zushseeed % von - DZ Bee Zee re Eee Zu2 Zr 5 | SoSe een re er Pawe"w- nr Say ri re ne ne nn re. Deere ne) An ee re en ee ee Neineire n Ina -sar mare BeNEES EL LEE TEL HE 02 rer: rin. En je ee eo * Te nu At Free ei bünintager. a ra pa kr war j Kris ur Eee Aare % = en ren rn FE Relvumnda AUS Kibrarn of the Museum OF ICOMPARATIVE ZOÖLOGY, | AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. Founded bp private subscription, in 1861. Deposited by ALEX. AGASSIZ. | No Ve 67 RS HR > 3 5: a j \ ) N f we f f ’ k Fe RA as Ye a s f a. 2 RER. 5, ey FR Sur ’ ‘ u NIEDERLANDISCHES ARCHIV FÜR ZOOLOGIE. NIEDERLANDISCHES ‚ARCHIV FÜR ZOOLOGIE HERAUSGEGEBEN C. K. HOFFMANN. PROFESSOR UND DIRECTOR DES ZOOTOMISCHEN LABORATORIUMS ZU LEIDEN. BAND II. MIT'1l TAFELN. Eee HAARLEM, LEIPZIG, KRUSEMAN & TJEENK WILLINK. C. F. WINTER. 1872— 1875. J v AR sr ERTL es in! INHALT DES ZWEITEN BANDES. ERSTES HEFT. NOVEMBER 1873. Zur Anatomie.der Asteriden. Tafel I und II. Von Dr. C. K. LOINLRINS er Ur - Die äussere Körperhaut und ihre Anhänge. .......... DrENerdanıngsorgane „m... wie ee En ar ne en Aa a as Das Nervensystem und die Sinnesorgane. ........... Das Blut- und Wassergefisssystem. Blutgefässsystem . . . . ER es a Re N RE Br re WR Er rencnder Abbildungen. . . „2.0... une a0. 0 2 a ee en as Gefässsystem der Aphrodita aculeata L. Tafel IIl und IV. an, Tin Sin ni de N Ueber Lebendig-Gebären im Pflanzenreiche. Briefliche Mittheilung anden Herausgeber. Von Dr. Austüsr Kınımz.. 2.2 .2..... ZWEITES HEFT. JULI 1874. Myologie comparee de l’extremite posterieure chez les amphibies, L EAN. 22 0 2 Prnpiebermerndatan san. samen an ee ih en Beedermplanches... „22.2... care Notiz ueber Archegosaurus decheni, Goldf. und A. latirostris, 1.3. 18. Roy. oo 00er cn Blirnge gesshbildungen. ... ... con une en. DRITTES HEFT. MEI 1875. Untersuchungen über Nemertinen aus dem Golf von‘Neapel, Von N N EIOBEReRIN. ame he ee Bear lalln ee el ae: Notices zoologiques faites pendant un sejour ä Scheveningue, du 29 Juin-au 29 Juillet 1874, par: Prof BP Hain... . 2. xplieation des fionres. UIERCH, TEAK Che ra Share Teer VER TaBeT ER TER Val IC LE 3 ALT SL Warn Dar Teak IE IT DET Lot 9 fat Psoemrpr DD aD DD Noiis}‘ DD % R Fer aA due Ti F 4 7 Lr ZA e ’ DRS a, Bu HT A m za in | ES RE NEE r x I vr KL rei SE ß f H Fra er 1 ) or ae je län: RER Er. Be r - we RR { ü a 7 se en . es: he ea "4 Rd \ u ii 2 C > I Ri B > A ] I, , ’ - E u ie FL je f Pe: A ZUR ANATOMIE DER ASTERIDEN, VON Dr. C. K. HOFFMANN CONSERVATOR AM REICHSMUSEUM ZU LEIDEN. (Hierzu Tafel I und ID) Von dem zuerst aufgefassten Plan in der zweiten Abtheilung die- ser Arbeit die Anatomie der Asteriden und Ophiuren zu behandeln, ist in so weit abgewichen als hier nur die ersteren abgehandelt sind. Die dritte und letzte Abtheilung wird die Anatomie der Ophiuren enthalten. Als Untersuchungsmaterial hat hauptsächlich der an unseren Küsten so häufig vorkommende Asteracanthion rubens gedient. Leider war ich nicht in der Gelegenheit an der Küste des Mittel- meers auch andere Gattungen, besonders Biseriaten, zu studiren und mit den Quadriseriaten zu vergleichen, sodass alle Mitthei- lungen, wo nicht ausdrücklich hervorgehoben, sich auf die letztge- nannte Abtheilung beziehen. Die Untersuchungen sind theils während eines mehrwöchentlichen Aufenthalts an dem Badeort Zandvoort ad Küste der Nordsee, theils an fortwährend frisch zugesannten Thieren angestellt. LEIDEN, Dee. 1872. DIE AUSSERE KORPERHAUT UND IHRE ANHANGE. Die äussere Haut des Asteridenkörpers wird von einem Epithe- lium gedeckt, dessen Oberfläche eine feine jedoch sehr deutliche Cutieula trägt (Taf. I. Fig. 1). Stellenweise ist die Uutieula mit äusserst feinen, ziemlich langen Wimperhaaren bekleidet. Im frischen Zustande ist das Epithel sehr schwierig zu isoliren, dagegen ge- lingt es sehr leicht nach 2—35 täglicher Behandlung in ehromsaurem Kali von 5%,—4",. Es zeigt sich dann, dass dieses Epithel aus 0,028—0,036 Mm. langen, sehr schmalen eylindrischen Zellen be- steht. (Fig. 2). In den peripherischen Theil dieser Zellen sind un- messbar feine Pigmentkörnehen verschiedener Farbe abgelagert, von welchen die Farbe der Haut herrührt. Ungefähr in der Mitte zeigen sie eine Anschwellung, in welcher ein Kern mit sehr blassen Con- turen gelegen ist. Das centrale Ende ist gewöhnlich di- oder tri- chotomisch. In den unteren Schiehten bemerkt man einige runde Zellen welche ebenfalls mit sehr feinen Pigmentkörnchen impräg- nirt sind. (Fig. 3). Das Wimperepithelium setzt sich über alle An- hänge der Haut, wie Stacheln, Hautkiemen, Pedizellarien u. s. w. fort. Die Haut selbst besteht aus dicht durch einander gewebten wellenförmig verlaufenden Bindegewebsbindeln, welche vollkommen mit denen des fibrillären Bindegewebes höherer Thiere übereinstim- men. (Fig. 4). Zellige Elemente wurden jedoch zwischen den Fi- brillen nieht angetroffen. Auch nach Behandlung mit Goldehlorid fand sich nichts derartiges vor. Einige in hiesigem physiologischen Laboratorium angestellte Untersuchungen, für derer Unterstützung ich dem Herrn Prof. Heinsius meinen herzlichsten Dank ausspre- che, haben gezeigt, dass dieses Gewebe nicht leimgebend ist und also mit dem wahren fibrillären Bindegewebe nicht identifieirt wer- den darf. 3 Innerlich wird die Körperhaut von einer mit Muskelfasern durch- webten Bindegewebshaut ausgekleidet, welche ebenfalls überall ein Wimperepithelium trägt. Besonders an der Rückenseite erreichen die Muskelfasern ihre grösste Entwickelung. Man findet dort nähm- lich fünf ziemlich starke, in radiärer Richtung verlaufende Muskel- bündel, (Taf. II. Fig. 21 b) welche in der Mitte der Rückenfläche,, wo sie an den innen in die Körperhöhle hineinragenden Bindege- websbälkehen entspringen, zusammentreffen und in die Arme aus- strahlen. Anfangs verlaufen die Muskelfasern in ziemlich festen Bündeln vereinigt, nach den Spitzen der Arme hin strahlen sie mehr gleich- mässig in die Rückenhaut aus. Durch die Contraction dieser radıä- ren Muskelbündel können die Spitzen der Arme nach oben umge: bogen werden. Auf der ganzen Rücken-wie auf den Seitenflachen und auch auf der in der Umgebung der Ambulaecralrinne gelegenen Bauchfläche bemerkt man eine sehr grosse Zahl von mit der Körperhöhle com- munieirenden Schläuchen, gewöhnlich Hautkiemen genannt. Diese Hautkiemen (Taf. I. Fig. 5) sind Ausstülpungen der die aussere Körperhaut innerlich bekleidenden Membran. Sie bestehen aus einer äussere bindegewebigen und einer inneren longitudinalen Muskelfa- serschicht und sind innerlich mit einem Wimperepithelinm über- deckt. Duch die Muskelfasern können die Hautkiemen wechselseitig hervorgesteckt und zurückgezogen werden, während das Wimpere- pithelium einen fortwährenden Strudel des im Innern aus der Kör- perhöhle strömenden Seewassers unterhält. Auf der ganzen Körperoberfläche zerstreut, besonders in der Ge- gend der Ambulaeralrinne, kommen Pedizellarien vor. Im Geg&nsatz zu den Echiniden sind bei den Asteriden die Pedizellarien nicht drei sondern zweiklappig, und nicht wie bei jenen auf einem mus- eulösen Stiel, sondern der äusseren Haut direct aufgeheftet. Durch das Fehlen des musculösen Stieles muss die Art der Bewegung eine andere sein. Medianwärts zeigt jedes Blatt der Greifzange ein klei- nes hervorragendes Höckerchen, welches den Mukelfasern, die vom Mittelstück entspringen, zur Insertion dient (Fig. 6). Die Bedeu- tung der Pedizellarien ist wie bei den Echiniden durchaus unbekannt. Die zwischen den Ambulacralplatten vorkommenden Muskelfasern lassen sich im frischen Zustand sehr schwierig isoliren und gewöhn- 4 lich bekommt man nur Bruchstücke zur Anschauung. Ein Sarko- lemm konnte niemals nachgewiesen werden. Bei Anwendung der Tauchlinse (Hartnack */,,) zeigt sich die contractile Substanz vollkommen homogen. Eine doppelte Schräg- streifung wie Schwalbe ' auch bei Asteracanthion (Uraster) und Asteriscus gesehen zu haben glaubt, wurde niemals beobachtet. Nach Behandlung in Auflösungen von Bi-chrom. Pot. von 3°, lassen sich die Fasern, sehr schön isoliren. Man erhält dann die schon durch Schwalbe genau beschriebenen platten, verästelten Formen, an deren Seiten mit dreieckiger Basis feine, stellenweise mit Knötchen besetzte Fäserchen, wie bei den Echinen, aufsitzen (Fig. 7). Ob wir hier mit Kunstprodueten oder natürlichen Formen (verästelten Fasern mit Nervenenden?) zu thun haben, konnte auh hier nicht entschieden werden. Goldehlorid und Osmiumsäurelösungen liessen mich hier ebenfalls im Stich. Aehnliche Formen hat auch Weismann * aus der Wand der Ambulacralbläschen beschrieben. Die Structur der kalkigen Theile des Asteridenkörpers stimmen _ volkommen mit denen der Echinoiden überein. DIE VERDAUUNGSORGANE. Die Verdauungsorgane sind, in Betreff ihrer grobanatomischen Verhältnisse, durch die Untersuchungen von Tiedemann ® und Joh. Müller * hinreichend bekannt. Die Mundhaut besteht aus einer mit eireulären Muskelfasern durehwebten,, festen, bindegewebigen Mem- bran, an beiden Flächen mit Wimperhaaren bekleidet. Die runde, stark eontraetile, inmitten dieser Haut gelegene Mundöffnung, geht 1 G. Schwalbe. Über den feineren Bau der Muskelfasern wirbelloser Thiere M. Schultze’s Archiv. Bd. V. 1869. S. 205. ® Weismann. Zur Histologie der Muskeln. Zeitschrift f. rat. Mediein Bd. XXIII 1865 8. 26. ® F. Tiedemann. Anatomie der Röhren-Holothurie, des pomerangfarb. Seesterns ete. 1816 S. 42. * Joh. Müller. Über den Bau der Echinodermen Abh. der Berl. Akademie 1853. Dessen. Archiv. 1853. - 19] ohne bestimmte Grenzen allmälich in die kurze Speiseröhre über, welche in den mit 5 Paar Blinddarmen versehenen Magen führt. Der ganzen Darmtraetus wird äusserlich von einer feinen (binde- gewebigen) mit Wimperhaaren versehenen Mesenterialhaut bekleidet. Am Magen kann man zwei Hauptschichten, eine Muskelfaser und eine Bindegewebsschicht unterscheiden. ‘Die erste besteht aus lan- gen, sehr schmalen Fasern. Eine bestimmte Anordnung dieser Fa- sern lässt sich nicht erkennen, sie kreuzen einander in verschie dene Richtungen. Nach mehrtägiger Behandlung in verdünnten Auflösungen von bi-chrom. Pot lassen sie sich sehr schön isoliren. Die Bindegewebsschieht ist ausserordentlich stark gefaltet (Fig. 7) und lässt sich wieder in eine eigentliche Bindegewebs- und eine Zellenschicht theilen. Die eigentliche Bindegewebsschicht besteht aus sehr feinen, wel- lenförmig verlaufenden Bindegewebsfibrillen, die Zellenschicht aus einem zarten Reticulum (Fig. 10) in welchem die zelligen Elemente abgelagert sind. Es ist mir aber nie gelungen, die zelligen Elemente gut zu isoliren. Der ganze Magen wird innerlich von einem Wim- perepithelium ausgekleidet. (Fig. 8). Die zwei hohlen, mitten auf der äusseren Fläche der oberen Wand des Magens sich befinden- den, etwas gewundenen Anhänge, welche Tiedemann ! ebenfalls schon beschrieben hat, sind ganz wie die Magenwand gebaut. Ihr Inhalt bildet eine gelbe Flüssigkeit, welche runde, körmige Zellen in grosser oder kleiner Zahl enthält. Die von dem Magen entspringenden paarigen Blinddärme, welche entweder von einem gemeinschaftlichen Stamm entspringen (wie bei Asteracanthion), oder schon vom Grunde aus getrennt sind, bestehen aus einer zarten. Bindegewebshaut und einem zelligen Inhalt. Die zelligen Elemente (Fig. 9) sind 0,008—0,010 Mm gross und sind theilweise mehr homogen, theilweise mit glänzenden, vetttröpf- chenähnlichen Kügelchen gefüllt. Magen und ‚Blinddärme werden durch feine Bändehen, Mesenterialbändehen, an die innere Körper- wand befestigt. Diese Mesenterialbändehen bestehen ebenfalls aus mit Wimperhaaren bekleideten Bindegewebe. ! Tiedemann, L. ce. 6 Die 10 platten Bänder welche von der unteren Fläche des Ma- gens entspringen, paarig in die Arme verlaufen und zur Befesti- gung des Magens dienen, bestehen aus mit Muskelfasern durchsetz- ten Bindegewebsbündeln. Bei Asteracanthion rubens fehlt ein After, wie auch schon Tie- demann ' hervor gehoben hat. Durch die Mundöffnung kann der Oesophagus und der vordere (untere) Theil des Magens hervorgestülpt werden, was die Auf- nahme der Nahrungsstoffen sehr erleichtern mag. Die Seesterne sind sehr gefrässig und es ist erstaunlich, wie colossal grosse Thiere sie verschlingen können. GENERATIONSORGANE. Die Lage der 10 Geschlechtsdrüsen ist bei den Asteriden hin- länglich bekannt. Obgleich Tiedemann ? keine männlichen Organe auffinden konnte, hat es sich doch später herausgestellt, das bei den Asteriden wie bei den Echinoiden die Geschlechter immer ge- trennt sind. Männliche und weibliche Organe sind einander im Bau vollkommen ähnlich, bestimmte Ausführungsgänge bis jetzt nicht entdeckt worden. Über die vermuthlichen Ausführungsgänge wird später gehandelt. Die Drüsen bilden traubenförmig verzweigte Blindschläuche. In nicht geschlechtsreifem Zustand strecken sie sich nur sehr wenig, im geschlechtsreifen dagegen ziemlich tief in die Arme hinein. Die Geschleehtsreifheit fällt an unseren Küsten bei den Asteriden ge- wöhnlich in’s Frühjahr und in den Herbst; in den heissen Som- mermonaten habe ich nie geschlechtereife Asteriden angetroffen. Die Drüsenschläuchen sind wie alle innere Organe mit Wimperhaa- ren überzogen. Diese Wimperhaare sitzen auf einer sehr zarten ho- mogenen Bindegewebshaut. Darauf folgt eine zarte transversale Muskelfaserschicht und nach innen wieder eine zarte, homogene Haut, welche von einem kleinzelligen Epithel bekleidet ist. ! Tiedemann, L. c. $. 46. ®2 Tiedemann, L. c. 8. 62. —] Die ziemlich grossen, reifen Eier, haben eine rundliche oder birnförmige Gestalt und bestehen aus einem grobkörnigen Dotter und einem feinkörnigen Kern mit Kernkörperchen, welches zuwei- len 1-10 Nueleololi enthält. Ausserdem wird der Dotter von einer 0,003 Mm dieken, structurlosen Haut, (Dotterhaut) umgeben. Die Spermatozoiden bestehen wie bei den Echinoiden aus einem sehr kleinen, rundlichen Körper mit haarförmigem Schwanz. Sie besitzen eine äusserst lebhafte Bewegung, welche selbst mehr als 24 Stunden nach dem Tode fortdauern kann. Wie bei den Echinoiden und Holothurien bilden sich die Eikeime und die Bildungszellen der Spermatozoiden aus dem inneren Epi- thel der Drüsenfollikel. DAs NERVENSYSTEM UND DIE SINNESORGANE. Die ersten Angaben über das Nervensystem der Asteriden ver- danken wir Tiedemann '. Bei Astropeeten aurantiacus beschreibt er ein orangegelbes Gefäss, welches den Mund kreisförmig umgebe und in die Rinne eines jeden Armes einen Ast abschicke, der all- mälich kürzer werdend bis zur Spitze des Armes fortlaufe. Nach Wegnahme dieses Gefässes kommt ein zweiter, weisser Ring zum Vorschein, der ebenfalls den Mund umgiebt und in jedem Strahl einen weissen Faden abgiebt; und dieser Ring mit den von dem- selben abgehenden Faden beschreibt er als das Nervensystem. Joh. Müller * erklärte das orangefarbene Gefäss Tiedemann’s für den Nervenring, welcher in die Ambulacralrinne fünf, breite , platte Zweige abschicke. Zwischen dem weichen, grossentheils aus Längs- fasern bestehenden Blatte, befinde sich eine dünne aber fibröse Leiste wie ein Septum, und diese erklärt er für den Nerven Tie- demann’s. * Tiedemann, L. ce. 8. 62. ® Joh. Müller, Anatomische Studien über die Echinodermen. Dessen Archiv. 1850. S. 117. Abhdl. der Köningl. Akademie der Wissenschaften. Berlin 1853. S. 123. 8 Haeckel ' hat das Nervensystem einer genaueren histologischen Untersuchung unterworfen. Wilson * untersuchte zuerst das Nervensystem auf Querschnitten. Wie seine Vorgänger beschreibt er die Nervenstämme als solide Stränge. Owsjannikow * erklärt die Nervenstämme für hohle Kanäle. Ausser Nervenzellen und Nervenfasern sind in dem Nervensystem nach ihm gar keine andere histologische Elemente vorhanden. Greeff * beschreibt ebenfalls die Nerven als continuirlich in einander über- gehende Röhren oder Kanäle, in derer Höhle eine dem Blute ähnliche Flüssigkeit eireulirt. Um eine gute Vorstellung des Nervensystemes zu bekommen, thut man am besten, @nerschnitte durch die ganze Dicke eines Armes zu machen. Fig. 11 en 12 stellen solchen einen @nerschnitt vor; a sind die wirbelartigen Kalkplättchen der Ambulacralrinne, 5 das radiale Was- sergefäss, ce c die Ambulacralbläschen, d d die Füsschen, e der Nervenstamm, welcher eine dreieckige Form zeigt. Die Basis dieses Dreiecks wird durch ein kräftiges, bindegewebiges Längsseptum g gebildet, welches den radialen Wassergefässkanal von dem Nerven trennt, während die beiden aufstehenden Seiten durch zwei platte Bänder gebildet werden, welche die eigentlichen Nervenelemente einschliessen und die man die “Nervenblätter’” 4 % nennen kann. Die Nerven bilden jedoch keine solide Stränge, sondern im Ge- gentheil hohle Kanäle. Die Höhlung dieser Nervenkanäle ist aber nicht einfach. Im Innern dieser Kanäle bemerkt man zuerst eine senkrechte Leiste, /, die nach unten an die Spitze des Dreiecks sich inserirt, nach oben aber sich in zwei seitliche Hälften scheidet. Dadurch wird die einfache Höhlung des Nervenkanals in drei Räume getheilt, zwei unter einander gleiche und symmetrisch gelegene ! Haeckel. Zeitschrift. f. wiss. Zoologie Br. 10 1860. S. 183. ? Henry. S. Wilson. The nervous System of the Asteriden. Transactions of the Linnean society 1862. T. XXIII. S. 107. 3 Ph. Owsjannikow, Über das Nervensystem der Seesterne. Melanges biolo- giques tires du Bulletin de l’Aecad. de St Petersbourg. 18 März 1871. Bulletin de l’Acad&mie imp6riale des sciences de St. Petersbourg Tom. XV. 1870. 4 R. Greeff. Über den Bau der Eehinodermen Sitzbericht der Gesellschaft zur Beförd. der gesammten Naturw. Marburg N. 8. 1571 N°, 6 p. 72. 9 kleinere, und einen in der Medianlinie gelegenen grösseren. Durch die Höhlung des Nervenkanals strömmt wie später nachgewiesen werden soll, Blutflüssigkeit. Diese senkrechte Leiste, welche wie schon Joh. Müller bemerkt hat, den Nerven Tiedemann’s vorstellt, setzt sich auch auf den Munddiseus fort, bildet da ebenfalls einen pentagonalen Ring, welcher die Scheidewand zwischen dem oralen Blutgefäss- und dem Wassergefässring darstellt. Nach Greeff ' sollte die radiale Nervenbahn nicht von drei, sondern von vier Kanälen durchzogen sein, da die senkrechte Leiste nach oben nicht in zwei, sondern in drei Blätter aus einander weiche, wodurch zwei unter- einander gleiche und. symmetrisch gelegene grösssere, und zwei kleinere Räume entstehen sollten. Die Nervenblätter hören jedoch beiderseits der Ambulacralrinne und am Grunde der Saugfüsschen nicht auf; untersucht man näm- lich an guten Querschnitten genauer, so bemerkt man, dass sie allmälich schmaler werdend umbiegen, direekt in die Haut der Saugfüssehen übergehen, und diese bilden. Sie sind, wie Greeff ® vortrefflieh bemerkt, eigentlich “nur als eine Fortsetzung oder Aus- stülpung der äusseren Haut zu betrachten, in die sie sowohl durch Vermittlung der Saugfüsschen als auch an anderen Stellen zwischen den Saugfüsschen direet übergehen. Dass dies wirklich so ist, geht nicht allein aus der bei dem Wassergefässystem näher zu beschrei- benden Structur der Saugfüsschen hervor, sondern auch aus folgen- dem kleinen Versuch. Reizt man den Nervenstamm an irgend einer Stelle, so ziehen sich in der Umgebung der gereizten Stelle gele- genen Saugfüsschen zusammen. Reizt man eines der Saugfüsschen, so geschieht ganz dasselbe. Ob man den Nervenring oder die radia- len Nervenstämme reizt, bleibt sich gleich. Auf die weiter von der gereizten Stelle ab gelegenen Saugfüsschen erstreckt sich die Wir- kung des Reizes nicht. Die in den Nervenblättern enthaltene Nervensubstanz setzt sich anderseits auch auf der senkrechten Leiste theilweise fort. Es besteht also zwischen Blut- und Nervenkanal eine innere Beziehung, Nerv und Gefässe sind mit einander untrennbar verbunden, erstere bildet 7 RrGreefi. L. e. No. 6: 1872. 2 R. Greeff. L. ec. N. 8. 1871. 10 so zu sagen die Scheide der letzteren. Die senkrechte Leiste, durch welche die Höhlung des Nervenkanals in drei Theile getheilt wird, besteht aus mit Muskelfasern durchwebtem Bindegewebe. Durch die Wirkung der Muskelfasern kann der Nerv tiefer in die Ambulacral- rinne hineingezogen werden und so ist zugleich eine Gelegenheit für die Fortbewegung des Blutes gegeben. Die Aussenflächen der senkrechten Leiste werden van Zellen gebildet, die im Wesentlichen mit denen der Nervenblätter übereinstimmen. Owsjannikow ! be- schreibt die senkrechte Leiste als ein elastisches Band. Die histologische Structur der radialen Nervenstämme stimmt mit der des Nervenringes vollkommen überein, so das alles was für die ersteren beschrieben wird, auch für den letzteren gültig ist. Äusserliceh sind die Nervenstämme mit Wimperhaaren bekleidet; darauf folgt eine Cutieula, welche ungefähr 0,002—0,003 Mm dick ist und darauf ein sehr kleines Pflasterepithelium. Auf das Pflaster- epithel folgt die ED Nervensubstanz. Die histologische Struc- tur der eigentlichen Nervensubstanz ist im frischen Zustand äusserst schwierig zu untersuchen, und man muss zu heagentien seine Zu- flucht nehmen. Am meisten hat mir die Osmiumsäure von 0,1”, gefallen. Ich riss erst die Ambulacralfüsschen eines Armes aus, praeparirte darauf durch zwei Longitudinalsehnitte den Nerv von der Ambulacralrinne los, und brachte denselben sehr vorsichtig in die Osmiumsäurelö- sung. Bei dieser Behandlung bleibt dann gewöhnlich auch an dem Nerv ein Theil der senkrechten Leiste sitzen. Je nach dem man nun Praeparata zum Isoliren oder zum Anfertigen feiner Querschnitte wünscht, lässt man sie $—24 Stunden in dieser Lösung liegen. Die mikroskopische Untersuchung lehrt nun, dass in den Nerven- blättern eine sehr grosse Zahl Ganglienzellen vorkommt. In jeder Zelle, derer Diameter van 0,005 bis 0,008 Mm wechselt, (Fig. 14) bemerkt man einen sehr grossen Kern, welcher den Zellkörper fast volkommen auffüllt. Im Innern der Kerne kommt ein Kernkörperchen vor. Das Protoplasma der Zellen ist äusserst feinkörnig. Von jeder Zelle entspringen gewöhnlich zwei Fortsätze oder Fasern (Nerven- fasern), eine centrale und eine peripherische. Die erstere ist ge- * Owsjannikow. L. e. 11 wöhnlich kürzer als die letztere, welche sich zuweilen dichotomisch theilt. Die Fasern sind unmessbar dünn, entbehren so wohl der Markscheide als der Hülle, und bestehen nur aus Cylinderaxen. Die peripherischen so wohl als die centralen Nervenfortsätze können sehr schöne Varieösitäten zeigen. Die Fasern kreuzen einander in allerlei Richtungen. Zellen und Fasern liegen in einer fein körnigen Grund- substanz eingebettet, welehe der der grauen Hirnsubstanz höherer Thiere ähnelt (Fig. 13). Ausserdem verlaufen in den Nervenblättern auch noch stäbehen- förmige Fasern, gewöhnlich in radiärer Richtung. Ihre Bedeutung ist mir aber unbekannt geblieben. Mit den Nervenzellen hängen sie nicht zusammen. Das peripherische Ende eines jeden Ambulacralnerven trägt zwei Sinnesorgane, das Auge und den Fühler. Verfolgt man nähmlich bei einem lebendigen Seestern den Ambulaeralnerv nach aussen, so findet man, dass derselbe nicht auf der Spitze des Armes innerhalb der Rinne endigt, sondern sich hier von der letzteren abhebt und sich weiter in zwei Zweige spaltet, einen oberen und einen unteren. Der untere, kürzere und knopfförmige trägt das schon längst be- kante Auge, der andere obere, längere und diekere ist der Fühler. _ Sehon vor ungefähr 12 Jahren wurde der Fühler von Wilson ! entdeckt und beschrieben, ohne das jedoch Jemand darauf geachtet hat, und erst in neuerster Zeit hat Greeff * darauf wieder die Auf- merksamkeit gelenkt. Der Fühler hat mit dem ihn umgebenden Saugfüsschen nichts gemein und lässt sich auch, wie schon Greeff bemerkt hat, durch seinen Ursprung aus der radialen Nervenbahn, durch seinen direckten Zusammenhang mit dem Auge, durch seine unpaare Stellung und Richtung, durch seine nach vorn abgerundete Form und Dicke, durch seine gelbe Färbung, duch seine andere Bewegungserscheinungen ete. sicher von den ihn umringenden Saug- füsschen unterscheiden. Die histologische Struetur des Fühlers stimmt im Allgemeinen mit der des Nerven überein. Die untere Fläche ist mit Wimperhaaren überzogen, an der Spitze und an der oberen Fläche scheinen sie * ! Wilson. Transactions of the'Linnean society XXIII, p. 107. 1860. 2 R. Greefl. L. ec. N. 8. 1871. 12 jedoch zu fehlen. Die Wimperhaare sitzen auf einer Cutieula; ein wie bei den Nervenblättern darauf folgendes Pflasterepithelium konnte ich jedoch nicht auffinden. Will man die histologische Struetur des Fühlers untersuchen, so wird man auch hier mit Osmiumsäure am besten fahren. Nach 24 ist die Härtung gewöhnlich zur Anfertigung feiner Querschnitten weit genug vorge- schritten. Der Fühler stimmt in anatomischen Bau met dem der Ner- venblätter vollkommen überein. Er besteht nur aus Nervenzellen und Nervenfasern, (Fig. 15) welche letztere sehr schöne Varieösitäten zeigen, während die in den Nervenblättern vorhandenen stäbchen- förmigen Fasern dem Fühler fehlen. Innerlich zeigt der Fühler eine Höhlung, welche mit der der radialen Nervenstämme in Zusammen- hang steht. In diese Höhlung setzt sich die senkrechte Leiste fort, welche sich an die Spitze des Fühlers inserirt. Durch die in dieser stündiger Behandlung in einer Lösung von 0,1%, Leiste vorkommenden Muskelfasern kann der Fühler, wenn er her- vorgesteckt war, zurück gezogen werden. Das Auge umfasst den über ihn hervortretenden und mit seiner Basis verschmolzenen Fühler schenkelartig. Wenn der Seestern die Spitsen der Strahlen nach oben umbiegt, was beim Kriechen der Thiere gewöhnlich geschieht, so reitet gewissenmaassen, wie Greeff bemerkt, das nun nach oben und aussen, zuweilen auch nach oben und innen gerichtete Auge auf dem sich unter ihm hervorstrecken- den langen eylindrischen Fühler. Die Basis des Fühlers, auf der das Auge ruht, scheint das von: Ehrenberg und Haeckel als Unter- lage des Auges beschriebene Gebilde zu sein. Das Auge der Seesterne gehört zu den zusammengesetzten Augen. (Haeckel). Die Oberfläche desselben ist mit einer glashellen, struc- turlosen 0,002 Mm dicken Cutieula überzogen, auf welche wie bei den Nervenstämmen ein zartes Plattenepithel folgt, dessen 0,005 Mm grossen, polygonalen Zellen einen 0,002 grossen Kern enthalten. Unter dem Epithel liegt eine nach innen scharf begrenzte, ziemlich breite Parenchymschieht, in welcher die eigentlichen Seeorgane ein- gebettet liegen. Diese bestehen aus einer nach Alter und Grösse wechselenden Zahl von hellroth gefärbten Pigmentkegeln, in Ab- ständen die ihrem eigenen Durchmesser gleich sind, und mit ihrer Basis nach aussen, mit ihrer Spitze gegen die mediane Längslinie 15 des Auges gerichtet. Die Pigmentkegel welche 0,06—0,08 Mm lang und an der Basis 0,025—0,02S5 Mm breit, sind so gelegen, dass die längsten an die Mitte, die kürzeren an die Ränder reichen. Die Pigmentkegel oder Pigmenttrichter sind von einer weichen, glashellen Substanz erfüllt, welche beim Druck gewöhnlich nach aussen hervorquilt und die durch Haeckel ! als eine kugelige Linse beschrieben ist. Zur Untersuchung der histologischen Structur des Asteridenauges empfehlt sich auch hier wieder die Osmiumsäurelösung besonders. Das hellrothe Pigment verwandelt sich dann in ein dunkelbraunes. Das Pigment ist in Zellen abgelagert, derer Grösse und Form sehr wechselend, je nachdem dieselbe mehr dem Centrum oder den Seitenflächen des Pigmentkegels zugekehrt sind (Fig. 18). Die cen- tralwärts gelegenen haben eine unregelmässige, polygonale oder rundliche Form, die lateralwärts gelegenen eine mehr eylindrische Gestalt. In den meisten ist ein Kern sehr deutlich zu sehen. Von dem äusseren Ende sendet jede Zelle einen langen einfachen oder sich verästelenden Fortsatz ab, der zuweilen wie die Nervenfasern sehr schöne Varieösitäten zeigt und in denen die feinen rothen Pigmentkörnchen perlschnurartig aufgereiht sind. Andere dagegen senden nur pigmentlose Fäden ab. Ein ähnliches Verhältniss hat auch Greeff * gefunden. Die Structur der scheinbar homogenen, weichen glashellen, im Centrum der Pigmentkegeln gelegenen Substanz ist im frischen Zu- stand äusserst schwierig zu untersuchen und hat mich zu keinem befriedigenden Resultat geführt. Nach Behandlung in Osmiumsäure erscheint aber diese Substanz nicht homogen, sondern aus kleinen, kernhaltigen Körperchen zusammengesetzt (Fig. 19), die schichten- weis über einander liegen. Greeff ® beschreibt diese Substanz als aus vielen, kleinen kernhaltigen Körperchen zusammen gesetzt, während Mettenheimer * sie aus runden, wasserklaren Zellen und Myelintropfen bestehen lässt. \ E. Haeckel. Zeitschrift. f. wiss. Zoologie B X. 1860. p. 183. EB Greefl. L. c. No. 6. 1872. - ’ R. Greeff. L. e. * C. Mettenheimer, Ueber die Gesichtsorgane des violetten Seesterns der Ostsee Müller’s Archiv. p. 210. 1862. 14 Die in der nächtsten Umgebung der weichen Innenmasse gelege- nen Pigmentzellen, zeigen nur eine Spur des rothen Pigmentes, so dass der Uebergang zwischen den Pigmentzellen und den im Innern des Pigmentkegels gelegenen äusserst zarten, pigmentlosen Zellen eine allmäliche zu sein scheint. Es sieht also gerade so aus, als ob die pigmentirten Zellen der Kegel allmälich in weniger pigmentirte und endlich in vollkommen pigmentlose übergehen. Die letzteren bilden dann die innere weiche Masse des Auges. | Der Raum welcher zwischen den Pigmentkegeln übrig bleibt, be- steht aus Nervensubstanz welche dieselbe histologische Struetur zeigt als die der Nervenblätter (Fig. 16 und 17) mit dem Unterschiede jedoch, dass wie in den Fühler die stäbehenförmigen Fasern fehlen. Das BLUT- UND WASSERGEFASSSYSTEM. BLUTGEFASSSYSTEM. Das Blutgefässsystem der Asteriden ist zu erst von Tiedemann ! beschrieben und von Joh. Müller * bestätigt. In der letzteren Zeit ist das wirkliche Vorkommen dieses Blutgefässsystemes oft ange- zweifelt worden. Jourdain * spricht den Asteriden ein Blutgefäss- system ab, ebenso Greeff*, und auch ich konnte mich im Anfang ° von dem Vorkommen eines Blutgefässsystemes nicht überzeugen. Eine fortgesetzte Untersuchung hat jedoch Greeff ®* wieder zu dem umgekehrten Resultat geführt, und nach einem wochenlangen Auf- enthalt an der Küste der Nordsee, wo ich täglich frische Asteri- den untersuchen könnte, habe auch ich mich überzeugen können, dass die Tiedemann-Müller’sche Beschreibung des Blutgefässsyste- I Tiedemann L. e. p. 49. ?2 Joh Müller. L. ec. Archiv. 1850. p. 117. Berl. Abhdl. 1853 S. 123. 3 Jourdain. Recherches sur lappareil eirculatoire ete. Comptes Rendus 1867, p- 1002. Tom LXV. 2 Serie No. 24, 18 (aa, 1ER [Re LEHAl, 5 Niederl. Archiv, f. Zoologie le Bd. 2e Heft. 1872. P. 184, SIR-AGTeeIrE Er CHN.02 1812, 15 mes der Asteriden in der Hauptsache vollkommen richtig ist. Das Blutgefässsystem der Asteriden (Taf. II Fig. 20) besteht hauptsächlich aus zwei Gefässringen, einem dorsalen und einem oralen Ring, welche vermittelst eines schlauchförmigen Kanals mit einander eommunieiren. Von dem Dorsalring entspringen 10 Ge- fässe für die Geschlechtsdrüsen, während von dem oralen Gefäss- ring 5 Äste entspringen, welche sich in die Ambulaeralrinne be- geben und sich dort weiter verzweigen. In nicht injieirtem Zustand ist von den Gefässen kaum etwas zu sehen und erst nach einiger Uebung gelingt es, den dorsalen Gefässring aufzufinden. Will man sich eine genaue Vorstellung des Gefässverlaufes bilden, so sind Injeetionen ein erstes Erfordernis. Ich habe denn auch hier wie- der die transparenten kaltflüssigen Injectionmassen (das Beale’sche Karmin und Richardson’sche Blau) am meisten benutzt. Es gefiel mir am besten, erst das Wassergefässsystem und nachher (mit einer anderen Farbe) das Blutgefässsystem zu injieiren. Zu diesem Zweck schnitt ich bei einem lebenden Seestern einen der Arme ab und injieirte dann von der Schnittstelle aus das Wassergefässsystem, während das Blutgefässsystem gewöhnlich von dem dorsalen Ge- fässring aus injieirt wurde. Der dorsale Gefässring (Taf. II Fig. 21) umkreist fast die ganze Scheibe und schliesst bei den Asteriden welche einen After besit- zen, wohl diesen, aber nicht die Madreporenplatte ein. An der Stelle wo an den fünf einspringenden Armwinkeln die Rückenhaut mit dem Munddiseus verwächst, macht das Ringgefäss jedesmal eine Biegung nach innen, durchbohrt jedoch nicht die Verwach- sungsmembran , wie Greeff * angiebt, sondern biegt sich einfach um diesen herum. Der dorsale Gefässring wird also durch fünf nach innen gehende Schlingen unterbrochen. An den Stellen wo die Schlin- gen nach innen biegen, zweigen sich nach aussen zwei Gefässe, je eins beiderseits von der Verwachsungsmenbran, also im ganzen 10 Gefässe ab, welche in die 10 Generationsorgane eintreten. In dem Interbrachium in welchem die Madreporenplatte gelegen ist, beschreibt das Ringgefäss ein tiefere Einbiegung, indem es unter- halb der Madreporenplatte den Anfangstheil des Steinkanals um- IR. Greeff. Ne. 6. 1872, S. 94. 16 läuft, so dass der letztere und die Madreporenplatte (zum grössten Theil) ausserhalb des Ringes gelegen sind (Fig. 21). Injieirt man nun von irgend einer Stelle den dorsalen Gefäss- ring, so füllen sich nieht allein die 10 Gefässe der Geschlechts- drüsen, sondern die Flüssigkeit dringt auch in den schlauchförmigen Kanal, der vom dem ganzen Umfang der Madreporenplatte ent- springend, den Steinkanal mit dem er theilweise fest verwachsen ist, umgiebt und sich nach unten in den oralen Blutgefässring fort- setzt. Dieser sehlauehförmige Kanal, den Tiedemann das “Herz” genannt hat, schliesst nicht allein den Steinkanal (Taf. II Fig. 20) der nur von einem kleinen Theil der Madreporenplatteoberfläche entspringt, sondern ausserdem auch noch einen drüsenförmigen Kör- per ein, dessen Bedeutung mir aber durchaus unbekannt geblie- ben ist. Fernerhin sieht man am inneren Rande der Verbindungsstelle der Madrepörenplatte mit dem dort entspringenden schlauchförmi- gen Kanal bei Asteracanthion rubens noch zwei andere, ebenfalls drüsenförmige Organe, wie auch Greeff ' gefunden hat (Taf. II Fig. 26). Diese beiden Organe tauchen mit ihren äusseren, dem Steinkanal convergirend zugewendeten Enden in den schlauch- förmigen Kanal und mit den entgegengesetzten Enden frei in die Leibeshöhle hinein. Ob sie mit dem eben erwähnten, drüsenförmigen Körper in Ver- bindung treten, wie Greeff vermuthet, darf ich nicht bestimmt aus- sprechen, doch kommt mir solches nieht wahrscheinlich vor. Bei Injeetionen, welche man von dem dorsalen Gefässring aus vornimmt füllen sieh wohl die beiden frei in die Leibeshöhle hineinragenden Körper, jedoch nicht den in dem schlauchförmigen Kanal einge- schlossenen drüsenförmigen Körper. Aus dem schlauchförmigen Kanal dringt die gefärbte Masse in den oralen Blutgefässring, zugleich aber auch durch die Madrepo- renplatte nach aussen. Es besteht also eine direete Communication zwischen dem Blutgefässsystem und dem Seewasser. Das Seewasser dringt dureh die Madreporenplatte in den Steinkanal des Wasser- gefässsystemes und durch den schlauehförmigen Kanal, welcher I R. Greeff. L. e. N°. 6. 1872, 1.7 oralen und dorsalen Gefässring mit einander verbindet, in das Blut- gefässsystem. Auch Greeff ' giebt an, dass eine Verbindung des dorsalen mit dem oralen Gefässring existirt, die durch die sackar- tige Erweiterung des Steinkanals (schlauchförmiger Kanal) vermit- telt wird. Er meint jedoch dass diese Verbindung nicht dureh die ganze den Steinkanal umhüllende Erweiterung bewerkstelligt wird, sondern durch zwei besondere Gefässe, die neben dem Steinkanal verlaufen und die, wie dieser, von dem gemeinschaftlichen, häuti- gen Sack umschlossen werden. Zwei solche besondere Gefässe sind mir aber nicht vorgekommen. Um in den oralen Gefässring, welcher auf, besser gesagt unter der Mundhaut, also eigentlich ausserhalb der Körperhöhle gelegen ist, zu gelangen muss der schlauchförmige Kanal die Mundhaut durchbohren. Der Oralring hat eine fünfeckige Form. Von jedem der fünf Ecken dieses Pentagons entspringt je ein Gefäss, das in die Ambulacralrinne sich begebend, bis zur Spitze der Arme sich verfolgen lässt, wie auch schon Joh. Müller * nachgewiesen hat (Taf. II Fig. 22). Nach aussen vom oralen Gefässringe liegt der ebenfalls pentagonale Wassergefässring. Oraler Blut- und Wasser- fässring werden von einander wieder durch einen pentagonalen Ring getrennt. Dieser Ring ist die Forsetzung der bei dem Nervensystem beschriebenen senkrechten Leiste, die man den Leistenring nennen kann. An der Bildung des Leistenringes betheiligt sich aber nicht allein die senkrechte Leiste, sondern auch das kräftige bindegewe- bige Längsseptum, das in der Ambulacralrinne das radiale Was- sergefäss von den Nerven trennt. Man kann es auch so ausdrücken , dass von den Ecken des pentagonalen Leistenringes in der Ambu- laeralrinne Fortsetze abgeben, welche sich bis zur Spitze des Armes verfolgen lassen und bald nach ihrer Abzweigung von dem Ring sich in zwei Blätter spalten, von denen das eine die Scheidewand zwischen dem radialen Wassergefäss und Nervenkanal bildet, das andere in den Nervenkanal als “senkrechte Leiste’”” sich fortsezt. Oraler Blutgefäss:, Wassergefäss- und Leistenring werden nun durch den pentagonalen Nervenring bedeckt. Dass der orale Blut- IR. Greeff. L, c. No. 6. S. 96. ? Joh. Müller. Dessen Archiv. 1850. p. 1. 18 gefässring von dem Nerven gedeckt wird, war auch schon Tiede- mann ' bekannt, denn er sagt “Wenn man das orangenfarbene Gefäss (den Nerf) entfernt hat, kann man den (oralen) Gefäss- kranz erkennen. Jedes der von den Ecken des pentagonalen oralen Gefässringes entspringenden und in die Ambulacralrinne sich fortsetzenden Ge- fässe, welehe man radiale Hauptgefässe nennen kann, verläuft nun in die der Medianlinie des Nervenkanals gelegene Höhlung. Alsbald nach dem Austritt aus dem Gefässring verliert der radiale Haujtstamm seine eigenen Wände; das Blut ist also in unmittel- barer Berührung mit der Nervensubstanz; sie bildet die Scheide des Blutgefässes. Neben dem radialen Hauptstamm begegnet man nun noch zwei anderen Gefässen, welche man die radialen medialen Nebenstämme nennen kann und welche in die zwei symmetrisch gelegenen klei- neren Höhlungen des Nervenkanals eintreten. Es komen also in der Ambulacralrinne, in der Höhlung des Nerven eingeschlossen , drei radiale Blutgefässe vor. Schon Joh. Müller * sagt, dass der orale Gefässring nach jedem Strahl einen Zweig abgiebt, der wie- der zwei kurze Seitenäste abschickt. Es fragt sich nun, wie diese beiden radialen Nebenzweige gebildet werden. Erst an sehr gut gelungenen Injeetions-preeparaten kann man sich davon überzeugen. Von jedem radıalen Hauptstamm entspringen beiderseits eben so viele Querzweige als Saugfüsschen vorhanden sind, in der Art, dass die Zweige nicht einander gegenüber stehen, sondern wie die Saugfüsschen mit einander alterniren. Jeder dieser Querzweige biegt sich schleifenförmig um das Saugfüsschen herum, und setzt sich, neben dem aus dem medialen Hauptstamm entspringendem Quer- zweig, in den radialen Nebenstamm fort. Auf der Stelle der schlei- fenförmigen Umbiegungen entspringt wieder eine grosse Zahl Quer- zweige, welche zwischen den Saugfüsschen der zweiten Reihe verlau- fen und sich dort ebenfalls beiderseits in ein radiales Blutgefäss fortsetzen, welches der lateralen Seite der Ambulaeralrinne entlang verläuft. Diese beiden Blutgefässe kann man auch “radiale, late- ! Tiedemann. L. e. p. 51. ® Joh. Müller. Dessen Archiv. 1850. p. 117. 19 rale Nebenstämme” nennen. In der Amulaeralrinne kommen also eigentlich fünf radiale Gefässstäimme vor, welche durch zwischen den Saugfüsschen verlaufende Querzweige mit einander anastomo- siren. Die Beschreibung gilt aber nur in der Hauptsache für Aste- riden mit zwei Paar Saugfüsschen. Wie das Verhältniss der Blut- gefässe in der Ambulacralrinne bei den Asteriden ist, welche nur ein Paar Füsschen haben, dürfte noch näher untersucht werden müssen. Die radialen lateralen Nebenstämme biegen sieh nun unter die harten, zahnartigen Fortsätze, welche in dem Winkel befestigt sind, den zwei Strahlen durch ihr Zusammentreten an dem Munde bilden, und gehen so in einander über. Es bildet sieh also, wenn man will, ein zweiter, oraler Gefässring, welchen man den oralen lateralen Gefässring nennen kann und welcher ebenfalls durch den pentagonalen. Nervenring, da- wo er sieh unter die zahnartigen Fortsätze herumbiegt, bedeckt wird. Aus diesem oralen (lateralen) Blutgefässring entspringen fünf Zweige, die durch sehr kleine Oeffnungen in den kalkigen Mund- ring über die zahnartigen Fortsätze in die Körperhöhle eindringen und beiderseits von der Verwachsungsmembran, dureh welche die "Rückenhaut mit dem Munddiseus verbunden ist (also an die inne- ren Fläche der Körperhöhle) sich zu verzweigen scheinen. Wie diese Gefässchen sich weiter erhalten ist mir nieht volkommen bekannt geworden. Theilweise scheinen sie an die Geschlechtsorgane zu tre- ten, theilweise auf die innere Fläche der Körperhaut ein lakunen- artiges Gefässnetz zu bilden. Letzteres warnt jedoch zu grosser Vorsicht, da es hier in das lockere Bindegewebe sehr leicht zu künstlichen Gefässbildungen kommt. Auch Tiedemann ! hat diese Gefässchen schon gesehen, lässt dieselbe jedoch aus dem oralen (Haupt) Gefässring treten und in den Magen und in die Blind- därme sich verzweigen (Fig. 23). Ein bestimmtes Blutgefässsystem der Eingeweide habe ieh nieht nachweisen können. Die Gefässverzweigungen der Biutkanäle in den Geschlechtsor- ganen ist höchst eigenthümlich. Betrachtet man mit unbewaffnetem 3 Tiedemann. L. c. p 51. 20 Auge die Geschlechtsdrüsen so sieht man so zu sagen diese Drüsen an den Gefässen hangen wie Drüsen an ihren Ausführungsgängen. Untersucht man die Geschlechtsorgane in injieirtem Zustand mikros- kopisch, so sind die Bilder volkommen denen ähnlich welche man bekommt, wenn man eine Drüse von ihrem Ausführungsgang aus injieirt hat. Die Blutkanäle bilden keine capilläre Gefässnetze wel- che die Follikel umspinnen, sondern das Gefäss verzweigt sich in die Drüse selbst. Die Wände des Gefässes gehen in die der Drüse über, das Blut strömt frei in die Drüsenfollikel und umfliesst die Geschlechtsproduete. Wie später erörtert werden soll, übernehmen höchstwahrscheinlich die Blutgefässe denn auch die Rolle der Aus- führungsgänge. Die Blutgefässe (Dorsal-und Oralring), sind wie alle übrigen Or- gane, aussen von einer wimperenden Haut überzogen, darauf folgt eine Lage dieht gedrängter, sehr dünner, kreisförmiger Muskelfa- sern und innerlich, wenn ich nicht sehr irre, wieder eine binde- sewebige Haut. Ob die Gefässe ausserdem noch von einem inneren Wimperepithelium ausgekleidet sind, darf ich nicht bestimmt aus- sprechen. Die Gefässe sind zu eng um aufgeschnitten werden zu können. Ebenso wenig gelang es mir von den Gefässen Querschnitte zu machen. Der von der Madreporenplatte entspringende schlauchförmige Ka- nal, der den Oralring mit dem Analring verbindet, besteht aus einer beiderseits mit Wimperhaaren bekleideten, von wellenförmi- sem Bindegewebe zusammengezetzten Membran. Der Raum welcher zwischen dem Steinkanal, dem drüsenförmigen Körper und dieser Membran übrig bleibt, wird durch eine Flüssigkeit ausgefüllt in welcher dieselbe zellige Elemente wie im Blute vorkommen. Diese zelligen Elemente (Fig. 24) bestehen theils aus runden, theils aus verästelten Formen. Unter den runden, deren Durchmes- ser von 0,003—-0,010 Mm wechselt, begegnet man sowohl kern- losen als kernhaltigen. Ihr Protoplasma ist gewöhnlich fein granulirt. Ausserdem trifft man auch noch 0,005—-0,007 Mm grosse, matt- glänzende Kugeln an, die jedoch nur spärlich vorhanden sind. Amı zahlreichsten vertreten sind jedoch die verästelten, die theils ver- einzelt, theils in kleinen Haufen zusammengepackt, in der Flüssig- keit herumschwimmen. Form und Zahl der Ausläufer ist sehr wech- 21 selend, sie können zuweilen sehr bedeutend sein. Je mehr die Zellen verästelt sind, je geringer sind ihre Bewegungserscheinungen. Endlich haben wir noch von den drüsenförmigen Körpern zu re- den. Was die zwei in die Leibeshöhle frei hineinragenden Körper betrifft, so sind diese den traubenförmigen Drüsen ähnlich gebaut. Die Drüsenlappen und Läppchen bestehen aus einer mit Wimper- haaren bekleideten, homogenen Membran und einem zelligen Inhalt. Untersucht man die Drüse im frischen Zustand unter dem Mikros- kop, so sieht man noch eine geraume Zeit lang die Drüsenschläu- che sich rythmisch eontrahiren. Ungeachtet zahlreicher Untersuchun- gen habe ich jedoch niemals Muskelfasern auffinden können, und doch wechselen Contractionen und Dilatationen regelmässig ab. In den äusserst zarten Wänden der Drüsenschläuche bemerkt man nur dieke, überall mit einander anastomosirende Stränge einer feinkör- nigen Substanz, die wie Sarcodestränge aussieht, ungefähr denen ähnlich (obgleich hier stärker entwickelt) welche man in der wei- chen Körpermasse von Noctiluca miliaris antrifft und es scheint mir wahrscheinlich, dass das Vermögen der Wände sich contrahiren zu können, diesen Strängen zukommt. Nach der Madreporenplatte hin, wo die Drüsenläppchen mehr zusammengepackt liegen und in einen gemeinschaftlichen, weiten Ausführungsgang zusammentreten, werden die Wände dicker, wäh- rend in dem Ausführungsgang selbst, Bündel fibrillären Bindege- webes sich aufthun. Der Inhalt der Drüsenbläschen besteht aus Zellen, welehe mit denen der “braunen Körperchen” (S. Wasser- gefässsystem) vollkommen übereinstimmen. Der in dem sehlauch- förmigen Kanal gelegene drüsenförmige Körper (Herz der Autoren) hat eine länglich birnförmige Gestalt und eine röthlich-blaue, zu- weilen violette Farbe. Der nach oben gekehrte breitere Theil liegt fast unmittelbar unter der Madreporenplatte, der untere viel schmä- lere (der Stiel der Birne) verläuft unmittelbar neben dem Steinka- nal und scheint in den oralen Gefässring einzutreten. Wie der obere Theil sich verhält, ob er blind endigt oder mit einer offnen Mün- dung in den schlauchförmigen Kanal sich einsenkt, kann ich nicht sagen. Das auf seiner ganzen Länge mit verzweigten lappenförmi- sen Anhängen versehene Organ zeigt ungefähr dieselbe Structur wie die beiden anderen Drüsen, mit dem Unterschiede jedoch, dass 22 die Drüsenläppchen durch kräftigere Bindegewebsbündel mit einan- der verbunden und die zelligen Elemente mehr oder weniger ge- färbt sind. Eine innere wimperende Höhlung, wodurch, wie Greeff ' berichtet, die ebenfalls im Innern wimperenden und verästelten Ka- näle mit einander in Verbindung stehen sollten, habe ich nicht ge- sehen. Wohl konnte ich auch hier wieder sehr deutlich Contrac- tionserscheinungen an der Drüse beobachten wie denn auch schon Tiedemann * angiebt und wahrscheinlich hat dieses den eben ge- nannten, höchst sorgfältigen Beobachter dazu veranlasst, die Drüse als das “Herz’’ zu beschreiben. Wenn diese Drüsen als Exeretions- oder Respirationsorgane auf zu fassen sind, was wohl wahrschein- lich ist, wird ihnen das Vermögen sich rhytmisch contratiren zu können, sehr zu gute kommen. WASSERGEFASSSYSTEM. Das Wassergefässsystem fängt an der, immer an der Rückenflä- che in einem der Interradien gelegenen Madreporenplatte an, welche im histologischen Bau vollkommen mit dem der Echinoiden über- einstimmt. Der an der unteren Fläche der Madreporenplatte ent- springende Steinkanal beschreibt eine S-förmige Krümmung und muss ehe er sich in den Wassergefässring fortsetzen kann, die Mundhaut _ durchbohren. Das Wassergefässsystem ist an seiner ganzen inneren Oberfläche mit Flimmerhaaren bedeckt. Der Steinkanal ist aus 50—60 dieht an einander liegenden, äusserst zarten, beweglich mit einander verbundenen Kalkringen zusammen gesetzt, deren his- tologische Struetur vollkommen den höchst eigenthümlichen Cha- rakter des Kalkgewebes der Echinodermen trägt. Diese Kalkringe werden von einer äusseren diekeren und inneren zarteren Binde- gewebshaut, welcher die Flimmerhaare aufliegen,, ausgekleidet. Der Wassergefässring, auf der Mundhaut an der lateralen Seite des Blutgefässringes gelegen und von diesem durch den Leistenring T Greeff. L. e. 8. 99. No. 6. 2 Tiedemann. L. e. 8. 50. 23 getrennt, wird wie Blutgefäss- und Leistenring von dem Nerven- pentagon volkommen überdeckt. Mit dem Wassergefässring, der sehr dünn und zart und bei nicht injieirten Thieren kaum zu sehen ist, stehen die Poli’schen Blasen in Verbindung, deren Zahl wechselend ist und welche bei einigen Arten selbst vollkommen fehlen können. So z. B. kommen bei Asteracanthion rubens keine Poli’sche Blasen vor. Dagegen habe ich dieselben wohl bei So- laster und Astropeeten gefunden, wo sie auch durch Joh. Mül- ler ' und Tiedemann ? beschrieben sind. Mit dem Wassergefässring stehen ferner die auch schon von Tiedemann ® beschriebenen 10 braunen Körperchen in Zusammenhang. Diese Körperchen zeigen eine drüsenähnliche Structur und sind aus einer sehr grossen Zahl Schläuche zusammengesetzt (Taf. II Fig. 25). Letztere bestehen aus einer mit Wimperhaaren versehenen, sehr zarten, bindegewebigen Hülle und einem Inhalt welcher, wie starke Vergrösserungen lehren , aus mit zahlreichen Ausläufern versehenen Zellen besteht, die in histologischer Beziehung vollkommen mit den Formelementen über- einstimmen, welchen man in der im Leibesinnern und im Ambula- cralsystem strömenden Flüssigkeit begegnet (Fig. 26). Die Vermu- thung liegt also vor der Hand, diese drüsenförmigen Körperchen als die Bildungsheerde der zelligen Elemente, welche man in dem Wassergefässsystem antrifft anzusehen. Sie sind vielleicht dem Was- sergefässherz der Eehinen und Spatangen homologe Organe, die, ihren histologischen Bau nach, höchst wahrscheinlich auch als die Bildungstätte der im Wassergefässsystem strömenden zelligen Ele- mente auf zu fassen sind ‘. Nach Semper ° sind sie bei dem Phil- lippinischen Pteraster sehr gross, er sagt darüber: “Sie sind eine “in einzelne Theile zerfallene Schlundkrause, denn ihre Verbindung “mit dem Blut- und Wassergefässsystem ist hier genau die gleiche 12Joh. Müller"L. c. ? Tiedemann. L. ce. 3 Tiedemann. L. c. * Zur Anat. der Echinen und Spatangen. Niederl. Archiv. f. Zool. Br. 1. 1871. S. 85. 5 C. Semper. Reise im Archipel der Phillipinen 2. Th. Wissenschaff Reisen 1 Bd. Holothurien. S. 118. ’ 24 “wie ich sie oben für die Holothurien angegeben habe. Durch In- “jectionen des Herzens bei jenem Seestern gelang es mir leicht, “einmal den Gefässring und von ihm aus ein dichtes Gefässnetz in “jenem braunen, drüsigen Körperehen Tiedemann’s zu füllen. J. “Müller hat ihre Homologie erkannt. Er nennt sie traubige An- “hänge, aber er sagt, meines Wissens nirgends etwas über ihre “Verbindung mit dem Blutgefässsystem.” Die vom Wassergefässring entspringenden 5 radialen Wasserge- fässkanäle, welche im Grunde der Ambulacralfurche bis zur Spitze der Arme verlaufen und blind zu enden scheinen, werden durch das kräftige bindegewebige Längsseptum von dem darunter gelege- nen Nerven getrennt. Ihre Wände besteben aus dieht in einander geflochtenen Bindegewebsbündeln, innerlich durch eine äussert zarte homogene Haut ausgekleidet. Die Ambwulacralbläschen bestehen, von aussen nach innen, aus 1. einer longitudinalen, 2. einer transversalen Bindegewebs-, 3 einer Muskelfaserschieht und 4. innerlich einer zarten homogenen Haut. Es ist sehr schwierig den Verlauf der Muskelfasern zu verfolgen, doch scheint es mir, dass sie hauptsächlich in eireulärer Richtung verlaufen. Dieselbe histologische Struetur zeigen die Poli’schen blasen. Ausserdem sind sowohl Ambulacralbläschen, wie Poli’sche Blasen von einer äusseren Wimperhaut überzogen. Die Ambulacralfüsschen bestehen (von aussen nach innen gerechnet) aus 1. der Nerven- schicht, einer Fortsetzung der in der Ambulaeralrinne verlaufenden radialen Nervenstammes, welcher das ganze Saugfüsschen und auch die Saugscheibe umhüllt; darauf folgt wie bei den Ambulaeral- bläschen, 2. eine longitudinale, 3. eine transversale Bindegewebs- haut; 4. eine kräftige longitudidinale Muskelfaserschicht, 5. wieder eine kräftige Bindegewebsschicht, derer Fasern hauptsächlich in radialer Richtung verlaufen und 6. eine in das innere Lumen wel- lenförmig vorspringende Zellenschicht, auf der das Wimperepithe- lium sitzt. Die Nervenschicht bildet eine, je nach dem Umfang der Saug- füsschen verschiedene 0,06 Mm--0,014 Mm dicke Membran, welche in histologischer Structur vollkommen mit der der Nervenblätter übereinstimmt und eine stete Wiederholung der letzteren ist. Aeus- serlich besteht sie aus einer 0,002—0,003 Mm dieken Cutieula, 25 welehe mit Wimperhaaren bekleidet ist, und darauf folgen nach innen die eigentlichen nervösen Elemente, in einer äusserst fein körnigen Grundsubstanz eingebettet. Die nervösen Elemente (Fig. 27, 28, 29) bestehen wie in den Nervenblättern aus Zellen und Fasern. Erstere sind gewöhnlich kleiner, letztere kürzer als die der Nerven- stämme, übrigens stimmen sie im Bau vollkommen mit denen der Nervenstämme überein. Zur Untersuchung der Nervenschicht empfehlt sich auch hier die Osmiumsäure wieder am meisten. Nach Macera- tion in schwachen Lösungen von Ohromsäure oder Chromsaurem Kali, lässt sieh zuweilen die ganze Nervenschicht von den Saug- füsschen abheben. Die Muskelfasern der Ambulacralfüsschen, wie die der Ambulaeralbläschen, stimmen in histologischer Struetur mit denen der äusseren Körperhaut überein. In den Saugfüsschen habe ich nur eine longitudinale Muskelfaserschicht auffinden können, im Gegensatz zu dem Resultate Greeff’s ', der bestimmt angiebt, dass auch eine (innere) Ringfaserschicht vorkäme. Die Muskelfasern in- seriren sich an die Saugscheibe, eine wulstartige Verdicking, die nur aus Bindegewebe zu bestehen scheint. An den kleinen auf der Spitze der Arme gelegenen Saugfüsschen scheinen die Saugscheiben zu fehlen, wenigstens konnte ich sie hier nicht beobachten. Die in den Wassergefässbahnen schwimmenden zelligen Elemente, stimmen ‘vollkommen mit den in den Blutgefässen und in der Kör- perhöhle vorkommenden überein. SCHEUSS. Wie bei der Beschreibung des Blutgefässsystemes schon angegeben ist, steht nicht allein der Steinkanal, sondern auch das schlauch- förmige, den Steinkanal umgebende Gefäss (Herz der Autoren) mit der Madreporenplatte in Verbindung. Das Seewasser kann also un- mittelbar so wohl in das Wasser- wie in das Blutgefässsystem ein- strömen. Daraus geht schon hervor, dass eine scharf durchgeführte Trennung zwischen beiden Systemen nicht mehr stichhaltig ist. ER» Greet. Lie: "N.6. 1872. 8 98. 26 Auserdem findet man auch in beiden Systemen dieselbe zelli- gen Elemente. Wenn dieses schon allein für einen Zusammenhang beider Systeme spricht, so glaube ich dies auch noch aus anderen Gründen ziemlich sicher fetsstellen zu dürfen, obgleich ich bekennen muss, dass ich den direeten Weg, welcher beide Systeme mit einander verbindet, ungeachtet der zahlreichsten Injeetionsversuche, nicht habe auffinden konnen. Injieirt man von einem der Haupt- kanäle des Wassergefässsystemes, am besten vom Grunde eines vom lebenden Seesterne abgeschnittenen Armes aus, so füllen sich (was sehr leicht gelingt) nicht allein alle mit diesem Kanalsystem in Verbindung stehenden Theile, sondern auch die in den radialen Nervenstämmen eingeschlossenen Blutbahnen. Greeff ' bekam ein ähnliches Resultat. Bei Injecetionen von Farb- stoffen in einen der Hauptkanäle des Wassergefässsystemes, hat sich nicht allein der Ambulacralkanal, sondern auch die unter ihm in dem Ambulacralkanal liegende Nervenbahn gefüllt. Injieirt man einen abgeschnittenen Arm eines Seesterns nach der Peripherie hin, so fand ich die Farbstoffe nie in den radialen Blutbahnen ; dagegen wohl, wenn ich bei einem Seestern centralwärts injieirte. Daraus geht also höchstwahrscheinlich hervor, dass in der Umgebung der Gefässringe der Zusammenhang stattfinden muss. Diese Vermuthung wir durch eine Angabe von Semper gestützt. Bei den philipinischen Pteraster gelang es Semper *, durch Injeetion des Herzens den Gefässring und von ihm aus ein dichtes Gefässnetz in den “braunen, drüsigen Körperchen”, welche er der in einzelne Theile zerfallenden Schlundkrause der Holothurien vergleicht, zu füllen. Dass aber die braunen Körperchen mit dem Wassergefässring in Verbindung stehen, wie Tiedemann *” schon nachgewiesen hat, geht aus jedem Injeetionsversuch hervor. Füllung der braunen Kör- perchen von dem Blutgefässsysteme aus, giebt also wieder ein Zeugniss für die Verbindung beider Gefässsysteme. Bekanntlich ist der Leibesraum bei den Asteriden wie bei allen Eehinodermen mit einer Flüssigkeit, welche aus Seewasser und zel- ligen Elementen besteht, angefüllt. Die zelligen Elemente stimmen IR. Greeff. L. ce. N. 8. 1871. S. 4. 2 C. Semper. L. e. 8. 118. ® F', Tiedeman. L. c. 27 mit denen des Blut- en Wassergefässsystemes durchaus überein. Es fragt sich, wo die Flüssigkeit herstammt. Praeformirte Oeffnungen, welche das Seewasser in das Leibesinnere leiten sollten, kommen nicht vor. Injieirt man eine farbige Masse in die Körperhöhle hinein so strömt die Flüssigkeit, wenn die Druck- kraft nicht zu gross ist, nirgends heraus. Bei zu grossem Druck zerreissen die zarten Hautkiemen. Praeformirte Oeffnungen sind auch ja nieht nöthig; denn durch Osmose kann das Seewasser sehr leicht durch die äussere Haut in die Körperhöhle eiuströmen. Man über- zeugt sich hiervon am besten, wenn man einen lebendigen Seestern in eine Schale mit süssem Wasser wirft; das Thier schwillt dann zu einer ganz gewaltigen Dicke an. Ausserdem kann noch eine Diffu- sion-dureh die zarten Wände des schlauchförmigen Kanals stattfinden während vielleicht auch ein Einströmen von Seewasser an den Rändern der Madreporenplatte in die Körperhöhle hinein Platz finden kann. Schwieriger ist es, den Ursprung der zelligen Elemente zu erklären. Ein bestimmter Zusammenhang zwischen Blut- und Wassergefässsy- stem mit der im Leibesinnern angesammelten Flüssigkeit liess sich nieht nachweisen, dennoch ist es auch hier wieder sehr wahrschein- lich, dass solch ein Zusammenhang existirt. In wie weit die kiemen- artigen Organe für eine Verbindung der genannten Systeme sprechen wage ich nicht zu sagen; in Bezug auf diese Frage scheint es mir höchst wichtig den Verlauf der durch die Oeffnungeu in den ein- springenden Mundecken nach der Eingeweidehöhle verlaufenden Blut- gefässe genau zu untersuchen, um so mehr, da diese Aeste reiche Gefässnetze auf der inneren Fläche der Körperwand zu bilden scheinen. Frische und grosse Exemplare sind dafür die erste Bedingung. Mit Ausnahme der bei einigen Asteriden vorkommenden Genital- öffnungen sind bis jetzt die Ausführungsgänge der Geschlechtsdrüsen und somit ach die Ausleitung der Geschlechtsproducte unbekannt. Schon früher ' habe ich auf die höchst merkwürdige Erscheinung hingewiesen, dass bei den männlichen Echinen die im Leibesinnern ! Zur Anat. der Echinen und Spatangen Niederl. Archiv. f. Zool. S 9. 28 vorhandene Flüssigkeit in geschlechtsreifem Zustande mit äusserst zahlreichen Spermatozoiden gemischt ist, und habe ich auch zu zeigen versucht, dass dieselbe höchstwahrscheinlich durch die Ma- dreporenplatte die Körperhöhle verlassen müssen. Noch mehr drängt sich diese Vermuthung bei den Asteriden auf. Die im Leibesinnern enthaltene Flüssigkeit enthält bei den Asteriden nie Eier oder Spermatozoiden. Wenn diese also durch die Madre- porenplatte die Leibeshöhle verlassen, so muss dies auf eine andere Weise wie bei den Echinoiden geschehen, denn bekanntlich ent- springt ringsum die Madreporenplatte der schlauchförmige Kanal. Betrachtet man eine von dem analen Gefässring aus injieirte Ge- schleehtsdrüse, so sind die Bilder vollkommen denen ähnlich , welche man bekommt, wenn man eine Drüse von seinem Aussührungsgang aus injieirt hat. Die Blutflüssigkeit strömt frei in die Drüsenschläu- che und umfliesst die Geschlechtsproduete. Die Vermuthung drängt sich also auf, dass die Blutgefässe die Wege sind, durch welche die Geschlechtsproducte die Drüse verlassen. Aber der anale Gefäss- ring, aus welchem die Blutkanäle für die Geschlechtsdrüsen ent- springen, steht mit dem schlauchförmigen Kanal in Zusammenhang. Demselben Weg müssen also auch die Geschlechtsproducte folgen. Einmal in den schlauchformigen Kanal angekommen, können sie durch die Madreporenplatte die Körperhöhle verlassen. Diese Ver- muthung wird gestützt durch die Thatsache dass bei den Asteriden, mit Ausnahme derer bei welchen Geschlechtsspaltenn nachgewiesen sind, keinerlei Oeffnungen vorkommen, durch welche die Geschlechts- producte die Körperhöhle verlassen können. Die in den Gefässen und in den Drüsenschläuchen vorkommenden Muskelfasern werden der Beförderung der Gesehlechtsproduete sehr zu Statten kommen, während das in dem schlauchförmigen Kanal eingeschlossene drüsige Organ, das ebenfalls Contraetionserscheinungen zeigt, auch wohl nieht ganz ohne Bedeutung für diesen Process sein wird. Leider war ieh nicht im Stande den merkwürdigen Pteraster hierauf zu untersuchen. Be- stätigt sich wirklich diese Vermuthung der Ausfuhr der Geschlechts- produete, so wird die von Häckel ' hervorgehobene Verwandtschaft der Asteriden mit den Würmern nieht wenig erhöht. ! E. Häckel. Gener. Morphol. der Organismen 1866. Tom. II. $S. LXIII. ERKLARUNG DER ABBILDUNGEN. Taf. Fig. 1. Epithelium der äusseren Haut von Asteracanthion rubens. frisch. °0/,. Fig. 2. Isolirte. Zellen der äusseren Haut nach Behandlung in Bichrom. Pot. v. 4”, von Asteracanthion rubens °°°),. Fig. 3. Isolirte Zellen aus den unteren Schichten der äusseren Haut. von demselben Thiere ®'".. Fig. 4. Bindegewebsbündel der äusseren Haut, von Asteracanthion ru- bens ?°9 . Fig. 5. Hautkiemen van Asteracanthion rubens 1%. Fig. 6. Pedizellarie von Asteracanthion rubens !?0,. a. Mittelstück. b. b. Greifzange. Fig. 7. Stark gefaltete Bindegewebshaut des Magens von Asteracanthion rubens ?°).. Fig. 8. Epithelialschich des Magens v. A. rubens *°%.. Fig. 9. Zellige Elemente aus dem Blinddarm ?7°%.. Fig. 10. Retieulum, in welches die zelligen Elemente des Magens abgela- gert sind 7°'),. ' Fig. 9 en 10 von A. rubens. Fig. 11. Querschnitt durch einen Arm von A. rubeng. Geringe Vergrös- serung. Fig. 12 Halb schematischer Querschnitt durch den Arm eines Seesterns. Fig. 11—12. a. Wirbelartige Kalkplättchen. b, Radialer Wassergefässkanal. “ c, Ambulacralbläschen, Fig. 13. Fig. 14. Fig. 15. Fig. 16. Rie..17. Fig. 18. Fig. 19. Fig. 20. Fig. 21. 30 d. Ambulacralfüsschen. e. Radialer Nervenstamm. f. Senkrechte Leiste. g. Kräftiges, bindegewebiges Längsseptum, welches den ra- dialen Wassergefässkanal von dem Nerven trennt. h. Die eigentlichen Nervenblätter welche in die k. Nervenschicht der Saugfüsschen umbiegen. Die in einer fein körnigen Grundsubstanz eingebetteten Nerven- elemente aus den Nervenblättern von Asteracanthion rubens nach Osmiumsäurebehandl. °°°. Isolirte Nervenzellen °°°,. Nervenzellen aus dem Fühler °°"/,. Nervenzellen aus dem Auge nach Osmiumsäurebehandl. **%,. Isolirte Nervenzellen aus dem Auge °°0,.. Pigmentzellen ans dem Auge *°°.. Die im Innern der Pigmentkegel gelegenen zelligen Elemente °*%, Fig. 14—20 von A. rubens. Schematische Abbildung des Blutgefässsystemes der Asteriden. a Analer Blutgefässring. b. b. Blutgefässe f. die Geschlechtsdrüsen. 5 Madreporenplatte. d Schlauchförmiger Kanal. e. Steinkanal. iR Öraler (medialer) Blutgefässring. g Wassergefässring. h. h. Radiale Blutgefässe (Hauptstamm). ’. i. Radiale Blutgefässe (Nebenstämme). k. k. Querzweige, welche die radialen Blutgefässe mit den !. I. lateralen Nebenstämmen verbinden. m. Lateraler Blutgefässring. n. Zweige welche von dem lateralen Blutgefässring ent- springen, den kalkigen Mundring durchboren und sich an die innere Fläche der Rückenhaut der Arme ver- zweigen. Innere Fläche der Rückenhaut von A. rubens ',. a. Abgeschnittene Arme. b. b. Die fünf starken, radialen Muskelbündel. ec. c. Die Membranen, durch welche der kalkige Munddiscus mit der ltückenhaut verwachsen ist. d. Analer Blutgefässring. e. Sl e. Die von diesem Ringe entspringenden Zweige für die Geschlechtsdrüsen. f. f. Die beiden frei in die Leibeshöhle hineinragenden , g. drüsigen Organe. Madreporenplatte. Fig. 22. Untere Fläche eines A. rubens °/,. Die zahnartigen Fortsätze a des kalkigen Munddiscus sind abgebrochen und entfernt, damit - man die Gefässringe besser übersehen kann. Fig 22. a. Mundöffnung. Fig. 23. Innere | a. b. C d. e. j Mundhaut. Oraler (medialer) Blutgefässring. . Leistenring. Wassergefässring. Oraler (lateraler) Blutgefässring. . Radialer Hauptstamm. . Radiale Nebenstämme. Laterale Nebenstämme. . Querzweige, welche die radialen mit den lateralen Neben- stämmen verbinden. Fläche der Bauchseite von A. rubens !,. Wirbelartige Kalkplättchen. Ambulacralbläschen. Kalkiger Mundring. Gefässzweige welche durch die sehr kleinen öffnungen in den kalkigen Mundring über die zahnartigen Fortsätzen in die Körperhöhle eindringen. Mundöffnung. Mundhaut. 9. Braune Körperchen Tiedemann’s. Fig. 24. a. b. c. d. e. f. Zellige Elemente der Blutflüssigkeit. Fig. 25. Die braunen Körperchen Tiedemann’s van A. rubens ®",. Fig. 26. Zelliger Inhalt dieser Körperchen "|. Fig. 27 und 28. Nervenschicht der Saugfüsschen von A. rubens nach Osmumsäurebehandl. #0... _ Fig. 29. Isolirte Zellen der Nervenschicht von A. rubens °°,. N A: ERS C Han PIE: Nachdem die Arbeit in Druck war, erhielt ich, durch freundliche Zusendung, die letzten Mittheilungen über den Bau der Echinoder- men von R. GREEFF (Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförde- rung der gesammten Naturwissenschaften in Marburg. 3te Mit- theilung N. 11, 1872). Es war aber zu spät, darauf noch ein zu gehen. DAS GEFASSSYSTEM DER APHRODITA ACULEATA L. VON EMILSELENKA. (MitZTasel IT und TV) Schon mehrere Male, wenn ich mit dem Schleppnetze nach Gephyreen und Molluskenlaich suchte, bekam ich lebende Aphroditen zu Gesicht. Diese Thiere kommen längs der ganzen niederländischen Küste vor, und zu jeder Jahreszeit kann man sie, aber nur nach anhaltend lauem Wetter, schon in geringer Entfernung vom flachen Strande mit Garnalen-Netzen fangen. Doch muss man dabei selber Hand ans Werk legen. ! Gelegentlich habe ich dieses Material verarbeitet, und da ich mit . Hilfe von Injecetionen den ganzen reich entfalteten Gefässverlauf (mit Ausnahme der fraglichen Hautgefässe) verfolgen konnte, so will ich hier durch Wort und Bild eine längst gefühlte Lücke ausfüllen. ! Schon Swammerdam klagt in seiner Biblia Naturae pag. 902: Deeze Somer heb ik eenige malen aan de Visschers last gegeeven, my dit Dier (nämlich die ‘“Zeeslak"”, wie Swammerdam die Aphrodite nennt) te bestellen, alsoo sy my ver- sckerden, dat sy het veelmaal leevendig met haar wand hadden uyt Zee opge- trokken. Maar myn verwagting is tot nog toe vrugteloos geweest. - 5) {3} 34 Neben der Verbreitung der Blutbahnen musste vor Allem auch der Bil- dung der Eier Aufmerksamkeit geschenkt werden, weil hier wie bei vielen anderen Chaetopoden beide Bildungen einander bedingen. Noch Claparede ' rechnet die Aphrodita zu den anangischen Formen. Auch von einigen früheren Untersuchern sind die Gefässschlingen und der ganze Collateralkreislauf gänzlich geläugnet; aber die Zahl Derer welche ihre Anwesenheit — wenn auch nur bis zur Grenze der Wahrscheinlichkeit — behaupten, ist doch auch nicht klein. ? Ich werde im Lauf der Beschreibung wenigstens der bemerkens- wertheren Angaben früherer Untersucher gedenken, ohne mich jedoch auf eine Discussion aller bislang geäusserten Ansichten einzulassen ; denn Aphrodite aculeata reiht sich, wenn man nur der mächtigen Entfaltung der Darmanhänge Rechnung trägt, so vollkommen und ohne Schwierigkeit andern Chaetopoden an, dass die Resultate welche an diesen gewonnen sind betreffs der Gefässe, der Bildung der Eier ete., direkt auch auf Aphrodite ihre Anwendung finden. Um so mehr kann ich die Beschreibung knapp halten. Da die Gefässe von Aphrodite zum grössten Theile nur 15—35 # diek und dazu sehr eollabil sind, und da obendrein das Blut nur in den diekeren Stämmen ganz schwach gelb gefärbt erscheint von suspendirten Körnchen , weil ferner beim Oeffnen der Thiere die durch- schnittenen Muskeln sich zu einem dichten Filz zerfasern der das Präpariren an sich schon sehr erschwert, so konnte das Blutgefäss- system nur erst durch Injieiren dem Auge deutlich vorgeführt wer- den. Eine Injection kann nur vom Dorsal- und Ventralgefäss aus (fig. 1, z, %) unternommen werden, denn alle übrigen Gefässe sind zu fein zum Einführen einer Kanüle, mit Ausnahme der Anschwellung vor dem Segmentalorgan (fig. 1, 5): diese letztere Station ist aber entbehrlich, weil die Gefässe in diesem Bereiche schon vom Ventralgefäss aus vollkommen mit farbiger Flüssigkeit strotzend gefüllt werden können. | ' E. Claparede. Les Annelides Chetopodes du Golfe de Naples, nebst: Supple- ment. 1868 & 1870. (Zugleich in: M&moires de la Soeciete de Physique, Genöve. Tomes XIX et XX.) pag. 36. ? Treviranus giebt wohl die) detaillirtesten Besehreibungen vom Gefässsystem, freilich ohne beweisen, dass in den von ihm abgebildeten “Knäuel von Gefässen” ete. wirklich Blut eireulire. Vergl. Zeitschr. f. Physiologie. Dritter Band. Darm- stadt. 1829. pag. 157--172. Taf. XI—XIII. 5 S) Als Kanülen dienten fein ausgezogene Glasröhren welche in die aufgeschnittenen Längsstämme eingeführt wurden, während durch Zusammenpressen der Wanden oder auch durch Eintreiben eines Stempels in eine Spritze (die, um den Druck gleichmässiger zu machen, halb mit Flüssigkeit, halb mit Luft gefüllt war) die Injec- tionsmasse eingetrieben wurde. —— Bei frischen Thieren dringt die Injection am weitesten vor, während Spiritusexemplare wiederum den Vortheil bieten dass die Hauptstämme resistenter und hantir- barer sind. Ausser den gebräuchlichen rothen und blauen Injeetionsflüssig- keiten habe ich mit bestem Erfolge auch feinste chinesische Tusche, in Seewasser angerieben, benutzt; letztere Masse drang selbst noch in die unmessbar feinen Gefässe ein, welche sich im Gefässplexus zwischen dem Dorsalgefässe und dem Darme vorfinden (fig. 3, P). Gleichwohl blieben alle Injeetionen partiell, aber es ist doch leicht, die Gefässe unter der Lupe oder dem Mikroskope zu verfolgen, wenn sie auch nur eine Strecke weit mit Farbstoff angefüllt sind; selbst die in der Darmwand und im Peritoneum gelegenen Blut- bahnen werden durch ihre dunklere Contur (bei durchfallendem Lieht) dann noch leicht in ihrem Verlaufe erkannt. Peristaltische Bewegungen der Blutgefässe habe ich ebensowenig gesehen, wie frühere Beobachter. Auf mechanischen Reiz des Dor- salgefässes traten aber bei ganz lebensfrischen Thieren wenigstens örtliche Einschürungen auf. Indessen stehe ich nicht an, die muth- massliche Richtung des Blutstromes in Figur 1 mit Pfeilen auzudeuten. Vom histiologischen Bau des Dorsalgefässes giebt Claparede ' eine Beschreibung und Abbildung. Man unterscheidet an diesen Gefässen eine äussere Hülle von granulärem Aussehen mit spärlichen Zell- kernen, und eine homogene Innenhaut, ungefähr so wie .Zeydig * von Phreoryetes Menkeanus angiebt. Diese Gefässwandungen sind sehr elastisch. Die feineren Gefässe sah ich mit Zellen und Zell- kernen belegt * (fig. 6 ), während die dünne Wandung homogen, 1]. e. pl. XXI, fig. 8; pag 37. 2 Archiv f. mikr. Anat. 1. pag. 278. ? Auch Ehlers sah bei Chaetopoden an den contractilen Längsstämmen Kerne, die an der strueturlosen hellen Membran der Gefässe in Abständen von einander eingelagert waren. — Die Borstenwürmer. Erste Abtheilung. 1864. pag. 30. 36 im eollabirten Zustande längsgefaltet erscheint. Auch die Blutbah- nen welehe in den Dissepimenten und in der Wandung des Mit- teldarmes verlaufen, muss ich für wirkliche Gefässe ausprechen, da sie immer deutlich gelbbraune Begrenzungen zeigen, die ich eben für Gefässwandungen halte. Wie bei vielen Chaetopoden, finden sich auch bei Aphrodite, nur zwei Hauptstämme, das Dorsal — und. das Ventral — Gefäss (fig. 1, &, £). Mit dem Nervensystem sah ich niemals ein Gefäss in Verband und auch Querschnitte von nur wünschenswerther Feinheit belehrten mich keines Anderen. Manche Forscher spre- chen wohl noch von einem Gefäss welches die Ganglienkette be- gleitet, auch’ Quatrefages ' giebt noch ein *vaisseau sous-nerveux’’ an; dies ist aber ein Irrthum zu dem wohl die schön rothe Farbe des Nervenstranges Veranlassung gegeben hat, welche jedoch nicht vom Blute sondern nur vom Pigment in den Ganglienzellen her- rührt (fig. 7). Claparede hat übrigens schon * diesen Irrthum berichtigt. Beide Darmgefässe gabeln sich vorn und hinten, und gehen so direkt in einander über. Eine andere Communication zwischen beiden ist hergestellt durch die Gefässe welche in der Darmwandung verlaufen (% in fig. 1 und 3), und eine dritte Verbindung geschieht durch die reich verzweig- ten Gefässschlingen, die zum Theil als freie Wundernetze, zum Theil als Blutbahnen im Peritoneum auftreten. Vielleicht existiren auch noch Hautgefässe, doch kann ich hierüber nichts Näheres mittheilen; denn die Injeetionsflüssigkeiten drangen nie ©», sondern nur dis an die Körperwand (fig. 1 und 2, x»). Ob und wie diese spärlichen Aestehen aber in die Muskeln und unter die Haut ein- treten, habe ich nicht ausmachen können. 1. Die Hauptstämme sind durch senkrecht herantretende Mesen- terialbänder und durch Blutgefässe ziemlich dieht am Mitteldarm festgehalten; nur im vorderen Viertel oder Drittel des Körpers, ! Histoire naturelle des Annel&s marins et d’eau douce. I. 1865. (Nouvelles suites a Buffon.) 2 L e..pag. 37. 31 soweit nämlich der muskulöse Pharynx reicht, durchziehen sie frei die Leibeshöhle. Das Dorsalgefäss (fig. 1 und 3, =) ist durch ebensoviele schmale Peritonealbänder gehalten als Darmanhänge vorhanden sind; darin verlaufen je 8—16 netzartig verbundene Längsgefässe rückenwärts (fig. 1, ©, M). Zum Darme wird das Blut vermittelst eines Gefäss- plexus befördert (fig. 3, P), der oft so dicht ist, dass Claparede das Dorsalgefäss hart auf dem Darme liegen lässt. ' An der Wurzel des Pharynx hebt sich das Dorsalgefäss vom Darme ab, durchsetzt die Leibeshöhle frei — libera, nee adnata, wie Pallas ? schon sagt — und zieht, ohne weitere Aeste abzugeben, bis unter das Mund- atrium, um hier gabelig in das Bauchgefäss überzugehen. Auf.dieser Strecke wird das Dorsalgefäss nicht, wie Claparede meint, vom Peritoneum getragen, sondern es verlaufen einige schmale Mesente- rialbänder nur parallel mit diesem Theile des Dorsalgefässes. — Von hier aus gelingen die Injectionen am leichtesten. Das Ventralgefäss des Darmes (fig. 1, £) verhält sich wie das Rückengefäss, mit dem Unterschiede dass das Blut aus der Darm- wand, sich durch nur wenige Gefässe in den Ventralstamm ergiesst, und dass die Gefässnetze in der Leibeshöhle durch Hilfe der Disse- pimente seitlich, also paarig hinzutreten (fig. 1, rechte Hälfte). Endlich finden sich hier auch im vorderen Drittel des Körpers, soweit nämlich das Ventralgefäss unter dem muskulösen Pharynx hinzieht, solche seitliche Mesenterialbänder mit darin liegenden Gefässen. 2. Was die Gefässe in der äusseren Darmwand betrifft, so konnte ich diese nur im Mitteldarm finden. Sie verlaufen parallel neben einan- der, auf der dorsalen Seite mit spärlichen Queranastomosen (fig. 3, y), in der Nähe des Bauchgefässes in mehr netzartiger Ausbrei- tung. Da wo die Darmanhänge vom Mitteldarm entspringen, sah ich diese Gefässe auseinander weichen. Die Gefässe in der Darm- wand gehen also nicht über auf die Darmanhänge (fig. 3, y, T)- l I], e. pag. 37: Le tube dorsal adhere & liintestin dans toute sa longueur, et i est si bien loge daus l’&paisseur de sa paroi qu’on ne peut l’en detacher sans le secours de coups de ciseaux. ® Miscellanea zoologica. Hagae Comitum. 1766. pag. 89; tab. VII, fig. 9&10,a 38 Im muskulösen Pharynx konnte ich ebensowenig Gefässe auffin- den als in dem ihn locker umhüllenden Mesenterialsacke. Beiläufig sei hier erwähnt, dass ich ein Mal eine kleine Anzahl eingekapselter Nematoden in der äusseren Schicht des Mitteldarms antraf. 3. Die reiche Entfaltung des Collateralkreislaufs ist in Figur 1 halbschematisch, in Figur 2 nach einem Injeetionspräparate wie- dergegeben. Was zuerst die /reien, nicht im Dissepiment eingebetteten Gefässe betrifft (=), so überdecken diese zum grössten Theile bestimmte Muskelzüge und umkleiden locker die blinden Enden der Darm- anhänge. Unter dem medianen dorsalen Längsmuskelpaar findet fich zuerst aufgehängt ein Wundernetz u (fig. 1, 2 und 5), das vom Dorsalge- fäss aus durch die Gefässe d gespeist wird '. Von hier aus strahlen beiderseits eine Anzahl von Gefässen vorerst zu den Darmanhän- gen aus, um diese zu umspinnen und mit je 30 bis 100 blinden Gefässenden an die Darmwandoberfläche heranzutreten (fig. 2, 4, 7). Obwohl die Injeetionsflüssigkeit niemals bis hart an die Darm- wand herantrat, habe ich doch diese eigenthümliche Endigung der Blutgefässe schliesslich adoptiren müssen. Dass wenigstens manche der zum Darm herantretenden Stränge hohle Röhren und zwar die Fortsetzungen der Blutgefässe sind, kann man unter dem Mikro- skope erkennen. So gelang es mehrere Male, unter wechselndem Druck des Deckgläschens kleine Körnehen in den Gefässenden hin und her zu treiben. Andere Gefässenden wurden an einem Stück Darm belassen und dieses dann in Wasser gebracht, welches viele Bacterien enthielt; ich sah dann wie diese Organismen durch die Schnittöffnung der Gefässenden eindrangen und sich hin und wieder schraubten. Zu solchen Versuchen eignen sich aber nur solehe Exemplare, bei denen die Blutgefässe strotzend und prall gefüllt waren, und die in diesem Zustande in schwacher Osmiumsäu- relösung gehärtet wurden; denn meistens findet man die Blutgefässe '‘ Pallas meldet hierüber 1. e. pag. 206: Ventrieulus, in quo longitudinaliter decurrit vasculum continuatum a vena magna (Dorsalgefäss) intestinum legente, & ramos longos versus dorsum emittente. 39 collabirt. Dass die beschriebenen Gefässenden aber direete Fortset- zungen der Blutgefässnetze sind, erkennt man in allen Fällen leicht, da die Gefässenden ebenso diek sind als die Gefässnetze, nämlich 15—30 pe. Wenn gleichwohl die Injeetionsmasse nicht bis zur Darmoberfläche vordrang, so mag dies darin seine Erklärung finden, das die in Gefässenden befindliche Flüssigkeitssäule sich nicht vor- drängen liess. War somit erwiesen, dass wirklich Gefässe bis an die Oberfläche dei Darmanhänge herantreten, so galt es weiter zu entscheiden, ob sie sich nicht in der Wandung fortsetzen ? Ich glaube diese Frage mit Nein beantworten zu müssen. Denn 1) kann man in der Wandung der Darmanhänge keine Gefässeonturen erkennen, was doch bei den Gefässen die im Mitteldarm und im Peritoneum eingebettet sind leicht gelingt, auch wenn sie nicht injieirt sind; 2) ist nicht abzusehen, wohin solche Gefässe in der Wandung verlaufen sollten, da ja die Gefässe im Mitteldarm nicht auf die Anhänge übergehen! es seidenn, dass ein Lakunensystem in der Wandung der Darmanhänge beginne. Die zahlreichen von mir ausgeführten Injectionen berechtigen zu solch einer Annahme aber nicht. Ich meinte anfangs, hier mit einer Art von Chylusgefässen zu thun zu haben und versuchte darum, bei lebenden Thieren diese Gefässe auf endosmosischem Wege vom Darmlumen aus zu füllen , aber ohne Erfolg. Überraschend ist hingegen die Schnelligkeit mit welcher z. B. Carminlösung oder Eisenlösung durch die Wandung der Darmanhänge diffundirt. Schneidet man ein lebendes Thier am Bauche auf, zieht die Schnittränder aus einander und fixirt sie, so sieht man schon unmittelbar nachdem die Carminlösung in die Darmanhänge gelangt ist, wie sich röthliche Wolken in die Leibes- flüssigkeit ausbreiten, ohne dass die Anhänge verletzt oder grade strotzend gefüllt sind. Die blind an die Darmanhänge tretenden Gefässenden sind viel- leicht für rudimentäre Bildungen anzusprechen, die in umgekehr- tem Grade mit der mächtigern Entfaltung der Darmanhänge obli- terirten,, sodass nur der die Leibeshöhle durchsetzende Theil sich erhal- ten hat. Ihre ursprüngliche Function, das Blut der Darmwand weiter zu befördern, wäre dann verschoben und hätte man diese Rudi- 40 mente dann nur als hohle Haftstränge anzusehen, die das Wun- dernetz in situ erhalten. | Wir haben es hier sehr wahrscheinlich mit einer ähnlichen Bil- dung zu thun, wie sie Semper ' bei Stichopus variegatus Semp. be- schreibt; auch hier treten blinde Gefässendigungen bis an den Magen heran, ohne in seine Wandung einzudringen. Kappenartig von einem Gefässnetze umkleidet sind auch die Muskeln der Borsten (fig. 1 und 2, »). Einzelne Gefässe durch- setzen die Muskelbündel. Schwebend erhalten über dem Nervensystem liegt weiter noch ein Wundernetz (fig. 1, y), das bald reich entfaltet, bei manchen Indi- viduen aber zu vereinzelten -grossen Maschen redueirt ist. Durch dieses Netz sind die Gefässausbreitungen der linken und rechten Seite direkt in Communication gebracht. Nur selten geht ein ver- einzeltes Gefäss von hier aus zum Ventralgefässe (fig. 1, bei £, nach links und unten). Es ist nieht unwahrscheinlich, dass man die dorsalen und ven- tralen Wundernetze sich aus urprünglichen Längsgefässen aufgelöst haben. 4. Auf nicht allzugrossen Umwegen gelangt das Blut aus dem Dorsalgefässstamme, durch die Gefässe 0, auch zum Segmentalorgan (fig. 1 und 2, 7). Hier bildet sich eine Anschwellung (Herz?) ?, von der aus ein Gefässnetz in das Peritoneum übergeht, welches das Segmentalorgan wie ein geschlossener Sack umgiebt, um endlich ins Bauchgefäss zurückzukehren. 5. Auch die, die Darmanhänge umspinnenden Gefässe treten in vereinzelten Zweigen % % in das Dissepiment ein, um direkt zum Ventralgefäss gebracht zu werden. Die Dissepimente verbreitern sich nach hinten zu; denn während dieselben im zweiten Fünftel des Körpers nur schmale Bänder repräsentiren, verbreitern sie sich im ! Reisen im Archipel der Philippinen. Erster Band. Holothurien. 1868. pag. 115 Taf. XXXIII, fig. 6. ? Treviranus nennt 1. c. pag. 171, dieses Blutgefäss: Häutiger, mit dem stum- pfen Ende des Schlauchs zusammenhängender Faden. 4] dritten und. vierten Fünftel zu Platten (fig. 1), um endlich im hinteren letzten Fünftel in ringförmige, mit Löchern versehene Platten überzugehen. Die vordersten Dissepimente sind die Träger von nur wenigen parallel verlaufenden Blutgefässen, die mittleren beherbergen dendritische Gefässausbreitungen (fig. 1), während im hintern Körperende die Blutgefässe der Dissepimente allmählig verschwinden —- ganz in Einklang mit der mächtigeren oder ge- ringeren Entfaltung der zwischen der Dissepimenten lagernden Darmanhänge. 6. Einzelne Gefässe, auf Fig. 1 und 2 mit = bezeichnet, wenden sich auch zur Körperwand. Es ist mir aber nie gelungen dieselben weiter zu verfolgen, weil die Injectionsmasse stets vor dem subeu- tanen Muskelschlauch stehen blieb. Auch Querschnitte der Leibes- wand von '/,, Mm. Dicke gaben mir keinen Aufschluss darüber. Die Bildung der Ever geschieht auf allen frei in der Lheibeshöhle liegenden Gefässen, ' mit Ausnahme des Dorsal- und Ventralgefässes , der Gefässerweiterungen vor den Segmentalorganen und den letzten Gefässästchen, welche an die Darmanhänge herantreten. Die im Dissepiment eingeschlossenen Gefässe sind niemals die Heerde der Eierbildung. Alle andern freien Gefässe sind zum Theil ringsum, streckenweis aber nur halbseitig von einem durchscheinenden, streifenweis gelb- braun pigmentirten, ein-bis zweischichtigen Zellenlager umgeben , das wohl als Homologon des Peritoneums betrachtet werden muss. Auch da wo es fehlt, sieht man noch weitläuftig aufgelagerte Zell- kerne (fig. 6, neben b). ! Schon Pallas berichtet 1. e. pag. 70: “Initio maxime aestatis seetae Aphroditae permultae exhibent filamenta alba, crispula, mollia, intricata, intestino ejusque appendicibus undique obtexta, & supra ventriculi etiam partem aliquando expansa; qualia fere in Erucarum interaneis acurrunt. In multis, & aduldiori aestate in plurimis haecce filamenta in innumera granula aequalia, arenularum magnitudine, ceu ovula, vix cohaerentia, mutata inreni. Levi tractatione diffluebaut eohaerentes ovulorum series; & in quibusdam Aphroditis, ubi forte maturiora fuerant, vix ineisis tegumentis, lymphae abdominali innatantia profluebant.” — Und weiter: “Vix dubium videtur granula ista Aphroditarum esse ovula.” 42 Aus der oberflächlichen Lage dieses Zellenkleides bildet sich stets nur die Eihaut (fig. 6, z). Dergleichen Eihäute oder Eierkapseln wurden zuerst von Zeu- ckart bei Polynoe, von Claparede bei Owenia gesehen. Bei Aphrodita aculeata liegen die Eier in den “ÖOvisacs’ aber wie in dünnen Beuteln, und auch nicht äber, sondern nur zeben einander, wie man aus Claparede's Abbildung ' schon vermuthen könnte. Die von Olaparede aufgeworfene Frage * aber wie diese Eiersäcke bei Owenia entstehen, findet auch zugleich ihre Lösung in der hier folgenden Beschreibung. Freilich zeichnet Claparede ® die jüngeren Eier nackt und in gegenseitiger Berührung und ohne dazwischen liegende Zell- chen; doch mag der peripherische Zellenbeleg der unreifen Eier seiner Aufmerksamkeit hier entgangen sein. Eine Nachuntersuchung würde wahrscheinlich ergeben, dass. die Bildung der Eierhäute bei Owenia ganz ähnlich vor sich geht wie bei Aphrodite, eben mit dem Unterschiede, dass die älteren Eierhäute sammt dem Ei noch lange an den neu gebildeten Häuten kleben bleiben. — Die Bildung eines Eies bei Aphrodita aculeata macht sich zuerst dadurch bemerkbar, dass die äusseren Belegzellen der Blutgefässe sich hügelig erheben (fig. 6, A); bald schimmert die ovale Eizelle mit Nucleus und Nucleolus hindurch, die Belegzellen hellen sich vollständig auf durch Auflösung der gelbbraunen Körnchen (fig. 6, a) und vereinigen sich unter Vergrösserung und Abrundung des Eies zu einer homogenen Haut, die aber immer noch die ursprüng- lichen Zellengrenzen erkennen lässt (fig. 6, z), während die Zell- kerne zu spindelförmigen Körperehen ausgezogen werden um endlich zu kleinen Stäbchen oder Scheibehen zusammenzuschrumpfen. Zu- gleich verlängert, verengt und faltet sich der Stiel der Eihaut sodass das Ei nun in einem birnförmigen Sacke liegt, bis entweder das Ei durch einen Riss am Pol der Eihaut hervortritt oder aber der der Stiel derselben zerreisst: im ersten Falle erscheint das Ei nackt, im zweiten Falle von der Eihaut beschützt, deren Rissstelle zu einem Wulste zusammenschnurrt (H, y). ı.c.Pl1,fg.1.A. ? 1. e. pag. 450: “Comment faut-il considerer ce tessu alveolaire d’ovisaes? Peut- etre comme une söcr6tion des ovules. Mais dans ce cas d’oü viennent ses nucl&us ?” ete. 271. 0./PL22b, Nor 5, D: 43 Ich kann nicht sagen, welcher von diesen beiden Processen der normale ist, denn bei mehreren frisch eingefangenen Thieren, deren Leibeshöhle mit tausenden von frei herumschwimmenden Eiern er- füllt war, fand ich fast ebensoviele nackte als von einem Sack umgebene Eier. Doch wird die Durchreissung des Eihautszieles wohl das normale seın. Bei Thieren welche ich im März, April und Mai erhielt, fand ich stets die verschiedensten Entwickelungsstadien der Eizellen neben einander, so wie Figur 6 zeigt. Ausser den Fetzen der durch- rissenen Eihautstiele waren zugleich auch immer leere Eihüllen zu bemerken, die am Pole geplatzt waren (fig. 6, I); ja bei den im Spätjahr eingefangenen Exemplaren waren mannigmal die Gefässe rings wie mit schlotternden Duten, Lappen und Faden umsetzt — die Documente einer vorausgegangenen Eibildung. Ich glaube aber, dass diese Anhänge bis zum Vorjahr, wo die Bildung der Eier auf’s neue beginnt, grösstentheils wieder resorbirt werden. Mehrere Exemplare kamen mir zu Gesicht, bei denen die erwähn- ten freien Blutgefässe nur mit einem Zellenbeleg umkleidet waren ohne Spur einer Eibildung. Dies waren entweder noch nicht ge- schlechtsreife weibliche, oder männliche Thiere. Die Angaben früherer Forscher über Eibildung bei Aphrodita, auch die @Qxatrefages ' und Claparede's, ” kann ich hier übergehen, da sie keine genügende Aufschlüsse enthalten. Es wäre vielmehr jetzt zu prüfen, ob nicht auch bei den übrigen Aphroditien und Hermionen die Eierstränge von Blutgefässen durchsetzt werden; das ist sehr wahrscheinlich, obschon Claparede ® dies scharf betonend I]. e. pag. 108: “je n’en ai trouv& qu’un seul dout les oeufs formaient des mamelons irreguliers.” : ? Claparede sah die Eier nur “sur la paroi ventrale du corps de l’animal, vers la base des pieds, sous la forme de longs boyaux contournes” (l. e.) und weiter auf Seite 46: “Dans l’axe du boyau on trouve une serie de cellules brunätres formant une espece de cordon (l. A, c). Rapprochant ce fait de la conformation des ovaires de beaucoup d’autres Annelides, oü, comme je le montrerai, l’axe des boyaux ovariques est occupe par un vaisseau sanguin, on est conduit & se deman- der, s’il ne s’agit point iei d’une disposition toute semblable. Cependant, je n’ai pu me convaincre de la nature vasculaire de l’axe en question.” > 1. e. Supplement. 1870. pag. 7. = 4 verneint. Olaparede gewann dieses negatieve Resultat durch seine Querschnitte, die aber, wie ich hiemit constatiren kann, wegen der Feinheit und Collabilität der Blutgefässe so leicht keine sichern Schlüsse erlauben. Aus der vorliegenden Beschreibung geht hervor, dass Aphrodita aculeata in Bezug auf das Gefässsystem einen hohen Platz einnimmt unter den Chaetopoden, sich aber im Allgemeinen an verwandte Formen eng anschliesst. Die veränderte Respiration durch die Rüc- kenhaut, vermittelt durch Bewegung der Elytern) verwischt die segmentale Gliederung der Gefässbahnen einigermassen, während die Ausbreitung der Darmanhänge neue Modificationen veranlasst, nämlich die Umkleidung der Darmenden und Fussstummelmuskeln mit Gefässnetzkappen, die blinden Endigungen der Gefässe an der Wandung der Darmanhänge. Es war anfangs mein Vorhaben, hier zugleich meine histiologi- schen Befunde über den Darm, die Haut und das Nervensystem mitzutheilen, die sich begreiflicherweis im Lauf der Untersuchung aufdrängten, und so kommt es, dass Figur 7, 8 und 9 hier schon ihre Stelle gefunden haben. Doch muss ich es vorläufig bei der gegebenen Notiz lassen, da ich bis jetzt immer nur erst noch die Aussicht auf einen brauchbaren Arbeitsraum habe, und da ich ferner immer noch Docent für Zoologie und Geologie, Assistent und Diener in einer Person bin und darum keine Musse gefunden habe, neben anderen Studien diese Gelegenheitsuntersuchung zur bessern Abrundung zu bringen. LEIDEN, Juni, 1873. ERKLARUNG DER ABBILDUNGEN. ALLE FIGUREN BEZIEHEN SICH AUF APHRODITA ACULEATA L. TEAUESE IH TTT Fig. 1. Querschnitt durch das 22 Segment '/,. — Links ist ein Darmanhäng gezeichnet sowie alle die Blutgefässe welche nicht in Mesenterialbän- dern sondern frei in der Leibeshöhle liegen. Rechts sind dagegen nur diejenigen Blutgefässe eingetragen, welche im Dissepimente verlaufen. c. d. . Elyter, auf einer Aussackung der Körperwand (saceulus Sean Bear nn See Mitteldarm. Seitliche Blindsäcke. dorsalis Pallas) stehend. Leibeshöhle. . Körperhaut. . Der Haarfilz des Rückens. Längsmuskeln. . Mesenterium. . Ganglienkette. . Porenkanäle der Rückenhaut (vergl. Fig. 9). . Quermuskeln. . Negmentalorgan. Dessen innere, . Dessen äussere Öffnung. Vertikale Muskelzüge. . Hautpapillen, ähnlich wie sie Olaparede (l. e. Pl. 1, fig. 2, k) bei Hermione Hystrix beschreibt, Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. 46 a«—y. Blutgefässe. &. Dorsalgefäss. ß. Ventralgefäss. Gefässe in der Darmwand. Y. d. Im Mesenterium eingeschlossene Gefässe, welche das Blut ins Wundernetz » führen. B Fortsetzung derselben als freie Gefässe, 5. Blinde Gefässendigungen (vergl. Fig. 4). n. Gefässplexus in und zwischen den Muskeln der Fussborsten. 9. _Gefässanschwellung vor dem Segmentalorgan. 1. Gefässe im Mesenterialmantel des Segmentalorgans. z. Gefässe die wahrscheinlich in die Haut eindringen. %. Orte wo die freien Gefässe = in das Dissepiment eintreten. £. Dorsales Wundernetz. v. Ventrales Wundernetz. Die linke Hälfte des 19. Segments mit den freien Blutgefässen !!,. — Nachdem das Thier auf den Rücken gelegt war, ist die Bauchdecke‘ median aufgeschnitten und nach links und rechts herausgeschlagen. Zwei Darmblindsäcke sind durch Scheerenschnitte (+) vom Mitteldarm C ge- trennt, der zur Örientirung punktirt eingezeichnet ist. Die Dissepimente mit ihren Blutgefässen sowie das ventrale Wundernetz sind weggelassen. Bezeichnung wie oben. £ Stück des Dorsalgefässess x mit dem Plexus P, welcher das Blut in die Darmwandung überführt. Um Raum zu sparen, ist das Dorsalgefäss nur in '/, der relativen Grösse gezeichnet. °',. — fr Ort wo ein Darmanhang abgeschnitten ist. y. Blutgefässe, welche in der äusseren Schichte des Mitteldarms verlaufen. Stück eines Darmanhangs, an welchem sich vier blinde Gefässendigun- gen zufällig auffallend dicht bei einander befanden. °%%,. a. Aeussere Fläche des Darmes. r, l. Muskelfasern darin, meist viereckige Räume umschliessend, die bei der Contraction- der Muskeln halbkugelig nach aussen vorspringen. An die Mitte dieser Felder heftet sich hie und da ein Gefäss an. 2 Ringmuskeln. (E Längsmuskeln. G: Blutgefässe, zur Übersicht roth gedruckt. 47 TAREL IV. Fig. 5. Das dorsale Wundernetz zwischen dem 8S—12 Segmente, von einem andern Exemplare als in Fig 2 abgebildet ist. °).. 0. Gefässe, im Mesenterium eingeschlossen. Schematisch sind g. statt der 8—20 Blutgefässe immer nur einige gezeichnet; auch ist das schmale Mesenterialband, das in Fig. 1. M an- gegeben ist, nicht hinzugefügt. Wundernetz, durch die Mesenterialbänder und durch einzelne feine Fäden schwebend unter dem medianen dorsalen Längs- muskel aufgehängt. Medialer dorsaler Längsmuskel. Quermuskeln. Fig. 6. Stück eines injieirten freien Blutgefässes (e in Fig. 1 und 2); ec. *°), — Frisch und ‚ohne Deckgläschen untersucht. Genau nach der Natur. — Die Habitus-Zeichnung mit Winkel ?/, beobachtet, die Details später [5 mit Hartnack °®/,, eingezeichnet. e. Blutgefäss. a. Zellenbeleg, der gewöhnlich das Blutgefäss rings umfasst, J. stellenweise, z. B. in dem Blutgefäss nur zum Theil auflagert. In und auf dem Zellenbelege lagern oft gelbbraune Körnchen (ähnlich wie die in den Ganglienzellen in Fig. 7). Bildung des Eies sammt seiner Hülle. Reifes Ei, aus der Leibeshöhle. y — die Stelle, wo die Eihaut zerrissen ist und eine Pseudo — Mikropyle bildet. — z. die Eihaut. Eine leere Kihülle, aus der das Ei herausgefallen ist. Fig. 7. Zwei Ganglienzellen mit den gelbbraunen Körnchen, die die ganze Gang- lienkette dem blossen Auge schön roth erscheinen lassen. Hartnack ?],.- Fig. 8. Leberzellen aus den Darmanhängen. #0%,. — K. Kern. Fig. 9. Ein Stückchen der Rückenhaut mit ihren feinen Porenkanälen (vergl. Fig. 1, O) Hartnack */, (Tauchlinse). SFR rn . Hohler Kegel, im contrahirten . im erschlafften Zustande. Klappe. Öffnung des Porenkanals. . Das durchschimmernde Lumen. h n | f P ’ 4 ’ DD - ee ! i L iR 1} ) % i \ S 4 h [2 rn ’ d ‚ 4 3 F h Y 4 >45 Ih x 4 y wi I Ri 1.°Ch a; Va Ed AL 3 oR | | v iu 3 P f a ih vlg irrt CHR AR I r AM DUR3.) “h“ N & 1 L yt d = u \ h x ui Pr Y r“ g) Pia Br) x Wi EB fl e mE gr Lest > ARE a7 N Al Dir h | j j A j | | yh we Arten ct, 1 Hr #z Human) 7 j we N ; ’ A 2 c nr ig t- Ps y Az, IE RE A INT MURE? 7 {4 ER j { F & bi „ e | : ir fi N 3 : A F ; AU, - ee rar EA er IL ALIEN y ! j i E anY * - EM | LK F- a A f N +»’7 re % " Yu j ? Yu MERTRD.. N re Pr ET ALTT ar Ir ‚ s HR ik Hl h I N rat. Wr En CINE N fe 5 [ Y j u £ 'b Er 1% 30 BR). 77108; ST ‘4 - N ö Da if, ” | ä Kr f : | k \ ’ j hl SR TE N BR Je 7 N IN 3 Pr N Die TBIE TE I h san A ui Li IR et DE WER DR il, iR Hl, iR ) v ; a “ „mr ha, i vorn, A 2 ER | ni El a RR ET Ahr RER HERR ti) A h Bi; hr = ‘ j Paul Pie) ei 1 ARE, nY >; Kart L N a Nat Te wi: j Aula hi Hrb ET 7 u | MN: Rn SR 2 BR; Suhl UEBER LEBENDIG-GEBAREN IM PFLANZEN- REICHE. BRIEFLICHE MITTHEILUNG AN DEN HERAUSGE BER VON AUGUSD KANTINZ Die Dryobalanops-Arten und wahrscheinlich alle Dipterocarpeen sind Pflanzen welche typisch “lebendig-gebärende” sind. Gewöhnlich finden wir bei Blüthenpflanzen , dass ihre Samen ausser der Mutterpflanze keimen und so gewissermassen ausgebrütet werden, wie die Eier der Thiere; die Erschemungen des Ausbrütens mögen verschiedene sein: da aber der Generationswechsei noch im Samen stattfindet, möchte ich die Blüthenpflanzen in der phylogenetischen Analogie mit den Thieren nicht zu niedrig stellen. Diese Erscheinung des “Ausbrütens” kann bei der geschlechtlichen Fortpflanzung der Blüthenpflanzen zwei für meine Behauptung inte- ressante Veränderungen erleiden. Es kann nämlich erstens vorkom- men, dass bei Pflanzen welche sich geschlechtlich fortpflanzen und Samen bilden hie und da auf der Mutterpflanze junge Pflanzen ent- stehen. Ob dieser Fall aber nicht als ein teratologischer betrachtet werden soll, mag dahingestellt bleiben. 4 50 Der zweite Fall ist der bei weitem interessantere. Es wird Z. B. bei Dryobalanops Camphora durch die drei Carpellblätter die Frucht gebildet; in der Frucht kommen ein, seltener zwei Samen vor. Die Carpellblätter werden noch auf der Mutterpflanze von den Embryonen gesprengt, die schon da sich zu entwickeln beginnen '. Bei Diptero- carpus retusus Blume scheint in den Carpellen sogar die Entwicke- lung der ersten epicotylen Glieder stattzufinden (Vergl. Blume, Flora Javae. Dipterocarpeae. Tab. II. fig. 4, 5) °. Die Entwieklung des Embryos auf der Mutterpflanze mag zu dem von Haeckel folgendermassen geschilderten Vorgang gehören: ! “Tes fruits qui se trouvaient ä notre disposition &etaient completement mürs et, qui plus est, tous ouverts, de sorte qu’on pouvait bien nettement distinguer les trois valvules et leur eontenu. Chez tous, la germination avait d&ja commence, ee qui etait rendu evident par la longueur plus ou moins considerable de leur radicule. Ce fait de la germination de la graine dans la capsule, tres singulier d’ailleurs, avait dejä et& observe dans le genre Dryobalanops par Korthals (l. e. p- 53)”. Oudemans, me&moire sur la structure morphologique et anatomique du fruit et de la graine de l’arbre & Camphre de Sumatra (Dryobalanops Camphora, Colebr.) Annales des sciences nat. Botanique IV Serie tome V, p. 93, und das holländische Original. Bijdrage tot de kennis van de morph. en anat. struet. van de vrucht en het zaad des Kamferbooms van Sumatra (Dryobalanops Camphora) Rotterdam 1855. Bij de kieming der zaden van Dipterocarpus komt de wortel uit het bovenste gedeelte der vrucht te voorschijn, en de zaadlobben blijven in de vrucht besloten. Uit deze groeijen zeer lange stelen, tusschen welke het bladpluimpje later ont- spruit. Bij de ontkieming der zaden van Vatica komen, volgens de opgave van Roxburgsh, de zaadlobben voor den dag, en ontwikkeler zieh deze tot kleine bladen. Bij de ontwikkeling der kiem’ van Dryobalanops, blijven de zaadlobben in de half openspringende vrucht besloten, of ontspruiten zij uit deze om zich blad- vormig uit te breiden. (Korthals in Verhandelingen over de natuurlijke geschiedenis der Nederlandsche overzeesche bezittingen door de Leden der natuurkundige commissie in Indi@ en andere schrijvers uitgegeven op last van den koning, door C. J. Temminck. Bota- nie, p. 53). * “Ineipiente germinatione, primum extenditur radicula, perforat testae partem superiorem magis spongiosam, dumque magis magisque elongatur, pars quoque cotyledonum sursum speetans petiolos promit duos lineares, carnosos semiteretes, laeves, decolores , qui non nisi quo radiculam eum plumula attingunt, pubescunt et pallide virent. Cotyledones vero contortuplicatae, putamine restant inelusae solis petiolis suis duobus, germinationis processu evolutis, quos modo memoravi- mus, extra nucem apparentibus, plumulamque cum cotyledonibus quasi conjungen- tibus, usque dum planta novella, satis explicata, radieula terrae immersa queat nutriri.” (Blume Flora Javae Dipterocarpeae p. 15). St “Wie mächtig äussere Einflüsse die Gewohnheiten der Thiere, ihre Lebensweise beeinflussen und dadurch weiterhin auch ihre Form um- bilden, zeigen sehr auffallend manche Beispiele von Amphibien und Reptilien. Unsere häufigste einheimische Schlange, die Ringelnatter, legt Eier, welche zu ihrer Entwickelung noch drei Wochen brauchen. Wenn man sie aber in Gefangenschaft hält und in den Käfig keinen Sand streut, so legt sie die Eier nicht ab, sondern behält sie bei sich, so lange bis die Tungen entwickelt sind. Der Unterschied zwi- schen lebendig gebärenden Thieren und solchen, die Eier legen, wird hier einfach durch die Veränderung des Bodens, auf welchem das Thier lebt, verwischt” (Natürl. Schöpfungsgeschichte. Zweite und dritte Auflage, pag. 214). Die Vorsorge der Natur für die Erhaltung des Individuums geht noch weiter bei den Dipterocarpeen, indem sich dort alle oder we- nigstens Zwei Kelchblätter zu langen Flügeln entwickeln, so dass sie als wahre Flug — und Schutzapparate des Keimlings auftreten und der Keimling so gesichert vom Baume herabfallen kann. Wie die junge Pflanze dann Wurzel fasst, deutet Blume nur un- klar an, doch glaube ich wäre dies bei unserer heutigen physiolo- gischen Kenntnis nicht unschwer zu erklären. Die Hauptsache glaube ich muss mit der Zeit zweifellos consta- tirt werden, nämlich die, dass die Dipterocarpeen, deren Stellung im Systeme auch gegenwärtig ziemlich‘ hoch ist und die nur wenig- samige Früchte hat, lebendiggebären. Ich spreche dies selbst nicht darum ein wenig unbestimmt aus, wie wenn ich von dieser grossen Thatsache nicht überzeugt wäre, sondern aus dem Grunde weil ich wünschte, dass im Heimathlande dieser Pflanzen die bestätigenden Beobachtungen gemacht werden. In Europa lässt sich diese Frage, heute leider schon aus dem Grunde nicht scharf aussprechen, weil überhaupt in den grössten Herbarien das Material sehr fragmentarisch ist und selbst dieses kaum ein Mensch zu morphologischen Studien erlangen könnte. 4 ' = # ’ 5 \ 74 ö , % n * ‘ EL E L N # a . h ir i ; D en 34 57 £ At L x ncu ‘ { > ar INNERER 4 x nd az j a e ri s ar: AN # v.; REN EM ET SE: f i VER nn irre pn 0 DES ı 64 H Sir NZ Pi PARETT r IN r i > une £ Tr ‚ sh, } u FE A TR = % a BA RT: P Er : SER FAIRE: u "ir ? i ea © har Da N £ \ SEEN» 9 RR f ; R) j / an ı$ har ‚2% A, £ > PART; PNE IM: an A h u vi A, ab, ur R 3 Dan ö won ag or Er bu ON ”” Y m 11 EL are ‚r “ ı # NRZ, W + 7 * i Re Der! A Fe “4 vn u Ach 2 Wr Bush PER " A A iD x j MT h 2 i y h i } y: . u ie REALM. 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Selon cette doetrine les homologies des groupes myologiques ou des muscles singuliers doivent &tre arrätes et fix&es par la con- naissance des formes transitoires des muscles, produit ne&cessaire de travaux assidus en Zootomie, — par la reduction des formes compos6es en formes plus simples — enfin par les hypotheses explica- tives des conditions primordiales et primitives, qui & leur tour ont donne lieu et naissance aux eonditions et aux formes post6rieures. Cette theorie-la nous donne le droit de conelure A l’egard de tel 4 54 muscle, qui tirerait ses nerfs de deux sources assez differentes, qwil doit son origine lui-m&eme &ä la confusion phylogenetique de deux muscles primordiaux, dont chacun avait primitivement son nerf respectif, propre & lui seul. Ce sont les relations topographiques et les conditions de linner- vation, qui forment la base des homologies, quelque differentes que soient quelquefois leur origine et leur insertion. Plusieurs auteurs se sont occupes de la myologie des Amphibies; outre Meckel, Cuvier, Tiedemann , ce furent surtout Pfeiffer ', puis Stannius?, Owen ', Rüdinger *. A ces travaux suceederent les in- vestigations osteologiques de Gegenbaur ° et de Parker ® sur les os de l’epaule. Celles-ci donnerent une base plus fixe a la myolo- gie compar&e: impossible de comparer entre eux les muscles de differents animaux sans comnaitre les changements que peuvent subir les ossements, qui leur servent d’appui. Nous eiterons apres eux les travaux d’Humphry, d’Ecker, de Mivart et d’autres, que nous aurons lieu de mentionner. Enfin Fürbringer ”, dont les &tudes des differentes relations ont eonduit ä des a de nyolben comparee assez remarquables. La plupart des auteurs eites se sont prineipalement oceupes de l’extremit& anterieure; pour tant que je sache, une &tude de l’ex- tremit& posterieure, execut6e suivant la dite methode, etait encore a desirer. C’est pourquoi j’ai täch& d’entreprendre de pareilles etu- des, dont j’ai couch& les rösultats dans le petit travail suivant: sous une autre forme et en langue Ne£rlandaise il parut, l’an der- * Zur Anatomie des Schultergerüstes und der Schultermuskeln bei Säugethieren, Vögeln und Amphibien. Giessen, 1554. ? Anatomie der Wirbelthiere. I Aufl. Berlin 1846. 2 Aufl. Berlin 1854. 3 Comparative Anatomy and Physiology. London 1866. * Die Muskeln der vorderen Extremitäten der Reptilien und Vögel. Gekrönte Preisschrift. Haarlem 1368. ° Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie der Wirbelthiere. II, Schulter- gürtel und Brustflosse der Wirbelthiere. Leipzig, 1865. 6 A Monograph of the Structure and Development of the Shouldergirdle and Sternum in the Vertebrata. Londen 1868, ” Zur vergleichenden Anatomie der Schultermuskeln, von Max Fürbringer, in Jenaische Zeitschrift für Mediein und Naturwissenschaft, Siebenter Band, TII Heit. Leipzig 1873. 55 nier, comme ma these inaugurale. J’ai eru devoir refaire un peu mon premier travail, en y Ötant et y ajoutant en meme temps ce que bon me semblait ou ceque de nouvelles investigations m’auraient enseigne. Le fondement osteologique, existant pour les &tudes myologiques de l’extr&mite anterieure par les travaux de Gegenbaur, m’a £&te fourni pour l’extr&mite posterieure par M. le Docteur Hoffmann , Conservateur au Musee de Leide; e’est lui qui s’est charge de la description des Amphibies pour le livre de Bronn: Klassen ete. ete. Cette täche l’a eonduit ä Vinvestigation des os du bassin chez ces animaux, et je lui suis redevable pour la bonte, qu'il a eue de me faire part de ses resultats. Dans mon travail j’ai expose les deux ordres des Amphibies, les Urodeles et les Anoures. En supposant que les Anoures doivent leur origine & des formes, qui ont &t& tres voisines aux Urodeles d’au- jourd’hui, j’ai dü chercher V’origine, l’&evolution des muscles des Anoures chez les museles des Urodeles; e’est pourquoi ma myolo- gie des derniers pr&cede l’autre et n’est que deseriptive, tandisque la myologie des Anoures comprend en m&me temps une exposition des homologies musculaires, en comparaison avee les Urodeles. J’espere qu’un jour je serai en &tat d’&tudier de la m&me mani£ere les reptiles, les oiseaux et les Mammiferes, et de pouvoir reduire leur forme actuelle aux formes primitives. J’aurais dü commencer par les poissons: mais je pense, comme M. Fürbringer, que la myologie comparde des poissois ne pourra se faire convenablement, qwapres que les museles de toute l’extre- mite posterieure seront eonnus chez les Vertebres pentadaetyles. — Chacune des deux divisions de mon travail a 6t6 pr&c&dee d’une neurologie deseriptive; e’&tait de la derniere necessit@ de connaitre les nerfs, puisqwils constituent un &l&ment de haute importance dans la fixation des homologies. Dans la neurologie, comme dans la deseription des museles, les nerfs sont signal&s par des chiffres: quand un jour les autres Vertebres auront &t& examines, il con- viendra que ces chiffres fassent place pour des denominations plus Justes et plus gen6rales. A la plupart des muscles j’ai donn& de nouveaux noms, derives de leur origine et de leur insertion; cependant j’ai conserv& quel- 56 ques denominations de Duges et d’autres, quand leur description accordait avec la mienne. J’en conviens: la denomination d’apres les insertions porte en soi ses inconv£nients; les epreuves sur le champ de l’anatomie hu- maine n’ont pas r&ussi: mais nonobstant cela, au commencement du travail et au premier pas sur le terrain, qui doit encore &tre defrich&e pour la majeure partie, je crois la dite methode la meil- leure: plus tard, quand on sera d’accord sur les homologies, le temps sera venu pour fixer la terminologie. I. AMPHIBIA CAUDATA. (Urodela.) NEUROLOGIE ET MYOLOGIE DE L’EXTREMITE POSTERIEURR. ! (Voir PL I et Pl. II, fig. 4.) a. Neurologie, La description est prineipalement empruntee & Triton cristatus. Avant de ceommencer la description des nerfs des Urodeles, il me faut observer en premier lieu que les rameaux, qui pourvoient les muscles respectifs, ne se sont pas pr&sentes parfaitement iden- tiques chez tous les individus examines; le contraire a eu lieu pour les Amphibies anoures. La difference en general £tait telle, que chaque muscle eüt son nerf propre, mais que ce neıf, divis& quelquefois en petites branches d’un nombre variable, n’eüt pas toujours son point de sortie sur la m&me hauteur dans les rameaux prineipaux. Jamais cependant les variations furent de la sorte, que les conclusions, relatives aux homologies des nerfs, ris- querent d’etre incertaines. Ainsi la fig. 4. Pl. II ne correspond pas parfaitement aux figures de la Pl. I; cependant, en les comparant de plus pres, on trouvera que ces variations ne peuvent pas influ- encer le but, que nous nous sommes propose. * J’ai fait usage prineipalement des travaux de Mivart et de Humphy: Mivart, Notes on the Myology of Menopoma alleghaniense and Menobranchus lateralis, en “Proceed. Zoöl. Soc. of London, 1869, pag. 254 et pag. 450. Humphry, Obser- vations in Myology , Cambridge and London: 1872. J’ai moi-m&me examine le Tri- ton eristatus, la Salamandra maculata et le Siredon piseitormis. Malheureusement je n’ai pas pu obtenir le Proteus anguineus. 58 Le plexus de lextr&mite posterieure de Triton ceristatus et de Salamandra maculata est constitu& par les branches ventrales de trois, — de Cryptobranchus japonicus (selon Humphry) de quatre nerfs spinaux; le plus anterieur de ces nerfs, que nous nommerons le premier, est chez Triton toujours plus mince que les deux au- tres et son &paisseur est & peu pres deux tiers de celle des autres. Ceux-ei ont une dimension presque &gale. Le nerf spinal premier s’attache au second par un rameau lateral, dirig&e en arriere: le second se joint au troisieme, de sorte que le plexus se forme. Le premier nerf spinal nait entre les vertebres avant-derniere et der: niere du trone: le second entre celle-ei et la vertebre sacrale: le troisieme enfin entre la vertebre sacrale et la premiere vertebre de la queue. Pendant son cours dans la cavit@ abdominale le premier nerf spinal donne une ou plusieurs branches aux muscles abdomi- naux et se divise alors, comme nous avons dit, en deux branches. De celles-ei la plus mince est le rameau communicatif deja eite; l’autre, la plus &paisse, sera designee comme la. Quelquefois Ia se reunit & l’autre par un petit filet, voir Pl. II, fig. 4. Bientöt le nerf la se divise en deux branches, dont l’Epaisseur n’est pas toujours la meme. Pl. II, fig. 4 represente le rameau anterieur comme plus mince, Pl. I, fig. 6 comme plus &pais que le rameau posterieur. La cause en est, que l’anterieur — qui donne une branche aux muscles abdominaux et pe&netre dans le m. pu- boischiofemoral interne — innerve !seul ce musele (Pl. I, fig. 6), tandisque une autre fois ce muscle recoit en outre un rameau de la branche posterieure (Pl. II, fig. 4). La branche anterieure (ob- turator nerve de Humphry) penetre le foramen obturatum et se perd dans le muscle puboischiofemoral externe (Pl. IL, fig. 4, 1), qui en outre recoit encore d’autres nerfs. La branche posterieure de la, qui donne quelquefois le nerf 2, se rend, entre l'’os ilei et le m. puboischiof&moral interne, vers le eöte dorsal (extenseur) du femur, et donne un rameau, qui se perd dans la peau et (4) dans la portion anterieure du m. il&o-exten- seur — Ja portion posterieure du muscle recoit ses nerfs de la partie posterieure du plexus (12). — Ensuite le nerf va dans la ! J’ai fait ce mot d’apres le “Innerviren’” des Allemands. 59 profondeur et donne un rameau mince 3 ä la portion anterieure du m. il&ofemoral. Enfin le nerf la penetre dans le m. puboischio- femoral int., se rend vers le eöt& lateral de la euisse, et vers la peau de la jambe et peut-Etre vers le m. tibial anterieur de Mivart (Pl. I, fig. 5 et 6). Pendant ce cours je l’ai vu donner une seule fois un petit rameau ä la portion anterieure du m. puboischiof&m. ext. Ainsi, tandisque la partie anterieure du plexus de Cryptobran- ehus japonieus (selon Humphry) est formee par deux nerfs spinaux, nous avons trouv& chez Triton et Salamandre qu’un sex! nerf spinal forme la dite partie, qui se divise ensuite en deux branches, l’une anterieure Ja, 1, qui va dans le for. obtur., l’autre posterieure Ia, 3, 4, qui se perd dans la peau de la jambe. Le premier nerf spinal chez Cryptobranchus se r&unit au second et se perd comme “obturator nerve”, qui est identique avee notre branche anterieure 1,2dela. Le second nerf spinal donne de m@me maniere un rameau au troisieme, il se continue comme “anterior erural nerve’” et se perd sous le nom de “internal saphenous” dans la peau de la jJambe; il correspond ä notre nerf (3, 4) de Ia. Les deux nerfs spinaux posterieurs, renforees par le rameau communigquant, constituent le second trone prineipal Ha (“seiatie . nerve” de Humphry); celui-ci se trouve du eöt& posterieur de los ilei, de sorte que Ia et IJa soient söpares par cet os. Voir Pl. I, fig. 5-et 6. De ce trone sortent du eöte medial ou posterieur un ou plusi- eurs rameaux pour les muscles de la queue et pour la peau. Les rameaux 13a pour le m. caudalipuboisehiotibial et 13b pour le m. eaudalifemoral ont souvent un point de depart commun hors d’un _ rameau lateral de ce nerf. Pl. II, fig. 4. Ce m&me nerf donne des rameaux ä In peau et aux mm. ischiocaudal et il&ocaudal (Pl. I, fig. 2). Ces museles s’inserent aux vertebres caudales et aux os ischii et il£i. Apres avoir pourvu les muscles de la queue, le trone prineipal donne un rameau lateral considerable; ce rameau se bifurque en deux branches, dont l’anterieure est la plus &paisse; la branche posterieure donne un petit filet 9 (Pl. I, fig: 2 et 3) au m. ischio- femoral; puis un autre filet mince 5, divise quelquefois en plu- sieurs parties, au m. puboischiof&moral externe, qui d’ailleurs, 60 comme nous avons dit, est prineipalement innerv& par le nerf 1; ensuite la branche posterieure, se rendant entre les mm. puboischio- fömoral ext. et puboischiotibial, se divise en plusieurs nerfs, dont quelques-uns innervent le m. puboischiotibial, d’autres 8 le m. ischio- flexeur. La branche anterieure penetre dans le m. puboischiofem. ext. par plusieurs rameaux 5; apres en &tre sorti il donne des rameaux 6 au m. puboischiotibial (voir Pl. I, fig. 2 et 5). En möme temps il entre avec plusieurs filets 7 dans la partie interne du m. pubotibial, pour se joindre enfin, aupres du genou, ä une branche minee sortie du nerf prineipal Ila; devenu un peu plus gros il se perd dans le m. pubotibial et dans la jambe. Le trone prineipal Ha, apres avoir perdu le dit grand rameau lateral (5, 6, 7, 8), se bifurque bientöt en deux trones, dont lanterieur est le plus gros; vus du cöte ventral ils se rendent sous le m. caudalif&moral; le plus gros passe par-dessus le m. biceps de Mivart, en se rendant & la jambe, l’autre au contraire passe au-dessous de ce muscle, s’unit en partie, pres du genou, au ra- meau plus fort, pour finir avec lui dans la jambe et dans le pied. Chez Salamandra maculata, quoique tres voisine aux Tritons, le nerf Ha a un cours fort different. Tout comme chez Tri- ton immediatement pres de l’artieulation coxofemorale, le nert se divise en deux trones: ceux-ci cependant tous les deux con- tinuent leur trajet au m&me cöt& dorsal du m. biceps de Mi- vart, de sorte quils ne l’entourent pas. Plus remarquablement encore chez Cryptobranchus (selon Humphry) les deux nerfs, sortis du trone Ila , entourent le m. biceps & l’extr&mite gau- che, tandisque ils ne le font pas dans l’extr&mit® droite. Chez Salamandra maeulata i! n’y avait pas de difference entre les deux extr&mites. Pendant son trajet le nerf le plus fort donne des rameaux 8 pour le m. ischioflexeur; (je ne suis par sür qu’on rencontre toujours ces branches); d’ailleurs ce muscle, comme nous avons vu ei-devant, regoit encore d’autres nerfs $, qui sortent &galement du m&me cöte du nerf principal. Apres la dite bifurcation en deux trones, il nait aussitöt du plus epais de ceux-ci un rameau (museulospiral ou peroneal nerve de Humphry), qui passe au eöte dorsal de la cuisse ou plutöt a sa 61 surface mediale entre les mm. il&ofibulaire et ischioflexeur. (Voir Pl. I, fig. 5 et 6). Ce rameau innerve les mm. il&ofemoral , ile&o- extenseur et il&ofibulaire. Il donne en premier lieu des branches 10 a la portion' posterieure du m. il&of&moral; quelquefois ces bran- ches naissent en partie du trone principal lla, comme on peut voir, Pl. I, flg. 4 — Ensuite le rameau descend entre les mm. ileofemoral et ileofibulaire et se rend a la jambe, en donnant un nombre variable de branches 12 äla portion posterieure du m. ileo- extenseur, ainsique des branches 11, qui innervent le m. ileofibulaire. ß Myolosgie. La description est prineipalement empruntee a Triton eristatus. 1. Puboischiofemoral externe (pife) (Pl. I. fig. 2). NO. 4, p. 244, Meckel. Adduetor ischiadieus,, Stannius. Adduetor, Mivart, o. c. p. 269, p. 463. Middle part of the deeper stratum of plantar museles of thigh , Humphry. Ce muscle fort, plus ou moins aplati et triangulaire, apparaitra immediatement, apres que le m. puboischiotibial aura &te öte. I s'insere 1° par des fibres charnues ä la erete entiere, qui se trouve sur Ja surface exterieure de Pos puboischii, en divisant cet os en deux moities &gales, 2° par une portion plus eylindrique, tout ä la fois avee le tendon du m. pubotibial, ä Vangle externe anterieur de l’os pubis. La premiere portion s’attache A la surface mediane du trochanter femoris et au f&mur lui-m&me, la seconde au eöte lateral de la cuisse des le trochanter ä-peu-pres jusqu’ au bout dis- tal de cet os. Au milieu de son ventre le faseia de ce muscle se eonfond avec le ligament capsulaire de Vartieulation coxof&morale. ' Tandisque les rapports de ce muscle sont les m&mes chez Triton, Salamandra et Menopoma (selon Mivart), il est (selon cet auteur- ei) beaucoup plus d&velopp& chez le Menobranchus lateralis oü il 62 prendrait en outre naissance au processus, par le quel l’os pubis finit par-devant. C'est pourquoi ce muscle n’est pas entierement cou- vert par le m. puboischiotibial chez le Menobranche, comme cela a lieu chez les trois autres genres, Triton, Salamandra et Me- nopoma. Innerve par les nerfs 1 et 5. 2. Puboischiofemoral interne (pifi) (fig. 4 et 5). N. 5, p. 245, Meckel. Peetineus, Stannius. Tliacus, Mivart, o. ec. p. 269 et p. 464. Anterior s. suprapubie portion of the deeper stratum of plantar museles of thigh, Humphry. Muscle fort, allong& et tr&s &pais, naissant de la surface interne de la partie anterieure de l’os puboischii, il se rend en dehors et s’insere au second quart proximal du cöt& lat&ral (ou externe) de l’os femoris. Medialement le m. puboisehiofemorai interne cötoye les mm. il&of&moral et il&o-extenseur, tandisque sa moitie est recou- verte en dehors par les museles abdominaux, dont la forte aponeu- rose se repand en arriere et s’attache aux os du bassin et au fascia du m. puboischiof&m. int. Lateralement et du eöt& ventral il abou- tit au m. pubotibial. Chez Salamandra mac. ses proportions sont plus fortes, ä cause que sa partie distale s’attache au bout du femur. Mivart le dit aussi tr&s developpe chez Menopoma et Menobranchus, chez le premier il s’attache aux deux tiers distaux du femur. Chez Siredon il simplante au femur jusqu’ au delä du lien, oüı le m. il6o-exten- seur passe en aponeurose. Innerv@ par les nerfs 2. 6: 3. Ileofemoral (ilf) (fig. 3 et 5). Abductor femoris = Glutaeus, Stannius. Glutaeus medius et glutaeus minimus, Mivart, o. e. p. 270. Ileofemoral stratum of dorsal muscles of thigh, Humphry. [4 Les mm. il&o-extenseur, il&ofibulaire et puboischiof&moral interne ayant &t& enleves, on apergoit ce musele assez fort, qui prend son origine A toute la surface exterieure et posterieure de l’os ilei, tout pres de l’artieulation. Ensuite il s’attache au eöt& posterieur ou medial du femur depuis la er&te du condylus int. jusqu’au bout distal du trochanter. | Saus doute les mm. glutaei medius et minimus de Mivart doi- vent &tre consideres comme produits artificiels d’une division du m. il&of&moral ; Mivart lui-m&me a l’air de le soupgonner. Chez Siredon ce muscle ne surpasse pas le milieu du femur. Innerve — la portion anterieure par le nerf 3, la portion posterieure par le nerf 10. 4. Il&o-extenseur (vlext). ' Glutaeus maximus et rectus femoris, Mivart, o. ce. p. 270 et p. 464. Streckmuskelmasse des Unterschenkels, N® 2, Stannius. Strecker des Unterschenkels, N’ 5, p. 254, Meckel. Middle sector of ileocrural s. gluteoreetus and inner sector of ileocrural Ss. rectus femoris internus, Humphry. Ce muscle et le musele suivant tirent leur origine de la surface externe de l’os ilei. Situ& superfieiellement au milieu de la surface dorsale de la cuisse, ce muscle allonge et quadrangulaire est cou- vert medialement, c’est-A-dire du cöt& interne, par le m. il6ofibu- laire. Lateralement, c’est-ä-dire du cöte externe il eötoye le m. puboischiofem. int., tandisqu'il couvre lui-m&me le m. il&ot&moral. Sa portion distale se s&pare du m. ilcofibulaire et passe en apo- neurose, qui couvre l’artieulation du genou pour siinserer aux 08 de la jambe. | ’ Ce muscle dans ma these inaugurale a &t& nomme& “ileotibialis.” 64 Quant au m. reetus femoris de Mivart chez Menopoma et Meno- branchus, celui-ci n’existe pas, mais se forme tres facilement par une division artifieielle du m. il&o-extenseur. Cette facilit& s’explique par les rapports du muscle chez Salamandra et Siredon. Chez la premiere forme on apercoit les indices de la possibilit& d’une bi- furcation future du muscle; chez Siredon dejä le musele commence par deux tetes: l’une laterale charnue ä la surface anterieure, l’autre mediale & la surface posterieure de l’os ilei. Innerve — la portion anterieure par le nerf 4, la portion posterieure par les nerfs 12. 5. Hleofibulaire (ilfi) (fig. 2, 3, 4). Ileoperoneal, Mivart, o. c. p. 270 et p. 465. Abductor fibularis, Stannius. Auswärtszieher des Unterschenkels, N’ 1, p. 253, Meckel. Outer sector of ileocrural s. biceps flexor ceruris, Humphry. Ce muscle allong& et eylindrique a la m&me origine et la m&me situation superficielle que le preeedent; seulement il est situ& du cöte medial de la euisse et couvre par sa moiti& distale le m. bi- ceps de Mivart. Il s’attache au bord interne du perone. Chez Siredon ce muscle commence par un tendon aplati et fort, uni & la partie mediale du m. il&o-extenseur. Innerve par les nerfs 11. 6. Puboischiotibial (pit) (fig. 1). Gracilis, Mivart, 0. c. p. 268 et p. 463. Flexores adducentes, N’ 9, Stannius. N’ 3, p. 254, Meckel. Superficial stratum of plantar museles of thigh, partim, Humphry. Situ& immediatement sous la peau du eöt& ventral. Ce muscle vaste et triangulaire s’insere sur toute la longueur de la erete, qui divise l’os puboischii en deux moities symmeötriques. Ses fibres 65 posterieures sont unies & celles du m. ischioflexeur et du m. cau- dalipuboischiotibial. Restant superficiel il couvre le m. puboischio- fem. ext. et se rend ä& la jambe, oü les fibres charnues s’attachent & la surface mediale du: tibia, pr&s de l’insertion du m. pubotibial. Au centre du muscle le m. ischioflexeur le quitte pour se confondre avec le fascia du long flechisseur des orteils. Chez Salamandra maculata le muscle commence par des fibres charnues pour devenir aponeurotique au point de r&union avee le m. caudalipuboischiotibial; alors de nouveau l’aponeurose redevient museuleuse, et forme un muscle fort, plus ou moins eylindrique. Chez Menopoma aussi selon Mivart ce muscle est entrecoupe par des fibres aponeurotiques. Chez Menobranchus il ne s’attache pas a toute la longueur de la cr£te. Chez Siredon j’ai trouv& le muscle extr&mement developpe et d’une &paisseur considerable, de sorte qu’il cache le m. ischioflexeur. Innerve& par les nerfs 6. 7. Pubotibial (pt) (ig. 1, 2, 3, 4, 5, 6.) Sartorius, Mivart, 0. c. p. 464. Graeilis, Stannius. N® 4, p. 254, Meckel. Deeper part of the superficial stratum of the plantar museles of thigh, Humphry. Muscle allonge, aplati et fort, cötoyant le cöt& anterieur du femur et recouvert pres de son origine par la partie anterieure du muscle prec&dent. Il s’attache au bord anterieur et a l’angle ante- rieur externe de l’os pubis et s’insere au bord externe du tibia Jusqw’au milieu de l’os. Selon Mivart il manque chez Menopoma , tandisque chez Menobranchus il tire son origine du faseia au bord anterieur externe du bassin de sorte qwil semble &tre la partie prolongee de !’ “External oblique.” Chez Triton et Salamandra je ai vu toujours partir de l’os pu- bis, chez le dernier par un tendon fort et aplati. Chez Sir6don aussi le tendon est d’une force remarquable. Innerv& par les nerfs 7, 66 8. Ischioflexeur ' (zf.) (fig. 1, 4, 5, 6). Semitendinosus, Mivart, o. ec. p. 269 et p. 463. Flexores adducentes, N’ 9, Stannius. Beuger und Rückwärtszieher des Unterschenkels, N’ 2, p. 253, Meckel. Caudopedal s. superficial stratum of plantar museles of thigh, partim, Humphry. Muscle allonge, situ& pour une partie superfieiellement au cöt& posterieur de la cuisse, naissant de l’angle posterieur et externe de los ischii, a cöt& de V’insertion du m. ischiocaudal; il deseend par-dessus la partie ventrale du m. caudalif&moral, en s’unissant aux mm. puboischiotibial et caudalipuboischiotibial. Il descend le long du cöt& interne de l’os pres du m. puboischiotibial et s’unit au muscle, que Mivart a nomme& le m. flexor lougus digitorum. Selon cet auteur chez Menobranchus ce muscle ne s’insere pas a los ischii, mais ne commence qu’au point de r&union des mm. caudalipuboischiotibial et puboischiotibial. Chez Sir&don au con- traire son tendon s’attache a l’os ischii lui-m&me. Innerve par les nerfs 8. 9. Ischiofemoral (/) (fig. 2 et 3). Mivart, 0. €. p. 465. Quadratus femorus (et Gemellus?), Stannius. N® 2, p. 244, Meckel. Hinter or ischiofemoral part of deeper stratum of plantar muscles of thigh, Humphry. Muscle eylindrique et court, couvert par tous les museles, qui naissent de la queue, et par les deux grands muscles aplatis (prfe et pit), qui se trouvent du cöt& ventral. — Il commence par des fibres charnues & la surface interieure de l’angle posterieur de Vos ischii et sinsere, en devenant plus mince et confondu avec le ligament capsulaire de l’articulation coxo-f£morale, au bord externe du eondylus internus femoris. ' Nomm6 ainsi d’apres son insertion au m. flexor longus digitorum. er! Mivart deerit ee muscle chez Menobranehus, non pas chez Me- nopoma; chez Siredon il avait Yair d’etre assez faible. Innerve par les nerfs 9. 10. Caudalipuboischiotibial (cpit) (fig. 1). Semimembranosus, Mivart, o. e. p. 267 et p. 462. Subcaudalis, N’ 9, Stannius. Caudal-erural . Humphry. Muscle allong6 assez fort, s’attachant aux apophyses &pineuses inferieures de la 2ieme et Zieme vertebre eaudale, ä cöte du mus- ele suivant. Les mm. ischiocaudal et il&ocaudal enveloppent ce muscle comme dans une gaine charnue, tandisque le m. caudali- f&moral le couvre du cöt& dorsal. Il s’unit avee le m. puboischioti- bial pres de l’artieulation coxof&morale. Innerv& par les nerfs 13a. 11. Caudalifemoral (er) (fig. 1, 2, 5, 6). Femorocaudal, Mivart, o. ce. p. 268 et p. 462. Pyriformis , Stannius. Rück-und Auswärtszieher des Oberschenkels, Meckel. Caudofemoral, Humphry. Muscle tres fort, allonge et quadrangulaire, recouvert par le _ muscle pröcödent, vu du cöte ventral. Il prend naissance aux apo- physes &pineuses inferieures de la 2iöme et Zieme vertebre cau- dale et s’insere au bord interne du trochanter, lä oü commence le m. biceps de Mivart. Chez Salamandra et Menopoma le tendon est fort developpe. Innerve par les nerfs 13h. II. AMPHIBIA ANURA. (Batrachia). NEUROLOGIE ET MYOLOGIE DE L’EXTREMITE POSTERIEURE. ! (Voir Bl In 122, arebret0): a Neurologie. La description est prineipalement empruntce a Rana esculenta. Le plexus de l’extr&mite posterieure (Pl. II, fig. 2) est constitue chez les Anoures par quatre nerfs spinaux; le premier sort du foramen intervertebral entre les vertebres huitieme et neuvicme, le troisitme entre la neuvieme vertebre et l’os coceygis, le qua- trieme sort de l’os coceygis lui-m&me & la frontiere du premier et du second einquieme proximal de sa longueur. Ayant represente fig. 5, toutes les branches en grandeur naturelle, je puis utiliser cette figure pour indiquer l’Epaisseur absolue des nerfs. — Quant a l’epaisseur relative nous pouvons admettre, en nommant le nert spinal le plus anterieur du plexus le premier, que le second est le plus epais, le quatri&me le plus mince; que le premier acquiert la moitie de l’epaisseur du second, le troisi&me une &paisseur moy- enne entre celui-ei et le premier, tandisque le quatri&me a environ la moitie de l’epaisseur du premier et par consequent est aussi tort que les nerfs spinaux, qui sont situes plus haut que le plexus. Le plexus, situ& & la surface interne des mm. coceygeo-sacral et coceygeo-iliaque d’Ecker, se constitue de la maniere suivante. La, oü le premier nerf spinal passe le bord de l’os ilei, pour * Je me suis servi prineipalement du travail: “Die Anatomie des Frosches. Ein Handbuch für Physiologen , Ärzte und Studirende von Dr. A. Ecker, Braunschweig , 1864. 69 quitter la cavit& abdominale, il se joint & un petit rameau trans- versal du second nerf spinal et forme ainsi le trone prineipal ante- rieur, que nous nommerons Ib. Le second nerf spinal se r&unit un peu apres l’anastomose avec le premier nerf spinal, au troi- sieme pour former le trone prineipal posterieur Ib. — Le qua- trieme nerf spinal enfin est renfore& par quelques petites bran- ches du troisieme nerf spinal et du trone IIb et pourvoit ensuite le reetum ete., mais non pas les museles de l’extr&mite. Les trois premiers nerfs spinaux donnent chacun une petite bran- che x aux intestins. En suivant les rameaux, qui naissent du -plexus, nous voyons que le premier nerf spinal donne un rameau menu aux muscles abdominaux et forme le trone prineipal Ib. Quelquefois ce dernier se forme d’une maniere un peu differente, et, quoique d’un moindre interet, je le veux cependant indiquer : je trouvai chez un individu de Rana esculenta, dont le cöte gau- che se tenait comme d’ordinaire, qu’au cöte droit le premier nert spinal se reunit dirveetement au second, sans petit rameau transver- sal et beaucoup plus en avant que d’ordinaire. Le trone ainsi forme& se divisait ensuite la, ol le petit rameau transversal prend ordi- nairement naissance, en deux trones, dont le lateral correspondait au trone deja deerit Ib. Bientöt Ib se partage en deux rameaux presque @galement forts; un pourvoit la peau et peut-&tre des musceles abdominaux, l’autre au contraire se “divise en deux branches, dont la laterale donne un nerf menu 4 a la tete anterieure du muscle il&ocrural, penetrant dans celui-ei ä sa surface interne; ensuite un rameau, qui a deux fois l’epaisseur du preeedent et qui penetre dans le muscle il&ofe- meral anterieur profond: il innerve ce muscle par des branches 3a, et en sort ensuite pour se perdre dans le m. il&ofemoral anterieur sublime par des branches 3b. _ Passant sur la surface interne de lil&of&moral anterieur profond, lautre rameau se divise dans une petite branche 2a, qui pourvoit le puboischiofemoral interne anterieur et dans une branche plus forte, qui perce la surface interne du muscle sous-il&o-femoral (1a), pour en sortir ensuite afın d’innerver aussi le m. sous-il&ocrural (1b); ce muscle est innerv& plus distalement par un rameau, naissant de la partie posterieure du plexus. 5) 10 En suivant le trone prineipal IIb, qui tire son origine de la re- union du second et du troisi&me nerf spinal, nous trouvons que ce trone deseend entre l’os ilei et l’os coceygis et par consequent der- riere lV’angle posterieur de l’os iliaque, tandisque le trone Ib se rend par-devant l’os iliaque & la cuisse. O’est iei qwil donne un rameau 13, qui pourvoit d’abord le m. coceygof&moral, afin d’in- nerver ensuite la peau, au cöt&e medial de T’os. Au cöt& medial de l’origine de la tete interne de l’il&oerural et couvert par le m. coceygofemoral, le trone prineipal donne un fort rameau et deseend ensuite A la jambe, situ& au eöt& medial de l’il&o- f&moral-et-erural et au cöt& lateral de l’ischiocrural posterieur, etant couvert en partie par le dernier. A une tres petite distance de l’origine du sus-dit fort rameau, il donne deux autres branches, dont la plus forte, situce entre le tendon du musele il&eof&moral-et-erural et ses fibres charnues, qui s inserent tout au haut du fömur, va se placer entre les deux grandes tetes de Tiil&oerural, afin de pourvoir la tete interne par une branche 12a, et la tete externe par un rameau 12b. L’autre rameau plus mince 11, que le trone prineipal donne iei, et qui prend quelquefois son origine en m&me fois avec les branches 12a et 12b, comme je l’ai trouv& chez un individu de Bombinator et chez plusieurs individus de Rana, pourvoit le m. il&of&moral-et- erural du cöt& interne. Pres du rameau eonsiderable, dont le trajet doit encore &tre deerit, une branche mince 10 part direetement du trone prineipal; cette branche pourvoit le muscle il&ofemoral poste- rieur et puis la portion courte du m. il&ot&moral-et-erural, qui s’at- tache tout en haut au femur. Le rameau fort, auquel nous venons de faire allusion, passe d’abord sur la surface externe de l’ischiofemoral profond, et donne, pres de son origine, une branche menue, qui se divise en deux petits nerfs, un 9a pour le muscle ischiof&moral profond , qu'il penetre A sa surface interne, l’autre un peu plus &pais 9b pour le musele il&oischiopubifemoral, situ& A sa surface externe. Ensuite le dit rameau en donne un autre assez developpe, situe entre les museles puboischiofemoral medial et puboischiof&moral in- terne posterieur, qui se divise en deux branches, dont l’une le pourvoit le premier muscle, l’autre 2b le second. Puis le rameau 71 prineipal descend entre les muscles puboischiofemoral medial et ischioerural posterieur, en innervant le muscle dernier par les nerfs 8, y pendtrant par son cöte interne; apres cela une longue bran- che, situ&e entre les muscles puboischiofemoral medial et bisischio- tibial, deseend vers la surface ventrale de la euisse, et se perd dans la portion distale du sous-il&oerural apres avoir donne un petit nerf 6a ä la tete anterieure du bisischiotibial. Le rameau prin- eipal donne alors une branche 6b & la tete posterieure du bisischio- tibial; il penetre dans le m. ischiocrural anterieur, Yinnervant- par un nerf 7a, pour se perdre dans la peau, apres avoir pourvu le muscle eutan&ocrural par des branches Tb. Chacun des nerfs deerits est homologue ä celui chez les Urodeles, qui a et& indiqu& par le m&me chiffre. Plus d’une fois les petits rameaux des nerfs, portant les m&mes chiffres, ont &t@ indiques par des lettres de l’alphabet: dans ces cas ces rameaux-ci correspondent tous ensemble au seul rameau des Urodeles. Ze nerf le des Anoures en fait une exception; ce nerf semble &tre forme d’&lements et du nerf obturateur 1 et des bran- ches 5 des Urodeles. ß. Myologie. La description est prineipalement empruntee a Rana esculenta. 1. Sous-ileofemoral (pas repr&sente dans les figures). ' Sous-ileo-femoral, Duges. Adductor longus, Klein. Adductor longus, Ecker, 0. ce. p. 116. Muscle peu fort, couvert par le sous-il&ocrural, naissant de l’an- gle inferieur et anterieur de la symphysis ossium ilei jusque au- pres de la symphysis ossium pubis. Passant au-dessus de la tete interne de l’il&oerural et du puboischiof&moral interne anterieur, il ! “«Subileofemoralis” de ma these inaugurale, 12 se reunit ä-peu-pres au milieu du femur au m. puboischiofemoral medial. — Chez Bufo ce muscle, n’etant pas couvert par le sous-il&o-erural, apparait aussitöt apr&s l’enlövement de la peau; il est plus fort et s’stend jusqu’ au bout distal du femur pour s’attacher alors au m. puboischiofemoral medial. — Chez Hyla il s’unit au musele dernier, comme chez Rana, au milieu de la ceuisse. Innerve par la branche la. Le muscle pr&eödent des Anoures s’est developpe sans doute du mus- cele puboischiofemoral externe des Urodeles et doit etre considere com- me plus ou moins homologue ä la portion anterieure de ce muscle. Pour dire vrai, il ne s’attache pas A l’os pubis proprement dit, mais, puisque l’os pubis et l’os ilei des Batrachiens se sont r&unis entre eux en formant un seul os, et puisque le lieu d’insertion du musele sous-il&ofemoral est situ& tout pres de la symphysis, nous nous croyons autorises A conclure que ce muscle a recul& son ori- gine vers l’os ilei. Le muscle sous-il&ofemoral des Anoures ne peut pas &tre compard au muscle il&of&moral des Urodeles. Notre theorie est eonfirmee par les rapports topographiques: 1° du muscle sous-il&ofemoral et du muscle puboischiof&moral medial des Batrachiens compar&s aux deux portions du muscle puboischiofe- moral externe des Urodeles, 2° des deux muscles susdits et des museles puboischiofemoraux internes des Anoures compares aux museles puboischiof&moraux externe et interne des Urodeles. 2. Sous-ileo-erural ' (Pas represente dans les figures), Sous-ileo-tibial, Duges. Graceilis, Klein. Sartorius, Ecker, 0, c. p. 114. Muscle allonge, peu large et aplati, situ& superfieiellement & la surface ventrale de la euisse et s’inserant A l’angle inferieur ante- rieur de la symphysis ossium ilei jusquw’a la symphysis ossium ! Subileotibialis (these inaug.). 73 pubis. Recouyrant le muscle pree&dent, il passe en une sorte de pes anserinus, qui se confond avec le tendon du bisischiotibial en formant un arc aponeurotique pour s’attacher ensemble tout en haut a l’os eruris. — Chez Bufo ce muscle ne regoit ses fibres que de la symphysis ossium pubis, et est situ& par cons&quent plus en arriere, de sorte quil ne cache pas le m. sous-il&ofemoral. A cause de la situation plus superficielle de la partie distale du bisischiotibial, le tendon des muscles ischioerural anterieur et cutan6ocrural n’y passe pas par-dessous l’are aponeurotique decrit, comme chez Rana, mais il sinsere plus en dehors. Chez Hyla il est tres mince et cache la plus grande partie du sous-il&eo-femoral; du reste il se tient comme chez Bufo par rapport au tendon des muscles ischiocrural anterieur et eutaneocrural. Innerve, la portion proximale par la branche 1b, la portion distale par des nerfs 5. Le muscle sous-il&ocerural doit &tre consider comme propre aux Anoures, sans avoir d’homologue direct chez les Urodeles. Cepen- dant, quand on admet que les Anoures se sont developpes d’ani- maux tres voisins aux Urodeles, il convient de tächer au moins de chercher l’origine du musele sous-ileocrural. L’innervation et la si- tuation respective le rendent fort probable, que le muscle s’est de- velopp& des deux grands muscles des Urodeles, qui se couvrent mutuellement au cöt& ventral; peut-&tre la portion proximale, inner- vee par le nerf 1b, a tir& son origine du muscle puboischiofemoral externe, tandisque la portion distale, innervee par le nerf 5, est form&ee par le m. puboischiotibial. On ne doit pas perdre de vue 1» que le muscle sous-il&ocrural (comme le m. sous-il&ofemoral) a recul& son insertion des os ischii et pubis vers l’os ilei, 2° que pour une petite portion cette insertion a lieu ä la symphysis ossium pubis, reste de l'insertion primitive & l’os pubis lui-m&me. 14 3. Puboischiofemoral medial ' (pöfm) (Pl. VI, fig. 1). Sous-ischio-pubi-feEmoral, Duges. Adduetor magnus et Extensor femoris profundus, Klein. Adduetor magnus, Ecker, o. e. p. 116. Muscle tres puissant, qui couvre le m. puboischiof&moral interne posterieur et une partie du puboischiof&moral interne anterieur, &tant situe au cöt& medial de la surface ventrale de la ceuisse et tirant son origine par deux portions tres inegales. La premiere portion tres forte part des symphyses ossium pubis et ischii et est separde en deux parties, entre les quelles passe le tendon de la tete anteri- eure du bisischiotibial: la deuxieme portion, beaucoup plus faible, recoit ses fibres du sus-dit tendon du m. bisischiotibial. — Cette deuxieme portion ne se trouve pas chez Bufo. — Les deux porti- ons forment un muscle, qui entoure l’os femoris, et s’attache & son cöte medial et lateral. Chez Hyla j’ai trouve ce muscle tirant son origine par deux por- tions, comme chez Rana; la portion prineipale commence par des fibres tendineuses, la seconde portion charnue part de la tete ante- rieure du bisischiotibial au milieu de la cuisse et s’insere prineipa- lement & la surface mediale du femur. Innerve par le nerf le. Ce muscle est le troisieme, qui a pris naissance du muscle pubo- ischiofemoral externe des Urodeles; sans doute il correspond prin- eipalement & la portion posterieure du dit muscle. Ils ont presque la m&me origine et la m&me insertion; le fait que le muscle pubo- ischiof&moral medial recoit chez quelques Batrachiens des fibres de la t&te anterieure du musele bisischiotibial, doit &tre regarde peut- etre comme arrive plus tard dans la phylogenese des Batrachiens, et l’origine commune des nerfs 5, qui innervent le musele pubo- ischiofemoral externe et des nerfs 6, qui innervent le musele pu- boischiotibial, indique sans doute le rapport intime des deux museles, qui est devenu plus intime encore. chez les Anoures: par consequent jadmets que la sus-dite deuxieme portion, qui ' Dans ma these inaugurale “puboischiofemoralis externus posterior.” 75 nait de la tete anterieure du bisischiotibial, s’est d&velopp6e soit du puboischiofemoral externe, soit du puboischiotibial, soit de ces deux muscles ä la fois. Quant & linnervation, il me semble tres probable, que le rameau lc des Anoures est compos& d’elöments et du nert 1 et des nerfs 5 des Urodeles. Enfin les rapports topographiques du m puboischiofemoral medial et des mm. puboischiof&moraux internes, compares ä ceux des mm. puboischiofemoraux externe et interne des Urodeles, rendent encore plus vraisemblables nos opinions relatives au developpement du muscle puboischiofemoral medial. 4. Puboischiofemoral interne anterieur (pifa) (fig. 2). Sous-pubio-femoral, Duges. Adductor brevis, partim, Klein. Peetineus, Ecker, o. c. p. 117. Ce muscle, un peu plus fort que le suivant, recouvert par les muscles sous-ileofemoral et sous-il&ocrural, prend son origine de la symphysis ossium pubis, peut-etre encore par quelques fibres de la symphysis ossium ilei et il s’attache ä la surface ventrale de l’os femoris jusqu’au milieu de cet os. Chez Bufo il est plus puissant et s’attache jusque aupres du dernier tiers du femur. Innerve par le nerf 2a. Ce muscle et le suivant se sont developpes immediatement du muscle puboischiofemoral interne des Urodeles et lui sont par conse- quent homologues. Cette homologie est approuvee par l’origine et Vinsertion et par la situation relative aux muscles pr&eedents. De m&me que le m. puboischiof&moral medial, le m. puboisehiof&moral interne posterieur est innerv& par un neıf (2b), sorti de la portion posterieure du plexus; c’est de grande importance que les nerfs 2b et le, dont le dernier aussi est homologue A un nerf des Urodeles provenant de la portion anterieure du plexus, naissent d’un rameau commun. Ce deplacement de la naissance de ces nerfs vers la par- 76 tie posterieure du plexus chez les Anoures s’explique peut-Etre par la disparition du foramen obturatum chez les derniers, \ 5. Puboischiofemoral interne posterieur (pifip). Sous-pubio-femoral, Duges, partim ? Adductor brevis, Klein, partim. Adductor brevis, Ecker, o. e, p. 117. Musele court et petit, situ& immediatement derriere et contre le precedent, recouvert par le m. puboischiofemoral medial. Il s’insere a la symphysis ossium ischii, peut-etre encore en partie & la sym- physis ossium pubis et il s’attache & la surface mediale du femur. ll ne s’etend pas si loin que le musele prece&dent et, comme ce dernier,, on le trouve chez Bufo un peu plus fort que chez Rana. Innerve par le nerf 2b. Nous avons vu pr&ecedemment, que ce muscle est homologue & une partie du puboischiofemoral interne des Urodeles. Ainsi ce mus- ele-ci s’est modifi6 en deux autres museles juxta-poses, et quelques rameaux posterieurs du nerf 2 et du nerf obturateur 1 des Urodeles ont recul& leur origine vers la partie posterieure du plexus. 6. Ileofemoral anterieur profond (vlfapr). ' Intra-ileo-femoral, Duges. Tliacus internus, Cuvier, Zenker, Klein. Glutaeus seecundus, Stannius. Tleopsoas, Ecker, o. c. p. 118. Muscle fort, aplati et allonge, couvert par l’il&oerural. Il s’insere par des fibres charnues au bord ventral de l’os ilei, un peu apres lorigine de la tete longue de l'il&oerural, et s’attache au tiers me&- diaire du femur, comme serre contre cet 08. Innerv& par le nerf 3a. I Dans ma these (ifap). 77 Pour nous ce muscle est homologue a une partie (profonde) de la portion antörieure, innervee par 3, du muscle il&of&moral des Uro- deles. Il forme avee les mm. il&of&moraux anterieur sublime et pos- terieur et avec cette portion du muscle il&ofemoral-et-erural, qui s’attache en haut au fömur, un groupe de muscles, qui ont la m@me origine, insertion et situation topographique et parmi les quels les mm. il&of&moraux anterieurs sublime et profond regoivent leurs nerfs de la portion anterieure du plexus, tandisque la portion posterieure pourvoit les deux autres muscles. L’il&ofemoral des Urodeles leur correspond en origine, insertion et situation, tandisque de meme ses fibres anterieures sont innervees par la portion anterieure, et les fibres postörieures par la portion posterieure du plexus. Ainsi cest bien sür, que les mm. ileofemoraux anterieurs sublime et profond ont pour source commune la portion anterieure de l’il6ofe- moral des Urodeles et les deux autres la portion posterieure, 7. Nleofemoral anterieur sublime (ölfas) ' Ex-ileo-trochanterien, Duges. Glutaeus major, Zenker. Der Auswärtszieher des Oberschenkels, N’ 1, p. 245, Meckel. Glutaeus, Stannius, Klein, Ecker, o. e. p. 111. Musele superfieiel et fort, qui prend son origine des deux tiers posterieurs de la surface laterale de l’osilei et dont le tendon fort, passant entre le muscle pr&eedent et la portion externe de l’ileo- crural, s’attache au trochanter du femur. Chez Bufo il ne recoit ses fibres que de la moitie posterieure de os iliaque, chez Bombinator et chez Hyla au contraire de presque toute la longueur de cet os. Innerv@ par le nerf 3b. Propre seulement aux Batrachiens, ce musele neanmoins doit etre considere comme s’etant developpe de la partie superficielle de la portion anterieure du m. il&of&moral des Urodeles, innervee par le ! (ifas) de ma these. 78 nerf 3. Probablement il doit sa forme au d&veloppement de l’os ilei. D’apres cette origine vraisemblable l’on est autorise ä nommer ce muscle homologue & une partie de la portion anterieure de Vileofe- moral des Urodeles. 8. Ileofemoral posterieur (il/p) ' Post-ileo-femoral, Duges. Glutaeus minor, Zenker. Quadratus femoris, Klein, Ecker, o. ce. p. 118. Muscle faible et allong&, couvert par le eoceygofemoral et situ immediatement contre la portion proximale de l’il&of&moral-et-erural, qui s’insere tout en haut au femur. Il part de l’angle posterieur et superieur de l’os iliaque et s’attache, passant entre les muscles il&o- femoral anterieur profond et coceygofemoral, tout en haut ä& la surface mediale du femur. Innerve par le nerf 10, Ce muscle, propre aux Batrachiens, trouve encore son homologue dans une partie de la portion posterieure de l’il&Eof&moral des Uro- deles, innervee par 10. (Voir les motifs apportes chez le musele ileofemoral anterieur profond). 9. Heocrural (iler). ? Extensor eruris longus, Klein. Pelvi-femoro-rotulien, Duges. Triceps femoris, Ecker. Muscle tres-fort superficiel, entourant le bord lateral de la ceuisse et form& par trois tetes. La tete Jongue, la plus faible de toutes, regoit ses fibres charnues du bord ventral de l’os iliaque, un peu ’ (ifp) de ma these. 2 Dans ma these inaugurale les trois tetes de ee muscle ont ete deerites com- me des museles propres: les mm. 9, 10 et 11. 19 au-dessous du milieu et au-dessous du muscle il&ofemoral anterieur sublime; cette tete passe dans une aponeurose, qui se reunit au tendon des deux autres tetes. De celles-ei la tete externe, beaucoup plus puissante que la tete longue, nait de l’angle superieur et posterieur de l’os iliaque, — la tete interne, encore plus forte, s’in- sere a la capsule de l’articulation coxofemorale et a une ligne ten- dineuse, qui part de cette capsule et descend le long de la surface interne de cette tete: ces deux tetes se r&unissent et passent dans un tendon, qui s’attache ä l’os ceruris. Chez Hyla eyanea ce muscle prend naissance par quatre tetes, tellement que la ligne tendineuse, d’oü, chez Rana, nait en partie la tete interne, s’est separee du tendon prineipal en formant une quatrieme tete, qui est beaucoup plus faible que la tete interne et qui se joint bientöt & celle-ci du cöt& de l’os femoris. Innerve, la tete longue par le nerf 4, les tetes externe et interne respec- tivement par les branches 12b, 12a. L’origine, l’insertion, la situation et l’innervation prouvent que ce muscle est homologue au muscle il&o-extenseur des Urodeles: — la portion anterieure & la partie anterieure innerv6e par (4), les deux portions posterieures a la partie posterieure, innervee par (12). Les seuls points de difference sont, que l’il&o-extenseur, simple d’abord, s’est divise en trois portions, &tant devenu il&o-crural, et que le muscle a gagne le bord lateral de la euisse. C’est le meme changement topographique, que nous trouvons chez tous les mus- cles femoraux des Anoures. 10. lleofemoral-et-erural (ilfe). ' Ileo-peronien, Duges. Flexor externus tibiae, Zenker. Biceps, Klein, Ecker, o. ce. p. 113. Abduetor fibularis II, Stannius. Ce muscle allong& superficiel est situ& au milieu de la surface dorsale de la cuisse entre la töte externe du muscle preeedent et ‘ Dans ma these nomme “ileofemorofibularis” (iff). su le musele ischiocrural posterieur. Il s’insere par un tendon long et mince A l’os ıiliaque pres de lV’artieulation. Il s’en separe bientöt une portion profonde et courte, qui, situde derriere et contre le muscle il&ofemoral posterieur, s’attache tout en haut au f&mur; ensuite l'autre partie longue et eylindrique du muscle descend le long du milieu de la surface dorsale de la ceuisse et aboutit par un tendon long et grele, qui se divise pres de l’artieulation du genou pour S’attacher et ä los cerurıs et au femur. Innerve par le nerf 11. Ce musele est homologue A Vil&ofibulaire des Urodeles avec cette exception, que sa portion proximale qui s’attache ä la partie, proxi- male du femur, eorrespond A une partie de la portion posterieure du muscle ileof&moral des Urodeles, innervee par (10). Ainsi tan- disque l’insertion au femur et l’innervation du nerf 10 — le m&me aussi qui innerve la portion posterieure de lil&of&moral des Uro- deles — prouvent l’'homologie de la portion proximale avec une partie de l’il&ofemoral des Urodeles, !’homologie de l’autre portion est suffisamment celaire tant par l’innervation et la situation que par lorigine et l’insertion. 11. Bisischiotibial (b:2). Bis-ischio-tibial, Duges. Biceps, Zenker. Semitendinosus, Klein, Ecker, 0. e. p. 117. Muscle ä deux tetes, recouvert et each& completement par d’au- tres muscles. La tete posterieure s’insere par un tendon long et tendre ä la symphysis ossium ischii, la tete anterieure &galement par un tendon long et menu A la meme symphysis, penetrant la portion prineipale du puboischiofemoral medial et la separant en deux parties. C’est du dernier tendon que prend son origine par des fibres charnues la sus-dite deuxieme portion du dernier musele. Recouverte par le muscle ischioerural anterieur, la tete anterieure se r&unit par des fibres charnues au tendon terminal long et grele 81 de la tete posterieure, qui se joint alors au tendon du sous-ileo- erural pour s’attacher ensemble & l’os eruris en formant un are aponeurotique, par-dessous lequel passe le tendon commun des museles ischiocrural anterieur et eutaueoerural. Chez Bufo la portion deuxieme du musele puboischiofemoral me- dial, qui prend son origine du tendon de la tete anterieure de notre muscle, ne se rencontre pas, et la t@te posterieure y nait, au lieu de par un tendon long et menu, par des fibres charnues de la sym- physis. C’est enfin chez Bufo, que la partie distale de la tete an- terieure n’est pas couverte par l’ischiocrural anterieur et apparait par cons&quent immediatement apres l’enl&vement du ceutaneocrural. Chez Hyla la tete posterieure nait sur une etendue assez large et par des fibres charnues de la symphysis ossium ischii et passe un peu devant le milieu du femur dans un fort tendon, auquel s’insere immediatement la tete anterieure par des fibres charnues presque jusque au bout distal du femur; la derniere t&te part comme d’ordinaire par un tendon long et menu de la symphysis, et pro- duit bientöt un muscle qui se r&unit immediatement au tendon de lautre tete. Comme chez Rana la tete anterieure fait partir un peu devant le milieu de la euisse une portion charnue forte et aplatie, qui, s’obliterant au muscle puboischiof&moral medial, s’attache au cöte medial du femur. Innerve, la tete anterieure par le nerf 6a, la t&te posterieure par le nerf 6b. Il trouve probablement son homologue dans une partie du mus- ele puboischiotibial des Urodeles; cette concelusion encore S’appuie sur l’innervation, l'origine et l’insertion; enfin sur l’impossibilite de trouver chez les Urodeles un autre muscle, qui puisse correspondre au bisischiotibial. En comparant la situation respective du m. pubo- ischiotibial, du m. ischiaflexeur, surtout du m. pubotibial, dont le dernier cache quelquefois plus ou moins le premier, avec la situa- tion cachee du m. bisischiotibial, couvert par les mm. ischioeru- raux anterieur et posterieur (homologues aux mm. pubotibial et ischioflexeur), je suis venu ä cette conelusion quw'il faudra chercher l’homologie du bisischiotibial dans le puboischiotibial plutöt que dans le m. ischioflexeur ou dans le m. pubotibial. — D’ailleurs le m. sous-il&eo-erural des Anoures doit probablement aussi son origine au 82 puboischiotibial des Urodeles du moins en partie. (Voir ce qui a ete dit pag. 75). Cependant, les muscles offrent plusieurs points de difference: par exemple la division du muscle bisischiotibial en deux tetes, puis l’insertion proximale beaucoup modifie&, enfin sa situation profonde et cachee sous les autres muscles. Toutefois chez Bufo la tete posterieure nait par des fibres charnues et la tete anterieure est situde assez superficiellement. 12. Ischiocrural anterieur (ica). ' Post-ischio-tibial profond, Duges. Semimembranosus, Klein. Rectus internus major, Ecker, 0. ce. p. 114. Muscle tres fort, situ& au ceöt& medial de la surface ventrale de la euisse et recouvert par le muscle suivant. Il nait par des fibres tendineuses de la symphysis ossium ischii, pres de loorigine du musele ischiocrural posterieur, eouvre completement la tete anteri- eure du bisischiotibial et passe en un tendon fort, qui se r&unit ä& celui du m. eutaneoerural. Alors ce tendon commun passe l’are apo- neurotique, form& par les tendons des museles sous-il&oerural et bis- ischiotibial et se divise en trois petits rameaux, qui s’inserent en partie & l’os eruris, et se r&unissent pour une autre partie au muscle ischiocrural posterieur. Chez Bufo ce muscle ne couvre que la partie proximale de la tete anterieure du m. bisischiotibial, de sorte que son tendon r&uni a celui du cutaneocrural ne passe pas dessous l’are aponeurotique, mais s’attache direetement & la surface interne de l’os eruris. Innerv@ par le nerf 7a. Ce muscle et le suivant ont pour source commune le muscle pu- botibial des Urodeles, qui par eonsöquent leur est homologue. La Justesse de la conelusion est iei encore approuvee par l’origine, l’in- sertion et la situation; c’est surtout la situation du muscle A l’&gard ’ Le “pubotibialis profundus’” de ma these inaugurale. 83 du muscle ischiocrural posterieur qui prouve, que l’ischioflexeur des Urodeles ne peut pas &tre !’homologue de l’ischiocrural anterieur. — Ö’est prineipalement dans la modification de l’insertion, que le muscle ischioerural anterieur des Anoures differe de son homologue chez les Urodeles. 13. Cutaneo-cerural (cc). ' Post-ischio-tibial superficiel, Duges. Flexor tibiae magnus, Zenker. Ischiotibialis, Klein. Rectus internus minor, Ecker, 0. c. p. 115. Muscle aplati, peu large, situ& superficiellement au eöt& medial de la cuisse et &tant bien lie & la peau par des vaisseaux et par du tissu cellulaire. Il prend son origine en commun avec le m&me muscle de l’autre cöt& d’un tendon, qui est attach& & la symphysis ossium ischii, et qui est en connexion en avant avec le muscle rectus abdominis, en arriere avec le sphineter ani. — Pres de lar- tieulation du genou il se r&unit au musele pr&c&dent en formant un tendon, qui s’insere & l’os eruris de la maniere auparavant decrite. Chez Bufo ce muscle est plus fort et plus large. Innerve par le nerf 7b. C'est ä cause de l’innervation, de la situation relative et de la reunion des deux tendons que nous supposons que le musele eutando- erural et le pröcedent se sont formes ou differenties (pour parler avec les Allemands) du m. pubotibial des Urodeles. Par eonsäquent le m. cutando-crural correspond A une partie du muscle dernier. D’ailleurs ce n’est presque que dans l’insertion proximale que le m. eutaneo-erural differe de son homologue chez les Urodeles. ' Pubotibialis sublimis (these inaug.) 34 14. Ischiocrural posterieur (icp). ' Sus-ischio-poplite, Duges. Extensor femoris sublimis, Klein. Semimembranosus, Ecker, 0. c. p. 113. Ce muscle large et fort est situ& superficiellement au eöte medial de la surface dorsale de la euisse. Il s’insere A la saillie, qui se trouve au cöt& dorsal posterieur du bassin et qui est forme& et par la symphysis ossium ilei, et surtout par la symphysis ossium ischii. Tres pres de l’artieulation du genou il se change subitement dans un tendon, qui 8’ unit aux ligaments interarticulaires et partant a l’os eruris. Innerve par la branche (8). Quoiqw'il tire en partie son origine de la symphysis ossiumilei, il nous semble neanmoins permis de considerer ce musele comme l’homologue du m. ischioflexeur des Urodeles, puisque nous admet- tons, qwiei aura eu lieu probablement ce m&me deplacement d’ori- gine, qui a et& observ& chez le m. sousileoerural (voir la deserip- tion de ce muscle, pag. 73). Le muscle s’attache d’une maniere aussi un peu differente de celle du m. ischioflexeur, cependant l’in- nervation et la situation topographique sont les m&mes que chez le dernier muscle; c’est enfin la situation relative, qui prouve l’im- possibilit@ de regarder un autre muscle, par exemple le pubotibial des Urodeles, comme l’homologue de l’ischiocrural posterieur des Anoures. 15. Ischiofemoral profond (ifpr). ? Quadratus femoris, $. Gemellus ? Stannius. Pas deerit, Ecker. Muscle petit, plus ou moins quadrangulaire et aplati, situ6, avee exception du suivant, le plus profondöment pres de l’artieulation ‘ Ischiopopliteus (these inaug.). ?® Ischiofemoralis externus (these inaug.). “ 85 coxo-femorale au cöte interieur et posterieur de la euisse. Il recoit ses fibres de la symphysis ossium ischii et s’attache a la surface mediale de l’os du femur pres de sa tete. Je l’ai trouv& chez tous les individus examines. Innerve par les nerfs 9a. Sans doute ce muscle et le suivant doivent &tre consideres comme ayant pris leur origine du m. ischiof&moral des Urodeles, de sorte que nous ayons le droit de regarder ce dernier comme l’homologue des deux premiers muscles. Ceux-ci nous presentent la m&me ori- gine, insertion et situation topographique, en nous offrant encore la m&me innervation; ils peuvent ätre ranges parmi tels muscles, ä qui personne ne refusera le droit d’etre qualifies homologues, et qui (comme nous pourrions dire aussi pour les muscles ileocrural des Anoures et ileo-extenseur des Urodeles) nous prouvent le mieux l’affi- nit& myologique, qui existe encore aujourd’hui chez ces deux ordres d’Amphibies. 16. Hleoischiopubifemoral (zlipf). Ischiopubifemoral, Duges. Capsularis femoris, Zenker. Obturatorius, Ecker, o. c. p. 118. Ce muscle situ& tr&s profondement est couvert en partie par le preeedent. Il s’insere ä la erete formee par l’obliteration des trois os du bassin, des V’angle superieur et posterieur de la symphysis os- sim ilei jusqu’au milieu de la symphysis ossium pubis. Son tendon assez fort S’attache au cöte posterieur et superieur du caput femoris. Innerve par le nerf 9b. lei encore nous pouvons nous convainere de l’homologie entre les muscles ischiofömoral profond et ileoischiopubitemoral d’un ceöte et le m. ischiof&moral de l’autre. Nous’trouvons chez les Anoures deux muscles au liev d’un seul chez les Urodeles, mais on ne doit pas perdre de vue que les deux muscles des Anoures possedent une forme plus aplatie et moins eylindrique que l’ischiof@moral des Uro- deles, et que lVil&oischiopubifömoral des Batrachiens doit avoir re- cule son origine jusqwaux os ilei et pubis. 6 86 17. Coceygofemoral (cof). Coceyfemoral, Duges. Pyramidal, Cuvier. Pyriformis, Zenker, Stannius, Ecker, o. ce. p. 111. Le m. coceygofemoral est situ& superficiellement A la surface dorsale de la cuisse et prend son origine par des fibres charnues de la pointe de l’os coceygis. Il descend ensuite en forme allongee entre la tete externe de l’ileocrural et l’ischioerural posterieur pour S’attacher A la surface mediale de l’os femoris A-peu-pres & la li- mite du premier et du second tiers de cet os. Chez Bufo ce muscle est proportionnellement plus fort, s’inserant environ jusqw au milieu du fömur; chez Hyla au contraire je le trouvais faible et s’attachant au premier einguieme proximal de l’os. Innerve par la branche 13, Nous considerons ce muscle comme l’homologue des deux mus- cles, qui chez les Urodeles prennent naissance de la queue, c’est- ä-dire des mm. caudalifömoral et caudalipuboischiotibial. C’est ä& cause de la reduction de la queue, que l’origine a ete receulee vers la pointe de l’os eoceygis, et tandisque le m. puboischiotibial—devenu bisischiotibial— descendit de plus en plus dans la profondeur, le m. caudalipuboischiotibial se confondit au m. caudalifemoral, restant superficiel. Nous pouvons conclure de ces comparaisons, qu’a l’egard de la partie examinde du systeme musculaire les Urodeles se presentent tres differents des Anoures et que ces derniers, quant A cette partie de leur organisation, se sont excessivement developpes au-delä de leurs aneetres, qui sans doute doivent &tre consideres comme ayant ste tres voisins aux Urodeles d’aujourd’hui; puis enfin il resulte de ces eonsiderations que, neanmoins ces grandes differences que nous montrent les deux ordres d’Amphibies, il nous a “te possible de r&- duire l’organisation des groupes superieurs A celles des groupes inferieurs, guides par les indieations fournies par les rapports to- pographiques et par l’innervation. EXPLICATION DES PLANCHES, Toutes les figures quatre fois la grandeur naturelle , et toutes empruntees & Triton cristatus. cf signifie m. PL V, caudalifemoral. ie. 1. [89] bial, puboischiofemoral externe, caudalifemoral, ischiocaudal EpIL. wu m. caudalipuboischitibial. U m. ischioflexeur. li ,. m. ileofibulaire. ler 9;; m. il&ocaudal. E36, m. il&ofemoral. I0025.% m. ischiocaudal. ERS m. ischiofemoral. llext- .:,, m. il&oextenseur. pilene,, m. puboischiofemoral externe. Piik» 5; m. puboischiofemoral interne. Pie, m. puboischiotibial. ae m. pubotibial. Les muscles et les nerfs de l’extremite posterieure, apres l’enlevement de la peau, vus du cöte ventral. . Les mömes, apres l’enlevement de la peau et des mm. puboischiotibial et caudalipubeischiotibial. . Les m&mes, apres l’enlevement de la peau, et des mm. puboischioti- et ileo- caudal. . Les muscles et les nerfs de l’extremite posterieure, vus du cöte dor- b} sal, apres l’enlevement de la peau. . Les m&mes, apres l’enlövement de la peau, des muscles abdominaux et des muscles ileo-extenseur et ileofibulaire. . Les mömes, apres l’enlevement de la peau, des. muscles abdominaux et des muscles ileo-extenseur, ileofibulaire, puboischiofemoral interne et ileofemoral. Pl. VL Les trois premieres figures une fois et demie, la quatrieme figure quatre fois, la cinquieme une fois, la sixieme une fois et demie la grandeur naturelle. 38 bit signifie m. bisischiotibial. Co m. ceutaneocrural. COEIRF, m. coccygofemoral. ICh.N 5 m. ischiocrural anterieur. ICP a m. ischiocrural posterieur. Itpr 2 m. ischiofemoral profond. len, m. ileocrural. ilfapr. 2, m. ileofemoral anterieur profond. iltası =, m. ileof&moral anterieur sublime. Ionen, m. ileofemoral-et-crural. pe, m. il&ofemoral posterieur. iipf .;, m. ileoischiopubifemoral. pilia m. puboischiofemoral interne anterieur. pihp =; m. puboischiofemoral interne posterieur. pm = m. puboischiof&moral medial. "Fig. 1. Extremite gauche et posterieure de Rana esculenta, vue du cöt& dorsal. or Le m. ischiocrural posterieur et la tete externe posterieure de l’il&ocru- ral ont &t&E mis de cöte. Les deux points, oü ils naissent du bassin, sont indiques par des contours rouges. . La m&me, vue du cöte ventral; les mm. sous-il&o-crural,, sous-il&ofemoral, puboischiofemoral medial et la tete anterieure du bisischiotibial ont &te enleves, tandisque les tetes posterieures de l’il&ocrural ont &te mises de cöte. . La meme, apres l’enlevement de la tete externe posterieure de T’il&o- erural, et des mm. coceygofemoral, ischiocrural posterieur , il&of&moral- et-crural et puboischiofemoral medial. Les contours de l’il&oischiopubi- femoral sont indiqu&s par des points rouges. De m&me maniere l’in- sertion de la tete externe posterieure de l’ileocrural. . Le plexus de l’extremite posterieure et les nerfs, qui en naissent, du eöte droit jusque & la jambe, de Triton cristatus. . Le plexus de l’extremite posterieure et les nerfs, qui en naissent, jus- que A la jambe, au cöte droit, de Rana esculenta. . Le plexus de l’extremite posterieure de Rana esculenta ; une fois et demie la grandeur naturelle; le trajet des nerfs qui en naissent, jusque ä la jambe. Cing muscles ont dt6 ajoutes: les mm. ileofemoral anterieur profond,, il&ofemoral posterieur, bisischiotibial, il&oischiopubifemoral et ischiof&moral profond. Les contours du m. il6of6moral anterieur sublime ont et& indiquds par des points rouges. NOTIZ UEBER - ARCHEGOSAURUS DECHENI, GOLDF. UND A. LATIROSTRIS, JORD. VON DES IE BAR OT: (Mit einer Tafel.) Von den Untersuchungen welche über Archegosaurus vorliegen, mag wohl die Burmeister’sche Arbeit ' als die vorzüglichste ange- sehen werden. Das grosse Material von Exemplaren dieses Thieres im Reichsmuseum zu Leiden, und die grosse Liberalität womit es mir erlaubt war die Sammlung zu meinem Zweck zu benützen, veranlassten mich eine Nachuntersuchung anzufangen, deren Re- sultate ich hier kurz mittheile. Fast bei allen Exemplaren zeigt die Oberfläche der Schädeldecke das Complex von Knochenplatten, welches schon von anderen Forschern beschrieben worden ist. Bei den grösseren Exemplaren unterscheiden sich diese Lamellen von den kleineren durch ihre ansehnlichere Dicke und grübehenartige Anordnung der Knochen- strahlen, wegen der vielen Anastomosen welche die primitiven Strahlen unter einander verbinden, während das hintere median gelegene * H. Burmeister. Dje Labyrinthodonten aus dem Saarbrücker Steinkohlen- gebirge. 1850. 7 90 Plattenpaar viel stärker entwickelt ist als die übrigen Paare. Bei diesen hinteren Theilen findet man eine Zunahme an Dicke von den Aussenrändern zur Medianlinie, so dass das unterliegende Gestein eine Art Vertiefung zeigt als Eindruck des dort gelegenen keilföürmigen Knochenelementes. Unter den Knochenplatten erkennt man, die Analogie zur Hülfe nehmend, /rontalia prineipalia , nasalia , praemazillaria, parietalia, occipitalia superiora, wie Burmeister und von Meyer diese als solche erkannt haben. Ausserhalb der oceip. sup. gibt es auch andere Theile, die an der Zusammensetzung des hinteren Schädelsegmentes sich betheiligen. Unter den oceip. sup. liegt ein zweites Paar Knochenstücke als ganz verknöcherte Massen, deren hintere Grenzen bei keinem Exemplare zu verkennen waren. Zwei- felsohne müssen diese Theile als oceipitalia lateralia und nicht als oceip. bas. bezeichnet werden, da es bei dem knöchernen Schädel der jetzigen Thiere Beispiele gibt, wo die Oceipitalgegend entweder ausschliesslich aus Oceip. lat. besteht, oder nur ein unvolkommenes Öceip. sup. und bas. da ist. Eine Zerlegung des oceip. sup. in zwei Theile findet man auch bei Amia und Lepidosteus. Maxillaria , ju- galia und ‚rontalia anteriora habe ich ebenso wie Burmeister auf- gefunden, nur mit dem Unterschiede, dass Burmeister die vordere Grenze der Front. ant. weiter nach vorn legt, wie sich dies aus meiner Abbildung ergibt. Ein Zacrymale, das von Meyer in Ueberein- stimmung mit den .triasischen Labyrinthodonten behauptet gefunden zu haben, und dessen Bestehen er später nachdrücklich hervorhebt ', in Gegensatze zu Burmeister, habe ich ebenso wenig wie dieser auffinden können, obgleich auch Exemplare von A. latirostris zu meiner Verfügung standen, bei welchen von Meyer behauptet dass sie überaus stark ausgeprägt sind. Das hintere und äussere Paar Knochenplatten, welches sich nach hinten verlängert bis auf *, der Entfernung vom Hinterrande der Oceipitalia zum Foramen parietale, gehören zu demjenigen Theile des Schädels, mit welchem die Verbindung des Unterkiefers Statt findet. Deshalb müssen sie als qwadrata und nicht, wie Burmeister angibt, als Hinterjochbeine be- zeichnet werden, da keine Gründe vorliegen für die Annahme eines 'H. von Meyer in: Palaeontographiea, Bd. 1. 1849 und in: Neue. Jahrb« f. Miner. 1854. 423. Sal Verhaltens zwischen diesen Theilen und den Jugalia, was Burmeister’s Meinung rechtfertigen könnte. Die Platten, welche an beiden Seiten der Parietalia und Oceip. sup. liegen und mit ihren Aussenrändern den Quadr. anliegen , sind als Sguamosa zu deuten, wie dieser Knochen als Träger des Hyomandibulare schon bei den Fischen eine ähnliche Deutung erfahren hat. Die zwischen den Squamosa und Quadr. gelege- nen Paukenplatten und Zitzenplatten Burmeister’s, wodurch Archego- saurus ganz mit Mastodonsaurus übereinstimmt, habe ich bei der srössten Mühe und Sorgfalt, bei keinem einzigen Exemplare auf- finden können. Ich muss also von Meyer beistimmen, der ebenfalls das Bestehen dieser Theile läugnet. Das Plattenpaar, welches Bur- meister als Vorderjochbein gedeutet hat, konnte ich bei vielen Exemplaren erkennen; schlage aber vor den Namen postorbitalia für sie zu behalten, wie schon von Meyer diese Theile bezeich- net hat und welcher Benennung auch Huxley in Bezug auf den Labyrin- thodonten Schädel beipflichte. Da ein Homologon dieser Theile unter den lebenden Thieren fehlt , so istdoch wohl kein Grund vorhanden einen Zusammenhang dieser Elemente mit den jugalia anzunehmen. Das einzige Plattenpaar, das noch übrig bleibt, sind die Frontalia posteriora, wie man dieselben in Uebereinstimmung mit denen der Fische, Repti- lien nnd Vögel-obgleich hier nur rudimentär entwickelt-bezeichnen kann. In den Augenhöhlen liegt ein Ring von Knochenplättchen,, der zum Schutz der Selerotica gedient haben mag. Die Zahl der im- bricat gelegenen Plättchen beträgt etwa 18 bis 22. Es gelang mir von der Schädelbasis ein ziemlich genaues Bild zu entwerfen, es war mir aber nicht möglich die Grenzen der disereten Stücke zu bestimmen. Zwei kleine Exemplare zeigten das Bild des Schädeldaches und zur Seite davon die beiden Aeste des Unterkiefers, zwischen welchen das langgestreckte Knochen- stück gelegen war, das schon von Meyer und Burmeister als Keil- bein betrachtet haben. Dureh Spaltung eines grösseren Schädels wurde derselbe Knochen blossgelegt, mit welchem fest verbunden, andere Theile sichtbar wurden, welche die Schädelbasis bildeten, und grössentheils aus eben solchen Knochenplatten bestanden, als diejenigen welche das Schädeldach zusammen setzen. Der volkom- mene Zusammenhang dieser Basis wird von zwei Paar Höhlen unterbrochen, deren Grenzen genau zu verfolgen waren, und welche 92 das Blld lieferten, das ich in Fig. 4 zurückgegeben habe. Die Deutung dieses Knochens als Spkenoideum halte ich für richtig. Sie ist im Einklange mit der Thatsache dass Verknöcherungen am’ hin- teren Schädeltheile und mediane Verknöcherungen der Basis gerade diejenigen sind, welche am ersten im Reiche der Vertebraten auftreten, wie schon bei Spatularia, Scapirhynchus und Acipenser Praesphenoideum und Vomer; bei Lepidosteus, Polypterus und Amia ausserdem schon Oeceip. lat., Oceip. bas. und Petrosum entwickelt sind. Mit Recht ist also bei Archegosaurus neben dem Auftreten seiner Schädeldachplatten, das Bestehen von Verknöcherungen seiner Schädelbasis, am ersten seines hinteren Theiles, zu erwarten. Da nun sogar mit Sicherheit behauptet werden kann, dass der vordere Theil der Basis der Verknöcherung ausgesetzt gewesen, so ist die Deutung als Keilbein volkommen gerechtfertigt. Sein verbreiterter hinterer Theil bildet ein massives Knochenstück. Nach vorn setzt sich das Praesphenoideum fort in die Platten, welche die Mundhöhle begrenzen. An beiden Seiten des verbreiterten Theiles schliessen sich zwei Elemente an, die sich in einen Bogen nach vorn verlän- gern und den Aussenrand des hinteren Höhlenpaares der Schädel- basis bilden. Vielleicht sind sie als Pierygoidea zu deuten. Ob auch die übrige Basis aus discreten Stücken bestanden hat, war, wie gesagt, nicht zu entscheiden; es ist aber wahrscheinlich dass Pala- tina, Vomer und Praemasxilaria an ihrer Zusammensetzung bethei- ligt waren. Ueber den morphologischen Werth dieser Kochen liesse sich, nach Kölliker’s Ansichten über primäre und secundäre Knochen- bildung, fragen ob sie die Ossificationsproducte eines präformirten Knorpelgewebes oder die eines weichen Blastemes wären. Die neuere Ansicht, auf Gegenbaur’s Untersuchungen gestützt, giebt der Frage eine höhere Bedeutung und bringt sie in Zusammenhange mit der Stelle welehe Archegosaurus im Phylus der Vertebraten ein- nimmt. Wo der Process der Ontogenese eine Untersuchung gestat- tet, wird dureh sie die 'Entscheidung der Frage nach dem Werth der Skelettheile erleichtert. In unserm Fall kann die Phylogenese, deren Kurze Recapitulation die ÖOntogenese ist, an ihre Stelle treten. Phylogenie, im Sinne dass man als Factor die geologische Zeit des ersten Auftretens in Betracht zieht und Analogie, Ver- 95 gleichung mit lebenden Thieren, können im vorliegenden Falle die einzigen Leitfäden sein zur Entscheidung der gestellten Frage. Archegosaurus hat jedenfalls schon in der Dyasperiode gelebt. Die grosse Zahl welche man in den unteren Schichten der Dyas findet lässt schliessen dass sein Auftreten schon in einer vorigen Periode stattgefunden haben soll. Es ist also sehr wahrscheinlich dass der Archegosaurusschädel, als einer der am frühesten aufge- tretenen Vertebratenschädel, noch keinen hohen Grad von Voll- kommenheit im Verknöcheningsprocess erreicht hat und dass nicht der ganze, sondern nur ein Theil des Primordialeraniums per- sistirtt hat. Geht man mit der Analogie zu Rathe, so findet man wirklich dass nicht nur bei vielen Teleostiern, sondern sogar noch bei Amphibien ein grosser Theil des Primordialeraniums persistirt. Auffallend ist die Uebereinstimmung der Knochenplatten des Archego- saurusschädels mit denjenigen von Lepidosteus und Acipenser. Bei Archegosaurus sind sie zu einer kleineren Zahl redueirt, derart dass sie auf die typisch vorkommenden Theile des Schädels der Teleostier und höheren Vertebraten zurückgeführt werden können. Von diesen Betrachtungen geleitet, stelle ich mir vor, die Knochen- lamellen seien, wie die der Ganoiden, Producte des Integumentes. Als höhere Formen als die jetzigen Ganoiden, waren sie vielleicht in einer tieferen Cutisschieht entwickelt und schon in eine mehr innige Beziehung zum Primordialeranium gekommen. Ueberhaupt gilt dies von den Oceipitalia und dem Sphenoideum, wegen der ansehnlichen Entwicklung dieser Theile, dem Zustande der jetzigen Ganoiden und höheren Thiere entsprechend. Bei Archegosaurus wären also die Bedingungen erfüllt, unter welchen die secundären oder Deekknochen in der fortschreitenden Entwicklung der Phylus sich in primäre verwandeln könnten, wie Gegenbaur diese Ueber- gange im individuellen Entwickelungsprocess der höheren Vertebra- ten gezeigt hat. Die meisten der von mir untersuchten Exemplare zeigten Ueber- reste des Unterkiefers. Ihre Länge entspricht der des Schädels vom Hinterrande der Quadrata bis zum Schnauzende. Ihre Structur zeigt den eigenthümlichen Charakter des Schädels, eine innere structurlose Masse, welche von strahlenförmigen Lamellen umgeben wird. Quer- durehschnitte des Unterkiefels, in dünnen Schliffen betrachtet, gaben 94 Folgendes 2u sehen. Das Centrum des Durchschnittes zeigte die körnige Structur des Gesteins und wurde von einem Gewebe umgeben, das sich sofort als Knochengewebe erkennen liess. Die peripherische Schicht hat nieht überall dieselbe Dicke. Da wo sie am tiefsten nach innen verläuft, beträgt ihre Dicke ungefähr ein Drittel der halben Totaldicke des Kiefers. Die Haversi’ schen Ka- näle sind ausserordentlich gross, eben so die Knochenkerne, welche aber sehr spärlich vorkommen. Ein specielles Lamellensystem ist nur undeutlich zu sehen, die Rollett’schen umfassenden Lamel- len gar nicht. Der Durchschnitt der Haversi'schen Kanäle wechselt von 0,03 MM. bis 0,042 MM. Die Länge der Knochenkerne wech- selt von 0,009 MM. bis 0,0105 M M., ihre respective Breite von 0,0042 MM. bis 0,0053 M M. Der Unterkiefer von Archegosaurus hat einen höheren Entwieklungsgrad erreicht als dies bei den Elasmobranchii und bei Aceipenser und den Ganoiden der Jetztwelt der Fall ist. Er muss entweder einen zum Theil noch knorpligen oder einen hohlen Unterkiefer besessen haben, wie sich dies zum Beispiele bei dem Krokodile vorfindet. Ober-und Unterkiefer besit- zen nur eine Reihe Zähne, welche entweder mit der Basis an einan- der liegen oder auf kleinen Entfernungen von einander gestellt sind. Sie sind als wahre Dentes innati mit den Aussenrändern des Kiefers verwachsen. Ihre Grösse nimmt allmählig von vorn nach hinten ab, so dass die hinteren nur ungefähr ein Drittel der Grösse der vorderen erreichen. Man findet sie bis auf der Höhe der hinte- ren Augenränder. Im Ganzen wird die Zahl der Zähne in jeder Kieferhälfte etwa 50—55 betragen haben. Durch ihre Grösse beson- ders hervorragende Zähne bestehen nicht. Bei einer conischen schwach gebogenen Form, zeigen die Zähne an ihrer Oberfläche longitudi- nal verlaufende Furchen und entsprechen dadurch den Zähnen von Lepidosteus, mit welchen sie auch in innerer Structur überein- stimmen, an relativer Grösse sie aber zweimahl übertreffen. Burmeister hat in seiner Monographie Abbildungen der Zahnstructur gegeben. Was den Rumpf betrifft, so habe ich nur weniges zu Burmeis- ter’s Abhandlung hinzu zu fügen. Die Theile welche Burmeister als Schlüsselbeine beschrieben hat, halte ich für ein Paar Kiemenbogen, während ich den zwei seit- lichen Kehlschildern den morphologischen Werth von Clavieulae 95 beilege. Letztere treten schon früh als seeundäre Skelettheile auf und zeigen sich bei vielen Ganoiden in der Form von derartigen Haut- knochen als die Kehlschilder von Archegosaurus. Das Kopfskelet des Letzteren erinnert ganz an den Ganoidenzustand, wodurch die Deu- tung der besprochenen Theile als celavieulae eine natürliche wird, um so mehr als hierdurch ein anderes Knochenpaar seine Verwerthung als Kiemenbogen findet. Gewiss doch gibt die niedrige Stufe auf welcher Archegosaurus in der Entwieklungstufe steht einen Grund ab für die Annahme dass bei diesen 'Thieren eine Kiemenathmung bestanden hat. Ein medianes Verbindungsglied der Kiemenbogen habe ich nicht auffinden können; es ist aber möglich dass dieser Theil aus Knorpel bestanden hat. Fiscber’s Untersuchungen über Amphibien ' liefern eine grosse Stütze für diese Meinung. Burmeis- ter’s Zungenbeinhörner sind ein Paar Halsrippen, deren ich in meh- reren Exemplaren verschiedene Paare anzuzeigen im Stande war. Seinen Zungenbeinkörper betrachte ich als eine oberflächlich gelegene Hautplatte, die in der Entwicklung des Phylus verloren gegangen ist, oder sich an der Zusammensetzung benachbarter Theile be- theiligt haben mag. Ein solches oberflächlich gelegenes Produet des Integumentes kann nicht den morphologischen Werth eines Zun- genbeinkörpers haben. Die übrigen Skelettheile habe ich gefunden, wie sie Burmeister beschreibt. Wie gesagt, waren die Exemplare, welche ich zu meiner Unter- suchung benutzt habe, von sehr verschiedener Grösse, wechslend von 36 MM. bis 206 MM., gemessen von Schnauzende bis zum foramen parietale. Bei consequenter Durchführung des Prineip’s das Goldfuss bei seiner Eintheiling der Archegosauri in drei Species, A. Decheni, A. medius und A. minor, leitete, müsste jedes Exem- plar das sich einigermassen auffallend von den übrigen in Grösse unterscheidet, als eigene Species betrachtet werden, und nach den von mir angestellten Messungen wäre es leicht 3 oder 9 Arten aufzustellen. Statt diese Verschiedenheiten in absoluter und relativer Grösse als speeifische Verschiedenheiten anzumerken, ist es mehr wahrscheinlich dass sie als die Aeusserung der verschiedenen Sta- dien des Wachsthumsprocesses zu betrachten sind. Mit Ausnahme ! Fischer. Anatomische Abhandlungen über die Perennibranchiaten und Dero- tremen., 1864. 96 eines Paares der untersuchten Exemplare, zeigen die übrigen niehts was diese Annahme entgegenstände. Die zwei genannten Exem- plare sind unter einander auch wieder verschieden, aber nur in absoluter, nieht in relativer Grösse. Ihre relative Grösse bildet einen ansehnlichen Gegensatz mit der der anderen. Die Breite des Sehädels auf der Entfernung vom Schnauzende zum for. par. als ein- heitliches Maass angenommen, beträgt sie für dieses Paar auf der Höhe der Nasenlöcher °;_, auf der Höhe des for. par. 1; der Schädel hat somit eine breite, vorn stumpf abgerundete Form, während bei den übrigen Schädeln diese Abmessungen durchschnittlich '/, und °/, betragen, so dass bei diesen der Schädel viel schmäler und die Schnauze stark zugespitzt ist. Die Stumpfabgerundeten sind gerade diejenigen, welche Jordan als eigene Species, A. latrostris, betrachtet hat. Die grosse Abweichung im allgemeinen Habitus spricht für diese Auffassung. Hinsichtlich der übrigen Exemplare, schlage ich vor sie als Entwicklungsstadien einer Species, des A. Decheni, anzusehen. Die Verschiedenheiten der relativen Grösse der zusammen setzenden Theile sind die nämlichen, welche die Entwicklung jedes Individuums zeigt. Die von mir angestellten Messungen, welche ich in einer Tabelle vereinigt habe, gaben das Resultat, dass die relative Schädelbreite eine Tendenz hat, bei dem Grösserwerden des Schädels, anfänglich ab —, dann zu — und nachher wieder abzunehmen, so dass der Schädel relativ am schmälsten ist im Zustande seiner volkommenen Entwicklung. Es findet hier also etwas derartiges statt wie man bei dem Krokodile wahrgenommen hat, wo die Schnauze in der Jugend breit ist, nachher schmäler und hiernach wieder breiter wird. Die Reihe der Exemplare von Archegosaurus wäre also in ge- wisser Hinsicht zu vergleichen mit dem Entwicklungsvorgange des Krokodiles, und die Verschiedenheit zwischen A. Decheni und A. latirostris mit der welche zwischen Crocodilus und Alligator, oder zwischen Gavialis und Crocodilus besteht. Ob vielleicht auch A. Decheni und A. latirostris zu verschiedenen Genera zu rechnen wären, ist eine Streitfrage zu deren Lösung keine genügende Prä- missen vorhanden sind, da die gefundenen Ueberreste van A. lati- rostris sich nur auf den Schädel und einen Theil der Kehlschilder beschränken, Tabelle von in MM, ausgedrückten Dimensionen einiger Schädel von Archegosaurus, Goldf. 1 % 2 10 (a9 Nummer der > a Sammlung. 2i Länge vom for. par. | | zum Sehnauzende.. 36 49 | 65[68|70| 71 | 72 |79| 84 86 | 95, 100| 103| 106 113) 164166 166 1901 206| ? | ? Breite der Schnauze überdie Nasenlöcher |11! 11/15|20|21| 30 | 2320| ? Breite des Schädels | | | | über das for.par. ... 34 35|48|56|53| 73 | 51 |581! 57! 59| 59657 20120, 2 71,2832743 19202 7370272240, Ele E32 250 ZU Qu D » 66 1100| 97 \102|105| 113136 ? Länge vom vordern | | Augenrande zum | | | Schnauzende ... ... 24 30 142|46|48| 49 48 53/66 Länge vom for. par. | ; | zum Hinterrande des | | | Schädels =... 1.2.1152 1715982) 2° 1° 19 25521921 221 22 7:92 DE 722 25712 52 02 02 55 ae ee Länge vom Hinterran- | | | | | de des Schädels zu | | | den Hinterenden der | | guadratae ea 222 |E1O7 282 Dan on | Länge der grössten | | Augenachse. . ... 7) 14/17] 19lı8| 18! 18 13 20.1:21.1»29;| 81.231 ! 31. arle ar I! Zwei Exemplare von A. latirostris, Jord. sı\es| To| 7a 7ı| 8a 120) 121 122| 142] 157! ? [62 av) EV) a6) %) » » av) » av) Vo a6) a6) Ev = 6) m =] 180) — 18) o DD DD ERKLAERUNG DER ABBILDUNGEN. Abkürzungen. p. m. praemaxillare. | pt. pterygoideum. n. nasale. ' pet. petrosum. m. maxillare. ‚ plt. palatinum. f. p. frontale principale. v. vomer. f. a. frontale anterius. \ de, dentale. j. Jugale. | ar. articulare. f. po. frontale posterius. | el. clavicula. po. postorbitale. ı e. v. columna vertebralis. sq. squamosum. | a. v. arcus visceralis. qu. quadratum. | co. costae. 0. s. oceipitale superius. ı p. sc. pars scapularis. 0. 1. oceipitale laterale. | h. humerus. p- parietale. 72 2.Sradius. . | f. pa. foramen parietale. Kart ulna. sp sphenoideum. Fig. 1. Schädel und Rumpftheil van A. Decheni, Goldf., nach no, 11 der Sammlung. (nat. Gr.) 3 Fig. 2. Schädel von A. latirostris, Jordan, nach no. 49 der Sammlung. (nat. Gr.) Fig. 3. Restaurirtes Schädeldach von A. Decheni, hauptsächlich nach no. 31 der Sammlung. (*, nat. Gr.) Pig. 4. Bild der Schädelbasis, wie diese in no. 29 der Sammlung blossgelegt war. (ca !l, Gr.) Die schraffirten Theile sind die im ursprünglichen Exemplare deutlich be- grenzten Höhlen der Schädelbasis. UNTERSUCHUNGEN UBER NEMERTINEN AUS DEM GOLF VON NEAPEL, VON DEZ AZ W. BUBRECHT, ASSISTENT AM ZOOTOMISCHFN INSTITUT DER UNIVERSITAT ERLANGEN. Die folgenden anatomischen und histologischen Untersuchungen über den Bau einiger Nemertinen-Gattungen wurden von mir während eines zweimonatlichen Aufenthalts an der zoologischen Station des Herrn Dr. Dohrn angestellt. Unsere Kenntnisse über die Nemertinen sind in den letzten Jahrzehnten besonders durch die Arbeiten von Quatrefage ', Kefer- stein” und Mac Intosh ° gefördert worden. Gleichwohl bleiben noch immer Lücken genug übrig, um weitere Untersuchungen — auch wenn ihre Unvollständigkeit die der nachstehenden gleichkommt — nicht ganz werthlos erscheinen zu lassen. Was die Art der Untersuchung betrifft so war die Compressions- methode — bei den kleineren Formen ihrer schleimigen Beschaf- fenheit wegen oft schon sehr schwierig — bei den grösseren For- men, um welche es sich in Neapel vornehmlich handelte, des stark entwickelten Pigmentes der Haut wegen, rein unmöglich. Daher ‘ Annales des Sciences Naturelles. 1846. Bd. VI. ? Zeitschrift für wiss. Zoölogie. Bd. XII. ® Transactions of the Royal Society of Edinburgh. 1869. Bd. XXV, and Ray Society Publications for 1873 and 1874. 3 100 konnten sämmtliche anatomische und histologische Details aus- schliesslich an Querschnitten studirt werden, ein Verfahren dass erst von Mac Intosh auch auf die Nemertinen hinlänglich in An- wendung gebracht, von Keferstein sehr wenig und von @xatrefages fast gar nicht eingeschlagen wurde !. Als Erhärtungsmittel empfahl sich besonders absoluter Alcohol nachdem Pikrinsäure vorher zur Tödtung des Thieres verwendet worden war, wodurch die Schrumpfung verringert wurde. ' Ein vollständiges Verzeichniss über die Nemertinenliteratur findet sich bei Mac Intosh in die Ray Society Publications für 18573: A Monograph on British Annelids. a. Nemerteans. Von den verschiedenen Arbeiten haben mir folgende zu Gebot gestanden: Delle Chiaje, Memorie sulla Storia e Notomia degli Animalienza Vertebre del Regno di Napoli. 1823—29. E. Grube, Actiniön, Echinodermen und Würmer des Adriatischen Meeres. 1840. Oersted, Entwurf einer systematischen Eintheilung und specieller Beschreibung der Plattwürmer. Copenhagen. 1844. Quatre/ages, Annales des Sciences Naturelles. 1846. Bd. VI. Frey und Leuckart, Beiträge zur Kenntniss wirbelloser Thiere. Braunschweig. 1847. Desor, Boston Journal for Natural History. 1850. Vol. VI. Max Schultze, Naturgeschichte der Turbellari@n. Greifswald. 1851. Id., Zeitschrift für Wissenschaftliche Zoologie. Bd. IV. Diesing, Systema Helminthium. Wien. 1851. Id., Revision der Turbellariön. Abhandlungen. der K. K. Academie der Wissen- schaften zu Wien. 1864. Leuckart und Pagenstecher, Archiv. für Anatomie. 1858. Schmarda, Reise um die Erde. Turbellari@n. Leipzig. 1859. Van Beneden, Faune littorale de Belgique. M&moires de l’Acad&mie royale des Sciences. 1861. Claparede, Annelides, Turbellaires, ete. des Hebriles. Geneve. 1861. Keferstein, Zeitschrift für Wissenschaftliche Zoologie. Bd. XII. Id., Archiv. für Naturgeschichte. 1868. Mae Intosh, Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Bd. XXV. 1869. E. Metschnikoff, M&moires de l’Acad&mie Imperiale de St. Petersbourg. Bd. XIV. 1869. O. Bütschli, Archiv. für Naturgeschichte XXXIX. 1873. Marion, Annales des Sciences Naturelles. 1873. Mac Intosh, Ray Society Publications for 1873 and '74. A. A. W. Hubrecht, Aanteekeningen over de Anatomie, Histologie en Ontwik- kelingsgeschiedenis van eenige Nemertinen. Utrecht. 1874. Die vorliegende Arbeit ist zum Theil eine Uebersetzung, zum Theil eine Neu- bearbeitung dieser meiner Dissertation. 101 Doppelfärbung der Schnitte mit Carmin und Pikrinsäure leistet bei den Nemertinen, wo Bindegewebe, Muskelfasern und zellige Bestandtheile einander durchsetzen, vorzügliche Dienste, zumal wenn es auf die Unterscheidung dieser verschiedenen Gewebe ankam. Der allgemeinen anatomischen Uebersicht lasse ich die Diagnosen und die kurzen Beschreibungen der von mir untersuchten Arten vor- auf gehen. Leider war ich nicht im Stande auch die Gattungs-diagnosen hinzu zu fügen, da mein Untersuchungsmaterial zu einer so wün- schenswerthen gründlichen Revision der Genera bei weitem nicht ausreichte. A. Nemertinea enopla. l. OMMATOPLEA GRACILIS (Diesing). Diese als Nemertes gracilis von Johnston beschriebene Art ist wahrscheinlich auch identisch mit der Nemertes balmea (Quatref.) eine Vermuthung die schon von Mac Intosh geäussert wurde. Und zwar ist die Uebereinstimmung in dem Bau der Stiletregion die Veranlassung gewesen den von mir in Neapel vorgefundenen Wurm mit den an der Englischen und Franzözischen Küste angetroffenen zu identifieiren. : Die Stiletregion ist in die Länge gezogen und das spitz ausge- zogene Stilet ist auf einem langen, schwach gebogenen Zapfen auf- geplantzt, welcher nach hinten in einem doppelten Buckel endigt. In halber Höhe des Stilets liegen links und rechts die beiden Seitentaschen mit den verlängerten Reservespitzen. Eine lange Gift- tasche correspondirt nach hinten mit dem drüsigen Theil des Rüs- sels und mündet nach vorn in den papillösen Theil vermittelst eines gebogenen Kranales welcher sich der Spitze des Stilets anschmiegt. Zahlreiche Pigmentflecke finden sich am Kopfrand vor. Die Farbe kann von schmutzig gelb zu olivengrün wechseln. 102 DREPANOPHORUS (N. gen.). Zur Aufstellung dieser neuen Gattung in welche ich drei der von mir in Neapel gefundene Nemertinen aufnehmen möchte, haben mich folgende Gründe bewogen. l Die Fassung welche Max Schultze seinen Z#nopla und Anopla beilegt würde nicht erlauben diese Gattung in eins dieser beiden Gruppen ein zu reihen ‚ denn Schultze nimmt für seine Enople Nemertinen einen fast vollständig übereinstimmenden Bau der Stilet-. region an und ein vereinzeltes Beispiel, von @xatrefages erwähnt, bei welchem die Bewaffnung eine abweichende sein sollte, wird von Schultze als wahrscheinlich auf ein Irrthum beruhend, zur Seite gestellt. Er sagt nämlich (Z. f. W. Z. Bd. IV p. 182): “Bei Vergleichung aller mir zugänglichen Nemertinenbeschrei- bungen habe ich Nichts gefunden, was gegen die Annahme spricht, dass nicht alle bisher bekannt gewordenen Arten in diese beiden Unterabtheilungen passen. In Bezug auf die von @wuatrefages an der Sieilischen Küste gefundene Species Cerebratulus spectabilis (Ann. d. Se. nat. 3 ser., Tome VI, p. 210) mit eigenthümlich Ketten- sägenartiger Bewaffnung kann ich die vielleicht etwas leichtfertige Vermuthung nicht unterdrücken, dass jene auf Tab. X, fig. 7 ab- gebildete Waffe, über deren Sitz der Entdecker, wie er sagt, leb- haft bedauert, keine bestimmte Zeichnung entworfen zu haben, nur die unverdaute Reibeplatte einer verschluckten Nacktschnecke oder der Kiefer eines anderen Seethieres sei.” Mit Bezug auf diese von Q@uatrefages vorgefundenen Bewaffnung sagt auch noch Mae Intosh in 1869: “] have very little doubt that the presence of the toothed carti- laginous plate, which he deseribes as oceupying the usual place of the central stylet in Cerebratulus spectabilis has been due to some mistake or confusion in his notes. Indeed the author himself does not speak with certainty on the subject since he states that he regrets he had mislaid his drawing of the actual relations of this organ to the other parts.” Obwohl gerade in diesem Punkte die von mir gefundenen drei Species die Wahrnehmung @xatrefages’ bestätigen, so liegt doch 105 kein Grund vor um eine dritte Unterabtheilung des Max Schultze- schen Systems auf zu stellen; im Gegentheil schliessen sie sich durch ihren feineren Bau eng an die enoplen Nemertinen an, und nähern sich theils der Gattung Oersiedtia (Quatref.) theils der Borlasia splendida (Keferst.), welche beide doch unzweifelhaft als typische Vertreter der Enopla gelten können. Als hervorragendes Gattungsmerkmal muss also in erster Reihe die Bewaffnung des Rüssels bei diesen drei Arten erwähnt werden. Sie besteht aus einem gebogenen zugespitzten Häckchen, das mit seiner concaven Seite zu ruhen auf einer kragenförmigen Erhebung scheint, weiche da wo der papillöse Theil des Rüssels aufhört und also bei anderen Enopla die Stiletregion eintritt, eine bedeutende Verengerung des Rüssellumens hervorruft (Taf. IX, fig. 4, a). Das sichelförmige Häkchen biegt sich nach hinten ein wenig zurück und ist dort abgestumpft; überhaupt scheint dasselbe nur locker in das Gewebe eingefasst zu sein, indem weder ein Zapfen, noch die eigenthümliche Muskulatur der Stiletregion, welche bei anderen Enopla so allgemein verbreitet ist, sich vorfindet. Auch fehlen Sei- tentaschen mit Reservespitzen gänzlich.. Weiter ist das Häkchen nicht glasig durchsichtig, sondern von einer schwarzbraunen Farbe. Dicht hinter dem Häkchen liegt ein taschenartiges Gebilde, worin eine grüne Flüssigkeit vorhanden zu sein scheint und welches wahr- scheinlich mit der Gifttasche anderer enoplen Nemertinen homolog ist. Die kanalartige Verbindung zwischen dieser Tasche und der Spitze des krummen Stilets schimmert gelegentlich durch das umliegende Gewebe hindurch. Der Vordertheil des Rüssels ist mit grösseren Stäbchenpapillen besetzt (Taf. IX, fig. 4und 5), deren etliche auch noch mit einem kleinen Zöpfehen ausgestattet sind. Ein anderes den drei Arten gemeinschäftliches Merkmal, durch welches ich anfangs dazu gebracht wurde sie in die Gattung Oer- stedlia (Quatref.) ein zu reihen, betrift die Lage der Nervenstämme;, welche, weit vom seitlichen Leibesrande, der Innenseite des Haut- muskelschlauchs anliegen. In anderen Beziehungen waren jedoch die Abweichungen von dieser Gattung gross genug um die Aufstellung eines neuen Genus zu rechtfertigen. Abgesehen von der eigenthümlichen Rüsselbewaffnung unterschei- 104 den sich die von @uatrefages und Diesing als Oerstedtia gedeu- teten Arten durch vier im Quadrat stehende Augen, während bei den drei Drepanophorus Arten eine Zahl von ce* 64 auf vier Reihen gestellte Augen vorkommt, von denen die meisten auch noch mit Krystallkegeln versehen sind. Ferner ist der Drepanophorus- körper vertical platt gedrückt, dagegen kennzeichnet Oerstedtia sich durch eine besonders runde Leibesform. Weiter unterscheiden sich die Drepanophorus-Arten noch durch die Anwesenheit von Kopf- spalten und reichere Entfaltung des Blutgefäss-systems. Das Hauptkennzeichen bleibt die eigenthümliche Rüsselbewaffnung. Der von Quatrefages einmal vorgefundene Cerebratulus spectabilis wird sich später wahrscheinlich als eine Drepanophorus-art heraus- stellen. 2. DREPANOPHORUS RUBROSTRIATUS. (Gen. et sp. n.) Taf. IX, fig. 1-6, Taf. X, fig. 1 und 2. Diese Species welche mir in zwei Exemplaren aus dem Golf von Neapel gebracht wurde, hat eine Länge von 4—5 Cm. und eine Breite van 4-5 mm. Der Körper ist an der Rückenseite gewölbt, an der Bauchseite mehr flach, der Kopf ist nicht vom Körper ab- gesetzt und das hintere Körperende spitzt sich ailmählig zu. Der Bauch ist weiss. Ueber den Rücken verlaufen sechs braunrothe Längsstreifen (Taf. X, fig. 1) von denen das mittlere Paar am schmälsten ist. Die Farbe der zwei ganz äusseren Streifen geht allmählig in das Weiss des Leibesrandes über. Das Thier ist nicht sehr contractil, bewegte sich kriechend an den Wandungen des Glases, zeigt aber, im Gegensatz zu den meisten anoplen Formen eine grosse Bewegligkeit des Rüssels, welcher öfters umgestülpt wird, einigermaassen als Tastorgan zu dienen scheint und bei Beunruhigung des Thieres abgebrochen und aus- geworfen wird. Die Augen stehen jederseits am Kopfe in zwei Längsreihen. Ich zählte deren ungefähr 60—64 (Taf. IX, fig. 2). Jedes Auge führt einen lichtbreehenden Kegel mit einer hinteren pigmentirten Hälfte, und jedes ist mit einem eigenen Nervenstämm- chen versehen. 105 Die nieren- oder kugelförmigen Seitenorgane sind stark entwickelt; sie liegen hinter den Hirnganglien und sind durch drei bis vier Stränge mit diesen verbunden. Der Rüssel mit seiner Bewaffnung fand oben bei der Gattungsdiagnose schon Erwähnung, ebenso die Lage der Hauptnervenstämme. Der Mund öffnet sich vorn im Kopf zwischen den Augenreihen , der Darmeanal trägt auch schon in der vorderen Leibeshälfte regel- mässig Blindsäcke, deren Wandungen dann und wann unregel- mässig gefaltet erscheinen. Das Rückengefäss und die beiden Seitengefässe werden durch dicht neben einander gestellte Querstämmehen verbunden, welche, von den Fasern der intercoecalen Bindegewebsplatten gestützt, an der Riückenseite verlaufen, sich am Leibesrande wieder zurück- beugen und schliesslich in die Seitengefässe ausmünden, welche hier oben auf den Nervenstämmen verlaufen und mit diesen sich der Längs- axe des Körpers nähern. Das Blut führt rothe ovale Blutkörperchen von c* 20 ep Länge nnd 10 x Breite. Die Farbe zeigt bei spektros- copischer Analyse die beiden Absorbtionsbänder des oxyhaemo- globins. Kopfgruben sind vorhanden, auf der Höhe der Seitenorgane, sie sind jedoch klein und schienen mir schief auf die Körperaxe ge- stellt zu sein. 3. DREPANOPHORUS SERRATICOLLIS (gen. et sp. n.). Par X, Be. 34, 8 Diese schöne Nemertine, die mir trotz meiner Bemühungen nur in einem Exemplar vorlag, hat eine Länge von mehr als 8 Cm. bei einer Breite von 8 Mm. Der Querschnitt des Leibes ist gestreckt elliptisch; oben hell gelbbraun mit weissen Rändern, unten weiss- lich rosaroth. Im Kopfe schimmerten ein paar Längsstreifehen durch, welche dunkler pigmentirt zu sein schienen. Eine scheinbare Ab- setzung von Kopf und Körper wird dadurch bewirkt dass an beiden Seiten hinten und über den Ganglien zwei weisse, einspringende, scharfe Dreieckchen die gelbe Farbe der Rückenseite unterbrechen und 106 in jeder von diesen wiederum vier gelbfarbige, einspringende spitze Fleckcehen durch die gelbe Kopffarbe abgezeichnet werden (Taf. X, fig. 3). Die äusseren von diesen sind die längeren. Die Kopfspalten zeigen sich jederseits in der Mitte der Basis der genannten Dreieckchen. Rüssel, Ganglien und Nervenstämme, Augen, Blutgefässe und Blut entsprechen der Beschreibung welche oben bei der Gattungs- diagnose und bei der vorigen Species gegeben wurde. Die Muskelwand der Rüsselscheide ist von einer bedeutenden Mächtigkeit (Taf. X, fig. 4). Die Hautschichten bilden einen dicken Beleg um die dünne, äussere Ringmuskelschicht; die innere Längs- muskelschicht ist dagegen stark entwickelt (Taf. X, fig. 5). Eier wurden auch hier zwischen den Blindsäcke des Darmes ange- troffen, welche letztere, wie dies auch noch später beschrieben werden soll, durch faserige Bindegewebssepta geschieden sind, deren Fasern bis in die Hautschichten verfolgt werden können. Man könnte vielleicht vermuthen dass dieser Wurm derselbe ist welchen schon Quatrefages als Cerebratulus erassus in Arch. des. Se. Nat. T. VII, 1846, beschrieb. Jedoch müsste dann diesem Forscher die eigenthümliche Rüsselbewaffnung entgangen sein, wass kaum zu vermutben wäre, und überdies würde er ihn wegen der Lage der Nervenstämme gewiss in seiner Gattung Oerstedtia eingereiht haben. 4. DREPANOPHORUS NISIDENSIS (gen. et. Sp. n.). Diese Nemertine, von welcher mir nieht mehr als zwei , in der Nähe der kleinen Insil Nisida gefangenen Exemplare zu Gebote standen, nähert sich durch ihre Farbe der vorigen Art; jedoch entbehrt sie derselben Zeichnung hinten am Kopf und ist auch kleiner, nämlich 3 bis 4 Cm. lang bei einer Breite von 4 bis 5 Mm. Die Leibesränder wie der Bauch, sind weiss. Auch hier ist der Bau des Nervensystems und der Seitenorgane — welche letztere durch deutliche Knöpfehen mit den Kopfspältchen in Verbindung treten — sowie des Blutgefässsystems und des Rüssels, ganz übereinstim- mend mit den gleichen Bildungen der vorigen Arten. Die Zahl der Augen beträgt 64. Die grösseren, mit deutlichen Kyrstallkegeln aus- 107 gestatteten finden sich vorne in den äusseren Reihen. Der Darmcanal zeigte schon hart hinter den Ganglien, normal entwickelte Blindsäcke. Seitliche Abzweigungen der Nervenstämme, welche sich in die Ge: webe ausbreiten waren deutlich wahrnembar; ihre gangliöse Natur, sowie die des die Nervenstämme bekleidenden Belegs, war auch bei dieser Species ebenso deutlich als bei Meckelia somatotomus. In der allgemeinen anatomischen Beschreibung werde ich näher auf diese Verhältnisse zurück kommen. Der Rüssel wurde, gleich dem von Drepanophorus rubrostriatus mehrmals vom Thier umgestülpt, bei Reizung abgebrochen und ausgeworfen. B. Nemertinea Anopla, 5. MECKELIA SOMATOTOMUS (Leuck.). Taf. IX, fig. 7, 8, 9. Taf. X, fie. 8-12. Taf. XI, fig. 2—7. Diese Art, von Zenieri unter den Namen Cerebratulus marginatus beschrieben, war, während meines Aufenthalts in Neapel, sehr häufig. Oft erhielt ich sogar Exemplare die bei einer Länge von 3 & 4 Decim. von 7—-10 Mm. breit waren. Sie sind etwas plattgedrückt und von grauer Farbe. Nur die beiden Seitenränder bleiben weiss, in einer Breite von 1—1'/, Mm. Sie sind wenig contractil zeigen aber öfters sehr kräftige peristal- tische Bewegungen, welche häufig zu vollständige Abschnürungen führen. Der Kopftheil lebt dann gewöhnlich fort; die übrigen Stücke habe ich nie sich wiederherstellen gesehen; nach kürzerer oder län- gerer Zeit starben sie alle ab. Sie bewegen sich meist schlängelnd in's Wasser und haben dabei sowohl den Mund als die beiden seitlichen langen Kopfspalten weit aufgesperrt. Am Boden der letzte- ren schimmert dann zu gleicher Zeit das von Haemoglobin roth gefärbte Ganglion hindurch. Den Rüssel sah ich in normalem Zustande nie umgestülpt, nur durch Eintauchen in Alkohol oder Chloroform wird er hervorge- 108 streckt und bricht theilweise ab. Augen und Pigmentflecke am Kopfe fehlen gänzlich. Der unverzweigte Oesophagus setzt sich eine ziemlich weite Strecke hinter dem Munde noch durch den Körper hin fort. Erst dahinter fangen Blindsäcke an sich abzuzweigen, welche bei ungeschlechtsreifen Thieren dicht hinter einander liegen, und mit einer weisslichen Farbe durch das graue Pigment hindurchschimmern. Nach dem hinteren Leibesende verschmälert sich das Thier all- mählig. Die Rüsselscheide schmiegt sich der Rückenseite des Haut- muskelschlauchs an. Als Seitenorgane hat man die den Ganglien hinten anliegenden Anschwellungen anzusehen, welche öfters fälschlich als hinteres Ganglienpaar betrachtet sind. Die Eier haben eine grüne Farbe; die Genitalöffnungen sind bei geschlechtsreifen Individuen auch mit unbewaffnetem Auge an der Rückenseite wahrnehmbar. 6. NEMERTES (MECKELIA ?) LIGURICA (Diesing). Taf. X, fig. 14. Diese Species stimmt im Bau und Habitus völlig mit der vorigen überein, allein es sind Pigmentflecke auf dem Kopfe vorhanden und auch die Farbe ist eine noch etwas heller graue. Obwohl ich das Vorkommen von Pigmentflecken und die geringe Farbennuance nicht als speceifische Unterschiede ansprechen möchte, will ich doch diese Art aufrecht erhalten so lange man nicht die Variationskreise der verschiedenen Species kennt. Das einzige von mir vorgefundene Exemplar besass jederseits elf Pigmentflecke von verschiedener Grösse. Blanchard erwähnt ! die Nemertes ligurica, bemerkt aber dass er seine Zeichnung, auf welcher die Augenvertheilung abgebildet war, verloren habe. Ich fand dadurch Veranlassung diese auf Taf. X, fig. 14 ein zu reihen. Als ich diesen Wurm bei Compression untersuchte, fiel mir auf, dass die Rüsselöffnung nicht ganz terminal aber erst hinter den Pig- I Annales des Se. Naturelles. XII. 3. 109 mentflecken sich vorfand. Durch diese Eigenthümliehkeit würde diese Art sich mehr der Gattung Valeneinia (Quatref.) anschliessen , die gerade hierdurch charakterisirt ist. Ueber den Werth der letztge- nannten Gattung habe ich mir jedoch, wegen Mangels an betreffen- dem Material kein Urtheil bilden können. 7. MECKELIA EHRENBERGIL (Diesing). Auf diese Species habe ich eine enople Form bezogen welche in einige Exemplare aus der Bucht von Neapel von mir untersucht wurden. Die von Diesing gegebene Diagnose passte jedoch nieht genau, indem meine Exemplare nicht: albo annulatum waren, und ausserdem waren noch drei zehn Pigmentflecke am Kopfe vorhanden. Da nun aber die Darmblindsäcke im Gegensatz zu der grünbraunen Hautfarbe , meistens mit einem weissen Brei gefüllt waren, und dadurch dem Körper wirklich ein weiss geringeltes Ansehen verliehen, so wird wahrscheinlich Diesing zu der Täuschung veranlasst sein, diese gefüllten Blind- . säcke für weisse Querringel der Haut zu halten. Im Betreff des zweiten Unterschiedes muss ich hier wiederholen dass das Fehlen oder der Besitz von Pigmentflecken wahrscheinlich nich als Artunterschied gelten kann, so dass demnach die Diesing- sche Art mit der hier beschriebenen zu identifieiren sein dürfte. An der Rüsselöffnung fanden sich drei kleine mit längeren Flim- mercilien besetzte Papillen vor. Seitenorgane sind jenen von Mee- kelia somatotomus durchaus gleich; auch hier waren durchsichtige Körnchen in der hinteren Hälfte vorhanden. Auch die Ganglien waren ihrem Bau nach und durch den Besitz von Haemoglobin denen von Meekelia somatotomus gleich. Von den seitlichen Nervenstämmen konnte man an der unteren ae den Verlauf bis an die Commissur verfolgen. Nie habe ich den unbewaffneten Rüssel sich ausstülpen sehen. Die Länge des ganzen Thieres schwankte zwischen 5 und 7 Cm., die Breite betrug 3 bis 4 Mm. Das Pigment der Haut besteht aus grünbraunen und schwarzbraunen Körnchen. Der Bauch ist weiss. 110 8. MECKELIA AURANTIACA (Grube). Tal; X, ngr18, Von dieser Species habe ich nur eine zerstückelte vordere Leibes- hälfte zu Gesicht bekommen. Die Rückenseite ist hell orangenfarbig, Bauch- und Leibesränder sind weiss. Die kugelförmigen Seitenorgane sind hinten mit den Ganglien verschmolzen. In der Vorderhälfte zeigen sie eine deutlich zellige Structur, in der Hinterhälfte eine Anhäufung stark lichtbrechender Körnchen nebst einem S-förmigen Ausführungscanal (Taf. X, fig. 13). Die runde Mundöffnung findet sich gerade hinter den Ganglien, theils zwischen den Seitenorganen. Augen und Pigmentflecke fehlen. 9. POLIA DELINEATA (delle Chiaje). Diese in Neapel sehr häufige Art ist zuerst von delle Chiaje, später auch von Grube beschrieben worden. Die eigenthümliche Endscheibe welche delle Chiaje als eine Art Saugnapf am Schwanzende beschrieben hat und welche Diesing Veranlassung gab zur Begründung einer selbständigen Gattung, Base- odiscus, habe ich an keinem exemplar wahrnehmen können. Als ich aber Fälle von Abschnürung des Schwanztheils und spä- tere Verwachsung der entstandenen Wunde beobachtete, entstand die Vermuthung bei mir dass diese Endscheibe —— von welcher ohnedem keine weiteren Beispiele unter den Nemertinen bekannt sind — als eine, unter ähnlichen Umständen entstandene, abnormale Bildung an zu sehen sei. Damit würde dann auch die Gattung Baseodiseus (Dies.) wegfallen müssen. Die Kopfspalten schienen mir sehr winzig. Das obere Ganglien- paar ist stark entwickelt; der hintere Theil erscheint ein wenig nach innen gebogen und führt ein schmutzig grünes Pigment. Sind diese grünpigmentirten Partieen vielleicht rudimentäre oder um- geformte Seitenorgane, da solche sonst nirgends zu entdecken waren? Der hinter den Ganglien liegende Mund war rhombisch oder erl kreisförmig, mit ausstrahlenden Falten. Die Grundfarbe der Rücken- und Bauchseite ist eine weisslich gelbe, in ihr verlaufen eine Menge rothbrauner Streifen dicht neben einander, meistens paralel und zuweilen auch anastomosirend. 10. POLIA GENICULATA ' (delle Chiaje). yo »O ee lo Diese Species scheint selten im Golf von Neapel vorzukommen, wenigstens bekam ich nur einmal ein vollständiges Exemplar, ein ander Mal nur ein kopf- und schwanz-loses Stück. Die Reihe der auf sie anwendbaren Synonyme ist wieder ein Beweis für die Verwirrung welche auf dem Gebiete der Systematik von den Rhynchocoelen Turbellariön noch immer herrscht. Als solche finden sich bei den verschiedenen Autoren: NMemertes geniculata (Oersted), Notospermus drepanensis (Huschke), Cerebratulus geniculatus (Quatrefages) Meckelia annulata (Grube) Nemertes drepa- nensis (Diesing), Nologymmus drepanensis (Ehrenberg), ete. Bei einer Länge von 15 Cm. maass mein Exemplar 4 bis 7 Mm. in der Breite. Die Farbe ist dunkelgrün mit einem bläulichen Schein bei auffallendem Lichte. Während das Thier in der Längsrich- tung nicht sehr contractil ist, erscheint es bald drehrund, bald ganz plattgedrückt; letzteres besonders in dem diekeren Mitteltheil des Körpers. Sobald diese Abplattung erfolgt treten Rüssel und Rüssel- scheide jedesmal als ein medianer Längswulst auf der Rückenseite hervor. Mit Zwischenräumen von ungefähr 5 Mm. finden sich sehr dünne, weisse Querringe auf dem Leibe, welche an der Rückenseite nicht ganz geschlossen sind, sondern eine '/, bis °/, Mm. breite Strecke offen lassen und dem ganzen Körper ein geringeltes Ansehen ver- ' In meiner Dissertation (Aanteekeningen over Anatomie, Histologie en Ontw. gesch. van eenige Nemertinen, Utrecht , 1874) habe ich diese Art irrthümlicher Weise als Notfospermus drepanensis (Huschke) beschrieben. Aus Prioritätsrücksicht muss jedoch der Delle Chiajeschen Name beibehalten werden. 112 leihen. Nur der vordere dieser Ringe, welcher zwischen den Kopf- spalten verläuft, ist durch ein dreieckiges Verbindungsstreifehen , welches mit der Spitze nach vorn gekehrt ist, geschlossen. Auch die Ränder der Kopfspalten sind weiss. Der Kopf ist abgestutzt mit einer sehr seichten allmähligen ver- tiefung in der Mitte. Die Kopfspalten sind lang und tief, die Lei- besaxe paralell, während das rothe Ganglion auch hier auf dem Boden der Kopfspalten hindurchschimmert. Der Körper läuft nach hinten spitz aus. Die Gefässe bleiben des dunkeln Pigments wegen bei Compres- sion des Thieres ganz unsichtbar, können daher zzr auf Querschnit- ten studirt werden. Der unbewaffnete Rüssel zeigte Faltungen, welche auch ihm ein etwas gegliedertes Ansehen verleihen. Mit Bezug auf diese Species muss ich noch hervorheben, dass Mac Intosh den Namen Meckelia annulata (Grube) für eine Form gebraucht, die in verschiedenen Beziehungen von den Mittelländi- schen Vertretern dieser Species, bedeutend ab zu weichen scheint. Ich hätte diese Uebersicht noch mit einigen Notizen über andere Nemertinen bereichern können, wenn mir nicht das Material zu kärglich zugemessen gewesen wäre; von einem halben Dutzend Arten erhielt ich nur zerstückelte Exemplare, so dass sie nicht einmal determinirt werden konnten. 113 ALLGEMEINE ANATOMISCHE BESCHREIBUNG. . l. LEIBESWAND. An der Zusammensetzung der Leibeswand betheiligt sich nicht nur ein äusseres Zellgewebe und ein innerer Hautmuskelschlauch , sondern auch vorwiegend ein faseriges, netzartiges Bindegewebe, dessen Entfaltung bei diesen Thieren, auch von Keferstein und Mae Intosh unterschätzt wurde. Die äussere, düune CGuticula ist bekanntlich Trägerin der den ganzen Körper auskleidenden Flimmereilien; sie ist ungemein dünn und erreicht auch bei den gıösseren Formen nie mehr als '/,,, Mm. Dicke. An der Hautschicht kann meistens noch eine zusammensetzung aus zwei, über einander gelagerte Schichten wahrgenommen werden. In der äusseren derselben, welehe als Epidermis zu bezeichnen ist, unter- scheidet man bei den kleineren, durchsichtigen Formen, deutlich begrenzte, aneinander schliessende, kernführende Zellen, welche durch ein dünnes Bindegewebshäutchen von der zweiten als Cutis zu deu- tenden Hautschicht geschieden is. Die Cutis besteht zum grössten Theil aus Bindegewebe, welches die zelligen Elemente umschliesst und auch Trägerin der verschieden gestalteten Pigmentkörner ist. Bei Zineus longissimus, von welchen ich zur Controle einige Spiri- _ tusexemplare von der Normandischen Küste untersuchte, besteht das Pigment aus Krystallnadeln, die zu grösseren sternförmigen Grup- pen vereinigt sind. Dieselben Gebilde fand ich, wenn auch spär- lich, in allen übrigen Körpertheilen. Bei Meckelia und Polia bestand das Pigment aus eingestreuten, kleinen, unregelmässigen Körper- chen, bei Drepanophorus (n. gen.) dagegen zeigten diese sich sphärisch. Ausserdem umschliest die Cutis auch noch die zahlreichen , bei Meckelia somatotomus besonders deutlich hervortretenden Schleim- drüsen, die zuerst von Keferstein erwähnt wurden und welche die Abscheidung der bedeutenden Menge Schleim bewerkstelligen, , welche den Körper umhüllt. Die Drüsen (Taf. XI, fig. 1) sind Flaschen- 114 förmig und stimmen in ihrer Form fast genau überein mit den Bil- dungen die in der Mucosa des Oesophagus der Meckelia somato- Zomus vorkommen und welche auf Taf. X, fig. 6, a abgebildet sind. Der Hals der Flasche mündet unmittelbar nach aussen. Die Drüsen stehen ganz dieht neben einander gedrängt und färben sich, besonders nach vorheriger Behandlung mit kochendem Essig sehr schön in Carmin. Die grosse Rolle welehe das Bindegewebe im Aufbau des Haut- muskelschlauchs spielt, tritt ebenfalls nach Behandlung mit Essig deutlich hervor. Zwischen den beiden Hautschichten, die schon so stark mit Bindegewebe durchflochten sind und den Muskelschichten, drängt sich das Bindegewebe gewöhnlich noch in einer eireulären Schicht von einer gewissen Mächtigkeit, in welche die Fasern einander paralell verlaufen. Diese Faserschicht hat Keferstein zu dem Irrthum veranlasst bei den anoplen Nemertinen eine zweite atissere Ringmus- kellschicht an zu nehmen. Von hieraus breiten sich die Bindegewebs- fasern nun auch in den mächtigern Muskelschichten aus, umspinnen die einzelnen Bündel, durchziehen die Schichten in ihrer ganzen Aus- dehnung, um die Leibeshöhle zu durchsetzen und an der gegen- überliegenden Seite ihren Weg durch die Muskelschiehten wieder ebenso zu verfolgen; kurz, es wird von ihnen ein vollkommnes, netzartiges Gerüste dargestellt, das die Muskelschichten tragt und durehflecht. Aber noch in einer zweiten Beziehung ist die Rolle des Binde- gewebes eine wichtige. Da wo die Fasern aus den Muskelschichten heraus in die Leibeshöhle treten, geschieht dies nicht vereinzelt und unregelmässig, sondern die Fasern vereinigen sich zu wirk- lichen “Dissepimenten”’, welche zwischen den Blindsäcken des Darm- canals eintreten und vornehmlich zum einschliessen und aufhangen dieser beitragen. Sehr bemerkenswerth ist die Lageveränderung welche diese Dissepimente während der Geschlechtsreife erlangen. Nämlich bei solchen Thieren, wo die Geschlechtsproducte noch nicht entwickelt sind, besteht ein jedes Dissepiment aus zwei Lamellen, welche mit dem Eintritt der Geschlechtsreife aus einander weichen um die Geschlechtsproducte zwischen sich zu fassen, indem zugleich dadurch die Darmcoeca zusammengepresst werden und die Längs- muskeln sich strecken (Taf. IX, fig. 8 und 9). Die Bindegewebs. 45) septa können daher, indem sie die Darmblindsäcke befestigen , die Ge- schlechtsproduete zwischen sich entstehen lassen, und die Leitung der Blutgefässe übernehmen, als ein primitives Mesenterium gedeutet werden. Ich fand diese regelmässigen Dissepimente nicht nur bei den grossen Meckelias, bei Polia etc., sondern ebenso bei den drei Drepanophorus-Arten. Der Verlauf der meisten, sie zusammen- setzenden Fasern kann durch die verschiedenen Muskelschichten hindurch bis in die bindegewebigen Strata der Haut verfolgt werden. Die Zahl der Muskelschichten wurde, nachdem Aathke, Keyfer- stein Guwalrefages u. a. sich darüber sehr verschieden geäussert hatten, von Mac Intosh ganz richtig auf drei für die anoplen , auf zwei für die enoplen Nemertinen bestimmt. Die gewöhnlich stark ent- wickelte äussere Längsmuskelschicht, welche bei ersteren sich vor- findet, und auch den Nervenstamm einschliesst (Taf. IX, fig. 7), fehlt den letzteren (Taf. X, fig. 5). Drepänophorus (n. gen.) hat eine sehr stark entwickelte innere Langsmuskelschicht und eine mächtige Hautschicht. Die muskulösen und bindegewebigen Bestandtheile des Hautmus- kelschlauches verschmelzen in dem Kopfe zu einem allgemeinen, in den verschiedensten Richtungen von Fasern durchzogenen Flecht- werk, welches in der Mitte die Höhlung für den Rüssel zeigt und dessen Continuität nach beiden Seiten obendrein noch unter- brochen wird. durch Hineinragen der längeren oder kürzeren Seiten- oder Kopfspalten, die besonders bei den grösseren Meckelia- . arten deutlich ausgeprägt sind. Letztere reichen dort fast von der Spitze des Kopfes bis hinter die Ganglien zur Höhe des Mundes, sind ziemlich tief und der Leibesaxe paralell gestellt. Sie sind öfters weit aufgesperrt und verleihen dann dem Kopfe ein gelapptes An- sehen. Die Flimmerbewegung ist in ihrer Nähe stärker als am übrigen Körper und eine Verbindung mit den räthselhaften Seitenorganen, über deren Bedeutung weiter unten die Rede sein wird, ist in den meisten Fällen nicht zu leugnen. Bei Borlasia olivacea, welche ich zur Vergleichung an der Hol- ländischen Küste untersuchte, sieht man schon bei compression und mit schwacher Vergrösserung wie der flimmerende Trichter der Seitenorgane ohne Zweifel in diesen Kopfspalten ausmündet. 116 2. RÜSSEL UND RÜSSELSCHEIDE. Die verschiedenen Auffassungen über die Bedeutung des Rüssels, wie sie successive von Jabrieius, F. Leuckart, Huschke, Oersted und Quatrefages gehest wurden und die zwischen einer Deutung als Darmeanal, als Copulations-organ, als Geschechts- und als Bewe- gungs-organ schwankten, wurden schliesslich von Grube, Max Schultze und Keferstein geklärt, die zugleich den wirklichen Darm- canal mit seinen beiden Oeffnungen als solchen erkannten. Mac Intosh hat ihre Befunde auf’s Neue bestätigt, hat noch die genauere mieroscopische Anatomie des Rüssels und seiner Scheide hinzugefügt und auf dieses Forschers Arbeiten verweisend, werde ich auf eine Detailbesehreibung des Rüssels nicht eingehen, sondern nur dieje- nigen Punkte erwähnen, in denem meine Resultate Neues oder Abweichendes darbieten. Die Rüsselscheide ist ein muskulöses Gebilde welches die Höhlung , in der sich der Rüssel auf und ab bewegt und die eigentliche Leibeshöhle vollständig trennt. Sie wurde als solche erst von Mae Intosh deutlich erkannt und bildet in den meisten Fällen einen ge- schlossenen, den Körper in seiner ganzen Länge durchziehenden Sack, welcher den Rückenmuskelschichten anliegt. Besonders bei Drepanophorus (n. gen.) fand ich sie sehr diekwaudig. Auf Quer- schnitten des Thieres (Taf. X, fig. 4 und 5.), wo allerdings durch die Behandlung mit absolutem Alkohol sehon eine bedeutende Zu- sammenschrumpfung und Verengerung des Organs eingetreten war, zeigte sie sich aus einer starken Ringmuskelschicht zusammenge- setzt in welehe Längsmuskelbündel zerstreut eingeflochten waren. Die Binnenwand war mit verlängerten Papillen ausgekleidet. Diese stark entwickelte Muskulatur des Rüsselsacks muss unzweifelhaft mit der ungemeinen Leichtigkeit, mit welcher bei dieser Gattung Um- und Aus-stülpung des Rüssels statt findet, in Verbindung gebracht worden; eine Beweglichkeit wie ich sie bei keiner von den unter- suchten anoplen Nemertinen wieder gefunden habe. Die Umstül- pung des Rüssels ist wahrscheinlich die Folge eines Druckes, wel- chen die sich contrahirende Rüsselscheide auf den flüssigen Inhalt ausübt; dieser Druck, an die Anheftungsstellen des Rüssels mitge- In er theilt, hat hier Umstülpung nach aussen zur Folge. Für die Rich- tigkeit dieser Auffassung spricht der Umstand, dass bei Drepano- phorus (n. gen.) eine sehr starke Rüsselscheide mit einem sehr beweglichen Rüssel zusammentrifft. Bei den untersuchten anoplen Nemertinen, besonders Meckelia und Polia, bestand die Rüsselscheide aus einer aüsseren eireulären und einer inneren Längsfaserschicht. Mit dem Rüssel zusammen heftet sie sich kurz vor den Ganglien im Kopfmuskelgewebe an und wird also zugleich mit ihm von den Ganglieneommissuren umschlossen. Für den Rüsselsack ist die oben erwähnte, ihn anfüllende Flüs- sigkeit charakteristisch. Mit Unrecht behaupten @watrefages und Keferstein dass diese Flüssigkeit als Leibesflüssigkeit aufzufassen sei und die Darmcoeca umspült; sie ist vielmehr vollkommen in der Russelscheide isolirt. Sie ist ferner Trägeri verschiedener Arten charakteristischer Körperchen, meist platte Scheibchen von feinkör- nigen Inhalt und zuweilen von spulförmig verlängerter Gestalt. Keferstein hat ihre Grösse bei einer Borlasia Art auf 37 bis 75 x Länge und 5 bis 7 a Breite festgestellt. Den Rsüsel selbst fand ich bei den anoplen Arten entsprechend der Detailbeschreibung von Mac Intosh, nähmlich aus einer äusseren und inneren Ringfaserschieht mit zwischenliegenden Längsfasern zusam- mengesetzt. Nur darin weichen meine Befunde von denen Mae Intosh’s ab, dass ich bei Meckelia somatotomus (Taf. X, fig. 7) auch noch eine ganz nach aussen liegende Längsfaserschicht antraf und dass der Ueberganz von Fasern aus der einen in die andere eireu- läre Schicht nicht nur an einer Seite, sondern an zwei diametral gegenüberliegenden Punkten stattfindet. Die Papillen im vorderen Rüsseltheil dieser Gattung haben eine blattartig zugespitzte Form. Bei Drepanophorus (n. gen.) fand ich an den Papillen Aehnlich- keiten mit den von Keferstein für seine Borlasia splendida beschrie- benen. Es sind dicke, conische Zapfen, aus ganz feinen glashellen Stäbchen aufgebaut, welche von sehr schleimiger Natur zu sein scheinen. An der Spitze des Zapfens verlängern sie sich noch oft zu einem kleinen Häufchen (Taf. IX, fig. 4 und 5), eine Eigen- thümlichkeit welche sich mehr bei den grösseren, dem Kopfe nahe liegenden Papillen, als bei den mehr hinten gelegenen, vorfindet. 118 Sie bilden eine dachziegelartige Bedeckung des ausgestülpten Rüs- sels (Taf. IX, fig. 1) und verleihen diesem eine bedeutende Kle- brigkeit. Bei den bewaffneten Nemertinen, bei denen im Rüssel sich ebenfalls Längs- und Ring-faserschichten vorfinden, unterscheidet noch Mae Intosh eine Schicht von sehr abweichender Form, über deren histo- logischen Zusammensetzung er sich nicht aüssert und welcher er den Namen Zosenkranzschicht (beaded layer) verleiht. Diese Schicht, die nicht bei anoplen Nemertinen angetroffen wird , fand ich auch sehr deutlich im Rüssel von Drepanophorus. In der Längsmuskelschicht, welche nach aussen und nach innen noch van Ringfaserschichten eingeschlossen ist und von zahlreichen bindegewebigen Faserzügen in allen Richtungen durchzogen wird, finden sich nämlich vierundzwanzig birnförmige, helle Flecke in gleicher Entfernung von einander. Auf dünnen Querschnitten wird man sehr leicht zu dem Irrthum verleitet, hierin drüsige Gebilde . zu sehen. Es sind jedoch ebenso viele Pfeiler, welche nicht aus Fasern zu bestehen scheinen, sondern eine homogene Structur ver- rathen und den Rüssel der ganze Länge nach durchziehen. Man ist also nicht berechtigt diese Bildungen als eine besondere Schicht aufzufassen, eine Anschauungsweise zu welcher Mae Intosh gekommen ist, indem er Züge des intermusculären Fasergerüstes R welche sich regelmässig zwischen diesen Pfeilern zu einer Art mitt- leren, eireulären Schicht anhäuten, als wesentlich zu ersteren Bil- dungen gehörend, betrachtet hat. Eine nähere histologische und physiologische Deutung dieser Bildungen möchte bisher noch schwer fallen. Ueber den abweichenden Bau der Stiletregion bei Drepanopho- rus (n. gen.) und die merkwürdige Stiletform findet sich Ausführ- licheres bei der Gattungsdiagnose. Die hintere oder sogenannte drüsige Abtheilung des Rüssels verengert sich allmählig und endet blind, dagegen verlängern sich die Muskelfasern‘ der longitudinalen Schicht um den sogenannten Retractor zu bilden. 119 3. VERDAUUNGSCANAL. Den Mund, welcher bei den anoplen Formen immer als ein Längs- spalte hinter den Ganglien liegt, fand ich bei Drepanophorus (a. gen.) , als eine runde, vor den Ganglien gelegene Oeffnung. Bei den Meckelia-arten verläuft der Darm eine Strecke weit als ein einfaches Rohr, indem die blindsackartigen Darmanhänge erst weit hinter der Mundöffnung beginnen. Dieser Oesophagus ist sehr diekwandig, erscheint im Innern durch Längs- und Querfurchen in viereckige Felder getheilt, besitzt jedoch keine eigene Musku- latur und da er von dem Hautmuskelschlauch nur durch ein binde- gewebiges Stratum geschieden ist, dem letzteren aber enger anliegt, so möchte man vermuthen dass die peristaltische Bewegung des Darms hier durch die Hautmuskulatur bewerkstelligt wird. In der Wand sind flaschenförmige Drüsen eingelagert, die sich mit Carmin stark färben (Taf. X, fig. 6) und mit einem- feinen, gegen das Darmlumen gerichteten Ausläufer — wahrscheinlich die Ausführungsgänge dieser Drüsen — versehen sind. Die Befestigung der Blindsäcke durch Bindegewebssepta wurde oben schon erwähnt. Im Darmeanal habe ich häufig, und oft in unzähligen Massen, parasitische Gregarinen angetroffen, die auch schon von früheren Beobachtern erwähnt worden sind. Der Anus liegt terminal und wird von den umliegenden Mus- keln verschlossen. 4. GEFÄSSSYSTEM UND BLUT. Bekanntlich findet sich bei den Nemertinen ein geschlossenes Blutgefässystem mit drei paralellen Längsstämmen,, ein Rückengetäss und zwei Seitengefässe; diese stehen im hinteren Leibesende und vorne, hinter den Ganglien in Verbindung und geben ausserdem eine Schlinge ab, welche über die Ganglien herzieht (Taf. IX, fig. 2). Ferner sind diese Seitengefässe mit dem Rückengefiss ver- bunden durch, an der Rückenseite verlaufende, feine Querstämm- 120 chen, welche bei Drepanophorus (n. gen.) besonders deutlich und regelmässig waren. Ein Querstamm kam auf je ein Seitengefäss. Zum Aufbau der Wand dieser Blutbahnen schienen besonders Ringfasern sich zu betheiligen. Die Gefässe sind bei vielen Arten einer bedeutenden Ausdehnung fähig. Die Contraction der Blut- gefässe pflanzt sich im Rückengefäss allmählig von hinten nach vorn fort, in den Seitengefässen hat der Strom meistens die umge- kehrte Richtung und in den Querstämmchen fand ich eine abwech- selnde Stromriehtung. Die Flüssigkeit in den Blutbahnen ist meist ungefärbt. Jedoch zeigt sich gelegentlich eine rothe Farbe, welche öfters, u. a. bei Drepanophorus (n. gen.), an deutliche Blutkörper- chen gebunden ist. Die Blutkörperchen sind ovale Scheibehen von 20 x Länge und 10 2 Breite oder noch kleiner. Unter dem Miero- spectroscop zeigten sie die beiden Absorbtionsbänder des Oxyhaemoglobins, eine Erscheinung wie sie früher auch von Prof. Ray LANKESTER ! bei Polia Sanguiruibra (Quatref.) beobachtet worden war. Auf die Verbreitung des Haemoglobins bei Nemertinen, werde ich unten (8. S. 126) noch näher zurückkommen. Was die Lage der Gefässe bei Meckelia Somatotomus betrifft, so muss ich hier erwähnen dass ich die Seitengefässe, nicht wie Äefer- stein sie abbildet nahe der Medianlinie des Bauches sondern ganz seitlich in der Nähe der Nervenstämme (Taf. IX, fig. 7), jedoch immer in der Leibeshöhle gefunden habe. Das ausserdem von KÄefer- stein bei dieser Art wahrgenommene, aber zugleich als problema- tisch bezeichnete zweite Paar Seitengefässe, habe ich bei den von mir untersuchten Exemplaren nicht vorgefunden. Jedoch drängt sich mir die Vermuthung auf, dass Keferstein richtig gesehen hat, nur kann ich mich seiner Deutung nicht anschliessen und zwar auf Grund ähn- licher Bildungen bei Polia genieulata, zu deren Beschreibung ich nunmehr übergehe. Diese Species, bei welcher des starken Pigmentes wegen Studien über den Gefässverlauf nur an Querschnitten unternommen werden konnten, zeigt zuerst die drei typischen Längsgefässe, als drei deut: liche und grosse Lumina, wovon eines unten der Rüsselscheide anliegt, während die zwei übrigen, von einer Falte des Mesente- " Proceedings of the Royal Society of London. 1873. n. 140. ; 121 riums getragen, dicht neben einander, vom Darm bedeckt, ver- laufen (Taf. XI, fig. 1). Ausserdem habe ich noch auf Querschnitten eine Anzahl Lumina auf’s deutlichste nachweisen können von denen zwei grössere ! jederseits in der Nähe der Nervenstämme verlaufen, drei jederseits neben der Rüsselscheide im Bindegewebe eingelagert sind. Diese zehn Lumina, die wahrscheinlich ebenso vielen Längscanälen entsprechen, sind in der Fig. 1 auf Taf. XI angegeben und veran- lassen Fragen zu deren entscheidenden Beantwortung ich mich noch nicht berechtigt fühle. Drei Auffassungen scheinen mir hier möglich. Erstens. Es könnte sich hier um seitliche Schnitte durch die Quer- stämme handeln, welche auch hier das Rtickengefäss und die Sei- tenstämme mit einander verbinden. Tangentiale Schnitte bei dieser Species, wo die Seitengefässe sich als regelmässige Lumina — je eins auf einen Intercoecalraum kommend — erkennen lassen, be- weisen aber, dass eine starke Schlängelung der Querstämme welche doch allein dieses Bild zahlreicher Gefässdurchschnitte hervor rufen könnte, nicht existirt. Dazu kommt noch dass Zahl und Form dieser Lumina auf allen Querschnitten genau oder nahezu dieselbe war. Diese erste Vermuthung erweist sich also als unrichtig. Wir haben es demnach mit neu hinzukommenden Längsgefässen zu thun. Zweitens. Liegt hier nur eine reichere Entwickelung des Blut- gefässsystemes vor, indem ausser den drei Hauptlängsstämmen auch noch zehn kleinere Längsstämme hinzukommen ? Ich möchte dies fast vermuthen, denn obgleich eine direete Communication aller dieser Gefässe nicht nachgewiesen werden konnte, fand ich gele- gentlich im Lumen der kleineren Gefässe ähnliche Anhäufungen von Blutgerinselen wie in den drei grossen Gefässen. Drittens konnte man in diesen Lumina die Langsstämme eines excretorischen oder eines Wassergefäss-systems vermuthen, eine Auffassung zu welcher die Beobachtung Max Schultze’s, der ein Wassergefässsystem bei Tebrastemma obscurum beschrieb — dessen Anwesenheit jedoch noch keine Bestätigung gefunden hat, — Ver- ! ITrrthümlicher Weise habe ich in meiner Dissertation diese als die gewöhnli- chen Seitengefässe aufgefasst und zugleich dieser Species ein einzelnes, viertes, ein Bauchgefäss, zugesprochen; das letzte ist jedoch doppelt und erfuhr schon oben als typisches Seitengefässpaar seine richtige Deutung. 122 Veranlassung geben konnte. Möglich dass diese Deutung sich später als die Richtige erweist; ich habe jedoch bisjetzt keine Veranlassung getunden, mich dieser Auffassung unbedingt anzuschliessen. Nur sei noch erwähnt dass ich auch auf Querschnitten von Lineus longissimus wovon mir ein Spiritusexemplar von der Nor- mandischen Küste zu Gebote stand, ausser dem Rückengefäss, ähnliche, iv der Nähe der Rüsselscheide verlaufende, feine, durch- schnittene Canäle wahrgenommen habe, und zwar beiderseits drei oder vier. > NERVENSYSTEM, SINNESWERKZEUGE, SEITENORGANE. Der Centraltheil des Nervensystems besteht bei allen Nemertinen aus vorn im Kopf liegenden Ganglienmassen, welche in vier anein- anderschliessende durch eine dorsale und ventrale Commissur ver- bundenen Anschwellungen zerfallen. Dieser Nervenring umfasst die Rüsselscheide. Zwei Hauptnervenstänme setzen sich als Verjüngungen des unteren Ganglions durch die ganze Länge des Körpers fort; kleinere Stämmehen ertspringen von den dorsalen Ganglien und versehen die Augen oder Pigmentflecke, sowie das übrige Kopf- gewebe, mit feinen Nervenfasern. Sind deutliche Augen vorhanden (Drepanophorus) mit Krysstallkegel und dunkel pigmentirter Hälfte (Taf. IX, fig. 6), so kann ein feiner, eigener Nervenzweig für jedes Auge verfolgt werden. Alle diese Augennerven entspringen jederseits aus zwei dem Ganglion aufsitzenden Hauptstämmehen (Taf. IX, fig. 2), wobei noch zu erwähnen ist dass der median gelegene Stamm Seitenäste nach den lateral und hinten gelegenen Augen entsendet, während vom seitlichen Stamme Zweige zu den nach vorn gelegenen Augen ziehen. In dieser Weise kommt also eine Kreuzung der Nervenästchen zu Stande. Der feine Tastsinn, welcher allgemein im Kopfe wahrgenommen wird, mag wohl durch die weiter noch wahrnehmbaren feineren Nervenzweige, die sich im Kopfgewebe verlieren, vermittelt werden. Zum Studium der feineren histologischen Details habe ich mich ausschliesslich der unbewaffneten Arten bedienen können, jedoch 123 gelegentlich die Hauptresultate auch an einer bewaffneten Art be- stätigen können. Die folgende Darstellung bezieht sich also beson- ders auf den Gehirnbau von Meekelia, Polia und Borlasia. Das Innere, sowohl der Gehirnknoten als auch der zwei nach hinten ziehendenden Hauptstämme , wird von Balken gebildet die durchaus eine fasrige Structur zeigen. Diese Fasern verlaufen alle in der Längsrichtung des Körpers. Sie sind aüsserst fein und dünn und erscheinen bei sehr starker Vergrösserung auf Querschnitten als feine Pünktchen (Taf. XI, fig. 3 a—d, 5). Die beiden Balken der zwei seitlichen Nervenstämme setzen sich in die beiden untern Gehirn- knoten fort, die beiden obern Gehirnanschwellungen führen ebenso je einen Faserbalken (welcher blind endigt und von dem später noch die Rede sein wird), und diese vier Faserbalken gehen in den Commissuren in einander über, wo sie einen geschlossenen Ring darstellen. Diese fasrige Grundlage des Nervensystems ist auf Taf. XI, fig. 3 schematisch abgebildet, ihr Verlauf ist oberflächlich nicht wahrnehmbar und kann nur bei Zerlegung des Gehirns in eine Reihe von Querschnitten, verfolgt werden. Was nun die Ganglienzellen betrift deren Anwesenheit bei Nemer- tinen von Keferstein (Zeitschr. f. Wiss. Zool. Bd. XII. S. 8°) und Leydig (vom Bau des Thierischen Körpers, S. 138) geleugnet, von Marion aber schon (Comptes Rendus, Bd. 68) vorgefunden wurden, so fand ich nicht nur, dass sie als ein dieker Beleg diese fasrigen Balken bedeckten und den übrigen Ganglientheil also völlig ausmachten, sondern auch dass ihre Grösse oft eine beträchtliche werden kann, und es Zellen giebt, die bei einem Durchmesser von 66 » ein Kern von 14 „ führen. Die Mehrzahl ist jedoch kleiner (10—15 »). Uebergangsformen in aller Grösse zwischen diesen beiden Extremen sind mir zu Gesicht gekommen. Auch eine Leydig’sche Neurilemmscheide (]. e.) der Ganglienzellen-ist stets vorhanden. Die meisten scheinen apolar, bei vielen von den grösseren habe ich jedoch eine Verjüngung wahrnehmen können, die gegen den centralen Faserstrang gerichtet war. Multipolare Zellen kamen mir nur selten zu Gesicht und mögen vielleicht der Verzerrung während der Preparation ihr Aussehen verdanken. Dieser Beleg von Ganglienzellen findet sich nicht allein in dem Gehirnganglion, sondern setzt sich als eine ziemlich mächtige, um- 124 kleidende Schicht auch über die ganze Länge der Seitennerven fort (Taf. X, fig. 8). Dasselbe habe ich bei Drepanophorus (n. gen.) constatiren können, wo die Seitennerven sich der Medianlinie ge- nähert haben und der Innenseite des Hautmuskelschlauchs anliegen, während sie bei allen unbewaffneten Arten zwischen den äusseren Längs- und Ring-muskelschichten eingeschlossen sind (Taf. IX, fig. 7). Schliesslich habe ich sowohl bei Meckelia als bei Drepano- phorus diese ganglienzellige Hülle sich auch an den feineren Ner- venverzweigungen betheiligen sehen, welche sich in die Körperge- webe vertheilen, und welche man nur unter besonders günstigen Bedingungen zu Gesicht bekommt (Taf. IX, fig. 2). Sehr wenig übereinstimmend und unklar sind die Deutungen welche von den verschiedenen Beobachtern gewissen Organen beige- legt sind, welche fast keiner Nemertine fehlen und deren Verbin- dung mit den Kopfspalten oder mit den Ganglien oder mit beiden zugleich mehr oder weniger klar hervortritt. Keferstein nannte die- selben Seitenorgane und betrachtet sie als Sinneswerkzeuge; VAN BENEDEN, der eine vergrösserte Zeichnung der Verhältnisse bei seiner Nemertes communis giebt, sieht darin die Endapparate eines excre- torischen Systems; er nennt sie ‘fossettes cepthaliques”. Qxatrefages betont besonders den Verband mit den Ganglien, Mac Intosh spricht von “Cephalie sacs”, kann aber ebenso wenig über ihre wirkliche Bedeutung ins Klare kommen. Bei Vergleichung der verschiedenen Abbildungen und durch Beob- achtung dieser räthselhaften Gebilder, an verschiedenen Species kommt man zu der Schlussfolge dass es zwei Hauptmodifieationen giebt. Bei der einen stellen sie sich als birnförmige Anschwellungen dar, stehen in Contact mit dem hintern Theil der Rückenganglien und communieiren mit den Kopfspalten oft durch eine trichterför- mige, flimmerende Erweiterung, wie durch den Hals einer hetorte bei der zweiten, liegen sie den Ganglien nicht mehr eng auf, sondern entweder vor, neben oder hinter denselben und bleiben durch ein oder mehrere Verbindungsstrenge, welche unmittelbar aus dem Gewebe des Ganglions in das des Seitenorgans übertreten mit den Ganglien in Zusammenhang und eommunieiren dann auch öfters durch knopfartige Anschwellungen mit den Kopfspalten. 125 Weiter fiel mir dabei auf, dass die erstere Modification ausschlies- lich bei unbewaffneten Arten, die zweite dagegen hauptsächlich bei den Bewaffneten auftritt; eine Auffassung, die sich einerseits bei den von mir beobachteten Meckelia’s, Polia’s und Borlasia’s, andrer- seits auch bei den bewaffneten Drepanophorus (n. gen.) bestätigte. Das Aussehen und die Lage der Seitenorgane bei den letzteren welche mit der Borlasia splendida (Kef.) so viel Aehnlichkeit haben, wurden bei der Gattungsdiagnose schon beschrieben (Taf. IX, fig. 2). Wegen bisherigen Mangels an Material habe ich genauere histolo- gische Prüfungen bei diesen Enoplen nicht vornehmen können. Dagegen ist es mir gelungen von der ersten Modification, die, wie schon erwähnt, bei den grösseren unbewaffneten Arten auftritt, eine Reihe Präparate zu machen, die mir über die bisher unbe- kannte feinere Struetur genaue Auskunft gaben und welche mir zu gleicherzeit Ansichten über ihre Funcktion und Bedeutung ver- schaften, die vielleicht etwas zur Aufklärung dieses viel bestrittenen Punkts werden beitragen können, besonders wenn etwas weitere Untersuchungen, wie ich sie auch bei solchen Species, wo die Organe sich anders gestalten, vorhabe, bestätigende Resultate liefern. Zunächst muss ich also hervorheben, dass die äussere Form und Lage, wie sie fur die erstgenannte Modification dieses Organes all-' gemein gültig ist, sowohl von v. Beneden als von Mac Intosh — möge ihre Deutung auch eine verschiedene sein — übereinstimmend be- schrieben und abgebildet sind. Taf. X fig. 8 und 13 gibt die Ver- . hältnisse bei Meckelia somatotomus und Meckelia anrantiaca (Grube). Die punktirten Linien der fig. 13 geben eine schematische Darstel- lung von der trichterförmigen Erweiterung, mittelst welcher das Organ bei vielen Borlasia- und Nemertes-Arten mit den Kopfspalten in Verbindung tritt. Auch bei Meckelia somatotomus sind ausführenden Canäle aüsser- lich nicht wahrnehmbar; dass sie dennoch vorhanden sind zeigen Querschnitten durch das Gehirn dieser Species, wo das deutliche‘ Lumen eines Ausführungsganges, zwischen dem oberen und unteren Ganglienpaar eingeschlossen ist. (Taf. XI, fig. 6 und 7). Dieses Lumen ist seinem ganzen Verlaufe nach zu verfolgen und der ent- sprechende Canal durchsetzt, in dem Körper des Seitenorgans angelangt, den centralen Faserbalken in welchem er blind zu endigen 126 scheint. Aehnliche Verhältnisse waren auf Querschnitten von Bor- lasia olivacea wahrnehmbar. Dieser centrale Canal, welcher beim lebenden Thiere meistens S-förmig durch das Seitenorgan verläuft und eine lebhafte Flimmerung zeigt stellt also eine unmittelbare Ver- bindung dar zwischen dem Inneren des birnförmigen Seitenorgans und der Aussenwelt, und gestatlet also dem Seewasser freien Zutritt. Detailuntersuchungen über den feineren inneren Bau dieses Sei- tenorgans führen zu den folgenden Resultaten. Das zellige und fasrige Gangliengewebe geht unmittelbar in die obere Hälfte des Seitenorgans über, wo eine starke Anhäufung von unverkennbaren Ganglienzellen den centralen Faserbalken mit dem schräg einge- schlossenen Canal umlagern. Die hintere Hälfte, welehe, wie schon oben erwähnt wurde, äusserlich immer mit glashellen Kügelchen gefüllt scheint, zeigt sich auch auf Durchschnitten ziemlich scharf abgegrenzt, da sich diese sphärischen Elemente mit Carmin stärker tingiren als die Ganglienzellen. Ob auch sie zelliger Natur sind, ob sie vielleicht als ganz durchsichtige Ganglienzellen (Zeydig) be- trachtet werden müssen, oder ob wir hier mit einer Anhäufung von Tröpffehen einer fettigen Substanz zu thun haben, müssen spä- tere Untersuchungen ausmachen. So viel ist hiermit jedoch bewiesen, dass dem Seewasser zu den zelligen und fasrigen Elementen des Gangliors freier Zutritt gestattet ist. Ehe ich meine Schlussfolgerung hier hinzufüge, muss ich eine zweite Eigenthümlichkeit des Nemertinengehirns anführen um, beide Thatsachen combinirend, zu einer plausibelen Erklärung zu gelangen. Die eigenthümliche rothe Farbe, welche das Hirnganglion vieler Nemertinen zeigt war schon längst bekannt und wurde von ver- schiedenen Beobachtern als ein diffuses Pigment gedeutet. Ich fand sie bei Meckelia somatotomus, Meckelia Ehrenbergii (Dies.) Polia geniculata (delle Ch.) und Borlasia olivacea; bei den ersteren drei besonders stark hervortretend. Unter Anwendung eines Sorby’schen Mierospeetroscopes, welches mir freundlichst von Prof. Ray Lan- kester zur Verfügung gestellt wurde, zeigte diese rothe Farbe die beiden Absorbtionsbänder von Oxyhaemoglobine auf’s deutliehste. Dieses Vorkommen war besonders darum überraschend weil, die Blutflüs- 127 sigkeit dieser Species (bei anderen Nemertinen oft Haemoglobine enthaltend; s. oben) hier ganz farblos war und das Haemoglobine sich nur auf das Nervencentrum beschränkte. Aehnliches war nur noch am Bauchstrang van Aphrodita durch Ray Lankester wahrge- nommen (Proc. R. Soc. of London, 1873, 140), indem die übrigen zahlreichen Beispiele des Vorkommens von Haemoglobine bei Wirbel- iosen, von diesem Forscher mitgetheilt, sich immer auf die Leibes- oder Blut-Hüssigkeit (Glycera, Capitella Phoronis, Solen legumen, Cheironomus larve, Planorbis, Daphnia Cheirocephalus) oder auf das Muskelgewebe (Lymnaeus, Littorina, Paludina, Patella, Chiton, Aplysia) bezogen. Dieses Vorkommen von dem durch seine Fähigkeit zur Sauer- stoffaufnahme so sehr charakterisirten Haemoglobine in Ganglien, zu welchen das Seewasser durch eine besondere Vorrichtung freien Zutritt hat, berechtigt uns, meiner Meinung nach, in diesen, bisher mit dem neutralen Namen: “Seitenorgane” bezeichneten Bildungen, eine specielle Vorrichtung zum Gasauslausch und Stoffwechsel des Gehirns zu sehen, also einen Gehirnrespirationsapparat. Das Fehlen eines ausgebildeten Athmungsapparates, dessen Func- tioa wahrscheinlich sowohl durcli die Körperhaut wie durch die Darmwand übernommen wird, spricht für die Richtigkeit dieser Deutung. Mir scheint dass diese Frage mit einem reicheren Material defi- nitiv zu lösen ist. 6. GESCHLECHTSORGANE. Unter den von mir untersuchten Arten waren weder herma- phroditische,, noch lebendig gebärende. Die Geschlechtsorgane fand ich, wie sie schon öfters beschrieben sind zwischen den Blindsäcken des Darmcanals gelegen. Es ist schon oben betont wie zugleich eine Spaltung der intercoecalen Bindegewebs-septa erfolgt. Für eine eingehendere Untersuchung über die Bildung und das erste Auftreten 128 der Eizellen, wie sie durch #. van Beneden ‘ für Tetrastemma obs- curum nachgewiesen wurde, fehlte mir genügendes Material. Bei der völlig geschlechtsreifen Meckelia somatotomus sind die Eier jedoch nicht diesen intereoecalen Wänden angeschmiegt, sondern liegen in ein membranöses Stroma eingebettet, welches einem jeden Ei eine besondere Umhüllung verleiht. Wirkliche Follikel kommen jedoch nicht vor; das Bindegewebe bildet vielmehr ein durchsich- tiges Gerüste welches die Eier in dem intereoecalen Raum ausge- spannt hält. Die reifen Eier treten durch runde Oeffnungen der Leibeswand aus, Oeffnungen, welche sich beiderseits zwischen je zwei Blindsäcken an der Rückenseite vorfinden. Das Austreten der Eier wird aiso nicht vermittelt durch Dehiscenz der Leibeswand. Mehrmals sah ich, wie die Eier unter heftigen Muskeleontractio- nen durch alle Genitaloeffnungen zu gleicher Zeit, entleert wurden, indem sie einen zusammenhangenden Faden bildeten. Der Dotter hat ein farbiges, feinkörniges Aussehen, variirend bei den ver- schiedenen Species von braun zu hell grün. Die Grösse der Eier bei Borlasia betrug gewöhnlich 70 bis SO nv. Die Hoden, deren Producte auf dieselbe Weise nach Aussen. befrödert werden, zeigen einen traubigen Bau; jedes Läppehen be- steht wiederum aus kleineren Kugeln, welche ihrerseits aus einer Anzahl Samenzellen aufgebaut sind. Die Spermatozoiden bestehen aus einem zugespitzten, eichelförmigen, selten mehr stabförmigen Körperchen von 5 x Länge und aus einem langen Faden. DIE HAUPTRESULTATE dieser Untersuchungen lassen sich in die folgenden Punkte zusam- menfassen : 1. Wie bei vielen Anneliden treten bei den Nemertinen Dissepi- mente auf, fast ausschliesslich aus Bindegewebsfasern bestehe, ! Sur la Composition de 1’Oeuf. M&moires eourronnees de 1l’Acad. Royale de Belgique. 1871. 129 welche die Muskulatur durchsetzen und sich bis in die Haut erstrec- ken. Diese Dissepimente theilen somit die Leibeshöhle in gleiche Räume. 2. Jedes Metamer bei den Nemertinen besteht aus einem Darmab- schnitt mit zwei seitlichen Blindsäcken, einem Bindegewebs-dissepi- ment, einer doppelten Geschlechtsdrüse welche sich, nach Spaltung eines jeden Dissepiments in zwei Blätter, zwischen diesen entwickelt, zwei an der Rückenseite gelegenen Genitalöffnungen, einem Querstämm- chen des Biutgefässsystems und correspondirenden Abschnitten der drei Längsstämme und der zwei Längsnerven. 3. Die Dissepimente treten, wie bei manchen Anneliden, als Träger der Querstämmehen und der Geschlechtsdrüsen auf. 4. Der microscopische Bau des Hautmuskelschlauchres und Rüssels zeigt bemerkenswerthe Verschiedenheiten bei enoplen und anoplen Nemertinen. 5. Der Rüssel bewegt sich, sowohl bei Enopla als bei Anopla, in einem von der Leibeshöhle durch eine eigene Wand vollständig getrennten Raum: die Rüsselscheide, welche mit einer eigenthüm- lichen Flüssigkeit gefüllt ist. 6. Drüsenzellen mit Ausführungsporen wurden vorgefunden: a. in den Hautschichten, b. in der Oesophaguswand. 7. Der Ban der Stiletregion bei der Gattung Drepanophorus weicht bedeutend ab von der bisher für alle bewaffnete Nemertinen als gültig betrachteten. 8. Bei Polia genieulata (delle Chiaje) und Zineus longissimus (Sow.) kommen zu den typischen drei Blutstämmen noch eine An- zahl anderer Längsgefässe, die wahrscheinlich als Blutgefässe, viel- leicht aber auch als ein excretorischer Apparat oder als ein Was- sergefässsystem zu deuten sind. 9. Die rothen Blutkörperchen einiger Nemertinen (Drepanophorus) verdanken ihre Farbe dem Haemoglobine. 10. Ebenso ist Haemoglobine enthalten in den roth gefärbten Hirnganglien einiger Arten (Meckelia), welche dagegen eine farb- lose Bluthflüssigkeit führen. 11. Deutliche Ganglienzellen von sehr verschiedener Grösse kom- men allgemein vor. Sie bilden einen dicken Beleg um das fasrige, 130 innere Gerüste, sowohl des Centralknotens als der seitlichen Ner- venstämme. 12. Die sogenannten Seitenorgane können in zwei Modificationen auftreten: entweder sind sie durch Stränge mit dem Gehirn verbun- den, oder sie bilden hintere Anschwellungen des oberen Ganglien- paares. In beiden Fällen setzen sie sich auch zu den Kopfspalten in Beziehung. 13. Die zweite Modifieation findet sich besonders deutlich bei denjenigen unbewaffneten Arten die ein Haemoglobine führendes Gehirn besitzen. Hier dürften diese Organe als Gehirnrespirationsorgane zu deu- ten sein. : 14. Die sub 1, 2, 3, 8, 9, 10 aufgeführten Befunde scheinen auf eine Verwandschaft der Nemertinen mit den Anneliden hinzu deuten, eine Annahme, welche aber erst eine entwickelungsge- schichtliche Begründung erfahren müsste. )} Jäl-15S, N NOTICES ZOOLOGIQUES x faites pendant un sejour & Scheveningue, du 29 Juin au 29 Juillet 1874. OEUFS DES CYANEA. — OTOLITHES DE CYANEA ET DE CHRYSAORA. — ANNEAU NERVEUX ET ORGANES DE SENS D’EUCOPE. — CHROMA- TOPHORES DES EMBRYONS DE LOLIGO, I. Les oeufs des Cyanea. Dans les derniers temps plusieurs naturalistes, en partant de quelques faits partieuliers et en les gen£ralisant, ont nie chez les oeufs des Coelenteres en general l’existence d’une membrane vitel- line ou d’une enveloppe quelconque. M. Hubert Ludwig, dans un me&moire special ' couronn& par la facult& de philosophie A Würzburg, dit: “Das Ei der Coelenteraten ist im Allgemeinen membranlos’. M. Gegenbaur ?” a bien reconnu que les oeufs de quelques Meduses sont pourvus d’une membrane tres mince, mais il ajoute que cette membrane disparait aux oeufs murs. M. Lacaze-Duthiers * a observ& que les oeufs de Corallium rubrum ont une membrane vitelline, finement stri&e. M. Haeckel, qui ‘ Deber die Eibildung im Thierreich, publi& dans les Arbeiten aus dem Zoolo- gisch-Zootomischen Institut in Würzburg, herausgegeben von Dr. Carl Semper, 1874, I p. 287. ? Zur Lehre vom ‘Generationswechsel und der Fortplanzung bei Medusen und Po- Iypen. Verh. d. phys. med. Gesellschaft zu Würzburg, 1854, IV p. 154. ® Histoire naturelle du Corail, Paris, 1864. 2 n’apergut aucune trace d’une membrane chez les oeufs des Sipho- rophores ', observa cependant que les oeufs des Geryonides (@los- socodon eurybia, Carmarina hastata), lorsyue ceux-ci sont encore con- tenus dans le corps de la mere, sont pourvus d’une membrane extrömement mince °. En examinant quelques Me&duses inferieures, ainsi que les medu- soides sexuelles de quelques Tubularides et’ Corynides, j’ai trouve que les oeufs les plus grands, et par consequent les plus pres de la maturit&, presentent des contours si nets et tranches qu’on ne pouvait presque pas douter qu'ils &taient enveloppes d’une membrane veritable, bien que tres mince. Il se peut cependant que cette enve- loppe cesse d’&tre visible lorsque l’oeuf est devenu libre. Quoiqwil en. soit, il parait certain que les oeufs de plusieurs Coelenter&s ont une membrane vitelline au moins passag£re. Cependant je ne m’attendais pas ä trouver que les oeufs d’un des genres de Meduses les plus r&pandus sont pourvus d’une mem- brane vitelline tellement forte et d&veloppee qu’on ne la rencontre guere que chez les oeufs de quelques animaux occupant une place beaucoup plus &levee dans l’&chelle animale. Pendant la premiere moiti&t du mois de Juillet des individus souvent tr&s nombreux de Cyanea Lamarcküi et de C. capillata , surtout de la premiere de ces deux especes, furent jetes sur la plage, pour y rester & la mar6e descendante. Tous les individus examinds etaient des femelles. Les lobes genitaux, dont la partie inferieure du corps etait garnie, contenaient une quantite innom- brable d’oeufs de grandeur tres differente. Les plus petits (Fig. 1 a 5) etaient encore A l'6tat de simples globules protoplasmatiques, contenant un noyau et son nuclöole, mais sans trace queleonque d’une membrane environnante. Le protoplasme dont ils sont con- stitues est alors tres transparent et ne contient que quelques rares molecules tr&es petites et r&fractant peu la lumiere. En grandissant cette transparence du protoplasme diminue peu & peu, non seule- ment par l’effet de l’&paisseur plus grande que les rayons lumineux doivent traverser, mais aussi parceque d’autres corpuscules d’un ! Zur Entwickelung der Siphonophoren; publie par la Societ& des Arts et Seien- ces ä Utrecht, 1869, p. 17. ? Beiträge zur Naturgeschichte der Hydromedusen, 1865, 1stes Heft. p. 41 et 81, A > en 1 di Ba = an 3 pouvour refringent plus fort (le deutoplasme , selon M. E. van Beneden) naissent au milieu de la substance et s’interposent entre les pre- miers. En m&me temps les contours de l’oeuf deviennent plus tran- ches; une membrane, d’abord exträmement mince, commence ä se montrer (Fig. 1 ce). Un peu plus tard cette membrane est devenue assez &paisse pour apercevoir A un pouvoir grossissant suffisant les deux contours qui la limitent (Fig. 1 d). L’oeuf continue encore a grandir et la membrane ä& s’Epaissir, et l’on y voit apparaitre des petites stries radiaires (e). Alors l’oeuf, ayant acquis sa gran- deur definitive de '\,, la membrane qui l’environne continue encore a s’Epaissir, jusqu’ä ce quelle a atteint une £paisseur de 4 mmm. Alors les stries radiaires sont devenues tı&s distinetes, et en employant un fort sys- a, millim., cesse de s’accroitre. Cependant teme a immersion de Gundlach, je vis que ces stries representent des petits canalicules qui traversent la membrane de part en part et dont la moitie exterieure est &vasde en forme d’entonnoir. (Fig. 2). Les oeufs des Cyanea ne possedent done pas seulement une enveloppe membraneuse tres distinete, mais cette enveloppe acquiert aussi une &paisseur assez grande, lorsqu’on la compare au diametre eniier de l’oeuf, et elle est perc&e d’un tres grand nombre de pores, conduisant de l’exterieur A lint6rienr, tels qwon les retrouve chez l’oeuf de quelques mammiferes, peut-&tre chez’ tous, et aussi chez loeuf de plusieurs poissons tel&ostiens, oü ces pores acquierent cependant des dimensions beaucoup plus grandes. Mais tandis que dans ces derniers cas on pourrait encore douter si l’enveloppe de l’oeuf est simplement constituge d’une membrane vitelline, un tel doute ne saurait exister touchant l’oeuf des Oyanea, puisque des organes follieulaires qui pourraient seereter un chorion font iei completement defaut. Cette enveloppe ne saurait done &tre autre chose que la paroi de la cellule-veuf, seer&t&e par la masse protoplasmatique ou le vitellus lui-m&me; par consequent cette enve- loppe est une veritable membrane vitelline. Quant ä la fonetion physiologique de cette membrane, notamment des pores qui la traversent, il peut paraitre assez probable que ces derniers ne servent pas seulement ä faciliter la respiration de l’oeuf mais aussi au passage des spermatozoides, lorsque les oeufs encore munis de leur enveloppe sont devenus libres, soit par dehiscence A - des tissus pendant la vie de l’animal, ou par leur destruction apres la mort, laissant les oeufs qui sont enkyst&es de la maniere deerite et sont par lä m&me plus aptes & resister aux influences nuisibles que les oeufs nus ou simplement environnes d’une membrane tres mince, tels qu’on les rencontre ordinairement chez les Coelenteres. Cependant il est loin d’etre certain que la chose se fasse ainsi, c’est A dire que les oeufs ne soyent fecondes qu’apres leur sortie du corps de la mere, et quw’alors commence la formation de l’embryon ou de la planule. M. P. J. van Beneden ' rapporte qu'il retira, pendant le mois de Septembre, les oeufs — qu’il ne deerit cependant pas, — d’une femelle de Cyanea capillata et les mit dans un aquarium. Il vit le fractionnement du vitellus et la formation de seysphostomes, se trans- formant en strobiles. Or, il parait done que la f&condation devait d&ja avoir eu lieu, pendant que les oeufs se trouvaient encore enferme&s dans le tissu ovigene de la mere, et que le transport du sperme du male s’est fait par l’intermediaire du syst&me gastrovasculaire. Dans une autre- meduse, la Chrysaora hyoscella, appartenant & la m&me tribu (les Eumeduses) que les Cyanea, il vit ” les ovaires charges de planules en voie de developpement; les plus avances nageaient librement aussitöt qu’on les degageait de leurs enveloppes. Cette espece est done vivipare, comme les veritables Polypes ou Antho- zoaires. En est-il de m&me pour les Cyanea? Je ne saurais le dire; n’ayant pas r&ussi & les conserver vivants dans un aquarium plus de un on deux jours. Faisons cependant observer que, suivant M. Stret- hill Wright ®, chez la Chrysaora hyoscella, les sexes sont r&unis sur le m&me individu, ce qui facilite la fe&condation interieure, tandis que chez les Oyanea les sexes sont separes. On voit done que le röle des canalicules dans la membrane de l’oeuf de ces derniers animaux est encore loin d’ötre elair, et quil faudra des recherches ulterieures pour elueider les diverses questions qu'ils font naitre. NER Cr 10h Mer See 105 telar ” Ann. a. Magaz. of Nat. History, 1861, 2de Ser. VI p. 357. II. Les otolithes de Cyanea et de Chrysaora. On sait que chez les Eume6duses les corpuscules, qui sont contenus dans une eavite speciale de chacun des organes de sens, et qu’on considere ordinairement comme des otolithes, ont une figure eris- talline. Ceux de la Cyanea Lamarckii sont representes dans la figure 3 a, ceux de la Chrysaora hyoscella dans la figure 4 a. Tous deux appartiennent au systeme hexagonal, quoique la forme soit un peu differente. La composition chimique de ces eristaux n’a pas encore &t& exa- minee. Ordinairement on les considere comme des eristaux de car- bonate de chaux, mais & tort. En les traitant avee un acide, ils se dissolvent sans aucune effervescence; ils ne contiennent done pas d’acide carbonique, ä& moins que sa quantit@ ne soit si petite, qu'il se dissout immediatement dans le liquide environnant. La dissolution n’est pas complete; toujours il reste un corpuscule d’en- viron la m@me grosseur mais A angles obtus, tres diaphane et refractant tres peu la lumiere. O’est evidemment une matiere orga- nique. Quant ä la matiere minerale qui se dissout dans les acides, c’est peut-Etre du phosphate de chaux. La couleur jaune brunätre de la masse cristalline me fit soup- gonner un instant la presence de l’acide urique, mais le traitement avec lacide nitrique et l’ammoniaque n’a pas confirme ce soupgon. III. Le systöme nerveux et les organes de sens d’une Eucope. La presence d’un anneau nerveux chez les Meduses, situ& dans le voisinage immediat du canal annulaire, a &t& d&emontr& par les recherches d’Agassiz, de Fr. Müller et de Haeckel. Leuckart et puis Hensen l’out aussi indiqu& chez les petites Meduses du genre Eucope. Pendant les journees du 18 au 20 Juillet la mer dans le voisi- nage de Scheveningue se trouyait pour ainsi dire remplie de ces petites Meduses. En se baignant dans la mer on n’avait qwä y plonger la main pour en retirer eing & huit ä& la fois. C’&taient pour la plupart les individus sexu6s de la Campanularia gelatinosa , qui vit en grande abondance sur le fond de la mer peu profonde en ces lieux. En portant sur le porte-objet du mieroscope une portion d&coupee du bord du disque, j’etait frappe de la facilit& avec laquelle !’anneau nerveux (fig. 5 cd) se montrait tout de suite A lobservateur. En möme temps on pouvait voir qu’ä chacun des capsules parietales un certain nombre de fibres nerveuses extremement tenues se dirige vers linterieur de la capsule pour y constituer un appareil terminal en forme d’un petit coussinet (p). Cet appareil devenait encore plus distinet par l’addition d’une petite quantite d’une solu- tion tres faible d’acide osmique, qui, en colorant faiblement les fibres, les rendait plus visibles. C’est &videmment le m&me appa- reil que celui dont Hensen ' a fait incidemment mention et dans lequel il erut reconnaitre une r&union de poils auditifs. Cette opi- nion me parait peu probable. Partout oü des poils auditifs veritables se trouvent, un &pithelium interieur en est le siege. Or les fibres dont il s’agit iei sont la continuation direete des fibres nerveuses entrant de toute part par l’ouverture basilaire de la capsule et se courbant alors pour former une espece de coussinet qui remplit envi- ron le tiers de sa capacite. Ces fibres sont extrömement tenues et diffieiles A suivre sur leur parcours. Quelquefois je erus voir qu’une fibre se terminait en une point fine, mais alors, en &levant ou en abaissant un peu l’objectif par le moyen de la vis mierometrique, on r6ussit ordinairement & voir que cette terminaison n’est qu’ap- parente et que la fibre se continue dans une autre fibre entrant dans la capsule du cöt& oppose. De plus il parait que ces fibres ne sont pas completement isol&es les unes des autres tels que les veritables poils auditifs chez d’autres animaux, et tel qu'il le faut aussi pour qu’ils puissent entrer en vibration au sein de l’endolymphe. Il me parut au contraire que ces fibres sont coll&es les unes aux autres par une substance intermediaire tr&s diaphane qui les maintient en place. Enfin aussi l’endroit oceup& par les otolithes s’oppose A l’id&e d’y voir des poils auditifs. Ces otolithes (rrr), au nombre de 4 ä& 5, sont places contre la paroi interieure de la capsule, chaeun dans un petit sae membraneux parfaitement transparent et ä paroi tres mince. Leur vibration, si telle a lieu, ne saurait done se com- ! Dans son me&moire sur les organes auditifs des Crustacds decapodes, Zeits. f. wiss. Zool. T. XIII p. 355, notice au bas de la page. 7 muniquer immediatement aux terminaisons nerveuses, mais seule- ment par l’intermediaire de l’endolymphe qui remplit les BI sacs et la partie exterieure de la cavit& de la capsule. C'est pour toutes ces raisons, que je crois que cet appareil ter- minal ne saurait &tre consider comme une r&union de poils auditifs, mais quil faut plutöt l’assimiler aux deux nerfs, lesquels, suivant l’observation de Haeckel ', entrent dans la capsule parietale des Geryo- nides, s’y courbent et s’entrecroisent, pour se terminer ä la capsule interieure contenant un seul ou plusieurs otolithes. Chez l’Eucope, dont lorganisation est en general beaucoup plus simple que celle des Geryonides, ces organes ont aussi une constitution bien plus simple. La capsule interieure est absente, les otolithes oceupent une place differente, et les deux nerfs terminaux des Geryonides sont simplement representes par une seule masse nerveuse, composee des m&mes fibres que celles qui constituent l’anneau nerveux, et faisant, pour ainsi dire, saillie dans l’interieur de la capsule. Bien qu’on ne saurait douter que les capsules parietales sont des organes de sens, il est diffieile de leur assigner un röle special. Dans le cas dont il s’agit iei, on ne saurait les considerer comme des organes de vision. L’absence totale de pigment et la figure irröguliere des petits corps fortement r&fringents, qu’on appelle or- dinairement des otolithes, sy oppose. Mais cette derniere d&enomi- nation est elle exacte? Ces capsules sont elles des veritables organes auditifs, e’est & dire des organes recevant l’impression des vibra- tions ondulatoires de l’eau et les transmettant au centre nerveux ? C’est possible, rien de plus. Tout ce qu’on peut dire ä ce sujet, c’est que s’il fallait absolument choisir entrer les sensations diverses qui nous sont connues puisque nous les &prouvons nous mämes, Yaudition est celle qui probablement se rapproche le plus de la sensation qu’£prouvent ces meduses lorsque leurs capsules paristales sont irritees. Mais rien ne s’oppose a lidee que les animaux recoivent encore d’autres impressions que celles qui nous sont con- nues par notre propre experience, et ainsi il se pourrait tres bien que ces petits organes- sont le siege d’un tout autre sens que l’au- dition, mais qui nous restera Atout jamais inconnu, puisqu'il manque a I’homme. SL. ce. p. 56 et 103. IV. Les chromatophores des embryons de Loligo vulgaris. Pendant les derniers jours de Juin et tout le mois de Juillet, mais surtout pendant sa premiere moitie, des grappes nombreuses d’oeufs de Zoligo vulgaris &taient jetees sur la plage. M&me dans les oeufs les plus jeunes que j’eus l’oceasion d’examiner l'’embryon avait deja passe par les premieres phases de son developpement. Dans les plus jeunes le corps du petit animal etait de&ja & peu pres aussi long que le sac vitellin; dans, ceux qui etaient plus avances, et qui sont representes dans la figure 6, de la face dorsale, et dans la figure 7 (A un age un peu moins avance), de la face ventrale, non seulement tous les organes exterieurs s’etaient deja formes, mais on apercevait aussi distinetement, ä travers les tissus tres transparents du manteau et de la tete, le coeur et ses deux oreillet- tes, se contraetant regulierement, les branchies, la poche ä pig- ment et son conduit, les otocystes ete. Ce qui me frappait cependant le plus, en examinant ces petits animaux au microscope, e’etait le jeu continuel des chromatophores, jaunes, brunes rougeätres, rouges violettes. Il y d&ja quelques an- nees, que pendant un s&jour A Helder j’eus l’oecasion de voir le m&me jeu sur une Sepiola Rondelettii, que j’avais prise vivante. Cet animal est assez petit pour &tre port& sur le porte-objet d’un mieroscope et pour !’y examiner a un faible grossissement. Deja alors j’avais remarqu& quelques partieularites dans le mode de contraction et d’expansion des chromatophores, qui me parurent diffieiles ä conei- lier avec la description et l’explieation que d’autres observateurs ! avaient donndes de l’action de ces singuliers corps. Öependant, l’examen de la Sepiole ne pouvant &tre fait qu’ A la lumiere ineidente, e’&tait seulement le jeu des chromatophores, tel qu’ il se prösente ä la surface de l’animal, qui s’offrit a la vue. On voyait des taches de couleur differente et d’une figure inde- ! RUD. WAGNER dans Isis 1833, p. 159 et Archif fur Naturgeschichte 1841 I p- 35. — E. HARLESS dans Archif fur Naturgeschichte 1846 p. 34. -— E. BRÜCKE, Sitzungsberichte der mathem. Klasse der Akademie d. Wiss, 1852 VIII p. 196. — KEFERSTEIN, BRONN’S’ Klassen und Ordn. des Thierreichs, Bd. III, 2 te. Abth. p. 1324 FR. BOLL, Archif für mikrosk. Anatomie; Supplement, Bonn, 1869 p. 62. 9 terminde s’etendre et ce retreeir, e’etait tout. L’examen des em- bryons de Loligo, qui n’avaient qu’une longueur de 3 ä& 4 millim. et dont le corps &tait encore tr&s transparent, permettait l’emploi de la lumiere transmise pendant la vie, de sorte quw'il &tait pos- sible de reconnaitre la relation des chromatophores aux autres tis- sus, au milieu desquels ils se trouvent situes. Si done l’examen que j’ai fait de ces petits organes a laisse en- core quelques doutes dans mon esprit touchant la signification et la fonetion de certaines parties, ce n’est pas ä l’objet lui-m&me qwil faut l’attribuer, lequel au contraire s’y prete beaucoup mieux que l’animal adulte, mais plutöt a ce que je n’ai pu y consacrer assez de temps. Ce n’etait que pendant les derniers jours de mon sejour a Scheveningue que je m’en suis occupe serieusement, lorsque je n’avais plus avec moi qu un microscope et quelques scalpels. J’ai pu eontinuer une partie de ces recherches sur des objets conserv6s ‚dans l’aleohol, mais je suis bien convaineu qu’un examen poursuivi sur des objets frais conduira encore A des r&sultats int6ressants et pourra lever peut-&tre les doutes qui resteront encore. Le jeu des chromatophores est de&ja visible A travers l’enveloppe membraneuse dans lequel les embryons se trouvent inclus. Cepen- dant il faut, pour le bien examiner, ouvrir cette enveloppe avec des eiseaux et en faire sortir un ou plusieurs embryons; ce qui’ se fait aisement sans les blesser, si .l’on pratique cette petite operation sous l’ear. Au premier moment apres la sortie du petit animal, lorqu’on a mis celui-ei dans une petite quantit& d’eau de mer sur le porte-objet du microscope, tous les ehromatophores sont A l’&tat de contraction (Fig. 7). Ils se presentent alors comme des petits globules, presque tout noirs, ayant un diametre de 20 & 30 mmm. Ils sont par consequent invisibles ä l’oeil nu. Aussi leur presence n’exerce presque aucune influence sur le fond de la couleur generale du petit animal, qui est d’un blane laiteux. Apres quelques minutes le speetacle change. Le jeu des chro- matophores commence, d’abord au manteau, puis ä la tete, enfin aux bras, dont les chromatophores demeurent encore longtemps ä V’etat de contraction, lorsque ceux des autres parties sont deja entres en mouvement. Ce mouvement consiste en une expansion et une contraction alternante l’une avec l’autre. En s’etendant le 10 chromatophore, jusqu’alors presque noir a cause de son opaeite, commence ä montrer la couleur qui lui est propre, le jaune, le jJaune brunätre on rougeätre, le violet plus on moins rougeätre, et sa transparence augmente avec l’expansion (fig. 10 a,b, c,d, e.). En m&me temps la couleur devient plus claire. C’est comme si l’on diluait une solution coloree, en y ajoutant de l’eau. Les ehromatophores en s’etendant n’atteignent pas tous le m@me diametre. En general ceux qui ont une couleur jaune eitrine restent "plus petits que les autres. Or,le nombre des chromatophores aug- mente avec l’age, sans que jamais on observe un chromatophore & l’etat de division. Il faut done que cette augmentation se fasse par l’apparition de chromatophores nouveaux dans les espaces clairs entre les chromatophores voisins, et puisque cest la que l’on remarque les chromatophores jaunes dont quelques-uns sont tr&s- petits, il faut bien en inferer que c'est par cette couleur que la formation du pigment debute et que celui-ci passe plus tard & d’autres couleurs. A l’exception de ces petits chromatophores jaunes, dont le nombre est tr&s restreint, le diametre de ces corps pigmentes & l’etat d’ex- pansion varie de 150 a 250 mmm, de sorte qu’on les apercoit alors aisement ä l’oeil nu et quwils surpassent en diametre les m&mes corps ä l’etat de contraction de 7 a 10 fois, et en surface de 50 & 100 fois. Leur figure toujours tres irreguliere, mais jamais e&toilee, differe pour chaqne chromatophore. Il merite d’ötre remarque que cette figure est constante , c’est A dire que chaque chromatophore adopte en s’etendant toujours la me&me figure, et cette figure se recon- nait quelquefois deja a l’etat de contraction (fig. 13 a et d). Le changement de figure des divers chromatophores ne se fait point simultan&ement. Chaque chromatophore est independant des autres, m&me de ses plus proches voisins. L’un est a l’ötat de con- {raction au m&me instant que l’autre est ä son maximum d’expan- sion (fig. 6). La vivacit@ de ces mouvements n’est pas toujours egale. Ordi- nairement cependant un chromatophore atteint son diametre‘ le plus grand en 2 ou 3 secondes, pour se retreeir ensuite avec la meme promptitude, c'est a dire dans le m&me intervalle de temps, 1: de sorte que les deux phases du mouvement occupent A peu pres des temps &gaux. Plusieurs fois je vis le m&me chromatophore se contraeter et s’&tendre alternativement un grand nombre de fois, d’une maniere tout A fait rhytmique, comme le coeur et ses oreil- lettes. Mais tandis que les contraetions de ces derniers organes etaient au nombre de 100 & 120 dans la minute, le nombre des contrac- tions d’un chromatophore et des expansions qui y repondaient ne montait qu’aä 10 ou 12 dans la minute. C'est dans les premiers moments, apres qu’on a retir& l’embryon de son enveloppe, que ces mouvements se font avec la plus grande vigueur. Apres un s&jour prolonge dans la petite quantite d’eau de mer qui les environne, ces mouvements commencent & ce ralentir, probablement ä cause du manque d’oxyg&ne dans l’eau, Epuise par la respiration. Quelques-uns des chromatophores cessent alors de se contracter et restent a l’etat d’expansion. Bientöt le nombre des chromatophores qui ne se contractent plus s’accroit, d’abord au manteau, puis ä la tete. Ceux des bras, dont les mouvements sont en general beaucoup plus lents que de ceux des autres parties du corps, restent le plus longtemps & l’&tat de contraction. Enfin aussi quelques uns de ceux-ci s’etendent pour ne plus se contracter. Ce ralentissement dans le jeu des chromatophores coineide avec le ralentissement des mouvements du coeur et du manteau. Enfin quand ceux-ei ont cess& tout & fait et que le petit animal est mort, presque tous les chromatophores sont restes A l’&tat d’expansion , ce qui fait qu’alors la teinte generale du corps est rose ou violette, et cette couleur ne subit plus de changement lorsqu’on conserve les embryons dans l’alcohol ou dans la liqueur de Goadby. Si on les porte pendant la vie dans l’aleohol, un certain nombre des chro- matophores restent a l’etat de contraction. Ces observations sont en contradietion avec les conclusions que d’autres naturalistes, qui ont &tudi& l’action des chromatophores des Cephalopodes & l’ötat adulte, ont tire de leurs recherches. Harless, en examinant un Loligo, d&couvrit des fibres s’inserant aux parois des chromatophores. Ces fibres &taient suivant lui con- tractiles et e’etaient elles qui produisaient l’expansion des chroma- tophores par une sorte d’etirement ou d’extension des petits sacs & pigment. Brücke, bien qu’il avoue n’avoir pas vu ces fibres chez 12 un Octopus, qui etait deja & demi mort lorsquil eut l’occasion de ’’examiner, ne doute pourtant pas de leur presence et admet aussi que la contraction de ces fibres est la cause meeanique du chan- gement de figure des chromatophores. Keferstein, en examinant un Sepia conserve dans l’alcohol, rencontra dans la couche, au milieu de laquelle les chromatophores sont situes, des faisceaux de fibres, quwil considere &galement comme les fibres motrices, qui produisent ce changement. Enfin e’est surtout Boll, auquel on doit les recherches les plus minutieuses sur ce sujet. Il examina les chromatophores d’Octopus, de Sepia et de Loligo. Il y vit les fibres deeouvertes par Harless. Ces fibres, qui suivant lui, sont des veritables fibres musculaires, sont plac&es radialement autour de chaque chromatophore et s’etendent de l’un vers l’autre, de sorte qu’en se contraetant ils produisent l’extension des chromatophores. Quant ä la contraction qui suit l’expansion, Harless l’attribua & l’elastieit& des parois du chromatophore, tandis que Boll en cherche la cause dans une sorte de couronne composse de petites cellules qui se trouvent interposees entre la masse pigmentaire et les fibres radiaires. Quoiqu'il en soit un et l’autre de ces observateurs con- siderent lexpansion comme la phase active, et le retr&eissement des chromatophores comme la phase passive du ph&nom£ne. Or il me semble que les observations que je viens de rapporter conduisent A une conelusion toute oppos&e. Les chromatophores sont en general reduits A de petits globules noirs au moment oü l’on a retire l’embryon de son enveloppe, e’est ä dire lorsqu’il se trouve dans un etat d’irritation tres forte, tandis qu’au eontraire lorsque la mort est imminente,, les chromatophores restent a l’etat d’ex- pansion. En outre, s’il etait vrai que l’expansion £&tait lV’effet d’un etirement produit par la eontraction des fibres radiaires, il faudrait que les ehromatophores adoptassent une figure etoilee. Boll la deerit telle en effet, mais quant ä moi je ne l’ai jamais vue, ni chez les embryons des Loligo, ni chez la Sepiole adulte. Tout au plus on apercoit ca et la un chromatophore, dont les contours pre- sentent un, quelquefois deux petits prolongements, comme des especes de petits divertieulums, mais la majorit& des ebromatopho- res a des contours simplement arrondis ou quelque-peu polyedriques. Enfin, s’il &tait vrai que l’expansion du chromatophore £tait un 13 phenomene actif et Qu’au eontraire son r&tr&eissement n’etait pas l’eflet d’une contraction veritable mais un simple retour & la figure pri- maire par suite de l’elastieite qui lui est propre ou par la pression d’autres &l&ments &lastiques qui l’environnent, il faudrait s’attendre ä ce que lexpansion se fit toujours avee une vivacit@ bien plus grande que la contraetion. Or il n’en est rien; tantöt c’est l’une, tantöt c’est l’autre des deux phases qui occupe le moins de temps, mais ordinairement l’expansion et la contraetion ont lieu avec une promptitude A peu pres Egale. Ce que je viens de dire prouve de&ja que l’explieation me&canique du jeu des chromatophores des C&phalopodes laisse encore des dou- tes, qui ne sauraient &tre levees que par des recherches ulterieures. En examinant les chromatophores des embryons de Loligo et la structure des parties adjacentes au sein desquelles ils sont situes, jJai trouv& ce qui suit. Tous les chromatophores sont situ&s chez ces embryons dans un seul plan, immediatement au dessous de l’Epiderme, laquelle se com- pose de petites cellules prismatiques, ordinairement hexa6driques, dont le diametre varie de 20 & 30 mmm (fig. 8 A et Baetfig. 9). Is se tronvent plac&s dans la couche alors encore tr&s mince, qui deviendra plus tard le cutis. Cette couche ne se compose alors encore que d’une substance amorphe, tres transparente, A mole&eules tres petites et nombreuses et dans laquelle on rencontre un cer- tain nombre de petits eorps ellipsoides, qui ne sont autre que des noyaux ou des cellules (fig. 15). Elle a par eonsequent la structure ordinaire du tissu conjonctif encore amorphe. C'est au sein de cette substance que les chromatophores sont situ6s, chaeun dans une petite cavit& (fig. Sa), remplie d’un liquide transparent. Cette cavit& a une figure aplatie; son diametre horil zontal r&epond A celui du chromatophore, lorsque celui-ci se trouve au maximum d’expansion. Ces cavites ne s’apergoivent que sur les confins lat&raux du petit animal, et on les voit le mieux sur la section optique du manteau en cet endroit. La surface interne de la couche ä& chromatophores se trouve en contact avec la couche museulaire & fibres transverses (fig. 3.), quon voit aussi par trans- parence, lorsque la surface du manteau est port&e sous le miecros- .cope (fig. 9.) 14 La question, si chaque chromatophore est muni d’une paroi qui lui est propre, est assez diflieile a r&esoudre. Cependant je crois que la presence d’une membrane parietale tr&s mince se deduit des faits suivants. D’abord les contours du chromatophore, pendant les differentes phases d’expansion et de contraction, sont toujours tres tranches. Puis, en portant une petite portion du manteau sur une lame de verre et en la couvrant d’une lame de verre mince, de sorte & y exercer une faible pression, la substance pigmen- taire des chromatophores qui s’y trouve inelus s’etend en diffe- rents sens par l’effet de la compression, en emettant en m&me temps des filaments minces et quelquefois ramifies, entre lesquels ou ne voit qu’ un liquide tout & fait transparent (fig. 14 et 15). C'est alors qu'on apercoit qu’au confins de ces filaments et de leurs interstices se trouve encore la membrane parietale du chromatophore, representee seulement par une ligne d’une finesse extreme. En examinant des embryons conserv&s dans l’aleohol on y voit souvent quelque chose de pareil, sans qu’ il soit necessaire d’avoir recours A la compression. La partie centrale du pigment (fig. 17) s’est contraet6e en une masse informe, tandis qu’ A une certaine distance elle se trouve environnee de petites portions du pigment tellement dispos6es qu’ elles paraissent encore appliquees contre la surface interieure d’une membrane, dans laquelle appa- raissent aussi ca et la des traces de plis. Cependant il se pourrait que ce contour externe n’appartient pas A une membrane pari£tale, dont la masse prineipale du pigment s’est detachde par l’action de Valcohel qui y a produit une espece de coagulation, mais qu'il indique simplement les limites de la petite cavite dans laquelle chaque chromatophore se trouve incelus. Toutes mes tentatives pour isoler les chromatophores d’une telle maniere qu’on pouvait les examiner ä nu et & eux seuls, c’est A dire sans que les autres tis- sus encombraient la vue, ont 6&t& infruetueuses. Tout ce que je puis dire c’est done que, si une membrane existe, — ce qui me parait en effet tres probable, — cette membrane est extrömement mince et tellement flexible quelle suit tous les mouvements de la masse pigmentaire qui s’y trouve contenue. Il y a encore un autre point que je ne suis pas parvenu & &lueider completement. D’autres observateurs ont apergu un noyau en chaque 15 chromatophore de l’animal adulte; ce noyau devenait surtoöt appa- rent apres l’addition de l’acide acetique. La presence d’un tel noyau donnerait & chaque chromatophore tout A fait le caractere d’une cellule. Bien que cette presence puisse paraitre tres probable, je n’ai pas reussi & m’en convaincere avec une certitude complete. Il est &vident qu’on ne saurait apercevoir un tel noyau que lorsque le chromatophore est a l’&tat d’expansion, puisqu’alors seulement la masse pigmentaire est assez transparente pour permettre de re- connaitre un tel petit corps & l’interieur de la substance coloree. Or le chromatophore en cet &tat est, — ainsi que je le montrerai bientöt, — devenu tellement plat et mince, qu'il est presque impos- sible de bien distinguer un tel noyau des autres noyaux ou petites cellules sous-jacentes, qui font partie de la substance du tissu con- jonetif environnant, et quw'on voit en m&me temps & travers les parties les plus &claircies et translucides du pigment. La masse principale de chaque chromatophore, celle qui peut-Etre le constitue entierement, et qu’en tout cas on peut considerer comme son corps veritable, c’est la substance protoplasmatique semi-fluide, coloree par des pigments divers. Ö’est elle en effet qu’on voit s’&- tendre et se contracter alternativement. Pendant la contraction son opacit& absolue empöche d’y rien reconnaitre. En s’etendant (fig. 10 a, d, ce, d, e.) la substance commence ä s’eclaireir d’abord & sa partie peripherique; la couleur propre du pigment y apparait alors, par suite de sa translueidit@ en cet endroit. L’e&tendue de cette portion &elaireie et translucide va en augmentant, jusquw’ä ce que le chromatophore a atteint son diametre le plus graud, mais alors encore on remarque que le centre du chromatophore a une couleur plus foneee que le reste. Dans les endroits assez diaphanes on voit les petits corpuseules, qui constituent la substance pig- mentee (fig. 16), suivre le mouvement de la masse entiere. On dirait presque quwils coulent du centre vers la peripherie. En regar- dant un tel chromatophore de cöte, tel qwil se presente au bord du corps (fig. 8 Be), il parait que son epaisseur n’a pas diminue et que celle-ci est a peu pres la m&me qu’a l’etat de contraction. Mais sil en &tait ainsi en effet, le volume du chromatophore aug- menterait dans la m&me mesure que sa surface, c’est A dire de 50 a 100 fois, et il faudrait attribuer son Eclaireissement pendant la 16 phase d’expansion & lentree d’un liquide limpide et incolore, et le fone&ment de la couleur pendant la contraction & l’expulsion de ce liquide. Or s’il en £tait ainsi l’entree d’un tel liquide et son melange a la substance coloree devrait &tre visible, car un tel melange ne peut se faire subitement; mais puisqu’on n’en apercgoit aucune trace, il faut bien admettre que cette augmentation de volume n’est qu’apparente et que la courbure des cötes de Y’animal est la cause de cette illusion optique. En effet il parait qu’on ne saurait douter que le ehromatophore, en s’&tendant en longueur et en largeur, di- minue beaucoup en £paisseur. Il est m@me clair que cette diminu- tion en &paisseur doit @tre bien plus grande que l’augmentation des deux autres diametres, pour que le volume ne change pas. Le diametre‘ vertical d’un chromatophore, dont la surface visible sur- passe 100 fois celle du möme chromatophore & l’&tat contracte, n’est dans le premier &tat pas plus que ",,”* de ce diametre dans lautre de ces deux &tats. C’est ä dire que lorsqu’un chromatophore , ayant & V’ötat de ‚globule, par exemple, un diametre de ';,, de millim., en tous sens, s’e&tend dans le sens de la longueur et de la largeur jusqu’ä ce quil ait atteint un diametre de '/, de millim., il se trouve alors reduit A une lamelle de "/,,,, de millim. en Epais- seur. Cet amineissement est par consequent tel, que si un chroma- tophore parfaitement plat se presentait a la vue par son cöte tranche, il faudrait un grossissement tr&s fort pour l’apercevoir seulement comme une ligne extr&mement tenue. Aussi en Epluchant avec des aiguilles un embryon quelque peu durci par l’aleohol, l’occasion se presente de temps en temps de voir une portion.d’un tel chromatophore de son cöte tran- chant, et Yon peut alors se convainere que lorsque le chromatophore est parvenu & son maximum d’expansion, il ne constitue plus en effet qu’une lamelle d’une minceur extreme. On pourrait comparaitre les chromatophores des Oöphalopodes dans leurs deux &tats alternants aux cellules de l’&piderme des Mammiferes. Les petites cellules qui constituent sa portion interne, sa couche generatrice, ont la figure globulaire qui repond & celle des chro- matophores contractös. La eouche externe cornee de l’epiderme au eontraire est constituce de cellules ayant la forme de lamelles extre- mement minces, mais dont la surface s’est etendue en longueur et en largeur. En effet les cellules de l’&piderme subissent en passant 17 de la premiere de ces deux couches ä la seconde un changement de figure pareil ä celui des chromatophores. Seulement le change- ment de ceux-ci n’est que passager, tandis que le changement des cellules de l’upiderme est definitif. La cause de ces changements de figure des chromatophores a ete attribuee — ainsi que je l’ai deja dit, — d’une part ä l’action de fibres musculaires radiaires, d’autre part a l’elastieit& soit de la paroi des chromatophores eux-m&mes, soit de quelques cellules qui les environnent. J’ai d&ja mentionn& les doutes touchant l’exac- titude de cette explication, que l’observation du jeu des chromato- phores fait naitre. Il reste encore aA examiner si la disposition ana- tomique des parties supporte cette explication. En examinant des objets frais, je n’ai pas r&ussi A mettre A nu la couche tres mince qui contient les chromatophores, c’est ä dire a la separer compl&tement de l’Epiderme et de fh couche musenlaire sousjacente. Pour y parvenir il faut que la cutis embryonaire s’est un peu endureie dans l’aleohol. Encore faut-il alors de la patience avant qu’on r&ussit A obtenir une preparation dans laquelle les chro- matophores et les parties environnantes se montrent elairement, au milieu de la cutis embryonaire isolee, comme le montre la figure 18. L’addition de divers reactifs ne m’a &t& que d’un faible secours. L’acide acetique, recommand& par Boll, augmente la transparence des tissus, mais en diminuant la visibilite des details; la eouleur des chromatophores ne subit pas de changement par son addi- tion. Cette couleur est au contraire detruite par l’acide nitrique, Pacide chlorhydrique, la potasse, la soude et ’ammoniaque. L’acide osmique, si utile en beaucoup de cas, est iei d’un usage dou- teux. En employant une solution de "oo, les tissus adoptent une couleur tellemeut fonc&e, qu’on n’y peut plus rien distinguer, et des solutions plus faibles ne m’ont pas paru rendre plus celairs des details qu’on remarque deja lorsque la preparation se trouve au sein d’une goutte d’eau. Le seul rdactif, dont l’emploi m’a paru avantageux ä certains &gards, c’est la solution du carmin dans l’am- moniaque. Toutefois la eoloration de certaines parties produite par eette solution, tandis que d’autres restent incolores, peut induire en erreur. L’ammoniaque seule decolore entierement, ainsi que je viens de le dire, les chromatophores. Ceei arrive done aussi par l’exposi- 2 18 tion des tissus A Taction de la solution ammoniacale du carmin, mais alors la matiere decolor&e d’abord se colore de nouveau par V’imbibition du carmin, et puisque cette couleur ressemble beaucoup a celle de la plupart des chromatophores, on eroirait aisement que ceux-ci n’ont subi aucun changement et qu'ils se montrent encore dans leur tat primitif (ig. 19). Lorsqu’on observe une preparation bien r&ussie, dans une goutte d’eau et couverte d’une lame mince de verre, A un grossissement de 300 fois, on voit les fibres radiaires placees au-nombre de 12 ä 20 autour de chaque chromatophore (fig. 18). Leur &paisseur dans la partie moyenne est de 1,5 ä& 2 mmm. Chaque fibre se ter- mine du cöt& du chromatophore par une partie &paissie ou ren- flee, eontenant un noyau d’une figure ellipsoide. En employant un systöme ä immersion donnant un grossissement plus fort, d’en- viron 700 fois, Te vis clairement dans chaecun de ces renfle- ments terminaux quatre A eing stries longitudinales (fig. 19), qu’on pouvait poursuivre jusque dans la partie mince de la fibre. Il parait done que les fibres radiaires elles-m@mes sont composees d’un certain nombre de fibres beaucoup plus tenues. Suivant M. Boll les fibres radiaires s’&tendraient entre les chro- matophores voisins de sorte ä les r&unir ensemble. Je n’ai pas r&ussi a voir cette r&union avec quelque certitude. Souvent il me parut en effet qu’une des fibres d’un ehromatophore se continuait dans celle d’un chromatophore voisin, mais en changeant 'alors la distance de l’objectif, je vis que je m’stais tromp6& et que les deux fibres, bien que situees & peu pres dans le möme plan, n’etaient pas r@unies en une seule. C’est a peu pres le m&me cas que pour les cellules nerveuses multipolaires de la medulle, dont les prolon- gements paraissent aussi souvent se continuer les uns dans les autres, sans quwil en est ainsi en effet. Cependant il m’a &t& impossible de poursuivre ces fibres jusqu’ü leur terminaison opposee. Elles deviennent de plus en plus pales en s’&loignant du centre commun et finissent par se perdre au milieu du tissu granuleux environnant, ä moins quils ne se courbent et changent ainsi de niveau, pour poursuivre leur trajet dans la couche museulaire sousjacente. La plupart de ces fibres se montrent droites, quelques-unes cependant (fig. 18a) presentent deux ou trois courbures; et puisque de tel- 19 les fibres sinueuses sont aussi plus courtes que les autres, il parait que ces courbures sont produites par le dechirement d’une fibre et par la contraction de la partie terminale et centrale. Il y a encore d’autres points d’une certaine importance th&o- rique, sur lesquels mes observations different de celles de M. Boll. Suivant M. Boll les terminaisons interieures des fibres radiaires se reuniraient de facon A constituer une sorte de paroi autour du chromatophore En outre les renflements terminaux, qu’il considere avec raison comme des cellules, constitueraient une espece de cou- ronne toujours contigue au chromatophore. Enfin, en concordance avec ces vues, le chromatophore, m&me lorsque celui-ci est a l’etat de contraction, aurait toujours une figure plus au moins etoilee, laquelle ne deviendrait que plus manifeste pendant l’expansion par suite de l’extension exerc&e par les fibres radiaires. Or jai deja dit que chez les embryons de Loligo les chromato- phores ne possedent jamais cette figure &toilee, ni pendant la phase de la contraction, ni pendant celle de l’expansion. Quant & la paroi formede par la r&union des fibres, je ne l’ai pas apergue. Quelquefois les fibres radiaires voisines sont en effet tellement contigues que leurs terminaisons semblent se souder en se rencontrant, mais la plupart sont tout & fait isolees et ind&pendantes les unes des autres, et souvent m&@me la distance entre les renflements terminaux egale leur diamötre. Lorsqu’un chromatophore est arriveE A son maximum d’expansion (fig. 19), son bord s’ötend jusqu’aux renflements terminaux et les depasse möme un peu; mais il en est tout autrement lorsque le chromatophore se contracte. Bien loin de suivre le mouvement du chromatophore, les renflements terminaux restent A une distance tres notable de celui-ci (fig. 18); il parait m&me quwils ne s’eten- dent pas plus loin que jusqu’au bord de la petite cavite dans ‚laquelle le chromatophore se trouve situ&. Cette derniere observation a elle seule suffirait deja A prouver que l’expansion n’est pas pro- duite par les fibres radiaires, lesquelles en effet ne sont pas in- plantes au chromatophore et ne sauraient par consequent pas exer- cer une extension sur lui. | Jai deja dit que la contraction du chromatophore se fait au moins avec la möme vigueur que l’expansion. Il parait möme que, 20 s’il fallait choisir entre les deux phases, c’est celle de la contrac- tion qui merite de preference le nom de phase active. Il n’existe pourtant aucune trace de fibres auxquelles un pourrait attribuer cette contraetion. Il faut done bien que cette activit&, ce ponvoir de changer de figure, reside dans la substance protoplasmatique elle- m&me qui eonstitue le chromatophore, et non pas dans les fibres ou les cellules qui lV’environnent. ‘ Quant aux fibres radiaires, j’hesite encore A me prononcer sur leur nature veritable. Peut-Etre elles constituent un appareil nerveux terminal. Les renflements terminaux sont en ce cas des cellules nerveuses. Les contours de ces cellules sont nets et tranches, & V’exception toutefois de leur partie interieure terminale, c'est & dire de celle qui regarde le chromatophore. Il me parut, en les exami- nant avec un syst@me A immersion d’un grossissement tres fort, y voir des traces de fibres extr&mement minces naissant de la cellule et s’etalant dans la substance qui environne le chromatophore. Si cette opinion est juste, le chromatophore lui-m&me ne serait aucunement un corps passif, mais il serait au contraire le siege actif des divers mouvements qui lui font adopter tantöt la figure d’un globule, tantot celle d’une lamelle tr&es mince. L’action des fibres radiaires se bornerait. alors a l’innervation. Les analogies ne font pas defaut pour corroborer cette opinion. Un grand nombre d’animaux inferieurs, tous les Infusoires metabo- liques, les Gregarines etc., ont un protoplasme contractile, qui ne le cede pas ä celui des chromatophores pour lintensite des mouve- ments dont il est le siege, et d’oü resultent des changements de forme, qui sont aussi grands que ceux des chromatophores. Les parois du coeur et de ses oreilettes de l’embryon de Loligo &taient a l’epoque de l’examen encore coustitues de simples cellules sans membrane, et cependant ces parois se contractaient de 100 a 120 fois pendant une minute, et ä chaque contraction et A l’extension qui la suivait r&pondait un certain changement de forme’des cellules. L’alternance entre les deux mouvements des chromatophores, celui de la contraction et celui de l’expansion, souvent tr&s reguliere et rhytmique pendant un certain temps, rend tres probable que ces mouvements, comme ceux du coeur, se font sous l’influence directe du systeme nerveux. Pour les C&phalopodes il serait peut-Etre dif- u, et mr? a EN GE Fe 21 fieile d’en fournir la preuve certaine, mais cette influence direete du systeme nerveux, c’est ä& dire de nerfs partant d’un centre commun et pouvant &tre assimiles a des nerfs moteurs, a &t6 prouvee par les experiences r¢es de M. Paul Bert ' sur les changements de couleur du Camel&on. Il en resulte en m&me temps que la contraction des chromatophores de cet animal est la phase active, tandis que‘ l’expansion est la phase passive de ces mouvements. L’etat d’expansion est definitif, lorsque les nerfs sont coupes et que les chromatophores sont pour ainsi dire paralyses, soit par cette operation, soit par la mort de l’animal. Nous avons vu (p. 109) qwil en est de m&me pour les chromatophores de Loligo, et bien que la figure des chromatophores des Reptiles differe beaucoup pendant la phase de l’expansion de celle des chromatophores des Cephalopodes, il n’y a aucune raison pour ne pas admettre que le phenomene, quant & ses traits prineipaux, est le resultat des m&mes forces, agissant de la m&me mani£re. Les chromatophores du Cameleon, ainsi que ceux des reptiles et des poissons en general, sont des cellules portant des prolongements quelquefois tres longs, qui partent d’un centre commun et souvent se ramifient. Ceux des Cephalopodes, bien que d’une figure tres irreguliere, ne montrent que de faibles traces de tels prolongements qui restent toujours tres courts. Le corps du chromatophore s’etale simplement en lame pendant l’expansion, tandis que le chromato- phore d’un reptile & couleurs changeantes pousse pour ainsi dire des prolongements en tous sens, tel que le ferait un rhizopode au milieu de leau. Pour que cela puisse avoir lieu au milieu d’un tissu vivant, il faut bien qwil y existe un systeme de cavites ou de lacunes dans lesquelles les chromatophores puissent entrer a l’etat d’expansion. Ces cavites determinent alors en m&me temps la figure que le chromatophore prend en cet 6tat. Il serait tres diffieile sınon impossible d’observer direetement ces lacunes dans la peau d’un reptile, oü elles sont necessairement tr&s Etroites et complexes. Mais on les voit aisement, ainsi que je l’ai d&ja dit (p. 111), dans la peau des embryons de Loligo. Iei les limites de ces cavit&s sont aussi celles j’usqu’ä lesquel- les le chromatophore peut s’&tendre. Cependant ce n'est pas la figure I Revue scientifique, 1874, 2u ser. p. 407. 22 de la cavite seule qui determine celle du chromatophore, puisquil montre deja des traces non &quivoques de cette figure au com- mencement de l’expansion. Ce n’est done pas simplement le chro- matophore dont la figure se moule sur celle de la cavit& environnante, mais ces deux figures se moulent pour ainsi dire l’une sur l’autre. Il se pourrait toutefois que la contraction de la couche musceu- laire adjacente ä fibres transversales exerce une sorte de traction sur la couche qui contient les chromatophores et quainsi la figure des petites eavites, dans lesquelles ceux-cei se trouvent situes, fut modifiee. Dans ce cas les chromatophores eux m&mes subiraient linfluence de cette modification , pnisque leur substance tres molle serait alors exposee A une certaine pression du dehors variable sui- vant que la couche musculaire se contracte plutöt dans un sens que dans l’autre. Cependant je ne crois pas qu’il faut accorder un grand poids ä cette influence, puisque les changements de forme des chromatophores sont tout ä fait independants des mouvements rhyt- miques du manteau. Tout au plus on peut admettre que la cessa- tion de ces mouvements lors de la mort est favorable a maintenir aussi les chromatophores a l’&tat definitif d’expansion. Les observations que je viens de rapporter concourent done toutes ä faire considerer les chromatophores en general non pas comme des corps passifs, dont les mouvements suivent simplement ceux d’autres el&ments contracetiles, auxquels ils se trouvent attach&s, mais comme des corps actifs, composes d’un protoplasme contractile. Or s’il en est ainsi, les chromatophores des embryons de Loligo et probable- ment aussi ceux des embryons d’autres C&phalopodes presentent un objet excellent pour des recherches sur l’influence des eirconstances exterieures, — telles que la temperature, l’exposition aA des gas divers, l’addition de differents r&actifs et de substances poisoneuses, — sur /action du protoplasme, comme M. Kühne ', M. Engelmann * et M. Rossbach ?° en ont institudes en d’autres cas. ! Untersuchungen über das Protoplasma und die Contractilität. Leipzig 1864. 2 Over trilbeweging, dans les Onderzoekingen gedaan in het physiologisch labo- ratorium der Utrechtsche Hoogeschool. Tweede reeks I, 1867 -1868 p. 139, II 1868—1869, p. 1, 220, 285, 430. 3 Die rhytmischen Beweyungserscheinungen der einfachsten Organismen und ihr Verhalten gegen physikalische Agentien und Arzneimittel, dans les Arbeiten aus dem Zoologisch-Zootomischen Institut in Würzburg, 1872, H. 1, p. 9. M&me sans que je pris aucune me&sure preservatrice, ces embry- ons, retires de leur enveloppe et mis dans une tres petite quantite d’eau, justement suflisante pour couvrir le corps entierement, re&sis- taient pendant plus d’une heure et montraient pendant ce temps des contractions plus on moins r&egulieres du manteau, du coeur et le jeu continuel des chromatophores, tantöt A un endroit, tantöt a lautre. Je n’ai aucun doute qu’en prenant quelques pr&cautions, en empechant l’evaporation de l’eau, en la renouvellant au fur et a mesure que l’oxyg&ne y disparait par la respiration &videmment tres active, on puisse entretenir la vie pendant un temps beaucoup plus long. Les embryons encore inelus dans leurs enveloppes et conserves dans un aquarium passablement grand, y sont restes bien vivants pendant plusieurs jours. Mon sejour trop court ä& Scheveningue ne m’a pas permis de eontinuer ces recherches dans cette direetion nouvelle, et je erains ‘bien que l’occasion ne se prösentera plus ä moi pour une telle eontinuation. Qu’il me soit done permis de recommander ce sujet d’etudes a d’autres Zoologistes plus jeunes, lesquels heureusement ne font plus defaut parmi nous. ” ” AM: 12. EXPLICATION DES FIGURES. as, ie, ade: Etats successifs de l’oeuf de COyanea Lamarcki. Une petite partie d’un oeuf parfaitement developpe, ä un grossissement tres fort. . Otolithes de Oyanea Lamarckiü; b apres l’action disselvante d’un acide. . Les mömes de Chrysaora hyoscella. Une partie du bord du disque d’une Eucope; ab ectoderme; be an- 'neau nerveux; cd canal annulaire; £ corps tactile; o organe de sens; r r r otolithes en des petits sacs membraneux; p appareil terminal nerveux. Embryon de Zoligo vulgaris, vu du dos, avec la plupart des chroma- tophores ä l’&tat d’expansion. Embryon un peu plus jeune, vu du ventre, avec tous les chromatopho- res & V’6tat de contraction. Le bord du manteau, sur sa section optique; A le chromatophore & l’etat de contraction ; B le möme & l’etat d’expansion ; a epiderme; db la couche & chromatophores ou cutis embryonal ; e couche musculaire; d cavit& dans laquelle le chromatophore est situ6; e chro- matophore. Une partie du manteau situde entre les chromatophores,, vue en dessus, montrant les cellules epidermiques et les fibres musculaires transverses sousjacentes. a,b,c,d, e. Etats successifs d’un m@me chromatophore. Un chromatophore ä l’ötat d’expansion, contenant un noyau (?) Un autre chromatophore. sy re RE 25 13. Un chromatophore ayant une figure partieuliere, a dans l’etat de con- traction, 5 dans l’etat d’expansion. 14 et 15. Chromatophores un peu comprimds sous une lamelle de verre. 16. Petite portion du protoplasme pigmente, ä un grossissement plus fort. 147. Un chromatophore d’un embryon, conserve dans l’alcohol. 48. Portion de la couche & chromatophores, montrant les fibres radiaires et un chromatophore & l’etat de contraction. 49. Portion d’un chromatophore, color& par le carmin, avec quelques fibres raliaires, & un fort grossissement. . hr P * y j 1 ae oh 4 u Fi I Y ya . uf ’ & e eh k nn : De ER Wh ERKLARUNG DER TAFELN. TAFEL IX. Fig. 1. Rüssel eines Drepanophorus (n. gen.) theilweise umgestülpt. a. Abgerissene Anheftungsstelle im Kopf. b. c. Papillen tragender Theil des Rüssels von welchem nur der Theil ab umgestülpt ist. d. Sichelförmiges Stilet mit Giftsack. e. Drüsiger Theil des Rüssels. f. Abgerissener sogenannter Retractor, eine Fortsetzung der longi- tudinalen Muskelschicht. xy. Durchschnittsebene des Querschnitts auf Taf. X, fig. 2. Fig. 2. Vordere Leibeshälfte von Drepanophorus rubrostriatus (gen. et sp. n.) von oben gesehen. Die Rüsselöffnung ist terminal, die Anheftungsstelle des Rüssels im Kopf liegt gerade vor den Ganglien. Der Mund findet sich noch mehr nach vorn. Nervenstämmchen strahlen von den Ganglien zu den Augen aus, während die Seitenorgane durch vier Stränge damit verbunden sind. Die beiden grosseren Nervenstämme geben feinere Zweige in die Gewebe ab. Die drei Hauptblutgefässe vereinigen sich hinter den Gan- 'glien; vorn kommt eine Kopfschlinge zu Stande. Darmcanal und Blind- säcke sind in dieser Zeichnung nicht: angegeben. Fig. 3. Stiletregion des Rüssels eines Drepanophorus. a. Kragenförmige Erhebung mit b. dem darauf ruhenden sichelförmigen Stilet, welches übrigens locker im Gewebe zu liegen scheint. c. Grüner Giftsack durch einen Canal mit dem Stilet communieirend, 132 f. Der papillentragende vordere und h. der drüsige hintere Theil des Rüssels. Fig. 4. Stäbchenpapille aus dem vorderen Rüsseltheil eines Drepanophorus. Fig. 5. Stäbchenpapille aus der Stiletregion derselben Species. Fig. 6. Auge eines Drepanophorus mit Krystallzapfen und hinterer pigmentirter Hälfte. Fig. 7. Theil eines Querschnitts von Meckelia Somatotomus (Leuck.) a. Epidermis und cutis mit Schleimdrüsen und Pigmentkörnern , einer geschichteten, bindenwebigen Basalmembran aufliegend. b. Aeussere Längsmuskelschicht mit Bindegewebszügen durch- flochten und durchschnittenen Seitennerven. c. Ringmuskelschicht. d. Innere Längsmuskelschicht. Die Bindegewebsfasern durchziehen auch noch diese beiden Schichten und umschliessen das der Länge nach durchschnittene Blutgefäss. Fig. 8. Tangentialer Durchschnitt einer nicht geschlechtsreifen Meckelia Soma- tomus (Leuck). a. Hautschichten. b. Aeussere Längsmuskelschicht. c. Ringmuskelschicht. d. Innere Längsmuskelschicht. ‚f. Dissepimente von fasrig bindegewebiger Structur, zwischen welchen die Räume für die Darmblindsäcke sich zeigen. Der Faserverlauf derselben kann bis in die Hautschichten verfolgt werden. Ihre Zusammensetzung aus zwei getrennte Lamellen ist angedeutet. Fig. 9. Ein ähnlich geführter Schnitt (schwächer vergrössert) eines geschlechts- reifen Individuums. a,b, .c, (d., wie in Alig::8: f. f. Die Dissepimente, nachdem die sie bildenden Platten sich mit dem Auftreten der Eier von ein ander getrennt haben, TAFEL X. Fig. 1. Drepanophorus rubrostriatus (gen. et sp. n.). Vier mal vergrössert. Fıg. 2. Querschnitt durch den in Umstülpung begriffenen Rüssel eines Drepano- phorus (Taf. I, fig. 1, xy). a. Schicht der Stäbchenpapillen, 133 bh. Ringfaserschicht. c. Längsfaserschicht mit einem durchflechtenden netzartigen Binde- gewebsgerüste und durchschnittenen Langspfeilern (Me. Intosh’s beaded layer). d. Innere Ringfaserschicht. e. Innere Höhlung des sich ausstülpenden Rüssels. Der nöch in Ausstülpung begriffene Theil zeigt die sub a—d genannte Zusammensetzung in umgekehrter Reihenfolge. Fig. 3. Drepanophorus serraticollis (gen. et sp. n.). Kopftheil zweimal vergrös- sert. Der Rücken ist gelb; die Leibesränder und Einkerbungen weisslich. Fig. 4. Muskulöse Wand der Rüsselscheide derselben Species. a. Centrale mit Papillen besetzte Höhlung, worin sich der Rüssel bewegt, jetzt aber nach Behandlung mit Alkohol stark zusam- men geschrumpft. b. Längsmuskelbündel von Ringfasern durchflochten und getrennt gehalten. c. Aeussere Ringmuskelschicht. Fig. 5. Querschnitt durch den Körper von Drepanophorus serratiticollis (gen. et sp. n.) a. Zellige Hautschichten auf dicker, bindegewebiger Basalmembran. . Dünne, äussere Ringmuskelschicht. I m Längsmuskelschicht von Bindegewebsfasern durchzogen, welche auch hier als Trägerinnen von Rüsselscheide, Coeca und Eier auftreten. d. Die der Medianlinie des Körpers genäherten Nervenstämme. Fig. 6. Querschnitt durch den Hautmuskelschlauch und die Oesophagusmucosa von Meckelia‘ somatotomus (Leuck.). Haut und äussere Längsmuskel- schicht sind in dieser Figur nicht angegeben. a. Ringmuskelschicht. b. Innere Längsmuskelschicht. c. Bindegewebige Schicht worauf d. die eigentliche Mucosa mit den eingebettenen, durch Carmin gefärbten Drüsen. Fig. 7. Querschnitt durch den Rüssel von Meckelia somatotomus (Leuck.). a. Aeussere papilläre Schicht. . und d. Längsfaserschichten. Se S und e. Ringfaserschichten, welche an zwei einander diametral gegenüberliegenden Punkten durch Faseraustausch in Verbin- dung stehen. Fig. 8. Gehirnganglion von Meckelia somatotomus (Leuck.) durch Haemoglobine ungleichmässig roth gefärbt. 134 Die Ausführungsgänge der hinteren Gehirnanschwellungen — soge- nannte Seitenorgane — konnten, bei der Ansicht von oben nicht ange- geben werden. Man vergleiche fig. 3 der folgenden Tafel. Die Nervenfaserstränge besitzen ein gangliösen Beleg. Fig. 9. Ganglienzellen dieser Species mit Neurilemmscheide. Fig. 10, 11 und 12. Isolirte Ganglienzellen dieser Species. Fig. 13. Hintere Gehirnanschwellung (Seitenorgan) von Meckelia aurantiaca (Grube). Der vordere Theil zeigt einen deutlich zelligen Bau (Ganglienzellen), während in der hinteren Hälfte eine Anhäufung kleiner, stark licht- brechender Kügelchen wahrzunehmen ist. Ein gebogener Canal schim- mert durch. Fig. 14. Anordnung ‘der Pigmentflecke bei Nemertes ligurica (Dies.) und Rüs- selöffnung. TAFEL XI. Fig. 4 Querschnitt von Polia geniculata (delle Chiaje). d. Darm. { t. Männliche Geschlechtsdrüsen zwischen Darm und Hautmuskulatur. r.g. Rückengefäss unter der Rüsselscheide verlaufend. s.g. Seitengefässe. l. Die seitlich hinzutretenden Längsgefässe. Fig. 2. Die Drüsenzellen aus der Haut von Meckelia Somatotomus. a. Die äussere Schicht mit den flaschenförmigen Drüsen. b. Als Cutis zu deutende, an Bindegewebe sehr reiche Hautschicht. Fig. 3. Schematische Darstellung von dem Fasergerüste des Gehirns der unbe- waffneten Meckelia Arten, von oben gesehen. Nur an dem hinteren Theil der oberen Gangliön ist die Dicke des gangliösen Zellenbelegs durch rothe Linien angedeutet. a. Ausfuhrungsgänge der hinteren GebizunmschwellnezZ (sogen. Seitenoreane) gegen die Kopfspalten zu. Dasselbe Gehirm mit dem ganzen gangliösen Beleg ist auf Taf. X, fig. 8 dargestellt. XY, X'Y'!, X’Y?’ und X°Y° deuten die Ebenen an durch welche die in fig. 3? — 31 abgebildeten Querschnitte gelegt sind. Fig. 3a. Querschnitt des Gehirns durch XY, an der Stelle der Commissuren. a. Rüsselscheide. d. Centrale, noch nicht in vier Stämme aufgelöste Fasermasse. 155 e. Gangliöser Beleg aus einzelnen grossen und vielen kleinen Zellen bestehend. Fig. 35. Querschnitt durch die Ebene X'Y'. Vier Gehirnabschnitte sind unter- scheidbar, jedes mit seinem centralen Faserstrang db. a u. c wie in Fig. 3a. Fig. 3c. Querschnitt durch die Ebene X?Y?. Zwischen den allmählig in die Seitenorgane übergehenden oberen Ganglienknoten d und den sich zu Seitennerven verjüngenden unteren e, werden die durchschnittene Canälen /f sichtbar, welche die Verbin- dung zwischen Seitenorganen und Kopf darstellen. Fig. 3d. Querschnitt durch die Ebene X?Y?°, welcher unten die Nervenstämme, oben die sogenannten Seitenorgane trifft. In den letzteren sieht man wie der Canal f der fig. 3° in das Organ eindringt (d /), und theils von den Centralfaserbalken, theils nur von Ganglienzellen umlagert ist. Auch die spherische Kügelchen (Taf. X, fig. 8 und 13) lassen sich auf diesem Durchschnitt erkennen (g). Zoologie II. Yıederländisches Archiv für m Be = = Bi $ ie IN A gr Niederländisches Archiv für Zoologie IL. Wendel lith : j & , P } x r a P wo % b Ä EN v IE D K } eh [ Ä . 1 f x h Be Pe N ee ED ; 4 KEN Wr nr * ER BR, Bun Er NUR L (Sie . I EG Niederländisches Archiv für Zoologie I. c Yiederländisches Archiv für Zoologie I. ER 2 RE a a -Jug -- oogholte Kursen beenpl. d.sclerot. "reeeneo- fr. post -postorb par. ea squam Occ. sup. quad. PWM. Trap impr A.J.Wendel lich Am anus | Niederländisches Archi il 11,9 nl, v für Zoologie II. 1" vertebre oaudale EWM Trap impr Niederländisches Archiv für Zoologie II. os ilei 08 coceygis illas peau cap. pont ext. ıler cap. post int. iler., icp bit caput post if 1" ner? spinal du plexus J. G.de Man del E 1 . üler cap. post. int bit caput post. ica % bit 1°" ner? spinal du plexus bit. caput post bit. capat antie PW.M Trap ampr AJ Wendel sculps D PWM Trap impr Se SEE NEN. is Bd $ h R Pe YAseı Ne ee, u ulhaset ke Hass TER rw "Niederländisches Archiv fur Zoologie Il. 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