mes, en ee een ei re * ji NOVA ACTA ACADEMIAE CAESAREAE LEOPOLDINO-CAROLINAE GERMANICAE NATURAE CURIOSORUM. TOMUS XCV. CUM TABULIS XXXVI. Abhandlungen der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. 95. Band. Mit 37 Tafeln. N 7 z NZuson [AN DE - Halle, 1911. Buchdruckerei von Ehrhardt Karras in Halle a. S. Für die Akademie in Kommission bei W. Engelmann in Leipzig. Seiner Majestät Wilhelm LI. Deutschem Kaiser und Könige von Preufsen ihrem hohen Schirmherrn dem erhabenen Gönner und Beförderer aller wissenschaftlichen Arbeit des deutschen Volkes widmet die Kaiserliche Leopoldinisch-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher diesen fünfundneunzigsten Band ihrer Abhandlungen durch den Präsidenten Dr. Albert Wangerin. Inhalt des XOV. Bandes. I. K. Lerp: Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen der spezifischen Ladung des Elektrons . . 8.1—52. Taf.IL, 1. I. J. Schnabl und H. Dziedzicki: Die Anthomyiden . . 8.53—358. Taf. II—XXXVI. Vorstand der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher, Gegründet am 1. Januar 1652. Deutsche Reichsakademie seit dem 7. August 1657. Präsidium. A. Wangerin in Halle a.S., Präsident. W. Roux in Halle a.S., Stellvertreter. Adjunkten. I. Kreis: J. von Hann in Wien; VII. Kreis: M. H. Bauer in Marburg. G. Stache in Wien; IX. Kreis: E. H. Ehlers in Göttingen. F. Toula in Wien. X. Kreis: K. Brandt in Kiel. II. Kreis: E. Wiedemann in Erlangen; XI. Kreis: W. Roux in Halle. R. von Hertwig in München. XI. Kreis: E. Haeckel in Jena. II. Kreis: K. B. Klunzinger in Stuttgart. XIN. Kreis: ©. Chun in Leipzig; IV. Kreis: A. Weismann in Freiburg. F. Marchand in Leipzig. V. Kreis: G. A. Schwalbe in Stralsburg. XIV. Kreis: F. Pax in Breslau. VI. Kreis: R. Lepsius in Darmstadt. XV. Kreis: ©. A. Jentzsch in Berlin; VI. Kreis: E. Strasburger in Bonn. H. Waldeyer in Berlin. Sektionsvorstände und deren Obmänner. I. Mathematik und Astronomie: VI. Zoologie und Anatomie: Vv: R. Helmert in Potsdam, Obmann; G. Cantor in Halle; A. Gutzmer in Halle. Physik und Meteorologie: E. Riecke in Göttingen, Obmann; J. von Hann in Wien; L. Pfaundler in Graz. Chemie: ©. Wallach in Göttingen, Obmann; E. Beckmann in Leipzig; C. Engler in Karlsruhe. . Mineralogie und Geologie: F. Zirkel in Bonn, Obmann; H. Credner in Leipzig; W. Branca in Berlin. Botanik: H. G. A. Engler in Dahlem-Steglitz bei Berlin, Obmann; S. Schwendener in Berlin; H. Graf zu Solms-Laubach in Stra(sburg. F. E. Schulze in Berlin, Obmann; E. H. Ehlers in Göttingen; M. Fürbringer in Heidelberg. VI. Physiologie: S. Exner in Wien, Obmann; V. Hensen in Kiel; J. von Kries in Freiburg. VII. Anthropologie, Ethnologie und Geo- graphie: G. C. Gerland in Stralsburg, Obmann; A. Penck in Berlin; J. Ranke in München. IX. Wissenschaftliche Medizin: H. Waldeyer in Berlin, Obmann; W. O. von Leube in Würzburg; P. von Baumgarten in Tübingen. WR er En EN - N ar ee NOVA EI Abh. der Kaiserl. Leop.-Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. Band XCV. Nr.1. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen der spezifischen Ladung des Elektrons, Von K. Lerp. Mit 2 Tafeln Nr. I u. I. Eingegangen bei der Akademie am 4. Januar 1911. HALLE. 1911. Druck von Ehrhardt Karras, Halle a. S. Für die Akademie in Kommission bei Wilh. Engelmann in Leipzig. Ya LE er RE ne Eu naratie no’ Neinad Ten abe ji 1 1 2 Ir EZ Pr I Fra s \ & 113 Il Giyl rt r Inhalt. Einleitung N ER SE I. Le Wiederholung der S. Simonschen Arbeit 1. Apparate 2. Feldmessung 3. Ablenkung der Räthodenstahlen Ei 5. 177721 72 Messungen und Berechnungen Un UR UN Wiederholungsmessungen Teil. Die theoretischen nt der Kanfinann. Sehonsehen Methode : s 6. Der Einfluls des Erdfeldes auf die Messungen . Die Divergenz der Kathodenstrahlen 8. Einfluls einer ae negativen Ladung auf (den Hldoroszenzecheibe 9 UN UR UN SI] un Die Energiegleichung = 2 ein $ 10. Der Einflufs des Druckes . Schlufsbemerkungen . 1* Einleitung. Die ersten genaueren Messungen der spezifischen Ladung des Elektrons sind von W. Kaufmann!) und insbesondere von S. Simon’) ausgeführt worden. Sie ergaben den Wert m — 1,88. 10° (O—@G—S Einheiten, bezogen auf die Geschwindigkeit 0). W. Seitz’) fand in derselben Weise wie S. Simon 1,87. 10‘, doch spielt in seiner Arbeit die Bestimmung von n nur eine nebensächliche Rolle. Nach einer etwas abgeänderten Methode (photographische Fixierung der abgelenkten Kathodenstrahlen) erhielt A. Becker‘) = — 1,847. 10. Es schien, als ob damit der Wert 2 fest- gelest sei, und in der Tat wurde die gefundene Zahl bereits unter die wohlbekannten physikalischen Konstanten gerechnet. Indessen ergaben die neuesten Bestimmungen von A. Bestelmeyer’), A. H. Bucherer‘) und J. Classen‘) erheblich kleinere Werte für mi 1,23, 1,20. und 1777102102 Nun kann ja kein Zweifel darüber bestehen, dafs die neueren Mefsmethoden derjenigen von Kaufmann an Exaktheit und Reinheit der Versuchs- bedingungen überlegen sind und sonach der Wert = — 1,7 der wahrschein- lichere ist. Immerhin sind die älteren Arbeiten anscheinend mit so grolser Sorgfalt durchgeführt, dafs man die Simonsche Zahl nicht ohne weiteres 1) W. Kaufmann, Wied. Ann. 61, p..544 und 62, p. 596, 1897: 2) S. Simon, Wied. Ann. 69, p. 589, 1899. 3) W. Seitz, Ann.8, p. 233, 1902: 4) A. Becker, Ann. 17, p. 381, 1905. 5) A. Bestelmeyer, Ann. 22, p. 429, 1907. 6) A. H. Bucherer, Phys. Zeitschr. 9, p. 755, 1908 und Ann. 28, p. 513, 1909. ?) J. Classen, Physik. Zeitschr. 9, p. 762, 1908. 6 K. Lerp, Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. beiseite schieben kann. Um diese auffallende Differenz zwischen den älteren und neueren Messungen zu erklären, sind eine Reihe von Mutmalsungen ausgesprochen worden über die möglichen Fehlerquellen der Kaufmannschen Methode, aber ohne dafs bisher etwas erwiesen worden wäre. Im Interesse der endgültigen Festlegung dieser wichtigen Konstanten erscheint es deshalb geboten, jene Frage der Fehlerquellen einer genauen Prüfung zu unterziehen, und das soll die Aufgabe der folgenden Untersuchung sein. Da die Simonsche Arbeit die grundlegende ist und wohl auch mit der grölsten Genauigkeit durchgeführt wurde, so sind an seiner speziellen Anordnung die möglichen Fehler geprüft worden. Um zunächst einen Überblick über dieselben zu gewinnen, soll unterschieden werden zwischen I. Fehlerquellen der besonderen Versuchsanordnung und Il. Fehlerquellen der allgemeinen theoretischen Voraussetzungen. Was jene anbetrifft, so ist aus der Simonschen Arbeit schwer ein Urteil zu gewinnen, denn die vorbereitenden Messungen sind so zahlreich, dals sich nieht ohne weiteres übersehen lälst, wie grols der schliefsliche Fehler in dem Endwert — wird, zumal bei den Einzelmessungen jede An- gabe über die erzielte Genauigkeit fehlt. Es blieb infolgedessen nichts anderes übrig, als die Simonsche Arbeit vollständig zu wiederholen unter möglichst genauer Bestimmung aller Fehlergrenzen. Damit beschäftigt sich der nicht ganz einwandfreien theoretischen Voraussetzungen. Als solche sind der I. Teil der Arbeit. Teil II enthält eine kritische Untersuchung von verschiedenen Seiten hervorgehoben worden: Die Vernachlässigung der Divergenz der Kathodenstrahlen und die Anwendung der Energiegleichung u 7 5 e O O Ta ai N , ”® = eV (v = Geschwindigkeit, V = Entladungsspannung). D Ialken: Wiederholung der Simonschen Arbeit. $s 1. Apparate. Der zu den Messungen benutzte Apparat war möglichst genau nach ° den von S. Simon angegebenen Mafsen hergestellt. Insbesondere hatten die das Magnetfeld erzeugenden Spulen dieselben Dimensionen: Zwei Zink- blechzylinder von 40 cm Länge und 14,2 cm äufseren Durchmesser trugen die Wicklung Mh —ı2 Fr IE — ” und waren am Rande mit aufgelöteten Zinkringen von 2,5 mm Dicke versehen (Fig. 1 u. 2). In denselben befanden sich diametral gegenüber liegend zwei Durchbohrungen, so dafs die Spulen auf zwei vertikal über- einander befindlichen Messingstangen von 1,5 cm Dicke verschoben werden fe) K. Lerp, konnten. Um’ die Stabilität zu vergröfsern und eine Durchbiegung möglichst zu verhindern, waren die führenden Stangen noch unter sich versteift (ce und ec‘) und an den„Enden in starke Messingschienen eingeschraubt. Dieser ganze Apparat wurde in dem Holzgestell 9 befestigt, welches auf zwei mit mm- Teilung versehenen Gleitschienen (s und s‘) bewegt werden konnte. Diese Einrichtung ermöglichte es, bei der Feldmessung Verschiebungen der Spulen senkrecht zu ihrer Achse vorzunehmen, während das Magnetometer an der- selben Stelle blieb. Die Einstellung des ganzen Apparates war derart, dafs die Spulenachse horizontal in Nord-Süd-Richtung lag, parallel der Kante «a, an welcher die Ablesung der Verschiebung erfolgte. In der Mitte des Scehlittens y war zur Aufnahme der Entladungsröhre eine hölzerne Säule e angebracht, welche das Messingauflager d trug. Dasselbe reichte etwa bis zur Spulenmitte und war hier mit einem vier- eckigen Rahmen versehen, durch welchen das vordere Ende des Rohres geschoben werden konnte. Die Stellschrauben des Rahmens gestatteten, das vordere Ende des Rohres beliebig nach oben und unten, rechts und ‘links zu verschieben. Die Wicklung der Spulen bestand aus 1 mm starkem Kupferdraht; die Isolierung eingerechnet betrug der Durchmesser 1,25 mm. Der eine Zinkblechzylinder trug 305 Windungen auf 39,9 cm Länge, der andere Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 9 304 Windungen auf 39,73 cm Länge. Daraus ergibt sich als mittlere Windungszahl pro 1 cm Länge: nm — 1, 647. Infolge der dünneren Isolierung ist diese Zahl fast doppelt so grols wie bei Simon. Als mittlerer Durchmesser der Spule (von Mitte zu Mitte des Drahtes gerechnet) wurde gefunden 14,32 cm. Der Spalt zwischen den beiden Spulen hatte eine Breite von 2,03 cm (von Rand zu Rand der ersten Drahtwindung gerechnet). Wesen der Zinkringe war es nicht möglich, die von Simon angegebene Spaltbreite (1,8 cm) zu benutzen. Durch Anschlag an einen Messingklotz von 15 mm Breite (f in Fig. 1) konnten die beiden Spulen immer genau wieder auf dieselbe Spaltbreite eingestellt werden. 5% Fig. 3a. Fig. 3b. (Natürliche Gröfse.) Magnetometer. Die Ausmessung des Feldes erfolgte wie bei Simon magnetometrisch, nur mulsten für das Instrument andere Dimensionen gewählt werden, damit bei der Verschiebung der Spulen die beiden Messingstangen b und db‘ un- gehindert über resp. unter dem Magnetometer vorbei gehen konnten (vgl. Fig. 3a). Als geeignetste Form erwies sich nach zahlreichen Versuchen die folgende: An einem Messingzylinder von 2,5 cm Länge (Fig. 3b) wurden Nova Acta XCV. Nr.]l. 9 10 K. Lerp, zwei kleine Magnete (m und m‘) aus Uhrfederstahl (0,5 em lang) so an- gekittet, dals sie symmetrisch zueinander und senkrecht zur Längsrichtung des Zylinders standen. Derselbe trug aulserdem noch einen kleinen Spiegel S, der so befestigt war, dals die Achsen der beiden Magnete auf seiner Fläche senkrecht standen. Durch Visieren aus einiger Entfernung konnte das mit Hilfe der Spiegelung leicht erreicht werden. Der Zylinder hing an einem (Quarzfaden, und dieser war wieder an einem durch den Kork X gehenden oben umgebogenen Messingdraht befestigt. Mit Hilfe desselben konnte der Magnet leicht orientiert werden. Dieser ganze Apparat wurde in ein Glas- rohr von 7 cm Länge eingelassen. Dasselbe war gerade dem Spiegel gegenüber mit einem Fenster versehen und zur besseren Dämpfung ganz mit Wasser gefüllt. Das so hergestellte Magnetometer wurde auf einer durch den Spulenspalt gehenden Holzleiste befestigt und konnte durch Verschiebung derselben in die richtige Lage gebracht werden. Der Rahmen d (Fig. 1 u. 2) wurde während der Feldmessung entfernt. S 2. Feldmessung. Bei Bestimmung der relativen Feldstärke aus dem Ausschlag des Magnetometers, welche Methode S. Simon benutzte, kann die wechselnde Magnetisierung des Magneten bei verschieden starken Spulenströmen von erheblichem Einfluls sein, wie es tatsächlich von A. Becker!) festgestellt worden ist. Deshalb wurde die Ausmessung des magnetischen Feldes nach einem anderen Prinzip vorgenommen: Parallel den beiden Spulen und möglichst symmetrisch zu denselben wurde in einer Entfernung von etwa 1m die grolse Induktionsspule des alten Weberschen Erdinduktors auf- gestellt und mit Hilfe derselben das Magnetfeld jener kompensiert. Die Messung der beiden, Akkumulatoren- Batterien entnommenen Ströme der Apparatspulen und der Weberschen Spule erfolgte durch zwei Präzisions- Amperemeter (von Siemens & Halske), welche zuvor mit dem Kompensations- apparat geeicht worden waren. Die Einstellung des Magneten in den Mittel- 1) A. Becker, Ann. 17, p. 393, 1908. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. ul punkt der gemeinsamen Spulenachse, auf den die Feldstärken aller übrigen Punkte relativ bezogen werden, erfolgte durch Verschieben des Schlittens mit Hilfe von Marken, welche diametral gegenüberliegend in gleicher Ent- fernung vom Mittelpunkt angebracht waren. Um die Längsachse des Magneten möglichst senkrecht zu den Kraftlinien zu stellen, wurde das Spiegelbild durch ein senkrecht zu den Spulen gestelltes Fernrohr mit Skala beobachtet. Kleine Drehungen des Magneten aus dieser Lage hatten keinen Einfluls auf die Resultate, wie Kontrollversuche erkennen liefsen. Bei den Messungen selbst blieben Magnet und Induktor-Spule be- ständig an derselben Stelle; die Apparatspulen dagegen ‚wurden von 5 zu 5 mm verschoben und die beiden Ströme dabei so reguliert, dafs der Magnet keine Drehung erfuhr. Irgend welche Änderung in der Magnetisierung des Magneten macht bei dieser Anordnung gar nichts aus; es kommt nur darauf an, dals die Empfindlichkeit hinreichend grofs bleibt. Der Strom in der Weberschen Spule wurde nach Möglichkeit konstant gehalten (4, 1 und 0,4 Amp.). Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, dafs die Strom- zuleitungen durch Doppelschnur erfolgten und alle Eisenteile aus der Nähe entfernt waren, um störende magnetische Einflüsse zu vermeiden. Aus den an jeder Stelle gemessenen Strömen der Kompensations- spule (J,) und der Apparatspulen (J,) kann man die relativen Werte der Feldstärke 7 in Entfernungen von 5 zu 5 mm berechnen. Setzt man nämlich die Feldstärke im Mittelpunkt — 100, die in dieser Stellung ge- fundenen Stromstärken — J,’ resp. J,°, so wird di J, H— 7,100. 76: In welcher Weise die Beobachtungen erfolgten, mag aus der folgenden Tabelle (la) ersehen werden, welche eine Messungsreihe von —9 bis + 9 cm (vom Spulenmittelpunkt aus gerechnet) enthält. 12 K. Lerp, Tabelle Ia. Entfernung Entfernung (em) Jı Js (Amp.) | H (om) Ik .J, (Amp.) | H —N® 2.00 0.1223 10.17 +9 2.00 0.1221 10.19 — - 0.08263 15.04 +85 r 0.08115 15.33 —$ 4.00 0.1071 23.23 +8 4.00 0.1081 23.01 —nn € 0.06977 35.66 rn; R 0.06887 36.13 en A 0.0478 52.05 Su) x 0.0478 52.05 —. (58 5 0.03695 67.34 +6,5 & 0.03695 67.34 —p e 0.03175 78.36 +6 S 0.03195 77.87 — 55 x 0.02928 84.97 +55 e 002935 84.77 —5 5 0.02785 89.33 +5 £ 0.02785 89.33 — 4,5 R 0.0269 92.49 +45 3 0.0269 92.49 N R 0.0263 94.60 Sul } 0.0263 94.60 —35 3 0.02585 96.25 +35 2 0.02585 96.25 —g n 0.0255 97.57 3 5 0.0255 97.57 — 25 : 0.0253 98.34 +25 s 0.0253 98.34 —_g 2 0.02513 99.01 +2 e 0.02513 99.01 —B 5 0.0250 99.52 +15 5 0.0250 99.52 —jl a 0.02494 99.76 ua] N 0.02494 99.76 — 0,5 R 0.02490 99.92 +05 £ 0.02490 99.92 —) ie 0.02488 | 100 +0 n 0.02488 | 100 Im ganzen wurden vor Ausführung der „Bestimmung vier Doppel- messungen ausgeführt, deren Endresultat in der folgenden Tabelle (Ib) zusammengestellt ist. T abelle Ib. Ertfernung vom Mittelpunkt I. Reihe Il. Reihe III. Reihe | IV.Reihe Mittel (em) | —=% 9:99 10.24 10.18 LOS 10.15 — 85 14.85 15.09 15.01 15.04 15.00 —® 22.92 22.54 22.89 23.23 22.97 — 35.62 BHsgl! 35.77 35.66 3A: —M 52.25 52.18 52.58 52.05 52.22 — 6,5 67.42 67.84 67.34 67.34 67.48 —6 78.24 75.64 712.87 78.36 18.28 Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. Entfernung vom Mittelpunkt I. Reihe Il. Reihe III. Reihe IV. Reihe Mittel (em) | | 55 84.20 | 85.05 SAT | sag 84.87 =; 89.22 89:99 89.33 | 89.33 89.29 — 92.56 92.61 92.32 | 92.49 92.50 A 94.64 94.72 94.43 94.61 94.60 235 96.35 96.54 96.07 96.25 96.30 -—; 97.40 97.67 97.38 97.57 97.51 — 25 98.24 98.43 98.34 98.34 98.34 —_ 99.01 99.01 99.05 99.01 99.02 — il 99.41 99.60 99.52 99.52 99.51 N 99.76 99.80 99.72 99.77 99.76 — 05 99.92 99.93 99.92 99.92 99.92 0 100 100 100 100 100 + 05 99.92 99.93 99.92 99.92 99.92 +1 99.76 99.80 99.72 99.77 99.76 2 Su 99.41 99.60 99.52 | 9952 99.51 + 2 I 99.01 99.01 99.05 og! 99.02 a 98.24 98.43 98.34 98.34 98.34 +3 97.40 97.67 97.38 97.57 97.51 + .35 96.35 96.54 96.07 I 0828 96.30 4 94.64 94.72 94.43 | 94.61 94.60 -- 28 92.56 92.61 92.32 92.49 92.50 +5 89.22 89.29 89.12 | 89.33 89.24 + 55 84.70 | 85.05 84.77 84.77 84.82 +6 77.88 IN nee 77.87 77.87 77.97 + 65 67.42 68.02 67.34 67.34 67.52 +7 52.09 52.84 51.62 52.05 52.15 ds 35.68 | 35.91 35.56 36.13 35.88 +38 22.92 22.88 22.95 23.02 22.94 +85 15.09 15.14 15.02 | 15.33 15.15 +9 10.12 10.13 10.10 Wong 10.14 + 95 7.054 | 7.068 os 7:156 7.082 +10 5.078 | 5.113 5.089 | 5.136 5.102 + 10,5 3.601 | 3.727 3.680 urıle) 3.680 +11 2.701 | 2.709 2.693 2.699 2.701 +11,5 1972 | 1.966 1.948 | 1.948 1.959 +12 1398 | 1.396 | 1.395 1.395 112,5 a | 0.966 0.943 | 0.960 0.953 +13 0618 | 0.6083 0.608 | 0622 0.612 + 13,5 0.33 | 0.335 0.339 | 0.343 0.337 +14 | 0.115 0.112 | 0.119 0.115 MT —_sjügst ll 14 K. Lerp, Entfernung vom Mittelpunkt I. Reihe II. Reihe III. Reihe IV. Reihe Mittel (em) + 1432 Nullpunkt des Feldes 0) + 145 — 0.064 —.0.063 —.0.057 —0.061 BE) — 0.208 — 0.210 — 0.212 — 0.206 — 0.209 + 15,5 — 0.328 —0.333 | —0335 — 0.326 — 0.331 +16 — 0.417 — 0.433 — 0.430 — 0.430 — 0.428 + 16,5 — 0.504 — 0519 | —-.0.518 — 0.512 —. 0.513 sl] —0531 | —0591 —.0.587 —0.585 —. 0.586 +17,5 — 016392170650. 4 01618 — 0.645 — 0.646 +18 — 0.682 —0.697 | —.0.696 —.0692 — 6.692 + 18,5 — 0.722 —_ 39 00739 — me — 0.734 +19 —0.63 | 0275 — 0.770 — 0.768 — 0.769 + 19,5 — 0.801 — 08038 | —0.796 —.0.795 — 0.799 +20 —.0,815 oe 8 — 0.818 — 0.821 + 20,5 1842 70:83 — 0.837 —. 0.839 +21 —0857 | 0.852 — 0.851 — 0.853 + 21,5 — 0.867 | —.0.863 — 0.861 — 0.864 +22 — 0875 | —0.870 —_ 30) — 0.872 + 22,5 10831 | —0875 —0.875 — 0.877 +23 — 01880 7 0:870 — 0.878. | '— 0.880 + 23,5 — 0.834 — 0.880 — 0.809 —0.881 Da die genaue Ermittlung der Stromstärke für den Mittelpunkt der Spulenachse von grofser Wichtigkeit ist, wurde noch eine Kontrollmessung ausgeführt, wobei die Stromstärke der Apparatspulen durch ein ebenfalls zuvor geeichtes Präzisionsinstrument von Hartmann & Braun gemessen wurde, welches Ablesungen von 10° Amp. pro Skalenteil gestattete. Die dabei erhaltenen Resultate lagen innerhalb der Schwankungen der oben angegebenen vier Reihen. Das Ergebnis der Feldmessung ist in Fig. 4 (Taf. I) graphisch dar- gestellt. Man sieht aus der Tabelle, dafs beträchtliche Abweichungen der einzelnen Beobachtungsreihen vom Mittelwert da auftreten, wo das Magnet- feld sich stark ändert (6—8 cm von der Spulenachse). Es ist das leicht erklärlich, denn ein Verschiebungsfehler von 0,1 mm bedingt z. B. in der Entfernung 7 cm bereits eine Abweichung von etwa 0,3%». Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 15 Aus der Tabelle ersieht man ferner, dafs das magnetische Feld nach beiden Seiten vom Mittelpunkt ganz symmetrisch verläuft, was von den Simonschen Messungen nicht gilt, wie überhaupt die von ihm gefundenen Werte viel unregelmäfsiger aufeinander folgen. Man erkennt das deutlich aus Fig. 5 (Taf. II), welche die Simonschen Werte (gestrichelte Kurve) und die von mir gefundenen (ausgezogene Kurve) für die in der Nähe der Spulenachse gelegenen Punkte darstellt. Um ein Urteil über die durch unrichtige Einstellung des Magneten entstehenden Fehler zu gewinnen, wurden noch Messungen ausgeführt bei Verschiebung des Magneten um 2.5, 5, 7.5 und 10 mm nach oben resp. nach unten. Das Ergebnis bestätigte die Simonsche Annahme, dafs das Feld in konzentrischen Kreisen um die Achse konstant ist. Verschiebungen des Magneten in der Richtung der Achse um 1 mm brachten gar keine Änderung hervor, während geringe Verschiebungen in der Richtung, in welcher die Feldmessung erfolgte (z-Achse), starke Dissymmetrie zur Folge hatten. Mit Hilfe der stark vergrößerten Kurve in Fig. 4 wurden die in 7 2. € i der Formel für — vorkommenden Integrale ausgewertet: u far far far und Srmae de, wobei H die Feldstärke bedeutet. Diese Integrale sind sämtlich von dem Punkt aus zu rechnen, in welchem sich der den Schatten auf der Fluoreszenz- scheibe erzeugende Anodendraht befindet. Nach den Darlegungen S. Simons lälst sich dieser Anodendraht im Spulenfeld so einstellen, dafs die ablenkende Wirkung des Magnetfeldes hier gerade Null wird, so dafs alle Berechnungen von diesem Punkt a aus erfolgen können. Das erste Integral wurde aus zwei in verschiedenem Malsstab gezeichneten Kurven von 5 zu 5 mm er- mittel. Es ergab sich dabei z. B. für war: 72.99, und 72,93% 1u.5 für yn Has: 80,93 und 80,91 (Abs.-Wert) 10,5 2 16 K. Lerp, Die gröfste Abweichung betrug 5 in der zweiten Dezimale. Da das Doppel- integral /dx /Hdx in den Endwert quadratisch eingeht, Bestimmung besondere Sorgfalt verwendet und die Integration jedesmal an wurde auf seine vier verschiedenen Kurven (mit /Hdx als Ordinate) ausgeführt. Es er- gaben sich dabei folgende Werte: Tabelle II. ey) — 3.35 A — 2.82 — 2.85 — 3.5 Yale ib einen Saas lied kaole a 1. Auswertung 442,36 | 444,88 | 500.82 403,69 406,38 459,97 2. r 442,41 444,93 500,92 403,46 406,01 459,94 3. & 442,61 445,11 501,15 403,58 405,97 459.54 4 n 442,76 445,26 501,30 403,72 406,11 459,71 Mittel: 442,54 445,05 501,05 403,61 | 406,12 459,79 Man darf danach wohl annehmen, dafs diese Mittelwerte bis auf + 0,05% richtig. sind. Das Integral Sax) Hax). tritt nur ınazdem Korrektionsglied auf, so dals selbst grölsere Fehler keinen Einfluls ausüben. Von der Fehlerwirkung bei der relativen Feldmessung kann man sich in folgender Weise eine Vorstellung bilden. Nach den Resultaten in Tab. Ib darf man die Annahme machen, dafs für den in Betracht kommenden Bereich (e = + 10,5 bis — 4,5) die Feldstärke im Durchschnitt bis auf etwa fünf Einheiten der zweiten Dezimale genau ist. Im extremsten Fall würden danach alle-Ordinaten der Feldkurve (Tafel I) um 0,05 zu grofs resp. zu klein sein, und es mülste die ganze Kurve um diesen Betrag nach unten resp. nach oben verschoben werden. Die graphische Integration ergibt nun, dafs eine solche Verschiebung die von 5 zu 5 mm ermittelten Integralwerte /Hdx im Mittel um + 0,055 (absolute Einheiten) ändert. Um so viel wären die Ordinaten /Hdx bei der Berechnung des Doppelintegrals R dx, f Hdx zu vergröfsern oder zu verkleinern. Das ergibt (für / dx [ Hdx il berechnet) eine schliefsliche Änderung von nahezu 0,2%. Da das Doppel- . . € . . . 09 . . integral in 7 quadratisch eingeht, so folgt daraus eine mögliche Abweichung des Endwertes um + 0,4 %. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 17 Absolute Feldmessung. In der Simonschen Arbeit weichen der berechnete und experimentell ermittelte Wert für die absolute Feldstärke im Mittelpunkt der Spulenachse beträchtlich voneinander ab (1,2%). Ob diese Differenz tatsächlich durch unregelmäfsige Wicklung resp. nicht koachsiale Stellung der Spulen bedingt ist, wie $S. Simon annimmt, oder durch Ungenauigkeit der Vergleichs- methode, ist nachträglich schwer zu entscheiden. Jedenfalls schien es er- wünscht, eine Methode zu benutzen, bei welcher die Messungen möglichst unempfindlich sind gegen geringe Verschiebung. Das wurde durch folgende Anordnung zu erreichen versucht: Zwei Spulen (a und d in Fig. 6) aus altem Mahagoniholz gedreht und mit besonderer Sorg- falt gewickelt, wurden konzentrisch über die beiden Apparatspulen geschoben, sodals sie gleich weit vom | = Mittelpunkt entfernt waren. Beide waren miteinander durch drei Messingstangen verbunden, welche in die eine Spule (a) eingeschraubt waren, während die anderen i > mit Schraubengewinde versehenen Enden durch drei. | entsprechende Bohrungen der zweiten Spule (5) hindurch gingen. Mit Hilfe von Stellschrauben konnte diese in die richtige Lage gebracht werden. Der Abstand der mittelsten Windungen der beiden Spulen war gleich der Länge des Radius gewählt (Helmholtz- Anordnung), um in der Mitte ein möglichst homogenes Feld zu erzeugen. In der Tat zeigte sich, dafs geringe Verschiebungen Fig. 6. (bis zu 2 mm etwa) keine Änderung des Feldes zur Folge hatten. Diese Vergleichsspulen wurden gleich nach der Fertigstellung und Ausmessung (mit Komparator) zur experimentellen Bestimmung der Feld- stärke (#) im Mittelpunkt verwendet. Die Länge einer jeden dieser Spulen betrug 3 cm, der Durchmesser 19,95 cm (von Mitte zu Mitte Draht gemessen). Zur Wieklung diente mit Seide umsponnener Kupferdraht von 0,5 mm Durch- messer (0,6 mm mit Isolierung). Jede Spule trug 50 Windungen, so dals sich als Windungszahl pro cm n —= 16,666... ergibt. Diese Zahl wurde noch besonders mit dem Komparator bestimmt durch Messung an ver- schiedenen Stellen. Es ergaben sich dabei die Werte: Noya Acta XCV. Nr.]. 3 18 K. Lerp, 16,667 16,667 16,635 16,666 16,666 16,666 16,666 16,697. Es wurde » — 16,667 in Rechnung gesetzt. Die Feldstärke im Mittelpunkt (H,) berechnet sich dann nach der Formel für die Feldstärke im Achsen- mittelpunkt einer Spule mit einer Windungslage: H=04srin Va: +12’ wo ! die Länge, d der Durchmesser und ? die in Amp. gemessene Strom- stärke ist. Man findet (durch zweimalige Anwendung dieser Formel): 12,965 6,965 \ H, = 042 - 16,667 | u ——. — en 53) 12,965? + 19.932 6,9652 + 19.932 — 4,5115 Ganls (pro 1 Amp.). Die Vergleichung dieser Feldstärke mit der zu messenden (H,) erfolgte mit Hilfe des Magneten durch Kompensation. Die Resultate sind in der folgenden Tabelle enthalten; es ist dabei J, der Strom in den Vergleichsspulen, J der Strom in den Apparatspulen und 4, das Feld derselben im Mittelpunkt (pro 1 Amyp.). Tabelle III. On | et H, I 3 H, | 0,1424 0.07915 8.117 1.400 0.7771 | 8.128 ; 0,1103 0,0612 8.131 1.218 0.6767 | 8.120 0.1502 0,08344 8.121 1.2977 0.7199 8.132 1,399 0,7771 8.122 1.0978 0.610 3.119 1,099 0,6105 8.121 1.4895 0.8279 8.117 1,212 0,6727 8.128 1.4885 | 0.8274 8.116 Mittel: H, — 8.123. Die Berechnung von H, aus den Dimensionen der Apparatspulen ergibt 81.66 2.03 H, = 04x - 7,647 ( Dur ) — 8.115. \/14.322 + 81.662 |/14.322 + 2.032 Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 19 Dieser Wert unterscheidet sich von dem obigen nur um 0,1°%. Man kann daher wohl annehmen, dafs der experimentell ermittelte Wert für 4,, welcher der weiteren Rechnung zugrunde liegt, bis auf + 0,1 °/ richtig ist, d.h. . € . . PR im Endwert z.aue Schwankung von + 0,2% hervorbringen könnte. Ss 3. Ablenkung der Kathodenstrahlen. Die bei den Versuchen über Ablenkung der Kathodenstrahlen benutzte Röhre war dieselbe, wie sie in der Arbeit von S. Simon beschrieben ist. Auch Anode und Kathode hatten dieselbe Form. Als Verschlufs des Rohres diente bei den ersten Beobachtungen eine 3,5 mm starke Scheibe aus Spiegel- glas; später wurden zwei von A. Zeils- Jena gelieferte Uranglasplatten von 4 mm Dicke verwendet. Die Erzeugung der Kathodenstrahlen geschah mit einer Influenzmaschine Um eine möglichst gleichmäfsige Spannung zu er- halten, wurde eine Leidener Flasche Z eingeschaltet und durch einen Spitzen- widerstand S ein Nebenschluls nach der Erde hin hergestellt. Die ganze Anordnung ist ersichtlich aus Fig. 7. Il” EB Fig. 7. Das Entladungspotential V (die Anode war beständig geerdet) wurde mit einem Braunschen Elektrometer bis 10000 Volt gemessen. Die Eichnung desselben erfolgte bis 6600 Volt mit Hilfe der Hochspannungsbatterien und für höhere Spannungen unter Einschaltung einer Hochspannungs- Dynamo- maschine Die Spannung derselben wurde dabei mit einem Hilfselektrometer Bu 20 K. Lerp, jederzeit für sich gemessen und war hinreichend konstant. Nach Beendigung sämtlicher Beobachtungen wurde die Eichung wiederholt, wobei aber die Einzelspannungen an hintereinander geschalteten Braunschen Elektrometern lagen, welche zuvor mit Hilfe des Kompensationsapparates geeicht worden waren. Die in der Eichkurve auftretenden Schwankungen liefsen auf eine Genauigkeit von 0,5 ° schliefsen. Besondere Sorgfalt mulste auf die Einstellung und Ausmessung der Röhre verwendet werden, denn die Länge der Strahlenbahn geht in der vierten Potenz in den Endwert von u ein, und eine Differenz von 0,1 mm bei Ausmessung dieser Länge bedingt bereits einen Fehler von etwa 0,4 % in nr Ein Fehler von derselben Gröfse entsteht bei Verschiebung des ganzen Rohres in Richtung der Kathodenstrahlen. Die Länge des Strahlenganges (= Entfernung Anodendraht bis Fluoreszenzscheibe) erhält man am ein- fachsten aus der Länge des Messingzylinders der Anode, vorausgesetzt, dafs derselbe dicht an der Verschlufsplatte anliegt‘, Der Zylinder wurde dem- entsprechend in die Glasröhre eingesetzt und noch besonders durch eine Feder gegen die Scheibe geprelst. Da die Dicke derselben mit Mikrometer- schraube gemessen war, konnte die Einstellung auf ihre vordere Fläche bezogen werden. Die Entfernung dieser von einem am Rand horizontal ge- zogenen Kokonfaden, dessen Abstand vom Spulenmittelpunkt vorher fest- gestellt war, wurde mittels eines bis an die Vorderfläche der Verschluls- platte vorgeschobenen Metallmalsstabes gemessen. Wie grols die bei diesen doppelten Messungen erzielte Genauigkeit ist, ergibt sich am einfachsten aus den Mittelwerten mn verschiedener Versuchsreihen, jede unter den gleichen Bedingungen ausgeführt, nur mit neuer Einstellung resp. Ausmessung. Die Beobachtungen liefsen erkennen, dafs jene Genauigkeit nicht mehr als etwa 0,3 mm betrug. Die senkrechte Stellung der Rohrachse zu den Kraftlinien konnte durch Einvisieren leicht hergestellt werden. Die Ablenkung des Schattenbildes auf der Glasscheibe wurde mit Hilfe eines Kathetometers gemessen, welches ein schwach vergrölserndes Fernrohr mit Fadenkreuz trug und Ablesungen bis 0,02 mm gestattete. 1) Wie weit dieser Umstand von S. Simon berücksichtigt ist, läfst sich aus der Dissertation leider nicht erkennen. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 21 Um einwandfreie Resultate zu erhalten, mufste natürlich auch die Fluores- zenzscheibe genau senkrecht gestellt sein. Die Messung der Ablenkungen erfolgte anfangs derart, dafs bei jedem einzelnen Versuch die Stellung des nicht abgelenkten und des abgelenkten Schattens bestimmt wurde, unter gleichzeitiger Ablesung des Potentials und der Stromstärke. Später gelang es, das Potential so lange konstant zu halten, dafs einfach die Entfernung des nach unten von dem nach oben abgelenkten Schatten bei demselben Potential und Spulenstrom gemessen werden konnte. $ 4. Messungen und Berechnungen. Für die Berechnung hat S. Simon die Formel abgeleitet: zo & 3 2 2.22 Fa (fwaz) 1 — 29° g J? (Jar ftaz) (Ja Fnaz) Dabei ist die Richtung der nicht abgelenkten Kathodenstrahlen als x- Achse, die Richtung senkrecht dazu und senkrecht zu den Kraftlinien als z- Achse gewählt. Es bedeutet: u V die Potentialdifferenz zwischen Anode und Kathode, H die magnetische Feldstärke pro 1 Amp., J den Spulenstrom in Amp, . die an der Scheibe abgelesene Ablenkung, r, das Ende der Strahlenbahn und a die Stellung des Anodendrahtes. [ Als Anfangspunkt der x-Achse ist dabei der Spulenmittelpunkt an- genommen. Für Anode und Kathode konnten nicht genau dieselben Stellungen gewählt werden, wie bei den Simonschen Versuchsreihen, weil der Feld- verlauf ein etwas anderer war und der Bedingung genügt werden mulste: % Hdz —= 0, wo %k die Entfernung der Kathode vom Spulenmittelpunkt. k Dieser Punkt % wurde graphisch so festgelegt, dafs jene Bedingung er- füllt war. 22 K. Lerp, In den folgenden vier Versuchsreihen sind zwei verschiedene Ein- stellungen, d. h. zwei verschiedene Werte a benutzt, wie aus Fig. 8 (Taf. III) ersichtlich, welche gleichzeitig die Kurve / Hdx enthält. Für die jedes- malige Berechnung kommen die angedeuteten Flächenstücke in Frage. In den folgenden Tabellen ist die obige Bezeichnung beibehalten; die letzte senkrechte Reihe enthält die Abweichungen vom Mittelwert in Prozenten. Bei je zwei aufeinander folgenden Beobachtungen wurde derselbe Strom, aber in entgegengesetzter Richtung durch die Spulen geschickt. Tabelle IV. a — Entfernung des Anodendrahtes von der Spulenachse: 11 cm, Länge der Strahlenbahn: 13,55 em, k—a — Entfernung Kathode— Anode: 9,3 cm. {vr} — 2,85 — 2,85 fefra — ANET, f“ (fee) — 410264525: 11 1 4 Vv J | 2% Nr. 2.10 9% (Volt) (Amp.) (mm) u 1 6010 0,4985 7,58 1,660 en 2 6100 0,4985 7,56 1,683 — 3 5860 0,4488 7,00 1,713 +02 4 6010 0,4488 6,96 1,737 +16 5 7530 0,5483 | 7,56 1,718 +0,55 6 7600 0,5483 7,48 1.697 —08 7 7620 0,5980 8,24 1,732 1 8 7660 0590 | 812 1.691 — 1 9 9520 0,5980 7,34 1,722 + 0,7 10 8980 0,5980 7,50 1.695 —0,9 11 8830 0,6478 8,30 1,735 -Fah5 12 8660 | 0,6478 8,38 1,734 +14 Mittel: 1,710 Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 23 Tabelle V. 4a — 10,5, s — 13,85, k—a — 11,7 —& =g ‚35 ‚85 zZ 3 Jefr« — 445,05 f“ (fe) — 1528905. 10,5 10,5 Nr. RR 7 = Eu 8% (Volt) (Amp.) (mm) u 1 9850 | 0,6478 8,54 | 1,206 |. —02 2 9430 | 0.6478 8.80 1,734 +14 3 10400 | 0,6975 8,86 1,671 — 2,3 4 10400 | 0,6975 8,88 1,679 — 1,8 5 10300 , 0.6478 832 1,695 —0,9 6 10300 | 0,6478 8,22 1655 | —32 7 10150 | 0,5980 7,82 1,734 +14 8 10300 0,5980 7,80 1,750 +24 9 10050 | 0,6975 9,08 1.695 — 0,9 10 9720 | 0,6975 9,26 1,704 — 0,4 11 9780 0,5980 8.06 1,768 + 3,4 12 10070 0,5980 7,84 1,729 +11 Mittel: 1,710 Bei diesen beiden Versuchsreihen wurde als Fluoreszenzscheibe ge- wöhnliches Spiegelglas verwendet, und die grofsen Abweichungen in Tab. IV erklären sich aus den Ermüdungserscheinungen, welche ein scharfes Ablesen unmöglich machten. Weit bessere Übereinstimmung läfst sich bei Verwendung von Uranglas erzielen, wie die folgenden Versuchsreihen zeigen. K. Lerp, Tabelle VI. Dieselbe Einstellung wie in Tab. IV. n K J & (Volt) (Amp.) | (mm) 1 10050 0,6975 8,28 2 8770 0,6975 8,96 3 8830 0,6478 | 3,20 4 8830 0,6478 | 8,22 5 9200 0,6975 8,74 6 9200 0,6975 8,72 7 9140 0,6478 8,08 8 9140 0,6478 8,08 9 10050 0,6975 8,36 10 10150 0,6975 8,24 11 10050 | 0,7473 8,96 12 10050 0,7473 8,86 Mittel: Tabelle VII. Einstellung wie in Tab. V. \r 12 IT E71) (Volt) (Amp.) (mm) 1 7310 0,6975 | 10,75 2 7270 0,6478 10,02 3 7710 | 0,5980 8,98 4 7730 | 0,6478 9,69 5 8660 0,6975 9,83 6 8430 0,6975 10,03 7 8710 0,6975 9,84 8 STA0 | 06478 | 9,12 9 9160 05980 | 821 10 10000 0,6975 | 920 Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 25 Um zu prüfen, welchen Einfluls eine ungenaue Einstellung der Kathode hat, wurde aus den Stellungen VI und VII die Kathode um etwa l cm verschoben. Das Resultat war folgendes: Tabelle VILL. Wie in Tab. VI, Kathode 1 cm von der Anode entfernt. | Se en e 10 0, (Volt) | (Ampl.) (mm) u I | [ 1 8830 0,6975 | 8,85 1,699 — 08 2 9170 | 0,6478 8.07 1,705 — 3 8860 | 0,7473 9,55 1,725 + 0,8 4 9260 | 0,6975 8,65 1,703 —.0,5 5 9260 0,6478 | 806 1,717 + 0,3 6 8350 | 0648 | 821 1,721 +05 7 9070 0,6975 8,76 1,710 — (ol 8 8500 0,6478 | 8,41 1,714 Su il Mittel: 1,712 Tabelle IX. Wie in Tab. VII, Kathode 1 cm nach der Anode hingeschoben. | | 14 | | & e Nr. | 4 | 2 10 8% (Volt) (Amp.) | (mm) u = | en Dre [ 1 8770 | 0,7473 | 10,50 1,715 — 0,2 2 | Vo 1,721 +0,1 3 90107 1010474.737 17.210,49 1,729 + 0,6 ann So os 1,710 05 5 9010: | 0O6a78 | 8,97 1,720 +0,1 Mittel: 1,719 Die Abweichung von den obigen Mittelwerten beträgt nur 0,004 resp. 0,003; man sieht also, dals der Endwert ziemlich unempfindlich ist Nova Actı XCV. Nr.l. 4 26 K. Lerp, gegen unrichtige Stellung der Kathode, und dals die Erfüllung der Bedingung } /H dx —= () nicht von der grolsen Bedeutung ist, wie es nach den Ausführungen Sons und Beckers den Anschein hat. Damit fällt auch der Einwand, der von J. Classen') ausgesprochen worden ist, dals nämlich die Abweichung der Simonschen Werte daraus zu erklären sei, dafs die Stelle der Anode, wo das /Hdxz —= 0 sein soll, nicht mit hinreichender Sicherheit bestimmt werden könnte. S 5. Wiederholungsmessungen. Da es nicht ausgeschlossen schien, dafs irgend eine Verschiebung, etwa ein Durchbiegen der Messingstangen eine Änderung des Feldverlaufs hervorbringen konnte, so wurde nach Beendigung der obigen Versuchsreihen Fig. 9. die Feldmessung noch einmal wiederholt. Als Ausgangspunkt diente dies- mal aber nicht der schwer bestimmbare Mittelpunkt der Spulenachse, sondern ein durch zwei Fadenkreuze aus 0,05 mm starkem Messingdraht markierter Punkt am Spulenrande (Fig. 9). Diese Fadenkreuze waren derart in zwei Messingringe eingelötet, dals sie sich bei völligem Zusammenschieben der 1) J. Classen, Phys. Zeitschr. 9, p. 762, 1908. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 27 Spulen deckten. Auf diesen so festgelegten Anfangspunkt wurde der Magnet eingestellt und die Verschiebung der Spulen in der früheren Weise vor- genommen. Die erhaltenen Resultate sind in der folgenden Tabelle angegeben. Es bezeichnen dabei: x die Entfernung vom Anfangspunkt in cm, J, die Stromstärke in der Weber-Spule, J, die Stromstärke in den Apparatspulen, H wie früher die relative Feldstärke, bezogen auf den Punkt = 8,5. Tabelle X. % Jı | I ji | Mittel I II II I 11 | III 0 2,539 0,1234 0,1227 | 0,1212 14,45 14,47 14,64 14,52 0,5 4,036 0,1303 0,1291 | 0,1272 21,72 21,386 22,17 21,92 1 4,036 0,08250 | 0,08125 | 0,08075 34,48 34,73 34,92 34,71 1,5 4,036 0,05575 | 0,05512 | 0,5505 50,76 | 51,26 51,23 51,42 2 2.539 0,02684 ' 0,02648 | 0,02646 66,353 67,04 67,05 66,81 2,5 2,539 0,02290 | 0,02272 | 0,02272 77,74 78,14 78,08 77,99 3 2,539 0.02100 | 002088 | 0,02088 84,78 85,02 84,96 84,92 3,5. 2,539 0,01994 | 0,01886 | 0,01884 89,29 89,39 89,42 89,37 4 3,038 0,02308 | 0,02296 | 0,02296 92,30 92,52 92,45 92,42 4,5 3,038 0,02252 | 0,02248 | 0,02246 94,59 94,49 94,51 94,53 5 4.036 0,02946 | 0,02928 | 0,02930 96,06 96,38 96,24 96.23 5,5 4,036 0,02906 , 0,02894 , 0,02894 97,39 97,51 97,44 97,45 6 4,036 0.028758 | 0,02868 | 0;02866 98,33 98,40 98,38 98,37 6,5 | 4,036 0,02858 | 0,02848 | 0,02848 99,02 99,09 99,02 99,04 7 4.036 0,02846 | 0,02836 | 0,02836 99,44 99,53 99,44 99,47 7,5 4.036 0,02836 | 0,02828 |, 0,02827 | 99,79 RT) 99,75 OINUSm 8 4,036 0,02832 | 0,02324 | 0,02822 99,9301,99,93 99,93 99,93 8,5 4,036 | 0,02830 | 0,02822 | 0,02820 10002 82100 | 100 100 ) 4.036 0,02832 | 0,02824 | 0,02822 9393 99,93 | 99,93 99,93 9,5 4.036 0.02836 | 0,02828 | 0,02826 BEE) Re | 99,79 10 4,036 0,02844 | 0,02836 | 0,02836 99,51 99,53 99,44 99,49 10,5 | 4,036 0,02858 | 0,02848 | 0,02848 99,02 99,09 99,02 99,04 11 4,036 002876 | 0,02868 | 0,02866 98,40 | 98,40 98,38 98,39 11,5 4.036 0,02902 | 0,02874 | 0,02594 97.52 IMo1 97,44 97,49 12 4,036 0,02342 | 0,02928 | 0,02930 96,19 96,38 96,24 96,27 12,5 4,036 0,02984 | 0,02974 | 0,02976 94,34 | 94,89 94,76 94,83 13 3,038 0.02302 | 0,02292 | 0,02290 92.54 92,68 92,69 92,64 4x 28 K. Lerp © | 7, » | 2 1 Mittel I II III I II 13.5 2,539 0,01988 | 0,01982 | 0,01984 89,55 89,57 89,42 89,51 14 2,539 0,02100 | 0,02090 | 0,02090 84,75 54,94 84,38 84,87 14,5 2,539 0,02274 | 0,02266 | 0,02264 78.29 78,35 78,36 18,33 15 2,939 0.026185 | 0,02606 | 0,02606 68,00 68.12 68,08 68,07 15,9 4,036 0,05268 | 0,05287 | 0,05297 53,72 53,38 53,34 53,48 16 4,036 0,07665 | 0,07635 , 0,07645 36.92 36,96 36,89 36,92 16,5 4,036 0,1191 0,1195 0,1195 23,76 23,62 23,60 23,66 1 4.036 0,1137 0,1146 0,1148 15,66 15,49 15,45 15:33 1759 2,04 0,1369 0,1367 | 0,1370 10,45 10.43 10,40 10,43 18 1.0014 0,0963 0,0966 | 0,0966 7,29 7,24 7,24 7,26 18,5 1.0014 0,1345 0,1345 0,1349 5,22 5,21 5,18 5,20 19 1.0014 0,1865 0,1875 0,1875 3,765 3,754 3,732 3,74 19,5 1,0014 0,2538 0,2554 0,2559 2,767 2,742 2,132 2,79 20 1.0014 0,3477 0,3512 0,3532 2,020 1,994 1,981 2.00 20,5 1.0014 0,4867 0,4915 0,4945 1,443 1,425 1,415 1,431 21 1.0014 0,7055 0,7135 0,7225 0,995 0,981 0,968 0,981 21,5 1.0014 1,0932 1,1135 1,119 0,642 0,629 0,626 0,632 22 0,4036 0,797 0,501 0.818 0,355 | 0,352 0,345 0,351 22,5 0,4036 2,205 2,255 2,355 0,125 | 0,125 0,120 0,124 22,83 Nullpunkt des Feldes 0 0) 0) 0 23, 0,4036 1,412 | 1,381 ala — 0,200 | — 0,204 | — 0,209 | — 0,204 24 0,4036 0,8738 0,852 | 0,845 0,324 0,331 | 0,334 0,330 24,5 0,8023 1,319 1,305 | 1,293 0,427 0,431 | 0,453 0.430 25 1,0014 1,570 1,554 | 1,348 0,512 | 0,517 | 0,518 0,516 25,9 1.0014 1,197 1,196 | 1,189 0,586 0,585 0,588 0,586 26 1,0014 1,0872 1.0862 1,0802 _ 0,645 0,645 0,647 0,646 26.5 1,0014 1,0115 1,010 \ 1,0045 0,695 0,693 R Ba ı 0,695 27 1,0014 0,9565 0,9546 1,9475 0,734 0,735 738 0,735 27,5 1.0014 0,9147 0,9117 1,9067 0,767 0,768 ne 0,769 28 1.0014 0,3788 | 0,8778 1,8758 0,798 | 0,797 0,798 0,798 28,5 1.0014 0,8548 0,8539 1,551 0,822 | 0,820 0,822 0,521 29 1.0014 0,840 0,8579 1,833 0,836 | 0,835 0,839 0.837 29,5 1,0014 0,827 0,824 1,819 0,848 0,849 0,854 0.850 30 1,0014 0,817 | :0,812 1,809 0,858 0,863 0,864 -0,862 30,5 1,0014 0,809 | 0,805 | 1,803 0,867 0,870 | 0,372 0.870 31 | 1.0014 | 0,805 | 0,800 | 1,797 0,873 | 0875 | 0877 | 0,875 315 | 10014 | 0808 | 0,796 | 1,793 0.375 | 0,880 | 0,882 | 0,879 32 1.0014 0,801 0,793 | 1,791 0,877 | 0,884 0,881 Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 29 Vergleicht man diese Resultate graphisch mit der ersten Feldmessung, so ergibt sich, dafs der neue Anfangspunkt vom Spulenmittelpunkt 8,525 cm entfernt ist. Beide Kurven stimmen so gut überein, dals sie selbst bei starker Vergrölserung (1,20 m Länge, 1m Höhe) noch ganz zusammenfallen; die grölste auftretende Abweichung beträgt 0,1 %. Von dem neuen Anfangspunkt aus erfolgte auch die Einstellung des Rohres für die folgenden Bestimmungen von mE Die Entfernung bis zur Fluoreszenzscheibe konnte dabei mit Hilfe eines auf die beiden Kreuze gelegten Querfadens bis auf 0,1 mm gemessen werden. Da es gelang, durch schnelleres oder langsameres Laufenlassen der Influenzmaschine jede gewünschte Spannung mit hinreichender Konstanz zu erhalten, wurden ganze Versuchsreihen mit demselben Potential durchgeführt, und zwar in der Weise, dafs dabei die Nadel des Elektrometers auf einen bestimmten Teilstrich einstand. Tabelle XI. 02 —_ 1085 5, — 213185 Ba ul —. 3,35 — 3,35 f« far — 445,05. ff na — 1528950. 10,5 : 10,5 wi i Nr. | 7 ° 210 8%, (Volt) | (Amp.) (mm) u 1 | 9690 |. 0,5980 7,93 1,702 Nil 2 9650 | 0,6478 8,63 1,707 +02 3 9620| 0,6975 9,29 1,698 => 4 9620 | 0,7473 9,97 1,699 —0,2 5 9590 0,7970 10,69 1,207 +02 Mittel: 1,703 30 K. Lerp, Tabelle XII. Wie XI, aber neue Einstellung. Nr. " 2 a 2.104 90 (Volt) (Amp.) (mm) u 1 10000 0,6975 | 9,16 1,716 — 2 10000 0,7173 | 983 1718 | +01 3 10000 0,695 | 9,16 mia | 4 10000 0,7473 9,82 1,714 — Nil 5 10000 0,6478 8.50 al +0,1 Mittel: 1,716 Tabelle XIII. AN! sa—— 4:5 k—a — 9,3. —3,5 —35 f 3 Sf aus —. 459,79. fl fa) — 1628930. 11 11 7 By 2 I | V 3 en Nr. 3 ER See | 89, (Volt) (Amp.) | (mm) u 1 8720 0,4985 | 7,20 a | ul 2 8720 0,5980 8,66 1,709 + 0,2 3 8720 0,5483 | 7,92 1,703 — (il 4 8720 0,6478 9,36 1,697 —05 5 8720 0,6975 | 10,13 | 1,710 + 0,3 Mittel: 1.705 Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. Tabelle XIV. Wie XIH. V | I 29 <.,.10-7 d 0), (Volt) | (Amp.) (mm) u 1 8170 | 0,5483 8,18 1,701 —02 2 8170 | 0,5980 | 8,94 PROB | 3 8170 0,6478 | 970 «© RN 4 8170 | 0,6975 10,48 se 1705 5 8170 | 0,4985 7,43 1,701 — N) Mittel: 1,705 Tabelle XV. a 05 s— 145 a hl, a —4 [ 3 fa f wa: — 501.05: f“ (fe) — 1945 925. 10,5 10,5 14 £ S Nr. Mt | ® E10 90) (Volt) (Amp.) | (mm) u | 1 9340 0,6478 | 9,87 TO 10:2 2 9340 05980 | 9,13 a | OB 3 9340 05483 | 833 1,699 | 0,3 4 9340 | 0,4985 | 7,58 0 | 5 9340 | 0,4488 6,81 1,701 — 0,2 Mittel: 1,704 32 K. Lerp, Tabelle XVI. Wie XV. 14 J | & € e | Nr. | — + 10-7 0° 0 (Volt) (Amp.) | (mm) u 1 10000 0,6478 9,53 1.700 — 0,7 2 10000 | 0,6975 10,32 1,714 +01 3 10000 0,5980 8,84 1.720 +05 4 10000 0,5488 | 8,08 1,712 —_ 5 10000 0.4985 7,34 1,713 +01 Mittel: 1,712 Tabelle XVII. a—1l s — 13,82 k—a — 9,3. — 2,82 282 " ff wa: —ZA0 3:6) fü (wa — 94.913590: ıl ll | | | V 0 & Nr. | 2 I 2.10-7 80% (Volt) (Amp.) (mm) u 1 10000 0,7473 | 8,89 A ER 2 10000 0,6975 8,26 1,700 — 0,2 3 10000 0.6478 | 7,68 1,706 +0,1 4 10000 0,6975 8,26 1.700 72 5 10000 0,7970 | 947 1,704 — Mittel: 1,704 Bei diesen Versuchen wurde die Ablenkung gemessen durch Ein- stellen des Fadenkreuzes im Fernrohr auf einen Rand des Schattenbildes. Um zu prüfen, ob dabei nicht systematische Fehler unterlaufen waren, wurden noch Kontrollversuche angestellt mit Hilfe eines Doppel-Faden- kreuzes, welches bequem auf die Mitte des Schattens eingestellt werden konnte. Es wurden dieselben Ablenkungen gewählt wie in Tabelle XVII: Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 35 Tabelle XVII. Nr. V | If EN) er * 107 PR) %y (Volt) | (Amp.) (mm) u 1 10000 Ouasaa 3385 1,696 —.() 2 10000 0,6975 | 8,26 1,700, +01 3 10000 0,6478 | 7,63 a | 0) 4 10000 0,695 | 826 1,700 So 5 10000 Vo | 980 1215 | -209 Mittel: 1.699 Eine systematische Abweichung gegenüber den Werten in Tab. XVII liegt jedenfalls nicht vor, die Differenzen lassen sich noch auf Beobachtungs- fehler zurückführen. Die Übereinstimmung in den einzelnen Reihen XNI— XVIII ist jeden- falls erheblich besser als bei S. Simon, wo die Abweichung der äulsersten Werte über 6 ° beträgt. Die hier auftretenden Differenzen lassen sich fast allein durch Fehler in der Ablesung am Komparator erklären (+ 0,02 mm); die Rechnung ergibt, dafs ein Unterschied von 0,01 mm bei etwa 9 mm Ablenkung eine Änderung von vier Einheiten in der dritten Dezimale hervorbringt. Als Mittelwert aus diesen acht Versuchsreihen ergibt sich: 406. 10° und — 1,22. 10%, Uo EN Nora Acta XCV. Nr.1. {9} Ira Ten. Die theoretischen Voraussetzungen der Kaufmann-Simonschen Methode. $ 6. Einflufs des Erdfeldes auf die Messungen. In der Simonschen Arbeit ist weder die Lage der Spulen gegen den Meridian angegeben, noch das Erdfeld in den zur Berechnung benutzten Formeln berücksichtigt. Wenn nun auch von vornherein einigermalsen plausibel ist, dafs infolge der doppelten Messungen der Ablenkung ein störender Einfluls durch das Erdfeld herausfällt, so läfst sich doch nicht ohne weiteres übersehen, bis zu welchen Grenzen die Exaktheit der Resultate gewährleistet bleibt. Um eine solche mögliche Einwirkung des Erdmagnetis- mus nachzuweisen und eine unter Umständen nötig werdende Korrektion anzubringen, waren die Spulen bei den obigen Versuchen in der Richtung des magnetischen Meridians aufgestellt. Die Horizontalintensität kommt dann voll zur Wirkung, indem sie das Schattenbild nach unten ablenkt. In den von S. Simon aufgestellten Formeln addiert sich für diesen Fall. die Horizontalintensität (9) einfach zu der Feldstärke 7 der Magnetspulen. Bezeichnet man die tatsächliche Ablenkung (bewirkt durch 9+ H) in dem einen Fall mit 2, und bei umgekehrtem Spulenstrom mit z,, so erhält man (v = Geschwindigkeit der Strahlen): \ a a To € DR A EINE a EEE a Di Ja fau-9 da ur Sax (E—$) da)? a a 1 7 Sy: 3 2209 3 er MM n Fi de /(H+8)dc+ > - JS I8 (@N (H +9) a3 |. | . | K. Lerp, Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 35 Was in den obigen Messungen beobachtet wurde, ist die Summe der beiden Ablenkungen: a+S — = Sao f as = = (Ja: (S Hd): + 35° [aa @fHas)) |, Danach wird die Endformel > ni 2 — a) I ACER I Jar (JE ann ie aus da | 2 Für die strenge Ableitung tritt also in der Korrektion noch ein Glied hinzu, welches von 9 abhängt. Nun läfst sich allerdings zeigen, dals der Einfluß desselben verschwindet. Sei das Maximum von J Hax —M, dann ist 392 [aaa [ Hdx < 392 U f 22 da, a a d.h. 392 / da xı [| Hda < 9°? M (a—&y)?. Um an bestimmte numerische Verhältnisse anzuknüpfen, wollen wir das anwenden auf eine der in $ 5 benutzten Einstellungen: zo a—ı — 145 Jdz fHdz = 459,79 M — 84,99 5 = 02 Sax ([ Udo)» — 1628930. Es wird 5° M (a— x)? = 5970, also Sax (f Has): + MS: (a—a,)® — 1634900, S dx (f Hax)» + US:(o— m): und = — = 70,01684, (az fh H de) 36 K. Lerp, Tu Ba [de ([ Hda) +39 / dxa? [ Hda wonach = z < 0,01684, To (Jasf was) a [dx (/ Han): AN - — 0,01678 ist. (Ja S Has) 4 während . . op . . 0 . . Diese geringe Differenz bringt im Endwert von „ /n der dritten Dezimale noch keine Anderung hervor, kann also sehr wohl vernachlässigt werden. Die Wirkung der Vertikal-Intensität lälst sich nicht ohne weiteres in die Simonschen Formeln aufnehmen, da dieselben nur magnetische Kraft- linien in einer Richtung voraussetzen. Ein Bild von der möglichen Anderung, welche die Vertikal- Intensität hervorbringen könnte, läfst sich indessen Die in Frage kommende Einwirkung besteht darin, durch folgende Betrachtung gewinnen. NV 20 BE IN dals die Kathodenstrahlen nach der Seite hin \ : ß | 2 \L> gebogen werden (in der Richtung der Spulen- = {) \ n . . . . “\ achse), so dafs nicht die wirkliche Strahl- Fig. 10. geschwindigkeit, sondern die Projektion der- selben auf die x- Achse in die Formeln einzusetzen wäre. Sei die Abweichung nach der Seite hin ,, die Entfernung der Fluoreszenzscheibe vom Anoden- draht wieder a— x, (Fig. 10), die Vertikal-Intensität —= M,, so gilt nach Kaufmann') die (angenäherte) Gleichung: € € (a Co) u (a — %,)? — — H, —— — a BR 2 v2 2 Hure or 15cm, 9, => 10000 -1oswan 01or u findet man: y, = 0,1226 em. Die mittlere Richtung, welche ein Elektron auf seiner Kreisbahn besitzt, wird durch die Sehne s gegeben, und man erhält offenbar eine 1) W. Kaufmann, Wied. Ann. 61, p. 544. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 37 Vorstellung von der Größenordnung des möglichen Fehlers, wenn man diese Richtung in Rechnung setzt. Die Projektion auf die x- Achse würde dann bestimmt sein durch den cosinus des Winkels zwischen s und (a—%,), d. h. durch Ga) Lam — — eg — 0,99995. V@— %)? + %0> S Mit dieser Zahl wäre die tatsächliche Geschwindiskeit zu mulitipli- . € . . . . . zieren, und da -, mit » proportional ist, so kommt auch diese Korrektion { nicht mehr in Betracht. x 4 $ 7. Die Divergenz der Kathodenstrahlen. Von A. Bestelmeyer') ist darauf hingewiesen worden, dafs die Simonschen Messungen infolge der Vernachlässigung der Divergenz der Kathodenstrahlen zu grolse Werte für — liefern müssen. In der Tat setzt die theoretische Ableitung S. Simons stillschweigend voraus, dals die Kathoden- strahlen parallel der x-Achse laufen. In Wirklichkeit ist eine beträchtliche Divergenz vorhanden, derart, dals bei der benutzten Anordnung ein 0,25 mm dieker Draht in 9,3 cm Entfernung von der Kathode auf der Fluoreszenz- scheibe (ungefähr 14 em von dem Anodendraht entfernt) einen Schatten von etwa 0,50 mm Stärke hervorruft. Danach hat es den Anschein, als würde der Schatten erzeugt durch Strahlen, die von einem ungefähr 14 cm von der Anode A entfernt liegenden Punkt ? herkommen (Fig. 11). Für die folgende Betrachtung soll diese Annahme zugrunde gelegt werden; dieselbe entspricht allerdings kaum den wirklichen Verhältnissen, vermag aber immer- hin eine Idee von der Grüfse des entstehenden Fehlers zu geben. Die Kathode X (Fig. 11) ist bei der Simonschen Anordnung derart gestellt, da/s die Strahlen in A ihre ursprüngliche Richtung wieder erlangen. Zugleich aber hat infolge der Feldwirkung (dieselbe kehrt zwischen X und A ihre Zeichen um) ‘eine Parallelverschiebung stattgefunden, derart, dals 1) Phys. Zeitschr. 9, p. 762, 1908. 38 K. Lerp, der Strahl PA (z=-Achse) nach Anlegung des magnetischen Feldes so verläuft, dafs er nach 4’ geht. Nach A kommt jetzt ein anderer Strahl, PA“, welcher den Schatten von A erzeugt, aber in 4 die Richtung AB besitzt. Man übersieht leicht, dafs die an der Fluoreszenzscheibe abgemessene Ent- fernung OB‘ um die Strecke OB zu grols ausfallen muls (für entgegen- gesetzten Spulenstrom liegen die Verhältnisse ganz entsprechend). Da nach den gemachten Annahmen OA — AP ist, so wird auch OB = AA" resp. — 44' sein. Diese Entfernung läfst sich aber berechnen nach der Formel: € & % : MR u—a — m J da / Hda = 7 h ) de / Hdx, DIN | Um ein deutliches Bild von dieser Gröfse zu erhalten, sei wieder an das obige numerische Beispiel angeknüpft: k—a = 9,3 Y%, = 10000 . 108 — — 4,7210. Für das Doppelintegral findet man: u [def Hde — 1,645. 30,3 Danach ergibt sich (für J = 1 Amp): 2) — 0,0048 em. Die zu den Messungen in $ 5 benutzten Spulenströme liegen zwischen 0,5 und 0,8 Amp., es würde also diese Grölse z, zwischen 0,02 und 0,04 mm liegen, d.h. bei den am häufigsten benutzten Ablenkungen (9— 10 mm) Tr . en . 62] Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 39 würde der Endwert um !/ bis 1° zu erols erhalten werden. Ein solcher systematischer Fehler kann für eine exakte Messung nicht mehr vernach- lässigt werden, nur erscheint es schwierig, bei den komplizierten Ver- hältnissen, die in Wirklichkeit vorliegen, irgend eine Korrektion anzubringen. Jedenfalls zeigt diese Betrachtung, dafs das Resultat doch wesentlich anders wird, wenn man der theoretischen Ableitung Annahmen zugrunde legt, welche den wirklichen Verhältnissen näher kommen. ss. Einflufs einer möglichen negativen Ladung auf der Fluoreszenzscheibe. Der durch das Entladungsrohr gehende Elektronenstrom führt be- kanntlich eine beträchtliche negative Ladung mit sich, und es schien deshalb nicht ausgeschlossen, dals sich auch auf der Fluoreszenzscheibe eine negative Ladung ausbildet, welche die Kathodenstrahlen verzögert und eine grölsere Ablenkung bewirkt. Zur näheren Untersuchung dieser Frage wurde in den Messingzylinder der Anode dicht vor die Glasscheibe ein Gitter aus 0,05 mm dickem Messingdraht eingeschoben. Die Werte von m welche sich bei x dieser Anordnung ergaben, sind in den folgenden Tabellen enthalten. Tabelle XIX. 0055 s — 13,85 (wie XI). Nr. ı a 2.10 | 89h (Volt) (Amp.) | (mm) u 1 | 10000 0,5483 | 7.16 1,706 — Mil 2 10000 | 0,5980 7,81 1,704 | 02 3 10000 | 0,4985 6,49 1,699 1 —05 4 10000 | 0,5483 7,18 1,716 + 0,5 5 10000 0,5980 | 7,82 1,708 Ar At Mittel: 1,707 40 K. Lerp, Tabelle XX. Wie XIX. e V IL Ef) € 2 “ u [6 un (Volt) (Amp.) (mm) u 1 9340 0.5980 8,09 1,706 — 2 9340 0,5483 139 1.697 — 0,5 3 9540 0.4985 6,75 Tarzelld + 0,5 4 9340 0,5483 7.40 1,702 — 0.2 5 9340 0,5980 8.10 | 1,710 21052 Mittel: 1,706 Tabelle XXI. al Ss 1119155 ff — 406,12 ıl 12 2 2 Nr. Z 2 10 8% (Volt) (Amp.) (mm) u 1 10000 0,5980 7,12 | 1,703 — ll 2 10000 0,5483 6,54 1,711 +0,4 3 10000 0,6478 TU8 1,707 + 0,1 4 10000 0,4985 5,92 1,699 — 0,4 5 10000 0,5980 7,13 1,707 I ar Oil | Mittel: 1.705 Die Mittelwerte aus diesen drei Versuchsreihen liegen dem in $ 5 gefundenen so nahe, dafs von einem merklichen Einfluls einer elektrischen Ladung auf der Glasscheibe nicht die Rede sein kann. Versuche mit ver- silberter Glasscheibe führten zu demselben Ergebnis. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 41 $ 9. Die Energiegleichung ne — 8 Die Gleichung E v2? — eV, welche der Kaufmannschen Methode mit 74} zugrunde liegt, setzt voraus, dals das gesamte Potential, welches die Kathoden- strahlen erzeugt, zur Beschleunigung der Elektronen dient. Nun ist ins- besondere von J. J. Thomson‘) der Einwand erhoben worden, dals möglicher- weise die Elektronen erst in einiger Entfernung von der Kathode entstehen, und da hier der Potentialabfall sehr steil ist, würde für die obige Gleichung ein merklicher Bruchteil des Entladungspotentials V, nicht mit in Rechnung kommen. In der Tat erfordert das konstante Verhältnis von n nur, dals der Ausdruck 5 »? dem Potential V, proportional, nicht aber gleich sein muß. Eine Prüfung dieser Frage ist vor Jahren von S. Seitz’) unter- nommen worden, indem er mit ein und demselben Apparat Messungen nach drei verschiedenen Methoden ausführte (bolometrisch, elektrostatische und magnetische Ablenkung) und daraus das beschleunigende Potential berechnete. Er kommt zu dem Schluß, dafs nicht nur Proportionalität, sondern Gleichheit besteht zwischen = »: und Yu. Immerhin zeigen selbst die Ergebnisse aus der Kombination der elektrostatischen und magnetischen Ablenkung, welche bei weitem die genauesten Resultate liefern, immer noch so srolse Ab- weichungen (8,5 °o), dafs jener Schlufs nicht ganz sicher erscheint, um so mehr als bei der elektrostatischen Ablenkung der in Rechnung gesetzte Feldverlauf zwischen den Kondensatorplatten infolge des schlechten Vakuums nieht ganz den wirklichen Verhältnissen entsprochen haben dürfte. In den folgenden Versuchsreihen ist zur Prüfung dieser Frage eine von Kaufmann und Lenard herrührende Methode zugrunde gelegt, die auch A. Becker bei seinen Messungen verwendet hat: die Verzögerung resp. Beschleunigung der Kathodenstrahlen durch ein starkes elektrisches Feld, dessen Kraftlinien mit der Richtung der Kathodenstrahlen zusammen- fallen. Bezeichnet man dieses beschleunigsende resp. verzögernde Potential mit V, (in den folgenden Versuchen wurde jedesmal kommutiert), so nehmen die von S. Simon abgeleiteten Gleichungen folgende Gestalt an: 1) J. J. Thomson, Conductivity of El. through gases, 2. Aufl. 1906, p. 128. 2) S. Seitz, Ann. d. Phys. 8, p. 233, 1902. Nova Acta XCV. Nr. 1. 6 42 K. Lerp, Et: Velden 1) 2 Be fax Bar) "a2 OfSean: £ 2,2(V— VW) E ER OaEan) und = DT 3) Ze = 2 hi: = um a3 FO z2| ao f Has) (fasf mas) Man erhält daraus: Tre V—V) = Are (U +N)) und va Be Damit ist ein Weg gezeigt, den tatsächlich zur Beschleunigung der Elektronen dienenden Teil (V) des Entladungspotentials (V,) zu berechnen. . . . € .. . Es ergibt sich durch diese doppelten Messungen auch m unabhängig vom Entladungspotential V;: 2? € Ben 22‘ 2 2/9? (M +V,) SS EEE m Jh? (fax f Hd.) re _ 2242252 (Vo) A IE zu z 3 Ha I2J? W def da) ) Az! 2 202WV, - re? — hr) = EN # (as 2 da) ] a Die experimentelle Ausführung erfolgte in der Weise, dafs in dem zu den obigen Versuchen (XIII — XVI) benutzten Rohr zwischen Kathode und Anode noch eine Elektrode mit einem 1,5 mm breiten senkrechten Spalt angebracht wurde, etwa 3 em von der Anode entfernt (# in Fig. 12). Der Anodenzylinder war in B mit einem ebensolchen Spalt versehen, um einen möglichst symmetrischen Verlauf der Kraftlinien des elektrischen Feldes zwischen E und B zu erhalten. Das Entladungs-Potential zwischen Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 43 K und E (E war beständig geerdet) betrug bei allen Messungen 10000 Volt. Da durch die Versuche in $ 8 nachgewiesen war, dafs die Glasscheibe $ kein wesentlich anderes Potential annahm als der Anodenzylinder besafs, so konnte die Hilfsspannung V, (aus Hochspannungsbatterien) unbedenklich in. 4 angelegt werden. Der den Schatten erzeugende Draht war anfänglich am Ende des Zylinders in B angebracht, doch zeigte sich bei Anlegung eines negativen Potentials starke Deflexion, die jede Messung unmöglich machte. Der Übelstand verschwand sofort nach Verlegung des Drahtes in das Innere des Anodenzylinders (A), 5 mm von B entfernt. Die Beobachtungen mit dieser Anordnung ergaben folgendes: ar N Y——- Fig. 12. _ Tabelle XXII. a — FEST re hr? Ba. 7; 7 2, 2 n > Vv 90 l | {\ 16406 0.7970 0,6975 10,0 10,33 1,71 | 100207016 a 1640.6 0,7473 0,6478 9,33 9,61 1.64 9650 | 28 1640,6 0,6975 0,5980 aa | 1,68 9890 | — 0,2 1642,8 0,7970 0,6478 | 10,02 9,62 1,70 | 9920 +01 1642,38 | 0,7473 0,5980 | 9,36 8.82 1,72 10120 | +11 1642,8 | 0,6975 0,5478 | 873 | 8,06 1,73 | 10240 | + 3,3 1946.0 0,6478 0,6975 7.99 10,55 1,68 9870 | — 04 1946.0 0,7970 0,6478 | 9,88 9,80 1,64 OEE | 1946,0 0,7473 0,5990 | 924 8,99 1,21 10060, 7 105 1946,0 0,6975 Ve | Ba, ıı Bar 1,68 9820 | —09 3312,4 0.7970 0,5483 9,28 9,06 | 1,67 | oo NE 3312,4 0.8468 0,5980 | 991 | 991 1,69 9900 | —0,1 3312,4 0,7970 0,5483 | 928 | 9,05 | 1,67 | 9870 | —0A Mittel: 1,69 | 9910 6* 44 K. Lerp. Tabelle XXI. a=105 s= 145 (wie W) V, ra 72 2 & = 10-7 v 50, 3227.2 0,7473 0.4985 9,60 8.89 1.73 10460, re 3227.2 0,6975 0,4488 8.92 8,02 1.70 9970. |. 01 3227,2 0,7970 0,5483 10,22 9,82 1.70 1000 +02 3227.2 0.7970 0.5483 10,22 9,85 | 1,69 9920 —06 36124 0,8468 | 0.5483 10.68 10.135 1,68 98900 | —09 3612.4 0,7970 | 0.4985 10,06 9.20 1.69 9930 | —05 3612,4° 0.7473 | 0.4488 9.43 8.25 1.70 10010 + 0,3 3612.4 0,7970 0.4985 10,06 9,21 169 | 9910 | —0,7 3307,8 0,7970 0,4985 10.17 8,94 170 | 10040 | +08 3307,8 0,7473 0,5483 ° 9,51 9.85 1.69 9990 +01 3307,8 0,6975 0,4488 8,89 8,03 1.72 10100 | +03 3307,8 0,7473 0.5483 9.49 9,89 | 1.66 ER, | il Mittel: 1,70 | 9980 d bezeichnet dabei die Abweichung vom Mittelwert V. Der hier ermittelte Wert des beschleunigenden Potentials stimmt vorzüglich überein mit der am Elektrometer abgelesenen Entladungsspannung (10000 Volt). aus den kleineren Werten für V,; diese Abweichungen werden verständlich, Die gröfseren Schwankungen in Tabelle XXII erklären sich wenn man bedenkt, dals einer Genauigkeit von +0,01 mm bei der Messung der Ablenkung in den ersten sechs Reihen von Tabelle XXII eine Schwankung von 200— 300 Volt in V entspricht. Da in Tabelle XXIII diese Wirkung der Beobachtungsfehler auf die Hälfte herabgedrückt ist, so sind diese Werte die zuverlässigeren. Auch der Wert — stimmt hier mit dem in $5 ge- fundenen überein. Immerhin sind selbst in Tabelle XXII die Abweiehungen vom Mittelwert nicht so grols wie bei S. Seitz, dessen Resultate aber im allgemeinen durch diese Messungen bestätigt werden. Es kann natürlich nicht behauptet werden, dafs damit ein strenger Beweis für die Gültigkeit der Energiegleichung erbracht sei, da irgend welche Störungen infolge des verhältnismäßsig großen Druckes (0,04 —0,05 mm Quecksilber) sich nicht übersehen lassen. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 45 $ 10. Der Einflufs des Druckes. Es bleibt schließlich noch ein letzter, ebenfalls von J. J. Thomson erhobener Einwand zu prüfen: Eine mögliche Verzögerung der Elektronen durch die Gasmoleküle, was bei dem beträchtlichen Druck nicht ausgeschlossen scheint. Es würde das ebenfalls eine zu gro/se Ablenkung, und damit einen zu grolsen Wert von rn bedingen. Um über diese Möglichkeit ein Urteil zu gewinnen, wurden Versuche angestellt mit einem von Gundelach-Gehl- berg gelieferten Wehneltrohr, welches ebenfalls genau die von S. Simon angegebenen Dimensionen hatte, nur dafs an Stelle der gewöhnlichen Kathode eine Wehneltkathode angebracht war. Die Stellung derselben erfüllte nicht a genau die Simonsche Bedingung / Hdx — 0, sondern stand etwa 2,5 cm zu nahe an der Anode, was aber nach $ 4 keinen nennenswerten Unterschied bedingen kann. Es gelang in der Tat, bei bedeutend niedrigeren Drucken (bis etwa 0,002 mm Hg) Beobachtungen auszuführen, unter entsprechender Regulierung des Heizstromes und des angelegten Potentials. Die Er- scheinungen, welche dabei auftraten, waren ganz analog denen in einem sewöhnlichen Rohr: bei gröfserem Druck genügte ein geringes Potential (und schwacher Heizstrom), um Kathodenstrahlen zu erzeugen; mit ab- nehmendem Druck mulsten Potential und Heizstrom immer mehr gesteigert werden, um Entladung zu bewirken, bis diese schlielslich ganz versagte. Es scheint danach die Entladung an einer Wehneltkathode durchaus nicht anderer Natur zu sein als die in einem gewöhnlichen Rohr. Die ersten Messungen wurden mit verhältnismälsig hohem Potential ausgeführt (Influenzmaschine) und ergaben sehr schwankende Resultate, wie aus der folgenden Tabelle (XXIV, S. 46) zu erkennen ist. Die grolsen Unterschiede erklären sich aus den ungünstigen Be- obachtungsverhältnissen (sehr breiter und verwaschener Schatten) und vielleicht auch durch diskontinuierliche Entladung, die bei sehr kleinem Druck leicht einsetzt. Unzweifelhaft ist aber eine Tendenz vorhanden mit wachsendem Potential (dasselbe ist hier eine Funktion von Druck und Heizstrom) steigende c < Werte von — zu liefern. Gleichzeitig wurde mit wachsender Spannung eine stark zunehmende Divergenz der Kathodenstrahlen beobachtet. 46 K. Lerp, Tabelle XXIV. — 3,32 a, — 10,5 s — 13,82 k—a = 8,2 / nf Hds —= 442,54. 105 Y Y & 2.10 u 4880 0.4488 8,46 1,73 4880 0.3990 7,54 1,24 4680 0.4985 9,78 1,79 5370 0,3990 6.64 1.49 5370 0,4488 8.27 1.82 6800 0,3990 6,60 1,86 6800 0.4488 7,45 1,87 5880 | 0,5483 377 | 189 Mittel: 1,77 Nach diesen Erfahrungen wurden die folgenden Versuche mit kleineren Spannungen ausgeführt (im allgemeinen nicht über 4000 Volt), die beiden ersten mit Influenzmaschine, die übrigen mit Hilfe der Hochspannungs- batterien. Der Druck betrug etwa 0,005 mm He. Tabelle XXYV. Einstellung wie in XXIV. & £ 2.10 Ur v, I 2 7 10 9%, 3890 o4ss | 943 | 127 = 3650 0,4488 9,73 1,723 —0,2 4460 0.4985 9,78 1,724 —0,2 3580 0,4488 9,81 1,717 086 3560 0,3990 8,74 1.721 —0,4 3600 0,4488 9,89 1,754 rl 3600 0,4985 1086 | 1.209 ll 3570 0,4488 9,89 1.740 + 0,8 Mittel: 1,727 ”- Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 47 Diese Resultate zeigen eine so gute Übereinstimmung, wie man sie nicht besser erwarten kann, da infolge der geringen Spannung (die Ab- lesung erfolgte an demselben Elektrometer wie in $ 5) und der kleinen Stromstärke die Beobachtungsfehler viel stärker ins Gewicht fallen. Um einen sicheren Schluls aus diesen Messungen ziehen zu können, wurden Versuche mit gewöhnlicher Kathode, aber genau derselben Ein- stellung wie in Tabelle XXIV ausgeführt: Tabelle XXV1. | % dr 20 — 407m 0 0/0 m — —— ——— — 7 = 10000 | 0,6975 9,12 1,721 | — 10000 0,7473 9,83 aa | E00 10000 0.6975 9.10 1,7213 — 0,5 10000 0,6478 8,44 1,212 205 10000 0,7473 9.78 | 1.720 — 5 Mittel: 1,721 Dieser Mittelwert liegt dem in Tabelle XXV gefundenen sehr nahe, immerhin aber etwas tiefer, und nicht höher, wie es nach den Annahmen von J. J. Thomson sein sollte. Der etwas grölsere Wert, der aus Tabelle XXV resultiert, scheint nicht zufällig zu sein und lälst sich jeden- falls erklären durch die stärkere Divergenz der Kathodenstrahlen, welche bei den Versuchen mit Wehnelt-Kathode auftrat. Das ist um so wahr- scheinlicher, als die Abweichung gegenüber den früheren Werten von der Grölsenordnung des in $ 7 berechneten Fehlers ist. Schlulsbemerkungen. Der in $ 5 gefundene Wert 7 — 1,72. 107 weicht noch etwas mehr als die neuerdings erhaltenen Resultate (1,77. 10°) von der Simonschen Zahl 1,58. 10° ab, trotzdem die Messungen in genau derselben Weise aus- geführt sind. Man könnte versucht sein, eine erste Erklärung dieser Differenz in den unvermeidlichen Beobachtungsfehlern der zahlreichen Einzelmessungen zu suchen. Nun sind allerdings von S. Simon Versuche in sehr grolser Zahl ausgeführt worden (zwei Reihen mit je 28, eine Reihe mit 20 Beobachtungen), und aus dem Mittelwert dürften wohl die zufälligen Beobachtungsfehler herausgefallen sein. Nur muls man sich klar machen, was durch die Mittelwertbildung aus diesen umfangreichen Versuchsreihen eigentlich geleistet wird: Es fallen heraus die zufälligen Beobachtungs- fehler bei Ablesung der Ablenkung des Potentials und der Stromstärke. Dagegen sind in dem Mittelwert noch enthalten — und darin liest ein Hauptmangel der ganzen Methode — die Fehler der beiden Feldmessungen, der Integration, der Einstellung und Ausmessung des Rohres und der sichung des Elektrometers (wenn man von Fehlern bei Eichung der Amperemeter absieht. Nach den experimentellen Ermittlungen in $ 2 kann aber selbst bei sorgfältiger Ausführung der Messungen der Endwert — noch beeinflufst werden durch LL D 1. die Fehler der relativen Feldmessung um 0,4% 2. die der absoluten Feldmessung -um 0,2 % 3. die der beiden Integrationen um 0,1% 4. die der Einstellung und Ausmessung um 1,2 °o (entsprechend einer Genauigkeit von 0,3 mm) 5. die der Eichung des Elektrometers um 0,3 22 K. Lerp, Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. 49 Es ist dabei die Genauigkeit vielleicht noch zu hoch eingeschätzt; der Fehler könnte möglicherweise bis 3% betragen, wenn es auch nicht sehr wahrscheinlich ist, dafs man gerade den extremsten Wert erhält. Immer- hin reicht diese recht beträchtliche Fehlersrenze nicht aus, die Abweichung des Simonschen Wertes von den neuerdings gefundenen zu erklären. Da- gegen lassen sich gegen die Simonsche Arbeit selbst einige schwere Be- denken geltend machen: 1. Der unregelmäßsige Feldverlauf, wie er aus Fig. 5 ersichtlich wird, ist nicht ohne Einflufs auf das Doppelintegral (es tritt das besonders deutlich hervor, wenn man die Kurven in noch grölserem Malsstab zeichnet, wie es zu einer genauen Integration notwendig ist). Zieht man noch die Unsymmetrie in Betracht, so erscheint ein Fehler bis zu 10° wohl möglich. 2. Bei der Bestimmung der absoluten Feldstärke kommt zu den zahlreichen Messungen noch eine neue hinzu, indem Simon erst das Feld einer Spule mit seinem Normalfeld und dann die andere Spule mit jener vergleicht. Bedenklich erscheint jedenfalls die Abweichung des berechneten Wertes der absoluten Feldstärke von dem experimentell ermittelten, was . € N im Endwert von nn 2,4 u ausmacht. b 3. Endlich bezieht Simon alle Messungen und Einstellungen auf die Marke eines Spulenrandes; da sein ganzer Apparat auf Holz aufgebaut war, so ist es nicht ausgeschlossen, dafs in der Zeit zwischen der relativen Feldmessung und den Beobachtungen an Kathodenstrahlen eine Verziehung stattgefunden hat. Eine Verschiebung der Mefsmarke aber nur um Bruch- teile eines mm macht alle Exaktheit der Einzelmessungen illusorisch. Was die Resultate bei S. Seitz und A. Becker anbetrifft, so diente . . € . le Er . . die Bestimmung von 2 bei S. Seitz nur zur Prüfung seiner ganzen Ein- stellung und kann daher nicht als Präzisionsmessung angesehen werden. Die von A. Becker erhaltenen Werte aber sind keineswegs exakter als die aller vorhergehenden Messungen, wie er behauptet. Im Gegenteil sind die Abweichungen in seinen Einzelmessungen bedeutend gröfser als bei S. Simon; berechnet man nämlich aus seiner Tabelle II (p. 401, Ann. 17, 1905) nach den gemachten Angaben die einzelnen Werte na so ergibt sich Nova Acta XCV. Nr.l. 1 50 K. Lerp, folgende Reihe (die Geschwindigkeit der Strahlen einem Entladungspotential von 94100 Volt entsprechend): 1163 - 10% 2. 1,66 - 10%. 3. 174-108 201702108 Hg 1 a, rate nl 77010: Die extremsten Werte liegen hier um mehr als 9°. auseinander (6° bei S. Simon). Selbst die von Becker aus den einzelnen photo- graphisch erhaltenen Kurven abgeleiteten Mittelwerte für 7 weichen noch um 6° voneinander ab (1,701 - 10° und 1,806 - 10°), und zwar in der Weise, dafs nicht dem höheren Entladungspotential der kleinere Wert von — ent- spricht, wie es nach der 'T'heorie sein sollte, sondern umgekehrt. Mit welcher Genauigkeit die Feldmessung durchgeführt wurde, entzieht sich leider der Kritik, da numerische Angaben über den Feldverlauf fehlen. Es sei schliefslich noch hervorgehoben, dals die aus dem zweiten Teil der vorliegenden Arbeit gezogenen Folgerungen bestehen bleiben, gleich- gültig, welches der wirkliche Wert von — ist, da es sich hier nur um ver- gleichende Messungen handelt. Nach den Ergebnissen dieses zweiten Teiles sind alle über die Fehlerquellen in den Simonschen Messungen ausgesprochenen Vermutungen nicht zutreffend, sind jedenfalls nicht derart, dals sie die Differenz gegenüber den neuesten Messungen zu erklären vermöchten. Gegen die Kaufmann- Simonsche Methode überhaupt fällt nur der von A. Bestel- meyer erhobene Einwand ins Gewicht: die Vernachlässigung der Divergenz der Kathodenstrahlen. '"T'heoretisch scheint das der einzige Mangel jener Methode zu sein, der allerdings ausreicht, sie für Präzisionsmessungen un- tauglich zu machen, ganz abgesehen von den komplizierten Fehlerquellen, die sich bei der praktischen Ausführung einstellen. Untersuchung der Fehlerquellen in den älteren Bestimmungen usw. Hi Zusammenfassung. 1. Die Wiederholung der S. Simonschen Arbeit ergibt den Wert — — 1,72. 10‘, wobei der Maximalfehler bis 3 %/ betragen könnte. 2. Die gegen die Kaufmann-Simonsche Methode erhobenen theo- retischen Bedenken fallen nicht derart ins Gewicht, dafs sie einen nennens- werten Fehler bedingen; nur die Divergenz der Kathodenstrahlen, welche in der theoretischen Ableitung vernachlässigt ist, könnte den Endwert in merklicher Weise beeinflussen. 3. Die praktische Durchführung der Messungen nach der Kaufmann- Simonschen Methode ist aber infolge der zahlreichen vorbereitenden Messungen mit einer Häufung von Fehlerquellen verknüpft, so dafs sie nicht zu sicheren Resultaten führt. 4. Die auffallend grolse Differenz des von S. Simon und A. Becker gefundenen Wertes gegenüber den neuesten Messungen erklärt sich nur zum Teil aus der Ungenauigkeit der Methode. Nimmt man den neuesten Wert 1,77. 10° als richtig an, so muls man notwendigerweise schlielsen, dals bei den Arbeiten S. Simons und A. Beckers noch irgend welche andere Fehlerquellen vorliegen, deren Art sich nachträglich nicht mit Sicherheit bestimmen läfst. Indessen haben sich einige Anhaltepunkte dafür ergeben, dals die oben erwähnte Differenz zum grolsen Teil in der unzureichenden Feldmessung begründet liegt. Vorliegende Arbeit wurde im Physikalischen Institut der Universität Göttingen ausgeführt. Für die Anregung zu derselben und die mannigfache Förderung spreche ich Herrn Geheimrat Riecke meinen ehrerbietigsten Dank aus. Ebenso bin ich Herrn Dr. Bestelmeyer für seinen liebens- würdigen Beistand mit Rat und Tat zu herzlichem Danke verpflichtet. Endlich gedenke ich noch meines lieben Freundes B. Hodgson M. Se., der mich bei Ausführung der Beobachtungen in der aufopferndsten Weise unterstützte. Nora Acta dead.(C2.C.@. Nat.Cur. Vol.XCV. Tab.T. f | | | Yo Ni by I | | KR —) | | EI | | IN N | | 5 | Zu => _— 1 Am! m | — | | a 1 I 12 | | 18 | | I f ı x Z u N :d x = N S 3 N R 4% Q N N N &| It N: -— — — — | 3 iS S Ss S S 3 S 3 S S S T T T T T T T T T T T T T T DES NS Q N IS mr e) IS N BS IN N os S Sn — NS IS S ID SI iS Sn I 71 %o j 1 1 Lith.Anst.B Schindler.Leipzig K. Lerm: Ladung des klehtrons. Tat: 1. Nova Acta Acad.CL.C.6. Nat.Cur.Vol.AXCV. Tab.I. Iith.Anst.P. Schindler.Teipzig K. Lerp :Ladung des Elekirons. Taf! 2. NOVA ACTA. Abh. der Kaiserl. Leop.- Carol. Deutschen Akademie der Naturforscher. Band XCV. Nr. 2. Die Anthomyiden. Von Dr. J. Schnabl und Dr. H. Dziedzicki. Mit 35 Tafeln Nr. HI—XXXVI. Eingegangen bei der Akademie am 12. Dezember 1910. HALLE. 1911. Druck von Ehrhardt Karras, Halle a.S. Für die Akademie in Kommission bei Wilh. Engelmann in Leipzig. Vorwort. Die natürliche Gruppierung der Anthomyiden-Arten ohne spezielle Kenntnis und Berücksichtigung der männlichen Kopulationsorganoide ist ungemein schwierig und selbst in vielen Fällen unmöglich. Die neue Forschung hat zwar durch das Einführen der Chätotaxie diese Aufgabe der Systematik in hohem Grade erleichtert, es bleiben aber in dieser Hin- sicht noch ungelöste Rätsel, welche der Lösung harren und nur mit der Zeit und der allgemeinen Einführung der Exstirpation der betreffenden An- hängsel der Genitalorgane wenigstens zum grofsen Teile erkannt und gelöst werden können. Ein Systematiker soll sich entscheiden: entweder das „kostbare Unikum“ nach vorhergehender genauer Besichtigung und Be- schreibung desselben, nur teilweise sozusagen „zu opfern“ — denn eine gröfsere Beschädigung, auch der Borsten, bei gewisser Übung ist hier aus- geschlossen — oder die Lösung des Problems für lange Zeit oder auch für immer verschoben zu sehen. Es kommen aber auch andere Gedanken vor. Wie schön und wohlfeil wäre es nicht für den Forscher, wenn er seine gewöhnlich nur karg bemessene freie Zeit nur in der freien Natur ausnützen könnte, um seinen Geist und Körper zu stählen, seine Sammlungen dabei zu vermehren, — anstatt durch verschiedene Museen zu wandern, um dort mehrere Wochen ohne Luft und Sonne die Typen zu studieren. Und dies Ziel könnte man, meiner festen Überzeugung nach, in grofsem Mafse erreichen, wenn nur der gröfste Teil der jetzigen Forscher alle für sie erreichbaren Methoden bei der Neubeschreibung einer Art benutzen und dabei in erster Linie — nicht hauptsächlich das Insekt oder seine sichtbaren äufseren Teile — sondern auch seine äulseren Kopulationsorgane abzeichnen und beschreiben a 56 J.Schnabl und H. Dziedzicki, [4] möchte, dann könnten die Nachfolger ihre Insekten hiernach genau bestimmen und eine Reise wegen der Rektifizierung alter Diagnosen würde entbehrlich sein. Jede, wenn auch die kostbarste und am besten geschützte Sammlung muls ja im Laufe der Zeiten verstauben, wenn nicht verschimmeln, — dann gehen auch die „unica“ verloren. Ich kann mich nicht enthalten, hier gelegentlich die ganz richtige Auffassung H. Loews über die Errichtung neuer Gattungen zu wiederholen, welche er bei der Gründung seiner Gattung Anaphalantus, einer neuen Coenosia verwandten Gattung‘) ausgesprochen hat. Nicht oft genug sollte man an solche Wahrheiten erinnern, um auch die Jünger der Wissenschaft vor möglichen Fehlern zu warnen und ihnen den richtigen Weg zu zeigen. „Die Errichtung neuer Gattungen auf einzelne abweichende Arten hat immer viel Mifsliches, selbst wenn es ganz augenscheinlich ist, dafs die betreffende Art in der Tat nicht ohne den unnatürlichsten Zwang in einer der bereits errichteten Gattungen untergebracht werden kann; es hat dies seinen Grund hauptsächlich darin, dafs sich Gattungsmerkmale von nur einer Art überhaupt gar nicht abstrahieren lassen, dafs mithin diejenigen, welche trotzdem gegeben werden müssen, von völlig problematischem Werte und aller Wahrscheinlichkeit nach mit Artmerkmalen vermengt sind, was dann bei der späteren Auffindung verwandter Arten gar zu häufig un- berücksichtigt bleibt; die Vermengung von Artmerkmalen mit Gattungs- merkmalen und die Nichtberücksichtigung dieses Umstandes bei der Beurteilung der systematischen Stellung später hinzukommender Arten führen aber not- wendig dahin, dafs die auf vereinzelte Arten errichteten Gattungen auch da zur Aufnahme verwandter neuer Arten ungeeignet erscheinen, wo sie es in der Tat nicht sind, sondern wo nur eine Berichtigung des Gattungscharakters nötig ist. Statt dals sich die neuen Arten in passender Weise in Gattungen gruppieren sollten, scheint in steigender Progression fast jede derselben die Errichtung noch einer neuen Gattung zu fördern, deren Charakterisierung wieder eine völlig problematische wird; der Übelstand, welcher durch die Errichtung zahlreicher Gattungen dieser Art mit völlig wertlosen und un- sicheren Gattungscharakteren entsteht, ist ein ganz anderer und viel gröfserer, 1) S. Wiener Entom. Monatsschr. Nr. 1 Bd. 1. 1857. 8.48. [] Die Anthomyiden. 57 als derjenige, welchen viele von der Zerlegung älterer gro/ser Gattungen in kleinere fürchten zu müssen glauben. Um ihm wenigstens einigermalsen vorzubeugen, scheint es mir unerläfslich, dei der unvermeidlichen Errichtung neuer Gattungen auf einzelne Arten nicht sowohl eine gewisse Summe die Art auszeichnender Merkmale hervorzuheben, als allen Nachdruck auf die- jenigen Merkmale zu legen, welche die Vereinigung der Art mit den ihr näher verwandten der bereits vorhandenen Gattungen verbieten.“ Eine Bemerkung Loews (s. Vorwort S. V in seinem Werke „Die Dipteren-Fauna Südafrikas“ 1860) möchte ich gern als Motto zu unserer Arbeit: „Über die Anthomyiden“ benntzen. Dieselbe lautet: „Ich glaube nicht, dafs durch gewaltsame und unbedachte Neuerungen das Dipteren- system einer gröfseren Vervollkommnung näher geführt werden kann, sondern bin fest überzeugt, dafs dies nur auf dem Wege einer allmählichen, sorgfältigen Berichtigung und Vervollständigung des bisher allgemein an- genommenen geschehen kann. — Ich wünsche recht sehr bei den Versuchen, welche ich hier und da zur Berichtigung und weiteren Ausbildung des Dipterensystems gemacht habe, nicht aufserhalb dieses Weges gefunden zu werden.“ Die exotischen Dipteren betrachte ich in dieser Arbeit der Theorie und Systematik wegen nur lückenhaft und vorläufig, weil meine Sammlung nur wenige Gattungen derselben von J. Bigot und van der Wulp ent- hält und weil es nicht erlaubt ist, die zum Ansehen gesandten Tiere zu exstirpieren. Wir haben noch so viel mit unseren Paläarkten in dieser Hinsicht zu tun. — und ohne Untersuchung aller Insektenteile kann man an eine streng wissenschaftliche, ernste, am wenigsten zweifelhafte Systematik nicht denken. Da wir aber ein grolses diesbezügliches brauchbares Material nur in unserem Weltteile haben, so müsser wir uns auch bemühen, zuerst dieses in obiger Hinsicht zu ordnen, — ungeachtet des vielleicht hervor- tretenden Einwurfes ob in diesen unseren systematischen Rahmen die später zu betrachtenden Exoten passen werden oder nicht; im letzten Falle kann man — wenn es nur geht — auch ohne etwaigen Zwang oder Schaden die bereits bekannten Gattungen in Gruppen oder besser Untergattungen teilen und dabei den Begriff der Gattung erweitern. Wenn man mangels ausreichenden Materials aus den übrigen Faunengebieten die Sache bis zur 58 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [6] Unendlichkeit verschieben („ars longa, vita brevis“) und immer abwarten wollte, — so würde ich entschieden dagegen sein; denn eine von Zeit zu Zeit unternommene synthetische Arbeit erheitert in hohem Mafse den durch tausend und abertausende Details ermüdeten Geist des Forschers, erfreut ihn durch die gewonnenen Resultate seiner Bemühungen wegen der Aus- sprache und Bekanntmachung der so vielen wichtigen Erfahrungen; diese bestätigen uns nur die wunderbare, seit Urzeiten fortwährende Entwicklung der von ihm durchstudierten häufig parallelen Entwieklungs- und Formen- reihen der Geschöpfe in konvergenter — oder divergenter Richtung, — und solche Arbeit ist für ihn eine wahre Zeit der Erholung. — Nach dem Bau und der Form des Hypopygs urteilend, sind wir fast zu analogen Resultaten gelangt wie E. Girschner auf Grund der Bildung des Flügelgeäders, der Schüppchen und des fünften Bauchsegmentes. Zu den jüngeren, vielleicht auch häufig in phylogenetischer Beziehung mehr vervollkommneten Formen gehören diejenigen, welche neben einer viereckigen, rechtwinkeligen oder dreieckigen oberen Zange des Hypopygs und kurzen unteren gegenseitig entfernten (ausgespreitzten) konvergierenden unteren Zangen, besitzen noch aulserdem ein mit seinem dreieckigen Haupt- stücke nach vorn gerichtetes „fulerum penis“, ferner noch ein kaum oder nur ganz seicht gespaltenes oder ausgeschnittenes fünftes Bauchsegment. Hierbei ist zu bemerken, dafs das Merkmal einer breiten Stirn oder eines langen Hypopygs nur von unwesentlicher Bedeutung für die systematische Einteilung ist. Anders verhält sich die Sache für die phylogenetische Be- deutung solcher in einer Gattung vorkommender Abnormitäten; es sind die in dieser Hinsicht wichtigen Übergangsformen, welche entweder zu einer höheren Vervollkommnung in der Gattung streben oder ihre Abstammung von einer niedriger im Systeme (Gattung, Familie usw.) stehenden Form anzeigen. Ein Teil, z.B. der mit Aricünen verwandten Hydrotaeen- Arten hat behaarte, der gröfste Teil aber nackte Augen; bei allen hat das Hypo- pyg eine herzförmige Form der dritten Formenreihe mit einer einzigen mir bekannten Ausnahme, nämlich der „Aydrotaea“ occulta, bei welcher die obere Zange des Hypopygs eine rechtwinkelige Form der vierten Formen- reihe der Anthomyiden: der Ariciinen angenommen hat, — selbst der Vorder- rand dieser Zange ist S-förmig ausgeschnitten wie bei allen mit behaarten [7 Die Anthomyiden. 59 Augen versehenen Aricien-Arten. Solche Beispiele kommen häufig in vielen Gattungen vor und liefern wichtige Fingerzeise für die Systematik und Abstammungslehre Die allmähliche Ausbildung der höheren von den niedrigeren Formen kann man durch sorgfältige Betrachtung der äufseren Geschleehtsorganoide Schritt für Schritt verfolgen; für die Systematik liefern diese Untersuchungen höchst wichtige, auch für die Laien der Wissenschaft leicht verständliche Resultate, weil sie „ad oculos“ die innigste Verwandt- schaft der äulserlich oft heterogenen Formen klar anzeigen. Das z. B. einfach konstruierte Hypopyg der Aricia errans und erratica geht über in das zusammengesetzte Hypopyg der beiden Polietes-Arten, und dieses wieder bei der allmähligen, aber für alle Beobachter leicht zu sehenden Veränderung seiner einzelnen Bestandteile, geht über in das noch mehr komplizierte Hypopyg der höchsten Museinen, wie: Mesembrina, Neomesembrina, Dasy- phora, Pyrellia und Pseudopyrellia. Das Hypopyg des sogenannten „Lasiops“ glacialis Ztt. einer Hylemyidae mit behaarten Augen, hat eine ganz andere Gestalt als das Hypopyg der übrigen Lasiops-Arten, obgleich die äußeren Merkmale dieser Arten so ziemlich miteinander übereinstimmen, mit der Ausnahme, dals das Weibchen des glacialis fast ebenso schmale Stirn wie das Männchen besitzt, was bei den Hylewiden nur noch bei vier Gattungen, nämlich Hyporites, Hylephila, Hammomyia und Prosalpia vorkommt; und in der Tat — das Hypopyg des glacialis (einer neuen Gattung: Alliopsis Schnb. Dz. jetzt zugerechnet) ist mit dem bei diesen vier Gattungen wenn nicht ganz identisch, so jedenfalls ihnen am nächsten. — Das Hypopyg von der so- genannten „Hylemyia*tetra Me., also zu den Hylemyiden bis jetzt zugezählten Art zeigt, dals es keine Hylemyiden-, sondern eine Artcünen-Form besitzt, — und diese Art zeigt in der Tat auch äufserlich fast alle Merkmale der Gattung Pogonomnia (wenigstens die der Art P. Meadei), einer zu den Artcünen gehörenden Form, die Analader erreicht nicht den Flügelhinterrand usw. — Bei den zu der dritten Formenreihe gehörenden Limnophoren zeigt das Hypopyg mit Übereinstimmung der sehr ähnlichen äufseren Körpermerkmale dieser Formenreihe, einen allmählichen Übergang zu den höheren (nicht zu den höchsten, vorher erwähnten, aus der vierten Formenreihe herstammenden) Muscinen, also zu den Gattungen: Graphomyia, Muscina, Morellia, Haema- tobia, Lyperosta, Stomoxys, Plaxemyia und Musca. 60 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [8] Solche wichtigen Tatsachen sind in den Anthomyiden zahlreich zu finden, und zeugen von dem hohen Wert diesbezüglicher Exstirpations- Untersuchungen für die Systematik und Phylogenie dieser Geschöpfe. Man kann annehmen, und das bestätigen auch unsere bisherigen Untersuchungen, dafs das Hypopyg, welches von allen äufseren Teilen des Insektenkörpers am besten geschützt ist, auch am längsten während der langen geologischen Zeit-Perioden die Urform der Vorfahren der jetzigen Arten beibehalten hat,") während andere äufsere Merkmale und Organoide derselben starke Ver- änderungen erlitten haben, ausgesetzt den verschiedenartig wechselnden klimatischen Verhältnissen in der mehrere Male, zuletzt in der Diluvialzeit, stattfindenden Aufeinanderfolge der Zwischeneiszeiten, der Wüsten- und Waldperioden, die Tertiärzeit nicht mitgerechnet. Im Sinne der allmählichen Vervollkommnung der Wesen ordneten wir auch die folgenden Gruppen und Formenreihen in der Entwicklungsrichtung des Anthomyiden- Stammes; diese Gruppen, Reihen und Artengruppen bilden aber keine kontinuierliche Kette der allmählich höher organisierten und vervollkommneten Arten — was aber auch in mehreren Fällen nicht aus- geschlossen ist, — sondern vielmehr nur parallele in der Jetztzeit stehende, in phylogenetischer Hinsicht fast gleichwertige, nebeneinander — vielleicht nur ein wenig höher oder niedriger stehende und miteinander oder mit den niederen, oft auch mit den höheren Kategorien der Museiden konvergierende oder divergierende Entwicklungsäste Mit nur wenigen Ausnahmen sind alle in dieser Arbeit erwähnten 0' der Anthomyiden meiner Sammlung (von 1—10 Ex.) exstirpiert, die äulseren Kopulationsorgane samt den Bauchlappen mikroskopisch untersucht, die ersten gezeichnet und das letzte, für die Systematik auch von grofser Wichtigkeit, Bauchsegment photographiert. Diese Manipulationen forderten mehrjährige Arbeit bei der leider knapp be- messenen Zeit; dabei waren auch die übrigen Merkmale berücksichtigt. Manche Gründe für andere Verteilung der Anthomyiden und die Unzuver- lässigkeit der bisherigen Einteilung und Forschung derselben habe ich auch früher in meinen Schriften erörtert. Die Exoten, wie ich oben angedeutet 1) Bei manchen nahestehenden Formen ist das Hypopyg spezifisch fast unverändert geblieben; bei anderen veränderten sich zuerst die Zangen und erst dann manche Bestand- teile des „fulerum penis“ und zuletzt das ganze fulerum. [9] Die Anthomyiden. 61 habe, konnte ich leider nur in ganz bescheidener Zahl in dieser Arbeit berücksichtigen, wegen des fast gänzlichen Mangels der brauchbaren männlichen Exemplare; ich hoffe aber später dieselbe, vielleicht durch Opfer- williskeit meiner Fachkollegen zu ergänzen. Zuletzt muß ich hervorheben, dafs viel zur Beförderung dieser Anthomyiden- Studien unsere Freunde und Kollegen geleistet haben, indem sie uns manches wertvolle Material zuschickten; hauptsächlich sind wir in dieser Hinsicht Dank schuldig den Herren Professoren M. Bezzi, EB. Girschner und P. Stein, J. A. Portschinsky, F.Kowarz, Th. Becker, F. Zaitzev und Dr. J. Villeneuve. Allen diesen Freunden und Kollegen sagen wir hier unseren herzlich aufrichtigen Dank. Nova Acta XCV. Nr. 2. ) Verzeichnis der beschriebenen systematischen Kategorien bis einschl. Gattungen und Untergattungen, nach systematischer Reihenfolge, Anthomyidae Gruppen 1. IND Gruppe: Coenosinae Einteilung . ö Bestimmungstabelle . Schoenomyza Hal. Orchisia Rond. Hoplogaster Rond. . Coenosia Mg., p. p. sensu latiori 20, Palusia R.D. p. p. Coenosia Mg. s. str. p.p. . Caricea R.D. p. p. et Auctt.. Macrorchis Rond. Dexiopsis Pok. Allognota Pok. 2 sruppe: Anthomyinae. Formen- reihen Merkmale dieser Gripne Hylemyidae . Hylemyinae 1. Formenreihe: 1. Familie: Einteilung . 2 Bestimmungstabelle . Hyporites Pok. s. lat. et str. Engyneura Stein Hammomyia Rond. . Hylephila Rond. : Alliopsis Schnb. Dzied.. Prosalpia Pok. Ei Hylemyia R.D. s. lat. p. p. Leptohylemyia Schnb. Dzied. . 21 22,23 23,24 23,25 23,26 21 22 21 sl 31 32 34 35 35 38 38 39 39 40 41 35,42 42 Seite Hylemyza Schnb. Dzied. 42 Hylemyia R.D. s. str. 42 Paregle Schnb. Dzied. 43 Crinura Schnb. Dzied. 43 Delia R.D. p. p. Schnb. De 44 Adia R.D. p. p. Schnb. Dzied. 45 Heterostylus Schnb. Dzied.. 46 Pegohylemyia Schnb. Dzied. . 46 Pogonomyza Schnb. Dzied.. 47 Chortophila Meg. p. p. s. lat. 48 Chortophila s. str. Schnb. Dzied. 49 Lasiops Rond. 49 Hydrophoria R. D. 250 Acroptena Pok.sensu Schnb. Dziedl 50 Eustalomyia Kow. 252 Egle R.D.p.p. sensu Sohn, Daied, 52 Acyslossa Rond. 53 2. Familie: Pegomyinae 54 A. Pegomyinae s. str. 55 Einteilung, Bestimmungstabelle 55, 56 Pegomyia R.D. p. p. s. lat. 56—60 Pesomyza Schnb. Dzied. 57 Pegoplata Schnb. Dzied. 96 Anthomyia Mg.p.p.s.Schnb.Dzied. 58 Pegomyia s. str. R. D. p.p. Schnb. Dzied.. 59 B. Pegomyinaetransitoriae 60 Einteilung, Bestimmungstabelle . 61 Chelisia Rond. 61 Mycophaga Rond. 62 g* 64 Eutriehota Kow.. Chirosia Rond. Chiastochaeta Pok. . Praefannia Schnb. . Myopina R.D. Fucellia R.D.. R : Fucellina Schnb. Dach 2. Formenreihe: Homalomyidae. Einteilung . Merkmale B Bestimmungstabelle . 1. Familie: Fanninae Euryomma Stein Platyeoenosia Strobl Piezura Rond. Coelomyia Hal. : Fannia R.D. vel lese Behe. 2. Familie: Azelinae . Azelia R.D. 3. Formenreihe: Mydaeidae vel Museinae mydaeaeformes et Muscinae Ordo I vel Muscinae limnophoraeformes Bestimmungstabelle der beiden Kate- gorien A. Mydaeidae. . . . 87, Einteilung in Familien . 1. Familie: Limnophorinae Einteilung in Gattungen und Unter- gattungen . Bestimmungstabelle . Limnospila Schnb. Lispocephala Pok. Hebecnema Schnb. Lispa Latr. Limnophora R.D. s. at. p- p- 5 Melanochelia Rond. — Calliophrys SON EN SR Neolimnophora Schnb. . Villeneuvia Schnb. Dzied. . Limnophora s. str. Schn. Brontea Lw. in litt. Schn. Seite J. Schnabl und H. Dziedzicki, Leucomelina Meg. - Spilogona Schnb. — Spilogastri limnoph. Schnb. (olim). 2. Familie: Mydaeinae Einteilung . > Bestimmungstabelle . Coenosites Schnb. Dzied. Enoplopteryx Hendel 4 MydaeaR.D.s.latioriSchnb. Died. Spilogaster Meg. . Myospila Meg. Spilaria Schnb. Mydaea s. str. Schnb. Platymydaea Schnb. Dzied. Clinopera v. d. Wulp Limnarieia Schnb. Dzied. . : B. Museinae Ordo I vel Museinae limnophorae- formes Einteilung . - Bestimmungstabelle . : GraphomyiagRe Ds 2 2ER Museina R.D. — Cyrtoneura Mg. p. p. Morellia R.D.. Haematobia R. D. Lyperosia R. D. Stomoxys Geofl. ; Glossina Wiedem. (Tsetse) Plaxemyia R.D.. Musca L. Atherigona (Überganzsform)gl 4. Formenreihe: Aricidae vel Museinae ariciaeformes et Muscinae II Ordo vel Mus- cinae polietes- (dasyphorae-) formes Einteilung . : Bestimmungstabelle . A. Aricinae . Dialyta Mg. Syllegopterula Pok. Rhynchopsilops Hendel Hera Schnb. . 12] Seite 98 100 102 103 104 117 104 104 106 107 108 110 111 114 116 118 118 119 119 120 121 126 127 125 122 127 128 129 [13] Eriphia Mg. s. lat. Eriphia Mg. s. str. Schnb. Neoeriphia Schnb. Dzied. Pogonomyia Rond. s. lat.. Pogonomyia Rond. s. str... Neopogonomyia Schnb. Dzied. Drymeia Mg. : Rhynchotrichops Seh: Triehoptieus Rond.. Hydrotaea R.D. s. lat. . Hydrotaea R.D. s. str... Alloeonota Schnb. Dzied. Onodontha Rond. Ophyra R.D. : Alloeostylus Sell st es Alloeostylus Schnb. s. striet. Brachylabis Schnb. : Phaonia R. D. — Aricia s. lat. Fellaea R.D.p.p. Schnb. Arieia R.D.p.p. Schnb.. Rohrella R.D.p.p. Schnb. . Euphemia R.D.p.p. Schnb. Phaonia R.D.p.p. R.D. s. str. Schnb. Polietina Schnb. Dzied.. Polietes Rond. Acanthiptera Rond. B. Mnseinae Ordo m vel Museinae-polietes- (da- syphorae-)formes Einteilung . Bestimmungstabelle . Mesembrina Mg. . 6 Neomesembrina Schnb. Die Dasyphora R.D.. Pyrellia R.D.. . Psendopyrellia Girschn. . . Gruppe: Gastrophilinae Verzeichnis der beschriebenen Arten . Coenosia helvetica Selhatı 4 Iuteicornis Schnb. . Caricea Dziedzickii Schnb. Seite 140 142 143 144 146 146 147 143 148 149 154 153 154 154 156 156 158 158 161 161 162 164 164 166 167 170 Über Anthomyiden. Hylephila Jankowskii Schnb. 5 similis Schnb.. Hammomyia gallica Schnb. Alliopsis glacialis Ztt. . Leptophylemyia villosa Schnb.. Hylemyza latifrons Schnb. Paregle macrura Schnb. . Paregle coerulescens Strobl Delia indiscreta Schnb. Adia genitalis Schrb.. „ NHexicauda Schnb. Pegohylemyia tibetana Schnh. . N askoldica Schnh. . Chortophila anthomyina Rond. . Acroptena nuda Schnb. » similis Schnb. Pegomyza Schineri Schnb. A puella Mg. nec Schin. # intermedia Mg. ” similis Schnb. . Anthomyia transversaloides Schnb. H ignotaeformis Schnb. 5 disereta Mg. var. fugitiva 5 triplex Lw. > brunneonigra Schnb. n albieincta Fall. : Pegoplata virginea Mg. le Chiastochaeta lacteipennis Schnb.. Azelia gibberoides (Schnb.) . Lispocephala salinarum Schnb.. 2 erronea Schnb. = almoides Schnb. . Hebeenema pietipennis Schnb. . Limnophora setinerva Schnb. % exsurda Pand. var. late- vittata Schnb. Spilogona Kuntzei Schnb. 2 Varsaviensis Schnb. . ; seutulata Schnb. . Enoplopteryx eilipes Schnb. ” taurica Schnb. Spilogaster Mödlingensis Schnb. n fulvigena Schnb. 5 calceataeformis Schnb. 65 Seite 182 184 184 187 188 190 192 194 194 196 198 199 201 276 203 205 207 207 207 208 212 214 216 216 219 221 216 222 224 225 226 226 226 227 229 230 230 232 234 235 238 240 241 66 J. Schnabl und H. Dziedzicki, Über Anthomyiden. Seite Spilogaster duplaris Ztt., Mde.. 236 Aricia latipalpis Schnb. . Mydaea deserta Zitt.. 243 »„ humeralis Schnb. . Eriphia caucasica Schnb. . 244 „ opalina Schnb. Neoeriphia metatarsata Stein. 245 „ exelusiva Schnb. . Pogonomyia ambiguaeformis Schnb. 245 „ erronea Schnb. s tibetana Schnb.. 247 Rohrella lithuanica Schnb. . Alloeostylus calcaratus Portsch 249 Euphemia glabriseta Schnb... Alloeostylus subfuseinervis Ztt.. 251 a kobica Sehnbh. . Fellaea abasalis Schnb. 253 Phaonia Siebecki Schnb. . „ latifrons Schnb. . 254 5 pyrenaica Schnb. „ hirtirostris Stein. 256 Plaxemyia Beckeri Schnb. „ Ttufitarsis Stein 256 Musea larvipara Portsch. Aricia Pauli Schnb.. 256 Morellia hortorum Fall. var Die Anthomyiden. Versuch einer Vervollkommnung des Anthomyiden-Systems auf Grund der Beschaffenheit des Hypopygs und der Bauchlappen, mit Berück- sichtisung der Formenreihen in der Entwicklungsrichtung, nebst Beschreibung der (hauptsächlich) paläarktischen Gattungen und neuen Arten. Die erste Abteilung der Muscidae calypterae: Anthomyidae wird geteilt in dieser Arbeit im Sinne E. Girschners in drei Gruppen, mit Aus- nahme der Begrenzung der zwei ersten Gruppen und Verteilung mancher Gattungen und Arten.‘) Die Hauptmerkmale der Anthomyidae sind folgende: Hypopleuralborsten fehlend (Osten-Sacken 1881), Sternopleuralborsten drei (oft 2—6), wenn drei, dann die Anordnung 1:2, eine Borste vorn, zwei hinten untereinander — entweder in einem gleicheckigen Dreiecke (bei den Coenosinen, P. Stein) oder in gradeckigem Dreiecke (Anthomyinen E. Girschner) stehend; die ersten gehören zu älteren, die zweiten zu jüngeren Formen; wenn vier, dann 2:2, bei Anwesenheit nur zwei Steno- pleuralen die Anordnung 1:1, bei Lasiops, Hera usw. 1:3—5; bei Gastro- philinen fehlen diese Borsten gänzlich. ) 8. auch Definition dieser Abteilung in den ausgezeichneten Abhandlungen E. Girsehners „Beiträge zur Systematik der Musciden“. Berl. Ent. Zts. Bd. XXXVIII. 1893. S. 297—312 mit Figuren. — „Ein neues Musciden-System auf Grund der Thoracalbeborstung und der Segmentirung des Hinterleibes“. lllustr. Wochenschr. f. Entomologie. Bd. 1. 1896. S. 12, 60, 61, 105 mit 33 Fig. — „Ueber die Postalar-Membran der Dipteren“. Illustr. Wochensehr. f. Entomologie. Bd. II. 1897. Mit Abbildungen. S. 534. 553. 567. 586. 603. 641. 666. — „Die Scutellarbeborstung der Musciden“. Wien. Ent. Ztg. 1901. 8. 71—72. Mit Abbildungen. 68 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [16] Flügelschüppchen sind gleich oder ungleich und von verschiedener Gröfse. Discoidalader gerade bis zum Flügelrande verlaufend oder von diesem bogenförmig oder stumpfwinkligs nach vorne abbeugend, die Hinter- randzelle nie gänzlich verschliefsend;') das fünfte Bauchsegment ist am Hinterrande tief dreieckig, bogenförmig, viereckig ausgeschnitten (ältere Formen) oder nur ganz seicht ausgerandet, auch ganzrandig (jüngere Formen), und schliefslich sind die Bauchlappen vorhanden, hängend, anliegend oder ganz fehlend. Bauchmembran ist in der Regel vorhanden, selten (besonders bei den J') fast fehlend. — Hypopyg ist entweder lang, leistenförmig, unter den Bauch, oft samt dem Basalringe, gebogen und mit Bauchlappen ganz oder zur Hälfte bedeckt, die unteren Zangen ausgestreckt und gegeneinander parallel liegend (ältere Formen), oder das Hypopyg ist mehr oder weniger kurz und breit, die unteren Zangen parallel oder ausgespreizt, dabei gerade oder gegenseitig in verschiedenem Grade, selbst horizontal konvergierend (jüngere Formen). Das Hypopyg besteht aus dem oft verschieden gefärbten und ge- formten Basalring, der oberen Zange, der beiden unteren und der Penisstütze „fulerum penis“; diese ist ein aus mehreren bewegungsfähigen Stücken oder Anhängsel zusammengesetztes Organoid, dessen Lage für ganze Gruppen und dessen einzelne Bestandteile für viele Gattungen und Untergattungen ausgezeichnete systematische Merkmale bieten; die Scatomyzinen besitzen ein noch viel grölseres und komplizierteres „fulerum“. Die Form, Gröfse, Beborstung, Spaltung usw. des fünften verschieden gespaltenen oder — bei den höheren Formen ganzrandigen oder hinten nur schwach ausgerandeten Bauchsegments, bietet gute Unterscheidungsmerkmale nicht nur für ganze Gruppen, sondern auch in vielen Fällen der völligen Identität des Hypopyg für die nahestehenden und sehr ähnlichen Arten. 1) Mit äufserst seltenen Ausnahmen, z. B. bei Musca lucidula Loew. aus Ägypten, ist diese Zelle am Flügelrande selbst geschlossen (Loew; P. Stein). 17] Die Anthomyiden. 69 Die Gruppen der „Anthomyidae“. I. Rüsselhöhle offen, Rüssel vorhanden. 1lo la. Fulerum penis nach hinten samt seinem grölseren, meistens drei- eckigen Stücke gerichtet,') die obere Zange aus einem Stück be- stehend, hinten nicht gespalten, höchstens leicht ausgekerbt oder gezähnt, ausgerandet;’) das fünfte Bauchsegment in der Regel sehr breit und tief, meistens breithufeisenförmig ausgeschnitten (bei der Übergangsform Allognota agromyzina nur seicht ausgerandet), die auf solche Weise entstandenen langen, meistens schmalen und an der Spitze abgerundeten Lappen sind samt ihrer Basis gleichbreit und anliegend, selten hängend. Die Hinterborste (hier: Subapicalborste) an Hinterschienen ganz niedrig stehend. Costa nur ausnahmsweise (bei den Übergangsformen) verkürzt, Subeostalader meistens, Analader immer verkürzt. Sternopleuralborsten drei, in einem gleicheckigen Dreiecke stehend.) Flügel ungerillt. 1. Gruppe Coenosinae, oder die erste Formenreihe der Anthomyiden. 1b. „Fulerum penis“ nach vorne gerichtet (s. oben die drei Ausnahmen); obere Zange aus zwei meistens nur teilweise der Länge nach ver- wachsenen Stücken bestehend, vorn und hinten verschieden tief ge- !) Die Homalomyidae Euryomma peregrinum Mg. mit einem Hypopyg und Bauch- lappen von rein Coenosinen- Typus ist eine Übergangsform von den Coenosinen zu den Homalomyiden. Auf Grund der hier stark in der Homalomyinen-Richtung veränderten äufseren Merkmalen, muls man diese interessante Form, ungeachtet den oben angeführten, die Herkunft bezeugenden wichtigen Tatsache, der dritten Formenreihe der Anthomyiden zurechnen. Dasselbe kann man sagen von der Gattung Limnospila Schnb., einer Übergangs- form von Üoenosinen zu den Limnophorinen, welche aber aufser den äufseren Merkmalen noch eine Limnophorinen- (nicht Coenosinen)-artige tief geteilte obere Zange besitzt. Bei Euryomma Stein, ist das ganze Hypopyg Coenosinenartig, bei Limnospila ist nur das „Fulerum penis“ nach hinten, wie bei den Coenosinen gerichtet. Die Gattung Coenosites Schnb. Dzied., welche eine Limnospila ähnliche obere Zange und eine nach hinten gerichtete (wie bei dieser Gattung) Penisstütze besitzt, bietet einen Übergang von den Coenosinen zu den Mydaeinen und Aricinen. - 2) Bei der Besichtigung der Hypopyg-Zeichnungen soll man die Merkmale der oberen Zange in der Zeichnung von oben, die der unteren Zangen von oben und von der Seite betrachten. 3) Auch bei Atherigona Rond.! Verwandte der 'Tryptocerinen. Noya Acta XCV. Nr. 2. 10 70 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [18] spalten, ausgeschnitten oder nur seicht ausgerandet, das fünfte Bauch- segment nur mälsig vergrößsert, hinten ganz seicht oder tief 3—4 eckig ausgeschnitten oder auch (selten) ganzrandig, Bauchlappen vorhanden oder fehlend, anliegend oder hängend. Hinterleib anscheinend fünf- ringlig, der sechste oder siebente Ring ist in den Basalring des Hypopygs verwandelt; der erste und zweite Ring sind mehr oder weniger in einen Ring verschmolzen, deshalb kann man oft den Hinterleib als vierringlig bezeichnen; eigentlich aber sieht man sehr oft bei 9' zwischen dem vierten und dem Basalringe des Hypo- pygs (= Basalmembran) noch einen schmalen Ring saumartig (oft auch ziemlich breit) hervorragen; das ist der fünfte (oder sechste Ring, dann bildet der Basalring den siebenten Ring). Analader ver- kürzt oder bis zum Flügelhinterrande reichend. Flügel bei den älteren Übergangsformen ungerillt, bei anderen mehr oder weniger stark gerillt. Discoidalader gerade verlaufend oder bogenförmig, auch stumpfwicklig abbeugend eine Spitzenquerader bildend, aber die erste Hinterrandzelle fast immer breit oder schmal offen. Costa nur ausnahmsweise verkürzt. An den Hinterschienen entweder keine oder eine und mehrere Hinterborsten. Sternopleuralborsten 2—6, meistens drei in einem gradeckigem Dreiecke stehend (Ausnahme: Atherigona). 2. Gruppe Muscinae-Anthomyinae, vel Anthonyinae, oder die zweite Formenreihe der Anthomyiden. II. Rüsselhöhle verwachsen, Rüssel fehlend. Hypopyg hat zum Teil einen Anthomyinen- (Pegomyinen)- Typus. Obere Zange klein, breit, mit langen, strahlartig stehenden Borsten- haaren besetzt, untere Zangen mäfsig lang, plump, ganzrandig, wie bei den meisten Pegomyinen stark ausgespreizt; „fulerum penis“ teilweise nach vorn und mach hinten gerichtet; Bauchlappen kurz, das fünfte Bauchsegment seicht bogenförmig ausgeschnitten. 3. Gruppe Gastrophilinae, oder die dritte Formenreihe der Anthomyiden. [19] Die Anthomyiden. zul 1. Gruppe: Coenosinae. Übergänge von Scatomyzinen (s. Becker) zu den Museinen - Antho- myinen. Imagines räuberisch. Aufser den obengenannten Merkmalen sind noch folgende zu nennen: Körper und Beine mit langen steifen Borsten dürftig besetzt. Kopf vorn rund, von der Seite fast halbkreisförmig, selten eckig (z. B. bei ©. salinarum St., Allognotha agromyzina Fall.), Hinterkopf meistens stark gepolstert, besonders bei den ?, Stirn vorn oft etwas ver- engt, in beiden Geschlechtern gleichbreit, aber nur selten ein Drittel oder mehr der Kopfbreite einnehmend, bei den $ meistens viel schmäler als bei den Anthomyinen-?, ohne Striemenkreuzborsten; Frontoorbitalborsten sparsam in der Zahl, einreihig, die inneren Scheitelborsten lang und stark, nicht gekreuzt. Gesicht zurückweichend oder vertikal, selten etwas vor- gezogen. Fühler anliegend oder hängend, Borste dünn, meistens lang und peitschenartig-bogenförmig herabhängend, nackt, pubescent oder halbgefiedert. Augen nackt. Mundrand nur ausnahmsweise ein wenig oder kaum vor- gezogen (bei Caricea tigrina, attenuata, atra,; Palusia decipiens), Mundöftnung grols, Rüssel hornig, meistens mit kleinen Labellen. Thorax mit 3 DC. hinter der Naht, und 1, seltener 2 (bei den Über- gangsformen Macrorchis, Dexiopsis, ausnahmsweise auch. bei Caricea) vor der Naht; die vordere Supraalarborste („pra“ Steins) fehlt oder nur mikro- skopisch klein; Schildehen ohne gröfsere Discalborsten, unten nicht be- wimpert. Schüppchen klein oder nur mälsig sgrols, ungleich oder sich deckend; das Thoraxschüppchen und Flügelschüppchen durch einen breiten, winkligen trapezförmigen Ausschnitt voneinander getrennt; zwischen dem Schildehen und dem Innenrande des Thoraxschüppchens bleibt stets ein ziemlich breiter Raum frei (E. Girschner); dasselbe gilt auch für Schüppchen der Hylemyiden und vielen Fanninen. Flügel verhältnismäßsig lang; der letzte Abschnitt der Posticalader meistens länger als die hintere gerade und vertikal stehende Querader (bei den meisten Caricea- Arten kürzer oder gleich lang); Axillarader lang und bogenformig, Analader ganz kurz oder nur mälsig lang. Hinterleib des 9' lang, fünfringlig, oft gekrümmt und von der Seite zusammengedrückt, seltener abgeflacht, walzenförmig oder länglich-oval, am Ende oft kolbig, in der Regel mit 4—8 Flecken; die 10* 72 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [20] Anschwellung des Hinterleibsendes entsteht entweder durch das etwas ver- breiterte fünfte Rückensegment und den ihn überragenden und kuglig an- geschwollenen Basalring des mit den Bauchlappen ganz oder nur teilweise bedeckten Hypopygs (Coenosia trilineella, intermedia, means usw.) oder durch sehr vergröfserte, dem Hinterleibe und dem Bauche scheidenartig an- liegende (Hoplogaster mollicula usw.) oder herabhängende (Macrorchis meditata) Lappen des grolsen, hinten sehr tief!) und gleichmälsig, oft breit-hufeisen- artig ausgeschnittenen fünften Abschnitts der Bauchschiene. Hypopyg lang und schmal, pfriemenartig, oder kurz, breit und verschieden gestaltet; die unteren Zangen samt dem „fulerum“ sind wie bei allen Anthomyiden?) mit dem Basalringe des Hypopygs teilweise an der Basis geschmeidig verbunden. Die Beine sind mälsig kurz oder lang, und nur sehr dürftig mit langen starken Borsten meistens besetzt. — Gattungen und Untergattungen der Coenosinen, mit den mehr oder weniger ältesten Formen der Reihe beginnend (Übergangs- formen) zu den jüngsten (meistens auch vollkommensten) schreitend.°) I. G. Schoenomyza Hal., II. G. Orchisia Rond., III. G. Hoplogaster Rond., IV. G. Coenosia Mg. p. p., 1. Subg. Palusia R. D. p: p., 2. Subg. Coenosia Mg. s. str., 3. Subg. Caricea R. D. p. p. et Auctt., V.G. Macrorchis Rond., VI.G. Dexiopsis Pok., VI. G. Allognota Pok. 1) Wie bei Cordylura Fall., Amaurosoma Beck., u. A. 2) Nicht wie es in meiner früheren Abhandlung irrtümlich hiefs: „Die obere Zange ist mit der unteren verwachsen“. ®) In dieser Weise sind auch die folgenden Verzeichnisse der Gattungen, — und womöglich auch der Arten geordnet. [21] 2b. 3b. 4a. Die Anthomyiden. 73 Bestimmungstabelle für die Gattungen und Untergattungen. la. Die Randader nur bis Cubitalader reichend. Kleine schwarze Art; Hinterkopf wenig gepolstert, Gesicht stark zurückweichend, Fühler sehr lang, Fühlerborste stark pubescent, DC. 4 (3 ponesuturalb.), Schüppchen klein ungleich; Queradern der Flügel einander sehr genähert. Die obere Zange des Hypopyg länglich, vorn vor der Spitze stark eingeschnürt und der bei CObenosia tricolor auffallend ähnlich, auch ebenso beborstet, untere Zangen ausgespreizt, kurz, wagrecht liegend. Das fünfte Bauchsesment kurz, breit, nicht tief (nieht bis zur Hälfte) bogenförmig ausgeschnitten, Bauchlappen kurz. G.: Allognotha Pok.; Art: agromyzina Fall. Die Randader bis zur Discoidalader reichend. 2. Stirn in beiden Geschlechtern bedeutend breiter als jedes Auge; Fühler kurz, das letzte Glied fast viereckig; Hypopyg breit, kurz; obere Zange breit, rundlich-herzförmig, die unteren ausgespreizt, kurz und dünn. Das fünfte Bauchsegment grols, leierförmig, mäßig tief, halbkreisförmig ausgeschnitten. G.: Schoenomyza Hal.; Art: litorella Fall. Stirn höchstens so breit als jedes Auge. Fühler lang, meistens schmal oder ziemlich kurz. 3. Bauchlappen des 9' grols. breit, hängend; Hypopyg lang und schmal, obere Zange lang, dünn, an der Spitze spatelförmig verbreitert, untere Zangen noch schmäler als die obere und mit ihr gleichlang; das fünfte Bauchsegment sehr breit und hinten tief ausgeschnitten. Stirn in beiden Geschlechtern fast so breit wie jedes Auge. Fühler mäfsig lang; 2 DC. präsutural., Schüppchen mäfsig grofs, ungleich, Anal- ader lang. G.: Macrorchis Rond.; Art: meditata Fall. Bauchlappen des J' horizontal anliegend. 4. Bauchlappen des 9’ aufserordentlich lang und schmal oder breit, dem Körper hinten scheidenartig horizontal anliegend; Hypopyg sehr lang, gerade, pfriemenförmig, alle Zangen sehr schmal und gegen- seitig parallel, „fulerum penis“ auch lang: und schmal, am Ende geteilt. G.: Hoplogaster Rond.; Arten: mollicula Fall. obsceuricula Rond. 2 74 6a. 6b. 7a. J. Schnabl und H. Dziedzicki, [22] Bauchlappen nur mälsig lang oder ziemlich kurz. 5. Die Basalborsten des Schildehens fehlend, Gesichtsleisten oberhalb der Vibrissen (Knebelborsten) nackt, Fühlerborste halbgefiedert, Stirn des Weibehens —= !/s der Kopfbreite, Schüppchen klein, ungleich. Hypopyg grols, plump und von einem abenteuerlichen Aussehen: die obere Zange länglich stumpf-dreieckig, untere Zangen mälsig grols, breit, „fulerum penis“ sehr grols, ungewöhnlich kompliziert, oft heraustretend, gegen die Spitze breit trichterförmig und blattartig zusammengerollt; der fünfte Abschnitt der Bauchschiene hinten sehr tief ausgerandet, die so entstandenen Lappen breit, an den Spitzen schmal und beborstet. G.: Orchisia Rond.; Art: costata Meg. Die zwei Basalborsten am Schildehen immer vorhanden; die Gesichts- leisten oberhalb der Vibrissenecken mit 1—2 Börstchen, welche aber bei manchen Arten fast mikroskopisch klein erscheinen. 6. Gesicht unten durch die konvergierenden Vibrissenleisten und Ecken ein wenig verschmälert, Seiten des Mundrandes schief nach abwärts gezogen; Fühler kurz; Gesicht meistens stark zurückweichend; zwei Paar vordere Dorsozentralborsten; Schüppchen grols, ungleich, Anal- ader ziemlich lang. Hypopyg kurz, obere Zange sehr grols, lang- herzförmig. Das fünfte Bauchsegment nicht tief ausgeschnitten. G.: Dexiopsis Pok.; Arten: litoralis Ztt., lacteipennis Ztt., minutalıs Ztt. Vibrissenleisten divergierend, Gesicht unten breit, Mundrand wage- recht. 7: Augen bei den Q' und ? genähert, bei S' nur ein wenig mehr ge- nähert als bei den ?, Stirn bei diesen letzteren weniger als ein Drittel der Kopfbreite einnehmend. Kopf ganz rund oder höher als breit, Fühler meistens lang und anliegend, seltener kurz. Hypopyg von verschiedener Gröfse und Gestalt; Hinterleib des 9' fünfringlig, meistens gebogen, walzenförmig und seitlich zusammengedrückt, an der Spitze kolbig (wegen des vergrößerten Hypopygs oder seiner Bestandteile), oder auch von oben etwas flachgedrückt. Beine mälsig lang, oder sehr lang und schlank. G.: Ooenosia Mg., pp. Fühler kurz, oberhalb der Knebelborsten 2—3 kleine Borsten, die untere am längsten; die Vorderschienen tragen in der Mitte der sb. Die Anthomyiden. 75 Aulsenseite und die Hinterschienen in der Mitte der äufseren Hinter- seite je eine sehr lange, gerade stehende Haarborste; an der Unter- seite der Hinterschenkel oft lange Haarborsten; Schüppchen grols und ungleich; in der Mitte des Hinterleibes meistens eine braune abgesetzte Strieme. Beine mälsig kurz, plump. Hypopyg lang oder kurz. Subg.: Caricea R. D. p.p. et Auctt. (nee Schnb. olim, nec Stein). Fühler lang, oberhalb der Knebelborsten eine oder keine Borste (die winzig kleine nicht mitgerechnet). 8. Kopf höher als breit; Fühler schmal und lang, Fühlerborste nackt oder kurz pubescent; Schüppchen klein, das untere meistens wenig vorstehend oder ganz bedeckt. Hinterleib des 0° walzenförmig, von der Seite etwas zusammengedrückt. Flügel ohne Randdorn, Anal- ader sehr kurz; Hypopyg lang, schmal, leistenförmig, zurück- geschlagen. Subg.: Palusia R.D.p.p. = Centriocera Pok. Kopf rundlich, Fühler lang, Fühlerborste pubescent oder halbgefiedert; über der grolsen Vibrisse oft eine Borste, Schüppchen mäfßsig klein, ungleich oder ganz gleich; die Borste der Vorderschienen ist nicht ungewöhnlich lang, ebenso die äufsere Hinterborste an den Hinter- schienen. Hinterleib walzenförmig, oft etwas plattgedrückt, selten seitlich zusammengedrückt, mälsig gegen die Spitze verdickt (stärker bei trilineella Ztt., intermedia Fall. und means Mg.); bei den letzt- erwähnten Arten ist das Hypopyg gro[s und mälsig schmal, Anal- lappen groß; bei anderen ist die obere Zange breit und von ver- schiedener Gestalt. Beine meistens gelb und lang. Subg.: Coenosia Mg. s. striet. Gattung Coenosia Mg. pp. et Auct. Diese Gattung teilen wir in drei Untergattungen: 1. U.-G. Palusia R.D. p.p. = Oentriocera Pok.; Type: P. femoralis R.D. . U.-G. Coenosia s. str. Mg. p. p. Schnb.; Type: O©. sexnotata Mg. 3. U.-G. Caricea R. D. p. p. et Auctt. (nec Schnb. olim, nec Stein); Type: ©. communmis R. D. = tigrina Fabr. (nee Mg.) apud Stein. 76 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [24] 1. Untergattung Palusia R.D.p. p. Zur allgemeinen Charakteristik der Arten der von Pokorny ge- stifteten Gattung Centriocera, welche der Palusia R. D. teilweise entspricht, kann ich nur wenig hinzufügen. P. Stein, welchem die Anthomyidenkunde so viel verdankt, hat gewils Recht gehabt, manche begründete Einwendungen gegen die von Pokorny angegebene Charakteristik seiner oben genannten Gattung zu machen, welche nur Arten von untergeordneten Gruppenmerk- malen beherbergt, — er äulserte sich zuletzt wie folgt: „Wenn ich daher ‚auch zugebe, dals zwischen den angeführten Arten mannigfache Berührungs- punkte sich finden, so halte ich sie doch nicht für so scharf ausgeprägt, dafs sie die Aufstellung einer neuen Gattung notwendig machen“. Dennoch besitzt diese Gruppe von Arten ein ohne Ausnahme charakteristisches und von den Dipterologen bis jetzt verkanntes gemeinschaftliches Merkmal: alle hierher gehörenden Arten haben der Form nach ein durchaus ähnliches und manche sogar ein ganz identisches, sehr langes und dünnes leistenförmiges Hypopyg, so dals ein weiterer Zweifel wegen der innersten Verwandtschaft aller dieser Arten meiner Meinung nach, ausgeschlossen ist; diese Arten, welche ein identisches Hypopyg besitzen, wie pygmaea Ztt. und geniculata Fall., pulicaria Ztt. und albatella Ztt., könnte man selbst (besonders pygmaea) für besondere Varietäten einer und derselben Art halten, um so mehr, als auch ihre äufseren plastischen Merkmale kaum voneinander ab- weichen. Es gibt zwar noch zwei Gruppen von Arten, welche ebenso wie die obigen, ein langes und schmales Hypopyg besitzen und dennoch zu einer anderen plastischen Formenreihe gehören; zu einer gehören Carzcea tigrina Fabr. und Caricew humilis Mg. (nec Ztt.), Arten der polyphyletischen Untergattung Caricea, zu der anderen ©. trilineella Ztt., means Mg., inter- media Fall. und helvetica Schnb., Arten der ebenso polyphyletischen Unter- gattung Cbenosia 8. str. Mg. p. p., ungeachtet der grofsen Ähnlichkeit des Hypopygs mit Arten der Gattung Palusia (manche Bestandteile des Hypo- pygs zeigen eine gewisse Hypertrophie). Die äulseren Merkmale dieser oben- genannten Arten verraten eine Konvergenz nach zwei Richtungen: der ersten beiden Arten mit den Arten der Untergattung Caricea, der letzten mit denen der Untergattung Coenosia s. str.; und einst mit den Vorfahren der jetzigen [25] Die Anthomyiden. dt Arten der monophyletischen Untergattung Palusia verbunden, haben die- selben im Laufe der geologischen Zeitperioden andere Charaktere erworben, nur das Hypopyg allein hat sich kaum verändert, den äufseren Einflüssen als gut geschützt, beharrlich Trotz bietend; solche „Abnormitäten“ wieder- holen sich aber auch bei anderen Gattungen der Anthomyiden. 2. Untergattung Coenosia s. str. Mg. p. p. Schnb. Dieselbe umfalst das übrige der in die Untergattungen Palusia und Caricea nicht aufgenommenen Coenosia-Arten; dieselben Unterscheiden sich von den Palusia-Arten durch den mehr rundlichen, bei den 9' auch seitlich nicht im mindesten zusammengedrückten Kopf, der jedoch bei vielen ein wenig von oben plattgedrückt ist, durch in der Mehrzahl der Arten in beiden Geschlechtern gelbgefärbte, längere und schlankere Beine, verhältnismälsig längere Vordertarsen, oft durch längeren, bei den ? ungefleckten Hinterleib, und bei den meisten Arten verhältnismälsig grolses, meistens breites Hypo- pyg. Die Fühler sind lang, das dritte Fühlerglid 3-—4—4'!/» mal länger als die Basalglieder zusammengenommen, unten vorne nur leicht eckig oder auch rundlich hervortretend, Fühlerborste nackt, pubescent, oft haarig oder halbgefiedert. Gesicht lang, vertikal oder ein wenig zurückweichend, Mund- rand nie etwas aufgeworfen oder vorgezogen wie z. B. bei Pulusia decipiens Meg.; über der grofsen Vibrisse oft eine kleine Borste; Hinterkopf gewöhnlich stark gepolstert, am Thorax in der Regel eine DC. Präsuturalborste (bei dorsalis v. Ross., und longicauda Ztt. zwei solche Borsten), zwei Reihen von Akrostikalen; Schüppchen nur mäfsig grols, ungleich oder auch ganz klein und fast sich deckend. Flügel mit oder vielfach ohne Randdorn, der Vorderrand kurz bewimpert oder auch fast kahl; sie sind slasartig, oft verschiedenfarbig getrübt, den Körper an der Länge nicht übertreffend; Subeostal- und Analadern meistens kurz, bei manchen Arten aber ziemlich lang, der letzte Abschnitt der Posticalader meistens beträchtlich länger als die hintere Querader; die Aufsenborste der Vorderschienen ist nicht sehr lang oder auch ziemlich kurz, ebenso die gewöhnlichen Borsten an Mittel- und Hinterschienen; die äufsere Vorderborste der letzteren steht niedriger Nova Acta XCY. Nr.2 11 78 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [26] als die nicht aufsergewöhnlich lange äufsere Hinterborste; auch die Stand- punkte dieser beiden Borsten an den Hinterschienen sind gegenseitig immer entfernt, d.h. sie stehen nicht in demselben Niveau wie das bei Subg. Caricea vorkommt; im allgemeinen ist die Beborstung bei den meisten Arten nicht auffallend und bei vielen selbst spärlich, die Borsten oft haarartig. Pulvillen und Klauen klein oder nur mälsig grols. Der Hinterleib ist verlängert, zylindrisch, oft ein wenig plattgedrückt, seltener hinten ein wenig seitlich zusammengedrückt, nur sehr selten stark zusammengedrückt (bei dorsalis v. Ross.), oft gegen das Ende gebogen und mälsig verdickt (stärker bei trilineella Ztt., intermedia Fall., means Mg. und helwetica Schnb.); der fünfte Ring klein, oft auch gröfser und gewöhnlich samt der von ihm ab- geschnürten Basalmembran (Basalring) des Hypopygs kuglig hervortretend; dieser Ring ist von unten nach oben verschieden breit gespalten und die Spalte mit einem lichteren Häutchen bekleidet. Das Hypopyg ist verhältnis- mälsig ziemlich grols, mitunter sehr grols, seine obere Zange nur mittel- mälsig lang und (mit Ausnahme der vier oben genannten Arten, bei welchen das Hypopyg noch lebhaft an Palusia- und Caricea-Typus erinnert, „Über- gangsformen“) sehr breit; sie ist von verschiedener (je nach der Art) Form: viereckig, kreisförmig, rechtwinklig, herzförmig, auch walzen- und tonnen- förmig — und liest samt den zweien auch breiteren als gewöhnlich und ebenso langen unteren Zangen oberhalb der sie von unten und den Seiten bedeckenden und dem Bauche und Abdomen anliegenden (nie wie z. B. bei Maerorchis meditata Fall. und bei vielen Anthomyinen herabhängenden) und höchstens in der Bauchmitte unter spitzem Winkel gegenseitig konvergierenden Bauchlappen. 3. Untergattung Caricea Rob. Desv. pp. et Auctt. (nec Stein). Robineau-Desvoidy hat bei der Stiftung seiner Gattung Caricea, eine der Gattungen der Familie „Limoselles“, welche der natürlichen Familie der Anthomyiden „Coenosünae“ s. str. zum Teil entspricht, den zu seiner Zeit leicht begreiflichen Fehler begangen, mehrere nur vom Ansehen den Coenosiinen ähnliche Arten seiner Familie „Aricines“ gehörend, in den „Limoselles“, insbesondere auch in der G. Caricea zu verteilen. Manche in [27] Die Anthomyiden. 79 seinem Werke unter Caricew gebrachte Arten sind reine Spilogastern, wie z. B. C. plumosula R. D. ist nach meiner Ansicht $. (Znoplopterye Hndl.) anceps Ztt., und mehrere R. D.-Arten seiner Gattung Caricea sind höchst wahrscheinlich Spilogastern, wie S. ciliatocosta Ztt. usw.; einige von diesen waren auch von Rondani, Meade u.a. (selbst Meigen hat eine Art, wie es scheint ciliatocosta var., als Coenosia tigrina Fabr. beschrieben) dem Beispiele Robineau D. folgend, in der G. Caricea aufgenommen. Da ich früher ebenso wie mein werter Kollege P. Stein die Art Caricew communis R. D. als anceps Ztt. betrachtete, so habe ich den Namen Caricea sensu Schnb. für eine besondere Gruppe von mit anceps eng verwandten Formen mit der Type Caricea communis R. D. verwendet. Zur Gattung Caricea meiner Auffassung gehörten alle Spilogastern mit einem sehr langen Hypo- pyg, — der Form, aber gar nicht dem Baue nach — an die Coenosünen erinnernd, und dazu noch mit mehreren anderen leicht zu erkennbaren Merkmalen versehen; hierher gehören also: anceps Ztt., ciliatocosta Zitt., flagripes Rdn., eilipes Schnb., taurica Schnb., obtusipennis Fall.; — diese letzte Art ist von Hendel wegen Nichtbeachtung meiner diesbezüglichen Arbeiten (1890) als eine besondere Gattung Enoplopteryx beschrieben (1902). — Inzwischen überzeugte sich Stein davon, dals Ü. communis R. D. nicht anceps Ztt., sondern tigrina Fabr. ist, — und den Namen Caricea mit der Type C. erythrocera R.D. nahm er ungeachtet Rondanis, Meades und meiner früheren ganz anderen Interpretation an für eine Gruppe von kleinen Anthomyinen (nicht Coenosinen), welche früher den von Pokorny ge- gebenen ausgezeichneten Namen Lispocephala führte. Diese Art ist aber gar nicht der Type Desvoidys (©. communis = tigrina Fabr. ähnlich und auch deshalb von allen früheren Autoren in ihren Interpretationen der Gattung Caricew unberücksichtigt geblieben. — Obgleich ich sehon vor längerer Zeit und auch jetzt die ©. plumosula R. D. als Synonym von anceps und als eine unzweifelhafte zweite erkennbare T'ype (aulser communis R. D.) der G. Caricea R.D. betrachte, ungeachtet dieser meinen festen Überzeugung, kann ich diesen früher der obengenannten Spilogaster- (oder Mydaea-Gruppe) gegebenen Namen nicht weiter beibehalten, weil ich fand, dafs Coenosia tigrina Fabr. mit noch mehreren anderen Üoenosia- Arten gemeinschaftliche Gattungs- oder Untergattungscharaktere besitzt, weswegen der Name Caricea 11* 80 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [28] nur dieser Gruppe von Arten, nicht nur von „prioritäts-“, sondern auch von „kontinuitätswegen“ gebührt. Frühere und auch Dipterologen der neuesten Zeit haben ja auch manche von diesen letzterwähnten Arten (humilis Meg., nana Ztt., tigrina Fabr.) wegen ihrer gegenseitigen Verwandtschaft der, zwar ungenügend charakterisierten Gattung Caricea zugezählt, und auch P. Stein (s. Wiener Ent. Ztschr. 1897, S. 92) bei der Beschreibung der Caricea cingulipes Stein (nee Ztt.) — lineatipes Ztt., war der Meinung, dafs diese Art in die Gattung Caricea R.D. (sensu Rond. et Meade —- nec Schnb. olim) wegen Übereinstimmung mehrerer gemeinschaftlicher Merkmale mit CO. tigrina Fabr., humilis Mg., nana Ztt., gebracht werden müsse; dann aber ist auch kein Grund mehr vorhanden, den gut von Pokorny gewählten Namen Lispocephala mit Caricea zu vertauschen.') Zu dieser Untergattung rechne ich folgende mir bekannte Arten, welche alle zum Verwandtschaftskreise der (. tigrina gehören: lineatipes Ztt. —= cingulipes Stein (nee Ztt.), Deiedzickü Schnb. = humilis Ztt. (nee Mg.), atra Mg. — globuliventris Ztt., attenuata Stein — flavicornis Lw. in litt., villipes Rdn., humilis Mg., tigrina Fabr. Die allgemeinen Charaktere dieser Untergattung sind folgende: Körper robust, mit starken und ziemlich langen Borsten sparsam besetzt; Kopf rund oder seitlich zusammengedrückt, Hinterkopf bei 9’ mäßsig gepolstert, Stirn bei den 0’ und 2 gleich !!ı der Kopfbreite oder bei den ? höchstens bis !/; der Kopfbreite einnehmend; Augen gro/s, lang-oval; Orbiten parallel, Frontoorbitalborsten einreihig, in der Zahl 4, seltener 3 grolse und 2—3 kleinere haarartige. Gesicht vertikal oder ein wenig zurückgezogen, selten in leichtem Grade unten vorgezogen (attenuata, atra); oberhalb der starken Vibrissenborsten sind noch [—2—3 Börstchen wie auch (in Minder- zahl) bei manchen Arten der Untergattung Coenosia s. str. Fühler nickend, kurz, das Endglied nur 1—1'!;—2, selten 2'/; mal länger als die übrigen zusammen, die Fühlerborste lang, in der Regel stark pubescent, auch haarig oder halbgefiedert, nur ausnahmsweise kurz pubescent („puberula“), d.h. anscheinend nackt. Palpen lang, fadenförmig, am Ende gewöhnlich etwas 1) Die Untergattung Caricea R. D. sensu Schnb. olim bekommt mit erweiterter Diagnose (1890) den Namen Enoplopteryx Hendel, (1902) mit der Type: E. obtusipennis Fall. [29] Die Anthomyiden. sl verbreitert, schwarz. Rüssel stark, hornartig, glänzend, spitzig, die Saug- labellen klein. Thorax robust, dreistriemig, 1 DO. (ausnahmsweise bei manchen Varietäten der C. tigrina 9' zwei grolse DC.) vor der Naht, 3 DC. hinter der Naht, Akrostikalbörstchen zweireihig und stark gegenseitig genähert. Die drei Sternopleuralborsten in gewöhnlicher charakteristischer Weise in einem gleicheckigen Dreiecke stehend (Stein). Hinterleib kurz oder sehr kurz (auch bei den 2), zylindrisch, konisch, von der Seite meistens in ver- schiedenem Grade zusammengedrückt, gegen die Spitze gebogen und ver- schmälert, von oben oft ein wenig verflacht, bei den ? eiförmig oder länglich eiförmig (was auch selten bei den ©' vorkommt), am Ende allmählich zu- sespitzt; gewöhnlich mit Z—& verhältnismälsig gro/sen, dunklen Flecken, zwischen denen bei den meisten Arten dieser Gruppe in der Mitte noch eine dunkle abgesetzte Längsstrieme verläuft. — Beborstung des Hinterleibes mit grölseren Borsten nur spärlich; auf dem zweiten Ringe 2, am dritten Ringe 4—5, am vierten 5—6 Discalborsten; der fünfte Ring kurz, manch- mal nur als ein kleines Dreieck hervortretend. Die ziemlich gro/sen, aber nicht sehr breiten Endlappen des fünften Segments der Bauchschiene horizontal dem Körper anliegend, nie hängend. Der Basalring des bei manchen Arten langen Hypopygs kuglig am Ende des Abdomens oder unter demselben hervortretend; die schmale leistenförmige obere Zange und die dünnen unteren Zangen des Hypopygs') sind unter den bauch zurückgeschlagen und mit den oben erwähnten Lappen bedeckt, oft aber daraus hervortretend. Bei einer anderen Gruppe von hierher gehörenden Arten dieser Untergattung’) sind die oberen Zangen und die unteren ebenfalls grofs, aber die oberen bedeutend breiter (villipes, attenuata), oder sehr breit und von ganz und gar heterogener Gestalt, und zwar in solcher Weise wie bei den meisten Arten der zweiten Untergattung Üoenosia s. str. (Dziedzickü, atra, lineatipes, Übergangsformen). Die Flügel sind verhältnismälsig kurz, breit, an der Spitze abgerundet, die Flügellappen an der Basis gut entwickelt, Costa meistens kurz bewimpert, 1) Bei figrina Fabr., humilis Mg. — nana Ztt. 2) Bei villipes Rond., attenuata Stein, Dziedzickü Schnb. — humilis Ztt. (nee Mg.) lineatipes Ztt., atra Mg. — globuliventris Ztt. 82 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [30] selten mit einem Randdorn, Subecostalader meistens lang, oft bis zur Mitte des Flügelvorderrandes reichend oder dieser sehr nahe, — selten kurz wie bei den meisten Arten der anderen Untergattungen der G. Üoenosia s. lat.; Analader bei manchen Arten verhältnismälsig lang, 4—6 mal länger als die hintere Queranalader, bei einigen aber nur ein wenig länger als diese oder mit dieser von gleicher Länge; die immer gerade und vertikal stehende hintere Querader bei der Mehrzahl der Arten länger als der letzte Abschnitt der Posticalader, bei anderen eben so lang oder um !!,—!/s; kürzer; die Cubital- und Discoidaladern parallel oder leicht divergierend. Die Schüppcehen sind wei/s, gro/s, das untere nur zur Hälfte, selten ein wenig mehr von dem oberen bedeckt; Halteren blafsfarbig. Die Beine sind verhältnismäßig kurz und meistens plump, besonders die Fülse (Tarsen) der Hinterbeine auch bei den 9° kurz und plump, unten kammartig kurz beborstet; die Füsse aller Beine sind ungefähr so lang wie die entsprechenden Schienen, manchmal auch kürzer oder die der Vorder- beine ein wenig länger und der Hinterbeine oft kürzer als die Schienen. Die Unterseite der Schenkel ist bei allen Arten nur dürftig und mit zwei Reihen oft sehr langen und manchmal haarförmigen Borsten in gleichem Abstande in der Zahl 3—5 in jeder Reihe besetzt, deren Länge an der Hinterseite der hintersten Schenkel zwei- bis dreimal und noch mehr den Schenkeldurchmesser übersteigt (bei lineatipes Ztt. und vllipes Rond.); eben so lange oder noch längere Borsten bekleiden spärlich die Schienen: unter- halb der Mitte der Vorderschienen steht eine solche sehr lange äulsere Hinter- borste; in der Mitte (oder ein wenig höher) der Hinterschienen stehen meistens auf einem Niveau zwei Borsten mit ihren Basen nebeneinander, welche divergierend gleich nach zwei entgegengesetzten Richtungen auseinander streben, eine kürzere äufsere Vorderborste (manchmal noch eine höher stehende kürzere) und eine sehr lange kräftige äufsere Hinterborste; ganz unten an der Schiene steht noch eine sehr lange Hinterborste, an die Präapikalborsten erinnernd. Aufser diesen sind noch die zwei gewöhnlichen ziemlich langen Borsten nebeneinander an den Mittelschienen und meistens kräftige und zahlreiche (4—6) Präapikalborsten, besonders zahlreich an den Vorder- und Mittelschienen. Pulvillen und Klauen verhältnismäßig grols, selten mäßig klein. [31] Die Anthomyiden. 83 2. Gruppe: Muscinae-Anthomyinae vel Anthomyinae. Diese grolse Gruppe zerfällt in folgende wer systematische Formen- reihen, mit Berücksichtigung ihrer Entwicklungsrichtung: I. Formenreihe (Stirps): Muscinae cordyluraeformes vel Pseudo- coenosinae vel Hylemyidae. i 1. Familie: Aylemyinae. 2. Familie: Pegomyinae. II. Formenreihe: Muscinae fanniaeformes vel Homalomyidae. 1. Familie: Fanninae (mit Euryomma Stein, als Übergangsform). 2. Familie: Azelinae. II. Formenreihe: Muscinae mydaeaeformes vel Mydaeidae et M. Iimnophoraeformes vel Muscinae. A. Muscinae mydaeaeformes vel Mydaeidae. 1. Familie: Limnophorinae. 2. Familie: Mydaeinae. B. Museinae limnophoraeformes vel Muscinae, Ordo 1 mit G. Atherigona Rond. als Übergangsform. IV. Formenreihe: Muscinae ariciaeformes vel Aricinae et Mus- cinae dasyphorae- (resp. Polietes)-formes vel Muscinae. A. Muscinae ariciaeformes vel Aricinae (mit G. Polietes Rond., Polietina Schn. und Acanthiptera Rond. als End- oder Übergangsformen). B. Muscinae dasyphorae- (resp. Polietes)-formes vel Muscinae, Ordo 2. 2. Gruppe: Muscinae-Anthomyinae vel Anthomyinae. Hypopyg von verschiedener Länge und Gröfse; es besteht aus dem Basalringe (membrana basalis, — dem meistens kleinen und kuglig hervor- tretendem, hinten tief gespaltenem sechsten umgeänderten Hinterleibsringe), der oberen, den zwei unteren Zangen und dem „fulerum penis“, welches (meist auch mit seinem grölsten dreieckigen Stücke) ist nach vorne gerichtet. Die obere Zange bewegt sich von oben nach unten, die unteren horizontal gegeneinander. Im allgemeinen, die älteren Formen besitzen ein langes, die jüngeren und jüngsten ein kurzes, meistens unansehnliches Hypopyg. 84 J. Schnabl und II. Dziedzicki, [32] Die obere Zange ist entweder dreieckig, herzförmig, die unteren mehr oder weniger lang, ausgestreckt und parallel gegenseitig liegend („ältere“ Formen), oder die obere Zange ist mehr oder weniger viereckig, rechtwinklig und die unteren kurz, gegeneinander parallel oder horizontal gebogen, ausgespreizt, auch unter die obere teilweise versteckt („jüngere“ und „jüngste“ Formen). Das „fulerum penis“ dient als Unterlage des letzteren und ist in der Basal- ringhöhle befestigt und auch teilweise beweglich; es hat verschieden ge- staltete Anhängsel, welche sehr wichtige Merkmale für die richtige Erkennung vieler Gruppen- und Formenreihen abgeben. Die vier Formenreihen der Anthomyinen entsprechen auch ihrer systematischen Einteilung mit Berück- sichtigung der Divergenz- und Konvergenz-Merkmale, — ihrer mono- und polyphyletischer Abstammung. I. Formenreihe: Ayl/emyidae. Flügel ungerillt oder mehr oder weniger deutlich gerillt (Girschner). Übergänge von Scatomyzinen und Coenosinen zu der dritten und vierten Formenreihe der Anthomyinen, sowie zu den Tachiniden (T'hryptocerinen, Syllegopterinen usw.). Hypopyg lang oder kurz; obere Zange meistens dreieckig oder herz- förmig, bei manchen Übergangsformen viereckig oder rechtwinklig (Eyle infirma Mg., Acroptena caudata Ztt., Acyglossa atramentaria Meg.), die unteren Zangen lang, parallel (ältere Formen) oder kurz, ausgespreitzt und an der Spitze ganzrandig oder mehr oder weniger tief gespalten, gezähnt oder krebsscheerenförmig (jüngere Formen). Der fünfte Bauchring hinten ent- weder tief bis zur Hälfte oder über dieselbe dreieckig, viereckig usw. aus- geschnitten, die auf solche Weise entstandenen Lappen flach liegend oder herabhängend (ältere Formen der gegebenen Kategorie) oder seicht flach ausgerandet mit kleinen Hörnern an den Seitenspitzen (jüngere oder mehr ausgebildete Formen). Hinterkopf mehr oder weniger gepolstert oder fast flach (bei O'), Frontoorbitalborsten einreihig, ausnahmsweise zweireihig (Übergangsformen), Stirn gröfstenteils mit Striemenkreuzborsten, bei den Übergangs- oder jüngeren Formen oft ohne Kreuzborsten (Eustalomyia, viele Pegomyinen). Die älteren [33] Die Anthomyiden. 8 Formen haben wie die Coenosinen nur mälsig breite oder selbst schmale Stirn bei beiden Geschlechtern (Ayporites, Hammomyyia, Hylephila, Alliopsıs, Prosalpia), dabei oft auch die J' mit Kreuzborsten; bei den jüngeren Formen ist die Stirn bei den 0' schmal, bei den 2 sehr breit, bei den Übergangs- formen in beiden Geschlechtern sehr breit, nur bei den Q' etwas schmäler, Kreuzborsten auch bei den J'. Bei allen Hylemyiden ist das Schildchen unten in verschiedenem Grade dicht aber immer bewimpert (Girschner), die Flügel- und 'Thoraxschüppchen sind meistens klein und gleich, seltener das untere etwas hervorstehend; sie sind wie bei den Cbenosinen durch einen bis zum Grunde breiten Zwischenraum voneinander getrennt; das Thoraxschüppchen ist nach dem Schildchen zu niemals erweitert (Girschner). Schildehen jederseits mit einer Präbalsborste, einer Basalborste, einer Discal- borste (die kleinen Discalborsten nicht mitgerechnet) und zwei meistens ge- kreuzten Subapicalborsten; die eigentlichen Apicalborsten fehlend (Girschner). Thorax dreistriemig,') mit 5 Dorsozentralborsten (2 vor_der Naht). Sterno- pleuralborsten (die Stellung): 1:2 oder 2:2 oder 2:3—4; wenn 3, dann in einem geradeckigen Dreiecke (Girsehner) stehend. Hinterleib konisch, walzenförmig, langoval, länglich eiförmig, besonders bei den ? (ältere Formen), oder abgeplattet und streifenförmig: (jüngere Formen). Bauchmembran bei den älteren und Übergangsformen fehlend oder schmal, dann berühren die Bauch- platten die umgebogenen Säume der Hinterleibssegmente; bei den jüngeren Formen, welche meistens, wie oben angeführt, einen flachgedrückten, streifen- förmigen Hinterleib besitzen, ist die Bauchmembran, besonders gegen die Bauchbasis gut entwickelt und die Bauchplatten sind mehr oder weniger schmal (meistens bei den Pegomyiden). Subcostalader ist in der Regel lang, und die Analader erreicht fast immer den Flügelhinterrand (Ausnahme: bei der Übergangsform Chelisia monilis — einer Pegomyidae, — und atavistisch verkürzt bei manchen Individuen der Hydrophoria conica Wied. und Hylemyia variata Fall.). Diseoidalader immer gerade; Cubital- und Discoidalader meistens parallel. Hinterborsten an den Hinterschienen meistens vielzählig, nie fehlend. 1) Ausnahme: Hydrophoria conica Wiedm., Acroptena spec. usw. Noya Acta XCV. Nr. 2. 12 86 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [34] 1. Familie Aylemyinae. Körperfarbe meistens dunkelgrau, Beine oft lichter gefärbt. Gesicht in der Regel nicht zwrückweichend, oft stark vorgezogen. Beborstung meistens stark. Sternopleuralborsten 1:2—3, 2:2 oder 2:3—4 (Hyporites usw.). Die hintere Flügelquerader ist häufig geschwungen und schief gestellt; die Costalader bis zur Discoidalader verlängert, ausnahmsweise bei Acyglossa nur bis zur Cubitalader reichend. Hinterleib wie oben angeführt, seltener streifen- förmig; Bauchmembran meist schwach entwickelt, Beine stark beborstet und meistens ziemlich plump. Hypopyg sehr — oder mälsig lang, auch ganz kurz; obere Zange dreieckig oder herzförmig, sehr selten viereckig (bei den Übergangsformen); untere Zangen meistens gegeneinander parallel, seltener ausgespreizt, ver- schieden breit und lang, an der Spitze ganzrandig, seltener zangenartig ge- spalten (bei manchen Arten der Untergattung Paregle wie radıcum L., vetula Ztt., einerella Fall. (nee Me&., Schin.). Aufser seinem dreieckigen Hauptstücke hat das ‚fulerum penis“ noch manche für einige Gattungen und Unter- gattungen sehr charakteristische Anhängsel; dieselben sind entweder lang, streifenförmig und an. der Spitze gabelartig gespalten (finden sich hinten am Unterrande des „fulerum“) bei allen Arten der Untergattung Delia R.D.p. p. und Hammomyia Rond. wie gallica Schnb., albiseta v. Ros. und bei manchen Arten der Untergattung Paregle und Crinura, — oder sehr lang, dünn, peitschenförmig, an der Spitze ganzrandig: bei allen Arten der Gattung Acroptena Pok. s. Schnb. Dzied.; oder diese Anhängsel sind dick, nicht sehr lang, an der Spitze abgerundet und mit einer Borste versehen bei Arten der Gattung Hydrophoria R. D., — oder erscheinen an der Vorderseite des „fulerum“: breit dreieckig, mit der Spitze nach vorne gerichtet, bei den Arten der Gattung Chortophila Meg. Die Gestalt des fünften männlichen Bauchsegments, die Form und Tiefe seines Ausschnitts, die Beschaffenheit der Ausschnittsränder usw. sind für mehrere Gattungen und Untergattungen sehr charakteristisch; z. B. bei allen ohne Ausnahme Arten der Untergattung Crinura stehen gruppenweise oder zerstreut oben an den Ausschnittsrändern kurze Pflöckchen; bei allen Arten dieser Gattung sind auch die Innenseiten der Hinterschienen der ganzen Länge nach dicht mit kurzen Börstchen kammartig besetzt. 30] Die Anthomyiden. 87 Gattungen und Untergattungen der Aylemyinen. I. G. Hyporites Pok. s. lat. 1. Subg. Hyporites s. str. 2. Subg. Engyneura Stein. . Hammomyia Rond. . Aylephila Rond. . Alliopsis Schnb. Dzied. . Prosalpia Pok. . Hylemyia R.D. p. p. s. lat. Schnb. Dzied. 1. Subg. Leptohylemyia Schnb. Dzied. 2. Subg. Hylemyza Schnb. Dzied. 3. Subg. Hylemyia R. D. s. str. Schnb. Dzied. 4. Subg. Paregle Schnb. Dzied. 5. Subg. Orinura Schnb. Dzied. 6. Subg. Delia R.D.p. p. Schnb. Dzied. 7. Subg. Adia R.D. p. p. Schnb. Dzied. 8. Subg. Heterostylus Schnb. Dzied. 9. Subg. Pegohylemyia Schub. Dzied. 10. Subg. Pogonomyza Schnb. Dzied. VII. G. Chortophila Meg. s. lat. 1. Subg. Chortophila Meg. s. str. Schnb. Dzied. 2. Subg. Lasiops Rond. VII. G. Hydrophoria R. D. p. p. Schnb. Dzied. IX. G. Acroptena Pok. Schnb. Dzied. X. G. Eustalomyia Kow. G G ug ä== am mm m XI G. Egle R.D. s. Schnb. Dzied. XI. G. Acyglossa Rond. Bestimmungstabelle für die Gattungen und Untergattungen. la. Cubitalader bis zu der Discoidalader reichend. 2% 1b. Cubitalader nur bis zu der Oubitalader reichend. G.: Acyglossa Rond. 2a. Stirnstriemen-Kreuzborsten bei ? vorhanden. I 2b. Stirnstriemen-Kreuzborsten fehlend. G.: Eustalomyia Kow. 12* 88 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [36] 3a. Vibrissenleisten beborstet. G.: Hıyporites Pok. sensu lat. 4. 3b. Vibrissenleisten unbeborstet. 5. 4a. Basalring des Hypopyg sehr lang, Discoidalader hinter der Flügel- spitze mündend. Unterg.: Hyporites Pok. s. st. 4b. Basalring des Hypopyg mälsig lang, Discoidalader in der Flügel- spitze mündend. Unterg.: Engymeura Stein. 5a. Stirnstrieme in beiden Geschlechtern schmal.') 6. 5b. Stirnstrieme bei den J' schmal, bei den 2 breit oder bei beiden Geschlechtern breit. 9». 6a. Kopf stark aufgeblasen. tk. 6b. Kopf nicht aufgeblasen. 8. 7a. Fühlerborste nackt oder fast nackt. G.: Hylephila Rond. 7b. Fühlerborste lang pubescent, halbgefiedert oder gefiedert. G.: Hammomyia Rond. Sa. Augen behaart. G.: Alliopsis Schnb. Dzied. Sb. Augen nackt. 2) 9a. Fühlerborste kurz pubescent, das zweite und dritte Tarsenglied der Vorderbeine beim ? erweitert, Hinterschienen mit langer Hinterborste. Prosalpia Pok. 9b. Fühlerborste gefiedert, halbgefiedert oder nackt. 10. 10a. Flügelschüppchen klein, gleich. 12. 10b. Flügelschüppchen ziemlich grofs oder nur mälsig klein, das untere hervorragend. Jul, lila. Basalring des Hypopyg am Hinterrande mit einer sehr langen aus der Ringhöhle heraustretenden zu „fulerum“ gehörenden Geifsel, Rüssel mit kleinen Labellen. G.: Acroptena Pok. 11b. Basalring und „fulerum“ ohne solche Geifsel. G.: Hydrophoria R.D. 12a. Fühlerborste lang gefiedert, Fühler mehr oder weniger lang, Stirn lang abschüssig, Gesicht vertikal, Mundrand nicht vorgezogen. 13. 12b. Fühlerborste nackt, pubescent, seltener halbgefiedert. 16. 13a. Hinterleib streifenförmig, schmal. 14. 13b. Hinterleib nicht streifenförmig, höchstens etwas plattgedrückt. 15. 1) Bei griseaQ ist die Stirn breit, aber die Stirnstrieme schmal. Die Anthomyiden. 89 14a. Hinterleib ungewöhnlich lang und schmal, Hypopyg sehr lang und dünn, 'T'horax robust. Unterg.: Leptohylemyia Sehnb. Dzied. 14b. Hinterleib mäfsig lang und schmal, Basalring schwarz glänzend, Hypopyg nur mäßig lang. Unterg.: Hylemyza Schnb. Dzied. 15a. Hinterleib walzenförmig, konisch, länglich-eiförmig, oft etwas flach- gedrückt, Gesicht gerade, Mundrand nicht aufgeworfen oder nur kaum vortretend. Unterg.: Hylemyia R.D. s. str. 16a. Gesicht und Mundrand meistens stark, bisweilen schnauzenartig vor- gezogen. 17. 24a. 16b. Gesicht vertikal oder ein wenig zurückgezogen, Gesicht und Mund- rand selten (forzlega, lavata, candens) ein wenig vortretend. 19: 17a. Frontoorbitalborsten bei den 2 einreihig. Le 17b. Frontoorbitalborsten bei den ? zweireihig. G.: Egle R.D. 18. Hinterleib konisch, länglich-eiförmig oder eiförmig, ein wenig — selten stark — flachgedrückt, Fühlerborste nackt oder pubescent, Schüppchen gleich oder ungleich. Unterg.: Paregle Schnb. Dzied. 19a. Rüssel auffallend grols und dick, Flügel breiter als gewöhnlich, Borste pubescent, kurz- oder langgefiedert, Hypopyg ganz kurz und breit. Unterg.: Pogonomyza Schnb. Dzied. 19b. Rüssel und Flügel von gewöhnlicher Gröfse, Hunlerhomne pubescent oder halbgefiedert. 20. 20a. Hinterschienen innen dicht und kurz kammartig Deberateı oder ebenso bewimpert, Bauchlappen innen an der Spitze mit Pflöckchen besetzt. Unterg.: Crinura Schnb. Dzied. 20b. Hinterschienen innen in der Regel ohne solche Börstchen. 2HR 21a. Hinterleib konisch, walzenförmig oder länglich-eiförmig, etwas flach- gedrückt. 22. 21b. Hinterleib meistens streifenförmig oder stark flachgedrückt. 24. 22a. Flügel diekadrig, steif, Fühlerborste nackt, Körper schwarz, glänzend. Unterg.: Adia R.D. 22b. Flügel von gewöhnlicher Bildung, Fühlerborste nackt oder kurz pubescent, Augen grols, nackt oder behaart, ausnahmsweise bei den I (parvicornis Ztt. — olim Chirosia) weit entfernt, Schüppchen klein, gleich oder fast gleich. G.: Chortophila Meg. s. lat. 23. 90 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [38] 23a. Augen nackt, ausnahmsweise (anthomyina Rond. — olim Lasiops —) behaart. Unterg.: Chortophila Meg. s. str. Schnb. Dzied. 23b. Augen behaart, Hypopyg und Bauchlappen von den Arten der Unter- gattung Chortophila etwas verschieden. Unterg.: Lasiops Rond. 24a. Gesicht und Mundrand stark vorgezogen, Flügel diekadrig, Fühler kurz. Unterg.: Heterostylus Schnb. Dzied. 24b. Gesicht gerade, Mundrand nicht oder ein wenig vorgezogen. 25. 25a. Hypopyg kurz, obere Zange aulserordentlich grols, untere Zangen wie bei den meisten Pegomyinen ausgespreizt und kurz, „fulerum penis“ mit starken Borsten. Unterg.: Pegohylemyia Schnb. Dzied. 25b. Hypopyg mälsig lang, „fulerum“ mit einer langen an der Spitze gabelartig geteilten Geifsel; Augen bei den Q' genähert oder zusammen- stofsend, bei D. fallax Lw. auch bei Q' durch breite Strieme getrennt; bei manchen Arten das zweite Bauchsegment an den Seiten oder auch an dem Hinterrande mit langen Borstenhaaren besetzt. Unterg.: Delia R. D. p. p. Schnb. Dzied. I. Gattung Hyporites Pok. s. lat. Basalring des Hypopyg sehr lang, horizontal liegend und stark an der Hinterleibsspitze, welche er selbst bildet, hervorragend; Discoidalader hinter der hinteren Querader ganz gerade, aber mit der Cubitalader kon- vergierend, mündet hinter der Flügelspitze,;, die erste Hinterrandzelle am Flügelrande schmal offen, ihre Mündung ist schmäler als die Mitte. 1. Unterg.: Hyporites s. str. Pok. Art: montanus Schin. Basalring des Hypopyg nur mälsig lang oder nur mälsig weit am Hinterleibsende und mehr kuglig hinten und unten hervorstehend; Discoidal- ader hinter der hinteren Querader ganz gerade und mit Cubitalader stark konvergierend, mündet ın der Flügelspitze selbst; die erste Hinterrandzelle vor der Flügelspitze schmäler offen als bei Hyporites s. str. 2. Unterg.: Engyneura Stein. Arten: setigera Stein, pilipes Stein. Hypopyg. Die unteren Zangen in den beiden Untergattungen dick, ziemlich kurz, an der Basis ausgespreizt, gegen einander etwas konvergierend, sonst ziemlich gerade, ihre Basen breit, im Profil oben kurz bewimpert; [39] Die Anthomyiden. 91 die obere Zange bei montanus verhältnismäfsig grols, langherzförmig, die untere zur Hälfte oder über die Hälfte bedeckend; bei setigera klein, herz- förmig, bei pilipes grölser und herzförmig, die unteren zu /,—!/s bedeckend. das hintere Anhängsel des „fulerum“ bei montanus und pilipes an der Spitze mit einer Gabel endend, bei setigera nur gezähnt. Das fünfte Bauch- segment etwas breiter als das vierte, vier- oder langviereckig und bis zur Hälfte dreieckig ausgeschnitten; Lappen breit oder schmal, an der Spitze rund. Il. Gattung Hammomyyia Rond. Kopf stark aufgeblasen. Fühler mäflsig kurz, länger als bei Hylephila, hängend, Fühlerborste lang pubescent, halb- oder langgefiedert, Gesicht etwas zurückweichend, Akrostikalborsten ein- bis zweireihig, bei gallica stark und lang wie bei Aylephila, „pra“ ziemlich oder mälsig lang, auch kurz. Schüppchen klein, gleich, Oubital- und Discoidalader etwas kon- vergierend oder fast parallel. Augenorbiten mälsig breit, Frontoorbitalborsten zweireihig. Hypopyg verhältnismäßsig länger als bei Hylephila. Obere Zange herzförmig, stark und lang beborstet, die unteren ausgestreckt, gegen- einander nahe liegend und parallel, schmal oder mäfßsig breit, von der oberen zu !';—!» bedeckt. Das untere hintere Anhängsel des „fulcrum“ sehr dünn und au/serordentlich lang, mehr oder weniger tief gegen- und an der Spitze ein- bis zweimal gespalten. Das fünfte Bauchsegment wie bei Hylephila. Arten: albiseta v. Ros. — albescens Ztt., gallica Schnb., grisea Fall. III. Gattung Hylephrla Rond. Kopf stark aufgeblasen; Fühlerborste nackt oder fast nackt; Fühler kurz; Gesicht nicht oder nur ein wenig (unilineata) zurückweichend, Akrostikal- borsten zweireihig, „pra“ lang, Schüppchen klein, gleich, oder das untere kaum ein wenig hervorragend (buccata); Discoidalader gerade wie bei Hypo- rites verlaufend und die Mündung der ersten Hinterrandzelle etwas ver- engend. Der Hinterrand des vierten Hinterleibsringes bei den ? mit starken bogenförmig gekrümmten Borsten, des fünften mit kürzeren Börstchen be- setzt; bei dem ? das grölsere Anhängsel der Legeröhre mit dieken, kurzen und stumpfen Pflöckchen dicht besetzt. Hypopyg mälsig lang, obere Zange 92 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [40] meistens klein, herzförmig, die unteren unten nieht wie bei Hammomyia beborstet, sondern kahl, an der Basis wie bei Hyporites sehr breit, ausgespreizt, von der oberen zum Drittel oder Viertel bedeckt. Das fünfte Bauchsegment nicht bis zur Hälfte breitdreieckig ausgeschnitten, Lappen ziemlich kurz, innen dieht bewimpert. Das untere hintere Stück des „fulerum“* dick, lang und meistens gabelartig tief gespalten (wie bei manchen Untergattungen der Gattung Hylemyia, z. B. bei allen Arten der Untergattung Delia und einigen Arten der Untergattung Crinura und Paregle). Untersuchte Arten: unilineata Ztt., buccata Fall. Jankowskü Schnb., obtusa Ztt., sponsa Mg., similis Schnb. IV. Gattung Alliopsis Schnb. Dzied. Stirnstrieme wie bei den vorigen Gattungen und der folgenden Gattung, bei den beiden Geschlechtern schmal; Augen behaart, Fülllerborste nackt. Eine ziemlich grolse schwarze Art vom Ansehen eines Lasiops. Kopf im Profil weniger hoch als bei Lasiops, Hinterkopf stärker auch bei dem J' gepolstert, Stirn mehr gewölbt, kürzer und weniger abschüssig, samt dem Mundrande etwas vorragend. Augen dicht und lang behaart, verhältnis- mälsis klein, kurzoval, bei den 9’ und ? mälsig genähert (oc. subcohär.), Backen breit (= fast der Hälfte der Augenhöhe), Wangen schmal. Gesicht ziemlich kurz, stark in der Mitte eingebogen; Fühler in der Augenmitte eingefügt, kurz, das letzte Glied ziemlich breit, 1'/; mal länger als die Basal- glieder, Fühlerborste nackt. Rüssel ungewöhnlich lang, hornartig, ziemlich dünn, glänzend, mit ganz kleinen rundlichen zurückgeschlagenen Labellen; Taster keulenförmig, lang und dicht wie bei Hyporites behaart. Thorax drei- (resp. fünf-)striemig, DO. 5, gröfsere Akrostikalborsten fehlen; „pra“ halb so lang als die folgende Supraalare, Sternopleuralborsten nur zwei grölsere (1:1); Schüppchen klein, fast gleich, lang bewimpert (das untere ein wenig, ungefähr wie bei Ayl. buccata vorstehend). Hinterleib länglich-eiförmig, etwas flachgedrückt, dicht und lang behaart und beborstet, bei den ? zu- gespitzt. Hypopyg versteckt. Beine lang beborstet. Vorderschienen mit einer langen Borste unter der Mitte, Mittelschienen vorn mit 1, aufsen mit 2 und hinten mit 3 Borsten, Hinterschienen aufsen vorn mit 2—3, aufsen hinten mit 5, hinten mit 2—3 Hinterborsten; die Borsten lang. [41] Die Anthomyiden. 93 Flügel breit, ziemlich gegen die Spitze verschmälert, Randader nackt und unbewehrt, Cubital- und Diseoidalader etwas divergierend, fast parallel; Verhältnis der zwei letzten Abschnitte der Discoidalader 1:1!/, der letzte Abschnitt der Posticalader — mehr als die Hälfte der hinteren Querader, diese leicht gebogen, fast gerade und ein wenig schief stehend. Pulvillen und Klauen ziemlich klein. Hypopyg ähnlich den vorherigen drei Gattungen, am meisten aber dem bei Prosalpia-Arten. Basalring ist dieht mit sehr langen Haarborsten besetzt; obere Zange klein, herzförmig, behaart; die unteren Zangen sind parallel, vorgestreckt und nebeneinander liegend, verhältnismälsig etwas länger und breiter als bei Prosalpia, ihre Unterseite ziemlich lang beborstet; sie sind von der kleinen oberen Zange zu !/; bedeckt; das Fulerum- An- hängsel sehr kurz, breit und mehrfach geteilt. Das fünfte Bauchsegment langviereckig mit leicht bogenförmig gekrümmten Seiten, tief und breit über die Hälfte ausgeschnitten, Lappen schmal, lang, innen bewimpert. Art: glacialis Ztt. (olim Lasiops). V. Gattung Prosalpia Pok. Augen nackt, Fühlerborste kurz pubescent, das zweite und dritte Tarsenglied der Vorderbeine beim 2 erweitert; Cubital- und Discoidalader divergierend; Hinterschienen mit einer auffallend langen Hinterborste unter- halb der Mitte. Hypopyg mälsig lang, der Basalring ähnlich dem bei Hyporites, aber kleiner, lang beborstet; obere Zange langherzförmig, groß; die unteren Zangen mälsig lang und schmal, ausgestreckt, parallel nebeneinander liegend (teroliensis Pok.) oder parallel, aber mit den Spitzen konvergierend (silvestris, Billbergl) und zusammenstofsend, unten charakteristisch wie bei Alliopsis (welche auch sehr ähnliches Hypopyg besitzt) beborstet, von der oberen bis zu '/; bedeckt; das für Hyporites, Hammomyia und Hylephila charakte- ristische hintere untere Anhängsel des fulerum hier dünn und kurz, nicht geteilt. Arten: silvestris Fall., teriolensis Pok., conifrons Ztt., Billbergi Ztt. Noya Acta XCV. Nr.2. 13 94 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [#2] VI. Gattung Hylemyia R. D. p. p. s. lat. Die Merkmale dieser Gattung sind bei den zehn folgenden Unter- gattungen angezeigt. 1. Untergattung Leptohylemyia Schnb. Dzied. Fühler mehr oder weniger lang, Fühlerborste lang gefiedert; T’horax robust; Flügelschüppchen klein, gleich; Kopf verhältnismäfsig klein; Stirn lang, abschüssig, Gesicht vertikal, Mundrand nieht vorgezogen, Hinterleib o? [®) ungewöhnlich lang und schmal, streifenförmig, hinten verdickt, beim 2 läng- lich, zugespitzt. Körperfarbe hell, Schienen gelb, Flügel gelblich; Hypopyg sehr lang und aulsergewöhnlich dünn. Obere Zange kurz- oder langherz- förmig, die unteren ausgespreizt, sehr lang, dünn, bogenförmig miteinander konversierend, an den Spitzen bewimpert; das untere hintere Anhängsel des „fulerum“ lang, an der Spitze bedornt. Das fünfte Bauchsegment tief dreieckig ausgeschnitten, Lappen lang, ziemlich schmal, mit abgerundeten Spitzen. Arten: coarctata Fall., villosa Schnb. 2. Untergattung Hylemyza Schnb. Dzied. Dunkelbraune oder schwärzliche Arten; 'T'horax robust, Hinterleib mälsig lang, schmal und fast streifenförmig. Kopf verhältnismäßig klein, Äugen eng zusammenstolsend oder etwas getrennt (oc. subapproximati), Beine schwarz. Basalring des Hypopyg klein, schwarz, glänzend. Hypopyg mälsig lang; obere Zange grols, herzförmig oder rundlich, die unteren zu '/;—!/ı bedeckend; untere Zangen etwas ausgespreizt, parallel, innen an der Basis ausgeschnitten, ziemlich lang, die inneren Seiten leicht ausgerandet, an den Enden zugespitzt, gegen die Spitzen divergierend. Das fünfte Bauchsegment mälßsig tief dreieckig ausgeschnitten, Lappen ziemlich breit. Übrige Merkmale wie bei Leptohylemsia. Arten: lasciva Ztt., latifrons Schnb. 3. Untergattung Aylemyia R. D. s. str. Fühlerborste langgefiedert, Gesicht vertikal, nicht vorgezogen, Hinter- leib walzenförmig, konisch, länglichoval, oft ein wenig flachgedrückt. Hypopyg [43] Die Anthomyiden. 95 mälsig lang oder ziemlich kurz, obere Zange grols, herzförmig, die unteren zur Hälfte bedeckend und samt den kurzen oder mälsig langen, ausgestreckten, parallelen, innen geradseitigen und genäherten unteren Zangen stark beborstet; bei variata sind diese letzten fast nackt. Das fünfte Bauchsegment tief über die Hälfte schmal-dreieckig ausgeschnitten, Lappen ziemlich breit mit abgerundeten breiten, mit kräftigen Borsten besetzten Spitzen. Arten: variata Fall., strigosa Fabr., strigosa var. nigrimana Mg., latevittata Stein. 4. Untergattung Paregle Schnb. Dzied. Gesicht und Mundrand stark vorgezogen, Frontoorbitalborsten ein- reihig; Hinterleib konisch, länglich -eiförmig oder eiförmig, ein wenig, selten stärker flachgedrückt, Schüppchen gleich oder ungleich, Fühlerborste nackt oder pubescent. Hypopyg schmal und lang, oder ziemlich lang. Obere Zange langherzförmig, grofs oder ziemlich klein, zuweilen sehr lang, an der Spitze (und oft auch an den Seiten) jederseits mit einer sehr langen nach unten zugekehrten Haarborste, untere Zangen schmal und dünn, lang, ausgestreckt und parallel, sehr kurz beborstet oder besonders an den Spitzen bedornt und zuweilen mit kleinen Zangen an der Spitze endigend (radicum L. und vetula oder naso Ztt.); fulerum mälsig grols, mit einem mälsig langen, dicken oder dünnen, an der Spitze zuweilen gabelartig geteilten Anhängsel (radieum, vetula, caerulescens). Das fünfte Bauchsegment tief über die Hälfte dreieckig ausgeschnitten, Lappen lang, breit, an den lang; beborsteten Spitzen breit und abgerundet, selten schmäler. Arten: radicum L., vetula Ätt. — naso Ztt., caerulescens Strobl, macrura Schnb., cinerella: Fall. 5. Untergattung Orinura Schnb. Dzied. Gesicht vertikal, selten samt dem Mundrande etwas vortretend, Hinter- leib länglich-eiförmig oder walzenförmig, meistens ein wenig flachgedrückt. Fühlerborste nackt (selten), pubescent oder halbgefiedert, Fühler kurz oder mälsig lang. Hinterschienen innen dicht und kurz kammartig beborstet, Bauchlappen innen an der Spitze mit Pflöckchen besetzt. Hypopyg von 13* 96 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [44] verschiedener Länge und Grölse, aber nicht kurz; obere Zange herzförmig, klein (lavata) oder grols (candens), auch lang und mälsig breit (antigua und eilierura, welche ein identisches Hypopyg besitzen), oder oval (trichodactyyla), der ganzen Länge nach, besonders an den Seiten und der Spitze lang beborstet; untere Zangen entweder sehr schmal oder mäßig breit, lang oder kurz, parallel und genähert oder ausgespreitzt und bogenförmig konvergierend. Das Anhängsel des „fulerum“ entweder lang und dolehartig zugespitzt (lavata, candens), ganzrandig oder lang, gabelartig, an der Spitze wie bei Delia-Arten geteilt (cikierura, antiqua, albula), stumpf oder spitzig endigend. Das fünfte Bauchsegment grofs, breiter als das vierte, hinten tief dreieckig ausgeschnitten, Lappen breit, lang (bei /avata und parcepilosa schmal), mit abgerundeten Spitzen, beborstet und sparsam mit Pflöckchen besetzt. Arten: lavata Boh. — insularis Kuntze, candens Ztt., parcepilosa Villn., lamelliseta Stein, antiqua Mg., cilicrura Rond. — platura Mg. p.p., trichodactyla Rond. — platura Mg. p. p., lineariventris Ztt., albula Fall. — arenosa Ztt., lepida Fall. = exigua Mde. 6. Untergattung Delia R. D.p.p. Schnb. Dzied. Gesicht vertikal, meistens eingebogen, selten unten etwas vortretend (florilega), Fühlerborste pubescent oder halbgefiedert, seltener fast nackt (striolata). Hinterleib lang, streifenförmig oder flachgedrückt, Hinterschienen innen nicht kammartig beborstet. Obere Zange meistens klein, herzförmig, bei crinitarsata Stein mit starken und langen Macrochaeten an den Seiten besetzt; untere Zangen parallel ausgestreckt, meistens dünn, selten breit, mit den Spitzen kon- vergierend und zusammensto[send oder entfernt, oft kurz behaart, selten ausgespreizt (pseudofugaz, fallax); Bauchmembran wenig sichtbar, die Hinter- leibssegmente breit an den Bauch angebogen. Das fünfte Bauchsegment sehr tief, weit über die Hälfte ausgeschnitten, die Lappen in der Regel schmal, lang und an den Spitzen lang beborstet, anliegend oder hängend. Arten: criniventris Ztt. = Anthomyza eriniventris Ztt. — tibiaria Rond., cardui Mg. — penicillaris Rond., crinitarsata Stein, Meigeni Schnb. =? einerella Mg. (nee Ztt.), pseudofugax Strobl, floralis Fall., [45] Die Anthomyiden. 97 striolata Fall. (nee Ztt.), tristriata Stein, carduiformis Schnb. — cardui Mde. (nee Mg.), florilega Ztt., brassicae Behe. — floccosa Rond., nuda Strobl = penicillaris var. nuda Strobl, parallelwentris Ztt., indiscreta Schnb., fallax Lw. 7. Untergattung Adia R. D.p. p. Schnb. Dzied. Schwarze, stark beborstete, glänzende Arten, besonders an dem weniger bestäubten Hinterleibe; Stirn vortretend, Gesicht zurückweichend, Fühler kurz oder mälsig kurz, nickend; Fühlerborste nackt. Hinterleib walzenförmig, etwas flachgedrückt, an der Spitze beim o' verdickt, am Bauche eingeschlagen, Bauchlappen anliegend, der fünfte Ring ziemlich stark heraustretend und samt dem Basalringe des Hypopyg kuglig erscheinend; bei dem 2 ist der vierte Ring verlängert, seitlich stark zusammengedrückt und oben kantig. Flügel steif, mit dieken schwarzen Adern, hintere Quer- ader steil, gerade. Hypopyg ziemlich lang; obere Zange herzförmig, auf der ganzen Spitzenhälfte mit einem langen, aus zahllosen, dicht beisammen stehenden langen, geraden und steifen schwarzen Haarborsten bestehendem Barte bedeckt (sepia Meg.), oder die obere Zange ist rundlich, an der Spitze tief und breit gespalten und dicht beborstet (cwrvicauda Ztt.); rundlich fünf- eckig und vorn (an der Spitze) und an den Seiten jederseits mit vier langen geraden dicken Borsten versehen (fexicauda Schnb.); bei genitalis Schnb. ist die obere Zange langviereckig mit abgerundeten Ecken, vorn (an der Spitze) breit herzförmig ausgeschnitten, an den Seiten der ganzen Länge nach beborstet. Die unteren Zangen sind ziemlich kurz, oder lang, aus- gespreizt, an der Basis breit, allmählich scharf zugespitzt (von oben besehen), parallel dicht nebeneinander liegend, die Innenseiten der Zangen sind ent- weder ganzrandig (sepia), tief ausgeschnitten (curvicauda, genitalis) oder seicht ausgerandet (flexicauda),;, am tiefsten sind die Innenseiten bei curv- cauda s-förmig ausgeschnitten, und die Ausschnittseiten sind mit dichten Börstchen besetzt; bei den übrigen Arten sind die Innenseiten unten mit dichten, sich gegenseitig kreuzenden Börstchen bekleidet. Im Profil haben die unteren Zangen verschiedenes Aussehen: verdickt vor der Spitze (sepia), keulenförmig (genitalis), oben ausgekerbt (curvicauda) oder glatt (flexicauda). 98 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [46] Der fünfte Bauchring ist langviereckig, kaum breiter als der vierte und hinten sehr tief, fast bis zur Basis, dreieckig oder viereckig (genitalis) aus- geschnitten, die Lappen lang und schmal oder sehr schmal (genttalis). Arten: sepia Mg.. curvicauda Ztt., flexicauda Schnb., genitalis Schnb. —? confidella Ztt. 8. Untergattung Heterostylus Schnb. Dzied. Kleine, dunkelbraun gefärbte Arten. Kopf im Profil eckig, Hinter- kopf beim O' flach; Stirn etwas vorragend, Stirnstrieme ? braun oder rötlich; Gesicht eingebogen, Fühler mälsig kurz, Fühlerborste kurz pubescent, Gesicht unten und Mundrand ziemlich stark (wie bei P. radicum) vorstehend; Thorax robust, meistens chokoladenbraun; Schüppchen klein, gleich. Hinter- leib ebenso wie Thorax gefärbt, schmäler als dieser, langoval streifenförmig, hinten unten bei den 0’ kolbenartig erweitert, der fünfte kleine Ring und das sehr grolse Hypopyg nach unten umgebogen; Beine braun oder licht- braun, ziemlich stark beborstet; Klauen und Pulvillen sehr kurz. Flügel dickadrig, bräunlich. Hypopyg sehr plump aussehend, lang; obere Zange verhältnismälsig aulserordentlich klein, herzförmig oder breitherzförmig; untere Zangen lang, plump, auflsergewöhnlich breit, gerade ausgestreckt, leich s-fürmig gebogen, an der Basis einander genähert, unten konvergierend, vor der Spitze sehr (im Profil kolbig) verbreitert, bei atomarius und pratensis am äulsersten Ende spitzig, bei piliferus (von oben) gerade, von der Seite betrachtet sehr breit kolbig. Das fünfte Bauchsegment halbkreisförmig, breit, sehr tief und breit bogenförmig ausgeschnitten, Lappen schmal und lang. Arten: atomarius Ztt., pratensis Mg. (nec piliferus Ztt.), piliferus Ztt. 9. Untergattung Pegohylemyia Schnb. Dzied. Meist gröfsere, stark beborstete Arten vom Ansehen der Hylemyien und Delien. Stirn abschüssig, oft vorragend, Gesicht zurückweichend oder vertikal, Mundrand meistens nicht oder kaum etwas vorgezogen, Fühler oft niekend, Fühlerborste pubescent oder halbgefiedert. Hinterleib länglichoval, streifenförmig, Genitalanhängsel, besonders die obere Zange aulserordentlich [47] Die Anthomyiden. 39 stark entwickelt, die unteren ganz kurz; die obere Zange ist herzförmig, dreieckig, oval, flaschenförmig, an der mehr oder weniger verlängerten Spitze ganzrandig oder ein- bis zweimal gespalten; untere Zangen mehr oder weniger stark ausgespreizt, kurz, gebogen, miteinander konvergierend, innen glatt oder ausgebuchtet, wie bei manchen Pegomyien; „fulerum penis“ ohne Geilsel, aber mit 2—4 sehr langen, meistens dieken Borsten besetzt. Das fünfte Bauchsegment breit, tief, zu a —°/ı dreieckig, viereckig oder halb- kreisförmig ausgeschnitten, die Lappen ziemlich schmal und lang, stark beborstet. Ganz und gar identisches Hypopyg haben drunnescens Ztt. und gnava Mg. — laetucae Bch£, ihnen sehr ähnliches spinosa Rond.; auch sehr ähnliches Hypopyg miteinander haben brunneilinea Ztt. = seticrura Rond., und cinerea Fall., das Hypopyg von varicolor Mg. (nee Rond.) — trapezina Ztt. — im- pudica Rond. (teste Villenenve) ist etwas ähnlich dem bei tibetana Schnb. Arten: varicolor Mg., tibetana Schnb., brunnescens Ztt., gnava Meg., spinosa Rond., cinerea Fall., brumneilinea Ztt. 10. Untergattung Pogonomyza Sehnb. Dzied. Mittelgrolse, schwarze, etwas licht bestäubte, stark beborstete Arten, vom Ansehen einer Pogonomyia. Kopf verhältnismälsig klein, Thorax grofs, robust, Hinterleib bei den 9' zuweilen runzlig, schmal, lang, elliptisch, etwas flachgedrückt, fast streifenförmig, schmäler als Thorax, bei den 2 eiförmig, länglichoval, kurz, glatt, zugespitzt; Basalring des Hypopyg hinten zuweilen halbkuglig vorstehend und glänzend, Hypopyg unten und Bauch- lappen etwas vorstehend, den Hinterleib unten verdickend. Stirn ziemlich lang, gewölbt, Hinterkopf mäfsig gepolstert, Gesicht etwas eingebogen, fast gerade, Mundrand wenig oder nicht vorragend; Fühler nickend, mälsig lang, Borste pubescent, lang pubescent oder sehr lang ge- fiedert; Rüssel auffallend dick, Flügel, besonders an der Basis merklich breit, bei den 2 noch breiter, gelblich tingiert, Schüppchen klein, gleich. Hypopyg ganz kurz und breit, aufserordentlich dem bei den Pegomyien ähnlich; obere Zange herzförmig oder breitherzförmig und kurz, vorn seicht oder tief bogenförmig ausgeschnitten; untere Zangen diek, kurz und breit, 100 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [48] ausgespreizt, unten ganzrandig, innen leicht eingekerbt, durch die obere zu 3), bedeckt (Übergänge zu den Pegomyinen). Die Hinterleibsringe mälsig breit auf den Bauch umgebogen, Bauchmembran jederseits der Segmente vorhanden. Das fünfte Bauchsegment breit, mälsig tief dreieckig oder trapez- förmig ausgeschnitten; Lappen breit, kurz, entweder spitzis oder stumpf 'endigend, fast ganz nackt. Arten: flavipennis Fall. —= erassirostris Me., cinerosa Ztt. VII. Gattung Chortophila Meg. p. p. s. lat. Kopf im Profil trapezförmig, höher als breit, Hinterkopf bei den 9! ziemlich flach. Augen grols, nackt oder behaart, "bei den meisten eng zu- sammenstolsend, bei den 2 und 9' von parvicornis Ztt. (olim Chirosia) weit entfernt; Stirn nicht oder ein wenig vorstehend; Gesicht gerade oder ein- gebogen, Mundrand zuweilen etwas vorgezogen; Fühler mäfsig lang, selten ziemlich kurz. Borste nackt oder zart pubescent. Die drei Thoraxstriemen oft breit, Akrostikalborsten in der Regel stark, 2—3 Paar vor der Naht, „pra“ ziemlich lang, Sternopleuralborsten 1:2, lang und meistens noch 2—3 kürzere unter der hinteren, Sternopleura behaart; Schüppchen klein, gleich oder fast gleich. Hinterleib länglich-eiförmig, walzenfürmig, kürzer als bei Chirosia-Arten, oft flachgedrückt oder schmal, dünn, streifenförmig (Untergattung Lasiops), meistens mit schwarzer Mittelstrieme oder länglichen dunklen Dreiecken in der Mitte und zuweilen ebenso gefärbten Querbinden an den Einschnitten; der erste Ring länger (wie gröfstenteils bei den Hyle- myinen) als der zweite. Basalring des Hypopygs oft kuglig vorstehend und glänzend schwarz. Bauchlappen meistens klein, selten grofs. Hypopyg ziemlich kurz oder nur mälsig lang, obere Zange ver- hältnismäfsig grofs, herzförmig, dreieckig oder langherzförmig mit charakte- ristischen 1—2—5 Borstenpaaren an der Spitze oder an den Seiten; untere ' Zangen schmal oder nicht sehr breit, gegeneinander parallel, aber etwas ausgespreizt und gerade ausgestreckt, die Spitzen meist genähert und die Innenseiten entweder bei der Basis oder in der Mitte mehr oder weniger stark ausgeschnitten (longula, parvula, varicolor, flavibasıs, parvicornis) oder innen in der Mitte ganzrandig (fugax, anthomyina, octoguttata, Koeder?). [49] Die Anthomyiden. 101 Sehr gegenseitig ähnliches Hypopyg haben fugax, octoguttata, L. ctenoenema, L. Roederi. Das hintere Anhängsel des fulerum ein- bis vierborstig. Das fünfte Bauchsegment entweder sehr tief hufeisenförmig (flavibasıs), schmal und tief (octoguttata, anthomyina) ausgeschnitten, mit Bildung schmaler Lappen oder nur höchstens bis zur Hälfte dreieckig ausgerandet unter Bildung breiter Lappen mit abgerundeten Spitzen (bei übrigen Arten). Ein Chortophila (nieht Lasiops und nicht Chirosia) ähnliches Hypopyg und Bauchlappen haben die Ch. anthomyina Rond. und Oh. parvicornis Zitt. (Übergangsformen). \ 1. Untergattung Chortophila s. str. Schnb. Dzied. Augen meistens nackt, Hinterleib nicht dünn und nicht streifenförmig; untere Zangen des Hypopyg liegen parallel gegeneinander (Ausnahme: fugax und octoguttata). Das fünfte Bauchsegment ist viereckig, langviereckis oder fast dreieckig; an der Basis schmäler als an dem bis zur Hälfte oder über die Hälfte dreieckig oder breitdreieckig ausgeschnittenem Hinterrande; die Lappen sind meistens breit und divergieren stark gegeneinander; oder die Lappen liegen parallel, sind lang und sehr schmal (anthomyina). Arten: longula Fall., parvula Fall., varıcolor Rond. (nee Me.), flavı- basis Stein, parvicornis Ztt. (nee Chirosia), fugax Mg., anthomyina Rond. (nee Lasiops), octoguttata Ztt. 2. Untergattung Lasiops Rond. Augen behaart, Hinterleib dünn und streifenförmig, selten flachoval; untere Zangen wie bei Ch. octoguttata (weniger wie bei fugax): liegen nicht parallel gegeneinander wie bei fast allen Chortophila- Arten, sondern gegen- seitig anfangs konvergierend und an den Spitzen divergierend; die alle drei untersuchten Exemplare hatten ganz gleiches Hypopyg gehabt und unter- schieden sich nur durch etwas andere Form des fünften Bauchsegmentes; dieses ist an der Basis breit, rundlich, hinten verschmälert und bis zur Hälfte schmal ausgeschnitten, deshalb sind die Lappen breit, kurz am Ende spitzig und liegen gegeneinander parallel. Arten: Roederi Kow., eriophthalma Ztt., etenocnema Kow. Nova Acta XCV. Nr.2. 14 102 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [30] VIII Gattung Hydrophoria R. D. p. p. Schnb. Dzied. Ziemlich stark beborstete graue oder bräunlich-olivengelb gefärbte grölsere Arten. Stirn nur mälsig lang, etwas gewöülbt, ein wenig samt dem Mundrande vorgezogen, Gesicht leicht eingebogen, Fühler mälsig lang, Fühlerborste sefiedert; "Thorax vierstriemig, die inneren Striemen schmal und blals, die äufseren sehr breit und abgesetzt, schwarz. Schüppchen klein, ungleich. Hinterleib länglich-konisch, etwas flachgedrückt, die Spitze eingebogen. Basalring klein, kuglig vorstehend, matt, beborstet; untere Zangen oft sichtbar, lang und dünn, zugespitzt; Flügel blafs bräunlichgelb angelaufen, Cubital- und Discoidalader divergierend, hintere Querader ge- schwungen; Schienen rötlichgelb oder bräunlich; Bauchlamellen schmal, anliegend oder ein wenig vorstehend. Obere Zangen des Hypopyg klein, langherzförmig, die unteren lang, schmal, ausgestreckt, dicht nebeneinander liegend, oder etwas entfernt von- einander (ruralıs), oben dieht mit langen Borsten oder mit einem Straufse von strahlartig stehenden Börstchen besetzt. Die drei unten zuerst auf- gezählten Arten haben ein ganz und gar gleiches identisches Hypopyg. Das fünfte Bauchsegment ist tief und eng gespalten, die Lappen sind lang und schmal mit abgerundeten Spitzen. Arten: contca Wiedm., brunneifrons Ztt., linogrisea Mg., ruralis Me. — anthomyiea Rond. IX. Gattung Acroptena Pok. sensu Schnb. Dzied. Meistens schwarze oder dunkel gefärbte glänzende Arten mit drei schwarzen auffallend breiten oft zusammenfliefsenden oder fleckenartigen Thoraxstriemen. Körper gedrungen. Stirn vorstehend, lang, Gesicht kurz, eingebogen und samt dem Mundrande meistens in verschiedenem Grade vor- stehend, der letzte oft aufgeworfen; Rüssel mit kleinen, oft (aber nicht immer) nach oben zurückgeschlagenen Labellen. Fühler meistens kurz oder nur mälsig lang, Fühlerborste gefiedert, pubescent, selten nackt. Akrostikal- borsten fehlend, zuweilen vorhanden. Schüppchen klein, ungleich. Hinterleib kurz-kegelförmig oder eiförmig, etwas flachgedrückt; Marginalmakrochäten [51] Die Anthomyiden. 103 stark, Discalmakrochäten meistens sehr schwach; der fünfte matte oder schwach glänzende schmale Hinterleibsring im Profil betrachtet, meistens schief oder steil gestellt und der-mehr oder weniger grolse, fast horizontal oder schief gestellte kuglig hervorragende, schwarz glänzende (selten matte) Basalring des Hypopyg liegt niedriger als der fünfte Ring; der Basalring (zuweilen auch der vierte Ring) ist gewöhnlich dicht beborstet, nicht selten auch mit schwarzen mehr oder weniger kurzen, gleichlangen und steifen strahlen- oder bürstenartig stehenden stumpfen oder spitzigen Borsten oder Börstchen besetzt. Die beiden Seiten des hinteren unteren Teiles des vierten Bauchsegments sind oft mit sehr dicht bartartig zusammenstehenden mehr oder weniger langen nach hinten und aulsen gekehrten Borsten be- setzt (bei A. Wierzejskü Mik., caudata Ztt., nuda Schnb., ambigua Fall.). Beine stark beborstet. Flügel lang, breit, oft etwas zugespitzt, Costa oft fast nackt, mit oder ohne Randdorn. Cubital- und Discoidalader ein wenig konvergierend oder parallel, seltener am Ende etwas divergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader ein wenig kürzer als die meistens stark s-förmig geschwungene hintere Querader. Hypopyg mälsig grols, hervortretend, nach unten zurückgeschlagen, oft ist der Basalring recht grols. Obere Zange herzförmig (divisa Me., frontata Ztt.), grols, die unteren zu '/—°ı bedeckend, — oder viereckig (caudata), lang-querviereckig mit abgerundeten Ecken (tundrica Schnb.) — oder viereckig mit zwei hinteren, sehr langen und schmalen leistenförmigen Verlängerungen (ambigua Fall., Wierzejskii Mik., nuda Schnb., similis Schnb.); untere Zangen mälsig lang oder kurz und breit (caudata, tundrica), an der Spitze dünn, unten dicht und kurz (tundrica) oder lang behaart oder bedornt (Wierzejskü) — und ausgespreizt. „Fulerum“ mit einem langen schmalen, an der Spitze (unten) gabelartig geteilten oder speerartigen Fortsatze. Das fünfte Bauchsegment mälsig tief drei- oder viereckig ausgeschnitten, die Ausschnittränder dicht und lang bewimpert, Bauchlappen meistens an der Basis breit, an der Spitze lang und smal (divisa), oder breit und kurz, bei nuda innen doppelt ausgerandet. Arten: frontata Ztt., divisa Mg., nuda Schnb., ambigua Ztt., similis Schnb., Wierzejskii Mik., caudata Ztt., tundrica Schnb. 14* 104 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [52] X. Gattung Eustalomyia Kow. Körper weilsgrau, T'horax mit drei breiten, mattschwarzen Striemen. Striemenkreuzborsten fehlend; Stirnstrieme bei den 9’ schmal, bei den 2 breit, Stirn mehr oder weniger vortretend; Fühlerborste pubescent oder gefiedert, Gesicht etwas zurückweichend; Schüppchen klein, gleich. Hinterleib lang- kegelförmig, etwas flachgedrückt, Mittelstrieme und Einschnitte schwarz. Hypopyg mälsig lang; obere Zange klein, herzförmig, die unteren bei drei Arten sind mälsig breit, innen an der Basis mehr oder weniger bogenförmig ausgeschnitten, mit den Spitzen sich berührend oder sehr ge- nähert; bei vittipes Ztt. ist die obere Zange ebenfalls klein und herzförmig, aber die unteren von oben betrachtend, sind ziemlich schmal, mälsig breit, parallel, innen an der Basis tief ausgeschnitten, von der Seite dagegen aulserordentlich an der Basis breit und am Ende scharf zugespitzt. Das hintere Anhängsel des „fulerum“ ist nur bei festiva Ztt. und hilaris Fall. lang, schmal und zugespitzt, bei histrio Zit. und vittipes Ztt. ist es breiter und kürzer. Das fünfte Bauchsegment ist hinten bis zur Hälfte dreieckig ausgeschnitten, die Lappen mälsig lang und schmal mit abgerundeten Spitzen, bei vittipes etwas zugespitzt und lang beborstet. Arten: festiva Ztt., hilaris Fall., histrio Ztt., vittipes Ztt. XI. Gattung Egle Rob. Desv. p. p. sensu Schnb. Dzied. Mittelgrofse, meist aber kleinere, schwärzlich oder schwarz gefärbte, mit schwachen, zuweilen langen Borstenhaaren besetzte Arten. Kopf im Profil rundlich-viereckig oder fast dreieckig, Hinterkopf bei Q' gerade oder wenig gepolstert, Stirn mehr oder weniger abschüssig und flach, Gesicht oft kurz, unten in verschiedenem Grade, zuweilen fast schnauzenartig oder nur ein wenig vorgezogen; Fühler in der Regel kurz oder sehr kurz, Borste nackt; Frontoorbitalborsten bei den ? zweireihig (Orbitalborsten 3—5, Frontalborsten 2—6), Stirnstrieme wie gewöhnlich mit Kreuzborsten. Rüssel und Taster lang. Hinterleib dünn, langoval oder streifenförmig, immer flachgedrückt, Genitalien des 9’ unten etwas vorstehend. Die hierher ge- hörenden Arten besitzen das kürzeste Hypopyg von allen Hylemyinen; obere [53] Die Anthomyiden. 105 Zange diek und entweder wie bei den Aricinen breit viereckig, aber vorn bogenförmig ausgerandet, untere Zangen stark wie bei den Pegomyinen ausgespreizt, kurz, schmal und ganzrandig (infirma Mg. — nec dissecta Mg.), oder die obere Zange ist herzförmig mit kurzen breiten, innen tief zweimal ausgebuchteten konvergierenden unteren Zangen (dissecta Mg. — ignota Rond. und aestiva Mg. — suleiventris Ztt.; diese beiden Arten haben ein ganz und gar identisches Hypopyg, nur die Bauchlappen sind etwas andere, und nur bei diesen ist die obere Zange vorn und an den Seiten mit starken, dicken Borsten besetzt), oder endlich die obere Zange ist dreieckig mit ab- gerundeten Winkeln (muscaria Mg.) und die unteren Zangen sind ähnlich denen bei infirma. Bei parva R.D. ist die obere Zange ähnlich der bei muscaria, und die Seiten des Dreiecks sind tiefer eingebogen und die Spitze etwas verlängert; bei Steini var. parvaeformis Schnb. hingegen sind die Seiten des Dreiecks bogenförmig erweitert, die Spitze sehr lang und stumpf endigend; bei Stein? Schnb. ist die obere Zange quergeradeckig mit sehr langer leistenförmiger Spitze. Die unteren Zangen sind bei allen diesen Arten breit ausgespreizt und kurz, bei parva innen ausgerandet, bei Steini und var. parvaeformis an der Spitze zangenartig, wie bei den Pegomyinen, ausgeschnitten. Das fünfte Bauchsegment ist sehr breit und hinten seicht dreieckig, bogenförmig oder trapezartig ausgeschnitten (bei den meisten so seicht als bei den Aricinen), so dal[s nur zwei nicht lange, schmale Zipfel (Lappen) unter der Bauchspitze bei den 0’ herabhängen, welche an ihrer Basis mittelst einer feinen, breiten, fast durchsichtigen, nach dem Eintrocknen oft fehlenden Membran in °/, Teilen ihrer Länge verbunden sind. Die Basis der schmalen Zipfel bei parva ist unten nackt; bei Steini var. parvaeformis stehen an derselben jederseits 3—4 lange schwarze Borsten, bei Steini dagegen steht ein dieker Büschel von dichtgedrängten, herabhängenden zahllosen langen schwarzen Borsten bestehend, auch für unbewaffnete Augen wahrnehmbar. XII. Gattung Acyglossa Rond. Körper dicht und lang beborstet. Augen nackt, beim g' genähert; Striemenkreuzborsten fehlend, Frontoorbitalborsten lang, zahlreich; Fühler 106 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [54] kurz, Fühlerborste nackt; Gesicht mehr oder weniger stark eingebogen, Mundrand besonders bei den $ vorstehend; Rüssel lang, hornartig, nach unten schmal, mit sehr kleinen zurückgeschlagenen (wie bei manchen Acroptena- Arten) oder vorstehenden Labellen; Sternopleuralborsten zwei: die obere vordere und hintere. Schüppchen klein, das untere ein wenig vortretend. Hinterleib verlängert, mälsig oder stark flachgedrückt; Costa ohne Rand- dorn, nur bis zu der Oubitalader oder ein wenig über dieselbe reichend, der letzte Abschnitt der Posticalader länger als die gerade hintere Querader. Hypopyg kurz und breit; obere Zange diek und wie bei den Aricinen viereckig, bei pollinosa Villn. dreieckig, länger als breit, vorn bei atra- mentaria Mg., hinten bei beiden Arten ein wenig ausgeschnitten; untere Zangen kurz und sehr diek, an den Spitzen seicht ausgeschnitten. Das fünfte Bauchsegment nicht grols, seicht (bis '/,) trapezförmig oder rundlich ausgerandet, Läppchen klein und breit, die Spitzen stumpf. „Fulerum penis“ bei pollinosa mit einem kurzen gabelföürmigen Anhängsel. Arten: pollinosa Villn., atramentaria Mg. — diversa Rond. 2. Familie Pegomyinae. Körper vorherrschend gelb oder aschgrau, Beine mäßsig lang, gelb, braun, selıwarzbraun oder pechschwarz. Körperbeborstung im allgemeinen schwächer als bei den Hylemyinen. Kopf rund, von der Seite halbkreis- förmig, oder ein wenig kantig. Gesicht in der Regel zurückweichend, seltener vertikal, ohne oder nur mit wenig vorgezogenem Mundrande; Stirn meistens lang, abschüssig; Augen nackt. Fühler plump, breit, leistenförmig, vom Gesichte abstehend, hängend; Fühlerborste nackt, pubescent oder gefiedert. Kreuzborsten selbst in einer und derselben Gattung vorhanden oder fehlend. Thorax meistens gro/s, plump. DC.5. Akrostikalborsten meistens gut aus- gebildet. Flügelschüppchen oft ungleich, auch bei Arten einer Gattung. Sternopleuralborsten in der Regel drei. Hinterleib meistens streifenförmig, schmal, mäfsig kurz, auch lang, walzenförmig, von oben etwas abgeflacht. Bauchmembran meistens stark entwickelt wie bei den Homalomyinen, manch- mal selbst wie bei diesen segelartig bei der Bauchbasis vorstehend; die Bauchsegmente meistens schmal, die am Hinterleibsrande gegen den Bauch [55] Die Anthomyiden. 107 umgebogenen Teile der Rückensegmente am Bauche schmal, mit Bauch- membran und Bauchsegmenten verbunden; deshalb ist der Hinterleib beim Eintrocknen dünn und blattartig bei den meisten Arten zusammengeschrumpft. In der Form und Grölse des Hypopygs und der Bauchlappen herrscht ebenso als bei den Homalomyinen, zu welchen die Pegomyinen natürliche Übergänge bilden, eine grolse Mannigfaltigkeit, ungeachtet des ganz eigen- tümlichen einförmigen Haupttypus der einzelnen Bestandteile derselben. Die obere Zange meistens gro/s, herz- oder breitherzförmig, vorn manchmal aus- gerandet, an der Spitze ganzrandig oder gespalten, untere Zangen meistens stark ausgespreizt und kurz oder mälsig lang und miteinander parallel; jede von derselben besteht in der Regel aus zwei ganz oder teilweise verwachsenen Längsteilen und ist verschiedenartig ausgebuchtet und ausgeschnitten; unten, gegen oder an der Spitze entweder mit einer Zange von verschiedener Grüße wie Krebsscheere, oder seltener ganzrandig endigend; in manchen Fällen sind die unteren Zangen mit etlichen kurzen dicken spitzigen Zähnen an den Seiten oder an den Spitzen versehen; bei Pegomyza praepotens Wiedm., selbst an dem Basalringe des Hypopygs stehen vier dicke lange Dornen an der Vorderseite. Das fünfte Bauchsegment ist am Hinterrande ziemlich seicht und in der Regel vereckig, seltener dreieckig ausgeschnitten, die Läppchen erscheinen als verschiedenartig gestaltete, oft mit ihren meist abgerundeten Spitzen gegeneinander geneigte, für die Pegomyinen sehr charakte- ristische Fortsätze. Der letzte Abschnitt der Posticalader ist (wie auch bei vielen Hyle- myinen) kürzer als die hintere Querader; Costa in der Regel ohne Randdorn. Cubital- und Discoidalader parallel, oft konvergierend, seltener divergierend; hintere Querader oft gerade. Die Pegomyinen werden geteilt in zwei Abteilungen: A. Pegomyinae s. str. B. Pegomyinae transitoriae. A. Pegomyinue Ss. str. Die Männchen haben zusammenstofsende oder durch eine mehr oder weniger schmale Stirnstrieme getrennte Augen; Stirnstrieme bei den 2 immer 108 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [56] breit, mit oder ohne Kreuzborsten. Schüppchen gleich oder das untere hervorragend. Flügel gerillt. Gattungen und Untergattungen der Pegomyinen s, str. Nur 1 Gattung: Pegomyia R. D. s. lat. 1. Unterg. Pegomyza Schnb. Dzied. 2. Unterg. Pegoplata Schnb. Dzied. . Unterg. Anthomyia Mg. p. p. Schnb. Dzied. HH 09 . Unterg. Pegomyia s. str. p. p. Rob. D. Schnb. Dzied. Bestimmungstabelle für die Untergattungen. la. Hinterleib walzenförmig, etwas plattgedrückt, Fühlerborste gefiedert. 2. 1b. Hinterleib länglich-oval, eiförmig, flachgedrückt, streifenförmig, aus- nahmsweise walzenförmig, Borste nackt oder pubescent. 3. a. Beine schwarz, Taster (bes. bei den ?) breit, Kreuzborsten bei den DD ? immer vorhanden, Frontoorbitalborsten 1— 2 reihig, untere Zangen stark ausgespreizt, bedornt. Unterg. Pegoplata Schnb. Dzied. Meistens dunkel gefärbte schwachbeborstete Arten mit langen schwarzen Beinen. Augen grols, Stirnstrieme mit Kreuzborsten, Frontoorbitalborsten ein- oder zweireihig, Wangen und Backen schmal, Gesicht vertikal oder zurückweichend, Fühler lang oder mäfsig lang, Fühlerborste gefiedert, Tlaster besonders bei den ? breit, Thorax 2—4 striemig, ähnlich dem bei Pegomyza ; Sternopleuralborsten 3—4, die vordere untere meistens schwächer. Flügel- schüppchen nicht grofs, gleich oder das untere hervorragend; die Cubital- und Discoidalader divergierend, der letze Abschnitt der Posticalader kurz oder mäfsig kurz. Hintertibien mit zwei Hinterborsten. Hypopyg: obere Zange dreieckig, mäfsig grols; untere Zangen kurz oder mälsig lang, breit und dick, gegen die Spitze schmal, sehr stark ausgespreizt, weit von- einander entfernt, sonst parallel, nur die Spitzen konvergierend, diese nicht ausgeschnitten; jede Zange aulsen an der Basis mit 2—3—4 (der Art oder Abart entsprechend) dieken kurzen Dornen und mit langen und dichten Haarbüscheln an der Spitze der Innenseite besetzt. Das fünfte Bauch- [57] Die Anthomyiden. 109 segment nicht gro[s und mälsig tief (bis zur Hälfte) dreieckig ausgeschnitten, die Lappenspitzen abgerundet. Arten: palpata Stein, virginea Mg. mit var. nitidicauda Sehnb.') 2b. Schienen gelb oder rötliehbraun, Kreuzborsten fehlend, Frontoorbital- borsten zweireihig, Flügelschüppchen gleich, untere Zangen kurz oder lang und ziemlich schmal, genähert und parallel, an der Spitze verdiekt und zangenartig gespalten, zuweilen mit Dörnchen versehen. Unterg. Pegomyza Schnb. Dzied. Schwach beborstete Arten mit schlanken langen gelben Beinen oder Schienen. Kopf rund, Hinterkopf schwach oder mäfsig stark unten ge- polstert. Augen grols, Wangen sehr schmal, Gesicht zurückweichend, Mundrand nicht oder kaum vorgezogen, Fühlerborste gefiedert. T’horax mit zwei seitlichen, sehr breiten schwarzen divergierenden Striemen und breit weilslich oder gelblich schillernden Schultern und Thoraxmitte; „pra“ lang, Schüppchen klein, gleich. Sternopleuralborsten drei. Flügel gelblich; Cubital- und Discoidalader divergierend. Hinterleib walzenförmig, länglich- konisch, bei den ? langeiförmig; etwas flachgedrückt; Bauchlappen nicht oder ein wenig herabhängend. Hinterschienen mit 2—3 Hinterborsten. Bauchsegmente mälsig schmal. Oder: "Thorax vierstriemig, die inneren Striemen unscheinbar, linienartig, die äufseren breit, schwarz. Gesicht vertikal, Wangen mälsig schmal. — Hypopyg mälsig grols, obere Zange klein, herzförmig oder schildförmig, fast viereckig, vorn ganzrandig oder ein wenig ausgeschnitten; untere Zangen genähert, parallel, mäßig schmal und lang oder ziemlich kurz, an der Spitze breiter und zangenartig aus- geschnitten. Das fünfte Bauchsegment viereckig, meistens grölser als das vierte, ziemlich tief oder sehr tief dreieckig ausgeschnitten; Lappen ziemlich schmal, lang beborstet. Arten: pwella Mg. (nec Schin.), Schineri Schnb. — puella Schin. (nee Mg.), intermedia Mg., praepotens Wiedm., similis Schnb. 3a. Beine schwarz, Körper dunkel- oder lichtgefärbt, gefleckt oder flecken- los, nur mit gestriemten Thorax und Hinterleib, der letzte oft mit !) Diese Varietät ist etwas grölser von der typischen Art, und das Hypopyg ist etwas anders, besonders die unteren Zangen, welche auch nur zwei Dornen besitzen. Nova Acta XCV. Nr. 2. 15 110 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [58] dreieckigen Mittelfleckchen und meistens kurz. Gesicht ein wenig vorgezogen, gerade oder zurückweichend. Frontoorbitalborsten ein- reihig, Kreuzborsten immer vorhanden. 'I'horax robust, grofs. Basal- ring des Hypopygs meistens kugelartig vorstehend, schwarz und glänzend. Schüppchen gleich oder ungleich. Untere Zangen kurz, innen oft ausgerandet, ausgespreizt, meistens parallel, die Spitzen oft dick und zangenartig kurz gespalten oder ausgekerbt, selten ganz- randig. Unterg. Anthomyia Mg. pp. Schnb. Dzied. Schwach beborstete Arten. Kopf im Profil bei den 0" länglich- viereckig, bei den $ rundlich-eckig; Hinterkopf bei den 9’ meistens flach, bei den ? mäfsig gepolstert; Kopfbasis meist gerade, Augen mälsig grols, Stirn lang, abschüssig; Gesicht gerade oder ein wenig zurückweichend, oft etwas eingebogen; Mundrand zuweilen etwas vorstehend und aufgeworfen. Fühler ziemlich kurz, bei manchen Arten breit (z. B. bei ignotaeformis Schnb., kurz und breit), hängend. Fühlerborste nackt, pubescent oder fast halb- gefiedert. "Thorax verhältnismälsig grols, plump, gefleckt oder 2—5 striemig, in der Regel breiter als Hinterleib; Sternopleuralborsten 3 dann die vordere untere Borste meist schwächer; Schüppchen klein oder 4, wenn vier, ziemlich grofs, gleich oder das untere vorstehend. Hinterleib gefleckt oder mit schwarzen Einschnitten und abgesetzter schwarzer Rückenlinie oder dreieckigen Fleckchen, in der Regel plattgedrückt oder streifenförmig, bei den o' länglich-oval, eiförmig, meistens so lang als Thorax und Kopf zusammengenommen, manchmal kürzer, bei den ? zugespitzt; bei Q' hinten und unten meist ansehnlich durch den Basalring, Zangen und Bauchlappen verdickt. Die ziemlich grolsen, meist schmalen und langen Bauchlappen hängend, und innen an der Spitze verschiedenartig und charakteristisch ausgekerbt oder ausgeschnitten. Die umgebogenen Ränder der Hinterleibs- segmente schmal, Basalmembran breit. Flügel ohne oder mit kleinem Randdorn, Cubital- und Discoidalader parallel oder ein wenig konvergierend; der fünfte Abschnitt der Posticalader kurz. Beine schwarz; Hinterschienen hinten meistens mit zwei Borsten. Hypopyg in der Regel kurz; obere Zange grols, herzförmig oder breitherzförmig, vorn gerade oder ausgeschnitten; untere Zangen breit und kurz, ausgespreizt, parallel, selten mit den Spitzen konvergierend, — diese ein- oder mehrfach zangen- oder scheerenförmig [159] Di Andkomyklan. | 111 ausgeschnitten oder ausgekerbt. Eine merkwürdige Übergangsform zu der IV. Formenreihe (besonders zur Gattung Hydrotaea) bildet die Anthomyia albieineta Fall.; die obere Zange dieser Art ist klein, herzförmig wie bei Hydrotaea meteorica, das „fulerum“ hat ausnahmsweise für die I. Formen- reihe ein einzelnes langes keulenförmiges, kurz beborstetes Anhängsel, genau so wie bei ZH. meteorica und mehreren anderen Gattungen der IV. Formenreihe der Anthomyinen, und die unteren Zangen besitzen solche Gestalt und Lage wie bei der Chortophila varicolor Rond. Schin. (nee Mg.). — Eigentlich bildet diese Form eine besondere Untergattung (Calythea Schnb. Dz.).. Das fünfte Bauchsegment ist mälsig grols und nur mäßig tief drei- eckig oder viereckig ausgeschnitten; die Lappen sind meistens schmal und lang mit divergierenden, meistens aber konvergierenden, oft sonderbar und ganz charakteristisch für diese Untergattung (auch teilweise für die Unter- gattung Pegomyia s. str.) gestalteten Spitzen. Manche Arten, z. B. pullula, intersecta, Kuntzei, pluwvialis und dbrunneonigra haben sehr ähnliches, fast identisches fünftes Bauchsegment. Arten: plwialis L., pratincola Pz., albicineta Fall., disereta Meg. — trapezoides Ztt., discreta var. fugitiva Schnb., triplee Lw., anthracina Czerny, intersecta Mg., ignotaeformis Schnb., brunneonigra Schnb., Kuntzei Schnb., pullula Ztt. — longula Mg. (nee Fall.), transversaloides Schnb. 3b. Beine meistens gelb, rotbraun oder (seltener) pechschwarz oder schwarz, Kreuzborsten vorhanden oder fehlend, Schüppchen meistens klein, gleich oder das untere vorragend; obere Zangen herzförmig und meist sehr breit, untere Zangen ganz oder teilweise der Länge nach ge- spalten, breit, in der Regel stark ausgespreizt und parallel, kon- vergierend oder divergierend, die Spitzen mehr oder weniger tief ge- spalten, den Krebsscheeren ähnlich, mit einer mir bekannten Ausnahme: P. flavipes Fall., bei welcher Art sind die unteren Zangen schmal, lang, genähert und hinten schmal, mäflsig tief zangenartig gespalten. Untergattung Pegomyia R. D. s. str. p. p. Stein. Meistens gelb gefärbte Arten mit gelbem, grauem oder braunem (selten schwarzem) 1— 4 striemigem 'T'horax, gelbem, dunkelgefärbtem, selten schwarzem Hinterleibe und ebenso gefärbten Beinen. Kopf im Profil 15* 112 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [60] oO halbkreisförmig, ein wenig eckig, Kopf bei den ? zuweilen gröfßser als bei den 9', Hinterkopf bei den J' meist flach, Stirn lang, abschüssig, oft hervor- ragend, Stirnstrieme schwarz, grau oder gelblich, rötlich; Gesicht zurück- weichend oder gerade, seltener mit etwas hervorragendem Mundrande; Fühler meistens plump, leistenförmig, lang und breit oder mälsig kurz und breit, hängend, mit nackter oder pubescenter Fühlerborste; Wangen und Backen schmal oder breit, oft gelblich oder rötlich gefärbt. Thorax 1—-4 striemig, selten striemenlos, Akrostikalborsten manchmal so stark wie DC., Schüppehen klein, gleich oder ungleich. Hinterleib 0' schmal, streifenförmig, seltener ©) walzenförmig, mit oder Rückenstrieme, gelb, braun, grau, selten schwarz, an der Spitze beim oJ’ oft kolbig verdickt. Beine schlank, gelb, rötlich, am seltensten ganz schwarz. COubital- und Discoidalader parallel oder etwas konvergierend, selten divergierend. Hypopyg von verschiedener Grölse, meistens kurz. Das fünfte Bauchsegment seicht oder nicht tief breit-vier- eckig ausgeschnitten, die Lippen meist dünn und verschiedenartig aus- gerandet und gekrümmt, hängend (charakteristisch für jede Art der Unter- gattungen Anthomyia und Pegomyia). Arten: flavipes Fall., bicolor Wiedm., Winthemi Mg. — latitarsis Ztt., transversalis Ztt., albimargo Pand., nigritarsis Ztt., hyoscyami Pz., geniculata Behe. — univittata v. Ros., nigrisguama Stein, socia Fall., latipennis Ztt., minuta Mg., seneciella Mde., humerella Ztt. (nee aestiva Mg.), silacea Mg. B. Pegomyinae transitoriae. Übergangsformen von Scatomyzinen, Hylemyinen, Coenosinen zu der 3. und 4. Formenreihe und zu den Tachiniden. Augen in beiden Geschlechtern getrennt, Kopf im Profil rundlich, viereckig oder fast dreieckig, oft aufgeblasen; Gesicht gerade oder zurück- weichend, Fühler nickend. Schildchen unten bei allen, wenn auch bei einigen nur spurweise, bewimpert; Analader erreicht den Flügelhinterrand, mit einer Ausnahme: bei Chelisia Rond., welche samt Mycophaga Rond. und noch anderen Arten eine Endform der vorigen Abteilung ist. Hypopyg kurz, obere Zange herzförmig, viereckig, zuweilen tief aus- geschnitten; untere Zangen breit oder schmal, ausgespreizt, an der Spitze [61] Die Anthomyiden. | 113 oder innen ausgeschnitten oder ganzrandig. Das fünfte Bauchsegment nur bei Myopina R. D. seicht, bei anderen mäßig tief ausgerandet. Gattungen der breitstirnigen Pegomyinen. I. G. Chelisia Rond. I. G. Mycophaga Rond. III. G. Eutrichota Kow. IV. G. Chirosia Rond. V.G. Chiastochaeta Pok. VI.G. Praefannia Schnb. VI @. Myopina R.D. VN1.G. Fucellia R.D. IX. G. Fucellina Schnb. Dzied. Bestimmungstabelle für die Gattungen. la. Analader verkürzt. Gattung Chelisia Rond. Graue, ziemlich schlanke, stark und lang beborstete Arten. Kopf im Profil länglich-viereckig, Hinterkopf wenig gepolstert, Stirn ziemlich lang, wenig vorstehend, mit sehr langen Kreuzborsten; bei dem J' — !/; der Kopfbreite, beim ? breiter; Stirnstrieme vorn breiter als hinten, Fronto- orbitalborsten vier, einreihig. Augen grols, oval, Augenorbiten breit, vorn verschmälert. Gesicht vertikal oder zurückweichend, Mundrand etwas vor- stehend, Backen und Wangen schmal. Fühler ziemlich breit, sehr lang, Fühlerborste fast halbgefiedert. Taster gegen die Spitze etwas verbreitert. Thorax grols, dreistriemig; Sternopleuralborsten zwei (1:1), oft drei, selten eine; Schüppchen sehr klein, gleich; am Schildehen jederseits nur eine aufserordentlich lange Basalborste und gekreuzte Subapicalen; unten sehr dürftig bewimpert. Hinterleib stark plattgedrückt, mäfsig schmal, langoval, an der Spitze unten verdickt, (oft ist der Hinterleib von den Seiten zu- sammengedrückt), mit abgesetzter Rückenstrieme und anliegenden schwachen Marginalborsten; Anallappen groß, hängend. Beine ziemlich lang, stark beborstet, die Hinterbeine plump, Hinterschienen mit drei Hinterborsten, und samt den entsprechenden Tarsengliedern verdickt; Pulvillen und Klauen 114 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [62] klein. Flügel lang, spatel- oder keilförmig, gegen die Spitze breiter; Costa bewimpert, mit einen Randdorn, Subeostalader nicht bis zur Flügelmitte reichend, Cubital- und Discoidalader divergierend, Discoidalzelle lang und schmal, Hinterquerader steil, gerade und so lang wie der letzte Abschnitt der Posticalader, Analader ziemlich lang aber den Flügelhinterrand nicht erreichend, bei manchen Exemplaren verlängert sich etwas, aber nur als Falte; der Flügelhinterrand dicht und fein bewimpert. — Hypopyg mäßig kurz, ungemein ähnlich dem bei Anthomyta pullula und A. Kuntzei: obere Zange herzförmig, mit zwei Borsten an der Spitze, untere Zangen aus- gespreizt, breit, gegenseitig genähert, unten vorne einmal ausgeschnitten und jederseits mit 3—4 Dornen bewaffnet (bei jenen mit drei Dornen). Der fünfte Abschnitt der Bauchschiene fast bis zur Hälfte dreieckig aus- geschnitten, die Lappen hängend, an der Basis breit, ziemlich spitzig endigend; innen bewimpert. Arten: monilis Mg. — umbripennis Ztt. 1b. Analader bis zum Flügelhinterrande reichend. 2. 2a. Fühler mehr oder weniger lang. 35h (9E En. 2b. Fühler kurz. 6b. 3a. Fühlerborste gefiedert. 4. 3b. Fühlerborste nackt oder pubescent. 5% 4a. Stirn mit Kreuzborsten. Gattung Mycophaga Rd. Gelbe, den Pegomyien ganz ähnliche Arten. Kopf im Profil länglich- viereckig, Hinterkopf etwas (9) oder mälsig stark gepolstert (2), Stirn ein wenig vorstehend, mäßig lang, beim 9 '/,, bei dem 2 '!/; der Kopfbreite einnehmend, Stirnstrieme gleichbreit mit starken Kreuzborsten, Augen grols, oval, Augenorbiten mälsig breit, Frontoorbitalborsten 5—6, einreihig, stark, Wangen und Backen mälsig schmal, diese dürftig aber lang beborstet; Gesicht zurückweichend, lang, eingebogen, Mundrand kaum vorgezogen; Fühler sehr lang, breit, hängend; Fühlerborste lang gefiedert; Rüssel lang und dick, mit fadenförmigen Tastern. Thorax mälsig grols, DC. 5, Akrostikal- borsten zweireihig, „pra“ klein, zwei starke Humeralborsten, vier Sterno- pleuralborsten. Schildchen mit Präbasal-, Basal-, Discal- und gekreuzten Subapicalborsten.. Schüppchen klein, fast gleich. Hinterleib zylindrisch, gegen die Spitze verschmälert, ein wenig flachgedrückt (') oder lang-eiförmig, [63] Die Anthomyiden. 115 zugespitzt (?), beim oO’ nur ein wenig hinten unten durch die anliegenden Bauchlappen verdickt; nur mit niederliegenden Marginalmakrochäten. Flügel mälsig lang und breit, Randdorn klein, Subeostalader kaum etwas verkürzt, Cubital- und Diseoidalader divergierend, der letzte Abschnitt der Postical- ader etwas kürzer als die hintere geschwungene Querader. Beine lang und schlank, Fülse aller Beine länger als die entsprechenden Schienen; Hinter- schienen mit zwei Hinterborsten. Klauen und Pulvillen klein. Hypopyg breit und kurz, ähnlich dem bei Pegohylemyia einerea Fall. Obere Zange sehr groß und dick, herzförmig, an der Spitze schmal gespalten, die kurzen unteren breiten Zangen zu °/ı bedeckend; diese ausgespreizt, mit einer langen Längsfurche versehen; der gelbe Basalring des Hypopygs ziemlich grols und kuglig an der Hinterleibsspitze hervorragend. Das fünfte Bauchsegment breit, oval, ziemlich tief fast bis zur Hälfte breit-dreieckig ausgeschnitten. Arten: M. fungorum Deg. 4b. Stirn ohne Kreuzborsten. Gattung Eutrichota Kow. Eine weifßslich gelblichgraue Art mit dreistriemigem Thorax (die Seitenstriemen breit) und walzenförmigem Hinterleib; die Gattungsmerkmale mit nur wenigen Ausnahmen wie bei Mycophaga. Stirn kurz, nicht vor- stehend, Stirnstrieme des 9’ = '!/; der Kopfbreite, ohne Kreuzborsten, Augen grols, Frontoorbitalborsten fünf, zweireihig; Fühler kürzer als bei Mycophaga, das dritte Glied 2'/); mal so lang als die Wurzelglieder, Gesicht ganz flach, vertikal, Mundrand nicht vorstehend; Rüssel kurz. Thorax ziemlich grofs, Sternopleuralborsten drei, Schüppchen klein, das untere merklich vorragend. Hinterleib genau wie bei Mycophaga, nur nicht abgeflacht, spärlich mit aufgerichteten starken und langen Marginalmakrochaeten besetzt, an der Spitze unten etwas verdickt durch die gebogenen und deshalb vom Bauche etwas abstehenden (aber nicht hängenden) sehr langen und dünnen Lappen des tief gespaltenen fünften Bauchsegments. Flügel genau wie bei Myco- phaga, nur kürzer und verhältnismäfsig breiter, Randdorn bedeutend länger. Beine ziemlich lang, aber nicht so schlank wie bei der letzterwähnten Art, auch die Vorder- und Hintertarsen sind nicht länger als die entsprechenden Schienen, nur die Tarsen der Mittelbeine sind länger. Klauen und Pulvillen sehr klein. Andere Merkmale genau wie bei Mycophaga. Hypopyg mälsig grols, vorstehend, sehr ähnlich dem bei Pegomyza intermedia und praepotens; 116 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [64] obere Zange klein, herzförmig, die unteren Zangen lang, dünn, nahe stehend, von der oberen nur zu !/; bedeckt, gegenseitig parallel und ausgestreckt, die Spitze jeder mit einer kleinen Zange endigend; „fulerum“ sehr grols, aus mehreren Stücken bestehend, unter denen drei grolse dreieckige. Das fünfte Bauchsegment lang-viereckig, sehr tief trapezartig ausgeschnitten, die Lappen sehr dünn, lang, an solche bei FH. conica erinnernd. Art: E. inornata Lw. 5a. Augen grols. 6. 5b. Augen klein. 7. 6a. Fühler mehr oder weniger lang; Stirn leicht konvex mit Kreuz- borsten. Gattung Chirosia Rond. Kleine, grau oder braun gefärbte Arten mit 3—5 striemigem, gro/sem Thorax, verhältnismäfsig gro/sem Kopf, sehr langem schmalen walzenförmigen, meist stark flachgedrückten Hinterleib und kräftigen, breiten diekadrigen Flügeln. Kopf viereckig oder länglich-viereckig, Hinterkopf beim Q' mäßsig stark gepolstert, Stirn lang, leicht konvex, mälsig oder sehr stark (bei crassiseta Stein) vorstehend, bei den 9’ = '/5—!/ı der Kopfbreite, beim ? bedeutend mehr als '/; derselben, Stirnstrieme gleichmäfsig breit oder in der Mitte, wie z.B. bei Ch. Beckeri merklich verengt, mit kurzen oder langen Kreuzborsten; Augen grols, Augenorbiten ziemlich breit mit 4—5—6 Frontoorbitalborsten, diese 1—2reihig. Gesicht vertikal, meistens aber zurückweichend (stark und eingebogen bei crassiseta), Mundrand nicht oder kaum vorgestreckt, Wangen und Backen schmal oder mälsig breit, den vierten bis fünften Teil der Augenhöhe erreichend, Fühler in der Höhe der Augenmitte eingefügt, breit, mäfsig kurz oder ziemlich lang, 2—2!/» mal länger als die Wurzelglieder zusammen, manchmal, wie z. B.' bei crassiseta monstruös breit, nickend; Fühlerborste lang-pubescent, selten fast nackt. Rüssel dick, mäfsig lang. Thorax robust, mit 3—5 meist breiten Striemen. Sternopleuralborsten 3—4 (2:2); Flügelschüppchen klein, gleich. Hinter- leib länger als Kopf und Thorax zusammen, zuweilen sehr lang, immer schmal und walzenförmig, mehr oder weniger flachgedrückt, oder lang- eiförmig, besonders bei den ?, bei welchen der Hinterleib breiter und zu- gespitzt ist; bei den ©' hinten unten leicht oder sehr stark wegen der grolsen herabhängenden Bauchlappen verdickt; meistens mit einer breiten [65] Die Anthomyiden. 17 abgesetzten Rückenstrieme und abstehenden Marginalmakrochäten. Flügel mäßig lang, breit, besonders bei den ?, mit dicken braunen Adern, bei Ch. Beckeri. gefleckt; Randader meistens ohne Randdorn, Costa schwach oder stark bewimpert, Subcostalader vor der Flügelmitte endend, Cubital- und Discoidalader parallel oder leicht divergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader kürzer als die gerade meist steile hintere Querader. Beine mälsig lang, etwas plump, Hinterschienen meistens dick; die Vorder- und Mitteltarsen — oder die Vorder- und Hintertarsen — oder nur die Vorder- tarsen länger als die entsprechenden Schienen; bei crassiseta 'Tarsen aller Beine länger als die Schienen. Hinterschienen mit 3—5 Hinterborsten. Klauen und Pulvillen klein. Hypopyg breit und kurz; obere Zange breit- herzföürmg, grols, an der stumpfen Spitze ausgekerbt oder gespalten, mit Borsten versehen oder borstenlos, untere Zangen stark ausgespreizt, kurz und dick, parallel gegeneinander liegend, an der Basis innen mehr oder weniger stark ausgerandet und an der Spitze im Profil mehr oder weniger stark kolbenartig verdiekt (Unterschied u. a. von Chortophila). Das fünfte Bauchsegment mehr oder weniger grols und seicht (bis '/ı) breit-dreieckig ausgeschnitten (Unterschied von Chortophila); die Lappen kurz beborstet, an der Basis breit, gegen die abgerundete Spitze schmal. Arten: Ch. albitarsis Ztt., a. var. Villeneuwvi Schnb., crassiseta Stein, Kuntzei. Schnb,, Beckeri Schnb. 6b. Fühler ganz kurz, Stirn stark konvex mit Kreuzborsten, Gesicht ganz kurz, Frontoorbitalborsten 1 — 2 reihig. Ohiastochaeta Pok. Kleine schwarze oder aschgraue Arten mit mälsig grolsem oder kleinem Kopfe (J'), aufgeworfenem Mundrand, undeutlich gestriemtem Thorax, lang- eiföürmigem, abgeflachtem und beim 0° oben meistens eingedrücktem, glänzendem und an der Spitze stark kuglig verdiektem Hinterleib, in der Bauchmitte herabhängenden Bauchlappen und kurzen plumpen Beinen. Hinterleibsringe an den Bauch breit umgebogen. Kopf vorne queroval, von der Seite viereckig, Stirn mäfsig lang, stark konvex, nicht vortretend, !/; der Kopfbreite einnehmend, mit Kreuzborsten; Stirnstrieme vorn etwas breiter; Hinterkof beim 9' schwach bei dem ? stark gepolstert, der untere Teil desselben etwas nach hinten (besonders bei den ?) gerückt; Kopfbasis fast so lang als Hinterkopf; Augen grols, oval, winklig, Wangen und Backen Nova Acta XCV. Nr. 2. 16 118 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [66] schmal; Augenorbiten mäfsig schmal oder breit, hinten etwas breiter; Fronto- orbitalborsten 5—7, ein- oder zweireihig; Gesicht sehr kurz, Mundrand etwas vorstehend und aufgeworfen; Fühler ganz kurz, breit, das dritte Glied so kurz oder ein wenig länger als die Basalglieder zusammen, Fühler- borste kurz, nackt. Mundöffnung grol[s, Rüssel mäflsig kurz und dick, Taster kurz, fadenförmig oder keulenförmig. Schildchen nur mit grölseren Basal-, Discal- und ungekreuzten Subapicalborsten, unten sehr sparsam bewimpert. Sternopleuralborsten 2—3; Schüppchen klein, sich deckend. T'horax ziemlich grols mit drei verwischten Striemen oder striemenlos. Hinterleib beim J' länglichoval oder kurzwalzenförmig, 4—5ringlig, kaum länger als Kopf und Thorax zusammengenommen, oben abgeplattet und oft (bei trockenen Ex.) in der Mitte wie bei Adia curvicauda eingefallen, hinten umgebogen und durch den grofsen langen Basalring des Hypopygs und die herabhängenden grolsen Bauchlappen stark verdickt; beim 2 breiter als T'horax, eiförmig, stark flachgedrückt und zugespitzt. Beine plump, kurz, sparsam und kurz beborstet, an Hinterschienen 2—-3 Hinterborsten; die Tlarsen der Mittelbeine ein wenig länger als die entsprechenden Schienen, andere Fülse bedeutend kürzer. Klauen und Pulvillen klein. Flügel ziemlich lang und breit, mit abgerundeten Spitzen und dicken Adern, Costa ohne Randdorn und un- merklich bewimpert, Subcostalader fast bis zur Hälfte des Flügelvorderrandes reichend, Costal- nnd Discoidalader ein wenig konvergierend oder parallel; der letzte Abschnitt der Posticalader etwas kürzer als die steile gerade oder leicht gebogene hintere Querader, Hypopyg mälßsig großs und breit; Basalring grols, lang; obere Zange mälsig grols, quer-rechtwinklig mit ab- gerundeten Ecken und Seiten, vorn und hinten mehr oder weniger tief drei- eckig ausgeschnitten; untere Zangen fast zur Hälfte von der oberen bedeckt, stark ausgespreizt, gerade ausgestreckt, schmal und lang, an der Spitze ganzrandig oder zangenartig ausgeschnitten; von der Seite gesehen dünn und nach oben gebogen. Das „fulerum“ mit einem langen schaufelartigem Anhange. Das fünfte Bauchsegment ziemlich grofs, viereckig, hinten schmal dreieckig oder trapezförmig bis zur Hälfte oder tiefer ausgeschnitten, die Lappen länger und breiter als bei den Chirosien, mit abgerundeten Spitzen, fast kahl, an den Spitzen und Seiten beborstet. Arten: Ch. Trollü Ztt., lacteipennis Sehnb. [67] Die Anthomyiden. 19 7a. Kopf im Profil fast dreieckig, Augen schmal langoval oder elliptisch, Frontoorbitalborsten sehr deutlich zweireihig, Kreuzborsten fehlend; Hinterkopf mit der langen Kopfbasis unter scharfem Winkel ver- einigt; die Kopfbasis mit dem ungemein stark zurückweichendem kurzem Gesichte ganz unmerklich bogenartig vereinigt. Gattung Praefannia Schnb. Gänzlich gelbgefärbte, schwach und sparsam beborstete kleine Art mit drei zusammenflielsenden verwischten lichtgrauen T'horaxstriemen, eben- solchen Seitenstriemen und einer Rückenstrieme am Hinterleibe; äufserlich an die Dexiopsis minutalis Ztt. erinnernd. Kopf im Profil fast dreieckig, höher als breit, Augen schmal elliptisch, bedeutend höher als breit; Hinter- kopf sehr lang, ziemlich flach, schief von oben nach hinten gestellt und mit der sehr langen, weit nach oben zugekehrten Kopfbasis unter einem scharfem Winkel vereinigt. Stirn stark vortretend, ?/; der Kopfbreite ein- nehmend, Augenorbiten wie bei den Homalyinen-?2 breit, Stirnstrieme gleich- mälsig sehr breit, ohne Kreuzborsten, Frontoorbitalborsten zweireihig, ins- besondere hinten oben zwei starke Orbital-, ganz vorne vier lange dünne Frontalborsten nebeneinander stehend. Gesicht ungemein stark zurück- weichend, flach und sehr kurz, bis zu der Höhe des unteren Augenrandes reichend, wo es sich mit der emporgehobenen Kopfbasis flach-bogenförmig vereinigt; Vibrissenleisten unten nicht konvergierend, Vibrissen stark, zwei kleine Börstehen unterhalb derselben an den ungemein breiten, sonst nackten Backen; Wangen breit. Fühler kurz, breit, fast bis zum Mundrande reichend, hängend; Borste nackt, nur an !/, Basisteile leicht spindelförmig verdickt. Thorax robust, grols und breit, DC. 5, Akrostikalbörstchen klein, zweireihig. Sternopleuralborsten zwei sehr starke und lange, eine vorn, andere hinten. Schildehen unten mit langen, aber nicht dichten, hellen gelblichen Wimpern besetzt, oben nur mit Basal-, Discal- und gekreuzten Subapiealborsten ver- sehen, Präbasalborste ganz fehlend. Schüppchen ganz klein, gleich. Flügel lang, gelbadrig, Randdorn und Wimpern fehlend; Cubital- und Discoidal- ader parallel; Axillarader sehr lang, flach-bogenförmig, fast gerade; der letzte Abschnitt der Postiealader so lang wie die steile gerade hintere Querader, diese in der Mitte mit einem kurzen Aderanhang (an beiden Flügeln). Analader bis zum Flügelrande reichend. Hinterleib eiförmig, 16* 120 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [68] ganz plattgedrückt, dieht mit kurzen anliegenden Härchen bedeckt und nur mit dünnen Marginalborsten versehen; die Bauchmembran dicht an der Hinterleibsbasis merklich segelartig erhoben; die äulsere Ringumsäumung des Bauches schmal; Bauchsegmente sehr schmal und lang wie bei Fannia. Die gelben, mäfsig schlanken Beine schwach beborstet, Hinterschienen mit zwei anliegenden dünnen und langen Hinterborsten. Klauen und Pulvillen ganz klein. Diese ganz merkwürdige Fliege vom Professor Langhoffer während unserer gemeinsamen Reise im Chersones bei Sewastopol (Krim) am 13. IX. 1903 in sechs Exemplaren gefangen, bietet einen merkwürdigen Übergang der Charaktere der Pegomyinen zu den Homalomyinen (Fanninen); die Ver- mutung E. Girschners, dafs. die Homalomyien von einem gemeinsamen Aste mit den Hylemyiden abstammen, ist hier in der Natur „statu nascendi“, sozusagen gefunden und die obige Meinung Girschners bestätigt. Art: P. Langhofferi 2 Schnb., Gröfse 3 mm. 7b. Kopf mehr oder weniger viereckig, Stirn mit Kreuzborsten. 8. 8a. Augen oval, Fühler lang. Myopina Rb. D. Dunkelgraue, auch schwärzlichgraue oder lichtgraue Arten mit dick- adrigen Flügeln, kolbigem Hinterleibe, fast viereckigem im Profil- Kopfe mit hervorstehender, breiter Stirn und meist langen, nickenden Fühlern. Kopf länglich-viereckig, Hinterkopf stark gepolstert; Stirn kurz, flach, stark vortretend, '/;—°/; (auch bei den J') der Kopfbreite einnehmend, Stirnstrieme sehr breit, vorn ein wenig schmäler, mit Kreuzborsten, Fronto- orbitalborsten zweireihig: 3—4 Orbital- und zwei starke Frontalborsten; Kopfbasis kürzer als Stirn, Fühler lang oder sehr lang und sehr breit, beim ? etwas kürzer und schmäler, hängend, Fühlerborste kurz, die Basis- hälfte etwas spindelförmig verdickt. Gesicht stark zurückweichend, unten eingebogen, sehr lang, Mundrand mehr oder weniger leicht vorstehend und ein wenig aufgeworfen; Mundöffnung grols; Rüssel diek, mäßig kurz, Taster fadenförmig, bei den ? merklich verbreitert. Wangen und Backen sehr breit, bei den ? die Backen breiter. Thorax länger als breit, striemen- los oder einstriemig, seltener mit zwei Striemen; Akrostikalbörstchen zwei- reihig, kurz; Sternopleuralborsten drei in einem gradeckigem Dreieck stehend. Schildehen nur mit (gröfseren) Basal-, Diseal- und gekreuzten Subapicalborsten; [69] Die Anthomyiden. 121 Schüppchen ganz klein, sich deckend. Hinterleib beim 9' kürzer als Kopf und Thorax zusammen, konisch-walzenförmig, etwas flachgedrückt, in der Mitte auch eingebogen, gegen die Spitze oft seitlich zusammengedrückt, hinten unten kolbig angeschwollen und nach vorn eingeschlagen, mit kurzen, nur nach hinten längeren Haarbörstchen dicht besetzt, unten mit grofsem Hypopyg und breiten herabhängenden Lappen versehen. Bei dem 2 ist der Hinterleib lang-eiförmig, breiter als Thorax, stark plattgedrückt, am Ende spitzig. Beine kurz und plump, mehr oder weniger stark beborstet oder bewimpert; an den Hinterschienen 2—3 Hinterborsten; Tarsen aller Beine kürzer als Schienen. Klauen und Pulvillen sehr klein. Flügel weifslich, ziemlich lang, nicht breit, Costa kaum oder stark bewimpert oder bedörnelt, 8, mit einem sehr kleinem oder stärkerem Randdorn; der letzte Abschnitt der Posticalader kurz, hintere Querader steil und gerade, Oubital- und Diseoidal- ader parallel oder leicht divergierend. Hypopyg dick und lang; Basalring des Hypopygs sehr grols und verlängert; obere Zange kurz, länglich-vier- eckig mit abgerundeten Ecken, vorn in der Mitte nicht tief ausgeschnitten; untere Zangen sehr dünn und kurz, stark gegeneinander divergierend und ausgespreizt. an der Spitze zangenartig ausgeschnitten; „fulerum penis“ wie bei den Scatomyzinen aulserordentlich grols (so grols wie das ganze Hypopyg;), aus einem lang-dreieckigen und zwei schmalen Stücken bestehend; das grölste Mittelstück ist verschiedenartig ausgeschnitten. Das fünfte Bauch- segment grofs und sehr breit, hinten seicht bogenartig ausgeschnitten, die so gebildeten seitlichen Lappen sind breit und kurz und mit ihren sehr schmalen und kurzen, lang bewimperten Spitzen konvergierend. Arten: refleca R. D. — Musca myopina Fall., scoparia Zitt., moriens Ztt., denticauda Zitt. 8b. Augen rund. &) 9a. Frontoorbitalborsten zweireihig, Fühler ganz kurz, nickend. Gattung Fucellia R. D. Schwärzlich oder grau gefärbte Arten, mit rundlichem Kopf, ganz kurzen Fühlern, im Habitus an manche Scatamyzinen erinnernd. Kopf vorn rund, oben ein wenig abgeplattet, im Profil rundlich-viereckig, Hinter- kopf mäfsig (J') oder stark gepolstert (?). Stirn ziemlich flach, sehr wenig abschüssig, sehr breit, ungefähr °/;; der Kopfbreite einnehmend, mit mälsig 122 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [70] breiten Orbiten eingefalßst, Stirnstrieme sehr und gleichmälsig breit, Fronto- orbitalborsten acht, zweireihig, von denen Orbitalborsten drei und Frontal- borsten fünf auch zweireihig gestellt, drei innen und zwei aulsen: Kreuz- borsten vorhanden. Gesicht kurz, eingebogen, kaum vorstehend, Mundrand aufgeworfen. Wangen nicht breit, Backen sehr breit, etwa ®/, der Augen- höhe erreichend, sparsam neben den Vibrissen, aber mit starken Borsten besetzt. Fühler kurz, das letzte Glied höchstens nur zweimal länger als die Basalglieder zusammen, nicht breit, nickend; Fühlerborste nackt, kurz und an dem Basalteile leicht spindelförmig verdickt. Mundöffnung grols, Rüssel diek, mäfsig kurz, mit breiten Labellen. Taster zylindrisch, lang, gegen die Spitze etwas verdickt. T'horax länger als breit, dreistriemig, Akrostikalborsten stark und lang g, selten schwach, zweireihig, „pra“ ziemlich lang, Sternopleuralborsten vier, von denen die unteren mälsig stark. Schildehen dreieckig mit abgerundeten Ecken, mit Basal-, Discal- und gekreuzten Subapiealborsten. Schüppchen ganz klein, sich deckend. Hinter- leib lang-eiförmig, flachgedrückt, schwach beborstet, an der Spitze unten bei den ©’ nur mäfsig stark durch das Hypopyg und etwas herabhängende Bauchlamellen verdickt; die hinteren Bauchsegmente verbreitert. Flügel länger als Hinterleib, mäßig breit; Costa besonders an dem Basalteile mehr oder weniger stark bewimpert, mit einem Randdorn; Cubital- und Discoidal- ader parallel oder ein wenig konvergierend; die hintere Querader steil und gerade; der letzte Abschnitt der Posticalader ganz kurz. Die stark be- borsteten Beine nur mälsig lang, die Schenkel verdickt, aber nicht ver- längert; Hinterschenkel unten an der Wurzel meist durch einen verschieden gestalteten warzenförmigen kurzen Fortsatz und ganz kurzen bürstenartigen büschelig zusammenstehenden dieken Borsten versehen, diese stehen entweder an dem Fortsatze oder neben demselben; bei F. aricüformis ist kein Fort- satz, aber nur ein Borstenbüschel an dessen Stelle, welcher bei keiner Art fehlt; Vordertarsen der Vorderbeine ein wenig verbreitert; an den Hinter- schienen 2—4 Hinterborsten; die Vordertarsen länger als die entsprechenden Schienen. Klauen und Pulvillen mälsig klein. Hypopyg mälsig groß, breit; obere Zange breit-ringförmig wegen des tief kreisförmig ausgeschnittenen Vorderrandes; untere Zangen kurz, ausgespreizt, breit und parallel, innen, oben und an der Spitze seicht ausgekerbt; „fulerum“ nur mälsig lang. [71] Die Anthomyiden. 123 Der fünfte Abschnitt des Bauchsegments mälsig grols, breit und weit über die Hälfte trapezartig ausgeschnitten, Lappen nur an dem Basisteil breit, gegen die Spitze schmal und am Ende abgerundet, innen dicht beborstet. Arten: aricüformis Holmg., fucorum Fall., maritima Hal. 9b. Frontoorbitalborsten einreihig, Fühler ungefähr 2!/, mal länger als die Basalglieder zusammen, anliegend. Gattung Fucellina Schnb. Dzied. Die hierher gehörenden kleinen aschgrauen Arten vom Habitus der Fucellien, mit milchlich getrübten, gefleckten Flügeln, sind in vielen Merk- malen der Fucellia-Arten so ähnlich, dafs es genügt, hier nur die Haupt- unterschiede hervorzuheben; zu den letzten gehört vor allem die ganz und gar andere Form des Hypopygs, die Zahl und Stellung der Frontoorbital- borsten und der gänzliche Mangel der charakteristischen Beborstung unten an der Hinterschenkelbasis. Fühler nur mälsig lang, anliegend; Fronto- orbitalborsten sparsam vorhanden, einreihig; Taster mälsig lang und an der Spitze wie bei Zispen breit. Schildchen, besonders bei den J' ganz flach (in der Art wie bei Chloropisca Lw.), Sternopleuralborsten nur zwei grolse, die anderen zwei sind wimperartig, kurz und unansehnlich; Beine schlank und lang; die Schenkel, besonders die Hinterschenkel sind verlängert und beim 9' unten dicht kammartig mit Börstchen besetzt. Die Vordertarsen der Vorderbeine nicht verbreitert; die Mittelschienen sind lang, die Hinter- schienen verhältnismäßig kurz, Hinterborsten 2—3; nur die Tarsen der Hinterbeine sind etwas länger als die entsprechenden Schienen. Hinterleib ist ganz flachgedrückt, lang-eiförmig, oft in der Mitte, besonders beim J' eingedrückt und an der Spitze unten sehr stark verdickt. Hypopyg breit und kurz; obere Zange klein, trapezartig mit abgerundeten Ecken, an der Spitze mit vier langen Borstenhaaren; untere Zangen sind mäfsig lang, an der Basis breit, gegen die Spitze sehr verdünnt, spitzig, konvergierend, ganzrandig; Basalring des Hypopygs sehr grols, im Profil lang und schmal. Das grölste Mittelstück des „fulerum“ lang, trompetenförmig. Das letzte Bauchsegment hat eine dreieckige Gestalt, mit der Basis nach hinten zu- gekehrt und an dieser sehr seicht bogenartig ausgerandet; die Lappen sind sehr breit und kurz und das ganze Bauchsegment hängt nach unten herab. Arten: griseola Fall., signata Ztt., pictipennis Bek. 124 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [72] Il. Formenreihe: Muscinae fanniaeformes vel Homalomyidae. 1. Familie Fanninae. Gattungen: I. G. Euryomma Stein. Il. G. Platycoenosia Strobl. III. G. Piezura Rond. IV. G. Coelomyia Hal. V.G. Fannia R. D. — Homalomyia Bcehe. 2. Familie Azelinae. V1.G. Azelia R.D. Il. Formenreihe der Anthomyinen: Homalomyidae. Übergänge von Coenosinen und den Hylemyiden, insbesondere Pego- myinen zu den folgenden Reihen. Bei allen hierher gehörenden Arten ist die Bauchmembran mehr oder weniger stark entwickelt und bei den meisten (Azelia ausgenommen) in der Mitte der Bauchbasis der Länge nach segel- artig in gröfserer oder kleinerer Ausdehnung erhoben; die Ränder der Hinter- leibssegmente sind dabei meistens schmal (bei Azelia etwas breiter) unter den Bauch umgebogen, die Bauchsegmente sehr schmal und alle mit der breiten Bauchmembran verbunden. Bei allen ist die Analader kurz, oft wie abgebrochen; die sehr lange Axillarader ist anfangs bogenförmig, dann mehr oder weniger deutlich s-förmig gegen die Analader gekrümmt und zu ihr mehr oder weniger genähert; auch bei der aus den Üoenosien . stammenden Form Euryomma Stein ist dieses Verhältnis, wenn auch nicht so stark wie bei anderen Formen ausgeprägt, zu sehen. Sternopleuralborsten in der Regel zwei (1 vordere und 1 hintere), aber auch drei (1:2) oder auch die dritte kleinere zwischen den zwei oberen, nur etwas niedriger stehend. Kopf im Profil meistens halbkreisförmig oder halbkuglig oder halb- oval, seltener kantig, Stirn und Mundrand nur ausnahmsweise vorgezogen; Hinterkopf flach oder leicht gepolstert, Kopfbasis meistens schmäler als [73] Die Anthomyiden. 125 Kopfbreite. Stirn abschüssig (bei Azelia weniger), sehr lang, bei 9' meist sehr schmal, bei den 2 nach dem Scheitel zu verschmälert oder gleich- mälsig breit, ohne oder (bei Azelia) mit Kreuzborsten; Augen grols, fast den ganzen Kopf einnehmend, bei den 0' zusammenstofsend, genähert oder wie bei den ? breit getrennt, in der Regel nackt, ausnahmsweise pubescent oder behaart. Die Augenorbiten meistens sehr breit oder nur mäfsig breit, bei den 9’ meistens dicht und lang oder auch sparsam beborstet, bei den oJ’ mit genäherten Augen, bei den ? und den 9’ 2 der breitstirnigen Arten in der Regel zweireihig, bei Azelia- Arten einreihig beborstet. Gesicht kurz oder mäßig lang, Wangen und Backen meistens sehr schmal. Fühler lang oder nur mälsig lang, selten kurz, in der Kopfmitte oder Augenmitte ein- gefügt, meistens aber tief gestellt; Borste nackt, pubescent, halb- oder lang- gefiedert. Taster mälsig lang oder kurz, oft bei den ? an der Spitze ver- dickt, Rüssel dick, kurz, selten lang. Thorax einfarbig, oft gestriemt, DO. 5, zwei vor der Naht, die vorderste Borste meist kurz, bei Huryomma DC. 4, vor der Naht eine wie bei den meisten Coenosien; Akrostikalbörstchen 2—3reihig, klein. Schildchen dreieckig, ganz flach (ausgenommen bei Coelomyia, Euryomma und Azelia), mit Basal- und Subapicalborsten und kleineren Discal- und Präbasalborsten, die letzten auch fehlend. Schildchen unten nie bewimpert. Flügelschüppchen meist klein und sich deckend, aber auch mäfsig grols; bei jenen und diesen das untere vorstehend oder ganz bedeekt. Hinterleib meist kurz beborstet, länglich-oval oder länglich-eiförmig, bei den 2 leicht zugespitzt; auch walzenförmig oder länglich-konisch, ver- kehrt eiförmig, meistens mehr oder weniger flachgedrückt, fünfringelig, der erste Hinterleibsabschnitt verkürzt, nur bei Coelomyia ist der zweite Ring länger als die folgenden Ringe und der Hinterleib verkehrt eiförmig; in der Hinterleibsmitte findet sich oft eine meist abgesetzte oder aus Dreiecken bestehende Rückenstrieme. Der Hinterleib ist beit Azelia- Arten gefleckt. Die kurzbeborsteten Bauchsegmente sind in der Regel klein, meistens schmal und mit der breiten Bauchmembran verbunden. Hypopyg meistens klein und verborgen, seltener grof/s und unten vorstehend. Flügel sind oft (bei Fannia, Piezura, Coelomyia und Azelia) besonders bei den 9’ an der Spitze verschmälert und dann sind die Cubital- und Diseoidal- adern meistens leicht konvergierend, sonst sind sie parallel, ausnahmsweise Nova Acta XCV,. Nr.2. 17 126 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [74] leicht divergierend; Costa meistens nackt oder kaum oder fein bewimpert, bei Platycoenosia mit einem langen Randdorn; hintere Querader steil, gerade oder geschwungen. Die Beine sind ziemlich schlank, die Mittel- und Hinterschenkel länger als die Schienen; die Mittelschenkel sind oft in der Mitte verdickt, die Mittelschienen einfach mehr oder weniger gegen die Spitzenhälfte ver- diekt, oft eingebuchtet und dann schwielenförmig verdickt, an der Innenseite charakteristisch dicht und kurz pubescenf. Die Hinterschienen mit 1—2 Hinterborsten; die Fülse sind meistens länger als die Schienen. Klauen und Pulvillen klein, bei Azelia sind die der Vorderbeine größer als die der hinteren. Hypopyg meistens klein, breit und kurz und von der verschieden- artigsten Gestalt. Basalring ist in manchen Fällen aufserordentlich grofs, in anderen klein, dick, kurz oder mäfsig lang, mit 1—2 sehr langen Borsten oder (aufser der kurzen Bewimperung) nackt; obere Zange groß oder klein, herzförmig, dreieckig, verkehrt-trapezartig, breitviereckig, hammerähnlich usw. vorn und hinten oder fur auf einer Seite tief oder seicht ausgeschnitten, ausgerandet oder ganzrandig; untere Zangen in der Regel kurz, dick, mälsig lang (bei Platycoenosia), immer stark ausgespreizt, parallel oder stark fast horizontal konvergierend wie bei den meisten Arieinen und unter die obere Zange versteckt; an der Spitze und Innenseite ganzrandig oder aus- geschnitten; „fulerum penis“ kurz. — Es ist interessant, dafs man nur in manchen Abteilungen der Coenosinen und bei den Pegomyinen so grolse Manniefaltiskeit wie hier in der Gröfse und Form der äufseren Anhänge der Genitalorgane sieht, selbst bei den Arten einer Gattung, verbunden mit einer gewissen Einförmigkeit der äufseren Hauptmerkmale der Arten mancher Gattungen dieser Formenreihen. Die Vielgestaltigkeit des Hypopygs bei den Homalomyiden, verbunden mit der jetzigen Beständigkeit ihrer äufseren Hauptcharaktere, spricht für eine konvergierende, polyphyletische Abstammung dieser Formenreihe von den in Hinsicht der Kopulationsanhängsel und Beharrlichkeit der äufseren Merkmale ebenso vielgestalteten Zweigen der Coenosinen und Pegomyinen, was auch tatsächlich einige ausgezeichnete Übergangsformen wie Praefannia Langhofferi Schnb. und Euryomma pere- grinum Me., bestätigen. Diese letzte Art hat wie oben angemerkt, ein durchaus Coenosinenastiges Hypopyg mit einem nach hiuten gerichteten [7 5] - Die Anthomyiden. 3 42% (nur den Coenosinen eigentümlich) „fulerum“, — und dennoch gehört diese Art zu der Homalomyiden-Formenreihe wegen den nur in dieser Richtung veränderten und vorhandenen, bei den Coenosinen nicht vorkommenden äulseren Hauptmerkmale der Fanninen. Bestimmunsstabelle für die Familien und Gattungen. la. Hinterleib walzenförmig etwas flachgedrückt (9), mit runden Flecken (IS) oder Punkten (?), Stirn bei den 2? mit Kreuzborsten, Stirn- strieme viel breiter als bei den ? der engstirnigen Gattungen der Fanninen. Frontoorbitalborsten einreihig. Fam. Azelinae. — Gattung Azelia R.D. Kleine, meistens dunkelgefärbte oder schwarze Arten mit länglichem geflecktem Hinterleib. Kopf im Profil nicht so genau halbkreisförmig wie bei den Fanninen (aulser Coelomyia), sondern ein wenig eckig, Stirn etwas kürzer, mehr konvex, besonders bei den ?, weniger abschüssig und etwas hervorragend, Augen grols, immer nackt, bei den 9’ meistens zusammen- stolsend, bei den 2 mehr als '/; der Kopfbreite einnehmend, die Stirnstrieme viel breiter bei den ? und immer mit Kreuzborsten, die Augenorbiten schmäler als bei den Fanninen, Frontoorbitalborsten kürzer, bei den ? ein- reihig und aus 4—5 Borsten bestehend. Hinterkopf unten mäfsig gepolstert; Fühler mäßig lang oder ziemlich kurz (z. B. bei parva und aterrima), Fühlerborste kurz pubescent, an der Basis kaum verdickt; Gesicht vertikal, Mundrand kaum aufgeworfen. Thorax undeutlich gestriemt, hinten meist heller gefärbt; Sterno- pleuralborsten 1:1, aber hinten unten meist noch eine kürzere und sehr dünne. Schüppchen klein, das untere ein wenig vorstehend. Hinterleib beim 9’ konisch-walzenförmig, nur ein wenig flachgedrückt, bei gübberoides Jg eiförmig, ganz plattgedrückt; bei den ? eiförmig und zugespitzt; an dem zweiten und dritten Ringe (manchmal auch auf dem ersten) jederseits bei den 9' ein meist großer rundlicher Fleck, auf dem vierten ein kleinerer, in der Mitte eine aus keilförmigen ‚Flecken bestehende Rückenstrieme; bei den 2 sind die Flecken kleiner oder punktartig; bei den schwarzgefärbten Arten ist der Hinterleib fleckenlos. Bauchmembran ist auch bei manchen 17* 128 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [76] Arten stark segelartig bei der Bauchbasis erhoben (bei gibberoides). Flügel gegen die Spitze verschmälert, meistens ohne Randdorn (seltener mit einem ganz kleinen), Costa meistens kurz bewimpert, fast nackt; Discoidal- und Cubitalader parallel oder leicht (bei gibberoides stärker) konvergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader sehr kurz; Änalader sehr kurz abgebrochen; Axillarader entweder kurz oder sehr lang und dann etwas weniger s-förmig gekrümmt als bei den Fanninen; bei parva und aterrima ist diese Ader kurz und bogenförmig. Beine von gewöhnlicher Bildung, sparsam und kurz beborstet; auf der Mitte der Mittelschenkel aufser der gewöhnlichen aber kurzen und dünnen Beborstung noch eine oder zwei stärkere Borsten, in der Mitte der Mittelschienen nur eine stärkere Borste, sonst keine charakte- ristische Pubescenz der Fanninen; die verschiedenen Seiten der Hinterschienen sind oft charakteristisch mit längeren oder kürzeren Haarborsten besetzt; bei den Q' vor der Spitze der Oberseite des vorletzten Tarsus der Vorder- fülse stehen meist zwei lange Börstchen. Klauen und Pulvillen klein, bei den 9' sind die der Vorderfülse gröfser als der Hinterfülse. Hypopyg kurz und breit, verborgen. Obere Zange breitherzförmig, fast rechtwinklig mit abgerundeten Ecken, vorn und hinten ziemlich stark kreisförmig aus- geschnitten; untere Zangen kurz, dick, ausgespreizt und stark wie bei fast allen Arieinen gegeneinander parallel konvergierend, teilweise von der oberen bedeckt. Das fünfte Bauchsegment ist länglich-viereckig, hinten seicht dreieckig ausgeschnitten, ganz kurz bewimpert. Arten: triquetra Wied., cilipes Hal., Macquarti Staeg., parva Rond., monodactyla Lw., gibberoides Schnb., aterrima Me. 1b. Hinterleib länglich oder eiförmig, mehr oder weniger stark flach- gedrückt, fleckenlos oder mit einer schmalen oder aus dreieckigen Flecken bestehender Rückenstrieme oder auch mit breiten seitlichen, oft verwischten Flecken und solchen Rückenflecken und ziemlich breiter unterbrochener Rückenstrieme. Stirnstrieme ohne Kreuzborsten, bei den 9' ganz schmal oder breit; Frontoorbitalborsten immer zweireihig. Familie Fanninae. la. Hypopyg und Bauchlappen von einem, nur den Coenosinen eigen- tiimlichen Baue; nur wie bei den meisten Coenosinen, eine grölsere [77] Die Anthomyiden. 129 Dorsocentralborste vor der Naht, die vordere Dorsocentralborste kurz und sehr schwach; der letzte Abschnitt der Posticalader so wie bei den meisten Coenosinen bedeutend länger als die hintere Querader. Augen in beiden Geschlechtern breit getrennt. Andere Merkmale der Anthomyinen. Gattung Euwryomma Stein. Eine kleine Art, ganz vom Ansehen einer Coenosie. Hypopyg mälsig grofs unter dem Bauche ziemlich stark hervortretend; Basalring des Hypo- pygs schmal, grols. Obere Zange herzförmig, vorn schmal und verlängert, hinten kreisförmig ausgeschnitten, untere Zangen ausgespreizt, breit drei- eckig an der Basis, hinten verschmälert; „fulerum penis“ sehr grols (so grols wie alle Zangen zusammen), und wie bei allen Coenosinen ohne Aus- nahme nach hinten gerichtet. Das fünfte Bauchsegment sehr breit und tief halbkreisförmig gleichmäfsig vorn und hinten ausgeschnitten, die langen und schmalen Lappen wenn man sie auseinander legt, haben zusammen eine breit-hufeisenförmige Form und sind mit dem vierten schmalen Bauch- segmente wie mit einem Stiel verbunden. Die einzige Art: Euryomma peregrinum Mg., hat folgende mit den Fanninen gemeinsame Merkmale: 1. Frontoorbitalborsten stark und zweireihig: 2 Orbital- und 2 Frontal- borsten; 2. 2 Sternopleuralborsten; 3. 2 Discalborsten am Schildchen; 4. Vorhandensein einer in der Nähe der Schienenmitte stehenden Hinterborste; bei den Coenosinen steht solche unweit der Schienenspitze, kann also nur als Präapicalborste angesehen werden; 5. gerade vorgestreckte — nicht wie bei den Coenosinen peitschenartig herabhängende — Fühlerborste; 6. eine zwar sehr wenig, aber immer merklich s-förmig geschwungene oder der Analader genäherte sehr lange Axillarader; 7. ganz kleine erste Supraalarborste („pra“ Steins); 8. eine an der Bauchbasis, wenn auch wenig nach unten vorstehende Bauchmembran; 9. kurze Analader. Mit den Coenosinen hat diese Form gemeinsam: 1. Nur diesen eigentümliches Hypopyg und Bauchlappen; 2. in beiden Geschlechtern breit getrennte Augen; 3. sehr langen letzten Ab- schnitt der Posticalader; 4. bei den Q' nur eine Dorsocentralborste vor der Naht, bei den ? ist die zweite ziemlich grols; 5. sehr kurze Analader; 130 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [78] 6. ein wenig verkürzte Subeostalader. Die Kopfform bei Kuryomma erinnert sehr an solche bei Azelia; Augenorbiten sind breit, vorn ziemlich schmal; Stirn beim oO’ und 2 ungefähr °/; der Kopfbreite einnehmend; die inneren Stirnstriemenseiten parallel; Augen grols, Backen mäfsig schmal. Fühler kurz, Borste pubescent; Mundrand ein wenig aufgeworfen. Hinterleib länglich-eiförmig, stark plattgedrückt, bei den 9' mälsig schmal; hinten unten beim 0° ziemlich stark angeschwollen; der zweite Ring beim J' etwas länger als der dritte; beim ©’ hinten stumpf zugespitzt; nur an den Ring- seiten und gegen die Spitze mit gröfseren Mikrochäten besetzt, sonst wegen der ganz diehten und kurzen anliegenden Behaarung fast nackt sich dar- stellend. Schüppchen ganz klein, das untere nur beim J' etwas vorragend. Flügel ohne Randdorn, Cubital- und Discoidalader parallel. Beine mälsig lang, Mittelschenkel mit zwei gewöhnlichen Borstenreihen, Mittel- schienen innen mit ganz kurzen, etwas nach unten längeren Börstchen besetzt; an den Hinterschienen stehen auf einer gleichen Höhe: eine äulsere Vorder-, eine äufsere Hinter- und eine Hinterborste; diese letzte steht ziemlich hoch, wie bei vielen Fanninen und anderen Anthomyinen- und nie bei Coenosinen. Die Fülse aller Beine sind länger als die Schienen. 1b. Hypopyg von einem Anthomyinen-Baue. 2. 2a. Stirn in beiden Geschlechtern breit, Fühlerborste langgefiedert, Rand- dorn ziemlich lang, Stirnborsten zweireihig. Gattung Platycoenosia Strobl. = Choristomma Stein. Kopf im Profil oval, Stirn lang &, mälsig abschüssig, etwas konvex; Gesicht gerade, Mundrand kaum vorgezogen, Wangen und Backen sehr schmal; Augen länglich-oval, oben eckig; Hinterkopf beim o' ziemlich stark und gleichmälsig gepolstert, Stirn in beiden Geschlechtern sehr breit, mehr als ein Drittel der Kopfbreite einnehmend, Stirnstrieme sehr breit, vorn etwas breiter, Augenorbiten breit. Scheitelborsten sehr lang und stark, die gekreuzten inneren länger; zwei starke nach oben gerichtete Orbital- borsten, zwei lange schwächere Frontalborsten. Fühler in der Kopfmitte eingefügt, lang, fast bis zum Mundrande reichend, Fühlerborste lang, an der Basis leicht spindelförmig verdickt, dicht und lang gefiedert. Rüssel mäfsig lang und diek, mit langen zurückgeschlagenen Labellen; Taster 0 to} nicht lang, leistenförmig, gegen Ende allmählich verbreitert. "Thorax grols, [79] Die Anthomyiden. 131 robust, dreistriemig, die Mittelstrieme breit; Dorsocentralborsten fünf, Prä- suturalborsten zwei, die vordere klein; Akrostikalbörstchen schwach, kurz, 2— 3 reihig; Sternopleuralborsten zwei grolse und eine hintere untere kürzer und dünn, „pra“ sehr klein. Schüppchen mäfsig grols, ungleich, der dritte Teil der unteren vortretend. Schildehen mit ganz kurzen Präbasalborsten, starken Basal- und Subapicalborsten und schwachen Präapical- und Discal- borsten. Hinterleib länglich-eiförmig, stark , plattgedrückt, harzglänzend, unten an der Spitze dick kolbig verdiekt; an der Basis des zweiten Ringes dieht mit steifen und kurzen, am Hinterrande derselben mit ebensolchen anliegenden Börstchen besetzt, sonst ganz mit dünnen und kurzen anliegenden Härchen bedeckt und mit etlichen Makrochäten an den Seiten- und Apical- teilen; an der Bauchbasis ein kleines dreieckiges Stück der herahängenden Bauchmembran. Beine ziemlich plump, Mittel- und Hinterschenkel verdickt, Fülse der Vorder- und Mittelbeine länger als die Schienen; die Mittelschenkel unten der ganzen Länge nach sehr dicht mit ziemlich kurzen und schwachen dreireihig angeordneten Börstchen besetzt; die Mittelschienen innen der ganzen Länge nach mit ganz kurzen, nach unten allmählich längeren, sich kreuzenden Wimperhärchen dicht besetzt; die Hinterschenkel vorn und hinten mit dicht gestellten kurzen, unweit der Spitze mit 2—3 starken und langen Borsten besetzt; Hinterschienen mit einer mälsig kurzen vorderen Aulsenborste, zwei hinteren Aufsenborsten, von denen die obere sehr stark und lang, und einer ebenso starken Hinterborste; unterhalb dieser eine starke präapicale Hinterborste; die ersterwähnten starken Borsten stehen auf demselben Niveau. Alle Apicalborsten stark. Klauen und Pulvillen klein. Flügel mäfsig lang und im ganzen sehr breit, an der Spitze ab- gerundet; Cubital- und Discoidalader parallel. Costalader mit einem starken Dorn, kurz bewimpert; der letzte Abschnitt der Posticalader so lang wie die hintere gerade steile Querader; Analader länger als bei anderen Fanninen, aber kürzer als die bogenförmige, gegen die Spitze sehr wenig oder kaum gekrümmte und ihr genäherte Axillarader. Basalring des Hypopygs sehr grols, lang, kuglig, vorn mit einer langen starken Borste; obere Zange grols, herzförmig, vorn stumpf, schmal und ausgerandet; untere Zangen grols, breit, gegen Ende verschmälert, dann zugespitzt, stark ausgespreizt und parallel. Das fünfte Bauchsegment ist breit und kurz, hinten ziemlich 132 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [80] seicht, fast bogenförmig ausgeschnitten, unten stark beborstet, und erinnert sehr an das breite, nur tiefer ausgeschnittene fünfte Bauchsegment der Coenosinen. Nur eine Art: P. Mikü Strobl = Pokornyi Stein. 2b. Stirn bei den 0° schmal. 3. 3a. Der zweite Hinterleibsabschnitt länger als der dritte, Hinterleib bei spathulata und subpellucens vorn schmal; Mundrand ziemlich stark oder stark vorgezogen. Gattung Coelomyia Hal. Dunkel- oder schwarz-, teilweise auch gelbgefärbte Arten mit schlanken Beinen. Kopf im Profil länglich-oval, mehr oder weniger eckig; Stirn sehr lang, flach oder ein wenig gewölbt, abschüssig, vorstehend; Hinterkopf in der Oberhälfte flach, unten ein wenig gepolstert; Gesicht kurz, ein- gebogen, unten mälsig vorstehend, Mundrand vorgezogen; Augen langoval, schmal, oben eckig, beim ©’ zusammenstofsend oder durch dünne Linie ge- trennt; Wangen breit vorstehend, Backen anfangs breit, weiter schmal. Augenorbiten beim ? breit, Frontoorbitalborsten zweireihig; zwei Orbital- borsten und mehrere Frontalborsten; beim 9’ zahlreiche lange dünne Fronto- orbitalborsten. Fühler in der Höhe der Augenmitte oder etwas oberhalb derselben eingefügt, kurz oder ziemlich lang, Borste nackt, mälsig kurz oder lang, an dem Basisteile oder an der Basis etwas verdickt. Rüssel lang, schlank, mit breiten Saugflächen; Taster mäfsig lang, fadenförmig gegen die Spitze leicht keulenförmig. Thorax striemenlos oder mit Spuren von drei Striemen, Dorsocentralborsten fünf oder sechs (bei 0. erythropsis Big. 2), zwei präsut. Die Schüppehen sind klein und gleich, bei erythropsis ungleich. Hinterleib verkehrt-eiförmig (bei den ? länglich-eiförmig), abgeplattet, an der Basis schmäler; der zweite Ring länger als der dritte; die Ringe fast nackt, ihre Seiten dieht behaart und mit wenigen stärkeren Borsten, hinten und unten an den schmal umgebogenen Ringseiten mit längeren gegenseitig konvergierenden Borstenhaaren lang und dicht besetzt; Bauch- seite der Länge nach eingesunken, die Bauchmembran an der Bauchbasis etwas weniger nach unten vorstehend als bei den Fannien. Hypopyg nur wenig ‚hervorragend. Die Schenkel sind dünn und ziemlich lang, die Schienen nur sparsam mit kurzen Börstchen besetzt; die Mittelschenkel mit etlichen Borstenreihen besetzt, die hintere Reihe besteht aus mehreren sehr [S1] Die Anthomyiden. 133 langen dünnen an der Spitzenhälfte sehr dicht gestellten Borsten; Mittel- schienen bei ©. spathulata etwas gebogen, bis zur Mitte dünn, dann ziemlich plötzlich innen höckrig verdickt, bei anderen anfangs dünn und gegen die Spitze allmählich dieker; die ganze Innenseite oder nur der verdickte Teil derselben ist dicht und kurz bewimpert; an den Mittelschienen ist noch eine äulsere Vorderborste und eine äufsere Hinterborste, Hinterschenkel vorn fast der ganzen Länge nach sparsam mit mäfsig langen Borsten, hinten nur mit wenigen ganz kurzen Borsten an dem °/ı Basisteile besetzt. Die Hinter- schienen tragen drei oder vier ganz kurze schwache Börstchen gleich unter der Schienenhälfte (bei erythropsis etwas stärkere), insbesondere auf der Aulsenseite eine vordere und eine hintere, hinten eine Hinterborste; bei erythropsis nur auf den Aufsenseiten vorn zwei und hinten zwei Borsten, statt der Hinterborste stehen dicht mehrere kurze Borsten hinten vor der Schienenspitze. Alle Fülse sind etwas länger als Schienen. Klauen und Pulvillen sehr klein. Flügel lang, gegen die Spitze verschmälert, Costa nackt, ohne Randdorn; Subeostalader bis zur Flügelmitte reichend, Cubital- und Discoidalader ein wenig oder ziemlich stark gegen die Spitze konver- gierend; hintere Querader wenig schief gestellt, gerade oder in der Mitte leicht geschwungen; letzter Abschnitt der Postiealader kurz; Analader ziemlich lang, Axillarader sehr lang und stark s-förmig geschwungen und jener genähert. Basalring des Hypopyg grols und breit; obere Zange die ganz kurzen unteren zur Hälfte bedeckend, länglich-herzförmig, hinten aus- geschnitten, vorn zweizähnig; untere Zangen breit, kurz, s-förmig gebogen und stark miteinander konvergierend. Das fünfte Bauchsegment breit rundlich dreieckig, ziemlich seicht, sonst tiefer als bei den Fannien (aber nicht bis zur Hälfte) breit-dreieckig ausgeschnitten; die Lappen breit und kurz. Arten: spathulata Ztt. — molissima Hal., subpellucens Ztt., ery- thropsis Big. 3b. Der zweite Hinterleibsring kurz. 4. 4a. Fühlerborste halbgefiedert, Augen des ©' zusammenstofsend. Gattung Piezura Rond. In der Form und Körperfarbe sehr ähnlich der Platycoenosia. Kopf im Profil hoch schmal-halbkreisförmig, Hinterkopf nur wenig gepolstert (I'). Stirn sehr lang, fast flach, ein wenig vorstehend, Gesicht kurz, etwas Noya Acta XCV. Nr. 2. 18 134 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [82] zurückweichend; Augen im Profil lang-elliptisch, schmal, oben eckig; durch eine feine Strieme und ebensolehe Augenorbiten getrennt (9°) mit 5—6 kurzen Frontoorbitalborsten, die oberste noch einmal so lang und stärker als die übrigen; beim o' ist die Stirnstrieme breit, die Frontoorbitalborsten zwei- reihig. Die inneren gekreuzten Scheitelborsten und die äufseren nur mälßsig lang. Wangen und Backen sehr schmal. Fühler lang, auf der Höhe der Augenmitte eingefügt, Fühlerborste lang, halbgefiedert, das Basalviertel leicht spindelförmig verdiekt. Rüssel ziemlich kurz, Taster fadenförmig, nur gegen Ende ein wenig erweitert. 'T’horax dreistriemig, die Mittelstrieme breit; Akrostikalbörstchen dreireihig, „pra“ klein; Sternopleuralborsten drei grolse. Schildehenoberfläche ziemlich flach mit gröfseren Basal- und Sub- apicalborsten, kleineren Präapieal- und Dorsalborsten und (jederseits) mit einer ganz kleinen Präbasalborste. Flügelschüppchen mäfsig grofs, das untere zu !/; vorragend. Hinterleib lang-eiförmig, stark abgeplattet, die drei ersten Abschnitte an den Seiten stark und lang beborstet, sonst ziemlich kahl, die Marginalborsten kurz, schwach und anliegend, die Spitze des fünften längsten Ringes stark beborstet; bei dem ©’ sieht man noch die sehr schmalen und kurzen Spitzenteile des sechsten und siebenten Ringes und den unteren in der Mitte kurz eingeschnittenen Teil des grolsen stark kuglig hervortretenden und samt den Zangen unter den Bauch zurück- geschlagenen, nur wenig beborsteten Basalringes des Hypopyg. Bauch- membran von der Bauchbasis bis zur Bauchmitte sichelförmig hervortretend und die sehr schmalen Bauchringe mit langen Borsten ziemlich dicht besetzt. Beine ein wenig schlanker als bei Platycoenosia, die Schenkel dünner, Fülse der Mittelbeine kaum länger als die Schienen, andere gleichlang. Die Mittelschenkel sind unten vorn mit Reihen kurzer und steifer, hinten mit etwas längeren Börstchen besetzt; die Spitze der Sternopleura und die Mittelhüften sind mit langen starken Borsten besetzt; Mittelschienen von gewöhnlichem Bau, innen der ganzen Länge nach mit etlichen Reihen kurzer steifer gleichlanger kammartig angeordneter und sich gegenseitig kreuzender, gegen die Spitze etwas längerer Haarbörstchen besetzt; Hinter- schenkel ähnlich wie die Mittelschenkel nur sparsamer und gegen die Spize länger beborstet; an den Hinterschienen aufsen sind zwei Vorderborsten, eine starke lange Hinterborste und hinten auf einer Höhe mit dieser eine [83] Die Anthomyiden. 135 starke lange Hinterborste. Apicalborsten stark, aber schwächer als bei Platyeoenosia. Pulvillen und Klauen ziemlich stark. Basalring des Hypo- pyg grols, unten der Länge nach sehr breit ausgeschnitten, oben mit zwei starken Borsten versehen; in dieser breiten Öffnung liegt wie in einem Kästchen (an @lossina erinnernd), die langherzförmige, vorn schmal ver- längerte obere Zange und das kurze „fulerum“; die unteren Zangen stark ausgespreizt, parallel, sehr kurz, birnförmig, gefaltet, hinten zugespitzt, von der oberen zu °ı bedeckt. Das fünfte Bauchsegment sehr ähnlich den bei Platycoenosia nur tiefer dreieckig ausgeschnitten, die Lappen schmal, lang und spitzig, dicht mit langen Borsten besetzt. Art: P. pardalina Rond. 4b. Fühlerborste nackt oder pubescent, Augen des 9’ zusammenstolsend oder genähert, die Analader sehr kurz aber nicht plötzlich abgebrochen, sondern gegen die Spitze allmählich verdünnt. Gattung Fannia R. D. = Homalomyia Bche. Mittelgrofse oder ziemlich kleine graue oder schwarze, am Hinter- leibe oft durchscheinend gelbe Arten mit schlanken Beinen, im Profil halb- kugligem Kopfe, flachem Hinterkopfe (besonders bei den ©’), langer ab- schüssiger, selten vorragender Stirn, grolsen, fast den ganzen Kopf ein- nehmenden, bei den 0° nach oben verschmälerten langovalen nackten, pubescenten oder (selten) behaarten Augen und lang-eiförmigen oder länglich elliptischen, stark flachgedrückten ziemlich kahlem Hinterleibe, mit einer an der Bauchbasis sichelartig herabhängenden Bauchmembran. Kopfbasis rundlich, meist schmäler als Kopf; Augen bei den Q' zusammenstolsend oder nur genähert, Augenorbiten schmal, mit mehreren langen dünnen Fronto- orbitalborsten und kurzen Scheitelborsten, bei den ? sind die Augen ziemlich weit entfernt, seltener ziemlich genähert. Augenorbiten meist sehr breit, mit zweireihigen Frontoorbitalborsten, nämlich zwei starke Orbital- und mehrere dünnere, lange, dicht gestellte Frontalborsten; Stirnstrieme vorn breiter als hinten, ohne Kreuzborsten. Gesicht kurz, vertikal, seltener zurückweichend.. Mundrand nicht oder ein wenig vorgezogen, selten stärker vorstehend und etwas aufgeworfen. Fühler meist lang, bei ? etwas breiter, auf der Höhe der Augen- oder Kopfmitte eingefügt, anliegend, Fühlerborste nackt oder pubescent. Wangen und Backen bei 9' sehr schmal, bei den ? : 18* 136 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [54] Wangen mäfsig breit, Backen verschmälert. Küssel kurz, Taster zylindrisch, meist gegen die Spitze (besonders bei den 2?) mehr oder weniger keulen- förmig. T’horax gestriemt oder einfarbig, Dorsocentralborsten fünf, Akrostikal- borsten zweireibig, ganz kurz und schwach oder ziemlich lang und stark; Schildehen (aufser den gewöhnlichen) mit 1—2 Paar Discalborsten (eine Discal- und eine Präapicalborste), etwas gewölbt oder ganz flach. Flügel- schüppchen entweder ganz klein oder ziemlich grofs, das untere bedeckt oder ziemlich weit vorragend. Hinterleib anscheinend 4—5 ringlig, mit einer Rückenstrieme oder dreieckigen Rückenflecken, schmalen Querbinden (Einschnitten), selten mit runden seitlichen Flecken, oder ohne jede Zeichnung; die Form des Hinterleibes oben angedeutet. Hypopyg meistens klein und verborgen, ausnahmsweise sehr grols. Beine ziemlich lang, Mittelschenkel mit etlichen Borstenreihen charakteristisch beborstet, Mittelschienen bei Q' innen gerade oder höckrig, mit diehter kurzer oder längerer, je nach den Arten verschieden angeordneter Pubescenz; bei den 2 1—3 borstig; Hinter- schenkel unten vorn und hinten nackt, beborstet oder behaart. Hinterschienen außen mit 1—6 Vorderborsten (kurz) und zwei Hinterborsten, hinten mit einer langen Hinterborste; aulserdem bei manchen Arten lang “behaart. Tarsen länger als die Schienen oder als die hintersten Schienen. Klauen und Pulvillen meistens klein. Flügel ziemlich grofßs, gegen die Spitze bei J' verschmälert, bei den 2 mehr rundlich; Costa unbewehrt, sehr selten mit einem kleinem Randdorn und kurz bewimpert; Cubital- und Discoidal- ader in verschiedenem Grade konvergierend, seltener parallel, besonders bei den 2; der letzte Abschnitt der Postiealader meistens sehr kurz, die Anal- ader sehr kurz und spitzig endigend, die Axillarader sehr lang, stark s-förmig geschwungen und der Spitze der Analader stark genähert; hintere Querader steil, gerade oder meistens ein wenig eingebogen. Hypopyg von verschiedenster Form und Gröfse seiner Bestandteile.') Die Form des fünften Bauchsegments unterscheidet sich wesentlich von der Form desselben bei allen schon erwähnten Anthomyinen- und Homalomyinen- Gattungen: es ist sehr grols, kreisförmig, hinten entweder nur ganz flach, geradlinig oder etwas bogenförmig in der Mitte ausgeschnitten, so dals das 1) Siehe bei der Beschreibung der Homalomyidae. [85] Die Anthomyiden. 137 ganze Segment keine Lappen bildet; in der Mitte der Unterseite ist es nur mit etlichen kurzen Borsten besetzt. Extirpierte Arten: camicularis L., manicata Mg., glaucescens Zitt., serena Fall.') Il. Formenreihe: Muscinae mydaeaeformes (vel Mydaeidae) et Muscinae /imnophoraeformes (vel Muscinae / Ordo.) Übergänge von Seatomyziden, Ephydriniden, Coenosinen zu den Ari- einen, höheren Muscinen, Calliphorinen und Tachiniden. Hypopyg bei den älteren Formen wie Enoplopterye Hendel (Type: obtusipennis, 1902) sehr lang, wie bei den meisten Coenosinen, obgleich von ganz anderer Struktur; die obere Zange lang, meistens schmal leistenförmig oder sehr verlängertes Dreieck darstellend; die unteren Zangen sind ebenso lang oder ein wenig länger als die obere, schmal, am Ende etwas verbreitert; „fulerum penis“ nach vorne gerichtet mit Ausnahme der Übergangsformen von den Coenosinen: Limnospila Schnb. und Coenosites Schnb. Dzied.; das fünfte Bauchsegment tief dreieckig_ ausgeschnitten, der Ausschnitt mit etlichen starken Borsten. Bei anderen Formen sind die oberen Zangen kurz, dick, breit- oder schmalherzförmig, dreieckig, trapezförmig oder fast vier- eckig, ganzrandix oder meistens mehr oder weniger tief herzförmig oder dreieckig ausgeschnitten, vorn (am Ende) entweder in eine lange oder kurze Spitze verlängert und ganzrandig oder mehr oder weniger tief gespalten, schmal ausgeschnitten; bei den Übergangsformen zu den höheren Kategorien ist die obere Zange viereckig mit abgerundeten Ecken, breit, gradeckig, hinten meist seicht dreieckig oder bogenförmig ausgerandet, vorn (an der Spitze) entweder ganzrandig (seltener) oder meistens in verschiedenem Grade gespalten (wie bei allen Drontea-, Spilogona-, Hebecnema- und Lispa-Arten) oder auch vorn mehr oder weniger seicht jederseits s-förmig, ausgerandet und ganz in der Mitte kurz gespalten, wobei jederseits der Mitte (der Spalte) zwei kleine warzenförmige Verlängerungen entstehen. (Solche Zangen treten 1) Larve einer Fannia-Art fand Dr. Gobert (nach einer brieflichen Mitteilung) als Parasit der Vanessa polychloros. 138 J. Schnabl und II. Dziedzicki, [86] vor bei manchen Limnophoren- und Sptlogastern- Arten, bei Lispa tentaculata, vor allem aber bei allen Spiarien, wie: lucorum, pubescens, obscuripes, obscurata usw. und bei manchen Übergangsformen der IV. Formenreihe, z. B. bei Hera, Fellaea usw.) Die unteren Zangen sind kurz, diek, oft kurz beborstet, miteinander parallel oder vorgestreckt (niedrigere Formen) oder horizontal gegeneinander und gegen die obere Zange konvergierend, oft von ihr teilweise bedeckt (höhere Formen). Das fünfte Bauchsegment ist im allgemeinen nicht besonders grols, in der Regel seicht oder nicht tief breitdreieckig oder bogenförmig ausgeschnitten oder nur ausgerandet mit Bildung jederseits eines schmalen, zuweilen dornähnlichen Zipfels an den Hinterseitenecken des letzten Bauchsegments. Bei den Arten der Untergattung Mydaea s. str. sind die Zangen eben- falls kurz; die obere breitherzförmig, vorn jederseits s-förmig aricien-ähnlich ausgeschnitten und oft wie bei den Aricinen aus zwei teilweise der Länge nach verwachsenen Stücken bestehend, dabei mehr oder weniger gespalten, die unteren Zangen sind ausgespreizt und auch wie bei diesen horizontal gegen- seitig konvergierend. Das fünfte Bauchsegment ist sehr tief ausgeschnitten und die breiten Lappen oft herabhängend (pagana, tincta, wrbana USW.), was bei den eigentlichen Spilogastern und Spilarien nie vorkommt. Flügel- und Thoraxschüppehen nicht voneinander getrennt, am Grunde sich unter spitzem Winkel berührend (Girschner). Die Analader erreicht nieht den Flügel- hinterrand bei allen hierher gehörenden Arten, den Hinterschienen fehlt die stärkere Hinterborste') mit Ausnahme der Gattungen Limnartcia, Coenosites, Morellia und Muscina, den Mittelschienen fehlt die starke Innenborste. Sternopleuralborsten 2—3—4; wenn drei, dann stehen diese in einem grad- eckigen Dreiecke (Ausnahme Atherigona, wo die Borsten in einem gleich- 1) In dem Zool. Zentralblatt XII, Bd. 1905, Nr. 5 hat J. C. H. de Meijere bei Be- sprechung der Arbeit P. Steins „die amerikanischen Anthomyiden“ 1904, u. a. angemerkt: „Aricia unterscheidet sich nach der Annahme des Verfassers von Spilogaster hauptsächlich durch den Besitz einer deutlichen Rüchkenborste auf der Aufsenseite der Hintertibien (eigentlich auf der Hinterseite) und einer langen Präalarborste. Die Behaarung der Augen und der Fühlerborste ist als Trennungsmerkmal bedeutungslos“. — Diese Tatsachen habe ich aber (ausgenommen der Länge der „pra“) schon im Jahre 1889 gefunden und ausgesprochen (s. Charak. essent. nonnulorum Gener. Anthomyid. in Horae Soc. Ent. Ross., T. XXIV, 1889, S. 493— 501), aber damals von den meisten Dipterologen nicht beachtet worden. J. Schnb. [87] Die Anthomyiden. 139 seitigen Dreiecke wie bei den Coenosinen stehen), wenn vier, dann in einem rechtwinkligen Vierecke. Die Larven leben in faulenden vegetabilischen und tierischen Stoffen, in Tierleichen, manche sind auch als zufällige Parasiten bei Menschen beobachtet, wie Musca corvina L., M. larvipara Portsch., Myospila medita- bunda F. Larven und Puppen der Muscina stabulans Fall. habe ich aus dem Ohre eines Knaben herausgezogen und einst dem Prof. H. Loew vor- gezeigt; Larven von Musca domestica fand Prof. Tarnani während seines Aufenthaltes in der Krim als Parasiten in den Raupen von /ponomeute malt- nella und erzog (samt noch anderen) die Fliegen daraus.) — Die berüchtigten Tsetse-Fliegen (Glossina spec.) übertragen etliche Trypanosoma-Arten (Geissel- infusorien) auf Menschen und Tiere, die Schlafkrankheit und andere (Nagana, Surrahkrankheit) verursachend; andere Stechfliegen übertragen verschiedene Krankheiten. A. Mydaeidae vel Muscinae mydaeaeformes. la. Thoraxschüppchen nicht bis zum Schildchenrande erweitert; Discoi- dalader gerade bis zum Flügelrande verlaufend, — seltener vor diesem nach vorn leicht bogenförmig abbeugend, erste Hinterrand- zelle immer breit offen. Das fünfte Bauchsegment seicht oder ziemlich tief ausgeschnitten, zuweilen herabhängende Lappen bildend. B. Muscinae Ordo I, vel M. limnophoraeformes. lb. 'Thoraxschüppchen bis zum Schildchenrande erweitert; Discoidalader bogenförmig oder stumpfwinkelig nach vorn abbeugend; Spitzenquer- ader vorhanden. Die erste Hinterrandzelle immer wenn auch nicht breit offen;”) die äulseren Vertikalborsten kurz. Flügel gerill. Hypopyg !) Die Hausfliege (M. domestica, „the typhoid Fly“), welche alljährlich viel mehr Menschen umbringt als alle wilden Tiere zusammengenommen, verschleppt die Krankheitskeime von kranken Tieren und Menschen mittelst ihrer Beine, Körpers und Exkremente, welche sie auf die Nahrung oder in die Augen, Lippen usw. eines gesunden Menschen niedergelegt. Auf diese Weise werden übergebracht: Pest, Typhus, Tuberculosis, Anthrax, Diarrhoea infant., Trachoma, Septicaemia usw. (Grassi, Stiles u. a.) ?) Ausnahme: M. lucidula Lw. s. S. 68 [16]. 140 la. 1b. J. Schnabl und H. Dziedzicki, [88] limnophorenartig. Das fünfte Bauchsegment seicht oder nicht tief bogenformig oder s-förmig ausgerandet jederseits mit (meistens) zwei dornartigen kurzen Fortsetzungen. A. Mydaeidae vel Muscinae mydaeaeformes. Diese Abteilung wird geteilt m zwei Familien: 1. Familie Limnophorinae. Thoraxstriemen 3—5 oder Thorax striemenlos. Schildchen nur mit grölseren Basal- und Subapicalborsten. Gesicht meistens vorgezogen und aufgeworfen (Ausnahme Brontea, Spilogona). Cubital- und Dis- coidalader konvergierend oder parallel, seltener divergierend. Meistens sparsam und kurz beborstete Arten.') 2. Familie Mydaeincae. "Thoraxstriemen 2—4 oder Thorax striemenlos (selten), Schildehen aulser den gewöhnlichen (oben angeführten) noch mit stärkeren Discal-, Präbasal- und Präapicalborsten (Ausnahme Znoplopteryx, Limnaricia) ; Gesicht meistens vertikal, selten vorgezogen und aufgeworfen; Cubital- und Discoidalader im Gegensatz zu der vorigen Familie meistens divergierend oder parallel. Meist stark beborstete Arten. 1. Familie Limnophorinae. Dorsozentralborsten 5—6, Sternopleuralborsten 2—3, „pra“ fehlt oder unansehnlich, Schildchen nur mit grölseren Basal- und Subapicalborsten. Cubital- und Discoidalader konvergierend, seltener parallel, bei Spilogon« ebenso wie bei den Spilogastern divergierend.. Randader meistens nackt; der letzte Abschnitt der Posticalader ganz kurz, in der Regel kürzer als die hintere Querader, ausnahmsweise ist bei Limnospila (wie bei den meisten Coenosinen) länger. Beine meistens schlank, fast nackt aussehend, an den Hinterschienen aufsen vorn und aulsen hinten 1—2 kleine Börstehen. Bei 1) Lispocephala und Spilogona sind stärker beborstet. [89] Die Anthomyiden. 141 Spilogona, einer Übergangsform zu den Spilogastern, zu welcher meist kleine wie die echten Limnophoren- Arten gehören, ist die Beborstung stärker und etwas dichter, Gesicht mehr steil (aber meist eingebogen) und Mundrand nicht oder weniger aufgeworfen; bei Bronte«-Arten, welche ein gerades Gesicht und kaum aufgeworfenen Mundrand besitzen, ist die Beborstung kurz und sparsam wie bei anderen Limnophorinen. Bei allen fehlen die Striemenkreuzborsten und die Hinterborste an den Hinterschienen. Hypopyg verborgen, kurz. Obere Zange herz- oder breitherzförmig, selten in eine kurze und dünne ungeteilte oder lange Spitze verlängert (Villeneuvia, Lispocephala) oder (ausnahmsweise) viereckig oder querviereckig (Lispa tentaculata, Villenewvia); meistens ist die obere Zange vorn und hinten verschiedenartig und mehr oder weniger tief ausgeschnitten und vorn oft in eine mehr oder weniger kurze, geteilte oder sehr lange tief geteilte Spitze verlängert (Spilogona usw.); bei Lispa tentaculata ist diese Zange vorn jederseits seicht s-förmig ausgerandet. Untere Zangen sind ausgespreizt, kurz, selten vorgestreekt (Limnospila, Lispocephala — niedrigere oder Über- gangsformen), meistens stark konvergierend. Der fünfte Abschnitt der Bauch- sesmente ganz seicht, selten tiefer 1—2 mal (Z. tentaculata) ausgeschnitten; „fulerum“ nur bei Limnospila nach hinten wie bei den Coenosinen gerichtet. Gattungen und Untergattungen der Limnophorinen. I. G. Limnospila Sehnb. II. G. Lispocephala Pok. UI. G. Hebeenema Schnb. IV.G. Lispa Latr. V.G. Limnophora s.lat. R. D 1. U.-G. Melanochelia Rond. 1866 — ap Kow. (1893). 2. U.-G. Neolimnophora Schnb. 3. U.-G. Villenewvia Schnb. Dzied. 4. U.-G. Limnophora s. str. Schnb. 5. U.-G. Brontea Lw. in litt. Kow. 6. U.-G. Leucomelina Meg. 7. U.-G. Spilogona Schnb. — Spilogastri limnophoriei Schnb. olim. Nova Acta XCV. Nr. 2, 19 142 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [90] Bestimmungstabelle für die Gattungen und Untergattungen. la. Stirn in beiden Geschlechtern breit, wie auch bei etlichen Arten der Untergattung Limnophora s. st. (s. Nr. 11a). 2. 1b. Stirn nur bei den ? breit, bei den 9’ schmal oder mäfsig schmal. 8. 2a. „Fulerum penis“ wie bei allen Coenosinen ohne Ausnahme nach hinten gerichtet, obere Zange wie bei den Anthomyiden herzförmig und tief gespalten, andere Merkmale der Limnophorinen und teilweise (in der Minderzahl) der Öoenosinen, der letzte Abschnitt der Postical- ader lang, länger als die hintere Querader (wie bei den Arten der Gattung Lispocephala, den meisten Coenosinen und der Gattung Euryomma der Fanninen), die beiden Queradern sehr genähert. Gattung Limmospila Schnb. (1902), Spee. typ: albifrons Ztt. Im Kataloge (1907) als Coenosia angeführt, obgleich Kuryomma Stein, mit einem rein coenosiaartigem Hypopyg diese Stellung mehr verdiente. Sehr schwach beborstete Art. Kopf länglich-eiförmig, Hinterkopf leicht konvex, Stirn ein wenig konvex und etwas vorstehend. Augen oval, grofs; Stirn beim 9’ —= !/,, beim ? = !/; der Kopfbreite, Stirnstrieme wie bei den meisten Coenosinen und manchen Limnophoren mit parallelen inneren Seiten. Augen- orbiten breit, Vertikalborsten mälsig lang; Gesicht leicht eingebogen, unten nicht vorstehend. Fühler anliegend, das dritte Glied unten abgerundet, Borste pubescent, Taster fadenförmig, an der Spitze leicht verdickt. Thorax einfarbig, Dorsocentralborsten fünf (zwei vor der Naht), am Schildchen Präbasalborsten ein Paar, mäflsig lang und stark wie bei der Gattung Limno- phora; Sternopleuralborten drei, von denen zwei hinten — nicht wie bei den Coenosinen in einem gleichseitigem, sondern in gradeckigem Dreiecke stehend. Flügelschüppchen ziemlich grofs, weilslich, das untere zur Hälfte bedeckt. Hinterleib eiförmig mit vier entfernten Flecken, etwas flachgedrückt, ganz kurz bewimpert, grölsere Discalborste nur auf dem vierten Ringe; mit breiten herabhängenden Bauchlappen. Hypopyg klein, verborgen; obere Zange herzförmig, vorn (an der Spitze) tief schmal ausgeschnitten (wie bei Lispa littorea, Brontea, Sptlogona und Limnaricia) tiefer als bei anderen Limnophorinen, untere Zangen dick, kurz, konvergent, unter die obere ver- steckt, — gar nicht wie bei den Coenosinen, sondern wie bei den Antho- [91] Die Anthomyiden. 143 myiden höheren Ranges; dasselbe gilt für das fünfte Bauchsegment dieser Art: es ist hinten bis zur Hälfte ausgeschnitten, wie bei Lispa httorea; „fulerum“ nach hinten gerichtet. Flügel nicht lang, Costa fast nackt; die Subeostalader etwas verkürzt, Cubital- und Discoidalader parallel, Analader kurz, die beiden Queradern genähert, der letzte Abschnitt der Posticalader wie bei den meisten Coenosinen sehr lang, hintere Querader gerade. Fülse plump, ziemlich kurz und wie bei den Limnophorinen sehr sparsam und kurz beborstet; Hinterschienen aulsen vorn mit zwei, aufsen hinten mit zwei Börstehen; Fülse diek, Klauen und Pulvillen klein. 2b. „Fulerum penis“ nach vorn gerichtet; die Queradern entfernt, der letzte Abschnitt der Posticalader meistens sehr kurz, selten so lang wie die hintere Querader. % 3a. Kopf vorn breiter als hoch. 4. 3b. Kopf vorn nicht breiter, viereckig oder rundlich. U Le 4a. Taster löffelförmig, Fühlerborste gefiedert, oben zahlreicher und länger, selten pubescent; Gesicht vorn ziemlich flach. Gattung Lispa Latr. Hypopyg kurz, versteckt. Obere Zange herzförmig, selten fast vier- eckig (Lispa tentaculata) und jederseits vorn seicht gespalten und s-förmig wie bei den Arieinen ausgerandet, sonst mehr oder weniger spitzig und gespalten. Untere Zangen ausgespreizt, kurz, vorgestreckt. Das fünfte Bauchsegment hinten ein-, bei tentaculata zweimal mäßig tief bis zur Hälfte ausgeschnitten; bei Äitorea seicht in: der Mitte ausgekerbt. Selten findet man in dieser Formenreihe solches Gemisch von so vielen nicht nur äulfser- lieh, sondern auch in Hinsicht der äufseren Genitalorganoiden heterogenen Formen wie in den Lispa-Arten, welche jedenfalls noch einer eingehenderen systematischen Bearbeitung harren.') In diese Gattung gehören meistens sparsam und schwach, seltener stark beborstete oder behaarte Arten. Bei allen findet man löffel- oder spatelartige Taster, einen breiten, im Profil mehr oder weniger viereckigen Kopf, meistens kurze, nicht abschüssige, mehr oder weniger vorstehende Stirn, hoch eingefügte Fühler, am Schildchen nur ein Paar gröfsere Basal- und Subapicalborsten, ziemlich grofse, meist weilse, zur Hälfte bedeckte 1) Dieselbe wird auch hoffentlich nächstens gesehen. 195 144 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [92] Flügelschuppen, nackte Costa, lange Discoidalzelle, kurzen letzten Abschnitt der Posticalader, einen mehr oder weniger flach gedrückten Hinterleib, schlanke Beine und verborgenes kurzes Hypopyg, selten herabhängende Bauchlappen. Kopf vorn breit, mehr oder weniger verflacht oder nicht, im Profil schmal oder breit viereckig, Hinterkopf wenig oder auch in beiden Ge- schlechtern ziemlich stark gepolstert, Augen grofs, länglich-oval oder oval, unten verschmälert; Gesicht zurückweichend, gerade oder stark eingebogen, Mundrand oft mälsig stark aufgeworfen und jederseits mit 1—2 starken Vibrissen. selten ohne dieselben; Frontoorbitalborsten einreihig; Dorsocentral- borsten meistens fünf (zwei vor der Naht), seltener sechs oder 2—3 (zwei hinter der Naht) gröfsere. Sternopleuralborsten 2—3 (wenn zwei dann meistens noch. eine kurze haarartige hinten unten) in einem rechtwinkligen Dreiecke. Ausnahmsweise (bei pilosa Lw.) fast in gleichseitigem Dreiecke, wie bei den Coenosinen, stehend. Hinterleib lang oder mäßig kurz, walzen- förmig oder länglich eiförmig, in der Regel etwas abgeplattet, meistens ge- fleckt, seltener (besonders bei den 2) fleckenlos. Flügel nur mäfsig lang oder kurz; Cubital- und Discoidalader mehr oder weniger stark divergierend, parallel, seltener etwas divergierend. Arten: consangwinea Lw., tentaculata Deg., flavieincta Lw., hydromyzina Fall., itorea Meq., melaleuca Lw., nana Megq., pilosa Lw., uliginosa Fall. 4b. Taster fadenförmig, an der Spitze ein wenig (keulenförmig) verbreitert. Ziemlich stark, aber sparsam beborstete Arten. Gattung Lispocephala Pok. Hypopyg kurz; obere Zange herzförmig, vorn ungeteilt (wie bei den Coenosinen und Hylemyiden), in eine sehr lange dünne Spitze herausgezogen, an der Basis leicht herzförmig ausgerandet. Untere Zangen ausgespreizt, dick, so lang wie die obere und gegenseitig parallel vorgestreckt. Das fünfte Bauchsegment tief. über die Mitte ausgeschnitten, die Lappen lang, breit oder schmal; „fulerum“ nach vorn gerichtet. Kopf im Profil rundlich-oval, Hinterkopf stark gepolstert, Stirn bei O' und ? = etwas mehr als '/; der Kopfbreite; Augen grols, länglich ei- förmig, unten schmäler, Orbiten mälsig breit, Frontoorbitalborsten nur vier, sehr stark und lang, äufsere Scheitelborsten kurz; Fühler ziemlich hoch [93] Die Anthomyiden. 145 eingefügt, kurz oder mälsig lang, Fühlerborste lang, pubescent oder halb gefiedert. Gesicht vertikal oder zurückweichend. Thorax einfarbig oder gestriemt, Dorsocentralborsten 4—5, wenn vier, dann die erste vor der Naht haarförmig und kurz; Schüppchen mälsig grols, das untere zu !/; vorstehend; Sternopleuralborsten drei, in einem nur wenig lang gezogenem Dreiecke stehend; am Schildchen nur sehr starke und lange Basal- und Subapical- borsten. Hinterleib konisch - walzenförmig oder eiförmig, etwas plattgedrückt, beim 2 meistens langeiförmig oder eiförmig, mit drei Paar entfernten Flecken und abgesetzter Mittelstrieme, schwach behaart, nur an den Seiten und am vierten Ringe mit Marginalmakrochäten; Bauch hinten etwas durch das Hypopyg und anliegende Lappen verdickt. Beine plump, mälsig lang, stark, aber sparsam beborstet; Hinterschienen aulsen hinten mit einer längeren Mittelborste, hinten oberhalb der Spitze mit einer sehr langen Präapical- oder Hinterborste; Fülse länger oder kürzer als die Schienen. Klauen und Pulvillen mälsig grofs. Flügel lang und ziemlich breit, Costa nackt oder bewimpert und mit Randdorn; Subeostalader etwas verkürzt oder bis zur Mitte des Vorderrandes reichend; Cubital- und Discoidalader parallel oder divergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader länger als die gerade vertikale hintere Querader; Analader meistens ziemlich lang. ' Arten: octosignata Rond., alma Mg., brachialis Rond., erythrocera R. D. — lacteipennis Ztt., Mikü Strb. et var. hispanica Strb., verna Fabr., salinarum Schnb., bistriata Stein., Beckeri Schnb. 5a. Kopf im Profil viereckig. 6. 5b. Kopf im Profil rundlich, Augen mälsig grols, etwas kleiner und breiter als bei den meisten Limnophorinen, Wangen breit. {ke 6a. Gesicht sehr lang, in der Mitte stark eingebogen, unten mälsig vor- gestreckt und spitzig; Kopfbasis bogenförmig, länger als der Kopfdurehschnitt; Stirn kurz, stark vorragend. Hinterkopf stark gepolstert, Augen schief stehend; Fühler des 9' (manchmal aulser- ordentlich) lang, hängend, weit vom Gesichte entfernt, Fühlerborste mälsig kurz, nackt oder langpubescent; Schüppchen mälsig klein, das untere zu !h—?s von dem oberen bedeckt. Oubital- und Discoidalader parallel oder ein wenig divergierend, Costa nackt, 146 J. Schnabl una H. Dziedzicki, [94] Discoidalzelle lang. Hinterleib fast nackt mit grolsen dunkelgefärbten breitdreieckigen Flecken, welche die ganzen Hinterränder der Ringe einnehmen und in der Hinterleibsmitte eine lichte Strieme des Hinter- leibsgrundes frei lassen. Beine dünn, lang und schlank, wegen der sparsamen und kurzen Beborstung kahl aussehend. Klauen und Pulvillen sehr klein. Obere Zange dick, breitherzförmig, hinten rundlich, vorn an jeder Seite schief s-förmig ausgeschnitten, in der ein wenig vorragender Spitze ziemlich tief gespalten; untere Zangen breit und kurz, horizontal konvergierend, unter der oberen verborgen. Das fünfte Bauchsegment lang, hinten ganz seicht bogenförmig” aus- gerandet. Unterg. Melanochelia Rd. = Calliophrys Kow (1893). Arten: riparia Fall., bipunctata Stein, nitidithorax Stein, Beckeri Stein. 6b. Gesicht, Fühler und Fühlerborste sehr kurz; Hinterleib eiförmig, ziemlich kahl. Gesicht unten stark vorgezogen, Kopfbasis lang, gerade; Mundrand stark aufgeworfen im Profil breit, Stirn nicht vorragend, Fühler anliegend, Borste kurz, nackt. Stirn beim o' mälsig breit = '/; der Kopfbreite, Stirnstrieme sehr schmal leisten- förmig oder linienartig, Augenorbiten sehr breit; beim ? Stirn sehr breit — !/; der Kopfbreite, Augenorbiten aufserordentlich breit, Stirn- strieme durch das bis zu der Fühlerbasis vorgezogene schmale Stirn- dreieck zweiteilig, die so entstandenen zwei Striemen schmal faden- artig, bei N. virgo Vill. fast. verschwindend. Frontoorbitalborsten zweireihig, die äufsere Reihe kurzborstig. Hinterkopf oben flach, unten nur mälsig gepolstert. Schüppchen mälsig klein, das untere zur Hälfte bedeckt. Cubital- und Discoidalader konvergierend, Dis- coidalzelle lang; Costa nackt. Beine schlank, fast nackt aussehend. Hypopyg klein; obere Zange viereckig oder trapezförmig, hinten seicht ausgerandet, an der Spitze in der Mitte langdreieckig ge- spalten; untere Zangen kurz, dick, horizontal gegeneinander diver- gierend und die Spitzen unter der oberen Zange verborgen. Das fünfte Bauchsegment seicht bogenförmig ausgerandet. Unterg. Neolimmophora Schnb. Arten: maritima v. Rod. — var. candicans Vill., virgo Vill. [95] Die Anthomyiden. 147 N. candicans Vill. betrachte ich als var. von maritima v. Rod.; nur in der Form der oberen Zange ist ein unbedeutender Unterschied, andere Merkmale sind fast identisch. 7. Kopf rundlich im Profil, Gesicht ganz kurz, stark eingebogen, unten nur mäfsig vorgezogen, Mundrand stark aufgeworfen, rundlich und breit. Stirn vorstehend, leicht abschüssig, mäfsig lang, beim ? weniger abschüssig und kürzer, beim 9’ = !/ı der Kopfbreite, Stirn- strieme mälsig breit; Augenorbiten schmal, vorn breiter, mit 9—10 ziemlich kurzen Frontoorbitalborsten und aufsen mit einer Reihe ganz kurzer Börstchen; Scheitelborsten ziemlich kurz; beim 2 Stirn breiter als '/s der Kopfbreite, Stirnstrieme breit; Augen oval, mälsig breit; Augenorbiten sehr breit mit 6—7 Frontoorbitalborsten und aulsen mit mehreren Reihen kurzer Börstchen; Stirndreieck an der Basis breit. dann lang, aber die Fühlerbasis nicht erreichend. Fühler ganz kurz, Borste kurz, nackt. Wangen und Backen breit. Hinter- kopf gepolstert. Kopfbasis im Profil rundlich und aufgeworfen, nicht länger als Kopfdurehschnitt. Dorcozentralborsten sechs (zwei vor der Naht), Akrostikalborsten stark und lang, zweireihig. Schildchen nur mit größeren Basal- und Subapiecalborsten, Präbasalborste dünn und ziemlich lang. Flügelschüppchen mälsig grols, das untere !/; vorragend. Hinterleib eiförmig etwas flachgedrückt, dicht mit feinen Härchen bedeckt, mit zwei Paar schwarzer dreieckiger und trapez- förmiger Flecke; auf dem dritten und vierten Ringe auflser den ziemlich kurzen und dünnen Marginal- noch mit etlichen Reihen eben solcher Discalmakrochäten, und an der Spitze mit langen und vorstehenden Borstenhaaren dicht besetzt. Flügel mälsig lang und breit, Costa nackt, Subcostalader lang, über der Vorderrandsmitte mündend; die Queradern ziemlich stark genähert, der letzte Abschnitt der Posticalader so lang als die hintere Querader; Cubital- und Discoidalader divergierend. Beine schlank, fein kurz pubescent und nur sehr sparsam und kurz beborstet; Fülse länger als die ent- sprechenden Schienen. Klauen und Pulvillen klein. Hypopyg ver- borgen; der Basalring des Hypopygs ziemlich grols, stark und lang behaart, hinten und ein wenig unter dem Hinterleibe kuglig vor- 148 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [96] stehend, und wie gewöhnlich vertikal gespalten; obere Zange dick, querrechtwinklig mit vier abgerundeten etwas vorragenden Ecken, einem Wappenschilde ähnlich, vorn jederseits seicht s-förmig aus- gerandet, hinten jederseits zweimal s-förmig ausgeschnitten und in der Mitte mit einer kleinen vorstehenden an der Spitze kaum ge- teilten Warze versehen; die beiden Seiten nach innen leicht bogen- artig ausgeschnitten; etwas ähnliche Zangen besitzen die mit be- haarten Augen versehenen Spilogastern oder Spilarien. Untere Zangen keulenförmig, horizontal gegeneinander divergierend und teil- weise durch die obere Zange bedeckt. Das fünfte Bauchsegment hinten seicht bogenförmig ausgerandet, an den Seiten in ganz kurze dreieckige Spitzen auslaufend, wie bei Neolimnophora, Brontea und bei mehreren Muscinen. Unterg. Villeneuvia Schnb. Dzied. Art: aestuum Vill. Sa. Hinterleib ungefleckt. Gattung Hebeenema Schnb. Meistens dunkelgefärbte, ziemlich kleine Arten. Körper fein beborstet; Kopf im Profil halbkuglig, Hinterkopf flach, etwas gepolstert; Stirn ab- schüssig, etwas vorstehend, mälsig lang; Gesicht ein wenig eingebogen, Mundrand nicht oder ein wenig vorstehend; Augen grols, beim Q' zusammen- stolsend, behaart oder fast nackt; Fühler in der Augenmitte oder Kopfmitte eingefügt, ziemlich lang, Fühlerborste gefiedert oder halbgefiedert. Dorso- centralborsten sechs, Sternopleuralborsten drei; Schildehen mit Basal- und Subapicalborsten, Schüppchen grofs, das untere fast bis zur Hälfte bedeckt. Hinterleib länglich-oval oder walzenförmig, ein wenig abgeplattet, ziemlich dieht behaart. Hypopyg klein, verborgen. Obere Zange herzförmig, an der Spitze mehr oder weniger tief gespalten, untere Zangen kurz und schmal, oben bogenartig ausgeschnitten, stark konvergierend und von der oberen teilweise bedeckt. Das fünfte Bauchsegment oval, hinten breiter und mälsig tief dreieckig ausgeschnitten. Flügel ziemlich lang, an der Basis breit, gegen das Ende merklich zugespitzt; sehr selten gefleckt. Randader nackt, Cubitalader genau in die Flügelspitze mündend, Cubital- und Discoidalader parallel oder ein wenig konvergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader um die Hälfte kürzer als die gerade hintere Querader, Discoidalzelle lang. [97] Die Anthomyiden. 149 Beine sehr sparsam mit kurzen Börstchen besetzt; die Hinterschienen aufsen hinten mit einer Borste.e Klauen und Pulvillen klein. Arten: umbratica Mg., vespertina Fall.; fumosa Mg., nigricolor Fall., pietipennis Schnb. Sb. Hinterleib gefleckt. > 9a. Discoidalader sehr stark vor der Flügelspitze rundlich gebogen und stark konvergierend, die erste Hinterrandzelle an der Spitze ziemlich weit oder mälsig schmal offen. 10. 9b. Discoidalader nur leicht konvergierend, parallel oder divergierend. 11. 10a. Gesicht fast gerade. Unterg. Brontea Lw. in litt. Kow. Mittelgrofse, buntgescheckte, an Graphomyia erinnernde, fein, kurz und sparsam beborstete Arten, mit dunklen Binden oder Flecken an dem meistens gelblichen Hinterleibe. Kopf im Profil sehr schmal, dem bei Fannia ähnlich, Augen lang- oval, hoch und schmal, fast den ganzen Kopf einnehmend, beim 9’ zusammen- stolsend, bei den 2 nicht sehr entfernt, Stirn bei diesen — !/ı der Kopfbreite, Stirnstrieme lang-dreieckig mit stumpfem Vorderrand und breiter Basis; Wangen und Backen sehr schmal, Gesicht gerade oder eingebogen oder etwas zurückweichend, Mundrand nicht oder ein wenig aufgeworfen; Hinter- kopf fast ganz flach, bei ? etwas gepolstert. Fühler mäßsig kurz, auf der Höhe der Augenmitte oder etwas darüber eingefügt, Borste nackt. Stirn etwas vortretend, abschüssig. ‘Thorax mit sechs kurzen Dorsocentralborsten, vier hinter der Naht; Sternopleuralborsten zwei gro[se und eine untere hintere kurz. Schildehen mit zwei ziemlich kurzen Präbasal- und Dorsalborsten und mälsig langen Basal- und Supraapicalborsten. Schüppchen meistens weils, das 'Thoraxschüppchen sehr grofs, etwas zugespitzt, bis zur Hälfte von dem Flügelschüppehen bedeckt und fast bis zum Schildchen reichend.') Hinterleib kurz eiförmig, ziemlich stark flachgedrückt, kahl aussehend wegen der kurzen und feinen Beborstung, mit dunklen Flecken oder Binden an hellem Grunde. Flügel mäfsig grols und breit, Costa nackt, Cubitalader in der Spitze mündend, Discoidalader gegen diese stark bogenförmig gekrümmt; !) Eine Übergangsform zu den Museinen. Nova Acta XCV. Nr. 2. 150 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [98] der erste Abschnitt der Postiealader ganz kurz; hintere Querader leicht ge- bogen oder fast gerade, meistens mälsig schief gestellt. Beine ziemlich schlank, fast nackt wegen der sparsamen und kurzen Beborstung; Fülse länger als die entsprechenden Schienen. Klauen und Pulvillen klein. Hypopyg kurz, verborgen. Obere Zange dick, breit herzförmig, an die Museinen-Zange erinnernd, vorn breit dreieckig ausgeschnitten,. hinten seicht oder mälsig tief an der Spitze gespalten; untere Zangen dick, kurz, kon- vergierend und teilweise von der oberen bedeckt. Das fünfte Bauchsegment hinten seicht oder mäfsig tief dreieckig ausgeschnitten; an den seitlichen’ Ausschnittspitzen jederseits eine dicke, kurze, zahnähnliche Verlängerung, genau wie bei vielen echten Museinen. Arten: polystigma Me., tonitrui Wied. var. variegata Stein, pellu- cida Stein. 10b. Gesicht eingebogen, unten vorgestreckt, Mundrand stark vorgezogen und aufgeworfen. Unterg. Leucomelina Meg. Dunkel gefärbte, am Hinterleibe weilsgescheckte, schwach beborstete Arten, den Arten der eigentlichen Gattung ZLimnophora sehr ähnlich. Kopf im Profil beim Q' länglich-viereckig, bei dem ? fast viereckig; Hinterkopf bei jenem flach, unten gepolstert, bei dem 2 stärker gepolstert; Kopfbasis im Profil bedeutend länger als Kopfmitte; Stirn wenig abschüssig, mälsig lang, etwas vortretend. Augen bei den ©’ fast zusammenstolsend oder genähert, bei ? etwas weiter voneinander als bei Brontea 2 entfernt; Stirnstrieme beim ? mit ganz parallelen Seiten und ziemlich schmalen Augenorbiten. Gesicht in der Mitte stark eingebogen, unten vorstehend, Mundrand stark vorgezogen und aufgeworfen, im Profil dicekrandig; Wangen und Vorderteil der Backen mälsig breit; Fühler lang, oberhalb der Augenmitte eingefügt, das zweite Fühlerglied etwas verlängert, Borste langpubescent, fast halbgefiedert. Dorso- centralborsten 6; Flügelschüppchen bräunlich, nur mäßsig grofßs, das untere zu ?/ bedeckt. Hinterleib oval-länglich (beim 2 eiförmig), mit zwei grolsen breiten schwarzen Flecken auf dem zweiten und dritten Ringe, mit einer schmalen weifslichen Mittelstrieme und eben solchen Seitenflecken. Flügel wie bei Brontea, nur die hintere Querader obgleich wenig aber doch etwas mehr geschwungen als bei dieser. Beine schlank, sparsam und kurz beborstet, Fülse länger als die Schienen, Pulvillen und Klauen mälsig grols. [99] Die Anthomyiden. 151 Hypopyg klein, verborgen. Obere Zange sehr grols, dick, herz- förmig, von der Spitze bis fast zur Basis anfangs breit dann schmal flaschenförmig ausgeschnitten, hinten halbkreisartig ausgerandet; untere Zangen kurz, dick, gegeneinander horizontal konvergierend, mit der oberen bedeckt. Das fünfte Bauchsegment hinten fast gar nicht ausgeschnitten, an den Hinterrändern der beiden Seiten zwei kleine Zipfel mit ab- serundeten Spitzen sichtbar (wie bei mehreren echten Museinen). Art: L. pica Meq., garrula Gigl-Tos. lla. Körper und Beine sehr schwach, sparsam und kurz beborstet; Cubital- und Discoidalader konvergierend, seltener parallel, ausnahmsweise ein wenig divergierend; Kopfbasis verlängert, Gesicht eingebogen und vorgestreckt, Mundrand aufgeworfen und im Profil oft rundlich oder dicklich erscheinend; Fühler meistens lang, Borste nackt, pubescent oder gefiedert. Schüppchen ziemlich grofs oder grofs und meistens weils, das untere von dem oberen zu !/,—!/; bedeckt. Die Mittel- schienen länger als die Hinterschienen. Die Cubitalader an der Basis ausnahmsweise beborstet.‘) Unterg. Limnophora s. str. Schnb. Kopf im Profil länglich-viereckig (9) oder fast viereckig (?), Hinter- kopf flach oder etwas gepolstert, Stirn etwas vorstehend, lang, meistens ein wenig gewölbt; Augen grols, bei O’-zusammenstolsend oder genähert, seltener bei 9' wie bei den 2 weit entfernt; bei diesen ist die Stirnstrieme — !/s (oder weniger) der Kopfbreite und (wegen der von vorne breiteren Augen- orbiten) vorn schmäler als hinten, die Ränder der Stirnstrieme sind nach aulsen bogenartig gekrümmt (oder seltener) parallel, hinten ist die Strieme durch das Stirn-(Ocellen-)dreieck mehr oder weniger geteilt; Frontoorbital- borsten einreihig; Wangen und Backen schmal. Fühler lang oder mälsig lang, anliegend oder hängend; Fühlerborste meist nackt oder pubescent, auch sanz- oder halbgefiedert. Thorax dreistriemig, Dorsocentralborsten meist fünf aber auch sechs (zwei präsutural), am Schildehen nur gröfsere Basal- und Subapicalborsten, oft ziemlich lange aber dünne Präbasalborsten; Sterno- pleuralborsten meistens zwei (selten drei grolse), oft aber noch eine dritte 1) Die Art (Z. setinerva Schnb.), eigentlich eine Untergattung (Limnophorites Schnb. Dzied) besitzt jederseits der oberen Zange einen Lappen, Übergang zu den Pyrellien usw. 20* 152 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [100] dünne, kleine untere hintere Borste; Sternopleura unterhalb der grölseren Borsten fast nackt aussehend. Hinterleib eiförmig, seltener ovalkonisch, wenig abgeflächt, mit etlichen Paar quer-langdreieckiger oder fast viereckiger, trapez- förmiger, in der Mitte genäherter Flecken, ziemlich kahl wegen der kurzen Beborstung aussehend, Makrochäten hauptsächlich auf dem vierten Ringe; Hypopyg klein, verborgen. Flügel mälsig lang, ein wenig zugespitzt; Costa nackt, der letzte Abschnitt der Posticalader in der Regel kurz, hintere @Querader meistens gerade, seltener ein wenig geschwungen: Beine fast kahl aussehend, an den Hinterschienen aulsen vorn 1—2, aulsen hinten 1—2 ganz kleine Börstehen; Präpicalbörstehen sehr klein. Klauen und Pulvillen bei den 9’ mälsig kurz. Obere Zange des Hypopyg herz-, trapez- oder breit- herzförmig, an der Basis tief dreieckig ausgeschnitten, die Seiten bogen- förmig, bei setinerva tief eingeschnitten, an der etwas verlängerten oder meist kurzen abgerundeten Spitze nur mälsig oder ein wenig, selten tief (L. exsurda Pand., setinerva Schnb.) gespalten; untere Zangen kurz, aus- gespreitzt, konvergierend, oben und innen etwas ausgekerbt, ein wenig hängend oder parallel und mit der oberen teilweise bedeckt. Das fünfte Bauchsegment kaum ausgerandet, hinten an den Seiten mit zwei sehr kleinen warzenförmigen Läppchen wie bei den echten Muscinen versehen; die Läppehenspitzen sind abgerundet. Arten: notata Fall., Osten-Sackeni Jaen. = obsignata Rond., notabilıs Stein, maculosa Mg. = sigillata Rond., procellaria Walk., septemnotata Ztt., obscurisguama Stein, triangula Fall., albifrons Pand. (nec Ztt. — pacifiea Schin. (nee Mg.) — triangula Rond. (nec Fall.), scrupulosa Ztt., flavescens Stein, rufimana Strb., plumiseta Stein, exsurda Pand. — surda Rnd. (nec Ztt.), ex- surda Pand. var. latevittata Schnb., setinerva Schnb. (Übergangsform). 11b. Körper und Beine mit ziemlich starken und meist mälsig langen Borsten wie bei den Spilogastern besetzt, Oubital- und Discoidalader in der Regel und oft stark divergierend, selten parallel; Gesicht zurückweichend, meistens gerade oder ein wenig eingebogen, auch manchmal etwas (selten stärker) vorgezogen; Fühler kurz oder nur mälsig lang. Kopfbasis (von der Seite) nicht breiter als Kopfmitte, oft schmäler. Unterg. Spilogona Schnb. —= Spilogastri limnophoriei Schnb. (1889). [101] Die Anthomyiden. 153 Mittelgrofse, den Limnophoren und Spilogastern ähnliche, aschgraue oder schwarze ziemlich stark, aber nicht sehr dicht beborstete, am Hinter- leibe grolsgefleckte Arten, oft mit schwärzlichen Flügeln und drei- bis fünfstriemigen Thorax. Kopf länglichoyal, etwas viereckig, Stirn mälsig lang, etwas gewölbt, nicht abschüssig. Hinterkopf beim 9' ziemlich flach, bei den 2 mälsig gepolstert; Kopfbasis viel kürzer als bei den eigentlichen Limmophora-Arten, nicht breiter als Kopfmitte, meist schmäler, selten nach vorn etwas vorgezogen. Gesicht in der Regel gerade, seltener eingebogen oder nach vorn etwas vortretend und Mundrand sehr selten aufgeworfen (bei dispar). Augen beim ©’ zusammenstolsend oder genähert, im Profil ziemlich breit; Stirnstrieme bei ? = !; oder etwas mehr der Kopfbreite, mit fast parallelen oder ein wenig bogenförmig nach aulsen gekrümmten Seiten, vorn nicht, oder nur wenig schmäler als hinten; Augenorbiten nicht breit. Fühler auf der Höhe der Augenmitte eingefügt, kurz oder mäfsig lang, Borste pubescent oder halbgefiedert. Wangen und Backen ziemlich breit. Thorax 3—Östriemig, Dorsocentralborsten 5—5 (zwei vor der Naht), „pra“ fehlt oder sehr kurz und dünn; Sternopleuralborsten drei oder zwei; die untere hintere entweder stark und lang oder kurz, haarartig; Sterno- pleura aulserdem meistens dicht und kurz unten behaart oder fein beborstet. Schüppchen mälsig klein oder nur mälsig grols, meist gelblich, das 'T'horax- schüppehen zu ?/;—!/ bedeckt, Schildchen mit nur grölseren Basal und Sub- apicalborsten, Präbasale dünn und kurz. Hinterleib länglicheiförmig oder konisch, meist mehr oder weniger flachgedrückt, mit 2—3 Paar meist grolser schwarzer, trapezförmiger, viereckiger und dreiekiger oft zusammen- fliefsender, bei den 2 manchmal verwischter Flecke; meistens sind trapez- förmige oder viereckige Flecke auf dem dritten und etwas kleinere drei- eckige auf dem vierten Ringe, beim ? sind die Flecke kleiner oder fehlen gänzlich. Bei den 9’ ist der Hinterleib dicht und mälsig lang beborstet und behaart, Discal- und Marginalmakrochäten fehlen nicht. Manchmal nehmen die Flecke fast den ganzen Hinterleib ein; bei den ? ist der Hinter- leib oft kahl oder nur kurz oder sparsam beborstet. Flügel ziemlich lang, an der Spitze rund und nicht verschmälert, Costa meistens ohne Randdorn, öfters kurz bewimpert; Cubital- und Discoidalader fast immer, oft stark divergierend, seltener parallel; der letzte Abschnitt der Posticalader meist 154 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [102] kurz, seltener so lang wie die hintere Querader. Beine schwarz, etwas dichter und mit bedeutend längeren und stärkeren Borsten als bei Limnophora besetzt; Mittelschienen nur ausnahmsweise länger als die Hinterschienen, ge- wöhnlich sind sie diesen gleich lang oder kürzer. An den Hinterschienen aulsen vorn stehen 2—5 Borsten, aufsen hinten meist zwei, selten 3—5 Borsten. Klauen und Pulvillen klein oder mälsig kurz. Hypopyg klein, versteckt. Obere Zange hat bei allen hierher gehörenden Arten eine fast ganz gleiche länglich birnförmige (Ausnahme: Sp. Varsaviensis) Gestalt: an der Spitze sehr verlängert und meistens sehr tief gespalten in solcher Weise, dals zwei lange schmale (bei Varsaviensis zwei breite lange Lappen) gegen- seitig parallele spitzige Leisten entstehen; untere Zangen kurz, gerade oder gekrümmt, vorgestreckt; bei Sp. contrachfrons Ztt., ist die obere Zange vorn breiter als hinten, und die Seiten sind seicht dreieckig ausgeschnitten, die Mitte gespalten; denigrata Mg. — nigrinervis Ztt. und carbonella Ztt. (nee Schin.) haben ein fast identisches Hypopyg, nur die unteren Zangen bei der ersten Art sind stark zweifach gebogen; bei Sp. litorea und surda ist die obere Zange etwas breiter als lang und die beiden hinteren Leisten kürzer. Das fünfte Bauchsegment ist halbkreisföürmig oder dreieckig, nicht tief aus- geschnitten. Arten: dispar Fall. (nec Ztt.) = funeralis Rond. — carbonella Schin. (nec Ztt.), denigrata Mg. — nigrinervis Ztt., carbonella Ztt., compuncta Wiedm., depressula Ztt., contractifrons Ztt., swrda Ztt. (nee Rond.), vana Ztt., litorea Fall., triangulifera Ztt., Mde., solitaria Ztt., dorsata Ztt., trigonifera Ztt., quinquelineata Ztt., Kuntzei Schnb., varsaviensis Schnb., opacula Ztt., scutu- lata Schnb., nitidicauda Schnb. 2. Familie Mydaeinae. Stark, ziemlich schwach (manche hochnordische Arten), oder sehr schwach (Exoten) beborstete Arten, an Arieinen erinnernd. Augen nackt, behaart oder pubescent, Stirn bei den J' schmal oder mälsig breit, bei ? meistens !/; oder mehr der Kopfbreite einnehmend, bei den Exoten meist schmäler oder ziemlich schmal; die Seiten der Stirnstrieme parallel, Fronto- orbitalborsten einreihig. Striemenkreuzborsten in der Regel fehlend, bei [103] Die Anthomyiden. 155 Myospila vorhanden. Gesicht kurz oder lang, vertikal, flach oder ein- gebogen; Mundrand nur selten vorgezogen oder aufgeworfen; Hinterkopf flach oder unten mehr oder weniger gepolstert, Kopfbasis meist rundlich und kurz. Thorax in der Regel vier- oder zweistriemig, selten striemenlos; Dorsocentralborsten meistens sechs, auch fünf (zwei vor der Naht); Sterno- pleuralborsten 3—4; Schildehen mit starken Basal- und Subapiealborsten und (mit Ausnahme Enoplopterye und Limnarieia) auch Discal-, Präbasal- und Präapiealborsten. Schüppchen grol[s oder nur mäfsig grols, selten klein, das untere von dem oberen zu 'h—?/s bedeckt. Flügel ohne oder mit Randdorn; Subeostalader bei den Paläarkten lang und nackt, bei Exoten oft verkürzt und samt der Cubitalader beborstet (Olinopera v. d. Wulp); Cubital- und Discoidalader divergierend oder parallel, bei Olinopera und Myospila konvergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader entweder kürzer als die hintere Querader, gleich lang ——- oder (bei Znoplopteryx Hend. und einigen Spilogastern) länger. Hinterleib eiförmig, oval-eiförmig oder konisch, meistens etwas oder stark flachgedrückt, gefleckt oder ungefleckt, stark oder sehr schwach und kurz beborstet oder behaart und (besonders bei den Exoten) fast nackt aussehend. Beine nur bei den exotischen Arten (wie bei den eigentlichen Limnophoren) ganz kurz und sparsam beborstet. Hinterborste an den Hinterschienen fehlend.') Hypopyg entweder sehr lang und mehr oder weniger schmal (Enoploptery&) und umgeschlagen, oder kurz, herzförmig oder viereckig, ganz verborgen und oft nur der Basalring halb- kuglig hinten oder unten hervorstehend. Das fünfte Bauchsegment hinten entweder flach oder bogenförmig ausgerandet oder (bei allen eigentlichen Mydaeaarten) sehr tief gespalten oder ausgeschnitten und die zwei auf solche Weise gebildeten breiten Bauchlappen hängend oder anliegend. Gattungen und Untergattungen der Mydaeinae. I. &. COoenosites Schnb. Dzied. I. G. Enoplopterye Hendel 1902 — Üaricea R. D. 1830, Auccet., et Schnb., 1890. (Type obtusipennis Fall.) 1) Mit Ausnahme der Gattung Limmaricia und einer Art: Spzl. (Clinopera?) abnormis St. aus Ostafrika. 156 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [104] III. G. Mydaea R. D. . U.-G. Spelogaster Meg. . U.-G. Myospila Meg. . U.-G. Spilaria Schnb. . U.-G. Mydaea s. str. Schnb. IV. G. Platymydaea Schnb. Dzied. V.G. Olinopera v.d. Wulp. VI. G. Limnaricia Sehnb. Dzied. DD > u Bestimmungstabelle für die Gattungen und Untergattungen. I. Hinterborste an den Hinterschienen fehlend. 1 II. Hinterborste an den Hinterschienen vorhanden. 8. la. Hypopyg sehr lang, mehr oder weniger leistenförmig, Hinterschienen aufsen hinten mit einer längeren als andere oder (1—2) sehr langen dünnen Borsten. Gattung: Enoplopterye Hendel. Den Spilogastern sehr ähnlich. Augen J' fast zusammenstolsend oder breit entfernt (ciliatocosta Ztt., obtusipennis Fall.) wie bei 2; bei diesen ist die Stirn — mehr als "/; der Kopfbreite. Kopf länglich viereckig, Hinterkopf mehr oder weniger stark ge- polstert; Kopfbasis bogenförmig nach oben gekrümmt, gewöhnlich nicht breiter als Kopfmitte, Stirn nicht abschüssig und nicht lang, gewölbt, mehr oder weniger vortretend, Frontoorbitalborsten 5—6, lang und stark. Gesicht ziemlich kurz und eingebogen, Mundrand meistens aufgeworfen, Vibrissen stark und lang; Fühler lang oder mälsig lang, Borste langgefiedert; Rüssel gegen Ende verbreitert mit zurückgeschlagenen breiten Labellen. Taster fadenförmig. Thorax vierstriemig; vier Sternopleuralborsten, die beiden hinteren ziemlich weit voneinander entfernt. Dorsocentralborsten 3—4, lang und stark; Akrostikalborsten nur zwei, vor dem Schildchen. Schüppeben grols oder mälsig grols, das untere zu "—?/s bedeckt. Schildehen nur mit grölseren Basal- und Supraapicalborsten; Präbasal-, Discal- und Präapical- borsten dünn und kurz; „pra“ fehlt oder ganz kurz, haarartig. Flügel lang und breit, gegen die Flügelspitze meistens etwas oder stark abgerundet; Costalader mit 1—2 starken langen Randdornen, in der Regel von der [105] Die Anthomyiden. 157 Basis bis zu der Mediastinalader kurz kammartig beborstet; Subcostalader meistens verkürzt, nicht bis zur Flügelhälfte reichend, Mediastinalzelle kurz, Cubitalader vor der Flügelspitze mündend; Cubital- und Discoidalader diver- gierend; der letzte Abschnitt der Posticalader länger oder so lang wie die meist gerade oder etwas geschwungene hintere Querader; Analader sehr lang (wie bei den Aricien). Hinterleib bei den Q' länglich-eiförmig, gewölbt oder ein wenig flachgedrückt, konisch oder länglich-konisch, bei den ? länglich-eiförmig. zugespitzt; der vierte Ring länger als die anderen; bei den ©' und ? am Hinterleibe insbesondere auf dem zweiten und dritten Ringe je ein Paar runder und voneinander entfernter oft verwischter Fleckchen; Marginalmakrochäten auf allen oder nur den hinteren Ringen, Discalmakrochäten auf dem dritten oder nur auf dem vierten Ringe. Basal- ring des Hypopygs lang, seine Basis oft kuglig hervorstehend und die Seiten nach unten oder vorne umgebogen und stark seitlich zusammen- gedrückt, wodurch eine vertikale Längsspalte entsteht, welche innen die Anfänge der Zangen beherbergt. Alle drei Zangen sind lang und gleich- lang, oder die unteren sind länger als die obere; gegenseitig parallel, leistenförmig oder sehr lang dreieckig, vorgestreckt und unter den Bauch gebogen, mit dem fünften Bauchsegmente bedeckt; die obere Zange besteht aus zwei der Länge nach verwachsenen Stücken mit Nahtspuren. Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente ist verborgen, breitherzförmig, nicht tief oder mälsig tief ausgeschnitten, und mit starken Borstenreihen versehen. Die Beine sind ziemlich schlank, meistens mit gelben Schienen oder wenigstens mit gelben Knien, stark beborstet und die Hinterschienen oft stark und lang bewimpert; die Hinterschienen aufser anderen haben außen hinten in der Mitte eine starke (oder zwei) sehr lange dünne Borsten oder wenigstens eine längere als die benachbarten Mittelborsten; nach diesem Merkmale kann man auch die ? dieser Gattung von den sehr ähnlichen ? vieler Spilogaster- Arten unterscheiden —, andere Merkmale nicht mitgerechnet. Fülse länger als die Schienen; Klauen und Pulvillen meistens stark und mäßig lang. Arten: ciliatocosta Ztt. — tigrina Mg. (nec Ztt.), tawrica Sehnb., flagripes Rond., anceps Ztt. — Caricea plumosula R. D. = communis Stein et Schnb. (olim, nee R. D.), cilipes Schnb., obtusipennis Fall. Nova Acta XCV. Nr.2. 21 158 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [106] 1b. Hypopyg kurz, verborgen. 2. 2a. Kopf und auch die Augen im Profil aufserordentlich hoch und schmal, seitlich wie flachgedrückt. 7. 2b. Kopf von gewöhnlicher Bildung. 3 3a. Die erste Supraalarborste („pra“) ganz kurz oder fehlend. 4. 3b. Die erste Supraalarborste mehr oder weniger lang. 6 4a. Augen nackt, Bauchlappen kurz, anliegend. Untergattung Spilogaster Meg. Mälsig grofse schwärzliche oder gelbliche, mit einem meistens länglich- konischen (9) oder lang-eiförmigen (2) gefleckten Hinterleib. Kopf länglich-viereckig mit abgerundeten Ecken; Stirn zuweilen vorgezogen, Augen nackt, mälsig lang, bei 0’ zusammenstolsend usw. oder (selten) weit entfernt, bei den ? weit entfernt, Fühler lang oder mälsig kurz, Fühlerborste selten langgefiedert, meistens gefiedert, auch halbgefiedert oder stark pubescent. Gesicht vertikal, in der Regel mehr oder weniger ein- gebogen, Mundrand nicht oder kaum aufgeworfen. Thorax meistens vier- striemig, „pra“ fehlt oder ganz kurz haarartig. Akrostikalbersten meist fehlend oder nur ein Paar vorhanden (die zwei Präscutellaren nicht mit- gerechnet), Sternopleuralborsten 4—3. Schüppchen grofs oder nur mälsig grols, ungleich. Schildehen nur mit gröfseren Basal- und Subapicalborsten, die Präapical- und Discalborsten haarförmig und kurz, die Präbasalborsten mälsig lang (selten lang, besonders bei den gelben Arten) und immer haarartig. Costa meistens mit einem mäßig grolsen Randdorn; Cubital- und Discoidalader meistens divergierend oder parallel, nie konvergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader meistens länger als die hintere Querader, bei den gelben Arten (Übergangsformen zu Mydaea s. str.) kürzer; die hintere Querader selten gerade, meistens geschwungen und schief stehend. Hinterleib bei den ©’ meistens eiförmig-konisch oder konisch, bei den 2 lang-eiförmig oder eiförmig, mit 4—6 (selten zwei) kleinen oder mälsig grolsen, nicht weit voneinander entfernten rundlichen oder rundlich- dreieckigen, zuweilen mehr oder weniger auch ganz verwischten (besonders bei den ?) Flecken; aufser anderen Borsten, bei 0' mit 1-—2 Discal- makrochätenreihen besetzt. Beine meistens mit starken Borsten besetzt. Klauen und Pulvillen meist grols. [107] Die Anthomyiden. 159 Hypopyg kurz, verborgen. Obere Zange herzförmig oder lang-herz- förmig mit Nahtspur in der Mitte, hinten dreieckig ausgerundet, vorn spitzig oder seicht ausgeschnitten mit zwei warzenförmigen Verlängerungen in der Mitte; untere Zangen ausgespreitzt, kurz, vorgestreckt oder bogenförmig nach innen gekrümmt und horizontal gegeneinander liegend. Bei den lichter gefärbten gelblichen Arten auch bei einigen dunkleren — ist die obere Zange oft viereckig mit abgerundeten Ecken und vorn beiderseits wie bei den Aricien s-förmig ausgerandet. Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente ist meistens seicht dreieckig, aber auch bis zu 'ı—!/, ausgeschnitten. Arten: a) mit herzförmiger oberer Zange: duplicata Mg., parcepilosa Stein, duplarıs Mde. (nee Zett., nee St.), calceata Rond., calc. var. aegyptiaca Schnb., calcaeataeformis Schnb., fulvigena Schnb., fulvigena var. taurica Schnb., Mödlingensis Schnb., atripes Mde. — duplaris Stein (olim), guadrum Fabr., protuberans Ztt. — exsul Ztt., vieina Cz., fratercula Ztt., Meadei Schnb. — fratereula Mde. (nec Zitt.). b) mit arieienähnlicher oberer Zange (Übergangsformen zu Aricia und Mydaea s. str.): allotalla Mg. — bisignata Ztt., concolor Oz., consimilis Fall., clara Mg., wliginosa Fall., montana Rond. — dexiaeformis Mik., per- tusa Mg. 4b. Augen behaart, seltener pubescent. 5: 5a. Striemenkreuzborsten bei den 2 vorhanden, Discoidalader stark nach vorne wie bei Drontea und Leucomelina gebogen und mit Cubitalader stark konvergierend. Untergattung Myospila Bond. Die hierhergehörende Art Myospila meditabunda Fabr. ist äufserlich manchen schwarzen Spilogastern mit vier Dorsocentralborsten (ponesutural) und vier Sternopleuralborsten ganz ähnlich; folgende Merkmale verbieten die Vereinigung dieser Art mit den nächstverwandten Arten der Spilogastern und den eigentlichen Museinen. 1. Augen behaart; 2. Kreuzborsten (meist aber nicht gekreuzt!) an der Stirnstrieme des 2 vorhanden; 3. Discoidalader vor der Flügelspitze stark bogenförmig zur Costalader abbeugend, mit dieser stark konvergierend; 4. erste Hinterrandzelle in der Flügelspitze mündend, verengt, jedoch breiter als bei den eigentlichen Museinen offen; 5. das T'horaxschüppchen erreicht 21* 160 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [108] (wie es bei den eigentlichen Museinen immer vorkommt) den Schildehenrand nicht, sondern ist so klein wie bei Mydaeiden und den Arieinen; 6. die Spitze der Posticalader unmittelbar vor der Mündung in den Flügelrand abgebrochen oder mit einer winzigen vom. Flügelrande abgehenden Ader verbunden; 7. Hypopyg ähnlich dem von Musca, Limnophora und etwas dem von Spilogaster. Obere Zange kurz und breit-herzförmig, hinten ziemlich tief bogenförmig ausgeschnitten (wie bei Musca), die Seiten herzförmig nach vorn gebogen, vorn in der Mitte kurz gespalten (wie bei Mydaea und Spilo- gaster), ohne Warzen in der Mitte zu bilden (wie bei Limnophora notata). Untere Zangen kurz, bogenförmig, dann horizontal nach innen gebogen. Das fünfte Bauchsegment ist viereckig, hinten sehr tief (über die Hälfte) wie bei der Untergattung Mydaea dreieckig ausgeschnitten (bei Untergattung Sprlogaster viel seichter), die Lappen nicht breit wie bei den letzten Arten, sondern schmal und spitzig wie bei den meisten Mydaea- Arten. 5b. Striemenkreuzborsten bei den ? fehlend, Discoidalader gerade, mit der Cubitalader stark divergierend. 6. 6a. Augen behaart, seltener pubescent, erste Supraalarborste („pra“) mehr oder weniger lang, Hinterleib gefleckt, Bauchlappen klein. Untergattung Spilaria Schnb. Mittelgrofse oder grolse, meistens schwärzlichgrau gefärbte, stark beborstete, am Hinterleib schwarz gefleckte Arten mit behaarten Augen und ohne Hinterborste an den Hinterschienen, den Arieinen nicht unähnlich; nicht nur das Hypopyg, sondern auch andere Merkmale zeigen manche Übergänge zu den Arieinen. Augen dicht und lang oder sparsam und kurz behaart oder pubescent, selbst nackt, besonders bei den ?; sehr selten haben auch 9’ schwach behaarte, fast nackte Augen (s. Welhelmi Schnb.); nur 2 von lucorum hat wie die 9’ lang behaarte Augen; diese sind zusammen- stolsend bei den 9’ und mälsig weit entfernt bei den ?. Stirn mälsig vor- stehend, Gesicht vertikal oder ein wenig eingebogen, Gesichtsleisten etwas vortretend, Mundrand nicht oder kaum aufgeworfen, Fühler meistens lang, selten kurz (Wilhelmi), Borste lang-, mälsig oder kurzgefiedert, selten stark pubescent, Backen mäßig breit, stark beborstet; Frontoorbitalborsten stark in der Zahl, 5—10 bei den 9'. Thorax vierstriemig, Dorsocentralborsten 6—5 stark, Akrostikalborsten (aufser den vorhandenen Präseutellaren) fehlend [109] Die Anthomyiden. 161 oder als winzige Wimperchen erscheinend; Sternopleuralborsten 3—4; „pra“ lang wie bei Mydaea und Phaonia (Arzcia); Schildchen aufser den gewöhnlichen groisen Borsten noch mit längeren aber meist dünneren Präapical-, Discal- und Präbasalborsten. Schüppchen grofs, die untere meist nur bis zur Hälfte bedeckt. Hinterleib eiförmig, länglich-eiförmig, länglich-konisch oder fast walzenförmig; dunkle oder schwarze genäherte, meist rundliche oder drei- eckige, oft verloschene Flecke auf dem dritten und vierten Ringe, und Schillerflecke, besonders bei den oft fleckenlosen 2; aufser den Marginal- makrochäten sind noch Discalmakrochäten auf dem zweiten, dritten und vierten Ringe, auf dem letzten oft zweireihig. Flügel länger als Hinterleib; Costa stark oder nur mäßig stark bedornt; Cubitalader mündet meist vor der Flügelspitze, selten in die Spitze selbst (lasiophthalma Rond., abdominalis Ztt.), Cubital- und Discoidalader in der Regel divergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader meistens bedeutend kürzer als die hintere Querader, seltener fast gleichlang; hintere Querader meistens stark s-förmig geschwungen oder in der Mitte eingebogen, seltener nur leicht oder mälsig geschwungen, am seltensten ganz leicht, fast gerade (abdominalis). Beine schlank; Vorderschienen meistens borstenlos oder aufsen 1—2borstig; Mittelschienen aufsen borstenlos oder (seltener) 1— 2 Borsten, hinten 3—5 borstig, zuweilen in zwei Reihen: Hinterschienen aulsen vorn 53—6 Borsten, aulsen hinten zwei, seltener drei Borsten; innen 4—-9 Borsten, bei nivalis 9—12 Haarborsten. — Klauen und Pulvillen stark. Hypopyg kurz; obere Zange viereckig oder quer-rechtwinklig mit ab- serundeten Ecken, hinten meist ein wenig breiter (an die ursprüngliche herzförmige Gestalt der Zange erinnernd) als vorn, in der Mitte mit einer Längsnaht; hinten leicht ausgerandet, vorn jederseits seicht wie bei den Aricinen oder tief s-förmig ausgerandet; dadurch entstanden in der Mitte - der Vorderseite zwei kurze oder längere warzenförmige Verlängerungen. Untere Zangen sehr diek und kurz, meistens nach innen horizontal zu- gekehrt und zur Hälfte durch die obere Zange bedeckt. Das fünfte Bauch- segment bis zu !,—!/» dreieckig ausgerandet oder gespalten. Arten: pubescens Stein, lasiophthalma Meg., orichalcea Zitt., obscwrüipes Ztt. — eothurnata Rond., Wilhelmi Schnb. — dispar Ztt. (nec Fall.) —= Zetter- stedti Schnb. (olim, nee Bonsd. nee Bid.), van der Wulpi Schnb., odscurata 162 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [110] Mg., obscuratoides Schnb., nigripennis Sehnb., nivalis Rond. — dispar Schin., Schnb., olim (nec Fall.), multisetosa Strobl. = marmorata Schin., Schnb. olim (nee Ztt.), marmorata Ztt. (nee Schin.), lucorum Fall., quadrinotata Me., quadrimaculata Fall. 6b. Augen nackt; erste Supraalarborste lang; Hinterleib in der Regel fleckenlos, selten mit kleinen meist verwischten Fleckehen oder Fleckenspuren; Bauchlappen immer grofs, oft hängend, in anderen Fällen anliegend; das fünfte Bauchsegment tief ausgeschnitten. Untergattung Mydaea s. str. Schnb. Meistens ziemlich grolse oder grolse, aschgraue, häufig ins grünliche, seltener schwarze Arten, welche im Habitus den Aricien nicht unähnlich sind und zu den häufig vorkommenden Dipteren gehören. Augen nackt, zusammenstolsend oder (auch bei den 9") mehr oder weniger entfernt; Fühler mälsig lang, Fühlerborste gefiedert, pubescent oder fast nackt; Gesicht gerade oder nicht stark eingebogen; Dorsocentralborsten 6—5, Seutellarbeborstung wie bei der vorigen Untergattung, Präbasalborste lang und stark, „pra“ lang, Sternopleuralborsten drei, die hinteren etwas mehr gegeneinander genähert als bei den Arten der vorigen Untergattungen. Hinterleib meistens eiförmig, auch länglich-konisch, ungefleckt oder wie oben angezeigt, matt oder weilslich und dunkel schimmernd, ohne eigentliche Schillerflecken, mit starken Marginalmakrochäten, meist nur auf dem dritten und vierten Ringe und ebensolchen discalen auf dem vierten, seltener auf dem dritten Ringe. Flügel lang und mälsig breit, an der Spitze meist ab- gerundet, Randdorn fehlend oder ganz kurz, Oubital- und Discoidalader meist stark divergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader kürzer als die hintere Querader, diese meistens leicht geschwungen oder fast gerade. Beine schlank, Fülse länger als die Schienen. Vorderschienen borstenlos, seltener aulsen mit einer Borste, Mittelschienen hinten mit drei, Hinter- schienen aulsen vorn mit 3—4, aufsen hinten mit zwei Borsten; Beborstung des Hinterleibes und der Beine ist im allgemeinen sparsam. Klauen und Pulvillen bei den Q' stark und lang. Das Hypopyg hat die gemischten Charaktere der Limnophoren, Spilo- gastern und Aricien angenommen. Hypopyg ist kurz; obere Zange breit- herzförmig, sehr selten lang-herzförmig; vorn und hinten dreieckig oder [111] Die Anthomyiden. 163 bogenförmig ausgeschnitten, mit Nahtspuren der Länge nach und vorn in der Mitte meistens mit warzenförmigen Verlängerungen; untere Zangen immer horizontal gegeneinander geneigt und mit der oberen teilweise bedeckt. Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente hinten immer sehr tief dreieckig oder trapezförmig, oft weit über die Hälfte ausgeschnitten und die so gebildeten Lappen oft unter dem Bauche hängend, ähnlich wie bei den Hylemyinen und Üoenosinen. Arten: pagana Fabr., tincta Ztt., denudata Ztt., separata Mg., nebulosa Stein, obscura Stein, ancilla Mg. — abdominalis Bouche (nach einem ? Ex., Type von Bouch£), sordidiventris Ztt. (nec allotalla Mg.), urbana Mg., depuncta Fall. = demigrans Ztt. = modesta Mg. — tetrastigma Mg., binotata Ztt., impuncta Fall., impuncta var. indistinecta Rond. (apud Kowarz in |itt.), anicula Ztt., deserta Ztt. 7a. Mediastinal- (Costal-) Zelle und die Subcostalader lang. Gattung Platymydaea Schnb. Dzied. Die meistens gelbgefärbten und grolsen Arten dieser Gattung kommen vor im südlichen Afrika, Java und (?) in Neuguinea. Die eigentümliche Kopf- form und das Hypopyg erinnern an die eigentlichen Muscinen. Körper kurz, gedrungen, nur spärlich mit stärkeren Borsten besetzt.') Kopf grofs, vorn rundlich oder ein wenig breiter als hoch, verflacht, im Profil lang-oval, hoch und schmal, Hinterkopf fast ganz flach, die Ränder mit kurzen Borstenhaaren besetzt, Augen bei den 9' zusammen- stolsend oder meist genähert, hoch und sehr schmal im Profil und nehmen fast den ganzen Kopf ein; Orbiten meist breit. Stirn lang, abschüssig, flach, nicht vorstehend, bei den 9° und ? schmal, bei den letzten etwas breiter als bei den 9' (= halb so breit als ein Auge), sehr selten bei den I (bei bivittata) — fast ?/;s der Augenbreite einnehmend, gewöhnlich aber schmäler; Stirnstrieme meist bei Q' schmal oder (bei divittata) mälsig breit — !/, der Augenbreite; Frontoorbitalborsten stark aber spärlich, mit dünneren 1) P. Stein: Afrikanische Anthomyiden. Berl. Ent. Z. 1906. 1. Hft. S. 33 —80. Ders.: Einige neue Javanische Anthomyiden XLVU: Tijdschr. voor Entom. Sep. 8. 99—113. Ders.: Anthomyiden aus Neu-Gwinea. Termes z. Füz. 1900. XXI. Ders.: Einige dem Genueser Mus. geh. Anthom. Ann. Museo €. di Genova. 1900. 164 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [112] und kürzeren abwechselnd, Scheitelborsten bei 9’ kurz. Gesicht lang, gerade, unten breit, flach oder kaum vorgezogen, Vibrissenleisten bei den meisten an der unteren Hälfte dicht und kurz beborstet, Wangen und Backen schmal, Vibrissen lang und kräftig. Rüssel stark, gegen die Spitze ver- flacht und breit, die grolsen Labellen zurückgeschlagen; Taster an der Spitze etwas verbreitert. Die sehr langen leistenförmigen meist strohgelben Fühler nur wenig kürzer als das Gesicht, auf der Höhe der Augenmitte eingefügt, anliegend, das zweite Glied sehr kurz, das dritte an der Spitze abgerundet, Fühlerborste lang und langgefiedert. "Thorax gedrungen, vier- eckig, schmäler als der Kopf, 2—4- selten dreistriemig und ebenfalls wie der Hinterleib mit kurzen Börstehen dicht besetzt und glänzend, Dorso- centralborsten meistens sechs, auch 5—7 (2—3 vor der Naht), meist an- liegend, stark und kurz, die hinteren länger und kräftiger, die hinterste am stärksten und längsten; zwei Präscutellarborsten, Intraalar- und Supraalar- borsten mälsig lang und schwach mit Ausnahme der sehr starken vierten und zweiten Supraalarborste, die erste („pra“) lang und stark, auch kurz; Prothoracal- und besonders die Stigmaticalborste (Mesothoracalborste) meist auffallend stark und gebogen weit über den Kopfhinterrand reichend. Sternopleuralborsten drei, die obere hintere sehr lang und stark, die unteren schwach und kurz; die hinteren beiden sehr nahe gegenseitig stehend. Schildehen halbkreisförmie &, ziemlich kahl, nur mit stärkeren Basal- , Subapical- und Discalborsten, Präapieal- und Präbasalborsten dünn und ziemlich kurz. Flügelschüppchen sehr grofs, das Thoraxschüppchen fast bis zum Schildchen reichend, weniger als zur Hälfte bedeckt. Hinterleib kurz, eiförmig oder breit-eiförmig, glänzend, etwas flachgedrückt, nackt aussehend und aulser den dichten kleinen Börstchen nur sparsam mit gröfseren Borsten besetzt, insbesondere an den Hinterrändern des dritten und vierten Ringes, selten nur an dem vierten, dieser hat auch in der Regel eine Discal- borstenreihe; bei niveipalpis Stein sind keine Makrochäten. Genitalien sind versteckt, kaum sieht man hinten oder unten einen halbkuglisen, verschieden gefärbten Basalring des Hypopygs. Flügel breit und kurz, kaum den Hinterleib überragend; Mediastinal- ader ohne Randdorn, an ihrer Mündungsstelle ein wenig verdiekt, Sub- costalader über die Flügelmitte reichend, Cubital- und Discoidalader stark [113] Die Anthomyiden. 165 divergierend (sehr selten an der Spitze ein wenig konvergierend), die bogen- förmige Cubitalader und die fast gerade Discoidalader dieht vor dem Flügel- rande ein wenig aufgebogen; der letzte Abschnitt der Posticalader meist etwas kürzer als die hintere Querader; diese meistens schief gestellt und geschwungen. Beine nicht lang; Mittelschenkel und Hinterschenkei unten zuweilen mit haarförmigen Borsten besetzt, zwischen denen etliche längere und kräftigere hervorragen. Alle Schienen mit kleinen kurzen und steifen Börstehen dicht besetzt, sonst sehr sparsam mit längeren Borsten bekleidet. Vorderschienen in der Regel borstenlos; Mittelschienen mit 2—3 kurzen, Hintersehienen aufsen vorn mit 1—2-—-4 kurzen, dünnen und aufsen hinten mit 1—2 Borsten; Subapicalborsten nicht zahlreich. Die Vorder- und Mittelfüßse sind länger als die Schienen, alle sind plump und stark be- borstet, besonders die letzten Tarsenglieder. Pulvillen und Klauen mälsig srols oder kurz. Das Hypopyg hat einen ausgeprägten Museinen-Typus, z. B. stabulans, assimilis, Graphomyia; Basalring grols, lang, beborstet; obere Zange aulser- ordentlich lang, hinten bis '/; schmal gespalten, weiter ist sie nur scheinbar bis fast zum Vorderrande gespalten, aber dieser Teil ist mit chitinöser Membran verstopft; die Spaltseiten sind dicht, sowie auch die Aufsenseiten der Zange mit nach hinten zugekehrten langen Borsten besetzt (wie bei den meisten echten Muscinen); vorn ist die obere Zange sehr schmal, mit abgerundeter Spitze und ganz kurz gespalten. Die unteren Zangen sind bis zu °/, von der oberen bedeckt, schmal, ausgestreckt, bogenförmig ein wenig gekrümmt, zugespitzt und gegen die Spitze konvergierend; im Profil breit mit runder Spitze, unten eingebogen; „fulerum“ wie bei den Muscinen mit schmalen Anhängseln, von denen einer sehr lang ist. Das fünfte Bauch- segment eiförmig, hinten halbkreisförmig bis zu '/; ausgeschnitten mit kurzen, spitzigen Läppehen; an den Spitzen stehen jederseits konvergierende Börstchenbündel. Afrikanische Arten: bivittata Meq., gigas Stein, phasiaeformis Stein, albivitta Stein, arguta Karsch, evanescens Stein, lativentris Stein, analis Stein, lineata Stein. Javanische Arten: apicalis Stein, rufescens Stein, dimidiat« Stein, niweipalpis Stein (bei dieser sind die Cubital- und Diseoidaladern fast parallel!), lineata Stein (diese Art kommt auch in Afrika vor!) Nova Acta XCV. Nr.2. 22 166 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [114] Ob die Art bilineata Stein aus Neu-Guinea dieser Gattung angehört ist zweifelhaft. 7b. Costalzelle und die Subcostalader kurz. Gattung Olinopera v. d. Wulp.') Mittelgrolse, gelb-, grau- oder schwarzfarbige, meist dunkelbeinige sidamerikanische, afrikanische auch in Neu-Guinea und Australien ein- heimische Arten, mit gelben oder schwarzen langen Fühlern, sehr lang gefiederten Fühlerborste, ganz flach seitlich gedrückten Kopf, im Profil schmalen und hohen Augen, kurzen eiförmigen, fast nackten Hinterleib, fast kahlen Beinen und oft mit einer oder zwei beborsteten Flügellängsadern. Übergangsformen von manchen Limnophoriden, insbesondere Brontea zu den Mydaeinen und Muscinen. Kopf im Profil hoch und schmal, oval-elliptisch, flach; Hinterkopf flach, Stirn nicht vorstehend, in beiden Geschlechtern schmal, bei den 2 nur mälsig schmal = 1/; — !/; bis höchstens !/; der Kopf- breite, bei den 9' meistens sehr schmal. Gesicht flach, sehr lang, unten nicht oder ein wenig hervortretend; Augen schmal und hoch, fast den ganzen Kopf einnehmend, bei den 9' meist eng zusammenstolsend oder ein wenig entfernt; Orbiten ©’ schmal, linienförmig, zuweilen vorn ganz fehlend, bei den ? ziemlich breit oder sehr breit, sechs oder mehr lange und dünne Frontoorbitalborsten, von denen 4—5 nach unten gekehrt sind. Fühler an- liegend, sehr schmal und lang, oft bis zum Mundrande reichend, das dritte Glied fünf- bis sechsmal länger als die Basalglieder, meistens oberhalb, selten unter der Augenmitte eingefügt, Fühlerborste lang, aufserordentlich lang aber nicht dicht gefiedert; Gesicht lang, gerade, Mundrand nicht auf- geworfen, Vibrissen stark und sehr lang, die Leisten über diesen mit einigen sehr kurzen Borsten, Wangen und die dicht behaarten Backen schmal, selten mälsig breit. Rüssel schlank oder dicklich, nicht lang, mit großen Labellen; Taster klein, zylindrisch, meist etwas gegen die Spitze verbreitert. "Thorax viereckig, vierstriemig oder nur mit zwei dünnen Mittellinien und ver- wischten breiteren Seitenstriemen oder nur mit diesen, oft striemenlos, oder ohne gröfsere Borsten und nur mit feinen Härchen dicht besetzt, meistens aber mit 5—6 langen und dünnen Dorsocentralborsten, zwei vor der Naht; 1) F.M. van der Wulp: Biologia Centrali-Americana Diptera. 1888 — 1903, und P. Stein:'s. 8. 163. [115] Die Anthomyiden. 167 Akrostikalborsten fehlend oder nur ein Paar vor dem Schildchen; Humeral- borsten 2—3, Posthumeralborsten eine, „pra“ meistens sehr kurz oder fehlend, bei spiloptera lang; Sternopleuralborsten drei grofse, oder die untere hintere dünner, die beiden hinteren weit voneinander entfernt. Schildchen wie bei den Limnophoren ohne grölsere Discalborsten, oder nur mit kurzen Börstehen besetzt. Schüppchen ziemlich klein, oder mäfsig grofs, das untere zur Hälfte bedeckt. Hinterleib eiförmig, breit- oder länglich-eiförmig, mäfsig flachgedrückt, oft gewölbt, hell- oder dunkelfarbig, dicht und sehr kurz behaart, fast nackt aussehend, mit kurzen schwachen Marginalmakrochäten auf dem zweiten und dritten Ringe oder nur auf dem vierten, Discal- und Marginalmakrochäten auf dem vierten Ringe; Abdomen mit meist verwischten Flecken auf dem zweiten und dritten Ringe, oder mit Querbinden an den Hinterrändern der- selben; diese Binden sind zuweilen vor der Mitte unterbrochen und nach vorn rechtwinklig umgebögen; zuweilen ist der Hinterleib ohne jede Zeichnung und fast ganz nackt, mit Schillerflecken oder ohne dieselben. Hypopyg klein, verborgen. Flügel grofs und breit, etwas länger als der Hinterleib; Costa nackt, Subeostalader verkürzt, nicht bis zur Hälfte des Vorderrandes reichend, Costalzelle kurz; Analader oft sehr lang, fast bis zum Flügel- hinterrande reichend; Cubital- und Discoidalader konvergierend, die erste Hinterrandzelle an der Spitze mehr oder weniger verengt, aber nicht so stark wie bei den eigentlichen Museinen, ist also noch ziemlich breit offen; Cubitalader bogenförmig verlaufend und dicht vor der Spitze nach hinten stark oder schwächer gebogen, Discoidalader bogenförmig nach vorn ge- krümmt und oft am Ende etwas aufwärts eingebogen; die kleine Querader jenseits (aufsen) der Mündung der Subcostalader und jenseits der Mitte der Discoidalzelle; hintere Querader gerade oder geschwungen, vertikal oder etwas schief liegend; bei spzloptera etwas schief aber in entgegengesetzter Richtung als gewöhnlich; der letzte Abschnitt der Posticalader um !/;—!/> kürzer als die hintere Querader. Die Flügel sind zuweilen gefleckt, meistens an den Queradern und den Spitzen der Längsadern; Subecostal- und Cubital- ader sind entweder nackt oder mit einer Reihe sehr kleiner Börstchen besetzt, oder nur die Subceostalader und Cubitalader allein sind mit solchen Börstchen versehen. Die meistens schwarzen Beine fast nackt aussehend, nur mit 22* 168 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [116] schwachen und kurzen Borsten sparsam wie bei den Limnophoren besetzt. Vorderschienen nackt, selten mit einer Borste, Mittelschienen hinten mit zwei, Hinterschienen aufsen vorn mit 1—2—3, aufsen hinten mit 1—2 Börstchen. Klauen und Pulvillen nicht grols oder ziemlich kurz. Hypopys war nicht exstirpiert. Südamerikanische Arten: spiloptera Wiedm., multomaculata Stein —? polystigma v. d. Wulp, gemina Wied. —? uber Gigl.-Tos., geminata Stein, veniseta Stein, polystigma v.d. Wnulp, pterostigma v.d. Wulp, apicata Stein. Afrikanische Arten: trivittata Stein, fulgens Stein (diese beiden ob hierher gehörig?) pectoralis Stein, latevittata Stein, abnormis Stein (hat an’ den Hinterschienen eine Hinterborste! ob hierher gehörig?), fumaria Stein. Neu-Guinea-Arten: rufa Stein, rufescens Stein, maculata Stein, arminervis Stein, bilineata Stein. Australische Arten: setulifera Stein. Sa. „Fulerum penis“ wie bei allen Anthomyinen nach vorne gerichtet. 9. 8b. „Fulerum penis“ nach hinten wie bei den Coenosinen zugekehrt. 10. 9. An den Hinterschienen eine oder zwei (die untere kürzer) Hinter- borsten, Hypopyg dick und ziemlich lang wegen des grolsen kugligen Basalringes und der schmal lang-herzförmigen, vorn sehr tief ge- spaltenen grolsen oberen Zange. Thorax vierstriemig; Augen fast nackt oder ein wenig pubescent; Hinterleib ziemlich kurz, bei den o' walzenförmig mit sehr undeutlichen oder mehr oder weniger deutlichen, sehr grolsen viereckigen (Q') oder dreieckigen (2) Flecken; Flügelschüppchen ungleich, klein; Pulvillen und Klauen sehr klein; „pra“ fehlend. i Gattung Limmarieia Schnb. Dzied.; Art tundrica Schnb. Eine Übergangsform von den Limnophorinen und Mydaeinen zu der IV. Formenreihe der Anthomyinen (Aricinen). Eine schwarzgraue oder schwarze Art vom Ansehen eines Zhuynchotrichops Schnb. Mundrand schnauzenartig vorgezogen, Augen des 9’ genähert (oc. approximati), Borste pubescent, Toorax vierstriemig, Dorsocentralborsten sechs (vier Ponesutural- borsten), Sternopleuralborsten 1:1. Flügel mit dieken schwarzen Adern, Costa ohne Randdorn, Cubital- und Discoidalader divergierend, hintere Quer- ader steil und fast gerade. Obere Zange des Hypopygs limnophorenartig. Eine ausführlichere Beschreibung dieser sowie folgender interessanten Arten [117] Die Anthomyiden. 169 wird gegeben bei Herausgabe der Ergebnisse der von Prof. Zaitzew in Gouv. Tobolsk, hinter dem Polarkreise (im nördlichen Ural) im Jahre 1909 vom 2. bis 12. Juli unternommenen Expedition. 10. Hinterschienen mit einer kurzen Hinterborste. Körper schwarz, Augen kurz pubescent, Kopf rundlich-trapezförmig; Mundrand etwas vor- ragend, Stirn beim 9° —= !ı der Augenbreite, Stirnorbiten bei I" und 2 breit, bei 2 Frontoorbitalborsten zweireihig, Augen J' genähert (oe. subeohärentes), Strieme ohne Kreuzborsten; Fühler kurz, Borste pubescent. Thorax vierstriemig, Dorsocentralborsten sieben (drei vor der Naht), „pra“ fehlt; Sternopleuralborsten 1:2, die beiden hinteren voneinander etwas mehr entfernt als bei den meisten Anthomyinen- Gattungen. Schüppchen klein, ungleich. Hinterleib eylindrisch, wie bei den Coenosinen gebogen und seitlich zusammengedrückt, hinten etwas verdickt; der fünfte Ring bei dem o9' kuglig hervortretend, glänzend-schwarz. Flügel lang, Adern dick, schwarz, Cubital- und Diseoidalader divergierend, hintere Querader steil, gerade. Obere Zange des ziemlich grofsen Hypopygs an Limmospila erinnernd; untere Zangen ganz kurz; „fulerum penis“ grols und wie bei allen Coenosinen nach hinten gerichtet. Mit den Anthomyinen hat diese interessante Form folgende gemeinsame Merkmale: 1. den vierstriemigen Thorax; 2. lang be- haarte Sternopleura und die in einem geradeckigem Dreiecke stehenden Sternopleuralborsten; 3. die mälsig schmale Stirn bei den J' und sehr breit bei den ?; 4. den schwach gepolsterten Hinterkopf; 5. ziemlich kurz und wie bei den meisten Anthomyinen beborstete Beine, dabei merklich gebogene Hinterschienen; 6. Anwesenheit einer kurzen Hinterborste (nicht präapicalen) an den Hinterschienen; 7. zweireihige Frontoorbitalborsten; 8. pubescente Augen und sehr breite Augen- orbiten; 9. sehr kurze und vorstehende Fühlerborste; 10. einen kurzen dieken Rüssel; 11. die besondere Gestalt der Stirnstrieme bei den ? (in der Mitte ein wenig verengt, vorn breiter als hinten). Manche andere Merkmale und das Hypopyg sind die der Limnophorinen (obere Zange) und der echten Coenosinen eigen. Gattung Coenosites Schnb. Dzied.; Art tundrica Sehnb. 170 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [118] B. Muscinae limnmophoraeformes vel Muscinae Ordo TI. Die meisten zu dieser Abteilung gehörenden paläarktischen Formen besitzen ganz kleine äulsere Vertikal- und Postvertikalborsten, lange Dis- coidalzelle (Ausnahme Gattung Muscina), keine Kreuz- und Akrostikalborsten (Ausnahme Gattung Muscina) und keine Hinterborsten an Hinterschienen (Ausnahme Gattung Meseina und Morellia: Übergangsformen); den Mittel- schienen fehlen die Innenborsten; „pra“ meistens klein oder fehlt; Flügel- schüppchen grols, ungleich. Kopf meistens breiter als Thorax, Gesicht mehr oder weniger vorgezogen und Mundrand limnophorenartig aufgeworfen. Der Körper ist kurz behaart, Hinterleib kurz, ohne Discalmakrochäten, die Beine nur dürftig beborstet, Pulvillen und Klauen meistens klein. Der Flügelverlauf meist wie bei den Muscinen der vierten Formenreihe (Aus- nahme Glossina Wiedem.), nur die erste Hinterrandzelle zuweilen nicht so schmal wie bei diesen offen. Hypopyg klein, verborgen. Obere Zange dick, breit-herzförmig, zuweilen sehr breit und kurz (Lyperosia), vorn und hinten in verschiedenem Grade gespalten oder breit-dreieckig, bogenförmig ausgerandet; hinten sehr tief 5—4-eckig ausgeschnitten, vorn an den Seiten wie bei Aricia und Spilaria ausgerandet (Muscina, Musca, Stomoxys, Haematobia) zuweilen mit langen warzenförmigen Verlängerungen in der Mitte wie bei Spilaria (Liperosia), oder wie bei Hera mit zwei Seitenwärzchen (Graphomyyia); die Unterseite dieser Zange ist bei Morellia hortorum mit Zähnen bewaffnet. Untere Zangen sind kurz, breit, am Ende meistens verdickt, parallel, nach innen gebogen und teilweise bedeckt oder etwas vorgestreckt. Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente ist hinten fast nicht oder nur wenig aus- gerandet und mit zwei dornartigen Seitenzipfeln versehen. Gattungen der limnophorenartigen Muscinen — Ordo |. I. G. Graphomyia R. D. II:G. Museina R. D. = Cyrtoneura Mg. p. p. — Parariecia B. B. III. G. Morellia R. D. IV.G. Haematobia R. D. V.G. Lyperosia Rond. [119] Die Anthomyiden. ll V1. G. Stomoxys Geoff. VII G. Glossina Wiedm. VII. G. Plaxemyia R. D. = Placomyia B. B. IN. G. Musca L. X.G. Atherigona Rond. Bestimmungstabelle für die Gattungen. I. Sternopleuralborsten in einem gradeckigen Dreieck stehend. 1lz I. Sternopleuralborsten in einem gleicheckigen Dreieck stehend. 10. la. Beugung der Discoidalader rundlich. 2. 1b. Beugung der Discoidalader rundlich-breitwinklig oder rundlich- winklig. 8) 2a. Frontoorbitalborsten einreihis; Fühler durch einen platten Kiel am Grunde getrennt. Augen 9'? behaart. Körper lebhaft gefleckt. Gattung Graphomyia R. D. Gesicht mälsig lang, unten vorgezogen und Mundrand genau wie bei Limnophora s. str. aufgeworfen. Kopf im Profil lang-viereckig; Hinter- kopf flach, Stirn etwas gewölbt, mäßig kurz, nicht vortretend; Gesicht bei dem 2? mehr vorgezogen als beim 9’; Gesichtsleisten bis über die Hälfte beborstet; Kopfbasis im Profil beim 9' ein wenig länger als Kopfmitte, bei dem 2 viel länger und leicht bogenförmig. Fühler lang, schmal, Fühler- borste lang gefiedert; Wangen und Backen ziemlich breit, Augen im Profil ziemlich lang und schmal, Augenorbiten beim ? ziemlich breit. Rüssel kurz mit grofsen Labellen, Taster mälsig lang. Thorax durch das Zusammenflie[sen der beiden Mittelstriemen bei dem 9’ dreistriemig, beim 2 vierstriemig; Dorsocentralborsten sechs, „pra“ lang, Akrostikalborsten fehlend (nur ein Paar Präscutellarborsten), Sterno- pleuralborsten zwei, die vordere fehlt, die beiden gegenseitig nahe stehend. Schildehen mit grölseren Basal-, Supraapical-, Präapical- und Discalborsten. Hinterleib kurz-eiförmig mit acht Fleckenpaaren und dazwischen mit herz- förmigen Mittelflecken. ohne grölsere Makrochäten, nur sehr kurz und dicht behaart. Beine dünn, schlank, fast nackt; Vorderschienen borstenlos, Mittel- schienen hinten mit einem kurzen, Hinterschienen aufsen vorn mit einer, 172 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [120] aulsen hinten mit einer ganz kurzen Mittelborste. Fülse länger als die Schienen; Pulvillen und Klauen mälsig klein, bei den ? sehr klein. Flügel ziemlich lang, an der Spitze etwas schmal, abgerundet; Costa ganz nackt, Subcostalader sehr lang, aufsen vor der Vorderrandsmitte mündend, der Radial- ader sehr genähert, die Cubitalader verläuft fast gerade und mündet vor der Flügelspitze; Discoidalader anfangs stark divergierend, biegt sich plötzlich und kurz bogenförmig nicht weit vom Flügelrande zuerst nach hinten, dann gleich nach vorne parallel zum Flügelrande, und mündet gleich hinter der Flügelspitze. Die erste Hinterrandzelle mälsig schmal offen. Der letzte Abschnitt der Posticalader sehr kurz, Discoidalzelle lang; Analader sehr lang. Hypopyg kurz; obere Zange herzförmig, die Seiten halbkreisförmig vortretend; hinten viereckig ausgeschnitten, die Ausschnittseiten mit langen, sich kreuzenden Borsten besetzt; vorn s-förmig wie bei Hera ausgeschnitten, d. h. die Seiten nach vorne verlängert, wie auch bei manchen Limnophoren. Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente trapezförmig, vorn schmäler, hinten zu '/; bogenförmig ausgeschnitten; die Seiten anfangs gerade, dann nach innen konvergierend, die Spitzen der breiten Lappen nach innen gekehrt. Art: maculata Scop. 2b. Frontoorbitalborsten zweireihig (bei den ?, und in beiden Geschlechtern bei Glossina); Fühler am Grunde zusammenstolsend. = 3a. Akrostikalborsten am Thorax und Hinterborsten an den Hinterschienen vorhanden. Gattung Muscina R. D. Kopf, Thorax und Hinterleib sehr ähnlich denen bei Graphomyia, Mundrand meistens etwas weniger aufgeworfen, Hinterleib fleckenlos und entweder matt oder mit Schillerflecken, auch schillernd, Subeostalader der Radialader nicht genähert und kürzer, in der Mitte des Flügelvorderrandes mündend, Discoidalader entweder so wie bei Graphomyia gebogen (pascuorum) oder nur leicht bogenförmig (assimilis), und jedenfalls vor der Flügelspitze oder in der Flügelspitze mündend, die erste Hinterrandzelle weit oder schmal often, der letzte Abschnitt der Posticalader so lang oder etwas kürzer als die etwas schiefstehende hintere Querader; Analader kürzer als bei Grapho- mia; Dorsocentralborsten sechs, „pra“ lang, Sternopleuralborsten drei, Schildchen etwas verflacht oder ganz flach (pascuorum), mit starken Prä- basal-, Basal-, Subapical-, Präapical- und 1—2 Paar Discalborsten. Die [121] Die Anthomyiden. 173 Beine sind plump und stark, kräftig, wenn auch nicht dicht beborstet, Vordersehienen mit einer Aufsenborste, Mittelschienen aufsen mit einer, hinten mit 2—3 Borsten, Hinterschienen aufsen mit mehreren Vorderborsten und Hinterborsten, hinten mit einer gröfseren und oberhalb dieser mit mehreren Hinterborsten; Fülse länger als Schienen; die Mittelschienen mit zahlreichen kräftigen Apicalborsten. Klauen und Pulvillen grols. Hypopyg kurz; obere Zange herzförmig oder trapezförmig; hinten in der Mitte sehr tief und schmal dreieckig ausgeschnitten, vorn an beiden Seiten s-förmig flach wie bei den Arieinen ausgerandet; untere Zangen nach innen horizontal zurück- geschlagen. Der fünfte Abschnitt bogenförmig, kaum merklich am Hinter- rande ausgeschnitten. Arten: assimihs Fall., pabulorum Fall., pascuorum Mg., stabulans Fall. 2b. Akrostikalborsten (die Präscutellarpaar oder zwei Paar nicht mit- gerechnet) und Hinterborsten an den Hinterschienen (mit Ausnahme Musca, bei welcher meist eine kleine Borste vorhanden) fehlend. 4. 4a. Pulvillen und Klauen auch bei den O' klein, Discoidalader nicht weit hinter der grolsen Querader tief- und breit-bogenförmig geschwungen und vor der Flügelspitze mündend; Cubitalader gerade, die erste Hinterrandzelle schmal offen. Gattung Morellia R. D. Kopf, Thorax und Hinterleib sehr ähnlich denen bei Graphomyia und Muscina, nur die Kopfform im Profil ist ein wenig breiter und Körper, besonders der Thorax ist dieht mit längeren Härchen bewachsen. Augen bei 9' fast zusammenstolsend, bei den ? nur mälsig entfernt, die Stirn- strieme bedeutend weniger als '/; der Kopfbreite einnehmend. "T'horax vier- striemig, die schwarzen Striemen sind wegen des dunkelen Grundes un- deutlich, zwischen diesen sind aber drei breite, voneinander weit entfernte silberweiss und schwarz schillernde undeutliche Striemen, deutlicher an dem T'horaxvorderrande; ebenso schillernde Flecke sind am Hinterleibe. Dorsocentralborsten sechs; bei nilotica die zwei Prothoracalborsten fehlend. Beine plump und mäfsig lang, die Hinterschienen deutlicher gebogen als bei Graphomyia, und von allen Seiten lang und dicht behaart, manchmal auch die Aufsen- und Hinterseite der Vorderschienen. Hypopyg ähnlich dem bei Muscina. Obere dicke Zange viereckig oder trapezförmig, hinten schmäler (bei Muscina breiter) und tief dreieckig Noya Acta XCV. Nr.2. 23 174 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [122] ausgeschnitten, die Ausschnittseiten auch mit langen Börstchen besetzt, vorn aber nicht wie bei Muscina wenig sondern tief gespalten, auch der Vorder- rand ist nicht s-förmig, sondern bogenförmig und mit etlichen dicken, kurzen und spitzigen Zähnchen an der Unterfläche der Zange besetzt. Untere Zangen ausgespreizt, breit im Profil, am Ende schmal. Das fünfte Bauch- segment fast viereckig, etwas breiter als das vierte, in der Mitte seicht dreieckig ausgeschnitten, an der Spitze jederseits mit einem Zähnchen endigend. Arten: aenescens R. D., hortorum Fall., hortorum var., podagrica Lw., simplex Lw., nilotica Lw. 4b. Pulvillen und Klauen mehr oder weniger grols. 9. 5a. hüssel hornartig, vorstehend, vorn zugespitzt, mit rudimentären oder ganz kleinen Labellen.‘) Fühlerborste entweder nur an der Ober- seite einfach, zuweilen zweifach gefiedert, oder auch unten nur spar- samer mit kurzen anliegenden Börstchenhaaren besetzt. 6. 5b. Rüssel von gewöhnlicher Bildung. g: 6a. Fühlerborste nur gekämmt oder beiderseits aber immer einfach ge- fiedert. 7: 6b. Fühlerborste zweifach einseitig gekämmt. Gattung Glossina Wiedm. Tsetse- Fliege. Ziemlich lange (7—13 mm), gelblichbraun oder schwärzlichbraun gefärbte Museinen mit sparsam und kurz behaartem Körper, sehr langen Flügeln, tief eingefallenem, seitlich beborstetem Gesichte, langen Fühler mit doppelt gekämmter Fühlerborste, sehr langen, ganz geraden vorgestreckten Tastern, einem ganz eigentümlich gebildeten Stechrüssel und einem von allen bis jetzt bekannten Anthomyiden ganz abweichendem Baue der äulseren Kopulationsorgane, welche den bei Bombus-Arten am ähnlichsten sind. Kopf und die nackten Augen schmal und hoch, Hinterkopf bei den J' ziemlich flach, unten dicht behaart (? mäßig gepolstert), etwas von vorn 1) Der Stechrüssel besteht aus borstenartiger und stark verlängerter Oberlippe, Hypo- pharynx und sehr langer hornartiger als Schutzrohr dienender Unterlippe mit rudimentären Labellen. Bei @lossina ist der Stechrüssel anders gebaut: sehr lang und haarartig, dünn, aber sehr fest, und besteht allein aus der Unterlippe mit einer an der Basis sehr dicken, zwiebel- förmigen Anschwellung; die eben so langen, ganz geraden Taster dienen als zweiseitig offene Scheide für den Rüssel im Ruhezustande. [123] Die Anthomyiden. 175 und oben nach hinten und unten schräg verlängert, dadurch sind die Backen hinten breit und rundlich-eckig; Kopfbasis im Profil rundlich, etwas kürzer als Kopf in der Augenmitte; Stirn etwas länger als Gesicht, abschüssig, leicht gewölbt und ein wenig vorstehend, beim 9’ etwa !/ı, beim 2 !/; der Kopfbreite, mit parallelen oder hinten etwas konvergierenden Seiten; Augen- orbiten beim 9' ziemlich schmal, vorn bei beiden Geschlechtern etwas breiter, bei den 2 mäfsig breit; Stirnstrieme bei beiden Geschlechtern vorn schmäler als hinten, mit zweireihigen Frontoorbitalborsten, die Orbitalborsten dick und lang, Frontalborsten dünner und nicht zahlreich; Ocellendreieck mit breitem hellem Saume umgeben. Gesicht zurückweichend, wie eingefallen, unten kurz schnauzenartig, ziemlich spitzig vorgestreckt, von ziemlich hoch (besonders unten) hervorstehenden und der ganzen Länge nach (oder in dem ?/; unterem Teile) dicht beborsteten Gesichtsleisten umgeben; Mundrand ohne Knebelborsten. Mundöffnung grofs, rund, Mundseiten schräg und lang; Rüssel so lang als "Thorax, dünn und glatt, wie ein dickes Pferdehaar, am Ende dünner aber nicht borstenartig zugespitzt, leicht gebogen, im Ruhe- zustande zwischen den ebenso langen aber dickeren, ganz gerade aus- gestreckten, innen mit einer Rinne versehenen, aufsen kurz und dicht be- borsteten und bedornten Tastern wie in einer offenen Scheide versteckt; an der Basis ist dieser Rüssel stark zwiebelförmig erweitert. Wangen und Backen ziemlich schmal, jene gekielt, diese unten in der Mitte dicht mit nach vorne zugekehrten starken schwarzen Borsten besetzt, ganz vorn und hinten dicht gelblich behaart. Fühler auf der Höhe der Augenmitte ein- gefügt, hängend (nur scheinbar anliegend), das dritte Glied 4—-4'/, mal länger als die Basalglieder zusammen, vorn eingebogen, ein wenig verlängert und zugespitzt; Fühlerborste kurz, aulserordentlich dick und an der Spitze wie abgebrochen, leicht bogenförmig nach unten gekrümmt, oben und vorn mit sehr langen einfach gefiederten Haaren dicht besetzt. Thorax etwas länger als breit, dieht mit kurzen Härchen besetzt, sonst ziemlich kahl aussehend, von stärkeren Borsten sind: Dorsocentral- borsten eine (die hinterste hinter der Naht), drei Supraalarborsten, „pra“ fehlt, zwei Präscutellarborsten, eine Humeralborste und zwei Notopleuralen; in der T'horaxmitte zwei dicht einander genäherte, sehr schmale, dunkle Striemen, vorn — und zuweilen auch hinter der Naht — jederseits sind 23* 176 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [124] mehr oder weniger kurze dunkle, mit einem breiten Ring umgebene Flecken. Schildehen fast halbkreisförmig, ein wenig dreieckig, ganz flach wie bei Chloropisca, kahl aussehend, nur mit grolsen Basal- und gekreuzten oder nichtgekreuzten Subapiealborsten bei den 9’, bei den 2 statt dieser mit zwei kurzen Dornen an der Spitze. Sternopleuralborsten drei (1:2), die zwei hinteren gegenseitig genähert; Schüppcehen mälsig grofs, das untere zur Hälfte vorstehend und vom Schildchenrand etwas mehr als bei anderen echten Museinen entfernt. Hinterleib länglich-eiförmig, sechsringlig, mit auf der Vorderseite der Ringe paarweise gestellten, meist breit-halbkreisförmigen Flecken von verschiedener Gröfse, welche z. B. bei tachinoides Westw. fast die ganze Breite der Ringe (aulser den beiden ersten) einnehmen, nur eine sehr schmale, lichte abgesetzte Mittelstrieme und ebensolche Seitenstriemen und Hinterseiten der Ringe (der 'T'horax-Grundfarbe) freilassend; der sechste Ring ist stark halbkuglig angeschwollen und samt dem auch sehr großen mit einer Chitinmembran bedecktem Basalringe des Hypopyg nach unten zurückgeschlagen; die Zangen sind nicht sichtbar. Hinterleib ist dicht und ganz kurz beborstet. Die Beine meistens hell gefärbt sind plump, besonders die Hinterschienen sind dick und etwas gebogen, die Fülse nie ganz schwarz, die Vorder- und Hinterfülse sind länger als die entsprechenden Schienen; alle Beine, aulser den lang und stark beborsteten Vorderschenkeln und den mit kurzen, aber dieken Borsten unten sparsam besetzten Hinterschenkeln sind mit kurzen Borstenhaaren oder Börstehen besetzt. Flügel sehr lang, breit und ziemlich stark zu- gespitzt; Randader nackt, Mediastinalader ziemlich kurz, Subcostalader lang, Radialader der Cubitalader genähert, Discoidalader in der Flügelmitte vor der Einmündung der schief gestellten kleinen Querader buchtenartig gebogen und verläuft hinter der Mündung nach auflsen und hinten gerade und fast parallel mit der Posticalader, bis zur Mündung der hinteren Querader, um dann nach einer Wendung den Flügelvorderrand als Spitzenquerader weit vor der Flüselspitze in der Nähe der Oubitalader-Mündung zu erreichen; die erste Hinterrandzelle schmal offen; die etwas gebogene hintere Querader steht sehr schief und erscheint als fast geradlinige Fortsetzung der Spitzen- querader; der letzte Abschnitt der Posticalader ist so lang als die hintere [125] Die Anthomyiden. 177 Querader, zuweilen den Flügelhinterrand vor der Mündung als sehr schwache Ader erreichend. Hypopyg: Basalring grofs, länglich, erscheint in Gestalt eines ovalen Kästchens, mittelst einer mit verschieden eingekerbten und krallenartig aus- geschnittenen Rändern versehenen Chitinmembran verschlossen, vorn offen; die zwei kleinen dreieckigen (von der Seite gesehen: sichelförmigen) Zangen vorn an die Wände des Kästchens angeheftet und nicht sichtbar. Obere Zange fehlt. Sehr ähnliches Hypopyg besitzen unter anderem manche Hymenopteren, z. B. Bombus- Arten. Das fünfte Bauchsegment breit, halboval, hinten ganz seicht bogen- förmig ausgerandet, die Seiten bogenförmig; die Fläche ist dicht mit mikro- skopisch kleinen kurzen Härchen besetzt. Arten: tachinordes Westw., fusca Walk., morsitans W estw., palpalıs R.D. 7a. Taster dünn und kurz, kaum vorstehend, Stirn beim 9' breit = !; der Augenbreite, bei den ? '/s der Kopfbreite; Fühlerborste nur oben lang aber sparsam gefiedert; Beugung der Discoidalader hinter (aufsen) der hinteren Querader anfangs stark bogig, dann ganz leicht s-förmig geschwungen; Rüssel sehr lang. Augen hoch und schmal, hinten nierenartig ausgerandet. Gattung Stomoxys Geoftr. Mundrand aufgeworfen, Fühlerborste gekämmt; Taster fadenförmig kurz, „pra“ fehlt, Dorsocentralborsten 6 —”7 (vier ponesutural), Sternopleural- borsten eine (die obere hintere). Flügel lang und breit, ziemlich spitzig endigend, Costalader in der Flügelspitze mündend, erste Hinterrandzelle gleich unter der Flügelspitze mälsig breit offen; die kleine Querader steht vor der Mündung der Subcostalader; der letzte Abschnitt der Posticalader sehr kurz. Haematobia, Lyperosia und Stomoxys haben nackte Vibrissenleisten und ein sehr ähnliches Hypopyg; es ist auch sehr ähnlich dem bei M. larvipara Portsch. Obere Zange in Querrichtung sehr breit, in vertikaler schmal; herzförmig, hinten sehr breit kreisförmig oder dreieckig und tief ausgeschnitten, vorn in der Mitte jeder Seite s-förmig ausgeschnitten, mit runden Seitenecken, in der Mitte des Vorderrandes bei H. stimulans kurz bei L. irritans lang-warzenförmig vorstehend. Untere Zangen gegenseitig konvergierend, breit, zu 'ı—!/ bedeckt. Das fünfte Bauchsegment trapez- 178 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [126] förmig; die Seiten leicht bogenförmig, am Ende breit und bis zu !/; drei- eckig ausgeschnitten; die Lappen kurz, breit an der Basis, mit ziemlich langen, konvergierenden Spitzen. Das Segment ist dicht und lang beborstet. Art: caleitrans L. — pungens Deg. (nee F.) 7b. Taster lang, fast so lang oder so lang wie der Rüssel, Fühlerborste einfach gefiedert. 8. 8a. Hinterer Augenrand leicht nach innen gebogen, drittes Fühlerglied anderthalbmal so lang als das zweite, Fühlerborste oben lang, unten sparsamer und kürzer behaart, die unteren Härchen anliegend; Stirn bei den 9' schmal; Beugung der Discoidalader vor der Flügelspitze nicht so stark bogig wie bei der vorigen Gattung; die erste Hinterrand- zelle gleich unter der Flügelspitze mündend, schmal offen, weil der Endteil der Discoidalader gerade nach vorne verläuft; Taster schmal spatelförmig, borstig. Gattung Haematobia R.D. Gesicht vorgezogen, Mundrand aufgeworfen; Dorsocentralborsten: nur zwei Ponesuturalborsten; ein Paar Präseutellarborsten, Sternopleuralborsten 1:1, wie bei vielen Limnophoren. Flügel lang, breit, gegen Ende spitzig, abgerundet. Der fünfte Abschnitt oval, breiter als der vierte, hinten halb- kreisförmig bis !/; ausgeschnitten, jederseits an der Spitze mit einem schmalen, mälsig langem konvergierendem Fortsatze. Arten: atrıipalpis Bezzi, perturberans Bezzi, stimulans Mg.") — melano- gaster Me. 1) Prof. M. Bezzi betrachtet diese beiden zuerst genannten Arten als Repräsentanten einer besonderen, von ihm errichteten Gattung Haematobosca mit der Type atripalpis Bezzi (s. Ztg. f. Hym. u. Dipterolog. VII. Hft. 5. S. 414—416. 1907), welcher Ansicht ich gern bei- trete, leider aber in dieser Arbeit wegen Versehen, wie auch die exotischen mir unbekannten Gattungen der Stomoxidinen: Stygeromyia Austen, Bdellolaryne Austen und Pristi- rhynchomyia Brunetti — nicht aufgenommen habe. Ich erlaube mir hier die Unterschiede dieser beiden Gattungen der Stomoxwinen aus der angegebenen Tabelle Prof. Bezzis zur Bestimmung der Gattungen der Stomoxydinen zu wiederholen; 3a. Fühlerborste nur oben gefiedert, unten nackt, die Strahlen manchmal wellenförmig: zwei gelbe Sternopleuralborsten, oft schwierig zu erkennen, besonders die vordere; vierte Längsader nur wenig gebogen; die erste Hinterrandzelle daher weit offen am Flügelende mündend. 2. Lyperosia Rond. 3b. Fühlerborste auch unten mit einigen Strahlen; Sternopleuralborsten schwarz, die hintere sehr stark, die vordere klein, manchmal fehlend; vierte Längsader sehr ge- bogen, die erste Hinterrandzelle etwas vor der Flügelspitze ziemlich schmal offen. 3. Haematobosca Bezzi. [127] Die Anthomyiden. 177,9 Sb. Der hintere Augenrand fast ganz gerade, das dritte Fühlerglied nur so lang als das zweite, Discoidalader flach bogig, weniger als bei Haematobia, erste Hinterrandzelle spindelförmig, an der Spitze schmal often; Stirn des 9' schmal. Gattung Lyperosia Rond. Gesicht ein wenig vorgezogen, Fühlerborste nur oben fächerartig behaart oder gekämmt, Taster lang und verbreitert, Dorsocentralborsten sechs, „pra“ wie bei allen drei hierher gehörenden verwandten Gattungen, klein; Sternopleuralborsten eine (die obere hintere). Flügel lang und ziemlich breit, erste Hinterrandzelle in der Flügelspitze mündend. Das fünfte Bauch- segment wie bei Stiomoxys und Haematobia. Art: örritans L. (nee Fabr.) = pungens Fabr. 9a. Beugung der Discoidalader rundlich-breitwinklig; Flügel zart und ganz glashell mit bleichen Adern; Augen des 9’ behaart oder pubes- cent, des ? fast nackt, hinten und vorne kurz pubescent, Stirn des oJ’ schmal; Stirnstrieme des ? schmal mit parallelen Rändern; Fühler- borste lang gefiedert, unten sparsamer aber lang; hintere Querader näher der kleinen oder auf der Mitte zwischen dieser und der Beugung.') Gattung Plaxemyia Rond. = Placomyia Rond. Wie bei Musca ist das Gesicht etwas vorgezogen und der Mundrand aufgeworfen, Fühlerborste kurz, sparsam aber lang gefiedert; Frontoorbital- borsten ein- oder zweireihig, sehr unbedeutend; Augen O' behaart, 2 pubes- cent; Augenorbiten, Wangen und Backen bei 2 sehr breit und die Stirn- strieme verhältnismäßig schmal (wie bei den 2 von Graphomyia und Neo- limmophora maritima), die Ränder der Stirnstrieme fast gerade und parallel. Kopf im Profil ein wenig (wie bei Musca) zusammengedrückt und ver- flacht, vorn stark quer-oval. Dorsocentralborsten vier (zwei ponesutural), „pra“ klein, Sternopleuralborsten 1:2. Die Beugung der Discoidalader weniger eckig als bei Musca, die Spitzenquerader nach innen etwas ein- gebogen; die erste Hinterrandzelle weit vor der Flügelspitze ebenso wie bei Musca endigend, sehr schmal (wie bei M. tempestiva) offen. Die T'horax- schüppchen verhältnismäßig sehr grols. Hypopyg sehr ähnlich dem bei Musca, nur die Vorderseite der oberen sehr breiten Zange viel seichter s-förmig !) Ausnahme: Plasemyia Beckeri Schnb. 180 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [128] ausgeschnitten und in der Mitte nur bis zur Hälfte gespalten. Die unteren Zangen wie bei Musca kurz, horizontal gebogen, halbversteckt und sehr breit. Das fünfte Bauchsegment breiter als das vierte, oval, ganz seicht bogenförmig ausgeschnitten, mit zwei an den Seitenrändern hervorragenden kurzen konvergierenden Dornen. Arten: vitripennis Mg., Beckeri Schnb. 9b. Beugung der Discoidalader rundlich-winklig, das untere Viertel der Spitzenquerader nach innen eingebogen, dann nach vorn und aulsen fast gerade bis zu dem äulfsersten Flügelvorderrande verlaufend, weit vor der Flügelspitze; die erste Hinterrandzelle sehr schmal, weit vor der Flügelspitze mündend; hintere Querader immer näher der Beugung als der kleinen Querader; der letzte Abschnitt der Postiecalader sehr kurz. Gattung Musca L. s. str. Rond. Die meisten Merkmale der Plaxemyia; Augen nackt, bei Q' verschieden- artig genähert, Stirn beim ? schmäler auch Augenorbiten schmäler als bei 2 der Plaxemyia; Stirnstrieme breiter, dabei sind die Seitenränder der letzten beim 2 nie ganz parallel, sondern nach aulsen konvex und der Vorderrand schmäler als der Hinterrand; Wangen und Backen auch schmäler als bei der genannten Gattung; Discoidalader in einem stumpfen Winkel abbeugend, erste Hinterrandzelle ein wenig schmäler (ausgenommen M. tempestiva) am Flügelrande. Dorsocentralborsten 6—7 (vier ponesutural), „pra“ kurz, Sterno- pleuralborsten 1:2. Beine sehr dürftig und kurz beborstet, gröfsere Hinter- borsten an Hinterschienen fehlend, nur 1—5 ganz kurze vorhanden. 2—3 Paar Discal- und zwei kurze Präbasalborsten (aulser den gröfseren Borsten). Hypo- pyg sehr ähnlich dem bei Myospila. Vorderrand der oberen Zange s-förmig aricienartig ausgeschnitten und die Zange ist vorn fast bis zu dem tief dreieckig ausgeschnittenem Hinterrande (bei larvipara) — oder vorn ganz kurz —, hinten fast bis zur Spitze (corvina) gespalten. Das fünfte Bauch- segment lang-oval, hinten mäfsig tief halbkreisförmig ausgeschnitten, jeder- seits an der Spitze mit einem dicken konvergierendem Dorne. Arten: angustifrons 'T’homs., corvina Fabr., larvipara Portsch. (olim corvinoides Schnb. Dzied., in litt.), domestica L., tempestiva Fall. 10. Sternopleuralborsten in einem gleicheckigen Dreiecke wie bei den Ooenosinen stehend. 12 9] | Die Anthomyiden. 181 Als eine unmittelbare Üdergangsform von den Coenosinen zu den Museinen dieser Ordnung betrachte ich die durchaus aberranten Arten der Gattung Atherigona Rond.') Schon das sonderbare Benehmen dieser kleinen Geschöpfe im Freien, ihr blitzschnelles Ausfliegen von dem Netze (im Kaukasus, weniger in Korsika, habe ich viele Exemplare von den blühenden Kompositen geköschert), erinnert sehr an die flinken Tachiniden, noch mehr aber das Aussehen der Fliege und die eigentümlichen Merkmale — ein Gemisch von solchen der Thryptocerinen (besonders Bucentes Latr. — Siphona Mg.) und den Coenosinen. Schon äufserlich betrachtet, ist Atherigona manchen Bucentes- Arten täuschend ähnlich. Der Kopf bei Atherigona und Bucentes ist länglich- viereckig, unterer Kopfrand so lang als der mittlere Profildurchmesser, Hinterkopf sehr mäfsig gewölbt, Stirn mälsig vorragend, wenig abschüssig und in beiden Geschlechtern gleich breit, verhältnismäfsig viel breiter als bei den Coenosinen, die Stirnorbiten breit und gegeneinander parallel. Augen nackt, grols, lang-oval, oben nach hinten eckig, unten fast gerade. 4—5 starke Frontoorbitalborsten, keine Stirnkreuzborsten. Gesicht nicht zurück- weichend, lang, durch die vorstehende Vibrissenecke leicht konkav, Mund- rand im Profil kaum vortretend; zwei starke Knebelborsten, Vibrissenleisten nackt, nur dicht über der Vibrissenecke 4—6 kurze Börstchen, das erste unterhalb der Vibrisse stärker. Wangen und Backen schmal, die ersteren nackt. Fühler hoch am Kopfe, dem oberen Augenrande gegenüber eingefügt, anliegend; das dritte Fühlerglied plump und lang, beinahe bis zum Mund- rande reichend, unten vorn wie bei den meisten Coenosinen zugespitzt. Borste lang, nackt und horizontal vorstehend, dreigliedrig, das dritte Glied bis zur Mitte verdickt, das zweite stark verlängert und mit dem dritten gekniet. Akrostikalborsten ganz klein, in mehreren Querreihen; ein Paar Präsecutellarborsten, Dorsocentralborsten sechs, klein, meistens anliegend, nur das letzte Paar gröfser; Intraalarborsten 1:4, sehr klein, Posthumeral- borsten drei, „pra“ sehr klein; Sternopleuralborsten drei, diese sind ebenso 1) Siehe meine Abhandlung „Atherigona Rond. die nächste Verwandte der T’hrypto- cerinen“. Wien. Ent. Ztg. XXI. Jahrg. VIII. und IX. Hft. 1902. S. 199 — 202. Noya Acta XCV. Nr.2. 24 182 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [130] wie bei Bucentes und den Coenosinen in Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet; oben am Hinterrande der Hypopleura 3—4 ganz kleine schwarze Börstehen. Am Schildehen fehlen die eigentlichen Apicalborsten wie bei anderen Anthomyiden, zwei kräftige gekreuzte Subapicale, Dorsalborsten mälsig stark; diese stehen nicht wie bei den meisten Anthomyiden am Sehildchenrande, sondern ganz ebenso wie. bei Bucentes nahe der Schildehen- mitte vor den Subapiealen; eine Basalborste und eine dünne Präbasalborste. Schüppchen sehr gro[s, tachinenartig, das Thoraxschüppchen weit über das obere vorragend und fast bis zum Schildehenrande reichend. Flügelhaut ungerillt. Randader wehrlos und ohne Randdorn; Subeostalader mündet in die Costa weit vor der Flügelmitte, der Flügelbasis näher; Cubitalader endet in der Flügelspitze; der letzte Abschnitt der Discoidalader ist gegen das Ende merklich konvergent, daher ist die erste Hinterrandzelle in ihrer Mitte ein wenig breiter als am Flügelrande; der letzte Abschnitt der Posticalader so lang oder etwas kürzer als die hintere Querader; Analader lang, aber reicht nicht bis zum Flügelrande; die beiden Queradern sind gegenseitig weit entfernt, die kleine Querader steht gegenüber der Mündung der Mediastinalader. Hinterleib vierringlig, eiförmig, gewölbt und sehr spärlich beborstet, nur schwache Marginalmakrochäten an allen Ringen; bei dem o' ist das erste Hinterleibssegment verlängert und verbreitert, so dals es wie schildförmig den Anfang des folgenden bedeckt; die beiden Seiten des zweiten Hinterleibssegsments sind beim 9’ nach unten verlängert und die so entstandenen kleinen nach unten und hinten zugekehrten dreieckigen Lappen bedecken das gegen unten zu gekrümmte Hypopyg; das vierte Segment ist beim 0’ klein, stark gewölbt und nach unten gebogen. Beine sind spärlich und kurz beborstet. Vorderhüften sind verlängert und Vorder- schienen gegen die Spitze verdickt; Vorderfülse bedeutend länger als die Vorderschienen; Metatarsus der Vorderfüfse dreimal länger als das zweite Fulsglied; Vorderschienen nackt, Mittelschienen: eine äufsere kleine Borste (innere fehlt); Hinterschienen: eine äufsere Vorderborste, eine äufsere Hinter- borste und eine Hinterborste, alle kurz und schwach. Apicalbörstchen spärlich, kurz, Pulvillen und Klauen aufserordentlich klein. Hypopyg: Der vierte Hinterleibsıiing beim oJ’ ist klein, hinten oder unten scheinbar zipfelartig vorstehend; Hypopyg grols, sein überaus grolser Basalring ist vorn verbunden [131] Die Anthomyiden. 183 mit einem (in der Mitte bei minuta mit einer scheinbaren Öffnung versehenen) Zipfel; Basalring im Profil rundlich- viereckig, wie aufgedunsen aussehend, mit drei Einbiegungen, von denen die obere tiefer und schmäler als die andere; von oben betrachtet, ist er länglich-viereckig, vorn mit der oben erwähnten zugewachsenen Öffnung, hinten sehr tief schmal-hufeisenartig ausgeschnitten und die so entstandenen schmalen Wände des Basalringes sind mit einer Membran verbunden; in der Mitte der Hinterseite dieser Membran sieht man einen langen, dünnen chitinösen, nach unten gekehrten Stiel, welcher an der Spitze den Hauptteil, der wie eine Blume oder ein dreifach geteiltes Kleeblatt aussehenden oberen Zange trägt. Nicht minder abenteuerliche Form besitzen auch die unteren Zangen und der fünfte Abschnitt der Bauch- segmente. Die unteren Zangen sind grols, nach unter zugekehrt oder nach vorne unter das Bauchsegment zum Teil versteckt, stiefelförmig, nach vorne gebogen, der obere Teil verschiedenartig ausgekerbt und breit, der vordere (oder der untere) dünn und mit Börstchen besetzt; „fulerum“ nach vorne zugekehrt wie bei allen Anthomyiden. Das fünfte Bauchsegment ist ziemlich klein, sehr dünn, viereckig; hinten gerade und sehr tief und schmal, fast bis zur Basis gespalten, jeder- seits mit einem vorstehenden kleinen dreieckigen Fortsatze (minut«a Schnb.), oder derselbe ist seitlich gegen das Ende des Bauchsegments angelegt, nicht auffallend vorstehend (bei varia Mg.). Andere Atherigona - Arten haben ein im grofsen ganzen ähnliches, wenn auch in Einzelheiten etwas verschiedenes Hypopyg. Arten: varia Mg., minuta Schnb.; Körperlänge 2— 2,25 mm. Diese Art ist ganz gelb, mit einer braunschwarzen, dünnen Thorax- Mittelstrieme, braunem Schildehen und Hinterleibsspitze (Ägypten). IV. Formenreihe der Anthomyinen: Muscinae ariciaeformes (vel Aricinae) et Muscinae polietesformes') (vel Muscinae 2 Ordo.) Übergänge von Scatomyzinen, Coenosinen, Hylemyiden zu den höheren Muscinen, Calliphorinen, Dexinen und Tachininen. I) vel dasyphoraeformes. 94* 184 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [132] Hypopyg kurz, verborgen; nur ausnahmsweise lang bei den Arten der Gattung Alloeostylus Schnb. Obere Zange in der Regel viereckig oder geradeckig, aber auch herzförmig, mit einem Übergangstypus der Spilarien in der Arten-Gruppe der Aydrotaeinen (Subgen. Hydrotaea s. st. R. D., Alloeonota Schnb., Ophyra R. D.); die unteren Zangen ausgespreizt, dick, ganzrandig, kurz, nach innen mehr oder weniger horizotal gebogen (mit Ausnahme von Trichoptieus Rond. s. str., wo die unteren Zangen ausgestreckt ev. hängend sind). Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente bei fast. allen Arten (mit Ausnahme von Dialyta und Ophyra ältere Formen) ganz seicht bogenförmig ausgerandet, keine Lappen bildend. Dafs ein großer Teil der sogenannten „höheren Museinen“ von den Arten der IV. Entwicklungsreihe herstammt, zeigen am besten die Hypo- pygienformen jener und dieser, welche nicht nur die ganz stufenweise auf- tretenden Abänderungen und Veränderungen dieses Organs „ad oculos“ zeigen, sondern auch bei manchen „höheren Formen“ eine fast identische Form mit manchen zu den „niedrigeren“ Formen gehörenden, konstatieren. So z. B. ist das komplizierte Hypopyg der Neomesembrina meridiana L. fast identisch — oder aufserordentlich, selbst in Einzelheiten ähnlich mit dem Hypopyg des Polietes lardaria F. und das Hypopyg der Mesembrina mystacea L. mit dem des albolineata Fall.! Ein Beweis mehr, dafs das Hypopyg als das am besten gegen die äulseren Einflüsse geschützte Organ des Insektenkörpers auch am längsten seine ursprüngliche Gestalt .bei- zubehalten vermag. Für die natürliche Gruppierung der besonders schwierigen Formen der Anthomyiden, der „Graujacken“ Schiners (auch wohl der Tachiniden!) ist diese Eigenschaft für den Forscher höchst wichtig und in dieser Hinsicht mit keiner anderen in solchem Malse vergleichbar; und wer wird zweifeln an der hohen Bedeutung dieser „Formhartnäckigkeit“ eines Organoids für die phylogenetischen Untersuchungen der entsprechenden Wesen ? Die Gestalt der beiden unteren und der oberen Zange, der charakte- ristische Vorderrand der letzten und besonders die merkwürdigen für manche Artengruppen ganz eigentümlichen Anhängsel des „fulerum penis“ bieten viele verwandtschaftliche wichtige Merkmale dar. Die Anthomyiden, wie man sehon früher erwähnte, besitzen ein aus mehreren Stücken bestehendes „fulerum“: ein dreieckiges grölseres Stück ist gegen das Vorderteil des [133] Die Anthomyiden. 185 Körpers (auch oft mit seiner Spitze) bei den Anthomyinen zugekehrt, bei den Coenosinen gegen das Hinterteil; ein zweites gröfseres Stück ist bei den „Acalyptraten“ wie Cordylurinen und bei den „Calypteren“ wie Hylemyinen leistenförmig, bei diesen klein, bei jenen lang und aus mehreren leisten- förmigen Stücken bestehend; auch bei den Homalomyinen und mydaeen- artigen Muscinen unansehnlich und von verschiedener Form. In der vierten Entwicklungsreihe gibt es aber eine groflse Gattungsgruppe, zu welcher gehören: Eriphia Mg., Drymeia Mg., Pogonomyia Rond., Bhynchopsilops Hendel, Rhynchotrichops Schnb., Trichoptieus Rond., Hera Schnb., Alloeostylus Schnb., Hydrotaea s. str. R. D., Alloeonota Schnb., Onodonta Rond. und Ophyra R. D., bei welchen dieser letzterwähnte, immer einzelne, und gegen das Ende blatt- und rinnenartig gefaltete oder zusammengerollte Bestandteil des „fulerum“ von einer im ganzen keulenförmigen oder trompetenähnlichen Gestalt oft verhältnismäfsig riesige Dimensionen annimmt, wie z. B. bei allen Arten der Gattungen Hera, Alloeostylus, allen Arten der Gattung Hydrotaea, ihrer Untergattungen und Ophyra; dazu ist es an seinem keulen- förmigen Endstücke entweder, je nach den Gattungen und Untergattungen, ganz nackt oder mit kurzen kleinen Dörnchen, wie die Keule unserer Vor- fahren besetzt') oder mit einem aus vielen langen Borstenhaaren bestehenden Büschel versehen; auch dieses Merkmal zeigt ein inniges verwandtschaftliches Verhältnis der Arten der oben erwähnten Artengruppen. Dieser Teil des Hypopygs dient am wahrscheinlichsten als Stütze für die Legeröhre des Weibehens und den „penis“ bei der Copula. Alle Arten dieser Reihe besitzen eine, selten mehrere Hinterborsten an den Hinterschienen; die Analader, obgleich lang, erreicht nicht den Flügelhinterrand. Die Flügelschüppchen sind in der Regel ungleich, meistens grols, selten klein (wie z. B. bei der Gattung Hera, Rhynchopsilops u. a.), bei den Ansatzstellen scharfwinklig, nur bei den älteren Formen ein: wenig auseinandergerückt (E. Girschner). 1) Siehe auch in der II. Formenreihe, die Untergattung Calytaea Schnb. (bei Anthomyjiao). 186 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [134] Gattungen und Untergattungen der Familie Aricinen vel M. ariciaeformes Girschner p.p. . Dialyta Mg. . Syllegopterula Pok. . Rhymchopsilops Hendel. . Hera Schnb. . Eriphia Meg. s. lat. 1. Subg. Eriphia s. str. 2. Subg. Neoeriphia Schnb. Dzied. VI. G. Pogonomyia Rond. s. lat. 1. Subg. Pogonomyia s. str. 2. Subg. Neopogonomyia Schnb. Dzied. VII. G. Drymeia Me. VIII G. Rhynchotrichops Schnb. IX. G. Trichopticus Rond. Untere Zangen oben vor der Spitze (im Profil) bei acht Gattungen, II—IX, mit einer zahnähnlichen Falte und aufserdem ist an dem „fulcrum penis“ bei sieben (IIT—IX) Gattungen ein langes trompeten- oder keulen- =) me nam mn m förmiges Anhängsel. X. G. Hydrotaea R.D. s. lat. 1. Subg. Hydrotaea s. str. 2. Subg. Alloeonot« Schnb. Dzied. 3. Subg. Onodontha Bond. XI. G. Ophyra R.D. XII. G. Alloeostylus Schnb. s. lat. 1. Subg. Alloeostylus s. str. 2. Subg. Brachylabis Schnb. „fulerum“ mit ebensolchem Anhängsel wie bei den Gattungen von Ill bis inkl. IX, aber ohne Zahn an der unteren Zange, und das Anhängsel ist entweder ganz kahl oder mit einem langen geteilten Haarbüschel, oder bezahnt, beborstet. XINMG. RhoomaR- Deslat. Ariciarswlan): [135] I. Die Anthomyiden. 187 1. Subg. Fellaea R.D.p.p. Schnb. 2. Subg. Aricia R. D. p. p. Sehnb. 3. Subg. Rohrella R. D. p. p. Schnb. 4. Subg. Euphemia R. D.p. p. Schnb. 5. Subg. Phaonia R. D. p. p. Schnb. XIV. G. Polietina Schnb. Dzied. XV. G. Polietes Rond. XVI. G. Acanthiptera Rond. Bestimmungstabelle für die Gattungen und Untergattungen der IV. Formenreihe. Äufsere Scheitelborsten lang und stark, kaum kürzer als die inneren, die Postverticalborsten verhältnismälsig lang seltener kurz. T'horaxschüppchen nach innen nicht bis zum Schildchenrande erweitert. Flügel nur bei den jüngsten Formen gerillt; eigentliche Spitzenquerader fehlend. A. Aricinae vel Muscinae ariciaeformes p. p. Girschner. 1. Äujfsere Scheitelborsten und Postverticalborsten klein. Thoraxschüppchen nach innen bis zum Schildchenrande erweitert. Flügel gerillt. Spitzen- querader vorhanden. B. Muscinae muscaeformis p. p. Girschner vel polietesformes Schnb. 19. la. Subeostalader beborstet, Hinterleib lang, Frontoorbitalborsten ein- reihig (d. h. Frontal- und Orbitalborsten bei den ? in einer Reihe stehend). 18. 1b. Subeostalader unbeborstet, Hinterleib lang oder kurz. 2. 2a. Flügel ungerillt, Frontoorbitalborsten ? einreihig; Hinterleib (bis inkl. Drymeia) lang. 3. 2b. Flügel gerillt. Tb. 3a. Das fünfte Bauchsegment tief ausgeschnitten, untere Zangen kon- vergierend, horizontal liegend, obere Zangen vorn s-förmig aus- geschnitten, denen bei Hera ähnlich, d. h. mit zwei runden nach vorn hervorstehenden Seitenlappen. Stirn ohne Kreuzborsten. Gattung Dialyta Me. 188 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [136] Stirn bei den 9' und 2 breit, bei den 2 breiter, ein wenig mehr als '/; der Kopfbreite einnehmend. Gesicht stark zurückweichend; Fühler au/serordentlich lang und leistenförmig; Augen nackt. Sternopleuralborsten drei. Discoidalzelle mehr oder weniger verkürzt, Schüppchen klein, ungleich, Obere Zange des Hypopygs querrechtwinklig, hinten ganzrandig. Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente hinten bis zur Hälfte dreieckig ausgeschnitten wie bei den meisten Coenosinen und den Hylemyiden. Arten: alpina Pok., atricepis Lw., erinacea Fall., Steiniüi Strobl. 3b. Das fünfte Bauchsegment nicht tief oder nur ganz seicht ausgerandet. 4. 4a. Untere Zangen (im Profil) jede oben an der Spitze oder vor der Mitte mit einer Falte, einem zahnartigen Zipfel ähnlich; Stirn (mit Ausnahme der Gattung Syllegopterula Pok.) mit Kreuzborsten. Hinter- leib lang. 5. 4b. Untere Zangen ohne zahnartigen Zipfel, Hinterleib kurz oder mälsig kurz. 13b. 5a. Stirnstrieme ohne Kreuzborsten, obere Zange der bei Dialyta ähnlich. Gattung Syllegopterula Pok. Kopf oval (im Profil), Stirn lang, gewölbt, etwas vortretend, Hinter- kopf mäfsig stark (bei Q' und 2) gepolstert, Gesicht etwas zurück weichend, eingebogen, Kopfbasis kürzer als Kopfmitte; Fühler mäfsig lang, in der Höhe der Augenmitte eingefügt. Borste halbgefiedert; Augen grofs, bei den beiden Geschlechtern getrennt, beim oJ’ Stirnstrieme — '/ı der Kopfbreite, bei dem 2 — !/; derselben, Backen mäfsig schmal; Rüssel kurz, dick, mit ziemlich grolsen zurückgeschlagenen Labellen; Taster lang; Scheitelborsten lang, Postverticalborsten kurz. T'horax mit fünf Dorsocentralborsten (zwei Präsuturalborsten), Akrostikalborsten fehlend (aufser zwei kleinen vor dem Schildehen), „pra“ lang, Sternopleuralborsten drei. Schüppchen klein, un- gleich. Hinterleib zylindrisch, mit Marginalmakrochäten auf allen und Discal- makrochäten auf dem dritten und vierten Ringe; Hinterleibsspitze gerade, die kurzen Bauchlappen etwas unten vorstehend. Flügel kaum länger als Hinterleib, Costa bedornt und bewimpert, Cubital- und Discoidalader beim J' divergierend, bei dem $ parallel, der letzte Abschnitt der Posticalader beim 9’ länger als die gerade und vertikale hintere Querader, beim 2 gleichlang. Beine schlank, stark und lang [137] Die Anthomyiden. 189 beborstet; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen unter der Mitte mit zwei Aulsen- und zwei Hinterborsten; Hinterschienen aufsen vorn mit 3—4, aulsen hinten mit zwei langen und hinten mit zwei langen Borsten; alle Fülse länger als die Schienen. Klauen und Pulvillen ganz klein. Hypopyg sehr ähnlich dem bei Dialyta, nur die Seitenläppchen der oberen Zange etwas spitziger; untere Zangen kurz und dick, konvergierend, parallel; die unteren vor der Spitze mit einem Zahme (eine zahnartige Falte); „fulerum“ ohne das charakteristische keulenförmige Anhängsel. Das fünfte Bauchsegment lang-oval; hinten breiter und nur ganz oberflächlich jederseits s-förmig ausgerandet, fast ganzrandig, an den Seiten kaum bemerkbare nach innen zugekehrte Spitzen. 5b. Stirnstrieme des ? bei allen folgenden Gattungen bis Phaonia, und auch bei einigen Arten dieser Gattung, mit Kreuzborsten; bei allen folgenden Gattungen bis (exkl.) zu Hydrotaea s. lat., aufser den (wie bei Syllegopterula) "bezahnten unteren Zangen, ist das „fulerum penis“ (auch bei Hydrotaea s. lat.) mit einem langen trompeten- oder keulenförmigen, bedornten, bündelartig behaarten oder ganz nackten Anhängsel ausgestattet. 6. 6a. Radialader der Costa aufserordentlich genähert; Hinterleib lang, glänzend, ohne Discalmakrochäten. Gattung Rrhynchopsilops Hendel. Gesicht kurz, samt dem Mundrande schnauzenartig vorgezogen; Fühler kurz, in der Kopfmitte eingefügt; Augen nackt, Stirn des 9’ und ? breit. Discoidalzelle lang, Schüppchen klein. Sternopleuralborste nur eine: die obere hintere. Dorsocentralborsten fünf, lang und haarartig. , Obere Zange trapezförmig, hinten breiter als vorn, wenig ausgeschnitten; vorn s-förmig von jeder Seite ausgeschnitten, genau wie bei Hera, in der Mitte tiefer als an den Seiten. Untere Zangen kurz, dick, konvergierend, horizontal liegend; das Anhängsel des „fulerum“ trompetenförmig. Das fünfte Bauchsegment fast ganz ähnlich dem bei Syllegopterula, hinten eben so flach wie bei dieser, aber nicht s-förmig, sondern flach dreieckig ausgerandet. ©) Art: villosus Hendel. 6b. Radialader der Costa nicht genähert. 7. 7a. Gesicht nicht vorgezogen, Mundrand nicht oder nur wenig aufgeworfen, Hinterleib sehr lang, stark beborstet, nicht dicht behaart, matt, ohne Nova Acta XCV. Nr. 2. 25 190 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [138] schillernde Fensterflecken; der erste Ring länger als der zweite. Sternopleuralborsten 1:3 —5; Dorsocentralborsten 5—6. Der letzte Abschnitt der Posticalader länger, oder so lang als die hintere gerade und vertikale Querader, selten etwas kürzer; Cubital- und Discoidal- ader parallel oder schwach divergierend. Schüppchen klein, ungleich. Frontoorbitalborsten einreihig. Flügel ungerillt. Gattung Hera Schnb. Kopf im Profil halbkreisförmig, Hinterkopf beim 2 schwach gepolstert, bei dem oJ’ fast flach, Stirn abschüssig, nicht oder nur wenig vorstehend, etwas gewölbt oder fast flach. Augen ziemlich grofs, behaart, pubescent oder nackt, bei den JO’ zusammenstofsend oder genähert, bei den ? Stirn- breite = ';—'/; der Kopfbreite, Stirnstrieme bei den ? mit Kreuzborsten. Fühler in der Augenmitte eingefügt, kurz; Fühlerborste gefiedert, halb- gefiedert oder pubescent. Gesicht kurz oder mälsig kurz, gerade, meistens leicht eingebogen, nicht vorgezogen; Wangen schmal. Thorax mit 5—6 Dorsocentralborsten, (ponesutural 3—4), Akrostikalborsten: präsutural 3—5 kleine oder fehlend, ponesutural 2—3 großse — beim ? eine — und 3—5 kleine. Sternopleuralborsten 1:3—5; „pra“ lang. Hinterleib sub- zylindrisch-konisch, vierringlig, das erste Segment 11, —1!/ mal länger als die anderen; am Hinterleibe Marginal- und Discalmakrochäten; Hypopyg klein, verborgen. Schüppen klein, ungleich. Flügel länger als Hinterleib, mälsig schmal, gegen die Spitze verschmälert, Costa nackt, ohne oder mit kurzem Dorn, Cubitalader streng in die Flügelspitze mündend, an der Spitze nicht divergierend; Analader lang. Beine schwarz, ziemlich lang, schlank, stark beborstet, Hinterschenkel ein wenig verlängert; an Mittelschienen eine Reihe von Hinterborsten; Hinterschienen aufsen ziemlich dicht beborstet, beiderseits oft dicht und lang behaart, mit einer, seltener 2—3 Hinterborsten; das letzte Tarsenglied der Vorderfülse meist spitzig und über die Klauen hinaus verlängert (wie z. B. bei semicinerea Wied., hirsutula Ztt.). Klauen und Pulvillen mäfsig grols oder klein besonders die der Mittel- und Hinterfülse. Hypopyg dem bei Dialyta am ähnlichsten. Obere Zange länglich (quer)-viereckig, hinten wenig ausgerandet, vorn in der Mitte mit kleiner geteilter oder nicht geteilter Warze, von beiden Seiten tief s-förmig aus- geschnitten in solcher Weise, das vorn seitlich vorragende Läppchen entstehen, [139] Die Anthomyiden. 191 und die Mitte des Hinterrandes der Zange tiefer, fast rechtwinklig aus- geschnitten ist; untere Zangen dick, kurz, horizontal konvergierend. Das fünfte Bauchsegment ganz leicht bogenförmig ausgerandet. Die hierher gehörenden Arten kann man in zwei Verwandtschaftskreise teilen: 1. Verwandtschaftskreis der Hera longipedis. Grölsere Arten. Fronto- orbitalborsten 8—14. Dorsocentralborsten sechs, vor der Naht zwei; Akrostikalbörstehen (die Präscutellarborsten nicht mitgerechnet) kurz, beim oO hinter der Naht zwei gröfßsere (Paar) und drei kürzere, beim ? eine grölsere und vier kürzere; vor der Naht bei den 9' und ? fünf kleinere. Arten: longipes Ztt., variabilis Fall., separ Ztt. 2. Verwandtschaftskreis der A. hirsutulae. Kleine Arten. Dorso- centralborsten 5—6 (zwei vor der Naht). Alle Akrostikalbörstchen mäßig grols oder ziemlich klein, mehr oder weniger gleichlang, hinter der Naht beim 9’ 2—3 gröfsere und 3—5 kleine, bei dem ? eine gröfsere und vier kleine; vor der Naht bei beiden Geschlechtern fünf kleine. Bei den Q' ober- halb des vorletzten Tarsengliedes stehen zwei lange starke Börstchen (semicinerea, Mikit), bei anderen hierher gehörenden Arten sind diese Börstchen kürzer; das letzte Tarsenglied ist über die Klauen hinaus stark (semicinerea) oder mäßig stark verlängert, herzförmig oder bei semicinerea birnförmig, an der Spitze mit drei kleinen oder langen (baicalensis, nigritella) Börstchen besetzt. Arten: baicalensis Schnb., Mikii Schnb., nigritella Ztt., semicinerea Wied. 7b. Flügel gerillt. 8. 8a. Frontoorbitalborsten bei 2 zweireihig, oder wenigstens die drei starken Orbitalborsten sehr stark und mehr hoch nach aufsen stehend; alle Gattungen mit Striemenkreuzborsten.') I: 8b. Frontoorbitalborsten bei den 2 einreihig; nur Untergattung Rohrella (nicht alle Arten) und Ophyra mit Kreuzborsten.’) 14. 9a. Hinterleib lang, mit Discalmakrochäten oder langen Discalhaaren. 10. 9b. Hinterleib kurz, eiförmig oder länglich-eiförmig, ohne Discalmakro- chäten. 13. 1) Pogonomyia tetra Mg. ausgenommen. 2) Atavistisch kommen diese Borsten zuweilen auch bei anderen Phaonia- Arten vor. 25* 192 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [140] 10a. Gesicht kurz, nicht oder nur mälsig vorstehend, eingebogen, Mund- rand stark aufgeworfen, nicht vorgezogen, Backen mehr oder weniger breit, mit vielen aufwärts gerichteten Borsten besetzt, Augen nackt, Fühler kurz, Borste pubescent; Hinterleib dicht und lang beborstet und behaart; an der Spitze wie schief abgeschnitten und daselbst dicht mit langen, gegen das Ende gebogenen oder krausen Borsten- haaren besetzt. Obere Zange des Hypopygs wie bei Hera. Gattung Eriphia Me. Grolse schwarze, stark behaarte und beborstete Arten. Kopf nicht oder etwas schmäler als 'T'horaxvorderrand, viereckig oder hoch-viereckig; Hinterkopf beim 9’ entweder fast flach oder bei beiden Geschlechtern mäßig gepolstert, unten mit langen, starken herabhängenden schwarzen Borsten dicht bedeckt; Stirn nicht lang und schwach abschüssig, gewölbt oder fast ganz flach (auch bei den 9), nicht oder wenig vorstehend. Gesicht kurz, stark eingebogen, kurz-schnauzenartig samt den unteren Gresichtsleisten- ecken vorstehend, über den langen und dünnen Vibrissen mehrere kürzere Borsten; die mehr oder weniger breiten Wangen und Backen mäfsig oder sehr breit, Backen unten der ganzen Länge nach und vorne auch an der Fläche mit langen und starken, vorn nach oben aufgerichteten Borsten dicht besetzt. Kopfbasis im Profil so lang als Kopfmitte, bogenförmig vorn nach aufwärts gekrümmt. Augen nackt, mälsig groß oder mäfsig klein (E. metatarsata Stein), oval, zusammenstolsend, genähert oder ziemlich weit entfernt (approximati), Stirnstrieme des 9’ unten breiter, — Y; der Augen- breite (bei metatarsata Stein), bei den 2? = 'ı—!/; der Kopfbreite; Augen- orbiten schmal, dicht mit langen, dünnen Borsten besetzt, beim ? ein wenig breiter und mit drei dicken aufsenstehenden Orbital- und 3—4 unten mehr nach innen stehenden dünnen und langen Frontalborsten besetzt. Fühler über der Augenmitte eingefügt, kurz, Borste fast nackt oder schwach pubescent; Rüssel entweder mäßig kurz und diek mit ziemlich langen, nach oben nicht zurückgeschlagenen Labellen, oder lang und schlank mit kurzen knopfartig aussehenden (genau wie bei Pogonomnia) Labellen; Taster zylindrisch. Thorax nicht drei-, sondern (zwar nicht sehr deutlich) vierstriemig, die Seitenstriemen breit und verwischt. Dorsocentralborsten 5—6—7 [141] Die Anthomyiden. 193 (hinter der Naht 3—4) dünn und lang, mehr haarig, oder stark, lang, borstenartig, aufserdem ist der Thorax dicht oder sparsam und kurz behaart; eigentliche Akrostikalborsten fehlend; „pra“ fehlend oder aufserordentlich lang und stark, fast so lang wie die folgende Supraalare; Sternopleurale 1:1 oder 1:2, Sternopleura, besonders hinten mit zahlreichen langen Borsten- baaren dicht besetzt. Schüppchen mälsig klein oder klein, ungleich. Hinter- leib länglich-elliptisch, in der Mitte etwas breiter als vorn, von oben etwas flachgedrückt (cinerea, caucasica) oder länglich-konisch, mäfsig schmal, stark abgeplattet; der erste Ring so lang als der zweite; alle Ringe dicht oder sparsam mit langen oder kurzen Härchen, Borstenhaaren und (bei metatarsata) noch mit starken langen abstehenden Marginal- und Discalmakrochäten besetzt; hinten ist der Hinterleib bei den ©' schief abgeschnitten und die kurze Hinterfläche ist samt den Rändern mit sehr langen (die oberen am längsten und nach oben bogenförmig gekrümmt) schwarzen gebogenen, mit den oberen konvergierenden, an den Spitzen gekräuselten schwarzen Borsten- haaren dicht besetzt. Die Bauchsegmente sind breit, kurz beborstet (mit Ausnahme der E. cinerea und caucasica, wo zwar nur das erste Segment etwas länger beborstet ist). Am Bauche vor der Spitze sind zwei ovale, mehr oder weniger kleine Bauchläppchen sichtbar. Flügel beim 0" entweder kürzer als Hinterleib, gleich lang oder etwas länger als dieser (besonders bei den ? und bei beiden Geschlechtern metatarsata), sie sind nicht breit, gegen Ende etwas zugespitzt; Costa unbewimpert und unbedornt; Oubital- ader gerade in den Flügelrand mündend oder dicht vor diesem aufwärts gebogen, Cubital- und Discoidalader fast parallel verlaufend; der letzte Abschnitt der Posticalader bedeutend kürzer als die fast gerade oder leicht s-förmig gebogene und mehr oder weniger schief stehende hintere Querader. Beine ziemlich lang und schlank, Vorderschienen borstenlos, Mittel- und Hinterschenkel kurz beborstet oder behaart, nur die gröfsere Basishälfte der ersteren unten lang und stark behaart (metatarsata) oder nur vor der Spitze mit etlichen langen Borstenhaaren besetzt; die Mittelschenkel und Mittel- schienen zuweilen auch die Hinterschenkel sind etwas gebogen, oder ganz gerade; Mittel- und Hinterschienen sind von allen Seiten, besonders die letzten, stark, lang und dicht beborstet und behaart. Metatarsus der Mittel-_ und besonders der Hinterfülse ist unten entweder nur ganz kurz oder stark 194 J. Schnabl und II. Dziedzicki, [142] beborstet. Klauen und Pulvillen, besonders der hintersten Beine, kurz. Hypopyg und der letzte Abschnitt der Bauchsegmente ähnlich denen bei Pogonomyia, nur die obere Zange ist nicht viereckig, sondern querrecht- winklig, und vorn in der Mitte etwas tiefer gespalten; die Form der oberen Zange ist fast identisch mit der bei Hera, vorn mit Seitenlappen, aber die unteren Zangen liegen bei dieser horizontal und konvergierend, während bei Eriphia, Drymeia, Pogonomyia und Trichopticus der Länge nach parallel und von oben gesehen besitzen eine breit-dreieckige Gestalt. Das fünfte Bauchsegment kurz, eiförmig, ziemlich seicht dreieckig ausgerandet, Lappen hängend, kurz. 1. Mit dünnen, langen Borsten besetzte und dicht behaarte Arten. Kopf im Profil etwas höher als breit, nicht schmäler als "Thorax vorne. Hinterleib in der Mitte breiter, lang-oval, behaart. Augen bei den J' grolßs, eng zusammenstofsend oder ziemlich stark genähert (arete coh., cohaerentes aut subcontigui). Rüssel kurz, dick, mit mäfsig langen, nicht aufgerichteten Labellen. Thorax mit sechs Dorsocentralborsten (vier ponesutural), „pra“ fehlend, Schüppchen mälsig klein, das untere zur Hälfte bedeckt; Sterno- pleuralborsten 1:1. Flügel bei den Q' kürzer als Hinterleib. Mittelschenkel gekrümmt oder gerade; Metatarsus der Mittel- und Hinterbeine ganz kurz beborstet. 1. Untergattung Eriphia Mg. s. str. Schnb. Arten: cinerea Mg., caucasıca Schnb. 2. Stark und lang beborstete, sparsam behaarte Art. Kopf schmäler als der vordere T'horaxteil, im Profil nicht höher als breit; Augen verhältnis- mälsig nicht groß, Backen und Wangen breit, die letzten gekielt. Hinter- leib verhältnismäfßsig schmal, stark abgeplattet, eiförmig- konisch, vorn breiter, sparsam und kurz behaart, stark beborstet, mit langen Marginal- und Discal- makrochäten, unten an der Spitze mit mälsig weit hervorragenden Bauch- lappen, "Thorax sparsam und kurz behaart, mit fünf Dorsocentralborsten (drei postsutural), „pra“ fast so lang und so stark wie die folgende Supra- alarborste; Sternopleuralborsten 1:2. Schüppchen klein, das untere zu ?/s bedeckt. Flügel länger als Hinterleib. Vorderhüften auf der ganzen Fläche samt den Rändern mit langen und starken Borsten besetzt, die unteren ‚längeren dichter und nach unten zugekehrt. Mittelschienen gerade, unten fast gänzlich (den vierten Spitzenteil ausgenommen) mit dichten, langen [143] Die Anthomyiden. 195 Borstenhaaren besetzt; die Hinterschienen ringsum beborstet. Metatarsus der Mittel- und Hinterbeine stark beborste. Augen bei den oJ! ziemlich weit entfernt (Oculi approximati). 2. Untergattung Neoeriphia Schnb. Dzied. Art: metatarsata Stein. 10b. Gesicht kurz, eingebogen, stark vorstehend, Hinterleib an der Spitze ohne dichte und lange, an der Spitze gekräuselte Behaarung. Ju% lla. Augen nackt (Ausnahme: P. hirticeps Stein). 12. 11b. Augen behaart, Gesicht schnauzenartig vorstehend. Gattung Rhynchotrichops Schnb. Kopf im Profil fast dreieckig, Hinterkopf entweder ganz gerade oder bei den Q' ein wenig, bei den ? stärker gepolstert, Kopfbasis so lang oder etwas kürzer als Hinterkopf, fast ganz flach oder ein wenig bogenförmig; Stirn etwas gewölt, nur mälsig lang, nicht abschüssig; Gesicht sehr kurz, stark eingebogen und stark in verschiedenem Grade vorragend, der seitliche vorgezogene Mundrand ist ganz kurz (rostratus) oder kurz, gerade oder (etwas in der Mitte) eingebogen und steil oder schief nach abwärts mit Kopfbasis vereinigt. Augen bei 9° eng zusammenstofsend oder ein wenig entfernt (cohaerentes), mälsig grols, behaart; Fühler kurz, in der Augenmitte eingefügt, Borste nackt oder pubescent; Rüssel mäßig lang und dick, Labellen klein, Taster ziemlich kurz. Thorax ganz kurz, fast mikroskopisch behaart, Dorsocentralborsten 5—6, Akrostikalbörstchen kurz, unbedeutend, zwei bis mehrreihig; „pra“ sehr lang, Sternopleuralborsten drei, die Sterno- pleura bei den 9' behaart; Schüppchen bei den Q' mälsig klein, bei ? klein; das untere von dem oberen bis zu !; —°/ı (besonders bei den ?) bedeckt. Hinterleib walzenförmig-konisch, matt, nur mälsig lang, etwas flach gedrückt, vorn (bei den J') breiter, sparsam und kurz behaart, der erste Ring so lang oder kürzer als der zweite, Makrochäten mälsig lang, aber haarig; Marginal- und Disealborsten auf dem zweiten, dritten und vierten Ringe; bei ? mehr kahl. Flügel glasartig, selten etwas ins bräunliche, Costa unbewehrt, bei den 9° manchmal mit einem kleinem Dorne; Cubital- und Discoidalader leicht divergierend, oder fast parallel, der letzte Abschnitt der Posticalader kürzer als die gerade und meistens vertikal stehende hintere Querader. Beine ziemlich lang und schlank, meist sparsam mit Haarborsten besetzt; Mittel- und Hinterschenkel verlängert, die Hinterschienen oft bei den J' 196 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [144] leicht gebogen, und innen und aulsen dicht mit langen oder kurzen Borsten- haaren oft besetzt; hinten bei allen Arten nur eine dünne Hinterborste; bei den 9' haben die Hinterschienen manchmal vorn an der Spitze einen dieken Sporn, oder oberhalb der Mitte der Vorderseite einen sehr langen, nach vorn und nach unten zugekehrten, an seiner Basis dieken und von seiner verdünnten Spitze kurz kammartig gezähnten Dorn. Die Fülse sind länger als die Schienen. Klauen und Pulvillen (mit Ausnahme der Vorderfüsse) sehr klein. Hypopyg klein, verborgen. Obere Zange quer- rautenförmig, hinten ganzrandig, die Seiten fast dreieckig, mit abgerundeten Eeken, vorn in der Mitte jederseits ziemlich tief s-förmig ausgeschnitten in solcher Weise wie bei Hera-Arten (nicht wie bei Trichoptieus), d. h. mit breiten, vorstehenden, abgerundeten seitlichen Lappen; in der Mitte vorn mit zwei kleinen Wärzchen. Untere Zangen horizontal nach innen ge- bogen und konvergierend. Bei manchen Arten sind die Flügel sehr schwach gerillt. Arten: aculeipes Ztt. — armipes Bellardi (nec Rond.), subrostratus Ztt. — culminum Pok., rostratus Meade. 12a. Rüssel mit kurzen, knopfartig, fach und rund aussehenden, oder nur ein wenig abstehenden und nur etwas mehr als bei den vorigen längeren Labellen; die obere Hälfte des Gesichts durch eine leisten- förmige Erhebung der Länge nach geteilt, die Fühler auseinander drängend; die Vordertarsen bei den ? unten (auch oben, aber kürzer) mehr oder weniger stark kammartig beborstet und an den Spitzen mälsig kurz oder ziemlich lang (bei tetra) beborstet; Wangen und Backen sehr oder mälsig breit, kielartig geteilt und diese an der ganzen Fläche oder hinten an der Unterseite mit starken Borsten dicht oder ziemlich sparsam (Meadei, tetra) vorn dichter und mit nach oben aufgerichteten Borsten besetzt; bei Meadei und tetra sind die vorderen aufgerichteten Borsten auch sparsamer vorhanden. Gattung Pogonomyia Rond. s. lat. Mittelgrolse, schwarze Arten, vom Habitus der Eriphien. Kopf im Profil viereckig, entweder höher (tetra, Meadei) oder niedriger als breit, auch flach-dreieckig (tibetana), Hinterkopf bei Q' ziemlich oder ganz flach oder leicht gepolstert, unten beborstet; Kopfbasis im Profil so lang oder [145] Die Anthomyiden. 197 kürzer, auch länger als der Hinterkopf; Stirn ziemlich abschüssig, lang oder sehr lang (tidetana), Nach oder etwas gewölbt, meistens vorstehend; Augen nackt, nur ausnahmsweise behaart (hirticeps Stein), mälsig grols, zusammenstolsend, entfernt oder sehr weit, auch bei den J' entfernt (tetra), bei welcher Art die Stirnstrieme — fast der Hälfte der Augenbreite; Stirn- strieme mit oder ohne Kreuzborsten (tetra); Augenorbiten schmal, bei den 2 breit. Gesicht kurz, stark eingebogen, unten stark oder nur mälsig vor- gezogen, Mundrand aufgeworfen oder schief abgeschnitten. Fühler in der Augenmitte oder etwas darüber eingefügt, kurz (das dritte Glied so lang als die Basalglieder) und breit, oder mäfsig lang (das dritte Glied 21/, — 3 mal länger), Borste pubescent oder halbgefiedert (tetra); Rüssel lang und schlank, mit ganz kleinen zurückgeschlagenen knopfartig und flach sich darstellenden Labellen oder kurz und dick, an der Spitze kantig, die Endlabellen etwas länger und wenig zurückgeschlagen, mehr zugespitzt und nicht rund scheiben- förmig (Meadei, tetra); Taster walzenförmig, kurz, an der Spitze etwas keulenförmig erweitert. Thorax kurz und dünn behaart, mit zwei kaum erkennbaren schwarzen Striemen; Dorsocentralborsten 5—6 (zwei vor der Naht; Akrostikalborsten 2—4-reihig, kurz; „pra“ sehr lang und stark (— ”/s der folgenden), oder lang und haarig; Sternopleuralborsten 1:2 —3 I, bei den 2? 1:2—3 (bei tetra und Meadei ? hinten drei), aulser diesen noch mehrere Haarborsten. Flügelschüppchen klein, das untere zu °/ı und bei tetra ? fast ganz bedeckt. Hinterleib länglich oder lang-eiförmig, beim 9" hinten nicht verdickt, in der Mitte breiter (wie bei Zriphia, nur flacher), von oben charakteristisch für Pogonomyia stark flachgedrückt, oft grau schillernd, bei den $ lang-oval, stark zugespitzt; der erste Ring nicht länger als der zweite; die Grund- behaarung mälsig dieht und nicht lang, auch ist der Hinterleib fast nackt in dieser Hinsicht; starke und lange Marginal- und Discalmakrochäten (diese mehrreihig) fast auf allen Ringen, die Marginalborsten auf dem vierten Ringe dicht und weit vorstehend, gerade. Bauch unten dicht und lang beborstet (auch ein Unterschied, aufser anderen, von Eriphia), unten vor der Spitze mit mälsig kleinen, vorstehenden, halbovalen, stark beborsteten Bauch- lappen; Bauchsegmente breit, bis zu den umgebogenen Hinterleibsringen reichend. Flügel bei 9 ein wenig länger als Hinterleib, beim 2 fast Nova Acta XCYV. Nr. 2. 26 198 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [146] gleich lang, Costa mit kurzen Börstchen wie kammartig besetzt, selten kurz bedornt (tetra), die Subeostalader normal oder ein wenig verkürzt (Meadei, tetra), Cubital- und Discoidalader merklich divergierend oder parallel (tetra), die kleine Querader steht vor der Mündung der Subeostalader (tetra, Meadei) oder gegenüber derselben; der letzte Abschnitt der Posticalader bedeutend kürzer als die fast gerade oder leicht geschwungene und ein wenig schief- stehende oder ganz vertikale hintere Querader. Beine lang und schlank, stark beborstet; die Mittel- und Hinterschenkel, sowie die Hinterschienen ganz gerade; Vorderschienen hinten unten mit 3—5 starken langen Borsten, Mittel- und Hinterschienen fast ringsum mit starken, meist langen Borsten besetzt und mit 4—-5 Hinterborsten; Hintermetatarsus oft stark beborstet oder bedornt; Vordertarsen sind bei den 2 auf der Unterseite mit bürsten- artig abstehenden Haaren und die drei ersten Tarsen an den Spitzen mit langen Borsten (besonders bei Meadei und tetra) besetzt. Hypopyg klein. Obere Zange fast streng viereckig (charakteristisch für die Gattung), hinten tief dreieckig ausgeschnitten, vorn seicht s-förmig an jeder Seite ausgerandet; Hypopyg bei Meadei und tetra fast identisch. Der fünfte Abschnitt oval, ganz seicht breit-dreieckig ausgeschnitten. Untere Zangen wie bei Eriphia. 1. Untergattung Pogonomyia Rond. s. str. Kopf breiter als hoch; grölsere Arten. Fühler kurz, Augen zusammen- stolsend oder sehr genähert, Fühler pubescent, Wangen und Backen breit, diese vorn mit aufgerichteten Borsten dicht besetzt; Costa unbedornt usw. Arten: alpicola Rond. — atramentaria Schin. (nee Mg.) = einerea Pand. (nee Me.), tibetana Schnb., ambiguaeformis Schnb. 2. Untergattung Neopogonomyia Schnb. Dzied. Kleinere Arten. Kopf im Profil höher als breit, Augen bei den 9! fast zusammenstofsend oder sehr breit getrennt, Fühlerborste pubescent oder halbgefiedert, Fühler nur mäfsig kurz oder ziemlich lang, Mundrand und Gesicht unten weniger vorstehend, Backen schmäler und vorn nur dürftig mit nach oben aufgerichteten Borsten besetzt usw. Hypopyg wie bei voriger. [147] Die Anthomyiden. 199 Arten: Meadei Pok. — alpicola Meade (nee Rond.) — atramentaria Strobl (nee Mg.) — brumalis Rond., tetra Mg. — fuseinervis Ztt. — obseuri- pennis Ztt. 12b. Rüssel meist hackenförmig zurückgeschlagen, seine Endlabellen sehr lang. Gattung Drymera Mg. Habitus und die meisten Merkmale der Pogonomyien. Stark beborstete Arten. Kopf viereckig, nicht breiter als lang; Rüssel hornartig, lang und schmal, seine Endlabellen lang spindelförmig, an der verbreiterten Basis- hälfte miteinänder verwachsen, gegen Ende sehr dünn und frei liegend, ausgestreckt oder öfters zurückgeschlagen; Gesicht oben ohne kielartige Erhebung; Metatarsus der Vorderfülse (beim 9’) unten nur ganz kurz be- borstet, Cubital- und Discoidalader divergierend, Subcostalader nicht ver- kürzt, die kleine Querader gegenüber der Mündung derselben. Sonst fast alle andere Merkmale mit denen bei Pogonomyia gemeinschaftlich (aus- genommen der Gesalt der oberen Zange). Augen fast zusammenstofsend, grofs, nackt, Wangen und Backen mälsig schmal, nicht gekielt, das dritte Fühlerglied zweimal länger als die übrigen zusammen; Dorsocentralborsten fünf, Akrostikalborsten unbedeutend, Sternopleuralborsten 1:2 —3, die langen Borstenhaare nicht mitgerechnet, „pra“ sehr lang, Flügelschüppcehen klein (beim Schiner „grols“), ungleich. Flügel ohne Randdorn, kurz bewimpert; die hintere Querader ein wenig stärker gebogen als bei den Pogonomyien. Hypopyg klein, verborgen. Obere Zange etwas höher als breit, fast vier- eckig, hinten mäfßsig tief zweimal ausgeschnitten mit Bildung einer kleinen Mittelspitze, vorn dreimal ausgeschnitten, wodurch zwei halbrunde Seiten- und ein kurzes Mittelläppchen gebildet sind. Untere Zangen fast identisch mit denen bei Zriphia und ähnlich denen bei Pogonomyia; ihre Form ist charakteristisch für diese drei Gattungen. Das fünfte Bauchsegment ganz seicht bogenförmig ausgerandet. Art: hamata Fall. = obscura Mg. 13a. Vorderschenkel unten vor der Spitze zahnlos (vide auch Nr. 14a), Augen behaart, Mundrand aufgeworfen, Gesicht kurz, unten etwas vorgezogen, Fühlerborste nackt oder pubescent, Schüppchen klein, ungleich, „pra“ fehlt. Hinterleib bei den J' eiförmig oder ein wenig 26* 200 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [148] länglich-eiförmig, von oben etwas flachgedrückt, lichter als T’horax gefärbt, meistens ohne Discalmakrochäten sondern dicht und ziemlich lang schwarz behaart, höchstens mit dünnen Makrochäten an den Bauchrändern und auf dem dritten und vierten Ringe, von den Borsten- haaren wenig unterscheidbar; meistens mit schwach schillernden Fensterflecken auf dem Abdomen. Gattung Trichoptieus Rond. Kopf im Profil rhombisch oder viereckig, etwas höher als breit; vorn oval breiter als hoch. Hinterkopf beim 9’ ziemlich flach, auch mehr oder weniger schwach gepolstert, unten mehr oder weniger dieht und lang schwarz behaart. Stirn lang, abschüssig, flach oder etwas gewölbt, mit einer sehr oder mälsig schmalen Stirnstrieme und schmalen Orbiten; bei den 2 Stirn — Ys der Kopfbreite, Orbiten ebenfalls schmal; Stirnstrieme meistens mit Kreuzborsten. Gesicht kurz, stark eingebogen, unten kaum oder etwas vorstehend, Mundrand aufgeworfen, Wangen und Backen mäßig schmal, gekielt, unten und besonders vorn auch auf der Fläche dicht be- haart oder beborstet, vorn mit nach oben aufgerichteten und sich kreuzenden Borsten. Fühler kurz oder mälsig kurz in der Höhe der Augenmitte ein- gefüst, Borste nackt oder pubescent. Frontoorbitalborsten zweireihig (2); die obere äulsere Reihe aus drei Orbitalborsten, die untere innere aus B—6 dünnen Borsten. Thorax undeutlich vierstriemig, Dorsocentralborsten sechs (vier ponesutural), „pra“ fehlend oder undeutlich, Sternopleuralborsten 1:2 und hinten noch mit mehreren dünnen langen Haarbörstchen; Akrostikalbörstchen zweireihig, %/4, bei den ? zu °/; bedeckt. Bei den ? ist der Hinterleib länglich - eiförmig, kurz und dünn. Schüppchen klein, das untere bei den Q' zu hinten zugespitzt, matt, mehr grau als schwarz, mit ganz kurzen Börstchen besetzt und ziemlich kahl wie bei Hydrotaea 2 aussehend. Flügel mälsig kurz, unbewehrt und ohne Randdorn; Cubitalader streng in die Flügelspitze miündend, Cubital- und Discoidalader parallel oder etwas divergierend. Cubitalader dicht vor der Einmündung in die Flügelspitze meist ein wenig nach vorne umgelenkt, aber viel weniger als bei Phaonia- (Aricia) Arten; der letzte Abschnitt der Posticalader halb so lang als die meist etwas schief stehende, gerade oder ein wenig geschwungene hintere Q@uerader. Die vordersten Beine sind sparsam mit nicht langen Börstchen besetzt, ziemlich kahl aussehend, die Hinterschienen behaart (9') und beborstet, [149] Die Anthomyiden. 201 hinten mit 2—5 Borsten. Klauen und Pulvillen kurz. Obere Zange des Hypopygs viereckig, sehr ähnlich der bei Pogonomyia, aber etwas breiter als hoch und dabei vorn in der Mitte der Zange (durch die geringe Spaltung) immer mit zwei kleinen Wärzchen versehen; die zwei seitlichen Läppehen (bei Hera stets anwesend) fehlen. Arten: decolor Fall. —= cunctans Schin. (nee Ztt.), hirtulus Zitt., pulcher Meade, pallidisguama Zitt. 13b. Vorderschenkel unten vor der Spitze bei den 9' gezähnt, untere Zangen (im Profil) bei den folgenden Gattungen bis (inkl.) Alloeostylus ohne zahnartige Falte, und das „fulerum penis“ wie bei den sieben zuletzt beschriebenen Gattungen mit einem einzelnen trompeten- oder keulenförmigen langen, ganz kahlen oder mit langem Haarbüschel versehenen Anhängsel; Augen nackt, pubescent oder behaart, meistens zusammenstofsend, bei den 2 ist die Stirnstrieme sehr breit und die Orbiten ungemein schmal, Kreuzborsten immer vorhanden; „pra“ meist fehlend, Dorsocentralborsten sechs (vier hinter der Naht), selten fünf (drei ponesutural bei der tibetanischen Art: H. spinosa Stein), Akrostikalborsten vorhanden oder fehlend, Sternopleuralborsten 1:1, selten 1:2 (untere dünn). Vorderschienen in der Regel borstenlos; Hinterschienen meistens mit einer mehr oder weniger starken Hinter- borste. Gattung Hydrotaea R. D. s. lat. Kopf im Profil oval-viereckig, höher als breit, Stirn lang, etwas gewölbt, Gesicht mälsig lang, etwas eingebogen, leicht vorgezogen und auf- geworfen (richtiger: der untere Spitzenteil der Gesichtsleisten), Kopfbasis nach vorn ein wenig aufgeworfen, so breit oder kürzer als Kopfbreite; Augen oval, unten schmäler, fast den ganzen Kopf einnehmend, bei den J' eng zusammenstolsend oder genähert, Stirn bei den ? meistens etwas mehr als /; der Kopfbreite einnehmend, selten schmäler, Augenorbiten sehr schmal in beiden Geschlechtern, Frontoorbitalborsten bei 2 zweireihig: aulsen oben 2—3 Örbitalborsten, innen unten dünne und lange Frontalborsten. Wangen und Backen schmal oder mälsig breit, die letzten stark beborstet und vorn die Borsten nach oben gerichtet; zwei starke Vibrissen. Hinter- kopf ziemlich flach, bei den 2, zuweilen auch bei den Q' ein wenig gepolstert. 202 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [150] Fühler kürzer als Gesicht, in der Augenmitte oder etwas darüber eingefügt; Fühlerborste selten nackt, meistens pubescent oder kurz gefiedert besonders an der Basishälfte, oft mehr oder weniger spindelförmig verdickt; über und zwischen den Fühlern ein weilses oder silbergraues Möndchen. Rüssel ziemlich kurz, Labellen breit, Taster zylindrisch, gegen die Spitze meist erweitert. Thorax nndeutlich 2—4 striemig, bei ? deutlicher; Dorsocentral- borsten sechs, selten fünf (4—3 ponesutural), Akrostikalborsten entweder stark und lang, oder kaum länger und stärker als die dünne Thorax- behaarung, auch (selten) gänzlich fehlend; vor dem Schildchen meistens 1—2 Paar Präscutellarborsten; „pra“ meistens fehlend, seltener ganz dünn und kurz. Sternopleuralborsten 1:1, aber auch 1:3, nur die hintere untere kürzer und haarartig, zuweilen auch die obere hintere dünn und kurz, an Seutellum aufser den gewöhnlichen sind auch Präapicalborsten; Flüsel- schüppehen grols, das Thoraxschüppchen zur Hälfte bedeckt. Hinterleib eiförmig oder lang-eiförmig, kegelförmis, meist flachgedrückt, dicht mit kurzen abstehenden Härchen und an den Seiten mit dünnen mehr oder weniger längeren Marginalborsten besetzt, am längsten an dem vierten Ringe; bei den ? eiförmig oder länglich-eiförmig, hinten kurz zugespitzt, meistens kahl aussehend, etwas glänzend oder grau-grünlich schimmernd, auch schillernd, seltener ganz matt; an den toten trockenen Exemplaren sieht man oft etwas emporgehobene hintere Seiten der Ringe, was bei anderen Anthomyiden selten vorkommt. — Hypopyg klein. verborgen. Beine im allgemeinen schwach beborstet, ziemlich schlank und lang; die Vorder- schenkel des 9’ unten vor der Spitze mit zwei Höckern oder Zähnen verschiedenartig beborstet; diesen gegenüber an der inneren Seite der Vorder- schienen finden sich Einbuchtungen oder Einkerbungen, in welche die oben erwähnten Zähne passen; die Vorderschienen borstenlos, nur ausnahmsweise mit einer Borste. Die Hinterschenkel oft gebogen und eigentümlich be- borstet, oder unten bedornt; die Hinterschienen mit einer oft sehr langen und haarartigen Hinterborste, zuweilen sind diese Schienen gebogen und mit Haarbüscheln. Fülse länger als Schienen. Klauen und Pulvillen klein. Flügel länger als Hinterleib, Costa nackt, Cubital- und Discoidalader meist konvergierend oder parallel, die erste Hinterrandzelle immer schmäler am Flügelrande als in der Mitte; der letzte Abschnitt der Posticalader kurz, [151] Die Anthomyiden. 203 meistens noch kürzer als die Hälfte der hinteren Querader; diese ist immer mehr oder weniger geschwungen und steht in der Regel vor der Mitte der Hinterrandzelle. Nach der Beschaffenheit des Hypopygs und den äulseren Merkmalen kann man die Gattung Hydrotaea in drei natürliche Unter- gattungen zerlegen. P. Stein in seiner Arbeit „Die europäischen Arten der Gattung Aydrotaea R. D.“ (Sep. Abh. aus den Verh. der K.R. z. b. Ges. in Wien, Jahrg. 1903, S. 294) hat die richtige Meinung ausgesprochen, „dals die Gattung Onodontha Rond. in dem Rondanischen Sinne nicht bestehen bleiben kann, da einerseits dadurch ganz heterogene Formen zu- sammengebracht werden, wie cıliata, cyrtoneurina und peniecillata, anderer- seits eine Art vorkommt (irritans), deren Augen zwar nicht dicht behaart, aber doch so deutlich pubescent sind, dafs sie ebensogut zu der einen wie zu der anderen Gattung gezogen werden kann. Auch die Augen einiger anderer Arten (curvipes Fall., pellucens Portsch.) zeigen bei stärkerer Ver- grölserung deutliche Härchen. Sollte trotzdem die Beibehaltung des Namens Onodontha gewünscht werden, so empfehle ich, ihn nur für die Art zu ver- wenden, die, wie aus der obigen Charakteristik hervorgeht, durch die Be- borstung der Vorderschienen, des Thorax und die Zeichnung des Hinterleibes eine ziemlich isolierte Stellung einnimmt, ich meine cıliata Fahr. Auf jeden Fall könnte ich aber dann Onodontha nur als Untergattung betrachten. Was die übrigen Arten anlangt, so lassen sie sich, wie ich schon oben an- gedeutet habe, im männlichen Geschlechte ohne Zwang in zwei weitere Gruppen zerlegen, die in den meisten Fällen durch gute Merkmale von- einander geschieden sind und ohne Bedenken ebenfalls zum Range von Untergattungen erhoben werden könnten. Zur ersten Gruppe gehören mit einer Ausnahme die grölsten Arten der Gattung, die sich durch den längeren, mehr kegelförmigen Hinterleib und die besonders auffallend weit nach vorne gestreckten Vorderbeine schon äulserlich als zusammengehörig kennzeichnen. Sie besitzen fast alle deutlich getrennte Augen, so dals die die Mittelstrieme einfassenden Borsten ohne Unterbrechung bis zum Scheitel verlaufen; und auch bei der einzigen Art mit fast zusammenstolsenden Augen erstrecken sich diese Borsten doch kontinuierlich bis zum Scheitel. Ein weiteres gemeinsames Merkmal der hierher gehörigen Arten ist die kurze und ver- hältnismälsig dürftige Grundbehaarung des Thorax, sowie die auffallende 204 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [152] Stärke der Akrostikalborsten. Dafls die Präsuturalborste bei den Arten dieser Gruppe ein wenig tiefer steht als die Posthumeralborste, habe ich schon oben erwähnt, doch ist dieses Merkmal nur im Zusammenhang mit den übrigen von einigem Wert. Bei den Arten der zweiten Gruppe ist der Hinterleib kurz und mehr eiförmig. Die Augen sind fast immer eng zusammenstolsend, so dafs die die Mittelstrieme einfassenden Borsten meist weit vor dem Ocellendreieck aufhören; am wenigsten zusammenstolsend von allen Arten dieser Gruppe sind die Augen bei albipuneta Ztt., so dals die erwähnte Borstenreihe nicht sehr weit vor dem Scheitel aufhört, doch läfst das schwache Ausgebildetsein der Akrostikalborsten die Art sofort als zur zweiten Gruppe gehörig er- kennen. Die Grundbehaarung des Thorax ist meist lang und dieht und die Akrostikalborsten vor der 'Thoraxnaht entweder gar nicht vorhanden oder nur in einem Paar und dann so zart, dals sie sich kaum von der Grundbehaarung unterscheiden lassen. Hinter der Naht finden sich auch hier gewöhnlich einige Paare, aber nur wenig auffallend, so dafs eine gute Lupe dazu gehört, um sie zwischen der längeren Behaarung zu entdecken. Präsutural- und Posthumeralborste endlich stehen nahezu in gleicher Höhe. Im weiblichen Geschlechte ist das Vorhandensein von zwei Paar ziemlich kräftigen Akrostikalborsten vor der Thoraxnaht das im allgemeinen einzige, aber auch ausreichende Merkmal, durch welches sich die erste Gruppe von der zweiten unterscheidet. Wenn ich auch im vorstehenden eine Trennung der Hydrotaea- Arten in zwei ziemlich natürliche Gruppen als naheliegend angedeutet habe, ver- zichte ich vorläufig anf eine besondere Benennung derselben.“ Die obige Einteilung der Hydrotaea-Arten ist nun ganz begründet durch die neu dazukommenden wichtigen Merkmale in der Form der oberen Zange des Hypopygs und verschiedener Beschaffenheit der „fulerum penis“ betreffend seiner Anhängsel, wie ich schon oben in der Beschreibung der allgemeinen Charaktere der Arieinen erwähnt habe. [153] Die Anthomyiden 205 Bestimmungstabelle für die Untergattungen der Gattung Hydrotaea s. lat. la. Obere Zange des Hypopygs herzförmig, sowie bei den meisten Gattungen der Ill. Formenreihe. | 2. 1b. Obere Zange rechtwinklig, wie bei fast allen Gattungen der IV. Formen- reihe. 3. 2a. Das sehr lange trompetenartige Anhängsel des „fulerum penis“ (welches unter der unteren Zange, im Profil — und in der Mitte von vorn betrachtet, sich findet) hervorragend und ganz nackt. Untergattung Alloeonota Schnb. Dz. Die Merkmale der zweiten oben erwähnten Gruppe Steins (Akrostikal- borsten fehlend oder sehr dünn). Hypopyg. Die obere Zange herzförmig nicht breiter als hoch, hinten tief oder selbst bis zur Hälfte dreieckig ausgeschnitten, vorn in der Mitte nicht tief gespalten mit Bildung warzenförmiger Verlängerungen wie bei Spüaria; untere Zangen kurz, dick, konvergierend, bei Art ciliata an den Enden breit und ganz ähnlich denen in der Gruppe der Gattungen Eriphia, Pogonomyia und Drymeia; „fulerum“ mit einem sehr langen: trompetenartig zusammengerollten ganz kahlem Anhange. Das fünfte Bauchsegment am Bauche anliegend, langoval, hinten dreieckig nicht tief ausgeschnitten. Arten mit behaarten Augen: ciliata Fahbr., penicillata Rond.; mit pubescenten Augen: irritans Fall., cwrvipes Fall., pellucens Portsch; mit nackten Augen: armipes Fall., albipuncta Ztt., militaris Mg. —= impexa Lw., tuber- eulata Rond., velutina R. D. = brevipennis Lw., scambus Ztt., Pandellei Stein — irritans Mg. (nec Fall.) — scambus Pand. (nee Ztt.). 2b. Das verhältnismäßsig kurze und mehr keulenförmige, wenig hervor- ragende Anhängsel des „fulerum“ an der verdiekten Spitze mit einem aus vielen Härchen bestehenden dicken bürstenartigen entzweiten Haarbüschel, seltener nur kurz beborstet. Thorax mit sehr starken Akrostikalborten, Grundbehaarung unbedeutend. Obere Zange des Hypopygs meist breit-herzförmig, sonst von ähnlicher Form wie bei der vorigen Untergattung; die unteren Zangen von der Seite oben bogenförmig ausgerandet; Basalmembran von der Seite gesehen lang Nova Acta XCV. Nr. 2. 27 206 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [154] und schmal, vorn unten spitzig verlängert. Das fünfte Bauchsegment sehr verlängert (selten massig kurz) oval, hinten bogenförmig oder dreieckig mälsig tief ausgeschnitten mit Bildung von zwei mehr oder weniger schmalen kurzen Läppchen. Untergattung Aydrotaea s. st. Die Merkmale der ersten Gruppe Steins (Akrostikalborsten vorhanden, Grundbehaarung des Thorax schwach). Arten mit behaarten Augen: cyrtoneurina Ztt., Bezzü Stein; mit un- behaarten Augen: dentipes Fabr., similis Mde. — eximia Stein, palaestrica Me., meteorica L, ceinerea Rond., glabricula Fall., parva Mde.?, bispinosa Zitt., ? pilipes Stein. (Das Anhängsel des „fulerum“ bei ZH. meteorica kurz be- borstet.) 3. Hypopyg: obere Zange quer-rechtwinklig sehr ähnlich der bei Eriphra, nur hinten viel seichter jederseits s-förmig ausgeschnitten, vorn ebenso wie bei Eriphia und Hera jederseits s-förmig seicht ausgerandet, in der Mitte gespalten und mit zwei kleinen breiten Wärzchen, an den Seiten mit kleinen kurzen Läppchen; untere Zangen nicht breit, (im Profil) und oben ausgeschnitten, ohne Zahn, von oben betrachtet breit, kurz und nach innen stark wie bei den meisten Phaonien konvergent. Das charakteristische Anhängsel des .„fulerum“ nur mälsig grols und kurz beborste. Das fünfte Bauchsegment wie oben. Untergattung Onodontha Rond. s. Schnb. Kopf fast halbkreisförmig wie bei Fannia, Augen den ganzen Kopf einnehmend, stark behaart, Hinterkopf gerade, Stirn etwas vorragend, Gesicht ein wenig zurückweichend, Mundrand aufgeworfen; Akrostikalborsten lang, die Grundbehaarung des 'T'horax sparsam und sehr kurz; Cubital- und Dis- coidalader stark konvergierend. Art: occulta Meg. 14a. Cubital- und Discoidalader konvergierend, Körper glänzend schwarz oder schwarzblau, sparsam mit gröfseren Haarborsten besetzt, dicht aber ganz kurz behaart, kahl aussehend; Augen unbehaart, "ein grolses weilses Möndchen zwischen und über den Fühlern, Hinter- schienen des J' oft gebogen; Striemenkreuzborsten bei den 2 vor- handen. Schüppchen grofs, das untere zur Hälfte bedeckt. Gattung Ophyra R.D. [155] Die Anthomyiden. 207 Mäfsig srolse Arten vom Ansehen der Hydrotaeen. Kopf ganz ähnlich dem bei Fannia, hoch und schmal, Augen ebenso und fast den ganzen Kopf einnehmend; Stirn lang oder mälsig lang, flach oder ein wenig gewölbt, besonders bei den ?, wenig vorstehend, Hinterkopf flach, beim ? ein wenig gepolstert, Gesicht mälsig lang, gerade oder ein wenig eingebogen, Mundrand etwas vorgezogen oder aufgeworfen, bei der exotischen Art O. analis Meg. 9' Gesicht ist stark eingebogen und vor- gezogen, so dals die Kopfbasis (im Profil) nicht kürzer als Kopfmitte wie bei den paläarktischen Arten, sondern länger als diese erscheint. Augen nackt, bei den 9’ zusammenstolsend; Wangen und Backen sehr schmal (mit Ausnahme bei anals), die letzten stark beborstet; Stirnorbiten vorn breit, hinten schmal (breiter als bei den ? der Hydrotaea). Fühler in der Kopf- mitte, Augenmitte oder etwas darüber eingefügt, mälsig kurz, Borste nackt oder pubescent; bei den ? ist die Stirnstrieme verhältnismäfsig schmäler als bei den ? der Hydrotaea-Arten, vorn schmäler als hinten, glänzend; Frontoorbitalborsten einreihig; über den Fühlern ein silberweilses grolses Möndchen. Thorax dicht kurz behaart, Akrostikalbörstehen 1—3 Paar, haarartig und kurz, Dorsocentralborsten sechs. Sternopleuralborsten 1:1, bei den Q' oft hinten unten eine kürzere Haarborste, bei ? nur selten; „pra“ meist klein oder fehlend; am Schildchen sind nur gröfsere Basal- und Subapicalborsten, Discal- und Präbasalborsten lang aber dünn. Schüppchen srofs. Hinterleib eiförmig, nackt aussehend, glänzend, dicht mit mäßig langen Borstenhaaren besetzt, ein wenig längere aber dünne Marginalborsten auf dem dritten Ringe, Discal- und Marginalborsten auf dem vierten. Hypopyg verborgen. Beine schlank, Fülse länger als die Schienen; die Mittelschenkel und Mittelschienen oft verlängert, die Hinterschienen kurz und mehr oder weniger gekrümmt, bei O. chalcogaster Wied. und riparia Dolesch., fast gerade und bei der ersten verdiekt; die Hinterschienen sind bei den J' von allen Seiten mehr oder weniger mit langen Borstenhaaren besetzt; bei O. analis Meg. ist eine sehr lange haarartige Hinterborste. Flügel wie bei Hydrotaea; Cubital- und Discoidalader immer, bisweilen sehr stark konvergierend wie z. B. bei O. analis die erste Hinterrandzelle ist an der Mündung um die Hälfte schmäler als in der Mitte. Klauen und Pulvillen besonders der vordersten Beine und bei den 9' mälsig grofs. Hypopyg ähnlich dem bei 27* 208 J. Schnabl und H. Dziedzicki, "Ai H. meteorica; der obere Teil des Basalrings ist mit langen Borstenhaaren dicht besetzt; obere Zange herzförmig, behaart, hinten tief dreieckig aus- geschnitten, vorn in der Mitte nicht tief gespalten; untere Zangen kurz, breit, konvergierend; das Anhängsel des „fulerum“ kurz, am Ende breit, kurz und dicht ‚mikroskopisch bewimpert; auch das fünfte Bauchsegment wie bei H. meteorica. Arten: leucostoma Wied., anthrax Mg., chalcogaster Wied., riparia Dolesch., analis Meq., coerulea Meq.') 14b. Cubital- und Discoidalader mehr oder weniger divergierend, Körper mehr oder weniger stark beborstet, Augen pubescent oder behaart. 15. 15a. Hypopyg entweder sehr lang und schmal oder ganz kurz; „fulerum“ immer mit einem langen dicht bezahnten (Al. s. strichori) oder eben solchen aber kürzeren trompetenähnlichen Anhängsel (Al. Untergattung Brachylabis); Augen pubescent, Hinterleib mit langen dünnen Discal- und Marginalborsten, mit solchen auch der Thorax besetzt; Akrostikalborsten lang. Flügel gerillt. Gattung Alloeostylus s. lat. Schnb. Meistens dunkel aber auch gelb gefärbte Aricien ähnliche Arten mit schlanken gelben Beinen oder Schienen, meist langen Hinterschenkeln, lang behaartem Thorax und dicht behaarten Hinterschienen. Kopf und Augen mälsig hoch und schmal, Hinterkopf bei den 9’ flach; Stirn ab- schüssig, lang, etwas vorstehend oder nicht, Kopfbasis so breit als Kopf- mitte, bei sudeticus kürzer; Augen pubescent, eng zusammenstolsend, seltener genähert (arcte coh. vel cohaer.); Fühler in der Kopf- oder Augenmitte ein- sefügt, mäßig kurz oder ziemlich lang, das dritte Glied 2— 2!/, mal länger als die übrigen zusammen; Borste pubescent. Stirn bei den ? meistens mit Kreuzborsten; Gesicht eingebogen, Mundrand ein wenig aufgeworfen, Wangen und Backen schmal. Thorax vorn schmäler als der Kopf, Dorsocentralborsten 5—6, meistens lang und dünn, Akrostikalborsten lang und haarartig, 2—3 Paar 1) Bigot sandte mir vor Jahren manche exotische Ophyra-Arten; da war eine mit dem Zettel: Ophyra setosa Big. (eigenhändig geschrieben), — es ist aber nichts weiter als eine Fannia (Chili). [157] Die Anthomyiden. 209 vor der Naht und 2—-3 hinter derselben; „pra“ bei allen Arten sehr lang — 15 —3/; der folgenden Supraalarborste; Schüppchen ziemlich klein, das untere zu °/ı bedeckt; Sternopleuralborsten 1:2 —3. Hinterleib vierringlig, länglich-eiförmig, bei simplex und diaphana eiförmig; Dorsalborsten an den 2—4 Ringen; Bauchlappen bei den Q' des Al. s. str. ziemlich stark vortretend, oft samt dem langen schmalen Hypopyg mittelst einer Lupe leicht zu konstatieren. Vorderschienen mit 1—2 Aufsenborsten oder nackt; Mittelschienen mit zwei Hinterborstenreihen und oft noch mit einer Aufsenborste; Hinter- schienen aufsen vorn bei den Q' mit 4— 8, bei den ? 3— 4 Borsten, aulsen hinten bei 9° mit 2—3—4 langen Borsten und aulserdem mit vielen langen Haarborsten, bei dem ? mit 2—4 Borsten, hinten mit 1—2 Borsten, innen mit kurzer Pubescenz oder mit etlichen, auch vielen langen Haarborsten; beim 2 eine Hinterborste. Bei diaphana steht ein aus drei kurzen Borsten bestehender Dorn vorn an der Hinterschienenspitze. — Flügel lang, Costa nackt oder mit einem kurzen Randdorn; Cubital- und Discoidalader etwas divergierend, auch fast parallel; Cubitalader mündet ein wenig vor der Flügelspitze und ist zuweilen vor der Einmündung nach vorn gebogen; der letzte Abschnitt der Posticalader ist so lang oder etwas kürzer als die ein wenig schief stehende, fast gerade oder leicht geschwungene hintere Quer- ader. Klauen und Pulvillen klein oder nur mäßig groß. Hypopyg bei Al.s. str. sehr lang und schmal; obere Zange kurz, leistenförmig (sudeticus) oder lang-dreieckig, hinten sehr tief fast bis zum Vorderrande ausgeschnitten in solcher Weise, dafs nur die schmalen Seiten- ränder der Zange übrig geblieben sind; der vordere Teil ist schmal, ganz- randig oder s-förmig ausgerandet. Untere Zangen mehr als noch einmal so lang wie die obere, sehr dünn, an der Spitze verdickt, bei Sundewalli keulenartig. Der immer nach hinten gerichtete unterhalb der unteren Zangen liegende zweite Anhang des „fulerum“ ist blattartig gerollt, gegen Ende sehr breit, von einer keulenförmisen oder keulenartigen Gestalt und von der Länge der unteren Zangen. Das fünfte Bauchsegment bei den beiden Untergattungen rundlich, viereckig oder lang-rechtwinklig, hinten seicht dreieckig oder bogenförmig ausgerandet, dicht beborstet oder jederseits mit einem kurzen Dorn. 210 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [158] 1. Untergattung Alloeostylus s. Str. Hypopyg lang. Arten: subfuseinervis Ztt. — vieinus Ztt., sudeticus Schnb., simplex Wiedm. — postiecatus Mg., Sundewalli Ztt., calcaratus Portsch. 2. Untergattung Brachylabis Schnb. Hypopyg ganz kurz. Obere Zange quer-rechtwinklig, mit abgerundeten Ecken und bogenförmigen Seiten, hinten mäfsig tief dreieckig ausgeschnitten, vorn in der Mitte kaum ein wenig gespalten mit Bildung zweier Wärzchen; untere Zangen breit, kurz, horizontal gebogen, stark konvergierend und teilweise von der oberen bedeckt. Das hintere Anhängsel des „fulerum“ ziemlich grofs, gegen das Ende stark trompetenartig verbreitert, mit kleinen Zähnchen dicht besetzt. Das fünfte Bauchsegment hinten bedornt wie bei Rohrella univittata Big. Art: diaphana Wiedm. — aculeata Lw. — flaveola Mg. (nec Fall.) — varians Zitt. 15b. Hypopyg kurz viereckig oder quer-rechtwinklig. 16. 16a. Gesichtsleisten unbeborstet, Frontoorbitalborsten einreihig. Gattung Phaonta R.D. s. lat. — Aricia R. D. — Yetodesia Rond. — Hyetodesia Mde.') Die hierher gehörenden Arten sind so verschiedenartig sowohl in Hinsicht des allgemeinen Habitus, der Form einzelner Körperteile, der Körperfärbung und Beborstung, wie auch der einzelnen Bestandteile des immer verborgenen und kurzen Hypopyg, andererseits aber so homogen in Hinsicht der sie charakterisierenden Hauptmerkmale, dafs man zur Zeit diese Arten nur in nicht sehr streng begrenzte Verwandtschaftskreise oder noch besser in Untergattungen teilen kann, die oft aus ineinander übergehenden Formen bestehen; fast in jedem dieser Kreise sind Übergangsformen. Gesicht nicht zurückweichend, meistens vertikal, in verschiedenem Grade unten, auch schnauzenartig vorstehend. Hinterleib meistens eiförmig, kurz, auch länglich, t) In meiner Arbeit: „Contribution ete. Genre Aricia.“ 1887 sind 6 Tafeln Hypopyg- Abbildungen, beigefügt; diese Zeichnungen sind in der jetzigen Arbeit meistens nicht wieder- holt. J. Schnb. [159] Die Anthomyiden. 211 mit Discalmakrochäten. Augen und Fühlerborste verschiedenartig behaart oder pubescent, diese auch ausnahmsweise nackt. Stirn bei den 9' in der Regel schmal, bei den ? breit, ohne — seltener mit Kreuzborsten. Hinterschienen unten immer mit einer nach innen gekehrten Hinter- borste („Calcar“ in meinen früheren Arbeiten genannt). Discoidalzelle in der Regel lang, seltener verkürzt. Dorsocentralborsten 5—6 (vier oder drei hinter der Naht); „pra“ lang oder sehr lang. Sternopleuralborsten 1: 2,') stärkere Akrostikalborsten vorhanden oder fehlend. Schüppchen grofs, das untere zur Hälfte bedeckt. Bei manchen Arten (erratica) ist die Radialader der Costa mehr genähert als bei anderen Arten (Übergangsform zu Polietina, Polietes und Mesembrina, bei welchen auch der Hypopygtypus sehr ähnlich und der Verlauf der obengenannten Flügeladern bei den zwei zuletztgenannten identisch ist); Cubitalader in der Regel vor der Flügelspitze mündend, oft dieht vor dem Flügelrande nach aufwärts (vorn) gebogen, und hinter der hinteren Querader mit der Discoidalader meistens stark divergierend; der letzte Abschnitt der Postiealader ist nicht länger als die hintere Querader, meistens kürzer. Die obere Zange des Hypopyg meistens zur Hälfte die unteren bedeckend. Bei fast allen Arten ist die obere Zange quer-recht- winklig oder viereckigs mit abgerundeten Ecken und gerade oder halbkreis- förmigen Seiten; bei den meisten ist der Hinterrand seicht, der Vorderrand von jeder Seite s-förmig ausgeschnitten. Bei manchen Übergangsformen ist das Hypopyg sehr ähnlich dem bei den „höheren“ Formen der dritten Formenreihe, insbesondere dem bei Spilaria, z. B. bei incana ähnlich dem bei gquadrinotota und lucorum, erronea und vagans dem bei multisetosa, signata dem abdominalis usw.; manchmal (selten) zeigt die obere Zange genau den Hera-Typus an; bei noch anderen wie z. B. erratica, errans usw. sind die vorderen seitlichen abgerundeten Ecken der oberen Zange lappenartig nach vorn verlängert, was deutlich auf einen Übergang zu Polietina, Polietes und den höheren aus der vierten Formenreihe entwickelten Muscinen zeigt. Untere Zangen sind kurz, meistens horizontal gegeneinander geneigt und teilweise unter der oberen versteckt, oder auch ausgestreckt und parallel liegend; !) Bei A. exclusiva, die drei Sternopleuralborsten stehen in einem Dreiecke wie bei Coenosinen. 212 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [160] bei manchen „höheren“ Arten dieser Formenreihe' wie bei perdita, erratica usw. sieht man (im Profil) oben in der Mitte der unteren Zangen eine un- bedeutende Erhöhung — eine Andeutung des mehr oder weniger langen Höckers, welcher in dieser Stelle bei Polietina, Polietes und anderen höheren Formen in dieser Entwicklungsreihe vorkommt. 3a. 4b. Die Gattung Phaonia teile ich in fünf Untergattungen: Akrostikalborsten (grölsere) vor der Naht — und Kreuzborsten bei den 2. fehlend. 2. Akrostikalborsten und Kreuzborsten bei vielen Arten vorhanden. 4. Mittelschienen hinten mit zweireihig stehenden Borsten (Ausnahme: latifrons), Fühler kurz. Untergattung Fellaea R. D. p. p. Schnb. Mittelschienen mit einreihig stehenden Hinterborsten. 3 Obere Zange hinten dreieckig vorn tief horizontal und jederseits s-förmig ausgeschnitten, mit zwei mehr oder weniger langen (wie bei Fellaea) warzenförmigen Verlängerungen in der Mitte. Kreuz- und Akrostikal- borsten meist fehlend. Untergattung Aricia R. D. p. p. Schnb. Obere Zange hinten seicht bogenförmig ausgerandet, vorn tief s-förmig ausgeschnitten mit der Bildung langer seitlicher lappenartiger Ver- längerungen; Hinterleib aufser den gewöhnlichen Discalborsten noch mit 2—4 paarweise in der Mitte der Ringe nebeneinander aufrecht stehenden stärkeren Discalmakrochäten; Kreuzborsten nur bei dem ? von errans var. corsicand. Untergattung Phaonia R. D. p. p. S. str. Schnb. Obere Zange länglich-querviereckig oder (wie bei Hera) viereckig, hinten wenig ausgerandet, vorn tief s-förmig, in der Mitte bis in die Hälfte gespalten; meistens lichtgefärbte Arten mit Schillerflecken am Hinterleibe. Untergattung Euphemia R. D.p.p. Schnb. Obere Zange hinten sehr tief ausgeschnitten (bis zur Hälfte oder über die Hälfte), vorn ganz seicht s-förmig ausgerandet; gröfsere Akrostikalborsten fast bei allen (Ausnahme: Kowarzi und regalis) und Kreuzborsten bei den meisten vorhanden. Gelbe oder gelb- schienige Arten. Untergattung Rohrella R. D.p. p. Schnb. [161] Die Anthomyiden. 213 1. Untergattung Fellaea R. D. pp. Sehnb. Meistens dunkel oder schwarz gefärbte, am Hinterleibe schimmernde oder seltener mit Schillerflecken versehene Arten. Gesicht und Mundrand ziemlich stark oder stark (Ausnahme: latifrons) vorgezogen. Beine schwarz, bei dasalıs häufiger gelb; ohne Kreuzborsten und Akrostikalborsten ;‚ an den Mittelschienen Hinterborsten zweireihig; bei allen (Ausnahme: basalıs) ganz kurze Fühler; hintere Querader nur bei incana stark s-förmig geschwungen. Fühlerborste nackt, lang-pubescent, halb- oder langgefiedert. Hypopyg sehr ähnlich dem bei Spilaria- (selten Spilogona)-Arten: obere Zange breit- viereckig oder trapezförmig mit abgerundeten Ecken, in der Mitte mit Längsnaht und vorstehenden Warzen von verschiedener Länge, die Seiten bogenförmig, hinten wenig — vorn in der Mitte nicht tief gespalten und stark s-fürmig ausgeschnitten mit Bildung der Seitenlappen; bei latifrons Schnb. (Tibet) ist die obere Zange rundlich, vorn stark aber schief nach oben s-förmig ausgeschnitten ohne Lappen zu bilden, in der Mitte vorn mit zwei langen dünnen Verlängerungen (Übergang zu den Limnophorinen); untere Zangen meistens vorstehend, parallel. Bei der tibetanischen Art F. hirtirostris Stein ist die obere Zange sehr ähnlich der bei Zimnophora und Spilogona: breit-herzförmig oder eher viereckig, hinten tief vorn sehr tief dreieckig ausgeschnitten, die Seiten sind bogeuförmig; die unteren Zangen kurz, breit, konvergierend, von der oberen ganz bedeckt, in Profil oben in der Mitte etwas höckrig erhoben (wie bei Aricia erratica, errans USW. Übergangsformen). Der fünfte Abschnitt der Bauchsegmente fast vier- eckig, hinten nicht tief (bis '/,) dreieckig ausgeschnitten; Lappen ganz kurz und breit, zugespitzt. Arten: morio Ztt., hybrida Schnb., incana Wiedm., consobrina Ztt., basalis Ztt., abasalis Schnb., hirtirostris Stein, rufitarsis Stein, latifrons Schnb. 2. Untergattung Aricia R. D. p.p. Schnb. Graue, bräunliche oder olivengraue Arten, meistens ohne Schillerflecke, nur matt und bestäubt oder (von der Seite betrachtet) mit verwaschenen Reflexen, selten mit Schillerflecken; Beine schwarz, teilweise oder ganz gelb. Mundrand meistens sehr wenig, selten stärker vorgezogen; Kreuz- Nova Acta XCV. Nr. 2. 28 214 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [162] borsten und Akrostikalborsten fehlend, die letzten nur bei zwei mir be- kannten Arten: Portschinskyt Schnb. und humerella Stein vorhanden. Mittelschienen mit einreihigen Hinterborsten. Hypopyg sehr ähnlich dem bei Spilaria- Arten; obere Zange hinten dreieckig ausgeschnitten, die Seiten leicht oder stark bogenförmig, vorn tief s-förmig ausgeschnitten mit zwei langen Warzen in der Mitte; untere Zangen kurz, mit der oberen bedeckt. Das fünfte Bauchsegment hinten mälsig oder ziemlich tief dreieckig aus- geschnitten. Beine entweder ganz gelb oder nur die Schienen gelb oder rötlichgelb. Arten: plumbea Mg. (nec Ztt.), erronew Schnb., angelicae Rond. (=? Scop.), magnicornis Ztt., vagans Fall. Schnb. 1888 (nee Schnb. 1886), ruficura Rnd., rufipalpis Meq., Tieffi Schnb., Pauli Schnb., latipalpis Schnb., boleticola Rond. — rossica Schnb., opalina Schnb., exelusiva Schnb., humeralis Schnb. (nee Rob. Desv.), signata Mg., humerella Stein, Portschynskyi Schnb. 3. Untergattung Rohrella R. D. p. p. Schnb. Übergänge von Alloeostylus, Brachylabis und anderen zu Polietina. Meistens ganz gelbe oder nur mit dunklem Thorax versehene Arten mit Charakteren der Phaonia-Arten, bisweilen mit mehr oder weniger starken Dornen an den Vorderhüften und langen Akrostikalborsten (Ausnahme: Kowarzi und regalis) vor und oft auch hinter der Thoraxquernaht (die Prä- scutellarborsten nicht mitgerechnet); manche Arten stets mit Kreuzborsten, andere nur zufällig (atavistisch) mit diesen auftretend. Kopf und Augen im Profil hoch und ziemlich schmal, Hinterkopf bei den 9’ flach, Kopfbasis im Profil meistens schmäler als Kopfmitte, Augen und Fühlerborste pubescent, halbgefiedert oder meistens behaart und gefiedert, ausnahmsweise nackt; Augen eng zusammenstolsend oder genähert. Wangen und Backen schmal oder nur mälsig breit, Gesicht und Mundrand gerade oder etwas hervortretend, seltener zurückweichend. Gesicht und Stirn lang, diese ein wenig gewölbt, selten etwas hervortretend; Fühler in der Kopfmitte, seltener in der Augenmitte (bei den ?) eingefügt, mälsig lang, das letzte Glied 2'/,—2!/;, seltener 3 mal länger als die Basalglieder zusammengenommen, Fühlerborste pubescent oder gefiedert. Stirnstrieme [163] Die Anthomyiden. 215 bei den 2 mit oder ohne Kreuzborsten. Thorax vorn so breit wie der Kopf (von oben gesehen), Unterschied vom Alloeostylus, bei welchem der Thorax vorn merklich schmäler ist; Dorsocentralborsten sechs (vier hinter der Naht), Akrostikalborsten lang und stark oder lang und dünn, 1—2—3 Paar vor der Naht, oft auch 1—3 Paar hinter der Naht; „pra“ fast bei allen Arten sehr lang. Flügelschüppchen gro[s (bei Alloeostylus verhältnismäfsig klein und das untere zu ?/; bedeckt), das untere zur Hälfte bedeckt. Hinter- leib bei allen Arten entweder kurz-eiförmig oder eiförmig, bei den ? hinten zugespitzt, die Discalborsten meistens nur auf dem dritten und vierten Ringe; Hypopyg klein, verborgen. Vorderschienen borstenlos oder bei den 2 mit einer Aufsenborste: Mittelschienen hinten entweder mit 3— 2 einreihig oder mit mehreren zweireihig stehenden Borsten (univittata Big. — „Limnophora“ Big.); Hinterschienen au/sen vorn mit 2—5, bei univittata 7—8 langen Borsten, aufsen hinten mit 2—3, hinten mit einer Hinterborste. Bei wni- vittata Big. steht an der Spitze der Vorderhüfte jederseits ein sehr langer dieker Dorn vertikal nach unten gekehrt. Obere Zange des Hypopygs vier- eckig, quer-langviereckig, seltener trapezförmig, vorn meistens bis zur Hälfte gespalten (bei denominata ganz in der Mitte der Länge nach gespalten und die beiden Teile mit einer Membran verbunden), aulserdem vorn von jeder Seite quer s-förmig ganz leicht (bei scutellarıs Hera-artig, d. h. viereckig und mit kleinen seitlichen Hinterläppchen versehen) ausgerandet; hinten ganz seicht oder tief dreieckig ausgeschnitten. Untere Zangen fast immer horizontal und zum Teil mit der oberen bedeckt (bei denominata, pallida und mutata nicht bedeckt nur leicht gebogen teilweise vorstehend), oder die obere Zange vorn über die Hälfte (variegata, mutata) gespalten. Das fünfte Bauchsegment viereckig, rundlich-trapezförmig, hinten zu !/ı nicht tief dreieckig ausgeschnitten. Lappen kurz, breit, bei univittata jederseits mit einem langen Dorn. Die obere Zange und die unteren bei mutata sehr ähnlich denen bei varzegata. Arten mit starken Akrostikalborsten: univittata Big., pallida Fabr., pallida var. dorsalis Girsch. in litt., scutellaris Fall. = populi Mg., denominata Ztt. (nec variegata Mg.), variegata Mg., mutata Fall. — semipellueida Zitt., bitincta Rond., Zugmayeriae Schnb., lithuanica Schnb. Arten ohne Akrostikalborsten, die kleinen unbedeutenden nicht mit- gerechnet: Kowarzi Schnb., regalis Stein. 28* 216 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [164] 4. Untergattung Euphemia R.D.p. p. Schnb. Lichtgefärbte aschgraue oder dunkle, schwarze Arten mit Schiller- flecken oder zuweilen fast begrenzten dunkleren mittleren und seitlichen Flecken auf dem Hinterleibe. Gesicht und Mundrand bei einigen Arten sehr stark oder ziemlich stark — meistens aber nur wenig vorgezogen; bei manchen (laeta) kommen Kreuzborsten vor; bei allen (Ausnahme: nudiseta und glabriseta) stehen die Hinterborsten an den Mittelschienen einreihig; alle Arten besitzen grölsere Akrostikalborsten vor der T'horaxnaht. Die obere Zange des Hypopygs besitzt bei den Übergangsformen die Gestalt mancher anderer Gattungen, z. B. die Hera-Form kommt vor bei meridionalis, Brachy- labis-Form bei querceti; die gewöhnliche Form der oberen Zange ist die länglich-viereckige, hinten wenig, vorn mäßig tief jederseits s-förmig aus- geschnitten, in der Mitte etwas oder bis zur Hälfte gespalten; die unteren Zangen liegen horizontal, bei den Übergangsformen auch parallel. Das fünfte Bauchsegment viereckig oder rechtwinklig, hinten nicht tief dreieckig ausgeschnitten. Arten: 1. Beine schwarz, pechschwarz oder braun; a) Hinterborsten an Mittelschienen einreihig: serva Mg., querceti Behe. — platyptera Zitt., Kobica Schnb., pura Lw., nitida Meg. — aeneiventris Ztt. — Steinii Schnb., nigrisquama Stein, alpicola Ztt., lugubris Mg., trimaculata Bouche —= meri- dionalis Rond., halterata Stein, austriaca Cz., laeta Fall. — betuleti Behe., Goberti Mik., einctinervis Ztt.; b) Hinterborsten an den Mittelschienen zwei- reihig: nudiseta Stein, glabriseta Schnb. 2. Beine gelb oder nur die Schienen gelb oder braungelb: trigonalis Mg., Mde. — palpata Stein, scutellata Ztt.. eincta Ztt. — semidiaphana Rond. — ulmicola Laboulb. 5. Untergattung Phaonia R.D. s. str. R. D. p. p. Schnb. Mittelmäfsig grofse, auch die gröfsten Arten der Gattung Phaonia, mit Schillerflecken am Hinterleibe, meist gelber Schildchenspitze und rot- gelben oder gelben Schienen. Übergänge von Spilaria, Hera, Alloeostylus zu Polietina, Polietes und Mesembrina. Mundrand ein wenig oder ziemlich stark vorgezogen; allen Arten fehlen die Akrostikalborsten (die Präscutellar- borsten nicht mitgerechnet) und die Kreuzborsten, die letzten nur mit einer [165] Die Anthomyiden. 217 mir bekannten Ausnahme: bei der korsikanischen Abart von 2 errans sind die Kreuzborsten immer vorhanden. Auf dem zweiten oder dem zweiten und dritten Hinterleibsringe aufser den gewöhnlichen Discalmakrochäten stehen paarweise in der Mitte aufrecht nebeneinander längere und stärkere Makrochäten. Beine braun oder schwarz mit gelben Schienen oder ganz gelb, seltener ganz braunschwarz. Die obere Zange des Hypopyg quer-rechtwinklig, die Seiten halb- kreisförmig und lappenartig nach vorn verlängert, der Vorderrand in der Mitte bis 1; —!/; gespalten und jederseits genau wie bei Hera tief s-förmig ausgerandet an der Seite (wie oben) Lappen bildend, an Polietina und Polietes- Arten erinnernd; hinten nur ganz seicht bogenförmig ausgerandet. Die unteren Zangen im Profil breit, oben in der Mitte ein wenig warzen- förmig erhoben, was in grölseren Dimensionen als ein mehr oder weniger langer zahnartiger Auswuchs bei den Gattungen Polietina und .Polietes hervortritt. Die unteren Zangen liegen horizontal (perdita usw.), mehr vertikal und parallel (signata) oder zwischen diesen beiden Richtungen. Das fünfte Bauchsegment viereckig, nicht tief (bis '/s) dreieckig ausgeschnitten. Arten: tinctipennis Rond., mit der Abart var. Gürschneri Schnb. (hat „oeuli approximati“), Jaroschewskü Schnb., Stebecki Schnb., signata Me;, fuscata Fall., pyrenaica Schnb., perdita Mg., errans Mg., erratica Fall. Bemerkung. Die Zeichnungen mehrerer Aricia-, Mydaea- und anderer Gattungen Hypopygien siehe in meiner Abhandlung über Aricia in Horae 8. E. R. „Contributions A la faune dip. G. Arzcia T. XXIV. 1889—1890. S. 493—501 mit Tafeln; Holzschnitt des Hypo- pyg der A. vagans Fall. in späterem Bande der Horae. — Zeichnungen der oberen Zangen soll man von vorne betrachten, die der unteren vorne und im Profil. 16b. Gesichtsleisten beborstet. 17% 17a. Gesichtsleisten in dem unteren Drittel mit mehreren (6—7) dieken, mälsig langen, nach unten immer länger werdenden Borsten dicht besetzt; obere Zange des Hypopyg in der Gestalt der bei Aricia erratica ähnlich; untere im Profil ganz ähnlich der bei Polietes (oben in der Mitte mit einem langen Zipfel versehen); die obere Zange ist unten in der Mitte mit drei Zähnen bewaffnet wie bei der Neomesembrina meridiana und manchen „höheren“ Museinen 218 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [166] (bei Polietes lardaria ist an dieser Stelle ein bürstenartiges Organoid, bei P. albolineata ein schmales Stäbchen vorhanden). Gattung Polietina Schnb. Dzied. Type: Spilogaster prwinosus Bigot. Mexico. Art: P. prwinosa Big. Übergangsform von Brachylabis, Aricia zu den Arten der Gattung Polietes und Neomesembrina. Eine mit ganz schwarzem, bläulich wie eine Pflaume bestäubten und mit vier schwarzen, breiten, glänzenden Striemen versehenen Thorax, gelbbraunem Schildchen, gelben eiförmigen Hinterleibe und gelben Beinen, vom Ansehen und der Grölse einer KRohrella variegata. Kopf genau wie bei den Arten der genannten Untergattung, Augen grols, eng zusammensto[send, sparsam und sehr kurz pubescent, fast nackt aus- sehend; Fühler gelb, mäfsig lang, das dritte Glied 2'/; mal länger als die Basalglieder, Fühlerborste aufserordentlich lang, aber sehr sparsam gefiedert; Hinterkopf flach, unten ein wenig gepolstert und mit langen strohgelben Haaren dicht besetzt; am T'horax lange Dorsocentralborsten sechs und lange Akrostikalborsten: zwei Paar vor und ebensoviel (die Präscutellarborsten nicht mitgerechnet) hinter der Naht; „pra“ lang — °/ı der folgenden Supra- alarborste. Schildchen aufser den gewöhnlichen sehr langen Borsten mit zwei Paar Discalborsten. Schüppchen groß, das untere zur Hälfte bedeckt. Flügel glasartig, gelblich angelaufen, die Basis nicht dunkler oder gelber gefärbt als das übrige; Costa unbewehrt und nackt; Radialader der Sub- costalader nicht näher gerückt als gewöhnlich, Cubital- und Discoidalader stark divergierend, die erste an der Spitze wie bei den meisten Aricia- Arten ein wenig nach vorn abgelenkt; das Verhältnis der Abschnitte der Discoidal- ader wie 1:1'/, der letzte Abschnitt der Posticalader etwas länger als die Hälfte der hinteren Querader; diese mälsig stark in der Mitte bogenförmig geschwungen, schief stehend und bräunlich angeraucht, die kleine Querader braun gefleckt. Beine gelb; Vorderschienen borstenlos, Mittelbeine fehlen, Hinterschenkel unten sparsam mit gerade stehenden, mälsig langen dünnen Borsten besetzt; Hinterschienen aulsen vorn mit zwei mälsig kurzen Borsten, aulsen hinten aulser den zwei gewöhnlichen ziemlich langen Borsten noch der ganzen Länge nach mit mehreren (8—9) mäßig kurzen Börstchen [167] Die Anthomyiden. 219 besetzt; hinten mit einer langen dünnen aber steifen Borste gleich unter der Schienenmitte stehend. Klauen und Pulviilen klein. 17b. Gesichtsleisten der ganzen Länge nach beborstet; Sternopleuralborsten 2—3 (wie bei Neomesembrina meridiana), Augen stark behaart, Kreuzborsten vorhanden, Frontoorbitalborsten zweireihig, Radialader der Costa auffallend genähert; Akrostikalborsten zahlreich und fast so lang wie die Dorsocentralborsten; Hypopyg bildet einen Übergang zu Neomesembrina, Mesembrina und den übrigen höheren Museinen. Gattung Polietes Rond. Schwarze und schwarzgraue Arten vom Ansehen einer Phaonia; Körper robust, gedrungen; Hinterleib eiförmig mit schwarzen und silber- weilsen, schillernden, ziemlich genau begrenzten Flecken. Kopf im Profil schmal und hoch, Hinterkopf bei den 9' flach, unten ein wenig, bei den ? ziemlich stark gepolstert; Stirn lang, abschüssig, bei lardaria Fabr. 2 ziemlich kurz und gewölbt; Augen entweder sehr grols oder verhältnismäßig ziemlich Klein, dicht und lang behaart, bei den 9! zusammenstof/send, die Stirnstrieme bei den ? ein wenig mehr (lardaria) oder weniger (albolineata Fall.) als Kopfdrittel einnehmend, mit starken und langen Kreuzborsten versehen; Augenorbiten bei den Q' schmal, bei ? breit mit vier starken Orbitalborsten, von denen sind zwei nach unten gekehrt, und 6—10 Frontalborsten. Fühler unter der Augenmitte eingefügt, das dritte Glied lang, ungefähr dreimal länger als die Basalglieder zusammen, Fühlerborste auffallend kurz, aber aufserordentlich lang und sehr sparsam gefiedert. Gesicht gerade, bei lardaria unten nur kaum aufgeworfen und hervortretend; Gesichtsleisten der ganzen Länge nach dicht und stark, be- sonders bei lardaria beborstet; Rüssel kurz, diek, mit grofsen länglich- ovalen Labellen, Taster mälsig lang. Thorax fast viereckig, mit langen und starken Borsten besetzt; vierstriemig. Dorsocentralborsten vor der Naht drei, hinter derselben vier; Akrostikalborsten fast ebensolang und stark wie Dorsocentralborsten, vier vor und drei hinter der Naht; „pra“ halb so lang wie die folgende Supraalare; Sternopleuralborsten beim 9'? lardaria 1:1, bei albolineata 1:1 und noch hinten unten 2—3 lange dünne; beim ? albolineata 1:2—3. Schüppchen sehr grofs, das untere kaum zur Hälfte 220 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [168] bedeckt. Beborstung des Schildchens auch sehr lang; außer den gewöhn- lichen Borsten noch drei Paar langer Discalborsten, von denen ein Paar in der Nähe des Schildehenrandes. — Hinterleib kurz, eiförmig, mit grolsen kantig begrenzten silberweils und schwarz schillernden Flecken, dicht aber ganz oder mälsig kurz anliegend behaart, fast nackt aussehend, ohne stärkere Discal- und Marginalmakrochäten, den dritten und vierten Ring ausgenommen; Bauchlappen ein wenig hervorstehend. Beine schwarz, die Hinterschienen ein wenig gebogen; die Beborstung der Beine ziemlich dicht und lang, mehr aber haarförmig und bietet nichts generisch auffallendes dar; die Hinterborste dünn und lang; Pulvillen und Klauen entweder mäfsig srols oder klein. Flügel glashell, unbewimpert und ohne Randdorn; Radialader der Subecostal- ader und Costa auffallend genähert;') Cubital- und Discoidalader stark divergierend, die kleine Querader stark nach innen gerückt, die gro/se Quer- ader entweder stark oder kaum geschwungen; der letzte Abschnitt der Posticalader kürzer oder selbst um die Hälfte kürzer als die hintere stark schief stehende hintere @Querader. Hypopyg. bei Polietes, Mesembrina, Neomesembrina, Dasyphora, Pyrellia und Pseudopyrellia. Obgleich die obere Zange bei Polietes die viereckige Arieien-Gestalt behalten hat, so ist diese in ihren Einzelheiten doch so verändert und so ähnlich der oberen Zange mancher „höher“ stehenden Museinen - Anthomyinen, dafs man nieht umhin kann, diese Form als einen natürlichen Übergang nicht nur zu den höher stehenden Formen, sondern auch zu den Arieinen (lardaria und P. prwinosa Big.) zu betrachten; dazu haben diese Gattungen aulser manchen anderen alle ein gemeinschaftliches (P. pruwinosa ausgenommen) Merkmal in dem oben erwähnten Verlaufe der Radialader. Diese oben- genannten sechs Gattungen besitzen in den Hauptzügen ein so ganz ähnliches Hypopyg, besonders in der oberen Zange, dals es überflüssig wäre, jede einzeln zu beschreiben; wichtig ist es nur, die allmählichen Veränderungen in den vorhandenen einzelnen Bestandteilen hervorzuheben und genaue mikroskopische Zeichnungen zu betrachten, um sich von der Zugehörigkeit dieser Formen zu überzeugen. 1) Wie bei A. erratica, Rhynchopsilops, Mesembrina, Neomesembrina, Dasyphora usw. [169] Die Anthomyiden. 221 Bei Polietes u. a. ist die obere Zange hinten breiter als vorn, nicht tief aber breit-dreieckig ausgeschnitten (sehr tief bei Pyrellia cadaverina); bei P. lardaria, albolineata und Dasyphora sind die Zangenseiten halbkreis- förmig, bei anderen anfangs (von hinten nach vorne betrachtet) halbkreis- oder bogenförmig, weiter aber beugt sich die Seitenlinie ungefähr im Niveau der Quermittellinie der Zange (bei Pyrellia cadaverina erst weit vor dem Vorderrande der Zange, so weit nach vorn verlängert ist die Seitenlinie bei dieser Art) zurück, und bildet so einen ohrähnlichen breiten Lappen zu beiden Seiten der Zange von verschiedener Länge (bei Pyrellia einen sehr langen und schmalen, darmähnlichen), um dann nach einer buchtenartigen Wendung gerade (Polietes, Mesembrina, Pyrellia) oder schief nach vorn bis zum Vorderrande der Zange zu verlaufen. Der Vorderrand der Zange ist jederseits verschiedenartig tief s-fürmig oder bei den meisten w-förmig aus- geschnitten, so dafs jederseits zwei kurze und mehr oder weniger breite (Dasyphora saltwum, P. lardaria, N. meridiana) oder zwei kurze und schmale (P. albolineata, M. mystacea) Lappen entstehen; oder — der äulsere ist sehr lang darmartig — der innere kurz und breit (P. cadaverina). Bei Pseudo- pyrellia cornicina ist der Vorderrand der oberen Zange genau s-förmig aus- geschnitten, so daßs nur ein kurzer Lappen jederseits entsteht. Vorn in der Mitte ist die obere Zange immer kurz, entweder gespalten oder schmal aus- gerandet. Bei A. erratica, Polietes, Neomesembrina und Mesembrina trägt die obere Zange (von der Seite betrachtet) an der Basis oder in der Mitte der Unterseite manche heterogene Anhängsel: entweder kleine bürstenartige (P. lardaria) oder ein schmales Stäbchen (P. albolineata), lange dieke Zähne auf einer besonderen hauerförmigen Unterlage (N. meridiana) oder eine dicke Schicht von einer besonders lichtbrechenden Chitinmasse liegt auf der ganzen Unterseite, welche mit vielen kleinen zackenartigen Verlängerungen besetzt ist (M. mystacea). Die unteren Zangen sind ausgespreizt, kurz, breit und schief aufliegend (wie bei A. erratica) oder horizontal nach innen gebogen (P. albolineata, Pseudopyrellia, Pyrellia), und (im Profil) in der Mitte des Ober- randes entweder etwas höckrig angeschwollen (wie bei den Arten des Subg. Phaonia) oder mit einem mehr oder weniger langen zahnartigen Zipfel ver- sehen (wie bei Polietina, Polietes usw.) Das zweite hintere Anhängsel des „fulerum penis“ ist klein oder sehr grols, fast wie bei Alloeostylus (Dasyphora Noya Acta XCY. Nr. 2. 29 222 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [170] saltuum, Mesembrina), und besonders grofs keulenförmig und mit zahlreichen stäbchenartigen Borsten dicht besetzt bei Pseudopyrellia cornieina. 18. Subeostalader von der Mediastinalader bis zur Costa beborstet. Stirn des 2 ohne Kreuzborsten; die drei Orbitalborsten sehr stark; Augen nackt; Discoidalzelle lang. Hinterleib lang, mit Discal- makrochäten. Untere Zangen kurz, breit, parallelliegend, von der oberen nicht bedeckt. Gattung Acanthiptera Rond. Spee. inanis Fall. Schlanke gelbe Art vom Habitus einer Dexine, mit langen Beinen. Kopf im Profil halbkuglig, Gesicht ein wenig zurückweichend, Fühler kurz, in der Kopfmitte eingefügt, Fühlerborste kurz behaart. Augen bei den J' zusammenstolsend, bei 2? genähert, Stirn etwas vorstehend, bei den 2 mit einreihigen Frontoorbitalborsten. Backen schmal. Dorsocentralborsten fünf, Sternopleuralborsten drei, die erste Snpraalarborste ziemlich lang; Akrostikal- borsten stark aber kurz, zweireihigs. Schüppchen grofs. Flügeladerverlauf wie bei Phaonia. Hinterleib lang, beim 9' schmal und konisch, bei den 2 länglich-oval. Lappe des fünften Bauchabschnittes ziemlich grofßs und herabhängend, länglich-eiförmig, hinten breiter und dreimal nicht tief dreieckig ausgerandet. Hinterschienen mit 2—3 Hinterborsten. Die obere Zange des Hypopyg ist breit, querrechtwinklig, hinten etwas schmäler als vorn und zweimal nicht tief ausgerandet, vorn in der Mitte kurz ge- spalten, der Vorderrand ist jederseits nicht s-förmig ausgeschnitten wie es bei fast allen Arzcinen und Muscinae ariciaeformes- vorkommt, sondern ganz- randig. Die unteren Zangen sind sehr kurz, breit und wie zusammengefaltet aussehend (bei Dexia rustica hat das Hypopyg ganz andere Form). Das fünfte Bauchsegment lang-oval, hinten breiter und in dem mittleren Drittel mit zwei breiten, kurzen Läppchen versehen; jedes von diesen trägt eine lange Borste. Die Larve lebt in Wespennestern. 19. B. Muscinae dasyphoraeformes (resp. polietesformes) vel Muscinae Ordo II. Übergänge von NMydaeinen und Articinen zu Calliphorinen und Tachiniden. [171] Die Anthomyiden. 223 Hypopyg dieser Formen bei Polietes beschrieben. Alle hierher ge- hörenden Gattungen haben aulserdem folgende gemeinschaftliche Merkmale: 1) a oma 10. IE. Die Analader erreicht nicht den Flügelrand. Discoidalader stumpf-bogenförmig oder rechtwinklig zur Cubitalader abbeugend. Frontoorbitalborsten zweireihig; bei manchen Gattungen wie Pyrellia und Pseudopyrellia sind die Orbitalborsten kleiner als gewöhnlich, aber bei P. serena sind zwei grolse; die äulseren Vertikalborsten und die Postvertikalborsten meistens klein. Gesicht ein wenig vorgezogen und Mundrand manchmal stark auf- geworfen (Pyrellia). Fühler lang, die Borste verschieden lang behaart. Stirn bei den J' schmal oder nicht breit, bei den ? breit. Vibrissenleisten beborstet. Dorsocentralborsten 5—6. Gewöhnlich fehlen gröfsere') Akrostikal- borsten (die vorhandenen Präseutellarborsten nicht mitgerechnet); bei Pseudopyrellia cornicina ist ein Paar, bei Neomesembrina zwei Paar (p- S.); die vordere Supraalarborste meistens stark und lang. Sterno- pleuralborsten in verschiedener Zahl; bei der behaarten Mesembrina mystacea ebensoviel”) wie bei der wenig behaarten Neomesembrina meridiana 0:1 (die vordere und hintere untere fehlt; bei Polietes 1:1) bei den anderen 1:1—2—3. Flügel in der Regel ohne Randdorn und Flügelrand nicht bewimpert; die erste Hinterrandzelle am Flügelrande schmal oder sehr schmal offen; bei drei Gattungen (Dasyphora, Pyrellia und Pseudopyrellia) ist die Cubitalader bis zu der kleinen Querader beborstet. Die Radialader der Subcostalader und der Costa genähert. Hinterleib eiförmig oder länglich-eiförmig, im allgemeinen kurz und ohne Discalmakrochäten (den letzten, zuweilen auch den vorletzten Ring nicht mitgerechnet). 1) Bei Pseudopyrellia vorhanden. 2) Oder 1:1 Sternoplenralborsten bei Mesembrina. 29* 224 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [172] 12. Die Mittelschienen haben 1—2—3 Innenborsten, und die Hinter- schienen — wie bei allen Aricinen eine (oder mehr) Hinterborste.*) 13. Augen nackt, nur bei Dasyphora behaart. Gattungen der dasyphoraartigen Muscinen — Ordo Il. I. G. Mesembrina Me. II. G. Neomesembrina Sehnb. Dzied. III. G. Dasyphora R. D. IV.G. Pyrellia R.D. V.G. Pseudopyrellia Girschn. Bestimmungstabelle für die Gattungen. la. Mediastinalader (der obere Zweig der ersten Längsader, Schiner.) verlängert. Gattung Neomesembrina Schnb. 1b. Mediastinalader von gewöhnlicher Länge, kurz. 2. 2a. Augen behaart, Thorax länger als gewöhnlich. Gattung Dasyphora R. D. 2b. Augen nackt. 3. 3a. Körper lang behaart, 'T'horaxborsten fehlend, Mittelschienen aufser- ordentlich lang, gebogen. Gattung Mesembrina Me. 3b. Körper unbehaart. 4; 4a. Akrostikalborsten fehlend, Dorsocentralborsten sechs, Discoidalader flach - bogenförmig zur Cubitalader aufgebeugt. Gattung Pyrellia R.D. 4b. Akrostikalborsten vorhanden, Dorsocentralborsten fünf, Discoidalader rundlich-eckig (fast wie bei Musca) aufgebeugt. Gattung Pseudopyrellia Girschn. 1. Gattung Mesembrina Me. Grolse, mit langen diehten Haaren besetzte Arten vom Ansehen den Arctophila-, Volucella- oder selbst Bombus-Arten nicht unähnlich. Kopf im 1) Diese bei Neomesembrina nur zuweilen fehlend. [173] Die Anthomyiden. 225 Profil rundlich-oval, vorn abgeflacht, Hinterkopf ziemlich flach, unten bei den 9’ leicht gepolstert, Stirn so lang als Gesicht, beim ? kürzer und Gesicht länger, etwas gewölbt, nicht vorstehend; beim 2 ist das Gesicht unten etwas vorgezogen; Gesichtsleisten vorstehend und stark, besonders unten beborstet. Augen nackt, beim 9° genähert (cohaerentes) und grofs, bei dem 2 klein; die Stirn mehr als Drittel der Kopfbreite einnehmend; Augenorbiten schmal, bei den 2 breit, mit zweireihigen haarartigen Frontoorbitalborsten, die Orbital- borsten kurz, die Kreuzborsten mälsig lang, strohgelb. Wangen und Backen gekielt, die letztgenannten etwas eingedrückt, beim 9' mäflsig breit, bei den ? sehr breit, breiter als die Hälfte der Augenhöhe, lang und dick bart- artig behaart. Fühler lang, das letzte Glied viermal länger als die Basal- glieder zusammen; Fühlerborste mäfsig kurz, sehr lang und nicht dicht gefiedert. Rüssel dick, kurz, mit langen zurückgeschlagenen Labellen; Taster lang, flach, gegen die Spitze allmählich verbreitert. Thorax ein wenig länger als breit, vorn etwas schmäler als hinten, samt dem Schildehen dicht behaart und ohne etwaige Makrochäten. Sternopleuralborsten 1:1, oder 0:1, sonst Sternopleura dicht und lang behaart. Schüppchen sehr grofs, das untere zu '/s bedeckt. Hinterleib eirund, stark gewölbt, vorn kurz hinten lang und dicht behaart, ohne Makrochäten. Hypopyg verborgen. Alle Teile der Beine dicht und ziemlich lang behaart; Vorderbeine borstenlos, nur aulsen vor der Spitze dicht beborstet, aber die eigentlichen Borsten fehlen; Mittelschienen bei den ©' aulserordentlich verlängert und sehr stark gebogen, innen mit sehr langen Borstenhaaren besetzt, die längsten und dichtesten an der Spitze und gebogen; hinten mit 12—14 kurzen Borsten; die Mittelschienen (und Hinterschienen) bei den ? auch etwas gebogen, aulsen vorn mit zwei, hinten mit 7—10, innen mit drei starken Borsten. Hinter- schienen bei den 9° gebogen, aulsen vorn mit 8—10 langen Borstenhaaren, aufsen hinten mit 10—12 starken längeren Borsten, hinten mit einer langen dünnen Hinterborste unterhalb der Schienenmitte versehen, innen an dem ?/; Basisteile mit langen Haaren dicht besetzt. Bei den ? aufsen vorn mit 6—10, aufsen hinten mit 5—6 starken längeren Borsten, hinten wie bei dem 9. Krallen und Pulvillen verhältnismälsig ziemlich klein. Flügel grofs, mälsig breit, an der Spitze verschmälert; Mediastinalader 226 J. Schnabl und II. Dziedzicki, [174] mälsig lang, Subcostalader weit nach aufsen der Flügelmitte mündend, Dis- coidalader hinter der grölseren Querader zuerst stark gegen die Cubitalader divergierend, dann sehr stark bogenförmis aufwärts gekrümmt und weiter fast parallel mit dem Flügelrande verlaufend mündet gleich hinter der Flügel- spitze; diese beiden Adern dicht vor der Flügelspitze ein wenig gegen- einander divergierend verbreitern die Mündung der ersten Hinterrandzelle; diese ist an der Flügelspitze selbst mälsig breit offen (etwas breiter als bei N. meridiana). Die kleine Querader steht gerade gegenüber der Mitte der Mediastinal- (Costal-)Zelle; hintere Querader sehr schief und fast gerade; ihre Mündung in die Discoidalader steht weit nach aufsen der Mündung der Subeostalader (bei N. meridiana dieser Mündung fast gegenüber). Das fünfte Bauchsegment viereckig, hinten seicht dreieckig aus- geschnitten, die Lappen sehr kurz und breit, jeder mit einer dornartigen Verlängerung, dicht bewimpert. Arten: myystacea L.; decipiens Lw. — Puziloi Portsch. 2. Gattung Neomesembrina Schnb. Dzied. Kurz behaarte glänzend schwarze Art mit eiförmigem etwas flach gedrückten Hinterleib und intensiv gelben Flügeln an der Basis und dem Vorderrande, goldgelben glänzenden breiten Wangen und ebenso gefärbter Vorderhälfte der Backen. Kopf nicht breiter als Thorax vorn, im Profil mehr eckig als bei Mesembrina aussehend, besonders bei dem 2, bei welchem die Kopfbasis länger als Kopfmitte und das Gesicht unten stärker nach vorn vorgezogen ist als bei dem entsprechenden 9' und bei Mesembrina. Stirn des J' ist kürzer als Gesicht und weniger abschüssig als bei Mesem- brina Q'. Augen beim 0’ ziemlich weit entfernt (oc. approximati), die Stirn samt den Orbiten mehr als '/; der Kopfmitte einnehmend; drei Orbital- und 6—8 Frontalborsten bei dem 2%; Kreuzborsten fehlend. Thorax ist merklich verflacht; stärkere Thoraxmakrochäten sind vorhanden: zwei Paar Dorso- centralborsten präsutural- und vier Paar ponesutural; Akrosticalborsten ein Paar prä- und 2—3 Paar ponesutural; „pra“ stark aber weniger als um die Hälfte der folgenden Supraalarborste kürzer. Sternopleuralborsten 0:1. Abdomen ohne Makrochäten, kahler aussehend als bei Mesembrina. [175] Die Anthomyiden. 227 Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen au/sen eine, hinten vier und innen drei Borsten; bei den 9' und 2 haben die Mittelschienen die gewöhnliche Länge und sind nicht gebogen, die Hinterschienen dagegen sind ein wenig gebogen und beborstet: aufsen vorn mit zwei, aulsen hinten 5—6 Borsten; eine schwache Hinterborste Krallen und Pulvillen bei den 9' sehr grofs und kräftig. Außer manchen oben genannten Unterschieden von Mesembrina sind noch folgende mehr oder minder wichtige zu nennen: I. on Der Körperbau ist bei Neomesembrina (meridiana L.) mehr gedrungen, der allgemeine Habitus ganz anders. Mediastinalader und die Mediastinal- (Costal-) Zelle sind sehr lang (wie bei Platymydaea); kleine Querader steht gegenüber der Mitte der Mediastinalzelle. Die Spitzen der Cubital- und Discoidalader divergieren nicht unmittel- bar vor der Flügelspitze und alle beiden Adern münden vor der Flügelspitze; die erste Hinterrandzelle ist vor der Flügelspitze ziemlich schmal offen (schmäler als bei Mesembrina). Das Schildchen ist stark beborstet und besitzt die eigentlichen ge- kreuzten Apicalborsten, welche bei den übrigen Anthomyiden durch Subapiealen vertreten sind (Girschner). Die obere Zange des Hypopyg ist vorn dreimal ausgebuchtet und vierwarzig, während bei M. mystacea« nur einmal ausgerandet und zweiwarzig; sonst ist der Typus des Hypopyg ähnlich. Das fünfte Bauchsegment queroval, kürzer als breit, sonst wie bei Mesembrina nur dichter mit längeren Borsten besetzt. Der Entwicklungstypus und die Larve der M. mystacea ist ganz verschieden von solchen der N. meridiana L.') „Die Entwicklungs- stadien und der anatomische Bau der Larve M. mystacea haben viel mehr gemeinschaftliches mit den niedriger im Systeme stehenden Anthomyinen als mit den höheren Museinen. Alle Hauptmerkmale in der Organisation der Larve von M. mystacea stehen auf der Höhe einer einfacheren Entwicklungsstufe der weit niedriger im 1) s. Portscehinsky: Horae $S. E. Ross. T. XXVI. 1892. Aus dieser wichtigen und sehr interessanten Arbeit sind hier nur die ganz allgemeinen Schlüsse erwähnt. 228 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [176] Systeme stehender Anthomyinen, z. B. Spil. ancilla und Myospila meditabunda, bei welchen beiden ein ganz identischer Entwicklungs- typus in allen Larvenstadien vorkommt. Bei M. mystacea ist der Grundtypus der hinteren Stigmenplatten und ihrer Öffnungen ganz gleich dem entsprechenden Typus bei Spil. ancilla und M. medita- bunda, aber gar nicht ähnlich dem bei den höheren Muscinen wie Musca, Dasyphora und M. meridiana; bei den vorher erwähnten Arten entwickelte sich allmählich der jetzige Entwicklungszustand aus den einfacheren Formen, welche am engsten mit den Anthomyinen ver- wandt sind. Die M. mystacea hat in ihren ersten Entwicklungs- stadien die Kennzeichen eines sehr uralten Typus beibehalten und unterscheidet sich deshalb nicht nur von allen höheren Museinen sondern auch von ihrem nächsten bisherigen Genossen M. meridiana. Die besondere Beschaffenheit der Mittelschienen beim 9’, dichte Be- haarung des Körpers und der Bau der Larven sind genügende Merk- male um die M. mystacea von M. meridiana zu trennen und eine besondere, den eigentlichen Anthomyinen zunächst stehende Gattung zu stiften.“ Gattung Dasyphora R.D. Augen behaart, Thorax verhältnismäfsig lang; Hinterleib kurz, eiförmig, verflacht, mit metallisch glänzenden Schillerflecken. 'T'horax mit sechs Dorso- centralborsten (vier ponesutural), Akrostikalborsten vorhanden oder fehlend; erste Supraalarborste wie bei Arzcien lang. Cubitalader von der Basis bis zu der kleinen Querader beborstet; Discoidalader bogenförmig zur Cubital- ader abbeugend und alle beide vorn weit vor der Flügelspitze mündend; die erste Hinterrandzelle am Flügelvorderrande schmal offen; die kleine Querader steht gegenüber mehr oder weniger genau in der Mitte zwischen den Mündungsstellen der Mediastinal- und Subcostaladern; Hinterborste an den Hinterschienen vorhanden; Sternopleuralborsten 1:1 und etliche kleine. Das fünfte Bauchsegment ähnlich dem bei Mesembrina. Arten: pratorum Me., saltwum Rond., versicolor Mg. [177] Die Anthomyiden. 229 Gattung Pyrellia R. D. Glänzend metallisch goldgrüne, stahlblaue oder violette Arten. Mund- rand nur wenig aufseworfen; Thorax etwas verlängert, keine Akrostikal- borsten, Dorsocentralborsten sechs, Sternopleuralborsten 1:3, die erste Supra- alarborste stark und lang; erste Hinterrandzelle dicht vor der Flügelspitze mündend; Diseoidalader zur Cubitalader bogenförmig gekrümmt; diese ist von der Flügelbasis bis zu der kleinen Querader beborstet. Das fünfte Bauchsegment ähnlich dem bei Dasyphora. Arten: aenea Ztt., cadaverina L., eriophthalma Megq., serena Mg.') Gattung Pseudopyrellia Girschner. Ebenso wie die vorige, gefärbte Arten. Mundrand vorgezogen und aufgeworfen wie bei Musca und den echten Limnophoren; ein Paar starker Akrostikalborsten, Dorsocentralborsten fünf, Sternopleuralborsten 1:3; erste Hinterrandzelle noch weiter als bei Dasyphora vor der Flügelspitze mündend, schmal offen; die Discoidalader nicht flach bogenförmig wie bei Pyrellia, sondern rundlich-eckig (wie ungefähr bei Musca corvina) zur Oubitalader abgebeugt; die Innenborste der Mittelschienen stark und lang, die Hinter- borste der Hinterschienen kurz; die kleine Querader steht gegenüber der Mitte der Mediastinalzelle..e Hypopyg wie oben beschrieben. Das fünfte Bauchsegment ähnlich dem bei Pyrellia, nur die Seiten hinten kürzer bedornt. Art: P. cornieina Fabr. 3. Gruppe: Gastrophilinae. Übergänge von den Acalypteren; die hierher gehörenden Gattungen (Gastrophilus Leach. = Gastrus Mg. und ? Spathicera Costa) stehen auf der Grenze zwischen den Acalypteren und Calypteren; die Flügelschüppchen sind nur wenig entwickelt, ganz klein und gleich, Hypopleural- und Sterno- pleuralborsten fehlend. Flügel stark gerillt, Costa verkürzt, Discoidalader 1) Die Larven der P. serena leben nach dem Berichte des bekannten, leider jung verstorbenen lithuanischen Coleopterologen J. Wankowiez, unter der Haut der lebenden Pferde in Lithauen (Minsk-Gouv.), gro/se Gesehwüre verursachend, so dafs das Fleisch in grolsen. Fetzen herabfällt. Nova Acta XCV. Nr. 2. 30 230 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [178] gerade, keine Spitzenquerader bildend, hintere Querader fehlt oder vorhanden, dann entweder gegenüber der kleinen Querader oder mälsig weit nach aulsen von der kleinen Querader stehend; Discoidalzelle sehr kurz, mälsig lang oder ganz offen; Analader lang, bis zum Flügelhinterrande reichend. Bauch- membran vorhanden. Hypopyg zeigt einen Üoenosinen-, zum Teil einen Pegomyinen-Typus. Das dreieckige Stück des „fulerum“ ist nach hinten (wie bei den Coenosinen) gerichtet, das ganze „fulerum“ ist teilweise nach hinten und vorn gerichtet. Beschreibung des Hypopyg siehe im Anfange bei der Verteilung der Gruppen. Das fünfte Bauchsegment quer-rechtwinklig, ziemlich kurz, schmäler als das vierte, hinten tief (bis zu °/ı) halbkreisförmig ausgeschnitten; Lappen kurz, dreieckig, zugespitzt und dicht bewimpert. Arten: equi Clark, haemorrhoidalis L., inermis Brauer, nasalıs L., pecorum Fabr. Beschreibungen mancher aufgezählten Arten. Coenosia helvetica spec. nov. 9'?. Länge 4 mm. Von Dr. Villeneuve bekam ich eine Coenosia-Art mit dem Zettel lineatipes Ztt.; die Art aber hat ziemlich lange Fühler, während lineatipes Ztt. ganz kurze Fühler und die Charaktere der Arten des Subgenus Caricea R.D. besitzt, wie z. B. die sehr lange charakteristische Aulsenborste an den Vorderschienen und die übliche Beborstung der Beine und des Körpers wie bei Uaricea tigrina Fabr., humilis Mg. usw. — Körperfarbe aschgrau, Kopf im Profil länglich-viereckig, abgerundet, Hinterkopf gepolstert, Augen grois, unten schmal, oben noch einmal so breit; Stirn gewölbt, mälsig kurz, nicht abschüssig, kaum etwas vortretend; Stirnstrieme schwarz, ein wenig breiter als die Orbiten, beim 0’ = Yı der Kopfbreite, die aschfarbigen Augen- orbiten breit, mit vier Frontoorbitalborsten, in der Mitte der Stirnstrieme eine feine aschfarbige bis zum Ocellendreieck reichende Längslinie; Fühler anliegend, oberhalb der Augenmitte eingefügt, schwarz, die Basalglieder grau bereift, das dritte Glied 2'/; mal länger als die Basalglieder zusammen, unten vorn etwas zugespitzt, Fühlerborste der ganzen Länge nach fein pubescent, der Basisdritteil ein wenig verdickt. Gesicht gerade, Mundrand nicht aufgeworfen, Wangen sehr schmal, Backen viermal breiter. Rüssel [179] Die Anthomyiden. Dali ziemlich lang und dick, hornartig mit fadenförmigen gegen die Spitze etwas erweiterten und schwarzbraunen gelbstieligen Tastern. Thorax undeutlich gestriemt, ‘Dorsocentralborsten vier, eine gröfsere vor der Naht und zwei Paar grofse einander genäherte Akrostikalborsten, Stenopleuralborsten drei, Schüppchen weils, grofs, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger gelb. Hinterleib etwas flachgedrückt mit drei Paar braunschwarze runde, mälsig grolse schwachbegrenzte Flecken an drei (mit Ausnahme des ersten) Ringen, unten hinten etwas verdiekt, mit jederseits zwei Discalmakrochäten auf den mittleren Ringen, eine ganze Reihe von starken und langen Discalmakrochäten auf dem vierten Ringe, der fünfte und der Basalring des Hypopyg mit mälsig langen Borsten besetzt. Beine des 9' lang und schlank, lichtgelb, die hintersten an den Kniespitzen braun, alle Hüften oben aschgrau, unten gelb; bei dem 2? die Vorderhüften und die Vorderschenkel mit Ausnahme der Spitzen derselben schwarz, die hintersten Hüften ganz aschgrau, die Trochanteren gelb, die äulseren Spitzenteile der Mittel- und Hinterschenkel vorn in etwas grölserer, ungefähr !/; der Schenkellänge, hinten in kleinerer Ausdehnung, schwarzbraun; bei dem o' alle Fülse länger als die Schienen, bei dem ? nur die vordersten Fülse länger, die hinteren so lang als die entsprechenden Schienen. Klauen und Pulvillen gelblich- weils, klein. Vorderschienen aulsen mit einer mäfsig langen Borste, unten mit eben solcher Präapicalborste. Die Mittelschenkel unten vorn in der Basishälfte mit zwei langen Borsten, die äufsere in der Schenkelmitte, unten hinten mit etwas längeren Borsten in dem Mitteldritteile, deren Länge 1'/, fach die Schenkelbreite übertrifft; Mittelschienen aufsen der ganzen Länge nach mit dicht gestellten sehr kurzen dicken Börstchen gekämmt, innen mit noch kürzeren anliegenden Börstchen dicht- besetzt, hinten unter der Mitte mit einer kurzen Borste; Hinterschenkel unten vorn der ganzen Länge nach mit 5—6 langen Borsten, von denen die mittlere zweimal den Schenkeldurchmesser übertrifft, unten hinten mit 3—4 sehr langen Borsten, die mittlere — dreimal des Schenkeldurchmessers; die Hinterschienen ringsum mit feinen Härchen dicht besetzt, aulsen vorn mit einer langen Haarborste unterhalb der Mitte, aulsen hinten in der Mitte mit einer sehr langen Borste, so lang als die längste Hinterborste der Hinterschenkel, und eine ebenso lange Präapicalborste. Die Metatarsen aller Füfse, besonders der hintersten 30* 232 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [150] der beiden Geschlechter, dieht mit steifen Börstehen gekämmt. Die Beine des 2 sind ebenso nur mit etwas kürzeren Borsten besetzt, die kurze Be- wimperung der Hinterschienen ist nicht so auffällig. — Flügel glasartig, lang, mäfsig breit, mit abgerundeten Spitzen, Costa bei den beiden Ge- schlechtern der ganzen Länge nach kurz bewimpert mit einem ganz an- liegenden Randdorn; Cubital- und Discoidalader parallel, die kleine Quer- ader steht beim 9’ nach aulsen der Mündung der Subecostalader und etwas nach aufsen der Mitte der Discoidalzelle, beim 2? genau gegenüber der Mündung der Subcosta und der Mitte der Zelle; beim ©’ sind die Quer- adern merklich genähert; der letzte Abschnitt der Posticalader ist 1'/; mal länger als die gerade und vertikal stehende hintere Querader; die Analader bei dem 2 ist so lang wie die hintere Querader, beim 9’ nur halb so lang. Hypopyg. DBasalring grols, rundlich, obere Zange etwas ähnlich der bei Caricea tigrina, Coenosia intermedia usw., sehr lang und schmal, hinten mälsig breit, vor der Mitte etwas eingeschnürt, dann etwas verbreitert, gegen die Spitze allmählich verschmälert, diese sehr schmal, zweizähnig; untere Zangen von der oberen bedeckt aber etwas länger und viel schmäler als diese, sich pfriemenartig gegen die Spitzen verschmälernd. Das fünfte Bauch- segment breit-viereckig, tief (über die Hälfte) dreieckig ausgeschnitten, die Lappen breit mit abgerundeten Spitzen, sparsam beborstet. Vaterland: Schweiz. Diese Art ist äufserlich ähnlich der Coenosia bilineella Ztt., cingulipes Ztt. und lineatipes Ztt. Von der ersten Art unterscheidet sich durch die grolsen ungleichen Schüppchen und andere Merkmale, cingulipes und linea- tipes ©' sind etwas kleiner; bei cingulipes ist die ganze Fühlerborste wie auch bei helvetica sehr fein und kurz pubescent (bei dem 9' noch kürzer als bei dem ?), bei lineatipes ist diese länger pubescent, besonders an der Basishälfte, und die Spitzenhälfte ist in beiden Geschlechtern fast oder ganz nackt, selbst unter der 30 fachen Vergrößerung: das dritte Fühlerglied ist bei lineatipes ganz kurz (das dritte Glied ist nur einmal länger als die Basalglieder zusammen), die Vorschenkel sind. oben auch bei dem 9' schwarz und die Vorderschienen haben aufsen in der Mitte eine sehr lange dünne Borste wie bei allen Caricea- Arten, und auch wie bei diesen stehen an den Hinterschienen die beiden Aufsenborsten (eine vordere, eine hintere) mit ihren [181] Die Anthomyiden. 233 Basen auf einem Niveau, fast sich berührend, und dann stark miteinander divergierend; diese Merkmale fehlen den beiden obengenannten Arten. Bei cingulipes Ztt. und bilineella Ztt. sind die Akrostikalbörstchen sehr klein, spärlich und nur einreihig auf der braunen Mittelstrieme, oder nicht genau zweireihig, weil eine oder mehrere folgende Börstchen nicht in gleicher Querlinie mit der anderen steht, während bei helvetica die Akrostikal- borsten ziemlich stark entwickelt sind und stehen genähert in einer Quer- linie paarweise (2—5 Paar), jede an der äulseren Grenze der Mittelstrieme; bei lineatipes Ztt. stehen an den äulseren Grenzen der Mittelstrieme 4—5 Paar sehr feine und kurze Akrostikalbörstchen, welche nur mit guter Lupe zu sehen sind. Auch die Körperfarbe ist nicht die gleiche bei allen oben- genannten Arten; das Q' von lineatipes ist mehr grauaschfarbis, das 2 gelblich- grau, die Taster sind mäßig an der Spitze erweitert (bei dem oJ’ etwas weniger); cingulipes ist in beiden Geschlechtern ein wenig dunkler, asch- farbig grau, Taster fadenförmig; bei lineatipes 9' sind die Flügelqueradern genähert, bei ceingulipes entfernt; die Schüppchen bei lineatipes sind mälsig grols, das untere zur Hälfte vortretend. CO. (Caricea) Dziedzickii spec. nov. 9 —= ? humilis Ztt. (nee Mg.). Länge 2,5 mm. Stimmt fast genau mit Ztt.s Beschreibung seiner humilis. Mit humihs Mg. — nana Ztt. am innigsten verwandt; unterscheidet sich von dieser hauptsächlich durch ganz andere Form des Hypopygs und noch manche andere, weniger in die Augen fallende Merkmale. Die Körperfarbe, Beborstung usw. wie bei humilis Mg.; die Unter- schiede sind folgende: Fühler sind ein wenig kürzer, das dritte Glied —= 1'/; mal länger als die Basalglieder zusammen, Fühlerborste ist nur kurz aber deutlich pubescent, während bei humilis lang-pubescent oder auch halb- gefiedert, Stirnstrieme ist etwas breiter — !/, Auge, Flügel sind fast ganz glashell, nur etwas milchig getrübt, nicht ins gelbliche oder bräunliche wie bei humilis Mg.; vor der Naht drei Paar (ganz regulär angeordnet) ziemlich kurze Akrostikalborsten. Beine bräunlichschwarz, die Mittelschienen ebenso, aber ins gelbliche; äufserste Knien, die Vorderschenkelspitzen, der !/ı Basalteil 234 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [182] der Hinterschienen und der Basalteil der Fühlerborste bräunlichgelb oder gelb. Auf dem Hinterleibe vier Paar braune grolse Flecken und aulser- dem auf dem dritten und vierten Ringe grolse rundliche braune Mittelflecken (nicht strichförmige wie bei humilis Mg.); die Analader ist etwas kürzer als bei humilis Mg., so lang wie die Analquerader. Hypopyg. Obere Zange verkehrt-herzförmig, vorn kurz gespalten und breit, hinten schmal, abgerundet; untere Zangen fast ganz von der oberen bedeckt; „fulerum penis“ grols, bogenartig nach vorn stark gekrümmt und dem bei lineatipes und besonders bei atra sehr ähnlich. Das fünfte Bauchsegment ist auch ziemlich ähnlich bei diesen Arten, nur bei der be- sprochenen Art nicht so tief ausgeschnitten. Ein 9' Ex. in der Warschauer Gegend (Zwir, 14. IX. 1902). Hylephila Jankowskit spec. nov. ©. Länge 6,5 mm. Vom Ansehen der Pegohylemyia askoldica, nur nicht so dicht beborstet. Kopf viereckig, rundlich; Hinterkopf stärker als bei der genannten Art gepolstert. Stirn lang, abschüssig, nur wenig sewölbt, vorstehend. Augen klein, durch braunschwarze schmale Strieme und weilse Orbiten getrennt (oc. cohaerentes), über die Fühler ein weilser Fleck. Frontoorbital- borsten ungefähr acht Paar, mälsig lang, haarig; Fühler schwarz, kurz und breit, das dritte Glied 1'/, mal länger als die Basalglieder, Fühlerborste sehr kurz, kaum etwas pubescent, fast bis zur Hälfte spindelförmig verdickt, und nur dieser Teil ist schwarz, der übrige gelb. Gesicht braunrot, vertikal, nicht vorstehend, stark aufgeworfen; Wangen breit, schmutzig - weils schwarz schimmernd, Backen weifslich, braunrot schimmernd, vorn so breit wie Halb- auge (im Breitedurchmesser), vorn stark beborstet; Rüssel kurz, mit mälsig grolsen zurückgeschlagenen Labellen, Taster gelb, fadenförmig, schwarz beborstet. Thorax schwärzlich, robust, mit langen Haarborsten ziemlich sparsam beborstet, dreistriemig, die Striemen schwarz und breit schwach begrenzt; eine breite aschgraue Strieme zieht sich von den fast weilsen Schultern bis zur Flügelbasis; Dorsocentralborsten fünf, Akrostikalborsten lang, einander sehr genähert, drei Paar vor der Naht; Sternopleuralborsten 1:3, die untere hintere ebenso lang: wie die obere, aber haarförmig. Schildchen [183] Die Anthomyiden. 235 schwärzlich; Schüppchen klein, sich deckend, gelblichweils, das obere mit langen Wimpern; Schwinger dunkelgselb. Hinterleib länglich-oval, fast walzenförmig, oben ein wenig plattgedrückt, hinten etwas zugespitzt und wie schief abgeschnitten, licht aschgrau mit acht lichten Fensterflecken (wie bei Paregle radicum), welche durch die schwarzen @uereinschnitte und schwarze, nicht unterbrochene, ziemlich breite und gleichbreite Mittelstrieme entstanden. Je nach der Seite der Betrachtung zeigen sich auch schwarze Schimmerflecke an den Seiten und vor den Ringen. Die dichte Hinterleibs- beborstung ist kurz, es sind nur lange Marginalborstenhaare vorhanden; der letzte Ring und der kleine matte fünfte Ring lang und dicht beborstet. Basalring des Hypopyg schwarz, nach unten zugekehrt, beide Zangen bräunlichgelb, ziemlich lang, an der Basis breit, nach vorn gerichtet; Lappen nicht sichtbar. Flügel glashell, sehr leicht gelblich tingiert; Costa ganz nackt, ohne Randdorn, Adern braungelb, Cubital- und Discoidalader parallel, am Flügelrande selbst konvergierend, die kleine Querader steht gegenüber der Mündung der Subcostalader, hintere Querader etwas schief stehend und stark unter der Mitte gebogen; der letzte Abschnitt der Posticalader halb so lang wie die hintere Querader. Beine pechschwarz, die äufsersten Knien braun; Vorderschienen in dem Mitteldrittel dreiborstig, Borsten kurz; Mittel- schenkel vorn unten der ganzen Länge nach kurz dieht behaart, hinten mit sehr langen Borsten an dem ?/; Basalteile nicht dieht (”—8 Borsten) be- setzt; Mittelschienen vorn und innen dicht und kurz behaart, aufsen unter der Mitte mit einer starken langen Borste, hinten in dem Mitteldrittel mit drei starken und langen Borsten; innen nahe der Spitze mit einer kurzen Borste. Hinterschienen aufsen vorn in dem Mitteldrittel mit vier starken mälsig langen Borsten, aufsen hinten mit vier Borsten, von denen die mittlere in dem Mitteldrittel der Schiene sehr lang und stark; hinten mit 3—4 Borsten, die zwei mittleren die stärksten, die längste untere unterhalb der Schienen- mitte; 7—8 lange dünne Innenborsten in der oberen Schienenhälfte. Alle Klauen und Pulvillen sehr stark und lang, die letzten gelb. Hypopyg. Basalring ziemlich groß; obere Zange mäßig grols, herz- förmig, vorn ganzrandig (bei duccata herzförmig ausgeschnitten), die Zangen- spitze verlängert und stumpf, die Basis und die Spitze jederseits mit zwei langen abstehenden Borstenhaaren besetzt (bei duccata ist diese Zange 236 J. Sehnabl und H. Dziedzicki, [184] zugespitzt, und die Seiten sind dicht mit langen horizontal abstehenden Borstenhaaren besetzt). Untere Zangen sind fast bis zur Hälfte von der oberen bedeckt, ausgespreizt, vorgestreckt, ziemlich gerade und mälsig breit gegen die Spitze verschmälert und miteinander etwas konvergierend; „fulerum penis“ mit einem schmäleren und kürzeren Anhängsel als bei buccata. Das fünfte Bauchsegment lang-viereckig, hinten fast bis zur Hälfte breit- dreieckig ausgeschnitten, die Lappen mäfsig lang, schmal, mit abgerundeten Spitzen, innen (an den Ausschnittseiten) wie bei allen Aylephilen dicht und lang bewimpert, aulsen lang beborstet. Ein Q' Ex. von der Insel Askold, unweit Wladiwostok, von Jankowski gefangen. Hylephila similis spec. nov. ? — ? inflata Rond. Aulserordentlich der ?2 H. buccata Fall. ähnlich, nur etwas größer und robuster als die grölseren Exemplare dieser Art; die Körperfarbe ist mehr gelblich, die breiten T'horaxmittelstriemen und Seitenstriemen sind rein rostfarbig aber nicht scharf begrenzt, die Stirnstrieme ist etwas schmäler als bei buccata und ihre Ränder sind gerade, nicht wie bei dieser spiel- kegelförmig, der vordere (untere) "Teil ist um etwas weniger als die Hälfte breiter als der hintere (obere), indem bei inflata Rond. diese beiden End- teile der Strieme gleichbreit sind; die Backen sind breiter als bei buccata 2 — die Hälfte der Augenbreite; Sternopleuralborsten 2:3, die vordere untere ziemlich stark und lang, nicht haarartig, die beiden hinteren untersten sind haarartig und kurz. Die Schüppehen sind gleich grofs, während bei buccata auch bei den Weibchen das untere ein wenig hervorragt. Die Beborstung der Hinterschienen ist anders: au[sen vorn sechs Borsten, aufsen hinten vier und hinten drei starke und lange Borsten. Die Knien sind intensiver braungelb gefärbt als bei dbuccata. Ein ? Ex. aus Lithauen, Gouv. Minsk, Nowogroder Bezirk. Hammomyia gallica spec. nov. 02. Länge 6 mm. Eine aschgraue (J') oder gelblich-aschgraue (?) Art. Kopf im Profil länglich-viereckig, Stirn stark vorstehend, lang, ab- schüssig, gewölbt, Gesicht mälsig bei ? stärker zurückweichend, fast flach, [185] Die Anthomyiden. 237 kürzer als Stirn, der Gesichtsleisten Dreiecke ein wenig vorstehend, Mund- borsten kurz, dünn, über diesen zwei kürzere Börstchen, Wangen breit, sekielt, deren oberes Dreieck schwarz, das untere und Backen licht-asch- farbig, Backen fast so breit (bei den 2 ebenso breit) wie der horizontale Augendurchmesser, unten beborstet, vorn mit aufgerichteten Borsten besetzt; Stirn bei dem ©’ oben schmal, bei dem 2 etwas breiter als die Augenhälfte, Augenorbiten beim o' Iinienartig weils und schwärzlich schimmernd, beim 2 sehr breit mit sechs kurzen dünnen Frontoorbitalborsten, bei dem J' zahl- reiche lange und dünne; Stirnstrieme bei dem Q' schwarz, lang-dreieckig, bis zu dem schwarzen Ocellendreieck reichend, mit ganz geraden Seiten, vorn breit, nach hinten zu sehr verschmälert, so dafs die Augen oben ziemlich nahe einander liegen (oc. subcohaer.); bei dem 2 ist die Stirnstrieme ebenfalls schwarz, das Ocellendreieck breit gräulichgelb eingefalst, mit Kreuzborsten, die Striemenränder sind in der Mitte ein wenig eingebogen, die Strieme ganz vorn ist so breit wie beim 9’, hinten etwas schmäler. Fühler schwarz. hängend, vom Gesicht stark abstehend, in der Höhe der Augenmitte eingefügt, mälsig kurz, breit, das dritte Glied noch einmal so lang als die Basalglieder zusammen, Fühlerborste in dem !ı—!/; Basalteile zwiebelartig-spindelförmig verdickt, halbgefiedert; oberhalb der Fühler ist ein weilser Fleck. Rüssel kurz, dick, knopfartig endigend, mit kurzen zurückgeschlagenen Labellen, Taster schwarz, fadenförmig. Hinterkopf bei dem 9' schwach beim 2 stark gepolstert. Kopfbasis im Profil fast gerade, bedeutend kürzer als Kopfbreite auf der Höhe der Fühleranheftung. Thorax aschgrau mit fünf breiten schwarzen Striemen, die seitlichen breiter und mehr fleckartig; beim 2 Thorax gelblich-aschfarbig, nur die breite braune Mittelstrieme ist scharf begrenzt, die nächsten fehlen, die Seitenstriemen bräunlich und verwaschen. Dorsocentralborsten fünf, Akrostikal- borsten zwei Paar, stark und lang, voneinander so weit wie von Dorsocentral- borsten entfernt; „pra“ stark, ziemlich lang, beim $ die Hälfte der folgenden erreichend, bei dem Q' ein wenig kürzer; Sternopleuralborsten 1:3, beim 21:1. Schildehen aufser anderen noch mit 2—3 Paar Discalborsten. Schüppchen klein, gleich, gelblichweils, Schwinger gelb. Hinterleib lang- eiförmig, ziemlich flachgedrückt, weilslichgrau, schwarz schimmernd, mit einer schwarzen Mittelstrieme und sehr dünnen schwarzen Nova Acta XCV. Nr. 2. 31 238 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [186] Einschnitten, nur mälsig dicht und kurz beborstet, mit längeren Marginal- makrochäten;. vorderer Teil des ersten Ringes fast ganz schwarz, dieser Ring ist noch einmal so lang als der zweite, die übrigen Ringe sind unter- einander von gleicher Länge; unten ist der Bauch kurz beborstet. Beine schwarz; Vorderschienen aufsen in der Mitte mit zwei starken Borsten, bei dem ? ist noch vorn eine starke und hinten eine kurze Borste; Mittelschenkel wegen den bei den beiden Geschlechtern gebogenen Beinen nicht gut zu sehen, unten mit etlichen weit voneinander entfernten mäflsig kurzen Borsten; Mittelschienen aufsen vorn unter der Mitte mit einer langen und starken, aulsen hinten mit zwei starken und hinten mit einer mälsig kurzen Borste; Hinterschenkel unten vorn mit mehreren (S—10) langen starken Borsten auf dem °/ı Spitzenteile, unten hinten mit ebensolchen, aber noch längeren auf dem halben Basalteile, beim 2 sind diese Borsten spar- samer und kürzer; Hinterschienen beim 9' und 2 aufsen vorn mit 2—5 mälsig langen, aufsen hinten mit 4<—5 langen, hinten mit drei noch längeren Borsten; innen beim J' etwas oberhalb der Mitte mit drei ziemlich langen dünnen Borsten. Klauen und Pulvillen gelblichweils, kurz. Flügel sehr blaßbräunlich tingiert, die Adern schwarzbraun, die Flügelwurzeln bräunlich- gelblich, Costa nackt und ohne Randdorn, Cubital- und Discoidalzelle kon- vergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader ein wenig länger als die Hälfte der schief gestellten und stark s-förmig geschwungenen hinteren Querader; die kleine Querader steht etwas nach innen der Mündung der Subeostalader. Bauch unten kurz behaart; Hypopyg verborgen, Basalring grols; obere Zange klein, herzförmig, hinten seicht dreieckig ausgeschnitten, mit langen Borsten dicht besetzt, untere Zangen von der oberen zu !/; be- deckt, ausgestreckt, ziemlich lang und mälsig breit, genähert und parallel liegend, die rundlichen Spitzen zusammenstolsend; „fulerum“ hinten mit einem langen leistenförmigen, am Ende gespaltenen Anhängsel. Das fünfte Bauchsegment mit langen schmalen Lappen. Zwei Ex. (9'?) von Dr. Villeneuve in Rambouillet den 3. VII. 1908 gefangen. [187] Die Anthomyiden. 239 Alliopsis glacialis Ztt. — Lasiops glacialis Ztt. Kow. J'?. Eine ziemlich gro/se schwarze Art vom Ansehen eines Lasiops. Kopf im Profil weniger hoch als bei Lasiops, Hinterkopf stärker auch beim 2 gepolstert, Stirn mehr gewölbt, kürzer und weniger abschüssig und samt dem Mundrande etwas vorragend, Augen behaart, verhältnismäfsig klein, bei dem 9’ und 2 stark genähert (oc. subeohaerentes) bei dem 2 nur ein wenig mehr breit als bei dem 9. Wangen schmal, Backen breit, fast die Hälfte der Augenhöhe; Gesicht ziemlich kurz, stark in der Mitte ein- gebogen, Fühler in der Augenmitte eingefügt, kurz, das letzte Glied ziemlich breit und nur 1'; mal so lang wie die übrigen zusammen, Fühlerborste nackt; Rüssel ungewöhnlich lang, hornartig, glänzend, ziemlich dünn, mit ganz kleinen rundlichen zurückgeschlagenen Labellen, Taster schwarz, keulenförmwig, behaart wie bei Hyporites. "Thorax drei- (resp. fünf-) striemig, Dorsocentralborsten fünf, gröfsere Akrostikalborsten fehlen; Schüppchen klein, ungleich, lang bewimpert, das untere nur etwas wie bei Hylephila buccata vorstehend; „pra“ ziemlich lang, um die Hälfte kürzer als die folgende Supraalare; Sternopleuralborsten 1:1. Hinterleib länglich-eiförmig, etwas flachgedrückt, dicht behaart und beborstet, Hypopyg verborgen. Beine schwarz, lang beborstet. Vorderschienen mit einer langen Borste unter der Mitte, Mittelschienen vorn mit einer, au/sen mit zwei und hinten mit drei Borsten, Hinterschienen aulsen vorn mit 2—3, außen hinten mit fünf, hinten mit 2—3 Borsten. Flügel breit, am Ende ziemlich spitzig, Randader nackt und ohne Dorn; Cubital- und Discoidalader etwas divergierend, fast parallel, Verhältnis der zwei letzten Abschnitte der Discoidalader — 1:1!/2, der letzte Absehnitt der Posticalader ist etwas länger als die Hälfte der hinteren Querader, diese ist leicht gebogen, fast gerade, ein wenig schief stehend. Klauen und Pulvillen ziemlich klein. Diese Gattung unterscheidet sich von Lasiops durch die Form des Hypopygs, welches nicht Chortophila- (resp. Lasiops)-Form sondern einen Prosalpia-, Hyporites- und Hylephila-Typus besitzt, durch die Form und abweichende Spaltung des fünften Bauchsegments, durch die bei den 2 fast ebenso wie bei den J' genäherte Augen (wie bei den oben genannten Gattungen), kürzeren und breiteren Kopf, kurze Fühler, verhältnismäßig 31* 240 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [188] längere „pra“, durch nur zwei sehr grolse Sternopleuralborsten (bei Lasiops 1:3 oder 2:3), durch nicht konvergierende wie bei der letzten Gattung, sondern mehr divergierende Cubital- und Discoidalader, sehr langen, mit kleinen Labellen versehenem Rüssel, lange keulenförmige, lang und stark beborstete Taster, ungleiche Schüppchen, kleine Augen, breite Backen, das Fehlen grölserer Akrostikalborsten und den nicht streifenförmigen Hinterleib. Hypopyg ist ähnlich, wie oben erwähnt, dem bei den Gattungen Hyporites, Hammomyia, Hylephila, am meisten aber dem bei Prosalpia- Arten. Basal- ring ist sehr lang und dicht behaart; obere Zange herzförmig, klein; die unteren Zangen parallel vorgestreckt, verhältnismälsig länger als bei Pro- salpia, etwas zugespitzt und an der Unterseite länger als bei der letzt- erwähnten Gattung beborstet, von der oberen zur Hälfte bedeckt. Das fünfte Bauchsegment lang, rundlich-rechtwinklig, hinten sehr tief bis ?'; aus- geschnitten, die Lappen lang und schmal mit abgerundeten Spitzen und lang beborsteten Seiten. Zwei Ex. J' und 2 vom Prof. Bezzi (italienisch. Tirol-Gbeg..). H. (Leptohylemnpa) villosa spec. nov. ©. Länge 6,5 mm. Mit H. (Leptophylemyyia) coarctata Fall. am nächsten verwandt. Eine graugelbe Art mit sehr schmalem und langem Hinterleibe. Kopf nicht grols, im Profil länglich -viereckig, gleichbreit; Stirn abschüssig, gerade, vorstehend, Stirnstrieme oben mälsig breit, ihr Dreieck lang, unten ziemlich breit, schwarz mit kleinem schmutzig-weilsem Fleck über den Fühlern; Ocellen gelb, das Dreieck schwarz; Augen ziemlich grofs, oben durch erwähnte Stirnstrieme und linienartigen schwarzen Orbiten getrennt (oc. subcohaerentes); Frontoorbitalborsten 7—8; Gesicht schmutzig-aschfarbig, gerade, mälsig lang, fast vertikal, ein wenig zurückweichend, Hinterkopf merklich gepolstert, Kofbasis leicht bogenförmig, fast gerade. Wangen und Backen ziemlich schmal, gelblichweils, gleichbreit, die letzten unten nicht lang beborstet. Fühler schwarz, lang und schmal, hängend, das dritte Glied dreimal länger als die Basalglieder zusammen, Fühlerborste an der Basis etwas spindel- förmig verdickt, kurz gefiedert (s. subplumata). [189] Die Anthomyiden. 241 Thorax gelblichgrau, fast striemenlos, nur zwei breite schwärzliche verwaschene abgesetzte Striemen ziehen sich von der inneren Seite der Schulter bis an die inneren Seiten der Flügelwurzel und eine breite ver- loschene lieht-gelblichgraue Strieme von den Schultern bis zu den Flügel- wurzeln. Dorsocentralborsten fünf, lang und dünn, Akrostikalborsten kräftig, zwei Paar, einander mehr genähert als den Dorsocentralborsten, „pra“ kräftig — !/; der folgenden Borste, Sternopleuralborsten 1:2, Schüppchen klein, sich deckend, gelblichweils, Flügelschüppchen (obere) noch einmal so grofs wie Thoraxschüppchen und am Rande sehr lang gelblich bewimpert; die Wimpern sind so lang als das Schüppchen. Hinterleib sehr verlängert, 1Y/; mal länger als Kopf und Thorax zu- sammen, wenig abgeflacht, fast walzenförmig, ungemein verengt (stärker als bei coaretata verengt und länger), hinten noch schmäler, die Seiten gerade; horizontal ausgestreckt; die umgebogenen Ränder der Hinterleibsringe am Bauche sehr breit, und mit sehr langen steifen und dicken gegen hinten zugekehrten Borsten dicht besetzt. Der erste Ring ist breiter und noch einmal so lang als die gleichlangen übrigen, derselbe ist dicht mit langen Haarborsten besetzt; die übrigen Ringe aufser den langen Makrochäten sind nur kurz beborstet; der etwas dunkler gefärbte kuglige fünfte Ring ist samt dem Basalringe olivengrün; die nach unten und vorn umgeschlagenen srolsen langen schmalen und zugespitzten unteren Zangen des Hypopyg braungelb. Beine pechschwarz, alle Knien und Schienen an dem Basis- drittel oder fast bis zur Basishälfte bräunlichgelb. Vorderschienen aufsen mit drei starken Borsten in der Spitzenhälfte, die mittlere lang; Mittel- schenkel unten vorn an der Basishälfte mit sechs starken, gegenseitig ent- fernten Borsten, hinten mit ebensolchen an der Spitzenhälfte; Mittelschienen aulsen mit zwei einander sehr genäherten langen starken Borsten gleich über der Spitze und über denselben hinten zwei kleinere Borsten; Hinter- schenkel unten vorn der ganzen Länge nach mit kräftigen nicht zahlreichen (8—10) mälsig langen Borsten, hinten unten mit ebensolchen, aber noch längeren Borsten an der Spitzenhälfte; Hinterschienen aufsen vorn von dem !/, Basalteile bis zu der Spitze dicht mit langen horizontal abstehenden Haarborsten besetzt, neben derselben auf der gleichen Schienenlänge stehen aulsen etwas mehr nach hinten ebenso lange und dünne, aber etwas 242 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [190] anliegende Haarborsten; die Länge aller dieser Borsten übertrifft reichlich den zweifachen Schienendurchmesser; aulsen hinten ist der ganze Schienen- rand mit ziemlich langen gelblichen Börstchen dicht bedeckt und aufserdem in dem Mittelteile mit vier sehr langen Borstenhaaren besetzt, von denen das oberste (nicht weit oberhalb der Mitte) sechsfach den Schenkeldurchmesser übertrifft; hinten in dem mittleren Drittel stehen drei lange aber etwas kürzere als die vorigen Borsten, die mittlere ein wenig etwas über die Schienenmitte stehende ist die längste und steht neben der vorher erwähnten längsten äufseren Hinterborste, mit jener divergierend; in dem mittleren Drittel der Innenseite stehen noch vier kürzere, aber starke Borsten. Klauen und Pulvillen bräunlichgelb, mittelgrofs. Hypopyg ziemlich ähnlich dem bei coarctata. Obere Zange herz- förmig, die unteren ausgespreizt, sehr lang, ungewöhnlich schmal und bogen- förmig, an den Spitzen bewimpert, das fulerum-Anhängsel lang, die Spitze bedornt. Das fünfte Bauchsegment lang-viereckig, breiter als das vierte, hinten breiter als vorn und sehr tief schmal-dreieckig ausgeschnitten; Lappen lang, sparsam aufsen beborstet. Ein 0' Ex. aus der Petersburger? Gegend (Portschinskys Sammlung) und fünf Ex. bei Orenburg den 18. Juni 1909 gefangen. H. (Hylemyza) latifrons spec. nov. ©. Länge 5 mm. Ähnlich der Hilemyza lasciva 7tt. ‘Eine schwarzbraune Art mit robustem Thorax, streifenförmigem Hinterleib, breiten, an der Basis und an der Spitze schmalen Flügeln mit einem grofsen Randdorn. Kopf verhältnis- mälsig klein, im Profil länglich-viereckig; Hinterkopf stark gepolstert, Kopfbasis rund, ein wenig länger als Kopf, Stirn mäfsig abschüssig und lang, vorstehend; Fühler in der Augenmitte eingefügt, schwarz, breit, mälsig lang, das dritte Glied 2'/, mal länger als die Basalglieder zusammen, Fühler- borste lang gefiedert, an dem !/, Basalteile leicht spindelförmig verdickt. Augen im Profil schmal, ziemlich weit voneinander durch die mäfsig breiten und dünnen schwarzen Orbiten getrennt (oc. subapproximati), das Dreieck der schwarzen, in der Mitte rötlichbraun schimmernden Stirnstrieme lang, unten nicht breit; Ocellendreieck klein, schwarz. Wangen schmal und samt den noch einmal so breiten, unten lang beborsteten Backen silberweils und [191] Die Anthomyiden. 243 schwarz schimmernd. Gesicht weilsgrau, verkehrt s-förmig eingebogen, wenig vorgestreckt, Mundrand etwas aufgeworfen. Rüssel kurz, braun, unten breit mit grolsen, kurz eingebogenen Labellen, Taster schwarz, faden- förmig. Thorax lang-viereckig, mit fünf braunen, deutlichen Striemen, von denen die mittlere scharf begrenzte Strieme und die seitlichen von den Schulterenden bis zu den Flügelwurzeln reichenden die breitesten, die am nächsten der Mittelstrieme stehenden die schmälsten sind; besonders breit sind die Randstriemen und die nach aufsen dieser aschweilsen von den Schultern bis nach den Flügelwurzeln sich hinziehenden verwaschenen Striemen; an den schmalen Striemen sitzen die fünf Dorsocentralborsten und an der breiten Mittelstrieme die einander genäherten drei Paare starker Akrostikalborsten; zwischen der Mittelstrieme und den nächsten dünnen Striemen in der Thoraxmitte sind noch zwei breite, schmutzig-weilse, gut begrenzte Striemen des Thoraxgrundes, so dafs der Thorax ein ausgeprägt geschecktes Aussehen bekommt; „pra“ = !/ı der folgenden Borste, Sterno- pleuralborsten vier, die vordere untere halb so grofs wie die obere. Meta- thorax oben licht bestäubt, unten schwarz, spiegelglänzend wie bei Mydaea ancılla. Hinterleib so lang als Kopf und Thorax zusammen, länglich-oval, streifenförmig, abgeflacht, aber nur etwas schmäler als der Thorax, gerunzelt wie bei Delia cardwi Mg., schwarzbraun, mit breiten weilslichen Reflexen an den Hinterrändern der Ringe, welche vorn schwarz erscheinen, mit einer schwarzen schmalen Mittelstrieme, besetzt mit dichten Härchen und langen Marginalborsten; der kleine fünfte Ring, der Basalring des Hypopyg und dieses selbst sowie die langen, etwas vorstehenden Lappen des fünften Bauch- segments sind mit schwarzen Borsten besetzt; diese bedecken besonders dieht den fünften Ring, und hinten ziemlich weit bartförmig und gerade vorstehen. Beine rein schwarz; Vorderschienen aufsen unter der Mitte mit einer Borste, vorn etwas niedriger eine ebensolche mäfsig lange Borste; Mittelschenkel vorn unten mit einer Reihe diehter und kurzer Borsten, hinten in der Basalhälfte mit 5—6 langen Borsten; Mittelschienen aulsen unter der Mitte mit einer starken Borste, hinten mit zwei ebenso starken Borsten in dem Mitteldrittel, innen eine Borste unter der Schienenmitte. Hinter- schenkel unten vorn der ganzen Länge nach mit kurzen Borsten, unten hinten in dem Mitteldrittel mit wenigen langen, nach unten zugekehrten 244 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [192] Borsten; Hinterschienen aufsen vorn mit 2—3 starken Borsten unterhalb der Mitte, aufsen hinten mit vier starken Borsten auf der ganzen Schienen- länge, die mittleren die längsten; hinten drei Hinterborsten, von denen die obere kurz, die zwei unteren (die untere ist die stärkste und längste) stehen im mittleren Drittel der Schiene; innen 2—5 starke und ziemlich lange Borsten stehen in der oberen Schienenhälfte. Klauen und gelblichweilse Pulvillen klein. Flügel blafsbräunlich tingiert, Costa der ganzen Länge nach dieht aber mit kurzen starken Börstehen besetzt, Randdorn stark und lang; Cubital- und Discoidalader gegen das Ende ein wenig divergierend, fast parallel, Cubitalader in die verengte Flügelspitze mündend; der letzte Abschnitt der Posticalader etwas kürzer als die ein wenig schief gestellte und in der Mitte leicht geschwungene hintere Querader; die kleine Quer- ader steht gegenüber der Mündung der Subecostalader. Flügelschüppchen grols, weils, sich deckend, Schwinger gelb. Hypopyg: obere Zange grols, eiförmig, hinten breit, sehr leicht bogen- förmig ausgerandet, vorn schmäler, ganzrandig, die unteren zu !/; bedeckend; diese ausgespreizt, herausgestreckt, parallel gegeneinander liegend, ziemlich schmal, innen an der Basis tief ausgeschnitten, an den Spitzen schmal. Das fünfte Bauchsegment viel breiter als das vierte, leierförmig, hinten breiter und fast bis zur Hälfte rundlich-dreieckig ausgeschnitten; Lappen breit, ziemlich kurz mit nach aulsen gerichteten und ein wenig abgerundeten Spitzen, sparsam mit Borstenhaaren besetzt. Ein 9' Ex. aus der Krakauer Gegend (Klimontow bei Proszowice, den 15. September 1906 gefangen). A H. (Paregle) macrura spec. nov. ©. Länge 5,5—6 mm. Der Diagnose Meigens melanura am ähnlichsten, aber verschieden. Schwarzbräunlich. Kopf im Profil viereckig, Hinterkopf und Kopf- basis flach, gerade; Stirn mäßig abschüssig, nicht vorstehend; Augen grols, durch eine schwarze, ziemlich breite Stirnstrieme und weilse linienartige Orbiten oben getrennt (oc. approximati);- Stirnstrieme lang-dreieckig, unten bräunlich schimmernd; Wangen breit, weils und schwarz schimmernd, Backen schmäler als die Wangen, schwarz, wenig weils schimmernd, der [193] Die Anthomyiden. 245 ganze Unterrand mit langen Borsten besetzt. Gesicht schwärzlich, vorn stark vorgezogen wie bei radieum; Fühler in der Augenmitte eingefügt, schwarz, kurz und breit, das dritte Glied zweimal länger als die übrigen, Fiühlerborsten kurz, nackt, kaum unmerklich pubescent, das erste Basal- drittel leicht spindelförmig verdickt. Rüssel schwarz, kurz, dünn, die Saug- labellen kurz, schmal, zurückgeschlagen; Taster schwarz, fadenförmig. Thorax robust, kaffeebraun, mit drei kaum sichtbaren verschwommenen braunen Striemen, die T'horaxseiten von den Schultern bis zur Flügelbasis aschgrau gefärbt; Dorsocentralborsten lang und stark, Akrostikalborsten lang, zwei Paar vor der Naht, gegenseitig sehr genähert; „pra“ sehr lang; Sternopleuralborsten 1:2; Schüppchen klein, sich deckend, weilsgelblich, obere lang bewimpert, Schwinger gelb. Hinterleib länger als Kopf und T'horax zusammen, streifenförmig, unten stark verdickt wegen des grolsen schwarz glänzenden, unten und hinten schräg liegenden und hervorstehenden Basalringes des Hypopyg, in der Weise wie bei Hyporites montana. Der halbkuglige schwarzbraune mäfsig lang und fächerförmig mit gekrümmten Borsten besetzte und ein wenig hervortretende fünfte Ring matt; die schwarze breite Mittelstrieme besteht aus Dreiecken; dichte mälsig lange Borsten bedeeken den Hinter- leib, Discalmakrochäten nur auf dem vierten Ringe, einreihig, Marginal- makrochäten lang. An dem Bauche sind die Hinterleibsringe breit um- gebogen und an den Seiten beborstet. Flügel leicht bräunlich tingiert, stärker an der Flügelbasis, kurz, an der Basis breit; die Basishälfte der Costa mälsig kurz bewimpert; Rand- dorn klein; Costal- und Discoidalader am Flügelrande parallel, der letzte Abschnitt der Postiealader — ?/; der ein wenig schief gestellten und leicht in der Mitte eingebogenen hinteren Querader; die kleine Querader steht etwas nach aufsen der Mündung der Subcostalader. Beine ganz schwarz; Vorderschienen aufsen über der Mitte mit einer kurzen Borste; Mittelschenkel unten vorn an der Basishälfte mit kurzen, hinten mit langen (6—7) starken Borsten der ganzen Länge nach beborstet; Mittelschienen vorn mit zwei, hinten mit zwei kurzen, aulsen mit drei starken Borsten, von denen die mittlere die längste; Hinterschenkel unten vorn und hinten nur in der Spitzenhälfte lang und stark beborstet, an der Basishälfte kurz; Hinterschienen Nova Acta XCV. Nr.2. 32 246 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [194] aulsen vorn in dem Mitteldrittel mit drei mäßig langen, aufsen hinten mit fünf längeren Borsten, die vierte unterhalb der Mitte die längste; drei starke und sehr lange Hinterborsten, die unterste unterhalb der Mitte die längste, unter dieser noch eine vierte kurze; drei starke vertikalstehende nicht lange Innenborste an dem Mitteldrittel der Schiene. Klauen und weilsgelbe Pul- villen mäfsig grofs, an den Hinterfülsen ganz klein. Hypopyg lang; obere Zange länglich-herzförmig, kurz behaart, am Ende spitzig und mit zwei langen divergierenden Haarborsten versehen; untere Zangen sehr lang, ganz dünn, einander genähert und parallel, an den Spitzen kurz bewimpert, von der oberen zu !/; bedeckt; „fulerum“ mit einem spitzig-dreieckigen mälsig langen Anhängsel. Das fünfte Bauch- segment ziemlich grols, oval, hinten bis ®/ı breit-dreieckig ausgeschnitten, Lappen lang und ziemlich schmal, aufsen mit langen Borsten besetzt, an der Spitze rund. A Ein 9' Ex. von F. Kowarz, Vaterland nicht angegeben, wahr- scheinlich Österreich. H. (Paregle) coerulescens Strobl. Ich habe verglichen vier Exemplare, von denen drei O' und ein 2. (Tirol, Juli 1898, und zwei 9’? vom Prof. Bezzi.) Hypopyg lang und sehr schmal, ähnlich dem bei P. macrura Schnb. Obere Zange schmal-herzförmig mit sehr stark leistenförmig verlängerter mit zwei langen divergierenden Borsten versehener Spitze; untere Zangen noch einmal so lang als die obere, sehr schmal, ganzrandig, ausgestreckt und gegeneinander nahe und parallel liegend, an der Spitze kurz bedornt; „fulerum“ klein mit zusammengebogenem Anhängsel wie bei P. macrura. Das fünfte Bauchsegment viereckig, sehr tief und breit-dreieckig ausgeschnitten, die inneren Ausschnittränder einmal gegen die Spitze eingebogen, diese lang beborstet wie bei den meisten Arten der Untergattung Paregle, Lappen lang und schmal. Hyl. (Delia) indisereta spec. nov. 9. Länge 4,5 mm. Vom Ansehen der Anth. discreta - ähnlich; unterscheidet sich von dieser außer den Gattungsmerkmalen durch geringere Gröfse, lichtere [195] Die Anthomyiden. 247 Körperfarbe, undeutlich gestriemten Thorax, sehr breite Hinterleibsmittel- strieme und sehr kurz beborstete Beine. Körper grau, Kopf grols, länglich- viereckig, Hinterkopf flach; Stirn lang, mäßig abschüssig, etwas vorstehend, Gesicht ein wenig zurückweichend, grau, Mundrand nicht aufgeworfen, Augen großs, eng zusammenstolsend, nur durch die sehr dünnen silberfarbigen Orbiten oben getrennt (oc. arcte cohaer.), Stirnstrieme länglich-dreieckig;, schwarz, in der Mitte und der Basis braun; Frontoorbitalborsten 9—-10, haarig, lang; Wangen silberweils-braunrot schimmernd, breit, ihr oberer Teil etwas breiter als die schmutzig-weilsen schmalen Backen; Fühler schwarz, mälsig kurz, das dritte Glied zweimal länger als die übrigen zu- sammen, Fühlerborste kurz pubescent (s. puberula) braungelb, an dem !ı spindelförmig verdickten Basisteile dunkelbraun. Taster gegen die Spitze etwas verbreitert, schwarzbraun. Thorax graubläulich mit fünf mäfsig breiten, schwach begrenzten, kaum sichtbaren schwärzlichen Striemen, die Seitenstriemen breit, aulsen jederseits eine lichtere aschfarbige Strieme zieht sich von den weifslichen Schultern bis zur Flügelbasis; Dorsocentralborsten fünf, mäßig lang, Akrostikalborsten vor der Naht drei Paar, gegeneinander sehr genähert; Sternopleuralborsten 1:2, Schüppchen klein, sich deckend, gelblichweils, Schwinger gelb. Flügel leicht bräunlich tingiert (weniger als bei discreta), fast glashell mit blalsbraunen Adern; Costa kurz be- wimpert, Randdorn sehr klein, Oubital- und Discoidalader streng parallel; der letzte Abschnitt der Posticalader halb so grols wie die hintere Quer- ader, diese vertikal stehend und ganz gerade; die kleine Querader steht fast gegenüber der Mündung der Subcostalader oder kaum etwas nach innen. Hinterleib etwas länger als Kopf und Thorax zusammen, bedeutend schmäler als Thorax, aber nicht streng streifenförmig;, sondern von oben etwas flachgedrückt, an der Basis und der Mitte gleich breit, dann allmählich sich verschmälernd, mit acht grofsen aschgrau schimmernden, scheinbar viereckigen Fensterflecken, wie bei H. (Paregle) radicum, weil die Ring- einschnitte breit geschwärzt sind; eine sehr breite schwarze, aus vier grolsen sich berührenden schwarzen schimmernden Flecken bestehende Mittelstrieme zieht den Hinterleib hindurch. Die Beborstung des Hinterleibs ist dicht und besteht wie ebenfalls auch die des Bauches aus ziemlich kurzen Haar- börstchen. Beine pechbraun mit braunrötlichem Schimmer; Mittel- und 32* 248 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [196] Hinterschenkel lang und dünn, Mittelschienen sehr lang, dünn und in der Mitte merklich nach innen gebogen. Vorderschienen hinten unter der Mitte mit zwei kleinen Börstehen, Mittelschenkel unten vorn sehr kurz beborstet, unten hinten an der Basishälfte mit 7”—S langen dünnen Borsten, Mittel- schienen vorn unten mit einer sehr kurzen dünnen Borste, auch hinten ist eine solche unter der Mitte; Hinterschenkel viel kürzer als die Hinter- schienen, aufsen vorn mit einer kurzen Borste unterhalb der Mitte, aulsen hinten mit drei Börstehen oberhalb der Mitte, hinten in dem Mitteldrittel zwei mälsig lange dünne Borsten. Weilse Pulvillen und Klauen klein. Hypopyg sehr ähnlich dem bei Delia floralis oder auch striolata: obere Zange ganz klein, genau herzförmig, hinten dreieckig ausgeschnitten; untere Zangen lang, ausgestreckt, in der Mitte und den Spitzen sich be- rührend, mälsig breit, aulsen flach bogenförmig, innen an der Basis von- einander mälsig entfernt. Das fünfte Bauchsegment breit und kurz, hinten bis zur Hälfte dreieckig ausgeschnitten, Lappen kurz, ziemlich breit. Ein 9° Ex. von der Insel Askold von Jankowski gesammelt. H. (Adia) genitalis — ? confidella Ztt. spec. nov. 9. Länge 3 mm. Vom Habitus der A. curvicauda Ztt. Glänzend schwarz, Thorax und teilweise auch der Hinterleib bläulichgrau angelaufen. Kopf im Profil fast viereckig, scharfkantig, Hinterkopf ziemlich stark gepolstert; Stirn lang, flach, stark abschüssig und vortretend; Gesicht kürzer als Stirn, in der Mitte ziemlich stark eingebogen, zurückweichend.. Mundrand ein wenig aufgeworfen; Kopfbasis fast gerade, bedeutend kürzer als Kopf auf der Fühlerbasishöhe; Fühler hängend, weit vom Gesicht entfernt, breit und mälsig lang, das dritte Glied 2'/, mal länger als die Basalglieder zusammen, Borste ganz nackt, ihr Basaldrittel spindelförmig verdiekt. Augen mälsig grols, genähert (oc. subeohaer.), Augenorbiten dünn und samt der schwarzen schmalen Stirnstrieme matt schwarz, Ocellendreieck klein, schwarz, glänzend; Wangen und Backen schwarz schillernd — '/s der Augenbreite, gekielt und die Backen sparsam beborstet. Rüssel kurz mit breiten zurückgeschlagenen Labellen, Taster dünn, kurz. [197] Die Anthomyiden. 249 Thorax schwarz, glänzend, von vorn betrachtet etwas matt wegen der bläulichgrauen Bereifung, mit drei verwaschenen schwarzen Striemen, die Mittelstrieme ziemlich breit; fünf dünne und lange Dorsocentralborsten, „pra“ sehr lang dünn — °/ı der folgenden; Sternopleuralborsten drei starke, die Vorderborste sehr lang; Schüppchen sehr klein, weils, gleich. Die Sub- apicalborsten des Schildehens ungemein lang und in der Mitte gekreuzt. Hinterleib schmal, lang-walzenförmig, ein wenig flachgedrückt, oben nicht eingebogen wie bei curvicauda, an der Basis am breitesten und all- mählich nach hinten sich verschmälernd, schwarz, glänzend; von hinten betrachtet, erscheinen die Seiten ziemlich breit grau bereift und matt, und eine breite abgesetzte schwarze und glänzende Mittelstrieme; der erste Ring 1'/; mal breiter als der schmale zweite, der dritte und vierte sind gleich- breit, der fünfte breiter als der vierte, kugelförmig, schwarz glänzend, der Basalring unter dem fünften horizontal liegend, lang und etwas hinten vor- stehend wie bei Hyporites. Von der Seite betrachtet, erscheinen die zwei ersten Ringe schmal-walzenförmig, die folgenden sehr breit kolbig an- seschwollen, ungefähr 2'/, mal breiter als der zweite, der fünfte Halbring kugelförmig, der ebenfalls schwarze und glänzende Basalring des Hypopys lang, mälsig breit und horizontal, vorn mit kurzen aber starken Börstchen besetzt; unter den dritten und vierten Hinterleibsringen hängen zwei un- gewöhnlich grofse und breite schwarze, nach hinten gebogene und mit- einander konvergierende Bauchlappen nieder. Die Bauchringe sind ziemlich breit und kahl, nur die umgebogenen Ränder der Hinterleibsringe sind unten mit mehr oder weniger langen Börstchen besetzt. Hinterleib sehr schwach beborstet; mit längeren Marginalmakrochäten sind nur der dritte, vierte und fünfte Ring besetzt, eigentliche Discalmakrochäten fehlen. Beine mälsig lang, schwarz, sparsam mit mäßsig langen Borsten besetzt. Vorderschienen aulsen mit einer kurzen Borste, Mittelschienen aufsen mit einer, hinten mit zwei Borsten, Hinterschienen aufsen vorn mit zwei ganz kurzen, aulsen hinten mit drei längeren und hinten mit drei Borsten; alle Borsten dünn. Klauen und Pulvillen ziemlich klein. Flügel glasartig, ein wenig bräunlich tingiert, kaum länger als Hinterleib, sie sind breit und die Spitze breit, abgerundet, alle Adern schwarz und stark; Costa sparsam mälsig kurz bewimpert, Randader kurz, Cubital- und Discoidalader parallel, die kleine 250 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [198] Querader steht gegenüber der Mündung der Subcostalader oder ein wenig nach aufsen derselben; beide Queradern sind etwas einander genähert; der letzte Abschnitt der Posticalader ist länger als die ganz gerade und vertikal stehende hintere Querader. Basalring des Hypopyg grols, rund, langbehaart; obere Zange lang- viereckig, schmal und lang, die unteren zu !/; bedeckend, mit lang und dicht beborsteten Seiten; untere Zangen ausgestreckt, parallel nebeneinander liesend, von oben pfriemenförmig, scharf zugespitzt, die Innenseiten hinten zweimal ausgeschnitten, vorn (gegen die Spitze) ganz nahe einander liegend und mit kurzen, mit den Börstehen der anderen Seite sich kreuzenden Börstehen dicht besetzt; im Profil sind die Zangen ebenfalls schmal, ge- bogen, am Ende plötzlich stark verdickt, an der Spitze rundlich und mit zahlreichen Börstchen besetzt. „Fulerum“ in der Mitte mit einer langen scharf zugespitzten Leiste. Das fünfte Bauchsegment lang-rechtwinkhg, sehr breit und tief fast bis zur Basis ausgeschnitten, die Lappen sehr lang und leistenförmig, die Leisten lang beborstet, ihre Spitzen stumpf. Ein 0' Ex. den 5. Mai 1909 in der Warschauer Gegend (Zwir) gefangen. H. (Adia) flexicauda Schnb. I. Diese Art ist so ähnlich der A. curvicauda Ztt., dals es ohne genaue Untersuchung des Hypopyg bis jetzt nicht möglich war, diese beiden Arten zu unterscheiden. Hypopyg ist im allgemeinen Teile (auch die entsprechende Zeichnung) beschrieben. Aufser der anderen Gestalt des Hypopyg und. der Bauchlappen (diese sind nicht so lang und schmal wie bei curvicauda, eher kurz) unterscheidet sich flexicauda noch durch manche andere Merkmale: Die Costa ist mit etwas schwächeren und mehr anliegenden Börstchen (besonders an der Flügelbasis) besetzt; das Verhältnis der letzten beiden Abschnitte der Disecoidalader ist — 1: 21, — 2°), während bei curwicauda — 1:2, seltener 1: 2!/,. —— Andere Merkmale wie bei curwcauda Ztt. Mehrere Exemplare aus heval (V. VI), Salinen Ciechocinek bei Torn, Pulawy (Lubliner Gouv.), Zwir (bei Warschau) im Mai und Juni. [199] Die Anthomyiden. 251 H. (Pegohylemyia) tibetana spec. nov. Q'?. Länge 6 mm. Eine schwarzgraue Art vom Ansehen der discreta Mg. ähnlich. Kopf mälsig groß, viereckig, Hinterkopf fast flach; Stirn mäfsig lang, nicht abschüssig, etwas vorgezogen, Stirnstrieme schwarz, sehr schmal, unten lang-dreieckig, schwarzbraun, Frontoorbitalborsten dünn 7”—8; Augen mäfsig groß, oben durch mikroskopisch dünne schwarze Orbiten und schmale Stirn- strieme getrennt (oc. cohaerentes); Fühler in der Höhe der Augenmitte ein- gefügt, mäßig lang und schmal, das dritte Glied 2!/; mal so lang als die übrigen, Fühlerborste in dem '/ı Basalteile schwach spindelförmig verdickt, schwarz, weiter gelb, halbgefiedert oder lang pubescent; Gesicht vertikal, aschfarbig, Mundrand nur wenig aufgeworfen, Wangen und Backen mälsig breit mit aschfarbigen, gelblichweilsen und schwarzen Reflexen, Backen vorn dicht beborstet. Rüssel kurz und samt den fadenförmigen Tastern braun- gelb, Sauglabellen kurz, zurückgeschlagen. Thorax schwärzlich mit drei undeutlichen entfernten schwarzen und zwei seitlichen breiten weils-aschgrauen Striemen von den Schultern bis zur Flügelbasis; Dorsocentralborsten fünf, Akrostikalborsten fehlen (vielleicht abgerieben?) Sternopleuralborsten 1:3 sehr lang, die untere hintere nur um !s kürzer als die nächste obere und etwas dünner. Schüppchen im Verhältnis der Gröfse der Art aufserordentlich klein, fast wie bei vielen „Acalypteren“, sich deckend, intensiv gelb, lang gelb bewimpert; Schwinger gelb. Hinterleib streifenförmig, etwas länger als Kopf und Thorax, auch schmäler als der letzte, in der Mitte breiter; gelblich aschfarbig mit schwärz- lichem Schimmer, in der Mitte mit einer in vier schwarze Dreiecke (Basen nach oben) aufgelöster Strieme; der fünfte halbkuglige Ring schwarz, glänzend; an der Spitze ist der Hinterleib stark verdickt wegen den anliegenden Bauch- lappen und Hypopyg. Beborstung des Hinterleibes dicht mit langen Borsten- haaren, gröfsere Makrochäten fehlen gänzlich; die Marginalborstenhaare des vierten Ringes nach unten gekrümmt überragen weit die Hinterleibsspitze. Flügel lang, an der Basis breit, durchsichtig, an der Basis und vorn dunkler gefärbt, Adern braun, Costa sehr kurz aber deutlich mit stehenden Börstehen besetzt, Randdorn sehr klein; Cubital- und Discoidalader am Flüselrande 252 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [200] ID parallel, die kleine Querader ein wenig nach innen der Mündung der Sub- costalader stehend; die hintere Querader schief, sehr leicht s-fürmig ge- schwungen, fast gerade, Discoidalzelle lang, der letzte Abschnitt der Posticalader ein wenig kürzer als die Hälfte der hinteren Querader. Beine samt den Knien pechschwarz. Vorderschienen mit einer starken langen Aulsenborste über der Mitte; Mittelschenkel vorn mit sehr kurzen, hinten mit langen Borsten an der Basishälfte der Unterseite besetzt; Mittelschienen vorm mit einer kurzen Borste, aufsen in dem Mitteldrittel mit zwei mälsig langen starken Borsten, die untere unter der Schienenmitte und auf der- selben Höhe zwei mäfsig lange Innenborsten. Hinterschenkel unten vorn und hinten der ganzen Länge nach mit zwei Reihen sehr langer Borsten nicht dicht (”—8 Borsten) besetzt, die Länge der mittleren dieser Borsten übertrifft dreifach den Hinterschenkeldurehmesser; Hinterschienen mit zwei (beim 2 drei) starken Aulsenvorderborsten in dem Mitteldrittel, vier starken Aulsenhinterborsten, von denen die zwei unteren an der Unterhälfte der Schiene die längsten sind, und drei Hinterborsten, die unteren zwei sind bei dem 9’ aufserordentlich lang; innen sind die Hinterschienen beim J' der ganzen Länge nach mit kurzen Härchen bewimpert, in dem oberen Drittel sind selbst ziemlich lange Wimperbörstehen. Klauen und die schmutzig- weilsgelblichen Pulvillen mälsig grofs. Hypopyg groß; obere Zange flaschenförmig, hinten abgerundet, vorn schmal, halsförmig vorgezogen, in der Mitte bucklig, mit langen starken Borsten besetzt; vorn mit vier langen Borstenhaaren; die unteren Zangen sind von der oberen ganz bedeckt; jene sind dünn, ausgestreckt, parallel gegeneinander liegend und sehr genähert, an der Spitze zangenartig aus- gekerbt; des „fulerum penis“-Anhängsel mit drei starken langen Borsten. Das fünfte Bauchsegment lang-viereckig, hinten etwas breiter, tief und breit fast bis zur Hälfte dreieckig ausgeschnitten; die Lappen sind ziemlich schmal, in der Mitte etwas breiter, die Spitze schmal abgerundet, wenig beborstet. Das Weibchen gleicht in der Körperfarbe und Flügel ganz dem Männchen; die Stirn — mehr als '/; der Kopfbreite; Ausenorbiten sind sehr breit und samt dem grofsen Ocellendreieck, den ziemlich breiten Wangen und Backen gelb, rot schimmernd; Stirnstrieme breit, lebhaft rot und ganz [201] Die Anthomyiden. 253 hinten die beiden seitlichen Enddreiecke der Stirnstrieme schwarz; Kreuz- borsten vor dem Ocellendreieck sehr lang und stark; Frontoorbitalborsten fünf, mälsig lang. Das dritte Fühlerglied etwas breiter als bei dem J', die Fühlerborste ebenso lang, halbgefiedert; Augen mälsig klein, kurz-oval- rundlich. Hinterleib in gewöhnlicher Weise zugespitzt, Legeröhre braun, sehr lang; die Beborstung der Beine ähnlich mit nur der geschlechtlichen Ausnahme. Nerek-Tal in Tibet 26. VI. —7.VIII. Expedition des General Przewalski. Hyl. (Pegohylemyia) askoldica spec. nov. ©. Länge 6,5 mm. Schwarzgraue, lichtbehaarte, äufserlich der A. discreta var. fugitiva sehr ähnliche Art, nur gröfser als diese. Kopf im Profil viereckig, Hinter- kopf ziemlich stark gepolstert, Stirn lang, nicht abschüssig, vorn merklich gewölbt und vorstehend; Augen klein, durch weilse hinten schmale Orbiten und schwarze nicht schmale Stirnstrieme getrennt (oc. subcohaerentes); Stirn- strieme länglich-dreieckig, rotbraun, matt; Frontoorbitalborsten haarig, lang und dicht gestellt; Fühler kurz (das dritte Glied noch einmal so lang als die übrigen), schwarz, mälsig breit, Fühlerborste kurz, bis zur Hälfte all- mählich nicht stark spindelförmig verdickt, ganz nackt. Gesicht kurz, ein- gebogen, schwärzlich schimmernd; Mundrand nur wenig aufgeworfen, Wangen und die stark beborsteten Backen sehr breit, schwarz, scheinbar schräg tief geteilt; Rüssel schwarz, mälsig lang mit breiten zusammengelegten Labellen, Taster schwarz, fadenförmig. Thorax robust, aschgrau aber durch die fünf breiten schwarzen Striemen fast schwarz erscheinend, zwischen den drei Mittelstriemen ziehen sich zwei sehr schmale weilsgraue Striemen durch, die zwei seitlichen lichten Striemen sind breit und gehen bis zur Flügel- basis; andere Striemen ziehen sich bis zum Thoraxende; Thoraxseiten schwarz, wenig weils schimmernd. Der Thorax ist samt dem Hinterleibe sehr dieht mit langen Borstenhaaren, deren Länge am Thorax die halbe Länge der sehr langen haarigen Hauptborsten erreicht; an den Hinterleibs- seiten sind die Borstenhaare ungewöhnlich lang, an Länge die längeren Toraxborsten noch übertreffend. Dorsocentralborsten fünf, Akrostikalborsten Noya Acta XCV. Nr.2. 33 254 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [202] vor der Naht 4—5 Paar, die vordersten sehr lang und stehen näher den Dorsocentralborsten als gegenseitig. Sternopleuralborsten 1:2, Sternopleura lang und dicht behaart. Schüppchen gelblichweils, klein, sich deckend, das obere lang gelblich bewimpert; Schwinger gelb. Schildehen schwarz. Hinterleib bedeutend schmäler als Thorax, etwas länger als Kopf und Thorax zusammen, streifenförmig, aber nicht leistenförmig sondern lang-oval, an der Basis und dem zweiten Ringe am breitesten; von oben betrachtet schwärzlich, von hinten licht aschbläulich mit schwärzlichen wenig be- grenzten Einschnitten, mit schwarzer abgesetzter in Dreiecke aufgelöster Mittelstrieme, fast so wie bei discreta Mg., die schwarzen Dreiecke sind aber grölser und schärfer abgegrenzt; von dem dritten Ringe verschmälert sich der Hinterleib bis zu ziemlich stark verengter und wie abgeschnittenen Spitze; der kleine kuglige fünfte Ring ist matt und nach unten samt dem nicht groß erscheinenden Hypopyg und den Lappen gebogen, das lang behaarte Hinterleibsende nur wenig verdiekend. Anufser der sehr dichten langen und borstigen Behaarung sind am Hinterleibe keine längeren und stärkeren Makrochäten, selbst auch Marginalmakrochäten sichtbar. Der Bauch ist auch der ganzen Länge nach lang behaart; die umgebogenen Ringränder am Bauche sind mälsig schmal. Flügel durchsichtig, leicht bräunlich tingiert, Adern braun; die untere Flüselbasishälfte gelb, die Vorderrandzellenbasis braun, ein schwarzer ziemlich grolser viereckiger Fleck an der Flügelbasis bei der Vereinigung der Subcostal- mit der Cubital- ader, die Mündung der Subcostalader am Flügelrande ebenfalls schwarz, die kleine Querader schwarz, schief gestellt, gegenüber der Mündung der Subeostalader; Costa ganz kurz bewimpert, fast nackt, Randdorn sehr kurz, der letzte Abschnitt der Posticalader halb so lang als die gerade vertikale hintere Querader. Beine pechschwarz; Vorderschienen aufsen mit zwei Borstenhaaren, das obere lang, in der Schienenmitte; Mittelschenkel unten der ganzen Länge nach mit langen dichten Borstenhaaren, besonders an der Hinterseite; Mittelschienen aufsen unter der Mitte mit einer kurzen Borste, hinten mit zwei starken Borsten in dem !/; Mitteldritteile; Hinter- schenkel unten von beiden Seiten dieht mit sehr langen Borstenhaaren be- setzt; Hinterschienen aufsen vorn mit drei kurzen Borsten, aufsen hinten mit drei langen Haarborsten, hinten ebenfalls mit drei sehr langen Haarborsten Pr vera [203] Die Anthomyiden. 255 besetzt, von denen die untere unter der Schienenmitte. Klauen und gelbliche Pulvillen mälsig großs. Obere Zange des Hypopyg trapezfürmig, grofs, die unteren Zangen ganz bedeckend, die kürzere Hinterseite dreieckig aus- geschnitten, vorn mit langer schmaler Spitze, jede Seite dieser Zange drei- eckig verbreitert, mit Borstenhaaren besetzt; untere Zangen kurz, an der Basis breit, weiter zugespitzt, die Spitze etwas hervortretend, lang und dicht behaart; das „fulerum“ jederseits mit zwei starken langen Borsten. Das fünfte Bauchsegment nicht breiter als das vierte, oval, hinten fast bis zur Hälfte dreieckig ausgeschnitten, Lappen mälsig lang mit scharfen kon- vergierenden Spitzen, ziemlich stark beborstet. Ein Exemplar von der Insel Askold bei Wladywostok in der Peter des Grofsen Bucht des Japanischen Meeres, von Herrn Jankowski gesammelt. Acroptena nuda spec. nov. Q'. Sehr ähnlich der A. ambdigua Fall. Kopf im Profil viereckig, oben ein wenig breiter als die gerade Basis, Hinterkopf kaum gepolstert, mit schwarzen Börstehen besetzt; Stirn nicht abschüssig und kaum etwas vor- gestreckt, Gesicht nicht kurz, gerade, aschfarbig, zurückweichend; Augen mittelgrofs, oben durch eine mäfsig breite schwarze Stirnstrieme und linien- förmige silberweilse Orbiten getrennt (oc. subcohaerentes); Frontoorbitalborsten mäßig kurz (5—6); Fühler in der Augenmitte eingefügt, schwarz, kurz und breit, das dritte Glied zweimal länger als die Basalglieder, Borste fast nackt, nur an dem ein wenig spindelförmig verdickten '/s Basalteile pubescent; Wangen mälsig breit, Backen etwas breiter sparsam mit Borsten besetzt, weils, aber durch starke Reflexe schwarz erscheinend. Rüssel kurz mit mittelgrofsen zurückgeschlagenen Labellen, Taster schwarz, gegen die Spitze etwas verbreitert. Thorax viereckig, grauschwarz, etwas glänzend, mit drei schwarzen breiten durchgehenden Striemen, aufsen mit breiter aschweilser Strieme von den Schultern bis zur Flügelwurzel; Dorsocentralborsten fünf, lang, Akrostikal- borsten lang, drei Paar vor der Naht, einander mehr als den Dorsocentral- borsten genähert, „pra“ lang, Sternopleuralborsten 2:2, die vordere untere fast so lang und stark wie die obere; Schüppchen klein, gelblichweils, das 256 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [204] untere bis °/; bedeckt, Schwinger gelb. Hinterleib länger als Kopf und Thorax, elliptisch-konisch, ein wenig flachgedrückt, aschfarbig grau, wenig glänzend ohne Reflexe, die Einschnitte dünn schwarz, Mittelstrieme schmal, schwarz, gleichbreit, mit Ausnahme auf dem vierten Ringe, wo sie etwas schmäler erscheint. Marginalmakrochäten dünn und kurz, Discalmakrochäten nur auf dem vierten Ringe, einreihig. Der ganze Hinterleib ist mit kurzen Härchen dicht besetzt. Der fünfte Ring ganz klein, streifenförmig, gebogen. Basalring des Hypopyeg glänzend schwarz, kuglig, strahlartig mit längeren Borsten besetzt; die beiden Bauchlappen dünn und lang, schwarz, hängend, mit schwarzen Börstchen besetzt; die Zangen schmal und mäfsig lang. — Flügel nicht groß, sehr blals-bräunlich tingiert, nur an der Basis und dem Vorderteile etwas intensiver bräunlich; Costa fast nackt, Randdorn sehr klein; Cubital- und Discoidalader parallel, der letzte Abschnitt der Postical- ader um !, kürzer als die ziemlich stark s-förmig gebogene und schief gestellte hintere Querader; die kleine Querader steht gegenüber der Mündung der Subecostalader. Beine schwarz, Vorderfülse länger als die entsprechenden Schienen; diese vorn unten mit zwei genäherten Borsten, außen mit zwei Borsten unter der Schienenmitte; Mittelschenkel unten vorn der ganzen Länge nach mit kurzen Borsten dicht besetzt, hinten in dem ?/; Basalteile mit 5—6 vertikal nach unten gekehrten dünnen langen Borsten besetzt; Mittelschienen mit einer Vorderborste unterhalb der Mitte, aufsen vorn mit drei, hinten mit zwei Borsten, alle nicht lang. Hinterschenkel unten vorn sparsam mit etlichen (7”—8) langen Borsten der ganzen Länge nach besetzt, unten hinten nur mit wenigen (3—4) langen dünnen abstehenden Borsten in der Spitzen- hälfte besetzt. Hinterschienen au/sen vorn mit drei starken kurzen Borsten, die zweite gleich unter der Mitte, aufsen hinten der ganzen Länge nach mit 5—6 starken Borsten, von denen die zweite und vierte länger als die anderen; hinten mit drei sehr langen Borsten, die zweite gleich unter der Mitte; sonst sind die Schienen mit nur kurzen unbedeutenden Börstchen dicht besetzt. Klauen und Pulvillen mälsig lang, düster-gelb. Die Bauch- segmente und die breiten umgebogenen Ränder der Hinterleibssegmente wie bei P. ambiquaeformis. — Der Basalring des Hypopyg grols, mit mälsig langen Borsten besetzt; obere Zange herzförmig, beborstet, hinten dreieckig [205] Die Anthomyiden. 257 ausgeschnitten, vorn die Spitze verlängert und wie bei fast allen Acroptena- Arten tief gespalten, vierborstig; untere Zangen kurz, ziemlich schmal, aus- gespreizt, gegeneinander mit den Spitzen konvergierend, von: der oberen zu %ı bedeckt. Das dünne fulerum-Anhängsel lang, peitschenartig gekrümmt (wie bei allen Acroptena-Arten). Das fünfte Bauchsegment sehr lang, elleptisch, breiter und bedeutend länger als das vierte, welches bei manchen Acroptena- Arten jederseits einen langen Borstenbüschel trägt; hinten sehr breit und über die Hälfte ausgeschnitten; die sehr schmalen beborsteten Lappen lang und den Hirschhörnern nicht unähnlich: innen in der Mitte mit heraus- tretenden Ästchen besetzt; die Lappenspitzen konvergierend. Zwei 9' Ex. aus der Petersburger Gegend (aus der Sammlung des Herrn Portschinsky). Acroptena similis spec. nov. ©. Länge 4,5 mm. Sehr ähnlich der A. ambigua Fall., aber kleiner, Stirn mehr abschüssig, Fühler kürzer, das dritte Glied 2!/, mal länger als die Basalglieder zu- sammen und reichen unten nur bis zu ?/s des Gesichts (während bei ambigua bis °/); die Frontoorbitalborsten sind haarförmig, Augen wie bei ambigua genähert (oc. subapproximati), bei einem Exemplar mehr genähert als bei der genannten Art; die Akrostikalpräsuturalborsten gegenseitig sehr genähert, die Entfernung dieser Borsten von den Dorsocentralborsten noch einmal grölser als die gegenseitige (bei ambigua sind diese beiden Borstenarten fast gleich weit voneinander entfernt); die Thoraxstriemen und die weilsen Zwischen- striemen so wie bei ambigua; Sternopleuralborsten 3: 3, die unteren etwas dünner aber ziemlich lang und nicht haarartig; bei einem Exemplar fehlt die dritte vordere untere Borste wie bei ambigua. Die Schüppehen, Schwinger und Flügel wie bei dieser Art, aber die Oubital- und Discoidalader gegen das Ende parallel wie bei divisa Mg. Hinterleib ziemlich kurz, nicht länger als Thorax und Kopf zusammen, noch mehr abgeflacht als bei ambigua, länglich-eiförmig, aschgrau; eine schwarze, kaum etwas abgesetzte Mittel- strieme durchzieht den Hinterleib, dieselbe ist breit auf dem ersten Ringe, dann verschmälert sich nach hinten aber ebenso wie bei ambigua nur un- bedeutend; von hinten betrachtet, zeigen sich an den Einschnitten breite 258 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [206] schwarze Binden, welche ganz oder teilweise verschwinden bei anderer Betrachtungsweise. Die Marginal- und Discalmakrochäten sind um die Hälfte kürzer als bei ambigua und sind nur auf dem vierten Ringe; der fünfte Ring kaum etwas, saumartig hervortretend, der mit ihm angrenzende Basal- ring des Hypopyg ist kugelförmig, schwarz, glänzend, wie bei ambigqua, und sehr dieht mit langen dünnen schwarzen strahlenartig ausgehenden und ein wenig gebogenen Börstchen besetzt; vor der unter den Bauch zurück- geschlagenen Hinterleibsspitze sieht man wie bei ambigua eine Verdickung (die Basen der Zangen) und zwei grolse, ziemlich breite, aber mehr lange schwarze herabhängende Bauchlappen wie bei der Macrorchis meditata, dicht mit zahlreichen Börstehen besetzt. An den Vorderschienen unter der Mitte stehen zwei Borsten, eine aulsen, die zweite hinten; Mittelschienen vorn mit einer Borste oder diese fehlt, aufsen eine grolse und drei kürzere hinten, zuweilen noch eine gröfsere Innenborste unter der Mitte; Hinterschienen aulsen vorn: zwei kleine Borsten oberhalb und unter der Mitte, aufsen hinten zwei lange Borsten, hinten drei lange Borsten, jede an dem '/ı Schienenteile. Die Hinterschienen sind ein wenig gebogen. Das Hypopyg ist sehr ähnlich dem bei A. ambigua. Basalring grols, rund im Profil (eiförmig bei ambigua), lang und dieht beborstet. Obere Zange viereckig (bei ambigua quer-rechtwinklig mit abgerundeten Ecken), ganzrandig, stark beborstet, vorn jederseits zweimal ausgeschnitten, in der Mitte lang gespalten mit Bildung zweier langer leistenförmiger nahe und parallel gegeneinander liegenden Verlängerungen (wie bei ambigua) und jederseits noch mit eben solchen, aber um die Hälfte kürzeren Leisten (welche bei ambigua fehlen). Untere Zangen ausgespreizt, vorgestreckt, über der Mitte gebogen (bei ambigua fast gerade), schmal, von der oberen über die Hälfte bedeckt; „fulerum“ mit einem fadenförmigen langen An- hängsel. Das fünfte Bauchsegment lang-viereckig, fast bis zur Hälfte ziemlich breit leierförmig ausgeschnitten, die Spitze und die Innenseiten des Ausschnitts dicht beborstet und in der Mitte mit sehr dünnen kurzen Aus- stülpungen, etwas an die entsprechenden bei A. nuda erinnernd. Zwei 9' Ex. aus der Warschauer Gegend (kuda Guzowska 26. VI. 1892 und Bielany 15. VI. 1902). [207] Die Anthomyiden. 259 Peg. (Pegomyza) Schineri Schnb. — ? puella Schin. (nee Meg.). Mehrere 9' und 2 Ex. aus Frankreich von Dr. Villeneuve aus Rambouillet, Hautil, Majsons und von J. Portschinsky aus der Peters- burger Gegend (als var. dieser Art). Stimmt nicht ganz genau mit der Schinerschen Beschreibung. Die grölste von Arten dieser Gattung (Länge 6—6,5 mm). Der Hinterleib ist nicht streifenförmig, sondern oval-walzen- förmig, von oben etwas flachgedrückt, beim 2 länglich-eiförmig. Flügel mit einem mälsig langen Randdorn; die hintere Querader etwas schief ge- stellt und leicht s-förmig geschwungen. Fühlerborste nur mälsig kurz (nicht lang) gefiedert. Die Borsten der Hinterschienen wie bei allen hierher gehörenden Arten sind gestellt wie 1:3:2. Schüppchen gelblich, Schienen rötlichgelb. Obere Zange des Hypopyg klein, länglich-viereckig, hinten etwas ausgerandet, vorn in der Mitte seicht dreieckig ausgeschnitten; untere Zangen mälsig lang, voneinander entfernt, aber gegeneinander parallel, schmal, an den Spitzen keulenförmig verdickt und zangenartig gespalten. Das fünfte Bauchsegment grol[s, viereckig, hinten breiter als vorn und tief trapezförmig bis zur Mitte ausgeschnitten; das vierte Bauchsegment sehr schmal, mehr als um die Hälfte schmäler als das fünfte, sehr schwach beborstet. P. (Pegomyza) puella Mg. (nee Schin.). Länge 5—5,5 mm. Sechs Exemplare, unter denen zwei Q' und vier $; vier Exemplare aus Mohylewer Gouv. (Rufsland) und zwei aus Krim. Stimmen genau mit der Meigenschen Beschreibung. Fühlerborste mäfsig lang, aber nicht dicht gefiedert, Flügel ohne Randdorn, die grofse Querader schief gestellt, ziemlich stark s-förmig geschwungen; Schüppchen gelblich. Beine dunkel rostfarbig oder gelblichbraun. Hypopyg sehr ähnlich dem vorigen; obere Zange vier- eckig, wappenschildähnlich, vorn und hinten ganzrandig, jederseits mit fünf (bei der vorigen Art mit vier) langen abstehenden Borstenhaaren besetzt; untere Zangen wie bei P. Schineri. Das fünfte Bauchsegment hinten schmäler als vorn, viereckig, die Seiten vorn bogenförmig, hinten ebenso wie bei der vorigen Art aber etwas kürzer ausgeschnitten, stark jederseits beborstet; das vierte Bauchsesment nur etwas schmäler als das fünfte, die Lappen etwas kürzer. 260 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [208] P. (Pegomyza) intermedia Mg. Länge 5—5,5 mm. Mehrere 9’ und ? aus Frankreich (Rambouillet, Maisons, Mai, Juni) und der Petersburger Gegend. Stimmen genau mit der kurzen Meigenschen Beschreibung dieser Art. Die Fühlerborste ist ebenso wie bei P. Schineri nicht lang gefiedert; die Schienen sind rotgelb, Flügel mit einem Randdorn, welcher besonders lang ist bei den 2 Exemplaren; die grolse Flügelquerader ist ganz leicht s-förmig geschwungen und etwas schief gestellt, der letzte Abschnitt der Postiealader ist ebenso lang wie die hintere Querader (bei Schineri und puella Mg. kürzer!). Das Hypopyg ist viel mehr ähnlich dem bei P. praepotens Wiedm. als dem bei den beiden vorigen Arten. Obere Zange klein, lang -herzförmig, hinten dreieckig ausgeschnitten, vorn spitzig und ein wenig gespalten; untere Zangen mälsig lang, dünn, parallel mit divergierenden nicht keulenförmigen, aber auch zangenartig gespaltenen Spitzen, diese sind wie bei praepotens mit kleinen Dörnchen besetzt und kurz bewimpert; die obere Zange ist auch wie bei praepotens hinten mit zwei langen Borsten besetzt. Das fünfte Bauchsegment ist grols, rhombisch, sehr tief fast bis zur Basis breit drei- eckig ausgeschnitten, die Lappen sind sehr lang und schmal, dicht beborstet; das vierte Bauchsegment ist ebenso schmal als bei P. Schineri. Bei P. prae- potens ist das fünfte Bauchsegment nur etwas über die Hälfte ausgeschnitten, die Lappen sind ziemlich breit, die vordere Ecke des Ausschnittdreiecks ist scharf, während bei den drei oben beschriebenen Arten diese Ecke stumpf ist (wie abgeschnitten); das vierte Segment bei praepotens ist breiter als das fünfte, und der Basalring des Hypopyg trägt bei der letzterwähnten Art hinten vier sehr dicke und lange spornartige Dorne. P. (Pegomyza) similis Schnb. 9. Länge S—-10,5 mm. Grofse schmale aschgraue Art mit gelblichen Flügeln und rötlich- gelben dünnen und langen Beinen, der P. praepotens Wied. am ähnlichsten. Kopf im Profil verhältnismäfsig klein und länglich viereckig mit abgerundeten Ecken; Hinterkopf ziemlich stark gepolstert, unten sparsam mit dünnen schwarzen Borsten besetzt, Kopfbasis halbrund, nicht länger [209] Die Anthomyiden. 261 als Kopf auf der Fühlerbasis; Stirn mälsig lang, stark gewölbt, etwas vor- stehend; Augen hoch, oben stark genähert (oc. cohaerentes); Stirnstrieme unten lang-dreieckig, ziemlich schmal, dunkelbraun, oben linienartig, schwarz, Augenorbiten breit, dreimal breiter als die Stirnstrieme oben, silberweils gräulich schimmernd, mit wenigen (4—5) dünnen Frontoorbitalborsten; die Augenorbiten umfassen das Ocellendreieck und gehen auf den oberen Teil des Hinterkopfes über, so weit, dals sie zwei weilsgraue Vierecke hier bilden, zwischen denen die mälsig kurzen aber kräftigen Postvertikalborsten stehen. Gesicht weils-grau schimmernd, etwas kürzer als Stirn, mälsig stark eingebogen. Mundrand ein wenig aufgeworfen, mit starken langen gekreuzten Vibrissen; Wangen und Backen mäfsig schmal, gekielt, silber- weils schillernd, der Unterrand dieser spärlich mit starken langen Borsten besetzt. Fühler in der Höhe der Augenmitte eingefügt, ziemlich lang, aber bis zum Mundrande nicht reichend, das dritte Glied 2'/; mal länger als das zweite, das erste und dritte Glied chokoladenfarbig, das zweite rot, ins bräunliche schimmernd, Fühlerborste lang, sehr dünn, lang aber sparsam gefiedert, ihr Basalteil ziemlich stark aber nicht lang verdickt. Rüssel kurz, dick, Labellen lang, umgebogen, Taster dunkelgelb, kurz, dick, gegen die Spitze ein wenig verbreitert. Thorax verlängert, ziemlich schmal, aber von der Seite betrachtet, sehr hoch und robust, so breit wie Kopf, aschfarbig, mit zwei breiten schwarzen Seitenstriemen, welche von oben gesehen sich von Anfang an ‚diehotomisch verzweigen, zwischen sich eine dünne Strieme freilassend, ‘dann unmittelbar vor der Naht sich vereinigen und über der Naht in der vorigen Weise sich nochmals verzweigen und an der zweiten Postsutural- borste endisen. Von der Seite gesehen, verschwindet zum gröfsten Teil die schwarze Farbe der Striemen, eine verwaschen schimmernde Schwärzung übrig lassend; zwischen den zwei breiten schwarzen Striemen sieht man so gut von oben wie von der Seite und besonders von vorn in der Mitte des Thorax zwei weit voneinander entfernte schwärzliche linienartige Striemen, welche über die Naht durchgehen, Schildehen aber nicht erreichend. Thorax vorn und Schultern rein licht aschfarbig. Dorsocentralborsten fünf, sehr lang und dünn, Akrostikalborsten fast ebenso lang und stark wie diese (besonders das hintere Paar) zwei Paar, „pra“ sehr lang, seitwärts hervorragend und Nova Acta XCV. Nr. 2. 34 262 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [210] nur etwas kürzer als die folgende Supraalare; Sternopleurale drei und unten vor der Sternopleuraspitze mit zwei starken langen Borsten, der übrige Teil jener fast ganz nackt. — Schildehen aschgrau, auf den vorderen Seitenecken und einem Teil der benachbarten Fläche sieht man jederseits (aber nur von oben betrachtet) einen grolsen schwarzschimmernden rundlichen Fleck; aufser den gewöhnlichen Borsten ist noch ein Paar mälsig starker Discalborsten. Schüppchen verhältnismäfsig klein, gleich, reinweils, von- einander etwas entfernt, das Flügelschüppchen sehr lang weils bewimpert; Schwinger gelb. Hinterleib licht-aschgrau, im Vergleich der Grölse dieser Art aufser- ordentlich schmal, walzenförmig-konisch, an der Basishälfte merklich platt gedrückt, weiter steif gerade ausgestreckt; die Basis breiter als die folgenden allmählich sich bis gegen das zugespitzte Ende verschmälernden Ringe; von hinten gesehen, bemerkt man eine grau schimmernde, nicht breite und aus länglichen Dreiecken bestehende von oben nicht sichtbare Mittelstrieme; der erste Ring ist länger als der zweite, und so allmählich verkürzen sich die Ringe bis zu der Spitze; der schmale kleine fünfte Ring ist gelbrot und bildet an der Bauchspitze mit dem unter ihm horizontal liegenden und etwas mehr vorstehenden schwarzbraunen langen und schmalen Basalring des Hypopyg zwei deutliche schmale Schichten, Hypopyg rostbraun. Der ganze Hinterleib ist mit kurzen anliegenden Borsten dicht besetzt; auf allen Ringen stehen sparsam sehr lange Marginalborsten, eben solche Discal- borsten, jederseits nur eine von dem zweiten Ringe anfangend; an den breit umgebogenen Ringseiten steht jederseits auf jedem Ringe eine lange Seiten- borste. Die auf den Bauch umgebogenen Ränder der Segmente sind gegen- einander genäbert und der ganzen Länge nach schwarz schwimmernd; die Bauchsesmente sind sehr lang und fast so schmal wie bei den Homalomyinen; Bauchlappen anliegend; Bauch sehr spärlich und kurz beborstet. Beine sehr lang und dünn, isabellgelb (Chamois), die Hinterschenkel und Hinterschienen sehr lang, alle Fülse sehr dünn und bedeutend länger als die Schienen, schwarzbraun; die Metatarsen der Vorderfüfse oben schwarz, unten infolge der dichten langen Bewimperung rötlich, die der Mittelfülfse und besonders der Hinterfülse gelblich schimmernd; Metatarsen der Mittelbeine unten ziemlich dieht mit dieken kurzen Borsten besetzt; [211] Die Anthomyiden. 263 alle Tarsen an den Spitzen bräunlichrot. Klauen und Pulvillen sehr lang, gelblichweils. Alle Beine obgleich mit starken und langen Borsten besetzt, sehen wegen der sehr sparsamen Beborstung kahl aus. Die Hüften sind strohgelb, weilslich bereift; Vorderschienen vorn unter der Mitte mit einer dünnen, mälsig langen Borste, hinten eine ebenso lange Borste unterhalb der Mitte, etwas höher als die vorige; Mittelschenkel vorn oben mit 5—6 kurzen Börstchen, unten vorn mit ganz kurzen Börstchen, unten hinten an der Basishälfte mit 3—5 langen starken vertikalen Borsten, Mittelschienen aulsen vorn unter der Mitte mit einer sehr langen kräftigen Borste, aulsen hinten mit einer etwas kürzeren, auf gleichem Niveau stehenden Borste, hinten mit zwei kurzen Börstehen, die obere in der Schienenmitte; Hinter- schenkel unten vorn der ganzen Länge nach mit langen gerade stehenden starken Borsten (”—9) besetzt, unten hinten mit wenigen kürzeren in dem Mitteldrittel; Hinterschienen au/sen vorn mit einer Borste, aufsen hinten und hinten mit je zwei sehr kräftigen und langen Borsten (besonders die hinteren), die oberen oberhalb der Schienenmitte; Apicalborsten stark und lang, besonders zahlreich an den Mittelschienen; alle letzten Tarsen oben mit sehr langen dünnen, am Ende gekrümmten Börstchen besetzt. Flügel lang, nicht breit, gelblich tingiert, die Flügelbasis nicht dunkler gefärbt, kaum ist nur die Hälfte der Wurzelzelle ein wenig gelb- braun angelaufen; die Adern braungelb; Costa dicht fein und kurz bewimpert, Randdorn sehr klein, fast fehlend; Oubital- und Discoidalader etwas diver- gierend, jene am Flügelrande nach vorn etwas divergierend; hintere Quer- ader sehr schief stehend, stark s-förmig gebogen und steht fast gegenüber der Mitte der ersten Hinterrandzelle; der letzte Abschnitt der Posticalader etwas länger als die Hälfte der hinteren Querader. Hypopyg lang; Basalring mit langen Borsten besetzt, zwischen denen jederseits hinten eine dieke Borste; obere Zange lang-herzförmig, hinten ein wenig dreieckig ausgerandet, vorn schmal, die Spitze kurz zweiteilig, die unteren zu '/s bedeekend; diese schmal, lang ausgestreckt, gegeneinander parallel und nahe liegend, oben dicht kurz kammartig beborstet und an der Spitze mit einem grolsen dieken Dorn. Das hintere Anhängsel des „fulerum“ mäfsig lang und breit, die Spitze gabelartig geteilt. Das fünfte Bauch- 34 264 J. Schnabl und H.-Dziedzicki, [212] segment lang. rechtwinklig, schmäler als das vierte, etwas über die Mitte schmal dreieckig ausgeschnitten; Lappen lang, gleichbreit, ziemlich schmal, lang beborstet. Drei 0’ Exemplare.aus Lugan Südost-Rulsland und Kaukasus (Kasbek kleinere Exemplare = 8 mm) aus der Portschinsky- Sammlung. Peg. (Anthomyia) transversaloides spec. nov. ©. Länge 5 mm. Eine schwarzgraue Art mit stark vortretender Stirn, und eiförmig- ovalem stark abgeflachtem Hinterleibe, äußerlich sehr ähnlich der Pegomyia transversalis Ztt. Kopf verhältnismäßsig grofs, im Profil länglich-viereckig, Kopfbasis bedeutend schmäler (im Profil) als Kopf oben, rundlich, Hinterkopf unten ziemlich stark gepolstert, oben fast nackt, unten stark schwarz beborstet; Stirn mäßsig lang, nicht abschüssig, vortretend, Stirnstrieme schwarz, lang- dreieckig, ziemlich breit, Augen durch diese und schmale weilse Orbiten getrennt (oc. subcohaerentes); Gesicht leichter konkav, etwas zurückweichend, aschgrau, kaum aufgeworfen; Wangen und Backen mälsig breit, silberweils, schwarz schimmernd, die letzten nur mit wenigen langen und dünnen nach oben und unten gerichteten Borsten besetzt. Fühler hängend, schwarz, mälsig kurz und breit, das dritte Glied zweimal länger als die Basalglieder zusammen, Fühlerborste ziemlich kurz, fast bis zur Hälfte spindelförmig, an der Basis stärker, verdickt. Rüssel kurz, diek, mit kleinen nieht um- gebogenen Saugflächen; Taster schwarz, fadenförmig, gegen die Spitze etwas verbreitert, stark beborstet. Thorax gräulichschwarz mit drei breiten nieht sehr deutlichen schwarzen Striemen, grauweilslichen Schultern und ebenso gefärbten breiten, bis zur Flügelbasis reichenden Seitenstriemen; Dorsocentralborsten fünf, mäßig lang, drei Paar Akrostikalborsten, ziemlich lang und an der Mittelstrieme stehend; „pra“ lang; Sternopleuralborsten drei, die hinteren einander sehr genähert, die hintere untere fast so lang wie die obere. Schüppchen klein, sich ganz deckend, gelb, das obere lang gelb bewimpert, Schwinger gelb mit grofsem braunem Knopfe. — Hinterleib lieht-aschgrau, matt, länglich-eiförmig, stark abgeflacht, mit kurzen Borsten- haaren besetzt, sonst dürftig beborstet, ohne eigentliche Discalmakrochäten, ern [2 13] Die Anthomyiden. 265 Marginalmakrochäten dünn und nicht lang; Einschnitte und die mälsig breite, in schmale lange Dreiecke aufgelölste hinten schmälere Mittelstrieme schwarz. Der fünfte kleine halbkuglige schwarzmatte Ring ist mit einem kurzen Barte aus dichten, gerade vorstehenden Borstenhaaren besetzt. An dem Bauche, zwischen dem dritten und vierten Ringe, hängen zwei voneinander weit entfernte schwarze schmale und mälsig lange, bogenartig gekrümmte, mit zahlreichen Härchen besetzte Lappen des fünften Bauchsegments. Die Ränder der Hinterleibsringe sind ziemlich breit an den Bauch umgebogen, die Bauchmembran ist ebenso breit wie diese. Beine ganz schwarz, mälsig lang; Vorderschienen aulsen in der Mitte mit einer ganz kleinen Borste, Mittelschenkel unten vorn in der Basalhälfte dicht mit ganz kurzen Börstchen, hinten mit langen Borsten in der ?/; Basal- hälfte dürftig beborstet; Mittelschienen mit drei ganz kurzen Borsten besetzt: aulsen unten mit einer, hinten mit zwei, die obere in der Mitte; Hinter- schenkel unten vorn der ganzen Länge nach dicht und mälsig kurz beborstet, unten hinten in der Basishälfte mit einigen wenigen längeren Börstchen besetzt, Hinterschienen aulsen vorn mit einer kurzen Borste in der Mitte, aufsen hinten mit vier etwas längeren (die zweite in der Mitte), hinten mit drei nicht langen Borsten, von denen die obere sehr kurz. Pulvillen und Klauen ziemlich klein. Flügel mäßig breit und lang, leicht bräunlich tingiert, besonders am Vorderrande und Wurzel, Adern dick und dunkel- braun, Costa ganz nackt, ohne Randader; Cubital- und Discoidalader etwas divergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader ein wenig länger als die Hälfte der hinteren Querader, diese gerade und vertikal, die kleine Querader schief gestellt. Der Basalring des Hypopyg groß, kurz beborstet; obere Zange behaart, ziemlich grofs und diek, die unteren zur Hälfte bedeckend, herzförmig, hinten bogenförmig ausgerandet, aber in der Mitte mit einem kleinem Vorsprunge; vorn zugespitzt. Untere Zangen stark ausgespreizt, kurz, an der Basis breit, aulsen bogenförmig, innen (von oben) die Seiten gegeneinander parallel und behaart, dreimal ausgeschnitten, an der Spitze zangenartig. Das fünfte Bauchsegment etwas breiter als das vierte, lang- viereckig, hinten tief bis zur Hälfte, anfangs viereckig, dann dreieckig aus- geschnitten, Lappen sehr schmal und lang, an der Basis breit, die Spitzen konvergierend, die Ausschnittränder mälsig lang bewimpert. 266 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [214] In der Warschauer Gegend (Zwir) an blühender Salix caprea den 26. IV. 1909. P. (Anthomyia) ignotaeformis spec. nov. ©'. Länge 4 mm. Äufserlich der Egle dissecta Mg. — ignota Rond. ähnlich, mit A. inter- secta Mg. am innigsten verwandt. Thorax schwarzgrau ins bläuliche, Hinterleib schwarz, glänzend, ohne Rückenstrieme. Kopf im Profil länglich- viereckig, Hinterkopf gerade, unten schwarz beborstet. Kopfbasis schmäler (im Profil) als Kopfmitte, rundlich; Stirn fast flach, abschüssig, hervortretend, Gesicht zurückweichend, kaum etwas unten eingebogen, so lang als Stirn, weilslichgrau. Augen grols, eng zusammen- stofsend, nur oben durch feinste weilse Augenorbiten getrennt, Stirndreieck schwarz, lang und schmal; Frontoorbitalborsten vier. Fühler schwarz, in der Augenmitte eingefügt, plump, hängend, kurz und sehr breit, das dritte Glied noch einmal so lang als die übrigen zusammen, unten abgerundet und breiter als oben, Fühlerborste fast bis zur Hälfte spindelförmig ziemlich stark verdiekt, ganz nackt. Wangen und die unten langbeborsteten schmalen Backen silberweils und stark schwarz schillernd. Rüssel kurz, dick, unten knopfartig, Taster schwarz, gegen die Spitze etwas erweitert. Thorax gräulichschwarz mit drei breiten, nicht deutlich ausgeprägten schwarzen Striemen, an den Seiten eine weilsgraue breite nicht sehr deutliche Strieme bis zu der Flügelwurzel, Schultern weilsgrau. Dorsocentralborsten fünf, mälsig kurz, Akrostikalborsten vor der Naht zwei Paar, mehr einander als den Dorsocentralborsten genähert, „pra“ sehr dünn, ziemlich lang, fast die Hälfte der folgenden. Sternopleura lang behaart, Sternopleuralborsten drei. Schüppchen klein, weils, sich deckend, (bei intersecta das untere zu !/ı vor- ragend), lang gelbweils bewimpert; Schwingerknopf schwärzlichbraun (bei intersecta gelb). Hinterleib so lang wie Kopf und Thorax zusammen, elliptisch- walzenförmig, nicht streifenförmig, oben rein schwarz, glänzend, ohne Mittelstrieme, unten mit einer sehr breiten herabhängenden Bauch- membran, so dafs der Bauch meistens eine zylindrische Form annimmt (wahr- scheinlich mit Blumennektar angefüllt); auch von hinten betrachtet, ändert [215] Die Anthomyiden. 267 sich kaum die Hinterleibsfarbe, der zweite Ring ist der längste, der dritte und vierte gleichlang; der fünfte kaum als ein schmaler Saum hervortretend; der kleine kuglige tiefschwarz glänzende wie poliert aussehende Basal- ring des Hypopyg ist mit vielen Borstenhaaren strahlartig besetzt. Hinterleib ist mit mäßsig langen sehr dünnen Borsten besetzt, die eigentlichen Marginal- und Discalmakrochäten fehlen; an den Bauchrändern sieht man die umgebogenen Hinterleibsringe als schmale Streifen erscheinen. Flügel glasartig mit einem sehr leichten bräunlichen Anfluge und bräunlicher Flügelbasis, Costa kurz bewimpert, Randdorn fehlend oder sehr kurz, Cubital- und Discoidalader parallel, nur am Flügelrande ein wenig kon- vergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader halb so grols als die vertikal stehende fast gerade hintere Querader; die kleine Querader gegen- über der Mündung der Subcostalader. Alle Adern dunkelbraun, Costa und Subeosta dick und schwarz. Beine ganz schwarz; Vorderschienen borstenlos, Mittelschenkel unten vorn an der Basishälfte mit kurzen, unten hinten an dem °/ı Basisteile mit 8S—9 längeren dünnen Borsten besetzt, Mittelschienen unter der Mitte aulsen mit einer, hinten mit 1—2 ganz kleinen Börstchen; Hinterschenkel unten vorn mit zwei Reihen dicht gedrängter, ziemlich langer Haarborsten, unten hinten mit einer Reihe entfernter, etwas kürzerer vertikal gestellter Haarborsten in dem ?/s Basisteile besetzt; Hinterschienen kurz bewimpert, aulsen vorn mit einer ganz kurzen Borste gleich unter der Mitte, aufsen hinten mit zwei kurzen (aber etwas längeren als die vorigen) Börstchen (bei intersecta drei lange Aulsenhinterborsten) im mittleren Drittel der Schiene; hinten mit zwei mälsig langen Borsten, von denen die längere untere unter- halb der Schienenmitte. Klauen und Pulvillen braun, klein. Obere Zange des Hypopyg mälsig grofs, breit-herzförmig, hinten ziemlich tief bogenförmig ausgeschnitten, die Seiten s-förmig konvergierend, die Spitze breit, stumpf und etwas vorgezogen; untere Zangen sehr ähnlich denen bei A. intersecta, nur in der Mitte dünner, eingeschnürt (im Profil) und länger als bei intersecta. Das fünfte Bauchsegment ähnlich dem bei intersecta und A. pullula, aber länger, schmäler, bedeutend tiefer und breiter gespalten; die Lappen sind auch verhältnismälsig länger, schmäler und treten hinter (oder unter) dem Basalringe als zwei schmale und lange 268 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [216] stiefelähnliche gekrümmte, anfangs mehr oder weniger gegeneinander parallele, dann divergierende, an der Spitze hellbraune Leistchen hervor. Vier 9' Exemplare in der Warschauer Gegend (Zwir) auf den Blüten der Salix caprea vom 3. bis 16. April. P. (Pegoplata) virginea Mg. var. nitidicauda 9' Schnb. Etwas grölser als die normale Form (Länge 7 mm); unterscheidet sich von dieser durch die mehr gelb angelaufenen Flügel, durch den etwas stärker samt dem Basalring des Hypopyg hervortretenden halbkugligen fünften schwarzen glänzenden Halbring des Hinterleibes, kleinere Zahl der dieken Zähne an den unteren Zangen des Hypopyg, und die Anwesenheit nur zwei Paar starker Akrostikalborsten, statt drei Paar wie bei der typischen virginea, vor der Naht. Sonst alle anderen Merkmale genau wie bei typischer Form. Drei 9' Exemplare aus der Portschinskyschen Sammlung, aus der St. Petersburger Gegend. P. (Anthomyia) discreta Mg. var. fugitiva Schnb. Von der normalen Form unterscheidet sich diese Varietät durch die fast zusammenstolsenden Augen, die nackte nur an der Basishälfte pubescente Borste, etwas geschwungene hintere Querader und durch die Zahl der Innenborsten an den Hinterschienen (zwei Borsten, während bei discreta 4—6 Borsten). Fünf Exemplare, unter denen ein 2. Hypopyg wie bei discreta Mg. Vier 9° Exemplare und ein 2 aus Polen (Kujavien, Skierniewice, im Mai). P. (Anthomyia) triplee Lw. ©. Länge 6 mm. Eine dunkelgraue Art mit dreistriemigem Thorax und geflecktem Hinterleib. Kopf im Profil länglich -viereekig, Hinterkopf flach, Stirn lang, wenig abschüssig, etwas vorstehend, Gesicht kurz, vertikal, aschgrau, ein wenig in der Mitte eingebogen, Mundrand nicht vorstehend, nur etwas auf- geworfen. Augen durch eine schwarze mittelschmale Strieme und sehr feine nu [217] Die Anthomyiden. 269 weilsliche Orbiten getrennt (oe. subeohaerentes), in der Mitte der Strieme sind braune dreieckige Fleckehen wahrnehmbar, die untere Hälfte der Augen- orbiten, die in der Mitte scheinbar schief geteilten Wangen und die breiten, stark beborsteten Backen silberweils und tief schwarz schimmernd. Die Fühler auf der Höhe der Augenmitte eingefügt, ziemlich kurz, das dritte Glied 2'/; mal so lang als die übrigen zusammen, die stark an dem !/; Basis- teile verdickte Fühlerborste lang pubescent, gegen die Basis halbgefiedert. Stirn lang-dreieckig, schwarz, Frontoorbitalborsten 7—8, lang, haarförmig und stehend. Rüssel kurz mit nach oben und hinten zurückgeschlagenen mittelerofsen Labellen, Taster schwarz, fadenförmig, gegen Ende verdickt. Thorax mit drei mäfsig breiten schwarzen voneinander entfernten Striemen; die Mittelstrieme zieht sich durch den ganzen Thorax bis zu dem Schildchen fort und verschwindet an der Basis des letzteren, wo sie als verwischter Schimmerfleck zuweilen erscheint, sonst ist das Schildehen einfarbig grau- schwarz; an den Thoraxseiten eine breite grauweilse Strieme von (und über) den Schultern bis zur Flügelwurzel. Dorsocentralborsten fünf, lang, Akrostikal- borsten halb so lang als Dorsocentralborsten, zweireihig, gegeneinander ge- nähert, drei Paar vor der Naht, mehrere hinter der Naht; vier Sternopleural- borsten, die vordere untere halb so lang wie die obere. Schüppchen gelblich- weils, untere von der oberen zu °/, bedeckt, Schwinger bräunlichgelb. Hinterleib so lang als Thorax und Kopf zusammen, länglich- eiförmig, nur ein wenig abgeflacht, matt, aschfarbig, mit drei mälsig grolsen schwarzen, an den Hinterleibsseiten dreieckigen, in der Mitte rundlichen, auch vier- eckigen scharf begrenzten Mittelflecken auf jedem Ringe, welche vom Vorder- rande der Ringe abgehen; diese gröfseren Flecke sind auf allen Ringen, die anderen, etwas kleineren mit ihren Basen nach vorn zugekehrten seitlichen nur auf den drei letzten Ringen; aufser den starken und sehr langen Marginal- makrochäten und zahlreichen kleineren Haarborsten sind keine Discal- makrochäten vorhanden; der kleine rundliche fünfte Ring ist glänzend schwarz, Basalring des Hypopyg grau. Das fünfte Bauchsegment ist tief dreieckig bis über die Hälfte ausgeschnitten und samt den nur wenig nach unten herabhängenden grofsen Bauchlappen glänzend schwarz und stark beborstet. Beine schwarz, nur die äufsersten Kniespitzen braun. Vorder- schienen aulsen in dem Mitteldrittel mit zwei langen Borsten, Mittelschenkel Nova Acta XCV. Nr. 2. 35 270 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [218] vorn mit einer ganzen Reihe kurzer Borstenhaare und unweit der Basis mit etlichen längeren Borsten besetzt, hinten mit langen dünnen Borsten in der Basishälfte; Hinterschenkel unten vorn der ganzen Länge nach mit nicht zahlreichen aber langen dünnen Borsten besetzt, unten hinten ebenso, aber nur an dem Mitteldrittel, die Borsten (6—7) sind etwas länger als die vorderen und nicht schief sondern vertikal gestellt; Hinterschienen aulsen vorn mit zwei einander genäherten, ziemlich kurzen Borsten in der Mitte, aufsen hinten mit drei Borsten, die oberen länger und in dem Mitteldrittel der Schiene, hinten mit zwei Borsten in dem Mitteldrittel, die obere kurz, die untere gleich unter der Schienenmitte noch einmal so lang als die obere; innen in der Schienenmitte nur eine kurze Borste Klauen und Pul- villen mälsig grols, weilslichgelb. Flügel glashell mit ganz leichtem bräunlichem Anfluge; Costa ganz kahl, nur an dem linken Flügel ein kaum bemerkbarer kleiner Randdorn; Cubital- und Discoidalader parallel, hintere Querader etwas schief stehend, ganz gerade; der letzte Abschnitt der Posticalader — °/; der Länge der hinteren Querader; das Verhältnis der beiden letzten Abschnitte der Dis- coidalader = 1:2; am linken Flügel ist bei diesem Exemplar eine Ab- normität: eine kurze Strecke hinter (d. h. aulsen) der hinteren Querader steht vertikal zu der Discoidalader ein langer Aderanhang, welcher aber die Cubitalader nicht erreicht. Basalring des Hypopyg grols; obere Zange grols, herzförmig, hinten dreieckig ausgeschnitten, die Seiten sind eingebogen, vorn ist die Zange kaum etwas ausgerandet und jederseits mit drei langen dünnen Borsten besetzt; untere Zangen ausgespreizt und ausgestreckt, mälsig kurz, lang-dreieckig, im Profil gleichbreit, durch die obere zu !/; bedeckt. Das dreieckige Anhängsel des „fulerum“ mit drei langen dieken Borsten, aulser den anderen Anhängseln ist noch ein langes s-förmig gebogenes, dessen Spitze unten mit mehreren Zähnchen besetzt ist. Das fünfte Bauch- segment oval, nicht tief schmal-dreieckig ausgeschnitten. Ein 9' Exemplar aus Kaukasus (Mchet, Grusinische Kriegstralse) von der Portschinskyschen Sammlung. [219] Die Anthomyiden. 271 P. (Anthomyyia) brunneonigra spec. nov. ©'?. Länge 3 mm. Braunschwarze, ? gelblichgraue kleine Art. Kopf im Profil viereckig, beim 0' viel höher als breit, Hinterkopf flach, beim ? gepolstert; Stirn des 9" lang abschüssig, flach, vortretend, Gesicht des 0’ zurückweichend, beim 2 gerade; Mundrand nicht vorgezogen, beim 2? kaum etwas aufgeworfen. Kopfbasis im Profil kürzer als Kopf- breite. Augen des 9' grols, fast den ganzen Kopf einnehmend, eng zu- sammenstolsend, bei dem ? Stirn — mehr als !/; der Kopfbreite; Stirndreieck beim o' klein, rotbraun, weiter nach oben zieht sich nur eine aufserordentlich feine silberweilse Linie bis zu dem kleinen Ocellendreieck am Scheitel, die kleinen Ocellen sehr scharf ausgeprägt, goldfarbig; die linienartigen Orbiten und sehr schmale Wangen silberweils. Beim 2 sind die Augenorbiten ziemlich breit, gelblich, Frontoorbitalborsten fünf, Wangen schmal, Backen — !/; der Augenbreite, beide gelblich, Stirnstrieme schwarz mit Kreuz- borsten, die Ocellenumfassung sowie die Wangen und Backen gelblich. Fühler auf der Höhe der Augenmitte eingefügt, das dritte Glied mäfsig kurz, 2'/); mal länger als die Basalglieder zusammen und auffallend be- sonders bei dem 2 breit (halb so breit als das dritte Glied lang), Fühler- borste ganz nackt, an dem !/; Basalteile etwas verdickt. Rüssel kurz und dick, mit ganz kurzen knopfartig zurückgeschlagenen Labellen, Taster kurz, fadenförmig, gegen Ende in beiden Geschlechtern verbreitert. Thorax 9" robust, grols; auf dem matten und nur wenig glänzendem schwarzem Grunde sieht man, von vorn oder besser von hinten betrachtet, in der Mitte zwei ziemlich weit voneinander entfernte schmale schwach begrenzte graue Striemen; die Schultern und ein Teil der Brustseiten sind aschfarbig. Dorsocentralborsten fünf, Akrostikalborsten vor der Naht drei Paar, alle kräftig und ziemlich lang; „pra“ lang aber sehr dünn, '. der der folgenden Borste. Sternopleuralborsten 1:3, die hintere untere haarig aber noch ziemlich lang, doch etwas kürzer als die schon bedeutend ver- kürzte dritte untere. Die Beborstung des Schildehens beim 9 ist sonder- bar: es fehlt gänzlich die Präbasalborste, aufser der starken langen Basal- und Subapicalborsten, stehen an den Schildchenrändern jederseits sieben mälsig lange (fast gleichlange), dünne Börstchen und drei Paar 35* 272 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [220] ziemlich kräftiger Discalborsten. Schüppchen klein, gleich, gelblichweils, Schwinger gelb. Hinterleib des 9' lang und schmal, streifenförmig, flachgedrückt, in der Mitte ein wenig breiter als an der Spitze, grau, mit ziemlich grolsen schwarzen (nur von hinten zu sehen) gleichseitigen Dreiecken mit nach vorn gerichteter Basis; der fünfte Ring ganz kurz und schmal, schwarz glänzend; bei der ? länglich-eiförmig, zugespitzt, mit ebensolchen wie bei dem J' schillernden schwarzen, nicht scharf begrenzten Dreiecken und dünnen schwarzen Einschnitten. Der erste Ring beim o' 1!/, mal länger als der zweite, welcher länger ist als der dritte, der vierte ist der kürzeste; alle Ringe .sind dicht mit ziemlich langen Borstenhaaren besetzt, Makrochäten nur an dem dritten, vierten und fünften Ringe. Hypopyg wenig vor- stehend, zurückgeschlagen, die Bauchlappen hängen herab als grolse lang- dreieckige schwärzlichbraune dünne Lamellen. Bauchmembran sehr breit und fannienweise an der Bauchbasis segelartig vorstehend; Bauch unten kurz beborstet, nur die umgebogenen Ränder der Hinterleibssesmente dicht mit Borstenhaaren besetzt: Beine dünn und schlank, ganz schwarz, Vorderschienen vorn mit einer ganz kurzen, hinten mit 1—2 etwas längeren Börstchen; Mittel- schenkel unten vorn mit wenigen langen Haarborsten der ganzen Länge nach, hinten unten auch sparsam mit ebensolchen an dem °/ı Basalteile besetzt; Mittelschienen aulsen mit einer kurzen Borste unter der Mitte, hinten an dem Mitteldrittel mit zwei genäherten ganz kurzen Börstchen besetzt; Hinterschenkel vorn der ganzen Länge nach dicht mit gleichlangen kurzen Borsten, unten vorn auf der ganzen Länge und unten hinten auf der Basis- hälfte mit langen Borstenhaaren spärlich besetzt; Hinterschienen nur kurz beborstet, au/sen vorn unter der Mitte mit einer Borste, aufsen hinten mit drei (die mittlere in der Schienenmitte) und hinten mit 2—3 etwas längeren Hinterborsten gleich unterhalb der Mitte und einer kürzeren oberhalb der- selben. Klauen und Pulvillen weilsgelblich. Flügel länger als Hinterleib, an der Basis sehr breit, gegen Ende verschmälert und etwas zugespitzt, glasartig, ein ganz wenig ins bräunliche, alle Adern schwarz, ganze Costa dicht und kurz beborstet, Randdorn sehr kurz, Cubital- und Discoidalader etwas konvergierend, die Mitte der ersten Hinterrandzelle breiter als ihre r- [221] Die Anthomyiden. 273 Mündung am Flügelrande; der. letzte Abschnitt der Posticalader halb so grols als die vertikal stehende ganz leicht in der Mitte eingebogene hintere Querader. — Obere Zange des Hypopyg dreieckig, hinten fast gerade, die Spitze ungeteilt, die unteren Zangen zur Hälfte bedeckend; diese wie bei A. pullula und intersecta u.a. ziemlich kurz, schmal, aulsen vor der Spitze eingekerbt, im Profil unten an der Spitze mit zwei kurzen dreieckigen Zähnen. Das fünfte Bauchsegment sehr lang und schmal, breit bis zu °/ı hinten ausgeschnitten, die Lappen sehr schmal und lang, hinten breiter als vorn, gegeneinander nahe gerückt; das vierte Bauchsegment schmal und lang, jederseits lang beborstet. Den 5. Mai 1909 in Zwir bei Warschau auf blühender Salix caprea in zwei Exemplaren gefangen. P. (Anthomyia) albieineta Fall. Diese Art bildet einen merkwürdigen Übergang von den Pegomyinen, Formen der zweiten Einteilungsreihe zu den Gattungen Alloeostylus und Hydrotaea; die äulseren Merkmale sowie auch die obere Zange des Hypopyg zeigen eine Zugehörigkeit zu der Untergattung Anthomyia Mg., aber das „fulerum penis“ besitzt ein charakteristisches, von verhältnismälsig riesiger Länge, scheinbar keilförmiges Anhängsel,') welches nur den Arten der folgenden Gattungen der vierten Formenreihe eigen ist und bei keiner anderen mir bekannten Hylemyidae vorkommt: Syllegopterula, Bchynchopsilops, Hera, Eriphia, Neoeriphia, Pogonomyia, Neopogonomyia, Drymeia, Rhyncho- trichops, Trichopticus, Ophyra, Hydrotaea und Alloeostylus; der stark er- weiterte Teil oder Keule dieses Anhängsels ist auch wie bei den Arten der Gattung Alloeostylus mit zahlreichen Zähnchen besetzt. Die obere Zange des Hypopyg ist wie fast allen Arten der zweiten Reihe (Hylemyiden) und auch ausnahmsweise für die vierte Formenreihe bei den meisten Arten der Gattung Hydrotaea (bei allen Arten der Untergattung Hydrotaea s. str. und Untergattung Alloeonota Schnb.), welche zu der vierten Formenreihe gehört, herzförmig, die unteren Zangen aber besitzen die Gestalt und Lage nicht 1) Es ist eigentlich ein langes und breites trompetenartig oder keulenförmig zu- sammengerolltes Chitinblatt, als Penisunterlage wahrscheinlich dienend. 274 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [222] wie bei der Untergattung Anthomyia, sondern sind ganz ähnlich solchen bei der Gattung Chortophila und besonders bei Ch. varicolor Rond. Schin. (nee Me.) und etwas den unteren Zangen der Anth. pratincola Panz. Der plumpe verhältnismäßig grolse Thorax, die relativ kurze und sparsame Beborstung der schlanken Beine, besonders der Schienen, die sehr kurzen Pulvillen und Klauen, das wenig eingebogene Gesicht, lange abschüssige Stirn, dieker kurzer Rüssel, der fast streifenförmige mit den nur schmal umgebogenen an die Bauchfläche Hinterleibsseiten, die breite meistens bei den Individuen dieser Art etwas herabhängende Bauchmembran, die schmalen Bauchabschnitte, die ungleich grofsen Flügelschüppchen, die charakteristische Thorax- und Hinterleibszeichnung, konvergierende Discal- und Oubitalader, nackte Randader, Gestalt der oberen und teilweise auch der unteren (bei nur manchen Anthomyia-Arten ähnlichen) Zangen, stellen die Zugehörigkeit dieser Art sicher zu der Gattung Pegomyta, insbesondere zu der Unter- gattung Anthomyia dar. Andererseits die besondere, ganz abweichende und für die Helomyiden fremde Beschaffenheit des „fulerum penis“ stellen diese Art als eine ganz eigentümliche Übergangsform, an der Gröfse der zweiten und vierten Formenreihe der Anthomyiden, vielleicht als eine fünfte Unter- gattung der Gattung Pegomyia dar (Untergattung Calythea Schnb.). Chiastochaeta lacteipennts spec. nov. 9. Länge 3 mm. Viel lichter gefärbt als Ch. Troll Ztt., Körper licht-aschfarbig, Flügel sind milchig gefärbt, die Schienenborsten sehr kurz, ungefähr dreimal kürzer als bei Trollüi, Hypopyg anders geformt. Kopf eckig-oval, Stirn lang, gewölbt, nicht vorstehend, Gesicht ziemlich kurz, ein wenig vorragend, Mundrand etwas aufgeworfen, Kopf- basis nicht länger als Kopfmitte, rundlich, Hinterkopf ziemlich stark ge- polstert; Stirn etwas mehr als '/; der Kopfbreite, Stirnstrieme breit, schwarz, vorn mit schmaler rötlicher Binde, mit langen Kreuzborsten, Augenorbiten sehr breit, aschfarbig, mit drei starken dicken aufsenstehenden Orbitalborsten (die untere nach innen gekehrt), und drei dünnen nach innen zugewendeten Frontalborsten.. Fühler schwarz, sehr kurz, das dritte Glied kaum ein wenig länger als die Basalglieder zusammen, Borste kurz, ganz nackt, an [223] Die Anthomyiden. 275 dem !/, Basalteile zwiebelartig verdickt. Augen grols, nackt, Wangen und Backen schmal. Rüssel lang, diek, Taster kurz, keulenförmig. "Thorax und Hinterleib aschfarbig: der erste dreistriemig, die Mittelstrieme besteht aus zwei genäherten Linien, Dorsocentralborten fünf, Akrostikalbörstchen sehr klein, zweireihig, an der Mittelstrieme stehend, „pra“ lang, '/» der folgenden; Sternopleuralborsten 1:1 und noch unter jeder eine kurze dünne Borste. Schüppchen sehr klein, gleich, weils; Schwinger gelb mit grofsem Knopfe. Schildehen nur mit grölseren Basal- und Subapicalborsten, ein Paar Discalborsten, welche viel länger sind als die ganz kurzen Präbasal- borsten. Hinterleib deutlich fünfringlig, striemenlos, nur etwas länger als Thorax, der fünfte Ring ist der längste; von oben gesehen oval- walzen- förmig, aschgrau, samt der Spitze matt, an der Basis etwas flachgedrückt, an der Spitze kolbig verdickt wegen des grolsen Basalrings des Hypopyg, weit und stark nach unten und vorn umgebogen, die Basis des Basalrings kuglig vorstehend; der Hinterleib ist sonst wenig und ziemlich kurz be- borstet, die Marginal- und Discalmakrochäten kurz; von der Seite betrachtet erscheint der Hinterleib an der Basis dünn, dann stark verdickt; Hypopyg mit den grolsen ovalen Bauchlamellen bedeckt. Beine bräunlichschwarz, plump und kurz; Vorderschienen borstenlos, Mittelbeine fehlend, Hinter- schenkel unten mit einer Reihe mäfßsig langer starker Borsten (6—8); alle Borsten der Hinterschienen sehr kurz: aufsen vorn eine ganz niedrig unter der Mitte stehende Borste, aufsen hinten mit zwei Borsten unter der Mitte, hinten mit drei; Klauen und Pulvillen aufserordentlich klein, gelb. Flügel milchweißs, kaum etwas ins gelbliche, Adern braun, Costa unansehnlich kurz bewimpert, ohne Randdorn; Oubital- und Discoidalader parallel, der letzte Abschnitt der Posticalader etwas kürzer als die leicht gebogene und vertikal stehende hintere Querader. Basalring des Hypopys grols; obere Zange mälsig grols, lang-viereckig, hinten wenig, vorn stark dreieckig ausgeschnitten; untere Zangen lang, schmal, gerade, mälsig breit ausgespreitzt, einander ziemlich nahe und parallel liegend, unten an der Spitze eingekerbt und rundlich; von der Seite gesehen stark gekrümmt, oben und unten von der Hälfte an kurz beborstet. Das hintere Anhängsel des „fulerum“ sehr lang, mäfsig schmal, schaufelförmig; das zweite kurze Anhängsel mit zwei langen Borsten (wie bei manchen Pegohylemyien) 276 J. Schnabl und II. Dziedzicki, [224] versehen. Das fünfte Bauchsesment tief über die Mitte trapezförmig aus- geschnitten, aufsen dicht und lang, innen kurz beborstet; Lappen lang und ziemlich schmal. Ein 9' Exemplar in Polen (Lubliner Gouvernement, Gut Zdzanne den 26. Mai 1878) gefangen. Azelia gibberoides ', sp. nov. Schnb. Länge 3 mm. Thorax schwarz, Hinterleib eiförmig, flachgedrückt, licht bläulichgrau, mit grofsen trapezförmigen und rundlichen schwarzen Flecken auf den letzten drei Ringen, von oben besehen schwarz erscheinend, Hinterleibsspitze dunkelgrau, matt. Flügel und die kleinen ungleichen Schüppchen bräunlich- gelb, Schwinger lehmgelb. Beine bräunlichschwarz, die äufsersten Knien der Mittel- und Hinterschienen sowie die Hinterschienenspitzen rötlichgelb; an der Aufsenseite der Hinterschienen eine lange Borste gleich unter der Mitte. Stirn schwarz, schmal, vorn dreieckig, Augen fast zusammenstofsend (oc. cohaerentes), durch eine schwarze schmale Strieme getrennt; Fühler bräunlichschwarz, das erste Glied lichtgrau, das dritte 2'/; mal länger als die übrigen zusammen, Fühlerborste nackt, ihre Basalhälfte schwach spindel- förmig verdickt. Thorax bräunlichschwarz, schwach gleifsend, ziemlich stark beborstet, mit Spuren von vier schmalen schwarzen Striemen, die Schultern und Seiten grau schimmernd, hinten samt dem Schildchen bräunlich bestäubt. Der erste Hinterleibsring schwarz, in der Mitte mit einer breiten, grau ver- löschenden Mittelstrieme; auf dem zweiten sieht man (von hinten betrachtet) auf dem hellen grauen Hinterleibsgrunde drei grofse trapezförmige, hinten breitere und in eine breite Binde zusammenfliefsende schwarze Flecke, welche den lichtgrau bestäubten, mälsig breiten und hinten zackigen Vorder- randssaum des zweiten Ringes übrig lassen; auf dem dritten Ringe sind drei grolse schwarze, ziemlich gut begrenzte rundlich-ovale Flecke, von denen der mittlere den ganzen Ring, die beiden seitlichen nur die hintere Hälfte des Ringes einnehmen; auf dem vierten Ringe sind drei kleine schmale schlecht begrenzte längliche Flecke, der mittlere nimmt die ganze Länge des Ringes ein. Die Hinterleibsspitze ist grau, matt; das Hypopyg [225] Die Anthomyiden. 277 ganz versteckt; die gelbe Bauchmembran ist an dem Basalteile des Bauches stark segelartig erhoben, ganz genau in der Weise wie bei den meisten Fanninen. Unten ist die Basalhälfte der Mittelschenkel hinten mit etlichen längeren Börstehen besetzt, vorn der ganzen Länge nach nur mit kurzen Börstehen; Mittelschienen dicht aber sehr kurz an der Innenseite beborstet, die Aulsenseite ist sparsamer und mehr unregelmäfsig mit etwas längeren Börstehen besetzt, hinten oberhalb der Mitte steht eine etwas längere Borste; die Hinterschenkel sind unten vorn mit einer ganzen Reihe gegen die Spitze allmählich längeren Börstchen besetzt, unten hinten stehen dicht kurze Wimperhärchen; Hinterschienen sind nur sparsam beborstet: an der Aulsen- seite steht vorn eine stärkere, mälsig lange Borste unterhalb der Mitte und hinten auf derselben Höhe eine lange starke Borste, welche nur ein wenig länger ist als die unten an der Hinterseite der Schiene stehende Präapical- borste; die Mitte der Aulfsenseite dieser Schiene ist mit einer ganzen Reihe feiner kurzer Börstchen dicht besetzt. Flügel blafsbräunlich tingiert, durchsichtig; die Cubital- und Discoidal- adern gegenseitig konvergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader ist etwas kürzer als die ein wenig geschwungene hintere Querader. Vaterland: Tauria (aus der Portschinskyschen Sammlung). Lispocephala salinarum 2 n. sp. Schnb. Länge 3 mm. Körper bräunlichgrau ins gelbliche. Fühler kurz, ganz schwarz, das Endglied zweimal länger als die übrigen. Fühlerborste bis zu der Spitze stark pubescent (bei alma ungefähr bis zur Hälfte „subplumata“), Dorsocentralborsten fünf, die vordere Präsuturale fast so lang wie die zweite; Hinterleib wie der T'horax gefärbt, ganz undurchscheinend, mit vier ziemlich kleinen und oft verwischten braunen entfernten Flecken; der Flügelvorder- rand fein bewimpert ohne Randdorn, kleine Querader gegenüber der Mündungs- stelle der Subcostalader, die beiden Queradern genähert und nicht gebräunt, der letzte Abschnitt der Posticalader länger als der Abstand der beiden @Queradern voneinander. Beine samt den Knien ganz schwarz; die Mittel- tibien mit einer kurzen Vorderborste und einer ganz kleinen Hinterborste. Sechs 2 Exemplare, von denen fünf gefangen unweit Torn in Salinen Nova Acta XCV. Nr. 2. 36 278 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [226] Ciechoeinek in Gesellschaft mit den 9’ und % von L. alma Mg. in den Monaten Juli und den 2. September, und ein 2 Exemplar in Lithauen; in dieser Zeit und in derselben Ortschaft waren auch die zwei folgenden Arten, leider auch nur in ? Exemplaren gefangen. Lispocephala erronew 2 n.sp. Schnb. Länge 3 mm. Ganz ähnlich der salinarum, aber die Fühlerborste fast ganz nackt („puberula“), die Mitteltibien hinten mit 2—3 mälsig langen Borsten, vorn mit drei ganz kleinen Borsten, die beiden Queradern nicht genähert, der letzte Abschnitt der Posticalader gleich dem Abstande der beiden Queradern voneinander; die erste Präsuturalborste fast so lang und stark wie die zweite; die Akrostikalbörstehen zweireihig, genähert so wie bei der vorigen Art. Aufser den vier braunen Flecken noch zwei kleine Fleckchen auf dem vierten Ringe, und zwischen den Flecken des zweiten und dritten Ringes noch ein fleckenartiger brauner Strich. Flügelvorderrand ohne Dorn und fast ganz nackt. Vier 2 Exemplare, von denen ein Exemplar in Lithauen. Lispocephala almoides 2? n. sp. Schnb. Länge 3,5 mm. Fast ganz ähnlich der vorigen; Unterschiede: die Fühler ganz nackt, Schenkel schwarz, die Schienen und Knien rotgelb ins bräunliche, die Mittel- schienen mit zwei kräftigen Borsten: eine hintere und eine Vorderborste; die beiden Queradern genähert, der Endabschnitt der Posticalader länger als der Abstand der beiden @Queradern voneinander, die Randader ganz schwach bewimpert ohne Randdorn, die Queradern so wie bei den vorigen Arten, nicht gebräunt. Ein 2 Exemplar in Mohylewer Gouvernement. Hebecnema pictipennis spec. nov. 9. Länge 5 mm. Schwarz glänzend, Hinterleib grünlichschwarz. Alle Merkmale der Gattung Hebeenema Schnb.; Fühlerborste lang gefiedert; Augen licht behaart, zusammenstolsend; Stirnstrieme schwarz, dreieckig, die schmutzigweilsen [227] Die Anthomyiden. 279 Augenorbiten und Wangen sehr schmal, Backen mälsig breit, schwätrzlich. Fühler ziemlich lang, schwarz, Borste langgefiedert; Taster schwarz, an der Spitze ein wenig erweitert. 'T'horax ohne Zeiehnung; von hinten be- trachtet, erscheinen am Vorderteile in der Mitte Spuren zwei schwarzer kurzer Striemen; Dorsocentralborsten sechs (zwei vor der Naht), „pra“ kurz und haarförmig. Hinterleib eiförmig etwas plattgedrückt, kahl aussehend, aulser den haarförmigen Marginalborsten mit nicht langen dichten Discal- haarborsten bedeckt. Beine pechschwarz; Mittelschienen hinten mit zwei kleinen Börstehen in und unter der Mitte, Hinterschienen aufsen vorn mit zwei kurzen Börstchen, aufsen hinten mit einer ebenso kurzen Borste unter- halb der Mitte; Klauen und Pulvillen ganz klein, die letzten schmutzig- gelblich. Schüppchen verhältnismäßig grofs, blafsgelb, das obere bedeckt die Hälfte des unteren, Schwinger bräunlichgelb. Flügel glasartig, die Vorderrandzelle, Randzelle, die ganze Basishälfte und die obere Spitzenhälfte der Unterrandzelle, die vordere Basalzelle, ein kleiner basaler Teil der ersten Hinterrandzelle und der obere Mittelteil der Discoidalzelle lichtbraun gefärbt näher der Flügelbasis, und dunkelbraun näher der Flügelmitte und des Flügelvorderrandes; besonders dunkelbraun gefärbt ist die ganze Randzelle. Ein Exemplar in der Petersburger Gegend; aus Portschinskys Sammlung. Limnophora setinerva spec. nov. Q'?. Länge 4 mm. Eine aschgraue Art. Kopf im Profil hoch, länglich-viereckig, Hinterkopf flach, ein wenig in beiden Geschlechtern gepolstert, mit schwarzen Borsten besetzt, Stirn etwas gewölbt und ein wenig abschüssig, nicht lang; Augen pubescent, beim 9° mäsig breit entfernt (oc. approxim.). Die Stirnstrieme schwarz, in der schmalsten Stelle in der Mitte von der Breite des dritten Fühlergliedes, mit sechs dünnen und langen Borsten, beim ? — !/; der Kopfbreite, die sechs Frontoorbitalborsten einreihig; Gesicht eingebogen, unten vorstehend, Mundrand aufgeworfen. Kopfbasis rundlich, vorn ziemlich stark nach oben gebogen. Augenorbiten des 9’ schmal, des ? mälsig breit, Wangen und Backen ziemlich schmal, beim 2 breiter, die letzten unten der ganzen Länge 36* 280 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [228] schwarz beborstet. Fühler schwarz, etwas oberhalb der Augenmitte eingefügt, mälsie lang, das dritte Glied 2'/, mal länger als die übrigen zusammen, unten vorn leicht zugespitzt, Fühlerborste pubescent, der '/; Basalteil mälsig spindelförmig verdickt. Rüssel sehr lang, dünn, schwarz glänzend, mit sehr kleinen zurückgeschlagenen Labellen, Taster lang, keulenförmig, behaart. Thorax an den Seiten licht aschgrau, in der Mitte bläulich-aschgrau, er- scheint aber dunkler wegen der drei braunschwarzen sehr breiten Striemen, welche zwischen sich zwei schmale lichte Striemen des Thoraxgrundes frei lassen; beim 2 ist der T'horax heller, wegen der viel schmäleren braunen Mittelstrieme. Dorsocentralborsten sechs, Akrostikalborsten auf der Mittelstrieme stehend, „pra“ fehlend, am Schildchen keine gröfseren Discal- borsten; Sternopleuralborsten 1:1 und unter der hinteren eine kurze dünnere. Schüppchen grols, weißs, das untere etwas mehr als zur Hälfte bedeckt, Schwinger gelb. Hinterleib des 9' eiförmig-konisch, ? länglich-eiförmig, gelblich- aschfarbig, mit sieben braunschwarzen Flecken; auf dem ersten und vierten Ringe sind die Flecken mäfsig klein, auf dem zweiten und dritten grols, breit-dreieckig, die hintere diagonale innere Hälfte der Ringe einnehmend, die kürzeren inneren Seiten der Dreiecke nehmen die Mittelteile des Hinterleibes ein und sind etwas schief nach innen gestellt, eine etwas zackige lichte ziemlich breite Mittelstrieme bildend; auf dem vierten Ringe steht in der Mitte ein brauner dreieckiger Fleck, mit der Basis nach hinten gerichtet. Bei dem ? sind die Hinterleibsflecke braun, gröfser und breiter als bei dem O', so dals nur die seitlichen Vorderränder der Ringe mit ziemlich breiten lichteren Binden umsäumt erscheinen; in der Mitte des vierten Ringes ist ein brauner Strich. Basalring des Hypopyg klein, Bauchlappen kurz und unten nur wenig vortretend. Der ganze Hinterleib ist mit kurzen, der Bauch mit etwas längeren Härchen bedeckt, Discal- und Marginalborsten dünn und mäfsig lang auf dem zweiten, dritten und vierten Ringe. Beine ganz schwarz, grau schimmernd, lang und schlank, sparsam mit kurzen Borstenhaaren besetzt; Vorderschienen borstenlos, Mittelschenkel unten mit 6—7 ziemlich kurzen Borsten der ganzen Länge nach, längeren an der Basishälfte, besetzt, Mittelschienen hinten in dem Mitteldritteil mit zwei kurzen Börstehen, Hinterschenkel unten vorn und unten hinten auf [229] Die Anthomyiden. 281 der ganzen Länge mäßsig kurz beborstet; Hinterschienen aufsen vorn mit einer (unter der Mitte), aulsen hinten mit einer (in der Mitte) kurzen Borste besetzt. Die Beborstung der Mittel- und Hinterbeine bei dem.? ist noch kürzer als bei dem dJ'. Flügel glashell mit schwarzen Adern, lang und breit, Randader fast nackt, ohne Dorn; Cubital- und Diseoidalader ein wenig divergierend; der Basalteil der Cubitalader bis zu der kleinen Querader beim oJ’ mit drei kleinen Börstchen, bei dem 2 mit vier solchen Börstehen besetzt; der letzte Abschnitt der Posticalader '/; so lang als die vertikal stehende, fast gerade oder kaum etwas geschwungene hintere Querader, Analader mälsig kurz, in der Mitte des Flügelteils von der Analzelle bis zu dem hinteren Flügel- rande endigend, beim ? ein wenig länger. — Hypopyg: obere Zange grols und breit, sechseckig, hinten tief bogenförmig; ausgeschnitten, vorn in der Mitte über die Hälfte dreieckig gespalten, die Seiten (jederseits) zweimal ausgeschnitten: zuerst tief bogenförmig und dann an der Basis seichter; untere Zangen kurz, breit, von der oberen fast ganz bedeckt. Das fünfte Bauchsegment langoval, fast nackt, hinten seicht und kurz bogenförmig ausgeschnitten, mit Bildung jederseits einer kurzen dreieckigen Verlängerung. Durch die Beborstung der Cubitalader und den charakteristischen zweifachen Ausschnitt der beiden Seiten der oberen Zange, zeigt diese in- teressante Art eine nahe Verwandtschaft mit den höheren Musceinen wie Pyrellia, Pseudopyrellia und auch mit Polietes. Zwei Exemplare (9' und 2) gefangen in Sassenage (Wasserfall Furon) bei Grenoble, den 1. August 1908, von Dr. J. Villeneuve. Limnophora exsurda Pand. var. latevittata Schnb. 9. Länge 4,5 mm. Der exsuwrda Pand. — surda Rond. (nee Ztt.) außerordentlich ähnlich, wahrscheinlich eine melanotische Varietät derselben Art; unterscheidet sich von dieser durch den tiefschwarzen glänzenden Thorax, die nur spurweise auf diesem vorhandenen drei schwarzen Striemen und dünnen aschgrauen Zwischenstriemen, mit nur aschgrauen breiten, von Schultern bis zu der Flügelwurzel abgehenden Seitenstriemen, einen (von hinten betrachtet) asch- schimmernden Hintersaum des T'horax, durch die etwas breitere Stirnstrieme, 282 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [230] mehr vorstehenden und aufgeworfenen Mundrand; im Profil, hinten bis zur Vorderhälfte ganz schmale Backen, lichtgelblich-aschgrauen Hinterleib, zwei etwas grölsere schwarze Flecke auf dem ersten Hinterleibsringe, durch die sparsamere Beborstung der Beine, die nicht gelblich sondern leicht schwärzlich angelaufenen Flügel, viel stärker divergierende Cubital- und Diseoidalader und die etwas geringere Grölse; sonst sind fast alle anderen Merkmale dieser beiden Formen gleich, mit Ausnahme der geringen Abweichungen in der Form der unteren Zangen und des „fulerum“. Die unteren Zangen sind im Profil schmäler und in der Mitte weniger eingebogen als bei der typischen exsurda, die Bestandteile des „fulerum“ haben andere Form. Auch die Hinterschienen sind nicht ganz gerade wie bei der normalen Form, sondern sind etwas gebogen und der letzte Abschnitt der Posticalader beträgt nicht fast '/; der Länge der hinteren Querader wie bei der obengenannten Form, sondern die Hälfte dieser Länge. Hypopyg von der typischen Form etwas verschieden. Ein 9° Exemplar gefangen in Dauphine (Lautaret) den 4. August 1908. L. (Spilogona) Kuntzei spec. nov. Q' et Spilogona Varsaviensis spec. nov. Q'. Länge 4,5 mm. Diese beiden Arten sind vom Ansehen ähnlich der L. surda Rond. (nee Ztt.) — exsurda Pand., gehören aber nicht wie diese zu der Unter- gattung Limnophora (der Gattung Limnophora), sondern zu der Untergattung Spilogona; einander sind diese Arten ungemein ähnlich. Körper aschfarbig; Thorax striemenlos; Hinterkopf schwach gepolstert, unten mit schwarzen rostfarbig schimmernden Borsten besetzt; Augen oben eng zusammenstolsend (bei Kuntzei) oder zusammenstolsend (bei Varsaviensis), Stirn lang, etwas vorstehend und gewölbt, Stirnstrieme lang-dreieckig, schwarz; Gesicht kurz, gerade, nicht vortretend, weils; Augenorbiten mäisig breit und samt den Wangen und mäßig breiten Backen silberweils, blau und schwarz schimmernd, die Backen unten hinten mit schwarzen rostfarbig schimmernden, vorn mit rein schwarzen langen Borsten dicht besetzt. Fühler schwarz, mäfsig kurz, das letzte Glied zweimal länger als die übrigen zusammen, Borste ganz kurz aber deutlich pubescent, bei den Warschauer Exemplaren fast nackt. [231] Die Anthomyiden. 283 Rüssel kurz, dick, Taster schwarz, lang, an der Spitze etwas verbreitert. Thorax entweder mit drei kaum wahrnehmbaren verwachsenen dünnen bläulichgrauen Striemen oder striemenlos (bei Varsaviensis), sparsam mikro- skopisch kurz behaart mit 5—6 Dorsocentralborsten (fünf bei der Var., d.h. zwei Dorsocentralborsten vor der Naht bei den beiden Exemplaren), Akrostikal- borsten 4—5 Paar, kurz und einander genähert, „pra“ kurz aber deutlich; Sternopleuralborsten 1:1 und hinten unten etliche kurze Haarborsten; Schildehen einfarbig, von gröfseren Borsten nur die Basal- und Subapical- borsten. Schüppchen grols, weils, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger gelb. Hinterleib länglich-konisch, hinten zugespitzt, die Ringe gleichlang, mit sechs von der Mitte entfernten dreieckigen schwarzbraunen grolsen Flecken an dem zweiten, driten und vierten Ringe, die Dreiecke auf dem zweiten Ringe sind die breitesten, auf dem vierten sind diese lichtbraun und gegeneinander näher gerückt (bei der Varsaviensis sind zwei längliche Flecke); die drei letzten Ringe sind spärlich mit mälsig langen Discal- und Marginalbörstchen besetzt; der fünfte kurze halbkuglige Ring schwärzlich, dieht und lang behaart; Basalring des Hypopyg ist nach unten zurück- geschlagen, in der Mitte gelblichbraun mit der gewöhnlichen Spalte, die Seiten aschfarbig; Hypopyg goldgelblich schillernd, Bauch sehr schwach und kurz beborstet; Bauchlamellen breit, die Bauchmembran ist nicht zu sehen. Beine lang, dünn und schlank; Mittelschenkel unten vorn mit ganz kurzen, an der Basishälfte mit 4—5 etwas längeren Borsten besetzt; die Mittelschienen tragen zwei kurze Hinterborsten; die Hinterschenkel unten vorn der ganzen Länge nach sparsam beborstet, unten hinten an der Basis- hälfte stehen dieht kürzere Borsten; in dem Mitteldritteil der Hinterschienen stehen aulsen vorn zwei lange Borsten, aufsen hinten zwei und innen oben eine kleine Borste; der ganze innere Rand ist dicht ganz kurz und an- liegend bewimpert. Klauen und Pulvillen gelblichweils, klein. — Flügel glasartig (oder bei der Varsaviensis ins gelbliche), schwarz- oder braunadrig, breit, etwas zugespitzt; Costa fast nackt, ohne oder mit einem ganz kurzen Randdorn, Cubital- und Discoidalader divergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader etwas kürzer (oder kaum etwas länger bei der Varsaviensis) als die gerade hintere Querader. Obere Zange des kurzen Hypopyg sehr grols, dick, hinten halbkreisförmig, ganzrandig, vorn an den Seiten kreisförmig 284 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [232] ausgeschnitten, vorn in der Mitte sehr tief, weit über die Mitte gespalten mit Bildung zweier langer streifenförmiger nebeneinander liegender und vorn zusammenstolsender Verlängerungen; untere Zangen nur teilweise von der oberen bedeckt, mäßig breit, zugespitzt; das fünfte Bauchsegment eiförmig, N hinten bogenförmig bis zu '/, ausgeschnitten, Lappen klein, breit, an der Spitze rund. Bei der Varsaviensis ist der Basalring grofs, dünn beborstet; obere Zange viereckig, jederseits eingebogen mit Bildung zweier Aus- stülpungen, die hintere Ausstülpung greßs, dreieckig, hinten dreieckig aus- geschnitten, Zange vorn tief (über die Hälfte) und breit gespalten, die Spalt- seiten vorn jederseits s-fürmig ausgeschnitten; untere Zangen sehr kurz, breit, von der oberen teilweise bedeckt, am Ende abgerundet, in der Mitte oben mit einem Höcker, unten bogenförmig ausgerandet. Das fünfte Bauch- segment breit, oval, hinten weniger als zu '/; ausgeschnitten; die Lappen ganz kurz an den Enden zugespitzt, sparsam an der Spitze und den Seiten behaart. Da das Hypopyg des Varsaviensis, welche ich anfangs als Var. der Kuntzei angesehen habe, erst in der letzten Zeit exstirpiert wurde und es zeigte in seiner Form wesentliche Unterschiede von der mit ihr zusammen beschriebenen Kuntzei, so muls man jene nicht als Var. Kuntzei sondern als eine gute Art betrachten, um so mehr da es auch mehrere andere oben erwähnte Unterschiede von Kuntzei darbietet; diese Art nenne ich: Spilogona Varsaviensis spec. noV. Vaterland Sp. Kuntzei: Gastein, Juni 1893 von A. Kuntze; Sp. Var- saviensis: Warschau, Vorstadt Praga, 9. Juni. Limn. (Sptlogona) scutulata spec. nov..O'. Länge 3 mm. Eine kleine, ziemlich zusammengedrungene, mälsig beborstete licht- aschgraue oder aschgraue Art. Kopf im Profil länglich- viereckig, in der Mitte (im Profil) breiter als an der Basis, Hinterkopf flach, unten ein wenig gepolstert, Stirn lang, fast flach, etwas vorstehend, Gesicht aschfarbig weils, ein wenig eingebogen, Mundrand kaum etwas vorstehend; Augen eng zu- sammenstolsend, Stirnstrieme schwarz mit sechs kurzen Frontoorbitalborsten, das schmale Stirndreieck zieht sich bis zu den zusammenstofsenden breiten silberweilsen Orbiten (bei drei Exemplaren) oder verlängert sich als feine [233] Die Anthomyiden. 285 schwarze Linie bis zu den Öcellen; Wangen und Backen mälsig breit, schwärzlich schillernd; Fühler mäfsig lang, schwarz, in der Augenmitte ein- gefügt, das dritte Glied 2—2!/ı mal länger als die Basalglieder, Fühlerborste merklich in dem !/; Basalteile verdickt, fein pubescent. 'T'horax mit sechs Dorsocentralborsten, Akrostikalborsten kräftig, 3—4 Paar vor der Naht, mit einer breiten schwarzbraunen verwaschenen Mittelstrieme und (von vorn betrachtet) einem grofsen dunkelbraunen schimmernden viereckigen Fleck zwischen der Naht und den ersten drei postsuturalen Dorsocentralborsten, in welchem die T'horaxmittelstrieme mündet; Schultern und die bis zu der Flügelwurzel reichende Seitenstrieme aschfarbig- weils. Sternopleuralborsten 1:1 und eine (oder mehrere) ziemlich lange aber haarförmige hintere untere. Schüppchen groß, weils, das untere zu !a —!/s vorstehend. Hinterleib etwas länglich-eiförmig, ein wenig flachgedrückt, der erste Ring kurz, die folgenden gleichlang, der erste schwarz oder schwarz schimmernd, auf dem zweiten zwei sehr grolse dreieckige, mit den geraden inneren Seiten stark einander genäherte schwarzbraune Flecke deren Diagonale von vorn und innen nach aufsen und hinten bis zu den Hinterleibsseiten, und deren etwas schmälere Basen bis zu der Vorderhälfte des dritten Ringes reichen; an der Basis des dritten Ringes stehen zwei kleine braune dreieckige ebenso wie die vorderen senäherte Flecke, deren innere Seiten nach vorn divergieren und mit den Spitzen nach vorne gerichtet. Der ganze Hinterleib ist mit kurzen gegen die Spitze längeren Discal- und Marginalbörstchen mälßsig dicht besetzt. Hypopyg teilweise verborgen, unten sehr wenig hervorragend. Alle Bauch- segmente breit, das fünfte Bauchsegment hinten nicht tief (nicht bis zur Hälfte) ausgeschnitten. Beine schwarzbraun, etwas plump, alle Füflse länger als die kurzen Schienen. Vorderschienen nackt; Mittelschenkel unten an der Basishälfte mit etlichen geraden mälsig kurzen Borsten, Mittelschienen hinten in der Mitte mit zwei kurzen Börstehen, aufsen kurz und dicht be- wimpert; Hinterschenkel vorn bis zur Basishälfte mit 6—8 mälsig und gleichlangen vorstehenden, unten vorn mit 3—4 längeren Borsten, unten hinten an der Basis mit mehreren dünnen ziemlich langen Börstchen be- setzt; Hinterschienen aufsen vorn mit zwei, aufsen hinten mit drei stärkeren und längeren Borsten, aufsen und innen dicht und kurz der ganzen Länge: nach bewimpert. Nova Acta XCV. Nr. 2. j 37 286 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [234] Flügel fast rein glashell, kaum ein wenig gelbbräunlich tingiert, Costa unbewehrt, ganz fein und kurz bewimpert, Cubital- und Discoidalader divergierend, der letzte Abschnitt der Posticalader so lang oder etwas kürzer als die gerade und vertikal gestellte hintere Querader. Hypopyg kurz; obere Zange dick, breit-herzförmig, hinten tief kreis- förmig ausgeschnitten, die Seiten bogenförmig, vorn breiter als hinten, zu- gespitzt, in der Mitte tief gespalten mit Bildung zweier ziemlich kurzer paralleler Leisten in der Mitte; untere Zangen breit, kurz, an der Basis durch die obere bedeckt, miteinander konvergierend. Das fünfte Bauch- segment breit- viereckig, kurz. bis zur Hälfte rundlich-dreieckig ausgeschnitten. Lappen unten breit, dann plötzlich sich verschmälernd mit dünner nach innen zugekehrter Spitze. Vier 9' Exemplare in Warschau, Vorstadt Park Praga. Juli. 4 Myd. (Enoploptery&) cilipes spec. nov. O'. Dem E. anceps Ztt. zum verwechseln ähnlich. Körperfarbe blasser als bei anceps; "Thorax hell gräulich-aschfarbig,. Hinterleib so gefärbt wie bei anceps; Fühler ein wenig kürzer, das dritte Glied zweimal so lang als die Basalglieder (bei anceps 21/;— 2'/; mal), Augen gegeneinander etwas mehr als bei dieser entfernt (oc. subcohaerentes fere approximati); Dorsocentral- borsten drei ponesutural, was bei O' anceps auch, aber seltener vorkommt (unter meinen 9' 33 Exemplaren anceps sind zehn mit drei Dorsocentralborsten und ein Exemplar mit eng zusammenstolsenden Augen, bei den übrigen sind die Augen genähert (subcohaer). Die zwei Mittelstriemen des "Thorax sind dünner und näher gegeneinander liegend als bei anceps, dabei sind sie nicht so schwarz und deutlich wie bei anceps, sondern nur schwärzlich und verschwinden gänzlich bei gewisser Betrachtungsweise, z. B. von der Seite. Hinterleib ist merklich kürzer, eiförmig-konisch, während bei anceps O' länglich-konisch. Fast alle Borsten sind bedeutend länger als bei der genannten Art; die Aufsenborste der Vorderschienen ist sehr lang und erreicht ungefähr die halbe Länge der entsprechenden Schiene (bei anceps — 1/,—!/; derselben) und ist kräftig; die charakteristische lange äulsere Hinterborste in oder unterhalb der Mitte der Hinterschienen ist sehr dünn [235] Die Anthomyiden. 287 und peitschenförmig wie bei E. flagripes und so lang wie bei dieser, un- gefähr ?/; der entsprechenden Schiene (bei anceps nur !/). Die Flügel sind glasartig, etwas heller tingiert als bei anceps, die Flügelschüppchen rein weils, während bei dieser unrein weils oder gelblich. Die Knien der vordersten Beine sind breiter rotgelb gefärbt (das gelbe dehnt sich weiter an der Schenkelspitze und Schienenbasis); andere Merkmale wie bei anceps, das Hypopyg ausgenommen; mit einer Nadel kann man leicht das sehr lange Hypopyg von den bedeckenden Lappen abheben und mittelst einer Lupe genau die Unterschiede besehen. Das Hypopyg unterscheidet sich wesentlich von dem des anceps. Obere Zange hat die Form eines langgezogenen Dreiecks (bei anceps und flagripes lang, leistenförmig), die Basis ist ziemlich breit und leicht zweimal ausgerandet, die Spitze ist schmal und kurz gespalten, die Seiten seicht ausgerandet; untere Zangen sind keulenförmig, sehr lang und überragen um !/; die obere (bei anceps sind fast gleich), die innere Seite jeder Zange ist unten tief dreimal ausgekerbt. Das fünfte Bauchsegment ist hinten tief bis zur Hälfte ausgeschnitten, die Ausschnittränder sind beiderseits mit zwei starken Borsten und in der Mitte mit zwei langen dornartigen mit zwei Cilien versehenen Anhängseln. Drei 9' Exemplare aus Polen (Kujawy, Salinen Ciechocinek bei Thorn) und Lithauen, (Gegend Minsk). Juli. M. (Enoplopteryx) taurica spec. nov. Q'. Diese Art ist wieder vom Ansehen, Körperfarbe und Größe der eilipes ähnlich; Körper lichtgrau gelblich schattiert, die beiden mittleren Striemen sind gegeneinander etwas mehr entfernt als bei anceps und cilipes; hinter der Naht ist eine breite braune Mittelstrieme, welche auf das Schildchen bis zu dessen Mitte übergeht; gleich hinter der Naht ist noch beiderseits zwischen den Dorsocentralborsten und den Intraalarborsten eine schmälere kurze braune Strieme, welche den T'horaxhinterrand nicht erreicht. Fühler ziemlich lang, das letzte Glied 2!/; mal länger als die Basalglieder zusammen, Borste langgefiedert, wie bei den zwei oben erwähnten Arten. Dorsocentral- borsten: vier Ponesuturalborsten. Taster gelb mit schwarzer Spitze. Hinter- 37* 288 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [236] leibsgestalt und die Farbe wie bei cilipes; die vier Hinterleibsflecken sind grols und schwarzbraun. Die Beine sind wie bei den ? des anceps gefärbt: Vorderschenkel sind an dem °/ı Basalteil braunschwarz, weiter gegen die Spitze und alle Beine gelb. Die Aufsenborste an den Vorderschienen ist kurz; drei starke Hinterborsten an den Mittelschienen; an den Hinterschienen aulsen vorn zwei kurze Borsten unter der Mitte, hinten zwei mittelgrolse dieke und gleichlange Borsten in dem Mitteldrittel und eine kurze oberhalb derselben; die längere zottige Behaarung an der Aufsenseite fehlt. Die übrigen Merkmale mit Ausnahme des Hypopyg wie bei den oben erwähnten Arten. Hypopyg sehr ähnlich dem bei anceps nur etwas kürzer und die obere Zange ist breiter, ähnlicher der bei cöliatocosta Ztt., nur schmäler als diese; in der Mitte verschmälert, an der Spitze kurz dreieckig ausgerandet in solcher Weise, dals zwei scharfe Spitzen (wie bei ciliatocosta, obtusipennis und cilipes) entstehen; die Zange besteht aus zwei der Länge nach verwachsenen Stücken mit einer Nahtspur in der Mitte; bei anceps sind diese zwei Stücke auf kleiner Strecke vor der Zangenspitze nicht verwachsen. Die unteren Zangen sind so lang wie die obere, bedeutend breiter als bei cilipes und die schmalen bei anceps; innen bei der Spitze sind sie leicht ausgerandet. Ein ©' Exemplar aus Krim. M. (Sptlogaster) duplarıs Mde. = ? duplaris Ztt. Länge 6—7 mm. Die Kopfform, Fühler, Flügeladerverlauf und die Mehrzahl anderer Merkmale genau wie bei duplicata Mg., der Hauptunterschied ist in der stets abweichenden Form des Hypopyg; die wenigen anderen Unterschiede sind folgende: Bei allen fünf untersuchten 9' Exemplaren (ein Exemplar von Prof. Stein aus Genthin mit dem Zettel: duplaris Ztt.?, zwei Ex. von Meade aus England und zwei Ex. aus der Warschauer Gegend) sind die Augen genähert (was aber auch bei duplicata, aber selten, vorkommt), d.h. durch eine schwarze mälsig breite Strieme getrennt (oc. subcohaerentes). Die mittleren zwei T'horaxstriemen bei allen Exemplaren sind merklich mehr einander genähert als zu den breiten Seitenstriemen; die Körperfarbe ist ein wenig blasser als bei duplicata. Die Thoraxmakrochäten sind bei [237] Die Anthomyiden. 289 einigen Exemplaren verhältnismäfsig stärker und länger als bei den vielen untersuchten Exemplaren duplicata, die Hinterschienen zottiger behaart; bei einem Exemplar von Meade sind die Hinterleibsflecke auf dem ersten, zweiten und dritten Ringe ganz klein und gleichgrofs, halb so grofs wie bei duplicata, ganz rund, schwarzbraun und sich schwach von der asch- grauen Grundfarbe abhebend, aulserdem ist wie bei duplicata ein kleiner dreieckiger Fleck auf dem dritten Ringe. An den Vorderschenkeln unten vorn sind die Borsten meistens länger als bei duplicata, zahlreicher und besetzen die ganze Basishälfte; die Borsten unten hinten stehen nicht so dicht wie bei duplicata (10—12), aber sind viel länger (2--2!/, mal so lang als die Schenkeldicke); die Vorderschienen sind borstenlos, meistens aber an der Aulsenseite dicht und kurz bewimpert. Die Börstchen ($—9) unten an der Hinterseite der Hinterschenkel stehen nicht nur. in der Nähe der Spitze, sondern nehmen den ganzen '/; Spitzenteil ein und sind nicht haar- förmig, sondern stärker, wahre Haarborsten, sind auch länger als bei duplicata; an den Hinterschienen sind aulsen vorn vier, aufsen hinten 3—-4 Borsten, die zweite in der Schienenmitte, die dritte (mit der zweiten die längste) unterhalb der Mitte, zuweilen noch eine kurze vor der Schienenspitze; innen stehen 8—10 kurze, ziemlich kräftige Borsten (keine Haarborsten!). Hypopyg. Die obere Zange ist nicht genau herzförmig wie bei allen ohne Ausnahme Exemplare von duplicata, sondern flaschenförmig, hinten dreieckig ausgeschnitten, vorn dünn vorgezogen mit stumpfer, kurz in der Mitte der Länge nach geteilter Spitze; untere Zangen sind lang, an der Spitze keilföürmig, schmäler und kürzer als bei duplicata, von der oberen nicht ganz bedeckt, sparsam und kurz allseitig beborstet (bei duplicata sind diese Zangen von der oberen ganz bedeckt, aulsen und unterseits sehr dicht und lang beborstet); das grölsere Stück des „fulerum“ ist nicht dreieckig wie bei duplicata sondern breit keulenförmig. Anmerkung. Bei einem ziemlich licht gefärbten 95' Exemplare von den Salinen Ciechoeinek (Juli) mit dem Zettel P. Steins ? duplicata, sind die Augen weit entfernt (oc. approximati), an den Vorderschienen aulsen vorn unterhalb der Mitte ist eine ganz kurze Borste, der letzte Abschnitt der Posticalader ist um 1/, länger als die hintere Querader, an den Hinterschienen innen sind vier starke aber mälsig kurze Borsten, am Hinterleibe vier kleine kantige schwarze Flecken; die Form des Hypopyg, besonders der oberen Zange und das langbehaarte tief gespaltene fünfte Bauchsegment haben es als atripes Meade bestimmt, 290 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [238] obgleich die schwarzen Schienen bei starkem Sonnenlichte bräunlich schimmern und (auch bei jeder Beleuchtung) alle äufsersten Kniespitzen (besonders der vorderen Beine) gelblich- braun erscheinen; das Exemplar hat auch nicht drei sondern vier Dorsocentralborsten! Vielleicht ein Bastard von atripes > duplaris oder duplicata. M. (Spilogaster) Mödlingensis spec. nov. 9. Länge 5—6 mm. Diese Art ist wieder sehr ähnlich in der Körperfarbe, und den meisten plastischen Merkmalen der duplaris Mde., parcepilosa Stein, atripes Mde. und der fulvigena var. tawrica Schnb., unterscheidet sich aber konstant und hauptsächlich durch andere Form des Hypopyg und noch manche andere, wenn auch nicht immer beständige Merkmale. Die vier T'horaxstriemen sind wie bei duplicata voneinander gleich entfernt. Bei sechs untersuchten J' Exemplare (von denen ein Exemplar mit dem Zettel P. Steins: ? atripes Mde.) sind die Knien und die äufsersten Schenkelspitzen (besonders der hintersten Beine) rötlichbraun, bei anderen drei Exemplaren bräunlichschwarz. Die Augen sind etwas entfernt (oc. subcohaerentes), seltener fast zusammen- stolsend (oc. cohaerentes), bei einem Exemplar aus der Warschauer Gegend nur genähert (oc. approx.), d.h. an der engsten Stelle — !/ı der Kopfbreite, bei diesem Exemplar sind auch die hintersten Schienen bräunlichgelb. Bei allen meinen Exemplaren (13) von atripes Mde. (mit drei ponesuturalen Borsten) ist der letzte Abschnitt der Posticalader konstant etwas (zuweilen auch bedeutend) länger als die hintere Querader; unter den sechs unter- suchten Exemplaren von Mödlingensis besitzen fünf vier Dorsocentralborsten und ein Exemplar wie atripes nur drei Dorsocentralborsten (ponesutural), das Hypopyg aber dieses letzten stimmt genau mit den vorigen fünf überein und nicht mit atripes, mit dieser letzten aber stimmt bei diesem Exemplare die relative Länge des letzten Abschnittes der Posticalader. Die Fühler sind kurz, das letzte Glied ist 2—2!/, mal länger als die Basalglieder zusammen, die Fühlerborste länger gefiedert als bei duplicata, aber kürzer, und fast ebenso locker wie bei parcepilosa Stein. Frontoorbital- borsten 6—8 (bei atripes gewöhnlich 4—5, selten sechs), Sternopleural- borsten vier; Dorsocentralborsten ponesutural vier (selten drei); unter den zwei Exemplaren aus Mödling bei Wien sind bei einem Exemplar drei, bei dem anderen vier; bei den beiden Exemplaren ist das erste Paar der kleinen [239] Die Anthomyiden. 291 Hinterleibsflecke (wie bei manchen Exemplaren atripes) streifenförmig, bei den übrigen vier untersuchten Exemplaren mit vier Dorsocentralborsten sind diese Flecke auch klein aber rund (wie auch bei atripes); bei allen Exem- plaren sind die Flecke matt, schwarz oder dunkelbraun und schwach begrenzt. Die beiden Bauchlappen sind grols wie bei atııpes und dicht mit langen Börstchen besetzt; die Form der Lappen wie bei atripes. — Die Vorderschienen sind dicht mit anliegenden kurzen Haarbörstchen besetzt; an der Aulsenseite der Vorderschienen in der Mitte stehen 1—-2—3 sehr kleine oder auch mälsig grolse dünne Börstchen, die untere (wenn zwei) in der Mitte (Unterschied von duplaris, atripes und fulvigena),; an der Aulsen- seite der Mittelschienen bei einem Exemplar steht eine Borste, hinten 2-—3 Borsten; an den Hinterschienen aulsen vorn zwei, seltener drei kurze Borsten, aulsen hinten drei Borsten, die obere sehr kurz, die zwei unteren lang und sleichlang in dem Mitteldrittel; die Innenborsten fehlen entweder ganz oder (bei zwei Exemplaren) 2—3 mälsig lange Börstchen in dem Mitteldrittel der Schiene. Pulvillen ziemlich groß. Die Schüppchen sind grofs, das untere zur Hälfte bedeckt, bei den meisten Exemplaren gelblichweils, bei einem gelb. Flügel glasartig, nur bei einem Exemplar mit einem Stich ins gelbliche, Cubital- und Discoidalader divergierend; nur bei einem Exemplar sind die Queradern gebräunt; die hintere Querader sehr schief stehend und fast gerade oder nur schwach s-förmig geschwungen; der letzte Abschnitt der Postiealader so lang oder ein wenig kürzer als die hintere Querader, bei einem Exemplar kaum ein wenig länger; Randdorn mälsig lang. Hypopyg. Die obere Zange ist noch einmal so lang als breit, länglich- oval, in der Quermitte etwas verengt, hinten dreieckig, etwas ausgeschnitten, vorn zugespitzt und zweizähnig mit einer Naht in der Mitte; im Profil mälsig diek und in eine schmale Spitze ausgezogen, ein wenig kürzer als die unteren Zangen; diese sind keulenförmig, lang und dick, innen konkav, aulsen fast gerade, im Profil vorn oben eingebogen, unten konvex und wie bei duplarıs beborstet; das Hauptstück des „fulerum penis“ sehr lang, an der Basis breit, gegen Ende stark zugespitzt (bei duplaris umgekehrt, d.h. an der Basis schmal, dann sehr verdickt); es besitzt einen Übergangs- charakter zu dem „fulerum“ bei Enoplopteryx, und es ist an seinem Hinter- rande mit einem an der Spitze breit keulenförmigen Anhängsel verbunden 292 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [240] (dieses ist bei duplaris sehr schmal und die Spitze knopfartig verdickt). — Das fünfte Bauchsegment ist grofs und breit; es ist hinten tief und schmal bis über die Hälfte ausgeschnitten; die Lappen sind sehr dicht und lang mit gebogenen und gekräuselten Wimperhaaren besetzt und vor der Bauch- spitze unter dem dritten Bauchringe deutlich als ziemlich grofse Ausstülpung sichtbar (wie bei S. atripes Mde., diese beiden Arten kann man im 0’ Ge- schlechte danach von den ähnlichen Arten unterscheiden, bei denen diese Lappen entweder gar nicht oder nur als mäfsig kleines „tubereulum “* hervortreten). Waren untersucht sechs Exemplare (alle exstirpiert): zwei Exemplare aus Polen (Ruda Guzowska 15. VII. 88 und Salinen Ciechocinek VIl.), zwei Exemplare aus Erfurt von Prof. E. Girschner VI. 86 und zwei Exemplare aus Niederösterreich (Mödling 13. VI. 1887). M. (Spilogaster) fulvigena spec. nov. O'. Länge fulvigena var. vulgaris 7,5 mm, var. taurica 5,5 —6 mm. Sehr ähnlich dem Sp. atripes Mde. und am nächsten mit ihm ver- wandt. Unterscheidet sich hauptsächlich von dieser Art durch ein langes und anders geformte Hypopyg, lange und dichte Bauchbehaarung, kurze Bewimperung der Bauchlappen, welche am Bauche als dreieckige kleine Ausstülpungen auftreten, Anwesenheit von zwei Borstenreihen an den Hinter- schienen, von denen die hintere aus langen Haarborsten besteht und durch die fast ganz gerade hintere Querader; bei dem typischen Exemplar (var. vulgaris) ist an der Scutellarbasis ein deutlicher rostfarbig schimmernder Querfleck. Diese Art ist auch ähnlich der Mödlingensis; die Unterschiede siehe bei der Beschreibung dieser Art. Dorsocentralborsten ponesutural drei; hinter der Quernaht am Thorax, zwischen den schwarzen Mittelstriemen ist eine breite schwarze keulenförmig nach hinten erweiterte Strieme, umgeben beiderseits von einer sehr deutlichen schmalen grauweils schimmernden und fast bis zum Schildchen reichenden Strieme, diese beiden hellen Striemen sind viel deutlicher als bei atripes und manchen Varietäten duplicata aus- geprägt. Der Bauch ist mit schwarzen langen Börstchen (bei der var. taurica Schnb. sehr langen) dicht besetzt. Die unter dem dritten Ringe sichtbaren [241] Die Anthomyiden. 293 Bauchlappen sind klein, schwarz, breit-dreieckig sich vorstellend und mit sehr kurzen Börstchen besetzt (Unterschied von atripes und Mödlingensis); die Hinterschenkel sind unten mit zwei vollen Borstenreihen besetzt, von denen die vordere aus ziemlich langen (10—12) locker stehenden Borsten, die hintere aus mehreren den vorigen gleichlangen Haarborsten (bei der var. taurıca), oder um '/; kürzeren besteht (Unterschied von den zwei oben- genannten Arten); an den Mittelschienen stehen zwei Hinterborsten; an der Innenseite der Hinterschienen bei var. vulgaris sind Börstehen wie bei atripes, bei var. taurica sind nur 1—2 lange Borsten näher der Schienenbasis. Die vier Hinterleibsflecke sind ziemlich grofs, oval, nicht schimmernd (bei var. vulgaris) und nur mit schwach angedeuteten Abrissen wie bei atripes, oder strichartig wie auch bei manchen var. der atripes. Das Flügelgeäder ist ziemlich breit, aber sehr blafs bräunlich tingiert. Alle anderen Merk- male, mit Ausnahme des Hypopyg, stimmen mit atripes überein, nur die Knien und die Mittel- und Hinterschenkelspitzen sind heller bräunlichgelb gefärbt. Hypopyg. Die beiden Zangenarten sind mälsig verlängert; die obere Zange bei var. vulgaris hat eine herz-lanzettförmige Gestalt und ist noch einmal so lang als breit; bei var. taurica ist diese der vorigen ähnlich, aber mehr länglich-herzförmig, bei der Basis schmäler als in der Mitte, vor und an der Spitze schmal, mit einer Längsfurche in der Mitte. Untere Zangen mehr oder weniger so lang als die obere, von oben mälsig breit, parallel ausgestreckt, beborstet; im Profil breit, oben in der Mitte stark eingebogen, unten fast gerade, dicht und lang beborstet. Vom „fulerum penis“ gehen wie bei atripes zwei dünne Fortsätze heraus, bei taurica ist der untere Fortsatz keulenförmig. Alle vier untersuchten Exemplare stammen aus der Portschinskyschen Sammlung, gefangen in Krim. Das fünfte Bauchsegment quer-rechtwinklig, hinten in der Mitte seicht breit-dreieckig, an den Hinterrändern schief ausgeschnitten; es ist ziemlich dicht mit mälsig langen Börstchen besetzt. M. (Spilogaster) calceataeformis spec. nov. 9. Länge 5 mm. Gelblichgraue, ein wenig kleinere Art als calceata Rond., welche auch etwas robuster und rein aschgrau oder bläulich-aschgrau aussieht. Nova Acta XCV. Nr.2. 33 294 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [242] Kopf im Profil nicht so kantig aussehend wie calceata, sondern länglich-viereckig mit abgerundeten Ecken, Hinterkopf etwas gepolstert, Stirn ein wenig gewölbt und nicht so vorstehend wie bei calceata, Gesicht in der Mitte weniger eingebogen als bei dieser. Mundrand gerade gegenüber der Stirnspitze, Kopfbasis bogenförmie, Augen nur genähert (oc. sub- cohaerentes), durch eine schwarze mälsig breite Stirnstrieme getrennt, Ausen- orbiten linienartig, unten etwas breiter, jedoch viel schmäler nebst den Wangen als bei culceata, Wangen und Backen weils, schwarz schimmernd, Backen ziemlich breit (wie bei calceata) — mehr als !/s der Breite eines Auges. Thorax fast viereckig (nicht wie bei calceata, länglich- viereckig), ganz vorn weilslich aschgrau, mit vier schwarzen, scharf ausgeprägten (nicht etwas verwaschenen wie bei calceata) Striemen, die inneren vor der Naht sind gegeneinander streng parallel (nieht wie bei calceata anfangs etwas divergierend). Dorsocentralborsten sechs, Akrostikalborsten 7—8 Paar, etwas länger und stärker als bei calceata, „pra“ dicker, aber nur halb so lang wie bei dieser. Schüppchen rein weils, Schwinger gelb. Hinterleib gelblich- aschgrau mit vier runden schwarzen gut begrenzten Flecken, die Hinter- leibsbeborstung etwas schwächer und kürzer als bei calceata. Beine samt den Hüften schwarz, Schenkelringe aller Beine, die Vorderknien und alle Schienen bräunlichgelb, der Spitzendritteil der Mittel- und fast die ganze Spitzenhälfte der Hinterschenkel braun-rötlichgelb. Vorderschienen aufsen kurz und sparsam beborstet, oberhalb der Mitte mit einer mäfsie langen Haarborste; Mittelschenkel unten vorn auf der Basishälfte mit langen starken gerade nach unten gekehrten Borsten, aber sparsamer als bei calceata (fünf Borsten) besetzt; Mittelschienen nur hinten in dem mittleren Drittel mit zwei starken langen Borsten; Hinterschenkel unten vorn auf der ganzen Länge mit langen starken Borsten auch sparsamer besetzt, unten hinten an der Basishälfte mit ganz kurzen Börstchen dürftig besetzt (die gewöhnlichen Borsten an der Spitzenhälfte nicht mitgerechnet); bei calceata stehen hinten unten in dem mittleren Drittel 5—6 starke und mäfsig lange Borsten; Hinterschienen aulsen vorn mit zwei kurzen starken Borsten in dem Mittel- drittel, aufsen hinten mit drei starken längeren Borsten, die untere in der Mitte, innen mit ganz kurzen anliegenden Härchen, von denen 3—4 in der Schienenmitte etwas länger sind als die anderen und mehr vorstehend. [243] Die Anthomyiden. 295 Klauen und Pulvillen gelblichweißs, mäßig grols, aber fast um die Hälfte kürzer als bei calceata. Flügel noch reiner glashell als bei der letzt- erwähnten Art, die Adern sind gar nicht gebräunt oder gelblich angelaufen, Costa kurz bewimpert mit einem kurzen Randdorn, Cubitalader ist dicht vor der Flügelspitze nicht nach vorn gebogen; Cubitalader und die Dis- eoidalader stark divergierend, die erste ist ebenso stark wie bei calceata hinter der grofsen Querader bogenförmig nach vorn gekrümmt, die hintere Querader ist stark s-förmig geschwungen; der letzte Abschnitt der Postical- ader ist ein wenig länger als die hintere Querader. Obere Zange des Hypopyg eiförmig, vorn schmal und fast ganz- randig; untere kurz, konvergierend, im Profil oben ausgeschnitten, der Aus schnitt sparsam beborstet; der Basalring rundlich. Das fünfte Bauchsegment breit, noch einmal so breit als das vierte, rechtwinklig mit abgerundeten Ecken und Seiten, hinten ein wenig schmäler als vorn und bis zur Hälfte sehr breit viereckig ausgeschnitten, in der Mitte etwas tiefer und dreieckig, die Lappenbasen breit, ihre Spitzen lang und schmal und mit einer Membran an dem ?/; Basalteile verbunden. Ein 9 Exemplar, in der Warschauer Gegend (Rembertöw), den 17. Mai 1903. Mydaea deserta Ztt. 9. Länge 6,5 mm. Stimmt fast genau mit der Zetterstedtschen Beschreibung. Stirn, Gesicht und Mundrand nicht vorstehend, Fühler nicht breit, mäfsig lang, das dritte Glied 2'/, mal länger als die Basalglieder zusammen, Fühlerborste lang pubescent, Augen genähert (oc. approximati), über den Fühlern ein weilses Möndehen, Augenorbiten sehr schmal; Wangen und Backen weils, stark schwarz schimmernd, die letzten — !/; der Augenbreite, Taster schwarz. Thorax dunkelgrau mit vier schwarzen undeutlichen Striemen, von hinten gesehen mit einer sehr dünnen aschfarbigen Bestäubung, Dorsocentralborsten sechs, Akrostikalborsten mikroskopisch klein wie die übrige kurze Thorax- beborstung, „pra“ ganz kurz; Schüppchen und Schwinger gelb, das untere Schüppchen über die Hälfte von dem oberen bedeckt. Hinterleib kurz, eiförmig, von oben etwas flachgedrückt, ein wenig glänzend, ebenso wie Thorax gefärbt, aber viel dichter hell aschfarbig ins gelbliche bestäubt, 38+ 296 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [244] kurz und sparsam beborstet, von hinten gesehen mit sehr dünnen schwarzen Einsehnitten und einer sehr schmalen schwarzen Mittelstrieme. Die Vorder- schenkel ganz schwarz, sonst alle Beine dunkelrotgelb, nur die '/; Basalteile der Mittel- und Hinterschienen dunkelbraun, die Hinterhüften braun, die übrigen Hüften und alle Fülse schwarz; Vorderschienen borstenlos, an den Mittelschienen drei starke Hinterborsten; Hinterschenkel unten vorn mit einer volien Reihe langer und starker, aber sparsam stehender Borsten, unten hinten mit ganz kurzen Borsten; Hinterschienen aufsen vorn mit 3—4 starken und langen Borsten, aufsen hinten mit den gewöhnlichen zwei starken Borsten. Klauen und Pulvillen klein, gelblichweils. Flügel gelblich tingiert, mit etwas tiefer gelblicher Wurzel; Cubital- und Discoidalader etwas divergierend, hintere Querader vertikal und in der Mitte ein wenig eingebogen (bei Ztt.: „n. ordinario recto“) Hypopyg kurz; obere Zange breit-herzförmig, hinten nicht, vorn in der Mitte dreieckig aus- geschnitten; untere Zangen von der oberen bedeckt, kurz und breit, gegen- einander horizontal konvergierend. Das fünfte Bauchsegment sehr breit, halbkreisförmig, hinten fast bis zur Mitte jederseits schief s-förmig aus- geschnitten, mit der Bildung zweier breiter zugespitzter meistens anliegender Lappen. Ein 0' Exemplar von Professor Girsehner, in Erfurt im Monat Juni gefangen. Eriphia caucasıca spec. nov. O' In Habitus und Gröfse sehr ähnlich der E. cinerea Meg.; unterscheidet sich durch folgende Merkmale: Augen sind eng zusammenstof[send und nur durch die sehr feinen Orbiten getrennt (oc. arcte cohaerentes), den Beinen fehlt die charakteristische flaumartige Behaarung, sie sind nur einfach be- borstet, ohne Borstenhaare dazwischen; die Fühler sind ein wenig länger, die Flügel bräunlich, besonders braun an der Wurzel und dem Vorderrande, die hintere Querader ist stärker s-förmig geschwungen. Vorderschienen aulsen mit zwei Borsten, Mittelschienen aufsen vorn mit drei starken mälsig langen, aufsen hinten mit 5—6 etwas längeren Borsten, Hinterschienen aulsen vorn mit vier mäfsig langen, aufsen hinten mit 4—5 sehr langen Borsten, hinten oberhalb der Mitte mit drei langen aber nicht so starken [245] Die Anthomyiden. 297 Borsten, innen mit 6—8 langen Borstenhaaren. Klauen und Pulvillen grölser als bei E. cinerea, gelblich. In der Hinterleibsmitte ist eine mäfsig breite schwarze abgesetzte, nicht in Dreiecke aufgelöste Strieme; Schüppchen grols, gelb, Schwinger schwarzbraun. Am Thorax Dorsocentralborsten sechs. Ein 9' Exemplar aus Kaukasus in Kobi, dem letzten nördlichen Dorfe vor dem Grusiner Passe. E. (Neoeriphra) metatarsata Stein. Obere Zange viereckig, die Ecken abgerundet, hinten tief fast bis zur Hälfte schmal bogenförmig ausgeschnitten, vorn jederseits etwas s-förmig ausgerandet, in der Mitte kleine geteilte Warze; untere Zangen wie bei Eriphien, Drymeia und Pogonomyien. Das fünfte Bauchsegment oval, dicht beborstet, an der Basis sehr schmal (so schmal wie das vierte), in der Mitte breit, hinten schmäler als vorn und seicht dreieckig s-förmig jederseits ausgerandet. Pogonomyia ambiguaeformis spec. nov. 9. Länge 6 mm. Glänzend schwarz, vom Ansehen der Acroptena ambigua Fall. ähnlich; Hinterleib mit silbernen Reflexen. Kopf viereckig, Hinterkopf etwas gepolstert, dicht, besonders unten, mit langen schwarzen Borstenhaaren besetzt; Kopf- basis leicht bogenförmig. Stirn wenig abschüssig, mälsig lang, kaum etwas vorstehend; Augen oben durch eine mälsig breite schwarze Stirnstrieme und schwarze linienartige Orbiten getrennt (oc. subcohaerentes), die Augen- orbiten über den Fühler silberweils; Stirnstrieme lang-dreieckig, schwarz; Frontoorbitalborsten zahlreich, lang und haarartig. Gesicht kurz, gräulich, anfangs vertikal, unten stark nach vorn vorgezogen, Mundrand aufgeworfen, seine Seitenränder dieht mit zahlreichen langen nach unten zugekehrten schwarzen Borsten besetzt. Fühler schwarz, auf der Höhe der Augenmitte eingefügt, kurz und breit, das dritte Glied 1'/; mal länger als die Basal- glieder zusammen; Fühlerborste kurz, an der Basis leicht verdickt, bis zur Basishälfte dieht schwarz und lang pubescent, fast halbgefiedert, gegen die Spitze kurz pubescent und fast nackt. Wangen und Backen mälsig breit, schwarz mit silberweilsen Reflexen, Backen mit nach unten gerichteten 298 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [246] schwarzen und langen Borstenhaaren dicht besetzt. hüssel sehr lang, von der Mitte bis zur Spitze dünn, hornartig, schwarz glänzend, die Sauglabellen sehr klein, knopfartig aussehend; Taster nicht lang, an der Basishälfte gelb, die Spitzenhälfte merklich erweitert, rein schwarz. Thorax fast viereckig, samt den Schildchen schwarz, mit nur vorn undeutlichen breiten weit gegen- einander entfernten schwarzen glänzenden Striemen; die Thoraxseiten schwarz kaum etwas gräulich; Dorsocentralborsten fünf, lang und dünn, Akrostikal- borsten drei Paar, kurz; „pra“ sehr lang, Sternopleuralborsten 1:3 sehr lang, die dritte untere fast ebensolang wie die obere nur dünner. Schüppchen mälsig klein, weils, das obere bedeckt zu ”/; das untere; Schwinger gelb- braun. Hinterleib lang, elliptisch-konisch, von oben leicht abgeplattet, merklich länger als Kopf und Thorax zusammen, von oben schwarz, glänzend, von hinten betrachtet mit sechs grofsen breiten weilssilbernen seitlichen unbegrenzten Schillerfleecken an den sechs Ringen; der erste Ring ganz schwarz mit einer schwarzen breiten hinten etwas schmäleren, nur schwach seitlich begrenzten ganz durchgehenden Mittelstrieme. Aufser den langen einreihigen Discal- und Marginalmakrochäten an den zweiten, dritten und vierten Ringen ist der Hinterleib nur sparsam mit kurzen dünnen Börstchen besetzt; der halbkuglige kleine fünfte Ring ist glänzend schwarz und dicht besetzt mit strahlig gestellten ziemlich langen Borsten; Basalring des Hypopyg schwarz, glänzend, tief gespalten, Anallappen klein, hängend, schwarz behaart. Die Bauchseiten der umgebogenen Ringe sind sehr breit, fast die Bauchsegmente berührend. Flügel verhältnismälsig kurz, nicht breit, bräunlich tingiert, mehr braun an der Flügelwurzel und dem Vorderrande; die basale Hälfte der Vorderrandzelle braun. Costa fast nackt, ohne Randdorn; Cubital- und Discoidalader von Anfang an (von der kleinen Querader) stark divergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader halb so grofs als die fast gerade und vertikal stehende hintere Querader; die kleine Querader steht aulsen der Mündung der Subecostalader; Analader lang, aber erreicht den Flügelhinter- rand nicht, eine Falte (v. spuria) geht bis zum Flügelrande. Beine schwarz, glänzend; Vorderschienen mit 2—3 genäherten Hinterborsten in dem Mittel- drittel der Schiene; Mittelschenkel vorn der ganzen Länge nach kurz und dieht beborstet; unten vorn nur an der Spitzenhälfte sehr lang, unten hinten nn [247] Die Anthomyiden. 299 an der Basishälfte dieht mit ziemlich langen Borsten kammartig besetzt, unten an der Spitzenhälfte mit längeren Borsten aber sparsam besetzt; Mittel- schienen aufsen mit einer starken Borste vor der Spitze, hinten mit zwei langen und zwei kurzen obersten Borsten in der Basishälfte, innen mit drei langen aber dünnen Borsten in dem Mitteldrittel. Hinterschienen au/sen vorn der ganzen Länge nach mit zwei Reihen sehr zahlreicher, nicht kurzer schwarzer Börstehen flaumig besetzt, aulsen hinten mit vier langen dünnen Borsten hauptsächlich an der oberen Schienenhälfte, hinten mit 4—5 noch längeren Hinterborsten, die unterste unterhalb der Mitte, besetzt. Die Fülse aller Beine sind länger als die entsprechenden Schienen, an den Hinter- beinen sind die Fülse fast 1'/ mal länger als die Schienen. Klauen und gelblichweilse Pulvillen mälsig groß. Hypopyg: Der Basalring grofs, mit kurzen Borsten besetzt. Obere Zange wie bei allen Pogonomyia-Arten vier- eckig, die Seiten ganz leicht bogenförmig, hinten dreieckig seicht aus- geschnitten, vorn jederseits stark schief nach vorne ausgerandet mit Bildung kleiner seitlicher Lappen; untere Zangen von der oberen zu ?/; bedeckt, an der Basis schmal, gegen die Spitze breit, gegeneinander konvergierend, die Innenseiten beider Zangen wie bei Eriphia- und Pogonomyia-Arten in der Mitte gegeneinander genähert und parallel; untere Zange (im Profil) in der Mitte oben mit einer kleinen zahnähnlichen Erhebung (auch so wie bei den benachbarten Gattungen) und das trompetenartige Anhängsel des „fulerum penis“ lang. Das fünfte Bauchsegment oval, breiter als das vierte, hinten schmäler und ganz seicht dreieckig ausgeschnitten, die Spitzen des Ausschnittes konvergierend, sparsam mit langen Borsten besetzt. Ein 9' Exemplar gefangen in Zaczernie, Mohylewer Gouv. Juni. Pogonomyia tibetana spec. nov. ©. Länge 6—6,5 mm. In der Gestalt, Färbung und Beborstung der P. alpicola Rond. ähnlich aber kleiner und in manchen Merkmalen an P. Meader und segnis Holmg. erinnernd; die Kopfform dieser Art ist aber ganz charakteristisch und fast identisch mit der bei Egle muscaria Mg. — Kopf im Profil dreieckig, Hinter- kopf kurz und fast flach, Kopfbasis länger als Hinterkopf, flach; Stirn flach, 300 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [248] sehr lang und stark abschüssig, nur etwas vorragend; Gesicht kurz, ein- gebogen. stark samt dem Mundrande vortretend, dieser vorn kurz und abwärts schief abgeschnitten. Augen mälsig grols, durch dünne schwarze Orbiten und nicht schmale schwarze Stirnstrieme getrennt (oc. subcohaerentes), die Basis des langen Stirndreiecks ziemlich breit; zwischen der Fühlerbasis ein grolses grauweilses Dreieck. Backen mälsig breit. Fühler schwarz, kurz, breit, das letzte Glied 1'/; mal länger als die Basalglieder zusammen, Borste lang pubescent und von der Basis bis fast zu der Mitte leicht spindelförmig verdickt. Rüssel lang, hornartig, Saugläppchen kurz, kreisrund und zurück- geschlagen, knopfartig; Taster schwarz, mälsig lang, gegen die Spitze leicht keulenförmig. Thorax schwarz, mit zwei kaum erkennbaren schwarzen Striemen, dicht besetzt mit ziemlich langen schwarzen Härchen und langen sechs Dorsocentralborsten (Haarborsten), von denen die erste nach der Naht sehr kurz, die zweite kürzer als die folgenden; „pra“ sehr lang (?/; der folgenden); Sternopleuralborsten drei starke, aufser diesen noch mehrere Haarborsten; Schüppchen klein, blafsgelb, das untere zur Hälfte bedeckt; Schwinger schwarz mit braunschwarzem Stiele. Hinterleib verhältnismälsig zu anderen Pogonymia-Arten ziemlich kurz, schwarz, an den Seitenflächen grau schimmernd, länglich eiförmig, stark abgeflacht und dicht mit langen abstehenden marginalen und discalen Haarborsten besetzt, hinten nicht ver- dickt; Bauchlappen sehr wenig vortretend. Bauchsegmente breit, die um- gebogenen Ränder der Ringe berührend. Flügel bräunlich tingiert, an der Basis mehr braun; Costa grobkurz bewimpert, Randdorn ganz kurz; Cubital- und Diseoidalader parallel, gegen die Flügelspitze deutlich divergierend; hintere Querader ganz leicht geschwungen, fast gerade und fast vertical stehend; der letzte Abschnitt der Postiealader etwas kürzer als die hintere Querader; die kleine Querader bräunlich umsäumt. Beine schwarz; Vorderschienen mit 3—4 langen und starken Borsten (vorn eine, unweit der Spitze, aufsen unterhalb der Mitte zwei); Mittel- und Hinterschenkel unten beiderseits mit mälsig langen Borsten dicht besetzt; Mittelschienen vorn mit drei, aulsen hinten ‚und hinten mit je vier nicht sehr langen Borsten besetzt; Hinterschienen aufsen vorn mit 2—3 starken kurzen Borsten, aufsen hinten mit vier langen Borsten und einer ganzen und dichten Reihe braungelber feiner und langer Borstenhaaren besetzt, hinten mit drei starken und sehr das [249] Die Anthomyiden. 501 langen Borsten, von denen zwei über, die drei unter der Mitte, innen mit drei Börstchen, die untere unter der Mitte. Pulvillen und Klauen an den Vorderbeinen gelbbraun, grols. Fünf 9' Exemplare im Nerektal, Tibet 26. Juli (alt. Stil), Expedition des Generals Przewalsky. Alloeostylus calcaratus Portsch. Länge 6 mm. Kopf im Profil etwas zusammengedrückt, Stirn lang, abschüssig, Augen grols, pubescent, zusammenstolsend (oc. arete coh.), Augenorbiten sehr dünn, oben schwarz, unten samt den sehr schmalen Wangen und Backen weils; Fühler in der Höhe der Augenmitte eingefügt, schwarz, das letzte Glied 2', mal länger als die übrigen, Fühlerborste lang, an der Basis leicht verdickt und pubescent, weiter von der Hälfte bis zur Spitze nackt. Fronto- orbitalborsten 18—20 lang und haarig; Gesicht vertikal, Mundrand kaum aufgeworfen; Taster schwarz, Rüssel kurz mit breiten Saugflächen. "Thorax schwärzlich, vorn weilslich und aschgrau bestäubt, mit zwei schwarzen scharf begrenzten ziemlich weit voneinander entfernten bis zur Quernaht reichenden Mittelstriemen, zwischen diesen eine breite, vorn weifslichgraue Strieme, die Seitenstriemen schwarz, glänzend, etwas verwischt, sehr breit und bis zum Hinterrande reichend, die Seiten licht aschgrau bestäubt. Dorsocentral- borsten sechs, Akrostikalbörstchen sehr kurz und haarig, „pra“ ziemlich lang — !/; der folgenden; Sternopleuralborsten 1:2, auch die untere. stark. Schildehen mit sehr langen Haarborsten, und zwei Paar Discalborsten, die Subapicalen gekreuzt. Schüppchen nur mäfsig grofs, gelblich, das untere zur Hälfte bedeckt, alle beide am Rande sehr lang gelblich bewimpert. Hinterleib bräunlich olivengrünlich, länglicheiförmig, mit einer durch alle Ringe durchgehender abgesetzter schwarzer Mittelstrieme, ganz kurz beborstet, nur am dritten Ringe aulser der Marginal- sind jederseits drei haarförmige Discalmakrochäten, am vierten Ringe sind zwei Reihen ebensolcher; an der Spitze des vierten Ringes stehen mehrere (6— 8) starke lange und gekrümmte Borsten; der fünfte Ring klein, warzenförmig vorstehend, schwarz, schwach glänzend, mit Haarborsten besetzt, unten vorn von diesem sieht man zwei schwarze mittelgrofse Bauchlappen hängend. — Beine pechschwarz, die Noya Acta XCV. Nr. 2. 39 302 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [250] äulsersten Kniespitzen gelb. Vorderschienen oben 2—3 Börstchen, hinten von der Mitte bis zur Spitze kurze allmählich nach unten längere Börstchen; Mittelschenkel unten fast kahl, nur hinten unten mit einer Reihe kurzer haarförmiger, nur an der Basishälfte etwas längeren Börstchen dicht besetzt; Mittelsehienen hinten mit drei Borsten; Hinterschenkel oben vorn und hinten an der Basishälfte mit einer vollständigen Reihe langer wagerecht stehender starker Borsten (10—11), die an der Basis sind die längsten, unten vorn mit eben solchen aber sparsamer stehenden und schwächeren Borsten, unten hinten kürzer und sparsamer beborstet; Hinterschienen aufßsen vorn mit 4—5 ziemlich langen Borsten, aufsen hinten steht eine Reihe sehr dichter ziemlich kurzer gelber Haarborsten, hinten stehen 3—4 mälsig lange Hinterborsten, von denen die erste oder die zweite oberhalb der Schienenmitte oder in der Schienenmitte die längste ist; an der Innenseite eine ganze Reihe von dicht gestellten kurzen Haarborsten, vorn ganz neben der Spitze und der kurzen Apicalborsten steht schräg nach unten und vorn gerichtet ein dicker starker stumpfer (nicht aus Borsten bestehender) Dorn, dessen Länge den zweifachen Durchmesser des unteren Teiles der Schiene beträgt. Klauen und Pulvillen klein, gelblich. Flügel gelblich tingiert, vorn und Basis intensiver, Adern gelblich, Costa nackt, Cubital- und Discoidalader stark divergierend, der letzte Abschnitt der Postiealader = ?/; der hinteren Querader, diese ist in der Mitte etwas eingebogen und steht schief, die kleine Querader steht nach innen der Mündung des Subcostalader; Analader nur ein wenig länger als die hintere Querader. Hypopyg. Obere Zange herzförmig, hinten ziemlich tief ausgeschnitten, die Fläche dicht kurz beborstet; untere Zangen ziemlich lang und dick, ausgestreckt, ausgespreizt und gegeneinander parallel liegend; das hintere „fulerum-Anhängsel“ lang und trompetenförmig. Das fünfte Bauchsegment lang-viereckig, hinten seicht breit-dreieckig ausgeschnitten. Ein 0' Exemplar aus Kaukasus (Lesgien, Lagodechy) aus der Por- tschinskyschen Sammlung. De ee [251] Die Anthomyiden. 303. Alloeostylus subfuscinervis Ztt. = viena Ztt. 9. Länge 7 mm. Körper länglich, schwärzlichgrau, Kopf im Profil trapezförmig mit abgerundeten Ecken, Kopfbasis kürzer als die Mitte; Stirn lang, wenig ab- schüssig, sehr breit vortretend, unten vorn breiter als Halbauge in der Mittellinie, hinten so breit als die Hälfte eines Auges, Stirn schwarz, kurz- dreieckig, Augenorbiten schmal, weils; in der Stirnstriememitte bei seitlicher Betraehtung erscheint ein grauer vorn dreieckiger Strich. Augen grols, dieht und lang gelblich behaart. Frontoorbitalborsten 9I—11, dünn und kurz; Fühler schwarz, das dritte Glied 2'/; mal länger als die übrigen; Fühler- borste an der Basis spindelförmig verdickt und stark pubescent; über den Fühlern eine mäfsig große weilse Makel. Wangen breit und samt den ein wenig breiteren unten stark mit kräftigen Borsten besetzten Backen silber- weils und schwarz schimmernd; Vibrissen lang, gekreuzt. Gesicht ziemlich stark eingebogen, nicht vorgezogen, Mundrand nur wenig. Rüssel kurz, unten mit grolsen breiten Saugflächen, Taster schwarz, fadenförmig. An dem grauen Thorax vier tiefschwarze, die seitlichen sehr breite aber wegen des dunkeln Grundes schwach begrenzte voneinander gleichweit entfernte bis zum Schildchen (bei Betrachtung von vorn) reichende Striemen; von hinten gesehen, erscheint ein schwarzer rechtwinkliger Fleck vor dem Schildehen und die zwei seitlichen breiten aufsen grau begrenzten Striemen; Thoraxseiten oben schwarz, unten grau, Schultern lichter grau. Dorso- centralborsten sechs, kräftig; Akrostikalborsten vier Paar vor der Naht, ziemlich lang, etliche hinter der Naht (zwischen den Mittelstriemen), „pra“ sehr lang, nur etwas kürzer als die erste folgende Supraalarborste, Sterno- pleuralborsten 1:2, kräftig; 2 Paar Scutellar-Discalborsten und lange gekreuzte Subapiealborsten. Schüppehen mäfsig klein, ganz weils, die untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger braungelb. Hinterleib länglich-oval, etwas flach gedrückt, ziemlich matt und kahl aussehend, mit vielen anliegenden kurzen Börstehen besetzt; aufser den kurzen und anliegenden Marginalmakrochäten die sparsam vorhandenen Discalmakrochäten auf dem zweiten und dritten Ringe jederseits eine unvollkommene Reihe anliegender Börstchen, auf dem vierten Ringe zwei Reihen stehender Borsten darstellend; von verschiedenen Seiten betrachtend, sieht man schwarze und weilse nicht begrenzte Schiller- 39* 304 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [252] tlecke, die schwarzen besonders von den schwarz schimmernden Einschnitten, die grölseren weilsen oder weilsgrauen mehr an den Seiten der freien Stellen; in der Hinterleibsmitte eine mälsig schmale schwarze schwach begrenzte schillernde abgesetzte Mittelstrieme; der fünfte Ring kaum etwas vorstehend, tiefschwarz und neben dem Hinterrande des vierten Ringes stark beborstet; von der Seite betrachtet, erscheint .die Hinterleibspitze schief abgeschnitten, fast wie bei Eriphia. Beine pechschwarz, die äulserten Knieen rötlichbraun, verhältnismälsig nicht lang; WVorderschienen hinten dicht kurz bewimpert; Mittelschenkel unten hinten an dem Basalteile mit etlichen längeren Borsten, vorn mit einer Reihe kurzer Borsten; Mittelschienen aufsen oberhalb der Mitte mit einer mälsig langen Borste; Hinterschenkel aufser den gewöhnlichen Borsten an der Spitze, unten vorn mit wenigen ziemlich langen dünnen Borsten an der Basalhälfte, unten hinten der ganzen Länge nach mit zahlreichen langen Haarborsten besetzt; Hinterschienen auf/sen vorn in dem Mitteldrittel mit fünf starken nicht langen Borsten, aufsen hinten mit einer langen starken Borste in der Mitte und einer kurzen unterhalb derselben, hinten mit einer langen Hinterborste in dem unteren Schienenviertel. Mit Ausnahme der Hinterfüßse sind alle Tarsen stark beborstet; das letzte Glied der Vorder- tarsen ist erweitert, aber länger als breit und unten vorn mit fünf sehr langen Borsten besetzt; auch das entsprechende Glied der Mittelfülse ist aber weniger als das vorige erweitert; die Metatarsen der Hinterfüfse sind unten kammartig beborstet. Klauen und die blafsgelben Pulvillen der Vorder- und Mittelfüße grofs. Flügel an der Basis ziemlich breit, ganz leicht bräunlich tingiert, die Adern braun und schmal bräunlich umsäumt, mehr an der Flügelbasis aber die dazwischen liegende Flügelfläche nicht braun; Costa nackt; Cubital- und Discoidalader divergierend; der letzte Abschnitt der Posticalader um ; kürzer als die etwas schiefstehende und in der Mitte ziemlich stark nach innen eingebogene hintere Querader; die kleine Querader steht gegenüber der Mündung der Subeostalader; die Analader ist verkürzt aber länger als die hintere Querader. Die obere Zange des Hypopyg klein, herzförmig, hinten tief dreieckig ausgeschnitten, vorn kurz gespalten, mit einer Mittelnaht; untere Zangen u sn la [253] - Die Anthomyiden. 305 lang, sehr dünn, gegen Ende breit, zugespitzt, von der oberen zu !/; bedeckt, ausgestreckt, gegen die Spitzen convergierend; das grofse Anhängsel des „fulerum“ lang, breit, keilförmig. Das fünfte Bauchsegment dreimal breiter als das vierte, rund, hinten seicht dreieckig ausgeschnitten, lang behaart. Ein 9° Exemplar aus der Petersburger Gegend; Portschinskys Sammlung. P. (Fellaea) abasalis spec. nov. 9'. Länge 7,5 mm. Diese Art hat mit F. basalıs Ztt. besonders mit ihrer Abart „pedibus nigris“ vieles gemeinsam, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch die etwas geringere Grölse (bei basalis = 8—8,2 mm), den fast ganz schwarzen Thorax (nicht etwa wegen der Feuchtigkeit schwarz angelaufen), die sehr breiten und dicht nebeneinander liegenden und vorn zusammen- schmelzenden Thoraxstriemen, so dafs der ganze Thorax schwarz glänzend aussieht, mit drei schmalen aschweilsen Striemen des Untergrundes und ebensolchen schwarz schimmernden Schultern. Die Augen sind nur genähert (oc. subeohaerentes), nicht wie bei basalıs eng zusammenstolsend, Stirnstrieme ziemlich breit und schwarz; die Vorderschienen sind hinten nicht so wie bei basalis dicht und lang oft zottig, sondern kurz behaart wie bei der basalis var. caucasica Schnb. (aus Ucera, südlicher Abhang der kaukasischen Alpen), welche gelbe Beine und eng zusammenstolsende Augen besitzt;') bei der Art abasalis ist aulsen an den Vorderschienen nur eine Borste oberhalb der Mitte (bei basalis meistens 2—3, selten eine); an den Mittelschienen aulsen eine Borste (diese fehlt bei dasalıs) und hinten sind zwei Borstenreihen: äufsere mit vier, innere mit zwei Borsten. Die Beine sind ganz schwarz mit braunen Knien an der äulsersten Spitze. Der letzte Abschnitt der Postiealader ist nicht wie immer bei basalis um !/; kürzer, sondern um '/, länger als die sehr stark s-förmig gebogene hintere Querader (bei basalıs meistens nur leicht s-förmig geschwungen). Hinterleib ist nicht graugelblich, sondern rein aschfarbig, matt. 1) Diese Abart hat auch eine Aufsenborste an den Vorderschienen; der letzte Ab- schnitt der Posticalader ist kurz wie bei der normalen Form der basals und die hintere Querader leicht gebogen; der Thorax und der Hinterleib sind so gefärbt wie bei basalis Ztt. 306 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [254] Hypopyg ist ähnlich dem bei incana. Obere Zange breit-herzförmig, hinten sehr tief dreieckig ausgeschnitten, vorn zweimal ziemlich tief aus- gerandet und in der Mitte über die Hälfte gespalten mit Bildung zweier grolser warzenförmiger Verlängerungen in der Mitte; untere Zangen mälsig breit und dick, ausgestreckt, etwas konvergierend, an der Basis innen aus- gerandet, die Basis durch die obere Zange bedeckt. Das fünfte Bauch- segment lang und dicht beborstet, länglich-viereckig mit abgerundeten Eeken, hinten bis !/; dreieckig ausgeschnitten; die Lappen sind kurz, an der Basis breit, die Spitzen krallenartig und nach innen gebogen. Ein 9' Exemplar in Weifsrulsland, Mohylewer Gouv., Dorf Zaezernie, Juli 1884. Phaonia (Fellaea) latifrons spec. nov. 9. Länge 8 mm. Eine schwarzgefärbte dicht behaarte und beborstete Art mit sehr breiter sammtschwarzer Stirn und eiförmigen Hinterleib. Kopf verhältnismäfsig ziemlich klein, im Profil hoch-viereckig mit sehr stark gepolstertem Hinterkopfe; Stirn ohne Kreuzborsten, breit, mehr als '/; der Kopfbreite einnehmend, wenig sewölbt, fast flach, ein wenig länger als Gesicht, vortretend; Kopfbasis etwas rundlich. Augen klein, im Profil ein wenig mehr als die Hälfte der Kopfhöhe einnehmend, dicht und lang gelblich behaart; Wangen und Backen silberweils und schwarz schimmernd, jene breit, diese ungemein breit, breiter als die Hälfte der Augenhöhe. Gesicht in der Mitte ein wenig eingebogen, unten kaum vor- stehend, fast vertikal. Stirnstrieme sehr breit, sammetschwarz, mit parallelen Seiten, mehr als '/; der Kopfbreite einnehmend, mit schwarzen linienartigen, vorn ein wenig breiteren silberweilsen Orbiten umgeben. Fühler schwarz, mälsig kurz, bis zur Hälfte des Gesichts reichend, nicht breit, Fühlerborste an der Basis schmal zwiebelförmig verdickt, merklich pubescent. Rüssel kurz, schwarz, mit ziemlich kleinen zurückgeschlagenen Labellen, Taster schwarz, an der Spitze ziemlich stark verbreitert. Thorax schwarz, dicht und lang behaart, mit drei undeutlichen breiten tiefschwarzen Striemen, und zwischen diesen zwei dünne dunkelgraue Striemen; an den Aulsenseiten je eine breite aschgrauweifsliche von und über die Schulter bis zu der [255] * Die Anthomyiden. 307 Flügelwurzel reichende Strieme; 'T'horaxseiten schwarz, etwas weilslich schimmernd. Dorsocentralborsten sechs, lang und haarig; Sternopleural- borsten 1:1, sehr lang, dünn und hinten noch zwei längere Haarborsten unter der hinteren; „pra“ sehr dünn und lang. Schildchen schwarz, lang behaart, mit aschgrau schimmernder undeutlicher Mittelstrieme; Schüppchen mälsig grols, weils, das untere zu ?/; bedeckt; Schwinger gelb. Hinterleib schwarz, von der Mitte bis zur rundlichen Spitze ganz flach, eiförmig, nur ein wenig länglich, breiter als Thorax, schwach weifslich bestäubt, mit diehter kurzer Behaarung und grauweilslich schimmernden undeutlichen Reflexflecken; die Seiten sind länger beborstet. Basalring des Hypopyg und das letzte versteckt; Bauchsegmente und die umgebogenen Ränder der Hinterleibssegmente breit, so dals die Bauchmembran nicht sichtbar ist. Beine ganz schwarz, ziemlich kurz, die Vorderfülse um die Hälfte länger als die entsprechenden Schienen, die Mittelfülse ebenso lang als die Schienen. Die rundum kurz behaarten Vorderschienen unter der Mitte, ganz niedrig, mit einer Aufsenborste; Mittelschenkel unten vorn in dem Mittel- drittel mit etlichen mäfsig langen Borsten, hinten mit ebensolchen Borsten. Mittelschienen rundum dicht und kurz, aufsen länger behaart; hinten in dem mittleren Drittel mit zwei Borsten. Hinterbeine fehlen. Klauen und Pul- villen ungewöhnlich klein. Basalring des Hypopyg grofs, lang aber spar- sam beborstet; obere Zange sehr grols, rundlich, hinten ganzrandig, vorn jederseits schief und stark s-förmig ausgeschnitten ohne seitliche Lappen zu bilden, in der Mitte tief bis zur Hälfte ausgeschnitten, mit Bildung zweier schmaler ziemlich langer Verlängerungen, welche aber kürzer sind als bei Spilogona-, länger als bei Fellaea- Arten; untere Zangen kurz, breit, kon- vergierend, von der oberen fast ganz bedeckt, im Profil oben und unten in der Mitte ausgeschnitten. Das fünfte Bauchsegment kurz, rundlich, hinten mehr als zu !/; breit-dreieckig ausgeschnitten; Lappen kurz, dreieckig, zu- gespitzt, wenig und kurz beborstet. Flügel nicht kurz, blaßs-bräunlichgelb tingiert, Costa ganz nackt, Randdorn fehlt; Cubitalader am Flügelrande nicht nach vorn gebogen, sondern gerade, Discoidalader mit jener ziemlich stark divergierend, hintere Querader gerade, vertikal gestellt; der letzte Abschnitt der Posticalader so lang als die hintere Querader, die kleine Querader etwas verbreitert infolge 308 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [256] einer dünnen bräunlichen Umsäumung, schief und nach innen der Mündung der Subeostalader stehend. Ein 9' Exemplar Tibet, Nerektal. 26. VII. Ph. (Fellaea) hirtirostris Stein 9'. Länge 8,8 mm. Die obere Zange des Hypopyg bietet eine interessante Übergangsform von den Limnophoren zu den Articien; sie ist vorn sehr tief lang-dreieckig ausgeschnitten wie bei der Untergattung Limnophora und noch mehr bei Spilogona, während die unteren Zangen (im Profil) mit einem kleinen Höcker versehen sind wie bei der Untergattung Phaonia (erratica, errans usw.). Das fünfte Bauchsegment ist lang-viereckig, etwas breiter als das vierte, dicht behaart, hinten etwas schmäler und dreieckig s-förmig ausgeschnitten (bis '/s), Lappen kurz mit dornartigen konvergierenden Spitzen. Tibet, Nerektal. 26. VII. Ph. (Fellaea) rufitarsis Stein 9. Länge 9,5 mm. Die obere Zange des Hypopyg ist tonnenförmig, hinten seicht, vorn jederseits ziemlich tief s-fürmig (Hera-artig) ausgeschnitten, mit kleinen Seitenlappen, in der Mitte bis '/; gespalten und mit kleinen warzenartigen Zipfeln wie bei Spilaria, untere Zangen konvergierend, kurz und breit. Das beborstete fünfte Bauchsegment lang, rechtwinklig, hinten schmäler als vorn und ganz seicht bogenförmig ausgerandet; Lappen und ihre Spitzen kurz, diese nach innen gerichtet. Ein 9' Exemplar. Tibet, Nerektal. 26. VII. Ph. (Aricia) Pauli spec. nov. O'. Eine aschgraue Art. Kopf schmal und hoch; Hinterkopf gerade, unten ein wenig gepolstert, Kopfbasis schmäler als Kopfmitte, Stirn ab- schüssig, länger als Gesicht, etwas vorstehend; Augen kurz behaart, eng zusammenstolsend, Augenorbiten linienartig und samt den Wangen und Backen silberweils, Gesicht etwas zurückweichend, weils, schwarz schimmernd, Mundrand etwas vorstehend, Wangen und Backen schmal; Fühler in der Kopfmitte eingefügt, schwarz, das dritte Glied 2'/, mal länger als die Basal- [257] Die Anthomyiden. 309 glieder, Borste nur mälsig lang gefiedert; Rüssel kurz, diek, mit kurzen zurückgeschlagenen Labellen, Taster zylindrisch, schwarz. ' Frontoorbital- borsten sechs. Thorax aschgrau mit vier schwarzen ziemlich breiten von- einander mälsig weit entfernten Striemen, Schultern, Thoraxseiten und Schildehen aschgrau, Dorsocentralborsten vier hinter der Naht, lang und dünn, „pra“ halb so lang als die folgende Supraalarborste, Akrostikalborsten vor der Naht fehlen; Schüppchen gelblich, grols, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger gelb. Hinterleib länglichoval-konisch, in der Mitte breiter, stark flachgedrückt, lichtaschgrau, ohne etwaige Reflexe, mit einer schmalen schwarzen durchgehenden Mittelstrieme, dicht aber kurz schwarz beborstet auf dem ersten und zweiten Ringe, sonst fast ganz kahl aus- sehend, auf dem dritten Ringe steht eine unvollkommene, auf dem vierten eine vollkommene Reihe langer und dünner Discalborsten. Bauch unten ganz kurz beborstet. Beine gelblichbraun mit gelben Schienen; Vorder- schienen borstenlos, Mittelschenkel unten vorn und hinten mit einer vollen Reihe sehr dicht und schiefstehender schwarzer kurzer Börstehen, zwischen denen hinten an der Basishälfte einige (4—5) längere dünne und gerade- stehende Borsten heraustreten; Mittelschienen hinten mit zwei Borsten, Hinter- schenkel unten vorn mit einer vollen Reihe von 9—11 langer allmählich längerer Borsten, unten hinten aufser der kurzen dichten Beborstung mit 6—7 etwas längeren dünnen nach innen gekehrten Borsten besetzt; Hinter- schienen aufsen vorn mit drei, aufsen hinten mit zwei und hinten mit einer Borste am Anfange des letzten Sechstels (%/,), innen der ganzen Länge nach dicht, ganz kurz aber deutlich bewimpert. Klauen und Puvillen klein, gelblichweißs. Alle Flügeladern braungelb und breit bräunlichgelb an- geflogen, an der Basis gelblich, sonst glashell; Costa nackt und ohne Randdorn, Cubital- und Discoidalader divergierend, Verhältnis der beiden letzten Abschnitte der Discoidalader = 1: 1'/,, der letzte Abschnitt der Postiealader ein wenig länger als die Hälfte der etwas schiefstehenden leicht geschwungenen fast geraden hinteren Querader. Gräffenberg, im August 1888 ein 9' Exemplar. Meinem verehrten Freunde, Professor Paul Stein, gewidmet. Nova Acta XCV. Nr. 2. 40 310 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [258] P. (Aricia) latipalpis Spec. nov. ?. Länge 6,5 mm. Der Mydaea pagana Fahr. in der Körperfarbe aufserordentlich ähnlich, von dieser unterscheidet sie sich hauptsächlich durch die kurz und sparsam behaarten Augen, nur mälsig lang oder halb gefiederte Fühlerborste, An- wesenheit der Hinterborste an den Hinterschienen, fünf Dorsocentralborsten (drei hinter der Naht) am Thorax, nicht gebräunte, sondern gelbe Vorder- schenkel und Schildchenbasis und sehr lange (= °/ı der folgenden) „pra“. Auch der P. humerella Stein ist diese Art ähnlich; unterscheidet sich aber von dieser durch das Fehlen der Akrosticalborsten vor der Naht, ganz kurz pubescente Augen, an der Spitze breite Taster, ganz gelbe Vorderschenkel und Schildehen, und Anwesenheit einer Aufsenborste an den Vorderschienen, Kopf länglich-viereckig, Hinterkopf nur wenig gepolstert, Stirn etwas vor- tretend, Gesicht ein wenig zurückweichend, stark eingebogen, Stirn weniger als '/; der Kopfbreite einnehmend, Stirnstrieme schmäler als gewöhnlich bei den ?, rotbraun, Augen pubescent, Augenorbiten sehr schmal weils, schwarz schimmernd, Fühler lang, schwarzbraun, das dritte Glied — 3'/, der Basal- glieder, Borste nur mälsig lang gefiedert, Frontoorbitalborsten vier; Rüssel dick, kurz, unten breiter, mit kurzen zurückgeschlagenen Labellen, Taster lang, schwarz, gegen die Spitze allmählich breiter werdend, an der Spitze ziemlich breit. "Thorax ziemlich lang, schwarz, aschfarbig bestäubt, Schultern hell aschfarbig; mit vier mäßig breiten, gegen die Basis immer breiteren schwarzen, voneinander gleich entfernten Striemen, Dorsocentralborsten fünf (drei hinter der Naht), Akrostikalborsten fehlen; Schildchen ganz gelb; „pra“ sehr lang; Schüppchen gelblich, grofs, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger gelblich. Hinterleib eiförmig, zugespitzt, etwas glänzend, schwarz, stark bläulich-aschfarbig bestäubt, kurz und sparsam beborstet. Beine samt den Hüften gelb, nur die Vorderhüften vorn dünn aschfarbig bestäubt. Vorder- schienen mit einer Aufsenborste, Mittelschenkel vorn in der Basishälfte mit etlichen mälsig langen Borsten, unten vorn und hinten mit sehr kurzen Börstehen sparsam besetzt, Mittelschienen hinten mit drei Borsten, Hinter- schenkel nur unten vorn der ganzen Länge nach sparsam mit mälsig kurzen Haarborsten und unten hinten nur an der äufsersten Basis mit etlichen längeren Börstchen dicht besetzt; Hinterschienen aufsen vorn mit fünf kurzen U STIER [259] Die Anthomyiden. 311 Borsten, aufsen hinten mit zwei, hinten mit einer Borste am Anfange des letzten Viertels besetzt. Pulvillen und Klauen ganz klein, gelb. Flügel gro/s und sehr breit, gelblich tingiert, alle Adern gelb, Costa unbewimpert und ohne Dorn, Oubital- und Discoidalader divergierend, Ver- hältnis der zwei letzten Abschnitte der Discoidalader wie 1: 1!/,, der letzte Abschnitt der Posticalader ein wenig länger als die Hälfte der stark bogen- förmig nach innen gekrümmten vertikal gestellten hinteren Querader. Ein 2 Exemplar in Weißsrufsland, Mohylewer Gouv.. Anfang Juli gefangen. P. (Aricia) humeralis spec. nov. 9. Länge 7 mm. Diese Art ist wiederum aulserordentlich ähnlich der P. humerella Stein, und der Mydaea humeralis Ztt. (dem 2 der M. tincta Ztt.). Von P. humerella unterscheidet sich durch die lang behaarten Augen, das Fehlen der Akrostikalborsten, sechs Dorsocentralborsten (vier hinter der Naht) und ganz schwarze Vorderschenkel; von der M. humeralis Ztt. aufser den Gattungs- und Geschlechtsmerkmalen noch durch die nur kurz gefiederte Fühlerborste, fast ganz glashelle, nicht gelblich tingierte Flügel und nicht gelbe, sondern braunschwarze Adern und ganz schwarze Vorderschenkel. Es kann aüch nicht 9° sein von der Zetterstedtschen Art Anthomyza humeralis (welche höchst wahrscheinlich nur das ? von tincta Ztt. ist), den es hat lang und dieht behaarte Augen, während bei tincta (und auch pagana) nur zuweilen die Augen sind (besonders unten) sparsam und sehr kurz pubescent (was auch Zetterstedt bei pagana erwähnt). Körper schwärzlichgrau; Kopf im Profil langviereckig, in der Mitte breiter als an der Basis, Hinterkopf leicht gepolstert, Stirn abschüssig, mäfsig lang, nicht länger als das ein wenig eingebogene schwarzgraue Gesicht, die Gesichtsleisten unten kaum etwas vorstehend; Augen lang und dicht gelblich behaart, eng zusammen- stolsend (oc. arete coh.), das Striemendreieck sehr klein, gleicheckig, schwarz, die linienartige Augenorbiten und sehr schmale Wangen silberweils, schwärz- lieh schimmernd, Wangen mäfsig schmal, grau; Fühler in der. Höhe der Augenmitte eingefügt, schwärzlich-braun, das dritte Glied 2'/, mal länger als die Basalglieder zusammen, die ziemlich kurze Fühlerborste kurz ge- 40* 312 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [260] fiedert (subplumata); Rüssel kurz, breit, mit breiten zurückgeschlagenen Labellen, ziemlich lang und dicht gelb bewimpert. Thorax grau (von oben besehen schwarz), mit vier schwarzen breiten, gleich voneinander entfernten Striemen, die Schultern gelblichbraun, die Zahl der sehr langen dünnen Dorsocentralborsten sechs, hinter der Naht vier; Akrostikalborsten fehlend, die kurze fast gleichlange T'horaxbehaarung nicht mitgerechnet, „pra“ sehr lang wie fast bei allen Phaonia und Mydaea-Arten; Schüppchen verhältnismäßig sehr grols, das untere zur Hälfte bedeckt, gelb, die Ränder intensiver gelb und gelb bewimpert, Schwinger gelb. Hinterleib eiförmig, vorn und hinten schmäler, hinten wie gerade abgeschnitten, von oben stark flach gedrückt schwarz glänzend, von hinten besehen matt und dicht bläulichgrau bereift, mit einer sehr schmalen, durch- gehenden schwarzen Mittelstrieme; dicht schwarz und ziemlich kurz behaart, aufser den dünnen und mälsig langen Marginalborsten noch Discalborsten auf dem zweiten, dritten (eine Reihe) und vierten (zwei Reihen) Ringe, die längsten an dem dritten Ringe. Beine lan& und schlank, sparsam und ziemlich kurz beborstet, gelb; alle Hüften und Schenkelringe schwarz, die Vorderschenkel schwarz, nur die äulsersten Spitzen und Knieen samt den Schienen gelb, die äufsersten Basalteile der Mittelschenkel schwärzlich schimmernd, alle Fülse schwarz, aber im starken Sonnenlichte gelblich besonders die Metatarsen der Hinter- beine schimmernd. Vorderschienen borstenlos, Mittelschenkel unten vorn an der Basishälfte sparsam mit dieken kurzen Börstchen besetzt, hinten kurz bewimpert, Mittelschienen hinten mit vier starken ziemlich langen Borsten, die zweite in der Mitte; Hinterschenkel unten vorn mit stärkeren, mälsig kurzen Borsten sparsam besetzt, hinten auf der ganzen Länge kurz be- wimpert; Hinterschienen aufsen vorn mit zwei mälsig kurzen Borsten, aufsen hinten mit zwei etwas längeren (die oberen Borsten in beiden Fällen in oder gleich unter der Mitte), hinten mit einer ziemlich langen Hinterborste auf der unteren °/ı Schienengrenze. Klauen und Pulvillen ziemlich klein, gelblich- weils, die der Hinterbeine sehr klein und schmutzig gelb. Flügel glashell, kaum etwas ins bräunliche (nicht gelblich), die Wurzeln bräunlich-gelb, alle Adern diek und dunkelbraun; Costa kurz bewimpert mit einem ganz kurzem unmerklichem Randdorne; das Verhältnis der Länge der beiden letzten Ab- [261] Die Anthomyiden. 313 schnitte der Discoidalader wie 1:2; Cubital- und Discoidalader stark diver- gierend, hintere Querader etwas schiefstehend und ein wenig s-förmig ge- schwungen fast gerade, mit einem schmalen, sehr schwach bräunlich-gelb- lichem Saume umgeben; der letzte Abschnitt der Posticalader — °/ı der hinteren Querader. Gräffenberg im August 1888 (mit dem Zettel P. Steins versehen: humerella Stein, aber vier Dorsocentralborsten ?) P. (Aricia) opalina spec. nov. ?. Länge 5,5 mm. Körper gelblich-olivengrau, bräunlich schimmernd. Kopf länglich viereckig, Hinterkopf unten ziemlich stark gepolstert, Stirn = '/; der Kopf- breite einnehmend, kurz, gewölbt, nicht vorstehend; Augen dicht und kurz behaart, Augenorbiten ziemlich schmal, samt den Wangen, Backen und Gesicht weißgelb schimmernd, Stirnstrieme breit samt den Fühlerbasalglieder rotbraun, das Ocellendreieck mit breitem, weifslichem, vorn in ein kleines Dreieck auslaufendem Ringe umgeben. Frontoorbitalborsten sechs; Gesicht gerade, unten etwas eingebogen, ein wenig vorstehend und aufgeworfen, die seitlichen Mundränder nach unten ziemlich weit verlängert. Fühler in der Augenmitte eingefügt, das dritte Glied schwarz, zweimal länger als die Basal- glieder zusammen, Fühlerborste lang gefiedert; Rüssel dick, kurz, mit kurzen aufgeworfenen Labellen, Taster lang, gelb, an dem etwas erweitertem Spitzen- teile schwarz. Thorax mit vier schwarzbraunen Striemen, die inneren weit von- einander entfernten Striemen ziemlich schmal, die äufseren sehr breit und fleckartig sich vorstellend, zwischen den inneren Striemen und nach aussen der seitlichen Striemen sieht man sehr breite und helle weifsgelbliche Striemen des Thoraxgrundes, welche auch die Schultern und obere Teile der Thorax- seiten einnehmen, hinter der Naht sind die hellen Striemen düsterer und gelblich; je nach der Beobachtungsseite verändern sich die oben angeführten Farbenverhältnisse ein wenig oder stärker aber nicht nennenswert.') Dorso- centralborsten sechs (vier hinter der Naht), Akrostikalborsten- fehlen, „pra“ 1) Z.B. wenn man von der Seite beobachtet, da entsteht eine schwarze Reflexstrieme in der Thoraxmitte, hinter der Naht; usw. 314 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [262] sehr lang = °/ı der folgenden, Schüppchen gelb, verhältnismäfsig klein, das untere etwas mehr als zur Hälfte bedeckt. Schwinger gelb. Sternopleural- borsten drei, Schildchen einfarbig gelblich-olivengrau. Hinterleib länglich- eiförmig, zugespitzt; von oben gesehen ist die erste Hälfte des ersten Ringes und eine vorn breite, hinten sich allmählich verschmälernde bis zu der Basis des vierten Ringes reichende Mittelstrieme hell gelblich-aschfarbig, der übrige Teil des Hinterleibes dunkelbraun; ganz von hinten gesehen schimmert der ganze Hinterleib mit Ausnahme der schwarzen Strieme, lehmgelblich. Der Hinterleib ist dicht aber ganz kurz bewimpert, ziemlich kurze Discalborsten sind auf dem zweiten (nicht volle Reihe), dritten (volle Reihe) und viertem Ringe (zweireihige), Marginalborsten der letzten Ringe sind mälsig lang. Die Beine samt den etwas aschgrau bestäubten Hüften gelb. Vorderschienen mit einer Aufsenborste; Mittelschenkel vorn an der Basishälfte mit 9—10 starken und langen nach vorn zugekehrten Borsten, unten vorn auf der ganzen Länge mit ganz kurzen Börstchen besetzt, unten hinten an der Basal- hälfte mit 5—6 längeren dünnen Börstchen; Mittelschenkel unten ziemlich lang aber sparsam behaart, Mittelschienen hinten mit drei Borsten, Hinter- schienen aufsen vorn mit drei kurzen, aufsen hinten mit drei starken und langen Borsten, hinten mit einer sehr langen Haarborste am Anfange des letzten Drittels. An den Mittel- und besonders an den Hinterschienen stehen sehr starke und lange, ziemlich zahlreiche schwarze dornartige Apical- und Präapicalborsten; Fü[se sehr lang und schwarz, Klauen und Pulvillen gelb, sehr klein. Flügel blalsgelblich tingiert, sehr lang und mälsig breit; Costa kurz bewimpert und mit einem ganz kurzem Dorne, Cubital- und Discoidal- ader divergierend, die erste in der Flügelspitze mündend; das Verhältnis der letzten Abschnitte der Discoidalader = 1: 2, der letzte Abschnitt der Postieal- ader etwas kürzer als die gerade und vertikal stehende hintere Querader. Zwei 2? Exemplare gefangen im Dorfe Gurschewi, gleich vor dem Passe der Ossetiner Kriegsstra/se in südlichem Kaukasus, den 30. Sept. 1903. P. (Aricia) exclusiva, spec. nov. ?. Länge 4 mm. Sehr ähnlich der A. boleticola Rond. und noch mehr der A. humerella Stein. Eine kleine graue Art einer Coenosia-Art auf den ersten Blick [263] Die Anthomyiden. 315 ähnlich, wegen den in einem genau gleichseitigem Dreiecke stehenden Sterno- pleuralborsten. Kopf im Profil länglich-viereckig mit abgerundeten Ecken, Stirn lang, flach, nicht abschüssig, vorstehend; Hinterkopf mäflsig gepolstert; Gesicht zurückweichend, ein wenig eingebogen, grauweils, Mundrand etwas vorgezogen und vorn unter scharfer Ecke mit Kopfbasis vereinigt, diese im Profil bogenförmig und etwas schmäler als Kopfbreite auf der Höhe der Fühlerbasis; Knebelborsten lang, stark, gekreuzt; Fühler über der Augen- mitte eingefügt, weit vom Gesicht abstehend, die zwei ersten Glieder dunkel- braun, das dritte schwarz, 1'/; mal länger als die Basalglieder, Fühlerborste an dem '/; Basalteile etwas verdickt, sparsam halbgefiedert; Stirn etwas breiter als '/; der Kopfbreite, Stirnstrieme breit, schwarz, gleichbreit; Augen kurz pubescent, Augenorbiten mälsig breit, düster silberweils, schwarz schillernd, ebenso gefärbt sind die schmalen Wangen und mälsig schmalen Backen. Frontoorbitalborsten fünf, dünn und kurz. Rüssel diek, kurz, mit langen dieken zurückgeschlagenen Lamellen, Taster gegen die Spitze etwas erweitert, dunkelbraun, an der äufserten Spitze gelblich schimmernd. Thorax aschgrau mit vier schwarzen Striemen, die zwei gegen- einander mehr als den anderen genäherte Mittelstriemen viel schmäler als die breiten Seitenstriemen; Dorsocentralborsten fünf (drei hinter der Naht), Akrostikalborsten fehlen, „pra“ lang — °/ı der folgenden; drei lange haar- artige in einem genau gleichseitigem Dreiecke stehende Sternopleuralborsten. Schüppchen gelblichweils, nicht grols, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger gelb; Schildehen so gefärbt wie Thorax, aufser den gewöhnlichen noch mit ein Paar haarartiger nicht langer Discalbörstchen besetzt. Hinterleib eiförmig, zugespitzt, flachgedrückt, etwas glänzend, nicht schimmernd, sehr kurz und schwach beborstet; auf dem zweiten Ringe sehr kurze Marginal- und an den Seiten Discalborsten, auf dem dritten Ringe eine ganze Reihe starker auf- gerichteter Marginal- und eine ganze Reihe haarförmiger kürzerer Discal- borsten, auf dem vierten eine ganze Reihe stärkerer und längerer Discal- borsten; auf dem Hinterleibe ist keine Spur von einer Mittelstrieme zu sehen. Beine samt den Hüften gelb, diese vorn gräulich angelaufen; Vorder- schenkel stark gebräunt, gelb durchscheinend, an der äufsersten Basis und Spitze gelb; Vorderschienen außen in der Mitte mit einer kurzen Borste, Mittelschenkel oben vorn an dem ?/; Basalteile mit einer Reihe starker 316 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [264] mälsig langer Borsten besetzt, unten vorn und hinten der ganzen Länge nach mit sehr kurzen Haarbörstehen dicht besetzt, Mittelschienen aufsen mit zwei mälsig kurzen Borsten in dem mittleren Drittel, Hinterschenkel oben vorn dieht mit einer ganzen Reihe mälsig langer Börstchen, unten vorn mit etlichen (5—6) kurzen Borsten in der Mitte und unten hinten mit ganz kurzen Borstenhärchen dicht besetzt (die gewöhnlichen Borsten an der Spitze nicht mitgerechnet), Hinterschienen aulsen vorn mit drei mälsig kurzen und dünnen Borsten, aufsen hinten mit nur einer langen nicht starken Borste oberhalb der Mitte und hinten noch etwas längeren dünnen Hinterborste am Anfange des letzten Viertels, besetzt. Klauen und Pulvillen aufserordentlich klein, weifsgelblich. Flügel lang und breit, kaum etwas graubräunlich auf- gelaufen, alle Adern gelblichbraun, Costa merklich bewimpert, mit einem anliegenden haarartigen kurzen Dörnchen, Cubital- und Discoidalader diver- gierend, hintere Querader vertikal und ganz gerade, die kleine Querader steht gegenüber der Mündung der Subcostalader, der letzte Abschnitt der Posticalader etwas kürzer als die hintere Querader; Verhältnis der letzten Abschnitte der Discoidalader = 1: 1?/ı. Ein ? Exemplar in Villach, Ende Mai oder Anfang Juni gefangen. P. (Aricia) erronea Schnb. Unterscheidet sich von der P. (Aricia) angelicae Rond. (nec. Scop.) durch die dicht zusammensto/sende Augen und nur drei Dorsocentralborsten (ponesutural) am 'T’horax. Hypopyg mit angelicae Rond. ganz identisch. Vielleicht ist diese Art nur Varietät von der Rondanischen Art, obgleich auch manche Coenosia, Delia usw. Arten bei einem ganz oder fast ganz identischem Hypopyg dennoch besondere Arten bilden, z. B. Crinura antiqua hat ganz und gar identisches Hypopyg mit Or. cilierura usw. P. (Rohrella) lithuanica spec. nov. 9. Länge 6 mm. Eine gräulich-olivengelbe gelbbeinige Art. Kopf höher als breit, ziemlich schmal, Hinterkopf etwas flach, unten dicht und schwarz beborstet, Augen ganz kurz pubescent, genähert (oc. cohaerentes), Augenorbiten, Wangen und Backen gelb, Stirnstrieme braun, an der Basis schmal dreieckig. Fronto- [265] Die Anthomyiden. 317 orbitalborsten sechs; Wangen schmal, Backen noch einmal so breit, Gesicht unten etwas eingebogen, gelblichgrau, Mundrand etwas vorgezogen; Stirn gewölbt, mälsig lang, ein wenig vorstehend, Fühler in der Augenmitte ein- gefügt, hängend, Basalglieder braunschwarz, das dritte Glied schwarz, 2'/; mal länger als die Basalglieder zusammen, Fühlerborste lang pubescent oder kurz halbgefiedert, der /ı Basalteil derselben spindelförmig verdickt. Rüssel dick, kurz, mit langen zurückgeschlagenen Labellen, Taster faden- fürmig, schwarz. Thorax mit vier schwarzen voneinander gleich weit entfernten Striemen, vorn betrachtet, sieht man noch eine breite schwarz schimmernde Mittel- strieme hinter der Naht. Dorsocentralborsten fünf (drei hinten) alle sehr lang und dünn, zwischen diesen zwei Paar ebenso langer Akrostikalborsten vor der Naht und zwei Paar (mit den Präscutellarborsten) hinter der Naht; „pra“ sehr lang = °/ı der folgenden; Sternopleuralborsten 1:3, die beiden hinteren unteren kürzer aber ziemlich stark. Schüppehen gelb, klein, das untere zu °/ı bedeckt, Schwinger gelb. Hinterleib länglich-oval, ebenso wie der Körper gefärbt, matt, kurz pubes- cent, mit einer ganzen Reihe mälsig starker Discalborsten auf den drei letzten Ringen und Marginalborsten, hinten unter dem Bauche die Läppchen vorstehend. Beine gelb, Hüften grau, die Vorderschienen an dem °/ı Basal- teile schwarz; alle Beine ziemlich dieht mit dünnen Börstchen besetzt. Vorderschienen vorn auf der Basishälfte ganz kurz und dicht kammartig beborstet, aufsen in dem Mitteldrittel mit zwei mälsig langen Borsten; Mittelbeine fehlen; fast alle Borsten der Hinterschenkel haarartig und lang; vorn oben auf der ganzen Länge mit langen nach unten zugekehrten Borsten dicht besetzt, unten vorn auf der Basalhälfte mit 5—6 langen Haarborsten, auf der Spitzenhälfte dicht mit (12—14) sehr langen und starken nach unten zugekehrten Borsten besetzt, unten hinten mit zwei Reihen haarartigen mälsig langen Börstchen sehr dicht besetzt; Hinterschienen aufsen vorn der ganzen Länge nach mit ganz kurzen Börstchen und mit drei haarartigen, etwas längeren besetzt, aulsen hinten mit 3—4 sehr langen Haarborsten — die längste in der Mitte — und hinten mit einer noch längeren Haarborste in der Schienenmitte besetzt; die ganze Innenseite auch mit kurzen Börstehen bekleidet. Fülse braunschwarz, länger als die entsprechenden Schienen, Nova Acta XCV. Nr. 2. 41 318 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [266] alle Tarsen und besonders die Metatarsen der Hinterfülse unten kammartig beborstet. Klauen und Pulvillen ganz klein, gelb. Flügel glasartig, an der Basis liehtgelb (die Hälfte der Wurzelzelle und die kleinen Basalzellen gelb); Adern braungelb. Costa ganz kurz bewimpert, zwischen den 'Wimperchen stehen kammartig, ziemlich sparsam schwarze längere Börstehen (in der Zahl 20— 22); Cubital- und Discoidalader parallel; die kleine Quer- ader steht etwas nach aufsen der Mündung der Subecostalader; Verhältnis der letzten Abschnitte der Discoidalader — 1:2, der letzte Abschnitt der Posticalader ein wenig kürzer als die etwas schief stehende und ein wenig s-fürmig geschwungene, fast gerade hintere Querader. Hypopyg kurz; obere Zange viereckig, hinten tief dreieckig aus- geschnitten, die Seiten bogenförmig, vorn jederseits s-förmig ausgeschnitten mit Bildung vorn und nach au{sen zwei kleiner Lappen, in der Mitte kurz ge- spalten ; untereZangen teilweise mitder oberen bedeckt, kurz, breit, konvergierend. Das fünfte Bauchsegment rundlich, hinten schmal dreieckig aus- geschnitten (nicht bis zur Hälfte), vorn jederseits seicht s-fürmig aus- geschnitten, in der Mitte kurz gespalten. Ein 9' Exemplar. Mohylewer Gouv. (Weilsrulsland), Juli. Ph. (Euphemia) glabriseta spec. nov. 2. Länge 9 mm. Aulserordentlich ähnlich der tibetanischen Art Ph. (Euphemia) nudiseta Stein. Schwarz mit aschgrauer Grundfarbe; Kopf länglichoval-viereckig, Hinterkopf stark gepolstert, Stirn etwas vortretend, gewölbt, so lang wie das stark eingebogene schwarzgrau schimmernde Gesicht, Mundrand etwas vorgezogen, aber nicht mehr als Stirn, die Mundecken schief abgeschnitten; Kopfbasis im Profil bogenförmig, etwas kürzer als Kopfmitte. Augen mälsig grols, dieht und lang gelblichweils behaart, Stirn etwas mehr als !/; der Kopfbreite, Augenorbiten breit, aschgrau, Frontoorbitalborsten zwei- reihig: oben drei starke dicke, die untere am längsten — Orbitalborsten — und unten innen vier noch längere aber schwächere Frontalborsten; Stirn- strieme breit, schwarz, ohne Kreuzborsten, Ocellendreieck aschgrau. Fühler schwarz, mälsig kurz, das letzte Glied 2!/, mal länger als die übrigen, [267] Die Anthomyiden. 319 Fühlerborste nackt, nur an dem etwas verdickten Basaldritteile kaum ein wenig pubescent. Backen breit, fast '/; der Augenhöhe, Taster lang, schwarzbraun, stark von der Mitte gegen die Spitze verbreitert, Rüssel schwarz, kurz, mit kleinen zurückgeschlagenen Labellen. "Thorax vorn aschgrau, ganz vorn und vor dem Schildchen lichter gefärbt, in der Mitte fast ganz schwarz, dicht und ganz kurz schwarz behaart, mit vier ziemlich breiten schwarzen Längsstriemen, die mittleren stehen etwas näher gegen- einander als zu den sehr breiten seitlichen; Dorsocentralborsten fünf (zwei vor der Naht), Akrostikalborsten (die Präsceutellarborsten nicht mitgerechnet) fehlen, „pra“ fast so lang als die folgende Supraalarborste, Sternopleural- borsten drei. Schildchen schwarz mit grauer Spitze; Schüppchen groß, gelblich, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger schwarzbraun. Hinter- leib länglich-eiförmig, zugespitzt, mit aschgrauen grolsen schwarzen stark begrenzten (je nach der Stellung) Reflexen, mit anliegenden schwarzen Härehen besetzt, mit starken Marginal- und Discalmakrochäten auf den drei letzten Ringen. Beine schwarz; Vorderschienen aulsen mit zwei starken Borsten in dem Mitteldrittel, Mittelschenkel unten auf der ganzen Länge mit starken Borsten sparsam besetzt, Mittelschienen aufsen vorn und aufsen hinten mit je zwei starken Borsten (die oberen in der Schienenmitte) besetzt; Hinterschenkel unten vorn mit 10—12 ziemlich langen starken Borsten der ganzen Länge nach besetzt, unten hinten auf der Basishälfte mit noch längeren, aber Haarborsten sparsam besetzt; Hinterschienen aufsen vorn in dem Mitteldrittel mit drei starken und langen, aufsen hinten mit zwei noch etwas längeren, und hinten mit ebenso langer Hinterborste im Beginn des letzten Viertels besetzt. Flügel glashell, an der äufsersten Basis bräunlich tingiert; Randader kurz bewimpert, mit einem starken und langen Randdorn, Cubital- und Discoidalader divergierend, die erste an der äulsersten Spitze ein wenig nach vorn gebogen; hintere Querader schief stehend und gerade der Mitte der Hinterrandzelle, mälsig stark s-förmig geschwungen; der letzte Ab- schnitt der Posticalader etwas kürzer als die hintere Querader. Klauen und Pulvillen ganz klein, weifslich. Ein 2 Exemplar in Dauphinee (Lautaret, 2100 m Höhe) am 5. August 1908 gefangen. 41* 320 z J. Schnabl und H. Dziedzicki, [265] Ph. (Euphemia) kobica spec. nov. 0'2. Länge 7—S mm. Schwärzlich-olivengraue Art mit ebenso gefärbten und weifslich schillernden Flecken am Hinterleibe, der X. serva Mg. am nächsten verwandt. Kopf im Profil mäfsig hoch, an der Basis etwas länger als in der Mitte, Hinterkopf unten mäfsig gepolstert, Stirn lang, gewölbt und abschüssig, etwas vortretend, länger als das mäßsig kurze Gesicht; Augen lang und dicht gelb behaart, genähert (oc. subcoh.), Augenorbiten des 0" linienartig, weils, Stirn- strieme schwarz, oben ziemlich breit, bei dem ? dunkelbraun und samt den mälsig breiten weilsgelblichen Augenorbiten etwas weniger als Kopfdrittel; Frontoorbitalborsten 6— 7. Gesicht gräulich, eingebogen, unten etwas vor- stehend und aufgeworfen, Gesichtsleistenecken mäfsig stark vorstehend und sich mit der Kopfbasis unter stumpfem Winkel vereinigend; Wangen schmal, Backen breit — !/; der Augenhöhe, silberweils und schwarz schillernd. Fühler in der Augenmitte eingefügt, kurz, das dritte Glied 1'/; mal länger als die Basalglieder. Thorax und Schildehen schwarz, aschgräulich bestäubt, ziemlich glänzend, nach aufsen mit kurzen schwarzen Börstchen dicht be- setzt, mit zwei ziemlich weit voneinander entfernten Mittelstriemen, die Seitenstriemen nur vorn sichtbar, zwischen ihnen der vorderste T'horaxteil und die Schultern aschfarbig schimmernd. Bei dem 2 sind die Seitenstriemen sehr breit, die Schultern und eine breite bis zur Flügelbasis reichende breite Seitenstrieme aschfarbig- weils; Dorsocentralborsten fünf (zwei vor der Naht), lang; Akrosticalborsten nur bei dem ©' zwei Paar vor der Nalıt, lang und haarartig, „pra“ sehr lang, Schüppehen grols, das untere zur Hälfte bedeckt, gelblichweils, beim ? gelb, Schwinger gelb. Hinterleib des 9' länglich eiförmig, etwas flachgedrückt, bei dem 2 eiförmig, zugespitzt, bei beiden Geschlechtern mit hellen und dunklen Schillerflecken und einer breiten schwarzen Mittelstrieme, beim 9' mit einer unkompleten Discalborstenreihe auf dem zweiten, einer kompleten auf dem dritten und mit drei Reihen auf dem vierten Ringe langer und starker Borsten (beim ? nur auf dem vierten Ringe zwei Borstenreihen). Hypopyg unten etwas vortretend. Beine der beiden Geschlechter braunschwarz, bei dem 2 die Basishälfte aller Schenkel rötlich durchscheinend, aber die Schienen braunschwarz. Die Vorderschienen des 9’ borstenlos, beim 2 mit [269] Die Anthomyiden. 321 zwei langen Aulsenborsten, Mittelschenkel unten vorn auf der Basishälfte kurz beborstet, unten hinten auf dem ?/; Basisteile, beim 2 auf der Basis- hälfte mit etlichen (5—6) langen und starken mäfsig, aber ungleichlangen nach unten zugekehrten Borsten besetzt, Mittelschienen hinten mit drei Borsten (9'2), Hinterschenkel unten vorn mit einer Reihe von 7—-9 starken und mäfsig langen Borsten an der Spitzenhälfte oder dem ?/;- Spitzenteile, unten hinten ganz kurz beborstet; Hinterschienen aufsen vorn 9’ 2—3, 2 zwei starke Borsten, aufsen hinten mit 2—3 beim g' und zwei starken und langen Borsten beim 2; eine Hinterborste am Anfange des letzten Schienendrittels; innen nur beim Q' 4—5 ganz kurze Börstchen in dem mittleren Schienendrittel. Klauen und Pulvillen beim ©' mäßig grols, gelb. JS und 2 aus Kobi und Guduar, den höchsten Ortschaften der Grusinischen Kriegsstrafse im Kaukasus (Portschinskys Sammlung). Ph. (Phaonia) Siebecki spec. nov. 0'?. Länge 6,5 mm. Schwärzlich graue, längliche Art. Die lang und lichtbehaarten Augen durch eine mälsig breite Stirnstrieme und feine weilse Orbiten getrennt (oc. subeohaerentes); Stirn abschüssig, ein wenig sewölbt, die langdreieckige Stirnstrieme schwarz, Frontoorbitalborsten 6—7, stark aber nicht lang; Wangen mälsig breit, weils, scheinbar schief geteilt und schwarz schimmernd, Backen breit, schwarz, unten stark beborstet. Fühler schwarz, das dritte Glied 2" mal länger als die übrigen, Fühlerborste nicht lang behaart, das dritte Glied an der Basis zwiebelartig verdickt. Gesicht schwärzlich, vertikal, Mundrand kaum aufgeworfen, Rüssel von gewöhnlicher Form, Taster schwarz, an der Spitze stark verbreitert. Thorax schwarzgrau, mit drei sehr breiten schwarzen ziemlich matten Striemen, von denen die mittlere zeigt, vorn betrachtet, dals sie aus zwei dünnen verwischten einander sehr genäherten Striemen besteht, welche die Mitte der breiten Mittelstrieme bilden; diese Striemen ziehen sich auch hinter der Naht weiter, aber erreichen den T'horax- hinterrand nicht; eigentlich sieht man am Thorax zwei entfernt stehende schmale wei/sgraue Striemen des Thoraxgrundes und ebensolche zwei an den Thoraxseiten. Dorsocentralborsten fünf, Sternopleuralborsten 1:2, „pra“ — !/, der folgenden, stärkere Akrostikalborsten fehlen. Schildchen schwarz, 322 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [270] an der Spitze aschgrau schimmernd. Schüppchen groß, gelblichweijfs, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger draungelb. Hinterleib länglich oval, etwas plattgedrückt, an der mit mälsig langen sich kreuzenden Borsten besetzten Spitze wie gerade abgeschnitten, unten mit zwei kleinen schwarzen feinbehaarten herabhängenden Lappen des fünften Bauchsegments versehen. Am zweiten und dritten Ringe vor der Mitte je ein Paar starker stehender Discalborsten, aulserdem auf dem dritten eine und auf dem vierten Ringe 2—3 Reihen aus wenigen halbanliegenden Discalborsten bestehende, sonst erscheint der Hinterleib ziemlich kahl. Von hinten betrachtet, sieht man auf dem aschgrauen Hinterleibsgrunde acht sehr gro/se braunschwarz schillernde rechtwinklige und viereckige glänzende Flecke, welche, zwei auf jedem Ringe fast den ganzen Hinterleib einnehmen, nur ungefähr !/;—!ı des helleren Grundes an der Hinterseite jedes Ringes freilassend; in der Hinter- leibsmitte ist eine dünne schwarze fast kontinuierliche Mittelstrieme, welche schwarz an den Seiten schillernd, sehr an Breite zunimmt. Flügel gelblich ' tingiert, besonders vorn und an der Basis, alle Adern dbraungelb und mit eben solchem Wische umgeben, Costa fast nackt, an der Basis schwarz bewimpert, mit kleinem Randdorne; Cubital- und Discoidalader stark diver- gierend, der letzte Abschnitt der Posticalader um Y; kürzer als die ganz leicht in der Mitte eingebogene nicht schiefstehende hintere Querader; kleine Querader steht gegenüber der Mündung der Subcostalader. Beine pech- schwarz, etwas matt ‚glänzend, nur die äu/sersten Knien gelbbraun. Vorder- schienen aufsen mit einer kurzen Borste, Mittelschenkel unten vorn mit dichter Reihe kurzer Börstchen, unten hinten an der Basishälfte mit 5— 6 starken nicht langen Borsten; Mittelschienen aufsen mit 1—2 kurzen nahe- stehenden Börstehen unterhalb der Mitte und hinten mit zwei Borstenreihen, die äulsere besteht aus zwei etwas längeren als die vorigen Borsten ober- halb der Mitte, die innere Reihe aus zwei sehr starken langen Borsten in der Schienenmitte, nicht weit voneinander stehend. Bei den 2 an den Mittelschienen stehen aulsen zwei Borsten, aufsen hinten eine und hinten innen vier kräftige Borsten. Hinterschenkel aufser den gewöhnlichen Borsten unten und oben an der Spitze, mit nur einer Reihe ganz kurzer Borsten und Wimperbörstchen fast rundum dicht und lang behaart; Hinter- schienen aulsen vorn mit einer Reihe von 4—6 verschieden langen Haar- en in [271] Die Anthomyiden. 323 börstchen, von denen die unteren am längsten sind, besetzt; aufsen hinten mit zwei Borstenreihen, von denen die vordere aus 5—6 mälsig langen Borsten, die hintere aus ebenso vielen, mäflsig und sehr langen kräftigen Borsten besteht; hinten mit drei Hinterborsten, die zwei oberen stark und nicht lang, nicht weit von der Basis stehend, die untere sehr starke und lange unter- halb der Schienenmitte; aufserdem noch zwei Reihen von Innenborsten, von denen die oberen (4#—6) haarförmig und ziemlich lang dicht nebeneinander stehen, und unter denselben finden sich noch zweireihig stehende sehr lange (6—7 Paar) Haarborsten, wie bei manchen Hera-Arten, nur nicht so dicht beisammen stehend. Die Klauen und weilse Pulvillen sehr gro/s. Bei den 2 sind die Hinterschienen vorn aufsen mit zwei, aufsen hinten mit vier hinten mit drei Borsten und innen mit wenigen (drei) Haarborsten besetzt. Aus der Sammlung meines alten Freundes Alexander Siebeck (Niederösterreich). Ph. (Phaonia) pyrenaica spec. nov. ©. Länge 8 mm. Mit Ph. fuscata am nächsten verwandt. Kopf im Profil lang und schmal, Stirn mäfsig lang, ein wenig vor- stehend, gewölbt, Gesicht unten eingebogen, Mund etwas vorstehend, Kopf- basis bogenförmig, schmäler als Kopf oberhalb der Mitte; Augen dicht aber kurz behaart, fast zusammenstolsend (oc. cohaerentes), Augenorbiten und Wangen schmal, Backen mäfsig breit, weils, schwärzlich schimmernd, Stirn- strieme schwarzbraun, oben sehr schmal, unten (vorn) in Gestalt eines lang- gezogenen schmalen Dreiecks erscheinend. Fühler über der Augenmitte eingefügt, schwarzbraun, Basalglieder rotbraun, lang, das dritte Glied drei- mal so lang als die übrigen zusammen, Fühlerborste sehr lang aber sparsam gefiedert, an dem '/; Basalteile ein wenig verdickt und gelb, dann schwarz; Rüssel kurz, dick mit langen zurückgeschlagenen J.abellen. Taster lang, braungelb, dicht an der Spitze braunschwarz. Thorax aschgrau, matt, mit vier schwarzen voneinander gleich ent- fernten Striemen, die inneren schmäler als die ziemlich breiten an der Naht abgesetzten äufseren Striemen, von welchen noch gleich vor der Naht jeder- seits eine breite Strieme abgeht bis zu den Flügelwurzeln. Alle 'Thorax- borsten (eigentlich Haarborsten) sehr lang, Dorsocentralborsten fünf (drei 324 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [272] hinter der Naht), Akrostikalborsten fehlen (aulser den Präseutellaren), Sterno- pleuralborsten drei, die hintere untere haarförmig und weniger als halb so lang wie die untere; „pra“ — °/ı der folgenden Supraalarborste; Schüppchen groß, gelb, das untere zur Hälfte bedeckt, Schwinger gelb; Schildchen grau, an der Basis und in der Mitte schwärzlich schimmernd. Hinterleib lang eiförmig-konisch, ziemlich breit und dick, etwas flachgedrückt, aschgrau, von oben und hinten gesehen mit grofsen schwarzen und fast die ganze vordere Hälfte der Ringe einnehmenden aber nicht bis zu der Mitte reichenden, braun- schwarzen ziemlich gut abgegrenzten Schillerflecken auf dem zweiten und dritten Ringe, auf dem vierten nehmen die Flecken breit die Seiten ein; das übrige des Hinterleibes ist aschgrau, weils und schwärzlich schimmernd; in der Mitte des Hinterleibes schimmern grolse breit-dreieckige Flecke auf dem ersten, zweiten und dritten Ringe, der vierte ist in der Mitte breit asch- grau, an den Seiten schwarz schimmernd. Der ganze Hinterleib ist dicht mit kurzen schwarzen Börstchen besetzt, von längeren und stärkeren Borsten sind die Discal- und Marginalborsten auf dem dritten und vierten Ringe ganze Reihen), andere sind mehr haarartig und viel kürzer. Bauch ist sehr kurz und sparsam bewimpert, Bauchlappen ein wenig vorstehend. Beine isabellgelb, sehr lang, schlank und dünn; Vorderschienen aufsen mit zwei starken mälsig langen Borsten, die oberste in der Mitte, Mittelschenkel vorn und unten vorn mit einer ganzen Reihe gelber mälsig kurzer dicht gestellter und sich kreuzender Haarborsten, unten hinten mit 2—3 langen und starken vertikalstehenden Borsten an der Basishälfte und aufserdem auf der ganzen Länge dicht kurz bewimpert, länger an der Spitzenhälfte; Mittelschienen hinten mit drei starken Borsten, die mittlere in der Mitte; Hinterschenkel unten vorn der ganzen Länge nach mit ziemlich langen Haarborsten besetzt, dichter an der Schenkelbasis, unten hinten mit ebensolchen, aber viel spar- samer besetzt; Hinterschienen aulsen vorn mit 4—5 kurzen steifen gleich- langen Borsten in dem mittleren Drittel, aufsen hinten mit zwei dünnen Borsten, von denen die obere in der Mitte stehende sehr lang ist, ebensolche aber bedeutend längere Haarborste steht hinten am Anfange des letzten Schienenviertels. Apicalborsten dünn und sparsam. Füfse schwarzbraun sehr lang und dünn, viel länger als die Schienen, alle dicht und kurz so- wie, die Schienen bewimpert; Klauen und Pulvillen ziemlich klein, die letzten EEE) [273] Die Anthomyiden. 325 _ weilslich gelb. Flügel blalsgelblich, besonders der Vorderrand, an der äulsersten Basis bräunlichgelb, alle Adern gelb und jede dicht gelblich an- geflogen; Costa fast nackt, ohne Randdorn; kleine Querader steht gegenüber der Mündung der Subecostalader, Cubital- und Discoidalader divergierend, Cubitalader vor der Mündung etwas nach vorn gebogen, hintere Querader in der Mitte leicht nach innen eingebogen, etwas schiefstehend; der letzte Abschnitt der Posticalader halb so grols als die hintere Querader; Ver- hältnis der beiden letzten Abschnitte der Discoidalader = 1: 1'/,—1'). Ein 9' Exemplar aus Cauterets, Haut-Pyren£es. Plaxemyia Beckeri spec. nov. ?. Länge 6 mm. Eine prächtige, sehr schwach behaarte weilsliche, silberweils und lichtgrau schimmernde Art, mit sehr schmaler samtschwarzer Stirnstrieme, schwarzen Thoraxstriemen, schwarzgeflecktem Hinterleib, sehr grolsen rein weilsen Schüppchen und glasartigen, ein wenig milchlich angelaufenen zarten Flügeln wie bei P. vitripennis Me. Kopf und Augen nackt, vorn und hinten (unter stärkerer Vergröfserung;) kurz behaart; Stirn abschüssig bis zur Kopfmitte verlängert, etwas gewölbt, mehr als !/; der Kopfbreite einnehmend, Stirnstrieme samtschwarz, sehr schmal, schmäler als die Hälfte der sehr breiten silberweilsen und wegen der feinen kurzen Bewimperung grau schimmernden Augenorbiten, die inneren Seiten der Stirnstrieme ganz gerade und gegen einander parallel; Fronto- orbitalbörstcehen ganz kurz, Wangen und Backen silberweils, die letzten unten mit kurzen aber dieken Börstchen besetzt. Fühler, Gesicht, Rüssel und Taster tiefschwarz (nicht weilsschimmernd), der vordere Mundrand sehr schmal bräunlich gesäumt. Fühler in der Kopfmitte eingefügt, das dritte Glied ziemlich breit und mälsig lang, 2'/, mal länger als die Basalglieder zusammen; Fühlerborste kurz, an dem Basisdrittel stark verdickt, wie ge- wöhnlich bei Plaxemytia lang und sparsam gefiedert; Rüssel kurz, dick, mit mälsig kleinen Labellen, Taster lang, ziemlich lang allmählich gegen die Spitze erweitert. Thorax lichtaschfarbig mit vier schwarzen bis zum Hinterrande reichenden Striemen, die schmäleren mittleren den breiten seitlichen näher Nova Acta XCV. Nr. 2. 42 326 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [274] gerückt als gegeneinander, diese sind anfangs nach aufsen und hinten gebogen und umrahmen hinten die weilsen Schultern; 'T'horaxseiten weils, vorn unter und hinter der Prothoraxstigma ist eine schwarze glänzende vertikale Strieme, hinten sind die Seiten braunschwarz, die ganze Mesopleura und Pteropleura weils, wegen der ganz kurzen Bewimperung grau schimmernd, Sternopleura und Hypopleura schwarz und wie poliert glänzend; Metanotum schwarz, glänzend, nur wenig weilslich bestäubt. Schildchen von oben be- trachtet graulichweißs, jederseits mit einer breiten nicht bis zur Spitze reichenden Strieme, schief von der Seite und hinten betrachtet ist das Schildchen grauweils mit einer breiten schwarzen Mittelstrieme. Flügel- schüppchen sehr grols, rein weils, Schwinger gelblich. Hinterleib breiteiförmig, die Spitze wie kurz abgeschnitten; von hinten gesehen ist der erste Ring schwarz, glänzend, der zweite schwarz, glänzend, mit vier grolsen weilsen gut begrenzten Flecken, von denen die Mittelllecken ganz rund sind, eine breite schwarze Mittelstrieme zwischen sich und eben- solche Querbinde hinter sich lassend, die Seitenflecke sind grölser und trapez- fömig; der dritte Ring ist silberweils, an den Seiten, in der Mitte und hinten schwärzlich schimmernd, mit drei kleinen schwarzen wie poliert glänzenden Flecken vor dem Hinterrande, die seitlichen sind dreieckig, der Mittelfleck rundlich, alle scharf begrenzt; der vierte Ring ist silberweils mit zwei kleinen rundlichen schwarzen Flecken in der Mitte und zwischen der Mittel- und Seitenlinie. Der Hinterleib ist ganz kurz bewimpert, nur der vierte Ring ist mit längeren Wimperhärchen besetzt. Beine pechschwarz, schwach und sehr kurz beborstet, fast nackt, die Hinterschienen merklich verdickt, Vorder- schenkel hinten stark silberweils schillernd. Mittelschienen hinten mit einer ganz kurzen Borste, Hinterschienen aufsen vorn mit einer kleinen Borste, aulsen hinten der ganzen Länge nach ganz kurz beborstet, an der Grenze des letzten Fünftels eine längere Haarborste. Klauen und Pulvillen sehr klein. Flügel olashell,, zart, etwas milchlich tingiert, die Adern sehr zart und gelblich; der erste Abschnitt der Discoidalader (vor der Beugung) kürzer als die Spitzenquerader; die hintere Querader näher der Beugung gestellt als der kleinen Querader (also so wie bei Musca, — da aber andere Merk- male dieser Art für die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Plaxemyia Pe [275] Die Anthomyiden. 327 sprechen, so kann dieses letzte Merkmal nicht immer als Gattungsmerkmal für Plaxemyia gelten). Die erste Hinterrandzelle ist sehr schmal offen, die Beugung ist rundlich, mälsig schmalwinklig (ungefähr wie zwischen Musca und Plaxemyia Rond.); hintere Querader ist sehr schief gestellt und fast ganz gerade; der letzte Abschnitt der Posticalader ist halb so lang als die hintere Querader. Ein 2 Exemplar aus der Sammlung meines Freundes und Reise- gefährten Th. Becker; aus Syrien (Haifa). Musca larvipara Portsch (olim M. corvinoides in litt. Schnb. Dzied) d!. Der M. corvina Fabr. täuschend ähnlich; unter den mehreren aus verschiedenen Gegenden Europas und Kaukasus stammenden Exemplaren der M. corvina meiner Sammlung fanden sich minder zahlreich meistens etwas größere und mit dunklerem "Thorax versehene, bei welchen das Hypo- pyg und das fünfte Bauchsegment — das letzte selbst beim Gebrauch einer nur mälsig starken Lupe — andere Form als bei der häufigeren M. corvina zeigten. Das fünfte trapezförmige (wie auch bei corvina) Bauchsegment ist nämlich bei dieser Art hinten nicht wie bei corvina bogenförmig bis zu !s ausgerandet mit jederseits zahn- oder dornartig verlängerten schwarzen gegenseitig etwas konvergierenden Spitzen (sehr gut bei frischen Exemplaren, oft aber auch bei trockenen mit gewöhnlicher Lupe zu sehen), sondern jeder- seits s-förmig seicht ausgerandet und bis '/; in der Mitte gespalten. Aulfser- dem sind noch folgende andere, etwas weniger für die Diagnose verläfsliche immer aber ziemlich sichere Unterscheidungsmerkmale: die vier schwarzen Thoraxstriemen sind ein wenig breiter und die mittleren gegeneinander näher gerückt als bei corvina, so dals die helle schillernde weifsliche Mittel- strieme etwas schmäler erscheint als die hellen seitlichen; die schief gestellte kleine Querader (besonders ihre untere Spitze) steht meistens gerade gegen- über der Mitte der Mediastinalzelle, während bei corvina Fabr. gegenüber des °/, äufseren Teils derselben. Andere Merkmale wie bei corvina. Obere Zange des Hypopyg breit-herzförmigs, diek, hinten ziemlich tief bis zur Hälfte ausgeschnitten, vorn fast bis zur Hälfte gespalten, die Seiten jeder- seits seicht und horizontal s-förmig ausgerandet; untere Zangen horizontal, 49% 328 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [276] konvergierend, sehr breit und kurz, von der oberen teilweise bedeckt. Bei corvina ist die obere Zange hinten sehr tief, fast bis zu dem Vorderrande (Spitze) breit-dreieckig ausgeschnitten, vorn sind die Seiten sehr schief s-förmig nach oben ausgerandet und vorn in der Mitte kaum ein wenig drei- eckig ausgeschnitten, der Basalring ist sehr lang und mit langer Spitze versehen. Anmerkung. Portschinsky, welcher aufser anderen Museiden auch die Ent- wicklungsstadien der oben erwähnten Arten seit mehreren Jahren beschrieb, hat mir auch ihre Puppen gütigst gesandt; diese sind ganz weils bei M. corvina und schwarz bei I. larvipara. Morelli« hortorum Fall. var. Die obere Zange ist etwas breiter und dicker, unten zweizähnig (bei normaler Form sechszähnig), untere Zangen sind kürzer und mit nach oben gebogener Spitze; sonst andere Merkmale wie bei der typischen Art. Chortophila anthomyina Kond. (olim Lasiops). Bildet eine Übergangsform von Chortophila zu Lasiops. Diese Art kommt in zwei äulserlich ganz identischen Formen vor; die obere Zange unterscheidet sich auch nur wenig bei diesen beiden (Arten ?), bei der Form « ist sie ziemlich grols, herzförmig, mit nur zwei grölseren Borsten an der Spitze versehen, bei der Form 3 ist die Zange dreieckig und es sind mehrere solche Borsten aber nur an den Seiten; die unteren Zangen bei der Form « sind ziemlich kurz und stark von Anfang an miteinander konvergierend (Fig. 203), bei der anderen Form & (Fig. 205) weit voneinander und parallel liegend; der Hauptunterschied ist in der ganz anderen Gestalt des fünften Bauchsegments; bei der Form « ist dasselbe sehr lang (viel länger als bei £) und schmal, schmäler als das vierte Bauchsegment, dabei tief und breit über die Hälfte ausgeschnitten, deshalb sind auch die Lappen lang und schmal (Fig. 754), während bei der Form % das fünfte Segment nur etwas länger ist als breit und breiter als das vierte Bauchsegment, hinten nur bis zur Hälfte ausgeschnitten, die Lappen sind kurz und breit (Fig. 755). Beide Arten waren gefangen in Rambouillet: die Form « den 23. Februar 1899, die Form $ den 27. Februar in demselben Jahre; « ist nicht ganz reif (die [277] Die Anthomyiden. 329 Beine etwas verdreht), Stirnstrieme rötlichbraun (oculi cohaerentes), $ ganz reif, Strieme schwarz, aber die Augen etwas weiter voneinander entfernt (oe. subcohaer.). Coenosia luteicornis sp. nov. ©. Länge 3 mm. Der Art A. flavicornis Ztt. (nec Fall.) nach der Ztt. Beschreibung sehr ähnlich, ist aber halb so grols wie diese‘) und unterscheidet sich aufser- dem noch durch manche andere Merkmale. Körper schiefergrau. Kopf im Profil rundlich, ein wenig breiter als hoch, Hinterkopf mälsig gepolstert, Stirn etwas vorragend, Augen durch eine ziemlich schmale mattschwarze Strieme getrennt, welche etwas breiter ist als die Hälfte eines Auges; die Strieme ist durch einen lichtgraugelblichen und bis zu dem Stirnvorderrande reichenden Stirndreieck der Länge nach geteilt, von vorn gesehen erscheint die Stirnstrieme weilslich bereift; die mälsig schmalen Orbiten, schmalen Wangen und Backen und das Gesicht sind reinweils, diese ein wenig zurückweichend, Mundrand nicht aufgeworfen, mit zwei dünnen langen gekreuzten Knebelborsten; Frontoorbitalborsten vier Paar, von denen das zweite klein und haarförmig und das dritte Paar gekreuzt ist. Fühler vom Gesicht etwas entfernt, mälsig lang, das erste Glied braunschwarz, das zweite braun, an der Spitze samt dem dritten Gliede lehmgelb, das letzte ist mälsig breit, beinahe dreimal so lang als das zweite und mit ein wenig abgerundeter Vorderspitze, Borste lang -pubes- cent; Taster gelb, lang, fadenförmig. Thorax robust, aschgrau, mit fünf dünnen lichtbraunen Striemen, Akrostikalbörstehen einreihig, sehr fein und nur vor der Naht länger; vier starke Dorsocentralborsten (drei hinter der Naht), Sternopleuralborsten drei, stark, unterhalb der Vorderborste steht noch eine halb so starke vierte. Schüppchen grofs, ungleich, reinweils, Schwinger gelb. Hinterleib länglich-eiförmig, ein wenig länger, aber in der Mitte schmäler als Thorax; von oben betrachtet ist er in der Mitte braun, die 1) flwicornis Ztt. — zwei schwedische Linien; eine schwedische Linie ist — 3 mm. 330 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [278] Seiten schieferblau, von hinten besehen erscheinen vier Paar grolse braune, nicht sehr scharf begrenzte rundlicheckige Flecke, je zwei auf jedem Ringe; der Hinterleib ist der ganzen Länge nach etwas flachgedrückt, am Ende ziemlich stark angeschwollen, an der Basis nicht durchscheinend, mit feinen Härchen besetzt; aufser den langen Seitenborsten und ebensolehen auf den seitlichen Mittelteilen des ersten Ringes, stehen je zwei starke Dorsalborsten auf dem zweiten, dritten und vierten Ringe; der kleine kuglige fünfte Ring trägt auf der Spitze vier längere Borsten, von denen die Borsten des oberen Paares gegenseitig divergieren, des unteren sich mit den Spitzen kreuzen. Flügel mälsig breit und viel länger als der Hinterleib, durchsichtig, gelblich angelaufen und mit gelblichen Adern; Costa ganz kurz anliegend bewimpert, mit einem kurzen aber sehr deutlichen Dorn, Subeostalader kurz, erreicht kaum den Basaldrittel der Costa; Cubital- und Discoidalader divergierend; der Abstand der beiden Queradern kaum ein wenig kürzer als der letzte Abschnitt der Posticalader, dieser ist 1'/; mal länger als die gerade steil stehende hintere Querader; Analader ist verkürzt, kaum 1!/; mal länger als die hintere Analquerader. Beine samt den Hüften strohgelb, die Vorderhüften weils bereift, die Schenkelspitzen, besonders der hintersten Beine leicht gelbbräunlich an- gelaufen. Alle Schenkel sind nur spärlich mit längeren dünnen Borsten versehen, ihre Länge übertrifft nur ein wenig oder nur anderthalb den Durchschnitt der entsprechenden Schenkel. An den Vorderschenkeln stehen 5—6, an den Mittelschenkeln in der Nähe der Basis vier kurze, in der Mitte eine längere und gegen die Spitze eine kürzere Borste; die Hinter- schenkel tragen an der Unterseite 3—4 längere Borsten. Vorderschienen mit einer kurzen Aufsenborste unterhalb der Mitte, Mittelschienen nur mit einer kurzen Hinterborste in der Mitte, Hinterschienen aufsen hinten mit einer starken, hinten mit einer noch längeren tief stehenden Hinterborste.') An den Schienen stehen ziemlich starke aber kurze Subapiealborsten, an den Mittel- und Hinterschienen je 3—4, von denen eine an den Hinter- schienen beträchtlich stärker und länger ist als die übrigen. Die Fülse sind braunschwarz, lang und plump aussehend wegen der dicht die Tarsen 1) Aufsenvorderborsten der Hinterschienen fehlen gänzlich und scheinen nicht ab- gebrochen zu sein, denn man sieht keine Spuren der entsprechenden Ansatzstellen der Borsten. [279] Die Anthomyiden. 33l bedeekenden braunen Härchen; die Vorderfülse sind fast zweimal länger als die entsprechenden Schienen, die Mittelfüfse 1'/;; mal länger als die Schienen und die Hinterfüßse 1'/; mal. Pulvillen und Klauen mälsig grols, die ersteren unrein gelblich, die letzten schwarz. Hypopyg s. Fig. 35 und 36. Diese seltene Art fing ich in einem 9' Exemplare am 3. Juli 1884, im Dorfe Zaezernie, Mohylewer Gouvernement, inmitten grofser Fichten- urwälder, wo die Bären und anderes Grofswild häufig vorkamen. DHHHH HH Hm SER NSHROmH Oo 21. SUBESCE CHE CH CE CHE CHE CHE CHEN) SE SESEITESEIIEETED 32. w ED SDEREIERZTETEDERDE Erklärung der Figuren. Schoenomyza litorella Fall. Hypopyg von oben. n R a R „ der Seite. Orchisia costata Meg. n „ oben. ” ” ” ” ” der Seite. Hoplogaster mollieula Fall. Fr „oben: ” ” ” ” ” der Seite. > obseurieula Rond. „ oben. er a 5 5 „ der Seite. Palusia pygmaea Ztt. " „ oben. 2 5 „ R „ der Seite. = geniculata Fall. 5 „ oben. - = I n „ der Seite. # albatella Ztt. n „ oben. ” ” ” ” „ der Seite. n ambulans Me. 5 „ oben. > n 2 h „ der Seite. fr pumila Fall. r „ oben. ” ” ” ” ” der Seite. 5 octopunctata Ztt. n „oben. e 2 3 " „ der Seite. Coenosia trilineella Ztt. 5 „ oben. ” ” ” ” ” der Seite. e intermedia Fall. n „ oben. = # » 4 „ der Seite. M means Mg. N „ oben. 5 n # 5 „ der Seite. S helvetica Schnb. 5 „ oben. ” ” ” ” ” der Seite. = bilineella Ztt. n „ oben. ” ” ” ” ” der Seite. = eingulipes „ m „suoben: n „ 5 5 „ der Seite. N sexnotata Mg. = „ oben. ” ” ” ” ” der Seite. [281] J. Schnabl und H. Dziedzicki, Die Anthomyiden. 3393 Fig. 35. Coenosia luteicornis Schnb. Hypopyg von oben. 36. 5 > R > „ der Seite. 37. e sexmaculata Mg. P „ oben. 38. ei 4 = “ „ der Seite. 39. # rufipalpis Me. 5 „ oben. 40. “ ; 5 n „ der Seite. 41. e dorsalis v. Ros. “ „ oben. 42. = en r = „ der Seite. 43. 5 salinarum Stein 3 „ oben. 44. 5 vw > n „ der Seite. 45. „.. nigridigita Rond. r „ oben. 46. R ” n „ der Seite. 47. n trieolor Ztt. e „ oben. 48. 5 ; n r „ der Seite. 49 Caricea lineatipes Ztt. n „ oben. 50. 5 R Ei 3 „ der Seite. 1 = Dziedzickii Schnb. " „ oben. 32. n 5 n H „. ‚der Seite. 93. en atra Mg. er „ oben. 54. , tal: r „der Seite. 55. - attennata Stein en „ oben. 56. 5 e En > „ der Seite. 57. R villipes Rond. = oben: 58. = = e “ „ der'seite: BE). = tigrina Fabr. F oben. 60. = = “ „ „ der Seite. 61. > humilis Mg. 5 "esoben: 62. E h . H udernseite: 63. Macrorchis meditata Fall. n „ oben. 64. n 5 rn ” 2 ‚deriiSeite. 65. Dexiopsis litoralis Ztt. n „ oben. 66. n A % e „ der Seite. 67. Allognota agromyzina Fall. \ „ oben. 68. E n 5 “ „ der Seite. 69. Hyporites montanus Schin. n "oben: 70. 5 n er A „uudernseite: 71. Engyneura setigera Stein n „ oben. 72. e = 5 „ der Seite. 73. n pilipes n 5 "ssoben: 74. e 5; h h „.. deväseite, 75. Hammomyia gallica Schnb. n „ oben. 76. n = “ > „ der Seite. 77. Hammomyia albiseta v. Ros. 5 „ oben. 78. = ä n 5 „ .der Seite. 79. Hylephila unilineata Ztt. r „ oben. Nova Acta XCV. Nr.2. 4 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. IL), 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 19: 120. 121. 122. 123. 124. J. Schnabl und H. Dziedzicki, Hylephila unilineata Ztt. buceata Fall. n n n Jankowskii Sehnb. ” ” „ obtusa Ztt. ” ” n sponsa Mg. ” ” ” Alliopsis glacialis Ztt. ” n ” Prosalpia silvestris Fall. n hr) ” 5 teroliensis Pok. ” Billbergi Ztt. ” ” ” Leptohylemyia coarctata Fall. n ” ” villosa Schnb. ” ” ” Hylemyia variata Fall. ” N n strigosa Fabr. n ” ”„ latevittata Stein. ” ” ” ” Hammomyia (nec Hylemyia) grisea Fall. n ” ” Hylemyza lasciva Zett. ” latifrons Schnb. ” n ” ” Paregle macrura Schnb. n ” „ = cinerella Mg. n ” ” 5 eaerulescens Strobl. ” ” ” N vetula Ztt. ” ” ” ” radicum L. br} ” ” Crinura lavata Bohem. b>] ” ” n ” Hypopyg von der Seite. „ oben. oben. oben. “ „ der Seite. oben. oben. oben. „ oben. oben. oben. oben. oben. „ oben. oben. oben. oben. oben. oben. „ soben: oben. oben. oben. oben. der Seite. der Seite. „ der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. „aderäiseite: der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. „ der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. „ der Seite. der Seite. der Seite. Crinura candens Ztt. Die Anthomyiden. Hypopyg von oben. ” ” ” ” 5 parcepilosa Villeneuve " ” 7 ” „ - lamelliseta Stein. „ n” ” ” ” 5 eilierura Rond. et antiqua Mg. & ” ” ” ” ” ” ” a trichodactyla Rond. ” N ” ” ” = lineariventris Ztt. " ” r ” ” ” = albula Fall. " ” ” ” ” n lepida ” ” ” ” ” ” Delia eriniventris Ztt. on ” ” ” ” „ eardui Mg. n n n n ” „ erinitarsata Stein. R n ” ” n „ pseudofugax Strobl ” n ” ” ” „. Noralis Fall. “ n ” ” ” „ striolata Fall. = n ” ” ” „ fallax Loew. M n n ” ” „ brassicae Bouche. A n ” ” ” „ nuda Strobl. ” n b) ” ” „ Indisereta Schnb. n ” ” ” ” Adia sepia Mg. n ” ” ” ” „ eurvicauda Ztt. 5 ” ” ” ” „ fexicauda Schnb. n ” ” ” ” „ genitalis „ en Heterostylus atomarius Ztt. ” ” der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. 43* J. Schnabl und H. Dziedzicki, Heterostylus atomarius Ztt. pratensis Mg. n ” b,) n 5 piliferus Ztt. ” ” n Pegohylemyia varicolor Me. n n ” 5 tibetana Schnb. ” b)] ” Ei askoldica Schnb. ” z) n 5 brunnescens Ztt. n 2) n s spinosa Rond. n n en einerea Fall. u) ” ” = brunneilinea Zett. n ” b) Pogonomyza flavipennis Fall. ” ” n 5 einerosa Ztt. ” ” ” Chortophila longula Fall. ” ” ” parvula „ Er) ” ” 5 varicolor Rond. Schin. ” ” ” ” 5 Havibasis Stein. n ” n 5 (nee Chirosia) parvicornis Ztt. ” n ” ” ” n fugax Mg. ” ” ” 5 «) anthomyina Rond. (nec Lasiops) n «) ” n ” n b) [) » ” ” 6) ” ” 3 octoguttata Ztt. var. moesta Holmgr. ” ” ” ” ” ” Lasiops etenoctema Kow. ” ” ” Hydrophoria conica Wied. n n ” Hypopyg von der Seite. n „ oben. 5 „ der Seite. n „ oben. ” „ der Seite. = „ oben. a „ der Seite. 5 „ oben. . „ der Seite. 3 „ oben. & „ der Seite. : „ oben. F „ der Seite. 5 „ oben. 5 ‚ der Seite. „ „ oben: . „ der Seite. 5 „ oben. n „der Seite: 5 „ oben. i „ der Seite. n „ oben. 5 „ der Seite. = „ oben. ; „ der Seite. 5 „ oben. 5 „ der Seite. Q „ oben. 5 „ der Seite. h „ oben. Rn „ der Seite. n „ oben. 5 „ der Seite. 5 „ ‘oben a „ der Seite. 5 „ oben. 5 „ der Seite. 5 PRzoben> S „ der Seite. 5 „ oben. er „ der Seite. > „ oben. „ der Seite. n „ oben. = „ der Seite. [284] [I] or NG) I) or or or ot [OL X) SD nn m a or En Die Anthomyiden. 357 Hydrophoria ruralis Mg. Hypopyg von oben. 2 ” ” ” 2 der Seite. Acroptena frontata Ztt. N „ oben. = = P n „ der Seite. R divisa Mg. # „ oben. 5 # # 5 „ der Seite, # nuda Schnb. n „ oben. n ” ” n ” der Seite. 4 ambigua Fall. # „ oben. e e nn n „ der Seite. „ similis Schnb. # „ oben. 5 ” ; N „ der Seite. - Wierzejskii Mik. e "oben: 5 “ 5 s „ der Seite. 5 caudata Ztt. P „ oben. 5 i ö “ 2 deräsSeite. ; tundrica Schnb. 5 „ oben. 5 n m en „ der Seite. Eustalomyia festiva Ztt. 5 „ oben. 2 = n en „ der Seite. A hilaris Mg. n „oben 5 2 5 A „ derÜseite. 5 histrio Ztt. e „ oben. n 6 n H „ der: Seite. . vittipes Zett. “= „oben: a = H ss Aerderz seite: Egle dissecta Mg. = „ oben. = “ - 5 „ deräseite. „ Infirma Me. e „ oben. n . ; N „ _der'sSeite. „ muscaria Mg. 5 „oben. # 2 5 „ der Seite. parva R.D. er „ oben. e E 5 ä „ . der Seite. „ Steini Schnb. m „ oben. 5 F n = „ _der’seite. „ Steini var. parvaeformis en „oben. 5 3 5 5 5 „ der''Seite. Acyglossa atramentaria Mg. > „ ‘oben: 5 > = ” „ derseiter „ pollinosa Villn. 5 „ oben. n ” ” ” ” der Seite. Pegomyza puella Mg. e „ oben. = „ „ demäseite: n » ” Schineri Schnb. = „ oben. D a m DDDDD m [or erEerilerilerier ter) oe Te SS DD NDDDBIDDDD,MNDD OS ESS EST ES Le ES ESS Eee ES EESSTEICH) [CE CET) © mn © @ a DDDNDMD [06] [o1 (>) SaRomwH SI o@ S Pegomyza Schineri Schnb. intermedia Mg. ” n ” Pegoplata palpata St ” Anthomyia pluvialis L. ” J. Schnabl und H. Dziedzicki, praepotens Wied. „ ” similis Schnb. . ” virginea ” „ „ ” ” Mg. ” var. nitidieauda Schnb. „ ” ein pratincola Pz. ” albieineta Fall. br) disereta ” ” ” ” var. fugitiva Schnb. N triplex Lw. ” anthraeina Czerny n ” Mg. ” intersecta Mg. ” ignotaeformis Schnb. ” brunneonigra Schnb. ” Kuntzei Schnb. ” ” ” pullula Ztt. ” transversaloides Schnb. ” ” Pegomyia flavipes Fall. ” ” bieolor Wied. ” Winthemi ” ” Ms. ” ” ” ” L) ” ” ” ” Hypopyg von der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite, oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. [286] Die Anthomyiden. Pegomyia transversalis Ztt. ” ” ” r albimargo Pand. ” n bi] Li nigritarsis Ztt. 2] ” ” ; hyoseyami Panz. ”„ ”„ ” = genieulata Behe. ” ” ” » nigrisquama Stein. k:) n n n socia Fall. » ” ” is latipennis Ztt. n ” n minuta Mg. n ” ” 5 seneciella Mde. ” n ” . humerella Ztt. ” ” n h versicolor Mg. ” ” ” 5 silacea Mg. ” ” ”„ Chelisia monilis Mg. n » ” Mycophaga fungorum Deg. ” ” ” Eutrichota inornata Lw. ” ” ” Chirosia albitarsis Ztt. ” n ” e crassiseta Stein. ” ” ” Chirosia albitarsis Ztt. var. Villeneuvi Schnb. ” n n ” ” ” Wi Kuntzei Schnb. ” ” n Chiastochaeta Trollii Ztt. n ” ” ; lacteipennis Schnb. ” ” ” Myopina reflexa R.D. Hypopyg von oben. „ „ der Seite. oben. oben. a „ oben. hs „ oben. oben. oben. 5 „ der Seite. oben. oben. n „ oben. oben. oben. n „ der Seite. oben. oben. Ex „ oben. oben. oben. oben. 5 „ der Seite. oben. oben. ” „rs oben. oben. oben. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. 339 340 J. Schnabl und II. Dziedzicki, [288] Fig. 350. Myopina reflexa R.D. Hypopyg von der Seite. „ 351. Fucellia fucorum Fall. n „ oben. „ 8392. Es r . e „ der Seite. „ 353. Fucellina griseola Fall. ; „ oben. „ 8354. 2 En h 5 „ der Seite. „ 3955. Euryomma peregrinum Mg. n „ oben. „ 8956. n n n 5 „ der Seite. „ 8397. Platycoenosia Miki Strobl a „ oben. "1398: er r 5 N „ der Seite. „ 359. Piezura pardalina Rond. s „ oben. „60. 5 r = 5 „ der Seite. „ 361. Coelomyia spathulata Ztt. n „ oben. „362: = = H : „. der. seite. „ 363. Fannia canicularis L. r „ oben. 2364: 3 = = r „ der Seite. »..365. „. manicata Mg. n „ oben. „ 366. F 5 > R „ der Seite, 30T. „ . glaucescens Ztt. R „ oben. „ 368. er 5 = re „ der Seite. 8369. „ serena Fall. „ oben. 30: » » „ 4 „ der Seite. „ 8371. Azelia triquetra Wied. = „ oben. au: = n 5 e „ der Seite. „ 373. Limnospila albifrons Ztt. 5 „ oben. „ 374. 5 5 ® H „ der Seite. „ 375. Lispocephala erythrocera R.D. „suoben: 36: n is n 2 „ der Seite. nn Sl. = verna Fabr. Mn „ oben. Ras: r ” * 5 „ der Seite. „ 379. Hebeenema vespertina Fall. 5 „ oben. 330! o “ 3 F „ der Seite. „881: A umbratica Mg. 5 „ oben. S2 * n e E „. der 8eite. „ 883. Lispa consanguinea Loew. R „ oben. „ 384. = 5 “ “ „ der Seite. „385: „ tentaculata Deg. F „ oben. 386: 5 5 5 „ der Seite. u Bette „ litorea Meg. ® „ oben. 388: e > = a „ „der Seite. „ 389. Melanochelia riparia Fall. n „oben: 390: ® 5 ” H „der Seite. „ 391. Neolimnophora maritima v. Röd. n „ oben. „ 892. 5 = & & „ der Seite. „393: 3 a var. candicans Villn. 5 „ oben. „994. n 5 > 2 > 5 „ der Seite. [289] Fig. 395. 396: > SCORE „398. 5 ER „ 400. „ 401. „ 402. „ 408. 2,204 „ 405. „ 406. 407 „ 408. „ 409. „ #10. 1 A „. #12: le: „ 414. „ #15. „ #16. Age „ #18. "419: „ 420. “19% 422. „ 423: „ 424. „ 425 „ 426 „427 „ 428. „ 429. 430. 2, Kal, „ 432. „ 433. „ 434. „ 435 „ 436- „ 437 „ 438. af), Nova Acta XCV. Nr.2. Die Anthomyiden. Villeneuvia aestuum Villn. n ” ” Limnophora notata Fall. n n n ” maculosa Mg. ” ” albifrons Pand. — paecifica Schin. n „ n ”„ exsurda Pand. ” ” Fr} n ” n ” n setinerva Schnb. ” ” Brontea polystigma Mg. 7 n n ” n pellueida Stein. ” ” Leucomelina pica Meg. ” n n Spilogona dispar Fall. ” 7 ” denigrata Me. ” ” carbonella Ztt. ” ” eontractifrons Ztt. Y surda Ztt. ” ” ” Kuntzei Schnb. ” n Varsaviensis Schnb. n ” seutulata Schnb. ” ” nitidicauda Schnb. ” ” litorea Fall. ” ” Coenosites tundriea Schnb. ” ” ” Enoplopteryx eiliatocosta Ztt. ” ” ” ” taurica Schnb. var. latevittata Schnb. Hypopyg von oben. oben. oben. : ukoben® oben. oben. R „ der Seite. oben. oben. 2 „ oben. oben. oben. s „ der Seite. oben. oben. r „ oben. oben. oben. Mm Sudeiseite: oben. oben. “ "oben: oben. oben. u Brdeniseite: oben. oben. 44 der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. der Seite. 341 342 J. Schnabl und H. Dziedzicki, [290] Fig. 440. Enoplopteryx taurica Schnb. Hypopyg von der Seite. „ 4l. - flagripes Rond. » „ oben. 442. s E 4 R „ der Seite. „ 443. 7 anceps Ztt. n „ oben. „ 444. > u 5 - „ der Seite. „ 445. 5 eilipes Schnb. P „ oben. „ 446. n n n = „ der Seite. „. 447. - obtusipennis Fall. " „ oben. „ 448. A 5 > 5 DaudermsSeite: „ 449. Spilogaster duplicata Mg. & „ oben. „ 450. 5; 5 5 n „ der Seite. „Aal. P duplaris Mde. e „ oben. „ 452. n 2 » „ der Seite. „ 453. n parcepilosa Stein. # „ oben. „ 454. h S = A „ der Seite. „ 499. = fulvigena Schnb. 5 „ oben. „ 456. R { N E „der Seite. „ 457. " calceata Rond. n „ oben. 458. n n; n „ der Seite. „ 439. r var. aegyptiaca Schnb. r „ oben. „ 460. a > n & R ö ». .der’Seite. - ai “ calceataeformis Schnb. n „ oben. „ 462. 5 = R r „ der Seite. „ #63. n Mödlingensis Schnb. > „ oben. „ 464. n A 5 „=. der.seite. „ 469. 5 atripes Mde. ” Basoben: „466. 5 n & P „. der Seite. ASYL . quadrum Fahr. a „ oben. „ 468. 4 r . e nn. der. Seite. „ 469. & protuberans Ztt. 5 „ oben. 410. 5 n P 5 „urderäseite: 471. s vieina Üzerny n „oben: „. #72. > r n ; „der Seite. Weide. ; fratereula Ztt. h „ oben. „ #74. = ; 2 en undersseite: 419. » . allotalla Mg. 5 „ oben. 476. Fr 5 „ n „ der Seite. MATT. 2 coneolor Czerny n „ oben. 478. r 3, r 2 „. der Seite. „ A0g% m consimilis Fall. 5 „ ‚oben. „ 480. = 5 5 5 „. der Seite. „ 483. " clara Mg. r „ oben. ‚ 482. r n * . „. der. seite. „ 483. a montana Rond. 5 „ssoben: n 484. ” ” » ” ” der Seite. Fig. 485. 486. 487. 488. 488. 490. 491. 492. 493. 494. 495. 496. 497. 498. 499. 500. 501. 91] Die Anthomyiden. Spilogaster pertusa Mg. n ” ” Myospila meditabunda Fabr. ” ” ” Spilaria pubescens Stein. t)) ” ” obscurata Me. ” ” obseuripes Ztt. n ” ” n marmorata Ztt. ” ” ” „ nigripennis Schnb. ” ” ” „ quadrinotata Mg. ” ” ” „ quadrimaculata Fall. 2” ” ” Mydaea pagana Fabr. n ” ” „etimetae zit n ” ” en denudata Ztt. ” „ ” „ separata Mg. n ” ” „ nebulosa Stein. ” ” ancilla Mg. n ” ” obseura Stein. ” ” depuncta Fall. ” „ deserta Ztt. „ ” ” ” Platymydaea bivittata Meg. „ ” ” Limnarieia tundrica Schnb. ” ” ” Graphomyia maculata Scop. „ ” ” Museina assimilis Fall. ” ” m stabulans Fall. Hypopyg von oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. : der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. 343 44* J. Schnabl und H. Dziedzicki, Museina stabulans Fall. Morellia hortorum n n” ” € 5 5 „ “Varietas. n ” n ” Haematobia stimulans Mg. n » n Lyperosia ivritans L. ” n ” Stomoxys caleitrans L. ” n n Glossina palpalis R. D. ” ” ” Plaxemyia vitripennis Mg. 7 n ” Musea domestica L. ” ” ” „ corvina Fahr. n ” ” „ larvipara Portsch. ” ” ” Atherigona minuta „ ” ” ” 5 varia Mg. ” ” ” Dialyta atriceps Lw. ” 2 5 Syllegopterula Beckeri Pok. ” n ” Rhynehopsilops villosus Hendel ” ” ” Hera separ Ztt. ” ” ” „ nigritella var. Mikii Schnb. ” ” ” n ” Eriphia caucasica Schnb. ” ” ” Neoeriphia metatarsata Stein. ” 2 ” Pogonomyia ambiguaeformis Schnb. ” ” ” Neopogonomyia Meadei Pok. ” ” ” e tetra Mg. ” ” ” Hypopyg von der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite, oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. [292] or DO OO Dt a an mn = Deo [62 I (00) Die Anthomyiden. Drymeia hamata Fall. n n n Rhynehotrichops aculeipes Ztt. n ” ” Trichoptieus decolor Fall. ” ” ” Hydrotaea eyrtoneurina Ztt. ” n # dentipes Fabr. n ” ” n meteorica L. n ” ” Alloeonota eiliata Fahr. ” n ” n penicillata Rond. ” ” %y n pellucens Portsch. 7 ” ” Onodontha oceulta Mg. ” ” ” Ophyra leucostoma Wied. ” n ” Alloeostylus subfuseinervis Ztt. n ”„ ” a sudeticus Schnb. ” n ” ; simplex Wied. ” ” ” n Sundewalli Ztt. ” ” ” : calcaratus Portsch. n ” ” Brachylabis diaphana Wied. ” ” ” Fellaea hybrida Schnb. n ” ” rufitarsis Stein. n ” ” . abasalis Schnb. ” ” ” 5 hirtirostris Stein. n ” ” = latifrons Schnb. ” n ” Arieia angelicae Rond. Hypopyg von oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. oben. 345 se [01-7 De loriter) DD vo 5 [srfer) [erlK=}) DD Sr oO Do . Phaonia tinetipennis Rond. J. Schnabl Aricia angelicae Rond. Rohrella univittata Big. ” ” n 5 mutata Fall. i iithuaniea Schnb. ” ” n Euphemia querceti Bouche& ” ” ” ” ” ” n ” ” Polietina pruinosa Big. n ” ” Polietes lardaria Fahr. ” ” ” Acanthiptera inanis Fall. ' ” „ ” Mesembrina mystacea L. ” » ” Neomesembrina meridiana L. ” ” ” Dasyphora saltuum Rond. ” ” Pyrellia cadaverina L. ” n ” Pseudopyrellia cornieina Fabr. ” Y Gastrophilus equi Clark. ” ” ” ” Schoenomyza litorella Fall. Orchisia costata Mg. Hoplogaster mollieula Fall. = obseurieula Rond. Palusia pygmaea Ztt. geniculata Fall. albatella Ztt. ambulans Mg. pumila Fall. » octopunctata Ztt. ” ” ” Coenosia trilineella Ztt. intermedia Fall. means Mg. n helvetica Schnb. 5 bilineella Ztt. und H. Dziedzicki, var. Girschneri Schnb. [294] Hypopyg von der Seite. „ oben. ; der Seite. n „ oben. der Seite. „ oben. der Seite. ‚ oben. “ „ der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. en „ oben. der Seite. oben. der Seite. oben. h; „ der Seite. oben. 5 „ der Seite. oben. der Seite. oben. der Seite. n „ oben. der Seite. oben. der Seite. Lappen des 5. Bauchsegments. [295] Fig. 665 „ 666. „ 667 „668. „ 669. ea: logie or a [67 „. 674. „ 675. „ 676. ORT. 618. „ 679. „ 680. sell „ 682. „ 683. „ 684. „ 685. „686. 687 „688. „ 689. „ 690. „ 69. „. 692. „ 698. „ 69. „ 695. „ 696. „697. „698. „ 699. „ 700. tun, „702. 703: 708 „ 703. 106 707 „ 708. „ 709. Die Anthomyiden. Coenosia eingulipes Ztt. sexnotata Mg. a luteicornis Schnb. r sexmaculata Mg. & rufipalpis Me. n dorsalis v. Ros. e salinarum Stein. 5 nigridigita Rond. 3 trieolor Ztt. Caricea lineatipes Ztt. ss Dziedzickii Schnb. ns atra Mg. e attenuata Stein. „ villipes Rond. = tigrina Fabr. » humilis Me. Macrorrchis meditata Fall. Dexiopsis litoralis Ztt. Allognota agromyzina Fall. Hyporites montanus Schin. Engyneura setigera Stein. n pilipes Stein. Hammomyia sociata Mg. a albiseta v. Ros. Hylephila unilineata Ztt. e buccata Fall. 2 Jankowskii Schnb. e obtusa Ztt. , sponsa Mg. Alliopsis glacialis Ztt. Prosalpia silvestris Fall. 5 teroliensis Pok. 5 Billbergi Ztt. Leptohylemyia coarctata Fall. = villosa Schnb. Hylemyia variata Fall. - strigosa Fabr. n latevittata Stein. Hammomyia grisea Fall. Hylemyza laseiva Ztt. 5 latifrons Schnb. Paregle macrura n h ceinerella Mg. 5 caerulescens Strobl. " vetula Ztt. Lappen des ” ” ” ” „ ” ” ” ” ” ” ” ” ” n N ” ” ” ” ” + ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” „ ” ” ” n n E}} ” ”» ” ”„ ” ” b) ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” 5 . Bauchsegments. 347 J. Schnabl und H. Paregle radieum L. Crinura lavata Boh. > candens Ztt. h parcepilosa Villn. 5 lamelliseta Stein. 5 trichodaetyla Rond. r lineariventris Zett. 5 albula Fall. 5 lepida Fall. Delia eriniventris Ztt. „ eardui Mg. „ erinitarsata Stein. „. pseudofugax Strobl. „ foralis Fall. „ striolata Fall. »„ fallax Loew. „ brassicae Bouche. „ nauda Strobl. „ Indisereta Schnb. Adia sepia Mg. N 5 „ . Obere Zange. a = > Untere Zange. eurvicauda Ztt. »„ fexicauda Schnb. „ genitalis 5 Heterostylus atomarius Ztt. n pratensis Mg. n piliferus Ztt. Pegohylemyia varicolor Mg. „ tibetana Schnb. n askoldica Schnb. e brunnescens Ztt. " spinosa Rond. 5 einerea Fall. „ brunneilinea Ztt. Pogonomyza flavipennis Fall. = einerosa Ztt. Chortophila longula Fall. 5 parvula „ 5 varicolor Rond. Schin. ä flavibasis Stein. 5 parvicornis Ztt. fugax Mg. n «) anthomyina Rond. eilierura Rond. et antiqua Mg. Dziedzicki, Lappen des - 5. Bauchsegments. [296] Die Anthomyiden. Fig. 755. Chortophila $) anthomyina Rond. ” ” n 757. Lasiops Röderi Kow. ctenoenema Kow. eriophthalma Kow. (nee Ztt.) 760. Hydrophoria conica Wied. ” octoguttatata var. moesta Holm. ruralis Mg. 762. Acroptena frontata Ztt. SI Sı [erfer) oo SEES ES a ES | SISISı n NIS NSS SS SI SI son ” ” SS SI SI SS SI SI Q 2 ” a m m Rn a m @ SoaRom- 1] [I SI N SI SI SI oe on & & SEHR No} =\ Nova Acta XCV. Nr. 2, P2] ” ” n ” ” „ ” n ” divisa Meg. nuda Schnb, ambigua Fall. similis Schnb. Wierzejskii Mik. ” ” caudata Ztt. tundriea Schnb. » Eustalomyia festiva Ztt. hilaris Mg. histrio Ztt. vittipes Ztt. Egle disseceta Mg. aestiva Me. infrma „ muscaria Mg. parva R.D. Steini Schnb. ” var. parvaeformis Schnb. Acyglossa atramentaria Mg. pollinosa Villn. Pegomyza puella Mg. intermedia Mg. praepotens Wied. similis Schnb. Pegoplata palpata Stein. virginea Mg. 5 var. nitidicauda Schnb. Anthomyia pluvialis L. pratincola Pz. albieineta Fall. discreta Me. ” ” var. triplex Loew. anthracina Czerny. intersecta Mg. ignotaeformis Schnb. Lappen des ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” n Lappen des ” ”„ ” n ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” „ ” „ ” ” ” ” ” ” N ” ” t} ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” ” n „ ”„ n ” Zwei letzten Tarsen 5 . Bauchsegments. der Vorderfülse. . Bauchsesments. 349 350 Fig. 800. 801. 802. 803. 804. 805. 806. 807. 808. 809. 810. 811. 812. 813. 814. 815. 816. 817. 818. 819. J. Schnabl und H. Dziedzicki, Anthomyia brunneonigra Schnb. n Kuntzei Schnb. m pullula Ztt. > transversaloides Schnb. Pegomyia flavipes Fall. ” ” ” n bieolor Wied. 5 Winthemi Mg. " transversalis Ztt. B albimargo Pand. Mm nigritarsis Zett. hyoseyami Panz. geniculata Behe. rn nigrisquama Stein. en socia Fall. ns latipennis Ztt. N minuta Mg. n seneciella Mde. “ humerella Ztt. ; versicolor Mg. n silacea Mg. Chelisia monilis Mg. Mycophaga fungorum Deg. Eutriehota inornata Lw. Chirosia albitarsis Zitt. 5 crassiseta Stein. ” a s „ Kuntzei n Chiastochaeta Trollii Ztt. “ lacteipennis Schnb. Myopina reflexa R. D. Fucellia fucorum Fall. Fucellina griseola Euryomma peregrinum Mg. Platycoenosia Miki Strobl. Piezura pardalina Rond. Coelomyia spathulata Ztt. Fannia canicularis L. e manicata Mg. 5 glaucescens Ztt. „ serena Fall. Azelia triquetra Wied. Limnospila albifrons Ztt. Lispocephala erythrocera R.D. e verna Fabr. albitarsis var. Villeneuvi Schnb. Lappen des 5. Bauchsegments. der Seite. 5. Bauchsegments. [298] an nn on Rn © oo Dot > 10 [0.0) [02] [0 ) [ST SS STE SET ST 10 [02] 860. pe [11 ga Die Anthomyiden. Hebecnema vespertina Fall. n umbratica Mg. Lispa consanguinea Lw. ” ” tentaculata Deg. litorea Meg. Melanochelia riparia Fall. Neolimnophora maritima v. Röd. E var. candicans Villn. Villeneuvia aestuum Villn. Limnophora notata Fall. maculosa Mg. albifrons Pand. — pacifica Schin. exsurda Pand. setinerva Schnb. Brontea polystigma Mg. n pellucida Stein. Leucomelina pica Meg. Spilogona dispar Fall. denigrata Me. carbonella Ztt. contractifrons Ztt. surda Ztt. Kuntzei Schnb. Varsaviensis Schnb. n seutulata a nitidicauda Coenosites tundrica ” ” ” Enoplopteryx ciliatocosta Ztt. ” n anceps Ztt. obtusipennis Fall. Spilogaster duplicata Mg. parcepilosa Stein. fulvigena Schnb. calceata Rond. R var. aegyptica Schnb. atripes Mde. fratereula Ztt. allotalla Mg. clara Me. montana Rond. pertusa Mg. Myospila meditabunda Fabr. Spilaria obscurata Mg. n ” obscuripes Zitt. marmorata Ztt. 3dl Lappen des 5. Bauchsegments. J. Schnabl und H. Dziedzicki, Spilaria nigripennis Schnb. „ quadrimaculata Fall. Mydaea tineta Ztt. 5 separata Mg. 5 nebulosa Stein. s ancilla Mg. R obseura Stein. n depuncta Fall. e deserta Ztt. Platymydaea bivittata Meg. Limnaricia tundrica Schnb. Graphomyia maculata Scop. Museina assimilis Fall. " stabulans Fall. Morellia hortorum Haematobia stimulans Me. Lyperosia irritans L. Stomoxys caleitrans L. Glossina palpalis R. D. Plaxemyia vitripennis Mg. Musca domestica L. „ corvina Fabr. „ larvipara Portsch. Atherigona minuta Schnb. 5 varia Mg. Dialyta atriceps Lw. Syllegopterula Beckeri Pok. Rhynehopsilops villosus Hendel. Hera separ Ztt. Eriphia caucasica Schnb. Neoeriphia metatarsata Stein. Pogonomyia ambiguaeformis Schnb. Neopogonomyia Meadei Pok. " tetra Mg. Drymeia hamata Fall. Rhynehotrichops aculeipes Ztt. Triehoptieus decolor Fall. Hydrotaea cyrtoneurina Ztt. H dentipes Fabr. 2 meteorica L. Alloeonota eiliata Fabr. 5 penicillata Rond. + pellucens Portsch. Onodontha occeulta Mg. Ophyra leucostoma Wied. Lappen des 5 r- n . Bauchsegments. 2) [300] Die Anthomyiden. Alloeostylus subfuseinervis Zitt. e sudetieus Schnb. ; simplex Wied. nr Sundewalli Ztt. A calearatus Portsch. Brachylabis diaphana Wied. Fellaea hybrida Schnb. ” rufitarsis Stein. n abasalis Schnb. „ hirtirostris Stein. „ latifrons Schnb. Aricia angelicae Rond. Rohrella univittata Big. mutata Fall. Euphemia querceti Bouche. Phaonia tinetipennis Rond. var. Girschneri Schnb. Polietina pruinosa Big. Polietes lardaria Fabr. Acanthiptera inanis Fall. Mesembrina mystacea L. Neomesembrina meridiana L. Dasyphora saltuum Rond. Pyrellia cadaverina L. Pseudopyrellia cornieina Fabr. Gastrophilus equi Clark. 353 Lappen des 5. Bauchsegments. Seite [17] 117] 18] 118] 69 69 70 70 Druckfehler und Berichtigungen. Zeile 15 von oben: n ” ” 1 15 11 n ” ” unten: oben: unten: Anricia) exclusiva Schnb. 73 Zeile 17 von oben: 21] [26] [26] [26] [31] [31] [31] [35] [89] [39] 78 78 78 83 83 83 87 91 91 n Zeile ” 1 13 17 16 16 22 ” ” 16,17 entsprechend werden alle von hier an folgenden Gattungs- und zwei Subgattungs- ziffern verändert, Subg. 9 bekommt die Ziffer 7 und Subg. 10 die Ziffer 8; Genus VII bekommt die Ziffer IX, Genus VIII die Ziffer X, Genus IX die Ziffer XI, Genus X die Ziffer XII, Genus XI die Ziffer XII, Genus XII die Ziffer XIV. ” v.oben: 6 von oben: 11 ” unten: sociata Mg., teste Stein. Zeile 11 von oben: [40] [41] [#2] [44] [44] [44] [47] 92 93 94 96 96 96 99 [49] 101 [53] 105 [53] 105 [53] 105 [57] 109 [58] 110 [60] 112 [60] 112 [60] 112 ” Zeile 18 und @ schmal, ” ” 5 von oben: das 3) bleibt weg. das 3) samt der ganzen Bemerkung bleibt weg. nach bogenförmig , ausstreichen. nach Atherigona wird hinzugesetzt: und Phaonia (Subg. nach tief , ausstreichen. auch ausstreichen. nach dieser hinzufügen: sechste nach erinnert hinzufügen: ( nach Muscinae , ausstreichen. nach 1 hinzufügen , nach vel Muscinae , ausstreichen, statt 7. Subg., 8. Subg. soll sein VII. G., VIII. G. Dem- nach ausgeschnitten statt ; , nach Ztt., gallica Schnb. ausstreichen und hinzufügen nach Gattung , ausstreichen. nach nackt, wird hinzugesetzt: Stirnstrieme bei den g' nach lang hinzufügen: oder kurz nach gabelartig: , ausstreichen. lineariventris soll Kursiv gedruckt sein. : nach Rond. hinzufügen: majuscula P ok., piliventris Pok. nach ausgebuchtet: , ausstreichen. : nach hatten hinzufügen: fast nach Ztt., wird hinzugefügt ) nach muscaria, statt und soll sein nur nach zangenartig , ausstreichen. : nach fleckenlos , ausstreichen. statt Basalmembran soll sein Bauchmembran. nach oder wird hinzugesetzt: ohne nach flavipes Fall., hinzufügen: rufipes Fall., statt Lippen Lappen: Sehnabl und H. Dziedzicki, [304] unten: statt Arten: Gattungen statt Endform: Anfangsform statt ist: darstellt. nach Kreuzborsten statt ; , nach zweireihig , ausstreichen. statt beit: bei nach nackt , hinzufügen und oder ausstreichen (das nach zweireihig : hinzufügen und . ausstreichen. statt Mikrochäten: Makrochäten. statt herahängenden: herabhängenden nach zweireihig statt ; soll sein : statt 95T soll sein 2 nach Limnophoren - ausstreichen. : nach litt. Kow. ausstreichen und Sehnb. einsetzen. nach (Limnaricia) , hinzufügen. statt tief: tief statt gesehen: geschehen. nach schwach , ausstreichen. nach und: Hylemyiden Kursiv nach Profil wird hinzugesetzt: quer- vor Dorsocentralborsten: Grölsere die ausstreichen und statt die noch eine, hinzufügen. Beckeri ausstreichen und statt dieser erronea Schnbh. einsetzen und dann almoides Schnb. hinzufügen. [93] 145 Zeile 10 von unten: nach Profil mehr zusetzen. [60] 112 Zeile 3 von Komllezz, 30m > KOWIPRNET [SR EI SET: r [73] 125 „ 9 sroben: kein 7,0, unten: [74] 126 „ 1 oben: erste nach nackt). [76] 128 Zeile 4 von unten: RSeBOgEr 29, Koben: ra al ala ” [80] 132 O5 “ ee Ne Rzzr n [89] 141 DW, - [89] 141 „ & „ unten SOSE az: 5 Oma a7, n DR ASE ER ln 4: BU Re a Ban NE, a BaaAET A, " BSEASI 3 roben: Baar, ’ B3IEl425 12, unten: ISA, A oben: Sal 49727,21022, 5 Ber 5 HONEloase lbezr, n [102] 154 60 Zünten: [103] 155 Zn: Ri OS ee He der Myospila meditabunda [104] 156 Zeile 7 von unten: [104] 156 [105] 157 [106] 158 [107] 159 [107] 159 ” 1 „2 ” 4 16 ” ” ” ” oben: unten: nach Kopf mehr zusetzen. Kow. ausstreichen und statt dessen Schnb. einsetzen. statt Gigl-Tos: Giglio-Tos. statt 5—5 soll sein 5—6. : nach Arten) , ausstreichen. statt Gattung: Gattungen nach Limmnaricia hinzufügen: , Coenosites, mancher Ex. nach 3—4 hinzufügen: (post sutur.), nach Costalader hinzufügen: meistens nach Rond. hinzufügen: spinicosta Ztt. nach dreieckigen, hinzufügen: länglichen, nach — einschalten ? (vor fratereula) nach ähnlich; hinzufügen: unter den 24 Exemplaren dieser Art von Furka-Pals (VII. 1911) besitzen zehn grölsere (so grols wie das 2 der Spilaria marmorata Ztt.) und dunklere 3' und ? Exemplare eine oder zwei starke ziemlich lange Hinterborsten in dem Mitteldrittel der Hinterschienen (var. aricioidea Schnb.). [108] 160 Zeile 1 von oben: kommt) soll sein: statt: (wie es bei den eigentlichen Museinen immer vor- (im Gegensatz zu den eigentlichen Muscinen) [305] Die Anthomyiden. 357 Seite [108] 160 Zeile S von unten: nach sind hinzufügen: meistens [109] 161 „ 7 „ oben: nach ‚Ringe , ausstreichen. HOSTS SZ unten:Astattesr, [110] 162 » 3 „ oben: nach lueorum hinzufügen: bicolor Pok., fulvisguama Ztt. (= aegripes Pok.), rufisguama Schnb., Tuteisguama Ztt. [110] 162 Zeile 5 von oben: nach lang hinzufügen: ausnahmsweise kurz [118] 170 „ 12 „ unten: Hera Kussiv. „ 021] 173 „ 1 ,„ oben: nach kräftig , ausstreichen. z Beııkar ae n vor b nicht 2 sondern 3 . BEI s; nach einfach „ ausstreichen. [128] 180 »„ 6 „ unten: nach halbkreisförmig einsetzen: oder s-förmig (larvipara) [130] 182 HT 25 ä statt ; nach Vorderschienen , setzen. 22 mS1]2183 » 3 „ oben: nach andere einschalten: ist „ [131] 183 „15 „ unten: nach schmal , ausstreichen. su ea 5 87 = statt Aricinae: Aricidae „ [133] 185 „ 8 „ oben: nach gehören hinzufügen: Syllegopterula Pok. „ [134] 186 rl y5 5 statt Aricinen: Ariciden „ [134] 186 4 „ unten: nach aber hinzufügen: Hypopyg Ba, 7, Keer e nach von statt III einsetzen II „ [134] 186 alla, n nach penis ausstreichen: bei sieben (III — IX) und dafür einsetzen: bei diesen acht (II—IX) [135] 187 Zeile 2 von unten: nach Kreuzborsten hinzufügen: „pra“ ganz kurz (Unter- schied u. a. von Phaonia), Hinterleib vierringlig mit mehr oder weniger gleichlangen Ringen, Bauch unten hinten bei 5' mit herabhängenden kurzen Lappen; die Arten besitzen einen Tachiniden-Habitus und eine Art (D. setinerva Schnb., in litt. vom Furka-Pafs) hat, wie viele von jenen, beborstete Cubitaladern (auf dem Basalteile der Cubitalader unten stehen 4—7 ziemlich lange Börstchen, welche aber die kleine Querader nicht erreichen). [136] 188 Zeile 1 von oben: zu den Gattungsmerkmalen der Gattung Dialyta hinzu- ” fügen: Augen nackt, meistens aber unten kurz pubescent, Stirn in beiden Geschlechtern breit, fast gleichbreit oder bei den Männchen breit genähert (oe. approximati); Gesicht immer in verschiedenem Grade, manchmal aber sehr stark zurückweichend, so dals die Kopfbasis im Profil schmäler ist als Kopfmitte, Backen breit oder mälsig schmal, Fühler anliegend oder hängend, aulserordentlich oder ziemlich lang, Fühlerborste kurz oder lang pubescent bis halbgefiedert; Taster gegen die Spitze etwas verbreitert. Sternopleuralborsten drei, die beiden hinteren weit voneinander entfernt, fast in einem gleichseitigen Dreiecke stehend. An den Hinterschienen ist wie bei den Phaonia- Arten nur eine Hinterborste; aulsen vorn in dem Mitteldrittel der Hinterschiene stehen 3--6 starke, aber kurze Börstehen. Schwinger in der Regel schwarz. Costa bedornt; der letzte Abschnitt der Posticalader ist länger als die steil stehende, gerade oder fast gerade hintere Querader. [136] 188 Zeile 8 von oben: nicht atricepis und Steinii sondern atriceps und Steini Dez Tee) Te er es nach fulerum: ohne das ausstreichen und: mit dem ” hinzusetzen. [137] 189 Zeile 12 von unten: nach klein statt . hinzusetzen , ungleich. 358 J. Schnabl und H. Dziedzicki, Die Anthomyiden. [306] Seite [137] 189 Zeile 6 von unten: nach dieser , ausstreichen. MSYELSIEZE I Mn nach anderen zufügen: Arten der Phaonia-Untergattungen SE AO Aleieen 5 nach Wied. hinzufügen: frenata Holmg. Maala1957 2,7 157%, is nach kurz , ausstreichen. [143] 195 „ 6 .„ oben: nach lange , aussreichen. all er , nach Naht ) (Klammer fehlt). MAsjE200zE, 2875, M nach oval , zusetzen. [145] 200 „ 7 „. unten: nach divergierend nicht . sondern , [149] 201 „ 10 ,„ oben: nach den: sieben ausstreichen und acht einsetzen. M50]5202E la 5 nach kurz ; nicht , [150] 202 „ 11 „unten: nach Zähnen , M52] 204, Sn „ statt der „fulerum p.“ des „fulerum penis“ SSR Er 213, „ nach grofs: , ungleich. [156] 208 „ 16 „ oben: nach lang: , ausnahmsweise ziemlich kurz. [156] 208 „ 5 „ unten: nach vorn: meistens [157] 209 „ 14 „ oben: nach diaphana: und calcaratus Portsch. az UI 5 LEE nach beim hinzufügen: 9' und 2 eine oder mehrere Hinterborsten. [161] 213 Zeile 16 . „ ‘oben: nach Übergang statt zu: von KoNBaIsgeN a2, statt Aricia: Phaonia [162] 214 „ l „ unten: nach zusammengenommen statt ,. E62]F21487, ul. 5, Fühlerborste usw. bis (exkl.) Thorax auf der folgenden Seite ausstreichen. [163] 215 Zeile 11 von unten: nach vorstehend statt , ; H63]P2 Se een, nach scutellaris : hinzufügen [166] 218 „ 7 „oben: nach Eine hinzufügen: Art [166] 218 „ 14 „ 5 nach lang , ausstreichen. [169] 221 ,„ 15 „ unten: nach kurz , ausstreichen. [170] 222 „ 14 „ oben: nach grofs: , ungleich. [174] 226 „ 6 „ unten: nach fehlend hinzufügen: Fühler und Fühlerborste fast wie bei M. mystacea. [176] 228 Zeile 12 von unten: nach behaart hinzufügen: Fühler und Fühlerborste ähnlich der bei Mesembrina und (mehr oder weniger) bei den folgenden Museinen-Gattungen. [180] 232 Zeile 4 von unten: statt Vorschenkel: Vorderschenkel MSN233r 2, a nicht kurze sondern kürzere HESS 10T » nach weils , zusetzen. 2 [188] 240 „ 16 „ oben: nach Gbg. den zweiten . ausstreichen und hinzufügen: mehrere Exemplare aus Lappland, Schweizer Alpen (Furka-Pafs) und aus den West- sibirischen Tundren. [210] 262 Zeile 1,2 u.3 von oben: nach Supraalare; hinzufügen: Sternopleuralborsten drei und unten vor der Sternopleuraspitze zwei starke lange Borsten, der übrige Teil der Sternopleura fast ganz nackt; (der entsprechende nicht klare Satz ausstreichen). [210] 262 Zeile 9 von unten: anstatt schwimmernd soll sein: schimmernd. [222] 274 „ 17 oben: statt Grölse: Grenze. ” pi 5 " AN Pr ö ae Nova Acta. Acad. 01.6.6. Nat.Cur.Vol. XCV. DIHDzirAzickt pruep.e£ del, Liih.Anst Paul Schindler, Leipzig. JSchnabl und H Dziedzicki ‚Anthomyiden. IRBRERIE DI HDziezickt prasp.ee del. JSchnabl und H.Dziedzicki Anthomyiden. Tars2. LiihAnsi Pal Schinäler,Leipzig. Dr HDziedzicki Pritep. et del Lith,Anski.Pail Schindler, Leipzig. JSchnabl und H. Dziedzicki "An thomyiden. MICH 38 Va} er Leipzig: Raul Schind) Lifh.Anski 4 An Lhomyiden. Taf. JSchnabl und H Dziedzich Nova Acta Acad.C1.C.G.Natlur Vol.XCV. JSchnabl und H.Dziedzicki ‚Anthomyiden. Tat. >: Wave Aelolcad LEG Natlur Vol. XCV. DI HDziedzickt prasp.et del. Lith.AnskıPaul Schindler, Leipzig. JSchnabl und H.Dziedzicki :Anthomyiden. Taf. 6. DI HDziedzicki prosp.et del. Zieh AnshrBau] Schindler Leipzig, JSchnabl und H.Dziedzicki :Anthomyiden. TAN DIHDzedzicki prosp.e£ del. 2 Lith,AnstrPawl Schindler Leipzig. J.Schnabl und H.Dziedzicki :Anthomyiden. Taf. 8. DIHDzueAzicH Pracp.tk del, Zuih,ÄnsErPawd Schindier,Leipzig. JSchnabl und H. Dziedzicki :Anthomyiden. Tag. DIHDziedziche prusp.e2 del, LirhAnstrDaul Schindler leipzig, JSchnabl und H. Dziedzicki. :Anth omyliden. Taf. 10. DI HDziedzicki prosp.et dal, Zirh,Anstv.Paul Schindler,Zeipzig. JSchnabl und H.Dziedzicki :Anthomyiden. MRS: DI HDziedzicki prasp.et dei. ZnihAnskr.Daul Schinaler,Zeipzig. JSchnabl und H Dziedzicki Anthomyiden. TORI. DI HDziedzicki prasp.et del, LithAnst.vrPaul Schindler, Leipzig. JSchnabl und H. Dziedzicki :Anthomyiden. Malen Nova Acta Acad.C1.C0.G.Nat.Clur Vol. XCV. 389. DI HDziedzickt proep.et del. Lith AnstrPaul Schindler,Leipzig. JSchnabl und H.Dziedzicki Anthomyiden. Taf. Ih. Nora Acta Acad.C.1.C.G. Nat.Cur.Vol.XCV. Tab.XVI. DI HDziedzicki prosp.&£ del. JSchnabl und H. Dziedzicki :Anthomyiden. Mate1S, Lith ÄnskrPaıdl Schindler,Zeipzig. DI HDziedzickt prasp.et del. Lith.AnszxrBai] Schindler, Lerpzig. JSchnabl und H.Dziedzicki Anthomyiden. a0: u ei - » DI HDziedzicki progp.et del LitkÄnszy. Paul Schindler, Leipzig. JSchnabl und H Dziedzich;i Anthomyiden. 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Dziedzicki praepa. et phot. Lichtdruck von Gebr. Plettner, Halle a. S. J. Schnabl und h. Dziedzıckı: Anthomyiaen. Taf. 24. Nova Acta Acad. C. L. C. @. Nat. Cur. Vol. XCV. Tab. XXVIT. 706 707 z08 709 m. —— Te 716 Dr. H. Dziedzicki praepa. et phot. Lichtdruck von Gebr. Plettner, Halle a. S. J. Schnabl und 5. Dzieözicki: Anthomyiden. Taf. 25. Nova Acta Acad. C. L. C. @. Nat. Our. Vol. XCV. Tab. XXVILT, 721 722 723 724 731 732 733 Dr. H. Dziedzicki praepa. et phot. Lichtdruck von Gebr. Plettner, Halle a. S. J- Schnabl und h. Dziedzicki: Anthomyiden. Taf. 26. Nova Acta Acad. C. L. ©. @. Nat. Cur. Vol. XCY. Tab. XXIX. 743 744 745 746 747 ' 7148 759 760 Dr. H. Dziedzicki praepa. et phot. Lichtdruck von Gebr. Plettner, Halle a. S. J. Schnabl und h. Dzieözicki: Anthomyiden. Taf. 27. Nova Acta Acad, ©. L. ©. @. Nat. Cur. Vol. XCV. Tab. XXX. Dr. H. Dziedzicki praepa. et phot. Lichtdruck von Gebr. Plettner, Halle a. S. J- Schnabl und h. Dzieözicki: Anthomyiden. Taf. 28. Nova Acta Acad. C. L. 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Dzieozicki: Anthomyiden. Taf. 53. Nova Acta Acad. C. L. C. @. Nat. Cur. Vol. XCV. Tab. XXXVL Dr. H. Dziedzicki praepa. et phot. Lichtdruck von Gebr. Plettner, Halle a. S. J- Schnabl und h. Dzieozicki: Anthomyiden. Taf. 34. Nova Acta Acad.C L. C.@. Nat. Our. Vol. XCV. Tab. XXXVII. Dr.-H. Dziedzicki praepa. et phot. Lichtdruck von Gcbr. Plettner, Halle a. S. J- Schnabl und h. Dziedzicki: Anthomyiden. Taf. 55. N La ER ll ! 2. " Kar nah m NIAN INSTITUTION ng 2 een ER bel ee 2 Yan