= — Lg PRO SCIENT/, SCcHENT/ a PopuLıauk 2 / en NN | Kenheth K, Mackenä Collection „“ Er | 4 x. | | | [) % Y | is 4 STAR DUPLICATA DELA BIBLIO N a -. DU 00 VATOIRE BOTANIQUR Dr a. a “ .. 2 ; U EN 1922 m 7a k N | i | n | AR I 1) a x vr re { E > u & de Released from Livrary Horticultural Society of New York, Ing, 7 ' = Y NIE 7 5 Ä > Se U \ x N 2 n\\ VE IN N N, (r ( BR SEI G Mae NN) x III >m EB Ss NE 14 SEVS NS SW / u MUNE 7 N 8 177 r > at N 3 | HESP, n / / y ZUR TS EN er NN _Y a) > - Lu) DAN “ > z (0 U NY 7 We a) \" Yf 2 KSDINNE = Q=/7 \\ \ N WEN; ZU DÄ ) f ID, RAN U ur Zu — 1 S £ 1 oO Beqyuest of Kenneth K. Markenzie Ortober 1934 OEKONOMISCH-TECHNISCHE FLORA DER WETTERAU ! * H esta. ws ge, gioebe nm G. Gärtner, D*. B. Meyer und D". J. Scherbius. Sämtlich Mitglieder mehrerer gelehrten Gesellschaften. a. = z " SERYATE;, er, ®. N Fr Fe A ww Pe a er $ Bei An R NED FE 3 RE LE u, ZweiteryBand. +59 Frankfurt am Main. verlegt von Philipp Heinrich Guilhanuman. TO 0%. DUPLICATA DE LA BIBLIOTHROUE > DU GONSERVATOIRE BOTANIGUE DE GENEVE VENDU EN 1922 | u! ERW EL ERS Kir E r IrF a „6 “ ' EEE Dr A % we 47 “ u RR 2 DAR 5 Voab 2ra6 Dit, / Wi; fanden es für unsern Zwekk zu weitläuftig, die Abarten der Obstsorten zu beschreiben, und führten daher nur die Namen von allen denen auf, die bei uns gezogen werden, und nach der neuesten Ausgabein Christs Handbuch von der Obstbaum- zucht bei demselben in Kronenberg, als auch in der Goldnerschen Baumschule zu Offenbach, (nach einem nächstens darüber auszugebenden Katalog) und bei dem Bauverwalter und Hofgärtner Frank in Rumpenheim am Main, käuflich zu haben sind. Man wird in diesem und dem folgenden Bande einige Pflanzen finden, z. B. Spiraea opulifolia, Pru= nus serotina Ehrh. Fumaria lutea etc. die bis jezt noch nicht als teutsche Pflanzen aufgestellt worden sind. Aber wir trugen durchaus kein Bedenken ıh- nen das Bürgerrecht in unserer Flora zu geben, da wir sie in einem völlig verwilderten Zustand ge- funden haben. Ueberdem bekümmert es uns gar Ko 1I VORBERICHT. nicht, ob sie vor 30 oder 40 Jahren durch Kunst hingepflanzt worden sind oder nicht; da ohnehin eine Flora ursprünglich teutscher Pflan- zen sehr mager ausfallen würde, Was bei uns in Wäldern, und überhaupt an unkultivirten Orten wächst, und seit mehreren Jahren sich so, durch sich selbst fortgepllanzt hat, dafs es nicht leicht wieder ausgehen kann, das wird von uns als heimisch aufgenommen, mag es nun übrigens aus einem Lande herstammen, woher es will. Seit dem Abdrukk des ersten Bandes haben wir noch viele in die ersten 7 Klassen gehörige Pflan- zen gefunden, z.B. Utricularia minor, Oenanthe peucedanifolia, Trientalis:europaea etc. Alle diese werden wir als Nachträge am Ende des dritten Bandes liefern. 7 Kupferstiche führten wir deshalb nirgends an, weil wir alle Pflanzen der Wetteraue getrokknet auf Subskription liefern, und wir gute getrokk- nete, vollkommene Pflanzenexemplare für weit besser halten als Kupferstiche; überdem sind auch solche, in so kostbaren Werken zerstreuet anzu- treffen, dafs die wenigsten Liebhaber der Kräuter» terkunde diese Werke sich anschaffen können. ip peyperpupuprynjpe jr): Do = a2 u ZEIT Ludedgeedirdis ACHTE KLASSE F OCTANDRIA. Mit acht Staubfäden. . ORDNUNG MONOGYNIA, Mit einem Staubwege. *) Mit vollständigen Blumen. CXCH. D er Kelch vierblätterig, unterhalb dem Fruchtknoten, bleibend. Die Blumen- krone einblätterig, vierspaltig, glokken- oder eyförmig. Die Staubfäden in den Fruchtboden eingesenkt. Die Staubbeu- tel zweiborstig. Die Narbe vierspaltig- Die Saamenkapsel fast rund, kleiner als der Kelch, gerade, vierfächerig, vier. CXCI. VACCINIUM. Heidelbeere. CXC. EPILOBIUM. FF eiderich. “ 6, Klasse. ı. Ordnung. klappig, vielsaamig; die Scheidewände laufen mit den Näthen in einander, Der Kelch sehr klein, vier, selten fünf- zähnig, oberhalb dem Fruchtknoten, bleibend. Die Blumenkrone einblätterig, vier - selten fünfspaltig, eyrund- glok- kenförmig. Die acht oder zehn Staub- fäden sind dem Fruchtknoten einverleibt. Die Siaubbeutel zweiborstig. Die Beere kugelrund, mit einem Nabel versehen, unreif vier- bis fünffächerig, reif ohne Fächer und vielsaamig. Der Kelch lang, walzenförmig, vier- spaltig, oberhalb dem Fruchtboden ge- färbt und abfallend. Die Blumenkrone vierblätterig, den Kelcheinschnitten ein- gefügt. Die Staubfäden wechselsweise kürzer. Die Narbe dikk, öfters vier spaltig, zurükkgerollt, Die Saamenkap- sel sehr lang, vierseitig- walzenförmig, ' gestreift, vierfächerig, vielklappig, ent- - hält viele mit einer Haarkrone versehene Saamen; die Scheidewände den Klappen entgegengesezt. Der Fruchtboden sehr lang, vierekkig, frei, hin und her ge- wunden, und gefärbt. 8. Staubfäden. ı. Staubwe. 9 CLXXXIX. OENOTHE- RA. Nachtkerze, CLXXXVII. TROPAEO- LUM. Indianische Kresse. CXCII. DAPHNE. Kellerhals. Der Kelch vierspaltig, oberhalb dem Fruchtknoten, abfallend. Die Blumen- krone vierblätterig, den Kelcheinschnit- ten eingefügt. Die Blättchen verkehrt- herzförmig, flach. Die Staubbeutel gleich- breit, beweglich. Die Narbe stumpf, vierspaltig zurükkgeschlagen. Die Saa- menkapsel fast vierseitig- walzenförmig, vierfächerig, vierklappig, enthält viele ekkige, schwammige, nakte Saamen. Der Fruchtboden säulenförmig, frei, vierekkig, und von der Spindel der Frucht nicht verschieden, Der Kelch fünfspaltig, bespornt, ge- färbt, unterhalb dem Fruchtknoten. Die Blumenkrone fünfblätterig,, ungleich, zwei Blättchen sizzen fest auf, die übri- gen sind mit gefranzten Nägeln verse. hen, Die Staubfäden niedergebogen, ungleich. Der Fruchtknoten dreilappig, gestreift. Die Narbe dreispaltig. Die Frucht, drei etwas gefurchte, ekkige und einsaamige trokkne Beeren. **) Mit unvollständigen Blumen. Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone einblätterig, vierspaltig, trichterförmig, unterhalb dem Fruchtknoten, leicht ver- ß 8. Klasse, ı. Ordnung. I) welkend, die Staubfäden einschliessend. Der Griffel sehr kurz, Die Narbe kopf- förmig. Die Frucht eine eyrunde, ein- saamige Apfelhöhle, (Antrum pomum Med.) CXCIV. Der Kelch fehlend, Die Blumenkrone THYME- alu 55 ß ; i 5 on, LAEA. einblätterig, vierspaltig, trichterförmig, Thymeläes unterhalb dem Fruchtknoten,. Der Grif- fel kurz. Die Narbe kopfförmig. Die Frucht eine eyrunde, einsaamige, rindige Höhle. (Antrum corticosum Med.) CXCV. Der Kelch fehlt. Die Blumenkrone STELLERA. unterhalb dem Fruchtknoten, einblätte- - Sarraerı ‚ rig, vierspaltig, trichterförmig, am Grun- de bauchig. Die Staubfäden sehr kurz, stehen mit ihren Staubbeuteln in der Mitte der Röhre. Die Fruchthülle , eyrund, mit halbzweispaltigem Schnabel, einfä- cherig, von der bleibenden Blumenkro« ne umgeben. | j II. ORDNUNG. pIsynıa. Mit zwei Staubwegen. we Der Kelch fünfspaltig, gefärbt, blei= PTR bend. Die Blumenkrone fünfblätterig, unterhalb dem Fruchtkuüoten. Die zwei 8. Staubfäden. 2. Staubwege. Ö CXCVI, CHRYSO- SPLENIUM, Milzkraut. CXCVII. POLYGO- NUM. Knöterich. Flügelfrüchte eyförmig, zusammenge- wachsen , mit häutigen Flügeln sich en- digend. Die Blumen theils in vermeng- ten Geschlechtern, Zwitterblumen und männliche auf einem Stamme, theils ge- trennt und männliche oder weibliche auf besondern Stämmen. Die Geschlechts- Hülle inwendig ge- färbt, bleibend, vier- bis fünfspaltig, oberhalb dem Fruchtknöten, unten an die Fruchthülle angewachsen, enthält acht, selten zelın sehr kurze Staubfäden. Die Saamenkapsel zweihörnig, einfäche- rig, halbzweiklappig, zur Hälfte unter der Geschlechts- Hülle, enthält viele klei- ne Saamen, | II. ORDNUNG. TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen, Der Kelch fehlend. Die Blumenkro- ne einblätterig, inwendig gefärbt, un- terhalb dem Fruchthnoten; der Saum vier - fünf - sechstheilig. 'Mehreniheils 8 Staubfäden, zuweilen aber nur 5, 6-7 vorhanden. Der dreiekkige Fruchtknoten hat gewöhnlich 5, zuweilen auch 2 oder gar ı Staubweg. Ein einziger, entweder 10 CC. ADOXA. Bisamkraut. 2 ur CCI. ELATINE. Tännel. 8. Klasse. 4. Ordnung, linsenförmiger, oder lanzettförmiger, oder dreiekkiger Saamen stekt in dem stehen- gebliebenen Kelch, IV. ORDNUNG. TETRAGYNIA. Mit vier Staubwegen. Der Kelch 2- 5-4 zähnig, am Grun- de mit der Frucht auf das genaueste zu- sammenhängend und bleibend. Die Blu- menkrone oberhalb dem Fruchtknoten, die Endblume vierspaltig, mit d Staub- . fäden, die Seitenblumen fünfspaltig, mit 5 Staubfäden. Der Fruchtknoten hat 4 bis 5 bleibende Griffel von der Länge der Staubfäden, und diese haben einfache Nar- ben. Die unächte Beere fast kugelrund, mit dem Kelch halb umkleidet, mit einem Nabel versehen, fleischig, einfä- cherig, und enthält vier zusammenge drükkte Saamen. Der Kelch drei oder vierblätterig, blei- bend. Die Blumenkrone unterhalb dem Fruchtknoten , drei oder vierblätterig. Staubfäden 8 oder 3. Staubwege 4.oder5. Die Saamenkapsel kugelig zusammenge- drükkt, grols, drei oder vierklappig, drei oder vierfächerig, enthält viele mond«- COXCIX, PARIS. Einbeere. ! ’ 8. Staubfäden. 4. Staubwege. 11 förmige, aufrechtstehende und radför« mig den Fruchtboden umgebende Saamen. Der Kelch vierblätterig, bleibend. Die Blumenkrone unterhalb dem Fruchtkno- ten, vierblätterig; die dem Kelch ähn- liche Blättchen sind schmal. Die Staub- beutel in der Mitte der Staubfäden an- gewachsen Die Narbe einfach. Die unächte. Beere fleischig, kugelrund, fast vierfurchig, vierfächerig, enthält in jedem Fache 6 bis 8 Saamen. i E „8. Klasse. ı. Ordnung. ACHTE KLASSE. ocTanprıa. Mit acht Staubfäden. . ORDNUNG. MONOGYNTA. Mit einem Staubwege. CLXXXVIH. TROPAEOLUM, Indianische Kresse. z +, 489. T. MA- JUs, | Grosse india- nische Kresse. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. Bemerkung. Die Blätter schildförmig, fast fünf- lappig. DieBlumenkronen feuerroth; die Blumenkronblätter stumpf. Sie stammt aus Peru, von woher sie durch Bewernnig ı684. nach Europa kam, und wird jezt häufig in unsern Gärten gezogen. | Juli bis Herbst. - Im Freyen ©, im Treibhaus 2%. September, Oktober. Das Fräulein v. Linne will einmal in der Abenddämmerung an den Blu- men einen blizzenden Schimmer bemerkt haben, allein Ingenhoufls und an- dere neuere Naturforscher, so wie auch wir, haben bei der angestrengtesten Auf- merksamkeit nie etwas dergleichen ent- dekken können. e 8. Staubfäden- 2; Staubweg. 15 Nuzzen. 490.0. BIEN- NIS, Zweijährige Nachtkerze; Rapontikwur= zel. „ Wohnort Theils zur Zierde, theils auch des | Nuzzens wegen ziehen wir sie in un- sern Gärten. Die Blätter und Blumen essen wir als Salat, und die noch nicht entfalteten Blumen, so wie die unrei- fen Früchten werden wie die Kapern mit Salz und Essig eingemacht und zu Brühen an Fleisch und Fische gebraucht, CLXXXIX. OENOTHERA. Nachtkerze. Der Stengel aufrecht, ästig, rauh, feinhaarig, unten rund und oben ekkig. Die Blätter Ey- lanzettartig, feinhaarig, flach, und am Rande mit schwielenartigen Zähnen besezt. Die grossen . einzelnen schwefelgeiben Blumen stehen ährenartig. Virginien ist ihr Vaterland, von wo- her sie 1614. nach Europa kam, Sonst wurde sie bei uns gebaut; jezt findet man sie häufig an gebauten und unge- bauten Orten wild, z. B. am Ende der Hanauer Fasanerie; disseits Grols - Stein- heim; häufig um Offenbach; bei dem Riedhof und dem Sandhof ohnweit Frank- 14 Blütbezeit, Fruchtreife, Nuzzen. 491. E. ANGU- STIFOLIUM, Schmalblätte- riger FVeide- rich. 8. Klasse. ı. Ordnung. furt; hinter dem Frankf. Forsthaus im Wald: auf dem Lerchenberg; häufig an der Wetter zwischen Tray[s und dem Arnspurger Kloster; um Darmstadt etc. Juni — August. 4 September, Oktober. Aus den Blumen holen die Bienen viel Wachs. Die sehr nahrhafte Wurzel wird gekocht, in Scheihen geschnitten und mit Oehl und Essig im Winter als Salat zubereitet, auch als Gemüs und in Suppen gebraucht; in dünne Schei- ben geschnitten stellt sie aufs täuschend- ste gekochten Schinken vor, und ist da- her auch in manchen Orten unter dem Namen Schinkensalat bekannt, An G« schmakk und Nahrhaftigkeit übertrifft diese Wurzel beinahe den Zellerie und verdiente, überall angebaut zu werden, CXCX. EPILOBIUM. Weiderich. *) Mit niedergebogenen Staubfäden und Staub. wege, Der Stengel aufrecht, rund, glatt, ästig. Die Blätter zerstreut, gleich- breit- lanzettförmig, auf der untern Fläche fahlgrün , mit hervorragen- 8. Wohnort, Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen, Staubfäden: _ı. Staubweg. 15 den, querliegenden Nerven bezeich- net. Die schönen purpurrothen Blu- menkronen ungleich; die Blumen- blätter ausgerändet. Der Kelch fein- haarig und roth. Die Saamenkapsel feinhaarig. Auf Wiesen und in Wäldern auf feuch- tem Boden. In der Hanauer Fasanerie, am Wilhelmsbad, im Gebüsche beim Hanauer Galgen; im Niederröder und Frankfurter Wald; im Wald beim Fal. kensteiner Schlols; ausserordentlich häu- fig bei Wisbaden; im Hangestein und an mehreren Orten um Giesen etc, Juni bis August, August, September. Er wird von dem Rindvieh, den Zie- gen und Schaafen, aber nicht von den Pferden und Schweinen, gefressen, Die jungen zarten Wurzelsprossen kann man im Frühjahr wie Spargel essen; in Kamt- schatka wird das Mark der Stengel für einen Lekkerbissen gehalten, und man kocht auch daselbst die Blätter als Ge- müs, und nach Krascheninikow bereiten die dortigen Einwohner aus die- 16. 8. Klasse, ı. Ordnuns:, 492. E. GRAN- DIFLORUM Roth, Gro/sblumiger Weiderich. ser Pflanze und: dem Fliegenblätter- schwamm (A. muscarius.) ein berau- | schendes Getränke, auch bedienen sie sich der Blätter, Stiele und Wurzel zum Thee, welche bei ihnen unter dem Na- men kurilischer Thee bekannt ist, Die Saamen’ liegen in einer feinen gelblichen Seide, die bei dieser , so, wie bei allen Arten dieses Geschlechts, nach Holmberger, Springfeld etc. mit | verschiedenen Zusäzzen ein feines Ge spinnst giebt, und auch zu Papier, Ka- storhüten etc. gebraucht werden kann. Die Isländer bereiten Dachte aus dieser Seide. Vielleicht könnte man aus der Wurzel Puder bereiten. Die Blätter ge- ben eiwe röthlich braune Farbe. ‚Fast alle unsere Weiderich- Arten verdienten, zur Zierde in unsern Gärten gezogen x 3 zu werden. **) Mit aufrechten Staubfäden und zweispalti. gen Blumenkronblättern- Der Stengel aufrecht, vom Grun- de an ästir, rund, haarıe; die Aeste o’ ’ oO 7 | einander entgegenstehend, Die Blät- ter entgegenstehend, eyrund- lanzett- förmig, umfassend, stiellos, rauh- 1} Wohnort. ? u | Blüthezeit. Fruchtreife, Bemerkung. Nuzzen. 493 E. parvı- FLORUM. Schrebr, Kleinblumiger FF eiderich. Staubfäden. ı. Staubweg. 17 haarig, sägezahnig. Die grossen pur« purrothen Blumen kommen einzeln aus den Blattwinkeln hervor. Die Narbe vierspaltig und dikk- Opilobium hirsutum a Linn, In Sümpfen und an Wassergräben. In Gräben hinter dem Fischerhof bei Ha- nau und noch an mehreren Orten; un- terhalb Bergen; um Frankfurt, Darm- stadt, Giesen etc. Juli, August. 4 . September, Oktober. Besonders merkwürdig ist diese Pflan- ze, durch die von Priestley an ihr entdekkte Eigenschaft, eine Menge von entzündlicher Luft einzusaugen, Das Vieh frilst ihn, ausgenommen die Schweine, Er giebt eine Seide welche wie die vorhergehende benuzt werden kann. In Italien wird er als Salat ge- gessen. Der Stengel aufrecht, sehr einfach, zottig, Die Blätter lanzettförmig, etwas sägezähnig, feinhaarig, unten 8. ‘Th. B ı6 5. Klasse. ı. Ordnung. { kurzgestielt, oben stiellos,. Die klei- nen blalsrothen, wechselweise ste- henden Blumen bilden am Ende des Stengels eine Rispe, wo zwischen den Blumen kleinere einzeln sizzen- de Nebenblätter befindlich sind. \ Epilobium hirsutum ß Linn. Wohnort. In Sümpfen und an Wassergräben. In den Chausseegräben nach Niederrothen- bach zu; hinter Grofsauheim; zwischen Rumpenheim und Bieber; um Frank- furt, Darmstadt, Friedberg, Giesen etc. Blüthezeit, Juli, August. % Fruchtreife. September, Oktober. Nuzzen, Wie bei der vorhergehenden Art. 494. E. Ro- Der Stengel aufrecht, rund, glatt, sEUM Schrebr. . \ . “ Efarkioen oben weisszottig, Die Blätter ent- Weiderich, gegenstehend und abwechselnd, ge- stielt, eyrund- lanzettförmig, säge- zähnig und glatt. Die Blumen blass- roth. Die Narbe keulenförmig und unzertheilt. Der Fruchtknoten mit dichten weissen Zotten überzogen. 8. Staubfäden a. Staubweg. 19 Wohnort.- An Wassergräben und an sumpfigen Orten. Am Kohlbrunnen bei MNanau, ‚an dem Mezgerbruch bei Frankfurt etc. Blüthezeit. Juni, Juli. 4 | Fruchtreife.e August, September. Nuzzen. - Kommt wohl mit den vorhergehen- den Arten überein. 499. E.monta- DerStengelaufrecht, einfach, nur NUM. derich. ris Berg Weir oben getheilt, rund, kaum feinhaa- g, meistens glatt. Die Blätter eut- gegenstehend, kurz gestielt, eyför- mig, gezahnt, glatt, die obersten abwechselnd und lanzettförmig. Die kleinen röthlichen Blumen stehen wechselweise und einzeln. Die Narbe tief vierspaltig, die Theile zurükk- gebogen. Wohnort. In Wäldern und auf Bergen. Um Ha- nau in der Bulau; hinter Bischofsheim in der Lohe; im Wald hinter Oberrod; auf den Mauern beim Allerheilgenthor zu Frankfurt; beim Falkensteiner Schlols; im Hangestein bei Giesen; an vielen Orten im Vogelsberg etc, Ba so Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 496 ETETRA- GONUM. Fierekkiger FH eiderich. Wohnort. Blütbezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 497. E- PALU- STRE, Sunmpf- Wei- derich. 8. Klasse. ı. Ordnung. Juni bis August. 4 . September, Oktober. Er wird von dem Vieh gern gefressen. Der Stengel aufrecht, unten vier- ekkig, obenrundlich ekkig. Die Blät- ter lanzettförmig, klein sägezahnig, die untersten entgegenstehend, die oberen abwechselnd. Dierothen Blu- menkronblätter ausgerändet. DieNar- be dıkk, anfangs ganz glatt gerändet und zulezt beinahe vierspaltig. An Gräben und überhaupt auf fench- tem Boden. Vor Bornheim an Gräben; um Offenbach, Darmstadt, im Hange- stein bei Giesen etc, Juli. August. 4 S September, Oktober, Das Vieh frilst ihn. Solang er noch jung ist, essen ihn die Isländer als Ge- müse. Meyer erhielt aus dem Saamen Brennöhl. Der Stengel aufrecht, rund, mei- stens glatt, und nur zuweilen etwas feinhaarig. Die Blätter entgegenste- hend, lanzettförmig, ganz glattge- 8. Staubfäden. ı. Staubweg. 21 Wohnort. - Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 498. V. Mrr- TILLUS, Gemeine - Hei- delbeere. rändet. Die Blumen blassroth, ein- zeln, klein, mit ausgerändeten Blu- menblättchen, Die Blumenstiele mei- stens länger als die SaamenkapseIn, Die Narbe etwas dikk, anfangs glatt- gerändet und zulezt fast viertheilig. Häufig auf sumpfhigem Boden, z.B. bei dem Steinheimergalgen ; auf dem Sombor- nerberg; bei der Frankfurter grossen Sau- stiege,; auf der Wiese im Niederröder- wäldchen etc. Juli, August. 4 September, Oktober. Das Vieh frilst alle Arten des Weide« richs, aber doch diesen am liebsten, Zum Verfüttern sind sie vor dem Oeff« nen der Saamenkapseln am besten, CXCIL VACCINIUM. Heidelbeere. Der Stengel zweitheilig, ekkig, hellgrün, glatt. Die Blätter eyför- mig, sägezähnig, abfallend. Die Blu- menstiele einblumig, tragen röthli- che, nikkende Blumen. Der Kelch ohne Zähne. Die Beeren blaulich schwarz, selten weiss, Pr 8. Klasse, ı. Ordnung, Wohnort. Häufig in unsern schattigen Wäldern z. B. beim Wolfsgang ohnfern Hanau; im Bruchköbler - und Neuhoferwald; bei Heusenstamm; hinter dem Frank- furter Forsthaus; hinter Homburg; auf dem Feldberg und in der ganzen Ge- ‚gend; um Giesen, Darmstadt, Aschaf- fenburg, Wasserlos etc. mit weissen Bee- ren im Frontel bei Biber in der Ober- grafschaft Hanau. Blüthezeit. Mai, Juni, Fruchtreife, Juli. Nuzzen. Die Blätter werden von den Ziegen, den Pferden, Schweinen, Schaafen und dem Wild gefressen. Aus den Blüthen erhalten die Bienen reichliche Beute. Die Beeren sind für verschiedenes Wild eine Mast, und werden von dem zahmen und wilden Geflügel gerne gefressen, Man ilst sie roh und gekocht, hebt sie auch gedörrt auf und verwendet sie zu Bakkwerk und anderen Speisen, benuzt sie zum Brannteweinbrennen, zur Fär- bung der Weine und zur Nachkünst«- lung des Pontakks; die Mahler und Fär- ber bereiten eine dunkelblaue und vio- lette, auch eine rothe Farbe daraus; in 8, Staubfäden. ı. Staubweg. 05 499. V. Vırıs IDAEA. Preusselbeere. ? Wohnort. Schottland bedient man sich des Saftes derselben statt der Zitronen zum Punsch, und mit Alaun giebt der frische Saft eine violette Farbe, deren sich die Schwe- den zur Färbung der Strümpfe bedie- nen; in Lappland mengt man die Bee- ren unter die aus Rennthbiermilch ge- machten Käse, und verspeilst sie als einen Lekkerbissen. Der ganze Strauch ist zum Gerben tauglich, und wird auch in Schlesien hierzu angewendet. Die Blätter kann man statt des Thees gebrau- chen, in Island färbt man mit densel« ben grün. Der Stengel am Grunde niederlie- gend, nachher aufrecht, rund. Die Blätter verkehrt- eyrund, lederartig, am Rande etwas zurükkgerollt, voll- kommen ganz, unten punktirt, rm- mergrün. Die. weissen Blumen bil- den am Ende eine überhängende, kurze, einfache Traube. Der Kelch füufzähnig. Die Beeren karminroth. In bergigen Wäldern auf trokkenem Boden z. B. häufig auf dem Gipfel des Feldbergs, und im Lindenerwald. / 24 8. Klasse. ı. Ordnung. Blüthezeit, Mai, Juni, # Fruchtreife. Juli, August. Nuzzen. Die Blüthen geben den Bienen Honig. Die Beeren werden von dem Geflügel, auch von den Ziegen und Schweinen gefressen , und sind vorzüglich eine Lek- kerspeise der Bären. Reif ifst man sie mit Essig und Zukker eingemacht; auch kann man sie roh in Torten bakken, und auch eine Gallerte daraus bereiten. Am angenehmsten schmekken sie, wenn man sie in einen siedenden Zukkersy- rup wirft, wozu man zerschnittene Zi- tronenschale und einige Stükke Zimmt sezt, und hiermit so lange kochen lälst bis sie durchsichtig werden. Aus Gerste oder Roggen und diesen Beeren, läfst sich eine Art Bier, und bringt man sie mit Honig und Weingeist in Gährung, ein Wein bereiten. Die Blätter werden von einigen als Thee gebraucht, Nach Bautsch ist diese Pflanze zum Gerben brauchbar. Obgleich du Roi versichert man könnte (diese Strauch - Arten gut fortpflanzen. so hat uns doch die Er- fahrung gelehrt, dals sie sich, gleich allen zweihörnigen Pflanzen , weil die 8. 500. V, Oxry- COCCOS, Moosbeere, Wohnort. Blüthezeit, ’ Staubfäden. ı. Staubweg. 25 Rinde ihrer Wurzeln sehr zart sind ar leicht trokken werden. sehr schwer ver- pflanzen lassen, und auch dafs sie tro2Z Wendlands trefflicher Methode, doch immer noch aus Saamen schwer zu er- ziehen sind. | Der Stengel fadenförmig, krie- chend, nakkt. Die Blätter meistens in die Höhe gerichtet, eyrund, leder- artig, spizzig, vollkommen ganz, am Rande zurükkgerollt, immergrün. Die Blumenstiele fadenförmig, pur- purroth, an der Spizze eingekrümmt. Diesehr schönen rothenBlumen über- hängend. Die Beeren roth. Auf sumpfigem und torfartigem, mei- sens mıt Sphagno bedekkten Boden, Häufig hinter der Tempelseemühle im Wald bei Offenbach; bei dem kalten Klingborn und auf mehreren Wiesen bei Offenbach; im Sumpf bei dem Frankfurter Forsthaus; auf der Wiese bei ‘der Stinkhütte ohnweit Frankfurt; auf der grossen Förster Wiese bei Neu- ysenburg im Wald etc. Mai, Juni. 26 g Staubfäden. 1. Staubweg.: Fruchtreife. Oktober, November. Nuzzen. Die Beeren werden von den Schwei- nen und Kranichen, Schnee- und Haus- Hühnern gerne gefressen. In Rulsland und Sibirien werden sie sowohl roh als auch mit Zubker und Honig eingemacht gegessen, und in England roh in Tor- ten gebakken, oder mit Rahm und Zuk- her gegessen; der ausgepreiste Saft giebt mit Wasser vermischt ein angenehmes Getränke und wird ohne Vermischung mit Wasser in Petersburg häufig zum Punsch benuzt. Auch lälst sich aus demselben ein Wein bereiten. Oft haben wir uns an diesen "Beeren auf unsern botanischen Wanderungen gelabt. Die Silberarbeiter bedienen sich der Beeren um das Silber weiss zu sieden. Die Blätter sollen einen schmakkhaften Thee geben. Obgleich diese kleine Strauchart häufig bei uns wächst, so macht man doch noch keinen Gebrauch davon. Die dünnen Ranken sind wohl zu klein um sie wie Leonhardi glaubt zu Flecht- arbeit benuzzen zu können. So lange wir ihn sammt dem umgebenden Moos verpflanzten, gieng er uns zu Grunde, a 8. Staubfäden. ı. Staubwes. 27 seitlem wir aber vor dem Pflanzen al- les Moos sorgfältig von seinen feinen Wurzelfasern abmachen, blühet und bringt er alljährlich Beeren in unsern Gärten, auch ohne dals wir ihn sehr feucht zu halten brauchen; überhaupt haben wir die Erfahrung gemacht, dals die mei« sten Sumpfpflanzen sich leicht an trokk- neren Boden gewöhnen lassen, wann sie nur stets im Schatten stehen. 501.,E. vuLGA- RIS. Gemeine Heide, Wohnort, CXCIIL, ERICA, Heide. Die Blätter entgegenstehend und pfeilförmig. Die rothen, selten weissen, glokkenförmigen, fast glei- chen, einzelnen, überhängenden Blu- men bilden am Ende eine Traube. Die Kelche gedoppelt. Die Staubbeutel begrannt. Der Griffel aus den Blu- menkronen hervorragend, Mit rothen Blüthen allenthalben in grosser Menge, auf unfruchtharen Trif- ten und in sandigen trokknen Wäldern. Mit weissen Blüthen auf dem Hausberg bei Butzbach; auf dem Münsterberg zwischen Orb und Salmünster; häufig PEN 8. Klasse, ı. Ordnung. Fruchtreife. Nuzzen, 502. E.TETRA- LIX. Sumpfheide. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, im Homburger Gebirge ohnweit der Gold- grube; im Lindener Wald bei Giesen; hinter dem Frankf. Forsthaus. August, September. Siehe bei der folgenden Art. \ Die Blätter zu vier quirlförmig bei- sammenstehend, gefranzt, länglich, unten filzig; die Blattstiele am Grun- de aussen mit einer rothen Drüse be- zeichnet. Die Kelche gefranzt, Alzig, Die purporroihen, eyrunden, bau- chigen, überhängenden Blumen, ste- hen kopfförmig beisammen. Die Staubbeutel zweigrannig, innerhalb der Blume. Der Griffel einge- schlosssen. - Auf sumpfigem Boden. Selten auf dem Bruch hinter dem Frankfurter Forst- haus; bei Darmstadt an dem Herrgotts- brunnen, an mehreren Orten in der Mark und bei Arheilgen nach der Ko- berstadt hin, Juli, August. September, Oktober. Nuzzen. 6. Staubfäden, ı, Staubweg. 29 Diese und die vorhergehende Art tra- gen vieles zur Erzeugung des Torfs bei, werden von den Schaafen vorzüglich gerne und auch von den Ziegen und Pferden gefressen, geben den Bienen reichlichen Honig und. Wachs, werden zu kleinen Besen gebraucht, in den Sei- denspinnereien den Würmern zum Ein- spinnen, vorgelegt, sind, vorzüglich die gemeine ‚Heide wichtige! Farbengewäch- se, und auch zum Gerben zu benuzzen. Die Blätter und Zweige der gemeinen ‚Heide ‚wurden ehedem in England und Irland anstatt des Hopfens zum Bier- brauen gebraucht. Auf der Hebridi- schen Insel Jura kochen die Einwohner aus dem Safte des obern Theils der gem. Heide eine gelbe Farbe. Nach.du Hamel werden um Bourdeaux die meisten Koh- len von grossen Heidewurzeln und ih- ren Stökken bereitet, und Dillon be- hauptet, dals nichts im Pflanzenreiche zu Kohlen geschikter seye, als sie. In Schöttland dekkt man mit E. vulg. die Dächer. Die weissblühende Abart wird in Thüringen zu allerhand abergläubi- schen Arzneymitteln bei dem Vieh ge- 30 8. Klasse rn. Ordnung, 503. D. Meze+ 'REUM. Gemeiner Kel- lerhals; Sei« delbast. braucht. Durch den Geruch der gem. Heide sollen die Mäuse vertrieben wer- den. An einigen Orten 'mengen die Mauerer die Blätter mit Stroh unter den Leinen. Da wo sie häufig wachsen, bedekken sie den Boden so, dafs in ih- rer Nachbarschaft keine andere Pflanze fortkommen kann. ‘Durch fleissige Kul- tur lassen sie sich ausrotten. Sie empfeh- len sich beide sehr zu Zierblumen, las- sen sich aber äusserst schwer fortpflan- zen. Sie aus Saamen zu ziehen ist zwar noch am sichersten ,’aber mühsam. CXCII. DAPHNE, , Kellerhals. Aus jeder Knospe kommen im er- sten Frühling meistens drei purpur- rothe, selten weisse, wohlriechende Blumen hervor; gleich nach der Blü- thezeit kommen aus der Spizze der Knospe die Blätter büschelweise, end- lich abwechselnd hervor, und sind lanzettförmig,, ‚glatt, glattgerändet und abfallend. Die Beeren nachdem die Farbe der Blumen war: von den weissen, gelb; vonden rothen, roth. ö. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, Staubfäden. ı. Staubweg. 31 Häufig’ in Wäldern. Im Gebüsche beim - Hanauer Galgen; in der Hartig, der Lobe, Biesel, im Vilbeler- Wald; im Hägwald hinter Rentel; im Wald zwi- schen. Falkenstein und Niederreifenberg ; im Homburger Tannenwald und über- haupt sehr häufig im Homburger Ge- birge; um Birstein, Darmstadt, Gie- sen etc. mit weissen Blumen hinter Was- serlos. März, April. »# Juli, August. Ziegen und Schaafe fressen ohne Nach- theil die Blätter, so wie viele Vögel und auch die Schweine die Beeren. Der Geruch der Blumen erregt Kopfweh, und dieser ganze Strauch hat für Men- schen und sehr viele Thiere giftige Eigen- schaften; vorzüglich hüte man sich et- was von ihm in den Mund zu nehmen weil er gleich Blasen zieht. Seine Rinde ist offizinell und unter dem Namen Sei- delbast bekannt. Aus der Rinde der " Wurzeln lälst sich ein grobes graues Papier bereiten. Die Mahler machen aus den Beeren eine rothe Farbe; mit denselben reiben sich die gemeinen Wei- 32 504: T. Cneo- rum Nobis. Niederliegen- de Thymelüe. 6. Klasse. ı. Ordnung. ber in Sibirien, welche ein rothes Ge- sicht für schön halten in dem Bade die Wangen, die davon anschwellen und fast entzündlich roth werden; zu eben der Absicht weichen die tatarischen Wei- ber die Beeren in Wasser ein und wa- schen sich ‘mit ‘denselben das Gesicht. Beckmann versichert, dafs der Kel- lerhals dem schwachen Bier von Betrü- gern beigemischt würde, um solches da- durch stärker und berauschend zu ma- chen. Zweige mit Blättern geben auf vorbereitetem Tuche gelbe und. braune Farben. Wegen seinen purpurfarbigen wie Hyazinthe riechenden Blumen, de- ren Erscheinung ein Vorbote des Früh- lings ist, wird dieser Strauch hin und wieder in unsern Gärten gezogen. Er lälst$ich durch Saamen, Ableger, Stökk- linge und zerschneiden der Wurzel ver- mehren. CXCIV. THYMELAEA. Thymeläe. Der Stengel am Grunde niederlie- gend, nachher aufrecht. Die Blätter lanzettförmig, nakkt, glatträndig, weichstachelig, immergrün. Diehell- 8. Staubfäden. ı. Staubweg. 33 Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, rothen , sehr wohlriechenden Blu- men sizzen stiellos, büschelweise, von den Stengelblättern ganz umge- ben, am EndederZweige. Die Früch- te anfänglich grün, endlich braun. Daphne Cneorum Linn. An trokknen sandigen waldigen Or- ten. Hinter dem Frankfurter Forsthaus bei dem Schwengelsbrunnen rechts und links im Wald unter den Fichten. Mai, Juni. August, September. Sie ist sehr scharf und verursacht im Mund heftiges Brennen und Blasen. Die Sardinier bedienen sich ihrer zumSchwarz- färben. Ihre schönen wohlriechenden ro- then Blumen empfehlen sie sehr in Gär- ten als Zierblume, nur schade, dals sie so schwer zu verpflanzen ist. Man muls beim Ausgraben, ihre langen, unter dem . Boden fortlaufenden Stengel bis zu ihrer kleinen gelben rübenförmigen Wurzel verfolgen, und sie dann in einen thoni« gen Boden pflanzen, wo sie am besten gedeihet. Sie lälst sich auch durch Ab- Boa 37 C 54 8. Klasse. ı. Ordnung. 505. S. PasseE- RINA. Sperlings- kopfartige Stellere. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Jeger, die aber erst nach einem Jahr Wurzel schlagen vermehren. Nur höchst selten bringt sie bei uns Früchte. CXCV. STELLERA. Stellere. Der Stengel aufrecht, ästig, ru- thenartig. Die Blätter gleichbreit, abwechselnd, glattgerandet, zuge- spizt. Die kleinen grünen, an der Spizze gelben Blumen, sizzen unge- stielt in den Blattwinkeln. DerSaame glänzendschwarz, einem Sperlings- kopf sehr ähnlich. Auf trokkenen Feldern und auf Ack- kern unter der Saat. Auf Aekkern bei der Hartig, beim Wartbaumchen vor Windekken, hinter Langenselbold, zwi- schen Hüttengesäls und Ravoltshausen, bei der Lehmkaute hinter Steinfurt nach Butzbach ; zwischen der Friedberger War- te und dem Brennigsheimer Steeg etc. ‘ Juni, Juli. © August, September. — 506. A. Psev- Do-PLATANnUSs. Gemeiner , oder weisser Ahorn. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. 6. Staubfäden. 2, Staubwege. 85 "IL. ORDNUNG. DIGYNIA. Mit zwei Staubwegen. CXCVI. ACER. Ahorn, Die Blätter herzförmig, füpflap- pig, ungleich und etwas stumpf sä- gezahnig, oben glatt und dunkelgrün, unten weissgrau und hauptsächlich gegen die Rippen zu filzig. Die klei- nen Blumen haben gleichbreite, gelb- lichgrüne Kronblätter, und hängen in eyrundlichen Trauben herab. Die Saamen gross, mit einwärts wie ein Horn gekrümmten F lügeln. In Wäldern. Um Hanau im Bruch- köbeler Wald, hinter dem Kohlhrunnen, im Lambowald, im Forst; bei dem Rei- chebach hinter Falkenstein; an dem Kal- tenbach hinter Oberursel; bei Arheilgen an dem sogenannten Ruzenbache; im Lindener Wald bei Giesen; gepflanzt an der Chaussee beim Hanauer Galgen, April und Mai, wenn sich die Blät- ter schon entwikkelt haben. Oktober. Ca - o 6 Nuzzen. 8. Klasse. 2. Ordnung, Er wird ansehnlich hoch und wohl 400 Jahr alt. Den Blüthen gehen die Bienen sehr nach und erhalten Wachs und Honig aus ihnen. Die Blätter sind ein gutes Viehfutter. Die Hamster sind sehr lüstern nach den Saamen der Ahorn- Arten. Die stärksten Stämme geben gute Bohlen’ zu Tischlerarbeiten; das maserige Holz wird zum Einlegen, auch zu Gewehrschäften und verschiedener Drechslerarbeit gebraucht; die feinen Bretter dienen zu musikalischen Instru- menten, und ‚ie mässigen Stämme zu Rollen, Walzen, Oelstempeln \ellern, Löffeln etc. Das Holz wirft sich nicht und wird nicht leicht vom Wurme an« gegriffen; man kann ihm auch eine sehr schöne Mahagonyfarbe geben. Das Schlag- holz ist gut zum Verbrennen und ver- kohlen. Weder Rinde noch Holz taugt für Färbereien. Wenn die stärkern Bäume, nach dem ersten harten Frost ım November , wenn die Wurzeln mit Schnee bedekkt sind, an der Mittags- seite einen Fuls über der Erde angebohrt werden, so geben sie bis zu Ende des Dezembers alle 24 Stunden 6 bis ı0' re =, 8. Staubfäden. =. Staubwege. 57 507. A. PLATA- NOIDES, Spizziger Ahorn; oder Lenne, Maas Saft, der einen guten Essig. Brann- tewein und auch vor der Gährung ver. dikkt einen Zukker giebt, der in der Güte dem vom Zukkerahorn in Amerika gleichkommt; ı6 Maas geben ohnge- fähr ı Pfund Zukker. Aus diesem Safte bereitet man in Schottland und Irland einen lieblichen Wein. Ausser seiner Benuzzung zu Alleen schikkt er sich auch zur Abwechselung in Lustwaldun- gen. Den Schnitt verträgt er nicht wohl, indem er nachber zu viele Schölslinge aus der \Wurzel treibt. Die Alten schäz- ten den Ahorubaum so äusserst hoch, dals sie ihn oft statt des Wassers mit Wein begossen. Durch Saamen und junge Triebe lälst er sich vermehren. Die Blätter Fünflappig, auf beiden Seiten glatt; die Lappen scharfzuge- spizt und scharfspizzig gezahnt. Bei dem Abreissen der Blätter quillt ein Milchsaft hervor, Die grossen Blu- men haben eyförmige, gelblichgrüne Blumenkronbläatter und stehen auf- recht in Doldentrauben. Die Saamen mit auswärts gekriimmte nF lügeln. m” JO 1) Wohnort. Blütbezeit. Fruchtreife. Beobacht, Nuzzen, u | 6. Klasse. 2. Ordnung. In gebirgigen Waldungen. Im Rüd- lingsbayner Wäldchen im Oberwald; im Hangestein hei Giesen; bei Arheilgen die Hahnwiese genannt, und ohbnfern dem Forsthaus die Koberstadt bei Darmstadt; gepflanzt, wiewohl selten, aufder Chaus- sce beim Hanauer Galgen. April, Mai: "wenn eben die Blätter sich entfalten. b September, Oktober, Die Knospen haben im Winter eine röthliche Farbe, und ihre geraden auf- geschossenen, glatten Zweige, machen sie sehr kenntlich. Die scharfe Milch in den Blättern schüzt diesen Baum vor Insekten. Die Bienen lieben die Blumen sehr und er halten viel Wachs und Honig aus ihnen, Die Blätter sind den Schaafen ein ange- nehmes Futter, und können jung auch als Salat gegessen werden, Er enthält ebenfalls einen süssen Saft, welcher wie der von dem gemeinen Ahorne benuzt werden hann. Das Holz ist weisser und zäher als von jenem und wird von den Drechslern und Schreinern vorzüg- lich geschäzt. Zweige mit Blättern ge- r 8. Staubfäden. =. Staubwege. 39 508: A. cam- PESTRE. Feldahorn ; Massholder. % Wohnort. Blüthezeit. Nuzzen. ben nach Suckov dem mit Alaun vor- bereiteten Tuche eine schöne zitrongel- be, dem mit Eisenvitriol vorbereiteten aber eine gesättigte schwarzbraune Farbe. Alles übrige wie bei der vorhergehen- den Art, Die Rinde gelbbraun, rauh und mit Rissen versehen. Die Blätter herz- förmig, fünflappig, glatt; die Lap- pen ohne Zähne, stumpf, die drei grösseren mit wenigen stumpfen Ein- schnitten. Die kleinen gelblichgrü- nen Blumen stelıen in einer dreithei- ligen aufrechten Doldentraube. Die Saamen mit wagrechten Flügeln... Häufg in Hekken, Zäunen und Wäldern, April und Mai nit den Blättern zu« gleich. F, selten % Die angebohrten Stämme geben einen süssen Saft, so wie die Blätter auch eine Milch enthalten. Wegen seines schönen Masers, dient das Holz sehr gut zu Drechsler und Wagnerarbeit; so wie zum Auslegen, zu Gewehrschäften und Pfeifenköpfen. Das gerade wird zu La- 40 6. Klasse. 2. Ordnung. destökken, und das junge Holz, so lange es sich gut spalten lälst, zu Peitschen- stökken gebraucht. Als Brennholz ist es in Laubforsten eins von der besten Güte. Sowohl die Rinde als das Holz geben schöne braune und rothbraune larben auf Tuch. Dieser Ahorn giebt vortreffliche Hekken, die nicht allein dicht wachsen, sondern auch den Schnitt sehr gut vertragen. Durch Saamen lälst er sich leicht vermehren, CXCVI. CHRYSOSPLENIUM. Milzkraut. 509.C.ALTFR- Der Stengel aufrecht, einfach, NIFOLIUM., Abwechselnd- 4reiekkig. Die Blätter abwechselnd, blätteriges herz - nierenförmig, gekerbt. Die Blu- BRIAN men goldgelb. Die Saamen glänzend. Wohnort, In Wäldern auf sumpfigem Boden, Auf sumpfigen Stellen in der Schneusse bei dem Wolfsgang ohnweit Hanau; hinter dem Sandhof am Graben der längst dem Niederröder Wäldchen hin- zieht; auf der grossen Wiese bei der Frankfurter Saustiege; im Gieserwald bei dem Grundelbach und um den Wald- brun; bei Kranichstein an dem Ruze- ’ 8. Staubfäden- ». Staubwege. 41 Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. bache; dicht bei dem Offenbacher alten Hägewalds- Weiher im Wald, und an dem Lutherischen - Born, April, Mai. 4 Juni, Juli. Nach unserer. Beobachtung frilst das Vieh diese und die folgende Art nicht. In Blumentöpfen und auf schattigen Tıabatien gezogen, können sie als Zier- blumen prangen. Sie lassen sich im August durch Zertheilung ihrer Wur- zeln, so wie auch durch Saamen ver- mehren. Beide Arten erregen wenn sie 510. C.orro- SITIFOLIUM. Entgegenste- hendblätteri- ges- Milz- kraut. Wohnort, roh oder gekocht gegessen werden hef- tiges Erbrechen. Der Stengel niederliegend, vier- ekkig, wurzelnd. Die Blätter entge- genstehend, fastrund, etwas gekerbt. Die Blumen goldgelb. Die Saamen glänzend. An Bächen und auf sumpfigem Boden in Wäldern. Bei Öberrothenbach links dem Schäferberg herab an einer Quelle; zwischen dem Feldberg und Altkühn auf Torfboden ; nicht weit von Falken- stein an dem Reichebach; an den Drei- 45 8. Klasse. ' 5. Ordnung. born und an dem Kaltenbach; in der Mark ohnweit Rosdorf hinter Darmstadt; im Rüdlingshayner Wäldchen am Ober- wald. I. ORDNUNG. TRIGYnıA. Mit drei Staubwegen, CXCVII. POLYGONUM. Knöterich. *) Mit einer einzigen Blumenähre, 5ı1.P.Bısror- Der Stengel aufrecht, rund, glatt, ee RER ganz einfach, Die Wurzelblätter ey- ° rund, etwas wellenförmig, in den . Blattstiel laufend; die Stengelblätter stiellos, eyrund- lanzettförmig, und mit Scheiden, die den Stengel um- fassen versehen. Die Aehre, dicht, walzenförmig. Die schönen rothen, immer zu zweien beisammenstehen- den Blumen, wovon die eine gestielt, die andere ungestielt ist, haben 8 Staubfäden und 3 Staubwege, Der | Saame dreiekkig. Wohnort, Auf feuchten Wiesen, meistens in ber- gigen Gegenden. Sehr häufig bei Offen. bach auf Wiesen bei dem kalten Kling- 8, Staubfäden. 3. Staubwege. 43 Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. n_ born und um den Hinterwaldsweiher ; an dem Wäldchen hinter Bockenheim auf den Wiesen; bei dem Reichebach hin- ter Falkenstein; hinter Oberursel; im Gebüsche bei dem Kloster Thron eine Stunde von Usingen; um Darmstadt, Arheilgen und Wixhausen auf feuchten Wiesen; in der dürren Hekke bei Ge- dern; im Oberwald häufig. Mai, Juni. 4 Juli. | Die wohlriechenden Blumen geben den Bienen Wachs und Honig. Stengel und Blätter werden von dem Rindvieh, den Schaafen und Ziegen, aber nicht von den Pferden gefressen; die jungen zar- ten Blätter können auch als ein Zuge- müs gegessen werden. Die Wurzel kann zur Gerberei, zur Färberei und auch zur Tinte benuzt werden, Das Mehl der- selben giebt dem Brod einen angeneh- men Geschmakk; die Isländer machen mit diesem und sauerer Molken Kuchen, welche sie auf heissen Platten bakken. In Sibirien fand Steller und Gmelin eine Abart mit nicht gekrümmten, zu- sammenziehenden, aber süssen fast wie 44 512.P. aurHuı- BIUM. Amphibien- knöterich. 8. Klasse, 5. Ordnung. Haselnüsse schmekkenden Wurzeln, wel- che von den Russen und Kamtschadkalen sowohl roh als auch gekocht als Lek- kerbissen gegessen werden, ja sie lieben solche so sehr, dals sie dieselben sogar den Feldmäussen , welehe diese Wurzeln als Wintervorrath in ihre Löcher zu- sammenschleppen, stehlen. Als Zier- pflanze emphielt sie sich z, B. in Lust- waldungen wo ihre stark auslaufenden Wurzeln nichts schaden können. Sie ist offhizinell, *) Mit zweispaltigem Stengsl, und weniger, als acht Staubfäden. Die Aehre eyförmig. Die rothen Blumen fünfmännig, halbzweiwei- big. Der Saame rundlich - herzförmig, flach. Abarten. a. Wasserknöterich. DerSten- gel glatt, nach oben zu schwim- mend. Die Blätter gestielt, stumpf, glatt, Die Aehre beinahe rund. Die Staubfäden kürzer als die Blu- menkrone. 6. Staubfäden, 3. Staubwege. a5 Wohnort. Blüthezeit,. Fruchtreife, Nuzzen. 513. P.Hyoro- PIPER, Wasserpfef- ‚fer-Knöterich. b. Landknöterich. Der Stengel aufrecht, haarig. DieBlättersehr kurzgestielt, lanzettförmig, un- ten rauhhaarıg. Die Aehre läng- lich. Die Staubfäden länger als die Blumenkrone. In stehenden Wassern, Fischteichen, am Ufer der Wassergräben, auf feuch- ten Wiesen, und auch auf angebautem Lande, welches einen feuchten Boden hat. Um Hanau, Frankfurt, Arheilgen, Kranichstein, Darmstadt, Hungen, Lich, Friedberg, Butzbach etc. Juli, August. 2 September, Oktober. Er wird von den Ziegen, den Schaa- fen, Schweinen und Pferden gefressen, Die ganze Pflanze hat einen sauern Ge- schmakk, und soll dem Wein, wenn man sie damit gähren läfst, einen Him- beergeruch mittheilen, Gleditsch hat sie zum Gerben empfohlen, Der Stengel, rund, glatt, zwei- theilig und mit Gelenken versehen. Die Blätter lanzettförmig, in den 46 - Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 6. Klasse. 3. Ordnung. | Blattstiel laufend, die Blattansäzze abgestuzt, am Rande etwas gefranzt. Die Aehre schlaff, etwas überhän- gend. Die Blumen klein und purpur- röthlich, haben sechs Staubfäden die kürzer als die Kronen sind. Der Griffel halbzweispaltig. Der Saame stumpf- dreiekkig, oben zugespizt. Auf feuchtem Boden. An Gräben bei Niederrothendvach; an Gräben im Nie- derröder Wäldchen; häufg um Darm- stadt an Teichen, Gräben etc. im Gie- serwald etc. Juli, August. © September, Oktober. Der Wasserpfeffer gehört zu den sehr scharfen Pflanzen. Die gemeinen Leute brauchen ihn äusserlich zur Heilung bös- artiger Geschwüre bei dem Vieh, und die Husaren pflegen die zerquetschten Blätter auf die vom Sattel wundgedrükk- ten Stellen ihrer Pferde zur Heilung auf zulegen. Die Schweine fressen vor und nach dem Ferkeln diese Pflanze gerne. Gehörig zubereitet färbt sie die Wolle gelb. In China und Cochinchina 8. Staubfäden. 3. Staubweg. 47 514. P. Pensı- CARIA. Pfersichkraut- Knöterich; Flöhkraut. Wohnort. Blüthezeit. Fruchireife, Beobacht. gebraucht man sie nach Laureiro, zu Verzäunungen für Wasserpflanzen. Die Blätter und‘ Blumenähren werden nach Bryant in einigen Gegenden in Eng- land, von dem Landvolk zu den Spei- sen hinzugesezt, um solchen den Ge- schmakk von Pfeffer zu geben. Der Stengelaufrecht, oftam Grun- de niederliegend, rund, sehr glatt, Die Blätter eyrund- lanzettförmig, in der Mitte mit einem braunen Flekken bezeichnet; die Blattansäzze abge- stuzt, am Rande gefranzt. Die Aehre eyrund-länglich, dicht, stumpf. Die Blumen weissröthlich, mit sechs Staubfäden solangalsdieKrone. Der Griffel zweispaltig. Der Saame zu- sammengedrükkt, etwas flach, Häufig an Aeckkerrainen, auf etwas feuchten Aekkern, Schutthaufen, an Zäunen, Gräben etc, Juli, August. © hr September, Oktober. Es raviirt diese Pflanze, ı) mit ro= ther und weisser Blüthe; 2) mit geflekk- 48 8. Klasse, 3. Ordnung, Nuzzen. 515.P. anGu- STIFOLIUM \ Robrh. Schmalblättc- ger Knöterich. Wohnort. Blüthezeit, ten und ungeflekkten Blättern; 3) mit breiteren und schmäleren Blättern; 4) mit unten grauen und rauhen Blättern. Er ist nicht so scharf als die vorher- gehende Art, aber fast eben so zu be- nuzzen. Von den Schaafen, Ziegen und Pferden wird er gefressen. Der Stengel rund, fadenförmig, meistens niederliegend, sehr ästig, roth. Die Blätter lanzettförmig- gleichbreit, glatt; die Blattansäzze abgestuzt, gefranzt. Die Aehren in den Blattwinkeln und auf der Spizze desStengels, fadenförmig und schlaff. Die kleinen röthlichen, zuweilen weissen Blumen sechsmännig. Der Griffel etwas zweispaltig. Der Saame linsenförmig. Polygonum Persicaria ß Linn. Auf feuchtem sandigem Boden. Um Hanau zwischen dem Philippsruherschloss und der Fasanerie und noch an andern Orten; an feuchten Pläzzen um Giesen; bei Wixhausen in Wiesengräben etc, Juli, August. © 8. Staubfäden. 3. Staubwege. 49 Fruchtreife. September, Oktober. Nuzzen., Wie bei der vorhergehenden Art. . ***) Mit Blumen welche acht Staubfiden haben. 516.P. avıcu- Der Stengel krautartig, nıederlie- ° LERE, . En u. . . Wegetritt- gend, Die Blätter lanzettförmig. Die Knöterich; _ Blumen weiss oder röthlich, stiellos, Vogelknöte- in den Blattwinkeln der Blätter, acht- rich. Ben REN männig, dreiweibig, Der Saamen dreiekkig, Wohnort. Allenthalben an Strassen, Fulswegen, auf Aekkern, aufMauern an Häusern etc. Blüthezeit. Den ganzen Sommer durch, © Fruchtreife. Vom Juli bis November. Nuzzen. Die Schweine fressen ihn gerne, aber die Schaafe sollen davon verstopft und faul werden. Die Saamen glaubt Bryant könnte man in theuern Zeiten als ein Getreide benuzzen. Sie dienen im Herbst, Winter und Frühling einer unzähligen Menge von Vögeln zum Unterhalt. Nach Thunberg wird dieser Knöterich in Japan ‚nebst dem chinesischen Knöterich gebaut, zerquetscht, in Kuchen geformt ' und wie der Waid zu einer Indigfarbe gebraucht, Nach Suckov giebt er eine 2. Th. D 50 , 517. P. F4- GOPYRUM. Buchweizen ; Heidekorn. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 8. Klasse. = Ordnung. gute Vigognefarbe. Auf dk Aekkern ist er ein beschwerliches Unkraut. War ofhzinell. - **+*) Mit fast herzförmigen Blättern. Der Stengel aufrecht, röhrig, pur- purroth, glatt, glänzend, ästig. Die Blätter herzähnlich pfeilförmig. Die Blumen weiss oder röthlich, Die Ekken der Saamen zahnlos. Ursprünglich aus dem nördlichen Asien stammend, von woher er im Anfange des ı5. Jahrhunderts nach Europa ge- kommen ist; schon längst bei uns häu- fig im Anbau und auch schon freiwillig hin und wieder auf Aekkern und in Wäldern. | Juni bis August. © September ,„ Oktober. Die Blumen geben den Bienen reich- lichen Stoff zu Honig und Wachs. Die grünen Stengel und Blätter sind ein gu- tes Viehfutter und in Italien wird er deswegen gebaut. Der Saamen dient zur Mästung der Schweine, welche da- von ein sehr schmakkhaftes Fleisch ‚be- kommen, und ist auch ein gutes Futter 8. Staubfäden. 3. Staubwege. 51 +. 518. P. TATa= RICUM. Tatarischer Knöterich. Gezähnter Buchweizen. für das Geflügel; auch giebt er Oehl, in Verbindung mit Möhren Bier, und mit etwas Malz vermischt einen vortref- lichen Branntewein, Die Buchweizen- Grüzze ist äusserst gesund und nahr- haft, und dient sowohl zu Brod, als auch zu Suppen etc. Gleditsch hat aus ihr Stärke bereitet. Nach Manetti giebt das mit Butter und Lodiser Käse zubereitete Buchweizenmehl in der Lom- bardey ein wohlschmekkendes Gerichte ab, welches Polenta nera genennet wird. Die Grüzze giebt eine röthliche Nankinfarbe. Das frische und getrokk- nete Kraut, ist von vorzüglichem Werth für Färbereien, und giebt sowohl für sich, als in der Verbindung der Rin- de von italienischen Pappeln und Krapp ‚, sehr schöne hochbraune dauerhaf- te Farben. ‘ Der Stengel aufrecht, gegliedert. Die Blätter herzähnlich pfeilförmig,. Die Blumen weiss, oft ein wenig roth oder purpurroth. Die Ekken der Saamen stumpf gezähnt. De 52 6. Klasse. 5. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 519. P.Con- VOLVULUS, Winden- Knö= terich,; Buch» winde. Wohnort. Blüthezeit., Stammt aus der Tartar«y, wird aber nun bei uns eben so, wie die vorherge- hende Art gebaut. Juli, Äugust, O) September, Oktober. Er verdient in aller Hinsicht dem ge- meinen Buchweizen vorgezogen zu wer- den, da er die Kälte gut verträgt, weit mehr Saamen liefert, und grössere saf- tigere Stengel treibt, welche frisch und getrokknet eine gute Viehfütterung geben. Die Blätter können wie Spinat zuberei- tet und gegessen werden, Die ganze Benuzzung ist völlig der vorhergehen- den Art gleich, Der Stengel windend, ekkig, ästig, glatt. Die Blätter herzförmig; die Blattansäzze abgestuzt und ganz. Die weisslichgrünen Blumen sind nachen- förmig. Der Griffel ist einfach, und die drei Narben kugelrund. Der Saame dreiekkig, glatt und schwarz. Fast allenthalben auf Aekkern z. B. hinter dem Lehrhof bei Hanau, um Frankfurt, Giesen, Darmstadt etc, Juli, August. © 8. Staubfäden. 3. Staubwege. 553 Fruchtreife. Nuzzen, 520.P.DumE- TOoxvmM. Hekken- Knö- terich; Hek- kenbuchwinde. Wohnort. Blüthezcit. September, Oktober. Da er zu gleicher Zeit mit den vor- hergehenden reif wird, sich auch sehr gut einsammeln läfst, und die Kälte eut verträgt, so könnte er wie der gemeine Buchweizen angebaut und auch eben so benuzt werden Die Schaafe lassen ihn stehen , dem andern Vieh aber schmekkt er angenehm. Den Saamen fressen die Vögel gern, und man könnte ihn, so wie es nach Lepechin in Sibirien ge- schieht zum Füttern des Federviehs be- nuzzen. Das Kraut giebt braune, und hochzitrongelbe Farben. Der Stengel windend, glatt, ge- streift. Die Blätter herzähnlich pfeil- förmig, Die weisslichgrünen Blu- men, mit einer häutigen, geflügel- ten, durchsichtigen Rükkenschärfe. Der Griffel sehr kurz, und die drei Narben kugelrund. Der Saame drei- ekkig. | Häufig an Zäunen und in Gebüschen um Hanau, Offenbach, Steinheim, Frank- furt, Darmstadt, Giesen etc. Juli, August. © 54 6. Klasse. 4. Ordnung. Fruchtreife, September, Oktober. Nuzzen. Wie bei der vorhergehenden Art. Da er hoch wächst, so kann er auch zur Bekleidung der Hütten gebraucht wer, den, Stengel und Blätter ig mo» schusartige Farben. IV. ORDNUNG. TETRAGYNIA. Mit vier Staubwegen. CXCIX. PARIS. Einbeere. 521.P.ogvanrı- DerStengelaufrecht, ganz einfach, FOLIA. FVierblätterige Einbeere. Spizze des Stengels sizzen vier eyför« fast fusshoch, rund, nakkt; an der mige, ungestielte, glattgerändete, glatte; unten glänzende Blätter. Eine einzige gelblichgrüne, gestielte Blu- me, stehet oben auf dem Ende des Stengels, und auf sie folgt eine schwarzbraune Beere. ‘Wohnort, In Wäldern. In der Hanauer Fasa- nerie, im Forst, im Mittelbucher- und Bruchköbler Wald; im_ Lehen bei Of- fenbach; in dem Wäldchen hinter Bo- ckenheim; im Lindener Wald und Han- gestein; bei Arheilgen in der Täubchen- Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht, Nuzzen. 598. A, Mo- SCHATELLINA, Gemeines Bisamkraut. Staubfäden 4. Staubwege. 55 höhle und an mehreren Orten um Darm- stadt; bei Gedern in dem Steinwald eıc. Mai, Juni. % Juni, Juli. Es giebt Abänderungen mit drei, fünf und sechs Blättern. Diese Pflanze empfiehlt sich durch ihre ganz eigene Gestalt als Zierblume in die Gärten. Die vor dem Blühen gesam- melten Blätter getrokknet und mit Garn oder Linnen, welches vorher in Alaun- wasser gebeizt worden ist gekocht, fär- ben dasselbe gelb. Die Beeren haben betäubende Eigenschaften, und verur- sachen, so wie die Wurzeln, den Men- schen Magenkrampf und Erbrechen; meh- reren Thieren z. B. den Hühnern sind sie tödlich. Die noch unreifen Beeren liefern, für Mignaturmaler eine schöne grüne Farbe. CC. ADOXA. Bisamkraut. Die Wurzel büschelförmig, schup- pig, fleischig und weiss. Der Sten- gel aufrecht, einfach, vierekkig, un- ten nakkt, über der Mitte mit zwei entgegenstehenden, dreilappigen, ein- Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. - 8. Klasse, 4. Ordnung. geschnittenen Blättern versehen. Die grünlichgelben Blumen ungestielt, bilden am Ende des Stengels einen einzelnen, gestielten, meistens fünf- blumigen würfelförmigen Blumen- kopf. Die runde Beere, von Geruch und Geschmakk wie Bisam. In Wäldern, Zäunen und Gebüschen in einem lokkeren, schwammigen, fet- ten Boden. Im Gebüsche beim Kinzig- heimerhof; vor Rückingen in Zäunen; in dem Escherig auf der Bieberermark bei Offenbach; in den Zäunen bei dem Offenbacher Judenkirchhof; nahe bei dem Hellerhof; in Dorngebüschen und Zäunen um Rödgen bei Giesen etc. März, April. 4 Mai. Die Blätter und Blıımen dieser Pflanze haben einen feinen bisamartigen Geruch. Sie verdient in Gärten, vorzüglich un- ter Bäumen und im Schatten gepflanzt zu werden, Sie lälst sich sehr leicht um die Zeit im Sommer da ihre Blätter ab- sterben, durch ihre Nebenknollen ver« 8. Staubfäden. 4. Staubwege. 57 523. E.Hvoero- PIPER, FW asserpfef- fer - Tünnel. % Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 524: E.TRIAN- DRA Schkuhr, Dreimänni- _ ger - Täunel. mehren. Schon zu Ende Juni ist diese Pflanze nicht mehr sichtbar. CCI. ELATINE. Tännel. Die Stengel unter dem Wasser krie- chend, sehr ästig, zweitheilig, rund, wurzelschlagend. Die Blätter entge- genstehend. Die Blumen blassroth, abwechseld, 4- 8 männig, vierwei- big. Kelch und Blumenkrone vier- blätterig. Die Frucht seitwärts nie- dergebogen. In Gräben und auf überschwemmten Orten. Um Nauheim (Mönch); bei Arheilgen und Kranichstein in reinen Bächen unter dem Wasser, oder auch an überschwemmt gewesenen Stellen (Borckh.) - Juni, Juli. © August. j | Die Ziegen fressen ihn nach Linne gerne, Die Stengelunter dem Wasser krie- chend, sehr ästig, zweitheilig, etwas geflügelt, wurzelschlagend. Die Blät- 58 8. Klasse. 4. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, ter entgegenstehend. Dierothen drei- blätterigen Blumen, 3-6 männig, dreiweibig. DerKelch 2-5 blätterig, Die Saamen wenig gekrümmt und roth, An überschwemmt gewesenen Orten, z. B. nach Borckh. nicht selten bei Arbeilgen und Kranichstein, Juli, August. © August, September. Diese Art wird wohl auch von den Ziegen gefressen. 9. Staubfäden, 6, Staubwege. 59 NEUNTE KLASSE. ENNEANDRIA. Mit neun Staubfäden. HEXAGYNIA. Mit sechs Staubwegen. CCI. BUTOMUS. Wasserviole. Der Kelch eine dreiblätterige, kurze, einfache, abfallende Hülle. Die Blumen- krone sechsblätterig; die Blättchen rund«- lich, ausgehöhlt, und wechselsweise kürzer und spizziger. Die Staubbeu- tel zweilappig. Die Narben dikklich. Die sechs länglichen, zusammengewachsenen, aufrechtstehenden, einklappigen, eyför- mig-geschnäbelten, nach innen zu auf- gehenden, einfächerigen Saamenkapseln, enthalten viele, länglich walzenförmige, auf beiden Seiten stumpfe und den Wän- den der Kapseln angewachsene Saamen. 60 9. Klasse. ı. Ordnung. NE % UNTE KLASSE ENNEANDRIA. Mit neun Staubfäden. HEXAGYnIa. Mit sechs Staubwegen. CCH. BUTOMUS. Wasserviole.. 525.B. umgEL- LATUS. Doldenförmi- ge Wasser- viole. Wohnort, Blüthezeit. Die Blätter schwerdförmig, drei- ekkig, aufrecht, sehr lang, glatt. Der Schaft aufrecht, rund, nakkt, endigt sich mit einer schönen, einfa- chen Dolde. Die Blumen rosenroth, gross und langgestielt, Am Ufer der Flüsse, Teiche, Gräben und in stillstehenden Wässern. Am Mayn- ufer hinter Philippsruh, und vor Fechen- heim ; im Sumpf bei dem Hanauer Gal- gen im Wald; bei Frankfurt am Mayn- ufer,; in den Gräben hinter dem Ketten- hof und dem Mezgerbruch; in der Wet- - ter zwischen Steinfurt und Oppersho- fen; bei Lich; am Lahnufer und an der Wissek bei Giesen; um Darmstadt etc. Juni bis August. 4 9. Staubfäden.‘ 6. Staubwege. 61 Fruchtreife, Nuzzen. September, Oktober, Diese ausserordentlich schöne Pflanze, die man in Gärten in Gräben und Tei- che an das Ufer säen und auch in Blu- menköpfen ziehen sollte, lassen Schaafe und alles Vieh unberührt stehen. Die. zaserige bitterschmekkende Wurzel wird von den Jakuten und andern russischen Nationen gegessen. Aus den Blättern kann man allerhand Körbe zum Ein- pakken verfertigen, und die Holländer machen Matten daraus, Sumpfpflanzen in Töpfen zu ziehen gelingt nach unserer Erfahrung auf fol- gende Art am besten: man füllt einen Blumentopf mit einer Vermischung von Schlamm, etwas Erde und Moos an, säet entweder den Saamen im Spatherbst, oder im Frühling, oder pflanzt auch das Gewächs selbst in denselben , stellt diesen Topf in einen grössern, durch welchen kein Wasser durchdringen kann, gräbt diesen an einen schattigen Ort so tief in die Erde ein, dals er nur noch ohngefähr einen Zoll hoch über dersel- ben herausragt und trägt dann Sorge, dals er stets mit Wasser angefüllt ist. “ 9. Klasse. ı. Ordnung. Durch das Herausragen des Topfs über der Erde, wird verhindert, dafs keine Würmer sich in denselben einnisten, welche oft bei zarten Pflanzen die Wur- zeln. losbohren. Den Winter über müssen diese Töpfe und die Erde um dieselben mit Laub oder Moos wohl zugedekkt werden, sonst erfrieren die Pflanzen meistens. 10, Staubfäden. ı. Staubwee. 65 "ZEHNTE KLASSE. DECANDRIA. Mit zehn Staubfäden. LORDNUNG. MONOGYNIA. Mit einem Staubwege. *) Die Blumenkronen vierblätterig, unregelmässig, CCI. DICTAMNUS Diptam. x CC. MONOTRO- PA. . Monotropa. Kelch und Blumenkrone sind fünfhlät- terig, von den Blättern der leztern sind zwei aufwärts, zwei seitwärts, und eins niederwärts gebogen. Die Staubfäden sind niedergebogen und mit punktför- migen Drüsen besezt. Die gedoppelte Kapsel zusammengedrükkt, zugespizty fünffächerig: die äussere rauh und kraut- artig, die innere knorpelartig, von in- nen aus elastisch aufspringend, enthält viele kugelrunde, glänzende Saamen. **) Die Blumenkronen vierblätterig, regel. mässig. Die oberste Blumenkrone hat ı0 Blät- ter und ıo Staubfäden, die zur Seite stehenden Blumenkronen nur 8 Blätter und 8 Staubfäden; alle Blätter an der Spizze sägeartig gezähnt und innwen- CCV. PYROLA. Pyrola. CCVI. ANDROME- Ja; :" Andromeda. 10. Klasse, 1, Ordnung, dig haarig; die äussern kelchartig, län- ger, und am Grunde der innern honig- gebenden Vertiefung wegen, erhaben. Der Staubfäden sind ı0 und 8. Die Narbe kopfförmig. Die eyrunde Kap- sel ist 4-5 furchig, 4-5 klappig, 4-5 fächerig und enthält viele spreuartige Saamen. Der Kelch fünftheilig. Die Blumen- krone fünfblätterig. Die Staubfäden ha- ben grosse überhängende, oben zweihör- nige Staubbeutel. Die Beerenkapsel fast rund, benabelt, fünfekkig, fünffächerig, fünfklappig, springt an den Ekken auf mit entgegenstehenden Scheidewänden, und enthält viele mit einer spreüuartigen Haut umgebene Saamen, ***) Die Blumenkronen einblätterig, gleich. förmig. Der KNeich sehr klein, fünftheilig, ge- färbt, bleibend. Die Blumenkrone ey- rund mit fünfspaltigem zurükkgeschla- - genem Rande. Die: Staubfäden haben begrannte Staubbeutel. Die Kapsel eyrund, fünfekkig, fünffächerig, fünfklappig, springtan den Ekken mit entgegenstehen- i 10. CCVIl, ASCLEPIAS. Asklepie. Pr, Staubfäden- 2. Staubwege. 65 den Scheidewänden anf und enthält viele rundliche, glänzende Saamen, I. ORDNUNG. pısynıa. Mit zwei Staubwegen. In die Familie der Conorten gehörig. Der Kelch fünfspaltig, gleich, spizzig, klein, bleibend. Die Blumenkrone fünf- spaltig, gleich, fach, zurükkgebogen, unterhalb dem Fruchtknoten; die Thei- le eyrund, zugespizt, und etwas nach der Sonne gedreht. Im Innern dieser Blumenkrene befinden sich noch fünf eyförmige, hohle, fleischige Afterblumen- blättchen, aus deren Grunde ein spizzi- ges eingebogenes Hörnchen in die Höhe steigt. Die Staubfäden paarweise mit einander verLunden, unter den Spalten der Narbe verborgen, Die zwei Staub- wege der beiden länglichen Fruchtknoten haben eine gemeinschaftliche grolse dik- ke, fünfekkige, oben mit den Staub- beutelspizzen bedekkte, in der Mitte mit einer Vertiefung versehene, in zwei Theile theilbare Narbe, Die zwei gros- sen zugespizzten, bauchigen Fruchtbälge, 2. Th. E 66 10. Klasse. =. Ordnung. COX. SCLERAN- THUS. Knauel. CCVII. SAXIFRAGA Steinbrech. CCK. GYPSOPHILA Gypskraut. sind einfächerig und einklappig, und enthalten viele schuppig übereinander liegende, mit Haarkronen versehene Saa- men, an einem freien häutigen Frucht- boden, Der Kelch unterhalb dem Fruchtknoten röhrig, zur Hälfte fünfspaltig, spizzig, mit verengtem Hals, und bleibend. Die Blumenkrone fehlt. Die fünf, oder zehn _, Staubfäden sind dem Kelche einverleibt. Die Fruchthülle eyrund, sehr zart, im lederartigen Kelch eingeschlossen, ent- hält einen einzelnen, anf der einen Seite flachen und auf der andern erhabenen Saamen. Der Kelch fünftheilig , bleibend, bald’ an die Kapsel angewachsen, bald frei. Die Blumenkrone fünfblätterig, Die Kapsel unter dem Kelch, oder nur da- mit bekleidet, zweischnäbelig , zweifä- cherig, unter den Griffeln mit einer Oeffnung aufspringend und vielsaamig. Der Kelch fünftheilig, glokkenförmig ekkig, an den Ekken gefärbt, bleibend. Die Blumenkrone fünfblätterig, eyför- mig, stumpf, abstehend, mit nägelför ı0. Staubfäden. 2, Staubwege. 67 » CCXI SAPONARIA. Seifenkraut CCXII V ACCARIA. * Kuhkraut. CeXxM. DIANTHUS Nelkes “ ‚migen Fortsäzzen versehan, Die Narben einfach. Die Kapsel kugelrund, einfäche- rig, vier- bis fünfklappig, springt vier- bis fünffach auf, und enthält viele fast runde Saamen. Der Kelch röhrig, fünfzahnig. Die Blumenkrone unterhalb dem Fruchtkno- ten, fünfblätterig, mit Nägeln versehen. Afterblumenblätter zwei, sehrschmal, an der Kronplatte angewachsen. Die Kapsel etwas spindelförmig, klappenlos, an der Spizze fünffach aufspringend , unten zwei- oben - einfächerig, vielsaamig. Der Kelch pyramidenförmig, fünfek- kig. Die Blumenkrone unterhalb dem Fruchtknoten, fünfblätterig, mit nägel- förmigen Fortsäzzen versehen. Die Kap- sel fast kegelföürmig, gedoppelt: die äus- sereknorpelartig, an derSpizzemit4 Zäh-« nen aufspringend: die innere sehr dünne hautartig, oben unregelmässig sich öf- fnend, unten drei-bis vierfächerig, oben _ einfächerig, vielsaamig. Der Kelch röhrig, fünfzahnig, am Grunde mit angedrükkten Schuppen um” E2 68 CCXVII. AhENARIA,. Sandkraut. CCXVI. STELLARIA. Sternblume. 10, Klasse. 3. Ordnung. geben. Dle Blumenkrone unterhalb dem Fruchtknoten, fünfblätterig, die Blöttchen mit nagelförmigen Fortsätzen, und ge- zähnt, Die Narben spizzig und zurükk- gekrümmt. Die Kapsel walzenförmig, einfächerig, an der Spizze vierfach auf- springend, vielsaamig. IE ORDNUNG. Trısynıa. Mit drei Staubwegen. Der Kelch fünfblätterig, abstehend,, bleibend. Die Blumenkrone unterhalb dem Fruchtknoten, fünfblätterig; die Blätichen eyrund, glatträndig, abstehend. Die Kapsel eyförmig, einfächerig, an der Spizze drei bis sechsfach aufspringend , enthält viele nierenförmige Saamen, Der Kelch fünfblätterig; die Blättchen eyrund- lanzettförmig, ausgehöhlt, spiz- zig, abstehend, bleibend, Die Blumen- krone unterhalb dem Fruchtknoten, fünf- blätterig; die Blättchen flach, länglig, zweitheilig. Die Kapsel eyrund, einfäche- rig; sechsklappig, enthält viele, fast runde, zusammengedrükkte Saamen, 10. Staubfäden. 3. Staubwege. 69 CCXIV. Der Kelch aufgeblasen, fünfzähnig. CUCUBALUS. Die Blumenkrone unterhalb dem Frucht Kukubal. CCXV. SCRIBAEA, Scribäe. TEXTE SILENE. Silene. knoten, fünfblätterig; die Blättchen manchmal zweispaltig, mit nägelförmigen Fortsäzzen, am Schlunde nakkt, Die Kapsel dreifächerig, an der Spizze auf« springend, vielsaamig. Der Kelch glokkenförmig, aufgeblasen, fünfzähnig. Die Blumenkrone unterhalb dem Fruchtknoten, fünfblätterig; die Blättichen von einander stehend, zwei- spaltig, mit nägelförmigen Fortsäzzen, am Schlunde mit Zähnchen besezt. Die dem überhangenden Kelch einverleibte, schwarze Beerenkapsel kugelrund, ein- fächerig, enthält viele nierenförmige Saa- 9 men. Der Fruchtboden frei. Der Kelch länglich, fünfzähnig. Die Blumenkrone unterhalb dem Fruchtkno- ten, fünfblätterig; die Blättchen zwei- spaltig- gekerbt, mit schmalen nägelför- migen Fortsäzzen, am Schlunde mit Zähn- chen besezt. Die Kapsel drei- bis vier- fächerig, an der Spizze aufspringend, enthält viele nierenförmige Saamen, GOXIX. SEDUM, Sedum. CCXXIV. SPERGULA,. Spark, CCXXITL 10, Klasse. 4. Ordnung. IV. ORDNUNG. PENTAGYNIA. Mit fünf Staubwegen. Der Kelch fünf- bis sechsspaltig. Die Blumenkrone fünf- bis sechsblätterig, enthält am Grunde der fünf Fruchtkno- ten fünf an der Spizze eingeschnittene Schüppchen. Staubfäden sieben bis zwöl- fe. Staubwege fünf bis sechs. Kapseln fünf bis sechs, deutlich von einander abgesondert, zugespizt, zusammenge- drükt, nach dem Grunde zu ausge- schweift, von der innern Seite aufsprin- gend und vielsaamig. Der Kelch fünfblätterig; die Blättchen eyrund, stumpf, ausgehöhlt, abstehend. Die Blumenkrone fünfblätterig ; die Blätt- chen eyrund, ausgehöhlt, abstehend, ganz, grösser als der Kelch. Der Staub- fäden zehn oder fünfe, Die Kapsel ey- förmig, halbfünfklappig, einfächerig, enthält viele zusammengedrükt- kugeli- ge, mit einem ausgeschnittenen Rande umgürtete Saamen. Der Kelch fünfblätterig; die Blättchen CERASTIUM. eyrund- lanzettförmig, spizzig, abste- Hornkraut. hend. Die Blumenkrone fünfblätterig ; ı0, Staubfäden. 5. Staubwege. 7i CCXXL AGROSTEM- MA. Baden. CCXXTI. LYCHNIS. Lychnis. die Blättchen zweispaltig, stumpf, auf- rechtstehend, beinahe so lang als der Kelch. Die Kapsel länglich oder kugel- rund, einfächerig, an der Spizze zehn« zähnig und zehnfach aufspringend, ent« hält viele fast runde Saamen. Der Kelch röhrig, lederartig, fünf- zähnig, bleibend. Die Blumenkrone fünf- blätterig; die Blättchen mit langen nä= gelförmigen Fortsäzzen , am Schlunde nakkt, mit flachem, abstehendem, stump«= fem Saum, Die Kapsel länglich-eyrund, einfächerig, fünfklappig, an der Spizze fünffach aufspringend , enthält viele nie- renförmige punktirte Saamen ‚’ welche auf stufenweise längern Stielen, an dem in der Kapsel freistehenden Fruchtboden befindlich sind. Der Kelch röhrig, häutig, glatt, fünf zähnig, bleibend.‘ Die Blumenhrone fünfblätterig, mit nägelförmigen Fort« säzzen, am Schlunde mit Zähnchen ge». krönt, und flachem, zweispaltigem Sau- me. Die Kapsel beinahe eyrund, ein« bis fünffächerig, fünfklappig, enthält viele fast runde Saamen, 72 ı0. Klasse. 4. Ordnung. CCXX. Der Kelch fünftheilig, spizzig, schr OXALIS. Sauerklee. kurz, bleibend. Die Blumenkrone fünf blätterig; die Blättchen hängen mit den mägelförmigen Fortsäzzen zusammen, * sind stumpf und ausgeschweift, und ‚» stehen aufrecht. Die Staubfäden ungleich, die fünf äusseren kürzern am Grunde zusammengewachsen. Die Kapsel fünf- ekkig, fünfklappig, fünffächerig,, springt an den Ekken der Länge nach auf, und enthält in jedem Fächerchen zwei bis drei mit einer korkartigen elastischen Haut bedekkte Saamen. 10. Staubfäden, ı. Staubweg, 73 ZEHNTE KLASSE, Decanorıa. Mit zehn Staubfäden. | L ORDNUNG. MONOGYNIA, Mit einem Staubwege, CCHI. DICTAMNUS, Diptam, 526. D. aLgus. Wei/ser Dip- tam., Wohnort, Der einfache Stengel, die Blu- menstiele und die Blumenblätter sind mit harzigen haarförmigen Drüsen besezt. Die Blätter gefie- dert; die Fiederblättchen eyförmig und gering gekerbt. Die Blattstiele geflügelt. Die weifslichrothen, wohl- riechenden Blumen bilden am Ende des Stengels eine eyrunde, zusam- mengesezzte Traube. In Wäldern, In sehr grolser Menge in den Tannen, im Offenbacher neuen Hägwald an der Babenhäusser Land- strasse; im Frankfurter Wald vor und hinter dem Schwengelsbrunnen. 74 10, Klasse. ı. Ordnung. Blüthezeit. Fruchbtreife. Beobachtung, Nuzzen, Juni, Juli. 4 August, September, Die ganze Pflanze hat einen starken harzigen Geruch, der von ihrem wesent- lichen Oechle herrührt, das seinen Sizz auf der Oberfläche der äussersten Sten- gel und in den inwendigen Theilen der Blumen in ganz kleinen Bläschen hat. Dies Oehl ist so entzündbar, dals die Ausdünstungen, wenn man nach einem heissen trokknen Tage des Abends die Pflanze mit einem Lichte berührt und sie dabei schüttelt, brennen; nur muls der Wind die brennbaren Ausdünstungen noch nicht zerstreuet haben. Ihrer schönen wohlriechenden Blumen wegen, aus welchen die Bienen Honig holen, verdient sie mit Recht eine der ersten Stellen in unsern Gärten. Die Wurzel ist schon von alten Zeiten her ofizinelle Durch Saamen und Wurzel- zertheilung lälst sich der Diptam ver- mehren, _ CCIV. MONOTROPA, Monotropa. 927. M.Hryro- PITHYS. ‚Fiehten Mono= tropa. Der Stengel ganz einfach, aufrecht, weilslich, glänzend, und mit eyrun- io. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen; 5028.P.roTun« DIFOLIA, Rundblätte- rige Pyrole, Staubfäden, ° ı, Staubweg. 75 den, stumpfen, weifslichen Schup- pen anstatt der Blätter besezt. Die gelblichweilsen kurzgestielten Blu- men bilden am Ende des Stengels eine überhängende Traube. Wächst als eine Schmarozerpflanze auf den Wurzeln der Bäume, besonders der Nadelhölzer in etwas hochliegenden Wäl- dern z. B. um Hanau, ‚Offenbach, Frank- furt, Darmstadt, Giesen etc. Juni, Juli. 4 September. Sie soll in Schweden dem Rindvieh und den Schaafen wider den Husten ge- geben werden. CCV. PYROLA. Pyrole. Der Schaft aufrecht, nakkt, trägt am Ende die weissen gestielten, ein- zeln und wechselsweise ‚stehenden ziemlich grossen Blumen in einer einfachen Traube. DieBlätter liegen kreisförmig, sind rund, gestielt, schwach gekerbt, etwas hart und glatt. Die Staubfäden aufsteigend; 76 >10. Klasse. .ı. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. 509. P.nmınor. Kleine Pyrole, derStempelniedergebogen; dieNarbe verdikt, Fünfzähnig: die Zähne auf- recht und spızzig. "In schattigen hochliegenden Wäldern z. B. hinter Homburg, bei Frankfurt, Darmstadt, Arheilgen, Wetzlar, Giesen, Badenburg, Linden, Glauberg etc. Mai, Juni. 4 August, September. Nach Pallas werden die Blätter bei den Mongolen und Buräten als Thee gebraucht. Es liesen sich wohl auch die übrigen Arten hierzu benuzzen; vielleicht auch zum Ledergerben anwen- den. Dieses ganze Geschlecht empfiehlt sich sehr zu Zierblumen, ist aber, wie uns eigene Erfahrung gelehrt hat, äus- serst schwer fortzupflanzen. Die Blät- ter waren sonst ofhzinell, Der Schaft aufrecht, nakkt, trägt am Ende die weissen gestielten, ein- zeln und wechselsweise stehenden kleinen Blumen in einer dichten Traube, Die Blätter sind wie bei der vorhergehenden Art. Die Staubfäden 10. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht, Nuzzen, 550.P. secun- DA, Einseitige Py- role, Wohnort. Staubfäden. ı. Staubweg. 7 und der Stempel aufrecht. Die Narbe schildföormig,, gewölbt und fünf- lappig. In schattigen hochliegenden Wäldern z. B. hinter Homburg, Falkenstein, Frankfurt, Bischofsheim, Darmstadt, Giesen, Badenburg, Linden, Pfaffen- wisbach etc, | Mai, Juni. 4 August, September. i Diese Art ist in allen ihren Theilen kleiner als die vorhergehende, Wie bei P. rotundifolia. Der Stengel aufrecht, einfach, zweiekkig. Die Blätter eyförmig, langzugespizt, schwach gekerbt. Die weissen Blumen einzeln, abhängend, bilden eine lange, einfache, einsei- tige Traube. Die Narbe schildför- mig, gewölbt, fünflappig, mit fünf Oeffnungen durchbohrt. In schattigen gebirgigen Waldungen z. B. auf dem Glauberg bei Ortenberg; in dem Homburger grossen Tannenwald; zwischen Grünberg und Merlau; in Fich- 8 ı0. Klasse. ı. Ordnung. - tenwäldern zwischen Burkhbards und Escherod; im Arheilger Wald; auf der Hartig, Blüthezeit. Mai, Juni. 4 Fruchtreife.< August, September. Nuzzen. Gewils wie die vorhergehenden Arten zu benuzzen. 551.P.unser- DerStengelaufrecht, oderam Grun- LATA, Doldenförmis gr 3 ge Pyrole. und zweitheilig, Die Blätter keilför- de niederliegend, strauchartig, ästig mig- lanzettartig, stumpf sägeartig gezähnt, glatt, hart, immergrün, bald entgegenstehend, bald quirlför- mig, Die weisslichrothen, gestiel- ten, aufrechtstehenden, Blumen bil- den am Ende eine ganz einfache, we- nigblumige Dolde, Die Narbe fast aufsizzend, zirkelrund, in der Mitte ausgehöhlt. Wohnort. In schattigen Wäldern z.B. zwischen Oberrotenbach undSomborn unterPinus Picea du Ro:; in dem Offenbacher x neuen Hägewald bei Dictamnus al- bus; binter dem Lerchenberg im Wald; bei Darmstadt in der Tanne. 10. Blüthezeit. Blüthezeit. Fruchtreife. 552.P. unı- FLORA. Einblüthige Pyrele. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Staubfäden. ı. Staubweg. ng Juni, Juli. #& August, September. Wie die vorhergehenden Arten zu be- nuzzen. Der Schaft rund, ganz einfach, endigt sich mit einer einzigen, weis- sen, wohlriechenden, niederhängen- den, und im Verhältnifs der übrigen Arten dieser Gattung, sehr grossen Blume, Die Blätter zirkelrund, in den Blattstiel laufend, gekerbt und glatt, Die Narbe schildförmig, fast wie eine Krone gestaltet und fünf- zähnig; die Zähne aufrecht und spizzig. In schattigen Wäldern. Zwischen Ober- rotenbach ‚und Somborn unter Pinus picea; bei Arheilgen in der Täubchens- höle und in der Tanne bei Darmstadt; bei Usingen im Wald. Juni, Juli. & i und Nuzzen, Wie bei P, umbellata. 50 ı0. Klasse, ı. Ordnung, 533.A. roL« FOLIA. Poleyblätteri- ge Andromede. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. CCVI. ANDROMEDA. Andromede. Der Stengel strauchartig, aufrecht, am Grunde kriechend, zweitheilig. Die immergrünendenden Blätter kurzgestielt, hart, abwechselnd, lan- zettförmig, am Rande zurükkgeschla- gen, oben erhaben, glänzend, nezz- förmig, unten ausgehöhlt, weisslich, glatt, Die büschelförmigstehenden abhängenden Blumen schön purpur- färbig, Auf sumpfigem torfhaltigem Boden bei Griesheim ohnweit Darmstadt ziem- lich häudg. Maäi, Juni. »k August, September, In Torfländern ist dieser kleine Strauch von Nuzzen, indem er die lokkere La- gen zusammenhält und Stoff zu vielen entzündbaren Theilen giebt. Als Zier- blume ist er zu empfehlen, nur lälst er sich sowohl durch Zertheilung und Ableger, als auch durch den Saamen schwer fortpllanzen. at x 7.554. A. svrı- ACA. Syrische As- hlepie, Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. .ı0. Staubfäden, =. Staubwege.. Ba I. ORDNUNG. pısynıA, Mit zwei Staubwegen. CCVII. ASCLEPIAS. Asklepie. Die Wurzel sehr kriechend, Der Stengel sehr einfach und rund. Die | Blätter engegenstehend,, oval, flach. unten filzig. Die Dolden überhän- gend. Die wohlriechenden Blumen purpurröthlich, Wild wächst sie in Virginien und um Astrakan ; angebaut wird sie auf der Stahlschmiede vor Alzenau, ‘auf den Emmrmichshöfen, und um Frankfurt in einigen Gärten. Juli, August. 4 September, Oktober. Die an den Saamen hängende, lange glänzende Seide giebt, theils allein, theils mit Zusazz von Baumwolle und Floretseide, oder feiner Lammwolle, einen zarten Faden. Mönch hat sie ‚unter Hutflz wie auch baumwollen Garn mischen lassen ; mit lezterem ver- mischt kann man Strümpfe, Handschu- he etc. darans bereiten. Schniebes in 2. Th, F 8: 10. Klasse, 2. Ordnung. Bauzen lälst sie im grossen bauen und aus der mit Baumwolle vermischten Seide den Zeug fabriziren der unter dem Na- men englisch Leder bekannt ist, Die Kanader essen im Frühjahr die zarten , Stengel als Spargel, und aus den Blumen kochen sie einen braunen Zukker. Die Seide wird von den Amerikanern gröls- tentheils zum Ausstopfen der Betten ge- braucht, und die Stengel wie Hanf be- reitet. Das Kraut lälst sich, zu gelben Farben benuzzen. Die Blumen werden von den Bienen häufig besucht. Als Zierblume emphielt sich diese Pflanze sehr. In sandigem Boden gedeiht sie am besten, 555. A.Vınce- Der Stengel aufrecht, einfach, TOXICUM, Schwalben« wurzel Askle- einander gegenüberstehend, gestielt, rund und etwas zottig. Die Blätter pie. , ey-herzförmig, am Grunde gefranzt, Die Blumenstiele kommen aus den Blattwinkeln, stehen wechselsweise, sind meistens kürzer als die Blumen und bilden eine sprossende Dolde mit weissen Blumen. ı0. Staubfäden. 2, Staubwege. 85 Wohnort, Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen. 556.5, Grant- LATA, Körniger / Steinbrech, In gebirgigen Gopsnäch in Gebüschen, Vor der Hartig; auf den Anhöhen zwi- schen Biber und der Mühlheimer Ziegel- hütte; in dem Offenbacher neuen Häge- wald; auf dem Lerchenberg; im Frank- furterwald; bei Nauheim auf dem Johan- nisberg; bei Buzbach auf dem Hausberg; im Hangestein bei Giesen etc. Mai, Juni, 4 September. Diese so wie die vorhergehende Art enthält einen scharfen, milchichten Saft und beide Arten gehören zu ‘den gifti- gen Pflanzen. Nur die Ziegen fressen sie und zwar nur die äussersten Sten- gelchen. Die Pferde fressen sie nur wenn sie gefroren ist. Ihre Seide ist zwar von weit geringerer Güte als die der syrischen Asklepie, sie kann aber doch benuzt werden. Die Stengel geben einen guten Flachs, Die Wurzel ist of- fizinell. CCVII. SAXIFRAGA. Steinbrech. Die Wurzel körnig. Der Stengel aufrecht, zottig, ästig. Die Blätter zottig, rauh, hellgrün; die Wurzel- Fe 54 10. Klasse. 2. Ordnung. blätter nierenförmig, in den Blatt- stiel laufend, mit stumpfen , gekerb- ten Lappenversehen; die Stengelblät- | ter handförmig, spizzig, Die Blu- men weiss. Wohnort. Gemein auf grasigen und sonnigen Hügeln. Blüthezeit. April bis Juni, 2% Fruchtreife. Juni, Juli. Beobacht, Fünf Staubfäden sind kürzer als die übrigen. Nuzzen, Sonst war diese Pflanze offhizinell. Das Vieh verabscheut sie. Einfach und ge- füllt findet sie sich in unsern Gärten als eine Zierblume, 557.8. TRıDac- Der Stengel aufrecht, ästig, haa- TYLITES,. : FE i ER Dreifingerar- ”8, unten röthlich. Alle Blätter keil- tiger Steine förmig und dreispaltig, die an der brech. Wurzel gestielt, am Stengel aufsiz- zend. Die Blumen weiss mit kleinen rothen Pünktchen. Wohnort. Gemein an Felsen, auf Mauern und Aekkern, Blüthezeit, April, Mai, ©. Fruchtreife. Juni, Juli, ı0, Staubfäden. 2. Staubwege. 65 Nuzzen. Er kann als Salat benuzt werden. Zur Bekleidung künstlicher Felsen em- phehlt sich diese Pflanze, CCIX. SCLERANTHUS. Knauel, 538.S.ansuus. DieKelchzähne spizzig, kaum mit Finjähriger sinem schwachen weilslichen Rande Knauel. ö 2 eingefalst, bei der Fruchtreife von- einander stehend. Wohnort. Als ein häufiges Unkraut auf sandi- gen Aekkern, Blüthezeit. Mai bis August ©. Fruchtreife. Juni bis Oktober. .. Beobacht. Meistens sind fünf Staubfäden kürzer als die übrigen. ER An den Wurzeln dieser und der fol- genden Art, findet man die europäische Kochenille (Coccus poelonicus) wel- che sonst in der Färberei sehr stark ge- braucht, und in Pohlen gesammelt wurde. 539. S. reren- Die Kelchzähne stumpf, eyförmig NIS, Ausdauernder Knauel. Rande umgeben, bei der Fruchtreife mit einem breiten, häutigen weilsen — sich zusammenziehend. 14 86 10. Klasse. ©. Ordnung. Wohnort. Auf den Feldern und dürren Hügeln. Auf der Heide hinter dem Lehrhof bei Hanau, auf dem Lerchenberg, bei dem Sandhof; um Darmstadt, Giesen etc. Blüthezeit. Mai bis August. 4 Fruchtreife. Juli bis Oktober. Nuzzen. Siehe bei der vorhergehenden Art. CCX. CYPSOPHILA, Gypskraut. .940..G. murA- Der Stengel aufrecht, etwas rauh, LIS, Mauer Gyps- kraut. gleichbreit,flach.DieBlumenstiele ein- blüthig. Die Kelcheam Grunde nakkt. Die Blumenkronblätter ungleich ge- kerbt. Die Blumen fleischfarbig. zweitheilig, sehr ästig. Die Blätter Wohnort. Auf Aekkern und an Wegen. Um Hauau bei der Kesselstädter Ziegelhütte; in dem Graben am Wald nach Nieder- { rotenbach; zwischen Offenbach und Heu- senstamm im Wald; zwischen Frank- furt und Hedernheim auf Aekkern; bei Somborn, Giesen, Darmstadt, Arheil- gen etc. Blüthezeit. Juni bis in den späten Herbst © Fruchtreiffe. August bis Oktober, ı0. Staubfäden. 2. Staubwege. 87 541. S. orrıcı- NALIS. Offizinelles Seifenkraut. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. CCXI. SAPONARIA, Seifenkraut. Der Stengel aufrecht, rund, knieig, (geniculatus)glatt, ästig. Die Blät- ter eyrund- lanzettförmig, dreirip- pigund glatt. Der F Feahtkmoten kurz« | gestielt. DieBlumen weifsröthlich. An Zäunen , altem Gemäuer, in Ge büschen und auf Wiesen. Am Mayn- ‚ufer in.den Weidengebüschen bei Phi- lippsruh und Dörnigheim; im Gebüsche bei dem Hanauer Galgen; bei Nieder- rotenbach ; disseits Grolssteinheim am Mayn; häufig um Frankfurt; in den Berger Weinbergen; am Lahnufer zu Giesen ; bei Arheilgen, Wixhausen, Darmstadt, Offenbach etc. Juni bis August. % August bis Oktober, Blätter und Wurzel enthalten ein sei- fenartiges Wesen, welches mit Wasser ausgezogen, zum Waschen gebraucht werden kann. Mit dem Saft der zer- quetschten frischen Blätter und mit einer Abkochung der Wurzel, lassen sich Fett- flekken und andere Unreinigkeiten aus der Leinwand und den Rleidern bringen, / 88 ı0. Klasse. =. Ordnung. An den Blumen können die Entomolö- gen die schönsten Dämmerungsvögel fan- gen. In unsern Gärten prangt sie ge- füllt als eine Zierblume. Der Blumen- staub färbt roth. Das Vieh frifst diese Pflanze. Wurzel und Blätter sind of- kizinell, CCXII. VACCARIA. Kuhkraut. 542.V.eyramı- Der Stengel’ aufrecht, vom Grunde Data Nobis ästıce und s blafsgrün. Die Pyramidenför, ern haare ehr 5 miges Kuh. Blätter eyrund - lanzettförmig, zu- hraut. sammengewachsen-stiellos, fahlgrün. Die Blumenkronblätter kaum länger als derKelch. Der Fruchtknoten auf» sizzend. Die Blumen purpur- oder rosenfarbig. Saponaria Vaccaria Linn. Weöhnort. In Obstgärten, auf Aekkern und vor- züglich unter der Saat, besonders des Sommerzetreides. In Obstgärten vor der Kinzigbrükke zu Hanau; auf Aekkern bei der Hartig, bei Fechenheim, um Grüningen, Frankfurt, Seckbach, bei Watzeborn, Giesen etc, ı0, Staubfäden. 2. Staubwege, dg Blüthezeit. Juni, Juli. © Fruchtreife. Juli, August. Nuzzen. Das Rindvieh frifst es gerne. Nach Borckhausen wird im Odenwalde aus dem Saamen ein wohlschmekkendes Oechl geschlagen. Wegen seiner rothen Blu- men verdient es eine Stelle in unsern Gärten. ° CCXII. .DIANTHUS. Nelke. *) Mit haufenweise beisammenstehenden Blu- men. \ 543. D. CE Der Stengel aufrecht, rund, kno- er tig. Die Blätter gleichbreit, drei- Nelke. rippig und spröde. Die rothen, selten weilsen Blumen etwas ge- häuft; die längliche, begrannte Hül- 5 le kürzer als das Blumenköpfchen. Kelchschuppen 4 bis 7, eyförmig, begrannt, kürzer als die Röhre, Die Blumenblätter gezahnt, Die Narben an der Spizze zurükkgekrümmt. Wohnort, Auf trokknen von der Sonne beschie- nenen Hügeln und Wiesen sehr häufig. Blüthezeit. Mai bis August. 4 Fruchtreiffe. August, September, 90 10. Klasse. 2. Ordnung. Nuzzen, Einfach und gefüllt: als eine Zierblu- me in unsern-Gärten. 544. D. Arue- ' Der Stengel am Grunde eingebo- ae Nelke. gen, aufrecht, rund. Die Blätter | gleichbreit, haarıg. Die büschelför- mig beisammenstehenden Blumen sind purpurroth mit. weissen Punk- ten bezeichnet. Die Kelchschuppen lanzettförmig, zottig, der Röhre, gleich. Die Blumenblätter zwei- spaltig, gekerbt. Die Narben auf- recht, voneinander stehend. _ Wohnort. In Wäldern auf unfrächtbaremi Boden gemein, z. B. um Hanau, Offenbach, Frankfurt, Arheilgen, Giesen etc. - Blüthezeit. Juni, Juli. & Fruchtreife, ‘ ‘August, September. Nuzzen. Sie empfiehlt sich als Zierblume für unsere Gärten, 545. D. rrorı- Der Stengel aufrecht, sehr glatt, EB mit Gelenken versehen. Die klei- Sprossende H% Nelke, nen rothen Blumen stehen kopfför- mig beisammen. Die Kelchschuppen eyrund, stumpf, dürre, häutig; die untere weichstachelig, und dreimal ı0. Staubfäden a2. Staubwege. 91 kleiner als der Kelch, die beiden übrigen von der: Länge des Kelchs. Die Blumenblätter verkehrt herzför- mig und ausgerandet. ' Abart. b. Der Stengel niedrig, dünne, ästig. Die kleinen rothen Blumen ein- zeln, mit acht Kelchschuppen, wovon die vierinnern grösser sind und über den Kelch hervorgehen, Dianthus, diminutus Linn. Wohnort, Auf grasigen !Hügeln und sandigen Weiden. Um Hanau; hinter Steinheim; vor Hödelheim; auf dem Lerchenherg; bei Arheilgen, Giesen etc. Blüthezeit, Juni bis August, © Fruchtreife.e August, September. **) Mit einzelnen Blumen, deren aber mehrere auf einem Stengel sizzen. 546.D.DError- _ Der Stengel niederliegend, ein DE Dei: :aförmige wenig feinhaarig. Die Blumen ein- Nelke. zeln, langestielt, purpurroth, mit ‚weissen Punkten oder gewöhnlich mit der Figur des griechischen Delta (A) bezeichnet. Die Kelchschuppen 92 30. Klasse. =. Ordnung. eyrund - lanzettförmig und doppelt kürzer: als der Kelch. Die Blumen- ' .blätter gekerbt., Die Narben hin und her gebogen, Wohnort. Gemein auf Feldern, Weiden, trokk- nen Wiesen, an Rainen und grasigen Waldpläzzen um . Hanau , Offenbach, Frankfurt, Homburg, Darmstadt, Gie- sen etc, Ken; .; Blüthezeit: Juni, Juli. & Früchtreife, Auguit, September. Nuzzen, ı. Sie verdient ihrer Blumen wegen eine | Stelle in unsern Gärten. 547: D.suren- Der Stengel am Grunde etwas ein- BUS. Buchreihe gekrümmt, dann aufrecht, glatt. Die grossen weilslichvioletten, sehr wohlriechenden Blumen stehen ein- zeln in einer Rispe, Die violetten Kelchschuppen etwaseyförmig, lang- zugespizt, und nur halb so grofs als der Kelch, Die Blumenblätter viel- fach geschlizt und am Grunde mit gelben weichen Haaren versehen. Wolnort. Auf etwas feuchten Wiesen, in G« büschen und Wäldern. Auf den Wiesen ı0, Staubfäden. 2. Staubwege. 95 jenseits des Fichtenwaldes von Hanau aus nach Hochstadt; in Menge im Wald “hinter Biber nach Heusenstamm; auf Wiesen an der Dikke bei Offenhach; hinter dem Sandhof im Gebüsche; auf der Kazze bei Gelnhausen ; auf. Wiesen L hinter dem Kettenhof ohnweit -Frank- fürt; um Arheilgen, Darmstadt, Grie- del, Homburg etc. Bllithezeit, Juli, August. £ Fruchtreife,, September, Oktober. Nuzzen. Des Wohlgeruchs der Blumen wegen verdient ‚diese Nelke einen vorzüglichen Plazz in unsern Gärten. ***) Mit einblüthigem Stengel. 548°D.asena- Der kleine Stengel meistens ein- a: blüthig. Die Blätter gleichbreit, spröde, weichstachelig. Die Kelch- schuppen eyförmig, stumpf; die un- teren sehr klein. Die Blumenblätter bis unter die Mitte zertheilt und zer- rissen. Die Blumen röthlich, Wohnort. ° In gebirgigen Gegenden auf rauhem Boden z. B. um Giesen, (Dillen) Blüthezeit, Juni, 4% 2. 94 ı0. Klasse. 5 Ordnung. 949. C. BEHEN Behen -» Kuku- bal, - Ww Ohnort., Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. III. ORDNUNG. TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen, CCXIV. CUCUBALUS. Kukubal. Die Blätter eyrund- lanzettförmig, glattrandig, am Rande etwas gefranzt, und zusamm engewachsen aufsizzend. Die weissen etwas abhängenden Blu- men bilden eine lokkere Rispe. Die Kelche beinahe kugelrund, glatt, nezzförmig aderig. Die Blumenblät- ter zweitheilig und am Rande fein ge- kerbt. Die Saamenkapsel fast rund, Auf trokknen Wiesen und an Rainen, Zu Hanau in der Hayngasse; disseits Grofssteinheim auf Wiesen ; zu Frank- furt bei der Oed; im Niederröther Wäldchen; bei Arheilgen, Darmstadt, Biber etc. Mai bis August. 4 Juli bis September. | Diese Pflanze wird an mehreren Orten in unserer Gegend unter dem Namen Kernkraut ünd Körnerig im Früh- jahr als Gemüs gegessen. Die Bienen ı0. Staubfäden. 3. Staübwege. 95 besuchen fleilsig die Blumen und es fin- den sich an denselben auch schöne Dämmerungsschmetterlinge. Die Blätter liefern etwas braune Farbe. Als Zier- blume ist diese Pflanze zu empfehlen, -550.C.Orıtes Die Stengel hier und da etwas Gr Kl Ru. klebrig. Die Blätter spatelförmig und rauh. Die kleinen grünlichgel- ben Blumen bilden quirlförmig ste- hend am Ende der Stengel Trauben, und sind ganz getrennten Geschlechts, und selten, auch Zwitter. Die Blu- menblätter gleichbreit, unzertheilt und wellenförmig. Wohnort. Auf trokknen sandigen Hügeln und waldigen bergigen Gegenden. Auf Sand- hügeln hinter dem Lehrhof bei Hanau; bei Niederrothenbach im Wald; bei Mühlheim, Rumpenheim, Biber, Offen- bach ‚ Frankfurt, Darmstadt etc, Blüthezeit. Mai, Juni. % Fruchtreife. Juli, August. Nuzzen. Das Vieh frifst diese Pflanze. 96 10. Klasse. 3. Ordnung, CCXV. SCRIBAEA, Scribäe. 551.$.pıvarı- Der Stengel rund, rauh, mit Ge- caTAa Nobis, AÄAusgesperrte Scribäe. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife.- Bemerkung. lenken versehen, hoch, kliımmend; die Aeste wagrecht einander gegen- überstehend und auseinander ge- sperrt. Die Blätter eyförmig, ent- gegenstehend,, glattrandig und rauh. Die Blumen weiss. Cucubalus bacciferus Linn. In Zäunen und Gebüschen, Bei Ha- nau in einem Hägewäldchen im Nürn- bergerfell; im Gebüsche beim Hanauer Galgen; in Zäunen hinter klein Stein- heim und zwischen Hochstadt und Bi- schoffsheim; an mehreren Orten um Frankfurt z. B. bei dem hohen Steeg; am Hellerhof bei der Oed etc. Juni bis August. 4 September, Oktober. L. G. Scriba, Pfarrer in Arheilgen bei Darmstadt, hat, sich nicht allein durch Aufsuchen der Pflanzen in der Darmstädter Gegend um, unsere Flora sehr verdient gemacht, sondern ist auch als geschikkter Entomolog schon rühm- lichst gekannt, ı0. Staubfäden. 3. Staubwege. 97 552.5. GALLI- CA. Französische Silene. Wohnort. Blüthezeit. F ruchtreife. 555.5. NUTanS. Ueberhängen- de Silene. Wohnort. CCXVI. STILENE. Silene, Der Stengel weichhaarig, oben klebrig. Die Blätter elliptisch, Die fleischfarbenen Blumen in unvoll- kommenen Aehren, wechselsweise, aufrecht, einseitig, Die Blumenblät- ter oftmals ausgerändet. Die Kapseln aufrecht. Der Kelch zehnstreifig. Häufig in Getreidefeldern bei Arheilgen, Juli, ©) August. Der Stengel etwas rauh, knieig, oben etwas.klebrig. Die Stengelblät- ter lanzettförmig, stiellos, rauh. Die Rispe überhängend. Die weis. sen Blumen an den Seiten, einseitig, niedergebogen. Die Blumenblätter zweispaltig. Häufig auf trokknen Wiesen und Hü« geln und in Wäldern z. B. um Hanau, Bruchköbel, Steinheim, Frankfurt, Oß fenbach, Giesen, Arheilgen, Darm- stadt etc, 2. Th. | G 98 na Klasse, 5 Ordnung. Blüthezeit, Fruchtreife., Nuzzen. 554.9. conor- DEA. Kugelförmige Silene. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. 555.5. conıca. Kegelförmige Silene. Mai, Juni. % Juli, August. Aus den Blumen holen die Bienen Honig. Der Stengel feinhaarig, rauh, oben klebrig. Die Wurzelblätter eyförmig, die Stengelblätter lanzettförmig, alle glatt. Die Blumenkelche länglich zu« gespizt, kaum in der Mitte etwas bauchig, klebrig, haarig, die Frucht- kelche fast kugelrund, mit 30 Strei- fen bezeichnet, Die Blumenblätter unzertheilt und röthlich. Unter der Saat bei Nieder Weisel fand sie Fabricius häufig. Juni, Juli. © August, September. Der Stengel weichhaarig, durch- aus nichtklebrig. DieBlätter lanzett- förmig, etwas filzig. Die Fruchtkel- che kegelförmig mit 30 Streifen be- zeichnet, Die Blumenblätter etwas wenig ausgerändet, rosenroth und meistens in der Mittemit einem Zahn versehen, 10. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. 556. S. nocri- FLORA, Nachtblüthige Silene. | Wihsoht: Blüthezeit. Fruchtreife. Staubfäden. 5. Staubwege. 99 Auf Aekkern und gepflügtem Feld, Auf dem Lerchenberg; beim Frankfur- ter Galgen; in zahlloser Menge bei Darmstadt und Arheilgen. Mai, Juni. © Juli, August. Der Stengel aufrecht, rund fein- haarig, zweitheilig, oben etwaskleb- rig. Die Blätter eyrund- lanzettför- mig. Die zehnekkigenKelche, deren Zähne so lang als die Blumenröhre, sind zottig und klebrig. Die weis- sen Blumen, deren Blättchen zwei- spaltig, sind am Tage eingewikkelt und geschlossen , des Nachts aber und des Morgens stehen sıe offen. Auf Aekkern vor dem St. Gallenthor zu Rack gleich hinter den Gärten in grosser Menge, und auf Aekkern zwischen dem Schwarzgüldenloch; bei Arheilgen auf Aekkern, Juni bis Oktober. © August bis Oktober. Ge 100 ı0, Klasse. 5. Ordnung, 557.S.nemo- CCXVH. STELLARIA. Sternblume. RUM, FPald- Sterne Der Stengel aufrecht oder nieder- blume. liegend, ekkig, etwas rauhhaarig, hat am Grunde Ausläufer. Die Blät- ter gestielt, herzförmig, spizzig. Die Blumenstiele ästig, eine zweitheilige Rispe bildend. Die weissen Blumen deren Blumenblätter tief zweispaltig, sind etwas glokkenförmig. Die Saamenkapsel länglich und einge- krümmt. Wohnort. In feuchten Wäldern um Arheilgen und Darmstadt, gemein; hinter dem Altkönig auf feuchten Stellen; häufig bei Hirchenhayn im Oberwald, Blüthezeit. Mai bis Juli. 4 Fruchtreife. _ Juli, August. Nuzzen. Die Blumen werden häufig von den Bienen besucht. 558. S. HorLo- Der Stengel am Grunde kriechend, STEA, Grofsbliüthige Sternblume. und astig. Die Blätter gegenüberste- dann aufrecht, vierekkig, etwasrauh hend, lanzettförmig, am Rande fein gezähnelt. Die grossen weissen Blu- 10. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 559. $. GRAMI- NEA. Grasartige Sternblume. Wohnort. - Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 560. S. DiLLeE- nıana Mönch, Dillenische- Sternblume. Staubfäden. 5, Staubwege. 101 men haben zweispaltige Blumenblät- ter. Die Saamenkapsel fast kugelrund. An schattigen Orten sehr gemein. "April bis Juni. 4 Juni, Juli. Die Blumen geben den Bienen viel Wachs. Der Stengel am Grunde niederlie- gend, dann aufrecht, zweitheilig, vierekkig, glatt, mit Gelenken ver- sehen. Die Blätter gleichbreit, ent- gegenstehend, glatträndig. Die Blu- men weiss; die Blumenblättchen bis unter dıe Mittein zweiTheile getheilt. Sehr gemein auf Wiesen, Triften, an Rainen, Zäunen, auf Aekkern und in Wäldern. Mai bis Juli. 4 Juli, August. Diese und die nachfolgenden Arten werden von dem Vieh gefressen. Der Stengel schlaff. Die meergrü« nen Blätter gleichbreit - lanzettför- mig. Die Blumenstiele siehen auf der ' Spizze des Stengels, sind zweiblu- 102 10. Klasse, } 3. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. 561. S:’ÄLSINnE Sumpf* Stern- blume. mig, und haben in der Mittte zwei häutige, lanzettförmige, entgegen- stehende Afterblättchen. Die weissen Blumenblätter zweitheilig, Stellaria graminea ß Linn. Auf sumpfiigem Boden nördlich der Lambobrükke bei Hanau und südlich des Niederrotenbacher Chausseehauses; bei Arheilgen und Darmstadt, in feuchten Waldungen und nassen Gebüschen. Juni, Juli. & Juli, August. Der Stengel niedergestrekt, ausge- breitet, sehr ästig, schwach, ‚glän- zend glatt, vierekkig. Die Blätter stiellos, lanzettförmig, am Grunde gefranzt, fahlgrün; die untern brei- ter, die obern schmäler, Die Blu- menstiele zu dreien, meistens an den Seiten stehend, der mittlere einblu- mig, die an den Seiten zweitheilig, wenigblüthig, allezur Blüthezeit auf- recht, aber zur Fruchtreife weit aus- einanderstehend undabhängend. Die ı0, Staubfäden. 3. Staubwege. 105 weissen Blumenblätter kürzer als der Kelch und sehr schmal zweitheilig. Stellaria graminea Yy Linn. \ Wohnort. In Wassergräben, an Quellen und in Sümpfen z. B. bei dem Brunnen nahe bei den Laväbrüchen hinter Kleinstein- heim: auf Sumpfwiesen hinter Falken- stein; an dem Goldbach bei der Frank- furter Saustiege; häufg an dem Bach ohnfern der grossen Försterwiese bei Ysenburg; um den Waldbrunnen bei Giesen; in einem kleinen Sumpf bei Arheilgen hinter des Dianenburg‘ Blüthezeit. Mai, Juni, © Fruchtreife. Juni, Juli. CCXVII ARENARIA. Sandkraut. 568. S. AT Rye Stengel niederliegend oder auf- BEIM recht, etwas feinhaarig, knieig. Die Dreinerviges Gondkraut,. Platter gegenüberstehend, eyförmig, spizzig, gestielt, dreirippig, glatt. Die Blumenstiele einblüthig. Die weissen Blumenblätter kürzer als der Kelch. z 104 10. Klasse. 3. Ordnung. Wohnort. Fast allenthalben in schattigen Laub- wäldern, in feuchten Gebüschen, an faulen Baumstämmen etc. Blüthezeit. April bis Juni. © Fruchtreife. August, September, Nuzzen, Die Pflanzen dieses Gesdhlechts sind zwar klein, aber doch dem Vieh, be- sonders den Schaafen angenehme Futter- kräuter. 565. A.serrı.- Die Stengelniederliegend oderauf- „IFOLS recht, sehr ästig und schwach. Die QOuendelblät- - teriges Sand- Blätter gegenüberstehend, eyförmig, kraut. ‚spizzig, stiellos, feınhaarig. Die Blu- menstiele einblüthig, Die weissen Blumenblätter kürzer als der Kelch. Wohnort, Sehr gemein auf Aekkern, Triften, Gartenland und Mauern. Blüthezeit. Mai, Juni. © Fruchtreife, August, September. 564.A.rupra. Die Stengel niederliegend und rauh. Rothbliühendes „.: b Ra; Die Blätter entgegEmehEheng ‚ faden- förmig, doppelt kürzer als dieRäume zwischen den Gelenken, etwasrauh, werden am Grunde mit zwei eyrun- den, häutigen Afterblättchen unter- 10. Staubfäden. 3, Staubwege. 105 stüzt. Die Kelche von gleicher Länge der Saamenkapseln. Die Blumen roth. Wohnort. Auf sandigem Boden z. B. auf san- digen Pläzzen vor dem alten Wald bei Hanau; bei den Rückinger Schlägen; bei dem Niederröterwäldchen, hinter Homburg; um Giesen; Darmstadt etc. Blüthezeit. Mai his Juli. © Fruchtreiffe.e. August, September, 565. A. marı- Die Stengel niedergestrekkt, flei- Burn g. Schig und glatt. Die Blätter entge- Ba: genstehend, fleischig, halbwalzenför- -mig, von der Länge eines Stengel- knotens zum andern, feinhaarigkleb- rig, werden am Grunde mit zwei eyrunden, häutigen Afterblättchen unterstüzt. Die Kelche feinhaarig klebrig, halb so lang als die Saamen- kapseln, Die Blumen purpurröthlich, Arenaria rubra 3 Linn. Wohnort. Bei den Salzquellen zu Soden, Nau- heim, Wisselsheim, Nidda, Büdingen und Orb; am Weg und auf Wiesen links vor Soden hinter Salmünster, Blüthezeit. Mai bis August, © 106 10. Klasse. 8. Ordnung. Fruchtreife. August, September. Beobacht, Staubfäden sind bald, fünf, acht oder zehen. Die Blumen öfnen sich Mor- geus um 9 Uhr und schliessen sich | Abends um 7 Uhr. 566. A. Tenul- Die Stengelaufrecht, fadenförmig, 2 ee glatt, sehr ästig, knieig, zweithei- gesSandkraut. lig, endlich rispenförmig. Die Blät- ter pfriemenförmig, am Grunde zu- sammengewachsen, glatt, kürzer als die Räume zwischen den Knoten. Die Kelchblättchen häutig, spizzig, dreirippig, an der Spizze röthlich, Die weissen Blumenblätter kürzerals der Kelch und lanzettförmig. Die Saa- menkapseln aufrecht. Wohnort. Häufig auf sandigen Aekken des Ler- chenbergs, bei Mühlheim, Wasserlos, Darmstadt, und zwischen Fetzberg und Weilmünster. Blüthezeit. Mai bis Juli. © . Fruchtreife Juli, August, Benbacht Staubfäden zehn; Griffel drei; die Narben federartig; die Saamenkapsel län- . 10. 567.5. TELE- PH!vVM, Kunolliges Se- dum ;s Fett- henne. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht, Staubfäden. 5. Staubwege. 107 ger als der Kelch und an der Spizze sechsfach aufspringend. IV. ORDNUNG. PENTAGYNIA. Mit fünf Staubwegen. CCXIX. SEDUM. Sedum. *) Flachblätterige. Die Wurzel knollig, fleischig und weiss. Der Stengel am Grunde einge- bogen, dann aufrecht, einfach, rund, sehr glatt. Die Blätter flach, fleischig, dikk, eyrund, sägezahnartig, glatt. Die blätterige Doldentraube auf der Spizze des Stengels. Die Blumen weisslichgelb, selten purpurroth oder . weiss. Gemein auf trokknen Wiesen, in Zäu- nen, Gebüschen und Wäldern und an Mauern, August, September. 4 September, Oktober. Es variırt diese Pflanze sehr in Farbe und Grösse des Stengels und der Blu- men. Sedum maximum das wir ‚mehrmals fanden ist gewils nur eine Abart von $. Teleph, 100 Nuzzen. 568.S. AnA- CAMPSEROS, Kriechendes Sedum. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, 569. $. REFLE- xuM. Zurükkgebo- genes Sedum. 10. Klasse, 4. Ordnung, Die Blätter kann man als Salat essen. Aus den Blumen holen die Bienen Ho- nig. Die ganze Pflanze enthält ein mi- neralisches Laugensalz. Blätter und Wur- zel waren sonst ofAzinell. Mit rother Blüthe pflanzt man es als Zierblume. Die Stengel kriechend. Die unter- sten Blätter keilförmig, die obersten eyförmig, alle glatträndig, Die weis- sen oder rothen Blumen bilden eine eyförmige Afterdolde und sind mit Nebenblättchen versehen. Auf den Felsen des Steinheimer Schlos- ses, der Goldgrube hinter Homburg und an derHeidetränke ohnweit der Goldgrube. Juni, Juli. August , September. Man kann die Blätter dem Salat bei- mischen, *) Rundblätterige. Die Stengel oben vielspaltig, die Aestchen zurükkgebogen, Die Blät- ter halbrund, spizzig, begrannt, zer- streut, am Grunde nicht zusammen- ı0. Staubfäden. 5. Staubwege. 109 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht, Nuzzen. 570. S.aLeum. Weisses Se- dum ; Tripma» dam. Wohnort. gewachsen, die unteren zurükkge- bogen. Die Blumen gelb, Gemein auf sandigen Weiden, trok- kenen Hügeln, an steinigen Akkerrai- nen, auf Mauern u. d. gl. Juni, Juli, ı August, September. Der Kelch sechsspaltig, Blumenblät- ter sechs; Staubfäden zwölf; Stengel sechs, Die Blätter kann ıan als Salat essen und man bauet es deshalb in Holland in Gärten. Die meisten Arten dieses Geschlechts empfehlen sich in die künst- lichen . Felsen der Lustgärten gepflanzt, ungemein. Die Stengel aufrecht, nach oben zu zweitheilig. Die Blätter länglich, stumpf, rundlich, stiellos ‚ abste- hend. Die weissen Blumen gestielt, abwechselnd, aufrecht, bilden am Ende eine ästige Dolde. Auf Mauern, Felsen und Strohdächern. Zu Hanau auf der Mauer am Kanalthor; auf den Felsen beim Steinheimer Schlols; 110 -..10. Klasse, 4 Ordnung. Blüthezeit, Fruchtreife, Beobacht, Nuzzen. 571. $S. ACREı Schar/es Se- dum; DMauer- pfeffer- Wohnort. auf Mauern zu Hechtsheim; auf den Felsen des zerfallenen Reifenberger Schlos- ses etc. Juni bis Angust. 4 August, September. Blumenblätter fünf; Staubfäden zehn. Wird als Zierblume in den Gärten gezogen. | | Die Stengel am Grunde niederlie- gend, ästig, rund. Die Blätter fast eyrund, stiellos, am Grunde zusam- mengewachsen, hökkerig, zerstreut, etwas aufrecht, abwechselnd. Die gelben Blumen aufrecht und wech- selsweise stehend , ungestielt, bilden eine dreispaltige Afterdolde am Ende der Stengel. Die Kelche gelb, Auf Feldern, Mauern und Wiesen z. B. bei Hanau auf den Sandhügeln hinter dem Lehrhof; beim Neuen- Wirths- haus; zwischen Hanau und Kleinstein- heim am Weg; am Brunnen ohnweit dem Apothekerhof bei Frankfurt; auf dem Lerchenberg; um- Darmstadt, Gie- sen etc. | ı0. Staubfäden. 5. Staubw ege. ı1ı Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 572. $. SEXan- GULARE, Sechsekkiges Sedum, Wohn EN Blüthezeit, Fruchtreife, Beobacht. 573. S. VILLO- SuM, Zuottiges Se= dum. Juni, Juli. 4 - August, September. Ist ofhzinell, | Die Stengel am Grunde niederlie- gend, dann aufrecht, nicht sehr ästig, Die Blätter eyrund, ungestielt, am Grunde zusammengewachsen, zer- streut, hökkerig, vor dem Blühen und in den unfruchtbaren Aesten in sechs Reihen dachziegelförmig über einanderliegend. Die Afterdolde drei- spaltig. Die Blumen gelb. Fast allenthalben auf sandigen Aeck- hern; an Wegen und überhaupt an trok= kenen sonnigen Orten. Juni, Juli. 4 August, September. Der Kelch vier bis fünfspaltig; Blu- menblätter vier oder fünfe; Staubfäden acht oder zehn, Der Stengel aufrecht, etwas kleb- rig zottig, mit rothen Punkten be- streut. Die Blätter erwas zottignnd klebrig, rundlich flach, die untern ı12 ı0, Klasse. 4. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht. 374. O. Acero- SELLA. Gemeiner Sauerklee. eyrund, die obern gleichbreit und stumpf. Kelch und Blumenstiele zot- tig- klebrig. Die röthlichen Blumen einzeln, aufrecht, bilden eine After- dolde. Auf sumpfigem Boden, Häufig in Sümpfen auf dem Sombornerberg; im Sumpf beim Steinheimer Galgen; hin- ter Oberursel; zwischen dem Kloster Thron und Wehrheim auf Wiesen; vor Wenings und zwischen Wenings und Gedern auf Wiesen; im Rulhausen beim Teich oberhalb Gedern; auf Wiesen um den Forellenteich im Oberwald; beim Hangestein auf Wiesen; bei Arheilgen an der Strasse nach Frankfurt auf sum- pfigen Pläzzen esc., Juni bis August. © August , September. Staubfäden sieben bis acht. CCXX, OXALIS, Sauerklee. Die Wurzel schuppig gegliedert, Die Blätter dreifach, verkehrt herz- förmig, haarig. Der Schaft einblu- mig, länger als die Biätter. Die Griffel 10. Staubfäden, 5. Staubwege 113 Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht, Nuzzen. von der Länge derinnern Staubfäden.. Die Blumen weiss, mitrothen Adern bezeichnet, manchmal purpurroth, etwas nikkend. Fast überall auf schattigem Boden in Wäldern. | . April bis Juni. % Juni, Juli. Angesäet in Gärten bringt sie oft röth- liche und bläuliche Blüthen hervor. Sie hat eine angenehme Säure und kann wie Sauerampfer in ‘der Küche gebraucht werden, Aus einem Theil Blätter und zwei Theilen Zukker, lälst sich eine treffliche Konserve bereiten. Das wesentliche Salz, welches ofhzinell ist, kann zur Reinigung der Wolle und Tücher gebraucht werden; dals man durch dieses Salz Tintenflekken aus der Leinewand wegbringen kann ist allge- mein bekannt. Die Blätter mit Milch gekocht geben eine angenehme Molke Die Blumen werden häufig von den Bienen besucht. Die Blätter unter Sa- lat gemischt geben demselben einen gu- 2, Th, H 114 10. Klasse. 4. Ordnung. 575.0. STRICTA FJacq, Steifaufstei- genter Sauer- klee. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 576. A.GınnHa- Go. Korn- Raden. ten Geschmakk. Die ganze Pflanze ist ofhzinell. Die Wurzel faserig. Der Stengel aufrecht, ästig und ausgebreitet. Die Blätter dreifach, verkehrt herzförmig, zurükkgebrochen und auf beiden Sei- ten glatt. Die doldenartigen Blumen- stiele sınd kürzer als der Blattstiel und tragen drei bis vier gelbe mit schwarzen Streifen bezeichnete Blu- men. Oxalis corniculata der Floristen. In Gemüsegärten und auf Aekkern um Giesen. Juni bis August. # August, September. Die Blätter sind ebenfalls sauer und lassen sich wie die der vorhergehenden Art benuzzen. CCXXI AGROSTEMMA. Raden, Die ganze Pflanze rauhhaarig. Die Blätter zusammengewachsen ‚ unge- stielt, gleichbreit. Die schönen ro- ı0. Staubfäden. 5. Staubwege. 115 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife., Nuzzen. 577. L. Fros CucuLrtr, Kukuks- Lych- nis. then Blumen stehen einzeln auf der Spizze des Stengels und sind lange- stielt. Der Kelch mit der Blumen- krone von gleicher Länge, selten | länger. Fast überall unter der Saat. Juni, Juli. © August. Bechstein räth, das mit dem Ra- densaamen sehr verunreinigte Getrei- de zum Branntewein brennen anzuwen- den; aber doch wohl nur deswegen, weil es demselben mehr Feuer giebt. Die schwarzen runden Saamen theilen zwar, dem Mehl keine schwarze Farbe mit, machen aber dasselbe ungesund; Blumhof sahe Schweine von dem Ge- nuls solches Brodes erkranken und das Federvieh sterben. CCXXH. LYCHNIS. Lychnis. *) Mit einfächerigen Kapseln, Der Stengel aufrecht, gefurcht, rauh, oberwärts getheilt. Die Blät- ter lanzettförmig, langzugespizt und He 116 ı0. Klasse. 4. Ordnung, glatt. Die schönen purpurrothen Blumen, deren Blumenblätter vier, spaltig sind, stehen einzeln am Ende und in den Astwinkeln. Der Kelch röthlich und rauh. Die Saamenkap- sel rundlich und fünfzahnig. Wohnort, Allenthalben auf feuchten Wiesen und an den Rändern der Gräben und Bächen. Blüthezeit, Maäi, Juni. 2 Fruchtreife. Juli, August. Nuzzen; Die untern Abschnitte der Rlamenblät- ter sind kürzer und auseinander gesperrt; die Zähnchen am Schlunde' zweispaltig. Sie wird gerne vom Vieh gefressen, 5n8.L.syıyes- Der Stengel aufrecht, gestreift, rıs Nobis WALL ychni BANG. die Blätter haarig; die Stengelblätter eyförmig, zugespizt, die obern eylanzettförmig. Die Grif- fel mit kopförmigen Zotten besezt. Die Blumen roth, bisweilen mit Zwitterblumen. Der Fruchtknoten aufrechteyrund. Die Saamenkapsel springt zehnfach auf und ihre Zähne sind zurükkgckrümmt. Lychnis dioica & Linn. ı0. Staubfäden, 5. Staubwege, 117 Wohnort. In Wäldern auf schattigem feuchtem Boden. Um Hanau bei dem Waldesel, ‚der Famihabrükke und in der Bulau; um Frankfurt im Niederröter-Wäldchen; hinter Niedererlenbach; bei Arheilgen und Kranichstein in schattigen Waldun- gen; im Hangestein bei Giesen, Blüthezeit. Mai bis Juli. Fruchtreife. „August, September. Nuzzen, Sie wird, so wie die vorhergehende und nachfolgenden Arten , als Zierblume einfach und gefüllt in unsern Gärten gezogen. 579. L. arven- Der Stengel weichhaarig, weils zu lichgrün, beim Anfühlen weich. Die nis, Blätter weichhaarig, weisslichgrün, sammetartig, Die weissen, grossen Blumen getrennten Geschlechts. Die Griffelnur wenighaarigund fast:glatt. Der Fruchtknoten umgekehrteyrund, Die Saamenkapsel springt zehnfach aufund ihre Zähne sind nicht zurükk- gekrümmt. . Lychnis dioica ß Linn. Jı$ 10. Klasse. 4. Ordnung, Wohnort. Auf Aekkern, an steinigen Orten, Feldern und altem Gemäuer. Zu Hanau auf dem Vorstädter- Wall; in den Hek- ken vor Niederrodenbach; auf den Frank- furter Stadtwällen und in der Gärtnerei; bei dem Ginheimer Steeg; um Arheilgen und Kranichstein auf Aekkern und Wie- sen etc, Blüthezeit. Mai bis Juli. 4 Fruchtreife, August, September, Nuzzen, Eine Zierblume unserer Gärten, 580.L.Corona- Die ganze Pflanze ist filzig. Die RIA, Kranz» Lych- 7 Be lederartige Kelch mit Winkeln die Blätter eylanzettförmisg, stiellos. ‚Der abwechselnd viel kleiner sind. Die Blumenblätter kaum ausgerandet; die Nägel gleichbreit; die Schuppen am Schlunde glattrandig, steif, ste- chend, keilförmig, Die Griffeln auf-- steigend. DieBlumen an der wilden Pflanze weils, an der in Gärten ge- zogenen, purpurroth. ‚Arostemma Coronaria Linn. — ı0. Staubfäden. 5. Staubwege. 119 Wohnort. Sehr häufig auf steinigem Boden in den Weinbergen auf der Kazze bei Geln- hausen, Blüthezeit. Juni, Juli. —2 Fruchtreife. September, Oktober. | - Nuzzen, Sie wird unter dem ‚Namen Gartenra- den einfach und gefüllt, mit weisser, etc. Blume als Zierblume gezogen. **) Mit Fünffächerigen Kapseln, 581. L. Viısca- DerStengel an den Gelenken kleb- / Teriers rig. Die Blätter lanzettförmig, zu-« Pechnelke. sammengewachsen, am Grunde ge- franzt, sind in der Nähe der Blumen roth gefärbt. Die {rothen, selten weissen Blumen bilden am Ende eine Traube; die Blumenblätter stumpf, fast ohne allen Einschnitt, am Ran- de etwas wellenförmig. Die Bln- menstiele meistens dreiblumig. Der Kelch zehnstreifig. Wohnort. In. grassigen trokknen Wäldern und Wiesen. Um die Teiche des Hanauer Fischerhofs ; hinter dem Frankfurter Forsthaus und hinter dem Schwengels- brunnen im Wald; am Weg von Ge- dern nach Volkhardshayn ; auf erhabe- 1230 10. Klasse. 4. Ordnung, Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, 582, C. vuLca- TUM. Gemeines Hornkraut. nen Wiesen über dem Forellenteich ins Oberwald; um die Klippen im Hange- stein bei Giesen; in der Leonhardstanne bei Arheilgen; auf den Wiesen hinter dem sogenannten Blech ohnweit 'Ar- heilgen. Mai bis Juli &, Juli bis September, Einfach und gefüllt ist sie eine Zier- blume "uuserer Gärten. CCXXIH. CERASTIUM. -Hornkraut. *) Mit länglichen 'Saamenkapseln. Der Stengel am Grunde liegend, dann aufrecht, ausgebreitet, auf al- len Seiten haarig. Die Wurzelblät- ter liegen kreisförmig, sind eyrund . nnd laufen in den Blattstiel ; die untern Stengelblätter entgegenste- hend, zusammengewachsen aufsiz- zend, verkehrt eyförmig, stumpf, am Grunde schmäler; die obern sind zungenförmig; alle sind glatträndig und auf allen Seiten zottig. Die Kelchblättchen lanzettförmig, spiz« 10, Wohnort. - Blüthezeit. Fruchtreife. . Nuzzen. 583. C. vısco- SsUM. Klebriges Hornkraut, Staubfäden. 5. Staubwege. 121 zig. DieBlumen weils, haben Blumen- blätter von gleicher Länge desKelchs. Die reifen Saamenkapseln durch den Kelch halbbedekt, aufrecht, an der Spizze etwas zurükkgekrümmt. Sehr gemein auf Wiesen, an Aekkern Wegen und in Obstgärten. Den ganzen Frühling und Sommer durch.: ® Kl in? Juni bis Oktober. Wird von.dem Vieh gerne gefressen, Der Stengel aufrecht, mit kopfför- migen, klebrigen, feinen Haaren be- 'sezt. ‘Die Blätter eyförmig, gegen- überstehend, die unteren gestielt, die obern stiellos, alle mit kopfför- migen klebrigen Haaren besezt, Die Wohnort, Kelchblättchen ‚weilsrandig. . Die weissen Blumenblätter kürzer als der Kelch. Auf Wiesen, Triften, und: gebauten Feldern... Hinter dem Lehrhof bei Ha- nau,: an dem Sumpf beim Apotheker- hof vor F rankfurt; zwischen dem Forst- 122 10. Klasse, 4. Ordnung. haus und Niederroth; um Darmstadt, Giesen etc, Blüthezeit. Vom April bis in den Herbst. © Fruchtreife. Juni bis Oktober, Nuzzen. Es wird von dem Vieh gefressen. 584.C.semipe- Der Stengel erst etwas liegend, CANDRUM, Halbzehn- männiges feinhaarig. Die Blätter zusammen- dann aufrecht, ziemlich einfach, Hornkraut. gewachsen, eyförmig, zottig, etwas rauh, hellgrün, Die weissen Blumen blätter ausgerandet, kürzer als der Kelch, Von den zehn Staubfäden haben wechselsweise fünf Staubbeu- tel, und die andern fünf sind un- fruchtbar. E Wohnort. Gemein auf magern Triften ,„ trokk- nen Wiesen, an Akkerrainen, Rändern der Wege zu Hanau, Offenbach, Frank- furt, Darnıstadt, Giesen, Wisbaden etc. Blütbezeit. April bis August. © Fruchtreife. Juni bis September. Nuzzen. Wird von dem Vieh gefressen. 585. C.arven- Die Stengel niederliegend, etwas N haarıg, am Grunde röthlich, erhe- Akker - Horn- kraut. ben sich zur Blüthezeit und stehen ı0. Staubfäden. 5, Staubwege. 125 aufrecht. Die Blätter gleichbreit- lanzettförmig, stumpf, weichhaarie. Die weissen Blumenblätter doppelt srösser als der Kelch, Wohnort. Allenthalben auf Aekkern und Feldern. Blüthezeit. April, Mai. & Fruchtreife.e Juni, Juli, Nuzzen. Wird von dem Vieh gefressen, *#*) Mit fast runden Saamenkapseln. 586. C. aqua- Die Stengel aufrecht, ästig, aus- ee Horn. gesperrt, nach oben zu zottig und Araut. etwas klebrig. Die Blätter herzför- mig,- stiellos. —Die weissen Blumen einzeln, in den Blattwinkeln und auf der Spizze des Stengels. Die Blu- menblätter bis auf den Grund zwei- spaltig, doppelt so lang als derKelch. Die Saamenkapseln hängend. Wohnort, Gemein an Wassergräben und über- haupt auf feuchtem Boden. Blüthezeit. Juni bis August. # Fruchtreife August bis Oktober. Beobacht, Die Saamenkapseln springen fünffach auf und die Klappen sind zweispaltig. Nuzzen, Das Vieh frilst es. 10. Klasse. 4. Ordnung. CCXXIV. SPERGULA. Spark. 7987.S.arvEn- Der Stengel ästig. Die Blätter sıs. ' Akker-Spark. Wohnort, » Blüthezeit, Fruchtreife. Beobacht. Nuzzen. in Quirlen, gleichbreit- pfriemenför- mig. Die weissen Blumen zelın- männig, in einer gabeligen Rispe; dieBlumenblätter von der Länge des Kelchs. Die Saamen ohne Rand. Auf sandigem Boden überall in Menge. Mai bis August. (0) August, September. Sie variirt mit 5—bis ıo Staubfäden ‚und mit 5—5 Stempeln. Die Pfianze ist eins der vorzüglich- sten Futterkräuter, nimmt mit dem schlechtesten Sandboden vorlieb und ver- diente allgemeinen Anbau; aber leider ist sie bei uns noch völlig dem Land- mann unbekannt, Von allem Vieh wird sie begierig gefressen und Milch nd Butter durch inren Genufs sehr verbes- sert, besonders werden die Schaafe sehr fett davon. Mit dem Saamen kann man auch das Federvieh füttern; auch lälst sich nach Eckberg ein gutes Oechl daraus pressen, ja sogar nach Linne 10. 586, $. PENTAN- DRA , Fünfmänniger Spark. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 509. $S.NoDosa, Knotiger Spark. Wohnort. Staubfäden 5. Staubwege. 125 als Mehl unter anderes Mehl gethan zu Brod bakken, Die Stengel einfach. Die Blätter in Quirlen, borstenformig. Dieklei- nen weissen Blumen fünfmännig, in einer wenig blüthigen Rispe. Die Saamen zusammengedrükt, mit ei- nem weissen häutigen Rande um- geben. Auf sandigem trokknem Boden z.B. bei Arheilgen und auch bei Frankfurt zwischen dem Riedschlag und dem Wald auf Aekkern. April his Juni. & Juli, August. Gleich der vorhergehenden Art. Der Stengel einfach, knotig. Die Blätter gesenüberstehend, in Bü- scheln, pfriemenförmig, glatt, am Stengel aufwärts, allmählig kürzer. Die weissen Blumen einzeln, am Ende des Stengels; die Blumenblät- ‚ter länger als der Kelch. Auf Wiesen und Tiriften. Bei den Sandhügeln nach dem alten Wald ohn- 126 10. Klasse. 4. Ordnung. weit Hanau; in der Schneusse vom Wil« helmsbad nach dem Kinzigheimer Hof; auf der Wiese bei der Frankfurter Sau- stiege, unterhalb Bornheim im Bruch, bei Rödchen und Annerod, bei Arheil- gen besonders gegen die Täubchenshöle hin etc. Blüthezeit. Juni bis August, © Fruchtreife. August, September. Nuzzen. Wie der Akkerspark. ı2. Staubfäden. ı. Staubweg. 127 EILFTE KLASSE. DODECANDRIA. Mit zwölf Staubfäden. L ORDNUNG. MONOGYNIA. Mit einem Staubwege, CCXXV Die Blumenkrone glokkenförmig, drei ASARUM „ oder vierspaltig, lederartig, gefärbt, blei= Haselwurz. N bend, auf dem Fruchtknoten; die Thei- len aufrechtstehend, an der Spizze mit eingekrümmten Zähnchen. Die Staub- fäden pfriemenförmig, um die Hälfte kürzer als die Blumenkrone, ragen über die zweilappigen Staubbeutel wie ein Hörnchen hervor. Die Narbe sechs- strahlig. Die Saamenkapsel fast rund, lederartig, mit der Blumenkrone um- kleidet, sechsfächerig, ohnklappig; die Fächerchen viersaamig. CCXXVI Der Kelch zweiblätterig, an der Spiz- PORTULACA ze zusammengedrükt. Die Blumenkro- ae ne fünfblätterig. Die 10—ı5 Staubfi- den sind um die Hälfte kürzer als die Krone, Der Fruchtknoten um die Hälf- CCXRVIT. ° LYTHRUM. Blutkraut. ı1, Klasse. ı. Ordnung. te unter dem Kelch und der Krone, Die 4—5 Narben sind iänglich, Die Saa- menkapsel eyrund,, einfächerig, in die (jJuere mit eineın Dekkel aufspringend; die obere Klappe halbkugelförmig, ge- doppelt, vielsaamig. Die fünf Frucht- böden frei von einander getrennt und ästig. Der Kelch unter dem Fruchtknoten walzenförmig, gestreift, hat sechs oder zwölf wechselsweise kleinere Zähne, und wird nach vollendeter Befruchtung durch die Zähnchen geschlossen. Die Blumen- krone hat 4 oder 6 längliche, stumpfe, abstehende, in die Kelcheinschnitte ge- wachsene Blätter. Von den 6 oder ı2 Staubfäden sind die obern kürzer als die untern. Der Griffel niedergebogen. Die Narbe stumpf. Die Saamenkapsel läng- lich, zugespizt, zweiklappig, zweifäche- rig, vielsaamig. CCXXVIH. AGRIMONIA Odermennig» I. ORDNUNG. DIGYNIA. Mit zwei Staubwegen Der Kelch länglich, fünfzähnig, be- stachelt , die Fruchthüllen einschliesend. Die Blumenkrone fünfblätterig, die fla- GEHXIX. RESEDA, Wau. Staubfäden. _ı. Staubweg. 129 chen ausgerandeten Blättchen abstehend, am Rande zurükkgerollt und mit den schmalen Nägeln am Kelche angewach- sen. Meistens ı2 Staubfäden welche auf dem Kelch sizzen. Die 2 bis 4 Frucht- hüllen werden von dem verhärteten Kelch umkleidet. Il. ORDNUNG. TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen, Der Kelch vier- bis sechstheilig. Die Blumenkrone unregelmässig, drei- bis- . sechsblätterie; die Blättchen an der Spiz- CCRXX. EUPHORBIA, Euphorbie. 35 ze geschlizt, das obere aber hökkerig und, am Grunde mit einer Drüse ver sehen. ‚Staubfäden acht, zwölf, oder mehrere. Griffel drei bis vier, Die Saamenkapsel an der Spizze eingedrükt, hökkerig, geschnabelt, offenstehend , “einfächerig, enthält viele nierenförmige Saamen, Der Kelch glokkenförmig, bauchig, vier- bis fünfzähnig. Die Blumenkrone regelmälsig, vier oder fünfblätterig; die Blumenblättchen mit ihren nagelförmi- 2, Th, I . 130 CCXXXI. SEMPERVI- VUM. Hauswurz, ır. Klasse. 4. Ordnung. gen Fortsäzzen den Kelchabschnitten einverleibt, hökkerig, dikk, eyför- mig, ganz, oder mondförmig-zweihör- nig- Die zwölf oder mehreren geglie- derten Staubfäden,, brechen zu verschie- dener Zeit hervor. Der stumpfdreisei- tige, gestielte Fruchtknoten hat drei zweispaltige Griffel. Die dreiköpfige, ge- stielte, dreifächerige Saamenkapsel springt elastisch auf, und enthält einzelne fast runde Saamen. IV. ORDNUNG. DoDEcAGYnIa. Mit zwölf Staub- wegen. | Der bleibende Kelch zwölfspaltig; die Abschnitte gleichbreit, ausgehöhlt, gleich, spizzig. Die Blumenkrone zwölf oder vielblätterig ; die Blättchen lanzettförmig, spizzig, ausgehöhlt. Drüsen, so viel als Fruchtknoten vorhanden sind, an dem Grunde derselben nach aussen befindlich, Staubfäden zwölf oder mehrere, Saa- menkapseln zwölf oder mehrere, am Grunde zusammengewachsen, einfäche- rig, eiriklappig, von aussen zugespizt, von innen aufspringend, vielsaamig. — nn (. ı2, Staubfäden. -ı. Staubweg, 151 EILFTE KLASSE, DODECANDRIA. Mit zwölf Staubfäden. DIEDNUTRT, MONOoGYNIA. Mit einem Staubwege. CCXXV, ASARUM. Haselwurz. 590. A. Euro- PAEUM, Europäische Haselwurz. Die Wurzel kriechend. Der Sten- gel kurz und zottig. Die zwei Blät- ter sind nierenförmig und stumpf, lederartig, glänzend, blassgrün. Die von aussen zottige grünlichrothe, in- wendig aber schwarz purpurrothe Wohnort. Blume, steht auf einem aus der Wur- zel kommenden langen Blumenstiel, In schattigen hochliegenden Wäldern, Zäunen und Gebüschen, Sehr häufig hinter Erbstadt in einem kleinen Wäld- chen; um Hitzkirchen und Rinderbuchen in Zäunen; in Zäunen bei Sulzbach und dem Rüstersee; im Hangestein und im Ile ı5e ı1. Klasse. ı. Ordnung, Blüthezeit. Fruchtreife. Bemerkung. Nuzzen. Buchwald bei Giesen; in Zäunen zwi- schen Pferdsbach und Binsachsen; zwi- schen Wenings und Gedern; im Gebü- sche bei der untersten Mühle am Berg bei Gedern; um den kleinen Billstein oberhalb Bräungeshayn; im Gebüsche um Langenhayn im Vogelsberg; in Hek- ken und Zäunen um Crainfeld und Hin- tersteinau; im Bohnenstrauch bei Schlüch- tern; um Biber im Gebüsche; in Gebü« schen bei Heusenstamm etc. April, Mai. 4 Juli, Die ganze Pflanze, vorzüglich aber die Wurzel, hat einen starken betäuben- den, dem Baldrian ähnlichen Geruch, und wird von den Kazzen sehr geliebt. Blätter und Wurzel sind offhizinell; leztere wird von den Viehärzten beim Rindvieh und den Schaafen gegen die Fäulnils, und bei den Pferden gegen die Würmer benuzt. Die Wurzel unter das Bier zu mischen, oder sich mit dersel- ben und den Blättern zu purgiren, ist höchst schädlich. Der Absud des Krauts giebt vorbereiteter Wolle apfel grüne und braungrünliche Farben, ı2, Staubfäden. _aı. Staubweg. 133 n +,591.P. oLE- RACEA. Gemüse- Por- tulak. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht, Bemerkung. Nuzzen. CCXXVI, PORTULACA. Portulak. Der Stengel niederliegend, röth- lich, glatt, ästig. Die Blätter keil- förmig, dikk, fleischig, ungestielt, Die gelben Blumen sizzen haufen- weise ın den Blattwinkeln, Auf Aekkern, in Gärten, Weinbergen und an Mauern sehr häufig, wild und angebaut. Juni bis August, © September, Oktober. Die Blume öffnet sich bei Sonnen» schein gegen ı2 Uhr. | Die Saamenböden unterscheiden den Portulak von allen übrigen Geschlech- tern und sind bis jezt einig und allein dieser Pflanze eigen. Sollte nicht das eigentliche Vaterland des Portulaks Amerika seyn ? Er ist eine von den 4 einzigen Pflanzen welche auf der Ascensions- Insel wachsen, Wird häufig sowohl roh als Salat, als auch gekocht als Gemüse und besonders in Suppen benuzt, 154 1 592. L.SALICA- RIA, FF eiderich- Blutkraut. ı. Klasse. ı. Ordnung. CCXXVII, LYTHRUM. Blutkraut, Der Stengel aufrecht, hoch, ekkig, etwas rauh. Die Blätter gegenüber- stehend, manchmal auch zu drei, stiellos, herzlanzettförmig, langzu- gespizt. Die zwölfmännigen purpur- Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 503. L. HYsso- PIFOLIA, Ysopblätteri- ges Blutkraut. rothen Blumen stehen quirlförmig und bilden eine schöne Aehre. Fast allenthalben an Ufern, Wasser- gräben und Sümpfen, Juli bis in den Herbst. 4 September, Oktober. Ihre schönen purpurrothen Blumenäh- ren empfehlen sie zur Zierblume, Gle- ditsch rechnet sie unter die Gerber- pflanzen, und nach Dambourney und Suckov kann sie in Färbereien benuzt werden. Jung frilst sie das Vieh gerne. Sie ist ofhizinell, Der kleine aufrechte Stengel, ge- gen den Grund zu ästig. Die Blätter abwechselnd, gleichbreit, Die klei- nen rothen, zulezt violett werdenden ı2. Staubfäden, ı. Staubweg. 0285 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 594. A. EupA- TORIA. Gemeiner Odermennig. Blumen stehen einzeln und sind sechs- männig. Auf sandigem feuchtem überschwemm- tem Boden hinter. den Rückinger Schlä= gen häufig. An der Allee bei dem Frank- furter Forsthaus welche nach Niederroth hin führt; vor Rödelheim häufig. Juli, August, © September, Oktober. Häufig findet man, als die Folge eines Insektenstichs , den Stengel in Knoten ausgewachsen, I. ORDNUNG. n pIGynıa. Mit zwei Staubwegen. CCXXVI. AGRIMONIA. Odermennig. Der Stengel aufrecht, ganz ein- fach, zottig. Die Stengelblätter ab- wechselnd, gefiedert; die Blättchen mit abwechselnd kleineren unter- mischt, wovon das ungepaarte ge- stielt ist. Die gelben, kurzgestielten Blumen bilden am Ende des Stengels eine lokkere Aehre, 156 Wohnort. Blüthbezeit, Fruchtreife. Beobacht. Nuzzen, LA. Gelblicher IV an. ı2. Klasse. 3. Ordnung." Häufig an Zäunen, Wegen, iu Wäldern und Gebüschen. Juni bis September. 4 August bis Oktober, Ein kleiner, aus zwei dreispaltigen Blättchen besteheuder Kelch mit grösse- rem mittlerem Abschnitt, umgiebt den Grund des eigentlichen Kelches; die Borsten des oberen Kelches sind auf- wärts hakenförmig. Blätter und Stengel mit noch Angeöff: neten Blumen geben eine dunkelgelbe Brühe und die mit Wissmuth vorberei- tete Wolle erhalt davon eine schöne gold- gelbe dauerhafte Farbe. Die blühende Pflanze ist zur Gerberei brauchbar. Die Blätter sind ofhizinell, II. ORDNUNG. TrIGYNIA. Mit drei Staubwegen. CCOXXIX. RESEDA. Wau. 595.R.Lureo- Der Stengel aufrecht, ekkig, glatt. Die Blätter lanzettförmig, ganz; die an der Wurzel zu beiden Seiten mit einem Zahn versehen. Die Kelche vierspaltig. Die Saamenkapseln fast ıc. Staubfäden. 3. Staubwege. 137 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht. Nuzzen. rund, 'spizzig- geschnäbelt, in die Quere wellenförmig. Die Blumen gelblich. An Wegen, Dörfern, altem Ge- mäuer etc. Von Hanau aus nach Stein- heim am Weg; vor dem Langenselbol- der Schlols; an den Weinbergen zwi- schen Bergen und Seckbach ; am Weg zwischen Bonames und Harum; bei Frankfurt am Maynufer; bei Bocken- heim; hinter Rödelheim; bei Schiffen- berg, Arheilgen etc, Mai, Juni. © August, September. Blumenblätter drei, wovon das ober- ste halbsechsspaltig und die zur Seite stehenden dreispaltig. Bisweilen kom«- men noch unten zwei sehr kleine unge- theilte Blättchen hinzu. Staubfäden ge- wöhnlich 350. ? Der Wau ist die beste Pflanze zum Gelbfärben und sollte billig auch bei uns angebaut werden; besonders da er mit jedem leichten Sandboden vorlieb nimmt. Im Jülicher Land säet man ihn zwischen Klee und rauft im Herbst die Pflanzen mit den Wurzeln aus, wobei 596.R. LUTEA, Gelber FF au. Wohnort. Bläthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. ı1ı. Klasse. 3. Ordnung. der Klee nicht leidet; man kann ihu auch wie Getreide umhauen. . Durch die Zusäzze von Salzen, Blauholz etc. giebt er viele Abänderungen von Farben. Der Stengel am Grunde liegend, ‚ausgebreitet, ekkig und rauh. Die Blätter wellenförmig, alle dreispal- tig, dieunterstengefiedert. Der Kelch sechstheilig. Die gelben Blumenkro- nen sechsblätterig und ungleich. Die Saamenkapseln länglich, stumpf, ge- schnäbelt. An Wegen, Akkerrändern, steini- gen Orten, in Gebüschen z. B. am Maynufer Grolssteinheim gegenüber; bei der Dörnigheimer Heide; Rumpenheim gegenüber am Maynufer; vor den Tho- ren um Frankfurt; bei Schierstein, Darmstadt, Giesen etc. Mai bis Juli, © August, September, Man könnte wohl diese Pflanze statt Kohl essen. Höchst wahrscheinlich besizt sie Farbestoff. Die Schaafe ı2. Staubfäden. 3, Staubwege. 139 fressen sie nur wenn sie Saamenkap- seln hat. CCXXX. EUPHORBIA. Euphorbie, *) Mit ganzen Blumenblättern. BI FBs Die Blätter abwechselnd, keilför- Sonnenwendi. mig, sägearlig gezahnt, Die Dolde ge Euphorbie, erst fünfstrahlig, dann dreistrahlig, endlich zweitheilig. Die Hüllblätt- chen eyförmig, sägeartig gezahnt, Die Blumen srün. Die Saamenkap- ö seln glatt. Wohnort. In Gemüsegärten,, an Wegen, auf ge- Ne bautem Boden. Bei Hanau auf Aekkern in dem Nürnbergerfeld und nach dem Bruchköblerwald hin; am Feldweg bei Hochstadt; gemein um Frankfurt in den Gemüsfeldern; um Giesen, Darmstadtetc. Blüthezeit, Mai bis August. © Fruchtreife. Juli bis September. * Beobacht. Die Blumenblätter etwas rund. Frucht- bare Staubfäden sechs oder acht. Der Saamen eyförmig, etwas rauhhaarig. Nuzzen. Das Vieh frilst sie, aber nicht gänz- lich ohne Schaden, Ueberhaupt gehört das ganze Euphorbiengeschlecht , so wie 140 ıı1. Klasse, 3. Ordnung, alle dreiköpfige, dreifächerige Saamen- - kapseln, zu den verdächtigen Pflanzen, welche meistens giftige Eigenschaften 598. E. PLATY- PHYLLOS. Breitblätteri- ge Euphorbie, besizzen. Fast alle Arten enthalten einen milchichten, mehr oder weniger schar- fen beizenden Saft, welcher mit Milch vermischt, dieser eine rosenrothe Farbe mittheilt; auch nehmen 'beim Austrokk- nen mehrere Arten eine bläulichgrüne Farbe an und verdienten in Absicht der Färberei eine genaue Untersuchung. Diese 80 wie mehrere Arten geben eine grüne, und nach langem Kochen eine Aurora- farbe auf Wolle, Die Blätter abwechselnd, lanzett- förmig, sägeartig gezahnt, gegen die Spizze zu breiter, oben glatt, unten zottig. Die Dolde erst fünfstrahlig, dann dreistrahlig, endlich zweithei- lig. Die Hüllen lanzettförmig, mit herzförmigen, sehr fein sägeartig ge- zahnten an der Rükkenschärfe haari- gen Hüllblättchen. Die Blumen gelb. Die Saamenkapseln warzig. ı2. Staubfäden. 5. Staubwege. 141 # Wohnort, Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. ögg. E. Caro- Gata Fırh. Brennende ‚Euphorbie, Wohnort. Auf Aekkern und angebauten Orten z. B. bei Dorfelden, Seckbach, Kilian- stetten, Bornheim, Frankfurt etc, Juni, Juli. & August, September, Die aus den Blattwinkeln kommende Dolden sind dreispaltig. Die Staubfä- den rauhhaarig, 12 — ı4 fruchtbar, und eben so viele unfruchtbar, Der Stengel einfach. Die Blätter stiellos, zerstreut, gleichbreit- lanzett- förmig, spizzig, endigen sich in eine weiche Stachel, und sind dreinervig. Die Dolden vielstrahlig, mit zweithei- ligen Doldchen. Die allgemeine Hüll- blättchen breit - lanzettförmig; die besondern breit - herzförmig. Die Blumen gelb. Die Saamenkapseln glatt. Auf Viehtriften hinter Kleinsteinheim um den Feldbrunnen; häufig in der Ge= gend der Sachsenhäuser Warte, des Ler- chenbergs , des Forsthauses und des Sandhofs; häufg um Darmstadt auf den Sandfeldern und Sandhügeln, ı42 1 Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht. 600. E. PALU- STRIS. Sumpf - Eu» phorbie. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, 601.E.PeerLus, Rundblätteri- ge Euphorbie. ı, Klasse. 3. Ordnung. | Mai bis Juli. 4 August, September. N Die Blätter graugrün. Blumenblätter 4. Staubfiden 5 oder 8. Sie ist die Euphorbia Esula in Reichards Flora Moeno-francofurtana. Der Stengel 3, 4 bis 5 Fuss hoch, ästig; die Aeste meistens unfrucht- bar. Die Blätter stiellos, lanzettför- mig, meist glattrandig. Die Dolde vielstrahlig; die Strahlen drei bis viertheilig; die Doldchen zweithei- lıg. Die Hüllen eyrund, fahl. Die Blumen gelb. Die Saamenkapseln warzig. In einer sumpfigen Waldgegend zwi- schen Arheilgen und Messel, das Blech genannt, Mai bis Juli. & August bis September. ») Mit zweihörnigen Blumenblittern. Die Blätter glattrandig, verkehrt eyförmig, in den Blattstiel laufend. Die Dolde dreistrahlig; dieDoldchen zweitheilis. Die Hüllblättchen ey- 12. Wohnort. Blüthezeit. | Fruchtreife, Beobacht. 602. E. EsuLA Gemeine Eu- phorbie. Staubfäden. 3. Staubwege. 143 rund. Die Saamenkapseln glatt, mit drei nachenförmigen Furchen, wel- lenförmig gekerbt. Die Blumen grünlich. An Gemüsegärten und auf Aekkern ‚häufig. August, September, © September Oktober. Die Saamen sind auf der einen Seite ekkig und ‚zweimal gefurcht, auf der andern gewölbt und nezzförmig gezeich- net. Der Stengel aufrecht und ästig, mit unfruchtbaren und blüthetragen-: den Aesten. Die kurzgestielten Blät- ter gedrängt, lanzettförmig, stumpf, nur einrippig und endigen sich in eine kleine Spizze.. Die Dolde viel- strahlig, die Doldchen zweitheilig. Die allgemeinen Hüllblättchen den Stengelblättern gleichförmig, die besondern herzförmig zugerundet. Die Blumen gelb. Die Saamenkap- seln etwas warzig. 144 ıı. Klasse, 3, Ordnung. Wohnort. An Wegen und sandigen Triften z. B. bei Hanau am Maynufer disseits Grols- Steinheim; bei Offenbach diss- und jen- seits dem Maynufer, Blüthezeit. Juni, Juli. & Fruchtreife. September, Beobacht. Wir haben die Saamenkapseln niemals glatt, sondern stets etwas warzig ge- funden. 603.E.nurcıs. Die Blätter abwechselnd, stiellos, Süsse Euphor- Janzettförmig, stumpf, fast ganz bie. h glattrandig, oben glatt, unten blas- ser, sehr weich und weisslich zottig. Die Dolde fünfstrahlig, die Strahlen zweitheilig. Die Hüllenblättchen fast herzförmig, fein sägezähnig, en- digen sich in eine Spizze. Die Blu- men gelb. Die Saamenkapseln unter der Mitte mit zwei gedoppelten Rei- hen rother Warzen, die dachziegelför- mig übereinander liegen, gekrönt. Wohnort, Bei Kranichstein .in dem feuchten schattigen Walde an dem Kuzenbache, hinter Kranichstein in dem Saupark, (Borckh.) ı2. Staubfäden. 5, Staubwege. 145 Blüthezeit. Mai, Juni. & Fruchtreife, Juli, August. Nuzzen. Der Saft dieser Euphorbie ist süls und ohne alle Schärfe; getrokknet wird sie ganz schwarz. 604. EXIGUA Die Blätter gleichbreit, stiellos, Ram Riphörs abwechselnd, spizzig, Die Dolde drei- a strahlig,, manchmal auch vier oder fünfstrahlig. Die Strahlen zweithei- lig. Die Hüllen eylanzettförmig. Die Blumen gelb, Die Saamenkapseln glatt. Wohnort, Unter der Saat z. B. bei Hanau auf den Aekkern bei der Kesselstädter Ziegelhüt- te, bei dem Kinzigheimer Hof, der Har- tig etc. auf Ackkern um Offenbach, Homburg, Frankfurt, Giesen etc, Blüthezeit. Juni bis in Jen Herbst. @ Fruchtreife. August, September. - Beobacht. Die Blumen sind sehr klein; der Kelch spizzig- vierzahnig. Die vier Blumen- blätter zweihörnig und schildförmig. Die Saamen etwas nezzförmig gezeichnet. 605. E. Crra- Der Stengel ästig, manche Aeste RISSIAS, y & Zypressen- Eu- unfruchtbar. Die Blätter zerstreut, phorbie, 2. Th. K 146 Wohnort. ı1. Klasse, 5. Ordnung, am Stengel gleichbreit, an den Aesten gleichbreit- borstenförmig. Die Dol- de vielstrahlig, die Strahlen zwei- theilig. Die Hüllen gleichbreit, mit etwas herzförmig-runden Hülibiätt- chen. Die Blumen gelblich. Die Saa- menkapseln warzig- Sehr häufig auf sandigen Graspläzzen und Akkerrainen, auf Triften, an We- i gen Eic, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht., Nuzzen. April, Mai. 4 Juli, August. Blumenblätter 4, fruchbare Staubfäden 5—6, unfruchtbare 8—9. | Diese Pflanze wird äusserst häufig mit dem Euphorbienstaubpilze befallen, wo- durch sie sich ganz unähnlich wird; ihre Blätter werden dann eyfürmig, die untere Seite mit safranfarbigen Punkten bezeichnet, der Stengel wird ganz ein- fach und blühet nur sehr selten. Dies ist die E. degener Riv, und mehrerer Botaniker, Diese Art nährt in Menge die schö- ne Raupe des Euphorbienschwärmers, ı2. Staubfäden. Viele Staubwege. 147 606. S. TECTO- RUM. Gemeine Haus- wurz. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. Die Ziegen fressen sie, so wie den Saa- men die Tauben, IV. ORDNUNG. POYGYNIA. Mit vielen Staubwegen. CCXXXI SEMPERVIVUM. Hauswurz. Die Blätter gefranzt. Die Wurzel- sprossen abstehend. Der Kelch zwölf- spaltig. Die purpurrothen Blumen- kronen zwölfblätterig. Fruchtknoten 24, in einer doppelten Reihe; die ı2 in der äussern sind unfruchtbar. Auf Mauern und Dächern fast in al- len Dörfern. Juli, August. & September, Oktober. Die jungen zarten Blätter kann man so wie Portulak zu den Suppen hinzu- sezzen; der aus denselben ausgeprelste Saft, mit höchstgereinigtem Weingeist vermischt, giebt eine schöne weisse Po- made, welche von manchen als Schmin- ke gebraucht wird, und man kann auch damit die Sommersprossen im Gesichte Ko tr 148 2. Klasse. 4. Ordnung. vertreiben. Diese und die folgenden Arten, empfehlen sich zu Zierblumen, und nehmen sich in künstliche Felsen gepflanzt, sehr schön aus. 607. S. cLosı- Die Blätter gefranzt. Die Wurzel- PERUM, Kugeltragende | Hauswurz. ı4spaltig. Die blafsgelben Blumen- sprossen kugelrund. DerKelch ı2 bis kronen ı2 bis ı4 blätterig. Frucht- knoten ıo bis ı2. Wohnort. Auf Mauern z. B. in Frankfurt hin- ter der Judengasse und zwar in der Stras- se so von dem Wallgraben in die Aller- heilgengasse führt; auf Mauern in Bok- kenheim, Kassel vor Mainz, Lindheim, Homburg, Niederweichsel, des Butzba- cher Schlosses, Giesen etc, Blüthezeit. Juli, August. 2 Fruchtreife, September, Oktober. 20. u.m.Staubf.a,d.Kelche. ı. Staubweg. 149 SIZEWOELFTEN KLASSE ICOSANDRIA. Mit zwanzig und mehr Staubfäden die auf dem Kelche sizzen. L ORDNUNG. MONOGYNIA, Mit einem Staubwege, CCXXXI, Der Kelch oberhalb dem Fruchtkno- PHUS. Pfeifenstrauch Blumenkrone vier bis fünfblätterig. Die ten, vier bis fünftheilig, bleibend. Die Kronblättchen an der Spizze ausgerän- det. Staubfäden 2o bis 24. Der Griffel bis in die Mitte 4 bis 5 spaltig. Die Narben einfach. Die Saamenkapsel ge- doppelt, unten mit dem Kelch und der Krone bekleidet, oben nakt, 4 bis 5 klappig, 4 bis fünffächerig. Der häuti- ge Umschlag des Saamens keulenförmig, zugespizt, und am Grunde gezähnt. CCOXXXII. Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno« AMYGDALUS a nn Mandelbaum. *:”, glokkenförmig , fünftheilig, abfa lend. Die Blumenkrone fünfblatterig. Staubfiden 20 oder sehr viele, dem ı50 CCXXXIV PERSICA. Pfirsichbaum. 2, Klasse, ı. Ordnung, Grunde des Kelchs nnd dessen ganzen inneren Wand, in gleichlaufenden Reihen angeheftet. Die Steinfrucht trokken, lederartig, auf der einen Seite einfurchig bei ihrer Reife von einanderstehend, enthält eine einsaamige, zusammenge- drükkte, eyförmige, langzugsspizte, glat- te, auf beiden Seiten mit etwas hervor- ragenden Näthen, nezzförmigen Ver- tiefungen und zuzeilen kleinen Löchern versehenen Nuls, Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten, glokkenförmig, Fünftheilig, abfal- lend. Die Blumenkrone fünfblätterig. Staubfiden 2o oder sehr viele, dem Grunde des Kelches und seiner ganzen inneren Wand, in gleichlaufenden Rei- hen einverleibt. Die Steinfrucht fleischig, saftig, eyrund oder rundlich, auf einer Seite einfurchig. steht bei ihrer Reife nicht von einander, und enthält eine einsaamige, eyförmige, oben lang zu- gespizte, auf beiden Seiten mit etwas hervorragenden Näthen und vielen Grüb- chen und Furchen nezzförmig gezeich- neten Nuls. °0,u.m. Staubf.a.d.Kelche. ı. Staubweg. ı51ı CCOXXXV Der Kelch unterhalb dem Fruchkno- ‚ARMENIACA, ten, glokkenförmig, fünftheilig, abfal- Aprikosen- em. lend. Die Blumenkrone fünfoblätterig. Staubfäden 20 oder sehr viele, dem Grunde des Kelches und seiner ganzen inneren Wand, in gleichlaufenden Reihen einverleibt. Die Steinfrucht fleischig, rundlich, etwas Alzig, auf der einen Seite einfurchig, enthält eine einsaami- ge, rundliche, etwas zusammengedrükkte an dem einem Rande spizzige, an dem andern stumpfe, auf beiden Seiten ge- furchte Nulfs, CCXXXVI Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno-- PRUNUS. ten, eyförmig, fünftheilig, abfallend; BREUER TE die Abschnitte zugerundet, abstehend. Die Blumenkrone fünfblätterig. Staub- fiden 20 oder mehrere, dem obern Rande der Kelchröhre einverleibt, Die Steinfrucht fieischig, glatt, länglich oder rundlich, auf einer Seite gering ein- furchig, enthält ein einziges, etwas zu- sammengedrükktes Steinchen, dessen Nä«» the nur schwach hervorragen. CCXXXVH Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- Karla. en, eyförmig, fünftheilig, abfallend ; Ahlkirschbaum ' rc die Abschnitte zugerundet, abstehend. CCXXXVII CERASUS, Kirschbaum. CCXXXIX MESPILUS. Mispelbaum. ı2. Klasse. 2. Ordnung. Die Blumenkrone fünfblätterig; die Blätt- chen gezähnelt. Staubfäden 20 oder mehrere, dem oberen Rande der Kelch- röhre einverleibt. Die Steinfrucht flei- schig, glatt, kugelig, auf einer Seite gering einfurchig, enthält ein einziges kugelrundes, raubes, auf einer Seite et- was ekkiges Steinchen, Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten, eyförmig, fünftheilig, abfallend; die Abschnitte lanzettförmig, zurükk- gebogen, Die Blumenkrone fünfblätterig die Blättchen fast ganz, Staubfäden 20 oder mehrere, aus der Mitte der inne- ren Kelchwand entstanden und an des- sen obern Hälfte in gleichlaufender Rei- he einverleibt. Die Steinfrucht fleischig; glatt, kugelrund, auf einer Seite schwach einfurchig, enthält ein einziges, ku« geliges, glattes, auf einer Seite etwas ekkiges Steinchen. II. ORDNUNG. DI—PENTAGYNIA. Mitzwei- bis fünf Staubwegen. Der Kelch auf dem Fruchtknoten, fünfspaltig, bleibend. Die Blumenkrone fünfblätterig. Staubfäden 2o und meh- ‚20. u.m. Staub£.a. d. Kelche. 2 - 5,Staubwege. 155 CAIKT, PYRUS. Birnbaum. CCXLI SPIRAEA. Spierstaude, rere. Griffel einer, zwei oder fünfe. Die Steinfrucht eyförmig, fleischig, bei der Reife zuweilen oben geöffnet, ent- hält 1ı—5 einfächerige, zweisaamige Steinchen, wovon ein Saame meistens un- befruchtet ist. Der Kelch auf dem Fruchtknoten, fünftheilig, bleibend; die Abschitte lan- zettförmig, auseinanderstehend. Die Blu- menkrone fünfblätterig. Staubfäden zo und mehıere, Griffel einer und zwei, drei vier, fünf, oder eben so vielspal-- tig, am Grunde wollig. Die Fruchthöle eine kreisselförmige, oder kugelrunde, zwei bis fünffächerige Apfelfrucht, deren Fächerchen durch eine eigene Haut beklei- det sind, und zwei glatte, auf der einen Seite erhabene, auf der andern flache Saamen enthalten, von welchen meisten- theils der eine unbefruchtet ist, Der Kelch unterhalb dem Frucht- knoten, fünf- sechsspaltig,_ Die Blu- menkrone fünf - sechsblätterig. Der Fruchtknoten sind fünf, sechs oder mehrere. Mehrere gehäufte , langzu- gespizte ,„ zweiklappige , einfächerige>» 154 CCXLI. ROSA. Rose. CCXLII. RUBUS, Himbeere. ı2. Klasse, 3. Ordnung. einsaamige Saamenkapseln, enthalten wenige, zugespizzte, kleine, an der in- nern Nath angeheftete Saamen. IIL. ORDNUNG. POLYGYnNIA. Mit vielen Staubwegen. Der Kelch fünftheilig, röhrig, blei- bend, wird durch die Reife in eine far- bige Fruchthöle verändert. Die Blumen- krone fünfblätterig. Die aus der Röhre des Kelchs entstandene Fruchtböle ist ' fleischig, kreisselförmig , gefärbt, einfä- cherig, mit den vertrokkneten Kelch- stükken gekrönt, am Halse enge zusam- mengezogen, oben geöfnet, und enthält viele, an der innern Seite angeheftete, längliche, rauhzottige Fruchthüllen. Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten, fünfspaltig. Die Blumenkrone fünf- blätterig. Die haarförmigen Griffel kom- men aus der Spizze der Fruchtknoten. Die rundlichen einsaamigen ächten Bec- ren sizzen auf einem kugelförmigen Fruchthoden, in eine zusammengesezze Beere vereinigt, 20,u.m.Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubwege. 155 CCXLVI. TORMEN- TILLA. Tormentille. GCXLIV. FRAGARIA,. Erdbeere. BCHLN; POTENTIL- LA. Potentille. Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten, achtspaltig; die Abschnitte wech- selsweise kleiner. Die Blumenkrone vierblätterig; die Blättchen verkehrt herzförmig. Der in ein Köpfchen ver- einigte Fruchtboden klein, erhaben und saftlos. Der Fruchthüllen sind achte, etwas rund, ohnbewaffnet und glatt. Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten, zehnspaltig; die äussern Abschnitte schmäler.. Die Biumenkrone fünfblät- terig. Die Griffel sizzen an den Seiten der Fruchtknoten. Auf dem gemein- schaftlichen Fruchtboden sizt der fli- schige, eyförmig- kugelige, gefärbte, am Grunde abgestuzte, abfällige Fruchtkno- ten, welcher sehr viele, kleine, zuge- spizte, auf der Oberfläche zerstreute, nakte, glatte Saamen enthält, Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten, zehnspaltig, mit abwechselnd klei- neren, zurükkgebogenen Kelchstükken, Die Blumenkrone fünfblätterig. Der in ein Köpfchen vereinigte Fruchtknoten klein, saftlos, und schwammig. Die sehr vielen Fruchthüllen sind nakt und runzlich. ı56 CCXLVI, GEUM. Geum. CCXLVII. _ COMARUM. Comarum. ı2. Klasse, 3. Ordnung. Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten, zehnspaltig; die äussern Abschnitte sehr klein und spizzig. Die Blumen- krone fünfblätterig. Die Griffel haarig, | bleibend, mit Gelenken, stehen an den Spizzen der Fruchtknoten. Auf dem ge- meinschaftlichen säulenförmigem F rucht- boden sizzen sehr viele, längliche, steif- haarige, mit dem knieförmigen Griffel begrannte Fruchthüllen. Der Kelch unterhalb dem Fruchtkno- ten ,„ zehnspaltig, mit abwechselnd klei- nern gefärbten Kelchabschnitten. Die Blu- menkrone fünfblätterig. Die kurzen Grif« fel stehen an den Seiten der Fruchtkno- ten. Der in ein Köpfchen vereinigte Fruchtknoten ist sehr gross, kugelig, zottig und saftlos;- die Fruchthüllen nakt und glatt. . 20. u, m. Staubf. a. d. Kelche. ı. Staubweg. ı57 » ZWOELFTE KLASSE. 1C0OsANDrIA. Mit zwanzig und-mehr Staubfäden, die auf dem Kelche sizzen. LORDNUNG. MONoGYNIA, Mit einem Staubwege. CCXXXI. PHILADELPHUS. Pfeifenstrauch. 608. P. coro- NARIUS, W ohiriechen«= der Pfeifen- “ strauch. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. Die Blätter eyförmig, gezähnt, ent- gegenstehend, zugespizt, glatt, kurz- gestielt. Die weissen, selten gefüll- ten, sehr wohlriechenden Blumen bilden am Ende der Aeste eine Blu- mentraube. Das mittägige Europa; bei uns gleich- sam wild an Zäunen und in Hekken z, B. in den Zäunen hei der Hanauer . Meisterei; bei Frankfurt im Affenstein, vor dem Eschenheimerthor und a- m. O; in Zäunen um Friedberg. Mai, Juli. # September, Oktober. 158 ı2. Klasse. ı. Ordnung. Nuzzen. +. 609. A. com- PMUNIS, Gemeiner Mandelbaum. Dem schönen, pomeranzen ähnlichen Geruch seiner Blüthen wegen, pfanzt man ihn in Gärten an. Von seinen Zweigen ohne Blätter, lälst sich auf vor- bereitetem Tuche eine braunrothe Farbe erhalten. Nach Nocca, nimmt man in Italien die Blätter mit denen von Schinus mollis zu den Salaten, um solchen einen Pfeffer- und Kukummern- Geschmakk zu geben, Aus den älteren Zweigen lassen sich gute Tobaksröhren machen. Die Vermehrung geschieht durch Wurzelbrut, Absenker, abgeschnit- tene Zweige und Saamen, | CCXXXIL AMYGDALUS. Mandelbaum, Die Blätter eylanzettförmig, lang- zugespizt, glatt, sägeartig gezähnt, die unteren Sägungen und die Blatt- stiele mit Drüsen besezt, Die röth- lichen Blumen ungestielt, paarweise | sizzend. Die Blumenkronblätter grös- ser als der Kelch, Die Schale der Frucht beinartig und sehr hart. 20. u. m. Staubf. a, d.Kelche. ı. Staubwege. 159 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife., Bemerkung. Nuzzen. Er stammt aus Asien und Afrika, -und wird in unsern Gärten, hin und wieder auch in Weinbergen, gszogen. Süsse Abarten. ı) Die kleine süsse Steinmandel. 2) Die grosse süsse Steinmandel, 5) Die Pfir- sichmandel. Bittere Abarten. ı) Die kleine bittere Steinmandel. 2) Die grosse bittere Steinmandel. Ende des Aprils oder Anfangs Mai, vor dem Ausbruch der Blätier, b September, Oktober. Den“Mandelbaum erhielten die Römer zuerst aus Griechenland , daher Cato die Mandeln auch griechische Nüsse nannte; von Italien kam er nach Frank- reich, von da in die Schweiz, nach England ,„ Holland und zulezt nach Teutschland. Die unreifen Mandeln werden in Frank- reich wie die Wallnüsse in Zukker ein- gemacht; die süssen von ihrer bittern Schale gereinigt, ilst man roh, oder in Bakkwerk, an Speisen und auch mit Zukker überzogen. Man prelst aus !h- nen und den bittern Mandeln das beste 160 ı2. Klasse. ‘1. Ordnung. und süsseste unter allen Oehlen; mit Wasser abgerieben geben sie die Man- delmilch, Die Mandelkleye wird statt der Seife zur Reinigung der Haut ge- braucht; auch kommt sie unter die Sei- fenkugeln. Die bittern Mandeln sind dem mehrsten Geflügel, so wie auch den vierfüssigen Thieren ein Gift; ja häufig genossen erregen sie auch bei Menschen Erbrechen, doch in geringer Menge sind sie unschädlich , dann man gebraucht sie die Speisen zu würzen und zum Kon- fekt. Sollte nicht in dem Häutchen der- selben das Gift stekken? Einige bittere Mandeln vor dem Genuls geistiger Ge- tränke gegessen, sollen die Betrunken- heit verhüten; schon. Dioscorides bemerkt dieses, und Plutarch führt einen Arzt des Sohns des Kaisers Ti- berius an, der durch dieses Hülfsmit- tel bei den täglichen Schmausereyen die übrigen alle in Trinken übertroffen hat. Aus gleichen Theilen gerösteten, ab- geschälten und gemahlenen süssen und bittern Mandeln kann man eine Art Kaffe bereiten, und sezt man ihnen auf diese Weise bereitet, Gewürze und Milch } 20. u, m. Staubf. a.d, Kelche. ı. Staubweg. 161 +.610. A. FRA= GıLıs Borckh. Krachmandel- baum, hinzu, so giebt es ein Getränk wie Chokolade. Koux hat ein gutes Kleb- werk welches aus einem Teige von dem Rükkbleibsel. der Mandeln aus denen man das Ochl gepreist hat und gewöhn- lichen Leime besteht, bekannt gemacht, Nach Strabo bereiteten einige Völker in Medien Brod von gedörrten Mandeln, Die Mandeln sind ofüzinell. Das Holz kann zu guten Dreher - und Tischler- arbeiten gebraucht werden. Ausser sei- - nem Nuzzen empfielt sich auch dieser Baum noch durch seine schöne Blüthen in Gärten. Die Vermehrung geschieht durch Saamen , die besondern Abarten werden aber durch Fropfen und Okuli«» ren fortgepllanzt. Die Blätter eylanzettförmig, lang- zugespizt, mehr gehäuft und kürzer als bei der vorhergehenden Art, glatt, sägeartig gezähnt, die untersten Sä- gungen und die Blattstiele mit Drü- sen besezt. Die blassrothen Blumen‘ ungestielt, paarweise stehend. Die Blumenblätter kaum etwas über den 2. ‘Eh; I ı62 ı2. Klasse. ı. Ordnung. Kelch hervorragend. Die Schale der Frucht weich und zerbrechlich. Der Kern süss. Amygdalus communis y Linn. Wohnort. Stammt ursprünglich aus Asien und Afrika, und wird hin und wieder in Gärten bei uns gezogen. Blüthezeit. Anfang des Mais oder noch etwas spä- ter, vor dem Ausbruch der Blätter. % Fruchtreife. September, Oktober. Nuzzen. Wie bei der vorhergehenden Art. CCXXXIV. PERSICA. Pfirsichbaum. 7.611.P.vuL- Die Blätter lanzettförmig, langzu- Garıs Mill, Ä : ® « . Gemeiner Pfir- gespizt, mit zweifachen sägeartigen sichbaum. Zähnungen. Die rothen Blumen auf- sizzend, einzeln. Die Steinfrucht zottig. Amygdalus Persica & Linn. Abarten. A. Deren Stein sich vom Fleisch ablöset. a. Gefärbte mitschmelzendemfFleisch. ı) Genueser Pfirsche, 2) grosse Prin- zessinpfirsche, 3) rothe Magdalene, 20. u. m, Staubf. a. d.Kelche. ı. Staubweg. 163. 4) doppelte Montagne, 5) Edelpfirsche, 6) Burdiner, 7) Kanzlerpfirsche, 8) Mal- theserpfirsche, 9) frühe Purpurpfirsche, ı0) Venusphrsche, ı1) König Georg- pfirsche, ı2) Sanftfärbige, ı5) Fromen- tinerpfirsche, ı4) rothe Frühpfrsche, ı5) Safranpfirsche, ı6) frühe Peruvia- nerin ‚ 17) grosse Blutpfirsche. b. Gefärbte mit festem Fleisch. ı) Wunderschöne, 2) kleine Lieb- lingspfirsche, 3) Persische Pfirsche, 4) Portugisische Pfirsche, 5) schöne von Vitry, 6) wollige Nivette, c. Ungefärbte mit schmelzendem Fleisch, Weisse Frühpfirsche. d. Ungefärbte mit hartem Fleisch, Pfirsche mit gefüllter Blüthe, , B. Deren Stein am Fleisch angewachsen a. Gefärbte. Monströser Härtling, b. Ungefärbte. ı) Grosse Charlestowner Ananaspfhir- sche, 2) kleine Charlestowner Ananas- pärsche. Le 164 Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. Beobacht, = Bemerkung. Nuzzen, 2. Klasse. ı. Ordnung. Persien’ ist sein Vaterland. In unsern Gärten wird er sammt obigen Abarten gezogen. Ende Aprils und Anfangs Mais, vor dem Ausbruch der Blätter. % Von der Mitte des Juli bis Ende Sep- tembers, nachdem die Verschiedenheit der Abarten ist. Die Blumen kommen aus den Augen der jüngsten Sommerlatten, die zugleich neue Schosse zur nächsten Jahresfrucht hergeben, und die Blätter kommen aus der auf der Spizze befindlichen Knospe und nicht unterhalb den Blumen hervor. Plinius glaubt, dals die Pfirscheu zuerst aus Persien nach dem südlichen Europa verpflanzt worden sind, und Theophrast, dals sie aus Persien zu- erst nach Rhodus und Egypten, und von da nach Griechenland gekommen seyen, Der Pfhirsichbaum liefert eine der al- leredelsten Früchte unterdem Steinobst. Die saftigen. Arten ilst man blos roh, die festen braucht man auch zum Kom- pot, Bakkwerk, zum Einmachen in Zuk- ker, Essig, Branntewein und zum Trokk« / 20. u, m. Staubf, a.d. Kelche. ı. Staubweg, 165 nen. Nach Feuill&e verwahrt man sie in Buenos Ayres auf den Win- ter, dals man die Haut abzieht, das Fleisch in dünne Scheiben schneidet, es bis zu einem gewissen Grade trokknet, die Scheiben, übereinander legt, stark zusammenbindet und in Körbe pakt; will man nun die PArsichen essen, SO löset man das Band, hakt die Scheiben klein, kocht sie mit etwas Wasser, Wein und Zukker zu einer Kompotte, die ein pikanten, dabei sehr angenehmen Ge- schmakk hat. In Neu- England in Amerika wo sie in grosser Menge wach- sen,, bereiten aus ihnen die Einwohner einen trefflichen geistigen Most. Bei uns prelst man frisch den Saft aus, vermischt ihn mit Zukker und rothem Wein - welchen treffichen Trank wir Leppell nennen. Der über die Pfirsichkerne ab- gezogene Branntewein, ist der beliebte Persiko; die Kerne geben auch ein gu- tes Oehl- Statt des Chinesischen Thees irinken' manche den schwachen Aufguss von den Blättern; auch‘in Milch wer- den..sie gekocht, wodurch diese einen Mandelgeschmakk erhält, Das Holz von 166 +,612.P. Nv- CIPERSIGA Bauh, Nufspfirsich- baum. ı2. Klasse. ı. Ordnung, alten Stämmen wird zu Tischler und Drechslerarbeiten benuzt. Die Vermeh- rung geschieht durch Saamen, die be- sondern Abarten werden aber durch Propfen und Okuliren gepflanzt. Er ist offhizinell, Die Blätter lanzettförmig, langzu- gespizt, spizzig, mit einfachen säge- artigen Zähnungen. Die rothen Blu- men einzeln und aufsizzend. Die Steinfrucht glatt, Amygdalus Persia ß Linn. Abarten. A, Deren Stein sich vom Fleisch ablöset. a. Gefärbte mitschmelzendemfrleisch. ı) kleine frühe Violette, 2) grosse rothe nakkende Frühpfirsche, b. Gefärbte mit hartem Fleisch. f Newingtons Nektarine. B. Deren Stein am Fleisch angewachsen. a. Gefärbte mit hartem Fleisch. Violette Brügnon. b, Gefärbte mit weichem Fleisch. so. u,m.Staubf. a.d. Kelche ı, Staubweg. 167 ı) Goldnektarine, 2) weisse Nekta- rine, Wohnort. Persien ist sein Vaterland. In unsern Gärten, sammt obigen Abarten, Blüthezeit.e April — Mai, vor dem Ausbruch der ® Blätter. % Fruchtreiffe.e August — Oktober, nach der Ver- schiedenheit der Abarten., Nuzzen. Alles wie bei der vorigen Art. CCXXXV. ARMENIACA. Aprikosen- baum, 1613.A.erıro- Die Blätter eyförmig, etwas herz- Tagıd, ZNakis förmig, spizzig, sehr fein sägeartig Gemeiner : i Aprikosen- $gezähnt, einwärts gerollt. Die blass- baum rothen Blumen aufsizzend, an den Seiten der Zweige, gewöhnlich ein- zeln, zuweilen zu zwei beisammen. Die Steinfrucht mit einer rauhen Haut ohne Wolle. Prunus ÄArmeniaca Linn. Abarten. A. Mit süsser Mandel. ı) Ananasaprikose, 2) Violette Apri- kose, 5) Provenser Aprikose, 4) Rothe Aprikose. ı68 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Bemerkung, Nuzzen. 10, Klasse. ı. Ordnung ou, B. Mit bitterer Mandel. ı ) Kernaprikose, . 2): Portugiesische Aprikose, 5) Frühaprikose, 4) Pfirsich- aprikose, 5) Gemeine Aprikose, 6) Gros- se Zukkeraprikose, 7) Aprikose mit: ge- schnittenem Blatt,.®) PAbELBEHDENKONE , 9). Ungarische- Aprikose, Asien ist sein. Vaterland. In unsern Gärten, sammt obigen Abarten. März, re ‚ vor dem Ausbruch der Blätter. » Jali, August, nach der Verschieden- heit der Abarten,: 6107 Die Aprikose kam zuerst aus Arme- nien zu den Zeiten der. Siege Alexan- ders nach Griechenland und Epirus, von _ welchem leztern Lande die Römer die Früchte bekamen ; daher sie Mala ar- meniaca und epirotica genannt wurden, Die Früchte ilst man sowohl roh als auch gedörrt und eingemacht; auch zu Bakkwerk und mancherlei Bereitungen benuzt man sie, Wenn sie frisch nur einige Stunden über ihre völlige Reife gehalten werden, so verlieren sie ihren guten Geschmakk. Die bittern Kerne 20, u. m. Staubf.a. d. Kelche ı. Staubweg. ı69 braucht man mit zur Bereitung des Ra. 1avia, die süssen wie Mandeln. Die Steine geben zu Pulver gebrannt sowohl eine schwarze Farbe zum Oehlmalen, als auch nach Lewis eine Tusche. Die Zweige "können. zu. Färbereien dienen, Die Vermehrung kann zwar durch den Saamen geschehen, aber man pflegt doch. die besondern Abarten durch Oku- liren, Propfen und Ablaktiren fortzu- pflanzen. | 7614.A.pasr- Die Blätter eyförmig, langzuge- CARrA Borckh Schwarzer Aprikosen- Blattstiele mit Drüsen besezt. Dir spizt, doppelt sägeartig gezähnt. Die baum kleinen weisslichen Blumen stelen einzeln oder zu zwei beisamnen, auf sehr kurzen Stielchen. De Stein- Frucht klein, rund, auf da Sonnen- seite schwarzblau, aufder andern, dunkelroth ‚ mit feima weichen Här- ‚chen bedekt. Prunus zasyearpa Ehrh. Wohnort. Das Vaerland ist unbekannt. Viel- leichist es das südliche Europa, oder der Orient? In unsern Gärten ist sie selten, 170 12. Klasse. 1. Ordnung. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, - 615. P. spınosa Schlehendorn ; i Sehwarzdorn. ‘* Wohnort. Blütheeit, Fruchtreife, _ -Beobacht. Nuzzen, April, Mai. % August. Wie bei der vorigen Art. CCXXXVI PRUNUS. Pflaumenbaum. Die Aeste domig, weichhaarig. Die Blätter elliptisch, zusammenge- rollt, auf der Oberfläche glatt, auf der Unterfläche etwas ‚haarıg, am Rande einfach stumpf sägeartig, ge-. zähnt. Die Blumenstiele einzeln, et- was haarig. Die Blumen weils. Die Seinfrüchte oval und schwarzblau, Allenthalben in Zäunen, Gebüschen und Wäldern. April, Mai, vor dem Ausbruch der Blätter. £ Im’ Spatherbst. Der Kelch‘ vierspaltig, aber selten. Der Staubfäden sind allezeit weniger als zwanzig. | Dieser Strawh schikt sich besser auf freien. ‚Pläzzen wegni seinen weit wu- chernden Wurzeln. zu Umzäunungen als zu Gartenzäunen, - Sein Holz ist raxr. 20. u.m.Staubf. a. d.Kelche, ı. Staubweg. ıpı und ' dient in den Gradierhäusern als Wellenholz, zum Wurchlaufen der Soole; auch benuzzen es die Bildschnizzer, Dreher, Tischler und Instrumentenma- cher. Die schwärzliche Rinde verwahrt die Käse vor “ler Fäulnis; auch giebt sie mit Lauge vermischt eine rothe Far- be, und ist auch in der Gerberei zu benuzzen. Die Früchte werden selten roh gegessen, mehrentheils macht man sie mit Zukker, oder auch mit Senf, oder in Essig ein, oder kocht sie mit mit den gedörrten Pflaumen. Dem Ap- felwein (auf die Frankfurter Ohm ı Sim- mer) ganz oder zerstampft, frisch oder oder gedörrt, vor oder nach der Gährung. zugesezt, geben sie ihm eine liebliche rothe Farbe, mehr Geist'und einen an« genehmen Geschmakk ; diese Benuzzung der Schlehen können wir nicht genug unsern Landsleuten empfehlen. Sie ge- ben auch einen Essig und einen guten Magenwein ; leztern bereitet man be= sonders in Westphalen und Niedersach- sen aus ihnen. Die Engländer machen -.) ihren Aporto- oder Rumpunk (dar- aus, ein angenehmes Getränke, dals sie. 172 ı2. Klasse. ı. Ordnung. aus den. Schlehen. mit -Apfelmost und Branntewein bereiten. Mit dem Saft der Schlehen färbt man weisse Weine roth; auch färbt derselbe leinenes Zeuch sehr dauerhaft blalsbraun ;.mit den gedörrten Früchten lälst sich roth färben. Ehedem klärte man durch. die ‚Schlehen trübe Weine, wie dies Joh. Bauhin be- merkt. Die Blätter können , wenn man sie gelinde röstet anstatt des Thees be- nuzt werden; auch die Blüthen kann man als Thee gebrauchen. Sie sind of- fizinell. + 616. P.ınsı- An den Spizze einiger Zweige fin- TITIA, det sich einzeln ein Dorn.' Die Blät- Hafer pflau- ' we. ter eyförmig, zusammengerollt, auf der Oberfläche dunkelgrün und glatt, auf der Unterfläche zottig. Die weis- sen Blumen, stehen auf paarweise beisammenstehenden Blumenstielen, Die Steinfrüchte rund, schwarzblau und noch einmal so grols als bei P. spinosa. Wohnort. In -Zäunen und Obstgärten. Bei Sulz- bach in Hekken; im Mühlloch bei Ha- ’ 2o.u. m.Staubf,a.d.Kelche ı. Staubweg. 173 Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. \ 7617.P. DomE- Zwetschen = oder Pfiaumen- baum. nau; angebaut in ausserordentlicher Men= ge zu Schwalbach bei Höchst; zu Krone- berg und Oberursel , aber nicht häufig. April, Mai. # i September | Die Früchte haben einen herben bit« tern Geschmakk; doch ilst man sie, wenn sie eine Zeitlang gelegen haben, auch werden sie ın Essig und Gewürzen eingemacht. Sie geben einen guten Bran- tewein. Das Holz ist schön geschäkt und wird von den DPrehern sehr ge- schäzt. Die Vermehrung geschieht durch Saamen und Wurzelbrut. Die Aeste ohnbewaffnet, im wil- den Zustand mit einzelnen Dornen. Die Blätter lanzettförmig, zusam- mengerollt, weichhaarig, Die weis sen Blumen an den Seiten der Zweige einzeln oder auch zu zwei beisam- men, Die Steinfrüchte (gewöhnlich schwarzblau) an Gestalt, Gröfse, Farbe und Geschmakk nach den ver- schiedenen Abarten verschieden. 174 ı2. Klasse. ı. Ordnung. Abarten. A. Zwetschen. ı) Dattelpflaume, 2) Frühzwetsche, 5) Grüne Zwetsche, 4) Damaszener- Zwetsche, 5) blaueEyerpflaume, 6) blaue Kaiserpllaume, 7) Gelbe Eyerpflaume, ö) rothe Cyprische Eyerpflaume, 9) ge- sprenkelte Pflaume. B. Damaszenerpflaumen. ı) Violette Damaszenerpflaume von Tours, 2) Königspflaume, 3) Indiani- sche Pflaume, 4) Damenpflaume, 5) Ita- lienischepflaume , 6) muskirte Damasze- nerpflaume, 7) rothe Damaszenerpflau- ıne, 8) geflammte Kaiserpflaume, 9) Hya- zinthenpflaume, ı0) Herrnpflaume, C. Mirabellen. ı) Gelbe Mirabelle, 2) Goldpflaume, 5) schwarze Mirabelle, 3) rote Mirabel- le, 4) Katharinenpflaume, 5) Pflaume ohne Kern, 6) Iohannispflaume,, 7) Mi- rabollane., D. Herzförmige spanische Pflau- me. ı) Taubenherz, 2) blaue Diapre, 5) rothe Diapre, 4) weisse Diapre, 6) gelbe Frühpflaume. 20, u,m.Staubf.a. d.Kelche. ı. Staubweg. 175 Wohnort. Blüthezeit., Fruchtreife, Bemerkung. E. Italienische Pflaumen, Perdri- gon und Renekloden. ı) Weisse Perdrigon, 2) blaue Per- drigon , 5) rothe Perdrigon, 4) schwar- ze Perdrigon, 5) Marunke, 6) Marok- . kopflaume, 7) grosse Teneklode, Ö) klei- ‘ne Reneklode, 9) schwarze Reneklode, 10) Ilvert, grosse grüne Pflaume, ıı)ro- the Aprikosenpflaume, Wächst in den gemässigten Ländern von Europa; gleichsam wild bei uns hin und wieder in Zäunen und Gebüschen, und angebaut sammt obigen Abarten überall in unsern Gärten, auf Feldern etc, April, Mai, % Nach der Verschiedenheit der Abarten vom Ende Juli — Oktober. Die edlern Sorten stammen aus dem wärmeren Asien; auch der lateinische Name Prunus giebt das schon zu er- kennen, der ohne Zweifel von dem asiatischen Wort Prounaon herstammt, Besonders scheint ihre Abkunft aus Al- gota oder Gura zu seyn, dem b« rühmten Thal Cölesyriens; denn Theophrastus thut Meldung. von vielen Pflaumenbäumen , die in der 176 Nuzzen. 2. Klasse. ı. Ordnung, | fruchtbaren Ebene Syriens und Damas- ko wuchsen, und Europa erhielt vor Alters von daher getrokknete Pflaumen. Von Syrien kamen sie nach Griechen- land, von da nach Italien und endlich erst zu uns Teutschen. Man ilst die Zwetschen roh und ge- dörrt (zieht man ihnen vor dem Dörren die Haut ab und befreiet sie von den Steinen, so nennt man sie Prunellen ) kocht sie frisch mit Gewürzen als Ge- müse und auch als Suppe; benuzt sie zu Torten und anderm Bakkwerk , macht sie mit Essig, Zukker, Zimmet und Gewürznelken ein, bereitet ein vortref- fiches Muls und brennt auch einen Brantewein aus ihnen, welcher in Sklavo- nien Racky genennt wird; mit Aepfeln vermischt geben sie durch die Gährung einen guten Wein; die Brühe von ge- dürrten Zwetschen zu verdorbenen Ta- bak gegossen ,„ verbessert denselben ; aus den Kernen kann man Oehl pressen und Brantewein über dieselben abgezo- gen giebt einen treflichen Persiko. Das schöne braune Holz empfielt sich zu feinen Tischler - und Dreherarbeiten, co. u.m.Staubf. a.d.Kelche. ı. Staubweg. ı77 und es verspricht auch brauchbare Far- ben; aus der Rinde hat Rüger einen kaffeebraunen Lakk bereitet. Die Ver- mehrung geschieht durch Saamen und Wurzelausläufer; die Abarten aber wer- den durch Pfropfen und Okuliren fortge- pflanzt. 618.P.cERasI- Die Aeste sehr glatt, haben zu- hp flin. weilen kurze Dornen. Die Blätter menbaum, elliptisch , hellsrün, glatt, am Ran- de fein und tief sägeartig gezähnt, zu- sammengerollt. Die Blumenstiele einzeln, sehr dünne und sehr glatt. Der Kelch zurükkgebogen. Die Blu- men weiss, in grosser Menge. Die Steinfrüchte rundlich, wie eineKir- sche gestaltet, nur etwas zugespizt, dunkelroth, süfslich, hängend. Prunus domestica var. c.. Du Roi. Wohnort, Nordamerika ist sein Vaterland. In un, sern Gärten wird er hier und da g« zogen. BlÄithezeit. April, Mai, % Fruchtreife. Ende Augusts, 2, Th. M 178 ı2. Klasse, ı. Ordnung. Nuzzen. 619. P. Avıum Mill. Vogel - Ahl- kirschbaum. Wohnort.” Wegen seiner frühen ‘und ausseror- dentlich ‚vollen Blüthe, davon er ganz wie mit einem weissen Tuch, überdekt zu seyn scheint, dient er gar trefflich zu Bekleidung von Lauben etc. Die übrige Benuzzung ist der vorhergehei- den Art gleich. Die Vermehrung ge- schieht durch Saamen, Propfen und Okulieren., CCXXXVII. PADUS, Ahlkirschbaum. Die Blätter abfallend, eylanzett- förmig, abwechselnd, doppelt säge- artig gezähnt, etwas runzlich, am Grunde auf der Oberfläche mit zwei grosse Drüssen. Die wohlriechenden weissen Blumen, in einfachen hän- genden Trauben. Die Steinfrüchte an- fangs grün, dann roth, endlich schwarz, von der Grösse einer Erbse. Prunus Padus Linn, An Zäunen, in Gebüschen und Wäl- dern. Sehr häufig bei Hanau im Forst; in Zäunen beim ehemaligen Sieghaus vor Hanau und in der Hanauerfasanerie 7a * ne Pi 20. u.m.Staubf.a. d.Kelche. ı. Staubweg. ı79 Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, häufig bei Frankfurt in der Landwehr vor der Ziegelhütte; hinter Oberursel an dem Kaltenbach etc. Mai $—+ August, September. Dieser Baum empfiehlt sich seiner äus«. serst schönen wohlriechenden Blumen- trauben wegen in Lustgärten sehr. Das Holz kann zu verschiedenen Dreherar- beiten, vorzüglich zu den Büchsenschäf- ten, Pfeifenstielen, Tabaksröhren etc, verbraucht werden; in Frankreich wird es unter dem Namen Luzienholz verar- beitet und verkauft. Die Rinde der al- ten Stämme giebt mit Zusäzzen eine dauerhafte braunrothe, und auch noch andere Farben. Die frischen Zweige mit den Blumen, sollen Mäuse, Maul- würfe und Wanzen vertreiben. DieBlätter werden von dem Vieh nicht gefressen, Die reifen Frückte fressen die Vögel aus« serordentlich gerne; daher auch in Eng- land dieser Baum Vogelkirsche heilst, In Schweden, Kamtschatka und im Salz- burgischen ilst man sie mit Salz bestreut; die Lappländer tauchen sie vor dem Genuls in Wein oder Brantewein ein; Me 180 ı2. Klasse. ı. Ordnung, 600. P. sEROTI« na Borikh, Spätblühende Pflaume. - in Rufsland wird mit dem ausgepreflsten Saft derselben der Wein oder Branntewein roth gefärbt; die gemeinen Russen essen die Früchte zum Nachtisch; vermittelst der Gährung geben sie einen Geist und zwar in so grosser Menge, dals man aus 06 Pfund reifer Früchte 9 Pfunl er- hält, auch in Schottland bereitet man einen angenehmen Wein aus ihnen, Die zerstossenen Kerne theilen den spirituö- sen Getränken einen Mandelgeschmakk mit; getrokknet und geschält lassen sich dieselben zur Mandelmilch gebrauchen, Die Vermehrung geschieht durch Saamen Ableger und Wurzelbrut. Die Zweige rundlich, mit vielen erhabenen Warzen besezt. Die Blät- ter länglich eyförmig, einfach säge- artig gezähnt, die unteren Zähnebis- weilen drüsig, auf der Oberfläche dunkel glänzendgrün, auf der untern blassgrün, die Mittelrippe nach der Basis zu mit dichtstehenden, gleich- langen Haaren besezt. Die weissen Blumen an der Spizze der Zweige in einfachen Trauben. Die Früchte von € 20, u. m, Staubf. a.d. Kelche. ı. Staubweg. ı8ı Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. +. 621.C, DUL- cis Nobis. Süsser Kirsch- baum. der Grosse einer Erbse anfangsgrün, nachher roth, und endlich schwarz. Dieser nordamerikanische Baum, fin- det sich gleichsam wild an dem Rutze- bach (im Walde) bei Kranichstein, wo auch schon viele aus Saamen aufgegan- gene junge Bäume stehen, Mai, Juni. % September. ' Die Früchte werden von den Vögeln gefressen, sollen aber auch einen guten Kirschgeist, und ein abgezogenes Was- ser geben. In Nordamerika wird das Holz zu Tischen, Stühlen und andern Schreinerarbeiten verbraucht. CCXXXVII. CERASUS,. Kirschenbaum. Die Aeste gerade. Die Blätter ey- lanzettförmig, sägeartig gezähnt, zu- sammenliegend, unten weichhaarig. Der Blattstiel zweidrüsig. Die weıs- sen Blumen in stiellosen Dolden. Die Frucht süss und schwarzpurpur- roth; in den Gärten in Gestalt, Farbe ı2. Klasse ı. Ordnung. und Geschmakk nach der Verschie- denheit der Abarten verschieden. Prunus Ayium Linn und P, Cerasus duleis Linn. Abarten. A.Knorbelkirschen, mit fär bendem Saft und hartem Fleisch. ı) Späte Maikirsche, 2) späte braune spanische Herzkirsche, 5) schwarze Loth- kirsche, 4) braune Herzkirsche, 5) Un- garische Herzkirsche, 6) braune Knor- belkirsche, 7) schwarze bitterliche Herz- kirsche, 6) rothe Herzkirsche, B. Blutkirschen, mit fär- bendem Saft ünd wer chem Fleisch. ı) Süsse Maiherzkirsche, 2) grosse süsse Maikirsche, 5) schwarze spanische Frühherzkirsche, 4) Kronkirsche, 5) ver- edelte schwarze Waldkirsche, 6) Och- senherzkirsche, 7) schwarze süsse Herz- kirsche, 8) späte schwarze spanische Herzkirsche, 20. u. m. Staubf. a: d. Kelche. > ı. Staubweg. 183 Wohnort. C, Marmorkirschen, mit weissem Saft und har- tem Fleisch, ı ) Lauermannskirsche, 2) schöne von Rocmont, 5)bunteLocdhkirsche, 4) Spek- kirsche, 5) Thränen . Muskateller. a. Mit einfärbiger Haut. ı) Gelbe Herzkirsche, 2) goldgelbe Herzkirsche, 5) Agatkirsche, b. Mit bunder Haut. ı) Dankelmanns weisse Herzkirsche, 2) Blutherzkirsche, 3) Flamentiner, 4.) rothe Molkenkirsche, 5) lange weisse Herzkirsche, 6) Perlkirsche, 7) Tür- kine, 8) späte bunte Herzkirsche. E. Mit gefüllter Blüthe. Herzhirsche mit grossgefüllter Blüthe. Der süsse wilde Rirschbaum in Wäl- dern und auch bisweilen in Zäunen, Ohnweit Hanau in der Bulau, dem Bruch- köblerwald und auch in Zäunen bei dem ehemaligen Sieghaus; bei Frankfurt in der Landwehr und auf dem Lerchenberg; hinter Hombtirg unter den Tannen in 184 ı Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht, Bemerkung, Nuzzen. 2. Klasse, ı. Ordnung. dem grossen Tannenwald etc. Die Ab- arten finden sich in unsern Gärten. April, Mai % Juni, Juli. Die Blumen kommen an den Aesten des vorlezten Jahrs hervor. Der Grif- fel sind manchmal 5, manchmal aber auch 6. Die Zeit wann der Kirschbaum zuerst nach Europa gekommen ist, lälst sich nicht mit Gewilsheit bestimmen. Nach dem Plinius hat Lucullus, nach dem er den Mithridat überwunden, zuerst ihn aus Cerasunte (daher auch sein lateinischer Name Cerasus) einer Stadt in Pontus in Kleinasien, im Jahre nach Erbauung der Stadt Kom 660, (74% Jahre vor Christi Geburt) mit nach Italien gebracht; von daaussey er 120 Jahr nachher nach England gekommen. In Griechenland war er lange schon vorher L} bekannt, Die veredelten Sorten mögen wohl aus Pontus stammen, aber un- sere sogenannte Waldkirsche halten wir vor ursprünglich heimisch. Die Kirschen ifst man roh, kocht sie auch frisch und gedörrt, macht sie mit 20,u.m. Staubf.a. BKelche: 3" Staubweg. 185 +.622,C. acı- Da Nobis, Zukker, gebraucht, sie zu mancherlei Bakkwerk, prelse mit Zukker und Ge- würz vermischt einen Saft aus ihnen der unter dem Namen Kirschsaft den soge- nannten Kirschwein giebt. Mehre abge- zogene Wasser bereitet man aus den Ker- nen; auch der Kirschratafia hat vorzüg- lich von ihnen seinen Ursprung; es lälst sich ein Oehl aus ihnen pressen, und eben so wie die bittern Mandeln, kann man sie zum Kochen brauchen. Das Holz wird zu mancherlei Tischler und Dreherarbeiten gebraucht; nach Nocca verfertigt man in Italien Fässer daraus, für Essig, welcher sich darinnen sehr lange erhält. Die Rinde ist für Färbe- reien brauchbar, auch läflst sich ein brau- ner Lakk aus ihr bereiten. Der Blätter bedient man sich beim Einmachen der Gurken und auch zum Füttern der Schweine, Die Blumen geben den Bie- nen Wachs und Honig. Die Vermeh- zung geschieht durch Saamen, und die Spielarten werden durch Propfen und Okuliren fortgepflanzt. Die Aeste meistens hängend. Die SaurerKirsch- Blätter eylanzettförmig R sägeartig baum, 186 ı2, Klasse. ı. Ordnung, gezähnt, zusammenliegend, glatt. Die Blättstiele ohne Drüsen. Die weissen Blumen in etwas gestielten Dolden, Die sauern Früchte nach der Verschiedenheit der Abarten in Far-- be, Gestalt, Grösse und Geschmakk verschieden. Prunus Cerasus austera et aproniana Linn. Abarten. A. Weichsel mitfärbendem Saft und schwarzer oder dunkelrother Haut. a. Fast ganz süss. ı) Rothe Maikirsche, 2) Scharlach- kirsche, 5) Herzogkirsche, 4) Holländi- sche grosse Kirsche, 5) Valserkirsche, 6) alte Königskirsche, 7) schwarze Mus- katellerkirsche, &) Prager Muskateller- kirsche. ; IR b. Süss mit säuerlich gemischt. ı) Frühe Natt aus Saamen , 2) Wan- frieder rothe Frühkirsche, 5) Wanfrie- der Weichsel, 4) rothe Muskatellerkir- sche, 5) braune Muskatellerkirsche, Er co.u.m. Stanbf. a, d.Kelche. ı. Staubweg. 187 6) doppelte Weichsel, 7) Herzkirsch- weichsel, 8) Holländisch Folgerkirsche, 9) Portugiesische Griotte, 10) Leopolds- kirsche, ı1) Doktorkirsche, ı2) Spani- sche Weichsel, ı5) Jerusalemskirsche, ı4) teutsche Griotte, ı5) Henneberger Grafenkirsche, ı6) Kirsche van der Natt, ı7) Brüsseler Braune, ı$) Ost- heimer Kirsche, ı9) Erfurter August- kirsche, c. Fast ganz sauer. ı) Nordamarelle, 2) Holländische späte Weichsel, 5) Morelle. B. Glaskirschen, mit weis- sem Saft und heller durchsichtiger Haut. a. Fast ganz süss. ı) Altendorferkirsche, 2) Gelbe oder rothe Orangekirsche, b. Sauer mit süss gemischt. ı) Kleine Montmorency, 2) gros- se Glaskirsche, 5) grosse Montmo- rency. c. Fast ganz sauer, ı) Späte Morelle, C. Mit gefüllter Blüthe. 188 1 Wohnort. | Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht. Bemerkun 2 Nuzzen. )J +. 623. C. sEm=- PERFLORENS. Borckh. Immerblihen- der Kirsch- baum. 2. Klasse, ı. Ordnung, 1)"Glaskirsche mit dikkgefüllter Blüthe, 2) Glaskirsche mit halbgefüllter Blüthe, 5) Bouquetkirsche, Gleichsam wild in Gebüschen ober. halb Hochstadt vor der Hartig nach den Weinbergen und auf dem Lerchenberg bei Frankfurt. Ueberall angebaut in un« sern Gärten. April, Mai, b Juni, Juli, August; nach der Ver- schiedenheit der Abarten., Die obersten Knospen bringen Blätter, die an den Seiten Blumen und zwar kommen solche an den Aesten des vor- lezten Jahrs zum Vorschein. Der Grif fel sind manchmal 2, 5, und auch 4. Wie bei der vorhergehenden Art. Die Aestelang, hängend. DieBlät- ter eylanzettförmig, sägeartig ge- zähnt, zusammenliegend, glatt. Die Blattstieleohne Drüsen. Die Blumen weiss, an derSpizze derjungenTriebe, ineiner Traube, zu 6- 8. DieFrüchte co, u.m. Staubf.a.d: Kelche. 2.5. Staubwege. ı89 Wohnort. % Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht., Nuzzen., 624.M. Oxrva- CANTHA Ehrh, Gemeiner Weissdorn ; oder Hage- dorn. klein, rund, von weissem Fleisch und säuerlichem Geschmakk. Prunus semperflorens Ehrh. Das Vaterland ist unbekannt. In un- sern Gärten findet man ihn, jedoch selten. Mai bis‘ in den späten Herbst. % Juli bis in den Herbst. Dieser Kirschbaum treibt seine Blü- then aus denen erst im Frühjahr erwach- senen Sommertrieben, und seine Blüthe- knospen werden nicht wie bei andern Kirschen nach Johannis für das künftige Jahr gebildet. Wie bei C. dulcis. I. ORDNUNG. DI- PENTAGYNIA. Mit 2-5 Staub- wegen. CCXXXIX. MESPILUS. Mispelbaum. Die Aestedornig, glatt. Die Blätter etwas rautenförmig, drei- oder bei- nalıe fünfspaltig, sägeartig gezähnt, ‘ glatt. Die sehr wohlriechenden Blu- men an den Spizzen derZweige, in aus- gebreiteten Doldentrauben, weiss, ın Gärtenauch roth und gefüllt, gewöhn- 190 ı2, Klasse. ©. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. lich mitzwei Griffeln, bisweilen auch miteinem, odergard, 4.und 5. Die dunkelrothen Steinfrüchte eyförmig. Crataegus Oxyacantha Linn. Ueberall an Zäunen, Gebüschen und Wäldern. Mai, Juni. & September, Zu dauerhaften undurchdringlichen Hekken ist es der vorzüglichste Strauch. Das Holz dient seiner Festigkeit wegen zu Stielen in Hämmer, Beile, zu man- cherlei Wagner- und Mühlenarbeit, zu Dreschflegeln und zu Dreherarbeiten. Die schlanken Triebe geben gebakkene Spazierstökke. Die Rinde kann zur Färberei benuzt werden. Die Beeren werden im Winter von ‚Vögeln, Mäu- sen eic. genossen, auch kann man sie. zur Schweinsmast gebrauchen, und in , der Schweiz wird’ ein dem Bier ähnli- ches Getränke daraus bereitet: Die ge- trokkneten ‚Blätter und» Blumen können statt des gewöhnlichen ‚‚Thees benuzt werden. Dressius;soll, wie Manatti berichtet, aus den getrokkneten und ge- +, 605. M.GeEr- MANICA, Teutscher Mi= spelbaum. ” '20.u, m. Staubf. a. d.Kelche. ı. Staubweg. ı9ı mahlenen Beeren Brod bereitet. haben, Der Zierde wegen pflanzt man-in un- sern Gärten die Abart mit rothen und mit gefüllten Blumen. Die Vermehrung geschieht durch Saamen, und die Abar- ien werden durch Propfen und Okuli- ren auf gemeine Weissdornstämme fort- gepflanzt. Die jüngern Aeste (in wildem Zu- stand des Baums) haben unter den Anwachswinkeln einzelne, starke, sehr glänzende, gerade Dorne. Die Blätter länglich lanzettförmig, säge- artig gezähnt, kurz gestielt, weich und unten weisshlzig. Die weissen Blumen einzeln, fast aufsizzend, mit fünf Staubwegen. DieKelchabschnit- te sehrlang undabstehend. Die Stein- frucht verkehrt eyrund, unreifgrün, reif braun, abgestuzt, zottig. | Abarten. a, Grosser Gartenmispelbaum, mit unbewaffneten Aesten und gros« sen Früchten. b. Mispelbaum ohne Kern. 192 ı2. Klasse. ı. Ordnung. c. Saurer Mispelbaum. | Wohnort, Im Wald bei der Frankf. Saustiege und in, dem Niederrötherwäldchen ; in Hekken und Weinbergen bei Bergen ; in Hekken auf dem Riederberg und bei der Sachsenhäuser Warte; auf dem Sach- senhäuser Berg ; im Homburger Schloss- garten; in der Hanauer Fasanerie; zu Braunheim in Gärten etc, Blüthezeit. Mai. # Fruchtreife. Oktober, November. Nuzzen, ‘Die Früchte werden bei uns gegessen; in Frankreich macht man sie in Zukker ein, und dämpft sie auch mit Butter, Wein und Zukker; durch die Gährung läfst sich aus ihnen ein Brantewein be- reiten; unter Aepfeln gekeltert geben sie einen vortrefflichen Wein. Unreife Früch- te, Finde, Blätter und Zweige dienen zur Gerberei und das Holz zum Brennen, Ts Vermehrung geschieht durch Oku- uP6n und Propfen auf Weisdorn, Birn- wildlinge, oder andern damit verwand- ten Baumarten. Die Fortpflanzung durch | Saamen ist zu weitläuftig. \ / 20. u.m.Staubf.a,d.Kelche. ı., Staubweg. 193 +.626.P.com- MUNIS SYLVE- STRIS, Holzbirn= baum. CCXL. PYRUS. Birnbaum. Hat meistens Dornen, und ist mit einer grauen, im Alter rissigen Rinde überzogen. Die Blätter länglich ey- förmig, glatt, (die jüngern fein- haarig) etwas gezähnt. Die Blumen weiss und bilden Doldentrauben. Die Frucht etwas kreiselförmig, kurzge- stielt; die Winkeln der Fächerchen stumpf. Abarten. A. Winterbirnen. a. Mit schmelzendem butterhaftem Fleisch. ı ) Königsbirne von Neapel, 2) Sara- sin, 5) St. Germain, 4) verguldete St, Germain, 5) Paradiesbirne, 6) Win- terkönigin, 7) rothe Winterbutterbirne, . 8) Silvansbirne, 9) englische Winter- butterbirne, 10) Dınhine oder Lausac. ıı) Margquı. 2) Manna- birne, 13) Jagdbirne, 14) „mberbirne, ı5) Muskatellerbirne von Mez, 16) teut« sche Muskatellerbirne, ı7) grüne Zuk- 2. Th. N 194 ı2. Klasse. 1. Ordnung. kerbirne, ı8) lange grüne Winterbirne, ı9) gute Luisenbirne , 20) Winterdorn, 21) Winterfürstenbirne, 22) schwarze zukkersüsse Birne. | b. Mit halbschmelzendem Fleisch, ı) Winterbutterbirne, 2) Winterkö. nigsbirne, 3) Birne von Neapel, 4) Schä- ferbirne, 5) Besi de Caissoy, 6) Winterrobine, 7) Kaiserbirne mit Eichenlaub. c. Mit zartem Fleisch. ı) St. Lazinbirne, 2) Augustinerbir- ne, 3) Pfngstbirne, 4) Verbrannte Kazze, 5) Winterzukkerbirne, 6) Ama- dotte, 7) Kronbirne, 8) englische von Bourdeaux. d, Mit brüchigem Fleisch. ı) Winterchristbirne,, 2) spanische Christbirne, 9) Winterpomeranze, 4) Rouville, 5) Martinsbirne, 6) Win- termuskatellerbirne, 7) Rosmarinbirne, 8) schöne Winterbirne, 9) Orleanische Christbirne. B. Herbstbirnen. a. Mit schmelzendem Fleisch. 20. u, m. Staubf. a. d.Kelche. ı, Staubweg. 195 ı) Weisse Butterbirne,, 2) verguldete weisse Butterbirne, 5) graue Butter- birne, 4) graue Doyenne, 5) rothe But- terbirne, 6) Savoureuse, 7) Forel- lenbirne, 8) lange grüne Herbstbirne, 9) Schweizerbirne, 10) De la Motte. b. Mit halbschmelzendem Fleisch, ı) Englische Butterbirne, 2) Wein- bergsbirne, 5) Franchipanne, 4) schönste Herbsibirne. c. Mit zartem Fleisch, ı) Länggestielte Herbstmuskateller „ 2) Schelmbirne, 5) Herbstzukkerbirne, 4) doppelttragender Birnbaum , $) Aze- rolbirne, - d. Mit brüchigem Fleisch, 'ı) Junker Hansenbirn, 2) Haberbirne, 3) Rietbirne, 4) Schmuzzige, 5) Küm- melbirne, 6) persische Birne, 7) grosse Septemberbirne. C. Sommerbirnen, a. Mit butterhaftem Fleisch. ı) Lange grüneSommerbirne, 2) schö« ne lange Sommerbirne, 3) fürstliche Tafelbirne, 4) Franz-Madam, 5) Rit- | Na 196 a2. Klasse, ı. Ordnüng. terbirne, 6) Rettigbirne, 7) Saftbirne, 6) Jalousie, 9) Sommerdorn, ı0) Volt- marse, ıı) langstielige Zukkerbirne, ı2) grüne Sommerzukkerbirne von Hoy« erswerda, ı8) türkische Königsbirne, 14) gute graue Sommerbirne. b, Mit halbschmelzendem Fleisch, ı ) Eyerbirne oder Bestebirne, 2) Ana nasbirne, 5). geblümte Muskateller, 4) schönste Sommerhirne . 5) Spart« birne, 6) Solitaire, 7) Wespenbirne, c, Mit zartem:Fieisch, ı) Salviati. 2) du Bouchet, 3) Bal- sambirne, , oder ,Muscat Royal, A) Cassolette, 8) Magdalerenbirne, 6) ‚doppelte Kaiserbirne, 7) Sirenenzi- tronbirne, 8) Karminbirne, 9) edle | Münchsbirne, ı0) kurzstielige Blanquet, > .;2ı) rothe Pfalzgrafenbirne. d, Mit brüchigem Fleisch, ı) Gute Christbime, 2) Muskirte frühzeitige Christbirne, 5) Rosenbirne, 4) Brester Schmalzbirne, 5) grosse Zwiebelbirne, 6) grüne Pomeranzen, 7) Muskatellerpomeranze, 8) rothe Po- meranzenbirne, 9) Margarethenbirne, ı0) kleine Muskatellarbirne, ıı) kleine 30. u,m.Staubf.a. d.Kelche. ı. Staubweg. 197 Gewürzmuskatellerbirne, ı2) Goldbirne, 135) kleine Blanquet. D, Russelletten. ı) Kleine Russelet, 2) grosse Russe- "let, 3) Russelet von Rheims, 4) Win- terrusselet, 5) rothe Konfesselsbirne, 6) frühe Russelet, 7) Fürstenbirne, 8) Frauenschenkel, 9) Robertsmuska- teller. E. Bergamotten. ı) Herbstbergamotte, 2) verguldete Herbstbergamotte, 5) Herbstbergamotte des Quintinye, 4) englische Berga- motte, 5) unvergleichliche Bergamotte, 6) Osterbergamotte, 7) Berg Ura- sanne, 8) holländische Bergamotte, 9) Berg. Cadette, ı0) Bergamotte von Nizza, ıı) Besi de Montıgny, 12) Bergamotte von Solothurn, 15) Schwei- zerbergamotte, ı4) Sizilischeberga- motte, 'F, Blos wirthschaftliche Birnen. ı) Champegner Weinbirne, 2) Gräu« lingbirne, 5) Winterzimmetbirne. 4)Bel- le et Nonne, 5) Londnerbirne, 6) Erzherzogsbirne, 7) Lorenzbirne, 198 ı2. Klasse. ı. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. Bemerkung. Nuzzen. 8) römische Butterbirne, 9) Catillac, ı0) rothe Kappesbirne, ı1) Pfundbirne, ı2) kleine Pfundbirne, ı5) Zapfenbirne, ı4) Weissbartsbirne, ı5) Kupferzeller Mostbirne, ı6) weisse Kappesbirne. In Wäldern, an Wegen und an Dör- fern. Im Mittelpunkt in der Hanauer Fasanerie im Gebüsche; im Wald hinter dem Frankfurter Forsthaus; auf dem Glauberg ; im Wald zwischen Ortenberg und dem Finkenloch; zwischen Selters und Ortenbergam Weg; beiden Riederhö- fen bei Frankfurt; bei Eckenheim, Born- heim etc. Die Abarten werden in unsern Obstgärten und auf Aekkern gebaut. April, Mai. % Gegen den Herbst hin; die Abarten bald früher bald später. Der Holzbirnbaum ist der Stammva- ter aller Abarten, deren man jezt schon über 1500 zählt. Alle gehn durch das Säen in dieHauptart über, und sind nur durch Klima , Boden und Kultur entstanden, Die wilden Birnen haben einen her- ben, sauern zusammenziehenden Ge- schmakk , werden sie aber teig, so schmekken sie weinsäuerlich und ange- 20.u,m. Staubf. a.d. Kelche ı, Staubweg. 199 nehm. Sie geben den bekannten guten Birnessig, in Vermischung mit besseren Sorten Birnmost, und können auch zum Branteweinbrennen benuzzt wer- den; sie geben auch eine gute Mast, und sind für das Wild, Vieh und Schweine wahre Lekkerbissen. Aus den Kernen der wilden Birnen und Aepfeln, die beim Essigbrauen übrigblieben, wird in Thüringen ein vortreffliches Oel gemacht, (aus einer Mezze bekommt man. drei Pfund). Schade dals diese Benuzzung bei uns noch nicht eingeführt ist! Das Holz ist nuzzbarer als von allen übrigen Birnarten; gebeizt ist es dem Mahago- nieholz ähnlich; Tischler und Dreher schäzzen es sehr. Die Rlätter der Birn- arten geben eine gelbe Farbe. Aus der Rinde machte Rüger einen braunro- then Lakk, und nach Dambourney geben das Holz und die Rinde von Zwei- gen der mit Wissmuth vorbereiteten Wolle eine Zimmtfarbe. Die zahmen Birnen werden theils roh verspeilst, theils dienen sie zum Kochen, Bakken, Einmachen, einige geben guten Birn- wein, andere ein treffliches Mus und +.6027.P. Ma» LUS SYLVE»- STRIS, Holzapfel birnbaum, oder ıwilder Apfelbaum. ı2. Klasse ı. Ordnung. einen Zukkersüssen Saft. Die Fortpflan- zung der Abarten geschiehet durch Oku- liren, Kopuliren und Propfen, und die Erziehung neuer Sorten durch Säen der Saamenkerne von edlen Abarten. Hat Dornen und eine schwärzliche, ziemlich glatte Rinde. Die Blätter eyrund, langzugespizt, sägeartig ge- zähnt, unten rauhhaarig. Die weis- sen purpurröthlichen Blumen stehen in Dolden fast stiellos auf den Blu- menstielen. Die Frucht rund, sehr kurzstielig; die Ekken der Fächer- chen spizzig. Abarten. A. Kalvillen. a, Vollständige, mit weitem Kern- haus und Rippen oder Ekken. a. ) Gelbe. ı) Osterapfel, 2) weisser Winterkal- vil, 5) Gräfensteiner, 4) Winter -Quit- tenapfel, 5) Cyrusapfel, 6) Herrnapfel, 7) Kaiserapfel, $) langer Kartheuser, 9) weisser Herbstkalvil, ı0) rother Herbstkalvil, 11) weisser Sommerkalvil, 20. u.m.Staubf. a. d.Kelche, ı. Staubweg. aoı ı2) weisser Kalvil, ‚ı35 ) Loskrieger, 14) zrother Sommerkalvil, ı5) Him- beerenapfel. £. Rothe und rothgestreifte, ı) Rother Winterkalvil, 2) Ananas- apfel, 5) Sternapfel, 4) Farosapfel, 5) englischer Karolin. b. Unvollständige mit weitem Kern- haus und ohne Rippen. ı ) Italienischer weisser Rosmarinapfel, ©) Melonenapfel, 5) rother Flaschen- apfel, 4) Vaterapfel, 5) rother Winter- kalvilsüssapfel, 6) weisser Winterkalvil- süssapfel. B. Rosenäpfel (allermeist Som- merobst. ) 1) Rother Taubenapfel, @) weisser Taubenapfel, 3) Jerusalemsapfel, 4) Vio- lenapfel, 5) Rosenapfel, 6) gestreifter Tiosenapel, 7) kleiner Rosenhäger, 8) ro- ther Passpomm, 9) weisser Passpomm, 10) Frühapfel, 11 ) revalscher Birnapfel, ı2) Moskoviterapfel, C. Renetten. ı) Muskatrenette, 2) siegende Re- nette, 5) Renettevon Windsor, 4) Nord- % ı2. Klasse. ı. Ordnung. renette, 5) Nelguin, 6) unvergleichli. che Renette, 7) pikotirte Renette, 8) Tu lipanrenette, 9) grüner sans pareil, 10) Goldrenette, ı1) teutsche Goldre- nette, ı2) holländische Goldrenette, ı5) rother Kurzstiel, 14) courtpendu mit Roth gestreift, ı5) unvergleichli- cher Kurzstiel, ı6) weisser Kurzstiel, 17) Kasselrenette , 18 grauer Kurzstiel, 19) feuerröthliche Renette, 20) rothe Renette, 21) einseitig rothe Renette, 22) gelbe späte Renette, 23) gestrikte Renette, 24) glänzende Rette, 25 über- einstimmende Renette, 26) gestochene Renette, 27) grüne Renette, 28) weisse Renette, 29) Renette von Clareval, 30) französische Renette, 51) holländi- sche Renette, 52) grosse englische Re- nette, 585) kleine englische Renette, 94) Renette von Orleans, 35) Renette von Rochella, 36) graue Renette, 57 klei- ne graue Renette, 56) graue Goldrenette, 39) Birnapfeldes du Hamel, 40) Cham- pagner Renette, 41) sizilische Renette, 42) Renette von Aujou, 45) Italienische Renette, 44) Renette von Luneville, 45) Renette von Bretagne, 46) Renette 20. u.m, Staubf. a. d.Kelche. ı. Staubweg. 203 ‘von Montbron ,, 47) Renette von Aizer- na, 48) Renette von Sorgvliet, 49) teut- sche Renette, 50) normännischer Apfel, 51) Zwiebelapfel, 52) ragout Renette, 55) rother Borsdörfer, 54) grosser Bors- dörfer, 55) schwarzer Borsdörfer, 56) grü- ner Borsdörfer. D. Peppings, ı) Edler Borsdörfer, 2) neuyorker Re- nette, 5) newingstons Pepping, 4) eng- lischer Pepping, 5) englischer Goldpep« ping, 6) Goldrenette des du Hamel, 7) geflekter Pepping, 8) teutscher Pep- ping, 9) Gewürzpepping, 10) Wunder von Portland, ı1ı) Wyker Pepping, ı2) kentischer Pepping, ı9) weisser Pepping, ı4) grauer Pepping, ı5) ro- ther - Pepping, ı6) Kastanienapfel, ı7) Anisapfel, ı8) Winteranisrenette, ı9) weisser Fenchelapfel, 20) rothge- streifter Fenchelapfel, 2ı) rother Fen- chelapfel, 22) rother Agatapfel, 25) weis- ser Agatapfel. E. Parmänen, 2) Winterparmäne, 2) Königspar- mäne, 5) Drüparmäne, 4) Loans Som- 12. Klasse, ı. Ordnung, merparmäne, 5) Birnrenette, 6) Erd- beerapfel, 7) goldgestikter Apfel, 8) Cha- rakterapfel, 9) Birnapfel, F. Kanten - oder Rippen- äpfel, ı) Fürstenapfel, 2) Winterpostof, 5) Apfel von hoher Güte, 4) Pariser Apfel, 5) gelber Gülderling, 6) rother Gülderling, 7) weisser Gülderling , ö) spanischer Gülderling, 9) rother Kronapfel, ı0) braunrother Winterapfel, ı12) Winterrambur, ı2) kleiner Api- apfel, 15) grosser Api, ı4) weisser Tafetapfel, 15) Atlasapfel, ı6) Orange- apfel, ı7) grosser Richard, ı6) Pfund- apfel. G. Plattäpfel. ı) Papagayapfel, 2) violetter Apfel, 5) Silberling, 4) Tellerapfel. H. Spizzäpfel und Läng- liche. ı) Winterblumensüsser, 2) Blumen- saurer, 5) Prinzessenapfel, 4) edler Prinzessenapfel ,„ 5) rother "Kardinals- apfel, 6) weisser Kardinal, 7) rother Paradiesapfel, 8) winter Fleiner, g) Fei- 20. u. m. Staubf,a.d.Kelche ı. Staubweg. 205 "Wohnort, genapfel ohne Blüthe, ı0) Bohnapfel» ı1) Leichter Mätapfel, ı2 ) Sieben« schläfer. I, Kugeläpfel, ı ) Vaterapfel ohne Kern, 2.) Frauen- apfel, 5) Seidenhemdchen, 4) Zimmet- apfel, 5) rotber Zimmetapfel, 6) Hecht- apfel; 7) kleiner violetter Apfel, 8) schwarzbrauner Mätapfel, 9) Spat- blühender Mätapfel, ı0) rother Stetti- ner, ı7) weisser Stettiner, ı2) gelber Stettiner, ı5) grüner Stettiner, ı4) Som= merrambur , 15) weisser Paradiesapfel, ı6) Streifling, 17) champagner Wein- apfel, 18) Kirschapfel, ) In Wäldern und an. Dörfern um Gie- sen; im Bruchköblerwald nahe bei dem Kohlbrunnen; selten um Frankfurt. Die Abarten werden in Gärten, Obstgärten, ‚auf Aekkern, an Wegen etc. gezogen. ‘ "Blüthezeit, Fruchtreife, Bemerkung, : April, Mai. % Im Herbst; die Abarten bald früher bald später. Der Holzapfelbaum ist der Stammva- ter aller Abarten; denn alle gehen durch das Säen wieder in die Hauptart über, ‚und folglich sind sie nur durch Klima, 206 . Nuzzen. ı2. Klasse. ı. Ordnung. Boden und Kultur entstanden. Die Kunst, durch die Kultur die Aepfel essbarer zu machen, war schon den Griechen zu Homers Zeiten bekannt. Die wilden und zahmen Aepfel sind völlig so zu benuzzen, wie die wilden und zahmen Birnen; aus den wilden be- reiten die Engländer ihren herühmten Cyder und aus den zahmen wir den unserigen. In unserer Gegend, vorzüg- lich um Frankfurt, Offenbach, Hanau etc. wird seit einigen Jahren eine ungeheue- re Menge Apfelwein gemacht, z.B. in Vilbel allein diesen Herbst (1799) 6000 Ohm. Die Benuzzung der Schle- ‚hen zu dem Apfelwein, siehe:bei den Schlehen nach. ‘Der: wilde Apfelbaum giebt gute lebendige Hekken. Sein Holz ist zwar etwas weich ‚wird aber doch von Tischlern, Drehern, Wagnern und Müllern gebraucht; zur Feuerung ist es dienlich, Das Holz der zahmen Bäume wird wegen seines weichen saftigen Ge- webes nur beim‘ Ableben der Bäume zum Verbrennen benuzt,. Die Rinde- kann man zum Gelbfärben benuzzen. "Trokknes, zerliakktes Holz gab der mit 20. u, m. Staubf. a.d.Kelche. ı. Staubweg. 207 +.628.P. Cr- DONIA, Ouittenbaum. PZ Wohnort, Wissmuth gebeizten Wolle eine reine, dauerhafte kastanienbraune Farbe. Die Vermehrung und Fortpflanzung ist wie bei den Birnen. Ohnbewaffnet. „Die Blätter glatt- randig , sizzen auf filzigen Stielen, sind oben glatt und unten weisshilzig. Die weissen Blumen stehen einzeln. DieFrucht filzig und gelb, von durch- dringendem angenehmem Geruch. Abarten. ı) Apfelquitte, mit eyförmigen Blättern und mehr runden Fruchthölen. 2) Birnquitte, mit länglich -eyför- migen Blättern und kreiselförmigen Früchten, 5) Portugisische Quitte, mit verkehrt eyförmigen, fast herzförmigen Blättern, welche auf der untern Fläche eine rothe Mittelader haben, und krei- selförmig kugeligen Früchten. Ursprünglich stammt er aus Cydon, einer Stadt auf der Insel Creta, von woher er zuerst nach Italien und von da in das übrige Europa gebracht wor- den ist; wild wächst er jezt noch in Un- 208 ı2, Klasse. ı. Ordnung. garn an den steinigen Ufern der Donau, und gleichsam wild bei uns in Gebü- schen vor der Hartig; an Zäunen vor Hanau nach dem. Fischerhof bin, auf dem Lerchenberg, dem Riederberg, in dem Affenstein ; bei Niederroth etc. und gezogen sammt den Abarten wird er in unsern Gärten. Blüthezeit. Mai, Juni. # Fruchtreife. Oktober. Nuzzen, Das feste harte Holz kann von Dre- hern und Tischlern verarbeitet werden. Die Rinde färbt braun. Die Früchte, worunter die portugiesischen die besten sind, ilst man bei uns nicht roh, son- dern kocht sie, bakkt sie, braucht sie zu Torten, Konfekt, Mus, zu Quitten- brod,. Quittenwein , Quittenliqueur, Quittensyrup u, f, Die Schale im ge- bakkenen Obst mitgekocht, giebt Jem- selben einen angenehmen Geschmakk. In Madeira und am Kap der guten Hoff- nung verfertigt man von den Quitten schöne Marmeladen, Ihre Vermehrung und Fortpflanzung geschiehet entweder durch den Saamen, oder durch die Wur+ zelausläufer , oder durch das Pfropfen, 20.u,m.Staubf.a.d.Kelche. 2 - 5. Staubwege. 209 629.P. Ame- LANCHIEREhrh. Amelanchier- baum. Kopuliren, :Okuliren, und auch durch abgeschnittene Zweige. Ohnbewaffnet. Alle Theile im jün- gern Zustand Alzig- zottig. DieBlät- ter oval, stumpf, sägeartig gezähnt, obenglatt, unten, besonders diejün- gern, filzig. Die Blattansäzze pfrie- ‘ menförmig, am den Seiten stehend Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, - Nuzzen. und abfallend. Die weissen Blumen mit 5 Staubwegen 3 bilden einfache, wenigblüthige Doldentrauben undha- ben fast gleichbreite Blumenblätter. Die Früchte kugelrund, erst grün, ın der Reife blau oder schwärzlich,, ganz glatt und fünffächerig. Mespilus Amelanchier Linn. Auf den Felsen des zerstörten Falken- steiner Schlosses und auch im Gebü- sche unten- am Fus des Berges; häufig auf dem Kreuzberg bei Schierstein, Mai. # Juli, August. Die Früchte Schmehken süss und kön nen gegessen werden. Dieser Strauch s. Th. Q 210 ı2. Klasse. ©. Ordnung, - 650.P. Arıa Ehrh. Mehlbeer- baum. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen, giebt gute Hekken und empäelt sich auch in Lustgebüsche, Ohnbewaffnet. DieBlätter oval, dop- pelt sägeartig gezähnt, oben glatt, un- ten weisshlzig. Die weissen Blumen mit 2 — 3Staubwegen, bilden flache vielblüthige Doldentrauben. Die Früchte fast rund, roth, mehlig, zwei- bis dreifächerig. Crataegus Aria var. & Linn. In hochliegenden Wäldern z. B. häu- fig hinter Oberursel an dem Kaltenbach; an der Goldgrube, um Falkenstein, dem Altkühn, auf dem Feldberg, am zer- störten Herzsteinerschloss; im Thiergar« ten bei Idstein etc. Mai, Juni. % Oktober. Die Früchte werden in Schweden ge gessen; auch kann man sie einmachen und auch zum Brantewein benuzzen, Dieser Baum schikt sich gut zu Alleen. Das Holz ist eins der härtsten, wirft sich nicht, und kann daher zu den be- sten Machinen verarbeitet werden; vor« co. u,m.Staubf,a.d.Kelche. =- 5. Staubwege, zıı 631, P.Tormı. NALIS Ehrh, Elzbeerbaum. züglich glatt lälst sich der Kern verar- beiten; als Unterholz dient es auch zu Kohlen. Die Vermehrung geschieht durch Saamen, Ableger, Pfropfen und Oku- liren. Ohnbewaffnet. Die Blätter fast herzförmig, siebenlappig, sägeartig gezähnt, oben glatt, unten feinhaa- rig; die untersten Lappen von einan- - derstehend. Die weissen Blumen mit 2, sehr selten mit 3 Staubwegen bilden ästigeund weitläuftigeDolden- trauben. Die Früchte eyförmig, braunroth mit weissen Punkten be- zeichnet, säuerlich schmekkend, 2, sehr selten 3 fächerig. Wohnort, ) Blüthezeit. ‚Fruchtreife, Crataegus torminalis Linn. In Wäldern, z. B. auf der Hartig; im Vilbelerwald; im Scheerwald bei Frankfurt; im Wald zwischen Grünin- gen und Lich; im Lindenerwald; im Hangestein etc. Mai, Juni, % Oktober. sı% Nuzzen, 652. P.Aucu- PaRıIA Ehrh-. Ebereschen« baum, oder F ogelbeer- baum« Ds ı2. Klasse. ». Ordnung. Das Holz ist sehr hart, “wirft sich nicht und wird von Tischlern und Dre- hern sehr geschäzt; von den jungen Zweigen werden Flöten und Zwergpfei- fen verfertiget; auch zum Brennen ist das Holz sehr gut und verdiente deshalb mehreren Anbau. Die reifen Früchte ifst man roh, macht sie aber auch in Zukker ein; sie geben eine vortrefflliche Mast, und werden auch zu Brantewein und Essig benuzt; in einigen Gegenden kocht man aus denselben ein Mus, das wenn es zuvor mit Wein, Zukker und Zitronensaft versezt wird, zu Braten ge- gessen wird; | die Vögel fressen die Früch- te sehr gerne. Die Vermehrung geschieht durch Saamen, Pfropfen und Okuliren, Olınbewaffnet. Die Rinde grau. Die Aeste glatt. Die Blätter gefiedert, zu beiden Seiten glatt, geben gerie- ben einen widrigen Geruch von sich. Die weissen wohlriechenden Blumen, meistens mit 3 Staubwegen, bilden eine erhabene, ästige, grosse Dolden- traube. Die Früchte kugelrun d, kaum 20. u, m. Staubf. a. d.Kelche. 2-5. Staubwege, 213 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. von der Grösse der Blumen, glatt, roth, meistens dreifächerig. Sorbus aucuparia Linn. In Wäldern, an Dörfern und an We- gen. Im Schiffenberger und Lindener« wald; im Forst und beim Wolfsgang bei Hanau; im Wald zwischen Nieder- und Oberrodenbach; im Niederröther Wäldchen bei Frankfurt; in Steden bei Homburg; in der Hanauer Fasanerie; vor Offenbach in der Allee etc. Mai, Juni. % Oktober. Wegen seinem schnellen Wuchs, dicht- belaubten Krone, wohlriechenden Blü- then und rothen Früchten, ist er für Anpflanzungen und Alleen eine wahre Zierde, und nicht genug zu empfehlen, Das Holz lälst sich gut poliren und wird von Büchsenschäftern, Böttchern, Dre«- hern, Wagnern und Tischlern benuzt; als Schlagholz ist es auch zu gebrau- chen, Die Rinde ist zur Gerberei brauch- bar. Die Früchte sind eine Lieblings- kost für Schneuss- und andere Vögel, und werden bei uns zum Vogelfang be- 214 ı2, Klasse. 2. Ordnung, 7.653.P.Sor- Bus Nobis Speierling- baum. nuzt und deshalb z. B. in Steden ordent- lich anpepflanzt; auch für das Wild, die Mäuse etc, sind sie eine gute Winter- nahrung; sie dienen auch zu einem gu- ten Futter für Rind - Schbaaf- und Feder- vieh, und auch zum Branteweinbrennen, Die Kamtschatkalen essen die Früchte roh; der ausgeprelste Saft derselben ist fast wie Zitronensäure zu benuzzen; aus den getrokkneten und gepulverten Früchten wird in einigen Ländern Brod gebakken. Die Vermehrung geschieht sehr leicht durch den Saamen, Ohnbewaffnet. Die Rinde bräun- lich. Die jüngern Aeste zottig. Di Blätter gefiedert, oben glatt, unten filzig,, gerieben ohne Geruch. Die weissen, wohlriechenden Blumen mit 5, sehr selten mit 6, niemals mit Staubwegen, bilden aufrechtstehen- de und zusammengesezteDoldentrau- ben. DieFrüchte etwas kreiselförmig, viel grösser als dieBlumen, grünlich! gelb oder röthlich, fünffächerig. _Sorbus domestica Linn. 20.u.m.Staubf.aä.d. Kelche. 2eh,. Staubwege. 215 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, Abarten. ı) Birnspeierling, mit Früchten von der Gestalt und Grösse der Kirsch- birnen, grünlichgelb und an der Sonnen- seite roth, unten am Stiel spizz, oben rund. 2) Aepfelspeierling, mit viel grössern und dikkern Früchten, Wild in den südlichen Gegenden von Europa, doch auch in den teutschen Waldungen, besonders in den westlichen und östlichen Gegenden. Bei uns wird er angebaut, z. B. zu Hochstadt, Bi- schofsheim, Steinheim, Mittelbuchen , Eschborn, Frankfurt etc, Mai. # September , Oktober, Die zeitigen Früchte schmekken frisch herbe, können aber wenn sie erst einige Tage gelegen haben, eben so wie die Mispeln gegessen werden; man kann sie auch mit Zukker einmachen und durch die Gährung wird ein guter Cyder und Brantewein aus ihnen bereitet, aber zu ersterm müssen Aepfel mit untergekel- tert werden, z. B. ı Malter Speierling und 2 Malter Aepfel geben eine Ohm 216 ı 654. $. sALIcı- FOLIA. FF eidenblätte- rige Spier- staude. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife; Nuzzen. 2. Klasse, 2, Ordnung.” . sehr vorzüglichen "Cyder. Die Vermeh- rung geschieht durch Saamen, Pfropfen, und Okuliren auf andere Kernobstarten. CCXLI. SPIRAEA. Spierstaude. Die Blätter eylanzettförmig, der Länge nach sägeartiggezähnt, stumpf, glatt, auf der untern Seite bräunlich- grün. Die fleischfarbenen gestielten Blumen bilden am Ende des Sten- gels eine zweifach zusammengesezte Traube. Hinter Niederreifenberg an der Schmie- de längst dem. Bach abwärts sehr häu- fig, wo dieser Strauch schon seit 50 Jah- ren von den Landleuten in diesem’ wil- den Thale beobachtet worden ist. Juni bis September. # Oktober, Noveinber, Die jungen zähen Zweige braucht man zu Reitgerten und zu Spizzen an die 'Angelruthen. Sie 'emphelt sich ihrer schönen Blüthen: wegen in Lustwaldun- gen, zu kleinen Hekkenswnd Bekleidun- gen, und findet sich‘ häufig in unsern Gärten, Ihre Vermebrung geschieht durch 20. u.m.Staubf. a. d.Kelche s- 5. Staubwege. =ı7 635.5. opuLI- FOLIA. Schneeball- blätterige Spierstaude. Wohnort. .. Blüthezeit, .Fruchtreife, Nuzzen. Ableger, Stekklinge, Wurzelbrut und durch Saamen. Die Zweige hellbraun, an den äl- tern schält sich jährig die äussere Rinde, die jungen Triebe sind ekkig. Die Blätter rundlich eyförmig, kurz dreilappig,ungleich sägeartig gezähnt, auf beiden Seiten glatt und grün. Die weissen, mit röthlichen Staub- beuteln, und nur drei Staubwegen versehenen Blumen an den Spizzen der Zweige, auf gestielten, vielblu- migen Doldentrauben. Dieser nordamerikanische Strauch, fin« det sich gleichsam wild an dem Rutze- bach (im Walde) bei ‚Kranichstein, wo er sich seit vielen Jahren schon durch sich selbst fortgepflanzt hat. ‚Juni, Juli. & Oktober. Findet sich überall in unsern soge- nannten englischen Gartenanlagen. Die Saamen sind eine Lekkerspeise der Blut- finken\ und man kann im Winter sie leicht an diesem Strauch mit Leimru- 218 ı2. Klasse >. Ordnung. 636. S. FıLı- PENDULA,. Knollige Spierstaude. Wohnort, then und Sprenkeln fangen. Die Zwei- ge sind vielleicht für Färbereien nicht ganz unbrauchbar. Ihre Vermehrung geschieht durch Saamen und Wurzelbrut. Die Blätter unterbrochen gehie- dert; die Fiederblättchen gleichbreit- lanzettförmig, unterbrochen sägear- tig gezähnt, zu beiden Seiten nakkt. Die weissen sechsblätterigen Blumen bilden eine Afterdolde. Auf Wiesen bei Hochstadt, an der Hartig, zwischen Bockenheim und Rö- delheim, vor Rödelheim, bei dem Gin- ' heimerstege, der Harumer Brükke, um Blüthezeit. Früchtreife, Nuzzen. Offenbach, Darmstadt, Treys- Münzen- berg etc. Juni, Juli, zuweilen nochmal im August und September. % September, Die knollige Wurzel kann man zu Brod anwenden; es lälst sich ein star- ker Geist aus ihr, eben so wie auch Stärkmehl bereiten; die Schweine suchen sie auf und fressen sie gerne. Die ganze Pflanze lälst sich zum Gerben gebrau- chen, Ihre Blumen geben den Bienen 20. u.m. Staub£.a. d.Kelche. 2 - 5. Staubwege. 319 637.5. ULM4- RIA, Ulm- Spier- staude, Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. weisses Wachs. Gefüllt und einfach prangt sie in unsern Gärten. Die Wurzel war sonst ofhzinell. Die Blätter unterbrochen gefiedert, die Fiederblättchen eyförmig, dop- pelt sägeartig gezähnt, nnten grau filzig, das ungepaarte grösser und dreilappig. Die weissen, fünfblätte- rigen, sehr wohlriechenden Blumen bilden eine dichte Afterdolde. Gemein auf feuchten Wiesen und in Gebüschen. Juni, Juli. 2 September. Die Bauern in Schweden streuen die Blumen ihres Woblgeruchs wegen bei Festtägen und Gastmahlen in die Stuben umher. Ihr Geruch soll die Kornwür- mer auf den Fruchtböden vertreiben. Den Ziegen ist diese Pflanze ein an- genehmes Futter. Die Russen und Kamt- schatkalen essen im Frübjahr die jungen Blätter und Stengel, und bereiten aus . der. Wurzel eine Art Grüzze. Die ge- trokkneten Blätter geben einen wohl- s 635. R. LUTEA Mill. ' Gelbe Rose. ı2. Klasse. 5. Ordnung. schmekkenden Thee. Die Weinhändler bedienen sich der Blumen um die Wei- ne, sonderlich dem Malvasier einen lieb- lichen : Geruch und Geschmakk mitzu- theilen. Die- Isländer gebrauchen - die Blätter zum Schwarzfärben und zum Gerber. Dambourney erhielt aus dieser Spierstaude theils eine zitron- theils eine dunkelgelbe Farbe. Die Bie- nen besuchen häufig die Blumen, Ein- fach und gefüllt ist sie eine "Zierblume unserer Gärten. Blätter und Blumen sind offlzinell, F II. ORDNUNG. 'poLycynıAa, Mit vielen Staubwegen. CCXLII ROSA. Rose, *) Mit fast kugelrunden Früchten. Der Stengel mit geraden Stacheln besezt. DieBlätter gehiedert, die Fie- derblättchen verkehrteyförmig, dop- pelt sägeartig gezähnt, mit Drüsen besezt, klebrig, glänzendgrün. Die Blattstiele mit sehr feinen Härchen "ünd Drüsen besezt und haben nur ı13G WET . 20.u.m. Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege. 221 selten ı — 2 feine Stacheln, Die sä« | ‚geartigen Zähne der Blattansäzze mit Wohnort, Blütbezeit, Fruchitreife. Nuzzen. Drüsen besezt. Die Blumenstiele glatt. Die Kelchblättchen halbgefie- dert und zottig drüsig. Die wanzen- artig riechenden Blumen gelb. Die Frucht rund, glatt und roth. Rosa Eglanteria Linn. A. chloro= phylla Ehrh. b, Zweifarbige Rose. Mit Blu- men welche ausserhalb gelb, undin- nerhalb schön sammetartig dunkel- roth sind. Rosa bicolor Jacg. AR. punicea Mill, In Zäunen um Butzbach nach Nieder- Weisel, jedoch selten; b. In Zäunen bei Schierstein., Juni, Juli. $ September. Die Bienen besuchen die Blumen und die Blätter können zum Gerben gebraucht werden, Einfach und gefüllt ist sie eine Zierde unserer Gärten. 222 ı2. Klasse. 3. Ordnung. 659. R. cINNA- MOMEA. Zimmt - Rose. Wohnort. Bl:ithezeit. Fruchtreife, Der Stengel mit zurükkgekrümm- ten, zerstreuten Stacheln besezt. Die Blätter gehedert; dieFiederblättchen eylanzettförmig, sägeartig gezähnt, stumpf, weichhaarig, ohne Drüsen, auf der untern Seite aschfarbig. Die Blattstielemit feinenHärchen und ein- zelnen zerstreutstehenden, kurzen, geraden Stacheln besezt. Die fein sä- geartig- gezähnten Blattansäzze mit Drüsen besezt. Die Blumenstiele glatt. Die Kelchblättchen pfriemen- förmig, an der Spizze oft blattähn- lich, weichhaarig, aufrecht. Dieklei- | nen purpurfarbigen Blumen haben einen feinen zimmetartigen Geruch. Die Frucht roth, glatt und rund. In Zäunen vor Gross- Steinheim nach dem Feldbrunnen hin ; hinter Klein-Stein- heim; um Offenbach; in Zäunen an der Allee von Babenhausen nach Harreshau- sen; aber überall stets mit gefüllten Blumen. Mai, Juni. # September, Oktober. 20,u.m,Staubf.a.d. Kelche. Viele Staubwege. 223 'Nuzzen, 640. R, PımpI- NELLIFOLIA. Pimpinellen- 7958, Sie wird zu Hekken und Zäunen sehr geschäzt, weil sie sich gut beschneiden lälst, und schon im Mai blüht. Der Stengel mit geraden , zerstreut« stehenden Stacheln besezt. Die Blät- ter gehiedert; dieFiederblättchen oval, stumpf, gleichförmig- sägeartig ge- zähnt, sehr glatt. DieBlattstiele glatt, mit sehr feinen Stacheln besezt. Die Blattansäzze an der Spizze drüsig und sägeartig gezähnt, Die Blumen- _ stiele und die Kelchröhre glatt. Die Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife., Kelchblättchen ganz, am Rande so wie innerhalb weisshaarig. Die Blu- menblätter ausgerändet. Die kleinen Blumen blassroth, DieFruchtschwarz.= roth, glatt und rund, wird bei völ- liger Reife ganz schwarz. ‚Auf einem grossen Felsen, im dich- ten Gebüsche einige Schritte von dem zerfallenen Falkensteiner Schloss. Juni, Juli. & September, Oktober, a24 Nuzzen. 641. R. spıno- SISSIMA. Stachelichste Rose. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. Beobacht, Nuzzen. . Klasse, 3. Ordnung. - Sie wird als Zierblume in unsern Gär- ten gezogen; Ihre Blumen geben den Bienen Honig, { Der Stengel mitsehr vielen grossen und kleinen, dicht zusammenge- drängten Stacheln besezt. Die Blät- ter gehedert ; .die Fiederblättchen länglich, doppelt sägeartig gezähnt und unten nezzförmig. Die Blatt- stiele stachlig. Die Blumenstiele so wie die Kelchröhre glatt. Die Kelch- blättchen ganz. Die Blumen weiss. Die Fruchtdunkelpurpurroth, rund, bei völliger Reife schwarz. Im Hägewald hinter Rentel nach Kar- ben; im Hangestein und Wiseker Walde. Juni, Juli # September , Oktober. Der Wuchs der vorigen Art bleibt im- mer niedrig und wird nur 2 5 Fuss hoch, dahingegen diese eine Höhe von 5 —6 Fuss erreicht, Als Zierblume findet sie sich in un- sern Gärten. Billig sollte man sie zu Zäunen benuzzen. : Ihre Blumen geben den Bienen viel Honig. 2o.u.m.Staubf.a.d. Kelche, Viele Staubwege. 225 642.R. vı.Lo- Der Stengel mit zerstreutstehen- sa. den , starken, meistens sekriimm- Zottige- Rose. r z O ten Stacheln besezt. Die Blätter ge- “ fiedert; dieFiederblättchen eyförmig, ‚doppelt sägeartig gezähnt, zu beiden Seiten zottig. Die Blattstielenebst den Rippen filzig nnd mit kleinen zer- streuten Stacheln besezt:. Die Blumen- stiele und die Kelchröhre mit Borsten welchean der SpizzeeineDrüse haben. DieKelchblättchen halbgefiedert. Die Blumenblätterausgerändet. Die Blu- men blassroth. Die Frucht (soge nannte grosse Hagebutte) gross, reifschwärz- lıchroth, elliptisch, rund, rauhborstig. Wohnort. In Wäldern und Gebüschen um Offen- bach, Frankfurt, ums Wilhelmsbad, Giesen etc, Blüthezeit. Juni, Juli. $ Fruchtreife, September, Oktober. Nuzzen. Die Früchte werden wegen ihrer vor- züglichen Grösse und ihres Wohlge- schmakks für die Küche getrokknet, und auch mit Zukker eingemacht, 2. Th, P BEN > nr 645. R. Fusca Moexch, Braune Rose. Wohnort. o. Klasse, 3. Ordnung, | Der Stengel braun, mit zurükkge- krümmten , zerstreutstehenden Sta- cheln besezt. Die Blätter meistens nicht abfallend und wohlriechend ; die Fiederblättchen eyförmig, oben glatt unten zottig, doppelt sägear- tg gezähnt ‚ die Sägezähne haben grü- nne Drüsen. Die Blattstiele glatt, sta- chelig und klebrig drüsig. Die Blu- menstiele stehen fast doldenformig und sind steifborstig. Die Kelchröhre fast steifhaarig. Die Kelchblättchen halbgehedert, inwendig zottig, aus- wendig rauh und klebrig drüsig. Die Blumen auf den Enden aller Zweige zahlreich, in fast doldenförmigen Trauben, weiss oder röthlich, von Bisamgeruche. Die Frucht fast ku- gelrund, schwärzlich, steifborstig. Rosa sempervirens Linn. AR. umbel= lata Leers Am Weg zwischen Bonames und Cal- bach; bei Langen, Sprendlingen und Kelsterbach, . co.u.m.Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubw, ege. 22 Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen. 644. Ru RuBIgI- NOSA, Rostfarbige Rose; Wein- rose. Juni bis August. E Oktober. Diese Rose empfielt sich sehr als Zier- blume in englische Lustgärten. **) Mit eyrunden Früchten. Der Stengel mit etwas zurükkge- krümmten, zerstreuten Stacheln be- sezt. Die Blätter gefiedert, vonan- genehmem Wein - oder Obstgeruch ; die Fiederblättchen eyförmig, dop- pelt sägeartig gezähnt, unten zottig rostfarben, klebrig, an den Sägeein- schnitten mit Drüsen versehen. Die Blatt- und Blumenstiele mit drüsi- gen klebrigen steifen Haaren bestreut. Die Kelchröhre etwas steifhaarig. Die Hälfte der Kelchblättchen gehe- dert, alle inwendig filzig, auswen- dig wegen klebriger und mit Köpfen versehenerHaare rauhzottig, Dieklei- nen blassrothen Blumen haben einen | angenehmen Wein- oder Obstgeruch. Die Frucht eyförmig, am Grun- Po v vd © ı2. Klasse. 3. Ordnung. de etwas steifhaarig, in der Reife schwärzlich. Wohnort. Häufig an Wegen, in Zäunen, Gebü- schen und Wäldern um Hanau, Offen- bach, Frankfurt, Rüsselsheim, zwischen Ockstadt und Nauheim, vor Usingen, auf dem Hausberg etc, Blüthezeit. Mai bis August. Fruchtreife. Oktober. Nuzzen. Einfach und gefüllt wird sie zur Zier« de in unsern Gärten gezogen. rt. 645.R.cen- DerStengel steifhaarig und stache- TIFOLIA. IL Centi folien- lig. Die Blätter gehedert, die Fie- rose. derblättchen sägeartig gezähnt, auf der Oberfläche glatt, auf der untern mattgrün, mit einzelnen, zerstreuten, kurzen Haaren bedekt. DieBlattstiele unbewaffnet und mit sizzenden Drü- sen versehen. Die Blumenstieleund die Kelchröhre steifhaarig. DieKelch- blättchen gefiedert, an der Spizze mit Drüsen, am Rande weisshaarig, innerhalb dicht weisshaarig,. Die ro- senrothen, sehr wohlriechenden Blu- 20,u.m.Staubf. a.d.Kelche. VieleStaubwege. == Wohnort. Blüthezeit. Nuzzen, ‚4.646. R. GAr- LICA, "Essig- Rose. men stets gefüllt, daher die Frucht nicht zu bestimmen. Ihr eigentliches Vaterland ist unbe- kannt; nach Theophrast soll sie bei Philippos wild wachsen. Fast in al- len unsern Gärten und auch an den Häu- sern wird sie angepflanzt. Juni. # Die Blumenblätter werden zu Rauch- werken, Potpouri und vorzüglich zu dem Rosenwasser benuzt, Man pulvert auch die getrokkneten Blätter und kocht sie mit in die Milchsuppen. Diese Rose ist eine Lieblingsblume der Städter und Landleute und wird überall ihrer schönen wohlriechenden Blumen wegen angepflanzt. Der Stengel steifhaarig und stache- lig;. die Aeste grün. Die Blätter ge- fiedert; dieFiederblättchen eyförmig, unten zottig. Die Blattstiele fein be- _ haart, mit Drüsen und kleinen Sta- cheln bedekkt. Die Blumenstiele und die Kelchröhre mit feinen, spizzigen FG :50 yı2. Klasse. 5. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 647. R. cAnI« NA, Hundsrose. Stacheln und Drüsen dicht besezt. Die Kelchblättchen halb gefedert, mit vielen Drüsen, inwendig weiss- haarıg. Die Blumen hell- und dun- kelroth, auch bunt, bald Set bald gefüllt; die gefüllten immer flach. Die Frucht eyförmig mit fei- nen Stacheln und gestielten Drüsen. Das südliche Europa ist ihr Vaterland; gezogen wird sie in unsern Gärten 'und gleichsam wild findet sie sich auf dem Sachsenhäuser Berg beim Hainerweg. Mai, Juni. # September , Oktober. Mehr der Zierde als Wirksamkeit we= gen sezt man’ihre Blätter zu Räucher- pulvern; auch benuzt man sie zu Ro- senwasser. In- Gärten und häufig auf Kirchhöfen wird sie zur Zierde gepllanzt. Der Stengel mit zurükkgekrümm- ten, zerstreutstehenden Stacheln be- sezt. Die Blätter gehedert; die Fie- derblättchen eyförmig, scharf sägear- tig gezähnt, glatt. Die Blattstiele 17 AM | 4 20.u.m, Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubwege. 23ı Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. stachelig. Die Blumenstiele und die Kelchröhre glatt. Die Kelchblättchen halbgefiedert , etwas zottig. Die fleischfarbigen Blumen einzeln oder in armblüthigen Doldentrauben. Die Frucht eyförmig, glatt und roth. Häufg in Zäunen und Gebüschen. Juni, Juli. £ September, Oktober. Die Früchte sind unter dem Namen Hagebutten oder Hahnebutten allgemein bekannt, werden nachdem sie von den Saamen gereinigt sind, getrokknet oder eingemacht, und dann auf mancherlei Art als Speise benuzt. Aus den gestos 'senen Saamen lälst sich mit Wasser ein guter Brei kochen ; auch haben einige vorgeschlagen aus den ;gemahlenen Saa men Brod zu bakken. Die Kamtschat- kalen kochen die kleingeschnittene Wurzel und Stengel mit Wasser und trinken sie statt des grünen Thees.- Die frischen Früchte bringen mit Milch ge- kocht solche zum gerinnen und geben angenehme schmekkende Molken; durch die Gährung lälst sich aus ihnen ein Bran. 252 ı 645. Pı. ALBA, FF eisse- Rose. 2. Klasse. 3. Ordnung. tewein bereiten. Nach Mitsching sind die getrokkneten Früchte ein tref- liches Surrogat des Kaffees, Man brennt sie nach dessen Erfahrung, gleich die sem, und trinkt sie entweder allein, oder mit der Hälfte Kaffee vermischt, oder nimmt auch nur 3 Hahnebutten und 2 Theile Kaffee. Die Blätter sind zum Gerben tauglich, so wie die Blumen zum NRosenwasser. Die Rinde färbt wol- lenes Zeug dunkelbraun und Wurzel und Holz geben eine unreine fahlgelbe Farbe. Die. Schlafäpfel oder Rosenschwämme haben ihren Ursprung einem Insekt Tenthredo Rosae ‚genannt zu ver« danken; der Aberglauben schreibt ihnen mancherlei Wirkungen zu. Alle Rosen lassen sich durch Wurzelbrut und durch den Saamen vermehren, Ist ofAzinell. Der Stengel mit zurükkgekrümm- ten, zerstreutstehenden Stacheln be- sezt. Die Blätter gehiedert, eyför- _ mig, scharf sägeartig.gezähnt, oben glatt, unten zottig, an den Sägezäh- nen drüsig. Die Blattstiele fein weiss- lich haarıg, mit kleinen, zerstreu- 20.u, m.Staubf.a.d. Kelche. VieleStaubwege. 233 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen., 649.R. IDAEUSs, Himbeere. ten Stacheln, und nach der Basis zu, mitkleinen, gestielten Drüsen besezt. Die Blumenstiele mit lang gestielten Drüsen. Die Kelchröhre glatt. Die Kelchblättchen halbgehedert, fein- haarıg, mit gestielten Drüsen. Die Blumen weiss, wild einfach, in den Gärten gefüllt, Die Frucht eyförmig, glatt und manchmal etwas stachelig. Im Lambowald und in der Bulau ohnweit Hanau an lichten Pläzzen, jedoch sparsam; im Hangestein. Juni, Juli. Oktober. Die Blumen sind offhizinell. Als Zier« blume prangt sie in unsern Gärten. Das Holz aller Rosenarten ist hart, zähe und gelblich und kann zu feinen Ver- arbeitungen gebraucht werden, CCXLII RUBUS. Himbeere, *) Strauchartige. Der Stengel stachelig. Die untern Blätter meistens zu fünf, die obern zu drei gefiedert, alle unten weisslich 234 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. ie © n2. Klasse. 3. Ordnung. lich filzig. Die Blattstiele rinnenför- mig. Die Blumen weiss. Die Frucht roth, selten weiss. In Wäldern z. B. bei Hanau in der Bulau und am Wilhelmsbader Schies- plazz; in der Lohe; in den Wäldern hinter Offenbach; hinter Oberrod; bei der Frankfurter Saustiege; hinter Falken- stein nach Reifenberg etc, Mit weissen Blüthen wird sie in Gärten gezogen. Mai, Juni. & August, September. In Gärten braucht man die Himbeere zur Bekleidung der Wände, und durch die Kultur wird sie sehr veredelt, Die ‘Früchte ifst man roh mit Zukker und ' Wein zum Nachtisch, oder in kalten 650. R. CAE-« sıus. Bokhsbeere. Schaalen, man macht sie in Zukker ein und bereitet Geleen, Bakkwerk, Essig, Syrup, ein abgezogenes Wasser, (die drei lezteren sind offizinell) Brantewein, Wein und in Russland Meth daraus. Den Gän- sen sind die Früchte ein Gift. Der Stengel rundlich, striegelig, borstig , stachelig. Die Blätter zu drei beisammenstehend, fastnakkt, unten % 20.u,m.Staubf. a.d,Kelche. Viele Staubwege. 235 weichhaarig; die beiden Seitenblätt- chen meistens zweilappig. Die weis- sen oder rosenfarbenen Blumen bil- den eine Doldentraube. Die Beeren Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 651.R. FRuUTI«. COSUS, Brombeere. schwarzblau , gleichsam wie mit einem Nebel überzogen. | Auf Aekkern zwischen Umstadt und | Friedberg; zwischen Vilbel uud Karben; häufig um Frankfurt etc, Juni, Juli. r& August, September. Die Schaafe fressen die Blätter sammt den Beeren gerne, und säen alsdenn durch ihren Dünger die Saamen aus, so dafs dieser schwer zu vertilgende Strauch, oft ganze Aekker, vorzüglich sandige, bedekt. Die Beeren haben einen ange- nehmen Geschmakk und theilen dem Wein einen vortrefflichen Geruch und Geschmakk mit; wie Heidelbeeren be- handelt geben sie eine schöne blaue Farbe, Gleditsch empfahl diese Pflanze zur Gerberei. In nordischen Gegenden wer- den die Beeren gegessen. Der Stengel und dieBlattstiele sta- chelig, Die untern Blätter zu fünf, 236 ı Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 2. Klasse. 3. Ordnung. die obern zu drei fingerförmig zu- sammengesezt, zu beiden Seiten grün und weichhaarig. Die weissen, zu- weilen fleischfarbigen, manchmal ge- füllten Blumen, bilden eine Dolden- traube. Die Beeren glänzend schwarz, zuweilen weiss. b. Mit auf der untern Seite weiss- lich filzigen Blättern. Sehr gemein in Wäldern und Gebü- schen. b. am Vilbeler Wald von Ber- gen her; auf dem Johannisberg bei Nau- heim; um Darmstadt, Offenbach etc. Abarten mit gefüllten Blumen und weis- sen Beeren finden sich nur in Gärten. Mai, Juni. $ August, September, Die Blätter werden von dem Roth-« wild äusserst gerne gefressen. Sie liefern eine dunkle Brühe, welche mit mancher lei Zusäzzen brauchbare Farben giebt. Die Kohlen des schwarzen Holzes die- nen zum Pulvermachen, so wie der ganze Strauch zur Gerberei. Durch die Gährung erhält man aus’den frischen Beeren Essig, Wein ünd Brantewein; 2o.u. m. Staubf.a.d, Kelche. VieleStaubwege. 237 in Frankreich färbt man verschiedene Weine damit; man'‘ilst sie roh und ge- braucht sie auch zum Kuchenbakken, Ueber unreife, getrokknete und zu Pul- ver gestossene Beeren Wein gegossen, giebt einen trefflichen Essig. Die Ab- art mit gefüllten Blumen ist eine stolze & Gartenpflanze, '652.R.romen- Der Stengel stachelig und feinhaa- Perle d Bhiale rig. Die Blattstiele rund. Die Blät- beere. ter zu drei beisammenstehend; die Fiederblättchen keilförmig- eyrund oder eylanzettförmig, grob und un- gleich sägeartig gezähnt, oben weich- haarig, unten weisshlzig, ganz sam- metartig anzufühlen. Die weissen ‚Blumen bilden eine Afterdolde. Die kleinen sauern Beeren glänzend schwarz, mit röthlichem Schimmer. Wohnort. In Wäldern auf steinigem Boden z.B, bei Langen die Koberstadt genannt, im Wald hinter Arheilgen etc. Blüthezeit, Juni bis August. & Fruchtreife,. September, Oktober. 256 ı2. Klasse. 3. Ordnung. Bemerkung. Die Beeren des Rub. tomentosi sind kleiner, sauerer, ohne blauen Reif und bestehen aus wenigern Acinis als die des R. fruticosi. Der Stengel ist nicht glatt, wie Willdenow sagt, son- dern stachelig und feinhaarig, welche Haare bei heisem Wetter verschrumpfen, und dann hat der Stengel das Aussehen, als seye er mit einem blauen Reif überzo- gen. Diese Pflanze welche Willdenow in der neuen Ausgabe von Linne& spec, plant. unter obigem Namen aufführt, beschrieb Borckhausen schon unter demselben Namen von Rubus tom en- tosus vor mehreren Jahren, in Ro« mers neuem botan. Magazin im ıten St. — Suum cuigquel ’ Nuzzen. Hat gleiche Eigenschaften wie die vor- hergehende Art. **) Krautartige. 655. R.saxarı- Der Stengel krautartig, aufrecht, Ge en= Him. Klein, glatt, oben haarig. Die Wur- beere. zelsprossen ı — 3 Fuss lang, krie- chend, haarıg, etwas stachelig. Die Blätter dreifach; die Blättchen ey- 20,u.m,Staubf.a.d.Kelche. VieleStaubwege. = 39 Wohnort. Blithezeit. Fruchtreife, Beobacht, rund h schief, auf der einen Seite brei- ter, etwas haarig, sägeartig einge- schnitten, unten blässer, Die weiss- lichen Blumen bilden eine drei bis sechsblumige gestielte Doldentraube. Die Beeren hochroth, aus drei bis fünf deutlich unterschiedenen kleinen Beerchen zusammengesezt. In Gebirgswäldern z. B. am Fusse des Altkönigsnach Steinbach aufeiner Wiese; im Lindenerwald bei Giesen; häufig in gutem Boden im Schuldsteinwald bei Gedern; häufig in der Orbig zwischen Bellings und Marios auf steinigem Boden, Mai, Juni, Juli, August. Im Schuldsteinwald fanden wir häufig diese Pflanze mit Beeren, aber nur äus- serst sparsam mit Flagellen, in der Or- big fanden wir gerade das Gegentheil. Sollte etwa die Natur, welche zur Erhaltung ihrer Geschöpfe alles beiträgt, auf dem sterilen Boden der Orbig diese Pflanze mit häufigern Flagellen versehen haben; weil durch die selten sich be- fruchtenden Blumen die Früchte nicht ge- 240 ı2. Klasse. 3. Ordnung. hörig reifen können und durch Flagel- len fortgepflanzt werden müssen, Nuzzen. Die Beeren werden in einigen Gegen- den eingemacht und mit Fleisch ver- speilst,; die Russen vermengen sie mit Honig und machen daraus durch die Gährung ein sehr angenehmes Getränke. CCXLIV. FRÄGARIA. Erdbeere. 7.654. F.ves- Die Blätter dreifach. Die Wurzel- Alies eErg. Sprossen kriechend. Die Blumen beere. weiss. Die Frucht in Farbe, Gestalt, Grösse, Geruch und Geschmakk, nach- dem die Abarten sind, verschieden. | Abarten. | a.Diegemeine Walderdbeere. Die Blätter zu beiden Seiten weich- haarig, die.auf der Spizze stehende Sägung etwas kleiner als dieneben- stehenden; die weichen Haaren an den Blattstielen sehr abstehend, an den Blumenstielen hingegen ange- drükt. DieFruchtroth, selten weiss. | Wohnort, Fast überall in Wäldern und an Hek- ken. Mit weisser Frucht, auf den Wal- len nach Osten hin zu Giesen. s0.u.m.Staubf. a. d.Kelche. Viele Staubwege. 241 Blüthezeit. Fruchtreife. April, Mai, 4 Juli, August. Gezogen werden in unsern Gärten: b. Die gemeine Gartenerd- beere. Die’ Blätter zu beiden Seiten weichhaarig; die oberste Sägung dersel- ben etwas länger als die vorigen; die ‘weichen Haaren der Blatt- und- Blumen- stiele sehr abstehend. Der Fruchtkelch zurükkgebogen. Die Frucht meistens auf einer Seite grünlich, auf der andern dunkelroth. Ihr Vaterland ist vielleicht Amerika. c.- Die Virginische Erdbeere, Die Blätter oben beinahe glatt, die Sä- gungen lang zugespizt, die an der Spizze befindiiche, fast mit den übrigen gleich- lang; die weichen Haare der Blattstiele aufrecht, die an den Blumenstielen an- gedrükt. Der Fruchtkelch abstehend, Die Frucht hellroth, eyförmig, zugespizt, schmekt weinsäuerlich, Sie reift sehr frühe. Virginien ist ihr Vaterland. d. Die Ananas Erdbeere. Die Blätter stumpf sägeartig gezahnt, oben beinahe glatt; die Sägungen der Blät- 2, Th. Q 248 ı2. Klasse. 3. Ordnung, ter eyförmig; die an der Spizze etwas Kükser als die übrigen; die weichen Haare der Blatt- und - Blumenstiele auf- recht. Der Fruchtkelch aufrecht. Die Frucht gross, weissgrünlich, auf der Sommerseite röthlich, von überaus hräf« tigem Geruch und Geschmakk. Sie stammt aus Surinam. e. Die Riesen Erdbeere, Die Blätter gekerbt - sägezahnig, zu beiden Seiten weichhaarig; die Breite der Sä« gungen übertrifft ihre Länge; die wei- chen Haare der Blatt- und- Blumenstiele sehr abstehend ; der Fruchtkelch aufrecht, Die Frucht sehr gross, von festem Flei- sche , rund uni blassroth. Sie soll aus Chili stammen. f. Monats- Erdbeere. Die Blät- ter scharf sägezahnig, zu beiden Sei- ten weichhaarig; die Sägungen lanzett- eyförmig, die äusserste kürzer als die nachstehenden. Die Frucht mässig gross, pyramidenförmig, scharlachroth, reift von dem Juni an bis in den No» vember. Soll in der Schweitz und auch in Teutschland wachsen. _ 20.u.m.Staubf.a.d.Kelche. Viele Staubwege. 245 Nuzzen. Die Natur scheint die tee wegen ihrer überaus gesunden Frucht allen Zonen mitgetheilt zu haben. Sie wächst in Europa bis an das Nordkap, in Asien bis in Kamtschatka, im nördlichen Ame- rika, und auf Island, in Afrika, nur nicht unter dem Aequator, sonst aber überall. Man genielst sie frisch entwe- der ohne alle Zuthat, oder sie werden mit Zukker bestreut, oder man ilst sie mit Milch oder Wein, oder wie in Is- land mit sauerer Milch; auch geben sie einen guten Saft, Geleen, Wein und Es- sig. Durch die Kultur wird nur die Grösse der Erübeeren sehr vermehrt, nicht aber der gewürzhafte Geschmakk derselben verbessert , sondern vermin- dert. Vor 200 Jahren wurde diese Pflanze nur, noch selten in den Gärten gezogen, und nur auf den Tafeln der Vorneh- men sahe man ihre Früchte, Ob die Alten sie gezogen haben, läfst sich nicht mit Gewilsheit bestimmen. Die Blätter sind zum Gerben dienlich; noch jung und im Schatten getrokknet geben sie einen guten Thee. Durch Ranken und Q 2 244 1 655. P. anwse- RINA. Gänse - Poten- tılle; Gänse- rich. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. 656.P. rupe- STRIS, Felsen- Poten- tille. 2. Klasse. 3. Ordnung. Wurzeln lassen sich alle Erdbeersorten äusserst leicht und geschwind vermeh- ren. Ist ofhzinell. CCXLV. POTENTILLA. Potentille. "*) Mit gefiederten Blättern. Der Stengel kriechend. Die Blät- ter abgebrochen gefiedert, sägeartig gezähnt, unten mit weissen seiden- artigen Haaren bestreut. Die Blumen- stiele einblumig. Die Blumen gelb. Allenthalben an Wegen und auf trokk- nen Weiden, Mai, Juni. 4 Juli, August. Sie dient zur Befestigung des Flug- sandes, wird von den Gänsen und Schwei- nen gefressen und soll zur Gerbung des Leders dienlich seyn. Die Wurzel wird nach Sloane in brodlosen Zeiten in Schottland und Nordirrland gegessen. Die Blätter waren ofhzinell, Der Stengel aufrecht und purpur- röthlich. Die untern Blätter gefie- dertund abwechselnd, dieobern ste- 20.u.m.Staubf,a.d.Kelche. Viele Staubwege, 245 hen zu drei beisammen, die Blätt- chen eyförmig, gekerbt, feinhaarig. Die Blumenstiele fadenförmig. Die Blumen weiss. _ Wohnort. Auf steinigem Boden bei Ziegenberg (Fabricius.) Blüthezeit. Mai, Juni. % Fruchtreife, August. Nuzzen. Als Zierblume ist sie zu empfehlen. 657.P.surına. Der Stengel niederliegend und Liegende- Po- zweitheilig. Die Blätter gefiedert, tentille. etwas feinhaarig. Die Blumenstiele einblumig, zur Blüthezeit aufrecht, wenn sie Saamen tragen abwärts ge- bogen.. Die Blumen klein und gelb. Wohnort, Auf feuchtem sandigem Boden z.B. am Grindbrunnen , ohnfern Frankfurt; vor Frankfurt zwischen dem Bockenheimer und Eschenheimerthor. Blüthezeit. Juni, Juli. © Fruchtreife. August, September. **) Mit fingerförmig getheilten Blättern, 658. P. recra. 2 - dar Bir Ir Stengel aufrecht, Korg ‚oben tille, getheiltund Doldentraubig. DieBlät- ter lanzettförmig, tief gezahnt, zu 246 ı2, Klasse. 3. Ordnung, beiden Seiten haarig; die untern sie- ben - die mittlern fünf- und die obern dreifach. Die schwefelgelben Blu«= men, deren Blättchen ausgerändet, sind grösser als der sehr rauhzottige Kelch und bilden Doldentrauben, Wohnort, Im Frankfurter Wald am Weg links des Schwengelsbrunnen nach dem höl- zernen Kreuz hin. Blüthezeit. Juni, Juli. Fruclikreite August, September. : Nuzzen. Sie verdient in unsern Blumengärten eine Stelle, 659. P.asGen® Der Stengel aufrecht, traubendol- Silberfarbige dig. Die Blätter fünffach, keilför- Potentille.e mig, eingeschnitten, unten weissfil- zig. Die Blumen gelb. Wohnort. "Gemein an Wegen, altem Gemäuer, auf sandigen Hügeln etc. Blüthezeit, Mäi, Juni. % Fruchtreife. Juli, August. Nuzzen, Sie ist zum Schwarzfärben und auch zum Gerben brauchbar. Die Wurzel wird nach Olaffen von den Isländern ge- gessen, Das Vieh frilst diese Pflanze nicht. 20. u.m.Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege. 247 660.P. verna. Frühlings- Potentille ; Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. 661.P. oraca. Schattenlie- bende- Poten- tille. | Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. Der Stengel niedergebogen. Die Wurzelblätter fünffach, scharf säge- zähnig, eingedrükt; die Stengelblät- ter dreifach. Die Blumen gelb. Fast überall an Wegen und auf trokk- nen Triften. Von April an bis in den September. % Juni bis Oktober. Jung ist sie besonders für das Schaaf- vieh ein angenehmes Futter. , Vielleicht wäre sie auch zur Gerberei zu benuzzen ? Die Stengel niederliegend, rasen- förmig. Die Blätter auf beiden Sei- ten haarig, sägezähnig, ander Wur- zel meistens siebenfach, am Stengel fünffach, die obern Astblätter areı- fach. Die Blumen gelb; die Kron- blättchen ausgerändet, meistens ge- gen den Nagel zu mit einem braunen Flekk bezeichnet. An Wegen um Giesen; im Walde hin« ter dem Frankfurter Forsthaus. Mai bis Juli. &# August, September. Wie bei der vorhergehenden Art. 248 662. P.ıncanA Nobis. Graue Poten- sille. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. Bemerkung, Nuzzen. 665. P. arBa, FF eisse Po= tentille, ı2. Klasse. . 3. Ordnung. . Die Stengel niederliegend, rasen- förmig, weit ausgebreitet. Die Blät- ter weichfhilzig, ganz graugrün und sammetartig anzufühlen, am Rande gefranzt, an der Wurzel fünffach, am Stengel dreifach; alle verkehrt- eyförmig, stumpf gekerbt. Die Blu- men gelb mit ganzen Kronblättchen. Potentilla opaca Pollichii. P. are naria Borckh. Auf dürrem sandigem Boden bei Darm- stadt in der Tanne; # Juli bis September, % August, September. Die ganze Pflanze ist sehr schlaff und weichsammetartig anzufühlen und sieht graugrün aus, hingegen die wahre P, opaca Linn ist in allen Theilen etwas steifer und nicht so stark wie diese mit feinen Haaren bekleidet. Wie bei P. verna. Die Stengel fadenförmig, nieder- liegend, dann aufrecht, oben ge-. theilt, weissfilzig. Die Blätter fünf- 20.u, m. Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege. a4g Wohnort. Blüthezeit. | Fruchtreife. Nuzzen, 664. P. rEr- TANS,s, Kriechende Potentille. fach, an der Spizze mit seidenarti- gen, sich zusammenneigenden säge- artigen Zähnen versehen, sind oben grün ‚ feinhaarig, unten mit weissen seidenartigen Haaren besezt. Die Blu- menstiele weisshlzig, einblumig, zur Blüthezeit aufrecht, wenn sıe Frucht tragen zurükkgebogen. Die Blumen weiss. Der Fruchtboden zottig. Im Wald über dem Wilhelmsbader Weinberg mach dem Galgen hin; hinter der Frankfurter grossen Saustiege nach Ysenburg zu; im Wald hinter dem Frankf. Forsthaus. April, Mai und oft im Herbst zum zweitenmal. 4 Juli, August, : Sie ist eine schöne Zierblume für un- sere Gärten, | Die Stengel kriechend, knieig und ästig. Die Blätter Fünffach; die Fiederblättchen verkehrt lanzettför- mig, stumpf, sägeartig gezähnt, runzlich, feinhaärig, auf beiden Sei- 250 ı2. Klasse 3. Ordnung. | Wohnort. 'Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 665.P. rro- STRATA Moench, Nivdrrge- strekkte Po= sentille, Wohnort. Blüthezeit. Früchtreife, ten hellgrün. Die Blumenstiele ein- zeln. Die Blumen gelb. Fast allenthalben an Wegen, Zäu- nen etc. Juni, Juli. &$ August, September. Sie möchte wohl .zum Gerben brauch- bar seyn. Wurzel und Blätter waren sonst ofhzinell, ***) Mit dreifachen Blättern. Der Stengel niedergestrekt‘, rauh- haarıg. Die Blätter dreifach, ver- kehrt eyförmig, unten rauhhaarig, sägeartig gezähnt, der mittlere säge- artige Einschnitt kleiner als die an den Seiten; die Blattansäzze lanzett- förmig, ganz. Die blumentragenden Aeste schlaff. Die Blumen weiss. Fragaria sterilis Linn. In gebirgigen Gegenden z. B. an Hek- ken vor Königstein; auf dem Altkühn; auf sehr unfruchtbaren Wiesen um Giesen. März — Mai, 2 Juni, Juli. 20.u.m.Staubf.a.d. Kelche. VieleStaubwege. =51 CCXLVI TORMENTILLA. Tormentille . 666. T.ERECTA, Au frechte Tormentille. ter stiellos.. Die Blumen gelb. Der Stengel fast aufrecht. Die Blät- Wohnort. Gemein auf Triften und in Wäldern, Blüthezeit. Juni, Juli. & Fruchtreiffe. August, September. | Nuzzen. Die Wurzel wird zum Färben des Branteweins gebraucht; die Lappländer färben mit ihr das Leder schön roth; mit Alaun gebeiztes Tuch in Verbin- dung mit ihr und den Beeren von Opulus glandulosa wird auch da- von schön roth gefärbt; auf den Inseln Ferro, St. Kilda,und den Orkadischen Inseln gerbt man mit ihr das Leder, ja es soll’sogar durch sie fester als durch die Eichenrinde werden ;auch bei uns wird sie zum Gerben und Färben be- "nuzt; in Holland heilen durch sie die Bauern das Blutharnen des Viehs; die Buräten und verschiedene andere sibi- rische Nationen gebrauchen sie statt des Thees, oder kochen vielmehr vermit- telst des Zusazzes von Mehl, Butter und Salz eine Suppe daraus; sie ist offizinell, 667. T.REP- Tans. Kriechende Tormentille. Wohnort, ‘ Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 668. G. URBA- NUM. Gemeines _ Geum; Nel- kenwurz, Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. Beobacht. ı2. Klasse, 5. Ordnune. Der Stengel kriechend, wurzel- schlagend. Die Blätter gestielt. Die Blumen gelb. In Wäldern z, B. hinter dem Frank- furter Forsthaus. Juni, Juli, % August, September. Völlig wie bei der vorhergehenden Art. CCXLVI GEUM. Geum. Die untern Blätter fünffach, die obern dreifach, die ganz obersten ein- fach; die Blattansäzzerundlich, deut- | lich von einander unterschieden, drei- lappig. Die gelben Blumen aufrecht. Die Grannen der Griffel hakkenför- \mig und nakkt. Sehr gemein an Zäunen, in Gebü- schen, Hekken und Wäldern, Mai, Juni. 4 Juli, August. Kelch und Blumenkrone stehen offen; der eyrunde Fruchtboden ist etwas ge- stielt, / °0.u.m.Staubf. a.d.Kelche. Viele Staubwege, 253 Nuzzen. 669.G.RIVALE, Wasser Geum. Wohnort. Blüthezeit. Im Frühjahr hat die Wurzel einen Gewürznelken - Geruch; dem Bier theilt sie diesen Geruch mit und verwahrt es ‚vor dem Sauerwerden; in Schweden würzt man auch mit ihr die Weine. Die jungen Blätter werden nach Matuschka in Schlesien als Salat gegessen; jung fres- sen sie die Schaafe gerne. Die ganze Pflanze giebt der mit Wissmuth vorbe- reiteten Wolle eine dauerhafte Nussfar- be und ist auch zum Ledergerben dien- lich, Die Wurzel ist offizinell, Die untern Blätter gefiedert, die oberen einfach dreilappig; die Fie- derblättchen mit kleinern unter- mischt, wovon dasEndblättchen drei- lappig; die Blattansäzze eylanzett. förmig und gezähnt. Die Blumen überhängend, rothbraun mit purpur- rothen Streifen versehen. Der Grif- fel gedreht und nakkt. Auf feuchten Wiesen z. B. bei Gross- Auheim ; hinter dem Kettenhof bei Frank- furt; im Stelzenmorgen bei Giesen etc, Mai bis Juli. & 54 .ı2. Klasse. 3. Ordnung. Fruchtreife, Beobacht. Nuzzen. 670.0. PALU- STRE. Sumpf Coma» rum. Pe Wohnort. August, September. Kelch und Blumenkronblättchen sind etwas aufrechtstehend und leztere ver- kehrt herzförmig; der Fruchtboden läng- lich und gestielt. Die Wurzel ist an manchen Orten of- fizinell; zum Gerben soll sie brauchbar seyn. CCXLVIII COMARUM. Komarum. Der Stengel am Grunde kriechend, schlägt Wurzel, wird hernach auf- recht, ist purpurröthlich, oben fein- haarig und ästig. Die untersten Blät- ter gefiedert ; die Fiederblättchen fünffach , elliptisch - lauzettförmig, sägeartig gezähnt, unten grau, die obersten Nebenblättchen dreifach oder auch einfach. Die langen fein- haarıgen Blumenstiele stehen am Ende und jeder trägt eine grosse purpurrothe aufrechtstehende Blume. Auf sumpfigem, meistens torfhaltigem Boden. Bei Hanau in Sümpfen ohnweit dem Lehrhof; beim neuen Wirthshaus 20.u.m.Staubf. a.d,Kelche, VieleStaubwege. 255 Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht. Nuzzen, im Wald; im Neuhoferwald; im Ried Rumpenheim gegenüber, rechts am Weg nach Bischofsheim; beim Steinheimer Galgen; um Offenbach häufig; auf der Wiese im Niederröderwäldchen bei dem Brunnen; im Sumpf beim Frankfurter Forsthaus ; bei dem Forellenteich im Oberwald; an dem Philosophenwäldchen bei Giesen etc. Mai bis August, 2 August, September. Die Zahl der Kelchabschnitte und der Blumenkronblätter ist sich nicht immer gleich. Diese Pflanze verdiente ihrer schönen purpurrothen Blumen wegen in den Gär- ten als Zierblume gezogen zu werden, und nach unserer Erfahrung gelingt die= ses ohne viele Kunst sehr gut. Sie ist zum Gerben dienlich, und die Finnlän- der gebrauchen die Wurzel zum Roth- färben. Die Rennthiere fressen diese Pflanze gerne, anderes Vieh aher lälst sie unberührt stehen, 256 13. Klasse. ı. Ordnung, r DREIZEHNTE KLASSE. POLYANDRIA. Mit vielen Staubfäden, die auf dem Fruchtboden sizzen. L ORDNUNG. MONOGYNIA, Mit einem Staubwege. CCLI. Der Kelch zweiblätterig, nach kaum ee geöffneter Blume abfallend. Die Blumen- krone vierblätterig, abfallend. Die Narbe aufsizzend, schildförmig, gestrahlt, ge- kerbt. Die Saamenkapsel mit der Narbe gekrönt, kugelig oderlänglich, klappen- los, einfächerig, bis zur Hälfte vielfä- fächerig, unter der Narbe mit vielen Oeffnungen von einander springend, viel- saamig. CCL, Der Kelch zweiblätterig, abfallend. 2:07 To Die Blumenkrone vierblätterig, abfal- Schellkraut, \end- Die Narbe aufsizzend, kopfför- mig, zweispaltig. Die unächte Schote gleichbreit, rund, enthält viele eyrunde, glänzende Saamen, Viele Staubf. a.d.Fruchtboden, ı. Staubweg. GCXLIX. ACTAEA, Christophs= kraut. CCLIV; CISTUS. Cisirose. CCLII, TILIA. Linde. CCLN. NYMPHAEA. oben gefärbt, ‚Nymphäe. 257 Der Kelch und die Blumenkrone sind vierblätterig, beide abfallend. Die Narbe aufsizzend,, gestrahlt. Die unächte Beere ey-kugelrund, glatt, Heischig, einfurchig und einfächerig, enthält viele halbzir- kelrunde in doppelter Reihe aufeinander liegende Saamen. Der Kelch fünfblätterig, bleibend; zwei Blättchen kleiner als die übrigen. Die Blumenkrone fünfblätterig und ah- fallend. Die Narbe etwas diklich. Die Saamenkapsel durch den Kelch bedekt, dreiseitig, dreiklappig; die Klappen ge- doppelt, die Wand derselben einfach ; die vielen Saamen an die Klappen an- geheftet. Der, Kelch fünftheilig, abfallend. Die Blumenkrone fünfblätterig , abfallend. Die Narbe fünfseitig, stumpf. Die Frucht eine rindige Höble (Antrum corti- cosum. Med.) kugelrund - kreiselför- mig, de aufspringend; vier - bis fünffächerig , am Grun- die Fächerchen ein- saamig. Der Kelch vier oder fünfblätterig, bleibend, ee 3 Su. Die Blumen- 58 CCLV. DELPHI- NIUM. Jüttersporn, CCLVI. ACONITUM. Sturmhut. 135, Klasse. 2. Ordnung. krone vielblätterig. Die Narbe zirkel- rund, flach, handförmig aufsizzend, mit Strahlen bezeichnet, am Rande gekerbt, bleibend. Die unächte Beere abgestuzt, eyrund, am Halse enger, an der Spizze gekrönt, markvoll, vielfächerig, enthält viele rundliche Saamen, Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone besteht aus fünf ungleichförmigen , in einem Kreise stehenden Blättchen, von denen das obere sich hinten in einen langen Sporn endigt; die übrigen sind eylanzettförmig, abstehend und fast gleich, Das Afterblumenblatt bespornt, und in die Röhre des obersten Kronblättchens eingewikkelt, Die Saamenkapsel auf« rechtstehend , einklappig, einfächerig, innwendig der Länge nach von einan- derspringend, vielsaamig, R I. ORDNUNG. TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen. Der Kelch fehlend. . Die Blumenkrone besteht aus fünf ungleichförmigen Blät- tern, wovon das oberste helmförmig und röhrig ist, und enthält noch zwei After- Viele Staubf. a, d.Fruchtboden. 5. Staubwege. 25 9 \ - blumenblättchen mit sehr langem, unten CCLVII, AQUILEGIA. Aquilegie. GCLVII. NIGELLA, 'Nigelle. zurükkgekrüämmtem Sporn, der unter dem obersten helmförmigen Kronblatt verborgen ist. Die 3 bis 5 aufrechtste- henden Saamenkapseln, sind einfäche- rig, springen von innen auf und ent- halten viele ekkige runzlige Saamen. II. ORDNUNG. PENTAGYNIA, Mit fünf Staubwegen. Der Kelch fehlend. Die Blumenkrorie besteht aus fünf gleichen, lanzettförmi- gen Blättern, zwischen welchen fünf andere kappenförmige kleinere Afterblu- menblättern sizzen, welche sich in einen Sporn endigen. Die fünf Fruchtknoten sind:mit zehn runzlichen Spreublättchen versehen. Die fünf walzenförmigen, abgesonderten , geschnabelten, von in- nen aufspringenden. Saamenkapseln sind einfächerig und enthalten viele glänzen- de Saamen, Ä Ä Der Kelch fehlend, oder in einigen Aıten eine blätterige Hülle. Die Blu- menkrone besteht aus fünf gleichen, abstehenden, deltaförmigen Blättern und Re 260. 13. Klasse, 4. Ordnung. aus ächt kleinen, in einem Kreis stehen- den Afterblumenblättchen, von denen die äussere grössere Lippe zweispaltig, und mit 2 Punkten bezeichnet, die in- nern aber kürzer, und in eine Linie geendigt ist. Die vielen Staubfäden am Grunde frei, in 8 oder ı0 Partien ge- getheilt, sind kürzer als die Blumen- krone. Die Fruchtknoten haben sehr lange ekkige, zurükkgerollte, bleibende Griffel, 'mit' der Länge nach herablau-= fenden Narben. Die Saamenkapseln ey- förmig, rund fünfseitig, geschnabelt, springen nach innen ‚zu an der Spizze auf, sind mit durchsichtigen Drüsen be- sezt und enthalten viele eyförmige, ek- kige, rauhe Saamen, IV.. ORDNUNG. POLYGYNnIA. Mit vielen Staubwegen. CCLIX. Die vier bis fünfblätterige Blumen- ZBRLIC- krone hat keinen Kelch. Die Staubfä- TRUM. \ 2. Wiesenraute,. den länger als die Blumenkröne und oben breiter. Die Fruchtknoten sizzen auf sehr kurzen Stielchen, haben keine, oder äusserst kurze Griffel, und dikk- VieleStaubf,a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 261 CCLXVIIL HELLEBO- RAUS. Niesswurz, CCLXVIL. TROLLIUS, Trollblume. liche "Narben. Die Fruchthüllen ey- oder keulenförmig, gefurcht, mit einem kleinen Sehnäbelchen versehen, ohnge- schwänzt, einsaamig. > Die fünfblätterige Blumenkrone, wel- che bleibend und bisweilen gefärbt ist, hat keinen Kelch, enthält aber noch meh- rere röhrige, aufrechtstehende, zweilip- pige in einem Kreis stehende Afterblu- menblättchen, deren Lippen stumpf und ganz sind. Die Saamenkapseln zusam- mengewachsen, geschnäbelt, einklappig, von innen aufspringend, Kae vielsaamig. Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone vielblätterig; die Blättchen gleich und einwärts gekrümmt. Die Afterblumen- blätter gleiehbreit, röhrig, an der Rük- kenspizze ausgehöhlt, am Grunde durch- löchert. Die vielen Saamenkapseln sind mit einer zurükkgekrümmten Spizze versehen, in &in Köpfchen vereinigt, zusammengewachsen, einfächerig, zu- sammengedrükt, zweiklappig, springen an der innern Seite auf und enthalten viele eyföormige Saamen., 262 CCLAXIX. CALTHA. Dotterblume, GOLK. CLEMATIS. MWaldrebe, CCLXI. ANEMONE. 4nemone. 13, Klasse. 4. Ordnung. Der Kelch fehlend. Die Blumenkro- ne fünfblätterig, ohne Afterblumenblätt- chen. Die Griffel fehlen. Die Saamen- kapseln zusammengewachsen, zusammen- gedrükt, sternförmig, abstehend, an der innern Seite der obern Nath. auf- springend, einklappig, einfächerig, viel- saamig. Der Kelch fehlend. Die Blumenkrone vier- oder fünfolätterig. Die Staubbeu- tel an der Seite der Staubfäden ange- wachsen. Der Fruchtknoten rundlich, zusammengedrükt, endigen sich in pfrie- menförmige Griffel, die länger als die Staubfäden sind. Die Fruchthüllen durch den bleibenden, federartigen, verlänger- ten Griffel geschwänzt. Kelch keiner, statt dessen ein schwü« liger fein behaarter Ring, in welchem die Rinde aufhört, unterhalb der Elu- me. Die Blumenkrone fünf bis sechs- bläiterig; die Blättchen in 2 oder 5 Rei- hen. Die vielen Fruchthüllen rundlich, glatt oder wollig, niedergedrükt, weich- : stachelig, einsaamig. VieleStaubf.a.d,Fruchtboden. VieleStaubwege. 263 CCLXI. PULSATIL- LA, Küchenschelle. CCLXII. HEPATICA, Leberkraut, OCLXV FICARIA, Fikarie. CCLXVI. - RANUNCU- LUS, RBanunkel. Kelch keiner, statt dessen eine blät- terige vielspaltige Hülle. Die Blumen- krone sechsblätterig; die drei äussern Blätter ein Fortsazz der Rinde. Die vielen Fruchthüllen zottig, geschwänzt, einsaamig. Der Kelch dreiblätterig, etwas von | der Blumenkrone entfernt und bleibend, Die Blumenkrone sechsblätterig; die Blät- ter in zwei oder drei Reihen. Die Nar- ben stumpf. Die vielen Fruchthüllen zottig, länglich, ohnbewaffnet, von dem Kelch umgeben, einfächerig, einsaamig. Der Kelch dreiblätterig, abfallend. Die Blumenkrone 8 — ı2 blätterig; die Blättchen haben honigtragende Grübchen welche mit einem Schüppchen bedekt sind. Die Narben aufsizzend. Die vie- len Fruchthüllen zusammengedrükt, stumpf, nakkt, einfächerig, einsaamig, Der Kelch fünfblätterig, abfallend. Die Blumenkrone fünfblätterig, über den Nägeln der Blätter befinden $ind ho- nigtragende Grübchen welche mit Schüpp- chen bedekt sind. Die Narben fast stiel- los, zurükkgeschlagen, Die vielen Frucht- 064 CCLXIV. "ADONIS, Adonis. 15. Klasse. 4. Ordnung. hüllen eyförmig, zusammengedrükt, glatt oder weichstachelig, einfächerig, einsaamig. Der Kelch fünfblätterig, etwas gefärbt, abfallend. Die Blumenkrone fünf - bis- vielblätterig. Afterblumenblättchen keine. Die Narben aufsizzend, zurükkgeschla- gen. Der Fruchtboden verlängert. Die vielen Fruchthüllen, ekkig, geschnäbelt, einfächerig, einsaamig. Viele Staubf. a. d.Fruchtboden. ı..Staubwee. 265 DREIZEHNTE KLASSE, POLYANDRIA. Mit vielen Staubfäden, die auf var dem Fruchtboden sizzen. LORDNUNG. es u DIONOGYNIA. Mit einem Staubwege. CCXLIX, ACTAEA. Christophskraut. is A.nıcra DieBlätter doppelt gefiedert, säge- 0015, Schwarzes Christophs- blättchen dreilappig. Die Traube ey- kraut. artig gezähnt, das äusserste Fieder- rund. Die Blumen weiss. Die Bee- " ren glänzend schwarz. Actaea spicata nigra Linn. Wohnort, In schattigen Wäldern und Gebüschen. Häufig auf dem Berg bei dem Falken- steiner Schloss ; um den kleinen Bild- stein oberhalb Bräungeshayn; bei dem Forellenteich im Oberwald; in Gebü- schen um Herchenhayn und zwischen Herchenhayn und Crainfeld; im Gebü- sche um llbeshausen und Hintersteinau > 266 Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 672. C. MmAsus. Grosses Schell- kraut. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 15. Klasse. ı. Ordnung. im Hangestein auf der Abendseite; häu- fig an dem Wendelstege in der Land- wehre im Wald zwischen Oberrad und Frankfurt. Mai bis August. 4 August — Oktober. Diese Pflanze hat giftige Eigenschaf- ten wird aber doch von Ziegen, Schaa- fen und Schweinen ohne Nachtheil ge- fressen. Der Saft der .Beeren mit Alaun gekocht, giebt eine schwarze Farbe. Die Wurzel dient zu Haarseilen für das Vieh, Wär ehedem ofhzinel. CCL, CHELIDONIUM. Schellkraut. Die Blätter halbgehedert; die Fie- derblättchen stumpflappig, die äus- sern zusammenfliesend. Die Blu- menstiele doldenförmig. Die Blu- men gelb. Fast überall an Zäunen, Mauern und steinigen Orten. April — Juni; % Juli — September. Die Blüthen werden stark von FEN Bienen besucht. Sowohl die Wurzel, als auch der aus den Stengeln und Aesten Viele Staubf. a. d. Fruchtboden. ı. Staubweg. =67 fliessende scharfe Saft, giebt eine dauer- hafte gelbe Farbe. Mit einem Dekokt der Wurzel waschen in Krain die Ein- wohner die faulen Geschwüre der Pferde und töden damit die in denselben be- - findlichen Würmer. Die ganze Pflanze 675.P. Arce- MONE, Keulen förmi- ger Mohn. hat schädliche Eigenschaften und wird nicht ohne Gefahr von dem Vieh ge- fressen. Sie ist ofhzinell. CCLI. PAPAVER. Mohn. *) Mit steifhaarigen Saamenkapseln. Der Stengel blätterig, vielblumig, mit langen, steifen, dichtstehenden, angedrükkten Haaren bedekt, Die Blätter dreitheilig, zwei oder drei- mal gefiedert, steifhaarig, die Blätt- chen eingeschnitten. Die Blumen roth, mit länglichen, fast keulenför- migen, an der Spizze sehr fein säge- artig gezahnten Blumenblättern. Die Saamenkapsel keulenformig, ge- furcht, mit wenigen, weisslichen, ge- bogenen, angedrükkten Börsten be- sezt. Die Staubfäden unter den Staub- 268 13. Klasse, ı. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 674. P. HYERI- DUM,. Bastard Mohn. Wohnort, Blüthezeit. beuteln breiter. Die Narbe etwas spizzig, fünfstrahlig. Auf sandigen Aekkern unter der Saat z. B. um dem Lehrhof bei Hanau; bei dem Hanauer Galgen; bei der Hartig; um Frankfurt in den Gärten vor dem Gallenthor; bei der Frankf. Ziegelhütte; auf dem Lerchenberg; am Wezlarer- Weg bei Giesen; um Darmstadt, Ar- heilgen etc, Juni, Juli. © August, September. Nur Schaafe und Ziegen fressen die- sen Mohn. y Der Stengel blätterig, vielblüthig, mit angedrükkten, dichten, steifen, eingekrümmten Borsten besezt. Die Blätter dreifach , fiederförmig ge- theilt. Die Blumen roth. Die Saa- menkapsel eyrund, gedreht rinnen- förmig, mit rauhen eingekrimmten Borsten dicht besezt. Auf Aekkern unter der Saat um Darm- stadt und Arheilgen. Juni, Juli. © won Viele Staubf; a.d. Fruchtboden. ı. Staubweg. 269° Früchtreife. Nuzzen. 675:P. RuoEaAs Klatschrosen= Mohn: August, September. Nur Schaafe und Ziegen fressen ihn, **) Mir glatten Saamenkapseln, ‚ Der: Stengel vielblumig, mit ab- stehenden Haaren’ besezt, Die Blät- ter fiederförmig getheilt und einge- schnitten. Der Kelch geschlossen, eyrund, stumpf... Die Blumen pur- . purroth. Die Narbe zehn - bis fünf- Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. zehnstrahlig. Die Saamenkapsel ku- gelrund und glatt. Fast überall auf Aekkern unter der : Saat. Juni, Juli. © August, September. 'Das Rindvieh, die Ziegen und'Schaafe fressen diese Pflanze, aber die Schweine und Pferde nicht. Der aus den ausge- pressten Blumenblättern erhaltene Saft färbt vorbereitetes Tuch, Seide, Baum- wolle und Leinwand schön roth; nach Seetzen werden in Hollard mit die- sem Saft die‘ Käse gefärbt, ‘In Irland werden die jungen ' zarten Blätter als Gemüse gekocht, und mit Butter und Käse vermischt, gegessen, Saamenkap- 270 13. Klasse. ı. Ordnung. 576.P.pusi um. Ziweifelha uf ter Mohn. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. seln und Blumen sind offizinell. In un- sern Gärten werden mehrere Abarten mit einfachen und gefüllten Blumen von verschiedener Farbe der: Zierde wegen gezogen. Der Stengel vielblumig, mit wa- gerecht abstehenden Haaren besezt. Die Blätter hiederförmig eingeschnit- ten. Die Haare an den Blumenstie- len angedrükt. Der Kelch geschlos- sen, eyrund, länglich.: Die Blumen roth. Die Narbe zehnstrahlig. Die Saamenkapseln länglich, glatt, bis zur Hälfte zehnfächerig. ARE Aekkern unter der Saat, z, B. jenseits ‚des Hanauer Galgens; in der Bulau nahe an der Kinzig; rechts der ‚Sachsenhäuser Warte; . häufig auf dem Lerchenberg ; bei Niedererlenbach, Darm- stadt, Arheilgen etc, Juni, Juli. © ,._ August, September. Ist nicht offhizinell, leistet aber sonst denselben Nuzzen wie die vorhergehen- de Art. Viele Staubf.a.d,Fruchtboden. ı. Staubweg. 271 7.677. P.som- NIFERUM. Schlafmachen- der Mohn. Wohnort. Blüthezeit., Fruchtreife, Nuzzen. Der Stengel sehrhoch, vielblumig, blätterig, und sammt den umfassen- den, eingeschnitten- gezahnten Blät- tern, Blumenstielen, Kelchen, und grossen, fast kugelrunden Saamenkap- seln, glatt. Die Blumen einfach und gefüllt, von den mannigfaltigstenFar- ben - Abänderungen, Die Saamen weiss- oder blauschwärzlich ‚„ nach dem die Abart ist. Stammthöchstwahrscheinlich, ursprüng= lich aus dem Orient; wird vorzüglich häufig um Darmstadt und an mehren Orten bei uns gebaut, und findet sich auch hin und wieder gleichsam wild, Juni, Juli. © August, September. Aus denen in die äussere Haut geriz- ten, noch unreifen Saamenkapseln, er- hält man im Orient, wo diese Pflanze oft eine Höhe von 30 — 40 Fuss erlangt, ' den berühmten Milchsaft, der sich an, der Sonne verdikt und unter dem Na- men Opium, als ein wichtiges Ärzney- mittel bekannt ist, Ein schlechteres 72. ı3. Klasse. ı. Ordnung, Opium wird ausgekocht, Die Nachfol- ger Muhamets bedienen sich dieses Saf- tes statt des Weins, sowohl um sich zu vergnügen, als sich rasend zu machen, worauf aber Mismuth und zulezt töd- tende Erschlaffung folgt; überhaupt ist das Opium nur in der Hand des erfah. renen Arztes nüzzlich, sonst aber ein fürchterliches Gift,- Wir benuzzen nur den Saamen, um, ein Oehl daraus zu schlagen, das an Güte dem Baumöhl sehr nahe kommt; auch wird derselbe von uns, und sehr vielen’ andern Völ- kern in Kuchen gebakken ,„ und schon Dioscorides sagt, Een habe ibn zu Brod gebraucht, so wie Galen, dafs man ihn statt Gewürzes auf Brod streue; viele Stubenvögel, als Zeisige, Stieglitze, _ Girlitze, Flachsinken etc. werden damit gefüttert. Die jungen Blätter können als Gemüse gegessen werden. Die Oehl- kuchen sind für das Vieh ein gesundes Futter. Die trokknen Stengel sind zur Feuerung zu benuzzen. Saamen und Saamenkapseln sind offhizinell. Diese Pllanze ist als Zierblume bei uns sehr geschäzt, aber ibr Anbau leider . Viele Staubf.a.d. Fruchtboden. ı. Staubweg. 273 nochnicht so allgemein, als er es ver- diente, CCLII. NYMPHAEA. Nymphäe. 678.N.LuTEA. Die Blätter herzförmig, zugerun- Geier Nyın- det, glatträndig. Der Kelch fünf- phäe. 2 ? blätterig, grösser als die Blumenblät- ter. Die Blumen gelb. Die Beeren | kegelförmig, Wohnort, In stehenden und langsam fliessenden Wassern z. B. um Hanau beim Wald- esel in der krummen Kinzig; im Lam- bowald und in der Bulau in der aus getrokkneten Kinzig; bei Frankfurt in dem Mezgerbruch in ‘Gräben ; in still- stehendem Wasser hinter Bockenheim; in der Nied bei Rödelheim, Bonames, Ginnheim etc, im Bach Wiseck, und im Stadtgraben zu Giesen etc. | _ Blüthezeit. Juni, Juli. 2 Fruchtreife, August, September. en. In einigen Ländern werden die ge- trokkneten Blätter von dem Vieh gefres- sen, aber nur nicht von den Schaafen. Blätter, Blüthen und Wurzel sind zum 2.- Th, 8 274 15. Klasse. ı. Ordnung. 679. N. ALBa. PWeisse Nyın- phäe. Gerben brauchbar; leztere tödtet, wenn man sie in Milch zerrieben hat, die Schaben und Grillen. Die Wurzel wurde in Schweden in theuern Zeiten als Nah- rungsmittel ohne Schaden genossen, und auf der Insel Seeskär bei Narva mit der Fichtenrinde Brod daraus gebakken. Neuern Beobachtungen nach, haben nicht _ aus dieser Art, sondern aus Nym- phaea Lotus die -Aegypter Brod ge- macht, In Lustgärten, die Wassergräben, Teiche und Kanäle mit dieser und der nachfolgenden Art bepflanzt, ist ein herr- licher prachtvoller Anblikk; um dieses leicht zu bewerkstelligen, sammle man nur um die Zeit der Reife ihres Saa- ‚mens solche Beeren, die im Begriff sind sich. öffnen zu. wollen, und werfe sol- che auf das Wasser. Die Blätter herzförmig, lang zu- gespizt, glatträndig. Der Kelch vier- blätterig, kleiner als die lanzettför- migen Blumenblätter. Die Blumen weiss, sehr wohlriechend. Die Bee- “ren kugelrund. b. Mit viel kleinerer Blume. Viele Staubf. a.d. Fruchtboden. 1. Staubweg. 275 Wohnort. In stehenden und langsam fliessenden Wassern z. B. in den Teichen bei Kra- nichstein; in der Bulau in der ausge- trettenen Kinzig, ohnweit Hanau; in Sümpfen welche von Hanau aus links an dem Wilhelmsbaderweg und in dem Wald liegen; bei der Steinheimer Fasa- nerie; in Waldsümpfen zwischen Seeli- genstadt und Babenhausen, und auch zwischen Frankfurt und Darmstadt; in dem Lutherischen Bornweiher bei Offen- bach; im Mezgerbruch bei Frankfurt; in einem Graben vor Rödelheim etc, b. in dem Stadtgraben zu Lich. Blüthezeit. Juni, Juli. & Fruchtreife.: August, September. Nuzzen. Die türkischen Frauenzimmer berei- ten aus den frischen Blumen durch die Destillation ein sehr angenehmes Ge- tränke ; aller übrige Gebrauch ist wie bei der vorhergehenden Art. CCLII. TILIA. Linde. 7.680.T.cran- Die Blätter fast herzförmig, lang- Ehrh. . 5 - ä DIRBETAFUT zugespizt, sägeartig gezähnt, etwas Grossblätteri- ge Linde; rauhhaarig, unten in den Achseln Sommerlinde. _ So “ 276 15. Klasse. ı. Ordnung. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. der Aderäste braunwollig. Die’Blu- men bleich schwefelgelb und wohl- riecheud. Die Saamenkapsel vierfä- cherig , etwas haarig. Tilia europaea a. ß.<. Linn. In Wäldern z, B. in der Tanne bei Darmstadt; im Hangestein bei Giesen; gepflanzt in Frankfurt in der Stadtallee, und noch an vielen andern Orten, Juni. b September. Dieser Baum taugt vorzüglich gut zu Gränzbäumen, daun er erreicht ein Al- ter von 5 bis 800 Jahren und einen Um«- fang von 2o und mehr Fuss. Unter der Scheere gehalten giebt er schöne Lusthekken und Sommerlauben. Die Blüthen geben den Bienen reichlichen Stoff zu Wachs und Honig; doch den mehrsten Honig holen sie von den Blät- tern die mit Honigthau befallen sind; getrokknet sind die lezteren den Ziegen, Schaafen und Kühen ein gutes Winter- futter. Aus dem angebohrten Stamm läfst sich ein ähnlicher Saft, wie aus den Birken ziehen. Das weisse, leichte Viele Staubf.a. d. Fruchtboden: ı Staubweg. 277 zähe Holz wird von den Drehern , Schrei- nern und Bildhauern sehr geschäzt; zu Schuster- Tischen ist es vorzüglich brauch- bar, weil die Schuster darauf ihr Leder schneiden können, ohne ihre Instru- mente allzusehr dadurch stumpf zu ma- chen; gebeizt sieht es wie Ebenlolz aus, Die Kohlen sind zum Zeichnen und zum Schiesspulver gut, aber als Brenn- holz hat es wenig Werth. Die innwen- dige Rinde ist ein schönes Bast, woraus in Russland, Schweden und Frankreich Dekken und Matten zur Einpakkung der Kaufmannswaaren, auch Körbe, Hüte, Strikke, Schuhe, Fischreusen etc. verfertiget werden; Quelmalz em- pfahl dieselbe bei Mangel an Getreide mit unter das Brod zu bakken; Rüger hat einen Rosenlakk aus der Rinde be«- reitet, und Marquis de Vilette ein röthlich braunes zimmlich dikkes Papier», welches zum Drukken und Schreiben, besonders aber zum Zeichnen brauchbar war; auch aus den Blättern bereitete Schäfer ein haltbares graues Papier. Munting versichert, dals er ein auf Lindenbast geschriebenes Buch gesehen 278 ı5. Klasse. ı. Ordnung. +.661. T. par- VIFOLIA Ehrh. Kleinblätteri- ge Linde; ZFinterlinde. Wohnort. habe, welches über 1000. Jahr alt war. Missa, ein französischer Arzt, hat zu- erst bemerkt, dafs man aus den Früch- ten ein Oehl, oder eine Art Butter pres- sen könne; die nach dem Pressen übrig gebliebene Kuchen dienen nicht nur statt der Mandelkleyen zum Händewaschen, sondern sollen sogar eine wohlschmek- kende Mehlspeise geben. Durch die Destillation läfst sich aus den Linden- blüthen ein Weingeist abziehen. Sie ist ofizinell. Die Vermehrung geschieht durch Saamen, Ableger, Stekklinge und Wurzelbrut. Die Blätter herzförmig, langzu- gespizt, ungleich sägeartig gezähnt, auf beiden Seiten glatt. Die Blumen bleich schwefelgelb und wohlrie- chend. Die Saamenkapsel zugerun- det, fünffächerig, flzig und viel kleiner als die der vorhergehenden Art. ira Tilia europaea %. de. Linn. In Wäldern z. B. im Lambowald und in der Bulau bei Hanau; hinter Hom- Viele Staubf. Blüthezeit, Fruchtreife, Beobacht. Nuzzen, a.d. Fruchtboden. ı. Staubweg. 279 burg; hinter Bockenheim; im Lindaner- wald und im Hangestein bei Giesen; um Darmstadt, Gepflanzt z.B. auf den Hanauer Stadtwällen und an der Chaus- see nach Resselstadt; zu Frankfurt auf den Stadtwällen und in der Allee in der Stadt etc. Juli. ® Oktober. Diese Art wird nicht so hoch und stark als die vorige, die Rinde ist brau- ner und das Holz röthlicher, gröber, zäher, härter und knotiger; auch die Blüthen sind kleiner. Die Benuzzung ist dieselbe, wie bei der Sommerlinde, nur ist das Holz zum Schnizzen nicht so weich; aber zu Pflan- zungen ist sie ihres länger dauernden Laubes wegen vorzüglicher. CCLIV. CISTUS,. Cistrose. 682.C.HzLran- Die Stengel halbstrauchartig, nie- THEMUM. Gemeine Ci- Strose. derkiegend, ästig; die Aeste von ein» ander stehend. Die Blätter eyförmig, | am Randezurükkgeschlagen, mit we- nigen Haaren besezt; die Blattan- 280 15, Klasse. ». Ordnung. . säzze lanzettförmig. Die gelben Blu- men in schlaffen, vor dem Aufblü- hen überhängenden Trauben. Wohnort. Auf sonnigen Hügeln und trokknen waldigen Triften z. B, hinter dem Wil- helmsbad am Weg nach Hochstadt; in der Gegend des Steinheimer Galgens; um Rumpenheim und auf den kalkigen Anhöhen bei Offenbach, so wie auch im Lehen in grosser Menge; um Frank» furt gemein; an den Weinbergen um Oppershofen ; um Giesen, Darmstadt etc. Blüthezeit. Mai — August. a » Fruchtreife. August — Oktober. Nuzzen, Das Rindvieh, die Schaafe, Ziegen und Pferde fressen sie, aber die Schwei- ne nicht. Den Bienen geben die Blu- men viele Beute. Diese Pflanze ver- dient unter die Zierblumen unserer Gär- ten aufgenommen zu werden. CCLV. DELPHINIUM. Rittersporn, 685.D.Conso- Der etwas zertk@ilte Stengel steht ET von einander. Die Blätter gefiedert- sporn. vielspaltig, leicht feinhaarig; die Ab- schnitte gleichbreit. Das Afterblu- Viele Staubf.a.d. Fruchtboden. 3. Staubwege. 281 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 654. A.Lycoc- TONUM. IV olfs- Sturmhut. menblatt sehrlang bespornt; dieLippe zweispaltig. Die Blumen violettblau, Senr gemein auf Aekkern unter der Saat. Juni, Juli. © September. Schaafe, Ziegen und Pferde fressen sie, aber Rindvieh und Schweine nicht, In Thüringen sammelt man die Blumen und schneidet sie unter den Rauchta- bakk; die Bienen sammeln Honig aus denselben; der aus denselben ausgepresste Saft giebt für die Zukkerbäkker eine gute grüne Farbe, und mit Alaun ge- ‚kocht liefern sie eine blaue, welch. .a als Tinte gebrauchen kann. Sonst wa- ren die Blumen ofAzinell. I. ORDNUNG. TRIGYNIA. Mit drei Staubwegen, CCLVI ACONITUM. Sturmhut. Der. Stengel aufrecht, besonders oben feinhaarig. Die Blätter hand- förmig, vielmal getheilt, feinhaarig, gefranzt; die Theile fast keilförmig, 282 15, Klasse. 5. Ordnung, dreitheilig, zerrissen gezähnt. Die blassgelben zottigen Blumen bilden eine lange Traube; der Helm verlän- gert sich in ein walzenförmiges, stumpfes Horn. Der Kapseln sind drei. Wohnort. Auf dem Lollarer-Kopf, wo ihn auch schon Dillen fand. Blüthezeit. Juni, Juli. # N Fruchtreife. September, Oktober. Nuzzen. Die Wurzeln sind für Wölfe, Hunde und Kazzen ein Gift, und der Absud mit Wasser kann bei Rinlvieh und Pfer- den zur Vertreibung des Ungeziefers, so wie auch wider die Wanzen gebraucht werden. Dem Menschen ist die ganze Pflanze ein scharfes und betäubendes Gift. Als Zierblume ist dieser Sturm- hut in mehreren Gärten anzutreffen, I. ORDNUNG. PENTAGYNIA. Mit fünf Staubwegen. CCLVII. AQUILEGIA. Aquilegie. 685. A. vuL- Die Blätter dreifach, die Blättchen tr, dreitheilig, rundlich, stumpf gezähnt PB g, rundlich, stumpf gezähnt. Aquilegie. Die Spornen der Afterblumenblätter Viele Staubf. a..d. Frochtbadeni 5. Staubwege. 283 Wohnort: Blüthezeit. Fruchtreife. Bemerkung. Nuzzen. eingebogen und sammt den Stempeln weichhaarig. Die Blumen blau. In Wäldern, auf Wiesen, Hügeln und auch an Zäunen z. B., am Hägwald hin- ter dem Wilhelmsbad; in Hekken und auf Wiesen hinter der Windecker Stadt- mauer, im Hägwald hinter Rentel und Klein- Karben ; zwischen Enckheim und Bergen, auf Wiesen bei der Güntersburg vor Frankfurt; bei dem Reichebach hin- ter Falkenstein; auf dem Stadtwallen um Friedberg; im Schuldsteinwald bei Gedern; um das Schiffenbergerschloss und im Lindenerwald; bei Arheilgen in der Fasanerie etc. Mai bis Juli. & August, September. In unsern Gärten trifft man sie theila mit, theils ohne bespornte Afterblumen- blätter, von den mannigfaltigsten Far- benabänderungen, einfach und gefüllt an. Ehemals war sie offizinell, jezt prangt sie als Zierblume in unsern Gärten, Aus den Blumen sammeln die Bienen Wachs iind Honig. Durch Infussion geben die „. Blumen eine blaue Tinktur, welche durch Säure roth und durch Alkali grün wird, 234 19. Klasse. 3. Ordnung. - und von den Chemikern zu Untersu- chungen benuzt werdenkann, Eckberg hat aus dem Saamen Oehl geprelst. CCLVIIN, NIGELLA. Nigelle. 686. N.pamas- Der Stengel gestreift und glatt. Die GENA, Damasze= nische Nigelle. Abschnitte gleichbreit, Die blass- Blätter dreifach zusammengesezt, die blauen Blumen mit Blättern, die den übrigen ähnlich sind, umhüllet, Die Saamenkapsel fast kugelrund, fünf- schnäbelich. Wohnort. Auf Aekkern um Rödgen bei Giesen und auf Schutthaufen um Darmstadt. Gezogen häufig in unsern Gärten. Blüthezeit, Juni, Juli. © Fruchtreiffe.e August, September. * Nuzzen. Der Saame kann als Gewürz dienen. Als Zierblume findet sich diese Pflanze einfach und gefüllt in mancherlei Far- benabänderungen in unsern Gärten. 687.N.sarıva. Der Stengel feinhaarig. Die Blät- Garten- Ni- gelle ; Schwar- zer Kümmel. ter dreifach zusammengesezt; die Abschnitte gleichbreitlanzettförmig, feinhaarig, gefranzt, etwas stumpf. Vi ele Staubf. a. d, Fruchtboden, 5. Staubwege. 285 Die kleinen weissen oder gelblichen Blumen ohne Hüllen. Die Saamen- ß kapsel rundlich und stachelig, Wohnort. Stammt aus dem Orient; wird bei uns in den Gärten der Städter und Land«- leute gebaut. Blüthezeit, Juni, Juli. © Fruchtreiffe. August, September, Nuzzen, Der Saame wird von den Morgenlän« dern, so wie auch hin und wieder bei uns statt des Kümmels mit unter das Brod gebakken, und wird auch als Ge würz an die Speisen bei uns gebraucht; im Hannöyrischen baut man ihn unter ‚ dem Namen tout-epice; auch Oechl lälst sich aus demselben pressen; bei uns wird er häufig bei Krankheiten des Viehs gebraucht; er ist ofhizinell, Die Bienen besuchen die Blumen fleissig und holen Honig aus ihnen. 688. N. arven- Der Stengel kurz, ausgespertrt, ge- SIS. Akker Nigelle. streift und haarig, Die Blätter viel- spaltig, die Abschnitte gleichbreit, lanzettförmig. Die blassblaten Blu- men ohne Hüllen. Die Saamen- 286 15. Klasse. 4. Ordnung, kapsel kreuselförmig und lang ge- schnabelt, ° Wohnort. - Unter’der Saat, z. B. bei Hochstadt, Bischofsheim, Mühlheim bis Steinheim, Fechenheim und Offenbach, um Frank- furt, Darmstadt, Buseck etc. Blüthezeit. Juli, © | Fruchtreife. August, September. Nuzzen. Kann völlig wie die vorhergehende Art benuzt werden. IV. ORDNUNG. poLysynıa. Mit vielen Staubwegen. CCLIX. THALICTRUM. Wiesenraute. 689. T.mınus. Der Stengel gestreift und glatt. BE REIER Die Blätter dreifach gehedert, von t einanderstehend; die Blättchen herz» förmig, rundlich, tief dreilappig, und an den obern Stammblättern hinten eyrund, nnd fornen spizzig dreilappig oder dreispaltig, am Rande gefärbt. Die kleinen, abwärtshän- genden, gelblichgrünen Blumen mit rothen oder grünen Streifen, deren VieleStaub£.a.d.Fruchtboden. Viele Staubwege. 287 Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen., 690. T. ancu- STIFOLIUM. Schmalblättes rige Wiesen- raute. Blumenkronen vierblätterig und ab- fallend sind, haben nakkte und haar- förmige Blumenstiele, und bilden eine ausgebreitete und ästige Rispe. Der Fruchtknoten sind 4 - 6. Auf Wiesen und Triften, z. B. bei Hanau im Neuhoferwald; vor Rlein- Steinheim und, bei der Rumpenheimer Ueberfahrt; bei Ginheim, Offenbach, Oberrad etc. Juni, Juli. & August, September. Das Vieh frifst sie Die Blumen lie- fern den Bienen etwas Honig. Die ganze Pflanze ist zum Gelbfärben dieulich. Der Stengel ekkig, gestreift und glatt. Die Blätter doppelt gefiedert; die Blättchen glattrandig, dreitheilig und einfach, lanzettförmig, gleich- breit, am Rande zurükkgerollt, oben hellglänzend, unten blasser. Die klei- nen gelblichen Blumen, deren Blu- menkronen vierblätterig sind, bilden eine aufrechtstehende, ästige, nakkte Rispe. Der Fruchtknoten sind 7-9. 65 ı35. Klasse, 4 Ordnung. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 691. T. FLA- vum, Gelbe Wieseh- raute. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Hinter dem Frankfurter Forsthaus links dem Schwengelsbrunnen, nach dem hölzernen Kreuz hin; in den trokknen Waldwiesen bei Arheilgen, Juli, August. 2 _ September, Oktober. Gewils wie die vorige Art zu be- nuzzen, Der Stengel blätterig, ekkig, ge- furcht und glatt. Die Blätter doppelt gehedert; die Blättchen keilförmig, meistens spizzig dreilappig, stumpf, aderig, runzlich, unten mit hervor- ragenden Nerven und nezzförmigen Adern versehen. Die gelben, auf- rechtstehenden Blumen, deren Blu- menkronen vierblätterig sind, bilden eine dichte aufrechtstehende Rispe. Der Fruchtknoten sind viele. Auf Wiesen vor dem alten Wald bei Hanau; auf Wiesen nicht weit von Wiseck. Juni, Juli. % August, September. Viele Staubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 289 Nuzzen. Das Vieh frilst diese Pflanze sehr gerne und aus ihren Blumen holen die Bienen viel Honig. Wurzel, Blätter und Sten- gel sind zum Gelbfärben sehr gut; mit Salmiak wird die Farbe blass, mit Wein- we ‚orangefarbig; Alaun vermehrt "den Glanz. der Farbe und Alaun mit Weinstein ihre Dauerhaftigkeit. CCLX. CLEMATIS, Wa ldrebe. x *) Mit kletterndem Stengel. 692. C.Vırr- Die Blätter theils einfach, theils CELLA. Blaue FHald- doppelt zusammengesezt, die Blätt- rebe chen theils eyrund, theils i in Lappen | zertheilt, alle glattrandig,, das End- blättchen mit einem kleinen Stachel versehen, Die Blumen blau; ; dieBlu- menblätter keilförmig. Die Saamen endigen sich i in eine kurze, krumme, nakkende Spizze. Wohnort, "Im Hage bei Giesen an der Bleiche am Launsbacher Weg; im Gebüsche am Buchrainweiher bei Offenbach unter C. Vitalba, Blüthezeit, September, E a. Ds | T 290 Fruchtreife, Nuzzen. 693. C. VITAL- BA, Gemeine Waldrebe ” 13. Klasse. 4. Ordnung. November. 5 Kein Gewächs schikt sich wegen sei- ner prächtigen Blumen besser zu Lau- ben als dieses, zudem da es die heftig- ste Kälte ertragen kann. In unsern Gärten wo es zur Bekleidang von Lau- ben, Gartensizzen und ern gezogen wird, findet es sich auch einfach und gefüllt mit purpurrothen Blumen. Seine Vermehrung geschieht durch Saamen, Ableger, zertheilen der Wurzel und ab- lösen der Wurzelsprossen. BT Die Blätter gehiedert; -die Blätt-- chen herzförmig eyrund, entweder gekerbt, oder eingeschnitten, oder glattrandig. Die Blattstiele und Blü- thenrispen kletternd. Die Rispenäste an der Basis von einfachen herzför- migen Blättern unterstüzt. Die Blu« men graulichweiss; die Blumenblät- ter lederartig, auf beiden Seiten Al. zig. Die Staubfäden gegen die Spizze zu breiter. Der Fruchtboden kugel- rund. Die Schwänze der Saamenfe- derartig, seidenartig-und lang, VieleStaubf.a.d.Fruchiboden. VieleS taubwege. 291 Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 694:C. Fram- MULA, Brennende ‚Waldrebe. An Zäunen und in Gebüschen, z, B. bei Hanau im Steinheimergrund ; bei Hochstadt, bei Bischofsheim, vor der Lohe, bei Nauheim, Vilbel, Offenbach, Bergen, Seckbach, Berkersheim, um Frankfurt, Schiffenberg, Giesen etc, Juni bis August. $£ Oktober, November. Das ganze Gewächs hat einen schar- fen brennenden Geschmakk. Nach Vicat und Sauvages werden die jungen Wurzelsprossen in Frankreich als Salat gegessen. Das harte, feste, gelbliche, wohlriechende Holz, kann zu eingeleg- ter Arbeit, und Blätter und Zweige zur Färberei gebraucht werden ; leztere kön« nen auch statt der Weiden zum Binden, so wie auch zu kleinen Fassreifen die- nen. Aus den Saamenschwänzen kann man Papier machen, In unsern Gärten dient dieser Strauch zw Bekleidungen; seine Vermehrung ist wie bei der vori- gen Art. Die. Blätter gehiedert; die Blätt- chen eyförmig, zugespizt, entweder eingeschnitten, oder gekerbt, oder Ta S 293 13, Klasse. 4. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, “ Nuzzen. 695:C.ERECTA, Aufrechte FH aldrebe. glattrandig, oft dreilappig. DieBlatt- stiele und Blütherispen kletternd: leztere weitläuftig und ihre Aeste von schmallanzettformigen Dekk- blättchen unterstüzt. Die Blumen weiss, mitLinien bezeichnet ;.die Blu- menblätter lanzettförmig, dreiner- vig, auf beiden Seiten glatt. Die Saamen federartig und lang. - Im Licherwald; auf Staufenberg; bei Kranichstein in der Fasanerie nahe bei Darmstadt; im Bessungerwald in der Nähe des Herrgottsbrunnen. Juli, August. 4 Oktober, November. Diese Waldrebe besizt einen äusserst brennenden Saft; ihre zähen Reben sind gut zu Bindweiden zu gebrauchen, und aus ‘den dikken Stengeln kann man Stökke machen , welche denen von spa- nischem Rohr nahe kommen. **) Mit aufrechtem Stengel. Die Blätter gefiedert; die Blätt- chen eylanzettförmig und ganz glatt- randig. Die weissen Blumen vier und u. VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 295 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 696. P. vernA- Lıs Borckh, Frühlings Küs chenschelle. Wohnort. fünfblätterig. Die Saamen herzförmig rundlich, miteinemlangen, zurükk- gebogenen, federartigen Schwanze. Auf trokknen Wiesen disseits Gross« Steinheim, Juni, Juli. 2 September, Oktober. Als Zierblume ist sie zu empfehlen sie; besizt. einen äusserst scharfen Saft. Ihre Vermehrung geschieht durch Zer- theilung und Saamen. CCLXI PULSATILLA. Küchenschelle. Die Blätter gehedert, glänzend und glatt; die Fiederblättchen am Grunde schmäler, eingeschnitten lappig; die obersten hüllenförmig. Die etwas abhängende Blume stehet einzeln und hat weisse, eylanzettförmige, stum- pfe, aussen purpurröthliche, zottige Blumenblätter. Anemone vernalis Linn, Auf einem trokknen Hügel im Bes« sungerwald ohnweit der Papiermühle; 294 13. Klasse. 4. Ordnung. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 697. P. vuLGa- rıs Borckh. Gemeine Kü- chenschelle. Wohnort. in einem sehr trokknen Gebirgwalde bei Umstadt. (B orckh,) März — Mai. 2 Mai, Juni. Sie verdient als Zierblume gezogen zu werden, Die Blätter doppelt gehiedert und zottig; die Fiederblättchen gleich- breit; die obersten’ hüllenförmig. Die zuerst purpurvioletfarbene, her- nach hellblaue, meistens aufrechte Blume, neigt sich gegen das Ende der Blüthezeit etwas auf die Seite; die Blumenblätter elliptisch lanzett- förmig, zottig, an der Spizze gerade, nach der Blüthezeit nicht selten zu- rükkgekrümmt. Anemone Pulsatilla Linn. Auf trokknen und sonnigen Hügeln, z. B. bei dem Rückinger Geleitshaus; im Wald am Weg bei dem Kohlorunnen ; am Wilhelmsbad bei dem Caroussel ; auf den kalkigen Anhöhen der Biberer Mark bei Offenbach; auf dem Lerchen- berg ; zwischen Offenbach und Ysenburg VieleStaubf:a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 295 Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 608. P. prA- TENSIS Borckh, Wiesen Küs chenschelle, im Wald; bei Niederklee; zwischen Ar- heilgen und Langen im Walde etc. März, April. & Mai, Juni, Von den Schaafen und Ziegen wird diese Pfianze gefressen und aus ihren Blumen sammeln die Bienen Wachs und Honig. Sie hat giftige Eigenschaften und zieht Blasen. In alten Geschwüren bei dem Vieh sollen die Blumen gute Dienste leisten. Mit den Blättern und Blumen kann man grün färben und aus dem Safte der lezteren eine grüne Tinte machen; in Schwaben färbt man mit.den Blumen die Ostereyer grün. Als Zierblu- me ist sie zu empfehlen. War ofhzinell. Die Blätter doppelt gefiedert und zottig: die lezten Stükkean der Spizze gezähnt; die obersten hüllenförmig. Die Blume doppelt kleiner als bei der vorigen Art, nikkend, schwarz« braun, aussen sehr zottig; die Blu- menblätter an der Spizze zurükkge- schlagen, vor dem Aufblühen sich zusammenneigend. ÄAnemone pratensis Linn. 296 15. Klasse. 4. Ordnung. | Wohnort: Auf sehr trokknen Anhöhen in der Mark ohnweit Gundernhausen, (Borckh.) Blüthezeit, März — Mai, & Fruchtreiffe, Mai, Juni, . | Nuzzen. Von Hirten wird sie wider den Biss giftiger Thiere beim Vieh gebraucht. Sie hat eine besondere heftige Schärfe und ist überhaupt giftartiger als die vor- hergehende Art. Kochet man die Blu- men mit etwas Farbendistel und Alaun, so erhält man nach Pallas, ein treff- liches Grün zur Saftmalerey. Alles Uebri- ge wie bei P, vulgaris Sie ist of- fizinell, CCLXU. ANEMONE. Anemone, 699. A,srLve-r Die Blätter fünftheilig, rauhhaa- Wald ER rig; die Blättchen eingeschnitten und mone. sägeartig gezähnt. Die weisse, grosse, nakkte, von aussen zottige, nikken- de Blume, stehet einzeln, und hat fünf eyförmige, ganz stumpfe Blu- menblätter. Die Fruchthüllen rund- lich, rauhhaarig. VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 297 Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Bemerkung. Nuzzen. In‘ Wäldern und auf etwas hoch lie- genden trokknen Triften und Angern. Sehr häufig in den Weinbergen zwi« schen Bischofsheim und Bergen; um Windecken; im Wald hinter Offenbach und Oberrod; im Wald hinter der Sach- senhäuser Landwehr; auf dem Lerchen« berg sehr häufig; bei Darmstadt in der Taune; nicht weit vom Gehaborner Hofe und an der Paleswiese auf sehr trokknen Flächen, Mai, Juni und oft im Herbst zum zweitenmale. % \ Juli, August. Oft findet Sich eine Spielart dieser Pflanze die in allen ihren Theilen um die Hälfte kleiner ist; welches gewilseine nur aus Saamen aufgegangene Pflanze, in sehr magerm Boden ist, die nicht als eine besondere Abart verdienet auf geführt zu werden, Diese Pflanze verdient ihrer schönen Blumen wegen als Zierblume in unsern Gärten überall aufgenommen zu werden, so wie überhaupt alle Anemonen. 298 15. Klasse. 4. Ordnung, 700. A. NENO- ROSA. Busch- Ane- mone. Wohnort. ..Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen. 701. Ä, RANUN« CULOIDES,. Ranunkelar- tige Anemone. Der Stengel hat in der Mitte drei dreifach getheilte, zerrissen zahnige, glatte, gestielte Blätter. Die weis- se, von aussen röthliche, nakkte, etwas nikkendeBlume, stehet einzeln, und hat sechs verkehrt lanzettför- mige, stumpfe Blumenblätter. Die Fruchthüllen glatt und spizzig. Allenthalben in schattigen etwas feuch- ten Wäldern und Gebüschen, März, April. 4 Mai, Juni. Diese Pflanze ist sehr scharf, und Menschen und Vieh sehr schädlich, ja fast tödtlich. In Schweden waschen sich zuweilen die Mädchen mit einem über sie abgezogenen Wasser das Gesicht um schön zu werden, Als Zierblume ist sie zu empfehlen, besonders da sie zu den Erstlingen der wieder auflebenden Na- tur gehört. Sonst war sie ofhizinell. Der Stengel hat in der Mitte drei dreitheilige, stumpf gezahnte, kurz gestielte Blätter und ist mei- stens zwei - oft auch nur ein - oder VieleStaubf,a.d.Gruchtboden. VieleStaubwege, 299 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht; Nuzzen, dreiblüthig. Die Blumen aufrecht- stehend und schöngelb, haben fünf oder sechs eyrunde, stumpfe Blu- menblätter. Die Fruchthüllen glatt und spizzig. In Wäldern und auf denen an sie an« grenzenden Wiesen. Im Lambowald bei Hanau und auch hinter dem Kohlbrun- nen; äusserst häufig im Lehen und in der Dikke bei Offenbach; auf der Wiese ‘bei der grossen Frankfurter Saustiege ; in dem bei Bockenheim gelegenen Wäld- chen; im Hangestein bei Giesen; bei Kranichstein in dem Wäldchen zu bei- den Seiten des Ruzebachs. | April, Mai, Juni, Erscheint der Stengel einblumig, so findet man doch meistens in dem Win- kel der Stengelblätter den Anfang einer zweiten Blume, die sich aber nicht im- mer entwikkelt. Dieser Erstling des Frühlings, ver- dient seiner schönen Blume wegen ein vorzügliches Pläzzchen in unsern Gär- ten, Er hat einen brennend scharfen 4 300 ı3. Klasse, 4. Ordnung, Geschmakk. Nach 'Kraschennini- kow schmieren die Kamtschatkalen mit dem ausgepressten Saft die Spizzen ih- rer Pfeile; die Wunden davon, saugt man sie nicht gleich aus, werden bal- digst blau, schwellen auf, und sind in zweien Tagen tödtlich; mit dergleichen vergifteten Pfeilen erlegen sie auch die grölsten Wäldfische. CCLXII. HEPATICA. Leberkraut. 702.H.nosıLıs Die Blätter langgestielt, herzför- Pig... mig, dreilappig, glatträndig, und Kröuei unten nebst den Blattsielen zottig. Die Blumen sind langgestielt, blau, bisweilen purpurfarbig oder weiss, in den Gärten gefüllt, und kommen einzeln in Menge aus der Wurzel her- vor, noch ehe die Blätter sich gehö-. rig entwikkeln. Anemone Hepatica Linn. Wohnort. In Wäldern z. B. am Rande des Wal- des ohnweit dem Buchrainweiher bei Of-- fenbach, = Blüthezeit, März, April, 2 Fruchtreife. Juni, | | Nuzzen. 709, A. AESTI« VALIS, 1 Sommer ddo- nis. Wohnort. | VieleStaubf. a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege, 301 Die Blumen, welche fast ein ganzes Jahr ‘vorher völlig ausgebildet in ‚der Knospe stekken, öffnen sich sobald,das Erdreich. aufgethaut ist, und verschäk. fen dadurch den Bienen sehr frühzeitig Nahrung. Einfach und gefüllt in man- cherlei Farbenabänderungen wird sie häu- fig der Zierde wegen in unsern Gärten gezogen. War offizinell. _CCLXIV. ADONIS. Adonis. Die Blätter doppelt gefiedert, viel- theilig; die Theile gleichbreit ‚rund- . lich, an der Spizzeröthlich.. Die Blu- inen mennigfarbigoder weissgelblich, mit‘ schwarz purpurrothen Nägeln, fünf- achtblätterig; die Blumenblät- ter lanzettförmig.. ‚Die Fruchthüllen eyförmig. " Auf Aekkern unter der Saat z.B. bei 'der Hartig; zwischen Hochstadt und Wa- chenbuchen ; bei Prunigsheim; ohnweit Frankfurt bei der Friedberger Warte; zwischen Windecken und Heldebergen ; zwischen Hohenweisel und dem Haus- berg; bei Griedel etc. 302 15. Klasse. 4. Ordnung. Blüthezeit. Fruchtreife. Bemerkung. Nuzzen. 7704. Fs RANUN» cuLoıDESRorh, RBanunkelarti- ge Fikarie. Wohnort. Blüthezeit, Mai, Juni. © August, September. Die A. autumnalis, welche Rei- ‚chard bei der Friedberger Warte will gefunden haben, ist durchaus nichts an- ders als A. aestivalis; erstere haben wir noch nicht bei uns auffinden können, Sie wird in den Gärten ihrer Schön- heit wegen gezogen, wo sie sich durch ihre ausfallende Saamen sehr leicht von selbst wieder fortpflanzt. CCLXV. FICARIA, Fikarie. Die Wurzel aus kleinen, längli- chen, zusammengesezten Knollen zu- sammengesezt. Der Stengel nieder- liegend, glatt. Die Blätter gestielt, herzförmig, ekkig, glänzend, glatt, in der Mitte meistens mit einem schwärzlichen Flekken bezeichnet. Der Blumenstieleinblüthig. Die Blu- men gelb. Allenthalben gemein, an schattigen feuchten Orten, März , April, & VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 503 Fruchtreife. Beobächt. Nuzzen. z Mai, Juni. Die Blumen öffnen sich Morgens um 9 Uhr und schliessen sich Abends ge- gen 5 Uhr. | Die Blätter werden bei uns im Früh« jahr, so wie an vielen andern Orten, als Gemüse und Salat gegessen ; jung werden sie in England mit Wein, Zuk« ker und Essig eingemacht, Die Blumen- knospen mit Essig gekocht, und mit die- sem uni Gewürzen eingemacht, schmek- ken den Kapern fast völlig gleich. Die Wurzel ist scharf, vorzüglich am miei« sten vor dem Ausbruch der Blumen, und erregt auf der Haut Blasen, womit sich bosshafte Bettler, eben so wie mit Clematis Flammula bisweilen um Mitleiden zu erregen Geschwüre machen. Durch gewisse Handgriffe sollen die Wurzeln ein Stärkmehl geben. Das Vieh frilst diese Pflanze. Ehedem war sie ofüizinell. Die Blumen geben den Bienen Wachs und‘ Honig, und sind wegen ihrer frühen Erscheinung der Bie- nenzucht sehr nüzzlich, 304 15. Klasse, 4. Ordnung. 705. R. FLam« MULA, Kleiner Ra- nunkel. Wohnort, .. Blüthezeit, Fruchtreife. Bemerkung. - Nuzzen, n06. R. REP- TANS, FH urzelnder Banunkel. CCLXVI RANUNCULUS, Ranunkel. *) Mit einfachen Blättern. Der Stengel am Grunde niederlie- gend, ästig.und glatt. Die Blätter elliptisch - lanzettförmig, gestielt, etwas sägeartig gezähnt. Die Blu- men gelb. | | Ueberall an nassen Orten, an Bächen, Sümpfen, Teichen, auf nassen Wiesen und Triften. Mai bis August. 4,» ‚August, September: | Er raviirt mit ganzeh Blättern und auch mit gefüllten Blumen, Er gehört zu den schärfern Ranunkel- arten, erregt auf der Haut Blasen und hat für das Vieh schädliche Eigenschaf- ten. In Schweden ist er offlzinell. Der Stengel fadenförmig, krie- chend, gegliedert, bei jedem Gliede wurzelnd. Die Blättergleichbreitlan- zettförmig, ganz glattran dig und glatt. Die sehr kleinen Blumen gelb. VieleStaubf.a.d.Fruchtboden, VieleStaubwege. 305 - Wohnort. Blüthezeit. ‘ Fruchtreife, ‚707.Iu.LınGua, Grosser Sumpfranun= kel, Wohnort, Auf feuchtem sandigem Boden bei Ha- nau vor dem alten Wald; auf feuchten Wiesen bei Offenbach; an der Entem- lak beim Frankfurter Forsthaus; bei Ar- heilgen auf dem Pechbusche, auf der Blechwiese, Juni, Juli. 4 August, September. Der Stengel aufrecht, feinhaarig, ästig, röhrig. Die Blätter lanzettför- mig, meistens fusslang, stiellos, ner- vig, an der mittlern Rippe rinnenför- mig, unten feinhaarig, am Grunde scheidenartig, etwas häutig, umfas- send, gezähnelt. Die Blumen gross uni gelb. In Gräben und Sümpfen. In dem klei- aen Bach vor dem alten Wald bei Ha- nau; im Sumpf der beim Hanauer Gal« gen im Wald liegt; im Ried hinter Dörnigheim nach Bischofsheim ; in einem Sumpf wenn man von dem Feldbrunnen hinter Klein - Steinheim nach Gross- Steinheim geht; bei Frankfurt im Mez- 9. Th. U 306 13. Klasse. 4. Ordnung, Blüthezeit. Fruchtreife. Beobacht. Nuzzen, 708, R. AURI« coMmuS, Goldgelber Banunkel. Wohnort. gerbruch und auf der Wiese bei der grossen Saustiege in einem Graben; in stehendem Wasser hinter Bockenheim; auf sumpfigen Wiesen um Rockenburg nach dem Kloster hin; um Darmstadt. Juni, Juli, 4 August, September, Variirt mit 6, 7, ö Blumenblättern, Die Blumen geben den Bienen viel Wachs, Dieser Ranunkel ist äusserst scharf und tödet sogar die Thiere welche ihn fressen; daher es immer rathsam ist, das Vieh nicht in Morästen weiden zu lassen, **) Mit zerschnittenen und zertheilten Blättern. Die Wurzelblätter gestielt, nieren- förmig, gekerbt, eingeschnitten; die 'Stengelblätter stiellos, fingerförmig, gleichbreit, gekerbt.. Der Stengel vielblumig. Die Blumen gelb; die Blumenblätter kaum etwas länger als der Kelch. Die Fruchthüllen etwas weichhaarig. Allenthalben auf Wiesen, in Gärten, feuchten Weiden, Gebüschen, an Zäu- 4 nen elc, VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 307 Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht. Nuzzen, 709. R. SCELE- RATUS, Giftranunkel, Wohnort. April, Mai. % Juni, Die ersten Blumen im Frühling haben meistens gar keine Blumenblätter, we- nigstens fallen sie gleich ab, späterhin haben sie deren 2-5-4. Das honigbe- hältnissartige Schüppchen ist unten schmä- ler und oben abgestuzt. Dieser Ranunkel besizt so wenig Schärfe, dals er als Gemüse gegessen werden kann, Die Bienen fliegen den Blumen sehr nach. Er ist ein gutes Viehfutter, welches die Milch fett macht, und der Butter eine schöne gelbe Farbe giebt. Die Wurzelblätter gestieit, hand- förmig; die Abschnitte eingeschnit- ten und stumpf, die obern stiellos, fingerförmig, gleichbreit. Dieblass- gelben Blumenblätter kürzer als der Blumenboden. Der Fruchtboden länglich. In Sümpfen und Wassergräben. Zwi» schen der Hanauer Fasanerie und dem Wilhelmsbad an dem Bach; im Sumpf der bei dem Hanauer Galgen im Wald Ug 308 13. Klasse, ı 4. Ordnung. wo V Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. liegt; in Gräben bei ‘der Oed ohnweit Frankfurt; im Sumpf auf der Bornhei- mer Heide; in Gräben vor.Bornheim ; an feuchten Orten hinter Ilbenstadt; auf der Vilbeler Viehtrift bei Massenheim; in Gräben um Giesen; bei Arheilgen; auf dem Ziegelbusche bei Darmstadt etc. Mai, Juni. © Juni, Juli, | Diese Pflanze enthält ein ungemein scharfes Gift, besonders der Fruchtkno- ten. Sie erregt Entzündungen, Brand, Verzukkungen der Muskeln, Irreden, ein unwillkührliches, sardonisches La» chen und zulezt den Tod. ‚Einige ha- ben sie für die Sardoa des Sallu- stius gehalten. Oehl und warmes Was- ser sind die besten Gegenmittel. Ge- trokknet soll sie das Vieh ohne Schaden geniesen, aber frisch genossen , verur- sacht sie demselben das sogenannte kalte Feuer, und fast immer) den Tod. Bos- hafte Bettler bedienen sich ihrer oft'zur Erzeugung scheusslicher Geschwüre, um Mitleiden zu erregen.’;Die Wurzel ist milde und soll nach Kraft als Salat, oder in Suppen, oder als Gemüse ge- VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 309 nossen werden können. Durch das Ko- chen sollen sogar Blätter und Blumen ihre Schärfe verlieren, so dals sie nach Murray von den. Hirten in Morla- chien, mit gehörigem Gewürze bereitet, als Gemüse gegessen werden. Wir wol- len sie zur Speise nicht empfehlen, und rathen auch, sie auf Weiden sorgfältig m10.R. ACoNI- TIFOLIUS. Sturmhutbläi- teriger Ranun- keh Wohnort. Blüthezeit. “ Fruchtreife. Nuzzen. auszurotten. Der Stengel aufrecht, ohngefähr e Fuss hoch, ästig. Die Blätter fünf- fingerförmig, bis an den Blattstiel ge- theilt, glatt und dikklich; die Blätt- chen lanzettförmig ‚. zerschnitten, sägeartig gezähnt; die Blätter am Grunde der Blüthenstielchen lanzett- förmig. Die Blumen weiss, nur halb so gross als bei der folgenden Art. In Gebirgs- Waldungen hinter Ober- ursel. (Reich.) Mai — Juli. # August, September. In unsern Gärten prangt die gefüllte Spielart auf dem Rabatten als eine Zier- blume, 310 13. Klasse, 4. Ordnung, ı1,R. PLAT4- NIFOLIUS, Platanusblät= teriger Ra nunkel. Wohnort, r Blüthezeit. Fruchtreife. Bemerkung. Nuzzen. Der Stengel aufrecht, höherals bei der vorhergehenden’Art, ästig. Die Blätter handförmig, fünfspaltig, nicht dikke und rauhhaarig; die Blättchen zerschnitten, tief und scharf sägear- tig gezahnt; die Blätter am Grunde ‚der Blüthenstielchen gleichbreit. Die Blüthenstiele länger und schwächer als bei R. aconitifol. Die Blumen weiss und grOSs: In schattigen Gebirgwäldern, z. B. um den Falkensteiner Schlossberg; im Ge- büsche bei der Heidetränke hinter Hom- burg im Gebirge; am Fahrweg im Wald zwischen Herchenhayn und Ullrichstein; bei Adolphsekk im Wald ohnweit Lan- genschwalbach. Mai — Juli, 4 August, September. Pr Was Reichard hinter Oberursel fand, ist sicher, wie wir ausseinem herbario ersehen, der wahre R.aconitifolius, alles aber was wir ohngefähr in derselben Gegend fanden, ist R.platanifolius. Er verdient als Zierblume eine Stelle in unsern Gärten, VieleStaubf.a.d.F ruchtboden. VieleStaubwege. Br 712. R. BULBO- sus, Knolliger Ra- nunkel, Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. Die Wurzel knollig. Der Stengel aufrecht, ekkig, zottig, zweithei- lig, vielblumig. Die Blätter aus drei Blättchen zusammengesezt, die wie- der dreitheilig, eingeschnitten ge- zähnt und haarig sind. Die Blumen- stiele einblumig, ekkig, gefurcht. Die Kelche aussen haarig , inwendig gelb, über der Mitte zurükkgeschla- gen. Die Blumen gelb. Das honig- tragende Schüppchen verkehrt herz- förmig und flach. Sehr gemein auf Wiesen und Tiriften, Mai bis Juli. 4 August. Jung ist diese Pflanze in allen ihren Theilen sehr scharf, aber in der Blüthe« zeit wird sie milder, ausgenommen. der Wurzelknolle, welcher in jedem Alter scharf bleibt und in der Blüthezeit noch schärfer wird, hingegen die Wurzelfa- sern,, sind blos vor dem Blühen scharf, Durch das Trokknen und Kochen soll die Wurzel ihre Schärfe verlieren und dann wie Pennant sagt, in Schottland 512 13. Klasse. 4, Ordnung, 0. gegessen werden. Die Schweine fressen diese Pflanze nicht, Zum Färben ver- spricht sie einigen Gebrauch. Diese und R. repens erscheinen in unsern Gärten öfters mit gefüllten Blumen. 7135,.R. PnıLo- Die Wurzel büschelförmig. Die norıs Ehrh, Rauhhaariger EBanunkel. fach, haben dreilappige Blättchen, deren Lappen gekerbt eingeschnitten ganze Pflanze zottig. Die Blätter drei« sind, und sich an den Spizzen mit einem weissen Punkte endigen. Die Blumenstiele sefurcht. Die Kelche zurükkgeschlagen und nebst den Blu- men gelb. Die Fruchthüllen zusam- mengedrükkt nnd langzugespizt., Banunculus Sardous Roth. A. hir= sutus CurEis. Wohnort, An Aekkeru zwischen der Lambo- brükke uwd dem Waldesel bei Hanau; an Akkerrainen bei dem Goldbach ohn- weit dem Sanlhof bei Frankfurt; an feuchten Orten bei Darmstadt. Blüthezeit, Juni, Juli. oO — 4 Ä Fruchtreif, August, Bemerkung. Erbesizzt eineausserordentlicheSchärfe. VieleStaubf.a. "14: R.REPENS. Kriechender Jianunkel. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht. :Nuzzen. - 715.R.PoLyAn- THEMOS. Zielblumiger RBanunkel. d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 313 Die Wurzelsprossen kriechend. Der Stengel meistens liegend. Die Blät- ter dreispaltig, wovon das mittlere länger als die zur Seiten. Die Kelche auseinanderstehend, haarig, grünlich, am Rande gelb. Die Blumen gelb. Das honigtragende Schüppchen schmal, auf der einen Seite erhaben, und auf der andern ausgehöhlt. Die Blumen- stiele gefurcht. Gemein auf Aekkern, an Wegen, in ‚Obstgärten etc. In ‘Chaussee Gräben vor dem, Neuenthor zu Frankfurt mit ge füllten Blumen, Mai, Juni. & Juli, August. De FR ‚Beim Regen sind die Blumen geschlos« sen; jedoch ohne überzuhängen. | Er hat keine nachtheilige Schärfe und kann nach Schrank als ein Gemüse gegessen werden. Dem Vieh ist er ein gufes milchvermehrendes Futter, Der Stengel aufrecht, haarig, ge- furcht,, schwach, am Grunde einge«- bogen. Die Blätter alle fingerförmig, 3ı4 15. Klasse. 4. Ordnung,. % Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, 'Beobacht. mı6.R. acrıs, Schar fer Ba» nunkel. haarig und geflekkt;_die Abschnitte halbsiebenspaltig, gleichbreit, spiz- zig, gezälint. Die Blumenstiele lang, gefurcht, ekkig, einblumig. DieKel- cheetwasabstehend, grünlichgelb und aussen haarig. Die Blumen gelb. Auf Bergen in ‘Wäldern und Wiesen, z. B. hinter Oberursel in Wäldern, Mai, Juni. % Juli, August. ‚Diese Pflanze 'hat keine ‚sonderliche Schärfe. Bei dem Regen hängen ihre Blumen über, aber ohne geschlossen zu seyn. Der Stengel aufrecht, nach oben zu weniger raulı, vielblumig. Die Blätter alle ingerförmig, an der Wur- zel dreitheilig, mit verkehrt herzför- migen,, eingeschnittenen Abschnit- ten, an dem Stengel dreitheilig, mit gleichbreiten, gezähnten Abschnit- ten. Die Blumenstielerund und fein- haarıg. Die gelben Blumen einfach VieleStaubf.a.d.Fruchtboden, VieleStaubwege. 316 Wohnor, Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen, und gefüllt. Das honigtragende Schüppchen länglich und abgestuzt. Gemein auf Wiesen, Triften und in Obstgärten. Mit gefüllten Blumen im Bruchköbler Hägwald bei Hanau. Mai, Juni. 2 Juli, August, Er ist äusserst scharf und seine vor“ zügliche Schärfe sizt im Fruchtknoten ; kultivirt wird er milde und soll dann | sogar als Gemüse gegessen werden kön« nen. Auf den Wiesen rottet man ihn aus, weil man das oft unerklärte Vieh- sterben ihm zuschreibt, Frisch frifst ihn das Vieh nicht, trokhen genielst es aber denselben obne Widerwillen und Nachtheil.e. Die Bienen besuchen fleis- sig die Blumen. Für die Färberey ver- spricht er einigen Nuzzen. Ausser Oehl und warme Wasser, mildern auch noch die Schärfen der Ranunkelarten, die zer= quetschten Blätter und der ausgepresste Saft des Sauerampfers, so wie auch die unreifen Johannisbeeren, 316 qım BR. LANU- GINOSUS. IF olliger Ra- nunkel, _ Wohnort. u 19 Blüthezeit. - Fruchtreife, Nuzzen, 718, R, ARvVEN- sIs, Akker Banun- kel, sr 15. Klasse. 4. Ordnung, NEN Der Stengel aufrecht, vielblumig und sammt den Blattstielen rauhzot- tig. Die Blätter dreispaltig, lappig, gekerbt und sammetartig, am Win- kel einen blassen, sich dikker anfüh- lenden Flekken. Die Blumenstiele rund und zerstreut. Die Kelche aus- gebreitet und rauhzottig. Die Blu. men gelb. ? In feuchten schattigen Wäldern. Bei Hanau im Forst, der Fasanerie und dem Mittelbucher Wald; im Wald bei Of- fenbach das Lehen genannt; ; im Butzba- cherwald; um Darmstadt i in Wäldern etc. Juni bis August. 4 Äugust, September. Er hat keine Schärfe und kann jung ‚als Gemüse genossen werden ; das Vieh frilst ihn. Die Blätter dreitheilig, die Lappen langgessielt, zwei-dreitheilig, scharf eingeschnitten. Die Blumen klein und blassgelb. Das honigtragende Schüppchen verkehrtherzförmigund ausgerändet. Die Fruchthüllen stehen VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 317 Wohnort. " Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 719. R. HEDE- RACEUS, Epheublätte- riger Ranun- kel. Wohnort. kreisförmig, sind halbmondförmig, zusammengedrükt, auf beiden Seiten stachelig, und endigen sich mit einem | gekrümmten weichen Stachel. Allenthalben auf Aekkern und unter der Saat. Mai, Juni. © Juli, August. s Uns keiner bekannt. Blätter und Blu- men- sind sehr scharf, und erregen gleich den mehrsten Ranunkelarten Blasen, die heftigsten Darmschmerzen, und wohl auch blutende Milch bei den Kühen, Der kriechende Stengel wurzelnd. Die Blätter gestielt, herzförmig, rundlich, drei- fünflappig, sehr glatt und glatträndig. Die Blumen weiss oder blassgelb, mi: doppelt längern Blumenblättern als der Kelch, haben statt dem Schüppchen nur eine honig- tragende Höhle. Der Staubfäden fünf - zehn. Peine Quellen und Bäche. Bei der Heidetränke hinter Homburg; an seich- ten Bächen hinter Oberursel; in der En- 318 135, Klasse. 4. Ordnung, Blüthezeit. Fruchtreife. 720. R. HETE- ROPHYLLUS Leys. Verschieden« blätteriger Banunlkel. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, tenlak hinter Niederrod; an mehreren Orten um Darmstadt; in den Quelllei- tungen nahe bei der Taubentränk und hinter dem Hangestein bei Giesen, Juni. Juli. & August, September. Die Blätter unter dem Wasser haar- förmig, die über dem Wasser nie- renförmig, handförmig - fünflappig. Die Blumen weiss. Ranunculus aquatilis a. Linn. R. diversifolius Schrank. In Sümpfen, seichten Bächen, Wasser- . gräben und Teichen. Bei Hanau in einem Bach vor dem alten Wald; im Bruchköblerwald in einem Bächlein; hin- ter dem Kinzigheimerhof bei Bruchkö- bel; bei Offenbach, Seckbach, in der Entenlak bei Niederrod, um Darmstadt, Giesen etc, r Mai, Juni. 4 Juli, August. Nach Linne ist dieser und die fol- genden Arten den Aalen sehr angenehm, und wird daher in Schweden Ahlnate genannt. ® VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 519 D z2ı1.R.pıvarı- DieBlätter allehaarförmig, mitaus- caTus Schrank. Auseinander- einandergesperrten Stükken, welche gesperrter Ra- einen runden Kreis bilden. Die klei- nunkel. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 722.R.PpsucE- DANIFOLIUS Reich, Haarstrang- blätteriger Ranunkel, Wohnort. nen Blumen weiss. Ranunculus aguatilis „. Linn. In Sümpfen, Gräben und Teichen. Bei Hanau im Bruchköbler Wald ineinem Bächlein ; vor Rödelheim in einem ste- henden Wasser; im Rüstersee vor dem Bockenheimerthor zu Frankfurt; in still- stehenden Wassern um Giesen, Darm» stadı etc. Mai, Juni. & Juli, August, Er ist ein sehr gutes Viehfutter, Die Blätter alle haarförmig, mit sehr langen, einander gleichlaufen- den Stükken. Das honigbehältniss- artige Grübchen mit einem Ringum- geben. Die Blumen weiss. RAanunculus aquatilis y Linn. In mehr fliessenden als stillstehenden Wassern. Bei Hanau in der Kinzig in dem Lambowald und bei der Kinzig- brükke häufig; in der Geinsprenz bei Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen. 725. T. EURO- PAEUS, Europaeische Trollblume. Wohnort. Blüthezeit. 15. Klasse. 4. Ordnung. Babenhausen; im Mayn .an mehreren Orten; häufig in der Lahn bei Giesen; um Darmstadt etc. Juni, Juli, & August „ September. Ein treffliches Viehfutter. CCLXVII TROLLIUS. Trollblume. Der Stengel aufrecht, selten ästig, rund, glatt. Die Wurzelblätter ste- hen kreisförmig, sind langgestielt, fünftheilig, dreifach eingeschnitten gezähnt, glänzend, glatt; die Sien- gelblätter abwechselnd und fast un- gestielt. Die Blumen schön gelb, kugelrund, nakkt, haben melırere in zwei Reihen geordnete, verkehrt eyrunde, stumpfe, eingebogene, mit den Spizzen sich zusammenneigende Blumenblätter, und Afterkronblät- ter von gleicher Länge der Staub- fäden. Häufig auf allen Wiesen des Oberwal- des von Ullrichstein bis Herchenhayn. Mai, Juni. 4 VieleStaubf.a.d,F ruchtboden.VieleStaubwege. 321 Fruchtreife, Nuzzen., 724. H. vırı DIS. Grüne Niess- WUTZe Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Juli, August. Das Vieh frilst diese Pflanze gerne, Sie, verdiente in allen unsern Gärten als Zierblume zu prangen! Aus den Blu- men erhalten “die Bienen Wachs und Honig. CCLXVIH. HELLEBORUS, Nıesswurz. Der Stengel zweitheilig, die Aeste blätterig und zweiblüthig. Die Wur- zelblätter langgestielt, fingerförmig, glatt, hart, die Blättchen lanzettför- mig und sägeartig gezahnt, an der Seite handförmig 5-4 theilig, am Grunde schmäler, die Stengelblätter fast ungestielt, 5- 4 theilig, den Ast am Grunde scheidenartig umfassend. Die grünen, nikkenden Blumen ha- ben meistens 3, selten 4 und höchst selten 5 Staubwege. Im Walde bei Kranichstein, in der so- genannten Plantage, Mai, Juni. 4 Juli, August. 2. Th, x 328 13. Klasse. 4. Ordnung. n25.H. FOETI« Dpus. Stinkende ‚Niesswurz. Wohnort, Blüthezeit, Fruchtreife. ' Nuzzen., Man trifft sie häufig bei uns als Zier- blume in den Gärten, Von den Hirten wird die Wurzel statt eines Haarseils bei dem Vieh, und auch in manchen Krank- heiten derselben innerlich gebraucht. Die Wurzel ist offizinell,. Die ganze Pflanze ist sehr giftig. Der Stengel vielblüthig und blät- terig. Die Wurzelblätter fehlen fast ganz. Die Stengelblätter fussförmig, die Blättchen, deren meistens 9- 10, schmal lanzettförmig, sägeartig ge- zähnt; die Astblätter eylanzettför- mig, ungestielt, umfassend, gefärbt, ganz glatträndig. Die Blumen grün. In Gebirgwaldungen zwischen Langen- schwalbach und Adolphsekk sehr häufig. April, Mi zz — 2% Juli, August. Sie ist offizinell, wird als Arzney bei dem Vieh gebraucht und in unsern Gär- ten als Zierblume gezogen. Die ganze Pflanze ist sehr giftig. Die Einwohner im Delphinat gebrauchen sie als ein Ge- VieleStaubf.a.d.Fruchtboden. VieleStaubwege. 325 r726.C. PALU- STRIS. Sump fdotter- blume. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. gengift, wider die weisse Niesswurz bei ihren Schaafen. Den Blumen gehen die Bienen sehr nach. CCLXIX, CALTHA. Dotterblume. Der Stengel am Grunde meistens / h niederliegend, dann aufrecht, ästig, glatt. Die Blätter gestielt, nieren- förmig, gekerbt, glänzend und glatt. Die Blumenstiele einblumig, tragen grosse gelbe Blumen. Fast allenthalben auf feuchten und sumpfigen Wiesen, April, Mai. 4 Juni, Juli. Obgleich diese Pflanze bitter und scharf ist, so, wird sie doch von dem Vieh ohne Machtheil gefressen. Die Bienen holen viel Honig aus ihr. Nach Kalm wird sie in den nördlichen Thei- Europens im Nothfall zum Brodbakken gebraucht, Aus dem Safte der Blu- men, wenn man sie mit Alaun ab- kocht, erhält man eine gelbe Farbe, Xoa 524 13. Klasse. 4. Ordnung. © nt slnıV die zum Färben eben so brauchbar ist, als die daraus bereitete gelbe Tinte. Die Blumenknospen können wie Kapern ein- gemacht und eben so gegessen werden. In den Gärten findet sie sich mit ge füllten Blumen, Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 325 } VIERZEHNTE KLASSE. DıpynAmna. Mit e langen und 2 kurzen Staubfäden. LORDNUNG. PERICARPIFERAE. Mit Fruchthüllen ( Gymnospermia L.) *)- Die Kelche fünfzähnig. CCLXXXII. LEONURUS,. Löwen- schwanz. CCLXXV. GLECOMA. Gundelrebe. Der Kelch fünfseitig, fünfzähnig. Die Blumenkrone rachenförmig, die Ober- lippe ganz gewölbt, die untere sehr klein, dreitheilig, am Rande zurükkge« bogen., Die Staubbeutel mit kleinen, erhabenen, kugeligen , glänzenden Drü«- sen besezt. Die Fruchtnüllen länglich, dreiseitig, gerändet, an der Spizze mit kurzen steifen Haaren besezt. Der Kelch walzenförmig, fünfzähnig, ı5 streiig.e Die Blumenkrone rachen- förmig, die Oberlippe zweispaltig, ge- wölbt, die untere dreispaltig. Die Staub- beutel (vor Ausstreuung des Blumen- staubs,) liegen paarweise in Form eines Kreuzes zusammen. Die Fruchthüllen rundlich und eben, 32.6 CCLXXIV. \ M=NTHA. Münze. CCLXXT. TEU: blüthig. Die Blumen roth mit weisslichen oder gelben Flekken bezeichnet. An Ufern und auf feuchten Aekkern, Vor Nieder Rodenbach; im Bruchköb- lerwald; an Bächen in der Hanauer Fa- 366 14. Klasse. ı. Ordnung. sanerie; auf feuchten Aekkern um Vil- | bel, Bonames, Frankfurt, Offenbach etc, Blüthezeit, Juni, Juli. 4 Fruchtreife.. September. Nuzzen. Die fleischige mehlige Wurzel, kann nach Bryant, Pennant unl Linne ‘im Nothfall zum Brodbakken gebraucht werden; für die Schweine ist sie ein Lekkerbissen. 760.5.serma- Der Stengel aufrecht, weissfilzig. NICA, Teutsche Sta- chys. lich, stumpf gekerbt, mit weissem dichten Filz bedekt. Die Blumen in vielblüthigen Quirlen, die Oberlippe Die Blätter gestielt, herzförmig-läng- inwendig roth, die Unterlippe roth geadert. | Wohnort. Auf Hügeln, Feldern, an Wegen und Zäunen; vorzüglich auf steinigem Boden, An Zäunen hinter dem Philippsruher Schloss nach der Dörnigheimer Heide; bei dem Hanauer Galgen; bei und hin- ter Dörnigheim wo der Braubach in den Mayn flielst; an der Hartig; zwie schen Seckbach und Bornheim an der Chaussee; vor dem Vilbeler Wald nach Bergen hin etc. Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 367 Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 761.S.RECTA, Gerade Sta- chys; Beruf > kraut, Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. Juni — August. 7 — 2% August, September. Ihre Blumen geben den Bienen Honig* Der Stengel niederliegend, ästig. Die Blätter eylanzettförmig, gekerbt, rauh, zu beiden Seiten zottig. Die zehnblüthigen Quirle fast ährenför- mig. Die Kelche etwas dornig. Die Blumen gelblich, oben roth gestri- chelt, unten roth gedüpfelt. An steinigen Orten und überhaupt an Zäunen und Wegen gemein. Hinter dem Philippsruher Schloss; am Mayn- ufer disseits Gross- Steinheim; am Weg zwischen Klein - Steinheim und Diedes- heim; auf dem Lerchenberg; am Mayn- ufer bei Nied*rroth etc. Mai — August. 4 August, September. Diese angenehm gewürzhaft riechende Pflanze, wird von den gemeinen Leuten sehr häufig bei uns unter dem Namen Berufkraut, bei vermeinten behexten Kindern und bei dem Viea gebraucht. 568 ı4. Klasse, ı. Ordnung. 762.S.annua. Der Stengel aufrecht, ästig. Die Jährige Star Diäster gestielt, eylanzettförmig, chys. ER scharf gekerbt, glatt, dreirippig. Die Kelche begrannt. Die Blumen in _ sechsblüthigen Quirlen, die Oberlippe weisslich, die Unterlippe blassgelb. Wohnort. Auf Ackkern nnd Feldern bei Ginheim fand sie Keichard, aber nicht wir, Blüthezeit, Juli — September. © Fruchtreife. August, September. Nuzzen. Die Bienen holen aus dieser wohlrie- chenden Pflanze Honig. 765.5. ARVEN- Der Stengel schwach, die beiden Sis. - = TER stm: Aesten abstehend. Die Blätter herz- chis. förmig, stumpf, gekerbt, ziemlich nakkt. Die untern Blumen gepaart, die obera in sechsblüthigen Quirlen, röthlich, von der Länge des Kelchs. Wohnort. Auf Aeckkern, z.B. vor Heusenstamm 5 hinter Nauheim; zwischen Neuenhayn und Cronenberg, bei Ilbshausen im Vo- gelsberg; zwischen dem Ketten - und Hellerhof bei Frankfurt. Blüthezeit, Juni — August. (0) Fruchtreife. September, Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 369 764.B. NIGRA. Schwarze Bal- lote; schwar«= zer Andorn. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 765.M, vur- GARE, Gemeiner An- dorn. Wohnort, CCLXXXI BALLOTA. Ballote. Die Blätter eyherzförmig, sägear- tig gezähnt. Die Quirle gestielt, viel- blüthig, fast einseitig. Die Kelche begrannt, Die Blumen purpurröth- lich, sehr selten weiss. Gemein an Wegen, Hekken, Dörfern, auf altem Schutt etc. Juni, Juli, # September. Wegen ihres unangenehmen Geruchs- wird sie von dem Vieh nicht gefressen. In Schweden braucht man sie in Krank- heiten des Rindviehs. Sie ist zu braunen Farben brauchbar. Sonst war sie offizinell, CCLXXXI MARRUBIUM. Andorn. Die Blätter rundlich eyförmig. Die Quirle vielblüthig. Die Kelche mit abwechselnd kleineren, borstigen und hakenförmigen Zähnen. Die Blu- men weiss. Auf Schutt, an Bergen, Wegen, Zäu«- nen und Dörfern. Zu Hanau auf dem °. Th, Aa 370 Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen., 766. L. Car- DIACA, Herzgespann. Wohn ort, 14. Klasse. ı. Ordnung. Wallen beim Ranalthor; auf dem Phi- lippsruher Weg in den Weiden; beim Steinheimer Galgen; an dem Buchhü- bel ohnweit Offenbach; am Schwengels- brunnen hinter dem Frankf.. Forsthaus; bei Rödelheim; zu Griedel in Bauern- höfen. Juni — FeRBin ; 2L September. Zur Gerberei und Färberei wurde diese Pflanze empfohlen; aus ihren Blüthen holen die Bienen Honig. Sie ist ofhizinell. CCLXXXII. LEONURUS. Löwenschwanz. Die untern Blätter herzförmig, fünf- lappig, eingeschnitten, die Stengel. blätter lanzettförmig, dreitheilig, mit kleinen Zahnchen besezt. Die Blumen purpurfarbig, aussen sehr zottig. An ungebauten Orten z. B. im Bruch- köblerwald an der Saustiege; zu Gross- Auheim in ‚Höfen; am Frankf. Forst- haus; bei der Frankf, grossen Saustiege ; zu Kloppenheim im Hofe des Wirths- hauses; an Zäunen um Giesen etc. 2 \ Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 371 ' Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. 767. C. vuL«= GARE, Gemeine: VVeichborste. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, Juli, August. 4 ‘September, Sie liefert eine vortreffliche dunkele Olivenfarbe, In Krankheiten des Rind- viehs wird sie gebraucht. Aus ihren Blüthen holen die Bienen. Honig. Sie war sonst -ofhzinell. CCLXXXIV- CLINOPODIUM. . Weichborste. DerStengelhaarig, vierekkig. Die Blätter eyförmig, etwas gekerbt, haa- rig. Die Quirle rundlich, vielblüthig. Die Blumendekkblätter borstenför- mig, gefranzt. Die Kelche gefranzt, die Abschnitte borstenförmig. Die Blumen purpurfarbig, gering weich- haarıg, bisweilen weiss. Allenthalben in Wäldern, an Zäunen, Wegen etc. Juli, August. 4 September, Oktober. Für Färbereien und Gerbereien scheint sie brauchbar zu seyn. Die Blätter ge- ben einen schmakkhaften gesunden Thee, Aa2 372 ı4. Klasse. ı. Ordnung. und können auch in der Küche gebraucht werden. Die Blumen werden häufig von ‘den Bienen besucht, CCLXXXV. ORIGANUM. Dosten. 068. O. vur- Der Stengel und die eyförmigen GARE. Gemeine Do- sten; menähren rispen- und knaulförmig. Blätter haarig. Die rundlichen Blu- Die farbigen Blumendekkblätter ey- förmig, spizzig, länger alsderKelch, Die Staubfäden länger als die blass- rothen zuweilen weissen Blumen- kronen. Wohnort. Allenthalben in Wäldern, an Bergen, Zäunen etc. | Blüthezeit. Juli, August. 4 Fruchtreife, September, Oktober. Nuzzen. Diese) Pflanze verdiente als Gewürz- pflanze von uns benuzt zu werden; sie hat einen angenehmen Geruch und einen scharfen, beisenden, gewürzhaften Ge- schmakk. Hängt man diese Pflanze in die Bierfässer, so verhindert es das Sauer- werden des Biers, läfst man sie aber damit gähren, so wird es berauschend, Die Blätter geben einen lieblich schmek- Zwei lange u, 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 373 kenden Thee. Aus den Blumen holen die Bienen Honig. Man kann mit der ganzen Pflanze hochbraun und roth fär- ben; ersteres sshe Linne im Oeland, lezteres Pallas in Rulsland, Sie ist of fizinell, CCLXXXVI MAJORANA. Majoran. 7. 7769.M. sor- DieBlätter eyförmig, stumpf, Die TENSIS, i h ‚Garten Majo- Aehren fast rund, dicht beisammen ran. stehend, weichhaarig. Die kleinen Blumen weiss. Wohnort. Sein eigentliches Vaterland ist unbe kannt; in unsern Gärten wird er überall gezogen. Blüthezeit. Juli, August. © Fruchtreife, _ August, September. Nuzzen, Als Gewürzpflanze gebrauchen wir ihn an viele Speisen. Aus den Blumen er- halten die Bienen Honig. Er ist ofhzinell. CCLXXXVNI. THYMUS. Thymian. 770.T.SerpytL- Die Stengel kriechend. Die Blätter Feldthymian. Aachy Aummpf, am Grunde gefranzt. Die kopfförmigen Blumen purpur- farbig ‚ selten weiss. 374 ‚14. Klasse. ı. Ordnung. Abarten. '4.) Gemeiner Feldthymian. Der "us Stengel niederliegend, weichhaarig. Die Blätter eyförmig, glatt, sehr kurz gestielt. Die Staubfäden inner- halb der Blumenröhre verborgen. Wohnort, In dürren, stark der Sonne ausgesezten Wäldern und auf Hügeln, z. B. um Hanau auf den Hügeln bei den Rückinger Schlägen, auf der Heide hinter dem Lehrhof und hinter dem Wil- helmsbad; um Frankfurt, Neuenhayn, Giesen, Darınstadt stc, b.) Grösserer Feldthymian, Der | Stengel ziemlich aufrecht, unten nie- derliegend. Die Blätter lönglich - eyför- mig, glatt, länger gestielt. Die Staub- Fäden über die Blumenröhre hervor- ragend. j | Wohnort. Auf der Mauer des Heu- senstammer Schlossgartens. | c) Zitronthymian. Die mit den. ‚Fingern zerriebene Blätter stark nach . Zitronen riechend. Wohnort. Um Frankfurt, ER Giesen etc. Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 375 Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. d.) Aufrechter Thymian. Der Stengel ganz aufrecht stehend Wohnort. Am Fusse des Berges bei Grossen - Buseck. e) Rauhhaariger Thymian, Der Stengel und vorzüglich die Blätter auf beiden Seiten haarig. Wohnort. Um Schiffenberg bei Gie- sen; auf dem Lerchenberg und bei dem Frankf. Forsthaus; um Hanau etc. Beobachtung. Die obersten Blätter der rauhhaarigen Abart fanden wir mehr- malen von einem seine Eyer in dieselben legen Cynips, in ein graues, wolliges, ungestaltes Köpfchen zusammengewach- sen und zusammengerollt, Juni bis September. August — Oktober. Diese Pfianze verdiente allgemein als Gewürz von uns benuzt zu werden, Sie hat einen angenehmen, starken gewürz- haften Geruch und Geschmakk, Einige Abarten werden auch schon zum Küchen- gebrauch in unsern Gärten gezogen, Die Isländer thun ihn Winters in die Mol- ken, wodurch dieselbe einen angeneh- men Geschmakk erhält, Zerquetscht in 376 14. Klasse, ı. Ordnung, Bier eingeben, soll er wider das Dre- hendwerden der Schaafe dienlich seyn» Bechstein behauptet die Schaafe fres” sen ilın nicht so gerne als manche Oeko- nomen sagten. - Auf dem Lande ist er das beste und gebräuchlichste Parfüm. Den Bienen dienen die Blumen als ein Stärkungsmittel. Die Blätter geben einen angenehmen Thee. Er ist ofhzinell. 7.771. T.vur- DerStengelstrauchartig, aufrecht, GARIS, u. tie e 2 .. . sehr ästig. Die Blätter eyförmig, zu- Gartenthy- mian. rükkgerollt, immergrün. Die matt purpurrothen Blumen in quirlartige Aehren. | | Wohnort, Das südliche Europa ist sein Vater- land; in unsern Gärten wird er überall gezogen. ‘ Blüthezeit. Juli, August, Fruchtreife. September. “"Nuzzen. Bei uns wird er als Gewürzpflanze vorzüglich in Einfassungen der Beete gezogen. In einigen Ländern spület man mit dem Absud dieser Pflanze die Weinfässer aus, um dem Wein einen angenehmen Geschmakk zu verschaffen. Er ist offhizinell, f Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 377 772.T.Acınos. _ Der Stengel aufrecht, haarıg, am Bergthyıian. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, 773. M. orrI« CINALIS, O/fizinelle Melisse Grunde etwas ästig. Die Blätter ey- förmig, spizzig, gegen die Spizze sägezähnig. DerKelch oben bauchig, unten zusammengezogen. Die Blu- men blass veilchenblau, mit gelblich- geflekktem Schlunde, in sechsblüthi- gen Quirlen. Auf trokkenem Sand und Kalkboden, Bei Hanau auf dem Steinheimerweg; zwischen Philippsruh und Dörnigheim; bei Bischoffsheim, Bergen, Seckbach; auf den Anhöhen von Offenbach nach Rumpenheim und Biber; bei Mühlheim ; auf dem Hausberg, dem Lerchenberg, bei Darmstadt etc. Juli, August. © September. Er kommt in seinen Eigenschaften den vorigen Arten bei. Er riecht an- genehm gewürzhaft, und die Bienen holen Hong aus den Blumen. CCLXXXVII. MELISSA. Melisse. Der Stengel aufrecht, ästig. Die Blätter eyförmig, sägeartig gezähnt. 378 - 14, Klasse. ı. Ordnung. Die weissen Blumen in den Blattwin- keln, quirlförmig, auf einfachen Stielchen. Wohnort. Bei Frankfurt vor dem Eschenheimer- thor, südlich vom Kirschwäldchen nahe am Weg; im Hayngraben zu Sulzbach. . Blüthezeit. Juli, August- 2 Fruchtreife. September. Nuzzen. Wegen ihrem angenehmen zitronarti- gen Geruch ist sie in unsern Gärten als Gewürzpflanze nicht selten. Die getrokk- neten Blätter geben einen guten Thee; frisch sezt man solche dem Salat bei. Von den Teuschen und Engländern wird die Melisse zuweilen dem Bier beige- mischt, um solches berauschender zu machen. Boucherey will aus ihr einen süssen und guten Zukker verfer- tiget haben. Die Bienen besuchen häu« fig ihre Blumen. Bei dem Karmeii» terwasser sind die Blätter ein Haupt- v bestandtheil. Sie ist offhizinell. CCLXXXIX. CALAMINTHA. Bergmünze, 774. C.OFFICI- NSLIS. Der Stengel aufrecht, ästig. Die Offizinelle Bjätter eyförmig, sägeartig gezähnt, Bergmünze. Zwei lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 379 Wohnort. Blüthezeit., Fruchtreife, Nuzzen. 775.M. Merıs- SOPHYLLUM. Melissenblät« terigeMelittis. spizzig, gerippt, etwas weichhaarig. Die Blumenstiele in den Blattwin- keln, einseitig, in: mehrere kleine Stielchen getheilt. Drei Zähne der obern Kelchlippe rükkwärts haken- förmig gebogen. Die bläulichen oder röthlichen Blumen doppelt so lange als der Kelch. Melissa Calamintha Linn, Im Wald zwischen der Sachsenhäuser Warte und Ysenburg, wenn man vom Ehrmannischen Garten her den Fuss- pfad geht. Schon Camerer fand sie in dieser Gegend; siehe Bauhin hist. plantar. T. 5. p. 228, Juli, August. 4 September. Völlig wie beider Melisse. CCXC. MELITTIS. Melittis. Die Blätter schwärzlichgrün oval, sägeartig gezähnt, haarig, stark rie- chend und gross. Die Blumen in den Blattwinkeln, einander gegenüber, 580 14. Klasse. ı. Ordnung, fast einseitig, weisspurpurfarbig, mit rothen Adern durchmalt. Wohnort. In Gebirgswäldern bei Königstein und Oberursel, woselbst sie auch schon Clu- sıus fand, Blüthezeit. Juni, Juli, 2 Fruchtreife, August. Nuzzen, Schon den Griechen und Römern war es bekannt, dafs die Bienen die honig- reichen Blumen dieser Pflanze sehr fleis- sig besuchen. Der Zierde wegen ver- dient sie in den Gärten eine Stelle. Sonst war sie bei uns ofäzinell. CCXCIL SCUTELLARIA. Schildkraut. 776.5. GALERI- CULATA, Gemeines kerbt. Die Blumen in den Blattwin- Schildkraut. Die Blätter herzlanzettförmig, ge- keln, gepaart, einseitig, an der Ober- lippe blau, an der Unterlippe weiss und am Schlunde geflekt. Wohnort. An Gräben, Bächen, Teichufern, an feuchten Orten, besonders in waldigen Gegenden, z. B. im Ried bei Gross- Auheim; in sumpfigen Orten bei dem Lehrhof ohnweit Hanau; am Bruchköb- Z weilange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 38ı lerwald; im Mezgerbruch bei Frankfurt; auf sumpfigen Wiesen bei Ursel etc. Blüthezeit. Juni — September. 4 Fruchtreiffe. August — Oktober. Nuzzen. Sie liefert eine schwarze Farbe. Sons war sie ofhzinell. 777.5.uss1ı- Die Blätter glatträndig, die un- OLIA, n .. » . a tern spiesförmig- eyrund, die obern Spiesförmi- i ges Schild- pfeil- lanzettförmig, etwas stumpf. kraut. Die Blumen in den Blattwinkeln, zu 2-35, blau. Wohnort. In einem sumpfigen Buchwald bei Giesen fand sie Dillen, Blüthezeit. Juli, August. 4 Fruchtreife. September, Oktober. 78.85. mınor. DieBlätter ey- herzförmig, fast glatt- Kleines Schild- rändig, Die Blumen in den Blattwin- kraut. keln, meistens einzeln, einseitig, roth, inwendig weiss gellekt, aussen rauhhaarig. Wohnort. In sumpfigen Gegenden, z. B. im Bruch hinter dem Frankfurter Forst- haus; an dem Reichebach welcher bei Falkenstein aus dem Gebirge kommt; bei Wixhausen in einer Waldwiese an 382 Blüthezeit. Fruchtreife. 14. Klasse. ı. Ordnung. faulen Stämmen ziemlich häufig; nörd- lich bei Gross- Auheim. Juli, August. 21 September, Oktober, ' CCXCIH. PRUNELLA. Prunelle. 779.P.vurca- Alle Blätter gestielt, eyförmig- RIS. Gemeine Pru«= nelle. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 78o.P. GRAn- DIFLORA. Grossblumige Prunelle. länglich, sägeartig gezähnt. Die obere Kelchlippe abgestuzt, fast dreizähnig. _ Die Blumenkrone doppelt so lang als der Kelch, blauviolett, bisweilen fleischfarbig, oder weiss. Sehr gemein auf Wiesen, Triften, in Obstgärten, Wäldern und überhaupt auf magern Pläzzen. Juni — August. # August, September. Die jungen Blätter können als Ge- müse und Salat genossen werden. Das Vieh frilst diese Pflanze, gerne und aus den Blumen holen die Bienen Honig. Sie enthält einen brauchbaren Farbestoff. Sonst war sie ofhzinell, Alle Blätter gestielt, eyförmig- länglich, etwas sägeartig gezähnt. Die obere Kelchlippe tief dreispaltig. Zweilange u. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 385 Die Blumenkrone viermal so lang als der Kelch,; blauviolett, bisweilen weiss. Wohnort. Auf Hügeln und auf bergigen Wiesen und Weiden. Bei Dörnigheim am Ried ; an der Lohe zwischen dem Wald und den Feldern ; zwischen Bergen und Enk- heim; bei Vilbel, Homburg, Wisbaden; auf den Anhöhen zwischen Rumpenheim und Biber; bei Hüttengesäss um die La- vabrüche ; häufig imVogelsberg; um Schif- fenberg und Annerod etc. Blüthezeit, Juni — August. 4 Fruchtreife, August, September. Nuzzen. Wie bei der gemeinen Prunelle, II. ORDNUNG. CAPSULIFERAE. Mit Saamenkapseln, ( Angiospermia Linn.) CCXCII. RHINANTHUS, Hahnenkamm., 761. R. crısTa- Die Blätter lanzettförmig, sägear- GALLI, Glatter Hah= nenkamm. tig gezähnt, Die Blumendekkblätter rundlich, sägeartig gezahnt, hohl. DieKelche glatt, Die Blumenkronen 584 14. Klasse, =. Ordnung, j' Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, „82. R. Arcc- TOROLOPHUS Poll. eyergelb, der ohrförmige Anhang des Helms blau. Gemein auf niedrigen, etwas feuchten Wiesen. Mai, Juni. @ Juli, August. Grün frilst ihn das Vieh nicht ungern, allein dürr ist er ein hartes und zähes Futter. Gute Oekonomen rotten ihn daher auf ihren Wiesen durch öfteres Abmähen der Blumen vor der Saamen- reife aus. Den zu Mehl zerriebenen Saamen hat man an mehreren Orten mit unter das Brod gemischt. Für Färbe- reien ist der Hahnenkamm nicht ohne allen Nuzzen. Die Blätter lanzettförmig, sägear- tig gezahnt. Die Blumendekkblätter Zottiger Hah- hohl, eyförmig, sägeartig gezahnt. nenkamm. Wohnort, Die Kelche zottig. Die Blumenkro- nen blassgelb, der ohrförmige An- hang des Helms blau. | Rhinanthus crista galli y. Linn. Auf Wiesen um Giesen gemeiner als die vorige Art, unter Roggen am Stein nauer Berg bei Marjoss, ‚, Zwei langeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 385 Blüthezeit. Mai, August. © ‚Fruchtreife. August, September. - Nuzzen, Wie bei der vorigen Art, CCXCIV. EUPHRASIA. Euphrasie. 785. E.orrıcı- Die Blätter stiellos, eyförmig, ge- NALIS. Ofhzinelle strichelt, scharf gezähnt. Die Blu- Euphrasie; men sehr bleichröthlich, mit weiss Augentrost. und gelb untermischt. Wohnort. Allenthalben auf trokknen Wiesen, Triften und in Wäldern. Blütbezeit. Juli, August. © Fruchtreife. ‘ September, Oktober, Nuzzen; Das Vieh frifst ibn, und seine Blumen geben den Bienen etwas Honig, War ofhzinell. 784.E.Opon- Die Blätter stiellos, gleichbreit- Te lanzettförmig, alle sägeartig gezähnt, Zahneu= | ei phrasie. Die Blumen einseitig, purpurfarbig, selten weiss. Wohnort. Unter der Saat, auf Wiesen, Triften, und an Wegen überall. Blüthezeit. Juli, August. © Fruchtreife,. September, Oktober, Nuzzen, Wie bei der vorbergehenden Art, 2, Th. Bb .. 386 14. Klasse, =, Ordnung. 785. E.LutEA. Die Blätter gleichbreit, sägeartig Gelbe Euphra- gezähnt, am Rande etwas zurükkge- SI&s rollt, die obersten glatträndig. Die Blumen gelb. Wohnort. Häufig an den Kalksteinbrüchen und. in den verlassenen Weinbergen zu Ber- gen, dicht vor den Häusern, und auch um Seckbach; bei dem Darmstädter Ju- denkirchhof. 7 Blüthezeit. Juli, August, © Fruchtreife, September, Oktober. CCXCV. MELAMPYRUM. Kuhweizen. 786.M.crısta- Die Blätter gleichbreit, glatträn- TUM. Kammartiger Kuhweizen. in vierekkigen Aehren. Die zusam- dig. Die purpurröthlichen Blumen mengelegtenDekkblätter herzförmig, fein gezähnt, dachziegelförmig auf einanderliegend, zurükkgekrümmt. Wohnort. Auf trokknen Wiesen und am Rande der Wälder und der Gebüsche, z, B. am Taande des Wäldchens zwischen Rödel« heim und Bockenheim; im Hägewald zwischen Renteln und Carbez ; auf Wie- Zweilange u. 2.kurzeStaubf. Saamenkapseln, 387 sen hinter Homburg; im Wald zwischen Cronenberg. und Falkenstein; auf Wie- sen zwischen Urborach und Messel und Darmstadt ; bei Hergershausen;, im Stel. zenmorgen bei Giesen und an dem Ran- | de der, Gebüsche bei Lollar etc. "Blüthezeit. Juni — August. © Fruchtreife, August, September. Nuzzen. Wird, jung von dem Rindvieh gerne gefressen... 787.M;aRvEn- Die Blätter lanzettförmig, die un-. SE, j ) Akker- Kuh, tern glatträndig, die obern am Grun- weizen. de gezähnt. Die purpurröthlichen, mit gelben Streifen versehenen Blu- men, inlokkern, kegelförmigen Aeh- ren, Die Dekkblätter purpurfarben, lanzettförmig, mit borstenförmigen Zähnen. | Wohnort. Unter der Saat, z. B. zwischen dem Rinzigheimerhof und dem Mittelbucher- wald; zwischen Dörnigheim und Rum- penheim ; bei Bischofsheim, Offenbach, Frankfurt, Darmstadt, Enckheim, Hom- va burg, Giesen etc. Blüthezeit. Juni; Juli. © Bbe 388 14, Klasse. 2.1 Ordnung. ı sum low. Fruchtreife. Nuzzen. 788. M.nemo- ROSUM. Haynkuhivei- ZEN» August. Die Saammen machen das Mehl, wenn sie in Menge sich ‘urter dem Getreide befinden , bläulich und bitter, aber ohne Nachtheil der Gesundheit. Dem Vieh ist diese Pflänze ein sehr angenehmes Futter, vorzüglich gut ist sie zum Och- sen- und Kuhmästen; und in’dieser Ab- sicht verdient sie gleich dem.Buchwei- zen angebaut zu- werden. Sie liebt einen sandigen leichten‘ ‘Boden. Aus, den Blu- menähren kann man nach Cronstedt eine ziemlich dauerhafte blaue, und mit feuerfesten Laugensalzen eine purpurro- the Farbe erhalten. Die Bienen erhal- ten aus dem Blüthen Honig. Als Zier- blume ist sie zu empfehlen. Die Blätter eylanzettförmig, glatt- rändig. Die gelben Blumen „einssi- y tig, an den Seiten der Zweige ‚in einer Art von Aehre. Die untern Dekk- blätter violett, herzlanzettförmig, ge- zähnt, die obern blüthenlos und zwei- farbig. Die Kelche mit einem pur« purröthlichen Filz überdekt. Zwei langeu. 2.kurze Staubf. Saamenkapseln. :389 " Wohnort. ‘ Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, n89. M. prA- TENSE, Wiesen - Kuh- weizen, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Häufig im Börl, einem Walde zwi«- schen Hinter- Steinau und Schlüchtern. ‘Juli, August. © September , Oktober. Sie dient zum Viehfutter und zur Bienennahrung, und verdiente als Zier- blume ihrer ungemein schönen Färbung wegen, eine der ersten ‘Stellen in un- sern Gärten; Die Blätter lanzettförmig, dieun« tern glatträndig, die zunächstan den Blumen, gering gezähnt; sämmtlich paarweise von einander entferntste- hend. Die geschlossenen, gelben, mit weisslicherRöhre versehenen Blu- men, einseitig, kommen aus den Sei- ten des Stengels ein- und paarweise hervor. Die Kelchzähne lanzettför- mig-gleichbreit, langzugespizit, mei- stens länger als die Kelchröhre. Häufig auf trokknen Wiesen und in Wäldern. | Mai — September. © August — Oktober. 590 Nuzzen. 790.M.syLva= TICUM FF aldkuhwei- zen, Wohnort. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, 14. Klasse. =. Ordnung. Von dem Genuss dieser Pflanze be- kommt die Butter der Kühe eiue gelbe Farbe und einen ‚vortrefflichen :Ge- schmakk. Die Schweine fressen sie nicht, Die Bienen holen aus den Blumen Honig. Dambourney erhielt von ihr eine schmuzzige Olivenfarbe. Die Blätter eylanzettförmig, die untern glatträndig, die obern am Grunde mit einigen kleinen Zähn- chen, paarweise von einander ent- fernt stehend, Die offenstehenden gelben Blumen einseitig, aus den Sei- ten des Stengels paarweise hervor- kommend. Die Kelchzähne lanzett- förmig, etwas stumpf, kürzer. Am Rande der Wälder und in den Wäldern selbst, hinter Homburg im Ge- birge. Juni — August, © August, September. Wie bei der vorhergehenden Art. Zweilangeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 391 791. L. sqU&= MARIA, Gemeine Schuppen- WUrzs Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. ’ 792.P. raLv- STRIS, Sumpfläuse- kraut. CCXCVI LATHRAEA. Schuppenwurz, An dem sehr einfachen blasspur« purblauenStengel, sizzen an der Stelle der Blätter, welkeSchuppen. Die pur-- purröthlichen Blumen hängen unter sich und die Unterlippe derselben ist dreispaltig. Im Wald bei Falkenstein, Mai — Juli. 4 Juli, August. Diese Schmarozzerpflanze gebrauchen die Schäfer, in Vermischung mit andern Pflanzen, als Vieharzney. CCXCVI. PEDICULARIS. Läusekraut. Der Stengel aufrecht, ästig. Die Blätter gehiedert, die Fiederblättchen halbgefiedert, lanzettförmig. Der zweilippige Kelch kammförmig, schwülig- punktirt. Die purpurfarbi- gen, bisweilen weissen Blumen, ha- ben eine schiefe, durch kleine Zähn- chen geschnäbelte Oberlippe. 392 14. Klasse. 2. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 799. P. SYLvA- TICA, FF aldläuse= kraut. Wohnort. Auf sumpfigen' Wiesen z. B. bei Bi- schofsheim; häufig um Frankfurf; bei Bockenheim, Offenbach, . Darmstadt, Homburg, Wehrheim, im ı Vogelsberg, um Giesen etc, Mai bis Juli. © Juli, August. Uns keiner bekannt. Man zählt diese und die folgende Art unter die scharfen und äzzenden Pflanzen; denn sie verur- sachen dem Rindvieh und den Schaafen mancherlei Beschwerden, und nur den Ziegen sind sie unschädlich. Dals sie . dem Vieh Läuse verursachen sollen ist höchst unwahrscheinlich. Der Stengel rasenförmig und nie- derliegend. Die Blätter gehedert, die Fiederblättchen rundlich, gering ge- zähnt. Der fünfspaltige Kelch läng- lich, ekkig, glatt, die Abschnitte gering gekerbt, der obere sehr klein. Die purpurfarbigen, selten weissen Blumen, haben eine herzförmige schiefe Unterlippe. Auf sumpfigen wiesen und waldigen sumpfigen Weiden, z. B. um Hanau auf Zweilange u, 2.kurzeStaubf. Saamenkapseln. 393 ? Blüthezeit. Fruchtreife. 794. A. Oron- TIUM. Finger förmi- ges L.öwen- maul. Wohnort. Wiesen bei dem alten Wald, an den Süimpfen bei dem Wolfsgang, im Bruch- köblerwald, auf einer Heide zwischen dem Wilhelmsbad und dem Kinzighei- merhof; um Offenbach, Frankfurt, Darmstadt, Homburg, im Vogelsberg, um Giesen etc, April — Juni. © Juli, August. CCXCVII. ANTIRRHAINUM. Löwenmaul. Die Blätter gestielt, lanzettförmig. Die Kelchblättchen gleichbreit, spiz« zig, ungleich, länger als die Blu- menkrone. Die fast in Aehren von einander entferntstehenden Blumen purpurfarbig (selten weiss) mit einem gelben Filze überzogen, Auf Feldern und Aekkern. Um Ha. nau auf Aekkern bei dem Kinzighei- merhof; bei dem Diebacherhof; bei Nieder- und Ober - Rodenbach; an der Gallenwarte bei Frankfurt; bei Heddern- heim und Bornheim; in den Weinber- gen zwischen Soden und Neuenhayn; 394 14. Klasse. =. Ordnung. im Getreide bei Rodheim; um Giesen; bei Ilbershausen im Vogelsberg etc. Blüthezeit. Juli, August. © Fruchtreife August, September. Beobacht. Die aufgesprungene Saamenkapsel sie- | het aus, wie der Hirnschädel eines Affens. Nuzzen. Sie liefert nach Dambourney eine rothbraune Farbe. Sie ist giftig und gehörte sonst unter die Berufskräuter, CCXCIX. LINARIA. Leinkraut. - 795.L.arven- Der Stengel aufrecht, ästig, etwas y} Ra 2 rauh. Die Blätter gleichbreit, die kraut. untern quirlförmig zu vier, höher hinauf paarweise, oder einzeln. Die Dekkblätter zurükkgeschlagen, von der Länge der Blumenstiele. Die Blu- men in Trauben, fast stiellos, blau oder gelb. Die Kelche mit klebrigen Haaren besezt; die Kelchblättchen länger als die Blumenkronen, der Sporn zurükkgekrümmt, spizzig. Antirrhinum arvense Linn. Wohnort. Auf Aekkern und sandigen Feldern, z. B. bei Hanau an dem Lehrhof und Zweilangeu. 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 395 Blüthezeit, Fruchtreife. 796.L. MINOR Nobis, Kleines Lein- kraut. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. \ dem Neuen- Wirthshaus; beim Frank- furter Forsthaus; am Walde bei der Sach- senhäuser Warte; bei Neu- Ysenburg; um Wenings, Giesen etc, Juni — September, © August — Oktober. Der Stengel aufrecht, sehr ästig, zottig- klebrig. Die Blätter verkehrt lanzettförmig, stumpf, zottig, die untern einander gegenüber stehend, die obern abwechselnd. Die röthli- chen Blumen in den Blattwinkeln, lang gestielt, der Sporn zurükkge- krümmt. Die drei obern Kelchab- schnitten aufwärts und zurükkgebo- gen, die untern kürzer. | Antirrhinum minus Linn. Auf Aekkern unter der Saat, z. B. im Steinheimer Grund bei Hanau; bei der Hartig; um Frankfurt, Offenbach, Ysen- burg, Giesen, Darmstadt etc. Juni — August, © September, 596 14« Klasse,‘ 2. Ordnung. > un 0. 797. L. vuLGA« rıs Moench, Gemeines Lein- kraut. Wohnort, Die Wurzel kriechend, treibt weit umher aufrechte, ästige Stengel her- vor. Die Blätter lanzettförmig- gleich- "breit, spizzig, gedrängt stehend. Die gelben Blumen in stiellosen Achren, auf der Spizze des Stengels,, dachzie- gelförmig über einander liegend, mit goldgelbem, zottigem Gaumen, und geradem ‚ spizzigem Sporn, welcher länger als der Blumenstiel ist. Antirrhinum Linaria Linn. b. Monströsses’Leinkraut, (Peloria.) mit zwei, drei - fünf, mal bespornten, fünfmännigen Blu- men, und fünfspaltigem, einwärts gefaltetem, stumpfem, geschlosse- nem Saume., Gemein auf Schutt, an Wegen, Zäu- nen, Ruinen, Bergen und zwischen dem Getreide. b. Am Maynufer bei Kessel- stadt; von Hanau aus am Weg nach Rückingen gegen über der Papiermühle; in Weinbergen zwischen Soden und Neuenhayn; um Darmstadt. Zweilangeu. sikurzeStaubf.:Saamenkapseln. 897 Blüthezeit. Fruchtreife. R Nuzzen. Juni — August. ‚September, Oktober. Diese Pflanze, welche verdächtige Ei- genschaften besizt, wirft man in Sma- land in die Milch, um dadurch die File gen zu töden. ‘Sie giebt eine oliven« braune Farbe; ihren Blumen gehen die ‘Bienen: sehr nach ;:als Zierblume ist sie 798.C. MURA- Ä wurzelnd. Die Blätter abwechselnd, LıS Nobss, : Mauer- Zym« belkraut. Walz, Blüthezeit, Fruchtreife, ‚zu empfehlen. , Sie ist ofhzinell. CCC. CYMBALARIA. Zymbelkraut. Die Stengel flach aufliegend und herzförmig, fünflappig, glatt. Die veilchenblauen Blumen einzeln in den Blattwinkeln, mit kurzem und ge- ‚radem Sporn. Antirrhinum Cymbalaria Linn. Auf Mauern in Frankfurt auf dem Fischerfeld ; auf einer alten Mauer an der Kapelle an der Ekke der Schnurgasse in Frankfurt; auf den Mauern des Sencken- bergischen Stiftsgartens und an der Ka- ‚tharinenkirche zu Frankfurt, April — August. 2 Juli ar September. E 598 14. Klasse. 2. Ordnung; Nuzzen. War sonst ofhzinell, 799. C. Era- Die Stengel ausgebreitet. Die Blät- -ziNENobis, Spiesförmiges Zymbelkraut. franzt. Die gelb- violetten Blumen einzeln, in den Blattwinkeln. Die Blu- ter abwechselnd, spiesförmig, ge- menstiele fadenförmig. Die Kelche haarıg. DerSporn zurükkgekrümmt, spizzig, etwas kürzer als die Blumen- krone. Antirrhinum Elatine Linn. Wohnort. Auf Brach- und Saatäkkern, z,B. auf Ackkern bei der Hartig; vor dem Vil- belerwald und um Vilbel; bei Massen- ’ heim; um die Oed bei Frankfurt; zwi- schen dem Schwarzguldenloch und dem Hellerhof bei Frankfurt und hinter der Gallenwarte nach Höchst hin; zwischen Soden und Naumhayn; um Giesen etc, Blüthezeit. Juli — September. & Fruchtreife. August — Oktober. 800.C.spuntA Die Stengel flach aufliegend. Die Nobis, lä b F| Förmi h UnäichtesZym- Blätterabwechselnd, eyförmig, rauh- belkraut. haarig, dieuntern gekerbt, dieobern glatträndig. Die gelb- schwarzpur- purfarbigen Blumen, einzeln in den Zweilange u. 2.kurze Staubf. Saamenkapseln. 399 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, 801. S.NODosA, Knotige Braunwurz. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Blattwinkeln, gestielt, mit etwas ge= krümmtem , spizzkegelförmigem, kürzerem Sporn, als die Blumen-« krone. Die Kelche haarig. Antirrhinum spurium. Linn. Auf Brach- und Saatäkkern, z.B. bei Dörnigheim; bei der Hartig; bei Dor- felden; um Frankfurt zwischen dem Schwarzguldenloch und dem Hellerhof, hinter der Oed und hinter der Friedbur- ger- und Gallenwarte; um Giesen etc, Juli — September. © August — Oktober. CCCI. SCROPHULARIA, Braunwurz. Die Wurzel sehr knotig und fase- rig, weisslich. Die Stengel stumpf- ekkig, purpurröthlich, Die Blätter gestielt, herzförmig, sägeartig ge- zähnt. Die Blumen an der Oberlippe purpurroth, an der untern grün. Gemein an Gräben, in Gebüschen und feuchten Wäldern. Juni, Juli. 4 August, September. 400 14. Klasse. =. Ordnung. .. Beobacht. Nuzzen. 802.5. aqua- TICA. Wasserbraun- wurz. A Wohnort. N Diese Pflanze, welche einen starken widrigen Geruch!hat, wird von mancher- lei Insekten stark besucht, z. B. von Wespen und Schlupfwespen, dem Byr- rhus Scrophulariae, Curculio pericarpius, Tenthredo scro- phulariae etc. Dem Vieh scheint sie als Futter nicht zuträglich zu seyn. Ihre Wurzel soll in den Würmern der Schweine brauchbar seyn und die Blät- tern geben eine braune Farbe. Die Bie- nen besuchen ihre Blumen häufig. Sie ist ofhizinell. Der Stengel mit häutigen Ekken. Die Blätter eylanzettförmig, spizzig, sägeartig gezahnt, herablaufend. Die Blumen an derOberlippe dunkelroth, an der untern grün, mit purpurroth gemischt. An Gräben und Bächen, z.B. an dem Bach beim Hanauer Fischerhof und an Gräben hinter der Hanauer- Fasanerie; an dem Bach zwischen der Frankfurter Saustiege und Ysenburg; in dem Grum- melbach bei Giesen und um Grossen- Buseck etc. er A0F Zweilange u. 2.kurze$taubf, Saamenkapseln. 44e- Blüthezeit. _ Juni, Juli. 4 .. Fruchtreife, » August, September. Nuzzen., „. Die Blumen dieser stinkenden Pflanze, geben ‚den Bienen Stoffizu Honig. Sie war offhizinell, CCCH. DIGITALIS. Fingerhut, 305. D.rurpu-. DerStengelaufrecht, weichhaarig. REA, Rother Finger- hut. spizz gekerbt, in den Blattstiel lau-. Die Blätter abwechselnd, eyförmig, fend, runzlich, zu beiden Seiten weichhaarig. Die Kelchblättchen ey- . förmig, spizzig. Die Blumen einsei- tig, in dichten Aehren, schön pur- purroth, inwendig mit Punkten be- zeichnet, sind stumpf, und haben ganze Oberlippen. Wohnort. In Gebirgswäldern z. B. hinter König- stein nach dem Feldherg; häufig auf dem Gebirg zwischen Wisbaden und Langen. schwalbach; bei der Falkensteiner Mühle, und im Wall zwischen Falkenstein und Nieder- Reifenberg. Blüthezeit. Juni, Juli. @ Fruchtreife, August, September. 2. Th, Ge 402 ı4. Klasse, ©. Ordnung, Bemerkung. Nuzzen. 804. D. amsr- GUA, Braungeflek- ter Fingerhut. Wohnort. 'pfehlen. Menschen und Thieren ist der rothe Kingerhut ein scharfes Gift! Die Trut- hühner werden auf seinen Genuss betrun- ken, bekommen bluthigen Koth, zeh- ren ab und sterben. Eine wichtige Arzneypflanze! Aus den Blumen erhalten die Bienen etwas Ho- nig. Als Zierblume ist sie sehr zu em- d Der Stengel aufrecht, weichhaarig. Die Blätter abwechselnd, eylanzett- förmig, spizzig, oben glatt, unten weichhaarig, Die Kelchblättchen lan- zettförmig, Die Blumen einseitig, in weitläuftigen' Aehren, okkerfarben, mit braunen Punkten bezeichnet, sind stumpf, und haben ausgerändete Oberlippen. In Wäldern, z. B. bei den Rückinger- Schlägen ohnweit Hanau, im alten Wald und in der Bulau; in Gebüschen beim Steinheimer Galgen; auf den Anhöhen zwischen Offenbach und Biber; häufig hinter dem Frankfurter Forsthaus; zwi- schen Ysenburg und dem Saustiege; im Zweilange u. a. kurze Staubf. Saamenkapseln. 403 Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, 805. L. aguA- TICA, Gemeines Sumpfkraut. Wohnort, Wald. hinter Cronenberg nach Falken- stein zu; bei Harresbausen; in den ver- lassenen Weinbergen bei der Katz jen- seits Gelnhausen; häufig um Kleeberg; bei Kelsterbach etc. Juli, August. 4 September. Sie verdient als Zierblume in unsere Gärten aufgenommen zu werden. Die _ Bienen gehen den Blumen sehr nach, CCCII. LIMOSELLA. Sumpfkraut. Der Stengel kriechend und wur- zelnd- Die Blätter sehr lang gestielt, lanzettförmig, fleischig, glatt, glatt- rändig, Die röthlichen Blumen in den Blattwinkeln,, kurz gestielt. Auf üherschwemmten sandigen Stel- len, z. B. häufig von Hanau aus jenseits den Rückinger-Schlägen rechts und links auf dem Weg nach Rückingen zu; an "feuchten Orten beim Hanauer Galgen; vor hödelheim; an dem Sumpf hinter der Schleifmühle zu Hausen; im Rul- hausen beim Teich oberhalb Gedern® um Giesen etc, Cc:2 404 1 Blüthezeit, Fruchtreife. 806. O.raEvıs. Ebener Erven- würger. Wohnort, "Blürhezeit. ‚Fruchtreife, Bemerkung. 4 Klasse. =. Ordnung. Juli — Oktober. & September — November. CCCIV. OROBANCHE. Ervenwürger. Der Stengel sehr einfach, eben, violet-bläulich. Der Dekkblättersind drei an einer jeden Blume. Der Kelch vier- fünfspaltig. Die Staubfäden et- was über die Blumenkrone hervorra- gend. Die Narbe einfach, gross. Die Blumen schön violet- blau. Orobanche purpurascens Jacg. | Eine Schmarozzerpflanze welche Rei- chard häufig auf dem Riederberg bei Frankf, fand, wir aber, mehrmalen da- selbst vergelblich suchten. Mai, Juni. 21 Juli, August. Wir haben ganz genau die getrokk- neten Exemplare in Reichards herbar. mit der in, Jacquin fl, austr. t. 276. unter, dem Namen O, purpurea, nachher aber von ihm pur purascens genannten Pflanze, vergli-. chen,.und völlig einerlei gefunden. iv langeu, 2. kurze Staubf. Saamenkapseln. 405 807.0. ARENA” rıa Borckh,. Sand - Erven- würger. Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, -“Nuzzen, 808. O. MAJOR. Grosser Er- ven würger. Der Stengel sehr einfach, weich- haarig, gelblich oder purpurfarbig- bläulich. Der Dekkblätter sind drei an einer jeden Blume. DerKelch vier- selten fünfspaltig, - Die Staubfäden kürzer als die Blumenkrone. Die Nar- be kopfförmig, zweispaltig. Diege- ruchlosen purpurfarbig - blauen Blu- men fünfspalsig; die Oberlippe zwei- spaltig, die Unterlippe dreispal- tig, inwendig der Länge nach mit zwei weisslichen Erhabenheiten ver- sehen. | Eine Schmarozzerpflanze welche auf dürrem Sandboden wächst, z. B. auf dür- ren Sandhügeln von Frankfurt aus rechts bei Arheilgen ; bei Kelsterbach. Juni — August. 2 August, September. Wie bei der folgenden Art. Der Stengel sehr einfach, weich- haarig. Nur ein Dekkblatt an jeder Blume. Der Kelch vierspaltig. Die Staubfäden nur etwas über die Blu«- 406 ‚34. Klasse, 2. Ordnung, Wohnort, Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen, 809.0.RAMOSA, destiger Er- venwürger. men hervorragend. Die Narbe kopf- förmig, zweitheilig. Die stark ge- " würznelkenartig riechenden Blumen weisslich, oben sehr schwach purpur- röthlich, mit etwas gelben unter- mischt; der Helm inwendig mit pur- purröthlichen Adern durchmahlt. Eine Schmarozzerpflanze welche auf trokknem Boden, auf Wegen, auf Wie- sen und bergigen Triften wächst, z. B, am Fahrweg von Hochstadt nach der Hartig; an dem Hohlweg zwischen Bi- 'schofsheim und der Lohe, bei Bergen, Enckheim, Rumpenheim, Öffenbach, häufig um Frankfurt, auf dem Lerchen- berg, um Darmstadt; auf trokknen Hü- geln bei Treys- Münzenberg ; bei Stein- furt etc- Juni — August. 4 August, September. In Schonen werden die jungen Sten- gel sowohl roh, als gekocht als Salat ge- gessen. Der Stengel ästig, blassgelb, fein- ..haarig, Der Dekkblätter sind dreian einer jeden Blume. Der Kelch vier- Zweilange u. 2. kurze Staubf,. Saamenkapseln. 407 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Schaden. spaltig. Die Staubfäden kürzer als die fünfspaltigen Blumenkronen. Die kleinen Blumen bald: blassbläulich, bald purpurröthlich, oder weiss. Eine Schmarozzerpflanze welche auf Hanffeldern um Darmstadt wächst. Juni — August. 4 August, September. | Dieser ist sehr bet:ächtlich - indem diese Pflanze auf den Hanffeldern dem Hanf alle Nahrung aussaugt. Hofrath Gmelin in Karlsruhe hat berechnet, dals der Schaden der durch sie jährlich im 'Baädischen entsteht, auf 50000. |. sich beläuft. | 408 ı5. Klasse, 'r. Ordnung, vn iovr\ z USJE) i ‚ol, FÜNFZEHNTE KLASSE. TETRADYNAMIA.Mit 4. lang. u. 2. kurz. Staubfäden. . ORDNUNG. SILICULOSAE,' Mit 'Schötchen. | *) Mit etwas aufgeblasenen Schötchen. CCCV. CAMELINA, Leindoiter. ' > Der Kelch vierblätterig, abstehend, ‚die Blättchen lanzettförmig. Die Blumen- krone vierblätterig, mit nagelförmigen Verlängerungen ‚stumpf‘ und ganz. Die Staubfäden ohne Zähne, Die Narbe kopf- förmig. Das aufgeblasene, herzförmige Schötchen, besteht aus zwei freiwillig abfallenden Schalen, mit hervorstehen- dem Rand, welche obenher zwei halb- walzenförmige Verlängerungen haben, die in ihrer Verbindung ein Rohr bil den, welches den, auf der herzför- migen Scheidewand sizzenden Griffel aufnimmt. An dem Umfange der Schei- dewand befinden sich 10 — ı5 rundli- che, ausgerändete Saamen an eigenen Stielchen, wovon aber nicht alle reifen. Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schötchen. 409 CCCVI,. COCHLEA- hIA, Löffelkraut. Bu i i 2. De CCCVH...; ADYSETON. Steinkraut. Der Kelch vierblätterig, abstehend ; die Blättchen länglich und hohl. Die Blumenkrone vierblätterig, mit nagelför- migen. Verlängerungen, , Die Staubfäden ohne. ‚Zähne. Der Griffel sehr kurz. Die Narbe stumpf, Das Schötchen herz- förmig,, aufgeblasen, an der Spizze ein- geschnitten. Die freiwillig abspringen- den Schalen haben in der Mitte einen hervorstehenden Bukkel, sind am Rande wo sie an der Scheidewand anstehen etwas beigezogen, an der Oberfläche mit ‚hervorstehenden, in einander laufenden Linien geziert, und enthalten viele, ey- förmige, ausgerändete Saamen, "Der “Kelch vierblätterig, abstehend ; die Blättchen länglich' und fach. Die Blumenkrone vierblätterig, mit nagel- förmigen Verlängerungen. Die zwei kürzern Staubfäden haben in- der Mitte ein kleines fadenförmiges Zähnchen. Die Narbe stumpf. Das Schötchen am Um- kreis rund, an der Oberfläche schwach gewölbt und fast glatt. Die runde Schei- dewand mit dem sehr kurzen, stehen- bleibenden Griffel von gleicher Grösse der abspringenden Schalen. Die Fächer- CCCVII. ALYSSUN, diysse. CC. ARMORA- CIA. Meerrettig. 15. Klasse. ı. Ordnung. chen enthalten zwei zirkelrunde, gerän- dete Saamen. Der Kelch vierblätterig, etwas offen- stehend; die Blättchen eyförmig. Die Blumenkrone vierblätterig, mit nagelför- migen Verlängerungen ; die Blättchen halbzweispaltig. Die zwei kurzen Staub- fäden am Grunde gezähnt. Die Narbe kopfförmig. Das Schötchen klein, am Umkreis oval E auf der Oberfläche glatt, oder doch sehr schwach gewölbt, hat einen runden, sehr langen, stehendblei- benden Griffel, eine gleich grosse, ovale Scheidewand, zwei abspringende Scha- len und ein- zwei-oder dreisaamige Fä- cherchen. Die Saamen zusammenge- drükt, zirkelrund, mit:einem fadenför- migen Rand umgeben. Der Kelch vierblätterig; die Blättchen eyförmig. Die Blumenkrone vierblätte- rig, mit nagelföormigen Verlängerungen. Die Staubfäden ohne Zähne. Der Grif- fel fehlt. Die Narbe dikk, kopfförmig. Zwei Drüsen unter jedem kurzen Staub» faden, Das Schötchen länglich, geglät- tet, etwas wellenförmig, mit dreisaami- Vier lange. u. 2 kurze Staubf. Schötchen. Ara x SCCK. DRABA. Hungerblume. CCCXI, THLASPI. Tüäschelkraut, gen Fächerchen. Die Saamen eyförmig, ausgerändet. Der Kelch vierblätterig; die Blättchen 'eyförmig- länglich, am "Grunde gleich. Die Blumenkrone vierblätterig, mit sehr kleinen nagelförmigen Verlängerungen, hat entweder ungetheilte, oder an der Spizze eingeschnittene, oder halb zwei- spaltige Blättchen, Die Staubfäden ohne Zähne, Die Narbe kopfförmig , flach. Das Schötchen eyförmig-länglich, etwas zusammengedrükt, an der Spizze nicht eingeschnitten, zweifächerig, vielsaamig, und die Scheidewand steht mit den Schalen gleichlaufend. Die Saamen ey- förmig, etwas zusammengedrükt. *%*) Mit’an der Spizze ausgerändeten und einem häutigen Rande umgebenen Schötchen. Der Kelch vierblätterig; die Blättchen stumpf. , Die Blumenkrone vierblätterig; regelmässig. Der Griffel sehr kurz. Die Narbe kopfförmig. Das Schötchen zir- kelrund, oder. fast rund, die beiden Schalen kahnfürmig ausgehöhlt, haben auf der Gegenseite ihrer Oeffnung, oder auf ihrem Rükken einen herumlaufen- ‚den häutigen land. Die Fächerchen ent- 4ır 15. Klasse. ı. Ordnung, halten viele eyförmige, ausgerändete Saamen, ° CCCKIH. Der ‚Kelch vierblätterig; die Blättchen IBERIS. verkehrt, eyförmig und hohl, Die Blu- Zungenblume. Ban en menkrone vierblätterig, unregelmässig ; die zwei äussern Blättchen grösser. Der Griffel kurz, Die Närbe stumpf. Das Schötchen rundlichz; : die Scheidewand schmal ‚länglich, hat auf beiden Seiten herumlaufende Fortsezzungen, an wel- chen die kahnförmiggebogenen, geflü- gelten Schalen ansizzen. ‘Die Fächerchen einsaamig. Die Saamen rundlich, eyför- mig, zusammengedrükt, in der Spizze jeder Seite der Scheidewand mit einem eigenen Faden befestiget. ECCKXIU. Der Kelch vierblätterig,, abstehend; NASTUR- R air hl TIUM. die Blättchen hohl. Die Blumenkrone 4 . . .. . Eh) Kreise: vierblätterig. Drüsen 2, in der Grund- fläche der kürzern Staubfäden, Der Griffel kurz. Die Narbe stumpf. Das Schötchen auf der Oberfläche platt, am Umkreis oval, oben krum eingeschnit- ten; die Schalen kahnförmig ausgehöhlt, unten sanft, oben stärker geflügelt; die Flügel höher als der Griffel; die Schei- dewand elliptisch, hat auf ihrer obern Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schötchen. 413 GCCKXIV. SENCKEN- BERGIA, Senckenbergie, CCEXV. LEPIDIUM, Pfefferkraut. CCCXVT. KODSCHIE- DIA. Rodschiedie. Spizze auf jeder Seite an einem eigenen Faden einen herabhängenden Saamen. **#+) Mit an der Spizze' ausgerändeten Schöt. chen , ohne hänutigen Rand. Der Kelch vierblätterig, abstehend ; die Blättchen hohl. Die Blumenkrone fast ohne Blätter. Staubfäden nur zwei. Grif- fel keiner, Die Narbe stumpf. Das Schötchen zirkelrund, am Rande spiz- zig, ausgerändet, mit einsaamigen Fä- cherchen. Der Kelch’ vierblätterig, abstehend ; die Blättcben hohl. Die Blumenkrone vierblätterig, gleich. Drüsen, sechs kleine. Der Griffel: sehr kurz. Die Narbe stumpf. Die kahnförmig ausge- höhlten Schalen laufen oben und unten spizzig aus, und bilden ein länglich-ova- les, Schötchen; gie elliptische Scheide- wand hat auf beiden Seiten einen Saamen, Der Kelch vierblätterig, abstehend; die Blättchen hohl. Die Blumenkrone vierblätterig, gleich. Das Schötchen keil- förmig anlaufend,, mit‘kahnförmig aus- gehöhlten, an der Kante nicht geflügel- ten, am Ende aber in einen Flügel aus- laufenden Schalen , ‘deren Oeffunng tief 414 CCCXVL. SISYM- BRIUM., Sisymbrium. GCCXVIIT, SINAPIS. $ enf. 15. Klässe =. Ordnung: sizt, mit welcher sie an der elliptisch gebildeten Scheidewand anstehen; die Fächerchen vielsaamig, I. ORDNUNG. SILIQUOSAE, - Mit Schoten. *) Mit gleichbreiten und runden Schoten. Der Kelch vierblätterig; die Blättchen etwas abstehend. Die Blamenkrone vier- blätterig, mit nagelförmigen Verlänge- rungen. Die Narbe stumpf. Vier Drü- sen am Grunde des Fruchtknotens. Die Schote lang, mit geringen Vertiefungen, und geraden, nicht zurükkgerollten Klap- pen. Die Saamen ausgerändet. Der Kelch vierblätterig, sehr ahste- hend, gefärbt. Die Blumenkrone vier- blätterig, mit nagelförmigen Verläuger rungen; die Blättchen aufrecht. Drüsen vier, vovon sich zwei zwischen den kür- zern Staubfäden und ‚dem Fruchtknoten, und zwei zwischen den längern Staub- fäden und dem. Kelch. befinden, . Die Narbe schwach ausgerändet, zusammen- gedrükt, Die Scheidewand der rund- lichen mälsig langen Schote, ist über die Schalen hinaus in einen langen Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 415 CCCERIX. BRASSICA, Kohl. - OOCAX. ERYSIMUM. Hederich. schwerdförmigen , oder vierekkigen Schna- bel verlängert. Die beiden Fächer ge- wöhnlich 2-5 saamig, zuweilen findet sich aber noch in dem Schnabel ein klei- nes, entweder leeres, oder mit einem kleineren Saaınen versehenes Fach. Der Kelch vierblätterig, absiehend , gefärbt, die Blättchen ‚gleichbreit, hohl, an der Spizze kappenförmig, am Grunde hökkerig. Die Blumenkrone vierblätte- rig, mit nagelförmigen Verlängerungen, Drüsen vier, wovon zwei zwischen den längern Staubfäden nach aussen und zwei zwischen den kürzern Staubfäden nach in- nen liegen. Der Fruchtknoten rund, der Griffel kurzund dikk. DieNarbe kopfför- mig. Die,Schote länglich, rund. Die den kürzern Schalen entgegengesetzte Schei- dewand geht ineinen pfriemenförmigen et- was zusammengedrukten sturmpfen Schna- bel aus, der sich mit der Narbe endigt. Die Fächerchen vielsaamig. **) Mit vierekkigen Schoten. Der Kelch vierblätterig, geschlossen , gefärht; die Blättchen am Grunde gleich. Die Blumenkrone vierblätterig , mit nagelfürmigen Veriängerungen. Zwischen 416 CCEXKXT. TURRITIS. Thurmkraut. CCCXXIL EHUCA, Bauke, ı5. Klasse. ı. Ordnung. den beiden kürzern Staubfäden befinden sich zwei Drüsen. Die Narbe kopfför- mig, Die Schote mit Vertiefungen, ei- ner den Schalen entgegengesezten Schei- dewand, und sehr kurzem Schnabel. In jedem Fächerchen befinden sich viele rundliche Saamen, Der Kelch vierblätterig, nur etwas von einanderstehend, am Gruude gleich. Die Blumerkrone vierblätterig, mit na- gelförmigen Verlangerungen. Die sehr lange, steifstekende, rautenartig- zusam- mengedrükte Schote, endigt sich mit der zweihalsigen , stiellosen Narbe, und die Scheidewand ist mit den Schalen gleichlaufend. In jedem Fächerchen be- finden sich viele ausgerändete, zusam- mengedrükte Saamen. Der Kelch vierblätterig, geschlossen , am Grunde gleich. Die Blumenkrone vierblätterig, mit nagelförmigen Verlän- gerungen. Die rautenartig- zusammen- gedrükte Schote, endigt sich entweder mit einem schwerdförmigen oder fast vierekkigen Griffel. Vier lange u. 2. kurze Staubf.. Schoten. 417 COCXXHT, CHEIRAN- THUS, Levkoje. CCCXXIV, ARABIS, Arabis. ***) Mit zusammengedrükten Schoten. Der Kelch vierblätterig, zusammenge- neigt; zwei Blättchen am Grunde etwas hökkerig. Die Blumenkrone vierblät- terig, mit nagelförmigen Verlängerungen, Von den 6 Staubfäden stehen die 2 kür- zern bei den hökkerigen Kelchblättern und sind mit Drüsen umgeben. Der sehr kurze Griffel hat eine zweitheilige, zurükkgeschlagene, dikkliche Narbe. Die lange zusammeugedrükte stumpfwinke- lige Schote, hat eine dünne Scheidewand, einen sehr kurzen zweispaltigen Schna- bel, {und enthält in jedem Fächerchen viele zusammengedrükte, am Rande oft häufige Saamen, Der Kelch vierblätterig, zusammenge- neigt; zwei Blättchen am Grunde etwas hökkerig, oder auch gleich, Die Blu- menkrone vierblätterig, mit nagelförmi- gen Verlängerungen, Drüsen, vier. Die Schote lang, -zusammengedrükt, endigt sich mit einem sehr kurzen, stumpfen, Schnabel und enthält viele gerändete Saamen. 2.. ER: Da 418 CCCKXXV. 15. Klasse. .». Ordnung. Der Kelch vierblätterig, am Grunde CAkDAMINE gleich. Die Blumenkrone vierblätterig; Kardamine. CCCKXVI. DFNTARIA,. Zahnwurz. CCCXXVI. LUNARIA. Mondviole. mit nagelförmigen Verlängerungen, Drü- sen sechs; zwei am Grunde eines jeden kürzern Staubfadens, die übrigen zwi- schen den grössern Staubfäden. Die Nar- be kopfförmig. Die längliche zweischnei- dige Schote engigt sich mit dem stum- pfen Griffel; die Schalen springen ela- stisch auf, und rollen sich mehrentheils zurükk; die häutige Scheidewand ist mit den Schalen gleichlaufend. Die Fächer enthalten wenige Saamen, Der Kelch vierblätterig, sehr klein, etwas abstehend ; die Blättchen am Grun- de gleich. Die Blumenkrone vierblät- terig, mit nagelförmigen Verlängerun- gen. Die Narbe stumpf ausgerändet. Die Schote lang, rund, springt elastisch vom Grunde gegen die Spizze mit zu- rükkgerollten Schalen von einander; die Scheidewand ist etwas länger als die Schalen. Die Fächerchen enthalten viele Saamen. Von den vier zusammengeneigten Kelch blättern sind zwei entgegengesezte am Grunde hökkerig und sakkförmig. Die Vier lange u..2. kurze Staubf. Schoten. CCCXXVII. BAEUMER-«- TA. Bäumerte k e CCOCXXIXK. CAROLI- GMELINA. Karls» Gme- line. COCKXX. VOGELIA, F ogelie. 419 Blumenkrone vierblätterig, mit nagelför- migen Verlängerungen. Der gestielte Fruchtknoten, hat einen kurzen Griffel, und eine dikke, stumpfe eingeschnittene Narbe. Die grosse Schote ist rundlich, blattartig zusammengedrükt, und die bei- den Schalen sind der ihnen gleichlau- fenden Scheidewand gleich. Sie enthält wenige nierenförmige, flache, am Rande geflügelte Saamen. #***) Mit niedergebogenen Schoten. Der Kelch vierblätterig; die Blättchen am Grunde gleich, Die Bliumenkrone vierblätterig, mit nagelförmigen Verlän- gerungen. Drüsen, vier. Die runde Schote vielsaamig, mit geraden, von einander gehenden Schoten. Der Kelch vierblätterig, abstehend, gefärbt, am Grunde gleich. Die Blu- menkrone vierblätterig, mit nagelförmi- gen Verlängerungen, Die Schote läng- lich, kurz und mit Vertiefungen, Il. ORDNUNG. PERICARPIFERAE. Mit Fruchthüllen. Der Kelch vierblätterig, etwas abste- hend, Die Blumenkrone vierblätterig. Dada 420 15, Klasse. 5. Ordnung. kugelige nussartige Fruchthülle ist zwei- fächerig, hat eine durchsichtige Scheide- wand, und oben zwei klaffende Her- vorragungen, zwischen welchen der Grif- fel steht, der aber bei völliger Zeitigung abfällt. Sie enthält gewöhnlich nur einen Saamen, aber immer ist die Spur von der Scheidewand und dem andern ver- krüppelten Saamen da, CCCXXXL Der Kelch und die Blumenkrone sind Tg vierblätterig, Die Narbe einfach. Die Krähenfuss. Fruchthülle einzeln, nussartig, rundlich- nierenförmig und igelartig, besteht aus © nebeneinander liegenden, elliptischen, einsaamigen Fächerchen. Die Scheide- wand beinartig. CCCXXXH. Der Kelch vierblätterig; die Blättchen ‚RAPHANI- gegeneinandergeneigt, wovon zwei am ie Grunde bauchig sind. Die Blumenkro- Akkerrettig. ne vierblätterig. Die schotenförmige Fruchhülle, rund, zugespizt, bei der | Reife rosenkranzartig gegliedert, besteht aus einer der Länge nach herablaufen- den Reihe knochenartiger Fächer, wovon jedes einen Saamen enthält. Vier lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 4=ı CCCXXXIT: RAPHANUS. Rettig. . . . Naktstengli- Die W urzelb RUE in einem Kreisauf che Zungen- der Erde liegend, halbgefiedert; die blume. Fiederblättchen stumpf, das äusser- ste das grösste. Die Blumen weiss. Wohnort. Fast allenthalben auf Aekkern und Sandfeldern, Vier lange u. =. kurze Staubf. Schötchen. 431 Blüthezeit. April — Juni. © Fruchtreife, Mai — Juli. Beobacht. Sie weicht zuweilen ab, mit ästigem, blätterigem Stengel und glatträndigen Blättern. Nuzzen, Die Schaafe fressen diese Pflanze sehr gerne. Nach Nocca dienen in Italien die jungen Blätter im Frühjahr als Ge- müse, CCCX1II. NASTURTIUM. Kresse. +.821.N.sarı- Die Blätter lanzettförmig, einge- vum Moench, 2 & k 2 schnitten - vielspaltig, stumpf. Die Gartenkresse. Blumen weiss. Nasturtium hortense crispum Bauh. Lepidium sativum Linn. b. Mit kraussen Blättern. Wohnort. Ihr Vaterland ist unbekannt; nach Scouten sollte man glauben es seyen die Inseln der Magellanischen Meerenge. In unsern Gärten wird sie häufig ge- zogen. Blüthezeit.. Mai — Juli. © Fruchtreife, Juni — August. Nuzzen. Sie wird als Salatpflanze benuzt; auch mit Zukker auf Butterbrod gegessen. Ihr Saame giebt ein gutes Brennöhl, 45.2 15. Klasse. ı. Ordnung. 822. N. Igerıs Nobis, Gichtkresse. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, 825. S. RUDE- RALIS Nob, Schutt- Sen- ckenbergie, oder Stink- kresse, Wohnort. auch könnte derselbe einigermassen den Senf ersezzen, Sie ist ofhzinell. Die untersten Blätter lang gestielt, lanzettförmig, sägezähnig oder ver- schieden tief eingeschnitten, die obern gleichbreit und glatträndig. Die Blumen weiss, Lepidium Iberis Linn. In den Gleiberger Ruinen bei Giesen, Juni, Juli. © August, September. CCCXIV. SENCKENBERGIA, Sen ckenbergie. Der Stengel sehr ästig. Die Wur- zelblätter gezähnt- gehedert, die an den Aesten gleichbreit und glatträn- dig. Die weissen Blumenblätter mei- stens fehlend. Lepidium ruderale Linn. Auf Schutt, Mauern, an Wegen und steinigen Orten, z. B. auf der Kinzig- brükke zu Hanau; auf dem Weg von Hanau nach Kesselstadt ; vor dem Stein- heimerthor zu Hanau; häufig um Frank- furt, Darmstadt, Giesen etc, Vier lange ‘ Blüthezeit, Fruchtreife, Bemerkung. u, 2. kurze Staubf. Schötchen. 433 Mai — August. © August, September. ‚Johann. Christian Sencken- berg war Arzt in Frankfurt, und sti tete daselbst, ganz aus seinen eige- Nuzzen. 824. L. Larıro- Breitblätteri- ges Pfeffer- kraut, nen Mitteln, ein grosses Hospital, eine Anatomie und einen botanischen Garten. Noch ehe diese Gebäuden ganz vollendet waren, stürzte er von einem derselben todt herunter, und wurde in dem, vom ihm errichteten botanischen Garten, begraben, Botanik war sein Lieb- lingsstudium, und ihm haben wir die Entdekkung mancher seltenen Pflanze der hiesigen Gegend zu verdanken, Ihr knoblauchsartiger Geruch vertreibt Wanzen und Kornwürmer, und theilt sich dem Fleisch, der Milch, der Butter und dem Käse der Thiere mit, welche sie fressen; er verliert sich aber, wann sie nur 3 Tage hindurch wieder ander Futter geniesen. CCCXYV. LEPIDIUM. Pfefferkraut. Die Wurzel sehr kriechend. Der Stengel aufrecht, hoch, graugrün. 2 Th, E e 454 15. Klasse. ı. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 825.L. ram NIFOLIUM. Grasblätteri- ges Pfeffer- kraut. Die Blätter gestielt, dikk, glatt; an der Wurzel eylanzettförmig, sägear- tig- gezähnt, stumpf, am Stengel lanzettförmig, glatträndig, langzu- gespizt. Die Blumen weiss. Die Schötchen rauhhaarig. Häufig an der Saline zu Soden. In unsern Gärten wird es hin und wieder gezogen, Juni, Juli. & September, Oktober. Eie Blätter werden fein zerschnitten, mit Essig und Baumöhl wie Salat ange- macht, nnd zum Rindfleisch gegessen; auch kann man sie als Gemüse geniesen. Der Stengel glatt, rund, rispen- undruthenförmig. Die Blätter gleich- breit, die an der Wurzel gefiedert- leyerförmig, die untern am Stengel sägeartig gezähnt, dieobern glatträn- dig. Die Blumen weiss. Die Kelche purpurroth. Die Schötchen glatt. Lepidium Iberis Reich. Fl. Moenofr. Nro. 442. Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schötchen, 435 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. - Sollte diese Pflanze nicht wie die Gar- Nuzzen, 826. R. Bursa PASTORıS Nob. Gemeine Hir- tentasche. An Mauern, Wegen, Zäunen und auf Schutt. Um Frankfurt vor dem Gallen- thor, vor den Gärten an der Windmühle, bei Sachsenhausen am Weg nach den oberrn Bleichen etc. sehr häufig an der Kirchenmauer in Friedberg und an Zäu- ‘nen um diese Stadt, wo diese Pfl. auch schon Dillen und Pollich fanden; bei den. Salinen zu Soden und Nau- heim etc. Juli, August. % September, Oktober. tenkresse zu benuzzen seyn? CCCXVI. RODSCHIEDIA, Rodschiedie, Die Wurzelblätter halbgehiedert, gezähnt; die Stengelblätter lanzett- förmig gezähnelt, den Stengel pfeil- förmigumfassend. Die Blumen weiss. Die Schalen der Schötchen an der 'Spizze stumpf. b, Mit ungetheilten Blättern. Thlaspi Bursa pastoris Linn. = Be 4356 ı5, Klasse. ı. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, . Bemerkung. Nuzzen, Ueberall auf gebauten und ungebau- ten Aekkern, Schutt, an Wegen etc. April — September, © Juni — Oktober. Ernst Karl: Rodschied aus Ha- nau gebürtig, gieng von da 1790. als Arzt nach Rio-Essequebo in Guia- na und starb daselbst im Jänner 1796. Er hat sich durch seine Bemerkun- ger über das Klima-.und die Krankheiten in Rio-Essequebo, im eösten St. von Baldingers mediz. und phys. Journal, und durch seine, Med. und chir. Bemerk. über das Klima, die Lebensweise und Krankh. der Einwohner der Holländischen. Kolonie' Rio- Essequebo welche ı796. in Frankf, am Mayn in 8 erschienen ; sowohl als Naturforscher, ( vorzüglich als Botanist) als auch als Arzt der Welt bekannt ge- macht. Das Vieh frifst die Pflanze, vorzüg- lich die Schaafe, gerne, Sonst war sie offizinell. Vier lange u. =. kurze Staubf, Schoten. 437 827. S.Iaıo. Glattes Sisym- drium, Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. 828.S.SornHıa, Sophien Si- symbrium. Wohnort. ' Blüthezeit. - Fruchtreife, Nuzzen. I. ORDNUNG. $SILIQUOSAE. Mıt Schoten. CCCXVIH. SISYMBRIUM. Sisymbrium. Der Stengel eben, glatt und ästig. Die Blätter schrotsägeförmig, ge- zähnt, glatt. Die blassgelben Blu- menblätter länger als der etwas ge- färbte Kelch. Die Schoten aufrecht. An dem Mayn bei der Frankfurter Schindkaute, wo schon Dillen und Reichard diese Pflanze fanden. Juli, August. © September. Die Blätter zweimal gehedert; die Fiederblättchen halbgehedert, gleich- breit. Die gelben Blumenblätter klei- ner als der Kelch. An Wegen, Zäunen, auf Schutt etc. gemein. Mai — Juli. & August, September. Liese sich der Saame nicht als Senf benuzzen? Die Nericier heilen mit 456 | 15, Klasse. 2. Ordnung, ihm die Ruhr beim Rindvieh, In Bran- denburg macht man Besen aus dieser Pflanze. Sie war ofhzinell. 629.8. STRIc- Der Stengel 4- 5 Fuss hoch. Die TISSIMUM. e Senkrechtscho- fruchttragenden Aeste etwas einseitig, tiges Sisym- Die Blätter ganz, lanzettförmig, sä- oe geartig gezähnt. Die Blumen. gelb. Die Narbe ausgerändet. Die Schoten senkrecht stehend, glatt, mit Erha- benheiten und Vertiefungen versehen. Wohnort. Im Gebüsche von Hanau aus hinter dem Philippsruher Schloss nach der Dör- nigheimer Heide; in den Hekken bei der Gerbermühle ohnweit Oberrath, wo sie auch schon Dillen fand. Blüthezeit. Juni, Juli. & Fruchtreife, August. . “ - CCCXVII. SINAPIS. Senf. 850.S,arven- Die Blätter eyförmig - länglich, ER ıf buchtig, gezähnt. Die Keichbiäepeien glatt, unter der Spizze mit einem stumpfen, durchsichtigen Stachel ver- sehen. Die Blumen gelb. Die Scho- ten geglättet, mitExhabenheiten und Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 440 Wohnort. ' Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, 831.5. ALBA. FPVeisser Senf. Vertiefungen, sind länger als der et- ' was vierekkige, zusammengedrükte Schnabel. Auf lettigem und steinigem Boden unter der Saat, z. B. in der Hanauer Fasanerie; häufig auf Aekkern bei der Hartig nach der Lohe, bei Dorfelden, Frankfurt, Darmstadt, Giesen etc, Juni — August. © September. Die Blätter werden vom Schaaf- und Rindvieh gerne gefressen, und jung kön- nen dieselben als Gemüse genossen wer- den, Den Saamen kann man mit Essig oder Most anmachen und zum Rind« fleisch essen; auch lälst sich aus dem- selben ein gutes Brennöhl schlagen ; aus einem Zentner erhält man 30 Pfund Oehl. In den Blumen finden die Bie- nen viel Nahrung, Die Blättergehedert, die untersten Fiederblättchen entfernt und kleiner, das äusserste dreilappig. Die Blumen- stiele abstehend. Die Kelchblättchen mit einzelnen Stacheln besezt. Die Blumen gelb und geadert. Die Scho- 440 Wohnort. Blüthezeit. | Fruchtreife, Nuzzen. 15. Klasse. 2. Ordnung... ten etwas gerade, haben Erhöhun- gen und Vertiefungen und sind :teif- haarıg, Der mit den Schoten glich ‚grosse Schnabel ist etwas vierekkig, zusammengedrükt, und'hauptsächlich am Rande steifhaarig. Der Saamen gelblich. Auf Aekkern und unter der Saat, z.B. um Hanau, Offenbach, Frankfurt etc. Mai — Juli, © August, Er wird an vielen Orten in Teutsch- land seines Saamens wegen, den man zu Oehl und Gemüse Bssucht, angebaut. Er hat den schärfsten Saamen, und bei uns wird er vorzüglich mit Essig oder Most zum Mästrich benuzt. Er giebt auch viel süsses mildes Oehl; von einem Zentner 56 — 38 Pfund. Die Blätter sind für Schaafe und das Rindvieh ein so gutes Futter, dafs man in England ganze Aekker ansäet, und sie mit den- selben abhuütet; die jungen Blätter sind wie Kohl zubereitet ein äusserst schmakk- hafıes Gemüse. Die Bienen holen aus den Blumen Wachs und Honig, und eine Vier lange u. =. kurze Staubf. Schoten. 441 ‚832. S. NIGRA. Schwarzer & enf. Wohnort. ‚Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen. +.833. B. Na- Pus, Jepskohl; Rübsaamen ; Tölpel. Menge anderer Insekten finden in den- selben ihre Nahrung. Er ist offizinell. Die untersten Stengelblätter gehe- dert, die Fiederblättchen kleinzäh- nig, das äussere grössere in Lappen getheilt, die obern Stengelblätter gleichbreit-lanzettförmig, gezähnelt, ganz und hängend. "Die Kelchblätt- chen glatt, gefärbt. Die Blumen gelb. Die Schoten zusammengedrükt, erhaben- aufgetrieben, glatt, an dem Stiel der Blumentraube angedrükt; der Schnabel sehr kurz, vierekkig und geglättet, Die Saamen rothbraun. Auf Schutt, unter der Saat und an den Rändern der Aekker, z.B. um Ha- nau, Gross - Steinheim, Frankfurt etc. Mai — Juli © August. Völlig wie bei der vorhergehenden Art. CCCXIX. BRASSICA. Kohl. . Die stengeltreibende Wurzel spin- delförmig. Die glatten, Wurzelblät- ter leyerförmig, die Stengelblätter 442 15, Klasse. =. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. herzförmig-länglich, umfassend, tief- gezähnt. Die Schoten abstehend, ge- glättet. Die Blumen gelb. | | a. Wilder Repskohl. (Napus syl= vestris. Bauh. ) b. Zahmer Repskohl. (Napus sativa radice nigra Bauh. Die zahme Abart wird bei uns ge- baut, und die wilde findet sich bei Hoch- stadt, Giesen etc, Der Sommerrübsaamen: Juni bis Juli. # Der Winterrübsaamen: April» Mai. 7 | Der Sommerrübsaamen im September. Der Winterrübsaamen im Junl. | Als Oehlpflanze wird er bei uns ge- baut. Der Saatzeit nach ist er entweder Sommer oder Winterreps, ersterer wird im Mai und Juni, lezterer welcher im August oder September gesäet wird, ist grüsser und öhlreicher in seinen Saa- men und wird auch nicht so wie jener durch den Frass der Insekten ,„ der Erd- flöhe, Pfeiffer und der grauen Made (Phalaena exclamatoria) zerstört, Man kann auch im Winter die Blätter Vier lange u, =. kurze Staubf, Schoten. 443 7634. B.Rapa. Jiübenkohl ; weisse Rübe. als Gemüse brauchen, und die Schaafe, wenn sie nicht faul sind, darauf trei- ben. In Gothland ilst man die Wurzel so lange sie noch nicht in die Stengel getrieben hat. Man könnte wohl auch, wie es sonst in England geschahe, in unsern Gärten den Winterreps als Win- ter - und Frühlingssalat benuzzen. Seinem Saamen geht das wilde Geflügel sehr nach. Nur den Sommerrübsaamen kann man mit den saamenfressenden Stuben- vögeln z. B. Hänflingen, Kanarienvögeln, Blutfirken , Grünlingen, Zitronenfin« ken etc. füttern; denn von dem Win« terrübsaamen sterben sie in kurzer Zeit. Die Oehlkuchen benuzzt man bei ung als Einschmalz für Rindvieh und Pferde, und der Bodensazz wird wie Theer ge« braucht. Das Stroh stekt man im Win- ter den Schaafen auf; das klärere fressen sie und das gröbere kömmt in den Mist, Für die Bienen ist der Repskohl eine der allervorzüglichsten Pflanzen. Die stengeltreibende Wurzel ku- gelförmig, am obern Ende flach ge- drükt, fleischig. Die Blätter leyer- ! 444 15. Klasse, 2. Ordnung. förmig, runzlich, rauh, die obern ziemlich ungetheilt. Die Blumen gelb. | Abarten. a. Die Mairübe, Teller- oder Frührübe. Mit ganz breiter, weis- ser, scheiben - oder. tellerförmiger, in der Mitte miteinemkleinenSchwänz- chen versehenen Wurzel. b.Die englische runde grün- köpfige Rübe. Mit über der Er- de grüner Wurzel. c. Die englische runde roth- köpfige Rübe, oder Schwei- zerriübe. Mit purpurrother nach unten zu blauer dikker Wurzel. d. Die Gukelrübe oder lan- geFutterrübe. Mit langer, weis- ser, zum Theil aus der Erde hervor- stehender, fleischiger, weicher und milder Wurzel. e. Die Herbst- oder Kelchrü- be. Mit langer, runder, weisser, fest in den Boden verwachsener Wurzel. Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 445 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, . - ‚Nuzzen. P) f. Die gelbe Weissrübe. Mit runder, inwendig nnd auswendig gelber Wurzel, ' g. Die Stekk-oder Stikkel- rübe. Mit kleiner, kurzer, derb- fleischiger, angenehm nussartig- schmekkender Wurzel. h. Die Märkis che- oder Teil towerrübe. Mit sehr kurzer und kleiner, ungemein angenehm nuss- artigschmekkender Wurzel. Wild soll sie in England und Hok- land auf Brachäkkern wachsen. Bei ung wird sie, sammt obigen Abarten, auf Aekkern und in Gärten angebaut. Im Sommer. # | Gegen den Herbst hin. Ausser dem frischen- Gebrauch, den man von den weissen Rüben als Gemüse macht und sie zur Viehfütterung anwen« det, werden sie auch noch an einigen Orten geschält, in lange Streifen ge- schnitten und an der Luft getrokknet; dies giebt für den Winter und das Früh«- jahr die sogenaunten welken Rüben, 446 15. Klasse, 2. Ordnung, ein sehr gewöhnliches Gericht der Land- leute. In der Schweiz und auch bei uns macht man sie auch wie Sauerkraut ein, Aus den Blumen holen die Bienen viel Nahrung. 4 855. A. orLe- Die stengeltreibende Wurzel en- 2. digt sich in sehr viele haarförmige emeiner ‚Kohl. Fasern. Der Kelch ist etwas ange- drükt. Die Blumen blassgelb. Die Schoten abstehend und geglättet. Wohnort. Wild soll er an dennenglischen See- ufern wachsen. Nachstehende Abarten werden in unsern Gemüsgärten und auf Aekkern gezogen. | Abarten. A. Kopfkohlarten, a. Weisser Kopfkohl oder Weisskraut. Mit mehrentheils festgeschlossenen und ründlichen Köpfen. Die festern Köpfen werden als Ge- müse unter dem Namen Weisskraut ge- kocht, und liefern, klein geschnitten und in Fässern eingemacht,, das gewöhn- Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 447 liche Sauerkraut, ' welches nicht allein für unsere Küchen von grossem Nuzzen ist, sondern auch als Speise die Seefah- rer vor dem 'Skorbut schüzzen hilft, Aus den lokkern Köpfen macht man das Komstkraut. Die abgefallenen Blät- ter und Strünke sind für milchendes Vieh dienlich. b. Winkelstädter Kopfkohl oder Spizzfrühkraut; (Br. py- ramidalis. Mill.) Mit länglichen und gespizten Köpfen. Um Johanni ist er vollkommen. c. Rother Kopfkohl oder rothes Kappeskraut. (Br. ole- racea rubra L. 1%.) Mit blaurothen oder ganz rothen Köpfen. d. Savoyer-Kohl-oder weis serWirsingoderSachsenhäu. ser Kohlkraut. (Br. oleratia Sa- bauda L. «.) Mit gelblichen runz- lichen ‚Blättern und länglichen, kleinen, nicht ganz. geschlossenen Köpfen. 448 15. Klasse. =. Ordnung, e. Grüner Wirsing, Pörsch- kohl, Herzkohl. (Br. oleratia Sabellica L. d&.) Mit krausen grünen Blättern, und sehr schlaffen gelben Köpfen. SH ,.B. Blattkohlarten. f. Brauner Kohl, Blaukohl, Krauskohl, Federkohl, Plü- magekohl. Br. oler. Selenisia. L.n.) Mit krausen, tief eingeschnit- tenen Blättern, die mit einem bläu- lichen ‚Reif bedekt sind. g. Niedriger braunerKohl, Bardowicker-Kohl. (Br. fim- briata pumila. C. Bauh.) Bleibt sehr e niedrig und hat weissgellekte krause Blätter. Er ist eins der vortrefflichsten Gemüse! h.Hoher Pommersch®r Kohl. (Br. sativa rubra aperta lae- vis. Moriss.) Mit schlichten, dikken, grossen Blättern und 5- ı0 Fuss ho- hem Stengel. | Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 449 Es wird vorzüglich zum Viehfut- ter angewendet, doch werden auch die Blätter frisch und getrokknet als Gemüs gegessen. C. Blüthekohlarten. i. Blumenkohl, Käsekohl. (Br. oler. Botrytis. L. ı.) Er bringt zwischen den länglichen lichtgrünen Blättern grosse kopfähnliche gelb» weisse Blumenknospen hervor, die ehe die Blüthen hervorbrechen ge- gessen werden. Er stammt aus Italien und ist eine der köstlichsten Kohlarten. Am Kap macht man den Blumenkohl mit Es- sig und spanischen Pfeffer ein, und ilst ihn als Salat zu Braten. k. Broccoli oder Spargel- kohl. (Br. asparagoides. C. Bauh.) Er ist eine Abart des Blumenkohls, treibt mehrere Köpfe, und hat ess- bare wie Spargel schmekkende Strün- 2. Th, FE 450 4 15. Klasse. =. Ordnung, ke. Es giebt purpurrothe und weisse Sorten. Er stammt aus Italien. D. Kohlraben oder Kohl- rüben. l. Kohlraben über der Er de. (Br. oler. gongylodes. L. A.) Mit runden oder länglichen Knollen, von bläulicher oder grünerFarbe, welche der Strunk über der Erde ansezt. Sie sind ein treffliches Gemüse. m. Kohlraben unter der Er de. (Br. oler. Napobrassica. L. x. ) Mit runden dikken Knollen ( Stekk- rüben - Wurzeln) unter der Erde. Sie sind ein gutes Gemüse für Menschen und ein vortreffliches Mast- futter für das Vieh. n. Schnittkohl. (Spielmann, 56.) Lueder hält ihn für eine Abart der Unterkohlraben. Man schneidet ihn als Gemüse so oft er zum Ab- schneiden gross genug geworden ist, an der Erde ab. Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 451 Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen. 836. E. STRIC- TuMm. Nobis. Stei faufrecht- stehender He- derich. Im Sommer. 7 Sommer — Herbst. Alle diese Kohlarten, werden theils zur Viehfütterung bei uns gebraucht, wie wir auch schon mehrentheils bei den Abarten angegeben haben. Alle geben auch Saamen, welcher eine grosse Menge Oehl enthält, Aus den Blumen holen die Bienen viel Honig und Wachs. Die Raupen von Papilio Brassicae, Rapae, Napi und Sinapis thun an den Kohlarten einen äusserst grossen Schaden nnd fressen sie oft gänzlich ab, so dass nur die Blattrippen stehen bleiben. CCCXX. ERYSIMUM. Hederich. Der Stengel steifautrechtstehend,, ı- 13 Schuh hoch, ganz einfach und nur höchst selten etwas ästig, ekkig, etwas rauh, und mit kleinen ange- drükkten Haaren bedekt. Die Wur- zelblätter liegen in einem Kreis flach auf derErde auf, sind lanzettförmig, in den Blattstiel'ablaufend, etwas rauh und kaum haarig, haben .ein- zelne, von einander'entfernt stehen- F£fe Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Bemerkung. 15. Klasse. 2. Ordnung, © © de spizzige Zähne, und sind von einem Zahne bis zum andern etwas buchtig; die Stengelblätter stehen zerstreut, sind von gleicher Gestalt wie die Wurzelblätter, und nur die ganz obersten sind gleichbreit. Der Kelch blassgelb und haarig. Die gelben Blumen stehen in Trauben und sind viel grösser als bei der fol- genden Art. Die Schoten stehen steif- aufrecht, beinahean den Stengel ange- drükt, sind 2 mal so lang als bei der folgenden Art, weich-haarig und endigen sich mit einer kopfförmigen, schwach ausgerändeten Narbe. | Erysinum hieraci folium Reich. Fl. Moen. Francofr. Auf den Mauern des Teutschenhauses und um dasselbe in Sachsenhausen. Juni — September 2 — 4° August — November. Wir haben diese Pflanze ganz genau mitJacquins Abbildung vonErysim. Vier lange u. 2. kurze Staubf.. Schoten. 455 Nuzzen, 837. EL CHEI RANTHOIDES, Lavkojenarti- ger Hederich. Wohnort, hieracifol. in seiner Fl. austr. t. 73. verglichen und völlig von ihr ver- schieden gefunden. Unsere Pflanze hat durchaus keine sägartig gezähnte Blät- ter, sondern nur einzelne Zähne; auch ist sie von Crysim,. cheiranth, und Cheiranthus Erysimoides verschieden ; überhaupt herrscht bei Be- schreibung dieser Pflanze unter den Autoren eine sehr grosse Verwirrung, Ausser, dafs man sie als Zierblume in unsere Gärten aufnehmen könnte, ist uns keiner-bekannt geworden. Der Stengel aufrecht, sehr astig. Die Blätter lanzettförmig, glatt, schief ,’sparsam gezähnt. Der Kelch durchaus; gelb., , Die Blumen zitron- farbig. '' Die Schoten eswas abste- hend; 'endigen sich mit der kleinen bleibenden Narbe. | . Auf Ackkern und an Zäunen z. B. auf sandigen Ackkern bei Nieder - Roden- bach; im Getreide bei Gross- Auheim; auf Ackkern um Offenbach, Oberrad, 454 710 "15. Klasse. ı. Ordming 0° Frankfurt, Ysenburg‘, Niederrad, Bok- kenheim, Darmstadt etc. Blüthezeit. Juni, Juli. ef Fruchtreife. August, September, Nuzzen, Viele Vögel fressen den Saamen sehr gerne, 858. E. au- ° Der graugrüne Stengel ästig und B' er glatt. Die herzförmigenBlätter umfas- Oestreichi- sen den Stengel, sind alle glatträn- scher Jlederich. io, glatt und graugrün. Die Blumen weisslich. Die langen, geraden, aufrechten Schoten, endigen sich mit der zweispaltigen, kopflönmigen ‚Narbe. | 4: Brassica. austriaca Linn.“ ü Wohnort. Auf den Aekkern und den sandigen ungebauten Stellen bei dem Riedschlag 13 ohnweit und auch auf, dem Lerchenberg. Blüthezeit. Mai — Juli. ©, ,. Fruchtreife, ‚Juli, August, 059. E. Artık- Der Stengel aufrecht, etwas glatt, RIA, 2 . a > leicht gestreift. ‚Die Blätter gestielt, Hederich. herzförmig,, buchtig- gezähnt, die untern stumpf, die obern spizzig. [ Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 455 Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen., 840. E. Barsa- REA. Barbara » He- derich; Bar= benkraut. | Wohnort. Die Blumen weiss. Der Saamen schwarz. Die ganze Pflanze riecht und schmekt wie Knoblauch. In Hekken, Obstgärten, Gebüschen und allenthalben an schattigen Orten, Mai — Juli. 7Z — 4 August, September. Das Landvolk in England ilst die Blätter auf dem Brode, auch vermischt man sie mit Salat, dämpft das Rind«- fleisch damit und ilst dieselben auch mit Salzfischen. Sonst gebrauchte man die frischen Blätter als Gewürz an vie- le, Speisen. Die Kühe fressen diese Pflanze gerne, aber die Schaafe gar nicht, Sonst war sie ofhzinell. Der Stengel aufrecht, ästig, glatt, gefurcht. Die Blätter leyerförmig, die untersten Abschnitte gleichbreit- lanzettförmig, der äusserste ıst am grössten, rundlich und gezähnt. Die Blumen gelb. Der Saamen röthlich. Fast überall an feuchten Orten z. B. beim Hanauer Galgen‘ im Gebüsche; am Graben welcher bei dem Bruchköbler 456 ı5. Klasse. 2. Ordnung, Wald herziebt und im Hägewald selbst ; um Offenbach, Darmstadt, Frankfurt, Giesen etc. Blüthezeit. April — Juli. 4 Fruchtreife. Juli, August, Nuzzen, Die jungen zarten Blättern können als Gemüs und Salat gegessen werden, und aus den Blumen erhälten die Bie- nen Wachs und Honig. Sonst war sie offizinell. In unsern Gärten findet sich eine schöne Abart mit.gefüllten Blumen, ö41.E.orrıcm Der Stengel ästig, ausgesperrt, NALE, Öffäöneller etwas rauh. Die Blätter schrotsäge- Hederich. förmig, etwas rauh,, haarig, deräus- serste Abschnitt spiessförmig und ge- zähnelt. Die kleinen Blumen gelb. Die Schoten etwas rauhhaarig, an den Traubenstiel angedrükt. Wohnort. Allenthalben auf Schutt, an hehe. vr in Hekken, in Dörfern etc, Blüthezeit. Mai — August. % Fruchtreife.. August — Oktober, Nuzzen, Die jungen zarten Blätter können als Gemüs und Salat gegessen werden, und die Saamen die Stelle des Senfs vertret- ten. Aus den Blumen holen die Bienen Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 457 842. T. GLA- BRA, Glattes Thurmkraut. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, Stoff zu Wachs und Honig. Das Vieh, vorzüglich die Schaafe fressen diese Pflanze gerne; sie ist ofüzinell, CCCXXI TURBITIS. Thurmkraut. Der Stengel einfach und aufrecht. Die Wurzelblätter schrotsägeartig- leyerförmig, rauh; die Stengelblät- ter umfassend ‚glatträndig, gerade, glatt. Die kleinen weissen Blumen in Trauben. Die Schoten gerade, an den Traubenstiel angedrükt. Auf trokknen Triften in der Hanauer- Fasanerie; im Bruchköbler Wald; auf sandigen Wiesen bei Diedesheim; bei Frankfurt auf denen nach dem Sachsen- häuser Berg führenden Wegen; häufig im Niederröder Wäldchen etc. Mai, Juni. 4 August, September, Sie schmekt wie Kresse, wird von dem Vieh gerne gefressen, und die Blumen geben den Bienen Wachs und Honig. 458 15. Klasse, >. Ordnung. 843. E. ErucA- strum Nob, Gemeine Bauke. CCCXXI. ERUCA. Rauke. ‚Die Wurzel spindelförmig. Der Stengel aufrecht, kurzhaarig. Die graugrünen Blätter halbgefiedert; die Fiederblättchen abwechselnd und ge- genüberstehend, laufen in einander über, sind gleichbreit- lanzettförmig, stumpf gezähnelt. Die bleichgelben, mit dunklern und grünen Adern Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. durchmalten Blumen, bilden lange lokkere Trauben. Die Schoten ge- glättet, aufrechtstehend. Der. Re schwerdförmig. Brassica Erucastrum Linn. — non Beich. in fl Moenofr. Auf sandigen Aekkern bei dem Phi- lippsruher Schloss ohnweit Hanau; unter den Weidengebüschen bei dem Gutleuten- hof ohnweit Erankfurt; am Maynufer bei Gross- Steinheim; um Darmstadt br Juni — August. © August, September. Jung kann man diese Pflanze als Sa- lat geniesen, Die Blumen geben den Bienen Honig. Vier lange u. 4. kurze Staubf.. Schoten. 459 844.E.MURALE. Nobis, Mauer Rauke. Wohnort. ‘ Blüthezeit. Fruchtreife, Beobacht. “ Nuzzen. 845.C.CHeirr, Gelbe Levkoje, oder Godlakk. Der Stengel ästig, glatt, am Grun- de mit wenigen wagerechten Haaren besezt. Die gestielten Blätter meer- grün, halbgefiedert, die Fiederblätt- chen gleichbreit, gezähnelt, am Ran- de etwas haarıg. Die Blumen zitron- gelb und äusserst wohlriechend. | Sisymbrium tenuifolium Linn. et Poll. Brassica muralis Huds et Curtis. Brassica Erucastrum Reich. PR: Moenofr. Nr. 459. Ueberall um Frankfurt eine der aller- gemeinsten Pflanzen, sonst aber auch nirgends in unserer Flora. Juni bis zu den ersten Herbsifrö- sten.O — Juli — November. ‚Bei Regenwetter bleiben die Blumen geschlossen. "Die Bienen holen Honig und Wachs aus den Blumen. CCCXXID. IDEEN Levkoje. Der Stengel strauchartig, ästig, die Aeste ekkig. Die Blätter lanzettför- 460 Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen., 846. A. Tua- LIANA, Gemeine Ara- bis, Schaaf- kraut. ı5. Klasse. =. Ordnung. mig, glatt, glatträndig. Die gelben Blumen sehr 'wohlriechend. Auf Mauern und Dächern, z. B. zu Hanau auf der Stadtmauer beim Frank- furterthor und auf der Stadtmauer, wenn man von der reformirten Kirche in die Judengasse geht; auf Mauern in Hoch- stadt; in Frankfurt auf der Mauer am Armenhaus und über dem Gallenthor etc, Mäi, Jun. 7 — u August, September. Einfach und gefüllt in mancherlei- Farben - Abänderungen hat man diese Pflanze ihrer schönen und wohlriechen- den Blumen wegen in unsern Gärten, Die Blumen sind offizinell; die Bienen gehen denselben sehr nach, Bet CCCXXIV. ARABIS. Arabis. ‚Der. Stengel fast nakt, ästig, ‚haa- rig. Die Wurzelblätter gestielt, ey- förmig, etwas gekerbt; die Stengel- blätter stiellos, lanzettförmig, ge- kerbt. Die kleinen Blußien weiss. Die Schoten abstehend. u “ Hrayis Vier lange u. 2. kurze Staubf.' Schoten. 461 ‚Wohnort, Allenthalben auf Aekkern und Fel- dern, vorzüglich in sandigen Gegenden, Blüthezeit. April — September. © Fruchtreife. Juni — Oktober. Nuzzen. Die Schaafe fressen diese Pflanze aus serordentlich gerne! 847. A. HIRSU- Ta Rorh, Rauhhaarige kurzhaarig. Alle Blätter steifhaarig, Der Stengel einfach, aufrecht, hoch, Arabis. sägeartig gezähnt, die an der Wurzel eyförmig, stumpf, ın den Blattstiel ablaufend, die an den Stengel, pfeil- förmig, eyförmig länglich, densel- ben umfassend. Die keinen Blumen weiss, Die Schoten lang, die jünge- ren dem Stengel angedrükt. Turritis hirsuta Linn. Wohnort, Auf dürren Wiesen in der Hanauer Fasanerie, im Gebüsche bei dem Ketten- hof ohnweit Frankfurt und auf den Wie« sen bei der Oed; im Hangestein und um Schiffeuberg etc, Blüthezeit, Mai, Juni. 7 Fruchireife. Juli, August. Nuzzen. Das Vieh frilst diese Pflanze gerne, 462 848. C.ımPa- TIENS, Spring» Kar- damine. Wohnort, Blüthezeit, Fruchtreife, Beobacht. ı5. Klasse, =, Ordnung. CCCXXV. CARDAMINE. Kardamine. Der Stengel aufrecht, meist ein- fach, glatt, scharfekkig; die Aeste gerade. Die Blätter glatt, gehedert, mit Blattansäzzen versehen; die un- tersten Fiederblättchen eyflörmig, stumpflappig; die obersten Stengel- blätter lanzettförmig, mit spizzigen Zähnen. Die Blumen entweder kron- blätterlos, oder wenn sie vorhanden sind, doch sehr schnell abfallend und weiss. In feuchten Waldgegenden z. B. ohn- weit Hanau am Ende des Lambowaldes beim Langendiebacher Unterwald und im Forst; im Niederröder Wäldchen und bei der grossen Frankf. Saustiege; im Hangestein und im Buchwald bei Gie- sen; im Wald bei Adolphseck ohnweit Langenschwalbach. Mai, Juni. 4 August. Die reife Schote springt bei der ge- ringsten Berührung elastisch auf’ und streut den Saamen rings umher, ” Vier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten,. 463 Nuzzen, 949 C. HIRSU- Ta. lJiauhhaarige Kardamine. Wohnort. Blüthezeit, - Fruchtreife, Nuzzen. 450. C. Ppra- TENSIS, Fiesen Kar- damine. Die jungen Blätter können als Salat gegessen werden, Der Stengel aufrecht, ästig, ekkig, haarig, nach obenzuglatt, Die Biät- ter weichhaarig, gehiedert, die unter- sten Fiederblättchen eyförmig, rund- lich, stumpf, das ungepaarte ist am grössten und etwas gelappt; die Sten- gelblätter länglich, fast glatträndig. Die weissen kleinen Blumen haben nur 4 Staubfäden. An Gräben und $Sümpfen im Walde bei dem Wolfsgang ohnweit Hanau, Mai, Juni. © Juni, Juli. 3 Die jungen Blätter können als Salat gegessen werden. Der Stengel aufrecht, einfach, glatt, am Grunde röthlich. Die Blätter ge- fiedert, glatt; die äussersten Fieder- blättchen rundlich, ekkig; dieSten- gelblätter lanzettförmig und glatt- rändig. Die grossen Blumen purpur- farbig und zuweilen weiss. 464 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 850. C. AMmaRAa, Bittere Kar- damine, Wohnort. ı5. Klasse, 2. Ordnung. Ueberall auf Wiesen, feuchten Triften und in Obstgärten, April — Juni. 4 Juni, Juli, Ihre jungen Blätter werden häufig im Frühjahr zum Salat, als wie die Brun- nenkresse gegessen. Alles Vieh frilst sie gerne. Ihre Blumen sind den Bienen nüzzlich; sie sind auch offhzinell. Der Stengel einfach, aufrecht, etwas weichhaarig, treibt (besonders nach der Blüthezeit) aus der Wurzel nnd den Blattwinkeln, einwärts ge- krümmte Sprossen. Die Blätter ge- fiedert; die Fiederblättchen rundlich, durch kleine Zähnchen ekkig. Die Blumen gross und weiss. In feuchten waldigen Gegenden, z. B. bei Hanau an sumpfigen Orten im Mit- telbucher Wald bei der ehemaligen Burg; am Kuhobrunnen der im Wald hinter der Tempelseemühle ohnweit Offenbach liegt; um Frankfurt in Gräben der Gärt- nerei; am Rande des Waldes zwischen dem Sandhof und Niederrod; ohnweit dem Frankf. Forsthaus; bei dem Schell- Nier lange u. 2. kurze Staubf. Schoten. 465 Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen. 852. D. guLeI- FERA. Knollentra= gende Zahn- WUrZa Wohnort, bach hinter Homburg; an feuchten Or- ten um den Waldbrunnen bei Giesen. April — Juni, 4 Juni, Juli. Wie bei der vorhergehenden Art. CCCXXVI DENTARIA, Zahnwurz. Die Wurzel kriechend, weıss, schuppig. Die untersten Blätter ge- fiedert, die obersten meist einfach; die Fiederblättchen lanzettförmig, stumpf, sägezähnig und spizzig. Die stiellosen in den Blattwinkeln sızzen- deKnöllchen werden zulezt schwarz purpurfarbig. Die purpurfarbigenBlu- menkronen sind viermal so lang als der Kelch, In schattigen waldigen Gegenden, z.B. häufig im Forst bei Hanau; im Öffen- bacher alten Hägewald dicht bei dem Weiher unter Bäumen; im Frankfurter Wald ohnweit der Grastränke ; in schat- tigen Wäldern zwischen Falkenstein und Nieder- Reifenberg; im Hangestein bei 2. Im; Gg 466 15. Klasse. 2. Ordnung. Blütbezeit. Fruchtreife. Beobacht. 853. L. REDI« VIVa, Ausdauernde Mondviole. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, Giesen ; an einem Bächlein im Rüdlings- hayner - Wäldchen am Oberwalld. April, Mai. 4 Juli. Wenn die Blumen verwelkt sind, so verdorren meistens die Schoten und fallen ab, aber die in den Blattwin- keln sizzende Knöllchen wachsen fort, und dienen dann zur Vermehrung der Pflanze. CCCXXVIL LUNARIA. Mondviole. Die Wurzel ausdauernd. DieBlät- ter abwechselnd, gestielt, herzför- mig, langzugespizt, eingeschnitten- gezähnt, zu beiden Seiten haarig und rauh. Die Blumen einzeln, gestielt, violet und wohlriechend. An jähen Felsen gegen Morgen im Hangestein bei Giesen. Mai, Juni. August, September. Die Blumen geben den Bienen Stoff zu Wachs und Honig. Vier lange u. =. kurze Staubf, Schoten. 467 854. B. Na- sturrıum'Nob Brunnen- kresse. Wohnort. | Blüthezeit. Fruchtreife, : CCCXXVIL BAEUMERTA, Bäumerte, Der ästige glatte Stengel ist am ° Grunde kriechend und wurzelnd. Die Blätter gefiedert, glatt; die Fieder- blättchen etwas herzförmig - eyrund und stumpf, das ungepaarte grössere ist ekkig. Die weissen Blumen, bil« den schlaffe, kurze Trauben. Sisymbrium Nasturtium, Linn. An Quellen in reinen Gräben und Bächen, z.B. bei Hanau an Bächen im Wald hin- ter dem Kinzigheimerhof und jenseits des- selben bei der Chausseebrükke bei einem Brunnen ; bei Ocarben; in den kleinen Gräben um die Krautfelder bei der Mühl- heimer Ziegelhütte ; zwischen Bergen und Seckbach ; bei Oberrad in Gräben; um Frankfurt; auf der Schiffenberger Wiese und .an den in der Nähe liegen- den Quellen; hinter dem Mangestein bei Giesen etc, Mai — September. % Augnat — Oktober. Gga 468 15. Klasse. 2. Ordnung ©, Bemerkung. Nuzzen, 655.C.G. Lan- “cıroLıa Nob, Lanzett för- mige Karls- Gmeline. J. H. Bäumert,; aus Hanau gebür- tig, ist seit Errichtung des Senckenber- gischen Stiftsgarten in Frankfurt _bota- nischer Gärtner in ‚demselben, und ihm hat dieser Garten manche treffliche Ein- richtung und viele seltenen Pflanzen zu verdanken. Er ist nicht blos Gärtner, sendern ein wahrer Botanist! Sencken- berg und Reichard waren seine Freunde, und er der ‚stäte Begleiter auf ihren botanischen Wanderungen, Sie wird bei uns als ein ‚nuzzbares Küchengewächs zu Gemüse und Salat benuzt; auch auf Butterbrod ifst man sie. Der Saame kann statt des schwar- zen Senfs gebraucht werden, Sie ist ofhizinell. CCCXXIX. CAROLI- GMELINA. Karls-Gmeline. Die Blätter eylanzettförmig, ge- zähnt. Die Blumenblätter gelb, län- ger als der Kelch. f Die F ruchtstiele abwärts gebogen. “ ‚Sisymbrium amphibium Linn. - Vier lange u, 2. kurze Staubf, Schoten. 469 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. Bemerkung. Abarten. Die Blätter alle tief gezähnt, oder sägezähnig eingeschnitten. Sisymbrium amphibium aquatieum Linn. Die obersten Blätter zerrissen oder halbgefiedert. Sisymbrium amphibium terrestre Linn. An Gräben und auf feuchten Wiesen, Mai — Juli. 4 Juli — September. Rarl Christian Gmelin von Baa- denweiler gebürtig, ist Hofrath, Doktor der Medizin und Professor der Natur- geschichte auf dem Gymnasio zu Karls- zuh. Er schrieb eine Diss. unter dem Tittel: 'Consideratio generalis filicum. Erlange 1764., machte eine ‚gelehrte Reise. durch Frankreich und Spanien, sammelte auf derselben. viele lebende Pflanzen und Saamen ( wohl tausend Arten) für ‘den Karlsruher 'Gar- ten, entdekte in den Pyrenäen viele neue Pflanzen, welche derselbe näch- stens in einen zu erwartenden Spici- legio florae Hispaniae beschrei- 470 15. Klasse, =. Ordnung, Nuzzen. 056. C. G. Pas Lustriıs Nob, Sumpf Kals» Gmeline. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 857. C.G. sy» VESTRIS Nob, Wald Karls Grineline. ben und abbilden wird; giebt eine flo- ra Badensis, die völlig ausgearbeitet im Manuskript daliegt heraus „ und schrieb den hortus Carolsruha- nus zum Umtausch der Saamen. Die Blumen geben den Bienen Stoff zu Wachs und Honig. Die Wurzel kann statt der Radieschen gegessen, und der Saame stätt des’ Senfs gebraucht werden. Die Blätter halbgefiedert, sägear- tig gezähnt. Die Blumenblätter gelb, kleiner als der Kelch. Die Frucht- stiele niedergebogen. Sisymbrium amphibium palustre Linn. ‘In einem Graben bei Hanau welcher den Lambowald von dem Langendieba- cher Unterwald trennt ; um Frankfurt in Gräben; um Darmstadt etc. Mai, Iluli. 2 Juli — September, Wie bei der vorhergehenden Art. Die Blätter gehiedert, die Fieder- blättchen gezähnt, eyrund oder lan- zettförmig. Die Blumenblätter gelb, Vier lange u. 2, kurze Staubf. Fruchthüllen. 47ı Wohnort, . Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 858. V. sacır- TaTa Med, Pfeil förmige Vogelie. f} Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, mitdem Kelch gleichlang. Die Frucht- stiele abstehend. Sisymbrium sylvestre Linn. An Gräben und feuchten sandigen Stellen, z. B. beim Forsthaus in der Hanauer Fasanerie; im Wald bei Ni« der- Rodenbach ; um Frankfurt sehr häu« fig; um Darmstadr, Giesen etc. Mai — Juli. 4 Juli — September. Wie bei den vorhergehenden Arten. IL ORDNUNG. PERICARPIFERAE. Mit Fruchthüllen. CCCXXX. VOGELIA. Vogelie. Der Stengel aufrecht, ekkig, kurz- haarig. Die Blätterabwechselnd, pfeil- lanzettförmig, langzugespizt, gezäh- nelt. Die Blumen gelb. Die Frucht- hüllen punktirt- runzlich, Myagrım paniculatum Linn, Unter der Saat, z. B. häufig auf dem Lerchenberg,, selten um Giesen. Mai — Juli. © Juli, August. 472 15, Klasse. 3. Ordnung, im 859.C DEPRES- sus Moench, Niederge- drükter Krä= henfuss. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, Nuzzen, CCCXXXIL CORONOPUS. Krähenfuss. Der Stengel niedergedrükt. Die Blätter halbgefiedert, glatt, etwas fleischig. Die Trauben in den Blatt- winkeln, kürzer als das Blatt. Die kleinen Blumen weiss. Cochlearia Coronopus Linn. An Wegen, sonnigen Orten und auf Salzboden, z. B. vor Bergen am Weg; bei Bürgel dicht an der Mauer; auf dem Weg bei dem Ilbenstädter Kloster; bei den Salinen zu Soden, Nauheim und Wisselsheim ; ‘auf Aekkern bei Weisel; an Aekkern um Harum; an der Wind- mühle bei Frankfurt; am Weg vor Nied; am sandigen Lähnufer bei. Gie- sen etc, ae be. Salben Juni — August. & August, September. Sie hat einen der Brunnenkresse ähn- lichen Geschmakk, und wird, besonders in England, stark als Salat gegessen. Die Schaafe fressen sie sehr gerne. = rk Vierlangeu. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 475 860, R. ınno« cuum Moench, Unsshädlicher Akterrettig. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife,. Nuzzen, CCCXXXIL. RAPHANISTRUM. Akkerre ttig. Der Stengel aufrecht, ästig, kurz- haarıg. Die halbgefiederten Blätter leyerförmig, zu beiden Seiten etwas steifhaarig. Die Blumen weiss, bis- weilen gelb, mit purpurfarbigen Adern.. Die Fruchthüllen aufrecht. Raphanus Raphanistrum Linn. Auf Aekkern bei der Dörnigheimer Heide; auf Aekkern um Frankfurt; auf Aekkern zwischen Enkheim und Seck- bach; auf Aekkern bei: Giesen; unter dem Getreide bei Rödgen. Mai — August. © Juli — September. Gewils ist diese Pflanze an der Ent«- stehung der Kriebelkrankheit unschul- dig! Ihre Wurzel schmekt wie Rettig, und ihre Blätter können als Gemüse gegessen werden; für die Schaafe und Kinder sind sie ein gesundes Futter, Der Saamen, der statt Senf dienen kann, giebt ein gutes Oehl, und zwar beinahe so reichhaltig als der Kübsaamen; auch 47% 15. Klasse, 3. Ordnung, +,861. R. sarı- vus, Grmeiner Rettig. können damit die Schweine gefüttert werden. Aus den Blumen holen lie Bienen Stoff zu Wachs und Honig. CCCXXXIUI. RAPHANUS. Retig. Die Nleischige Wurzel ist rund oder spindelförmig. Die Blätter leyerför- mig. Die Blumen sind bald weiss bald purpurroth.. Die dikken Fruckt- hüllen enthalten 2- 5 rundliche Saa- men. Abarten. a. Schwarze Winterrettige. Sie werden gegen Johanni gesäet, erreichen eine ansehnliche Grösse r und haben eine scharfschmekkende, schwarze, rissige Rinde. b.SchwarzeFrüh-oder Som- merrettige. Sie werden im Mai gesäet und früher reif als jene; sie sind saftiger und nicht so scharf als jene, und schiessen auch nichtleicht in Saamen. c. Sandrettige. Siewerden 2-5 Wochen nach Johanni gesäet undha- Vier lange u. 2. kurze Staubf. Fruchthüllen. 475 ben eine runde Wurzel. Schon um Weinachten werden sie pelzig. d.Korinthische Rettige. Sie sezzen eben so wie die Kohlraben einen Knollen über der Erde an, ha- ben von aussen purpurfarbene Rän- der, unter der Erde aber theilt sich die Wurzel in Aeste mit faserigen Abtheilungen. Die Blumen sind dun- kelblau ins Purpurrothe fallend mit schwärzlichen Adern und Rändern. e. Runde Radieschen, Mo natrettige, Raphanellen. Die Wurzelistklein, rund, und hateinen dünnen Schwanz. Sie können von April bis Jakobi gesäet werden. f. Lange RKadieschen oder lange Monatradieschen. So weit sie aus der Erde stehen, sehen die länglichen Wurzeln purpurroth, unter der Erde aber weiss aus. g. Forellenradieschen, Mit kleiner, länglicher, rothgeflekter Wurzel. 476 15, Klasse. 3. Ordnung. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife. « Nuzzen. Sein ursprüngliches ‘Vaterland : soll China seyn; jezt zieht'man ihn sammt den Abarten überall bei uns in Gärten und auf Krautfeldern. Im Sommer, 9 — 4 Iın Herbst, Bei uns ilst.man die meisten Rettige roh, mit Salz zum Butterbrod, oder bei dem Rindfleisch. Die, jungen Rettige gekocht und wie Spargel zubereitet, sol- len sehr gut schmekken. Man kann auch aus den Rettigen mit Honig einen Wein bereiten. Sezt man die schwarzen Som- merrettige in den Keller in Sand, so treiben sie weisse Keime, welche als Sa- lat zugerichtet werden können; überhaupt könnte man von allen Rettigabarten die jungen zarten Blätter als Gemüse be- nuzzen. Aus den Saamen kann man Oehl pressen, und es ist zu bedauern, dals der chinesische Oehlrettig noch nicht bei uns gebaut wird, dessen Saamen über die Hälfte an Oehl’hat. Die Bie- nen besuchen die Blumen fleissig. Die Wurzeln sind ofüzinell. Vier lange u. 2: kurze Staubf. Fruchthüllen. 477 862.1. TINCTO- RIA, Färber Waid. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, - Nuzzen, CCCXXXIV. ISATIS. Waid. Die gestielten eyförmigen Wurzel- blätter gezähnelt; die Stengelblätter pfeilförmig, umfassend und glatt. Die Blumenstiele glatt. Die Blumen gelb. Die reife Frucht braun. Im Gebüsche vor Offenbach am Mayn- ufer; bei Hanau links dem Galgen ; zwi- schen Hochstadt und Bischofsheim; bei der Lohe. | Mai — Juli. 7 August, September, In mehreren Gegenden Teutschlands wird er seiner Blätter halber mit Vor- theil als ein Farbeprodukt angebaut und von den Färbern zu ihren Blau- Küppen gebraucht. Aus den Saamen lälst sich Oehl gewinnen. Er erfordert einen ge= mischten, guten Boden. Man säet ihn entweder im Herbst, oder doch in den ersten Tagen des Mais, und wohl auch noch früher. Aus den Blumen holen die; Bienen Stoff zu Wachs und Honig. 478 ı6. Klasse. ı. Ordnung. SECHZEHNTE KLASSE. MONADELPHIA. Die Staubfäden zusammen in eine Partie verwachsen. LORDNUNK. OCTANDRIA. Mit 6. Staubfäden, CCCKXXV. POLYGALA, Polygala. Der Kelch fünfblätterig; die zwei Sei- tenblättchen sind grösser und vor der Saamenreife farbig, nachher grün. Die Blumenkrone zweiblätterig; das obere Blumenkronblatt röhrig und zweispaltig, das untere hohl, zusammengedrükt und an seiner Spizze ist noch ein kleines fächerförmiges Afterblumenblättchen ein- gefügt. Der Griffel hat eine etwas dikk- liche Narbe. Die Saamenkapsel ver- kehrt herzförmig, zusammengedrükt, zweiklappig, zweifächerig; die Fächer- ehen einsaamig, 10. Staubf. zusammen in einePartie verwachs. 479 CCCXXXVI. GERANIUM. Storchsehna= bel. CCCXXXVI. GENISTA, Ginster. U. ORDNUNG. DECANDRIA. Mit ı0, Staubfäden. *) Mit regelmässigen Blumenkronen., Der Kelch fünfblätterig, Die Blumen- krone fünfblätterig und regelmässig. Die fünf honigtragenden Schüppchen wech« seln mit den Nägeln der Blumenblätter ab. Die fünf, oder zehn Staubfäden, tra- gen entweder sämmtlich, oder nur ab- wechselnd Staubbeutel. Der Griffel py- ramidenförmig und bleibend. Der fünf ekkige geschnabelte Fruchtknoten hat einen bleibenden Griffel, und fünf zu- rükkgeschlagene Narben. Die fünf zu- sammengewachsenen, einfächerigen, ein« saamigen, der Länge nach von innen aufspringenden Saamenkapseln, sizzen um einen geschnabelten Fruchtboden, mit dem sie durch eine sehr lange spiralför- mig sich zurükklegende, entweder bär- tige oder bartlose Granne verbunden sind, *#) Mit unregelmässigen, schmetterlingsarti- gen Blumenkronen, Der Kelch röhrig, zweilippig; die Oberlippe zweispaltig, die Unterlippe dreizähnig, Die Schmetterlingsblume hat 480 CCOCXXXVII. SALTZWE- DELIA. Saltzwedelie. CCCXKXIX, VOGLERA. V oglere. 16. Klasse. =. Ordnung. eine eyföürmige, aufrechte Fahne, die Flügel und das Schiffchen sind zurükk- gebogen, nnd lezteres ist etwas länger als die Flügel, und von gleicher Länge ‘mit der Fahne. Die Staubfäden entwe- der von der Fahne eingeschlossen oder wagerecht stehend. Der Griffel glatt, etwas gekrümmt. Die Narbe stumpf, Die knotenlose nicht aufgebla- sene Hülse gleichbreit, etwas zusam- mengedrükt und vielsaamig. Der Kelch röhrig, zweilippig; die Oberlippe zweitheilig, die untere drei= zähnig, Die Schmetterlingsblume hat eine auf den Flügeln und dem Schiff- chen aufliegende Fahne, das Schiffchen ist zweiblätterig und die Blättchen sind gleichlang. Die knotenlose nicht auf- geblasene Hülse gleichbreit, rundlich 4 - 6 saamig; Der Kelch glokkenförmig, zweilippig; die Oberlippe zweizähnig, die untere dreizähnig. Die Schmetterlingsblume hat eine eyförmige, aufrechte, an den Sei- ten zurükkgeschlagene Fahne, die Flü- gel sind sehr kurz und das zweiblätte- rige Schiffchen welches länger als Fahne \ 10, Staubf. zusammenineinePartie verwachs. 461 “ CCCKL. SPARTIUM. Pfrieme. CCCXLI. ANTHYLLIS, ‚Anthyllis. CCCXLIE, ULEX, Stechginster. und Flügel ist, schliesset die Staubfäden und den Griffel ein. Die knotenlose nicht aufgeblasene, gleiche Hülse, enihält 2-4 Saamen, Der Kelch glokkenförmig, unten drei« zähnig, miteinem häutigen dürren Rande. Die Schnktterlingsblume hat eine rund- liche, sehr IR" abstehende Fahne, eyförmige, stumpfe, abstehende Flügel und ein zweispaltiges Schiffchen welches länger als die Flügel ist. Die Staubfä- den niedergebogen. Der Griffel ein- wärts gebogen, länger als die Staubfä- den, Die Narbe zusammengedrükt, Die angeschwollene (torulosus) Hülse gleichbreit - RDRRIMOFMIE und viel. saamig. Der Relch bauchig, fünfzähnig, zottig. Die Schmetterlingsblume hat eine Fahne die länger als die Flügel und das Schiff- chen ist. Der einfache Griffel aufstei- gend. Die Narbe stumpf. -Die Hülse angeschwollen, durch den aufge- triebenen Kelch bedekt, ı - 2 saamig, Der Kelch zweiblätterig; die Blättchen eyförmig-länglich, das obere zwei- das 2, in. Hh 482 CCCXLIL ONONIS, Heuhechel. CCCKXLIV. MALVA, Malpe. \ 16. Klasse. 2-5 Ordnung. untere dreizähnig. Die Schmetterlings- blume schlaff, hat ein an der Spizze eingeschnittenes Fähnchen, und ein zwei- blätteriges Schiffchen. Der Fruchtkno- ten rauh; der Griffel hat eine stumpfe Narbe, Die Hülse aufgeblasen, ey- förmig länglich, zottig, sich mit dem langen zurükkgebogenen Griffel endi- gend, kaum länger als der Kelch, ent- hält wenige Saamen, Der Kelch glokkenförmig, fünfspaltig; die Abschnitte spizzig, gleichbreit, wo- von 4 unter der Fahne. Die Schmet- terlingsblume hat eine gestreifte Fahne, . welche grösser als die übrigen Theile, und an den Seiten abstehend ist; die Flügel sind von der Länge des spizzi- gen Schiffchens. Die stiellose, schief eyförmige, aufgeschwollene Hül- se, ist kaum etwas länger als der Kelch, mit dem bleibenden etwas hakenförmigen Griffel bekrünt, und enthält 2-5 Saamen, IH. ORDNUNG. POLYANDRIA. Mit vielen Staubfäden. Der bleibende Kelch gedoppelt, der [4 äussere 2-5 blätterig, der innere halb. Viele Staubf. zusammen in eine Partie verw. 483 CCCXLV. ALTHAEA. Althäe. fünfspaltig. Die Blumenkrone fünfspal- tig. Der kurze vielszaltige Griffel hat viele borstige Narben. Die vielen Frucht- hüllen sizzen in einem'Kreise um den säulenförmigen Fruchtboden, sind ein- fächerig, einsaamig, fast nierenförmig, und etwas zusammengedrükt. Der bleibende Kelch gedoppelt, der äussere 6-8 spaltig, der innere fünf spaltig. Die Blumenkrone fünfspaltig. Der vielspaltige Griffel hat an 20 Nar- ben. Die vielen einsaamigen, einfäche- rigen, zusammengedrükt - nierenförmi- gen Fruchthüllen, sizzen in einem Kreise um den säulenförmigen Fruchtboden. 484 ı6. Klasse, ı. Ordnung. SECHZEHNTE KLASSE. MONADELPHIA. Die Staubfäden zusammen in eine Partie verwachsen. LORDNUNG. — OCTANDRIA. Mit 6. Staubfäden. CCCXXXV. POLYGALA, Polyg al a. 862.P.amara, Der Stengel ziemlich aufrecht, ge- Bittere Poly- gala, oder Kreuzblume. rade, etwas ästig. Die in den Blatt- stiel ablaufenden Wurzelblätter lie- gen in einem Kreise, sind eyförmig und grösser als die zerstreuten lan- zettförmigen Stengelblätter. Die weissvioletten Blumen in kammför- migen Trauben, stehen auf der Spizze des Stengels. Wohnort. „ Auf Waldwiesen und an Bergen, z,B. im Gebirge an dem: Reichebach, Blütbezeit. Mai, Juni, % i Fruchtreife. August. _ 10. Staubf. zusammen in eine Partieverwachs. 48 ö Nuzzen. Sie ist ein gutes milchreiches Futter für das Vieh. Die Bienen besuchen die Blumen fleissig. Blätter und Wurzel sind offhizinell. 863.P.vurca- Der Stengel meist gestrekt, ge- er streift. Die stiellosen Blätter zer- Gemeine Poly- gala, oder Kreuzblume. mig, am Stengel lanzettförmig. Die streut, an der Wurzel eylanzettför- Blumen gewöhnlich blau, selten pur- pur- oder fleischfarbig, oder weiss, bilden kammförmige Trauben, auf der Spizze des Stengels. Wohnort. Gemein auf trokknen Wiesen, Trif- ten, Anhöhen, Bergen und in Wäl- dern, Blüthezeit, Mai, Juni. % Fruchtreife. August. Nuzzen. Die Blätter kann man statt des chine= sischen Thees trinken. Alles übrige wie bei P. amara, 486 16. Klasse. =. Ordnung. I. ORDNUNG. DECANDRIA. Mit ı0. Staubfäden. CCCXXXVI GERANIUM, Storchschnabel. *) Die Blumenstiele meistens einblüthig. 864.G.sancuı- Der Stengel fast aufrecht, geglie- NEUM. Blutrother Storchschna- bel. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, dert, roth, steifhazrig. Die Blätter entgegengesezt, zirkelrund, tief 5-7 theilig, mit gleichbreiten, 2-3 spal- tigen Abschnitten. Die Blumenstiele einzeln, sehr lang und gegliedert. Die blutrothen Blumenblätter am Grunde haarig, doppelt so: gross als der Kelch. Die Saamenkapseln glatt. Auf trokknen schattigen Wiesen und in Wäldern, z.B. im Wall hinter dem Frankfurter Forsthaus, bei dem Schwen- gelsbrunnen ; am Johannisberg bei Nau- heim; an den zusammengehäuften Stei- nen auf der Kazz bei Gelnhausen; am Cleeberger Wald. Juni, Juli. & August, September, . Die dikken fleischigen braunen Wur- zeln sind zur Gerberei dienlich; auch 10. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 487 zum Färben kann diese Pflanze brauch- bar seyn. Als Zierblume ist sie, so wie die meisten Arten dieses Geschlechts zu empfehlen. Die Bienen besuchen fleissig die Blumen. **) Die Blumenstiele zweiblüthig. a. Die Blumenblätter zweispaltig, eingeschnitten oder ausgerändet. 865.G.nıssec- DerStengel zottig, etwas aufrecht. TUwm, Zier:chnitte= ner sorch- förmig; die Abschnitte tief 5 theilig. Die entgegengesezten Blätter hand« schnatel. Die Blumenstiele kürzer als das Blatt. Die Kelche begrannt, Die ausgerän- deten rothen Blumenblätter von glei- cher Länge des Kelchs. Die Saamen- kapseln zottig. Wohnort. An Wegen, Zäunen und auf Aekkern z. B. um Hanau, Frankfurt, Giesen etc. Blüthezeit. Mai — Juli. © Fruchtreiffe. August, September. f 866.G.coLum- Der gestrekte Stengel etwas rauh. BINUM. Tauben - Storchschna- förmige Lappen getheilt; die Lappen bel. halbgefiedert, lanzettförmig- gleich- Die entgegengesezten Blätter in hand- breit und spizzig. Die Blumenstiele 488 3 Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife, 867.G. pusıL- LUM. Sehr kleiner Storchschna- bel. 6. Klasse. 2. Ordnung. länger als das Blatt... Die Kelche be- grannt. Die purpurfarbigen Blumen- blätter mit einigen kleinen Zahnchen besezt, und nicht so lang als die Kelche sammt den Grannen. Die Saamenkapseln glatt, An Zäunen, schattigen Hekken unl auf Aekkern, z. B. auf’Aekkern Hei der Hartig; zwischen Kaichen und Ilben- stadt; auf dem Sachsenhäuser Berg bei dem Haynerweg; auf dem Lercherberg. Juni, Juli. © August, September,» Der ästige Stengel niedergedrükt, Die rundlichen Blätter Jappig, die Lappen dreispaltig, gleichbreit, spiz- zig, an den Blumen stehen sie zu zweı einander gegenüber. Die Kelch- * blättchen stumpfspizzig. Die purpur- farbigen ausgerändeten Blumenblät- ter am Grunde bartlos, mit dem Kelche von gleicher Länge. Die Saa« mıenkapseln haarig. n ı 0. Staubf. zusammenin eine Partieverwachs. 489 Wohnort, Auf Aekkern, Feldern’ und unfrucht- baren Stellen z. B. vor Hanau zwischen dem Steinheimer- und Nürnbergerthor; beim Jägerhaus in der Hanauer Fasane- | rie; häufig um Offenbach, Frankfurt etc. Blüthezeit. Juni — August. © Fruchtreife, September. 868.G. mar- Der etwas aufrechte Stengel weich Bee anzufühlen. Die Blätter zirkelrund, Nalvenblät- : halb siebenspaltig, eingeschnitten, teriger Storch- und so wie die Blattstiele weich an- schnabel. EB P ® $ zufühlen. Die langzugespizten Kelche ohnbegrannt. Die bläulichen ausge- rändeten Blumenblätter, schlechter- dings nicht länger als der Kelch. Geranium rotundifolium Pollich. - Wohnort. An Wegen und Zäunen um Giesen, Darmstadt esc. Blüthezeit, Mai — September. © Fruchtreife.. August — Oktober. Nuzzen, Den Schweinen soll er wider das ro= the Wasser dienlich seyn, 869.G.moLze. DerStengel etwas aufrecht, haarig. FWVeichblättes riger Storch- x schuhe langen weichen Haaren besezt, sie- Die zirkelrunden Blätter mit sehr 490 16. Klasse, =. Ordnung. benlappig, dreispaltig, stumpf, ste- hen am Stengel einander entgegen, wechseln an den Blüthen ab und stehen dem Blüthenstiel entgegen. Die Kelche stumpf, Die purpurfar- Ä bigen Blumenblätter halb z,weispal- Wohnort. Bliüthezeit, Fruchtreife, | Nuzzen. 870,6. Lucı« DUM. Glänzender Storchschna« bel. tig, am Grunde bärtig, kaum etwas länger als der Kelch. Die Saamen- kapseln in die Quere runzlich, Auf Schutt, an Wegen, Zäunen z.B. um Frankfurt, Giesen etc, Juni, Juli. © August, September. Mit Buttermilch gekocht wird er den Schaafen wider das rothe Wasser ge» geben. Der Stengel aufrecht, purpurfar- big glänzend. Die Blätter entgegen- gesezt, zugerundet- handförmig, hellglänzend, fünflappig , am Rande haarig; die Lappen stumpf, einge- schnitten- gezähnt. Die Kelche py- ramidenförmig, ekkig, querrunzlich. Die purpurfarbigen ausgerändeten ı0. Staubf. zusammen in einePartieverwachs. 491 Blumenblätter, länger als der Kelch. Die Saamenkapseln glatt. Wohnort. An den Felsen des zerstörten Falken- steiner Schlosses. Blüthezeit. Mai, Juni. © Fruchtreife. Juli, August. r Nuzzen, Das Vieh frifst ihn. 871.G.svLva- Der Stengel aufrecht. Die Blätter TICuM. Klalaa jirn : $ A Waldstorch- fast schüdförmig, runzlich, fünflap söhriabel) pig, eingeschnitten - sägezähnig, die untern gestielt, die obern stiellos., Die ausgerändeten purpurfarbig-vio- letten Blumenblätter, doppelt so lang als der Kelch. Wohnort. Im Wald am Falkensteiner Schloss. Blüthezeit, Mai, Juni. 2% .. Fruchtreife. Juli, August. * Nuzzen. Die Isländer färben mit diesem Storch- schnabel. Das Vieh frifst ihn. b. Mit ganzen Blumenblättern. 872. G. pRa- Der Stengel aufrecht, ausgebreitet. TENSE.’ ® = & Wiesenstorch- Die. Blätter entgegengesezt, fast schlaabeh schildförmig, runzlich, 5-7 thei- lig; die-Lappen lanzettförmig, halb- 492 16, Klasse. >. Ordnung. gefiedert, tiefeingeschnitten gezähnt. Die glatträndigen, bläulichen , mit violetten Adern durchmahlten Blu- ‚ınenblätter zugerundet, mit einer Spizze versehen, und 3 mal so lang als der Kelch. | Wohnort. Auf Wiesen, z. B. bei Hochstadt, Bi- schofsheim, Steinheim, Offenbach, Frank- furt, Darmstadt, Butzbach etc, Blüthezeit. Mai, Juni, 2, Fruchtreife.‘ Juli, August. Nuzzen. Die Bienen erhalten aus ihren Blu- men Honig und Wachs. Als Zierblume empfielt sie sich sehr. ' Das Vieh frilst sie. Ehedem war sie ofAzinell, 83. G.rAaLu- Der Stengel aufrecht, . ausgebrei- ER ge zotig. Die Blätter entgegenge- schnabel. sezt, handförmig, zottig, tief5lap- pig; die Lappen dreispaltig, einge- schnitten - klemzähnig. Der Blumen- stiel sehr lang. Die Fruchtstielchen | niedergebogen. Die’roth purpurfar- bigen, mit dunklern Adern durch- mahlten Blumenblätter, zugerundet, 10. Staubf. zusammen ineinePartieverwachs. 495 glatträndig und doppelt so lang als der Kelch. Wohnort. An Gräben, in Sümpfen, auf feuch- ten Wiesen und in feuchtem Gebüsche, z.B. an einem Bach hinter der Ha- nauer Fasanerie; beim Kohlbrunnen;; in einem Graben bei Bischofsheim; bei dem Kettenhof ohnweit Frankfurt; zwi- schen Hausen und Ginheim; bei Nieder- Erlenbach; um Darmstadt, Giesen etc. Blüthezeit. Mai — Juli. & Fruchtreife. Juli, August. Nuzzen. Wie bei der vorhergehenden Art, 874.G.macror- Die Wurzel dikk, fleischig und HIZUM, Grosswurzli- cher Storch- ästig. Die Blätter entgegengesezt, kriechend. : Der Stengel aufrecht, schnabel. glatt, dikk, handförmig, ın 5-7 eingeschnittene spizzige Lappen ge- theilt, Die Kelche aufgeblasen, ku- gelrund und roth. Die glänzend pur- purrothen Blumenblätter glatträndig. Der Griffel sehr lang und niedergebo- \ gen. Die Saamenkapseln glatt. Die ganze Pflanze sehr wohlriechend. 494 16. Klasse, =. Ordnung, Wohnort. Blüthezeit, - Fruchtreife. Nuzzen. Auf den Mauern des Gleiberger und Fetzberger zerstörten Schlosses, wo wir 1786, zuerst diese Pflanze fanden. Mai, Juni. Juli, August. Sie verdient in allen unsern Gärten ‘als Zierblume zu prangen, 875. G. ROBER- TIANUM. Jiuprechts- kAraut, oder stinkender Storchschna= bel. Wohnort. Blüthezeit, Der Stengel aufrecht, haarig, mit verdikkten, purpurfarbigen Gelen- ken. Die widrigriechenden Blätter dreifach geliedert eingeschnitten und meistens sasmmt den Blattstielen röth- lich. Die rothen Kelche zehnstreifig und haarig. Die glatträndigen pur- purfarbigen Blumenblätter länger als der Kelch. Die Saamenkapseln endi- gen sich ın 2 lange Grannen. An Zäu nen, in Wäldern, auf Mauern und Felsen, z. B. im Wald beim Ha- nauer Galgen; im Bruchköbler Wald; beim Kohlbrunnen; um Offenbach, Darmstadt, Frankfurt; auf den flelsigen Hügeln um Grossbuseck; in den Stein- wiesen bei Gedern etc. Mai — September, # 10. Staubf. zusammen in einePartieverwachs. 495 F chsuiße: Juli — Oktober. Nuzzen. Die Hirten gebrauchen in Schweden 2 den Aufguss von dieser stinkenden Pflanze wider das Blutharnen des Viehs, Das frisch zerqueischte Kraut soll die Wanzen vertreiben. ***) Mit vielbliüthigen Blumenstielen. - 876.G.cıcura- Der Stengel ästig, gestrekt. Die RIUM. .. 5 . o. Saamenlappen herzförmig. Die Blät- WMiiterichblät- terigerStorch- ter gefiedert; die Fiederblättchen ‚schnabel. länglich, eingeschnitten und stumpf. Die glatträndigen, lichtpurpurfar- bigen Blumenblätter, kaum etwas länger als der Kelch. Nur 5 Staubfä- den tragen Staubbeutel. Die Grannen der Saamenkapseln glatt. Geranium cicutarium ß Reich. Wohnort. Auf Aekkern und unfruchtbaren Or- ten um Hanau, Frankfurt, Giesen etc, Blüthezeit. März — Oktober. 4 Fruchtreife. April — Oktober. Nuzzen. Wird von dem Rindvieb und den Pferden gefressen. Die Bienen besuchen fleissig die Blumen. Die Grannen kön- nen als Hygrometer dienen. 496 ı6. Klasse, 2. Ordnung. 877. G. CHAE- ROPHYLLUM Cavan. Küälberkrop f- blätteriger Storchschna« bel. Wohnort. Blüthezeit., Fruchtreife. Nuzzen. 078.G.TINc- TORIA. Färberginster. Der Stengel aufrecht, dann nieder- liegend. Die Saamenlappen dreilap- pig. Die Blätter entgegengetezt, ge- fiedert, die Fiederblattchen eyförmig, tief und spizzig eingeschnitten. Die glatträndigen hellblauen Blumenblät- ter grösser als der Kelch. Nur 5 Staub- fäden tragen Staubbeutel. Die Gran- nen der Saamenkapseln haarig. Geranium cicutarium 4 Reich, G. pim- pinellaefolium Dillen et Moench. Auf Ackkern und unfruchtbaren Orten um Hanau, Offenbach, Vilbel, Frank furt, Giesen etc. März — Oktober. © April — Oktober. Wie bei der vorhergehenden Art. CCCXXXVO. GENISTA. Ginster. Der strauchartige Stengel liegt so lang er jung ist, nieder, erwachsen steht er aufrecht. Die Aeste rund, gestreift, aufrecht. Die Blätter lan- zettförmig und glatt. Die gelben Blu- men in Aehren. Die Hülsen glatt. 10. Staubf. zusanımen in eine Partie verwachs. 497 Wohnort. " Blüthezeit. " Fruchtreife, Nuzzen, In Wäldern und auf ‚Waldwiesen, z. B. bei Hanau am Wald bei dem neuen Wirthshaus und nach dem Schäferberg zu; bei den Rückinger Schlägen; im _Bruchköbler Hägewald; auf der Wiese bei der Frankf. grossen Saustiege; im Frankfurter Wald; im Gieser Wald etc, Juni — Juli. | September, Oktober, Kraut und Blumen färben gelb, wel. ches auch schon Plinius gewulst hat; aus dieser gelben Farbe wird mit Kalk- wasser, Kreide und Alaun das Schütt- gelb bereitet. Die Stengel werden in Italien zu Tauben - und Vogelnester ge- braucht. Das Vieh frilst den Färbegin- ster gerne und aus seinen Blumen ho- len die Bienen viel Wachs und Honig, Zu niedrigen Zäunen in Gärten und in englische Anlagen schikt sich dieser Halbstrauch sehr. Seine Vermehrung geschieht durch Saamen und Zertheilung. Die Rinde des jüngern Holzes giebt in Wasser gerötet, eine Art Flachs zu gro- ber Leinewand und Strikken, und diegan- ze Pflanze kann zu Besen gebraucht werden. gs. Th; lı 498 16. Klasse. =. Ordnung, 879. G. PILOSA. Haariger Gin- ster. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 880. S. saGIT- taLıs Nobis, Pfeilförmige Saltzwedelie. Der strauchartige Stengel gestrekt, überall mit Knötchen besezt. Die Blätter stehen büschelweise, sind lanzettförmig, stumpfund auf beiden Seiten mit seidenartigen Haaren be- kleidet. Die gelben Blumen in Aeh- ren. Die Zeugungstheile wagerecht. Die Hülsen etwas rauh und mit Haa- ren bedekt. Auf dürrem Sandboden in Wäldern und auf Hügeln, z. B. um Hanau im W ilhelmsbader - und Mittelbucher - Wald; bei dem Kohlbrunnen ; im Forst; häu- fig hinter dem Frankfurter Forsthaus; um Darmstadt etc. Juni, Juli, September. | Für Ziegen und Schaafe ist diese Pflan- ze ein treffliches und nahrhaftes Futter, CCCXXXVII. SALTZWEDELIA. Saltzwedelie. Die strauchartigen ‚Stengel flach an der Erde aufliegend. ° Die Zweige zweischneidig, häutig, gegliedert. 10. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 499 Wohnort, Blüthezeit. ‘- Fruchtreife, Bemerkung. Die Blätter eyförmig, auf beiden Sei- ten haarig. Die gelben, aufrechten, fast stiellosen Blumen stehen an der Spizze der Zweige, in einfachenTrau- ben und haben Dekkblätter. Die Hül« sen zottig. Genista sagittalis Linn. In Wäldern auf sandigem unfruchtba= ren Boden, z. B. ohnweit Hanau im Wald bei dem neuen Wirthshaus; in zahlloser Menge im Lehen bei Offen- bach; zwischen Messel und Eppertshau- sen ; in grosser Menge im Wald bei dem Frankfurter Forsthaus und bei der gros- sen Saustiege; zwischen Königstein und Falkenstein; bei Oberursel; zwischen Usingen und Pfaffenwisbach etc. Juni, Juli. September, Oktober, Peter Saltzwedel, Apotheker in Frankfurt, seiner -Vaterstadt, unterhält schon seit vielen Jahren einen eigenen botanischen Garten, der besonders an „ sibirischen Pflanzen und an ausländischen prachtvollen grossen Bäumen in Teutsch- 13.2 6500 ı6. Klasse. 2. Ordnung, Nuzzen, 881. V. SPINO8A Nobss, Dornige F og- lere. Wohnort, land allgemein bekannt ist. Ihm haben wir die Entdekkung mancher seltnen Pflanze in hiesiger Gegend zu verdan- ken, und durch seine trefflicke botani- sche Bibliothek wurden wir in den Stand gesezt, oft bei zweifelhaften Pflan- zen uns zurecht zu finden, Wird von dem Vieh gefressen, und die Bienen besuchen fleissig die Blumen, CCCXXXIX. VOGLERA. Voglere. Der strauchartige Stengel aufrecht, ästig, rauhhaarig; die älteren Aeste mit zusammengesezten Dornen, die jüngern ohnbewaffnet. Die Blätter lanzettförmig, spizz, mit einzelnen, langen, abstehenden, weissen Haa- ren besezt. Die kleinen gelben Blu- men in Aehren. Die Hülsen zottig. Genista germanica Linn. In! Wäldern, z. B. im Bruchköbler Hägewald; im Neuhofer und Langendie- bacher Wald; auf der Kazz bei Geln- hausen ; bei Dietzenbach und Offenbach im Wald; bei dem Frankf. Forsthaus und der grossen Saustiege; bei der Gold- z 10. Staubf. zusaammen in eine Partieverwachs. 501 Blüthezeit. Fruchtreife. Bemerkung. ‚grube hinter Homburg; zwischen Usin- gen und Pfaffenwisbach; in der Grün- ninger Gemarkung; in dem Gaulkopfs- Schlag bei Gedern etc. Mai — Juli. # September, Oktober. s Johann Philipp Vogler, aus Darmstadt gebürtig, Doktor der Medi«- zin und Physikus in Weilburg. Er ist der eigentliche Entdekker von Polyp. montanum (Oreopteris Ehrh.) wie dies selbst sein Bruder Johann Andreas Vogler sagt, in seiner Diss. botan. dePolypodii specie, Polypodium montanum vocata. Gissae. 1781. Schon vor 23. Jahren wur« de J, Ph. Vogler als Botanist bekannt, durch sein 1776, bei Krieger in Gie- sen herausgegebenes Schediasma bo tanic. de duabus graminum speciebus nondum satis extri« catis. In diesem kleinen Büchelchen beschrieb er 2 Grasarten, die damals noch bei keinem- neuern Schriftsteller, weder bei Linn& noch andern, son« dern nur bei den Alten vorkamen. Die eine Art welches der Bromus asper 502 16. Klasse. =. Ordnung. Nuzzen, 882. S. scopA- RIUM, Besenp/rieme. ist, nannte er B. sylvaticus, die an- dere, welches die Avenadubia Leers ist, nannte er Avena strigosa. In hachliegenden trokknen Gärten ver- dient sie als Zierblume eine Stelle; auch zu Umzäunungen ist sie dienlich. Aus ihren Blumen holen die Bienen Honig. Die Vermehrung geschieht durch Saamen und Zertheilen der Pflanze. CCCXL. SPARTIUM. Pfrieme. Der Stengel strauchartig. Die Zwei- ge grün, vielekkig, glatt, wechsels- weise stehend. Die Blätter stehen zu drei und auch einzeln, sind länglich stumpf, kurz gestielt, mit anliegen- den Haaren dicht bedekt. Der Grif- fel bis über die Mitterauhhaarig. Die schwefelgelben Blumen kommen ein- zeln und auch manchmal zu zwei aus den an den Aesten befindlichen Knospen. Die Hülsen glatt, an bei- den Näthen rauhhaarig, mit einem kurzen Stachel versehen. 10. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 503 Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. Sehr gemein in unsern Wäldern, an Wegen, und auf Hügeln, vorzüglich auf sandigem und lettigem Boden. Juni, Juli. & September. Das Wildbret und das zahme Vieh liebt ihn sehr und frifst ihn oft bis auf die Wurzel ab. In Holzarmen Gegen- den liefert dieser Strauch Reis- und Wellholz , welches zum Bakken, Brauen und Ziegelbrennen mit Nuzzen verwen- det wird. Die Zweige geben Besen und dienen auch zur Streu; gerötet geben sie eine Art von Bast zu Strikken und groben Säkken; getrokknet färben sie die Wolle braungelb und auch schwarz- braun, und sind auch zum Gerben zu benuzzen ; nach Kalm und Rutty b«- diente man sich ehedem in England der Zweige statt des Hopfens unter das Bier, welches aber davon stark und berau- schend wird; nach Böhmer kann man aus der innern Rinde ohne Zusazz von Lumpen Schreibpapier verfertigen. Die Blütheknospen können. mit Essig und Oehl oder Salz wie Kapern eingemacht und so auch gegessen werden. In Au- \ 50% 883. A. vuL« _ NERARIA, FF undklee. .r.. Wohnort, ı6. Klasse. 2. Ordnung. vergne und in Aquitanien ifst das ge- meine Volk, nach Lobel, die Blumen als Salat; sie geben den Bienen Stoff zu Honig und Wachs und liefern auch eine gelbe Farbe. Die Saamen geröstet, kön- nen als Kaffee benuzt werden. In Lust- ‘ gärten empfiehlt sich dieser Strauch sei- ner sehr schönen Blüthen wegen sehr, aber in Forsten, wo er ungemein viel schadet, sucht man ihn durch Umhauen vor der Blüthezeit auszurotten. Er ist ofhzinell, CCCXLI. ANTHYLLIS. Anthyllis. Der niedergestrekte Stengel weich- haarıg. Die Wuürzelblätter einfach, länglich, dieStengelblätter gefiedert, das ungepaarte am grössten. Zwei Blumenköpfchen stehen bei einander, haben fingerförmige Blumendekk- blätter, weissgelbe Blumen und ein- saamige Hülsen. Auf Wiesen, Triften, Hügeln und " Anhöhen. ' Am Wilhelmsbad bei Hanau; auf Wiesen bei Wachenbuchen; an der 'Lohe hinter Bischofsheim; auf Wiesen ı0. Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 505 Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. 884. U. EURO- PAEUSe Europäischer Stechginster. bei Gross - und Klein- Steinheim; bei Diedesheim; Fechenheim ; Offenbach gegen über auf den Wiesen; in und um die Wälder bei Frankfurt; um Schiffen- berg , Rödgen, Giesen, Darmstadt etc. Mai — August. 4 August, September. Er ist ein vortreffliches Futter für das Vieh. Mit dem Kraut kann man gelb und mit den Blumen blau färben. Ehedem gehörte er zu den Wundmit- teln und zu den Berufkräutern der aber- gläubischen Mütterchen. CCCXLIL ULEX. Stechginster. Die alten Zweige glatt, gefurcht nnd grün, die jüngern grün, tief gefurcht, mit langen Haaren bedekt, alle mit zottigen, zusammengesez- ten, blüthetragenden Dornen dicht bekleidet, deren jede ein pfriemen« förmiges, flaches, spizziges Blatt un- ter sich hat. Kelch und Blumenstiel mit kleinen gelblichen Haaren dicht besezt. Die gelben Blumen zottig. DieHülsen schwarz, mit dichten weis« 506 ı6. Klasse. 2. Ordnung, Wohnort, Blüthezeit. Fruchtreife. Nuzzen, — sen Haaren bedekt. Die Saamen dun- kelbraun, glänzend, oval, etwas zu- sammengedrükt. Hin und wieder im Gieserwald. Er liebt vorzüglich Sandboden. Mai, Juni. # September. In Holzarmen Gegenden wird er zur Heizung der Ziegelöfen und Dörrung des Malzes gebraucht. Die Zweige auf Mühlen zerquetscht, geben ein ganz vor- treffliches Pferdefutter; so dals es sich wohl der Mühe lohnte ihn in schlech- tem Sandboden anzubauen; besonders auch, da er sich so vielfältig und leicht durch Saamen selbst fortpflanzt. Ihn zu Hekken zu gebrauchen ist nicht rath- sam ; denn erstlich erfriert er leicht bei strenger Kälte so, dals er auch nicht wieder aus der Wurzel treibt, zweitens verträngt seine allzugrosse Vermehrung alles übri- ge um ihn her, und drittens wird er nach dem Grunde zu bald nakt, und macht dadurch grosse Lükken. 10.Staubf. zusammen in eine Partie verwachs. 507 885. O.sPINo- SA. hechel. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen. CCCXLIH. ONONIS:;: Heuhhechel. Der Stengel niederliegend und zot- DornigeHeuh- tig. Die jungen Aeste ohnbewaffnet, die älteren endigen sich allein einen spizzigen einfachen Dorn, Die Blät- ter dreifach und einzeln stehend. Die Blumen purpurfarbig, selten weiss, kommen aus den Blattwinkeln, ein- zeln, oder zu zwei beisammen, und bilden Trauben. Sehr gemein auf wüsten Feldern, an Wegen, auf trokknen Hügeln und Aek- kern. Juni — August. August, September. Jung frilst sie alles Vieh gerne; ob- gleich alle Theile dieser Pflanze sehr stinken. Ehemals wurden die jungen Blättersprossen wie Plinius berichtet, als Gemüse gegessen, und noch jezt werden sie in der Schweiz in Salzbrühe eingemacht und so verspeilst. Zweige und Blätter enthalten Farbestoff. Die ganze Pflanze enthält viel Laugensalz und verdiente bei Glashütten angebaut 08 ı6. Klasse. 3. Ordnung. a zu werden. Auf Aeckkern und Wiesen ist sie sehr schädlich, indem sie das Pflügen hindert und das Heu stachelig macht. Die Blumen geben den Bienen Honig. Wurzel und Kraut waren sonst ofhizinell. II. ORDNUNG. poLyAnprıA. Mit vielen Staubfäden. CCCXLIV. MALVA. Malve. 886.M.rorun- Der Stengel niedergestrekt und DIFOLIA, Rundblätte= rige Malve. rund, gering fünflappig ; dieLappen gezähnelt. Die Fruchtstiele niederge- weichhaarig. Die Blätter herzförmig bogen. Die Blumen weiss, mit pur- purfarbigen Adern durchmahlt. Die Fruchthüllen auf der äussern Krüm- mung mit einem dichten Filz bedekt. Wohnort. Allenthalben an Strassen, Wegen, al« tem Gemäuer, auf Schutthaufen etc. Blüthezeit. Juni — September. % Fruchtreife, August — Oktober. Nuzzen., Sie war bei den Römern und Egyp- tern, so wie mehrere Malvenarten, ein beliebtes Gemüse. Das Vieh frilst sie Viele Staubf. zusammen in eine Partie verw. 509 gerne, vorzüglich angenehm schmekt sie Haasen und Kaninchen. Holmber- ‘ger hat die getrokkneten Stengel und 6887.M. syLvE- STRIS. IVilde Malve. Wohnort. Blüthezeit. Fruchtreife, Nuzzen, Zweige im Wasser so lange gerötet bis sie sich in feine Fäden theilten, dann trokknete er sie, worauf sie weiss wurden und sich spinnen liesen. Die Wur- zeln getrokknet, geschält und an dem einen Ende fein bürstenartig ausgefasert, giebt vortreffliche Zahnbürsten. Aus den Blumen erhalten die Bienen Wachs und Honig. Sie ist ofhzinell. Der Stengel meistens aufrecht und rauh. Die Blätter 5 - 7 lappig; die Lappen sägeartig gezähnt und spizzig, Die Blumen. und Blattstiele haarig. Dis Fruchtstiele aufrecht. Die Blu- men blaupurpurfarbig, mit dunklern Adern durchmahlt. Die Fruchthül« len auf der äussern Krümmung mit glatten nezzartigen Runzeln bedekt. Allenthalben an Wegen, Hekken, Zäu= nen, Dörfern, auf Schutt etc. Juni — August. 4 August, September, Völlig wie bei der vorhergehenden Art. [4 510 16. Klasse. 3. Ordnung. 888. M.ALcea. Siegmars Malve. Wohnort. Blüthezeit, Fruchtreife. Nuzzen. 889. M. mo- SCHATA. Bisammalve. Wohnort. Der Stengel aufrecht, rauh, mit sternförmigstehenden Haaren bedekt. Die rauhen, fastschildförmigen Blät- ter vielmal getheilt. Die grossen Blu- men bald purpurfarbig, . bald fleisch- roth, bald weiss, sind an den Gipfeln der Zweige doldenartig. DieF rucht- hüllen durch Schilder halbbedekt. kiiihn an Zäunen, auf Higein, auf aufgeworfener Erde, an Steinhaufen etc. Juni — August. % August, September, i In unsern Gärten dient sie als Zier- blume. Das Vieh frilst sie gerne und aus ihren Blumen holen die Bienen Wachs und Honig. DerStengelaufrechtundrauh. Die Wurzelblätter nierenförmig einge- schnitten, die Stengelblätter fünf- theilig gefiedert und vielspaltig. Die rosenfarbigen Blumen riechen stark nach Bisam. Die Fruchthüllen durch. Schilder halbbedekt. In gebirgigew unfruchtbaren Gegen- den. z. B. im Falkensteiner Schlosshof; “ Viele Staubf. zusammen in eine Partie verw. 5ıı hinter Königstein ; um Ober- Ems; um Ilbeshausen im Vogelsberg; auf dem Burgberger Kirchhof hinter Biber bei Gelnhausen ; bei Adolphsekk ohnweit Langenschwalbach sehr häufig etc. Blüthezeit. Juni, August. 4 Fruchtreife. August, September. Nuzzen, In unsern Gärten könnte sie als Zierblu- me dienen. Das Vieh frilst sie gerne, und ihre Blumen werden häufg von den Bienen besucht. CCCXLV. ALTHAEA. Althäe. 090. A.OFFIcI- Der Stengel aufrecht und filzig. Offizin elle Die Blätter herzförmig- eyrund, un- Althäe, oder deutlich gelappt, gekerbt, filzig. Die een Blumenstielekürzer als das Blatt. Die | Blumen blasspurpurröthlich , oder feischfarbig. Wohnort. Zu Soden hinter dem Mineralbrun- nen; an der Saline zu Wisselsheim, A» / +». Blüthezeit. . Juli, August. 4 Fruchtreife. September , Oktober. er Nuzzen. Nach Cavanilles geben ihre Sten- gel in Wasser geweicht, sehr feine, x . 4 » Ev 512 16. Klasse,. 3. Ordnung, ars weisse, weiche und starke Fäden, welche gefärbt zu schönen Zeugen brauchbar sind. Gewils giebt diese Pflanze auch einen ‘guten Kleister. Marquis de Vilette hat aus ihr ein gelblichgrünes, ziemlich feines Papier verfertiget. Aus ihren Blu- men holen die Bienen Stoff zu Honig. Die gestossene Wurzel könnte man zum Poudre benuzzen. Wurzel, Blätter und Blumen sind ofüzinell. # Ende des zteu Bahdes. New York Botanical Garden Libra gen artner, Gottfried/Oekonomisch-technisch 185 001 =