbe des aͤuſſeren Farbenkleides gleicher. Im Schloſſe ſtehen die weiſſe⸗ ſten Zähne, welche doch aber in ihrer Stellung von den Zaͤhnen anderer Klapmuſcheln gar nicht verſchieden find. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel in den oſtindiſchen Meeren. ö Tab. 45. Fig. 464. Ex mufeo noſtro. Die bunte Lazarusklappe. Spondylus variegatus, teſta ſuborbiculata, aurita, ſpinis elongatis armata, in fundo albo ex purpureo elegantiſſime maculata et variegata. Der hier abgebildete Spondylus hat ſich an einen harten Sandſtein dergeſtalt angehaͤnget und veſtgeſetzet, daß ich feine Schalen völlig zerbres chen wuͤrde, wenn ich ihn durchaus davon loßreiſſen wollte. Ich darf alſo dieſe Verbindung nicht trennen, ſondern muß ſie ungeſtoͤrt fortdauern laſſen. Der Stein hat etwa die Schwere eines halben Pfundes. Die Grundfarbe dieſer Muſchel iſt auf der Ober- und Unterſchale weiß, wie Elfenbein, wird aber von einigen braunroͤthlichen purpurfaͤr⸗ bichten Zigzacklinien ganz bunt gemacht. Beym Wirbel ſiehet man einen großen purpurrothen Flecken. Viele wulſtige weiſſe Streifen gehen ſenk⸗ recht vom Wirbel zum auſſeren Rande herab. Auf dem Ruͤcken derſelben ſtehen lange Stacheln, welche unterwaͤrts rinnenartig; und nahe beym aͤuſſeren Rande am laͤngſten und groͤſſeſten ſind. Die Unterſchale ſitzet eben ſo voll von Stacheln als die Oberſchale. Der lange, zur rechten Seite hinuͤbergebogene Schnabel oder Fortgang des Wirbels iſt ſo weiß und glatt, als waͤre er abgeſchabet oder abgeſchliffen worden. Man ent⸗ N decket auf demſelben nur noch eine kleine Spur einer vormaligen Rinne oder, Spalte. Die inneren Waͤnde ſind ſchneeweiß. Der Umriß iſt gekerbet und gefalten, und hat eine zierliche farbichte rothbraͤunliche Einfaſſung. Das Schloß gleicher völlig dem Schloſſe anderer Lazarusklappen. Es wohnet dieſe Gattung in den oſtindiſchen Meeren. Wenn der Farben⸗ 6 grund Klapmuſcheln. Tab. 45. Fig. 465. 79 grund recht friſch und lebhaft, und die Stacheln dieſes Spondyli weder beſchaͤdiget noch zerbrochen, ſondern unverletzt erhalten worden, fü gehö⸗ ret derſelbe zur Zahl der raren und ſeltenen. Tab. 45. Fig. 465. Ex mufeo noſtro. Die weiſſe Lazarusklappe mit hellrothem Wirbel und ſehr langen Zacken. Spondylus Gaederopus, teſta alba, aurita, longitudinaliter ſtriata, ſtriarum dorſo in ſpinas valde elongatas exeunte, umbone roſeo, roſtro prolongato P &8 - Prolong ö quaſi abraſo, et in media parte ſecto, ſeiſſo ſeu fiſſo. SEBE theſaurus tom. 3. tab. 89. fig. 8. Concha rupium praegrandis alba pro- ceſſibus aliquot foliaceis quoque albis exornata. 8 Encyclop. Recueil de Planches tom. 6. tab. 72. fig. 5. Huitre épineuſe: il 2 deux fortes de pointes, les unes font tres-longues minces et plates, et les autres font courtes, rondes et pointues. Ces coquilles varient pour les couleurs, ordinairement elles font en entier d’un beau blanc "a l’exception du bec de chaque piece qui eſt d'une belle couleur rouge. On trouve ce Spondile en grande quantite a Saint Domingue. Knorrs Vergnügen tom. 5. tab. 9. fig. 1. Lang bk Lazarusklappe aus Weſt⸗ 12 5 indien. 5 6 tom. 6. tab. 9 fig. 1. Die weſtindiſche Lazarusklappe. FavaNNRE DE MoNTCERVELILE Edit. 3. Darg. tab. 44. fig. B. Unter den gezackten Lazarusklappen ſiehet man unzaͤhlige Abaͤnde⸗ rungen. Seba hat in feinem cheſauro locupletifimo zwey Blätter von der Groͤſſe und Breite eines Royalbogens mit den Varietäten dieſer Gattung angefüllet, und doch würden wir uns ſehr irren, wenn wir uns uͤber⸗ reden wollten, daß er uns mit allen, oder doch nur mit den mehreſten derſelben bekannt gemacht. Da ſich die Spondyli bey der Erbauung ihres ſchalichten Wohngebaͤudes nach der felſichten Grundlage richten muͤß⸗ fen, darauf fie ſich veſtgeſetzet: fü zeiget ſich denn auch faſt bey jeder Scha⸗ le eine neue Verſchiedenheit und Abaͤnderung. Vollends verurſacht der Unterſchied der Meere und Gewaͤſſer, der vorgefundenen kaͤlteren oder waͤrmeren Seegruͤnde, der gehabten reicheren und überflüßigeren oder ſchlechteren und geringeren Nahrungsmittel, die groͤſten Verſchiedenheiten. Vielen kann man es, wenn ich ſo reden darf, ſogleich an der Stirne und 80 Klapmuſcheln. Tab. 45. Fig. 465. | = und Schale anfehen, ob fie aus den oſt- oder weſtindiſchen Meeren, aus der mittellaͤndiſchen See oder von der weſtlich-africaniſchen und guinei? ſchen Kuͤſte, aus dem rothen oder aus den chineſiſchen Meeren daher⸗ gekommen. i f Die hier abgebildete behauptet unter den langgezackten Lazarus⸗ klappen einen hohen und anſehnlichen Rang. Sie iſt im Grunde ſchne⸗ weiß und hat nur beym Wirbel der Ober- und Unterſchale eine hellrote uͤberaus angenehme Farbenmiſchung. Vom Wirbel gehen auch bey die⸗ N fer kleinere und gröffere wulſtige Streifen herab. Aus dem Mücken der gröffeften Streifen treten viele ungleiche, theils kurze und ſpitzige, theils lange und breite Zacken hervor. Die laͤngſten und breiteſten ſtehen nahe beym aͤuſſeren Rande. Einige derſelben ſind anderthalb Zoll lang und an der einen Seite rinnenartig eingeſchnitten. Auf der Unterſchale, nahe beym Wirbel, ſiehet man bey dieſer fo breite Stacheln, die den Blaͤttern gleichen. Einige ſind fuͤnf ja ſechs Linien breit. f 9 5 Der verlaͤngerte ſchnabelfoͤrmige Wirbel kehret ſich zur rechten Sei⸗ te hinuͤber. Er hat in der Mitte eine tiefe Rinne und Spalte, und dar⸗ innen den Fortgang des braunſchwarzen knorpelichten Ligamentes. Die inneren glatten Waͤnde ſind weiß. Der aͤuſſere Rand iſt gefalten und hat bey feinem Umriſſe eine hellroͤthliche Einfaſſung, welche der inneren Seite dieſer Muſchel zur groͤſten Zierde gereichet. Ich habe ehemals geglaubt, daß dieſe Klapmuſchel für orientaliſch angeſehen werden müßte. Allein da fie bey den franzoͤſiſchen Conchyliologen einſtimmig Huitre epineufe de St. Domingue'heißt, und auf meinen Exemplaren noch dazu ſolche Cha⸗ men veſtſitzen, welche den Namen der Mufkatbluͤte fuͤhren, und an den weſtindiſchen Stranden zu Hauſe gehoͤren, ſo halte ich mich nun verfichert, daß fie weſtindiſch ſey. Meine gröfte iſt mit ihren Zacken vier Zoll neun Linien lang und faſt eben ſo breit. In Holland wird eine Doublette derſelben ſelten geringer als fuͤr einige Ducaten verkauft. 3 Weil die Lazarusklappen, als Conchae parafiticae, ſich ohne Umſtaͤn⸗ de auf andere Coͤrper veſtſetzen, und bald auf Muſcheln, bald auf Co⸗ rallen und Seegewaͤchſen, bald auf Felſen und Steinen anbauen: ſo muͤſſen ſie ſichs denn auch zur gerechten Wiedervergeltung gefallen laſſen, wenn ſich fremde Coͤrper ein gleiches Einquartierungsrecht auf dem Grund und Boden ihrer Schalen herausnehmen. Ich beſitze eine ſolche, auf welcher ſich ein paar ſchoͤne Doubletten von der Chama, die beym Lin ne bicornis heiſſet, dergeſtalt veſtegeſetzet haben, daß es mir, aller 95 b uche ö Klapmuſcheln. Tab. 45. Fig. 466-468. 81 ſuche ohnerachtet, bißher nicht moͤglich geweſen, ſie davon abzuſondern und abzuloͤſen. Tab. 45. Fig. 466. 467. 8 Ex Mufeo SPENGLERIANO, Die weſtindiſche Lazarusklappe mit violetten Grunde und breiten lichtrothen Zacken. Spondylus Gaederopus Indiae Occidentalis, teſta aurita longitudinaliter b ſtriata, fundo ſubviolaceo, ſpinis rubris. Dieſer Spondylus zeichnet ſich unter feinen Landsleuten und Mit, genoſſen durch ſein ſonderbares Farbenkleid aufs vortheilhafteſte heraus. Im Grunde ſtehet man eine blaſſe Violetfarbe, dergleichen man ſonſt Veilchenblau oder Lilas zu nennen pfleget. Auf den laͤnglichten Streifen ſtehen viele hellrothe, breite, lange Zacken. Der verlaͤngerte ſchnabelfoͤr⸗ mige Wirbel iſt völlig glatt, und hat keine Spalte noch Rinne. Weil folglich viele weſtindiſche Spondyli dieſer Spalte, Rinne und Furche ermangeln, ſo kann dergleichen Spalte nicht zum richtigen und weſentli⸗ chen Kennzeichen der weſtindiſchen Lazarusklappen gemacht werden. Die inneren glatten Waͤnde ſind weiß. Der aͤuſſere Umriß ſitzet voller Ker⸗ ben und Falten, und hat eine zierliche lichtrothe Einfaſſung. Im Gelen⸗ ke findet man die gewoͤhnlichen Zaͤhne dieſes Geſchlechtes, wie ſolches alles die e der inneren Seite bey fig. 467. noch deutlicher darſtellen wird. 8 Tab. 45. Fig. 468. Ex Mufeo SPENGLERIAN OG. Der Elephantenruͤßel. Proboleis Elephanti. Spondylus maris rubri, vertice cornuto et roſtrato propter proceſſum aduncum. Mit der gezackten Lazarusklappe des rothen Meeres, welche tab. 45. fig. 460. abgebildet worden, hat unſere hier vorgeſtellte Klapmuſchel die groͤßte Gleichfoͤrmigkeit. Man findet bey ihr ebenfalls eine roͤthliche Grundfarbe, welche der Pfirſichbluͤthe nahe koͤmmt. Die Oberſchale ſitzet voller kleinen und großen Dornen, Spitzen und Zacken, davon die kleinen roͤthlich, die größeren und größten aber weiß gefaͤrbet ſind. Auf beyden Seiten des Wirbels ſiehet man ſolche Ohren, wie bey den Kammmuſcheln. Conchyliencabinet VII. Theil. ‚se Bey 82 Venusmuſcheln. Tab. 45. Fig. 469. 470. Bey der Unterſchale vertreten einige rothe blätterichte Schuppen und Erz hoͤhungen die Stelle der Stacheln, weil vermuthlich dieſe Klapmuſchel eine ſolche beklommene Lage und verengerte Stellung zwiſchen Steinen und Felſen muß gehabt haben, daß fie um deßwillen mit dem Wachsthum ihrer Dornen und Stacheln nicht fortkommen koͤnnen. Der Wirbel und Schnabel ihrer Unterſchale iſt fo ungewoͤhnlich lang, daß er einen ausges ſtreckten Ruͤßel gleicher, und mich veranlaffer, dieſer Muſchel den Namen des Elephantenruͤßels beyzulegen. In der Mitte dieſes Wirbels befindet ſich eine Rinne oder Spalte. Da ſich nun auf jener Lazarusklappe des rothen Meeres, bey fig. 460, keine Spur von einer Rinne ſehen laͤſſet, dieſe aber damit verſehen iſt, fo beweiſen abermals dieſe Beyſpiele, daß Spon?⸗ dyli von einerley Gattung, aus einerley Meeren und Gewaäſſern, bald Rinnen und Spalten im Wirbel haben, bald derfelben ermangeln. Prof. 6 Forſkiaͤl hat dieſe Muſchel beym rothen Meere gefunden. Ich wage es nicht, fie für eine beſondere Gattung auszugeben, die von jener ben fig. 460. voͤllig verſchieden ſey, aber ſo viel wird man doch einraͤumen, daß ſie allerdings, wegen ihres ſonderbaren Ruͤßels, unter die merkwuͤrdigſten diene he dieſer Gattung gehoͤre, und eine Abbildung vorzuͤglich ver⸗ ienet habe. de Re Tab. 45. Fig. 469. 470. Ex Mufeo SpENnGLERIANO. | Ein paar kleine nicobariſche Spondyli. Spondyli Nicobarici, ſpinis ſubtiliſſimis muricati et echinati, ex fuſeo radiati, quorum alter auribus et figura pectini ſimillimus. : Der kleine Spondylus, den ich bey fig. 469. abbilden laſſen, kömmt von den nicobariſchen Meerufern. Die vielen Stacheln und Dornen ſei⸗ ner Ober- und Unterſchale find fe fein, als wenn es Nadelſpitzen oder Haare waͤren. Auf dem aſchfarbichten Grunde ſiehet man einige braun⸗ roͤthliche Flecken. Es iſt dieſer Spondylus noch einmal ſo lang als er breit iſt. Die Unterſchale gleicher einem vertieften Käftchen, welches von der Sberſchale, wie von einem flachen Deckel, verdecket wird. Der Spondylus bey fig. 470, davon ich einen ähnlichen in Knorrs Vergnuͤgen der Augen tom. F. tab. 7. fig. 2. 3. abgebildet finde, hat wegen feiner Ohren viele Gleichfoͤrmigkeit mit einer Kammmuſchel. Der Grund ſeiner duͤnnen durchſichtigen und zerbrechlichen Schale iſt weiß. Vom Wirbel laufen braunroͤthliche buntgefleckte Strahlen zum aͤuſſeren 95 5 N erab. Klapmuſcheln. Tab. 46. Fig. 471. 83 herab. Die Oberſchale ſitzet voll der feinſten Stacheln und Dornen, wel⸗ che ganz weiß und fein wie Haare ſind. Auf der Unterſchale ſiehet man keine Stacheln, ſondern blaͤtterichte Queerrunzeln, und an der inneren Seite ſenkrechte Streifen. Die inneren Waͤnde der Oberſchale ſind glatt und weiß. Der Umriß hat Kerben, und eine braunroͤthliche Einfaſſung. Es wohnet dieſe Gattung kleiner Klapmuſcheln bey den Stranden der ni⸗ cobariſchen Inſuln. Tab. 46. Fig. 471. Ex Mufeo Morrkla xo. Der koͤnigliche Spondylus. Spondylus regius, tefta praegrandi ſuborbiculato globoſa, ſubaurita, feaber- krima, longitudinaliter ſulcata, ſtriata, et in dorfo ſtriarum eminentium ſpinis validioribus ſubulatis ſeu canaliculatis, ad duorum digitorum longitudi- * nem exſertis et teretibus muricata et digitata. Rumpu Amboin. deutſche Ausgabe pag. 154. no. 8. Oſtreum echinatum maxi- mum. Sie iſt ungemein groß und hat fingerlange Stacheln, die zum Theil platt und ſcharf, zum Theil platt und ſcharf, zum Theil rund wie Dornen ſind, und ſich alle zur Vorderſeite hinkehren. DaRGENVILLE Conchyl. tab. 20. fig. G. Oſtreum auritum, flammis rubris inſignitum. Huitre de plus belles et des plus rares. Non ſeulement ſes piquans font couleur de feu mais toute! Huitre eſt de la mème cou- leur; on remarque deux oreilles proche de fa charniere. La planche n'a pas permis de la repreſenter de ſa grandeur naturelle. DavıLa Catal. raif. tom. I. no. 645. pag. 300. Une grande Huitre epineufe des Indes eramoiſi pale, de forme ronde, à ftries inegales chargees ca et la de groſſes epines dont quelques unes fe recourbent en dédans. LIN NAI Syft. Nat. Edit. 10. no. 128. pag. 600. — — — — Eqait. 12. no. 152. pag. 1136. — — Muſ. Reg. L. V. no. 79. pag. 511. Spondylus regius teſta inaurita ſpinoſa. Teſta capitis infantis magnitudine, rubra, ſulcato ſtriata; ſul- eis majoribus armatis ſpinis ſubulatis erectiuſculis validiſſimis. Aures vix manifeſtae. Valvula major apice majore elongato. Cavitas alba maxima. Cardo et ſtructura Spond. Gaeder., a quo differt inprimis magnitudine infigni, ſpinis validioribus, ſulcis. Forte infignis tantum varietas, Habitat in India. va Mu- 1 Klapmuſcheln. Tab. 46. Fig. 471. Mufeum Oudan. no. 994. pag. 88. Een compleete zeer Capitaale ongemeen fchoon carmoſyn- kleurige en ‚allerfraayfte zeer lang getakte Ooſtindi- ſche Lazarus Klap, met circa 2 duym lang zynde „ Lang by 8 1 duym og breed circa 5 duym. 19 9 Muſeum Leerfianum no. 1153. pag. 118. Een zeer hoe roodkleurige en N ongemeen lang getakte zeer fraaye Lazarus Klap. (Sie ift auf ef Auction für zwölf hollaͤndiſche Gulden verkauft worden. 19 Fav. DE MONT cERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 43. fig. E. Mit allem Rechte wird dieſer Spondylus wegen ſeiner vor zuͤglichen N Größe und Seltenheit Spondylus regius, der Koͤnigliche, genannt. n den meiſten Conchylienſammlungen wird man ihn vergeblich ſuchen. Hieſelbſt befindet er ſich alleine in dem auserleſenen Conchylienvorrathe des Herrn Grafen von Moltke. Er iſt im April des 175 7ſten Jahres auf der Auction der Naturalien des Albert Homoets für 72 hollaͤn⸗ diſche Gulden erſtanden worden, und ſtehet im Auctionscatalogo bey den zeften Lade no. 1. wo er folgendermaſſen beſchrieben wird: Een flaauw w purpere Lazarusklap met hooge en lange Pennen zonderling rar. Dargenz ville beklaget ſich, daß der Raum es ihm nicht erlaubet, dieſen Spondy⸗ 9 in ſeiner wahren natuͤrlichen Groͤße vorzuſtellen. Ich muß eine gleiche lage führen, weil ich mich ebenfalls gezwungen geſehen, ihn viel kleiner dazu als ich ihn im Originale vor mir gehabt. Er hat eine faſt kugelrunde Form, und die Größe eines Kindeskopfes. Die beyden Sei⸗ ten des Wirbels gleichen zwar etwas den Ohren der Kammmuſcheln; doch. ſind bey dieſen die Ohren kleiner, als bey vielen andern Lazarusklappen. Die Oberſchale iſt beynahe eben fo convex erhoben und hochgewoͤlbet, als die Unterſchale. Vom Wirbel gehen viele rauhe Furchen und Dornen oder zackenvolle Streifen von ungleicher Groͤße bis zum auſſeren Rande herab. Dieſe Dornen, Spitzen und Zacken find bald größer bald kleiner, N bald kuͤrzer bald laͤnger. Einige der wulſtigen Streifen erheben ſich am merklichſten, und gleichen faſt den Ribben. Auf der Oberſchale zaͤhle ich ſechs ſolcher vorzüglich erhobenen Streifen, und auf der Unterſchale ſieben ſolcher großen wulſtigen Streifen. Die laͤngſten, dickeſten und breiteſten Stacheln ſiehet man auf dem Ruͤcken dieſer gröffeften Streifen. Einige dieſer Zacken ſind uͤber zween Zoll lang, ziemlich ſtark und breit, und un. terwaͤrts rinnenartig hohl. Der verlaͤngerte Schnabel der Unterſchale iſt ſtumpfer und kuͤrzer, wie bey vielen andern weit kleineren Spondylis. Er hat in der Mitte eine kleine e und iſt nicht glatt, noch 15 b 4 abet, Klapmuſcheln. Tab. 46. Fig. 472. 473. 85 geſchabet, ſondern rauh: denn man ſiehet auf demſelben feine laͤnglichte Streifen und Linien. Die Grundfarbe dieſer Muſchel wird von einigen als feuerroth, von andern als carmoiſinroth, und im Auctionsverzeich⸗ niſſe des Homoets loc. ſupra eit. als blaſſer, fahler oder falber Purpur be⸗ ſchrieben. Aus der Abbildung wird man dieſe vermiſchte Farbe, zu der ich keinen recht paſſenden Namen zu finden weiß, am beſten erkennen koͤn⸗ nen. Die inneren Waͤnde find weiß. Der Umriß iſt gekerbet und gefal- ten, und hat eine farbichte Einfaſſung, welche gaͤnzlich dem Farbenkleide der Oberſchale gleichet. Man bemerket auch bey dieſen Spondylo, wie bey allen Mitgliedern dieſes Geſchlechtes, innerlich nur einen einigen Muſ⸗ kulflecken. Es wohnet dieſer koͤnigliche Spondylus in den entfernteſten oſtindiſchen Gewaͤſſern. Er iſt mit ſeinen Stacheln ſechs und einen hal⸗ ben Zoll lang und faſt eben ſo breit. Im Schloſſe ſtehen die gewoͤhnlichen Zaͤhne dieſes Geſchlechtes. | Re 9 —8 5 Tab. 46. Fig. 472. 473. * 5 Ex Mufeo MoLTkIano, Das Peterſilienblat. Die blaͤtterichte Lazarusklappe. Folium Petroſilinum. Spondylus foliaceus, teſta ſuborbiculata, aurita, ſcabra, longitudinaliter ſtriata ſeu coſtata, ſpinis latis foliaceis armata, N ex albido et pallide roſeo colorata, rariſſima. Gall. Huitre à feuilles de Perſil. Belg. Een vleeskleurige roode 5 breed getakte Lazarusklap. Kon Amboin. tab. 48. fig. 2. Eine weißlich graue mit rothen Flecken geflammte ungemein ſeltene Lazarusklappe. KLEIN meth. oſtrac. S. 327. lit. d. pag. 126. Oſtreum muricatum cinereum, elavis longis rubris. De graauwe Lazarus Klap met rode Vlammen. DAROENVILLR Conchyl. tab. 19. fig. G. Oſtreum globoſum laminis eminen- tibus laeiniatum. Huitre epineufe extrèmement belle de forme ronde decoupèe de grandes lames très- ſaillantes. 4 5 Knorrs Vergnügen tom. I. tab. 9. fig. 2. Steinauſter. Lazarusmantel. Die blaͤtterichten Fortſaͤtze ſind wie Kohlblaͤtter gekraͤuſelt. SEB E thef. tom. 3. tab. 88. fig. 10. Crepitaculum leprofi dilute rubens muri- eibus latis valde protenſis quos folia Maceris appellant quia horum for- | mam utcunque prae fe ferunt. ö ö — — — itt. fig. II. Aliud majus fundo luteo maculis proceſſibusque eleganter rubentibus. ie. 23 Zn 86 Klapmuſcheln. Tab. 46. Fig. 472. 473. I — — — it tab. 89. fig. 5. Crepitaculum leprofi fordide rubellum int murices etiam maceris foliola gerens corniculumque flaveſeens. Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 661. pag. 304. Une huitre epineufe d’Am rique tr es rare et tres belle couleur de roſe marbrè de blanc, a grande épines incarnat s’elar giffant a leurs extremites-ou elles forment autan de feuilles dechiquetces, a tète garnie comme celles des Indes de d ux oreilles et nommèe Huitre a feuille de Perſil. it. no. 662. Favarr D' HERR TONY Dit. tom. 2. pag. 148. Huitre épineuſe d’Amerique 95 a feuilles de Perſil. Oſtreum fpinofum feu Spondylus Indiae oceiden- talis aculeis laciniatis inſtructus. Cette efpece eſt ainſi appellèe : a caufe . que ſes ſtries longitudinales font garnies de fix ou fept rangees de gran- ® des Epines, dont la plus part font plus larges à leurs extremites qu' à leur origine, ou elles forment autant de feuilles dechiquetees ou dente a lees comme le perfil. Sa couleur qui varie eft le plus fouvent | pale ou incarnat. Muſeum Oudan. no. 977. pag. 88. Een zeer fraaye roode en zeer complete Oftindifche Lazarusklap met gefoelyde takken. (a epines en feuillagenp2 Mufeum Leerfianum no. 1124 — 1126. pag. 115. 116. pr" jr FavANNR DE Monrtcerv. Edit. 3. Darg, tab. 42. fig. E. - 1 7 Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 2. tab. 2. fig. 1 1. . Bey den franzoͤſiſchen Conchyliologen wird dieſe mit breiten blaͤtte⸗ K richten Zacken beſetzte Lazarusklappe die Auſter mit den Peterſilienblaͤttern genannt. Sie hat bey ihrer faſt runden Form ſo gar rauhe Schalen, die einer Katzenzunge gleichen. Sie iſt oben und unten gleich ſtark gewoͤlbet und erhoben. Beym Wirbel ſiehet man ſolche Ohren, dergleichen die Kammmuſcheln zu haben pflegen. Vom Wirbel gehen viele Furchen und faltige wulſtige laͤnglichte Streifen, wie Ribben, herab. Sechs bis ſteben Reihen der groͤſſeſten weiſſen Streifen oder Ribben, haben auf ihren Rücken blaͤtterichte unregelmaͤßige Zacken und Lappen, davon einige 0 A Se Sr EI kleiner und kuͤrzer, andere groͤſſer und langer, alle aber am aͤuſſerſten Enz — de viel breiter ſind, als bey ihrer Wurzel. Sie gleichen einer een 0 pfote, oder, wie andere meinen, den Blaͤttern der Peterſilie. Sie ſind unterwaͤrts rinnenartig und am Ende wie Kohlblaͤtter gekraͤuſelt. Sie haben eine verſchiedene Stellung, denn ſie halten nicht einerley Richtung. Einige beugen ſich vorwaͤrts, andere hinterwaͤrts, einige ſteigen gera⸗ de in die Höhe, andere krummen ſich und legen ſich nieder. Der Grund dieſer hoͤchſtſeltenen vortreflichen Lazarusklappe iſt ſo weiß, wie das ne eſte N 7 Klapmuſcheln. Tab. 46. Fig. 474. 475. 87 ſeſte Elfenbein. Allein in den Furchen und nahe beym Wirbel ſiehet man die angenehmſte blaßroͤthliche, oder auch carmoiſinrothe Farbe. Die ſchnabelfoͤrmige Verlaͤngerung des Wirbels bey der Unterſchale hat eine Spalte oder rinnenartigen Einſchnitt. Die inneren Wände find fo glaͤn⸗ zend weiß, daß Prof. Muͤller im Knorriſchen Werke an der vorhin an— eführten Stelle, fo gar den Ausdruck gebrauchet, inwendig glaͤnze die | Schale wie Perlemutter. Der innere Umriß iſt gekerbet und gefalten, und hat die ſchoͤnſte weiß und roth geſtreifte Einfaſſung. Das Charnier oder Schloßgelenke gleichet voͤllig dem Gelenke anderer Lazarusklappen. Auf den hollaͤndiſchen Conchylienauctionen pfleget der geringſte Preiß die, fer raren Gattung von Lazarusklappen ſelten unter drey bis vier Ducaten ſeyn. Die hier vorgeſtelte vorzüglich prächtige und vollſtaͤndige, iſt in Holland aus Albert Homoets Sammlung Ao. 1757 fuͤr 40 Floren erſtanden worden. Sie ſtehet in Homoets Catalogo pag. 19. bey der 38ſten Schublade no. 5, und wird daſelbſt als eine ſchoͤn gezeichnete La⸗ zarusklappe, die mit ſehr breiten und hohen Zacken verſehen ſey, beſchrie— ben. Sie wohnet in oſtindiſchen Meeren, ob fie gleich von einigen Con⸗ chyliologen für weſtindiſch ausgegeben wird. | Tab. 47. Fig. 474. 475. \ Ex Mufeo Morrkraxo. Eine mit breiten ſpadenfoͤrmigen Schuppen beſetzte Lazarusklappe. Spondylus Spatagũs ſeu fpatagoides, tefta ſuborbiculata, aurita, ſordide vio- lacea, ſpathulis inaequalibus armata, ſeu ſquamis aut muricibus latis albis undique ſtipata et laciniata. Knorrs Vergnuͤgen tom. 6. tab. 9. fig. 2. Eine oſtindiſche Lazarusklappe. Die Schale iſt braun, die Zacken ſind weiß. i Diejenige Lazarusklappe, welche wir tab. 46 fig. 472 — 473 ken⸗ nen gelernet, und von den franzöfiichen Conchyliologen Huitre à feuilles de Perlil genannt wird, koͤmmt mit dieſer hier vorgeſtelten, deren Schup⸗ pen, Naͤgel und breite Lappen einen Spaden gleichen, in vielen Stuͤcken überein. Ihre Schuppen find beym aͤuſſerſten Ende ebenfals viel breiter, als beym Anfange, aber ſie ſind daſelbſt nur glatt und bilden keine krau⸗ fen Blätter. Auf beyden Seiten des Wirbels ſtehen Ohren. Vom Wir⸗ bel gehen laͤnglichte ungleiche Streifen herab. Aus dem Nuͤcken der gel, Lappen und Schuppen hervor. Einige derſelben ſind kurz, andere gröfferen Streifen treten, wie aus einer Wurzel, allerhand Za ken, Naͤ⸗ lang, 88 x | Klapmuſcheln. Tab. 47. Fig. 476. lang, einige ſpitzig, andere breit. Einige gleichen den Dornen, andere den Grabſcheiden oder Spaden. Die längſten Zacken ſtehen nahe beym aͤuſſeren Rande. Wozu mögen dieſe breiten Zacken dem Bewohner, der 9 mit ſeinen ſchalichten Wohnhauſe zeitlebens am Felſen gleichſam veſt ge⸗ 1 ſchmiedet und angekettet iſt, nützen? Sollen ſie vielleicht die Stelle DER m ſpaniſchen Reuter und Palliſaden vertreten? Sollen es Umzaͤunungen und ein Gehege des Hauptgebaͤudes ſeyn? Die Beantwortung dieſer Fragen muß ich andern uͤberlaſſen. Die Grundfarbe der Schale iſt ſchmu⸗ 1 Big violet; die Zacken find weiß. Die Oberſchale iſt um ein groſſes flas cher, als die mehr vertiefte Unterſchale. Der verlängerte gereifte ſchna⸗ 900 belfoͤrmige Wirbel der Unterſchale muß vormals eine Spalte oder Fur⸗ 2 che gehabt haben, weil noch eine Spur derſelben zu ſehen iſt. Die inne⸗ 1 ren Waͤnde ſind weiß. Der gekerbte und gefaltete Umriß hat eine braun⸗ roͤthliche breite Einfaſſung. Beym Gelenke oder Schloſſe ſiehet man die gewoͤhnlichen Zaͤhne dieſes Geſchlechtes. Es wohnet dieſer ſeltene Se 1 dylus in oſtindiſchen Gewaͤſſern. u | 1 0 99 6 Tab. 47. Fig. 476. ak | Ex Mufeo MorLTtkıano, N Der dornichte Spondylus. N muricatus, teſta aurita, alba, ex violaceo ſparſim lineata, ſpinis infra canaliculatis echinata. 4 9 Beym dornichten Spondylo hat die Oberſchale eine faſt eben ſo ſtarke 6 Woͤlbung als die Unterſchale. Vom Wirbel, der auf beyden Seiten Ohren hat, gehen merklich erhobene Streifen herab. Auf dem Mücken 9 dieſer Streifen treten lange dornichte Zacken hervor, die unterwaͤrts hohl . oder rinnenartig ſind. Eben ſolche Dornen und Zacken ſiehet man auch auf der Unterſchale. Ihr ſchnabelfoͤrmiger „gleichſam abgeſchabter ver- 1 längerter Wirbel muß ehemals eine offene Spalte gehabt haben, weil noch einige Spur derſelben vorhanden iſt. Die Grundfarbe iſt weiß, ſie 1 wird aber durch einige violetgefaͤrbte Zigzacklinien bunt gemacht. Die 1 inneren Wande find. weiß; der Umriß iſt fein gekerbet und gefalten. Im Schloſſe ſtehen die gemöhnlichen Zaͤhne. Es wohnet dieſe ſeltene Mu- ſchel in oſtindiſchen Gewaͤſſern. 8 Tab. ; S Klapmuſcheln. Tab. 47. Fig. 477. 478. 89 Ex Mufeo SPENGLERIANO, Der herzogliche Spondylus. . Fab Fig. 477. 478. Spondylus ducalis, teſta aurita, longitudinaliter radiatim ſtriata, in dorſo ſtriarum eminentium fquamis latis quafi eburneis numeroſiſſimis imbricata, feu laminis laciniata, radiis albicantibus, ſtriis ex fuſco punctatis et s in apice maculatis. Rumen Amboin, tab. 48. fig. I.? Sg thef. tom. 3. tab. 88. fig. 4. a Fav. pe Monrcerv. Edit. 3. Darg. tab. 43. fig. C. Da wir auf der vorigen Kupfertafel einen Spondylum kennen geler⸗ net, welcher wegen ſeiner ungemeinen Groͤße den Namen des Koͤniglichen erhalten: ſo wird es mir erlaubt ſeyn, dem gegenwaͤrtigen, welchen ein recht hoher Rang in dieſem Geſchlechte gebuͤhret, den herzoglichen Spon⸗ dylum zu nennen. Ein ſo friſches, unverſehrtes, vollkommenes Exemplar dieſer Gattung, als ich hier aus dem Spengleriſchen Conchylienvorrathe abbilden laſſen, moͤchte wohl nicht leichte wieder in einer Sammlung an⸗ zutreffen ſeyn. Der Mahler hat aber die Schoͤnheiten deſſelben lange nicht erreichen koͤnnen. Auf der Oberſchale ſtehen an beyden Seiten des Wirbels Ohren. Viele weiſſe und braumröthliche punctirte Streifen, wel⸗ che untereinander abwechſeln, gehen wie Strahlen vom Wirbel zum Auf ſerſten Rande herab. Auf dem Nuͤcken der fieben groͤßeſten ſchneeweiſſen ribbenartigen Streifen treten ſehr breite, dem feinſten Elfenbeine gleichen, de, groͤßtentheils zum aͤuſſeren Rande hingekehrte Lappen und Schuppen hervor, welche wie Hohlziegeln dichte uͤbereinander ſtehen, und dem Auge einen unerwarteten Anblick darſtellen. Bey den feineren Zwiſchenſtreifen wechſeln immer weiſſe und braunröthliche Linien und Strahlen mit einan⸗ der ab. Die braunroͤthlichen ſcheinen wie punctiret zu ſeyn. Nahe beym Wirbel ſiehet man braune Flecken, die ſich auf dem ſchneeweiſſen Grunde ſehr wohl ausnehmen, und zur Verſchoͤnerung das ihrige beytragen. So⸗ wohl die Ober- als Unterſchale iſt gewoͤlbet und erhoben, doch iſt die Un⸗ terſchale noch ein wenig größer und tiefer. Der verlagerte Wirbel dieſer letzteren, welcher einem Schnabel gleichet, iſt auf ſeiner gleichſam abge⸗ ſchabten Flaͤche fein gereifet, wie Spondylus regius, auch zeiget ſich in der Mitte eine kleine Spalte. Die inneren Wände find ſchneeweiß. Der aͤuſ⸗ ſere Rand und Umriß hat Kerben und Falten. Beyde Schalen ſchließen auch bey dieſem Spondylo, wie bey allen übrigen, aufs genaueſte zuſam⸗ Conchyliencabinet VII. Theil. M mei 90 Klapmuſcheln. Tab. 47. Fig.479-482. | men. Er wohnet in den oſtindiſchen Meeren. Ich beſitze zwar ein paar Doubletten von dieſer Gattung, allein ſie ſind mit dem hier abgebildeten praͤchtigen Exemplare gar nicht zu vergleichen, ſondern muͤſſen mit ihren verbleichten Farben und abgeriebenen Zacken als erkrankte, gehrechle und verſtuͤmmelte ihrer Familie weit zuruͤcke ſtehen. Tab. 47. Fig. 479-482. Ex Mufeo noftro. Die Faltenklappe. spondylus plicatus Linnaei, tefta inaurita, longitudinaliter fulcata et plicata, fubimbricata. Habitus oftrearum fed cardo „ Belg. Gelaurierde Klap. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 210, fig. 44. Spondylus variegatus, ſtriatus, 1 margine digitata. In den Beyſchriften wird Nevis, Campeche, Iamai- ca und Angola als das Vaterland dieſer Muſchelgattung genannt, auch wird man auf Petivers Figur tab. 24. fig. 12. hingewieſen. 9 In den Noten und Anmerkungen, die der neueſten Ausgabe des Liſteri⸗ ſchen Conchylienwerkes angehaͤnget worden, leſe ich bey dieſer Figur noch fols gendes: This Shell hath higd Ridpes and sharp in fome more and fo- me leſs; i have counted nine or ten in ſome. By the toothing of the Hinge it is a Spondylus to which the Strength and Thicknefs ofthe Shell answers; it is of a pale redish Couleur. An hae revera Anoma- lae ſunt? verum ob diflimiles teftas et quod plerisque eae admodum eraflae ſunt hic adpoſui. Die vorhin angeführten engliſchen Worte wol⸗ len — wo ich ſie recht verſtehe — folgendes ſagen — Dieſe Muſchel hat hohe ſcharfe und rauhe Falten. Einige derſelben haben mehr, andere weniger Falten. In einigen habe ich neun ja zehen Falten gezaͤhlet. Nach dem Gelenke und Schloſſe iſt es ein Spondylus, damit auch die Staͤrke und Dicke der Schale uͤbereinkoͤmmt. Die Farbe iſt blaßroͤthlich. 7 ar iem tab, 1059. fig. I. a Portugallia. EIN meth. oftrac. S. 382. no. 9. pag. 150. Chamaetrachaea. Spondylus variegatus. PETIVER Gazophyl. Nat. tab. 24. fig. 12. Spondylus Barbadenſis parvus alte ſulcatus. it. tab. 18. fig. 12. Oſtrea VIyſſipponenſis minor rugofa SLoANE Natural Hiftory of Iamaica Vol. 2. pag. 262. no. 2. tab. 24 1. fig. 20. 21. Oſtrea minor ſulcata, oblonga, gibboſa, ambitu ſerrato. The f Hinge Klapmuſscheln Tab. 47. Fig. 479-482. 91 Hinge is made up of two Teeth and two Cavities on the Cardo of each Valve. I found them caft upon the Shores of Jamaica. GuaLTIERI Index tab. 99. fig. E. Spondylus teſta ſatis craſſa, ſtriatus, ru- goſus, purpureo colore depictus. — — — tab. 104. fig. F. oſtreum ſtructura peculiari, depreſſum i incur- vum, tuberculoſum, finuofum, peripheria denticulata, feu plicaturis anguſtioribus circumdata, candidum. ÄDANSON Hift. natur. du Senegal tab. 14. fig. 2. pag. 200. Le Garin. Sa N. presque triangulaire eft relevee vers fon extremite de cing ou ‚fix canelures triangulaires qui font alternative avec autant de dents en zigzags dont elle eft bordee. — — — it. tab. 14. fig.4.? Davıra Catal. raif, tom. I. no. 61 1. pag. 290. Huitre de forme un peu trian- gulaire, blanc fale veine de marron, a groſſes cötes longitudinales finiflant en plis reciproques d'une valve à autre — à charniere formee de trois dents qui engrainent dans autant de cavites correfpondantes — une eft blanche, autre eft blanche marbree für les cötes de violet fonce. Linnzı Syft, Nat. Edit. 12. no. 153. pag. 1136. — — Miuſ. Reg. L. V. no. 80. pag. 51 1. Spondylus plicatus, teſta in- aurita, mutica, plicata. Teſta magnitudine extimi articuli pollicis, eraſſa, rudis, albida, limbo utique plicata longitudinaliter circiter pli- eis decem, compreſſiuſcula. Nates obfoletae, Cardo dentibus duo- bus recurvis cum cavitatibus tribus alternis, intermedia vacua pro tendine. Habitat in Iava. FavART p’Hersıcny Dict. tom, 2. pag. 60. Garin. Coquilte bi bivalve du genre des huitres. ‚Forskızıs Deſer. Animal. pag. 123. no. 29. Spondylus plicatus tefta inau- 8 rita, oyata, depreſſa, plicata, flavido alba, plicis inermibus vel ſqua- mis fornicatis elatis. Depreſſa teſta certo loco affixa. Plicatura eſt mytili ee.riſta galli, ſed cardo fpondyli; baſis rotundata, verſus cardinem in acumen vel angulum rectum coit. In utraque teſta intus callus. In- tegrae monftrant in dorſo plicarum ſeriem unam ſquamarum, erecta- rum, fornieatarum. In plerisque detritae erant, Iuxta Sues, Lon- gitudo fesquipoll. Meufchenii Muſ. Gronovianum no. 952. pag. 100. Oftrea Spondyloidea. Gelaurierde Klap, het Hengzel ER den Spondylus gelyk hebbende. GRO- 92 Klapmuſcheln. Tab. 47. Fig. 479482. GRONOvII Zoophyl. fafe.3. no. 1139. pag. 276. Oſtrea teſta ovata, valvu- lis fubcompreifis margine antico plicato, paraſitica. Habitat ad Mar- tinicam. Adnatae ad invicem et alia conchylia in magnas maflas repe- riuntur. Teſta ſemipollicaris craffa, margine antico rotundato, dila- tato, inaequaliter plicato, plicis ab umbone qui in angulum contradtus. eft verſus marginem radiatim extenſis, tuberculatis. hist 3 Favanne DE MonTcERVvELLE Edit. 3. Darg. tab. 45. fig. B. B? B.3 I. ann fig. F? N 19 Paſtor Schröters Naturgeſch. der Conchylien und Steine tom. I. pag. 264. ſeg. tab. 1. fig. 7. ö * Man darf nur mit einiger Aufmerkſamkeit das Schloß und Gelenke der Faltenklappe betrachten, ſo wird man bald uͤberzeuget werden, daß dieſe Muſchel nicht dem Auſtergeſchlechte, welchen ſie vom Gronov und andern beygeſellet wird) ſondern den Spondylis zugeeignet werden muͤſſe. Ihre Form und Bildung pfleget zwar nach der Verſchiedenheit ihrer ges habten Lage und Wohnſtelle ſehr verſchieden, aber doch gemeiniglich drey⸗ eckig zu ſeyn. Die Faltenklappen haben dieß mit den Spondylis gemein, daß ſie ſich gerne auf Steine, Felſen, Corallen und dergleichen veſtſetzen. Dagegen muͤſſen fie ſichs denn aber auch gefallen laſſen, wenn andere Koͤr⸗ per ſich eine gleiche Freyheit herausnehmen, und ſich bey ihren Schalen gleichfals veſtſetzen und anhaͤngen. Ich beſitze eine Faltenklappe des ro⸗ then Meeres, die beym Schloſſe an den Zweig eines Corallenbaumes veſte haͤnget, und auf deren Oberfläche drey kleine Chamae veſtkleben. Beydes die Ober- und Unterſchale ſitzet voller laͤnglichten Falten. Einige dieſer Falten ſind groͤßer, andere kleiner, einige tiefer, andere fla⸗ cher, einige einfach, andere doppelt, oder ſie theilen ſich nahe beym aͤuſſe⸗ ren Rande gleichſam in zween Aeſte. Linne redet von zehen Falten. Allein die Zahl derſelben iſt ſehr verſchieden. 0 einige von dieſer Gat⸗ tung haben mehrere, andere weniger Falten. Dieſe Falten ſind bey eini⸗ gen glatt und eben, bey andern aber auf ihren Ruͤcken wie mit Hohl⸗ ziegeln und Schuppen beſetzet und beleget. Die Grundfarbe iſt weiß, ſie wird bald von gelblichen und roͤthlichen, bald von braͤunlichen und violetten Linien und Adern bezeichnet. Der Umriß hat lauter faltige ſaͤgefoͤrmige Einſchnitte, die doch genau ineinander greifen und zuſam⸗ menpaſſen. An den inneren weiſſen Wänden bemerket man die Ein? druͤcke und Spuren der aͤuſſeren Falten, und in jeder Schale, wie bey allen Spondylis, nur einen einigen ſtarken, runden, ein wenig erho⸗ k benen Mufkulflecken. Die Unterſchale ift wegen ihres verlängerten Wir⸗ N SD — Rz = — — Su a bels Klapmuſcheln. Tab. 47. Fig. 479-482. 93 bels etwas groͤßer als die Oberſchale. Im Schloſſe ſiehet man die ge⸗ woͤhnlichen Zaͤhne dieſes Geſchlechtes, die aber etwas kleiner wie bey an⸗ dern Spondylis ausfallen. 8 6 Fig. 479 und 480 iſt bey Sues am Strande des rothen Meeres vom Profeſſor Forſ kiaͤl gefunden und hieher geſandt worden. Es iſt gerade eben diejenige Gattung, welche er in feiner Deferiptione animalium in iti- nere obfervatorum loco ſupra allegato beſchrieben. Mein Exemplar iſt faſt zween Zoll lang und einen Zoll neun Linien breit, und hat, wie ſich Forſ⸗ Fial ausdruͤcket, reſtam flavido albam. Die mehreſten Falten deſſelben em ſich nahe beym aͤuſſeren Rande, oder ſie theilen ſich in zween Aeſte und Zweige. Weil ein guter Vorrath dieſer Gattung von dem Strande des rothen Meeres durch die gelehrte Geſellſchaft, welche unſer hoͤchſtſeliger Koͤnig nach Arabien reiſen laſſen, hieher geſandt worden, ſo wird man zwar den Spondylum plicatum des rothen Meeres nicht leichte in einer Conchylienſammlung dieſes Landes vermiſſen. Aber in auswaͤr⸗ tigen Cabinettern möchte dieſe Gattung von Faltenklappen doch wohl eine große Seltenheit ſeyn. a 5 Pig. 481. lic. a. habe ich aus Weſtindien von St. Croix erhalten. Es wird von dieſer Art die Menge bey den Ufern der weſtindiſchen Zucker⸗ inſuln gefunden. Sie hat weniger Falten als die vorhergehende, jedoch iſt unter ihnen ſelbſt eine große Verſchiedenheit. Einige ſind duͤnnſcha⸗ lichter, andere dickſchalichter. Einige haben glatte, andere rauhe Falten. Auch die Zahl der Falten iſt bey allen nicht einerley. Sehr friſche jugend⸗ liche Stuͤcke haben eine feine roͤthliche Zeichnung. 8 Pig. 481. lit. b. iſt im mittellaͤndiſchen Meere gefunden worden. Dieſer Spondylus hat nur wenig Falten, und auf dem Ruͤcken derſelben, wie auch in den Furchen, violette braunroͤthliche Linien. Pig. 482 gehoͤret der Spengleriſchen Sammlung und koͤmmt aus Oſtindien. Die faltenvollen Schalen find ſehr zart und durchſichtig. Die Farbenmiſchung wird man am beſten aus der Abbildung erkennen koͤnnen. Obſ. 1. Daß der Spondylus, welchen der Herr Hofrath von Born in feinem 5 | größeren conchyliologiſchen Werke, welches Teſtacea Mufei Caeſ. Vindob. enthält, pag. 78. beſchrieben, kein Spondylus plicatus Lin- naei ſeyn koͤnne, ſcheinet dieſer gelehrte Mann ſchon ſelbſt vermuthet und gemerket zu haben, weil er ein Fragezeichen dabey geſetzet, und von ſeinem dort beſchriebenen Spondylo plicato die Vermuthung ge⸗ aͤuſſert, es ſey wohl nur eine Varietaͤt vom Spondylo Gaederopo. 5 M 3 Nichts 94 Klapmuſcheln. Tab. 5 Fig E. F. Nichts iſt richtiger als dieſe Vermuthung / denn es iſt ein wahrer spon- 1 dylus Gaederopus. Obſ. 2. Ich koͤnnte meinen Leſern noch manche merkwuͤrdige Gattungen bon 9 Spondylis darſtellen, und beſonders auch von jener mit lauter ſpitzigen Stacheln beſetzten Art reden, welche im Seba tab. 89. fig. 1. 3. 4. 8. abgebildet worden. Allein da ſich bey den Exemplaren, die ich vor 0 Augen gehabt, der Schnabel ihrer Unterſchale zur linken Seite hinuͤber kehret, und ſie dadurch merklich von ſolchen Spondylis, deren Wirbel und Schnabel ſich zur rechten Seite hinuͤber wendet, unterſchieden wer⸗ den, ſo zaͤhle ich ſie zur Geſellſchaft der linksgekehrten Muſcheln, und gedenke von ihnen umſtaͤndlicher in dem Bande zu reden, welchen ich für die Linksſchnecken beſtimmet habe. 5 Supplementstafel dieſes Bandes. 5 Tab. 69. Fig. E. F. Ex Mufeo SpENCLERIANO. Die Klapmuſchel der Mahler. 5 wu Spondylus Pictorum, tefta aurita, longitudinaliter ftriata, ftriis feptem emi· 2 nentioribus imbricato tubereulatis ee ang valvularum altera valde con- vexa, altera plana, colore aurantio, roſtro fiſſo, margine crenulato. RONDELETIVS fig.24. Aldrov. de Exfanguib. Lib. 3. Cap.48. Ba 455. Gent fig. 132. Bonannı Recreat. Cl. 2. fig. 18. pag. 100. — — Muſ. Kirch. Cl. 2. fig. 18. pag. 441. Concha corallina aliter pieto- . rum dicta, non quia ad ufum artis pictoriae colorum pigmenta in ea reponantur verum quia in minutifimum pulverem redacta purpureum colorem quo videtur imbuta pars interior olim picturae ſubminiſtrabat. In Egeo mari prope Cariam vivit referente Ariſtotele. Levis et nitida intrinſecus, extrinſecus vero tuberculis inaequalibus aſpera. Lessers Teftaceoth. $. 106. no. d. pag. 482. Die Mahlermuſchel des Ronde⸗ letii, eine Steinauſter, deren Schalen inwendig glatt, auswendig aber un, gleich und hoͤckericht find, von zinnoberrother Farbe. Knorrs Vergnuͤgen, tom. VI. tab. 12. fig. 3. Die Haͤlfte einer pomeranzenfar⸗ 8 bigen, Lazarusklappe. Favarr D' HERETONY Dict. tom. 1. pag. 333. Coquille des peintres. Con- cha pictorum. C' eſt une eſpece d' huitre qu Ariſtote mettoit au rang des Klapmuſcheln. Tab. 69. Fig.E.F. 95 des conques. Ce n' eſt point dit cet ancien naturalifte que les peintres d'en fervoient pour contenir et delayer leurs couleurs, ou pour le meme ufage que l on fait aujourd'hui des Ecailles de cames et de mou- les pour les couleurs en detrempe; mais parce que les peintres en tiroient une couleur de cinabre et de ſandaraque, qui fe trouve dans Illes finuofites ou les inegalites internes de la coquille. Elle reſſemble dit Rondelet aux Spondyles ou aux petites huitres. Vom Linne wird die Figur dieſer Muſchel aus dem Bonanni bey der Corallenmuſchel, die bey ihm Oftrea nodoſa heißt, angefuͤhret. In der von mir beforgten fehlerhaften deutſchen Ausgabe des Rumphs habe ich, verleitet durchs Anſehen des hochachtungswuͤrdigſten Linne, ein gleiches gethan, da es doch augenſcheinlich iſt, daß die Figur des Bonanni durchaus keine Kammmuſchel, ſondern einen Spondylum vorſtelle. Auch der beruͤhmte Herr Hofrath von Born iſt bey der Oſtrea nodoſa in ſeinen kleineren und groͤßeren conchyliologiſchen Werke in eben dieſen Fehler verfallen. Eine vollſtaͤndige Doublette von dieſer Gattung habe ich in keiner der hieſigen Sammlungen auftreiben koͤn⸗ nen, und mich daher entſchließen muͤſſen, dieſe einzelne Unterſchale der⸗ ſelben, welche dem Spengleriſchen Cabinette zugehoͤret, hier abbilden zu laſſen. Von der flachen Oberſchale wird man eine Zeichnung im Knor⸗ riſchen Vergnuͤgen der Augen an den oben angezogenen Orte antreffen. Daß unſer Spondylus eine große Vertiefung, hohe Woͤlbung und an⸗ ſehnliche Groͤße habe; (er iſt drey Zoll neun Linien lang, und drey Zoll ſechs Linien breit) daß viele laͤnglichte, wulſtige ungleiche Streifen und Furchen von ſeinem Wirbel herablaufen; daß er an ſeinen inneren Waͤn⸗ den weiß, und beym gekerbten Umriſſe mit einer breiten, lichtroͤthlichen oder orangegelben Einfaſſung, auch beym Schnabel mit einer Spalte und auf beyden Seiten mit Ohren verſehen ſey; daß ſein Schloß dem gewoͤhnlichen Gelenke der Klapmuſcheln gleiche, und dergleichen mehr, werde ich nicht umſtaͤndlich anfuͤhren duͤrfen, da alles dieſes durch die wohlgerathene Zeichnung ſchon ſichtbar genug gemacht wird. Sieben der groͤſſeſten und erhabenſten Streifen ſitzen voller Zacken, die unters waͤrts rinnenartig hohl ſind, wie Hohlziegeln uͤber einander herliegen, und ſich zum aͤuſſeren Rande hinkehren. Ihr vortrefliches einfaches Farbenkleid iſt orangegelb. Ariſtoteles will uns uͤberreden, die Mahler haͤtten vormals den Gebrauch gehabt, die Schalen dieſer Mu⸗ ſchel zu Pulver zu ſtoßen und zu zerreiben. Alsdann haͤtten ſie damit a pur⸗ 86 Klapmuccheln. Tab. 69. Fig E. F. purpurroth gemahlet. Meinen Leſern uͤberlaſſe ich es völlig, ob fie die fen hoͤchſtunwahrſcheinlichen Vorgeben des Ariſtotelis Glauben beye meſſen wollen, oder nicht. Ich habe ihn zu ofte auf grobe Unrichtig⸗ keiten betroffen, daß ich ihm fo leichte mein Vertrauen nicht wieder ſchenken werde. Indeſſen leſe ich im Rondeletius, Aldrovandus, Geßner, Bonanni und Favart d' Herbigny, daß jeder von ih nen dieſe Nachricht des Ariſtotelis als ungezweifelt und wohlgegruͤn ? det angenommen, und dieſe Muſchel um deswillen die Mahlermuſchel, Concha pictorum, Coquille des Peintres genannt worden. Sie wohnet im mittellaͤndiſchen Meere, und vorzüglich nach Ariſtotelis Ausſage im aͤgeiſchen Meere, welches heut zu Tage der griechiſche Archipelagus heißt. Sie gehoͤret zur Zahl der ſeltenen Muſcheln, die man nur in wenig Conchylienſammlungen antreffen wird. . A 1 85 F mn ap Das ö 97 Das IX. Geſchlecht der zwoſchalichten Conchylien. | 0 Chamen. Chamae. 3 Das XXXIII. Capitel. | Anmerkungen zum Geſchlechte der Chamen. eine Leſer wuͤrden wenig erbauet und ſehr ſchlecht unterhalten wer⸗ den, wenn ich anjezo mit ihnen die trockne Geſchichte der Chamen recht umſtaͤndlich durchgehen, die ſchwankenden unbeſtimmten und hoͤchſt⸗ verſchiedenen Begriffe, ſo man mit dieſem Worte verbunden, beleuchten, und aus den conchyliologiſchen Werken ein Negifter aller Muſcheln, die man bisher faͤlſchlich fuͤr Chamen gehalten, herausziehen, und ihnen zur naheren Prüfung und Beurtheilung vorlegen wollte. Allein ich ge⸗ denke mich hierauf ganz und gar nicht einzulaſſen, ſo leichte es mir ſonſt ſeyn würde, dasjenige was Dargenville, Adanſon, Davila, Fa⸗ vart d'Herbigny und andere in dieſer Materie ſchon vorgearbeitet, mit einigen Zuſaͤzen zu vermehren und noch weitlaͤuftiger auszubreiten. Nur ſoviel muß ich doch anmerken — Die Chamen, zu deren Benennung ich keinen recht ſchicklichen deutſchen Namen zu finden weiß, und daher aus Noth den lateiniſch griechiſchen Namen, der von R und xaiw her- kommen ſoll, beybehalten muß — werden von den meiſten Conchyliologen Gienmuſcheln, oder beſſer, Gaͤhnmuſcheln genannt, weil ſie die uͤble Ge⸗ wohnheit an ſich haben ſollen, beſtaͤndig zu klaffen und zu gaͤhnen, das Maul aufzuſperren und offen zu halten. Bey den Hollaͤndern heiſſen fie u:m deßwillen ſchlechtweg Gaapers. Einige ſtellen ſich als haͤtten ſie von demjenigen, was in der Tiefe des Meeres mit den Chamen vorgehet, die genaueſte Kenntniß und Wiſ⸗ ſenſchaft erlanget. Sie wollen uns daher im guten Vertrauen zu unſerer Leichtglaubigkeit uͤberreden, daß die Chamen ſchon in der Tiefe des Mee⸗ res gaͤhneten und ihre Schalen weit von einander ſperreten. Daher wer- den uns in Kleins meth. oftrac. §. 380 die Chamae beſchrieben als Dicon- chae finuatae craſſae in maris fundo hiantes vel ut loquitur Plinius ad plauſum apertac. Aus gleichen Tone redet Rum ph in feiner amboiniſchen Rari⸗ Conchyliencabinet VII. Theil. N. taͤten⸗ 98 Anmerkungen zum Geſchlechte der Chamen. ner Naturgeſchichte der Verſteinerungen belehret uns, die Chamen wären ſolche zweyſchalichte Muſcheln, welche rund oder ablang rund waͤren, auf taͤtencammer in der deutſchen Ausgabe pag. 109, und Scheuchz er in ſei⸗ 175 dem Meeresgrunde bloß lägen, und deren Schalen allezeit gaͤhneten und von einander ſtuͤnden. Adanſon, deſſen Theorie der Chamen ſonſt keine Empfehlung verdient, behauptet vor allen obigen das gerade Gegen? theil. In feiner Hiſt. nat. du Senegal leſe ich pag. 216 folgende Worte Il eſt commun a toutes Cames de vivre enfoneees de quelques pouces dans les fables, et elles s’y enfoncent d' autant plus que leur trachees ont plus de longueur. Andere ſuchen den laͤcherlichen Einfall vom Klaffen und Gaͤhnen der | Chamen auf dem Meeresgrunde folgendermaffen zu verbeſſern, fie wuͤrden am Strande allemahl offenftehend gefunden. Prof. Müller laͤßt fie erſt nach ihren Tode gaͤhnen wenn er im vollſtaͤndigen Linneiſchen Natur ſyſtem tom. 6. pag. 283 ſchreibet: „Man nennet die Chamen ſamt und „ſonders Gienmuſcheln oder Gaapers, weil fie am Strande allezeit offen? „ſtehend gefunden werden. Wenn das Thier geſtorben iſt, fo laͤſſet es die „Schalen von einander, und die Sehne und Haut am Schloſſe kruͤmpft „zuſammen.,, Viele andere aber laſſen fie beym Leben des Bewohners, ſo⸗ bald ſie aus dem Waſſer herausgekommen, gaͤhnen. Hieher gehoͤret fol⸗ gende Stelle des Favarts d' Herbigny im Did. tom. J. pag. 162. Les anciens naturaliftes grecs et latins pretendent que la Came (concha hia- tula) tire fon nom ab hiando, parce que les anciens naturaliſtes et quelques modernes connoiſſoient certaines efpeces de cames qui tiennent leur valves beantes ou entr’ouvertes plus long tems que les huitres. Allein wenn von dieſem Umſtande ein Geſchlechtskennzeichen hergenommen werden ſoll, ſo muͤſſen alle Muſcheln Chamen heiſſen; denn ſie haben alle die Eigenſchaft an ſich, ihre Schalen, ſobald ſie auſſer dem Waſſer befindlich ſind, von einander zu fperren und zu gähnen. b Einige Conchyliologen, welchen es einleuchtet, daß man vom Gaͤh⸗ nen im Meere, und am Strande, und nach dem Tode, nicht wohl ſichere Unterſcheidungsmerkmahle eines Geſchlechtes hernehmen koͤnne, wollen nur diejenigen Muſcheln Chamen genannt wiſſen, deren Schalen nicht genau aufeinander ſchließen, ſondern klaffen und merkliche Oefnungen ha. ben. Alsdann aber wuͤrden wir uns genoͤthiget ſehen, den Klaff⸗ und rinnenartigen Muſcheln, und manchen andern Geſchlechtern, ihre Kinder 3 und Mitglieder zu entziehen, welches neue Verwirrungen veranlaſſen wuͤrde. 15 I | Von Anmerkungen zum Geſchlechte der Thamen. 99 Von den franzoͤſiſchen Conchyliologen werden folgende Hauptun⸗ terſcheidungszeichen der Chamen angegeben. Beyde Schalen () wären vollkommen einander gleich, und wuͤrden dadurch hinlaͤnglich von den Au⸗ ſtern abgeſondert, die faſt nie zwo vollkommen gleiche Schalen haͤtten. Sie ermangelten der Ohren, und hiedurch unterſchieden ſie ſich von den Kammmuſcheln. Sie naͤherten ſich ſo ſtark den Tellinen und Herzmuſcheln, daß nichts leichter ſey, als ſie untereinander zu vermiſchen. Jedoch die Chamen haͤtten mehrentheils eine runde Form, dicke Schalen, gleichſei⸗ tige Bildung und die Wirbel und Gelenke mitten im Schloſſe. Das ſind aber lauter unzuverlaͤßige Merkmale, dabey man keine gewiſſe Tritte thun kann. Wer dieſe unſicheren Kennzeichen noch beſſer kennen lernen will, der darf nur Favarts d' Herbigny Did. tom. I. pag. 162. nachleſen. Hier erinnere ich nur dieſes, daß keine einige jener Chamen, die Dar: genville darſtellet, und die auch von mehreren franzoͤſiſchen Conchylio⸗ logen fuͤr Chamen ausgerufen werden, die Ehre haben koͤnne, eine Lin⸗ neiſche Chame zu ſeyn. i N 5 N 5 5 Nach dem Linne gehoͤren zu einer Chame zwo ſtarke, dicke, ziem⸗ lich maßive Schalen Das Schloß beſtehet aus einen Callo gibbo oblique inſerto foſſulae obliquae, aus einen hoͤckerichten Wulſte, oder merklich er⸗ hobenen Schwiele, die ſich ſchief in ein ſchiefgekrummtes und gebogenes Gruͤbchen der Gegenſchale hineinſchieben laͤſſet. Ob uͤbrigens die Schale klaffe und gaͤhne, oder veſte verſchloſſen ſey, darauf koͤmmt es gar nicht an, ſobald nur obige Stuͤcke des calloͤſen Gelenkes, ſo ſich in ſchiefe Gruͤb⸗ chen wie hineinſchieben laͤſſet, ihre Richtigkeit haben. Vom Herrn Hofrath von Born werden die Unterſcheidungskenn⸗ zeichen der Chamen ſehr wohl beſtimmet, und in feinen Teſtac. Muf. Caef. pag. 79. mit folgenden Worten angegeben: Omnes Chamae conveniunt apicibus recurvis et labiorum prominentium defectu, cardinisque dente ob- liquo, craſſo, quem Linnaeus callum compellare maluit, eoque ſimplici et crenulato aut elongato duplici vel terno, valvae oppofitae utrinque inferto. Variant vero teſtae plerumque ponderoſae figura ſubgloboſa, unguliformi, rhombea, reniformi, cordata, vel ſuperficie rariſſime laevi, potiſſimum longi- tudinaliter fulcata, plicisque aut ſtriis haud raro trans verſim exarata. N 2 Einige Y Toutes ont les "deux pieces égales et parfaitement femblables, ApAanson Hiſt. nat. du Sene Sal pag. 216. 5 - 100 Sefehlechtstafe der Shamen, Einige Chamen kehren ſich mit ihrem Wirbel und Schnabel zur 4 rechten, andere aber zur linken Seite hinüber. Es giebt folglich auch linke Thamen, davon ich ein mehreres in demjenigen Bande reden werde, der fuͤr die Linksſchnecken beſtimmet worden. Die Chamen ſind groͤßtentheils Conchae paraſiticae, welche ſich auf 5 Steine, Felſen, Corallen und andere Körper veſte ſetzen. Sie koͤnnen folglich ihrer Nahrung nicht wie andere Muſcheln nachgehen. Sie muß a ihnen zufließen und gleichſam ins Haus geſchicket werden. Vom Einwohner der Chamen, und inſonderheit von jenem, der in der Chama gigantea, in der Hohlziegelmuſchel wohnet, belieben meine Leſer die ausführlichere Beſchreibung bey Tab. 49. Fig. REN 00 zuleſen. Geſchlechtstafel der Chamen. Tab. 48. Fig. 483. Das Ochſenherz. Die Narren- oder Zotskappe. Cie ma Cor Linnaei. Bucardium. Cor bovis. Fig. 484— 487. Das faltenvolle Herz. Chama cordiformis plicata. Fig. 488 — 491. Die Meer- oder Seenuß. Chama antiquata Lin. Tab. 49. Fig. 492 — 494. Die Hohlziegelmuſchel. Die Nagelmuſchel. Cha- g ma Gigas Linnaei. Concha imbricata. Fig. 495. Die marmorne Hohlziegelmuſchel. Chama imbricata marmorea. N ; notabilis conchae imbricatae. el. Varietas conchae imbricatae. Tab. 50. Fig. 498. 499. Der Pferdefuß oder Pferdehuf. Chama Hippopus Linnaei. Fig. Soo. und 501. Die Eichelmuſchel. Chama calyculata. Fig. 502. und 503. Die nierenfoͤrmige Chama. Chama Phrenitica. Fig. 504. und 505. Eine guineiſche weiſſe Chama mit einer ſcharfen = Fig. 496. Eine merkwuͤrdige Abaͤnderung der Hohlziegelmuſchel. Varietaͤss Fig. 497. Eine fait BEN 95 wenig Schuppen beſetzte Hohlziegel⸗ Kante auf dem Ruͤcken. Chama Guinaica | forte Chama oblonga Linnaei. Fig. 506. lit. a. b. e. d. Die mit einer inneren Cammer versehen hama. Chama concamerata. Tab. 5 1. Fig. 507 — 509. Die Rotsdoublette. Chama Lazarus Linnaei. Fig. 5 10— 513. Die Felſenmuſchel. Concha . Chama gryphoi- = Linnaei. Tab. 52, Chamen. Tab. 48. Fig. 483. 101 Tab. 52. Fig. 5 14. 5 15. Die rothe und gelbe Muſcatenbluͤthe. Macero- I phylla. Flos moſcatae. Fig. 5 16 — 520. Die gehoͤrnte Chama. Chama cornuta. Chama bicornis Linnaei. Fig. 521. Die blätterichte Chama. Chama lamellofa feu foliacea. Fig nn 523. Die Caſtanie in ihrer Huͤlſe. Der dornichte Pferdefuß. Chama Arcinella Linnaei. Die hiegrene Mitglieder dieſes Geſchlechtes find eonchyliologiſche Selten⸗ ber Es giebt nur wenig Conchylienſammlungen, wo man ſie alle beyſammen antreffen wird. Die Namen der allerſeltenſten habe ich in der Geſchlechtstafel mit größerer Schrift abdrucken laſſen. Tab. 48. Fig. 483. Ex muſeo noftro. as Ochſenherz. Die doppelte Zots- oder Narrenkappe. hama Cor Linnaei. Bucardium. Cor bovis. Cuculla fatui, teſta cordi- bermi, Sloboſa, laevi, luteſcente, natibus inſtar cornu arietis incurvatis et contortis, apice viridefcente. Behr. Zotskap. de dubbelde Zotskap Schulp. Offenhart. Gall. Boucarde. Coeur de boeuf, Bonnet de fou. Cabochon double. Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 275. fig. 111. Bucardia e mari Adriatico. BONANNI Recreat. Cl. 2. no. 88. pag. 110. — Muſ. Kirch. Cl. 2. no. 92. pag. 446. Bucardia dieitur haec concha a forma qua bovis cor exprimit. In profundiſſimis Adriatici maris par- tibus prope Dalmatiam ſtabulatur. Teſta tenuis et friabilis eſt, in parte concava eburnea, in convexa cutem habet firme adhaerentem colore ſubrufo qui a cardine magis recedens magis luteus et rubigino- ſus evadit. e Verhandl. no. 88. pag. 34. Een Oſſenhart, een zort van groote Haartjes zonder tanden. Janus Plancus de conchis minus notis tab. 10. lit. a. Lessers Teſtaceotheol. 5. 79. lit. a. pag. 43 1. Eine ochſenherzfoͤrmige Muſchel. GuaLrIERI Index tab. 7 1. fig. E. Concha cordiformis aequilatera umbone cardinum diducto, laevis, ſubalbida, et nonnullis lineis fufcis a car- dine per dorſum circulariter excurrentibus. HrBEN STREIT Muſ. Richter. pag. 284. Der Pectunkel mit uͤbergebogenen Anz gel. Die doppelte Zotskappe. N KLEIN 203 Chamen. Tab; 48. Fig. 483. Kein meth. oftrac, $.364. no. 1. lit.b. pag. 140. Iſocardia laevis. Bucar-. dia Dalmatica, quia in profundiſſimis Adriatici maris partibus ftabula- tur. Teſta tenuis friabilis intus eburnea, in eonvexo cute tecta cujus color ſubrufus ad cardinem et ad marginem diluitur in ruhigen Concha globoſa magna verticibus aduncis. SkEBÆ theſaurus tom. 3. tab. 86. fig. 1. Cuculla fatui. Hoe cucullarum bi- i valvium fpecimen inufitatae eſt magnitudinis raroque aut tam grande aut ambabus ſuis valvis compoſitum invenitur. Aliter quoque pictum 5 eſt quam quae vulgo occurrunt, quippe pallidiores noſtro quod ſatu-. rata nitet flavedine. Cucullae fatui nomen haec fpecies obtinuit ob verticem utriusque valvae inflexum ſpiris eornu veredariorum non ab- 5 ſimilem: quodſi enim ambae conchae conjunguntur pileum quaſi naſei dicas nolis inſtructum, quem cucullum fatuorum appellitare ſolent. DaviLA Catal. raif. tom. I. no. 816. pag. 354. Coeur de la Mediterranee fauve à la tete, marron fonce dans le reſte, a larges fafcies circulaires peu prononcèes, a fommets contre l’ordinaire des coquilles de ce ben. re ecartes, recourbes en fens eontraire l'un a l'autre et bleus en cet en- droit, a charniere formee dans les deux valves de trois larges dents dont une laterale; eſpèce nommée en France Boucarde ou Coeur de boeuf et en Hollande Bonnet de fou. Knorrs Vergnuͤgen tom. VI. tab. 8. fig. 1. Jede Haͤlfte dieſer Muſchel hat ſchon die Aehnlichkeit mit einer Narrenkappe, und wenn die zwo Schalen zuſam⸗ menkommen, nennet man ſie die doppelte; wiewohl die Geſtalt aa einem Ochſenherzen aͤhnlich iſt. Ferand Imperati pag. 581. Ginannı Opere Poftume tom. 2. pag. 23. tab. 19. fig 129. p Queſta & la piu vaga conchiglia, che abbia Adriatico ed è nella ſtruttura di- verſiſſima da tutte le altre. Si ritrova dove il mare è affai profondo verſo la Dalmatia, e non rieſce vero cio, che lafciq feritto il Padre Bonanni eioè che rade volte ſi prenda nell' Adriatico, perche a me ne furono portate moltifime, che in quefto mare erano ſtate peſcate. La ſua parte efterna viene coperta da una pelle di color olivaftro la quale quanto più fi mira vicino all' apertura de’ due gufei tanto piu appariſoe del color di ruggine levata queſta pella la Bucardia ſi rende più bella. » LIN NI Syft. Nat. Edit. 10. no. 82. pag. 682. Cardium humanum — Rima hians nymphis nudis. Anus impreſſus poſtice gibbus. Dentes cardi- nis utrinque duo compreſſi. Habitat in mari mediterraneo rarius. ö Lin- Shamen. Tab. 48. Fig. 483. | 103 LINNEI Syſt. Nat. Edit. 12. no. 154. pag. 1137. Chama cor. Habitat in mari Adriatico verſus Dalmatiam. Cardo callis compreſſiſſimis. — — Muſ. Reg. Lud. VIr. no. 88. pag. 516. Chama cordiformis. Teſta ce.raſſa laevis, fubcordiformis, rotunda, ex albido lutefcens, valde gibba. Nates in hac evidentiores quam in ulla alia et cornu arietis inftar obli- que recurvatae diſtantes. Rima hians lanceolata Nymphis hymene fuſco obtectis. Anus valde retuſus ſub natibus. Cardinis dentes Aurtrinque duo compreſſi, callofi, obliqui, obtuſi, cum margine fere paralleli. Dens lateralis ante Nymphas, longitudinalis ſuleo diſtinctus. Favarr D' HRB TONY Diet. tom. 1. pag. 245. Coeur de boeuf volute ou HhBoucarde proprement dite. Concha cordiformis vel Bucardium fpeci- fice dictum, maxime convexum et irregulariter rotundum; apicibus voalvarum inter fe diſciſſis et ſingulariter contortis, diſtinctum; colori- bus fulvis et rufeſcentibus fafciatim et obfcure nebulatum. On trouve ces Boucardes dans la mer mediterranee et dans les parages de la baſſe Normandie et de la Bretagne comme à Grandville et à Saint Male. v. Born Index Muſ. Caeſ. Vindob. pag. 66. — — Teſtacea — — pag. 80. Chama Cor, teſta rotundata cordiformis laevis; valvae umbonatae, attenuatae in apices diſtantes oblique inftar cornu arietis recurvatos; areola retufa, prope nates ſulcata. Rima hians, cardinis dentes utrinque duo obliqui obtufi cum margine fere paralleli, tertiüs lateralis ante rimam ſulco diſtinctus; color teſtae ex albo lutefcens, apicum nigreſcens; long. 2 poll. II lin. lat. 2 poll. & lin. GRONOvII Zoophyl. Faſc, 3. no. 1168. pag. 273. Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 2. tab. 4. fig. 32. FAVANNR DE Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 53. fig. G. a Dieſe groſſe anſehnliche herzfoͤrmig gebildete Muſchel, welche bey vielen Conchyliologen den Namen des Ochſenherzens fuͤhret, wurde vor⸗ mals vom Linne den Cardis und Herzmuſcheln beygeſellet, und in der Toten Ausgabe ſeines Naturſyſtems Cardium humanum genannt. Allein da ihr Schloß vom Schloſſe der Herzmuſcheln gaͤnzlich verſchieden iſt, und die breiten Zaͤhne und Wulſte derſelben ſo ſchief in einander paſſen und eingreiffen, als man es bey den Thamen wahrzunehmen pfleget, ſo iſt fie gar bald aus dem Geſchlechte der Herzmuſcheln, darinnen fie beym Linne wie ein verlohrner Poſten nur die lezte Stelle gehabt, wieder ausgemuſtert, und dem Geſchlechte der Chamen zugeeignet worden. Im Mufeo Reginae Lud. VIr. hat ihr Lin ne die lezte Stelle unter den Shamey 3 f eing 104 Ä Chamen. Tab. 48. Fig. 483. eingeraͤumet und fie Chamam cordiformem genannt, aber in der ı2tem Ausgabe des Naturſyſtems wird ihr die erſte Stelle in dieſem Geſchlechte angewieſen. Sie heißt daſelbſt hama Cor. Weil ſich ihre beyden Wir⸗ bel auf eine ſonderbare und ungewoͤhnliche Weiſe ſeitwaͤrts in einen Schnir⸗ kel umdrehen und einige Aenlichkeit mit einer Narrenkappe haben, ſo ge ben ihr die Hollaͤnder den Namen der doppelten Zots oder Narrenkappe. Beyde Schalen dieſer Muſchel haben die Figur eines groſſen Herzens. Sie ſind glatt, aufgeblaſen, bauchich hochgewoͤlbet und kugelfoͤrmig. Sie ſchlieſſen bey ihrem Rande ſehr veſte und gar genau auf einander. Die en laͤnglichte Spalte ift offen und wird von einen ſchwarzbraͤunlichen lederar⸗ tigen Ligamente bedecket. Die Grundfarbe, wenn der ſchwaͤrzliche Ueber⸗ zug abgerieben worden, iſt gelblich caſtanienbraun. Die ungleichen Queer⸗ ringe ſcheinen bey neuen Anſaͤtzen und Anwuͤchſen der Schale ihren Ur⸗ ſprung genommen zu haben. Die Spitzen des Wirbels, welche ſich wie ein Widderhorn kruͤmmen und umbeugen, haben bey friſchen Stuͤcken eine oli⸗ vengruͤne Farbe. Die Schale unter dem Wirbel iſt vertieft und zuruͤck⸗ gedruͤckt. Die inneren ſehr vertieften Waͤnde ſind ſchmutzig weiß. Das Schloß hat in jeder Schale zween breite Mittelzaͤhne oder laͤnglichte Schwielen, callos, oder Wulſte, und zween ſchiefe Canaͤle, Gruben oder Furchen, dahinein ſich die Zaͤhne der Gegenſchale bequem hineinſchieben laſſen. Alsdann ſiehet man hinter der Vulva noch einen breiten Seitenzahn, nebſt einer darneben liegenden Furche. Es wohnen dieſe Muſcheln im mittellaͤndiſchen Meere, vornemlich 4 im adriatifchen Meerbufen bey der Kuͤſte Dalmatiens. Nur in der tiefſten Tiefe des Meeres ſollen ſie ſich aufhalten. Mein groͤſtes Exemplar von dieſer Gattung, welches ſich vom Strande bey Marfeille herſchreibet, iſt drey und einen halben Zoll lang und drey Zoll breit. Eine etwas kleinere noch mit ihren ſchwaͤrzlichen Epiderm bedeckte Doublette dieſer Art, habe ich einſt von den venetianiſchen Meerufern bekommen. Favart d' Her⸗ bigny will uns uͤberreden, daß dieſe rare Muſchel auch bey den Ufern der Normandie (zum Ex. bey St. Malo) und bey Bretagne gefunden werde. Vormals muß dieſe Gattung von Muſcheln ungleich ſeltener gewe⸗ ſen ſeyn. Eine Doublette derſelben, welche in der Graͤfl. Moltkiſchen Conchylienſammlung lieget und etwas gröffer wie gewoͤhnlich iſt, koſte⸗ te vor 25 Jahren in einer hollaͤndiſchen Auction 94 Gulden und hernach noch eben ſo viele Stuͤver, weil diß bey allen hollaͤndiſchen Weste 1 elne Chamen. Tab. 48. Fig. 483-487. 105 eine der erſten Bedingungen zu ſeyn pfleget De Kooper zal gehouden zyn van jeder Gulden een ſtuyver Opgeld te betaalen. Es war dieſe eben be⸗ ſchriebene Graͤfl. Moltkiſche Doublette aus dem Conchylienvorrathe des Herrn Albert Homoets erſtanden. Sie ſtehet in deſſen Catalogo pag. 10 bey der 38ſten Schublade unter folgenden Titul Een dubbelde Zots- kap - doublet zo groot en ſchoon als bekent is. Der Preiß dieſer Muſcheln iſt aber nunmehro ſehr gefallen. Doch muß man in Holland eine gute Doublette gemeiniglich noch mit zwey bis drey Ducaten bezahlen. 5 Ich beſitze auch eine gegrabene von dieſer Gattung, deren Scha⸗ len ſich ſehr gut erhalten. Innerlich ſitzet ein veſter und harter Steinkern. In des Liſters Hiſt. Conchyl. tab. 5 17. fig. 72 und in des Caroli Nicol. Langii Hift. lapidum figuratorum tab. 40. fig. 1-4. pag 141. Encyclop. Re- cueil de Planches tom. 6. Mineralogie pl. F. fig. 3. treffe ich eben derglei⸗ chen an. Es iſt nach des Langii Beſchreibung Bucardites laevis ex utra- que parte convexus et ſpica eminente donatus, der ohnweit Baden gefun⸗ den worden. S. auch Olearii gottorphiſche Kunſtcammer tab. 22. no. 3. Tab. 48. Fig. 484-487. Ex Mufeo Morrkraxo. Die Moltkiſche Chama. Das faltenvolle Herz. Chama Moltkiana. Chama cordiformis plicata, teſta alba, cordata, laevi, trans verſaliter fulcata, plicata, coſtata, vertice adunco, vulva 5 plana, margine integro. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat es guͤtigſt uͤbernommen, dieſe aͤuſſerſt ſeltene Muſchel, welche ein Herz vorſtellet, aber wegen ihres Schloſſes zum Geſchlechte der Chamen gehoͤret, naͤher und umſtaͤndlicher zu beſchreiben. Man hat alſo die hier ſogleich folgenden Nachrichten nicht mir, ſondern ſeiner Guͤte und Freundſchaft zu verdanken. a | Eine der allerfchönften Muſcheln, die ſich ſowohl durch eine gleich am neuerfundene Geſtalt, als auch durch ihre weiſſe, zarte und glaͤnzende Ma⸗ terie, vor andern auszeichnet, iſt wohl unſtreitig gegenwaͤrtige Chama aus der Graͤfl. Moltkiſchen Conchylienſammlung, welche fo viele ſeltene Stucke in ſich faſſet, die man vergebens bey conchyliologiſchen Schrift⸗ ſtellern anzutreffen glaubet. Die wohlgerathene Zeichnung mag einiger⸗ maſſen meiner unvollkommenen Beſchreibung zu ſtatten kommen; aber Conchyliencabinet VII. Theil. O beyde 106 Chamen. Tab. 48. Fig. 484-487. beyde find noch lange nicht hinreichend, den Liebhabern und Kennern die⸗ ſes Prachtſtuͤck recht kenntlich darzuſtellen. 5 1 Man kann ihre Groͤße mit einer Lambertiſchen Nuß vergleichen. Nach ihrer Figur iſt ſie dreyſeitig. Die vorderſte Seite iſt die laͤngſte, und macht ein an beyden Enden zugeſpitztes Oval aus. Auſſer einer klei⸗ nen Erhoͤhung in der Mitte, die mit merklichen Falten nach ſchregen Li⸗ nien geziert und mit regelloſen aufgehobenen Streifen durchwebet wird, welche das Anſehen eines gewaͤſſerten Stoffs haben, iſt gedachte vordere Seite flach, oder vielmehr etwas ausgehoͤlt. Weil die Muſchel gleich⸗ ſchalicht iſt, fo find auch die beyden andern aufgeblaſenen Seiten einander gleich, und von dieſer Seite, wo ſie zuſammenſchließen, und was eigent⸗ lich das Hintertheil der Muſchel ausmachet, iſt dieſelbe herzfoͤrmig, und erhält einige entfernte Gleichheit mit der ſogenannten Zotskap, Chama Cor Linnaei. Die eine Figur zeiget die eine Helfte der Muſchel von der oberen Seite mit ihrem Wirbel, und deutet zugleich den ſcharf von beyden Seiten ausgehoͤhlten erhoͤheten Rand an. Dieſer Rand faſſet die vordere | flache Seite, fo wie die gewoͤlbte Helfte der Muſchel aufs fehönfte ein, faͤngt bey der untern Spitze an, und lauft auf das allerzierlichſte bis an das aͤuſſerſte Ende des gedrehten Wirbels, verjuͤngt in einer gebogenen Linie fort, und giebt der Muſchel, wenn beyde Schalen geſchloſſen ſind, ein ſchoͤnes Anſehen. Beyde Wirbels ſtehen anderthalbe Linien weit von einander, und ſind nebſt der ganzen gewoͤlbten Seitenflaͤche, den Rand mit einberechnet, mit 25 glatten aufgehobenen, ſchreg hervortretenden N | | | Falten, die gleichfam eine Treppe vorſtellen koͤnnen, in der gleichen wellen? \ foͤrmigen Richtung, fo wie dieſe hintere Seite unter dem Wirbel abge rundet, und endlich nach einem Ausſchnitt unterwaͤrts in eine Spitze aus⸗ gehet, nach dem genaueſten Ebenmaas kuͤnſtlich belegt. Das Band oder Ligament an der vordern Seite, iſt duͤnn und ſchmal. Die beyden Nym⸗ phen unter demſelben machen an jeder Schale einen ſchmalen flachen An⸗ faß, und laufen um den Wirbel herum, bis in feine aͤuſſerſte Spitze. Das Hintertheil der Muſchel hebet ſich in der Mitte, wo beyde Schalen zu⸗ ſammenſchließen, in einen ſcharfen Ruͤcken in die Höhe, fo wie er in der 4 Abbildung zwiſchen den Wirbeln hervortritt. Der Umfang der Muſchel von inwendig iſt gegen den Wirbel von jeder Schale rund, und an dem entgegengeſetzten Ende macht derſelbe einen ſcharfen Winkel aus. Der von auswendig emporſtehende Rand iſt inwendig vertieft, ſo wie der auf⸗ gehobene Theil der Falten von inwendig ausgehoͤhlt erſcheinet. Die Shamen. Tab. 48. Fig. 484-487. 107 / Die Gelenkzaͤhne laſſen fich in der Abbildung ziemlich deutlich erken⸗ nen. Man ſiehet mitten unter dem Wirbel einen ſchmalen abgerundeten Zahn, und unter demſelben eine tiefe Grube. In dieſe letztere ſchließet von der andern Schale ein dergleichen Zahn, der uͤber ſich auch eine Gru⸗ be zeiget, in welche der erſtgedachte Zahn feſt einpaſſet. Nach der vor⸗ dern Seite der Muſchel zieht ſich eine tiefe lange Grube zwiſchen zwey ſchief hingeſtreckten Zaͤhnen, und noch weiter hinunter liegt einwaͤrts ein abgerundeter breiter hervorſtechender Zahn, der in eine Fuge der andern Schale, ſo wie ein langer Zahn hingegen in die erſtgedachte Fuge ein⸗ tritt. Dieſes kuͤnſtliche Gelenk giebt der Muſchel eine große Feſtigkeit ſich aneinander zu ſchlieſſen, welches ſie ſo viel noͤthiger hat, weil das Li⸗ gament, wie oben geſagt, aͤuſſerſt duͤnn und ſchmal iſt, auch der Rand der Muſchel nur glatt, und alſo nicht geſchickt, ihr einige Feſtigkeit mitzu⸗ theilen, wie bey andern Muſcheln, die einen gekerbten Rand haben, zu geſchehen pfleget. Die beyden großen Mufkulflecken laſſen ſich dichte am Ende des Gelenkes durch ihren hohen Glanz und etwas eckigte Figur er: kennen. Dieſe Muffuln tragen ebenfals das ihrige bey, fo lange das Thier am Leben iſt, um ſelbiges feſt verſchließen zu koͤnnen. So wie die Muſchel in ihrer Bildung auſſerordentlich ift, fo iſt fie es auch nicht weniger in Anſehung der Materie. Sie beſteht nicht, wie die meiſten andern Conchylien, aus der gewöhnlichen ſteinſchalichten Maſſa; am naͤchſten koͤmmt dieſe Materie derjenigen, woraus die großen Papiernautili gebaut worden ſind, nur iſt ſie nicht ſo durchſichtig wie an denſelben. In der Farbe iſt dieſe Muſchel milchweiß, und gleichet gaͤnzlich dem verarbeiteten und polierten Elfenbein, welches angefangen hat ein wenig gelb zu werden. f \ Man kann dieſe Muſchel eben nicht dickſchalicht nennen, aber fie iſt auch nichts weniger als duͤnnſchalicht, wornach ſie doch das Anſehen hat. Alles beydes aus⸗ und inwendig, iſt an derſelben glatt, und ſo glaͤnzend wie fein poliertes Elfenbein. ö f Ein jeder anderer Methodiſt, welcher nur von der aͤuſſern Geſtalt ſeine Eintheilung hernimmt, wuͤrde dieſe voͤllig herzfoͤrmige Muſchel auch unter die Herzmuſcheln verſetzt haben; aber nach dem Herrn von Linne! iſt dieſelbe wegen der Anzahl der Figuren und Lage der Zaͤhne im Gelenk, eine wahre Chama. a, | DObbſchon ich den Geburtsort dieſer prächtigen Muſchel mit Gewiß⸗ heit nicht anzugeben vermag, ſo stanbe eh doch / daß fie, nach aller chen N 2 108 Chamen. Tab. 48. Fig. 488-491. 1 ſcheinlichkeit werde in Oſtindien zu Haufe gehören. Es iſt felbe, damit ſie unter den Liebhabern allgemeiner bekannt werden moͤchte, ſchon vorhin zum 4ten Band der Schriften der berliniſchen Geſellſchaft natur⸗ 1 forſchender Freunde von mir beſchrieben, woſelbſt ich fie, nach dem wuͤr⸗ digen Namen ihres hohen Beſitzers: die Moltkiſche Ehamam ger | nannt habe. Ex Mufeo LORENZZ IAN O et noftro, Die Meer: oder Seenuß. f Chama antiquata Linnaei, tefta cordata, gibba, craſſa, inaequilatera, lon- gitudinaliter ſulcata et quafi coſtata, transverfim fubtilifime praefertim poſtice ftriata et quafi crenulata, margine plicato. Belg. Zee-Noot. Bonannı Recreat. Cl. 2. n0.98. pag.ı11. a — — Myuſ. Kirch. Cl. 2. no. 96. pag. 446. Nux maris Tarentino in mari et alibi frequens. Striae valde ſpiſſae et rotundatae, colore albo fulvis vel rufis maculis notato. VALENTVNS Verhandl. tab. 16. fig. 30. Een zeldzam geribde Amandel doublette. 5 | Guarrtızrı Index tab. 71. fig. I. Concha cordiformis aequilatera umbone cardinum unito, parva, ſtriata, fubalbida, fulvis lineis maculata et cir- cumdata. 99 — — — i.. fig. L. — — — ſtriata ſtrüs craſſioribus, candida, ma- eulis et lineis furvis referta et eircumdata. KLEIN meth. oſtrac. $. 363. 4. lit. b. pag. 139. Iſocardia, nux maris Tarentini. Knorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 20. fig. 3. Dickſchalige Kammmuſchel, deren Tab. 48. Fig. 488-491. = | eingeferbter Rand einem Kamme aͤhnlich iſt. Sie hat breite, auf einen weiſſen Grunde mit hellen und dunkelbraunen Flecken gezierte Ribben. Der Wirbel ſchließet mit einem einzigen Angel in ein laͤnglichtes Gruͤbchen. ApANsON Hiſt. natur. du Senegal tab. 16. fig. 2. pag. 222. L’Ajar. Came. Son fond eft brun tirant für le rouge et melè de quelques lignes blan- ches. Interieurement elle eſt blanche ſur les bords et tire un peu ſur la rouge vers le milieu. Chaque battant eſt creufe interieurement au- tour de fes bords de vingt-cing ou vingt fix canaux terminès par autant de crenelures profondes qui repondent aux vingt - ſix canelures elevèes fur la ſurface exterieure, La charniere n’a qu' une dent dans le bat- tant 2 — — Chamen. Tab.48. Fig.488-491. 109 tant droit et deux dans le gauche. On la trouve communement dans les ſables de l’embouchure du Niger pendant le mois de May. LINNEI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 132. pag. 691. — — — — Edit. 12. no. 157. pag. 1138. — — Muſ. Reg. L. V. no. 84. pag. 5 14. Chama antiquata, tefta fub- cordata, magnitudine extimi artieuli pollicis, ferrugineo fufca, intus albida, verſus cardines gibba, annotino augmento aucta, ſuleis circi- ter 22 obtufis: lateralibus compreſſis parallelis dorfo transverſim ftria- tis. Margo exterior plicatus obtuſe cum unguibus alternis fuſeis. Ri- ma linearis claufa Nymphis obſoletis. Ani veſtigium nullum in aliis minimum cordatum impreſſum fuſeum. Cardinis dens brevis reflexus, alter vero ſub rima longitudine Nymphae. Habitat in Oceano Africano. Favarr D’Hersıcny Dict. tom. I. pag. 4. Ajar nom donnè par Adanfon à une coquille bivalve du genre de la Came. ö v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 68. — — Teftacea — — pag. 82. Chama antiquata, tefta ſubcordata, valvae longitudinaliter ſulcatae fuleis cireiter viginti, coftis intermediis transverfim ſtriatis; rima elongata linearis clauſa; apices recurvi; mar- go exterior obtufe plicatus; cardinis dens brevis, reflexus, alter ſub rima longitudinem ligamenti aequans: color extus albo fuſeoque ma- culatus. Viele werden ſich wundern, dieſe Gattung von Muſcheln, welche in ihrer Form und Bildung voͤllig den Herzmuſcheln gleichet, unter den Cha⸗ men anzutreffen. Allein da ihr Gelenke vom Gelenke der Herzmuſcheln voͤllig verſchieden iſt, und dem Schloſſe der Chamen gleichkoͤmmt, fo hat es nicht anders ſeyn koͤnnen. Wer das Cardium tuberculatum Linnaei kennet, der wird es geſtehen muͤſſen, daß zwiſchen derſelben und unſerer jezigen Chama antiquata eine gar groſſe Aenlichkeit zu finden ſey. Nur darinnen aͤuſſert ſich ein merklicher Unterſchied. Jenes Cardium tuberc, iſt gleichſeitig, es hat ziemlich leichte Schalen, feine Wirbelſpitzen kehren ſich gegeneinander und im Gelenke ſiehet man die gewoͤhnlichen Mittel⸗ und Seitenzaͤhne der Herzmuſcheln. Allein dieſe Gattung von Chamen, von der wir jezt reden, iſt ſehr ungleichſeitig, da die Vorderſeite ſich aus⸗ dehnet und verlaͤngert und die Hinterſeite ſehr verkuͤrzet und verengert wird. Sie hat eine ungleich dickere, veſtere, ſtaͤrkere und ſchwerere Scha⸗ le. Ihre gekruͤmmten Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Beym After ſiehet man keinen Wee Eindruck. Die Furchen, = ) 3 e 110 Chamen. Tab. 48. Fig. 488-491. che vom Wirbel herablaufen, find tief, und die laͤnglichten Streifen, wel⸗ che den Ribben gleichen, find dicke, ſtumpf und breit. Herr Hofrath von Born redet von 20, Linne von 22, Adanſon von 25 bis 26 ſol⸗ cher Furchen und Ribben. Je nachdem ſie folglich kleiner und juͤnger, oder groͤſſer und aͤlter ſind, ſo haben ſie mehr oder weniger Furchen und Ribben. Ueber den Ruͤcken derſelben gehen vornemlich auf der Hinter⸗ ſeite feine Queerſtreifen hinuͤber, daher die Streifen gekerbet zu ſeyn ſchei⸗ nen. Die inneren Wande ſind weiß. Der Umriß ſitzet voller Zaͤhne und Falten. Das Schloß beſtehet in der rechten Schale aus einen Wulſte, der mit der Spalte und den Nymphen parallel lauft und eben ſo lang iſt. Er findet in der Gegenſchale eine eben fo lange tiefe Furche, da⸗ hinein er ſich hineinſchieben laͤſſet. In der linken Schale erhebet ſich ſo⸗ wohl auf der Vorder- als Hinterſeite dieſer Furche ebenfals ein kleinen Zahn. Weil die Schalen bey dieſer Gattung und bey vielen andern Ar ten von Chamen fo leichte auseinander fallen, fo hält es ſchwer gute Dou. bletten zu bekommen. Be; Bey Fig. 488 und 489 wird der weiſſe Grund durch viele braunroͤth⸗ liche Flecken ganz bunt gemacht. Einzelne Schalen dieſer Muſchel bekom⸗ men wir hieſelbſt in Menge aus oſt- und weſtindiſchen Gewaͤſſern und vor⸗ nemlich von der guineiſchen Kuͤſte. Aber gute Doubletten wird man nur in wenig Sammlungen antreffen. 8 | 1 Fig. 490 und 491 hat zwar einen weiſſen Grund, der aber von einer Roſtfarbe wie uͤberzogen wird. Nur wunderſelten bekoͤmmt man von die, fer Gattung fo anſehnlich groſſe Doubletten, als hier aus dem auserle⸗ ſenen Conchyliencabinette des Herrn Kaufmann Lorenzens abgebildet worden. Er hat fie aus Tranquebar erhalten. 5 6 Chamen. Tab. 49. Fig. 492-494. 111 Tab. 49. Fig. 492-494. | . Ex Mufeo SpENGLERIANO et noſtro. Die Hohlziegelmuſchel. Die Nagelmuſchel. Vater Noahsmuſchel. Der Weihkeſſel. Das Waſchbecken. Die Schuppenmuſchel. Ri Die Rieſenmuſchel. Chama Gigas Linnaei. Concha imbricata, tefta ovali, longitudinaliter plicata ſeu coftata, decuflatim ſtriata, in dorſo plicarum feu coftarum imbricata, im- bricibus fornicatis; ano cordiformi hiante, ad latus crenato ſeu dentato, margine plicato; colore extus flaveſcente, ſeu rufeſcente, ſeu albeſcente, intus niveo. Belg. Nagel Schulp. Nagel doublett. genaagelde Fontynbak. Vader Noahs Schulp. Een geelkleurig gefoelyde Nagel doublett. G41l. L' imbricata. Le grand Benitier. Le coeur fait en tuile creufe. La Faitiere. La Tuilée. Angl. Furbelowed Clamps. Bear's Paws, das iſt, Baͤrenklauen i 8 oder Baͤrenpratzen. IoHNsTON tab. XIII. Concha Tridachnes Plinii. BELLONII Muſ. tab. 20. Concha imbricata pag. 73. RONDELET. Lib. I. Cap. 18. pag. 20. 21. Concha imbricata, teſta enim ad undarum fe fe attollentium ſimilitudinem diftineta eſt, quae diſtinctio- nes cum aliae aliis inſideant imbricum modo concha imbricata dieitur. Sunt vero imbrices tegulae curvae. Concha haec magna eſt et lata, ambitu inferiore lacinioſa, ac eo firmiter cohaerente. Tefta dura eſt et intus laevis. Caro dura et concoctu difficilis. Frequens eſt in oriente, reperitur etiam in Oceano. A graecorum vulgo Aganon vo- cari audio et a Calvieris Arabiae id eft Caenobitis qui illie ſunt Tridac- nam, quia non nifi tribus morfibus deglutiri poſſunt. Aıprovannvs de Teftaceis pag. 446. Nos veram hic concham tridacnen repraefentare exterius et interius putamus. Eſt enim haec pedalis longitudinis tefta undata et fcabra ut Rondeletii fed magni ponderis: pendet enim ejus utraque tefta quindecim libras medicas; eo loco quo fibi invicem connectuntur fingulae duos digitos per transverſum eraſſae; intus candicant et glabrae ſunt. Allata mihi eſt ex mari rubro. Mufeo Mofcardo pag. 295 — 296. Olearii Gottorphiſche Kunftcammer tab. 29. fig. 6. pag. 57. Jacoszı Muſ. Regium per Laurenzen. Hafniae, tab. I. fig. 1. tom. I. Sect. IV. Valvae duae oſtrei diametri 35 pedum. Pendent valvae ſingulae 22 N libras, 1 5 Chamen. Tab. 49. Fig. 492-494. libras, Craſſities valvae circa cardinem 6 pollices aequat in | vero 2 pollices. Iuxta inſulam Goa per anchoram navis fortuito e mari elevata eſt. LISsTER Hiſt. Conchyl. tab. 35 1. fig. 189. a. Pectunculus ingens raris imbrie cibus exafperatus. Ind. orient, In den Noten, die der neueſten Aus, gabe angehaͤnget worden, heißt es noch, dieß ſey Tridachnes ee — — — it tab. 352. fig. 189. lit. b. Bonannı Recreat. Cl. 2. no. 83. pag. 109. — — Muf Kirch. Cl. 2. no. 82. pag. 445. Concha imbricata, in ſtriis enim velutifte&torum imbrices corio lapideo aliquantulum elevato effin- git adeo mirifice dispoſitos ut difficilius eos fermone exprimas oculis vero uſurpes jueundius. E rubro mari defertur interdum quindecim Kr librarum pondera habens, colore autem eſt puniceo five marmoris Ti- f burtini. RUMyH Amboin. tab. 42. fig. A. Chama ſquamata. Die ſchuppichte Gien⸗ und Nagelmuſchel. Man findet ſo große, daß 6 bis 8 Menſchen genug daran zu tragen haben. Sie halten ſich in der groͤßten Tiefe des Meeres auf, daher nennen wir fie Chamas decumanas feu Pelagias. Kleinere Arten derſelben findet man bey den Stranden, die wollen wir littorales nennen. 4 PETIVER Aquat. Amboin, tab. F. fig. 13. Chama montana five Noachina. Nagel Schulp. VALENTInı Mufeum Mufeorum Vol. 2. tab. 35. no. 22. b HERBEN STREIT Muf. Richter. pag. 282. Chama unguinata unguibus majufeulis. GERSAINT Catal. raif. 1736. pag. 95. no. 135. Bivalve toute blanche appellee Concha imbricata connue ſous le nom de la Tuilèe par rapport a fa for- me qui approche de celle de nos tuiles. II y en a de differentes eſpe- ces garnies d' elevations plus ou moins fortes. | Locunerı Muf. Besler. tab. 20. pag. 73. * CHARLETON Exercit. pag. 64. Imbricata feu imbricatim undulata fie dicta quod teſta ad undarum fe fe attollentium ſimilitudinem diſtincta fit. Lessers Teſtaceoth. 5. 94. lit. a. b. c. pag. 464. Lancıı meth. teft. pag. 75. Chama imbricata laminis ſtriarum imbricum in- ftar perpendiculariter prominentibus. l Guarierı Index tab. 92. fig. B. C. D. Concha imbricata nonnihil depreſſa, laminis acute prominentibus, tota candida. — — — it. fig E. Concha imbricata altero latere magis producto, im- bricibus depreſſis acutis et frequentibus exaſperata et ſtriata ſubfuſca. > N 4 * N 5 N 45 Chamen. Tab. 49. Fig. 492-494. 113 Gonna Index tab. 92. fig. F. Concha imbricata raris acutis et elatis im- bricibus diducta, fubalbida. Er — it. tab.93. fig. B. Concha imbricata major imbricibus frequenti- bus elatis et quafi perpendiculariter prominentibus cefpitofa, apertura 1 ad cardinem ampliſſima ex albido arantiata. KLEIN meth. oſtrac. F. 382. pag. 149. no. 1. Chamaetrachaea decumana ſeu Pelagia. a — — — it. no. 4. — rotunda, tehuior, ſquamis brevioribus, coloris nunc lutei pallentis nunc rubri flaveſcentis. In hac Chamites occurrit A ive lapillus ignave perlatus quafi alabaſtrinus inſtar Achatae, Danenswnue Conchyl. tab. 23. fig. E. Bucardium imbricatum magnis lami- nis et flavidis munitum. L imbricata ou la faitiere tient le premier rang dans cette familie des Coeurs. Elle reprefente de cote un coeur ouvert et le faitage de deſſus eſt ſon caractere ſpecifique. Cette belle - eoquille a ſept principales et grandes ſtries avec de grandes cavites eekgntre- deux, traverfces par differentes lignes qui forment des etages dbu des couches. 5 II imbricata ou la faitiere eſt d'un jaune clair par deſſus et d' un blanc en dedans à Eblouir: ſes tuiles minces et tres-faillantes rangees par etages lui ont fait donner le nom de la Tuilèe: fon ouverture for- me un Coeur a jour garni de dents. 1 tom. I. tab, 10. fig. 48. Concha unguiculata. Davira Catal. raiſ. tom. I. no. 847. pag. 366. Un grand Coeur des Indes peu commun, à ſtries longitudinales et transverfäles fines mais raboteuſes, formant un rezeau aflez groſſier, à fix groſſes cötes chargees à diſtances 8 egales de tuiles minces presque droites et de plus en plus grandes, à me- ſure qu'elles s’approchent des bords, à face reprefentant le Coeur applatie et ouverte dans le milieu, et charniere formee dans l' une des valves de trois dents et de deux dans l' autre; eſpèce nommee Faitiere a ou Tuilèe. it. no. 848. 849. ö Knorrs Vergnuͤgen, tom. I. tab. 19. fig. 3. Es ſind dieſe ungleichſeitigen Meer⸗ muſcheln e etwas ſchief geſchoben und ſcharf geribt. it. tom. VI. tab. 36. fig. 3. LINN I Syſt. Nat. Edit. 10. no. 130. pag. 60 1. — — — — Edit. 12. no. 155. pag. 1137. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 81. pag. 5 12. Chama Gigas, tefta ſolida, lata decuffatim ſtriata, obtuſe plicata, plicis quinque convexis imbri- catis; ſquamis 1 fornicatis adſcendentibus. Margo exterior re- Conchyliencabinet VII. Theil. P pandus, \ 114 Chamen. Tab. 49. Fig. 492-494. pandus, parum admodum et obtufe lobatus. Color extus flavefcens ſeu rufeſcens, intus lacteus laevis. Rima linearis claufa Nymphis ob- ſoletis. Anus retuſus hians rima ovato-lanceolata, obtuſe ferrata, margine reflexo. Cardo intra Nymphas ex dentibus duobus latis ob- tuſis, qui ſe inſinuant intra ſinus alternos, exteriore duplicato longio- re. Maxima habetur in Muſeo cujus teſtas robuſtiſſimus vir vix attol. lat. Habitat in Mari Aſiatico. Leſtae pondere librarum 532 in Mul. 1 Reg. L. VIr. adeoque omnium teſtaceorum maximae. DA been Elem, tab. 7. fig. 4. FokskIxILs Defer, Animal. pag. 31. no. 30. lit. a. Chama Cigas efeulenta ningris rejectis inteſtinis. BR Murray Fundamenta Teftaceol. tab. 2. RB. 12. pag. 42. Chama Gigas. Val 9 vula plicata plicis quinque robuſtis, 1 incifis, extra limbum * eminentibus. Dentes primarii len gibbi, robufti, in longitudinem 1 extenſi, per gradus cardini impoſiti, ee foſſulae oblique inſerti; . vulva claufa absque nymphis. 1 FavART D/ HERE INV Diet. tom. 3. pag. 412. Tuilèe ou Faitiere bombés 1 de couleur citronee et a cing eotes garnies de grandes tuiles. Concha 1 | imbricata maxime convexa imbricibus eminentiſſimis in quinque coſtis 8 dispofitis inſignis, colore fubalbido et citrino nebulata. it. pag. 414. La coquille onglèe ou chargèe d’ongles courbes, ou la coquille du Pere Noe. Concha imbricata depreſſa teſta tenui imbrici- 9 bus fragiliflimis in ſex coftis munita; in latis et profundis canaliculis ean- cellatim ſtriata, flavo colore obſeure nebulata. b g tom. I. pag. 70. Grand Benitier. Concha imbricata maxima fpeie— N tefta valde craſſa ſemimargaritifera ex duritie, pondere et albedine mar- ‚ moris diſtincta intus lueide fplendens; aquae facrae vafculum fpatiofifii- 3 mum nec non merito appellata, | v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 67. | 1 — — Teſtacea — — pag. 80. 81. Chama Gigas, teſta transverſim elon- gata eraſſa; valvae obtufe plicatae plicis ſeptem convexis longitudina- a liter ſtriatis, quas tegunt ſquamae fornicatae rotundae aſcendentes; rima anguſta claufa; margo poſticus reflexus hians apertura ovato- lanceolata 14 ſerrata; margo exterior repandus obtufe lobatus; dentes ſub ligamento duo, lati, obtufi, quos finus alterni excipiunt, dente exteriore ſeu 1 duplicato longiore: color extus flavefcens intus albus. Variat magni- tudine; Specimen maximum Mufei long. 1 ped. 9 poll., lat. 8 poll. 9 lin. E ligamento cardinis lapidem quem Pavonium dicunt lichologi fabri- Shamen. Tab.49. Fig.492-494- 115 > fabricari refert Davila. Teftam a cancro Pinnothere cuftodiri Rum- pPhlbius vidit. + Gronovıı Zoophyl. Faſc. 3. pag. 272. no. 1163. Chama teſta plicata ſulcis ſtriatis, coftis ſquamoſis, oris ſubhiantis marginibus dentatis. Habitat in mari Indico. FavANNR DE MoNT ERV. Edit. 3. Darg. tab. 5 1. fig · B. B.3 Coeur. Die Urſachen, warum dieſer Muſchel der Name einer Hohlziegel⸗ muſchel beygeleget worden, laſſen ſich aufs leichteſte errathen. Die groſ⸗ fen hohlen Schuppen, welche auf dem Ruͤcken ihrer Falten hervortreten, und immer gröffer werden, je naͤher fie dem aͤuſſeren Rande kommen, glei⸗ chen gar ſehr den Hohlziegeln, damit man die Dächer zu belegen pfleget. Man nennet ſie auch, ſchreibet Prof. Muͤller in der oben angefuͤhrten Stelle des Knorriſchen Werkes, Nagelmuſcheln, weil ihre Schuppen wie Menſchennaͤgel ausſehen. Einige engliſche Conchyliologen haben in ih⸗ rer Form und Bildung viele Aenlichkeit mit der Klaue und Tatze eines Baͤren zu finden geglaubet und ihr daher den Namen der Baͤrenklaue oder Baͤrentatze gegeben (Bear's Paws). Vielmals hat man aus den groſ⸗ ſe Schalen dieſer Muſchelgattung Waſchbecken und Waſſerbehaͤltniſſe ge⸗ macht, und in der groſſen Hauptkirche St. Sulpice zu Paris ſind die Weihkeſſel bey der einen Pforte nichts anders als Schalen dieſer Mu⸗ ſchelgattung ( daher wird es jeden gar leichte einleuchten, warum fie bey einigen der groſſe Weihkeſſel (le grand Benitier), das Fontainbecken, das Waſchbecken heiſſe. Weil man auch keine andere Muſchel zu nennen weiß, davon man gröffere und rieſenmaͤßigere Stucke aufzuweiſen im Stande waͤre, ſo fuͤhret ſie bey manchen Conchyliologen den Namen der Rie⸗ ſenmuſchel, und ſelbſt vom Linne wird ſie Chama Gigas genannt. End⸗ lich da man vermuthet, daß dergleichen ungeheure Schalen vielleicht Jahr⸗ hunderte und Jahrtauſende zu ihren e noͤthig gehabt, ehe 6 2 0 (*) Cf. DAR NV. Conchyl. pag. 298. Les deux fameux Benitiers en entrane du cöte des Orgues dans 1“ Egliſe de S. Sulpice font formés des deux pieces d' une Coquille de cette famille: elle fut donnee par la Republique de Venife a Francois I. it. Davıra Cat. raif. tom. I. no. 853. pag. 367. Cette coquille eſt connue ſous le nom de Benitier depuis qu’on a employe en effet pour Benitiers dans P’Eglife de St. Sulpice de Paris. it. FAVART D’Hersicny Dict. tom. T. pag. 70. Cette conque bivalve eſt appellde le Benitieg depuis que ſes battans ſervent pour cet ufage dans l' Egliſe de Saint Sulpice de Paris. Le grand Benitier peut avoir depuis ſept ou huit pouces de largeur jusqu' à plus de trois pieds. Te .- Chamen. Tab. 49. Fig. 492-494. fo viele Rinden und Lagen übereinander geleget, und fie ſolche anſehnlic Groͤſſe und Schwere von einigen Centnern erreichet — und es faſt wal ſcheinlich fey, daß ihre Bewohner ſchon ſeit Noaͤh Zeiten exiſtiret, fo h man ihnen wegen ihres vermutheten hohen Alters den Namen der B ter Noahsmuſcheln beygeleget, und ſie Chamas Noachinas genannt. Aber welchen Geſchlechte kann dieſe Muſchelgattung am ſicherſten z geeignet werden? Profeſſer Denſo aͤuſſert in ſeinen Phyſikaliſchen Br fen die Meinung, daß man ſie den Auſtern beygeſellen muͤſſe. Da genville ernennet ſie zur Herzmuſchel, und glaubet durch ihren her foͤrmig gebildeten Anum hiezu völlig berechtiget zu ſeyn. So lauten h von ſeine Worte Elle repreſente de cotè un coeur ouvert. Son ouvertu forme un coeur & jour garni de dents. Favart d' Herbigny if g neigt aus dieſer Gattung, wegen ihrer vielen Nebenarten und Abaͤnd rungen, ein eigenes Geſchlechte zu machen. Er ſchreibet in feinem Diet. to 3. pag. 410 folgendes: Tuilèe coquille bivalve qui peut compofer un ge re par ſes eſpéces dans la famille de coeurs ou eames coeurs. Am rath⸗ ſamſten iſt es wohl dieſer Muſchel mit dem Linne und einigen anderen Conchyliologen eine Stelle unter den Chamen anzuweiſen, weil ihr Schloß und Gelenke aus einer fo ſchiefen Grube und aus fo dicken Wulſten bes’ ſtehet, dergleichen man bey den mehreſten Chamen zu ſehen und zu fin⸗ | den pfleget. | | Br Die Hohlziegelmuſchel hat bey ihrer ovalen Bildung ſehr ungleiche Geis ten, indem ihre Hinterſeite gemeiniglich langer, erhobener und gewoͤlbter iſt, als die Vorderſeite. Ihre gleichſam wellenfoͤrmigen Falten, Ribben und 1 Vertiefungen, welche wie Strahlen auseinander fahren, nehmen eine ſchie⸗ fe Richtung. Die laͤnglichten Streifen, welche vom Wirbel herablaufen und in den tiefen Furchen am ftärfften und merklichſten find, werden von Queerſtreifen durchereuzet. Auf dem Ruͤcken der Falten und Ribben tre⸗ ten große hohle Schuppen hervor, welche den Hohlziegeln gleichen und immer groͤßer und breiter werden, je mehr ſie ſich vom Wirbel entfernen und dem aͤuſſeren Rande naͤhern. Die Wirbelſpitzen kehren ſich gegen einander. Beym After zeiget ſich eine große weite herzfoͤrmige Defnung, deren Rand auf beyden Seiten gezaͤhnelt und gekerbet iſt. Beym aͤuſſe⸗ ren Rande ſiehet man ſolche Falten, die innerlich an ihren Spitzen und Enden, vornemlich auf der Hinterſeite, wie gereift und gekerbet ſind. Auch an den inneren Waͤnden bemerket man Falten und Furchen, wie auch wel⸗ lenfoͤrmige Erhöhungen und Vertiefungen. Die inneren Wande find 5 9 wei 1 Shamen. Tab. 49. Fig. 492-494. 117 weiß, wie das allerweiſſeſte Elfenbein. Favart d' Herbigny giebt daher dieſer Muſchel in feinem Dict. tom. I. pag. 70. teftam ſemimargariti- feram,. Er behauptet es im Ernſte: Cette coquille eſt d' une ſubſtance demi - nacrèe, elle a Ja blancheur du marbre dont elle egale auſſi le poids et la durere. Das letztere iſt mehr wie zu gewiß. Sie gleichet dem weiſſe⸗ en Marmor und Alabaſter an Weiſſe, Haͤrte und Schwere, aber die er⸗ ſteren Lobſpruͤche, daß ihre Schale faſt perlenmutterartig ſey, werden viele weder billigen noch unterſchreiben. Im Schloſſe der linken Schale ehen zween dicke Wulſte, nebſt ſolchen Gruben und Vertiefungen, da- inein ſich die drey Wulſte der rechten Schale bequem ſchieben laſſen. Es wohnen dieſe Muſcheln in den oſtindiſchen Meeren. Meine groͤßten Exemplare und Doubletten ſind bey den Stranden der Inſuln Bourbon und St. Maurice gefunden worden. Ces Sortes de grandes tuilees (ſchrei⸗ bet Favart d' Herbigny in feinem Dict. tom. 1. pag. 71.) fe trouvent dans les mers des Indes orientales. ö Unter den Hohlziegelmuſcheln giebt es viele Abaͤnderungen. Einige find etwas flacher, andere gewoͤlbter und erhobener. Einige haben eine röthliche, andere eine gelbliche, noch andere eine kalkweiſſe Farbe. Bey einigen zaͤhlet man acht, zehen, ja noch mehr Ribben und Falten, andere haben dagegen nur fuͤnf bis ſechs Falten. Die erſteren werden von man⸗ chen Conchyliologen Maͤnnchen, die andern Weibchen genannt, welche Benennung folglich von keinem wuͤrklichen Unterſchiede des Geſchlechtes, ſondern alleine von der Verſchiedenheit der Schalen herruͤhret. Einige 1 5 einen engen After mit umgebogenen Rande und gleichſam einge⸗ ſfaͤumten Lippen, andere dagegen haben einen weit geoͤfneten After (D. Einige haben eine kleinere, andere aber eine ungleich groͤßere Anzahl von Ringen, Schuppen, Nunzeln, Naͤgeln und Hohlziegeln. Variat quoque (ſchreibet Herr Hofrath von Born magnitudine. Denn einige ſind ſehr klein, andere dagegen haben eine ſolche ungewoͤhnliche und auſſerordent⸗ liche Groͤße und Schwere, daß FAN ohne Bewunderung nicht 1 1 9 N 3 | ann. 0 Gronov redet im Faſe. 3. feines Zoophyl. pag 272. no. 1764, auch von einer ſolchen Art 5 von Nagelmuſcheln, die zwar einen ſehr weiten After aber keine Zaͤhne in demſelben habe. Er ſchreibet differt ab antecedente minori concavitate atque latitudine majore te- Mae nec non ore ampliſſimo hiante edentulo. Squamae coſtarum invicem quoque proxi- “ wiores ſunt — woferne nur nicht etwa die Zaͤhne des Afters abgenutzet und abgerie⸗ ben geweſen — ich beſitze einige, bey welchen kaum noch eine Spur von Kerben und Zähnen zu ſehen iſt. 118 Shamen. Tab. 49. Fig. 492-494. kann. Ich habe einſtmals Gelegenheit gehabt, dem ſel. Martini eir Doublette zu ſenden, die wohl achtzig bis hundert Pfund ſchwer geweſen. Favart d' Herbigny verſichert, daß er eine Doublette 0 e zweyhundert Pfund am Gewichte habe. (ſo lauten ſeine eigenen Worte: Celle que Auteur poſſede peſe pres de deux cens livres.) Won der groß fen Doublette, die im koͤnigl. ſchwediſchen Cabinette lieget, erzaͤhlet Lin? ne, daß der ſtaͤrkſte Kerl fie kaum aufheben koͤnne. Er ſchreibt: Teſtae pondere librarum 532 in Mufeo Reginae L. V. adeoque omnium teſtaceo- rum maximae. Von der groͤſſeſten Doublette, die von dieſer Gattung in der hieſigen koͤniglichen Kunſtcammer befindlich iſt, wieget, nach der Auf ſage des Inventarii der Kunſtcammer, jede Hälfte 224 Pfund. Alsdann ſiehet man daſelbſt eine von mittlerer Größe, davon jede Schale ſechzig Pfund wieget. Endlich ſtehet uͤber derſelben noch eine etwas kleinere, davon jede Halfte 26 und ein halbes Pfund wieget. Von der groͤſſeſten hieſigen Doublette, welche mit der ganzen Gottorphiſchen Kunſtcammer ehe mals hieher gekommen, giebt uns Olearius in ſeinen Buche von den Gottorph. Kunſtcammer loc. ſupra eit folgende Nachrichten: „Selbige „„Auſterſchalen habe ich An. 1655 in Enkhuifen von einen Oſtindienfahrer „erkauft. Sie iſt in Oſtindien bey Goa mit dem Anker aufs Schiff gezo⸗ „gen worden. In ihr Fleiſch haben ſich 120 Perſonen, ſo damals auf „dem Schiffe geweſen, getheilet, aber es ſehr hart befunden. Sie ſeyß „folglich etwas größer als diejenige fo darum Tridacna geheiſſen, weil man „tie auf drey Biſſen verzehren koͤnnen. Es koͤnnten in jeder Schale dry „ja vier neugeborne Kinder fo neben einander liegen, daß eins das andere „nicht berühre. Georg Ander ſon rede in feiner Reiſebeſchreibung von „einer noch groͤſſeren, die ſieben Ellen in der Runde gehabt. Ein Mas „trofe habe die Hand hineingeſtecket und ihr Fleiſch beruͤhret, fie fen ihm „aber von der geſchwinde fich verſchließenden Muſchel abgekniffen worden“ Das Thier, fo in den Hohlziegelmuſcheln wohnet, iſt nach Rumphs Bericht ſcheußlich anzuſehen. Denn wenn man in diejenigen, deren Scha⸗ len von einander ſtehen, hineinſchauet, fo ſiehet man nichts als ein ge⸗ ſpanntes Fell, das mit ſchwarzen, weiſſen, gelben und bleyfarbigen Adern wie eine Schlangenhaut bezeichnet iſt. — Mitten in der Schale, etwas naher nach der Oefnung zu, ſtehet gleichſam ein Pfeiler, der bey recht großen Armsdicke, bey kleinen aber nicht dicker wie ein Finger iſt. Dieſer Pfeiler iſt die Sehne, welche aus einen zaͤhen faſerichten Fleiſch beſtehet und an beyden Schalen veſte ſitzet. Hiemit ziehet das Thier die e 1 5 6 za 7905 RN Chamen. Tab. 49. Fig. 492-494. 119 zuſammen, und haͤlt ſie ſo veſte verſchloſſen, daß man ſie mit keiner Ge⸗ walt öfnen kann. Ihr Rand iſt fo ſcharf, daß er wie ein Meſſer ſchnei⸗ det. So lange daher das Thier noch in dieſen Schalen iſt, muß man damit behutſam umgehen, wenn man ſich nicht verwunden will. Man hat es zum oͤftern erfahren, daß dieſe Muſcheln Ankertaue und Stricke dergeſtalt durch Zuſammenziehung ihrer Schalen abgekniffen, als waͤren fie mit einem Beil abgehacket worden. So wuͤrde ein jeder, ſchreibt Rumph, der die klaffende Muſchel mit der Hand angreifen wollte, ſeine Hand verliehren, wenn er nicht zuvor etwas zwiſchen die Schalen geleget, um ihre Zuſammenſchließung zu verhindern. Die Fiſcher holen dieſe Schalen folgendermaſſen aus dem Waſſer hervor. Ein Taucher leget einen Strick in der Geſtalt einer Schlaͤufe um ſie herum; darnach ziehen ſie alle zuſammen die Schale in die Hoͤhe — ſodann ſuchen ſie mit einen Meſſer durch die Oefnung an die Seite zu kommen, und den Pfeiler oder die Sehne zu durchſchneiden, weil alle Kraft des Thie⸗ res in derſelben beſtehet. Alsdann geben ſich die Schalen ſelbſt von einander und koͤnnen ſich nie wieder ſchließen. Auf eben die Art rettet man auch Thiere und Menſchen, ſo von dieſen Schalen geklemmet und veſtgehalten werden. Die Fiſcher nehmen das Fleiſch des Bewohners heraus und raͤuchern es, wie man einen Schinken zu raͤuchern pfleget. Es iſt ein gutes Eſſen für ſolche, die faſt eiferne Zaͤhne und eine ſehr ſtarke Verdauungskraft ha⸗ ben. Alles vorhin erzählte, welches ich aus dem Rum ph angefuͤhret has be, iſt ſo reimlich, wahrſcheinlich und glaubwuͤrdig, daß wir es dem ehr⸗ würdigen alten braven Manne ohne Schwuͤre glauben werden. Wenn er aber fortfaͤhret und uns uͤberreden will, daß jede der Nagelmuſcheln einen Pinnophylax, einen kleinen Krebs zum Geſellen, Huͤter und Waͤch⸗ ter bey ſich habe, und in ihrer vermeinten Dummheit und Albernheit durch die eingebildete faͤlſchlich vermuthete Klugheit und Geſchicklichkeit eines ſolchen gewiß zehnfach duͤmmeren und ungeſchickteren Krebſes be⸗ lehret, geleitet und zurechtgewieſen werde — wenn er ferner im Ernſte behauptet, dieſes Krebschen zwicke und kneipe ins Fleiſch der Muſchel, wenn ſich kleine Fiſche und andere eßbare Creaturen bis in die offenen Thorfluͤgel ihrer Schalen verirret und alſo ein guter Fang zu mas chen ſey, worauf ſie denn auch alſobald ihre Schaleu verſchlieſſe und die gefangenen nebſt ihren Freunde verzehre — — wenn er ferner vorgiebt, man glaube, daß dieſe Muſchel, weil fie keine Augen habe und ſich daher 5 in 120 Shamen. Tab. 49. Fig.492-494- in ihrer Blindheit gegen Raͤuber und Feinde nicht gehörig zu verthei gen wiſſe, ſchwerlich das Leben erhalten werde, wenn dieſer unentbe Gefahrte ihres Lebens diß Pinnewachterje geſtorben oder ſich aus Behauſung entfernet und verlohren — — und wenn er endlich im ſten Vertrauen auf unſere Lehrwilligkeit und Leichtglaubigkeit es uns noch weiß machen will, daß in dieſen Hohlziegelmuſcheln ein weiſſer S ein Chamites liege, der dem Alabaſter und Achate gleiche, und in de ten Ruf ſey, daß er junge hervorbringe: fo find diß fo unglaublic unverdauliche, unwahrſcheinliche, unerweißliche und erweißlich falſch unleugbar unrichtige Dinge, die ſich in unſeren erleuchteten Zeiten k Verſtaͤndiger mehr wird auf den Ermel heften und als zuverlaͤßige Ge ſchichte wird aufdringen laſſen. 8 4 Nach dem Zeugniſſe des Davila wird aus den Nerven dieſer N ſcheln, oder vielmehr aus ihren Ligamente, gleichfals der bekannte la Pavonius, der Pfauenſtein, bereitet, da man ihn ſonſt aus dem ſchwaͤ lichen Kerne des Charnieres der Lazarusklappen und aus dem knorpelh ten ſteinharten Ligamente der Perlemuttermuſcheln zu verfertigen pfle Des Davila Worte hievon ſtehen in feinen Catal. com. I. no. 853 p: 367. On taille d' une partie de fon nerf les pretendus pierres jouant F op nommees vulgairement Pierres a queue de Paon. Jeden wird es fogleich einleuchten daß der Raum es durchaus nicht geſtatte, die groſſen und groͤſſeſten Hohlziegelmuſcheln abzeichnen zu laſſen. Ich muß mich begnuͤgen, die merkwuͤrdigſten Abaͤnderungen dieſer Gat⸗ tung durch die Abbildung einiger kleinen Exemplare darzuſtellen und kennbar zu machen. AN 7 che ſtehen nur ſechs Falten, die vom Wirbel auslaufen, immer breiter werden, und ſich beym aͤuſſeren Rande endigen. Die feinen weiſſen Hohlziegeln, welche auf dem Ruͤcken dieſer Falten veſtſitzen, find hohl und durchſichtig. In den tiefen Zwiſchenfurchen erheben ſich die Queer, ſtreifen und die laͤnglichten Streifen deutlicher und merklicher als auf dem Ruͤcken der Falten. Beym After, deſſen Rand auf beyden Geiz’ ten gezaͤhnelt und gekerbet iſt, zeiget ſich nur eine ſchmale laͤnglich herzfoͤrmige Oefnung. 993 | Se) ! Chamen. Tab. 49. Fig. 494. 127 BVey (ig. 494 ſehen wir eine vorzuͤglich friſche und wunderſchoͤne Hohlziegelmuſchel. Sie gehoͤret der Spengleriſchen Sammlung und iſt ein wahres Lieblingsſtuͤck derſelben. Sie hat die angenehmſte lichtgelb⸗ liche oder citrongelbe Farbe. Je mehr Naͤgel, Schuppen und Hohl⸗ ziegel auf dieſer Gattung von Muſcheln ſtehen, je beſſer und unverſehr⸗ ter fie ſich erhalten haben, je weniger fie abgenutzet und abgebrochen worden, deſto ſchaͤzbarer und achtungswerther ſind ſolche bey den Ken⸗ nern und Sammlern. Daher iſt denn auch die hier vorgeſtellte fo koſt⸗ bar und vortreflich, weil bey ihren Schuppen faft gar keine Verletzung wahrgenommen wird, und alle vollſtaͤndig vorhanden ſind. Ich zähle auf dieſer ſchoͤnen Muſchel zehen Falten, und auf dem Nücen einer jeden Falte zehen bis zwoͤlf große durchſichtige Hohlziegeln. Den eis gentlichen Zweck dieſer Hohlziegeln, wozu ſie dem Bewohner nuͤtzen und dienen mögen, weiß ich nicht zu beſtimmen noch zu errathen. Beym After ſiehet man eine weite laͤnglicht herzfoͤrmige Oefnung, deren Lip⸗ penrand rund gezaͤhnelt iſt. Auch die inneren Waͤnde haben eine licht⸗ gelbliche Farbenmiſchung. Die aͤuſſerſten Spitzen der Falten ſind inner⸗ lich wie gekerbet. Das Schloß hat in der linken Schale zween, und in der rechten Schale drey Wulſte, nebſt ſolchen Gruben und Vertie⸗ fungen, dahinein ſich dieſe wulſtigen Erhöhungen der Gegenſchale be⸗ quem hineinſchieben laſſen. Die oſtindiſchen Gewaͤſſer ſind die wahren eigentlichen Wohnorte dieſer und aller Hohlziegelmuſcheln. Oblſ. Von den vielen verſteinerten Hohlziegelmuſcheln, welche man auf den Bergen der moluckiſchen Inſuln und auf Amboina von ſolcher Große findet, daß ſechs Maͤnner an einer einigen genug zu ſchleppen haben, verdienet Rumphs Nachricht im ganzen 29ſten Capitel feiner amboi⸗ niſchen Raritaͤteneammer nachgeleſen und wohl beherzigt zu werden. „Gott hat, ſchreibet dieſer fromme Alte, ohne Zweifel um deswillen „ſolche Merkmale der allgemeinen Suͤndfluth hie und da uͤberbleiben laſ⸗ „ten, weil er es voraus geſehen, daß in der letzteren Zeit naſeweiſe „Leute aufſtehen und ihr Geſchaͤfte daraus machen wuͤrden, die Wahr⸗ bs beiten der heiligen Schrift auch in dieſem Stüde frech hinwegzu⸗ gen “? Conchyliencabinet VII. Theil. Q Tab. 122 Shamen. Tab. 49. Fig. 495. Tab. 49. Fig. 495. a Ex Muſeo noſtro. 5 ; Die marmorne Hohlziegelmuſchel. | Chama imbricata marmorea, tefta ovali, gibbofiore praecedenti, crocea de- cuſſatim ſtriata, in dorfo plicarum imbricibus numeroſiſſimis ſed ple- rumque detritis ſcaberrima, marmoris inſtar crafla et ponderoſa. Belg. Stompe Nagel Schulp med brede Ribben. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 354. fig. 191. Concha marina marmorea im- bricata Fabii Col. idem forte pectuneulus eum ſuperioribus. Ind. orient. In den Beyſchriften leſe ich noch folgendes: Tridacna Indiae orientalis ponderoſiſſima et eraſſa imbricata. Concha maxima, marmorea, exo- tica, imbricata. In den Noten und Anmerkungen, die der neueſten Aus⸗ gabe des Liſteriſchen Werkes aus einem eigenhaͤndigen Exemplare deſſelben als ein Anhang begefuͤget worden, findet man bey dieſer Figur folgende le⸗ ſenswerthe Nachricht: Inter concharum genera omnia quae nobis videre contigit hucusque et alii recentiores deſeripſerunt nullam conſpeximus majorem hac a nobis nunc depicta, quare Maximae cognomen meruit et ob teſtae craflitiem, gravitatem et duritiem ‚Marmoream denominavi- mus. IIluſtri nota ab aliis ſecernitur quia feptenis tantum a cervice ad os ductis diſtinguitur magnis ſtriis totidemque ſtrigibus inter fe magni- tudine paribus alternatim ad invicem oppofitis cum occluditur teſta. Figura conchae oblonga per obliquum cervicis ab uno latere longiore. Clavicula magna cerviei adeſt elata atque altera exigua admodum circa extremum conchae parte breviore canaliculis illis fubjacentibus quibus alterius conchae vel teſtae pars claviculae reſpondentes connectuntur. Contraria vero majoris elaviculae parte ſeptem conſpiciuntur inciſurae fealarum ritu decrefcentes quae pars circa cervicem fe dilatans reclinat; atque auris modo quae pectini eſt non exerta fed infra conchae craſſi. tudinem producitur. Linea locus quem animal occupat conchae in- ternus ac magis pallens definiri videtur; colore deinceps per ambitum eirca ora candicante, marmoris politi modo, ſplendido. Externa con- chae parte ſtriarum additamentis craflis tota exaſpera redditur, quibus tegularum et imbricum modo alia ſuper aliis ſuperaddita videntur, qua- propter imbricata dici merito poteſt. Striges vero lineis cantum exa- ſperantur denſioribus, ſinuoſis, oblique decurrentibus ab altero ad alterum conchae extremum: magnitudine et ſinubus imparibus juxta ſtriarum et ſtrigium magnitudinem atque craſſitiem; at circa ora quidem ſinu Chamen. Tab. 49. Fig. 495. 123 inn et: eh pollicari amplitudine undofae conſpiciuntur, circa cer- vicem vero minimae admodum. Ab ea parte duas uncias craflitie ſu- FR perat concha, circa ora in tenuitatem abit. Bonannı Recreat. Cl.2. no. 84. pag. 100. — — Muſ. Kirch. Cl. 2. no. 83. pag. 446. Coneha alia imbricatim undata non impari naturae artificio. Venuſtatem illi addunt canaliculi in ſtria- rum depreflionibus recta e cardine excurrentes. Ex orientalibus Indici maris finubus in Europam delata mirum ludentis Naturae opus in Principum pinacothecas et fontibus regiis fumptibus exornatis ſua for- mama oftentat. n Amboin. tab. 42. lit. B. Chama aſpera et obtuſa. An der einen Seite it eine weite und klaffende Muͤndung, in welche man wohl einen Daumen ö hineinlegen kann, ohnerachtet die ganze Muſchel nicht uͤber eine Hand breit . iſt. Der Nand iſt gelblich. Perıver Aquat. Amboin, tab. 7. fig. 13. Chama afpera et obtuſa. Scaley t Noahs Ark. KLEın meth. oftrac. $.382. no. 6. Chamaetrachae plicata obtuſa palmam longa, rotunda, craſſa, convexa, plicis ſquamoſis, ſquamis brevibus, coloris einerei, ſinu patentiore, margine luteo. - Lancıı meth, teft. pag. 75. Chama imbricata laminis ftriarum imbricum in- ſtar mediocriter tantum prominentibus. GuaLrıerı Index tab. 92. fig. A. Concha imbricata, colore obſeuro ſubal- f bido depicta, ventricoſa, intus candida, imbricibus — et de- preſſioribus. LINNI Chama Gigas. : FavART D’Hersıcny Did. tom. 3. pag.415. Tuilee ou faitiere garnie de a tuiles courtes ou naiſſantes; Toute cette bivalve eſt blanche et legere- ment teinte de couleur citronn&e vers fon pourtour. FTavaNNRE DE MONT CERV ELLE Edit. 3. Darg. tab. 5 1. fig. B. 2 B. 4 Coeur. (Wie es zugegangen, daß eine aͤhnliche von dieſer Gattung beym Auſterge⸗ ſchlechte tab. 45. fig. H. hingeſtellet worden, weiß ich nicht zu erklaͤren.) Di hier vorgeſtellte Nagelmuſchel unterſcheidet ſich merklich von der zuvor beſchriebenen. Sie wird wegen ihrer Schwere und Härte von vie⸗ len die Marmorne, Marmorea, und weil ſie zu einer ungewoͤhnlichen Groͤße heranzuwachſen pfleget, von andern die Größefte, Maxima, genannt. Sie hat eine eyfoͤrmige Bildung, und iſt dabey ſehr hochgewoͤlbet und ungleich⸗ ſeitig, indem die Hinterſeite ſich ſehr 1 und ausſtrecket / . order⸗ 124 Chamen. Tab. 49. Fig. 495. 496. . Vorderſeite dagegen wie verkürzet und verengert erſcheinet. Die Zahl ihrer Ribben und Falten iſt ungleich, je nachdem man groͤßere oder kleinere eyfoͤrmigere oder rundachtigere Exemplare vor ſich hat. Auf dem Nuͤcken dieſer Falten und Ribben erblicket man zwar eine große Menge ſolcher Schuppen, die den Hohlziegeln gleichen, und immer groͤßer und breiter werden, je näher fie dem aufferen Rande kommen. Doch pflegen die mehr reſten dieſer Schuppen gemeiniglich abgerieben und abgeſcheuert zu ſeyn. Die laͤnglichten Streifen, welche vom Wirbel herablaufen, werden von Queerſtreifen durchereuzet und durchſchnitten. Der After hat eine viel weitere und groͤßere laͤnglicht herzfoͤrmige Oefnung, als wir bey der vori⸗ gen wahrnehmen, und iſt am Rande gekerbet und gezaͤhnelt. Die Grund, farbe iſt bey vielen weiß, bey andern aber, wie bey der hier abgebildeten, citrongelb. Auch der Rand und Umriß hat dieſe gelbliche Farbe. Weil die Falten oder Ribben darauf die Hohlziegeln ſitzen, beym aͤuſſeren Rande gleichſam zuruͤckebleiben, und dagegen die Schale bey den Furchen ſehr her⸗ aus und hervortritt, fo werden hiedurch ſolche Zacken gebildet, als ſeg der Rand mit großen Zaͤhnen beſetzet worden. Einige dieſer hervorragen? den Zacken, die den Zähnen gleichen, find. innerlich geferbet, So rauh dieſe Muſchel von auſſen iſt, ſo glatt ſind ihre weiſſen Waͤnde an der in⸗ nern Seite. Jede Schale hat im Gelenke drey Callos oder Wulſte. Es wohnet dieſe Muſchel in Menge an den Stranden von St. Maurice. — Tab. 49. Fig. 496. f Ex Mufeo SPENGLERIANO. Be Eine merkwürdige Abänderung der Hohlziegelmuſcheln. Chama imbricata imbrieibus undofis confertiſſimis depreflis exafperata, novem plieis feu coftis inſtructa, teſta flavefcente margine rubente. u Lister Hiſt. Conchyl. tab. 353. fig. 190. Pectunculus ſtriatus admodum tenuiter imbricatus. India Orient. KLEIN meth. oſtrac. §. 382. no.4. pag. 150. 3 Lessers Teſtaceoth. 5. 93. lit. k. pag. 465. Eine Nagelmuſchel, auf der die Naͤgel uͤberaus kurz und enge ſind. 9 GuALTIERI Index tab. 92. fig. G. Concha imbricata, imbricibus fatis de- preflis et in ſulcis interpofitis ſtriis cancellatis radiata, tota eſt inſigni- ter crocea? Davıra Catal. raif. tom. I. no. 852. pag. 367. Une Tuilee blanche teinte de couleur de roſe et d’aurore, bordee en dedans de cette derniere 15 couleur, Shamen. Tab. 49. Fig. 496. 407. 125 couleur, à neuf cötes qui ne font-chargees que de tuiles naiſſantes cou- chsces les unes fur les autres de forme large et bombèe, et à grande ouverture laterale ſemblable a celle de la precedente. it. no. 850. pag. 366. Une autre blanche vers la tète couleur de 5 ̃0“ſe vif dans le reſte, a feuilles naiſſantes ſeulement de forme plus ap platie, et d' une variet@ peu commune. a An dieſer Hohlziegelmuſchel laſſen ſich neun Ribben, die den Strah⸗ len und Falten gleichen, deutlich unterſcheiden. Die Zwiſchenfurchen ſind lange nicht fo tief wie bey jener, die wir Fig. 494 kennen gelernet. Auf dem Ruͤcken der fünf gröffeften Falten ſtehen die hohlziegelartigen Schup⸗ pen fo dichte beyſammen, daß man auf einigen Falten wohl ſechzig bis ſiebenzig ſolcher wellenfoͤrmig gebogenen uͤbereinander hinliegenden Schup⸗ pen zahlen kann. Von den Baumſtammen iſt es bekannt, daß fie beym jährlichen Wachsthum einen neuen Ring anzuſetzen pflegen. Solte bey den Schalthieren eine gleiche Gewohnheit herſchen und dieſe Muſchel jaͤhrlich an ihrer Schale nur einen Ring oder eine neue Ziegel und Schup⸗ pe an jeder Falte angeſetzet haben, ſo wuͤrde man aus der Zahl ihrer Schuppen auch die Zahl ihrer Jahre und alſo ihr ganzes Alter beſtim⸗ men koͤnnen. Bey dieſer haben ſich nur noch die unterſten Schuppen nahe beym Rande erhalten, da ſich alle andere abgeſcheuret, und bloß ihre Grundlagen als Ueberbleibſel ihrer ehemaligen Vollſtaͤndigkeit zu⸗ ruͤckgelaſſen. Im Grunde iſt dieſe Schale fleiſchfarbicht aber naͤher beym Rande zeiget ſich eine angenehme roͤthliche Farbenmiſchung. Der aufs ſere Rand iſt wie gefalten und hat eben ſolche weit heraustretende Zacken und Zaͤhne, als wir bey der vorigen Art angetroffen. Die inneren Wan⸗ de ſind weiß und am Rande roͤthlich. Das Schloß gleichet voͤllig dem Schloſſe der vorhergehenden. Der offene breite laͤnglicht herzfoͤrmige Af⸗ ter hat an ſeinen Rande auf beyden Seiten Zaͤhne. Es wohnet dieſe Mu⸗ ſchel in den oſtindiſchen Gewaſſern. Tab. 49. Fig. 497. ** Ex Muſeo SPENGLERIANO, Eine faſt glatte mit ſehr wenig Schuppen beſetzte Hohlziegelmuſchel. Varietas notabilis Chamae imbricatae fere laevis nec imbricibus imbricata ſeu exafperata. Ohnſtreitig ift dieſe eine der feltenften und fonderbarften Abaͤnderungen unter den Hohlziegelmuſcheln. Ich habe ſie aus dem reichen Conchylien⸗ Q 3 vorrathe . Chamen. Tab. 49. Fig. 497. 4 vorrathe der Spengleriſchen Sammlung erborget. Linne ſcheinet dieſe Art ſehr wohl gekannt zu haben, weil er im Muſeo Reg. L. V. bey der Beſchreibung von der Chama imbricata, die bey ihm Gigas heißt, folgende Worte mit einflieffen laͤſſet: Varietas datur fere laevis nec ſquamis imbri- cata. Ich finde bey ihr unter allen Hohlziegelmuſcheln die leichteſte, dun⸗ neſte faſt durchſichtige Schale, welche ungleich flacher iſt, als die andern Abaͤnderungen von dieſer an Varietaͤten fo reichen Gattung. Die Fur⸗ chen und Ribben, welche wie Strahlen vom Wirbel auslaufen, und im⸗ mer breiter werden, je weiter ſie ſich von der Wirbelſpitze entfernen, ſind auf der Hoͤhe ihres Ruͤckens glatt und eben, und haben daſelbſt weder Schuppen noch Hohlziegeln. Nur auf derjenigen Falte, welche zuletzt auf der Hinterſeite nahe beym After ſtehet, erheben ſich einige kleine hohle Schuppen, die doch aber nicht dichte uͤbereinander herliegen, ſondern ziem⸗ lich weit von einander entfernet bleiben. Auf dem Nücken der Falten ſiehet man feinere, hingegen in den vertieften breiten Furchen groͤbere und ſtaͤrkere Streifen; wiewohl dieß hat ſie mit allen uͤbrigen Hohlziegelmu⸗ ſcheln gemein, die alleſamt auf dem Rücken ihrer Ribben feinere Streifen haben, wie in den Tiefen ihrer Furchen. Aber da bey ihnen die laͤnglich⸗ ten Streifen durch Queerſtreifen und durch die wellenfoͤrmigen Runzelnn der Hohlziegeln durchereuzet werden, ſo hat dieſe dagegen faſt gar keine Queerſtreifen, oder doch ſo unmerkliche, die ſich mit bloßen Augen kaum einmal wahrnehmen laſſen. Man zaͤhlet auf dieſer Schale zehen Ribben, nemlich ſieben groͤßere und hernach noch drey kleinere nahe beym After. Sie iſt in Abſicht der Farbe beydes innerlich und aͤuſſerlich weiß. Die Nibben und Furchen der Oberflache find auch innerlich ſichtbar, nur mit dem Unterſchiede, wo aͤuſſerlich Vertiefungen, da find innerlich Erhoͤhun⸗ gen, und wo aͤuſſerlich erhobene Ribben ſtehen, da ſiehet man innerlich Vertiefungen. Der Umriß ſitzet voller Kerben und Streifen. Beym After zeiget ſich nur eine kleine ſchmale laͤnglicht herzfoͤrmige, am Rande und den Lippen gezaͤhnelte Defnung. Im Schloſſe ſtehen die gewoͤhnli⸗ chen Wulſte und Gruben dieſer Gattung. Es wohnet dieſe faſt glatte Hohlziegelmuſchel in den oſtindiſchen Meeren. f Tab. Shamen. Tab. 50. Fig. 498. 499. 127 * Tab. 50. Fig. 498. 499. Bi; Ex Mufeo noftro. Das 193 0 Der Pferdefuß. Der Pferdehuf. 1 Die Perſpectivdoublette. Folium Braſſicae. Pes equinus. Ungula equina. Chama Hippopus Linnaei, teſta radiatim plicata et coſtata, craſſa, ponderoſa, gibboſa, longitudinaliter ftriaca et ſulcata, ſquamis crifpata et exafperata, maculis purpureis in fundo albido aut flaveſcente variegata, ano retufo claufo cordiformi diſtinctiſ- fimo, ad latus crenato, et denticulato. Belg. Paarde- hoef. Paarde Voet. Perfpediek. doublett. Gall. Feuille de Choux. Angl. Cabbage Leaf. Chama. The Horfe hoofe. Lister Hiftor. Conchyl. tab.349. fig. 187. Pe&unculus major variegatus f ſtriatus imbricatus, profundo ſinu confpicuus. India Oriental. it. tab. 350. fig. 188. idem integer ad exemplar Holleri. In den Beyſchriften lleſe ich noch folgendes: Tridacna Indiae orientalis triquetra, crafla, ſtriata. In den Noten, die der neueſten Ausgabe des Liſteriſchen Werkes angehaͤnget worden, wird ſie genannt Concha imbricata minima Aldrovandi. Box AxNI Recreat. Cl. 2. no. 8 I. 82. pag. 109. — — Muſ. Kircher. Cl. 2. no. 80. 81. pag. 445. Concha Indica in di- verfo proſpectu repraefentata et quidem pulcherrima viſu; ponderofa propter fubftantiam marmoream qua formatur nec a pario marmore dif- fert colore, ſupra quam notae puniceae et roſeae excurrunt ſine ullo ordine variis in locis flexuoſae, a centro ad oram ſtriae admodum craflae et profundae diriguntur. 5 RUM H Amboin. tab. 42. fig. e. Chama ſtriata. Paarde Voetje. PETIVER Aquat. Amboin. tab. 18. fig. 15. Great broad headed Cockle. VaLENTVN Verhandl. pag. 34. no. 8 1. 82. Perde Voetje og Lampe dat hy van agteren en van boven vertoond. Lancıı meth. pag.75. Concha imbricata inſigniter ventricofa laminis ftria- rum imbricum laciniatorum vel ruptorum inſtar mediocriter tantum pro- minentibus, concha imbricata laciniata dicenda. KLEIN meth. oſtrac. S. 383. no. 1. pag. 150. Chamaetrachaea ſtriata. Pes equinus, teſta craſſa, plano claufo ſinu; ſtriis ad cordis figuram com- pofitis; fi ſinui inſiſtit teſta ungulam equinam plicatam plicis ſtriatis et apicibus acutis aſperam praeſentat; in margine pellucet; conjunctio fit per futuram latam. Color ſupra albo puniceus. Chamites incluſus non- nunquam eſt avellanae aequalis. H- N 128 Chamen. Tab. 50. Fig. 498. 499. HunkNsTRET Muf. Richter. pag. 281. Ungula equina. Der große wan, ge Pectunkel mit tiefen Furchen. 5 Lesser teſtaceoth. 9. 88. lit. k. pag. 454. Der Pferdefuß gehoͤret unter ne gleichſeitigen Gienmuſcheln. Er iſt eine ſchoͤne Schnecke, welche, wenn beyde Schalen beyſammen ſind, auf der einen Seite ein un ausgeſtochenes Herz darſtellet. Icon exſtat no. CXXIV. * Gvarrierı Index tab. 93. fig. A. Chama imbricata ſtriata raris par vis acutis x et incifis imbricibus veluti muricata, undique claufa, candida, we N roſeis raro adſperſa. SkRSAINT Catal. raiſ. Ao. 1736. no. 48. pag. 78. Une bivalve cannellee et fraboteuſe — en France on !’ appelle la feuille de Chou ou le Chou.“ Sa forme eſt charmante, elle a a peu pres le poids et quelquefois a, couleur de marbre, elle eft tachetee ordinairement de pourpre et de couleur de roſe: les curieux en font grand cas. f DARCENVILLE Conchyl. tab. 23. fig. H. Bucardium cordiforme dietum folium braſſicae maculis rubris decoratum. Cette coquille eſt une eſpèce de Faitiere tronquèe, appellee la feuille de Choux: elle a grandes ſtries blanches melèes de couleur de rofe avec des bords denteles; differente de la Faitiere, elle n’a qu’une fente pour ouverture dans fa partie tron- quee, et elle forme un vrai Coeur raye. 4 it. pag. 296. Le Choux eft pour ainfi dire une eſpeee de faitiere qui feroit tronquèe par un bout. | REGENFuss tom. I. tab. 10. fig. 49. | x Dx Costa Elem. tab. 7. fig. 10. ; Davıra Catal. raif. tom. I. no. 845. pag., 365. Un Coeur des Indes blanc, 4 a cötes et groſſes ftries longitudinales, les premieres tachees par inter- valles de pourpre et chargees de tuiles peu ſaillantes, a bords tres profondement denteles, a face reprefentant le coeur concave vers le ſommet, et a charniere compofee dans l' une des valves d'une tres groſſe dent, et de deux filets longitudinaux fe logeant dans la cavite et les rainures de l’autre valve — de eſpece nommee Chou ou feuille de Chou. 1 Knorrs Vergnuͤgen tom. 1. tab. 22. fig. I. 2. Zu den tellfoͤrmigen Muſcheln, die N von den eigentlichen Tellmuſcheln nur darinnen unterſchieden find, daß fie dickbauchiger ausfallen, rechnet man auch dieſe Art von Straßlmuſcheln, welche ganz frey gebogen ift, und einen franzoͤſiſchen Laubwerk nicht unaͤhn⸗ lich ſiehet. Man nennet fie den Pferdefuß. it, tom. 6. tab. 9. fig. 3. f Lade Chamen. Tab. 50. Fig. 498. 499. 129 | _ Linnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 131. pag. 69 1. — — — — Edit. 12. no. 156. pag. 1137. — — Muſ. Reg. L. V. no. 82. pag. 5 13. Chama Hippopus, teſta fo- lida, ſulcata, inaequaliter obtuſe plicata, plicis circiter 20 exafperatis ſſcquamis mucronatis. Margo exterior ſectus in dentes acutiores ſulca- tos. Color flavefcens rubro maculatus intus lacteus. Rima fublinea- ris clauſa Nymphis flavis. Anus retuſus fulcatus claufus denticulis. Cardo intra Nymphas ex dentibus duobus latis obtuſis, qui ſe inſinuant intra ſinus alternos. Differt a praecedente (a Chama imbricata gigan- tea) quod magis gibba adfperfa ſquamis fpinofis nec latis et ano claufo nec hiante. Habitat in Mari Afiatico. * D' HEkRBITI CNY Dict. tom. 1. pag. 215. Chou ou feuille de Chou. Concha cordiformis duabus valvis ſpiſſis valde convexis ſtriis craflis in- aequalibus et coſtis imbricibus raris laciniatis amplius vel minus imbri- catis et prominentibus compoſita, in fundo albido ex flavo vireſcente maculis rofeis et ex violaceo purpurafcentibus hinc et illine ſparſis de- picta, braflica feu braſſicae folium. Coquille bivalve du genre des Coeurs ou des Conques faites en coeur. La charniere eſt compofee dans une des Valves d'une tres groſſe dent et de deux molures, lon- gitudinales et raboteufes qui s' enclavent dans une profonde cavitè et deux rainures correfpondantes. Cette Conque varie — — par fa forme plus ou moins Etendue ou ramaflee. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 67. — — Teftacea — — pag. 81. 82. vid. Vignette pag. 79. Chama Hip- popus, teſta lata craſſa; valvae plicatae plieis extus circiter viginti longitudinaliter ſulcatis, quae ſquamis muricatis exafperantur; rima anguſta, labiis arctis elongatis, ligamento tectis; areola retuſa, claufa, dentieulata; margo exterior dentatus dentibus intus ſulcatis; cardinis dentes duo lati obtuſi in ſinus alternos inſerti; color flaveſcens maculis purpureis. Long. 2 poll. 3 lin. lat. 3 poll. 8 lin. Cronovır Zoophyl. faſe. 3. no. 1166. pag. 272. Chama teſta plicata muri- cata, ano retuſo clauſo dentato. Habitat in Mari Indico. Fav. DE MoNTCERV. Edit. 3. Darg. tab. 50. fig. F. Einige glaubten in der Bildung dieſer Muſchel viele Aenlichkeit u mit einen Pferdehufe oder Pferdefuſſe anzutreffen und nannten ſie daher den ferdehuf oder den Pferdefuß. Andere erblickten in ihrer Anlage und auart ſehr viel Perſpectiviſches und he ihr um deßwillen den Na⸗ abet VII. Theil. men 130 Chamen. Tab. 50. Fig.498.499. men der Perſpectivmuſchel. Nach einer Anmerkung welche im Rump ſchen conchyl. Werke in der deutſchen Ausgabe pag. 119 ſtehet, wird ſie Holland die Perſpectivdoublette genannt, weil ſie an der platten Sei viele krumme Striche hat, die je länger je kleiner werden und lauter Herz chen vorſtellen. Noch andere haben in ihrer Form die groͤſte Gleichheit mit einen Kohlblate gefunden. Bey den franzoͤſiſchen Conchyliologen wird ſie daher faſt durchgaͤngig Feuille de Chou, das Kohlblat genannt. Vom Liſter wird fie zum Pectunculo, vom Dargenville, Das vila, Favartd'Herbigny und Favanne de Montcer v. zum Car⸗ dio oder zur Herzmuſchel, vom Prof. Müller ſehr unrichtig zur tellfoͤr migen Muſchel, und vom Leſſer bald zur Gienmuſchel, bald zur Schne⸗ cke gemacht, davon ſeine oben augezogenen Worte nachgeſehen werden muͤſſen. Allein wenn nach der linneiſchen Lehrart das Schloß und Ge⸗ lenke zum eigentlichen Eintheilungsgrunde bey den Geſchlechtern angenom⸗ men wird, ſo kann und darf dieſe Gattung, deren Schloßzaͤhne wulſtig ſind, und ſich in ſchiefe Gruben wie hineinſchieben laſſen, keinen anderen Geſchlechte als dem Geſchlechte der Chamen zugeeignet werden. 1 Aldrovand bemerket es, daß dieſe Muſchel von der Hohlziegelmu⸗ ſchel nur wenig verſchieden ſey. Er nennet daher jene Rieſenmuſchel Con⸗ cham imbricatam maximam und dieſen Pferdehuf Concham imbricatam mi- nimam. Auch Dargenville faͤllet das Urtheil Le choux eft une efpece 1 de faitiere. In den meiſten conchyliologiſchen Schriften wird fie um deß⸗ willen der Hohlziegelmuſchel fogleich zur Seite geſetzet. Soviel aber laͤßt ſich demohnerachtet ſehr leichte erweiſen, daß es eine eigene von der zu⸗ vorgenannten ſehr verſchiedene Gatung ſey. Sie hat ja auch ſchon bey is rer bauchichten hochgewoͤlbten Form eine ganz verſchiedene Bildung und Bauart, und eine ganz andere Richtung und Stellung in ihren ſtrahl⸗ foͤrmigen Streifen, Ribben und Falten. Ihre bogenfoͤrmigen Ribben, welche vom Wirbel wie Stahlen auslaufen und immer breiter und ſtaͤr⸗ ker werden, find einander ſehr ungleich, denn es wechſeln groͤſſere, mitt lere und kleinere mit einander ab. Jede Falte hat wiederum ihre laͤnglichten Streifen; Queerſtreifen ſind nicht vorhanden. Die dicken, ſchweren, hoch⸗ gewoͤlbten Schalen dieſer anſehnlichen Muſchel werden durch viele wunder bar gebildete Naͤgel und dornichte Schuppen ſehr rauh und uneben gemacht. Dergleichen Schuppen ſtehen nicht bloß auf den Ruͤcken, ſondern auch auf den Seiten der groͤßeren, kleineren und kleinſten Falten. Sie ſcheinen auf der Oberflaͤche wie zerſtreuet und ohne Ordnung hervorgewachſen und da⸗ hingeworfen zu ſeyn. Man findet auch ſolche, die gar keine e 5 i hup⸗ SEES TE => IE 2 6 Chamen. Tab. 50. Fig. 498. 499. 131 Schuppen haben, oder doch nur mit ſehr wenigen derſelben beſetzet ſind. Solche Doubletten, bey welchen noch alle Naͤgel und Schuppen völlig unverſehrt vorhanden ſeyn ſollen, wird man vergebens ſuchen, da ſelbſt Rumph bekennet, er habe fie allemal mit einigen abgenutzten Nageln ges funden. Die eigentliche Zahl der Falten und Ribben, welche einige bis auf zwanzig angeben, getraue ich mir nicht zu beſtimmen, da ich hierin⸗ nen bey der Vergleichung groͤßerer und aͤlterer, und kleinerer wie auch jüngerer Stuͤcke eine zu große Verſchiedenheit bemerke. Der zuruͤckge⸗ druͤckte vertiefte herzfoͤrmige After iſt ungewoͤhnlich groß, und ſiehet nach f RNumphs Vorgeben ſo aus, als ob man von einen halbmondfoͤrmigen Ereiſe die eine Ecke abgeſchnitten (). Seine vielen gegen einander gekehr⸗ ten ribbenfoͤrmigen Streifen bilden lauter Herzen, welche naͤher beym i immer kleiner und kleiner werden. Der gelbliche Rand des Af- ters iſt gezacket, gekerbet und gezaͤhnelt. Die bogenfoͤrmig gekruͤmmten Wirbelſpitzen, welche vornemlich auf der Seite des Afters am ſichtbarſten ſind, kehren ſich gegen einander. Die laͤnglichte Spalte der Vulvae iſt bey ‚größeren Stuͤcken weit und offen. Das lederartige Ligament gleichet in der Farbe und Durchſichtigkeit dem Gummi oder Tiſchlerleime. Der Grund iſt bey einigen ſchneeweiß, bey andern gelblichweiß, und wird durch viele blutrothe und purpurfarbige Flecken bunt gemacht. Die inneren Wande ſind ſo weiß, als das weiſſeſte Elfenbein. Nur beym Schloſſe und After zeiget ſich bey vielen eine gelbliche Einfaſſung. Das Schloß hat in der linken Schale zween ſtumpfe Zaͤhne oder Callos, und darneben eine tiefe laͤnglichte Grube, dahinein ſich der große Zahn der Gegenſchale hineinſchieben laͤſſet “). Die aͤuſſeren großen Falten find auch an der in⸗ neren Seite ſichtbar und deutlich. Der ſtark eingeſchnittene Rand hat beydes Falten und Kerben. Die Schalen ſchließen, wenn die aͤuſſerſten Spitzen der Falten nur nicht abgebrochen und beſchaͤdiget worden, ſehr ges nau auf einander (). ö =: 8 i 5; () Bey diefer und der vorigen Gattung, wo bey der Hinterſeite der vom Linne ſogenannte 5 After groͤßer und deutlicher iſt, als die Vorderſeite, kann die Vulva nicht fuͤglich Area, And der weit groͤßere After nicht fuͤglich Areola genannt werden. ’ ( Wenn Linne behauptet, dieſe Mufchelgattung habe zween ſtumpfe Zähne, fo redet er von ihrer linken Schale, und wenn Davila und Favart d' Herbigny ſchreiben, fie habe nur einen einigen ſehr großen Zahn, ſo reden ſie von der rechten Schale. (RR) Die Berichte hievon lauten ſehr verſchieden. Rum ph ſchreibet, wiewohl fie veſt und dichte verſchloſſen iſt, ſo haͤnget doch aus derſelben ein duͤnner Bart heraus, damit ſie ſich an Klippen veſthaͤlt. Gualtieri beſchreibet fie uns als concham undique claufam. Klein 3 dagegen 132 Chamen. Tab. 50. Fig. 488.489. Es wohnet dieſe Gattung in den oſtindiſchen Meeren. Meine gröſſe⸗ ſten und beſten Doubletten dieſer Art find beym Strande der Inſul Java gefunden worden. Ein Schiff unſerer oſtindiſchen Compagnie hatte bey feiner Reiſe nach China zu Java anlegen muͤſſen, um an einigen beſchaͤdigs ten Stellen ausgebeſſert zu werden. Der Schmidt des Schiffes hatte bey der Gelegenheit ſeine Schmiede am Ufer von Java aufgerichtet, woſelbſt er dieſe Doubletten aufgehoben und mir mitgebracht. Die groͤſſeſte iſt vier Zoll ſechs Linien lang, und eben ſo hoch und tief, wie auch ſechs Zoll drey Linien breit. Er verſicherte, daß er ungleich größere von dieſer Art r je * 5 daſelbſt angetroffen, weil ſie ihm aber zu groß geweſen, und er ſie nicht be⸗ quem mit fortbringen koͤnnen, habe er fie — welches ich ſehr bedaure — ruhig auf ihrer Wohnſtelle liegen laſſen. Vom Bewohner, der in dieſen Schalen wohnet, belehret uns Rumph, daß er wie jener in der Hohlziegelmuſchel, ebenfalls eine bunte Schlangenhaut habe, ja noch ſcheußlicher mit ſeinen vielen Flecken geſtal⸗ tet ſey. Wenn er aber weiter auch dieß hinzufuͤget, in der Sehne dieſer Muſchel finde man Muſchelſteine, die hellgelb oder violetfaͤrbig waͤren, und die Größe der Haſelnuͤſſe hatten (), ja die ganze Sehne ſey gleichſam aus lauter ſolchen Steinen zuſammengeſetzet: ſo fehlet nun nur noch der liebe 5 Pinnophylax, um die Fabel vollſtaͤndiger und anſehnlicher zu machen. Gute Doubletten dieſer Gattung find eben nicht gemein. Cette bi- valve, ſchreibet Fa vart d' Herbigny, eſt tres intereſſante, und Gerz ſaint bezeuget es les curieux en font grand cas. Vormals muͤſſen fie weit ſeltener geweſen ſeyn, weil felbft Liſter geſtehet, daß er feine beſte Zeich⸗ nung nicht nach ſeinen eigenen, ſondern ad exemplar Holleri verfertigen laſſen. . — Aller⸗ 1 dagegen behauptet es in margine pellucet. Im Favart d' Herbig ny leſe ich fol, 5 gendes: Ses battans fe joignent parfaitement malgre les faillies ou les dentelures profon- des dont ils font environnees. Hingegen im Leſſer heißt es loc. ſupra eit. die Zaͤhne, mit welchen ſie ſich zuſammenſchließet, ſind ungleich, und paſſen nicht genau in einan⸗ der, ſondern laſſen einen Raum zwiſchen ſich. Ich beſitze acht große vollſtaͤndige Dou⸗ bletten, aber ich finde es bey einer jeden, daß die Schalen beym Schluſſe des auſſeren Randes eine merkliche Oefnung laſſen. Ein gleiches muß ich auch vom After bekennen, und es mit dem Dargenville anmerken: Cette bivalve a une fente dans ſa partie tronqude, welches auch Klein als reine Wahrheit behauptet, wenn er ſchreibet: Chamites meluſus nonnunquam eft avellanae aequalis. Saepius et alius Chamites apparet qui digitalis audit in baſi convexa ruber reliquo corpore Albus. * „ | Chamen. Tab. 50. Fig. 500. 501. 133 Allerdings giebt es manche Abaͤnderungen bey dieſer Gattung. Denn einige haben einen flacheren, andere einen mehr vertieften After; einige haben einen ſchneeweiſſen, andere einen gelblichen Grund; einige ſind faſt völlig glatt, oder fie haben doch nur wenig dornichte Schuppen und Naͤ⸗ gel, auch ſind ſie nur beym Wirbel rothgeflecket und beym Rande weiß; andere ſind deſto rauher, man ſiehet uͤberall Naͤgel, Dornen und Schup⸗ pen, auch find fie von oben bis unten von Blut- und Purpurflecken wie beſpruͤtzet. 5 Tab. 50. Fig. 500. 501. Ex Mufeo SrENGLERIANO et noftro. Die Eichelmufchel. Chama calyculata Linnaei, teſta oblonga, alba, ex fufco maeulata longitudi- naaliter coftata et ſulcata, coſtis imbricatis, ſulcis rugoſis, margine plicato et ſerrato. Gall. Coeur allonge. Belg. gebrande Amandel. Lister Hift. Conchyl. tab. 347. fig. 184. Pectunculus ſtriatus anguſtior ma- culatus. it. fig. 185. Pectunculus ex latere productior ſeu diffuſus ſub- fuſcus. In den Beyſchriften werden dieſe Muſcheln Muſculi genannt, und die Straſſe Malacca als ihr Wohnort angegeben. KLEIN meth. oftraceol. §. 367. no. 35. pag. 144. Anomalocardia effufa, pedi humano inferiori fimilis. GuaLrierı Index tab. 90, fig. F. Concha longa, incurvata, ſtriata, rugoſa, rugis imbricatis et profunde ſulcatis, albida. Ananson Hiſt. nat. du Senegal. tab. 15. fig. 8. La coquille Iefon repreſente un ovoide fort obtus aux extremites. Elle a un pouce et demi de lon- gueur et une fois moins de largeur et de profondeur. Elle eſt alfez epaiffe et relevee au dehors für chaque battant de quinze canelures longitudinales fort groffes arrondies et comme compofees de plufieurs petites lames. La charniere dans le battant gauche confifte dune lon- gue dent avec une cavite qui recoit la petite dent de autre battant, on trouve le leſon communement autour des rochers de P'isle de Go- ree attache par des ſoyes fort courtes à la veritè, mais de la mème maniere que les Jambonneaux dont il ne s' eloigne pas beaucoup. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 815. pag. 354. Coeur des Indes peu com- mun, oblong de la tète aux bords, blanc, à groſſes ſtries longitudina- les un peu tuilees et ornèes de petits chevrons bruns, a une avance laterale pres des fommets, efpece nommee le Coeur allonge. N | Lin- 134 Chamen. Tab. 50. Fig. 500. 501. LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 134. pag 692. — — — — Edit. 12. no. 160. pag. 1138. Chama alpen W . oblonga, ſuleis imbricatis, antice retuſa. Habitat in Mari Mediterra ‚A neo. Teſta magnitudine extimi articuli digiti, alba, oblonga, ſuleis longitudinalibus imbricatis ſquamulis fornicatis. Nates obtuſe gibbae 1 auctae teſta juventutis fuſea Rima minima. Venter antice compreſſo gibbus, ſupra rotundatus. Dorſum compreſſum retuſum. Anus or. 1 biculatus minimus; pone anum angulus obtufiufculus valde ‚prominü- N lus exit. N Forskıwıs Deſer. Animal. pag. XXVXI. no. 33. lit. d. Chama calyculata ob. longa, pollicaris fuleis profundis. FAvart D’Hersıcny Dict. tom. 2. pag. 177. Le Jefon coquille bivalve que Adanfon a range dans le genre du jambonneau. | v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 69. 1 0 — — Teſtacea — — pag. 82. tab. 5. fig. 10. 11. Chama calyculata. Die Eichelmuſchel: teſta elongata, valvae trapeziae, ventricofae, lon- gitudinaliter ſulcatae, ſulcis eirciter feptemdecim crenatis, cum coflis intermediis, quae ſquamis concavis imbricatae ſunt: dorfum gibbum prope ligamentum, retuſum vero prope marginem ligamento oppofi- tum; areola veſtigiata minima; apices recurvi prope extremitatem po- ſticam anguftiorem locati; margo praefertim anterior plicatus; dentes chamae antiquatae; color albidus. f GRONOVII Zoophyl. Faſe 3. no. 1167. pag. 273. Chama teſta oblonga füleis imbricatis, antice retuſa. Habitat in Mari Mediterraneo et ad oras Barbariae. DB pe Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 50. fig. L. Dieſe ſonderbare Muſchel gleichet einer Eichel, oder nach Kleins ur⸗ theil, einen Menſchenfuſſe. Sie iſt ſelten viel groͤſſer wie eine Eichel. Vom Herrn Legationsrath Meuſchen wird fie im Catal. Mus. Gronoviani pag. 8. no. 924 de gebrande Amandel und vom Herrn Hofrath von Born die Eichelmuſchel genannt. Sie iſt nur halb ſo breit als ſie lang iſt, da ihre Breite nur zehen Linien aber ihre Laͤnge einen Zoll und ſechs Linien betraͤget. Von ihren Wirbel laufen tiefe Furchen und ſtarke Streifen, die man lieber Ribben nennen moͤchte, in ſchiefer Richtung wie Strahlen herab. Adanſon zaͤhlet 15, Herr von Born 17 ſolcher Ribben. Auf dem hier abgebildeten groͤſſeren Exemplare werden einige zwanzig ange⸗ troffen. Die Zwiſchenfurchen ſind nicht glatt ſondern voller Runzeln Eh 17 Chamen. Tab. 50. Fig. 500-592. 135 Kerben. Auf dem Mücken der wulſtigen Streifen oder Ribben erheben ſich kleine hohle Schuppen, wie Hohlziegeln. Die Vorderſeite iſt erho⸗ bener und gewoͤlbter, die Hinterſeite dagegen flacher. Weil ſie ſich beym After ein wenig erweitert und hervortritt, ſo redet Davila von einer awance laterale pres des ſommets und Linne von einen angulo obtufiuscu- 0 prominulo, der beym After heraustrete. Beym Ano, zu welchen fich die gekruͤmmten Wirbelſpitzen hinuͤberkehren, ſiehet man zwar nur einen kleinen aber tiefen und deutlichen herzfoͤrmigen Eindruck. Die Grund farbe iſt weiß, wird aber auf den Ribben durch rothbraune Flecken, die im regelmaßigſten Abſtande von einander ſtehen, bunt gemacht. Der aͤuſſere Rand hat fägefürmige Einſchnitte. Die inneren Wande ſind weiß. Im Schloſſe ſtehen zween Zaͤhne, der eine unter dem Af⸗ ter, der andere am Ende der Spalte, welche ſich in lange Gruͤbchen und Kanäle der Gegenſchale fo hineinſchieben laſſen, wie wir es bey mehreren dieſes Geſchlechtes angemerket. Nach Adanſons Bericht pfleget ſich dieſe Muſchel durch einige kurze ſeidene Faͤden an die Felſen veſte zu haͤn⸗ gen. Sie wohnet an den Stranden der oſt- und weſtindiſchen Gewaͤſſer und an der weſtlichen Kuͤſte von Africa. Prof. Forſkiaͤl hat fie auch an den Ufern des rothen Meeres angetroffen. Die hier abgebildete iſt bey den Nicobariſchen Eylanden gefunden worden. Groſſe Exemplare und gute Doubletten dieſer Muſchel ſind den mehreſten Conchylienſammlern die groͤßten Seltenheiten. 995 Es giebt auch von dieſer Gattung allerhand Abaͤnderungen. Eini⸗ ge, beſonders die Africaniſchen, haben weniger, andere aus andern Mee⸗ ren haben mehr Ribben und Furchen. Einige, vornemlich die Weſtindi⸗ ſchen, find einfarbig grauweiß, andere rothbraun, noch andere fleckicht “ 2 gefarbet. Tab. 50. Fig. 502. 503. Ex Mufeo SrENGLERIANO et noftro, # Die nierenförmige Chama. Chama Phrenitica, tefta reniformi, decuſſatim ſtriata ex fufeo colorata, ’ margine ferrato. Forma mytili, fed cardo Chamae. VALENTyns Verhandl. der Zeehorenkens tab. 16. fig. 27. Een paar zeer fraeje Vigen. Knorrs Vergnügen tom. II. tab. 27. fig. 7. Eine ungleichſeitige Gienmuſchel, welche viele Aehnlichkeit mit einer Mießmuſchel hat. Die eine N N Schale 136 Chamen. Tab. 50. . Fig, 502.503. Schale gehet ſchreg ab, und tritt am N wie ein breiter Fluͤgel bras, welcher einen Ohre aͤhnlich ſiehet. DaviLA Catal. raif. tom. I. no. 791. pag. 345. Une Came rare des d marbree de j jaune de marron et de brun-noiratre, al exception d’ une 5 avance vers la tete qui eſt blanche, à ſtries longitudinales, a bords denteles, et a charniere formee 1 une des valves de deux dents, dont une laterale eſt très longue, lesquelles s' engrainent dans une ca- vite et une rainure correfpondante de autre valve. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 69. Die nierenfoͤrmige Gienmuſchel. — — Teftacea — — pag. 83. Chama Phrenitica, tefta reniformis, an- tice lata, rotundata, poſtice anguflata , fupra arcuata, infra a 0 ci longitudinales transverſim ſtrii 5 r Er ſulci longitudinales transverfim ſtriis decuſſati; areae areolaeque veſti gium nullum; apices ſubterminales recurvi; margo anticus complana- tus, inferior introrſum excavatus, retrorſum in formam lobi excurrens, limbo crenato; dentes duo crafli, poſtico brevi, antico elongato, cur- vato; ligamentum validum eraſſum e viridi flavoque refplendens; co- lor teftae rufus, poſtice prope apices albus, limbi cavitatis fulvus. Long 2 poll. 10 lin., lat. 2 poll. Patria ignota. Allerdings hat dieſe Muſchel, wie folches Prof. Müller im Knor⸗ 1 riſchen Werke angemerket, viele Aehnlichkeit mit einer Mießmuſchel, aber durch ihr Schloß und Gelenke wird ſie hinlaͤnglich von allen Mießmuſcheln unterſchieden. Beym Valentyn wird ſie die Feige genannt. Weil ſie aber einer Niere viel eher gleich ſiehet, ſo heißt ſie beym Herrn Hofrath von Born die nierenfoͤrmige Gienmuſchel. Die eigentliche Form ihrer Schalen wird die Abbildung dos großen Exemplares, ſo ich aus der Spengleriſchen Sammlung entlehnet habe, deutlicher darſtellen, als es alle meine Worte und Beſchreibungen zu thun im Stande waͤren. Die laͤnglichten vom Wirbel herablaufenden Furchen werden von Queerſtrei⸗ fen durchſchnitten, und bey dem großen hier abgebildeten Stücke faſt koͤr⸗ 1 nicht gemacht. Weder bey der Vulva noch beym Ano zeiget ſich ein deut ee licher Eindruck. Die gekrümmten Wirbelfpigen kehren ſich zur Hinterfeite hinuͤber, welche wie ein Kappen ein wenig hervortritt, und vielmals weiß zu ſeyn pfleget, da doch der uͤbrige Theil der Schale braunroth und an einigen Stellen ſchwarzbraun gefaͤrbet iſt. Das ſtarke Band oder Liga⸗ ment hat im Bruche einen gruͤngelblichen faſt metalliſchen Glanz. Der Ruͤcken und die Vorderſeite der Schale iſt etwas gewoͤlbet und erhoben, aber der aͤuſſere Rand iſt nur flach und an einer Seite wie ausgehe | und Chamen. Tab. 50. Fig. 504.505. 137 und einwaͤrts gebogen. Der innere Rand ſitzet voller Kerben. Im Schloſſe ſiehet man zween ſtarke Zähne, davon der kleinere unter dem bel ftehet, und der größere mit dem Ligamente parallel läuft, und faſt lang als die Spalte iſt. In der Gegenſchale befinden ſich ſolche Gru⸗ ben und Rinnen, dahinein ſich dieſe Zaͤhne bequem einſchieben laſſen. Die inneren Waͤnde ſind an manchen Stellen weiß, an andern rothbraun. Es wohnet dieſe aͤuſſerſt ſeltene Muſchel im rothen Meere, und in den oft, indiſchen Gewaͤſſern. Die hier abgebildete iſt an den Ufern der nicobari⸗ ſchen Eylande gefunden worden. Sie iſt drey Zoll lang und einen Zoll neun Linien breit. 5 Einige meiner ſchwediſchen conchyliologiſchen Freunde wollen mich überreden, dieß fe) Chama cordata Linnaei. Ich wuͤnſche daß fie Recht haben moͤgen, und geſtehe es gerne, ihre Vermuthung iſt eben ſo gar un⸗ wahrſcheinlich nicht. * Tab. 50. Fig. 504. 505. Ex Mufeo SpRENGLERIANO. er | Cine guineiſche weiſſe Chama mit einer ſcharfen Kante 3 . FR 2 auf dem Rüden. Chama Guinaica, tefta oblonga, alba, ſubpellueida, decuffatim ſubtiliſſime 1 ſtriata, in dorſo carinata ſeu angulata. LINNxI Syft. Nat, Edit. 10. no. 136. pag. 692. 855 — — — — Edit. 12. no. 163. pag. 1139. — — Mul. Reg. L. V. no. 87. pag. 5 15. Chama obionga, teſta magni- f EN tudine extimi articuli pollicis, alba, intus lactea, extus ſubtiliſſime de- . cuflatim ſtriata, anterius angulo utrinque excurrens. Rima oblonga 18 canaliculata. Anus parum compreſſus absque ſtigmate. Cardinis den- tes tres inaequales. Dens intra medium rimae acutus in altera valvula, duo vero in altera, quorum minor extra majorem. Wer jene Mießmuſchel kennet, welche beym Linne Mytilus modio- - Aus heißt, der wird geſtehen muͤſſen, daß die hier vorgeſtellte Chama in ihrer Bildung und Bauart viele Aehnlichkeit mit derſelben habe. Aber durch ihr Farbenkleid und Schloßzaͤhne wird ſie hinlaͤnglich unterſchieden. Sie hat eine laͤnglichte Form, und iſt oben beynahe ſo breit wie unten. Ihre faſt durchſichtige Schale iſt weiß. Die feinen laͤnglichten Streifen derſelben werden von Queerſtreifen durchereuzet und dadurch etwas koͤr⸗ Conchyliencabinet VII. Theil. S nicht 138 Fhamen. Tab. 50. Fig: 506. lit.a.b.c.d. nicht gemacht. Die Vorderſeite iſt winkelhaft. Denn es erhebet ſich auf ihrem Ruͤcken eine ſcharfe merklich erhobene Kante. Bey der Vulva ze get fich ein deutlicher, vertiefter, laͤnglicht ovaler Eindruck. Die Wirbel ſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Das wunderbare Gelenke, welches ganz auf der Hinterſeite lieget, beſtehet in jeder Schale aus drey Mittelzaͤhnen, und aus einen ſpitzigen laͤnglichten Seitenzahn unter der Vulva, der bey der Gegenſchale in eine laͤnglichte Grube, deren Seiten zween Zähnen gleichen, eingreifet, oder ſich hineinſchieben laͤſſet. Die inneren glatten Wande find citrongelb gefaͤrbet. Der Rand iſt glatt ohne alle Kerben. Es wohnet dieſe hoͤchſtſeltene Muſchel an der guineiſchen Kuͤſte. Hier lieget ſie in keiner einzigen engen N W alen ne in der Spengleriſchen. Tab. 50. Fig. 506. lit. a. b. c. d. Ex Mufeo SPENGLERIANO. Die mit einer inneren Sammer verſehene Share, Chama concamerata, tefta albefcente, radiatim ſulcata, e Ätriata, | intus valvata ſeu concamerata. her Naturforſcher ı2ter Theil, pag. 53. tab. 1. fig. 5.6.7. Daß man im Geſchlechte der Patellen und Klipkleber mehrere Gar 1 tungen antreffe, welche innerlich mit ganzen und halben Kammern ver⸗ ſehen ſind, werde ich als eine allen Conchylienfreunden vorlaͤngſt bekannte Sache nicht erſt erinnern und anfuͤhren duͤrfen. Daß aber in den Schne⸗ cken, welche Sturmhauben heiſſen, durch die Kruͤmmungen und Windun⸗ gen ihres ſonderbaren Nabels eine Art von Nebencammern befindlich ſey (), werden nur diejenigen recht wahrgenommen haben, welche einige ihrer groͤßeren Sturmhauben aufgeſchliffen oder durchſchnitten, um den 1 inneren Wunderbau kennen zu lernen. Daß auch unter den Schrauben⸗ ſchnecken eine merkwuͤrdige Gattung vorkomme, welche auf der bob ihrer Windungen Taſchen und beutelförnige Cammern habe, davon iſt von mir umſtaͤndlicher im 4ten Bande dieſes Syſt. Conchyl. pag. 329. geredet, und ihre Abbildung auf der 4oſten a bey fig. 1. wee 8.3. ( Man darf nur eine Sturmhaube ſchuͤtteln, fo wird man lauter kleine Steine al Sand⸗ körner in ihr klappern hören. Dieſe liegen eben in ſolchen Rebencammern, und ſind durchs Nabelloch dahineingekommen. i * 2° Shämen. rab so. Fig. 50 139 . heiſſen füllte, geliefert worden (). Nun aber erblicken wir unter den zwoſchalichten Conchylien eine Muſchel, die in jeder Schale eine kleine walker ſonderbare Nebencammer aufweiſen kann. Der Herr Kunſtverwalter Spengler hat dieſe große conchyliologiſche Seltenheit einſtmals unter einer Menge weſtindiſcher Schalen, die er als Grottengut weggeben wollen, noch zur rechten Zeit gluͤcklich entdecket. Er hatte ſichs vor einigen Jahren vorgenommen, eine Zeichnung und Beſchreibung der⸗ felben in der beliebten periodiſchen Schrift, welche den Namen des Nas turforſchers fuͤhret, zu veranſtalten. Allein ehe er ſichs verſahe, ſo kam ihm der ſel. Herr Hofrath Walch hierinnen zuvor, indem er dieſe ſeltene Muſchel aus der Sammlung feines Freundes des Herrn Baron und Cam⸗ merrath Brackenburgs im Naturforſcher, an der oben angeführten Stelle, abzeichnen ließ, und eine ausführliche Beſchreibung derſelben hin⸗ zufuͤgte. Er macht hierbey noch dieſe Anmerkung, obgleich dieſe Muſchel aus mehr als zwo Schalen beſtehe, ſo wuͤrden wir doch durch ihren inne⸗ ren ſchalichten Anhang noch nicht berechtiget ſie unter die vielſchalichten Muſcheln zu zählen: eben fo wenig wie wir die mit Rinnen und Klappen oder Cammern verfehenen Patellen vielſchalichte Conchylien nennen wuͤr⸗ den. Der Herr Hofrath von Walch glaubte, es koͤnne dieſe Muſchel am beſten den Nagelmuſcheln an die Seite geſetzet werden. Es iſt folge lich auch nach feinem Urtheile eine Chama, und ich wüßte fie auch wegen ihres mit dem Gelenke der Chamen ſo nahe verwandten Schloſſes keinem andern Geſchlechte zuzueignen. Bey fig. 506. lit. a. und b. ſehen wir fie in ihrer natuͤrlichen Groͤße und in ihrem weißlichen Farbenkleide. Von ihrem Wirbel gehen ſtrahlfoͤrmige breite Streifen und Furchen herab, welche von runzelhaften feinen Queerſtreifen durchſchnitten werden. Das Schloß ſtehet auf der Hinterſeite. Die inneren Wände find ſchneeweiß. Wenn beyde Schalen ſich ſchließen, ſo paſſen auch die Graͤnzen und Um⸗ riſſe der Nebencammern ſehr genau auf einander. Wozu mag nun wohl dieſer Muſchel — weil doch nichts umſonſt und ohne Zweck und Abſicht in der Natur vorhanden iſt — eine 1855 Nebencammer verliehen won 0 S 2 eyn? 4 Ein garſtiger Druckfehler hat ſich bey der Schraubenſchnecke mit beutelfoͤrmigen Cammern auf der goften Vignette im ten Bande eingeſchlichen. Denn dabey ſollte nicht Fig. 1. ſondern Eig. 3. ſtehen. Hingegen bey der Schraubenſchnecke, die den Namen des Wein⸗ bohrers fuͤhret, ſollte es nicht Fig, 3. ſondern Fig. 1. heiſſen. Ich bitte meine Leſer, dieſe Druckfehler, welche ſonſt Verwirrungen veranlaffen moͤchten, ſogleich zu verbeſſern. 140 Chamen. Tab. 50. Fig. 506. ſeyn ()? Etwa um ihre Eyer oder ihre junge zarte Brut in dieſ benzimmer einschließen, oder um ſich ſelbſt bey feindfeligen Angr hinein zurückziehen zu koͤnnen? Herr von Walch ſchreibet, er wol die Beantwortung dieſer Fragen ſolchen Naturforſchern und Conchylit logen, die eine wahre Erfahrung haͤtten, uͤberlaſſen. Und ich ſehe mich gedrungen ein gleiches zu thun. Bisher habe ich noch keinen gefun der hinreichende Gruͤnde und Urſachen anzugeben gewußt, warum und wozu manche Gattungen von Patellen mit halben und ganzen Neben⸗ cammern verſehen worden. Gualtieri bekennet es ehrlich tab. 9. fig. 2. : Vſus mihi ignotus remanet. Mein Herzensfreund Martini h ſich, da er die Patellen mit Cammern beſchrieben, in die Beantwor⸗ tung dieſer neugierigen Frage, wozu ihnen wohl dieſe Cammern nügen möchten? gar nicht eingelaſſen. Bey den meiſten andern Conchyliolo⸗ gen herſchet vollends, ſo bald man ſich erkundiget, warum dieſes un jenes da ſey, ob ſich keine wahrſcheinliche Urſache errathen laſſe? ein tiefes und gaͤnzliches Stillſchweigen. Da man uns nun nicht einmahl wegen der mit Cammern verſehenen Patellen eine Auskunft geben kan ſo iſt es noch weniger wahrſcheinlich, daß man bey einer ſo auſſeror⸗ dentlichen Erſcheinung im Reiche der Conchylien, bey einer zwoſchalich⸗ ten Muſchel mit Nebencammern, die Abſicht, Nutzbarkeit und Noth⸗ wendigkeit derſelben ſo bald entdecken werde. Es wohnet dieſe hoͤchſt⸗ * 20 7 ſeltene Muſchel an den weſtindiſchen Meerufern. Ich habe aber unter allen weſtindiſchen Conchylien, die ich je erhalten, noch niemals auch nur eine einzelne Schale derſelben entdecken koͤnnen, geſchweige, daß ich fo gluͤcklich geweſen, wie mein liebenswerther Spengler, eine vollkom⸗ mene Doublette von derſelben anzutreffen. | a Br % 1 Tab. & „Ein vertrauter Freund, dem ich obige Fragen zur Beantwortung vorlegte, gab mir fol⸗ „gende ſcherzhafte Antwort, es werde ſich ohnſtreitig auch in dieſer Muſchel ein Pin- „notheres, ein dienſtfertiger und wachſamer Krebs aufhalten, um ihr bey aller Verle⸗ „genheit mit Rath und That beyzuſtehen. Damit nun ein ſolcher Hauswaͤchter iht „ſelbſt deſto weniger Ungelegenheit verurſachen, und auch bequemer und ungeſtoͤrter „wohnen könne, ſo habe dieſe Muſchel die Hoͤflichkeit und Aufmerkſamkeit gehabt, ihm „in der Mitte ihres kleinen Wohnhauſes ein eigenes Caͤmmerlein zu erbauen.“ . Shamen. Tab. 51. Fig. 507- 55 Tab. 51. Fig. 507-509. Ex Mufeo MorTtkıano, Die Rotsdoublette. Der Blätterkuchen. hama Lazarus Linnaei, Placenta foliacea, teſta foliacea, foliis coacervatis ita, cardine in foſſulam producto erenulato, margine ſuberenulato, natibus incurvatis fpiralibus. Be. Rotsdoublet, Foeliblat. Gall. Gateau feuillete, | Huitre de roches. PH Amboin. tab. 47. fig, C. Oftreum plicatum majus. 1 tab. 48. fig. 3. Rotsdoublet. Felſenmuſchel. IN meth. oſtrac. 5. 325. Sp. 3. pag. 125. Oſtreum plicatum ſeu finuofe cCanalieulatum, teſta craſſa, plicis laciniatis ſeu clavatim muricatis, muſ- coſa feu ſalaginoſa, intus alba, limbo nigro. it. $. 327. no. e. pag. 126. Oſtreum exochis altioribus aſperum, ramoſum. LssxRS Teftaceoth. $. 106. lit. h. pag. 483. Eine Steinauſter, welche mit bielen unförmlichen ſchalichten Lappen auswendig beſetzet ift. DaRGEN VILLE Conchyl. tab. 20. fig. F. Gateau feuillete. Placenta foliacea. an Hluitre. Ses ramages etages dechiquetes et tronquès reprefentent aſſez dien cette figure: cette ls eft presque toute blanche avec de ta- cehes couleur de rofe. . it. Fig. K. Cette huitre eſt de couleur de citron. Sa forme irreguliere eſt raboteuſe et reſſemble aſſez à 5 d' un gateau feuilleté. us Jamaic. tab. 40. fig. . SLoANE Iter Jamaic, Vol. 2. tab. 241. fig. 8. 9. Ponal major eraſſiſſimus ſcaber anguſtus ex cinereo ſubruber, apice diftorto, cavitate inferiore auriculam referens. VALENTyNns Verhandl. tab. 13. fig. 4. Een wergadelooze groote en heerlyke Rots- doublet. Br it rab. 16. fig. 22. Een gredelyn (dieß ſonderbare hollaͤndiſche Wort ſoll fo viel als gris de lin bedeuten) zeldzam Foelie dubletje. 'SEBE thef. tom. 3. tab. 88. fig. 12. Rarae magnitudinis concha ad eas per- tinet quae a Macere nomen habent. Conchae rupium Rotsdoubletten dictae ſaxis tam tenaciter adhaerent ut non nifi violenter abftrahi poflint, Inde ea ſedes qua haee ſuae rupi adnata fuit etiamnum manifeſte discer- ni poteſt. Albo ceterum eſt colore, compluresque ramulos protè dit S 3 alben 442 Knorrs Vergnügen der Augen tom. 1. tab. 8. fig. 1. | Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 620. pag. 293. Une Huitre des Indes nom 1 Syſt. Nat. Edit. 10. no. 129. pag. 691. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 83. pag. 513. Chama Lazarus, tefta ad Favakr D' HERBTCNY Dict. Vol. 2. pag. 66. Gateau feuillete, Forskızıs Defer. Animal. obfervat, pag. XXXI. no. 3 1. lit, b. Chama La- N tunda, concava; poſtice fornicata: altera productiore oblique fornicata Chamen. Tab. 5 1. Fig. 507 509. albentes, qui inſtar Maceris foliorum denfe coacervati teſtam ita ob dent ac contegunt ut a foris nihil ejus in eonſpectum veniat.. it. tab. 89. fig. 6. Haec ad conchas pertinet quae a Macere den minantur. Proceſſibus longis latisque obſeſſa purpureo colore ac dilu te rubro tono renitet. it. fig. 9. Maceris conchula venuſta ramofa dilute eee Alteram ejus teſtam interne confpiciendam damus qua non inepte au culam humanam referre dixeris, uti colore etiam non multum ab ea abludı it. fig. 11. Minuta Maceris conchula duplex cujus foliola grifeo, di. lute purpureo et flavo colore variantur. mee gateau feuillete tres grande dans fon efpece: elle eſt blanche forme ronde bombée, à feuilles circulaires profondement deeoupè et recouvrant les deux valves dont la fuperieure eſt ornee de trois bandes longitudinales un peu courbes couleur de roſe, à charniere forınee dans chaque valve d'une double moulure, dont la plus gran eft garnie de petites dents, qui s' engrainent reciproquement ainſi q les moulures dans les cavites correfpondantes des deux valves: cette charniere eft la m&me dans toutes les huitres de ce genre. — — Edit. 12. no. 164. pag. 1139. modum fquarrofa ex lamellis elevatis, patentibus, imbricatis, laceris, longitudine teſtae colore albidis flavis aut rufis. Intus glabra, fubro- inſtar auris. Cardo conſtans callo obtufo crenato inter foſſam, qu inſeritur alterius foſſulae obliquae. Ofen ſquamoſum vel foliis et lamellis plerisque jacentibus aliis prominenti- bus quaſi compactum; ginglymo peculiari parvo, placenta foliacea dictum. Ses Valves font chargees de plufieurs Etages de lames et de feuillages dechiquetes. Cette huitre eſt presque toujours de couleur de chair ou blanchätre melèe de couleur de roſe. Les huitres en ga- teaux feuilletes paſſent quelquefois deux pouces de diametre. a zarus. Xe Ng. Arab. Hafer homar. V. Borg Chamen. Tab. 5 1. Fig. 507-509. 143 v. BoRN Index Muſ. Caeſ. Vind. pag. 70. i - — Teftacea — — — pag. 83. 84. Chama Lazarus. Die Mus⸗ katenbluͤthe. tab. 5. fig. 12 — 14. Teſta rotundata; valvae extus la- mellis elevatis, patentibus, imbricatis, Jaceris tectae, altera planiore; cavitas glabra, poſtice fornicata; apices fubfpirales ſubaequales; car- dinis dens obtuſus crenatus inſertus foſſulae oppoſitae oblique crenatae, Color albus aut pallide luteus maculis rarioribus rubris. GRONOvII Zoophyl. faſe. 3. no. 1165. pag. 272. Chama tefta imbricata la- mamellis laceris, nate oblique ſubſpirali. Ad Curaſſaviae rupes frequens. (Gronop ſcheinet die wahre aͤchte Chamam Lazarus nicht gekannt zu haben, waeiil er fie mit der Coneha gryphoide Gualtieri tab. 101. fig. C. für einer⸗ les haͤlt, und vorgiebt, fie werde haufig bey der Inſul Curacao gefunden. Cuhama gryphoides wird da freylich haufig genug angetroffen, aber die hoͤchſtſeltene aͤchte Lazarus Chamam, welche in den oſtindiſchen Gewaͤſſern du Hauſe gehoͤret, wird man daſelbſt vergeblich ſuchen.) f Favadden DE MONT CENVkLLE Edit. 3. Darg. tab. 43. fig. A3 A. 4 3 ; RER DEN it. tab. 44. fig. Al. A2. Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 2. tab. 3. fig. 22. 23. f 1 Die Lazarusmuſcheln muß niemand mit den Lazarusklappen, welche wir beym vorigen Geſchlechte kennen gelernet, verwechſeln. Denn unter beyden Gattungen befindet ſich ſowohl in ihrer Form, Bildung und Bau⸗ art, als auch in der Stellung ihrer Schnaͤbel und Wirbelſpitzen, und in der ganzen Anlage und Einrichtung ihres Schloſſes und Gelenkes ein groſſer und gewaltiger Unterſchied. Jenes ſind Spondyli, dieſe aber ſind zuperlaͤßig Chamen, ob fie gleich von vielen und abſonderlich von den franzöfifchen Conchyliologen mit den Spondylis zuſammengeſtellet, und mit ihnen widerrechtlich zu Auſtern ernannt und gemacht werden. Ben dieſer hier vorgeſtelten wunderbaren Chame ſiehet man auf der ganzen Schale lauter uͤber einander geſchobene Lamellen, oder als Hohl⸗ ziegel uͤber einander liegende Blaͤtter, welche ſich von der Oberflaͤche erhe⸗ ben und ſich in lange, breite, geſtreifte, runzelichte wie zerriſſene Zacken ausbreiten. Sie gleichen einen zornigen Igel, der feine Stacheln, Haas re und Borſten in die Hoͤhe gekehret. Die Abbildung wird dieſes alles deutlicher machen, als ich es durch Worte zu thun im Stande bin. Bey fig. 507 ſtehet die Oberſchale, welche allemal kleiner und etwas flacher iſt als die linke, oder die Unterſchale; auch hat ihre Wirbelfpige eine kleinere und geringere Windung und Krümmung des Schnabels. 85 * * n 2 1 are Din \ 72 * e: e . 144 Chamen. 125. 5 1. Fig. 507-500. der linken Schale laͤſſet ſich immer ein Fleck oder die Stelle bemerken und wahrnehmen, wo dieſe Muſchel am Felſen dergeſtalt veſte geſeſſen, a waͤre ſie angenagelt geweſen. Wer dieſe Muſcheln am felſichten Stran erobern will, der muß fie mit Gewalt von den Felſen loßbrechen laſſe So rauch, uneben, blättericht, runzelvoll die Schale dieſer Muſchel von auſſen iſt, ſo glatt iſt ſie dagegen an ihren inneren Waͤnden. Sie hat in⸗ nerlich, beſonders in der einen Schale, wie ſolches auch ſchon Seb Sloane und Linne in den oben angeführten Stellen angemerket, die Geſtalt eines menſchlichen Ohres. Man betrachte nur genau die Vor⸗ ſtellung der inneren Seite bey fig. 509, fo wird man diß ebenfals geſte⸗ hen muͤſſen. Nach dem Urtheile des Seba gleicher auch ihre innere Far⸗ benmiſchung der Farbe eines menſchlichen Ohres. Auf dem breiten um⸗ riſſe ſtehen einige zarte Kerben und Streifen. Die beyden ovalen Nar⸗ ben der Mufſkulflecken find auch ſehr deutlich zu ſehen. Im Schloſſe der linken Schale befindet ſich ein dicker ſtumpfer breiter Callus, der auf der einen Seite geriffelt und gekerbet iſt, und eine ſchiefe Furche neben ſich liegen hat, dahinein der dicke, ſtumpfe, unterwaͤrts gekerbte und gerif⸗ felte wulſtige Zahn der Gegenſchale hinein geſchoben werden kann. Eben habe ich bey der Beſchreibung dieſer hoͤchſtſeltenen Muſchel drey koſtbare Doubletten der hochgraͤfl. Moltkiſchen Sammlung vor mir liegen, welche in Abſicht ihres Farbenkleides gar ſehr von einander verſchieden ſind. Diejenige Felſenmuſchel, welche ich abzeichnen laſſen, iſt weiß, und hat vornemlich beym Wirbel die angenehmſte Purpurroͤthe. Die andere iſt fahlgelb und hat eine ſolche Farbenmiſchung welche man Paille zu nennen pfleget. Die dritte groͤſſeſte iſt mehr einfarbig dunkelgelb. Di ſe leztere it in Holland aus dem Conchyliencabinette des Hn. Albert Homoe für 45 hollaͤndiſche Gulden erkauft worden. Sie ſtehet in dem Auction | Chamen. Tab.sı. Fig. 510-513. 145 . „% >Pi8.5 10-515, RR 5 Ex Mufeo LoRENZ IAN o et noftro, ze Die Felſenmuſchel. ach rupium. Chama gryphoides Linnaei, teſta orbiculata, ſquamis im- bricata, natibus ſubſpiralibus. . Teſtac. Lib. 1. Cap. 25. Concha rugata. | Lister Hiftor. Conchyl. tab. 212, fig. 47. Spondylus Barbadenfis et Iamai- eenſis. 1 it. tab. 213. fig. 48. GuaLrIERI Index tab. 10 1. fig. C. Concha Sryphoides globoſa, ſtriis ſqua- moſis exaſperata fuſca. it. fig. D. Concha gryphoides ſubrotunda, laminis et tuberculis diverſimode exaſperata et ſtriata, terreo colore obſcura. it. fig. E. F. ern Hiſt. natur. du Senegal tab. 15. pag. 205. Le Iataron. Cette co- quille s’attache aux rochers expofes aux courans de la mer, für les- * quels elle fe groupe en affez grande quantite, Elle y tient avec une telle force qu'on a bien de la peine a l' en detacher fans la 9 — e | 5 briſer en morceaux. La coquille du Iataron eſt presque ronde medio- Br crement applatie du diametre de deux pouces au plus et d' une grande A epaifleur. Sa ſurface exterieure eſt groſſierement ridèe par des fillons sr qui la coupent fort irregulierement tant en long qu’en travers et quel- auefois relevee comme par Ecailles. Interieurement elle eſt liffe, unie, 1 luiſante. — La charniere du battant inferieur conſiſte en une groſſe "a dent arrondie et relevee verticalement, dont le dos eft filonne de dix a douze canelures inegales. Le battant ſuperieur eft ereuſè d'un trou canelè et ſillonnè comme la dent du battant inferieur qui s' y engraine exactement. Au dehors cette coquille montre une belle couleur de * roſe ou de chair: au dedans elle eſt quelquefois blanche, quelquefois a; pourpurine ou violette. Davita Catal. raif. tom. I. no. 634. pag. 297. Huitre cerife vif nue de blanc, à tète contournèe comme la Gryphite et nommèe communement 1 Huitre de la mer rouge. On trouve ſes valves presque toujours iſolèes et qui paroiſſent avoir perdu leur feuilles par le frottement. Knorrs Vergnuͤgen, tom. VI. tab. 16. fig. I. 2. Felſenmuſcheln fo aneinander gewachſen ſind, deren oͤberſte Schale verlohren gegangen. N Conchyliencabinet VII. Theil. T Lin- 146 Shamen. Tab. 51. Fig 510-973. Linnzı Syſt. Nat. Edit. 10. no. 137. pag. 692. N — — — — Eqit. 12. no. 165. pag. 1139. Chama gryphoides, tef orbiculata, muricata, valvula altera planiore, altera nate produkt N ſubſpirali. Habitat in Mari Mediterraneo Africam alluente. Valvulae 1 albae, orbiculatae, punctis muricatae, altera adhaerente alli dope, . Nates obfolete recurvatae in fpiram contortae intus auriformes. IR FAVART p’Hersicny Did. tom. 2. pag. 152. Huitre feuilletee gryphite, Oftreum foliaceum, acumine valvularum contorto feu veluti roftrato diſtinctum. Cette efpece approche de la forme d' une huitre perrifiee a laquelle on a donne le nom de ‚sryphite, et il y a lieu de prefumer que c’eft l’analogue marin, quoique I' on n' en poflede le plus ſouvent que de valves ifoldes rouldes par les vagues de la mer, et par confe- quent depouillees de leur feuilles; mais le ſommet du battant inferieur qui eft recourbè au deſſous en maniere de bec, et qui eſt la partie que Yon trouve ordinairement, en determina le caractere ſpecifique 1 | à la figure de la charniere, qui varie neanmoins ainſi que la ſurface de la coquille. La valve inkerieure de huitres gryphites eſt concave en forme de petit bateau. L’auteur ne poflede que la valve inferieure, v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 71. Hi — — Teftacea — — pag. 84. Chama gryphoides. Die Felfengienm ſchel. Teſta inaequivalvis; valvae tectae ſquamis canaliculatis denſe imbricatis quarum altera planior apice obtufo recurvo, altera conve- xior apice fpirali recurvato gaudet; cardini dens obtuſus transverſus, crenatus, infertus foveae obliquae valvae oppofitae; color eitrinus aut roſeus. Encyclop. Recueil de Planches tom. 6. tab. 72. fig. 6. Ce Spondile ſe tou ve a Saint-Domingue. On lui a donnè le nom de Gateau feuilletèée a caufe des efpeces de feuilles dont il eft recouvert. Il a une belle couleur rouge claire en entier: il y en a qui font entierement d' un beau jaune. 1 — 2 Diejenigen Muſcheln, welche man Chamas gryphoides, oder Seifen. Doubletten nennet, haben vieles mit den Spondylis oder Lazarusklappen, wie auch mit den ſo genannten Lazaruschamen und Blaͤtterkuchen gemein. Sie wiſſen ſich wie jene auf Steine und Felſen dergeſtalt anzubauen un ſo veſte anzuleimen, daß es Gewalt und Muͤhe koſtet, ſie unbeſchaͤdiget loßzubrechen. Man leſe nur hievon was vorhin aus dem Adanſon an⸗ gefuͤhret worden, ſo wird man dieſes alles bekraͤftiget und bergen en. 0 Chamen. Tab. 5r. Fig. 510-513. 147 den. Sie bleiben ebenfals Zeitlebens auf einer und eben derſelben Stelle unbeweglich ſitzen, die ſie einmal zu ihren Sitze und Wohnſtelle erwehlet. Doch richten ſie ſich mit der Form ihres Gebaͤudes nach der Gelegenheit und dem Raume, den ſie vorfinden. Daher giebt es ſo viele und ſo gar verſchiedene Abaͤnderungen unter den Felſenmuſcheln, die ſo ſonderbar ge⸗ formet, gefaͤrbet und geſtaltet ſind, daß man zweifelhaft gemacht wird, ſie fuͤr Mitglieder eben derſelben Hauptgattung anzuſehen. Einige keh⸗ ren ſich mit ihren Wirbelſpitzen zur rechten, andere zur linken Seite hin⸗ über. Daher wir uns veranlaßt ſehen werden kuͤnftig von linken Felſen⸗ muſcheln zu reden. So groſſe Verſchiedenheit aber auch unter den Fel⸗ enmufcheln angetroffen wird, fo kommen fie doch gemeiniglich in folgen⸗ den Stuͤcken miteinander uͤberein. Die mehreſten haben eine runde Form und Bildung und bey groͤſſeren Stuͤcken eine rauhe ſchuppichte und ſchwe⸗ e Schale. Die Oberſchale iſt immer viel kleiner als die Unterſchale. Oftmals iſt fie ganz flach und gleicher einen Deckel oder Operculo. Die be iſt viel tiefer und gröffer, auch hat ihr Wirbel bey feinen Schnaͤbeln und Spitzen eine gröffere Krümmung wie bey jenen. Die Spu⸗ ren derjenigen Stelle, wo dieſe Schale am Felſen wie angeleimet gewe⸗ ſen, wird jeder nur etwas aufmerkſame Beobachter ſehr leichte bemerken und entdecken koͤnnen. Die innere Seite gleichet voͤllig einen menſchlichen Ohre An den inneren Wänden laſſen ſich die beyden groͤſten Flecken nud Narben der Muſkuln ſehr deutlich wahrnehmen. Das Schloß gleichtt völlig demjenigen, welches bey der Chama Lazarus beſchrieben worden. Denn in jeder Schale ſtehet ein dicker, breiter, ſtarker, ſtumpfer Zahn. In der Unterſchale lieget darneben eine tiefe etwas gekerbte oder geriffel⸗ te ſchiefe Furche, dahinein ſich der groſſe Zahn von der Oberſchale be⸗ quem hineinſchieben laͤſſet. Die groſſe Chamam gryphoidem, welche ich tab. § 1. fig. 510 — 511 ab⸗ bilden Jaffen , habe ich aus der Conchylienſammlung des Herrn Kaufman Lorenzens erborget. Er hat fie aus Tranquebar, alſo aus oſtindiſchen Gewaͤſſern, bekommen. Ihre dicke Schale iſt fo ſchwer wie ein Bleyge⸗ wichte, daher ich anfaͤnglich willens war, ſie die bleyerne Chamam zu nen⸗ nen. Sie beſtehet aus lauter übereinander liegenden Schichten und La⸗ gen, die vermuthlich durch jaͤhrliche Anwuͤchſe entſtanden, und bey ihrer Menge ein groſſes Alter dieſer Muſchel vermuthen laſſen. Ihre Oberflaͤ⸗ che wird durch hohle ſtachelichte Schuppen, welche eine blaßroͤthliche Far⸗ be haben, und ganz fleiſchfarbicht ausſehen, rauch und uneben gemacht. a 5 T 2 5 Ihre 148 Chamen. Tab. 51. Fig. 5 10-513. N Ihre Oberſchale iſt gewölbter und erhobener als man es gewohnlich bey dieſer Gattung von Muſcheln, welche groͤſtentheils nur flachere Deckel ha⸗ ben, zu finden pfleget. Die Unterſchale iſt aber viel tiefer, groͤſſer und ſchwerer. Ihre Wirbelſpitze machet eine ſtarke Beugung und Kruͤmmung. Das ſchwarzbraͤunliche lederartige Ligament leget ſich wie ein halber Bogen ums Gelenke herum. Die innere Seite der Schalen wird man in ewa aus fig. 511 erſehen koͤnnen, wiewohl die Abbildung gar nicht fo deutlich ausgefallen iſt als ich es gewuͤnſchet hatte. Der Rand oder Umriß hat eine roͤthliche Einfaſſung. Es iſt dieſe Muſchel beynahe drey Zoll lang und zween Zoll ſechs Linien breit. Daß ſie Oſtindiſch ſey, habe ich oben angemerket. ö 1 Fig. 512 iſt mir erſt vor einigen Monathen von meinen theuren Freunde dem Herrn Mißionarius John aus Tranquebar uͤberſandt wor⸗ den. Es ſitzet dieſe Chama voller hohlen Schuppen. Sie iſt grauweiß und nahe beym Rande blaßroͤthlich. Die Wirbelſpitzen der Unterſchale beugen und kruͤmmen ſich ſtark zur Hinterſeite hinuͤber. Im Schloſſe fies hen die gewöhnlichen Zähne dieſer Gattung und Geſchlechtes. RR Fig. 513. fand ich unter vielen weſtindiſchen Conchylien, die mir je mand von St. Croix mitbrachte. Rauhe laͤnglichte Streifen und kleine Furchen laufen von ihren Wirbel auf ihrer flacheren roͤthlich gefaͤrbten Oberſchale herab. Die gröffere, mehr vertiefte, gleichfals roͤthliche, beym Wirbel ſtaͤrker gekruͤmmte-Unterſchale wird auf ihren Vorderrande von braunroͤthlichen Linien und Queerſtreifen wie eingefaſſet. | Von dieſer lezteren Art beſitze ich manche ungleich groffe linksgekehr? te Stucke, welche ſich mit ihren Wirbelſchnaͤbeln eben alſo zur linken Sei⸗ te hinüber neigen, als ſich die hier vorgeſtelten mit ihren Wirbeln zurn rechten Seite hinwenden. Doch hievon wird ſich in dem Bande, welcher den Linksſchnecken beſtimmet iſt, ein mehreres reden laſſen. 5 Ich kenne und beſitze noch manche Abaͤnderungen von Felſenmu⸗ ſcheln die von weſtindiſchen Meerſtranden, und vom arabiſchen Meerbu⸗ fen oder rothen Meere herſtammen. Allein in jene Klage, welche Davilg erhebet, wenn er in der oben angezogenen Stelle ſchreibet: „On trouve ſes valves presque toujours iſolèes et qui paroifient avoir perdu leur feuilles par le frottement“ muß ich gleichfals mit einſtimmen. Sie find daher fo unanſehnlich, und hernach auch untereinander ſo wenig verſchieden, daß es der Mühe nicht werth iſt fie abzeichnen zu laſſen. Chamen. Tab. 52. Fig. 514. 515. 149 ‘ ** . Tab: 5 8. Pig . Ex Muſeo noſtro. Die cc und gelbe Muf Eatblüche Die weſtindiſche Chama azarus Macerophylia. Flos Macis vel Mofcatae feu Myrifticae Nucis, tefta ſub- rotunda, foliacea, ſquamoſa, colore purpureo vel citrino infecta. a Gall. Fleur de Me Gateau feuillete, Huitres feuilletees cramoifi fr et jaune. SEB el tom. 3. tab. 88. fig. 8. Haec peculiaris eſt fpeeies quam alii ad crepitacula leproſorum, alii ad conchas a Macere aromatico dictas referunt. Mole quidem minor et inferior eft Spondylis ſed colore au- | rantio fulgidiflimo praecellit. Kurs Vergnügen tom. I. tab. 2 1. fig. 2. Gelbe Aufter. Felßdoublet. tom. 5. tab. 14. fig. 1. Die Mufkatenbluͤthdoublet. . Catal. raiſ. tom. I. no. 63 1. pag. 206. Huitre- feuilletee nude de couleur derofe et de cerife — et une citron nuèe de blanc (no. 628.) a feuilles etroites et pointues en forme d’ergots. FavaRT p' HERR ICN Y Did. tom. 2. pag. 15 1. Huitres feuilletees, Oſtrea 7 > lamelloſa feu foliacea, ginglymo exteriore cardine intorto interiore et leviter dentato unita; variis coloribus citrinis ſulphureis et purpura- ſcentibus diverfimode depicta. Les huitres feuilletees proviennent des mers de ? Amerique ſeptentrionale et meridionale et de celles des Indes orientales. FAvANNE DE Monrtcerv. Edit. 3. Darg, tab. 43. fig. A. 1 A. 2 Dieſe blätterichten rauhen und ſchuppichten Chamen werden Muſ⸗ f Fatblüchen genannt, und von den meiften Conchyliologen den Auſtern bey⸗ geſellet. Es find aber nach der Beſchaffenheit ihres Schloſſes und Ge ſenkes wahre Chamae, und nicht viel mehr als merkwuͤrdige Abanderun⸗ gen von der Chama gryphoide. Sie haben gemeiniglich eine runde Form. Sie ſetzen ſich überall veſte, wo fie mit ihren ſchalichten Wohnhauſe zus kommen und Platz finden koͤnnen Daher fie bald auf Steinen und Sel fen, bald auf Muſcheln und Schnecken, bald auf Seepflanzen und Kor rallen veſtſitzend angetroffen werden. Ihre Unterſchale iſt jedesmal et⸗ was gröffer und beym Wirbel gekruͤmmter als die Oberſchale. Die Blätter, welche wir Schuppen und Schichten übereinander liegen und die e ſehr rauh und uneben e ſind ſehr ungleich, e ge T 3 anger 150 Chamen. Tab. 52. Fig. 514 520. laͤnger und breiter, andere aber kuͤrzer und ſchmaͤler ſind, weil ſich auch einige genau an der Schale anlegen, andere aber ſich mehr erheben und hervortreten. Von den hier abgebildeten vortreflichen Doubletten hat fig. 514 ein ſchoͤnes kirſchrothes und purpurfaͤrbichtes, fig. 5 15. aber ein angenehmes citrongelbliches Farbenkleid. Jedoch herſchet in den Farben dieſer Muſchelgattung eine noch weit groͤſſere Verſchiedenheit, davon uns Favart d' Herbig ny belehret, wenn er in feinen Diet. tom. 2. pag. 152 alſo ſchreibet: La ſurface exterieure des huitres feuilletees offre aux yeux les couleurs les plus agreables, lilas, amaranthe, jaune- foufre ou jonquille, citron, plus ou moins melang&es ou diſtinguèes, e' eſt à dire qu'il arrive quelquefois qu'elles n’ont qu'une ſeule de ces couleurs eitron ou pour- pree, tandis que d' autres font jaunes vers les ſommets et lilas dans le reſte — par diverfes gradations; ce qui occafionne des varietes tres intereſſantes. Das Gelenke der Muſkatbluͤthen koͤmmt völlig mit dem Schloſſe, welches in der Chama gryphoide geſehen wird, uͤberein. Es wohnen dieſe Arten von Muſcheln an den weſtindiſchen Meerufern. Alsdann ſind ſie den Conchylienfreunden am liebſten, angenemſten und willkommenſten, wenn fie mit unverlezten Blättern prangen, und mit einen recht friſchen Farben⸗ kleide verſehen ſind. | 1 Tab. 52. Fig. 516-520. 5 Ex Mufeo SPENGLERIANO, LORENZZIANO et noftra. Bi Die gehoͤrnte Chama. Chama cornuta. Chama bieornis Linnaei. Concha Anſata Kleinii. Fasıus CoLluuxNa de Purpura Cap. XIX. pag. m. 42. Concha Exotica vertice muricatim intorto. Hane mutilam una tantum valva ima dono aecepi- mus inter alia plura teſtacea. Hujus fimiles noftro mari haud conſpi- cuas fe praebent, quare exoticam concham eſſe non dubitamus et a4 Plinio forſitan illis verbis comprehenfa „ Vertice muricatim intorto vel ad buccinam recurvis“ cervice enim retorquetur ac ſi non concha fed cochlea fieri deberet. Nec aliud dicere poſſumus de ea, nifi quod tefta fit crafla et albicante, ac etiam ob vetuſtatem exeſa. 4 Lister Hift. Conchyl. tab. 2 14. fig. 49. Concha vertice muricatim intorto Fab. Col. KLEIN meth. oſtrac. 8.438 et 439. pag. 174. Icon exſtat tab. 12. fig. 87 et 88. Concha Anſata, diconcha ex mediis conchis ſeu valvis proceſ- ſus ſtylares incurvos ad inſtar pedunculorum erigens et alterum ad la- tera 3 N 1 Chamen. Tab. 52. Fig. 516 1 520. 151 ſctttera concharum ſimilem intorquens. Concha exotica Fab. Col. cujus meliorem Iconiſmum dat Liſterus. PeTiver Gazophyl. tab. 152. fig. 1. Concha vertice muricatim intorto. GoaLrEERI Index tab. 101. fig. g. Concha gryphoides ſquamoſa, rugoſa, tuberculoſa, umbone magis producto et quaſi pediculo donato, cine- rea. Wenn Gualtieri fraͤget, ob nicht in Bonanni Reer. Cl. 2. no. 22. eben dergleichen vorkomme, fo muß ich mit Nein antworten. Denn Bo⸗ nanni redet von einem Spondylo, hier aber haben wir es mit einer Chama zu thun. 5 DaviLa Catal. raiſ. tom. 1. no. 69 1. pag. 310. Huitre tres rare — à tete recourbèe en deflous de gauche à droite. LIN NET Syſt. Nat. Edit. 10. no. 138. pag. 692. — — — — Edit. 12. no. 166. pag. 1239. Chama bicornis, teſtae voalvulis conicis, natibus corniformibus obliquis tubulofis, valvula lon- gqioribus. Habitat in Mari Mediterraneo. Singulae valvulae referunt Patellam cucullatam obliquam, hine praecedenti multum affinis. Favart D' HERBILCNY Dict. tom. 2. pag. 152. Huitre feuilletee gryphite. Les huitres feuilletèes ont des varietes dans leur efpeces autant par leur differentes figures que par les couleurs dont elles font decorees, Souvent les ſommets des battans s' ecartent l' un de ! autre d' une maniere contournèe tandis qu' ils ſe rapprochent dans les autres. Fav. DE MONT CcERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 80. fig. S. dans la deuxieme Planche de coquilles des nouvelles decouvertes. Einſtmals machte ich dem ſel. Martini mehr im Scherze als im Ernſte, dieſen Vorſchlag, ob wir nicht, um die gar zu geringe Anzahl der Linksſchnecken zu vergroͤſſern und zu vermehren, die Nautilos tam eraſſos quam Papyraceos et Spirulas den Linksſchnecken beygeſellen wolten, weil es ja, wenn man ſie zur linken Seite hinuͤber legete und ſo ihre Windungen und Kruͤmmungen betrachtete, wuͤrkliche Linksſchnecken zu ſeyn ſchienen. Er ſetzte ſich aber mit vielen Eyfer gegen ſolche gewiß nicht ernſtlich ge⸗ meinte Conchyliologiſche Neuerung, und er gieng in der erſten Hitze unſe⸗ res freundſchaftlichen Streites gar ſo weit, daß er im ganzen Ernſte be⸗ hauptete: alle in ſich ſelbſt gewundene und gerollte Schnecken muͤſten we⸗ der Rechts- noch Linksgewundene heiſſen. Ich erwiederte, daß ich Ders gleichen an meinen geringſten Theile gar gerne zugeben und einraͤumen wolte, nur moͤge er alsdann die Anſtalt treffen, daß man kuͤnftig in der Conchyliologie die Schnecken nicht mehr bloß in Rechts⸗ und Linksge⸗ * wun⸗ 152 Chamen. Tab. 52. Fig. 516-520. 4 wundene abtheilen, ſondern auch noch eine dritte Ordnung einfuͤhren, und darauf Bedacht nehmen wolle, dieſer lezteren Claſſe und Ordnung alle diejenigen in ſich ſelbſt gerolten Schnecken einzuverleiben und zuzueignen, welche weder Rechts- noch Linksgewundene weiter heiſſen ſolten. Nach der Zeit lernete ich beym öfteren und ſtaͤrkeren Umgange mit den Conchylien auch linke Muſcheln, linke Spondylos und linke Chamas kennen, davon ich zuvor nie das geringſte gewußt. Aber dadurch ward vollends meine ganze Aufmerkſamkeit erreget, wie ich eine Chamam antraf, die beydes rechts und links gewunden war, bey der ſich der Wirbel ih? res Deckels und ihrer Oberſchale zur rechten Seite hinkehrete, und bey der ſich der ſehr verlaͤngerte, gewundene gleichſam gehoͤrnte Wirbel der Unterſchale mit feiner Spitze zur linken Seite hinuͤber kruͤmmete. Bey Fig. 516 und 520 erblicken wir die wohlgetroffenen Abbildungen einiger aus oſt- und weſtindiſchen Meeren dahergekommenen Varietaͤten Dieferfonz derbaren Chame. Fabius Colomna hat in feinen bekannten Tractate de Purpura nur eine einzelne Schale derſelben von verſchiedenen Seiten ſehr elend und unfoͤrmlich vorftellen laſſen. Klein behauptet zwar, daß Lifter, um mich feines eigenen Ausdruckes zu bedienen, einen meliorem Iconis- mum von ihr geliefert habe, den er auch gleichfals in feinen meth. oftrac, nachſtechen laſſen. Es iſt aber dieſer angebliche melior Iconismus weder beym Liſter noch beym Petiver und Klein beſſer gerathen, als man ihn im Fabio Colomna antrift, welches auch deſto weniger zu vers | wundern iſt, da keiner von ihnen das wahre Original dieſer Muſchel je geſehen und gekannt, und ſie ſich allein nach der verungluͤckten elenden Zeichnung des Fabio Colomnaͤ richten muͤſſen. Dieſer letztere beken? net es aufrichtig, daß er nur eine einzelne Schale derſelben gehabt; daß dergleichen im mittellaͤndiſchen Meere (welches doch Linne fuͤr ihren Wohnort ausgiebet) uicht gefunden werde; daß er fie daher Concham 1 A ticam genannt, und daß es ihm fo duͤnke und vorkomme, Plinius muͤß⸗ fe wohl dieſe Schale im Geſichte gehabt haben, wenn er von einer Concha rede, die Vertice muricatim intorto verſehen ſey, und wie er ſonſt nichts von ihr zu ſagen wiſſe, als daß ſie eine ſehr dicke und beym Wirbel gewun⸗ dene Schale habe. Plinius hat, wenn ich nach meiner Einſicht reden ſoll, dieſe Muſchel weder gemeinet noch gekannt, ſondern vermuthlich ei⸗ ne ganz andere bey ſeinen Worten im Sinne gehabt. Linne kennet dieſe Muſchel nur aus den Abbildungen, die er davon im Fabio Colomna, Liſter und Klein geſehen. Auf die en | | | abio Rn “2 Chamen. Tab. 52. Fig.516-520. 153 Fabio Colomna, daß derſelbe nur eine einzelne Schale gehabt, die folg- lich — weil ſie doppelt da ſtehet — nur aus einen zwiefachen Geſichts⸗ puncte vorgeſtellet werde, ſcheinet er nicht geachtet noch gemerket zu ha⸗ ben. Er behauptet daher ohne allen ſicheren Grund: Sigulae valvulae referunt patellam cucullatam. Er redet ferner nicht bloß von einen einigen gehoͤrnten Wirbel, Der länger ſey als die ganze Muſchel, ſondern im plu- li von natibus obliquis corniformibus tubuloſis valvula longioribus. Sie heiſſt auch um deßwillen bey ihm die Chama mit zwey Hörnern Chama bi- cornis. In dieſen allen iſt dem groſſen Manne, fuͤr den ich ſonſt eine faſt unbegraͤnzte Hochachtung habe, und der als eommunis Doctor Naturae cu- rioſorum billig angeſehen werden muß, etwas menſchliches begegnet, und er hat ſich geirret. Nimmer wuͤrde er dieſe Chamam ſo wunderbar cha⸗ rakteriſiret und beſchrieben haben, wenn er unſere wahren Originale, oder auch nur unſere Abbildungen, geſehen und gekannt hätte. 880 Es ſind inſonderheit drey Stuͤcke, dadurch dieſe Chama von ihren Mitgeſchwiſtern aufs deutlichſte unterſchieden wird. Sie hat an ihrer Unterſchale einen ſehr verlängerten gewundenen Wirbel, der einen Horne gleichet, und oftmals noch laͤnger iſt als der uͤbrige Theil der Schale. Die Spalte, darinnen das lederartige Ligament ſitzet, folget dieſen ver⸗ laͤngerten Wirbel nach, leget und windet ſich um ihn herum, und laͤuft bis zur aͤuſſerſten Spitze deſſelben hinauf. Der Schnabel oder die Spitze des ſo weit ausgedehnten Wirbels kruͤmmet ſich gemeiniglich zur linken Seite hinuͤber. Dahingegen der kleine Wirbel von der flachen Oberſcha⸗ le ſich zur rechten Seite hinkehret. Aus den Conchyliologiſchen Manu⸗ ſeripten und Zeichnungen, die der ſel. Martini hinterlaſſen, erſehe ich, daß im Kniephofiſchen Originalwerke, ſo meine Leſer laͤngſtens aus den erſten Baͤnden des Syſt. Conchyl. Werkes kennen gelernet tab. 553 eine Abbil⸗ dung von einer Muſchel dieſer gehoͤrnten Gattung befindlich ſey, und die Harlekinsmuͤtze genannt werde. 4 . Diejenigen Abbildungen von dieſer ganz ſonderbaren Muſchelgat⸗ tung, welche ich auf der 52 Tafel abbilden laſſen, will ich nun noch kuͤrz⸗ lich zu beſchreiben ſuchen. f 8 Pig. 516 und 517 gehoͤret der Spengleriſchen Sammlung. Es iſt leider nur eine einzelne Schale, die aber bey ihrer ſo gar wunderbaren Form dennoch Aufmerkſamkeit verdienet und es werth genug iſt aufgeho⸗ ben und beſchrieben zu werden. Der ausgeſtreckte und etwas gewundene, innerlich hohle Wirbel dieſer Unterſchale gleichet einen Horne. Die Conchyliencabinet VII. Theil. 1 Spalte | Spalte, in der ein lederartiges ſchwaͤrzliches Band ſitzet/ ſchlinget· u Eylanden gefunden worden. 154 Chamen. Tab. 52. Fig. 516-520. windet fich gleichfals bis zur aͤuſſerſten Wirbelſpitze hinauf. Die Farb dieſer Schale iſt aͤuſſerlich gelblich aber innerlich dunkelroth. Im Gelen⸗ ke ſtehet ein einiger dicker, breiter, wulſtiger Zahn, der fein geriffelt i und neben ſich ein Gruͤbchen hat, dahinein der Zahn von der Gegenſchale hineinpaſſen wuͤrde, wenn dieſe Schale noch vorhanden waͤre, und nicht verlohren gegangen. Herr Kunſtverwalter Spengler verſichert, daß er dieſe Muſchel unter einen Haufen weſtindiſcher Conchylien angetroffen. Fig. 518 habe ich ebenfals aus dem Spengleriſchen Cabinette erbor⸗ get. Vermuthlich muß wohl der Wirbel dieſer Muſchel in ſeinen Wachs⸗ thume gehindert worden ſeyn, daß er ſich nicht frey ausſtrecken, verl gern und fortwachſen koͤnnen. Daher er denn gleichſam in ſich ſelbſt ruͤckgerolt oder zuruͤckgewunden worden. Von der Spalte und dem Li mente wird er ebenfals, wie der vorhergehende, bey ſeiner Windung gleitet. Er kehret ſich aufs deutlichſte zur linken Seite hinüber. Dah gegen der mit einer roͤthlichen Einfaſſung gezierte Wirbel von der flache: ren Oberſchale ſich zur rechten Seite hinwendet. Die Schale ift uͤbrigens weiß und ſitzet voller kleinen hohlen Schuppen. Auf dem inneren Umriſſe ſiehet man lauter feine Kerben, und im Schloſſe die gewöhnlichen Zahne dieſer Gattung von Chamen. Dieſe Muſchel it bey den Nicobariſchen Fig. 5 19 hat mir der Herr Kaufmann Lorenzen zur Abzeichnung mitge theilet. Es iſt ganz ohnſtreitig eben Diefelbige Gattung gehoͤrnter Chamen von der wir jezt reden. Der hohle ſehr verlängerte und zulezt gekruͤmmt Wirbel der Unterſchale kehret ſich zur linken Seite hinuͤber. Das leder artige Ligament ſiehet man nicht nur beym Gelenke, wo ſich beyde Scha len ſchlieſen, ſondern auch in der Spalte, die ſich auch bey dieſer Mufchel zur Wirbelſpitze mit hinauf windet. Die Spitze des Wirbels an der un gleich flacheren und kleineren Oberſchale kehret und wendet ſich zur rech⸗ ten Seite hin. Die etwas ſchilferichten, gleichſam mit Schichten und Blättern belegten Schalen, find ſilberweiß, mit einer angenehmen blaß⸗ roͤthlichen Farbenmiſchung, dergleichen auch in der inneren Hoͤhlung ges ſehen wird. Im Schloſſe der Unterſchale ſtehet ein einiger ſtarker Zahn, und darneben eine Furche, dahinein ſich der einige breite Zahn von der Oberſchale hineinſchieben laͤſſet. Dem Herrn Lorenzen iſt dieſe Muſchel aus Tranquebar geſchicket worden. | | * Chamen. Tab. 52. Fig. 520. 521. 155 zur rechten Seite hinuͤber. Die breite Spalte, darinnen ein braunſchwar⸗ es lederartiges Ligament ſitzet, ſchlinget, windet und kruͤmmet ſich gleich, fals bis zur Wirbelſpitze hinauf. Die inneren Waͤnde ſind roͤthlich gefaͤr⸗ bet. Der Umriß hat feine Kerben. Mit dem Gelenke hat es eben die Beſchaffenheit als bey der vorhergehenden. Es iſt dleſe Muſchel dritt⸗ halbe Zoll lang, und anderthalb Zoll breit. a N Ich beſitze von dieſer Gattung einige einzelne Schalen und hernach ein paar Doubletten, welche ſich aber auf einen ſolchen weſtindiſchen Spondylo veſte gebauet, dergleichen ich bey fig. 465 tab. 45 abbilden laſ⸗ ſen. Viele Jahre lang habe ich ſie fuͤr ſolche Chamen gehalten, welche die Muſ katbluͤthe heiſſen. Aber nun kenne ich fie beſſer. Nun weiß ich es bey der Ausdehnung und Kruͤmmung ihres Wirbels, um welche ſich die Spalten mit ihren Ligamenten herumlegen, daß diß ſicherlich Chamae cornutae find. Meine Bemühungen, fie von dem Spondylo, auf deſſen Spitzen ſie ſich ſo gar veſte gebauet, loßzureiſſen, ſind bisher vergeblich geweſen. Ich würde, wenn ich groͤſſere Gewalt brauchen wolte, ſowohl die Spitzen und Zacken des Spondyli, als auch die Schalen dieſer ges hoͤrnten Chamen, davon doch gute Doubletten fo rar find, zerbrechen. Obs. Die Muſcheln, welche Martini im erſten Theile des ſyſtematiſchen Conchylienwerkes tab. 12 fig. 111. 112. 113 als Napfſchnecken und Patellen beſchrieben, ſind nichts anders als Chamen und dazu nahe Verwandte von unſerer Chama cornuta, Im zten Bande der Ber ſchaͤftigungen Berliniſcher Naturforſchenden Freunde habe ich deswe⸗ gen ſchon pag. 463 meine Gedanken bey Lebzeiten des Martini ge⸗ aͤuſſert. ; u 2 | Tab. 156 Chamen. Tab. 51. Fig. 521 523. i "em lab.Sso-t kiss 521. Ex Mufeo noftro. N. Die blaͤtterichte Chama. 25 5 Chama lamellofa, teſta ſubrotunda, lamellis transverfis membranaceis , b, tis, muricatis et crenatis ceincta. 8 1 Lister Hiftor. Conchyl. tab. 215 — 217. fig. 51 — 53. Barbad. Iamaica. In den Noten, die der neueſten Ausgabe des Liſteriſchen Werkes als ein un hang beygefuͤget worden, wird bey fig. 53. noch die Anmerkung gemacht: 1 Inter coralium Maris Mediterranei inventum. u‘ KLEIN meth. oſtraceol. $. 435. no. 3. 4. 5. Globus (a Sphaerica figura) (era tus, circinatus et undatus. Iconem vide tab. 12. no. 81. Viele von dieſer Muſchelgattung pflegen rund, andere aber etwas laͤnglicht zu ſeyn. Die erhobenen blaͤtterichten Queerſtreifen, welche ſch | über die Oberfläche hinüber legen, find zackigt und ſaͤgefoͤrmig eingeſchnit⸗ ten und auf ihren Zwiſchenraͤumen wie gekerbet. Der ſtark gekruͤmmte Wirbel kehret ſich zur Hinterſeite hinuͤber. An den inneren Wanden fies het man zween deutliche Muſkulflecken, da fonft viele Chamen nur einen einzigen haben. Die mehreſten Schalen find nur weiß, ohne weitere Bey⸗ miſchung von anderen Farben. Liſt er nennet Jamaica und Barbados als ihren Wohnort. Doch erzaͤhlet er auch, daß er eine ſolche Doublette auf einen Corallengewaͤchſe des mittellaͤndiſchen Meeres angetroffen. Gute Doublet? ten bekoͤmmt man felten zu ſehen. Einzelne Schalen findet man in Menge unter den gegrabenen bey Crignon und Courtagnon in Champagne. I Se | Tab. 32... Fig; 522.523. Ex mufeo noftro. Der Wee Pferdefuß. Die ſtachlichte Caſtanie. Die Caſtanie in ihrer Huͤlſe. Chama Arcinella Linnaei, teſta fubcordata, longitudinaliter coſtata, et in dorfo coſtarum muricata feu fpinofa, ſuleis excavato punctatis, ano cordiformi punctato, rugofo, eireumſeripto margine crenulato. Gall. Marron epineux. Chataigne en Caſſe. 5 Olearii Gottorffiſche Kunſtkammer tab. 29. fig. 3. Iſt eine rechte Purpurmu⸗ . ſchel. Dann inwendig ſiehet man uͤberall eine hohe Purpurfarbe; auch von auſſen iſt die Hälfte Purpur mit weiß vermiſchet. Sie hat erhobene buck⸗ lichte Streifen. Ich finde bey keinen ihre Figur verzeichnet. 1 IS TER 7 17 Hhanen. Tab. 52. Fig. 5 22. 523. 157 Listen Hiftor. Conchyl. tab. 355. fig. 192 Pectunculus ſtriatus et muricatus 4 parvus. In den Beyſchriften meldet er es, daß er dieſe Muſchel aus dem Meerbuſen bey Campeſche bekommen. KLEIN meth. oftrac. $. 382. no. Io. pag. 150. Chamaetrachaea plicata. BoNAN NI Recreat. Cl. 3. no. 336. pag. 161. — — Muſ. Kircher. Cl. 2. no. 101. pag. 446. Cochlea in parte externa aſpera ob criſtas quae in ſingulis fuleis quibus ſignatus eminent plum- beo colore, in Brafiliano litore inventa. * Gazophyl. Vol. 1. tab. 156. fig. 23. it. Vol. 2. tab. 15. no. 389. x1. Tridaena Campecheana parva perelegans. 1 Verhanll. pag. 39. no. 336. Een Brazylfche kwalyk geteeken- de Hoorn vol 5 doorns of bokkels. Lessers teftaceoth. F. 71. lit. ee. pag. 413. Die Abbildung ſtehet tab. 15. no. 98. Eine ſtrahlfoͤrmige Muſchel von den braſilianiſchen Ufern, welche bley, faͤrbig iſt. Sie hat groffe und hohe Strahlen, auf welchen herab eingekruͤm⸗ mete Leiſten ſtehen, deren Kaͤmme ſtumpf wie ein Hahnenkamm ſind. Davıra Catal. raif. tom. I. tab. 17. fig. T et t. Coquille du genre des Coeurs, „ nommèe Marron epineux. no. 821. pag. 356. Coeur d’Amerique blanc à ftries longitudinales heriflees de tres- -longues, epines creufees en tuyaux, à canelures char- 0 gees de petits grains ainſi que la face qui repreſente le mieux un coeur, au milieu de laquelle eſt un leger ſillon — A charniere comme celle de Huitres feuilletèes et nommè Marron epineux. ers Vergnuͤgen der Augen tom. IV tab. 14. fig. I. Die gleichbauchichte weiſſe Lazarusklappe. Die ſtachlichte Auſter. Der Igel. Die Schaalen ſind ſchneeweiß mit hohen ſtarken Ribben beleget, und dieſe Ribben ſind mit vielen ungleichen langen, kurzen, geraden kummmen dichten und hohlen Stacheln beſetzet, daß man dieſe Auſter faſt nirgends anfaſſen kann. Zwi⸗ ſchen den Ribben iſt die Schale koͤrnicht und gruͤbicht, inwendig aber weiß und glatt. it tom. vı. tab 36. fig. 1.2. das dornichte Pferdehuf⸗ Doublet. Zwi⸗ ſchen den Ribben iſt die ganze Oberfläche mit feinen eingedrukten Puncten befeget, die Gruͤbchen e Die Farbe iſt weiß. Das Vaterland iſt Weſtindien. Er Syft. Nat. Edit. 12. no. 167. pag. 1139. Chama Arcinella, tefta fuleata muricata, excavato punctara, cardinis callo ſeſſili. Habitat in Oceano Americano, Teſta magnitudine pruni longitudinaliter ſulcata ſuleis ug — 158 Chamen. Tab. 52. Fig. 522. Se a‘ ſuleis excavato punctatis, poris imbricato - muricatis; margo Ei tus. Nates ſubaequales. Ani regio cordata, intrufa, papilloſa, gofa. Cardinis callus prominens valde fingularis ſuleis 1 8 ang u lamellae totidem in oppofita cavitate intrant. Favanr D’Hersıcny Did. tom.2. pag. 319 Maron epineux ou M d' Inde ou Chataigne en Coſſe. Concha bivalvis cordiformis -tota tus alba multis longis aculeis inaequalibus armata forma fubrotu caftanea fpinofa Indiea in ſiliqua nominata. Cette Coquille biv du genre des Coeurs eft ordinairement toute blanche au dehors et d jaune ſoufre dans la concavite de fes battans. Sa charniere eſt forme d' une double moulure dans chaque valve, dont la plus grand garnie de cing ou fix petites dents qui S’engrenent reciproque ainfi que les moulures dans les alveoles correfpondans de deux val O trouve cette bivalve finguliere dans les mers des Indes occide es et orientales. Elle a un grand nombre de longues Epines nr valves font heriſſèes. v. Borx Index Muſ. Caeſ. Vindob. pag. 71. Der dornichte Pferdehuf. — — Teſtacea — — — pag. 85. Chama Arcinella, tefta ſubeore ta: valvae excavato punctatae, longitudinaliter coſtatae, coſtis b tis ſpinis longis canaliculatis elauſis. Areola papilloſa, retuſa, cordi- formis; cardinis dens ut in praecedenti; color albus. Fav. pe Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 52. fig. E. Ms. Dargenville a p le Marron epineux pour une Huitre, maes nous le rangeons d’apr Ms. Davila dans la famille des Coeurs } a caufe de fa forme. Chama Arcinella Linnaei wird von einigen die ſtachlichte Caſtani von andern die Caſtanie in ihrer Schale (Chataigne en Coſſe) und vo Prof. Muͤller und Herrn Hofrath von Born der dornichte Pferdeh genannt. Beym Liſter iſt es ein Pectunculus, beym Olearius eine Pu purmuſchel, beym Dargenville eine Auſter, bey anderen Franzoöſiſch. e ad eine fee e und vom Prof. Muller wird aa fo Form und Bildung einer Det Ich zahle dr meinen au ren und Doubletten dreyzehen langlichte ribbenfoͤrmige Streifen, we vom Wirbel zum aͤuſſerſten Rande wie Strahlen herablaufen. Auf! Ruͤcken dieſer Ribben oder Streifen treten fehr ſpitzige Stacheln und Do nen hervor, e denn ihre Oberflaͤche ſo ſtachlicht wie bey einen ach gema Chamen. a 52. Fig. 522. 523. 159 ger emacht wird. Dieſe Dornen und Zacken ſind einander ſehr ungleich. Denn einige ſind kleiner, andere groͤſſer, einige laͤnger, andere kuͤrzer, ei— nige kehren ſich zum aͤuſſeren Rande hin, andere ſcheinen ſich zum Wirbel urückzukrümmen Herr von Born redet von Spinis claufis; bey den n meinigen ſind ſie unterwaͤrts hohl und rinnenartig. In den rauhen Zwi⸗ IC Ense fiehet man lauter kleine Warzen und vertiefte ausgehoͤhlte ncte. Die Wirbelſpitzen kehren ſich zur Hinterſeite hinuͤber. Der he punctirte, warzenvolle After iſt herzfoͤrmig. Es haben dieſe Cha⸗ men m meiſtentheils eine weiſſe Grundfarbe; doch ſiehet man auch bey eini⸗ eine angenehme blaßroͤthliche Farbenmiſchung. Die inneren glatten aͤnde pflegen etwas citrongelb oder ſchwefelgelb gefaͤrbet zu feyn. Lin⸗ ie fipreibet von einen Cardine ſeſſili, fo bey diefer Gattung befindlich ſeyn u. Ich bekenne es offenherzig, daß ich viel zu unmiffend ſey um es zu 1 errathen / was er eigentlich mit dieſen Ausdrucke andeuten wolle. Faſt ver muthe ich es, daß ſich hierbey ein Druckfehler eingeſchlichen habe, und ine von einen Cardine ſciſſili, von einen ſchilferichten, gekerbten, faſt eſpaltenen Schloſſe rede. Denn dergleichen iſt wuͤrklich vorhanden. Das Schloß gleichet zwar dem Schloſſe der meiſten Chamen, aber es hat meh⸗ rere Kerben und wird gleichſam in lauter kleinere Zaͤhne ae Der Umriß ſitzet voll der feinſten Kerben, welche ſo gar bis zum Rande hinter dem \ nn oder Schloſſe hinaufgehen und daſelbſt am deutlichſten und merk⸗ lichſten find. Es wohnet dieſe Muſchel an den weſtindiſchen Meerufer. Sonanni nennet Braſilien als ihr Vaterland. Nach des Favarts )erbigny Vorgeben wird dieſe Gattung auch in den oſtindiſchen Ge⸗ ſern gefunden. Meine Exemplare habe ich von den Stranden bey St. dir und St. Thomas erhalten. Wer von dieſer Mufchelgattung voll ſt bee Doubletten beſitzet, die eine anſehnliche Groͤſſe haben, und durch eine blaßroͤthliche liebliche Farbenmiſchung noch mehr verſchoͤnert werden; und wer noch dazu das Gluͤck gehabt, ſolche Exemplare zu ee uf deren ribbenartigen Streifen recht lange, unverſehrte, unabgebroche ne Stacheln ſitzen, der kann es ſicherlich glauben, daß er wahre Selten, heiten und recht vorzuͤgliche conchyliologiſche Cabinetsſtuͤcke bekommen. den mehreſten Schriftſtellern, die von dieſer Chama reden, und eine ft ſchlecht genug gerathene Zeichnung von ihr liefern, als vom Olea⸗ rius, Liſter, Klein, Petiver, Bonanni und Leſſer iſt es ſicht⸗ ba und merklich, daß fie nur einzelne Schalen derſelben, nur valvulas ke rias gekannt, oder gar nur nach anderer Leute Kupfern und Abbildungen e Beſchreibungen entworfen. 1 Od 160 | | 5 8 Das zehnte Geſchlecht der zwoſchalichten Conchylien. Muſcheln mit einen gekerbten und vielfach gesahnte Cal e dene den Ma 5 Aue Se führen. | Das XXXIV. Capitel. Anmerkungen zum Geſchlechte der Muſcheln 4 | mit einen gekerbten Schloſſe. W e III N SLLUSS | \ I allen zwoſchalichten Conchylien find die Archen an ihren vielfach gezahnten und gekerbten Schloſſe aufs leichteſte zu erkennen. Es find nach der Beſchreibung des Lin ne teſtae bivalves aeguivalves (), quaru 15 N N card CR) Die ungleichfeitigen oſtindiſchen Archen, deren aͤuſſerer Rand vielmals bey der einen Sch wohl einen Fingerbreit uͤber den Rand der andern Schale hervorraget, ſcheinet Linne ni genau gekannt zu haben, ſonſt hätte er wohl Anſtand genommen, alle Archen als völlig glei ſchalichte Muſcheln zu beſchreiben. ö e i J Anmerkungen zum Geſchlechte der Archen. 161 ’ dentibus numerofis, confertiſſimis, acutis, alternis, infertis exorna- valvulis claufis inter fe coeunt — nec intereſt, ſezt der Herr von 1 e en dentes hi longitudinaliter locäti aut in arcum dispofiti ehm Prof. Murray in feinen Fundam. Teſtaceol. werden bey ractere generico der Archen nicht bloß dentes maſticantes, ſondern na es prominentes recurvae, und margo crenatus erfordert, ohnerach⸗ elbſt nach der eigenen Linneiſchen Unterabtheilung bey manchen Ar⸗ kein margo crenatus, ſondern margo integerrimus vorhanden iſt. Adanſon werden die Archen in feiner beliebten Hiſtoire naturel- Senegal pag. 246 mit folgenden Worten charakteriſiret: ‚Le caracte- NR all: HEN EN EN ur coquille conſiſte a avoir les ſommets fort eminens, le ligament ge, place au dehors de la coquille et enfin la charniere fort longue . e d'un grand nombre de petites dents toutes à peu pres égales. Mein ewig unvergeßlicher Freund, der ſelige Martini, hat diß chlecht der Muſcheln mit einen gekerbten Schloſſe in der 17ten Abhand⸗ des dritten Bandes der Beſchaftigungen naturforſchender Freunde mit vielen Fleiſſe bearbeitet. Es wuͤrde groſſe Unart und grober n, wenn ich es nicht oͤffentlich und dankbarlich bekennen wolte, urch dieſe gruͤndliche und muͤhſame Vorarbeit des ſel. Martini, dieſen Geſchlechte gar ſehr geebnet, das Eiß gleichſam gebro⸗ etwas weiter geſehen, weil ich mich auf die Schultern dieſes braven unes hinſtellen koͤnnen, und daß ich ungleich mehrere Gattungen von ben unter Haͤnden gehabt, die mein liebſter Martini gar nicht ges nt, die zum theil auch erſt nach ſeinen Tode entdecket und bekannt rden. Dey vielen von ihm beſchriebenen Archen hat er ſich nur nach ungen, die ihm von hieraus zugeſandt worden, oder nach einzelnen 1 chalen richten muͤſſen. 5 Von der Form, Bildung und hoͤchſtverſchiedenen Figur der Ar⸗ chen, von der ſonderbaren Stellung ihrer Schnaͤbel und Wirbelſpitzen, von der Beſchaffenheit ihres aͤuſſeren bald gekerbten, bald glatten, bald e bald verſchloſſenen Randes, habe ich keinen Eintheilungsgrund ntlehnen moͤgen. Auch habe ich mich weder an die Linneiſchen noch Conchyliencabinet VII. Theil. * an a Anmerkungen zum Geſchlechte der Archen. an die vom ſel. Martini beliebten Unterabtheilungen dieſes Geſchlech⸗ tes ſklaviſch binden wollen, ſondern ich bin meinen eigenen Weg fortge⸗ gangen und habe es fuͤrs ſicherſte und natuͤrlichſte erachtet, folgende drey Familien und Unterabtheilungen veſtzuſetzen. In der erſten ſtehen die wahren eigentlichen Archen, welche mit einer faſt in gerader Linie forte henden vielfach gezaͤhnelten und gekerbten Schloßflaͤche verſehen fin Zur anderen Familie gehören die von vielen fo genannten Vaſtartarche bey welchen ein dreyſeitig und faſt bogenfoͤrmig gebildetes gekerbtes i vielfach gezahntes Schloß geſehen wird. Endlich ſo begreift die dritte Familie ſolche Muſcheln, welche eine tiefgefurchte und grobgekerbte gera⸗ de Schloßflaͤche haben, deren Kerben, Zaͤhne und Furchen aber nicht bey der Gegenſchale in einander eingreifen, ſondern platt auf einander anlie⸗ gen und ſich dadurch merklich von allen vorigen Archengattungen unte ſcheiden. - n d 0 Ware Ber Viele Archengattungen und vorzüglich diejenigen, welche keine veſt⸗ verſchloſſene Schale, ſondern eine weite Oefnung beym aͤuſſerſten Rande haben, find Conchae parafiticae, welche ſich mit einen hornartigen & oder wie mit einer Sehne auf andere Körper veſtfetzen. Andere dagegen haben veſtverſchloſſene Schalen, und wohnen im naſſen Sande 205 ee ſtrandes. Das Fleiſch dieſer leztern iſt ſo eßbar als bey den uſtern. f Meine ganze Aufmerkſamkeit und Verwunderung iſt zum öftern beg der naͤheren und genaueren Betrachtung der Mitglieder dieſes Geſchlechts erreget worden, wie ich die weiſe kunſtvolle und meiſterhafte Einrich⸗ tung ihrer ſchalichten Wohngebaͤude unterſuchet, und über die Urſma⸗ chen und Abſichten nachgedacht, warum ſie ſo und nicht anders gebildet und eingerichtet worden. Da es zu den Geſchaͤften und zur Lebensart bey den Bewohnern der Archen durchaus nothwendig ſeyn muß, ihre Wohngebäude aufs weiteſte oͤfnen zu koͤnnen, fo Hat ihnen der Alweiſeſte Schoͤpfer, der die Nothdurft aller feiner Geſchoͤpfe aufs treulichſte zu er fuͤllen weiß, ſolche Schalen gegeben, deren Wirbelſchnabel ſehr weit von einander ſtehen, weil nahe beyſammenſtehende Wirbelſchnaͤbel eine weite Eroͤfnung der Schalen verhindern und unthunlich machen würden. Da⸗ mit aber bey einer fo ſtarken und weiten Eröfnung die Schalen nicht aus⸗ einander fallen möchten, fo iſt dieſen Muſcheln ein vielgezahntes und ge kerbtes Schloß verliehen worden, um dieſe Schalen deſto eher in nahen Verbindung zu erhalten. Wie bald wuͤrden aber nicht dieſe wunderbas⸗ ren Schloßgelenke zerſtoͤret und unbrauchbar gemacht werden, wenn kleixg x 1 7 1 ü ne 5 N Anmerkungen zum Geſchlechte der Archen. 163 ne Steine und Sandkoͤrner ungehindert dahineinfallen koͤnten? Um die⸗ fen Unfall zu verhuͤten, fo iſt dieſer Muſchelart ein lederartiges haͤuti⸗ ges Band zur Bedeckung der Schloßflaͤche verliehen worden. Es ver⸗ tritt gleichſam die Stelle der Augenlieder. Dieſe lederartige Oberdecke wurde ſich gar bald abnutzen und abſcheuren, wenn ſie nur ganz nachlaͤſ⸗ fig über die breite Schloßflaͤche wäre dahingeleget und hergebreitet wor⸗ den. Allein der Raum uͤber dem Schloſſe und zwiſchen den Wirbeln ſi⸗ Bet voller rhomboidaliſchen Einſchnitte und Furchen, darinnen dieſes le⸗ derne Band ſich wie mit Wurzeln veſtſetzen und deſto ſtaͤrker anhalten kan (). Endlich fo erblicke ich auf der Oberfläche vieler Archen ein rau⸗ hes Epiderm, und bey der Oefnung des aufferen Randes baſtartige Flo⸗ cken, wodurch denn die Archenmuſcheln, um nach einen Schifferausdruck zu reden, wie verhaudert, und gegen die feindſeligen Angriffe der See⸗ . N 0 alles rauhe und haarichte ſcheuen, geſichert und verwah⸗ ret werden ſollen. a ee 1157 Der verdienſtvolle Straßburgiſche Herr Prof. Hermann aͤuſſert im aten Bande der Berliniſchen geſellſchaftl. Schriften Naturforſchender Freunde pag. 272 dieſen Wunſch, daß man aus der Oſtrea, welche beym Linne Perna, Iſogonum und Ephippium heißt und aus feiner Oftrca my- tiloide ein eigenes beſonderes Geſchlecht, oder doch eine beſondere Fami⸗ lie und Unterabtheilung im Auſtergeſchlechte machen moͤge. Martini iſt dieſen Wunſche laͤngſt zuvorgekommen. Man leſe nur ſeine Abhand⸗ lung im zten Bande der Beſchaͤftigungen Naturforſchender Freunde pag. 299. Er hat daſelbſt aus dieſen vorgenannten und einigen anderen tief⸗ gefurchten und vielfach grobgezahnten Muſcheln eine eigene Unterabthei⸗ fung, aber nicht im Auſtergeſchlechte, ſondern — welches auch weit rath⸗ ſamer geweſen, im Geſchlechte der Archen gemacht. Ich bin ihm hierin⸗ nen treulichſt gefolget, leugne es aber nicht, es waͤre faſt rathſamer ge⸗ weſen aus dieſen Gattungen ein eigenes neues Geſchlechte zu errichten. Denn die Kerben und Furchen dieſer Muſcheln ſind nicht wie bey den Archen ſulci alternantes et inferti, ſondern oppoſiti. Linne hat diß ſehr wohl bemerket, und daher bey ſeinen oſtreis e e pag. 1144 | gemacht: Oſtreae qua ad cardinem 9 fulcis#transverfis numeroſis n f 5 2 f paral- une ' | Le ligament eft une membrane noire, coriace, affez mince, qui s’etend fur toute la por- e tion de la coquille qui eft applatie entre les deux ſommets. Elie y eſt fortement atta- 4 chee par le moyen des fillons qui y font profondement graves et qui par leurs contouss 95 repreſentent pluſieurs figures rThomboidales. f * N N 164 Anmerkungen zum Geſchlechte der Archen. parallelis in utraque teſta oppofitis gaudent probe diſtinguendae ab Ares polyleptoginglymis, quarum dentes numeroſi alternatim intrant alterius IR eee NE BRNEIO ORTE Sehr gerne wuͤrde ich einige zuverlaͤßige Nachrichten bung ner der Archenmuſcheln meinen Leſern vorgeleget haben, wenn ich derglei, chen in den Schriften der Conchyliologen antreffen koͤnnen. Selbf Adanſon, der doch bey der Inſul Gore“ und bey den fenegalli chen Meerufern fo viele Gattungen von Archen gefunden, meldet von dem eigentlichen Bewohner derſelben kein Wort. Er ſchreibt pag. 246: II ne ma pas er permis de d’ecrire P animal. Ob dieſe kahle Entſchuldigungg ihn rechtfertigen koͤnne, mag ich nicht entſcheiden. a 4 Viele Gattungen von Archen pflegt man felten in den mehreſten Conchyliencabinettern in großer Anzahl beyſammen anzutreffen. So gar auch in den kayſerlichen Cabinette zu Wien find, nach dem Indice hievon zu urtheilen, nur neun Gattungen vorhanden; Auch die Schriften den Conchyliologen verrathen es ſehr deutlich, daß viele Gattungen von Ar. chen ihnen gar nicht bekannt worden, und andere bey ihnen große Selten⸗ heiten geweſen. Daß in unfern hieſigen Sammlungen eine zahlreiche Ge⸗ ſellſchaft von Archen gefunden werde, wird man aus den Abbildungen, aus der nun fogleich folgenden Geſchlechtstafel, und aus den umſtaͤnd, lichen Beſchreibungen der verfchiedenen Gattungen erfahren koͤnnen. Verſteinerte Archen findet man ſehr ſelten. Doch find einige derfele ben vom Liſter in feiner Hiftoria Conchyl. tab. 487 und 488, vom Lange in der Hiftoria lapidum figurat. Helvetiae tab. 43 und 44, vom Favanne de Mont cervelle tab. 67. fig. S. T. V. abgebildet worden. Auch leſe ich in dem Catal. des Davila, daß er unter feinen Petrificationen manche Archen, und ſelbſt die hoͤchſtſeltene Aream tortuoſam gehabt. 05 ’ N > “ x „ 2 * On N — — beg der Muſcheln mit einem gekerbten Mn and vielfach gezahnten Schloſſe. | oe wean Erſte Unterabtheilung. | erh 115 Feten in gerader Linie bushewen via . gekerbten Schloſſe. N e N. Familia prima. 1 verae cum cardine crenato et denticulato lineari recto 10 ſecundum totam longitudinem teſtae excurrente. Tab. 53. | Fig.524. 525. Die re Arche. Das Haſpeldoublet. Die | Weiffe. Arca tortuofa:Linnaei. ur Ber 526 — 528. Die gruß e Arche mit einer innern Schei⸗ 5 dewand. Die Moͤnchskappe. Area eucul- BR) lata et Concnmierata. Fig. 529-531. lit. a. et b. Die Arche Noa Das Schiffchen Tab. 54. Fig, 732.333: 0. >} 121 e Des ech An Pie 534. Die gebratene Mandel. Amygdalum frixum. Fig. 535. Die baͤrtige Arche. Arca barbata. | 3 Fig. 536.537. Die zerriſſene Arche. Arca lacerata Linnaei. Fig. 538. Die ſchneeweiſſe Arche 28 rothen Meeres. Area nivea maris rubri be Fig. 539. Die magellaniſche Arche. Arca Magellanica. Fig. 540. Die geſtrickte Arche. Arca reticulata, i Fig. 541. lit. a. und b. Die glatte durchſichtige ehe Arche. \ Arca laevigata pellucida Nieobarica. Tab. 55. Fig. 542. Die weiſſe Helblingiſche Arche. Arca candida Helblingii. Fig. 543. Die oſtindiſche eyfoͤrmige ungleichfchalichte Arche. Arca Indiae orientalis teſta inaequivalvi. Fig. 544. 545. Die flachgedruͤckte Arche. Arca complanata. Fig. 546. Die zerbrechliche Arche. Arca fragilis. Fig. 547. Die milchweiſſe Arche. Arca lactea. Fig. 548. Das Paquetboot. Arca Scapha le * 3 Fig. 549. * - d 1 1 3 166 | Sefälehtstafel der Archen. Fig. 549. Eine merkwürdige Abänderung der vorigen Gattung. Vater 5 notabilis praecedentis ſpeciei. Fig. 550. 551. Die geſchnaͤbelte Martiniſche Arche. Arca Martini toftrat Tab. 56. Ei 552. Die oſtindiſche ungleichſeitige viereckigte Arche. Arca om boidalis Indiae orientalis. 12 Fig. 553. Das Rautenkörbchen, nach der Benennung des Herrn von Borns. n Arca rhombea clariſſimi Bornii. Fig. 554 — 556. Die ee Die achtmal breitgefurchte a geribte Arche. Arca ſenilis Linnaei. | Fig. 557. Die geribte / körnichte, knotenvolle Arche. Arca grano, Fig. 558. Das kleinere, breitere und flachere Koͤrbchen. Arca corbula. Fig. 559. Die kleinere körnichte Arche. Arca granoſa minor. een 1 Zdote Unterabtheilung. ö 10 | Muſcheln mit einem dreyſeitigen faſt bogenfoͤrmig gebildeten ge | kerbten und vielfach gezahnten Schloſſe. Familia feeypda. Leine bivalvia cardine ſubtriangulari arcuato crenato b 5 cet denticulato. Tab. 57. Fig. 560. Die wellenfoͤrmig gewäfferte Arche. Arca 1 Linnaei, j Fig.561. Die creuzweiß⸗geſtreifte und braunroth gefleckte ii | Area decuflata Linnaei. | Fig. 562. Die bunte gleichfeitige Arche. Arca variegata aequilatera, 18 0 Fig. 563. Die marmorirte Arche. Area marmorata. N Fig. 564. Die veraͤnderliche Arche. Arca mutabilis, glyeymeris Linnaei i Fig. 565.566. Die Sammetmuſchel. Die haarichte Meer: oder Seenuß a Arca pilofa Linnaei. 4 Fig. 567. Die eckigte Arche. Arca ſinuata ſeu ſubangulata. | Pr Fig. 568.569. Die größere Art der geſtrahlten kammartigen Anden, Area pectunculus Linnaei. | Fig. 570. no. 1. 2. und 571. Die kleinere Art der geſtrahltkammartigen Archen. Arca Pectunculus minor. | Fig. 572. lit. a und b. Die quergeſtreifte Arche. Arca nummaria Linnaci, 1 Fig. 573. Die vielfach geftreifte Arche. Arca multiſtriata. | Er 574. lit. a und b. Die Kernarche. Die e Arche. Arca 23 ‚ aueleus, a Dritte — Geſchlechtstafel der Archen. . 8 1 Dritte Unterabtheilung. e Muſcheln mit einer tiefgefurchten und grobgekerbten Schloßfläche. r 5 Pamilia tertia. | Teſtacea bivalvia, cardine multoties fulcato et craſſius den- "a eker ee Tab 58. Fi g. 575. Der bunte Faſahnenfluͤgel. Arca alam Phaſiani repraeſentans. Fig. 576. Die Huſarentaſche. Marſupium equitis Hungarici. Peoig. 577. Eine Abänderung der Huſarentaſche. Varietas marſupii equitis V Hlungariei. b er 59. Fig.578. Die Spengleriſche Erbſenſchobte. Siliqua Spengleri. Fig. 579. 580. Das Halbohr. Concha ſemiaurita. Pig. 581. Der herabhaͤngende Rabenfluͤgel. Ala corvi pendula. 1 Pig. 582. Eine Art un vollkommener Winkelhaken. Species Iſognomonis ML 3 imperfecti. Fig. 583. Der krumme bucklichte Winkelhaken. Species curvati et gibboſi 8 93 Iſognomonis. 9 Fig. 584. Der vollſtaͤndige Winkelhaken. Gnomon. Species Iſognomonis . 8 perfecti. “ \ Gute farbenreiche vollſtaͤndige Doubletten der mehreften Archenmuſcheln find eonchyliologiſche Seltenheiten. Zu den rareſten und feltenften dieſes Geſchlechtes oͤren folgende: Die gedrehte Arche, die Weiffe, das Haſpeldoublet, tab. 53. fig. § 24. 525. Die Moͤnchskappe, fig 526 — 528. Die zerriſſene Arche, fig. 536. 537. Die ſchneeweiſſe Arche des rothen Meeres, tab. 54. fig. 538. Die magellaniſche Arche, tig. 539. Die glatte durchſichtige ni⸗ eobarifche Arche, lig. 541 Die Breitribbe, tab. 56. fig. 554 — 556. Die be koͤrnichte knotenvolle Arche, lig. 58 7. Die creuzweiß geſtreifte und braunroth gefleckte Arche, tab. 57. lig. 561. Die eckigte Arche, fig. 567. Die Kern⸗ oder verſilberte Arche, tab. 58. fig. 574; und alle, ohne eini⸗ J abu, die in der dritten Familie, von 5g. 575. bis tig. 584. ſtehen. en ü u * * 188 . ˙ 6 Zehntes Geſchlecht der zwoſchalichten Conchylien. “| SH: dieſem Geſchlecht vorgedruckte zehnte Vignette dient zur Erlau⸗ N terung der Unterabtheilungen, damit man ſich bey lit. A. die Mus ſcheln, deren gekerbtes Schloß in gerader Linie fortgehet, bey lit. B. die Muſcheln, deren Schloß etwas dreyeckig und bogenförmig iſt, und bey lit. C. die Muſcheln, mit einem 8 See 85 iz koͤnne. F 1 erſt kunterabtheiing Wahre Archen mit einen in gerader Linie fortgehe | den vielfach gezahnten und gekerbten Schioſſe. Tab, 53 Fig J 5 ie Ei Ex mufeonoftro. . i, Die gedrehete Arche. Das Haſpeldoublet. Die Weißffe. Die krumme Noahsarche. Die gedrehete Auſter. ei Arca tortuoſa Linnaei, teſta inaequivalvi, inaequilatera, decuffatim ſtria m 4 valvularum altera carinata, natibus recurvis, margine fubtiliffime | crenato. Belg. de gedraaide Oeſter. Kromme Noachs Ark. Verkeerde Haſpel. So: Gall. Le Devidoir. La Biftournee. Arche torfſe. Angl. Diftorted Arca. Bowannı Muf. Kirch. Cl. 2. fig. 122. pag. 448. Oftreum Papuanum Ei 1 dictum a litore Indico ubi generatur. Duplici conſtat teſta. Cardo lineam rectam efformat minutifimis crenis afperam quibus | valvulae con- nectuntur. Ex centro ſtrigae valde exiles et fpiflae originem habent 10 et quo magis ad extremitatem accedunt eo ampliores fiunt, I fig.123. Oftreum Papuanum ex altera facie vifum intus ex albo fa vum apparet, cutis vero externa tophacea eſt et lurida. 5 | Rumes Amboin. tab. 47. fig. K. Oftreum tortuoſum. Gedraaide Oe ter. Dieſe ſeltene gedrehete Muſchel kommt von der Papoeiſchen Inſul Meßval. | Man kann ihre ſchiefe Figur mit nichts vergleichen. Es hat die Schale dreg | Seiten, und die Ribben gehen an e eben ſo wie ſich die Seiten e N TI- | Archen. Tab. 53. Fig. 524. 525. 169 Periıver Aquat. Amboin. tab. 20. fig. 9. Oſtreum tortuoſum. Krommg. Noachs-Ark. Twiſted Lighter Muſcle. GvaLrIERIT Index tab. 95. fig. b. Concha Triſidos, colore ex fufco terreo infecta, cujus prima fuperficies plana et a rugis et ſtriis invicem inter- ſectis exaſperata triangulum Scalenum uno jaterę produeto conſtituit; ſecunda partim convexa partim plana emiellypticam fere repraeſentat, in qua cardo axem aequaliter dividit, et ab eodem cardine tanquam a centro ad perimetrum ſtriae minutifimae excurrentes ab aliis ftriis fub- tilioribus emiellyptieis concentricis decuffantur. Tertia pariter emiel- Iypticam fere repraefentat ſed contortam, finuofam, ſtriaeque eodem modo ut fupra a centro ad perimetrum extenduntur, HezsensTtreıt Muf. Richter. pag. 291. Oftreum tortuofum. Arca tortuoſa. KEIN meth. oftrac. F. 312.313. tab. 8. fig. 16. pag. 122. Paraliepipedum cCeinereum, ſtriatum, rariſſimum: diconcha longa ex duabus quafi pyra- midibus in ER ruditer conftrudta, Lesers Teftaceoth. $. 98. lit. b. pag. 470. Die Abbildung ſtehet tab. 20. pag 420. no. 137. Die Papuaniſche Aufter hat ein beſonderes Gebäude, faſt wie ein geſchobenes Viereck. it. §. 110. lit. h. pag. 498. Die gedrehete Auſter. Der krumme Kaſten Noaͤh. Die Schale hat drey Seiten, auf welchen die Strahlen ſo laufen, als die Seiten gedrehet ſind. "DarcenviLLe Conchyl. tab. 190. fig. I. Oſtreum tortuoſum plicatum majus bobre hianti eft une huitre tres ſinguliere par fon tournoiment et qui ne fe ferme pas exactement. Ce teftace qui eſt tres rare eſt fingulier dans ſes valves, qui ne ſont jamais jointes exactement: la couleur en eſt d' un gris ſale rayè et onde. DaviLA Catal. raif. tom. I. no. 596. pag. 284. Une huitre des Indes, rare, blanche, nuee de fauve, à deux faces, ' une triangulaire, autre en demi- coeur allonge presque planes, et à equerre dans la valve ſupe- rieure, convexes dans l’inferieure, contournees l' une für i autre de maniere a fe joindre quoique peu exactement, à ſtries longitudinales partant du ſommet, et a charniere formèe d' un grand nombre de pe- tites hachures ou entailles, regnant dans presque toute l’Etendue du ſommet de chaque valve. C'eſt Foftreum tortuoſum nomme en Hol- lande le Devidoir et en France la Biſtournée. Knorrs Vergnuͤgen, tom. I. tab. 23. fig. 3. Die gedrehte Noahsarche „ welche aan der einen Seite ſo krumm auslaͤuft, daß ſie drey Seiten ausmacht. Conchyliencabinet VII. Theil. Y Lin- 170 Archen. Tab. 53. Fig. 524. 525. LIN NT Syſt. Nat. Edit. 10. no. 139. pag. 693. 3 a — — — — Edit. 12. no. 168. pag. 1140. Arca tortuofa, 9905 55 parallelipipeda ſtriata — margine integerrimo. Habitat in Norwegia ſimilis ſed minuta. 5 — — Mu. Reg. L. Vir. no. 89. pag. 517. Arca u tefta folida, oblonga, decuſſatim ſtriata, alba feu rufa, ad latus artis transverſe recta. Extremitas latior truncata, anguſtior ſubrotundata. Valvula altera obliqua, altera obliqua et 9 oblique fracta in angulum ſub- carinatum. Figura hinc teftae in medio triangularis, at vero ad utram- que extremitatem compreſſa modo ſingulari. Nates obliquae inflexae verſus breviorem extremitatem. Cardo dentibus lamellatis obliquis ; | numerofiſſimis parallelis. ForskieLs Defer. Animal. pag. 31. no. 37. lit. d. Arca tortuofa Sues rann. ma et inter projecta longe a mari. FavaRT D' HERR INV Dict. tom. 1. pag. 74. Huitre buftournee, Oſtreum 1 tortuoſum ex albido et fulvo nebulatum, valvis elongatis diverfimode contortis hiantibus per longitudinem infigne, On appelle cette huitre en France la biftournee à caufe que fes valves allongees font eontournees l' une für Pautre d'une maniere torfe comme pour fe joindre fans cependant fe fermer exactement. Sa forme bizarre et finguliere prefente prineipalement deux plans, l' un triangulaire et ! autre pro- longe en demi coeur. Cette huitre qui nous vient des mers des In- des peut avoir jusqu’&ä quatre pouces de largeur für un pouce et demi de hauteur vers les ſommets. it. pag.409. Devidoir — Nom que Fon donne en Hollande à une eoquille bivalve, du genre de huitres et que Pon appelle en France la Biftournee. Beſchaͤftigungen der Geſellſch. naturforſchender Freunde, tom. 3. pag. 295. — | fig. 14. v. Born Index Muf. Caef, pag. 72. — — Teftacea — — pag. 87. Arca tortuoſa, tefta parallelipipeda, cardine transverſo lineari recto, extremitate antiea latiore truncata, poſtica anguſtiore ſubrotunda: valvarum altera planior rhomboidalis ljongitudinaliter ſtriata, ſtriis transverſis decuſſantibus, tenuiſſimis, al- tera carinata in angulum obliquum, quo dividitur in areas duas, poſti- cam ſeilicet triangularem laevem et antieam latiorem, rhomboideam, flexuoſam, radiis longitudinalibus ftriisque trans verſis decuſſatam: car- dinis dentes infra ligamentum lamellati, medii tenuiſſimi, extimi utrin- que 5 1 | f | Archen. Tab. 53. Fig. 524 527. 171 que obliqui, profundius locati; margo in teſtis junioribus acute cre- nmulatus: color totius teſtae albus. Long. 2 poll. 10 lin. lat. 3 poll. n 9 lin. 0 Fav. 1 MoNrekRVELLE Edit. 3. Darg. tom. 1. pag. 427. On trouve la N Coquille nommee la Biftournee ou le Dividoir chez Mf. Dargenville dans la famille des Huitres. Mais fa charniere nous la faifant regarder comme une efpece de Coeur nous l’avons placde avec les Arches, Tab. 5 1. fig. G.? La vraie biffournee, Dieſe vortzuͤglich ſeltene Arche fuͤhret hoͤchſtverſchiedene Namen. Sie wird die krumme verkehrte und verdrehete Arche, die Weiffe, die Garnwinde; von den Hollaͤndern de gedraaide Oeſter, kromme Noachs Ark, verkeerde Hafpel doublet; von den Franzoſen la biftournee, le de- vidoir, Arche torfe; von den Engellaͤndern Diftorted Ark: vom Linne Arca tortuoſa, vom Gualtieri Concha triſidos und vom Klein Paralle- pipedum genannt. i Die mehreſten Conchyliologen machen ſich kein Bedenken daraus, dieſe Muſchel dem Geſchlechte der Auſtern einzuverleiben. Fa vanne er⸗ klaͤret fie für eine Herzmuſchel, aber vom Linne wird ihr die erſte Stel⸗ le im Geſchlechte der Archen eingeraͤumet. Sie hat drey verſchiedene Seiten, davon jede ein Dreyeck bildet. Eben um deß willen heißt fie beym Gualtieri Concha Trifidos. Ihre Schalen find einander ſehr ungleich, indem diejenige, auf welcher eine hohe Kante und ſcharfe Ecke hervortritt, um vieles gröffer iſt als die andere. Ihre Seiten find eben fo ungleich, da die eine ſehr verkürzet, wie zufammengedrückt, flach und abgerundet erſcheinet, und auf dieſer Seite einige Aehnlichkeit mit derjenigen Auſter hat, welche den Namen der Schwalbe oder des Voͤgeleins fuͤhret; die andere Seite dagegen ſich ſehr weit ausbreitet und verlängert, auch am Ende eine gleichſam abgeſtumpfte Baſin ſehen laͤſſet. In den Streifen, die ich auf der Oberflache der gleichſam verdreheten Schalen dieſer ſonder⸗ baren Muſchel antreffe, bemerke ich eine groſſe Verſchiedenheit. Die laͤnglichten vom Wirbel ausgehenden Streifen der groͤſſeſten mit einer ſcharfen Kante verſehenen Schale, werden von zarten Queerſtreifen durch⸗ ſchnitten, dadurch denn ein feines netzartiges Gitterwerk gebildet wird. Allein die laͤnglichten Streifen der Gegenſchale find ſchon weniger rauh und viel glatter, weil die Queerſtreifen, fo fie durcherenzen, kaum ſicht⸗ bar ſind. Bey der dritten und kleinſten Seite, welche ſich bey der her⸗ austretenden hohen Kante anfaͤnget, ge einen ordentlichen ſpitzwinkelich⸗ Pr: Y 2 ten 172 Archen. Tab. 53. Fig. 524, 525, ten Triangul bildet, ſind auch die laͤnglichten Streifen am zarteſten und feinſten, und eben daher die Schale am glätteften. Die hier abgebildete iſt einen Zoll lang und drey Zoll breit. 1 7 Die mehreſten von dieſer Gattung ſind ſchneeweiß, doch ſiehet man auch bey einigen eine gelbliche Farbenmiſchung und roſtfarbige Wolken und Flecken. Ich beſitze eine ganz friſche Doublette dieſer Art, welche mit einen braͤunlichen mooßartigen Epiderm und Ueberzuge, fo ſich wie Sammet anfuͤhlen laͤſſet, bedecket, und dadurch am aͤuſſeren Rande ganz baͤrtig gemacht wird. Das Schloß beſtehet aus einer langen, faſt in ges rader Linie fortgehenden, ſtark gekerbten Flache, welche, wie alle Archen, von einer braunfchwarzlichen, dem Leder nahe kommenden Haut bedecket wird. Ihre Wirbelſpitzen kehren ſich zur kuͤrzeſten Seite der Schale hinüber. Nach dem Vorgeben des Rirters Linne und des Herrn Hofe raths von Born muͤſte dieſe Muſchel mit einen margine integerrimo ver- ſehen ſeyn. Sie ſtehet um deßwillen auch in derjenigen Uuterabtheilung, welche die Arcas cum margine integro in ſich faſſet und enthalt. Doch geſtehet der Herr von Born, margo ſey in teſtis junioribus acute crenu- | latus. Ein gleiches ſcheinet auch Martini in ſeiner lehrreichen und leſenswerthen Abhandlung von den zwoſchalichten Conchylien mit gekerb⸗ ten Schloſſe im dritten Bande der Beſchaͤftigungen pag. 296. zu behaup⸗ ten. So lauten hievon feine eigenen Worte: „Am ganzen ſcharfen Ran⸗ de erſcheinen bey jungen Schalen von der Verlaͤngerung ihrer Streifen die feinſten Zähuchen, die ſich bey alten Schalen wieder verlieren“. Je⸗ doch nur alsdann verlieren ſich dieſe feinen Spitzen, wenn ſolche Scha⸗ len lange am Ufer und Meerſande herumgewaͤlzet und dadurch wie ab⸗ genutzt und abgeſchliffen worden. Wie wohl Martini redet eigentlich nur vom auſſeren Rande, Linne und Herr von Born aber vom inne- ren Rande. Der kann aber, ſobald er erenulatus iſt, nicht mehr margo integer oder gar integerrimus heiſſen. | Ich habe eben größere und kleinere, ältere und jüngere von Diefee Muſchelart vor mir liegen, und finde bey allen folgendes. An der inne- ren Seite ihres ſcharfen Randes befindet ſich ein breiter Saum, dadurch dieſer Rand wie eingefaſſet und von den inneren Waͤnden abgeſchieden wird. Der innere Rand ſitzet voll der zarteſten Kerben, die man (don ganz deutlich mit bloßen Augen, aber ungleich beſſer mit einem wohlbe⸗ wafneten Auge erkennen kann. Der Rand von der größeren Schale reis chet merklich über den Rand der kleineren Schale hinüber. Werne | zielet Archen. Tab. 53. Fig. 5 24. 525. 173 zielet Dargenville auf dieſen Umſtand, wenn er ſchreibet: fes valves ne font jamais jointes exactement. An den inneren oftmals gelblich gefaͤrbten Waͤnden ſiehet man zarte laͤnglichte Streifen. Es wohnet dieſe rare Muſchel, welche in den mehre⸗ ſten Conchylienſammlungen vermiſſet wird, in den oſtindiſchen Gewaͤſſern. Meine Exemplare ſind bey Tranquebar und am Ufer der nicobariſchen Eylande gefunden worden. In den hollaͤndiſchen Conchylienauctionen werden fie ſehr theuer bezahlet. In der Leerſiſchen A0. 1767. iſt derglei⸗ chen Haſpeldoublette, die drey und einen halben Zoll lang geweſen, und no. 1106. im Mufeo Lee ſiano ſtehet, für 62 hollaͤndiſche Gulden, und eine andere no. 1107. fuͤr 33 hollaͤndiſche Gulden verkauft worden. Ich verbitte es aber ein fuͤr allemal, daß man dergleichen Preiſe, die ich zum oͤftern aus hollaͤndiſchen Conchylienauctionen bekannt mache, nie zur Regul weder beym Kaufen noch Verkaufen der Conchylien annehmen moͤge. Ich muͤßte beym Conchylienſammlen laͤngſtens mit vielen andern Conchylienfreunden zum aͤrmſten Bettler geworden ſeyn, wenn ich alle ſeltene Stuͤcke meines Cabinets nach den unmaͤßigen und uͤbertriebenen hollaͤndiſchen Auctionspreiſen haͤtte bezahlen ſollen. Linne gedenket noch einer kleinen norwegiſchen gedrehten Arche, welche dieſer oſtindiſchen aͤhnlich ſeyn ſoll. Habitat, ſchreibt er, in Nor- Wega fimilis fed minutg. Einige Arten norwegiſcher Archen habe ich öfters zwiſchen See- und Korallengewächfen angetroffen. Es find aber keine Arcae tortuoſae. Es iſt mir alſo die wahre, vom Linne gemeinte norwe⸗ giſche Arca tortuoſa bisher noch nicht vorgekommen, ich kann folglich die Frage nicht beantworten, welche Martini in den Beſchaͤftigungen auf⸗ geworfen, ob auch bey ihr der Rand der einen Schale uͤber den Rand der andern hervorſtehe und hinaustrere? ö P 3 Tab. 174 Archen. Tab. 53. Fig. 526-528. Ei Tab. 53. Fig. 526- 528. e 1 a Ex Muſeo noſtr o. i e | | Die Mönchskappe. Die große herzformige Arche mit einer 1 8 a inneren Scheidewand. 8 | longitudinaliter diſtinctiſſime N fubtiliflime ſtriata, natibus a incurvis, margine erenulato. Me 5 „ Gall. Coqueluchon de Moine. 0 4 Davıra Catal. raif, tom. 1. tab. 18. fig. V. v. Un grand Coeur tres re | - nomme Coqueluchon de Moine. L’interieur de I une des valves de | cette coquille eft reprefente en v Da en faire voir le large appendice | en forme d'oreille. 1 | it. no. 824. pag. 357. Un Coeur des 11 85 très rare canelle 1 | corps blanc vers les bords et teint de violet en dedans, a carenne fo oblongue, à valves applaties vers Pune des faces laterales, qui re- prefente un coeur des mieux formes, à ſtries fines longitudinales ac- couplees,- traverſèes d' autres encore plus fines -et plus ferrees, et larges avances-ou appendices interieures en forme d' oreilles. Cette coquille parvient de la vente de Mſ. ’Abbe du Fleury qui la nommoĩit Coqueluchon de Moine: elle porte pres de quatre pouces fur 0 FavART D' Heasıcny Dict. tom. 1. pag. 275. Coqueluchon de Moine (Nom | donne a une coquille bivalve du genre des coeurs en arche de Noe) Concha cordiformis inaequilatera chomboidalis , carina anguſta, apici- bus valvarum diductis et roſtratis; quibusdam ſtriis raris in latere trun- cato per longitudinem ſtriata; ex fufco rubeſcente nebulata. Toute ſa couſeur eſt rouge brun ou canelle excepte fur les bords des batcans qui font blanes et nues de violet au dedans. Les valves qui font ap- platies vers I’ une de faces laterales reprefentent un coeur des mieux N formes. La ſurface interieure eſt remarquable par deux eſpeces d' ap: pendices laterales en forme d'oreillons. Sa longueur peut avoir qua- tre pouces ſur trois de largeur. Elle vient des grandes Indes. 14 Martini in feiner Abhandl. von den Muſcheln mit einem gekerbten Schloſſe, in den Beſchaͤftigungen naturforſchender Freunde tom. 3. pag. 292. tab. VII. fig. 15.16: Arca coneamerata. L’Arche chambree. Zeldzame Baſtaart Ark met een Scheidſel. z 0 FAVANNR DE MONT ERV. Edit. 3. Darg. tab. 5 1. fig. A. N 4 ee Archen. Tab. 53. Fig. 526-528. 175 Diejenige Arche, welche wir bey der vorhergehenden Figur unter den Namen der Weiffe und des Haſpeldoublettes kennen gelernet, iſt freylich ſchon rar und felren genug. Dennoch aber habe ich viele Nachrichten con⸗ chyliologiſcher Schriftſteller von ihr anführen und auf viele Abbildungen | derfelben hinweiſen koͤnnen. Allein die jetzige, welche den Namen der Moͤnchskutte und Moͤnchskappe fuͤhret, iſt ungleich rarer und ſeltener. Davila hat fie zuerſt den Conchyliologen bekannt gemacht, und von ihr eine getreue Abbildung geliefert... Fr Es iſt, wie es fogleich der Augenſchein lehret, eine der gröffeften und anſehnlichſten Muſcheln im Geſchlechte der Archen Sie hat einen bauchich⸗ ten hochgewoͤlbten, der Laͤnge nach feingeſtreiften Ruͤcken, uͤber welchen aber noch zartere Queerſtreifen hinuͤberlaufen, die dem bloßen Auge kaum ſichtbar find. An der groͤßeſten platt eingedruͤckten Seite erhebet ſich auf beyden Schalen eine vom Wirbel herabgehende ſtumpfe Kante, welche gleichſam die Graͤnzlinie des herzfoͤrmigen Eindruckes, der daſelbſt geſehen wird, beſtimmet. In der Mitte lieget eine rhomboidaliſche, ein wenig vertiefte, mit einem ſchwaͤrzlichen lederartigen Bande bedeckte Flaͤche. Wiewohl dergleichen rhomboidaliſche bald breitere bald engere Flaͤchen kgnn man faſt bey allen Archen zwiſchen den Wirbeln wahrnehmen. Dass unterſcheidende dieſer ſeltenen Archengattung beſtehet in der Form, Größe und Wölbung ihres anſehnlichen Gebäudes, in der herz⸗ foͤrmigen Bildung ihrer breiteren Seite, und vornehmlich in der ſonderba⸗ ren weiſſen Scheidewand, die innerlich auf der breiten Seite geſehen und von einem violetnen Bande oder Streif gezieret wird, und einer krumm⸗ gebogenen Ribbe gleichet. Wozu muß doch wohl dieſe ungewoͤhnliche bo⸗ genfoͤrmige Scheidewand dem Bewohner nuͤtzen und dienen? Martini vermuthet, fie muͤſſe einen Haupttheile feines Körpers zur Beſchuͤtzung 70 Beveſtigung gereichen, und dieß ſcheinet auch ſehr wahrſcheinlich zu ſeyn. b Ihr braͤunliches Farbenkleid naͤhert ſich der Zimmetfarbe. Nur an einigen der aͤuſſerſten Stellen ſchimmert ein weiſſer Grund hervor. An den inneren vertieften ſenkrecht geftreiften Waͤnden zeiget ſich eine violette Farbenmiſchung. Der Rand ſitzet voll der feinſten Kerben, auch raget wieder die eine Schale über den Rand der andern hervor. Im Schloß: gelenke ſiehet man an der geradelinichten Flaͤche nicht nur die allen Archen ſo eigenthuͤmlichen ſenkrechten Kerben und kleinen Zaͤhne, ſondern auch E beyden Endſeiten einige queerſtehende Zaͤhne, mit darneben 1 880 ö ruͤb⸗ | 178 Archen. Tab. 53. Fig. 526-5 28. f a Gruͤbchen, dahinein die Zaͤhne der Gegenſchale eingreifen. Die Wirbel ſchnaͤbel ſtehen in einer ziemlichen Entfernung von einander. Die Scha⸗ len muͤſſen ſich alſo ſehr weit oͤfnen, wenn die Wirbelſpitzen einander erreichen und gegeneinander abreiben ſollen. Der Bewohner muß aber doch die Gewohnheit haben, ſeine Schalen vielmals in ſolcher Weite zu oͤfnen, weil man jedesmal an den Schnaͤbeln die ſichtbarſten Spuren bemerket, daß ſie zuſammengeſtoßen, und ſich gegeneinander gerieben und abgeſchliffen, ja wohl gar durchloͤchert haben. Es wohnet dieſe Muſchel am Strande der nicobarifchen Eylande. Mein groͤßeſtes Exem⸗ plar iſt zween Zoll drey Linien lang, und drey Zoll drey Linien breit. Die Tiefe dieſer Doublette iſt ſehr groß. Die kleinere Doublette, welche ich bey lig. 528 abzeichnen laſſen, iſt von der groͤßeren nur wenig unterſchieden. Sie hat ein weißliches, mit hellroͤthlichen oder lichtbraͤunlichen Flammen geziertes Farbenkleid. N An der breiteren herzfoͤrmigen Seite tritt der Rand etwas weiter her⸗ vor, und bildet hiedurch eine ſchaͤrfere Ecke. Die ſenkrechten Streifen des Ruͤckens werden von deutlichen Queerſtreifen durchereuzet, und da⸗ durch ganz gitterfoͤrmig gemacht. Die inneren feingeſtreiften Waͤnde ſind weiß; die ribbenartige Scheidewand iſt ſehr klein. Die eine Schale tritt beym Rande merklich uͤber die andere hervor. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel an der tranquebariſchen Kuͤſte. 1. Ein ſchwediſcher, mit der Conchyliologie ſehr vertrauter Freund, wolte mich, da er dieſe Muſchel in meiner Sammlung ſahe, uͤberreden, es ſey Arca decuſſata Linnaei, denn fie fey decuflatim ſtriata, und habe die vom Linne angegebene Eigenſchaften. Ich belehrte ihn aber, daß Linne zu ſeiner Arca decuſſata teſtam lentieularem verlange, dieſe aber teſtam cordiformem habe, und es folglich nimmermehr Arca decuſſata Linnaei ſeyn koͤnne. A — nn. — Archen. Tab. 53. Fig. 529-531. 177 Trab. 53. Fig. 520 5g. lit. a. et b. 3 it. Lab. 54. Big. 582. 533. 1 f Ex Mufeo noſtro. 5 Die Arche Noaͤh. Das Schiffchen. Been Noae, teſta rhomboidali longitudinaliter „ faepius etiam transverſaliter N En ſtriata et cancellata, natibus incurvatis, cardine crenato, margine En 98 hiante, epidermide villoſa. * deal. Muffolo. Belg. Noachs Ark. Gall. Arche de Noe. Angl. Noahs Lighter. u ROoNDELET. Aquat. Lib. 1. pag. 27. Concha rhomboides. ArDROVANDS de Teſtaceis Lib. 3. tab. 15. pag. 513. ei Moſcard. pag. 203.204. Mitulo o Muſculo rhomboide o ſtriato. ster Hiſtor. Conchyl. tab. 368. fig. 208. Muſculus Matthioli. Mufeu- Ius ſtriatus faſciis undatis ſubfuſeis depictus. Barbad. In der Beyſchrift | Mr wird auch Jamaica und Antigoa als Vaterland genannt. it. tab. 369. fig. 209. Mufeulus anguſtior craflioribus ſtriis donatus 15 undatim depictus. KN meth. oſtrac. §. 415. no. 1. pag. 167. Muſculus Polyleptoginglymus. Diconcha umbonatis vertieibus intercipiens planum rhomboidale plu- ribus rhombis inferiptum et per medium 5 um conjunctione quaſi 3 conſutum. | BoNAN NI Recreat, Cl. 2. fig. 32 Pag 10 | __ Muf. Kirch. Cl. 2. Re. 31. pag.443. Coneha naviculam exprimens Rhomboides.a nonnullis dicta, Muſeulus ſtriatus a Matthiolo, ab aliis Mitulus. In profundo mari fub coeno ſtabulatur, in parte inferiori nmavis carinae fimili aditus patet, quo animal veluti planta faxis adhae- ret. Caro in tefta incluf@ paulatim in calloſam ſubſtantiam degenerat eo duriorem quo magis faxo propinquam. Luto tartaroque circum- | | tectus terreo eft colore, aut ubi explicatur ſubalbus apparet caftaneis | notis maculatus, habet latera fulcis ſtriata, et minus profundis, quo magis ad punctum concurfus five centrum accedunt. Plana eſt pars ſuperior ubi binae valvae minutatim denticulatae uniuntur, lineisque ſignatur ita diſpoſitis ut lancearum acumina alterum alteri ſuperpoſitum effingant. Rumpu Amboin, tab. 44. fig. P. De rechte Noachs Ark. | C.o⸗nchyliencabinet VII. Theil. 3 PETI- | nr Archen. Tab. 53. Fig.529-531. Periver Aquat. Amboin. tab. 17. fig. 10. Muytilus e maxim us nobis Noahs- Lighter. 75 Ejusd. Memoir. Nat. Cur. 1708. pag. 247. no, „62. Mytulus babe. denſis vulgaris ſtriatus ſtriis fuſeis. Laxon meth. pag. 71. Concha rhomboidalis ſtriata, parum vel medioer tantum elongata, infigniter ventricofa, zuBolR, umbone cardinis nota- biliter diducto. * GoALTIkRI Index tab. 87. fig. H. Concha momboidalis elongata naviculam exprimens, diverſimode denſiſſime ſtriata et cancellata, ex albido ful. ö vida, maculis fuſeis circumdata punctata et notata. it. fig. G. Concha rhomboidalis parva ſtriata ſtriis granulatis et in | marginis extremitate aliquantulum emiſſis et ſubtiliſſimo byſſo donatis fuſca. Janus Plancus de conchis minus notis tab. 18. fig. Met O. * Lessers teſtaceoth. F. 105. lit. b. pag. 474. Die Abbildung ſtehet tab. 21. pag. 423. no. 138. Das Schiffchen, eine breite viereckigte Muſchel. SLoANE The Natural Hiſt. of Jamaica no. 9. pag. 257. This Shell - ſish is found on the Shores of Jamaica, as alſo on thoſe of Barbados and feveral Places of the Mediterranean, all which Shells by what i ea obſerve differ very little in any thing one from anot her. HBEN STREIT Muf. Richter. pag. 286. * DARGENVILLE Conchyl. tab. 23. fig. G. L’Arche de Noé eſt peut - etre la Coquille la plus difficile à placer dans une methode. Quoiqu- elle pa-. roiſſe exterieurement un peu differente du Coeur il n'y a point de genre ou elle ſe rapporte mieux. Elle repreſente une eſpeee de Coeur irregulier et allonge par deſſous. \ A L’Arche de Noe prefente une ‚efpece de coeur oblong dans la partie de fa carene. Sa charniere eſt A dents fines comme une lime, et les ſtries qu’on voit für fa robe forment un ouvrage chagrinè de eouleur brune ſur un fond blanc: plus elles s’approchent de fa carene plus elles font creufes, _ RECENFUss tom. I. tab. 12. fig. 73. Knorrs Vergnügen tom. 1. tab. 16. fig. 1. 2. Das Schiffchen, eine breite ſchief viereckigte Gienmuſchel. Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 829. pag. 359. Arche de Noè à caufe de a reſſemblance avec un navire, à chevrons alternatifs blancs et fauve roux; a ftries longitudinales un peu raboteufes, a valves Dun vers le pas, à carene large et fort allongee d' un cotè. 8 I» F. u * Archen. Tab. 53. Fig. 529-531. ; 179 1 Opere Poſtume tom. 2. pag. 23. tab. 23. fig. 159. 160. Muſeulo. Queſto ſta attaccato o a’ ſcogli, o a’ ſaſſi, o anche ad altri teftacei per mezzo di un allo, che fi parte dal vivente allungandoſi fuori del guſeio per lo piu quanto la groſſezza di un mezzo dito, e allargandoſi dove fi attacca. Queſto callo ordinariamente è turchiniecio e di un luſtro bel- liſſimo come foſſe inverniciato. E' ancora il più delle volte ricoperte dal tarraro, e quando è pulito dal medefimo fi fa vedere quafi bianco con macchie caſtagne ſcure ſenza ordine. Nei fianchi è rigato per alcuni folchi, che quanto piü fi accoftano all' eſtremità piu fi perdono. La parte ſuperiore è quafi piana, e i due gufei fono uniti, perche fi combaciano J un l’altro con vari minuti denti; e con alcune linee fcavate. Apassoon Hift. naturelle du Senegal tab. 18. fig.9. pag.250. La Muffole. 5 x Voiei la coquille qu'on appelle communement l’Arche de Noea caufe de fa figure. Elle a près de quatre pouces de largeur et une fois moins de longueur et de profondeur On trouve autour des bords de cha- que battant un amas de poils tres Epais et fort difficiles a arracher. Lorsque le periofte eft enleve on la voit ornèe de einquante ou ſoixante petites eanelures longitudinales. La charniere eft presqu”egale à la largeur des battans et compofee de quatre-vingt a cent-dix dents infi- nement petites. En recueillant ce coquillage je me fuis apperęu que 1 animal tenoit au rochers par une efpece de nerf qui pafle au travers de l ouverture que les battans de la coquille laiſſent entr’eux. II eſt fort applati et d' une duretè femblable a celle de la corne. LINNI Syft. Nat. Edit. 10. no. 140. pag. 693. — — — — Eqdit. 12. no. 169. pag. 1 140. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 90. pag. 517. Arca None, tefta navicula- ris antice comprefla, retuſa et fere biloba, extus rugofa ſtriis elevatis longitudinaliter diſtantibus. Nates remotiſſimae incurvatae, area in- terjecta plano concava, ad angulum rectum ſtriata in rhombos. Margo exterior in medio hians, rima barbata. Color nebuloſus albo fuſcus. Cardo rectus ſerratus lamellis numeroſiſſimis minutiſſimis aequalibus. Habitat in mari rubro, mediterraneo et Indico. Favarr D’Hersicny Diet. Vol. 1. pag. 44. Arche de Noe. Concha cor- diformis lata, in uno latere ventricofa, et in altero ungulatim elonga- ta, ftriis in longum ductis, inaequalibus, afperis et aliquando reticu- latis, ſtriata; carina depreſſa, longa, cardine innumeris denticulis ex utraque parte munita, infignis; vel toto colore fufco nebulata, vel 3 maculis > . 5 180 Archen. Tab. 53. Fig 529-531. maculis et. lineis anguleſis purpuraſcentibus variegata, Archa Noe appellata. Coquille bivalve du genre de coeurs a. carene qui a la feu me d une Arche donne idee d'un vaiſſeaux ou plutôt d' une barque aſſezʒ femblable ou telle que les peintres la rapreſentent pour étre la figure de celle de Noe. An 1 it. tom. 2. pag. 390. Muſſole. * it. tom. 3. pag. 245. Rhomboides ou 1 faites en n Conchae rhomboides. Les aneiens nommoient ainſi ſuivant Rondelet des coquilles bivalves du genre de coquillages en coeur appelles 4 1 jourd' hui Arches de No. Foksk xls Defer. Animal. in itinere obfervat. pag. XXꝑXI. no. . 35. Arca Noae. Karoyrauz paſſim Sues eſeul. cruda, Smirnae frixa. „ Martini im zten Theil der Beſchaͤftig. Naturf. Freunde tab. VI. fig. 5. pag. 1 N v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 73. . — — Teftacea — — — pag. 88. Arca Noae, tefta navicularis, 4 | tice comprefla retufa: valvae folidae extus longitudinaliter ſuleatae 4 transverfim ſtriatae; margo exterior prope medium hians hiatu barbato; 1 apices incurvati remoliſimi; arca interjecta plana ovata, ſtriis rhom boidalibus exciſa, extremitatibus attenuatis; cardo linearis rectus denti- bus numeroſiſſimis minutis aequalibus; color extus albo fuſcoque ma- culatus. Long. 1 poll. 2 lin. lat. 3 poll. En Gronxovir Zoophyl. Faſe. 3. no. 1169. pag. 273. Arca teſta oblonga ſtriata 5 apieibus emarginata, natibus ineurvis remotiſſimis. margine integerri- 1 mo hiante. Habitat in Oceano Americano quandoque et in Indico Europaeoque. 1 Fav. DER Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 5 1. fig. D. 1 D.+ | 5 Diejenige Mufchel, welche bey den meiften ec den Nas men der Arche Noäh führer, hat in ihrer Form und Bildung fehr viel unterſcheidendes und ſonderbares an ſich. Nach dem Vorgeben des gar vart d' Herbigny gleichet fie jenen Abbildungen, welche die Mahler und Kupferſtecher von der Arche Noah. zu entwerfen pflegen. Beym Matthiolus, Liſter und Petiver wird fie zum Mufculo oder zur Mießmuſchel gemacht. Beym Rondelet ius und Lange heißt ſie Con⸗ cha rhomboeidalis. Vom Schynvoet, dem Herausgeber des Rumphi⸗ ſchen Werkes, wird ſie gar unter die Pectiniten und Kammmuſcheln mit angeſtellt. Dar genville aͤuſſert die Meinung, daß für keine Muſchel f bey einer ſyſtematiſchen Eintheilung ſchwerer ein bequemer Platz 1 be⸗ ann⸗ 4 Archen. Tab. 5. Fig. 529-531. 181 kannten Muſchelgeſchlechtern ausfuͤndig zu machen ſey, als für die Archen⸗ muſchel. Er hat ſie endlich dem Geſchlechte der Herzmuſcheln einverlei⸗ bet, daher heißt fie nun bey vielen anderen Conchyliologen, die ihm blindlings gefolget, einſtimmig Coquille bivalve du genre de Coeurs. Daß Linne aus den Muſcheln, welche ein gekerbtes und vielfach gezahn⸗ tes Schloß haben, ein eigenes Geſchlecht, nemlich das Archen Ge⸗ ſchlecht, aufgerichtet, und daß er in dieſen Geſchlechte der Arche Noaͤh eine der erſten Stellen angewieſen, werde ich meinen Leſern nicht erſt ſa⸗ gen duͤrfen, weil es ihnen laͤngſt bekannt ſeyn wird. Bey der Arche Noaͤh erblicken wir eine rhomboidaliſche Form, und zwiſchen den gegeneinander gekehrten Wirbelſpitzen eine breite Flaͤche. Auf dieſen flachen Zwiſchenraume ſiehet man regelmäßige Winkelzuͤge, welche fo gegeneinander treffen, daß fie lauter verſchobene Vierecke bil—⸗ den. Vom Wirbel laufen zum äufferen Rande wohl 50 bis 60 Furchen und Streifen herab. Dieſe braun und weiß gefarbten Streifen werden mmer breiter, ſtaͤrker und dicker je naher fie zum Rande kommen, auch ſtehen noch in den Zwiſchenfurchen kleinere Streifen, welche den feinſten Zwirnfaͤden gleichen. Die Zahl dieſer Streifen iſt ſehr verſchieden, je 4 nach dem dieſe Schalen kleiner oder groͤſſer, juͤnger oder aͤlter ſind. Beym zuſſeren Rande ſchlieſſen die beyden Schalen dieſer Muſchel faſt niemals t veſte zuſammen, vielmehr laſſen fie in der Mitte eine Oefnung, dar⸗ 8 der Bewohner einen breiten hornartigen Bart oder eine knorpelich⸗ te Sehne herausſtrecket, und ſich damit an Steine, Felſen, Corallen⸗ gewaͤchſe und andere Körper beveſtiget. Bonanni ſchreibet um deßwil⸗ len Animal veluti planta faxis adhaeret. Im Regenfußiſchen Werke wird dieſe Sehne ein Ankertau genannt. Ich beſitze eine kleine Familie zuſam⸗ mengewachſener Archen, die mir einſt aus Trieſte vom Ufer des adria⸗ tiſchen Meeres verehret worden; hier haben ſich Archen auf Archen, groͤſſere, mittlere und kleinere, Kinder, Enkel und Urenkel durch Huͤlfe ſolcher hornartigen Sehnen veſtgeſetzet. b Joede Arche hat in ihren natürlichen Zuſtande einen braungelblichen mooßartigen Ueberzug, der bey der Oefnung des Randes am dickſten zu ſeyn pfleget, und ſich muͤhſam abreiben laͤſſet. Die Schloßlinie iſt faſt ſo lang als die Muſchel breit iſt: ſie gleichet einer rauhen Feile und ſitzet voll der feinſten Zahne und Kerben, welche genau in die Fugen der Gegen⸗ yale eingreifen. In vielen kann man mehr als hundert ſolcher Zähne und Kerben zahlen. Wenn man ig der Hand über dieſe a 33 un 182 3 g W 172 Archen. Tab. 53. Fig. 529-531. und gekerbte Schloßlinie dahinfaͤhret, ſo iſt es als beruͤhre man eine den feinften, von einer Uhrfeder verfertigten Sägen. Die inneren Wande find glatt und gemeiniglich ſchmutzig grauweiß oder braunreth gefaͤrbet. Sie werden von einen braunroͤthlichen Rande, wie von einen Saume, eingefaſſet. Kleinere von dieſer Gattung werden bey den norwegiſchen und ißlandiſchen Meerufern, groͤſſere im rothen und mittellaͤndiſchen Mee⸗ re und bey den Stranden der weſtindiſchen Zuckerinſuln, und die gröften bey der guineiſchen und weſtlich⸗ africaniſchen Kuͤſte gefunden. Vor⸗ zuͤglich feine Arten von Noahsgrchen bekoͤmmt man aus oſtindiſchen Ger waͤſſern. Vom Bewohner weiß ich nichts weiteres zu ſagen, als daß er nach Forſkiaͤls Erzählung eßbar und eine nahrhafte wohlſchmeckende Speiſe ſey, und wie eine Auſter ſowohl roh als gebraten genoſſen werde. 5 12 Unter den Noaͤharchen giebt es viele Varietaͤten und Verſchieden⸗ heiten. Jene vorzüglich groſſe, welche bey fig. 529 abgebildet worden, habe ich von der guineiſchen Kuͤſte erhalten. Die gegeneinander hinge kehrten Wirbelſchnaͤbel ſtehen anderthalb Zoll weit von einander. Mu⸗ ſcheln, die dichte aufeinander hinliegende Wirbel haben, koͤnnen ſich behm aͤuſſeren Rande nur wenig oͤfnen, wie ſolches ſchon bey der Venere Islandica bemerket worden. Aber Muſcheln, deren Wirbelſpitzen wie bey der jetzigen fehr weit von einander ſtehen, muͤſſen ſich beym aͤuſſeren Rau⸗ de aufs weiteſte öfnen koͤnnen. Der breite flache Raum, welcher zwiſchen den Wirbelſpitzen geſehen wird, ſitzet voller Streifen und Einſchnitte, die geſchobene Vierecke bilden. Auf der kuͤrzeren Seite, woſelbſt die Wir⸗ bel ſtehen, iſt die Schale ſehr bauchicht; hingegen auf der verlaͤngerten Seite ungleich enger und ſchmaͤler. Gute vollſtaͤndige Doubletten, von ſolcher ungemeinen Groͤße, ſind ſehr ſelten. Einzelne Schalen derſelben bekommen wir hieſelbſt haufenweiſe von Guinea. Einige Schalen ſind kürzer, andere ungleich langer; einige haben eine ſtaͤrkere, andere eine gez ringere Wölbung, Erhebung und Ausdehnung. Einige haben bey den Wirbeln einen breiten und ganz flachen, andere dagegen einen ſchmalen und vertieften Zwiſchenraum. Einige haben duͤnnere und leichtere Scha⸗ len, wie auch feinere Streifen, andere aber dickere Schalen und groͤbere Streifen. Bey einigen ſiehet man auf der Flaͤche, die ſich zwiſchen den Wirbelſpitzen befindet, viele verſchobene Vierecke, bey anderen ofte nur ein einiges, oder nur ein paar ſolcher Vierecke. Einige haben bloß laͤng⸗ lichte Streifen, bey anderen werden dieſe Streifen von lauter Queerſtrei⸗ fen durchcreuzet und dadurch gitterfoͤrmig und nezartig gemacht. Bey eins „Fe Archen. Tab. 54. Fig. 532. 533. 173 einigen findet man beym aͤuſſeren Rande nur eine ganz kleine und enge, een dagegen eine fehr weite und groſſe Oefnung. Von den merkwuͤrdigſten Varietaͤten, die mir bekannt worden, habe ich einige abbilden laſſen. big 530 koͤmmt von der guineiſchen Kuͤſte. Die vorzuͤglich groſſe fig. 529 hat bey ihrer Groͤſſe nur kleine Wirbel. Dieſe aber hat ftärfere, mehr erhobene, und mehr gekruͤmmte Wirbelſchnäbel. Sie ſtehen auch näher und dichter beyfammen. Beym aͤuſſerſten Ende ihrer Spitzen bemerkt man einige Spuren, daß fie ſich aneinander muͤſſen be⸗ ruͤhrt und abgerieben haben. Der kleine Raum zwiſchen den Wirbeln, darauf ein deutliches Viereck nebſt einigen andern Streifen geſehen wird, iſt auch nicht flach und eben, ſondern merklich geſenket und vertiefet. Ueber die weißlichen, vom Wirbel ſenkrecht herabgehenden Furchen und Streifen, laufen braunröthliche flammicht gemahlte Queerbinden hinüber. Die innere Seite des Randes iſt auf beyden Seiten gekerbet, und nur in der Mitte bey der Oefnung glatt. Folglich darf man ſchon bey dieſer Arche von keinen margins integerrimo reden. 7 irbel herabgehenden Streifen werden von lauter Queerſtreifen durch⸗ creuzet und dadurch ganz koͤrnicht, netzartig und gegittert gemacht, wie man ſolches bey der kleineren von dieſer Art, die ich bey lit. b. abzeich⸗ nen laſſen, beſſer wird wahrnehmen koͤnnen. Die Oefnung des aͤuſſeren Randes pfleget bey dieſer Art immer ſehr groß, weit, und eyfoͤrmig ge⸗ ‚a zu ſeyn. Sie wird von einer mooßartigen Haut bedecket, und am Rande von baſtartigen Flocken umgeben. Die ſcharfe hohe Kante, wel⸗ che auf der geſtreckten und verlängerten Seite vom Wirbel herabgehet, ſitzet öfters fo voll von zaͤhen mooßartigen Zacken und Spitzen des Epi⸗ derms, vide lit. b. Man vergleiche Gualtieri tab. 87 fg. 8. Favan⸗ ne de Montcervelle tab. 5 1. fig. D. 2 als waͤre fie daſelbſt mit lauter Dornen und Zaͤhnen bewafnet worden. Die inneren Waͤnde ſind bey ade weiß, oder weiß und braunroth, bey anderen voͤllig dunkelbraun gefarber. Tab. 54. Fig. 532. Dieſe Art Noaͤharchen iſt von der gelehrten Ge⸗ ſellſchaft, welche unſer höchftfelige König Friderich der ste nach Arabien geſandt, ohnweit Sues beym rothen Meere gefunden worden. Ihre S * R en, 184 Archen. Tab. 54. Fig. 532.533. \ fen, welche fich durchereuzen, bilden ebenfals, wie bey der zuvor beſchrie⸗ „ benen, ein Gitterwerk. Die Schnabel ihrer Wirbel ſtehen ſehr weit von einander. Der breite Raum, welcher uͤber dem Schloſſe zwiſchen den äuſſert. Warum aber dieſe Streifen rhomboidalich ſeyn und geſchobene Vierecke bilden muͤſſen, moͤchte wohl ſo leichte niemand errathen und ent⸗ decken koͤnnen. Bey Rande erblicket man die gewoͤhnliche Oefnung, aus welcher der Bewohner eine hornartige Sehne herauszuſtrecken und ſich damit auf Steine und Felſen veſte zu ſetzen pfleget. Der Rand iſt glatt ohne Kerben und Einſchnitte. Auf der geraden Schloßlinie ſiehet man die gewoͤhnlichen vielen Zaͤhne und Kerben der Archen. Das Farbenkleid iſt braunroth / die inneren glatten Wande haben eine ſchwarzbraune Farbe. Obf. Eine nahe hiemit verwandte Art wird vom Gualtieri tab. 87. fig. F. mit folgenden Worten beſchrieben: Concha rhomboidalis ſubrotunda | dorfo fatis lato et expanfo umbonis cardine depreflo et infigniter | diducto, oris rima ndtabiliter hiante, ſtriata ſtriis aliquando trans- verſis, aliquando circularibus vel undatis, ex atre fufco ſubalbida. | Fig. 533 ift oſtindiſch. Sie hat eine fehr duͤnne, leichte und durch⸗ ſichtige Schale. Ihre zarten laͤnglichten Streifen ſind gelblich weiß, aber nicht glatt, ſondern etwas koͤrnicht. Braunroͤthliche flammichte Binden legen fich über die Streifen hinüber. Auf der glatten gelblichen Flaͤche, die ſich zwiſchen den Wirbeln befindet, ſtehet nur ein einiges kleines ſchwarzbraunes geſchobenes Viereck. Die inneren Waͤnde haben eine gelbliche Farbenmiſchung. Weil die Schale dünne und zart iſt, fo ſchim⸗ mern die braunen flammichten Binden der Oberflaͤche auch innerlich hin⸗ durch. Der Rand hat Kerben, und das Schloß die vielen Zähne der Archen. 5 ö 12 | — * Tas Archen. Tab.54. Fig. 534. 185 Tab. 54. Fig. 534. Ri * IM ' Ex mufeo noftro. a 1 Die gebratene Mandel. ıygdalum frixum 17 toſtum, teſta oblonga, decuſſatim ſtriata, ex nigro N leſcente colorata, duobus 8 tribus radiis albis ab umbone divergentibus 7 notata, cardine denticulato, margine ſubtiliſſime erenulato, natibus . „ recurvis approximatis. u 3 Gall. Amande rotie. IE rina! Index tab. 90. fig. B. Muſeulus ſtriatus ſtriis trans verſis et 1 . i gitudinalibus cancellatus, quarum nonnullae latere elongato crafliores ſunt, rufus. VITa Catal. raiſ. tab. 7. fig. R. no. 823. pag. 357. Coeur des Indes à ca- | renne £troite, de la forme d’une Amande depouillee de fa coque, à 1 robe en rezeaux granuleux tres fin brun noiratre a l' exception de deux * petites bandes longitudinales blanches qui s' etendent des ſommets aux bords des deux valves et nommè en Hollande Amande rotie. La char- . niere ainſi que dans toutes les Coquilles de ce genre eſt presque égale a la largeur des battans et compofee d'une ſuite nombreuſe de petites 165 dents dans l' une et l'autre valve. An Arca Modiolus Lin. in Syſt. Nat. Edit. 12. no. 171. pag. 1141? Favarr D' HRBILCNY Did. tom. 1. pag. 19. Concha cordiformis carina an- 55 guſta in ginglymo ex utraque parte denticulata ſtriis granulatis in lon- gum ductis leviter reticulata, coloribus ex fulvo rufefcentibus vel ex fuſco nigrefcentibus nebulata. On trouve cette bivalve dans les mers 5 de grandes Indes. artini in ſeiner Abhandl. von den Muſcheln mit einem gekerbten Schloſſe im = dritten Bande der Beſchaͤftigungen naturforſchender Freunde tab. 6. fig. 12. Pag. 290. 4 Die Eichelmuſchel, (Chama calyculata Linnaei) 4 wir bey tab. 50. fig. 500 und 501 kennen gelernet, wird von den Hollaͤndern de gebrande Amandel, die gebrannte Mandel genannt. Aber Davila will uns in ſeinen Catal. raif, loc. ſupra eit. bereden, daß der hier abgebildeten Gattung von Archenmuſcheln bey den Hollaͤndern der Name gebrande Amandel, gebrannte Mandel ertheilet werde. Den Beweis hievon iſt er uns ſchuldig geblieben. Nach der Verſicherung eines ſchwediſchen Freundes und guten Conchylienkenners, ſoll dieſe Muſchel Arca Modio- Jus Linnaei ſeyn. Ich weiß nicht viel Gebe gegen dieſe Vermuthung Conchyliencabinet VII. Theil. ein⸗ 186 Archen. Tab. 54. Fig.535: 7 einzuwenden, und muß geſtehen, daß alle vom Linne angegebenen Ei⸗ genfchaften groͤßtentheils bey ihr anzutreffen find. Sie | viele Gleichfoͤrmigkeit mit Dem Mytilo, welcher Modiolus heißt. Sie iſt gemeiniglich nicht viel größer als eine große Bohne. Ihr aͤuſſeres F benkleid fällt ins ſchwarzbraune, öfters auch ins roth und lichtbraune, und wird durch einige ſchneeweiſſe Strahlen, die vom Wirbel auslaufen, zier⸗ lichſt bezeichnet. An den inneren Wänden ſieht man eine weißliche, faſt violetblaue Farbenmiſchung, auch find fie ein wenig geriffelt und zart ge⸗ ſtreift. Bey der Vorderſeite bildet die Schale einen Winkel, auch ſiehet man daſelbſt tiefere Furchen und ſtaͤrkere Streifen. Die übrigen laͤnglich⸗ ten Streifen werden von lauter Queerſtreifen durchſchnitten und dadurch gegittert und netzartig gemacht. Ihre Wirbelſpitzen ſtehen am Ende der Hinterſeite nahe beyeinander, und kehren ſich zum After hinuͤber. Das Schloß ſitzet voller kleinen Zähne, auch erblicket man, beſonders mit einen wohlbewafneten Auge, auf den Seiten des inneren ſonſt verſchloſſenen und mit keiner Oefnung verſehenen Randes die feinſten und zarteſten Kerben. Nach Favart d'Herbignys Auſſage wohnet dieſe Muſchel in den oſtindiſchen Meeren. Eine kleinere roth und lichtbraͤunlich gefärbte Are a erhalten wir hieſelbſt haufig von den Ufern der weſtindiſchen Antillen. E | 4 Tab. 54. Fig. 535. 1 Ex mufeo noſtro. „ Die baͤrtige Arche. 1 Arca barbata Linnaei, tefta oblonga rufefcente decuſſatim ſtriata, epider | de, mide villofa veſtita. . “ag Gall. Coeur en Arche de No& velu. | ® Lister Hiftor. Conchyl. tab. 231. fig.65. Peetunculus ex fufco rufefcens | admodum denfe ftriatus. Barbad. 151 Be RLEIN meth. oſtraceol. $. 367. no. 14. pag. 143. 9 BONANNI Recreat. Cl. 3. no. 79. pag. 109. g 25 — — Muſ. Kircher. Cl. 2. no. 78. pag. 545. Concha oblonga et ein leviter rugoſa, colore caſtaneo, ſemper hiſpida et piloſa cute ſuperin- duitur. Frequens eſt in oris Siculis poft maris ſpumeas procellas, GuALTIERI Index tab. 9 1. fig. F. Muſculus minutiſſime ſtriatus ex fubrufo ! ebfcure coloratus, ad marginem byſſo donatus, 10 128 7 90 va A Dax Archen. Tab. 54. Fig. 535. 187 Dan NULL Conchyl. tab. 22. fig. M. Tellina piloſa ex mari Mediterraneo. Cette Telline eft couverte de fon epiderme, ou d'un drap marin brun, daont on appercoit plufieurs poils. n ö 4 rs Vergnügen der Augen tom. 2. tab. 2. fig. 7. Das einzige was an dieſer Noahsarche vorzuͤglich zu betrachten iſt, beſtehet in den unzaͤhligen Faſern, welche dieſe Muſchel wie einen Bart umgeben. Mit dieſen faſerichten Fort⸗ fſlutzen ſaugen fie ſich fo veſte an die Klippen, daß man fie mit Muͤhe abreiſ⸗ ſen muß. 5 . SINANNı Opere Poftume tom. 2. tab. 23. fig. 160. Muſeulo di altra ſpezie. Nr En . 7 - 3 5 Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 83 T. pag. 359. Arche de Noè de forme large 1 et applatie bordèe de drap marin. LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 141. pag. 693. Arca apicibus barbata. En Fauna Suec. n0.2147. pag. 5 19. Habitat in Oceano Norwegico. — — — — Edit. 12. no. 17. pag. 1140. Arca barbata, teſta oblon- * 8, ftriis barbata > natibus incurvis approximatis, margine integerrimo claufo. Teſta apice rotundata integra, ſtriae ex pundis callofis con- cCatenatis; alternis ſtriis majoribus. Barba ex ſtriis verſus apicem im- 1 primis tenuiorem rigens. Habitat in mari Mediterraneo. 5 FAVART D' HERBIGNY Dict. tom. 1. pag. 25 1. Coeur en Arche de No& velu. Concha cordiformis et rhomboidalis tegumento villofo fuſeo vel cafta- neo induta, carina anguſta et apicibus valvarum paululum diductis diſtincta. Cette bivalve rhomboide eſt garnie fur ſes ſtries lon- gitudinales d'un epiderme velu ou heriſſè de poils bruns ou de couleur marron principalement vers le pourtour des valves qui fe joignent ex- actement. La charniere eſt remarquable par fes denticules inegales qui font plus grandes vers les deux extremites laterales de la coquille que dans le milieu de rateliers. Murray Fundamenta Teftaceol. tab. 2. fig. 22. Arca barbata. Apex rotun- daatus ſtriatus barba obtectus. Martini in den Berl. Beſchaͤftigungen naturforſchender Freunde tom. 3. tab. 6. „ fi * 8. g 7 1 N 18 Index Muſ. Caeſ. pag. 74. N i — — Teftacea — — pag. 88. 89. Arca barbata, tefta navicularis; Voalvae convexae extus granulofae e ftriis longitudinalibus et transverfis ſeſe decuffantibus; margo externus prope medium hians undique tectus ſetis hiſpidis; apices inflexi, remoti, quibus interpofita eſt area angu- ſtiſſima lanceolata; dentes cardinis plurimi infra ligamentum, mediis . f Aa 2 mini- 188 Archen. Tab. 54. Fig.535. minimis, externis vero obliquis et lamellatis; coler teſtae fufeus, bar- bae fuſeo niger. bi ee J eg Wegen ihres rauhen, mooßartigen, borſtenvollen Ueberzuges heißt dieſe Gattung von Archen die Bartarche. Vom Liſter wird ſie ſehr unrichtig zum bectunculo, vom Gualtieri zum Muſculo oder zur Mieß⸗ muſchel, vom Dargenville zur Telline, und vom Davila und Fa⸗ vart d' Herbigny zur Herzmuſchel gemacht. Nach der Auſſage des Linne ſoll dieſes haarichte baͤrtige Epiderm vornemlich bey der duͤnneſten Vorderſeite und Vorderſpitze (verſus apicem tenuiorem riget) mit den ſtar⸗ reſten und ſteifeſten Faſern verſehen ſeyn. Andere dagegen wollen bemerket haben. daß beym Wirbel die wenigſten, bey der Vorder- und Hinterſeite aber ſehr viele, und beym aͤuſſeren Rande und Schluſſe der Schalen die mehreſten baft= und mooßartigen Flocken befindlich find. Sollte die Ver⸗ muthung des ſeligen Herrn Prof Muͤllers Grund haben, ſo wuͤrde dieſer rauhe faſerichte Ueberzug der Muſchel dazu dienlich ſeyn, um ſich durch Huͤlfe deſſelben deſto leichter an Klippen beveſtigen und an Felſen anhaͤngen und veſtſaugen zu koͤnnen. Er dienet aber wohl mehr ihrer Schale zu einen Verwahrungsmittel gegen die verwuͤſtenden Angriffe der Seewuͤrmer, und gegen die Unverſchaͤmtheit der Klipkleber und See⸗ tulpen, welche ſich ſonſt ſchaarenweiſe und mit ganzen Colonien auf ihre Schalen veſtſetzen und anbauen wuͤrden. Allein ſolche Muſchelſcha⸗ len, die rauh, haaricht und mooßartig find, pfleget der Teredo und ſei⸗ nes gleichen gerne zu verſchonen; auch den Seetulpen ſcheinet ein ſolcher mooßvoller und rauher Grund viel zu unſicher und zu ſchluͤpferich zu a als daß fie ihre Gezelter und Wohngebaͤude da gerne hinſetzen lte 1 n. Wenn dieſe Gattung von ihren veſtgewachſenen rauhen Epiderm endlich muͤhſam gereiniget worden, ſo zeiget es ſich, daß die ſenkrechten Streifen ihrer braunroͤthlichen Schale von Queerſtreifen durchereuzet, und dadurch gekoͤrnt und netzartig gemacht werden. Die Wirbelſpitzen, welche ſich ein wenig zur Hinterſeite hinuͤber kehren, graͤnzen nahe ats einander. Der Zwiſchenraum gleichet einem engen laͤnglicht geſchobenen, ſehr ungleichſeitigen Vierecke. Wenn derſelbe von dem ſchwarzen, ihn bedeckenden lederartigen Ligament gereiniget worden, fo iſt er ſchneeweiß und voller feinen viereckigten Streifen oder Furchen. In der Schloß⸗ linie ſtehen in der Mitte die kleinſten, und auf beyden Endſeiten die groͤßeſten Zähne. An den inneren weißlichen Waͤnden ſiehet man feine Streifen. | | * | Unter 5 Archen. Tab. 54. Fig. 536. 537. 189 Unter den Bartarchen giebt es mancherley Abaͤnderungen und Ver⸗ ſchiedenheiten. Ich habe eben Doubletten, die aus dem rothen Meere und aus oſt⸗ und weſtindiſchen Meeren herſtammen, vor mir liegen. Einige ſind gewoͤlbter, andere etwas flacher. Einige haben zwiſchen die Wirbel ſehr nahe aneinander. Bey einigen bemerket man einen faſt verſchloſſenen Rand. Von andern muß man mit dem Herrn von Born Die Bartarche, welche ich bey fig. 535 abbilden laſſen, habe i ranquebar bekommen. Sie iſt anderthalbe Zoll lang, und 9 7 un Linien breit. 3 | | Tab. 54. Fig. 536. 537. 2 Er ' Ex Mufeo Moırtxıano et noſtro. Die zerriſſene Arche. Eine merkwuͤrdige Abaͤnderung der Bartarche. ca laeerata Linnaei in Mufeo Teſſiniano. Varietas notabilis Arcae barba- tae, tefta oblonga, decuſſatim ſtriata et granulata, alternis ftriis majoribus; indumento villofo quo fuperinduta eft lacerato, margine fubcrenato, ad ab Gall. Amande acils. ns 1 0 B SEBE theſaurus tom. 3. tab. 88. fig. 13. Elegantiſſima haee fimulque rariſſima ceoncha bivalvis vix nota eſt aut deſeripta. Ejus ramuli inſtar penna- rum ordine digeſti utramque teſtam obſident. Teſtae ipſae praeter ſuos ramulos ſpectatae formam majoris amygdalae fatis exacte referunt at eolore ſunt profunde fuſco. Par huic aliud fpecimen fruſtra in quibus- vis muſeis quaeſiveris. | | Muſeum Teſſinianum tab. VI. fig. 1. pag. 116. no. 2. Area lacerata. Habi- nus et omnia Arcae Noae vulgatiſſimae ſed magis compreflae nee antice Hhiantis. Cardo transverfim ſtriatus more gentis ſuae. Striae 20 a car- dine ad peripheriam ductae in eo ſingulares quod longitudinaliter cilia- tt,e ſunt pilis mollibus, griſeis, expanſis in membranulas. Margo teſtae gquaſi ramentis ex membranis tenuiſſimis laceris cingitur, DavıLa Catal. raiſ. tom. I. no. 791. pag. 345. Came rare marron clair de la forme d'une amande revetue encore de fa coque, a robe en rezeau granuleux, für laquelle on remarque d' eſpace en eſpace des ſtries ou ſſuites longitudinales de grains plus elevees que les autres et d' ou naiſ- ſent vers le bas de franges ou plumaceaux de petites feuilles flexibles; N Aa 3 d coquille 1 wo. Archen. Tab. 54. Fig. 536.537. coquille que l'on Deut nommen l’Amande à eils et dont Seba regar. doit la pareille qu' il pofledoit comme unique. „ e LIN NI Syft. Nat. Edit. 12. no. 170. Arca barbata. n FAVART D' HERE ION Dict. tom. I. pag. 18. Amande à cils, 1 quilatera reticulata ſtriis granulatis inſtructa, ambitu fimbriato et foli ceo diſtincta, colore caftaneo. La ſurface prefente un refeau en FAvanne DE Monrtcerv. Edit. 3. Darg, tab. 5 1. fig. C7 = " Diefe Gattung von Archen glaubte Seba ganz alleine in Ka Sammlung zu beſitzen. So verſchoͤnert, als fie fein Kupferſtecher vor⸗ geſtellet, wird man ſie auch gewiß in keiner einigen Conchylienſammlun antreffen. In ſo ferne behält alſo Seba völlig recht, wenn er ſchreibet: Par huic aliud fpecimen fruftra in quibusvis Mufeis quaeſiveris. Daß aber uͤbrigens auch noch andere ehrliche Leute dieſe Gattung gleichfals kennen und beſitzen muͤſſen, erfaͤhret man aus den vorſtehenden Allegatis. Das wahre Original jener vortreflichen im Muſeo Teſſiniano abgebildeten / ha⸗ be ich vor Augen gehabt und hier abzeichnen laſſen. Seba redet in ſei⸗ ner oben angeführten Beſchreibung von ramulıs inftar pennarum ordin digeſtis, aber er ſaget uns mit keiner Sylbe, daß dieſe ramuli vom fle⸗ ckichten mooßartigen Epiderm entſtuͤnden, und daher nicht als Auswuͤche der Schale angeſehen werden muͤſten. Linne handelt je en feine Leſer un⸗ gleich aufrichtiger wenn er gerade herausſaget: Striae a cardme ad peri- pheriam ductae in eo fingulares quod longitudinaliter ciliatae ſunt pilis mol. hibus expanſis in nembranulas. Auf dem weichen braungelblichen mooßar⸗ tigen Epiderm, welches die ganze Schale wie ein Ueberkleid völlig bede⸗ cket, zeigen ſich wohl auf 20 Stellen ſolche Riſſe, als ſey die Oberhaut bey den groͤſſeren laͤnglichten Streifen wie aufgetrennet, aufgeſchlitzet und aufgeriſſen worden. Diß hat den Linne bewogen, dieſer Muſchel im Mu⸗ ſeo Teſiniano den Namen der zerriſſenen zu ercheilen, und fie Arcam la- ceram zu nennen. Es haͤnget der mooßartige Ueberzug dergeſtalt über den aͤuſſeren Rand hinuͤber, als wenn man die Schale beym Rande mit faſerichten fleckichten Franzen beſetzet und eingefaſſet habe. Es iſt „ gens dieſe Muſchel ziemlich flach und ungleichſeitig, indem ſie a dei abgerundeten Vorderſeite viel länger und breiter iſt, als auf der verenger⸗ ten und verkuͤrzten, ſonſt gleichfals gerundeten Hinterſeite. Vom Wir⸗ bel gehen zum äufferen Rande laͤnglichte Streifen herab. Einige der⸗ ſelben ſind ſtaͤrker als die kleineren Zwiſchenſtreifen, daher Linne von ftriis alternis majoribus redet. Due Streifen werden von feinen t 70 reifen — Archen. Tab. 54. Fig. 538. 191 streifen durchcreuzet, und dadurch netzartig und fein gekörnet gemacht. Das duͤnne Farbenkleid iſt braun. Das Schloß ſitzet wie bey anderen Archen voller Zähne und Kerben, doch find die Zaͤhne auf beyden Gei- ten etwas groͤſſer als in der Mitte. An den inneren Waͤnden, die bey einigen braunröthlich, bey anderen weißlich gefaͤrbet find, ſiehet man zar⸗ ben Streifen und am Umriſſe feine Kerben. Folglich kann mau bey dieſer nicht von einen margine integerrimo reden, ob ſie gleich Linne bey feiner Arca barbata mit angefuͤhret und fie derjenigen Familie und Unterabtheilung beygeſellet, die einen ſolchen Rand haben ſoll. Solche Exemplare dieſer Gattung, als ich hier aus der Graͤflich Moltkiſchen Sammlung abbilden laſſen, find gewiß nicht gemein ſondern aͤuſſerſt rar und ſelten. Allein einige ſchlechtere von dieſer Gattung, die ihren mooß⸗ artigen Ueberzug bey nahe voͤllig verlohren haben, liegen in meiner Samm⸗ lung. Ich habe ſolche aus oſtindiſchen Meeren bekommen. IS 2 Tab. 54. Fig. 538. 8 j : Ex Mufeo noftro. Die ſchneeweiſſe Arche des rothen Meeres mit einen ſchwarz⸗ 1 braunen Epiderm. 90 Area nivea maris rubri, teſta ovali, antice ſubangulata, nivea, valde ven- 50 tricofa, epidermide nigricante margine hiante, Forskızus Deſcriptio Animal. in itinere obfervat. pag. XXXI. no. 34. a. Arca foliata, margine foliato; magna, ſaepe quatuor poll. Diieſe anſehnliche eyfoͤrmig gebildete, ſtark gewoͤlbte Arche iſt ſchnee⸗ weiß und bey ihrer breiteren verlängerten Vorderſeite etwas winkelhaft. Laͤnglichte Furchen und Streifen, welche mehr rauh als glatt find, lau⸗ fen vom Wirbel herab. Man ſiehet auch viele ungleiche Queerſtreifen, welche die länglichten Streifen durchſchneiden, fie ſcheinen aber nur von neuen Anſaͤtzen und Anwuͤchſen der Schale entſtanden zu ſeyn. Der auf ſere Rand hat nahe bey der verkuͤrzten Seite der Schale eine weite gleichſam ausgeſchnittene Oefnung, die aber von den rauhen, ſtarren, baſtartigen Flecken des Epiderms dergeſtalt wie mit Feigenblaͤttern be⸗ decket wird daß man ſie kaum wahrnehmen kann. Die Wirbelſpitzen kehren ſich gegen einander. Der Raum, welcher zwiſchen den Wirbel⸗ ſchnaͤbeln lieget, und nicht flach und eben iſt, ſondern ſich tief herabfenz ket, wird von Furchen und Streifen rauh gemacht, die aber keine ver⸗ ſchobene Vierecke bilden, ſondern wellenfoͤrmig gezeichnet 1 00 W N dB, 192 Archen. Tab. 54. Fig. 538. 539. 1 Schloß, welches in gerader Linie fortgehet, ſitzet voller kleinen Zähne und Kerben. Doch ſtehen in der Mitte die kleinſten und auf beyden Seiten, jedoch etwas niedriger, die groͤſſeſten Zaͤhne. An den inneren weiſſen Waͤnden bemerket man ſenkrechte Streifen. Es wird dieſe merkwuͤrdige Gattung der Bartarchen in ihrem natuͤrlichen ungereinigten Zuſtande von einen dicken, rauhen, braunſchwarzen mooßartigen Ueberzuge bedecket. Er iſt inſonderheit beym aͤuſſeren Rande ſehr dick und ſtark, und verlaͤn⸗ gert ſich in groſſe baſtartige Blätter und Flocken, deren Anblick vermuhte lich den Prof Forſkiaͤl veranlaſſet, dieſe Muſchel Arcam foliatam cum margine foliato zu nennen. Sie wohnet ohnweit Sues am Strande des rothen Meeres. Vormals iſt ſie ſehr unbekannt geweſen. Aber durch die gelehrte Geſellſchaft, welche aus Daͤnnemark nach Arabien geſandt worden, iſt eine kleine Anzahl derſelben hieher gekommen. Einige ſind über vier Zoll breit. Die hier abgebildete iſt nur zween Zoll und eine Li⸗ nie lang, und drey Zoll zwo Linien breit. Vergeblich wird man Nadia richten und Zeichnungen von ihr bey den Conchyliologiſchen Schriftfiee lern aufſuchen. a 8 5 ö 8 Tab. 53. Fig. 539. “| Ex Mufeo SPENGLERIANO. 19 6 N Die magellaniſche Arche. a Arca magellanica, tefta oblonga, longitudinaliter denfe et transverfaliter ſubtiliſſime ftriata, natibus approximatis recurvis, margine finuato 7 | hiante, colore rufeſcente. Be. Dieſe Gattung von Bartarchen wird ſchon durch ihre ſonderbare Bildung und Bauart, welche die Abbildung deutlicher darſtellen wird, hinlaͤnglich von anderen Archen unterſchieden. Sie hat eine ungleichſeiti⸗ ge Schale, indem fie an ihrer abgerundeten Vorderſeite etwas breiter und laͤnger iſt, als auf der mehr verkuͤrzten und verengerten, ebenfals gerun⸗ deten Hinterſeite. Die ziemlich nahe beyſammenſtehenden Wirbelſpitzen kehren ſich ein wenig zur Hinterſeite hinuͤber. Der Raum, welcher zwi⸗ ſchen den Wirbeln lieget, iſt weiß und vertieft: er bildet ein ungleichſeiti⸗ ges Viereck, und wird mit einigen Streifen bezeichnet Vom Wirbel gehen viele Streifen herab, die von zarten Queerſtreifen durchcreuzet, und dadurch etwas rauh und koͤrnicht gemacht werden. Man ſiehet auf dieſer Muſchel ein lichtbraͤunliches oder braunrothes Farbenkleid; doch ſchimmert der weiſſe Hintergrund an vielen Stellen hindurch. Sc 55 1. | d g — — Archen. Tab. 54. Fig. 540. 193 Schloßlinie bey vielen Gattungen des Archengeſchlechtes mit der Schalen⸗ m. faſt immer gleiches Maaß zu halten pfleget, fo aͤuſſert fich bey dieſer eine merkliche Verſchiedenheit. Denn ihre Schloßlinie hat nur anderthalb ll, da doch die Schale dritthalb Zoll breit iſt. Das Schloß ſitzet, wie bey allen Archen, voller Zaͤhne und Kerben, doch find die mittelſten un⸗ gleich kleiner als die Seitenzaͤhne. Die inneren Waͤnde ſind weiß und glatt, doch ſcheinet an manchen Stellen die braunroͤthliche Farbe der Oberflaͤche durch die duͤnne halb durchſichtige Schale hindurch. Der Auffere Rand hat dieß beſondere und vorzügliche an ſich, daß er um die Mitte der Schale eingebogen, ja wie ausgehoͤhlt und ausgeſchnitten iſt, ch daſelbſt klaffet und offen ſtehet. Es wohnet dieſe ſeltene Gattung n Archen in der magellaniſchen Straſſe. Das Original derjenigen, die ier abbilden laſſen, lieget in der großen Spengleriſchen Sammlung. 5 | Tab. 54. Fig: 540. Ex Mufeo noftro. | ar Die geſtrickte Arche. a Arca reticulata, teſta ſubrhomboidea, decuflatim ſtriata albida, fubeompreffa, . e margine crenato. - ‚Lister Hiftor. Conchyl. tab. 233. fig. 67. In den Beyſchriften wird Oſtindien als Wohnort dieſer Gattung genannt. Unter den gegrabenen und verſtei⸗ nerten finde ich fie auch tab. 487. fig. 43. KLEIN meth. oſtrac. $. 397. no. 6. lit. b. Tellina crenata. Martini im dritten Bande der Beſchaͤftigungen naturforſchender Freunde tab. 6. fig. 9. pag. 291. Die kleine geſtrickte Baſtartarche von drey bis vier Linien. FJIhr Vaterland kann ich nicht beſtimmen. Verhaͤrtet habe ich fie unter den Conchylien von Crignon deutlich und ſchoͤn angetroffen. Mein ſeligſter Freund Martini muß ein gar kleines Exemplar von dieſer Gattung geſtrickter Baſtartarchen gehabt haben, weil er demſelben nur eine Laͤnge von drey bis vier Linien zuſchreibet. Das meinige iſt acht Linien lang und einen Zoll drey Linien breit. Ihre Bildung kommt mit der rhomboidaliſchen Form der Noaͤharchen ziemlich überein, aber ihre Wirbelſpitzen graͤnzen ſehr nahe aneinander. Sie iſt auf ihrem Ruͤcken ein wenig flach und platt. Die tiefen laͤnglichten Furchen und deutlichen ſenkrechten Streifen, welche vom Wirbel herabgehen, werden von Queer⸗ reifen durchſchnitten, und dadurch nicht bloß netzartig und wie gegittert, ſondern auf der Vorder⸗ und Hinterſeite recht grobförnicht und ſchuppicht Cionchyliencabinet VII. Theil. Bb gemacht. — 194 Archen. Tab. 54. Fig. 541. gemacht. An der etwas mehr geſtreckten und verlaͤngerten Vorderſeite ſiehet man, wenn beyde Schalen geſchloſſen ſind, die Figur eines laͤnglich⸗ ten Herzens. Die Schale iſt beydes aͤuſſerlich und innerlich weiß. An den inneren Wänden bemerket man zarte ſenkrechte Linien als Spuren der aͤuſſerlichen Furchen. Das Schloß ſitzet voll der feinſten Zähne, und der Umriß voll der zarteſten Kerben. Beym Rande zeiget ſich eine kleine Def nung. Wo ich mich recht beſinne, fo habe ich dieſe Arche von den weſt⸗ indiſchen Zuckerinſuln erhalten. Sie hat viele Aehnlichkeit mit der Arca Helblingiana tab. 55. fig. 542. worinnen aber jene von dieſer verſchieden ſey, ſoll bey ihrer umſtaͤndlichen Beſchreibung angefuͤhret werden. * Tab. 54. Fig. 541. lit a et b. e 1 Ex Muſeo SEN CLERIA NO. ‚a Die glatte durchſichtige nicobariſche Arche. 54 Arca laevigata, pellucida, Nicobarica; teſta ovali oblonga glaberrima, intus et extus candida, diaphana, cardine crenato, margine integerrimo. Habitus Tellinae ſed cardo Arcae. Bi Bey allen bisher befchriebenen Archen fanden wir eine rauhe unebene Schale und viele Furchen und Streifen, welche gemeiniglich von einem mooßartigen Filz oder rauhen Epiderm bedecket wurden. Allein unſere hier abgebildete Schale machet hievon eine gaͤnzliche Ausnahme. Denn ſie iſt ſpiegelglatt, obgleich uͤber ihre Oberflaͤche einige dem bloſſen Auge kaum ſichtbare Queerſtreifen hinuͤberlaufen. Sie wird um deswillen in der Spengleriſchen Sammlung Arca laevigata genannt, welchen wohlge-⸗ wählten Namen ich ſehr gerne beybehalten habe. Ihre Schale iſt ſehrt duͤnne, durchſichtig und zerbrechlich, und am Vorder- und Hinterrande wie abgerundet. Auf der ein wenig verlängerten Vorderſeite bemerket man eine kleine erhobene Kante, dergleichen bey vielen Tellinen wahrge⸗ nommen wird. Es gleichet auch dieſe Arche in ihrer aͤuſſerlichen Form gaͤnzlich einer glatten Telline, allein durch ihr gekerbtes und mit lauter ſpitzigen Zaͤhnen reichlich beſetztes Schloß wird ſie hinlaͤnglich genug von ihnen unterſchieden. Sie hat aber keine recht gerade, ſondern eine faſt dreyeckigte Schloßlinie. Bey allen vorigen Archen fanden wir den Wirbel nahe beym Ende der Hinterſeite; bey dieſer aber ſtehet er voͤllig in der Mitte. Gerade unter dem Wirbel ſiehet man im Schloſſe keine Zaͤhne, ſondern eine kleine Vertiefung. Der aͤuſſere Rand iſt ſcharf und ſchnei⸗ dend ohne alle Kerben. Die inneren glatten Waͤnde ſind glaͤnzend W ; eym i Archen. Tab. 55. Fig. 542. 195 Beym Rande ſchließen die Schalen ſehr genau auf einander. Es iſt dieſe hoͤchſtſeltene Muſchel eilf Linien breit, und nur ſechs Linien hoch oder lang. Sie gehoͤret zur Zahl der neuentdeckten, welche bey Nicobar gefunden worden. N ce en Tab. 55. Fig. 542. 6% b 5 Ex mufeo noſtro. v Die weiſſe helblingiſche Arche. Arca candida Helblingii, teſta oblonga rhomboidali, alba, decuſſatim ſtriata, e ftriis nodulofis, margine crenulato hiante. Abhandlungen einer Privatgeſellſch. in Böhmen IV. Band, tab. 4. fig. 39. 40. pag. 129. Der Profeſſor Helbling hat dieſe Gattung von Archen zuerſt bekannt gemacht, und ſie unter dem Namen der weiſſen Arche in den oben genannten Abhandlungen, welche der Herr Hofrath von Born herausgiebet, ſo genau und gruͤndlich beſchrieben, daß ich mich des Wounſches nicht enthalten kann, möchte doch dieſer vortrefliche, leider zu fruͤh verſtorbene Mann viele Conchylien gehabt und beſchrieben ha⸗ ben! Ich habe ſie daher zum Andenken dieſes achtungswerthen Man⸗ nes die weiſſe Helblingiſche Arche genannt. Im Liſter tab. 229. fig, 64. finde ich zwar auch eine Arche, welche mit unſerer jetzigen die ‚größte Aehnlichkeit zu haben ſcheinet. Es iſt bey ihm Pectunculus po- Iyleptoginglymus margine ex altera parte productiore inaequali et ſinuoſa. (Denn Margo wird beym Lifter, Petiver, Sloane und einigen an⸗ dern Engellaͤndern immer als ein femininum gebraucht.) Allein die Zeich⸗ nung iſt ſo undeutlich gerathen, daß man mit keiner Gewißheit ſagen kann, ob er die jetzige oder eine andere Arche im Geſichte gehabt. Sie hat bey ihrer rhomboidaliſchen Bildung e ne etwas geſtreckte verlaͤngerte Vorderſeite, und eine ſehr verengerte gleichſam abgeſtumpfte Hinterſeite. Vom Wirbel laufen laͤnglichte Streifen herab, welche ſehr dichte bey einander ſtehen. Sie werden von Queerſtreifen durchereuzet, und ſind daher feingekoͤrnet. Die erſteren der laͤnglichten Streifen, welche auf der Vorderſeite geſehen werden, ſind etwas dicker und ſtaͤr⸗ ker als die mittleren: die letzteren Streifen der Hinterſeite ſind aber deſto feiner und zarter. Die Schale iſt ſchneeweiß und dabey duͤnne, leichte und durchſichtig. Sie wird von einem mooßartigen, haarichten, ſchwarzbraͤunlichen Ueberzuge N Rn Diefer Ueberzug der Schale Ait. 2 nun BEN: 436 Aͤrtchen. Tab. 55. Fig. 543 nun dem Bewohner nuͤtzen möge, davon habe ich anderswo meine Mut maſſung angefuͤhret. Die gekruͤmmten Wirbelſpitzen kehren ſich ein n nig zur Hinterſeite hinüber „und bleiben in einer merklichen Entfernu von einander ſtehen. Zwiſchen den Schnabelſpitzen ſiehet man einen vertieften, mit einen ſchwarzlichen lederartigen Ueberzuge bedeckten Zwi⸗ ſchenraum, welcher ein laͤnglichtes verſchobenes, ſehr ungleichſettiges Viereck bildet. Der aͤuſſere ein wenig flach gedruͤckte, ſcharfe, in der Mitte eingebogene Schalenrand ſitzet an der inneren Seite voller feinen Kerben. Auf der Hinterſeite, gerade unter dem Wirbel, ſiehet man am Rande eine weite eyfoͤrmige, mit baſtartigen Flocken beſetzte Oefnung. Das Schloß ſitzet auch bey dieſer Arche voller Zähne, davon die mit⸗ telſten nur klein, aber die Seitenzaͤhne viel groͤßer ſind. An den inne⸗ ren en en glatten Waͤnden erblicket man zarte ſenkrechte Strei⸗ fen. Der Rand ſcheinet wie mit einem Saume eingefaſſet zu ſeyn. Es wird dieſe nicht gemeine Arche bey der guineiſchen Kuͤſte und den 1 indiſchen Ufern gefunden. Die hier abgebildete iſt 1 Linien lang, u 1 einen Zoll acht Linien breit. Tab. 55. Fig. 543. 4 Ex mufeo noftro. Die oſtindiſche eyfoͤrmige al pure Arche. Arca Indiae Orientalis, teſta inaequivalvi, ovali oblonga, alba, denfe 1 gitudinaliter ſtriata et ſulcata, natibus recurvatis, margine 5 Lister Hift. Conchyl. tab. 232. fig. 66. In den Beyſchriften wird bum, daß er ſie aus oſtindiſchen Meeren erhalten. | Martini von den Muſcheln mit gekerbten Schloſſe im dritten Bande der Serie tigungen naturforſchender Freunde tab. 6. fig. 13, pag- 289. ſeq. Er Ign der lehrreichen Abhandlung von den Muſcheln mit einen ger kerbten Schloſſe, welche mein Vorgänger Martini im sten Bande der berliniſchen Beſchaͤftigungen naturforſchender Freunde abdrucken laſ⸗ fen, wird dieſe Gattung die ungleichfchalichte oſtindiſche Baſtartarche genannt. Ich habe aus dieſer Benennung bloß den anſtößigen Baſtart namen hinweggelaſſen und fie uͤbrigens ſehr gerne beybehalten. Doch weiß ich die vom Martini angeführten Citationen des Liſters tab. 229. fig. 64, Petivers, Sloanens und Kleins gar nicht zu ge⸗ brauchen, weil ſie ganz offenbar auf eine weſtindiſche aus ant am⸗ nr Archen. Tab. 55. Fig. 543. 197 ſtammende Arche hinweiſen, hier aber von einer aͤchten oſtindiſchen die iſt, welche Liſter in der oben von mir angeführten Stelle ohn⸗ g im Geſichte gehabt. Sie koͤmmt in ihrer Form und Bauart er gleich vorhergehenden laͤnglicht geſtreckten weiſſen Helblingiſchen gar ſehr uͤberein. Aber ſie iſt erhabener, bauchichter, gewoͤlbter. hat viel breitere laͤnglichte Streifen und tiefere Furchen. An der Vorderſeite hat ſie einen ſchief abgeſtumpften, und an der Hinterſeite einen wohlgerundeten Rand. Die Furchen und Streifen ſind glatt, und den von keinen Queerſtreifen durchſchnitten noch gitterförmig gemacht. Der aͤuſſere Rand klaffet nicht, ſondern beyde Schalen ſchließen genau aufeinander. Dieſer Rand iſt nicht bloß fein gekerbet, ſondern er hat efere faltenartige Einſchnitte, und ift fageförmig gezaͤhnelt. Dieſe zuſchel hat gemeiniglich eine ſchneeweiſſe Schale. An den gekruͤmmten e beyſammenſtehenden Wirbelſpitzen findet man faſt immer die deut⸗ lichſten Spuren daß fie ſich gegeneinander bey Eröfnung der Schalen 5 Der kleine zwiſchen den Wirbeln befindliche, etwas vers tiefte Raum wird von einen ſchwaͤrzlichen lederartigen Bande bedecket. Auf der Oberflaͤche der Schalen ſiehet man ein rauhes, ſchwarzgraues mooßartiges Epiderm, welches ſo veſte ſitzet, daß es nur mit vieler Mühe abgerieben und bey der Schalenreinigung hinweggeſchaft werden kann. Die Unterſchale pfleget beym aͤuſſeren Rande allemal ziemlich weit über den Rand der Oberſchale hervorzuragen. Eben um deswil⸗ len heißt ſie nun auch die ungleichſchalichte Arche. Ein aufmerkſamer Beobachter wird hierbey ſogleich veranlaßt werden nachzufragen, woher entſtehet doch dieſe ſonderbare Ungleichheit der Schalen? Warum ra⸗ get nur alleine der Unter oder linken Schale uͤber den Rand der rechten . nie der Rand von der rechten Schale uͤber den Rand der linken her⸗ vor? Warum wird dieſer ſonderbare Umſtand nur hauptſaͤchlich bey Diez ſer und einigen anderen Gattungen oſtindiſcher Archen, aber warum nicht auch bey nahe verwandten Gattungen ſolcher Archen, die aus den weſt⸗ indiſchen, guineiſchen und rothen Meere herſtammen, wahrgenommen und angetroffen? Findet ſich dieſe auffallende Ungleichheit nur alleine bey jugendlichen Schalen oder auch bey veralteten und voͤllig ausgewachſenen? Ich muß die Beantwortung dieſer Fragen und die Auflöfung dieſer Raͤth⸗ ſel einſichtsvollern und ſcharfſinnigern Conchyliologen uͤberlaſſen. f a Wenn aber Martini in der oben angezeigten Stelle ſeiner Abhand⸗ lung auch noch die Frage aufwirft, was iſt das fuͤr ein ſonderbares 0 Vb 3 Mooß, 198 Archen. Tab. 55. Fig. 543 545. Mooß, welches alle dergleichen Archen, und doch faft nie andere oſtindi⸗ ſche Muſcheln bedecket? ſo koͤnnte, nach meiner geringen Einſicht, ſeine Frage etwa folgendermaſſen beantwortet werden — Es iſt ein Wh 5 haarichtes ſchwarzbraunes Mooß, welches ihre ſchalichten Wohngebäude lichte ſcheuen) ſichern ſoll. Dergleichen haben andere be | gegen die Angriffe der See- und Bohrwuͤrmer (die alles rauhe und ſcha⸗ ſo noͤthig nicht, weil ſie etwa im naſſen Seeſande wohnen, dabey auc wohl Waſſerſpruͤtzer ſind, und die Seewuͤrmer ſchon anderweitig von ih⸗ ren Wohnungen zu entfernen wiſſen — oder weil ſie mit einer ſolchen ſpiegelglatten Schale verſehen ſind, daß man ihnen nicht leichte beykom⸗ men kann; oder weil ſie mit ſo vielen Stacheln, auch wohl mit einen ſo ſehnichten ungenießbaren Fleiſche und ſo toͤdtlichen Geruche und giftigen Saften begabet worden, daß den Seewuͤrmern alle Luft vergehen muß, ſie feindlich anzufallen. RR . 54 Beym Schloſſe dieſer ungleichſchalichten Muſchel ſiehet man die ge⸗ woͤhnlichen Zähne der Archen. Wer ſich die Muͤhe geben und fie nach⸗ zaͤhlen will, wird leichte funfzig und mehrere antreffen. An den inneren weiſſen glatten Waͤnden iſt nur ein kleiner geringer Eindruck der aͤuſſeren Furchen und Streifen zu bemerken. Es wohnen dieſe Muſcheln in Men⸗ ge an der Kuͤſte von Coromandel, inſonderheit bey Tranquebar. Die hier vorgeſtelte iſt neun Linien hoch und anderthalb Zoll breit. . ab. 55. Fig. 544. 545. I Ex Mufeo noftro. e Die flachgedruͤckte Arche. 1 Arca complanata, teſta oblonga alba valde eompreſſa decuſſatim ſtriata 5 margine ſinuoſo hiante. 210 Dieſe Arche hat viele Aenlichkeit mit derjenigen, die wir fig. 542 u ter den Namen der Helblingiſchen weiſſen Arche, kennen gelernet, un es iſt vermuthlich nur eine merkwuͤrdige Abaͤnderung von derſelben. Ihre eyformige, beym Vorderrande ziemlich breite und beym Hinterrande ver engerte, ſchief abgeſtumpfte Schale iſt ſchneeweiß, und ſo flach, als waͤ⸗ re ſie zuſammengepreſſet und flach gedruͤcket worden. Unter den vielen laͤnglichten Streifen, die vom Wirbel herablaufen, zeichnen ſich vornem⸗ lich die erſteren, beym Vorderrande, durch ihre Groͤſſe, Dicke und Stan ke heraus. Die länglichten Streifen werden von feineren Queerſtreifen durchcreuzet und durchſchnitten, und dadurch etwas rauh, koͤrnicht un | 5 wie Archen. Tab. 55. Fig. 546. 199 wie gegittert gemacht. Beym aͤuſſeren, auf der Hinterſeite merklich ein⸗ gebogenen Rande zeiget ſich eine weite Oefnung. An den inneren Wan⸗ den erblicket man feine ſenkrechte Streifen. Der innere breite Schalen⸗ rand ſcheinet wie mit einen weiſſen breiten Saume eingefaſſet zu ſeyn. Die Wirbelſpitzen ſtehen auſſer der Mitte und kruͤmmen ſich ein wenig zur Hinterſeite hinüber. Die gerade Schloßlinie ſitzet voller kleinen Zah⸗ ne und Kerben. Es wohnet dieſe ſeltene Arche an der Guineiſchen Kurz ſte. Sie iſt einen Zoll lang und einen Zoll neun Linien breit. 112 . f | lab. 55. Fig. 546. a Ex Mufeo noſtro. . Die zerbrechliche Arche. Arca fragilis. Arca Pella Linnaei, teſta parva, triangulari, ovata, trans- Verſim fubtilifime ſtriata, cardinis denticulis valde acutis. LINNXI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 142. pag. 693. a — — — — Edit. 12. no. 172. pag. 1141. Arca Pella, teſta ovata, 4 pellucida, fubftriata, vulva prominente diſtincta, margine integerrimo 0 cardine ciliari. Habitat in Mari Mediterraneo. Teſta magnitudine * ſeminis Helianthi annui, alba, pellucida, oblique ſtriata, nitidiſſima. Vulva valde prominens, transverfe ſtriata. Cardinis dentes ſubulati acutiſſimi (quod non in reliquis) imprimis ſub vulva. Di.ieſe kleinen Archen pflegen gemeiniglich nicht groͤſſer als der Kern einer Sonnenblume zu ſeyn, und wohl nie zu einer anſehnlichen Gröͤſſe heranzuwachſen. Ich beſitze davon ein paar Exemplare. Das eine iſt biß zum Glanze weiß, das andere aber hat eine blaͤulichte Farbe, weil es vermuthlich in der See auf einen blaͤulichten Thongrunde feine La⸗ gerſtaͤtte und Wohnung gehabt. Die dreyſeitig eyfoͤrmige Schale dieſer zerbrechlichen durchſichtigen Muſchel, bildet auf der verlaͤngerten Seite eichſam einen kleinen Schnabel. Ueber die Oberflaͤche gehen die fein⸗ ſten concentriſchen Queerſtreifen hinuͤber. Aber von ſenkrechten Streifen iſt bey dieſer Muſchel keine Spur zu ſehen. Der aͤuſſere Rand iſt glatt und ermangelt an der inneren Seite aller Kerben. Die inneren Waͤnde ſind glatt und glaͤnzen. Der Wirbel ſtehet beynahe in der Schalen Mitte. Gerade unter dem Wirbel ſiehet man im Schloſſe keine Zaͤhne, aber auf beyden Seiten des Wirbels ſtehen die feinſten und ſpitzigſten Zaͤhne. Es wohnet dieſe Muſchel an den Ufern des Mittellaͤndiſchen Meeres. Meine beyden Exemplare habe ich unter einer Menge kleiner Kong, | a ien L | * | | 200 Archen. Tab. 55. Fig. 547. lien und einen Haufen Seeſand angetroffen, fo mir ein daniſcher S if fer aus Cabix mitgebracht hatte. 101 Tab. 55. Fig. 547. Ex Muſeo noſtro. we Bu 5 Die milchweiſſe Arche. e ee Arca lactea, teſta nivea, ſubrhomboidea, ſubtiliſſt me 110 15 decuffatim ſtriata. Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 235. fig. 69. pectunculus exiguus albus 1 modum tenuiter ftriatus ab Inſula Garnſey. ö Bonannı Recreat. Cl. 2. fig. 34. pag. 103. — — Muf: Kirch. Cl. 2. fig. 33. Pag. 442. Conchula figurae magnitudi- | nem non excedens, eburnea, in oris fpiflis denticulis crifpa. es eſt in Adriatici-litoris arena. PETIVER Gazophyl. tab. 73. fig. I. Mytilus Garnfejae albus, parvus, te. | nuiter cancellatus. Frequent on the Garnfey Shores. KLEIN meth. oſtrac. 8.367. Sp. F. lit. d. pag. 142. Concha polyginglymos exigua, alba, admodum tenuiter ſtriata. Lal Syft. Nat. Edit. 10. no. 143. pag. 694. | — — Edit. 12. no. 173. pag. 1141. Arca lactea, teſta füb- Fand e obſolete decuſſatim ſtriata diaphana, natibus recurvis, margine crenulato, Habitat in Mari Mediterraneo. Teſta magnitu- dine fabae equinae. a DA Costa British Conchology tab. XI. fig. 5. pag. 171. Arca parva alba cancellata lactea. La Charniere à dents nombreufes. Les cotes des valves font inegaux, un arrondi l’autre e et plat. Les Bar i font unis, Martini Abhandl. von zwoſchalichten Conchyl. mit einem gekerbten Schloſſe im sten Bande der Beſchaͤftigungen Naturforſchender Freunde pag. 291. Das kleine Milchboot. 1118 Es gehoͤret dieſe Muſchel zur Zahl der kleinſten Archen. Sie wird wegen ihrer weiſſen Schale vom Bon anni eburnea, vom Linne lacteg, vom Prof. Muͤller und Martini das Milchboot, und von mir die milchweiſſe Arche genannt. Sie gleichet in ihrer Groͤſſe einer kleinen | Bohne. Die fenfrechten Streifen, welche vom Wirbel herabgehen, wer⸗ den von feinen Queerſtreifen durchſchnitten. Die Wirbelſpitzen graͤnzen ziemlich nahe an einander. Im Schloſſe ſiehet man. die Mew — — — Archen. Tab. 55. Fig. 548. 201 Zaͤhne dieſes Geſchlechtes. Es wird dieſe Gattung faſt an den Strau⸗ den aller europaͤiſchen Meere angetroffen. f Obſ. Mit dieſer eben beſchriebenen iſt ſehr nahe verwandt Arca noduloſa, deren der Herr Conferenzrath Muͤller in ſeinen Prodromo Zool. Pan. no. 2984. pag. 247. gedenket. Es iſt nach feiner Beſchrei⸗ bung teſta oblonga nodulis ſtriata, natibus incurvis remotis, mar- gine integerrimo clauſo. Ich habe fie vom beruͤhmten Herrn Prof. Sträaͤm aus Eger in Norwegen erhalten. Er iſt es fo fie vormals 1 auch zuerſt dem Herr Conf. Muͤller brkannt gemacht. Sie hat et⸗ was cstaͤrkere Queerſtreifen wie A. lactea. Der Zwiſchenraum dieſer Streifen ſcheinet gleichſam gekerbet zu ſeyn. Sie iſt ſo klein daß man ſie kaum in der Hand wiederfinden kann, und vermuthlich nur eine geringe Abänderung von der Arca lactea. 5 Tab. 55. Fig. 548. Ex Mufeo LORENZ IAN O et noſtro. 5 8 Das Paquetboot. Arca Scapha, teſta rhomboidali, ventricofa, alba, antice effuſa et angulata, ſtrüs obtufioribus et latioribus plerumque bifidis multiſtriata, area car- dinis declivi, natibus incurvatis, margine ſerrato. Lister Hiſt. Conchyl. tab. 230. fig. 64. Pectunculus Polyleptoginglymus vulgaris margine ex altera parte productiore. In den Beyſchriften wird noch der Strand bey Carolina als Wohnort angegeben. N 175 it. tab. 236. fig. 70. Pectunculus craflus albus profunde ſulcatus, cConcha edulis. Iamaica. | KLEIN meth. oftrac. $. 367. no. F. lit. c. pag. 142. Anomalocardia effuſa. 1 Coneha polyleptoginglymos fere ſemicircularis, alba, craffa, profun- de fulcata, edulis, margine irregulariter undofo. Bonannı Recreat. Cl.2. n0.73. pag. 108. — — Muf. Kirch. Cl. 2. n0.73. pag. 445. Concha frequentiſſima in litore 5 Centumcellarum et aliis adjacentibus Etruriae. Pars convexa ftriis excavata ex albo ſulphureum colorem induit in uno latere, et ex eodem aliquantulum nigricat. Ubi teſtae conjunguntur denticuli frequentes in linea recta dispoſiti. it. no. 74. in Reereat. et Muſ. Kirch. Concha In dica non diſſimilis a ſuperiori nifi folo labro in altera parte magis extenſo, ut plurimum alba, interdum ex albo nigrefcit. Conchyliencabinet VII. Theil. Ce RuneH Bi; 202 Archen. Tab. 55. Fig. 548. 1 RUNMBEEH Amboin, tab. 44. fig. I. Pecten virgineus a menſtruo quod virginum inftar ſtillat, a Maleicenfibus Bia Anadara vocatur. Dieſe Muſchel iſt dickſchalicht, gezähnelt, und hat auf der einen Seite eine heraustretende Ecke, wodurch ſie ſchief wird. Wenn ſie friſch aus der See koͤmmt, ſo iſt ſie mit einem dunkelgrauen erdfaͤrbigen wollichten Weſen bekleidet, und der Rand ift haaricht. Sie wird käufig an den amboiniſchen Stranden gefunden, wo g der Sand mit etwas Schlamm vermenget angetroffen wird. Man ſuchet fie fleißig zur Koſt, ob fie gleich hart und unverdaulich iſt. Der Crenites, ein weiſſes rundes Steinchen in der Größe einer Erbſe, welches wie eine Perle glänzet, und oben einen Flecken wie eine Sonne hat, wird zuweilen in ihr gefunden. 5 PETIVER Amboin. tab. 17. fig. &. e Maagdeblom. Virgin Cock Lancı Meth. pag. 71. Concha rhomboidalis ſtriata, parum vel mediocriter tantum elongata, inſigniter ventricoſa, in extima interna ora notabili- { ter crenata, umbone cardinis tantillum tantum diducto. SLOANE Natural Hit, of Jamaica Vol. 2. tab. 241. fig. 14. 15. 16. pectun- culus major polyginglymus hirfutus. pag. 257. no. 8. This is a very large Cockle about three Inches longways — It is on the outſide all cover d over with a brown Membrane thick ſet with short Briſtles or ſtrong Hairs, and white underneath — I found itin the Sea adjoining to Jamaica. 4 GuALTIERI Index tab. 87. fig. C. Concha rhomboidalis ſtriis latis notata u dida et veluti cuticula quadam rufa veſtita. Apvanson Hiſt. naturelle du Senegal tab. 18. fig. 7. pag.248. 1’Änadaral pres de deux pouees de largeur et moitiè moins de longueur. Elle a a environ trente-cing canelures longitudinales qui paroiſſent quelquefois diviſèes en deux par la moitié. Ces canelures font tantöt rondes, tan- töt applaties. La charniere eft compofee de cinquante fix à foixanfe dents dans chaque battant. Le Perioſte qui reeouvre cette coquille eſt brun aſſez epais ettres-velu. La blancheur eft fa couleur tant au de- dans qu' au dehors. Elle fe voit aſſez rarement dans les fables de rem. i bnuchure du Niger. LesseRs teftaceoth. $.72. lit. b. pag. 416. Die Maͤgdeblume. HEBENSTRETT Muf. Richter. pag. 284. Der laͤugliche weiſſe Pectunkel. Die Baſtart Noahſchulpe des Rumphs. Knorrs Vergnügen der Augen, tom. 1. tab. 24. fig. 3.4. Das Schiffchen, eine ungleichſeitige ſtrahlfoͤrmige Muſchel, die einem Hinterkopfe mit niederge⸗ kaͤmmten Haaren nicht ungleich ſiehet. Davi- Archen. Tab. 55. Fig. 548. 203 Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 828. pag. 358. Coeur d’Amerique blanc, 2 ſtries longitudinales chargees ainſi que les cannelures d' autres tres * fines trans verſales et à carenne peu large et fort allongee. LixNI Syft. Nat. Edit. 10. no. 144. pag. 604. — — — — Edit. 12. no. 174. pag. 1141. — — Muſf. Reg. L. VIr. no. 91. pag. 5 18. Arca antiquata, tefta oblique cCordata, gibba, utrinque alba, extus ſtriata longitudinaliter ſuleis ere- natis. Margo dentibus 34 eireiter argute plicatis. Sutura antice ex- ciurrens in angulum prominulum ſubeompreſſum. Nates retrorfum in- ceurvatae interjecto ſpatio rhombeo plano ſtriato ad angulum obtufum. Cardinis dentes 30 minimi; exteriores majores. Habitat in Oceano Americano et ä Vulvae regio quaſi N compreſſo pro- maiinens. FokskIELS Defer. Animal, Pag. XXVXI. no. 38. Arca antiquata, magna, alba, multiſulcata. Favakr D' HERREN Y Dilt. tom. 1. pag. 284. Coeur en Arche de Noè ou Coeur à carenne. Concha cordiformis et rhomboides, ventroſa, api- eibus valvarum diductis, intervallo complanato carinae ad inftar et in rhbombo acuto ex utraque parte elongato; innumeris exiguis dentibus in cardine inſtructa. Murray Fund. Teſtaceolog. tab. 2. fig. 15. Area antiquata. Dentes nu- mieroſi alterni ſeu maſticantes acuti, inferti, Nates prominentes re- curvae, margo crenatus. v. Bonx Index Muf. Caeſ. pag. 75. Die? Baſtart Arche. * Teftacea — — pag. 90. Arca antiquata, teſta oblique cordata, antice comprefla; valvae umbonatae, longitudinaliter coſtatae; apices 9. incurvato recurvi interjecta arca 1 dentes ſecundum lon- gitudinem cardinis digeſti, lamelloſi, extimis majoribus; margo crena- tus, color albus. Gaonovu Zoophyl. Faſe. 3. tab. 1. fig. 13. Arca Scapha (Paquet Boot) tefta oblonga fulcata laevi natibus recurvis margine plicato. Cf Muf. Gro- nov. pag. 99. no. 937. no. 1173. pag. 247. Statura omnino Arcae Noae. Margines plicati nudi claufi, nee hiantes, nec byſſo hiſpidi. % Ginglymus cardinis tefta dimidio brevior et validiſſimus. Teſta inter we nates incifuris haud inſcripta. Sulci numerofi agquales rotundati glabri. Nates inflexae fatis diſtantes. Color albefcens. Habitat in Indieo muari ad Ceylonam. 1 504 Archen. Tab. 55. Fig. 548. it. no. 1171. Arca teſta oblique cordata multiſulcata, ſuleis mutieis, natibus recurvis, margine crenato. Habitat in mari Indico et Ame ricano. ö a N Dieſe große und anſehnliche Muſchel wird von den Hollaͤndern Bafterd Ark, die Baſtartarche, von den Engellaͤndern Jamaica Ark, auch wohl Virgin Ark, von den Franzoſen Coeur d Amerique, oder Coeur en Arche de Noé, vom Liſter Pectunculus polyleptoginglymus, vom Rumph aus ſonderbaren Urſachenbecten Virgineus, und eben daher vom Liſter die Maͤdgenblume genannt. Weil dieſe Muſchel nach Rumphs Bericht bey den Malaiern Bia Anadara heißt, ſo hat ihr Adanſon den barbariſchen Namen L' Anadara gegeben. Da aber Fer ne einzige dieſer angefuͤhrten Benennungen des Beyfalls wuͤrdig iſt, ſo habe ich ſehr gerne die vom Herrn Legationsrath Meuſchen im Mu- feo Gronoviano beliebte Benennung eines Paquetbootes adoptiret und beybehalten. ie # Es hat dieſe hochgewoͤlbte Muſchel eine rhomboidaliſche Form. An ihrer geſtreckten und verlaͤngerten Vorderſeite bemerket man eine herzfoͤrmige Bildung. Die verkuͤrzte und verengerte Hinterſeite ſcheinet dagegen gleichſam abgerundet zu feyn. Vom Wirbel gehen fuͤnf- bis ſechs und dreiſig Furchen und breite Streifen zum aufferen Rande herz ab. Dieſe Streifen ſind nicht glatt, ſondern rauh und wie gekerbet, auch werden fie durch einen feinen Strich in der Mitte gleichſam gez ſpalten und getheilet. Die Schale ſelbſt iſt weiß, und dabey ſtark, dick und ſchwer. Friſche ungereinigte Exemplare haben einen ſolchen rauhen, haarichten, ſchwarzgrauen, mooßartigen Ueberzug, dergleichen auch hier mit abgebildet worden. Eben um desmillen heißt dieſe Muſchel beym Sloane pectunculus hirſutus. Die gegeneinander gekehrten Wirbel⸗ ſchnaͤbel bleiben in einer ziemlichen Entfernung von einander ſtehen. Der Zwiſchenraum iſt nicht flach und eben, ſondern wie niedergeſenket und vertieft, auch findet man daſelbſt keine rhomboidaliſchen Einſchnitte, der⸗ gleichen wir doch bey den mehreſten andern Archen angetroffen. Diß hat auch Gronov bemerket, darum ſchreibet er Teſta inter nates inei- füris haud inſcripta. Der innere Umriß ſitzet voller Zähne und ſaͤge⸗ foͤrmigen Einſchnitte. Ihre Anzahl koͤmmt genau mit der Zahl der brei⸗ ten Streifen überein, die ſich auf der Oberflache befinden. An den in⸗ neren Wänden ſiehet man eine große Menge der feinſten ſenkrechten Linien. Im Schloßrande, welcher in gerader Linie fortgehet, ſtehen 2 einige 5 Archen. Tab. 5 5. Fig. 549. 205 einige funfzig bis ſechzig Zaͤhne und Kerben, davon die mittelſten kleiner und die auf beyden Seiten etwas größer find. Es wohnet dieſe Gattung von Muſcheln im mittellaͤndiſchen Meere und bey den weſtindiſchen See⸗ ſtranden. Liſter nennet Carolina und Jamaica als ihr Vaterland. Sie wird aber an den Ufern aller Antillen oder weſtindiſchen Zuckerinſuln gefunden. Adanſon hat ſie auch beym Ausfluß des Nigerſtromes auf der weſtlichen Kuͤſte von Africa angetroffen. Das hier vorgeſtellte Exemplar at der Herr Juſtizrath Niebuhr vom rothen Meere mitgebracht. Es gehoͤret der Lorenziſchen Sammlung, und iſt uͤber zween Zoll lang, und drey Zoll breit. Ich beſitze mehrere Doubletten von dieſer Gattung, die nur um einige Linien kleiner ſind. N br In meiner Sammlung lieget noch eine fonderbare Abaͤnderung die⸗ Gattung, die ich aber, damit die Zahl der Varietaͤten nicht unnoͤthig del werden moͤge, von der Abzeichnung ausgeſchloſſen. Sie nicht viel kleiner als die zuvor beſchriebene, aber ſie hat eine kuͤrzere und herzfoͤrmig gebildete Vorderſeite. Man zaͤhlet auf ihrer Woͤlbung einige dreißig breite ribbenartige Streifen, die völlig glatt find, und in der Mitte durch keine Linie getheilet noch geſpalten werden. Br Tab. 55. Fig. 549. A Ex mufeo noftro. Eine merkwürdige Abänderung der vorigen Gattung. Varietas notabilis praecedentis fpeciei, teſta rhombea, ventricofa, alba, antice truncata, profunde ſulcata, ſtriis rotundioribus longitudinaliter quaſi coſtata, natibus recurvatis, area cardinis planata et incifuris infcripta, . 1 margine ferrato. “ SUaLrEERI Index tab. 87. fig. B. Concha rhomboidalis ſtriata ſtriis craſſis totundis, candida. i LIN NI Syſt. Nat. Edit. 12. no. 174. Arca antiquata. #avarr D' HERR TONY Did. tom. 1. pag. 250. Coeur en Arche de Noè à eeearene oblonge. Cette efpece eft blanchatre garnie de vingt- einq ou vpvingt- ſix ſtries arrondies et autant de cannelures profondes. La plate- forme rhombe ou la carene eſt peu large mais allongee. La charniere ee ſt compofee d' un grand nombre de denticules fines et ſerrèes lesquel- les s' engrainent parfaitement dans la jonction des battans. La circon- fleerence eſt dentelèe et comme feftonee, Cette fauſſe Arche de Noè fe trouve dans des mers de l’Amerique. G | Cc 3 | Dieſe 206 Archen. Tab. 55. Fig. 549551. Dieſe Arche unterſcheidet ſich in vielen Stücken von der kurz zuvoe beſchriebenen. Bey jener ſiehet man eine ſehr verlängerte und geſtreckte Vorderſeite, bey dieſer aber eine verkuͤrzte und abgeſtumpfte, wie denn auch die ganze Schale dicker, gewölbter und bauchichter iſt. Auf je zaͤhlet man 35 bis 36 breite in der Mitte wie getheilte laͤnglichte 170 0 8 und eben ſo viele vom Wirbel herablaufende flache Furchen. Dieſe dage, gen hat ungleich tiefere und breitere 1 0 5 ‚ aber nur 24 bis 26 lange \ lichte vom Wirbel herabgehende Streifen, die aber nicht flach, ſonden ſcharf, rauh, gerundet und dabey ſo erhoben ſind, daß ſie fuͤglich den Na⸗ men der Ribben führen koͤnnen. Bey jener kehren ſich die Wirbelſchnaͤbel gegeneinander, und haben zwiſchen ſich einen vertieften Raum ohne deut liche Einſchnitte. Bey dieſer aber haben die Wirbelſchnaͤbel eine große Kruͤmmung, ſie kehren ſich ein wenig zur Hinterſeite hinuͤber. Sie haben zwiſchen ſich einen breiten flachen rhomboidaliſchen Raum, darauf viele Einſchnitte geſchobener ungleichſeitiger Vierecke geſehen werden. Der auf | ſere Rand, deſſen Kanten von beyden Schalen genau aufeinander ſchließ en und keine Oefnung laſſen, ſitzet ben inneren Umriſſe voller fägeförmiger Zaͤhne und Einſchnitte. An den inneren ſchmutziggelblichen Waͤnden ſiehet man ſehr feine ſenkrechte Linien oder Streifen. Es wohnet dieſe Muſchel an den weſtindiſchen Meerufern. Sie iſt einen Zoll acht Linien lang, und zween Zoll ſechs Linien breit. | 1 Tab. 55. Fig. 550. 551. | 1 Ex Muſeo noſtro. ee Die geſchnaͤbelte Martiniſche Arche. 1 Arca Martini roſtrata, teſta oblonga ex olivaceo colorata, transverſim ‚manifefte ſtriata, valde compreſſa, extremitate altera effufa attenuata et dal roftrata, oppofita rotundata, natibus ſubrecurvatis contiguis, dentibus cardinis acutiſſimis. D. Martini Abhandl. von zwoſchalichten Conchyl. mit gekerbten Schloſſe im 1 Bande der Beſchaͤftigungen Naturforſchender Freunde tab. 7. fig. 17. 18. Die Coromandeliſche Flußarche. Er glaubet faͤlſchlich es ſey Mya e | gata Mülleri noftri. | Conferenzrath Muͤllers Abhandlung von zwey wenig bekannten Muſcheln, = Ä Aten Bande der Beſchaͤftigungen Naturf. Freunde, pag. 55. Die Schinken⸗ arche. Arca Pernula, teſta oblonga, ſtriata, apice ſubtruncato, na bus incurvis approximatis, BR integerrimo clauſo. | ast Paſt. Schröters Naturgeſchichte der Flußconchylien, tab. 9. fig. 2. pag. 187. Die Flußarche. f 2 5 DE Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 80. fig. E. Brey einen hieſigen bürgerlichen Manne, der mit Büchern und Na⸗ turalien einen kleinen Kaufhandel treibet, erblickte ich vor etwa zehn Jahren zum erſtenmal dieſe ſonderbare Gattung von Archen. Ich erkauf⸗ te mit vieler Begierde das ganze Haͤuflein derſelben, und da ich bald nachher mit einen Kaſten voller Conchylien meinen lieben Martini zu erfreuen ſuchete, fo uͤberſchickte ich ihm zugleich einige von dieſer Gat⸗ tung, ohne mich dabey im geringſten auf eine naͤhere Beſtimmung ihres Geſchlechtes und ihres Vaterlandes und Wohnortes einzulaſſen, weil ich Be vom lezteren keine Gewißheit hatte, und das erſtere von einen ſolchen geübten Conchylienkenner als Martini war, gar leichte von ſelbſt ohne meinen Fingerzeig errathen werden konnte. Martini iſt der erſte unter allen Conchhliologen, welcher dieſe Arche bekannt gemacht. Sie ſoll daher zu ſeiner Ehre die Martiniſche Arche heiſſen, weil ich den Namen der Sc inkenarche, welchen ihr der Herr Conferenzrath Müller ertheilet, für eine ganz andere Gattung, die wir kuͤnftig werden kennen lernen, b eſtimmet habe. f 2 Eine getreue Abbildung und Beſchreibung dieſer geſchnaͤbelten Ar⸗ che liefert uns Martini im zten Bande der Beſchaͤftigungen Natur⸗ forſchender Freunde bey ſeiner leſenswuͤrdigen Abhandlung von zwoſcha⸗ lichten Conchylien mit einen gekerbten Schloſſe. Er beſtimmt daſelbſt ſehr richtig das wahre Geſchlecht dieſer Muſchel, und nennet ſie wegen ihrer Aenlichkeit mit den Tellinen, und wegen der regelmäßigen Einker⸗ bungen ihres Schloßrandes die Tellmuſchelfoͤrmige Arche. Al lein durch ihre friſche olivengruͤne Farbe wurde der wuͤrdige ſelige Mann verleitet, fie für eine Flußmuſchel zu halten. Iſt fie diß, dachte er wei⸗ ter, fo muß fie wohl in des Hr. Conf. Müllers Hiftoria Vermium flu- Viatilium anzutreffen ſeyn. Und als er daſelbſt bey der Mya corrugata die Nachricht fand, fie habe teftam pellueidam virideſcentem, fo fuhr er ohne laageres Bedenken zu, und uͤberredete ſich, der Herr Conferenzrath Muͤl⸗ ler koͤnne dieſe Arche auch wohl eine Myam genannt haben, indem er ſich mit ſeinen Benennungen nicht eben nach dem Bau des Schloſſes und der Schalen, als vielmehr nach der Beſchaffenheit des Bewohners gerich⸗ te,, und er vielleicht einige wahrſcheinliche Vermuthungen gehabt, daß | in dieſen Archen ein den Myen aͤnlicher Bewohner hauſe und wohne. ER ME 9 Archen. Tab. 55. Fig. 550.551. | 207 2888 Archen. Tab. 55. Fig. 550. 55 1 bald nun Martini in dieſer Muſchel Myam corrugatam Mülleri gefunden zu haben glaubete, fo wagete er es getroſt drauf loß, alles dasjenige dreiz ſte von 1 zu behaupten, was in der Hift. Vermium von der Mya corru- gata geleſen wird. Da muß denn unſere Arche auf daͤniſch Rinke Migen heiſſen, und in den Fluͤſſen auf Coromandel wohnen. Auch wird ihr ſeht freygebig der Name der Coromandeliſchen Flußarche zugetheilet. So veranlaſſet ein einziger Irthum immer mehrere. In dem aten Bande der Beſchaͤftigungen Naturf. Freunde pag. 55 werden dem lieben ſeligen Manne, deſſen Aſche jeden feiner Freunde heilig und ehrwuͤrdig bleibet, über dieſe fo leichte zu entſchuldigenden Fehltritte allerhand empfindliche Vorwuͤrfe gemacht; und weil er es ehemals dankbarlich errinert, daß i ihm dieſe Archengattung uͤberſchicket, fo werden dieſe Vorwuͤrfe gemein⸗ ſchaftlich auch mir zugetheilet, und ich muß mich unſchuldiger Weiſe dafur anſehen laſſen, als wenn ich an allen dieſen Fehltritten des Martin S gehabt, oder wohl gar dazu die nächfte und erſte Veranlaßung ges | geben. Ki) Es iſt dieſe Muſchel auf der einen verkürzten und verengerten Gele te wie abgerundet, und auf der anderen geſtreckten und verlängerten Sei⸗ te wie geſchnaͤbelt. Sie hat eine groſſe Gleichförmigkeit mit der Telling roftrata Linnaei. Auf dem Ruͤcken dieſer verlängerten und gleichſam ges | ſchnaͤbelten Seite ſiehet man einen laͤnglicht eyfoͤrmigen vertieften Ein⸗ druck, eine aream lanceolatam diſtinctam veftigiatam. Der Rand beyder Schalen erhebet ſich in der Mitte dieſes ovalen Eindruckes ſo „ 5 daß er einen deutlichen ſcharfen Kiel bildet. Am aͤuſſerſten Ende dieses j ein wenig abgeſtumpften Schnabels ſcheinet eine ganz kleine Oefnung vor⸗ handen zu ſeyn, dadurch vielleicht der Bewohner ſeine Fuͤhlhoͤrner o feinen Saugeruͤſſel herausſtrecken mag. Ueber die ziemlich flache Oberflaͤ⸗ che dieſer faft glatten Muſchel, laufen zarte dem bloſſen Auge kaum ſicht⸗ | bare Queerlinien hinuͤber. Ihr blaßgrünliches Epiderm, welches bey ak teren Stuͤcken eine dunkelgruͤne Farbe annimmt, gleichet den Oliven. Die Wirbelſpitzen, welche fich ein wenig zur verlängerten Seite hinüber neigen, ſtehen wider die Gewohnheit der Archenmuſcheln, ſehr dichte u 0 N nahe beyeinander. Der Bewohner muß folglich feine Schalen nur we nig öfnen koͤnnen. Mitten unter dem Wirbel fißer in einer kleinen V tiefung ein ſchwarzes hornartiges ledernes Band, wie bey den Auſtern, dadurch denn die Schalen noch genauer zuſammengehalten werden. Die Zaͤhne des Schloſſes bilden in ihrer Stellung keine gerade Linie, ſondern gleichſam die beyden oberen Seiten eines geſchobenen Dreyeckes, wie 65 Archen. Tab. 55. Fig. 550. 55 . 20% ches alles die Abbildung deutlicher lehren wird. Was Sinne von der Arca Pella ſchreibet, Cardinis dentes ſubulati acutiſſimi quod non in reliquis, das gilt auch von dieſer Arche. Ihre Schloßzaͤhne ſind wuͤrklich feiner und ſpitziger als man ſie bey irgend einer anderen Archengattung antref⸗ rede Daher mich auch einſtmals ein lieber Conchyliologiſcher Freund überreden wolte dieſe geſchnaͤbelte Arche muͤſſe ohnſtreitig Arca Pella Lin- aei ſeyn, welches ich doch aus anderen Gruͤnden nicht zugeben konnte. Die inneren Wande find bey der hier abgebildeten etwas fleichfarbicht, ue aber ſo weiß, daß Martini behauptet, ſie haͤtten ein mat⸗ 8 Perlemutter. Der aͤuſſere Rand iſt ſcharf und ſchneidend; er ſchlieſ⸗ | 3 genau auf einander und ermangelt beym inneren Umriſſe aller erben. N Jia | Da ich benachrichtiget wurde, daß unſer hochberuͤhmter Herr Con⸗ ferenzrath Muͤller dieſe Muſchelgattung unvermuthet in dem Magen ei⸗ niger Seefiſche angetroffen, ſo ließ ich fleißig in meiner Haußhaltung See⸗ fiſche kaufen und in meiner Küche nachſehen, ob es mir nicht gluͤcken moͤch⸗ te, anliche Conchyliologiſche Eroberungen zu machen. Endlich wurde in dem Magen eines ſolchen Plattfiſches, der hier zu Lande Rußbuͤtter heiſ⸗ ſet, zu meiner Freude eine einzige vollſtaͤndige Doublette derſelben, und eine groſſe Menge kleiner Fragmente und zerbrochener faſt zermalmter Scherben dieſer Muſchelart angetroffen. Es iſt daraus hoͤchſtwahrſchein⸗ 10 daß dieſe Schalen im Magen der Fiſche aufgeloͤſet und zermalmet werden. eh: 210 Archen. Tab. 56. Fig. 552. extremitate remotiore attenuata, oppofita rotundata, transverſim ſtriata, I margine integro, paſſet ſich ganz vollkommen auf unfere geſchnaͤbelte Marz tiniſche Arche, von der wir hier reden. Allein der Herr Conferenzrath verſichert es auf meine Anfrage, daß er dabey eine ganz andere im Ge⸗ ſichte gehabt. Er hat fie aber, weil es Arca minuta und wohl minutiſima iſt, und dergleichen halb unſichtbare Korper fo leichte verlohren gehen Fönz | nen, unter feinen Conchylien bisher noch nicht wieder gefunden, ſonſt wuͤrde er ſie mir zur Abzeichnung guͤtigſt mitgetheilet haben. # N Tab. 56. Fig. 552. Aa Ex mufeo noftro. 5 en N Die Oſtindiſche ungleichſeitige viereckigte Arche. Arca rhomboidalis Indiae orientalis, tefta rhombea, alba, gibba, inaequi- vyalvi, denfe longitudinaliter ſulcata et ſtriata, antice truncata, 7 natibus recurvatis, margine ſerrato. 1 Martini in ſeiner Abhandl. von zwoſchalichten Conchylien mit gekerbten Schloſſe im a zten Bande der Beſchaͤftigungen naturforſchender Freunde tab. VI. fig, 11. pag. 288. 290. — Der Augenſchein lehret es, daß dieſe oſtindiſche ungleichſeitige vier eckigte Arche eine merkwuͤrdige Abaͤnderung jener Arten ſey, die wir tab. 55. | fig. 543. 548. 549. kennen gelernet. Sie hat bey einer faſt viereckigten Form eine etwas geſtreckte abgeſtumpfte Vorderſeite, und verkuͤrzte wohl gerundete Hinterſeite. Auf ihrer hochgewoͤlbten Schale laufen 35 bis 36 ſtarke, breite, glatte, laͤnglichte Streifen und Furchen vom Wirbel bis zum aͤuſſerſten Rande herab. Die gekruͤmmten und zur Hinterſeite gekehr⸗ ten Wirbelſpitzen ſtehen zwar in einiger Entfernung von einander; denn ihr Zwiſchenraum, welcher ein paar Linien breit iſt, bildet ein geſchobenes Viereck. Dennoch aber erblicket man an den Wirbelſchnaͤbeln ſolche Spu⸗ ren, daß fie ſich zum oͤftern, wenn der Bewohner feine Schalen geoͤfnet, muͤſſen beruͤhret und gegen einander gerieben haben. Die Schalen ſelbſt find ſchneeweiß, und dabey ſehr duͤnne, leichte und durchſichtig. Die fri⸗ ſchen Stuͤcke werden von einen ſchwarzbraͤunlichen rauhen mooßartigen Epiderm bedecket. Der aͤuſſere Rand der Unterſchale raget einige Linien weit uͤber den Rand der Oberſchale hervor. Die eigentliche Urſache und Abſicht dieſes ſonderbaren Umſtandes weiß ich nicht zu errathen. Der Umriß ſitzet voll fägeförmiger Kerben. Die Zahl derſelben richtet ſich ge nau nach der Zahl der Furchen und Streifen. Beym Schloſſe ſtehen in k AR gera⸗ 1 fi Archen. Tabs 6. Fig. 553. 211 gerader Linie die gewöhnlichen kleinen Zähne und Kerben. An den inne ren Wänden ſiehet man viele ſenkrechte Streifen, als Spuren und Ab⸗ a ücke von den Streifen und Furchen der Oberfläche. Es wohnet dieſe hel in groͤſſeſter Menge an den tranquebariſchen Meerufern. di: Tab. 56. Fig. 553. lit. a et b. Hi 108 Ex Muſeo noſtro. 5 Das RNautenkoͤrbchen. * Rhombea clariffimi Bornii, tefta cordiformi, alba, gibba, longitudina- liter ſulcata et coſtata, coſtis transverfin ſtriatis et crenulatis, natibus incur- Br yatis diftantibus, area intermedia plana rhomboidali, cardine NR denticulato, margine ſerrato. Lisvun Hiftor. Conchyl. tab. 244. fig. 75. Pectunculus roftro five olle tenuiori, ſtriis e dentatis, ex India Orientali. RIEIxN meth. oſtraceol. F. 367. Sp. F. lit. e. pag. 142. Anomalocardia. Con- eba eat orientalis, roſtro five vertice tenuiore, ſtriis admodum dentatis. Bonansı Recreat. Cl. 3. no. 395. pag. 168. — — Mul. Kircher. Cl. 2. no. 1 17. pag. 447. Concha binis an com- pa cta in ora Brafiliae frequens, nunquam in littoribus Europae adja- Cegntibus viſa, licet in illis multae figura ſimiles copiofe producantur. Ejus praecipua nota diſtinctionis eft fulcorum habere ſummitatem non ſemirotundam, ut caeterae ejusdem generis, ſed planam#et transver- ſim minutiſſime erenatam. . Index tab. 87. fig. A. Concha rhomboidalis ſtriata, altero latere ſtriis imbricatis donato, ſubalbida. ours Vergnuͤgen, tom. IV. tab. 14. fig. 2. Die Schalen dieſer Archen fi nd dicke, und haben beym Schloffe ſehr hohe übergeworfene und gekruͤmmte An— geln, welche einander zugekehret ſind. . v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 76. Das Rautenkoͤrbchen. — — Teflacea — — pag. 90. Arca rhombea, tefta eordata, longi- ttucdinaliter ſulcata, coſtis viginti ſex, intermediis transverſim ſtriatis; apices incurvato reflexi remoti; arca interjecta plana vere rhombea, lineis rhombos concentricos efformantibus exciſa; Ligamentum mem- branaceum aream tegens; ſutura cardinis intus armata dentibus minutis diagonalem areae majorem conſtituit; margo erenatus; color niveus. u Eh 3 Dd 2 | Daß 212 Archen. Tab. 56. Fig.553. Daß dieſe Gattung von Archen, fig. 55 3. lit. a, mit jener Abaͤnderung von der Arca antiquata, welche wir rab. 55. fig. 549. kennen gelernet, viele Gleichfoͤrmigkeit habe, koͤnnen und dürfen wir nicht leugnen. Aber bey dem allen bleibet fie doch ſehr merklich von ihr unterſchieden. Ihre Scha | len haben eine völlig herzfoͤrmige Bildung, auch erblicket man auf der Vor⸗ derſeite, welche einen Angulum prominulum hat, und etwas flacher und breiter ausfaͤllt, als die Hinterſeite, das Bild eines deutlichen Herzens. Vom Wirbel gehen 24 tiefe Furchen und flache breite Ribben zum aͤuſſeren Rande hinab. Diejenigen Streifen und Ribben, welche an der breiten herzfoͤrmigen Vorderſeite ſtehen, ſind glatt. Aber uͤber die Ribben des hochgewoͤlbten Nuͤckens und der verkuͤrzten Hinterſeite, laufen ſolche Queer⸗ 9 ſtreifen hinuͤber, dadurch ſie insgeſamt ganz rauh, wie gekerbet und koͤr⸗ | nicht oder granuliret gemacht werden. Die ſtarke, dicke, hochgewoͤlbte Schale dieſer Arche iſt beydes innerlich und aͤuſſerlich weiß und nur als⸗ dann blaͤulicht, wenn der Bewohner ſeine Wohnſtaͤtte auf einen blaͤulicht leimichten oder thonartigen Grunde in der See gehabt. Die gekruͤmm⸗ ten Wirbelſchnaͤbel kehren ſich gegen einander, bleiben aber doch in einen ziemlichen Entfernung von einander ſtehen. Der flache rhomboidaliſche breite Raum, welcher ſich zwiſchen den Wirbelſchnaͤbeln befindet, wird von einer kohlſchwarzen lederartigen Haut bedecket. In der geraden Schloßlinie ſtehen 36 bis 40 kleine Zaͤhne. An der inneren Seite des Randes zaͤhlet man fo viele ſaͤgefoͤrmige Einſchnitte und ſtumpfe Zaͤhne, als auf der Oberflaͤche Furchen und Nibben gefehen werden. Der untere Schalenrand raget ein wenig über den Rand der Gegenfchale hervor. Gute Doubletten dieſer Gattung ſind nicht gemein. Sie werden in den oſtindiſchen Gewaͤſſern, inſonderheit bey Tranquebar und am Ufer der ni⸗ cobariſchen Eylande gefunden. Die Laͤnge betraͤget einen Zoll vier Linien, die Breite einen Zoll ſechs Linien. Ich beſitze einige kleinere und juͤngere Doubletten von dieſer Gattung, davon die groͤßte nur neun Linien breit iſt, bey welchen der aͤuſſere Rand von der linken oder untern Schale noch viel weiter über den Rand der rechten Oberſchale heraustritt und hervor⸗ raget, als bey größeren und anſehnlicheren Stuͤcken. > Bey fig. 553. lit. b. ſehen wir eine kleinere von dieſer Art, auf deren Schale eine gleiche Anzahl von Furchen und Ribben angetroffen wird. Ihre herzfoͤrmige Vorderſeite iſt flacher und ausgeſchweifter oder ausge⸗ bogener. Ihre Wirbelſpitzen find gekruͤmmter, und der flache Zwiſchen raum iſt gleichſeitig viereckigter. Auf dem Mücken der Ribben nen 90 ; erben 1388 Archen. Tab. 56. Fig. 554-556. 23 en noch dichter und zahlreicher beyſammen. Der aͤuſſere Rand der 5 ſchale raget ebenfalls ein wenig uͤber den Rand der Dberfchale her⸗ Ich habe dieſe Arche aus Weſtindien erhalten. Sie iſt beym Stran⸗ 123) Daͤniſchen Zuckerinſul St. Croix gefunden worden. Tab. 56. Fig. 554-556. Ex Mufeo noftro. | yeirißbe Die achtmal breitgefurchte oder breitgeribte Arche. enilis Linnaei, tefta oblique cordata, ſolida, gibba, ponderoſa, ſtriis laevibus atque planis coſtata, euticula feu epidermide ex fufco viri- fuperinduta, (hac remota candidiſſima evadit) apicibus umbonum liſtantibus et recurvatis, carina lata plana, in grandioribus declivi, et eiſuris rhomboidalibus diſtincta, cardine non tantum denticulato fed 7 ö lamelloſo, margine claufo plicato. d Hiſtor. Conchyl. tab. 238. fig. 72. Pectunculus gravis raro et minus profunde fulcatus ex fufco virideſcens articulationibus laminatis. Ex Jamaica. In den Beyſchriften wird Angola und Guinea als das wahre Vaterland dieſer Gattung genannt. In meth. oſtrac. $. 367. no. 16. pag. 143. Anomalocardia effuſa. LTIERI Index tab. 87. fig. D. Concha rhomboidalis ftriis latiſſimis com- pPlanatis et raris diviſa, craſſa, ponderoſa, candidiſſima. DARGENVILLE Conchyl. tab. 23. fig. K. Bucardium albidum et canalicula- tum. Le petit Coeur de Boeuf: fes deux becs fe contournent d' une faęon finguliere et font fort fepares l un de f autre; tout fon corps eſt ih. cannelè avec de taches brunes fur un fond gris. Apanson Hiſt. naturelle du Senegal. tab. 18. fig. F. pag. 246. Le Fagan. | La coquille du Fagan a la forme d’un coeur — C’eft une de plus epaif- ſes que je connoifle. Elle a le poids, la durete et interieurement la blancheur et le poli du marbre. Sa ſurface exterieure eſt relevèe de 4 ddoquze canelures longitudinales liſſes et arrondies dont il y en a ſept fort | | 0 groffes et plus fenfibles. Les fommets font a peu pres coniques tres aallongeès et roules en un feul tour de fpirale qui incline un peu en bas. La charniere eſt droite et rectiligne — elle conſiſte en une rangèe de agqquarante dents, femblables a autant de lames a peu pres égales et po- ces parallelement für les bords de chaque battant. Interieurement aux deux cotes paroiſſent les impreflions des muſcles; elles font fort , © grandes et à peu pres quarrées. e n ai obferve dans cette coquille | vos D 3 i d' au- —.— Di Archen. Tab. 56. Fig. 554-556. d' autres varietes que dans fa forme plus ou moins allongee, Lorsquꝰ f elle eſt couverte de fon periefte elle eſt brune et quelquefois a de verd, mais le periofte enleve on voit que la blancheur de fa für! exterieure imite comme ] interieure celle du marbre blanc le mieu done 1 Les Negres qui aiment beaucoup ce coquillage en pèchent une grande quantitè dans les fables vaſeux de l’embouchure du Niger, 00 1 fort abondant. 1 Davıra Catal. raif. tom. 1. no. 826. pag. 358. Un Coeur de la Jamaig f peu commun, blanc, a groſſes ſtries longitudinales larges et applatie: a carenne large, à coque Epaiffe et pefante, a bords interieurs profon dement decoupes, et à dents de la charniere lamelleuſes plus grandes que dans toutes les Coquilles de ce genre. Lınnaiı Syſt. Nat. Edit. 10. no. 145. pag. 694. — — — — Edit 12. no. 175. pag. 1142. 74 — — Mu. Reg. L. VIr. no. 92. pag. 5 18. Arca ſenilis, telta ate pi 5 ; magna, eraflı fima, Kr alba, laevis, ſulcata fuleis 7 ſeu Ba E obtufis, laevibus. Margo anticus repandus, dentibus intus manifeſtis obtuſis. Nates diftantes oblique recurvatae, area interjecta plana ad | angulos obtuſos ſtriata. Rima antice compreſſo- prominens. Cardo dentibus 30 eompreflis membranaceis altis et profunde immerſis. bitat ad Iamaieam inque Oceano Africano. ale FavART D’Hersıcny Diet. tom. 1. pag. 249. Coeur en Arche de Ness da- rene large de la Jamaique. Concha cordiformis rhomboidalis, craſſa, ponderoſa, ſtriis raris ſpiſſis latis et depreſſis per eee ſtriata, tota alba, carina lata diſtincta. Celui ei eſt tout blanc lorsqu’il eſt depouille de fon epiderme marin. Les rateliers qui compofent la char- niere font compofes de denticules plus grandes ou plus faillantes que celles qui fe rencontrent dans les autres coeurs en arche, de manier qu' elles font comme lamelleufes. On peche cette efpece dans les pa- rages de la Jamaique. 9 Martini Abhandl. von zwoſch. Conchyl. mit gekerbten Schloſſe im zten Bande, der Beſchaͤftig. Naturf. Freunde, pag. 287. 0 5 Fav. DR MONTCERV. Edit. 3. Darg. tab. 5 1. fig. C. 2 5 Gaoxovi Zoophyl. faſe. 3. no. 1172. pag. 273. Arca teſta oblique cord. octo ſulcata, laevi, natibus recurvis. Habitat ad Jamaicam. . Vom Liſter wird dieſe Arche zum Pectunculo gemacht, und bey den anch n Conchyliologen finden wir fie mit anderen Archen 1 en Archen. Tab. 56. Fig. 554-556. 215 den Herzmuſcheln. Ad anſon behauptet ſehr richtig von ihr, daß es eine der dickſten Muſcheln ſey, und an Schwere, Härte und Weiſſe dem weiſ⸗ ſeſten Marmor gleiche. In des Linne Beſchreibung wird fie um deßwil⸗ fen eraſſiſſima genannt. Nur wenig Conchyliologen liefern uns zuverlaͤſ⸗ eb und getreue Abbildungen von derſelben. Im Bonan⸗ ni, Rumph, Petiver, Seba, Knorr und anderen ſucht man fie vergeblich. In dem groſſen Conchyſtenwerke, darinnen der Herr Hof⸗ ath von Born die Conchylien des Kayſerl. Cabinets beſchrieben, wird fie auch vermiſſet. Martini iſt uns in feiner Abhandl. von den Mu⸗ ſcheln mit gekerbten Schloſſe ihre Abbildung ſchuldig blieben. Von ihrer eigentlichen Beſchaffenheit weiß er uns wenig zu ſagen, ja er iſt gar ge⸗ neigt fie irrig nur für eine ſeltene und hoͤchſtmerkwuͤrdige Abaͤnderung der weſtindiſchen vielfach gefurchten Baſtartarche zu erklaͤren. Aller Wahrſcheinlichkeit nach muͤſſen wohl nur die wenigſten unter den Con⸗ chyliologiſchen Schriftſtellern, welche noch von ihr reden, dieſe Arche in ihren friſchen und natuͤrlichen Zuſtande jemals gekannt und geſehen haben, meil fie uns folche als ſchneeweiß beſchreiben. So heißt dieſe Arche beym Gualtieri concha candidiſſima, behm Davila Coeur de la lamaique blanc, beym Linne Arca utrinque alba, und beym Favart d' Her⸗ igny Concha tota alba; wobey ſie billig noch haͤtten hinzuſchreiben ſol⸗ len: eſtas detritas, epidermide naturali deſtitutas, et politura reformatas tan- tum idimus. Favart d' Herbigny hat diß wuͤrklich bey der ſeinigen ehrlich hinzugeſetzet: Celui ci eſt tout blanc lorsqu' il eſt depouille de fon derme marin. Friſche jugendliche Exemplare werden von einen ſchoͤnen caſtanienbraunen, an manchen Stellen nahe ans olivengruͤne graͤnzenden, und ohnweit des aͤuſſeren Randes faſt ſchwarzbraunen, voͤllig glatten Oberkleide bedecket, daher Dargenville bey dieſer Gattung von taches brunes, und Liſt er von colore ex fuſeo viridefcente redet, wie denn auch Adanſon verſichert: elle eſt brune et quelquefois melèe de verd. Bey ſehr groſſen alten bejahrten Stuͤcken ſiehet man keine glatte, glaͤnzende oli⸗ vengruͤne und caſtanienbraune Oberhaut, ſondern eine kohlſchwarze Farbe und eine fo rauhe, ſchilferichte, uͤberall aufgebrochene und zerriſſene Ober, flache, welche gleichſam die Bloͤſſe der weiſſen Schale nicht mehr bedecken kann, daher denn auch der weiſſe Schalengrund allenthalben hindurch⸗ ſchimmert. Solche veraltete Stuͤcke muͤſſen freilich, wenn fie einiges Anz 1 * in einer Sammlung haben ſollen, bey der Reinigung ſauber abge⸗ fen und poliret werden. e 2 N | Et 1 1 1 2 U we 0 Es 216 Archen. Tab. 56. Fig. 554-556. Es hat uͤbrigens dieſe anſehnliche Arche eine herzfoͤrmige Bildung. Acht groſſe und einige kleinere Furchen, und breite glatte Streif n, 4 ich lieber Ribben nennen moͤchte (wie denn auch Prof. Muͤller in ſeinen vollſt. Linneiſchen Naturſyſtem um ihrentwillen dieſe Arche die Breitril genannt) laufen vom Wirbel bis zum aͤuſſerſten Rande herab. Die V derſeite, welche ein Herz bildet, iſt etwas länger als die Hinterſeite. auf deutet Linne, wenn er ſchreibet: teſta prominula angulo antico: gulus anticus repandus. Er will aber auch auf dieſer verlaͤngerten V derſeite eine Oefnung bemerket haben, weil er vorgiebt: tefta faepe hi inter rimam et angulum anticum, dergleichen ich doch bey keinen einzi meiner Exemplare (und ich befißse wenigſtens ein Dutzend derſelben) fin koͤnnen. Weil Linne nur eine weiſſe, folglich eine abgeſchliffene Do lette, vor ſich gehabt, fo kann an der vorgenannten Stelle ſoviel hinw geſchliffen geweſen ſeyn, daß davon eine Schalenoͤfnung entſtanden, Linne fuͤr eine Sache angeſehen, welche allen Archen von dieſer G tung natuͤrlich oder eigenthuͤmlich zukomme. Die Wirbelfchnäbel, n che ſich zur verkuͤrzten Hinterſeite hinuͤberkehren, haben eine ſtarke Krb mung, und ſind gemeiniglich weiß. Sie ſtehen in einer ziemlichen fernung von einander, und da bey allen nicht die geringſte Spur an treffen iſt, daß ſie ſich ſolten beruͤhret haben, ſo folget daraus ſov daß der Bewohner feine Schale zu keiner ſehr beträchtlichen Weite ı muͤſſe, weil ſich ſonſt die Wirbelſpitzen an einander ſtoßen, und von die Stoß einige Spuren zuruͤcklaſſen wuͤrden. Der flache Raum, w ſich zwiſchen den Wirbeln befindet, gleichet einen geſchobenen Vie Man ſiehet auf demſelben rhomboidaliſche Einſchnitte. Die ſchwarz 5 cke lederartige Haut, welche dieſen viereckigten Zwiſchenraum beded dienet dem Schloſſe zu einen ſicheren und unentb erlichen Bedeckungs⸗ Verwaͤhrungsmittel. Wofern unſere Augen der Augenbraunen er gelten, fo würde der vom Haupte herabfallende Staub und herabrinn de Schweiß ungehindert in unſere Augen hineinfallen — und wofern ſes lederartige Band nicht die vielen Zaͤhne des Archenſchloſſes bedeckte ſo wuͤrde Sand, Gruß und ſteinichter Gruß ungehindert hineinfallen, N bald dieſe bald jene Einkerbung verderben, den ganzen Schloßbau zerſtoͤ⸗ ren, und es dadurch dem Bewohner unmoͤglich machen, ſeine Schalen fernerhin veſte verſchlieſſen zu koͤnnen. Alle dieſe Ungelegenheiten werden durch das uͤber die Schloßflaͤche hingebreitete lederartige Band voͤllig ver⸗ mieden und verhuͤtet. Ich erſuche meine Leſer, hievon die wohlgegruͤn⸗ deten Gedanken, welche Adanſon uͤber die Endzwecke und Abſichten 2 iga⸗ . 1 Are Archen. Tab. 56. Fig. 554-556. 217 bt, in der unten ſtehenden Stelle nachzuleſen ). Es iſt die geheimen Abſichten der Natur und ihres weiſen Ur⸗ ringen, aber dißmal glaube ich doch, daß man auf die e ſelben gekommen ſey. An der inneren Seite des aͤuſſeren verſe len Randes ſiehet man eben fo viele ſtumpfe breite Zähne d tiefe Einſchnitte, als auf der Oberflache Streifen, Ribben und rchen gezaͤhlet werden. Die inneren Wande find weiß und glatt. e faſt viereckigt gebildeten Muſkulflecken machen einen tiefen und indruck. Man vergleiche dabey lig. 55S, ſo die innere Seite 8 Charnier und Schloß dieſer Muſchel kann man ohne Be⸗ 10 nicht anſehen. Man zaͤhlet bey großen Exemplaren in jeder ber vierzig Zahne und Kerben, welche aufs genaueſte mit den und Kerben der Gegenſchale zuſammenſchließen. In der Mitte die kleinſten, an beyden Seiten aber die groͤßeren und groͤſſeſten e. Ich kenne keine Arche, die größere Zähne aufzuweiſen habe, ch Davila anmerket ). Unter dem hohlen Wirbelſchnabel man innerlich eine tiefe Hoͤhlle. | Es wohnen diefe Archen bey Jamaica und den weſtindiſchen Stran⸗ ‚ aber noch weit haufiger und von anſehnlicherer Größe auf der ſte von Africa, und inſonderheit auf Guinea. Sie pflegen ſich naſſen Sande des Meerufers zu vergraben, und haben um deß⸗ veſtverſchleſſene Schalen. Gute Doubletten friſcher und großer e find in den mehreſten Conchylienſammlungen große Seltenhei⸗ In der meinigen lieget ein guter Vorrath derſelben, den ich doch igen Jahren durch die Freundſchaft eines von der Guinei⸗ Kuͤſte zuruͤckkehrenden Schiffkoches erlanget. Ich hatte ihm einige zelne Schalen dieſer Gattung wie zur Probe mitgegeben, und ihn r gebeten, ſolche nur dem erſten dem beſten Neger zu zeigen, und alsdann durch ein kleines Geſchenke zu ermuntern, einen guten Hau⸗ von herbeyzuhohlen. Bey treuer Befolgung meines Nathes wa⸗ „ 3 ren W % ADAnsons Hiſt. du Seneg. 10e. ſupra cit.: Le ligament n'eſt pas proportionne A la force de Köln: la charniere. II ſemble que fon principal nfage eft de ſervir de couverture à la charniere e ee.t de la garantir de Papproche des corps etrangers tels que les fables et autres chofes femblables qui pourroient en embarafler les jeu. 81 N h Davıra Cat. raif. loc. cit.: Les dents de la charniere font lamelleuſes plus grandes que dans . AR toutes les coquilles de ce genre. S Cüenchyliencabinet VII. Theil. . Ee 218 Archen. Tab. 5 is | 7 ren ihm in kurzer Zeit mehrere gebracht worden, als er bequemlich i u feiner Schiffskuͤſte beherbergen koͤnnen. Daher ich es vermuthe, daß er die meiſten zuruͤckgelaſſen. Adanſon, der ſich viele Jah 1 ückge aſſen. nſon, A e Jahre auf der weſt⸗ lich africaniſchen Kuͤſte aufgehalten, hat daſelbſt Feine größeren als von viertehalb Zoll finden koͤnnen. So lauten hievon ſeine Worte: La plus grande que j aie obferve porte trois pouces et demi de longueur er de lärgeur. Meine groͤſſeſte Doublette von dieſer Gattung iſt aber drey oll drey Linien hoch oder lang, und vollkommen vier Zoll breit, und ein paar Pfund ſchwer. Ihre Wirbel haben keine ſo ſtarke Krümmung, wie bey juͤngeren und kleineren Schalen, und der Naum zwiſchen den Wirbeln iſt nicht flach, ſondern von den Schnaͤbeln bis zum Char⸗ niere bis zur Tiefe eines Zolles vertieft. Einige von dieſer Gattung haben folglich kuͤrzere und mehr gekruͤmmte Wirbelfchnäbel, andere mehr gez ſtreckte und verlängerte aber weniger gekruͤmmte Wirbel. Diß ſtimmet auch mit Adanſons Bemerkung ſehr wohl überein, wenn er ſchreibet: Je n ai öbferve dans cette coquille d' autres varietes que dans fa forme plus ou moins allongee.. Ich habe nur ein Exemplar von mittlerer Größe abbilden laſſen, welches dritthalb Zoll lang und eben fo breit iſt. Den Bewohner dieſer Schalen ſoll ſehr eßbar und wohlſchmeckend ſeyn, auch von den Negern begierigſt geſuchet werden. 1 4 1 x Bat. Se Archen. Tab. 56. Fig. 557. 219 = BRUNS . ab. 56. Fig. 557. | 1. 155 l Ex Mufeo voſtro. HE ae ſulcata et ee coſtis muricato a natibus recurvis, 1 area intermedia rhomboidali, margine ſerrato. ‚A 7 Angl. Grain Cockle. Belg· Korrelige Baſterd Ark. | de Purpura Cap. XI. pag. m. 29. 30. Concha polylepto- 5. Haec teſta propriam habet notam innumeram ſeriem exi- cardinum recta per obliquum linea et admodum longa teftae um efficientium, quod factenus in aliis minime obfervavimus. ö ad latum oblique dependet. Craſſa inſuper eſt teſta reſpectu molis, externe denfe ſtriata, ac obliquis denſioribus rugis bal auß ut imbricata etiam dici poteſt. Hiſtor. Conchyl. tab. 241. et 242. fig. 78. 79. Pectunculus is agnis et muricatis donatus, feu ſtriis planis et dentatis inſignitus — e Campeche. In den Beyſchriften leſe ich bey fig. 79. noch folgendes: This differs from fig. 78 in having its noſe tending more to one Side, the Space between and the hing is muek broader wider and fülcated with Waved ſtreaks. b meth. oſtrac. S. 367. Sp. 5. lit. f. pag. 142. Anomalo cardia. Concha olyginglymos. Pectunculus muricatus ſuper plicis latis et ſtriatis. onem oſtendit tab. 10. no. 45. 46. Amboin. tab. 44. fig. K. Pecten g granofus. ( Pecten virgineus gehet vorher. Pecken ſaxatilis folget nach. Beydes find ohnſtreitig Archen: ſo muß denn auch nothwendig Pecten granoſus eine Arche ſeyn.) Linne hat ſich durch die berunglückte Rumphiſche Zeichnung verführen laſſen. Rumphs Figur beym Cardigruftico anzufuͤhren. Ich habe eben dieſen ® Fehler tab. 19. fig. 197. des borigen Bandes begangen, welchen ich bey dieſer Gelegenheit aufrichtig bekennen und verbeſſern will.) Dieſe Muſchel e hat mit dem Pe&t. virgineo einerley Geſtalt, aber eine mehr gerundete 3 Schale. Die Falten ragen ſtark hervor, und ſind mit groben Koͤrnern be⸗ ſetzet, welche die Schalen ſtachlicht machen. * Prrwzn Amboin. Aquat. tab. 17. fig. 7. Pecten granoſus. Grain Cockle, “Guarrızrı Index tab. 87. fig. E. Concha rhomboidalis ſtriis profundis iden- tidem in ſummitate bullatis exaſperata, globoſa, candida, Fi "Hinensracır Muſ. Richter. baz. 284. | | ee e 2 . Dar- | | | | | | 220 Archen. Tab. 56. Fig 557. DARGENVILLE Conchyl. tab. 23. fig. c. Bucardium elongatum Corbu ctum. Celui de la lettre C eſt extremement ſingulier par une pla forme qui ſepare ſes deux bees; ce qui le fait aſſez reffembler A] de Noé. Cette coquille nommèe la Corbeille eſt toute blanch des cannelures pleines de tubercules, et elle eſt auſſi peſante qu marbre; fa charniere à petits crans fins comme une lime merite remarquee. Chacun de ſes cötes forme U e eHr. 1 5 Knorrs Vergnuͤgen der Augen tom. 6. tab. 55 fig. 2. Di ö arche. Korrelige Baſterd Ark. a Davıra Catal. raif. tom. 1. no. 827. pag. 385. Eden fe groſſes ſtries longitudinales Chargees par zönes de peti a carenne oblongue et ao dans fon eſpece nommee pa ville la Corbeille. BER e e . Syſt. Nat. Edit. 10. no. 146. page Gg. eren n e Bait. 1800176, e ,, „ — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 93. pag. 5 19. Arca granofa teſta f. gularis, alba, exarata ſulcis 16 pluribusve, profundis, obt . diftantibus, muricatis acuminibus transverfis obtufis, transverfim ſeries digeftis. Baſis teftae acuta eſt. Altera teſta minor ſubrotu alba, ad marginem parum rubicunda. Nates inter Area patens f ſt ad angulum obtuſum utrinque ſtriis angulum efformans. Cardi tes minutiſſimi vix maſticantęs: nates e reflexae. Hab: Oceano Europae meridionalis. eee Favanı D' HERBICNY Dict. tom. I. pag. 3300 Corbeille Coeur en Are Noe& ou à carene. Concha cordiformis et rhomboidalis candida na angufta et oblonga, duabus valvis craflis et maxime convexis, ſti papillofis per longitudinem ſtriatis Compofita, dentibus latis in amb ſerrata. Cette conque bivalve a de groſſes ſtries ehargees de tub les en forme de mammelons ſur tout vers les ſommets des battans. E eſt toute blanche. Les rateliers la CHARTIIEFR font Si au ‚nite de denticules. 21 In den a Werken des ern von Borns vermifet man auc dieſe 1 te Arche. | | Fav. DE MONTCERVELLE Edit. 3. Darg. tab. an fi. C. * Fabius C olumna Bent: wohl wenig Archen in der Welt g f hen haben, weil er es bey dieſer Gattung als etwas auſſerordentliches anführet ſie habe ein ſtark Hekerbeß und gezaͤhntes un und fer RK * U Archen. Tab. 56. Fig. 557. 221 ſetzet: quod hactenus in aliis minime obſervavimus. Es wird dieſe Mu⸗ von den franzoͤſiſchen Conchyliologen la Corbeille, Corbula, der rb oder das Koͤrbchen genannt. Sie iſt beynahe gleichſeitig, und nach dem Linne teftam fere regularem. Nur alleine die Vorder- raget ein wenig weiter als die Hinterſeite hervor. Ihre ſchneeweiſſe jale iſt herzfoͤrmig und hochgewoͤlbet. Vom Wirbel gehen einige 13i9 tiefe breite Furchen und ſtarke Ribben herab. Linne, der nur chzehn Furchen redet, muß alfo ein kleineres Exemplar gehabt Die erſteren dieſer Ribben, welche auf der Vorderſeite ſtehen, tt; die andern haben auf ihrem Ruͤcken reihenweiſe kleine Kno⸗ che beym Dargenville und Davila tubercules, und beym bart d'Herbigny mammelons heiſſen. Dieſe Knoten find nahe 1 Wirbel, wo die mehreſten derſelben beyſammen ſtehen, nicht viel als erhabene Puncte und kleine Körner; auf der Mitte des Nuͤ⸗ ſolcher ribbenartigen Streifen ſiehet man ſchon viel groͤßere, und it des aͤuſſeren Randes die groͤſſeſten und ſtaͤrkſten. Die merklich benen gekruͤmmten Wirbelſpitzen bleiben in ziemlicher Entfernung einander ſtehen, und kehren ſich ein wenig zur verkuͤrzten Hinter⸗ hinüber. Auf dem flachen etwas vertieften Raum, welcher ſich en den Wirbeln befindet, und einen geſchobenen Vierecke gleichet, man einige rhomboidaliſche Einſchnitte. Eben dergleichen Zwi⸗ zum wird bey vielen Archengattungen geſehen. Deſto mehr muß en befremden, wenn man beym Dargenville folgende Worte lieſet: Celui eſt extremement fingulier par ung plateforme qui ſepae fes deux bees. Die gerade Schloßlinie gleichet einer ſcharfen Feile und ſitzet vol⸗ er kleinen Zaͤhne. Die inneren glatten ſehr vertieften Wande ſind ſchnee⸗ weiß. Am aufferen Rande zaͤhlet man eben fo viele ſaͤgefoͤrmige Ein⸗ | ſchnitte und ſtumpfe Zaͤhne, als auf der Oberfläche Furchen und Rib⸗ geſehen werden. Meine groͤſte Doublette iſt einen Zoll 9 Linien lang zween Zoll 1 Linie breit. Die Knoten ſtehen ſehr ſparſam und in ziemlicher Entfernung auf dem Ruͤcken ihrer Ribben. Bey einer ande, ren Doublette, die ich von dieſer Gattung beſitze, ſtehen die Knoten fo dichte beyeinander, daß ich einige 20 auf jeder Ribbe zahlen kann. Dieſe knotenvollen Archen habe ich von Tranquebar und den nicobari— aa erhalten. Nach Liſters Auſſage werden ſie auch im | | | Meerbuſen bey Campeche gefunden. 1 N | Ee 3 | Tab. 222 | ae Tab. 56. Fig. 558.559] ! Tab 5 6. Fig. 5 58. 855 Wr fn ve r Ex Muſeo Lorenzrano. Dias kleinere breitere und flachere Koͤrbchen. Arca Corbula, teſta ovali alba, valde depreſſa longitudinaliter fulcata ſtriis in ! noduloſis, natibus obtufis recurvatis, area rhombo intermedia anguſta. eee er. der zuvor beſchriebenen Arca granoſa fanden wir 1 hge te faſt kugelfoͤrmige Schalen und anſehnlich erhobene, ſtark ge Wirbelſpitzen. Dieſe ſeltene Arche, welche ich aus der Herrn Kaufmann Lorenzens entlehnet, hat dagegen bey in migen Bildung flachere mehr zuſammengedruͤckte Schalen, niedrige ſtumpfe Wirbelſpit en, welche ziemlich nahe i Der Naum, welcher ſich zwiſchen den Wirbeln befi enge. Doch gleichet er wie bey den mehreſten Archen Vierecke. Man zaͤhlet auf ihrer Oberflaͤche zwanzig Streifen. Die lezteren haben auf ihren Ruͤcken lauter dich ander ſtehende kleine Knoten. An der inneren Seite des het man ſtumpfe Zaͤhne und ſagefoͤrmige Einſchnitte. In 9 linie ſtehen 38 bis 40 kleine Kerben und Zähne. Es wohnet d che, welche nur zehn Linien lang, aber etwas über einen Zoll b it am Me der nicobariſchen Eylande. Tab. 56. Fig. 359. Ex Mufeo noſtro. 21 e Die kleinere koͤrnichte Arche, an deren inneren Wänden feine Streifen zu ſehen fd. Arca granoſa minor, teſta cordiformi, alba, gibba, coflata, nodoſa, natib obtufis, area intermedia anguſtiore, intus ſtriis ſubtiliſſimis notata. Lister Hift. Conchyl. tab. 234. fig. 68. Pectunculus ſtriis raris, adm. acutis et eminentibus iisdemque aculeis quibusdam exafperatis, ex interna parte capillaceis ſtriis infignitus. KLrx meth. oftrae. 5. 367. Sp. F. lit. b. pag. 142. Concha polygingl 1 ſtriis externis raris acute eminentibus et afperis interne capillaceis. Fig. vide tab. 10. no. 43. 44. * h „ Archen. Tab. 56 Fig. 559. — 28 Ich glaubte anfänglich an dieſer Arche nur eine geringe Abänderung von fig. 358 zu beſitzen, und wolte fie um deßwillen gar nicht abzeichnen ſaſſen. Allein bey einer genaueren Vergleichung und naͤheren Beſichti⸗ habe ich doch manches unterſcheidende bey ihr wahrgenommen. Sie hat 24 länglichte Streifen, deren Ruͤcken aber viel ſchaͤrfer iſt als bey der vorhergehenden. Bey jener kann man wohl zwanzig Knoten auf je, d . a Bey dieſer kann man auf jeder Ribbe kaum 1 Kno⸗ inden. Die Schalen ſind nicht ſo flach, breit, und wie zuſammenge⸗ ) eyförmig gebildet, ſondern ſie ſind ſchmaler, erhobener, ge⸗ ö 7 ugelförmiger. Sie haben eine ſchmutzig weiſſe Farbe und nur pfe, kleine Wirbel. Uebrigens iſt der Raum zwiſchen den Wirbel⸗ ben fo klein und enge, der in gerader Linie fortgehende Schloß- eben fo reichlich gezaͤhnelt, und der innere Schalenrand eben ormig gekerbet und eingeſchnitten, wie bey der vorigen Art. Das are und eigenthuͤmliche, dadurch dieſe Arche vornemlich von den vorhergehenden unterſchieden wird, wuͤrde ich vielleicht überfehen wenn mich nicht der ſcharfſichtige Liſter und Klein mit ihren ibungen und Abbildungen darauf aufmerkſam gemacht. Sie ift an ihren inneren Wänden mit feinen Streifen, mit ſtrüis capil- wie Liſt er fie nennet, bezeichnet. Dieſe zarteſten den feinſten Haa, enden Linien und Streifen laſſen ſich an den inneren Wänden "einen wohlbewafneten Auge bemerken und wahrnehmen. Folg⸗ muß Liſter, der ſie genau wahrgenommen, bey der Unterſuchung und Beſchreibung ſeiner Conchylien fleißig das Vergroͤßerungsglaß ge⸗ brauchet — 5 Vermuhtlich hat Klein, in deffen meth. oftrac. wir dieſe Muſchel gleichfals abgebildet antreffen, das Original nicht ſelbſt gehabt, ſondern wohl nur die liſteriſche Figur nachſtechen laſſen. Es 1 * dieſe 925 an den Stranden der nicobariſchen Inſuln. 2 | | 1 Aren Tab. 57 aue 560. a Pa amin e Rae Teftaken bivalvia cardine arcuato duc, 2 denticulato. R a „ Tab. „ Die 560. ee En Ex Mufeo noftro. Die welenförmig gewaͤſſerte at. ur manifeſte dsenffatim firiata; maculis r in 5 5 ae m N datim pidta, natibus inflexis, cardine dentieulato, 1 margine plicato. A ie BoNANN 1 Recreat. Cl. 2. no. 60, pag. 107. MR — — Muf: Kirch. Cl. 2. no. 58. pag. 444. Concha Ge eld bc moi ſtantia, intus candida, foris maculis furvis ferpentibus miritiee ex it. Reer. no. 61. Ne e Muſ. Kirch. no. 60. Concha pariter dentata lor i lineae fubflavae undas maris referentes belle difti Guarrisrı Index tab. 72. fig. G? Concha eraſſa la culis radiata, ſignata, faſeiata et virgata. Nehem. Grew Rarities tab. 12. Multartieulate Oyſter. | Korrs Vergnügen tom. VI. tab. 14. fig. 4. Die gelbe flammichte Kuchendo Belg. geel gevlamde Poffer. Gall. Bignet a flammes jaunes. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 758. pag. 330. Cames de la Medite blanches, flambees par zones de canelle foncé, à charniere celle de Peignes fans oreilles et nommees Furies. sl Linnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 149. pag. 695. «N? — — — — Edit.12. no. 179. pag. 1142. Nies undata, ı tefta eulari inaurita, laeviuſcula, natibus inflexis, margine plicato. tat ad Iamaicam. Tefta picta uti pectuneulus ſed craſſior en: ni minime ſulcata, baſi e 1 yet | il 5 m 9 40 ban, ze 5 60. f 2 mata vel corru ans. On remarque ne s fu gitudinales ee La charniere ee e de deux rateliers 1x garnis de huit les autres e fitudes fous le 5 9 5 nt presqu' im- Ces fortes de eames fe trouvent dans la mer Mediterra- c tes de Afrique. N d Bufcheln mit gekerbten Schloſe im ten Bande der Berl. 7 —— Naturforſchender Freunde pag. 28 1. tab. 6. fig. 2. N Index Muſ. Caeſ. pag. 77. Die gefleckte Kuchenmuſchel. Teftacea — — pag. 91. Area decuſſata, teſta orbicularis craſſa valvae convexae longitudinaliter obfolete ſulcatae, trans verſim ſub- atae; api es incurvij. area intermedia anguſtiſſima; eardinis dentes um digeſti, obliq ui, extimis majoribus; limbus denticulatus; co- eſtae albus, maculis diſperſis confluentibus, difformibus, fulvis, atis albus, macula lata fulva. Fors varietas Arcae piloſae? r Hr. Hofrath von Born vermuthet in dieſer Gattung Arcam am Linnaei zu finden. Allein alsdann muͤſte fie nicht nates in- incurvatas, ſondern nates recurvatas, auch nicht arcam interme- _ imam, ſondern rimam penitus clauſam haben. Indeſſen blei⸗ gewiß, es iſt eine nahe Verwandtin von der Arca decuffata. nen, welche man ihr beyleget, da ſie von einigen die Kuchen⸗ von anderen der Gogelhupfen, das Pofferdoublette, und von den n 5 Conchyliologen Bignet à flammes jaunes, Furie flamboyante mn moͤchten wohl den wenigſten behagen. Ich verlange ſie daher hi pflanzen, und nenne fie lieber die wellenfoͤrmig gefleckte Arche. hre dicke, harte, gewoͤlbte und ſtarke Schale hat eine faſt dete Form. Sehr feine Queerſtreifen legen ſich uͤber die Schale hinüber, welche von zar⸗ n laͤnglichten Streifen durchereuzet werden. Wer ſolche ſehen will, muß gutes Vergrößerungsglas zu Huͤlfe nehmen. Als daun wird er die hrheit der Linneiſchen Auſſage beſtatiget finden, Diefe tefta fey vix ru- „ minime ſulcata. Der Grund iſt weiß, wird aber von großen roth⸗ nen, wellenfoͤrmig gebildeten Wolken fo bedecket, daß er nur hin und ieder hindurch ſchimmern kann. Die kurzen ſtumpfen in der Schalen titte dichte beyſammenſtehenden Wirbelſpitzen kehren ſich gegen einander. Der Zwiſchenraum wird von einen ſchwarzbraͤunlichen lederartigen Bande bedecket, und iſt ſehr enge Folglich muß der Bewohner ſeine Schalen ö Leonhyuencabimet VIL Theil. a nur —— . ß EL 22 A 7 B E — ‚ch Alcrcchen. Tab. 57. Fig. BERN nur bis zur Weite einiger wenigen Linien öfnen koͤnnen. Das bog mige faſt dreyſeitige Schloß hat auf jeder Seite acht große Kerben Zähne, und in der Mitte gerade, unter dem Wirbel einige kleinere. inneren Wande find bey einigen ſchneeweiß, bey andern werden fi einen großen braunrothen Flecken bezeichnet. Einige haben innerlich man fie genau mit einen wohlbewafneten Auge betrachtet, Strias capillacı Die Muſkulflecken find glatt und ſehr deutlich. Der Rand ſitzet v Kerben und ſtumpfen Zaͤhne. Ich habe dieſe Gattung von den w ſchen Zuckerinſuln erhalten. Einzelne Schalen bekommt man Gute vollſtaͤndige Doubletten find deſto ſeltener. Die hier sb einen Zoll neun Linien lang und wei fo breit. sa Eitel 15 "= R 3 ee > Tab. 57. Fig. 561. Wee, 2% Fr e ER; mufeo nord. I 145 Reibe Die creuzweiſe geſtreifte und braunroth bewelkte . 0 und gefleckte Arche. eng Ares decuffata Linnaei, tefta lenticulari convexa, dee ſubt n in fundo ſubalbido maculis rufefcentibus inaequalibus nebul natibus recurvatis, rima claufa, margine denticulato. Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 1. tab. 2. fig. 22. Knorrs Vergnügen der Augen, tom. 5. tab. 30. fig. 3. Das geſleckte © pfendoublet. Belg. gevlakte Poffer. Der Grund iſt weiß und ga creuzweiſe geſtreift. Auf ſelbigen befinden fh bin und wieder rn braunrother Flecken. Wc en ee en gun 8 LR Syſt. Nat. Edit. 10. no. 147. Br 694. ect ee ro — — — — Edit. 12. no. 177. pag. a SA EA Rh . — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 94. pag. 5 19. Arca decuſſata, teſta lent ß lari decuſſatim ſubſtriata, natibus recurvis, margine crenato, claufa. Teſta orbicularis convexa crafla, margine acuta, ies gitudinaliter, transverſim ſubſtriata. Extus alba adſperſa maculis b neis difformibus, confluentibus: intus alba margine introrſum a denticulato. Nates parum retrorſum flexae. Area interjedta ele Cardo dentibus utrinque 8 ſeu 10, ‚fubtransverfis interftindtis toti finubus. Habitat in Indiis. Alle Kennzeichen, welche Linne bey der Arca decuſfata angie „ finde ich bey der hier vorgeſtellten Gattung, und zweifle daher nicht, an ihr Arcam deeuffatam Linnaei gefunden zu haben. Ihre dicke, convexe wohlgerundete e iſt linſenformig geben Viele ſowohl feines groͤbe Archen. Tab. 57. Fig. 561.562. 227 wöbere Streifen gehen vom Wirbel herab. Sie werden von den zarte⸗ Queerſtreifen durchcreuzer. Daher entſtehet auf der Oberflaͤche das netzartige Gewebe und Gitterwerk welches aber, wenn man es t genau ſehen will, mit einen guten Vergroͤßerungsglaſe betrachtet den muß. Vergebens bemuͤhet ſich die Kunſt des Mahlers und Ku⸗ echers in dieſen Stuͤcke die Natur zu erreichen. Denn kein Pinſel abſtichel kann ſolche ep feine Striche und netzfoͤrmige nachzeichnen. Auf dem weiſſen Grunde ſiehet man viele braun⸗ großere und kleinere Flecken und Wolken als wären fie ohne nung hinangeſprutzet worden. Doch halten ſie bey jeden einzel⸗ cke die nemliche Ordnung. Die ſtumpfen, nur wenig gekruͤmm⸗ nahe beyſammenſtehenden Wirbelfpigen, kehren ſich zur Hinterſeite iber. Der Raum und die Flache, welche bey den mehreſten Archen zen den Wirbeln bemerket wird, fehlet beynahe gaͤnzlich. Doch ich ohnweit des Wirbels alleine auf der Vorderſeite eine kleine Spalte, r Durch ein inneres lederartiges Band fo bedecket wird, daß fie als oſſen angeſehen werden kann. Auf ieſe Merkmale giebt uns ne einen Fingerzeig, wenn er ſchreibet, area interjecta claufa, und ma clauſa. Unter dieſer Spalte zaͤhle ich bey meinen Exemplare am bo⸗ orig dreyſeitigen Schloffe auf der Vorderſeite vierzehn, auf der Hin⸗ e aber nur zwoͤlf kleine Zähne und Kerben. Die inneren Wände find und haben nur bey einigen einen großen ſtarken braunrothen Flecken. nere Rand ſitzet voller ſcharfen Zahne und Kerben. Es wohnet attung von Archen bey den Stranden der weſtindiſchen Zuckerinſuln. hier abbgebildete, welche einen Zoll acht Linien lang und eben ſo breit iſt, habe ich von der daͤniſchen Inſul St. Thomas erhalten. Gute Dou⸗ blette fa dieſer 2 e wird man in Conchylienſammlungen nicht haͤufig 9 en. P ii: on 0 Hab. 57. Fig, 562. | i N Ex muſeo a a N UT Diͤe bunte gleichſeitige Arche. A ten variegata aequilatera, tefta fubcordata, longitudinaliter ſtriata, ex rü- ente in fundo fubalbido variegata, natibus incurvatis et approximatis, 3 area intermedia . margine e x iur . 228 Archen. rar | 2. 563. Ign der Form und Bauart kommt d diefe A ri vorhergehenden überein, nur iſt fie gleichſeitiger, auch dunner und leichter. Die groͤberen ſenkrechten Fu welche vom Wirbel herabgehen, en ſogleich i unzähligen zarten laͤnglichten eifen, Haaren gleichen, laſſen 1 de neten Auge wahrnehmen > Diefe den von feinen Queerſtreife den Wirbelſpitzen kehren fich ı ger a beln die Spuren, daß ee eee En ee 2 Der Raum zwiſchen den Wirbeln ift fehr enge. | and wird von allerhand. größeren und kleineren bra ganz bunt gemacht. Der innere Umriß ſitzet voller Zaͤhne. Das bogenförmig dreyſeitige Sch 11 Zähne und mitten unter dem Wirbel Wänden ſiehet man tiefe I e bis zur W Muſkulnarben, ferner feine ſenkrechte Streifen un Es wird dieſe 1 welche nicht ale it, an den gefunkt Tab. 57. Fig. 9 f Ex Muſeo SPENGLERIANO, N 65 x 10 8 75 Tu 1 b Die marmorirte Arche. We Arca marmorata, teſta leuticulari compreſſiuſeula, decuſſatim vix manifeſt f ftriata, in fundo candido elegantifime ex flaveſcente marmorata; 5 a albis, approximatis; rima in „ eee acuto denticulato. 5 1 An W Recreat. Cl. 2. no. 62. pag. 107. 2 48 „ — — — Mu. Kircher. Cl. 2. no. GI. pag. 444 eh Dieſe gleichfeitige duͤnnſchalichte Arche ift ziemlich flach. Die fen, welche vom Wirbel heruntergehen und von Queerſtreifen dur rch zet werden, ſind ſo zart und fein, daß ſie mit bloſſen Augen kaum be werden können. Die Grundfarbe iſt weiß, ſie wird aber durch gelb Züge und Flecken ſehr zierlich bezeichnet und marmorirer. Die Sck der ſchneeweißen Wirbel kehren ſich gegen einander. Der Naum zwiſchen den Wirbelſpitzen iſt fehr enge. Die inneren Wände find ſchneeweiß. Det Umriß ſitzet voller kleinen SUR, und Kerben. Das Schloß 90084 dem chloſſe yi * 14 Tab. 57. Fig. 564. 229 ttungen. Es wohnet dieſe Me und en Meat den. ee "1chlab sch 5 nd 100 eee N. 5 ; ) } 8. WELEHE 110 0 Ubi y 0 Ka Toni, h Suan 1 den Dr C. Conel eq s 9 uilatera, 3 Kon feat rat, ſubro 4 Are . is, e 8 co f ſeiatim colorata. igen, tab. 14. fig. 3. An dieſer Saftartarce find die Er⸗ ebm Schloſſe etwa länger, wie be einigen andern. Wir neu⸗ ſſes Kuchen vublet, und glauben es ſe ey Arca pallens Linnaei. urelle du Senegal tab. 18. fig. 10. Le Vovan. Le fond r varie beaucoup, „ il eſt blanc, tantöt couleur de chair ou charniere n’eft pas rectiligne mais courbee legerement en f rface interieure eft blanche quelquefois tachee de fauve. ft. Nat. Edit. 10. no. 151. pag. 605. 8 i — Edit, 12. no. 181. pag. 11433. Mu Reg. i. no. 97. pag. 521. Arca e be BE eularis, convexa, eraſſa, margine acuto „ ftriata.transverfim ſtriis ob- 5 . eſtis, maculata maculis, flaveſcentibus fere faſciatis. alba excavata. Nates diſtantes inter quas rima hians acutiſſima e ſtriata. Cardo dentibus eirciter 10 transverſis. Habitat ad Inſulam Guarnſey i inque Oceano Africano. ir 8 r.D’Heasıcny Dit. tom. 3. pag. 478. . Ls Defer, Animal, pag. XXXII. no. 40. Aren elyeimeris nedroganıdada 2“ meh NN 0 nl an . A CRO 230 Archen. Tab. 57. Fig, se & Groxovin Zoophyl. faſe. 3. n0.1175. pag. 274. Area tefta ſuborbi gibba, ſubſtriata, natibus incurvis > margine cı erenato, m En Bay Wetten e 40 Te ne I. Be, een; woh 190 faber nal hct mag. N 1 des e wel ich nich t behalten wollen / und 5 lieber aus Ne des und 0 bunt voller Sieden und Charaktere, wie Arca feripta m vom En Hof > von Born in Teftac. Mus Cacs. 1 wird. Weil 152 5 ne von ſtrüs trans verſis obſol cis vix manifeſtis redet. di eh Oberfle che legen ſich bey einigen dunklere Binden hinuͤber. u dem dr bogenförmigen Schloſſe ſtehen zehen bis zwoͤlf Zaͤhne, aber am inne Umriſſe zaͤhlet man einige vierzig Kerben und Zaͤhne. Es wohnet Arche im mittellaͤndiſchen Meere, und an den weſtlichen „ auch an weſtindiſchen Stranden. Meine beſten Doubletten von derſelbe Er ich aus Trieſte vom Ufer des adriatifchen Meeres erhalten. der Arca Piloſa, die wir bey der folgenden Figur werden kennen lernen, ſie ſichtbarlich unterſchieden. Sie erreichet auch nie eine ſo anſehnl Größe. Sie hat eine ungleich leichtere, flachere und glättere Schale einen kuͤrzeren und ſtumpferen Wirbel. Sie wird auch nicht, wie IE vo einen weichen mooßartigen wee bedecket. ee Archen. „ib; 57. Fig. 565.566. 5 231 Be us; ab. 57. ih N e Ex muſeo noſtro. 55 ammetmuſchel Die haarichte Meer- oder Stenub. un „ teſta eraſſa, ponderofa, globoſa, ſolida, longitudinali- annere ſubti illme ftriata. » epidermide Villoſa in fefcente füperindura, ‚natibus i inflexis, margine 10 Ser atı chyl. tab. 240. fig. TUR regel maximus ſubfuſcus 1 fulcatus, ex lamaica. 1 5 0. 17. pag. 143. Pectunculus maximus fub- 0.4. pa Ei: no. 80. pag. 109. N 1 5 rch. C no. 79. Pag. 445. Concha tefta admodum craffa in Na Be eft cute e tegitur holoferico ufo nigricat at circa 8. 139. Nux Pilofa Tarentinorum. 0 Tal 8 — in concava parte ex albo Pee 1 a ee Re r € commun vocabulo 0 1 — — a Sk { ufeo. 7 5 A. Concha craffa bee hirfara eres In fig. 1 dent, > ER, rer virgulata, intus macula fuſca obfeurata. ceoth. $. 9 bas. 392. Die haarichte Nuß, eine Dickmuſchel. 37 * Opere Foſtume tom. 2. tab. 21. no. 144. pag. 31. lte 25 88 di 60 forte e aſſai peſante, dentata nella circonferenca, e coperta di pelo molte curto e morbido. II {no colore & ‚bigio ı che roffeggia. Nella t rte interna & e bianca con macchia per 10 Nr del color di ira d’ om- I mifchiato con roſſo feuro. ILA Catal. raif. tom. I. n0.763. pag. 333. Can de la 1 erenee. à coque epaiſſe a charniere comme celle des Peignes fans oreilles, et ar rezeaux tres-fin revetu d' un drap marin, qui imite le velours. Knorrs 232 Knorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 2 . tom. 6 b Lei Syſt. Nat. Edit. 12. n 122 n a 2 — — 3 1 — EFT a Fav. DE ee Fare g e tab, 2 ah Im ganzen Geſchlechte der Ake Je zu nennen, davon man ſo große, d mai Stuͤcke 88 kane . * uf 1 0 1 10 | Archen. Tab. 57. Fig. 565. 566. 233 N folche, welche einen weißlichen Grund und eine marmorirte rothbunte Zeich⸗ nung haben. Weil ihre Schalen an Haͤrte dem Marmor gleichen, ſo laſ⸗ ſet fe ſich beym Abſchleifen deſto beſſer poliren und fo glänzend wie ein Spiegel machen. Jedoch muß bey aller Schalenhaͤrte der Bewohner vie⸗ le Feinde haben, und mit ſeinen wohlſchmeckenden Fleiſche vielen Nach⸗ ſtelſungen der Bohrwuͤrmer und anderer Seethiere ausgeſetzet ſeyn. Da⸗ her hat der weiſe Schöpfer, welcher die Nothdurft ſeiner Geſchoͤpfe bes f $ > du beforgen und zu erfüllen weiß, dieſer Muſchel noch ein anderwei⸗ 8 Verwahrungsmittel verliehen. Denn ihre Schale wird von einen 1 ollichten roſtfarbigen, mooßartigen Ueberzuge bedecket, und dadurch gegen die Angriffe der Bohr- und Seewuͤrmer beſtens geſichert) Weil IR 12 Ueberzug ſich ſo weich wie Pluͤſch und Sammet anfuͤhlen laͤſſet, ſo wird unſere Muſchel um deßwillen die Sammetmuſchel genannt. Nur allein an ſolchen Stellen, wo dieſer rauhe, wollichte, ſammetartige Ueber⸗ zug abgerieben worden, pfleget man die Spuren anzutreffen daß Bohr⸗ wwouͤrmer da miniret und alles zu durchloͤchern geſuchet. Ich habe eine Doublette von dieſer Gattung, auf der man an ſolchen vom haarichten Ueberzuge entblößten Stellen wohl hundert tiefe Löcher der Bohrwuͤrmer ‚zählen kann. Aber dagegen ſiehet man es an den inneren Wänden, daß jedes Loch, oder jede Verletzung, Durchloͤcherung und Verwundung der Schale vom Bewohner durch eine Perle zugeſtopfet, und alſo mehr wie e Löcher durch ſolche Perlenanſaͤtze zugeleimet, verſtopfet und ver⸗ leiſtert worden. So dienet folglich der rauhe mooßartige Ueberzug zu einen äufferen Verwahrungsmittel, und der Perlenanſatz zu einen inneren etrungs⸗ und Verwahrungsmittel bey den erlittenen Beſchadigungen der Bohrwuͤrmer. bi Es laufen vom Wirbel dieſer Muſchel laͤnglichte Streifen herab, welche von ſehr feinen faſt unſichtbaren Queerlinien durchſchnitten werden. 5 weiter der wollichte Ueberzug weggeraͤumet wird, deſto deutlicher kom⸗ | ) | \ en dieſe ſenkrechten Streifen zum Vorſchein, als welche nicht bloß auf | der Oberflache, fondern ſelbſt im inneren Bau der Schale und in der Anz | | la age ihrer Fibern bemerket werden. Die ſtumpfen een ch | | Bi i J Die Methode, wie man alle 0 Oſtindien abgehende Schiffe mit einer rauhen 9172 7 s Bedeckung gegen die verwuͤſtenden Angriffe der Seewuͤrmer zu ſichern, oder nach einen N Schifferausdruck zu verhaudern pflege, habe ich umſtaͤndlich in den Beſchaͤftigungen 100 | der Geſellſchaft naturforſchender Freunde, im erſten Bande pag. 426, und im zweyten Bi. pag.560 bekannt gemacht, dahin ich den ER der bievon etwas ausführlicgeres wife fen möchte, verweiſen muß. PR Conchyliencaune VII. Cheil. G 9 234 Archen. Tab. 57. Fig. 567 ſich gegen einander, und nur bey vorzuͤglich großen Stuͤcken ſich ein wenig zur Hinterſeite hinuber. Der ſehr vertiefte Raum den Wirbeln, wird von einer dicken ſchwarzen lederartigen Haut, a cher viele Streifen und Einſchnitte geſehen werden, bedecket. Der Ra ſitzet voller kleinen Zaͤhne und Kerben. Im bogenfoͤrmig dreyſeiti Schloſſe ſtehen auf der einen Seite ſechs bis acht, und auf der andern acht bis eilf Zaͤhne und Kerben. Auch aus dieſer Verſchiedenheit Seitenzaͤhne bey der rechten und linken Seite, erſiehet man, da Muſchel nicht fo vollkommen regulair und gleichſeitig fey, als Linne ausgegeben wird. An den inneren rothbraun gefleckten ? ſiehet man fo ungewöhnlich ſtarke und erhobene Muſkulnarben, als ma nicht leichte in andern Gattungen antreffen wird. Es wohnet dieſe Mu ſchel im mittellaͤndiſchen Meere und adriatiſchen Meerbuſen. Ich E eben dergleichen von weſtindiſchen Stranden, aber glaͤtter, mit bun Farbenkleidern, und faſt ohne alle wollichte mooßartige Bedeckung bekom 3015 7 Bewohner dieſer Schalen ſoll ſehr eßbar und wohl end ſeyn. 5 7 ab., 118.567. Ex Mufeo SpENELERIANO et noſtro. | Die eckigte Arche. ee Arca ſinuata feu fubangulata, teſta fubcordata, ventricoſa, angulata, an. K gitudinaliter ſtriata et lineata, natibus inflexis, margine 8 | crenato. 1 Lister Hiftor. Conchyl. tab. 245. fig. 76. Pectunculus ſubrufus paulum ef ſinuoſus denfe et leviter admodum ſtriatus, ex Iamaica. 1 BONANNI Recreat. Cl. 3. no. 397. pag. 169. N — — — Muf: Kirch. Cl. 2. no. 118. pag. 447. Concha bivalvis cujus teſtaa conjunctae optime laevigatae ſunt et pellucidae. Maculantur in ex | ternis et oppofitis faciebus infectis auro diluto aliquibus maculis fulvis ad fanguineum inclinantibus. Alterum ex duobus lateribus nene, lum explanatum cordis figuram ſimulat in quo lineolae coloris ex viridi et rubro fimul confufis ferpunt. Reperitur in oris Brafliae. m Viele Gattungen von Archen gränzen fo nahe aneinander, daß es ſchwer haͤlt, ſie von einander zu unterſcheiden. Bey dieſer gegenwaͤrtigen ſcheinet anfänglich die ganze Verſchiedenheit von jener, welche fig. 560° und 561 beſchrieben worden, nur in der Farbenmiſchung zu beſtehen. 52 N in Archen. Tab. 58. Fig. 567 569. 235 bein bey näherer und genauerer Unterſuchung entdecket man ungleich gröfz ſere Verſchiedenheiten. Sie hat eine hochgewoͤlbte dicke und bauchichte Schale. Sie iſt auf der einen Seite etwas eckigt, und wird daher im germaaſſen die Figur eines kleinen Herzens, welches auch ſchon Bonanni wahrgenommen, weil er es anmerket: alterum ex duobus lateribus aliquan- tulum explanatum cordis figuram ſimulat. Vom Wirbel gehen nicht nur ſtarke, deutliche, laͤnglichte Streifen, ſondern unzählige der feinſten Linien herab, welche man kaum mit bloßen Augen erkennen kann. Dieſe Linien werden von keinen Queerſtreifen durchſchnitten. Bey dieſer ſiehet man ein braunes Farbenkleid, welches vornemlich auf der eckigten Seite durch weiſſe Wolken und Flecken bunt gemacht wird. Die gekrümmten Wirbel: ſchnaͤbel kehren ſich gegeneinander. Der Raum zwiſchen den Schnäbeln bildet ein kleines geſchobenes Viereck, und iſt von dem Zwiſchenraume der andern Archen, die wir auf dieſer Tafel kennen gelernet, merklich unter⸗ ſchieden. Im Schloſſe ſtehen einige zwanzig Kerben und Zähne. Die inneren Waͤnde ſind weiß. Der Rand ſitzet voller Kerben und Einſchnitte. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel bey den weſtindiſchen Stranden und auf der guineiſchen Küfte. Sie iſt einen Zoll ſechs Linien lang, und einen Zoll neun Linien breit. Eine Varietaͤt dieſer Gattung iſt viel flacher und brei⸗ 2 Sie hat einen weiſſen Grund und buntes Farbenkleid, auch iſt der aum zwiſchen den Wirbeln verſchieden. Tab. 58. Fig. 568. 569. Ex Mufeo LORENZ TA NO et noſtro. 5 Die größere Art geſtrahlter kammartiger Archen. Arca Pectunculus Linnaei, tefta ſuborbiculari, pectinata, longitudinaliter ſilcata et ſtriata ſeu coſtata ſtriis transverfim rugoſis, natibus incurvatis, | 15 margine plicato et obtuſe denticulato. e Belg. geribde een bruyn geplekte Pofferdoublet. Gall. Peigne ou Petoncle 2a ' fans oreilles. Ang). Spotted Ark. ; Lisrer Hiftor. Conchyl. tab. 239. fig.73. Pectuneulus Polyleptoginglymus maculatus, ftriis rotundis ac rarioribus donatus, a Bengalen. 5 Kızın meth. oſtrac. $. 363. no. 4. lit. d. pag. 139. gi JONANNI.Muf. Kircher. Cl. 2. no. 129. Concha Indica in littore Amboini reperta fere perfecte rotunda, ſtrigis valde tumentibus dividitur. In A Gg 2 utraque BE: 236 Archen. Tab. 58. Fig. 568. 569. \ utraque parte candido lacte faturata, quod fine ordine as ii b. i grae non deturbant ſed exornant. e GoaLrERI Index tab. 72. fig. H. Concha craſſa ſtriata Ms rotundis et ra- rioribus ex candido ſublutea maculis piceis diverſimode punktata et notata. 1 Lessers Teitzescrk; $. 68. lit. h. pag. 391. Eine geſtreifte Dickmuſchel. m DanCENVILIE Conchyl. tab. 24. fig. B. Pecten craſſus funiculis fufeo, eoe. 0 ruleo, flavo variegatis munitus. Un de plus beaux Peignes. Ses cam nelures bariolèes de brun de jaune et de bleu le diſtinguent infineme y des autres. II n'a point d’oreilles. Ses valves font convexes. 15 Knorrs e tom. 5 tab. 12. fig. + a2 en e en 4 | brè par taches de bfi de] jaune et de bla a côtes nor fear Pune contre l’autre arrondies et ficelèes a bords interieurs applatis de forme ronde et bombee nomme Petonele fans oreilles et grand 1 ſon efpece, | u Linnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 8 pag. 605. s 1 — — — — Edit, 12. no. 180. pag. 1142. 8 & — — Muf: Reg. L. Vlr.‘n0.96. pag.520. Area Pecin e rel lenticularis feu orbicularis ſubaurita, leviter eonvexa, crafla, margine | exteriore tenui, fulcata ſuleis Inngitudinalibus rugofis, alba, 1 transverfis uſtulatis undulatis; intus fufca dentium veſtigiis obtuſis. Nates obtuſae minime obliquae inter quas rima ſtriata ad angulum ob tuſum. Cardo dentibus in arcum digeſtis utrinque 10 ad 12 e exterioribus majoribus. Habitat in Oceano Americano. 1 Favarr p’Hersıcny Didt. tom. 3. pag. 104. Peigne fans oreilles. Cham aequilatera ſtriis rotundis in longum ductis diſtincta ficut pecten inaur =) tus; teſta crafla, forma ſubrotunda et fatis depreſſa, maculis ſubnig vel caſtaneis vel rubris in fundo albido vel eitrino notata et vigintüden- ticulis in cardine areuatim dispofitis inſignis. Ily en a plufieurs efpeces La grande efpee tachetee de noir qui peut avoir jusqu' à un pouce et demi de diametre eft applatie avec une vingtaine de ftries arrondig aſſez larges reticulees par d’autres legeres ftries transverfales tachetee et mouchetees de couleur noiratre et brune, quelquefois un peu - fur un fond blanchatre. Martini von Muſcheln mit gekerbten Schloſſe in den Berl. Belhäftig. tom. 3. tab. 1 fig. 3. 4. Die geftreifte dee mit t dunkelbraunen Flecken. v. BORN Archen. Tab. 58. Fig. 568. 569. — 2 v.Boan Index Muf. Caef. pag. 78. Die geſtrahlte Kuchenmuſchel. — Leſtacea — — pag. 91 Arca Pectunculus, teſta orbicularis craſſa: valvae parum convexae longitudinaliter fulcatae, transverfim „ rugoſae, ad apices utrinque ſubauritae; apices obtufi incurvi. Car- dinis dentes arcuatim dispofiti, ee obliqui, extimis majoribus; _ limbus dentatus; eolor teſtae albus, maculis disperſis un cavitatis albus, macula latiſſima difformi In. RONOYII Zoophyl. Faſc 3. no. 1176. pag. 274. Arca teſta lenticulari füb- Ws: aurita, ſuleata ſuleis ſubimbricatis natibus inflexis, m margine plicato. 0 Flabitat i in mari Indico. Pe" DE Monrcery. Edit. 3. Darg, tab. 53. fig.K. it. D.6 Dieſe große und ſeltene Gattung kammartiger Archen wird bey den 1 gra nzoſen Peigne ou Petonele fans oreilles, bey den Engelaͤndern nach 1 uddesf orts Zeugniſſe, Spotted Ark, bey den Hollaͤndern en blet, und von Martini die Kuchenmuſchel genannt. Der Herr Prof. Muͤller hat ſowohl bey dieſer Gattung, als auch bey einigen der vor⸗ hergehenden lauter Kuchennamen angebracht. Daher heißt bey ihm im vollſtaͤndigen Linneiſchen Naturſyſtem Arca glycymeris, das Gogelhoͤpf⸗ . Arca Piloſa, das Schmalzkuͤchlein, Area undata, das Toͤrtlein, und ca Pectunculus, das Paſtetlein. Ich mag mich aber mit ſolchen Na⸗ nicht abgeben, und wuͤnſche ernſtlich, daß ihnen nie das Indigenat⸗ 7 in der Conchyliologie zugeſtanden werde. Vom Dargenville wird unſere gegenwaͤrtige kammartige Archen⸗ - muſchel dem Geſchlechte der Kammmuſcheln, vom Liſt er den Pectunculis und vom Favartd Herbigny den Chamen beygeſellet. Sie muß aber bey ihren vielfach gekerbten und reichlich gezaͤhnelten Schloſſe not⸗ wendig dem Geſchlechte der Archenmuſcheln zugeeignet werden. Sie hat eine linſenfoͤrmige faft cirkulrunde merklich erhobene Bildung. Man zaͤh⸗ let auf ihrer Oberflache, einige zwanzig tiefe Furchen und ribbenartige ſtarke, gerundete, laͤnglichte Streifen, uͤber welche feinere Queerſtreifen inüber laufen, dadurch ſie etwas runzelicht und koͤrnicht werden. Der Grund iſt weiß und nur beym Wirbel etwas fleiſchfarbicht, er wird aber 155 groſſe ſchwarze und braune Flecken, welche ſich wie Binden uͤber e Oberflaͤche der Schale hinuͤber legen, ganz bunt gemacht. Die ſtump⸗ fen nahe beyſammenſtehenden Wirbelſpitzen kehren ſich gegen einander. Da ſich die Schale auf beyden Seiten des Wirbels ein wenig erhebet und faſt Ohren bilder, fo redet nee einer teſta ſubaurita. Der 0 93 tiefte 238 Archen. Tab. 58. Fig. 570: 571. beym Ufer des rothen Meeres gefunden worden. Ex Muſeo noſtro. EA Die kleinere Art geſtrahlter kammartiger Archen. Arca Pectunculus minor, teſta fuborbieulata, inaurita, denſe ſtriata ſeu pectinata ex fuſco in fundo albido maculata, natibus inflexis * margine crenato. 4 Dieſe kleinere Gattung geſtrahlter kammartiger Archen laͤſſet ſich von der nahe mit ihr verwandten groͤſſeren und ſeltneren Art, welche bey | der vorhergehenden Figur beſchrieben worden, ſehr leichte unterſcheiden. Jene hatte teftam ſubauritam, dieſe aber teftam inauritam. Bey jener zaͤh⸗ let man einige 20 tiefe Furchen und groſſe ribbenartige Streifen, auch ſiehet man ſolche Queerſtreifen, welche die Schale ganz rauh und koͤrnicht machen. Dieſe hat einige dreißig flache Furchen und glatte Streifen, welche den Strahlen gleichen, ſehr dichte beyſammen ſtehen und durch keine Queerſtriche runzelhaft gemacht werden. Vermuhtlich wird auch dieſe Art bey ihren laͤngſten Wachsthume niemals die anfehnliche Groͤſſe und bey ihrer Politur nie den Farbenglanz von jener Gattung erreichen. Die ſtumpfen Wirbelipigen kehren ſich gegen einander. Die Spalte zwi⸗ ſchen den Schnäbeln iſt ſehr enge. Der innere Umriß ſitzet voller Kerben und das Schloß voller Zaͤhne. i e eee Es giebt von dieſer kleinen Art kammartiger Archenmuſcheln allen hand Abänderungen. Einige haben feinere, andere groͤbere Strei en. Einige werden auf ihren weiſſen Grunde von kleinen Flecken, die den Puncten gleichen, andere von groͤſſeren viereckigten braunroͤthlichen de g ö e Tab. 58. Fig. 570. no. 1.2. und 571. 1 | Archen. Tab. 58. Fig. 570-572. 239 cken ganz bunt gemacht, oder faft völlig von braunroͤthlichen Wolken bedecket. Einige haben eine dickere, andere eine zartere und leichtere Schale. Ich habe nur ein paar Varietaͤten abbilden laſſen. Pig. 570. no. 1 und 2 hat auf grauweiſſen Grunde einige zerſtreute winkelhafte Züge, und kleine ſchwarzbraͤunliche Flecken. Die inneren Waͤnde haben eine braunrothe Farbe. N e Bey Fig. 571 ift der Grund ungleich weiſſer, die Schale convexer, 1 or viereckigten Flecken, welche in ihrer Stellung gemei⸗ iglich eine gewiſſe Ordnung halten, ſind auch groͤſſer, glaͤnzender und tliher. Die inneren Wande haben bey einigen eine braune Farbe, bey anderen ſind ſie weiß. 5 m Es wohnen dieſe Archen bey den Stranden der weſtindiſchen Zu⸗ ckerinſuln. Einzelne Schalen find gemein, aber gute vollſtaͤndige Doub⸗ letten deſto ſeltener. . Iuab. 58. Fig. 572. lit. a et b. N * J 5 5 Ex Muſeo noſtro. * Dtie queergeſtreifte Arche. r nummaria Linnaei, teſta ſubaurita, ‚orbiculari magnitudine piſi trans- 3 verſim ſubtiliſſime ſtriata, margine denticulato. LI Syſt. Nat. Edit 10. no. 152. pag. 695. N — — — — Edit. 12. no. 183. pag. 1143. Arca nummaria, teſta ſub. rotunda laevi, ſubaurita, trans verſim ſtriata, natibus incurvis, margi- ne crenulato. Habitat in Mari Mediterraneo. Teſta magnitudine un- - . guis, undato rufa, non perfecte lenticularis, vix manifefte transverſim ſtriata, auribus vix manifeftis. 7 Die Linneiſche Arca nummaria muß viel groͤſſer geweſen ſeyn, als die hier vorgeſtelte, weil er von einer magnitudine unguis redet, und ihr alſo die Groͤſſe eines Nagels beyleget. Die Meinige iſt nicht groͤſſer als eine Erbſe. Aber es fehlet ihr keine einige von den Eigenſchaften, welche Ein ne bey feiner Arca nummaria anfuͤhret. Diß iſt ihr Hauptkennzeichen: fie wird von lauter Queerſtreifen, die dem bloßen Auge kaum ſichtbar find, a Ihre beynahe runde und linſenfoͤrmige Schale iſt bis zum anze glatt, weil die zarten Queerſtreifen der Glatte keinen Eintrag thun. Die Wirbelſpitzen kehren ſich gegen einander; und da die Schale auf beyden Seiten des Wirbels ſich ein wenig erhebet, fo redet An a 1 240 Archen. Tab. 58. Fig. 573. 5 von einer teſta ſubaurita, und von auribus teftae vix manifeſtis. Beym | inneren Umriſſe fiehet man mehrere und deutlichere Kerben und Zahne, als man es bey einen fo gar kleinen Stuͤcke vermuthet hatte. Linne meldet, dieſe Muſchel werde am Ufer des mittellaͤndiſchen Meeres gez | funden. Meine kleine Doublette habe ich unter dem Muſchelſande an⸗ 5 welchen mir ein daͤniſcher Schiffer von Cadix mitgebracht Tab. 58, Fig. 5. os ai | 1 Ex Muſeo noſtro. e eee 5 ; 4 ö Die vielfach geſtreifte Arche. „ Arca multiftriata, teſta aequivalvi compreſſiuſcula, rubicunda, multoties longitudinaliter ſtriata, natibus incurvis margine planato 2 f integerrimo. “rs ForskızLs Deferiptio Animal. in itinere obſervat. pag. 123. no. 58. Area multiftriata, tefta lenticulari, inaurita, multifulcata, margine recto in- tegerrimo, natibus inflexis. Diameter infra pollicem, tefta leviter convexa ſtriis multis propinquis longitudinalibus, aliis transverfis vix | conſpicuis. Margo integerrimus latiore ſpatio planatus. . 3 8 vr Deer ſelige Prof, Forskial hat bey feiner arabifchen Reiſe diefe Gattung von Archen beym Ufer des rothen Meeres in Menge gefuns den, und einige davon hieher geſandt. Er nennet ſie mit Recht Arcam multiſtriatam, die vielfach geſtreifte Arche. Denn es gehen ſehr viele flache Streifen und Furchen vom Wirbel herab, welche von den fein- ſten, dem bloßen Auge kaum ſichtbaren Queerſtreifen durchſchnitten wer⸗ den. Die wenig erhobene Schale hat eine gerundete linſenfoͤrmige Bil⸗ dung und eine ſolche blaßroͤthliche Farbe, dergleichen manche Ziegelſteine zu haben pflegen. Die Wirbelſpitzen kehren ſich gegen einander. Die vertiefte Zwiſchenſpalte iſt ſehr enge, und bildet ein ordentliches Dreyeck. Im bogenfoͤrmig dreyſeitigen Schloſſe zaͤhlet man einige zwanzig Zaͤhne. An den inneren Wänden zeiget ſich eine blaßroͤthliche Farbenmiſchung. Der innere ſehr breite Umriß ift völlig glatt, und ermangelt aller Zahne und Kerben. Die hier abgebildete iſt einen Zoll und eine Linie lang, und einen Zoll breit. 0 1 N * 1 * 5 A 3 Sue N 2 9 1 | 0 ar Wat ä Archen. Tab. 58. Fig. 574. 241 zur Tab. 58. Fig. 574. lit. a et b. + j Ex Mufeo SrEnGLERIANO et noftro, Die Kernarche. Die verfilberte Arche. ca. Nucleus Linnaei, tefta ſubtriangulari, fregilifima, pellueida, ſtriis n vix manifeſtis cardine arcuato triangulari denticulato, margine ſubtiliſſime crenulato, cavitate interna argentea. Angl. Silver Cockle. Kerien Gazophyl. tab. 27. fig. 9. Pectunculus minimus laevis intus argen- teus, cardine ſerrata. (Denn Cardo und Margo wird vom Petiver und Leiſter immer als ein femininum gebraucht.) 25 Mus. Petiver. pag. 87. no. 84 1. Silver Cockle, found on our own Coaſts. Das heißt, gefunden an unſern eigenen Kuͤſten. 1 Index Conchyl. tab. 88. fig. R. Tellina inaequilatera, margine interno minutiſſime dentato ſed prope cardinem denticulis fpiflis elatio- frlibus acutis confpicua, oleagina, intus argentea. (Sie iſt aber beym n. Gualtieri ſehr vergroßert vorgeſtellet worden.) Eben Syft. Nat. Edit. 10. no. 152. pag. 695. — — — — Edit. 12. no. 183. Pag. 1143. Arca Nucleus, tefta obli- que ovata, laeviuſcula, natibus incurvis, margine crenulato cardine arcuato (ciliari in Edit. 10.) Habitat in Europa, Tefta magnitudine Avellanae. inter nates rima triangularis erecta. DA Costa British Conchology tab. 15. fig. 6. Glyeymeris argentea parva fubtriangularis laevis intus argentea. Silvery. Une petite efpece en- viron la grandeur d' un noyau de noiſette d' une forme triangulaire. Quand vivante I exterieur eſt d' une couleur verte d' olive avec un petit nombre de rides transverſales, mais quand uſèe ou frottee tout & lait blanche et presque liſſe: les bords inferieurs font creneles tres ſtmnement et la charniere eſt en demi cercle et tr&s curieufement garnie de petites dents nombreufes transverſales et comme des lames. Cette * eſpece ſe trouve en grande abondance au comtè de 3 de Vork et de quelques autres cotes Angloiſes. Br Die Kernarche, welche auch wegen ihres inneren S Silberglanzes den Namen der verſilberten Arche führer, pfleget gemeiniglich nicht viel 4 en als der Kern einer Haſelnuß zu ſeyn. Sie hat ſehr viel eigen⸗ huͤmliches an fi, daher fie leichte von andern Archen unterfchieden werden kann. Ihre dreyeckigt gebildete Schale iſt ungleichſeitig, und wird im friſchen inteheifchen Zuſtande von einer gruͤnlich olivenfarbich⸗ Conchyliencabinet VII. Theil. Hh ten — 5 3 He Archen. Tab. 58. Fig. 574. ten Haut bedecket. Daher uns denn auch Gualtieri ihre teſtam als oleaginam beſchreibet, und da Coſta uns belehret ! exterieur eſt dune couleur verte d' olive. Wenn aber ihr Epiderm und Farbenkleid vers lohren gegangen und abgerieben worden, fo iſt fie ſchneeweiß und durch⸗ ſichtig. An den inneren Wänden ſiehet man einen ſolchen Silberglanz, als fen fie daſelbſt verſilbert worden. Da Coſta redet auch von Queer⸗ runzeln und Streifen, die bey friſchen Exemplaren, aber nicht bey ab», geriebenen, die ihr Epiderm verlohren, gefehen wuͤrden. Da aber die Meinigen, welche ich bey der Beſchreibung vor Augen gehabt, alleſamt des Epiderms ermangeln, und ganz weiß und glatt find, fo kann ich von ihren vormals gehabten Queerſtreifen nichts naͤheres melden. Ihre Wirbelſpitzen, die auſſer der Mitte ſtehen, kehren ſich gegen einander, und liegen auf einander. Bey der Vulva tritt ein kleines ſchwarzliches lederartiges Ligament hervor. Dergleichen wird zwar bey den Mu⸗ ſcheln anderer Geſchlechter, inſonderheit bey Tellinen, haufig geſehen, aber ich kenne auſſer dieſer gegenwaͤrtigen keine einzige Archenmuſchel, die gleichfalls ein ſolch einſeitiges heraustretendes lederartiges Band haben ſollte. Im bogenfoͤrmig gekruͤmmten dreyſeitigen Schloſſe ſtehen viele kleine ſpitzige Zähne. Auf der laͤngeren Seite finde ich in einigen Doubletten dreyzehn bis vierzehn ſolcher kleinen Zaͤhne, und auf der andern kuͤrzern Seite nur ſechs bis ſieben Zaͤhne. Der Rand ſitzet voll der feinſten Kerben. Es wird dieſe ſonderbare Archenmuſchel nach der Auſſage des Petivers und des da Coſta, in größter Menge am Strande der engliſchen Kuͤſte gefunden In unſern hieſigen Sammlun⸗ gen wird fie ſelten angetroffen. Ich beſitze nur ſechs einzelne Scha⸗ len von dieſer Gattung. Aber der Herr Kunſtverwalter Spengler hat noch vor kurzen einige Doubletten erhalten, die bey Drontheim in Norwegen gefunden worden. 5 Ich kenne nur vier conchyliologiſche Schriftſteller, welche von die ſer Muſchel Nachrichten und Abbildungen geliefert. Jeder hat ſie einen verſchiedenen Geſchlechte zugeeignet. Beym Petiver wird fie zum Pe⸗ ctunculo, und vom Gualtieri zur Telline gemacht. Da Coſta hat in feiner britanniſchen Conchyliologie ein neues Geſchlecht, welches vom Archengeſchlechte unterſchieden ſeyn ſoll, errichtet; es heißt Glyeymeris, und enthält nur zwo Gattungen. Unſere ſilberfarbene Muſchel hat die beſondere Ehre, die zwote Gattung in dieſen neuerrichteten Geſchlechte zu ſeyn, Endlich ſo wird ſie vom Linne ſehr richtig dem Seſehe a de Archen. Tab. 58. Fig. 575. 212 der Archen beygeſellet. Ich wuͤnſchte e eee zu erfahren, ob ſie nicht bisher vornemlich nur bey ſolchen Meerufern angetroffen worden, 1 wo Fluͤſſe ins Meer fallen. Denn ich vermuthe es ſtark bey ihrer duͤn⸗ nen Schale, gruͤnen Epiderm und innern Silberglanze, es werde eine Flußarche ſeyn. Alsdann waͤre es die In Art von ee ſo BB bisher kennen gelernet. a Dritte Unterabtheilung: b Conchylien mit einer Aigner und a grob gekerbten geraden Schloßlinie, deren Kerben 0 . und Furchen gerade auf einander liegen. . b ö Familia tertia. a Tetacea bivalviaı cardine multoties ile ade et raff . ** dentato et crenato. nr 6; 5 Tab. 58. Fig. 575. a. Ex Muſeo noſtro. e Der bunte Faſahnenfluͤgel. 2 Concha alam Phafiani repraeſentans. Forma Mytili ſed cardo ferratus‘ et erenulatus. "Mari Abhandl. von zwoſchal. Conchyl. mit gekerbten Schloſſe im sten Bande drr Beſchaͤftigungen Naturf. Freunde, pag. 309. tab. 7. fig. 23. 24. Arca N. myruloides ſpuria, cardine laterali plicato - ferrato, ſuperficie violacea undis cinereis virgata. Arca Phafiani alam erde le rale. 28 en ftorme de moule reprefentant 1 Aile de Phafan. * Vergeblich wuͤrde es ſeyn , Nachrichten und Abbildungen von die⸗ bi fer hoͤchſtſeltenen Muſchel in conchyliologiſchen Schriftſtellern aufzuſu⸗ chen. Sie gehoͤret zur Zahl der neuentdeckten, welche die. Conchylien⸗ freunde erſt ſeit wenig Jahren kennen gelernet. Sie iſt von der gelehr⸗ ten Geſellſchaft, welche aus Daͤnnemark nach Arabien gereiſet, am Strande des rothen Meeres gefunden worden. Ich vermuthete daher eine kurze Beſchreibung derſelben in Forskiaͤls Deſer. animal. in iti- nere obfervat. anzutreffen, allein ich 3052 alles Nachſuchens e 244 Archen. Tab. 58. Fig. 575. keine Sylbe und Zeile, die von ihr handelte, erblicken koͤnnen Denn Forskiäl hat ungleich mehr Conchylien auf feiner gelehrten Reiſe ge⸗ ſammlet als beſchrieben ). Der ſelige Martini, welcher eine Doublette von dieſer Muſchelgattung durch die Güte des Hn. Speng⸗ lers empfangen, hat ihr den Namen des Faſahnenfluͤgels beygeleget, und von ihr im dritten Bande der Beſchaͤftig. Naturf. Freunde loc, ſupra allegato eine gute Beſchreibung und getreue Abbildung geliefert. Sie gleichet auch wuͤrklich einen herabhaͤngenden Fluͤgel. Man wuͤrde fie bey ihren ſpitzigen Wirbel und unterwaͤrts ausgebreiteten Schale für eine Mießmuſchel anſehen, wenn nicht ihr ſtark gekerbter Seitenrand uns noͤthigte, fie den Archen beyzufuͤgen. Ich zähle bey meinen Exem⸗ plare am Seitenrande in jeder Schale zehn ſolcher tiefen halb cirkulz | runden Einkerbungen, die einander an Groͤße voͤllig gleich, und ſo weiß wie Kreide ſind, wie auch einen perlenmutteraͤrtigen Grund haben, der in etwas uͤber den Schalenrand nach der inneren Seite hinuͤber tritt. Dieſe wunderbaren Einkerbungen find von den Zähnen und Kerben als ler andern Archenmuſcheln ſehr merklich unterſchieden. Sie greifen auch nicht in einander, ſondern legen ſich auf einander). Wende Schalen dieſer Muſchel ſind einander gleich. Sie haͤngen aber nicht bloß durch dieſe Kerben zuſammen, ſondern auch (wie manche Mytili und Oftreae) durch ein knorpelichtes Band, welches beym ſpitzigen Wirbel veſtſitzet. Die Schalen find ſehr duͤnne, durchſichtig, zerbrechlich, und beym auf ſeren Rand ſcharf und ſchneidend. Sie haben beydes innerlich und aͤuſſerlich eine braungelbliche, dem feinen Tiſchlerleim gleichende 1 f | miſchung In der Vorrede des oben genannten Forskaͤliſchen Buches heißt es um deßwillen: Te. ö ſtaceorum ſpecies perquam paucae inhabitarent mare rubrum, fi Catalogo hoc in opere dato crederentur enumeratae omnes. x ) Der gelehrte Straßburgiſche Herr Prof Hermann beſchreibet im 2ten Bande der teuer ren Berl. Geſellſchaftl. Schriften, pag. 271 ſeqq. eine verſteinerte Muſchel von Gun⸗ dershofen, welche mit einen gekerbten Rande verſehen iſt, und dem Mytilo barbato gleichet. Ihre Abbildung ſiehet man daſelbſt, rab. 9. üg. 9. Sie heißt bey ihm Oſtrea Auen teſta ſubaequivavi, ovata, ventrieoſa, recta; cardine multiſulcato. Dieſe verſteinerte Gattung hat allerdings mit der zuvor beſchriebenen viele Aehnlichkeit. Nur iſt ſie in ihrer Form ungleich ſpitziger, geſtreckter und laͤnglichter. Sie hat auf ihren Seitenrande nur vier bis ſechs Einkerbungen, und bey dieſen gekerbten Schloßrande nach der Abbildung einen breiten Saum. Dagegen hat die unſtige zehen Einkerbungen, aber von auſſen iſt kein Lippenrand und breiter Saum oder irgend etwas zu ſehen, das einen inneren gekerbten Rand vermuthen ließe, ö e As Archen. Tab. 58. Fig. 576. 245 miſchung, welche durch einige feine, hellergefärbte, gefchlängelte, vom Wirbel wie Strahlen auslaufende Linien bezeichnet wird. An den in⸗ neren Waͤnden ſiehet man nahe beym Schloſſe eine zarte perlemutter⸗ artige Lamelle. Die Laͤnge dieſer raren Muſchel betraͤget zween Zoll, und die Breite einen Zoll zwo Linien. an Tab. 8. Fi . 76, ie; . EE. Mülko a ih sn Die Huſarentaſche. Marſupium equitis Hungarici, teſta ſuborbiculata, fiſſili, valde compreſſa, ſcabra, intus perlata perla mortua, cardine lineari multoties u ©: ſulcato et dentato. Oſtrea Ephippium Linnaei. Gall. Cuiſſe. Angl. Grate- hinged. . Grate Scallop. 3 N Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 227. fig. 62. Pecten planus polyginglymus mama/argaritifer vertice lato. In den Beyſchriften leſe ich noch folgendes: Mliytilus Polyleptoginglymus or Grate-hinged, Angl. grate Scallop. Clyeymeris round grate hinged Cockle. Iamaica, auch wird man noch aauf Petivers Prerigr. Americ. pag. 426 hingewieſen, wo dieſe Muſchel ges * nannt wird: Berberi Americanus cardine ſerrata (denn Cardo iſt und bleibt bey ihm ein femininum.) - KEIN meth. oſtraceol. F. 3 19. no. 3. pag. 123. Pecten margaritifer polygin- grlymos teſta circinata vertiee lato. Icon exſtat tab. 8. fig. 18. SR thefaurus tom. 3. tab. 90. (figurae laterales in ſerie altera) His conchis ephippii Poloniei nomen inditum eſt ob formam eonvexam qua ephip- pium veluti aemulantur. Scabra ſunt fiſſilique teſta. + | Knorrs Vergnügen, tom.6. tab. 21. fig. I. Flügeldoublet, weil der Umfang ihrer Schale einige Aehnlichkeit mit dem Flügel eines Vogels hat. In der Form und in der Beſchaffenheit ihres Schloſſes iſt dieſe Muſchel von jener, weblche das gefluͤgelte Voͤgelchen heiſſet, unterſchieden. Denn im Schloſſe treffen wir ſolche Zaͤhnchen an, wie beym Winkelmaasdoublet. Sie koͤmmt aus Weſtindien, und ıft ſehr ſelten, wie wir fie denn auch bey keinen Schriftſteller angetroffen. (Wie unrichtig dieſes letztere Vorgeben ſey, erſiehet man aus unſern Citationen der Schriftſteller) DavIL Catal. raif. tom. I. no. 597. pag. 285. Huitres des Indes dont une revetue de fon epiderme, F autre polie, toutes deux violettes, et à cuharpiere compofee d' une rangee de dix dents dans J une et de qua- torze dans I' autre. Saut g | | a Lin- * 246 Archen. Tab. 58. Fig. 576. LINNZI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 182. pag 700. e re ge e — — — — Edit. 12. no. 215. Pag. 11499..] . i Reg L. VIr. no. 125. pag. 535. Oftren Ephippium , aequivalvi, ‚orbiculata, compreſſo- membranacea, cardine ſuleis tra verfis pluribus. Teſta ferrugineo-nigricans valde compreſſa inſtar liorum ut vix cavitas ſuperſit interne, obtuſa, rotundata, 19 1 inftar fchifti fiſſili, interne margaritacea. Cardo fulcis ns transverſis obſoletis. Habitat in Mari Aſiatico. Teſta comprefla ut vix cavitas appareat, extus rudis fuſca, ln: ab Anomia Re centa. " tim a 9 colore vii Eiter N . a 1 ls bivalve 2 En une 1 tres e Martini Abhandl. von Muſcheln mit Een Schlosse im zten Theil der s Berl. Beſchaͤftigungen Naturforſchender Freunde pag. 306. tab. 7. fig. 2a Di 2 Huſarentaſche. . v. BoRN Index Muſ. Caeſ. pag. 101. e — — Teflacea — — pag. 114. Oſtrea Ephippium tefta orbiculata, | plana, fiſſilis; valvae aequales; cardo transverſus rectus excavatus füle eis Oocto in ligamentum transverfum incifis; cavitas obtufa, minima, | rotundata, margaritacea; color extus ferrugineus. Long. 2 pol.6 I lat. 2 poll. 4 lin. Es wird zwar dieſe fonderbare Muſchel vom Seba, Prof l- ler und einigen andern bald der engliſche bald der pohlniſche Sattel g. „ nannt. Weil doch aber bey ihr nicht einmal eine entfernte Aehnlich⸗ keit mit einen ſolchen Sattel geſehen wird, und der Name eines eng ſchen und pohlniſchen Sattels auch laͤngſtens einer andern Gattung, die vir kuͤnftig werden kennen lernen, zugehoͤret: fo enthalte ich mich 30 dieſes von andern irrig und faͤlſchlich gebrauchten Namens. Vom Favart d' Herbigny wird fie la Cuiſſe, Femur, und vom ſel. mars | tini die Huſarentaſche genannt, welche letztere Benennung ich bereitwwil⸗ ligſt beybehalten habe, weil doch wuͤrklich in ihrer Form einige Glei dr foͤrmigkeit mit einer ala ee zu finden iſt. € 0 was Archen. Tab. 58. Fig. 576. 247 Vieles hat ſie allerdings mit manchen Gattungen der Auſtern emein, daher fie denn auch dem Auſtergeſchlechte von den mehreſten Con⸗ chyliologen, und ſelbſt vom groſſen Linne beygeſellet worden. Allein mein Vorgaͤnger Martini hat es fuͤr rathſamer gehalten, fie aus dem Auſtergeſchlechte herauszuheben, und ſie ins Geſchlecht der Archen oder der zwoſchalichten Conchylien mit gekerbten Schloſſe zu verſetzen. Nun⸗ mehro ſtehet ſie wohl an der rechten Stelle, von der ſie ohne Ungerechtig⸗ keit nicht wieder verdrenget werden kann. f Linne beſchreibet dieſe Muschel als vollig gleichſchalicht. Er muß ' ein kleines Exemplar derſelben vor Augen gehabt haben, weil er auch ur von 8 Kerben und Einſchnitten des Schloſſes redet. Kleinere Doub⸗ letten von jüngeren noch nicht völlig ausgewachſenen Schalen ſcheinen Auch ganzlich gleichſchalicht zu ſeyn. Aber bey größeren, die vier bis ſechs Zoll breit find, fällt es zu ſichtbar ins Auge, daß die eine Schale tiefer, ewölbter, und bauchichter ſey, als die andere, welche völlig flach und ah zu ſeyn ſcheinet. Es bleibet aber dennoch zwiſchen beyden ſo genau zuſammenſchlieſſenden Schalen für den Bewohner nur ein ſehr enger und kleiner Raum zur Wohnung übrig. Daher ſchreibet auch Linne tefta valde compreſſa ut vix cavitas interne ſuperſit. Wie klein muß nun nicht bewohner ſeyn, welcher ſich mit einen ſo aͤuſſerſt engen Wohnzimmer behelfen kann? und wie iſt es ihm moͤglich eine ſo anſehnliche Schale zu ewegeu und zu regieren, zu öfnen und zu verſchlieſſen, zu vergroͤſſern und gehoͤrig anzubauen? | . . f | Die Schale ſelbſt vergleichet Linne fehr richtig mit einen Schiefer. Denn fie iſt eben fo ranh, blaͤttericht, ſproͤde, zerbrechlich und ſchilfericht. Sie muß daher mit Behutſamkeit behandelt und gereiniget werden. Ei⸗ nige haben ein ſchwaͤrzliches und roſtfarbiges, andere ein violetroͤthliches Farbenkleid. Unter der ſchilferichten Oberrinde lieget ein Perlemutter⸗ grund verborgen. Auf der breiten, dicken, und geraden Schloßflaͤche ſtehen tiefe Kerben und Zaͤhne, oder laͤnglichte ſenkrechte Einſchnitte, die den ausgehoͤhlten Furchen gleichen. Die Zahl derſelben iſt nach dem Alter und der Schalengroͤſſe verſchieden Linne zaͤhlet nur 8Z, Davila 10 ͤ und 14, Favart d' Herbigny 20 Kerben, Zaͤhne und Furchen. Dieſe greifen nicht in einander, ſondern liegen nur auf einander. In jeder Fucche ſitzet ein ſchwarzes lederartiges Band, dadurch dieſelbe mit der Gegenfurche verbunden, und alſo die Schale zuſammengehalten wird. ‚ai bezeuget auch Sapart d' Herbigny mit folgenden ner Les 405 a ıllons u. : Archen. Tab. 58. Fig. 578. ſillons de dents allongees font remplis d'un méme nombre de re Siehet man in die offene fehr weite Zwiſchenſpalte hinein, welche über dem . vielgekerbten Schloſſe befindlich iſt, und gleiche Lange des Schloſſes halt: ſo ſchimmert daſelbſt am Ligamente der Auskerbungen ein metalliſcher Glanz, als waͤren ſie etwas bronziret und verguldet worden. Auf der Seite, wo der Wirbel einen kleinen Schnabel bildet, bemerket man eine tiefe ſtark gefaltete oder lamelleuſe Einkruͤmmung und Einbeugung der | Schale, wie auch eine kleine Oefnung, aus welcher ein rauher, flockichter, ſehnichter Baſt herauszutreten pfleget, dadurch ſich der Bewohner mit ‚feiner Schale zu beveſtigen und anzuhaͤngen ſuchet. An den inneren 0 glatten Waͤnden zeiget ſich ein perlemutterartiger Grund, auch wohl bn und wieder ein Anſatz von Perlen. Der aͤuſſere Rand iſt glatt, ſcharf, ſchneidend wie Glaß, und fo ſproͤde, daß er leichte zerbricht, auch v u ſelbſt zerſpringet und Riſſe bekoͤmmt. Von Muſkulflecken iſt in je . Schalen Mitte nur ein einziger vorhanden. Meine kleinere Doublette von dieſer Gattung iſt 2 Zoll 3 Linien lang und eben ſo breit. Sie iſt bey den nicobariſchen Eylanden von einer dortigen Colonie Evangeliſcher oder Maͤhriſcher Brüder gefunden, und mir nebſt mehreren anderen Gonchg lien fuͤr gute Bezahlung uͤberlaſſen worden; Diejenige groſſe Doublette, welche ich hier verkleinert abbilden MM habe ich vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung erhalten. Sie ift von einer ehr anſehnlichen Groͤſſe, nemlich 4 Zoll 9 Linien lang und 5 Zoll breit. Ihre Schloßflaͤche iſt dritthalbe Zoll breit. . 5 Gute groſſe und vollſtaͤndige Doubletten dieſer Gattung wird man in den mehreſten Canchylienſammlungen vermiſſen, denn es ſind groſſe conchyliologiſche Seltenheiten. Einzelne abgeriebene Schalen, dabey nur noch die Perlemutter Subſtanz uͤbrig geweſen, habe ich einigemal aus Tranquebar bekommen. Unter, den vielen Verſteinerungen des Spengleriſchen Cabinets liege eine einzelne ſehr groſſe, dicke, und ſchwere Schale dieſer Gattung, welche in den Bergen des italieniſchen Herzogthums Montferat ausgegraben worden. Sie iſt an den dickſten Stellen anderthalb Zoll dicke, und wird von dem gelehrten Freunde, der ſie meinen Spengler zugeſchicket, Oſtreum foſſile poſyleptoginglymum genannt. Ich zähle auf ihrer ſehr breiten Schloßflaͤche 35 Auskerbungen und ſenkrechte Furchen. Die laͤngſten Furchen ſind dritthalb Zoll lang, daraus auf die Breite der Schloßflache und auf die Groͤſſe des Stuͤckes ein ſichrer Schluß gemacht werden 1 ie Archen. Tab. 58. Fig. 577. 245 Sie hat wegen ihres Perlemuttergrundes einen fo ſtarken Silberglanz, als wäre fie nicht aus der Erde im halbverſteinerten Zuſtande heraus ge⸗ graben, ſondern erſt ganz friſch aus Meerestiefe heraus gehohlet worden. Ihr Perlemuttergrund und Glanz hat ſich alſo ſeit Jahrhunderten, ja eini⸗ gen Jahrtauſenden in der Erdlage, darinnen ſie begraben geweſen, be⸗ ſtens erhalten. N i f Tab. 58. Fig. 577. * . f Ex muſeo noſtro. | Eine Abänderung von der Huſarentaſche. Voarietas Marfupii Hungarici equitis, cardine lineari recto, ee ſuleis pluribus. - Davıra Catal. raif. tom. I. no. 597. pag. 285. Huitre nacree de forme ronde e.ͤt platte, A charniere ou l' on- compte jusqu' à huit dents. I ai un groupe de vingt autres de cette efpece lièes enſemble par une efpece de Byſſus. Yan Daß dieſe Mufchelgattung eine bloße Varietaͤt der vorigen fen, leh⸗ ret der Augenſchein. Die eine Schale derſelben iſt nicht bloß flach, ſon⸗ Hern ein wenig vertieft, die andere dagegen mehr erhoben und convex. Beyde Schalen find ſchilfericht, dünne, durchſichtig und zerbrechlich. Der Grund beſtehet aus einen ſchlechten Perlemutter. Unter dem Wir⸗ belſchnabel zeiger ſich eine ſtarke Einkruͤmmung der Schale, und in deren Mitte eine kleine Oefnung, aus welcher ehemals ein ſolcher baſtartiger, borſtiger Buͤſchel (oder eine Art vom Byſſo, wie Davila vorgiebt) hervor⸗ geraget, dergleichen Mytilus margaritiferus (welcher die ſchoͤnſten Perlen tkraͤget und Mytilus hirundo (welcher den Namen des Voͤgeleins fuͤhret) zu haben pflegen. Auf der geraden Schloßflaͤche ſiehet man in jeder Schale acht Kerben oder Furchen der Gegenſchale paſſen. Der auſſere gleichſam abgerundete Rand iſt ſcharf, ſchneidend, ſproͤde und zerbrechlich. Die inneren Waͤnde haben einen Perlemutterglanz, nur nahe beym Rande find fie hornartig. Ich habe dieſe Muſchel aus Tranquebar bekommen. Sie iſt einen Zoll ſieben Linien lang und eben io breit. Eine nahe mit hi ande Art habe ich mehrmalen unter weſtindiſchen Conchylien gefunden. 5 1 ä * Obſ. Einige glauben in dieſer Gattung Oſtream Pernam Linnaei zu erbfis cken. Ich wuͤrde es auch glauben, wenn fie nur teſtam aequiyalvem bhiätte. Doch kann Oftrea Perna nicht gar ſehr von ihr unterſchieden ſeyn. Conchyliencabinet VII. Theil. Ji Tab. * 6 * 250 Archen. Tab. 59. Fig. 578. Tab. 50, Pig 578 Ex Mufeo SPENGLERIANO, ARE: Die Spengleriſche Erbſenſchoote. Siliqua Spengleri, teſta lineari recta, albida, fragilifima, diaphana, intus ſubargentea, cardine obliquo füleato. Bi Dieſe Muſchel gehoͤret zur Zahl der neuerfundenen, welche den Con⸗ chyliologen bisanhero voͤllig unbekannt geweſen. Sie iſt erſt vor wenig Jahren am Strande der nicobariſchen Eylande entdecket worden. Der Herr Kunſtverwalter Spengler, deſſen fortwaͤhrende freundſchaftliche Unterſtuͤtzung, welche ich bey dieſen Werke erfahre, meine dankbarſte Erz kaͤnntlichkeit, und die groͤſſeſten Lobſpruͤche verdienet, hat fie mir zur Ab⸗ bildung mitgetheilet. Da ſie nun einer Erbſenſchoote gleichet, und bis⸗ her kein anderes mir bekanntes Cabinet, als alleine das Spengleriſche, ein paar Doubletten derſelben aufweiſen kann, ſo habe ich ſie die Speng⸗ leriſche Erbſenſchoote genannt, dagegen niemand das geringſte wird einzuwenden haben. Die Länge derſelben betraͤget einen Zoll und zwo Linien, ihre Breite aber nur vier Linien. Ihre grauweiſſe, duͤnne, ſchil⸗ ferichte und durchſichtige Schale iſt ſehr flach, und ſo wenig erhoben, daß für den Bewohner nur ein ſehr enger Zwiſchenraum übrig bleibet. Beym Wirbel ſiehet man in jeder Schale, ſowohl innerlich als aͤuſſerlich, einen ſchwarzblaͤulichten Flecken. Die Schloßlinie hat keine gerade, ſondern eine ſchiefe Richtung. Auf derſelben ſtehen fuͤnf kleine Kerben, die auf einander ſchließen. Die Kerben ſind weiß, aber der Raum, welcher das Band oder Ligament enthaͤlt, und ſich zwiſchen den Kerben befindet, iſt ſchwarz. An den inneren Waͤnden zeiget ſich ein mattes und ſchlechtes Perlemutter. Daß dieſe Muſchel eine der allerſeltenſten fey, verſtehet ſich von ſelbſt. Tab. 59. Fig. 579. 580. Ex muſeo noſtro. Das Halbohr. e Concha femiaurita, teſta oblonga, ex purpureo et albido in fundo inargari- taceo radiata ſeu undulata, cardine ſuleis pluribus. Oſtrea ſemiaurita Linnaei. N Lister Hift. Conchyl. tab. 228. fig. 63, Pecten leviter cavus, laevis, ex rufo ſtriatus, ternis quaternifve articulationibus donatus, vertice acuto five roſtrato. Barbados. it. tab, 199. fig. 33. lamaica, i KLEIF 3 ö — — Archen. Tab. 59. Fig. 579. 589. Me KLEIN meth. oſtrac. $. 321. no. 10. pag. 124. Oſtreum laeve. Figuram vide tab. 8. no. 19. 20. it. ibid. no. 6. Oſtreum roſtratum Iamaicenſe parvum, figurae ovalis in canaliculum rectum verticalem terminantis, GuaLTIkRI Index tab. 84. fig. H. Concha valvis aequalibus inaequilatera, mediocriter vel leviter umbonata et recta incurvata ſubrotunda, ſtriata ſtriis minimis eircularibus, tenuiſſima, fragiliſſima et aliquantulum pel- lucida, in dorſo ex fufco virideſcens, intus aliquando argentea. SgBEä theſ. tom. 3. tab. 9. (Videbis duplicem figuram hujus conchae in ſerie penultima figurarum hac in tabula exſculptarum, ſed nullam prorſus de- ſeriptionem hujus teftae in theſauro Sebae et in textu ejus invenies.) Davıra Catal. rail. tom. I. no. 597. pag. 285. Huitre oblongue blanche teeinte de rouge pale, à ſtries longitudinales onduleuſes peu prononcees, a coque mince un peu arquce, à une enchancrure plus ou moins mar- quee au cotè gauche de la tete, et a charniere compofee d'une rangee de quatre a cing dents ou entailles, qui regnent dans toute la largeur du fommet applati de chaque valve. LINNI Sr Nat. Edit. 10. no. 181. pag.700. — Edit. 12. no. 212. pag. 1149. — 2 Mul. Reg. L. VIr. no, 124. pag. 535. Oſtrea ſemiaurita, teſta ovata, bafi angulo acuto fere circumſeripta flavo - teſtacea, laevis, in- tus colore margaritaceo.. Cardo oblique ſectus, rectus. Latus car- dini oppofitum teftae alterius auctum tenuiori membranula, alterius 4 vero aure excifa inſtrutum. Habitat in Oceano meridionali, Martini Abhandl. von Muſcheln mit gekerbten Schloſſe in den Berl. Beſchaͤftig. tom. 3. pag. 302. tab. 7. fig. 20. 21. Der bucklichte Winkelhaken. GRONOvII Zoophyl. faſe. 3. no. 1196. pag. 277. Oſtrea teſta ovata, inflexa, tenuiſſima, membranis imbricatis undulatis, roſtro acutiſſimo, P Habitat ad oſtia fluminum Americanorum plerumque adbaerens radici- bus Conocarpi. it, no. 1197. pag. 278. Oſtrea teſta ovata ſemiaurita laevi, baſi obliqua. Habitat in India orientali. Vom Prof. Muͤller wird dieſe Gattung nach dem Linne das Halbohr, vom ſeligen Martini aber der bucklichte Winkelhaken ge⸗ nannt). Beyde Benennungen verdienen keinen Beyfall, indeſſen iſt doch die erſtere noch ertraͤglicher, und dieſer Gattung angemeſſener, als die letztere. Mein lieber Marti ni Ae zwar dieſe Benennung, W a 3 Andere behaupten, es fen Oſtrea Perna BA 252 Archen. Tab. 59. Fig. 579. 580. er aus dem Leerſiſchen Conchylienverzeichniſſe entlehnet, folgendermaſſen zu entſchuldigen: „Dieſe Doublette gleichet gewiſſermaſſen einen Winkel⸗ z haken, welcher um deßwillen den Namen des Bucklichten erhalten, weil „die obere Schale ſowohl unter dem Schloſſe als mitten auf dem Nücken „merklich erhoͤhet und gewoͤlbet erſcheinet. Allein dieſe kleine, kaum ſichtbare Woͤlbung und Erhoͤhung der einen Schale berechtiget uns noch lange nicht, ihr den Namen der Bucklichten beyzulegen Denn eine Er⸗ hoͤhung, die fo klein und unmerklich iſt, daß fie kaum mit einen Vergroͤſſe⸗ nenn gefehen werden kann, verdienet wahrlich nicht den Namen eines uckels. N s g a Ä Es beſtehet aber dieſe ſonderbar gebildete Muſchel aus zwo ſchmalen, zerbrechlichen, flach an einander gedruͤckten ſchilferichten Schalen, welche beym aͤuſſeren ſcharfen Rande abgerundet, und daſelbſt ein wenig breiter ſind, wie beym Schloſſe. Ihr Wirbel bildet ein halbes Ohr oder kleinen Schnabel. Unter denſelben findet man einen Sinum oder merkliche Ein⸗ beugung. Aus der Oefnung, die ſich in der Mitte dieſes anguli ſinuoſi befindet, raget ein kleiner byllus oder borſtiger Buͤſchel hervor. Vom Wirbel laufen auf weiſſen Grunde ſechs bis ſieben flammichte blaßroͤth⸗ liche Strahlen herab, die immer breiter werden, je naher ſie dem auſſe⸗ ren Rande kommen. In der geraden Schloßflaͤche ſtehen fünf Furchen, die auf die fünf Furchen der Gegenſchale anſchlieſſen. Die Schalen wer⸗ n daher bloß durch das ſchwarze lederartige Band, welches ſich in die- en Furchen und Fugen befindet, zuſammengehalten. Die Spalte üben dem Schloſſe iſt offen. Der Schalengrund und die inneren Waͤnde ſind perlemutterartig. Ihre Laͤnge betraͤget zwey Zoll zwey Linien und die Breite einen Zoll drey Linien. Es wohnet dieſe ſeltene Gattung an den Tranquebariſchen Meerufern. Einige Doubletten derſelben, aber noc viel mehrere einzelne Schalen dieſer Art, habe ich von den weſtindiſchen Antillen bekommen. Die meiſten der letzteren ſind beym aͤuſſeren Rande viel breiter als beym Wirbel, und gleichen mehr jener Gattung, die wir bey fig. 577 kennen gelernet. 5 | Fig. 580 iſt weſtindiſch. Sie gehöret dem Spengleriſchen Cabinette und wird da Oftrea Perna Linnaei genannt. Ihre kleine geſchnaͤbelte Schale it auf der Oberfläche fehr ungleich, und fo ſchuppicht und ſchilfericht, wie eine Auſter. In der geraden Schloßflaͤche ſtehen fünf kleine Kerben oder Furchen. An den inneren Wänden ſiehet man ein mattes Perlemutter. Tab. 166 Archen. Tab. 59. Fig. 581.582. 253 in: Tab. 59. Fig. 581. en Ex Mufeo SpENGLERIANO. Ben. Der herabhaͤngende Rabenfluͤgel. Ala corvi pendula, teſta roftrata, aliformi, fragilifima, extus nigricante, intus fubmargaritacea, cardine fülcato, baſi cardinis N N obliqua.. Dieſe ſchwaͤrzlich gefaͤrbte Muſchel hat allerdings viele Gleichheit mit einen herabhaͤngenden Nabenflügel, daher ihr auch dieſer Name gegeben worden. Ihre Schloßflaͤche nimmt eine ſchiefe Richtung, und endiget ſich in einen kleinen Schnabel Unter derſelben ſiehet man einen Sinum, aus welchen vermuthlich der Bewohner vormals einen folchen byflum oder borſtigen Buͤſchel wird hervorgeſtrecket haben, dergleichen wir auf ſeiner Oberflaͤche, von einer andern, die da veſte geſeſſen, noch wie angeleimet erblicken. Auch bey ihrer Gegenſchale haͤngen die Ueberbleibſel eines fol- chen Buͤſchels. Uebrigens iſt dieſe Muſchel beym aͤuſſeren Rande ungleich breiter, als beym Schloſſe. Denn beym Schloſſe iſt ſie nur ſechs Linien, aber beym aͤuſſeren Rande einen Zoll drey Linien breit. Die Schale iſt aͤuſſerſt fpröde, dünne, durchſichtig und fo zerbrechlich, wie das feinſte Glas. Beyde Schalen ſind ſehr flach, und laſſen folglich dem Bewoh⸗ ner nur einen engen Zwiſchenraum zur Wohnung uͤbrig. Im Schloſſe ſte⸗ hen ſechs kleine Furchen. An den inneren Waͤnden erblicket man ein ſchlechtes Perlemutter. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel an den weſtin⸗ diſchen Meerufern. Hieſelbſt lieget ſie meines Wiſſens nur alleine im Spengleriſchen Cabinette. | : 2 he Tab. 59. Fig. 582. ; Ex mufeo noftro. 75 Eine Gattung unvollkommner Winkelhaken. Species Iſognomonis imperfecti, teſta aliformi, oblonga, roſtrata, valde eompreſſa et complanata, colore ex violaceo nigricante, intus argenteo, _ l cardine multoties ſulcato. * w Gall. Efpece de ! Equerre. ERROR. VaLENTVNS Verhandl. der Zee- Horenkens tab. 13. fig. 3. De Winkelhaak. Parıver Gazophyl. tab. 45. fig. 3 A. Virginian Short of Tree or Rock Oyſter. Sub thef. tom. 3. tab. 91. no. 8. Concha Volfella dicta ſed minor et magis coacta, Bi Goal. 254 | Archen. Tab. 59. Fig. 582. GuALrIERI Index Conchyl. tab. 97. fig. A. Concha longa brachiata, uno tantum brachio ex uno latere recta extenſo, Polyginglyma, exteıne terrea, interne plumbeo colore fplendens, ſed in ultimo praecipue margine nigredine quadam intenfe eincta. Be Knorrs Vergnügen tom. IV. tab. ro. fig. 1. 2. Auſtermuſchel, die nur ein Ohr oder einen Fortſatz. hat, welcher mit der Muſchel einen Winkelhaken macht, weßhalb auch dieſe Art der Winkelhaken heißt. . it. tom. VI. tab. 13. fig. I. e * DaviLA Catal. raif. tom. I. no. 599. pag. 286. Cuiſſe tres rare en ce. 0 n' a qu' une ſeule branche, blanche vers le haut, violet fonce dans le reſte, et a charniere compofee de douze dents. N Iſognomon LIN NI Syft. Nat. Edit. 12. no. 214. pag. 1194. „ Martini Abhandlung von den Muſcheln mit gekerbten Schloſſe im Zten Bande der Beſchaͤftig. tom. 7. fig. 19. 8 . e Wer den Lieblingsgedancken einiger neueren Naturforſcher von einer Stuffenfolge im Reiche der Natur unterhalten und es mit ihnen wN gen will, einige aneinander hängende Gelenke in der Reihe und Kette natürlicher Dinge dreiſte zu beſtimmen, dem werden unſere auf dieſer und der vorhergehenden Kupfertafel vorkommende, ſo gar nahe mit einander verſchwiſterte, und gleichſam ſtuffenweiſe auf einander folgende Muſchel⸗ gattungen, einen reichen Stoff zur Unterhaltung und idealiſchen Betrach⸗ tung darbieten. Vom wahren aͤchten vollſtaͤndigen Winkelhaken werde ich bey fig. 584 umſtaͤndlich Nachricht geben. Hier ſehen wir nur eben Diefelbe Gattung eines Winkelhakens, welche auch Walentyn, Seba, Knorr und Martini abbilden laſſen. Anfaͤnger in der Conchplioiooi 4 möchten ſich leichte überreden, diß ſey ein unausgewachſener unvollende⸗ ter Winkelhaken, dem zu ſeiner Vollſtaͤndigkeit nur noch der ausgeſtreckte Arm fehle. In einen hollaͤndiſchen Auctionscatal. von Conchylien wird er auch ſchon ſchlechtweg genannt, Een nog niet volgroeyde winkelhaakg doublet. Allein aufmerkſame Kenner werden ſich dadurch nicht irre fuͤh⸗ ren laſſen. Es iſt ohnſtreitig eine eigene Gattung. Unſer Winkelhaken gleichet einen Fluͤgel, welcher ſich auf der einen Seite in einer etwas heraustretenden ſtumpfen Ecke, auf der anderen aber in einen ſpitzigen Schnabel endiget. Unter dem Wirbelſchnabel ſiehet man einen Sinum, aus deſſen kleiner Oefnung der Bewohner ſeinen byſſum hervorſtrecket. Beyde Schalen ſind uͤbrigens bey ihrer Breite ſehr flach, doch iſt eine derſelben ein wenig convexer und erhobener als die andere. Die ae au Archen. Tab. 59. Fig. 582. 285 aus ſchilferichten Lamellen beſtehende Oberflaͤche der Schalen hat eine ſchwaͤrzliche, mit etwas violet vermiſchte Farbenrinde. Der Schalen⸗ grund, welcher auch beym Wirbel und Schnabel, wo die Farbe abgerie⸗ ben worden, hervorblicket, iſt perlemutterartig; vornemlich ſiehet man an den inneren Wänden den ſchoͤnſten Perlemutterglanz. Beym aͤuſſeren ſcharfen Rande iſt die Muſchel ſehr duͤnnſchalicht, aber beym Schloſſe iſt ihre Schale ungleich dicker. Die Zahl der Einkerbungen und Zaͤhne auf der Schloßflaͤche richtet ſich nach der Groͤſſe und dem Alter der Schalen. Ich zaͤhle bey meiner Doublette zwoͤlf Furchen und Zaͤhne. Eben ſo viele finde ich auch bey der Spengleriſchen von dieſer Gattung. Martini redet nur von neun ſtarken ſenkrechten Einkerbungen, und bekennet zu⸗ gleich an dem oben angezogenen Orte, daß ihn eben dieſe Furchen und Kerben veranlaffer, den Winkelhaken aus dem Geſchlechte der Auſtern herauszuheben, ihn von der ſonſt fo nahe mit ihm verwandten Hammer = und Creuzmuſchel zu trennen, und ins Geſchlechte der zwoſchalichten Conchylien mit gekerbten Schloſſe zu verſetzen. Er äuffert wegen des Bewohners noch folgende wahrſcheinliche Vermuthung, derſelbe muͤſſe ſehr klein, auſſerordentlich zart und haͤutig, folglich auch nicht eßbar ſeyn, weil die zuſammenliegenden Schalen in ihrer ganzen Tiefe oder Dicke keinen achtel Zoll betruͤgen. Mein Exemplar, ſo ich hier abbilden laſſen, iſt Be den Cookiſchen Seereiſen um die Welt aus der Suͤdſee mit zuruͤck⸗ gebracht worden. Es iſt drey Zoll eine Linie lang, und am breiteſten Orte des Schloſſes einen Zoll neun Linien, in der Mitte aber nur einen Zoll drey Linien breit. Es gehoͤren dieſe Muſcheln, welche auch bey den moluckiſchen Inſuln gefunden werden, zur Zahl der ſeltenſten und rareſten Cabinetsſtuͤcke Der Herr Kunſtverwalter Spengler bat für feine Doublette, die ſich ebenfals aus der Suͤdſee herſchreibet, und in Engeland erkauft worden, fuͤnf und einen halben Ducaten bezahlen muͤſſen. | Obſ. In der auserleſenen Conchylienſammlung der Frau Gräfin von Pode⸗ wils zu Guoſwv befindet ſich eine Winkelhakenmuſchel ohne Arm und Schnabel. Sie iſt weit länger und ſchmaͤler als die bier vorgeſteute, und kömmt von Jung Ceylon. Ich werde mir ihre Abbildung aus, bitten, und ſolche auf der Supplementstafel des kuͤnftigen Bandes vorſtellen laſſen. Tab. 256 Archen. Tab. 59. Kae 5 Tab. 59. Fig. 583. a Me Bi Ex Muſeo noſtr̃oo 1 . | Der krumme bucklichte Winkelhaken. — Species curvati et gibboſi Iſognomonis, teſta valde curvata, gibba, de f cavitate argentea, cardine multoties fulcato. 3 Gall. Equerre boſſue. N g 8 1 | Die Bewohner der Winkelhaken pflegen ſich mit 9 05 Shen hinter den Steinen des Meeres und in den Felſenritzen und Kläft aufzuhalten. Sie koͤnnen ſich daher beym Bau und Wachsthum ihrer Schalen nicht allemal frey und ungehindert ausbreiten, noch immer 5 jenige Form und Bildung annehmen, welche fuͤr ſie die natürlichste iſt, Sie muͤſſen ſich, wie man zu reden pfleget, nach der Decke ftreckem und den Bau ihres ſchalichten Wohnhauſes nach dem engen ſchiefen Raum, und nach den auſſerſt beklommenen Umſtaͤnden einrichten darin⸗ nen ſie ſich in einer ſolchen Felſenhoͤhle befinden. Vermuthlich hat der⸗ jenige Winkelhaken, den ich hier abbilden laſſen, eine ſolche b ö und gezwungene Stellung zwiſchen den Steinen und Felſen gehabt, daß er daher bey ſeinen Wachsthum im Schalenbau nothwendig krumm und bucklicht werden muͤſſen. Er gleichet ſonſt in den mehreſten Stücken der zuvor beſchriebenen Gattung. Nur iſt ſeine Schale ungleich dick rauher und ſchilferichter. Die Schloßflaͤche iſt breiter und dickſchalicht „ Die Furchen derſelben ſind laͤnger, tiefer und zahlreicher. Ich zaͤhle auf ihr funfzehen Furchen und Zaͤhne, die vier bis fuͤnf Linien lang find, und ſich genau auf die Furchen und Zaͤhne der Gegenſchale an legen. Wenn die Lagen zuſammen liegen, und alsdann das Ligamenk durch die weite offene Spalte betrachtet wird, fo zeiget Ni ein metall ſcher Glanz wie bey der Huſarentaſche. * Die Laͤnge des Winkelhakens betraͤget vier Zoll. Beyde Schalen | ſchließen bey aller Kruͤmmung des Buckels fo enge und genau zuſam⸗ men, daß es kaum begreiflich iſt, wie der Bewohner dazwiſchen mit einiger Gemaͤchlichkeit leben und ſeine Geſchaͤfte verrichten koͤnnen. Es iſt dieſe ſeltene Muſchel am Strande der nicobariſchen 1 welche | auch die Friedrichsinſuln heiffen, gefunden worden. | Aus der Conchylienſammlung meines theuerſten Freundes des Herrn Kaufmann Lorenzens, habe ich noch einen Winkelhaken von die- fer Gattung vor mir liegen, ber viel kruͤmmer und unfoͤrmlicher iſt / u gas Archen. Tab. 59. Fig:584. 257 ger einen halben Cirkul mit feinen krummgebogenen Buckel bildet. Im Schloſſe ſtehen funfzehen tiefe, einen halben Zoll lange Einkerbungen, und an den inneren Waͤnden ſehr tiefe Narben von Mufkulflecken. * Naum berſtattet es mir nicht, ihn gleichfalls abzeichnen zu laſſen. | 1 Tab. 59. Fig. 584. 1 5 Ex Mufeo MorrxIANO. Be Der vollſtaͤndige Wunkelhaken. 1 Norma. Gnomon. Species Ifognomonis perfedi, ar . Winkelhaak. Schagtdoublet. Gall. La lambe, La Cuiſſe. L’Equerre 3 . ou le Priape de Venus. ze Run * tab. 47. fig. I. Der Winkelhaken. Dieſe Auſter ift mießmu⸗ . ſchelfbrmig, laͤnglicht und platt wie eine Zunge. An der einen Seite tritt 2. ein langes Horn heraus, wodurch fie die Geſtalt eines Winkelhakens bekommt, Übrigens aber der Klinge von einen Dolche gleichet. Man findet fie auch von ganz irregulairer Geſtalt. = Meth. pag. 78. Concha valvis aequalibus inaequilatera non umbo- nata, ſtructura peculiari rugofa, incurvata et brachiata, Page tantum brachio ex uno latere recta extenſo. VER Aquat. Amboin. tab. 20, fig. 11. 1 van Schacht doublet; Henn Mufeum Richters pag. 291. Oftreum altera aure productius Br Ifignomon. Die Auſter mit einen langen Kragen. Das Winkelmaas. been meth. oſtrac. $. 310. 311. pag. 121. Iſognomon. Diconcha plana 4 - Slottoides, cum proceflu rectangulari T graecorum vel Iſognomon re- praefentans, nigricans ex fufco. Icon exftat tab. 8. fig. 15. £BE thefaurus tom. 3. tab.g1. fig.6. Concha Volfella dikta quae unum modo apicem protendit coloris cinerei, ima tamen parte nigrum. Ce- m terum non abfimilis eft denti Elephantis molari, radicibus eoncretis, tit. fig. 7. Alia ejusdem fpeciei fed craflior et magis ineurvata. GERSAINT Catal. raif. de Mf. B. de la Moſſon. pag. 195. no. 756. Lesers teftaceoth. F. 83. lit. c. Der Winkelhaken, eine Muſchel von befonderer Gieeſtalt, e der Hammermuſchel ſehr gleich, auſſer daß der eine Theil N und Arm fehlet, daher ſie wie ein Asanielbaten ausſiehet. In der Nota c. heißt fie Oftreum ısıyrouer. Bau. Catal. raif, tom. I. no. 598. pag. 285. ie des Indes rare, violet- noir en deſſus, nacree en dedans, et ou Pon voit m&me des Perles, à deux branches à peu pres d’equerre une fur l’autre, dont une etroite, Conchyliencabinet VII. Theil. courte NR 258 Archen. Tab. 59. Fig. 584. courte et finiſſant en pointe, I autre large, longue et arrondie & bn extremitè arquee dans [on milieu, a charniere compofee d' une rangee de vingt quatre dents ou entailles, qui regnent dans toute la 1 a du ſommet applati de chaque valve; eſpece nommee en Hollande 1 Equerre et en France la ae ne ei parte plus de fept nan de lon f 1 Sylt. Nat. Edit. 10. no. a e. 699. Oſtrea Vagnomum; telt lobo laterali acutangulo, margine exteriore transverfe ſulcato. — — — — Edit. 12. no. 214. pag. 1149. Oſtrea Iſogonum, tel aequivalvi, lobo laterali majore, cardine multoties ſulcato. e 8 cum Ephippio convenit. Habitat in Indiis. 10 — — Mu. Reg. I.. VIr. no. 120. pag. 533. Oſtrea Jſognomon. Teſt nigra ut Oſtrea Mallei ſed levior et unico lobo laterali eoque magno rotundiore. Cardo ex plurimis lineis parallelis, transverſis, exfeulptis, non alternatis, fed oppofitis, adeoque diverſiſſima ab Arca. FavART D > HERBIGNY Diet. tom. 2. pag. 12. Equerre, Oſtreum depreſſum, in uno latere tantum brachio protenſum, et in altera parte angulatim prolongatum; cardine peculiari in utraque valva multis denticulis per 7 ſeriem inſtructis inſignitum; extus colore obfcure purpuraſeente plum. beo fplendens, normae nomine donatum. Cette bivalve du genre des g huitres plates ſe trouve dans les mers des Indes orientales. 11 s en rencontre de diverſes grandeurs, mais le plus longues ont jusqu a ſept pouces et quelquefois d’avantage. IN; Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 2. tab. 8. fig. 11. f Martini Abhandl. von zwoſchalichten Conchyl. 1 5 gekerbten Schloſſe im dritten 0 Bande der Berl. Beſchaͤftig Naturf. Freunde, pag. 299. 3 4 FavANNk DE Monrtcerv. Edit. 3. Darg. tab. 42. fig. B.! Huitre. a Die vielen Varianten, welche meine Leſer in den Namen des Win 1 kelhakens antreffen, und bey den angeführten Worten der Schriftſteller erblicken, muß niemand auf meine Rechnung ſetzen, noch fuͤr ſolche Schreib- und Druckfehler anſehen, die aus groſſer Unbedachtſamkeit und Fluͤchtigkeit ſich mit eingeſchlichen. Denn beym Petiver heißt unſere Muſchel Iſtgnomon, beym Hebenſtreit und Leſſer Ifignomon, im Mu- feo Gronoviano no. 957. pag. 100 Iſoganum, beym Linne bald Ifogno- mum, bald lſogonum bald Iſognomon — welche leztere Schreibart ohn⸗ ſtreitig die richtigſte iſt. Ich laſſe uͤbrigens einen jeden ſeine S chreibart ſelber verantworten, ohne mich mit einer critiſchen e und Some Archen. Tab. 59. Fig. 584. 259 Correctur derſelben, die mich zu weit von meinen eigentlichen Zwecke ent⸗ fernen wuͤrde, zu befaſſen. Da der Name eines Winkelhakens vollkom⸗ men durch die Form und Bildung dieſer Muſchel gerechtfertiget wird, ſo iſt es ſehr unnoͤthig und uͤberfluͤßig, ſich mit anderen Namen abzugeben, und ſie mit einigen Conchyliologen Priape de Venus, la Jambe, la Cuiſſe, Venus Schagt doublet, den Hammer ohne Arm zu nennen; oder ſich auf andere Vergleichungen einzulaſſen, wie dieſe Muſchel einen griechi⸗ ſchen Gamma, der ſchwarzen Scheide eines Dolches, der Hammer⸗ und 5 ae mit einen Arm, einer Bartzange und herabhaͤngenden Nine gleiche s ; Wenn die Frage, welchem Geſchlechte der Winkelhaken am fuͤg⸗ lichſten beygezaͤhlet werden muͤſſe, nach der Beſchaffenheit des Bewoh⸗ ners entſchieden werden ſoll, ſo wird er wohl von den meiſten dem Ge⸗ ſchlechte der Auſtern zugeſprochen werden. Aber bey ſeinen vielfach ge⸗ kerbten Schloſſe halte ich mich voͤllig berechtiget, ihn mit dem ſeligen Martini den Muſcheln mit gekerbten Schloſſe beyzufügen. Von derjenigen Gattung, welche bey fig. 582 abgebildet und bes ſchrieben worden, unterſcheidet ſich dieſer gegenwaͤrtige vollſtaͤndige Win⸗ kelhaken durch ſeinen weit ausgeſtreckten und verlaͤngerten Arm, durch ſeine anſehnlichere Groͤſſe, Laͤnge und Breite, und beym Schloſſe durch die ſtaͤrkere Zahl ſeiner tiefen Furchen, Zaͤhne und Einkerbungen. Er iſt weit ſeltener als die Creuzmuſchel, und wird auch gemeiniglich viel theurer verkauft. Seine Schale iſt glaͤtter, flacher, breiter, und duͤnn⸗ ſchalichter, als bey der Hammer oder Creuzmuſchel. Der verlängerte ausgeſtreckte Arm dieſer ſonderbaren Muſchel befindet ſich nicht auf der Seite des Schnabels, ſondern auf der entgegen ſtehenden Seite. Un⸗ ter dem Schnabel zeiget ſich eine kleine Einkruͤmmung, und in ihrer Mitte ſolche Oefnung der Schalen, daraus der Bewohner ſeinen bor⸗ ſtigen Buͤſchel oder Byflum hervorſtrecket. Der perlemutterne Grund dieſer Muſchel wird von einer ſchwarzen mit etwas violet vermiſchten Farbenrinde bedecket. Auch an den inneren perlemutternen Waͤnden ſpielet ein violetter Farbenſchimmer. Davila hat bey ſeinen Exem⸗ plare auf der etwas bogenfoͤrmig gekruͤmmten Schloßflache vier und zwanzig Zaͤhne und Einkerbungen angetroffen. Die hier abgebildete iſt nur fuͤnf Zoll drey Linien lang, und da, wo ſie am breiteſten, und ihre Schale am dickeſten iſt, vier Zoll drey Linien breit. Sie hat neunzehen 260 Archen. Tab. 59. Fig. 584. Einkerbungen, die aber nicht in einander eingreifen, ſondern nur auf einander herliegen, und durch ein lederartiges Band, welches die Fur⸗ chen ausfuͤllet, verbunden werden. In der Leerſiſchen Conchylien auction zu Amſterdam iſt ein dergleichen Winkelhaken fuͤr zwey und vierzig hollaͤndiſche Gulden verkauft worden. In den Copenhagener Conchyliencabinettern befinden ſich, meines Wiſſens, nur drey recht vollſtaͤndige Winkelhaken. Zwey vortrefliche Exemplare liegen in der hochgraͤflich Moltkiſchen, und das dritte in der Spengleriſcheu Samm⸗ lung. Sie wohnen bey Ceylon und den moluckiſchen Inſuln, und bey den Stranden einiger andern oſtindiſchen Eylande. eee = We Das | ah 261 das eilfte Geſchlecht der zwoſchalichten Konchylien. Kammmuſcheln. Mäntel, Pectines.. Pallia. ii» Das XRRY. Gapite. Anm kungen zum Geſchlechte der Kammmuſcheln. 0. Ben h XI zgnele. — — — Lite ift ohnſtreitig der erſte, welcher es gewaget, die bunten Maͤn⸗ tel und Kammmuſcheln mit dem Auſtergeſchlechte zu vereinigen und alle Pectines und Pallia für eine Familie des Auſtergeſchlechtes auszugeben. In ſeinen conchyliologiſchen Vorleſungen, wenn von Auſtern die Sprache geweſen, ſoll er ſich geäuffert haben — er wiſſe es gar wohl, daß die Kammmuſcheln in der Form und Bildung von den rauhen und groben 7. Kk 3 Auſtern 262 Anmerkungen zum Geſchlechte der Kammmuſcheln. Auſtern ſichtbarlich unterſchieden waͤren, daß unter ihnen eine mehrere Gleichförmigkeit im Bau der Schalen zu finden ſey, auch möge wohl ihr Bewohner vor jenen in den wahren eigentlichen Auſtermuſcheln merkliche Vozuͤge haben, da er feine Schalen aufs geſchwindeſte vers ſchlieſſen und ſie dadurch ſehr weit fortſchnellen koͤnne: indeſſen da er die Beſchaffenheit des Schloſſes zum Hauptunterſcheidungszeichen der Geſchlechter angenommen, und nun bey den Kammmuſcheln ein ſolches Schloß antreffe, welches in der Hauptſache mit dem Schloſſe der Auſtern uͤbereinkomme und ebenfals in der Mitte mit einer kleinen dreyeckigten Vertiefung oder lacuna, darinnen ein ſchwarzes hornartiges oft ſtein⸗ hartes Ligament veſtſitze, verſehen ſey: fo muͤſſe er auch bey dieſer Mu, ſchelart ſeinen einmal beliebten Eintheilungsplane getreu bleiben. Er koͤnne und werde den Kammmuſcheln nichts befonders machen. Ob, gleich alle andere Conchyliologen aus den mancherley Gattungen der Kammmuſcheln ein eigenes Geſchlechte gemacht: ſo muͤßten ſie 15 in feinen Naturſyſtem begnügen als eine Nebenfamilie des Auſterge eh, tes angeſehen zu werden. Der ſel. Prof. Müller iſt in feinen voll⸗ ſtandigen Linneiſchen Naturſyſtem mit dem Hr. Hout tuin noch einen Schritt weiter gegangen. Linne erklaͤret alle Kammmuſcheln fuͤr Au⸗ ſtern. Die beyden vorgenannten Manner erklaͤren und ernennen alle | Auſtern zu Kammmuſcheln. Denn, ſagen fie zu ihrer Entſchuldigung, die mehreſten Auſtern ſind ſolche, welche beym Rumph und anderen Conchyliologen Peckines heiſſen. Beym Linne muß man die Kamm⸗ muſcheln im Geſchlechte der Auſtern aufſuchen, bey jenen aber wird man die Auſteen im Geſchlechte der Kammmuſcheln antreffen. 3 Ich habe es, nach langer und reiflicher Ueberlegung der oben an⸗ geführten Linneiſchen Rechtfertigungsgruͤnde und Urſachen, dennoch für beſſer, ſicherer, und rathſamer erachtet, die Kammmuſcheln wiederum vom Auſtergeſchlechte zu trennen, und fie nach dem Beyſpiele aller an⸗ deren Conchyliologen in einen eigenen Geſchlechte beyſammen zu laſſen. | Die Gedanken des Herrn Hofrath von Borns erkenne ich für voll⸗ kommen gegruͤndet, wenn er in feinen Teſtac. Mus. ‚Caes. peg. 93 alſo ſchreibet: Religioſe nimium cardinis fabricae in teſtaceorum ee 9 inhaeſiſſe videtur Linnaeus, qui eonchas et figura multum discrepantes e. a diftindis molluſeis habitatas, Pectines feilicet et Oſtreas in unum genus eam ſolum ob caufam retulit, quod utrinque cardo edentulus et dentium loc utrinque pone foſſulam mediam excavatam, tendineque valvas vinciente repletam, ſtriae laterales inciſae ſint. eee | | Dieſer | aumerkungen zum Geſchlechte dee Kammmuſcheln. 263 Dieſer Band wuͤrde zu ſtark und feinen Mitbruͤdern zu ungleich werden, wenn ich auch noch die groben und rauhen Auſtern mit dem eilften Geſchlechte in Verbindung laſſen und mitbeſchreiben wolte. Ihre Beſchreibung gedenke ich im Aufange des 8ten Bandes zu liefern, und werde mich alsdann über ihren Unterſchied von den Mantel⸗ und Kammmuſcheln noch umſtaͤndlicher erklaͤren. 1 5 Die Kammmuſcheln find nach Kleins Erklaͤrung a) Diconchae rotundae ſtriatae, vertice aurito. Qui unicam habent appendicem five aurem Pectunculi vocari ſolent. Weil ihre ſtreifichten erhoͤheten Fur⸗ chen vom Schloſſe die Laͤnge herablaufen, und die Falten eines ausge⸗ breiteten Mantels vorſtellen, davon die Ohren den Kragen ausmachen, er fie bunte Maͤntels genannt 5). Beym Dargenville heiſſen die Pectines conchae bivalves ex omni parte clufiles in formam Pectinis quo capilli pectuntur c). Pecten et Pectunculus ne different que par la grandeur. Petoncle eſt un diminutif de Peigne. Davila mei⸗ net, fie waͤren von den Spondylis nur in fo ferne unterſchieden, daß fie. auf ihren laͤnglichten Streifen der Stacheln und Dornen ermangelten, und ihre Unterſchale keinen ſolchen verlaͤngerten gekruͤmmten Schnabel aufweiſen koͤnne, als man bey den Spondylis antreffe — Leurs caracte- res generaux, ſchreibt Davila, font d'avoir le fommet comme coupe en ligne droite, d' aller enſuite en s' elargiſſant inſenſiblement pour pren- dre une figure arrondie, et d' etre ordinairement pourvues d' oreilles. Nous les diviſerons en trois genres ſavoir les peignes à oreilles egales 5 — à oreilles inegales — et fans oreilles. 4) Alle dieſe ziemlich unvollkommene, zum Theil auch unrichtige Umſchreibungen der Mantel und Kammmuſcheln wuͤrden mir einen reichen Stoff zu vielen Erinnerungen und Anmerkungen darbieten, wenn ich mich damit aufhalten möchte, und mich dazu berufen fände, der Cor⸗ rector ſolcher conchyliologiſchen Fehltritte zu ſeyn. Soviel kann ich doch nicht unbemerkt laſſen. Kein einiger dieſer vorgenannten Schrift⸗ Del hat es der Mühe werth geachtet, auf das Schloß der Kamm⸗ muſcheln ſein vorzuͤglichſtes Augenmerk zu richten. Daher koͤmmts denn auch daß fie ſich kein Bedenken gemacht, ſo gar auch manchen Archen un | | i eine O Kreim meth. oſtrac. 8.338.339 pag. 130. 9 Lessers teftaceoth. 8.69. pag. 394. 2 c) DARGEN v. Conchyl pag. 300. 4 DAVITA Cat. raiſ. tom. I. pag. 314. 264 Anmerkungen zum Geſchlechte der Kammmuſcheln. eine Stelle unter den Kammmuſcheln einzuraͤumen, (vid. Dargenv. Con- chyl. tab 24. lit. B) oder wie Davila das ungegruͤndete Urtheil zu fällen, die Kammmuſcheln waren nicht ſonderlich von den Spondylis unterſchieden. f 5 : 957 4 i e Die Kammmuſcheln beſtehen aus zwo Schalen, welche aber viele mals einander ſehr ungleich ſind, wenn etwa die eine ganz flach und die andere ſehr convex und ſtark gewoͤlbet gebildet worden. Einige has ben gleichſeitige, andere ungleiche Ohren. Bey einigen iſt, wie ſich Da⸗ vila ausdruͤcket, le ſommet comme coupe en ligne droite; bey anderen, die in der lezten Familie vorkommen werden, ſiehet man eine ſchief abge⸗ ſchnittene Schloßlinie und einen ungleichſeitigen Schalenbau: Das Schloß der Kammmuſcheln hat keine Zaͤhne, ſondern nur in der Mitte ein dreyeckigtes Gruͤbchen mit einen zaͤhen, ſchwaͤrzlichen hornartigen Ligament, und auf beyden Seiten allerhand Queerſtriche, die aber nach Prof. Muͤllers Vorgeben nicht ineinander eingreiffen, ſondern auf die Queerſtreifen der anderen Schale paſſen und aufliegen. Cardo — ſchreibt Murray in feiner Teſtaceologia — ſerobieulo medio ovato excavatus., Nur einige wenige machen hierinnen eine kleine Ausnahme, wie wir ſolches bey der naͤheren Beſchreibung genauer erfahren werden. Denn Plica hat klei⸗ ne Zaͤhne, und gibba oder die Adamamuſchel, nebſt einigen anderen, viele crenulas ſubtiliſſimas. In jeder Schale ſtehet, wie bey den Auſtern, nur ein einziger Mufkulflecken. ee 1 Aus den hinterlaſſenen Conchyliologiſchen Manuſer. des lieben ſel. Martini erfahre ich es, daß er es willens geweſen, bey den Kammmu⸗ ſcheln eine vierfache Unterabtheilung zu veranſtalten, und in der erſten die Valvas convexo planas, (als die Pilger und Jacobsmuſcheln), in den anderen die Valvas convexo convexas ſtriatas (die eigentlichen Mäntel in der dritten die Valvas convexo convexas Jaeves (die Amuſia. Denn die magellaniſche ſtark geſtreifte Compaßmuſchel tab. 62. fig. 597. war dem ſel. Manne völlig unbekannt), in der vierten die Valvas ſubauritas elongatas hineinzuſetzen, und der letzteren die Jaͤgertaſchen, Raſpen, Fei⸗ len, Eißmuſcheln und dergleichen beyzugeſellen. N 85 Ich finde es einfacher und natuͤrlicher nur drey Unterabtheilungen zu machen. In der erſten ftehen die Kammmufcheln mit gleichfeitigen Ohren; in der andern die Kammmuſcheln mit ungleichen Ohren; in der dritten die uneigentlichen, irregulairen, ungleichſeitigen Kammmuſcheln. Den % „ Geſchlechtstafel der Kammmuſcheln. 265 Den Bewohner der Kammmuſcheln werden meine Leſer aus der Dargenolliſchen Zoologie auf der eilften Vignette abgebildet finden. Die umſtaͤndlichere Beſchreibung beliebe man im Dargenville pag. 55. nach⸗ zuleſen. Hier entlehne ich nur folgendes aus derſelben — Ce coquillage a deux grandes membranes — de leur contour brun et charge de taches ſymmetriſèes fortent dans l'eau de la mer une multitude prodigieuſe de poils Bec 1 pour deborder 15 valves. Geſchlechtstafel der Kammmuſcheln. . Erſte Unterabteilung. Be. Kammmuſcheln mit gleichſeitigen Ohren. Familia Prima. NP. nes aequaliter auriti, five auriculis aequalibus. Tab. 60. Fig. 585. Die gröffefte Gattung der Kamm, oder Pilgrimsmuſcheln. * Pecten maximus. Oſtrea maxima Linnaei. Fig. 586. 587. Eine Abänderung der vorigen Gattung aus dem rothen x Meere. Varietas praecedentis e mari rubro. * Fig. 588. 589. a Jacobsmuſchel. Pecten Iacobi. Oftrea Iacobaea innaei. a Tab. 61. Fig. 590 — 592. Die Zickzackkammmuſchel. Die Neptunus⸗ und * enustabatiere. Pecten Ziezac. Oſtrea Ziezac Linnaei. Fig. 593. 504. Der Lorenziſche Mantel. Pallium Lorenzianum. Fig. 595. Die Compaßmuſchel. Der Sonnenweiſer. Amuſium Rum- * phii Oſtrea Pleuronectes. 8 Tab. 62. Fig. 596. Die größte Japaniſche Compaßmuſchel. Amufium la- 4 ponicum maximum. Fig. 597. Die große magellanifche Gompaßmuſchel. Amuſium magnum f “ Magellanicum. Pig. 598. lit. a et b. Die nur mit fünf bis ſechs Falten verſehene Kamm⸗ muſchel. Pecten plicatus. Oſtrea Plica Linnaei. | Tab, 63. Fig. 599. 600. Die Jaͤgertaſche. Pera Venatoria. Oſtrea Ra- dula Linnaei. item Supplementtafel tab. 69. lit. g. Die mit Schuppen und Hohlziegeln beſetzte Jaͤgertaſche. Perna Venato- ria imbricata et ſquamoſa. Conchyliencabinet VII. Theil. LI Fig. Kay r an 26 Geſchlechtstafel der Kammmuſcheln. Fig. 601.602. Die Baſtartcompaßmuſchel. Pfeud- Amuſium. Fig, 603.604. Die gefurchte Doſe. Pyxis fulcata. \ Fig. 684 606. Die queergeſtreifte Doſe. Pyxis transverſim ri, Er Zwote Unterabtheilung. Kammmuſcheln mit ungleichen Ohren. Familia Secunda. Pectines inaequaliter auriti, altera auricula a; intus ciliato fpinofa. Tab. a Fig. 607. Der herzogliche Mantel. Pallium ducale. Fig. 608. Der bunte dornichte mit kleinen Stacheln beſetzte Mandl Pallium variegatum et aculeatum. Fig. 60 — 611. Die Corallenmuſchel. Pecten corallinus. 0 Tab. 65. 15 970 Der Katzenfuß. Pecten pes felis. a Fig. 614. 1 Harlekinsmantel. Pallium Sannionis. Fig. 615. Die ißländiſche Kammmuſchel. Pecten Islandicus. J Fig. 616. Abänderung des ißlaͤndiſchen Koͤnigsmantels. Varietas Pectinis . Islandici. | Fig. 617. Der Rathsherrnmantel. Pallium Senatoris. ö Fig. 618. Der citrongelbe Mantel. Pallium ex citrino nitidiſſime co- loratum. 0 Fig. 619. 620. Die Adamamuſchel. Pecten rubicundus gibboſus. Otſtrea gibba Linnaei. i Fig. 62 1. lit. a. b. Der bunte hochgeribte Mantel. Pecten gibboſus a variegatus. Tab. 66. Fig. 622 — 624. Der ſpiegelglatte Mantel. Pecten glaberrimus. Oſtrea obliterata Linnaei. Fig. 625 — 627. Die ungleichgeftreifte Kammmuſchel. Pecten inaequa- liter ſtriatus. 5 Fig. 628. Der blutrothe Mantel. Pecten ſanguineus. Fig. 629. Die ſchwefelgelbe Kammmuſchel. Pecten ſulphureus . Fig. 630. Die orangefarbichte Mantelmuſchel. Pecten Arauficanus, Pallium Araufiacum. : Fig. 63 1. Eine merkwürdige Abaͤnderung der vorigen Ggttung. Varietas f notabilis aa. fpeciei. = 1 Fig, Geſchlechtstafel der Kammmuſcheln. 267 FPeig. 632. Der porphyrne Mantel. Pallium porphyreum. 5 Fig. 633. 634. ie Aprilmuſchel. Pecten varius. Oſtrea varia Linnaei. 3 67. Fig. 63 5. 636. Das Maͤntelchen. Palliolum., Oftrea Pufio Linnaei. Fig. 637. Der glaͤſerne Mantel. Pallium vitreum ſeu papyraceum. Fig. 638 — 640. Der guͤldene oder citrongelbe Mantel. Pecten ſolaris. va 641645. Der breitgeſtreifte glatte und gefleckte Mantel. Pecten glaber. Oſtrea glabra Linnaei. Be. 646. Die ſcharfgeribte Kammmuſchel. Pecten opercularis. Oſtrea opercularis Linnaei. Fig. 647. Die tranquebariſche Kammmuſchel. Pecten Tranquebaricus. Supplementtafel. Tab. 69. lit. H. Der mit Purpurflecken 1 beſprutzte Mantel des rothen Meeres. Pallium ex purpu- reo adſperſum maris rubri. | Dritte Unterabtheilung. Die chen irregulären, ungleichſeitigen Kammmuſcheln. Familia Tertia. En Pectines irregulares. N Tab. 68. Fig. 649. lit. a. Die aufgeblaſene Kammmuſchel. pecten inflatus. ö Fig. 649. lit. b. Die Blaſentaſche. Pecten bullatus. Clariſſimi Bornii. Fig.650. Die zerbrechliche Kammmuſchel. Pecten fragilis. 7 1 Die Raſpe. Radula. Fig. 652. Die Feile. Lima. Fig. 653. Die wahre Eißmuſchel. Die zarte Feile. Lima tenera. Lime douce. Fig. 654. Die ausgehoͤhlte, fehr vertiefte Muſchel. Concha excavata Celeberrimi Fabricii. Die Namen der vorzuͤglich ſeltenen „welche ich auf der vorstehenden Ge⸗ ſchlechtstafel mit groͤßerer und groͤberer Schrift abdrucken laſſen, will ich hier nicht abermals wiederhohlen. Bey der nun folgenden ausführlichen Beſchreibung gedenke ich meine Leſer durch manchen Fingerzeig zu erinnern, welche Kamm⸗ und . man für die allerrareſten und Eoftbarften e habe. ii? el 2 Erſte Kar. u — 3 RR a ER TEN Erſte Unterabtheilun. Bi | Kammmuſcheln mit gleichfeitigen Ohren. | Familia Prim. G 1 | Pectines aequaliter auriti feu auriculis aequalibus, Tab. 60. Fig. 585. 1 ai; a Ex Mufeo noſtro. - a a Die groͤſſeſte Art der Kamm: oder Pilgrimsmuſcheln. Pecten maximus. Orea maxima Linnaei, teſta inaequivalvi, profunde ſul. cata et pectinata, aequaliter aurita, radiis 12 ſeu 14 rotundatis etfülis 5 longitudinaliter ſtriatis. | Angl. Scallop. Gall. Pelerinecommune. RONDELET. de Teftaceis Lib. 1. Cap. 14. pag. 15. 1 Mufeum Calceolarianum pag. 35. Pecten auritus quod binis utplurimum au- riculis haec concha fit ornata, AN, . Lister Hiftor. Conchyl. tab. 163. fig. 1. Pecten magnus albidus, ex utraque parte aequaliter auritus, circiter duodecim ſtriis et multis minutisque inciſuris exaſperatis donatus. Anglic. A it. tab. 167. fig. 4. Pecten omnium longe maximus minus cavus, octo vel decem ad ſummum ſtriis donatus, item huie canaliculi profundi: a Virgin. Indiae Occidental. In der neueſten Ausgabe des Lifterifchen Wer⸗ kes wird im Anhange aus einen alten Manuſeript des Liſters noch folgende Anmerkung von dieſer Muſchelgattung angefuͤhret: This is the biggeſt Scallop i have ſeen; it is alſo thick and heavy; it was of a bue clay Colour, but it was apparently old and weather beaten, ſo that the natural Beauty of the living Fish was perished. It is but shallow. It bas but ten Ridges; but the Furrows betwixt them are very deep, and eut down almoſt at right Angles; at the very Head of the Shell ‚ber wixt the Eares, the Furrows are very deep, though ſmall, and all in a point very elegant; whereas in the two former Shells the Heads are smooth, and the Ridges and Furrows in that Part are almoſt obliterated. The Ridges and Furrows here are all of them curiously ſtreaked. A good Inch from the Bottom of the Shell the Ridges and Fur- ö — Kammmuſcheln. Tab. 60. Fig. 585. 269 Furrows become ſuddenly of another Fashion and Grain, and are as it f were, transversly waved and smooth. ] never faw but two of theſe, AR and they were both bigger or upper Shells of the Scallop. Lister Hift. Animal. Angl. tab. 5. fig. 29. pag. 184. Pecten maximus cir- eiter 14 ſtriis admodum craflis et eminentibus et iisdem ipfis ftriatis in- fignitus. Intus albet, extus ex albido rufeſeit. E teſtis altera modice cava, altera plana eſt alterius veluti opereulum. Fi Plſces ex beftaceis pPeoſt oſtrea maxime in deliciis funt. Kızın meth. oſtrac. 5. 340. no. 1. pag. 130. Pecten con/Y xo planus Angli- canus. : Bonannı Recreat. Cl. 2. fig. 8. pag. 99. — — Muf: Kirch. Cl. 2. fig. 7. pag. 441. pecten plano convexus parum ie diſſimilis ab eo quem no. 3. deſcripſimus: differt ſolum ſtriarum dispo- 17 0 ſitione. Majores enim a cardine ad imam oram ductae aliis minutiſſi- mis ſtriis interſecantur undarum feriem crifpati maris referentibus: albus utplurimum at circa cardinem ubi lineae concurrunt cerafinum aut ma- lacum colorem oftentat paulatim oram verſus dilutum. 1 Index tab. 98. fig. A. B. Concha pectinata major valvis inaequa- ei libus, aequeaurita, in parte plana pectinis inſtar ſtriata, ſtriis ſubro- tundis rugoſis, in inferiori vero umbonata convexa et inſigniter ven- tricofa ſtriis ftriatis latiſſimis notata, nonnullisque lineis fafciata ex al- bido rufeſcens. it tab. 99. A. Concha pectinata eadem cum ſuperiori ſubalbida aut ex albido rufeſcens maculis confpicuis ſubrotundis atro purpureis ali- quando piceis in ſummitate ſtriarum identidem aſperſa et ſignata. 5 HrBEN STREIT Muf. Richter. pag. 289. Der weiſſe große Pecten mit ohngefaͤhr üwoͤlf Falten, welche hie und da eingeſchnitten find. meyelop. Recueil de Planches tom. 6. tab. 72. fig · 2. Ce Peigne a les oreil- les egales. Sa couleur eſt d' un rouge clair, il a ſeize cannelures: ees N eannelures et les intervalles qui les TERN, font ftries. { RecenFuss Conchyl. Werk tom. I. tab. 2. fig. 19. N it. tom. I. tab. 7. fig. 3. Knorr Vergnuͤgen der Augen, tom. 2. tab. 14. fig. 1. it. tab. 17. fig. I. 2. DaviLA Catal. raif. tom. 1. no. 702. pag. 316. Peigne tres grand à oreilles egales, a valve fuperieure marbree de blanc et de rouge et inferieure blanche, à larges cötes et profondes cannelures chargees de ſtries lon- gitudinales et transverſales. Pasnanz: Brit, Zool. Cl. 5. tab. 59. fig. (66. f l | S Lix- 5 270 Kammmuſcheln. Tab. 60. Fig. 585. I Linnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 154. pag 696. — — — — Edi.12. no. 185. pag. 1144. — — Fauna Suec. no. 2148. pag. 520. = — Muſ. Reg L. VIr. no. 98. pag. 22. Oſtrea maxima, a indes: quivalvis magna. Operculum inter omnes quafi gula depreffa. For- nix radiis 14 rotundatis ftriatis longitudinaliter una cum interſtitiis. Auriculae aequales rectangulae ftriatae, Color extus rufus feu ferru- gineo nebuloſus intus albus. Habitat in Oceano Europaep. ro DA Costa British Conchology pag. 140. Pecten vulgaris maximus inaequi- valvis, coſtis circiter quatuordecim N et admodum craflis. The common Eſcallop. Cette efpece fe trouve für la pluspart der cotes de la grande Bretagne et! Irlande. Le peigne a toujours ele ejtiime comme un aliment principal entre les animaux teſtaces. Leun maniere « fauter ou s’elever eſt en jorgant leur ae inferieure contre le corps 0 ils fe trouvent. 2 FavaRT D' HRE INV Diet. tom. I. pag. 33 1. Pelerine commune. Pecten ex utroque latere aequaliter auritus, in valva ſuperiore plana, in alte vero convexa, craſſis coftis prominentibus et totidem canaliculis dals pariter et undique ſtriatis inſtructus. Ce peigne prefente une charniere peu articulee formèe de plufieurs molures et de dents obliques avec autant de rainures correfpondantes. La Pelerine peut avoir jusqu’& huit pouces de diamètre. On en mange le poiſſon en ſupprimant les bar- bes dont les foucoirs font environnes; mais la chair en eſt meilleure cuite dans leur écailles inferieures afjaifonnee avec du beur re, du poivre, de la chapelure de pain, du perfil et tres peu de fel. 46 it. tom. 3. pag. 99 Peigne à oreillons egaux ou Pelerine. N v. Born. Index Muſ. Caef. pag. 80. Die Pilgrimsmuſchel. sh — — Teftaceea — — pag. 98 Oftrea maxima. Teſta inaequivalvis radiatim coftata, coſtis quindecim rotundatis longitudinaliter ſtriatis; auriculae aequales rectangulae ſtriatae; operculum inter auriculas im- preſſum excavatum; cardo transwerfus rectus, ligamento marginali extra foveolam profundam et cartilagine repletam locato; color 1 dus aut albo rubroque nebuloſus. 588 Zoophyl. Faſc, 3. no. 1177. pag. 274. Oſtrea valva altera p tefta aequaliter aurita, laevi, longitudinaliter ſtriata, plieisque rotun- datis. Habitat in mari Norwegico. Teſta ſuperior plana verſus um- bonem excavata. Plicae plerumquę quatuordecim rotundatae verfus Er um- Kammmuſcheln. Tab. 60. Fig. 585. 271 umbonem minus prominulae rotundatae. Teſta ubique longitudinaliter inaequaliterque ſtriata, laevis. EN Dieſe anfehnliche Kammmuſchel wird um deßwillen vom Linne teſta maxima genannt, weil fie eine recht vorzuͤgliche Groͤße unter ihren Mitgenoſſen zu erreichen pfleget Mein groͤßtes Exemplar, welches aber aus Mangel des Raumes nicht hat abgebildet werden koͤnnen, iſt bey nahe ſechs Zoll breit und fuͤnf Zoll zwo Linien lang. Favart d'Herbigny verſichert es, daß manche acht Zoll breit waͤren. Ver⸗ muhtlich werden andere noch groͤſſere gekannt haben. 4 Es hat dieſe Muſchel zwar gleichſeitige, breite, queergeſtreifte Ohren, aber ſehr ungleiche Schalen, weil die eine ſehr hochgemölbet und convex, die andere dagegen flach und eben iſt, und beym Wirbel, wo alle Ribben und Strahlen in einen Mittelpunct zuſammenlaufen, wie ein⸗ gedruͤckt und vertieft erſcheinet. Die Zahl der breiten ſtrahlfoͤrmigen wohlgerundeten Ribben iſt nach der Groͤſſe und dem Alter dieſer Schalen ſehr verſchieden. Doch zaͤhlet man ſelten mehr als 14 groſſe Ribben und Furchen, welche aber nicht glatt ſind, ſondern von laͤnglichten Streifen ganz rauh gemacht werden. Auf dem flachen Deckel ſiehet man eine gleiche Anzahl von Strahlen, Ribben und Furchen. Die bogenfoͤrmigen mit dem aͤuſſeren Rande parallellaufenden Queerringe, welche man hin und wieder wahrnimmt, ſcheinen von neuen Anwuͤchſen der Schale entſtan⸗ den zu ſeyn. Bey einigen dieſer Pilgrimsmuſcheln iſt die Unterſchale nur thonartig grau oder ſchlechtweg weiß, bey anderen aber ſiehet man — wie bey derjenigen die ich hier abbilden laſſen — die angenemſten roͤthlichen Farbenmiſchungen mit zierlichen Binden und Flecken, welche die Schale bey ihren weiſſen Grunde ſehr verſchoͤnern. Die inneren glatten Wande prangen von einen rechten Silberglanze. Die Eindruͤcke der auf ſeren Ribben und Furchen ſind auch daſelbſt aufs deutlichſte zu ſehen, nur mit dem Unterſchiede — wo auf der Oberflache Ribben und Erhöhungen geſehen werden, da ſtehen innerlich Furchen und Vertiefungen, und wo auswaͤrts Vertiefungen ſind, da bemerket man innerlich Ribben und Er⸗ hoͤhungen. Die Baſis oder Schloßgraͤnze, welche nach einer geraden Linie abgeſtumpfet zu ſeyn ſcheinet, erhebet ſich bey der Unterſchale ſowohl bey dieſer als bey anderen Kammmuſcheln, ein wenig über den Schloßrand der Oberſchale. Das Schloß hat keine Zaͤhne, ſondern nur in der Mitte eine dreyeckigte Höhle und in derſelben einen ſchwarzen harten hornartigen Knorr el, dadurch beyde Schalen beveſtiget und miteinander Miran en f 1 werden. 273 Kaſnmmuſcheln. Tab. 60. Fig. 586. 587. werden Auf beyden Seiten ſtehen in jeder Schale einige Queerſtreifen. Aus dem zähen Horn ja ſteinartigen Schloßknorpel pfleget man ebenfals den bekannten Pfauenſtein zu verfertigen Es wird dieſe Muſchel an den Ufern einiger europaͤiſchen Meere, vornemlich bey Engeland, Spa⸗ nien, Portugall, im mittellaͤndiſchen Meere und recht vorzuͤglich groß bey Norwegen gefunden. Der Bewohner dieſer Schalen iſt eßbar, ſehr nahrhaft und wohlſchmeckend, vornemlich wenn er ſo zubereitet worden, wie es oben Favart d'Herbigny beſchrieben, daß er aber, en for⸗ cant fa valve inferieure contre le corps ou il fe trouve groſſe Sprünge zu thun im Stande ſey, wie es da Coſta angiebet, halte ich für hoͤchſtun⸗ wahrſcheinlich. Groſſe Doubletten von dieſer Gattung findet man verſtei⸗ 7 nert in der bayerifchen Grafſchaft Ortenburg. | Tab. 60. ‚Fig: 586. 587. 1 ö Ex Mufeo noſtro. Be ‚Eine Abänderung der vorigen Gattung aus dem rothen Meere. } Varietas praecedentis e mari rubro. .. Dieſe Art von Kammmuſcheln, welche vom Prof. Forſkiaͤl am Ufer des rothen Meeres gefunden, und mir in dieſen Tagen von meinen Spengler verehret worden, ünterſcheidet ſich ſehr merklich von der zus vor beſchriebenen Gattung. Ihre Unterſchale ift nach Proportion ge- woͤlbter und convexer, und beym Wirbelſchnabel gekruͤmmter und umge⸗ bogener, ihre Oberſchale aber vertiefter, als wäre fie mit Gewalt hineinges druͤcket worden. Die gleichſeitigen Ohren haben auch eine ſtaͤrkere Kruͤm⸗ mung, Einbeugung und Vertiefung. Die wohlgerundeten Ribben und Strahlen der Unterſchale ſind nicht rauh, ſondern glatt, und ermangeln aller laͤnglichten Streifen. Der Oberſchale breite und ſtrahlfoͤrmige Ribben wer⸗ den von feinen röthlichen Queerſtreifen bezeichnet. Der äuffere Rand ſitzet voller ſaͤgefoͤrmigen breiten Zaͤhne und Einſchnitte. An den inneren braun⸗ roͤthlich gefärbten Wänden beyder Schalen bemerket man ebenfals Furchen und Ribben, welche letzteren aber nicht gerundet, ſondern flach und breit ſind. Auf der inneren Seite der Oberſchale zeiget 110 ein ſtarker runder Muffulfleden. Wiewohl eben dergleichen ſiehet man faſt bey allen Kamm⸗ muſcheln. N Tab. Kammmuſcheln. Tab. 60. Fig. 588.589. 272 Iluab. 60. Fig. 588. 589. f Ae Ex Muſeo noſtro. e Die Jacobsmuſchel. . Iacobi. Oſtrea Iacobaea Linnaei, teſta inaequivalvi, radiatim pecti- nata, inaequaliter aurita, coſtis 15 ſeu 18 angulatis, longitudinaliter ſtriatis, ſulcis laevioribus, trans verſim ſubrugoſis. Belg. St. Iacobs Mantel. Angl. The mediterranean Scallop. 5 Gall. Coquille de St. Jaques. N Muſeum Calceolarii pag. m. 36. Pecten in colore corallio rubro non diſſimilis. 2.0 ' Heremitae e Compoſtella Hifpaniae regione redeuntes, quo voti et yVenerationis gratia corpus ſanctiſſimum divi Jacobi vifitant ef adorant 0 hosce pectines pileis affixos geſtant, qua ratione Conchylium divi Iaco- di de Compoſtella a nonnullis dicitur. En Hiftor. Conchyl. tab. 165. fig. 2. Pecten magnus ſubrufus variega- tus fexdecem ſtriis e ſtriatis diſtinctus, canaliculi laeviores ſunt. . E mari Mediterraneo. In den Bepſchriften wird noch beſonders die ſpani⸗ ſche Kuͤſte als Wohnort genannt. In den Obſervat. die der neueſten Aus⸗ gabe des Liſters angehänget worden, leſe ich von dieſer Muſchel noch folgen⸗ des — This Scallop is much leſs than the former, otherwiſe it is in ee many Things, much like it, that being ever of a Stone Colour; it 6: differs in that it is redish and curiously marbled, both about the Bot- * tom and on the upper part of the bigger Shell: alfo it agrees in the HFllollowneſs of the leffer or under Shell, fo as to be dished outwardly; in the number of Ridges, which are in this about fourteen: alſo in the HOblique Notehes upon the Hinge; which yet in this feem to be more dr; than in the former, at is exprefled i in the next Draught. Mr it. tab. 166. fig. 3. idem ex interna parte. In den Obſervationen des An⸗ hanges der neueſten Ausgabe des Liſters ſtehet hievon folgendes: In this Mi alfo the Channells are fmooth and without ftreaked, whereas the Chan- 15 nells of the English Shell are as thick and deep ſtreaked as the Ridges. Again the Sides of theſe Ridges in this Shell are more at right Angles; whereas in that they are Halter. Fab Recreat. Cl. 2. no. 3. 4. pag. 98. — Muſ. Kirch. Cl. 2. no. 3. 4. pag. 440. Concha Pecten dicta ob ſtrias quibus pectinis formam exhibet Italice dieitur Cappa fandta five di St. Giacomo — — Majores ftriae aliis ſtriis minutis exornan- tur quas etiam minutas in ipſis auriculis et in canaliculis obſervamus, L.onchyliencabinet VII. Theil. M m In 274 Kammmuſcheln. Tab. 60. Fig. 588. 589. In utraque teſta ad medium cardinem ſimilis ſinus amplus pyriformis eſt, ibi niger quidam nervus finum occupat ipfumque cardinem maxime ob- frmat. Pars gibbofa in longum ſtriata colore alba, aliquando nigra, perfecte ubique clauditur opereulo, exceptis auriculis in quibus patent rimulae, quarum altera animal exugit humorem quo Bu ee rejicit excrementa. 8 Memoires de P Academie de Du Ao. 1709. pag. 520. | GuaLTIERI Index tab. 99. fig. B. Concha pectinata ſtriis profunde aa feu canaliculatis diſtincta candidiſſima. RLEIN meth. oftrac. §. 340. no. 2. pag. 130. Pecten convexo planus, aße Sancta five St. Giacomo, magnitudine palmaris, ſtriis denſis ſuper au- riculis et plieis perpendicularibus, ſtrigibus rugoſis: intus alba foris ex albo rufa, maculis cruentatis vel helvaceis, varia in parte plana, u gibbofa alba, raro nigra. \ TIEBENSTREIT Muf. Richt. pag.289. Der große vörhliche Pecten mit Arash 5 ten Falten und glatten Furchen. Knorrs Vergnuͤgen tom. 2. tab. 22. fig. 3. Die ſpaniſche dueubtamucgel ni it. tom. 6. tab. 38. fig. I. f | E Lsssers teftaceoth. $. 105. tab. 21. fig. 139. Gınannı Opere Poftume tom. 2. tab. 16. fig.123. Pettine detto Cappa 60 - La parte convefla è& di color carneo bruno, e la piana per l’ordinario e pur eſſa di color carneo ma alquanto rofliceio. Quando queſta fpe- zie di Pettine non è crefciuta alla ſua grandezza naturale, ha la parte conveſſa di color bianco, e la piana di color lionato chiaro. Non poca quantita fe ne pefca nell’ Adriatico. MT ee N m LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 155. pag. 696. 4 4 — — — — Edit. 12. no. 186. Pag. 1144. Oſtrea lacobaea, teſta i in- aequivalvi radiis 14 angulatis . ſtriatis. Habitat i in Mari Mediterraneo. a — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 99. pag. 522. — — — Teſta mediocHien Operculum obtufius plicatum, totum trausverſim ſtriatum, baſi de- preſſum, aurieulis concavis. Fornix albus, plicatus angulis rectis. Plicae longitudinaliter ſuleis 4 ſeu 5 ſtriatae, lateribus perpendiculares; interſtitia plicarum transverſim ſtriata. Auriculae aequales rectangulae, operculi laeves, fornicis ſtriatae. Color fornieis albus, operculi extus, purpureus. 2 PENNANT Brit. Zool. tab. 60. no, 62. A | | DA 2 Kammmuſcheln. Tab. 60. Fig. 588. 589. 275 oa Costa British Conchology tab. 9. fig. 3. pag. 143. Pecten Tacobaeus, Ihe Pilgrim. La valve inferieure in entierement blanche tant en de- dans que en dehors: elle ale meme nombre des cotes que la valve fu- perieure, mais elles font tres fortes, ſaillantes, etroites et angulaires; eelles font cannelees longitudinalement par des cannelures profondes et environ cing fur chaque cotè. Les intervalles entre les cotes font finement ftriges à travers. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 81. — — Teftacea — — pag. 98. Oſtrea lacobaea, teſta inaequivalvis; 1 auriculae aequales rectangulae; operculum inter auriculas impreſſo- * excavatum, coftis quindecim radiatis, rotundatis, transverfim denfe ſtriatis; fornix coftis octodeeim longitudinaliter quinquies aut ſexies fſlulcatis; latera rectangula; cardo praecedentis; color fornicis albus, Fe operculi rufus. we DE MoNTeErvELLE Edit. 3. Darg. tab. 54. fig. L. 8 1 8 Die wahre eigentliche Jacobsmuſchel wird zum oͤftern von unacht⸗ ſamen Conchyliologen mit der zuvor beſchriebenen Oſtrea maxima verwech⸗ ſelt. Beyde Gattungen haben freylich in ihrer ganzen Form, Bildung und Bauart ſehr vieles mit einander gemein. Allein bey einiger Aufmerk⸗ ſamkeit laſſen ſie ſich ſehr leichte von einander unterſcheiden. Oſtrea maxi- ma hat wohlgerundete, aber Oftrea Tacobaea Linnaei eckigte auf beyden Seiten ſtumpf abgeſchnittene ſtrahlfoͤrmige Ribben. Bey jener findet man nicht nur auf dem Nuͤcken der Ribben, ſondern auch in den Zwi⸗ ſchenfurchen laͤnglichte Streifen. Bey dieſer Jacobsmuſchel ſiehet man zwar auf dem Mücken der Ribben ebenfals deutliche laͤnglichte Streifen, aber die Zwiſchenfurchen haben keine ſolche Streifen, ſondern nur alleine zarte Queerrunzeln, welche ein unbewafnetes Auge kaum wahrnehmen kann. Bey jener lig. 585 haben die Ohren ſowohl von der convexen als auch von der flachen Schale (welche beym Linne operculum heißt, da teſta gibboſior ſeu convexior von ihm fornix genannt wird) ihre deutlichen Queerſtreifen. Bey dieſer aber zeigen ſich dergleichen Queerſtreifen nur alleine bey den Ohren der gewoͤlbten oder convexen Schale, aber nicht bey den glatten Ohren des Operculi oder der flachen Schale, als welche nur einige ſenkrechte Runzeln haben. Die ſtrahlfoͤrmigen Ribben der fla⸗ chen Schale ſind viel ſtumpfer und gerundeter als jene bey der vertieften Schale. Gemeiniglich ſind ſie glatt und faſt ohne alle merkliche und laͤng⸗ 1 Streifen. Deſto mehr zarte e legen ſich aber 1. ek⸗ 2765 Kammmuſcheln. Tab.60. Fig. 588. 589. | Dberfläche der Furchen und Ribben hinüber. Die erhobenen Falten des Opereuli ſitzen beym inneren Rande und Umriſſe voller Kerben. Die große convexe Schale iſt mehrentheils nur einfarbig weiß, od: etwas roͤthlich ſchattieret. Das Operculum hat bey einigen eine braun⸗ roͤthliche, bey andern eine hellroͤthliche Farbenmiſchung, und beym Wi bel, wo alle Strahlen in einen Mittelpunct zuſammenlaufen, eine ziemz liche Vertiefung. Der Wirbel des Opereuli iſt bey dieſer Doublette weiß, auch ſiehet man ohnweit deſſelben einige ſchwaͤrzliche Punete. Bonanni und Klein reden auch von kohlſchwarzen Schalen, die aber feltener waͤ⸗ ren. Dergleichen findet man in Menge bey ſolchen Stranden, deren 1 aus einen ſchwarzen Schiefer oder ſchwaͤrzblaͤulichten Lein eſtehet. 1 Ich zaͤhle auf der hier vorgeſtellten funfzehn groͤßere (denn die kl neren berechne ich nicht) ſtrahlfoͤrmige Ribben, davon die Abdruͤcke an den inneren Waͤnden ſehr deutlich zu ſehen ſind. Eben ſo viele hat nun auch der Deckel oder das Operculum. Die Falten und Einſchnitte beyder Schalen, welche beym Umriſſe befindlich ſind, greifen ſehr genau ineinan⸗ der. Nur oben bey den Ohren bemerket man auf beyden Seiten eine Oefnung. Bonanni behauptet mit vieler Dreiſtigkeit, daß der Be wohner durch eine dieſer Oefnungen feine Nahrung einſauge und hinein? ziehe, durch die andere aber feinen Unrath hinauswerfe. Möchte er feine Leſer, um ihre Glaubwuͤrdigkeit zu verdienen, zugleich belehret haben, woher er dieſe ſonderbaren Neuigkeiten gehoͤret? ob er wuͤrklich jemals den lebenden Bewohner dieſer Schalen und ſeine Handelsweiſe ſo genau beobachtet, daß er von der Art, wie er ſeine Nahrung einſauge und ſei⸗ nen Unrath auswerfe, mit völliger Sicherheit und Gewißheit zeugen 1 koͤnne? Faſt beſorge ichs, daß man ſein ganzes hoͤchſtunwahrſcheinliches Vorgeben nur als einen leeren Einfall, und als eine bloſſe aus der Luft gegriffene Vermuthung anzuſehen habe. 1 Das Schloß gleicher völlig dem Schloſſe der vorigen Gattung. Es werden dieſe Jacobsmuſcheln in unzaͤhlbarer Menge an den ſpaniſchen und portugieſiſchen Meerufern gefunden. Der Bewohner ſoll eßbar und wohlſchmeckend ſeyn. Die hier abgebildete Jacobsmuſchel iſt vier Zoll lang und vier Zoll acht Linien breit. Daß man ſich der Schalen von die⸗ ſer und der vorigen Gattung ſehr haͤufig in den Haushaltungen e um Auſtern darinnen zu braten, werde ich als eine algemein beka Sache nicht erſt erinnern Dürfen, 3 0 Nc 8 f ie Archen. Tab. 61. Fig. 5-592. 277 Die kleinere und jüngere Kammmuſchel, deren Zeichnung bey-fig. 589 75 wird, hat zwar alle Haupteigenſchaften einer Jacobsmuſchel an fo), aber fie iſt doch in einigen Stuͤcken ſehr merklich von derſelben ver⸗ chieden. Man findet ebenfals bey ihr eckigte ſtrahlfoͤrmige Ribben. Al⸗ ein dieſe Ribben der convexen Schale ſind glatt, und werden durch keine inglichte Streifen rauh und eckigt gemacht. Nur einige derſelben theilet MW ei 1 Baron Linie 1 in zween Theile. Die Zwiſchenfurchen ſind 9 1 hellere und 1 aber RR das eine 1 5 f 10. 5 he Farbe. Der Wirbel iſt weiß. Auf den gleichſeitigen Ohren der konvexeren Schale ſiehet man zarte Queerſtreifen, aber die Ohren des Opereuli, oder der flacheren Schale, haben keine Queerſtreifen Die Ribben dieſes Deckels ſind nicht eckigt, ſondern wohlgerundet. An der inneren vertieften Seite der größeren Schale zaͤhlet man funfzehn Ein⸗ ſchnitte und Furchen, und eben ſo viele erhobene Ribben. An der inneren ‚Seite des Operculi bemerket man eine gleiche Anzahl ſolcher Ribben, wel⸗ e beym Umriſſe Kerben haben. Ich habe dieſe Muſchel von Trieſte er⸗ halten. Sie iſt im adriatiſchen Meerbuſen gefunden worden. Eine ge⸗ treue Abbildung A Gattung ſtehet im e 9 tom. 2. tab. 4. fig. 2. a Jab. 61. Fig. 590-592. Ex Mufeo SPENGLERIANO. Die Zickkackkammmuſchel. Die Neptunusdoſe. Venustabatkere. Pecten Ziczac, teſta inaequivalvi convexo plana, ſubrotunda, aequaliter aurita, obſolete ſulcata, radiatim ſtriata ſtriis explanatis laevibus, ex - ce eafſtaneo, fuſeo, fulvido et albido nitidiſſime variegata Ber et nebulata. a Beg. Joppe Mantel. Neptunus Snuifdoos. 4 Gall. Benitier Peigne. — 25 Hiſt. Conchyl. tab. 168. fig. F. Pecten ex atro rufefcens tenuis ad- AN modum cavus, leviter canaliculatus. Exlamaica. In den Beyſchriften leſe ich folgendes: Pecten Philippenfis rubedine tinctus, ſtriis laeviori- bus notatus, auch wird noch Carolina und Antigoua als Vaterland genannt. Regenfuß Conchyl. Werk tom. I. tab. XI. fig. 53. Pecten binauritus plano convexus variegatus. Die duͤnngeſtreifte vielfaͤrbichte Jacobsmuſchel. N Mm 3 SLOA- 278 Kammmuſcheln. Tab. 61. Fig. 5 590-592. SLOANIE Natural Hiſt. of Jamaica tab. 24 1. Vol. 2. fig. 12. 13. pag. 286. no. 1. One of the Valves of this Shell is an Inch hollow or deep, the other ftreight or rather a very little convex on the Infide and hollow’d wi- thout. It is almoft round about three Inches and a half in Diameter, of a brownish red or deep Colour without, white and ſmooth within: It has feveral Furrows on both upper and under Valve and is not pro- portionably thick or heavy to others of this Kind, but thin and light. It is equally ear’d on both Sides. Theſe Scallops are a on che 0 Shores of Jamaica and eaten by the Inhabitans. u. Knorrs Vergnügen rom. 2. tab. 19, fig.3. it. tab. 20. fig. . * DavıLa Catal. raif. tom. I. no. 703. und 704. pag. 3 17. Peigne d’Amerique à valve inferieure tres convexe fauve nude de blanc, à valve füpe- 19 rieure un peu concave marbree de rouge brun, chargees 'une et autre en dehors de ſtries applaties peu marquees vers la tète, et en dedans de paires de ſtries peu ſenſibles auſſi vers le haut; efpece nommee Be. nitier ; Pun desquels eft peu commun en ce qu'il eſt entierement blanc, Lınnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 156. pag. 696. „ — — — — Edit. 12. no. 187. pag. 1144. 4 — — Myuſ. Reg. L. VIr. no. oo. pag. 523. Oſtrea Ziezae, tefta majus- cula fornice gibbo, operculo plano. Operculum planum radiis 18 ſeu 20 explanatis, obfoletis, ut difficillime numerentur, intus verſus mar- 1 ginem plicis duplo pluribus conſpicuis, Fornix admodum cavus plici is, obliteratis. Auriculae operculi fubaequales, fornicis altera baſi parum emarginata. Color fornicis intus albidus, extus rufeſcens, opereul utrinque purpureus, extus lineolis aliquot undulatis. Habitat in Gee. no Auftralior. Favarr D' HEREICNY Dict. tom. 1. pag. 71. Benitier peigne ou petit Be- nitier. Pecten utraque parte aequaliter auritus, valva ſuperiore com. planata, inferiore extus maxime convexa, intus profunde enn inlignis; leviter per longitudinem ſtriatus extus colore caflaneo et fufco intus albido et fulvo nebulatus. La forme de ce peigne ain 1 que la profondeur de ſa valve inferieure lui ont fait donner le nom de Benitier: c’eft pourquoi l'on pourroit s’en fervir dans les maiſons pour ce pieux uſage. Cette bivalve fe trouve dans les mers de in rique et porte ordinairement deux pouces de diametre. ForskıeLs Defer. Animal, pag. XXXII. no. 43. Oſtrea ee Arab. Tank, operculo plano. v. Bonn Kammmuſcheln. Tab. 61. Fig.590-592. 279 v. Bon Index Muſ. Caeſ. pag. 82. | — — Teftacea — — pag. 99. Oſtrea Ziezac tefta inaequivalvis; auri- culae fubaequales laeves; operculum planum radiis triginta quatuor a planis; fornix rotundatus laeviufculus radiis viginti tribus complanatis: Cardo plicis obliquis utrinque extra foveam mediam deſtitutus; ſtriae cauvitatis elevatae duplo plures quam radii exteriores. Color operculi fuſeus albido maculatus, fornicis luteo griſeus. Long. 2 poll. 8 lin. Iat. 2 poll. 11 lin. GRONOVII Zoophyl, faſe. 3. no. 1197. pag. 275. Oftrea valva altera plana, N teſta tenuiſſima aequaliter aurita, longitudinaliter fulcata, laevi, radiis explanatis. Habitat in mari Americano ad Curaflaviam et Iamaicam. Teſta inferior admodum eoncava, rotunda, laevis, tenuiſſima, ſtriis latis depreflis vix prominulis, numero 20, 24 vel 28 ornata. Aures utrinque aequales latae. Cardo rectilineus truneatus. Teſta ſuperior admodum depreſſa — quandoque et concavo plana, ſtriis laevibus eontiguis anguſtiſſimis eonvexiuſculis duplo pluribus quam in inferiore, Color admodum varius, albus quandoque in utrisque valvis, in aliis ſuperior ex rubro undulata et inferior albida. FAvANNE DE Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 55. fig · B. — 8 = Er gr 5 Niemand wird der Zickzackkammmuſchel, welche von vielen die Venusdoſe und Neptunustabatiere genannt wird, und bey den Fraͤnzoͤ⸗ ſiſchen Conchyliologen Benitier Peigne heißt, den Ruhm und Vorzug ſtreitig machen, daß es allerdings eine der ſchoͤnſten und vortreflichſten Kamm⸗ muſcheln ſey. Ihre Schalen ſind ungleich duͤnner, glaͤtter, leichter, zar⸗ ter und zerbrechlicher als jene, welche wir beym Pectine maximo und lacobi angetroffen. Auf der ſpiegelglatten ſehr convexen Unterſchale lau⸗ fen breite, flache, laͤnglichte Streifen, und ſolche Furchen, welche gar nicht tief einſchneiden, vom Mittelpunct des Wirbels bis zum aͤuſſerſten Rande herab. Ihre eigentliche Anzahl kann mit keiner Gewißheit bez ſtimmet werden. Denn ſie iſt nach der Groͤſſe und dem Alter dieſer Gat⸗ tung hoͤchſtverſchieden. Einige ſcheinen auch völlig glatt zu ſeyn und aller Furchen gaͤnzlich zu ermangeln weil bey ihnen ſehr zarte kaum merkliche Linien vom Wirbel bis zum Rande hinabgehen. Der flache Deckel hat eine ziemliche Vertiefung, als ſey er mit Fleiß hineingedruͤcket worden. Ueber die vielen breiten ſtrahlfoͤrmigen Streifen deſſelben laufen unzaͤhlige feine Queerſtreifen hinüber, welche aber ein unbewafnetes Auge kaum ſehen und wahrnehmen wird. Doch bemerket man eben unter den 1555 sh geſtreif⸗ 280 Kammmuſcheln. Tab. 61. Fig.590-592. | eſtreiften Ohren auf beyden Seiten des Deckels eine ſolche Flaͤche, die 9 105 hunt und eben iſt, und weder von Furchen noch Streifen rauh ge⸗ macht und durchſchnitten wird. Der Ohren auf beyden Seiten des Wir bels find völlig einander gleich, nur ſcheinet doch das eine Ohr der con⸗ vexen Schale ein wenig ausgeſchnitten zu ſeyn, darauf auch Linne hin⸗ deutet, wenn er ſchreibet: altera auris fornicis bafı parum emarginata. J k n it Die Farbenkleider dieſer ſchoͤnen Muſchelgattung find fo mannich⸗ faltig, daß man nicht leichte zween Stuͤcke antreffen wird, die einan vollkommen gleichen ſolten. Drum bekennet es auch Gronov: Color admodum variat. Bey einigen ſiehet man die ſchoͤnſte zimmet⸗ oder coffee - und caſtanienbraune Farbe, andere haben ein rothgelbliches, weiß und blaͤulicht marmorirtes, durch allerhand Wolken, Linien und Flecken bunt gemachtes Farbenkleid. Der Deckel hat jedesmal mehr laͤnglichte Streifen und eine dunklere Grundfarbe als die Unterſchale. Die ſonder⸗ bare Zeichnung von Winkelzuͤgen und Zickzackſtreifen, welche man auf demselben wahrnimmt, laſſet fi) durch Worte und Beſchreibungen nicht | kenntlich genug machen, da ſie ſelbſt durch die Kunſt und den Pinſel des Mahlers nicht ſichtbar genug dargeſtellet werden kann. Faſt bey allen anderen Muſcheln pflegen die aufferen Ribben und Streifen ſtaͤrker und ſcharfer zu ſeyn, als an den inneren Waͤnden. Aber bey dieſer Gattung haben die inneren Ribben eine ſtaͤrkere und ſchaͤrfere Erhöhung als die aͤuf⸗ ſeren Streifen. Sie ſind alle in der Mitte wie geſpalten. Die inneren Wande der vertieften Schale find bey einigen weiß, bey anderen gelblich und braunroth Die innere Seite des Deckels iſt bey den meiſten no braunroͤthlicher, und pfleget nur auf der Stelle des groſſen runden Muß kulfleckens weiß zu ſeyÿn. Im Mittelpuncte des Schloſſes ſiehet man ein ſolches Gruͤbchen wie bey den Jacobsmuſcheln. Es ſitzet darinnen der ſchwarze hornartige zaͤhe Knorpel, welcher beyde Schalen mit einand verbindet. Auf beyden Seiten der Schloßgrube zeigen ſich ein paar n der oberſten geraden Schloßlinie parallel laufende Streifen und Vertief N gen. Die Streifen paſſen genau in die Vertiefungen der Gegenſchale und befördern dadurch nicht wenig die genauere Verbindung der Scha ⸗ len. Die hier abgebildete ausnehmend ſchoͤne Zickzackkammmuſchel gehe ret der Spengleriſchen Conchylienſammlung. Sie koͤmmt von der Inſul Barbados und iſt drey Zoll neun Linien lang und vier Zoll zwey Linien breit. Meine Doubletten, die ich von dieſer Gattung beſitze, find an den Stranden von Curaſſao gefunden worden. Nach dem Be 1 1 en g bane Kammmuſcheln. Tab. 61. Fig. 590 -592. 281 Sloane werden die eßbaren Bewohner dieſer Schalen als eine nahrhafte Speiſe haufig auf Jamaica und anderen weſtindiſchen Eylanden verzehret. Die Nachricht, welche im Regenfußiſchen Werke loc. ſupra eitato ſtehet, daß man ſich in den nordiſchen Laͤndern dieſer Schalen vorzuͤglich bediene / um die Auſtern darin zu braten, iſt völlig unrichtig und erweißlich falſch). Selbſt in den Conchylienſammlungen unſeres Landes iſt dieſe Gattung ſo ſelten anzutreffen, daß es ſich daher von ſelbſt verbietet, ſeine Auſtern darinnen braten zu laſſen. Eben ſo grundfalſch iſt es auch, was an eben dem Orte des Regenfußiſchen Werkes gemeldet wird, daß Bon anni dieſer Gattung gedenke, daß es eine Art von Jacobsmuſcheln ſey, die im Mittellaͤndiſchen Meere wohne, daß fie von den Norwegern (welchen ſie doch ganz und gar nicht bekannt iſt) die Harfenſchale und Weibermu⸗ ſchel genannt werde. Den bunten Mantel, welcher wuͤrklich bey den Nor⸗ wegern und Ißlaͤndern dieſen Namen fuͤhret, werden wir tab. 65. fig. 615. und 616. kennen lerueu. Er iſt von der Zickzackmuſchel gar fehr verſchieden. Es giebt bey dieſer Muſchelgattung fehr viele Abaͤnderungen. Favart d'Herbigny hat vollkommen Recht, wenn er in feinen dict. tom. I. pag. 5 * Le Benitier Peigne a ſes varietes. Les uns font marbres für la eonvexite de la valve inferieure, tandis que d' autres font bruns et quel- quefois blanchatres Ich habe eben eine ausnehmend fchöne Doublette von dieſer Gattung aus dem Spengleriſchen Cabinette vor mir liegen, welche ſehr friſch und einfaͤrbig Orangegelblich iſt. Der Raum verſtat⸗ tet es mir aber nicht, Diefelbe, nebſt anderen merkwuͤrdigen Varietaͤten; ebenfals abbilden zu laſſen. Einige dieſer Art ſind beydes innerlich und aͤuſſerlich ſchneeweiß, und werden nach dem Zeugniß des Davila für vor⸗ zuͤglich rar gehalten. 5 % 7 ' or Diejenige Doublette, welche wir bey fig. 592 erblicken, gehoͤret der Spengleriſchen Sammlung. Sie ift beym rothen Meere gefunden wor⸗ den. Ihre Farbe naͤhert ſich der Blutrothen, ſie wird aber durch viele weiſſe Flecken, welche ohne Ordnung wie hinangeſpruͤtzet zu ſeyn ſcheinen, bunt gemacht. Ueber die ftrahlförmigen Streifen der vertieften he . N f chale der Herr Kunſtberwalter Spengler — dem ich die reingeſchriebenen Vogen, ehe und bes BT vor ich fie zum Drucke fortſende, noch mitzutbeilen pflege, um mir bey feiner ausge⸗ N, breiteten Conchylienkenntnis noch Ratbs zu erhohlen, ob hier und da noch manches zu erinnern und ſuppliren ſeyn möchte — belehret mich, daß dieſer Fehltritt im Regen: fuß daher ruͤhre, weil man damals die Zickzackmuſchel nicht recht gekannt, und ſit 8 mit der Oſtrea oder dem Pectine maximo verwechfelt. Conchyliencabinet VII. Theil, Nn 282 See Tab. 65 Fig. 593. 594. ſchale gehen unzaͤhlige zarte Queerſtreifen hinuͤber, welche bey dieſer klei⸗ nen Doublette viel ſichtbarer und merklicher ſind, wie bey jener gröſſern, die bey fig. 590 abgebildet worden. Die innere Wand des operculi eine rothbraune Farbenmiſchung, aber die innere Grundfarbe der vertief⸗ ten Schale iſt weißlich; nur alleine die neee Streifen der en 5 haben eine roͤthliche Farbe. Tab. 61. Fig. 593. 594. Ex Mufeo LORENZ IAN O. 4 Der Lorenziſche Mantel. 3 Pallium Lorenzianum, teſta inaequivalvi ſubrotunda, plano convexa, fragili. aequaliter aurita, glaberrima, radiata, intus alba, ftriis 24 duplicatis 1 N extus in valva convexa ex flavefcente et in valva complanata ex Purpureo ſeu amaranthino elegantifime infecta et radiis albidis latioribus radiata, margine integerrimo. W Gall. Sole en Benitier. . Davıra Catal. raif. tom. I. no. 709. pag. 318. Peigne d' Amerique le g ins dehors, à ftries longitudinales interieures bien prononcees, à val N ſuperieure platte rouge brun en dehors, blanche tachee d' orange brun en dedans; et inferieure concave; blanche en dedans et fauve nuè de blanc au dehors. Cette efpece de Peigne que nous connoiflons de- puis peu eſt de forme moyenne entre celles de la Sole et du a FAVART p’HeRrBIıcny Did. tom. 3. pag. 313. Sole en Benitier. Sola in v va ſuperiore complanata, pulehro colore amarantino nebulata, et in 0 valva inferiore maxime concava, extus colore caftaneo radiata, intus in utraque Parte regulariter ſtriata. Les valves de la Sole en Benitier font presqu' auſſi fragiles et aufli legeres comme dans la Sole mince, Cette coquille bivalve du genre des Peignes ? a oreillons egaux vient de FAmerique. Elle peut avoir depuis deux jusqu’a trois pouces de dia- - metre. | Fav. pe Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 55. fig. E.3 Dieſe hoͤchſtſeltene u gehoͤret zur Zahl der neuentbechkel welche erſt ſeit wenig Jahren den Konchylienfreunden bekannt worden. Diß behauptet auch Davila, wenn er in der oben aus ihm angefuͤhr⸗ ten Stelle ſchreibet: Cette efpece de Peigne nous connoiſſons depuis peu. Hieſelbſt befindet ſie ſich meines Wiſſens nur alleine in der ſchoͤnen Con⸗ chylienſammlung meines theureſten Freundes, des Herrn ere oren⸗ 1 Kammmuſcheln. Tab.61. Fig. 593. 594. 283 Lorenzens, der mir bereitwilligſt alle Conchylien verabfolgen laͤſſet, die ich aus ſeiner Sammlung zur Abzeichnung hervorſuche. Er beſitzet ein paar Doubletten von dieſer 1 Gattung. Sie ſoll daher zur Ehre des Eigenthuͤmers in dieſen Werke die Lorenziſche Man⸗ telmuſchel heiſſen. Es iſt nach dem wohlgegruͤndeten Urtheile des Davila eine wahre Mittelgattung zwiſchen der Zickzackmuſchel und der Compaßmuſchel. Daher ich ihr auch keine bequemere Stelle, als in der Nachbarſchaft dieſer beyden eben genannten Gattungen anweiſen koͤnnen. In Abſicht ihrer glatten Oberſchale, die nicht vertieft und ein⸗ gedruͤckt, ſondern ein wenig erhoben iſt, gleichet fie mehr der Compaß⸗ muſchel. Die zarten Linien, welche vom Mittelpuncte des Wirbels bis zum Rande hinablaufen, werden von den feinſten concentriſchen Queer⸗ linien durchſchnitten. Der braunröthliche Grund, deſſen Farbe Favart d' Herbigny für Amaranth erklaͤret, wird durch manche breite weiſſe marmorirte Strahlen gar ſehr verſchoͤnert, und durch viele weißliche Flecken ganz bunt gemacht. An der inneren weiſſen Wand ſtehen acht⸗ zehen paar ſcharfe erhobene Streifen. In Abſicht der Unterſchale naͤ⸗ hert ſich dieſe Muſchel mehr der Zickzackkammmuſchel. Nur iſt fie viel Rae und glätter. Man bemerket auch auf ihrer ſpiegelglatten Ober⸗ flache keine Furchen, ſondern an deren Stelle nur Strahlen. Der Grund iſt weiß, er wird aber von einer lichtgelben dünnen Farbenrinde bedecket. Die laͤnglichten Strahlen, deren ich 24 zähle, haben eine etwas dunk⸗ lere Farbe. Die Ohren ſind auf beyden Seiten des Wirbels einander gleich. Der auſſere Rand ift bey dem wohlgerundeten Umriſſe ſcharf und ſchneidend. Die innere Wand glaͤnzet von einer blendend weiſſen Farbe. Auf derſelben ſiehet man 48 erhabene Streifen (alſo noch ein⸗ mal fo viele, als in der Compaßmufchel) welche dem Silberdrathe glei⸗ chen, und insgeſamt doppelt oder paarweiſe beyſammen ſtehen. Die Laͤnge dieſer Muſchel betraͤget zween Zoll acht Linien. Sie iſt eben fo breit. Sie wird bey dem Ufer vom ſuͤdlichen America gefunden. . Tab. 284 Kammmuſcheln. Tab. 61. en 3 Ex a a W Die Compaßmuſchel. Der Sonnenweiſer. eee Ata Rumphii. Oftrea Pleuronectes Linnaei, teſta aequivalvi, ten ö pellucida, orbiculari, glaberrima , valde deprefla et parum convexa, 2 - liter aurita, valva inferiore nivea, fuperiore hepatica feu rubeſcente, 12 radiis internis geminatis. . Belg. Kompaſs Wyzer. Maan-doublette. Vliegende Schulte Gall. Sole ou Eventail. 5 5 BONANNI Recreat, Cl. 3. fig. 354. pag. 164. a — — Muſ. Kirch. Cl. 2. fig. 108. pag. 447. Haee eoncha primum inter 1 omnes, quas e multiplici maris ſinu induſtrius labor obtinuit, meretur ocum, In pectinum genere videtur enumeranda quibus ſua forma aſſimilatur. Binis conſtat valvis fere omnino complanatis, ubique niti- da eſt et pellucida. Utraque pars intima lactea eſt, inferior externam faciem habet candidam, ſuperior zizifino colore rubefeit. In hac . lineae apparent rubrae in nigrum vergentes, quae a centro ad eireum- ferentiam ductae illam in partes fere aequales dividunt, fieuti eirea centrum aliae.lineae ſunt inaequali intervallo pofitae, Utraque autem facies interna lineas habet a eircumferentia in centro eoeuntes et in ſuperficie eminentes ac ſi fila glutine aliquo illi addita eſſent, quae nota peculiaris diſtindlionis eſt, cum in caeteris pettinibus internae facies perfecte levigatae appareant, eternae vero ſtriatae. Aus dieſen letzteren Worten erſiehet man, daß er wenig Pectines muß gekannt haben. PETIVER Gazophyl. tab. 49. fig. 13. Pecten Condor levis et laevis, ſuperne cCaſtaneus, inferne albus. This is a very ſingular and elegant Scallop being very light and externally fmooth the Valves with in only ſtriated. The Curious Ms. Cuninghame obſerved this wich feveral others on me 5 Schoar of Pulo Condore. f — — Aquat. Amboin. tab. 17. fig. 14. ee Bia Terbang. 0 paſs Schulp. Compaſs Scallop. RUurhH Amboin. tab. 45. fig. A. B. Amuſium. Die Compaßmuſchel ſcheinet eine platte Jacobitermuſchel zu ſeyn. Sie beſtehet aus zwo duͤnnen, run⸗ den, mehrentheils flachen Schalen, die glatt ſind, und nicht wie andere Kammmuſcheln erhabene Ribben haben. Es hat der Einwohner ein weiches gelbliches Fleiſch, faſt wie die Steckmuſchel. Von etlichen Indianern wird dieſe Muſchel Bia Terbang, die fliegende Muſchel, genannt. 7 * AN- Kammmuſcheln. Tab. 61. Fig. 595. 285 Luxeon Meth. pag. 62. genus 2. Pecten tenuis aequaliter auritus ſtriis exter- nis admodum latis et planis internis vero eminentibus. „ Hift. of Animal. tab. 9. GuALrierı Index tab. 73. fig. B. Pecten tenuis admodum complanatus ſive cCompreſſus, fragilis, pellucidus, ſtriatus ſtriis in dorfo veluti lineis a cardine ad circumferentiam diffuſis, interne vero ſtriis rarioribus ae- quidiftantibus, in plano ae quali aequaliter eminentibus. Pars externa zizyphino colone rubefeit, interna vero eſt eggdidn, aliquando utra- aqaue pars e Bus meth. oftrac. S. 342 — 344. Pag. 134. 1 diconcha utrinque fere plana, 3 rotunda, margine acuto, 1 valva inferiore inſtar horologii horizontalis ſubtilibus coſtis interne radians. Intus 1 enim habet utraque concha coftas rectas canaliculatas, adverfo lumine agnoſcendas. Tefta olim inter pretiofifimas numerata. Terbang feu vliegende Schulp, quia celerrimo quafi volatu fe in aquis fubdueit pis- catoribus. Iconem Indieae feu genuinae oſtendit tab. 9. no. 30. Laas teſtaceoth. 5. 67. pag. 389. Der Sonnenweiſer, welcher ſehr rar und theuer iſt, hat ſehr flache runde Schalen, welche glatt, duͤnne und durch, ſichtig find. Icon exftat tab. 15. fig. 89. aur Conchyl. tab. 24. fig. G. Peigne extremement mince dont les rayures legeres ſont transverſales: il eſt brun par deſſus et gris par deſſous, ce qui le fait nommer la Sole: d'autres l’appellent ! Eventail a caufe de fa forme. Deux petites oreilles fort egales brunes par def- füs et blanches en deſſous accompagnent fon ſommet. Pecten utrin- _ que auritus, parte fuperiore croceus, inferiore albus, on. feu Sola (la Sole) dictus. Davıra Catal. raif. tom. 1. no. 705. pag. 317. Peigne des Indes liſſe en de- hors, a ftries longitudinales interieures peu ſerrèes, a valve fuperieure rofe feche en dehors, rayonnee de lignes longitudinales rouge- brun, et en dedans blanche, bordee de lie de vin, a valve inferieure tota- lement blanche, a coque mince et de forme très peu bombèe quoiqu’ egalement dans chaque valve, efpece nommee Sole ou Eventail. Knorrs Vergnuͤgen der Augen, tom. 1. tab. 20. fig. 3. 4. Gleichſeitige Strahl⸗ i muſchel, die zu den eigentlichen ſo genannten Compaßmuſcheln oder Mond» doubletten gehoͤret. LNNI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 159. pag. 696. — — — — Edit. 12. no. 190. pag. 1145. — — Muf Reg. L. VIr. no. 103. pag. 524. Oſtrea Pleuronectes. Tefta 5 Nn 3 medio- ’ 286 Kammmuſcheln. Tab. 61. Fig. 5958. mediocris, laevis, orbiculata, tenuis ut radii tantum er confpi- ciantur, plano convexa. Opereulum convexo planum, glabrum, in⸗ | tus radiis circiter 24 linearibus convexis, quorum bini pares femper propiores. Auriculae aequales integrae, altero latere magis rotundat Color intus margarıtaceus, operculi rufus radiis obliteratis e ö fuſcis, fornicis albis. Habitat in Indiis. N e Favanı b' Hersıony Did. tom. 3. pag. 311 Sole ou ene a coquille mince. Pecten aequaliter auritus, in ambitu rotundus fere complana. tus, forinfecus laevis, et intrinfecus ſtriis admodum raris radiatus; teſta tenui, fragili, lucida; ſuperius lineis ſubnigris in longum ductis in Küng ex colore fufco rofeo fieut intenfe depictus et ſubtus toto colore albo diſtinctus. Cette bivalve des mers des Indes a en deux jusqua trois pouces de diametre et plus, v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 82. | N — — Teftacea — — pag. 99. Oſtrea Elster teſta aequivalvi orbiculata tenuis; auriculae aequales laeves; operculum convexo pla- num glabrum, intus radiis eirciter viginti linearibus convexis; u. Mi convexo planus, radiis viginti quatuor convexis. Cardo ad daſin a ricularum utrinque tuberculo obtufo praeditus; Limbus luteus; eolor operculi pallide ruber, lineis concentrieis rufis radiisque obſoletis ‚pal- i lidis, fornicis albus, cavitatis margaritaceus. Long. 4 poll. 4 lin. lat. 4 poll. 5 lin. Animal mira velocitate et dexteritate natat pro Bi ex undis emergens inque profundum defcendens. Gronovı Zoophyl. Faſc. 3. no. 1180. pag.275. Oſtrea tefta aequaliter au- rita extus laevi intus coftato radiata, valvis Arise ſubdepreſſis. Habitat in Mari Indico. a 8 Fav. DR Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 5 F. fig. E. r m N Es wird dieſe Muſchel von den mehreſten die Compaßmuſchel oder der Sonnenweiſer genannt, weil die zarten grunen oder ſchwarzbraͤunli⸗ chen Linien, welche vom Mittelpuncte des Wirbels uͤber die Oberflache der einen gefarbten Schale hinuͤber laufen, ſolchen Strichen gleichen, die man auf einen Compaffe und Sonnenweiſer zu zeichnen pfleget. Vor⸗ mals hieß ſie wegen ihrer wohlgerundeten Form bey den Hollaͤndern Maandoublette, welche Benennung aber nunmehro von jener beſſern langſt verdrungen worden. Bonanni behauptet es, ſie verdiene unter allen Muſcheln, welche jemals der menſchliche unverdroßene Fleiß aus dem Meere herausgefiſchet, den erſten und oberſten Rang, welchen ihr dr ander Kammmuſcheln. Tab. 6r. Fig. 595. 287 andere Conchyliologen, die viel ſchoͤnere und herrlichere Schalen kennen gelernet, wohl ſchwerlich zugeſtehen moͤchten. Soviel bleibt immer ge⸗ wiß, ſie hat viel ſonderbares, eigenthuͤmliches und auszeichnendes an ſich. Ihre Schalen ſind einander voͤllig gleich und dabey ſehr duͤnne, durch⸗ | ſchrig flach und zerbrechlich. Sie ſchlieſſen auf beyden Seiten nicht ges nau auf einander, ſondern klaffen ein wenig. Sie ſind ſpiegelglatt und werden von keinen Runzeln noch Streifen rauh gemacht. Die feinen Erriche, welche ihr den Namen des Sonnenweiſers oder der Compaßmu⸗ ſchel zu wege gebracht, beſtehen nicht in erhobenen Streifen, ſondern ſie gleichen nur den zarteſten Faͤden einer Spinne oder eines Seidenwurmes. So glänzend glatt aber immerhin dieſe Muſchel von auſſen auf der Ober⸗ flache ſeyn mag, fo zeigen ſich dennoch innerlich in jeder Schale 24 bis 206 weiſſe laͤnglichte erhobene Streifen, davon immer zween und zween beyeinander ſtehen und dem weiſſeſten Silberdrathe gleichen. Sie gehen aber nicht völlig bis zum Wirbel hinauf, noch gaͤnzlich bis zum aͤuſſerſten Rande hinaus, vielmehr endigen ſie ſich kurz zuvor. Folglich bleibet den⸗ noch margo integerrimus, und werden alſo die Schalen durch dieſe inneren RMibben nicht gehindert ſich veſte auf einander zu ſchlieſſen. Von der blaßroͤthlichen Fleiſch⸗ oder Leberfarbe der Oberſchale faͤl⸗ len einige das Urtheil, ſie naͤhere ſich ſehr der Apfelbluͤthe. Die Unter⸗ ſchale iſt ſchneeweiß. Kaum wuͤrde man ſich uͤberreden koͤnnen, daß dieſe weiſſe Unterſchale auch gewiß die Gegenſchale von jener ſo zierlich und an⸗ genehm gefaͤrbten Oberſchale ſey. Allein da bey manchen Doubletten noch beyde Schalen zuſammenhangen, und durch ihr ſchwaͤrzes knorpelich⸗ tes Band zuſammengehalten werden, fo fält aller Zweifel und alle weitere Bedenklichkeit hinweg. Beym Linne wird das Geſchlecht der Schol— len, Zungen, Flinder, Butten und anderer Platfiſche, deren obere Hälfte ſchwarzgrau und deren untere Hälfte ſchneeweiß zu ſeyn pfleget, Pleuronectes oder Seitenſchwimmer genannt. Da nun auch dieſe Mu⸗ chel gleichſam auf ihren Bauche oder au ihrer Unterſchale ſchneeweiß iſt, o wird man die Urſachen gar leichte errathen, warum fie beym Linne Pleuronectes, und bey den Franzoͤſiſchen Conchyliologen La Sole, die Zunge oder die Scholle heiſſe. Von den Indianern wird ihr, nach Rumphs Bericht, der Name Bia Terbang, das iſt die fliegende Mu⸗ ſchel beygeleget, weil ihr Bewohner die ſonderbare Kunſt verſtehet, durch ein plözliches Verſchlieſſen feiner Schalen, wie ein Pfeil uͤbers Waſſer hinwegzuſpringen, oder in die Tiefe des Waſſers hinabzufahren. Die 288 Kammmuſcheln. Tab. 61. Fig. 596. 5 Die inneren Waͤnde beyder Schalen haben eine blendend weiſſe Silberfarbe, welche dem Perlemutter nahe koͤmmt. Nur ſchimmert bey der Oberſchale die blaßroͤchliche Fleiſch⸗ oder Leberfarbe ein wenig hindurch, und bildet einige braunroͤthliche Flecken. Die Ohren ſind ſehr gleichſeitig. Unter den Ohren ſiehet man in jeder Schale und auf jeder Seite einen merklich erhabenen Knoten, deſſen abſichtlichen Zweck und Nutzen ich nicht errathen kann. Der Umriß und aͤuſſere eirkelrunde Rand dieſer Muſchel iſt ſo ſcharf, wie ein geſchliffenes Meſſer. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchelgattung in den oſtindiſchen Meeren, vor⸗ nemlich bey den Stranden einiger moluckiſchen Inſuln. Vormals iſt ſie weit rarer und ſeltener geweſen. Die hier abgebildete iſt drey Zoll lang und eben ſo breit. e Der Herr Hofrath von Born, welcher die Breite des von ihm beſchriebenen Exemplares auf vier Zoll fünf Linien angiebet, muß ent⸗ weder ein vorzuͤglich groſſes Stuͤck dieſer Gattung gehabt haben „oder, welches weit glaublicher und wahrſcheinlicher iſt, die groſſe japanifche. Compaßmuſchel meinen. Vermuhtlich handelt feine ganze Beſchreibung von keiner anderen als von dieſer lezteren, weil er auch von einen limbo luteo redet, der niemals bey der hier beſchriebenen, ſolndern alle⸗ mal bey der japaniſchen groſſen Compaßmuſchel befindlich iſt. . Tab. 62. Fig. 596. Ex Mufeo noftro. ' er. Die groͤßte japaniſche Compaßmuſchel. 1 Amufium Japonicum maximum, teſta aequivalvi, orbiculari, ſubconvexa, glabra, aequaliter aurita, valva ſuperiore faſciis rubicundis areuatim ſeu concentrice faſeiata, inferiore alba et davefeente, cavitate interna fere argentea, longitudinaliter ſtriata et radiata, E limbo luteo. ee Gall. Grande Sole de la rare efpece. SE N m Davıza Catal. raif. tom. I. no. 706. pag. 317, Une Sole des Indes de quatre pouces et demi de diametre, à valve fuperieure veinde en dehors ar cercles alternatifs de rouge-brun de diverfes nuances et de blan e, a rayons blancs peu prononces et en dedans blanche bordee de citron, a valve inferieure blanche nuèe de citron en dehors et femblable en dedans & la fuperieure, varietè que Pon nomme Sole de la rare efpece. Fa Bu f Kammmuſcheln. Tab. 62. Fig. 596. Pr Bavaı b " HERBIGNY Dict. tom. 3. pag.312. Grande Sole de la rare efpece nr des Indes. Pecten aequaliter auritus circulis ex fufco rubefcentibus in fundo ex rubro fanguineo valvae ſuperioris exornatus; ſtriis raris x intus ſtriatus, albidus, flavus in ambitu interiore, Sola teftacea Indica majori fpecie appellatus. Cette efpece peut avoir jusqu'à pres de . quatre pouces et demi de diametre. On peut en dedans de chaque VvVoalve compter jusqu' à quarante ſtries, lesquelles ne font point ſenſib- ies dans leur eoncavite. Ce Peigne provient des mers des Indes 0... ‚orientales. V. Born Teftacea Muſ. Caeſ. Vindob. pag. 99. Oftrea Wee 5 een Leerfianum n0.998. pag. 103. Een zeer capitaale en ongemeene fraaye roodkleurige Compafsdoublet — groot over’t Kruys 4 en een halve duym. Sie ift bey der Auction mit vierzehn Gulden und acht Stuͤ⸗ ver bezahlet worden. 50 25 Die groͤſſeſte Art der Compaßmuſcheln koͤmmt in ſehr vielen Stuͤ⸗ cken mit der zubor beſchriebenen kleineren Gattung überein, aber in an⸗ dern zeiget ſich ein merklicher und ſichtbarer Unterſchied. Beyde Arten ö haben eine wohlgerundete, mit gleichſeitigen Ohren beſetzte, ziemlich a flache, und nur wenig erhabene Schale. Bey beyden findet man eine gefaͤrbte Oberſchale, und eine ganz weiſſe Unterſchale, auf deren inne⸗ ren Waͤnden laͤnglichte ſcharfe Streifen geſehen werden, die paarweiſe beyſammenſtehen, und dem Silberdrathe gleichen. Allein bey dieſer groͤſ⸗ ſeſten Art von Compaßmuſcheln ſind die Schalen merklich dicker, ſtaͤrker und convexer; fie ſtehen um deßwillen auf beyden Seiten deſto weiter von einander. Die gefaͤrbte Oberſchale kann zwar keine ſo deutlichen und ſichtbaren laͤnglichten Linien aufweiſen, als bey der kleinen Com⸗ paßmuſchel geſehen werden, ſie wird aber von deſto mehr concentriſchen bogenfoͤrmig gebildeten Queerbinden umgeben, davon einige eine lichtere und hellere, andere dagegen eine dunklere, ſtaͤrkere, rothbraͤunliche oder blutroͤthliche Farbe haben. Die gleichſeitigen Ohren dieſer anſehnlichen Muſchel find kleiner, als man es bey der Größe ihrer Schalen ver⸗ muthen ſolte. Sie haben keine Queerſtreifen, ſondern nur einige zarte länglichte Runzeln. Die innere Wand der Oberſchale glänzet von einer blendend weiſſen Silberfarbe. Nur unter dem Wirbel ſiehet man einen rothbraͤunlichen Flecken, und eine einzige große runde Muffulnarbe. Beym Umriſſe befindet ſich eine angenehme citrongelbliche Einfaſſung. Statt des Schloſſes ſtehet in der Mitte des Wirbels eine dreyeckigte Conchyliencabinet VII. Theil. Oo Ver⸗ 290 Kammmuſcheln. Tab. 62. Fig. 597. 1 Vertiefung, darinnen ein ſchwaͤrzlicher Knorpel ſitzet, und beyde Scha⸗ len wie ein Band verbindet. Unter den Ohren erhebet ſich auf beyden Seiten ein ſtarker Knoten. Daher denn auch auf dieſer Stelle die Schalen nicht veſte zuſammenſchließen koͤnnen, ſondern nothwendig klaf⸗ fen muͤſſen. An den inneren Waͤnden der Compaßmuſchel zaͤhlet man nur 24 ſcharfe erhobene Streifen. Bey dieſer aber erblicket man in jeder Schale 48 ſolcher Streifen, welche nahe beym Rande und Umriſſe am hoͤchſten, ſtaͤrkſten und groͤſſeſten ſind, ſich alsdann in der Schalen⸗ mitte merklich verkleinern, und den Wirbel gar nicht erreichen. Die ſpiegelglatte Unterſchale iſt gelblich weiß. An ihrer inneren Seite zaͤh⸗ jet man eine gleiche Anzahl von ſcharfen Streifen, wie bey der Ober⸗ ſchale. Alle dieſe Streifen ſtehen paarweiſe beyſammen. Der Rand hat ebenfals eine citrongelbe Einfaſſung. Meine groͤßten Exemplare und Doubletten von dieſer Gattung ſind fuͤnf Zoll breit und eben ſo lang. Gute vollſtaͤndige Doubletten ſind nicht gemein. Sie werden bey den chineſiſchen und japaniſchen Ufern gefunden, 1 8 5 aber aͤlte⸗ ren Conchyliologen, als dem Liſter, Bonanni, nalkterr a vielen andern gänzlich unbekannt geweſen zu ſeyn. 1 ki "u 2 Tab. 62. Fig 597. rad 19 f Ex Mufeo SPENGLERIANO. . 14. "al Die große magellaniſche Tompaßmuſchel. Amufium magnum Magellanicum, teſta orbiculari, inaequivalvi, aequaliter aurita, fcabra, longitudinaliter ſtriata, valva ſuperiore admodum convexa, fanguineo- rubicunda, inferiore plano- convexa albicante, cavitate interna ſubmargaritacea. Fare * Gall, Grande Sole de F Amerique. 7 Davıra Catal. raif. tom. I. no. 7 10. pag. 3 19. Un Peigne Magellanique rare et tres grand, à robe nuèe de blanc et de eouleur de tuile en deſſus, blanc nuè d' incarnat en deſſous, à ſtries longitudinales fines et ſerrèes, a valve ſupèrieure applatie et inferieure un peu bombee, toutes les deux nacrees en dedans. 1 5 1 80 FAVRRT D' HRREICNY Diét. tom. 3. pag. 313. Grande Sole de l’Amerique, Sola maxima ſpecie, convexa, ſtriis in longum ductis in utraque valva forinfecus ſtriata, in ſuperiore colore rubefcente et viridi variegata, laevis intrinſecus, ex albido virefcente nebulata, teſta ſemi - margariti- fera obſcure nitens, Americana. Cette bivalve connue depuis peu par | . les 2 1 1 1 Kammmuſcheln. Tab. 62. Fig. 597. 291 les Conchyliologiftes peut avoir einꝗ pouces de diametre, L' interieur dees battans eſt uni d' un blanc fali, et d' une demi - nacre ſinguliere, qui joue le tale ou le fpath poli. On trouve cette coquille dans les mers de l’Amerique. 5 ö tit. pag. 303. Peigne Magellanique nacre A oreillons egaux. FAVANNR DE MONTeERV. Edit. 3. Darg. tab. 55. fig- E. 2 Et, £ n N 8 iR Viele werden dieſe magellanifche und die vorhergehende japanifche Muſchel nur für eine merkwürdige Varietaͤt der Compaßmuſchel anſehen, ich aber halte ſie, weil ich ſo gar viel eigenthuͤmliches und unterſcheiden⸗ des bey ihnen antreffe, fuͤr eigene und beſondere Gattungen. Die Scha⸗ len der vorigen Compaßmuſcheln ſind einander voͤllig gleich, dagegen aber ſind die Schalen von dieſer einander ſehr ungleich. Denn die gefaͤrbte Oberſchale hat eine weit ſtaͤrkere Woͤlbung, als wir bisher bey irgend einer Art von Compaßmuſcheln angetroffen; aber die weißliche Unterſchale iſt merklich flacher und platter. Die zuvor beſchriebenen Tompaßmuſcheln 0 e auſſen eine ſpiegelglatte Schale, aber innerlich ſo viele ſcharfe, feine, weiſſe Ribben oder ſtrahlfoͤrmige erhobene Streifen, daß wir deren bey der aͤchten Compaßmuſchel in jeder Schale 24, und bey der japani⸗ ſchen 48 zaͤhleten. Bey dieſer erblicken wir an den inneren Waͤnden auch nicht die geringſte Spur ſolcher Ribben und Streifen. Allein auf ihrer ziegelroth bemahlten Oberflaͤche laufen deſto mehrere dichte beyſammen⸗ ſtehende laͤnglichte Streifen, die doch nicht glatt, ſondern etwas rauh ſind, vom Wirbel zum aͤuſſeren Rande hinab. Die laͤnglichten Streifen der flacheren, weißlichen Unterſchale ſind etwas glaͤtter, wie jene bey der berſchale. Auch find die gleichſeitigen Ohren dieſer Compaßmuſchel ein wenig groͤßer, wie bey der vorhergehenden Gattung. An dieſen Ohren bemerket man ſowohl auf der Ober- als Unterſchale deutliche Queerſtrei⸗ fen: jedoch vermiſſet man bey dieſer unter den Ohren an der inneren Seite die ſtarken Knoten, welche wir bey den andern Compaßmuſcheln angetrof⸗ fen. Weil alſo keine wulſtigen Knoten die genaue Verbindung der Scha⸗ len hindern, ſo ſchließen beyde denn auch wuͤrklich genauer auf einander, und klaffen auf beyden Seiten deſto weniger. Die Geſtalt der inneren weiſſen Wände vergleichet Favart d' Herbigny ſehr richtig mit der Farbe eines polirten Spathes, oder eines halben Perlemutters. Nur wenig Sammlungen werden dieſe Muſchelgattung, welche erſt ſeit einigen Jahren den Conchylienfreunden bekannt worden, und unter allen Arten von Compaßmuſcheln die ſeltenſte iſt, aufweiſen koͤnnen. . 7. . S Meinen 292 | Kammmuſcheln. Tab. 62. Fig. 598. Meinen beſten und getreueſten Freunde, dem Herrn Kunſtverwalter Spengler, wurde ſie einſt, da ein Naturalienhaͤndler aus Paris ihre Abbildung und Beſchreibung hieher ſandte, fuͤr achtzig Livres angeboten, und ihm dabey gemeldet, daß nur vier Doubletten derſelben bekannt mas ren, davon ſich eine in Holland, und die andern zu Paris befaͤnden. Herr Spengler hat hernachmals Gelegenheit gefunden, ſie von einen andern Naturalienverkaufer für eine leichtere Summe Geldes zu erhaun⸗ deln. Favart d' Herbigny ſchreibet, fie ſey öfters fünf Zoll breit. Die hier abgebildete iſt nur vier Zoll lang und eben ſo breit. Sie koͤnmmt von den Ufern der magellaniſchen Straſſe, und heißt daher mit Recht die magellaniſche Compaßmuſchel. a SR e Tab. 62. Fig. 598. lit. a et b. Br Ex Mufeo SreEnGLERIANO et noftro, Die nur mit fuͤnf bis ſechs Falten verſehene Kammmuſchel. Pecten plicatus. Oſtrea Plica Linnaei, teſta ſubaequivalvi, aequaliter aurita, plicata plicis 5 feu 6, et ſuleis intermediis longitudinaliter ſtriatis, cardine dentato, margine plicato et erenulato. 2 Lis TER Hiſtor. Conchyl. tab. 171. fig. 8. Pecten minor ternis quaternisve ftriis minus exſtantibus donatus. In den Noten und Obfervat. welche den neueſten Ausgabe angehaͤnget worden, leſe ich hievon noch folgendes: This is a White Shell shallow, with four large Rifings or Ridges, beſides 2 other fmaller: on the left Hand the Ear had under it a Row.of small Teeth that were in a manner wholly defaced. BUN ae: Bonannı Recreat. Cl. 2. fig.9. 10. pag. 99. Ä i 92 — — Muſ. Kirch. Cl. 2. fig. 9. 10. pag. 441. Pecten quinque tantum ſtriis excavatus amplior caeteris, cum auriculis binis aequalibus, colore al- bido alium terreum tegente, qui circa oram minutiſſimis et frequenti- bus rimulis fignatus apparet. 1270 1 Rumeu Amboin, tab. 44. lit. O. Der kleine gewoͤlbte bunte Mantel. Dieſe Miuſchel iſt wie eine gemeine Jacobitermuſchel beſchaffen, hat aber nur weni⸗ ge und runde Ribben. j Er 2 e PETIVER Aquat. Amboin. tab. 2. fig. 10. Pecten. Kleine bonte Mantel. Sabandar Scallop. 5 a Guaurierı Index tab. 74. fig. C C. Pectuneulus complanatus, quatuor tan- tum ſtriis latiflimis diſtinctus, piceo colore depictus. 1 BR KLEIN Kammmuſcheln. Tab.62. Fig. 598. 293 KLEN meth. oſtrac. $. 341. no. 4. pag. 131. Pallium minus. De kleine of ge- wölxkte bonte Mantel. Sabander Scallop, ſtriis paucioribus ad modum plwwicarum vaſtis ae turgidis nigraque inſtar pifeis Sabander unda pictis. it. no. 23. ibidem. 9 5 DaRckNVILLE Conchyl. tab. 24. fig. e. Pecten coftatus et flavidus labro re- puando. Peigne fauve a deux oreilles égales avec un bourrelet qui rentre en dedans, DaviLA Catal. raif. tom. I. no. 726. pag. 322. Petencle a cing eötes peu ſail- ilantes chargees ainfi que les cannelures de ſtries fines en möme fens. Lessers teftaceoth. $.70. lit.g. pag. 404. Eine dünne Strahlmuſchel. Ihre Strahlen, deren fie nur fünfe hat, find breit; auch hat fie zarte Streifen, welche den Strahlen gleich laufen. a LINNXI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 162. pag. 607. — — — — Edit. 12. no. 192. pag. 1145. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 106. pag. 526. Oſtrea Plica, teſta (fub- aequivalvi) ovata, utrinque et aequaliter convexa, plicis 5 ſeu fex agaaqualibus una cum cavitatibus longitudinaliter ſtriatis. Margo crenu- latus. Operculum radiis 5 latitudine interſtitiorum. Fornix ſimilli- mus operculo ut vix diſtinguendus. Auricula fornicis altera vix diffe- N cta, transverfe ftriata. Color albo ferrugineoque varius. Habitat in Oceano Indico. 191. Er ET a ‚ForskızLs Defer. Animal. pag. XXXII. no. 41. Oſtrea Plica non decuſſata. v. Börn Index Muf. Caeſ. pag. 84. — — Teftacea — — pag. 101. Oſtrea Plica, teſta aequivalvis ovato pPlwKwꝰaniuſcula, radiis quinque vel ſex latitudine plicarum intermediarum; auriculae ſubaequales, altera fornicis nonnunquam ad baſin excifa; ca- vitas ſtriis elevatis duplicatis; cardo congenerum; color ferrugineus, maaculis nebuloſis albis. Long. ı poll. 2 lin. lat. ı poll. 3 lin. Fav. DE MON TeERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 55. fig. A.3 Die beyden Schalen dieſer kleinen Kammmuſchel ſcheinen beym erſten Anblicke einander voͤllig gleich zu ſeyn. Der Hr. Hofrath von Born nennet daher auch dieſe teftas aequivalves. Allein bey einer naͤhe⸗ ren Unterſuchung zeiget es ſich, daß der ſcharfſichtige Linne vollkommen Recht habe, wenn er dieſe teftas als ſubaequivalves beſchreibet. Denn die Oberſchale iſt etwas flacher, fie hat ſchmalere Falten und breitere Fur⸗ chen, dahingegen die Unterſchale mit ſchmaleren Furchen und mit breite ren Streifen oder Ribben verſehen 5 Die fein geſtreiften ie 10 5 0 3 gleich⸗ 294 Kammmuſcheln. Tab. 62. Fig. 598. gleichſeitig. Nur ſelten findet man mehr wie fünf bis ſechs erhobene Fal⸗ ten und vertiefte Furchen auf der Oberflache dieſer Muſchel. Die vielen feinen laͤnglichten Streifen, welche man ſowohl auf dem Ruͤcken der Fal⸗ ten, als in den Vertiefungen der Furchen erblicket, werden von keinen deutlichen Queerſtreifen durchſchnitten, daher es auch Forſkiaͤl von ſei⸗ ner Plica anmerket, fie fey non decuflara. Denn die Schalenringe und Anſatze, welche vom Wachsthum entſtanden, wird niemand für Queer⸗ ſtreifen ausgeben und es um deßwillen behaupten wollen fie fen decufaum ſtriata. Das Farbenkleid dieſer Muſchel iſt ſehr verſchieden. Bey der⸗ jenigen, welche ich hier aus der Spengleriſchen Sammlung abbilden laſſen, iſt die Unterſchale weiß. Auf der Oberſchale ſiehet man eine ſchmutzig gelbliche Farbenmiſchung nebſt einigen kleinen weiſſen und braunrohlichen Flecken. Die Rumphiſche muß ſtarkere Flecken gehabt haben, weil ſie von ihm Pallium maculatum genannt wird. Ich beſitze ein hellrothes Exemplar, welches weiſſe Flecken hat. Innerlich im Mittelpuncte des Wirbels ſtehet das dreyeckigte Gruͤbchen, darinnen das knorpelichte Liga⸗ ment veſtſitzet, aber auf beyden Seiten dieſes Gruͤbchens ſiehet man klei⸗ ne Zaͤhne und Vertiefungen, Dahinein die Zahne der Gegenſchale eingreif⸗ fen. Durch dieſe kleinen Zähne wird unſer Pecten plicatus ſehr kennbar von anderen Kammmuſcheln unterſchieden. Mir iſt wenigftens keine an⸗ dere Kammmuſchel bekannt, die ebenfals Zaͤhne im Schloſſe aufweiſen koͤnne. Die inneren Wande find weiß, und haben nur nahe beym Rande eine braungelbliche Einfaſſung. Bey jeder Seite der inneren ſonſt glat ten Ribben und Furchen erheben ſich unterwaͤrts merkliche Streifen, und beym faltenvollen Umriſſe ſiehet man mit einen wohlbewafneten Auge weitſchichtige Kerben. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel, welche fo viel eigenthuͤmliches an ſich hat, und mit anderen Faltenmuſcheln die larus ciliato ſpinoſum haben, und in der anderen Unterabtheilung vorkommen werden, nicht verwechſelt werden muß, in den oſtindiſchen Gewaͤſſern. Sie iſt einen Zoll fuͤnf Linien lang und nur einen Zoll drey Linien breit. N Obf. Linne redet in feiner Mantiſſa altera pag. 547 von einer Kammmuſchel, die daſelbſt Pes lutrae der Otternfuß genannt, und dabey Lifter Hiſt. Conchyl. tab. 171. fig. 8. Gualt. 74. fig. cc. Dargenv. tab. 27. fig. e. (welches in der neueren Edition tab. 24. lig. c ift) allegiret wird. Allein durch die Figuren des Liſters und Bonanni wird nichts anders als unſere Plica vorgeſtellet, deren Ohren abgebrochen ſind; und in der Figur des Dargenville ſehe ich nichts anders als die eine Hälfte von einer 8 f En, CR Eb | Kammmuſcheln. Tab. 63. Fig. 599. 600. 295 7 &orallenmufchel, mit abgebrochenen Ohren. Eben diß glaube ich von der KRKnorriſchen Figur tom. 2. tab. 2 1. fig. 5. wie es denn Prof. Müller in fei, nen Texte auch ſaget. Aber Martini in ſeinen conchyliologiſchen Manuser. adluſſert die Vermuthung, es ſey Pes lutrae Linnaei; und vom Hr. Hofr. von Born wird aus dieſen elenden Stuͤcke, davon nach feiner Angabe RN € ms doch nur wiederum Valvula folitaria im Kaͤyſerlichen Cabinette vorhan⸗ den iſt, eine beſondere Gattung gemacht, und Oſtrea eoarctata das Schuͤſ⸗ ſülchen genannt. N . Tab. 63. Fig. 599. 600. 169 * 1 1 . . Ex Muſeo noſtro. „ Die Jaͤgertaſche. Pera Venatoria, Oſtrea Radula Linnaei, teſta ſubaequivalvi, elongata, valde depreſſa, aequaliter aurita, in fundo ſubalbido ex fulvo nigro et fufco ma- ke eulata et faſciata, longitudinaliter ſtriata et coſtata, coſtis 12 rotundatis, transverſim ſtriatis, rugoſis, margine plicato et in quibusdam f 2 crenulato. * Gall. La Gibeciere ou la nal Le We ducal blanc. Belg. Iagers W. ytafch. Kissen | Hiſtor. Conchyl. tab. 174. fig. 11.2 pecten inaequaliter auritus. a it. tab. 175. fig. 12.2 RU Amboin. tab. 44. fig. A. KLEIN meth. oftrac. ö. 34 1. no. 1. pag. 130. Pecten vulgaris. Conchae ambae aequaliter complanatae ſunt quodammodo, pollicesque quatuor 0 habet in diametro; aures vero ſunt aequales, ſtriae canaliculatae craf- a ſiores, exterius rugoſae, ſubalbidae, nigris maculis. \ Parıver Aquat. Amboin. tab. 17. fig. 1. Pecten vulgaris. Bonte Mantel. Common Amboina Scallop. ‚GvaLrierı Index tab.74. fig. L. Pecten tenuis major, ſtriis eraſſioribus emi- nentibus rugoſis et minutiſſimis papillis exaſperatis, ex albido e aaliquibus maculis raris piceis depictus. DaRCENVILLE Conchyl. tab. 24. fig. D. Pecten utrinque auritus, ſupina parte maculoſus, prona albidus. Peigne à grandes ſtries portant de ſon fommet, elles font toutes bariolèes de taches brunes. Ses oreilles qui font égales font marbres de meme, mais ſa valve inferieure eſt toute blanche. Da- 296 Kammmuſcheln. Tab. 63. Fig. 599. 600. Dav vıLa Catal, raif, tom. I. no. 72 . pag. 321. Un Peigne des Indes, & ve ſupericure blanche, tachee par zones d’orange foncé, et interiet blanche en entier, a groſſes cötes longitudinales chargees ainfi que | cannelures de ſtries fines en mème fens, a oreilles peu 15 grand dans ſon efpece nomme par quelques uns Manteau ducal blane et par d autres la gibeciere ou la Bourſe. it. no. en Une bourfe dont les taches font orange brunes et noires. N Knorrs Vergnuͤgen tom. 5. tab. 9. (ig. 4. Die Jägertaſche. en 55 | he Syſt. — Edit. 10. no. 161. pag. 607. > N — Edit. 12. no. 191. pag. 1145. 2: — — Muf Meg, L. VIr. no. 105. pag 525. Oſtrea Radula u ovata (ſubaequ valvi) utrinque convexa, transverfe ſubtiliſſime ſtriata. Radii 5 longitudinaliter notati ftriis aliquot obſoletis. Margo inaequaliter ere- natus. Operculum parum convexum, radiis 12 profundis, rotundatis, feabris. - Auriculae ſubaequales integrae, magis fcabrae, ſulcatae. Co- lor operculi albus, faſeiis fufeis maculatus „ fornieis albidus. Habitat in Oceano Indico. i 1 Favarr D' HERBICNV Did. tom. 1. pag. 103. Bourſe ou 1 Gibeeiere. Pecten ex utraque parte ſatis aequaliter auritus, duabus valvis elongatis et de- preſſis conſtans, val va ſuperiore albida colore fulvo et ex kuleo rube. ſcente maculata, quatuordecim eraſſis coftis ſtriatis inſtructa 5 inferiore valva totaliter ſubalbida et aequaliter coſtata diſtinctus. L etendue 1 des battans de ce peigne dans fa cireonfsrence et le grand retréeiſſe. ment des cötes au dęſſous des oreillons. donnent : a cette coquille une certäine reffemblance avec une bourfe ou avec une efpece de gibeciere dont elle porte auſſi le nom. Quelques- uns la nomment le Manteau ducal blanc. Ce Peigne ſe trouve dans les mers des Indes. 8 v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 83. Be — — Teflacea — — pag. 100. Oſtrea Wah ute tefta ſubaequali, com- planata, ovata, transverfim tenuiflime ſtriata, coftis duodecim elevatis, 5 rotundatis, longitudinaliter ſtriatis; auriculae fubaequales, ſuleatae, ſcabrae; cardo congenerum; color operculi no fuleo maculat fornicis albus. N 4 Favanne DE Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 55. fig. C. N se Regenfuß nt Werk tom. 2. tab. 4. fig. 40. . Weil man in der Form dieſer flachen, laͤnglichten wie zuſammenge⸗ preßten Kammmuſchel viele Aenlichkeit mit einer Geld⸗ oder Sn u Kammmuſcheln. Tab.63. Pig. 599. 600. 297 zu finden glaubet, fo wird fie die Geld- oder Jaͤgertaſche, von den franz zoͤſiſchen Conchyliologen la Bourſe oder la Gibeciere und von den Hol⸗ laͤndern lagers Wytaſch genannt. Beym Linne heißt dieſe Muſchel Oſtrea Radula, fie muß aber nicht mit der Raſpe oder Kadula des Rumphs, welche tab. 68 fig. 651 vorkommen wird, verwechſelt wer⸗ den. Die Schalen dieſer Jaͤgertaſche beſchreibet Linne als fubaequival- ves und Hr. von Born als ſubaequales. Denn die Oberſchale iſt un⸗ gleich flacher als die Unterſchale. Bey jener iſt der Wirbel platt und wie eingedruͤcket, bey dieſer aber gewoͤlbet und erhoben. Die Unterſchale pfleget gemeiniglich weiß, und beym äufferen Rande mit einigen braunroͤth⸗ lichen Queerbinden eingefaſſet und beſetzet zu ſeyn. Die flachere Ober⸗ ſchale wird auf ihren weißlichen Grunde bey einigen von braungelblichen und roͤthlichen Wolken, Flecken und Queerbinden, bey anderen von zer⸗ ſtreuten ſchwarzbraͤunlichen und ſchwarzblaͤulichten Flecken bunt gemacht. Bey der hier abgebildeten zeiget ſich eine ſonderbare Abwechſelung, weil immer auf zwo bunte und gefleckte Nibben eine ganz weiſſe folget. Auf der Oberflaͤche dieſer Muſchel zaͤhlet man zwoͤlf ſtarke Ribben und Furchen, welche wie Strahlen vom Wirbel auslaufen, und bey eini— gen durch viele laͤnglichte Streifen, bey anderen aber durch unzaͤlige dichte bey ammenſtehende Queerſtreifen fo rauh wie eine Naſpe und Feile gez - macht werden. Die faſt voͤllig gleichſe tigen Ohren ſitzen auch voller Streifen und Runzeln. An den inneren glatten Waͤnden ſind die zwoͤlf Furchen und Ribben der Oberfläche ebenfals ſichtbar, jedoch im umge⸗ kehrten Verhaͤltniſſe. Denn wo auswärts Nibben ſtehen, ſiehet man in⸗ nerlich Furchen, und wo auswärts Furchen ſtehen, da ſiehet man innerlich erhobene Ribben. Der aͤuſſere Rand oder Umriß hat Einſchnitte und Fal⸗ ten, welche bey ſolchen, die aͤuſſerlich viele Queerrunzeln haben, völlig latt, bey andern aber, die aͤuſſerlich viele laͤnglichte Streifen auf dem Nuͤcken der Ribben und in den Tiefen der Furchen haben, mit Kerben verſehen find. Daher auch Linne ſchreibet: Marge inaequaliter erenatus. Bey einigen ſiehet man innerlich beym Schloſſe eine braune und an den Waͤnden eine weiſſe Farbe, andere aber find innerlich lichtbraun. In der Mitte des Schloſſes ſtehet die allen Kammmuſcheln fo eigenthuͤmliche drey⸗ eckigte Vertiefung, welche zu einen Behaͤltniſſe des knorpelichten Liga⸗ mentes dienet, fo beyde Schalen zuſammenhaͤlt. Die gerade Schloßlinie ſitzet voll der feinſten Kerben, die man aber mit einen bewafneten Auge betrachten muß, wenn man ſie genau erkennen will. Es wohnet dieſe ge⸗ CLonchyliencabinet VII. Theil. P p wiß 298 Kammmuſcheln. Tab. 69. Lit. G. J iß nicht gemeine Muſchel in den oſtindiſchen Meeren „und vornemlich Ber den Stranden der moluckiſchen Inſeln. Meine groͤſſeſte Doublette iſt drey Zoll ſechs Linien lang / und drey Zoll bei. 15 1 Supplementtafel. Tab. 69. Leo. Ex Mufeo SpENGLERIANO, 5 Die mit Schuppen und Hohlziegeln beſetzte Jaͤgertaſche. Pera venatoria imbricata, teſta elongata 9 longitudinaliter coſtata, coſtis novem (alternis majoribus) fquamato imbricatis , ex purpureo adfperfis 1 1 et maculatis. Di.ieſe Gattung von Jaͤgertaſchen fiel mir ein wenig zu fpäte in die Hände, daher ich fie erſt bey der Supplementtafel dieſes Bandes anbrin⸗ gen konnte. Sie iſt von der vorigen ganzlich unterſchieden, denn ſie iſt viel flacher, und hat nur neun ungleiche Ribben, weil immer zwiſchen zwo groͤſſeren und hoͤheren eine kleinere in der Mitte ſtehet. Auf dem Ruͤ⸗ cken der Ribben ſiehet man ſcharfe hohle Schuppen, welche den Hohlzie⸗ geln gleichen. Die weißliche Grundfarbe wird durch purpurrothe Blut⸗ flecken bunt gemacht. An den inneren mit einer blaſſen purpurrothen Farbe gefärbten Wänden bemerket man die Abdruͤcke von den aͤuſſeren Falten und Ribben, und beym Umriſſe einige Kerben. Die Ohren ſind einander faſt völlig gleich. Es wohnet dieſe Gattung an den Stranden des rothen « Meeres. Gute Doubletten derſelben ſind aͤuſſerſt rar und felten. Tab. 63. Fig. 601. 602. Ex Mufeo SpENGLERIANO,. Die Baſtartcompaßmuſchel. Pfeud- Amufium, tefta ſubaequivalvi, tenui, pellucida, fere aequaliter aurita, valvula ſuperiore radiatim longitudinaliter ſtriata, colore rubeſeente et venis albidis marmorata, valvula inferiore alba, margine jcrenato.;; va Lister Hift, Conchyl. tab. 173. fig. 10. Pecten aequaliter auritus laevis, variegatus, admodum planus five compreſſu ss. Kıeın meth. oſtrac. S. 146. pag. 134. Pfeud- Amufium. Pecten laevis va- riegatus, admodum planus, margine quodammodo irregulari, Figu- ram exhibet tab. 9. fig. 31. e e Kammmuſcheln. Tab.63. Fig. 601 4. 299 Ign der Spengleriſchen Sammlung wird dieſe Mufchel der Blitzſtrahl enannt, weil die meiſten Zickzackſtreifen und Adern, ſo man auf ihrer Ateelrorh gefaͤrbten Oberflaͤche erblicket, voͤllig ſolchen Abbildungen glei⸗ chen, dadurch man Blitzſtrahlen zu bezeichnen pfleget. Klein glaubet bey ihr eine nahe Verwandſchaft und große Aehnlichkeit mit der achten ompaßmuſchel anzutreffen, und nennet fie um deßwillen die unaͤchte oder Baſtartcompaßmuſchel, welchen ſchlechten Namen ich ihr hald ungerne gelaſſen habe. Vom Mittelpuncte des Wirbels laufen neun bis zehen Streifen, wie Strahlen, zum aͤuſſeren Rande herab. Der Raum zwi⸗ ſchen dieſen Streifen ſtehet voll der feinſten dem bloßen Auge kaum ſicht⸗ baren ſenkrechten Streifen und Linien. Auf den Ohren, die faſt voͤllig gleich⸗ ſeitig ſind, ſiehet man zarte Queerſtreifen. Bey den inneren ſpiegelglat⸗ ten Wänden ſchimmert das roͤthliche Farbenkleid durch die duͤnne durch⸗ ſichtige Schale hindurch. Die Unterſchale iſt weiß. Der innere Umriß beyder Schalen ſitzet voll der feinſten Einkerbungen. An den norwegi⸗ ſchen Stranden, ohnweit Drontheim iſt dieſe ſchoͤne Muſchel gefunden worden. 1 1 . Tab. 63. Fig. 603. 604. | Ex Mufeo noftro. | Die gefurchte Doſe. Puyxis ſuleata, teſta convexa plana, radiatim longitudinaliter ſtriata, ſtrüis 5 32 rotundatis laevibus, auricula altera emarginata, margine 6 5 a plicato, N v. Born Index Muſ. Caef. pag. 93. — — LTeſtacea — — pag. 108. Die gefurchte Doſe. Oftrea pyxidata, teſta inaequivalvi, rotundata, radiis triginta duobus convexis laevibus; valva una plana, altera convexa, prope auriculam excifam ciliata; Color operculi extus albo fufcoque nebulofüs, fornicis albo carneo- que varius. Patria ignota. Icon exſtat tab. 6. fig. 5. 6. 0 Der Herr Hofrath von Born hat dieſer Muſchelgattung den Na⸗ men der gefurchten Doſe ertheilet, den ich gerne beybehalten. Nur wuͤnſchte ich, daß auch der ihr verliehene griechiſch⸗lateiniſche Name, ( Oſtrea Pyxidata — die buͤchſenfoͤrmige Auſter) mit der von ihm erwaͤhl⸗ ten deutſchen Benennung eine mehrere Gleichheit und Uebereinſtimmung haben moͤchte. Weil die vertiefte Unterſchale dieſer Gattung mit einem gusgeſchnittenen Ohre, und unter N ſechs bis ſieben 13 a | p 2 3 00 Kammmuſcheln. ) Tab. 63. Fig. 603. 604. Zähnen verſehen ift, fo wird fie um deßwillen vom Herrn Hofrath von Born der nachfolgenden Familie zugeeignet, welche lauter Pectines ent⸗ haͤlt, die auriculam alteram emarginatam eiliato ſpinoſam haben. Allein da wir bey ihr einen ganz flachen etwas vertieften Deckel und eine ſehr con, vexe Unterſchale antreffen, und in ihrer ganzen Form, Bildung und Bau⸗ art ſehr viele Gleichheit mit den Jacobsmuſcheln finden, ſo habe ich ihr lieber einen Platz bey der jetzigen Familie und Unterabtheilung anweiſen wollen. Indeſſen ſtehet fie alhier, wo ich eben die erſte Unterabtheilung ſchließen will, gleichfam auf dem Scheidewege und auf der Graͤnze, und bleibet es jeden freygelaſſen, ob er fie wegen ihres flachen vertieften De⸗ ckels und der rundgewoͤlbten Unterſchale, unter die vielen fo nahe mit iht verwandten Mitglieder dieſer jetzigen Familie dulden; oder ober er ſie we⸗ gen des einen eingeſchnittenen, und unter dem Einſchnitt mit kleinen ſpi⸗ tzigen Dornen oder Zaͤhnen beſetzten Ohres, zur zwoten Abtheilung mit hinüber nehmen, und auf ihren flachen vertieften Deckel und hochgewölbte Unterſchale keine weitere Ruͤckſicht nehmen wolle. Man zähler auf der convexen Seite der Unterſchale 32 laͤnglichte wohlgerundete Streifen oder i Ribben, welche voͤllig glatt ſind. Der Grund iſt weiß, wird aber durch einige blaßroͤthliche oder fleiſchfarbichte Flecken etwas bunt gemacht. An der inneren Wand, die ſchneeweiß iſt, ſiehet man ebenfals glatte Furchen und faltige Streifen, auch ſtehet der ganze Umriß voller kleinen in den Mitte geſpaltenen Falten und Einſchnitte. Der platte, flache, etwas eingedruͤckte Deckel hat nur 28 glatte Streifen. Die Zwiſchenfurchen ſitzen voll der feinſten Runzeln. Die Laͤnge dieſer Muſchel betraͤget einen Zoll ſechs Linien, und die Breite einen Zoll ſieben bis acht Linien. Ihr Vaterland iſt wohl bekannt. Denn ſie wied an den Ufern der Kuͤſte Ma⸗ labar und inſonderheit bey Tranquebar gefunden. Gute Doubletten er⸗ halt man nur ſelten. A In der Spengleriſchen Sammlung liegen ein paar kleine vortrefliche Doubletten, welche nach ihrer Form, Bildung und Bauart mit der eben beſchriebenen Gattung in der nächſten Verwandſchaft ſtehen. Nur da⸗ durch unterſcheiden ſie ſich. Sie haben ganz kleine gleichſeitige Ohren, auf jeder Schale zwanzig glatte Furchen und wohlgerundete laͤnglichte Streifen; die Ribben der inneren Wände find nicht bloß beym Rande und Umriſſe, ſondern bis zum Wirbel hinauf geſpalten — und diß iſt endlich der Hauptunterſchied — Der Deckel iſt nicht flach, vielweniger vertieft und eingedruͤckt, ſondern ein klein wenig convex und erhoben. mr 1 77 | unſt⸗ Kammmuſcheln. Tab.63. Fig. 605. 606. 301 Kunſtberwalter Spengler hat fie von der guineiſchen Küfte erhalten. Ich beſitze hievon nur einzelne Schalen. BR: Tab. 63. Fig. 605. 606. 101 Ex muſeo noſtro. 05 Die queergeſtreifte Doſe. Pyxis transverſim ſtriata, teſta plano convexa, in medietate valvulae con- vexae ab apice ad marginem inſigniter ſinuata et depreſſa, transverſe arcua- tim ſtriata, ſtriis latis laevibus, interſtitiis ſeu ſuleis ſtriarum trans- verfarum denfe crenulatis: — foſſilis. Unter meinen Verſteinerungen lieget noch eine vorzüglich rare teſta plano - convexa, welche ich beym Schluſſe dieſer Unterabtheilung, da mir auf dieſer Tafel noch ein kleines 1 uͤbrig geblieben, abbil⸗ den laſſen. Sie gehöret zur Zahl ſolcher Verſteinerungen, deren Ori⸗ ginale bisher noch niemand entdecket, weil ſie vermuthlich in ſo tiefen Meeresgruͤnden, oder an den Geſtaden und Kuͤſten ſolcher unbekannten Laͤnder wohnen, die bisher kein Seefahrer beſuchet und erreichet. Es hat dieſe Muſchel, welche in einen veſten ſchwarzgrauen Stein wie umgeſchaffen und verſteinert worden, ſehr viel eigenthuͤmliches an ſich, dadurch fie von allen Jacobs Zickzack und andern mit ganz fla⸗ chen Deckeln verſchloſſenen Kammmuſcheln aufs ſichtbarſte unterſchieden wird. Bey den Jacobsmuſcheln findet man laͤnglichte Furchen, Ribben und Streifen. Dieſe aber wird von lauter breiten, glatten, bogenfoͤr⸗ mig gebildeten, mit dem aͤuſſeren Rande parallel laufenden Queerſtrei⸗ fen — deren ich einige vierzig zahle — umgeben. Diele Streifen ſtehen nicht dichte und nahe beyſammen, ſondern man ſiehet zwiſchen denſel⸗ ben einen merklichen Raum. In dieſen Zwiſchenfurchen ſtehen unzaͤhli⸗ ge laͤnglichte Kerben. Auf beyden Seiten des ſtark gekruͤmmten, uͤber die Schloßlinie erhobenen, ſtumpfen Wirbels, bemerke ich keine Ohren. Vom Wirbel gehet auf der convexen und gewoͤlbten Unterſchale ein ſolcher vertiefter Sinus auf der Mitte des Ruͤckens zum Nande herab, als ſey die Schale daſelbſt gewaltſam eingedruͤcket worden. Hingegen in der Mitte des ſonſt platten und vertieften, mit einigen dreißig bo⸗ genfoͤrmigen, vielfach gekerbten Queerfurchen, und vielen glatten Queer⸗ ſtreifen beſetzten Deckels, erblicket man eine merkliche Erhoͤhung. Dieſe deutliche und ſeltene Verſteinerung habe ich ehemals von einen hier durch⸗ reiſenden Naturalienhaͤndler, der * den Niederlanden e N p 3 alte, 302 Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig. 607. 1 hatte, für ein gutes Stuck Geld erkaufet. Ob fie aber auch daselbst a gefunden worden, und ob mehrere Exemplare diefer Gattung unter den Sammlern bekannt ſeyn moͤgen, davon weiß ich nichts gewiſſes. Sie iſt zween Zoll vier Linien lang, und zween Zoll ſechs Linien breit. Wie ausnehmend wuͤrde ich mich freuen, wenn ich einſt fo glücklich ſeyn folte, das wahre Original dieſer wunderbaren Verſteinerung anzutreffen, oder es nur erfahren ſolte, daß andere daſſelbe entdecket haͤtten? Die zwote Unterabtheilung. a Kammmuſcheln mit ungleichen Ohren. | 4 Familia Secunda, Pectines inaequaliter auriti, auricula altera excifa intus ciliato ſpinoſa. Tab. 64. Fig. 607. Ex Mufeo noftro. Der herzogliche Mantel. Pallium ducale. Oſtrea Pallium Linnaei, tefta aequivalvi, ſubrotunda, 72. f diatim ſulcata et coſtata, longitudinaliter ſtriata, transverſim rugofa et fqua- mata, ex purpureo albo et nigro elegantifime marmorata, 8 . plicato et crenulato, limbo eroceo. Belg. Konings- Mantel. Ang]. The ducal Mantle. Royal Mantle. Gall. Man- teau Royal. Manteau Ducal. Dan. Hertugs Kaaben. Ruupn Amboin. tab. 44. fig. B. Ein bunter Mantel von vielen Werth, inſon⸗ derheit wenn er ſcharfe Naͤgel und eine hochrothe Farbe mit ſcharfen weiſſen Flammen hat. e Aquat, Amboin. tab. 17. fig. 2. Pecten fecundus, Red grater callop. | GvALTıERı Index tab. 74. fig. F. Pe&en tenuis, ipfis latis Ariis ſtriatis, et minutiſſime granulatis diſtinctus, rubicundus, maeulis atro purpureis adſperſus, circa cardinem candidiſſimus, et notulis piceis eleganter virgulatus, interne candidus, et in margine eroceo colore depittus Kein meth. oſtrac. 5. 34 1. no. 2. pag. 13 1. Pallium variegatum, de bonte Mantel. Pecten utrinque convexior, inaequaliter auxitus, zen ma- culatus, ſtriis canaliculatis, claviculis aſperis. Dass Kammmuſcheln. Tab.64. Fig. 607. 303 DaRcEN VILLE Conchyl. tab. 24. fig. I. Pallium ducale rubrum. Le beau Mlanteau Ducal dont les couleurs rouges bariolees de blanc et de jaune 4 ne peuvent aſſez s' admirer; if eſt egalement beau deſſous comme def- ſius: le travail grene de fes ſtries, les bords oranges de fes oreilles, et fes contours chantournes le font tres rechercher des curieux. VALENTYNs Verhandl. tab. 16. fig. 26. Een ongemeene groote en fracy ge- teekende zeer bruine Konings-Mantel. Sz thefaurus tom. 3. tab. 2 ne: 8— ı2. Pallia regia marmoris in modum eleganter picta. Lessers teſtaceoth. 5. 70. lit. m. pag. 405. Die Strahlen dieſes Koͤnigsman⸗ teels find etwas hoͤckericht, und ſowohl auf denſelben, als auch in den Ver⸗ tiefungen laufen krauſe Streifen herab. Dieſe Muſchel iſt weiß und blut⸗ roth gemarmelt. 6 REGENFUSS Conchyl. Werk tom. 1. tab. 6. fig. 59. it. tom. 2. tab. 5. fig g. 41. Knorrs Vergnügen tom. 2. tab. 2 1. fig. I. 2. Dieſer bunte Mantel iſt dickſcha⸗ licht, rauh und zackigt anzufuͤhlen. it. tom. 5. tab. 27. fig. 2. Bey dieſen Koͤnigsmantel find die Nibben orange oder pomeranzenfaͤrbig. DaviLA Catal. raif. tom. I. no. 716. pag. 320. peigne des Indes, marbrè en ü dehors par zones ondées interrompues vers le haut d' 3 et de blanc, borde en dedans d' aurore et de cramoifi, a cotes longitudina- les chargees ainſi que les cannelures de ftries tuilèes, nommè en Hol- lande Manteau Royal et en France Manteau Ducal. it. no. 717 2 ½ . LINNEI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 163. pag. 697. edit. 12. no. 193. pag. 1145. — — Muf: Reg. L. Vir. no. 107. pag. 526. Oſtrea pallium, tefta aequi- . valvis ſubrotunda, utrinque aequalis, longitudinaliter ſtriata, ſtriis ex fquamis obtufis coloratis. Sulci profundi 12 convexi. Margo plica- tus, erenulatus. Auriculae compofitis valvulis foramine transverſali perviae; altera utriusque valvulae latior in fornice baſi emarginata, ſub qua inciſura latus valvulae aculeis ciliatum. Color intus albo ſangui- neus, extus ruber albo undulatus. Variat colore rubro, ſanguineo, flavo. Habitat in Oceano Auſtraliori et Indico. 5 Monnar Fund. Teſtaceolog. tab. 2. fig. 4. pag. 40. Oſtrea Pallium. Car- dinis ferobieulus cavus, ovatus; auricula ſuperior integra; auricula inferior producta, excifa ſeu diſſecta, infra bafın ſubdentata. N b > Fav- 304 Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig.607. h Favart D' HERBICNVY Did. tom. 2. pag. 313. Manteau Ducal proprement dit, Pecten ſtriis imbricatis in coſtis munitus, coloribus amaranthinis aureis et purpuraſcentibus variegatus, verum palladium ducaie appel- latus. C' eſt un Peigne de la plus grande beauté, remarquable par les ſtries raboteuſes et tuilèes dont toutes les cötes longitudinales font gar- nies ainſi que la ſurface exterieure des oreillons. La charniere eſt eom- poſèe de plufieurs rainures et autant de moulures reciproques dans les deux battans lesquelles s’entrejoignent reciproquement. Cette co- quille vient des mers des Indes orientales. A 5 v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 84. REIN 15 — — Teſtacea — — pag. 101 und 102. Oſtrea Pallium, teſta ſubro- tunda, aequilatera, fcabra (radiis duodecim obtuſis ſtriata valvarum coftae quindecim convexae, longitudinaliter ſtriatae, ſquamis trans- verfis imbricatae; auriculae aequales fcabrae, altera in fornice ad baſin excifä, latere vicino aculeis brevibus armato; cardo utin praecedenti- bus; color teftae fanguineus, maculis albis luteisque nebulofus, cavi- tatis albus, limbo croceo. | A: Fav. DE Montcerv. Edit. 3. Darg. tab. 54. fig. O. et K. Es iſt bekannt, daß die alten Herzoge ſich vielmals ſolcher Maͤntel bedienet, welche mit weiſſen Pelzwerke verbraͤmt, und mit Hermelinſchwaͤnzen beſetzet geweſen. Weil nun dieſe vorzuͤglich ſchoͤne Muſchel wegen der vie⸗ len ſchwarzroͤthlichen Flecken, welche nahe beym Wirbel und auf ihren weils ſen Grunde ſtehen, einigermaſſen einen mit weiſſen Pelzwerk verbraͤmten und mit Hermelinſchwaͤnzen beſezten Mantel gleicher, fo wird fie der Herzogliche Mantel und von den Hollaͤndern gar Konings Mantel ge⸗ nannt. Die beyden ziemlich dicken und ſtarken Schalen dieſer Mufchel ſind einander in der Groͤſſe und Farbenmiſchung, wie auch in der Woͤl⸗ bung und Erhebung, voͤllig gleich. Die Zahl ihrer Furchen und ſtrahlfoͤrmigen Ribben wird verſchiedentlich angegeben, und vom Herrn Hofrath von Born in der vorhin aus feinen Conchyliologiſchen Werke angeführten Stelle zuerſt auf 12 und ſogleich nachher auf 15 geſetzet. Eigentlich aber ſind nur 12 groſſe Hauptribben vorhanden. Denn die ganz kleinen Seiten und Nebenſtrahlen muͤſſen nicht mitberechnet werden. Dieſe Furchen und Ribben werden durch viele laͤnglichte Streifen, und noch weit mehr durch unzaͤhlig ſchuͤppichte, aufs kuͤnſtlichſte und unnach⸗ ahmlichſte durcheinander geflochtene Runzeln ganz rauh gemacht. Die Queerſtreifen der etwas ungleichen Ohren ſitzen voller kleinen A | | ey 46 Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig. 607. 608. 305 n Bey dem einen Ohre ſiehet man einen Einſchnitt, und unter demſelben eine kleine Oefnung der Schale, und zur Seite ſechs zarte Spitzen oder dornichte Stacheln. Wenn beyde Schalen aufeinander liegen, ſo zeiget ſich bey den Ohren ein Loch, dadurch man von der einen Schalenſeite bis zur anderen hindurch ſehen kann. Friſche Exemplare dieſer Muſchel haben eine kirſchbraune, dunkelpurpurrothe, ſchwarz und weiß gefleckte und marmorirte Farbe. Wenn aber dieſe abgebleichet, oder bey der Rei⸗ nigung durch Scheidewaſſer ſtark angegriffen und gebeitzet worden ſo ſie⸗ het man eine carmoiſinrothe, durch weiſſe Flecken bunt gemachte Farben⸗ miſchung, dergleichen auch manche, nach der Meinung einiger Conchy⸗ liologen, ſchon alsdann haben ſollen, wenn ſie friſch aus dem Meere kom⸗ men. Nahe beym Wirbel ſiehet man den weiſſen Grund am deutlichſten. Er wird daſelbſt von ſchwarzroͤthlichen Flecken aufs zierlichſte bemahlet und hiedurch nicht wenig verſchoͤnert. Die Abdruͤcke von den Furchen und Ribben der Oberflaͤche ſiehet man auch an den inneren glatten weiß und roͤthlich gefärbten Wänden, Die allerzarteſten Kerben der geraden Schloßlinie laſſen ſich nur mit wohlbewafneten Auge erkennen Der aͤuſ⸗ ſere Rand hat eine orangegelbe Einfaſſung und ſitzet voller Falten, Ein⸗ ſchnitte und deutlichen Kerben. Gute, friſche, vollſtaͤndige Doubletten dieſer Gattung ſind ſehr rar und ſelten. Sie wohnen in den oſtindiſchen Gewaſſern, vornemlich bey den Stranden der moluckiſchen Inſuln. Sie ſind gemeiniglich eben ſo breit als ſie lang ſind. Die hier abgebildete iſt 2 Zoll 6 Linien lang und eben ſo breit. Tab. 64. Fig. 608. Ex Muſeo SrENOLERIANO. Der bunte dornichte mit kleinen Stacheln beſetzte Mantel. Pallium variegatum et aculeatum, teſta aequivalvi, radiatim ſulcata et coſtata, fuleis et coſtis ꝙ obtufis aculeatis, ex fanguineo in fundo ſubalbido ma- - culata et variegata, margine plicato_et crenato. Dieſe Gattung muß mit der vorhergehenden nicht verwechſelt, oder etwa nur für eine geringe Abanderung derſelben augeſehen werden. Jene hat zwölf Ribben, die aber nur neun Ribben, welche verhaͤltnißmaͤßig dicker und ſtumpfer find. Auf beyden Seiten dieſer ſtumpfen Ribben, und den tiefen, breiten laͤnglicht geſtreiften Furchen ſiehet man unzaͤhlige ſpitzige Knoten und kleine Dornen, deren Beſtimmung und Nutzen wohl ſo bald keiner errathen wird. Die Queerſtreifen der ungleichen Ohren Conchyliencabinet VII. Theil. 24 ſtehen 306 Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig. 609-611. ſtehen voller kleinen Knoten. Beyde Schalen haben einerlei Groͤſſe und Woͤlbung, und ſchlieſſen allenthalben fo. veſte zuſammen, daß nirgens die geringſte Oefnung zu ſehen iſt. Doch ſtehen unter dem einen Ohre die gewöhnlichen dornichten Zacken und Spitzen, welche aber fo gar klein ſind, daß man ſie nur mit einen guten Vergroͤſſerungsglaſe finden kann. Der weiſſe Grund dieſer Muſchel wird durch viele blutroͤthliche Flecken, welche auf dem Ruͤcken der Ribben am gröfleften find, ganz bunt gemacht. An den inneren glatten weiſſen Waͤnden bemerket man die deutlichſten Abdrucke von den Ribben und Furchen der Oberflache. Das Schloß gleichet dem Schloſſe der vorhergehenden. Der faltenvolle vielfach ge⸗ kerbte Rand hat eine kleine purpurroͤthliche Einfaſſung. Es wohnet dieſe aͤuſſerſt ſeltene Muſchel an den Ufern des rothen Meeres. Sie iſt von der gelehrten Geſellſchaft, welche unſer hoͤchſtſeliger König nach Ara⸗ bien geſandt, hieher geſchicket worden. Sie iſt 2 Zoll 2 Linien lang und noch nicht vollig 2 Zoll breit. 5 1 Tab. 64. Fig. 609-611. Ex Mufeo SprENGLERIANO et noſtro. Die Corallenmuſchel. Pecten corallinus. Oſtrea nodoſa Lin. teſta inaequivalvi inaequaliter aurita, radiatim ſulcata, ſtriata, coſtata, in dorfo coftarum valde nodofa (nodis par- tim apertis partim occlufis) ex faturate purpureo, albo et violaceo aut ex cinnabarino et aurantio colorata, margine plicato et cerenulato. Gall. La Coraline. Belg. de Koraal doublet. RONDRLET. de Teftaceis Lib. 1. pag. 25. Concha corallina, rubra eſt enim corallum plane imitata, unde Corallinam nuncupavimus — Spondy- lorum modo colligantur teſtae vinculo nigro. Caro dura odore virofo, ſapore ſalſo. Raro reperitur haec concha. 3 "Lister Hiſtor. Conchyl. tab, 186. fig. 24. Pecten inaequaliter auritus, den- tatus, ruber, ſtriis circiter decem nodofis five bullatis et inaequalibus donatus. In den Obſervationen, welche der neueſten Ausgabe des Liſters aus einen alten Manuſcript deſſelben angehaͤnget worden, leſe ich hievon noch folgendes: Theſe Shells are often larger than that figured, and are common in Cabinets, they are moſtly of a red Coral Colour: the Ear on the left Side (holding the convex Side towards your Eye) is much the larger. The Ridjes are about nine and are very large, 101 N (whic Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig.609-611. 307 (which is very remarkable) are knotted with large Knots or hollaw Blifters: both the Ridjes and Furrows are ſtriated. It is a shallow Shell, but moderately heavy and ſtrong. NB. This Shell is the töothlefs Under Shell. The Upper Shell hath few or little Blifters and hath five or fix Teeth under the Hollaw of the left Ear. I have ſeen very large ones of this Kind of Scallop in Collections. In den ſchriftlichen Beyſchriften, welche dem eigenhaͤndigen Exemplar g des Liſteriſchen Werkes, fo anjetzt im Muſeo Britannico lieget, vom Liſter, Peetivoer und andern Freunden des Liſters, durch deren Hände diß Buch nach ſeinem Tode gegangen, beygefuͤget worden, wird dieſe Muſchel genannt: Pecten ex rubro alboque faſeiatus, nodis inflatis ſtriatus — auch wird daſelbſt Antigoua und die Inſul Afcenfion als Wohnort genannt. BoNANNI Muſ. Kirch. no. 132. pag. 448. Pecten eum dupliei auricula, ſtria- tus minutiſſimis ſulcis, ſeptem inſuper veluti plicaturis majoribus cri- ſpatur; ſupra ſingulas earum quatuor pulvilli intumeſeunt: eolore pur- pureo ut plurimum ſaturatus apparet, aliquando igneo et aurantio ſimili. E Brafiliae litore obtinetur, raro et ideo magno pretio habitus. Rumru Amboin. tab. 48. fig. 7. 8. Die Corallendoublette. Die eine Hälfte hat auf den Ribben einige Hoͤcker, die den Corallen aͤhnlich ſind. Doch hat man auch ſolche, die keine dergleichen Buckel haben, auch giebt es eitron⸗ gelbe mit weiſſen Flammen. Lansı Meth. pag. 80. Pecten anomalus inaequalibus auribus, GusLrIERI Index tab. 99, fig. C. Concha Pectinata cujus ſtriae ſunt latiſſimae f et ab aliis ftriis minutiſſimis undatim ſtriatae; in unaquaque majori ſtria nonnullae plicaturae feu pulvilli gibboſi eminent et intumefeunt: pur- pureo colore quadam candida pulvere aſperſo nitidiſſime depicta intus- ex argenteo purpurafcens, ti.. tab. 99. fig. D. Concha Pectinata eadem, ejus vero pulvilli ſunt magis elati: tota eſt ſplendide crocea, intus ex fulvido argentea. He duae conchae minus ſunt convexae quam praecedentes, et cum aliam e illarum t 5 B idcirco heic delineatam non ex- i hui. i NLEIN meth, oſtrac. $. 341. no. 5. pag. 131. pecten corallinus ingens, concha altera in plicis latis undofe rugoſa, altera in plieis ſimilibus verrucoſa. it. no. 35. pag. 133. Pecten 8 ruber, plicis decem ſtriatis, bul- latis et inaequalibus. Qq 2 Les- 308 Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig. 609-611. Lessers teftaceoth. F. 70. lit. q. tab. 15. fig. 19. Auf den Hohen der Strah, len ſitzen hohle dunkelrothe Knoten wie Corallen. DaRGEN VILLE Conchyl. tab. 24. fig. F. Pecten Corallinus cum tuberibus. Peigne tres rare. On ! appelle la Coraline, imitant par fon rouge la Couleur du Corail. De grandes ftries cannelees fur lesquelles font des tubercules &leves et ereux le coupent dans toute fon etendue, On remarque l s de ſes oreilles et le chantournement rin 5 ade fes bords. Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 1. tab. 4. fig. 38. (Die Citationen der con⸗ chyliologiſchen Schriftſteller, fo dabey ſtehen, find groͤßtenrheils falſch und unzuverlaͤßig.) it. tom. 2. tab. 7. fig. 8. it. tab. 10. fig. 32. Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 71 I. pag. 319. Un grand peigne d' Amerique ponceau vers la tete, rouge brun dans le corps, a ſtries longitudinales partie blanches, partie du fond, a groſſes cötes comprenant chacune plufieurs de ces ſtries et chargees en outre de tubercules dispoſè par zönes, qui dans la valve fuperieure font quelquefois en forme de tui- les arrondies, dentelees et relevees, à ſtries transverſales tres fines et tres ferrees efpece que la reffemblance de fa couleur avec celle du Co- rail a fait nommer Coraline. it. no. 7 12 — 718. a SBE thef. tom. 3. tab. 87. fig. I. En eximium fpecimen diconchae coralli- nae, quae colore faturate rubro velut carneo fulgens coſtis prominulis ramulos corallii referentibus diſtinguitur. Valvae oppofitae dilutior eſt rubedo. Nec coloris iſta diverfitas tamen obſtat quo minus altera \ alteri congruat. Apex caeruleo tono refplendet. it. fig. 2. Similis alia purpurafcens cujus altera lamina itidem 1008 ſaturatiore eft colore quam altera, unde dixeris hane diserepantiam id genus eonchis natura inſitam elle Knorrs Vergnuͤgen, tom. 1. tab. F. fig. 1. it. tom. 4. tab. 13. fig 5. Durch beyde Abbildungen wird nur die un⸗ terſchale der Corallenmuſchel vorgeſtellet. Von der letzteren behauptet Prof. Muͤller im vollſtaͤndigen Linneiſchen Naturſyſtem tom. 6. pag. 308. no. 195. daß es Oſtrea Pes felis Linnaei ſey. HIL. Hiſt. of Animal. tab. 10. LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 164. pag. 697. — — — — Edit. 12. no. 194. pag. 1145. Oſtrea nodofa, aa in- aequivalvi, radiis 9, nodoſo veficularibus. — — Muſ. Reg L. VIr. no. 108. pag. 527. Oftrea nodofa, tefta magna, valvulis aequalibus, latis; sadiis convexis, obtufis, articulatis, obtuſe 8 f Lulcatis, i 1 N Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig. 609-611. 309 ſulcatis, fuleis 5 et 6; interſtitiis etiam ſulcatis; margo erenulatue. Operculum nodis veficularibus pluribus ſolitariis longitudinaliter digc- ſtis. Fornix ſimillimus operculo at vix nodoſus. Auricula altera major in fornice baſi exciſa, latere aculeis ciliato. Color undique intus et extus ſanguineus. Habitat in Oceano Africano et Indico. Favanı D' HEREICNY Dict. tom. 1. pag. 333. Coralline. Pecten inaequa- liter auritus, decem craflis coſtis in longum dudtis ſtriatis ſtriis undofis tuberoſis vel potius verrucoſis, et totidem canaliculis latis et profun- dis aequaliter per longitudinem ſtriatis, inſtructus; ambitu valvarum ſinuoſo et ſingulariter ad invicem replicato, inſignis, coloribus ex co- rallino purpurafcentibus diverfimode er lucide depictus, corallinae nomine donatus. Ce Peigne qui porte presque autant:de largeur que d' elevation peut avoir jusqu' a quatre pouces et demi de diametre et plus. Epenglers Beſchreibung einer vorzüglich ſchoͤnen Corallenmuſchel, in den Be⸗ ſchaͤftigungen der berliniſchen Geſellſch. naturf. Sehe tom. 2. p. 45 J. ſeq. tab. 13. fig. I. und 2. v.Born Index Muſ. Caeſ. pag. 85. — — Teftacea — — pag. 102. Oſtrea 1 teſta rotundata aequi- valvi, longitudinaliter fulcata, radiis duodeeim convexis obtufe arti- eulatis; operculum tectum nodis veſicularibus ſolitariis, longitudinali- ter digeſtis; fornix vix nodoſus; auriculae inaequales, altera fornicis ad bafın excifa, latere vicino aculeato; color teftae fanguineus, aut albo rubroque varius. Long. 4 poll. 7 lin. lat. 5 poll. Gronovı Zoophyl. Faſc. 3. no. 1181. pag.275. Oftrea tefta inaequaliter aurita, ſtriata, plicata, laevi; coftis us veficularibus, Habitat in mari Inden et Africano, Bar. DE MoNTCERV. Edit. 3. Darg. tab. 55. ei D. Der Corallenmuſchel folte billig der erſte und oberste Nang unter allen Kammmuſcheln eingeraͤumet werden. Mein beſter Freund, den ich in der Welt habe, der Herr Kunſtverwalter Spengler, hat dieſe Mus ſchelgattung in den berliniſchen Beſchaͤftigungen an dem oben angezogenen Orte, fo gründlich, treffend und ausführlich beſchrieben, daß wenig ja faſt nichts erhebliches mehr hinzugethan werden kann. Beym Hr. Hofr. von Born wird ihr reſta aequivalvis gegeben, und fie folglich als gleich⸗ ſchalicht ausgerufen, aber vom Linne wird ſie richtiger reſta inaequival- vis genannt. Um aber von dieſer N Ungleichheit ihrer e len 13 310 Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig. 609-611. len beſtimmter reden zu koͤnnen, fo muͤſſen wir zuvor die Abrede nehmen, welche von beyden Schalen die Ober und weiche die Unterſchale heiſſen ſolle. In der ganzen Familie und Unterabtheilung darinnen wir anjetzo ſtehen, wird vom Linne diejenige Schale allemal fornix oder die Unter ſchale genannt, deren gröftes Ohr einen kleinen dreyeckigten Einſchnitt, und nahe dabey einige kleine dornichte Spitzen, Zahne und Zacken hat. Die Gegenſchale heißt das Operculum oder der Deckel. Ordentlicher und gewoͤhnlicher Weiſe pfleget der Fornix oder die Unterſchale bey den Kammmuſcheln und Auſtern gröffer, tiefer und gewoͤlbter zu ſeyn als die Oberſchale oder der Deckel. Allein dieſe Gattung machet hievon eine ſehr merkwuͤrdige Ausnahme. Denn ihre Oberfchale oder ihr Operculum iſt groͤſſer knotenreicher und knotenvoller, als die etwas flachere, weni⸗ ger mit Knoten, Buckeln und Knopſen beſetzte Unterſchale. Man zaͤhlet auf der Oberſchale neun knotenvolle Ribben, und acht Furchen. Da die äufferen Furchen an der inneren Wand Ribben, und die Nibben Furs chen bilden, fo ſiehet man daſelbſt nur acht Ribben aber neun Furchen. Dagegen findet man bey der Unterſchale zehen Ribben und neun Furchen und an der inneren Wand neun Ribben und zehen Furchen. Alle dieſe Ribben und Furchen haben ſtarke laͤnglichte faſt wellenfoͤrmige Streifen, welche von zarten Queerſtreifen und Runzeln durchcreuzet werden. Bey den Falten und Ribben der Oberſchale ſtehet die ſtaͤrkſte und groͤſſeſte Ribbe in der Mitte; alsdann wechſeln kleinere und groͤſſere in ſolcher Ordnung mit einander ab, daß immer eine kleinere und weniger erha⸗ bene, in der Mitte von zwo groͤßeren und erhabneren zu ſtehen koͤmmt. Bey den zehen breiten Ribben der Unterſchale zeiget ſich keine ſolche Abwechſelung, ſondern eine mehrere Gleichfoͤrmigkeit. Einige dieſer Cor rallenmuſcheln werden auf ihren rothen Ribben nur alleine von weiſſen wellenfoͤrmigen Streifen, und durch einige kleine Erhoͤhungen und Kno⸗ ten rauh gemacht. Bey anderen aber, und inſonderheit bey der hier abgebildeten ausnehmend vollkommenen Corallenmuſchel ſitzen alle Rib⸗ ben der Ober- und Unterſchale voller großen Knoten und Knoſpen, die zum Theil gefuͤllt und verſchloſſen, zum Theil aber hohl und offen ſind. Sie liegen wie die Ziegel eines Daches uͤbereinander, und werden im⸗ mer groͤßer, breiter und ſtaͤrker, je mehr ſie ſich dem aͤuſſeren Rande nähern. Weil es der Raum nicht erlauben wollen, daß ich von groͤſ⸗ ſeren Corallenmuſcheln auch zugleich die Unterſchale vorſtellen koͤnnen, fo habe ich dach Dafür geſorget, daß von einer kleinen Horalenden e er⸗ Kammmuſcheln. Tab. 64. Fig. 609-611. 311 dergleichen ich mehrere aus den weſtindiſchen Zuckerinſuln erhalten, bey fg. 611. die Unterſchale abgebildet worden. | Das Farbenkleid der Corallenmuſcheln ift verſchieden. Einige has ben aͤuſſerlich eine dunkelkirſchbraune, purpurrothe, violet und weiß ver⸗ miſchte, und innerlich eine dunkle Purpurfarbe. Andere haben, wie fig. 607, beydes innerlich und aͤuſſerlich, eine faſt feuer⸗ und ziegelrothe orange gelbliche Farbenmiſchung. Der auſſere Rand ſitzet voller Falten, Einſchnitte und Kerben. Das Schloß gleichet dem Schloſſe anderer Kammmuſcheln. Weil dieſe Muſcheln wegen ihrer Farbe, und Knoſpen oder Knoten viele Aenlichkeit mit den Zweigen mancher Corallenbaͤume haben, fo werden fie eben um deßwillen Corallenmuſcheln genannt. Meine groſſen und kleinen Doubletten von dieſer Gattung ſind am Ufer. der daͤniſch⸗ weſtindiſchen Zuckerinſuln St. Croix, St. Thomas und St. Jean gefunden worden. Nur alleine die ſchoͤne orangefarbichte habe ich von Euinea bekommen, auf welcher Kuͤſte die groͤſten und beſten von dieſer Gattung wohnen ſollen. Deſto auffallender und unerwarteter iſt es mir, daß Adanſon, der ſich doch ſo lange auf der weſtlichen Kuͤſte von Af⸗ rica aufgehalten, keine einige von dieſer Gattung entdecket. Rondele⸗ tius belehret uns, daß ſie nur bey groſſen Sturmwinden und Orcanen ans Ufer geworfen wuͤrden. Daß Liſter und Gualtieri nur einzelne Schalen und nicht ein⸗ mal vollſtaͤndige Doubletten von dieſer Art gehabt, erfaͤhret man aus ihren eigenen oben angeführten Bekaͤntniſſen. Gualtieri vermuthet fo gar, daß die eine Schale, wie bey den Jacobsmuſcheln, ganz flach ſeyn werde. Meine beſten Doubletten ſind vier Zoll lang und vier Zoll drey Linien breit. Gute groſſe Doubletten dieſer Gattung ſind uͤberaus rar und ſelten. Auf der Leerſiſchen groſſen Conchylienauction iſt diejenige, welche im Muſeo Leerſiano pag. 105. no. 1024. als een ongemeene orange roodkleurige geknobbelde zeer fraaye Koraaldoublet beſchrieben wird, für 48 hollaͤndiſche Gulden verkauft worden. Mn Tab 312 Kammmuſcheln. Tab. 64. 65. Fig. 612. 613. Tab. 64. Fig. 612. it. Lab. 65. Fig. 6173. Ex Mufeo SPENGLERIANO et noftro, Der Katzenfuß. Pecten Pes felis, teſta elongata, inaequivalvi, ſcabra, radiatim 1 5 ſuleata, coſtata coſtis 7 vel 8 et 9, ftriis longitudinalibus undatis, auriculis ina. qualibus ftriadis et in dorfo ftriarum nodofis margine BR et ’ crenulato. Belg. Katte - Poot, Bonannı Reereit; Cl. 2. fig. 7. pag. 99. Pecten in una tantum parte auritus habensque ftrias valde inter fe 5 colore aſſimilatur eitro maturo ö et raro invenitur. —, — Muſ. Kirch. Cl. 2. fig. 8. pag. 441. LIN Nx Syſt. Nat. Edit. 10. no. 165. pag. 697. Oſtrea pes a tefta rad 74 ſtriatis, ſcabris, auricula altera minuta. — — — — Ucdit. 12. no. 195. pag. 1146. — — cteſta inaequi valvi radiis 9 ftriatis ſcabris. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 109. pag. 527. — — teſta par va lae- \ vis, pellucida, undata, radiis novem. Margo integer. Operculum longitudinaliter fecundum radios fquamis aliquot fornicatis exafpera- tum. Fornix paulo magis gibbus, exafperatis ſquamis longitudinaliter digeſtis. Auriculae ſubaequales, majore bafi fornicis excifa, margine ſpinoſo ciliato. Habitat in Oceano Africano. v. BoRN Index Muſ. Caeſ. pag. 86. Der lange Mantel. — — Teftlacea — — pag. 103. tab. 6. fig. 2. Oſtrea elongata, 1 0 ovato elongata planiufcula, fubpellucida, ftriis elevatis longitudinali- bus, coſtis Octo transverfim rugoſis. Margo repandus plicatus; auri- culae inaequales, ſupra muricatae, altera minima; cardo ut in oſtreis reliquis pectinatis; color albo et incarnato varius, Longa 1 poll. 2 lin. \ lat. To lin. Patria ignota. Vom Linne wird dieſe Muſchel Pes felis, der Katzenfuß, genannt, weil er in der Stellung und Bildung ihrer Falten einige Aenlichkeit mit einer Katzenpfote zu finden geglaubet. Der Hr. Hofr. von Born hat es nicht bemerket, daß fie ſchon im Linneiſchen Syſtem ſtehe, und daſelbſt ſchon ihren eigenthuͤmlichen Namen habe. Er hat ihr daher einen neuen Namen ertheilet, und fie Oftream elongatam, den langen Mantel ges nannt. In ihrer flachen laͤnglichten Form zeiget fich viele Gleichfoͤrmig⸗ keit mit der Jaͤgertaſche, welche tab. 63. fig. 599 beſchrieben Schoch edo Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig.614. 313 Jedoch in vielen Stuͤcken iſt ſie gar merklich von derſelben verſchieden. Jene iſt breiter, ſie hat gleichſeitige Ohren, auf der Oberflaͤche 12 Rib⸗ ben und runzelichte Queerſtreifen, und beym Rande oftmals glatte Fal⸗ ten. Dieſe dagegen iſt ſchmaͤler, ſie hat ungleichſeitige Ohren, breitere Furchen, wellenfoͤrmige laͤnglichte Streifen, und nur ſieben bis acht hoͤch⸗ ſtens neun Ribben. Ihre Schale iſt duͤnne und durchſichtig. Die Fal⸗ ten beym inneren Rande und Umriſſe ſind nicht glatt, ſondern allemal voller Kerben. Die ungleichen Ohren haben knotenvolle Queerſtreifen. Weil die Unterſchale ein wenig flacher als die Oberſchale iſt, beym groͤſſeren Ohre einen kleinen Einſchnitt und auf eben der Seite ſieben kleine Zaͤhnchen at, und nur ſieben Ribben zu haben pfleget, da man doch auf der Ober⸗ ſchale 8 Ribben zaͤhlet, ſo wird dieſe Muſchel vom Linne ganz richtig fuͤr ungleichſchalicht ausgegeben. Ihre Farbe naͤhert ſich der Fleiſchfar⸗ be, und wird durch allerhand Flecken und Adern marmoriret und etwas bunt gemacht. Die inneren glatten ebenfals faltenvollen Waͤnde ſind weiß. Ich habe zwar eine Ober- und Unterſchale dieſer Gattung ab⸗ bilden laſſen, muß es aber dabey aufrichtig bekennen, ſie gehoͤren nicht zuſammen. Denn in keiner einigen der hieſigen Conchylienſammlungen wird man eine vollſtaͤndige Doublette dieſer Gattung antreffen. Sie wird an der africaniſchen Kuͤſte, und ſonderlich bey den Ufern der Bar⸗ barey gefunden. ' | ' Tab. 65. Fig. 614. Ex Mufeo SPENGLERIANO. Der Harlekinsmantel. n Pallium Sannionis, tefta valde compreſſa, diaphana, in fundo alba, ſubae- qualiter aurita, radiatim ſulcata et coſtata, coſtis undecim rotundioribus trans verſim rugofis, ex roſeo et nigro nitidiſſime maculatis et 5 variegatis, margine plicato, Bonannı Recreat. Cl. 2. no. 14. pag. 99. 5 — — Muf: Kirch. Cl. 2. no. 14. pag. 441. Striae hujus pectinis rugofae N ſunt in partibus depreſſioribus, in eminentioribus vero laevigatae, co- lore livido, notulisque flavis et roſeis ſignato. Knorrs Vergnuͤgen der Augen, tom. IV. tab. 12. fig. 3. v. Born Index Muf. Caeſ. pag. 86. Der gefurchte Mantel. ö — — Teſtacea — — pag. 103. tab. 6. fig. 3. it. auf der Vignette pag. 97. lit. b. Oſtrea ſulcata, teſta aequivalvis, ſuppellucida, rotun- Conchyliencabinet VII. Theil. Rr data, 314 Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig. 614. 615. data, ſtriis arctis longitudinalibus et eoſtis duodecim radiatis, auriculae fere acquales, latae; cardo congenerum; color vel totius teſtae flavus, vel albo fufcoque maculatus, Long. 10 lin. lat. 10 lin. Patria ignota. Von dieſer flachen, durchſichtigen und duͤnnſchalichten Muſchel lieget nur eine einzelne Schale in der Spengleriſchen Sammlung. Sie wird daſelbſt der Harlekinsmantel genannt Die Urſache dieſer Benen⸗ nung wird man leichte errathen. Ich mag mich ſonſt mit einzelnen Scha⸗ len ungerne abgeben, noch mit der Beſchreibung derſelben befaſſen. Weil aber dieſe recht vorzuͤglich ſchoͤn iſt, ſo habe ich ſie nicht uͤbergehen wol⸗ len, ſondern mit abbilden laͤſſen. Sie iſt einen Zoll lang und eben fü breit. Vom Mittelpuncte ihres Wirbels laufen eilf Furchen und wohl⸗ gerundete Nibben, wie Strahlen, zum aͤuſſerſten Rande herab. Diefe werden durch feine Queerrunzeln etwas rauh gemacht. Die Ohren ſind beynahe einander gleich. Der Grund iſt weiß, wird aber durch allerhand Flecken ſo bunt gemacht, daß er einen Harlekinskleide gleichet. Die mittelſte Ribbe iſt hellroth und weiß marmoriret. Die folgende Ribbe der rechten Seite hat wechſelsweiſe ſchwarze und weiſſe Flecken, die immer größer werden, je mehr fie ſich dem aͤuſſeren Rande nähern. Alsdann ſiehet man wieder eine roth und weiß marmorirte Ribbe. Darauf ſtehen zwo ſchwarz und weiß gefleckte beyeinander. Endlich machet wieder eine roth und weiß marmorirte den Beſchluß. Eben dieſe Ordnung und Abwechſelung bemerket man auf der linken Seite. Ein aufmerkſamer Beobachter wird die ſchoͤnſte Symmetrie in der Bau⸗ art und Zeichnung dieſer kleinen Muſchel nimmer ohne Bewunderung anſehen koͤnnen. ö Tab. 65. Fig. 615. 55 Ex Muſeo noſtro. Die ißlaͤndiſche Kammmuſchel. Der ißlaͤndiſche Koͤnigsmantel. Pecten Islandicus. Pallium Regium Islandieum, tefta ſubaequivalvi, inae- qualiter aurita, longitudinaliter denſe radiatim ſtriata, trans verſim rugoſa, eoloribus ſplendidiſſimis exornata, arcubus paulo obſeurioribus circum- f eincta, margine ſubplicato et erenulato. Gall. Petoncle du Nord. Grand Peigne des mers du Nord. HBelg. Straat Davids Mantel. Fauces Davidis. Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 1057. fig. 4. Gvarrıerı Index tab, 73. fig. R. Pecten tenuis ſtriatus ſtriis ſubrotundis in a dorſo Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig. 615. 315 dorſo muſtelino, in cardine croceo colore 2 quatuor lineis fubtiliffimis rufefcentibus faſeiatus? it. tab. 74. fig. T SEBE theſ. tom. 3. tab. 87. fig.7. Pallium regium ex 1 oceidentalibus nequaquam unicolor, ſed arcuatis faſeiis rubris ſuper fundo albido exornatum. Davıra Catal. raif. tom. 1. no. 737. pag. 324. Deux grands Peignes des mers du Nord, dont les valves quoiqu aſſez ſemblables ne font point pareilles, et qu' il eſt trẽs rare de trouver complets: tous deux nuès par zönes de couleurs tres- vives entr' autres d' incarnat, de couleur de a roſe, d’aurore, de cerife, de violet et de ponceau. it. no. 736. et 738. Knorrs Vergnügen der Augen tom. 1. tab. 4. fig. 1. Eine ſchoͤne Strahlmuſchel, welche einen Sonnenzeiger gleichet. tab. 5. fig. 2. Dieſe lebhaft entworfene Strahlmuſchel gehöret zu den Sonnenzeigern. tom. 5. tab. 15. fig. 1. Wir nennen dieſe Muſchel, welche ebenfals den Namen des Sounenweiſers füpren konnte, wegen ihrer Queerbinden, den bandirten Mantel. Dlafſens Reife durch Ißland tom. 2. tab. 10. fig. §. pag. 901. Harpedifeur wird dieſe Muſchel von den Ißlaͤndern genannt. Linne Reiſe durch Weſtgothland pag. 200. tab F. fig. 7. Concha pecten dicta ftriis numeroſiſſimis. Eine rothe Kammmuſchel vier Finger lang und breit, platt, etwas runzelicht mit mehr als 70 Queerſtreifen von ungleicher Tiefe. Dieſe iſt ſehr ſelten. (Diß kann ſie bey Weſtgothland ſeyn, fonft iſt fie ganz gemein.) FAVART D' Hersıcny Diet. tom. 3. pag. 125. Petoncles du Nord. Pectun- euli magna fpecie ftriis reticulatis ſtriati, eximiis coloribus rubris, cro- ceis, eitrinis, miniatis, infignes et exornati. Ces efpeces ne font presque jamais appareillèes avec leur propres valves, ou au moins on n' en connoit rarement aujourd' hui autrement, à juger par leur pour- tour, dont les extremites des ſtries ne s' entrejoignent point, mais ces N Tortes de petoncles ne font pas moins recherchees par la beaute de leur forme et de leur diverfes couleurs. On peut compter depuis einquante jusqu’ä foixante dix ſtries. Les Petoncles du Nord nous viennent de la Mer Baltique et de celle de Gröenland. Leur longueur paſſe deux pouces et demi für quatre ou a lignes de moins de largeur. v. BoRN Muf. Caef. pag. 87. Der bandirte Mantel. — — Teflacea — — Pag. 103. Oſtrea einnabarina, teſta aequivalvi radiis Rr 2 nume⸗ — 316 Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig. 615. numeroſis inaequalibus transverſim ruguloſis? (Vermuthlich hat der Herr Hofrath von Born den ißlaͤndiſchen Koͤnigsmantel bey dieſer Beichreibung im Geſichte gehabt, wie er denn auch die richtige Abbildung deſſelben aus Knorrs tom. 5. tab. 15. fig. 1. dabey allegiret Allein er verweiſet uns auch auf Regenfuß Conchyl. tom. I. tab. 3. fig. 36, wo wir die Abbildung vom Pect ne ſulcato finden, und eitiret ferner Regenfuß tab. 4. fig. 38. wo Pecten corallinus geſehen wird. Auch berufet er ſich noch auf des Gualtieri tab. 73. fig. e woſelbſt eine Zeichnung ſtehet, welche mit der Oſtrea obliterata Lin. viele Aehnlichkeit hat, und auch vom Linne dabey angefuͤhret wird. Folglich werden wir bey der Oſtrea cinnabarina auf vier ganz verschiedene Gattungen von Kammmuſcheln hingewieſen. Welches wird nun hievon die eigentliche Oſtrea cinnabarina ſeyn ſollen? Ich vermuthe aus der Beſchreibung, daß unſer ißlaͤndiſcher Koͤnigsmantel den Platz bes halten werde. Spenglers Beſchreibung der ißlaͤndiſchen Kammmuſchel im erſten Bande der Schriften der Berl. Welch naturforſchender Freunde pag. 108. feq. tab. 5. fig. 5. GRONOvII Zoophyl. fafc. a no. 1182. pag. 275. Oftrea tefta inaequaliter aurita, antiquata, plicata, coftis angularibus, valvis utrisque ſubeon- vexis. Teſtae utraeque eandem fere habent concavitatem, ſuntque ſatis craffae, coſtis octodecim plerumque ex ſtriis inaequalibus anguloſis plicatae, ſtriisque annotinis trans verſalibus contiguis antiquatae et fca- briuſculae. Color plerumque vividiſſimus et varians ex flavo, fufco, rubro, albeſcenteque nebuloſus. Aures ab uno latere plerumque lon- giores. Habitat in Mari Norwegico, ad littora Belgii et Angliae, nee non ad oras Barbariae. Hujus valva inferior ſplendidioribus gaudet coloribus quam fuperior: longe aliter fe res habet in iis pectinibus, quorum ſuperior valva plana exiftit, hifce inferior tefta dilutioribus coloribus picta eſt. N Fav. DE MoNTcEKRVELLE Edit. 3. Darg. tab. 54. fig. B. l Paſt. Schroͤters Naturgeſchichte der Conchylien, 2ter Band, pag. 42. hei | Gute Doubletten der ißlaͤndiſchen und grönländifchen Kammmu⸗ ſcheln oder Koͤnigsmaͤntel muͤſſen in Frankreich bey den Conchyliologen äuſſerſt rar und ſelten ſeyn. Denn Davila, dieſer große Conchylien⸗ kenner und Sammler, geſtehet in der oben angefuͤhrten Stelle, daß er nie eine voͤllige Doublette dieſer Gattung erhalten koͤnnen, und daß es etwas ſehr rares ſey, eine vollſtaͤndige Doublette zu haben. F a 8 art 477 - Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig 615. 1 d'Herbigny redet noch offenherziger, wenn er loc. ſupra cit. bekennet, die Schalen dieſer Muſchel paſſeten faſt niemals recht genau auf ein⸗ ander; ſie wuͤrden aber dennoch begierigſt geſuchet, weil mau bey der Schoͤnheit ihrer Bildung und Farben hoͤchſtzufrieden ſey, einzelne Scha⸗ len derſelben zu beſitzen. Wie leichte wuͤrde man aus unſerm Orte den Conchylienfreunden in Frankreich mit den vollſtaͤndigſten Doubletten ißlaͤndiſcher Koͤnigsmaͤntel aufwarten, und dadurch ihren Mangel bey dieſer Gattung erſtatten koͤnnen, wenn fie uns dagegen einige conchy⸗ liologiſche Seltenheiten von den Stranden ſolcher Laͤnder, die von ih⸗ ren Schiffen am fleißigſten beſuchet werden, wolten zukommen laſſen? } In Ißland wird dieſe Muſchel Harpedisk genannt, welches ver⸗ muthlich ſoviel als Harfenmuſchel heiſſen ſoll. Der Bewohner wird haufig von den Ißlaͤndern als eine gute wohlſchmeckende Speiſe verzehret. Es iſt mir unerklaͤrbar, wie Linne dieſe Muſchel in ſeinem Syſtem vergeſſen und uͤberſehen, und ihrer weder in feiner Fauna noch Mantiffa mit keinen Woͤrtlein erwehnen koͤnnen, da er ſie doch gewiß gehabt, ſolche bey den ſchwediſchen Stranden ohnweit Gothenburg und Marz ſtrand angetroffen, und ihrer ruͤhmlich in ſeiner weſtgothiſchen Reiſebe⸗ ſchreibung pag. 200. gedacht, ja ſie auch daſelbſt abbilden laſſen. Prof. Muͤller aͤuſſert in ſeinen vollſtaͤndigen Linneiſchen Naturſyſtem tom. 6. pag. 308. die Meinung, es ſey dieſe Muſchel Oſtrea obliterata Linnaei. Er citiret daher bey no. 197. alle Abbildungen, die von ihr im Knorriſchen Conchylienwerke ſtehen.) Allein alsdann müßte fie laeviflima ſeyn, und auſſerlich gar keine, innerlich aber 48 ſtrahlfoͤrmige Streifen haben. Dieſe dagegen iſt extus fcaberrima, und hat auf ihrer Oberfläche die deutlichſten laͤnglichten Streifen und viele Queerrunzeln. Beyde Scha⸗ len haben gemeiniglich einerley Woͤlbung; doch pfleget die Unterſchale, (welche man am Ausſchnitt des einen Ohres, und den kleinen Zaͤhnen, die unter denſelben ſitzen, ſogleich erkennen kann, lange nicht ſo farben⸗ reich, und ein wenig flacher, die Gegenſchale dagegen etwas gewoͤlbter, und in Abſicht der Farbenmiſchung lebhafter bemahlet zu ſeyn. Die queergeſtreiften, und auf ihren Streifen wie gekoͤrnten Ohren, ſind ungleich, indem das eine weit hervorraget und das andere ſtumpf ab⸗ geſtumpft erſcheinet. Die Zahl der ungleichen feineren und groͤberen Streifen, welche vom Mittelpuncte des Wirbels als Strahlen herablau⸗ fen, wird ſehr verſchiedentlich angegeben, da einige nur so, andere 60 bis 70, noch andere gar 100 ſehen en und es bey ſolcher Zahlung 1 3 zuvor⸗ 618 Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig. 616. zuvoͤrderſt verabredet werden muͤſte, ob die vielen in der Mitte geſpal⸗ tenen als einfache oder als doppelte angeſehen, und die kleinen Zwiſchen⸗ ſtreifen eben ſo gut als die Hauptſtreifen mitberechnet werden ſolten. An den inneren glatten Wänden ſiehet man die Abdruͤcke der aͤuſſeren Strahlen, Ribben und Furchen. Der aͤuſſere Rand ſtehet voller kleinen Falten und Kerben, die genau mit jenen von der Gegenſchale zuſammen⸗ ſchlieſſen. Die Schalen paſſen folglich ſehr veſte aufeinander. Nur allein bey den Ohren, und beym Einſchnitt des einen groͤſſeren Ohres, zeiget ſich eine kleine Oefnung, und unter dem Einſchnitt ſiehet man ſechs bis acht Zähne. Die Farbenmiſchung iſt bey den ißlandiſchen Kammmuſcheln ungleich friſcher, lebhafter und vortreflicher, als man es von Muſcheln, die aus den kaͤlteſten Eißmeeren daher kommen, vermuthen und erwar⸗ ten ſolte. Sie uͤbertreffen viele orientaliſche. Einige find purpur⸗ ander re roſen⸗ und carmoiſinroth mit etwas violet vermenget. Man hat auch gelbliche, dergleichen in Knorrs Vergn. rom. 1. tab. 4. fig. 1 abgebil⸗ det worden. Die Farben werden durch dunklere Binden, welche ſich wie Cirkelbogen uͤber die Oberfläche der Schale hinüber legen, ner erhoͤhet und verſchoͤnert. Daß die eine Schale immer etwas fchöner und farbenreicher ſey als die andere, habe ich vorhin ſchon erinnert. Seba nennet Weſtindien, Liſter das caſpiſche Meer, und Favart d' Herz bigny die Oſtſee als ihr Vaterland. Hier bekommen wir ſie reichlich von den norwegiſchen Ufern, von der archangeliſchen Kuͤſte, und am beſten von Ißland und Groͤnland. Meine groͤſſeſten Doubletten ſind 3 Zoll 6 Linien breit, und 3 Zoll 8 Linien lang Von einzelnen Schalen habe ich einigemal ganze Tonnen voll gehabt, und ſie bereitwilligſt zu Grotten verabfolgen laſſen. Aber gute, friſche, farbenreiche Doubletten ſind nicht gemein. 5 Tab. 65. Fig. 616. Ex Mufeo noftro. Abänderung der ißlaͤndiſchen Kammmuſchel. Varietas Pectinis Islandici, tefta ſubaequivalvi, inaequaliter aurita, longitus dinaliter plicata et ſtriata, ftriis rugoſis ſcaberrimis, margine plicato et . crenato, cavitate interna fübargentea. Spenglers Beſchreibung der ißlaͤndiſchen Kammmuſcheln im erften Bande dee Schriften, der berliniſchen Geſellſch. naturforſchender Freunde, pag. 111. Sy wie die Corallenmuſchel auf der einen Schale mit 9 aufgehobenen 400 | . ell Kammmuſcheln. Tab. 65 Fig. 616, 319 | ckeln oder Falten verſehen ift, fo haben dieſe Ißlaͤndiſchen auf beyden Schar len dergleichen Falten. i Daß unter den ißlaͤndiſchen Kammmuſcheln in den Farbenkleidern die groͤſte Verſchiedenheit herſche, ſolches habe ich ſchon bey der vorigen Ba angemerket. Bey dieſer gegenwartigen aber zeiget fich eine andere rdnung, Stellung, und Einrichtung in den ſtrahlfoͤrmigen laͤnglichten Streifen und Furchen, deren Zahl ſich auf 70 und mehrere erſtrecket. Denn man findet bey ihnen ſo merkliche Erhoͤhungen, welche den Fal⸗ ten gleichen, und jenen neun Falten und Ribben (nach der oben ange⸗ führten Spengleriſchen Bemerkung) gar nicht unaͤhnlich find, welche bey den Corallenmuſcheln angetroffen werden. Zwiſchen zwo größeren Salz ten ſtehet immer eine kleinere etwas mehr vertiefte Falte. Alle aber werden mit ihren Furchen durch viele laͤnglichte ſtarke Streifen, und noch mehr durch unzaͤhlige Queerrunzeln, und durch die feinſten Schuppen fo rauh, wie ein Neibeifen gemacht. Die Unterſchale iſt ge⸗ meiniglich ſchneeweiß. Die Oberſchale wird durch eine nur ſehr duͤnne und zart aufgetragene carmoiſinrothe Farbe, bey welcher die weiſſe Grund⸗ farbe uͤberall wie durch einen feinen Flor hindurchſchimmert, ausneh⸗ mend verſchoͤnert. Der faltenvolle Rand ſitzet voller Kerben. Die ſil⸗ berweiſſe Farbe der inneren Wände graͤnzet ſehr nahe ans Perlemutter. Die Queerſtreifen der ungleichen Ohren ſtehen voller feinen Schuppen. Unter dem Einſchnitt des einen groͤſſeren Ohres der Unterſchale ſiehet man bey einigen acht ſpitzige Zaͤhne. Das Schloß gleichet dem Schloſſe der mehreſten Kammmuſcheln. Ich beſitze drey Doubletten von dieſer Gattung, davon ich diejenige, welche eine mittlere Groͤße hat, hier abbilden laſſen. Sie werden an den groͤnlaͤndiſchen und ißlaͤndiſchen Stranden, aber ſeltener als die, fo bey fig. 615. beſchrieben worden, e Meine groͤßte Doublette iſt drey Zoll lang, und faſt eben breit. i a en Tab. 320 Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig. 617. Tab. 65 Fi Ex Mufeo MOLTKIANO et SPENGLERIANO, | Der Mantel eines Rathsherrn. 9 Pallium Senatoris, teſta aequivalvi, inaequaliter aurita, majuscula ſuborbicu- lari, modice convexa, ex brunno, rubro, violaceo et albo marmorata et variegata, radiis 22 rotundioribus ſubſeabris ſtriata, a margine plicato. | Varentyns Verhandl. tab. 16. fig.26. Een ongemeene groote en fraay ge- teekende zeer bruine Konings Mantel. Megenfuß Conchyl. Werk tab. 3. fig. 36. ? Mit der Oftrea fanguinea Linnaei ſcheinet dieſe vortrefliche Kamm⸗ und Mantelmuſchel in der Bildung und Bauart viele Gleichförmigkeit zu haben. Auch iſt die Zahl ihrer Furchen und ſtrahlichten Streifen einander voͤllig gleich. Allein durch ihre anſehnliche Groͤße, und durch ihr Farbenkleid, wird ſie hinlaͤnglich genug von jener unterſchieden. Denn ſie hat kein ſolch friſches, lebhaftes, einfaͤrbiges, blutrothes, ſon⸗ dern ein buntes, vielfarbichtes, doch ſehr modeſtes, aus lauter dunk⸗ len, braunrothen, violetten und weiſſen zuſammengeſetztes und marmo⸗ rirtes Farbenkleid. Beyde Schalen haben eine gleiche Woͤlbung. Man zaͤhlet auf ihrer Oberflaͤche 22 wohlgerundete Streifen, welche zwar keine Schuppen haben, aber doch durch einige Queerrunzeln etwas rauh gemacht werden. In den Zwiſchenfurchen ſtehen laͤnglichte Strei⸗ fen, welche zum Theil auf ihren Ruͤcken kleine Koͤrner und Knoten haben. An den inneren Waͤnden ſiehet man in der Mitte eine violette, und beym Umriſſe eine dunkle caſtanienbraune Farbe. Das Maaß der Fänge und Breite iſt bey dieſer Muſchel beynahe völlig einerly. Denn ſie iſt zween Zoll neun Linien lang, und zween Zoll acht Linien breit. Sie wohnet in den oſtindiſchen Meeren, vornemlich beym Strande der moluckiſchen Inſuln, und iſt bey Conchylienfreunden nicht gemein, ſon⸗ dern eine wahre Seltenheit. Tab. Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig. 618. 321 Tab. 65. Fig. 618. Ex Mufeo Mortkuno, . Der citrongelbe Mantel. | Pallium ex citrino vividifime coloratum, tefta ſubaequivalvi, radiatim ſtriata, ſtriis 22 transverfim rugofis et fquamofis margine plicato. 5 VaLENTVNS Verhandl. tab. 13. fig. 1. Een paar ongemeene ſterk orangie St. Iacobs Schelpen zeer groot (welke ik meyne alleen te bezitten.) Valenthyn aͤnſſert ſowohl bey dieſer, als bey vielen andereu Mu⸗ ſcheln, die er in feiner bekanten duͤrftigen und mageren Abhandlung von Meerconchylien zwar ſehr ſchoͤn abbilden laſſen, aber elend beſchrieben, die ziemlich eitle Meinung und laͤcherliche Vermuthung, daß er dergleichen alleine gleichſam ausſchlieſſungsweiſſe beſeſſen, weil er anderen ehrlichen Leuten weder die Freude noch die Ehre zu goͤnnenn ſcheinet, ſie gleichfals eigenthuͤmlich zu beſitzen Ich kenne aber keine einige Conchylie ſeines Buches, die hieſelbſt in den hieſigen Cabinettern nicht eben fo gut, ja ofte noch viel beſſer vorhanden ſeyn ſolte. Die gegenwaͤrtige, welche mit dem friſcheſten, recht glaͤnzenden, orangegelben Farbenkleide pranget, ge⸗ horet der hochgrafl. Moltkiſchen Sammlung. Beyde Schalen find nicht völlig einander gleich, weil die Unterſchale etwas flacher iſt, als die mehr gewoͤlbte Oberſchale. Vom Mittelpuncte des Wirbels laufen ebenfals, wie bey der vorigen, 22 ſtarke ſtrahlfoͤrmige wohlgerundete Streifen zum aͤuſſeren Rande herab. Einige ſitzen voller kleinen Nägel und Schuppen. In einigen Furchen ſtehen feingekoͤrnte Linien. Auf den inneren Waͤnden ſiehet man eine etwas blaſſere Citronfarbe. Der Umriß iſt voll von glat⸗ ten Falten. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchel in oſtindiſchen Gewaͤſſern. mar Tab. 65. Fig. 619. 620. Ex muſeo noſtro. Die Adamamuſchel. Pecten rubicundus gibboſus, Oſtrea gibba Linnaei, teſta ſubaequivalvi valde convexa, rubra, radiis 20 ſtriatis et vix manifeſte granulatis, margine plicata, cardine ſubtiliſſime erenulato. Belg. Adama Mantel. Roodkleurige Adama doublet. Guaurierı Index tab. 73. fig. F. Pecten tenuis ftriis ſtriatis ſignatus ex albido et roſeo colore nebulatus. Conchyliencabinet VII. Cheil. Ss Regen⸗ 322 Kammmuſcheln. Tab:65. Fig.619.620. | Regenfuß Conchbl. Werk tab. 1. fig. 11. Kratzenſtein. Pectunculus ſemiau- N ritus altius et utrinque aequaliter fornicatus coloris coccinei. 5 it. tab. 2. fig. 16. 17 tab. 5. fig. 51. tab. XI. fig. 5 1. Brown. Jamaic. tab. 40. fig. 10. 5 Knorrs Vergnügen rom. 1. tab. 18. lig. 2. tom. 2. tab. 5. 1 it. tab. 17. 4 fig.2. it. tom. F. tab. 13, fig 9. 1 LIN NI Syft. Nat. Edit. 10. no. 172, pag. 698. ü Sf — — — — Edit. 12. no. 203. pag. 1147. oe 5 teſta aequi- valvi, radiis 20 glabris, gibba. Habitat in Mari Americano. N — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 1 16. pag. 53 1. — — Leſta utrinque mul⸗ | tum convexa. Valvulae aequales radiis 20 glabris interftitiis anguſtiſſi- mis ſubſtriatis. Margo repando dentatus. Auricula altera major, fornicis baſi excifa ciliato -fpinofa. Color extus utrinque fanguineus, 1 intus albus margine rubicundo. Dignofeitur valvula utraque convexa. | v. Bon Index Muſ. Caeſ. pag. 93. Bin — — Teflacea — — pag. 107. Oſtrea gibba. Die gewoͤlbte Doſe. | Teſta aequivalvis, valva utraque convexa, radii 20 convexi fubangu- | lati, interſtitiis longitudinaliter W margo dentatus, auriculae füb- | aequales; color pallide rofeus. 3 -Gronovu Zoophyl. faſc. 3. no. 1184. pag. 276. Oftrea tefta fibeordaca aequaliter aurita, laevi, ſulcata, valvis utrisque convexis. Habitat in Oceano Americano. Color eft miniaceus. 1 ambae b coloris et profunditatis ſunt. Von den Holländern wird dieſe Muſchel wegen ihrer chr Farbe Adamadoublet, und vom Linne wegen ihrer merklichen Woͤlbung Oftrea gibba genannt. Nur ſelten pfleget fie völlig roth zu ſeyn, weil ge? Gch ich beym Wirbel die weiſſe Grundfarbe hervorſchimmert. Beyde Schalen ſind convexer, erhobener und gewoͤlbter, als viele andere Man⸗ tel⸗ und Lemm Doch iſt die Unterſchale ein klein wenig flacher als die Oberſcha e. Die Zahl ihrer ſtrahlfoͤrmigen Streifen belaͤuft ſich auf 20 bis 23. Sie werden von zarteren Streifen und Puncten, wie auch von aͤuſſerſt feinen, dem bloßen Auge kaum ſichtbaren Dueerrungeln | etwas rauh gemacht. Das groͤßere Ohr der Unterſchale hat einen Ein⸗ ſchnitt , unter welchen einige kleine Spitzen und Zaͤhne ſtehen. Die inne⸗ ren Wände find weiß, und haben beym faltenvollen Umriſſe eine roͤthliche Einfaſſung, wie ſolches alles die Abbildung bey fig. 620 deutlicher lehren wird. In den vertieften Furchen und auf den kleinen N Scho oß⸗ Kammmuſcheln. Tab. 65. Fig. 6217. 323 Schloßrandes ſiehet man die allerfeinſten Kerben, welche aber mit einen Vergroͤßerungsglaſe beſehen werden muͤſſen Bey der Bali der ungleichen Ohren ſtehet auf jeder Seite ein kleiner Knoten. Einzelne Schalen dies ſer Gattung bekommen wir hieſelbſt in Ueberfluß von den guineiſchen und weſtindiſchen Stranden. Aber gute vollſtaͤndige Doubletten ſind deſto ſeltener. Ich habe fuͤr die meinige einſt ein paar Ducaten bezahlen muͤſſen, und kann mich ruͤhmen, daß ich noch wohlfeil davon gekommen, weil die⸗ jenige Doublette, ſo in der graͤfl. Moltkiſchen Sammlung lieget, auf einer hollaͤndiſchen Conchylienauction 24 Gulden gekoſtet. a 5 i Tab. 65. Fig 621. lit. a et b. Ex Mufeo noftro. Der bunte hochgewoͤlbte Mantel. Pecten gibboſus variegatus, teſta aequivalvi, utringue convexa, ex fulvo einereo et albo variegata et nebulata, ſtriata ſtriis 18 feu 20, interftitiis... 7 ſulcorum valde rugofis et ſcaberrimis, margine plicato. i Cardine ut in praecedenti. Lister Hiſt. Conchyl. tab. 169. fig. 6. Pecten minor variegatus plurimis ſtriis altis et rectilateris diſtinctus. FavaRT D' Hersıcny Diet. Vol. 3. pag. 303. Peigne bombe. Pecten utrin- que maxime convexus mediocriter et impariter auritus, ſtriatus, cana- liculatus, ex fulvo vel fufco vel cinereo colore variegatus. Dieſe Gattung gewoͤlbter Kammmuſcheln ift von der vorhergehenden nicht nur in der Farbenmiſchung, ſondern auch in einigen andern Stuͤcken unterſchieden. Beyde Schalen haben nur ſehr kleine Ohren, aber eine vollkommen gleiche Wölbung. Auf ihrer Oberflache zaͤhlet man nur acht⸗ zehn, oder hoͤchſtens bey groͤßeren zwanzig glatte ſtrahlfoͤrmige Streifen. In den Zwiſchenfurchen ſiehet man unzaͤhlige Queerrunzeln. Die Ober⸗ ſchale wird durch gelbliche, braune, weiſſe und aſchfaͤrbichte Wolken und Flecken bunt gemacht. Die Unterſchale dagegen iſt gaͤnzlich weiß, und hat beym groͤßeren Ohre einen kleinen dreyeckigten Einſchnitt, und unter denſelben einige Spitzen und Dornen. Die inneren Waͤnde ſind ſchnee⸗ weiß. Der Rand ſitzet voller kleinen Falten und Einſchnitte. Das Schloß gleichet voͤllig dem Schloſſe der vorigen Gattung. Gute Doubletten die⸗ ſer Gattung ſind ſelten. Ich habe die hier abgebildete aus Weſtindien von St. Croix bekommen. r we 34 Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig. 622-64. l Tab. 66. Fig. 622 624. Ex Mufeo Morrkıano. Der ſpiegelglatte Mantel. Pecten glaberrimus Amuſio ſimillimus; Oſtrea obliterata Linnaei, teſta orbi- eulari laeviſſima, diaphana,.aequaliter aurita, valde comprefla, ſubtiliſſime lineata et radiata, intus ſtriis 48 elevatis, colore in valva ſuperiore rufefcente, in inferiore pallide rofeo. 'Davıra Catal. raif. tom. 1. no. 708. pag. 3 18. Sole tres rare, à ftries longi- tudinales interieures, très ſerrèes, a valve fuperieure rouge fanguin et inferieure nuèe par zönes de blanc et de couleur de roſe de diverſes nuances. RR | Lınnaı Syſt. Nat. Edit. 10. no. 160. pag. 697. — — — — Edi. 12. no. 197. pag. 1146. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 104. pag. 525. Oſtrea obliterata, teſta radiis 24 duplicatis, extus laevis. Oſtrea quae Pleuronectes vocatur et haec teſta ſimillima, ſed minor radiis pluribus nullis extus confpicuis, HERR We, Operculum plano convexum extus laeve; intus ſtriis 48 obfoletis tenuiſ- ſimis. Fornix non operculo magis convexus, ſtriis itidem 48 elevatis tenuiſſimis. Auriculae fubaequales, baſi latiore, fornieis parum diſſecta. Color intus flavo purpuraſeens; extus utrinque rubro- purpuraſcens. Habitat in Europa Auſtraliore. Be Regenfuß Conchyl. Werk tom.2. tab. 2. fig. 12. i Solte diß wuͤrklich Oſtrea obliterata Linnaei ſeyn? Ich habe ſehr lange daran gezweifelt, bin aber endlich nach der ſchaͤrfſten und genaues ſten Unterſuchung nur deſto voͤlliger und gewiſſer hievon uͤberzeuget wor⸗ den. Man merke und behalte nur recht die Unterſcheidungs kennzeichen, welche Linne bey der Oſtrea obliterata angegeben. Sie ſoll nur etwas kleiner als Oſtrea Pleuronectes, als die bekannte Compaßmuſchel ſeyn, übrigens aber mit jener nicht nur teftam maxime cognatam, ſondern gar fimillimam haben. Daß dieſe dergleichen wuͤrklich habe, lehret der Augen⸗ ſchein. Sie folget daher in der roten Ausgabe des Linneiſchen Naturſy⸗ ſtems und im Mufeo Reg. L. V. ſogleich auf die Compaßmuſchel. Sie ſtehet auch in der roten Ausgabe wegen ihrer faſt gleichſeitigen Ohren in derjenigen Familie oder Unterabtheilung, welche die Pectines aequaliter auritos in ſich enthält. Weil ſich aber bey dem einen Ohr der Unterſchale ein kleiner Einſchnitt zeiget, und unter demſelben einige Spitzen hervor⸗ treten, fo iſt ihr in der 1ꝛten Ausgabe des Linneiſchen ee ein telle Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig. 622-624. 335 Stelle in der folgenden Familie, welche Pectines auricula altera intus ciliato ſpinoſa in ſich faſſet, angewieſen worden. Oftrea obliterata ſoll ſpiegelglatt auf der Ober⸗ und Unterſchale gleich convex und gewoͤlbet, wie auch auf beyden Schalen purpurroͤthlich gefaͤrbet ſeyn, und vornemlich innerlich in jeder Schale 48 erhobene Streifen oder Strahlen haben, davon man aber auswaͤrts keinen einigen muß ſehen oder wahrnehmen koͤnnen. Alle dieſe ſo gar kennbaren Unterſcheidungszeichen ſuchet man vergeblich bey allen andern bekannten Kammmuſcheln. Aber bey dieſer gegenwaͤrtigen ſind ſie insgeſamt anzutreffen. Es iſt daher ganz ohnſtreitig Oftrea obliterata Linnaei. Ign den Zuſaͤtzen, welche Doct. Sipm ann dem Rumphiſchen Con⸗ chylienwerke beygefuͤget, wird dieſe Muſchel nur für eine Abaͤnderung der Compaßmuſchel ausgegeben. Ich will die hieher gehörige Stelle aus der deutſchen Ausgabe und Ueberſetzung des Rumphs anfuͤhren. Sie ſtehet pag. 194. no. 4: „Die Compaßmuſchel, welche auf Amboina gefunden „wird, iſt nur eine Nebenart. An ſelbiger iſt die untere Schale hellroth „oder incarnat, und die obere braun. Doch findet man dergleichen Com⸗ „ paßlinien nicht daran.“ Ich war ebenfals der Meinung, dieſe gegen⸗ waͤrtige Muſchel ſey nur eine Nebenart und ſeltene Abaͤnderung von der ächten Compaßmuſchel. Daher wolte ich fie auch nicht einmal beſonders abzeichnen laſſen, ſondern ihrer nur beylaͤufig bey den Compaßmuſcheln gedenken. Kaum aber hatte ich ſie etwas genauer betrachtet, ſo ward ich uͤberzeuget, daß es eine gänzlich verfchiedene Gattung fey. Bey der Tom⸗ paßmuſchel iſt die untere Schale ſchneeweiß, die obere aber leberfarbig. Jede Schale hat innerlich nur 24 erhobene Streifen, die paarweiſe bey⸗ ſammen ſtehen, auch bemerket man keinen Einſchnitt beym einen Ohre der Unterſchale, noch Zaͤhne unter dieſen Einſchnitte. Hingegen bey dieſer Gattung hat die Unterſchale eine blaßrothe, und beym Wirbel eine etwas gelbli che, die Oberſchale aber eine dunkelrothe und braunroͤthliche Farbe. Feine Linien und Strahlen gehen vom Wirbel herab. In jeder Schale ſtehen an den inneren Waͤnden 48 nahe zuſammengedraͤngte erhobene Streifen. Die Ohren ſind beynahe einander gleich, nur bey dem einen Ohre der Unterſchale bemerket man einen ganz kleinen Einſchnitt, und unter demſelben einige dem bloßen Auge kaum ſichtbare Zaͤhne. Es woh⸗ net dieſe Muſchel in den oſtindiſchen Gewaͤſſern, vornemlich bey den Stran⸗ den der moluckiſchen Inſuln. Sie iſt allemal kleiner, aber ungleich ſeltener als die aͤchte Tompaßmuſchel. Alhier lieget fie alleine in der grafl. Molt⸗ kiſchen Sammlung. Sie iſt einen a. Linien laug und eben ſo NT — 3 a oe 326 Kammmuſcheln. Tab.66. Fig. 625-628. Tab. 66. Fig. 625 627. a Ex Muſeo noſtro. Die ungleich geſtreifte Kammmuſchel. Pecten inaequaliter ſtriatus, alternis ſtriis minoribus. Dieſe Kammmuſcheln werden bey den maroccanifchen und guinei⸗ | ſchen Ufern gefunden. Sie haben ziemlich flache, dünne und durchſich⸗ tige Schalen von allerhand Farben. Diejenige laͤnglichte roͤthlich ge⸗ faͤrbte, welche ich fig. 625 abbilden laſſen, hat ſehr ungleiche ſtrahlfoͤrmi⸗ ge Streifen. Einige derſelben erheben ſich ſtaͤrker, andere dagegen, wel che in der Mitte ſtehen, ſind kleiner und vertiefter, jedoch auf der Unter⸗ ſchale find dieſe Streifen gleichfoͤrmiger. Auf dem Nücken der erhabenen Streifen ud kleine: kaum merkliche Schuppen, welche vormals wohl ſtaͤrker geweſen, aber durch oͤfteres reiben im Meere ihre Schärfe verlohß⸗ ren haben. Die Ohren ſind ſehr ungleich. Das groͤſſere Ohr der Un⸗ terſchale hat einen tiefen Einſchnitt, und unter demſelben die den Kamm⸗ muſcheln ſo gewoͤhnlichen Zaͤhne. | Bey Fig. 626 ſehen wir eine weißbunte Kammmuſchel. Sie hat eine ſehr She zerbrechliche und durchſichtige Schale, auf deren Oberflaͤ :s che ſich 9 bis 10 erhobene ſtrahlichte Streifen, die feine Schuppen ha⸗ | ben, herauszeichnen. Die Unterſchale ſcheinet etwas flacher zu feyn. Bey Fig. 627 wechſeln buntgefleckte und ganz weiſſe Streifen der⸗ 1 geſtalt mit einander ab, daß auf drey bunte Streifen immer eine gan; weiſſe folget. Die Unterſchale iſt weiß, und hat einige wenige purpur⸗ roͤthliche Flecken. Vermuhtlich wird unter dieſen Muſchelarten Oftrea. | 1 Linnaei befindlich ſeyn. Tab. 66. Fig. 628. Ex Muſeo noſtro. Der blutrothe Mantel. Pecten ſanguineus. Oſtrea fanguinea Linnaei, teſta inaequaliter aurita, lon-: gitudinaliter radiatim ftriata, ſtrüs 22 muricatis margine plicato. Lister Hift. Conchyl. tab. 185. fig. 22. In den Noten und Obſervat. die der neueſten Ausgabe des Liſters angehaͤnget worden, leſe ich hievon noch fol⸗ gendes: This is a thin and very Schallow Scallop all white prickly: on the one Side under the leſſer Ear which is on the right Hand is a long Series or Raw of fmall Teeth, a Dozen at leaft in N umber which ſuffi- cienely 5 Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig. 622. 327 ciently diſtinguiſſes it from all i have yet ſeen. This therefore is the opper Shell of the Scallop. N LINNEI Syft. Nat. Edit. 10. no. 167. pag. 698. — — — — Edit. 12. no. 198. pag. 1146. | — — Muf, Reg. L. V. no. III. pag. 528. Oſtrea fanguinea, teſta ma- | juscula ſuborbicularis, utrinque aequalis: radiis 22 modice convexis, Fornicis radii fcabri marginibus transverfis. Auricula altera latior baſi excavata, ſubtus ciliato-aculeata. Color fanguineus intus fere 3 eodem colore purpureus. Habitat in Oceano Auftraliori. ForskeLs Deſer. Animal. in itinere obſerv. pag. XXXII. no. 42. Oſtrea ſan- guinea coſtis trifariam ſquamato imbricatis interſtitiis anguſtis nudis. GRONOVII Zoophyl. faſc. 3. no. 1133. pag. 275. Oſtrea tefta ſubſemiaurita ö oblongiufeula, plicata: coſtis denſiſſimis ſubquamoſis. Habitat in Oceano Americano ad Curaſſaviam. Ambae valvae ejusdem profun- ditatis. a Allerdings giebt es von dieſer Gattung viel gröffere und anſehnli⸗ chere Stuͤcke, als ich hier abbilden laſſen. Daher ihr denn auch Linne teſtam majusculam beyleget. Sie wird in groͤſter Menge bey der weſt⸗ lich⸗ Africaniſchen Kuͤſte, wie auch bey den weſtindiſchen Meerufern, und an den Stranden des mittellandifchen Meeres angetroffen. Weil ihr Farbenkleid oftmals blutroth iſt, und nur ſelten beym Wirbel durch ei⸗ nige weiſſe Flecken bunt gemacht wird, fo heißt fie beym Linne fangui- nea. Sie hat nur 22 ſtrahlfoͤrmige wohlgerundete Streifen, welche auf ihren Ruͤcken voller Schuppen ſitzen, deren Rand ſich einigermaſſen nach dem Wirbel zuruͤckzukehren ſcheinet. Die innere Wande pflegen gleich⸗ fals blutroth zu ſeyn. Daß ihr Schloß dem Schloſſe der uͤbrigen Kammmuſcheln gleiche, daß ſie ungleichſeitige Ohren und unter dem rechten Ohre der Unterſchale einen Einſchnitt, und auf eben der Seite kleine ſpitzige Zähne habe, mag ich nicht mehr anmerken, weil es ſich ſchon von ſelbſt verſtehet, und bey allen Kammmuſcheln dieſer Familie gefunden wird. Auf dem inneren Umriſſe findet man eben ſo viele Fur⸗ den Falten, als auf der Oberflache Streifen und Furchen gezaͤhlet den. Was follen wir aber von jener Anmerkung des Liſt ers denken, darinnen die Reihe kleiner Seitenzaͤhne, welche man unter dem Einſchnitt des einen Ohres wahrnimmt, fuͤr etwas ſehr ungewöhnliches, das er ſonſt nie will geſehen haben, gemacht, und als ein ſicheres und zuverlaͤßi⸗ ; ges ö * 328 Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig. 629. ges Unterſcheidungszeichen dieſer Gattung ausgegeben wird. Vermuht⸗ lich hat Liſter dieſe und viele andere ſeiner ſchriftlichen Anmerkungen, welche er in dem Handexemplare ſeines eigenen Werkes beygezeichnet, in der Kindheit feines conchyliologiſchen Studii entworfen. Nimmermehtr konnte er fonft eine Eigenſchaft, die allen Kammmuſcheln mit ungleichen Ohren gemein iſt, für etwas ungewoͤhnliches und hoͤchſtſeltenes ausgeru, fen haben. Daß durch dieſe Reihe kleiner Seitenzaͤhne die eine Schale zur Oberſchale gemacht werde, da ſie ſonſt nach Linne die Unterſchale a davon weiß ich bey meiner Einfalt die Schlußfolge nicht abzu⸗ ſehen. - Tab. 66. Fig. 629. Ex Mufeo MorrEkIANO. Die ſchwefelgelbe Kammmuſchel. Pecten ſulphureus, teſta inaequaliter aurita, ex ſulphureo flava, longitudi- naliter radiatim ſtriata, ſtriis muricatis et ſquamoſis, margine 8 ſubplicato et crenulato. 83 ‚SEBE thefaurus tom. 3. tab. 87. fig. 13 et 18. i ae. Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 635. pag. 324. Petonele d’Amerique citron vif peu commun, a groſſes et petites ſtries longitudinales un peu tuilèes. Durch ihr ſchönes, friſches, lebhaftes, citrongelbes Farbenkleid zeichnet ſich dieſe Kamm und Mantelmuſchel unter vielen anderen aufs vorzuͤglichſte heraus. Beyde Schalen haben einerlei Farbenmiſchung. Sie ſind uͤbrigens ſehr flach, duͤnne durchſichtig und zerbrechlich. Die vielen laͤnglichten Streifen, welche vom Wirbel ſtrahlweiſe herablaufen, ſitzen auf ihren Ruͤcken voller feinen hohlen Schuppen. Auf der Unter⸗ ſchale ſiehet man mehrere und gleichförmigere Streifen, als auf der Ober⸗ ſchale, wo groͤßere und kleinere, breitere und ſchmaͤlere mit einander ab⸗ wechſeln. Ich zaͤhle auf der Oberſchale achtzehn, und auf der Unterſchale 26 Streifen. Je nachdem aber dieſe Schalen jünger oder älter, groͤßer oder kleiner ſind, wird auch die Zahl ihrer ſchuppichten Streifen verſchie⸗ den ſeyn. Auch an den inneren glatten weiſſen etwas ſchwefelgelblichen Wanden bemerket man flache Furchen und breite Streifen, und am aͤuſſe⸗ ren Rande feine Falten und Kerben. Ich halte dieſe Muſchel fuͤr oſtin⸗ diſch. Nach Davila's Vorgeben wird fie an weſtindiſchen Ufern ge⸗ unden. Sie iſt einen Zoll zehen Linien lang, und einen Zoil acht ur reit. Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig. 630. 631. 329 | ee ENTE Ex Mufeo SPENGLERIANO, Die orangenfarbichte Mantelmuſchel. — Pecten Arauficanus. Pallium Arauſiacum, teſta inaequaliter aurita, aurantia, m Ilongitudinaliter radiatim ſtriata, radiis muricato ſquamoſis, margine ex A aurantio faſciato, crenulato, fubplicato. SEBE theſ. tom. 3. tab. 87. fig. 14. Pallium regium Indiae occidentalis. Davıra Catal. raif. tom. I. no. 634. pag. 323. Petoncle d' Amerique peu commun à petites ſtries un peu tuilèes, a coque mince lie de vin nude de fauve et de ſouci. it. no. 735. Petoncle d' Amerique rouge un peu marbre de blanc ſale. Dieſe Muſchel hat mit der vorigen einerley Form und Bildung, allein durch ihr Farbenkleid wird fie hinlänglich unterſchieden. Beyde Schalen haben eine gleiche Woͤlbung, und eine ſtarke pomeranzen⸗ oder orangegelbe Farbenmiſchung. Nur alleine beym Wirbel ſtehen einige kleine weiſſe Flecken und Adern. Auf der Oberſchale zaͤhlet man einige zwanzig, und auf der Unterſchale einige dreißig erhobene, mit Schup⸗ pen wohlbeſetzte, laͤnglichte ſtrahlfoͤrmige Streifen, ohne die vielen fei⸗ neren Linien und Streifen, welche in den Zwiſchenfurchen befindlich find, An den inneren feingeſtreiften Waͤnden ſchimmert die Orangefarbe uͤber⸗ all hindurch. Der innere zart gefaltene und fein gekerbte Rand oder Umriß wird von einen orangefarbichten Bande eingefaſſet. Es wohnet dieſe ſeltene Muſchelgattung im rothen Meere. Die hier vorgeſtellte iſt einen Zoll eilf Linien lang, und einen Zoll zehen Linien breit. Ich be⸗ ſitze ein paar Doubletten von dieſer Gattung, welche aber weiß, und nur noch beym Wirbel orangegelb ſind, weil vermuthlich ihre ehemalige Pomeranzenfarbe durch die Sonnenhitze ausgezogen, und ihre Schale weiß gebleichet worden. 5 | u Tab. 66. Fig. 631. tn, Ex Mufeo LoRENnzIano,, Eine merkwuͤrdige Abaͤnderung der vorigen Gattung. Eh Varietas notabilis praecedentis. Dieſe Mufchel würde von der vorhergehenden nur wenig unter ſchieden ſeyn, wofern die zarten ſcharfen Schuppen ihrer nun faſt voͤllig glatten Streifen ſich nicht abgenutzet, noch im Meerſande abgeſcheuret CLonchyliencabinet VII. Theil. Tt haͤtten. 330 Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig. 63 1. 632. | hätten. Nachdem ich fie ſchon hatte abzeichnen laſſen, fo fiel mir ein Exemplar derſelben aus der Spengleriſchen Sammlung in die Hande, deſſen Schuppen auf den Streifen ſich viel beſſer erhalten haben, an | welchen daher die genaue Verwandſchaft mit der vorigen Gattung deſto ſichtbarer war. Ihre Schalen ſind ſehr duͤnne, durchſichtig und zer⸗ brechlich. Die Oberſchale iſt etwas flacher, als die Unterſchale. Die Zwiſchenſtreifen ſind nahe beym Rande merklicher und ſtaͤrker, als bey der vorigen Gattung. Ihr purpurrothes Farbenkleid hat beym Rande einen breiten weißlichen Saum. Der innere Rand ſitzet voller feinen Falten und zarten Kerben. Die ſchiefen und ungleichen Ohren haben bey dem größeren Ohre der Unterſchale einen tiefen Einſchnitt, und un⸗ ter denſelben die gewöhnliche Reihe ſpitziger Seitenzaͤhne, über deren abſichtlichen Zweck ich wohl einige Vermuthungen gewaget, aber doch nichts gewiſſes zu beſtimmen weiß. An den inneren glatten Waͤnden ſiehet man breite Streifen und eine roͤthliche Farbenmiſchung. Dieſe ſeltene Muſchel, welche bey den nicobariſchen Stranden gefunden wor⸗ den, iſt einen Zoll zehen Linien breit, und zween Zoll lang. I Tab. 66. Fig. 632. 5 . Ex Mufeo SPENGLERIANO. | Der porphyrne Mantel. Pallium porphyreum, tefta fubaequivalvi, utrinque fere aequaliter convexa, inaequaliter aurita, ex rubro cinnabarino et albo marmorata ſeu varie- gata, ſtriis craſſioribus 25 muricato fcabris, margine plicato. } Daß unter vielen Gattungen der Kamm⸗- und Mantelmuſcheln die groͤſſeſte Aenlichkeit und Gleichfoͤrmigkeit herſche, werde ich verſtaͤndigen Leſern nicht erſt ſagen duͤrfen, da es der Augenſchein mehr als zu deut⸗ lich lehrer und ſaget. Die gegenwärtige, welche in der Spengleriſchen Sammlung den Namen der porphyrnen fuͤhret, zeichnet ſich durch ihre anſehnliche Groͤſſe unter vielen ihrer Geſchwiſter aufs vortheilhafteſte her, aus. Man zaͤhlet auf ihrer ziemlich convexen und gewoͤlbten Oberflaͤche 25 tiefe Furchen und eben ſo viele dicke wohlgerundete Streifen, welche auf ihren rauhen Ruͤcken voller Schuppen ſtehen. Ihre rothe porphyrne Farbe, welche auf manchen Stellen dunkler und auf anderen heller iſt, wird von einigen weiſſen Flecken in etwas marmoriret. Die inneren Wande find bey manchen weiß, bey anderen blutroth gefaͤrbet. Der Rand ſtehet voller glatten Falten und Furchen. Es wohnet dieſe che ſche Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig. 633. 634. 331 ſchel im rothen Meere. Ihre Länge gleicher der Breite. Denn fie i Zoll 3 Linien lang und eben ſo breit. fie iſt z Tab. 66. Fig. 633. 634. 1 1885 N Ex muſeo noſtro. „ A Die Aprilmuſchel. Pecten varius. Oſtrea varia Linnaei, tefta aequivalvi inaequaliter aurita, * radiis ſeu ſtriis 30 echinatis ſeu muricatis, colore varia. b Angl. One Eared. 5 Lister Hiſtor. Conchyl. tab. 178. fig. 15. pecten albus ſtriatus et an In den Beyſchriften wird er genannt: Pecten forte Barbadenfis finiftra aure ſtriatus et muricatus. a KEIN meth. oftrac. §. 341. no. 27. pag. 133. Pecten albus muricatus, in- aequaliter auritus. Bonannı Reereat. Cl. 2. no. 6. pag. 98. — — Muf: Kirch. Cl. 2. no. 5. pag. 440. Pecten ſtriis valde minutis ſignatus. In utraque teſta aequaliter gibboſus, aliquando in uno, ali- quando in utroque latere auritus. In litore Aquitanico frequens ſub arena ut tellina paſeitur. Multicolor apparet omnesque colores calamo paingere impoſſibile eſt. Multos enim candidus color in externa facie dealbat, multos vinoſus tegit, inficiuntque alios colores diverfi aqua quaſi diluti et pulcherrime temperati, alii vero veſte pulla et rubiginoſa teguntur, quam lineolae, undulae et puncta helvea, oleacina vel furva mire diferiminant. Pars autem concava aliquando violaceum, aliquando 2 muftelinum et burrum oſtendunt, veluti fandraea pellucidos. Periver Aquat. Amboin. tab. 17. fig.3. Pecten tenuis, GuALrıerı Index tab. 73. fig. G. N. R. tab. 74. fig. R. Darsenvire Conchyl. tab. 27. fig · H. Pecten ſemiauritus. Ce Peigne eft de l’efpece de ceux que Ion nomme femiauritos, n' ayant qu' une oreille bien formee et un petit commencement de ? autre: fa couleur d' un beau rouge regne fur des ſtries legeres chargees de petits piquans blancs aui le rendent très- remarquable. 5 Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 735. pag. 324. Petoncle de moyenne gran- b deur à ſtries longitudinales rudes au toucher, a tete blanche tacheree d' amaranthe et le reſte ponceau. re | | Tt 2 Knorrs * 5 332 Kammmuſcheln. Tab. 66. Fig.633. 634. Knorrs Vergnuͤgen, tom. 2. tab. 18. fig. 3. Die einoͤbrichte gleichbaͤuchichte Kammmuſchel aus dem adriatiſchen Meere. it. tom. F. tab. II. fig BR tab, 12. fig.5. tom. 6. tab. 16. fig. 2. GINANN Opere Poſtume tom. 2. tab. 14. fig 1 16. Pettine le mezzana- mente, ehe ha in ambedue i gufei una eguale conveſſita. E' vario nel colore perche alcuni fono avvinati altri fpruzzati e machiati di giallo ſeuro e di color divaſtro e nericcio, e di altri een ancora. Queſto fi ritrova in copia nellꝰ Adriatico. a 1 N F Syft. Nat. Edit. 10. no. 168. pag. 608. | 7 — — — Edit. 12. no. 200. pag. 1146. | — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 112. pag. 529. Oſtrea varia tefta 2 valvi) radiis 30 fcabris compreflis (echinatis) uniaurita. Facies oftreae fanguineae fed radii numero plures vix diftinguendi ſtriis compreflis echi- natis. Habitat in Oceano auſtraliori. Color maxime variat. Color a, ruber fuſeo nebuloſus intus concolor E. pallidior. 7. fulvus. 0. flavus. N c. fuſcus. „. albus. PENNANT Brit. Zool. tab. 61. no. 64. Forskızıs Deſeriptio Animal. pag. XXXII. no. 45. Oſtrea varia xl vel Karoyasxlevı: eſcul. 2 DA Costa British Conchol. tab. 10. fig. I. 2. 4. F. 7. O. Pag. 151. Pecten mo- notis parvus anguſtior, aequivalvis, inaequaliter auritus ſtriis echinatis. Les cotes ſont environ trente longitudinales arrondies et epaiſſes com- me un fil groſſier. f v. Born Index Muſ. Caef. pag. 88. 89. 4 — — Teflacea — — pag. 104. Oſtrea varia. Teſta ovata aequival- vis; radii circiter triginta comprefli obfiti fpinis ſquamoſis; auriculae et cardo idem cum praecedentibus hujus familiae. Color einnabarinus maculis albidis violaceisque, vel atro violaceus, vel * me. vier laceis, vel luteſcens maculis fulvis. ; Fav. pe Montcerv. Edit. 3. Darg. tab.74. fig. B5 tab. 75. fig. A.7 Bepde Schalen ſind bey dieſer Muſchelgattung einander gleich und erreichen oftmals eine ſehr anſehnliche Groͤſſe. Von der Tefta ſanguinean wird dieſe durch eine groͤſſere Mannichfaltigkeit ihrer Farbenkleider und durch eine groͤſſere Anzahl ſtrahlfoͤrmiger Streifen unterſchieden. Denn gemeiniglich kann man auf ihrer Oberfläche go Furchen und Streifen zaͤh⸗ len. Die letzteren ſind rauh, weil ſie voller Schuppen ſtehen. Bey aller Uebereinſtimmung ihrer Bildung und Bauart weichen fie doch in 1 ihrer Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig. 635. 636. 333 ihrer Farbenmiſ hungen gar ſehr von einander ab Bey fig. 633 und 634 habe ich ein paar ſolcher Abaͤnderungen abzeichnen laſſen. Wolte ich uͤbri⸗ gens auch nur diejenigen farbichten Verſchiedenheiten meinen Leſern darle⸗ gen, welche ſich in meiner kleinen Sammlung befinden, ſo wuͤrde ich ein gan⸗ des Blat damit anfuͤllen muͤſſen. Einige haben eine dunkelrothe weißge⸗ flleckte, andere eine faft kohlſchwarze, und nur beym Wirbel etwas roͤth⸗ liche, wieder andere eine violetſchwaͤrzliche, oder eine ſchwarz und weiß marmorirte, endlich viele eine ganz bunte Farbenmiſchung. Der Rand ſitzet voller kleinen Furchen und Falten. Es wohnen dieſe Muſcheln im mittellaͤndiſchen Meere. Die Meinigen habe ich einſt vom Ufer des adriatiſchen Meeres bekommen. Obſ. da Cofta bemerket bey dieſer Gattung noch folgendes — ihre Lange erſtre⸗ Ke ſich ofte bis auf 2 Zoll; die Woͤlbung beyder Schalen ſey gleich, er ſezt aber hinzu fa convexite eſt legere ou comprimèe — das eine Ohr fey nicht um den vierten Theil ſo groß, als das andere, und verdiene es kaum ein Ohr zu heiſſen. Die Unterſchale habe gemeiniglich mehr Schuppen, als die DODiobberſchale. Die Farbe der Oberflaͤche zeige ſich auch an den inneren Waͤn⸗ den — dieſe Gattung werde haufenweiſe bey Engeland gefunden. Tab. 67. Fig. 635. 636. Ex Mufeo SPENGLERIANO et noftro. Das Maͤntelchen. Palliolum. Oſtrea Puſio Linnaei, teſta elongata, aequivalvi, uniaurita, radiis 14 filiformibus, fcabris, faepius murieatis, colore maxime Varians. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 181. fig. 18. Pecten ſubrufus. In den Bey⸗ ſchriften leſe ich noch folgendes: Pecten Madr. rubedine pallide mixtus. Orcades. i 5 a it. tab. 189. fig. 23. Pecten parvus ex croceo variegatus tenuiter admodum ſtriatus, alternis fere ſtriis paulo minoribus. KLEIN meth. oſtrac. $. 141. no. 28. pag. 133. Pecten nonnunquam circa marginem imbricatus. it. no. 34. Eſt Pectunculus altera aure carens, BOoNANNI Recreat. Cl. 2. no. 15. pag. 99.2 Knorrs Vergnuͤgen tom. 4. tab. 12. fig. 2. Kleine einoͤhrichte Kammmuſcheln aaus dem mittellaͤndiſchen Meere. it. tom. 5. tab. 13. fig. 2. it. tab. 28. fig. 3. Der gefleckte Mantel hat gleiche Schalen, vierzigfaͤdige Strahlen und ein Ohr. Tt 3 Lin- 334 Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig.635.636. f LIN NL Syſt. Nat. Edit. 10. no. 169. pag. 689. 5 a — — — — Edit. 12. n0.200. pag. 1146. FR — — Muf: Reg. L. Vir. no. 113. pag. 529. Oſtrea Pufio, tefta mini- 0 ma vix nueis coryli magnitudine, utrinque aequaliter convexiuſcula. Striae loco radiorum elevatae filiformes 30 feu 40 vix numerandae. Margo ſuberenatus. Auricula fere unica, altera maxime obſoleta ex- ciſa, ſubtus ciliato ſpinoſa. Color operculi albus ſtriis nigris venisque albis undatis; fornicis albus, intus albus. Habitat in Oceano Auſtraliori. DA Costa British Conchology tab. 10. fig. 3. pag. 148. Pecten parvus in- aequivalvis, informis, ſtriatus, diſtortus. >] Die feinen laͤnglichten Streifen dieſer kleinen Kammmuſchel, welche den Namen des Maͤntelchens führer, gleichen zarten Zwirusfaͤden. Es koſtet Muͤhe, fie zu zahlen, weil fie fo fein find, und fo ſehr dichte beyſam⸗ men ſtehen. Ihre Zahl pfleget ſich gemeiniglich bis auf 40 ja noch hoͤher zu erſtrecken. Dieſe Steifen ſind nicht glatt, ſondern etwas rauh und ſchuppicht. Bey vielen find fie auch nicht gleichfoͤrmig, ſondern verſchie⸗ den, indem groͤſſere und kleinere mit einander abwechſeln. Das eine Ohr iſt in Vergleichung mit dem anderen ſo klein, daß es kaum den Namen eines Ohres verdienet. Unter ihren Farbenkleidern bemerket man die gröſſeſte Mannichfaltigkeit. Einige find hellroth, andere ſaffrangelb, noch andere violet-weiß, buntfarbig und dergl. Der Rand ſitzet voll der feinſten Kerben. Es wohnet dieſe Gattung im mittellaͤndiſchen Meere an der weſtlich africanifchen Kuͤſte, und an den weſtindiſchen Seeufern. Ihre Schale iſt etwas laͤnger als breit. Diejenigen, welche von der guineiſchen Kuͤſte herkommen, haben öfters ganz ungeſtalte, verdrehete und verboge⸗ ne Schalen, welche von fremden Körpern oft fo voll ſitzen, als die ſoge⸗ nannten Trödlerinnen. Dergleichen gebrechliche Mißgeburten von Maͤn⸗ telchens hat ohnſtreitig Davila im Geſichte, wenn er in feinen Catal. rail. tom. 1. no. 740. pag. 325. ſchreibet: Petoncles de forme bizarre qui leur vient d' avoir adhere A d' autres Coquilles. Da Coſta redet auch hievon, wenn er loc, ſupra cit. folgendes mit einfließen laͤſſet: Toute la Coquille eſt fouvent fi pliee, froiffee difforme et en apparence con caflee, qu elle paroit comme une coquille dommagee par accident et detournee de fon ac- eroiſſement naturel. | 7 Fig. 636 gehöret ins Spengleriſche Cabinet. Der Grund ift weiß, wird aber durch violette Flecken marmoriret und bunt gemacht. Mehr als vierzig feine ungleiche Streifen, welche alle ſehr enge und dichte 9015 f am⸗ Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig. 637. 235 N ſammen ſtehen, laufen vom Wirbel herab. Beyde Schalen haben eine gleiche aber ſehr gemeine Woͤlbung. Ihre vielen Streifen ſind ſehr rauh, denn ſie ſitzen voller Schuppen. Die Ohren der rechten Seite ſind ſo klein, als wären fie mit Fleiß abgeſtumpft und abgeſchuirten worden. Beym Umriſſe ſiehet man feine Kerben. Es hat dieſe Muſchel eine verlängerte Schale oder verlängerte Form und Bildung. Sie iſt einen Zoll und eine Linie lang, und nur neun Linien breit. Bey den nicobariſchen Stranden iſt ſie gefunden worden. N Tab. 67. Fig. 637. lit. abe. Ex Mufeo SPENCGLERIANO et noftro, Der glaferne Mantel. * Pallium vitreum ſeu papyraceum, teſta aequivalvi, inaequaliter aurita, dia- phana fragiliſſima, vel albida vel rubicunda, ſquamulis minutiſſimis punctatim ſignata et exaſperata. 85 | Zwiſchen den Seepflanzen und Corallengewaͤchſen, die man bey Norwegen, Ißland und Groͤnland findet, pflegen oftmals dieſe wunder⸗ baren Mantelmuſcheln zu ſtecken. Ihre Schale iſt ſo leichte, durchſichtig und zerbrechlich, daß man ſie kaum recht angreifen darf. Ein bloſſes un⸗ bewafnetes Auge kann die feinen laͤnglichten Strifen, welche vom Wirbel herabgehen, kaum erkennen. Kleine Schuppen, welche erhobenen Puncten gleichen, ſtehen in lauter concentriſche Bogen auf der Oberflache dieſer Schalen. Das eine Ohr der Unterfchale hat eben ſolchen Ausſchnitt und darneben ſolche Seitenzaͤhne, dergleichen wir bey allen Mantelmuſcheln dieſer Familie angetroffen. Der innere Umriß iſt ſcharf und glatt ohne Kerben. i 8 Die kleine glaͤſerne Mantelmuſchel, welche bey lit. b. und e geſehen | wird, hat der Herr Kunſtverwalter Spengler vor kurzen aus Dron⸗ theim erhalten. Sie iſt von der vorigen merklich verſchieden. Sie wird von einer rothen und weiſſen Farbenmiſchung marmoriret. Ihre laͤng⸗ lichten Streifen und feinen Linien ſind viel deutlicher und ſichtbarer. Ihre zarten den Puncten gleichenden Schuppen ſtehen nicht wie bey der vorigen in bogenförmigen concentriſchen Qneerſtreifen, ſondern auf dem Ruͤcken der länglichten Streifen. Die weiſſere Unterſchaͤle ſcheinet keine ſolche erho⸗ benen Puncte und Schuppen zu haben. An den inneren Waͤnden ſiehet man ſubtile ſenkrechte Linien und beym Umriſſe zarte Kerben. 42 N ö Tab. 336 Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig. 638-640. Tab. 67. Fig. 638-640. N Ex Muſeo noſtro. i Der gold- oder citrongelbe Mantel. | Pecten folaris clariſſimi Bornü tefta aequivalvi fere aequaliter auriculata ſtrii decem vel duodecim obtufis laevibus radiatim ſtriata, colore citrino ſeu aurantio vividifime infecta. = Gvarrierı Index tab. 74. fig. Z. Pectunculus ftriis raris et latiſſimis colore aurantii et apice albido notatus. i Regenfuß Conchyl. Werk tom. I. tab. 9. fig. 28. Pectunculus flavus. it, tab. XI. fig. 60. 5 aa ar 1 Knorrs Vergnügen tom. I. tab. 8. fig. 5. Gelbe Strahlmuſchel mit glatten runden Ribben. it. tom. V. tab. 9. fig. 2. Sa v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 91. N — — Teſtacea — — pag. 106. Icon exftat tab. 6. fig. 4. Oſtrea fo- laris teſta complanata rotundata; radii viginti convexi laeves, ſuleis — intermediis obſolete ſtriatis. Auriculae ut e valva ſolitaria conjiei poteft ſubaequales. Color aurantius. Long. ı poll. fex lin, lat. ı poll. ER 6 2 lin. Patria ignota. Dieſer goldene citrongelb gefaͤrbte Mantel wird zwar von jener Gattung, die bey tig. 641 — 645 vorfömmt, nur alleine durch fein fri⸗ ſches goldgelbes Farbenkleid unterſchieden. Indeſſen da es dem Herrn Hofrath von Born gefallen, eine ähnliche Muſchel (davon aber nach ſeiner Anzeige nur eine einzelne Schale in der kayſerlichen der e N liegen ſoll) in feinen, conchyliologifchen Werken als eine befondere Gatz tung aufzuftellen, fo wollen wir auch befonders von dieſer ſchoͤnen Dou⸗ blette reden Die Zahl ihrer erhobenen, wohlgerundeten, faſt völlig glat⸗ ten Ribben iſt verſchieden, je nachdem ihre Schalen größer oder kleiner, älter oder juͤnger find. Herr von Born zaͤhlet zwanzig, ich zahle aber an meinen Exemplaren nur zehen bis zwölf ribbenartige Streifen. In den Zwiſchenfurchen ſtehen ſehr feine Streifen. Zarte kaum merk⸗ liche Queerſtreifen gehen uͤber die Oberflaͤche hinuͤber. Die Ohren ſind beynahe einander gleich, doch zeiget ſich auf der Unterſchale bey dem | einen Ohre der gewöhnliche Einſchnitt, nebſt den Geitenzähnen. Das friſche einfaͤrbige citrongelbe Farbenkleid gereichet dieſer Muſchel zur gröfieften Zierde. Die inneren Wände find zwar auch gelblich gefärbet, ſte haben aber eine weit blaſſere Farbe. Beym Umriſſe ſiehet man Ban | und Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig 638-640. 337 und Falten, welche letzteren auf jeder Seite von einen ſcharfen Streif oder Rand wie begraͤnzet und eingefaſſet werden. Der gerade Schloß: rand ſitzet voll der feinften Kerben. Es wohnet dieſe Gattung im adria⸗ tiſchen Meerbuſen, und iſt eben fo breit als fie lang ift. Obſ. Als der jetzige Kayſer noch roͤmiſcher Koͤnig war, und ſein Beylager mit einer baieriſchen Prinzeßin zu Schoͤnbrun an einen Feſttage hielte, ſo waren aus Trieſte, Fiume und Venedig viele Seefiſche, Seekrebſe und Seemu⸗ ſcheln fuͤr die kayſerl Kuͤche zur feſtlichen Hochzeitmahlzeit verſchrieben wor⸗ den. Ich ließ daher durch einen Freund, der in der kayſerl. Kuͤche mit eini⸗ gen Koͤchen bekannt war, mir nur die leeren Schalen mancher Muſchelgat⸗ tungen ausbitten, deren Bewohner etwa zu Saugen und dergleichen wuͤr⸗ den gebrauchet werden. Ich erhielte meinen Zweck, und bekam einen gan⸗ zen Korb voller Muſcheln. Darunter waren nun auch einige von dieſer ſchoͤ⸗ nen goldgelben Art, die ich hier abbilden laſſen. | Pig. 639 hat zwar ebenfals beydes innerlich und aͤuſſerlich eine citron⸗ gelbe Farbe, aber uͤbrigens iſt ſie in ſehr vielen Stuͤcken von der zuvorbe⸗ ſchriebenen gaͤnzlich unterſchieden. Ihre Schalen ſind duͤnner, als das feinſte Papier, und durchſichtiger, als der reinſte Bernſtein. Sie ſind ſehr flach, beynahe ſpiegelglatt, und haben aͤuſſerlich nur einige wenige kaum ſichtbar erhobene Strahlen, doch innerlich zeigen ſich mehrere ver⸗ doppelte oder paarweiſe beyſammenſtehende Streifen. Einige meiner ſchwediſchen Freunde, die mir dieſe Muſchelart geſchenket, haben mich überreden wollen, es ſey bey ihrer großen Durchſichtigkeit ohnfehlbar Oſtrea pellucens Linnaei. Ja wenn dazu nichts weiter als die Durchſich⸗ tigkeit ihrer Schalen erfordert wuͤrde, fo wolte ich ihr dieſen Namen gar nicht ſtreitig machen. Allein er redet ja auch von coftis und (quamis he- misphaerico concavis, longitudinaliter ſecundum coftas digeſtis (efer. Muſ. Reg. L. VI. no. 1 10. pag. 528.) Da nun von dieſen allen bey unſerer ges genwaͤrtigen glatten gelben Muſchel keine Spur zu finden iſt, wie koͤnnte es denn Oſtrea pellucens Linnaei ſeyn? Von fig. 640 habe ich mehrere aus Guinea erhalten. Es hat dieſe Muſchel ſehr viele Aehnlichkeit mit dem Pallio vitreo fig. 637; ihre Scha⸗ len ſind beynahe eben ſo duͤnne, durchſichtig und zerbrechlich. Allein ſie find völlig glatt. Zwar laufen auf ihrer Oberfläche einige aͤuſſerſt zarte dem bloßen Auge kaum ſichtbare Linien vom Wirbel herab, aber auf ihren Ruͤcken ſiehet man weder Schuppen noch erhobene Puncte. Die Ohren find klein. Die Farbe fält bey den mehreſten ins gelbliche. Doch ſiehet Conchyliencabinet VII. Theil. Uu man 338 Kammmuccheln. Tab. 67. Fig. 641645. man auf einigen ſchwarze Flecken, und auf andern weißliche Strahlen und rothe Sen, ab. “er Fig. 641-645. Ex Mufeo LORENZZIANO et noſtro. Die breitgeſtreifte, glatte, gefleckte Kammmuſchel. pecten glaber. Oſtrea glabra Linnaei, teſta aequivalvi, fere aequaliter aurita, plieis feu coſtis 9, 10, 12, coſtata, longitudinaliter ſtriata, variegata, margine plicato. BoNANNI Recreat. Cl. 2. no. II. 12.13. pag. 99. — — Muſ. Kirch. Cl. 2. no. 10. 11.13. pag. 441. GoALTIERI Index tab. 73. fig. H. Pecten tenuis, ſtriis craflis latis rotundis et raris diſtinctus, totus candidus. tab. 74. fig. A. B. C. Pecten tenuis, ſtriatus ſtriis raris latis et depreſſ 8 aliquando ex albido et nigro aut piceo feu livido colore marmoris inſtar nitide variegatus, punctatus, faſciatus aut nebulatus. it. fig. Det E. ö KLEIN meth. oftrac. 9. 14 1. no. 13. pag. 132. Pecten inter plicas laeves ſtriatus, faſciatus aequaliter auritus. Icon exſtat tab. 9. fig. 2 Ses& thef. tom.3. tab. 87. fig. 16. Pallium variegatum, Regenfuß Conchyl. Werk. tom. 1. tab. I. fig. 10. tab. 3. fig. 30. 31. Kratzenſtein. Pettun- culus violaceus nigris albisque radiis diſtinctus. DavıLa Catal. raiſ. tom. I. no. 729. pag. 323. Petoncles des cötes d' Eſpag⸗ 4 | ne, à larges cötes peu nombreufes marbres en deſſus, l'un de fouci de blane et de brun, I' autre d' olive de bleu clair et de gris, tous deux blancs en defious. it. no. 730 — 733. Knorrs Vergnuͤgen der Augen tom. 2. tab. 10. fig. 2. EN 18. fig, tom. 5. tab. 10. fig.5.6. Dieſes ganze Geschlecht zeiget eine unendliche Verſchiedenheit ſowohl in Anſehung der Ser als der Zeichnungen. LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 170. pag. 698. — — — — Edit 12. no. 201. pag. 1146. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 114. pag. 530. Oſtrea glabra, tefta aequi- valvis ſubrotunda, glabra, absque ftriis, extus obfolete undata ftriis 10 vix diftinguendis. Interne radii lineares duplicati elevati. Auri- eulae laeves aequales, attamen altera fornicis bafi excavata, margine “ ſubtus vw Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig. 641-643. 339 ſlibtus ciliato -aculeata. Color intus albus, extus incarnatus. Habi- tat in Mari Mediterraneo, Brunn p’Hersıcny Diet. tom. 2. pag. 314. Manteau ducal de la Mediter- rande. Pecten tenuis coftatus, leviter ſtriatus, plurimis coloribus va- riegatus, et innumeris ſpeciebus inſignis ex Mari Mediterraneo. Cette, bivalve prefente des varietes infinies par la diverſité de ſes couleurs, de ſes differentes marbrures &c. La valve inferieure eſt quelquefois blanchatre, et quelquefois le deſſous eſt auſſi bien marbre que le def- (us, de maniere que l' on peut dire qu' il n'y a gueres de bivalves qui . varient autant par ſes couleurs et fes differentes chamarures, mais ra- rement par le nombre de fes cötes. On les pechent dans la Mer Me- diterranee principalement dans les Isles Minorque et Majorque. 2 v. Born. Muf.. Caef. pag. 89. Der glatte Mantel. — — Teftacea — pag. Io5. Oſtrea glabra. Teſta ſubrotunda aequivalvis gla- bra, coſtis decem obtufis, ſtriis cavitatis elevatis duplicatis, auriculae ſub- aequales, altera fornicis exciſa; color varius in aliis niger, in aliis fla- vus aut albo purpureoque maculatus. Habitat in Mari Mediterraneo. it. pag. 105. Oſtrea maculata. Far. DE MOoNTCERVELLE Edit. 3. Darg. tab. 54. fig. G. it. L. it. tab. 55. fig. A. A. 2 A. 4 eignes. a Dieſe Gattung wird von einigen die breitgeftreifte Kammmuſchel genannt, weil ihre Ribben und Falten ziemlich weit auseinander liegen, und breite Iwiſchenfurchen haben. Andere geben ihr den Namen der gefleckten und glatten Kammmuſchel, weil fie ungleich glätter iſt, als viele andere Kammmuſcheln, durch lauter Flecken marmoriret wird, und aller Schuppen gänzlich ermangelt. Favart d' Herbigny behauptet, daß man bey dieſer Gattung eine unendliche Verſchiedenheit in der Far⸗ benmiſchung antreffe, und daß man unter allen zwoſchalichten Muſcheln keine andere Gattung finden werde, die beydes in ihren Farbenſchmucke und in ihrer Einfaſſung und Verbraͤmung ſo ungemein viele Abaͤnde⸗ rungen ſehen laſſe. Auch in der Bildung und Bauart bemerket man einige Verſchiedenheit. Einige haben sehen ungleiche Falten, wobey groͤſſere und kleinere mit einander abwechſeln, andere haben zehen gleich⸗ foͤrmige Falten, noch andere haben mehr als u Nibben und Falten, wieder andere haben kaum merkliche Falten. Dieſe letzteren ſcheinet Linne im Geſichte gehabt zu haben, wenn er von teftis obfolete plicatis und von ſtrüs vix diſtinguendis redet. re Schalen find. convexer 175 340 Kammmuſcheln. Tab.67. Fig.641-645. gewoͤlbter, andere dagegen haben eine flachere, mehr zuſammengedruͤckte Form. Einige Schalen find eben fo breit als lang, andere dagegen haben eine größere Breite als Länge. Einige haben ſtumpfere, glaͤttere und mehr gerundete Falten und Ribben, andere aber breitere und ſtaͤr⸗ ker geſtreifte Ribben und Falten. Eine eben fo große Abaͤnderung be⸗ merket man auch in der Mahlerey, Farbenmiſchung und Marmorirung dieſer Gattung. Bey den meiſten iſt die Unterſchale ſchneeweiß, doch fehlet es auch nicht an ſolchen, deren Unterſchale durch allerhand Fle⸗ cken bunt gemacht wird. 2 1 8 Wer aus allen dieſen und anderen Varietaͤten lauter neue Gattun⸗ gen machen wolte, der wuͤrde die ohnedem faſt ſchon unuͤberſehbare Zahl der Conchyliengattungen ohne Noth bis ins Unzaͤhlbare vervielfaͤltigen. Von allen mir bekanntgewordenen Varietaͤten dieſer Gattung habe ich nur vier vorzuͤglich merkwuͤrdige hier abbilden laſſen. „ Fig. 641 koͤmmt aus dem adriatiſchen Meere. Ich habe fie bey eben der ſonderbaren Gelegenheit erhalten die ich lig. 638 erzaͤhlet. Sie hat auf der ziemlich flachen nur wenig gewoͤlbten Oberſchale 9 ſtarke, ſtumpfe, wohlgerundete Ribben. Die ſtaͤrkſte ſtehet in der Mitte, her nach wechſeln groͤſſere und kleinere mit einander ab. Die kleinen Seiten ribben werden als unbedeutend nicht mitgezaͤhlet. Auf dieſen Falten und in den breiten Zwiſchenfurchen ſiehet man laͤnglichte Streifen, welche von 0 1 rten Queerſtreifen durchereuzet werden. Die breiten aͤußern Furchen a bilden innerlich breite Ribben, welche auf jeder Seite von einer ſcharfen Kante oder erhobenen Streif gleichſam eingefaßt und begraͤnzet werden. Daher redet Linne von radiis internis linearibus duplicatis und elevatis, und von Born von ſtrüs cavitatis duplicatis. Auf der Oberſchale ſiehet man eine ſchwarz und weißbunte Marmorirung. Auf der Unterſchale die weiß iſt und 10 Ribben hat zeigen ſich nur an wenig Stellen einige Fle⸗ cken. Die Ohren ſind bey nahe einander gleich. Das eine Ohr der Un⸗ N terſchale hat den gewöhnlichen Einſchnitt und darunter die kleinen Geis tenzaͤhne. Die Schloßlinie ſitzet voll der feinſten Kerben. Der Umriß hat Einſchnitte und Falten. Mein groͤſtes Exemplar von dieſer Muſchel⸗ iſt 2 Zoll 3 Linien lang, und 2 Zoll 5 Linien breit. ; Fig. 9 und 643 gehoͤren beyde der Conchylienſammlung des Herrn Kaufmann Lorenzens. Ihre Ribben ſind kleiner und ihre Furchen viel flacher als bey der vorigen Gattung. Feine laͤnglichte Streifen zeigen ſich auf den Ribben und Furchen. Das ſonderbare Farbenkleid 15 Datz Kammmuſcheln. Tab.67. Fig. 645. 646. 341 Gattung wird die wohlgetroffene Abbildung deutlicher darſtellen, als es woͤrtliche Beſchreibungen zu thun im Stande waͤren. Nur diß will ich anmerken, daß fig. 643 eine ſchmutzig weiſſe, fig. 642 aber eine buntge⸗ färbte der Oberſchale ſehr gleichende Unterſchale habe. Ihr Vaterland iſt das mittellaͤndiſche Meer. 5 2 Bey Fig. 644 habe ich die Ober⸗ un ſchale einer ſolchen Muſchel abbilden laſſen, die mir ebenfals bey der oben angefuhrten Gelegenheit in die Hande gefallen Von jener, welche ich bey fig. 641 beſchrieben, wird fie merklich durch ihre feine Achatfarbe, durch eine ſtaͤrkere Woͤlbung ihrer Schalen, durch ihre glaͤtteren, hoͤhe⸗ ren und mehr gerundeten Ribben, und durch tiefere zart geſtreifte Fur⸗ chen unterſchieden. Der Schloßrand ſitzet voll der feinſten Kerben, und der Umriß des inneren Schalenrandes voller Falten. HL NL. Tab. 67. Fig. 646. 155 Ex Muſeo noſtro. Die ſcharfgeribbte Kammmuſchel. Pecten opereularis. Oſtrea opercularis Lin. Teſta inaequivalvi, inaequa- iter aurita, ſubrotunda, ex pallide purpureo et albido nitidiſſime variegata, radiis ſeu coftis 20 decuſſatim ſtriatis, valde ſeabris, valva ſuperiore convexiore, inferiore valde depreſſa, margine plicato. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 190. fig. 27. Pecten mediocris latus ex rufo Voariegatus, eirciter viginti ſtriis tenuiter admodum ſtriatis diſtinctus. it. tab. 191. fig. 28. idem cum Superiore. Haec altera et infima valvula eſt cum denticulis ſub aure. In den Noten und Obſervationen, die der neueſten Ausgabe des Liſters angehaͤnget worden, leſe ich hievon noch folgendes: This Shell is frequently to be met with on the Irish Seas, and on the welch Coaſt. I never ſaw any of them much bigger than that which is figured: it is thin, light and shallow; the Ears much of a Bigneſs; it is of a redish brick Co- lour ſpotted or marbled with dark brown and whitish Spots; the Rid- ges are above twenty finely ſtriated as well as the Furrows betwixt. In the Inſide of the Shell the Furrows of Hollaws answering to the Ridges on the Outſide are very shallow and faint. NB. This is the upper or bigger Shell which i have now deſeribet, having never feen a pair, This i have found to be added to our Eng- n x lish fig. 645 die weiſſe Unter⸗ 3422 Kammmuſcheln. Tab.67. Fig.646.. lish Stores fince the publishing of my Hiftory of the Animals of En- geland. This is the toothlefs Shell and the Ears more alike. There is alſo the Figure of the upper or bigger Shell with Teeth next under the Ear, and the Ear a little hollowed away. (See tab. 190. fig. 27. NLEIN meth. oſtrac. 5. 341. no. 38. pag. 133. Pecten mediocris, latus, ro- tundus, variegatus, ci iter 20 plicis tenuibus, auribus inaegualibus dentatis. * SEBE thefaurus tom. 3. tab. 87. fig. 15. Pallium albidum pundis fafeiisque purpureis eleganter pictum, valva tamen ima pallidiore, magis W a punctisque et fafciolis tantum obfoletis notata. LIx NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 17 1. pag. 698. — — — — Edit. 12. no. 202. pag. 1146. = — Muf. Reg. L. VIr. no. 115. pag. 530. Oſtrea opercularis, cite 9 ſuborbieulata mediocris, ſuperficie decuſſate ſubtiliſſime ftriato-fcabra, radiis 20 feu 22 convexis (ſubrotundis). Fornix minus quam opercu- culum convexus quod ſingulare. Auricula altera major, fornicis füb- tus excifa ciliato-aculeata. Hiat maxime inter auriculas. Color ex- tus rufefcenti pallidus intus albus. Habitat in Oceano Meridionali. DA Costa british Conchology tab. 9. fig. 1.2. et 4. 5. Pecten pictus medio- 4 cris fere aequivalvis, tenuis, variis coloribus perbelle variegatus. La eonvexite de l' une valve ſurpaſſe presque d' autant plus la convexite de autre. Les eotes font environ vingt longitudinales et finement ftriees ſelon leur longeur — Les intervalles entre les cotes font tres finement ftries en refeau, Cette efpece fe trouve fur plufieurs des eotes de la grande Bretagne et de I Irlande. v.Boru Index Muſ. Caef. pag. 91. Die ſcharfribbige Kammmuſchel. 15 — — Teftacea — — pag. 106. Oſtrea opercularis teſta rotunda, ra- diis fornicis viginti convexis opereuli carinatis: ſulei intermedii ſtriis longitudinalibus et transverſis decuſſati; fornix planior. Operculum convexius; auriculae ſubaequales; color albo ſanguineoque varius. Der Herr Hofrath von Born behauptet auch noch, daß dieſe Gattung bey den Hollaͤndern Oranje Mantel, und bey den Franzoſen Manteau d'orange auch Benitier heiſſe, Vermuthlich iſt aber mit dieſen Namen und den da⸗ bey ſtebenden Citationen gewiſſer hier gar nicht her Sah enden Figuren eine kleine Irrung vorgegangen. Fav. DE MoNTCERV. Edit. 3. Darg, tab, 54. fig. L3 ? Dieſe Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig. 646. 343 | Dieſe Kammmuſchel muß mit dem Pectine maximo und Iacobi nicht verwechſelt werden. Denn von beyden ift fie gar ſehr unterſchieden. Sie hat keine gleichſeitigen, ſondern ungleiche Ohren. Beym groͤſſeren Ohre der Unterſchale ſiehet man den bekannten Einſchnitt, und unter denſelben die gewöhnlichen Seitenzaͤhne. Die Oberfchale iſt ungleich conz . vexer und gewoͤlbter, als die weit flachere, gemeiniglich ſchneeweiſſe, und 8 nur ſelten bunt gefarbte Unterſchale. Beyde Schalen ſchlieſſen ſowohl bey den Ohren als unter den Ohren nicht genau auf einander, ſondern fie klaffen, und laſſen Dafelbft eine gar merkliche Oefnung. Auf jeder Schale zaͤhlet man 20 ſtrahlfoͤrmige Ribben, welche durch unzaͤhlige laͤng⸗ lichte feine Streifen und Queerſtreifen rauh gemacht werden. Dieſe fei⸗ nen Streifen ſcheinen granuliret zu ſeyn, und verrathen in ihrer ganzen Anlage eine ſolche Kunſt, welche fuͤr menſchliche Haͤnde und Kraͤfte un⸗ nachahmlich ſeyn wuͤrde. Das blaßroͤthliche, von einigen weiſſen Binden und Wolken zierlichſt durchwuͤrkte, und marmorirte Farbenkleid wird die Abbildung darſtellen. Die inneren Wände find ſilberweiß und haben nur bey einigen eine braunröthliche Einfaſſung. Der Rand ſitzet voller Fur⸗ chen und Falten, welche von einer ſcharfen Kante, oder durch einen er⸗ hobenen Streif gleichſam begraͤnzet oder wie eingefaſſet werden. Nach Liſters und des da Coſta Bericht wohnet dieſe Muſchel an den engliſchen und irlaͤndiſchen Meerufern. Sie wird auch an den Stranden der Nord⸗ ſee, ja ſchon einige Meilen von Helſingoͤr in den Meerbuſen bey Kullen auf der ſchwediſchen Seite angetroffen. Da ich nach gluͤcklicher Vollen⸗ ! dung dieſes Bandes, zu einiger Gemuͤthserholung, eine Reiſe nach die⸗ fen eben genannten Meerbuſen vorzunehmen, und daſelbſt in der Geſell⸗ ſchaft eines dort wohnenden Predigers, eine Muſchel- und Schnecken⸗ fiſcherey anzuſtellen gedenke: ſo verhoffe ich auch von dieſer Gattung man⸗ che ſchoͤne Stuͤcke zu finden, und ihren Bewohner etwas naͤher kennen zu lernen. Meine groͤßte Doublette von dieſer Gattung iſt drey Zoll lang, und drey Zoll zwo Linien breit. d Aus der Lorenziſchen Sammlung habe ich noch ein kleineres Stuͤck dieſer Gattung vor mir liegen, deſſen Nibben glaͤtter, und deſſen Farben dunkler, aber ſtaͤrker, lebhafter und friſcher ſind. Auch iſt die Unterſchale nicht weiß, ſondern ſie hat ebenfals ein roth und weißbuntes Farbenkleid, welches ſich dem Farbenſchmucke der Oberſchale naͤhert. | Tab, 344 Kammmuſcheln. Tab. 67. Fig. 647. 648. Tab. 67. Fig. 647. 648. Ex muſeo noſtro. Die tranquebariſche Kammmuſchel. Pecten Tranquebaricus, teſta fubaequivalvi, inaequaliter aurita radiis feu coſtis 18 vel 20, ſulcis transverſim rugoſis, margine plicato. Lister, Hift. Conchyl. tab. 179. fig. 16. Pecten variegatus ſtriis cireiter 5 octodecim majusculis donatus. Ex India orientali. Kreın meth. oſtrac. 5. 341. no. 31. pag. 133. GALTIERI Index Conchyl. tab. 73. fig. L. M. Knorrs Vergnügen tom. 2. tab. 4. fig. 2. 3. Bunte Mäntel. v. Born Index Muſ. Caef. pag. 94. Die wellenförmige Taſche. 117 — — Teftacea — — pag. 107 Oftrea undata. Valvae folitariae Tan- tum in Mufeo adſunt; radii octodebim vel viginti convexi, glabri, ex- arati flriis transverſis intercoſtalibus; color albus maculis transverſis undatis fuſcis Patria ignota. it. v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 92. Der Steinkern. —— — Leſtacea — — pag. 108. tab. 7. fig. 2. Oftrea Nucleus, teſta rotunda, aequivalvis, radiis elevaris viginti, ſuleis intermediis trans- verſim ſulcatis. Auriculae ſubaequales; valva utraque umbonata; co- lor albo fuſcoque maculatus. Patria ignota. Han Weil diefe algemein bekannte Kammuſchel in unzaͤhlbarer Menge am gen Taſche oder des Steinkerns beyzulegen. Unſere aus Oſtindien zu⸗ ruͤckkehrenden Matroſen pflegen gemeiniglich ganze Körbe voll einzelner Schalen dieſer Gattung mitzubringen. Gute vollſtaͤndige Doubletten ſind zwar etwas ſeltener, aber bey einiger Sorgfalt und Aufmerkſamkeit laſſen ſie ſich auch gar leichte erhalten. Nach den oben angefuͤhrten Zeug⸗ niſſen, liegen ſelbſt von dieſer allergemeinſten Gattung nur valvulae Soli- tariae in der kayſerlichen Conchylienſammlung, deren Patria als ignota a gegeben wird, da es nouflima iſt. Die Unterſchale dieſer Gattung iſt etwas flacher und weniger gewoͤl⸗ j bet und erhoben als die Oberſchale. Vom Wirbel laufen achtzehn bis zwanzig wohlgerundete glatte ſtrahlfoͤrmige Ribben herab, in deren Zwi⸗ ſchenfurchen die feinften Queerrunzeln geſehen werden. Auch an den in⸗ neren weiſſen Waͤnden erblicket man tiefe Eindruͤcke der uſſeren Sur ac 8 d m un . Strande bey Tranquebar gefunden wird, fo kann fie fuͤglich die Tranque⸗ bariſche heiſſen. Denn dazu kann ich mich nicht wohl entſchließen, iht mit einigen oben angefuͤhrten Schriftſtellern den Namen der wellenfoͤrmi⸗ Kammmuſcheln. Tab. 69. Lit. H. 345 und Nibben. Das Schloß gleichet dem gewoͤhnlichen Schloſſe der Kamm⸗ muſcheln. Die ungleichen Ohren haben beym groͤßeſten Ohre der Unter⸗ ſchale einen Einſchnitt, und darneben einige ſpitzige Seitenzaͤhne. Die Mannichfaltigkeit der Farbenmiſchung iſt bey dieſer Gattung ſo gar groß, daß man nicht leichte eine einzige antreffen wird, die voͤllig in der Zeich⸗ nung und Marmorirung mit der andern uͤbereinkaͤme. Ich beſitze wohl ein paar Dutzend guter Doubletten. Einige derſelben haben ein voͤllig einfarbichtes roͤthlich orangegelbliches Farbenkleid. Dergleichen haben nun allerdings ihres gleichen, die eben alſo gefaͤrbet ſind, aber bey allen andern ſtimmet nicht einmal die Zeichnung der Flecken und uͤbrige Farben⸗ miſchung der Oberſchale mit der Unterſchale uͤberein. Kurz keine iſt der andern in der Zeichnung, Stellung der Wolken und Flecken, und ganzen Farbenmiſchung ſo voͤllig gleich, daß nicht einiger Unterſchied ſtatt finden ſolte. Da es unmoͤglich ſeyn wuͤrde, alle dieſe Abaͤnderungen abbilden zu laſſen, fo habe ich hiezu nur ein Paar wie zur Probe erwaͤhlet. Bey fig. 647 ſiehet man dunkelbraune große Flecken auf einen weiſſen uͤberall hervorſchim⸗ mernden Grunde. Fig. 648 hat ein orangeroͤthliches, hin und wieder mit weiſſen Flecken bezeichnetes Farbenkleid. Dieſe Muſcheln werden meines Wiſſens niemals viel größer. Meine größten Doubletten find nur einen Zoll ſechs Linien lang, und eben ſo breit. | Obl. Daß Oftrea Nucleus, der Steinkern, in den Teſtac. des Herrn von Borns loc. ſupra eit. nichts anders ſey, als eine ſchoͤne Abänderung dieſer eben bes ſchriebenen Gattung, wird mau am deutlichſten aus der von ihm gegebenen Abbildung und Beſchreibung erkennen koͤnnen. Supplementtafel. Tab. 69. Lit. H. x EEx Mufeo SrENGLERIANG. Der mit Purpurflecken beſpruͤtzte Mantel aus dem rothen Meer. Pallium ex purpureo adſperſum e Mari rubro, teſta aequivalvi, inaequaliter aurita, ſubelongata, longitudinaliter ſtriata, ſtriis numeroſiſſimis inaequalibus, alternis majoribus, fundo albido ex purpureo maculato, ' margine crenato. N Dieſe Muſchel, welche mir erſt beym Schluſſe dieſes Bandes bekannt worden, habe ich nicht unangezeiget laſſen koͤnnen. Sie wird ſchon durch ihr Vaterland merkwuͤrdig; denn ſie iſt beym Strande des rothen Mee⸗ * res gefunden worden. Sehr viele laͤnglichte Streifen, welche aber einan⸗ der ungleich ſind, indem groͤßere und kleinere abwechſeln, laufen vom Wir⸗ Conchyliencabinet VII. Theil. x} bel 346 Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 649. bel bis zum aͤuſſerſten Rande herab. Der Grund iſt weiß, wird aber durch einige purpurröthliche Flecken bunt gemacht. Auf der weiſſen Unterſchale 9 ſiehet man nur ſehr wenige von dieſen Purpur und Blutflecken. Die in inne⸗ 9 ren geſtreiften Wande ſind weiß, und beym Umriſſe e 5 S Dritte Unterabtheilung. neigen und unregelmaͤßige Sanmmufden. a Familia Tertia. Pectines irregulares. 5 Tab. 68. Fig 649. lit. a. . | Be Ex Mufeo noftro. Die ae auf beyden Seiten klaffende Kahle Pecten inflatus utrinque hians, teſta ovali, aequivalvi, alba, valde tumida, „„ ſtriata ſtriis ſcabris 30 et pluribus, cardine Wiang 17 margine integro. Lisrer Hiſt. Conchyl. tab. 177. fig. 14. Pecten Abu ſtriatus Ren e 4 Barbados. In den Noten, die der neueſten Ausgabe des Liſters beygefuͤ . get worden, leſe ich noch folgendes: Pecten figura Chamae Altrovandi, und in den Beyſchriften ſtehen dieſe Worte: Pecten Madraspat. en! ſtriatus rhomboides major. 8 Kein meth. oſtrac. §. 347. it. 348. no. 2. pag. 134. Ctenoides diene quae a pectinibus corpore irregulari differt, auribus vero et ftriis cum illis convenit. Pecten rhomboides albus ſtriatus ad chamam pectina- tam monotem accedens. 4 GbaLrIERI Index tab. 88. fig. FF. Concha pectiniformis 1 trian- Bularis ſtriis duplicibus muricatis aut granulatis exaſperata, albida. it. fig. G. Concha — ftriata ſtriis raris et craflis et duabus Uneis trans verſis eircumdata. Davixa Catal. raif. tom. 1. no. 745. pag.326. Peigne blanc de la Barbade a ftries longitudinales peu ferrees de forme un 580 renflee et beant de deux cotes a la fois. f LIN NI Syſt. Nat. Edit. 10. no. 174. pag. 699? — — — — Ecit. 12. no. 205. pag. 1147? — — Muſ. Reg. L. V. no. 118. pag. 532? Oſtrea faſciata, ee obo. vata, latere altero parum rotundato. Radii anguſti profunde diviſi 20, ſcabri, 1 5 5 Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 649. 347 ſcabri, interſtitiis transverſim ſtriatis. Valvulae aequales parum con- vexae. Auriculae minimae rectangulae, aequales, integrae, utraque interne notata eicatricula. Habitat in Oceano Auſtraliori. FavaxNE DE Montcerv, Edit. 3. Darg. tab. 54. fig. N. 2 N. Da die Schalen dieſer Muſchelgattung auf beyden Seiten gar weit von einander ſtehen, und faſt an keiner Stelle genau auf einander paſſen, fo würde man ſich kaum überreden koͤnnen, fie für zufammengehörende Schalen und für vollſtaͤndige Doubletten anzuſehen, wenn man fie nicht vielmals noch zuſammenhaͤngend, und beym Schloffe durchs lederartige Band in Verbindung und veſtſitzend antraͤfe. Beyde Schalen ſind weiß, duͤnne und durchſichtig. Sie haben eine ſchiefe, etwas auf der einen Seite verkürzte, und auf der andern Seite verlängerte und gekruͤmmte Form, und eine fo ſtarke Wölbung, als wären fie aufgeblaſen worden. Mit Recht wird daher dieſe tefta inflata genannt. Einige dreyßig laͤnglichte Streifen, welche von Queerſtreifen durchſchnitten und rauh gemacht wer⸗ den, laufen vom Wirbel zum aufferen Rande herab. Der Schloßrand nimmt eine ſchiefe Richtung. In der Mitte iſt eine breite dreyeckigte Gru⸗ be, darinnen das Ligament veſtſitzet. Auf beyden Seiten ſiehet man noch in jeder Schale kleine Vertiefungen. Die Wirbelſchnaͤbel kehren ſich ge⸗ gen einander. Der Zwiſchenraum area declivis intermedia iſt ein paar Li⸗ nien breit. Die kleinen Ohren, welche in eine ſcharfe Spitze auslaufen, find einander gleich. Die inneren glatten Wände find weiß, und haben feine laͤnglichte Streifen. Die Kerben des aͤuſſeren Randes ſind kaum ſichtbar und merklich. Es wohnet dieſe Muſchel an der Kuͤſte von Guinea und an den Stranden der weſtindiſchen Zuckerinſuln. Liſter und Da⸗ vila nennen Barbados als ihr Vaterland. Sie iſt einen Zoll fuͤnf Linien lang, und einen Zoll breit. Solte dieſe Muſchel wuͤrklich Oftrea fafciata Linnaei ſeyn? Ich zweifle ſehr daran, und habe daher oben bey der Citation des Linne zur Anzeige meiner Ungewißheit, lauter Fragezeichen beygeſetzet. Sie hat ganz und gar Feine fafcias, deren freylich auch Linne in feier Beſchreibung nicht erwaͤhnet, darauf aber doch ſein Name hindeutet und anſpielet. Die klei⸗ nen ſchalichten Ringe und Anſaͤtze, welche vom Wachsthum herrühren, kann Linne nimmer falcias genannt haben. Fafciata Linnaei ſoll ferner nur parum convexa feyn, und nicht mehr als zwanzig radios haben. Dieſe aber iſt valde convexa, und hat teſtam maxime tumidam et inflatam. Auch zaͤhlet man auf ihrer Oberfläche wohl 2 Streifen oder radios. Kann e N X 2 es 3438 Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 649. N es nun dennoch füͤglich Oftrea fafeiata Linnaei feyn? Das mögen andere entſcheiden. 1 | B Tab. 68. Fig. lich ins K Ex Mufeo MoLTkıno, 1 “= . Die Blaſentaſche. | pecten bullatus clariffimi Bornii, teſta ovali aequivalvi, aequilatera, aequa - liter aurita, gibba, elongata, ſtriis longitudinalibus triginta duobus, cardine recto, natibus ineurvatis. 34 v. BoRN Index Muf. Caeſ. pag. 95. Die Blaſentaſche. i ee — — Teftacea — — pag. 110. tab. 6. fig. 7. 8. Oſtrea bullata, tefta ovato oblonga, tumida; valvae aequales ſuleis triginta duobus longitu- dinalibus; umbones attenuati in apices breves incurvos; cardo trans- verſus rectus introrſum declivis, lacuna media lata; auriculae acutae aequales; color albus. Long. 1 poll. 3 lin. lat. 10 lin. a Dieſe ift weit feltener, als die vorhergehende. Hieſelbſt lieget fie nur alleine in der auserleſenen Moltkiſchen Conchylienſammlung. Von der vorigen iſt fie ſichtbar unterſchieden. Denn fie iſt nicht, wie jene, ungleichfeitig , ſondern völlig gleichſeitig. Ihre Wirbelſpitzen Frümmen ſich nicht zur einen Seite hinuͤber, fondern ſtehen im Mittelpuncte und kehren ſich gegen einander. Der Schloßrand hat keine ſchiefe, ſondern eine gerade Richtung. Das dreyeckigte Gruͤbchen, darinnen das Liga⸗ ment ſitzet, hat eine merkliche Tiefe. Die Schalen berühren ſich nicht etwa nur an wenig Stellen, noch klaffen ſie auf beyden Seiten, ſondern fie ſchlieſſen genau an⸗ und auf einander. Ihre Länge iſt noch einmal fo groß als die Breite. Sie haben eine ſehr ſtarke Woͤlbung, gleichſeitige Ohren, und bey den Wirbeln einen vertieften Zwiſchenraum. Etwa 32 länglichte Streifen gehen vom Wirbel herab. Die Schale iſt weiß, etz was gelblich, und dabey duͤnne und durchſichtig. Das Vaterland der⸗ ſelben weiß ich nicht zu nennen. Herr Spengler vermuthet, daß ſie im mittellaͤndiſchen Meere zu Haufe gehöre: Herr von Born glaubet, daß Davila Barbados als ihren Wohnort nenne. Davila redet aber von einer ſolchen, die auf beyden Seiten klaffet, hier aber haben Fr 0 mit einer ſolchen zu thun, die auf beyden Seiten veſte zuſammen⸗ chlieſſet. | * 9 Er Tab. | Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 650.651. 349 in ul Tab. 68. Fig. 650. Ex Mufeo SpRNOLERIANO. | Die zerbrechliche Kammmufcel. Pecten fragilis, teſta ovali, longata, longitudinaliter ſtriata, alba, fragili, pellucida, utrinque hiante, parum convexa, auriculis ſubaequalibus, cardine obliquo, margine integro. Dieſe Mufchel ſtehet mit derjenigen, welche bey fig. 649 lit a be⸗ ſchrieben worden, in einer ſehr nahen Verwandſchaft. Sie hat, wie je⸗ ne, eine eyfoͤrmige Bildung, aber ſie iſt ungleich flacher und nur wenig gewoͤlbet und erhoben. Sie klaffet ſehr ſtark auf beyden Seiten. Ihre Schalen ſind weiß, duͤnne, durchſichtig und zerbrechlich. Die Laͤnge iſt noch einmal ſo groß, als die Breite; denn ihre Laͤnge betraͤget einen Zoll und vier Linien, und ihre Breite nur 8 Linien. Feine laͤnglichte Strei⸗ fen, deren Anzahl ſich auf einige 20 bis 30 erſtrecket, laufen vom Wir⸗ bel herab. Man ſiehet bey ihr gleichfals einen ſchiefen Schloßrand, und ſehr kleine faſt völlig gleiche ſpitzige Ohren. An den inneren Wan⸗ ge man zarte Streifen. Der Rand hat keine Kerben. Dieſe eltene Muſchel iſt an den Nicobariſchen Stranden gefunden worden. Tab. 68. Fig. 65 1. Ex Muſeo noſtro. . Die Raſpe. Radula. Pecten teſta ovali, aequivalvi, ſubaequaliter aurita, alba, parum convexa, antice quaſi abfciffa, ſeu truncata, ſtriis 20 imbricatis, cardine _ T obliquo margine plicato. 4 Oſtrea Lima Linnaei. Belg. Raſp doublet. Gall. Rape ou Ratiſſoire. 1 . Angl. Grater Scallop. 8 BoNANNI Reereat. Cl. 2. no. 71. pag. 108. — — Muf. Kirch. Cl. 2. no. 69. pag. 445. Concha canaliculata et ſquamis afpera, ad Drepanitanum littùs maris aeſtuantis violentia ex Archipela- go delata Drepanitani marmoris albedinem aequat. Artiliciofa quadam dispoſitione ſquamae quaedam in ſtriis elevantur ſed aliquantulum pli- catae ut ſcobina ſcalpro elaborata videatur, nec facile a calamo expri- menda. \ Ruth Amboin. tab. 44. fig. D. Radula. Die Raſpel iſt ganz weiß, ohne Zeichnung, und bat tiefe Furchen und Schuppen wie eine Rafpel. Periver Amboin, tab. 8. fig. 4. Radula. Rafp doublet. Grater Scallop. b S GusL- 330 Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 651. GuaLTIER Index tab. 88. fig. F. Concha pectiniformis inaequilatera trian- gularis, ſtriis rotundis eraſſis et imbricatis diſtincta, ſubalbida. DARGENVILLE Conchyl. tab. 24. fig. E. Pecten inauritus. Radula. La Rape ou la Ratiſſoire a caufe des petites eminences qui ſuivent ſes ſtries et qui le rendent fort rude au toucher. Ce peigne eft tout blane et n' a point d' oreilles. LN meth. oſtrac. 5. 349, pag. 135. Radula Rumphiana eft quafi — dimidius in latere auritus, in longiore recto inftar Chameleae ſinuatus; ſtriae ſunt quamulis exertis aſperae; teſta glaciet inſtar pellucida unde Belgis dicitur Ys- doublet argue e etiam Rafp doublet. Figuram vide tab. 9. no. 34. ‚Lessers teſtaceoth. 9.71. lit. i i. pag. 414. Die Raſpel, eine ſtrahlfoͤrmige Muſchel weiß wie Elfenbein. Auf den Strahlen ſtehen Schuppen „ welche wie hohle Menſchennaͤgel ausſehen, damit man Raſpeln kann. Knorrs Vergn. tom. 6. tab. 36. fig. 3. Dieſe Kammmuſchel hat eine ſchiefe Ge, ſtalt. Die eine Seite iſt faſt gerade. Wir nennen ſie das Reibeiſendoublet. Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 745. Peigne blanc des Indes de forme ob- 1 longue et evafee d' un cöte A très petites oreilles inegales et à valves un peu | beantes au deffous, heriffees fur fes ftries de petites tuiles presque droites, qui lui ont fait donner le nom de Rape ou Ratiſſoire. 3 Lınnzı Syft. Nat. Edit. 10. no. 175. pag. 699. i — — — — Edit. 12. no. 206. pag. 1147. Oſtrea Lima. Habitat in Oceano Meridionali. Teſta alba oblonga aequivalvis. Auriculae ob- ſoletae. Nates hiantes acutangulae. — — Muſ. Reg. L. VIr. no. 119. pag. 532. Oftrea L telt ace alba, oblonga, aequivalvis, inaequilatera, parum convexa, altero margine laterali rotundato. Radii 20 profundi femieylindrici, dorſo exafperati ſquamis fornicatis patentibus, interſtitiis radiorum transverſe ſtriatis. Auricula vix ulla. Baſis teſtae hiat acutior ut et alterum latus infra aures. Color undique albus intus nitidus. Singularis haec pe cies eſt umbone ad cardinem fere mueronato , et intus magis fornicato ſub cardine quam in reliquis. b FavART p’Hersıcny Did. tom. 3. pag. 239. Rape ou Ratiſſoire. pecten b vel Pectunculus impariter et paulisper auritus, totus albus, viginti vel amplius coſtis aſperis feu imbricatis in longum ductis munitus, Radula appellatus. Cette bivalve qui eſt affez mince et transparente fe trouve dans les mers des grandes Indes; elle porte ordinairement deux Bone et demi de longueur ſur un tiers 135 moins de largeur. v. 0 Kammmuſcheln. Tab.68. Fig. 651. 351 v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 9 79. 0 — — Teſtacea — — pag. 109. Oſtrea Lima, teſta aequivalvi ovata, antice complanata; valvae planiuſculae, inaequilaterae, latere uno rTotundato, altero rectilineo; coſtae viginti duo cylindrieae ſquamis fornicatis elevatis exaſpcratae; auriculae inaequales parvae rectangulae; apices acuminati; cardo obliquus introrſum declivis; cavitas intra api- ces extus planos fornicata; color niveus. Long. 1 poll. 11 lin. lat. 1 pñũoll. 4 lin. Ga Kr | GRONOvII Zoophyl. faſc. 3. no. 1186. Oftrea teſta oblonga, ſubaurita, pli- cata, obliqua coſtis ſquamis elevatis imbricatis, valvis aequalibus. Ha- bitat in Mari Indico ad Ceylonan. 81 Dieſe Gattung von Kammmuſcheln wird vom Rumph die Nafpe, vom Linne aber die Feile genannt, welcher Name doch eigentlicher der naͤchſtfolgenden Gattung gebuͤhret. Den Namen der Raſpe hat Linne der Jaͤgertaſche zugeeignet, und dadurch einige Verwirrung in den Na⸗ men veranlaſſet. Die ſchneeweiſſe, durchſichtige, ungleichſeitige, eyfoͤr⸗ mig gebildete Schale dieſer nur wenig gewoͤlbten und erhobenen Muſchel, ſcheinet auf der Vorderſeite wie abgeſtumpfet und abgeſchnitten zu ſeyn, und auf beyden Seiten eine kleine Oefnung zu haben. Die Streifen dieſer breiten Vorderſeite werden durch Queerſtreifen ganz koͤrnicht ge⸗ macht. Auf der nur wenig gewoͤlbten und erhobenen Oberflaͤche zaͤhlet man 20 bis 22 Furchen und Ribben, welche voͤllig, wegen ihrer ſchar⸗ fen hohlen Schuppen, einer Nafpe gleichen. Die Schloßlinie nimmt eine etwas ſchiefe Richtung, auch ſiehet man beym Schloſſe auſſer der dreyſeitigen Grube einige erhabene Puncte. Die kleinen rauhen Ohren ſind voͤllig einander gleich. Die inneren Waͤnde haben gleichfals Strei⸗ fen und Furchen. Der Umriß ſitzet voller Falten. Ich habe aus Man⸗ gel des Raumes nur ein kleines Exemplar dieſer Muſchelgattung, ſo ich einſt von Tranquebar bekommen, abbilden laſſen. Es giebt ungleich groͤſſere, vornemlich zeichnen ſich diejenigen, welche aus dem rothen Meere kommen, durch eine recht vorzuͤgliche Groͤſſe heraus. Ich habe eben eine ſolche Doublette vor mir liegen, welche zween Zoll 9 Linien lang und zween Zoll breit iſt. Tab. 252 Kammmuſcheln. Tab. 68. “= 652. Tab. 68. Fig. 652. Ex Muſeo noſtro. Die grobe Feile. 14 DV Lima aſpera. Pecten teſta ovali, aequivalvi, alba, pellucida, inaequaliter g aurita, (labiis auriculae anterioris valde hiantis marginatis et ineraſſatis) lon- gitudinaliter multiſtriata ftriis fcabris, interruptis, ſquamoſis, margine erenato, cardine ſubobliquo- = Belg. Ys Schor. Gall. La Lime. Angl. The File. Lister Hiftor. Conchyl. tab. 167. fig. 13. Pecten albus anguftus ſtriis feabris tenuiſſimis et imbricatis exaſperatus. Icon exſtat tab. 9. no. 32. 33. Rumens Amboin. deutſche Ausgabe pag. 131. no.4. Eine kleine Art Rafpen, hat feinere Kaͤmme und ganz kleine Schuppen, wie eine zartr Feile. Sie iſt ebenfals weiß, und faͤlt fehr leichte auseinander, wenn das ſchwarze Baͤnd⸗ N chen zerreiſſet. In Doct. Sipmanus Anmerkungen zum Rumph leſe ich pag. 188 in der hollaͤndiſchen Ausgabe folgendes: Een kleinder Slach heeft fyne Kammen en ſchubbetjes gelyk een faat, en is vuilwit. - a GuaLIIkRI Index tab. 74. fig. E. E. Pectunculus aſper fagrinatus oblongus in medio dorſi circulo elato veluti duplicatus candidus. Knorrs Vergnügen, tom. 6. tab. 38. fig. 5. Die Oberfläche dieſer Kammmu⸗ | ſchel, welche von der Figur anderer Kammmuſcheln abweicher, ift fo rauh wie an den Chagrin⸗ und Corduandoubletten. Man nennet fie die Katzen, zunge, und weil ſich die innere Flaͤche wie ein glattes Eiß zeiget, ſo wird ſie auch wohl die Eißdoublette genannt. Davıra Catal. raiſ. tom. I. no. 745. pag. 326. peigne de St. Dömingue : a ftries longitudinales fines et ſerrèes, compofees Er efpeces de batons rom- pus, qui fe ſuivent obliquement et regulierement d'une ſtrie a l’autre, et à une des oreilles retrouſſèe d'un cotè dans les deux valves, 9 nommee la Lime. FavART D' HEkRBTCNY Diet. tom. 2. pag. 279. Lime. Pecten bot al- bus ftriis aculeatis afper, fcobina appellatus. Coquille bivalve du genre de peignes entierement blanche de forme oblongue et un peu bombee, Toute fa furface exterieure eſt chargee de ſtries longitudina- les fines et ſerrèes, formees de petites èminences longues interrompues couchèes fur le teſt et aſſez aigues pour rendre cette coquille äpre ou rude au toucher, c’efl pourquoi elle eft nommè e la Lime, v. Bor" Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 653. 353 v. Born Index Muſ. Caeſ. pag. 96. Die rauhe Taſche. — — Teftacea — — pag. 110. Oſtrea fcabra, teſta ovata, compreſſa, prope auriculam quamvis hians; valvae longitudinaliter denſe ſtriatae, ſtriis deorſum ad tactum ſcabris; cardo ſubobliquus; auriculae inae- quales, minore emarginata; eolor niveus. FavANNE DE MoNTcERV. Edit. 3. Darg. tab. 54. fig. N. i Daß dieſe Muſchel, welche den Namen der Feile fuͤhret, von der vorhergehende, welche die Raſpe heiſſet, gar fehr unterſcheiden ſey, werde ich nicht erſt weitlaͤuftig beweiſen duͤrfen, da der Unterſchied zwiſchen beyden ſo gar augenſcheinlich, ſichtbar und unleugbar iſt. Jene hatte nur 20 bis 22 mit Schuppen wohlbeſezte ſtrahlfoͤrmige Streifen, eine breite gleichſam abgeſchnittene Vorderſeite, innerlich Streifen an den Wänden und den Rand voller Falten. Dieſe aber hat wohl so Strei⸗ fen Einige derſelben nehmen nicht beym Wirbel ſondern erſt nahe beym Aufferen Rande ihren Anfang. Alle dieſe Streifen gehen nicht in einer geraden Linie bis zum Rande fort, ſondern ſie werden auf ihren Wege unzaͤhligemal unterbrochen, und inſonderheit bey jeder ſchuppichten Er⸗ hoͤhung unterbrochen. Daher redet Davila in der Beſchreibung die⸗ fer Muſchel von batons rompus qui fe ſuivent obliquement et reguliere- ment d' une ſtrie A T' autre. Die glatten Lippen des einen Ohres legen ſich zuruͤcke, und ſind dabey ſo ſtark und dicke, als waͤren ſie verdoppelt worden. Sie laſſen zwiſchen ſich eine merkliche Oefnung. Die eyfoͤrmig gebildete Schale iſt im Grunde beydes innerlich und aͤuſſerlich ſchneeweiß, ſie wird aber auch oͤfters von einen ſchmutzig gelblichen mooßartigen Ueber⸗ zuge bedecket, der doch aber mit leichter Muͤhe loßgeweichet und hinweg⸗ gebeizet werden kann. Die groſſe Rauhigkeit dieſer Schale wird alsdan erſt recht fuͤhlbar, wenn man mit einen Finger vom Rande bis zum Wir bel hinauf ſtreifet. Die Schloßlinie hat keine ſchiefe ſondern eine faſt ge⸗ rade Richtung. Auf den inneren voͤllig glatten Waͤnden ſiehet man keine Spur von Furchen noch Streifen. Der aͤuſſere Rand ſitzet aber voll der zarteſten Kerben. Es wohnen dieſe Muſcheln bey den Stranden der weſt⸗ indiſchen Zuckerinſuln. Die meinigen habe ich von St. Croix erhalten. Lifter nennet Barbados und die Bermudiſchen Inſuln, und Davila St. Domingo als ihr Vaterland. Die hier abgebildete iſt zween Zoll vier Linien lang, und einen Zoll ſieben Linien breit. ®r Conchyliencabinet VII. Theil. Yy Tab. 354 Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 653. Tab. 68. Fig. 653. . 10 Ex mufeo noſtro. Die wahre Eißmuſchel. Die feine Feile. -Lima tenera, tefta ovali, aequivalvi, alba, fragili, pellucida, inaequaliter aurita, auricularum altera marginata, et in margine incraffata, longitudinali- ter denſiſſime ſtriata, ſtriis innumeris tenerrimis interruptis fubfeäbris, margine integro, cardine ut in praecedenti. Gall. Lime douce. Belg. Ys doublet zonder Nagels. Vs Schor, | Angl. The File. u) N Davıra Catal. raiſ. tom. 1. no. 745. pag. 326. Un Peigne de St. Domingue et ſemblable à la Lime, mais ſes ſtries ſont plus fines, et le petites bätons rompus plus contigus: variete que on nomme Lime douce. GRONOvII Zoophyl. faſc. 3. no. 1187. pag.276. Oſtrea teſta oblonga, ſub- aaurita, obliqua, ftriis obfoletis ſubſquamoſis, auriculis marginatis, ore hiantc. Habitat in Oceano Americano ad Curaſſaviam. Margo teſtae integerrimus. Margines aurieularum incraflati, dilatati. Os admo- dum ab uno latere hians. Color albus vel rufeſcens. Striae tenuiſſi- mae innumerae, in hifce pauciores et convexiores quam in aliis. 5 In der Form und Bauart koͤmmt dieſe feine Feile, welche auch bey einigen den Namen der Eißmuſchel fuͤhret, völlig mit der kurz zuvor bez ſchriebenen groben Feile uͤberein. Man ſindet bey ihr ebenfals unter den Ohren auf beyden Seiten eine merkliche laͤnglichte Oefnung, die auf der einen Seite ungleich groͤſſer iſt, wie auf der anderen. Ihre Schalen ſind ſo weiß wie Papier, ja wie Eiß, und viel feiner, duͤnner, durchſichtiger aber eben deßwegen auch zerbrechlicher, als bey der groͤberen Feile. Ihre Ohren haben auf der Vorderſeite gleichfals zuruͤckgebogene, aufgewor⸗ fene, verdickte Lippen, deren Rand fein gekerbet, gekoͤrnt und granulirt erſcheinet. Auf der wenig gewoͤlbten Oberflaͤche ſiehet man die allerzar⸗ teſten, gleichſam bey jeden Schritt ihrer Laufbahn unterbrochenen, und aus lauter Schuppen kuͤnſtlich zuſammengeſezten Streifen, die eine un⸗ nachahmliche Kunſt- und Meiſterhand verrathen. Dieſe zarten Streifen ſtehen fo dichte und in ſolcher Menge bey einander, daß man fie ummöge . lich zaͤhlen kann, wie ſie denn auch beym Rande faſt gar keine, oder kaum merkliche Kerben verurſachen. Daher denn auch Gronov von ſtrüs tenuiſſimis innumeris und von einen margine integerrimo redet. Friſche Stuͤcke dieſer Gattung haben ein gelbliches Epiderm. Die inneren weiſ⸗ fen Waͤnde find glatt ohne alle Streifen. Es wohnet dieſe nicht u f 15 Ye ai uſche Kammmuſcheln. TAB: 68. Fig. 654. 355 Muſchel an den Ufern der Antillen. Die Meinige habe ich von St. Thomas erhalten. Sie iſt 2 Zoll 4 Linien lang und einen Zoll 8 Linien breit. ö 5 Tab. 68. Fig. 654. Ex Mufeo SpENGLERIAN O et noſtro. Die ausgehoͤhlte Muſchel des Herrn Prof. Fabricii. Excavata Fabricii. Pecten irregularis, teſta ovali, aequivalvi, alba, magna, Valde inflata et tumida, ftriis undulatis obfoletis ſubſcabra, natibus obliquatis f recurvatis, cardinis foſſula triangulari excavata obliqua, margine . 5 integerrimo. Prof. Fabricii Beſchreibung feiner Reife nach Norwegen. Oftrea excavata, teſta aequivalvi gibba, margine erecto, medio obliquo impreſſo. Habitat in Oceano Norwegico. Teſta magna, cardinis foſſula transverſa, atra, nitida. Margo introrfum elevatus ad angulum rectum cum teſta, in 5 medio fovea lata obliqua verſus apicem ſenſim attenuata impreſſa. Paſtor Schroͤters Naturgeſchichte der Steine und Conchylien com. 2. pag. 117, 8 bis 128. i ; Daß dieſe Muſchel bey ihrer ungemeinen Seltenheit, anfehnlichen Groͤſſe, wunderbaren Bildung, und ungewoͤhnlich ſtarken Woͤlbung eine vorzuͤgliche Stelle unter den zwoſchalichten Conchylien behaupte, wird jeder zugeſtehen muͤſſen. Allein iſt es rathſam und verantwortlich, ſolche dem Geſchlechte der Kamm- und Mantelmuſcheln beyzugeſellen? Sie iſt ja in der Form gar ſehr von jenen unterſchieden. Sie wird ja auch vom Herrn Prof. Fabricius und Herrn Paſt. Schröter in den oben ange— zogenen Stellen ihrer Schriften geradezu fuͤr eine Auſter erklaͤret. Sie hat ja auch in der Mitte ihrer Schloßflaͤche eine eben ſolche vertiefte Grube, als man beym pohlniſchen Hammer, oder der Creuzmuſchel, und bey einigen andern Auſterarten zu finden pfleget. Ich gebe es ſehr gerne zu, ſie kann nicht füglich den ordentlichen Kammmuſcheln zur Seite geſtellet werden, ich habe ſie daher bey der Familie der irregulaͤren zuletzt angehaͤnget, weil ſie mir mit dieſen die naͤchſte Verwandſchaft und groͤßte Aehnlichkeit zu haben ſcheinet. Wegen der tiefen Grube, in der Mitte ihrer Schloßflaͤche, hat ſie allerdings viele Gleichheit mit dem Schloſſe einiger Auſterarten. Allein weiter wußte ich auch an ihr keine Aehnlichkeit zu finden, die ſie mit andern Oftreis rudibus davon ich im erſten Capitel des folgenden achten Bandes zu handeln gedenke) haben ſolte. Hier habe ich ihr die letzte Stelle in dieſen Bande und ganzen wa angewieſen, und ſie gleichſam auf 9 2 der 356 Kammmuſcheln. Tab. 68. Fig. 654. der Wegſcheide und Granze zwiſchen den Rammz und Auſtermuſcheln hin⸗ geſtellet, und uͤberlaſſe es nun völlig einſichtsvolleren Conchylienfreunden, ob ſie ihr — welches wohl das rathſamſte ſeyn moͤchte — diß letzte Plaͤtz⸗ lein in der Familie der irregulaͤren Kammmuſcheln ruhig goͤnnen, oder ſie zum folgenden Geſchlechte der groben eigentlichen Auſtern mit hinüber zie⸗ hen wollen. Vom Herrn Prof. Fabricius wird dieſe Muſchel ver⸗ muthlich um des willen Excavata, Die ausgehoͤhlte, genannt, weil man bey ihr eine dreyfache Aushoͤhlung wahrnimmt; nemlich eine ausgehoͤhlte drey⸗ eckigte, krummgebogene Grube in der Mitte ihres Schloßrandes; ferner eine merkliche Aushoͤhlung und Vertiefung der Schale auf derjenigen Seite, dahin ſich die etwas gekruͤmmten Wirbelſpitzen hinuͤber neigen; endli die groͤßte Aushoͤhlung und Vertiefung im ganzen Bau der Schalen, deren Tiefe, wenn beyde zuſammengeleget werden, faſt dritthalb Zoll betraͤget. Die eyfoͤrmige hochgewoͤlbte Schale iſt uͤbrigens beydes innerlich und aͤuſſerlich weiß, und meiſt durchſichtig. Beym Wir⸗ bel ſtehet nur ein einziges Ohr, welches mehr einen Fluͤgel glei⸗ chet, und von den Ohren anderer Kammmuſcheln gaͤnzlich verſchieden iſt. Das kleine Stuͤmpfchen, welches auf der andern Seite unter dem ge⸗ kruͤmmten Wirbel hervorraget, verdienet nicht den Namen eines Ohres. 7 Die vielen breiten Streifen, welche vom Wirbel herablaufen, halten fer nen geraden Strich, ſondern haben eine wellenfoͤrmige Beugung und Kruͤmmung. Ihre eigentliche Anzahl laͤſſet ſich bey der Menge nicht wohl beſtimmen. Die flachen Zwiſchenfurchen werden durch feine Queerrunzeln und Streifen rauh gemacht. Beyde Schalen ſchließen ſehr genau auf ein⸗ ander. Nur an der einen Seite zeiget ſich eine merkliche laͤnglichte Oef⸗ nung. Der vertiefte Raum, welcher ſich zwiſchen den Wirbeln befindet, hat eine ziemliche Weite. Auf meinen Exemplare ſehe ich auch manche Queerringe und ſchalichte Anſaͤtze, die ſich vermuhtlich vom Wachsthum herſchreiben. Der Rand oder Umriß iſt glatt ohne alle Kerben. Es woh⸗ net dieſe ſeltene Muſchel, deren Abbildung und Beſchreibung man vergeb⸗ lich bey conchyliologiſchen Schriftſtellern ſuchen wird, an den norwegiſchen Stranden. Mein Exemplar iſt 4 Zoll 10 Linien lang, und 3 Zoll 6 Linien breit. Die Spengleriſche Doublette, ſo ohnweit Drontheim gefunden wor⸗ den, iſt 5 Zoll 3 Linien lang und 3 Zoll 10 Linien breit. Eine Abaͤnde⸗ rung derſelben ift viel kleiner, aber völlig glatt, ohne merkliche laͤnglichte Streifen, und ſo glaͤnzend weiß, wie das weiſſeſte Elfenbein. Dergleichen lieget auch in der Spengleriſchen Sammlung. g | zer cıdlate. ein 2 S 2 J an En S OS 8 8 e üſcheln. Is M Pen 2. Veneres impuberes Orbiculate. ’ ‚A üfcheln. c.Veneres impuberes orbieulate. 1 7) Demi ) Penüs Muüſcheln. c.Veneres impuberes orbiculate. IE. +21, 7 EV Sau — u 412 In ales . fi ch e eres Or. pube: Denis III um Y, Veneres 5 Fa — F ˙ũe!᷑ M ⁰ vb. A NEIN Tab. 42. Lüfchefn . puberes ovales st hr A Ar Per , Veneres N es 2 DE DER N = P EN u un m * 7 „Penüs Maſ⸗ cheln June res impuberes ovales. A heln ſe 2 lit 2 7 lay Hon 8) ee F 255 4 8) lay Murſeheln. Ipond — 60 Kay Ma. cheln. Spondyh. 2 J J. S, 281. 1 a EEE — + ET * Tab.53 40) Muse chefn mit gekerbten Schloß 5 * eee cer de Mets, 8 Bar 1 e ee . zo} Müfcheln N n We e ARE ee 555 ü ee ee 1 1 10) Mich eln int gekerbten Sch [ of; se. Tab, 37. Zug 7 N S 9 r > S 10) Aüſeh eln mit gekerbten Wehler. SEN VE, 1 2 0 \ x 5 0 ” 4 gekerbten Schlofie. Falisg b 5 2) er Mus ch eln. tines. a . Far PTR, — * * rs S ' v . Tab . — 11) Kamm Mirfchen.Secunes, 2) Kamm Miüft ch eln 9 CHI. 2 S2 S -- 5 Ian — ee — 2) Famm Mife cheln.Fectines. 62 3 AI 62. _ a ER 110 Kamm Müfcheln. Sectines 11) Kamm tınes 3 Hfehehn. Pre N A 2