5 . reg ER en == = | E u wo - e ir | _ | | | : Dan Sm E : > ? 3 ale ; = | = | | : | E ae irre EN = > | ie mean. : ee ae ne EEE mans Sr: een ent“ GEN : „EzE ; B > Deren e : , . 3 Fan Fe j - ee 2 = : - ee ner Ehen. nn een Fk nen ER ee Sn u nn ee re nern en 3 2 DS ; : BSR *= : 63 > S - Dan ngn Er ueege en ae. 7 le re > ID AA | lepidopterologica ie | =. No.ı 1977 an Ten \ | u. SOCIETAS EUROPABA s Council Vorstand Conseil President 2 0 nk de 3 RR a Raamsteg N Vice-President . .John Heath | ee Huntingdon PE General Secretary Günter Ebert, ruhe, D- 75001 \ Deutschland Membership Secretary : ES re Bee .. National d’ a we ss Bars Frame. we ‚Treäsurer . Hans-Erkmar Ba _ Museum ‚lex N 2 - Adenauerallee ‚160, .D-5300 "Bonn Deutschland | Meeting Secretary “ Editor | Otakar ana, “ Taxonomy EN en Chairman: E Schmidt Kicker Current Literature On rn Research and Protection Editorial Aus Druck Imprimeur Copyright | Allrights reserved. No it o ‚means, electronic or mechanical i Nota lepidopterologica Vol. 1No. 1 Karlsruhe, 1.XI. 1977 ISSN 0342-7536 Contents Inhalt Sommaire E2MOmEal .+20000 00er ee 2 SEPNews SEE Nachrichten = NouvellesdelaSEL........................... 4 News from committees — Komitee-Nachrichten - Nouvelles des comites.......... 8 News from research — Neues aus Wissenschaft und Forschung — NECISTENEEENCOUS ee 13 Faunistics — Faunistik — Faunistique R.F. Bretherton & ©. Kudrna: The discovery of Brenthis daphne (Denis & Schiffermüller) in south Spain ...................... 17 T.B. Larsen: Recent expansion in the range of Aporia crataegi Emensaimeastlerdan.. . .......2... 2... 19 Field observation — Feldbeobachtungen — Observations sur le terrain S. Wagener: Bemerkungen zu den Parnassius-Formen des Apennin ausesoseiphisch OkologischerSicht ............. „ar >.che- 2 sense 23 Rearing/Breeding — Zucht — Elevages G. Hesselbarth: Anmerkungen zur Biologie von Chazara bischoffi Ssmnsh-Schälen) As a a een 39 Museum reports — Berichte von den Museen — Rapports sur les Musees R.I. Vane-Wright: Research on butterflies at the British Museum are) Elsiomn)e or Re ee 43 IENIINICHOTS 5 ee Se re 47 ilszellamen so an ee 48 Reviews— Buchbesprechungen— Analyses ..........2.22222222 20.0. 22, 38,41,46 41 Editorial Nota lepidopterologica is the first serial publication of Societas Europaea Lepidopte- rologica. The first issue is now in your hands and it is up to you to judge whether it fulfils your expectations. So far as one can judge a journal by its first number alone. The aims of Nota lepidopterologica can be briefly defined as follows: — to provide means of communication for members of SEL; — to inform SEL members of current activities in lepidopterology; — to provide up-to-date record of current publications on Lepidoptera of Europe (and adjacent countries) including an index of newly described taxa of genus- and spe- cies-group; — to publish proceedings and reports from SEL meetings including future Congress of European Lepidopterology; — to publish short papers on various aspects and topics of lepidopterology, especially techniques, faunistics, biology, protection of Lepidoptera and their environment; — to encourage disscussion among members and to faciliate it; — to review more important current on Lepidoptera; — to inform members of current research carried out by other members, institutes, mu- seums, universities or individuals; — to publish bibliographies of eileningmisihse pdopen, — to consider ways of unification of various forms of locality data, abbreviations of col- lections etc. The future of Nota lepidopterologica does not rest only in the hands of the editor or editorial board. It depends mainly on the active and constructive participation of all members. Please, send your manuscripts, suggestions and communications to me; do not leave it for tomorrow. This year (i.e. 1977) Nota lepidopterologica will appear only in one issue. As from 1978 there will be four numbers per calendar year. Finally I would like to take the opportunity to thank to all those, who have contribu- ted to the publication of this issue, either by their papers or by their suggestions. Mr. G. Ebert must be thanked for ‘seeing the publication through’ while I was in Florence in summer 1977. O. Kudrna Editor Inaugural meeting/ Gründungsversammlung SEL, 18. — 19. September 1976 in Bonn. Standing left to right/stehend von links nach rechts / Back, Schmidt Nielsen, Vane-Wright, Schreiber, Kudrna, Ebert, Schurian, van Oor- schot, Wagener, Lühr, Kasy, Opheim, Bernardi, Dufay, Heath. Sitting left to right /sitzend von links nach rechts / de Jong, Blom, Lorkovic, Nguyen Thi Hong, Hesselbarth. SEL News — SEL Nachrichten — Nouvelles de la SEL Der nachfolgend abgedruckte Text stellt die Originalfassung der Satzung der SEL dar. Dieser Text ist rechtsverbindlich. Eine Übersetzung ins Englische und Französische soll später an dieser Stelle veröffentlicht werden. 32 Su2ıı SATZUNG der SEL Societas Europaea Lepidopterologica in der Fassung vom 19. September 1976 Si Name, Sitz Der Verein führt den Namen ‚„SEL Societas Europaea Lepidopterologica‘, er hat seinen Sitz in Karlsruhe und soll in das Vereinsregister eingetragen werden. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. 82 Zweck, Gemeinnützigkeit Der Verein dient ausschließlich der wissenschaftlichen Arbeit, der Forschung und dem Naturschutz auf dem Gebiet der Lepidopterologie. Die Tätigkeit des Vereines erstreckt sich vornehmlich auf das Gebiet der westli- chen Paläarktis (Europa, Vorderasien, Nordafrika). Zu den Zielen und Aufgaben des Vereines gehören: Die Förderung einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Lepidopterologen Europas, Vorderasiens und Nordafrikas. Diese Zusammenarbeit richtet sich im wesentlichen auf Erfahrungsaustausch, Kontaktpflege zu wissenschaftlichen Instituten, Hochschulen, Museen und entomologischen Vereinigungen. Nennung von Spezialisten, Hinweise auf neue Veröffentlichungen und Überschaubarmachung der Literatur über Lepidopte- ren; Hilfe und Zusammenarbeit bei der Lösung wissenschaftlicher Probleme; gegenseitige Unterstützung mit Arbeitsgeräten und Forschungsmaterial. Der Verwirklichung dieser Zusammenarbeit dienen: Kongresse und Mitglieder- versammlungen, die alle zwei Jahre und jeweils an einem anderen Tagungsort stattfinden sollen. Die Herausgabe von Publikationen. Die Unterstützung aller Bestrebungen zum Schutze der Lepidopteren und ihrer Lebensstätten. Der Verein strebt aufregionaler und überregionaler Ebene die Zusammenarbeit mit allen Institutionen des Natur- und Umweltschutzes sowie die Koordination von Maßnahmen, insbesondere zum Schutze gefährdeter Schmetterlinge und de- ren Biotope an. 3.2.2 Der Verein steht für die fachliche Beratung von Behörden und Institutionen auf | dem Gebiet der Ökologie, des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie für Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf gefährdete Schmetterlingsarten und ihre Biotope zur Verfügung. 4 Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. 5 Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet wer- den. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. | 6 Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden. 83 Mitgliedschaft Fl Mitglied des Vereins kann jede natürliche oder juristische Person werden. 2 Der Beitritt erfolgt durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Vorstand, die | Mitgliedschaft beginnt mit der Bestätigung durch den Vorstand. 3 Die Mitgliedschaft endet durch Ableben, Austritt, Streichung oder Ausschluß. 3.1 . Der Austritt kann zum Ende eines Kalenderjahres mit einmonatiger Frist gegen- über dem Vorstand schriftlich erklärt werden. 3.2 Der Vorstand kann die Mitgliedschaft streichen, wenn ein Mitglied mit der Zah- lung seines Beitrages mehr als zwei Jahre in Verzug ist. 3.3 Der Vorstand kann durch Mehrheitsbeschluß ein Mitglied ausschließen, wenn es wiederholt den Zielen des Vereins zuwiderhandelt. Gegen den Ausschluß kann gegenüber dem Vorstand innerhalb eines Monats die Entscheidung der nächsten Mitgliederversammlung angerufen werden. Eine Entscheidung der Mitglieder- versammlung ist endgültig. Der Ausschluß wird jeweils 30 Tage nach dem Da- tum des Poststempels der schriftlichen Ausschluß-Mitteilung gültig. Ein An- spruch auf Rückzahlung des geleisteten Jahresbeitrages besteht nicht. 4 Der Mitgliederbeitrag wird von der Mitgliederversammlung festgelegt. S4 Mitgliederversammlung 1 Die Mitgliederversammlung wird mindestens alle zwei Jahre in Verbindung mit | einem Kongreß durch den Vorstand mit einer Frist von drei Monaten und unter Bekanntgabe einer Tagesordnung einberufen. 2 Über Änderungen zur Tagesordnung und Verlauf kann die Mitgliederversamm- | lung kurzfristig entscheiden. 3 Die Mitgliederversammlung ist stets beschlußfähig, ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder. Nicht an der Versammlung teilnehmende Mitglie- der können ihre Entscheidung schriftlich abgeben. Die schriftliche Entscheidung muß bei der Abstimmung in eindeutiger Form vorliegen. 4 Die Mitgliederversammlung wird vom 1. Vorsitzenden oder dessen Stellvertre- | ter geleitet. Sie kann auch einen anderen Versammlungsleiter wählen. Über jede Mitgliederversammlung ist ein Protokoll zu fertigen, das vom Ver- sammlungsleiter und dem Protokollführer zu unterzeichnen ist. 85 Vorstand Der Vorstand besteht aus: 1. Vorsitzender 2. Vorsitzender Generalsekretär Sekretär für Mitgliederangelegenheiten Sekretär für Tagungsangelegenheiten Schatzmeister Leiter des Komitees für die Herausgabe von Publikationen. Der Vorstand wird für vier Jahre von der Mitgliederversammlung gewählt. Wie- derwahl ist zulässig. Bei vorzeitigem Ausscheiden ist der Vorstand berechtigt, sich durch Zuwahl selbst zu ergänzen. Sie hat Gültigkeit bis zur nächsten Mitglie- derversammlung. Vorstand im Sinne des $ 26 BGB sind aber nur der 1. Vorsitzende, der General- sekretär und der Schatzmeister. Sie bilden den Geschäftsführenden Vorstand. Jeweils zwei von ihnen gemeinsam vertreten den Verein gerichtlich und außerge- richtlich. Der Geschäftsführende Vorstand ist an die Beschlüsse des Gesamtvorstandes, dieser an die Beschlüsse der Mitgliederversammlung gebunden. Über jede Vorstandssitzung ist ein Protokoll anzufertigen, das vom Sitzungslei- ter und dem Protokollführer zu unterzeichnen ist. 56 Geschäftsordnung Der Vorstand gibt sich eine Geschäftsordnung, in der alle Belange und Verfah- rensfragen, die das Vereinsleben betreffen, geregelt werden. Sie bedarf der Zu- stimmung durch die Mitgliederversammlung. 87 Überprüfung der Geschäftsführung Die Mitgliederversammlung wählt jeweils für vier Jahre zwei Rechnungsprüfer, die die Einnahmen und Ausgaben des Vereins zu überprüfen haben. Sie dürfen nicht Vorstandsmitglieder sein und haben zu jeder Mitgliederversammlung ei- nen Bericht zu erstellen, der in der Versammlung mündlich vorzutragen und dem Protokoll beizufügen ist. S8 Satzungsänderung Satzungsänderungen können nur mit einer Mehrheit von mindestens zwei Drit- teln der abgegebenen gültigen Stimmen auf einer Mitgliederversammlung be- schlossen werden, wenn sie wenigstens zwei Monate vorher den Mitgliedern an- gekündigt wurden. 8 9 Vereinsauflösung 1 Der Verein kann nur aufgelöst werden, wenn dies auf einer eigens zu diesem Zweck einberufenen Mitgliederversammlung mit einer Mehrheit von drei Vier- teln der abgegebenen gültigen Stimmen beschlossen wird. 2 Nach ordnungsgemäß beschlossener Auflösung ist der amtierende Vorstand verpflichtet, die Löschung des Vereins gemäß $ 48 BGB vorzunehmen und die noch anstehenden Geschäfte abzuwickeln. Die Miele Jerversemmnlung kann andere Liquidatoren bestellen. 3) Im Falle der Auflösung fällt das Vermögen des Vereins an die internationale, an- erkannt gemeinnützige Stiftung WWF “World Wildlife Fund’, die es entspre- chend dieser Satzung zu verwenden hat. Der in der Satzung vom 19.9. 1976 bezeichnete Verein wurde heute in das Vereinsregi- ster Nr. 1146 eingetragen. Karlsruhe, den 13. Juni 1977 Amtsgericht — Registergericht gez. Hörner als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle Finanzamt Karlsruhe-Stadt Karlsruhe, den 18.4.1977 11/52 Nr. 460 App. 277 Zi. 380 Herrn Ebert in der Landessammlung für Naturkunde 7500 Karlsruhe Betr.: Gemeinnützigkeit der “SEL Societas Europaea Lepidopterologica’” Sehr geehrte(r) Herr Ebert, der eingereichte Satzungsentwurf entspricht den Vorschriften des $ 60 Abs. 1 AO. Für die Steuerbefreiung nach $ 5 Abs.1 Nr. 9 KStG ist gem. $ 59 AO weiter Vorausset- zung, daß auch die tatsächliche Geschäftsführung auf die ausschließliche und unmittel- bare Erfüllung der steuerbegünstigten Zwecke gerichtet ist und den Bestimmungen entspricht, die die Satzung über die Voraussetzungen für steuerliche Vergünstigungen enthält. Ich bitte, mir eine Ausfertigung der Satzung nach Beschlußfassung einzureichen. Mit freundlichen Grüßen In Vertretung (Unterschrift) News from committees — Komitee-Nachrichten — Nouvelles des comites Editorial Committee Chairman: ©. Kudrna — England/Germany Members: C. Dufay — France (executive) N. Kristensen — Denmark (executive) Z. Lorkovic — Yugoslavia (executive) I.W.B. Nye — England (executive) R.U. Roesler — Germany (executive) E. Suomalainen — Finland (executive) E.W. Classey — England (technical advisor) P. V. Küppers — Germany (adversing manager) M.R.G. Bustillo — Spain L. Gozmany — Hungary F. Kasy — Austria A. Kogak — Turkey M. Krzywicki — Poland R. Leestmans — Belgium Y.P. Nekrutenko — U.S.S.R. H. van Oorschot — Netherlands T. Racheli — Italy R. Schwarz — Czechoslovakia P. Viette — France Instructions to authors Authors will receive 50 free reprints of their papers, joint authors must share this number. Additional reprints may be ordered at the time of submission ofthe manuscript at extra cost, to be paid by the author/s. Manuscripts must be sent in duplicate to the editor. They must be in English, German or French. A short summary in the language of the paper must be included. Authors who can translate the summary and title in one or both other languages may do so. Au- thor/s are fully responsible for the contents of their paper/s. Manuscripts must conform with the current International Code of Zoological No- menclature and bibliography must follow “World List’ abbreviations of periodicals, if known; (if not known the titles of journals and other periodical publications must be gi- ven in full.) Examples: MANLEY, W.B.L., 1972. Notes on some butterflies and burnets in Catalonia. Entomo- logist's Gaz., 23:79-89. KUDRNA, O., 1977. A revision ot the genus Hipparchia Fabricius. Classey, Faringdon, 8 EBERT, G., 1968. Revision der Gattung Gnophosema (Lep. Geom.). Arkiv för Zoologi, (2) 22:163-199. Authors should not decide typographical layout and type styles, (but the must under- line thus the names of species and general only); if for some important reason author needs a special type style, he should mark it in peneil only. Dates must be given as 2.V. OME References in text should be made either e.g. Manley (1972), (Manley 1972) or (Manley 1972:83). Do not write the names of authors or other personal names in capi- tals. Manuscripts are not normally returned. The editor has right to adjust style to certain standard of uniformity and may request retyping of papers that do not conform to the regulations set above. Hinweise für Autoren Autoren erhalten von ihren Veröffentlichungen 50 Freiexemplare (Sonder- drucke), Co-Autoren müssen diese Stückzahl mit ihren Partnern teilen. Zusätzliche Sonderdrucke können bei Einreichung des Manuskriptes, und zwar gegen Mehrkosten, die vom Autor (oder den Autoren) zu entrichten sind, beantragt werden. Manuskripte sind dem Schriftleiter in doppelter Ausfertigung zu übersenden. Sie müssen in Englisch, Deutsch und Französisch abgefaßt sein und eine kurze Zusammen- fassung in der verwendeten Sprache enthalten. Autoren, die diese Zusammenfassung und den Titel in eine oder beide der genannten anderen Sprachen übersetzen können, wollen so verfahren. Der oder die Autoren sind über den Inhalt ihrer Veröffentlichung ' voll verantwortlich. Manuskripte müssen mit den aktuellen Regeln der Internationalen Kommission für zoologische Nomenklatur übereinstimmen. Literaturzitate müssen den in der ‚World . List‘ verwendeten Abkürzungen für Zeitschriften folgen. Steht dem Autor diese In- ' formationsquelle nicht zur Verfügung, so soll er den Titel der Zeitschrift oder der be- treffenden Publikation vollständig zitieren. \ Beispiele: MANLEyY, W.B.L., 1972. Notes on some butterflies and burnets in Catalonia. Entomo- logist's Gaz., 23:79-89. KUDRNA, O., 1977. A revision of the genus Hipparchia Fabricius.Classey, Faringdon, Oxon. , EBERT, G., 1968. Revision der Gattung Gnophosema (Lep. Geom.). Arkiv för Zoologi, | ) | 1 'J | ji | \ | (2) 22:163-199. Autoren sollen nicht über typographische Gestaltung und Schriftarten entscheiden wollen; sie sollen also nur die Art-und Gattungsnamen unterstreichen. Falls dem Autor ‚ aus wichtigen Gründen eine besondere Schriftart notwendig erscheint, so soll er dies ‚ mit Bleistift hervorheben. , Daten sollen zitiert werden: 2. V. 1977. Autorenzitate im Text sollen lauten entweder: , Manley (1972), (Manley 1972) oder (Manley 1972:83). Schreiben Sie Autoren- oder andere Personennamen nicht in Versalien. Manuskripte werden normalerweise nicht zurückgesandt. Der Schriftleiter hat das Recht, ein Manuskript in Gestaltung und Ausdruck den bekannten Einheitlichkeits- normen anzupassen und kann eine Neufassung solcher Manuskripte verlangen, die die- sen Normen nicht entsprechen. Avis aux auteurs Les auteurs recevront gratuitement 50 tires a part de leurs articles, les co-auteurs devront se partager ce nombre. Des tires a part suppl&mentaires peuvent Etre comman- des au moment de la remise du manuscrit, ils seront facture&s a part et devront £tre ac- quittes par le ou les auteurs. Les manuscrits doivent £tre envoyes en double exemplaire al’editeur. Ils doivent Etre rediges an allemand, en anglais ou en francais. Un court resume dans la m&me langue que celle adoptee por la redaction de l‘article doit £tre joint au manuscrits. Les auteurs aptes A traduire ce r&sume dans les deux autres langues accept£es (ou l’une d’elles) sont invites a le faire. Les manuscrits doivent £tre conformes ala derniere Edition du Code International de Nomenclature Zoologique et les references bibliographiques doivent suivre la ‚World List‘‘ des abr&viations de p£riodiques, si celle-ci est connue (si ces abre&viations sont ignore£es les titres des revues et des autres publications p£riodiques doivent £tre citesen totalite.) Exemples: MANLEY, W.B.L., 1972. Notes on some butterflies and burnets in Catalonia. Entomo- logist’s Gaz., 23:79-89. KUDRNA, O., 1977. A revision of the genus Hipparchia Fabricius. Classey. Faringdon, Oxon. EBERT, G., 1968. Revision der Gattung Gnophosema (Lep. Geom.). Arkiv för Zoologi, (2) 22:163-199. Les auteurs ne doivent pas deEcider de la disposition typographique et du type de ca- racteres employes (par exemple ne pas souligner les noms des esp£ces et des genres); si pour une raison quelconque un auteur desire une composition particuliere il doit le’ex- primer seulement au crayon. Les dates doivent £tre Ecrites sous la form suivante: 2.V. 20T. Les references dans le corps du texte d’une des mani£eres ci-apres: Manley (1972), (Manley 1972) ou (Manley 1972:83). Les manuscrits ne sont pas rendus en principe. L’Editeur se r&serve le droit d’ajuster la presentation des manuscrits pour atteindre un certain degr& d’uniformite; il peut de- mander une nouvelle dactylographie des articles qui ne seraient pas conformes aux dis- positions ci-dessus. O. Kudrna (Editorial Committee) 10 Bericht des Komitees für Umweltforschung und Umweltschutz Anläßlıch der Gründungsversammlung der Societas Europaea Lepidopterologica (SEL) am 18./19. September 1976 in Bonn wurde u.a. auch ein Komitee für Umwelt- forschung und Umweltschutz ins Leben gerufen. Mit der Wahrnehmung der diesem Komitee zufallenden Aufgaben wurden die Unterzeichneten beauftragt. In der inzwischen fertiggestellten Satzung und in dem Entwurf einer Geschäftsordnung ist festgelegt, daß dieses Komitee sich ganz besonders um den Schutz gefährdeter Schmetterlingsarten und ihrer Lebensräume kümmern soll. Dazu ist es erforderlich, daß die Komitee-Mitglieder Kontakte zu den regionalen und überregionalen Natur- schutzbehörden und anderen Gremien, die solche Anliegen vertreten, suchen und ih- nen ihren fachmännischen Rat anbieten. Je mehr engagierte Lepidopterologen und Na- turfreunde in Europa, Nordafrika und Vorderasien sich von dieser Aufgabe ansprechen lassen und sich uneigennützig dem Komitee für Arten- und Biotopschutz zur Verfü- gung stellen, desto nachhaltiger werden dessen Bemühungen sein. Eine äußerst wichtige Grundlage für einen wirksamen Arten- und Biotopschutz ist die notwendige Bestandsaufnahme der Falterfauna im Rahmen der Erfassung der Wir- bellosen Europas, die von der Universität Saarbrücken durchgeführt wird. Ebenso be- deutungsvoll ist die Erstellung von ‚‚Roten Listen‘ für die Lepidopteren, wie sie z.B. für Vögel schon längere Zeit bestehen. Alle SEL-Mitglieder werden herzlich und drin- gend gebeten, sich an diesen Arbeiten nach Möglichkeit zu beteiligen. Schließlich soll- ten auch die SEL-Mitglieder bei sich bietender Gelegenheit in lokalen oder regionalen Gremien (etwa biologischen Schutzgemeinschaften oder naturkundlichen Vereinigun- gen) die Belange bedrohter Schmetterlinge und ihrer Biotope nachdrücklich vertreten. Das Komitee wäre sehr dankbar, wenn es von solchen Aktivitäten Kenntnis erhielte, auch um wirksame Querverbindungen herstellen zu können. Dankenswerte Hinweise und Anregungen von SEL-Mitgliedern ermutigten das Komitee, in bisher zwei Fällen für den Schutz gefährdeter Arten einzutreten. a) In Anzeigen der „Insektenbörse‘‘ (März 1977) wurde eine „Spezialjagd‘ auf den vom Aussterben bedrohten endemischen Schwalbenschwanz Papilio hospiton auf den Inseln Sardinien und Korsika angekündigt. In diese Jagd sollten auch andere Insekten einbezogen werden. Bei größeren Bestellungen würde eine Preisermäßigung gewährt werden. Auf diese Anzeigen reagierte das Laboratorio di Entomologia ecologica, Belvi (Nuoro), Sardinien schnell und scharf mit dem folgenden Hinweis (Ent. Z.a.m. Frankf. 87:26): „Die von einem Herrn PeErodeau in den letzten Nummern der ‚„Insektenbörse“ an- gekündigte Großjagd auf den im Aussterben begriffenen Papilio hospiton und ‚auch andere Arten von Tagfaltern etc.‘ auf Korsika und Sardinien dürfte im Hinblick auf den immer stärker werdenden Ruf nach Naturschutz Empörung hervorgerufen haben. Was nun Sardinien betrifft, wo P.hospiton geschützt wird, muß festgestellt werden, daß diese Insel nicht mehr Freiland für solche Raubfänge ist. Die sardischen Regionalbe- hörden, das Assessorat für Umweltschutz, die Forstbehörden und die Flurwächter sind von der Absicht des Herrn Perodeau bereits verständigt.“ Das Komitee sandte am 21. April 1977 der Schriftleitung der Entomologischen Zeit- schrift die nachstehende Erklärung mit der Bitte um Abdruck zu: 1 „In den Märzausgaben der ‚Insektenbörse‘ kündigt Mons. P£rodeau an, auf den In- seln Sardinien und Korsika von April bis Juni 1977 eine Spezialjagd auf den endemi- schen, in seiner Existenz gefährdeten Schwalbenschwanz Papilio hospiton veranstalten zu wollen. Bei größeren Bestellungen werden Preisermäßigungen gewährt. Die Societas Europaea Lepidopterologica (SEL) wendet sich mit Entschiedenheit gegen solche Vorhaben, die die selbstverständliche und notwendige Verantwortung vor der bedrohten Natur vermissen lassen und zudem geeignet sind, die lepidopterologi- sche Wissenschaft und Forschung zu diffamieren.“ Das Komitee für Umweltforschung und Umweltschutz stellt mit Bedauern fest, daß der Bitte um sofortige Aufnahme dieser Erklärung in die Entomologische Zeitschrift bislang (Ende Mai 1977) nicht entsprochen worden ist. b) In der ‚„‚Insektenbörse‘“ vom 15. April 1977 wurden frische Carabus auronitens putz- eysi gegen Höchstgebot angepriesen. Diese Käferart ist ebenfalls vom Aussterben be- droht. Das Komitee für Arten- und Biotopschutz hat dem Herausgeber der ‚‚Insekten- börse‘ folgende Zuschrift zugeleitet: „In den Märzausgaben der Insektenbörse erschien eine Anzeige mit der Überschrift „Jagd-Hospiton 1977“, in Nr.8 der Insektenbörse vom 15. April 1977 werden Carabus auronitens putzenysi gegen Höchtsgebot angeboten. In beiden Fällen handelt es sich um Insektenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Die Societas Europaea Lepidoptero- logica (SEL) protestiert hiermit entschieden gegen das Erscheinen solcher Anzeigen, die weder mit den bestehenden Naturschutzbestimmungen noch mit den ethischen Forderungen des Artenschutzes im Einklang stehen. Die SEL würde es sehr begrüßen, wenn derartige Annoncen in Zukunft nicht aufgenommen würden.“ Fritz Kasy Gerhard Hesselbarth Komitee für Umweltforschung und Umweltschutz 12 nn News from research — Neues aus Wissenschaft und Forschung — Recherches en cours | The European Invertebrate Survey The European Invertebrate Survey (EIS) is the first of the component ‘Surveys’ which will form the International Commission for Invertebrate Survey (ICIS) within the Division of Zoology, TUBS. It istthe co-ordinating group for the west-palaearctic region and its members are official representatives of the national invertebrate biological re- cord centres or similar organisations. Where no such centres exist individual scientists represent their countries. It was setupin 1969 and 21 European countries are represen- ted on the committee. Its principal aims are: to unify biogeographical methods; to encourage the setting up of national data centres; to encourage specific surveys and to publish European distri- bution maps. To encourage discussion Symposia are held at regular intervals. In the field of Lepidopterology many of the national centres have schemes in opera- tion to map the Rhopalocera and some, e.g. BRD., U.K., Hungary, more comprehen- sive schemes covering all the macro-lepidoptera. A pilot project to produce maps of all Europe for twelve species has been carried out and these maps will be published in the near future. The species are: Parnassius apollo (Linnaeus) Melitaea cinxia (Hübner) Aporia crataegi (Linnaeus) Fabriciana niobe (Linnaeus) Leptidea sinapis (Linnaeus) Lysandra bellargus (Rottemburg) Lasiommata maera (Linnaeus) Carterocephalus palaemon (Pallas) Coenonympha pamphilus (Linnaeus) Eriogaster catax (Linnaeus) Limenitis populi (Linnaeus) Eriogaster lanestris (Linnaeus) In order to handle biogeographical data efficiently standard check-lists are required which can be used as a basis for coding lists. No such list exists for the Lepidoptera of the western palaearctic region. The preparation of such a standard list is a project which could well be undertaken by SEL. The need is urgent! Members of SEL can further the work of EIS by making contact with their national centres and by submitting distributional data to them. In their turn the centres may well be able to help SEL members in providing data to supplement their own. Where no centre exists members may be able to help in setting up a suitable organisation. Erfassung der Europäischen Wirbellosen Die Erfassung der Europäischen Wirbellosen (EEW) ist der erste Einzelbeitrag zu dem Gesamterfassungsprojekt, das Aufgabe der Internationalen Kommission für die Erfassung der Wirbellosen* innerhalb der Sektion Zoologie bei der Internationalen Vereinigung Biologischer Wissenschaften ** sein soll. EIS ist die Koordinationsgruppe * International Commission for Invertebrate Survey (ICIS) ”* International Union of Biological Sciences (TUBS) 13 für die Westpaläarktis, und ihre Mitglieder sind offizielle Vertreter der nationalen bio- logischen Zentren für die Invertebratenerfassung oder ähnlicher Einrichtungen. Die Länder, in denen keine Zentren bestehen, werden von einzelnen Wissenschaften ver- treten. EIS wurde 1969 gegründet, und im Komitee sind inzwischen 21 europäische Länder vertreten. EIS hat in der Hauptsache folgende Ziele: — biogeographische Methoden zu vereinheitlichen, — Anreiz für die Errichtung nationaler Datenzentren zu geben, — spezifische Erfassungsprojekte zu fördern und — Verbreitungskarten für Europa zu erstellen. Zur Förderung des Meinungsaustauschs finden in regelmäßigen Abständen Symposien statt. Auf dem Gebiete der Lepidopterologie laufen an vielen der nationalen Zentren Pro- gramme für die Kartierung der Rhopalocera, an manchen, wie z.B. denen in der BRD, in Großbritannien und Ungarn, auch umfassendere Programme die sämtliche Makro- lepidopteren einschließen. Für zwölf Arten wurde ein Musterprojekt für die Erstellung von Verbreitungskarten von ganz Europa durchgeführt; diese Karten werden in naher Zukunft veröffentlicht. Es handelt sich um folgende Arten: Parnassius apollo (Linnaeus) Melitaea cinxia (Hübner) Aporia crataegi (Linnaeus) Fabriciana niobe (Linnaeus) Leptidea sinapis (Litnaeus) Lysandra bellargus (Rottemburg) Lasiommate maera (Linnaeus) | Carterocephalus palaemon (Pallas) Coenonympha pamphilus ‘(Linnaeus) Eriogaster catax (Linnaeus) Limenitis populi (Linnaeus) Eriogaster lanestris (Linnaeus) Für die zweckmäßige Bearbeitung biogeographischer Daten werden Standard-Ar- tenlisten benötigt, die als Grundlage für eine Codierung verwendet werden können. Für die Lepidopteren der Westpaläarktis existiert eine derartige Liste nicht. Ihre Erstellung wäre eine verdienstvolle Aufgabe für die SEL. Sie wird dringend benötigt! SEL-Mitglieder,können die EIS in ihrer Aufgabe unterstützen, indem sie sich mit den nationalen Zentren ihres Landes in Verbindung setzen und ihnen Verbreitungsdaten zur Verfügung stellen. Die Zentren ihrerseits können SEL-Mitgliedern dadurch behilf- lich sein, daß sie ihnen Ergänzungsdaten für ihre eigene Datensammlung liefern. Wo noch keine Zentren bestehen, können SEL-Mitglieder helfen, eine geeignete Einrich- tung zu gründen. La Cartographie des Invertebres Europeens La Cartographie des Invertebres Europ£ens (C.1.E.) est la premiere des »Cartogra- phies« qui doivent constituer la Commission internationale de la Cartographie des In- vertebres (CICI) au sein de la Division de Zoologie de l’Union Internationale des 14 Sciences Biologiques (U.1.S.B.). Elle repr&sente le groupe de coordination pour la re&- gion ouest-pal&arctique et ses membres sont les repr&sentants officiels des centres na- tionaux de recensements biologiques pour les Invertebres ou d’organisations similiai- res. Lorsque de tels centres n’existent pas des chercheurs individuels repr&sentent leurs pays. LaC.I.E aete cr&&e en 1969 et 21 pays europ&ens sont actuellement representes dans son Comite international de direction. Ces buts principaux sont: unifier les m&thodes biog&ographiques, encourager la mise en place de banques de donn&es nationales, encourager des enqu£tes specifiques et publier des cartes de r&partition europ&ennes. Enfin animer des Colloques tenus & in- tervalles reguliers. Dans le cadre de la Le&pidopterologie la plupart des centres nationaux ont des enqu£- tes en cours pour cartographier les Rhopaloceres et certains centres, par exemple l’Al- lemagne federale, la Grande-Bretagne, la Hongrie ont des enqu£tes plus vastes courant tous les Macrol£pidopteres. Un projet pilote visant a produire des cartes paneurope&en- nes de douze especes a Et& adopte et ces cartes seront publiees dans un bref avenir. Les especes sont: . Parnassius apollo (Linnaeus) Melitaea cinxia (Hübner) Aporia crataegi (Linnaeus) Fabriciana niobe (Linnaeus) Leptidea sinapis (Linnaeus) Lysandra bellargus (Rottemburg) Lasiommata maera (Linnaeus) Carterocephalus palaemon (Pallas) Coenonympha pamphilus (Linnaeus) Eriogaster catax (Linnaeus) Limenitis populi (Linnaeus) Eriogaster lanestris (Linnaeus) Afin de traiter efficacement les donn&es biog&ographiques des listes standard sont necessaires pour les utiliser comme base de codage. Ils n’existent pas encore de telles li- stes pour les lepidopteres de la region ouest pal&arctique. La pr¶tion de telles listes standard est un projet qui pourrait £tre pris en main par laSEL. Le besoin en est urgent. Les membres de la SEL peuvent faciliter le travail de la CIE en prenant contact avec ses centres nationaux et en leur pr&sentant les centres doivent £tre capables d’aider les membres de la SEL en leur fournissant des donn&es completant leurs propres donn&es. Lorsqu’il n’existe pas encore de centre dans un pays, les membres de la SEL devraient aider a la mise en place d’une organisation convenable. J. Heath, General Secretary 30.June 1977 119 Project R. Verity: a proposition. As you almost certainly Know, the late R. Verity during the course of a long life, na- med and described — often very inadegately — a great number of ‘new’ taxa among the palaearctic butterflies, possibly some 1400 in all, and often - it seems — with greater enthusiasm than wisdom. It is my belief that the precise application of these names, which at present are areal stumbling block, is only ascertainable by a close study of Ver- ity's collection, now deposited in Museo Zoologico ‘La Specola’ in Florence. The present condition of this internationally important collection was outlined in my paper published in Proc. Trans. Brit. ent. nat. Hist. Soc., 1976:83—84.1 call this collec- tion ‘internationally important’ advisedly, because hardly any part of the Palaearctic Region escaped Verity‘s attention; and no serious student of the fauna of Lepidoptera of any part of it, no matter what his nationality, can ignore it. Much of the collection has been lost already, so it is imperative that what remains, especially the type- and po- tential type-material, should be safeguarded. The first necessity is a curatorial overhaul of the collection in Florence, that would make allimportant material accessible. This done and working cataloque prepared, the way would open for critical studies by international specialists on a co-operative basis. In the light of mondern taxonomic concepts this is likely to vindicate some of Verity‘s thoughts, which are rather confused in any case. I have been interested in Verity‘s collection and work for some years and have al- ready made some preliminary investigations. I would be greatly interested in initiating and organizing the project outlined above. It must be based in a museum with good col- lection of palaearctic Lepidoptera and a good library, preferably not far from other si- milar institutions, as there ist no single museum known to me that could provide all the comparative material and other facilities needed. I already have an offer from a suitable museum to provide these facilities. Museum ‘La Specola‘ is also prepared to give me all such facilities as are available there. The main problem is to obtain the necessary financial support. Even with my know- ledge of the collection I do not find it possible to estimate with any degree of accuracy how long the work will take, which makes it quite impossible to calculate the costs. The production of an intial catalogue oftype-material (with citations, taxonomic history and bibliography) will take probably 2-3 years, about one half of which will have to be spent in Florence. The production of the catalogue in off-set litho should be much cheaper than other printing techniques, especially if made direct from typescript. Most oft the revisions can be carried out on a voluntary basis. The purpose of this appeal is to ask for your suggestions and - if you see fit - recom- mendations that I could submit in support of an application for a research grant. If you know of any body or individual that might be interested in providing financial or other — support, I should very much like to know of it. I would gladly supply any further in- formation needed. An early reply will be welcome, as there ist some urgency. O. Kudrna 16 m Nota lepid., 1 (1) : 17-18; 1. XI. 1977 ISSN 0342-7536 The discovery of Brenthis daphne (Denis & Schiffermüller) in south Spain. (Nymphalidae). RUSSEL F. BRETHERTON & OTAKAR KUDRNA* The distribution range of Brenthis daphne (Denis & Schiffermüller 1775) stretches form south-west Europe across south and central Europe and south Siberia to Japan. According to existing information, B. daphne is in Iberian Peninsula confined to some localities in the north, north-west, central and east Spain; these localities represent the so-far-known south-western limit of its range. Manley & Allcard (1970) gave the following localities in Spain: Prov. Leon: Puerto de Ponton and Riano; Prov. Barcelona: Taradell; Prov. Segovia: La Granja; Prov. San- tander: Espinama. Manley (1972) supplemented this information with a statement that B.daphne was found ‘Plentiful, especially on the flowers of blackberry’ in July 1971 in Catalonia; Manley (l.c.) gave no exact localities, but he probably meant the neighbour- hood of a smalltown Tona. Bustillo & Rubio (1974) gave a distribution map of daphne in the Iberian Peninsula, which appears to imply somewhat greater distribution than that given by Manley & Allcard (l.c.): Cantabrian Mts., Pyrenees, Catalonia, Sierra de Guadarrama, Serrania de Cuenca and Sierra de Albarracin. Some of these localities — namely those in Prov. Teruel and Prov. Cuenca — require confirmation. Kudrna (1974) gave daphne from Prov. Burgos: Ona and later collected it also in the neighbourhood of San Juan de la Pena in Prov. Huesca (the latter is a previously unpublished record). Several other localities of daphne from N. Spain were listed by Aizpurua (1974). It is interesting to note, that neither Kudrna, nor Manley found this species in Prov. Teruel and Prov. Cuenca, although they both collected there quite extensively; Kudrna has not found daphne in Sierra de Gudar (Prov. Teruel) in 1974 and 1976, another locality where this species would be likely to have established colonies, if it were native to east- central Spain. It therefore appears that daphne does not extend its range so far as the central parts of Spain an that the records from Prov. Teruel and Prov. Cuenca resulted from possibly erroneous identification: daphne may be confused with B. ino (ROTTEM- BURG 1775). It therefore came to us as a surprise, when we found B. daphne abundant in Sierra de Alcaraz (Prov. Albacete) in south-eastern Spain in July 1976. In three days, 13.-15. VI. 1976, we collected over 30 specimens of daphne, mostly already becoming worn and with females distinctly predominating in numbers over males. The flight period of this species was at the time obviously coming near its end, having probably culminated in late June or early July. To judge from the number of specimens observed during this short period, the colonies of species appear to be well established and daphne ist probably abundant in many localities in Sierra de Alcaraz. The majority of specimens were collected on the flowers of blackberry and thistle. * from Portsmouth Polytechnic, Dept. of Biological Sciences 107 Sierra de Alcaraz is situated approximately east of the road from Albacete to Jaen and reaches its highest point in Mt. Almenara (1798 m). Our collecting concentrated mainly on habitats along the mountain road from Alcaraz to Riopar and some of the fo- rest tracks branching from this road. B. daphne was found mostly at altitudes between 1300 m and 1400 m and appeared to be quite widespread in all suitable habitats, which can be described as slopes with scrub situated usually along the road, tracks or in forest clearings of these extensively wooded mountains; the forests consisted mostly of pine trees. Although the non-wooded areas of the Sierra de Alcaraz are quite arid, we have never seen daphne in their most arid parts; it appears that daphne preferred slightly moist localities. Although B.daphne of Sierra de Alcaraz is certainly well geographically isolated from the populations of this species inhabiting the north of Spain, there do not appear to be any taxonomic differences between the specimens from the two spatial extremes. Bearing in mind the great proliferation of subspecies-rank names attributed to butterf- lies of Spain — usually of dubious taxonomic valve - it is with a great pleasure to note, that B. daphne so far escaped attention in this respect. References AIZPURUA, C.G.de, 1974: Catalogo de los Lepidopteros. Caja de Ahorros Provincial de Guipuzcoa, San Sebastian. BustiLLo, M.R.G. & Rubio, F.F., 1974. Mariposas de la Peninsula Iberica. Ropaloce- ros 2. Icona, Madrid. KUDrnA, O., 1974. On taxonomy and distribution of some Spanish Rhopalocera. Entomologist’s Gaz., 25: 15-28. MANLEY, W.B.L., 1972. Notes on some butterflies and burnets of Catalonia. Entomo- logist's Gaz. 23: 79-89. MAnLEY, W.B.L. & Allcard, H.G., 1970. A field guide to the butterflies and burnets of Spain. Classey, London. Zusammenfassung B.daphne konnte in der Sierra de Alcaraz (Prov. Albacete) während einer Sammel- reise der Autoren in dieses Gebiet Mitte Juli 1976 als zahlreich festgestellt werden. B.daphne war vorher aus dem Süden Spaniens noch nicht gemeldet worden. Das unter- suchte Material unterscheidet sich taxonomisch nicht von anderen spanischen Beleg- stücken. Resume B.daphne £&tait abondant dans la Sierra de Alcaraz (Province d’Albacete) pendant le voyage de collecte Effectu& dans cette region par les auteurs a la mi-juillet 1976. B. daphne n’avait pas Et& jusqu’ici r£colte dans le sud de l’Espagne. Le mat£riel examine ne differe pas taxonomiquement des autres exemplaires espagnols. Authors’ addresses: R.F. Bretherton O.Kudrna Folly Hill, Zoologisches Forschungsinstitut Birtley Green und Museum A.Koenig Bramley Adenauerallee 154-160 Guildford, Surrey 5300 Bonn England Bundesrepublik Deutschland 18 Nota lepid., 1 (1): 19-21; I. XI. 1977 | ISSN 0342-7536 Recent expansion in the range of Aporia crataegi (LINNAEUS) in east Jordan. (Pieridae) TORBEN B.LARSEN The first Jordanian specimens of Aporia crataegi LINNAEUS were taken in and around the town of Salt in April 1923 H.St. John Philby. They were described as ssp. angustior by Graves, aname which I have subsenquently accepted to cover the population of Jor- dan, Palestine and Lebanon. Between 1926 and 1928 two qualified collectors. Lockhart and Bewsher collected extensively, but entirely failed to find the species although they were well aware of its importance. Between 1952 and 1964 one or more qualified collectors were active in East Jordan e.g. Dr. T. Trought, J. Klapperich, Mr. A.Showler. Trought found the species common near Salt in mid-April of 1955 and found a specimen also in Wadi Kafringi (120 m) in late March of 1952; the latter was probably a vagrant, considering the low altitude at which it was found. Klapperich found it in the Wadi Zerga in mid-April of 1957. The two other collectors failed to find it. The total number of specimens is very small while large series are on hand of most other species. These facts led the author to believe, pro- bably correctly at the time, that crataegi was localised in East Jordan and probably wi- thout significant migratory tendencies (Larsen 1975, 1976). Both Trought and Klappe- rich would have been well aware of the desirability of capturing long series of this but- terfly, the female of which up to that time had not been captured in Jordan. In the course of amonth long expedition to East Jordan in the spring of 1977 (under- taken with the kind support of the Danish Carlsberg Foundation) my wife and I found crataegi widespread and abundant throughout the northern Mediterranean zone of the country (see map). In several localities hundreds were on the wing at any given time, especially on grassy slopes with stunted growth of Crataegus azarolus, the food plant. An extensive material in the collection of the University of Jordan, assembled under the supervision of Dr.H. Elmosa and Dr. A.Shazli, supports the observations and show that crataegi was equally common in 1975 and 1976. The level of collecting and observation in East Jordan has admittedly been low, but in view ofthe extensive collecting between 1952 and 1964 there is little doubt that there has been an expansion in both numbers and range of this butterfly over the last ten years. We certainly found it in several locali- ties which earlier collectors hand exploited without success at the same time ofthe year (not least all around Jerash). Syria was not visited, but the possibility that crataegi has once again linked up with the populations of the Antilebanon cannot be ruled out. Fluc- tuation in the range and numbers of crataegi are well known from Europe, especially near the fringes of its normal distribution; in the Judaean Hills of Palestine the species is reported to have been uncommon in the early 1970ies where it previously flourished. The reasons for this are not well understood, but experience from the Middle East sug- gests that the dispersal is of a passive nature and not closely linked to active migration. 19) u. [e) > rm ra [=! {as} re) PM [o) lee 1977 localities 77 1023-63 30 km Observations of Aporia crataegi in East Jordan in April 1977 in relation to previously known localities. 20 References GRAVES, P.P., 1925. The Rhopalocera and Grypocera of Palestine and Transjordania. — Trans. ent. Soc. London, 195: 17-125. HEMMING, A.F., 1932. The butterflies of Transjordan. Trans. ent. Soc. London, 80: 2697299. LARSEN, T.B., 1974. Butterflies of Lebanon. Conseil National de la Recherche Scienti- fique, Beirut. LARSEN, T.B., 1975. Provisional notes of migrant butterflies in Lebanon. Artalanta, 6: 62-74. LARSEN, T.B., 1976. The importance of migration to the butterfly faunas of Lebanon, East Jordan and Egypt (Lepidoptera; Rhopalocera). Notulae Entomologicae, 56: 73-83. Zusammenfassung Im Gegensatz zu den Beobachtungen anderer Sammler der Jahre 1952 — 1964 konnte im Frühjahr 1977 Aporia crataegi angustior in der gesamten nördlichen medi- terranen Zone Öst-Jordaniens als verbreitet und häufig festgestellt werden, was auf eine sowohl flächen- als auch zahlmäßige Ausbreitung in diesem Gebiet während der letzten zehn Jahre schließen läßt. Umfangreiches Material in den Sammlungen der University of Jordan aus den Jahren 1975 und 1976 stützt diese Aussage. Resume L’Aporia crataegi a Et& cit€ pour la premiere fois de la Jordanie en 1923; malgre la presence de collecteurs qualifies il n’a plus Ete r&colte dans cette region entre 1926 et Etait consider€ comme rare et localise en Jordanie orientale entre 1952 et 1964. L’au- teur et sa femme ont constate& que l’espece £tait abondante et largement repandue en Jordanie orientale (voir carte) au printemps 1977, ce qu’ils attribuent a une extension recente de l’aire de r£partition. - Author‘s adress: T.B. Larsen 23 Jackson‘s Lane Highgate London N.6, England. 2 Reviews — Buchbesprechungen — Analyses Viedma, M.G. de & Bustillo, M.R.G. 1976: Libro rojo de los Lepidopteros Ibericos. — 117 Seiten, davon 7 Farbtaf. mit 23 Farbfot.; 50 Verbreitungskarten und 59 Farbfot. im Text. — Instituto Nacional para la Conservacion de la Naturaleza ICONA, Madrid, 197,6: Während es schon für verschiedene Länder sogenannte Rote Listen der in ihnen vom Aussterben bedrohten Wirbeltiere, insbesondere Vögel, gibt, wird mit diesem Buch zum erstenmal der Versuch unternommen, für eine Insektengruppe, nämlich die Schmetterlinge, und zwar der Iberischen Halbinsel, eine solche Liste zusammenzustel- len. In diese wurden 50 Arten bzw. Unterarten aufgenommen, die im wesentlichen nach dem Vorbild der Red Data Books der UICN (= International Union for the Con- servation of Nature and Natural Resources) in fünf Kategorien eingeteilt wurden: 1) Bereits gefährdete, 2) leicht zu gefährdende, 3) seltene, 4) endemische, und schließlich 5) auch noch einige Wanderfalter, die bisher in Spanien nur selten beobachtet wurden. Jeder Kategorie wird eine bestimmte Farbe zugeordnet, die jeweils an der Spitze der Druckseiten aufscheint, auf denen die Taxa besprochen werden. Das System und die Nomenklatur richten sich nach dem erst zum Teil erschienenen Werk ‚‚Lepidoptera of the Iberian Peninsula‘“. Bei jedem Taxon werden Angaben zu folgenden Punkten ge- macht: Verbreitung und Flugzeit, Biotop und Bionomie, Status und Population, Vor- schläge zur Erhaltung. Zu jeder behandelten Art bzw. Unterart gibt es eine Karte ihrer Verbreitung auf der Iberischen Halbinsel und eine mehr oder weniger farbgetreue pho- tographische Abbildung, meist sogar beider Geschlechter. Darüber hinaus findet man am Ende des Buches noch sieben Farbtafeln mit Aufnahmen von lebenden Faltern, Entwicklungsstadien, Futterpflanzen und Biotopen. Es fällt auf, daß die Auswahl der den Verfassern schutzbedürftig erscheinenden Taxa hauptsächlich aus bei Tag fliegenden Arten und Unterarten besteht, dazu kommen ei- nige große und bunte Heteroceren, darunter sogar drei nach Spanien ehemals zur Ge- winnung einer Seide importierte Saturniidae. Aus den großen Familien der Noctuidae und Geometridae wird nicht eine einzige Art angeführt. Die Empfehlungen für Schutzmaßnahmen bestehen hauptsächlich darin, die Forschung über Ökologie und Verbreitung der zu schützenden Taxa zu intensivieren und deren Fang für nicht wissen- schaftliche Zwecke zu verbieten oder einzuschränken. Konkrete Vorschläge zur Schaf- fung von Naturreservaten, um die Lebensräume gefährdeter Arten zu erhalten, vermißt man, doch wird am Schluß des Vorwortes in Aussicht gestellt, daß weitere Lepidopter- entaxa in die Liste aufgenommen werden sollen und die Errichtung von Schutzgebieten vorgeschlagen werden soll. Wer Erfahrungen im praktischen Naturschutz hat und auf wiederholten Reisen nach Spanien beobachten konnte, wie auch dort in steigendem Maße wertvollste Biotope dem Straßenbau, der Versiedelung, dem Massentourismus und anderen übermächtigen Faktoren zum Opfer fallen, wird sich wahrscheinlich fragen, ob eine Publikation wie die vorliegende wirklich einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung gefährdeter Lepidopte- ren leisten kann. F. Kasy DR Den Nota lepid., 1 (1): 23-37; I. XI. 1977 ISSN 0342-7536 Bemerkungen zu den Parnassius-Formen des Apennin aus seographisch-Okologischer Sicht (Papilionidae) SIGBERT WAGENER Dieser Beitrag erhebt nicht den Anspruch, eine taxonomische Revision zu sein, eher den einer Hilfe zu einer solchen. Er beruht auf Beobachtungen, die ich auf zwei Reisen durch Italien (vom 27.6. — 31.7.1968 und vom 10.7. — 7.8.1969) machte, sowie auf Überlegungen, die sich bei der Bearbeitung des gesmmelten Materials aufdrängten. Veranlaßt zu diesem Beitrag wurde ich durch die Ausführungen von C. J. EISNER in sei- nen „Parnassiana nova‘. Ich habe das Manuskript mit Herrn Eısner am 19.8.1977 eingehend erörtert. Wir haben bei unserer Diskussion vereinbart, das Herr EISsnEr die aufgeworfenen Fragen untersuchen und sich dazu äußern wird. Alle geographischen Angaben beziehen sich auf die Kartenblätter der vom Touring Club Italiano herausge- gebenen „Carta automobilistica d’Italia, 1:200000“. I. Geographische Skizze des Apennin Die Apenninen bilden das Rückgrat der Halbinsel. Sie schließen im NW am Col di Cadibona (459 m) an die Alpen an und enden im SW an der Straße von Messina. 1. Der nördliche Apennin Der nördliche Apennin erstreckt sich vom Col di Cadibona südostwärts bis zu den Tälern von Nera und Chienti. Er besteht hauptsächlich aus Flysch des Eozän mit Schie- fersandsteinen und Tonschiefern und ist in den Ligurischen und Toskanischen Apennin gegliedert. Der Ligurische Apennin fällt steil zur Mittelmeerküste und dacht, stark zer- schnitten, allmählich zur Poebene hin ab. Der Toskanische Apennin setzt sich aus ein- förmigen Ketten zusammen, die im Mte Cimone (NNW von Pistoia) 2165 m erreichen. Beide werden voneinander abgegrenzt durch die Täler der Magra und des Taro. Eine Sonderstellung nehmen die Alpi Apuane ein, die größtenteils aus Marmor bestehen. Dieser nördliche Apennin zeigt einen ganz anderen Charakter als der mittlere. Das sich deutlich, wenn man, von den Mtıi Sibillini kommend, auf das Pratomagno süd- östlich von Firenze hochfährt. Calluna, Sarothamnus und Vaccinium zeigen sauren Bo- den an. Die Vegetation ist artenarm und eintönig. Man findet Ende Juli nur wenig Blü- ten. Dem entspricht eine auffallende Armut an Tagfaltern. Im Toskanischen Apennin ; überraschen die schnelle Abnahme der Temperatur mit zunehmender Höhe über dem . Meeresspiegel und, damit verbunden, der schnelle Wechsel der Vegetationszonen: Laubmischwälder mit Edelkastanien bis 700-800 m, der Buchenwaldgürtel nur ver- ‚ einzelt 1500 m übersteigend und die obere Waldgrenze bildend. Oberhalb 1200 m ist ' die Luft schon trotz Sonne recht kühl. Im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Modena ‚ und Lucca finden sich Spuren quartärer Vergletscherung. Am Nordhang des Mte Giovo (westlich des Abetone-Passes) stieß ich am 26.7.1969 in 1700 m auf ein ausgedehntes Schneefeld. In 1500 m liegt hier über dem Lago Santo bereits der Krummholzgürtel aus 25 Juniperus nana und Vaccinium-Arten, in dem sich drei Erebia-Arten tummelten, die man in den Alpen sonst erst bei 2000 m findet. Nur hier, 100 m über dem See, traf ich an der steilen Wand des Mte Giovo in etwa 1600 m aufzwei Apollo-Falter, die einzigen Parnassius, die ich im ganzen nördlichen Apennin zu Gesicht bekam. 2. Der mittlere Apennin Im mittleren Apennin (zwischen 41° und 431/2° nördlicher Breite) streichen aus me- sozoischen Kalken aufgebaute Gebirgsklötze hauptsächlich von NW nach SE. Tief ein- geschnittene Längs- und Quertäler verleihen dem gesamten Raum eine starke Kamme- rung. Verkarstete Hochflächen wechseln mit tertiärerfüllten Becken und Senken (Bek- ken von Avezzano, 652 m, Becken von Sulmona, 403 m, Senke des Aterno). Die Flüsse Aniene, Turano und Salto entwässern das Gebiet nach NW über die Nera zum Tiber. Im SW führt das Flußsystem des Liri über den Garigliano seine Wasser in den Golf von Gaeta. Im Süden ist es der Volturno, und im Osten sind es die zur Adria fließenden San- gro, Aterno und andere. Die Wasserscheide nimmt infolge des reichen Reliefs einen sehr unregelmäßigen Verlauf: von Carsoli am Turano über die Mti Simbruini nach Sora am Liri (NW -SE), von der Serra Lunga (nördlich Sora) zu den Mti della Meta (WNW — ESE) und vom Mte Greco über die Mgna della Maiella in Nord-Süd-Richtung. Die - natürliche Waldgrenze liegt in den Abruzzen bei 1650-1800 und wird in der Regel von Buchen gebildet. Westlich und südlich der Wasserscheide ist ein nach geographischen Gesichtspunk- ten einheitliches Gebiet, das nach Süden seine Begrenzung in der weiten, von NW nach SE ziehenden Talmulde des F.Sacco und F.Liri (Palästrina, 450 m, bis Cassino, 50 m) erhält. Durch seine nach Süden offene Lage ist es klimatisch begünstigt. Mitte Juli 1969 waren auch die höchsten, 2000 m überschreitenden Gipfel schneefrei. Das Gebiet ist reich bewaldet, oberhalb 1100 m meist Rotbuchen-Hochwald bis gegen 1700 m, am. Mte Autore fast bis in Gipfelhöhe (1835 m). Ähnlich dürften die Verhältnisse im ober- sten Liri-Tal von Capistrello (722 m) bis Sora (281 m) sein. Hingegen ist das Gebiet der Marsica östlich der Straße Pescasseroli — Pescina von weit rauherer und wilderer Beschaffenheit. Die verkarsteten Berge zeigen, durch quar- täre Vergletscherung geformt, Hochgebirgscharakter und sind in den mittleren Höhen- lagen weithin unbewaldet und beweidet. Oberhalb 2000 m waren am 17.7.1969 an den Ost- und Nordflanken noch ausgedehnte Schneefelder zu sehen, am 18. 7.1968 jedoch nicht. Im Norden vom Becken von Avezzano und Sulmona, im Süden von der Kammli- nie der Mti della Meta begrenzt, geht es östlich der Straße Roccaraso - Sulmona - Popoli in die Mgne del Morrone und in die N-S streichenden Mgna della Maiella über. Der Westhang der Maiella (im Mte Amaro 2793 m), in der geographischen Breite von Sul- mona, trägt zwischen 1300 und 1700-1800 in einen fast geschlossenen Gürtel von Rot- buchenwald. Darüber folgt eine sehr schmale Zone Krummholz, vorwiegend aus Juni- perus nana, von etwa 50 m Breite, dann eine Stufe mit Matten und darüber Schotter mit schütterer Gras- und Felsstaudenflur. Auch hier trugen am 18.7.1969 die Gipfel und Nordseiten bis auf 2400 m herab noch größere Schneefelder. Nach Aussagen Einhei- mischer lagam Westhang Mitte Juni 1969 noch bis auf 1500 m herab eine geschlossene Schneedecke. Die Tavola Rotonda (2400 m), eine Karstpolje, wies 1969 einen regel- rechten Polygonalboden wie in der Tundra mit Kammeisbildung auf. In der Buchen- waldzone flog 1969 Erebia ligea (LiNNAEuS 1758), in der Mattenzone um 1900 bis 2100 m Erebia cassioides (HOHENWARTH 1793) und in der Schotterzone Erebia pluto (DE PRUNNER 1798) und Erebia gorge carboncina VERITY, 1915. Die Erscheinungszeit der Falter lag hier gegenüber 1969, wo an fast den gleichen Stellen gesammelt wurde, 24 % um gut 10 Tage später. Nach einem Wetterumschlag in der Nacht zum 19.7.1968 wa- ren am Morgen ebenfalls die Höhen der Maiella bis auf 2400 m herunter mit Neu- schnee bedeckt. Nördlich der Straße Avezzano - Popoli (Paßhöhe 1120 m) wird die Gebirgskette der Mgna Grande mit dem Mte Sirente (2349 m) nach Norden fortgesetzt. Auch der Si- rente trug am 19.7.1969 eine weithin leuchtende Schneekappe. Nördlich des Sirente erstreckt sich eine eintönige Hochfläche in 1200 bis 1500 m bis zum 500 bis 600 m tief liegenden Tal des Aterno an der Südflanke des Gran Sasso. Durch das liebliche Tal von Celano - Ovindoli vom Sirente getrennt, zieht zwischen Avezzano und l’Aquila das Kalkmassiv des Mte Velino (2487 m). Im Westen und Süden vom Tal des Aterno und der Pescara, im Norden vom Taldes Vomano umrahmt, erhebt sich der in der Hauptkette W-E-streichende jurassische Kalkklotz des Gran Sasso d’Italia (2912 m) aus seinem Vorland. Die Südseite des ei- gentlichen Gebirgsstockes ist völlig kahl. Die Baumgrenze liegt heute zum Teil schon bei 1300 m und geht nur an wenigen Stellen bis etwa 1550 m. Sonst ist alles bis gegen 2200 m von Grasfluren bedeckt, stellenweise durchsetzt mit Federgras (Stipa sp.). Beim Wettersturz am 19.7.1968 fiel Neuschnee bis auf 2400 m herab. Auch 1969 wa- ren zur gleichen Zeit oberhalb 2100 m überall größere Schneefelder zu sehen. Das sich vor dem Südhang ausbreitende Campo Imperatore ist eine riesige Polje, die sich vom Fuße des Corno in 1800 m nach Osten bis auf 1500 m neigt und im unteren Teil eine völlig ebene Grasfläche bildet. Zwischen Vomano- und Tronto-Tal erhebt sich östlich von Amatrice die 2400 m hohe Kette der Mti della Laga in N-S-Richtung. Als ich am 22.7.1968 am Lago di Campotosto vorbei über Amatrice nach Arquata del Tronto an der Westseite des Ge- birges entlangfuhr, kam mir diese Gegend trotz Sonnenscheins sehr unwirtlich und kühl vor. Noch einmal steigt der Apennin nördlich des Tronto-Tales in den Monti Sibillini auf über 2000 m an, ebenfalls in N-S-Streichrichtung. Die Südseite des Mte Vettore (2476 m) vom Piano Grande über die Forca di Presta bis Montegallo trägt nur sehr kleine Waldreste; oberhalb 1400 m bedecken alpine Matten die Hänge. Sowohl 1968 als auch 1969 erlebte ich hier einen sonnigen Vormittag und einen regnerischen Nach- mittag. Die Erscheinungszeit der Falter (Erebia, Melanargia, Satyrus) lag 1969 um 10 bis 14 Tage später als 1968. Soweit ich auf der Fahrt von Arquata über Visso nach Ca- merino 1968 feststellen konnte, ist der Nordteil des Gebirges wesentlich besser bewal- det. 3. Der südliche Apennin Vom Volturno — Sangro bis zur Straße von Messina zieht der südliche Apennin. Er erfährt auf Sizilien eine Fortsetzung im Peloritanischen und Nebrodischen Gebirge. Er ist sehr stark zerstückelt. Die mächtige Kalkmasse der Mti del Matese (2050 m) im Norden und des Monte Sirino (2006 m) und Mte Pollino im Süden erheben sich aus breiten sanften Ton- und Sandhügelländern. Die Serra Dolcedorme (2267 m) im Mte Pollino mit ihrem Steilabfall ist bis weit in den Vorsommer hinein mit Schnee bedeckt und glazial geformt. Am Osthang des Apennin liegt am Ofanto der 1327 mhohe Basal- vulkan Mte Vulture mit seiner berühmten Flora und Fauna. Südlich des tektonischen Grabes des Crati-Tales beginnt der aus Graniten, Gneisen und kristallinen Schiefern bestehende Calabrische Apennin mit der Sila und dem Aspromonte. Die Baumgrenze liegt 100-200 m höher als in den Abruzzen. Am Pollino steigen Panzerkiefern bis 2100 m an. 25 II. Parnassius mnemosyne (LiNNAEUS 1758) Die Raupe von mnemosyne lebt an Lerchensporn (Corydalis- Arten). Lerchensporn ist eine Charakterpflanze artenreicher Laubmischwälder und Buchenwälder. Wo sol- che vorkommen, liegen potentielle Biotope. Als natürliche Vegetationsform findet man die Laubmischwälder mit Edelkastanien, je nach Exposition in der Höhenstufe von 600-800 und 1000-1200 m, darüber die Buchenwälder zwischen 1100-1300 und 1600-1800 m. Innerhalb der Laubmischwaldzone vollzieht sich im Sommer (Juli) der Übergang von den feuchtwarmen, maritim beeinflußten Luftmassen der unteren Lagen zu den kühlgemäßigten, trockenen der höheren Lagen. 1. P.mnemosyne constantinii TURATI, 1919 Atti Soc. ital. Sci. nat., 58: 162-163. Locus typicus: Toskanischer Apennin, Regione Emilia, Prov. Modena, Lago Budalone und Costa di Gallo, 1600 m. EISNER, C., 1960: 34. EISNER, C., 1974: 67, Lago di Budalone, Costa di Galla; Passo Lisa, Emilianischer-Toskanischer Apennin. Den Typen-Fundort „Lago Budalone e la Costa di Gallo‘‘, nicht ‚‚Galla‘‘ wie EISNER schreibt, vermag ich nicht zu lokalisieren. ‚Passo Lisa‘ bei EISNER ist wohl indentisch mit „Passo della Cisa‘“. 2. P.mnemosyne schawerdae BRyk, 1922 Soc. Ent., 37: 11-12, Fig.2 .Locus typicus: Monte Pennino, Umbrischer Apen- nin. EIsNER, C., 1955: 130, Monti Sibillini; Massicio; Faggatiı di Bolognola. EIsNER, C., 1957: 45. EISNER, C., 1960: 34. EISNER, C., 1966: 12. EISNER, C., 1974: 67, Mti Sibillini; Forli, Campagnola; Macerata, Mti Sibillini; Mar- chi-Bolognola. Die Aufstellung der subsp. constantinii und schawerdae erscheint mir nach den geo- graphischen Gegebenheiten berechtigt. Die stärkere Schwarzzeichnung und Überpu- derung der Vorderflügeldes vonschawerdae steht in Parallelle mit gleichen Tenden- zen bei Melanargia russiae medioitalica VERITY, 1913. Unter der Fundortangabe „Monti Sibillini‘ ist bei älterem Material das Gebiet um Bolognola am Nordfuße des Monte Rotonda (2103 m) zu verstehen, das zur Provinz Macerata, Regione Marche, gehört. Die Grenze zwischen der Provinz Macerata und Provinz Perugia, Regione Um- bria, verläuft über den Monte Pennino (1571 m), der in den Mti di Camerino Piceno, zwischen Nocera Umbra und Camerino, liegt. Auch ‚‚Forli‘ ist nicht als Fundort, son- dern als Name für die Provinz zu betrachten. ‚Campagnola‘“ kann ich nicht auffinden; es dürfte aber ziemlich im Süden der Provinz Forli liegen, wo das Gebirge auf über 800 m ansteigt. Vermutlich fliegt mnemosyne schawerdae auch noch am Monte Subasio bei Assisi. 3. P.mnemosyne romanus GARAVAGLIA, 1940 Boll. Soc. ent. ital., 72: 98 Locus typicus: Mte Terminillo, Mti Reatini, 2000 m. EISNER, C., 1962: 114. EISNER, C., 1974: 68. EISnER (1962) sah in subsp. romanus ein Synonym zu subsp. euaquilensis Bryk & EIsneEr. Neues Material ließ Eısner (1974) zu der nicht zweifelsfreien Ansicht kommen, das romanus ein von typischen euaquilensis verschiedene Höhenform und kein aynonym zu euaquilensis seis. EISNER (mündliche Mitteilung vom 19.8.1977) ist nach Prüfung weiterer umfangreicher, von Dr. T. RACHELI am Monte Terminillo in etwa 1600 m Höhe gesammelter Serien zu der Ansicht gelangt, daß dieses Material der subsp. fruhstorferi TURATI zuzuordnen ist, während die Stücke aus der Typen-Serie von subsp. romanus GARAVAGLIA aus 2000 m Höhe sich morphologisch hiervon unterschei- den. 26 4. P.mnemosyne euaquilensis BRYK & EISNER, 1932 Parnassiana 2: 60, Fig.3, 4. Locus typicus: Gran Sasso. EiSNER, C., 1955: 130, Gran Sasso; Mt. Palombo. EısnEr, C., 1957: 46. EISNER, C., 1960: 35. EISNER, C., 1966: 12, Taf.9, Fig..5 _(Holotype), Fig. 6 (Allotype). EISNER, C., 1974: 68, Mt. Genzano. Ich vermute, daß die von Romei im Gran Sasso-Gebiet gesammelten Tiere aus dem relativ kleinen Waldgebiet in 1100-1300 m Höhe bei der Basisstation der ‚Funivie Gran Sasso‘ oberhalb Assergi stammen, weil dieses von l’Aquila aus am leichtesten zu erreichen war. Ich selber fand am 19.7.1969 ein abgefiogenes etwa20 minderLuft- linie hiervon entfernt, am Ostrand des Campo Imperatore in einem kleinen Buchen- wäldchen am Valico Capo la Serre in 1550 m nordöstlich von Castel d. Monte, wo ver- mutlich auch DAnnEHL (1927: 37) gesammelt hat. Außer an diesen beiden Stellen konnte ich auf dem Campo Imperatore und auf dem Wege von Assergi zum Passso Ca- pannelle keinen Buchen- und Edellaubwald feststellen. Überall herrschen Grastriften. Wo hier noch mnemosyne vorkommt, kann es sich nur um kleine, stark gefährdete Restpopulationen handeln. „Monte Genzano“ (leg. RoMEI) und ‚Monte Palombo“ (leg. DANNEHL) verzeichnet die Karte für das Gran Sasso-Gebiet nicht. Es gibt jedoch in der Landschaft Marsica ei- nen Monte Genzana (2170 m) nördlich von Scanno und einen Monte Palombo (2013 m) nördlich von Pescasseroli. Während die Angabe „Monte Genzano“ unsicher bleibt, wird die geographische Lage des Monte Palombo durch DAnneEHL (1927: 47) in- direkt bezeugt. Wenn dies zutrifft, dürfte die Einordnung dieser Tiere bei subsp. eua- quilensis wohl kaum richtig sein; nach den geographischen Verhältnissen müßte sie bei subsp. eucomitis erfolgen. 5. P.mnemosyne eucomitis BRyK & EIsSNErR, 1932 Parnassiana 2: 59. Locus typicus: La Maiella (leg. DAnNEHL). EISNER, C., 1955: 130. EISNER, C., 1957: 45. EiSNER, C., 1960: 34. EISNER, C., 1966: 12, Taf.9, Fig.1 (Holotype), Fig..2 _(Allotype). Das ältere Material stammt weitgehend aus der Umgebung von Roccaraso und Pes- cocostanzo (leg. RoMEI und DANNEHL) sowie von der Westseite des Monte Amaro bei Guado S. Leonardo (DAnnEHL, 1927: 37). Von Sulmona (Bahnstation) über Pacentro ist die Westseite allein zugänglich, früher wohl nur auf dem Rücken eines Maultieres, jetzt auf großzügiger, für den Wintersport gebauter Straße. Das Gebiet war bis 1968 nur von wenigen Hirten bewohnt. 1969 öffnete dort das erste moderne Hotel seine Pforten. Ich traf hier noch am 18.7.1969 am Westhang der Tavola Rotonda am oberen Rande des Buchenwaldes bei 1700 m auf ein 6. P. mnemosyne fruhstorferi Turarı, 1909 Naturalista sicil., 21: 34-36, Taf.1, Fig.1, 2 Locus typicus: Migliari an der NE-Seite des Monte Autore in den Monti Simbruini. EISNER, C., 1955: 130, Ovindoli, Mte Velino. EISNER, C., 1957 a: 45, Mte Autore, Mti Simbruini; Mte Genzano; Mte Paradiso; Mgna Grande. EISNER, C., 1960: 34. EISNER, C., 1974: 67-68, Ovindoli, Mte Sirente; Mti Simbruini: Vigliomo; Filettino; Guarcino — Campo Catino. Eısner (1957 a: 45) führt auch hier Tiere aus der Mgna Grande und vom Monte Genzano an, für die das bereits unter subsp. euaquilensis Gesagte in gleicher Weise gilt. Der „Mt. Paradiso, Apenn. centr.‘ ist wohl identisch mit dem Mte Paradiso süd- lich Rivisondoli, wo DANNEHL gesammelt hat. Die betreffenden Tiere müßten dann subsp. eucomitis zugeordnet werden. — Ich selber habe subsp. fruhstorferi zwischen dem 12.und 16.7.1969 nirgendwo angetroffen. 27 7. P.mnemosyne costarum BRyK, 1922 Soc. Ent., 37: 13; (Holotype) Fig.3. Locus typicus: Valle Petrella, Mti Aurunci. EIsnER, C., 1955: 130, Roccaraso. EISNER, C., 1960: 35. EISNER, C., 1974: 68, roc- caraso. | roccaraso ist ein Ort am Südrand der Maiella, von wo ein Teil des Typenmaterials der subsp. eucomitis BRyK & EISNER stammt. Die Typen der subsp. costarum sollen jedoch nach EısneEr (1966: 12) aus dem Valle de Petrella in den Monti Aurunci kommen. Ent- weder liegen hier falsche Etikettierungen vor, oder EIsner hat hier aus Unkenntnis der genauen Lage der Fundorte Tiere vereint, die nicht zusammengehören, oder die tat- sächliche morphologische Übereinstimmung der Falter aus der Maiella mit denen aus den Monti Aurunci zeugt für die unberechtigte Aufstellung einer der beiden Subspe- zies. Die Monti Aurunci, die im Mte Petrella 1533 m erreichen, liegen südlich der breiten Talmulde des F. Sacco und fallen nach Süden zum Golf von Gaeta ab. In den oberen La- gen tragen sie Laubmisch- und Buchenwald; die klimatischen und sonstigen geographi- schen Gegebenheiten sind jedoch sehr verschieden von denen im Bereich der Maiella. Bei der Beurteilung der mnemosyne-Populationen des mittleren Apennin sollte man beherzigen, was DAnnEHL (1927: 46) schreibt: „Die Höhen der Simbruini bis zum Monte Autore lieferten mancherlei Gutes. Parnassius mnemosyne fruhstorferi TURATI flog an einigen Stellen zahlreich und mit ganz auffallend langer Erscheinungszeit von Ende Mai bis Ende Juli; ich konnte große Serien der schönen Form mitbringen, die überaus stark variiert und im großen und ganzen der Beschreibung gar nicht entspricht, die wohl nach zu wenig Material erfolgte. Es zeigt sich wieder, daß gerade bei den den Jahreseinflüssen stark zugänglichen Parnassiern Beschreibungen nach zu unvollkom- menem Material leicht zu Irrtümern führen.‘ Mir liegt eine größere Serie (leg. WIEGEL in Slg. JunGE) vom Passo del Diavolo (1400 m) nördlich Pescasseroli vor, die DANNEHL vollkommen recht gibt. Hierunter befinden sich ,‚ die, würden sie als Einzeltiere vorliegen, nach den Beschreibungen von EisneEr (1960: 34-35) und den Abbildungen bei Eısner (1966: Taf. 9. Fig. 1, 2, 5, 6, 7) je zueucomitis, euaquilensis, fruhstorferi oder costarum gestellt werden könnten. Es verwundert daher nicht, wenn EisNEr aus Un- kenntnis der geographischen Gegebenheiten Tiere ganz verschiedener Herkunft in die- selbe Subspezies einreiht. Chorologisch gesehen lassen sich keine geographischen Schranken aufzeigen, die zu einer Fortpflanzungsisolation unter denmnemosyne-Populationen von den Monti Rea- tini bis zum Gran Sasso und den Monti della Meta hätten führen können. Überall finden sich in diesem Bereich, untereinander verbunden, Höhenlagen, in denen die potentielle natürliche Vegetation das Fagetum darstellt. Ob die Zeit seit der Entwaldung dieser Zone für die Entstehung echter Subspezies ausreicht, erscheint mir doch sehr fraglich. Ich habe in der geographischen Skizzierung des Gebietes auf die klimatischen Unter- schiede beiderseits der Hauptwaserscheide zwischen Liri und Sangro hingewiesen. Diese könnten gewisse ökologische Ursachen für eine morphologische Differenzierung geschaffen haben. Dann müßten subsp. romanus, euaquilensis und eucomitis einerseits und subsp. fruhstorferi und costarum andererseits je einen subspezifischen Komplex bilden. Wahrscheinlich aber liegen in den heutigen Restpopulatioen nur die Bruch- stücke ehemals zusammenhängender Kline in der Ausprägung bestimmter Merkmale vor, so daß die subsp. romanus, euaquilensis, eucomitis und costarum zu einer einzigen, subsp. fruhstorferi TuRATI, 1909, vereint werden müssen. Das zu klären, wäre die Auf- gabe eines erfahrenen Parnassier-Taxonomen, der an einem umfangreichen Material 28 mit genauen Orts-, Zeit- und Höhenangaben nicht nur morphologisch-statistische Analysen durchführt, sondern auch historisch-chorologische Gesichtspunkte mit be- rücksichtigt. Man wird dabei, gerade unter dem Gesichtspunkt der historischen Choro- logie, die außerordentlich starke Kammerung des Reliefs nicht außer acht lassen dür- fen, die es vielen Arten ermöglichte, die während der letzten Glazialzeit in der geogra- phischen Isolation erworbenen Mutationen nach Wegfall dieser isolationsmechanis- men erneut in einen außergewöhnlich reichen Genpool einzubringen. So fallen in die- sem Raum z.B. auch die Populationen von Melanargia galathea (LinnAEUus, 1758 (ebenso wie die von mnemosyne durch eine besonders starke Inhomogenität auf. Die populationsgenetisch interessanten Formen nigraltudinaria Roccı, 1937 und latina VerITy, 1920 von Zygaena transalpina (ESPER, 1781) fliegen westlich und südlich der Wasserscheide von Liri und Sangro, östlich und nördlich davon die einheitlich rote Form altitudinaria TurATı, 1910. Fast genauso verhält es sich bei Zygaena romeo adumbrata BURGEFF, 1926 und Zygaena romeo romana BURGEFF, 1926. Melanargia arge (SULZER, 1776) findet man an zahlreichen Stellen südlich und westlich der Wasser- scheide, nicht aber nördlich und östlich. M. arge bleibt dabei allerdings meist unterhalb der Buchenzone. Man vergleiche hierzu auch die Ausführungen von REınıG (1970) über die apenninischen Bastardierungszonen und Mischpopulationen bei Hummeln und Schmarotzerhummeln. 8. P. mnemosyne sbordonii EiSNER & RAcHELI, 1971 Zool. Meded. Leiden, 45:89-90, Taf. 2, Fig. c (Holotype), Fig. d (Allotype). Locus typicus: Monte Vulture, Monticchio Bagni, 750-1200 m, Prov. Potenza; Monte Sirino, 1000 m, Prov. Potenza. 9. P. mnemosyne calabria TurATı, 1911 Ann. Mus. Zool. Nap., 3:12. Locus typicus: Calabria, Aspromonte. EISNER, C., 1955: 130. EISNER, C., 1960: 35. EISNER, C., 1974: 68. mmnemosyne ist wahrscheinlich in den 1500 m Höhe übersteigenden Gebirgen der Ba- silicata (Lucaniens) und Calabriens weiter verbreitet als bis heute bekannt. Denn trotz der südlichen Lage wird das Klima oberhalb 1200 m sehr bald kühlgemäßigt, und an nicht zu trockenen Hängen finden sich immer wieder zum Teil uralte Buchenwälder. Zwar örtlich begrenzte, aber relativ starke Populationen sind auch vom Monte Polli- no-Gebiet nördlich Castrovillari (PARENZAN, 1975: 108-109, 115) wie aus der La Sila, Sila Grande und Sila Greca (Prov. Cosenza) bekannt. Es wäre noch zu prüfen, inwie- weit die subsp. sbordonii EISNER & RACHELI und die subsp. calabrica 'TURATI durch Übergangsformen verbunden sind. 10. P. mnemosyne nebrodensis TURATI, 1907 Naturalista Siciliano, 20: 15, Taf. 3, Fig. 3, Fig. 3,4 ,5 Locus typicus: Madonie und Monti Nebrodi, Sizilien. EISNER, C., 1957a: 46, Madonie: Ätna. EısneEr, C., 1960: 35. EISNER,C., 1974: 69. Potentielle Biotope für mnemosyne fand ich 1968 nur in der Madonie zwischen Rif. Orestano und Rif. Marini wie auf dem Piano Battaglia im Gebiet des Monte San Salva- tore südlich Celafu, 1100-1800 m. III. Parnassius apollo (LINNAEUS, 1758) Infolge der Bindung der Raupen an ihre Futterpflanzen (Sedum album u.a.) sind die potentiellen Vorkommen des apollo-Falters wesentlich beschränkter und isolierter, als das bei mnemosyne der Fall ist. Geeignete Biotope sind selten und immer nur von ge- 2 ringer Ausdehnung. Die Populationen sind klein und heute durchwess in ihrem Fortbe- stand gefährdet. Sie sind meist geographisch weit voneinander getrennt, so daß eine unmittelbare Fortpflanzungsgemeinschaft untereinander nur selten besteht. Man ver- gleiche hierzu TuraTı (1932). Das erklärt, warum die Falter fast jeder Population an- ders aussehen und damit die Schwierigkeit, diese zu echten Subspezies zusammenzufas- sen. Der Taxonom dürfte gut beraten sein, wenn er sich nicht auf die Herausarbeitung geringfügiger Unterschiede in den morphologischen Merkmalen beschränkt, sondern vielerlei, auch geographische und historisch-chorologische Gesichtspunkte berücksich- tigt, um die richtige Lösung zu finden. 1. P. apollo apenninus STICHEL, 1907 Genera Insect. 58: 26 (Nota 2). apenninus VERITY, 1910, in Rhopal. pal.: 306, 310, Taf. 56, Fig. 7,8 ‚Fig.9 ; Toskanischer Apennin. Locus typicus: Laut Eısner (1976: 205) wurde apenninus von STICHEL nach der Ab- bildungeines ausdem Apennin von Lucca durch VerIity in seinem Werk Rhopalo- cera palaearctica, Taf. 8, Fig. 20 aufgestellt. In seinem Werk Le Farfalle Diurne d’Italia, 3: 94 gibt Verımy 1947 den Fundort mit „Monte Altissimo, nelle Alpi Apuane a circa m. 1000“ an und bildet von diesem Flugplatz Taf. 25, Fig. 28-31 2 und?2 ab. Verıty (1903) erwähnt bereits ein vom Monte Altissimo (Alpi Apuane). EISNER, C., 1956: 217-218, Bivo; Bobbio (Piacenza); Bredozzo. EISNER, C.,1957b: 295. EISNER, C., 1976: 205, Mte Roccandagia, Mte Sella, Mte Focobella (Umge- bung Vagli, Prov. Lucca); Mte Fegatesi sul Prato Fiorito (Lucca); Mte Carmo (Ge- nova/Alessandria/Piacenza); Mte Penna (Genova/Parma); Bredozzo; Mte Autore, Mti Sabini. 2. P. apollo decoratissima VERITY, 1919 Entomologist’s Rec. J. Var. 31, 5: 88. Locus typicus: VERITY, R., 1947. Le Farfalle Diurne d’Italia, 3: Taf. 25, Fig.23-27, 1 , vom Mte Fegatesi sul Prato Fiorito (Lucca), 1 Mte Penna, Apenn. liguro-parmense. EISNER, C., 1957b: 296. EısnEr, C., 1976: 205. 3. P. apollo ls TurATI, 1923 Atti Soc. ital. Sci. nat., 62: 8, 31-40. Locus typicus: Alpe die San Pellegrino (Luc- ca/Modena). EISNER, C., 1956: 219, Mte Libro Aperto (Modena/Pistoia). EISNER, C.,1957b: 296, Foce d. Radici (Modena/Lucca). EISNER, C., 1976: 206, Tagliole (Modena); Pizzo Tre Potenze (Modena/Lucca/Pistoia). 4. P. apollo abetonica VERITY, 1947 Le Farfalle Diurne d’Italia, 3: 94. Locus typicus: Abetone. EIsNErR, C., 1957b: 296. EISNER, C., 1976: 206. Leider lassen die Fundortangaben zu diesen vier benannten Formen zu wünschen üb- rig. Sie sind zum Teil unvollständig oder in nicht korrekter Schreibweise wiedergege- ben. So muß es heißen bei Eısner (1956: 219 und 1957: 296) statt „Alpe di S. Pellegrino“: ‚San Pellegrino in Alpe‘, Eısner (1957b: 296) statt „Monte Prato Fiorito bei Lucca‘: „Monte Fegatesi sul Prato Fiorito, Prov. Lucca“, EısneEr (1957b;: 296) statt „aus Libro Aperto“: „vom Libro Aperto‘“ (da ein Berg, 1937 m); 30 EISNEr (1976: 205) statt „Vogli-Lucca‘: der Ort „Vagli, Prov. Lucca“, EISnEr (1976: 206) statt „‚Pizzo Potenze‘: „Alpe Tre Potenze“. Der Mte Penna, 1735 m, an der Grenze Parma/Genova ist nicht zu verwechseln mit einem Mte Penna, 1260 m, im SE der Provinz Parma, nordwestlich des Abetone-Pas- ses. „Bivo“ und ‚„Bredozzo‘“ vermag ich nicht zu lokalisieren. Eısner führt (1957b: 296) unter subsp. emilianus und (1976: 205) unter subsp. apenninus den Fundort „Monte Autore“ an und verlegt diesen Berg erst in die Mti Sibillini, dann in die Mti Sa- bini. Es gibt aber nur einen Monte Autore in den Mti Simbruini im mittleren Apennin, und nur dort. Wenn es sich nicht um falsche Fundortangaben handelt, müßten die ent- sprechenden Tiere zur subsp. civis TURATI gehören. Wichtig für die taxonomische Beurteilung der apollo des nördlichen Apennin er- scheint mir auch hier die Lage der Biotope zur Hauptwasserscheide. Diese verläuft (sich weitgehend deckend mit der Grenze der Regionen Toscana/Emilia und Ligu- ria/Piemonte) vom Mte Orsigna, 1555 m, (nördlich Pistoia), über Libro Aperto, 1937 m, Mte Cimone, 2165 m, Abetone, 1700 m, Alpe Tre Potenze, 1940 m, Mte Giovo, 1991 m, Mte Albano, 1694 m, Foce d. Radici, 1529 m, Mte Prato, 2058 m, Mte Sillano, 1874 m, Passo di Cerretro, 1261 m, Passo della Cisa, 1039 m (Grenze Toscana/Ligu- ria), Mte Gottero, 1640 m, Mte Zuccone, 1423 m, Passo d. Bocco, 956 m, Mte Penna, 1735 m, zum Mte Carmo, 1640 m. Die Nordabdachung und der Bereich der Kammlinie des Apennins sind winterkalt und auch im Sommer relativ kühl. Die Südabdachung hat ein mediterranes Übergangsklima mit Niederschlagsmaxima im Herbst und Frühjahr (Genua: 1146mm, davon allein im November 185 mm). Durch das Längstal des F. Ser- chio (Landschaft Garfagnana) können feuchtwarme Luftmassen vom Mittelmeer den Südabfall des Toskanischen Apennins bestreichen und diesen klimatisch begünstigen. Nach diesen orographischen und klimatischen Verhältnissen zu urteilen, müßten die apollo-Populationen aus dem Kammbereich des Toskanischen Apennin von etwa der Autobahn Bologna — Firenze im Osten bis zur Wasserscheide zwischen F. Taro und T. Parma eine einzige Subspezies bilden. Das sind die Populationen vom Libro Aperto, Abetone, Mte Giovo, Alpe Tre Potenze, Lago Santo, dem Ort Le Tagliole, San Pelle- grino in Alpe, Foce d. Radici. Hierzu würde ich, wie Eısner (1976: 205) auch die Popu- lation vom Monte Fegatesi sul Prato Fiorito (Lucca) zählen, da dieser Biotop am Süd- hang der Alpe Tre Potenze liegt (Ort Montefegatesi, 842 m). Welchen Namen diese Subspezies dann zu führen hätte, ob emilianus 'TURATI, 1923, oder decoratissima VER- ıty, 1919, hängt davon ab, ob VERITY mit decoratissima eine echte Subspezies aufstellen oder eine infrasubspezifische Form benennen wollte. Das bedarf noch der Klärung. Auf jeden Fall stellt subsp. abetonica VeErITy, 1947 ein Synonym zu einem der beiden Na- men dar, wie schon EısneEr (1976: 206) zum Ausdruck bringt. Die Typen aller drei be- nannten Formen stammen aus dem gleichen Gebiet; ihre Fundorte liegen nur 16 bzw. 10 km voneinander entfernt. Wenn VErITY (1947) auch 1 vom Mte Penna im Ligurischen Apennin zu decoratis- sima stellt, ist das ein Beispiel für seine unheilvolle Praxis, Tiere ganz verschiedener Herkunft unter demselben Namen zusammenzufassen; in diesem Falle vom äußersten West- und Ostende des Gebietes. Nur mit Vorbehalten würde ich die ligurischen Popu- lationen (Mte Carmo, Mte Penna, vielleicht auch noch Bobbio) nach den geographi- schen Gegebenheiten der subsp. apenninus STICHEL, 1907 zugesellen, die sich in ihrer Verbreitung auf das Gebiet des Mte Altissimo, 1589 m, Mte Pisanino, 1945 m, und des Lago di Vagli in den Alpi Apuane konzentriert. Der Ligurische Apennin erreicht im Mte Maggiorasca, 1799 m, und im Mte Penna, 1735 m, seine größten Höhen. Er ist in- al folge der geringeren Massenerhebung klimatisch günstiger gestellt, von anderem Ge- stein — teils Kalk, der interessante Gebirgskulissen in die Landschaft setzt— und reiche- rer Vegetation als der etwa 80 km in der Luftlinie weiter östlich liegende und durch das breite Tal der Magra getrennte Raum um den Mte Pisanino. ‚„Bobbio“ selbst, 270 m, im Tal der Trebbia, kommt als Biotop für apollo wohl kaum in Frage; jedoch sind in seiner näheren Umgebung Höhen bis zu 1400 m. Die subspezifische Zuordnung dieser liguri- schen Populationen bedarf noch weiterer Untersuchungen. 5. P. apollo euapenninus VERITY, 1914 Boll. Soc. ent. ital., 45: 140, 204-206. Locus typicus: Pizzo Tre Vescovi, Mti Sibilli- ni, 1200-1300 m, Costarotara, Prov. Macerata. EIsNEr, C., 1956: 219. EisNEr, C., 1957b: 296, Costarotara; Bolognola. EisNER, C., 1976: 206, Costarotara: Bolognola; Mte Terminillo, Mti Reatini. Die bekannten Biotope liegen an der Nordseite der Mti Sibillini um Bolognola. An der Südseite, vom Montegallo bis zur Forca di Presta und von Arquata bis Norcia sah ich am 23.7.1968 und am 22. 7. 1969 keinen apollo-Falter. Die Zuordnung der Popula- tion vom Mte Terminillo zur subsp. euapenninus erscheint mir nicht verfehlt, da sich zwischen den Mti Sibillini und den Mti Reatini ein im Schnitt über 900 m hohes Berg- land mit zahlreichen Erhebungen über 1400 m erstreckt. 6. P. apollo romeii VERITY, 1939 Lambillionea, 1939: 182. Locus typicus: Gran Sasso. EIsNER, C., 1957b: 297, Gran Sasso; Umgebung Aquila 850 m; Mt. Sirente. EiIsnEr, C., 1976: 207-208, Gran Sasso, Campo Imperatore, 1600-1700 m; Mte Portella; Gran Sasso, 1700-2000 m als apollo romeii VERITY, f. altitudinis querci f. nova. Am 20.7.1969 fand ich eine aus höchstens 50-60 Exemplaren bestehende Popula- tion am SE-Rande des Campo Imperatore am Valico Capo la Serre (1550-1600 m). Der Biotop ist ein von kahlen, steilen Felsen durchsetztes Buchenwäldchen von etwa 400 m Länge und 100 m Breite mit eingestreuten kleinen Wiesenstücken (etwa 300 m vom Biotop dermnemosyne euaquilensis BRYK & EisNEr entfernt). Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den gleichen Platz, an dem auch RoMEI, QUERCI und DANNEHL ge- sammelt haben. Im 1100-1300 m hoch gelegenen Waldgebiet bei der Basisstation der „Funivie Gran Sasso“ oberhalb Assergi sah ich zwischen dem 19. und 22.7.1968 und am 19./20.7.1969 keinen apollo. Der Mte Portella liegt unmittelbar unter dem Corno Grande, dem Hauptgipfel des Gran Sasso. Dort befinden sich Berghütten und die End- station der Funivie. Da Romeiı hier apollo fand, stammt wohl auch die DAnNEHL’sche Serie aus 1700-2200 m von hier, 20 km vom Valico Capo la Serre entfernt. Bei von Wolken bedecktem Himmel konnte ich hier keine Falter entdecken. Die Richtigkeit der Fundortangabe ‚Umgebung Aquila 850 m‘ (EisnEr, 1957b: 297) bezweifle ich, da ich mir nicht vorstellen kann, wo auf Grund der klimatischen und Vegetationsverhält- nisse um l’Aquila ein für apollo geeigneter Biotop sein könnte. Sollten die Angaben dennoch stimmen, gehört diese Population wohl kaum zu romeii, sondern zur folgenden subsp. civis TURATI. Dies gilt auch für die von Eısner (1957b: 297) unter „Monte Siren- te‘ hier aufgeführten Exemplare. 7. P. apollo civis TurAnı, 1932 Boll. Soc. ent. ital., 64: 50-55. Locus typicus: Rocca di Mezzo, um 850 m, oberhalb Agosta zwischen Arsoli und Subiaco; Mtı Tiburtini, Mti Ruffi, Mti Prenestini, Mti Simbruini, Mti Ernici. EIsNER, C., 1956: 218, Mt. Autore, Mt. Sibillini; Ovindoli; Sirente, Monterotondo. 32 EIsNER, C., 1966: 42, Mt. Autore, Mt. Sabini (false Sibillini). EISNER, C., 1976: 208, Monterotondo, Sirente; Ovindoli; Mt. Magnola, oberhalb Ovindoli. Bei EEISNER (1956: 218) taucht auch hier wieder der Fundort „Mt. Autore, Mt. Sibil- lini‘‘ auf, (1966: 42) „verbessert‘‘ in „Mt. Autore, Mt. Sabini (false Sibillini)‘‘. Wie schon weiter oben vermerkt, gibt es einen Mte Autore nur in den Mti Simbruini. Ich be- obachtete diese Form in größerer Zahl am 19.7.1969 an der steilen Felswand unmittel- bar unter der Platte, auf der Ovindoli (1300 m) erbaut ist, am Talschluß des von Celano heraufführenden Tales. 8. P. apollo metaensis EISNER, 1959 Zoöl. Meded. Leiden, 36: 247. Locus typicus: Le Mainarde-montes, La Meta-Ge- biet, 1600 m. EisnER, C., 1966: 42, Taf.53, Fig.4 _(Allotype), Taf.54, Fig.1 (Holotype). EISNER, C., 1976: 209, Pescasseroli. Der im Bereich der Auffahrtsstraße zum Prato Mezzo befindliche Typen-Biotop liegt, nach SW offen, südlich der in der geographischen Skizze beschriebenen Haupt- wasserscheide. Von daher gesehen, dürfte metaensis der subsp. civis nahe stehen oder mit ihr identisch sein, Ich besuchte dieses Gebiet am 15.7. 1969, ohne aufapollo zu sto- ßen. Die Population von „Pescasseroli‘‘ (EISNER, 1976: 209) gehört wohl nicht hierher, sondern zur subsp. ifalicus OÖBERTHÜR. 9. P. apollo italicus OBERTHÜR, 1909 Etud. Lepid. Comp., 3: 116. Locus typicus: La Maiella. EISNER, C., 1957 b: 297, Majella. EısneEr, C., 1976: 209, Corno Grande; Roccaraso; West-Hang Tavola Rotonda. Die Fundorte, an denen RoMEI, QUERCI und DANNEHL gesammelt haben, sind: Roc- caraso (1235 m), Rivisondoli (1239 m) und Pescocostanzo (1395 m); DANNEHL dann noch an der Westküste der Maiella unterhalb des Monte Amaro. Ich selbst fand apollo an der gleichen Stelle wie mnemosyne am 17./18.7.1969 in einer Schlucht zwischen 1600 und 1700 m am Westhang der Tavola Rotonda. Vereinzelt kamen Tiere auch bis 1500 m herunter, um auf den im Buchenwald eingestreuten Wiesen an Blüten zu sau- gen. Der Biotop ist nicht ganz so eng begrenzt wie der am Campo Imperatore. Die Po- pulation umfaßte aber auch hier wohl kaum mehr als 100 Tiere. Zu italicus möchte ich auch eine winzige Population stellen, die ich am 18.7.1968 zwischen Villetta Barrea und Scanno nahe der C. Bocca di Pantano in 1600-1700 m an einem beweideten Hang mit kleinen Buchengruppen fand. Eisner (1976: 209) führt hier 1 vom Corno Grande auf. Der Corno Grande ist der Hauptgipfel im Gran Sasso. Infolgedessen müßte dieses zur subsp. romeii VERITY gehören, oder die Fundortangabe beruht auf einem Irrtum. 10. P. apollo rachelii Eısner, 1975 Zoöl. Meded. Leiden., 49: 81-82, Taf. 1, Fig.3 (Holotype), Fig. 4 (Allotype). Locus typicus: Abruzzen, Mte Pratello, 6 km südlich von Rivisondoli, Nordostab- hang der Serra del Monte Paradiso, Madonna del Carmine. 1400 m. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, daß, 6-10 km vom Typen-Fundort der subsp. ita- licus OBERTHÜR entfernt, in gleicher Höhenlage eine weitere gute Subspezies fliegt, auch wenn die Tiere, den entgegengesetzten Hanglagen entsprechend, gewisse mor- phologische Unterschiede zeigen. Nach den örtlichen geographischen Verhältnissen er- scheint dies wenig wahrscheinlich. 3) 11. P. apollo pumilus STICHEL, 1906 Berl. ent. Z., 51: 88, Taf.2, Fig. 14 . Locus typicus: Aspromonte. EISNER, C., 1956: 220. EISNER, C., 1957 b: 298. EisNER, C., 1976: 209. Aus dem südlichen Apennin ist mir nur subsp. pumilus aus dem Aspromonte und der Sila in Calabrien bekannt. PARENZAN (1975) nennt keine Vorkommen. Ich selber sah apollo weder in den Mti del Matese noch in den Sila-Ketten, noch im Sirino- und Polli- no-Gebiet; auch im Aspromonte begegnete ich ihm nicht. Dennoch halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß die Art noch da oder dort im südlichen Apennin gefunden wer- den kann. 12. P. apollo siciliae OBERTHÜR, 1891 Etud. Ent. Comp., 14: 4, 16, Taf.3, Fig.22 .Locus typicus: Sizilien, Madonie. EISNER, C., 1956: 221, Madonna del Alta, Pizzo Antenna, Aetna. EISNER, C., 1957 b: 298, Madonie. EISNER, C., 1976: 209, San Salvatore, Piano Battaglia, Madonie. Das Vorkommen auf Sizilien scheint auf die Madonie und den Aetna beschränkt. In der Busambra scheint mir kein geeigneter Biotop vorhanden zu sein. Ich fand am 9.7.1968 eine Population aus höchstens 50 Tieren an einer sehr eng begrenzten Stelle um 1450 m am SW-Hang des Monte San Salvatore, nicht aber den Falter auf dem Piano Battaglia und am Südhang des Aetna. Legende zur Karte Verbreitung von P. mnemosyne und P. apollo im Apennin (1) Ligurischer Apennin: P. apollo (?apenninus STICHEL, 1907). (2) Alpi Apuane: P. apollo apenninus STICHEL, 1907. (3) Toskanischer Apennin: P. mnemosyne constantinii Turarı, 1919. P. apollo deco- ratissima VERITY, 1919; apollo emilianus TurArtı, 1923; apollo abetonica VERITY, 1947. (4) Umbrischer Apennin: P. mnemosyne schawerdae Bryk, 1922. P. apollo euapen- ninus VERITY, 1914. (5) Mti Reatini: P. mnemosyne romanus GARAVAGLIA, 1940. P. apollo euapenninus VERITY, 1914. (6) Mti Tiburtini, Mti Simbruini, Mti Ernici, Ovindoli, Mainarde: P. mnemosyne fruhstorferi Turartı, 1909. P. apollo civis TuARTI, 1932; apollo metaensis EISNER, 1959: (7) Gran Sasso: P. mnemosyne euaquilensis BRYK & EISNER, 1932. P. apollo romeii VERITY, 1939. (8) Mgna Grande, Maiella: P. mnemosyne eucomitis BRYK & EISNER, 1932. P. apollo italicus OBERTHÜR, 1909; apollo rachelii EisNErR, 1975. (9) Mti Aurunci: P. mnemosyne costarum BRYK, 1922. (10) Mte Vulture, (11) Mte Sirino, (12) Mte Pollino: P. mnemosyne sbordonii EISNER & RACHELI1,. 1971. (13) Sila, (14) Aspromonte: P. mnemosyne calabrica Turarı, 1911. P. apollo pumilus STICHEL, 1906. (15) Aetna, (16) Mti Nebrodi, (17) Madonie: P. mnemosyne nebrodensis 'TURATI, 1907. (15) Aetna, (17) Madonie: P. apollo siciliae OBERTHÜR, 1891. 34 Literatur DANNEHL, F., 1927. Sammelreise nach Mittelitalien 1926 und ihre Ergebnisse. Lepid. Rasch., 1: 11-12, 26-28, 35-37, 46-48. Wien. EISNER, C., 1955. Parnassiana nova IV. Kritische Revision der Gattung Parnassius (Fortsetzung 2) Zoöl. Meded. Leiden., 33: 127-156. EIsNEr, C., 1956. Parnassiana nova IX. Kritische Revision der Gattung Parnassius (Fortsetzung 6) - ibid., 35: 201-222. EISNER, C., 1957 a. Parnassiana nova XII. Kritische Revision der Gattung Parnassius (Fortsetzung 8) - ibid., 35: 33-49. EISNER, C., 1957b. Parnassiana nova XVII. Kritische Revision der Gattung Parnassius (Fortsetzung 12) - ibid., 35: 283-298. EIsSNER, C., 1959. Parnassiana nova XXV. Kritische Revision der Gattung Tadumia (Fortsetzung). Anhang. - ibid., 36: 233-247. EISNER, C., 1960. Parnassiana nova XX VIII. Nachträgliche Betrachtungen zu der Revi- sion der Subfamilia Parnassiinae (Fortsetzung 1) - ibid., 37: 17-48. EISNER, C., 1962. Parnassiana nova XXXH. Nachträgliche Betrachtungen zu der Revi- sion der Subfamilie Parnassiinae (Fortsetzung 5) — ibid., 38: 105-128. EISNER, C., 1966. Parnassiidae-Typen in der Sammlung J.C. EısneEr. Zool. Verh. Lei- den, 81: 190. EISNER, C., 1971. Parnassiana nova XLVI. Nachträgliche Betrachtungen zu der Revi- sion der Subfamilie Parnassiinae (Fortsetzung 19). Zoöl. Meded. Leiden, 45: 87-%. EISNER, C., 1974. Parnassiana nova XLIX. Die Arten und Unterarten der Baroniidae, Teinopalpidae und Parnassiidae (1. Teil) (Lepidoptera). Zool. Verh. Leiden, 135: 3-96. EISNER, C., 1975. Parnassiana nova L. Neue Unterarten der Parnassiidae. Zoöl. Meded. Leiden, 49: 81-84. EISNER, C., 1976. Parnassiana nova XLIX. Die Arten und Unterarten der Parnassiidae (Kepidoptera) (2. Teil). Zool. Verh. Leiden, 146: 99-266. PARENZAN, P., 1975. Contributi alla conoscenza della Lepidotterofauna dell’Italia me- ridionale. I. Rhopalocera di Puglia e Lucania. Entomologica, 11: 87-154. REinIG, W.F., 1970. Bastardierungszone und Mischpopulationen bei Hummeln (Bom- bus) und Schmarotzerhummeln (Psithyrus) (Hymenopt. Apidae) — Mitt. Münchner ent. Ges., 59: 1-56. TURATI, E., 1932. Spizzichi di lepidotterologia III. Boll. Soc. ent. ital., 64: 50-55. VERITY, R., 1903. Lepidotteri Ropaloceri scoperti recentemente in Toscana. Florentia, 1: 3-10. Summary The author made field oberservations of Parnassius-taxa inhabiting Apennin Mtes. in Italy. As the result he supplements statements made by J.C.Eisner in ‘Parnassiana Nova’ since 1954 and corrects errors in the geography and spelling ofthe names of loca- lities, which entered in the literature concerned; past errors in relating of material to certain taxa are pointed out. Having studied the geographical aspects of subspeciation 36 of Parnassius-taxa of the area, the author points out his doubts as regards the justifica- tion of several so called subspecies of P. apollo and P. mnemosyne described from the area under consideration. Resume D’accord avec les observations faites par lui m&me, l’auteur fait des remarques supp- lementaires aux constations publiees par EisnEr d’es l’an 1954 dans ses »Parnassiana nova« sur les formes de Parnassius aux montagnes de l!’Apenin. A cause des conditions geographiques, l’auteur manifeste ses doutes, que quelqu’ unes des sousespeces de P. mnemosyne (LiNNAEUS, 1758) et P. apollo (LiNNAEUS, 1758) decrites de la partie cen- trale de l’Apenin soient justifiees. Des erreurs dans la localisation et l’Ecriture des loca- lites sont corrigees, et des erreurs d’attacher quelque mat£riel a certaines sousepeces sont d&couvertes. L’auteur ne comprend pas son article comme une revision mais comme l’aide du g&ographe pour le taxonomiste. Anschrift des Verfassers: Dr.P.Sigbert Wagener Hemdener Weg 19 | D-4290 Bocholt (Westf.) Bundesrepublik Deutschland Si Reviews — Buchbesprechungen — Analyses Forster W. und Wohlfahrt, T. A.: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. 5. Band, 24.—-27. Lieferung, insgesamt 192Seiten, 16 Tafeln und 152 Textabbildungen. Franckh’sche Verlagshandlung, W.Keller & Co., Stuttgart 1973-1977. Preis der einzeln. Lieferung (broschiert) DM 26,— Mit diesen ersten vier Lieferungen ist nun endlich auch mit der Veröffentlichung des fünften und letzten Bandes dieses Werkes und damit der bisher noch ausstehenden Fa- milie Geometridae begonnen worden. Sie enthalten die Unterfamilien Archiearinae (Brephinae), Geometrinae (Hemitheinae), Sterrhinae und Larentiinae bis zur Gattung Eupithecia bzw. Gymnoscelis. Die von Herbulot vorgenommene Einteilung, wonach, im Gegensatz zu dem von Prout und Wehrli im ‚‚Seitz‘‘ Supplement zu Band IV vertre- tenen System, zahlreiche Arten in andere Gattung gestellt sind und die auch in der In- terpretation der Subfamilien, Triben und Genera abweicht, wird dabei nicht berück- sichtigt. So werden zum Beispiel Aplasta ononaria Fuessl. zusammen mit Epirranthis diversata Schiff. und Odezia atrata L. wieder in eine Unterfamilie gestellt, obwohl sie nach Herhulot drei verschiedenen Unterfamilien angehören. Mehrere der bei Herbulot verwendeten Gattungsnahmen haben ebenfalls wieder eine Änderung erfahren, so Scotopteryx für Phasiane (Ortholita) und Acasis, Nothocasis und Pterapherapteryx für Trichopteryx bzw. Lobophora, um das markanteste Beispiel zu nennen. Man wird also weiterhin für sich selbst entscheiden müssen, welcher Einteilung bei der Ordnung der Sammlung oder auch bei der Abfassung eines Faunenverzeichnisses gefolgt werden soll. Dafür wird man sich aber damit trösten, im „‚Forster-Wohlfahrt‘ eine Synopsis der mitteleuropäischen Schmetterlinge an der Hand zu haben, in der gerade auf die verglei- chende Darstellung der weniger leicht zu unterscheidenden Arten Wert gelegt wird, Von den 152 Textabbildungen dieser ersten vier Lieferungen entfallen nicht weniger als 131 auf die Darstellung des Genitalapparates in dem für die Determination der Art jeweils günstigen Aspekt, wobei auch die Genitalarmaturen der Weibchen genügend berücksichtigt werden. Wenn diese Abbildungen auch oft recht schematisiert wirken und ihre Qualität — es handelt sich ja meist um Wiedergaben - oft zu wünschen übrig läßt, so dürften sie doch in den meisten Fällen für die sichere Artbestimmung ausrei- chen. | Sehr lobend müssen auch die Farbabbildungen der Tafel erwähnt werden, die auf eine Imaginesbeschreibung im Text gerne verzichten lassen. Bei den kleinen Sterrha- und Eupithecia-Arten sind, neben der Abbildung in Originalgröße, zudem die Flügel halbseitig doppelt vergrößert wiedergegeben. Zu allen abgebildeten Belegexemplaren werden, wie schon früher, genaue Fundortangaben gemacht und die Fangdaten ange- geben. Autoren und Verlag haben sich also in Textgestaltung, Abbildungen und Aus- stattung wiederum strikt an die vorangegangenen Bände gehalten, so daß wir hoffen dürfen, daß „‚die Schmetterlinge Mitteleuropas“, trotz der sich so lange hinziehenden Erscheinungsdauer, wohl doch als ein sehr einheitliches Ganzes zum Abschluß ge- bracht werden. G. Ebert 38 Nota lepid., 1 (1): 39-41; 1. X1. 1977 ISSN 0342-7536 Anmerkungen zur Biologie von Chazara bischoffi (HERRICH- SCHÄFFER). (Satyridae) GERHARD HESSELBARTH Die Kenntnis der ersten Stände mancher Rhopaloceren der westlichen Paläarktis ist noch recht lückenhaft, was auch für die Satyriden gilt. Die Erforschung der Präimagi- nalstufen ist jedoch von großer Bedeutung, besonders dann, wenn morphologische, anatomische oder karyologische Analysen keine eindeutigen Kriterien für taxonomi- sche Kategorien liefern. Erst das gesamte Spektrum der zoologischen Disziplinen bietet in problematischen Fällen eine größere, wissenschaftlich fundierte Sicherheit. Unter diesem Blickwinkel hat der Verfasser in den letzten Jahren Versuche unternom- men, einige anatolische Satyriden ab ovo kennenzulernen. In einem ersten Beitrag wurde über die Aufzucht von Hipparchia fatua (FREYER) berichtet (Hesselbarth 1974). Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit der Satyride Chazara bischoffi (HERRICH-SCHÄF- FER). Während einer Studienreise in das zentrale und östliche Anatolien im Juli 1976 konnten im Raum Göreme-Zelve (Prov.Nevsehir) in 1100-1300 m Höhe zwei von bischoffi eingefangen werden. Sie wurden in kleinen Plastikschachteln mit feuchter Watte transportiert, nach Beendigung der Reise sofort in größere Plastikbehälter ge- setzt und mit einer stark verdünnten Honiglösung gefüttert. Sie legten insgesamt nur 8 Eier ab, die wiederum nur 3 Raupen (2 Puppen) ergaben. Zuchtverlauf: 29. VI1.1976: Fang von 2 Weibchen im Raum Göreme-Zelve (Nevsehir) 30. VIL- 2. VII.1976: Ablage von 8 Eiern Um den 25. VIII. 1976 schlüpfen 2 Raupen. Beobachtete Häutungen am 17.X., 22.X., 3.XI. und (wahrscheinlich) am 13. XI. 1976. Am 21. XI. 1976 verkriechen sich die bei- den größten Raupen in die Erde, die dritte Raupe verendet. Am 29. XI. 1976 werden 2 Puppen festgestellt, die jedoch keinen Falter ergeben. Bis zur 3. Häutung erfolgte die Zucht in verschlossenen Plastikdosen an abgeschnitte- nen Blättern von Poa annua, danach an der eingetopften Futterpflanze. Die Raupen wurden gelegentlich mit Wasser besprüht. Beschreibung der ersten Stände: Das Ei wird angeheftet. Es ist tonnenförmig, sehr groß (im Vergleich zu der größeren Chazara persephone (HÜBNER), kalkig-weiß und hat 12 erhabene Längsrippen, die zum Mikropylarfeld führen. Die frisch geschlüpfte Raupe ist vor der Nahrungsaufnahme lehmgelb ohne erkenn- bare Zeichnung. Nach der Nahrungsaufnahme wird die Grundfarbe allmählich grau- gelbgrün, und ein dunklerer Rückenstreifen sowie zwei ebensolche Seitenstreifen be- ginnen sich abzuheben. Bis zur 1.Häutung wachsen die Tiere sehr langsam. Nach der 1. Häutung ist die Grundfarbe hell-braungelb. Die Rückenlinie ist dunkelbraun, schmal und scharf abgesetzt. Die Seitenstreifen sind breiter, das Hinterleibsende jetzt deutlich 539 gegabelt. Der Kopf ist groß mit 2 dunklen Längsstreifen, zwischen denen 2 kürzere Stri- che stehen. Gesamtlänge ca.8 mm. Nach der 3. Häutung ist die Grundfarbe weiter auf- gehellt, der Kopf trägt 6 dunkle Längsstreifen, die Körperlänge ist ca.12 mm. Die Grundfarbe nach der 3. Häutung ist strohgelb. Die Rückenlinie hat in der Mitte und an den seitlichen Begrenzungen je einen schmalen schwarzen Streifen, die dazwischen lie- genden Felder sind braun. Ventralwärts folgen Felder mit unterschiedlichen Gelbtönen ' und einer auffallenden orangefarbenen Längslinie. Der Seitenstreifen über den Füßen ist ebenfalls verschiedenfarbig zusammengesetzt: dunkelbraun-hellbraun-strohgelb. Mit dieser kontrastreicheren Färbung wirkt die Raupe nach der 3. Häutung (20 mm) wesentlich bunter. Bis zur Verpuppung ändert sich nur noch die Größe, die zuletzt 28 mm betrug. Die Puppe ist ca. 17 mm lang, braun, am Kopfteil dunkelbraun. Die Flügelscheiden sind lang herabgezogen. Die Stigmen treten nur schwach hervor. Die“vorhandenen Farbaufnahmen von Raupe und Puppe sind für eine Wiedergabe in Schwarz-Weiß im Rahmen dieses Berichtes leider nicht geeignet. Diskussion: Auch dieser Versuch einer Eizucht von Ch. bischoffi hat ergeben, daß die Eiablage von Satyriden des Mittelmeerraums und Anatoliens in Gefangenschaft erreichbar ist und wohl die meisten Satyridenraupen der Gattung Hipparchia, Chazara und Pseudo- chazara mit Poa-Arten aufgezogen werden können. Die eigentlichen Schwierigkeiten liegen in dem langen ersten Raupenstadium und in der Behandlung der Puppen. Es wird vermutet, daß die Satyriden der angeführten Gattungen in ihrer anatolischen Heimat einbrütig sind und als Raupe überwintern. Die Umweltbedingungen (Höhenla- ge, Klima, Vegetationsperiode der Gräser) dürften im anatolischen Hochland eine zweite Generation nicht zulassen. Diesen Gegebenheiten müßten sich die Aufzuchtme- thoden stärker anpassen. Im Endergebnis ist die Aufzucht einiger Satyriden (AH. fatua, C. bischoffi, P.beroe und P. mniszechii) bisher zwar noch wenig befriedigend verlaufen, aber sie enthält doch er- mutigende Hinweise auf weitere geplante Versuche. Die Unterbindung des vermuteten Überwinterungsstadiums (als Raupe) wird die Größe und möglicherweise noch andere morphologische Merkmale der Imagines beeinflussen können. Andererseits kann da- von ausgegangen werden, daß zumindest die Eier von Freilandtieren— und wahrschein- lich auch die folgenden Präimaginalphasen - im Hinblick auf Färbung, Zeichnung und Struktur durch die Ablage in der Gefangenschaft nicht beeinflußt werden und arten- konstant bleiben (Hering 1926). Die Erforschung der ersten Stände bestimmter Lepi- dopteren dient daher einem zweifachen Ziel: Sie füllt bestehende Lücken in der Natur- geschichte aus und bietet konkrete Ergebnisse, auf die Systematiker und Taxonomen nicht werden verzichten wollen. Dafür hat in jüngster Zeit die Arbeit von Back (1977) über die artliche Trennung von Anthocaris belia (LINNAEUS) und A.eupheniodes (STAUDINGER) den schlüssigen Beweis erbracht. Literatur: Back, W., 1977. Zur Artenverschiedenheit von Anthocaris belia belia (Linne, 1767) und A. eupheniodes eupheniodes (Staudinger, 1869) (Lep. Pieridae) Atalanta, 8: 30-39. HERING, M., 1926. Biologie der Schmetterlinge. Julius Springer, Berlin. HESSELBARTH, G., 1974. Anmerkungen zu den ersten Ständen von Hipparchia fatua Frr. Nachr. Bl. bayer. Ent. 23: 23-28. 40 Summary: Early stages (egg, larva, pupa) of Chazara bischoffi (Herrich-Schäffer) are described. The author emphasizes his opinion that the knowledge or early stages may be essential for taxonomic research. Resume Le premiers Etats (oeuf, chenille, chrysalide) de Chazara bischoffi sont dEcrits. L‘au- teur fait ressortir qu‘ ason point de vue la connaissance des premiers Etats est necessaire d’une maniere generale en biologie et qu’elle est fondamentale pour les recherches de systematique et de taxonomie. Anschrift des Verfassers: G.Hesselbarth, Johannstr. 6, D-2840 Diepholz, Bundesrepublik Deutschland. Reviews — Buchbesprechungen — Analyses Kudrna, O.: A Revision of the Genus Hipparchia Fabricius. — 300pp., 353 Abbildungen, brosch., E.W. Classey Ltd., Faringdon, Oxon., England. — Preis £ 19,— Eine taxonomische Revisionsarbeit ist einem Puzzlespiel vergleichbar, bei dem viele Teilchen und die Bildvorlage fehlen. Mit dieser lapidaren Feststellung summiert der Autor seine mit der revidierenden Bearbeitung der taxonomisch so schwierigen Gat- tung Hipparchia verbundenen Erfahrungen. Allein 213 Art- und Unterartnamen stan- den zur Verfügung, von denen zum Schluß noch 45 gültige übrig blieben, drei neu be- schriebene Taxa inbegriffen. Nicht weniger als 150 Namen werden als neue Synonyme aufgeführt. Hinzu kommen 92 ausgeschiedene (infrasubspezifische) Namen, während 185 unter “selected references’ aufgeführte Zitate die Überprüfung der einschlägigen Literatur in Zukunft wesentlich erleichtern werden. Diese wenigen Zahlen lassen, zu- sammen mit dem Hinweis auf etwa 11000 untersuchte Belegexemplare und einem 20 Seiten umfassenden Literaturverzeichnis, bereits deutlich erkennen, welch umfangrei- ches Material hier taxonomisch und insbesondere auch nomenklatorisch verarbeitet werden mußte. Daß der Autor sich diese Aufgabe nicht gerade leicht gemacht hat, geht aus der sehr detaillierten Darstellung hervor, wobei mancherlei Neuerungen auffallen. Dem syste- matischen Teil vorangestellt werden Kapitel über die der Revision zugrunde liegende Arbeitsmethode, Abkürzungen etc., über die historische Entwicklung zur Taxonomie 41 der Gattung Hipparchia sowie ein Bestimmungsschlüssel zu den fünf Subgenera Hip- parchia, Pseudotergumia, Parahipparchia, Neohipparchia und Euhipparchia auf der Basis der Morphologie der Männchen (Genital, Jullien’sches Organ und Androko- nien). Ihm folgt ein “Identification Guide’, der so konzipiert ist, daß den im einzelnen aufgeführten Ländern und Regionen die jeweils zukommenden Arten und Unterarten tabellarisch zugeordnet werden. Der Autor macht sich dabei die Erkenntnis zu Nutzen, daß speziell in dieser Gruppe sehr nahestehende Taxa oft allopatrisch verbreitet sind, so daß diese Übersicht, wenigstens teilweise, den Charakter eines „geographischen Be- stimmungsschlüssels‘ erhält. Ein für die rasche Information gewiß sehr nützliches In- strument. Im systematischen Teil, der zum Schluß noch einmal in einem systematischen Index mit Seitenverweisen zusammengefaßt wird, werden alle Arten und Unterarten, unter Angabe der Gruppierungs- und Statusänderungen, zusammen mit den Bekannten und neu entdeckten Synonymen und allen damit verbundenen Literaturhinweisen aufge- führt. In stets wiederkehrender Reihenfolge werden behandelt: die äußeren und inne- ren morphologischen Merkmale beider Geschlechter, jeweils mit den entsprechenden Abbildungshinweisen, und die Variationsbreite. Es folgen Diagnose, Diskussion und Besprechung des untersuchten Materials, wobei auch über Herkunft und Verbleib des Typenmaterials genaue Auskunft erteilt wird. Angaben zur Verbreitung und die Aufli- stung der nicht mehr anwendbaren (infrasubspezifischen) Namen schließen den jedem behandelten Taxon zugeordneten Text ab. Zur Definition von Begriffen wie Spezies und Subspezies, Kline, Pseudopolytypismus sowie Endemismus, Faunentypus und Faunenelement nimmt der Autor in den angehängten Kapiteln ‚„Taxonomic Consi- deration“ und „Zoogeographical Consideration‘“ gesondert Stellung und erläutert die von ihm angewandte Interpretation. Sämtliche Taxa werden in natürlicher Größe halbseitig ober- und unterseits in Schwarzweiß-Fotos abgebildet, wobei allerdings die mitfotografierten Schatten zu be- mängeln sind, die in manchen Fällen doch etwas störend wirken. Weitere Schwarz- weiß-Fotos stellen den männlichen und weiblichen Genitalapparat, bei bestimmten Gruppen auch das Jullien’sche Organ dar. Erklärende Habitusabbildungen und An- drokonien sind in einfacheren Strichzeichnungen wiedergegeben. Mit dieser Revision ist ein wesentlicher Fortschritt in der Bearbeitung der Satyridae erzielt worden, wie er für das Genus Erebia ja bereits vor 40 Jahren vonB.C.S. Warren demonstriert worden ist. Wenn auch zunächst bei manchen Verwirrung darüber herr- schen mag, daß zum Beispiel eine so bekannte Art wie der „Kleine Waldportier‘“ — selbst in neueren und neuesten Handbüchern unter so verschiedenen Artnamen wie aelia undalcyone aufgeführt - nunmehr wieder den alten Linne’schen Namen hermione zurückerhalten hat, der ausgerechnet in den immer noch weiterhin gebräuchlichen Werken von Seitz und Spuler für die nächstverwandte Art (fagi) verwendet wird, so muß doch noch einmal auf die enorme Reduzierung der Namensvielfalt auf 45 klar de- finierte Spezies und Subspezies hingewiesen werden. Man darf dem Autor dankbar sein, daß er diese „Durchforstung‘‘ auf der Basis von Typenuntersuchungen vorge- nommen und in dieser Gruppe eine Übersichtlichkeit geschaffen hat, die allen weiteren Untersuchungen von der Basis her sehr förderlich sein dürfte. Schade, daß die wohl- durchdachte Gliederung des Textes durch das angewandte billige Druckverfahren (Offsetdruck direkt von der Schreibmaschinenvorlage) nicht auch typographisch zur Geltung kommt. G. Ebert 42 Nota lepid., 1 (1): 43-45; 1. XI. 1977 ISSN 0342-7536 Research on butterflies at the British Museum (Natural History) RICHARD I. VANE-WRIGHT The Department of Entomology at the British Museum (Natural History) houses one od the richest butterfly collections in the world. Estimated to contain approaching 3000000 specimens, and probably more than 90% of known species, it has been des- ‚ eribed as the butterfly collectors’ Mecca. Built up mainly over the last 150 years, trough the efforts of hundreds of different people, it includes the huge Rothschild Collection, and parts of many others, such as those of Oberthür, Joicey, Fruhstorfer and Levick, most of which incorporated older collections. As a result, the BMNH collection is al- most unrivalled in representation of the world’s butterflies, and includes much type-ma- terial. The collection continues to grow — but at arelatively diminished rate. Emphasis now falls on the organisation and use of this vast bulk of material for research purposes. Of course, an enormous amount of research has already been done on the collection in the past. But the desire now is to use the existing collection and library facilities to co-ordi- nate research projects in evolutionary and systematic biology. This is considered wor- thwhile because of the continuing interest in butterflies for physiological, genetical, coevolutionary and community ecology studies. The opportunities to underpin such work with thorough systematics are few: it is arguable that for butterflies the BMNH of- fers the most favourable conditions for this work in the world. With these objectives in mind, some of the research being done by the present staff (P.R. Ackery, R. Arora, J. Huxley, R.L. Smiles and R.I. Vane-Wright) is outlined below. The biology and phylogeny of danaid butterflies The danaids have received scientific attention out of all proportion to their number of 150 or so species. This is because their biology encompasses so many of the factors that make butterflies interesting and exciting. Their larvae are largely restricted to the po- isonous Moraceae, Asclepiadaceae and Apocynaceae. The adults are aposematic, poly- typic, somethimes polymorphic and sometimes migratory. They are included in anum- ber of minicry rings, being major Müllerian models. Recent developments include the discorvery of male dependence on sex pheromone precursors gathered from various plants by the adults, the phenomenon of ‘automimicry’, and the incredible overwinte- ring behaviour of Danaus plexippus in Mexico. After discussions in 1974 with Professor Dietrich Schneider ofthe Max-Planck-Insti- tute it was decided that a systematic review of the biology and a phylogenetic recon- struction for the danaid species would be of great value. Towards this end, Phillip Ak- kery has spent much of the last two years gathering and analysing data on early stages, host plants, making dissections, drawings, searching the literature and so on. The fini- shed work will include keys to genera und species, a phylogenetic reconstruction based on acomplete data matrix of allcharacters used, and a review of the known general and 43 specific biology. It ist hoped that this work, to be completed and published during 1978, will stimulate fresh work by posing key questions on the evolution and biology of this group. The function of butterfly colour patterns and their role in speciation Under this heading is included much of the research of J. Huxley and R.I. Vane- Wright. Butterfly wing patterns are used in two primary ways: as defence mechanismus, and as specific signalling systems. This, coupled with behaviour, has somehow produced the kaleidoscopic beauty and diversity of butterfly colour patterns, including such pecu- liar developments as female-limited polymorphism. These phenomena, argued over since the days of Darwin, can now be seen to be related to unresolved controversies con- . cerning individual, kin, group and sexual selection. x Working with a world collection offers a unique viewpoint on this subject. Many pre- vious generalisations can be seen to be wrong or inadequate. Work to date suggests that several major, interacting selective forces are concerned in producing the varied splen- dour of butterfly colours. Phylogenetic systematics provides an important method to help discover these factors. By searching varied groups of butterflies for sister-species (a pair of species arising from acommon ancestor which has not given rise to any other li- ving species), we can hopefully study the most recent or immediate products of specia- tions events. Comparison of a large number of sister-species pairs should shed light on the general modes, requirements, effects and reasons behind butterfly speciation. All this, of course, requires keeping up to date on advances in physiology, genetics and eco- logy, quite the most daunting aspect of the task! At present the most important application of this approach is to the classic sex-limited mimic species, Papilio dardanus. This interest was triggered by the unexpected disco- very that dardanus ist almost certainly the sister of a sympatric female-limited poly- morph species, Papilio phorcas. A complete re-synthesis of the ideas on the origin of dardanus will be published by R.I. Vane-Wright in 1978. It is hoped that this work will formulate anumber of field and laboratory experiments designed to choose between al- ternative theories. John Huxley’s work in this area is based, initially, on a very different approach. If but- terfly colour and wing patterns are thought to be of specific use, what information is car- ried by them that the butterflies can respond to or differentiate? As structural colours are one of the most conspicuous elements in butterfly epigamic or intrasexual colora- tion, investigations have begun by endeavouring to elucidate the physiological basis of structural colour production in a wide range of species. To date a variety of ‘Morpho’ and ‘Urania’ type scales have been investigated, and news types, such as the ‘Zalmoxis’ Tyndall-blue scales have been discovered. Other new types recognised are currently be- ing worked on. This work has great value at the phylogenetic level alone, but the even- tual goal is to design experiments to test predictions about the origin and function of specific isolating mechanisms. This will require good spectrophotometric knowledge of pigmentary as well as structural colours, and the elaboration of ideas on the perception processes employed by butterflies. A catalogue of the butterflies of the Afrotropical (Ethiopian) region While still at the former Coryndon Museum, Kenya, Dr. R.H. Carcasson did much basic work towards a catalogue od African butterflies. After moving to Canada some 44 years ago, he found it almost impossible to continue this huge task, because of lack of suitable facilities. Since then it has been agreed to complete this work, expected to run some 1000 printed pages, through collaboration with the BMNH staff. The main part of the catalogue will include a brief description of the habitat and di- stribution of each species and subspecies recognised, together with the original referen- ces for all associated names, indicating their original status, combination and published type-locality. The references will form a bibliography of African butterfly literature. No literary synonymy or type-depository data will be given, but the work will be prefaced by descriptive sections on such topics as biogeography, bionomics, physiology, genetics, ecology - in fact, hopefully surveying the whole field of African butterfly biology. Drafts of the following catalogue sections have been completed: Papilionidae, Saty- rinae, Acraeinae, and Danainae. The Pieridae and Charaxidinae are in progress, the bulk of the work so far having been done by P.R. Ackery and R.L. Smiles, working from Carcasson’s original. It is hoped to increase pace during 1978, and send the catalo- gue to the printers in 1979. Before this is done, however, copies of the various sections will be sent out to many other specialists, in the hope of receiving comment and correc- tion. In addition to the work described, many other projects are planned or in progress. These include research on the African swallowtails (Ramnik Arora & R.I. Vane- Wright), the old-world Charaxidinae (Robert Smiles), the application of x-ray techni- ques to the study of wing venation (R.L. Smiles), and a survey of the butterflies descri- bed by Linnaeus, Cramer and Fabricius (R.I. Vane-Wright). Research also continues with many friends and visitors to the museum. Currently this includes work by Dr Gerado Lamas and Prof. K.S. Brown on the Dismorphiinae and Ithomiinae, John Eliot, Dr C.B. Cottrell and Don Sands on various Iycaenids, Prof. Louis Marks on American Papilionidae, Lionel Higgins on Phyciodes, Dr M.J. Adams and I.G. Bernard on S. American satyrines, Michael Boppre on the structure of danaid scent organs, and the preparation of the multi-volume publication “Butterflies of the World’ by Bernard D’Abrera. A major area of concern to anyone interested in butterflies is conservation. In the opinion the writer, the main problems in butterfly conservation are politico-economic in origin: pollution and land usage. I believe the most useful contribution professional museum workers can make is to forge ahead as rapidly as possible with studies designed to increase our understanding of the origins and dynamics of organic diversity. This is because to the politician and economist our present ignorance is more suggestive ofirre- levance and disinterest, than of natural resources in desperate need of preservation. For this reason the BMNH butterfly section welcomes the prospect of collaboration on any project aimed at increasing our knowledge of the evolution and ecology of butterflies. H.W. Bates was of the opinion that ‘the study of butterflies...... willsome day be va- lued as one of the most important branches of Biological Science’. We believe that day has arrived — but will it be long enough for us to find the answers? Author’s Address: _R.I. Vane-Wright me = ee ne Eee Department of Entomology British Museum (Natural History) Cromwll Road London SW 7 England 45 EMMEL T.C. & Ross E.S., 1976: Wunderbare und geheimnisvolle Welt der Schmetter- linge. Aus dem Englischen von Jung. 258 S. mit 317 teilweise ganzseitigen Farbtafeln und zahlreichen Textfiguren. Ganzlei- nen mit farbigem Schutzumschlag. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh und Ber- lin, DM 98,— Unter den in letzter Zeit verhältnismäßig zahlreich erschienenen populärwissen- schaftlichen Schmetterlingsbüchern ist dieser Band zweifellos die ansprechendste und beste Publikation. Eine Fülle phantastischer und erstaunlich farbecht reproduzierter Schmetterlingsfotos . illustriert die interessantesten Aspekte aus der „geheimnisvollen Welt der Schmetter- linge‘‘, die dem Leser in ebenso leicht verständlicher wie sachlich gut fundierter und klar gegliederter Form dargeboten werden. Ausgehend von der Rolle der Schmetterlinge in Historie und Mythologie der Völker führt der Autor den Leser in den Lebenszyklus der Falter ein, schildert Metamorphose, Verhalten und Lebensweise und schließt daran einen Überblick über die bekannten Tagfalterfamilien mit ihren wesentlichsten morphologischen und ethologischen Cha- rakteristika an. Im zweiten Teil, der den Hauptteil des Werkes umfaßt, bespricht der Autor die ver- schiedenen geographischen Räume der Erde, wobei er im wesentlichen Wert auf eine ökologische Gliederung legt und den einzelnen Biomen wie Regenwald, Wüste, gemä- Bigte Gras- und Waldländer, Hochgebirge und Tundren sowie den pazifischen Inseln jeweils Charakterarten zuordnet und hier immer wieder interessante Einzelheiten aus der Lebensgeschichte der Falter wie auch aus der Entdeckungsgeschichte durch den Menschen darstellt. Mit dem dritten Teil, die Beziehungen zum Menschen beinhaltend, schließt sich der Kreis der Betrachtungen. Hinweise für Sammler wie auch für den Fotoliebhaber runden die Information ab. Für den interessierten Laien ist im Anhang neben der Bibliographie und dem allgemeinen Register ein Glossarium mit den im Band verwendeten Fachausdrücken zu finden. Insgesamt ein für Laien wie für Wissenschaftler interessanter und empfehlenswerter Band. P. V.Küppers 46 Communications Editor’s request. To assist with summeries of papers to be published in SEL journals members fluent in English, German and French and willing to help are requested to write to the Editor. Editor’s request. Members who have unpublished manuscripts on Lepidoptera are invited to offer these for publication in SEL journals; please write to the Editor. Research request. To assist with research leading to the revision of all genera of the Satyrus-series ofthe tribe Satyrini: allmembers who have material of any of the taxa concerned and are wil- ling to offer it on loan/exchange/gift are request to write to: O. Kudrna, Zoologisches Forschungsinstitut und Museum A. Koenig, Adenauerallee 150-164, 53 Bonn, Germany. Research request. To assist in a revision of a check-list and distribution of the butterflies of the East Bank of Jordan anyone having collected in Jordan or knowing of collections of unpu- blished Jordanian Rhopalocera is invited to contact Mr. T.B. Larsen, 23 Jackson’s Lane, Highgate, London N. 6, England. Material-Gesuch Für taxonomische, systematische und zoogeographische Untersuchungen benötige ich Material der Gattungen Pleurota, Aplota, Topeutis, Macrochila, Protasis und Pleu- rotopsis. Wer Material ausleiht, überläßt oder tauscht, wende sich bitte an: Dr. H.-E. Back, Zool. Forschungsinstitut und Museum A. Koenig, Adenauerallee 160, D-5300 Bonn. 47 Miscellanea Antenna Unter diesem Namen erschien im Juli 1977 das erste Heft des neuen Bulletin of the Royal Entomological Society of London. Vorgesehen sind vier Hefte pro Jahr, zum Be- zugspreis von Pfund Sterling 4,— jährlich bei freier Zustellung. Die Zeitschrift berichtet aus dem Geschäftsbereich der Gesellschaft und bringt daneben Mitteilungen und Kommentare, Buchbesprechungen und Ankündigungen bevorstehender Tagungen etc. aus dem Gesamtbereich der Entomologie. First European Congress of Lepidopterology The first European Congress of Lepidopterology — sponsored by SEL - is planned to take place in Paris from 29. III. to 1.1V. 1978 and to include lectures, exhibits and SEL General Meeting. The Congress will be housed by Museum National d’Histoire Natu- relle - Entomologie and programm will be published in the next issue of Nota lepidopte- rologica. Details are available on request from the Meeting Secretary: Dr. G. Bernardi Museum National d’Histoire Naturelle Entomologie 45, rue de Buffon F-75005 Paris 48 NOTA LEPIDOPTEROLOGICA ‚Published by Herausgeber Editee par Subscription Subskription Abonnement ‚Price Einzelpreis Prix par unite Bank Versements Manuscripts Manuskripte Manuscrits Applications for membership Beitrittserklärungen Demande d’adhesion Advertisements Anzeigen "Annonces 'SEL Office 'SEL Geschäftsstelle ‚SEL administration ‚Imprimeur Copyright Societas Europaea Lepidopterologica (SEL) Annual subscription/Jahresabonnement/Abonnement an- nuel including Membership subscription/einschl. Mitgliedsbei- trag/cotisation de membre incluse DM 20,— Entrance fee/ Aufnahmegebühr/droits d’entree DM 5,—- To non-members/für Nichtmitglieder/pour les non-mem- bres DM 6,- acopy plus P. & P./pro Heft plus Porto/ l’exemplai- re, port en plus to members (extra copies)/für Mitglieder (extra Hefte)/pour les membres (exemplaires suppl&mentaires) DM 3,—- plus P. & P./plus Porto/port en plus Postscheck-Konto: Köln (Kin) 1956 50-507 Postal cheque account: Dr. H.-E. Back, Sonderkonte SEL, Compte cheque Postal: 5300 Bonn (Bankleitzahl: 37010050) To the editor/an den Schriftleiter/au redacteur en chef To the membership secretary/an den Mitglieder-Sekretär/ au secretaire des membres To the advertising manager/an den Anzeigenleiter/au an- noncier P.V. Küppers, c/o Landessammlungen für Naturkunde Karlsruhe, D-7500 Karlsruhe, Postfach 4045 G. Ebert (general secretary), Landessammlungen für Na- turkunde Karlsruhe, Erbprinzenstr. 13, D-7500 Karlsruhe 1, Postfach 4045, Tel. (0721) 21931 . Vorspann-Werbung Dr. Gustav Scherer, Frankfurter Str. 18 D-7100 Heilbronn, Bundesrepublik Deutschland © Societas Europaea Lepidopterologica, 1977 _röhren etc. Für n ee = 3 mu Eee, Ar kostenlos zur Verfügung. 0342 7536 Published by Herausgeber Editee par Editor Schriftleiter Redacteur en hei: Subscription Subskription - Abonnement DMS ee yo non-members/ Einzelpreis a S a Fr Prix par unit -ä Manuseripts Manuskripte Manuscrits a Advertisements Anzeigen Annonces en K a Copyright Allrights reserved. No part ofthis book may be repro any means, electronic or ee = including A Re Printed en Druck Imprimeur Nota lepidopterologica Vol.1 No.2 Karlsruhe, 31.11.1978 ISSN 0342-7536 Editorial Committee: Editor: O.Kudrna; Executive members: C.Dufay, N.Kristensen, Z.Lorkovic, 1.W.B.Nye, R.U.Roesler, E.Suomalainen; Members: M.R.G. Bustillo, L. Gozmäny, F. Kasy, A. Kogak, F. König, M. Krzywicki, R. Leestmans, G. Luquet, Y.P.Ne- krutenko, H. van Oorschot, T. Racheli, R.Schwarz; Advertising manager: P. V.Küppers; Technical advisor: E.W.Classey. Contents — Inhalt -— Sommaire SEIANEews- SEE Nachriehten- NouvellesdelaSEL ............................ 50 Faunistics — Faunistik — Faunistique _ H.-E. Back: Vorkommen und Verbreitung der Rhopalocerenin derzentralen Sahara .. 53 Genetics — Genetik — Genetiques E. SUOMALAINEN: Two new cases ofparthenogenesisinmoths ....................... 65 Environment — Umwelt — Environnement G. EBERT: Die Bedeutung Roter Listen in der Lepidopterologie ..................... 69 Bibliography — Bibliographie B.C.S. WARREN: Autobibliography with an autobiographicalnote ................... 77 I. NAKAMURA: Abstract of selected papers on Lepidoptera published in Japan in 1977 ... 83 MISBELEMER ....60.00% San en So ee ae 52 ResiewsBuchbesprechungen -Anälyses.. . . ...........,..202.2.22... 2.00. ee 89 CSrnmuncalons ne Nie 64, 82 vr GE Ge GE Ge GE Ge GE Ze Ze ze ze ze zn ze ze ze zu We apologize to our members for the delayed publication of this issue of Nota lepidopterolo- gica (scheduled for late February 1978). This delay was caused by certain difficulties expe- rienced our Printers. Editor 49 SEL News — SEL Nachrichten — Nouvelles de la SEL FIRST EUROPEAN CONGRESS OF LEPIDOPTEROLOGY PARIS, 29. MARCH-1. APRIL 1978 SEL Societas Europaea Lepidopterologica will sponsor the First European Congress of Lepidopterology, to be housed by Museum National d’Histoire Natu- relle, Laboratoire d’Entomologie in Paris. The Congress will give the European Lepidopterists an opportunity to make new contacts and exchange information. The Congress will be preceeded by the General Meeting of SEL. The topics of lectures to be read at the Congress fall in the following categories: Systematics, Taxonomy, Biogeography, Ethology and Ecology of Lepidoptera. The participants at the Congress will be given the opportunity to show exhibits (on tables and/or walls). Examples: recently described taxa, dual species, morpho- logical, genetical and physiological research and experiments, early stages, indivi- dual variation etc. Very welcome will be especially exhibits of endangered species and biotops and their protection and information on the progress of the European Invertebrate Survey of the Lepidoptera in various countries. Booksellers and firms dealing in entomological equipment are invited to exhibit their products. Offers of insects for commercial purpose are excluded. Every exhi- bit is subject to prior approval by the Organizers. Preliminary Programme Wednesday, 29.March: Registration, Council Meeting Thursday, 30. March: General Meeting of SEL_ Friday, 31.March: Congress Saturday, 1. April: Congress All interested are requested to apply as soon as possible to the SEL Meeting Se- cretary: Dr. G. Bernardi, Mus&um National d’Histoire Naturelle, Laboratoire d’Ento- mologie, 45 rue de Buffon, F-75005 Paris, France ERSTER EUROPÄISCHER KONGRESS FÜR LEPIDOPTEROLOGIE PARIS, 29.MÄRZ BIS 1. APRIL 1978 Die SEL Societas Europaea Lepidopterologica wird ihren Ersten Europäischen Kongreß für Lepidopterologie in den Räumen des Laboratoire d’Entomologie des Museum National d’Histoire Naturelle in Paris veranstalten. Sie will damit den Lepidopterologen Europas Gelegenheit bieten, neue Kon- takte zu knüpfen und Informationen auszutauschen. Dem Kongreß geht die Mit- gliederversammlung voraus. Die Referate des Kongresses stehen unter folgenden Leitthemen: Systematik, Taxonomie, Biogeographie, Ethologie und Ökologie der Lepidopteren. Den Teilnehmern des Kongresses wird Gelegenheit gegeben, auf Wand- und Tischflächen Texte, Zeichnungen, Fotos, Material usw. zur Darstellung zu brin- gen. Beispiele: Informationen zu Neubeschreibungen, Zwillingsarten, über mor- phologische, physiologische und genetische Untersuchungen, über die ersten Stände und bemerkenswerte Individualformen. Erwünscht sind insbesondere 50 auch Darstellungen zum Arten- und Biotopschutz sowie zum Arbeitsgebiet der Erfassung der Europäischen Wirbellosen (EEW). Buchhändler und Firmen für entomologischen Bedarf können ihre Produkte ausstellen. Das Anbieten von Insekten zu kommerziellen Zwecken ist ausge- schlossen. Die Ausstellung aller Objekte bedarf der Genehmigung durch die Kon- greßleitung. Vorläufiges Programm Mittwoch, 29. März: Anmeldung, Sitzung des Vorstandes Donnerstag, 30. März: Mitgliederversammlung Freitag, 31. März: Kongreß Samstag, 1. April: Kongreß Interessenten wenden sich bitte umgehend an den Tagungssekretär: Dr. G. Bernardi, Museum National d’Histoire Naturelle, Laboratoire d’Ento- mologie, 45 rue de Buffon, F-75005 Paris. PREMIER CONGRES EUROPEEN DE LEPIDOPTEROLOGIE PARIS, 31 MARS-IER AVRIL 1978 LaSEL Societas Europaea Lepidopterologica organise le Premier Congres Eu- rop£en de L£pidopterologie qui se tiendra au Laboratoire d’Entomologie du Mu- . seum National d’Histoire Naturelle de Paris. Le Congres doit permettre de nouvelles relations entre L&pidopteristes et ac- croitre entre eux les contacts personnels. Une assembl&e des membres de la SEL est antec&dente au Congres. Les conferences du Congres ont recours aux themes suivants: Syst&matique, Taxonomie, Biog£ographie, Ecologie et Ethologie des L&pidopteres. Les participants ont la possibilite de pr&senter sous la forme de ‘“‘posters‘‘ mu- raux ou dans des cartons a insectes avec un texte explicatif des taxa nouvellement decrits, des revisions taxonomiques de cas difficiles d’especes jumelles, des &tudes morphologiques ou physiologiques, des etudes de genetique ou sur les premiers Etats, des rEsultats de rEcoltes, des biotopes ou m&me des aberrations remarqua- bles. Des ‘posters’ muraux seraient Egalement souhaitables au sujet des activites des sections l&pidopterologiques de la CIE (Cartographie des Invertebres Euro- peens) de different pays ainsi que de la protection des especes menac£es et leur habitat. Un emplacement sera pr&vu pour les expositions a but commercial ou Educatif (livres, revues, utensiles entomologiques), mais l’exposition d’insectes a but com- mercial est exclue. Les objets expos&s devront £tre approuves par les organisateurs du Congres qui se reservent d’apprecier l’opportunite de leur presentation. Programme prevu: Mercredi 29 Mars: Inscription; seance du Conseil Jeudi 30 Mars: Assemblee generale de la SEL Vendredi 31 Mars: Congres Samedi ler Avril: Congres Tous les Lepidopte£ristes interesses par le Congres sont pries de contacter le Se- cretaire du Congres. Dr. G. Bernardi, Laboratoire d’Entomologie du Mus&um National d’Histoire Naturelle, 45 rue de Buffon, 75005 Paris, France. Sl Miscellanea & First European Congress of Entomology Following the initiative of representatives of anumber of European entomolo- gical societies that met in Giessen (Germany) in March 1976, the Royal Entomo- logical Society of London will sponsor the First European Congress of Entomolo- gy, which will be held at Reading University in Great Britain from 19.—22.1X.1978. Entomologists, whether amateur or professional, are cordially invited to the congress. It is anticipated that attendance at the Congress will cost about £ 50 for those booking full accommodation and participating in all events and visits. Further information and details are available from: First European Congress of Entomology Department of Zoology The University Early Gate Reading England First International Symposium on Zoogeography and Ecology of Greece and adjacent countries The above Symposium is planned to take place in Athens from 5. to 10.1V. 1978. Further information is available from: Prof. Dr. J.Matsakis Zoological Institute of the University Panepistimioupolis Athens Greece The Lepidoptera of Finland: a new handbook The first volume of a planned series of handbook on the Lepidoptera of Finland has recently appeared. The first volume deals with approximately one half of the noctuids of Finland. The series is edited by the Finnish Lepidopterological Society and - to judge from its first volume - is of a high standard; a review of this appears on p. 93 ofthis number of Nota lepidopterologica. By the courtesy extended to SEL by the Lepidopterological Society of Finland SEL members may order this book at the same special price as their own members: FMk 75,— (this represents about 25% discount). The book can be ordered from: Mr. Henry Holmberg Vainiotie 26 SF-00700 Helsinki 70 Finland 32 Nota lepid. 1 (2): 53-63; 31.11.1978 ISSN 0342-7536 Vorkommen und Verbreitung der Rhopaloceren in der zentralen Sahara. HANS-ERKMAR BACK Herrn Prof. Dr. M.Eisentraut in Dankbarkeit gewidmet.” In den Monaten März bis Mai 1976 konnte der Verfasser die algerische Sahara bereisen und dabei der dortigen eremialen Lepidopterenfauna besondere Auf- merksamkeit schenken. Auf mehreren vorangegangenen Reisen wurde etwa bis zum 27. Breitengrad gesammelt (In Salah, Aoulef, Reggane), diesmal konnte auch südlich des nördlichen Wendekreises, speziell im Hoggar-Gebirge (= Ahaggar), intensiv gesammelt werden. Auch unterwegs, entlang der südwärts verlaufenden Straße von Ghardaia über El Golea und In Salah nach Tamanrasset wurde an mehreren Plätzen mit starken Lampen Lichtfang betrieben. Dabei fiel auf, daß selbst an den lebensfeindlichsten Wüstenbiotopen, wo kaum noch Vegetationsspuren zu finden sind, z.B. im Serir der Hochebene von Tademait, ein Anflug von Faltern — und nicht nur Wanderfal- tern — festzustellen ist. Neben einzelnen Sphingiden und Geometriden flogen hier hauptsächlich Noctuiden und Pyraliden an — verständlicherweise in geringer An- zahl, aber doch wesentlich mehr Arten und Individuen als von Gatter, 1977, ge- schildert, was sicherlich an der besseren technischen Ausrüstung für den Lichtfang lag. Ziel der Forschungsreise war das Hoggar-Gebirge, das mit seinem Hauptniveau von 1600 m bis 2000 m Höhe und den bis zu 3000 m hohen alten Vulkandomen ein inselartiges Refugium im Zentrum der Wüste darstellt. Im Vergleich mit der weiteren lebensfeindlichen Umgebung ist hier eine geradezu „üppige“ Vegetation zu finden, und im klimatisch günstigen Frühjahr sind einzelne Wadis grün und blühend, mit einem erstaunlich hohen Deckungsgrad. Sowohl diese ephemere Krautgesellschaft als auch eine ganze Anzahl von perennierenden, holzigen Pflan- zen können den. verschiedensten Schmetterlingsraupen als Nahrung dienen. Ge- gen Ende der letzten Eiszeit und mit Beginn der einschneidenden Austrocknungs- phase der Sahara mußte die Biota in sogenannte Refugialräume ausweichen, die bis zum heutigen Tag eine typische Reliktflora und -fauna beherbergen. Diese Iso- late stellen entweder Evolutionszentren oder Zentren (reliktär) im Sinne de Lat- tins dar. Chorologisch sind sie entweder die südlichsten Vorposten von Vertretern der paläarktischen Region oder andererseits nördliche Exklaven der äthiopischen Region. * Prof. Eisentraut ermöglichte als damaliger Direktor am Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn, die Forschungsreise, auf der u.a. die hier publizierten Ergebnisse erarbeitet wurden. Des weiteren wurde am 19.9. 1976 unter seiner Gastgeberschaft an genanntem Institut die So- cietas Europaea Lepidopterologica gegründet. 33 wn Hoggar und Tassili n’Ajjer sind großräumig als Einheit zu sehen, denn sie liegen gemeinsam auf dem bereits bedeutenden Niveau von über 1000 m. Sicherlich sind gewisse Differenzierungen, besonders in den höheren Lagen, festzustellen. Enne- di, Tibesti, Air und Adrar des Iforhas stellen ebensolche Refugialräume in der Wüste dar, in der vorliegenden Arbeit wird nur der erstgenannte Großraum be- rücksichtigt. Im Hoggar konnte vom Verfasser eine große Anzahl von Lepidopteren gesam- melt werden, auch hier infolge der Lichtfangmethode hauptsächlich Noctuiden, Geometriden und Pyraliden. In wesentlich geringerem Anteil finden sich Vertre- ter von anderen Familien. Es liegt in der Natur dieses Gebietes, daß auch nur we- nig Rhopaloceren-Arten nachgewiesen sind, wobei eine äußerst geringe Abun- danz den etwaigen Nachweis noch erschwert. Jong (1976) gibt 12 Arten aus dem Hoggar-Gebirge an. Davon ist Colotis phi- sadia zu streichen, sie ist für diese wohldefinierte Gebirgsregion noch nicht nach- gewiesen, denn die Fundorte (Arak-Schlucht und Oued EI Ghessour) liegen weit außerhalb des Hoggar-Massivs. Andererseits ist das Vorkommen im Hoggar nicht auszuschließen und deshalb soll die Art auch berücksichtigt werden, ebenso wie Catopsilia florella und Lampides boeticus, die am Rande, aber noch nicht außer- halb des Bearbeitungsgebietes nachgewiesen wurden. Als Neunachweis für die Hoggar-Region konnte der Verfasser Zizeeria knysna von Im Amguel am NW-Rand des Hoggar erbringen. Von bereits bekannten Ar- ten wurden 3 (Papilio machaon, Vanessa cardui und Euchloe falloui) erneut bestä- tigt und von weiteren Fundorten belegt. Aa Joannis Rothschild Riley Fiori Rungs Back Papilio machaon ® ® ® Pontig daplidice Pontia glauconome Euchloe ausonia Euchloe falloui © elphinstonia charlonia Colotis phisadia fe) Colotis chrysonone ® Catopsilia florella (0) Vanessa cardui ® © Virachola livia ® Apharitis acamas Oo Lampides boeticus (0) Tarucus theophrastus ® ® Zizeeria knysna (0) U] © O eoee9®e © ® O oo®e Abb.1: In der Zentralsahara nachgewiesene Rhopaloceren. @ Hoggar-Tassili n’Ajjer-Gebiet, O zentralsaharische Hoggar-Tassili-Umgebung Joannis: Bearbeitung der Ausbeute M.R.Chudeau, 1905-1906. Rothschild: Ausbeute Geyr von Schweppenburg, 1914. Riley: Sammelergebnis von R.Mei- nertzhagen, 1931. Fiori: Scortecci-Ausbeute, 1936. Rungs: Ergebnis der For- schungsreise F. Bernard, 1949. Back: H.-E. Back, H. Lamm und C. Thiele, 1976. 54 1. Papilio machaon Linnaeus, 1758 Von Chudeau mit 2 Exemplaren aus Tamanrasset (Joannis 1908) und mit meh- reren Exemplaren (69, 32) aus Tit und Umgebung sowie aus dem Wadi Taman- rasset von Meinertzhagen (Riley 1934) nachgewiesen. Der Autor konnte 2 wei- tere Belegstücke aus dem Hoggar sammeln: 19 15 km N. Tamanrasset, Guelta Imelaoulaou£ene, 5. bis 7.4.1976 und 19 aus In Amguel, 4.4.1976. Alle machaon, die südlich des Atlas fliegen, werden als ssp. saharae Oberthür 1879 angesehen (beschrieben als ‚‚Var.‘“ nach 1 aus Laghouat am Südrand des Sahara-Atlas). Bis in die jüngste Zeit berufen sich alle Folgebearbeitungen auf _ diese Beschreibung, die saharae als Zwergform angibt. Leider findet sich noch keine Revision, die auch diemachaon-2 genügend oder überhaupt berücksichtigt. Da dem Autor 2 2 vorliegen, ist eine sichere Determination nicht möglich. Kurz- diagnose: Vfl. 35 mm, Außenrand der Vfl. deutlich geschwungen. Besonders auf- fallend sind die Genitalstrukturen, die durch die kleineren und mehr rundlichen (gezackten) Chitinlamellen am Ostium bursae von den normalerweise länglichen Lamellen der machaon-9 verschieden sind. Diese gezackten Chitinblättchen se- hen denen des Papilio hospiton auffallend ähnlich. Die bereits oft geäußerte Ähn- lichkeit zwischen machaon saharae und hospiton (Raupenkleid,5-Genitalien) ist also auch bei den weiblichen Genitalstrukturen festzustellen. Papilio machaon erreicht hier mit großer Wahrscheinlichkeit seine südliche Verbreitungsgrenze. Das Hoggargebirge gehört sicherlich zum Fortpflanzungs- raum (Areal) dieser Art. 2. Pontia daplidice (Linnaeus, 1758) Mit einer Serie von 23 Exemplaren aus dem Hoggar und Umgebung belegt (Riley 1934). Er führt sie als die von Oberthür beschriebene Form albidice an und rechtfertigt dies in erster Linie mit der auffallenden Kleinheit der Tiere (Exp. 35-43 mm). Die Art ist weit verbreitet, sie geht in Afrika südwärts bis zum Tibesti und ost- wärts bis nach Somalia. Sie ist ein ausgesprochener paläarktischer Wanderfalter. 3. Pontia glauconome (Klug, 1829) Von In Ekker und aus der Arak-Schlucht nachgewiesen (Riley 1934). Die Art ist ein typisches Element des paläarktischen Eremials, und sie ist mit ihrer Nomi- natrasse in ganz Nordafrika weit verbreitet. 4. Euchloe ausonia Hübner, 1804 Meinertzhagen fing 1 Paar in der Umgebung von Tamanrasset. Riley (1934) rechnet sie zur Unterart melanochloros Röber und gibt als Synonym Anthocharis tagis algirica Oberthür an. Die Subspezies melanochloros ist mit Sicherheit nicht valid, dem heutigen Stand unserer Kenntnis entsprechend, müßten die beiden Tiere erneut einer Determination unterzogen werden — eine gute Revision des ganzen ausonia-Komplexes vorausgesetzt. Es dürfte sich um das südlichste Vorkommen dieser paläarktischen Art handeln. 38 1 5. Euchloe falloui Allard, 1867 Diese eremische Art dringt weit und vielerorts in die Sahara vor und überschrei- tet sie in Somalia sogar erheblich. Bislang waren 11 Exemplare von 4 Fundorten in der Zentralsahara bekannt (Riley 1934, Rothschild 1915). Der Autor konnte das Vorkommen mit 13 Exem- plaren auch für folgende Fundorte im Hoggar belegen: Tit, 12.4.1976 (2); In Amguel, 4.4.1976 (2); Akerakar, 1800 m, 8.4.1976 (5); Guelta Afilal, ca. 1950 m, 8.-11.4. 1976 (4). Die Art fliegt mit Sicherheit auch in Höhen von über 2000 m. Die früheren Funde wurden der Unterart obsolescens Rothschild (1913: 112) zugerechnet, die ab Ghardaia und südwärts vorkommen soll. ‚In the southern form these green stripes become almost obliterated, and of a gallstone-yellow co- lour.‘‘ Der Autor kann seine 13 Tiere aus dem Hoggar nicht zu dieser ‚Subspe- zies‘“ einordnen. Die grünen Streifen (der Hinterflügelunterseiten) sind sehr deut- lich ausgeprägt, die Farbe variiert von schmutzig-grün bis grün-gelb. Tiere dessel- ben Phänotyps lagen dem Autor aus Nordalgerien zum Vergleich vor. Es ist anzu- nehmen, daß obsolescens lediglich eine Form extremer Wüstenbiotope darstellt, denn Aufhellung ist eine fast typische Erscheinung vieler eremischer Arten. 6. Elphinstonia charlonia (Donzel, 1842) Ein Paar aus Tit (Riley 1934). Die Art ist in verschiedenen Subspezies aus dem gesamten paläarktischen Eremial bekannt. In Nordafrika fliegt die Nominatrasse, die bis ins Tibesti vordringt (Bernardi, G., Stempffer, H. 1951; Bernardi 1962) und dort wahrscheinlich ihre südliche Verbreitungsgrenze erreicht. 7. Colotis phisadia (Godart, 1819) Nur aus der weiteren Umgebung des Ahaggar nachgewiesen: Oued el Ghessour bei Aguelman am Südrand des Hoggar (Joannis 1908) und aus der Arak-Schlucht auf halbem Weg zwischen Tamanrasset und In Salah (Riley 1934) sowie aus dem Tassili (Rungs 1958). Colotis phisadia ist ein Vertreter des äthiopischen Faunenreiches, der hier, in Mauretanien, Rio de Oro und in Oberägypten seine afrikanische Nordgrenze er- reicht. Wie hier, so fliegt auch auf der ganzen arabischen Halbinsel die Nominat- rasse, die in Palästina ihren nördlichsten Punkt erreicht. Die von dort beschrie- bene Subspezies palaestinensis wird heute als Synonym der Nominatrasse angese- hen. Da im Süd-Hoggar die Futterpflanze, Salvadora persica, auftritt, Kann dieses Gebiet zum Areal von Colotis phisadia gerechnet werden. 8. Colotis chrysonome (Klug, 1829) Wie die vorhergehende Art, so gehört auch diese zu der äthiopischen Fauna. Auch hat sie ungefähr die gleichen nördlichen Verbreitungsgrenzen. Aus dem hier behandelten Gebiet ist sie mehrmals nachgewiesen. Riley (1934) beschrieb aus Tit die Subspeziesmeinertzhageni. Er charakterisiert sie wie folgt: ‚‚In both sexes the discocellular spot on the fore wing is both narrower and much shorter than in typical chrysonome, and in the hind wing the pale post- discal band of the underside is reproduced on the upperside quite conspicuously in 56 the male as well as in the female.‘ — Colotis chrysonome ist ein Wanderfalter. Wieweit die Hoggar-Population tatsächlich isoliert ist und damit eine eigene Sub- spezies gerechtfertigt ist, kann augenblicklich noch nicht nachgeprüft werden. 9. Catopsilia florella (Fabricius, 1775) Catopsilia florella ist ebenfalls eine äthiopische Art, die in Oued el Ghessour (Joannis 1908) die Grenzen des Hoggar erreicht. Sie ist ein typischer Wanderfal- ter, der an verschiedenen Stellen die Sahara überschreitet und bis zum Mittelmeer vordringt. Dabei konnten in einigen Gebieten temporäre (?) Areale aufgebaut werden (z.B. Kanarische Inseln), ob aber das Hoggar-Gebirge zum Fortpflan- zungsraum gehört, ist bislang nicht nachgewiesen. Der vorliegende Beleg kann ein aus dem Air eingewandertes Exemplar sein. 10. Vanessa cardui (Linnaeus, 1758) Von Tamanrasset (Joannis) und von Idel&es nachgewiesen. Auch von Tahart und Amguid am Nordrand (Riley 1934) sowie von Ghat am NO-Rand des Hoggar- Tassili-Plateaus nachgewiesen (Fiori 1940). Der Verfasser konnte je ein Exemplar aus In Amguel, 4.4.1976, und Guelta Afilal, ca. 1950 m, 8.-11.4. 1976, nachweisen. Ein weiterer Falter in Tadjemout (Arak-Schlucht) beobachtet. Es kann nicht entschieden werden, ob essich um Ex- _ emplare einer ortsansässigen Population oder um zugewanderte Tiere dieses fast kosmopolitisch anzutreffenden Wanderfalters handelt. Da die Art aber mit großer Wahrscheinlichkeit hier zur Fortpflanzung gelangt, betrachtet der Autor sie alseein Element des Gebietes, was andere Autoren (z.B. Bernardi 1962) noch für das Air annehmen. Ungeachtet der Schwierigkeit, Vanessa cardui als Fast-Kosmopoliten einem be- stimmten Faunenkreis zuzuordnen, kann davon ausgegangen werden, daß es sich mit Sicherheit nicht um einen Äthiopier oder Orientalen handelt, wahrscheinlich hat er seinen Ursprung in einer der arktischen Regionen (in zoogeographischem Sinne). 11. Virachola livia (Klug, 1834) Nur durch Geyr von Schweppenburg aus Ideles und Oued Agelil nachgewiesen (Rothschild 1915). Dieses Vorkommen ist aufgrund der ökologischen (subtropi- schen) Ansprüche dieser Art äußerst verwunderlich. Auch hier ist der Fund eines wandernden Exemplares nicht auszuschließen. 12. Apharitis acamas (Klug, 1834) Geyr von Schweppenburg fing ein Exemplar im Oued Ahmra, nördlich Ideles (Rothschild 1915). Nach diesem 19 beschreibt Rothschild (l.c.) eine neue Sub- spezies divisa, die sich von der Nominatform durch ‚having the upperside of a. bellatrix Butl., while the underside is that of typical a. acamas‘‘ unterscheidet. Bernard sammelte im Tassili 11 Tiere, die Rungs (1958) als Apharitis myrmeco- phila Dumont, 1922, bestimmt. Diese Art wurde nach einem 9 aus Tunis be- schrieben. Der Autor hält myrmecophila für eine kleine Form (Hungerform) von Sl acamas, möchte aber an dieser Stelle zur Gültigkeit bzw. zum Status von divisa und bellatrix nicht Stellung nehmen, dies soll Aufgabe einer Revision sein. Außerdem bereitet es Schwierigkeiten, diese afro-sindhisch-eremisch verbrei- tete Gattung einem bestimmten Faunenkreis zuzuordnen. Möglicherweise ist sie äthiopischen Ursprungs. 13. Lampides boeticus (Linnaeus, 1767) Scortecci konnte diese Art aus Gat (Ghat) und Tin Alcun (Tin Alkoum) am äu- ßersten NO-Rand des Tassili n’Ajjer nachweisen (Fiori 1940), Bernard fing Ende März zwei Exemplare bei Ghat (Rungs 1958). Der Autor fing ein Exemplar in In Salah am 16.9.1972. Lampides boeticus ist ein pan-palaeotropisch verbreiteter Wanderfalter. 14. Tarucus theophrastus (Fabricius, 1793) Mehrfach im Gebiet festgestellt. Auch hier fällt eine zoogeographische Einord- nung nicht leicht, in vorliegendem Fall ist der Verfasser geneigt, sie dem paläarkti- schen Eremial zuzuordnen. 15. Zizeeria knysna (Trimen, 1862) Bislang nur von Gat (Ghat) am NO-Rand des Tassili-Plateaus nachgewiesen (Fiori 1940). Die Art konnte jetzt auch für das Hoggar-Gebiet nachgewiesen wer- den: In Amguel, 4.4.1976, H. Back et alii. Bereits früher (1972) konnte der Ver- fasser eine Serie (37°9, 429) in In Salah sammeln. Die 307'aus In Salah sind größer (Exp. 21 mm) als das hier vorliegende Einzeltier-J(Exp. 19,5 mm). Sowohl in In Salah aus auch in In Amguel wurden die Tiere im Schatten der Oase gefangen. Zoogeographische Analyse Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß erst auf fünf Forschungsreisen auch den Lepidopteren Aufmerksamkeit geschenkt wurde, und daß bei nur 15 zu be- rücksichtigenden Arten jede statistische Aussage (z.B. %-Angaben) bei nur ge- ringfügiger Änderung eines Faktors (z.B. beim Nachweis einer weiteren Art) schon beträchtliche Änderungen in der Aussage erzielt, muß eingesehen werden, daß diese Analyse nur eine vorläufige sein kann. 1. Paläarktische Arten 1. Papilio machaon 5. Euchloe falloui 2. Pontia daplidice 6. Elphinstonia charlonia 3. Pontia glauconome 7. Vanessa cardui 4. Euchloe ausonia 8. Tarucus theophrastus 2. Äthiopische Arten 1. Colotis phisadia 5. Apharitis acamas 2. Colotis chrysonome 6. Lampides boeticus 3. Catopsilia florella 7. Zizeeria knysna 4. Virachola livia | 58 Diese Auflistungen sind zu allgemein, um eine zoogeographische Bedeutung zu implizieren. Sie zeigen lediglich die Funde auf, sagen aber nichts über ein tatsäch- liches Vorkommen der Arten in ihrem Areal aus. Es müssen zunächst einige Wan- derfalter aus dieser Aufzählung eliminiert werden, so daß nur noch die Tiere üb- rigbleiben, die sich ohne ständigen Zuzug von außen her, hier für die Dauer fort- zupflanzen vermögen. Nur dieser Wohnraum (= Fortpflanzungsraum) darf als Areal der Art angesehen werden. Es muß natürlich auch berücksichtigt werden, daß einige Wanderfalter, wie bereits bei der Beschreibung der einzelnen Arten ge- sagt, hier zur Fortpflanzung kommen, also als bodenständig angesehen werden müssen, wie z.B. Pontia daplidice, Vanessa cardui oder Lampides boeticus. Als reine Wandergäste - lediglich aus ihrem Wanderraum, nicht aber aus ihrem Areal nachgewiesen, müssen 2 Arten in einer zoogeographischen Analyse unberück- sichtigt bleiben: 1. Catopsilia florella 2. Virachola livia Danach ergibt sich folgende Ausgangssituation: 1. Alle acht paläarktischen Arten haben (höchstwahrscheinlich) im Hoggar eine eigene Population, d.h., das Gebiet gehört zu ihrem Areal. Ob und wie intensiv diese Populationen isoliert sind, bzw. inwieweit sie mit Nachbarpopulationen in Genaustausch stehen (z.B. Wanderfalter), muß vorerst noch unberücksich- tigt bleiben. 2. Fünf Arten der äthiopischen Region dehnen ihr Areal bis ins Hoggar-Gebirge hin aus — oder haben zumindest hier eine Areal-Exklave. Auch hier ist der Iso- lationsgrad noch unbekannt. 3. Zwei Arten (der äthiopischen Region) erreichen das Hoggar-Gebirge und die Hoggar-Tassili-Region nur als Wanderfalter. Abb.2: Zusammensetzung der Lepidopterenfauna im Hoggar-Tassili-Gebiet: P = Paläarktische Arten, Ä = Äthiopische Arten, W = Wanderfalter. 1. Rein fauni- stische Verhältnisse. 2. Zoogeographische Verhältnisse. 39 Unter Berücksichtigung von 12 Arten errechnete Jong, 1976, ein Verhältnis bei der Zusammensetzung der Lepidopterenfauna im Hoggar von 67:33 (%), 2/3 Pa- läarkten, 1/3 Äthiopier. Die umseitige Graphik zeigt die Verhältnissituation unter den hier geschilderten Voraussetzungen. Als Mittelwert ist zu erwarten, daß die bodenständige Lepidopterenfauna des Hoggar-Tassili-Gebietes sich aus 65% (+ 7%) paläarktischen — und aus 35% (+ 7%) äthiopischen Arten zusammensetzt. Historische Bemerkungen Es ist allgemein bekannt, daß die heutige Sahara nicht zu allen Zeiten als eine derart wirksame faunistische (bzw. allgemein biologische) Schranke fungierte. Als weite Gebiete der Nordhalbkugel von den Auswirkungen der Würm-Eiszeit (Kenia-Glazial in Afrika) beeinflußt wurden, erfreute sich das Gebiet der heuti- gen Sahara eines wesentlich günstigeren Klimas. Wir Können zwar nicht direkt von einer Pluvialzeit sprechen, als die sich unser Glazial in den Tropen auswirkte, aber trotzdem waren weite Gebiete der Sahara damals sehr feucht. Riesige Seen be- deckten große Flächen des Landes. Der Ur-Tschadsee des Quartärs war etwa viermal so groß wie der rezente Tschadsee. Er erhielt sein Wasser vom Air, dem südlichen Hoggar und vom Tibesti. In den See von Ouargla mit einem mittleren Durchmesser von 400 km entwässerten sich die Hochebene von Tademait und ei- nige Teile der östlichen Atlaskette. Insgesamt lassen sich 8 große Seen nachweisen — einschließlich der heute noch erkennbaren alten Zuflüsse, rezenter Trockenwa- dis. Die gesamte Sahara war ein klimatisch außerordentlich begünstigtes Land. Möglicherweise waren in den Wintern und kürzeren Kaltperioden (Trockenpe- rioden) die Gipfel der Gebirgsstöcke von Schnee bedeckt, aber auch das wirkte sich günstig für die wärmere Ebene aus, denn durch die Schneeschmelze wurden die Wasserreserven langsam und kontinuierlich, in einem regelmäßigen jahres- zeitlichen Rhythmus abgebaut. Ausgedehnte Grasflächen, lockere Baumbestände, einzelne zusammenhän- gende Waldgebiete entlang der Flußauen und an den Berghängen. So ungefähr läßt sich der damalige Zustand als ein Stadium zwischen Mediterraneis und heuti- ger ostafrikanischer Savanne schildern. Wenn der neolithische Mensch auch viel- fach typisch afrikanische Großtiere (Elefant, Giraffe) abbildete, und auch bis in unsere Zeit der Löwe und das Krokodil diese Gebiete bewohnten, so muß doch darauf hingewiesen werden, daß die floristische Situation eher ‚‚europäisch‘‘ war: Zypressen, Oleander, Linden, Erlen, Eichen, Hasel, Ahorn und Kiefern waren seinerzeit typische Baumarten in der Sahara. Vor rund 4000 — 5000 Jahren findet dann ein gigantischer meteorologischer Umschwung statt. Bis heute sind die Ursachen solcher spontanen Klimaänderun- gen nur unbefriedigend zu erklären. Etwa 2000 v. Chr. setzt ganz rapide die Aus- trocknungsphase der Sahara ein. Die Niederschläge werden geringer als die Ver- dunstung — ein Gebiet mit mediterranem Charakter wird zur Wüste, ein Prozeß, der bis zum heutigen Tag andauert und in seiner Effektivität durch den Menschen wesentlich wirksamer wird (Abholzung, Überbeweidung, Grundwasserentzug). Von der Biota hatten nur die Pflanzen und Tiere eine Überlebenschance, die sich entweder anpassen konnten — oder aber den einfacheren Weg des Auswei- chens in Gebiete mit besseren Lebensbedingungen ergriffen. Während die (tropi- 60 sche) äthiopische Biota nach Süden ausweichen konnte, boten sich für die Pa- läaarkten zunächst auch noch die saharischen Gebirgsstöcke als Rückzugsgebiete an — abgesehen von einem Ausweichen nach Norden (Atlas-Gebirge, Cyrenaika, Europa). Diese Ausweichplätze (Gebirge) sind echte Refugien während einer regressi- ven Phase, Zentren in zoogeographischem Sinne. Bis zum heutigen Tag konnte sich ein Großteil der damaligen ‚‚alten Biota‘ in diesen Refugien erhalten: Zy- pressen (Cupressus dupreziana) im Tassili, Tüpfelfarn (Asplenium) im Hoggar (Nachweis durch den Autor), auch die Olive (Olea lapperini) und die Pistazie (Pi- stacia atlantica) sind Angehörige einer Relikt-Vegetation. Eine Reihe weiterer Beispiele (Endemiten) charakterisiert die biogeographische B © en Chairman: E. Schmidt Nielsen, Universitetes Zoolo- N i giske Museum, Universitetsparken, 15, u a ......DK-2100 Kobenhavn, Danmark CurrentLiterature Chairman: Miss P. Gilbert, Dept. of Entomology, Bri- won. 222... üsh Museum (Natural Histöry), Cromwell Road, London SW 7, England ut | : | Research and Protection ee F.Kasy, ee Museum, Burg- a 2... zing 7, A-1014 Wien, Austria Gerhard Hesselbarth (Secretary), Johann- straße 6, D-2840 Diepholz, DORRIEDU | 2.00. blik Deutschland - Chairman: O. Kudrna, Museum Alexander Koenig, 0.0 2. Adenauerallee 160, D-5300 Bonn, Bun- desrepublik Deutschland SR ne se Ebert as secretary), ‚Landessammlungen für kur - Naturkunde, Erbprinzenstraße 13.°D- 7500 Karlsruhe 1, . Postfach 4045, Tel. (0721) 21931 x Postscheck- Konto Köln Nr. 1956 50-507 Dr. H.-E. Back (SEL), 5300 Bonn 1 . (Bankleitzahl: 370 100 50) | ver Bank, D-5300. Bonn = Konto Nr. 0516849 To the membership er) an den Mitglieder- aut ‚Sekretär/au secretaire des membres a Rot. /agener, "Hemdener Weg 19, D- -4290 Bocholt, BnUk Deutschland a bioform IHR SPEZIALIST FÜR ENTO © De a ee > a SE ET ee Br en Sale a eher ar ISSN 0342 - 7536 NOTA LEPIDOPTEROLOGICA Published by SEL Societas Europaea Lepidopterologica Herausgeber Editee par Editor O. Kudrna Schriftleiter Museum Alexander Koenig Redacteur en chef Adenauerallee 160 D-5300 Bonn, Bundesrepublik Deschlind: Subscription - Annual subscription/Jahresabonnement/Abonnement Subskription annuel Abonnement | including membership subscription / einschließlich Mitgliedsbeitrag / cotisation de membre incluse DM 20,—- Entrance fee/ Aufnahmegebühr/droits d’entree DM 5,- Price To non-members/für Nichtmitglieder /pour les non- Einzelpreis membres Prix par unite DM 8,- a copy plus P. & P./pro Heft plus Porto/l’ex- emplaire, port en plus to members (extra copies)/für Mitglieder (extra Hef- te)/pour les membres (exemplaires suppl&mentaires) DM 4,- plus P. & P./plus Porto/port en plus Manuscripts To the editor/ an den Schriftleiter/ auredacteur enchef Manuskripte Manuscrits Advertisements To the advertising manager/an den Anzeigenleiter/ au Anzeigen | annoncier Annonces P.V. 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Küppers; Technical advisor: E.W. Classey. Contents — Inhalt — Sommaire Taxonomy — Taxonomie R.U. RoESLER: Die Wertigkeit von Merkmalen bei phylogenetischen entersuchungenam Beispielider Pyraleideal.............22................... S) P.V. Kürpers: Gedanken zur Funktion und Darstellung der männlichen Gentalamannaenzncheen ne ee 107 W.ECKWEILER: Zwei Lycaeniden-Neufunde aus Nordostanatolien ................. 115 Faunistics — Faunistik — Faunistique G.LEIGHEB: Notes on Sicilian species ofthe genus Hipparchia Fabricius (Satyridae) ... 119 H.KınKLER & G.SwoBoDA: Beiträge zum Vorkommen von Noctua interposita Hübner (Noctuidae) in der Bundesrepublik Deutschland ........................ 125 Museology — Museologie P.E.L. VIETTE: La collection de L&pidopteres du Museum national eur-KoOStolrematurelle, Parise 2 u 0 0... 002 een 129 Conservation — Naturschutz L. GozMAnY: Natur- und Artenschutz, besonders bei Schmetterlingen, in Ungarn 135 Field observations — Feldbeobachtungen — Observations sur le terrain D. van KATwısK: On the flight of Oeneis jutta (Hübner 1806) (Satyridae).............. 137 Bibliography — Bibliographie M.R.GoMEZ-BusTILLo: ON the dates of publication of some recent volumes of Hosganeloraelisin men. ee ee Ans 139 Miscellamen: nass ar a ee ee 106 Resten Ss Buchbesprechungen Analyses ........................0.unosceseen: 141 Sommmımealons neuen een ee uess aussen... 143 AAHNHHHHNNMANNNNNANAAAN SEL Membership: The Membership Secretary informs that the number of members reached 390 on 30.1V. 1978. 97 clemens m. brandstetter 6700 bürs, schesastraße 1 telefon nr.«05552 » 2502 österreich Alle entomologischen Bedarfsartikel liefern wir Ihnen zu günstigsten Preisen Tausch gegen Microlepidopteren stets erwünscht +++ tt + tt HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH HH + FUNDORTETIKETTEN zur Bezettelung Ihrer Insektenausbeuten fertigen wir Ihnen in bester Qualität zum sensationellen Preis von DM 1.- per 100 Stück in 5-zeiliger Ausführung Fordern Sie unseren ausführlichen Prospekt +++t+t+t++t++++++++ clemens m brandstetter 6700 bürs, schesastraße 1 telefon nr. <05552 » 2502 österreich 98 Nota lepid., 1 (3): 99-105; 25. V.1978 ISSN 0342-7536 Die Wertigkeit von Merkmalen bei phylogenetischen Unter- suchungen am Beispiel der Pyraloıdea. R. ULRICH ROESLER Das erste, wonach man fragt, wenn man verschieden aussehende Arten vor sich hat, ist der Verwandtschaftsgrad der Arten untereinander, und, wenn man unvor- eingenommen vor solch einem Problem steht, das Konzept, nach dem die Taxo- nomen in der Aufstellung einer systematischen Kategorie vorgehen. Das ganze Tierreich ist nach dem allgemein bekannten Prinzip in Stämme, Klassen, Ordnun- gen, Familien usw. eingeteilt. Im allgemeinen versucht ein Taxonom (oder er sollte es zumindest versuchen), in der von ihm aufgestellten Theorie, soweit es ir- gend geht, die Stammesgeschichte der entsprechenden Tiergruppe widerspiegeln zu lassen. Dabei ist er unter anderem im wesentlichen darauf angewiesen, auf Fos- silien zurückzugreifen. Bereits hier stößt man bei den Insekten auf Schwierigkei- . ten: Rezent sind über 750000 verschiedene Arten bekannt, hingegen aber nur etwa 15000 fossile Species. Unter den Pyraliden, einer Überfamilie der Klein- schmetterlinge — Zünsler genannt — (die Mehlmotte ist wohl der geläufigste Ver- treter), gibt es kein in phylogenetischer Hinsicht verwendbares Fossil. a | b c Abb.1 Schemata für die Begriffe: a) monophyletisch, b) polyphyletisch, ec) para- phyletisch. 99 Man ist also darauf angewiesen, Merkmale herauszugreifen, die wenigen, meh- reren oder allen Vertretern gemeinsam sind, um erste Gruppenindices zu erhal- ten. Sofort erhebt sich die Frage, ob die gemeinsamen bzw. trennenden Merkmale ausreichend sind, um wirklich Scheidelinien zwischen den so entstehenden Kate- gorien darstellen zu können. Und damit ist man bereits bei der Frage nach der Wertigkeit von Merkmalen. Es gibt eine Unmenge von Konzepten in der Literatur der letzten 200 Jahre, nach denen die Pyraloidea eingeteilt worden sind. Fast alle weichen aber in ir- gendeiner Form voneinander ab. Das wohl übereinstimmendste Merkmal aller Arbeiten ist das Herausgreifen eines oder zweier Fakten (sehr selten mehr), das oder die man gerade für die wichtigsten hielt (z.B. Vorhandensein von mikrosko- pisch kleinen Geschmackskegeln auf den Rüsseln). Und danach wurde dann eine Systematik aufgebaut. Da aber den meisten Arbeiten keine gemeinsamen, wichti- gen Merkmale zugrunde liegen, sondern in jeder Untersuchung jeweils wieder an- dere, ist man sich ganz offensichtlich nicht über die Wertigkeit der Merkmale einig geworden. Und damit sind wir wieder bei dem eigentlichen Problem. Es gilt also zunächst erst einmal, die genealogischen Beziehungen aller Arten untereinander zu klären. Hennig (1969) hat in seinen Untersuchungen zur Sy- stematik der Insekten auf phylogenetischer Basis Grundlegendes geleistet und quasi ein Konzept geliefert, nach dem man nun kleinere systematische Kategorien als es Insektenordnungen sind— denn weiter ist Hennig (l.c.) mangels Beweisma- terials auch nicht gekommen - hinsichtlich ihrer möglichen Stammesgeschichte untersuchen kann. Die Merkmale müssen zunächst aufihre Ursprünglichkeit (Plesiomorphie) oder Ableitung bzw. Spezialisation (Apomorphie) untersucht werden. Wenn man meh- rere plesiomorphe und apomorphe Merkmale für eine abzugrenzende Kategorie finden kann, so hat man schon einen gewissen Idealfall vor sich. Man spricht dann A B A B c D a b Abb.2 a) Argumentierungsschema für die Systematik; links: plesiomorphe, rechts apomorphe Merkmale. b) Schema für zwei einander gegenüberstehende Schwestergruppen (1 und 2). 100 von Symplesiomorphien und Synapomorphien. Lassen sich zwei miteinander ver- wandte Kategorien auf einen ursprünglichen, gemeinsamen Nenner zurückfüh- ren, so kann die Gruppe gemeinschaftlich als monophyletisch bezeichnet werden. Geht das nicht (kein gemeinsamer Nenner), so muß die Gruppe zwangsläufig als para- oder polyphyletisch angesehen werden. Eine Symplesiomorphie sieht etwa wie in Abb. ? aus, aufgetragen auf ein Sche- ma, wie Hennig (l.c.) es verwendet (gilt auch für Synapomorphie). Die Merk- malsanalyse erfolgt hier nach dem von Hennig (l.c.) benannten „Schwestergrup- pen“-Prinzip. > Lu < Lu Walz an 22322 < ZZ. = < Zu Lu ZZ Serra za ww zı 2.2 2. a 2 Eu ar - ga 2.202 2 ze =. 0 © a aa a2 22 98 zZ E , 2 e zZ a. u 2a a2 2.1.2. .0285 55 u, u Ri 5 5, ae. oo oo a zo 2 - ı oo 2 / a .— 2 | A Bi " nn A—-A IN a er z a n.. ER) Er ED, .)L sam nos | ] Abb.3 Gitterschema R die bei 1. Se 11 wichtigsten nn 1 = Vfl-Ader r5 frei, 2 = Retinaculum (beim <‘) vorhanden, 3 = Chaetosema vorhanden, 4 = Hfl mit Cubital-Kamm, 5 = Tablier (Kielhäutchen am Tympanal- organ) vorhanden, 6 = Gnathos (im d’ -Genital) vorhanden, 7 = Gnathos terminal am Tegumen inserierend, 8 = Larvale Lebensweise terrestrisch, 9= Larvale Bor- stengruppe VII auf Segment 8: nur 1 Borste, 10 = Larvale Borstengruppe VII auf Segment 9: nur 1 Borste, 11 = Am 8. Abdominalsegment larvale Borstengruppe III mit Chitinring. BI = stets vorhanden bzw. bejahend. 4 = fast immer vorhanden. @ = teilweise vorhanden. U] = selten auftretend. A = fehlend bzw. verneinend. O = nicht unter- sucht. 101 Es sind möglichst viele Merkmale notwendig, um ein nahezu sicheres resp. mög- lichst sicheres systematisches Gerüst aufbauen zu können. Nach dem Zusammen- tragen aller für eine Urteilsfindung wichtige Merkmale in einer Tabelle, hier für die Pyraloidea, geht es an die Auswertung. Durch Merkmalsanalysen werden die plesiomorphen von den apomorphen Merkmalen getrennt, soweit dies von vornherein überhaupt möglich ist. Beispiele: Plesiomorphe Merkmale sind zweifellos: a) Die ausnahmslose Ernährung aller Scopariinae von den phylogenetisch sehr alten Flechten. b) Die einfache Beschuppung ohne Differentiationen. Apomorphe Merkmale sind sicherlich: a) Die Reduktion des Rüssels bei der Tribus Anerastiini gegenüber den rüsseltra- genden Phyecitini. b) Die aquatische Lebensweise der Larven der Nymphulinae. c) Die Reduktion von Adersystemen. Die Merkmale werden übersichtlich in ein sogenanntes Gitterschema aufgetra- gen. Die meisten Merkmale bedürfen zunächst einer eingehenden Untersuchung, bevor man sich über ihre Plesio- oder Apomorphie klar werden kann, z.B. das Zu- rückgehen auf die Embryonalentwicklung. Beispielsweise kann eine Keimanlage für ein beim adulten Tier reduzierten Merkmal vorhanden sein. Die schließlich für eine Analyse der systematischen Kategorien, hier der Unter- familien der Pyralidae, verwendbaren Merkmale bringen schließlich ein mehr oder minder befriedigendes Ergebnis. Wenn man die Merkmale auf die europäischen Vertreter der Pyraliden be- schränkt, erhält man ein einwandfreies Ergebnis durch eindeutige Trennung, wie es Börner (1939) erreicht hat. Sobald man aber die tropischen Arten mit einbe- zieht, gibt es keine klaren Aussagedefinitionen mehr. In den meisten Fällen muß es dann heißen: ..überwiegend vorhanden oder fehlend.. ..meist ausgebildet.. ..fast stets vorhanden.. ..in der Regel so oder so gestaltet.. Eine einigermaßen befriedigende Lösung kann nur auf einem Umweg erreicht werden: Man muß mit Merkmalskombinationen arbeiten. Einzelne Merkmale z.B. der Unterfamilie Galleriinae können demnach auch bei anderen Unterfami- lien auftreten, dann aber nicht in der Kombination mit mehreren ganz bestimmten anderen verwendbaren Merkmalen der Unterfamilie Galleriinae. Mit einem solchen Ergebnis müssen wir uns auf dem Stand der heutigen Kennt- nisse zufrieden geben. Kurz repetiert steht am Anfang einer Studie die Merkmalsfindung, um Bau- steine für das Gerüst einer gewünschten systematischen Kategorie zu erhalten. Es folgt dann die meist recht schwierige Merkmalsanalyse, um die Wertigkeit der einzelnen Merkmale festlegen zu können. Darüber hinaus müssen die Merk- male aussagekräftig genug sein, um Rückschlüsse auf die Phylogenie der systema- tischen Einheiten zuzulassen. 102 3VNITVWYAd 3VNIHDIVLOANI JVNIONVSAUHD 3VNIIHDSWAId3 3YNIILOdAH 3VNILIDAHd 3VNIIW311VD «— 3VNIdOYLNIIV 3VNIINH4WAN + 3val1VAAd IvaAIIa31T VD 3VNIISVdOISs « ————— 3VNIaWVWAD 3VNIISON3OHDS ® 3VNIIWOTVIAD + 3VNII1SIO3A3 3VNIINVLL JVNILSNVUAd «— 3VAIdOYLNIIYV 3valawva)D PYRALOIDEA Abb.4 Cladogramm für die Pyraloidea. 103 Die Natur läßt sich bekanntlich nicht in ein einfaches Schema aus Schwarz und Weiß zwängen, sondern offenbart überwiegend wenig differenzierte Grautöne. Dadurch werden die Merkmalskombinationen bedeutungsvoll, da durch sie eine mehr oder weniger klare Gegenüberstellung der gefundenen systematischen Ka- tegorien möglich wird. ‚, Literatur BÖRNER, C., 1939. Die Grundlagen meines Lepidopterensystems. Int. Congr. Ent. 7: 1372-1424. HAMPSoN, G.F., 1896. On the classification of three subfamilies of moths of the family Pyralidae: the Epipaschiinae, Endotrichinae and Pyralinae. Trans. ent. Soc. London. 1896: 451-550. HENNIG, W., 1969. Die Stammesgeschichte der Insekten. Frankfurt am Main. MARION, H., 1952. Ebauche d’une classification nouvelle des Pyraustidae. Revue fr. Lepidopt. 13: 260-270. MARION, H., 1957. Classification des Pyraustidae d’Europe. Entomologiste 13: 75-87. Mayr, E., 1975. Grundlagen der Zoologischen Systematik (deutsch übersetzt von O.Kraus). Hamburg. OScHE, G., 1960. Aufgaben und Probleme der Systematik am Beispiel der Nema- toden. Verh. dt. zool. Ges. 1960: 329-384. RAGONOT, E.L., 1891. Essai sur la classification des Pyralides. Sousfamille Pyrali- dinae. Annis Soc. ent. Fr. 60: 15-114. REMANE, A., 1952. Die Grundlagen des natürlichen yon der vergleichenden aaa und der Phylogenetik. Leipzig. ROESLER, R.U., 1973. Phycitinae 1: Trifine Acrobasiina. /n: Amsel, H.G., Gre- gor, F. & Reisser, H.: Microlepidoptera Palaearctica 4. Wien. SAUTER, W., 1973. Das Retinaculum als systematisches Merkmal bei den Pyrali- den. Beitr. naturk. Forsch. SüdwDitl. 32: 161-168. Summary At the beginning of an investigation the features of a systematic category to be established must be found and examined. This process ist followed by an — often complicated — analysis of these features with the aim to assess their taxonomic significance. Their value must be related to the phylogeny of the taxon. It is known that the nature cannot be forced to behave in a simple black and white pattern; a continuous gradation of various shades of grey is dominant. Only the combination of features is of importance: it facilitates the comparison of the found systematic category. Resume Toute etude commence par le choix de caracteres significatifs, elements indis- pensables a la construction de l’Edifice que constitue la catEgorie systematique Aa SREET, 104 Vient ensuite /’analyse de ces caracteres, generalement tres difficile; celle-ci permet de pre£ciser la valeur de chacun des caracteres. Les caracteres doivent en outre Etre suffisamment signifiants pour permettre d’en deduire les relations phy- logen£tiques entre les diverses unites syst&matiques. Il est bien connu que la Nature ne se laisse pas enfermer dans un sch&ma simple en noir et blanc, mais qu’elle pr&esente au contraire avant tout toute une gamme de gris peu differencies. D’ou l!’importance primordiale des combinaisons de caracte- res, qui seules permettent une comparaison plus ou moins poussee des categories systematiques £Erig£es. Anschrift des Verfassers Priv.-Doz. Dr. R.U.Roesler Landessammlungen für Naturkunde Erbprinzenstraße 13 D-7500 Karlsruhe Bundesrepublik Deutschland 105 Miscellanea Butterfly Research Association. The Royal Entomological Society of London has been the venue for two meet- | ings on butterfly evolution and biology (April and December 1977). Out of this has grown the “ Butterfly Research Association”. BRA has no constitution, no of- . ficers — no members even! It is one of those loose organizations which exist only from meeting to meeting. Its sole possessions are the mailing list of those who at- tended the last meeting, and some agreed person willing and able to organize the next one. This ‘next meeting’ will take place on 26. September 1978, in the rooms ofthe Royal Entomological Society of London (41 Queen’s Gate, London SW 7). About seven papers on the physiology and biogeography of butterflies are to be - discussed; further information will appear in Antenna (bulletin of the Royal Entomological Society). The sole aim of BRA is to promote discussion meetings about new work on but- terfly biology — with a strong evolutionary bias. However, it also has the ambition ı to set up a first ever International Symposium on the Evolution and Biology of Butterflies. Some proposals about this will be discussed at the September meeting — which is open to anyone who cares to attend (and pay the modest meeting fee!). [Editor’s question: Has the title of this loose Association been chosen chiefly for its favourable “abbreviative properties’’?] R.I. Vane-Wright Department of Entomology British Museum (Natural History) Cromwell Road London SW 7, England International Conference on the History of Museums and Collections in Natural History. The above conference will take place at the British Museum (Natural History) in London, 4.-6. April 1979. The conference will be sponsored and organized by the Society for the Bibliography of Natural History. (This is an international society based at the BMNH in London.) Further details available on request from: Mrs. J. A. Diment Palaeontology Library British Museum (Natural History) Cromwell Road London SW 7, England. 106 Nota lepid. 1 (3): 107-114; 20. V.1978 ISSN 0342-7536 Gedanken zur Funktion und Darstellung der männlichen Genitalarmatur der Adelidae. Adeliden-Studien II* PETER V.KÜPPERS In einer vorangegangenen Publikation wurde der vergleichenden Morphologie verschiedener Kopforgane bei Adelidae besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dies geschah im Hinblick auf die Existenz bislang unberücksichtigter oder unge- nügend berücksichtigter morphologischer Merkmale, deren Kongruenzen bzw. Divergenzen, d.h. die Kombination derselben, letztlich über den taxonomischen Stand einzelner Gruppen — Genera oder Subgenera — Aufschluß geben sollten. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll nun eines der zentralen Merkmale, die Genitalmorphologie, am Beispiel der Adelidae diskutiert werden. An Bedeut- samkeit wird nach heute allgemein gültiger Auffassung das Merkmal der Genital- morphologie hinsichtlich seiner Artspezifität wohl nur durch die wesentlich spezi- fischeren chemischen Strukturen der Pheromone übertroffen, da diese auf Grund . ihres molekularen Feinbaues eine „grobe anatomische Struktur‘ an Präzision einwandfrei in den Schatten stellen. Da eine biochemische Analyse jedoch insbesondere bei so relativ selten in Er- scheinung tretenden Individuen wie den meisten Adelidenarten nahezu unmög- lich oder zumindest doch sehr schwierig sein dürfte, erfordert die Analyse aller leichter überprüfbaren Merkmale eine um so größere Aufmerksamkeit. Roesler (1978) zeigt in seiner Arbeit, daß nur der Kombination einer möglichst großen Anzahl differenter bzw. kongruenter morphologischer wie auch physiolo- gisch-Ökologischer Merkmale eine entscheidende taxonomische Aussagekraft eingeräumt werden kann. Dabei stellt die Genitalmorphologie selbst bereits ein mehr oder weniger kompliziertes Kombinationsmuster dar, dessen Einzelele- mente sich in den seltensten Fällen dem Untersuchenden bezüglich ihrer Homolo- gie und damit ihrer Fähigkeit zur vergleichenden Analyse offenbaren. Wenngleich tatsächliche Homologieverhältnisse letztlich nur durch Untersu- chungen an verschiedenen embryonalen Entwicklungsstufen geklärt werden kön- nen, so vermag doch in einigen Fällen die Struktur wie auch die Funktion einzelner Organe oder Organteile Aufschluß über ihre Herkunft zu geben. Im Folgenden soll hier am Beispiel der männlichen Genitalien der Adelidae der Versuch unternommen werden, eine allgemeingültige Darstellung der einzelnen Organteile vorzunehmen, darunter auch solcher, die bislang wenig untersucht wurden und hinsichtlich ihrer Funktion und Herkunft zweifelhaft blieben. Die bei der Präparation der männlichen Genitalien der Adelidae sofort ins Auge springende Struktur ist das Vinculum (Abb. 1 und 2a, f), ein langgestreck- tes, bisweilen jedoch auch gedrungenes breit dreieckiges, schildförmiges Gebilde, das an den Rändern hochgebogen ist und eine nach dorsal offene Rinne bildet, in * Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft 107 Abb. 1: Männliche Genitalarmatur in toto. a) Ventralansicht, b) Lateralansicht. 1) Valven, 2) Tegumen, 3) Transtilla, 4) Uncus, 5) Vinculum, 6)Aedoeagus, 7) Juxta 108 Abb.2: Genitalarmatur von lateral halbschematisch. a) Vinculum mit Tegumen und Aedoeagus, Valven abgetrennt. b) Valven: in der Medianen miteinander verwachsen. c) Einzelne Valve mit Sacculus und Kammstruktur am Ventralrand. d) Tegumen und Transtilla. 1) Uncus, 2) Socii, 3) Transtilla, 4) Tegumen. e) Aedoeagus. 1) Aedoeagusschaft, 2) Vesica, 3) Juxta, 4) Ductus ejaculatorius, 5) Caecum penis. f) Vinculum flach ausgebreitet, Tegumen abgetrennt. 109 der der Aedoeagus liegt. Der terminale Teil geht lateral ziemlich breit in einen flach rundbogigen Tegumenring über, der meist ganz geringfügig zugespitzt ist und einen teilweise in zwei rundliche Zipfel gegliederten kissenartigen und mit Härchen besetzten Uncus trägt. Eine Gnathos fehlt generell. Die Socii sind relativ flache, oval- bis nierenförmig gestaltete, leicht vorgebauchte Aussackungen, die ventrolateral gerichtet sind und meist mit einer Vielzahl von Wärzchen und Haa- ren besetzt sind. Die Transtilla ist ein in der Regel sehr stark sklerotisiertes Gebilde, das nicht selten zwei derbe Arme besitzt, die in der Medianen in einer gemeinsamen schar- fen Spitze endigen. Die Valven, am terminalen Vinculumrand ventral häutig eingelenkt, besitzen, da sie in der Medianen miteinander verwachsen sind, nur einen Grad der Bewe- gungsfreiheit, weswegen sie bei der Präparation auch nicht nach lateral geklappt werden können. Am ventralen Valvenrand befinden sich bei Angehörigen der Gattung Nematopogon Hoffmannsegg kammartige Strukturen, die für die Vertre- ter dieser Gattung charakteristisch sind und bei anderen Arten fehlen. Der medio- ventrale Sacculus der Valven ist bei den einzelnen Arten sehr individuell gestaltet und trägt sehr zum differenzierenden Gesamteindruck bei der artspezifischen Diagnose bei. Von Diakonoff (1951) wurde dieser Sacculus fälschlicherweise als Cucullus bezeichnet, fälschlicherweise insofern, als ein Cucullus (sensu strictu: Kapuze) eine terminale Valvenaussackung oder -abschnürung bezeichnet. Die medioventrale Innenseite der Valven erscheint oft sehr stark strukturiert und bil- det mit dem entsprechenden Pendant der Gegenseite eine röhrenförmige Füh- rungsrinne für den Aedoeagus. Ob dieser Bereich als ‚„‚Sinnesfeld‘ mit einer Viel- zahl von Rezeptoren angesehen werden kann, müssen eingehendere Untersu- chungen (Elektronenmikroskopie) klären. Der Aedoeagus (Abb. I und 2a, b) ist eine lange, schlanke, mäßig stark skleroti- sierte Röhre, die oftmals am caudalen Ende (z.B. bei zahlreichen Nematopo- gon-Arten) Dornen besitzt, die sowohl hinsichtlich ihrer Gestalt als auch ihrer Zahl (1-4) variieren. Die Vesica trägt nicht selten ringförmig 'oder spiralartig angeordnete Felder feinster Cornuti, wobei die obersten, d.h. die am weitesten terminal stehenden Dornen besonders stark ausgebildet sein Können. Eine dünne häutige, pfeil- oder harpunenartig gestaltete Struktur liegt dem Aedo- eagus so an, daß ihre von Art zu Art sehr unterschiedlich ausgebildete Spitze stets nach cranial zeigt. Ähnliche, ventral dem Aedoeagus angegliederte Gebilde fin- den sich bei Arten nahe verwandter Familien, wie der der Incurvariidae und He- liozelidae. Bezüglich der Funktion wie auch der Herkunft dieser Strukturen herrschte lange Zeit Unklarheit, und Diakonoff (l.c.) äußerte sich zu dieser Frage folgen- dermaßen: „It is apparently one of the cornuti which acquires an enormous size and is shaped as an arrow-head. This ‚,harpoon‘ is folded as a pen-knife and evidently unfolds in action. Presumably it can be retracted after copulation as it was almost always pre- sent in our mounts.“ Die Vermutung Diakonoffs (l.c.), daß diese „Harpune‘‘ während der Copula entfaltet wird, kann durch zwei Gesichtspunkte sehr rasch widerlegt werden: 1. Fehlen entsprechender Muskelzüge, die die aktive Aufrichtung bzw. das Um- 110 klappen und wieder Zurückführen der „Harpune‘“ in einem Winkel von 180° er- möglichen würden. 2. Reißt, wenn der Aedoeagus nach caudal aus der Armatur gezogen wird, meist ı oder doch sehr oft die Harpune ab (vgl. Diakonoff [l.c.]), was darauf hinweist, daß ein Aufklappen in dieser Richtung, wie es bei einer Copula notwendig wäre, we- gen eines unüberwindbaren Widerstandes (Anellus-Diaphragma) gar nicht mög- lich ist. 7a 0 L 27 Abb.3: Schematische Darstellung. a) Juxta mit Faserzügen am Vinculum festge- heftet. b) Widerlagerfunktion der Juxta. al Auf Grund dieser Tatsache wird auch die Funktion und die Herkunft dieser Struktur in einem anderen Licht zu sehen sein. Keineswegs jedoch kann man die „Harpune“ als besonders stark entwickelten Cornutus ansehen. Wojtusiak (1972) und Razowski (ined.) weisen darauf hin, daß diese „Harpune“ Teil des häutigen Anellus ist. Razowski sieht diese Vermutung durch seine Gewe- beuntersuchungen bestätigt (Abb.3a, b). Danach ist die Pfeilspitze durch Faser- = 472%) Es 4 I : ] 3 Abb.4: Copula von Adela fibulella. Man sieht deutlich die nach cranial gerichtete Spitze der Juxta. Abb.5: Copula von Adela fibulella. Darstellung in toto. 112 züge am Vinculum festgeheftet. In der Tat sind bei der Präparation nach Entfer- nen des Aedoeagus nicht selten Reste von Faserzügen an der „Harpunenspitze‘“ zu finden. Eine weitere Bestätigung dieses Sachverhaltes wird durch die Darstel- lung einer Copula von Adela fibulella (Fabricius) in situ gegeben (Präparat und Foto vom Autor). Es wird deutlich, daß die Gesamtstruktur der „Harpune‘‘ eine Widerlager- funktion sowohl im häutigen Diaphragma des Anellus als auch an der starren Ge- rüstkonstruktion des Vinculum erfüllt. Somit gehört die „Harpune‘“ entwicklungsgeschichtlich zum Anellus und mag dementsprechend als Juxta bezeichnet werden.“ Alle besprochenen Teile zeigen artspezifisch teilweise sehr starke Differenzie- rungen, die in ihrer Gesamtheit als ein Kombinationsmerkmal angesehen werden können. Darüber hinaus treten jedoch auch Merkmale auf, die nicht allen Ange- hörigen der Familie eigen sind, sondern die Gruppencharakter besitzen, so z.B. die Kammstrukturen der Valven, die bei sämtlichen Vertretern der Gattung Ne- matopogon Hoffmannsegg auftreten, nicht jedoch bei Vertretern der Gattung Adela (Adela, Cauchas, Nemophora). Somit kristallisieren sich aus der genital- morphologischen Kombinationsstruktur zwei Kombinationsgruppen unterschied- lichen Gepräges heraus, eine Gruppe mit Valvenkamm, eine Gruppe ohne Val- - venkamm. Derartige Merkmalskombinationen stufen die zusammengehörigen Arten in Gruppen zu jeweils höheren Taxa als die der Art ein. Dabei spielt diese Merkmalskombination eine um so größere Rolle, d.h. ihre Aussagekraft ist um so größer, je mehr andere Merkmalsgruppen eine differente Stellung von der be- nachbarten Gruppe begründen. Innerhalb der genitalmorphologischen Merkmalsgruppen gibt es nun ein weite- res Merkmal, das an Bedeutung jedoch hinter dem Merkmal des Valvenkammes zurücksteht: die Aedoeagusbedornung. Während bei fast allen Vertretern des Genus Nematopogon Hoffmannsegg sehr stark entwickelte, ja manchmal überdi- mensional erscheinende Aeodeagusdornen auftreten, fehlen diese — zumindest in dem entsprechenden Ausmaß — den Vertretern der Gattung Adela weitgehend. Allerdings ist dieses Merkmal nicht konstant, sondern insbesondere bei tropischen Arten kommen ähnlich stark ausgebildete Strukturen vor wie bei den heimischen Nematopogon-Arten. Dieses nur partielle und für die Gattungstrennung relativ unerhebliche Merkmal ‚ist jedoch insofern von Bedeutung, als es Hinweise auf den phylogenetischen Verwandtschaftsgrad einzelner Gruppen verschiedener benachbarter Genera ge- ben kann. Es soll jedoch noch einmal in aller Deutlichkeit betont werden, daß auch eine derartige Schlußfolgerung nur dann zulässig ist, wenn eine entspre- chende Absicherung durch andere morphologische oder physiologisch-Öökologi- sche Merkmale gegeben ist. Aus Raumgründen muß in dieser Arbeit auf die Darstellung der weiblichen Ge- nitalarmatur verzichtet werden. In einer späteren Arbeit sollen jedoch auch diese Strukturen eingehender analysiert und dargestellt werden. Abschließend sei noch die Frage der zeichnerischen Darstellung erörtert. Abhängig von der jeweiligen Zielsetzung der Arbeit hat auch die graphische Dar- stellung auszusehen. * Nach Keler (1963) ist die Juxta eine unter dem Aedoeagus zwischen den Wurzeln der Valven gelegene. mit dem Anellus verbundene Chitinplatte. 113 Bei einer Analyse wie der vorliegenden empfiehlt es sich, die einzelnen zu be- sprechenden Organteile voneinander getrennt darzustellen, um so ein klares Er- kennen zu gewährleisten. Andernfalls würden durch Überlagerung verschiedener Strukturen in unterschiedlichen Ebenen ungünstige Projektionsverhältnisse ent- stehen. Andrerseits kann bei einer vergleichenden Besprechung einzelner Arten, bei- spielsweise im Rahmen einer faunistischen oder monographischen Bearbeitung, auf eine derart subtile Darstellungsweise verzichtet werden, da die artspezifischen Unterschiede, die sich in erster Linie in der unterschiedlichen Gestalt der Valven sowie des Vinculum manifestieren, so evident sind, daß eine Darstellung in toto durchaus genügt, um eine exakte Arttrennung zu gewährleisten. In jedem Fall sollte jedoch, wie dies auch bei Untersuchungen an anderen Gruppen stets üblich ist, der Aedoeagus der besseren Übersichtlichkeit halber aus der Gesamtarmatur entfernt werden. Literatur DIAKONOFF, A., 1951. Records and descriptions of Microlepidoptera. 4. Treubia 21: 133-182 KELER, S. von, 1963. Entomologisches Wörterbuch. Berlin. Kürpers, P.V., 1977. Zur taxonomischen Neuorientierung der Adelidae Deutschlands. Adeliden-Studien I. Beitr. naturk. Forsch. SüdwDitl. 36: 239-246. PIERCE, F.N. & METCALFE, J. W., 1968. The genitalia of the tineid families of the Le- pidoptera of the British Islands. Reprint of Ist ed. publ. 1935. Hampton, Mddx. ROESLER, R.U., 1978. Die Wertigkeit von Merkmalen bei phylogenetischen Un- tersuchungen am Beispiel der Pyraloidea. Nota lepid., 1: 99-105. _ WOJTUSIAK, J., 1972. Adelidae. Klucze Oznacz. Owad. Pol. 27 (9): 1-55. WOIJTUSIAK, J., 1976. Heliozelidae, Incurvariidae. /bid. 27 (7, 8): 1-60. Summary Apart from the general description of the male genitalia of Adelidae the author discusses the probable function of a little known structure of the anellus. Other aspects of the morphology of male genitalia and their taxonomic significance are also dealt with. Finally the author comments on some problems related to the drawing of the above structures. Resume Outre une representation generale de l’armure genitale mäle des Adelidae, l’au- teur e&tudie une structure de l’anellus jusqu’alors un peu neglig&e, mettant princi- palement l’accent sur la fonction d&volue ä cet organe. Sont Egalement abordes certains problemes concernant la combinaison des caracteres de determination et leur valeur syst&matique, ainsi que des questions relatives a la repr&sentation gra- phique. Anschrift des Verfassers: Dipl.-Biol. P. V.Küppers Landessammlungen für Naturkunde Erbprinzenstraße 13 D-7500 Karlsruhe Bundesrepublik Deutschland 114 Nota lepid. 1 (3): 115-118; 25. V.1978 ISSN 0342-7536 Zwei Lycaeniden-Neufunde aus Nordostanatohen. WOLFGANG ECKWEILER In den Jahren 1976 und 1977 unternahm der Autor ausgedehnte Exkursionen in die osttürkischen Provinzen Agri, Erzurum und Kars. Die Auswertung des an- gefallenen Materials brachte u.a. zwei für die türkische Fauna neue Lycaeniden- Arten, die hier besprochen werden sollen. Hyrcanana phoenicura (Lederer 1872). Polyommatus phoenicurus Lederer, 1872. Trudy russk. ent. Obshch. 8:8; Typenfundort: Astrabad. Diese Art, bisher aus Persien, Afghanistan und Südrußland bekannt, wurde in einem Seitental des Araxes (Prov. Kars) in der Nähe des Ortes Akcay entdeckt. Der Biotop der Art ist ein steiler Geröllhang mit dürrer Strauchvegetation in ca. . 1600 m Höhe. Die Fangdaten sind wie folgt: 34 do" 7P29Prov. Kars: Kagizman: Akcay: 1500-1700m: 22.-28. VII. 76: leg. Eckweiler. 76299 Prov. Kars: Kagizman: Akcay: 1500-1700 m: 22. VII. 77: leg. Eckwei- ler. Die Art fliegt gemeinsam mit Fixsenia ledereri Boisduval, Pseudochazara pelo- pea Klug, Pseudochazara mamurra Herrich-Schäffer und Pseudochazara tele- phassa Herrich-Schäffer. Die türkischen Tiere unterscheiden sich kaum von den Nordpersischen und Können somit zur Nominatform gerechnet werden. Aricia teberdina (Sheljuzhko 1934). Lycaena teberdina Sheljuzhko, 1934, Z. Öst. EntVer. 19:39, Typenfundort: Teberda Die 1912 von Profc. S. Tshetverikov entdeckte und 1934 von Sheljuzhko be- schriebene Aricia teberdina galt als endemische Art des nordwestlichen Kaukasus und wurde bisher nur an wenigen Fundorten in der Nähe des Kurortes Teberda ge- fangen: so am Berg Chatipara (Sheljuzhko, 1934) im Tschutschur-Hochtal, im Kluchor-Tal, im Bu-Ulgen-Tal und in Ullu-Murutschu-Tal (Alberti, 1973). Die Art dürfte aber weiter im Kaukasus verbreitet sein, denn 1977 erhielt B. Alberti einigeco vom Elbrus-Gebiet, aus der Scheldaschlucht bei Itkol, 2300 m, 30.8. 77, leg. K. Fritsch. (mündl. Mitt. von Alberti). Die Entdeckung dieser Art in den östlichen Karadeniz Daßlari (= Pontus) war allerdings überraschend und vergrößert deren Verbreitungsareal erheblich. Die pontischen Tiere bilden eine eigene Subspecies, die stark von der kaukasischen Nominatform abweicht und im folgenden beschrieben werden soll. Aricia teberdina nahizerica SSp. n. J'Oberseite (Abb. 1): Grundfarbe schwarzbraun, Basal- und Diskalregion bis 2 14155 mm über den schwarzen Diskoidalfleck gleichmäßig dünn blau bestäubt, ähnlich sehr dunklen Tieren von A. nicias Meigen. Fransen des Vorderflügels braun, des Hinterflügels beige, braun gescheckt. Unterseite (Abb. 2): Grundfarbe des Vorderflügels hellgrau. Ocellen wie bei teberdina, die submarginalhalbmonde jedoch stärker ausgeprägt, besonders die in Zelle 2 und 3 sind kräftig orange gekernt. Grundfarbe des Hinterflügels hellgrau, eine Nuance dunkler als die des Vorderflügels; Ocellen wie bei eberdina;, orange Submarginalhalbmonde vollzählig, basalwärts mit einer dünnen schwarzen Linie eingefaßt. Die hellblaue Basalbestäubung überschreitet die Linie der Wurzelflek- ken nicht. Der weiße Wisch reicht von unterhalb des Diskoidalflecks bis zur Sub- marginalbinde und ist leicht aufgefächert. 9 Oberseite (Abb. 3): Grundfarbe einfarbig dunkelbraun, der schwarze Dis- koidalfleck des Vorderflügels ist schwach weiß gerahmt. Fransen des Vorderflü- gels braun, des Hinterflügels weiß, braun gescheckt. Unterseite (Abb. 4): Grundfarbe des Vorderflügels ist ein helles Beige-braun, die des Hinterflügels Braun. Ocellen, Submarginalbinde und weißer Wisch wie beim cd. Basalbestäubung grünblau, nur sehr schwach ausgebildet. Variation und Abgrenzung: dd’ Vorderflügellänge (Vfl.) 11,0-12,7 mm; Holoty- pus Vfl. 12,3 mm; ?®Vfl. 11,5-13,3 mm. Die Variation ist gering. Bei einigen dV'reicht die blaue Bestäubung der Ober- seite nur knapp bis zum Diskoidalfleck. Die Grundfarbe der22 variiert oberseits von braun bis schwarzbraun. Die neue Subspecies ist von ssp. teberdina (Paratypen Abb. 5-8) leicht anhand folgender Punkte zu unterscheiden: Die fo unterscheiden sich durch die starke Blaubestäubung der Oberseite und durch die hellgraue Grundfarbe, ohne jeden Braunstich, der Unterseite. Bei beiden Geschlechtern sind auf der Oberseite die Diskoidalflecken der Vorderflügel deutlicher und Submarginalbinden der Unter- seite bedeutend kräftiger und schärfer. Typenserie. Holotypus Y und Paratypen 5S0IF& 11092: NO Türkei: Prov. Erzurum: Ispir: vic. Nahizer: 1700-1900 m: 4.-8. VII. 1977: leg. Eckweiler; Holotypus und Pa- ratypen 44" & 91P® in coll. Eckweiler. Der Rest der Paratypen: If & 69®P in coll. Department of Systematic Zoology, University of Ankara; 1% & 392 in coll. Rose (Mainz); 277 & 2 2® in coll. Schurian (Frankfurt a.M.); 492 in coll. Hof- mann (Frankfurt a.M.); 292 in coll. Alberti (Göttingen); 17 & 1 Pin Zol. Staats- sammlung München; 1 & 1® in Zool. Forschungsinstitut und Museum A. Koe- nig, Bonn. Habitat. Die Art fliegt sehr lokal auf wenig beweideten grasigen Hängen in ca. 1800 m Höhe. Begleitarten sind Thersamonia thetis Klug, Plebejus loewii Zeller und Ly- sandra caucasia coeruleossmar Verity. Auch diese beiden Neufunde zeigen, daß die türkische Fauna noch viele Ge- heimnisse birgt und noch zahlreiche Exkursionen von Nöten sind, um diese aufzu- decken. Den Herren Dr. B. Alberti (Göttingen), Dr. W. Dierl (München) und Dr. W. Forster (München) danke ich für die Überlassung des kaukasischen Vergleichs- materials. 116 Abb. 1-8. Aricia teberdina nahizerica und A. teberdina teberdina. 1. A. teberdina nahizerica, Holotypus d, Oberseite; 2. wie 1, Unterseite; 3. wie 1, ParatypusQ, Oberseite; 4. wie 3, Unterseite; 5. A. teberdina teberdina, Paratypusg" (etiketiert als ‚‚Cotypus‘‘), Kaukasus: Teberda: ms. Chatipara: 2200 m: 4. VIII. 1933; L. Sheljuzhko leg., in ZSM; 6. wie 5, Unterseite; 7. wie 5, aber, 7.V111.1933;, 8. wie 7, Unterseite. E17 Literatur ALBERTI, B., 1969. Neue oder bemerkenswerte Lepidopteren-Formen aus dem Großen Kaukasus. Dr. ent. Z. (N.F.) 16: 189-203. ALBERTI, B., 1973: Zweite Mitteilung über einige neue oder bemerkenswerte Le- pidopteren-Formen aus dem Großen Kaukasus und Transkaukasien. Aralanta, 4: 380-393. Hicsins, L.G., 1966. Check-List of Turkish Butterflies. Entomologist, 99: 209-222. KocAkK, A.Ö., 1977. Studies on the Family Lycaenidae. Atalanta, 8: 41-62. Kocak, A.Ö., 1977. New Lepidoptera from Turkey V. Atalanta, 8: 126-147. KORSHUNOV, J.P., 1972. Catalogue of Diurnal Butterflies ofthe Fauna of U.S.S.R. [Russisch]. Ent. Obozr. 51: 137-154, 352-368. LEDERER, J., 1872. Nachtrag zum Verzeichnisse der von Herrn Jos. Haberhauer bei Astrabad in Persien gesammelten Schmetterlinge. Trudy russk. ent. Obshch. 8: 3-38. NEKRUTENKO, Y.P., 1972. A new Subspecies of Eumedonia eumedon (Lycaeni- dae) from Causasus. J. Lepid. Soc. 26: 215-218. SHELJUZHKO, L., 1934. Neue Lepidopteren aus dem Nordkaukasus. Z. öst. EntVer. 19: 30-32, 39-40. Summary. Two species are for the first time recorded from Turkey: Hyrcanana phoenicura (Lederer) and Aricia teberdina (Sheljuzhko); the latter is newly deseribed and named Aricia teberdina nahizerica. Anschrift des Verfassers: Wolfgang Eckweiler Burgstraße 67 D-6000 Frankfurt 60 Bundesrepublik Deutschland 118 Nota lepid. 1 (3): 119-124; 20. V.1978 ISSN 0342-7536 Notes on Sıcilian species of the genus Hipparchia Fabricius. (Satyridae). | GIORGIO LEIGHEB The aim of this paper is to outline the distribution and flight periods of the but- terflies of the genus Hipparchia Fabricius 1807 in Sicily; particular attention is paid to the subgenus Parahipparchia Kudrna 1977. The paper is based primarily on my own investigations carried out in various parts of Sicily during the past few years, namely from 20. VI. 76 to 25. VII. 1976 and from 10. VII. 1977 to 30. VI. 1977. I have also included some localities cited by other authors if the identity of their specimens was in my opinion proved without doubt. Records based on mate- rial collected by other lepidopterists and made available for my examination al- ways include the name of the collector. The systematics of this paper is based on . the recently published revision of this genus (Kudrna 1977). The identification of all taxa is based on the examination of male genitalia whenever necessary. I would like to acknowledge my appreciation to Ing. C. Belcastro, Dr. A. Buzzo- ni, Dr. A.Casale, Arch. E. Giay and Dr. OÖ. Kudrna for their helpful assistance, ad- vice, information and other suggestions. List of localities investigated: 1) Palermo: Monreale: San Martino delle Scale: 580 m.: 11-7-1976. 2) : Madonie: Isnello: Piano Zucchi: 1100 m.: 10-7-1976 — 15-7-1977. 3) — 2 : Isnello: Portella Colla: 1400 m.: 10-7-1976. 4) —— : —— : Isnello: Piano Battaglia: 1600 m.: 10-7-1976. 5) ı ——: Polizzi Generosa: Piano Quacella: 1270 m.: 9-7-1976 — 14-7-1977. 6) : Monte San Salvatore: 1300-1900 m.: 9-7-1976 — 14-7-1977. 7) Messina: Monti Nebrodi: Novara di Sicilia: Cantoniera Vernita: 900 m.: 3-7-1976. 8) —— : Etna: Nicolosi: Bivio Serrala Nava: 1600 m.: 23-7-1976- 29-7-1977. 9) —— : Isole Eolie: Vulcano: 0-500 m.: 2-7-1976. 10) ——: : Lipari: 0-150 m.: 16-7-1977. 13) ——: Avola: along the sea-coast: 0 m.: 25-6-1976; 27-6-1976; 30-6-1976;4-7-1976; 7-7-1976; 12-7-1977. 14) ——: Avola Vecchia: 400m.: 6-7-1976; 26-6-1976; 10-7-1977;, 13-7-1977. 15) ——: Pachino: 0-100 m.: 23-7-1977. 16) ——: Noto: Fiume Menghisi: 29-6-1977. 11 17) —— : Monti Iblei: Palazzolo Acreide: 600 m.: 29-6-1976; 19-7-1976; 22-7-1977. 18) : Monti Iblei: Buccheri: 800 m.: 19-7-1976. 19) Agrigento: Valle dei Templi: 200-300 m.: 16-7-1976. Fig. 1. Localities in Sicily referred to in text. Hipparchia algirica blachieri (Fruhstorfer 1908) This species is distributed throughout most of Sicily, but it is most common and widespread in the areas (of North and East Sicily) of the lines Palermo-Messina and Messina-Siracusa. The vertical distribution spans from sea level to about 1900 m., but mostly restricted to localities ranging from 500 to 1500 m. The hab- itat consists of dry rocky ground with sparse bushes and trees — especially, fig trees and carob trees, rarely as pine or chestnut trees wood. It settles mostly on stones, rocks, bare ground, tree trunks, but only seldom on flowers. The flight period of blachieri is very long: from May until September and according to Ragusa (1904) can be found as late as in October: it is most abundant in June. According to my observation A.algirica blachieri appears to be most common in the following localities: Madonie, Nebrodi, Etna, Monti Iblei (localised). In the following localities A. algirica blachieri is found sympatric and partially synchronic with A. semele wilkinsoni: Madonie, Nebrodi, Etna. 120 Material examined Collected specimens: 65. 1) Palermo: Monreale: San Martino delle Scale: 580 m.: 11-7-1976: 14. 2) Palermo: Madonie: Isnello: Piano Zucchi: 1100 m.: 10-7-1976: 279; 19-719 77216, & 19: 3) Palermo: Madonie: Polizzi Generosa: Piano Quacella: 1270 m.: 9-7-1976: 9 W&AP ;14-7-1977: 30 97 &99. 6) Palermo: Madonie: Polizzi Generosa: Monte San Salvatore: 1300-1800 m.: | 14-7-1977: 30. 7) Messina: Nebrodi: Novara di Sicilia: Cantoniera Vernita: 900 m.: 3-7-1976: DIR IQ. 8) Messina: Etna: Nicolosi: Bivio Serra la Nava: 1600 m.: 23-7-1976;: 30%, 29-7-1977: 10. 14) Siracusa: Avola Vecchia: 400 m.: 26-6-1976: 24%; 6-7-1976: 244: 13-7-1977: 1. 12) Siracusa: Foce Fiume Cassibile: 0 m.: 17-7-1976: 1d.. 17) Siracusa: Monti Iblei: Palazzolo Acreide: 29-6-1976: 140%‘; 19-7-1976: 3 SO DDZEIITI: Da & 19. 18) Siracusa: Monti Iblei: Buccheri: 800 m.: 19-7-1976: 2I7 & 299. Other specimens: 20) Palermo: Ficuzza: 600-1000 m.: August (Verity). 21) Palermo: Cefalü: 30-5-1977: 1% (leg. A.Casale). 22) Messina: Etna: Adrano: 580 m.: 2-6-1972: 272& 299 ;4-9-1971: 19 (leg. A. Buzzoni). Hipparchia semele wilkinsoni Kudrna 1977 This species is in Sicily more restricted than A. algirica blachieri; it inhabits the following areas: Madonie, Nebrodi, Etna. It has been recorded from altitudes ranging from 400m. to 1600m., but frequents mostly altitudes from 1000m to 1400. m. The overal distribution of wilkinsoni is smaller than that of blachieri and my investigations appear to suggest that both species are often sympatric: bla- chieri inhabits all localities of wilkinsoni. Both species are very difficult to reco- gnize on the wing as they have very similar behaviour and their flight periods over- lap. However, it would appear that wilkinsoni concentrates in relatively more wooded habitats, with more vegetation. Where the two species live in proximity, wilkinsoni seems to be, according to my observation, more abundant than bla- chieri. Allspecimens of wilkinsoni available for my examination — whether collec- ted by myself or not — were collected in July; this suggest that the flight period of wilkinsoni is much shorter than that of blachieri and its culmination - to say the le- ast — takes place later in the season. Material examined: Collected specimens: 81. 2) Palermo: Madonie: Isnello: Piano Zucchi: 1100 m.: 10-7-1976: 10°. 3) Palermo: Madonie: Isnello: Portella Colla: 1400 m.: 10-7-1976: 1°. 1041 BLACHIERI Fig.2. The distribution in sicily of H. algerica blachieri, H.semele wilkinsoni and H.fagi fagi. . 1122 4) Palermo: Madonie: Isnello: Piano Battaglia: 1600 m.: 10-7-1976: 29%. 5) Palermo: Madonie: Polizzi Generosa: Piano Quacella: 1270 m.:9-7-1976;: 179% &22 ; 1300-1400 m.: 14-7-1977: 30T &9O. 6) Palermo: Madonie: Polizzi Generosa: Monte San Salvatore: 1400-1500 m.: 9-7-1976: 19°; 14-7-1977: 3Z&99. 7) Messina: Nebrodi: Novaradi Sicilia: Cantoniera Vernita: 900 m.: 3-7-1976;: 2’ & 10. 8) Messina: Etna: Nicolosi: Bivio Serrala Nava: 1500-1700 m.: 23-7-1976: 13 ST&9Q ; 29-7-1977: 3 & 499. Other specimens: | 23) Palermo: Madonie: Petralia: Portella Manderini: 1206 m.: Pizzo Fao (Verity). 24) Palermo: Madonie: Castelbuono: 425 m.: 19-7-1971: 10° (leg. E. Giay). 25) Palermo: Madonie: Geraei Siculo: 1077 m.: 17-7-1971: 19 (leg. E.Giay). 26) Messina: Nebrodi: Mistretta: 950 m.: VII-1971 (leg. E.Giay). Hipparchia semele leighebi Kudrna 1976 This taxon does not inhabit Sicily proper, being endemic of some of Isole Eolie: Kudrna (1977) stated Vulcano and Panarea. This summer I found this species also on the Lipari and Stromboli Islands. It is hoped to deal with this taxon later, after the completion of my faunistic investigations of Isole Eolie. The following ma- terial from the two previously unpublished localities of H.semele leighebi was examined: ° Isola Lipari: near Lipari village ca 150 m.: 16. VII. 1977: 347 & 299. Isola Stromboli: north-eastern slopes of vulcan: ca 250 m.: 16. VII. 1977: 13/5& 1799 Ä The small number of specimens found on the Lipari Island suggest rather the short time spent there (about 2 or 3 hours) than the abundance of leighebi there. Hipparchia fagi fagi (Scopoli 1763) This species is in Sicily localized, restricted only to certain mountains. However, in its localities fagi appear to be common (especially so in 1977). In all its localities fagi fagi is often sympatric and during its flight period also synchronic with both wilkinsoni andblachieri. H. fagi is more difficult to get as it settles usually very high on the tree trunks. The habitat is pine, chest nut and ilex woods; thus fagi differes in the choice of habitat from both previously named species. The flight period is similar to that of wilkinsoni and seems to culminate in the second half of Julyand — perhaps also — early August. Mariani (1938) recorded fagi also from Monti Ne- brodi, but I did not visit this region in late July. Verity (1953) gave also S. Marco, regione Traversa (Palermo), but the name of the locality is probably confused. Material examined: 2) Palermo: Madoni: Isnello: Piano Zucchi: 900-1100 m.: 15-7-1977: 30 & 19. 5) Palermo: Madonie: Polizzi Generosa: road Piano Quacella— Monte San Sal- vatore: 1400-1500 m.: 14-7-1977: 44 & 229. 8) Messina: Eitna: Nicolosi: Bivio Serra la Nava: 1600-1700 m.: 23-7-1976: | 19; 29-7-1977, 3% & 19 123 Hipparchia statilius (Hufnagel 1766) This species — widespread and common in Sicily — is the most common Sicilian Hipparchia, as it finds its favourable xerothermic habitats with sparse vegetation and rocks all over the island. The flight period extends from late June until Sep- tember with culmination in August. I have collected statilinus in the following localities or areas: Palermo: Monreale; Palermo: Madonie; Messina: Nebrodi; Messina: Etna; Siracusa: Avola Vecchia and Noto; Siracusa: Monti Iblei: Palazzolo Acreide. | References Hicains, L.G., 1976. The classification of European butterflies. Collins, London. Hissins, L.G. & RıLey, N.D., 1970. 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Zusammenfassung Die Verbreitung der sizilianischen Taxa der Gattung Hipparchia Fabricius un- ter besonderer Berücksichtigung sympatrischer und synchronischer Arten wird diskutiert. Darüber hinaus werden Angaben über Flugzeiten und Habitate ge- macht. Außerdem ist eine kurze vorläufige Bemerkung über A. semele leighebi enthalten, eine Art, die direkt auf Sizilien fehlt, die aber einige der Isole Eolie (Eo- lischen Inseln) nördlich von Sizilien, bewohnt. Resume La distribution des taxa siciliens du genre Hipparchia Fabricius est discut&e avec une attention particuliere pour les especes sympatriques et synchroniques. Des donne&es relatives aux periodes de vol et aux biotopes sont Egalement fournies. Une breve Etude sur A. semele leighebi, espece absente de la Sicile elle- möme mais presente dans quelques unes des Isole Eolie (Iles Eoliennes) au nord de la Sicile, est aussi donnee sous forme de note preliminaire. Author’s address: Prof. Dr. G.Leigheb Str. Val Pattonera 59 10133 Torino Italy 124 Nota lepid. 1 (3): 125-128; 25. V.1978 ISSN 0342-7536 Beitrag zum Vorkommen von Noctua interposita Hübner (Noctuidae) in der Bundesrepublik Deutschland. HELMUT KINKLER & GÜNTER SWOBODA Bei der intensiven Suche nach Noctua orbona Hufnagel, der Art mit kräftigem Costalfleck, erbeutete Kinkler am 4. VIII. 1972 beim Lichtfang im Nutscheid, ei- nem Waldgebiet bei Herchen/Sieg (Nordrhein-Westfalen), einen Falter aus der Gattung Noctua, der zwar sofort als verschieden von Noctua comes Hübner er- kannt wurde, aber durch sein Aussehen nicht so recht zu Noctua orbona paßte. Als Alternative kam eigentlich nur noch Noctua interposita Hübner in Frage. Die nächsten uns bekannten Fundorte liegen allerdings einige hundert Kilometer süd- östlich vom Nutscheid. Um die Artzugehörigkeit des gefangenen Tieres zweifels- freizu belegen, fertigten wir ein Genitalpräparat an (Abb. 1) und verglichen es mit den Abbildungen in der Arbeit von Boursin (1963) bzw. mit den Abbildungen in Forster & Wohlfahrt (1971). Durch den Vergleich konnte eindeutig auf Noctua interposita geschlossen werden. Aus der Literatur konnten wir entnehmen, daß bisher nur ein Fund dieser Noc- tuide in der Bundesrepublik bekannt war: 10° am 18. VIII. 1959 in Erlangen (Ko- bes 1964 und mündl. Mitteilung). Bei den folgenden Licht- und Köderfängen ach- teten wir nun besonders auf die Nociua-Arten. Leider gelang es uns bis jetzt nicht, ein weiteres Exemplar von Noctua interposita zu erbeuten. Mehr Erfolg brachte das aufmerksame Durchsehen der angebotenen Falter auf den Insektentausch- börsen in Frankfurt und Düsseldorf sowie die Besuche bei befreundeten Samm- lern. Auf diese Weise konnten durch Swoboda weitere 4 Fundorte mit zusammen 12 Exemplaren nachgewiesen werden (Abb. 2). Zur Sicherheit wurden von 39 (1 cd Nabburg, 2 YS'Kallmünz) Genitalpräparate angefertigt. Die restlichen Männ- chen überprüften wir durch Abpinseln des Genitalbereiches und Vergleich der Valven. Einen weiteren Fundort, Regensburg -— leg. Breitschafter, teilte uns Wolfsberger brieflich mit. Aufgrund der uns nun bekannten Fundorte ergibt sich als beigefügte Verbrei- tungskarte für Noctua interposita in der Bundesrepublik Deutschland. Aus der Verbreitungskarte geht hervor, daß die Art mit Sicherheit im niederbayrischen Raum um Regensburg bodenständig ist. Über den isolierten Fundort in Nord- rhein-Westfalen läßt sich noch keine Aussage machen, er müßte erst durch weitere Funde bestätigt werden. Ebenso wäre es sehr interessant zu wissen, ob die Art in dem großen Raum zwischen den niederbayrischen Fundorten und dem Nutscheid vorkommt. Vielleicht haben wir hier eine Parallele zu einem Fund von Opigena polygona Denis & Schiffermüller, einer Noctuide, die im September 1975 durch Beckert in Rosbach/Sieg, nur wenige Kilometer vom Nutscheid entfernt, nachge- wiesen wurde. Opigena polygona ist wie Noctua interposita im südöstlichen Teil der Bundesrepublik Deutschland sowie in Österreich und der Tschechoslowakei verbreitet, war aber bisher aus Nordrhein-Westfalen nicht bekannt. 125 Einige Unterscheidungsmerkmale, die bereits Boursin (1963) in seiner Arbeit über die Abtrennung von Noctua interposita gegenüber ihren beiden nächstver- wandten Arten Noctua orbona und Noctua comes beschrieb, seien hier kurz tabel- larisch aufgeführt: Noctua interposita: Costalfleck im Vorderflügel (Vfl) schwach, nicht scharf be- grenzt; Form der Vfl schmal, die Grundfarbe erscheint bunter. Terminalbinde der Hinterflügel (Hfl) breit, der Discoidalfleck kräftig. Noctua orbona: Costalfleck Vfl tiefschwarz, scharf begrenzt. Schmale Vfl, Grund- farbe einfarbig. Terminalbinde der Hfl schmal, Discoidalfleck Hfl mittelkräftig. Noctua comes: Vfl ohne Costalfleck. Form der Vfl breit, Grundfärbung einfarbig. Terminalbinde Hfl schmal, Discoidalfleck schwach. Abb.1: Männliche Genitalien von Noctua interposita (Genit.-Präp. Nr. 198, G.Swoboda). | 126 Von den äußeren Unterscheidungsmerkmalen dürfte der Costalfleck der Vor- derflügel die beste Determinationshilfe sein. Die sichersten Unterschiede liegen bei beiden Geschlechtern allerdings bei den Genitalarmaturen. Diese wurden von Boursin (1963) ausführlich untersucht und beschrieben. Wir sind gerne bereit, zweifelhafte Tiere zu determinteren und bitten alle Sammler, auf diese Noctua-Art besonders zu achten. Für Mitteilungen eventueller Funde sind wir sehr dankbar. Für ihre freundliche Unterstützung danken wir besonders den Herren Heuber- ger, Holzwarth, Kobes und Wolifsberger. Abb.2: Fundorte von Noctua interposita in der Bundesrepublik Deutschland. 1, Nutscheid; 2, Erlangen; 3, Nabburg; 4, Kallmünz; 5, Teublitz; 6, Dug- gendorf; 7, Regensburg. Literatur: Boussin, C., 1963. Eine seit 173 Jahren verkannte europäische Noctua L.-(Tri- phaena O.-)Art: Noctua interposita Hübner, 1789, nec 1790. Z. wien. ent. Ges. 48: 193-206. 1127 FORSTER, W. & Wohlfahrt, T., 1971. Die Schmetterlinge Mitteleuropas. 4: Eulen. Stuttgart. KINKLER, H., SCHMITZ, W., NıppEL, F. & SwoBODA, G., 1975. Die Schmetterlinge des | Benpischen Landes. = Die Eulenschmetterlinge (1). Jahresbericht des Na- turwissenschaftlichen Vereines in Wuppertal 28: 31-74. Koggs, L., 1964. Aus der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft Nord NachrBl. bayr. Ent. 13: 104. Koch, M., 1972. Wir bestimmen Schmetterlinge. 3. Eulen 2. Aufl.). Radebeul & Berlin. Summary The authors report the capture of Noctua interposita Hübner in the Rhineland near Herchen on the river Sieg and of several other specimens found in the south- east ofthe Federal Republic of Germany. They appeal to the readers to look for this species in order to obtain better knowledge of its distribution. This may help to explain its occurrence in the Rhineland. Resume Les auteurs informent sur la capture de Noctua interposita Hübner dans la Rh£nanie pres de Herchen/Sieg et de plusieurs autres specimens r£coltes dans le sud-est de la Republique Federale Allemande. Ils appellent aux lecteurs a diriger leur attention sur cette espece pour obtenir une meilleure connaissance de sa di- stribution et de pouvoir comprendre l’habitat isol&E dans la Rhe£nanie. Anschriften der Verfasser: - H.Kinkler G.Swoboda Schellingstraße 2 Felderstraße 62 D-5090 Leverkusen 1 D-5090 Leverkusen 1 Bundesrepublik Deutschland Bundesrepublik Deutschland 128 Nota lepid. 1(3): 129-134; 25. V.1978 ISSN 0342-7536 La collection de L&epidopteres du Mus&um national d’Histoire naturelle, Paris. PIERRE E.L. VIETTE Historique. Le Mus£&um national d’Histoire naturelle (MNHN) est l’un des plus anciens Mu- seums europ£&ens. Il a EtE cr&& le 10 juin 1793 par un decret de la Convention na- tionale. En r&alite, a une p£riode ou toute la vie de la France £&tait profond&ment transformee, ce decret r&organisait l’ancien Jardin du Roy, fonde&, en 1635, par le Roi Louis XIII dans l’un des faubourgs de Paris. Le mieux connu des intendants du Jardin du Roy fut, de 1739 a 1788, Buffon. C’est au sein du Museum national d’Histoire naturelle que nous trouvons les noms des plus illustres Naturalistes frangais : Daubenton, Lac&pede, Dumeril, Lamarck, Latreille, Cuvier, Jussieu, pour ne citer que les Anciens. Dans le changement opere par la Convention, tous les ‘“ Animaux sans verteb- res“ Etaient groupes Al’interieur d’une m&me Chaire professorale. Lamarck en fut nomme le premier titulaire. Devant l’ampleur de la spe£cialite, a la mort de La- marck, en 1829, la Chaire fut dedoublee et on cr&a une nouvelle Chaire pour les Arthropodes. Elle fut confiee a Latreille, qui avait Et& le collaborateur de La- marck. Latreille mourüt en 1833. Une nouvelle fois, mais seulement en 1917, la Chaire fut dedouble&e. L’Entomologie ne conserva que les Insectes. Les Crustaces, les Myriapodes et les Chelicerates passerent dans un autre service. On comprendra facilement que Paris, tout comme Londres, Berlin, Vienne ou Leningrad, possede l’un des plus riches Mus&ums d’Histoire naturelle de l’Europe. C’est ainsi que, parmi les Insectes, on y trouve la premiere collection de Col£opte- res du Monde et que d’autres collections, comme celle des Dipteres par exemple, sont scientifiquement fondamentales. La collection de L£pidopteres, pour en venir äce qui nous intEresse ici, n’est pas parmi les plus riches. Cette relative pauvrete est due ala perte, par la France, de la collection Charles Oberthür et d’autres, comme celle de Dognin et celle de Fruh- storfer. Les plus anciens sp&ecimens sont ceux de Godart (Encyclopedie methodique, vo- lume 9). De nombreux types d’especes de Papillons de jour de cet auteur existent toujours, mais ils ne sont pas faciles a rep£rer, car la collection de Rhopaloceres a etE au cours des ans maintes fois remaniee depuis l’Epoque de Godart. Viennent, ensuite, les Microl&Epidopteres de Duponchel. Les specimens sont re- connaissables a une pastille portant au revers le nom de Duponchel. Ils ont £te in- corpor6s, suivant le Catalogue de Staudinger et Wocke, a la collection de Microle- pidopteres d’alors, par Ragonot. J. de Joannis les a Etudies en 1915. Il existe encore des sp&cimens de Quoy et Gaimard (1824). Ces auteurs ont mis en valeur les materiaux scientifiques re£coltes lors du “Voyage autour du Monde“ par L. de Freycinet de 1817 a 1820. 129 Les captures effectu&es par Dumont d’Urville, lors du voyage de la Coquille, fu- rent Etudiees, ala fois, par Guerin-MEneville et Boisduval (le second ayant volon- tairement ignor£ le travail du premier); des materiaux existent a Parisetä Londres (ex coll. Boisduval, ex coll. Ch. Oberthür). Des r£coltes faites au cours du voyage de la Zelee furent &tudiees par Le Guillou (1841). Un assez grand nombre de types d’especes nommees et deEcrites par Guenee se trouve parmi les Noctuelles, les Geometres et les Pyrales. Les collections du Mu- seum national (M.N. Ecrit souvent Guenee) lui avaient Et& confiees pour Etude, lorsqu’il redigea le Species general des LE£pidopteres dans les Suites a Buffon. En 1842, Duponchel Evaluait la collection de Lepidopteres du MNHNä quel- ques 120000 especes. En 1850, Blanchard et son adjoint H. Lucas fermerent pratiquement la porte du Laboratoire d’Entomologie aux amateurs (on leur a beaucoup reproche& ce geste!) et commencerent le classement d’une collection generale en nommant les nouvel- les especes et en faisant suivre le nom donne par “cat. Mus.‘‘. Ceux-ci devaient, theoriquement, £tre valid&s par la publication d’un “Catalogue de la collection entomologique du Museum“. Pour le bonheur de F. Walker et du British Museum (Natural History), la partie de ce ““Catalogue“ traitant des L&pidopteres ne fut ja- mais publiee. Et pourtant, avaient Ete Etudiees des re£coltes faites en Tasmanie (1835, 1844), au Cap de Bonne Esperance (1837), a Port-Natal (1842), en Ethio- pie (1850), etc. Alors que la France et l!’Angleterre se livraient a des luttes d’influence Outre- Mer et que les Britanniques (avec le remarquable civisme qu’on leur connait) r&- coltaient pour le Mus&um de leur Pays, l’engourdissement gagnait le service des Lepidopteres et les chasses effectuees dans I’Empire colonial frangais partaient, pratiquement toutes, chez Ch. Oberthür. De cette p£riode, on ne peut gu£re citer, en dehors de quelques descriptions de H. Lucas, que l’Etude des L£pidopteres r£coltes : (a) en Alg£rie par H. Lucas (H. Lucas, 1849); (b) au Chili par Gay (Blanchard, 1852); (c) par la mission scientifi- que au Cap Horn (P. Mabille, 1885); et (d) a Moupin (Thibet) par le P£re David (Poujade, 1895). Avecl’arrivee deLe Cerf, en 1907, un regain d’activite est donn& au service des Lepidopteres. Cet auteur est bien connu par ses travaux et plus particulierement par ceux traitant des Sesiidae. Aide par Boullet, qui avait donne au MNHN sa ma- gnifique et riche collection de Rhopaloceres (1905), il entreprend un nouveau rangement de la collection des Papillons de jour, en suivant l’ordre existant dans les volumes du Seitz. Puis, pour des raisons sur lesquelles je passerai, l’inactivite revenait entre les deux guerres mondiales. Le service sortait, une nouvelle fois, de sa lethargie en 1942, avec l’arrivee de J. Bourgogne. | On arre£tera ici cet historique sommaire pour maintenant parler, d’abord, des grandes collections, puis, des missions importantes ayant &t£, soit les unes, soit les autres, al’origine de publications au cours de ce siecle ou dans les quelques dernie- res annees du precedant. Collections. 1901. Collection E.-L. Ragonot. — Elle contient, avec la plus grande partie des types d’especes dEcrites par cet auteur, l’ensemble du materiel ayantserviäalarevi- 130 sion des Phycites (In: Romanoff: M&emoires sur les Lepidopteres, 7,8). C’estla col- lection fondamentale pour l’Etude de ce groupe de Pyrales. Dans la collection Ra- gonot, se trouvent un certain nombre de Microlepidopteres decrits par Milliere, cette partie dela collection de ce dernier ayant Ete partage&e entre Ragonot et Con- stant. 1917-1919. Collection de Geomtetres de P. Thierry-Mieg. — Elle ne contient que les types des taxa publies a partir de 1911. Les types des taxa publies anterieure- ment furent acquis par Dognin en 1910. 1927. Cette ann&e voit la dispersion de la collection de Charles Oberthür. Cette collection contenait presque tous les types des anciens descripteurs frangais: Bois- duval, Guen&e, P. Mabille, etc. D’une mani£re ou d’une autre, les groupes suivants de la collection Ch. Oberthür sont aujourd ’hui conserves auMNHN: Hepialidae, Cossidae, Sesiidae (gräce a la gen£rosite du lEpidopte£riste suisse R. Biedermann), une partie des Saturnides (achat du MNHN et don de F. de Breteuil), quelques Pa- pilionidae, notamment les types de Parnassius ”. 1920-1932. Collection L. et J. de Joannis. — Cette collection a Et& donn&e au MNHN par fragments. J. de Joannis £tait lie avec G.F. Hampson et E. Meyrick. Chaque annee, il passait une quinzaine de jours au British Museum (Natural Hi- story) ou il determinait les “inconnus‘ de sa collection. Outre les Microlepidopte- res, les deux parties les plus interessantes de cet important ensemble concernent la ‚. faune de lI’Indochine frangaise (notamment le Tonkin) et des iles Mascareignes. Les Microl&pidopteres du Tonkin et de l’ile Maurice ont &t& Etudies (et souvent deEcrits et nomme&s) par Meyrick. 1932 (?). — Collection de Syntomides sud-am£ricains de Fassl/Draudt. Ce mate- riel, offert par R. Biedermann, contient la plupart destypes destaxa de Draudteta servi a l’Elaboration du texte publie dans le volume 6 du Seitz. 1934. Collection H. Fruhstorfer. — Une souscription publique permit seulement au MNHN d’acqu£rir les Nymphalides indo-australiennes (A l’exception des Chara- xinae). La aussi, cette partie de la collection Fruhstorfer fut ala base de la redac- tion du Seitz, volume 10. 1952. Collection D. Lucas. — Importante collection, notamment par sa partie nord-africaine. Les Geometres se trouvent dans la collection Herbulot. 1953. Collection S. Le Marchand. — L’intEret de cette collection, plus particulie- rement consacr&e aux Microlepidopteres frangais, reside dans le fait que Lhomme avait legue a Le Marchand la collection de Microlepidopteres de Chretien. Le Marchand m’a personnellement donne la collection Chretien, afin qu’elle puisse etre consultee au MNHN. 1957. Collection de Mme Fournier de Horrack. — Probablement la derniere des grandes collections frangaises de ce style. Contient seulement des Charaxes, des Morphos, des Lycaenidae, des Riodinidae et, certainement, le plus riche ensemble du genre Agrias, avec de tres nombreux types. 1958. Collection L. Le Charles. — Les Zygenes, dont Le Charles £tait le spe£cialiste, ont Et& acquises par le MNHN, ainsi que les types de Satyrides. 1961. Collection P. Buckwell. — Collection marocaine fort interessante car elle contient les types des taxa decrits par D. Lucas apres 1952. * En re&alite, R. Biedermann avait achete les Sesiidae pour son ami Le Cerf. A la mort de ce dernier, Mme Le Cerf offrit au MNHN la collection de son marıi. 151 1962. Collection Ch. Rungs. — I est inutile, je pense, d’insister sur l’importance de cette collection constituee au Maroc et dans les regions sahariennes pendant plus de 40 ans. 1973. Collection de Saturnides de P.-C. Rougeot. — L’un des plus beaux ensembles d’Attacides de l!’Afrique occidentale. Les types des especes d£crites par cet auteur avaient Et, auparavant, donnes au MNHN. 1977. Collection H. Stempffer. — Collection fort bien connue dans le Monde en- tier. C’est un monument consacre & la gloire des Lycenes, plus particulierement pal&arctiques et africains. 1977. Collection R. Me£taye. — Cette importante collection a ete r&alisce, depuis 1946 jusqu’a ces derniers temps, dans la region de Saigon, et plus particulierement sur les Hauts Plateaux. Elle est principalement constituee, du fait des circonstan- ces locales que chacun connait, de Rhopaloceres. Missions. On se contentera d’indiquer les plus importantes, comme indique plus haut, pour les m&mes raisons que les grandes collections. Missions J. de Morgan en Perse (1898-1903). — Les materiaux re£coltes, qui comprennent principalement des Rhopaloceres, ont te Etudies par Le Cerf dans un travail d’ensemble publie en 1913. Voyage de M. de Rothschild en Ethiopie et en Afrique orientale anglaise (1904-1905). — Les Heteroceres furent publies par Le Cerf (1922). Anterieure- ment, Meyrick (1914) avait decrit les quelques nouvelles especes de Microlepi- dopteres rapportees. Mission Ch. Alluaud et R. Jeannel en Afrique orientale allemande et anglaise - (1911-1912). — Malheureusement, fort peu de l’abondant mate£riel r&colte fut etudie. On ne peutciter que les travaux de Meyrick (1920) sur les Microl&pidopte- res et de L.B. Prout (1932) sur les Geometres, ainsi que quelques notes de Le Cerf. Missions de C. Dumont en Tunisie (1921, 1929). — Elles furent principalement consacrees a l’Elevage et a l’Etude des Microl&pidopteres. Mission H. Ungemach en Ethiopie (1925-1927). — H. Ungemach avait consti- tue une fort interessante collection de Lepidopteres ethiopiens. En 1932, il a pub- lie lP’etude qu’il avait faite sur les Rhopaloceres. Celle des HEtEroceres avait ete commenc£e, mais rien ne fut publie. Elle fut reprise avec les mat£riaux collectes par P.-C. Rougeot. Missions deF. Le Cerfau Maroc.— Le Cerf eüt l’occasion de se rendre plusieurs fois au Maroc dans le cadre de missions offertes par l’Institut scientifique Cherifi- en. I fit aussi un voyage en compagnie de G. Talbot pour le compte du Hill Mu- seum en 1927. Ces collections ont Et& peu Etudiees et dans des notes Eparses. Mission de !’Omo (1932-1933). — On citera cette mission pour m&emoire, car l’abondant mat£eriel de Lepidopteres reEcolte par R. Jeannel fut, comme celui de 1911-1912, a peu pres inexploite. Mais, en 1933, les r£coltes n’avaient plus l’ori- ginalite de celles faites avant la guerre mondiale no 1. Croisiere du Bougainville aux iles australes francaises (1939). — A cette &poque, R. Jeannel eüt le rare privilege de visiter ces iles de la zone subantarctique. En 192 1948, j’ai Etudie les L&pidopteres collectes. Missions A. Leme&e au Haut-Tonkin et a Saigon. — Collection formee entre les deux guerres mondiales. Une contribution a l’Etude des LE£pidopteres captures, avec description de nouveaux taxa, a EtE publiee en 1950. Mission P. Viette dans les iles du Golfe de Guin£e (Principe, Sao Thom£, Anno- bon) (1956). — Quelques familles, parmi les L&pidopteres, furent Etudiees. Missions H. Legrand dans l’archipel des Seychelles et en Aldabra (1956, 1958-1960). — Au cours de ses deux missions de longue duree, H. Legrand a con- stitue l’une des plus belles et riches collections de L&pidopteres de ces iles. Les r&- sultats scientifiques ont Ete publies en 1966. Missions H. de Lesse. — H. de Lesse, soit a titre personnel, soit avec l’aide du Centre national de la Recherche scientifique, a effectu& de nombreuses missions a travers le Monde pour £tudier les formules chromosomiques, principalement cel- les des especes de Rhopaloceres. Son premier voyage le conduisit au Gro!enland, puis il visita le Proche et le Moyen-Orient, l!’Afrique orientale et australe, l’Ame- rique centrale et du Sud. Missions de G. Bernardi et de son Equipe au Gabon (1962- ).-G. Bernardi et ses collaborateurs, notamment J. Pierre, ont eu l’occasion de s&journer plusieurs fois au Gabon dans le cadre de missions organisees par le Centre national de la Re- cherche scientifique. Un abondant et fort interessant mat£riela etErecolte, de jour comme de nuit. Mais les principales recherches concernent le polymorphisme, les : especes jumelles, ’homochromie et le mimetisme. J. Pierre a &galement eu l’occa- sion de visiter d’autres regions de l’Ouest africain. Missions P.-C. Rougeot en Ethiopie et a Djibouti (1973- ).— Malheureuse- ment un peu tardivement, P.-C. Rougeot a eu la possibilite de faire plusieurs mis- sions en Ethiopie et dans l’ancienne Cöte frangaise des Somali. Les r&coltes effec- tuees dans des regions inconnues pour les L&£pidopteres sont d’un grand interet scientifique. Une £tude d’ensemble, portant sur les deux premieres missions, a et& publiee en 1977. Madagascar. —- On me permettra de mentionner particulierement la Grande Ile de l’Oce&an Indien occidental. Depuis 1950, gräce au soutien de R. Paulian, une grande part de l’activite du service des L&epidopteres du MNHN est consacree a l’etude de la L£pidopterofaune malgache et des archipels voisins. J’ai, personnel- lement, effectue huit missions de longue duree dans la Grande Ile et P. Griveaud, ainsi que quelques autres lEpidopteristes, a fait parvenir a Paris un abondant mate- riel. A l’heure actuelle, la collection de Lepidopteres malgaches du MNHN, par sa richesse en especes et en series, est unique au Monde. Elle forme, desormais, la base de toutes les futures recherches scientifiques sur l’Ordre a Madagascar. Je serai bref sur ce sujet et citerai les noms des spe£cialistes qui ont collabore a l’oeuvre entreprise, la premiere en France d’une telle ampleur: E. Berio, G. Ber- nardi, J.D. Bradley, C.L. Collenette, A. Diakonoff, C. Dufay, P. Griveaud, C. Herbulot, E.M. Hering, S.G. Kiriakoff, Y. de Lajonquiere, H. Marion, R. Pau- lian, Ch. Rungs, H. Stempffer, H. de Toulgo£t (qui a laisse au MNHN les types des especes nouvelles capturees par lui en 1955), A. Watson et P.E.S. Whalley. Pour terminer, il me faut donner les noms de genereux donateurs ou ceux des fonctionnaires du MNHN non lEpidopteristes et qui ont capture des Papillons ou cours de leurs missions: — J.-T. Betz (collection de Guyane frangaise). 133 — M. Boulard (missions en Ame£rique du Sud). — R. Catala (variations experimentales de Chrysiridia madagascariensis). — R. Decary (collection malgache). — A. Descarpentries et A. Villiers (missions ou Senegal et au Congo-Brazzaville. C. Dufay (Noctuidae Plusiinae). — J. Etienne (La R&union). — C. Herbulot et H. de Toulgo£t (une partie de la collection Rambur/P. Mabille, retrouvee a Rennes en 1955, avec des types de ces auteurs. — R. Homberg (Ge&ometres ouest-pale&arctiques, notamment Sterrhinae). — M. Lamotte et R. Roy (rEcoltes effectu&es au Mont Nimba, versant guin&en). — B. Laporte (types d’especes de Noctuelles africaines). — C. Lemaire (Attacides sud-ame£ricains et types d’Automeris). — R.Lichy (types de ses taxa deEcrits du Venezuela). — A. Minig et J. Plantrou (types de Charaxes). — R. Stoffel et A. Descimon (Prepona). — H. de Toulgo£t (Arctiides, principalement africaines). — A. Zerkowitz (collection nord-am£ricaine). Ce texte est d&ja bien long. Ilm’ a &t& impossible de citer tous les lepidopteristes, morts ou vivants, ayant approche&, de pres ou de loin, le MNHN. Je prie les person- nes dont le nom n’a pas Ete cit€ de bien vouloir me pardonner. Summary. The Author outlines the Lepidoptera collections deposited in the Museum na- tional d’Histoire naturelle, Paris. This museum — one of the oldest in Europe — has a large number of important collections; these are listed in a chronological order, with short descriptions. Also an annotated list of the more important entomologi- cal expeditions is included. Zusammenfassung. Der Autor stellt uns die Lepidopterensammlung des Museum national d’Hi- stoire naturelle, Paris, vor. Da dieses Museum eines der ältesten in Europa ist, be- sitzt es auch eine große Anzahl von bedeutenden Sammlungen, die der Autor in chronologischer Reihenfolge kurz charakterisiert. Auch die hauptsächlich ento- mologischen Zwecken dienenden Expeditionen sind erwähnt. Adresse de l’auteur: DE B.E.E7Vıiette Mus£um national d’Histoire naturelle, Entomologie 45, Rue de Buffon F-75005 Paris France 134 Nota lepid. 1(3): 135-136; 25. V.1978 ISSN 0342-7536 Natur- und Artenschutz, besonders bei Schmetterlingen, in Ungarn. LASZLÖO GOZMÄNY In Ungarn gab es schon 1935 ein Naturschutzgesetz mit dem Schwerpunkt auf der Erhaltung der Wälder, auch wurden bald die ersten Naturschutzgebiete ge- schaffen, zunächst aber nur aus ornithologischer Sicht. So wurde der Kis-Balaton (Kleiner Plattensee) unter Schutz gestellt und auch am Velencei Tö (Velencer See) ein Vogelschutzgebiet geschaffen. Um den Schutz der Biotope anderer Tiere oder von Pflanzen begann man sich aber erst nach dem letzten Krieg zu kümmern. Damals wurde zunächst das Sumpfgebiet des Bätorliget an der ungarisch-rumäni- schen Grenze, das Eiszeitrelikte und andere interessante Arten beherbergt (an Schmetterlingen z.B. Arythrura musculus M£netries), zum Naturschutzgebiet er- klärt und die Flora und Fauna planmäßig untersucht. In den Fünfziger Jahren wurde dann auf Grund von Eingaben, insbesondere auch vom Autor und anderen - Entomologen, damit begonnen, weitere Naturschutzgebiete zu schaffen, von de- nen in lepidopterologischer Hinsicht die folgenden besonders wertvoll sind: 1. Somlyöhegy (Somlyö-Berg) in der Gemeinde Föt (einziges Vorkommen von Plebejus pylaon sephyrus Frivaldski in Ungarn, Hadena magnolii Boisduval, Sider- idis implexa Hübner, Pyrrhia purpurites Treitschke, Panchrysia deaurata Esper und viele andere thermophile Arten). 2. Sashegy (Sas-Berg) bei Budapest (Eupithecia graphata Treitschke). 3. Sumpfgebiet von Ocsa mit Niedermooren und Erlenbrüchen (Coenonympha oedippus Fabricius, Aspilates formosaria Eversmann und andere). Im Jahre 1961 kam ein neues Naturschutzgesetz heraus (1971 eine Ergänzung dazu), wodurch der Naturschutz in Ungarn neuen Auftrieb erhielt. Es wurde ein Naturschutzamt geschaffen, das in der Mehrzahl mit Fachleuten besetzt wurde, die sich ihrer Aufgabe mit großer Begeisterung widmeten; eine große Organisa- tion, deren Vorsitzender nicht einem bestimmten Minister, sondern dem Minister- rat verantwortlich ist. Bei Unterschutzstellungen von Flächen ist es seither mög- . lich, Bauverbote zu erlassen und sogar schon bestehende Bauwerke abtragen zu lassen, landwirtschaftliche Nutzungen einzuschränken oder ganz aufzuheben, Wege zu sperren und dergl. Schließlich wurden, zunächst für die Vögel, Listen ge- schützter Arten aufgestellt, deren Fang oder Tötung mit z.T. sehr hohen Geldstra- fen belegt wird, z.B. 50 000,— Forint (ca. 4300,— DM) für eine Großtrappe oder einen Würgfalken, 30000 Forint für einen Uhu. Solche Strafen wurden auch schon verhängt. Nach 1970 wurden auch große Naturschutzgebiete geschaffen, vor allem der Nationalpark Hortobgy-Puszta, ein riesiges Gebiet bei Debreczen, in dem große Flächen nur für wissenschaftliche Untersuchungen betreten werden dürfen. Neben vielen anderen bemerkenswerten Lepidopteren gibt es dort an zwei Stellen Gortyna boreliü Pierret (= leucographa Borkhausen). Ein zweiter Nationalpark ist der sogenannte Kiskunsäg in der Großen Ungari- schen Tiefebene zwischen Theiß und Donau. Wegen der schon früher durchge- 185 führten Kultivierungen ist er allerdings leider nur mehr ein Mosaik aus den noch unberührt verbliebenen Flächen. Besonderes Gewicht wird dort auf die Erhaltung der Sandhügel und Sümpfe gelegt. In letzteren wurde Rhyparioides metelkanus Lederer wiederentdeckt, auf den xerothermen Sandhügeln gibt es u.a. Conisania leineri Freyer, Sideridis implexa Hübner, Cucullia balsamitae Boisduval, sowie zahlreiche Kleinschmetterlingsarten, von denen einige noch neu für die Wissen- schaft waren. Leider ist dort Melanargia russiae suwarowius Herbst schon vor Jahrzehnten durch übermäßiges Sammeln ausgerottet worden. Alle Naturschutz- gebiete werden streng bewacht. So wurden beispielsweise sieben Sammler ausge- wiesen, die für kommerzielle Zwecke Dutzende R. metelkanus gefangen hatten, und das Material dem Museum in Budapest übergeben. Für die nächsten Jahre ist die Schaffung von drei weiteren Nationalparken ge- plant, einer davon soll am Plateau des Bükk-Gebirges errichtet werden. An klei- neren Naturschutzgebieten gibt es bereits ca. 60 in Ungarn. Herrn Dr. F. Kasy, Wien, sei an dieser Stelle ganz herzlich für die freundliche Hilfe beim Zustandekommen dieses Artikels gedankt. Summary. Conservation and protection of habitats and species in Hungary — with special reference to Lepidoptera — is discussed from both historical and contemporary points of view. £ Resume. La discussion de la conservation et de la protection des habitats et desespecesen Hongrie, en se r&ferant en particulier aux L£pidopteres, est faite d’un point de vue a la fois historique et contemporain. Anschrift des Verfassers: Dr. L. Gozmäny Termeszettudomanyi Muzeum Allattara Baross utca 13 H-1088 Budapest Ungarn 136 Nota lepid. 1 (3): 137-138; 25. V.1978 ISSN 0342-7536 On the flight of Oeneis jutta (Hübner 1806). (Satyridae). DAN VAN KATWIK The aim of this paper is to describe an observation made together with my friend‘ Mr. Sjöholm 20. VI. 1970. The locality of our observation was Finland: Pietersaari (= Jakobstadt): the neighbourhood of Pedersöre. The observation was made while we were collecting. Oeneis jutta (Hübner 1806) is known to inhabit bogs at low altitudes, with sparse growing pine trees. The locality visited was of such character. It was very wet in that year and the bogs were dangerous in places. We found the first examples of O. jutta at around 13.00, flying fast in north-eastern direction, always with the sun behind them and keeping mostly approximately 50 cm above the ground. All spe- cimens caught flying proved to be males apparently in search of females. Whenever a male jutta came near a tree, a change in the flight appeared. The male flew close to the tree trunk until the top of the tree was reached and then in a gradual ‘sailing’ descended again to about 50 cm above the ground te resume the previous fast flight. We have not observed any ‘return flight’; I think that it might take place in the earlier hours of the day, again in the ‘fly away from the sun’ direc- tion. This character of the flight of jutta causes the male to become worn in a very short time and seems to explain also the relative ‘rarity’ of males with ‘fresh’ ap- pearance. The females of jutta fly only sporadically, spending most of their time sitting on the tree trunks ofpines. They are positioned on the trunk always in about 90° angle so that they can be seen against the sun. Also the pairing jutta can be found settling in similar way on the trunks of pine trees. The habit of females to settle on the tree trunks in the above described way ex- plains the motivation of female searching flight of males, which seems to continue until the search is successful. Owing to the large size of the locality in part investi- gated by us — several hundred square kilometers — the numbers of specimens caught appears to be very small: about four hours of collecting produced 20 speci- mens between us two; only three of the collected specimens were females. How- ever, the number of collected specimens does not express accurately the abundan- ce of this species: the terrain is very difficult and both the observer and the collec- tor are at a disadvantage. Irevisited the same locality six years later — in 1976 -— but this time without ever seeingofO. jutta. The locality was dry partly owing to the dry summer ofthat year, partly also owing the locality (at least in part) having been recently drained. Whether O. jutta still has surviving colony near Pedersöre is not known to me and the survival of it in other localities affected by similar land improvement schemes may be uncertain. 137 Zusammenfassung Das Flugverhalten von Oeneis jutta (Hübner 1806) wird beschrieben und eine Interpretation seiner Bedeutung wird vorgeschlagen: Die Männchen fliegen dicht über dem Boden von einer Kiefer zur anderen; auf der Suche nach an den Stämmen sitzenden Weibchen fliegen sie in einer Spirale bis zu den Baumspitzen aufwärts. Resume Le vol d’Oeneis jutta Hübner 1806 est dEcrit et une explication de sa motivation est propos£e: les mäles volent de pin en pin, bas au dessus du sol, et recherchent les femelles pos£es sur les troncs gräce a un vol spiral& jusqu’au sommet de l’arbre. ; Author’s address: D. van Katwijk Postbox 1 Eisenhoverlaan 10 NL-2970 Harderwijk The Netherlands 138 Nota lepid. 1 (3): 139-140. 20. V.1978 ISSN 0342-7536 On the dates of publication of some recent volumes of Eos and Graellsia. MIGUEL R. GoMEZ-BUSTILLO * Spanish entomological periodicals Eos (published since 1925, “World List’ ab- breviation Eos Mard.) and Graellsia (published since 1943, “World List’ abbre- . viation Graellsia) — both edited by members of the Instituto Espanol de Entomo- logia, Madrid — have been for many years very well known to the European lepi- dopterists; their volumes contained numerous papers on the Lepidoptera, which are of considerable importance to every student of Spanish moths and butterflies. Unfortunately these journals have been suffering from chronical delays in pu- blication over the last years and their erratic appearance caused much confusion _ and consequent difficulties to taxonomists; not only that these volumes appeared late and erratically, but the stated dates of publication of both periodicals over the last five years never agreed with the true date of publication, as defined by the /n- ternational Code of Zoological Nomenclature. To establish beyond doubts the true dates of publication of these journals is very important since some of the papers published therein contain descriptions of new taxa, the validity of which is gover- ned by the principle of priority. The last five volumes of Eos and Graellsia contain in total 29 papers on Lepi- doptera, written by 13 authors. In order to help unravel some of the confusion re- garding the dates of publication, the following table has been compiled. The ‘true date of publication’ is always stated approximately. However, the word ‘approxi- mately’ should be taken rather as meaning ‘as exactly as possible to determine’ than as an excuse for inaccuracies. Eos Madr. Vol.47; year 1971; stated publication date 31. XII. 1972; true publication date: VEL972. Vol.48; year 1972; stated publication date 30.111. 1973; true publication date: V1. 1974. Vol.49; year 1973; stated publication date 9.1.1975; true publication date: vn. 1975. Vol1.50; year 1974; stated publication date 30.X1. 1976; true publication date 1977. Vol.51; year 1975; stated publication date 30.XI. 1976; true publication date LOL . * From Sociedad Hispano-Luso-Americana de Lepidopterologia (SHILAP), Cätedra Entomologia, E.T.S. Ingenieros Agronomos, Universidad Politecnica, Madrid (3), Spain. 159 Graellsia Vol.26; year 1970; stated publication date 15.111. 1971; true publication date Valsı2: Vol.27; year 1971; stated publication date 15.1.1974; true publication date III. 1974. Vol.28; year 1972; stated publication date 15.1.1974; true publication date IV.1974. Vol.29; year 1973; stated publication date 15.1V. 1975; true publication date NR1975. Vol.30; year 1974; stated publication date 15.1V.1975; true publication date MI SE The true dates of publication given above are based on the definition of the pu- biication laid down by the International Code of Zoological Nomenclature. Sincein all cases only the month of publication can be determined with certainty, by impli- cation of the rules of the International Code of Zoological Nomenclature the date of appearance falls on the last day of the month given. Zusammenfassung. Die spanischen entomologischen Zeitschriften Eos und Graellsia erschienen während der letzten fünf Jahre unregelmäßig, und die aufgedruckten Erschei- nungsdaten stimmen nicht mit den tatsächlichen überein. Da diese Widersprüche viel Verwirrung verursachten, wird eine erläuternde Tabelle gegeben, die über die aufgedruckten und die tatsächlichen Erscheinungsdaten Auskunft gibt. Author’s address: Dr. M.R.Gomez-Bustillo Torre de Madrid 5°-12 Madrid (13) Spain 140 Reviews — Buchbesprechungen — Analyses F. FERNANDEZ-RUBIO: Genitalia (Andropigios) de los Rhopalöceros de Alava y su entorna iberico. Parte I: Lycaendiae. 71 pls., unnumbered pages at beginning and end, paperback, ca. 17x23 cm. AEPNA, Agrupacion estudio y protection naturaleza de Alava, Alava (Spain), 1976. Price not stated. This little book is the first part ofa projected work on the genitalia of Spanish butterflies, a useful supplement to both main works on Spanish Rhopalocera: M.R. Gomez Bustillo & F. Fernandez-Rubio: ,Mariposas de la peninsula iberica' and W.B.L. Manley & H.G. Allcard: „A field guide to the butterflies and burnets of Spain‘. The plates are reproductions of photo- graphs of male genitalia of the Spanish species of the family Lycaenidae. The genitalia are fi- gured mounted ventrally with phallus removed and mounted separately, but included on the same plate. Details (at higher magnification than the general view) of certain structures of diagnostic value are occasionally included on the same plate. The quality of the photos is from the technical point of view usually adequate. The legend gives the name of the species, locality, depository and a reference number of the microscope slide. The book is introduced by a preface and concluded by an index. It is most unfortunate that the magnification is never stated on the plates, but also that it seems to vary from one plate to another. A short description of the genitalia should have been always included, the diagnostic characters pointed out in the text and the individual and . geographical variation outlined. The only aim of this series of books could be to assist in iden- tification of some taxonomically difficult species, but the photographs alone are inadequate for such porpose. To give just one example the species of the genus Lysandra Hemming may be chosen: although the photos (pls. 64-68) show clear differences in details, the broad over- lapping variation — not apparent from the plates — makes the genitalia almost useless as dia- gnostic characters not only within the genus, but also from the taxa of closely related ‘gene- ra‘, e.g. Plebicula Higgins! The author should seriously consider the provision of the above suggested text to supplement his otherwise useful book. O. Kudrna F. FERNANDEZ-RUBIO: Genitalia (Andropigios) de los Rhoplöceros de Alava y su entorno iberico. Parte II: Libytheidae, Nymphalidae, Danaidae. 45 pls., un- numbered pages at beginning & end, paperback, ca. 17x 23cm. AEPNA, Agrupacion estudio y protection naturaleza de Alava, Alava (Spain), 1977. Price not stated. This second volume follows the above discussed book and belongs to the same series. The general remarks made in the review of the volume I apply more or less also to this volume. The technical quality of some of the preparations and photographs seems to be a little lower (e.g. the genitalia on pl. 11 are out of focus). The majority of photographs show male genita- lia mounted laterally, but some show them mounted ventrally (this without explanatory commentsin the text); the variation in size of genitalia in Nymphalidae is even greater thanin Lycaenidae: therefore the lack of data regarding the magnification and the absence of scale on plates is even more apparent. The inclusion of the migrant Hypolimnas missipus (locality of the specimen figured: Sahara) and Polygonia egea (locality of the specimen figured: Dal- matia) is surprising to say the least; apart from that the generic name of the latter taxon is misspelled on pls. 16, 17 and in the index thus: Poligonia. The general critical suggestions made in the review of the volume on Lycaenidae apply also for this volume. ©. Kudrna 141 V.BOLINGBROkKE: Frederick William Frohawk. 16 pp., 3 figs., saddle stapled, 13x 21 cm. E.W.Classey Ltd., Faringdon, Oxon., England. Price £ 1,-. This neat little book with a previously unpublished colour picture byF.W. Frohawk on its cover is amemoir written by F. W.F.’s daughter Valezina Bolingbroke. It is entirely unpre- tencious, the only aim being to give a brief personal account — memories — of the acknowled- ged painter of British butterflies, whose pictures and books will be never forgotten. Indeed some of F. W.F.’s illustrations — in my opinion especially those of early stages — will remain forever among the finest of its kind. This small book certainly gives pleasant and refreshing reading to all those acquainted with Frohawk’s work, whether they knew him personally or not. O.Kudrna BOOKS New and Secondhand We specialise in literature | for the ENTOMOLOGIST j Send for our Catalogue E.W.CLASSEY LTD. PARK ROAD, FARINGDON, OXON, SN7 7DR, ENGLAND. 142 Communications Research request Required for experimental breeding 1978 (or 1979): living material of Artogeia napi (= Pieris napi) — any subspecies — from Bulgaria, also Hungary, Romania, Turkey, with locality and altitude of origin. Most convenient for transport are pu- pae either in diapause or 1-2 days old; alternatively freshly laid eggs in a small ne- arly airtight box lined with absorbent paper — wisps of cotton-wool can be used to . prevent close-packing to be no more than 5 days in post. Write beforehand if pos- sible. S.R. Bowden 53 Crouch Hall Lane Redbourn, Herts. England Aufruf zur Mitarbeit Ich beabsichtige, eine Faunenliste des Kreises Pinneberg (Schleswig-Holstein) aufzustellen. Wer hat im Kreis Macrolepidopteren gesammelt und ist bereit, mir seine Daten (Art, Fundort und -daten) zur Verfügung zu stellen? Klaus Fleeth Holstenstr. 5a D-2080 Pinneberg, Tel.04101/206624 Bundesrepublik Deutschland Material-Gesuch: Zygaena Fabricius. Kontakt zu Interessenten und Sammlern gesucht, die Material Ihrer Ausbeuten abgeben oder bereit sind von Sammelreisen lebendes Zuchtmaterial mitzubrin- gen. Prof. Dr. C. Naumann Fakultät für Biologie Universität Bielefeld Postfach 8640 D-4800 Bielefeld 1 Bundesrepublik Deutschland Research request To assist in long range project to revise the Scolitantidini: Material in series needed to quantitatively describe subspecific variation and distribution. Also early stages living or preserved. For loan/exchange: material from western N. America and Central Napal. Dr. R. H. T. Mattoni 9620 Heather Road Beverly Hills Calif. 90210, U.S.A. 143 Journal of Research on the Lepidoptera The Lepidoptera Research Foundation — publishers of the above Journal - is soliciting members. Annual subscription $ 15,- incl. four issues of the Journal. Write for sample copy. Back numbers of all volumes still available. Journal for Research on the Lepidoptera Santa Barbara Museum of Natural History 2559 Puerta del Sol Road | Santa Barbara Calif. 93105, U.S.A. Books for sale The following books are available for sale. The orders must be sent to the Trea- surer: Dr.H.-E.Back, Zoologisches Forschungsinstitut und Museum A.Kocenig, Adenauerallee 160, D-5300 Bonn, W. Germany. Prices are stated in DM, and in- clude postage and packing but other currencies (e.g. £) may e accepted in certain circumstances. | DrysA, A., 1959. Badania nad polimorfizmen Karsnika zmiennego (Zygaena ephialtes L.). [In Polish, with English summary]. 401 pp., numerous plates, some in colour. Price: DM 20,-. Hrußpy, K., 1964. Prodromus Lepidopterorum Slovaciae. [In Latin and Slovak]. 962 pp. Price: DM 45,-. Krzywicki, M., 1967. Fauna Papilionoidea i Hesperioidea Puszczy Bialowieskie]. [In Polish, with German summary]. 213 pp. incl. 30 pls. Price: DM 20,-. Wanted for ecological research. Parasitic Hymenoptera (plus their cocoons and host remains) reared from iden- tified hosts; dry material or live unemerged cocoons preferred. Identification will be returned as far as possible. Details available on request. Dr. M.R.Shaw Department of Zoology University of Reading Whiteknights Reading, England Bitte um Mitarbeit Für die zur Zeit laufende Kartierung sardischer Tagfalter suchen wir Mitarbei- ter, die den Bestand an sardischen Faltern ihrer Sammlung auf Karteikarten über- tragen und uns diese überlassen möchten. Heinrich Biermann Franz-Josef Hesch Markusstraße 17 Wanner Straße 11 D-3490 Bad Driburg D-4200 Oberhausen 12 Bundesrepublik Deutschland Bundesrepublik Deutschland 144 Rienk de Jo Fe rn var Natarli ike Historie, u SE 2a NL-2401 Leiden, Nederland $ Günter Fbert, a kkagen für Naturkunde Karlsruhe, Postfach 4045, D-7500 Karlsruhe 1, Bun- % desrepublik Deutschland Sigbert Wagener, Hemdener Weg 19, D-4290 Bocholt, Bundesrepublik Deutschland | ve Georges Bernardi, Laboratoire d’ Entomologie, Mu- Er seum National d’Histoire Naturelle, 45, rue de Buffon, - - F-75005 Paris, France Hans-Erkmar Back, Museum Alexander Koenig, en 160, D- 5300 Bonn, Bundesrepublik = Otakar Kudrna, Museum Alcrander Koenig, Ade- nauerallee 160, .D-5300 Bonn, Bundesrepublik „Deutschland ke Museum, re 2>; . DR-2100 Kobenhavn, Danmark PR De (Natural History), Cromwel Road, London us er En ring 7, A-1014 Wien, ste . Gerhard Hesselbarth (Secretary), Johann- straße 6, D-2840 ‚Diepholz, er pe Deutschland ar . 5300 Bonn i = 3 Handelsgesellschaft un b E ofo 8 nn Schweiger & Meiser GmbH & Co.KG Ü Gut Heindlmühle 8070 INGOLSTADT-DÜNZLAU Telefon (0 84 58) 83 63 IHR SPEZIALIST FÜR ENTOMOLOGIEBEDARF! Wir liefern seit vielen Jahren zu günstigen Preisen eine große Auswahl von Utensilien für den Fach- und Hobbyentomolegen. Für die Zucht: Zuchtkästen, Puppenkästen, Infrarotstrahler, Zuchtbehälter etc. Für den Tag- und Nachtfang: Netze, Gläser, Stromaggregate, Transportkästen, Lampen und Leucht- röhren etc. Für das Präparieren: Insektennadeln, Spannbretter, Präparierbesteck, Kopflupen, Chemika= lien ete. Für die Sammlung: Insektenkästen in allen Größen mit der bewährten Moll- oder Schaum- stoffeinlage, Insektenschränke aller Art ich ——- Bioferm Ein umfangreiches Angebot an neuer und antiquarischer Literatur ist vorhanden. Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern. 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Prieg) = | \ To non-members/für Niehitinitgiebne, pour es: non- er i Einzelpreis membres a E Prix par unite DM 8,-äcopy plus P. & r, /pro Heft plus Porto/l ex er Be | emplaire, port en plus to members (extra copies)/für Mitglieder (extra Hef- te)/pour les membres (exemplaires supplementaires) DM 4,- plus P. & B /plus Po en pl a . Manuscripts ER To the editor/ an den Schrftlier/ au redacteure en chef. "Manuskripte I ee Re a R Advertisements MER en ©: advertising ARE an den Anzeigenleiter: au Anzeigen annoncier E- Annonces _P.V.Küppers, c/o le für Naturkunde A | ’ kunde, Karlsruhe, D-7500 a POstRuen 445 en Copyright Frl SE © Societas Europaea Lepidopterologica, 1078 | 5 5 1 “a rights er No part of this book may be reproduced or a in any form or Sn 3 any means, electronic or mechanical including photocopying, recording or any other infor- Be mation storage and retrieval system, without permission in writing from the ee y RE B;: Nota lepidopterologica Vol.1 No.4 Karlsruhe, 31.X.1978 ISSN 0342-7536 Editorial Commitee: Editor: O. Kudrna;s Executive members: C. Dufay. N. Kristensen, Z. Lorkovic, 1.W.B. Nye, R.U. Roesler, E. Suomalainen; Members: M.R. Gomez Bustillo, L. Gozmany, F. Kasy, A. Kocak, F. König, M. Krzywicki, R. Leestmans, G. Luquet, Y.P. Nekrutenko, H. van Oorschot, T. Racheli, R. Schwarz; Advertising manager: P.V. Küppers; Technical advi- sor: E.W. Classey. Contents — Inhalt — Sommaire sahtonal o 28 8:0.08 oe en a a ar 145 Bibliography of Palaearctic Bepidopiterafor 1912 .2...22..2...08. 146 Discelanean: 0... 0 ee 17.2 x kıxkx* x The publication here of the first annual report of the SEL Committee on Current Literature deals with the publications of 1977. However incomplete it may be — some of the recorders who agreed to cooperate never sent their reports and some countries of great lepidopterological past, e.g. Germany (Bundesrepublik Deutschland) and Switzerland, appear to have no interest to take part in the programme — it is a good start. Readers are very likely to findsome incomplete data and most unfortunately also various inconsisten- cies and typographical errors. Please do not blame the Editor of Nota lepi- dopterologica for these errors! The Editor cannot check up every reference with the original unless he receives the originals from the authors! And al- though the Editor is lucky to understand — in a way — probably more lan- guages than an average mortal he cannot correct or alter the spelling without the examination of the original! Therefore every error that appeared on the card is almost certain to reappear also in Nota lepidopterologica. In the next issue of Nota lepidopterologica there will be the report on the First European Congress of Lepidopterology which took place in Paris in spring 1978. After this issue the Nota lepidopterologica will return to the “original” form, that is to the new original form. And it is hoped that you will find the new — or rather improved — form to your satisfaction. This issue is the first produced by our new printers — Leppelt drucktrepro — and it is hoped that this change will give us better quality and other long term advantages. However, the change came at an inconvenient time from the technical point of view: the preparation of the ‘Current Literature’ and Congress’ numbers is more demanding. Editor 145 Nota lepid. 1 (4): 146-172; 31.X.1978 ISSN 0342-7536 Bibliography of Palaearctic Lepidoptera for 1977 Compiled by PAMELA GILBERT, with the cooperation of the members of the SEL Committee on Currant Literature. With the founding of the Society in 1976 the decision was made to publish in the Journal of the Society, Current Literature references on Palaearctic Lepidoptera. Initially it was hoped that one Lepidopterist from each country would be willing to record the literature published in the Journals of his own country. It has not been easy, nor indeed possible to find volunteers for a complete coverage for 1977. However, recording did not commence until late 1977, and the response from those who have helped has been excellent. The list of recorders is growing, and hopefully we shall soon have acomplete coverage. It must be emphasised that the final list of papers published de- pends entirely on recorders willing to give a little of their time to searching Journals. A list of recorders is given here, and help is solicited for any coun- try absent from the list. Unfortunately some recorders listed below have not sent in their 1977 report. If your paper has not been listed, may I ask you to send the full reference to the recorder of the country where you have published the paper. Recorders: Algeria, Tunisia, Libya, Dr. H.-E. Back, Museum Alexander Koenig, Morocco Adenauerallee 160, D-5300 Bonn Austria Dr. F. Kasy, Naturhistorisches Museum, Burg- ring 7, A-1014 Wien, Austria Belgium Mr. R. Leestmans, Parvis St. Gilles 4, B-1060 Bruxelles, Belgium Czechoslovakia Dr. R. Schwarz, U. Studanky 32, CS-17000 Praha 7, CSSR Denmark, Sweden Norway Mr. E.S. Nielsen, Zoologisk Museum, Universi- tetsparken 15. KD-2100 Kobenhavn, Den- mark Finland Prof. E. Suomalainen, Genetisches Institut der Universität, P. Rautätiekatu 13. SF-00100 Helsinki 10, Finland France Dr. C. Dufay, 18 Avenue PaulDoumer, F-69600 Chaponost, France Germany, DDR Dipl. Biologe R. Reinhardt, Irkutsker Strasse 153, DDR-90, Karl-Marx Stadt Hungary Dr. A. Vojnits, Zoologische Abteilung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Mu- seums, Baross utca 13, H-1088 Budapest, Hungary. 146 Netherlands Italy Middle East Poland Portugal & Spain Rumania Turkey United Kingdom U.S.S.R. Yugoslavia Greece Dr. R. de Jong, Rijksmuseum van Naturulijke Historie, Raamsteeg 2, NL-2401 Leiden, Nederland Dr. T. Racheli, Via Giuseppe Valmarana 66, 1-00139 Roma, Italy Mr.sT.B. Larsen, 23 Jackson’s Lane, London N.6 E. Palik, Lewinskiego Krakow, Poland Dr. M.R. Gomez-Bustillo, Torre de Madrid 5/12, E. Madrid 13, Espana Dr. F. Koenig, Str. Lalelelor 19, Timisoara 1900, R. S. Romania Dr. A. Kocak, Ankara Üniversitesi, Fen Fakültesi Sistematik Zooloji Kürsüsü, Ankara, Turkey Miss P. Gilbert, Entomology Library, Britisch Museum (Natural History), Cromwell Road, Londön S.W. 7,sEngland Dr. Y.P. Nekrutenko, P.O. Box 324/47, Kiev 1. Ukraine, U.S.S.R. Prof. Z. Lorkovic, III Cijemo naselje 25, YU-41000 Zagreb, Jugoslavia G. Christensen, Monemvasia Lakonia, Greece 11/32, PL-30426 A number of abbreviations have been adopted in the recording scheme; they are as follows: Le Ma Mi Rh HT Lepidoptera Macrolepidoptera Microlepidoptera Rhopalocera Heterocera Papilionidae Pieridae Nymphalidae Satyridae Lycaenidae Ta Taxonomy Nm Nomenbclature Te Techniques Ec Ecology De Description Danaidae, Riodinidae & Libytheidae Hesperidae Sphingidae Bombicoidea Zygaenidae Hepialidae Noctuidae Geometridae Pyralidae Faunistics Zoogeography Biology Bibliography TS Type species TL Type locality TM Type material HT Holotype AT Allotype PT Paratype ST Syntype 147 1. Index of new taxa RHOPALOCERA LYCAENIDAE Agrodiaetus nonacriensis n. subsp. Agrodiaetus iphigenia nonacriensis Brown 1977. Entomologist's Gaz. 28: 508. TM: HT 3, PT, 38, g, TL: Greece: Pelo- ponnesos. Heodes ochsenfeldinus n. subsp. Heodes alcıphron ochsenfeldinus Betti 1977. Alexanor 10: 91; TM: HT S, AT g,PT3g, g99.TL: France: Mulhouse. ocliferius n. subsp. Heodes (Thersamania) ochimus ocliferius Nekrutenko 1977. Doklady Akad. nauk Ukrain. SSR (B) 1977 (5): 459. TM: HT 3, PT SS, o. TL: Georgian SSR: Rustavi: Aspindza district. Iolana cappadocia n. subsp. /olana iolas cappadocia Betti 1977. Alexanor 10: 88. TM:HT<, AT o,PT 3. TEL: Turkey. christinae subsp. n. /olana iolas christinae Betti 1977. Alexanor 10: 87. TM: HTS,ATo9,PT 99, TL: Turkey. obscuriolas n. subsp. Jolana iolas obscuriolas. Betti 1977. Alexanor 10: 89. IM: HTg3, ATg,PT 33, TL: S. W. Hungary. Laeosopis portaensis n. subsp. Laeosopis roboris portaensis Betti 1977. Alexanor 10: 93. TM: HT3, AT 3,PT 33, 9. TL: Porta (S. Pyrenees). thiersi n. subsp. Laeosopis roboris portaensis Betti 1977. Alexanor 10: 94. TM: HT3, AT og,PT sg, 99. TL: France: Lamalon-les-Bains (Herault). Lycaena eneli n. subsp. Lycaena helle eneli Betti 1977. Alexanor 10: 92. TM: HT S, ATo,PTo9,3g.TL: Jura. Plebicula ludovicana n. subsp. Plebicula amanda ludovicana Betti 1977. Alexanor 10: 90. TM: HT 8, AT9,PT 99,38. TL: Mont Louis. Polyommatus tshetverikovi n. subsp. Polyommatus eroides tshetverikovi Nekrutenko 1977. Doklady Akad Nauk Ukrain. SSR (B) 1977 (2): 183-185. TM: HT S,PT 33, 29. TL: USSR: Teberda. barraguei n. subsp. Polyommatus atlanticus barraguei Dujardin 1977. — Entomops 43: 95. — TM: HT 3, PT 38, 9. TL: Algeria: Tikjda. weissi n. subsp. — Polyommatus atlanticus weissi Dujardin 1977. — Ento- mops 43: 96. TM: HT S, PT SG. TL: Maroc: Moyen Atlas. Vaccinuna occidentissima n. subsp. Vacciniina alcedo occidentissima Rose 1977 Ent. z., Frankf. a. M. 87: 62. TM: HT 9,AT o,PT3g,o.TL: Zentral Anatolien. NYMPHALIDAE Boloria sedykhi n. subsp. Boloria alaskensis sedykhi Crosson du Cormier 1977. Alexanor 10: 46. TM: HT, PT, TL: Oural polaire. 148 Euphydryas macedonica n. subsp. Euphydryas maturna macedonica Dufay 1977. Ento- mops 41: 28. IM: HTS,ATo9,PTooe. TL: S. W. Macedonia. PAPILIONIDAE Klinzigia n. subgen. Klinzigia Vicol 1977. Bull. Soc.sent. Mulhouse 1977 (Oct-Dec): 51. TS; Parnassius braniskoi n. subsp. Parnassius apollo braniskoi Eisner & Zelny 1977. Zool. Meded. 51: 96. MT: HTS, PT Sg, 99. TL: CSSR: Branisk-Gebirge. PIERIDAE Colias afghanipolo n. subsp. Colias marcipolo afghanipolo Schulte 1977. Entomops 42:35. TM: HT 8, AT 9, TL: Afghanistan. SATYRIDAE Euhipparchia n. gen. Euhipparchia Kudrna 1977. A revision of the genus Hipparchia Fabricius. p. 13. TS: Satyrus Stulta Staudinger 1882. Hipparchia christenseni n. sp. Hipparchia christenseni Kudrna 1977. A revision of the genus Hipparchia Fabricius. p. 80. TM: HTS,PT SG. TL: Greece: Karpathos Is. malickyi n. subsp. Hipparchia mersina malickyi Kudrna 1977. A revision of the genus Hipparchia Fabricius. p. 89. TM: HTS,PT